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Full text of "Allgemeines Lexikon der bildenden K{uml}unstler von der Antike bis zur Gegenwart : unter Mitwirkung von 300 Fachgelehrten des In- und Auslandes"

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ALLGEMEINES 
LEXIKON  DER 

BILDENDEN 
KÜNSTLER  VON 
DER  ANTIKE  BIS... 


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I 


ALLGEMEINES  LEXIKON 
DER  BILDENDEN  KÜNSTLER 


FÜNFTER  BAND 


ALLGEMEINES  LEXIKON 
DER  BILDENDEN  KÜNSTLER 

VON  DER  ANTIKE  BIS  ZUR  GEGENWART 

BBQROMDST  VOV  VUIICB 1BIBIIB  QID  EBIIX  BICKBR 

UNTER  MITWIRKUNG  VON  MEHR  ALS  300  FACHGELEHRTEN 

DES  IN-  UND  AUSLANDES 

HSRAUS«BBBN  VON 

ULRICH  THIEME 

FÜNFTER  BAND 
Brewer  ^  Corlingen 


LEIPZIG 
VERLAG  VON  S.  A.  SEEAiAllH 

ini 


AlU  nCHTB.  OMBnONDOS  DAS  IMR  IMRaiffUNO. 

BLEraBN  VORBEHALTEN 
COPVRIOHT  I9U  BY  E.  A.  SUMANN.  UBPZIO  /  UZBNZ  NR.  4M.  3S0/13/U 
PMNnD  IN  OnMANV 


IWOIOMKHAMSCHni  NACNDMICK  VON  P.  lUMANN  WO.  SWICKAIMA. 


VORWORT. 


Seit  dem  Erscheinen  des  IV.  Bandes  des  Allgemeinen  Lexikons  der  bilden- 
den Künstler  sind  im  inneren  Betrieb  dieses  Werkes  wichtige  und  einschneidende 
VcriMkrangen  vorgegangen,  über  dte  eine  Ifktdlangan  dieser  Stdle  erwünscht 
•dn  wird.  Am  i.  Juli  1910  ist  leider  der  Mitbegründer  des  Unternehmens, 
Herr  Professor  Dr.  Felix  Becker  aus  Gesundheitsrücksichten  von  der  Leitung 
«nröckgetreten.  Nachdem  ich  zwöli  Jahre  lang  mit  ihm  gemeinsam  gearbeitet 
habe»  diiiigt  et  mieh,  ihm  ffir  idiie  benihrte,  mlopfcniafifollc  Mitwfarktmg, 
die  mir  stets,  und  ganz  besonders  in  den  tdnrtcrigen  Zeiten  der  Organisation 
und  Einführung  des  Werkes  wertvoll  war,  meinen  aufrichtigen  und  herzlichen 
Dank  auszusprechen.  Herr  Prof.  Dr.  Becker  hat  in  der  langjährigen  Arbeit, 
«fie  dem  Endidnen  des  I.  Bandes  voransging  und  der  Siditnnir  nnd  Ordnmg 
des  Stoflfes,  der  Festsetzung  der  Grenzen  bei  der  Aufnahme  der  K&ostler,  der 
Art  der  Behandlung  der  Artikel  und  der  Gewinnung  der  Mitarbeiter  gewidmet 
Wir,  die  also  gewissermafien  die  Grundlage  des  ganzen  Unternehmens  schuf, 
mÜ^iiclMrem  BHck  praktiichera  Urteil  oft  den  rechten  Weg  g<:  wiesen,  und 
beAmre  es  lebhaft,  daß  seine  grofte  Arbeitsknft  nnd  reidie  Erfahrung  nur 
den  ersten  vier  Bänden  des  Werkes  zugute  kommen  konnten. 

Der  Verlag  des  Lexikons  ist  mit  dem  vorliegenden  V.  Bande  an  die  Firma 
E.  A.  Seemann  in  Leipzig  übergegangen.  Dem  Verlage  von  Wilhelm 
Engelmann  in  Leipzig,  der  das  Unternehmen  abzugeben  wünschte,  möchte 
ich  für  das  lebhafte  Interesse  und  die  Sorgfalt,  die  er  auf  das  Werk  gewendet 
hat,  meinen  besten  Dank  aussprechen,  insbesondere  aber  bin  ich  dem  Leiter 
dieses  Hauses,  Herrn  Dr.  E.  Reinicke,  für  das  grolk  Entgegenkommen  ver- 
bunden, das  er  uns  an  oft  erwiesen  hat. 

Der  Übergang  des  Verlags  an  eine  Firma,  die  sich  hauptsächlich  kunst- 
historischen  Werken  widmet,  wird  dem  Künstlerlexikon  ohne  Zweifel  zum 
Vorteil  gereichen;  von  den  vielfaltigen  und  langjährigen  Beziehungen  des  in 
ktmstwiisenschaftficben  und  ktmstHebenden  Kreisen  wohlbekannten  Verlagshauses 
E.  A.  Seemann  darf  mancherlei  Förderung  erwartet  und  erhofft  werden. 

Das  Allgemeine  Lexikon  der  bildenden  Künstler  wird  von  nun  ab  unter 
ineiner  verantwortUchen  Leitung  in  der  bisherigen  Form,  die  sich  nach  allge- 
meinem Urtdl  bewihrt  hat,  fortgefflhrt  werden.  Dem  schnelleren  Fortschreiten 
des  Unternehmens  schien  es  aber  dienlich,  den  seitherigen,  langjährigen  Mit- 
arbeitern im  Redaktionsbureau,  den  Herren  Johannes  Kurzwelly  und  Dr. 
Hans  Vollmer,  noch  einige  jüngere  Kunsthistoriker  ztu-  Seite  zu  stellen. 
Ba  rind  fies  die  Herren  Morton  H.  Bernath,  Dr.  Knrt  Zoege  von  Man» 
teuffei,  vorübergehend  Dr.  Robert  Corwegh  tmd  neuerdings  Dr.  Walther 
Biehl,  die  alle  bereits  an  den  Arbeiten  für  den  vorliegenden  Band  beteiligt 
sind.  Mit  diesen  neuen  Hilfskräften  wird  sich  auch  in  kurzer  Zeit  das  Erscheinen 
der  dmdnen  Bände  des  Lexikons  so  besddenmgcn  lassen,  dal  jihrfidi  swd 
Bände  zur  Ausgabe  gelangen  und  das  gaue  Werk  in  etwa  fwinag  Binden 
nach  acht  bis  nenn  Jahren  tortig  vorH^. 

ULRICH  THIEME. 


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B 

(FoilMinuig.) 


Brewer,  Mrs,  Porträtminiatumuüerin  in 
London,  stdite  176&— 1780  fast  aUiifarUch  in 
der  Sodelj  of  artials  mi  Vm  in  der  Vnt 
Sodüj  aus. 

A.  Graves,  Soc.  of  artitu  etc.,  HK)7.  H.  V. 

Brewer,  Franciscus,  Gold3chmied  in 
Köln,  urkundlicb  erwähnt  1717—1761,  winde 
1738  Meitter;  von  ihm  venau^di  Svergöldete 
Kelche  mh  getriebenen  Köpfen  und  Medail- 
lons in  der  St.  Andreaskirdüe  zu  Köln. 
„H^Roe«ab*rft  CaldMto.  Maifca.  1.  AoS. 

N.  9S4. 

^tvmn,  H  cnry  C,  t.  nter  Brtmm,  Kmrw 
WÜUam. 

Bnwar,  Henry  Joseph,  amerik.  Maler 

und  Illustrator,  geb.  16.  8.  1860  in  Phila- 
delphia, Studiertc  in  Paris  und  England.  B. 
machte  zunächst  Entwürfe  für  die  RockwOOd 
Poreelam  Fabrik  und  war  ab  Lithograph  von 
1888  Ua  18M  tltig.  Tn  den  nidisten  Jahren 
malte  er  mehrere  Wandgemälde  und  lieferte 
Illustrationen  für  die  San  Francisco  Chrooicle. 
Nach  kurzer  Tätigkeit  als  Kunstredakteor  am 
CaUfomia  M«gaitne  (1888-86)  widmete  v 
fich  der  Landechafttmalerei  mit  foktan  Er» 
folg,  daß  er  1904  den  offizieller.  Auftrag  er- 
hielt, BUder  vom  San  Gabriel-Tal  für  die 
fit  Loiii»AMMdlimK  au  makn. 

Bdmmnd  vom  Mach. 
Bmw«^  Henry  William,  einer  der  hcr- 
vomgcadlteii,  taA.  Arcbitekturzeichner,  geb. 
In  Oxford,  f  am  7.  10.  1908,  stellte  seit  1868 
in  der  Royal  Academy  häufig  aus.  Er  begann 
mit  der  Veröffentlichung  einer  Reihe  von 
mittelalterl.  Bauten  DeutadUands,  die  er  auf 
Holatöcke  gfichnrte,  mid  die  von  HemTiside 
gcachnhten  wurden.  Man  kennt  auch  von  ihm 
selbst  erfundene,  phantasievolle  Architekturen 
sowie  Wiederherstellungsent würfe  nicht  mehr 
bestehender  Bauten,  die  in  der  Nummer  vom 
17.  10.  1806  des  «Builder"  veröffenUicbt  wor- 
den sind.  Zv  aeinen  HaaptbHttem  gehAren: 
Verlassene  mittelalterliche  Stadt  mit  riesiger 
Kathedrale  im  Mittelpunkte;  Wiederherstel- 
lungen der  alten  St.  Peterskirche  in  Rom,  von 
London  und  Pari^  aar  Zeit  des  ersten  Drittels 
des  16.  JaliilL  mid  ab  Gegenitfidce:  ,JUnaM- 
nesque  grandeur"  und  „Renaissance  gorgeous- 
ness".  Er  lieferte  auch  Beiträge  für  «Tbc  Gra- 


phic" und  „The  Art  Journal".  —  Auch  sein 
iltester  Sohl,  HMry  C.  Brnm  isC  «in  ddco- 
ralifcr  Maler  wen  mgewShnnefier  GcseUdc- 

lichkeit 

Graves,  Royal  Acad.  Exfaib.  I.  u.  The  British 
lastit  1806-67.  —  The  Art  Journal,  1881,  m. 
2S7— Ml.  —  Deutsche  Bauitg,  1»04,  p.  607  ff. 

James  Wtalt. 

Brsver,  John,  engl.  Maler,  der  1763  und 
176Ö  einige  Landschaften  (in  Aquarell)  nod 
1779  ein  Damcnminiaturbildnis  In  der  Frat 
Society  in  London  anastclHe. 

A.  Gravei,  Soc.  of  artitto  etc.,  1007.  H.  V. 

Bmw«r,  Julian  C,  Miniaturmaler,  18S6— 
57  in  Plyniouth,  1859  in  Bath,  1870  in  Nor- 
wich  ansässig;  beschickte  die  Ausst.  der  Lau« 
doner  R.  Acadbny  1865—76  mit  Btldnlt> 
nuniatorcn*  namentlich  Mädchenportrits. 

Graves,  R.  Aead.  Briiib.  (1905).  je. 

Biewer,  M"  Mary,  Miniaturmalerin  in 
Worcestcr,  beschickte  die  Ausst.  der  Londoner 
R.  Academy  1848 — f  :^  rT:it  MiniaturpoftrÜa. 

Graves,  R.  Acad.  Exhib.  (1905).  Jt 

Brewer,  s.  auch  Br*u4r. 

BmwU^  A  r  t  h  u  r  W,  Architekt  der  G^an» 
wart  in  Nottingham.  Von  ihm  ahid  il  a.  er- 
baut, mri^t  gemeinsam  mit  B.  E.  BtBtft 
Prcsbyterian  Church  in  Nottingham;  Wes- 
leyan  CThurch  nebst  Schulgeb.;  Long  Eaton, 
Derbgranire;  Schule  in  CrestweU,  Derbyah.; 
Seacroft  Gotf-Iidca  Hoial in  Slc«nem;  Fried- 
boftkapelle  in  South  Witham,  Lincolnsh. 

Acad.  Archit.  XV  8.  71,  142;  XVII  69; 
XIX  4;  XX  40,  43:  XXIII  46;  XXV  137.  tW. 
—  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  1. 

Brewster,  Amanda,  s.  Sewell. 

BvBwater,  George  Thomas,  amerik. 
Bildhauer,  geb.  in  Kingston,  Mass..  84.  2.  1868; 
studierte  an  der  State  Normal  Art  Scfaool  in 
Boaton  tmd  der  Bcole  des  B.-Arts  in  Parts 
und  lebt  in  New  York.  B.  ist  besonders  durch 
seine  Soldatenstatuen  bekannt,  z.  B.  „Die  ver- 
teidigte Fahne"  in  Athens,  Pennsylvania.  Zu 
dem  Krieger-  tmd  Matrosen-Denlanal  des 
Staates  Indiana  sdraf  er  die  Statne  Jlnttum", 
die  gröBte  Bronzestatue  in  Amerika.  Fiär  die 
„Pan-Ani(  rican"  Ausst.  in  Buffalo  führte  Br. 
den  „Bnirnrn  der  Natur"  aus,  dessen  grot- 
artiger  Skulpturenschmuck  Aufsehen  erregte. 

I*  Taf  Aiaerie.  Sealpt..  1M3  p.  439. 


.V. 


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■nwtMn,  Edward  Frcdericl^  lfder, 

geb.  am  13  10.  1846  in  London,  f  am  13.  11. 
1902;  malte  Landschaften  in  Ol-  und  Wa.sser- 
farben.  In  der  Roy.  Acad.-Ausstellung  debü- 
tierte er  1872  mit  dem  Gonilde  «Tbe  modert 
hndwoo"  Getzt  in  der  Gilerie  n  Sheffield) 
and  beschickte  dann  diese  Ausstellungen  bis 
1900  mit  weiteren  17  Gemälden.  Die  Old 
Watcr  Colour  Society  ernannte  \hn  1R75  zum 
„associate",  1883  zum  Mitglicdc.  Der  Society 
of  British  ArtiaM  bat  er  1882—86  als  Mitglied 
ingebört;  ebenso  war  er  Mitglied  des  Institute 
of  On  Painters.  Das  Londoner  Victoria  and 
Albert  Museum  besitzt  von  ihm  die  .Aquarell- 
gemäide  .^At  Cley-next-tbe-Sea,  Norfolk"  und 
nNcar  St  HawKM»  Cocmvair. 

B  r  y  a  n,  Dictionary  I  IM.  —  G  r  a  t  e  »,  Roy. 
Acad.  Exhib.  1  S77.  M.  W.  BrockuMlI. 

Wnr,  Hendrik,  boinad.  Maltr,  gdi.  im 

Haag  1682,  war  Schüler  VCQ  Jas  de  Bacn, 
starb  aber  schon  1706. 

J.  C  Weyarman,  Da  Lawmrtiirlir,  IV  83. 

B.  W.  Mou. 

Bnfia^  Frans,  Maler  von  Interieon» 

Landschaften  und  Porträts,  Bruder  Karels, 
geb.  zu  Antwerpen  am  8.  9.  1679,  f  daselbst 
am  24.  11.  1760.  Er  hielt  sich  seit  seiner  Ju- 
geiMi  im  Ausland  (Deutschland  und  England) 
auf  und  war  Hofmaler  des  Kurfürsten  von 
Hessen-Kassel.  In  der  Dresdener  Gal.  rwei 
kleine,  bezeichnete  Bilder  von  ihm,  darstel- 
lend Maskentänze  unter  römischen  Ruinen. 

Biogr.  Nat  de  Bdgique.  —  J.  J.  r,  d.  Braa- 
dci^  GeseUcdeaia  ete.  IBOl«  Um  Mm 

Bnfdal,  Karel  (gen  :  T.e  Chevalier), 
Schlachtenmaler,  getauft  in  Antwerpen  am  27. 
8.  1678,  Schüler  von  P  Yckcns  u.  P.  Rysbrack, 

arbeitete  in  Frankf .  a.  Nümbeis  o.  Kasael, 
hier  zusammen  mit  seinem  Brader  Tmu. 

Später  findet  man  ihn  in  Amsterdam,  wo  er 
für  den  Bilderhändler  Jac.  de  Vos  Kopien 
malte.  Im  J.  1704  wurde  er  in  die  St  Lukas- 
gilde in  Antiraipen  aafgenaaunen.  Seine 
Werke  indet  man  in  Tielen  Galerien;  sie  «ei- 
gen eine  unbestreitbare  Geschicklichkeit,  aber 
doch  nur  mäßigen  Gc&chmack  und  buntes 
Kolorit.  Der  EinfiuB  Rytbracks  and  van  der 
Meulens  tritt  in  ihnen  deutlich  zutage.  Im 
Brüsseler  Mus.  sind  6  Kava11erlakinif»fe  von 
ihm,  davon  2  bezeichnet;  in  der  Galerie  zu 
SchleiBhcim  2  Türkenschiachten,  davon  eine 
bezeichnet;  im  Nationalmus.  zu  Stockholm 
2  KavaUeriekimpfe,  PendantSt  davon  das  eine 
bezeichnet.  —  Im  J.  1T28  verKeB  d^  KifaMder 
Antwerpen  n-if  längere  Zeit,  wird  aber  da» 
selbst  begraben  am  12  .  9.  1783. 

J.  J.  V.  d.  Branden,  Ceschledetds  etc.  — 
Biogr.  Nat.  de  Belgique.  —  A.  v.  Wunbach, 
Miederl.  Knlerlex.  —  R  o  o  s  e  s,  Antwerp.  Maler- 
sehnle,  Dtiche  Anag.  p.  448.  —  Tb.  v.  F  r  i  m  - 
acl,  Mitt.  aus  d.  Genn.  Nationalmus.,  1893 
».  M.  —  Mirenr.  INct  d.  veatcs  d'sM.  1901  L 


BnfiiI,  Paulus,  kam  1081  ab  fremder 

Maler  in  die  Gilde  7u  Ddft 

Obreens  Arck.  I  86.  B.  W.  Moct. 

Bieyer,  Name  einer  vom  Ende  des  16.  bis 
Mitte  dei  IS.  Jahrb.  in  Troyes  tätigen  G<dd-> 
sduniedefamilie;  deren  zahlreiebe  Mil^lieder 

indes  meist  nur  urkundl.  bekannt  sind.  Mit 
Arbeiten  sind  genannt:  Antotnt  !,  1677—78 
liitig  i'ur  die  Kathedrale;  —  Claude  Eloi,  ar- 
beitete 1723—28  für  die  Kirche  St-Urbain ;  — 
Premfou,  arbeitete  1828-28  für  St.-PantaM«i; 
—  Jtm  III,  arbeitete  1688—86  für  Ste-Made- 
leine;  —  Nietes  IV,  lieferte  167Ö/6  ein  Weih- 
rauchfaB»  Kckhe  und  Mcnmnndien  für  St* 
Urbain. 

Ne«r.  an*,  da  l'krt  fma«.»  St  sir..  VII  (1891). 
Big.  H,V, 
Bfajfsr,  Frans  Anton,  Maler,  Prag,  1708^ 

wird   anläßlich   seiner   Vermählung  mit  der 
Anna  Rosalia,  Tochter  des  1700  verstorbenen 
Christian  Ditmanns  von  Lawenstein  genannt 
Dl  ab a  CS,  Böhm.  Kstlerlex.  I  220. 

Bruno  Bitcko0. 

Bnysi^  Jan  Hendrilf^  d.  J.,  Maler,  gch^ 
1816  In  Amheim,  Sdhtt  tmd  Sehfiler  dsa 

Zeichenlehrers  /.  H.  Breyer  d.  A.  (f  am 
ü.  9.  1861),  weitergebildet  unter  B.  C.  Kode- 
koek  in  Amsterdam;  malte  ebenda  Ol-  und 
AquareU-I  .andschafteo,  deren  Motive  er  auf 
Studienreten  an  der  Maas  nnd  am  Nieder- 
rhein sammelte. 

Immerxeel,  De  Leven»  en  Werken  (1842) 
p.  99.  —  K  r  a  m  m.  De  Levens  en  Werken,  Aan- 
hangsel  (1864)  p.  2«.  —  N  a  g  l  e  r,  Monogr.  III 
976  N.  2546.  R. 

Breyer,  Robert,  Maler  in  Berlin-Charlcrt- 
teoburg,  Mitgl.  d.  Herl.  u.  Münchener  Sezes- 
sion. Geb.  am  19.  6.  1666  in  Stuttgart.  Schü- 
ler von  Nauen  in  Mfindie»  (1888~60>,  darauf 
der  dortigen  Akademie  unter  W.  Diez,  seit 
1901  in  Berlin  ansässig.  Seine  HauptschaflFens- 
gebiete  sind  das  Stilleben,  das  Interieur  und 
das  Porträt.  Er  stellte  zum  ersten  Male  1895 
in  der  MSnchener  Sezession  aus  und  beschid[t 
seit  189f)  alljährlich  die  Berliner  Sezessions- 
ausst ,  aulJtrdcm  wiederholt  die  Ausst.  des 
Münchencr  Glaspal.  (1901,  09),  die  Dussel- 
dorf er  Internat.  Ausst.  (1902,  Ol)  und  die 
Ausst.  d.  Deutschen  Kstterbundes.  —  B.  ist 
einer  der  typischen  und  emstesten  Vertreter 
der  Berliner  Sezession,  in  deren  Atisst.  er  von 
!,iinem  ersten  Auftreten  ab  lebhafte  Beachtung 
gefunden  hat.  Sein  Impressionismus,  so  ent- 
schlossen, ja  draufgängerisch  er  sich  gelegent- 
lich gebärdet,  wird  freilich  vom  Verstände 
mehr  als  vom  Temperament  geleitet  und  findet 
seine  besten  und  originellsten  Wirkungen  in 
einer  apart  akzentuierten  Farbigkeit,  die  sicll 
am  freisten  und  sichersten  in  Stilleben  aus> 
spricht  Weniger  glücklich  ist  B.  bisher  im 
Portrit  gewesen;  hier  fdth  es  seiner  (cühten 
Natur  am  intuitiven  Erfassen  und  am  rechten 
inneren  Verhältnis  zum  lebenden  Modell. 
Nicfatsdestoireniger  sbid  ihm  auch  auf  diesem 


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Breymann  —  Brejrsig 


I 


Gebiete  ctnige  Schöpfuagca  voo  itiUer,  eia- 
druchsvoller  Eigenart  gdoniefl,  mrnwitlkh 

da,  wo  er  das  Bildnis  mit  dem  Interieur  und 
dem  Stilleben  zu  einer  Einheit  verbindet  (Tee- 
stunde, 1902;  Damenporträt,  1906;  Lektüre, 
1909).  Die  Landschaft  hat  B.  bislang  wenig 
gepflegt  Die  1907  artstandenen  tandsdufd. 
Studien  aus  der  Umgebung  Stuttgarts  zeigen 
den  breiten  Vortrag  und  die  sichere  Technik, 
aber  au  ':  1'  etwas  trockene  Kühle,  die  ein 
besonderes  Kennzeichen  seines  Schaffens  ist. 
—  Die  Münchener  SezessionsgaL  bewahrt  von 
Brejrer  „Zimmer  mit  Spiegel":  ein  iholicbes 
Interieur  die  Stuttgarter  Gemäldesammlung. 

Die  Kunst  III  (Kst  f.  Alle  XVI),  293;  V  439; 
VII  244.  359,  399:  IX  290.  391.  439.  46«:  XI 

161,  r>i7.  -  Kat «.  Kstlar  Vi  S48,  an.H  (Abb.), 
S74:VU  409.  Bgbtrt  Dtlpj. 


Adolf,  BBdbmer,  gd».  16.  6. 

1839  in  Mahlum  (Herzogt.  Braunschw.).  Seme 
ersten  Studien  machte  er  in  Braunschweig 
«nter  Strün^tell  und  Howald.  Seit  ISSD  WW 
•r  ia  Dresden.  Hier  «an  C  W.  Schurig  i» 
Zeidioeo  vorgebildet,  trat  er  iin  Nov.  d.  J.  in 
die  Obcrklasse  der  Akad.,  Ostern  1881  zu- 
gleich in  Joh.  Schillings  Atelier  ein.  dem  er 
bis  Okt  1869  angehörte.  Schoo  seine  erste 
Arbeit,  das  GlciehBi»  von  verioraiea  Sohne 
(Relief,  1808)  erwedcte  HoAnniKen.  1886  be- 
gann er  sein  Hauptwerk :  das  überlebensgroBe 
Standbild  Heinrichs  des  Löwen  für  den  Schö- 
nen Brunnen  auf  dem  Hagenmarkte  in  Braun- 
ichweig,  das,  von  Howald  ia  £n  gegflsacob 
ISTA  an^ipestdlt  ward  imd  den  jvngen  lilciBter 
im  J.  vorher  auf  der  Wiener  Weltausstellung 
die  Denkmünze  für  bild.  Kunst  einbrachte. 
Mit  seinem  Mitschüler  G.  A.  Kuntz  reiste  B. 
im  Herbst  1869  nach  luliea,  hielt  sich  8  Jahre 
in  Florenz,  Rom  und  Neapel  aal,  sdiof  dort 
einige  anmutige  Büsten  und  Statuetten  aus 
dem  Volksleben  und  kam,  nach  kurzem  Auf- 
enthalt in  seiner  Heimat,  1872  nach  Dresden 
zurück.  Von  hier  aus  besuchte  er  England, 
um  die  Aufstelltmg  zweier,  im  Auftrag  der 
Königin  für  das  Mausoleum  des  Prinzgemahls 
Albert  in  Windsor  gefertigten  Engelfiguren 
zu  leiten.  Von  seinen  übrigen  Arbeiten  sind 
hervorzuheben:  mehrere  männl.  Bildnisse, 
daraater  die  Marmorbüste  des  Bibl.  Dr.  Beth« 
fluaa  ia  Wolfeoböttel  (1868);  du  scfalicht- 
vorndime  Kricgerdenfanal  in  Göttingcn 
(1875);  die  Bronzestatuette  Gretchcn  (1876) 
tmd  ein  Standbild  Heinrich  des  Voglers  für 
die  Albrechtsburg  in  Meißen.  Sein  zweites 
Haqptwerlt,  das  groBgedachte  Stcgcadealcmal 
f6r  Braonsdiweig.  fcoonte  er  aidit  vollenden. 
Ein  Magenleiden,  das  ihn  schon  längere  Zeit 
quälte,  raffte  den  hoffnungsvollen  Künstler 
am  1.  9.  1878  zu  Wolfenbüttel  dahin. 

Akten  der  kgl.  Kunstakad.  zu  Dresden.  — 
An».<it.-Kat.  Oreaden  (1803—77)  u.  Berlin  (1874 
u.  1876).  —  Zimmermann  i  d.  Allg.  Dtsch. 
Biogr.  47  (1903)  p.  231—33.  —  L.  Schräder, 
Eriaa.  aa  A.  B.  (Btaonachw.  TageU.  1878 


No  S31).  -  Ztachr.  f.  bUd.  Kst  VII  230.  —  Kst- 
ckno.  (V— XV)  tt.  die  Dioakun»  (XIV-XVIII) 
a.  T.  St  —  Dreadn.  An«,  r.  5.  9.  1878.  —  A. 
S  e  u  b  c  r  t,  Allg.  Kstlerlex.  (nach  autobiogr. 
Mittlgn).  —  M.  Jordan,  Fr.  PrelUr  d.  J  (1904) 
p.  181,  311.  —  Boa*  au  KMdeBimi  d.  Kgr.  Sachs. 

XX  194.  £nu«  Sigitmimd. 

Breymann,  Gustav  Adolf.  Architdet, 

Prof.  an  der  Techn.  Hochschule  in  Stuttgart, 
geb.  1807  in  Blankenburg  a.  Harz,  f  1869  zu 
Stuttgart  l  it-ff-rtc  den  Entwurf  der  von  Ad. 
Wolff  ausgeführten,  mit  2  Kuppeln  versebenen 
Synagoge  in  Stuttgart  u.  errichtete  Bahnhofe« 
gcbäude  in  St  Petersburg  und  das  Ober- 
postamt in  Hamburg.  AU  Schriftsteller 
machte  er  sich  bekannt  durch  seine  1849 — 54 
in  1.  Aufl.  erschienene  MAllgemeine  Bau- 


H.  W.  Singer.  Alk.  XidedeL  1885  L  — 
Ztsebr.  f.  bHd.  K«t.  X  «T  H.V. 

Breyiig,  Johann  .\dam,  deutscher  The- 
atermaler, Zeichcnkünstler  und  Erfinder  des 
Panoramas,  geb.  am  1.  4.  1766  zu  Leutesdorf 
a.  Rhein,  t  am  29.  8.  1881  in  Danzig.  Nadi 
einer  Lehrzeit  bei  dem  Theatermaler  Becken- 
kamp in  Coblenz  schloß  er  sich  einer  reisen- 
den Schauspielergeselladiaft  an,  deren  Bedarf 
an  gemalten  Szenen  ÜMB  die  beste  Schulung 
bot  1792  reiste  er  nach  Italien,  und  in 
Rom  gewann  sein  ihn  schon  seit  1788  be- 
schäftigender Gedanke,  einen  Kuppelbau  mit 
einem  Rundgemäldc  zu  schaffen,  bestimmte 
Form,  indem  er  die  reiche  und  große  Aat- 
deht^  voa  den  Ruinen  des  Kaiserpalastea  aaib 
l&r  aefai  Vorhaben  am  geeignetsten  fand  and 
sie  in  acht  Blättern  zeichnete.  Besprechungen 
mit  Fremden  über  seinen  Plan  im  Verlauf 
dieser  Arbeit,  machten  diesen  in  der  Offeal» 
Udikdt  bckaaat  nad  bevor  B.  sdbst  iha  ver> 
wfrkQcfien  konnte,  geschah  dieses  unter  der 
Bezeichnung  Panorama  durch  Barker  in  Lon- 
don 1704.  Im  Frühjahr  1800  führte  B!  sein 
Vodiaben  endlich  aas,  er  malte  das  Panorama 
von  Born  aadi  aciacn  Zddnuiagen  mit  Hilfe 
dca  Landsdiaftmalera  Ibitz,  f^  dea  Mder 
und  Kupferstecher  Ticlke  zu  Berlin,  der  es 
hier  zuerst  öffentlich  sehen  ließ.  1796  trat  B. 
als  Baukommissar  in  den  Dienst  des  Fürsten 
von  Aahalt-Bemburg.  Am  Hofe  bd  Koast- 
btnlen  and  ab  Ddeoratenr  besdiiftigt,  Midi 
ihm  Muße  am  den  .Aufträgen  auswärtiger 
Bühnen  zu  genügen.  Gegen  Ende  des  18.  Jahrh. 
begarm  seine  öfTentliche  Lehrtätigkeit.  König 
Friedrich  Wilhelm  III.  von  Preußen  ernannte 
ihn  zum  ersten  Ldirer  an  der  Provinzialkunst- 
schule  zu  Magdeburg,  die  ihm  ihre  Organi- 
sation verdankt.  Das  Aufblühen  dieser  Kunst- 
schule veranlaßte  das  preußisclie  .Sta.itsmini- 
sterium  auch  in  anderen  Provinzen  ähnliche 
Anstalten  zu  errichten;  B.  wurde  mit  der  Or- 
ganisation einer  solchen  in  Danzig  beauftragt, 
die  er  im  Mirt  180A  eröfoete.  Die  Kriegs- 
ereignisse von  1806  veranlaBten  ihn,  .<^ich  für 
längere  Zeit  nach  KBaigd>erg  zu  begeben. 


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wo  flu  du  Malen  limtlidier  Saeoea  für  du 

neu  erbautf  Schauspielhaus  übertragen  war, 
das  jedoch  mit  allen  seinen  Arbeiten  1806  ab- 
brannte. Ende  des  Jahres  kehrte  B.  nach 
Diniig  ntrück  and  war  noch  faat  88  Jahre 
lanr  an  der  am  1.  Jan.  1800  sum  xweiieB  Male 

eröffneten  Kunst-  und  Handwerkerschule  als 
Lehrer  wirksam  Für  das  Theater  nicht  so 
viel  beschäftigt  als  früher,  war  er  als  Zeichner 
nach  der  Natur  in  Danzig  und  im  SchloS 
Marienburg  ungemein  titiff,  trab«  ihn  «eine 
Schüler  Randt,  Ludwig,  Fejrerabcndt  u.  a. 
unterstützten.  Mehrere  seiner  Zeichnungen 
sind  in  Kupfer  gest  ^in  ri.  die  sechs  groBen 
Blitter  von  Danziger  Gregenden,  welche  er 
mh  dem  Maier  Hinkd,  der  die  Staffafe  be- 
sorgte, gemeinschaftlich  zeichnete,  wurden 
durch  den  berühmten  Haldenwang  in  Karb- 
ruhe  in  Kupferstich  ausgeführt  6.  war  auch 
als  kunsttheoretiacher  Schriftsteller  (Perspek- 
tive etc.)  titig;  die  KupferstichMnunl.  der 
Daniiger  Stadtbibliothek  besitst  eine  woU 
voUitlndige  Sanunhnig  aeiner  Scliriftea.  — 
Auch  B.S  Neffe  Johannes  Baftista  Breysig, 
geb.  am  10.  9.  1788  in  Leutesdori  a.  Rhein, 
t  am  19.  11.  1866  in  Dwiig,  ww  ab  Zeiehoi- 
lehrer  dort  tätig. 

C  P.  Anger  in  Nene  PkwdL  Pkw.-B]itter  X 
1880  p.  97.  —  Kataloge  der  Berliner  Ahadeniie- 
AMalelhuifea,  1797  S.  TO,  1798  S.  M.  1818  S.  7 
■■1  laass.  4.  <~  Manaal,  Nene  Ulscdlaiieen 
ait  Inbalto  Reft  VI  (IW)  p.  ttt-tL 

G.  Cmu^ 

Br«7sae,  R  <  g  i  s,  Bildhaner,  geb.  am  ST.  7. 

1R10  in  Braye  (Ardiche),  t  1852  in  Paris. 
Im  J.  1839  wurde  er  Schüler  der  Pariser 
Ecole  des  B.-Arts  u.  des  David  d'Angers. 
DebBticfte  im  Loarre-Saloa  1841  mit  dem 
GipsreHef  „Trait  de  coarage  da  eolood  Ranu 
pon"  u.  beschickte  ihn  weiterhin  bis  1851  mit 
verschiedenen  Bildnisbüsten  u.  mit  religiösen 
BiUwcrken  wie  «L'ange  Gabriel"  (S  1844, 
Mannontatne)  a.  ^Cbriat  en  croix"  (S.  1818 
Ma  4Ht  Bflliiflmitoweri^» 

H.  Vaaelialde  in  „Revoe  da  DmaUn«" 
de  18T9.  Nov.-I>ex.-Nitiiuner.  —  Beliler- 
Attvray,  Dict.  g^n.  (1882).  S.  Lami. 

Bieyt  (Breydtc,  Breit,  Brait,  Brete,  Preyt, 
Preit.  Praidte),  Johann,  Goldschmied  in 
Görlitz,  heiratet  am  M.  8.  1606.  Wird  wohl 
1607  Mdiler.  Efwiibt  du  Bfiigeiicclil  am 
10.  1.  1868.  Stirbt  als  Zunftältester  46  Jahre 
alt  im  April  1682.  Zeichnet  I  B  in  ovalem 
Felde.  Von  ihm  eine  silbervergoldete  Abend- 
mahbkannc  mit  drei  religiäacn  Daratellimgen 
in  Rwdmedvflkmt  und  BaiodeMwitew  in  ce> 
triebctier  Arbeit,  datiert  1671,  im  Görlitzer 
Kaiser  Friedrich-Mus.  E.  Hintse. 

Bresin,  Michel,  franz.  KanoncngieBcr  und 
Stempelschneider,  geb.  in  Paris  am  27.  11. 
1768,tdas.am21. 1.1888.  Bez.  Arbeiten  t«D 
ihm  in  der  Wiener  k.  Walloinfflinlang  ad 
im  Berliner  Zeughause. 

Cbaaipeanx,  Dict  d.  Ptandcon  eie.,  1886. 


—  Porrcr,  Biogr.  Die*,  ef  maddL  I,  1904.  — 
Nom.  areUr.  da  l'ait  Itan«,  Im  alr^  XIU 

Blla,  P  i  c  r  r  e  d  e,  franzö-s  Maler  und  Bild- 
hauer, t  am  28.  7.  1673  in  Paris,  4öjahrig. 
J.  Crepy  d.  A.  s^ach  nach  ihm  du  Büdnia  dct 
Bischofs  Paul  de  Godct. 

H  e  r  1  u  i  s  o  n,  Act  d'^t-eiv.,  1873.  —  H  e  i  - 
necken.  Dict  d.  ait.  IIL  ~  L«  BUnc,  Ma- 
nad  n  «7  Ho  16  (Uer  IttlBaL  PmU  Bria). 

H.  V, 

Briais,  Jean,  s.  Brioij. 

BdMa,  Jean  Louis,  Bildhauer,  geb.  am 
18.  11,  1806  in  Avignon,  t  im  Januar  1864 
in  Paris;  Bruder  von  Joseph  B.,  Schuler  von 
David  d'Angers.  Er  errang  1832  den  groBen 
Rompreis  mit  seiner  Komposition  „Capan6e 
ioodrayi  aotis  les  murs  de  Troyes"  und  1840 
eine  Medaille  1.  Kl.  mit  der  Marmorstatue 
eines  jungen  Fauns  (jetzt  im  Museum  zu 
Avigncm).  Neben  verschiedenen  Bildnis- 
büsten in  Marmor  u.  Bronze  (Lamartine. 
Aimi^  Martin  im  Muaeum  zu  Angers,  Admiral 
Romain-Desfeaaä,  Galeerengeneral  L  Strozzi 
u.  P.  Baillot,  beide  im  Museum  zu  Ver- 
sailles) schuf  er  das  Bronzestandbild  Nie. 
Poussins  für  Les  Andelys  (Salon  1847—48), 

—  die  Mannoratatue  der  Jeanne  d' Albret  im 
Lrocemboutl-Garten.  —  die  Steinstatuen  des 
h.  Marcus  an  der  Fassade  von  St.  Vincent 
de  Paule  u.  des  h.  Hieronymus  an  St.  Au- 
gustin  zu  Paris.  Einer  von  B.  unvollendet 
htnteriaMeiien  McrkursUtne  wurde  im  Sak» 
186i  noch  eine  Medaille  d'homiear  zuericannl; 

Aldk  de  I'art  fran«.  V  (l8r>7— 58)  p.  388.  — 
Parraeel.  Annalea  de  la  jpeint.  (Paris  1888) 
p.  SU.  —  Gai.  d.  &.<Art8  XVII  (1864)  p.  SS  f. 
~  Cbfon.  d.  Alts,  1884  n.  48.  —  BetUer- 
Anvray.  Dict  gte.  (188».  —  Mamr.  Aich,  de 
Vatt  lfmn«.,  1897  p.  868.  ~  Rltimm  ifAtL  Vteis. 
MomB.  Rellg.  fu.  II;  Mbmun.  Ot.  lü;  Tto- 
vince,  Homnn.  CIt.  III  (Register).       S.  Lami. 

Biiaa,  Joseph,  Bildhauer,  geb.  am  21.  1. 
1801  in  Avignon,  t  am  1.  5.  1861  in  Paris; 
Bruder  des  Jean  Louis  B,,  Srhulcr  von  F.  J. 
Bolia  Errang  1828  den  2.  Grand  prix  mit 
■einer  Komporition  „Hort  d'Hjradnttie^  Oetst 

im  Museum  zu  Avignon),  kam  dann  188S 
nach  Rom  u.  debütierte  im  Pariser  Salon 
1836  mit  einer  Eva  Sutue.  Seine  wichtig- 
sten Arbeiten  sind:  das  Medaillonbikinis 
Charlea  Zeuoera  (f  1841)  an  deaaen  Grabmal 
auf  dem  Montmartre,  —  eine  Marmorbüste 
des  Kupferstechers  G.  Edelinck  (Salon  1850, 
Staatsauftrag),  —  die  Gicbehkulpturen  am 
Loavre-Pavillon  Larue,  —  die  Ruhmesgöt- 
tinnen  für  das  Pariser  Hötel  de  Ville  (1871 
zerstört),  —  das  Standbild  J.  Alhons  in 
Avignon,  die  Moliere- Statue  im  Theater  zu 
Avignon  und  die  MarmorbttStt  Joa.  Vcmcta 
im  Mus.  Calvet  daselbst. 

Arch.  de  I'art  fran?.  V  (1857—58)  p.  321.  — 
Parrocel,  Annale»  de  la  pei'nt.  (Paris 
1862)  p.  295,  ;ilO  Gaz,  J.  B.-Arts  XV  (1863) 
322.  —  Bellicr-Auvray,  Dict.  gen.  (1882). 

—  Nmnr.  Aich,  de  I'art  fnn«.,  1897  p.  Sil.  — 


4 


L;igiü^oa  by  Google 


Britn 


G  o  n  •  e,  Les  cheft-d'oeuvre  det  Mos.  de  France, 
Sculpt  etc.  (1904)  p.  141.  —  Richeuc«  tf'Ait» 
ProTÜice,  Monum.  Cit.  III  (Re^itter). 

51  L&mk 

Brian,  s.  auch  Briand  u.  Briant. 

Briaachoo,  Keramiker,  Mitbesitzer  der  Pa- 
nier PofMllaiiiiiMiiifalrtur  GUlet  et  Brian* 
dK»;  criildt  1860  eine  rilbenw  Medaille  alt 

Erfinder  der  mit  einem  Perlmutterlüster  ver- 
sehenen „porcclaine  nacree"  und  fabrizierte 
später  auch  Porzellaae  fliit  gnutem  nod  btafl- 

rosigem  Lüster. 

Revue  imirers.  d  Art«  1860  p.  66.  —  Gax.  d. 
B.-Artt  1878  II  086.  —  Jaennicke,  Gnindr. 
d.  Keramik  (1870)  p.  841.  R. 

Briaad,  B  e  r  n  a  r  d,  Bildschnitzer,  geb.  am 
94.  12.  1829  in  Qiilon-sur-Saöne,  tätig  eben- 
da; beschickte  den  Pariser  Salon  1886 — 65 
mit  zierlichen  Schnitzarbeiten  in  Holz,  na- 
mentlich mit  Darstellungen  von  Vögeln. 

Gas.  d.  B^-Arts  (1860)  V  M8,  VU  241 ;  1861, 
XI  171.  —  Bein<C'A«Trar,  Dkt  gta. 
(1888).  S.  Lami. 

Biläaf,  If  acC,  Blldhaaer  in  Angers,  mei- 
Se'.te  1516  für  den  Glockenturm  der  dortigen 
Kathedrale  die  Statuen  des  h.  Mauritius  u. 
dreier  Krieger  u.  für  die  Ecktürmchen  IS 
Apostelttatutn  Ou^ta  erhalten).  Gleicloeitig 
fibemalim  er  die  Arnffilmnc  AltarMf- 
satzes  für  die  KlosterMrcibe  «1  EtiT>l-en- 
Charoie  (Mayenne). 

Laml,  XMct  dea  led*!  fnnc  (1888). 

S.  LamL 

Biiand  d»  CMiWNWW»  JeB%  ■■  Cripnomtr, 
J.  B.  de. 
Briand,  •.  atidi  Briam  n.  Brimi. 

Briane,  Mrs.,  Miniaturmalerin  in  London, 
die  1811—14  und  1836  in  der  Roy.  Academy 
ttid  1812  in  der  BrMah  Imttt  meiit  Dunen- 
ond  KinderbiklniMe  aaaatdlte. 

K  GraTeai  Tht  Brit  Inat  (1908)  n.  Th« 
Rot.  Acad.  Exhlb.  (1905).  H.  K. 

Bijaoflki,  Michael  Wassiljewitsch, 
russ.  Maler,  geb.  1S31  in  Kiew,  war  von  ISSO — 
1865  Schüler  des  Akademikers  K.  S.  Pawloff, 
des  Zeichenlehrers  an  der  Wladimiruniverti» 
tat,  und  arbeitete  dann  nach  der  Natur  in  ver- 
schiedenen Gegenden  RuBlands,  malte  aber 
vorherrschend  Bildnisse,  Die  Akad.  in  Pe- 
tersburg zeichnete  ihn  für  das  ausdrucksvolle 
Bild  einer  Braut  durch  die  Verleihung  eines 
akad.  («radea  aus.  Er  hat  in  Pctenborg  viele 
Portrito  gemalt  md  veraucfatc  sv^eiEh  in  die 
veraltete  byzantinische  MadomMmmleKl  Ctncn 
modernen  Zug  zu  tragen 

Huni  zyxoxHiiKa  (Unsere  Künstler)  I  65.  — 
Boikin.  3muauon.  (Große  Encyklop.)   III  782,'.'<. 

W.  Ntumann. 

B^tmttit  Peter,  maa.  Kopierst.,  wurde 
1689  auf  Kaiser  Peters  I.  BefeM  dem  hotlindi- 

schcn  Kupferstecher  Adriaen  Schooncbet-k  zur 
Ausbildung  übergeben.  Von  ihm  gibt  es  einen 
heil.  Bartholomäus  und  eine  H  i  stllf umf  tÜCh 
Dürer  mit  der  Bezeichnung:  ipwopo— wv  m 
MaoBikneiirk  Bpaaodl— AjfisAlDoMfcrh  npo- 


AACT-t,     (gestochen  in  Moskau  von  P.  B.  — 
Adriaen  Schoonebeek  verkauft). 

Boum.  diinuuon.  (GroBe  EacyUop.)  III  783. 

ff.  Ntumamn. 

Bliant,  tpan.  Bildhauer  und  Architeict,  der 
mit  einem  gewissen  Pcrrinet  MflO  in  der  Av- 

guslinuskapelle  der  Seo  zu  ZangMi  arbeitete. 

V  i  fi  a  t  a,  Adic.  I  32.  M.  v.  B. 

Briaat,  Antoine,  s.  Briaut 

Briaat  (Brian),  Jeaiv  frans.  Landschafts- 
maler, geb.  hl  Bordeanx  am  4  t.  1760,  f  >■ 
Toulouse  am  20.  8  1709,  von  dem  das  Mus. 
in  Bordeaux  eine  kleme  ital.  Landschaft  bei 
Tivoli  bewahrt.  Er  war  in  Toulouse  Lehrer 
Ingres',  ans  dem  er  einen  Landschafter  zu 

Bcllier-Anvrart  Dkt-  fba.  L  —  Rinn, 
d.  Soc.  d.  B..Aia  XXV  836/7.  —  Gas.  d.  B.-AitB 
XXII  418/91  Or.  —  Cat  du  Mnsfe  de  Bocdsan«, 
1S»4  p.  188.  H.  V. 

Bilant,  s.  aiich  Brian  u.  Briand. 

Briaati,  Antonio,  Architekt  u.  Maler  in 
Parma,  geb.  1789,  t  1787.  Er  entwarf  die 
Hochaltäre  für  die  Kirdien  Madonna  della 
Steccata  (1762)  n.  L^Amianiiata  (1776.  aus- 
geführt von  Albertolli),  malte  Proflpektdeko- 
ratioaen  in  S.  Antonio  Abate  zu  Parma  (mit 
seinem  Lehrer  Gaet.  Ghidetti)  u.  in  der  Capp. 
BnrsJi  im  Dome  zu  Piacenza  (mit  Gaet.  Cal- 
taid),  resianrirrte  1780  die  Südseite  von  S. 
Severine  zu  Parma  (Ersatz  der  gotischen 
Fenster  durch  häßlich  geschweifte  Bogen- 
fenster) n.  Toflendete  1782  den  TON  üim  cnt> 
wnfenen  steinernen  Fassadenban  iN»  S. 
(Sluseppe  ctt  Parma  (mit  dorischem  Untere 

u.  jonischem  Obergeschoß) 

Carasi,  Lc  pubbl.  pitt.  di  Piacenza  (1780) 
p.  13.  —  Zani,  Encicl.  metod.  (1820)  V  48. 
—  Bertolnaxi,  Guida  di  Parma  (18.30)  p.  140, 
177.  —  Scarabelli,  Guida  di  Piaceosa  (1^41) 
p.  14.  —  Scarabelli- Zu  nti,  Men.  d.  B.-A. 
(Mscr.  im  Mu.s.  zu  Parma).  Siel.  Lotlici. 

Briania,  lombard.  Maler  in  Rom,  wird  in 
einem  vom  19.  10.  1511  dat.  Briefe  des  Hu- 
manisten Stasio  Gadio  an  IsabelU  d'Este  als 
HPictor  dd  canfinale  di  Mantova"  beieidwet 
151 B  erhielt  er  erhebliche  Zahlungen  fGr  Male- 
leien  zur  Papstkrönung  Leos  X. 

C.  d  '  A  r  c  o,  Delle  arti  etc.  di  .Mantova  ■:  l^.'T) 
I  78.  —  Bcrtolotti,  Art.  Lombardi  a  Rvmia 
(1881)  I  101.  • 

Briard  (Briart),  Gabriel,  Maler,  geb.  in 
Paris  1729,  t  das.  am  18.  11.  1777.  Schüler 
von  Natoire.  Errang  1748  einen  1.  Rompreis 
nnd  studierte  1780—68  m  Rom.  1781  Auf« 
nähme  in  die  Akad.,  1778  Professor.  1775  er- 
hielt er  Bcllengers  früheres  Atelier  in  der  alten 
Bau-Akad.  1761,  1766  and  178»  bcseladtse  er 
die  Sakns;  audi  ateUte  er  im  »Salon  de  In 
Correspondanee"  ans.  Das  Gemilde:  Auf- 
fahrt der  Seelen  aus  dem  Purgatorium  in  den 
Himmel  (gegenwärtig  in  der  Kirche  Sainte- 
Marguerite  in  Paria  aufgestellt),  gibt  keinen 
hohen  Begriff  von  seinem  Talente.  Doch  ge- 
noB  er  einta  gewissen  Ruf  an  seiner  Zdt  nnd 


S 


Briaft  —  Bffedoi 


cfWclt  dnlgc  R<gi>i  iiiniiiiirtljpc*  90  htttc  er 

von  Bouchen  Geschichte  der  Psyche  Kopien 
herzustellen,  die  als  Gobclinvorlagcn  für  den 
Prinzen  Conde  dienten,  und  malte  1772  einen 
Plafond  im  Hotel  de  Lassay  in  Paris  aus,  der 
Amor  darstellte,  wie  er  die  Künste  ins  Lebeo 
ruft.  Weitere  Plafondmalereien  lieferte  er 
für  d.  Hotel  Mazarin  u.  d.  Pavillon  d.  M™«  Du 
Barry  in  Ixmveciennes.  —  Erst  1779  erhoben 
seine  Erben  die  1600  liv.,  die  man  ihm  seit 
8  Jahren  für  die  Gemälde  mit  ländlichen  Dar- 
stellungen im  Spielsaale  der  Ueineo  Gemächer 
dei  Königs  im  Schlosse  Versailles  schuldig 
war.  Diese  Malereien  —  Supraporten  — 
dienten  als  Gegenstücke  für  Natoires  Geoiälde. 
—  Er  war  übrigeitt  der  «Me  Ldircr  der  1^ 
Vigee-Lebrun. 

Betller-Attvray,  Dkt jfa.  L  —  Htt- 
lulsoa.  Acta«  d'teftici«;  —  Bev.  oahr.  d.  Sftti, 
XU  3M;  XIX  IM.  ->  Mqiir.  udb.  de  V&it  fraa«. 

vn  m:  ae  aii^  tv  (tun  wot  xxi  amh  - 

Ckimu  d.  Mli  UM  pb  1%  —  Ga&  d.  B^Atti 
IMB,  II  «14».  —  Xbv.  gla.  d,  cidk  d'art,  Pferis^ 
■MO.  rSL  t  8ML  —  Engeraad,  Inv.  d.  tabl 

coaun.  et  achet,  Paris  1900.  —  Macon,  Lea 
arts  dana  la  maiaon  de  Cond^,  1003  p.  128.  — 
Dapleasisb  Cat.  de  la  coli,  de  pMe.  a.  Ics  b.» 
arts,  p.  IM.  M.  StHm. 

Briart,  Pierre  de,  Maler  in  Pari?,  seit 
dem  16.  10.  1063  Mitglied  der  Academie  de 
St  Luc.  —  Auch  ein  Louit  Briart  findet  licll 
1666  in  Paris  urkundlich  erwähnt. 

Revue  Uniyen.  d.  ArU  XIII  (IMl)  32?.  — 
Herl  ui  ton,  Actes  etc.  d'Art  fran«.  (1873) 
p.  58,  • 

Brias^  Charle«»  belg.  Genremakr,  geb.  in 
Mecheln  am  8S.  4.  1798,  f  in  BrSsMl  am  S8. 

11.  1884,  Scliiiler  der  Akad.  seiner  Vaterstadt, 
dann  in  Pari»  und  licB  sich  nach  seiner  Rück- 
kdhr  I8S8  in  Brüssel  nieder.  Seine  höchlt 
•nÄer  aiiageführten  GenrebDdchen  erachienai 
auf  vielen  Ausstellungen  in  den  Wer  and  40er 
Jahren  des  vorigen  Jahrh. ;  das  Bild  ,,Der 
Wildbrethandel"  kam  in  die  Nationalgalerie 
in  Berlin  (nicht  mehr  im  Kat.  1008),  ein  SU» 
deres  m  das  Mus.  Fodor  in  Amsterdam.  — 
Br.  hat  auch  ein  Selbstbildnis  (1810)  md  dnen 
Fischer  radiert  fr.  Hippcrt  o.  Littnig,  P  Gr , 
1879).  H.  H. 

JMatly  Giuseppe,  Glaskünstler  in  Ve- 
nedig w6  er  (nach  Erlemimg  de«  Glasschlei- 
fens in  B6hmen  und  Aufgabe  eber  1786  in 
Mur.mo  pcRfündeten  ersten  Manufaktur)  1739 
eine  neue  Manufaktur  eröiTnctc  und  zu  hoher 
kfinaderischer  Blüte  führte ;  t  am  17.  1.  1772. 
Neben  Sf  inrn  Sjpegdn  md  Kroolenchtcm  mit 
farbigem  Blattwcfl^  Mid  Blomenddcor  er« 
langten  besondere  BerBhmthcit  seine  an  For- 
menschönheit u.  Vomdunheit  des  Geschmackes 
an  die  besten  venezianischen  Gläser  des  16. 
Jabrh.  heranreichenden  FiUgrangiasgefäBe,  von 
denen  im  Moseo  Gvico  Cbrrer  za  Venedig 

(Gläsersamml.  N.  SRS,  466,  577,  573^  mehrere 
charakteristische  Stücke  vorhanden  sind. 
&  F.  Zaatttl,  Ddl'  orig.  41  alc.  aitt  prladp. 


prcHo  i  Vcnexiani  (1798).  —  Moaehini.  QtMm 
di  Murano  1808  p.  11,  40.  —  V.  L  a  i  a  r  i  in  Gaz. 
d.  B.-Arta  XI  (1801)  3*5  ff.  —  Kat  Museo 
Civico  «  Racc.  Correr  in  Venedig  18W  p.  187. 
161,  IM.  < 

Biiavdsai^  Paul,  Pariaer  Landschaftsmaler 
der  Gegenwart,  Scfafiler  von  Gust.  Moreau, 
stellte  1896—98  im  Sak»  der  Soc.  d.  art.  fran«. 
und  1901  in  der  Soc  d.  art.  ind^pend.  einige 
tüchtige  Arbeiten  aus. 

Kat  d.  Salon  1896/8  (mit  Abb.).  —  Chron.  d. 
art«,  1901  p.  67  u.  138.  H.  V. 

(oder  Briant),  Antoine,  Maler  und 
wa  Amboise,  erhilt  1487  eine  Be- 
zahlung für  einen  St.  Michael,  den  er  fürs 
Stadthaus  gemeiBelt  und  bemalt  hatte.  — >  Ein 
Bildhauer  Pitrre  B.,  wahrscheiidiGh  Bnidcr 
des  Obigen,  wird  14^  erwähnt. 

G  i  r  a  u  d  e  t,  Art  Tbuiang.  1885  p.  49.  ->  Cb. 
Chevalier,  lav.  aaaL  des  Accb.  d'Anboise 
(1874)  p.  51,  196,  tOL  Ä.  C. 

Biicard,  Albert,  franz.  Archit ,  der  1693 
für  Arbeiten  am  Palais-Royal  und  solche  am 
Schlosse  Saittt-Qood  bedeutende  Zabhmgen 
erhält. 

N  a  .    arch  de  l'art  fran«.  IV  (1876),  p.  72/3. 

Bricait,  Claude  Zctduker  und  Kupierst, 
in  Paris,  an  Anfang  des.18.  Jabrli..  nnr  durch 

2  Bl.  bekannt :  Le  Frappement  du  rochcr,  nach 
Nie.  Poussm  und  Üeonietria,  nach  J.  Ü.  Sari- 
terre 

L  e  B  l  a  n  c,  Man.  I.  —  Ca*,  d.  B.-Art»  II  34«. 

Bticci,  Basilio,  s.  folg.  Artikel. 

Bricd  (Bdsio),  Plautilla,  BankünsÜerin, 
Malerin  und  Nonne,  gen.  FUntHOa  Romana 
(zum  Unterschiede  von  der  älteren  Florentiner 
Malerin  Suor  Plautilla  Kelli),  tätig  um  1650 
in  Rom.  Sie  entwarf  die  Baupläne  zur  Ka- 
pelle des  Abtes  Eipidio  Benedetti  in  S.  Luigi 
dei  Praacesi  au  Rom  (8  Kap.  des  südl.  Seiten* 
Schiffes),  in  der  aucfh  das  Altarbild  des  hl. 
Ludwig  von  ihrer  Hand  herrührt  Außerdem 
baute  sie  für  die  in  Rom  ansässigen  Franzosen 
einen  kleinen  Palazao  vor  der  Porta  S.  Fan* 
craaio  und  gemeinsam  mH  ihrem  Bmder 
silio  Brie rt  das  Lusthaus  Giraldi  bei  Som  (hl 
Gestalt  eines  Kriegsschiffes). 

Fil.  Titi,  Ammaestr.  rtc.  nclle  Chieae  di 
Roma  (1686).  —  Orlandi-Guarienti, 
Abeced.  Pittor.  (1753)  p.  436  --  Z  a  n  i,  Encicl. 
mct.  (1820)  V  49,  ~  M  i  s  s  i  r  i  n  i,  Stor.  d.  Rom. 
Accad.  di  S.  Luca  ilH2'A)  p.  462.  —  D.  AngClL 
Le  Chiese  di  Roma  (l&OO)  p.  243.  • 

Briccio,  Francesco,  s.  Brizzi. 

Bricdo,  G  i  o  V.  B  a  1 1.,  s.  Bertani  u.  ScuJtorü 

Biicciiu  de  Stannimonte  {Brykcius  od. 
SryieMy  m  Cfmbirkit,  vom  Zkinberg),  böhmi- 
sdie  Zmn»  n.  Brong^gieBerfamilie,  begründet 
von  einem  auf  den  Namen  Briccius  getauften 
Sohne  des  Prager  Glockengießers  Andreas 
(laut  „Topographie  der  Kunstdenkmale  in 
Böhmen"  1544—1578  nachweisbar  mit  einer 
Iteihe  signierter  Glodcen,  —  vergL  auch  Bd  I 
unseres  Kstlcrlcx  p  471  f.),  Enkel  eines  el)en- 
falls  als  Glockengieikr  in  Prag  nachweisbaren 
«Mfjif  «r  Bmrtkakmatn»  (alias  Barlwu,  IdOA— 


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1632  in  Prager  Glockeninschriften  genannt) 
u.  vielleicht  Nachkomme  des  nach  Dlabacz  (a.  a. 
q.  I».  888)  USa  in  Png  enUiaupteten  Glockeo- 
(wlcra  BrykcMj,  Bfitetui  fdiStte  xa  den  vor* 
nehmsten  Bürgern  PraRS,  saß  im  dortigen 
Stadtrate  und  im  buhmischen  Landtage  und 
wurde  1571  tinter  dem  Beinamen  ,,von  Zinn- 
bCTg"  geadelt.  Vorzüglich  vorgebildet,  hob  er 
ungemein  den  Ruf  der  väterlichen  Gießerei 
die  er  in  das  Haus  No  481  der  Prager  Neti- 
stadt  verlegte.  Seine  die  Zahl  Hundert  jeden- 
falls noch  überschreitendenGlockengÜMe  zeigen 
überaus  reichen,  in  den  figürlichen  Darstel- 
hmgen  künstlerisch  wertvollen  Reiiefdekor  so- 
wie nmilgen  Inschriftenschmock.  Besooden 
hervorzuheben  ist  die  Glocke  tu  Birkenberg 
(bei  Pi^ibram)  von  1580  mit  einem  Bildnis- 
relief von  bochkünstlerischem  Reiz.  Die 
Signatur  dieses  unübertroffenen  böhmiMben 
GlockengieBen  lautet  in  der  Rcgd  «^rieciiB 
Pragensis'  oder  ^  Cympergk",  —  seftcfier 
„Briccius  Bartholomaei  nepos"  oder  „Brykcy 
zwonarz  z  Cymbergku  w  Nowem  Miestie 
Prazskem"  etc.  Er  starb  am  10. 9. 1699  in  Prag 
«■d  lunMrliefi  drei  Söhii^  die  aeine  WerksUtt 
weiterführten:  BwihOtmatut  jw«.  ff 
eine  Prager  Glt-)cke  von  ihm  signiert 
thotomtcg  zwonarz  z  Cymberku"),  —  Simon 
(f  xm  laoe)  und  Briccius  jun.  (f  1607).  Mit 
ifanen  and  deren  Söhaen  Johamm  Christoph 
(Solm  da  Briodns  jtm.)  o.  Brteehu  iehmm 
(Sohn  des  Bartholomacus  jun.,  t  1606)  starb 
das  Geschlecht  der  Glockengießer  des  Namens 
Briodus  noch  vor  Beginn  des  Dreißigjährigen 
Kri^^ea  aua.  —  Gruebera  Vermutung;  daB  die 
Bricquej  (t.  d.)  tob  da  Brieeiaa  aÜMtamnwii 
könnten,  hat  sich  als  unhaltbar  erwiesen. 

G.  J.  Dlabacz.  Allgem.  bist.  Kstlerlex.  für 
Böhmen  (IKi.'i)  I  2:i9  ff.  —  B.  Grneber,  Die 
Kit  de«  MA  in  Böhmen  (1871  flF.)  VI  15«.  — 
A.  Rybiika,  O  eeskim  svonafstA  in  Abhandl. 
der  K.  Böhm.  Ges.  der  WiMenach.  VII  (1885) 
I  15  f.  —  Champeaux,  Dict  de«  Pondetn« 
etc.  (188«)  p.  m  f.  —  A.  Nowak  n.  R.  Mül- 
ler in  Mittign  der  K.  K.  Central-G>nmiia.  sur 
Erforschung  etc.  der  Hiat  u.  Kunat-Denkm.  18M 
p.  139  ff.:  1898  p.  10«  {.  Kam,',  18M  «9»  Mi> 
100.  —  Jahrb.  d.  KatsamniL  dea  OMr;  Atkfk. 
Kaiaerh.  X,  T.  1  p.  «6.  «7.  K»  fNl*  AML  — 
Topogr.  der  Kstdenkm.  in  Bttaun  (IM  B.) 

Biice,  Anton,  s.  Briet,  Ignaz. 

Biloa,  Jean,  (Goldschmied  in  Angera,  ur- 
kuadlidi  erwähnt  1681—1680:  rcatanrierte 
16BB  die  „uralten"  ProaeaafanAreog»  ^ 

Notre-Dame  du  Ronceray  (mit  gold.  Kruzi- 
fixtti)  und  St.  Laud  und  lieferte  I62fr— 81  ver- 
aduedene  weitere  Goldschmiedearbeiten  für 
St  Anbin  dea  FOnta  de  C6  o.  fär  Ste.  Trinit< 
ta  Angera. 

r  P  r  r  t,  Les  Art,  AnRcvins  (1881).  * 
Brie«,  Ignaz,  Maler  u.  Zeichner,  geb.  in 
Brüssel  am  2.  4.  1796,  f  daselbst  am  10.  8. 
1866,  Sohn  einea  Malers  AnitoH      Caacb  dea- 
«pi  Zeichnung  A.  Cardott  die  Vcrbcrrfidmag 


Kaiser  Leopolds  II.  (1792)  stach),  Schüler 
der  Brüsseler  Akademie,  wurde  einer  dei 
Gründer  der  Societe  des  B.-Arts  de  Bruxellea. 
Er  malte  (Genrebilder  und  Porträts.  Von  den 
ersteren  sei  das  Genrebild  ,JDer  Geflügelhänd 
ler"  im  Rijksmus.  in  Amsterdam,  von  den 
letzteren  das  -rT'iche  Bildnis  der  Therese 
Langbendrie»,  Oberin  im  Ho^ital  in  Brüssel 
(f  lOBK  cfwBnt  h.  H. 

Briceau,  (joldschmJed  u.  Omamentstecher, 
Paris  um  1709.  Von  ihm  8  Bl.  Schwarzoma- 
mer.te  ;ii  st  für  Uhrdeckel  nebst  Friesen  und 
Rankenmotiven.  BL  1  mit  der  Anfacbrift: 
Briceau.  ICaiatre  Orflore  A  Paii»  lIWi 

Gnilmard.  Ifaltm  encMolataa  S.  IM.  — 
OnMEMfertMatc  Beriia.  Krt|C«etbcnrai.  88«. 

Briceau,  Alexandre,  franz.  Zeichner  .und 
Kupferst-,  2.  Hälfte  d.  18.  Jahrh.,  Vater  der 
Ang^Nque  B.,  such  Köpfe  u.  Landschaften  in 
faibiger  Cqqroomanier  und  dne  Folg«  tob  06 
anatomiadiBi  BL  (t7B6). 

Kagler,  Kstlerlex.  II.  —  Le  Blane,  Man.  I. 

Briceau,  Angel ique,  s.  Allais. 

Briceau,  Claude,  Kupferst  in  CrayoB* 
manier,  titig  in  Paria  vm  1760,  tob  don  La 
Blane  9  Bl.  aoMUt  darunter  Jopiter  d  An- 
tippe,  nach  Ph.  Carcme,  Louis  XV.  et  sa  fa- 
mille,  nach  J.-B.  Huet  und  3  antike  Architek- 
turen, nach  P.  h.  de  Machy.  Heinecken  er- 
wähnt außerdem :  JLa  CoBvenation  dea  Fer- 
mters",  nach  J.-B.  H«wl^  and  aagt;  B.  Ub« 
auch  nach  Albani  gest  Bei  beiden  nicht  er- 
wähnt ist  das  seltene,  bei  Portalis-Beraldi  be- 
schriebere  BI  ,,Les  Plaisirs  reunis",  nach  P. 
A.  Baudoutn,  und  ,4-'Agr^ble  Rqua".  Por- 
talis-B^raldi  halten  ihn  irrtümlicherweiae  I8r 
den  Vater  der  Ang^lique  B.  Femer  sind  von 
ihm:  Kopf  eines  jungen  Mädchens,  nach  J.-B. 
Grenze;  L'Heureux  Cour  la  France.  Louis 
XVI.  oouronnd  i  Reima  le  11.  6.  1775,  nach 
J.-B.  Huet  nadi  BraatbUd  der  russ.  Schau- 
apielerin  Iwanowna  Pyaschinsky,  dessüni  4 
Moacou  par  B.  et  gravi  par  le  meme. 

Hcineckcn,  Dict  d.  »rt.  III.  —  N  i  g  1  e  r, 
Kstlerlex.  II.  —  Lc  Blane,  Manuel  I.  —  P  o  r- 
t  a  1  i  s  et  B  ^  r  a  1  d  i,  Les  grav.  dtt  ISme  I  2«, 
28;  III  724.  —  U«»-M».  (BIM.  Thieme).   H.  V. 

Brichard,  t.\oj,  Direktor  der  Porzellan- 
manulaktur  in  Vineennea,  dem  am  19.  & 
1788  das  Pririlee  aar  Heratdlung  tob  Bor« 
zellan  als  Nachfolger  des  Charles  Adam 
übertragen  wurde,  das  er  bis  1769  innehatte. 

Lechevallie r-C hevignard,  La  manuf. 
de  porc.  de  Scvrea,  Paria  1908  I  31  ff.        H.  V. 

Biichaut,  .\uguste,  belg.  Medailleur,  eine 
Zeit  lang  der  Brüsseler  Münze  attachiert, 
t  um  1900  in  Paris.  Seine  Signatur  findet  sich 
auf  Bildnismedaillen  Ed.  van  Hendes  aus  Lille 

(1882)  ,  —  J.  West  Wilsons  aus  (Rothenburg 

(1883)  ,  —  des  Präsidenten  Grovcr  Qrvrlanii, 
—  des  Herzogs  Ferdinand  Philipp  von  Sach- 
sen-Koburg-(jotha,  —  des  Grafen  von  CtttU^ 
bord  (6-Frankstäck),  —  der  Königin  Rana» 
vak)  III.  von  Madagaskar  (DoUarstüclc).  *~ 


Ly  Google 


Bvidwr  "  Bcicquiy 


ie«w  tof  iddrridMB  IMkmfiimi  (Chriitoph 

Columbus,  Linn<  etc.).  In  der  Revue  Bel^e 
de  Ntunismatiqae  veröffentlidite  er  1870 — 90 
vwdifcdwe  AoMtse  fiber  Mfinzkunde,  — 
cbeaio  gpmrimm  nüt  Ch.  Ttn  P^tegbem 
IflTO— Tl  swd  Hefte  nSouvcfliffi  )f nmnn.  de 

la  Revolution  Frangaise". 

Forrer,  Btegr.  Dict.  of  Medallirt»  I  (1904).  * 

Bri^er,  Alfred  Thompson  (nicht 
Albert  T.),  amerik.  Marine-  und  Landschafts- 
maler, geb.  in  Portsnwuth,  U.  St.,  10.  4.  1837, 
t  80.  9.  1808  in  New  Yofk.  Br.  vcrlieB  die 
KanfmaiuidaiTiere  1868  b  Bottt»,  wo  er 
bereits  vorher  im  Lowell  Institute  Zeichen- 
tind  Malunterricht  genommen  hatte.  Seine 
fKondliche  Wiedergäbe  von  hübschen  Mo- 
livcii  MM  der  Hetmit  gewaim  ibm  bald  viele 
PKunde.  1870  HeB  er  nch  in  New  York 
nieder  und  1879  wurde  er  zum  Mitglied  der 
Academy  gewählt.  Br.  malte  meist  in  Ol, 
dann  in  A<|uarell.  Eins  setner  schönsten  See- 
■tfidk«  iit  dnrcb  die  Pbotogravüre  der  Ovkgr 
PHbIb  n  weitutcii  KreittB  hckuBt  ffKtmiiUL 

CUaicat  and  HaUaa  Art  el  tite  !•. 
Cent  Bdnumd  w»  Indk. 

Bilcherasio,  Contcssa  Sofia  d  i,  Materin, 
geb.  im  April  18Ö9  in  Turin,  Schülerin  von 
Lor.  Delleani  in  Turin,  ansässig  ebenda ;  be- 
«cbickt  Mit  1800  die  Kunstausstellungen  Ita- 
Uena  und  des  Anstoadcs  mit  fein  gestimmten 
Landschaften  und  Interieurs.  Als  Landschaf- 
terin bevorzugte  sie  zunächst  schwermütige 
Herbst-  und  Winterstiramungcn  aus  ihrer  pie- 
nMOleatscbeD  Heimat  G.Fine  d'Ottobre",  1805 
vomKBdfTOalttHen  angekauft).  Spiter  be- 
handelte sie  die  mannigfaltigsten  Stinmiungs- 
raotive  aus  Piemont,  der  Lombardei,  Süd- 
frankreich tad  menerdiaBi  anch  aokhe  am 
Holland. 

Kat  der  KunatauMtellungen  ru  Turin  (seit 
1890),  Wien  (18M),  Paris  (sdt  U98).  Müacben 
(1901,  1909)  etc.  —  B.  Graaa«  ia  Nattra  ed 
Am  1905-6  II  28.  * 

BriAet,  Robert  (bei  Le  Blanc  a.  Portalia- 
B^aldi  Francois  R.  F.  B.  gen.),  französ.  Kup- 
ierst, in  Schwan-  und  Puiilctiermanier,  tätig 
in  Paris  und  St.  Petersburg,  2.  Hälfte  des 
18.  Jahrb.,  stach  u.  a.  eine  Folge  von  80  Bl. 
„Recuil  de  griSooBOMBts" ;  femer:  Exerdce 
d'imaginatioa  etc,  fFtv^  par  R.  Brichet,  en 
1784^  d'apris  les  deasins  de  J.-F.  de  Goes  (in 
Augsburg  erschienenl,  sowie  ein  sehr  seltenes, 
geistvoll  behandeltes  Bildnis  Voltaires  (Rad.) 
Mdesaini  d'aprest  nature  par  Brichet  an  1778 
4  Pcniqr*.  In  Peteraburg»  wo  er  voo  1780 
Iii  1780  wdhe.  fertigte  er  v.  a.  Portriliticlie 
Alexanders  I .  Katharinas  IT.,  des  Großfürsten 
Coostantin  Paulovitsch  und  des  Fürsten  Gri- 
gori  Alex.  Potemkin, 

Le  Blanc,  Manuel  I.  —  üagler,  Monogr. 
IV  No  3636.  —  Portalis  et  r^#raldi,  Le» 
«av.  dtt  18.  I.  —  R  o  V  i  n  8  k  v ,  Lex.  ru»i. 
nctrlfe-Kpfoatiche  (ITojipoÄHonT.  cjoH^pi  pyc- 
'  cm  .ipaaapOMMMuxb  noprperogv,  1886—89,  u. 
X«i.faM.SteclkarCDQii9bCaaai.Pyccs.Bpaai)  ISM^ 


BftAdahi,  Eleanor  Ferteaevc  (A.  R. 

W.  S.),  Aquarellmalerin  n.  Illustrationszeich- 
nf  rin  in  London,  beschickt  die  Ausstellung  der 
Roy.  Academy  seit  1896.  Von  den  Roy.  Acad. 
Schools  erhielt  sie  1807  einen  Preia  lär  einen 
dekoratiren  Entwurf  C>Sprfng*)  n  einer  der 
Lünetten  im  Erholtinp?saa!e  d?r  Roy.  Acad. 
Unter  ihren  Aquarcllzocr  nuiigcn  sind  hervor- 
zuheben: „Riehes",  „Love  and  Adversity", 
„The  Duenna",  „Guestt",  nAn  Opportunity", 
„Cup  of  Happiness",  „The  Tratveitiea  of  Life", 
wUncoonted  bottra",  „To-morrow",  sowie  „Tbe 
Youth  and  tbe  Lady"  (letzteres  Bild  im  Be- 
sitze des  Herrn  Ch.  Dowdeswell  in  London). 
Sonderausstellungen  ihrer  Arbeiten  sah  man 
im  Juni  1901,  1905  und  1900  in  den  Dowdea- 
wcU'GaUertca  an  London  und  1908  in  Leigfaton 
Home  in  Kenaingtoo.  Sie  lieferte  auch  Hin- 
strationen  zu  den  Gedichten  Rob.  Brownings 
imd  zu  einem  Buche  über  Tennyson  (Endy- 
mion-Series). 

The  Studio  Xin  103-8;  XXIII  31—44.  — 
The  Art  Journ.  1905  p.  387.  —  W.  S.  S  p  a  r  r  o  w, 
Women  Paisten  1005  p.  73.  —  Graves,  Roy. 
Acad.  Exhib.  I  277.  M.  W.  Broekwtl. 

Brieot,  Daniel,  Maler  in  Nantes,  war  1598 
mit  anderen  an  der  Aosfübrung  der  Fest- 
dekorationen mm  Bmofe  Hcinridis  IV.  be> 

tciligt. 

De  GrangetdeSurgi  rca  in 
de  l'Art  Fran«.  1898  p.  79  f.  • 

BrioBO;  Jales  Charlea»  franzSa.  Maler, 

geb.  in  La  Chapelle  St.  Luc  (Aube),  Schüler 
von  H.  Lehmann  in  Paris,  beschickte  den  Sa- 
Ion  seit  1879  mit  aaUreidien  Fortrit*  und 
Genrestudien. 

Bellier-Auvray.  Dict.  gin.  (188t)  Suppl. 
—  Pariser  Salon-Kat.  1870—1898.  R. 

BfleqneC,  NoSI,  a.  Britiul. 

Bricqney  (Pricquey,  Pridovcy),  Johann, 
böhm.  Glockengießer,  dessen  Signatur  schon 
eine  1836  datierte  Glocke  der  kathol.  Pfarr- 
Itircbe  zu  Adelnau  l>ei  Krotoachin  (Frov. 
Poaen)  anfweiit.   Seit  16B1  lit  dieaer  laut 

GV-Kkcnin-^cIirift  von  1R55  (Kirche  zu  Chrou- 
Stov  in  Bohmeol  aus  Lothringen  gebürtige 
Künstler  mit  seinen  Söhnen  Stf^^h'-n  und  Jo- 
hann d.  J.  in  Prag  und  Klattau  in  Böhmen  als 
Bürger  nachweisbar.  Johann  d.  J.  gründete 
1660  in  Jung-Bunzlau  eine  neue  GieBerei,  die 
nach  seinem  Tode  (1697)  von  seinem  Sohne 
Nirolaus  B.  weitergeführ'.  ■,.  irdc.  Die  zum 
Teil  mit  künstlerisch  wertvollem  Reliefdfknr 
versehenen  Glodkcflgfiaaa  dieaer  Familie  :i  1 
über  gans  Böhmen  verstreut  und  bis  1743 
(Gkxke  von  Nik.  B.  za  Selau)  datiert.  — 
Gruebers  Vermutung,  daß  die  Bricquey  von 
den  Brieeius  (s.  d.)  abstammen  könnten,  hat 
aicb  ab  anhaltf>ar  erwieten. 

G.  J.  Dlabscz,  Angetn.  bist  Kstlerlex  für 
Böhmen  (1815)  I  821  ff.  —  B.  Grueber,  Die 
K»t  de»  MA.  in  Böhmen  (1871  ff.)  VI  156.  — 
Cbampeaux,  Dict.  des  Fondeurs  etc.  1886 
p»  m  —  R.  Müller  in  llittlgB  der  K.  K.  Cen* 
tfal-CanuBlaa,  aar  Bcfarachnflg  etat  der  Bist.  tL 


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Knntt-Denkai.  1898  p.  IM  f.  Anm. ;  18M  |l.  <S, 
68,  100.  —  Topogr.  der  Kxdenksi.  in  BÜunei 
(1898  ff.)  pawiin.  —  Bau-  o.  Kitdenkm.  Pnr. 
toten  I  (1898)  p.  149.  Jos.  Ttig: 

BricncU,  Bildhauer  in  Sevilla,  der  1561  in 
den  Büchern  der  Kathedrale  erwähnt  wird. 

Geitoto,  Artii  Serill.,  I  176.        U.  v.  B. 

Brida,  Matteo^  Maler  in  Verona,  nach 
Dal  Pono  1718  im  Alter  von  18  Jahren,  Scbfi« 
ler  voD  Gian  Ant.  Siiiibcnti  n.  Ant  Bdeitim; 
in  den  Kirchenbüchern  von  S.  Tomaso  Can- 
tuariensc  17^5 — 45  öfter  zugleich  mit  mehre- 
ren Solinen  aufgeführt  Laoceni  u.  Dalla  Rosa 
(Mscr.  1008  der  Bibl.  Comtin.  zu  Verona)  cr- 
wllneD  von  ihm  venciiiedene  Gemälde,  von 
denen  jedoch  nur  das  aua  S.  Maria  della 
Scala  stammende  Altarbild  mit  dem  „Wunder 
des  hl  Mo"  im  Chore  von  S.  Mtria  in  Oll»* 
vica  erhalten  geblieben  ist. 

B.  Dal  Pozto,  Le  vite  de'  pitt.  etc.  (Verona 
1718)  Agg.  p.  36.  —  G.  B.  L  a  n  c  e  n  i,  Contin.  e 
not  delle  pitt.  (Verona  1733)  p.  23,  S3.  —  E. 
Araaldi,  Deacr.  delte  «rchit.  di  Viccnxa,  Vic. 
IT»  ^  55.  -  ICwhwMt  Venn  tl07  IV  185  f. 

G.  G«rola. 

Bridan,  Charles  Antoine,  Bildhauer, 
|Bb.  am  81«  7. 1780  in  Ravitect  (Yome),  t  «oi 
S8.  4.  1806  in  Paris;  Sdiüler  von  J.  B.  Vi- 

nache.  Errang  17ä?  den  2  und  1754  den 
1.  Rompreis  u.  studierte  seit  dem  13  9.  1757 
in  Rom.  Im  J.  1782  kehrte  er  nadi  Paris 
ntriidc  o.  wurde  von  4er  Acadfmie  Roarale 
•m  SS,  1. 1778  (fSr  «eine  jefctt  in  der  Ka4!lie> 
drale  zu  (Thartres  befindliche  Marmorstatue 
des  h.  Bartholomaeus)  zum  Mitgliede,  am 
80.  12.  1780  zum  Praleaaor  ernannt.  Am 
8.  7.  1768  «nrde  er  auf  18  Monate  nadi  Car^ 
rtra  benrlaoiit  snr  Besorgung  von  Hannor 
für  Bildwerke,  die  ihm  vom  Domkapitel  zu 
Chartres  in  Auftrag  gegeben  waren  und  die 
sich  in  der  dortigen  Kathedrale  noch  be- 
finden. £•  sind  8  grofie  ReUefdar Stellungen 
ana  dem  Marienlebcn  o.  die  Koloaaalfrappe 
der  Himmelfahrt  Mariae  (!77fi  hinter  dem 
Hochaltare  aufgestellt).  Hierauf  schuf  er  in 
königlichem  Auftrag  eine  Marmorstatue  des 
Vulkan  (^akm  1777—79,  jetzt  im  Luxem- 
bourr^arten)  sowie  diejodfen  Vaal»am  u. 
Bayards  (S.  1783—85  u.  1787,  beide  im  Mu- 
seum zu  Versailles).  Ferner  arbeitete  er  für 
das  von  Friedrich  d.  Gr.  in  der  Minoriten- 
b^Ue  zu  Aix  erriditete  Grabmal  des  Mar- 
qda  d'Ancm  die  Statue  eines  Gcniui  Gct*t 
im  Museum  zu  Aix,  ebenda  auch  ein  Gips- 
abguß von  B.s  Bildnisbüste  dieses  Philo- 
aophen) ;  endlich  die  Marmorbüsten  des  Mar- 
«nia  Dupieis  (S.  1787)  u.  des  Michel  de  Mon- 
trigne  (lM»ide  im  Museum  su  Versailles)  and 

als  sein  letztes  Werk  die  Büdnisbüste  J.  D. 
Cxxhins  für  das  Pariser  Co<  hin-Hospital.  — 
Am  14.  7.  17S4  wurde  dem  Kunstler  für  seine 
TcrdienstvoUe  Betätigung  als  Akademicpro- 
fsttor  eine  F^mioo  tob  600  fr.  bewilligt 

Ch.  Franc.  Viel,  N«t  biair.  aar  Cta.  Aat 
H  (MS  MÖO.  —  AvA.  de  l'art  b&a^  Deona. 


VI  (1888-40)  434.  —  Nouv.  Arch.  de  l'art  fmn?., 
1878  p.  43 ;  187B  p.  3S7 ;  1904— a  p.  291 ;  1906—7 
p.  363.  —  Gas.  d.  B.-Arta,  1872. 1  177  ff.  —  H  e  r- 
luise%  Actes  d'4tat  cir.  d'art  fran«.  (187t). 

—  Balliar-AuTray.  Dkt.  gä.  (1885).  — 
JakA.  der  k|L  tutA  WsfminiT.  1898  p.  lU 
Ana.  1.  —  Genae^  Lea.  ckd^dToeun«  des  anis. 
de  Rance^  Seidpt.  ele.  (1904)  9.  IMk  —  ~ 
des  Soe.  d.  JL-hat»,  1908  s.  IM^IBH  ~  I 
ses  d'Art,  Arch.  da  Mos.  oee  Uomun.  ftanc 
Richesses  d'Art.  Paria,  Moonm.  SeUg.  I,  ] 
Qt.  Uli  FiwAn^  Mbnuat.  Ov.  l^T  —  l.«aii. 
Diet  dca  weäHtL  (tt.  a)  I.  IMft        5.  LamL 

Bridaa,  Pierre  Charles,  Bildhauer, 
geb.  am  10.  11.  1766  in  Paria,  t  am  4.  8.  1838 
in  Versailles;  Sohn  u.  Schüler  von  Charles 
Ant  B.  Errang  1788  den  8.  ti.  1781  dca 
1.  Aompten  fnit  der  KbiwporiUou  MAIdnw(> 
lech  rend  Sara  ä  Abraham'^,  blieb  dann  bis 

1798  in  Ron»  u.  debütierte  im  Pariser  Salon 

1799  mit  einer  Paris-Statue.  Von  weiteren 
Werken  seien  genannt:  die  (ä^atue  „L'im- 
mortalitC*  (Salon  1800)  im  Haid  des  Inva> 
Ildes,  —  die  Marmorbüste  Marlboroughs  (S. 
1801)  für  die  Galerie  des  Konsuls,  —  die  mar» 
morne  Epaminondas-Statue  (S.  1802)  und  dis 
Mannorbüste  Tizians  (S.  1808)  im  Louvrc,  ~ 
die  Marmorbfiste  des  Generali  St  Hilaire 
(S.  1812)  für  die  Tuilerien  (2  Gipsabgüsse  im 
Museum  zu  Versailles),  —  die  Marniorstatue 
Bcrtr.  Duquesclins  (S  ISlTi  im  Scliloßhofe 
zu  Versailles,  —  die  Marmorstatue  Bossuets 
(S.  1819,  grand  prix)  im  Musetun  zu  Dljon, 

—  der  erblindete  Michelangelo  einen  antiken 
Torso  prüfend  (S.  1827),  di;  Marmorstatue 
eines  Kanoniers  am  Are  du  Carrousel,  —  18 
Abteilttogen  der  bronzenen  Spiralreliefs  an 
der  Vcnddme-Siole,  —  die  Neptun-  u.  Ctares* 
Reliefs  des  Louvre-Treppenhauses,  —  das 
marmorne  Medaillonbildnis  des  Bildhauers 
Aug.  Pajou  auf  dessen  Grabstein  (jetzt  im 
lAxobt  Canuvalet  zu  Paria)  u.  die  Marmor- 
Statue  JUtBhmt  i  foiaeait*  im  Museum  an 
OrMans. 

Gäbet,  Dlet  dm  art  de  l'fc.  fcao«.  (1831). 

—  Arch.  de  l'art  Inn«.,  Docuol  V  (185T-48) 
30«.  —  Nottv.  Arch  de  l'art  fnn«.,  1879  p.  Wl; 
1885  p.  55-88,  43  £.  171.  —  Bellier-Au- 
Tray,  Diet  g4n.  (1888).  —  Roger  Marx, 
Lea  mid.  franc  (1897).  —  G  o  n  »  e.  Les  chefs- 
d'oeuvre  de«  mos.  de  France.  Sculpt.  etc.  (1904) 
g  865.  —  Richeasca  d'ait,  Paris,  Monum._Civ.  I  ; 
Provinee,  Ifemnn.  Cir.  I. 


5. 

Brldault,  R^my  Francois,  Ornament- 
bildhauer  aus  Paris,  arbeitete  1720—21  im 
Schlosse  zu  Chantilly,  —  1724—80  mit  L. 
Mauriaan  in  der  Bibliothek  des  Königs  u.  in 
den  (}emächera  des  Duc  d'Orleans,  der  Du- 
chesse  d'Alinconrt  a.  des  (jeoeralkootrollears 
im  Schlosse  zu  Versailles,  —  1784 — 88  am 
Marstalle  ZU  Chantilly,  —  1740  im  Auftrage 
des  Duc  de  Bourbon  im  „grand  appartement^ 
des  Hötel  de  Cood^  zu  Paris.  Für  die 
tere  Arbeit  cridell  er  alkin  7180  fr. 

MaeeiL  Lsa  arte  dans  la  mslssn  de 
fUtS)  p.  tt.  TI,  80.  -  Ltmi,  Dlet  dm  t 
(18.  a.)  I.  1910l  S. 


9 


BriM-BridgM 


Bridcll,  Frederfck  Lee,  Maler,  geb.  un 

7.  11.  1831  in  Southamp'.on,  wo  sein  Talent 
1846  von  einem  Bilderrestaurator  und  Kunst- 
hSadter  entdeckt  und  unterstOtsI;  dun  liber 
tilller  to  dröckenden  Bediasimen  Msgeontit 
warde,  deB  die  ecliwidilidie  nnd  empfind wmc 
Natur  des  Künstlers  infolge  von  Entbehmii- 
gen  und  Uberanstrengungen  der  Schwindsucbt 
•nbeimfiel,  die  dann  im  August  1868  xu  seinem 
vorzeitigen  Tode  führte.  —  Nach  etneiii  mchr^ 
jährigen  StadienaufenÜialte  In  Pirb,  Mön- 
chen, Rom  u.  anderen  Kunststädten  des  Fest- 
landes war  er  1851  nach  England  zurück- 
gekehrt tuid  hatte  sieh  in  London  nieder- 
gdaaeen,  wo  er  dann  bis  1888  die  AottteUim- 
gen  der  R.  Aeedeniy  nid  der  Brit.  Iiisttliilfan 
mit  Landschaftsgemäldcn  aijs  Tirol  u.  Italien 
beschickte.  Aber  schon  1866  war  er  wiederum 
nach  Rom  gegangen  und  hatte  sich  dort  im 
Februar  1858  mit  der  Portrit-  und  Genre« 
makrb  BKn  Plorenee  Fox  (s.  BrideH-FV») 
verheiratet.  Er  hat  sich  vollkommen  frei  ge- 
halten vom  beengenden  Koovcnti(xialismu5 
der  gleichzeitigen  englischen  Präraffaeliten- 
Schttle  und  bekundet  in  aeiaen  Landschaft»- 
gemildctt  efaw  so  grofaflgig»  Naturan^unag 
und  eine  so  intensive  Vorstellungsgabe,  daß  er 
bei  längerer  Lebensdauer  sicherlich  zu  inter- 
nationalem Rufe  gelangt  wäre.  Die  Londoner 
Nat  Call,  of  Brit.  Art  besitzt  von  ihm  das 
Gemikle  ,4^astanienwi1der  bei  Varenna  am 
Lago  di  Como",  die  Galerie  zu  Reading  (Berk- 
shire) eine  „Neapolitanische  Landschaft"  tmd 
ein  ,,C  olosscum  bei  Mondschein".  Einige 
seiner  Gemälde  kamen  am  27.  2.  1881  und  am 
8BL  S.  1805  bd  CbriMie  fai  London  enr  Ver- 
steigertmg. 

The  Art  Joum.  1S64  p.  12.  —  C 1  a  y  t  o  n,  Fjigl. 
Female  Artist»  (1878)  p.  84  fF.  —  Redgrave^ 
Dict  1878  p.  03.  —  B r y  an.  Dict  1M8  I  IM.  — 
Graves,  R.  Acad.  (UOM  I  81»;  Bfit  bflit 
(1908)  p.  63.  —  Nat  GäiL  «f  Brit  AA  Ott. 
1909  p,  8.  ->  Dict  «1  Nat  Biagr.  1N8  g  im 

Jf •  If^m  Brvtfiknitik 

Bridell-Foz,  Eliza  Florence,  Malerioii 
geb.  in  Hackney  bei  London,  Schülerin  von  F. 
S.  Gary  in  Sass's  Art  Scbool  xn  London,  be- 
achicloe  die  AnaateUungen  der  R.  Aotdemr 
1848—86  unter  ihrem  Uiddiennamen  S,  P. 
Fox  hauptsichlich  mit  Bildnisstudien.  Wäh- 
rend eines  Studienaufenthaltes  in  Rom  (1858 — 
58)  verheiratete  sie  sich  mit  dem  Landschafts- 
maler Fred.  Lee  Bridell  (von  ihr  portritiert 
IflBV)  and  stellte  dann  bis  1871  nnfcr  dem  Nn> 
ir.en  £.  F.  Bridell  in  der  R.  Academy  wie  in 
der  Brit.  Institution  eine  Reihe  von  Porträts 
und  Genrebildern  aus.  Nach  dem  Tode  ihres 
ersten  Gatten  (1868)  lebte  sie  mdirere  Jahre 
in  Algier,  wo  sie  die  Gattin  des  Goaveraeors 
Marsch n!I  Mac  Mahon  porträtierte  und  ver- 
schiedene orientalische  Sittenbilder  malte  C>R«- 
turn  of  the  Caravan",  1867,  —  „An  Arab 
Marriage",  1871).  Seit  1871  wieder  ver- 
heiralet  nit  Ouem  Vetter  Geone  Edw.  Foo^ 


nannte  sie  sieh  scMieMIdi  Jfr«.  BrUM-Pw 

und  beschickte  unter  diesem  Namen  die  R. 
Academy  noch  1883  mit  dem  (jemälde  „Riva! 
Pets". 

Clayton,  Engl.  Petnale  Artiits  (ISTft)  IX 
80—87.  —  Graves.  R.  Acad.  (1905)  I  StS^  III 
ISl,  1S2:  Brit  Initit  (1»08)  p.  63. 

M.  W.  BrockwtU. 

Briden,  Ditiri,  BiUhaner  ans  La  Chn> 
pdle>St  Lne  (Anbe),  ScbSler  von  Dnmont  n. 

Thomas  in  Paris,  debütierte  im  Salon  1881 
mit  einer  Bildnisbüstc  in  Terrakotta.  Neben 
verschied.  Phantas:cskulpturen,  wie  ,Jeanne 
d  Arc"  (Salon  1S86).  —  «A  la  patrie"  CS. 
1887),  —  JDmkr  somnwfl*'  tS.  188B|, 
J.*aUrme"  (S.  1894),  —  „Le  vin«  (S.  WKlIf 
—  hat  er  namentlich  zahlreiche  Bildnlsbiteten 
im  Salon  ausgestellt,  darunter  diejenigen  des 
Schauspielers  Bailiet  (S.  1880)  o.  des  Advo- 
katen Labori  (S.  ISH).  Im  Sslon  1908  sah 
man  von  ihm  eine  POrtritbOste  dc«  IHpIrtier- 
ten  G.  Arbouin. 

Salonkat.  seit  188L  —  Bsllisr- A  u  v  r  a  y, 
Dict.  gen.  (1888).  S.  Lami. 

Brideile,  Johann  Michael,  s.  Biderle. 

BrilM  Joseph.  Haler,  geb.  am  84.  6. 1846 
m  Sbrewsbury,  f  ebenda  am  8.  6.  1884;  aeh 
1868  Schüler  der  Londoner  Royal  Academy, 
die  er  1867—1872  mit  verschiedenen  Modell- 
Studien  und  Genrebildern  beschickte.  Später 
hat  er  bis  1881  namentücli  in  Binningham 
häufig  ausgesteftt.  Das  FltswüHaiiHlfaseam 
zu  Cambridge  besitzt  von  ihm  ein  lebensgioBes 
Halbfigurbildnis  des  High  Steward  der  Uni- 
versität Cambridge^  Edward  James  Hcrbcrl; 
Earl  of  Poeria. 

Graves,  R.  Acad.  Exhib.  —  F.  R.  Earp,  A 
dewaipt.  Cat  of  tbe  pict  in  tha  FitswiiUam 
seum  (1902)  p.  29.  JL 

Bridgeman,  s.  Bridgman, 

Bridge«,  Charles,  engl.  Porträtui.ilcr  der 
1.  Hälfte  des  18.  Jahrb..  von  dem  die  So- 
ciety of  Antiquaries  in  London  ein  Portrit 
bewahrt 

Rodgrsv%  Dict  eC  est,  1BV8.  H,  F. 
Bridga%  Fldelia.  amerilc  Ualerin,  geb. 

19.  6.  1886  in  Salem,  Mass ,  studierte  unter 
W™  T.  Richards,  wurde  hauptsächlich  be- 
kannt durch  die  schönen  Reproduktionen, 
weldie  die  Prang  Art  Publishing  Ca  von 
ihren  Landsdiaftcn  o.  ■Blnmenatttcken  madhte. 
Lebt  z  Zt  in  Canaan,  Conn. 

Clement  and  Hutton.  Art.  of  the  19. 
Cent.  lH9:i.  Edmund  von  Mach. 

Bridges,  James,  Porträt-  u  Landschafts- 
maler in  Oxford,  der  zwischen  1819  und 
18B8  wiederholt  in  der  Londoner  ISjoj.  Acad. 
und  In  dcf  British  Ünetila  BiUnisse  dnd  An- 
sichten  UM  RoQ,  Ncspel»  Sisilisn  usw.  ans- 
stellte. 

A.  Grave»,  Roy.  Acad  BaUk.  1806^0.  Exhib. 
*t  the  Brit  Inatit.,  1908.  H.  V. 

Bridges^  Joho,  engl  Porträt-,  T.and- 
schafts»  und  Historienmaler,  in  London. 
alaUla  iwisdien  1818  und  1864  In  der  Regr. 


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Aead.  und  iwiMiien  VBtff  «od  1868  häufig 
in  der  British  Instit.  namentlich  Datnen- 
bildnisse  und  Landschaftsnwtive  aus  Neapel 
und  Sizilien,  sowie  auch  einige  Historien- 
und  Genrebilder  aus.  1848  erlüelt  er  daen 
Prd«,  fBr  dnen  ffir  die  PradionMlereien  der 
Parlamentshäuser  bestimmten  Karton  „Alfred 
d.  Gr.,  sein  Gesetzbuch  der  Prüfung  Sach- 
verständiger unterwerfend". 

A.  GrsTes,  Roy.  Acad. Exhib.,  1905, u.  Exhib. 
•I  the  Brit.  IiMth.,  IMMi  H.  V. 

BddflHd,  Thomaa  (R.  H.  A.),  Maler, 
flcb.  18tS  in  I>d)lin,  t  ebenda  am  21.  11. 1878. 
Seit  1836  m  London  tätig,  beschickte  er  bis 
1844  die  Ausstellungen  der  R.  Academy  und 
1887—88  aacfa  diejenigen  der  Brit.  Institutioa 
ait  dner  Kdlw  von  Portritt  CKüasüerbOd- 
niMcn  von  A.  Cooper,  W.  Malreadr.  A.  W. 
Callcott,  Ch.  L.  Eastlake  etc.)  und  Genre- 
bildern. Seit  1844  wieder  in  Dublin  ansässig, 
wurde  er  tum  Mitgliede  der  R.  Hibemian 
Academjr  ennumt  Unter  adncn  vitcrcn 
Bitddnttilereien  vwrto  die  Portrili  dei 
Dublincr  Erzbischofs  French.  des  Rev.  David 
Mc  Kee  und  der  Gattin  des  Generals  Ward- 
law  besonders  gerühmt ;  unter  seinen  Histo- 
rien- und  Genrebildem  Gemälde  wie  .The 
Arrat  off  Sir  Hemr  SUngaby,  —  J<n  Iriah 
Wake",  —  „The  Cutting  out  Expedition"  usw 
Tbe  Art  Joum.  1879  p.  28.  —  B  r  y  » n,  Dict. 
1903  I  199.  —  G  r  a  V  e  s,  R.  Acad.  (190S)  I  279 ; 
Brit  Instit  (1908)  p.  64.        M.  W.  Brockwelt. 

Bridgman,  Frederick  Arthur,  amerik. 
Maler,  geb.  am  10.  11.  1847  in  Tuskegee,  Ala- 
bama. War  zuerst  als  Banknotenste^ar  ^Ulg, 
ging  aber  adxHi  1866  nach  Paris,  wo  er  an 
der  Ecole  des  B.-Arts,  hauptsächlich  unter  J. 
L.  Geröme,  studierte.  Die  folgende  Zeit  lebte 
er  in  der  Bretagne,  besuchte  die  Pyrenäen, 
(seit  1872)  Algier,  Ägypten  und  Nubien 
1877  in  Paris  seinen  ständigen  Wohn- 
Wihrend  B.  in  seinen  früheren  Jahren 
Motive  aus  der  Bretagne  und  Normandie  bc- 
iiandelte  —  wir  heben  den  i^nierikaniscben 
Zirkus  in  Frankreidl"  md  nZwei  Mäddien 
im  Kahn"  liervor  — ,  iit  er  seit  1872  atta- 
acMieBlich  Orientmaler.  Seine  technisch  auBer- 
ordcntlich  geschickten,  durch  glänzendes  Kolo- 
rit ausgezeichneten  Bilder  sendete  er  auf  zahl- 
reiche Avaaldlungen  u.  blieb  auch  in  AmerilBB» 
IVO  er  adiMi  aeit  Irvlieren  Jahren  eifrig  aua» 
«tdlte,  dadardi  adir  bdcannt  Unter  den  lahl. 
reichen  Orientbildern  Bs  wollen  wir  nur 
„Festiug  des  Apis"  (Coli.  Gordon  Bennet), 
„Transport  einer  Mumie  auf  dem  N'il"  (1877), 
.Marktszene  in  Nubien"  (1888),  .Ncgcrfcat  in 
BUdah",  „Pharaos  Ztig  durch  daa  rote  VeeT" 
(1892)  nennen.  1900  war  B,  Vorsitzender  der 
AbtejI.  f.  amerik.  Kunst  auf  der  Pariser  Welt- 
ausst.  —  B.  iat  auch  Komponist.  Eine  seiner 
Symphonien  wurde  1904  in  Vichgr  gccpidt 
The  Art  Jonm.  1899  p.  IM.  —  I.  Strnfenn, 


F.  A.  Brldgman  (tat  .(Mnda  falnina  fnn«.'  «t 
«rang.'*  II  part  Paria  Uig.  —  CUmont  nnd 


Hutton,  Alt  «i  tha  Ift.  Cent  im.  —  S.  le- 
ham,  Americ  Pdnt  HOB  ».  4M— U,  —  J nUa 
Martin.  No«  pektow  «  mImmm  n  OM» 

-  Kstchron.  XVI  409:  N.  P.  V  Hl;  VU  MC  — 
A.  G  r  •  T  e  R07.  Acad  Exhib.  London  UM.  — 
Kat  des  Pariser  Salon,  der  Londoner  Flna  Alt 
Spc,  US?  (A jriionae  of  dw  Baal),  daa  Ast  Intt. 
of  CbkaiB  18&)  (fiai-Jaai).  mSSmi  ww  Mach. 

Biidfoiaa,  Lewis  ]  r  'sr,  amerik.  Illustra- 
tor, geb.  17.  11.  1887  in  Lawrence,  Mass.  Ab- 
SOlvierte  die  Harvard  Universität  1881  u.  ist 
seitdem  besonders  als  aympathischer  Illoatra» 
tor  von  Kinderbüeheni  bdännt  Er  iat  aalbot 

auch  Schriftsteller.  Edmund  von  Uoek. 

Bhdgwater,  Henry  Scott,  engl.  Mezzo- 
tintostecher der  Gegenwart,  der  namanllidl 
nach  Lac  Fildca,  Harkomar.  G.  Bornum  n. 
Idghton  geatochen  hat  Aach  fdligte  er  cfa 
Mezzotinto  nach  dem  bekannten  Selbstpor* 
trat  der  Mm«  Vigie-Lebrun.  Er  stellte  1889 
bis  1900  in  der  Londoner  Roy.  Acad.  aus. 

A.  GraTes,  Roy.  Acad.  Exhib»  190S.  —  Die 
Giaph.  Unafe^  XXII  (UM)  Uiiägn,  p.  SS. 

H  V 

Biidi,  Loigi,  Kupferst.  des  19.  Jahrli.i 
Schäler  von  Gina.  Looghi  in  Mattand;  atach 
für  du  Gderiewerk  Oa  Pbae.  dd  PaL  Reale 
di  Milano*  (1888,  8  Bde)  Marco  Palmezzanoe 
„Geburt  Christi",  —  für  L.  Bardis  „Imp.  e  R. 
Gall.  Pitti"  (Florenz  1887-42.  4  Bde)  Tizians 
„Gebart  Chriatä".  —  Ifir  D'Azwlioa  JL  GalL 
di  Torino*  (18BB-i0^  4  Bdei  Franc.  Aflndria 
„Salmacis  u.  Hermaphroditus". 

Le  Blanc,  ManaeL  —  ApelL  Handb.  L 
Kpfstsamal.  —  Gaa.  d.  &-Art8  VII  (18M> 
P  69.  Jt 

Brii^ieT,  Marc  de,  Emailleur  und  Mönch 
der  Abtei  Saint-Martial  in  Limoges,  für  die 
er  1860  ein  Reliquiar  lieferte,  das  die  Be- 
»cichnuiig  tntg:  Me  fabrefecit  frater  Mar- 
ens de  Briderio  Anno  milleno  bis  centum, 
bis  octuageno. 

T  e  z  i  e  r,  Dict  d'orfivrerie,  18S7  p.  281.  H.  V. 

BridUag  (Bndiai),  Joseph,  Miniatur- 
maler in  Wua,  nm  1707— <W.  Atbdtcn  bia> 
her  nicht  wif  1^  wltiio 

Ed.  Lelachlni^  Dia  MMnla-Mhriatar  in 
Oatcrr.,  179^-1880  p.  T4.  M.  V. 

Bridonneau,  Pierre.  Maler  in  Amboise, 
1495,  lieferte  Wappcnschilde  für  die  Leichen- 
feierlichkeiten für  den  kteinas 
Sohn  Kfinig  Karls  VIIL 

Noor.  aicUv.  de  l'art  fran«.  VI  (1878)  MO. 

Cu  P.  Durrimu 

Bridooz,  A  u  g  u  8 1 1  n  (Frangois  Eugine  An» 
gustin),  franz.  Zeichner  und  Kupferst.,  geb.  zu 
Abbeville  (Picardie)  am  28.  7.  1813.  f  am  10. 
4.  1892  in  Orsay  (Seine-et-Oise),  Schüler  von 
Forater  und  David  ^Aatm,  Mg  in  Paria. 
Er  atadi  cahirtfdie  BL  nach  Raffiad  (danmat 
die  Vierge  aux  Candelabres),  nach  Murillo^ 
Lionardo,  F.  Winterhalter,  Signol  usw.  Eines 
seiner  vorzüglichaten  61.  ist  der  bc^renhaltende 
JöngUng;,  mit  dem  er  1884  den  Romprcu  da- 


II 


L;igiü^oa  by  Google 


L«  Blsac^  MkmhI  L  —  S6aa.  d.  •oe.  ± 
1hr«rti  X  SMfl.  —  Reller-Aodreaen, 
&adh.  L  —  BeIli«r>AitTraT.  Dict.  gin.  I 
o.  Satupl.  —  Ap«ll,  Handb.,  1880.  —  Nouv. 
•rch.  de  l'irt  fno«.  9»  »ir.  X  (1894)  11«.  - 
B^raldi.  Lea  GiMMn  da  !»•  IV.  — 
Catalocve  du  ÜMie  d'AbtavÜI«  tl  D«  PootUen. 
Ftfis  1908.  a.  V. 

Bridpoft,  Hugh,  anglo-anerik  lld«'  and 
Stecher:  gfb.  London  1794,  stellte  1813  in  der 
Rojral  Academy  3  Miniaturen  aus  (s.  Gra- 
ves» Rof.  Aead.)  und  ging  1816  nach  Phila- 
ddplu«,  «o  er  noch  1887  lebte.  Eröffnete  1817 
mit  tefaiem  Binder  Georg  ehw  Zeicbenidiiile, 
1818  mit  dem  engl.  Architekten  John  Hari- 
Und  eine  Bau-  und  Zeichenscbule.  Anch 
malte  er  Porträts  and  Miniaturen.  Er  hat 
einige  recht  gute  Portrtte  in  PaaktienBuicr 

VBHHDEBBflL  BHU  IHK  SMv^v  WiS  uVCW  ^EW^B^^^BKta 

a  He  N.Stn«fi«r.  Awrie.  mpmen  IMV. 

B.  Rkkttr. 

Bzidt,  B  e  r  n  3  e  r  t  de,  vläm  Tier-Stüleben- 
maler,  wird  1688  als  Meister  in  die  Antwerpe- 
ner Gilde  aufgenommei^  Ubibt  noch  1722.  Im 
Amalienctift  in  DeMia  orerden  von  ihm  drei 
Afliettcn  mH  Denldhmgeo  toten  GcflOgcb 

bewahrt,  d.ivon  eine  B.  de  firldf  b"7?ichnet  ist. 
Ein  ebenso  bez.  und  1712  dat.  großes  Stück: 
Toter  Schwan  mit  Hasen,  Schnepfen  usw., 
links  ein  Affe,  rechts  efai  Jagdhund,  aus  der 
Semmir  des  f  Pfirslen  Mat.  Borissowitsch 

Konralcine  in  Petersburg  wurde  am  9.  4.  1907 
bei  Hebcrle  in  Kola  vcrlcauft  (Abb.  imKatal.). 

Na»ler,  Kiüerlex.  II.  -  Liggeren  II  529, 
537,  728.  ~  Kat.  d.  Gem.-Smlg  d.  Amalienst.  zu 
Dessau.  1S77  p.  tt,  M.  M.  —  Zdtsehr.  f.  bOd. 
Kst  XIV  388.  M.  V, 

Brie  (oder  Brye),  d  e,  Name  einer  vom  lA. 
bis  18b  Jahrb.  in  Angers  tit^ei^  giöfltenteib 
nur  urlcandL  tdcannlen  IfslorfuiiUe^  deren 
Mitglieder  in  dircmolog.  Folge  dnd:  Uan, 
1680  Hofmaler  in  Paris.  —  Fronftfi»,  t  1686. 
—  Nicolas,  Sohn  des  Vorigen,  geb.  1671, 
t  1786.  —  Jactitu  1,  Bruder  des  Vorigen, 
geb.  1674.  t  1790.  —  Chrütopht,  Sohn  des 

Vorigen,  f  uni  1754,  —  Jacques  II,  f  um 
1750,  erhielt  1735  Bezahlung  für  Lieferung 
des  Hochaltargcmäldcs  der  Kirche  zu  An- 
drez6.  —  /mm,  lieferte  1788  eine  Verkün- 
digung Mariae  für  den  Hochaltar  nach  An- 
dign6.  —  Tean  Franfois,  Sohn  des  Jacquea  II 
(1715— 63j,  schmückte  1757  den  HtKhaltaf  u. 
die  Sakristei  der  Kirche  zu  Jarze. 
C  P  0  r  t;  Lea  art,  angevina,  188L  U.  V. 
Bll*  {Dtmhry,  Den  Bry,  d'OnirMt), 
Adriaen  de,  Bildschnitzer  in  Antwerpen, 
wird  1607  Meister  dir  d<irtigen  Gilde,  bis 
168?  nachweisbar;  erhielt  Zahhingen:  180S, 
für  Herstellung  und  Bemalung  eines  Christus 
für  die  Kanzel  der  Kirche  St.-Andr^ ;  1628/24 
für  einen  Christus  für  die  Kanzel  6tr  Kirche 
Notre-Dame;  1645,  für  eine  Statue  des  hl. 
Andreas  fGr  die  Kirdbe  St-Andr&  Er  hatte 
zahlreiche  Schüler. 

X  ik  Q,  a,  Bo^  (unter  Deabfy).  — 


B.  Iffsrehal.  La  Sculptore  etc.  beige«,  180S 

p.  365.  H.  V. 

Brie,  Fran^ois  de,  Bildhauer  in  Foo- 
tainebleaa,  lieferte  1561  verschiedene  Skul^ 
turenmodelle  für  den  Jardin  de  la  Reine. 

De  Laborde,  La  icnaiManea  d.  arta  i  la 
oonr  de  Pi«ii«e  I  491.  S*  lumk 

Brie,  Jean  de,  fransBa.  Wcrfcmeirter.  ci^ 
hält  1333  den  .A.uftrag  zur  Wiederherstellung 
der  Vorhalle  der  Katlicdrale  zu  Noyon.  Das 
noch  bestehende  Werk  trigt  einen  redift  all» 
täglichen  Charakter. 

Lef^vre-Pontalit,  CathMiale  de 
joo.  —  Baucbal,  Nour.  Dict.  d.  atüdt_ 
(unter  Brya).  C. 

Brie,  s.  auch  Bry  u.  Debrig. 

Brlede  (Bryde),  Kaiel,  Maler  aus  Yperq, 

wird  1539        "  ' 
Antwerpen. 
Liggeren  I  134. 

Bdc^  J.  A.  (f  edti.  Dicae  Bezeichnnng  trigt 
efaies  der  .^tahtrddiea  mISigen,  in  der  Farbe 

leidlichen"  TafelbOder  biblischen  Inhalts  an 
den  Emporenbrüstungen  der  Seitenschiffe  in 
der  S.  Stephanikirche  zu  Helmstedt. 

Bau-  u.  Kttdenkm.  d.  Herzogt  BraunichwetL 
I  «3.  H.vi 

Bliel»  Pieter  van  den,  Delfter  Töpfer, 
Besitzer  der  Fabrik  „bet  Fortuin",  heiratete 
1746,  +  1784.  Seine  Witwe  setzte  die  Fabrik 
fort.  Von  beiden  haben  sich  monogr  Arbei- 
ten erhalten,  z.  B.  von  der  Witwe  eine  blau 
♦»fnmitff  KaffedniuM  im  Ncdcxland.  Miia.  in 
Amatodam  und  ehie  blaa  bemalte  TeebSdne 
im  Mus.  im  Haag. 

Havard,  Hist.  d.  Fayence«,  1900,  II  256.  — 
|a«nniek%  GrvndrU  d.  Bmmik,  p.  629. 

/.  C.  S.  Pttlen. 

Briele,  Pierre  van  den,  Mder,  14B6/87 
in  Mecheln  urkundL  erwähnt. 

E  N  c  c  f  f  a.  lOat  de  la  peint  etc.  i  Malines, 
1876  I  120.  H,V. 

Brieioun,  Jacques  Alfred.  Landaehafis> 

maier  in  Paris,  f  das,  —  56jährig  —  im  Febr. 
1892.  Schüier  von  Lavieille.  Stellte  alljähr- 
lich seit  1868  im  Salon  (Soc  d.  Artistes  fran^.) 
seine  meist  den  Seine-  und  Loire-Gebieten 
cntnotaunencn;  hinfig  durch  Ttentaffage  be- 
lebten T  andschaftcn  aus.  Für  das  Mini- 
sterium der  öffentl.  Angelegenheiten  malte  er 
eine  .Ansicht  der  Seinemündung. 

Beilier-Auvray,  Dict  fin.,  Suppl.  — 
Kat.  d,  Salon,  1868—92  (i,  T.  mit  Abb.).     H.  V. 

BriemoiV  Cornelia  vai^  geb.  in  Leiden, 
wurde  am  81.  8.  1717  BSrger  von  Amster- 

dam,  und  war  Maler. 

Aeniücls  Oudheid-V  68.  E.  W.  Mo^t. 

Briend,  Alfred,  f ranzös.  Radierer,  geb.  in 
Matignon  (C6tcs-du-Nord)  am  10.  6.  1834» 
Schüler  von  P.  Rajon,  lebt  in  Paris,  stellt  seit 
1875  aus.  Von  ihm  :  Rue  de  l'Fure  4  Harfleur; 
—  A  la  Coutrie  (grände  ruc  4  Noisiel);  — 
Montivilliers,  rue  de  la  Poissonncrie  usw. 
Für  das  äuficrst  kostbar  ausgestattete  Werk: 
Vagrage  dana  num  grenier:  Boaqainai,  Ftfenoeit 


II 


BkiMM  "  Bkfavm 


Aatographes  et  Bibdots,  Parts  1878,  in  —8. 
lieferte  er  die  Radierungen. 

Katchrao.  XII  848^  —  The  PortfoUo,  1875  p. 
in.  — B<rald^LMpmT.dBtf»t.»]88e,  IV. 

H  V. 

Brienae,  Aug «tte  PUntt  dc;  s.  PjfMf 

de  Brienne. 

Bri«n,  Charles  de  la,  Maler,  wird  1626 
in  die  Pariser  Gilde  aufgenomnieni 

Rev.  tmiT.  d.  arts,  XIII  323. 

BiUn^  Thomas,  französ.  9t1dliaaer,  md* 
ßelte  1582/3  eine  Knirifixg^riippe  mit  4  Fi- 
guren, die  vor  Jcr  Kirche  Notrc-Dame-de-la- 
Roade  in  Rouen  Aufsteilting  fand. 

S.  Lami,  Dkt  d.  aculpt,  1898.  JST.  V. 

Brieriy,  Sir  Oswald  Walters  (K.  B., 
R.  W.  S.,  F.  R.  G.  S.),  Maler,  gcb  am  19.  5. 
1817  in  ehester,  t  am  14.  12.  1891  m  London; 
Schüler  von  Sass's  Art  Scluxil  in  London, 
beschickte  die  Auastellungen  der  R.  Acadosjr 
1889—1871  und  später  diejenigen  der  Old 
Water  Cbkrar  Society  mit  Seestücken  in  Aqua- 
rellmalerei Er  unternahm  1841  und  1^8  als 
Begleiter  englischer  Adttiir.ilitätsc.xpcdltionen 
mehrjährige  Weltreisen  nach  Australien  usw., 
begleitete  1854  die  vereinigten  Kriegsflotten 
EiWUnda  und  Frankreicha  an  Bord  des  „St. 
Jean  d'Acre"  ins  Baltische  Meer  („English 
and  Frennh  Fleets  in  ibe  Baltic",  Umdon  1855, 
18  farbige  Lithographien  B.sJ,  bereiste  1868 
an  Bord  des  englischen  KriegsacUffes  JBt»r 
ooaoi'  die  KüHeogewässer  Norwegens,  um- 
segelte 1887—48  im  Gefolge  des  Herzogs  von 
Edinburgh  an  Bord  der  „Galatea"  die  Erde, 
begleitete  1868  zur  Ausführung  von  Reise- 
ikinen  den  Prinzen  von  Wales  auf  einer 
Heise  oacb  Agjfpten.  KoaMaatinapel  und  der 
Krim  und  besudite  16T4  wie  anch  spiter  noch 
mehrfach  den  europäischen  Kontinent.  In 
letzterem  Jahre  zum  Marinemaler  der  Köni- 
gin Viktoria  ernannt,  wurde  er  von  der  R. 
Water  QfAaax  Society«  deren  wAsaociate"  er 
adt  1873  war,  1880  zum  Mitglied  erwihlt  md 
schließlich  durch  das  „R.  Diploma"  ausgezeich- 
net. Auch  der  R.  Geograph.  Society  hat  er 
als  Mitglied  angehört.  Seit  1881  war  er  Cu- 
rator  der  Painted  Hall  zu  Grcenwich  bei 
London  and  1885  wurde  ihm  die  engKsehe 

Ritterwürdc  verliehen.  Er  ist  ausschließlich 
als  A(!u,\rcl]ist  tätig  gewesen  und  hat  neben 
7.-jhlrcichen  Reisestudien  (viele  im  Besitze  des 
englischen  Königshauses)  seit  1871  auch  eine 
Reihe  historteber  Schlaehteo-  und  Plotten> 
bilder  gemalt  wie  „Retreat  of  thc  Spanish  Ar- 
mada 1588"  (1871),  —  „Blake  going  on  board 
the  Re  olutir  n  1652"  (1873).  —  „The  ship  of 
Don  Pedro  de  Valdez  taken  to  Torbar  by 
Drake  in  the  Reveng«"  (1882;  um  1887  In  an- 
Stral.  Privatbesitz)  usw.  Mehrere  sc'ncr  Ma- 
rinen wurden  für  die  öffentlichen  Galerien  zu 
Sidncy  und  Melbourne  angekauft.  Zu  E.  C. 
Booth's  „Australia"  hat  er  Illustrationen  gc- 


J.  LRogetin  The  Art  Joum.  1887  p.  12»— 
184.  —  Bryan,  Dict  1903  I  195.  —  Ch. 
nc\m%  Tbe  Old  Water  Colour  Soc  (The 
Studio  IMS).  —  GraTcs,  R.  Acad.  (i»oö) 

I  >W-  M.  W.  Broekwtll. 

Bries  (Bryais),  Jean  n.  Pierre  de  (oder 
Le  B  ),  Teppichwirker  aua  Toors^  1648—1650 
als  „tapissiers  du  roi"  mit  liodil»esaiiften  Ar- 
beiten für  das  SchloB  su  Fontafaidilieau  or- 
kundlich  erwähnt. 

De  Laborde,  Renaiss.  etc.  a  la  Cour  de 
France  (1850-55)  I  432  £. ;  II  608.  —  F.  Her- 
be t,  Eztr.  d'actes  etc.  cooe.  des  att.  de  FoB- 
Uiaebleau  (1901)  p.  98  f.  • 

Brieaea.  Emy  von.  Malerin  in  Dflaaddor^ 
geb.  auf  Wiesenhof  bei  Merzig  am  24.  12. 
18Ö7,  war  1876—1882  Schülerin  Albert  Baura 

in  Düsseldorf  und  bildete  sich  bei  Emanuel 
Fremiet  in  Paris  als  Tiermalerin  aus.  Sie  malt 
femer  Genrebilder,  Porträts  und  rdigiöae 
Gemilde.  Ein  Altarbild  in  der  Pfarrkirche 
m  Krooenberg  in  der  Eifel.  Die  Künstlerin, 
von  der  auch  Radierungen  bekannt  gewordca 
sind,  ist  auch  schriftstellerisch  tätig. 

Dressier,  Kstjabrb.  1010.  —  Katchron.  N. 
F.  Vm  413.  -  Kstkr  d.  G^otw.,  Vcil.  Eck- 
aiefai,  Beilia.  C. 

Briet,  Arthur,  holländ  Maler,  geb.  25.  1. 
1867  in  Madiun  auf  Java,  studierte  anfangs 
unter  J.  Hoevenaar  Wzn.  und  folgte  dem 
Zeichenunterricht  der  GeseUscbalt  nKonat- 
Hefde^  in  Utrecht,  arbehete  dami  nadi  du- 
jährigem  Aufenthalt  in  Neapel  und  Capri  auf 
der  Akademie  in  Antwerpen  und  darauf  un- 
ter Alex  Stroys  in  Mecheln.  Im.  seinen  Stu- 
dien seigtc  er  eine  NeiguoK  n  dem  grofien 
FigurenbiMe.  Ein  Aufendnlt  auf  dem  Lande 
in  Nordbrabant  brachte  ihn  jedoch  auf  den 
Weg,  den  tr  noch  heute  wandelt:  er  ent- 
wickelte .sich  hier  zum  Maler  des  Bauerninte- 
rieurs. Er  lic6  sich  daim  gans  auf  dem  Lande 
nieder,  in  Nunspeet  in  Gdderland,  nedeHn 
aber  1907  nach  dem  Haag  über.  Als  £b> 
tericurmaler  nimmt  er  in  Holland  eine  ganz 
besondere  Stellung  ein.  Die  Wiedergabe  der 
Loft  in  den  admmmerigen  Bauernhiusem  ist 
in  schien  Gemälden  nicht,  wie  bei  den  an- 
dern, die  Hauptsache.  Ein  Interieur  von  Brilt 
gibt  die  Mannigfaltigkeit  malerischer  Neben- 
dinge in  der  Wohnung  der  armen  Landbe- 
wohner tmd  zwar  in  aebr  anaffibriicher  imd 
sorgfältiger  Weise. 

Seine  Arbeiten  sind  besonders  in  Deutsch- 
land sehr  geschätzt  und  in  verschiedenen 
nichtholländischen  Museen  finden  sich  Ge- 
mäkie  von  ihm,  n.  B.  un  Lazembonrg  in 
Paria. 

G.  H.  Marias,  Holl.  Scbaderkunit  etc.  — 
Plattchacrt,  XIX  eeuwache  Holl.  Schilder- 

kunst  W.  SUenhcir. 

Bheva,  Simon  de,  span.  Kupferstecher, 
grb.  in  Zaragoza  am  28.  10.  1742,  f  in  Madrid 
am  88.  8. 1786,  Schuler  der  Akad.  von  S.  Fer- 
nando in  Madrid.  Er  stach  Andiditshildsr, 


Bachkupfer  a.  einige  Bildnisse  für  die  Samm« 
lung  berühmter  Spanier. 

Vlfi*!«,  Adic.  IV  »0-«l.  M.V.B. 

Biicaio  (Briago),  Alessandro,  Intarsia- 
tor and  Maler  ia  Venedig  am  1550;  von  ilim 
dM  OionertaU  in  5.  lÜMfai  ddlt  Cvitl  ia 
Venedig. 

SanaoTiao,  Venetia  etc.  1581.        R.  C. 

Brige,  Kupferstecher  in  Paris,  von  dem  Le 
Blanc  (Manuel  I)  das  1809  dat.  Blatt:  Ajax. 
Mcb  E.  B.  Garnier  aafföhrt  n.  V. 

Biigel,  Claus,  Stein-  und  .'^irgrlschncider 
in  Ulm  um  1640,  weniger  gut  alb  Goldschmied. 

Biigel,  Hans  Ludwig.  Maler,  Anfang 
des  17.  Jahrh«  von  ihm  Arbeiten,  sumeiit 
I<indec1wftei^  in  Kloder  Ottobeum.  Hont 
Ulrich,  sein  Vater  f  am  19.  2  1619.  Verfasser 
der  Ulmer  Chronik,  die  ersterer  bis  1611  fort- 

ietzte_ 

A.  W  e  y  e  r  m  t  n  n,  Neue  Nachr.  r.  Gelehrt 
u.  Kttlem  aus  Ulm.   Ulm  18S9.  R.  C, 

BnoK  Artus  vii^  amerilcan.  Keramäer 
in  KbioradcH  1 1906.  Zuerst  in  der  Rodcwood- 

pottery  in  Cindnnati  sowohl  als  keramischer 
Künstler  wie  auch  als  Porträtmaler  tätig, 
gründete  er  später  eine  eigene  Werkstatt  in 
Kolorado^  aas  der  eine  Reihe  in  der  Form 
a^  fdtvciUer  u.  ftoBerst  farbiger  Kenmflccn 
von  matter  Glasar  hervorging. 

Die  KoMt  XIV  (=  Dekor.  Kunst  IX).  190« 
p.  176.  H.  V. 

Brigga,  E rn e s t  E.,  engl.  Landschaft»-  und 
Ccnreinaler,  stellt  asft  1889  in  der  Loadooef 
Roy.  Acad.  aus. 

A.  Gravea,  R07.  Acad.  Exhib.,  1005.   H.  V. 

Biigg%  en|^.  Landschafts-  o.  Marine» 
naler  in  A^on,  Ifiddlesex,  der  1810—1881 
in  der  Londoner  Roy.  Acad.  untl  1822 — ^29 
in  der  British  Instit  engl.  Landscliafts-  und 
Küstenbilder  ausstellte. 

A  Grarea,  Roy- Acad.  Exhib.,  1»0S,  u.  Exhib. 
■t  tiie  Brit  Inttit.  1008.  H.  V. 

Briggs,  Henry  Perronet  (R.  A.),  Ma- 
ler, geb.  um  1791/98  in  Walworth,  t  am  18.  1. 
1814  in  London;  seit  1811  Schüler  der  Lon- 
doner R.  Academy  Schools,  beschickte  1814 — 
1844  die  Ausstellungen  der  R.  Academy  und 
der  Brit.  Institution  mit  rahlreichen  Historien-, 
Genre-  und  Bildnismalcrcien  Nachdem  er 
schon  durch  die  1818  und  1820  ausgestellten 
Historienbilder  »Lord  Wake  of  Cottingham 
scts  fire  to  his  Castle"  und  „Sccne  from  the 
play  of  Henry  IV."  zu  ansehnlichem  Ruf  ge- 
langt war,  und  18BB  voa  der  Brit.  Institution 
für  8  ShalMVC«f«-S«aM  einen  Ebrovreis 
von  100  Pfund  Sterl.  criMÜten  lutte,  imde 
sein  1820  in  letzterem  Institut  ausgestelltes 
Gemälde  „George  III.  presenting  thc  sword 
to  tfae  Earl  Howe  at  Spithead  1794"  ebenso 
wie  sein  „Robert  Blaln  General  of  thc  Fleet" 
f&r  die  Painted  Ran  ed  Grecnwich  bd  Lon- 
don angekauft.  Von  der  R.  Academy  1828 
sum  nsssociate"  und  1832  zum  Mitgliede  er- 
nannt,  widmete  er  sid)  seit  1886  susschlieBlich 


der  Bildnismaleret.  Als  sein  Hauptwerk  der 
letzteren  Kunstgattung  gilt  aligemein  sein  1838 
entstandenes  Bildnis  des  Earl  of  Eldon.  Die 
Londoner  National  Portrait  Gallery  besitat 
von  ihm  die  Bildniaae  der  Admirale  Sir  Edw. 
Codrington  tmd  Sir  Sydney  Smith,  —  das 
British  Museum  einen  männlichen  Studien- 
kopf in  Kreidezeichnung  und  die  Oiskizzc  xu 
daen  „Raub  der  Proserpina'',  —  das  Mo- 
aeum  an  Birmingham  ein  Historienbild  voa 
1888,  bcttlelt  .Challenge  of  Rodoroont  to 
Roger".  Sein  KünstlemachlaB  wurde  am 
25.  4  1844  bei  Christie  in  London  versteigert. 

Thc  Art  Union  1844  p.  6S.  —  Atbenaeum  vom 
27.  1,  is4t.  —  Th.  Smith,  Rccollections  of  th« 
Brit.  Instit,  (1860)  p.  83.  85,  89.  —  R  e  d  ^  r  a  v  e, 
A  Cent,  of  Painter»  (1866)  II  T8  f.;  Dictionary 
1878  p.  53.  —  Bryan,  ülct.  1903  I  195.  — 
Graves,  R.  Acad.  (1905)  1  282,  BriL  Inatit. 
(1»08)  p.  64.  —  L.  B  i  n  y  o  n,  Cat.  of  Drawingi 
etc.  in  the  Brit  Mua.  1898  I  140  f.  ~  Kat  der 
The  Mac  ForUr.  GaU.  IM«  p.  02,  534. 

*f.  W.  Brockwell. 

Briggs,  Robert  A.,  Architekt  der  Gegen- 
wart in  London,  der  sich  namentlich  auf  dem 
Gebiete  des  Wohn-  tmd  Villenbaues  aua* 
geaeichnet  Int:  Landhinser  in  Sutton,  Hanv- 
stead,  Bastboume^  Wcnbley,  Nocthwon^ 
Hamblcdon,  Titlyfourie  1l*w.  Sr  Stellt  Seit 
1884  in  der  Royal  Acad.  aus. 

Graves,  Roy.  Acad  Exhib  I  (1905);  VIII 
(1S06),  417.  —  Acad  Architecture  XV  14,  15; 
XXIV  113;  XXV  1,  34;  XXVI  108;  XXVII  46; 
XXXI  8,  134/6 ;  XXXIV  32,  US.  —  Tbc  Studio 
III  Sl-H»s  SMnaurOInnibsr  IM»  M-Cl. 

H.  V. 

Briggs,  W  ,  Porträtmaler  in  L:  r.  !ün,  der 
1842 — 45  einige  Herren-  und  Damenbildnisse 
in  der  Rqy.  Acad.  ausstellte. 

A  0  r  a  vea^  Ragr.  Acad.  Eddük,  1906.  H.  V. 

Bngga,  Warren  RIcliard,  amerikan. 
Architekt,  geb.  am  0.  6.  1850  in  Maiden,  Mass., 
studierte  in  Boston  unter  Peabody  und  Stearns 
und  Cummings  u.  Sears,  u.  von  1872  bis  74  in 
Paris  an  der  Eoole  d.  B.-Arts.  1876  UeB  er 
sieh  dauernd  in  Bridgeport,  Conn.  nieder. 
Seine  Spezialität  sind  Schulgcbäude,  darunter 
die  State  Normal  School  in  New  B ritain,  die 
Hochschulen  in  Taimtoo,  Yonkers,  Bridgeport 
und  die  Rogers  Memorial  Schule  in  Fair- 
haven,  Mass.  In  Bridgepoft  rind  aueh  nodi 
7U  nennen  der  Bahnhof,  das  Sea  Side  Institute, 
das  Protestantische  Orphan  Asylum,  das  Ge- 
bäude der  Young  Mens'  Chr'stian  As^iciation 
und  das  Gerichtsgebäude.  Von  anderen  be- 
kannten und  teilweise  adir  bedeutenden 
bänden  in  Danbnry  das  Gerichtsgebäude  und 
das  Alrns  Huusc,  in  Willimantic  das  Rathaus 
und  da?  Gericht.  Uwis  F.  Pilcker. 

Briggs,  William  Keighley.  PorUit> 
maier  in  London,  der  zwischen  1818  md 
1868  in  der  Roy.  Aead.  auistdlle. 

A  Graves,  Roy. Acad. Exhib..  1905.    H.  V. 

Brighi,  G  i  3  m  b  a  1 1  i  s  t  a,  s.  Ferraroni. 

Bxighintitts  (Brigkinth?),  Johannes  Do- 
mlnlcvs^  eni^.  MSadh  und  angebt  Arehi- 


lelct,  der  einer  alten  Vercelleser  Lokaltradition 
sufolge  um  1219  mit  dem  aus  England  heim- 
kdireiMkn  KardtotUcgaten  Jac.  Giialft-Bio> 
diicfi  Bidi  VercelH  gdBomnoB  aem  md  dort 

im  Auftraj^e  jenes  Kardinals  nach  dem  Vor- 
bilde englisch-romanischer  Kathedralen  die 
Srdie  S.  Andrea  erbaut  haben  soll.  Jedoch 
haben  ikb  cor  bistoriaclien  Stätze  dieaer 
Obcrlief ei  uuB  wedei  ii(eudwdclw  wltiind- 
lichen  Anhaltspunkte  auftreiben  lassen,  noch 
läfit  der  rein  lombardisch-romariische  Kir- 
chenbau  von  Vercelli  eine  wirkliche  Stilver- 
wandtachaft  mit  gieictoeitigen  englischen 
jkii  uienuamcn  ciMiiucn* 

Fr.  Osten,  Bauwerlte  der  Lombardei  (1847). 
—  C.  S  c  h  II  a  a  s  e,  Gesch.  d.  Bild.  Künste  VII 
(19M)  123.  —  G.  Colombo,  Art.  Vcrcelleai 
(1883)  p.  33.  —  G.  Marangoni  in  Rasaegna 
d'Arte  1909  p.  125  ff.,  154  ff.  • 

Bdf^  Beatrice,  Maleria  in  London» 
Schülerin  tob  A.  S>  Copei  bcactiidct  die  Ana* 

Stellungen  der  R.  Academy  seit  1896  mit  Por- 
träts, von  denen  erwähnt  sei  F.  Dempster 
Smith  als  „Richelieu".  Außerdem  porträtierte 
sie:  Sir  Ch.  Murray,  General  Sir  Godirqr 
Cleric,  PrinxeB  Louise  Aogusta  von  Sehlesur^ 

Holstein  eic,  Tm  P.iriser  Snlnn  1908  sah  man 
von  ihr  das  Gemäkle  ..Lilas  odorant". 

Graves,  R.  Acad.  F.xhib.  (lOOS)  I  ttl.  — 
The  Tatler  vom  9.  9.  1908  p.  280. 

Biight,  Henry,  Maler,  geb.  1814  in  Sax- 

mundham  (Suffnlk),  f  am  21.  9.  1878.  in  Ips- 
wich.  Ursprünglich  Chemiker  und  Pharma- 
,  wurde  er  in  seiner  Stellung  als  Kranken- 
er  XU  Norwich  durch  den  Verkehr 
mit  J.  B.  Crome,  J.  S.  Cotman,  J.  Sttih  «od 
anderen  dortigen  Malern  veranlaßt,  zum  Stu- 
dium der  Landschaftsmalerei  überzugehn.  Seit 
1836  in  London  ansässig,  bereiste  er  1839  den 
Bh^iWi  Holland  und  die  -Küstenländer  Frank- 
reieha  u>  mtemahm  audi  apiter  nodi  Idhfige 
Studienreisen  ins  Ausland.  Die  Ausstellungen 
der  British  Institution  beschickte  er  1836—48, 
diejenigen  der  New  Society  of  Painters  in 
Water  CokNua  (der  er  als  Mitglied  beitrat) 
1889—44,  dielen^ren  der  R.  Academy  1818— 
1?71  mit  zahlreichen  Landschaftsbildern  in  01- 
und  Aquarellmalerei.  Durch  die  Protektion 
der  Königin  Victoria,  die  mit  mehreren  an- 
deren Werken  Bj  audi  sein  1844  entstandenes 
V^nteihikl  „Bntrance  (o  an  old  Pmsaian 
Lawn"  ankaufte,  wurde  er  ein  ebenso  beliebter 
wie  erfolgreicher  Lehrer  seiner  Kunst.  Mit 
Turner  und  Clarkson  Stanfield  su^nd  er  in 
Ireondschaf tlichem  Verkehr.  Seine  Landschaf- 
ten dnd  wohl  etwas  kaoTentioaell  in  der  Auf- 
fassung, aber  in  ihrer  glänzenden  technischen 
Ausführung  stets  anziehend  und  wirktmgsvoU. 
Das  British  Museum  besitzt  von  ihm  nicht 
weniger  als  11  Aquarell-Landschaften,  —  das 
Victoria  and  Albert  Museum  eine  „Aquarell- 
Landschaft  mit  FluB  und  Brücke",  —  die  Art- 
Gallery  zu  Sheffield  die  8  Gemälde  ,Landscape 


in  Wales",  —  „The  Old  Hall,  Lincotashiw" 
und  „Dog  and  Rabbit"  (letzteres  Bild  mit  T. 
Earle  gcmeinaam  gemalt,  —  die  Galerie  n 
Ghagow  eh  „SeestfieV  und  eine  „Gebirgs- 
landschaft au.s  dem  Val  d'Aosta",  —  das  Castle 
Museum  zu  Norwich  ein  Gemälde  „Effect 
after  Rain". 

Tlie  Art  Joum.  1873  p.  327.  —  B  lay  o  n.  Cat. 
of  Drawings  etc.  in  thc  Brit.  Moa.  UW  I  141.  — 
Bryan,  Dict.  1903  I  lö5.  —  Graves.  R.  Acad. 
1905  I  885;  Brit  Inrtit  (1908)  p.  M.  —  W.  F. 
Dickea,  Norwich  School  of  Painting  (1905) 
pi.  fn-n».  ~  Diet  oi  Nat.  Biogr.  1909  II  1238. 

M  W.  BrockwM. 

Bright,  William,  engl.  Landschaft!-  V. 
Portritmaler,  der  1828  und  1880  in  der  Lon- 
doner Roy.  Acad-,  1880—88  in  der  British 
Instit.  tt.  a.  einige  cng$.  fOiloibilder  ana- 
stellte. 

A.  G  r  a  y  e  1,  Roy.  Acad.  EMk,  IMf  U.  EAih. 
at  tbe  Brit.  loitit,  190&  ff.  V, 

Mg^ihnBf  Cetil ia  Lucy,  Radlererin  n. 

Schriftstellerin,  lebte  in  Norwich,  f  am  17.  4. 
1876.  Sic  pflegte  neben  ihrer  schriftstelleri- 
schen Tätigkeit  als  Amaleurin  die  Kunst  des 
Kupferätzens  imd  radierte  nach  Gemälden 
alter  Meister  (Figurenbilder)  wie  nach  der 
Natur  (Landschaften  und  Seestück^ 

Redgrave,  Dict.  1»78  p.  54.  ff. 

Brighty,  G.  M.,  Porträtmaler,  Radierer  u. 
lUttstrator  in  London,  der  zwiachen  1800 
und  1607  che  Reihe  von  lOniataibiMnliaen 
ili  der  Roy.  Acad.,  1812  eine  Ansicht  des 
Brandes  des  Drury  Lane  Theaters  in  der 
British  Instit  ausstellte.  Das  Brit.  Mus.  be- 
wahrt von  ihm  ein  Aqoarellporträt  dea 
¥nnithhidle«i  Cb.  G.  I>yer  von  1810. 

A,  Gravea,  Roy.  Acad.  Exhib..  lOOS  o.  Exhib. 
at  the  Bfit  Inatit,  10O8.  —  L.  B  i  n  y  o  n,  Cat  of 
DrawinKS  etc.,  1898,  I.  H.  V. 

Briglia,  Giovanni  Francesco,  Maler, 
geb.  1737  in  Rom,  f  um  1794;  Schüler  von 
Franc  Mancini,  malte  Bildnisse^  J^gdi-  nnd 


Füj.lL  Aüfea.  KMetkn.  im  X  IM  {nach 
Paui). -N agier.  Kadcilex.  n  188w  R. 

Brigaegny,  Gerard  de,  Maler  und  Bild- 
hauer in  Paris,  f  am  2.  9.  1647;  nur  urkund- 
lich bekannt. 

Herlttiaoa,  Actes  etc.  d'Art.  Franc.  (187S) 

Brigaole,  Giovanni  Bat t latl^  Maler  in 
Genua,  Schüler  von  Lazz.  u.  Pant  CaIvi,  um 
1590  (Konsul  der  Genueser  Malergenossen- 
schaft; als  Maler  eines  Altarbildes  urkundUch 
erwannx  loiri^  sowie  von  sopram  an  ocnopKT 

einer  Wappendekoration  an  dw  DedOt  der 

Loggia  de'  Banchi  zu  Genua. 

Soprani-Ratti,  Vite  de'  Pitt  etc.  Geno- 
veai  (1768)  I  52.  —  Alixeri,  Not  de"  Prof. 
etc.  in  I  i^airia  (1880)  VI  50.  —  Guhl-Ro- 
aenberg.  Ksüerbriefe  (1880)  II  46.  • 

llilgaensb  a.  Brtgno. 

Brigot,  Ernest  Paul,  Porträt-  u.  Genre- 
maler  in  Paris,  geb.  i886  in  Neuilly-Saint- 


is 


L;igiü^oa  by  Google 


BflcModw  ^  Bris 


Front  (Aisne),  rtdRe  zwisdMQ  1886  u.  187V 

einige  Bildnisse  und  Jagdstücke  im  Salon  aus. 
Bellier-AuTrajr,  Dict.  gia.  I  u.  Suppl. 

H.  V. 

Bxigrtocke,  Thomas,  Porträtmaler  in 
London,  geb.  1809,  f  un  11.  8.  1881,  Schüler 
4ler  Begr.  Acad.  School  unter  H.  Brigip 
«nd  J.  P.  Knight,  dAfitierte  18tt  mit  dem 
BOde:  „The  rcvcrie  of  Ainaschar"  in  der 
BiCgr.  Acad^  wo  er  zwischen  184^>  und  1866 
Wtotebolt  ausstellte.  Von  seinen  Arbeiten 
•den  gHuant:  8  Bildoiaie  des  Fudia  Mo- 
huuncd  AU»  BUdiiis  des  KsrdJnab  ¥nsemaii, 
des  General-Majors  W.  Nott,  des  Captain 
Gotteaux  und  des  Generals  James  Outram. 
Eine  Studie  zu  letzterem  Bilde  bewahrt  die 
Nat  GalL  OU.  Kat,  heraaif.  v.  L.  Oost, 
tBGB,  n  Mi.) 

A.  Graves,  Rey.  Acad.  Bidtfl»,  IMW  v.  Exbib. 
ak  die  Brit.  Inath.,  1M8.  —  Brya^  Dkt  of 
Fkint,  1903  I.  U.  V. 

Briguet,  N  o  e  I,  s.  Briqutt. 

Brigvibonl,  Marcel,  Maler  in  Paris,  geb. 
am  SL  11.  1837  in  Ste-Colombe-sur-l'Hcrs 
(Aude),  t  18Ö2.  Schüler  von  Cogniet  und 
Gtqpit^  trat  1860  in  die  Eoolc  d.  b.  arts  ein 
imd  steUte  seit  1881  tiemtidi  regelmäßig  im 
Salon  aus.  Erwähnt  seien:  Klage  der  Venus 
über  Adonis  (S.  1863,  im  Museum  zu  Nar- 
boone) ;  Robespierre  im  Comit^  de  salut  pu- 
Uk  am  10.  tbermidor  des  Jahres  U  (S.  1868) ; 
Jabal  seinen  Kindem  IfodlnmtefTidit  ertei' 
lend  (S.  1884);  Kampf  des  Kastor  und  Pol- 
lux  gegen  Idas  und  Lynkeus  (S.  1866) ;  Frau 
ans  dem  Stamme  der  Oulad-Sidi-Ayssa  (S> 
lafH)  —  Der  sterbende  Kain  (S.  1880).  — 
Er  Tersncltte  rieh  andi  mit  Erfolt  in  der 
BQdhauerci ;  im  Salon  1866  sah  man  von  ihm 
die  Bronzcstituc  eines  Falkcnjägers  und  eine 
Frauenbüstc,  Marmor. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  u.  Suppl.  — 
Chron.  d.  arts,  1892  p.  150.  —  Gar.  d.  b.-arta. 
Table  alph.  I-XV  u.  XVI-XXV.  Gtifroy. 

Bilkdiu  (Brikczy),  s.  Bfk€iit$. 

Brit,  Bril«,  s.  BrilL 

Brill  (Bril,  Brilii,  Prüll  etc.).  arsprüngl.  aas 

Breda  stammende  Malerfamilie  des  18.  u.  17. 
Jahrh.,  von  der  mehrere  Mitglieder  bekannt 
•ind: 

Cyrtacus  B,  Sohn  des  Paol  B«  geb.  um 
1606  in  Rmn,  f  das.  nach  1866^  war  Maler, 
doch  ist  nidito  von  seiner  Tätigkeit  bekannt. 

Bertolotti,  Art  Bdgi  cd  Olandt  a  Rom«. 
1885  p.  102  f..  37«.  -  MitMOs.  Dc  Fr.  Noack 
au*  röm.  Pfarrbüchem. 

M  at  t  fi  c  u  s  B.  d.  A.,  Maler,  wohl  aus  Breda 
stammend,  aber  auch  in  Antwerpen  tätig,  ihm 
zugeschrieben  wird  eine  1550  datierte  Land- 
schaftszeichnung  im  Mus.  Boymans  in  Rot- 
terdam. 

Lit  s.  unter  Paul  Brill. 

M  a  1 1  h  e  u  s  B.  d.  J.,  Ma]er,  Sohn  des  älteren 
Matth.  B.,  gcb  1550  in  .'Antwerpen,  f  am  8. 
6.  1688  io  Rom,  wo  er  am  SO.  8.  1562  gehei- 
ratet iHttc  (MittdL  von  Dr.  Fr.  Noack  ans 


PfariMcheni  von  S.  Lorenio  b  Loch»  n.  S. 

Maria  delf  Anima  in  Rom),  vielleicht  Schüler 
seines  Vaters.  Er  kam  in  der  2.  Hälfte  der 
70er  Jahre  nach  Rom  u.  war  im  Vatikan  be- 
achäf tig^  wo  sich  als  eimiges  sidieres  Werk 
seiner  Hand  em  ZyUos  von  sehr  trodcenen  xu 
steifen  Fresken  in  der  Galleria  Geographica 
befindet,  der  in  10  Bildern  die  Prozession  dar- 
stellt, in  der  Gregor  XIII.  1580  die  Reliquien 
des  U.  Gregor  von  Naafann  aua  der  Kiiche 
Sta  Maria  in  Campo  Mano  nadi  der  Petera- 
kirche  übergeführt  hat.  Die  dem  Verfasser 
bekannten  unter  Mattheus  B.8  Kamen  in  ver- 
schiedenen Gal.  befindlichen  Tafelbilder  sind 
ihm  durchgängig  filschlich  zogeadiriebei^ 
ebenso  die  HandxeiGiNiaogen  (s.  B.  in  der  Al- 
bertina  u.  in  den  Uffizien).  Der  Charakter 
seiner  ZeichnLinRen  ist  indessen  zu  ersehen  aus 
2  Folgen  vcn  Landschaften  (5  Landschaften 
u.  eine  „Topugraphia  variarum  regioram"  ans 
84  Landschaften  u.  TiteIbL  bcstieÄend),  die 
Hendrik  Hondius  1611—1613  nach  ihm  ge- 
stochen hat  (Mathias  Bril  invcntor  H  Hondius 
excudit  bez.  Beide  Zyklen  z.  B.  im  Kupfer- 
stichkab.  in  Amsterdam).  Die  auffallende 
Verwandtschaft  der  Zeichnungen  früherer  Zeit 
Paul  B.S  mit  diesen  Stichen  des  Hondius  nach 
Mattheus  B.  lehrt  uns,  daß  wir  den  letzteren 
als  Lehrer  seines  jüngeren  Bruders  anzusehen 
haben.  Als  Arbeit  nach  Mattheus  B.  ist  auch 
ein  anonymer  Stich  in  der  Biblioth^ue  natio- 
nale in  Paris  zu  betrachten,  der  eine  Land- 
•ebaft  mit  Tod  u.  Amor  wiedergibt  u.  Matthia 
Brill  in-  bez  ist. 

Lit  •.  unter  Paul  Brill. 
Paul  B.,  geb.  1B64  in  Antwerpen,  f  m  7. 
10. 1628  in  Rom,  zuerst  m  Antwerpen  Schüler 
des  wenig  bdunnten  Malers  Damiaen  Wortel- 
mans,  kam  1674  nach  Lyon  u.  von  da  nach 
kurzem  Aufenthalt  nach  Rom,  wo  er  1592  hei- 
ratete u.  bis  zu  seinem  Tode  blieb.  Sein 
äofleres  Leben  ist  wohl  ohne  grofie  Erlebnisse 
gAtieben. 

In  seinem  Schaffen  können  wir  3  Perioden 
unterscheiden.  Die  erste  reicht  bis  zu  seiner 
Bekanntschaft  mit  Adam  Elsheimer  (um  1600),, 
dessen  EinfloB  auf  Bs  Kunst  von  cntsdieiden» 
der  Bedentang  war.  Die  Bilder  der  1.  Periode 
sind  kleine,  oft  sehr  kleinlich  gemalte  Land- 
schaften (meist  auf  Kupfer)  mit  scharfer 
Trennung  des  Vorder-,  Mittel-  u.  Hinter- 
grundes. Auch  die  Fresken  dieser  Zeit  laasen 
den  gioBeu  Zug  veruilsseni  sie  sind  nur 
größere  Wicderboltmgen  seiner  Tafelbilder. 
Durch  den  stammverwandten,  in  Rom  leben- 
den Ad.  Elsheimer  lernte  nun  B.  das  Streben 
nach  großzügiger  Form,  besonders  im  Baum- 
sehlag  u.  in  der  KomposiHon  ß.  Periode  IHs 
ca  1614) ;  er  studierte  Hlshctmers  Art,  dann 
kopierte  er  sie,  um  sie  endlich  in  seinen  letz- 
ten Werken  (3  Periode  bis  162ü)  vollständig 
ZU  verstebei^  wenn  auch  nicht  vollständig  zu 
ofwichHi 

s6 


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Brin-MBte 


B.S  Stellung  in  der  Gescnichte  ist  die  eines 
Übergangsmeisters;  tr  hlir-;  das  Bindeglied 
zwischen  den  Landschaftern  des  18.  Jahrh., 
wie  Patini  r,  Bley,  Cooinxloo  und  denen  des 
17.,  wie  Claude  Lomtn  und  Poossin.  Seine 
Kunst  ist  nicht  oder  nur  sehr  wenig  von  den 
Italienern,  z,  B.  den  Carracci,  beeinflußt  wor- 
den; in  seinem  innersten  Wesen  fühlte  er  sich 
aar  wa  sehen  Landsleuten,  wit  —  im  weiteten 
Siaas  —  ElsheiaiBr,  liiagwoiSB.  —  Sdae 
Fntengebung  wechselt  in  den  weMejcnen 

Perioden  ;  erst  überwiegt  ein  hartes  kalkiges 
Blau  und  Grün  der  Bäume  und  des  Himmels» 
sowie  ein  stumpfes  Braun  des  Erdbodcas; 
spiter  werden  die  Farixn  weidberi  rot  aOBm 
i|t  dss  Bfan  des  Himmels  oft  von  Mwew  fei- 
nen Tönen  durchzogen.  In  den  letzten  Bil- 
dern herrscht  ein  tiefes  und  saftiges  Grün, 
während  sich  am  Himmel  grole  dekorative 
weifie  und  gnoe  WoUcca  ballen. 

Fredren  beftidca  sicli  sinitlich  In  Rooi, 
u.  rwar  sind  es  folgende  Zyklen :  Hof  dts 
Lateran:  ö  Landschaften  um  1589.  —  Scala 
Santa:  2  Meerstücke  mit  der  Jonastcgende 
am  1588.  —  Laadscbaften  in  5ls  CtcXa  im 
Traslivtn,  1009.  —  5ala  Clenwnfk'M  Ah  Fist^ 
kan :  lleerstück  mit  dem  hl.  Clemens,  es 
1602,  —  Nebenzimmer  der  Sola  Cltmentina: 
6  Landschaften,  ca  1602.  —  Sakrüiti  der  Copp. 
Paotim  m  Sta  Maria.  Uaggion:  6  Laad- 
sdnllai,  c«  160B.  —  ÜMiaa  Itatpiifiiadt  4 
Landschaften,  ca  1606.  —  PalasMO  Rospigliosi: 
11  Landschaften,  ca  1609.  —  Nicht  mehr  er- 
halten sind  B  s  I  re  ,ken  mit  Landschaften  für 
Asdrubal  Mattei  u.  Kardinal  Mootaldo  (durch 
Hterar.  Qtiellen  vor  160d  bekannt),  die  Er- 
schaffung der  Welt  in  der  Chie&a  Nuova,  Frei- 
ken im  Garten  der  Padri  Theatini  o.  nicht 
mehr  zu  erkennen  das  Fresko  mit  l**— 
des  Gius.  Peniz  im  Gcsü. 

Tafelbilder  aus  allen  drei  Perioden  B.s 
(Landschaften  z.  T.  mit  Tier-  u.  Jagdstaffage, 
biblischen  u.  mythol.  Szenen)  befinden  sich  in 
vielen  Galerien,  die  besten  in  Florenz  (Uffi- 
zien),  Braunscbweig,  Montpellier  (Mus.  Fahre), 
Hfindien,  Paris,  Parma  o.  Wien.  Zeichnungen 
Miner  Hand  besitzen  die  meisten  Kupfersdch- 
kab.,  die  boten  in  London,  Paris,  Amsterdam 
u.  Florenz.  Sie  geben  ebenso  wie  die  Bilder 
ein  klares  Bild  seiner  Entwicklung.  B.  ist 
aadi  ab  Stecher  tätig  gewesen.  Bekannt  sind 
TOB  lloB  I.  B.  8  achteckige  Landschaften,  bok 
Pa.  Brlll,'vor  lOOO  entstanden,  8  Stiche  nrft 
der  Jonaslegende,  ebenfalls  aus  der  Zeit  vor 
1590.  u.  2  Landschaften,  sog.  „Ajisichten  der 
Küste  von  Campanien",  bez.  Paulus  Brill  in- 
Tcait  et  ladt  1090.  AnterordentUdi  gnit  ist 
die  Zahl  der  Steeher.  ^  aadi  B.  gatkaiat 
baben.  —  Als  Monogranua  lial  Paul  B.  öCten 
tine  Brille  benützt. 

B.  hatte  m  Rom  viele  Schüler;  die  beiden 
bakanateaten  atnd  der  HoUiader  W.  Nicolaadt 
yg»A  der  Italiener  Agostino  Taad^  der  Lehrer 

KftortlnlMlkoa.  Bd.V. 


Cl.  Lorrains.  Es  haben  sich  auch  Nach- 
ahmer uiiij  Kopisten  gefunden,  die  .schon  bald 

nadi  seinem  Tode  anfingen,  seine  Bilder,  be- 
aoaders  die  der  erstca  Püiod^  ni  wiederholen. 

Anten  Mevary  Daa  Leben  u.  die  Werin 
der  Brüder  IfalAsw  a.  Fad  Brill.  Leipdc  1910. 
Kstcetch.  Ifonogr.  XZV,  K.  W.  BieriemaiuifBiiipc. 
in  M.  DvoMks  KatMsA.  Aai.  IMO  pw  M  i  ~ 
C  M ander.  Sddldefbodc  (Raariem  IM4  a. 
hL  Bynaaa  n  »4).  —  Baglioae,  Vite  dei 
litL  etc.  (Aosn.  v.  tm).  —  BaldinaccI, 
Net.  dd  Prof.  dä  «a.  «ta.  (Aas«.  1770).  —  CU- 
c  o  n  i  a  ■,  Vitae  et  res  gestae  pootif.  Roraanonaa, 
Rom  1827.  -  A.  Taja,  Deacr.  de!  pal.  Vatlb, 
ITM.  -»  Titi.  Deacr.  delle  pttt.  etc.  In  Roaaa, 
tnt.  — A.  Bertolotti,  Art.  Belgi  ed  Olandcai 
•  SoaM,  1880.  -  E.  F  « t  i  a.  Lea  Art.  bdfw  4 
l'teang.,  Brax.  1857.  —  Obreena  Afch.  III.  V.  — 
Rooaei,  Die  Malcrsch.  t.  Antwerpen,  1889.  — 
i  b.  V.  Frimmel.  Die  Samml.  de^  Scblosaea 
Ambras,  im  Jahrb.  d.  Kstaanunl.  d.  Allerb.  Kai- 
aerh.,  1805.  —  R.  Eisler  im  Burlington  Mag. 
VU  (1905  p.  311).  —  A  V.  Wurabach,  Nie- 
deftisd.  Kstlerlex.  Anton.  Maytr, 

Brill,  George  Reiter,  amerik.  Maler  u. 
Illustrator,  geb.  S7.  8.  1867  in  Allegheny  City; 
studierte  in  New  York  und  Philadelphia. 
Einer  der  Uistongsfähigsten  amerik.  Illustra- 
toren der  Jetztzeit  Er  ist  auch  Schriftsteller 
uad  iUaatrieft  seine  eigenen  Bäcfaer  mit  geisb 
reidier  Charakterisienmg  und  Humor,  z.  B. 
JDaa  Tagebuch  einer  Fliege",  „Das  verlorene 
Hündchen",  „Andy  und  der  Ignoramua"  und 
«Bobby  Bumpkins".  Auch  für  Zeitschriften 
und  aU  Plakataeicbner  ist  B.  titig  ^  H.  W. 
Singer.  Ksdericx.  Naditr.  IMS).  Sein  adribaa 
Märchenbild  „Once  upon  a  time"  gehört  dar 
Society  of  Illustrators,  Philadelphia. 

Edmund  von  Mtdl» 

BriUand,  Francois,  franzos.  Porträt-  n. 
Genremaler  in  Nantes,  vordem  in  Paris,  geb. 
in  Cugand  (Veadte),  Schüler  von  Pils,  stdDt 
seit  1977  Im  Sah»  (Soc.  d.  art  f  ranc-)  Damen* 
bildfiisse  und  sorgfältig  gezeichnete  Genre- 
stücke, darunter  mit  Vorliebe  weibliche  Akte 
in  Waldlandschaften  aus.  Erwihat  aaiea: 
A  la  chute  da  joar  (1878) ;  —  Chez  mon  graad 
p^e  (1881);  —  Le  baln  (1899) ;  —  (Ba- 
dende  Mädchen.  1901) ;  -  L'alerte  (1902) ;  — 
Demiers  rayons  (1904);  —  Marchande  de 
peches  (1907). 

Bellier-AnTray.  Dict.  gia.,  Sunt  — 
Kktd.aaiga,iafV-im(a;T.mitAMk).Jr.  V. 

Brtlli,  Antonio  di  Domenico,  Floren- 
tiner Architekt  imd  Mönch,  leitete  um  1479 
die  Emeuerungsbauten  in  den  Kapelle'^  der 
Kirdie  S.  Maria  Maddalena  de'  Par.zi  in 
Borgo  Pfali  SU  Florenz  (laut  Vasari  aoa- 
geführt  nach  den  Baupliaea  des  Gialiaao 
d' Antonio  da  San  GaUo). 

Kaam  Oassfv.  nafeatina  IMS  p.  93. 

G.  DegU  Atti. 

BiiUie,  Giuseppe,  Bildhauer.  Führte  1761 
den  Waodadunock  d.  Musiksaales  im  Scbloase 
BriU  aaa  nad  Befette  die  StuckdekmaHon  der 
satte  des  gardes  des  Bonner  Schlosses. 

Ksideokm.  der  Rkdopiov.  IV  83 :  V  4««. 


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Mlhi^  g.  Brkm. 

Brllloaifl,  Louis  Georges,  Genremalef 
in  Paris,  geb.  am  22.  4.  1817  in  St.-Jean  d'An- 
gäy  (Charente-Inf^r.).  f  am  21.  11.  1893  in 
Udk.  Schfiltr  voa  DraUing  und  Cabat,  trat 
IfltT  in  di«  Bcofe  d.  b.«arti  dn  and  debA* 
tierte  im  Salon  1848  mit  emer  Landschaft: 
Pririe.  Doch  war  die  Landscliaftsmalerei 
nicht  das  Gebiet,  dem  er  sich  widmen  sollte. 
Er  wandte  lich  der  Gcmcmakrci  ata.  die  ihm 
Gdcgenhdt  gab,  eeine  bedcotendcn  Kompo« 
sitionsgaben  zu  entfalten.  Sein  „Tintorctto 
erteilt  seiner  Tochter  Unterricht"  war  zwar 
nur  Zeichnung,  kündete  aber  bereits  in  der 
Eigenart  der  Figarenaiiordnuag  die  Vorzöge 
dea  Künstler»  an.  Ea  folgten:  Don  Rodrigo 
de  Lara;  Olympio;  Turnier  König  Johanns; 
Jagd  des  Burggrafen  (S.  1847),  sämtlich 
Zeichnungen  zur  Illustrierung  von  Dichtungen 
Victor  Hugoe.  Im  Salon  1867  erschien  er 
■dl  9  Gemlldcfl,  die  1807  trfeder  aoagcaleDt 
waren:  La  visite  d'amateurs  (im  Besitze  des 
Königs  von  Belgien)  und ;  Un  scrmon  en 
Province  au  XVIil  s.  Nachdem  er  im  Salon 
1866  eine  Medaille  mit  dem  „Chaaeeur"  und 
JSdnt  de  jeu"  errungen  hatte,  komponierte 
er  die  folgenden  Jahre  mit  Vorliebe  Genre- 
srenen in  einem  geistretcben  Gouache  i  l'ea- 
sence  Verfahren,  das  ihm  1M9  cim  nene  Ana- 
zeichnung  brachte. 

Erwähnt  seien  noch :  Die  Hochzeit  des  Ge> 
orgca  Dandin  (S.  1874);  L'antichambre ;  La 
Vocatioo  d'on  cadet  de  famiUe  (S.  1876); 
Le  rendez-vous  des  nouveUMCS  (S.  1887); 
La  Le^n  (S.  188ß) 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen,  I  u.  Suppl. 
—  Chnm.  d.  arta,  1803  p.  301.  —  Gax.  d.  b.-arts, 
lUlealplb'lf  {r««r.Diel;dea  vcates  d'art  I. 
IMl.  GeWroy. 

Biimbal  (BrynibiQ,  Pierre  di^  gen. 
CktvrUrs  Bildlianer  aa»  Tonn,  wo  «r  1522 
cvvpiluit  wfrd  als  Sohn  cfaet  Slelunieteen  Jc- 
han  Chevrier  Später  in  Paris  ansässig,  ar- 
beitete er  1B32— 33  als  „ymagier  du  roy"  für 
Franz  L  an  einer  „histotre  de  marbre"  und 
1884  mit  P.  Bdiard  u.  P.  Gilet  am  Grabmale 
dci  siear  Jean  Fotaire  de  Mooeeaolx  n.  aei- 
ner  Gcmahttn  Isabeau  de  SafTrey  für  die 
Kirche  zu  Boynes  bei  Orleans.  Augenschein- 
lich ist  er  zu  identifizieren  mit  „ung  certain 
Chevrier  ettant  d'OrMan»".  der  16S9  im  Auf- 
trage der  Stadt  Pkiii  ua  Einzugsgeschenk 
für  Kaiser  Karl  V.  eine  ca  6  Fuß  hohe  Her- 
Icnlesstatue  nach  Rosso  Fiorentinos  Zeichnung 
in  vcrKoldctem  Silber  ausführte,  die  von  Ben- 
Vmtto  Cellini  ala  Beispiel  für  die  aaccUtchc 
VnzalingNddcdt  der  franzMacben  Gold- 
schmicdekuiist  seiner  Zeit  angeführt  wird. 

Arch.  de  lart  fran«.,  Do.\  II  (1852-^)  p. 
133  Doc.  III  (1853".';:.)  p.  365  f .  —  D  c 
L  a  b  0  r  d  e,  Les  comptes  des  hit.  du  roi  II  (1880) 
p.  260.  —  Giraudet,  Art.  Tourangeaux  (1885) 
p.  70.  —  C  b  a  m  p  e  a  u  X,  Dict  de«  fondeurt  etc. 
(1888)  p.  182  f.  —  S.  Lami,  Dict.  d.  aculpt. 
1898  p.  94,  123.  —  Uit  Notixcn  von  S.  Lmü.  R. 


Mmmar,  A  n  n  ev  Portritminiatnnnalerin, 
stellte  von  tB4C  bis  1887  fal  der  Rofal  Acar 

demy  in  London  aus. 
Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1005  I.     R.  C. 

Bna,  Emile^  ICaier  in  Pari%  geb.  daadbat 
1888,  SchBler  von  Alex.  Gabud  «.  Ulyase 

Buttn.  Stellt  seit  1901  im  Salon  der  Soc  nat. 
d.  B.-Arts  aus.  Sein  Gebiet  ist  das  Figuren- 
bild, und  zwar  interessiert  ihn  hauptsächlich 
der  den  Bedingungen  dea  Pleinair  onter- 
worfene  Akt  Graannt  aeicn  die  trefflieh 
beobachteten  Treidler  C.A  la  peine")  im  Mus. 
zu  Arras  und  der  lebensvolle  wcibl.  Akt  „Co- 

Ncuilly- Revue  I  (1901)  No  11.  —  Kat  d.  Sa-  • 
Ion  1901  ff.,  meist  m.  Abb.  Jf.  f. 

Bdi^  Hertzig  van,  a.  Htrtätg. 

Wäaä,  Ginatppc^  Maler  von  BetganK^ 

18.  Jahrh.  Vtm  fln  werden  erwähnt:  Jesus 
mit  Maria  Magdalena  und  Kapellcnfresken  in 
der  Carmine-Kirche  zu  Bergamo;  ebendort 
Madonna  mit  Heiligen,  oberer  Teil  einca  drei- 
teiligen AharbUdea;  Gart  Borromeaa  fcniet  am 
Altare  des  hl.  Leonard,  in  S.  T..eonardo  in 
Bergamo;  2  .'^Itarilügel  mit  Darstellungen 
aas  drrn  ]  rben  dea  hk  Deaidcriii»  in  S.  Deal* 

derio  in  Brescia. 
Averoldo,  Scelte  pittnre  di  Brescia,  1708, 

—  P  •  ■  t  a,  Le  Pitt  d.  Bergamo,  89,  41,  88.  — 
Carbon i,  Le  pitt  d.  Bfsacia«  If.  F> 

Brin^  a.  auch  .BrtM. 

Btfnaidaly,  J.  C,  Mhdaiui'nuiler,  18.  Jahiliij 

von  ihm  Miniatur  der  GrSfiri  Lichtenau  mit 
dem  Grafen  v.  d.  Mark  auf  Atnt  Scl:olie,  gel,: 
J.  C.  Brinardely  la  hyzo  cn  Cadiz  1797. 

Aukt.-Kat.  £.  v.  Waldenburg-Potsdam  No  1364 
(J  M.  Hebert«^  Beriln  Kov.  1894).  R.  C. 

Bdadt,  Jan  van  dei^  Inmmt  am  80.  1. 
1888  ala  Kopferstedier  In  Amaterdam  vor. 

Er  wohnte  in  der  Laurierstraat  und  war  ver- 
heiratet mit  Grietje  Willems.     £.  iv.  hto*$, 

Biiack,  Pierre  de,  Glasmaler,  tteferla 
1688  ein  Fenster  für  daa  Archiv  in  Löwen. 

A.  V.  Wnrsbaeh,  mederlind.  Kstlerlcx. 

Brinckwana,  Hermann,  Landschaftsmaler 
und  Zeichner  für  den  Holzschnitt  in  Düssel- 
dorf, geb.  am  10.  2  1830  in  Horneburg  bei 
Stade,  t  am  10.  5.  1902  in  Düsseldorf,  wo  er 
seit  1852  lebte.  Schüler  von  J.  W.  Schiimer 
und  A.  Michelis.  Er  malte  Stimmungslaad> 
achaften  (meist  kleinen  Formats)  wie  „Mond- 
nacht im  Walde",  „Herbstmorgen",  „Flußufer 
bei  Mondschein".  Von  seinen  Holzschnitt- 
publikationen sei  erwähnt:  „Unsere  deotache 
Heimat  in  Bildern",  Berlin,  Grote. 

Das  geiitige  Deat»ch*and.  Leipzig-Berlin  18Mw 

—  Fr.  V.  B S 1 1  i c h  e r,  Haler*,  d.  19.  Jahrb.  I. 

—  Katelwoa.  IV  4«;  IX  887;  N.  F.  XIII  407. 
Bdndanaaa,  Johann,  a.  folg.  Artikel. 
Brinekaum,   Philipp  Hieronymus, 

Maler  u.  Rad.,  geh  1709  zu  Speyer,  t  1781 
Mannheim.    I..emtc  bei  dem  Porträtmaler 
Joh.  (jeorg  Dathan,  nahm  sich  aber  die  da« 
mab  beliebten  Landsdiaften  von  Christian 
Hülfgott  Brand  zum  Vorbild,  während  er  in 


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H-l-  ,t,lm 

Drmcmr  ~~ 


Briai 


Historienbildern  und  in  der  Radierkunst  Rcm- 
brtndt  nachstrebte.  Er  machte  eine  Studien- 
reite  in  die  Schweiz,  die  teiner  Landschaft«- 
InmU  Anfegtmgen  bot.  Wcnigt  Zeit  vor  id- 

nem  Tode,  um  1700,  nahm  er  noch  einen  Auf- 
enthalt in  Paris.  Am  kurpfälzischoo  Hofe  ZU 
Mannhfiin  w.;r  <t  Hofmaler,  Kammerrat  und 
Obeniutschcr  der  berühmten  Bildergalerie  ge- 
worden. Zu  seiner  Zeit  war  er  geschätzt, 
wie  z.  B.  die  lobende  Erwähnung  beweist,  die 
Goethe  ihm  in  .Wahrheit  und  Dichtung"  zu- 
teil werden  lä£t  unter  den  Malern,  deren 
Werke  auf  seine  Jugendzeit  Eindruck  ge- 
ondlt  Unter  seinen  Schülern  wäre  Seekatz 
SB  nmnm  Von  Minen,  ziemUdi  schwicb- 
Kdieii,  brimdi^en  GemlMen  —  Landsdiaf- 
Un,  meist  mit  Waldmotiven  —  werden  welche 
in  den  Samml.  Aschaflfenburg,  Karlsruhe, 
SddeiBheim,  Speyer,  Frankfurt  a.  M.  (Städel), 
Maifli^  OMenbaig  «nfbewabiti  die  AnsAnr- 
fcf  Gifefie  bciilit  mci  toldw  mit  Tednten* 
haften  Motiven:  eine  Ansicht  aus  dem  H^f 
garten  zu  Mannheim  und  eine  solche  des  sog. 
Wolfsbrunnen  bei  Heidelberg,  beide  mit  Ge- 

Hf^-iif  *ttmff Tgt  In  der  Bremer  Ktmithallt 
mchreM  Zeidman(cn  too  ihn  (Köpfen  biUi« 
sehe  Darstellungen,  Landschaften).  Andresen 
(Handb.  f.  Kupferstichs..  Leipzig  1870.  1.  Bd) 
verzeichnet  11  eigene  Radierungen  des  Künst- 
lers: eine  Hjndtth*  und  dae  JDartteihmg  im 
awiipci  ,  oeme  vun  mi,  nueraem  cn  senMi* 
porträt.  „David",  „Pyramus  und  Thisbe", 
.3üste  eines  Orientalen"',  „Ruhe  auf  der 
Flucht"  und  4  I.ands<;haften.  (Bei  Heinecken, 
Dict  d.  Artiste»  und  Hober-Ro«,  Hudbudik 
6  LudtdMflea.)  AoBerdem  radierte  er  ein^ 
Blätter  nach  Rf^mbrnntlt  V\kt  verschiedene 
Formen  seiner  Signatur  vcrgl.  Naglers  Mono- 
grammistcn  IV  Ko  2614,  2827,  3011,  3012. 
Nach  seinen  Kompositionen  stachen  u.  a. 
Ifidiel  Boydell,  Elliot.  Woolet.  Nach  Füssli 
hat  auch  ein  Porträtstecher  Jokm»  Brimck- 
mann  in  Stuttgart  existiert. 

N  a  g  !  e  r,  Kstlcrlcx.  —  F  ü  »  8  1  i,  Kstlerlex.  — 
W  o  1  l  m  a  ri  n  u.  W  o  e  r  m  a  n  n,  Gesch.  d.  Ma- 
lerei III  1018.  —  Le  Blanc.  Manuel  (mit  ält. 
Lit.)  I.  —  Mireur,  Dict.  des  vcnics  d'art  I, 
1901.  A.  PelUer. 

Briodair,  Elisabeth,  französ.  Kupfer- 
stecherin, geb.  1751  in  Paris,  Schülerin  von 
Clnffard,  Mach  Archttekturatücke  imd  Orna- 
mente m  Crajfonmanier  s  von  ihr  auch  em 
Bildnis  des  Schauspielers  Volange  C>Ah,  c'en 
est"),  nach  Touzc.  —  Für  einige  „L.  Brin- 
claire"  bez.  Ornamentbl.  kommt  vielleicht  die 
mir  bei  Zani  (Enc.  met  V  68)  erwähnte  Lamu 
Brlm^ldn  ato  Verfaawrin  in  Betndrt. 

Baaaik  Dict  d.  gm*..  lltT.  —  PortaSia 
et  B«raldl.  Lea  gnr.  ia  IS.     1888.  III  784. 

Bilndeau  de  Jainy,  Edouard,  fran7Ös. 
Maler  und  Zeichner  d.  Gegenwart,  stellt  seit 
1888  verschiedentlich  im  Salon  (Soc.  d.  art. 
Iran«.)  und  seit  1882  regelmiBig  in  d.  Sxxkbbk 
nationale  StiHcbeq,  Portrita  oaw.  aoa.  —  Sein 


Bruder  Paul  B.  Ist  durch  seine  Kunstsclimiede- 
arbeiten  in  Eisen  und  Kupfer  bekannt. 

Giron.  de«  Artj,  1903  p.  94.  —  L.  RiotOf. 
P.  L.  Brindcau  in  Rev.  d.  arU  decor.  XXII  IM. 
—  Kat.  d.  beidcD  Pariser  SalonvercinigaBgCB« 

MaOey,  Charles  A..  Maler  in  Sor^ 
bitOO,  atdtte  1888,  188&-M  und  1888  einige 
GomatB^  m  der  Londoner  Roy.  Acad. 
aus. 

Gr  »res,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.       H.  V. 

Brine,  J.  G.,  Zeichner  und  Maler  in  Lon- 
don, der  viele  Zeichnungen  lieferte  für  daa 
König  Ludwig  von  Bajenn  geiridäiete  Book 
of  British  Ballada,  London  18M. 

N  a  g  1  e  r,  If  ooogr.  III  No  2416.  H.  V, 

Biiagbaivt,  Robert  P.,  amcrik.  Bildhauer, 
geb.  in  Jersey  County.  Illinois  1855,  studierte 
in  der  Scbool  of  Fine  Arta  in  St  Louit  und 
vcnroUlaMnmnite  aich  im  Atdier  Dumont  in 
der  Boote  dea  B.-Arts  in  Parts.  Seit  1886  ist 
er  Direktor  der  Kunstschule  in  St.  Louis,  wo 
kaum  ein  größeres  öücntlicbes  Gebäude  seit- 
dem gebaut  worden  ist,  ohne  von  ihm  bildae» 
riachen  Srhmwk  erhalten  zu  haben.  Wetteitn 
Krdicn  worde  er  dnrdi  aeine  schonen  Ddto* 
rationen  für  den  Kun<itpalaft  der  Ornaha-Aus- 
stellung  und  für  das  Gebäude  für  Unterrichts- 
wesen der  St.  Louis-Ausst.  1904  bekannt  In 
Chkago  errang  er  1808  groBcn  Erfolg  mit 
aehiem  tiPmmT  und  JDäa  Erwachen  der 
Quelle"  (jetzt  im  Art  Institute  in  Chicago). 
Seine  Richtung  ist  poetisch.  Tiefes  Empfin- 
den und  schöne,  oft  müde  Linien  «•^«•K^tn  ihn 
aoa.  £tna  aeiner  beaten  Werken  «eldwa  Ilm 
««gleich  äber  von  aainar  admrichaten  Seiten 
einer  gewissen  SentimantaKtit,  aaig^  ift  „Der 
Kuß  der  Ewigkeit" 

L.  Tafi^  Ameria.  Sealpt,  1003  p.  539  (mit 

Abb.).  Edmund  van  Mach. 

Biingol,  Jean  Charles,  Architekt,  geb. 
1805  in  Paris,  f  1861,  Schüler  von  Huve.  Von 
ihm  u.  a.  das  Rathaus  zu  Laon  und  daa  Bade> 
haua  in  der  nie  ia  Victoira  in  Paris. 

Delaire.  Lea  ateUt  «Mr..  1807  p.  IM. 

BriBhaaaer,  A.,  Landschaftsradiercr,  von 
Brulliot  (Dict.  I  No  88)  ohne  nähere  Angaben 
erwähnt. 

Biiait  Carlo^  Hiatorienmaler  aua  Poggi- 
bonai.  titig  in  Fforenc,  ateHte  18BS  fai  der 

Londoner  Roy.  Acad.  eine  Auferwcckung 
des  Lazarus  aus.  In  der  Collegiata  di  S. 
Maria  Assunta  in  Poggjbonsi  befindet  sich 
von  ihm  eine  Schmerzcnsjungfrau  (Halbfig., 
Lebensgr.  180(9»  in  der  ParochiaUdrche  S. 
Pietro  in  Megognaso  ein  Eoce  Homo  QSaib- 

fig.,  Lebensgr.). 

Gravea,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.  —  F. 
B  r  o  K  i,  Inv.  gen.  etc.  d.  Prov.  di  Siena,  1897 
p.  4i:i,  416.  —  Lc  Arti  <1.  rlisi.-KHo,  185«  p.  338 
(Espos.  n,  sale  d   Accid.  lii  Fircnzc).  fj.  V. 

Brini  (rxlrr  linnai.  I-"  r  i  n  c  e  s  c  o,  Maler 
von  Florenz,  Bruder  des  Giovanni  B.,  geb.  um 
1540  (in  der  älteren  Lit.  fälschlich  in  daa  17. 
Jahrh.  verwicaen),  vollendete  ala  junger 
Manach  noch  die  von  {%arardo  begomwMn 


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Malereien  neben  dem  Portale  von  S.  Egidto. 
1566  war  er  für  die  Feierlichkeiten  anläBlich 
der  Vennihlttsg  Francesco«  de'  Media  tätig. 
Fflr  S.  Pucrasio  aulte  er  1670  die  Tafel  auf 
dem  Vigna- Altare,  die  bei  dem  Eiiutnrz  der 
Kirctic  zerstört  wurde.  In  der  Akad.  in  Flo- 
renz wird  eine  Anbetung  der  Könige  von  ihm 
bewahrt,  in  der  Farmacia  von  Sta  Maria  No- 
vella  eine  hl.  Familie.  Die  Kirche  S.  Mkbele 
Bisdomini  besitzt  von  ihm  eine  Cooceptk)  Im- 
maculata, die  die  Bezeichn.  trägt:  Fr  :  Brini  • 
P  ;  A  :  D  :  1570.  Nach  1577  ging  B  n.ich 
Voltcrra,  wo  er  vermutlich  gegen  Ende  des 
Jabrit.  starb.  Für  die  Kirche  zu  Volterra 
malte  er  gleichfaUs  eine  Immactdata.  Die 
Gal.  Rinuccini  in  Florens  betaB  eineii  Sal- 
v.itor,  die  casa  Capponi  eine  Madonna.  Im 
Mus.  V.  Hildesheim  Maria  mit  Khid  und  klei- 
nem Johannes. 

Va>ari-Milane«i  III  238/9.  —  L«nri. 
Storia  pitt..  5.  edi*.,  1834,  I  212.  —  R  i  c  b  a,  Not. 
d.  chicse  fior«  17M-«a»  II  1«;  III  3310.  H.  y. 

BHal,  GloTanni,  Maler  von  FloffBs,  Bin- 
der des  Francesco  B,,  f  im  Dez.  1599  zu  Pisa; 
half  dem  Vasari  bei  dessen  Malereien  im  Fa- 
tazzo  Vecchio.  FBr  dat  KkMter  della  Nun- 
natina  in  PloreiiE  maft«  tr  dne  Verkdndifingi 
die  die  Bes.  trigt:  Joa.  da  Brin»  fadcbat 

Vasari-Hilaneal  III  tlflL  —  LeMre  m 
U  Pitt,  ecc,  1754.  I  UL  BlcIlB»  Net  d. 
chie»e  fior.,  1754-«2.  IX  UT.  Ä  V. 

Biiai,  s.  auch  Brina. 

BrialniaM,  a.  JWwrtiiiaiM. 

Brinkopff,  H  e  n r  ik  Vilhe  1  m,  dän.  Archi- 
tekt und  Kstgewerbler,  80.  6.  182S  geb.,  16,  6. 
1900  f.  Ursprünglich  für  die  Dekoration  aus- 
gebildet liegt  leiae  Tittgkdt  nicht  so  aehr  auf 
dem  GcMet  der  ArcMtdttur  (Zirkusgebiude  in 
Kopenhagen  1888 — 86)  wie  auf  demjcniRen  der 
Möbelindustrie  und  Innendekoration  (Innere 
Ausstattung  dea  mmiaeben  Kaiaefidiiffea 
^Standart"). 

Weilbach,  Nyt  dansk  Kunstner-Lex.  I  m. 
—  Arkitekten,  VI  252.  -  .\rchitekten,  II  1»8. 

Vilk.  LorenMtn. 

Brinaer,  Mathiaa»  lieferte  laut  Inscbrift 
die  Zdcfammg  so  d.  arrlclMetan  ^temua» 
Epitaphium  des  Jos.  Anton  Igoas  Graltn  V. 

Tannenberg  in  Schwaz. 
K.  A  ts.  KügMCk.  T.  Tirol,  10O9  p.  928.  H.  V. 

Mab,  Georgea,  Iranzöe.  Bildbauer,  gd». 
in  Provins  (Seine-et-Mame),  SchSter  von 

Gauthicr,  stellte  zwischen  1869  und  1890  wie- 
derholt im  Salon  der  Soc.  d.  art.  franc.  und 
1896  im  Salon  der  Soc.  nat  ans:  Giolto  als 
Kind  (S.  1875);  Bronzeatatuetteit  von  StA- 
dalen  (S.  1878,  1880) ;  Zinnmedainan  mit  dem 
Bildnis  des  Generals  La  Veuve  (S.  189S). 

Bellier-Anvrajr,  Dict.  gte.,  Suppl.  — 
Gas.  d.  Mkrt»  W»,  n  Ulk  —  Ka«.  d.  Salon. 

H.V. 

Briois  (oder  Briais),  Jean,  Maler  von  Tro- 
yea,  bemalte  1616/16  die  Statuen  des  Hoch- 
allem  der  Kifche  Ste-Madelehie  und  1617/18 

90 


das  Bild  der  hl.  Katharina  in  der  Margareten- 
kapelle der  Kathedrale. 

A  8  •  i  e  r,  L<«  acta  «t  Ic«  art  etc.  1876.  I  58. 
-  Nouv.  arch.  da  Fait  toac.,  9m  ttr.,  III 
(1887)  IM.  H.  V, 

Bliolate  (•  AsliMo),  Ardritekt  md  Bildhauer 

in  Verona,  1189—1220  mehrfach  daselbst  ur- 
kundlich erwähnt;  t  vor  1226.  Aus  einer  in 
der  Basilica  di  S.  Zeno  noch  vorhandenen  In- 
edirif^  wonach  dieser  Mdater  „Ytroot  pnmi- 
toa  balnwim  lapideum  ^lae  dealgnavit'*,  hat 
man  deswegen,  v  ril  diese  Inschrift  jetzt  in 
der  Nähe  des  iaufbrunnens  der  Kirche  an- 
gebracht ist,  den  Schluß  ziehrn  woUf-n,  daß 
eben  dieser  Taufbrunnen  B.8  Werk  sei.  Da 
jedodi  die  Inachrift  uraprängU^  dnen  an- 
deren Platz  in  der  Kirche  eingenommen  hat, 
ist  eine  solche  Annahme  völlig  unerwiesen. 
Dagegi'ti  K'-ht  aus  derselben  Inschrift  mit 
Sicherlieit  hervor,  daB  B.  der  Schöpfer  der 
die  Westfront  von  S.  Zeno  schmückenden 
Fensterrose  (mit  dem  Glücksradei  —  der  ao> 
gen.  „Raota  della  Fortuna")  gewesen  ist. 

L.  S  i  m  e  o  n  i  in  Atti  e  Mem.  dell'  Accad.  di 
A«ricolt.  di  Verona  1Ö9Ö  LXXIV  2;  sowie  in  S. 
Zeno  di  Verona  (1909)  p.  19—23.  60— «3  n.  in 
Goida  dl  Verona  1909  p.  169,  172,  177. 

G.  Gerda. 

Brioo,  Albert,  Archit.  m  StraBburg,  geb. 
1843  in  Goxweiler  i.  Elsaß,  Schüler  von  Andri 
und  Coquart  an  der  Pariser  Ecole  d.  B.-Arts, 
führte  mehrere  bedeutende  Bauten  in  StraB- 
burg aus.  darunter  das  Anatoraiegebäude,  das 
physiologisch-chemische  Institut  u.  die  Frauen- 
klinik, ferner,  gemeinsam  mit  Berninger,  mdl- 
rcre  Geschäftshäuser  und  Villen  daselbst. 

Str»Dburg  u.  s.  Bauten,  1894.  —  D  e  1  a  i  r  e, 

Lea  archit.  clev.,  1907  p.  197  H.  V. 

BrioD  (Brillen),  E(tieime),  französ.  Kupferst., 
geb.  zu  Rheims  1729,  tätig  in  Paris.  Von  ihm 
ein  hl.  Bartholomäus  nach  Boucher,  eine  La- 
tona  nach  Jouvenet  sowie  nach  Watteau:  Le 
Colin-Mnill.ird  (bez.  E.  Brioni,  La  Contre- 
dansc  (bez.  Brion)  u.  Le  Printemps  (bez.  Bril- 
lon).  Nagler  u.  Portalis  et  BÄtldi  ncmica 
ihn  irrtümlich  Antoine  B. 

Nagler,  Monosr.  I  No  2037.  —  L  e  B  1  a  n  c, 
Manuel  I.  —  PortaJia  et  Harald  i,  Lea 
gravears  da  18«  •.,  I.  —  Mir  cur,  Dictk>nnaire 

dea  vente»  d'art  1  (1901)  H.  V. 

Btion,  Gustave,  Maler,  geb.  am  24  10. 
1824  in  Rothau  (Vogesen),  t  am  5.  11.  1877 
in  Paris.  Sdiüler  des  Gabrid  Guäin  in 
StraBburg  und  des  Bitdhsners  Andreas  Fried, 
rieh,  hatte  im  Salon  1883  einen  unerwarte- 
ten Erfolg  mit  der  Kartoffelernte  während 
der  Rheinüberschwemmung  (im  Mtiseum  su 
Nantes)  n.  den  Scblittenlahrcm  im  Sdiwara» 
wdd  (II.  Medaille).  Sne  neue  Ausseldi* 
nung  errang  er  1859  für  sein  Begräbnis  am 
Rhein  und  1801  für  die  Hochzeit  im  Elsafi. 
Es  folgt»:  1888,  Jesus  und  Petrus  auf  dem 
Meere;  die  Pilger  der  hL  Ottilie  und  ElsaA; 
leMercs  GenUde  wurde  186T  wieder  anag^ 


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1»-*,,-.    HattiMnlit 


«teilt  and  für  den  Luxcmbourg  erworben; 
1864,  La  fin  du  dringe  (im  Luxembourg- 
Mvseum) ;  1887,  Eliänwche  Banern  vor  der 
ttbcnchwcnumiBf  flüchtend. 

1868  erhielt  er  eine  Medaille  für  Lecture 
de  la  Bible  und  Interieur  Protestant  en  Al- 
sace.  Seine  protestantische  Hochzeit  im  El- 
asB  (1800)  ist  eipea  eeiner  besten  and  zu- 
gleich ^»iteiten  Bilder.  Min  ktnn  Brion  ab 
den  Maler  des  Elsaß  par  excellence  bezeich- 
nen. Seine  Illustrationen  für  die  von  Hoetzcl 
herausgegebenen  elsässischen  Bände  bilden  ein 
fönnUches  lokalgeschichtUches  Kostünunuse- 
OB.  Er  ilioitrierte  «och  Victor  Hugos  Mi- 
serables und  Notrc  Dame  de  Paris,  280  kräf- 
tige, malerische  und  ausdrucksvolle  Blätter. 
Die  Illustrationen  f\;r  Jie  Miserables  ver- 
dienen besondere  Bewunderung  durch  die 
Art,  wie  sie  den  Geist  des  Werkes  und  den 
Charakter  des  modertien  Lebens  treffen.  Für 
Hugos  Quatre-vingt-treize  hat  B.  ebenfalls 
einige  Illustrationen  geliefert.  Napolton  III. 
bestellte  bei  ihm  das  BUd:  Belagerung  einer 
Stadl  durch  die  Römer  unter  Cäsar.  Die 
Stottgarter  GemUdeammlg  bewahrt  voa  ihn: 
Hochzeitszug  im  ElsaB  (1860). 

Bellier-Auvray,  INet  fte.  I  o.  SuBpl. 

—  Chron.  d.  arts,  1877  p.  3M.  —  Biraldi,  Las 
graTcurs  du  XIX«  s..  IV  17/8.  —  Mdasrd. 
L'ait  cn  Alsace-Lorrainc,  1876  p.  IM,  —  Gas.  d. 
hfttiM,  Table  alph.  —  MaBtrosior,  Laa  aiti 
awdefBca  (1881),  I  IT  «.  1  —  M lv««n  Die* 
tSBonaire  des  veatca  d^art  I  (1901).  GMVwy. 

Brioa,  Isidore  Hippolyte  Nicolas, 

Bildhauer,  geb.  am  18.  12.  1799  in  Paris, 
t  ebenda  am  24.  10.  18Ö3;  Schüler  von  Bosio. 
^"^»^UtlTl*  im  Salon  1819  mit  einer  Schäfer- 
Matae  n.  einer  Bildniabäate  n.  crldelt  dafür 
eine  Medaille  9.  Kl.  Von  sdnen  AihdtM 
werden  erwähnt:  die  Marmorbästen  des 
Bailly  de  Suffren  a.  Lamotte  Picquets  (Sak>n 
1881  □.  1888)  ha  Marinemuseum  des  Louvre, 

—  eine  bromene  AriadDeatatue  (S.  1884).  — 
chie  mannome  Najade  (S.  1888)  fBr  ehi  Bas- 
sin des  Jardin  des  Plantes,  —  die  8  allegori- 
schen Bronzestatuen  des  Zierbrunnens  an  der 
Södsehe  der  Place  de  la  Concorde  (1®9),  — 
die  Marmorstatue  des  Mineralogen  Aitbi 
Haüy  (1868,  Gipsmodell  d«sa  im  S.  1887  prl- 
miicrtV  Außerdem  besitzt  das  Museum  zu 
Versailles  von  ihm  eine  Marraorbüate  Phi- 
lipps des  Schönen  u.  eine  Gipsbüste  des  Ad- 
mkala  Doc  de  Jojreua^  daa  Museum  zu 
Anriena  chie  marmorn«  Goerehm-Bfiste. 
Seine  Skulpturen  für  das  Pariser  Hotd  do 
Ville  sind  1871  mit  zugrunde  gegangen. 

Gäbet.  Dict.  des  art.  de  l'icole  fran?.  (1831). 

—  Bellier-Auvrar,  Dict.  g^n.  (1882).  — 
Champeaux,  Dict  de*  fondcurs  etc.  (1886). 

—  Gaa.  d.  B.-ArU,  1872,  I  4üO  —  Nouv  Arch. 
de  Tart  fran«.,  18W  p.  329.  —  Kichessen  d  Art, 
Paris,  Mon.  Clv.  I  216.  II  108.  II  Z4i.    S.  Lami. 

WÄon,  L.,  Kupferstecher,  lieferte  die  Radie- 
rungen (88  StidteaniiditeiO  für  das  1802  ia 
Paris  cnctdcaaM  Wofc:  Vogr«e  dana  1s  d- 


devant  Belgique  et  sur  U  rive  gauche  du  Rhiiv 
par  J.  B.  J.  Breton  da  in  Ifarthü^ftt.    H.  V. 

Elisa,  L^on  Ascagne,  Porträt-  und 
Genrenialer  in  Paris,  SdiQler  von  C  Boa- 
langer und  J.  Lefebvre,  stellte  zwischen  1877 
und  1S90  regelmäßig  im  Salon  (Soc.  d.  art 
fran<;.)  aus,  danmter:  L'Arrivfe  ä  1  hospice 
(S.  1884);  La  iooimi  und  U  «mmiuiianf 
($.  1885);  NoBvaii«  du  Mre  (S.  1880). 

Bcliier-AuTrar.  Dict  t^-,  Suppl.  — 
Gas.  d.  B.-Arls  1884  1  470.  —  Kat  d.  Salon 
1877— »0.  H.  V. 

Brian  de  la  Tou,  franz.  Stecher  in  Punk- 
tiermanier, tätig  in  Paris  um  1781 — 1823 ; 
fertigte  Pläne  von  Paris  und  Blätter  auf  die 
revolutionären  Ereignisse  seiner  Zeit  wie: 
Bmordangen  Marata  und  Michel  le  PeUe- 
tiera.  Nach  Monsiau  atadi  er:  Apelles  tmter 
den  schönsten  ^■»■^'»■PTftHi*^  Mina  Mo> 
delle  wählend. 

Le  Blanc,  Manuel  I.  —  P  or  talts  «t  Bd> 
raldi,  Lcs  graveun  du  16«      I.  JV.  V» 

BtioiMi,  Domenico  da,  Maler,  1886  In 
Breacia  urkundl.  erwähnt 

Fenaroli,  Art  Breaciani,  1877  p.  305. 

Briool,  Giovanni  de',  Maler  in  Bas- 
aeto,  dessen  Signatur  „Opus  de  Brionis  Jo- 
anis  anno  1478"  laut  Scarabellis  Festit^Il jng 
ehedem  zu  lesen  war  auf  den  nur  in  Resten 
erhalten  gebliebenen  Fresken  dtt  POTtleo  dd 
Paladiai  im  Kaaldl 


Saaraballi.ZuncL  Mam.  d.  B.  A.  (MacB. 
im  UMb  an  Panaa).  -  vltall»  Ufltt.  dl  Bna> 
aeto  p.  68.  SU».  LolHei. 

Brioai,  s.  auch  Bre(;nn 
Brioscki,  Andrea  gen.  Riccio,  s.  Riccio. 
Brioaeld,  Anton,  Wiener  lloftheatcrmaler, 
1^.  am  30.  11.  1866  in  Wien,  Schüler  seines 
Vaters  Carlo  and  der  KunstgewerbesAnls 
unter  Josef  Storck,  dann  in  München  von 
Quaglio.  1888  wurde  er  an  das  Hoftheater  in 
Hannover  berufen,  am  1.  6.  188Ö  als  Nach- 
folger seines  Vaters  an  die  Wiener  Hofoper, 
ffir  die  er  aettdem  aimtliriiff  Opern  und  Bal- 
lette auaseSkattet  hat  Neben  aeincm  Vatar 
gebührt  ihm  das  Verdienst,  den  Ruf  der  Wie- 
ner Dekoratioosmalerei  begrijndet  zu  haben, 

L.  Eisenbera.  Das  geistige  Wien,  1803.  — 
A.  Marthas»  WlNar  AmUsc«  18IS.  I  1,  p. 
6—11.  H.  V. 

Brioschi,  Antonio  di  Pietro  (da  Rri- 
osco),  Mailänder  Bildhauer,  wird  in  den  Doku- 
menten der  Dom-Fabbrica  von  1414  bis  1457 
erwähnt  Wohl  der  Begründer  der  gleich- 
namigen Kfinstlerfamilie.  Am  31.  12.  1414 
wurde  ihm  für  .A.u,sfi;hrung  der  Statue  der 
hl.  Magdalena  und  andere  Arbeiten  eine  Zah- 
lung geleistet.  Diese  Figur  ist  noch  erhalten 
und  befindet  aidi  an  ainm  der  Dompfciler. 
Sie  zeigt  trotz  röher  AoafSlirong  ein  gutes 
Maß  von  Frische  und  Anmut.  Weiter  ist  noch 
von  ihm  aus  demselben  Jahre  die  Figur  des 
S.  Nazaro,  ebenfalls  an  einem  der  Dompfeikr. 
Auf  Grund  dieser  swd  beseugtca  Arbdlca 
B.  - 


ax 


L;igiü^oa  by  Google 


xugewieaen.    1448  wurde  B.  von 

Priamo  della  Quercia  den  Vorstehern  der 
Opera  di  San  Petronio  zu  Bologna  empfohlen, 
um  die  durch  den  TwJ  seines  Bruders  Jacopo 
unterbrochenen  Arbeiten  am  Portal  von  San 
Petronio  zu  Ende  zu  führen.  B.  stellte  auch 
Kaution,  bat  aber  keine  Hand  an  die  Arbeit 
gelegt  und  die  Kaution  wurde  ihm  von  der 
Domopera  zurückerstattet. 

Malagurzi-Valeriin  Repert.  XXII  283. 

—  N  <■  b  b  i  a,  L»  Scult.  od  Doomo  di  Milano 
(Mailand  180«)  p.  283.  AT.  H.  B. 

■riOMMf  Benedettcv  s.  Briosco. 

Brioachi,  Carlo,  Wiener  Hofthcatermalcr, 
geb.  am  24.  8.  1826  in  Mailand,  Sohn  des  Giu- 
seppe B.,  t  .ITH  12  11.  1896  in  W  :  11,  wo  er 
von  1856  bis  I88ti  als  Nachfolger  scmcs  Vaters 
dem  Maleratelier  der  Hofoper  vorstand. 
Schüler  voo  Ktipclwteser,  Tb.  Ender  tmd 
Steinfeld  an  der  Wiener  Akad.  Er  schuf  zahl- 
reiche Dekorationen  für  Österreich!  ehr  und 
«iswärtigc  Bühnen,  z.  T.  gemeinsam  mit 
Herrn.  Burghart  und  Joh.  Kautsky,  und  ist 
der  Begründer  des  hohen  Ruiea  dar  nraiRn 
ViHeoer  Ddcoratkitiamalerd.  Du  Hofknoaeara 
bewahrt  von  ihm  „Fassade  der  Kirche  zu 
Bergamo"  (bez.:  Brioachi  Sohn  1850),  das 
Stift  Melk  «ine  Aaakht  det  StiflM  idbit  roa 
Norden. 

P.  T.  Bvttieber.  MilanNriM  4,  1«.  Jahik. 

I  1.  -  Kat  i,  iUI«  IV  (U89)  S78:  VUE  (UM) 
m  -  KrtdMa.  XVm  mi  XIX  43;  XXO 
«Ml  —  A.  Martinea,  Wienn  Atelien,  1893, 
1 1.  p.  B— 11.  —  Oaterrficti.  KunattopoKr.  III  349. 

—  Illustrai.  Ital  189S  II  331.  H.  V. 
Brioschi,  Giuseppe,  Italien.  Dekorations- 
maler, Vater  des  Carlo  B.,  Schüler  des  San- 
quirico,  dem  er  bei  der  Ausmalung  des  In- 
nern des  Mailinder  Domes  half.  Wurde  1838 
als  Hoftheatermaler  nach  Wien  an  das  da- 
malige Kämtnertor-Theater  berufen,  welche 
Stolhing  er  bis  an  .-.einen  Tod  1856  inncliatte 

A.  Martine z,  Wiener  Malerateliers,  1S93, 
I  1,  p.  5—11.  H.  V. 

BdooeU,  Othmar,  Landachaftsmal..  geb. 
17.  e.  18S4  in  Wien,  ältester  Sohn  des  Cark> 
B.,  anfangs  gleich  seinem  Bruder  Anton  zur 
Tlieatermalerei  erzogen,  studierte  mit  diesem 
in  München  bei  Quaglio,  zugleich  aber  an  der 
doitigcn  Akad.  aeit  1874,  betrieb  dort  unter 
LöfFtz  seit  1870  die  Figurenmalerei  a.  nacMe 
tinter  Schönlcbers  Leitung  im  Sommer  Stu- 
dienfahrten. 1878—1880  ah  Gehilfe  seines 
Vaters  in  Wien  tätig,  stellte  B.  im  Künstler- 
hiaa  dn  Gemälde  ^Waldeinsamkeit''  atub  das 
Erfbers.  Karl  Ludwig  angdcavft  wurde. 
Hierauf  studierte  B.  bis  1882  in  d.  Meister- 
schule f.  Landsch.  unter  Lichtenfels  u.  gewann 
1882  d.  gr.  Staatspreis  f.  zweijähr.  Aufenthalt 
in  Rom.  Von  dort  bracht«  er  1884  d.  groBe 
Gemüde  mit  „Poeaie  wandelt  im  Pfade  beili- 
ger  Abgeschiedenheit"  u.  erhielt  d  Auftrag, 
für  d.  naturhist.  Mus.  zu  Wien  zwei  Bilder  zu 
nudcn:  «J)ianiiitlelder  v.  Kimbcflqr  u.  .jGik 


lizische  G^^end",  wozu  er  1886  nach  Rom  zo> 
rückkehrte^  das  aein  itändiger  Wohnsitz 
wurde;  1887  heiratete  er  dort  Marietta  Imhof, 
Tochter  d.  Schweizer  Bildh.,  u.  wurde  1905 
Prof.  d.  Akad  S.  Luca.  Die  Stärke  des 
Künstlers  liegt  in  d.  brillanten  Darstellung  d. 
Landschaft  um  Rom,  die  er  in  allen  mögliclica 
Stimmungen  u.  Uditeffekten  wiedergibt;  er 
hat  sic^  hierbei  eine  sehr  mannigfaltige  Tech- 
nik entwickelt,  in  Tempera-  u.  Leimfarben,  in 
Ol  u.  Aquarell  gemalt,  mit  Bleistift  u.  Paatell 
gfurirhnft  n.  groBa  tfrhnffrhf  Feinheiten  cf« 
reicht.  B.a  Ailteiten  haben  alle  dne  starice 
koloristi.sche  Wirkung  Besonders  bck.tnnt 
sind  seine  Zyklen  der  Villa  d'Este  (Original 
im  Bes.  d.  Erzherz.  Franz  Pefdiuadh 
Atbanergebiiveih  t.  Porto  d'Aarfo^  aeine  Ge- 
ndDde  ms  d.  Sabbergebiige  u.  vom  Hain  der 
Egeria. 

Kunstchr.  N.  F.  XIV  418.  —  L'Arte  VI  (1903) 
08—70.  —  Natura  cd  Arte,  1Ö04J5,  I  K2.  —  Kat. 
d.  Berliner  K«Uu»st.,  1886  u.  1893.  ~  Kat  d. 
Wiener  Auut.,  1888.  —  Kat.  d.  Glaspal.  in  Mün- 
chen, 1893.  —  Mündl.  Mitteilungen  u.  Akten  d. 
Dtseh.  K.-Vcr.  Rom.  Friedr.  Noack. 

Brioschi,  Paolo,  Mailänder  Historien-  und 
Porträtmaler,  f  1868,  stellte  in  Mailand  zwi- 
achen  1828  und  1881  einige  Bildnisse  atis,  fer- 
ner: Susanna  tm  Bade,  Madonna  u.  Empfang 
des  pfipstl.  Legaten  durch  den  Erzbischof  Gio- 
vanni Visconti  in  der  Kathedrale  zu  Bologna. 
Das  Neapler  Mus.  bewahrt  von  ihm  eine  Ver- 
lobung der  bl.  Katbariii»,  Kopie  nadi  Cor- 
reggio. 

C  V.  Wurzbach,  Biogr.  Lex.  d.  österr.  Kai» 

scrsta-iti»».  —  Schorns  Kstbl.,  1827  p.  »88.  — 
N  a  R  1  e  r,  Kstlcrlex.  II  138.  —  Zani,  Enc.  mcl. 
V  54.  —  Chron.  d.  arts,  1868  p.  43.  H.  V. 

Brioachi,  Vinccnzo  (di  Giovanni,  alias 
Iwanowitacb),  Maler  und  Steinzeicbner,  geb. 
1786  in  Floräiz,  f  1M8  in  PMertbqrg,  wo  er 
seit  18H  ansässig  war  tmd  1813  zum  Mitglied 
der  Kais.  Akademie,  •  1817  zum  Conscrvator 
der  Ennitagegalerie  ernannt  wurde.  Aus- 
gd)ildet  an  der  Florentiner  Akademie,  malte 
er  bisiorisciie  und  reügidae  Kompositionen, 
von  denen  namentlich  eine  1823  in  Petersburg 
ausgestellte  hl.  Familie  um  ihrer  neuartigen 
Auffassung  willen  sehr  gerühmt  wurde.  Sein 
litbographischea  Hauptwerk  ist  ein  in  der 
Pietenbnrger  Erniitage  in  einem  hindicolorier* 
ten  Exemplare  vertretenes  Prachtalbum,  be- 
titelt „Representation  de  la  fete  donnce  par 
S.  M.  rimp^ratrice  i  S.  A.  I.  M"«  la  Grande- 
Duchesse  Marie  de  Saxe-Weimar  ä  St.  Pitera- 
bourg  le  4  firrier  102"  (auf  den  eimelnen 
Blättern  bald  mit  vollem  Namen,  bald  mit  B 
signiert). 

Zani,  Enciel.  met.  V  54.  —  N  a  g  1  e  r,  Kstler- 
lex.  II  138.  —  Rowinsky,  IloAp.  CjioMpb  Pye- 
CRUn  I^aBcpon  (1895)  I  108.  * 

BriflMtk  Andrea  (u.  a.  Vater  Ambro^ 
B.),  s.  unter  Kedö,  Andrea. 

Antonio  da» «.  Brioseki, 


39 


üigiiizea  by  Google 


BritMCO,  Bar tolommeOb  Bildhauer  am 
Mailindcr  Don.  1476  and  14W  urkundlkb 
erwähnt. 

Nebbia,  U  Sccdt.  nd  Dnomo  dt  BUIanOb 

1^  p.  12»  u.  140. 

Moattf  Benedctto^  Büdlnuier  aus  Pavia 

oder  aus  Ardizolo  da  Briosco,  in  den  Mai- 
länder Domannalen  vom  9.  7.  1483  zum  ersten 
Male  erwähnt  als  „lapicida  e  sciiltorc  di  figurc 
di  marmo"  ;  und  zwar  vollendete  er  damals 
für  den  Dom  eine  Statue  der  hl.  Apollonia. 
Von  den  «pitcr  noch  von  ihm  gelieferten  DcHn- 
atatuen  ist  an  einem  Pfeiler  des  südlichen 
Querschiffcs  eine  Statue  der  hl.  Agnes  er- 
halten geblieben,  die  nach  Venturi  den  Stil 
Amadeos  zu  einer  neuen  Formenspracbe  wei- 
tar  «atwidEeU  adgt  Zahlongcn  lör  Dooi» 
dralptnm  erhidt  er  l4Bft— 86  nnd  IdOtMR; 
im  J.  1490  verpflichteia  «T  aich,  alljährlich 
4  Statuen  aus  karrariachem  Marmor  von  je 
'8  Eilen  Höhe  an  die  Dombauhüttc  abzuliefern. 

—  Fcnicr  hatte  er  achon  i486  von  den  Ge- 
hffidcm  Brivio  den  Auftrag  cftaften,  mit 
Tom.  Cazzaniga  in  S.  Eustorgio  tu  Mailand 
ein  Grabmal  für  die  Familie  Brivio  zu  er- 
riditen,  daa  mit  icinem  reichen  Relief-  and 
StatncnachnmciBa  nodh  jctat  dairlbaf  vofhan« 
den  lat.  Daa  von  Uni  nnd  TVm.  Caiianiga 
ebenfalls  gemeinschaftlich  ausgeführte  Grab- 
mal für  Pier  Viscardi  aus  Saliceto  ist  da- 
gegen zugrunde  gegangen.  Ein  von  ihm  und 
Tom.  Cazzaniga  gemeinsam  aignierter  delcor»- 
u  vvi  ocmiu  am  giaiwin  otcui  mn  xiuuiiuki' 
Frstons  im  Treppenhaus^  dfs  Palazzo  Trivul- 
ziü  soll  nach  Caivi  von  dem  1184  in  der  Mai- 
länder Carmine-Kirche  «IllchlalMt  ^HMOali- 
Grabmale  herstammen. 

Bine  ld>hafte  Tätigkeit  entfaltete  B.  in  der 
Certosa  zu  Pavia.  Nach  dem  Weggange  des 
Gian  Cristoforo  Romano,  von  dem  er  stilistisch 
wesentlich  bceinfluBt  wurde,  arbeitete  er  seit 
1484  namentlich  am  Grabmale  des  Gian  Ga- 
leazso  Visconti,  außerdem  schon  seit  1481  ond 
«mmterhrochen  aeit  1497  mit  Amadco  o.  an- 
deren an  den  Passadenskulpturen  der  Certosa, 
für  die  er  1408  den  Giacomo  de  Nava  als  eige- 
nen Gehilfen  mit  heranzog.  Im  J.  1501  äber- 
nahm  er  die  Ausschmückung  des  Kirchni- 
poctalea  dar  Ccftoaa«  wohci  er  einige  vOB 
Anmdeo  hcgannene  oder  doch  cntworfena 
Flachreliefs  mit  verwertete.  Ebenso  schuf  er 
einige  der  Medaillons  an  den  Türeingäagen 
zur  Sagrestia  Vecchia  imd  zum  Lavabo  (litt 
bia  aowie  nach  Ma^entaa  n.  A.  G.  If  qwi 
PestileUungen  anch  ahas  d9  Bdlda  nrit  Dar* 
Stellungen  der  Versuchw  Antonios 
am  Sakristei-Eingänge.  Andl  das  früher  dem 
Mantegazza  zugeschrieI>eDe  anmutige  Lavabo 
in  der  1.  K^elk  »ir  Linken  wird  ana  atiUati- 
aclien  Grfinden  jctst  dm  Brioaeo  ngevrfaaan. 

—  Im  J.  1506  erhielt  er  schließlich  noch  den 
Auftrag,  den  jetzt  in  der  Krypta  des  Domes 
9H  Gtcmon%  irSher  in  der  doil%Bn  Xiide  S. 


Tommaso  hrihidWdien  Reliqufentarkoph^  der 

Heil.  Petrus  und  Marcellinus  mit  Reliefs  za 
schmücken.  Auch  für  die  Münze  der  Saluzzo 
arbeitete  er.  Seine  Stileigcntümlichkeiten 
zeigen  auch  mehrere  weitere  Arbeiten,  z.  B. 
venduedene  von  D.  Sant  Ambrogio  neu  be» 
stimmte  Reliefs  der  Certosa  von  Pavia,  — 
einige  im  Mailänder  Sforza  -  Kastell  auf- 
bewahrte Bildwerke,  —  der  reizende  Locken- 
kopf eines  Engels  in  der  Mailänder  Sammlung 
Trivulsia 

Seine  knnafleriadie  PersönUclikdt  ist  bisher 
weder  feit  nmrissen,  noch  ist  man  über  seine 
hohe  Bedeutung  sich  einig.  So  wird  sein  cha- 
rakteristischstes Werk,  die  signierte  Statue 
der  Madonna  auf  dem  Certosa-Grabmale  dea 
Gian  Galeazzo  Visconti,  vod  Müntz  als  noch 
redit  befangen,  ängsdidi  tmd  ardtalsch  cha- 
rakterisiert, während  Venturi  demselben  Werke 
eine  geradezu  schon  cinquecenteske  Reife  nach- 
rühmt I  Jedenfalls  acheint  mir  Briosco  die 
Eicgans  acinca  alle  Kanten  abrundenden,  aOe 
T^pcn  veredelnden  Piguicuatilaa  nielit  von 
.\madeo  überkcnnmen  zu  haben,  wie  Venturi 
annimmt,  sondern  vielmehr  von  Gian  Cristo» 
foro  Romano.  Höchstens  in  technischer  Hin- 
sicht dörfte  Briosco  der  cralen  Manier  daa 
Amadeo  efaiigcs  n  verdanken  haben.  Säht 
man  ab  von  der  vornehmen,  herben  Gestalt 
der  hl.  Agnes  im  Mailänder  Dome  u.  von 
wenigen  ähnlichen  Bildwerken  B.S,  so  wird 
man  sein  Hauptbestreben  darauf  gerichtet 
finden,  seinen  Figuren  eine  reicvolle  Anmnl 
zu  verleiben  imd  den  Faltenwurf  weich,  breit- 
flüssig und  ebenmäßig  zu  gestalten.  Dabei 
mußte  seine  Kun.t  freilich  am  Ende  in  Mono- 
tonie verfallen,  namentlich  in  den  Reliefs  des 
Crcmoneser  Petrus  und  Marceliintts-Sarko» 
phagea  mit  ihrer  vielfältigen  Wiederholung 
rundlichler  ond  zarter  Gestalten  in  gezierten 
Stellungen;  sie  bildet  daher  das  Vorspiel  zum 
überzierlichen  Stile  Bambajas.  Um  so  mehr 
ist  der  Verlust  jener  Flachreliefs  zu  beklagov 
mit  denen  Brioeoo  nach  Lomaaioa  Mitteilung 
daa  Lantree^Srabmal  geadmiQckt  hatte,  und 
die  uns  im  Gegensatze  zu  jenen  Cremoneser 
Sarkophagreliefs  kriegerische  Gruppen  von 
seiner  Hand  vor  Angen  führen  Utaurten. 

AicUvio  elor.  lomk  XV  p.  »MT-tT:  ItOS  tae, 

XVII  p.  146,  XX  p.  m,  XXL  p.  Mm  am. » 

Archivio  Ster.  d'arte  V  US.  —  Arte  e  Storia  VII 
804.  VIII  162».  XIX  86-T.  XXI  13/4.  —  IX 
Sant'Ambrogio,  Undici  nuovi  baasorilieH 
d.  CertOM  di  Pavia  aKrivili  allo  scult  B.  B.  te 
Leea  Loobaida  vom  SO.— 22.  Juli  1895  und  vooi 
a.  Sept  IBM  (vgL  Rcp.  f.  Kitw.  XVII I  491,  XXU 
S06).  —  Cervetto,  I  Gaggiai  p.  70.  —  Bel- 
t r a m i,  La  Certosa  di  Pavia.  —  MalaKu«*'- 
Valeri  im  Repert.  f.  KMwtSMOicli.  XXIV  232; 
derMlbe :  G.  A  Amadeo,  MUaao,  1005.  —  Neb- 
bia. La  Scult.  Ml  OwMBo  di  Milano  (1908) 
pw  1«  1  ->  deeiena,  SO.  Aufl.  IBIO  p.  523. 

P.  MalaguMMi-VaUri. 

Brioeco,  Cristoforo,  Bildhauer  in  Mai- 
land,  wo  er  an  Dontane  beachlft^t  war,  bia 


•3 


er  1496  mit  andtTcn  BiMhauern  nach  Pavia 
übersiedelte,  um  gegen  höhere  Bezahlung  iür 
die  Certosa  zu  arbeiten.  Sfkäter  war  er  bis 
1618  wiedcnim  für  den  Mailänder  DonibMi 
Mg. 

Nebbia,  La  Scult.  nel  Duon.  .11  Milano 
(1M8)  p.  149  f.,  262.  F.  .MaJasua^i  i'a.'.-W. 

BrioMO,  Francesco,  lombard.  Bildhauer, 
Sohn  des  Bencdetto  B.,  aU  dessen  Gehilfe  er 
1500—1607  in  Pavia  an  den  Slraljrturen  der 
Certon-FaMade  mitaffacitate;  audi  wird  ihm 
der  Entwurf  zu  dem  vdn  anderen  Künstlern 
ausgeführten  reichen  Hochaltare  der  Certosa 
zugeschrieben.  Später  war  er  für  den  Mai- 
länder Dombau  tätig,  und  zwar  erhielt  er 
1618—1618  Zahlungen  für  veradiiedene  Star 
tMO,  von  denen  diejenige  Johaanea  d.  T.  aadi 
Nebbia  an  der  AuBeaadle  dar  Clionpait  er- 
halten geblieben  ist 

Lega  Lombarda  vom  3.  9. 1890.  ~  Arte  e  Storia 
1902  p.  13.  —  B  e  1 1  r  «  m  I,  L*  Certosa  di  Pavia 

(1907)  p.  108,  128,  162.  —  Nebbia.  U  Scult. 
nel  Lhiomo  di  Milano  (1908)  p.  161,  170  ff..  262. 

F.  Mataguesi-yaUri. 

Bzioaco,  Giovanni  Battista,  Ziseleur 
und  GokUchniied  in  Padua,  Bruder  des  An- 
drea (Brioaoo)  Riocio.  Im  Archiv  der  Area 
dt  S.  Antonio  findet  Siek  ein  mit  B.  abgeachlos- 
sencr  Kontrakt  vom  8.  4.  1518  über  ein  ver- 
goldetes Silberkreuz:  auf  ihn  bezieht  sich 
vfobl  auch  die  Notiz  bei  Cavaccio  (Illustr. 
Anachoretaram  «kcii^  Vanetüa  1085},  daß 
i3a|itiata  patayinm^  18M  ein  Krear  aas  Kri*- 
stall  und  Silber  ausführte. 

Pictrucci,  B'iogt.  degli  art.  Padov.,  18M. 

Briosco,  G  i  o  V.  Giacomü  da,  Hildhaucr 
in  Mailand,  wurde  1S17  von  der  dortigen 
Dom -Opera  mit  anderen  Bildhauern  derselben 
Baahfittft  dii|ienaiert  aar  BcteU«««  an  den 
Bildhaaeraitehen  der  Gqvdla  Trfvaldo  in 
S  Nazaro,  sowie  wiederum  1628  zur  Mit- 
arbeit am  Marmorportale  des  Mailänder 
Monte  den*  Abbondanza,  von  dem  das  jetzt 
im  Verkanfmale  dieses  LeiUuuiaea  anf- 
(Mtdlte,  an  den  Stil  des  Bencdetto  Brioaeo 
erinnernde  Marmorrelief  mit  der  zwölfftguri- 
gen  Darstellung  der  Beweinung  Christi  her- 
stammt. 

D.  Sant'  Ambrogio  in  Lega  Lombards 
vom  3.  9.  1899.  —  Rrpm,  f.  K«tw.  XXII  506.  — 
U.  N  e  b  h  i  a,  La  Scult  nel  Ehiomo  di  Milano 

(1908)  p.  157  f.  • 
Brioaoo,  Pietro  da,  Bildhaaer  ana  Mai- 
land, der  USOfii  mit  an  der  Vollenduv  ^ 
Portalskulpturen  Quercias  an  S.  Petronio  in 
Bologna  tätig  war.  1473  ist  er  mit  andern 
Bildhauern  -dm  Altar  deS  S.  Cd  SO  in  Mai- 
lander Dom  beschäftigt. 

A.  Ricci.  Star,  d'archit  —  M  o  t  h  e  •,  Baukat 
d.  Mittelalt.  in  It.,  p.  498.  —  Perkin«,  Sculpt 
ital.,  II  158,  212.  —  U.  Nebbia,  La  scult.  nel 
Duomo  dl  Milano,  1901  p.  128.  P.  K. 

Biioaeo^  Pietro  da,  Italien.  Holzschnitzer 
und  Intaraiat,  in  Mailand  um  1666  titig. 

Zani,  Baeic].  aMt.  Vf4tt.tS8.  P.K. 

BM,  Antoln^  a.  JMM«  laaac  II. 


Briot,  Charles,  1683  als  KupfersL  er- 
wähnt, wohl  Verwandter  der  anderca  Briob 
*«5*?w?'.L®*"***''        FlWMc«  proteMute. 

MW.  UI  m.  Demü.ni. 

Wtt,  Didier  I,  angeblich  ktthhng.  Gold- 
schmied ond  BnogieBcr,  f  in  Damblain  vor 

1543. 

Joura.  de  la  Soc.  d'arch.  lorraloe  1891  p*.  8,  9t, 
Biiot,  Didier  II,  lothring.  MedaiUeor 
und  MfinaaeiuKider,  geb.  1868,  f  1635,  um  1600 

in  Damblain,  zuletzt  in  Paris  wohnhaft,  wohl 
Bruder  von  Fran^ois  Br.  und  Vater  von  Nico- 
las Br.  Zeitweilig  für  den  Herzog  von  Loth- 
ringen bez.  als  Münameiatar  in  darleville 
und  später  auch  in  Sadan  titig. 

J  al,  EHct  crit  18»  p.  M4.  -  Bandol^  hm 
m&L  etc.  en  Fnuu»  1904  p.  Ml,  tfl».  —  Mase- 
rolle, Lea  mid.  fraofaia  1902  p.  CIX.  Demiani. 

Briot,  Dominique,  Maler  des  18.  Jahrh., 
in  Luneville  tätig,  wohl  Verwandter  der  ande- 
ren Briot;  heiratete  1754. 

J  a  c  q  u  0  t,  Essai  de  r^pertoire  des  artisMa 
lotjain«  1900  p.  20.  -  Rkm.  4.  See.  d.  KrMttk 
XXIII  411.  DmImC 

Biiot,  Prancois,  ursprünglich  Zinngießer, 
später  Medaillen-,  Münzen-  und  Siegclschnci- 
der,  geb.  um  1550  zu  Damblain,  seit  1579  oder 
1680  —  mit  Unterbrechungen  —  in  Mont- 
beliard  (Mömpclgard)  Utig,  unter  dem  7.  B. 
und  26.  4.  1616  zum  letzten  Male  orlnmdtich 
erwähnt  (Todesjahr  unbekannt).  Dieser  Mei- 
ster war  zwar  seiner  Kunstrichtung  nach  Fran- 
zose, von  Geburt  aber  Deutscher  (Lothringer) 
und  entstammte  einer  FamiHe,  aus  der  zahl- 
reiche Künatlar  hervorgegangen  sind.  Es  mag 
dahingestellt  bleiben,  ob  und  inwieweit  die 
viel.<;citige  künstl.  Tätigkeit  der  Briot,  insbe- 
sondere aber  die  von  Fran^ois  Br.,  in  Zusam- 
menhang steht  mit  Pierre  Wodriot,  dem  be- 
kannten Kupferatecher  ond  Holzschneider, 
welcher  geiegenttidi  andi  Medaillen  fertigte 
«nd  wohl  noch  nebrnher  Goldsclmiied  war. 
Jedenfalls  besaß  dieser  Künstler  in  Damblain, 
wo  er  wahrscheinlich  auch  gdwren  wurde, 
den  ererbten  Edelhof  ChampjanQotv  anf  «al> 
chem  er  bereita  wibrend  seiner  bis  1S98  rei- 
chenden Lyoaer  Zeit  vorübergehend  sich  auf- 
hielt und  wohl  später  auch  seine  Tage  be- 
schloß. Sollten  nähere  Beziehungen  zwischen 
Pierre  Woeiriot  ond  Frangoia  Br.  bfitandf 
haben,  80  sind  sie  wahrscheinlich  fiber  die 
Grenzen  einer  allgemeinen  künstl.  Anregung 
und  Förderung  nicht  wesentlich  hinausge- 
gangen. W  enigstens  läßt  sich  in  den  tms  er- 
halten gebliebenen  Arbeiten  Br.s  ein  dirdcter 
Btnflnß  Woeiriots  nicht  erkennen.  InriMaoi^ 
dere  gilt  dies  hinsichtlich  der  noch  näher  za 
besprechenden  TempcrantiaSchüsscl,  deren 
Vorbild  recht  wohl  eine  Italien.  Komposition 
sein  konnte,  etwa  ein  Entwurf  aus  dem  Atelier 
Primaticcios  odtr  cinaa  aeiner  Genoeaen  in 
Fontainebleau. 
Der  Lebenalanf  Br.s   bietet,  vom  rein 


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Btiot 


■dv  crfreolkbes  Bild.    Dm  Aavenfilligste 

darin  sind  zahlreiche  Prozesse,  die  in  die  Jahre 
1594  bis  1616  fallen  u.  deutlich  zeigen,  wie  o/t 
und  in  wie  peinlicher  Weise  der  Künstler  mit 
Geldverlegenheiten  zu  kämpfen  hatte.  Ver- 
mutlich bis  1679  verblieb  Bf.  in  Damblain, 
1678  oder  1K80  siedelte  er  —  möglicherweise 
um  des  verfolgten  Protestantismus  willen,  xu 
dem  er  sich  bekannte  —  nach  f.f rntSeliard 
Über  und  hielt  sich  daselbst  mit  einigen  in  den 
Anflog  des  17.  Jahrh.  fallenden  Unterbrechun- 
fui  Hl  ogeiilir  1616  «nf.  Dort  lieB  er  sich 
todi  —  ili  „poder  d'eMin,  de  DambeUun, 
pays  de  Lorraine"  —  1680  in  die  alle 
Metallarbeiter  umfassende  .^cbaoffe  des  mar^ 
cbaux,  dite  de  St-Eloi"  aufocihllKB  und  wird 
«r  1604  urkundlicb  «I»  Bftrnr  «rwUnt  In 
MontDciiara,  oer  Renacns  aes  nuiiWBiiiiiigeu 
Friedrich  von  Würiremberg-Mömpetgard,  hat- 
ten sich  damals,  zum  Teil  durch  die  in  Frank- 
reich wütenden  Religionskriege  veranlaBt,  TCr> 
■chiedciie  Künitkr  gnd  KuasthaiidweriEer 
mauoaigtbmätea,  so  diB  dort  fSr  die  Est» 
Wickelung  von  Brj  Talent  die  Verhältnisse 
besonders  günstig  lagen.  In  der  Tat  scheint 
er  auch  seine  ursprüngliche  Profession,  wenn 
nklit  aulgcgeben,  so  doch  wenigstens  nicht 
mdir  mosschlieSlich  bctridben  nod  sidi  hSbe- 
ren  Aufgaben  zugewendet  zu  haben.  Jeden- 
falls steht  fest,  daB  er  um  1586  „graveur  de 
Son  Excellence",  nämlich  des  damals  in  Mont- 
btiiard  residierenden  Grafen,  späteren  Her- 
Mgi  Friedridi  von  Wflrtleniberg.  Grafen  von 
Mömpclgard,  wurde  und  in  dieser  Stellung 
auch  unter  dessen  ältestem  Sohn  und  Nach- 
folger, dem  1608  zur  Regierung  gelangten 
Herzog  Johann  Friedrich,  verblieb.  Dieser 
seiner  veränderten  Tätigkeit  verdanken  wir 
eine  Reihe  namentlich  die  Jahreszahlen  1686, 
1698.  1507.  1698.  1606  (?)  und  1609  tragen- 
der, teils  F  B  oder  F  BRIOT  signierter,  teil« 
such  nicht  bezeichneter  Medaillen  mit  den 
Bildnissen  der  genannten  beiden  Fürsten. 
Versdiiedene  schön  geschnittene  Talerstempel 
irird  man  wdil  ebenfalls  snf  ihn  zurückfuhren 
dürfen.  1609  fertigte  er  ein  Geheimsiegel  für 
die  Hofkanzlei.  1610  ein  ..Insigel".  Nach 
Landschreibereirechnungen  von  1610/11  er- 
hielt „Franz  Briot,  Sigclschneidcr  zu  MÖn^ 
pelgart,  für  gefert^  Büdnlsse  tmd  Stempel 
auf  die  Münz"  777  Gulden  32  Kreuzer.  Von 
1611  oder  1612  an  scheint  er  nicht  mehr  für 
Württemberg  gearbeitet  zu  haben;  an  sei- 
iKr  Stelle  finden  wir  Franz  GuidMut  tätig. 
Vfaneidit  amd  Mich  dnige  bwfisdw  M cdiiDca 
Br.  zuzuschreiben,  z.  B.  eine  mit  dem  Bruil- 
bild  des  Markgrafen  Georg  Friedrich  von  Ba- 
den. Möglicherweise  veranlaBte  ihn  das 
höhere  Anifhfn,  daa  ihm  aeine  SteUuig  als 
HofgrsTeuf  ireraehiffte,  sich  am  M.  1. 
^'S^A  in  die  vornehmere  ..chonfTe  deg  mar- 
cbaxu  de  la  grand  vergc"  aufnehmen  zu  las- 
flHIi  cina  fjnBuBrrirhw  KanfiDaBBigild^  du 


nur  Katiflente,  soodcm  geacbtete  Min- 
ne r  aller  Stände  angehörten.  In  dem  betref- 
fenden Eintragsvermerk  wie  auch  sonst  in 
Urkunden  wird  Br.  seit  1585  ausnalmislos  nur 
noch  als  Graveur  bezeichnet  Ob  er  nunmdv 
wm  der  „chonffe  des  mar^chaux"  atntrat,  wto> 
«Ctt  wir  nkht  Ebenso  entzieht  sich  unserer 
Kenntnis,  ob  er  verheiratet  war  und  Nach- 
kommen hinterließ.  Dafi  er  trotz  seiner  an 
scheinend  ständigen  finanziellen  Verlegen- 
heiten .Ansehen  und  Zutrauen  genoB,  bcwdH 
der  Umstand,  dafi  er  wiederholt  TeatameH- 
zeuge  bei  aehien  Glaubenagenossen  tmd  I^ta 
von  deren  Kindern  war. 

Wendet  man  nun  das  Augenmerk  der  künst- 
lerischen Tätigkeit  Br.s  zu,  so  ergibt  sicli,  daß 
sweif cÜM  teine  Haiqtbcdeotnqg  aui  dem  Ge- 
Ucle  des  Bdetdutt  fiegt;  ab  demcn  hervor- 
ragendster Meister  er  zu  bezeichnen  ist,  wäh- 
rend seine  Leistungen  als  Medaillen-,  Münzen- 
ond  Siegelschneider  nicht  über  ein  gewiaaet 
achtmgtwertes  Mittelmafl  hinausgehen.  Seba 
Haoptweiln  amd  die  in  Zmn  gegoasene  Tem- 
perantia-Schüssel  und  die  ru  ihr  gehörige,  auf 
dieselbe  Weise  hergestellte  Henkelkanne. 
Erstere  zeigt  in  flachem  Relief  auf  dem  er- 
höhten, cum  Untersatz  für  die  Kanne  he- 
wnuuiien  Huieiiuuu,  oas  cm  wi  eiiei  rnea  msc 
den  vier  Elementen  umzieht,  die  auf  einen 
Sockel  sitzende  Gestalt  der  Temperantia  und 
auf  dem  Rande  die  sieben  freien  Künste  mit 
ihrer  Führerin  Minerva.  Den  Zusammen- 
hang dnter  diesen  zwischen  reichen  Omamen» 
ten  angebrachten  figürlichen  Darstellungen 
gibt  der  Gedanke,  daB  die  Kräfte  des  Geistes 
und  der  Natur,  v.inn  sie  segenbrinfjcn J  und 
ihrer  Bestimmung  gemäß  wirken  sollen,  von 
weiser  Mäfiigung  beherrscht  sein  müssen.  Die 
nicht  auf  derselben  künstl.  Höhe  stehende 
Kanne  weist  auf  ihrem  eiförmigen  Körper 
drei  Zonen  auf,  von  denen  die  obere  Maska- 
rons  und  geflügelte  Seepferde,  die  mittlere 
drei  Allegorien  des  Glaubens,  der  Liebe  und 
der  Hoffnung  und  die  notiere  drei  bockbeinige 
geflügelte  Gestalten  mit  mcnaehtichen  Leibeni 
und  Köpfen  enthält ;  den  ein  wenig  dürftigen 
Henkel  ziert  eine  weibliche  Halbfigur  und 
unter  dem  breiten  Ausguß  befindet  sich  eine 
Saiynaarim.  Die  Schüssel  iat  am  Sodwl  der 
Temperantia  F  B  signiert  and  trigt  auf  der 
Mitte  der  Rückseite  das  Mednillonporträt 
Briots  mit  der  Umschrift  SCVLPEBAT 
FRANCISCVS  BRIOT.  Auf  der  Kanne 
findet  naii  an  drd  StcUen  die  Beaeichmiog 
F  B,  naiiilicli  neben  dem  oberen  Ansatz  des 
Henkels,  unter  dem  Maskaron  rechts  vom  un- 
teren Henkelansatz  und  in  der  die  Darstellung 
des  Glaubens  umschlieBenden  Kartusche.  Der 
Umstand,  dafi  häufiger  eine  der  Temperanda- 
Plalte  Br.s  scbr  Ihnlidie  Ziunaebfiaael  vor« 
kommt,  auf  deren  Rückseite  ein  anderes  Bild- 
nis mit  der  Umschrift  SCVLPEBAT  GAS- 
BAR  <ri6D  BNDBKLBIN  ^ebnetat  kt,  hM 


«I 


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iHUier  zu   lebhaften  MeiniiBg»micMeJeu' 

heiten  darüber  geführt,  welches  dieser  beiden 
Stücke  das  Original  und  welches  die  Kopie  sei. 
Man  achtete  damals  bei  Behandlung  dieser 
Slirtitfrage  nicht  darauf,  dafi  sich  bei  genauer 
Bctnchtung  gewisse  smr  nicht  sofort  in  die 
Aogn  fallende,  aber  trotzdem  für  die  Ent- 
•chddung  »ehr  bedeutungsvolle  Verschieden- 
heiten ergeben,  z.  B.  hinsichtlich  der  Korper- 
fornien,  der  Art  der  Modetlierung  u.  der  An- 
ordnang  beL  Reihenfolge  der  Darstelltmgen. 
Encfewcft  mvde  ein  klares  Urteil  dadurch, 
difi  vMt  gtoabten,  Br.  sei  Goldschmied  und 
Bildhauer  gewesen,  und  deshalb   aiirfi  an- 
nahmen, die  Tempcrantia-Schüsscl  und  deren 
Kanne  seien  Abformungen  von  Edelmetall- 
arbeitai  und  nicht  mit  Hilfe  von  Formen  her- 
gettdlt,  ^  direkt  und  aasschlieBIich  für  den 
ZinnguB  bestimmt  waren.    Heute  wissen  wir 
auf  Grund  vielseitiger  Forschungen,  daB  Br. 
der  Schöpfer  des  höher  stehenden  Originals 
uid  Enderlein  der  Verfertiger  der  schwSche- 
ren  Kopie  ist  Und  die  Kontroversen  über  die 
Art  der  (in  die  Zeit  um  1685  bis  etwa  gegen 
1600  fallenden)  Entstehung  der  Temperantia- 
SchOssel  erledigen  sich  durch  den  Hinweis 
damif,  da0  Br.  anvräi^sUch  7.faiint»ft>r,  dam 
Medtütensciindder  war  tnid,  wie  9ub  emer  ge- 
richtlichen Entscheidung  (in  einem  seiner  zahl- 
reichen Prozesse)  vom  28.  3.  lÖOl  hervorgeht, 
kupferne  GuBfofBen  für  eine  Schiissel,  eine 
KaiuM^  etae  VaM^  ab  SalifaB  und  andere 
Stfldte  fferÜBie.   In  der  SOOmi  tmd  der 
Kanne  wird  man  unbedenklich  die  Tempe- 
rantia-Schüssel  und  die  zu  ihr  gehörende 
Kanne  erblicken  dürfeti.   Wohl  mit  Unrecht 
liat  man^er  als  die  Vase  ein  gebeniielles 
kaiMMwaftlgBa  GcflMp  dai  in  mehreren  Varian- 
tett  vorkommt  und  wahrscheinlich  eine  fran- 
s5s.  (vielleicht  Lyoner)  um  1B70  entstandene 
Arbeit  'ist,  und  als  das  SalzfaS  einen  im  Mus. 
zu  Dijon  befindlichen  Salibdiälter  «««ffc^r 
wollen,  an  dem  vefschiedene  Hcifanale  anf 
einen  deutschen  Ursprung  hinzuweisen  schei- 
nen.   Es  würde  zu  weit  führen,  sämtliche 
Zinngegenstände  zo  erwähnen,  die  man  mit 
Br.,  dessen  Name  früher,  als  man  dem  fidel* 
zinn   kaum   flächt^   Beaehtong  scÜNBkle; 
gleichsam  eine  Gattungsbezeichnung  war,  hat 
in  Verbindung  bringen  wollen.    Daß  an  be- 
glaubigten Werken  nicht  mehr  erhalten  blieb, 
als  die  Temperantia-Schüssel  nebst  Kanne,  ist 
sehr  bedauerlich,  al>er  andererseits  auch  leidlt 
erklärlich.   Der  geringe  materielle  Wert  des 
Zinns  und  die  Gefahr  der  Abnutzung  bczw. 
Zcrstfirung  und  des  beliebigen  Einschmelzens, 
der   dieses    weiche    Metall    ausgesetzt  war, 
machen  es  begreiflich,  daB  daraus  gefertigte 
Geräte  in  verhältnismäBig  viel  geringerer  An- 
nU  auf  uns  gekommen  sind  wie  die  viel  kost- 
bareren und  deshalb  sorglich  gehüteten  Er- 
zeugnisse aas  Gold  oder  Silber,  überdies  war 
Br.  aar  anfinglidi  als  2Snngkler  oad  später 


H$  «gravenr*  tätig.  Wir  sollten  «»  mit  der 

Peststellung  dieser  Tatsachen  begnügen  und 
nicht  ohne  zwingenden  Grund  Br.  beliebige, 
seinen  besprochenen  Hauptwerken  an  künstl. 
Wert  erheblich  nachstehende  Zinnarbeiten  zu- 
schreiben, nur  um  sein  Werk  zu  vervollstäB» 
digen.  Eine  Ausnahme  wäre  nur  höchstens 
bei  der  Mars-Schüssel  gerechtfertigt,  einem  an 
Schönheit  und  Bedeutung  der  Temperantia- 
Platte  sehr  nahe  kommenden  Stück,  das  v. 
Falke  —  im  Gegensatz  zu  Demiani  —  Br.  zu- 
weisen wilL  Das  Nähere  über  diese  Streit- 
frage findet  man  in  einem  Artikel  von  De- 
miani im  Repert.  für  Kstw.,  XXII  806  ff. 
DaB  unser  Meister  einen  bestimmten  Ztnn- 
atempd  gefühlt'  hOt^  üBt  tidi  nicht 


Was  die  Tätigkeit  Brs  ab  MedaiHeor  an- 

belangt,  so  sind  wir  insofern  glückliclier,  als 
uns  auf  diesem  Gebiete  eine  große  Anzahl  von 
Erzeugnissen  seiner  Kunstfertigkeit  erhalten 
geblieben  ist.  Die  nachfolgende  Anfzählanf 
soll  nkht  eine  erschöpfende  sem,  sondern  nnr 
ein  ungefähres  Bild  von  seinen  Leistungen 
geben.  1585 :  Med.  mit  den  Brustbildern  von 
Friedrich  (damals  noch  Graf,  seit  IBfö  Her- 
log)  und  seiner  Gemahlin  Sibilla  von  Aidiah, 
ho.  P  B  1886.  —  1B88:  Med.  mft  den  Bildnis 
des  späteren  Herzogs  Johann  Friedrich  im 
Aller  von  8  Jahren,  bez.  F  B  1686.  —  1698: 
2  Med.  mit  Porträt  und  Wappen  des  Herzogs 
Friedrich,  bez.  F  BRIOT  im,  ttmk  Med.  mit 
«en  si  uBtuinera  Qcs  xiemgs  iTMQncn  OdQ 
der  Sibilla  von  Anhalt,  datiert  16M;  davon 
eine  wenig  abweichende  Variante;  beide 
Stücke  nicht  signiert.  —  1697:  Med.  mit  dem 
Porträt  von  Friedrich»  bcc  F  B  1687.  — 1608: 
Med.  mit  dem  Bmstiiild  tob  Prledridi^  dallcit 
1598,  nicht  signiert.  —  160S  (?):  ovale  Med. 
mit  Bildnis  des  Herzog.«  (DVX)  Johann  Fried- 
rich, nur  aus  einer  Abb.  bei  Heraeus  (Nv- 
mism.  rccent.  dq»romta  ex  gaza  imp.  aog. 
Caroli  VI  elc,  o.  O.  o.  J.,  am  1714  ersdrienea, 
ätiBerst  selten)  bekannt,  ohne  Bezeichnung; 
Datum  1606  auffällig,  da  Johann  Friedrich 
erst  1608  Herzog  wurde.  —  1608—1611 :  Ver- 
schiedcne  Med.  mit  dem  Brustbild  des  Her- 
xcgs  Johann  Friedrich,  meist  beieidHMt  F  B 
und  mehrfach  datiert  1609. 

In  H.  D  e  m  i  a  n  i  •  Werk :  Frangois  Briot, 
Caspar  Enderlein  u.  das  Edelzinn,  Leips.,  Hierse- 
nann,  18B7,  findef  sich  als  Anhang  p.  115  ff.  ein 
safer  aoslihrl.  Lit-Vers.  Auf  dieses  sei  verwiesen 
«d  hitr  aar  die  seit  1897  erschienene  Lit  über 
BtMWnhrt:  Ballv-HlUfer.  BcMhnft^ 
1^  MBaaan  tL  Msdi  d,  IPaialsflk,  Vk  l^adss  Badsn 
«le.,  Aasa«,  1.  T.  UM;  X.  T.  IMC  —  Blader- 
Bbncr,  Wettlsab.  Uilns-  n.  Uti^Kami»,  SmMk 
1904  ff.  —  Demiani  im  Ripsrt  &  Kitw,  3011 
30«  ff.  —  Forrer,  Lea  «Uioi  de  h  colL  Alb; 
Riüenc  i  Straaboun,  Stnab.  1906  (Ed.  de  la 
Rev.  Alsac.  ill.).  —  Leaslngim  Kanstgew.-Bl. 
N.  F.  IX  (1897/8)  p.  88.  —  If  aserolle.  Les 
in<d.  fraofi.  etc.,  Ftals  1908.  —  RoadotJ  Les 
atäd.  «t  gn».  da  nwmaiss  etc.  an  Fnaee^  Paris 


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Bliot 


Mit,  Gaillaamc;  Maler,  16»  in  Hoi*- 
bäiard  geb.  als  Sohn  des  Gerbers  Guill.  Briot, 
vielleicht  eines  Bruders  des  Franc-  Br.  1^ 
in  Paris  erwähnt,  wo  er  1649  starb. 

/•l,  Diet.  crit,  1872  p.'  284.  —  H»ae-Bor- 
•  r,  La  Praacc  protettante,  1881,  III  105.  — 
J  o  u  V  e,  Biogr.  g^it.  des  Vosges,  1890  p.  6». 

Demiami. 

Enat,  Jacqve«»  fraoSa.  Kivfefatccher, 
1618  geb.,  1680  b  Paris  erwüiitt,  ai«eblidi 

ein  Solln  von  Pierre  Br.  Wohl  der  Jacques 
Br.,  der  nach  Jal  1646  in  Paris  eine  Tochter 
taufen  lieB. 

JaU  Dkt  criu  187S  p,  S84.  —  Haag-Bor- 
«ler,  U  AMwa  ptMaaltt,  IWl,  DI  186. 

Bdot,  Isaac  I,  Moaxadweider  in  Paris, 
wohl  ein  Verwandter  von  Isaac  II  Br.  und 
vielleicht  identisch  mit  dem  Isaac  Briot,  der 
1916  „SOUS-fern  ier  !:s  monnaics  de  Rouen, 
dt  Saint-Lö,  de  Keniies  et  de  Nantes"  war, 
1618  bauftragt,  in  Paris  „par  la  roft 
moolia'*  Silbefgdd  (das  Stüde  im  Betrage  TOn 
8  soos  6  deniers)  lierzustdlea. 

Rondot;  Lea  edd.  de.  cd  F^anee,  IWM  p. 
STO,  tn.  DemimU. 

Briot,  Isaac  II  (öfters  fälschlich  Antotne 
gen.),  franzöa.  Kupferst.,  Kunsthändl.  u.  -Ver- 
leger, sowie  —  um  1640  —  Münzmeibtcr,  jung. 
Bruder  des  Nicolas  B.,  geb.  in  Paria  im  Juli 
1586^  t  6.  8.  107D  ebenda.  Stach  Blitter 
religiösen  Inhalts  nach  eigner  Komp<wition, 
86  lllusfrat.  für  Les  Metamorphoscs  d'Ovide 
(trad.  en  prose  franf.  par  N.  Renouard,  Paris 
1618),  ->  GaldadiBiiade>Vorlagen  nach  Jaomei 
Caillart  (Livte  de  tovtes  softes  de  feailles  poar 
servir  i  l'art  d'orfebvrie,  Pnris  1fl-.37i,  — 
Modebilder  nach  Jean  de  Saint-lgny,  Hein- 
rich IV.  auf  dem  Paradebett  und  Marie  de 
Ifedici  mit  Louis  XIII.  (bdde  naduF.  Ques- 
nd),  ferner  Ptortrits  Colignys,  Rldidiani^  Ur- 
bans VITT.,  des  Chevalier  Marin  etc.  aoirie 
eine  Folge  römischer  Kaiser  (11  Blatt  nach 
Ant  Tempesta).  Da  Br.s  Porträt  Papst  Ale- 
xanders VI.  (nadi  J.  Girar)  «J.  Briot  fe.  Roma 
1686"  bez.  ist,  nniB  er  sich  aodi  in  Italien  auf  . 
fehalten  haben. 

Le  Blanc,  Manuel.  —  Jal.  Dict  crit,  1872 
p.  m.  —  Uowr.  Arth,  de  l'art  frr.r  ,  2»  s  IV 
(1883)  p.  8.  —  P.  Jessen,  Kat.  d.  Ornament- 
stich Samml.  d.  Kg\,  Kstgcw.-Mus.  zu  Berlin 
(1004)  p.  92  N.  624.  —  Rondot,  Le«  mid.  etc. 
SB  France,  1904  p.  291. 

Briot,  Marie,  französ.  Kupferst.,  nach  Fr 
Brulliot  (Dict  des  monogr.  1882)  eine  Tochter 
des  Isaac  Br.,  nadi  Jal  (Dict.  crit  1878  p.  28i), 
der  in  den  Taufregistem  eine  Tochter  Isaac 
Br.s  dieses  Namens'nicht  gefunden  hat,  viel- 
leicht die  Tochter  Marie  des  Malers  Guiliaume 
Br.,  welche  am  9.  11.  1664  den  Kaufmann 
Dadd  Gauchi  in  Paris  fadraute.  Le  Blanc 
(Manod)  nennt  von  ihr  nnr  ein  Blatt  mit 
Maria  und  Kind,  das  den  Fuß  auf  des  Drachen 
Kopf  setzt,  sowie  eine  Folge  von  Vi^eln  (bei 
F.  Madatie  erschienen).  KöhertpDumaaoit 


(X  p.  801)  erwihnt  ab  Arbeiten  vnn  ihr  nodi 

13  Blätter  für  das  1688/89  erschienene  Werk 
„Recueil  d'emblemes  divers  par  J.  Baudoin". 
Jaave^  Kagr.  gia^r.  des  Vaagea,  1890  p.  72. 

Blla^  Nicolas,  beräunter  franads.  Me- 
dailleur und  Münzschneider,  geb.  1579  odrr 
1680,  t  1646,.  wohl  Neffe  des  Frangois  Briut. 
Sein  Geburtsort  ist  nicht  bekannt.  Sein  Va- 
ter Didier  II  B,  war  Münzmeister,  wodurch 
Nico!  B.  irfihaeitig  Gdegenhdt  zur  Übung  sd* 
ner  Kunst  geboten  wurde.  Nach  Reisen  in 
Deutschland  lieB  Nicol.  sich  1601  oder  1602  in 
Paris  nieder,  wo  er  so  .scfinell  zu  Ruf  und 
Aasehen  gelangte,  dafi  er  am  81.  6.  1606  ge- 
meinsam mit  Ph.  DaaMe  aom  gnvtnr  gtefr. 
d.  moonaies  de  Franca  emanot  wurde.  Am 
1.  7.  1006,  nach  dem  Tode  seuies  Kollegen, 
folgte  er  diesem  allein  im  Amte  nach.  Bald 
darauf  ließ  er  sich  auch  noch  zum  ersten  Gra- 
Venr  der  MfinaCD  4ct  Herzogs  Heinrich  II. 
von  Lothringen  «nMOiMa.  Er  riditete  in  den 
Münzen  m  QiarleTille,  Sedan  und  Nancy 
neue  Prägcwcrkrcuge  ein,  die  er  aus  Dcut«Ji- 
land  kommen  ließ,  und  vermochte  auch  bei  der 
Pariser  Münze  eine  neue  Prigemascbine  ein- 
zuführen, ein  Plan,  der  ihm  indes  durch  die 
Mi8gtnist  dea  MflnlioCea  und  seiner  Kollesen 
vereitelt  wurde.  Als  Besiegter  flüchtete  er 
nach  England,  wo  er  sich  1625  in  London 
niederlieB.  Hier  schnitt  er  die  Siegel  König 
Karla  I.  aoarie  veracUadene  Sten^d  mit  den 
Bildntascn  des  ICflniga  imd  der  KOugm. 
Nachdem  er  sich  1828  hatte  naturalisieren 
lassen,  wurde  er  mit  der  Prägung  der  engli- 
schen Münzen  betraut  u.  mit  der  Einrichtimg 
der  Londoner  Münae  nach  Pariser  VorbUd 
beauftragt  Am  87. 1. 16tt  erfolgte  seine  Er* 
nennung  zum  ersten  Graveur  der  Londoner 
Münze.  Zu  derselben  Zeit  gab  ihm  der  König 
mehrere  offizielle  Medaillen  in  Auftrag,  dar- 
unter diejenigen  auf  seine  Krönung  als  König 
von  England  und  als  König  von  Schottland. 
Femer  arbeitete  er  für  die  Münzen  von  Edin- 
burgh, Oxford  und  York.  Atifier  den  Münzen 
Karls  I.,  für  die  er  die  Stempel  schnitt,  tragen 
auch  mehrere  Jetons  seine  Signatur.  Aber 
trots  seiner  Naturalisienmg  und  der  hohen 
Gunsl^  dar  er  sidi  bd  sftinwi  ttsnan  Lsndf- 
leuten  crfreote^  arhrint  Ott  daa  Hcmiwdi  nadi 
seinem  Vaterlande  ergriffen  zu  haben;  jeden- 
falls kehrte  er  1644  noch  einmal  vorüber- 
gehend nach  Frankreich  zurück,  wo  er  Jetona 
mit  den  Bildnissen  Ludwigs  XIII.  und  Anmaa 
Ton  Österreich  schnitt,  fir  ^  m  Oxford  1646, 
—  Mazerolle  nennt  Nicolas  Br.  eine  der  in- 
teressantesten Gestalten  zu  Beginn  des  17. 
Jahrh.  Ein  tüchtiger  Techniker  tmd  zu  allem 
geadiidcter  Mensch,  war  er  ein  Jaliradmt  hin- 
Qu  r eil  cme  ner  wwnugsicn  jreisuiien  sei  ner 
alten  franzos.  Münzbehörde.  Ebenso  bedeu- 
tend sind  seine   künstlerischen  Verdienste, 


•7 


uiyiki..Lü  Ly  google 


Bfiol Bciteld« 


tt.  Jcloiu  von  GaOL  "Doptt  bcdofloBt  sind»  ^ 

6.  hat  aocli  in  Kupfer  gestochen,  z.  B.  Blät- 
ter mit  den  Bildnissen  Louis  Potiera  de  Ges- 
vre,  des  Botanikers  Jean  Beauhin  (1601),  Ja- 
oölw  I.  von  England.  1015  idineb  er  sett»t 

-1-,  „|Ll»i     liti..     — ttt«ii«iiim»»ji««_l^  l_ 

cm  rampniR  mer  niiw  iTcueiioiiiaf ci  miuil 

in  der  Münzenherstcllung:. 

Ein  vollständiges  Verzeichnis  seiner  Ar- 
beiten findet  sich  bei  Forrer.  Wir  heben  aus 
diesen  hervor:  Ovahaed.  mit  dem  Brustbild» 
nlsse  Heraog  Heinrichs  II.  von  Lodtrfaigai, 
1612;  mehrere  Med.  mit  dem  Bildnisse  Lad- 
wiRS  XIII  ;  die  französ.  Münzen,  die  er  1616 
scfitiit'.  T.iler,  1  Franc,  '/i  Franc  usw.); 
seine  englischen  Münzen,  die  Grueber  als 
Gcamen  der  Müueidcunst  bezeichnet,  ttad 
tcioe  zahlrekben  Jetons,  die  eine  bemerkens- 
werte Feinheit  seines  Stichels  offenbaren.  Er 
signierte  mit  vollem  Namen  oder  hlwlier  mk 
seinen  Initialen  N.  B. 

A.  D  a  u  b  a  n,  Nicol.  Briot,  in  der  Rev.  nu- 
m\sm  II,  1857.  —  H.  L  e  p  •  g  e.  Nicol.  Briot  etc., 
.Van^y,  1858.  —  F.  Maxerolle,  Nicol.  Briot, 
Brüssel  1891.  —  J.  R  o  u  y  e  r,  L'oeuvre  de  N. 
Briot,  Brüsacl  1895  (Extr.  de  Ii  Rev.  beige  du 
Nttmitm.).  —  A.  Ca  •tan,  Lea  deux  Briot  etc., 
in  der  Ritin.  d.  So«.  Sav.  d.  B.-Art»  III  110  ff.  — 
L  c  B  I  a  n  c,  Uaauel  I.  —  Nouv.  arch.  de  l'art 
fran?.  V  (1877),  «M—iiO.  —  Franks  and 
Grueber,  MedaUic  Illostr.  etc.,  London  1885. 
—  H.  Demiani,  Francois  Briot,  Caip.  Ender- 
lein etc.,  Leipzig  1897  p.  3,  4.  —  Rev.  beige  de 
Numism.,  19<M  p.  191—203,  294—315.  —  For- 
rer, Biogr.  Dict.  of  medall.,  1604  (mit  weit.  alt. 
Lit).  Frfd.  Alvin. 

Bdvtt  Pierre,  1612  u.  1614  urkundl.  er- 
«ilMIt  tto  «jn^piinieur  en  taille-douce  et  gra- 
venr  des  momwiee  et  eifigks  du  B/öT.  Wohl 
Viter  des  Jacqoct  Br. 

PaailaBl,  Ftmcob  Briot  ete^  UtT  n^  4,  Wt 
(Ann.M).  DrmtamL 

Briotti,  Pictro  Andrea,  aus  Recanati 
(Marche),  mittelmäBtger  Maler  des  17.  Jahrh., 
Anhänger  der  Schule  von  Bologna  und  wahr- 
sdieinlicfa  Sdiüler  des  Giovanni  Carboni  ans 
S.  Sevtrinou  Br  mite  dn  Bild  fBr  die  Kiiclie 
in  Civitanaovft  vaA  >lMb  sduMi  im  Alter  von 

35  Jahren. 

C  a  1  c  a  g  n  i,  Memorie  storiche  di  Recanati, 

p.  248,  —  Ricci,  Mem.  »tor.  delle  Arti  ecc 

nell»  Marca  d'Ancona,  II  276.        V.  Altandri. 

Biioa  (Briot),  Edme,  Verfertiger  von  blau 
emailliertem  Steinzeug  in  &int>VSrain  um 
1640.  In  der  SammL  in  S^res  von  ihm  ein 
Edme  Brioa  1641  i  Saint-V^rani  bez.  Schreib- 
zeug. Nach  Jal,  Dict  crit..  1872  p.  284.  starb 
am  2.  1.  16B0  in  Paris,  76  Jahre  alt.  ein  Edme 
Briot  „marchand  neider*,  Tidkidil  der 
Obtge. 

Gas.  dm  BwArte  XIX  146.  Jaennicke, 
Gfoadr.  dl  KcrasL,  1879  p.  373,  553  u.  Marken- 
'vef  a.  No  546, 

Brionz,  Lionel,  Landschaftsmaler  in  Pa- 
ris, geb.  in  Angers,  Schüler  von  Daubigny, 
stellte  zwischen  1864  und  l^^SR  wiederholt  im 
Salon  meist  durch  alte  malerische  Rainen  be- 
IdMe  Lettdeetelten  mm:  SddoB  Chmipioci  in 


Anjou  (S.  teaSix  Sddoa  Cüseoa  b  d.  Br«* 

tagne  (S.  1888).  —  Ein  Henri  Liond  B.  aus 
Angers,  wohl  Bruder  des  Obigen,  stellte  1874 
und  1870  zwei  Porträt^  1860  «iK  LaodMiMtt 
im  Pariser  Sakm  aus. 

B  cl  I  ier-AnTffuy,  IHeL  fin.,  Si^l.  — 
Kat.  d.  Salon.  H.  V. 

Brionie,  französ.  Architekt,  entwarf  1770 
den  Hochaltar  der  Kirche  St  Sauvcar  in 
Caen.   

Man.  4L  See.  d.  B.nAiti  JOOS,  1866  p.  118. 

R.  C. 

Briqnet,  Nocl,  Bildkeaer,  seit  dem  16.  9. 
1668  Mitglied  der  Pariser  Academie  de  St 
Luc;  lieferte  1670—1606  zahlreiche  dekora- 
tive Arbeiten  (hauptsächlich  Boisericn)  fSr 
dae  ScbloB  n.  für  die  Kirchen  von  VersaiUci^ 
für  die  Kirche  von  St.  Cyr,  für  die  Schlöaear 
von  Fontainebleau,  St.  Germain-en-Laye, 
Marly,  Choisy  u.  Meudon  u.  für  das  Colligc 
de«  Qnatre  Nationib  lür  die  Kunzinerkircbe 
der  Phte  Venid6aie  n.  fOr  du  Invaliden- 
kirche.  In  der  Notre  Dame-Kirche  zu  Ver- 
sailles wird  ihm  u.  seinem  Mitarbeiter  PhiL 
CafAeri  die  ans  der  Gründungszeit  der  Kirche 
(1034)  stammende  Kanzel  sageschrieben. 

Lami.  Dict  des  scolpt  etc.  soos  Lonis  XIV 
(1904).  —  Richessea  d'Art  Paria,  Mooum.  CIt. 
I  4;  Province,  Monum.  Relig.  I  153.     .S.  Lami, 

BiiqiMTills,  Jean  (Jacques),  errichtete  1748 
eine  Fayencefabrik  in  La  Rochelle.  Ein  mit 
J.  B.  bezeichnetes  Stück  im  Museum  XU 
Sivres,  andere  in  der  Sammlung  Poterlet  in 
Epemay. 

Jaennicke,    Grundr.    d.    Keramik,  1879 

p.  543.  R.  C. 

BiiabelC  (Briesbalg),  Joseph»  bclg.  BOd- 
haner,  f  ITM;  von  ihm  zwei  Kinder  m  llar> 

mor  fan  Salon  zu  Gent  1796  ausgestellt 

Karcha  1,  La  Sculpt  etc.  Beiges,  1895 
p.  625.  R.  C. 

BäscUe,  Emil,  Maler,  Radierer  u.  Zeich- 
oer, geb.  am  0.  Ül  IBM  »i  Offenburg  i.  B., 
war  ursprünglich  m  einem  Gewerbe  be- 
stimmt lernte  1600—1608  bei  ehwm  (Mfen- 
burger  Glasmaler  (Stritt).  Vom  Herbst  1001 
bis  Frühjahr  1904  bei  Prof.  Schlabitz,  Berlin, 
von  da  an  bis  Oktober  1906  Akademie  Berlin, 
1005—07  Alcademie  München  bei  Prof.  K. 
R«VP-  1007  eelhttindig  in  SinJharK.  1606 
bis  1909  in  der  Radierklasse  von  Prof.  P. 
Halm  und  Gröber  (Akt)  München.  Vom 
Frühjahr  1909  ab  selbständig  in  Str.'ißhurg. 
Von  starkem  Einfluß  auf  B.S  Entwicklung 
waren  J.  Vermcer  y.  Ddft,  Rembrandt  spüer 
Manet.  C^zanne,  Hodlcr  und  die  Japaner.  — 
Von  seinen  Bildern  in  Ol  und  Pastell  sind  zu 
nennen:  Schwarzwaldland.schaft  1906  (Ba- 
ginski,  Straßburg),  Morgensonne,  1906,  Das 
Tuch,  Der  kleine  Moritz,  Madee  (1907), 
Fächer'!,  Die  Kerze,  Weidenbaum  am  Bach 
(Bcringer,  Mannheim),  Der  Krug,  Fächer  II 
(1908),  Blick  aus  dem  Fenster,  Puppe,  Ein- 
machtöpfe, Die  Muschel,  Die  Widmung»  Alte 
Weiden  (1606.  Mosenm  Mct^/ABer  Wdden- 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


MOCk,  Ansicht  «iner  Fabrik  (.Dr.  Blum,  Mana- 
bcim),  Drama,  Die  Erinnerung,  1910.  —  Die 
«fichtigsten  Radierungen  sind:  Alte  Frau 
(UMS),  Der  Wanderer,  Im  Rhdnwald,  Die 
letzte  Fahrt  (1909),  Spiel  um  den  Rock  (1910) ; 
Ausstellungsplakat  f.  k^^tgew.  Mctallarbeiten 
(19101.  —  Das  gemalte  Werk  B.s  zeigt  bei 
•elbständiger  Entwicklung  und  Naturanschau- 
mg  eine  feine  nuüerische  Kultur  and  eine 
sichere  Technik.  In  den  Radierungen  geht 
B.  sehr  glücklich  auf  Helldunkelwirkungen 
von  groBer  Fdabeit  bei  aUcr  Bwliiiiiirtlitit 
der  Form  aas. 

Priv.  Mittivi  «•  bt  dar  MtlMr  «.  Badencr 
Kst-Attsst.  Btringtr. 

WaOllB,  Kapferstecher,  um  1825  in  Paris 
tittig;  BiHi  kennt  von  ihm  ciae  A4aatiiitiadie> 
mag  null  Wright :  „La  pritee  dn  Mir". 

L  e  B  1  a  n  c,  Manuel  I  582. 

Bha£,  Cürnclis,  s.  Brisi. 

Brisebaire,  Robert,  Bildhauer,  arbeitete 
1B09  an  den  Wappenakolptaren  des  Kaminei 
in  groflen  Saale  dea  SddoaNa  sn  GbamMry 
(Savoyen). 

Lami,  Dict  des  aculpt  fnm«.  (1898). 

5.  LamL 

Biiaebotux    (Biesebout    etc.),  Nicolas 

(Clay),  Goldschmied,  in  Lille  1354-52  titig. 
1867 — 70  restaurierte  er  einen  St.  Macaire  u. 
eine  Madonna  mit  Kind  in  Gold  und  Elfen- 
bein für  die  Kirche  St.  Pierre,  bis  1882  war 
er  an  den  silbernen  Einbänden  für  die  Kirche 
Notre  Dame  beschäftigt  und  restaurierte  für 
die  gleiche  Kirche  einen  St  Donatien  u.  einen 
St.  Macaire. 

Dchaianea,  Hiatdre  de  l'ait  (1886)  p.  17S. 
Vn,  Ut;  DocDSMats  II  N.  1060.  IL  C. 

Brlaetottt,  Guillaume,  Glasmaler  von 
Troyes,  um  1868—1878,  lieferte  Glasmalereien 
u.  a.  für  das  dritte  Fenster  und  die  Po^t  de, 
Nordportals  der  Kathedrale.  1878  verließ  er 
Troyes.  —  Sein  Sohn  Guyot  B.  war  ebenfalls 
GUsmaler;  er  lieferte  1388/84  Glasmalereien 
für  Saint-Urbain,  1888/89,  1891—08  und  1408 
sjlclie  für  die  Kathedrale;  von  letzteren  hat 
sjch  eine  Scheibe  mit  den  4  Evangelisten  in  4 
Rosen  am  Portal  des  nördl.  Querschif!c3  er- 
halten. —  Ein  J«an  B.,  Glasmaler  von  Trofsa 
um  1419—86,  lieferte  1^/21,  gemeinsam  mit 
Je.in  Blänc-Mantel,  Glasmalereien  in  die  dm* 
pelle  'le  la  Conception  der  Kathedrale. 

Ncuv  arch  de  Tart  fran<;.,  3«  scr  ,  III  (1887), 
».  Reg.  —  A  s  s  1  e  r,  Les  ans  et  leg  art.  etc.,  1876 
I  14,  IK,  19.  E.  Levy,  Hist.  de  la  peint.  «. 
vexT«,  Brüssel  1860.  —  De  Laborde,  Let  ducs 
de  Boargogne  III  7359,  7382.  H.  V. 

Mmau,  Charles  Eticnne^  Arcbttdct, 
veb.  In  Bamne-lea-DanNS  (Frandie-Goaiti) 

1660,  t  am  20.  9.  1764.  Im  Quartier  Mont- 
martre, Paris,  baute  er  das  Palais  des  General- 
steuerpächters d'Augny,  hat  sich  aber  haupt- 
sichlich  ^jüj^tew'etiter^ditf^ 

Vorlagen  für  Außen-  u.  Innen architektur- 
achmuck  bekannt  gemacht.  Es  sind  die  zwei- 

«9 


bändigen  Werke:  Architecture  moderne  M 
l'Art  de  bien  bätir  etc.  Paris  1728!,  2.  Aasg. 
1764;  iemer  L'Art  de  bätir  des  aoaisaos  de 
csmpagne  «•&  Faiia  1748  nnd  das  einbindig« 
Werk :  Traiti  da  BflSa  cssentiel  dans  les  art3 
etc.  Paris  175B;  eine  spitere  Ausg.  Paris  An 
V  d.  L  Republ. 
G  a  i  1  m  a  r  d,  Lea  maitret  omema&istea  p.  Ul. 

—  Nou».  Arch.  de  l'art  fran?.  XII  (1885)  p.  M. 

—  F.  Schumann,  Barock  tind  Rokolü).  — 
G  u  r  I  i  1 1,  Ge*ch.  d.  Barockstils  in  Deutschlaad 
p.  43«,  471 ,  in  Eaglaad  p.  155.  S47.  270.  ** 

BtiaighaU«,  Carlos  s.  Bmmi 
BdalsBVt  s.  BnuouMtm 
Bdü%  Une,  Pariser  MiniatonBalsfin.  die 
in  der  Liste  der  „Prfaents  du  Roi"  1769—61 
vorkommt  und  in  dieser  Zeit  wenigstens  12 
Bikinisse  Louis'  XV.  malte,  deren  jedes  ihr 
mit  900  liv.  bexaUt  woide.  Man  kennt  kdn« 
erhaltene  Arbeit  Ton  ihr. 

Maaa-Saneitr,  Um  d.  Callset.  UM 
p.  4M.  H.  V. 

Briaoae,  Giov.  Batt,  s.  Bistom. 
Btispot,  Henri,  Maler  in  Paris,  geb.  am 
S,  7.  1848  in  Beauvais  (Oise).  beschäftigte 
•idl  neiat  nit  Dckorationanialerei,  stellte 
dann  1889,  ifflO  tmd  1878  Stilleben  im  Salon 
atis.  Erst  1876  wandte  er  sich  der  (Jenre- 
malerd  zu.  Unter  seinen  höchst  populären 
und  allgemein  sehr  geschätzten  Arbeiten  die- 
-aar  Ait  aeian  arwihnt:  Chantres  au  Lutrin; 
DooiMvr  d'aa«  Mnite:  En  provinoe;  Le  boo 
bourgeois;  Noce  surprise  par  l'orage ;  J  e  d^ 
part  pour  la  mairie;  Barbier  de  viilage;  La 
bouteille  de  Champagne;  La  demande  an  OB** 
liste;  Le  bülct  da  loBcnMat;  Lea  comieea 
(nadi  dem  GnstaTe  Fteabertediea  Somaa 

Mbm  Bovary)  ;  Richelieu  et  ses  chats;  Lea 
quais  ä  Paris;  Au  Parc  Monceau;  Le  repas 
de  bapteme;  Echec  et  mat  usw.  Werke  von 
ihm  bewahren  die  Museen  an  Dime^  l^^nal, 
RiMcab  AbbcfiDa^  GaNfW»  Batttfäu. 

Martin^  Mea  fehMiea  et  seaStTlMP-  —  Gaa. 
d.  hyart%  TMde  alph.  —  gstilafs  des  Sah». 

Brlsquet,  Pedro,  s.  Bisqturt,  Antonio. 
Biiaaard,  Gustave,  Landschaftsmaler  in 
Paris,  geb.  in  Bomqr-sar-Loire.  Schüler  von 
L.  Loir,  stellte  zwischen  1877  and  1898  fsst 
anjihflidi  im  SakWp  oacist  AmidMeft  mm  dem 
SeinoiCMiet  odar  der  Unflagiod  von  Paris 

aus. 

Belli  er- AvTrayv  IMct  fltet  Sappl.  — 

Kat  d.  Salon.  H.  V. 

Briasart,  P(ierre),  fransfia.  Kopferat  der  8. 
Hälfte  dea  17.  Jalirli.  in  Paris»  von  dem  man 
n.  a.  eine  Pol^  von  88  Bl.:  Le  Sacrifioe  de  la 

Messe  sowie  einige  Architektur- Ansichten 
(Schlofl  Vincennes  —  Abtei  Citeaux)  u.  einen 
Stadtplan  von  Paris  kennt  Auch  stach  er  eine 
Ansicht  des  Reiterbildsissea  Heinrichs  IV.  auf 
der  Plaee  da  Pont  neof. 

L  r  B  !  a  n  c,  Manuel  I.  M,  V, 

Biiascikau,  s.  ßrastamw. 


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Bmlle.  MflÜlniialer  te  Parii. 

Schttler  von  Bonnat  u.  Yvon,  stellte  rwischen 
1870 — 1^  im  Salon  Manöver-  und  Schlach- 
tmbilder  aus  dem  deutsch-französ.  Kriege  aus. 
B•Ili«r•AaTr•J^  Dkt.  gte.  Sut>pl.  — 
K  6M.  —  bt  d.  Sdoo  1070-90. 

H.  V. 

tt,  Jean  u  Jacques,  Bildhauer  in 
Tragpes,  arbeheten  1606  an  dea  Choradmaken 
der  Kirche  Sie  Madeldne  und  1618  an  den 
Stadttoren  St  Jacques  und  Comporte. 

Baach«],  Dict  d.  Archit  fna«.  —  B£- 
r  a  r  d,  Dict.  biogr.  —  Lftsl,  Okt.  d.  aadB«.  d. 

moyen  ige  189S.  77.  C. 

Brisaet,  Pierre,  Werkmeister,  gcb  zu 
Amiens,  war  1600  maitre  macon  an  der  Bene- 
diktinerabtei von  Saint- Josse- sur-Mer  (Pas  de 
Calaia).  Er  führte  daselbst  das  QnerachiS. 
den  Altarraum  und  die  Kapelle  de«  U.  Jodo- 
cus  aus,  deckte  das  Schiff  des  12.  Jahrh.  mit 
Gewölben  ein  und  vollendete  diese  Arbeiten 
mos,  wie  eine  Inschrift  am  Gcwölbe-SchluB- 
«leni  beaagti;  1600  wurde  «r  mit  anderen 
Ifetitcrn  mdi  Saint'>Oncr  bemfen,  mn  den 
Turm  der  Notre  Dame-Kirche  auf  seioca  InMI- 
liehen  Zustand  hin  zu  untersuchen. 

Die  Altarkirche  des  hl.  Jodocus  wurde  im 
17.  Jahrh.  aeratdrt  und  im  19.  Jahrh.  nieder- 
gerissen, aber  ans  Zeichnungen  und  Betdirei- 
bungen  geht  hervor,  dafi  der  Bau  Brissets 
dem  Flambojantstil  angehörte  und  einer  ge-' 
wissen  Vornehmheit  nicht  entbehrte.  Man 
kann  B.  den  Clior  der  nodi  beetehcitdea  Pa- 
rodiiandrclie  xn  Saint>J(»ie<«iiiwlIcr  m» 
weisen,  der  in  demselben  Stile  mit  cjaifen 
Renaissanccdttaiis  erbaut  ist. 

D.  Robert  Wy«rt,  Hirt.  Saacti  Jodod, 
Eibl.  Nat.  de  Pari«.  Ms.  lat  128N  (1674).  — 
C.  E  n  I  a  r  t,  L'architectore  romane  dani  la  re- 
gion  picarde  (1895)  p.  150.  —  Alex.  Her- 
rn a  n  d,  Epoquea  de  construction  de  N.  D.  de 
St.-Omcr,  1859.  —  L.  De*champ«  de  Pa», 
L'dgllse  Notre  Dame  de  Saint-Omer.    C.  Emlart. 

Briaaet,  Pierre  Nicolas,  Maler  in 
Paris,  geb.  daselbst  am  18.  8.  1810,  t 
28.  8.  1800.  Schüler  von  Pkot  tmd  Cooder 
mid  der  Beate  d.  B.-erta,  erranf  er  1M0  den 
großen  Preis  mit  dem  Gemälde :  Caius  Grac- 
chus, vom  Senat  gerufen,  zieht  nach  Rom. 
Seit  1847  stellte  er  im  Sak>n  eine  Folge  von 
Kompoeitionen  baivteidilich  rcligiöecn  In- 
halte t)u,  die  TOB  cinffiH  tfldittpD,  braven 
Tal<»nte  zeugten,  dessen  Ti-mperamentlosig- 
keit  sich  niemals  zu  emeni  Schwünge  der 
Begeisterung  erlinl). 

B  e  11  1  c  r  -  .\  u  V  r  a  y,  Dict.  gin.  I  u.  Sappl. 
—  Chron.  d.  arts,  1890  p.  127.  —  Imr.  t<a,  d. 
Rieb,  d'art,  Paris,  Mon.  rel.  I,  II,  III.  (htroy. 

BriaMm,  Paul,  Maler,  Meister  der  St  La- 
kaigUde  za  Aoiweipcn  1616—88. 

Beabenta-Lerina,  UncrcB  I  44».  B14, 
m,  WS.  SU.  578. 

BViaaonwii  (Bressonnaz),  Jacquesde,  Er- 
bauer des  Hotel  de  Vttle  de  la  Palud  eu 
Lausanne  14ÖB— 68. 

Bma,  Scbweia.  KMkries.  1903.  JL  C. 


Jeen,  Ho1d>adhraer  in  IVo* 

ye.s,  wo  er  If50t5— 1521  für  die  Kirche  St.  Jean 
u.  St.  Pantaleon  verschiedene  Boiserien  und 
für  Ste  Madeleine  eine  Kanzel  lieferte. 
Lami,  Dict  des  sculpt.  fran«.  (1S98). 

5.  Lami, 

Briaeat  «•  Wuvim  Filix  Saturain^ 
frauS«.  Maler,  geb.  tn  V^ron  (Yonne)  tm 

7.  6.  1818,  t  im  Juli  1892  in  Versailles.  Schü- 
ler der  Ecole  d.  B.-Arts  und  von  Leon  Cog- 
niet,  stellte  im  Salon  seit  1840  breit  hin- 
gestricbeiM;»  acUkhte  Landecfaaften  aus»  die 
aidi  in  der  ftrbe  der  grSBten  Zaraddialtung 
befleiBigten.  Vor  landschaftlichen  Hinter- 
gründen, die  der  Künstler  den  malerischen, 
meist  bewaldeten  Gegenden  des  Herzogtum* 
Berry,  der  Touraine,  haupkaäcMich  aber  der 
XJa^egend  von  CoopUgne  «id  Fontaiaebtem 
entnahm,  lieB  Brissot  mit  Vorliebe  im  ganzen 
wie  im  einzelnen  gut  beobachtete  Hammel- 
herden WC  I  n 

Außer  semen  Radierungen  und  seinem  litho- 
graphischen Album,  das  die  Hauptpunkte  des 
Waldes  von  Compiigne  darstellt,  seien  fol- 
gende Gemälde  von  ihm  genannt :  Rückkehr 
aus  dem  Walde ;  Gespann  in  Agcn  (S.  18ß9)  ; 
Hammelherde  in  den  Pyrenäen  (S.  1883); 
Schwemme  in  Spanien,  Aquarelle  (S.  1870); 
Hammel  auf  der  Weide  (S.  1882) ;  Einaame 
Sdiiferd  (S.  1888).  Das  Museum  zu  Mar- 
seille besitzt  von  ihm:  Aus  der  Umgegend 
von  Granvtlle ;  das  Mus.  zu  Boulogne-sur- 
Mer:  Hammel  im  Freien;  Mus.  zu  Char* 
tre»;  BiMnia  des  GroAvaten  des  Künstlers, 
det  17BB  enfhavpteten  berfihraten  Girondisten 
Brissot  de  Warville 

Beliier-. A.uvray,  Dict  gen.  I  u,  Suppl.  — 
Chron.  d.  arts,  1892  p.  207.  —  Gaz.  rl  b.-arts. 
Table  «Iph.  I— X  V.  —  M  i  r  e  u  r.  Dict  de»  vcntes 
dart  I  (1901).  Cetroy. 

Böia/,  Michel  d^  Architekt  von  Brüssel, 
nadi  döi»  PUnen  1781  der  Neubau  der 

Kirche  Saint-Pierre  zu  Douai  errichtet  wurde 

S  c  h  a  7  e  s,  Hist  de  l'arcbit.  cn  Bcigique, 
Brüssel  1853.  H.  V. 

Bristol,  Augustus  John  Hervey, 
Earl  of,  geb.  1724,  f  1779,  Dileltant,  vor 
dem  das  Brit.  Mus.  in  London  2  aquarellierte 
Federzeichnungen:  Hafenbild  u.  Flotten  vor 
dem  Gefecht  bewahrt.  Sein  Porträt  von  J. 
Reynolds  Hand  befindet  sich  in  Wilton  Hotise. 

U  B  i  n  y  o  n,  Cat  of  drawings  etc.,  ISüH  T. 

Bristol,  John  Bunyan,  amerik.  Mater, 
geb.  am  14.  4.  1828  (nach  den  Akten  der  Nat 
AcadJ  in  HiUadik^  N.  Y.  Ohne  bei  bedeo- 
tenderen  Lelirem  m  die  Sdnile  gegangen  xn 
sein,  gehörte  er  zu  den  hervorragendsten 
Landschaftsmalern  der  sogenannten  Hudson- 
River  School.  Ihm  hat  nur  das  heimische 
Amerika  die  Vorwürfe  geliefert,  und  diese  bat 
er  mit  seltener  Treue  und  Liebe  gemalt. 
Dabei  verfügt  er  über  große  technische  Fertig- 
keit und  ein  schönes  Kolorit.  1859  reiste  er 
mcb  Floridn  und  atelHe  dami  die 


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Biiitow  ~  Bfftio 


•merik.  tropischen  Bilder  aus.  Obgleich  er 
so  lange  in  die  moderne  Periode,  die  mit 
der  Weltausstellung  in  PhiUdelphia  1876  be- 
giiMil;  hineingelebt  hat,  ist  er  doch  den  Tep- 
denzen  der  früheren  Periode  treu  geblieben, 
und  malt  heute  noch  Bilder  im  Sinne  von  Ken- 
•ett  tmd  Durand. 

The  Art  Journal,  1879  p.  110,  III.  —  Cle- 
Bi  e  ii  l  a  ii  d  H  u  1 1  o  n,  Art.  of  the  19.  Cent.  1893, 
Ith  am,  Araeric  Paintiog,  1905  p.  i-MO, 

Edmund  von  Mach, 

Bdetow,  Edmund,  engl  Maler,  geb.  1787 
in  ^on,  t  ebenda  am  19.  9.  ISW;  tätig  in 
Etoo  und  in*Windaor,  wo  er  vom  Duke  of 
Qarence  (spiter  König  William  IV.)  und 
anderen  hervorragenden  Persönlichkeiten  pro- 
tegiert wurde  und  verschiedene  Gemälde  für 
die  Schlofigalerie  lieferte.  Er  malte  mit  Vor- 
liebe Tierstäcke,  die  Landseers  besondere  An- 
erkennong  fanden,  sowie  auch  ländliche  Genre- 
bilder, Landschaftsansichten  aus  der  Um- 
gegend voo  Windsor  und  Eton  und  Bildnisse 
von  SpOfttleaten,  mit  denen  er  1809—20  die 
Awfrfim^P»  j  ,^yf|^^^nm>f  ]^  AcedfiBjr  und 
der  Bf&  betitntMB  tcedtadcte.  Dm  Pronn* 
zialmuseom  zu  Hannover  besitzt  von  ihm  ein 
Pferdestall-Interieur  voo  1818  (Kat.  1891. 
Neuere  Meieter  N.  SQ.  Mit  der  Sammlung 
Ch.  Sedelmcsrcr  km  von  ihm  cm  «Interiear 
de  Fcm^  1907  i»  Flwie  tnr  Versteigerung. 

Tbe  Act  iMML  Uft  ».  m  -  L'Art  Ult 
B.  84«  —  RedgraTe  n.  Bryan,  Diet  — 
Cr  8  V  et,  R-  Acad.  1904;  Brit  Instit.  1908.  • 

BdavUle^  H  u  g  u  e  s,  Kunstschlosser,  Paris, 
um  Iflflik  Von  ihm:  Diverses  Pieces  de  Ser- 
imiesi  bwnWH  pts  Hogoes  BrisriUe  ...  Et 
grures  per  Jean  Bertin.  Paris.  Mit  Tit  u. 
Widmoi«  17  B1.  (SchloBbeschläge). 

Galltsard,  Maltres  oraeman.,  1881  p.  93.  — 
Ad.  Bräning^  Die  ScfeadedikM  (Monogr.  d; 
Kstgew.  III).  W. 

BritHn^  GioT.  B«tt,  a  Birtom  n.  fotf- 

Bdehaodos»  Abt  des  KkMters  Ely  (Cam- 
bridge), wurde  981  ermordet.  Er  lieferte 
mehrere  bedeutende  Goldschmiedearbeiten, 
darunter  4  Madomwutataen,  fBr  die  XirdM 
aetnca  KiMteca. 

Texi er,  tMet  d*or««r..  Paris  1B8V.     It.  V. 

Blito,  Jose  de,  portug.  Maler  der  Gegen- 
wart, Prof.  an  der  Acad.  das  beilas  artcs  in 
Porto,  geb.  zu  Sta.  Marta  de  Vianna  do  Ca- 
steUo^  besadite  am  1880  die  oben  genannte 
Kunstsclnile  in  Porto,  ging  spiter  mit  riner 
Ideinen  Pension  des  Königs  D.  Fernando  nach 
Paris,  wo  er  schon  1888  in  den  Salons  aus- 
•Idite;.  Nach  sehr  schweren  Jugendjahren 
errang  er  dort  raacfae  Erfolge;  aetn  Gebiet 
war  anflbglidi  das  der  lifotor.  Tendenz- 
maierei:  „Martyre  du  fanatisnfte"  ;  ,.la  fable  et 
la  verit^",  ..La  vague"  fanden  viel  Beifall. 
Spiter  Iwt  er  nch  der  Sittenmalerei  mehr  zu- 
gewendet n.  auch  das  Porträt  g^fkgt.  Oben 
genannte  Bilder,  oekat  einem  Portrit  des 


Grafen  de  L.  waren  in  Paris  1900  auagestellt, 
auf  der  internationalen  Kunstausst.  in  Berlin 
1896:  „Diana",  —  „Bikinis  des  Grafen  de 
Caparica",  —  „Mädchen  mit  Katzen"  (Pa- 
stell). •—  Seine  Sittenbilder  „Oü  es-tu,  Lili" 
(bretonisch),  —  JLa  bonne  mcnagire"  sind 
von  großer  Feinheit  in  Farbe  und  Empfin- 
dung, sein  Bildnis  de?  Herrn  Anselmo  da 
Sousa  Botelho  (Villa  Real)  an  die  besten 
neueren  Eqgünder  anklingend. 

Partanl  artiitieo,  1005  p.  VM. «  Ort,  das 
loas  in  Taris.  1888-189«.  A.  HmfU 

Britwi-Rivitoe.  s.  Riviire. 

Britseels,  Jean,  Stadtmaler  in  Löwen,  lie- 
ferte 1606  für  die  Kircbe  zu  Wcsemael  eine 
Kreuzigung  OniML 

Piaehart:  AsdL  d.  arta  de.  (UM-W  U 
ttS.  —  Van  Byen.  Loitvain  p.  4M.       Jr.  V, 

Britselins,  Ant.,  fläm.  Maler,  der  die  Zeich- 
nungen lieferte  für  das  1668  erschienene,  sel- 
tene Werk:  G^^ogie  des  Ducs  de  Braban^ 
avec  leura  portiaits  etc,  Brax.  1668  avec  lig»> 
res  desainfaa  per  Aat  BritaeUns.  gravte  par 
Jean  Troyen. 

K  r  B  m  m,  Levens  en  Werken,  1857,  I  183.  — 
B!ogr.  nat.  b^lg.  H.  V. 

Brittan,  John,  Porzellankünstler  in  Bristol, 
wo  er  in  der  1768  von  Rieh.  Champion  ge- 
gründetn  Manufaktur  ato  Werkfährer  titig 
war.  gteicli  desaen  ipitercm  Kompagnon  W. 
Cookworthy  jedoch  vorher  schon  für  eine 
andere,  jetzt  nicht  mehr  bestimmbare  Manu- 
faktur gearbeitet  haben  muB  laut  Datierung 
zweier  bei  seinen  Nachkommen  crltaltcn  ge- 
bliebenen signierten  St&te  mit  Bianmaierei 
im  chinesischen  Stil:  eines  Tellers  von  17BS 
mit  konventioneller  Landschaft  und  einer 
Schijsscl  von  1762  mit  dem  Wappenemblem 
der  Schmiede  und  den  Namenainitialen  aetnea 
Bruders»  dm  Brisloler  EiaanhinOers  Fraada 
Brittan 

M.  L.  S  o  1  o  n,  A  brief  HIst  ol  cid  Engl.  Por- 
ceUin  (1903)  p.  179  * 

Britten,  William  Edward  Frank, 
engl.  Maler,  der  1884—1888  figürlich-dekora- 
tive Malereien  in  der  Londoner  Roy.  Acad. 
ausstellte.  Eines  seiner  Hauptwerke  ist  die 
Flucht  Helenas  für  Wyfold  Court  (1881). 

GVavei,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905.  —  Cyclop. 
of  paint.  etc..  1888  I  TIm  Aft  Joonul  1883. 
p.  M«  (Abb.),  Text  p.  248.  H.  V. 

Britto^  Giovanni,  deutscher  Holadmet- 
der,  der  um  IfiCO  in  Venedig  titig  war.  Ein 
Bildnis  Hibns  in  Rdhachnitt  (Paaaavant. 
P.-Gr ,  I  150  u.  VI,  244  n  108a,  Jahrb.  d.  kgl. 
preuß.  Kstsl.:  1907  p.  47  f.  m.  Abb.,  Exem- 
plare in  Berlin,  Amsterdam  und  im  British 
Mus.)  bat  er:  „In  Venetia  per  Giovanni  Britto 
latagliatore^  betefchnet  Pleiro  Aretino  be- 
antwortet die  über.iendung  dieses  Bildnisses 
mit  einem  freundlichen  „AI  Todesco,  che  in- 
tl^ia"  adressierten  Briefe  vom  Juli  1660,  in 
dem  er  den  Künstler  »Mastro  Giovauni"  an- 
redet und  ihm  ein,  offenbar  als  Unterscfcrift 


Ittr  dn  Bfldnis  beftimmtet  Sonett  auf  Tizian 
zustellt.  B.  ist  Gehilfe  des  bekannten  Druckers 
u.  Holzschneiders  Francesco  Marcolini  ge- 
wesen und  hat  ein  mit  der  Bezeichnung  „In 
Vinezia  per  Gtovanni  Britto  intagliatore.  1548* 
versebenes,  aber,  wie  das  Druckerzetchen  be- 
weist, in  Marcolinis  Verlage  eracfaitnciMa 
Werk :  „I^  congiaratione  de*  Ghetdrest  cootro 
la  citta  danvcrsa  da  Giovanni  Servilto  .." 
gedruckt  und  mit  Holzschnitten  ausgestattet. 
Segelken  (Naumanns  Archiv  f.  d.  zeicfan.  KMi^ 
IX  [IMSi  4M)  scbRibt  B,  noch  dnige 
dere,  mit  G.  B.  oder  B  «nf  cinm  Wfiifd 
signierte  Holzschnitte  zu  und  identifiziert  ihn, 
beides  ohne  hinreichende  Gründe,  mit  dem  be- 
kannten Kupferstecher  der  Marcantonschule, 
der  aidi  einet  ihidicben  Zeichen»  bedient  hat. 
(Bvttch.  P.-Gr.,  XV  181.)  p.  k. 

Biition,  John  (F.  S.  A.),  Architekturzeich- 
ner  und  Scbriftatdkr,  geb.  am  7.  7.  1771  in 
Kingitaa  St  llicbul  bei  ChippentMin  (Wik- 

shire),  f  am  1.  1.  1887  in  London ;  war  in  sei- 
ner Jugend  zunächst  in  verschiedenen  prakti- 
schen Berufen  tätig,  kam  1799  als  Rezitator 
m  Chipmaoe  Tbealer  in  Panloa  Street  (Hqr> 
uisnccf /  Zu  uuuuuu  hdq  wujue  sduicsncn 
durch  sein«!  Freund  Edw.  Wedlake  Brayfcy 
(s.  d)  auf  die  Verwertung  seiner  künstleri- 
schen und  schriftstellerischen  Begabung  hin- 
gelenkt. So  veröffentlichte  er  mit  jenem  ge- 
meinsam die  topographischen  Werke  „Beautiea 
of  WÜtshire"  (8  Bde,  1801-1826)  und  „Bt«u- 
ties  of  all  the  other  Counties  of  England  and 
Wales"  (26  Bde.  1801—1818).  Außerdem  ver- 
öffentlichte er  u.  a.  1808  einen  „Catalogue  Rai- 
•onni  of  Pictures  belonging  to  the  Marquis  of 
Stafford  in  the  Gallery  at  Cleveland  House". 
~  1810  die  „Topograph ical  and  Historical  De- 
acrjptiMi"  von  Cornwall  u.  die  von  Cumber- 
laad  mit  der  Isle  of  Man,  —  1812  das  Werk 
„Ftae  Ansof  the  Engliili  Sdiool",  —  1829  ein 
,i>ictk>nii7  of  AicliitiBCtiii«  cic  oi  the  Middle 
Ages",  -~  cndfich  1860  eeine  AnlolriaKrapIde. 
Die  Ausstellungen  der  Londoner  R.  Academy 
beschickte  er  1799—1819  mit  zahlreichen  eng- 
fittben  Architdcturveduteo.  Das  British  Mu- 
beahit  voo  ihm  d  «oicfaer  Arefaitcktur- 
ane  Landoa  «id  TnAaeAmy  in  aqua- 
rellierter bezw.  getuschter  Federzeichnung. 
Sein  1846  von  John  Wood  gcnaltct  Bikinis 
wurde  in  die  LoodoDer  Hat  FMnit  GtSktj 
aufgenommen. 

JobA  Britto»*»  Aiitobiogtashy  (London 
Vm^  S  BdO,     IL  Db  Wyat^jMBf  Mot  of 

XHT  p.  «a  (NeknL).  —  IMvem  Cit  of 
«■  Alt  (ISW)  1  lTC-in.-Rodf  rav«. 
Dict  (1878)  p.  04.  -  Binyo«,  Grt.  «f  Dfaw^ 
fagi  kr  Brit  Art.  la  ^  Brit  Mos.  (1888)  1 14t. 

—  GravoiL  R.  Aead.  BxhMtors  (1905)  I  888. 

—  Diet  vf  Hat  Biegnvbr  (1909)  II  12S8. 

M.  W.  Brockwll. 

Brits,  Wenzel,  Maler,  geb.  in  Prag  1680. 
bildete  sich  in  Italien  weiter  aus,  kdvte  dam 


in  seine  Vaterstadt  solrficl^  wo  er  als  tüchtiger 

Historienmaler  geschätzt  wurde.  Bekannt 
sind  von  ihm  d.  b.  Franz  Borgias  und  die  h. 
Barbara,  welche  er  für  die  St  Niklnskirchc  in 
Prag-Klcinseite  schuf.  Auflcrdem  malte  er 
noch  Landschaften,  die  jedoch  weniger  Bei« 
fall  landen.  Er  starb  am  1740  in  München, 
HO  er  adoe  letiten  Ldieiis jähre  zubrachte. 

Neu«  BibL  der  sefa&n.  Wim.  u.  freyen  Künste 
XX.  1776,  149.  —  Dlabaes,  Katierlex.  I  m. 
-Otto.  Slovn.  n&ue.  lU  fU,       B.  Bteftaf . 

Biinlow,  s.  Brüloff. 

Brivio,  Luigi,  Bildhauer  in  Mailand,  wo 
er  namentlich  durch  seine  Arbeiten  für  die 
Sfmplon-AusMdlung  1906  (Monumentalbnm- 
nen  u.  4  Victorien  am  Trumphpoftale)  rfihm** 
lieh  bekannt  wurde. 

Emporio  Pittoreoco  1686  I  1S5.  —  Illa- 
•tnz.  Ital.  1S84  III  235;  190«  II  384.  —  Natnia 
ed  Arte  1905—«  I  «54.  —  Milaao  •  rB^wsia. 
Intemaz.  Seapiooe  190«  p.  4«  {.  R. 

Biiz  (Brixius),  Jean,  Maler.  1468  Frei- 
meister der  Lukasgilde  zu  Antwerpen.  —  Ein 
Gilbtrt  B.,  Maler  von  Antwerpen,  wird  1088 
in  Rom  erwähnt. 

Ronbouts-Lerins,  Liggercn  I  12.  — 
Bertolotti.  Art  bdgi  cteTuM  P-      H.  V. 

Vtit,  R.,  engl.  Haler,  der  1806  «ten  Tod 
Julius  Caeaar»  in  der  Londoner  Sioy.  Acid. 

ausstellte. 

G  r  a  V  c  f,  Roy.  Acad.  Exhib..  1906.        H.  V. 
Brlzia,  s.  damit  sowie  roit  Brescia  u.  Brixen 
Verb.  Vornamen. 
BriTlainia  (Brixicnsis),  a.  BrMctano  il  damit 

VCl1>.  ^OrWMMII. 

Brixard  (eigentl.  Britard),  Jean-Baptiste, 
franz.  Zeichner  und  Schauspieler,  geb.  m  Or- 
leans am  7.  4.  1721,  f  in  Paris  am  80.  1.  1791, 
Schäler  voo  Carle  Vanioo.  Das  Mn^  in  Or« 
Kam  bewahrt  tqo  Ihm  ein  Bildnis  Ph.  de 
Champaignes  (Federzeichn.),  die  BibUotME  in 
Besan^on  eine  Aktstudie  (Rotstift). 

B  o  n  i,  Biogr.  d.  art,  1840.  —  Inv.  gia.  d.  rieh, 
d'art.  prov..  mon.  dv.,  I  144 ;  II  222.         H.  V. 

Bxis4,  Cornelia,  Stilleben-  u.  Porträt- 
maler in  Amsterdam,  16S8  in  Haarlem  geh,« 
war  Mftcabei  Kastdlatt  des  Theaters  in  Am- 
sterdam, welches  Amt  er  aber  1666  verließ. 
Als  Witwer  von  Ida  Cornclisdr.  heiratete  er 
am  6.  7.  1663  (1.  Aufgebot),  wohnend  an  der 
Keizerwracbt,  Marrike  Marcus.  1666  lebte 
er  noch,  tmd  1870  heiratete  sehie  Witwe 
den  Maler  Govert  van  der  Leeuw.  Ein  männl. 
Porträt  von  1652  war  1&36  in  einer  Amster- 
damer Auktion.  Im  städt.  Mus.  in  Amster- 
dam ist  von  ihm  eine  nicht  upgeachickt  ge- 
malte  Darstellnng  von  Paketen  mit  Akten* 
stücken,  1656  für  die  Schatzkammer  des  Rat- 
hauses gemalt,  und  von  Vondcl  und  Vos  be- 
sungen. Für  den  feierlichen  Einzug  von 
Louise  Henriette,  Gcauhlin  des  Grofien  Kur- 
ffirsten, in  Amsterdam,  August  106^  lieferte 
er  Projekte  für  Triumphwagen.  Die  Türe 
der  kleinen  Orgel  in  der  Alten  Kirche  hat  er 
1868  mit  alUrhand 


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Bfisi  Bfinl 


malt.  In  dem  Oraniersaal  im  Haus  im 
Busch  bei  dem  Hztg  aoüen  die  Heroldsfiguren 
von  ihm  semalt  adn.  Am  öftesten  bcsegnet 
Bun  seinen  Diwtdli iiHüH  von  JifdpertlHi» 

s.  B.  im  Rcichsmus.  zu  Amsterdam- 

Oud-HoUand  III  71 ;  XXIV  157,  175.  —  Aem- 
steli  Oudhdd  II  126.  —  Ncd.  Kunatbode  III  234, 
235.  —  Notlien  von  Dr.  A.  Bredius.  E.  W.  hiott. 

Bzisi,  Paolo,  ital.  Maler,  geb.  1702  in 
FaiKv  t  in  Oktober  177S  ia  Pcrnsi«'  B.  «r- 
lidteie  taent  5  Jahre  unter  Gianpäolo  Paubl 

in  Rom  u.  ließ  sich  dann  in  Perugia  nieder. 
Seine  ersten  Arbeiten  dort  waren  Dekoraticns- 
malereiea  ia  der  Kap.  S.  Filippo  Neri  der 
Chieaa  Noora.  Für  die  kkiae  Kirche  ddle 
Dereihte  mähe  er  figfirliclie  nnd  omamentale 
Fresken,  in  verschiedenen  Perr!g:!ner  Privat- 
hiusern  Plafonds  (Palazzo  Donnini  und  Pa- 
lazzo  Baldeschi  im  Cor  so,  PaL  Ugolini  in  Via 
Nnova.  jet2t  Via  Mazxin^  rieUdclit  aeiii  kts- 
tca  Werk),  im  P«la»>  Gradaai  in  TorcUmo 
bei  Perugia  einen  großen  Saal  mit  Allegorien 
der  vier  Weltteile,  Festons  und  Putten  (die 
Flora  in  der  Mitte  des  Saales  ist  nicht  von 
ihm),  aoch  im  Falaao  Pubblioo  zu  Pemgin 
Jekor  lei  te  er  einen  Raum  und  den  Bibnothak- 

saal  des  Klosters  S.  Francesco  al  Monte  mit 
Fries  und  Deckenfresken.  Die  Ln  jener  Zeit 
so  beliebten  Effekte  der  Scheinarchitekturen 
verschmähte  er,  doch  wuBte  er  aeinen  Gro- 
teakea^  Putten  und  Fcalaas  den  Anschein' 
plastischer  Dekorationen  zu  verleihen. 

O  r  8  i  n  i.  Mem.  dei  pitt.  penig.,  1806,  54  und 
Quida  p.  43,  55,  163,  '^07,  281,  282.  —  Lupat  - 
telli,  Pitt,  perug.,  18d5  p.  78.  —  La  Pinacoteca 
Vannucd  illnstrata,  1909  p.  76.  —  S  i  e  p  i.  Deacr. 
di  Perugia,  634,  613,  652,  849.  8S5-«.  893. 

Walttr  Bomb*. 

Brlxi,  Sante,  genannt  Sanbrisio,  Holz- 
schnitzer in  Gubbio.  Fertigte  1622  Ornamente 
für  die  Kirche  der  Madonna  del  Ponte  und 
zahlreiche  Altäre  mit  gewundenen  Säulen  für 

Kirchen  in  Gubbio,  Cantiano  und  Costacciaro. 

I.  u  c    r  e  I  1  i,  Guida  di  Gubbio,  p.  462. 

Walter  Bombe. 

Briuano  oder  Britio,  G  i  o  v.  B  a  1 1.,  s.  Ber- 
tani  und  ScuUori, 

Brisio,  L  u  i  g  i,  Maler  aus  Teramo  (Abrox- 
zen),  18.  Jahrh.  Malte  1783  gemeinsam  mit 
Vincenzo  Baldati  die  Decke  der  Kirche  S. 
Maria  al  Odo  Assunta  in  JoaoelU  (Fraktion 
von  Torricell»  SksnnO.  Von  beiden  KfinsUem 
firmiert. 

V.  Balzanoin  Riviita  Abraueae  Aug.— Sept 

1907  p.  493.  fValter  Bombe. 

Brizio,   Menechino  del,  s.  Ambrogi, 

Domenico. 

Brizio,      r,ijch  ßricci  u.  Brisei. 

BtiroelA,  f  c d  r o  de,  span.  Architekt,  1013 
bei  dem  Bau  des  kgl.  Schlosses  in  Valsain  be- 
schäftigt. 1620  erbaute  er  das  pncbtige  Nord- 
portal  der  Kathedrale  in'Segtnria. 

Llag ano  y  Amtroia,  VoHb  etc.,  III  170. 

M.  V.  B. 

XOwIMnikoa.  Bd.V.  a 


Bcifzi  (Bricciü,  Brizio),  Filippo,  Italien. 
Maler  u.  Kupferstecher,  Sohn  des  Francesco 
Br.,  geb.  1603  in  Botogna.  f  um  167S,  Scbäkr. 
Guido  Renis.  Gemilde  roa  ihm  werder  fi^ 
nannt  in  S.  Silvefstro  in  Bologna  (Madonna 
mit  Johannes  d.  T.  und  .S  Silvestro),  in  S. 
Giuliano  (der  hl.  Giuliano  mit  der  Palme  de» 
Martyriums  und  Engel,  in  d.  Sakristei)  usw. 
Nach  Campori,  Art.  n.  Stat.  Est  p.  96  besal 
die  Galleria  Estense  in  Modena  von  Br.  eine 
Madonna  mit  der  hl.  Katharina  v.  Bologna, 
ein  Opfer  Iphigenies  und  2  Aquarelle. 
ferstiche  von  Br.  werden  nicht  erwähnt. 

Malvaaia.  Fela.  Pittr.,  I  884.  —  Baldi- 
nncei-Ranalli,  Not.  d.  pnl  4.  dis.  III 
311.  J^.  JC. 

Brizzi  (Brizio,  Briccio,  Britius),  Fran- 
cesco, Italien.  Maler,  Architekt  und  Kupfer- 
stecher, geb.  in  Bologna  um  1B76,  f  ebendort 
iSä&f  Schüler  zuerst  Bart  Fassarottii^  dann 
des  Lodtwlco  .v,  Agusüno  Carraoci,  ndC  ^fwt 
er  dauernd  in  enger  Beziehung  blieb.  Er  war 
in  seiner  Zeit  ein  hochgeschätzter  Künstler. 
Von  den  Fre.skcn  im  Klosterhofe  von  S.  Mi- 
cbele  in  Bosoo  in  Bologna  bat  er  eine  Dar- 
sUÜIang  ans  dem  Leben  des  hl.  Benedict  und 
zwei  aus  dem  der  hl.  Cacilia  gemalt,  für  S. 
Petronio  eines  seiner  Hauptwerke,  die  Krö- 
nung Mariae,  für  S  Domenico  eine  hl.  Cata- 
rina  von  Siena,  in  S.  Martino  drei  Engel,  in 
deren  Darstellung  ihm  eine  besondere  Meister» 
Schaft  nachgerühmt  wurde,  und  zahlreiche  an- 
dere Gemilde  für  Bologneser  Kirchen  tmd 
Pnvathäuser,  r  B  eine  ("elirstafrl  für  die 
Angelelli.  Einige  Werke  von  ihm  befinden 
sich  jetzt  auch  in  der  Pinakothek  zu  Bologna. 
Wie  als  Maler  ist  B.  auch  als  Stecher  tüchtig 
aber  wenig  selbständig.  Der  gröBte  Teil  sei« 
ncr  Stiche  geht  auf  Erfindungen  der  Carracci, 
besonders  Lodovicos  zurück,  so  die  Flucht 
nach  Ägypten  (Bartsch,  F. -Gr.  2),  die  Madonna 
del  Monte  Carmel  (B.  6),  der  hl.  Petrus  Tho- 
mas (B.  10),  fast  alle  Thesenverrierungen  tuul 
Wappen  (B.  11—23),  die  Blätter  für  das  Fune- 
rale  Agostino  Carraccis  (B.  25 — 27).  Nach 
Agostino  Carracci  hat  B.  die  Madonna  in  der 
Landschaft  (von  1596,  B.  8),  den  betenden  hl. 
PranciBcnB  (B.  8)  u.  die  Betder  (B.  81)  ge- 
stochen, nach  Corrcggio  eine  hl.  Familie  (B.  4), 
nach  Parmigianmo  den  hl.  Rochus  (B.  9),  nach 
Aless.  Maganzi  den  hl.  Ubaldus  (N  agier,  Mo- 
nogr,  II  1968).  Seine  eigenen  Entwürfe  bat 
er  benutst  fai  einer  allegor.  Daratelluiig,  in  der 
f  in  Gelehrter  mit  drei  Kriegern  an  einem  Erd- 
globus beschäftigt  ist  (unbeschrieben,  Berlin, 
Kqpferstichkabinett,  bez.:  Franc.  Bricci9  inv 
et  fecit),  in  dem  hl.  Bcnedictus  vor  der  Ma* 
donna  (Nagler,  Monogr.,  II  1961),  in  dem 
Löwen  mit  seinen  Jungen  (B.  29)  und  in  dem 
Bildnis  des  schreibenden  Kardinals  Ludovisi 
(B.  28).  Bartsch,  P.-Gr.,  XVIII  248  ff.,  b». 
schreibt  81  Blätter  B.«!,  zu  denen  zwei  «oo 
Nagler,  Monogr.,  II  1951  od  lOBQ,  aufge- 


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fSbite  und  dM  crwihotc  wibcKliflcb€M  Blitt 

in  Berlin  hinzuzuzählen  sind.  Die  Beschnei- 
duDg  Christi  (B.  1)  ist  ganz  in  leichter,  zarter 
Radiertechnik  in  der  Art  Renis  ausgeführt, 
die  metiten  aadereo  Stiebe  sind  in  der  Art 
Agoitioo  Cumod»  sehr  kriftiff  mit  dem 
Grabstichel  gearbeitet  oder  weniffsten?  über- 
arbeitet. In  einzelnen  Werken  kommt  B. 
Ago&tino  sehr  nahe,  in  manchen  sogar  Anni- 
bale  (z.  B.  in  dem  vorzüglichen  hl  Ubaldus) 
«nd  Lodovico  Carracci. 

Malvasia,  Felsina  pittrice,  I  879  S.  — 
Bolognini-Amorini,  Vite  d.  pltt  Boloipi., 
IV  (u.  handschriftl.  Zus.  desselben  in  Besitz 
dca  Inuistbistor.  Instituts  in  Florenz).  —  Ca- 
vaszoni-Zanotti,  Pitture  di  Bologna.  1706. 
—  Crespi,  Vite  de'  pitt  Bologn.  etc.  17C9.  — 
Bildinucci,  Not  d.  Prot  d.  Dia.,  III  310.  — 
N  a  g  I  e  r,  Kstlerlex.  u.  Monogr.,  II  1051,  1959, 
2408,  2421.  2458.  —  Gualandi,  Memorie,  IV 
IM ;  VI  14,  U,  t9  u.  Nuora  raccolu  di  lettere, 
II  8«.  —  Campori,  Racc.  di  catal  549,  580, 
877  u.  art.  n.  Stati  Est,  p.  97.  —  C  1 1 1  a  d  e  11  a, 
Not  rel.  a  Ferrara,  I  ft24.  —  Woltmann  u. 
Woermann,  Gesch.  d.  Mal.,  III  160.  —  Arch. 
Stor.  A  Arte.  IV  133  —  L.  Gessi  in  Marzixco 
190«  Heft  I  p.  «.  P. 

Bdoiy  Giovanni,  Maler  aus  Mailand,  um 
1780;  von  ihm  befand  sich  nach  Malvasia  eine 
Madonna  mit  Kind  in  dcT  Kiicbe  Fttebcn- 
fratclli  in  Bologna. 

M  a  1 T  a  ■  i  a,  Pitt  ■  mäk  4L  tiUk  di  Bologria 
1787  p.  882.  R.  C. 

Briiii,  S  e  r  a  f  i  n  o,  Maler  in  Bologna,  geb. 
am  24.  5.  1684,  f  1737 ;  Autodidalct  nach  den 
Wericcn  Vignolas,  Paradossos,  Pozzis  u.  Bibie- 
BM,  tätig  ab  gesuchter  Prospektiven-,  Thea- 
termaler u.  Kostümzeichner,  namentlich  tach 
für  das  Ausland  (London). 

Z  a  n  o  1 1  i,  Storia  d.  Accad.  Clenentina  (1739) 
n.  —  Crespi,  Vite  de'  pitt.  Bolognesi  (1769). 
—.Campori,  RaocolU  di  cat  (Modena  1870). 

BrizziMM^  GioT.  B«tt,  8.  Btrtmd  «.  Seut- 
Im. 

Wadt,  B.  Bririü  mm. 

Broadbridge,  MiB  Anna,  Malerin  in  Brigh- 
ton,  stellte  1868 — 94  einige  Genrestücke  in 
der  Londoner  Roy.  Acad.  aus. 

Graves  Roy.  Acad.  Exlitb.,  1905  l.    H.  V. 

■iMdlMnit,  John,  engl.  Iftniattirmaler,  der 
1776  ,  77  und  78  Porträtminiaturen  in  der 
Londoner  Society  of  Art.  ausstellte. 

Graves,  Soc.  of  Art.,  1907.  H.  V. 

Broc,  Jacques  u.  Pierre,  Maler  in 
Brügge,  1460  Mitglieder  der  dortigen  St 
T  iWlfiiigildf 

D« Leberde,  UidMi  de Bcwmna  (IM») 
1  546. 

Broc,  Jean,  f  raufSi.  Portff t>  u.  Geiddchts- 

maler,  geh  in  Montignac  (Dordogne)  um  1780, 
t  um  1S50  in  Polen;  Schüler  Davids,  debü- 
tierte im  Pariser  Salon  1800  mit  dem  noch 
1881  im  Lw^nnbourg  befindL  Gemälde:  Schule 
des  Apelles.  Bs  folgten:  1801,  Sddffhrach 
der  \'irginia  (im  l  otivre,  im  Kat.  aber  nicht 
erwähnt) ;  —  1806,  Tod  des  Generals  Desaix ; 
— 1814»  Rinaldo  maA  Aroiid»;  Tod  HyMmthi 


(geitochen  v.  Dttsart);  — 1818^  La  nwgMfW 

consultfc  (im  Loavre,  im  Kat.  aber  nicht  er- 
wähnt); —  1888,  Les  envoycs  de  Dieu.  —  Im 
Tuilerien-Palaste  befindet  sich  von  ihm  ein 
Bildnis  des  Marschau  Soult  in  ganzer  Figur. 
Er  wmk  von  Ingres^  der  ihn  „tm  talent  mo- 
deste  et  peut-etre  trop  oublii"  nannte,  1846 
für  die  Mitgliedschaft  der  Ehrenlegion  an  den 
Minister  empfohlen. 

Gäbet  Dict.  d.  art,  1831.  —  Bellier- 
A  u  T  r  a  y,  Dict  gin.  I.  —  Nour.  arch.  de  l'art 
frani;.,  3me  s^.,  IV  (1888)  9 ;  VII  (1891)  396/7. 

H,  V. 

Sto(^  Pierre,«.  Brot,  Jacques. 

Braea,  Alex  de^  töcbt  franxöt.  Uarlne- 

m.->!cr,  geb.  in  Le  Havre  am  8.  9.  1888,  ver- 
lebte seine  Jugend  in  der  Bretagne,  wo  er 
ohne  Anleittmg  vor  der  Natur  malte.  Er  iit 
der  Begründer  der  SopM  d.  Artiates  Bre« 
tons  und  erUdt  aufler  anderen  Anssekb' 
nungen  die  goldene  Medaille  auf  der  Atis- 
Stellung  in  Marseille.  Seit  1909  arbeitet  Br. 
in  Aquarelltechnik,  die  er  jedoch  mit  einer 
leichten  Deckfarbenmaterei  und  naclitrig« 
lieher  Überarbeitung  mit  dem  Zeichenstift 
verbindet.  Reizvolle  Erzeugnisse  dieser  ori- 
ginellen Technik  zngte  er  im  Salon  von  1909 
<irid  lyiO,  sowie  in  einer  IDIÜ  bei  G.  Petit 

veranstalteten  Sonderauast.  (bretoo.  Bauern- 
typen).  Haoptvonfigc  seiner  Ktmst  ibid  ge- 
wissenhafte ZeirhntinK  und  sensibles  Erfassen 
der  für  die  Landschaft  der  Bretagne  charakte- 
ristischen feuchten  und  zarten  Farbenstim- 
mung. Arbeiten  von  ihm  befinden  sich  in 
folgenden  Museen:  Nantes  (Alter  Seemann; 
le  dejeuner  d'Ivon,  Aquarelle)  —  I.orient 
(Bauer  von  Morbihan)  —  St-Nazaire  (Land- 
schaft der  UiUi  r  Scinei  —  Morlaix  (Brctone) 
—  Stadthaus  in  Tunis  (Inneres  eines  Beduinen- 
idle»:  dit  Place  anx  dwnax  in  Tonil). 

Bneaii.  Lofhrhg.  GlodcengieBerfamtHedei 

18.  Jahrh.,  deren  Arbeiten  sich  durch  äußerst 
sorgfältige  Ausführung  und  elegante  Formen 
auszeichnen.  Ihre  Mitglieder  arbeiteten  u.  a. 
iür  Notre*Dafflc  in  PariSi  iür  Renne«,  Bay- 
onne  tmd  die  Kadwdrale  zu  Chartra.  — 
Ein  Jean  Brocard  lieferte  1531  ledia  GtodMO 
für  Notrc-Dame  zu  Amicns. 

Chatnpea-)x,  Dict.  d.  fondeurs  etc..  1886. 

Brocard,  franzos.  Maler  des  17.  Jahrh.;  von 
ihm  im  Hauptschiff  von  Saint-Pierre  in  Avi- 
gnon  ein  bU  Lukas  (gcs.  1674  Brocard)  und 
ab  Gegenstück  der  hL  Markos.  Au8erdem 
werden  ihm  folgende  Werke  im  Chor  dieser 
Kirche  zugeschrieben:  St.  Petrus  im  Gebet 
und  das  Gegenstück  Petrus  und  ein  Engel, 
eine  hL  Familie  tmd  Petrus  erweckt  durch 
aeinen  Sdiatten  enien  Toten.  WdwwlKinlicb 
war  dieser  Maler  ein  Mitglied  der  FandUe 
Broccardo  (s.  d  l  oder  Brocardo. 

inv  Ken.  des  Richcascs  d'Act  Pkw.  Hob.  relic. 
III  1^3,  158,  159.  R,  C. 

Btaaaiiak  a.  Brcceardo» 


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Brocart  —  Broccardo 


Brocurt,  G  u  i  1 1  a  u  m  e,  Glockengieficr,  von 
dem  skh  eine  bez.  und  ISll  dat.  Glocke  im 
Twcant  der  Kiiche  n  Vimpdle  erb&ltea  hat 

Texler,  Dietd'wfefr.,188T  9.88».    H.  V. 

Brocu,  C,  Porträtmaler  in  Dublin,  der 
1881  in  der  Londoner  Roy.  Acad.  ein  Bild- 
ab  der  Mrs.  de  Mootmorency  ausstellte. 

GrftTea»  Uay.  Acad,  Eshib,  UM  L    H,  V. 

Braei%  Charlea^  Inuufie.  PMtrit-  und 
Historienmaler,  geb.  in  Toulouse  1774,  f  'o 
Paris  1835.  Schüler  seines  Oheims  Jc»eph 
Roques  und  Regnaults;  debütierte  im  Pariser 
Salon  1801  mit:  Apolk»  instminot  Cypariaae. 
PcTner  amd  n.  a>  vou  ihn*  Amor  bliuiwnd 
(Salon  1902);  Aristides  in  der  Verbannuni:' 
(S.  18061,  im  Mus.  zu  Toulouse;  Prometheus 
(S.  18.'Jlj  ;  Letzte  Augenblicke  des  Generals 
Foy;  Schlacht  bei  Eylau.  Gemeinsam  mit 
Alaux,  Roehn  und  Brisaet  hat  er  den  74  Saal 

der  Vcrsailler  Galerien  ausgemalt. 

Gabe  t,  Dict.  d.  art.,  1831.  —  B  e  1 1  i  e  r  - 
A  u  V  r  a  y,  Dict.  g6n.  I.  H.  V . 

BrocM,  Eugene  Mary,  fraruös.  Porträt- 
tmd  Hiatorienmaler,  Sohn  des  Vorigen,  geb.  in 
Paria  am  2a  11.  1818,  debütkite  im  Salon 
IflM  mit:  Jagcment  dVilMin  Graadier,  einem 

Damenbildnisse  und  2  Pariser  Architdtur* 
ansichten;  er  stellte  daselbst  bis  1867  aus. 

Bellier-Auvray,  Dict,  gin.  I.         H.  V. 

Broea«,  JamesHenry,  Landschaftsmaler, 
namentlidt  In  Aquarell,  geb.  1766  in  Dublin, 
t  1888  daa,  wo  er  aeit  1801  als  Lehrer  für 
das  Landschaftsfach  an  der  Sodety's  Schocl 
wirkte.  Das  Brit.  Mus  in  London  bewahrt 
8  Aquarelle  u.  1  Sepiazeichn.  von  ihm.  Sein 
Porträt,  von  R.  L.  West,  in  d.  Gall.  in  Dablin. 
—  Seine  8  Söbna  Htmrf,  Samm«l  mA  WÜ- 
tkm  warm  ebeofalla  ala  Landadiaflsmaler  in 
Dublin  tätig.  Von  Samuel  kennt  man  eine 
aorgfältig  ausgeführte  Serie  Dubliner  An- 
sichten von  1817  (Atnardl).  Das  Brit  Mus. 
Iicwalift  Ton  ilun  eme  getönte  Federzeicb' 
nong  mit  efaier  Anaicbt  dea  neuen  Foat- 
gebäudes  zu  Dublin. 

Redgrave,  Dict.  of  art,  1878.  —  L.  B  i  n  - 
y  o  n,  Cat  of  drawiogt  etc.,  1898  L  —  C  u  n  - 
da  II,  Hist  of  Brit  water  colour  paint,  1898 
p.  189.  —  F  i  n  c  h  a  m,  Art.  and  en^rav.,  1897. 

Brocca,  Giovanni,  Archit,  u.  Maler,  geb. 
im  Juni  1SÜ3  zu  Mailand,  f  am  8.  6.  1876  zu 
Magenta.  Schüler  von  Domen.  Moglia  u.  seit 
IflM  an  der  Brera-Akad.  weitergebildet,  wid- 
mete er  aidi  sunidiat  kunstgesch.  Spezial- 
sta£en  über  den  Dom  tu  Como;  jedoch  hat 
er  zu  dem  von  ihm  geplanten  großen  Tafcl- 
werke  über  diesen  Dom  nur  10  einzelne  Kup- 
fertafcln  vollendet.  Hierauf  unternahm  er 
eine  Reise  nadi  Spanien  xmn  Stndinm  der 
dortigen  mittelalterfidlen  Baadenfanller,  um 
sich  dann  1B39  zu  längerem  Aufenthalte  nach 
Rom  zu  wenden.  Von  seinen  mittelalterlichen 
Atcidtcirturstudien  in  der  römischen  Cam- 
pagna  Kugten  die  von  den  Zeitgcnaaacn  aehr 
gerühmten  Gemildeyednten  dea  Pal»  Calonna 

3S 


zu  Geoazzano,  der  Kirche  S.  Maria  zu  Tos- 
canella  etc.,  mit  denen  er  1846  die  Mailänder 
Brera-Ausst.  beschickte.  Nachdem  er  1848 
an  den  ttal.  Freiheitskämpfen  teilgenommen 
hatte,  bereiste  er  von  neuem  Spanien  sowie 
auch  England  u.  Deutschland  u.  zeigte  als 
Früchte  dieser  Studienfahrten  in  den  Mai« 
linder  Anast  1861—68  Ansichten  spanisdter 
Kirdieritaitten,  der  Westminsterabtei,  dea 
Straßburger  Domes  etc.  Als  ausführender 
Archit.  erbaute  er  1866  im  Auftrage  der  österr. 
Regierung  nach  eigenen  Entwürfen  die  Kirche 
XU  Sermide  im  Mantnaniaciien  u.  1669  daa 
Sdtladitenmonament  an  Magcnta  bei  Mal» 
land.  In  Mailand  selbst  war  er  mit  anderen 
an  den  Rcsuurierungsbauten  in  S.  Ambrogio 
u.  S.  Eustorgio  maBgebend  beteiligt  Seine 
Tätigkeit  als  Privatarcbtt  blieb  auf  nur 
wenigca  beadiribdtt  Ccigenes  IWohnbaua  m 
Mailand,  Villa  in  M.igenta  etc.),  da  er,  von 
Hause  aus  reich  begütert,  seinen  Kunstgenos- 
sen keine  Konkurrenz  bereiten  wollte.  Gleich- 
wohl bat  er  vermöge  aeiacr  umfaaacndcn 
geiiti(^tBiiaileriacliHi  Kuflnr  bedeot* 
samen  autoritären  Einfluß  auf  die  Entwtcke- 
lung  der  lombardischen  Kunst  seiner  Zeit  aus- 
geübt. 

Caimi,  Delle  arti  etc.  di  Lombardia  (1868) 
p.  25,  31,  110.  —  A.  Annoni  in  ,,IlIu8tra«. 
Ital."  1876  p.  309  f.  —  G.  M  o  n  g  e  r  i,  Coraraem. 
di  GioT.  Brocca  (MaiUnd  187fi)  ;  »owie  in  Arct, 
Stor.  Lombardo  (B.  C.  A.)  III  39  ff.  —  Gai.  d. 
B-Arts  1S7U,  I  235.  —  Mstteucci,  L«  chiet« 
artist.  dcl  .Mantovano  (1902)  p.  215.      E.  Verga. 

Broccardl,  D  o  r  o  t  e  a,  Miniaturistin  in 
Volterra,  lebte  um  1600  als  Nonne  im  dor- 
tigen Kloster  S.  Lina  Ihre  Signatur  „Scrit- 
tura  di  suor  Dorotea  Broccardi  di  S.  Lino" 
trägt  auBer  einem  Predigtenmanuskripte  der 
Ribliotec.1  Guarnacci  zu  Volterra  das  ebenda 
befindliche  „Libro  dell'  Ordine  di  S.  Chiara". 
Letzteres  zeigt  auBer  rot  u.  gelb  ausgemal- 
ten Tituli  u.  Initialen  auf  Folio  FV  eine  An- 
zahl Heiligeniigürchen  (Päpste  Innozenz  IV. 
u.  Urban  IV.,  Heil.  Franciscus  u.  Qara  etc.) 
in  hübscher  farbiger  Miniatur.    st$t,  LotfkL 

BrseearU»  Giov.  di  GiuL,  a.  Boccordi, 

Broccardo  (Brocardo),  P e Uegrino^ Maler 
aus  Pigna  bei  Nizza,  seit  1622  in  Diensten  dea 
Herzogs  Emmanuel  I.  v.  Savojren,  und  zwar 
ala  Maler  und  adiutante  di  camera.  Nacb 
ulfnwfrifirwtri iwg  ourcn  neraogi.  namr 
schreiben  (1628)  wurde  er  1632  governatore 
dcl  castello,  und  1643  ernannte  ihn  die  Her- 
zogin Cristina  gleichfalls  zu  ihrem  adiutante 
di  camera  und  sicherte  seinen  Söhnen  die 
Nachfolge  in  seinen  Ämtern  zu.  Von  seiner 
Hand  hängt  im  Schloß  7ti  Turin  eine  Dar- 
stellung des  Lebens  u.  der  Wunder  des  lieato 
Amcdeo,  sowie  ein  Gemälde  David  und  Go- 
liath. Der  Maler  Brocard  ifi.  d.),  von  dem 
Bilder  in  Saint-Pierre  in  Avignon  hittgea,  ilt 
wakracbeinlkh  einer  seiner  Söhne. 

Camperi,  SaocoU«  dsT  catal.  p.  so,  97.  — 

8* 


IMm.  de  te  Sse.  Smfaicai»  loa.  XV  (lOT») 

II  226.  R.  C. 

BioccAü,  Giovanni  di  Michclc,  italkn. 
Mintagliator"  (BildMlailaer^  tlUg  ia  Fcmn 
um  1660. 

Cittadell«,  N«L  ttL  a  Femn,  H  243. 

P.  K. 

BiwifiU,  Giateppe,  Biklh.,  Architekt  u. 
Medailleur,  geb.  1684  in  Florenz,  t  ebenda 
1733  (nach  Zani) ;  arbeitete  hauptsächlich  für 
Floririi;nf r  Kirchen,  so  für  S  Lorenzo  die 
Statuen  der  Caritas  u.  der  Fides,  für  S.  Lucia 
Ml  Pnto  den  Statuenschmuck  und  die  SttKk- 
dckorationen  des  1720  im  Auftrage  des  Mar- 
ine Tomgiani  restaurierten  Hochaltarchores, 
für  die  nach  siincn  (.-iKcncn  Entwürfen  neu 
auagebaute  Cappella  dell'  Annunziata  in  S. 
J^anerazio  die  Bildnisbüste  des  Marchese 
Franc.  Rkcardi.  AuBerdem  «dunnckte  er  den 
Hodialtarelior  der  Kirche  S.  Mari«  degli 
AngeU  (in  Snia)  zu  Pistoia  mit  cmer  in  Stiick 
moddtierten  vieliigurigen  Engelglorie.  Unter 
aeinctt  Medaillen  ist  die  bekannteste  die  in 
zwei  Variaalen  vorkommende  Büdnismedaille 
der  berähmlen  Singerin  FantiBa  Bordoni. 

R  i  c  h  a,  Not.  d.  Chiese  Fiorent.  (17M— l?tt) 

III  317,  IV  217.  —  M  0  r  e  n  i,  Man.  d.  BaaiL  <U 
S.  Lofcnzo  (1804—1817)  II  07.  —  Z  a  n  k  EacieL 
Metod.  (18S0)  V  «0.  —  Tolomei,  Gtiida  di 
Plalste  (1821)  p.  128.  —  Biadi,  Am.  FtaUr.  di 
Vlraaae  (1824)  p.  150.  —  Bolstnthfti,  SU»- 
aea  s.  Kafenach.  der  md.  Med.-Aflk  (Bcfttn 
1840).  —  Iffl  NotiteB  von  G.  Deitt  AiaL  JL 

Brocchetti,  Gian  Antonio,  Mater  81» 
Cortona,  in  Rom  1637  erwähnti 

B  c  .1  u  I  ottl  kl  dorn,  dl  Bradia.  Art.  VI, 
1877  p.  46.  M.  H.  B. 

Broedil,  Andrea  diCioTannt.  da  Cam- 
piene, Bildhauer  in  Genua,  bis  1484  Gehilfe 
seines  Vaters  Giov.  d'Andrea  B.  (s.  d.) ;  mei- 
fielte  1488  und  1498—99  marmorne  Reticfr 
bilder  dea  hL  Geoig  für  die  Stadttore  TOn 
Terranova  nüd  BaaSa  anf  Korsika,  —  1199 
mit  Matteo  da  Bissone  marmorne?;  Ornament- 
werk für  den  Palast  des  Luca  Adorno  in 
Genua,  —  IBOO  mit  Giacomo  da  Campiooe 
«inen  Marmoraltar  ffir  die  Ogniaaanti-Kapelie 
in  S.  Maria  di  Castdh)  an  Gnoa. 

Aliseri,  Not  d.  Prof.  d.  Dii.  in  Liguria  IV 
(1886)  2S4— S28.  —  S.  Varn  i,  App.  artist  sopra 
L«anto  (1870)  p.  34.  • 

Brocchi,  Benedetto,  Bildhauer  in  Bo- 
logna, lieferte  1464 — 65  dekorative  Marmor- 
arbeiten für  den  Kloaterhof  von  S.  Domenioo 
an  Bologna. 

F.  Malaguixi-Valeri,  L'Archit  a  Bo- 
logna (1899) ;  sowie  in  Repcrt.  f.  K*tw.  XX 

(iS^j?)  1R3,  • 

Brocchi,  Giovanni  d'Andrea,  da  Cam- 
pione,  Bildhauer  in  Genua,  1466 — 1489  ui^ 
IcondÜch  erwähnt,  lieferte  ddcorative  Marmor- 
arheiten  für  die  Paläste  Lazzaro  und  Marco 
Doria  i'!46S;  —  Ein  Gi<yjanni  di  Bellrame  B. 
erwarb  1471  mit  Antoiüo  Brocco  da  Campion« 
doen  Stdnimwh  ki  Aifok>.  Letaterer  wird 


1474  in  Spezia  als  Festungsbaumeister  er> 

wähnt. 

A I !  z  e  r  i,  Not.  d.  Prof.  i.  Dia.  ia  Liguria  IV 
(iBSG)  220  ff.,  m.  — Braii,Sch»abribdii1««. 

I  (1905)  257.  • 
Brocchi,   Niccolö,   Maler  und  Mu^aik- 
künsUer,  war  am  Dom  von  Orvicto  1722—86 
tilig. 

Fnmi,  Duomo  dl  Orvieto  (1891)  Reg.  R.  C. 
Brocco  (Brök,  Brach,  Procho)  von  Campi- 
gli<inc  (von  (Campiooe),  Anton,  Steinmetz 
und  Bildhauer,  tätig  in  Prag  in  der  2.  Hälfte 
des  16.  Jahrh.  Seit  dem  Jahre  1568  wird  er 
erwähnt.  Für  die  1563 — 1667  entstandene 
Bronzefontaine  im  kaiserlichen  Hofgarten  in 
Prag  arbeitete  er  nach  dnn  Ent würfe  de.s 
Malers  Franz  von  Tcrtio  die  Modelle  C.pats- 
sienmg")  zu  der  Säule,  zum  oberen  Becken 
und  mr  Figur  dea  Dudelnckplailcn  auf  der 
Spitze.  Im  Jahre  160B  wird  er  ab  Bürge  er- 
wähnt. Da  man  sein  Todesdatum  nicht  kennt, 
so  ist  es  möglich,  daB  Aktenstücke  aus  den 
Jahren  1580  und  1593  sich  auf  seinen  Sohn 
/oketm  Anton  Br.  beziebci^  der  1615  in  Prag 
t  und  seit  1668  ala  Sftinniffi  n.  BiMhaner 
öfters  urkundl.  erwähnt  wird  (8.  Winter  a.  «. 
O.  p.  78—80,  130). 

Jahrbuch  der  Icunsthist.  Samml.  d.  Allerh.  Kai- 
•«rh.  XII,  Reg.  No  8106.  —  Winter,  Rcme- 
slnictTO  ....  XVI  viku  v  Cechich  (Handw.  u. 
Gewerbe  in  Böhmen  Ifi.  Jahrb.),  (1000)  p.  71, 

130.  Ottar  PM*-Pmt. 

Brocco,  s.  auch  Brocchi. 
Brocetti,  s.  Broccttti, 

Bloch,  Johan  Jörgen, norw.  Maler,  geb. 
m  ChrisHania  am  10.  2. 1846,  f  im  April  1868. 

Begann  seine  künstlerische  Ausbildung  bei 
dem  Landschaftsmaler  J.  T,  Ecker-sberg  in 
Christiania  u.  besuchte  1864 — 67  die  Akad.  in 
Kopenhagen.  Br.  malte  auaachlieUich  Land> 
■diaften  and  stellte  anl  den  afcandinav.  Ausst 
in  Staddwlai  1886  und  in  Kopenhagen  1898 

aus. 

Priv  ^T;tt-;i  -~  Weilbach,  Nyt  dansk 
Kun*tner:cj.  ,  II  501.  C.    W.  Scknilltr. 

Brochardi,  Giov.  d  i  G  i  u  1.,  s.  Boccardi. 
BrochAxt,  Conatant  Joseph,  fraazös. 
Portril-  tmd  Genreraaler,  PaatdKsl;  geb.  am 
7.  4.  1816  in  Lille,  f  am  7.  B.  1899  in  Paria» 
wo  er  seit  1845  den  Salon  beschickte.  Seine 
Hauptstärke  war  das  Damenbildnis,  das  er 
mit  groBer  Feinheit  zu  behandeln  wufite.  Das 
Mus.  in  Lilie  bewahrt  von  ihm  daa  Pastdl: 
Undine. 

Bellier- Anvray,  Dict.  gta.  I  u.  Suppl.  — 
Chron.  d.  Art«,  18M  p.  170.  H.  V. 

Broche,  Jean,  Maler  in  Avignon,  1S70  er- 
wähnt, vielleicht  identisch  mit  dem  1865  er* 
wähnten  Jean  Roche. 
Arth,  de  l'Ait  tan«..  IV  ISl-fl».   M.  ft.  B. 
Broche,  Ignace  u.  Joseph,  7v,ei  in  ihren 
•    Arbeiten  schwer  voneinander  zu  trennende 
Pariser  Bildhauer,  die  in  Willes  TaKebuch 
unter  dem  14.  4.  1768  als  noch  jugendliches 
I    Kfiostler-  und  Bmderpaar  erwihnt  werden. 

36 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


Bvochtt  —  Bradi 


Etner  von  Omen  war  175T— 61  Sdnler  der 

Pariser  Ecole  Acad^ique.  Ignace,  der 
jüngere  der  beiden  Brüder,  wurde  am  16.  10. 
1708  zum  Mitgliede  und  später  zum  Profesaor 
der  Acad^mie  da  St.  Lac  cnannt  .und  starb 
fan  Monat  Florfd  des  Jähret  III  (April  1796) ; 
laut  Thierys  „Guide  des  amatcurs  etc.  ä  Pa- 
ris-  (1787,  II  537)  schuf  er  für  die  Theatincr- 
kircfae.  zu  Paris  das  Grabmal  des  Marquis  da 
TcrraU  (f  1720).  dessen  H««rnr*«wtw4r«»i«4r, 
das  Msrmerretief  döer  trsoemden  Pranoi- 

gcstalt,  jetzt  im  Louvre  Museum  aufbewahrt 
wird  (Kat.  N.  515).  ZugcKiirieben  wird  ihm 
auBerdem  die  seit  1819  im  Museum  zu  Angers 
bcfindUche  Mannorbvate  des  Marschalls  Duc 
de  Brissae  (f  iTSOf».  /sw^k  ist  1719  in  Paris 
als  verheirateter  Hausbesitzer  nachweisbar. 
Als  Werke  des  letzteren  kümcn  am  7.  1.  1778 
in  der  Pariser  Vente  Briard  2  weibliche  Mar- 
morstatuettcn  (sitzende  Aktügurcn)  und  eine 
Marmorgruppe  „L'Amour  caressant  Vinus" 
zur  öffentlichen  Versteigerung.  Eitie  Reihe 
ähnlicher  kleinerer  Marmor-  und  Terrakotta- 
bildwerke (Venus-Motive,  badenie  Frauen, 
Amor  und  Amicitia,  eine  Vestalin,  ein  Opfer- 
prieater  de.)  wird  femer  in  Pariser  Auktioos* 
katalogen  von  1777—1809  unter  der  rinfarhrn 
Bezeichnung  „B  röche"  aufgeführt 

L  a  m  i,  Dict.  des  Sculyt.  elS.  dn  tt.  S.  (IMO) 
p.  141  (mit  alt  Lit.).  R. 

Brochet,   Lou  i  s -  Philippe^  Bildbaner, 

1766 — 83  in  Besanqon. 

G  a  u  t  h  i  c  r,  Dict.  d.  art.  franc-comt. 

Biocheton  y  MngQXUxa,  Luis,  span.  Maler, 
geb.  1806  in  San  Sebastian  (Prov.  Guipuzcoa), 
t  in  Madrid  1868,  Schüler  der  Akad.  von  San 
Fernando  in  Madrid  imd  von  Antonio  Gomez 
jr  Croz ;  beteiligte  sich  reßehnäßig  seit  1860 
an  den  Kunstausst.  in  Madrid.  B.  widmete 
•ich  hauptsächtich  der  Biklnismalerei,  daneben 
d>er  auch  der  Genremalerei  (Matrosen  bejm 
Spiel  —  Erinnerung  an  Santander).  Von  sei- 
nen Porträts  seien  erwähnt  diejenigen  des 
Generals  Mac-Crohon  y  Mendoza  und  des  Ale- 
jandro  Olivin ;  ein  Frauenbildnis  im  Museum 
au  San  Sebastian  tnd  das  Porträt  Alfonse» 
VIII.  in  der  Folge  der  span.  Königsbilder  im 
Mus.  dcl  Pradü  in  M.^drid.  Von  ihm  auch 
zahlreiche  Zeichnungen  für  das  Werk  „Rcyes 
contemporincoa  j  Ertado  Mayor  dd  cjirdto 
espafiol". 

Osiorto  j  Bernard,  GaL  biogr.  de  art. 
cs^  cta.  IMSf«.  P,  Lßlomd. 

Bndtotti,  Valerias,  potat.  Maler,  gdk 

1849  in  Wlociawek  (Gouvernement  War 
schau).  Studierte  in  der  Warschauer  Kunst- 
adinle  unter  Leitung  Adalbert  Gcrsons,  seit 
1870  ein^  Jahre  in  München,  wo  er  sich  der 
Lanbdiaft  widmete.  Schon  1670  «leihe  er  in 
Warschnu  ein  Bild  „Aus  der  Umgebung  von 
München"  aus,  dessen  Beleuchtung  hervor- 
Reholicn  wurde.  Es  folgten  im  Münrhcncr 
Kunstvereine:  1871  «Waldlandschaft"  u.  der 
iBoloristisdie  «Bocbcnwald",  1878  „Fiacher- 


hatte  an  der  Weichad".   Auf  der  Wiener 

Weltausstellung  1878  war  B.  durch  ein  vid» 
gelobtes  Bild,  das  „Zigeunerlager",  vertreten. 
Er  hatte  damals  in  Wien  noch  ein  zweites  Bild 
aoagcatdlt:  LaadlsMt«^  die  durch  da  pohiiKhfs 
Dorf  vom  Fdde  aurOcIAehren.  1878  entsteht 
die  „Rückkehr  von  der  Bärenjagd".  1874 
schickt  er  von  München  nach  Warschau  ein 
Bild  mit  Motiven,  auf  die  er  später  oft  zu- 
rnddBOinncn  sollte:  elende  Dörfer  ans  dem 
Wddisdgdtiele.  IXe  Jshre  1076— 1878  bringt 
er  in  Paris  zu,  wo  er  unter  anderen  ein  „Wald- 
inncrcs"*,  ein  ,JDorfkirchlein'',  „Am  Brunnen" 
und  einen  stimmungsvollen,  1877  im  Pariser 
Salon  aoai^atdltea  »Abend"  malt  1879  stdit 
er  nodi  m  Pans  eme  Mm  genlandsdiaft  mit 
SfaffsRe  aus.  Ins  Vaterland  zurüclcgckehrt, 
wendet  er  sich  seinen  geliebten  Landschaften 
aus  den  (jegenden  der  Weichsel  zu.  Da  ent- 
steht z.  B.  1878  ein  von  Schilfrohr  umwachse- 
ner Sumpf  ndt  einigen  Bäumen,  ein  heimi- 
sches, von  Naturtreue  und  Poesie  erfülltes 
Bild,  dann  „Der  erste  Schnee",  „Bauem- 
gehöft"',  ,,SoiinriiutuiTgang",  „Vor  einem 
Gutshofc",  „Sonntag  im  Dorfe".  Der  Künst- 
ler sucht  aber  auch  entferntere  Motive  anft 
„Podolisches  Dorf",  „Aus  dem  Dniester- 
gebiete".  B.  ist  ein  sUrkes,  individodtes  Ta- 
lent, das  die  sogenannten  „malerischen" 
Gegenden  flieht.  Arme  Bauernhäuser  und 
Hütten,  spärlich  belaubte  Bäume,  sandige, 
triste  Ebenen  und  kotige  Wege  stdit  er  am 
hiufigsten  dar.  Über  diesem  Elend  und  dieser 
Armut  wölbt  sich  ein  hoher  Himmel,  dem  die 
Liebe  des  Künstlers  besonders  zugewandt  zu 
sein  scheint. 

Fr.  V.  Bötticher,  Malcrw.  des  19.  Jthrh. 
—  W.  Eacyldopedjra  Illustrowana.  —  Tygodnik 
illuitrowany  (Wochenschrift).  1873,  XI  77:  XII 
Bl,  224;  1874,  XIV  296;  1875,  XV  16(.  ;  XVI 
196;  1878,  V  55.  —  Swieykowski,  Pami«- 
tnik  T.  P.  S.  P.  w  Krakowie.  1854— IMM.  —  Kit- 
Chronik  VI  149,  VIII  213,  IX  467. 

C.  M.  V.  G'  iski. 

Brochatete,  Johannes,  Steinmetzmeister. 
Ein  Wappenstein  des  jetzt  abgebrochenen  Su- 
denburger Tores  zu  Magdeburg  trägt  die  In« 
Schrift:  „Anno  dni.  MLLLLXLVIII.  magis. 
i.jhe>  brochstete  lapicida."  Sein  dabei  stehen- 
des Zeichen  findet  sich  auch  an  dem  schönen 
Ldtaer  des  dortigen  Domes  sowie  an  den 
obersten  Stockwerken  der  damals  voUcndetcn 
Türme.  Aller  Wahradieinlichkeit  nadi  war 
er  also  Werkmeister  an  der  Dombauhfitte. 

Gesch.-Bl.  f.  Magdeburg.  1871  p.  440. 

Brock,  Maler  der  2.  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
in  Kassd,  von  dem  Meusel  eine  Enthüllung 
des  Dcflicmals  Landgraf  Friedrichs  II.  (14.  a 
17S3i,  Bepepnung  zwischen  Friedrich  d.  Gr. 
und  Ziethen  sowie  ein  jüngstes  Gericht  er- 
wähnt. 

;.  G.  Meutel,  MisceU.  artist.  Inh.,  1786, 
X.K VII  189/90.  H.  V. 

Brack,  C.  Edmood,  Poitritmaler  o.  lUu- 
strator  in  Brondcsbufj«  atditc  seit  1808  in  dar 


37 


Londoner  Rojr.  Acad  aus.  Er  {Uustrierte  tt.  a. 

die  Humorous  Poems  Thomas  Hoods. 

Gr  «res,  Ror  Acad.  Exhib.,  1905  I.  —  Um 
Studio  II  145;  Winter-Numb.  1900/01  p.  37. 

Block,  T  h  o  m  a  8  (R.  A.,  H.  R.  B.  A.),  Bild- 
hauer, geb.  1847  in  Worcester;  seit  1866  in 
London  Schüler  von  J.  H.  Folör*  der  ab  er- 
folgreicber  Gegner  det  itt  d«-  eiiglischa 
Plastik  jener  Zeit  vorherrschenden  Formalis- 
mua  ziemlich  bedeutenden  Ruf  besaß,  und  seit 
1887  Sdifiler,  seit  1668  Aussteller  der  R.  Aca- 
denqr.  die  ihm  1869  iär  aeiiie  Herkaks>  tud 
Antäeii»<*nippe  ^  töMene  M eddlle  Tcrlieii. 
Dann  beschickte  er        dl?  R.  Academy-Aus- 
stelitmg  mit  einer  Bildnisbüste  seines  Lehrers 
Foley,  nach  dessen  Tod  (1874)  er  auch  die  Voll- 
endtmg  verschiedener  von  diesem  imvollendct 
liiatartatMMr  Bildwericc  fibemafan.  So  voll- 
cndete  er  die  von  Folcy  begonnenen  Denk- 
mäler O'Connells  und  Lord  Goughs  für  Dublin 
und  Lord  Cannings  für  Calcutta.    Sein  1S80 
in  der  R.  Academy  ausgestelltes  Modell  zu 
einem  Standbilde  Robert  Raikes'  (für  das  Lon- 
doner Thcnise-Embankment)  und  sein  1881 
aus  der  Chantrey-Stifttmg  für  die  Londoner 
Nat  Galt,  .of  Brit.  Art  gekauftes  Werk  „Mo- 
ment of  peril"  trugen  in  besonderem  Made  dazu 
bei,  d«0  er  1888  zum  „Associate"  der  R.  Aca- 
denj  emaant  wurde.  Sein  1884  ausgesteUtea 
Modell  xa  einer  Loogfcilow-BSste  hatte  er 
später  für  das  Dichter-Mausoleum  der  West- 
minster-Abtci  in  Marmor  auszuführen.  Durch 
seine  Bronzebüste  Lord  Lcightons  {j^3t  in 
der  Diploma-^xalkry  von  Burlington-House  in 
London,  Marmor  repHfc  bk  der  Kopenhagener 
Ny  Carlsberg  Glyptothek)  erwarb  er  schliefi- 
lich  1B91  die  volle  Mitgliedschaft  an  der  R. 
Academy.   Auf  eine  lebensgroße  Bildnisfigur 
des  aitxend  dargestellten  Bischofs  Philpott  von 
Worcester  (1886  für  die  Kaüwdrale  von  Wor^ 
rcstcr  vollendet),  eine  Bronzebüste  des  Sir 
Henry  Täte  (1898  für  die  Londoner  Nat.  Gal- 
Icry  of  Brit.  Art  vollendet)  und  eine  mar- 
morne Eva-Statue  (18d8  in  London  und  19CX} 
in  Paris  ausgestellt,  jetzt  gleichfalls  in  der 
Nat.  Call,  of  Brit.  Art)  ließ  er  dann  1901  eine 
Marmorbüste  der  Königin  Viktoria  von  Ehr- 
land  folgen,  die  ihm  bei  ihrer  .Ausstellung  in 
der  R   Academy  (wenige  Monate  nach  dem 
Trxie  der  KöoiKin)  den  Ruf  als  bedeutendster 
Porträtbildner   tmter   den  zeitgenössischen 
BiMhanera  Englands  eintrug.    Nachdem  er 
eine  ganze  Anzahl  weiterer  plastischer  Ver- 
ewigungen der  Königin  Viktoria  geschaffen 
hatte  (für  Worcester,  Birmingham,  Cariislc, 
Hove»  lÄwtfoiA,  Sät  den  Londoner  Junior 
ComtitHtfanal  CMb  imd  fSr  die  Christ  Chorch 
zu  Oxford,  für  Lucknow,  Cawnpore,  Agra  u. 
Brisbane)  sowie  auch  den  Entwurf  zu  dem 
Bildniskopfe  der  Königin  auf  zahlreichen  dV* 
liadien  Mönaen  geliefert  hMXbe,  wurde  er  von 
Nstimwlbomitee  nr  Sniciitaa^  äaei  Natio- 
naldcdanala  der  KBdgiB  Viktoria  vor  den 


Lonckmer  Baddnghsm-Palaste  auch  mit  dem 
Entwürfe  and  der  Ansfühning  dieses  Monn- 
mentes  bctrant  Seb  Mdddi  an  diesem  Natio- 
naldenkmale ist  ausgezeichnet  durch  harmoni- 
sche Einheitlichkeit  der  Konzeption,  hohe 
Würde  der  Auffassung  u.  eindringliche  KrafI 
der  kfinstleriKhen  Gcsamtwirkung.  Bisher 
Ist  aar  erst  ein  Tdl  der  tmifangreichea  TMk- 
malsanlage  vollendet  worden.  Mit  der  archi- 
tektonischen Ausgestaltung  derselben  wurde 
Sir  Aston  Webb  beauftragt,  der  die  Entwürfe 
hierzu  1904  als  Dipiomarbeit  znr  Erwerbung 
der  Mitgliedschaft  an  der  R.  Acaderny 
London  zur  Ausstellung  brachte.  Die  vor- 
nehm großzügige  Gesamtplanung  dieses  Archi- 
tekten zeigt  eine  8  Fuß  hohe  und  2CH^  Fuß  im 
Geviert  messende  offene  Plattform,  flankiert 
von  zwei  6  Fuß  hohen  BronzebdastradCB, 
deren  Aufienseiten  weite  Brunnenbecken  vor- 
gelagert sind.  An  ihren  Endpunkten  von  ge- 
flügelten Löwen  bewacht,  werdt-n  lu  idc  Balu- 
straden in  ihren  Mittelpunkten  von  hohen 
Statuengruppen  überragt,  von  denen  die  eine 
Flotte  und  Heer,  die  andere  Kunst  und  Wis- 
senschaft versinnbildlicht  Inmitten  zwischen 
diesen  seitlichen  Balustraden  erhebt  sich  über 
einem  mächtigen  Stufentmterbaue  die  70  Fufi 
hohe  Sockelpyramide  für  die  von  den  alle» 
goriachen  Goitalten  der  Gerechtigkeit  und  der 
Wahrheit  flankierte,  im  Rficken  von  einer  ge- 
waltigen Nike  überragrto  Sitzstatue  der  Köni- 
gin. Mit  Ausnahme  dieser  letzteren  Haupt- 
figurengruppe  (vergoldete  Bronze)  und  den  ge- 
flügelten Balustradenlöwen  (gleichfalls  in 
Bronze  gedadrt)  soll  das  ganxe  Denkmal  in 
karrarischem  Marmor  ausgeführt  werden. 
Wahrhaft  monumental  in  seinem  architektoni- 
schen Gesamtaufbaue,  wird  dieses  gewaltige 
Natiooaldenkmal  in  seinen  von  Thomas  Brocfc 
modellierten  figfirlicben  Sonderbestandteilcn 
bei  wirlwamster  T  inienffibrUBg  u.  großzügig- 
ster Formbehandlung  Jedenfalls  einen  echt 
skulpturalen  Charakter  zur  Schau  tragen;  da- 
für bürgte  allein  schon  das  in  halber  GröBe 
auagefahrte  Modell  f6r  die  Joatilia''  der  Be- 
krönungsgruppe,  das  1909  in  der  Londoner 
R.  Academy  ausgestellt  war.  —  Feinen  künst- 
lerischen Geschmack  und  echt  skulpturalc 
Ruhe  der  Auffassung  bekundet  B.  auch  in 
seinem  Reiterstandbilde  „Edward  the  Black 
Prince"  für  Leeds  (1908  in  London  aus- 
gestellt), in  seiner  Marmorstatue  des  Lord 
Russell  of  Killowen  für  die  Londoner  Law 
Courts  (1904  vollendet)  und  in  seinem  über- 
lebensgroß. Marmorstandbilde  Thomas  Gains- 
boroughs  für  die  Londoner  Nat.  Galleiy  td 
Brit  Art  (1900  von  Mr.  Henry  Vaughan  dem 
Künstler  in  Auftrag  gegeben  und  1906  in  der 
R.  Aademj  auagestellt).  Jedenfalls  beweist 
er  in  allca  aeinen  Bildwerken,  daß  er  das 
nnere  Weaen  aeiaer  Kunst  richtig  erfaflt  bat 
Znaogtei  sei,  dal  «r  binraüen  an  einer  ge- 
wissen Schwefe  der  Formbeiiandhwg  Un- 


38 


neigt.  Völlig  fern  hält  er  sich  dagegen  von 
allem  herkömmlich  Gewöhnlichen  und  äußer- 
lich Dekorativen  sowie  namentlich  auch  von 
den  längst  verbrauchten  DarstellungsmotiTcn 
der  klassizistischen  Historienbildnerei,  da  er 
nur  zu  wohl  weiB,  daB  derartige  Trivialitäten 
die  Volkstümlichkeit  seiner  ■  MOBnincntMl' 
Schöpfungen  gefährden  würden. 

M.  H.  Spielmaaa,  Brit  SeidM.  ef  today 

(1001)  p.  24;  sowie  im  Jottra.  of  Soc  of  Arts 
1905  p.  409.  —  F  o  r  r  e  r,  Biogr.  Dict  of  Medal- 

li»f!  (1904)  I  295  f.  —  Grave«,  R.  Acad.  Ex- 
hibitors  II905)  I  889  ff.;  VIII  417.  -  Kat.  der 
Lcnd.  Nat.  Call,  of  Brit.  Art  1910  p.  20  u.  der 
Kopenhap.  Ny  Carlsbcrg-Glviitoth.  (1907)  N.  4M, 
467  (p,  39).  —  The  Art  Journ  1870  p.  316;  1874 
p.  176;  1K77  p.  184,  360;  1887  p.  179;  1H94 
p.  281,  301;  1904  p.  lOfl  ff  ;  l<..il»f)  p.  379;  l'JÜ\) 
p.  266  f.  —  The  Studio,  A  Record  of  Art  in  1898 
B.  130  f.  —  Kitchron.  1900  p.  459 ;  1903  p.  35«.  — 
Ztachr.  f.  bild.  Kst  1003  p.  80.  M.  W.  Brockwell. 

BneklMBk,  A 1  b  e  r  t  £.  (R.  B.  A.).  Maler  in 
Lhrcfpool,  beachidrt  seit  1886  die  Aasatdlnn- 

gen  der  Londoner  R.  Academy  und  seit  1890 
diejenigen  der  R.  Society  of  British  Artists 
mit  zahlreichen  Landschaftsmalereien.  Die 
Walker  Art  GaUery  zu  Liverpool  besitzt  von 
ihm  du  Aquandlgeaiitde  ,Jjnfi(cring  Ugirt* 
(1892  in  London  ausgestellt). 

Graves,  R.  Acad.  Exhibitor«  I  291.  —  The 
Studio  XXIV  (1902)  136.        U.  W.  Brockvatlh 

BVKkidaa,  William  (F.  R.  &J|»  Maler, 
Ilhutrator  nnd  Schriftsteller,  geb.  am  S.  10. 

17S7  in  Totnes  (Devbnshirc),  f  am  29.  8.  1854 
in  London.  In  der  väterlichen  Werkstatt  zu- 
nächst zum  Uhrmacher  ausgebildet,  kam  er 
1800  an  die  Londoner  R.  Acadenqr.  deren 
AnmlrilMyn  er  dam  1818—1841  mit  sahi- 
reichen Historien-,  Porträt-  und  Landschafts- 
gemäldcn  beschickte.  Außerdem  sandte  er 
seine  Arbeiten  1817 — 1836  in  die  Ausstellungen 
der  British  Institution,  die  ihm  1818  für  das 
Gemüde  .ChriM  raisiag  the  Widow*«  Son' 
einen  Preis  von  100  Pfund  Sterl.  verlieh  und 
sein  Bild  in  die  Pfarrkirche  zu  Dartmooth 
stiftete  Nachdem  er  bereits  1815  Frankreich 
bereist  hatte,  unternahm  er  1821 — 22  eine  ita- 
lienische Studienreise,  auf  der  er  sein  1821  ge- 
maltes Seitetbildnis  in  die  Uffiziengalerie 
stiftete  und  zum  Mitgliede  der  Akademien  zu 
Florenz  jjnd  Rom  emaimt  wurde.  Ebenso  er- 
warb er  die  Mitgliedschaft  der  Royal  Society 
und  beteiligte  sich  1880  an  der  Gründung  der 
R.  Geographicat  StK-iety.  Ancb  als  Erfinder 
hat  er  sich  betätigt  (V'erbesaenmff  ^  Stahl- 
feder), wie  er  denn  die  letzten  Jahre  seines 
Ldiens  überhaupt  mehr  wissenschaftlichen  als 
kBnitlerischi-n  Arbeiten  widmete.  Die  Lon« 
Awer  NaL  Portrait^allery  besitzt  von  ilm 
Bildnis  G.  B.  Bdaonis  (Gcmllde),  —  das 
British  Museum  ein  Bildnis  John  Bacons  (Se- 
piazeichnungj,  —  daj  Victoria  and  Albert  Mu- 
seum 8  Aquarell-Landschaften.  Als  Schrift- 
steller und  Illustrator  vcröSentlicbte  er  »Illu- 
stratkMt  of  die  Pasaes  of  <be  Alpir*  (im  Tkf 


1829),  —  „Road-Book  from  London  to  Naples" 
fmit  Illustrationen,  1835),  —  „Italy  Classical 
Historical  and  Picturesque*  (60  Tafeln,  1646), 
—  »Remarks  upon  the  Compound  india-rabber 
Stopper"  (1842).  Außerdem  lieferte  er  die 
Illustrattonen  zu  Fmdens  „Life  and  Works  of 
Lord  Byron"  (1833)  sowie  den  historischen 
Begleittext  zu  D.  Roberts'  „Egypt  and  Nubia" 
(1846-49). 

The  Art  Journ.  1854  p.  342  f.  (Nekrol.).  - 
Smith,  RecoUectiona  ot  Brit  Institution  18M 
p.  76.  —  Redgrave,  Dict.  p.  55.  —  Bryan^ 
Dict  I  197.  —  B  i  n  y  0  n,  Cat  of  Drawings  bjr 
Brit  Art.  in  the  Brit  Muieum  I  143.  —  Gra- 
ves, R.  Acad.  Exhibitort  I  292;  Brit  Institution 
p.  66.  —  Kat  d.  Lond.  Nat  Portr.  Call.  (1907) 
p.  29.  M.  W.  DrockwM, 

Bfscln^  Barthold  Heinrich,  Dilettant 
im  Radiero^  gd>.  171S  ab  Sohn  des  bekann- 
ten Hamburger  Dichters.  Man  ki  tint  von 
ihm  u.  a.  einige  kleine  Landschaftsbl.  aus  den 
Jahren  1748  und  1760,  einen  Christus  am  01- 
bnse  von  1711  und  das  Bibliothdnseicfaen  des 
Köln.  KurfBrstcn  ClencM  Amost  von  1700, 
Hamburg.  KsHstlMb,  18*4.  —  Matt«,  Kita. 
Kaüer.  Ansg.  18M.  IT.  V. 

Brockboll,  Johann,  Maler  u.  Graphiker  in 
München,  Lehrer  an  der  Schule  für  graphische 
Künste ;  geb.  am  16.  6.  1871  in  Aachen,  Schü- 
ler der  k.  Akad.  in  Dresden  (Bairtaer)  u.  Mün» 
dien  (Halm)  u.  d.  Acad.  Julian  m  Paris.  Von 
seinen  Bildern  wurden  in  den  Münchener  Aus- 
steltungen nur  einige  Interieurs  (Bauemküche, 
Itmeres  eines  Bauernhauses,  Kanzel  u.  Haupt- 
altar in  d.  Hofldrcbe  in  Fürstenfeldbnidt)  bc> 
kennt  Sehl  grapMsdies  Werk  (landsehaftl. 
Studien,  Interieurs,  Architekturmotive)  um- 
faßt ca  25  Blätter  in  verschiedener  Technik. 

D  reBier,  Katjahrb.  1909.  —  Kst  für  Alle 
XVIII  389.  —  Kat  der  Auaat.  im  Munchener 
Glaapal.  1900.  1902—04.  190f>— OS  ;  in  Düsseldorf 
ia04;  in  Dresden  1899,  1904,  1906;  in  Beritn 

M^fln. 

BrockboS,  s.  auch  Brokoff. 
BmlftMS%  Marie  von,  Mderin  bi  Man- 
chen, geb.  am  24.  6.  1888  in  Neu-Ruppin, 
Schülerin  von  Th.  Hummel-München  und  W. 
Trübner-Karlsruhe;  führte  sich  durch  flott 
gemalte  Interieurs,  Biumenstücke  und  Still- 
leben (z.  B.  1907  „Der  Glaaadirank*)  gut  ci% 
die  seit  1906  in  den  Mündbener  Gla^asi- 

Ausstellungen  erschienen. 

Singer.  Kstlerlex.  N.Tchtr.  1906.  —  DreS* 
ler,  Kstjahrb.  1910.  —  Die  Kst  f.  Alle  XXII 
364.  —  Kstchron.  N.  F.  XVIII  415  —  Kat.  der 
Ausst  im  Münch.  Glaspalast  1906—10  u.  der  Ber- 
liner K.-A.  1910.  Wgn. 

Brockbuaen,  Theo  von,  Maler,  geb.  am  16. 
7. 1882  in  Marggrabowa  (Kr.  Oletzko  in  Ost- 
prcoBen),  Schüler  der  Akademie  in  Kdnigs- 
bersf  unter  Max  Schmidt  und  spitcr  Olof 
Jemberg,  siedelte  im  Herbst  1904  nach  Berlin 
über,  war  auch  längere  Zeit  in  Baumgarten- 
brück  (Mark  Brandenburg)  und  in  NiciifKjrt 
(Belgien)  titig;  Mitglied  der  Berliner  Sezes>- 
•fc».  Sein  Haoplgebiet  is(  die  Landschaft  ab 


üigiiizea  by  Google 


tlteblt  Natur  unter  der  wechselnden  Wirkung 
der  Soone.  Sdne  Arbntan^  die  neben  im> 
pfeuMobtischcB  Tendcnscn  den  &nflnB  der 

energischen  Linien-  und  Raumdispositionen 
ven  Goghs  aufweisen,  erregen  seit  1906  auf 
den  Ausstellttncen  der  Berliner  Sezession  Auf- 
nwrkMndceiti  aach  m  Dreadei^  Dfiaiddorf, 
ktremeo  und  Weimar  hat  Br.  m  den  letzten 
Jahren  ausgestellt  Genannt  seien  eine  Mär- 
kische Landschaft  (Paul  Cassirer,  Berlin)  und 
Gutshof  in  Seelow  (1910). 

Mittlen  des  Katlers.  M,  Oibom. 

Bwctman,  Charles,  Maler  in  Loadaa, 

der  1883,  1884  und  1897  einige  Landschaften 
in  der  Roy.  Acad.  ausstellte.  —  Ein  CharU* 
Drakt  B.  in  London,  später  in  Brügge,  stellte 
1878  und  1904  in  der  Rogr.  Acad.  einige  Win- 
lerHadadiaften«  cm  CharUt  H.  B.  in  Witley 
1874,  75  und  92  einige  Genrestücke  u.  Land- 
schaften das.  sowie  1890  im  Pariser  Salon 
«US. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.      H.  V. 

Brockaui^  £  1  e  n  a,  span.  Genremalerin 
der  Gegenwart,  geb.  »i  Ma^Üd,  Schülerin  tod 
Jaan  Llanos,  Jm^  Benllittre  und  Joaquin  So- 
rolla.  Da.=;  ?.rus  f  mod  Kunst  in  Madrid  be- 
wahrt von  ihr:  Eine  Prozession  zum  Kloster 
San  Juan  de  los  reyea  in  Toledo  und  Hof 
eines  römischen  Wirtshanses,  1B87  (Abb.  s. 
Shaw-Sparrow,  Wonen  l^inters  1906  p.  819). 

P.  Lafond. 

Brockmaaa,  Friedrich,  Maler,  geb.  20. 1. 
1809  in  Güstrow  in  Mecklcnb.  Um  1880 
Schüler  der  Düsseldorfer  Akad.,  später  in 
Rostock  (um  1838),  Dresden  (am  1844)  und 
auch  eine  Zeitlang  in  Hamburg  tätig.  Stellte 
auf  den  Ausst.  d.  Berliner  Akad.  (1880,  1832, 
1838  ff.)  ein  „Ecce  homo"  n.  Kgmcnstücke  aus. 

Hamb.  Ksüerlex..  1864.  Rasp*. 

Bfseknuuu,  Henry,  s.  JCmmCm». 

Brockmann,  s.  auch  Brokmann. 

BiockmM^  J.,  Porträtmimaturmaler  in  Lon- 
don, wo  er  zwischen  1768  und  ITTO  in  der 

Society  of  artists  46  Miniaturen  ausstellte. 

Graves,  Soc.  of  art.,  190T.  —  G.  C  Wil- 
liamson,  Hiat  of  Portr.  Mintat.,  1904  I  ZO'i. 

Brocktnüller,  Friedrich  Franz,  Bild- 
hauer, gt  h  aiTi  28.  9.  1880  in  Schwerin  i.  M., 
Schüler  der  Hochschule  f.  bild.  Könatc'in 
Berlin,  tätig  in  Berlin,  wo  er  atlf  den  GroBen 
Kunstausstellungen  seit  1907  besonders  mit 
hübschen  Tierplastiken  in  Bronze  auftrat, 
z.  B.  „Liebesgrtlü^ter"  (MarabugruBpe  IWXQ^ 
.Hamster"  (1909).  Fe mer  Manen von  Sun 
^odieyspieler"  (1007,  fSr  den  tJIdenliorster 
Hockeyklub)  und  eiti  Grabdenkmal  (1906)  auf 
dem  Ohlsdorfcr  Friedhof  in  Hamburg. 

Mittlgn  des  Kstlcrs.  U.  Ostwrm, 

Biockni«ier,  Paul,  Maler  n.  lUwtrator, 
gebw  am  M.  4.  1864  in  Wölsdiendorf  bd 
Kehna  i.  M.,  studierte  1883—1887  an  der  Ber- 
liner Akademie,  lebt  in  Berlin.  Br.  bat  sich 
bcsondei»  durch  solid  geaiteitcte  Portrits  o. 


Arbeiten  f3r  den  BodMduDndc  bekannt  ge- 
macht. 

Mittlen  des  Kaders.  U.  Otbom. 

Brocky,  Käroly  (Karl),  ungar.  Porträt- 
maler, geb.  am  22.  5.  1807  in  Temcsrir,  wo 
er  den  ersten  Unterricht  von  seineni  GSnner. 
dem  Amateur  Melegh  erhielt,  f  am  8.  7.  1856 
in  London.   Aus  seiner  Frühzeit,  182:3,  besitzt 
das  „Südungar.   Museum"    in  Temesvär  das 
Bild  ,^uf  dem  Friedhof  von  Versec".  1828 
ging  Br.  nach  Wien,  wo  er  10  Jahre  lang  lidl 
Ender  und  Daffinger  studierte.   Sein  Talent 
wurde  früh  entdeckt :  die  Herzogin  von  Mont- 
ieart  betraute  ihn  mit   Miniaturkopien,  und 
nachdem  sein  erstes  selbständiges  Gemälde 
CEhcpaar")  1884  in  der  akad.  Ausst  in  Wien 
bdoumt  wurde,  saB  ihm  auch  Franz  I.  Re- 
pliken).  Sein  aher  Gönner  Melegh  nahm  ihn 
mit  sich  nach  Italien,  von  wo  er  nach  kurzem 
Aufenthalt  in  Wien  1837  nach  Paris  ging. 
Die  Venezianer  und  Correggio  machten  auf 
tbn  acboa  in  Italien  einen  gewaltigen  Ein- 
dl  Utk,  hn  Ijuuvie  stöberte  er  ^e  Italiener 
weiter.    In  Paris  schloß  er  Freundschaft  mit 
William  Turner,  der  ihn  dem  schottischen 
Peer  und  Kunstliebhaber  Munro  of  Novar 
vorteilte.    Diese  Bekanntschaft  ward  iür 
sdne  Lanfbalai  aoaschlaggebend.  Honro  of 
Novar  lud  ihn  zu  sich  nach  Ivondon,  und 
schon  1839  treffen  wir  B.  in  seines  Mäcens 
Hattse,  wo  dne  stattliche  Reihe  Porträts  ent- 
stehen sollte.  FleiBig  studierte  hier  B.  die 
GroBudster  der  engl.  Portritmalerd  imd 
lenkte  die  Aufmerksamkeit  des  Kunsthändlers 
Colnaghi  auf  sich,  in  dessen  Haus  er  dann 
später  übersiedelte  und  dessen  Familie  er  auch 
in  einer  ReUie  von  Bikinisaen  verewigte.  Aach 
sein  PTemd  '^mer  gaB  Ünn  xo  ton  j  die  neue 
Auflage  von  dessen  „Liber  studionim"  wurde 
z.  T.  von  B.  fertiggestellt.    Die  großen  Er- 
folge seiner   Porträts    verschafften    ihm  die 
Goaneradiaft  der  Londoner  Aristokratie,  und 
nach  dem  gdimgenen  Portrit  der  Hofdame 
MiB  Liddel,  wurde  sein  Atelier  von  der  Kö- 
nigin Victoria  und  d.  Prince-Consort  Albert 
häufig  besucht.   Nicht  nur  die  Königin  malte 
er,  sondern  auch  viele  Hofwürdenträger  (so 
Viscount    Melbourne,    in    Windsor  -  Castle). 
Seine  Bildnisse,  tdls  in  Ol  gemalt,  teils  illn- 
ndtaierte  Crayoo-,  Rötel-  und  monochrome 
Zeichnungen,  wurden  sehr  geschätzt  (viele  da- 
von im  Brit.  Mus.,  South-Kensington-Mus. 
und  im  Mus.  in  Budapest).  Sein  bestes  Selbst- 
pcrträt,  ein  Olbikl,  besitzt  H.  J.  Lorent  in 
Reigate,  Grafach.  Snrrey.  Die  meisten  Aqva- 
relle  und  Pastelle  in  London  bei  Colnaghi  u. 
in  Gratz  bei  L.  Theyer.   Auch  versuchte  sich 
B.  in  gröBeren  Kompositionen.    So  malte  er 
1840  einen  „Christus  n.  die  Sanuritaaerin* 
fBr  sdnen  Jugendfreund  Mor.  Kolbenheyv, 
jietzt  Altarbild  der  evang.  Kirche  in  Eperjes 
(Ungarn).  Auch  eine  Bacchantin  ist  von  ihm 
bdcaaot  Im  Mns.  in  Budapest  befinden  Mb 

4» 


uiyki..L.L;  Ly  GoOglc 


BrocoU  ~-  Brodoa 


^aheade  Psyche",  .Amor  wd  Psyche",  JDie 
Armut",  weibliche  Bildnisse  etc. 

Norman  Wilkinson,  Sketch  of  the  lif e 
of  Cbarlea  Brocky,  the  Artist.  London  1670.  — 
B  i  oi  y  o  n,  C«t.  of  Drawings  by  Brit  Art.  in  the 
Brit  Mus.  I  143.  —  S.  N  y  4  r  i,  „Btocky  Kiroly" 
Vasarnapi  Ujsig.  1906,  Budapest  —  Divald 
K  o  r  n  e  1,  „Brocky  Kiroly  fömüve"  in  Müviszet 
1003,  S.  316—324.  Daselbst  S.  427—4.^0  Beiträge 
»on  L.  Esitegiru.  L.  Hevesi.  —  Szent- 
klirayjenö,  „Brocky  Kiroly"  (1907)  ;  „Sifp- 
irodalmi  ^s  isipniiStanl  *  T  T I  f  mh"  IV'.,  Te- 
mesvir,  1906,  S.  *— 103.  A'.  Lyka. 

BrocoU,  Teodoro,  Bildhauer  in  Bologna, 
üKtBdte  für  die  dortige  Füippiiierkirclie  S. 
lUria  di  GdBer«  IBM  «wd  Bngdrefiefs  («i 

daeB  bereits  vorhandenen  Altarwcrkf)  und 
1578  TM-ci  Apustelstatuen  (Petrus  und  Paulas). 

F.  MalaguzaUYaleri  iB  Aidb  Stor.  d. 
Alte  1893  p.  40. 

Bioee^  ICodeito^  Maler  der  G^enwait 

in  Rio  de  Janeiro,  stellte  1888,  1890  und  1898 
im  Pariser  Salon  aas  (Kriegsszencn,  Porträts) 
und  ist  auch  als  Radierer  tätig 

Th*  StDdh»  XXU  138;  XXIV 

Bneq,  Pierre  Jules,  frunSe.  Maler, 
geb.  in  Paris  1R11,  Schüler  von  E.-J.  Pigal 
und  Jules  Coignct.  Hat  180^—1878  ver- 
schiedentlich im  Pariser  Salon  ausgestellt, 
Blmncfw  Stilleben  u. '  Genrebilder,  auch  in 
Aqoarell  und  Pastell. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  I  u.  Suppl. 

Brodauf,  Friedrich  Moritz,  Graphiker 
und  Bildhauer,  geb.  1872  in  GroB-Hartmanns- 
doci  (ßintAttgt),  Schüler  der  Kunstgewcrbe- 
achafe  zu  Dresden  (1889—82),  nach  Tätigkeit 
als  Zeichner  bei  Schupp  u  Nicrth  in  Dresden 
1^  selbständig,  entwarf  er  Plakate,  u.  a.  iür 
Kaps-Pianos;  seit  1907  auch  als  Bildhaner 
tätig,  stellte  er  in  Berlin  u.  Dösaddorf  Brooxe- 
gruppe  Bacchantin  aus.  Lebt  in  Oberlosch- 
witz. 

Dtsche  K*t  u.  Dekorat  I  55.  116.  —  Kat.  d. 
KsUuist.  Düsseldorf  1907,  d.  GroSen  Kstausst. 
BerUa  IWT,  d.  Uüncheoer  GlaapaL  1908.   R.  C. 

WwieilaM,  8.  Brotdtriam. 

Biodetmao,  Heinrich,  GIockengieBer  von 
Köln,  der  1448,  gemeinsam  mit  Christian 
CkMt,  die  zweitgrößte,  mit  Reliefs  geschmückte 
Glodcc  dea  dortigen  Domes  goS.  —  Sdne 
bdden  Sahne  HtlmUh  and  M«h  waren 
ebenfalls'  GIockengieBer.  —  Ein  Johann  B. 
goS  1412  die  Glocke  der  Kirche  zu  Ederen. 

Ott e,Qockaila»de.  —  M e r  1  o,  Köln.  Kstler 

JAmg,  Flimeaicb-Rkharti ) ,  1895.  —  Kstdenkm. 
L  Bhdaprar.  VTH  H.  1  p.  83.  H.  V. 

Brodexaeo,  Anna  Maria,  s  h'tehen. 

Bndie,  Alexander,  s.  unter  Brodit, 
WUKanL 

Brodle,  John  Lamont,  Porträt-  und 
Historienmaler  in  London,  der  zwischen  1848 
und  1881  wiederholt  in  der  Roy.  Acad.  und 
1867  in  der  British  Instit  ansstellta:  BUd- 
■isie  der  Sduunpiderin  MiB  Lann  Kceq.  de* 


James  Stoart;  ferner  Findit  Karl  Edwards 

und  Flora  Macdonalds;  Mann  fiber  Bofdl; 
Beichte  eines  Räubers  usw. 

Graves.  Roy.  Acad.  bUh,  IMW  I  u.  The 
Brit  lostit.  IM».  H.  V. 

Brodle,  William  (R.  S.  A),  schott.  Bild- 
hauer, geb.  am  22.  1.  1815  in  Bantf,  f  am  30. 
10.  1881  in  Edinburgh.  Ursprünglich  nur  als 
einfacher  Bleigieher  aoagebildet,  modellierte 
er  in  sdtier  WeriEstett  an  Aberdeen  in  seinett 
Midtestuiden  kldne  Portritfiguren,  bis  er 
schließlich  durch  eine  Bildnisbüste  des  Lord 
Jeffrey  öffentliche  Anerkennung  als  Porträt- 
bildner fand  und  auf  einer  1868  unternomme- 
nen Romidse  sich  kfinstlerisdi  wdlerbilden 
konnte.  Hierauf  lonidist  som  „AwmxuUf 
und  1889  zum  Mitgliede  der  R.  Scottish  Aca- 
dcmy  ernannt,  verwaltete  er  seit  1876  das 
Sekretariat  dieser  Akademie.  Seine  Haupt- 
werke sind  die  Standbilder  dea  Lord  Code- 
bom  hn  Parlanentagdriiade  und  dea  Sir  Da* 
vid  Brcwster  im  Universitätshofe  zu  Edin- 
burgh sowie  eine  Bildnisbüste  der  Königin 
Viktoria  in  VVindsor  Castle.  Die  Nat.  Galleiy 
zu  Edinburgh  iKsitzt.  von  ihm  die  Bildma- 
bfislen  des  Lord  Coddram  (16B8)  imd  der 

nigin  Viktor!,-»  (IfißT)  sowie  eine  „Scotch  Girl" 
(1869).  Die  Ausstellungen  der  londoner  R. 
Academy  beschickte  er  1850 — Sl  mit  zahl- 
reichen Bildwerken  (darunter  auch  Phantasie» 
gnippcn  wie  „Corinna  and  the  Bttnd  Girl"  de, 
namentlich  aber  Porträtbüsten).  —  Von  seinem 
jüngeren  Bruder  Alexander  Brodie  (geb.  1880, 
t  am  30.  5.  1867,  in  der  .Auästellung  der  Lon- 
doner R.  Academy  1864  mit  2  Phantasiebild- 
vierken  vertreten)  besitzt  Aberdeen  dn  Stand- 
bild der  Königin  Viktoria. 

The  Art  Jüurn.  1867  p.  172;  1881  p.  379.  — 
R  e  d  g  r  a  V  c,  Di.  t.  p.  55.  —  Clement  and 
H  u  1 1  o  n,  .Art.  of  the  19.  Cent.  p.  98.  —  Graves, 

R.  Acad.  Kxijibitors  I  293,  294.  —  Kat.  der  Nat, 

Call,  zu  Edinburgh  1908  p.  120. 

M.  W.  Brockwell. 

Brodon,  G  u  i  1 1  a  u  m  e,  Archit.  von  Caen. 
errichtete  1680,  gemeinsam  mit  seinen  S^- 
nen  MicM  und  Themas,  Kloster  und  Kirche 
de  1a  Visitation  daselbst  (heute  Kaserne  md 
Fouragemagazin)  und  baute  1684 — 89  die 
Jesuitenkirche  Notre-Dame  in  Caen.  —  Ein 
Archit.  Antoine  Nicolas  Br.  baute  1616  in 
Caen  jlie  Kirche  St  Etienne  wieder  auf. 

Banehal,  Dict  d.  arch.  üanc.,  1887.  — 
Rfun.  d.  aoc.  des  B.-Arts  XXVIlT  580.        H.  V. 

Brodoa,  Michel,  Bildhauer  u.  Architekt  in 
Caen,  f  1709;  arbeitete  um  16%  mit  seinem 
Vater  GutUanaM  B.  u.  setaem  Bruder  Thomm 
B.  an  der  Egltse  de  la  VMtatk»  itt  Gsn  und 

errichtete  1684 — 88  die  Nordpyramide  der 
Kirche  zu  St.  Lö.  In  Caen  stammen  von  ihm 
noch  die  Altäre  der  Franziskanerkirche  nnd 
der  Kirche  St  Etienne-le-Vieux  (1707). 

Nouv.  Arch.  de  l'art  frao«.,  1886  >  8««.  — 
Lami.  Dict.  dea  seUlpt  elb  saus  Lools  XIV 
(1906).  S.  LamL 


41 


Bradott  ~  Btoodiick 


Nico!« 8,  fcMttS«.  BUdluuer,  er- 
hielt an  d(r  Ecote  Acad  io  Farii  160(MMOB 

einige  1' reise. 

Lami,  Dict  d.  Sculpt.  etc.  (Louis  XIV.)  1&06. 

Bradii%  ThOLmas,  s.  unter  Brodon,  MicbeL 
BMlMnlM,  Anton,  potn.  Malen  MiA,  1781 

in  Warschau,  t  <las.  am  Sl.  3  1832,  lernte  zu- 
erst in  Warschau  bei  dem  Maler  Leicher,  dann 
bei  dem  Maler  und  Kupferstecher  Kappeller 
und  bei  dem  Bildhauer  Pink.  1806  reiste  er 
nach  Paris,  wo  er  bei  dem  Miniaturmaier  J. 
B.  J.  Augustin  sich  weiterbildete  (bis  1808?). 
Nach  seiner  Rückkehr  nach  Warschau  ver- 
schafften ihm  einige  tüchtige  Arbeiten  ein 
Staatsstipendium,  das  ihm  einen  zweiten  Stu- 
dienaufenthalt in  Paris  ermöglichte.  Hier 
lernte  er  (seit  1809)  noch  bei  Fr.  Gerard  und 
wwrde  auch  durch  David  merklich  beetnflofit. 
1815  kehrte  Br  nach  \\'arschau  zurück,  wo 
ihm  eine  groBcre  Kotnposition,  Saul  und 
David,  auf  der  1.  poln.  Ausstellung  (1810)  die 
soldcne  StMtsinedaUle  vencbaSte  und  ihn  mit 
einem  Sditag  belannt  machte.  Nocli  in  dem- 
lelben  Jahre  wurde  er  Professor  an  der  War- 
achatier  Kunstschule  und  übte  seine  Lehrtätig- 
keit bis  1831  aus.  Er  las  auch  Kolleg  über 
Anatomk^  Oateologic^  Mjolosie  »d  Kooat- 
gesdiiclite.  AuBer  dem  erwihnten  Bilde 
„Sau!  und  David"  seien  von  Br.s  großen  histo- 
rischen Gemälden  angeführt:  „Odipus  von 
Anttgpne  geleitet",  „Hektor  tadelt  den  Paris 
in  Gegenwart  der  Helena*,  und  »Der 
Zar  Alexander  I.  überreidit  don  Rektor  der 
Universität  Warschau  das  Gründungsdiplom", 
ein  Bili!  ir>  der  Art  der  Zeremonienbilder  Da- 
vids. Auclt  in  seinen  za}ilreichen,  gewissen- 
haft gemalten  Porträts  zeigt  Br.  die  nüchterne 
Auffasstmg  Davids,  z.  B.  in  den  Bildniaaen  J. 
U.  Niemcewiczs,  des  Bischofs  Woronicz  and 
der  Minister  Potocki  und  Mostowski. 

Rastawiecki,  Stownik  maUrzy  polskich, 
Warszawa  1850—57  I  71—77.  —  M  y  c  i  e  1  8  k  i, 
20U  lat  dziejöw  malarttwa  w  Polscr,  Kraköw  1897. 
—  W.  Gerson.  Tygodoik  Illustrowaay  1885 
a.  96,  97.  —  H.  PJatkowaki,  AlbuB  aztaU 
polsldej.  p.  87.  T.  Sa. 

Bsodowald,  Joseph  I,  poln.  Maler,  geb. 
um  1775  in  Warschau,  t  1853  in  Krakau.  Die 
Fürsten  Lubomirski  in  Laiicut  ermöglichten  Br. 
von  1706  an  cmen  lOjähr.  Aufenthalt  in  Wien, 
wo  er  bei  Jos.  Abel  die  Historienmalerei  und 
dann  bei  G,  B  I.rinipi  die  Porträtmalcrei  stu- 
dierte. Seit  1S09  wohnte  er  dann  ständig  in 
Krafcm,  wird  1811  Zeichenlehrer  am  St.  Anna- 
Gymnatinm  vnd  1817  (bia48^  Profeaaor  der 
If  alerei  an  der  Kamtacbule.  Von  Br.s  Histo- 
rienbildern seien  genannt;  »Koiciuszko  in 
Krakau  (1794)"  und  '„Gefangennahme  Ko- 
Iciuszkos  bei  Madejowice",  von  seinen  my- 
tfaolog.  Kompositionen  „Herknlea  tfitet  die 
lemliaehe  Hydra",  „Plndit  der  Vestalinnen 
aus  Rom",  »Tod  des  Germanikus",  von  reli- 
giösen BOdem  „Ubergabe  der  Schlüssel  an 
Petnu*  (Peteraldrclie  in  Krdnq).  Br.  bat 


aaeb  in  den  Jahren  1815-I8W  atdiddie  her. 
vorragende  Persönlichkeiten  porträtiert,  die 
dauernd  oder  vorübergehend-  in  Krakau  sich 
aufhielten  (z  B  B  St.  Wodzicki,  J.  M.  Osso- 
liäski,  den  Bildhauer  Thorwaldsen,  die  Sänge- 
rin CatalanO  und  auch  historisch  interessante 
Ansichten  aus  AH-Kxakau  gemalt.  Sein 
Sell»stportrit  befindet  sich  im  Ossolineum 
in  Lemberg  (No  267).  Als  Künstler  ist  Br. 
wenig  bedeutend.  Seine  pädagogische  Tätig- 
keit beurteilt  Luszczkiewicz  nachteilig  („KartB 
z  dziejöw  pds.  aalarstwa."  Krakau  1882). 

Rastawtaekl,  Stamaik  aalanar  polskich 
Waratawa  ISM-VT  III  144-14».  —  Mj- 
cielski,  Sto  lat  dsiejdw  aulanlivs  w  Fotoea 
a.  147— UO.  T.  Sa. 

BnOawiU,  Joseph  II,  poln.  Maler,  geb. 
am  17.  I.  1SS8  in  Warschau  (Sohn  des  Anton 
Br.?),  t  das.  1900.  1844  Schüler  der  neu- 
gegründeten Kunstschule  in  Warschau  unter 
Hadziewics  und  Suchodoiski,  186^1866  an 
der  Petersbaiter  Akademie  nmler  Wniewaibl 
(einem  Nachahmer  Vemets),  18&8  in  Paria 
bei  H.  Vemet,  nach  einem  Studienaufenthalt 
in  Italien  seit  1S59  in  War.schau  ans.i^sig. 
Schon  als  Schüler  hatte  sich  Br.  entschieden 
der  Schlacht-  nnd  Pferdemalerei  augewandt 
1&63  malt:  er  mit  dem  ihm  befreundeten  J. 
Kossak  die  „Schlacht  bei  Beresteczko".  Aus 
seinem  Atelier  gingen  zahlreiche  Krugs-  und 
Genrebilder  aus  den  Zeiten  der  sächsischen 
Könige  und  des  Königs  StanisL  Poniatowski 
hervor,  außerdem  Jagdbilder,  weidendea  Vieh 
und  dergleichen.  Er  war  Mitarbeiter  der 
Ztschr.  ,,Tygodnik  Illustrowany"  zur  Zeit  der 
Leitung  Franz  Tegazzos.  In  den  Jahrgängen 
1860— 1896  dieser  Zeitschrift  zahlitkfae  Hc- 
produktionen  nadi  aeinen  Werken. 

Mrcielski  St*  lat  daieüw  matantm  w 
Fotoea  Ktak6w UV7  9.  Üt,  tl.  T.Sa. 

BwtawaM,  Thaddaens,  poln.  Maler,  geb. 
am  2.  9.  1821  in  Warschau,  f  am  31.  8.  1818 
in  Paris,  Sohn  des  Anton  Br.,  in  Warschau 
Schüler  von  Ant.  Blank  und  AI.  Kokular.  Er 
kodierte  Gemilde  von  J.  Suchodolaki  n.  aeigte 
besonders  Neigung  fSr  Kriegs-  imd  Genre- 
malerei. 1841  stellte  er  in  Warschau  per^i^che, 
tschcrkessische  u.  griechische  Schlachtenbilder 
aus,  die  sowohl  in  der  Wahl  des  Vorwurfs  als 
in  der  Technik  an  Werke  Orlovrskis  erinnern. 
In  demselben  Jahre  ermSgticht  ihm  ein  Staata- 
stipendium  eine  Studienreise  nach  Italien. 
Nach  zweijährigem  Aufenthalt  in  Rom  geht 
er  nach  Pari?  und  bildet  sich  bei  H.  Vcrnct 
weiter  aus.  Ein  frühzeitiger  Tod  verhinderte 
die  Weitcrcntwiddnng  diMCS  vMversprechen- 
den  Talentes,  von  dem  meist  nur  akiaaenhafte 
Entwürfe  bekannt  sind. 

Rastawiecki,  Slowntk  malany  polskich, 
Warszawa  1850-67  I  678—80.  —  Myeielaki. 
St»  lat  daiaite  aala^  amlaiatwa  S.  9tO-9X 

r.  5a, 

Brodrick,  Cuthbert,  engl.  .Architekt,  in 
Hall,  stellte  in  der  Londoner  Roy.  /kCAd.  1854 
dat  Prctfibt  dnes  Rntitanses  fBr  Leeds,  1887 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


einen  Plan  des  Grand  Hotet  m  Scnterough 
aus.  In  demselben  Jahre  lieferte  er  einen 
in  antikem  Stile  gehaltenen  Entwurf  für  den 
Keabaa  der  Londoner  NatUndgaiok. 

GrsTca»  Sty.  Aead.  Bihlbb,  IfW  L  —  lü*- 
dtton.  II  m  H.  V. 

Broduky,  S4ndor  (Alexander),  ungar. 
Landschaftsmaler,  geb.  am  20.  6.  1819  in  T6- 
Ahnis  (Ungarn),  f  am  S8. 1.  UOl  in  Budapest, 
befaBte  sich  anfangs  mit  medizinischen  Stu- 
dien, vertauschte  jedoch  die  Universität  1841 
mh  der  KunsUkademic  in  Wiei^  WO  sdne 
Lehrer  Möfimcr  und  Stainfeld  wtmi.  1816 
ging  er  aadi  Mfindm,  wo  er  10  Jahre  vtr> 
brachte,  und  hauptsächlich  den  Anregungen 
seiner  Freunde  Albert  Zimmermann  u.  Friedr. 
Voltz  folgte,  auch  Anton  Ligeti  und  Carl 
Markö  wirkten  «ötscbeidend  auf  aeinea  woU- 
temperierten  akad  Stil.  1847  stellte  Br.  seb 
erstes  Gemilde  „Verlassene  Mühle"  im  Mün- 
diener  Kunstverein  aus,  der  das  Bild  erwarb. 
Als  er  dann  ins  Album  Münchener  Künstler, 
das  Ebrc^gabe  für  König  Ludwig  v.  Bayern, 
ein  setndl  .bdtannt  gewordenes  Landachafts- 

bild  malte,  ward  ihm  der  Weg  auch  nach  aus- 
wärts geebnet ;  B.  nahm  an  den  meisten 
Kunstausstellungen  in  Deutschland  mit  Erfolg 
tciL  1848  stellte  er  snerst  in  Budapest  aus, 
WD  sein  ^Sce  Balaton"  Aufsehen  erregte. 
1866  entschloß  er  <^iVh,  nach  Budapest  überxu- 
riedeln,  wo  Fran^  J <  ;,(  ph  I.  bei  ihm  das  Bild 
,.Die  Margaretheninsd '  bcitcHtc  (jetzt  in 
Lazenburg).  Die  ung.  Regieruilg  kauttr  von 
tbn  den  „See  Balaton  im  Gewitter",  „Um- 
gebung von  Esztergom"  und  „Ruine  Saskö" 
(1857).  alle  3  im  Mus.  in  Budapest.  Seinem 
fleißigen  Pinsel  entstammten  in  den  folgenden 
Jahren  zahlreiche  Landschaften,  zumeist  Ve- 
dolen,  alte  Btugcn  tBMl  GcwilterstunnmigeB. 

Nach  peraSol.  Ai^Sbcn  d.  KlasttcfS.  <—  KDss- 

Lexikon,  Budapest  —  F.  t.  BSttteber, 
Malrrw   V  19.  Jahrh.  I.  K.  Lyka. 

Brodtmaan,  Joseph,  Lithograph,  von 
Überlingen  am  Bodensee,  geb.  am  3.  2.  1787, 
t  zu  Basel  am  18.  6.  1888,  lebte  in  Züricb, 
später  in  Schaffhaosen.  Er  lithogr.  u.  a. 
nach  G.  Mind  eine  SammUing  von  Kinder- 
Bielen  (10  Bl.)  und  eine  Sammlung  von 
Kttsengrappoi  (8  Bl.). 

Brun,  Schweixer.  Kstlerlex.  1905  I.     B,  V. 

Bsodwol^  Ludwig,  Bildhauer  in  Berlin, 
geb.  das.  am  19.  4.  1839,  f  am  8.  10.  1S95 
Schüler  der  dortigen  Akad.  unter  Karl  Heinr. 
Möller,  stellte  zwischen  1868  u.  1888  wieder- 
holt in  den  Akad  -Aiisst  aus.  Sein  erstes 
gröfieres  Werk  war  die  Minerva-Gnippe  über 
dem  Portal  der  ArtiUeriewcilcstitte  (1869). 
Von  späteren  Arbeiten  seien  genannt:  Rriief 
der  Bergpredigt  über  dem  Hauptportal  der 
Zionskirche;  Gruppe  der  Pflege  der  Ver- 
wundeten, auf  d.  König^latz,  ur^rünglich  für 
die  neos  KanigibrödBe  bcatiant  (1871); 


Statue  des  Rent  Baron  de  FHänune  de  Goar* 

bi^e,  für  die  Feldherrenhalle  des  Zeughauses; 
einige  der  Relief medaillen  in  der  Eingangs- 
balle d.  Nationalgal.  tmd  einige  der  Tonrdiefa 
für  die  Rathausfassaden. 

B.  A.  Malier.  Biogr.  KMlerlex.,  1882.  — 
BctSn  «.  a.  Bauten.  189«  II  u.  III,  Rat  — 
DioalRmB.  1872  p.  m.  801;  1873  p.  222.  Ml.— 
Ztschr.  f.  bild.  Kat  VI  188.  —  Katahnw.  I  UT; 
XI  457,  SM;  XVI  Him.  —  ICat  d.  AkadepAuNt. 
18Cr>— 83.  H.  V, 

Brodaki,  Viktor  von,  poln.  Bildhauer, 
geb.  1826  in  Olexinek  (Gouvernement  Po- 
dolien)^  t  8.  10;  180A  in  Born.  Scbüler  der 
Pctenwnrger  Knnatdndenie^  «Be  er  1886  mit 
einer  gold.  Med.  für  einen  Ruhenden  Adonis 
verließ.  Mit  einem  Staat&stipendium  auf  6 
Jahre  begab  er  sich  nach  Rom,  das  er  nicht 
mebr  verlaasen  sollte.  Petersburg  stedct«  da- 
null  gnz  im  Akademismus  und  in  Italien 
war  Gefahr,  in  dieselbe  Atmosphäre  ZU  ge- 
raten. Einen  gewissen  Adel  kann  man  zwar 
der  Mehrzahl  seiner  Werke  nicht  absprechen, 
wie  s.  B.  seiner  „Sendung  Christi"  (schreiten- 
der Chrbttts  mit  zwd  Engelknaben),  die^  dem 
Papste  Pius  IX.  geschenkt,  sich  heute  beim 
Fürsten  Torlonia  befindet,  oder  seinem  „Glatu 
ben",  „HoflFnung"  (beide  1869),  „Kruzifixus" 
(1878),  mehreren  Grabfiguren  usw.  Doch  hat 
ihm  Italien  anch  etwas  daauds  Medisciies  bei- 
gebracht,  n.^mlich  ein  Suchen  nach  rein  tedl» 
nischen  Effekten,  Eine  weibliche  Büste,  ein 
nacktes,  liegendes  Kind  so  zu  verschleiern, 
daB  man  durch  das  marmorne  „nasse  Gewand" 
die  Formen  deutlich  erkennen  kSnnc^  die  Trä- 
nen eines  Kindes  im  Marmor  auszumeifieln 
(vergl.  ..Hänschen  weint"  in  Posen,  MielzyA- 
skisches  Museum,  als  Pendant  zu  „Hänschen 
schreit"  und  „Hänschen  lacht"),  schien  ihm 
das  Ziel  der  Kunst  zu  sein.  Am  weitesten 
ging  er  in  dieser  Beziehung,  als  er  1881  das 
Grabmal  des  Grafen  M.  Poniatowski  (Krakau, 
Peterskirche)  auszuführen  hatte. 

Brodzki  hatte  großen  Erfolg,  1868  wurde 
er  Titularprofessor  der  Petersburger  Aka- 
demie^ dam  Mitglied  der  Alcademica  sn  Mai- 
land und  Plorenz.  Er  arbeitete  f8r  den  rus- 
sischen kai5.  Hof  (Erste  Liebe,  Zcphyr),  Seine 
zwei  schlafenden  Putti  in  einer  Muschel  soll 
er  ttwr  80  mal  wiederholt  haben.  Aufier  reli- 
giSsei^  mjtbokgiidiett  und  alkgorischen  (die 
Politik)  Skulpturen  hat  B.  nidi  POrtrits  ge- 
schaffen; Pius  IX.,  der  poln.  Dichter  Mickie- 
wicz  (Rom,  Konservatorenpalast),  Copemiais. 
Selten  arbeitete  er  in  Bronze,  da  ihm  dieselbe 
weniger  Gelegenheit  zu  Idetnlidier  Detail- 
bearbeltung  g^,  doch  srfnif  er  in  diesem  Ma- 
teriale  ein  Medaillon  des  poln.  Dichters  Kocha- 
nowski  für  sein  Denkmal  in  Posen  1884  und 
die  Gruppe  Flucht  aus  Pompeji. 

Ktosy,  1878,  UM.  —  8wierkowiki, 
Pamittaik  T.  F.  S.  P«  W  Kakowie,  18&4— 1904. 
—  UsiBi  iiMiiMi—  (Usaem  Unatlar)  I  ST— 
80  (pk  Vera.  d.  Werin).        CM.«.  GMA 

43 


Bfoe  —  Brocck 


Bioi^  dCt  Afchltdtt^  bsute  ISA  du  Steuer* 
hios  an  der  Porte  de  Qwrtrain  in  Gent  und 
1811  die  Fassade  voo  Sc-Sauveur  daselbst. 

R^v.  giD.  im  llmMtod  (ßmmm,  Ciwr  Di^) 

1873  p.  91. 

BiMbM,  Jean  -  Baptist  c.  Architekt 
und  Kupferstecher,  geb.  um  1660  zu  Paris, 
t  btld  nach  17B0  tn  Barby.  Schüler  von 
Jean  Marot  Von  1688  bis  1692  war  er  in 
Bremen  als  Ratsljaumeistcr  angestellt,  ver- 
heiratete sich  dort  und  lieferte  die  Pläne  für 
das  Weserbrückentor  und  die  Alte  Börse. 
Sdiwiw^ltdlai  bd  der  Ausfühmv  des  lets- 
tercn,  nie  ganz  vollendeten  Baues  TcranlaS- 
ten  ihn,  Ende  des  Jahres  1692  heimlich  zu 
entweichen.  Er  trat  dann  als  Ingenieurhaupt- 
aunn  zu  Berlin  in  brandenburgiscbe  Diea';te 
oad  vorde  an  der  neubcgriiadetcii  Akademie 
ab  Prafcasor  der  Bankonst  angesteUt  1720 
folgte  er  einem  Rirfe  des  Herzogs  Heiaridi 
von  Sachsen  nach  Barby,  um  den  dortigen 
SchloBbau  zu  vollenden.  Dort  ist  er  bald 
darauf  gestorben.  —  Von  seinen  offenbar 
nicht  zahlreichen  Bauten  i«t  nichts  erhalten. 

Nach  aeliif  in  Tode  endiien  eine  Samm- 
lung von  47  architektonischen  Aufnahmen, 
die  er  gezeichnet  u.  gestochen  hatte  unter  dem 
Titel:  Vue«  des  Palais  et  Maisons  de  Plai- 
sance*de  S.  M.  le  fiojr  de  Prusse.  Augsburg 
J.  G.  Merz.  1788  qtaerkii  (In  viden  Pillen 
nicht  sowohl  die  at^sgeführten  Gebäude  al'^ 
Projekte.)  —  Früher  hatte  er  einzelne  Platten 
gestochen  für:  Blondtl,  Cours  d'ArchiteCr 
ture  Paris  1683  fol.;  DttgodttB,  Edifices  anti- 
iiuea  de  Rome.  Paria  IttS  fd.;  WniMlmtmn, 
Hess.  Ghmnik. 

Nicolai,  Besehr.  d.  kgl.  Resideiust.  Berlin 
«.  Potsdam,  1786.  —  Le  Blaac,  Manuel  I.  — 
Nag  1er,  Modmt.  III  No  198&.  —  Garlitt, 
Ja  Kstchim.  m  S88  £,  SU  t  -  P.  WalU  In 
Ksicbna.  XEK  Wl  f.  —  P.  Sebnsana  in 
XMdnoa.  XXII  SM  bMhi«B.  XXIV  m  I. 
—  Bvtimalaler-Prier.  Ksdtr  n.  Ksfe> 
bandw.  in  Heaaen.  UM.  —  Job.  Peeba,  Bn- 
ndid»  Wedonelster,  1890  36^  —  Kat  d.  Ber- 
ttner  OnismialaUcbsBaiaJ.  1SB4  No.  1007.  Pa^i. 

Bnecfe;  Abraham  Tan  den,  Kupfer- 
stcihcr  in  Amsterdaoi,  dort  um  1616  geb., 
heiratete  das.  24.  2.  1651  (1.  Aufgebot)  May- 
ken  Christoffels.  Am  2.  4.  1665  wohnte  er 
noch  an  der  EgeUntieragracht  Er  hat  Kar- 
ten gestochen  für  den  Verleger  Joannes  Jan- 
sonins. 

Obrecns  Arcb.  VII  25Ü,  257,  260.  —  Oud-Hol- 
hnd  III  71.  E.  W.  Uoet. 

Broeck,  Abraham  v.  dL  Bildschnitzer, 
F/cimeistcr  in  Antwerpen  80. 

Liggeren  II  538,  547, 

BMeck,  Anton  van  den,  Maler  in  Ant- 
weipen.  1618^  1628^  IflSS  u.  162»  ala  Frei- 
meister erwlhnt. 

Liggeren  I  418,  54(5,  547,  .'i.';'!,  fifl3. 
Broeck,  A  r  n  k  o,  s.  Broeck,  Hendnck  van 
den. 

Bnecl^  Barbaravanden,  Kupiersteche- 
rii^  tA.  1880  in  Anttreipen.  SchQlerin  Dim 


Vaten  Crispin  n.  .J.  Colherts.  Sie  stach 
einige  Blitter  nach  Zeichnungen  und  Gemäl- 
den ihres  Vaters  (Simson  u.  Dalila,  Die  heil. 
Familie,  Das  jüngste  Gericht,  Venus  u.  Ado> 
nis,  Erstürmung  von  Karthaga  n.  Madoni» 
auf  den  Knien  tot  Scipio)  and  signierte  Bar- 
bara  fecit;  B.  leettj  B.-Rlia;     $L;  B.  FiUn 

Crhp-  sc. 

N  agier,  Kstlerlex.  II  145,  —  Le  Blanc 
Manuel  I  524.  —  Heller-Andreten,  Hand- 
Buch  I.  M.  H.  B 

Broeck,  Bartholom  aeus  van  den, 
holländ.  Bildh.  u.  Makr.  geb.  am  19.  4.  1760 
in  Leiden,  28.  6.  1784  Im  Atbum  Stn- 
diosomm  hi  Leiden  als  »Stattttrhn  et  Pielor* 
eingeschrieben.  Hat  sich  später  nur  mit 
Zeichnen  u.  Malen  beschäftigt,  f  am  25.  7. 
1856  in  Leiden.  Sein  Porträt  1836  von  J,  L. 
Coract  lithogr.  Er  ist  wohl  derselbe  B.  «m 
dm  Broteh,  der  1807  „Die  Steile  der  Pulver* 
explosion  in  Leiden  nach  Aufräumimg  der 
Trümmer"  gezeichnet  hat  (gestochen  von  R. 
Vinkeles  u.  D.  Vrijdag). 

Immerzeel,  De  Levens  cn  Wcrtcen,  ISiS. 

—  R  r  a  m  m.  De  Lcvcr.i  rn  Werfnn,  AsaL,  IBM. 

—  Obrecns  A«b.  V  288.  ••• 

Broeck,  Chrdtien  v.  d,  s.  Btwek,  Cii- 

.  V.  d. 

1^  M««  CKraence  van  den,  belg. 
Malerin,  geb.  1843  in  Molenbedc-St.-Jcan 
(Brüssel),  von  der  das  Mus,  mod.  in  Brüssel 
eine  Innenansicht  der  Jerusaiemcrkirche  in 
Brügge  bewahrt  (Kat.  1906,  No  865). 

Broeck,  Crispin  van  den  (latinisiert  Pa- 
hidanus),  Maler  u.  Zeichner,  geb.  .in  Mecheln 
1624,  Sohn  eines  Jean  v.  d.  B.,  vielleicht  des 
Malers,  Schüler  von  Frans  Floris,  wtirde  1565 
Meister  in  der  Antwerp.  St.  Lukaagild^  alter 
dort  erst  1650  wohnhaft  u.  Burger.  Im  nicb- 
sten  Jahre  malte  er  ein  Jüngstes  Gericht,  sig- 
niert: Crispiaen  fesit  vctitor  (sicl)  anno  1560 
September,  jetzt  in  der  Brüsseler  Galerie;  freie 
Wiederholungen  in  den  Museen  zu  Arraa  und 
Antwerpen  (dat.  1B71).  In  Sbrügen  hsben 
.sich  von  seinen  stark  romanistisdicn,  aber 
damals  sehr  geschätzten  Bildern  nur  noch 
wenige  sichere  Proben  erhalten.  Im  Prado 
in  Mbdrid  eine  Heilige  Familie  0>ezeiciuiet), 
im  Mos.  des  Antwerpener  Hospizes  ein  Rat- 
varienberg.  Wichtig  ist  seine  grnphischt 
Tätigkeit,  sowohl  seine  Stiche  nach  seinen 
Zeichnungen,  wie  seine  eifrige  Mitarbeit  an 
den  Illustrationen  für  Werke  der  Plantinschen 
Drudcerei.   1S88  lieferte  br  denk  berShntten 

Antwcrpeiier  Dnirker  Plantin  seine  erste 
Zeichnung;  1571  folgten  die  Platten  für  das 
Werk  Humanae  salutis  monumenta  des  Arias 
Montanas,  und  auch  an  der  Illustration  der 
gro8«  lateinischai  Bibel  ven  1B88  war  er  be* 
teiligt.  Ferner  zeichnete  er  das  Frontispiz 
der  Descrittione  di  tutti  i  pacsi  bassi  vnn  Lod. 
Guicciardini  (15S1)  und  die  große  \m:l  beileu- 
tende  Komposition,  die  sich  auf  die  Plünde- 
rung Antwerpens  dnrdi  die  Spanier  (187^ 


44 


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bezieht  (gestochen  von  Adriaen  Collacrt).  — 
Nach  K.  van  Manders  Angabe  wäre  Crispin 
in  HolUnd  gcstorbei^  mdes  ist  wahrsdida- 
Hchcr«  dtB  €t  in  Aiilwcipeii  ittrii  md  zwtr 
vor  dem  6.  2.  1691,  wo  seine  Witwe  dort  er- 
wähnt wird.  —  Um  sich  cinc-n  rechten  Begriff 
von  dem  Talent  Crispins  zu  verschaffen,  muß 
man  auch  das  Oeuvre  der  Brüder  Wieric» 
darchsehen,  dk  vid  nadi  CriqAii  EntwErln 
gestochen  haben. 

J.  J.  d.  B  r  a  n  d  e  n,  Geschiedenis  etc.  —  K. 
T.  Man  der,  Schilderboeck,  franzöi.  Ausg., 
fiiberseUt     H.  Hrmans.  —  L  e  B  1  a  n  c,  Man.  I. 

—  E.  Keef  f  HUt.  de  la  peint  etc.  i  Malinei, 
U78.  —  Max  Kooges,  Pläntin  et  rimprimerie 
Fluitia.  —  J.  Weal«,  Le  Beffni,  III  M4.  — 
L.  A I  ▼  i  a.  Cat  f*i«nii<  de  roearre  das  Mres 
Wiericx.  —  M.  Kooaas  la  Oase  Kunst  1003, 
I,  55  (äber  aeÜM  Haadsridinangen) .  H.  Hymant. 

Broeck,  Elias  van  den,  Blumenmaler, 
geb.  wahracbetnlich  in  Amsterdam  um  1650 
Önch  Btedias),  wird  1S78  Freimeister  in  der 
Antwerpener  Lukasgilde,  malte  Blumen  u.  In- 
sekten in  der  Art  J.  D.  de  Heems  mit  solcher 
Feinheit,  tiaß  Wiizholde  seiner  Zeit  aus- 
sprengten, er  male  nicht  die  Schmetterlinge 
auf  seinen  Bildern,  sondern  klebe  sie  kbendig 
darauf.  Er  lieB  sich  1686  in  Amsterdam  nie» 
der,  wo  er  am  6.  2.  1708  b^aben  wurde« 
Signierte  Arbeiten  seiner  Hand  sind  nicht 
häufig ;  man  findet  sie  in  den  Galerien  zu  Am- 
sterdam, Rotterdam,  Wien  (Kaiserl.  Gal, 
Sammli  Figdor  u.  Gal.  Liechtenstein),  OrUana, 
Sdweria,  Stoekhotm,  Quimper. 

Houbraken,  De  Groote  Schouburgh.  —  J. 
J.  V.  d.  Branden,  Geschiedenis  etc.  —  A.  d  e 
Vries,  Biogr.  Aanteekcningen  betr.  Aiu-sterd. 
Schilden  etc.  p.  18.  —  F  r  i  m  m  e  1,  Kl.  Galerie- 
ttadien,  N.  F.  IV  37.  —  H  s  v  e  r  k  o  rn  van 
Rijaewijk,  Cat  du  Muste  Boijmans,  läW2 
(mit  Notizen  von  A.  Bredius).  —  Mireur, 
Dict  des  ventes  d'art  I  1901.  —  Oud-Holland 
XXIII  (1905)  81 ;  XXIV  (T906  )  64.  H.  Hymant. 

Bioecli;  Gilles  van  den,  Maler,  Ant- 
werpen, 1088—84  als  Freinidater  crwUmt 

Liggeren  I  459,  598,  605 

Broeck  (Broeckc,  Broucke  usw.,  auch  Poel) 
gen.  Paludanus,  Paledaen,  Palidamut  usw., 
Guillaume oder  Willem  van  den,Bild- 
hiuer  in  Medidn,  Binder  d.  Hendridc  ▼.  d. 
geb.  in  Antwerpen  1620  oder  1529,  f  daselbst 
am  11.  8.  1579,  wurde  in  der  Kirche  Saint- 
Jacques  beigesetzt.  1567  wurde  er  Freimeister 
in  der  St.  Lukasgilde  in  Antwerpen,  1659 
erlangte  er  das  Bürgerrecht  1566/87  erhielt 
er  BezaUung  für  8  in  die  Kathedrale  unter 
das  Kruzifix  gelieferte  Statuen.  1571—73 
führte  er  in  Spanien,  wo  er  CuiUt-rmo  Palu^ 
dano  genannt  wird,  für  das  KJosicr  San  Leo- 
nardo im  Alva  ein  Gitterwerk  aus.  Später 
hielt  er  steh  auch  in  Rom  auf.  Arbeiten  von 
3im  adidnen  nicht  erhalten  zu  sein. 

Immer  Zeel,  Levens  en  Werken,  I  101.  — 
Neef  fs,  Hist  de  la  peint  i  Malines  II  144/5. 

—  Edm.  Marchai,  La  Sculpt  etc.  beige«, 
18M  p.  293,  83»-334.  —  Rev.  univ.  d.  am  I 


91/OS.  —  Liciercn  I  201.  —  A.  S  c  h  o  y,  Hist  de 
llni.  itaL  a.  V&nUk.  daas  ks  Pajrt-Bas,  lOi,  209. 

JS.  d«  Ta^. 

Bneck;  Hendriek  v.  d.  (Arrigo  Fian- 

mingo),  Maler  aus  Mecheln.  auch  Arrigo  Pa- 
ludano,  Hennequin  de  Meeclc,  Henricus  van 
Mecheln  und  Nicolas  Hendriek  genannt, 
Schüler  des  Frana  Florii  tmd  jedenfalls  iden- 
tiidi  mit  jenem  Arrigo  dd  Twtü  Bani,  der 
mit  seinen  Brüdern  Crispiano  und  Gtiplielmo 
von  Lodovico  Guicciardmi  in  seiner  Descrit- 
tiooe  di  tutti  t  Paesi  Bassi  erwähnt  wird.  Sein 
Geburtsjahr  ist  nicfait  bekannt,  darf  aber  vid- 
leidit  WB  ino  MfeKttt  werden.  Er  acheint 
um  die  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  nach 
Florenz  gekommen  zn  scm,  wo  er  im  Auf- 
trage des  Herzogs  Cosimo  I.  arbeitete.  ,,An- 
cor  giovaae,  ma  di  grande  e  penetrante  spi- 
rito ;  stette  un  pezzo  col  Duca  di  Firentc,  ove 
dato  boon  saggio  del  suo  valore  andi  di  poi 
a  Roma"  (Gutcciardini  p.  99).  1661  können 
wir  ihn  in  Orvieto  urkundlich  nachweisen, 
wo  ihm  am  1.  Oktober  auf  Grund  einer 
Probearbeit  für  die  Cappella  della  Grata 
(neben  dem  Gitter  des  S.  S.  Q>rporale) 
im  Dom  Malereien  mit  Darstellungen  der 
Wunder  Christi  übertragen  wurden.  Alsdann 
finden  wir  ihn  am  26.  1.  1502  in  Perugia  (s. 
unten),  aber  VOM  neuem  am  15.  5.  des  Jahna 
in  OiirielOb  w>  «rw  die  Baokiter  des  Dont 
dw  Gttod)  iidilei,  den  Beginn  der  Arbelt 
bis  zum  November  aufschieben  zu  dürfen. 
In  diese  Zeit  fällt  vielleicht  die  Ausführimg 
eines  Aharbildes  mit  der  DmteUong  des  Mar- 
tyriums der  Id.  Katharina  in  S.  Agoetino  zu 
Peragia,  weil  der  ragehörige  Altar  1660  ge- 
stiftet wurde.  Am  28.  1.  1562  erhält  er  von 
Adriano  Montemelini  den  Auftrag,  für  die  Ka- 
pelle der  Montemelini  in  S.  Francesco  zu  Pe- 
rugia ein  Altarbild  sn  malen»  eine  Anbetung 
der  Kdnige^  jctnt  in  der  itldl  PMahothek  da- 
adbst  (Sala  della  Decadenza  No  4).  Das  Bild 
ist  signiert  und  datiert:  Henricus  Ma- 
linis  Faciebat  1664.  Die  erste  Zahlung 
iür  das  Bild  empfängt  er  am  29.  1.,  dit  letzte 
am  18l  9.  dieses  Jähret.  Im  gieicben  Jahr^ 
am  10.  7.  erhält  er  von  der  Kirche  in  Moo« 
giovino  10  Scudi  für  eine  Kreuzabnahme  in 
der  Cappella  del  Crocifisso,  signiert  und  da- 
tiert :  Henricus  Mallnis  faciebat 
1664.  Am  22.  12.  1664  schlieDt  er  mit  Niccok) 
di  Antonio  Circignani,  genannt  Pomarancio^ 
einen  Gesellschaftsvertrag  zur  gemeinsamen 
AusLibung  des  Maler-  und  Bildhauerhand- 
werkes. Am  81.  1.  1666  ist  Arrigo  wieder- 
mn  m  Orvieto  anwesend.  Der  genannte  Auf- 
trag wird  erneuert  vnd  am  80.  6.  nochmals 
bestätigt.  Alsdann  tritt  sein  Werkstattge- 
nosse  Pomarancio  für  ihn  ein,  erhält  am  81. 7. 
den  Auftrag  und  führt  ihn  sofort  aus.  1666 
liefert  Hendriek  den  Karton  zu  dem  schönen 
von  ihm  signierten  Glaagemälde  im  Dooi 
M  Fenvia,  welches  die  Predigt  des  bd- 


Bfoedt 


Ugen  Bernhardtn  darstellt.  Bei  der  Ausfüh- 
rung wurde  er  von  Constantino  di  Rosato 
di  SpailetU  unterstützt  Das  Fenster,  eines 
der  achOngteti  Werke  seiner  Art  io  Italien, 
Ton  herrlichem  SilberRlanr  der  Farbe,  ist 
neuerdings  von  Francesco  Moretti  und  Elisco 
Fattorini  restauriert  worden.  Am  2-1.  1.  1507 
▼erpflichtet  sich  ein  Errico  de  Errico  aus  Me- 
ebdn»  den  wir  mit  unserem  Meister  identifi- 
zieren dürfen,  Temperamalereien  in  der  Kirclie 
S.  Gandioso  zu  Neapel  anzufertigen,  indem  er 
dabei  der  Zeicb.nung  eines  von  Giov.  Bern. 
Lama  angefangenen  Frieses  folgt.  (Preis  170 
Dukaten.)  Die  Angaben  von  Celano  und  De 
Dominici  über  seine  Arbeiten  m  NeapoUtaaer 
Kirchen  und  Sammhingen  sind  der  Nach- 
prüfung bedürftig  Orbaan  hat  in  den 
Büchern  der  Cumpagnia  di  S.  Barbara  in 
Floreaz  (eiiKr  kirchlichen  Vereinigung  von 
Deutschen  and  Vlamen)  den  Namen  etne» 
Arrigo  l^ammingo  gefunden,  der  am  9l  S. 
1672  in  die  Brüderschaft  eintrat  und  daselbst 
noch  einmal  1580  erwähnt  wird.  Wenn  dieser 
Arrigo  F&Hnmingo  mit  dem  nnarigen  identisch 
Jm^  waraa  wohl  loum  fotweifelt  werden 
darf,  80  hat  er  nodi  hi  d«  siebziger  Jahren 
Florenz  wieder  verlassen  und  sich  nach  Pe- 
rugia begeben,  wo  er  am  24.  9.  1579  das  Bür- 
gerrecht erhält  Crispolti,  Lancellotti  (Scorta 
«agra.  Ms.  in  der  BibUotec«  Conninale)  wid 
Ste^  herktiten,  daB  er  für  ^  Familie  Meni- 
coni  eine  Aufcrsfehwng  Christi  in  S.  Domenico 
zu  Perugia  gemalt  hat,  die  durch  Brand  zu- 
gnmde  gegangen  ist.  Die  Familie  Meniconi 
erwarb  das  Areal  warn  Bau  der  Kapelle  1578^ 
1661  erhält  er  für  da  GemiMe  in  der  Kapdte 
der  Sozi  in  S.  Agostino  daselbst  eine  Ab- 
schlagszahlung von  21  Scutli.  Der  dafür 
vereinbarte  Lohn  betrug  100  Scudi^  1582 
wird  er  bezahlt  für  eine  Statue  gegen- 
über dem  Hochaltar  an  der  Bingaagaseite 
der  Kirche  in  Mongiovino.  Die  Stelle,  an 
der  sich  einst  diese  Figur  befand,  ist  jetzt 
durch  die  Orgel  eingenommen.  15615  malt  er 
für  die  genannte  Kirche  eine  noch  vorhandene 
Auferatdrang  Qirbti  mit  den  12  Aposteln, 
vielleicht  zusammen  mit  seinem  Schüler  Jo- 
hann Wraghe  aus  Antwerpen,  der  in  der  Ka- 
pelle der  Madonna  daselbst  eine  Geburt  der 
Maria  signiert  hat  Von  1586  ist  auch  sein 
Gemälde  daselbst  Welches  die  heilige  Familie 
darstellt  1588  erhält  er  110  Scudi  für  Male- 
reien in  der  Kap.  der  Madonna  ders.  Kirche, 
an  denen,  wie  oben  bemerkt,  sein  Schüler  Jo- 
hann Wraghe  bedeutenden  Anteil  hat  Reste 
eines  Glasgemäldes  unseres  Meisters,  die  V«l^ 
kündigung  darsteUendl  aind  ttodi  etiiattcn. 
Von  seinen  Fresken  vcrticnt  nodi  cma  Kimh 
aagung  in  der  Kapdle  der  Fviorctt  »t  Pemgia 
Erwähnung. 

B.  hat  sich  ebensowenig,  wie  die  vielen  an- 
decca  nordischen  Künstler,  die  längere  Zeit 
im  Süden  gelebt  haben,  dem  EiaflnB  der  te> 


lienischen  Kunst  zu  entziehen  vermocht.  Seine 
Kunst  stellt  sich  dar  als  eine  Mischung  flandri- 
scher Traditionen  mit  dem  Stile  der  damals  in 
Perugia  tonangebenden,  ihrerseits  wieder  von 
den  Florentiner  Maniertsten  beeinflußten  Mei- 
ster, ganz  besonders  des  Orazio  Alfani.  In 
dem  Fresko  der  sixtinischen  Kapelle,  das 
die  Auferstehung  Christi  darstellt  und  sicher 
von  dem  in  Perugia  tätigen  Arrigo  Fiam- 
mingo  herrührt  zeigen  sich  deutliche  An- 
klänge an  den  Stil  Vasaris,  daneben  auch 
Versuche,  die  Formensprache  Miclit- langclos 
nachzuahmen.  Genaueres  über  die  Zeitfolge 
der  römischen  Werke  und  die  in  hohem  Grade 
wahrscheinliche  Identität  des  in  Rom  tätigen 
Xfcistera  mit  dem  in  Orvieto,  Perugia  vaA 
Florenz  nachweisbaren  Arrigo  Fiammingo 
wird  sich  erst  nach  Durchsicht  der  römischen 
Archive,  speziell  der  Rechnungsbücher  der 
Päpste  Grenr  XIII,  Sixtus  V.  wtd  Qe- 
mens  Vm.  festatdlen  lassen.  So  tsnge  mfii- 
sen  auch  die  folgenden  Kotizen  Vasaris  und 
Späterer  mit  Vorsicht  verwendet  werden. 

Vasari  berichtet  in  einem  Brief  an  Vincenzo 
Borghini  vom  6.  2.  1678  über  seine  Arbeiten 
in  der  Sala  Regk  des  Vatümns  und  erwähnt 
unter  den  12  Künstlern,  die  ihm  dabei  halfen, 
einen  Arrigo  Fiammingo,  der  wahrscheinlich 
mit  unserem  Meister  identisch  ist.  (Vaa 
Maader  gibt  uiter  den  Gehilfen  Vasaris  bei 
den  Freriien  in  der  Sala  Regia  einen  ifHeiH 
drik  in  te  Croon"  an,  von  dem  wir  sonst 
nichts  wissen.)  Uber  diesen  selben  Arrigo 
Fiammingo  weiß  Baglionc  (Vitc  p.  77)  zu 
bericbt«,  dafi  er  miter  dem  Pontifikat  Gre- 
gors Xin^  der  1B7S— 85  regierte,  nadli  Rom 
gekommen  sei,  u.  daB  er  unter  Sixtus  V. 
(1585 — 90)  Fresken  in  der  vatikanischen  Bi- 
bliothek ausführte,  darunter  eine  große  Dar- 
stellung eines  Konzils  mit  Bildnissen  von 
BIsdiGtei,  Prälaten  und  anderen  Würde»- 
trägem.  Diesen  Angaben  Bagliones  ist  ent- 
gegenzuhalten, daß  L.  Guicciardini  in  seinem 
oben  erwähnten  Werke,  das  1567  erschien, 
bereits  Von  Arrigos  römischem  Aufenthalt 
spricht;  dessen  Beginn  wir  also  früher  Uh- 
nehmen  müssen,  als  BagUone  meint. 

Titi  (s.  Register)  und  Baglione  erwähnen 
außerdem  Werke  seiner  Hand  in  den  folgen- 
den römischen  Kirchen:  S.  Maria  in  Campo 
Santo,  S.  Maria  Maggiore,  S.  Maria  degli 
Angeld  S.  Lorenao  in  Ludna  und  in  der 
sixtidsehen  Kapelle.  Bertolotti  gibt  an,  daB 
er  1580  in  die  Akademie  S.  T  uca  aufgenom- 
men wurde.  Orbaan  (Italiaansche  Gcgevens) 
vermtitet,  daß  dieser  Arrigo  vait  Manders 
Hendrik  in  te  Croon  identisch  sd.  Nadi 
BagUone  (I*  c.)  starb  Arrigo,  trotz  groBer  B«> 
triebsamkeit  in  bitterer  Armut  unter  den 
Pontifikat  Qemens  VII L  (also  zwischen  IHSB 
und  1006). 

^lMI>isltW*e.  Owllm  in  Pmigf»; 

LJbco  Kkonfi  dd  Csnveat»  di  S.  DesMniie^ 


46 


BnMck  —  Brotdchuyien 


gezeichnet  42  c.  26  t  (Arch.  Com.  Perugia)  und 
Aich,  della  Uercaada,  Libro  ytti»,  c.  97  ia 
Motgiovimc.  Giornale  gez.  19  (lUO— tt)  e. 
136,  leS;  Regiatro  gez.  »  (ISM-ST)  Ifl; 
Kcgiitro  gez.  24  (1S«S-«1)  c  1  £. 
Altffr  u  neuere  Literatur: 
V  a  s  a  r  i.  Ed.  Milanesi  Vol.  VIII  p.  488.  — 
Lodovico  Guicciardini,  Ducrittione  di 
tatti  i  Paesi  Bassi,  Antwerpen  1567  p  »9,  101.  — 
Baglione,  Le  Vite  de'  Pittori  etc.,  Koma 
1642  p.  77.  —  Critpolti,  Perugia  Augusu, 
Perugia  1648.  —  Criapolti,  Raccolta  delle 
COM  aegnalate  la  Pittura,  Mi.  der  Comttnale. 
Ptongla,  e.  U  f.  —  Cel aa«,  Not .  .  della  Citti 
di  HapM,  len.  —  Bern.  De  D  o  m  I  n  1  c  i. 
VHa  der  »ftt  etc.  napol.  NapoU  174S  (beida  nit 
'  Aagabeo).  —  F  i  iTp  p  o  T  i 1 1,  Daaeria. 

 tare  etc.  in  Kaau..  1T6B  (RcaiMer).  — > 

Ottiai  Gaida  dl  Pcra^  ITM  p.  US.  140, 
141^  MT»  m  —  Mariotti,  Lett  pItt  penig., 
Feiiifia  1788  p.  240—41.  —  Laaeellotti, 
Seorta  Mgra.  Ms.  in  der  Comnnale,  Peniaia.  -~ 
S  i  c  p  i,  Dcscr.  di  Perugia,  1822  p.  65,  ISf,  806, 
780.  —  G  a  y  e,  Carteggio  VoL  III  p.  361.  —  M  o- 
retti,  Corapendio  Stor.  . .  .  di  Mongiovino,  Mi. 
im  Archiv  daielbit  —  Anaitaiio  Roteil  i, 
II  Santuario  di  Mongiovino,  Apologetico,  Perugia 
Anno  I,  Vol.  II  p.  353—356.  —  F.  R a v a gli.  II 
Tenpio  della  Madonna  di  Mongiovino.  Endfa. 
e  Belle  arti  1893  p.  9»— «8.  —  Carrl  van 
Minder,  Le  Livre  dea  Peiatres,  Ed.  Hymans, 
Parii  1884,  347— *8.  —  Bertolotti.  Artiiti 
Belgi  ed  Olandesi  a  Roma,  p.  1S4.  —  Lupat- 
telli.  Stor.  della  Pin  in  Perugia,  Foligno  1895 
p.  e.'i.  —  F  u  m  1,  II  Du.  :r:'  j  dl  Orvirto  p.  350,  3^0, 
413,  414  —  Bombe,  Henedetto  nunnh(tli.  Brr- 
lin  1904  p.  32  Anm.  3.  -  O  r  b  a  a  n  in  Oud-Hol- 
land  XXII  (1904)  136  f.,  XXVIII  (1910)  219, 
224,  227.  —  Bombe  in  Räss.  d'arte  Umbra 
I  14  (Perugia  1910.  Zusanimenfassender  Auf- 
•ati).  —  W.  R  o  1  f  1,  Gesch.  der  Malerei  N'eapels, 
Leipzig  1910  p.  24*— 7.  278,  326.    WalUr  Bombe, 

Broed^  Hendrick  van  den,  sonst  tin- 
bekannter  Maler,  der  das  Porträt  der  Gcer- 
troyt  Collaert,  Frau  des  Bildhauers  Albert 
Vinckenbrinck  (t  1664),  fCmatt  hat 

Ood-HoUaod  V  83.  S.  Mw. 

iMNli^  Jas  laeoliii.  van  dea,  tiol- 
Oad.  Makr,  IMS— 1687  in  Amsterdam  tätig. 

A.  Brtdiu*. 

BxMCk,  Jean  van  den,  Maler  in  Mechcln, 
am  26,  8.  1551  erwäiint,  vielleicht  Vater  des 
Crispin  v.  d.  Br. 

E.  Naaffs,  Hiat  da  U  pdat  «le.  i  Ifailaas 
1  SOL  ->  Da  lIiianB  I  Ut  Au.  1. 

Broeck,  Jean-Jacques  van  den,  Erx- 
gießer  in  Brüssel,  gofi  1633  in  Kupfer  die 
beiden  Kirchenpulte  v.  S.  Gudule  (n.  Zekhn. 
V.  J.  Fraacquait).  Im  Moa^  Conunottil» 
omaaei,  en  peienjinetes  atamcRn-rn  von 
ihm. 

E.  M  a  r  c  h  a  1,  La  Sculpt.  etc.  Beiges,  1895, 
349, 

Bnwck,  Mosesvytden,  s.  Uytttnbrouck. 

Bnack,  Pierre  van  den,  zwei  Maler 
dieses  Namens  werden  erwähnt,  der  eine  1688 
in  Mecheln,  der  andere  1518  als  Freimeister  in 
Antwerpen. 

B.  Naaffs.  Bist  da  U  palat  ctc;  i  Ifailaas 
Ure  I  801-401. 


Broeck,  Raphael  van  den,  gen.  Paiu- 
donus,  Bildhauer  von  Antwerpen,  Sohn  det 
Guillaume,  wurde  1686  daselbst  Freiinetster. 
1686  meiBelte  er  den  WivpandiiM  des  nieder« 

länd.  Statthalters  Alex.  Farnese  über  dem 
Eingange  zur  Zitadelle  in  Antwerpen.  1590 
erinilt  er  Bezahlung  für  Renovierung  der 
Steinstatue  des  Iii.  Jacobus  in  der  Kiiche  St- 
Jacques  daselbst.  159a— 86  fBhrtC  «r  lanKni- 
sam  mit  Michel  Dresseier  und  Hubert  Goes 
den  schönen  Lettner  der  Kathedrale  aus.  1594 
wurde  er  für  das  nr.il  in.il  des  Fcrd.  Ximenes 
Perretta  und  weitere  Arbeiten  in  der  Käthe* 
drale  bezahlt   Er  lebte  noch  ISBBl 

Edm.  Marchai,  La  Sculptare  etc.  bdges, 
1895  p.  334,  402.  —  Liggeren  I  293.  —  A. 
Scho7,  Ulst  da  i'lod.  MaL  a.  l'aicUt  daaa  ka 
ftn^  101.  tOO.  A  da  Tanr. 

Broeck,  Sander  ten,  geb.  in  Amster- 
dam, wurde  dort  am  12.  7.  1725  Bürger 
und  war  Maler. 

Aemiteli  Oudheid  V  68.  £.  IV.  Mou. 

Bnack;  Willem  t.  d.,  s.  Brotek,  CvSn. 
V.  d. 

Bxoack  van  den.  s.  auch  Brotckt,  Broih 


Broecke,  Jacques  van  den,  bemalte  um 
1594  die  Holzätatue  des  hl.  Johannes  (Arbeit 
des  Bildh.  Jean  v.  Doome)  auf  dem  Ahar 
der  Weber  in  Ste-Catberiae  in  MecfaefaL 

E.  Neaffe,  Bist  da  la  peiat  ete.  8  Mallnea 
II  331. 

Bnadte^  Jean  van  den,  Bildhauer  aus 
Löwen,  wird  1555  Freimeister  der  Lukasgilde 
in  Antwerpen  und  am  29.  8.  1661  Bürger 
dieser  Stadt 

De  T  it'prren  I  195. 

Broecke,  Fierre  van  den,  fläm.  Bild- 
hauer, lieferte  1692  eine  Statue  des  hl.  Niko* 
laus  in  die  Kirche  Saint-Jean  zu  Mecbeln. 

E.  ICarchaL  La  Saalpt  «tc  Beliia,  1895  p. 
338.  «.  K. 

Bteaekav  t  an  d en,  §.  ancb  Brotek  o.  Brotk. 

Broeckerhoff,  Sebastiaen  fcxJ  Bastiaen), 
Töpfer  zu  Delft,  um  1683—1714,  der  1704— 
1714  die  „BJoempof-Fabrik  leitete.  —  Sein 
Sohn  facob,  get.  in  der  Nieuwe  Kerk  in 
Delft  am  20.  4.  1691,  t  172»,  wurde  1708  als 
plateelbakker  in  die  Gilde  das.  aufgenommen. 
Man  schreibt  ihm  einige  J  B  bez.  Stücke  zu. 

Havard,  Hiit  d.  Faiencci,  1909  II  214/5, 
836.  —  Ood-HoUaad,  1901  p.  U7.  H.  V. 

meAihiiTaan,  Gerrit  vaa,  Kapierst, 
erklärt  am  21.  11.  1676,  daß  er  Sdhfiler  dM 
Bastiaen  Stopendael  gewesen  sei. 

Obrcens  Arch.  VII  334,  335.         E.  W.  ifoes. 

Bioeckliuyaaiv  Steven  van,  Kartenzeich- 
ner in  Leiden,  von  den  viele  Defiflkarten, 

datiert  16rl0— Iß.'^H  im  Leidener  ArcViiv  sich 
befinden.  Eine  zusammen  mit  Jan  Jansz. 
Dou  1646  gezeichnete  Karte  des  Stromge- 
richtskreises Rijnlaod  ist  1047  von  Gm. 
Dandceit*  geMocben.  b,  W.  JTas» 


47 


Ly  Google 


Bioecknus,  J  ohan,  Maler,  zahlte  6.  12.  1664 
Cintrittigdd  iBr  die  Gihh  im  Haag. 

E.  W.  Mm, 

Broedelet,  J.,  Kupferstecher,  war  1686  und 
1690  in  Utrccfal  litig.  Er  hat  topognvluacbe 
Blätter  radiert,  eber  ttUMnOkii  ta  Sdieb^ 

kunst  gearbeitet,  u.  a.  1688  ein  Porträt  des 
friesischen  Statthalters  Heinrich  Casimir  II. 
bd  dem  Utrechter  Verleger  Jasper  Specht 
herM^iegebca.  Nach  Gerard  Hoet  hat  er 
die  Geediiehte  von  Ceplialtis  und  Procris  ge- 
schabt und  nnrh  pigener  Erfindung  andere 
Blätter.  Der  Kunsthändler  Johanius  Brot- 
Met,  der  1743  Dekan  der  Gilde  in  Utredit 
war.  ist  vielleicht  ein  Nachkomme  von  ikm. 

UiiUer,  ScUldnaRUcMa  &  188.  —  A.  v. 
Wnrtbaeh,  NIsduL  Ksdoleib  —  Le  Blase. 
Utaad  T.  B.  W.  Utas. 

Broederlam,  Melchior,  Hofmaler  der 
Grafen  von  Flandern  und  Herzöge  von  Bur- 
gond,  aachwdsbar  1381— UOg  Er  war  in 
Ypern  geb.  und  hier  den  größten  Teil  seines 
Lebens  tätig;  in  seinem  wohl  ausgestatteten 
Atelier  in  eignem  Hatisc  bildete  er  auch 
Schuler  aus.  Drei  Jahre  lang  weilte  er  im 
Schlosse  Hesdin  und  machte  mehrere  Reisen 
sowohl  nach  Paris  (IBM,  1896)  als  nach  Dt- 
jon  (1889  u.  1399). 

Srit  1381  spätestens  arbeitete  er  für  den 
Grafen  von  Flandern,  Louis  de  Male.  Der 
Schwiegersohn  tnd  Erbe  desselben,  Philipp 
der  Kühne,  Hemg  vm  Borgand,  berief  B. 
an  seinen  Hof.  ernannte  ihn  1886  zu  seinem 
Maler  u.  „valet  de  chambre"  u.  gew.ährie  ihm 
durch  VerfügunK  vom  13.  B.  1384  einen  sehr 
hohen  Gehalt,  abgesehen  von  sonstigen  Grati- 
fikationen und  besonderes  Hosoraren  für  ge- 
wisse Arbeiten.  Im  Jahre  1407  beauftragten 
die  Canonici  von  Courtrai  den  Künstler,  die 
Porträts  des  Herzogs  Philipps  des  Kühnen 
und  seiner  Gemahlin  an  die  Mauer  einer  Ka- 
pelle zu  malen.  Aus  den  Urku:iden  erfahren 
wir,  dafi  er  zu  den  mannigfaltigsten  Auf- 
gaben berufen  wurde.  Aber  eines  seiner 
wichtigsten  Werke  im  Auftrage  des  Herzogs 
ist  die  Malerei  von  vier  Altarflügeln  für  die 
brtaose  Chamjmol  in  Oijon.  B.  erhielt  den 
Auftrag,  der  nrft  800  Francs  honoriert  werden 
sollte,  im  Februar  131>2,  führte  ihn  in  seinem 
Atelier  in  Ypern  aus  und  kam  1399  selbst 
nach  Dijon,  um  das  Werk,  für  das  Jacques 
de  Baerae  die  Skulpturen  verfertigte,  aufzu- 
atdlen.  Zwei  FISgel  dieses  Aharwerks  sind 
erhalten  u.  befinden  sich  im  Museiun  XU  Dijon. 
Der  eine  Flügel  stellt  die  Verkündigung  und 
die  Heimsuchung,  der  andere  die  Darstellung 
im  Tempd  und  die  Flucht  nach  Ägypten 
dar.  B.  schlieBt  sich  in  diesen  Werken  den 
Miniaturisten,  die  in  Paris  und  am  Hofe  des 
Herzogs  von  Berri  tätig  waren,  an,  aber  auch 
italienische  Einflüsse  sind  bei  ihm  unverkenn- 
bar. J^cae  Gemälde  bilden  ein  wichtiges 
Deskmal  in  der  K^mstgesdnchle  Wcstotro- 


pss  vor  dem  Auftreten  der  Brüder  van  Erck. 

Sie  sind  in  Tempera  gemalt  1395  ist  Br.s 
Tätigkeit  im  Schlosse  de  la  Walle  zu  QtxA 
bezeugt,  1896  malte  er  „in  Ol"  das  Wappes 
von  Burgund  auf  swei  Atlasstandarten,  diese 
Arbeit  wurde  mit  87  Livres  beMmt  1406 
zeichnete  er  Kostüme  für  die  Ratsberren  von 
Ypern  u.  1409  wird  er  zum  letztenmal  erwähnt. 

Nach  der  Stilanalyse  hat  man  versucht, 
dem  B.  aocb  soch  einige  andere  Gemilde 
»mmdses.  Aber  die  Flügel  im  Musenni 
zu  Dijon  sind  die  einzigen  authentischen 
und  dokumentarisch  gesicherten  Werke  seiner 
Hand. 

Dehaiines,  Hist  de  l'trt  dans  U  Flandre, 
163—5,  480  ff..  505—8.  —  Waagen,  Manuel 
de  l'hist.  d,  1.  peinture,  fr»niös.  Ausg.  von  Hy- 
mans  u.  Petit,  II!  fiO.  -  -  A.  d  e  C  h  a  m  p  c  a  u  x 
in  der  Gaz.  d.  B.-Arts,  1898,  I  137—42.  -  M  o  n 
get.  La  chartreuse  de  Dijon  (1898-1901,  2  vol.) 
I  204  ff.  —  Kleinclausr  in  der  Kevue  de 
l'art  anc  et  raod.  XX  ;;53— S.  —  Ctf  P  a.u  1 
Durricu  in  der  Histoirc  de  l'art  dir!|?cr  par 
A.  Michel,  III,  I  plic  147-  55.  —  H.  B  o  u  c  h  0  t, 
Lcs  prirniiis  (rangais  2  Aufl.  —  M  i  c  h  i  e  1  s, 
Hibtnirc  de  la  p«int.  tianiande.  L».  .Aiusr.  II  .'U  ff. 
—  (.)  c  r  m  «  i  n,  Lt-s  nccrlandais  cn  DourKOKTic, 
1909  p.  4»— 50.  Cte  Paul  Dvrru  u. 

firoederlam,  Richard,  Maler  in  Ypern. 
14B6  erwähnt,  als  er  vom  Herzog  von  Bur* 
gtmd  mit  der  Überwachung  „de  fsienees 
peintes  et  emaillees"  betraut  wird. 

Hondoy,  Hist  d«  la  cteaivK  Lillois«  etc 
1869.  M.  H.  B. 

Broek,  J.  G.  ten,  zeichnete  1708  das  von 
L.  A.  Claeaaens  gestochoM  Bildnis  des  Rot- 
tcfdamer  Pfarrers  J.  J.  le  4Sige  les  Bradc. 

Bioek,  JacobuB  teil,  geb.  in 

dam,  wurde  dort  am  14  IL  1710 
und  war  Maler. 

Aemstcls  Oudheid  V  67.  E.  W.  Mots. 

Bioel^  Michicl  van  dei^  hottind.  liar 
1er,  geb.  in  Dordrfecht  am  98.  8.  1770,  war 

dort  Schüler  v.  A.  Lamme  und  J  B.  Scheffer, 
und  hat  namentlich  Landschaften  von  kleinen 
Dimensionen  und  sorgfältiger  Ausführung  in 
Ol  und  AquardI  gematt,  von  denen  sich  viele 
in  hollind.  Samml.  (c  B.  im  Dordredner 
Mus.)  befinden  Nebenbei  war  er  auch  Bildrr- 
restaurator.  Er  starb  in  Dordrecht  am  25.  4. 
1853. 

V.  E  y  ■  d  c  n  u.  v.  d.  Willigen,  Gesch.  III 
234.  —  Kram m.  De  Levens  cn  W.  E.  W.  Uoes, 

Bndc  d*ObnBaa,  M««  Victorine  van 
den,  FOrtritmalerin  und  Ra^iererin  in  Paris, 

geb.  in  Poiticrs,  Schülerin  von  Chaplin  und 
Hcdouin,  stellte  1878—1882  im  Salon  u.  a. 
Radierungen  nach  Watteau,  Qia|din,  Rey- 
nolds und  auch  Blätter  nadi  ejgesem  £nt- 
würfe  ans. 

H  e  1  1  i  c  r  ■  .•\  11  V  r  a  y,  DJct.  prn  TT  621.  FI.  V. 

Bioek,  V  a  i;  d  c  n,  ;-.  auch  Broeck  u.  Broeckt. 

Bröker,  Wilhelm,  Landschaftsmaler  in 
Berlin,  geb.  das.  am  6.  2.  1648^  begann  al« 
Hobidineider  and  studierte  als  Baikher  M 


L;igiu^oa  by  Google 


Moritz  Müller,  wandte  sich  dann  auch  der 
Lithographie  and  Original-Radierung  zu  und 
•chlicfiUch  der  Malerei.  Er  malt  feine  Stim- 
mongslandachaften,  oft  in  sehr  kleinem  Mafi- 
ttabe,  rn  Ol  OL  PaalcU:  Waldinoent;  Herbit- 
morgen ;  nach  dem  Regen;  Amfehten  ron 
Alt-Berlin  usw.  Das  IIandzeichn.-Kab.  der 
Berlin.  Nationalgal.  bewahrt  von  ihm  eine 
Hddelandschait  in  Kohle  od  Kreide.  Von 
•docD  Radierungen  adCB  gBawwit  „Abend  im 
Ifoei^  (1884),  „Kiithe  nn  WaM"  (1888). 
g^n.der  Waldhütte"  (im). 

Das  getitig«  Deutjchland,  1898,  I.  —  Fr.  v. 
Bottich  er.  Malcnvcrkc  d.  19.  Jahrh,  I  1  — 
Zeitaclir.  f.  bUd.  Kat,  N.  F.  1  3dl.  —  Kstchron. 
Jüai  107,  laa,  fSV;  XXIV  «O;  H.  F.  I  isi. 

H.  V. 

Broekethoff,  J  a  c  o  b  u  »,  geb.  in  .Amsterdam, 
wurde  dort  am  18.  7.  1748  Bürger  und  war 
ICaler. 

AenwteU  Oudheid  V  89.  B.  W,  Hott. 

Bnekhaywn,  Claes,  geb.  in  Amsterdam, 
wurde  dort  «D  7.     1TI8  BOrgBr,  md  war 

Maler. 

AemateU  Oudheid  V  «0.  E.  W.  Mo**. 

BwtkWii,  wird  voo  Gcrard  Hoet  «r^ 
wShnt  dt  eis  in  J.  vaa  Goob  «De  NkmM 
Schoubowi*'  (ITM)  amt^HMner  Folrtfi^ 

maier. 

G«r.  Ho«^  OwiiMmiM  8.  M. 

B.  W.  Mon, 

■Anse,  Au((ust,.  deutschböhmiscber  Ra> 
derer  npd  Maler,  geb.  8. 1878  in  Fntasem- 
had  (Bdlmeo),  lebt  m  Prag.  Seb  Vater  war 

Mecklenburger,  zu  Rostock  geboren.  Vom 
Jahre  1893—1898  besuchte  er  die  Berliner 
Kunstakademie  und  studierte  hier  hauptsäch- 
Ucb  unter  Woldcmar  Friedrich,  C3iriitian 
I^idwiy  Podcahiiaim  und  den  ^^emalcr  Paid 
Meyerheim.  Er  fühlte  sich  aber  bald  zu  den 
graphischen  Künsten  hingeziTj^en  und  erhielt 
vom  Kupferstecher  Louis  Jacoby  im  Kupfer- 
stich und  in  der  Radierimg  private  Unter- 
wcJmkv.  Von  Berlin  ging  er  in  die  Hetmat 
zurück  und  lebte  hier  mehrere  Jahre.  In  die- 
ser Zeit  entstand  in  den  J.  1902—3  sein  erster 
großer  Radierungszjrklus  „Der  Tod  und  das 
Mädchen'  in  14  Blättern,  der  im  Salon  des 
beaux-arts  in  Paris  190B  die  goldene  Medaille 
erhielt.  Dieser  Zyklus  wurde  vom  kgl.  Kup- 
ferstichkabinette in  Berlin  und  von  den  Mo- 
dernen Galerien  in  Wien  und  Prag  angekauft. 
1906  fiberstedelle  er  nach  Prag,  wo  er  sich 
im  anflillt  Hier  entstand  von  1906—1906  m 
Panaen  ein  zweiter  Zyklus  von  10  Blättoni: 
JÜtm  ganze.  Sein  ist  flammend  Lrid*.  Im 
Jahre  1907  begann  er  mit  der  farbigen  Ra- 
dierung und  hat  in  diesem  und  dem  folgen- 
dem Jahre  die  Blitter  des  ersten  Zyklus  zu 
farbigen  Blättern  nmgeataltet  Aua  den  letz- 
ten Jahren  datieren  auch  zahfrdche  Versoche 
der  Malerei  in  einer  von  ihm  selbst  her- 
festellteo  Farbe.  Verschiedene  von  diesen 
Bildeni  wurden  auagcetefll  und  xwd  davov 


JEin  Lcbenatag*  imd  „Sdiloflberr  und  Haus- 
geist" von  der  Modernen  Galerie  in  Prag  an- 
gekauft Ein  in  dieser  Farbe  gemaltes  Bild 
.JDämmerung*  soll  demnlchat  im  JfCaait> 
wart"  reproduziert  werden. 

Hack cifeDcn  Aogabcii  d«s  Ktesders.  — Kus- 
many  in  den  „Cnfhtehcn  Unrteai"  VfOOt, 
1907  p.  108  ff.)  mit  e* 


AibdT.  M08.  Oiftar  P«« 

Broea,  August  in,  Stecher  des  17.  Jahrh. 
Von  ihm  6  Blatt  mit  der  Geschichte  des  To- 
biaa. Die  von  Helnechen  S.  zugeschriebenen 
Blätter  der  VeiMndipBif  «nd  der  Beachnet» 
dung  sind  von  Crii^iB  vaa  dm  Broedc 

Heiaecke«,  Dkl  UL  —  L«  Blaa«^  Ua- 
and  L 

Broen,  Gerrit  de,  Kupferstecher  in  Am- 
sterdam, iat  dort  etwa  1669  gd>.  als  Sohn  tod 
Baadaen  und  Necitfe  de  Broen.   Am  8.  4. 

1684  heiratete  er  (1.  Aufgebot),  wohnend  an 
der  Pnnacngracht,  Dorothea  van  Akerlaken. 
Er  hat  Karten  gestochen,  u.  a.  für  Menso 
Altiqgi  Deacriptio  aewindttm  antiquoa  agrt 
Bat«^  et  Friafi  (1607),  adicint  aber  namenl' 
lieh  als  Verleger  tätig  gewesen  zu  seht;  ala 
•olcber  kommt  er  noch  1707  vor. 

ni  71.  E.  W.  Mota, 


Tnm,  Ge  r  r  i  t  d  e,  hoUind.  Kt^ferstecher, 
Sohn  des  Vorigen,  wurde  am  4.  1&  171B 

Bürger  von  Amsterdam.  Er  hat  1720  nadl 
Nie.  Vcrkolje  ein  Forträt  des  Petrus  Poiret 
gestochen.  Sonst  hat  er  namentlich  für  den 
Buchhandel  gearbeitet  Am  18.  1741  iat 
er  in  die  Buchhändlergitde  in  AnMCfdaa 
getreten  und  1780  wohnte  er  am  Rtllan  is 
dem  Hause  „Lcyden  ontset". 

Obreent  Arch.  III  SSS.  —  Kat  d.  Rijkstnus.  in 
Amstcrdaai.  1904  pw  m  B,  W.  Mfiu. 

Broeo,  Johannea  de,  ilterer  Bruder  des 
Gerrit  de  Br.,  und  am  12.  9.  1649  in  der 
Nordkirche  in  Amsterdam  getauft.  Am  12. 
11.  1677  heiratete  er  (1.  Aufgebot),  wohnend 
an  der  PrinMogracht,  Am»  HasewinckcL 
Von  ihm  ist  eine  Karle  dm 
nach  Entwurf  von  Renunet 
in  Enkbuisen  bekannt 

Oud>Holland  III  71.  B.  W.  Moet. 

Bma«,  Willem  de.  Kupferstecher  in  Am. 
sterdam,  dessen  Bendiuag  xtt  den  andern 

Vertretern  dieses  Namens  UOCh  nicht  fest- 
gestellt ist.  Mehrere  Folgen  von  seinen  Kup- 
ferstichen sind  herausgegeben  von  Gerrit  de 
Broen,  so  eine  Folge  dü  aidifen  Werke  der 
Barmherzigkeit,  dne«  andere  rar  GMchidite 
des  verlorenen  Sohnes,  und  1706  eine  von 
Baucrnsziru-n  nach  Adr.  van  Ostade.  Er 
hat  auch  n"j  ehrere  Porträts  gestochen,  so  von 
Job.  Coccejus  und  Gjrsb.  Voetins;  das  des 
Prinzen  Eugen  von  Savoien  Ist  1767  datiert. 
Auch  verdient  eine  große  Kopie  nach  Schelte 
Bolswerts  Bekehrung  des  Saulus  nach  Rubens 
EnriUnnng-  B.  W.  Mou. 


KflMtlerloikoa.  Bd.V. 


49 


Ly  Google 


Bnaanm  ~  flnni 


Ana«,  Am^ttr. 

Broetmaa,  E  ti  g  e  n  p,  Maler  und  Zeichner, 
geb.  zu  Brüssel  1860,  war  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  Jean  Portaels.  1881 
crbieU  er  bei  der  Concarrcs»  Godedurk  im 
Salon  zu  Brönd  den  ersten  Pre«  für  seinen 
„pauvre  Lazare",  und  machte  während  dreier 
Jahre  auf  Staatskosten  größere  Reisen.  Seine 
groflzügigen  Werke  erscheinen  in  den  fol- 
Cenden  SakoatiMteUiiqgeii:  Kiodliclie  Hin- 
gebiiuK  (lueoMs  vbA  Biton'^  188B,  Ave  Mens 
(Erinnerung  an  Italien)  1883,  Nach  d  Kampf 
1887,  Oliva  (Mus.  zu  Brüssel)  1887,  Sonniag- 
morgen  auf  der  Grande  place  zu  Brüssel  (Zeich- 
aiing)  1887.  Dante  in  g«nser  Figur  1888.  Auch 
ieinePiortrits,  wie  das  d.  PartämcntarienPMil 
Janson,  haben  <lfr  Ziif?  ins  GroBc.  Nachdem 
er  dann  einige  Jahre  hintereinander  mit  ein- 
zelnen Porträts  hervorgetreten  war,  zeichnete 
er  längere  Zeit  an  einer  Porträtsammlung  be- 
deutender Staatsmänner,  Künstler  n.  Wiesen- 
ichaftler  Belgiens.  Diese  Sammlung  erhielt 
dnen  ganzen  Saal  im  Staatsmuseum  und 
wurde  vorher  in  verschiedenen  belgischen 
Städten  und  in  Paris  ausgestellt.  1898  er- 
■dlienen  du-bc  Bilder  in  einer  Reproduktion 
unter  dem  Titel  „CäArlt^  Nationaks'',  66 
Seiten  stark,  Anvers,  Dero  freies  MHeurs. 
Die  Originale  sind  spätir  aus  dem  Museum 
entfernt  worden.  Von  cmem  Aufenthalt  im 
Süden  Frankreichs  brachte  B.  eine  Sammlung 
gemalter  Studien  gut,  die  er  in  Paris  und 
Bdgi«  aosstdhe  und  dem  grofien  franaSs. 
Dichter  F.  Mistral  widmete :  Alycamps  in 
Arles,  Kloster  von  St  Trophime  etc. 

1903  schuf  B.  das  allegorische  Porträt  des 
belgischen  Staataministera»  Baron  Lamber- 
mont,  welches,  auf  Grund  einer  öffentlkheo 
Ausschreibung  .iIs  K.-irton  hergestellt,  dem 
Museum  zu  Antwerpen  einverleibt  wurde. 
Öfters  erhielt  der  Künstler  Staatsaufträge  für 
Afficben  und  Diplome,  dk  den  Medailkn  für 
Verdienste  um  dk  Industrie,  Arbeit,  Mut  imd 
Treue  heigcgcben  wurden.  Sein  Name  ist 
aufs  engste  verknüpft  mit  dem  „Oeuvre  de 
l'Art  public"  oder  „PArt  de  la  Ruc".  In 
BrikseU  Lütticb,  Paris  sind  Kongresse  ab- 
gdalten  worden,  um  den  schlechten  Ge- 
schmack in  der  Öffentlichkeit  zu  bck.impfen, 
und  die  treibende  Kraft  dieser  Unternehmun- 
gen war  B.  Mit  Erfolg  hat  er  für  bessere 
AusichmückuQg  der  Fassaden  durch  Maleret 
und  Plastik  ^Implt  Im  Rathaus  Saint 
Gilles  bei  Brüssel  hat  er  den  großen  Saal  aus- 
gemalt mit  Allegorien  in  neuzeitlicher  Klei- 
dung zum  Ix)b  nationaler  Einrichtungen.  Im 
Brüsseler  Salon  1910  war  eine  grofle  Lein> 
wand  „Ave  Maria  der  Fischer"  aasgestellt 
1904  zeichnete  B.  sein  Selbstporträt,  das  fhoto- 
lithographisch  vervielfältigt  wurde. 

Chron.  d.  arts.  I':t02  p  12;t  —  Journ.  d,  h.-arLi, 
1884  p.  137;  1S87  p.  130,  161,  18«.  —  Educat. 
popUL  N»  M.  IWtt.  Hmrt  Hsmmu. 


Bntn,   Franfoia^  BOdsdmitzer,  Frei- 
mckler  der  '^fc-r"«  w  Aatweipen  1006/08. 
Kembeuts-Leriaa,  De  UgiBrai  H. 

Broers,  Jasper,  Schlachtenmaler,  geb.  in 
Antwerpen  am  21.  4.  1682,  Freimeister  in  der 
dortigen  St  Lidcasgilde  1708,  begraben  da- 
selbst am  19. 1. 1710^  &diükr  des  J,  B.  v.  d. 
Meiren.  Sein  iimf angte  telws  Hanptwcric?  Dk 
Schlacht  bei  Eeckeren  (1708)  im  Musie  Plan- 
tin in  Antwerpen.  Zwei  signierte  Bilder: 
Reitergefecht  im  Gebirge  und  Reitergefecht 
im  Tak  in  der  Dresdener  Gakric.  —  Dk 
Zeichnung  J.  Broers  fecit  findet  skh  auf  einen 

Reitergefecht  in  der  Stuttgarter  Galeric 
No  118  und  2  Gefechtsszenen  der  Mannheimer 

Gal. 

J,  J.  V  d.  Branden,  G«»chiedeni*  etc.  —  M. 
R  o  o  s  e  5,  Cat.  du  mus^  Plantin.  —  T  h.  v. 
F  r  i  m  m  e  I,  Blätter  f.  Gemildekimde  III  (lOOT) 

116.  jsr.  ir. 

BicMOcq,  D  u,  s.  Dubrotucq. 
Bnlander,    Giovanni,   deutscher  BiM- 
bauer,  um  1890  am  Dom  zu  Mailand  titig. 
Ntbbla.  Sodl.  nsl  Duo«»  dt  lOten»  1908 

Bnfs,  Karl  Harald  Alfred,  dän. 

Maler,  geb.  6.  5.  1870  in  Kopenhagen.  Schü- 
ler der  Kunstakad.,  stellt  seit  1892  jährlich 
auf  der  Kopenhagener  (Qiarlottenborg)  Aua- 
atdlMK  Mine  Spezialität  sind  besonders 
Interieurs  mit  altosodiacher  Ausstattang  und 
Landschaften 

Weilbach,  Nyt  daiuk  Kstnerlex.  I  im 

A.  Röder. 

Broggi,  Francesco,  Medailleur,  f  1857 
in  Muland,  1818  an  der  Mailänder  Münze  an- 
gestellt Unter  seinen  Werken  eine  Medailk 
auf  dk  Krönung  Ferdinands  1.  1888»  Bartolo- 

meo  Romilly,  F.rzbischof  v.  Mailand  1817  lUd 

andere  Portratmedaillen. 

F  o  r  r  t  r,  Dict.  of  -Mcdallists.  I.  R.  C. 

Broggi,  Giovanni,  italicn.  Bildhauer,  geb. 
am  26.  5.  1853  in  Ligurnn,  neben  Grabmälem 
Sur  den  Kirchhof  ta  Mailand  erwihnenswett 
von  ihm  eine  Nonne  (Halbfigur  in  Mannor, 
1888  Jubiiänmsausst  in  Wien),  Klcopatra  und 

Gruppe  (7anbaldianer. 

N.  d  ■  A  1  t  h  a  n,  Gli  art.  ital.  1902.  R.  C. 

Broggi,  Luigi,  Medailleur  in  Mailand; 
schnitt  1890  M^illen  zu  Ehren  Crispis,  sur 
Erinnerung  an  den  Mailänder  Kongreß  der 
Krematorien-Gesellschaft  u.  zur  Eröffnung 
der  Banca  Popolart   /.i  Bergamo. 

Riv.  ital.  di  Nuroism.  1893.  R. 

Broggi,  L  u  i  g  i,  Archit.,  geb.  im  Mai  1851 
in  Mailand,  Schüler  von  Camillo  Boito  an  der 
dortigen  Scnola  Superiore  d'Arddt  Seinen 
ersten  Konkurrenzpreis  errang  er  1879  mit 
dem  Entwürfe  zu  einer  Fricdhofshalle  für 
Novara.  .^iis  der  Konkurrenz  für  Entwürfe 
mm  Parlamentspalaate  in  Rom  trug  er  1889 
mit  Gius.  Sommamga  einen  9.  Preis  davon. 
Unter  den  zahlreichen  Privntbauten,  die  B.  in 
den  vornehmen  Neubauvierteln  Mailands  aus- 
führte^ werden  namentlich  die  Paliate  der 


SO 


uiyiii^uü  üy  Google 


Broggio  —  Broglio 


Societi  d'Aasicurazione  XtaUa  (1889)  u.  der 
Familien  Torelli  (1896)  o.  Sardi  (1896)  viel 
bewundert.  Von  ö£Fent]ichen  Monumental- 
bauten verdankt  ihm  Mailand  das  im  römi- 
schen Seicento-Stile  gehaltene  Börsengebäude 
(IWl).  dia  Pradupriaii  des  Credito  Itatiaoo 
(IflOS)  n.  den  KiwiffTtiaal  in  R.  Owin  r>  ilorio 
(1908) ;  dazu  wurde  ihm  neuerdings  noch  der 
Achtmillionenbau  der  Banca  d'Italia  in  Auf- 
trag gegeben.  Femer  restaurierte  B.  in 
Novara  den  Palazzo  BelUiiH  Sita  der 
Banca  Populäre  (1907),  in  Aleasaadria  die 
Cassa  di  Risparmio  (1909)  sowie  mehrere 
große  Hotels  in  Genua  u.  Salsomaggiore. 
Unter  den  fachliterariscben  Arbeiten  B.s  ver- 
dioien  besondere  ficacfatoog:  Gite  d'un  archi- 
telto  OiaihnMl  1888),  —  Samnacgnamolo  del 
öatgao  (Mailand  1894),  —  II  Hstauro  dello 
•tor.  pal.  Bellini  in  Novara  (Mailand  1906). 

De  Gubernatia,  Diz.  d.  art,  ital.  viTenti 
(1839),  Aggiunte  p.  576.  —  Arte  e  Storia  1889 
p.  216;  18Ö0  p.  15  f.,  17  f.  -  M  lano  e  l'Eipoiiz. 
1894  No.  2  p.  1.  —  Rivista  ü  Espo».  di  Milano 
1901  (  N.  vom  22.  Des.).  —  Illustraz.  lul.  1901, 

11  262 ;  1905.  II  11  f. ;  1908.  Ii  280  f.  —  RiviaU 
d'Italia  1906,  II  654  ff.  —  Rauegna  d'Arte  1908 
£uc  VI,  Cron.  p.  IV  f.  —  Cillari,  Storia  d. 
•fte  coatenp.  iul.  (19M)  p,  iM,  MS.  —  Eigene 
Ifhtcilangen  des  Küaadcrt.  B.  Verga. 

BmggiOi  G  i  u  i  i  o,  ital.  Baumeister,  geb.  in 
Mailand,  kam  um  1670  nach  Leitmeritz,  wo 
er  1673  das  Bürgerrcjcht  erwarb  und  sich  rasch 
eine  aageaelMiie  Stellung  adnif.  Er  encbeint 
in  den  Urkunden  als  mdirfadier  Hanabcsitfer, 
bekleidet  1680  und  die  folgenden  Jahre  die 
Würde  eines  Gemeindeältesten  und  außerdem 
wird  er  in  den  Jahren  1675  und  1680  als 
Altester  der  Maurer-  u.  Steinmetzenzunit  ge- 
nannt Sein  Tod  erfolgte  um  1718.  B.  ent- 
faltete in  Leitmeritz  u.  dessen  Umgebung  eine 
rege  künstlerische  Tätigkeit;  schon  1670  wird 
er  mit  dem  Baue  der  dortigen  Domkirche  be- 
traut, den  er  bis  zur  Wölbung  der  Kirche 
(1681)  leitete;  diese  wurde  von  Domenico 
Orst  oder  Orsini  vollendet  In  das  Jabr  1675 
flUlt  die  Erbauung  der  Kirchen  in  Tschisch- 
kowttz  u  Dlaschkowitz,  außerdem  arbeitete 
er  mit  dem  ital.  Steinmetzen  Bemardo  Forctto 
an  der  Koslawschen  (St.  Barbara-)  Kapelle  u. 
Gruft  in  der  Leitmeritzer  Stadtkirche.  Hier- 
für bdcam  B.  810  fl.  a.  V«  Wein,  Foretto  86  fl. 

12  xr.  Um  diese  Zeit  wurde  auch  unter  seiner 
Leitung  die  Set.  Krichuskapelle  in  Leitmeritz 
erbaut.  Die  von  ihm  1688—1692  errichtete 
WaUfahrtsIcirche  zu  Polita  bildet  jetzt  das 
Mlttdiddff  des  1728  bedeutend  erweiterten 
Gotteshams».  1680  entwarf  er  den  Plan  7um 
Neubaue  der  1639  zerstörten  St.  Adalbcrts- 
kapelle  in  Leitmeritz  u.  leitete  den  Bau  durch 
einige  Jahre;  vollendet  wurde  sie  erst  1703 
dordi  Octavian  Brogglo.  Aoeh  d«r  Bau  der 
bischöfl.  Residenz  (1680  -17011  und  des  bi- 
schöfl.  Konsistoriums  in  Leitmeritz  ist  auf 
Giulio  zurückzuführen. 

Mitt  des  nordböhm.  E]dairt.-Khtbt  VI  309; 


X  56;  XU  30.  —  B.  Seifert,  Die  Uitm  Diö- 
1     acte,  1899,  129.  —  H.  A  n  k  e  r  t,  Die  Baumeitter- 
fMmÜM  Brnnio  ta  Ifitt  d.  Vcr.  f.  Geaeh.  4. 
Deutsch.  L  tSkmm  XL  M8  «L       B.  BheMr. 

Broffio,  Octavian,  italien.  Baumeister, 
geb.  1668,  machte  seine  Studien  am  Leitme- 
'  ritzer  Gymnasium,  wurde  1694  als  Bürger  auf- 
genommen und  beldeidete  in  der  Folge  die 
Würde  eines  Ratsherren  (1718—1781).  Er  ist 
der  bedeutendste  Baumeister  in  Leitmeritx 
während  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.,  seine 
Bauten  teigen  die  ganze  Fülle  und  kraftvolle 
Gliederung,  die  jener  Zeit  eigen  war.  Die 
ersten  Bauten,  so  die  1699  entstandene  Kirche 
u.  Piam  zu  Grofimergthal  bei  Zwickau,  führte 
er  im  Auftrage  der  GroBherzogin  Maria  Anna 
Franziska  v.  Toskana  aus,  die  ihn  auch  weiter- 
hin noch  mehrfach  beschäftigte.  Sein  bestes 
Werk  ist  die  St.  Wenzelskircbe  in  LeitmeritS 
(171dn-171^  welche  die  Vorafige  seiner  Ban> 
weise  in  vollem  Ha8e  ze^  Im  Jahre  170A 
schloS  er  für  den  Neubau  der  Jesuitenkirche 
einen  Vertrag  mit  dem  Leitmeritzer  Kollegium 
ab,  nach  welchem  ihm  für  die  Bauzeit  ein 
jihrlicher  Betrag  von  60  8.  besahlt  werden 
soUie.  1718  Übertrag  ihm  der  Rat  die  Wiederw 
Herstellung  und  Ausschmückung  der  Stadt- 
kirche, deren  Inneres  er  mit  ungemein  reichen 
Stuccoomamenten  zierte.  Seiner  Tüchtigkeit 
verdankte  er  auch  den  Auftrag,  die  baufällige 
Sudtkirche  an  Randnils  a,  Elbe  wieder  herzu- 
stellen. Er  schloß  am  30.  6.  1725  mit  Philipp, 
Herzog  von  Sagan,  Fürsten  v.  Lobkowitz 
darüber  einen  \'crtr^g;  \1M  war  die  Arbeit 
beendet.  Auch  in  der  Profanarchitektur 
leistete  er  Tüchtiges;  so  baute  er  1714 — 1716 
für  die  Stadt  Leitmeritz  den  Meierhof  zu 
Prosmik  um  3000  fl.,  ebenso  zeigen  mehrere 
Plauscr  in  Leitmeritz  sein  reifes  Können.  Ob 
die  Hauptfassade  des  Klosters  Osscgg,  die 
Dominikanerkirchen  in  Leitmeritz  u.  Aussig, 
daa  kais.  SchloB  in  Ploachkowitz  und  die 
Kirche  in  Sdbenitz,  die  in  Anlage  und  Form- 
gebung mit  B.s  Schöpfungen  große  Verwandt- 
schaft haben,  ihm  auch  mit  Sicherheit  zuzu- 
weisen sind,  mtiB  erst  die  weitere  urkundliche 
Forschung  lehren.  Er  f  84.  7.  1748  und 
fand  seine  letzte  Ruhestitte  in  der  Senatoren- 

grnft  di.T  Leitmeritzer  Stadtkirche. 

Min.  d.  kk.  CcntT.-Comm.  XV,  1889,  N.  F.  118- 
Fig.  10.  —  Mitt.  d.  nordböhm.  Exkura.-Klubs  X 
57,  XXIII  255.  .197,  XXV  276,  XXVII  157.  — 
J.  H  o  f  m  a  n  n.  Die  Barocke  in  Nordwestböbmen, 
1898,  79,  102.  —  Topogr.  d.  bist.  u.  Kunatdenkn. 
d.  Kgr.  Böhmen  IV  1900  (Bes.  Raudnits)  158  f. 
—  H.  Ankert,  „Die  Banmeisterfaailie  Broggia'* 
in  Mit«,  d.  Ver.  t  Gaseh.  d.  Dortseb.  i.  Vkmm 
XL  WS  9.  B.  Bitehe». 

Broglio,  Romolo,  aus  Treia  (M3rche\ 
Architekt  und  Mathematiker,  lebte  zu  Ende 
des  17.  und  zu  Anfang  des  IS.  Jahrb.  Er  ist 
der  Verfasser  der  „Effemeridi  Trivulziane** 
und  hinterliefl  viele  Schriften  über  die  Bau- 
kunst. Nach  seinem  Entwurf  wurde  die 
Kirdie  S.  Filippo  in  Recanati  erbaut 

5t  4« 


Brughola  —  Brakoff 


Colucci,  Treia  illustrata,  pte  III»  p.  224. 
—  Ricci,  Mem.  «tor,  delle  Arti  ecc.  della  Marca 
d'Ancona,  II  10/S,  M6.  —  S  a  n  t  i  n  i,  Elogio  dci 
■■tematici  piceai,  p.  63.  F.  Altandri. 

Brogliola,  s.  Anionio  di  Niccolö  da  Pirenze. 

BnliB  (Broo,  Koo,  Pion),  W  o  l  f  f  Ernst. 
Bildhauer,  wurde  am  4.  0.  1680  Bürger  ia 
Dresden  u.  arbeitete  damals  schon  tingere 
Zeit  für  den  kursächs.  Hof.  Ihm  war  die 
Aufsicht  über  das  Schnddeo  u.  Schleifen  der 
ICarmorstücke  sowie  über  die  AltbMler-  «. 
Serpcntinsteiovorrite  übertragen.  161B  war 
er  mit  Reparaturen  im  Schlosse  Liditenburg 
beschäftigt,  später  am  ,,Fürstl.  Monurnent- 
gebäude"  in  Dresden  hervorragend  tätig,  fer- 
tigte das  Epitaph  der  Herzogin  v.  Sachsen- 
Zeits  u.  Uderte  aoch  beim  Begräbniaae  des 
«ichs.  Kurf.  Jahmn  Georg  I.  (f  1686)  ver- 
schiedene Arbeiten.  1660  führte  er  den  "Htel 
„Hofbiidhauer".  Trotz  seiner  Emsigkeit  be- 
fand er  sich,  namentlich  vrährend  seiner  letz- 
ten Lebenajahr^  ia  sraAer  Bedriogiu«.  da  er 
die  Benhimif  fBr  aeivi  ArfieileB  nur  jcliwer 
erlangen  kannte.  B.  üicb  Anfiag  Nor.  1084 
in  Dresden. 

Akten  des  kgl.  säctu.  Hauptataaturch.  u.  des 
Ratsarcb.  in  Dresden.  —  Bau-  u.  Kstdenkm.  d. 
Kgr.  Sachsen  XXVI  W.  Emst  Sigismund. 

Broker,  N  i  c  h  o  1  a  s,  Kupferschmied,  geb. 
um  1860  und  zwar  vermutlich  in  Dinant  in 
Frankreich,  tätig  in  England,  f  14^:  nur  be- 
kannt durch  die  vergoldeten  Metallbüsten 
König  Richards  II.  von  Engl  in  l  und  der  Kö- 
nigin Anna  von  Böhmen,  die  er  1395  mit  God- 
frejr  Preat  in  London  für  das  in  der  Wcst- 
ninsterabtei  aufgeatellte  Grabmal  dieses  Herr- 
sdierpaares  anaföhrte  (galvanoplaattsehe  AV 
formungcQ  in  der  Londoner  Nat  Portrait 

Gallcry'l. 

Archaeologia  XXIX  (1»42)  52.  —  F  o  r  t  n  u  m, 
Bronze*,  p.  150.  —  Champeanx,  Dict.  des 
Fondeort,  p.  18V.  —  Lfthraby,  Westm.  Abbey 
and  the  Kiags  Cnftsmeo  p.  2üi  —  Kat.  der 
Land.  Nat  Pactr.  GalL  a«>7)  p  ^ 

M.  iV.  BrockwtU. 
BnkBiaaa,  E  h  1  e  r  t,  Bildhauer,  verfertigte 
1716  ia  der  Kirche  xu  Propsteierbagcn  die 
Kansel  fai  Hobsehnitsefel  mit  Etfsagelisten- 

figuren. 

Bau-  u.  Kstdenkmäler  der  Prov.  Schlesw.-Hol- 
ateiii,  II  176.  R.  C. 

Brokoll,  Anton,  Sohn  des  Johann  Br^  t  am 
14.  9.  1721,  wird  von  Dlabacz  als  trefflicher 
Maler  oad  Dkbter  am  Hofe  Kaiaer  Karls  VI. 


DUkaaib  9nm.  KWteka«  Uli.  — 
PalscL  AhUiardar  fettaa.  «.  «Mr.  Gd.  «. 
KMIar  n  149.  -  Nene  BttlMh.  d.  Wlaaaaaeh. 
«.  Ksls  XIX  SSI.  XX  ISS.  —  C  T.  W« r sbaefe, 
OMht.  taiogr.  Lex.  II  160. 

Bnriksf  (auch  Prokof,  Prokop,  Brackhoff 
etc.),  Ferdinand  Maximilian  (nicht 
».Johann  Ferdinand"),  Bildhauer,  tätig  in 
Böhmen  und  Schlesien,  geb.  im  Sept.  1688  in 
Rothenhaus  bei  Komotau  (N.-W.-Böhmen), 
t  Mira  ITOl  in  Prag.  Sohn  und  Schüler  des 


Johann  B.  Sein  erstes  selbständiges  Werk 
ist  die  Gruppe  der  hl.  Margaret,  Barbara  und 
Elisabeth  (1707)  für  die  Prager  Brückl  der 
auch  die  Tltigfeeit  der  fOtgindeB  Jahrs  fast 

ausschließlich  gewidmet  war.  So  entstand 
u.  a.  1708  die  Gruppe  des  hl  Franz  Seraph, 
1709  die  des  hl.  Adalbert,  1711  dir  •in  lrn 
großen  (1892  ins  Wasser  gestürzten)  Gruppen 
des  hL  Ignatios  von  Lojrola  und  dea  hl.  Frans 
Xaver.  1712  die  der  hl.  Vincenz  und  Prokop. 
1714  die  der  hl.  Johann  v.  Matha,  Feli.<  und 
Iwan  und  die  des  hl.  Veit.  Gleichzeitig  ar- 
beitete er  aber  auch  viel  für  Paläste  und 
öffentlidie  Plitse;  so  entsttad  u.  a.  1710  das 
Portal  des  Hauses  „Zum  Hopfenstock",  1713 
bis  14  die  berühmten  Mohrenkar>aliden  am 
Palais  Morzin  in  der  Spornergasse,  1715  die 
Statue  des  hl.  Philippus  Nerius  auf  der  neuen 
Schlofistiege.  Im  J.  1715—16  arbeitete  er  daa 
prächtige  Grabmal  des  Oberatlcaaslera  TOB 
Böhmen  Grafen  Wratislaw  von  Mitrowits 
(t  1712)  in  der  Prager  Jakobskirche,  zu  dem 
j.  B.  Fischer  von  Erlach  den  Entwurf  ge- 
liefert hatte.  1718  entstand  das  große  Mar- 
morrelief  der  Familie  Christi  für  die  Thein- 
kirche  in  Prag,  bald  nachher,  neben  kleineren 
Arbeiten,  die  ölberKßrnppe  und  die  vier  Evan- 
gelisten für  die  Tou  iikapellc  in  der  S.  Gallus- 
kiichc.  Zu  Beginn  des  Jahres  1722  berief  ihn 
J.  B.  Fischer  von  Erlacfa  nach  Breslau,  um  die 
von  ihm  erbaute  kurfürstl.  Kapelle  am  Dom 
mit  plastischen  Werken  auszuschmücken:  die 
überlebensgroßen  Marmorstatuen  Moses  tnid 
A^ron  am  Altar  und  vier  Reliefs  über  den 
Taren  skid  sein  Werk.  Kurz  nachher  ar- 
beitete er  Budi  daa  Grabaul  des  1792  ver^ 
storbenen  Herrn  Johann  Georg  von  Wolff, 
das  sich  in  der  Elisabethkirche  zu  Breslau  be- 
endet In  den  folgenden  Jahren  kehrte  er 
wieder  nach  Prag  zurück  und  achuf  hier  neben 
kleineren  Wetten  die  reiche  Marienainte  am 
Hradschiner  Platz  (172R1,  die  mit  zehn  Sta- 
tuen, resp.  Gruppen  gcMihiiiuckt  i^t.  Am  23. 
6.  1728  erwarb  er  das  Bürgerrecht  auf  der 
Neustadt  Im  aelben  Jahre  folgte  er  ciaer 
Bfenif  ung  nach  Wien,  wo  er  dn  Hochaltar 
der  von  Fischer  von  Erlach  erbauten  -S  Karl 
Borromäus-Kirche  im  Modell  entwarf  und 
wohl  auch  selbst  ausführte.  Die  Übertragung 
dieser  Arbeit  bricht  für  die  Schätsuagi  die 
er  genoB.    Im  Jahre  1789  wurde  er  zum 

zweiten  Male  nach  Schlesien  berufen,  diesmal 
zur  Aus.schniuckung  der  ini  Bau  befindlichen 
Zistcrzien.serkirche  in  Grü.s^au  bei  Landeshut; 
er  hat  dort  bis  zum  März  des  Jahres  1730  ge- 
arbeitet Aof  ihn  griien  zwei  von  den  riesigen 
Portalfiguren  (Moses  imd  S.  Crcgcr),  im 
Innern  zwei  Altäre  und  verschiedene  andere 
Hülzfignrcn  zurück.  Eine  schwere  Krankheit 
(die  Schwindsucht)  zwang  ihn,  die  Arbeit  ab- 
zubrechen und  nach  Prag  zurückzukehrend 
In  Prag  übernahm  er  noch  einen  Auftrag« 
nämlich  sechs  Modelle  für  Statuetten,  die  il 


Si 


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Silber  geschlagfn  und  auf  dem  Hochaltare  der 
Thomaskirche  aufgestellt  werden  sollten,  aus- 
snföhren.  Er  hat  aber  nur  drei  davon  (S. 
IfOOka,  S.  Ludmila,  S.  Augttstinus)  ausfuhren 
kömien.  Die  Kfiiddieit  imd  der  iröhe  Tod 
hinderten  ihn  an  der  Vollendtmsr. 

Der  Künstler  war  der  bedeutendste  Barock- 
bildhauer Prags;  in  der  Formengebung  $chloB 
er  sich  der  Berninisdmle  an. 

Nenr&utter,    Stttoac    PontU  Practnafa 

1714)  .  —   (K»a«aleky),  Präger  BrOcl« 

1715)  .  —  Haameraclimid,  Prodromal 
i^riae  Prag.  (17SS).  —  H  •  h  n,  Grüaaau  (1735). 
—  Kundnann,  Snedi  in  ntmimia  (1738).  — 

gelael),  Abbild,  bdhm.  u.  mähr.  Gelehrter  u. 
nitler  (1775)  II  —  S  c  h  a  1 1  e  r.  Prag  (17M— 
9T).  —  (Zimmermann),  Breskn  (1794).  — 
Dlabaci.  Katlerlcx.  (1816).  —  Schottky, 
Prag  (1830).  —  Erdmann.  Katbedr.  S.  Jo- 
bann ...  in  Brealau  (1860).  —  Schlager, 
Donner  (1853)  p.  138.  —  Midi  im  „Svitotor" 
XVII  (1883)  p.  407.  —  Ilf  in  All«.  Deutsche 
Biographie  XXVI  (1888).  —  Ottur  Slovnik 
niucn^  (Ttchechiacbes  Konreraationalexikon)  IV 
(1891).  —  Ilg,  Fiacher  v.  Erlach  («lebe  Re- 
gisterl). —  Matijka  in  „Pamitky  archaeol. 
a  miatop."  (Jecb.  KunaUeitachr.)  XVII  (I8ö6ie7) 
Sp.  m  ff.  —  Herain,  StarA  Praha  (Alt-Prae) 
(Registerl).  —  Pollak-Prag  im  Kanatge*ch. 
Jahrb.  der  k.  k.  Zentral-Kommission  (1908) 
p.  150  ff.  u.  in  Forschungen  lur  Kunstgeschichte 
Böhmens  V  (Prag,  1910  .Johann  und  Ferdinand 
Maximilian  BrokotT").  Oskar  Pollak-Prag. 

BrokoS,  Johann,  Bildhauer,  geb.  im  Juni 
1652  in  S.  Georgenberg  (Oberungam),  f  28. 
12.  1718  in  Prag.  Im  J.  1676  begab  er  sich 
auf  die  Wanderschaft  und  hielt  sich  bis  zum 
J.  1680  in  Prag  auf.  Beim  Ausbruche  der 
Pest  zog  er  fort  und  blieb  zwei  Jahre  beim 
Freiherrn  Wunschwitz  auf  Schlofi  Ronsberg 
(S.-W.'Böhmen),  wo  er  1682  nach  einem  klet* 
nen  Modelle  des  Bildhauers  Mathias  Rauch- 
müller das  Gußmodell  für  die  Statue  des  Jo- 
hannes von  Nepomuk  arbeitete,  die  im  folgen- 
den Jahre  in  Nürnberg  gegossen  und  dann 
auf  der  Pni|(er  Karlsbräcke  au^eitellt  wurde, 
•ein  berühmlestci  Weile.  Tm  getben  Jahre 
(1682)  trat  er  vom  lutherischen  zum  katholi- 
•chen  Glauben  über.  Von  Ronsberg  zog  er 
nach  Manetin  b.  Pilsen,  wo  er  bis  zum  J.  1685 
arbeitete,  und  am  81.  18.  1686  trat  er  in  die 
Dicnate  des  Grafen  Thtm  in  KlSsterle  (N.-W.- 
Böhmen).  die  er  am  12  6  1687  verließ.  In 
Klösterle  arbeitete  er  eine  große  Reihe  von 
dekorativen  Figuren,  die  seinerzeit  den  Schloß- 
fMk  schmückten,  heute  zum  gröfiten  Teile 
nrf  einem  Brutnen  am  Marktplatze  anfgctCelh 

sind.  Von  KInsterle  ping  er  nach  Schloß 
Rothenhaus  b.  KonK  t.iu,  wo  er  itun  listcns 
xwei  Jahre  sich  aufliidt.  V<jii  den  dort  ge- 
arbeiteten Werken  haben  sich  u.  a.  zwei 
schöne  figurale  Brunnen  im  Schlctbofe  er- 
halten. Am  23.  2  1C03  erwirht  er  das  Bür- 
gerrecht in  Pr.ig-A]t^;.'irJt  und  kauft  am  30. 
9.  1898  ein  TTan'^  Im  J  l'iOfi  arbeitete  er  eine 
Pieti  für  den  Marktplatz  von  Görkau,  kurz 
danul  die  groAe  Picti,  dk  auf  der  Präger 


Brücke  aufgestellt  wurde.  Neben  kleineren 
Arbeiten  für  böhmische  Provinzstädte  war  er 
in  den  späteren  Jahren  haoptsichlich  für  die 
Prager  Brficfea  beaehifligl;  die  damals  mit 
Hdligcnstatuen  und  -gnnpen  ausgeschmückt 
wurde.  So  entstand  1706  die  (Jnippe  der 
Taufe  Christi,  an  der  sein  Sohn  Ferdinand 
Maximilian  bereits  eifrig  mitball.  Unter  diesen 
Arbeiten  sind  beachtenswert  die  Statue  des 
hl.  Cajetan  o.  die  dea  U.  Frans  Borpa  0.700 
resp.  1710).  Gleidiieitig  (1700)  arbdtete  er 
acht  grofle  Sandsteinfiguren  für  die  Terrassen 
über  und  vor  der  Stiftskirche  zu  Braunau  (N.- 
O.-Böhmen).  Seine  letzten  bekannten  Werke 
sind  die  Grutgt  ani  der  PulsnitzbrüdM  Im 
Tetacben-Ahstadt  (N..Böhmen)  (1714)  und  die 
Johaim  V.  Nep.-Statuc  in  Skramnik  (1715). 
Seine  Werke  zeichnen  sich  durch  eine  strenge, 
an  den  BronzeguB  erinnernde  Formengebung 
und  durch  ein  tiefes  religiöses  Gefühl  aus. 

Neuriuttcr,  Statoa«  Pontis  Pragensia 
(1714).  —  (Karaenickjr).  Pragar  BiMbsb 
(1716).  —  Berghauer,  PkvtaaMitfr  .  *  .  • 
Joanaaa  Mepowwems  (17SI).  -  (Pal aal), 
AbbiM.  blhn.  n.  nihr.  Gdshitsr  a.  Ktnadw 
(1775).  II  171  ff.  —  Diabaes,  KstMa.  (UU). 

—  Ilg  in  AUg.  Deotacbe  Biogr.  XXVI  (sab 
Prokoff).  —  Ottnv  slovnik  nia&n^  IV.  —  Ilg^ 
Fischer  v.  Erlach  (siehe  Register!).  —  Pod- 
laha  im  „Method"  XXIV  (1893)  130.  — 
Herain,  Sur&  Praha  (Alt-Prag),  (s.  Register). 

—  Cerny  im  Caaopis  spolecu.  pfitel  staroiitv. 
V  Praxe  (Zeitschr.  iech.  Altertumsfreunde),  X 
(1902).  —  Pollak-Prag  im  Kunstgesch. 
Jahrb.  der  k.  k.  Zeotiat>Ki>mmisaion  (1008) 
p.  150  ff.  u.  in  Forschungen  nr  Kunstgescbtchta 
Böhmens  V  (Prag,  1910  .Johann  und  Ferdinand 
Maximilian  Brokoff").  Otkar  Pollak-Prag. 

Bnkolf,  Josef  (Johann  Michael),  Bild- 
hauer, geb.  im  .'\pril  1688  in  Klösterle  (Böh- 
men), t  am  14.  9.  1721  in  Prag,  ältester  S<An 
des  Johann  Br.  Am  80.  6.  1718  erwarb  er  daa 
Pftig-Neaatädtcr  Bürgerrecht  Inwieweit  er 
an  den  Arbeiteii  aeinea  Vaters  oder  Bruders 
beschäftigt  war,  oder  ob  er  selbständige 
Werke  geschaffen  hat.  ist  nicht  bekannt. 

Jahn  in  der  „Neuen  Bibl.  der  schönen  Wis- 
sensch, u.  freien  Künste",  XIX,  II  (1770)  331. 

—  (Pelzel),  Abbild.  b4hm.  u.  mihr.  GcU  9. 
KünMler.  II  (1776)  173,  —  DokniMnU  Im  Piagar 
StaAsrnUv.  Oalsr  PaUsihÄiw. 

Bro^  Hans  Jakob,  Maler,  wahrscheinlich 
süddeutscher  Herkunft,  dessen  Name  sich 
auf  einer  in  der  kgl.  graphisch.  Sammlung  in 
Mönchen  aufbewahrten  Zeichoang  befindet: 

„1600  H  Itob  Brot,  moner  in  Saldmrg*. 

Dns  Blatt  stellt  2  schreitende  Frauen  im  Ge- 
spräche dar.  2  weitere  Zeichnungen  eben- 
dort  von  derselben  Hand,  mit  einer  Früchte- 
trägerin und  einer  Scbalneiipielerin,  sind 
1680  datiert.  DemaelbeD  KBnstter  gebBrcs 
eine  ebendort  aufbewahrte,  bei  Bassermann- 
Jordan  (Die  dekorative  Malerei  d.  Renaiss. 
am  b;iycr.  Hofe,  1900,  p.  >?Z)  publirierte 
Zeichnung  —  Entwurf  einer  Decke  mit  Mi« 
aerya  und  den  Moaca  — >  aa,  aowie  aina 


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Aqomlle  und  eine  Lüncttenskiste  mk  den 
Uustt  und  törichten  Jungfraica. 

Päcklef'-Liaparg  in  BdMogi  Vonats- 
btr«  TU,  19M  p.  UIA.  Y, 

Bk«B,  Jan,  GoMidimied  der  Gegenwart  in 
Utrecht,  der  sich  besonders  durch  Arbriten 
für  kirchliche  Kunst  (Altar  in  der  Antonius- 
kirche  in  Utrecht,  Monstranz  für  St.  Bavo  in 
Haariem^  Chormantelagraffe  für  die  aUjibr- 
liehe  PraMwioii  vom  „Bcgijnliof  jn  Aimter^ 
dam)  sowie  künstlerisch  ausgefäbfte  EhrcA- 
ketten  etc.  ausgezeichnet  hat. 

Ztachr.  f.  christl.  Kat  XI  «13.  •>  ZUchr.  «Dia 
Kirche"  VII  365  ff. 

Bromberger,  Otto,  Maler  u  Illustrator  in 
München,  geb.  1662  in  Reudnitz  bei  Leipzig, 
kurze  Zeit  Schöler  der  MQnchaer  Akademie. 
In  seinem  Spezialgebiet,  der  humoristischen 
Tierzeichnung,  nähert  er  sich  der  Art  Ober- 
länders. Lange  Jahre  eifriger  Mitarbeiter  der 
Müncbener  „Fliegenden  Blätter"  und  „Bilder- 
bogen" sowie  der  Meggendorfer  Blätter  hat 
er  auch  zahlreiche  Beiträge  zu  Jugendachriften 
(.Jugendlust",  „Jugendblätter")  geliefert 
Seine  beliebten  Kinderbilderbüchcr  und  Mär- 
chen sind  bei  Braun  u.  Schneider,  München, 
F.  Sdmiber-Efilingcn  u.  W.  Völräch-Leipzig 
«ndiienen.  Audi  ala  Karikaturenzeichner  hat 
er  aidi  mit  GexUck  betitigt;  einige  beaoo- 
ders  gelungene  Proben  (Karikaturen  bekann- 
ter Münchencr  Künstler)  besitzt  die  Samm- 
lung der  Münch.  Künstkigenoeaenschaft  In 
den  Glaapalaat-Ausstetloiwea  itt  er  aeh  1890 
mit  •dncn  bmnigvn,  hamdoa  salifiaChen  Aqoa- 
rcllen  und  kolorierten  Zeichnnngen  wie:  Der 
Virtuos,  Der  eingebildete  Kranke,  PoHt.  Ver- 
aammlung  im  Tierheim,  Kaffeeklatsch,  D. 
Bkr-4iberdicbter.  WaMerkur,  D.  DichtcrUng«^ 
Sonntagsfciter,  GtShwünndiCB  tisw.  ein  gcra 
gesehener  Gast. 

D  r  e  ß  1  e  r,  K»tj»hrb.  —  K»t  f.  Alle  XV  263 
u.  86.3.  —  UündieneT  Bilderbocen  No  1003,  103«, 
1052,  10A3,  1078.  1098,  1120,  1149,  115«,  11«0, 
11T8.  —  Kat  der  Austt  im  Münch.  Glaapalaat 
1890,  03,  04,  06-00,  1001-8,  05,  07,  08.  — 
Mittlgn  des  Kstler«.  Wgr^- 

Brom«,  Charles,  Porträtmaler  u.  Stecher 
in  London,  ertrank  am  23.  4.  1801,  erst 
27jährig,  Schüler  von  Skeltoti.  Er  stellte 
1798—1801  mdirere  Bildnisse  m  der  Roy. 
Acad.  ans  nnd  atädi  nach  Owen  ein  Portrit 
Pitts. 

Redgrave,  Dict  of  art.,  ISTIi  —  Graves, 
Roy.  Acad.  Exhib..  10O5  I.  H.  V. 

Bromeis,  August,  Landschaftsmaler,  geb. 
am  26.  IL  1818  in  Wilhelmshöhe,  f  12.  1.  1881 
in  Saudi  Soln  des  Archit.  Joh.  Conr.  Hr., 
■ntegi  nun  Baufach  bcstinunt^  warf  sich 
cifng'  auf  die  Malerei,  lueisl  an  d.  Alcad. 
Kassel,  1831—1833  in  München,  wo  Klenze, 
Gärtner  u.  Quaglio  auf  ihn  einwirkten,  ging 
1833  nach  Rom,  wo  er  bis  Mai  1848  blieb  u. 
durch  Joa.  Ant  Koch  in  d.  Idaas.  Landadiafts- 
Stil  eiogafiUtft  wurden  den  er  im  wer 
blidk  Durch  die  Rcvolntitn  aus  Ron 


trieben,  lebte  er  bis  1867  üi  Frankfurt  a.  If« 
ging  dann  batqitsächlich  wegen  Andr.  Acben> 
badi  nach  Dfiiseldorf  v.  worde  1667  Lehrer 

u.  1868  Prof.  an  d.  Akad.  Kassel.  Im  Som- 
mer vor  seinem  Tode  besuchte  er  nochmals 
Rom  u.  Olcvano.  B.  gab  mit  Erfolg  die  Groß- 
artigkeit itaL  Natur,  besondere  d.  Gebiigs- 
formea  wieder  n.  bcMte  seine  Landadiaftea 
mit  trefflich  aufgefaBtcm  Landvolk  u.  Vieh; 
seine  deutschen  Landschaften  stehen  den  ita- 
lien.  nach.  1881  veranstaltete  d.  NaL«GaL  in 
Berlin  eine  Ausst.  s.  Zeicfantmgen. 

Unter  Br.s  zaMreiehen  Werken  nennen  wir: 

Rom.  Campagiu  bei  Veji  1843 ;  Eicluvald  bei 
Abend  1843;  Vorgeb.  der  Circc  1846;  Bei  Ole- 
vano  1869;  Campagna-Landsch.  1862;  Las^ 
Schaft  aus  d.  Sabin^seb.  jn.  d.  bamdk  Saau- 
riter  v.  Hessische  I.xndsdi.  ban  Ifertzstcin, 
Gegen.stücke  v.  1B74  (Gal,  in  Kassel i ;  Römi- 
sches Gebirge  1SC9;  Ital.  Landsch.  von  1869 
(Berlin,  Nat.-Gal.) ;  Rom.  Campagna  m.  Blidc 
auf  d.  Soracte  (Mus.  in  Köln);  Tempelndnen . 
V.  SeNnunt;  Abenddimmening  in  d.  Pootin. 
Sümpfen.  Mehrere  seiner  Werke  z.  B  auch 
in  d.  Mus.  in  Hamburg,  Hannover  u.  Leipzig 
u.  In  Privatbes.  (Fraddurt  a.  M.). 

AH»  Oentscba  BiMr.  XLVIL  ~  XunsOL, 
ISMTlou  81;  1844  1fo.  »;  »IT  Na.  — 
Stieglitz,  ErinnenuigeD  p.  13  ff.  —  GaaaeM 
di  Roma,  1848  No  70.  —  Alnan.  Ictt.,  Rooa  1841. 

-  Allg.  Ztg,  1843  No.  185  Be«.;  1847  No.  188s 
1881  No.  15.  —  Kstchron.  XVII  148  f.  —  Fr.  ». 
BStticher.  Malerw.  d.  10.  Jahrb.,  1801.  — 
Weissäcker-Oessoff,  Kunst  u.  Kstler 
in  Fraakfntt  a.  M.  II.  1000^  —  Akten  d.  Ponte 
Molle  n.  d.  Dtsch.  IC-Ver.,  sowie  Pfarrb.  v.  S. 
Vincenzo  in  Rom.  Fritdr.  Noack. 

Biomeia,  Johann  Conrad,  Archit.  und 
Oberhofbaudirektor  unter  Kurfürst  Wilhelm 
II.  von  Hessen,  geb.  am  21. 6. 1788  in  Kassel, 
t  dasellist  1664.  Von  ihm  n.  a.  das  sog.  rote 

Palais  am  Friedrichsplatr.c  in  Kassel,  femer 
mehrere  Kirchen,  Kasernen,  Brücken  und 
StraBenanlagcn  daselbst. 

Fr.  Faber,  Konverslex.  d.  bild.  Kst.  1848^ 
II  270.  —  Hoffmeister.  Kstler  u.  Ksthandw. 
ia  Heesen.  1888.  —  Oentachc  Baostt  1806  p. 
*a  ff.  H.  F. 

Bromere,  Joscpli  '1  e,  wird  vermnfunKS- 
weise  als  Künstlername  für  eine  Serie  von 
6  Rundbildern  mit  der  Geschichte  Josephs  in 
OH  anf  Hds  aa8egd)en,  die  sich  1618  im 
Scblosae  Beannraitt  des  Herzogs  von  Aerschot 
befanden.  4  von  diesen  Gemälden  aus  den 
Samml.  Abel-Stuttgart  u.  Demidoff-S.  Donato 
hängen  jetzt  als  Werke  eines  unbekannten 
niederiindtscboi  Meisters  am  1480  bis  1500 
Ml  Kaiser  Pnednch^Museun  in  Berfan  und 
2  in  der  Samml.  des  Freih.  v.  Hcyl  in  Worms. 
Auf  dem  einen  dieser  Gemälde  im  Kaiser 
Friedrich-Museum  „Joseph  wird  in  die  Grube 
gestoAen"  stdit  auf  dem  Kleideraaume  Joseplis 
die  InsdirifC  ijoic^  dt  BromeK!*,  die  tkb 
wohl  auf  den  Dargesteltten  bezieht. 


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Beffroi.  1863  p.  SSI.  —  Gu.  «L  B.-Aitt 
1870  I  105  f.  —  A.  V.  Wnribacb,  Niederlind. 
Krtlerlex.  u.  SoppL  —  Kmt  de«  Kaiser  Friedrich- 
Mu^  Pcrün,  1906  N.  539  A-D.  R.  C. 

Brome  t,  William,  engl.  Landschafts-  u. 
Architekturmaler  in  Snow  Hill,  Stellte  zwi- 
schen 1818  und  1842  in  der  Londoner  Roy. 
Aead.  nnd  zwiidien  1888  and  1834  in  d«r 
British  Tnstit  Motive  aus  England,  von 
Rhein,  der  Italien.  Riviera  usw.  aus. 

Graves,  Roy.  AcML  BxUb.,  IM»  I;  The 
Brit.  Instit-,  1908.  V. 

BromJg^  A  n  d  r  e  n  s  Conrad,  geb.  17S0, 
Bildbauer  in  Nürnberg,  wo  er  zu  Anfang  des 
10.  Jahrb.  arbeitete.  Er  verfertiste  Ornamente 
ai  Spkgdralmm  u.  dergL 

HauMM  Af«h.  1 A  Midto.  EBmü  X  US. 

Bnali*  Georg,  BiMhaoer  in  Nfiraberg, 

Jm  Nadlersgrabcn"  wohnhaft,  f  tSOl  (Toten- 
bucb  2U  St  Sebald  in  Nürnberg  1790—1810), 

Th.  Hamp*. 

Bromig,  J.  L.,  seinen  Lebensumständen  nach 
bisher  kaum  bekannter  tüchtiger  Bildhauer  u. 
ErzgieBer  zu  Nürnberg,  der  1687  nach  dem 
Vorbilde  von  Beminis  Fontana  de!  Tritoae 
auf  der  Piazza  Barberini  in  Rom  den  Tritoo- 
bnmncn  auf  dem  Maxplatze  zu  Nürnberg 
schuf,  und  von  dem  als  weiteres  bezeugtes 
Werk  eine  Brunnenfigur,  Herkules  mit  der 
lemäischen  Hjrdra  kämpfend,  aus  d.  J.  1196 
herrührt.  Diese  befand  sich  1006  im  Besitze 
des  Herrn  Kommerzienrats  Wilhelm  I-cuchs 
m  Nürnberg. 

Nagler,  KstlsclBK.  U  147.  —  F.  T.  Schals 
im  Kat  der  Ust  Awb  dST  Stlrft  Nfimb..  1906 
No  77«.  Tk.  Hamt0. 

Biwdi;  Johaoa  Frledricli,  fck  1171^ 
Bildhauer  zu  Nüm^rg,  van  ^McMbt  Tltiglteit 
wie  Andreas  Codt.  B. 

Namnannt  Archiv  X  118.  Tk.  Hampt. 

Bramlegv  CBramUger,  Bramlcger,  Brem- 
lige,  Bromlacer,  Brnnilacer,  Ptamlaager 
o&w.),  Ignaz  Anton,  Goldschmied  in  Ol- 
mütz,  wurde  ani  30.  10.  1702  von  seinem 
Vater.  Franz  B  ,  freigesprochen  u.  am  12.  12. 
1712  als  Meister  aufgenommen.  1718,  Januar 
piapplidfct"  er  „tun  das  nach  seinem  vater 
leer  stehende  ladl"  und  wird  1716  ab  Be- 
ailzer  dn  Hauses  Theatergasse  12  genannt 
1732  und  1735  kommt  er  als  Altgesthworener 
vor.  In  letzterem  Jabre  wird  von  ihm  un- 
term 5.  9.  gesagt,  da£  er  die  Goldschmied- 
Profession  ndennahkn  fast  gabr  nicbt  mdir 
fihet,  sondern  nur  die  pettschafflen  xn  stechen 
pfleget".  17B0,  22.  6.  ist  von  seinem  „zeit- 
lichen Hintritt"  die  Rede,  seine  Stelle  war 
infolgedessen  in  Erledigung  gekommen.  Das 
BndMKr  Mnaeam  für  Knostgiewcib«»  md 
Allel lOmer  besitzt  eine;  nadi  den  Mristfr- 
zdcben,  ihm  und  dem  Johann  Frans  Benack 
zugeschriebene  Schale  aus  vergoldetem  Sil- 
ber, in  Form  einer  auf  drei  Delphinfüfien 
rahendcn  Muaclicl  mit  getiidkenen  Wein- 

— h—  «Mul  tSammn  Trilmi  dls  fiskfjlinmK.  nrtA 


der  Domschatz  zu  Olmütz  einen  ihm,  auf 
Grund  der  Marke  IB  zugeschriebenen,  silber- 
vergokleten  Kelch,  laut  Inschrift  ein  Ge- 
schenk des  Kanonikus  Baron  Hofmann  1706^ 
mit  getriebenen  Blumengirlanden  und  ge- 
flügelten Engelsköpfen  am  Fufie  und  ovalen 
Medaillons  mit  Christus,  Maria  und  hL  JO> 
seph  auf  der  Verschalung  der  Kuppa. 

C.  Schirek.  Mitteil,  des  Mähr.  Gew.-Mns. 
in  Brüna,  1893  p.  25.  —  C.  S  c  fa  i  r  e  k,  Pmsi** 
rung  in  Mähren,  1902  p.  41  und  151.  —  Dr. 
Hans  Kux  nnd  M.  Kresz,  Daj  Rathaus  co 
OlmüU,  1904  p.  141.  —  Kat.  der  Au»st.  .Mtösterr. 
Goldschmiedearfo.  in  Troppau,  10O4  p,  B3.  ~  Kat. 
der  Aosst.  von  Goldschmiedearb.  in  Schlrs.  Mos. 
für  Kstgew.  n.  Altert  zu  Breslau,  1905  No  731 
—  A.  Kettner,  Ztschr.  des  Deutschen  Ver. 
für  die  Gesch.  Mihrena  und  Schles.,  Brünn  1906 
p.  427  (hier  wird  er  irrtümlich  Bromberger  ge- 
nannt). —  K.  k.  Statthalterci-Arch.  Brünn,  Fas- 
zikel FSt»  Wu,  Ga*  und  Sm.  C.  Schirek. 

Bioniley,  A.,  Bildhafter  in  London,  der  1864 
und  1886  einige  Porträtbüsten  in  Marmor  in 
der  Roy.  Acad.  ausstellte. 

Graves,  Roy.  Aead.  Exhib.,  1905  I.     H.  V. 

Bnimler,  Clough  W.,  Landschaft»-  and 
Genremaler  in  Gapham,  stellte  zwischen  1872 
und  1904  wiederholt  in  der  Londoner  Roy. 
A  .iJ  aus.  In  The  Art  Journal  1894,  l^.  t>r4 
findet  sich  die  Abb.  einer  von  ihm  |uch  einem 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.     H.  V. 

Bromlfly,  Frederick,  Kupferstecher  in 
London,  Sohn  von  John  Charles  B. ;  beschickte 
die  Ansstdlnngai  der  iL  Acadenqr  1866—60 
RBC  fLOpresaociien  iwrn  xicmitnen  vui 
Grant  und  D  Maclise.  Außerdem  kennt  man 
von  ihm  Kupfer.stiche  und  Scbabkunstblätter 
nach  Gemälden  von  F.  Tajtef,  Qk  L»adiS»r, 
G.  Harvey  u,  anderen. 

Schorns  Kstblatt  1839  p.  400 ;  1840  p.  tt%, 

295,  443;  1846  p  40.  —  Heller-Andresen, 
Handbuch  1870  p.  188  i.  —  Graves,  R  Acad. 
Exhibitoca  I  29S  f.  M.  W.  BrocktBtll. 

Bromley,  Henry  (wahrscheinlich  Pseu- 
donj-m  für  Anthony  Wilson),  engl  Kupfer- 
stecher, geb.  1750  in  Wigan,  nur  bekannt 
als  Verfertiger  des  1796  in  London  ver- 
öffentl.  „Catal.  of  Engrav.  British  Portritg^. 

Redgrave,  Dict  of  art,  1878.  H.  V. 

Bromley,  J.,  sen^  Makr  in  I-*indon,  stellte 
1829  und  1882  in  der  Roy.  Acad.  2  Historicn- 
bttder  ans:  Hagar  md  der  Eogd  nnd  FalstaA 
Hostess  tmd  Bardolph. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.     H  V. 

Bromley,  James,  Kupferstecher,  geh.  um 
1800.  t  am  IS-  18.  1838  in  London,  Sofan  des 
Winiara  I  Broadey;  besdndcle  die  Aaaslcl- 
lungcn  der  Suffolk  Street  Galleries  zu  London 
mit  einer  Reihe  von  Schabkunstblättern  nach 
Porträtgemälden  von  George  Hayter  (Königin 
Viktoria  1887.  Lord  John  Russell),  W.  Roes 
(Marcbkaess  of  Loodooderty)  de. 

Le  Blanc,  Ibnifel  I  525.  —  Redgra««^ 
Dict.  187S  p.  W.      Grsves,  Dict  p.  IT.  — 


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Binyon,  Cat.  uf  Drawmgt  by  Brit.  Art.  in  the 
Btit  Mm  law  I  144.  —  DiGt  of  Nat  Biogr.  I 
(IMt)  UOT.  M.  W,  BnekmtU. 

Bromley,  John,  engl.  Zeichner,  tätig  in 
London  um  17S0.  Das  British  Museum  be- 
sitzt von  ihm  datge  Londoaer  Vcdnln  in 
Aquarcllzeichnung. 

Binyon.  Cat  of  DwiHti  by  Brit.  Art.  in 
tke  Brit  Mua.  1898  I  144.       M.  W.  BnckwtlL 

Bromley,  John  Charles,  Kupferstecher, 
Reh.  1795  in  CheLsea,  f  am  3  4.  1830  in  Lon- 
don, Sohn  des  Williarn  I  Bromley,  beschickte 
1827—29  die  Ausstellungen  der  Londoner  R. 
Academy  sowie  spiterhin  diejenigen  der  Suf- 
fdk  Street  Galleries  mit  Schabkunstblittem 
nach  Fcd.  Baroccio  (Aeneas  und  Anchiscs), 
F.  P.  Stephanoff  (Trial  of  Algemon  Sidney), 
Turner  (Kirkstall  Abbey),  G.  Hayter,  J.  Lewis, 
B.  R.  Ui^doa  etc.  Aach  atacb  er  diudoe 
BBtter  für  B.  Pflnlen  «Britiah  Gdfcfy  of 
Engravings"  vnd  ür  «Tli*  Bewilei  of  Chode 
Lorrain" 

The  Art  Union  1830  p.  90  (Nekrol.).  —  Le 
B 1  a  a  c,   ManueL   —  Heller-Andresen, 


I».  —  Redgrave,  Di  ct.  --  B  r  y  a  n, 
Diet  —  GraTca,  Dkt  p.  37;  R.  Acad.  Ex- 
h{bitors  I  295.  —  MlfUt,  Dict.  des  Vcntcs 
d'Art  I  (1901).  M.  W.  ßrockmll. 

BnadtTf  John  Mallord,  cafL  Mder, 
um  1880—90  in  St  John's  Wood  bei  London 
und  um  1903  in  St.  Ives  in  Comwall  an^äbsig ; 
beschickte  seit  1881  die  Ausstellungen  der 
Loodooer  R.  Acadeoijr  mit  xahlreichen  Dorf- 
m4  GobitBitoniticiiwIteiL 

GraTCik  B.  Aead.  BiAik  I  m 

M.  W,  BrodmttL 

Bromley,  Valentine  W  a  '  t  e  r,  Maler  u. 
Illustrator,  geb.  am  14.  2.  1848  in  loindoq, 
t  am  30.  4.  1877  in  Harpenden  bei  Ixmdoo, 
Sdm  und  Schüler  von  William  III  Bromkijr. 
Schon  1867  zum  „associate"  des  Institute  of 
Painters  in  Watcrcoloiirs  f-mannt,  bereiste  er 
Nordamerika  mit  Lord  Dunravcn,  für  den  er 
dat  Rcdie  grofier  Bilder  mit  DarstelluOfOl 
m  i^Tiffi  1— »irM«iM»ii— »  Volks*  ^1"*  Indiwef- 
lebcn  SD  mden  hittc,  md  besdndcte  dum 
1872—77  die  Ausstellungen  der  Londoner  R. 
Academy  mit  Märchen-  und  Indianerbildem. 
Als  Illastrator  lieferte  er  die  Zeichnungen  zu 
Lord  Dummveot  «Gicat  Divide"  sowie  laU- 
ftfehe  Beitrlge  f&r  die  „Illustrated  Londan 
News".  Sein  Gemälde  „Troilus  and  Cressida* 
wurde  von  J.  C.  Armytage  gestochen. 

The  Art  Joum.  1873  p  358.  372  ;  1877  p.  2Ö5 
(Nekrol.).  —  Gaz.  d.  B.  Arts  1803  II  Ö7.  —  R  e  d- 
(!  r  a  V  e,  Dict.  187H  p.  .".6,  —  Clement  and 
Hutton,  Art.  of  the  19.  Cent.  1893  p.  99.  — 
Bryan.  Dict  I  198.  —  Graves,  R.  Acad.  Ex- 
hlbtton  I  29fi.  —  Dict.  of  Nat  Biogr.  (1909)  II 
1311.  U.  W.  BrockwtU. 

ft  Willilm  I,  Maler  und  Kupfer* 
r,  fA.  ITBO  in  Ciflsbrooite  (Tde  of 
WliM,  t  am  22.  10.  1842;  Schüler  des  Kup- 
Woodiog  in  London  und  seit  1819 
*'*  der  R>  Acadengr,  deren . 


gen  er  1786— I8tt  wät  ttUfdchen  Arbeiten 

beschickte,  während  er  gleichzeitig  auch  in 
der  Society  of  Artists  und  in  den  SufTolk 
Street  Gallerics  aus.stellte  Er  lieferte  Kupfer- 
stichillustrationen zu  Macklins  .^ible"  und 
stach  auBerdem  nach  Gemälden  von  Rubens 
(Christus  und  die  Ehebrecherin),  Th.  Hudson 
(Bildnis  G.  F.  Handels),  Th.  Lawrence  (Bild- 
nisse des  Duke  of  Wellington,  der  Countcss 
Lieven),  A.  W.  Devis  (Nelsons  Tod).  Th.  Stoth- 
ard,  L.  Gennell,  Sir  G.  Beanmont,  R.  Smiita^ 
P.  J.  de  LomhBrbottiy  de.  Auch  lieferte  «r 
im  Auftrage  des  Dirdctorltmu  des  BridÄ 
Museum  Kupferstichreproduktionen  der  Par- 
thenon-Skulpturen (nach  Zeichnungen  von  H. 
Corbould).  Pas  Londoner  Victoria  and  Albert 
Mttscnm  bcsitai  vqb  ihm  doe  ISIA  datierte 
KreideaeldMimy.  darstellend  die  Kreuziguttg 
Christi  (Kat.  p  3^). 

The  Art  Union  1842  p.  278.  —  The  Art  Journ. 
1899  p.  313,  —  L  e  B  1  a  n  c,  Manuel,  —  Heller- 
Andresen,  Handbuch.  —  Redgrave,  Dict. 
1878  p.  55.  —  G  r  a  V  e  8,  R.  Acad.  I  296  ;  Soc.  of 
Art  p.  40.  —  F  i  D  c  h  a  m,  Art.  and  Engrav.  of 

Bfk.  «IG.  Beek  FlaMs  (1897)  p.  12. 

iir.  W.  Brockwü. 

Brotnley,  William  II,  Kupferstecher,  ar- 
beitete in  London  in  Schabkunsttechnik  in  der 
Art  des  William  IB.,  des.sen  Sohn  er  war. 

Clement  and  Hutton,  Art.  of  the  19. 
Cent.  (1893)  I  99  (unter  Bromley,  Valentine).  R. 

Brasuley,  William  III,  Maler  in  Londoi^ 
Sohn  Ton  William  II  B.,  der  ihn  nmichst 
zum  Kupferstecher  ausbildete  Später  aus- 
schliefilich  als  Maler  tätig,  beschickte  er  184S 
bis  1867  die  Ausstellungen  der  British  In- 
stitution und  1844—1870  diejenigen  der  R. 
Academy  sowie  auch  die  Aosslellungen  der 
Suffolk  Street  Galleries  mit  zahlreichen  CJenrc- 
und  Landschaitsgemälden.  Er  war  Mitglied 
der  R.  Society  of  Brit  Aftisls  md  der  New 
Watcr  Colour  Society. 

Clement  and  Hatten,  Art.  of  the  19. 
Cest  (1803)  I  98.  —  Grave»,  Dict  p  37;  Brit 
Inatit  p.  67;  R.  Acad.  I  298.   hi.  W.  BrockweU. 

Biompton,  Richard,  engl.  Porträtmaler, 
geb.  1734,  t  1788  in  St  Petersburg,  Scbfikr 
von  Benj.  Wilson  u.  in  Rom  von  R.  Mengs, 
besuchte  dann  mit  dem  Earl  of  Northampton 
Venedig  und  kehrte  1763  nach  London  zur&dc. 
Hier  wurde  er  1770  Mitglied  der  Roy.  Aei» 
demy  und  stellte  dort  1771,  ITBT— 1780  In  der 
Society  of  Artists,  1768  und  1768  in  der  Free 
Society  aus.  Vom  engl.  Könige  der  Kaiserin 
Katharina  II.  v.  RuBland  empfohlen  (1778 
malte  er  eto  Portrit  derielhen)  wurde  er  warn 
rtisrischen  HoCnaler  ernannt  und  lebte  die 
letzten  Jahre  (wohl  erst  nach  170))  in  St. 
Petersburg.  Obgleich  wenig  begabt,  erfreute 
sich  B.  der  besonderen  Gunst  des  engl,  tmd 
mis.  Hofca^  leider  hat  er  als  BUdenrestaarator, 
besonders  bei  Werken  van  Dycks  in  England, 
nur  Unheil  gestiftet.  In  der  Gal.  des  Green- 
wich  Hospitals  befindet  sich  B.8  Porträt  des 
Adminls  Saunden^  b  der  Nat.  Portr. 


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uiyki^uü  üy  Google 


dis  WiUiam  Pitt's  (gest.  v.  Will.  Sherwin). 
1772  stellte  B.  Porträts  des  Prinzen  v.  Wales 
and  dessen  Bruder  Prinz  Frederik  aus,  die 
1774  V.  J.  Saunders  gestochen  wurden. 

S.  Redgrtve,  Dict.  of  Art.  1878.  —  G r «- 
tei,  The  Roy.  Acad.  Exhib.  IWii;  The  Soc  of 
Art.,  Tbe  Free  Soc  1907.  -  Kat.  d«r  HA  Poctr. 
Call.  (L.  Cost)  I  (1901)  254.  —  9iaMIIBMIbCteMIBk 
(Bncydofid.  La.)  VIII  700. 

Bna,  Je»n Louis,  geb.  1819  in  Genf,  seh 
1901  dort  oomemteur  de  la  Salle  des  Ar- 
mures,  hat  einige  Landschaften  in  Aquarell  ge- 
malt (eine  von  J.  J.  v.  d.  Maate«  HÄogr^k  M 
Iber  haoptsächlicb  Kostümzeichner. 

Brun,  Schweiser.  Katterfa,  1905  L 

BntB,  Philibert-Joseph,  belg.  Maler 
nad  Lithograph,  geh.  in  Moos  am  28.  11.  1791, 
f  in  Schaerbeck  bei  Brüssel  am  9.  9.  1870. 
Die  Elisabethldrche  seiner  Vaterstadt  besitzt 
VOQ  ihm:  Der  junge  Tobias  und  der  Engel. 
AI»  IMegnth  madite  er  Poitrits  und  Sudt- 

D  e  V  i  1 1  e  r  s,  Lc  Paati  artist  de  Mon».  H.  H. 

Bionatowaki,  Anton,  Kupferstecher  in 
Krakau  aus  dem  18.  Jahrb.,  vielleicht  ein 
Geisüicber,  bekamit  duicb  einen  Stich  mit  dtr 
Dmtelltmg  des  MtrienbOdes  in  der  Ibrme- 
literkirche  zu  Krakau. 

Kolactkowski,  Slownik  rytownilt6w  pol., 
Lemberg  1874.  Marian  Cumowski. 

BnHuner  (Pronauer,  Brunauer,  Braunauer, 
Pimuuuer),  Nürnberger  Malerfamilie,  von 
dmn  MitgUcdem  folgende  bekannt  «nd: 

Abel  B.,  Atmaler,  war,  ab  sein  Sohn 
Bus  heiratete  (1806),  n<>:h  am  Leben.  1688 
dagegen,  als  sein  Sohn  Paulua  heiratete,  ver- 
fftorben  (Ehehüdier  bei  St  Lorenz  in  Nfim- 
befg). 

Dietrich  B.  kommt  ata  Maleneadle  IBM 

hl  Nfimberg  vor. 

Georg  B.,  Atzmaler,  Sohn  des  Abel  B., 
worde  am  26.  8.  1613  mit  einem  „weiß  geätzten 
If  aanaharaiKh"  alt  Probeetücfc  Metiter.  Er 
heiratete  am  88>  8.  lAlO  zum  ersten-,  am  87.  7. 
1686  zum  zweitenmal  (Ehebüchier  bei  St  Lo- 
renz). Am  2.  11.  1637  ließen  er  und  scme 
Frau  Katharina  einen  Sohn  auf  den  Namen 
GeocK  taufen  (Taufböcber  bei  St  Lofcnz  io 
NQi  ubcrg),  ^  10tt> 

Hans  B,  Bildhaiitr,  „hinter  dem  Tetzel", 
t  1ÖÖ7  (Mittlgn  des  Germ.  Mus,  II  278). 

Hans  Atzmaler,  ein  Sohn  Abel  Bs, 
heiratete  am  23.  6. 1606  (Ehtbücher  bei  St.  Lo- 
ra») and  «ttrde  am  gleichen  Tage  und  mit 
einem  ebenaofchea  Probeat&dc  wfe  Geoiv  B« 
Meister. 

J  i  k  o  b  B.,  Atzmaler,  wurde  am  3  5.  1021 
mit  einem  „weiB  geätzten  Mannsharnisch" 
Vcistcr» 

Kaspar  B.,  Maler  und  Sohn  eines  lialers^ 
wohl  d>enfalls  des  Abel  B..  lernte  1607—1611 
bei  dem  Maler  Jakob  Stretz. 

Panlus  B.,  Atzmaler,  „auf  dem  hohen 
PlIiMer"  Ownt«:  Ziiketaehmiedflgttae)  wihn- 


haft,  Abel  6.S  Sohn,  beiratete  am  98.  1.  IM 
(Ehebücher  bei  St.  Lorenz  in  Nürnberg)  und 
t  am  81.  8.  1686  (Totenbücher  bei  St  Lorenz). 

Den  Arbeiten  der  Broimer  tat  mm  btther 
nicht  nachgegangen« 

lOttlgn  aas  d.  GseiL  Mm.  UM  S.  IM.  ~ 
m%mp9,  Ntink  »sISHiinite  TÖl^^lNi. 

Broudiet,  Jacques,  Gießer  in  Paris,  lie- 
ferte 1616  ein  großes  Kruzifix  mit  Johannes 
und  Maria,  das  später  über  dem  Hauptpor- 
tale des  Hötel  Dien  bei  Ndtre-Dama  ant- 
gestellt  wtnrde; 

Champeaux,  Dict.  d.  fondeun,  1886.  H.  V. 

BtooeliorBt,  P.  van.  fläm.  Bildhauer,  lieferte 
1744  eine  Statue  der  hl  Justina  in  die  Marien- 
IcBpelle  zu  Langbewaede.  lamut  W*aU. 

BnwUanl;  Claes  van,  hoUänd.  Maler, 
Sohn  von  Pieter  van  Rr.,  trat  am  26.  8.  1641 
in  die  Gilde  in  Delft  und  kommt  1644  dort 
noch  vor.  In  alten  lawcntarai  findet  man 
Stilleben  und  Bettlerszenen  von  ihm  erwähnt. 

Obtecns  Arch.  IM.  —  Ond-HoUaod  VI  MO. 

E.  W.  Mott. 

Bnmckbotst,  Gerard  van,  holländ.  Ma- 
ler, Sohn  des  Jan  Gerritsz.  van  Br.,  etwa 
1687  in  Utrecht  geb.  Er  war  längere  Zeit 
in  Italien  und  schrieb  sich  seitdem  meistens 
Gerardo  van  Bronckhorst.  Am  14.  10.  1664 
war  er  in  Amsterdam,  und  gibt  an,  etwa 
27  Jahre  alt  zu  sein.  Von  1665  bis  1667  war 
er  Ddcan  der  Gilde  in  Utrecht,  nahm  aber  am 
85.  7.  1667  seinen  Abschied,  weil  er  nicht 
mehr  malte.  Er  wurde  1670  Ratsmitglied  und 
1671  Kämmerer  der  Stadt  und  starb  daselbst 
am  1.  4  Ifi?  '  Seine  Frni:  rrgarcths  W 
Berck,  überlebte  ihn.  den  Mus.  zu  Rot- 
terdam und  Schwerin  sind  HaBcntodie  Land- 
schaften seiner  Hand,  Iftrtfro  staffiert  mk 
Diana  imd  ihrem  Gefolge^  dns  bes.  mjtfaol. 
Darstellung  andi  bei  Fnn  A.  t.  LalmiMn  in 

Wien. 

Muller,  Schildersarchiev  rii  "  131.  —  Oud- 
Holland  XXII  S.  —  T  h.  v.  F  r  i  ro  m  e  !  in  Thron, 
des  Arti  1891  p.  124.  —  Notizen  von  Dr  A.  Bre- 
dios  u.  von  Dr.  S.  Maller  Fs.         E.  W.  Moes. 

Bronckhors^  Jan  van,  Maler  in  Amster- 
dam, ist  dort  etwa  1617/18  geb.  o.  heiratete 
am  25.  8.  Ifl88  (1.  Au^febot)  Ljutje  Davits» 
Witwe  des  Michiel  Gerritsz. 

H  a  V  a  r  d,  L'art  et  lea  artittes  hollaad.  II  180, 
187.  E.  W.  Uots. 

Bronckhont,  Jan  Gerritsz.  van,  hol- 
länd. Maler  und  Radierer  in  Utrecht,  etwa 
1606  geh,  soU  nach  Ausasas  des  Conidüs  de 
Bie  schon  1014  in  dem  äumaler  Jan  van 
der  Burch  in  die  Lehre  gekommen  sein. 
Nachdem  er  dann  bei  ihm  l*/f  Jahr  geblieben 
war  und  bis  1620  noch  bei  xivei  anderen 
Glasmalern  gearbeitet  hatten  lOf  CT  mdi  Ftaa> 
dem,  blieb  IV*  Jahr  in  Arras  bd  dneni 
Glasmaler  Pieter  Matthysz,  u.  dann  bei  einem 
Chamu  in  Paris.  Kurz  darauf  muB  er  aber 
nadi  Utrecht  zurfickgdeoouncn  leii^  .dem 

S7 


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Saadrart,  der  etwa  von  1008  bis  IflBT  dort 

Irbte,  erwähnt  ihn  ab  einen  Glasmaler,  der 
sich  damals  viel  unter  den  jüngeren  Künst- 
lern aufhielt.  Am  12.  11.  1628  heiratete  er 
in  Utrecht  Lyntgen  van  Noort  Im  scUwa 
Jdn«  lieferte  er  flir  die  «tUtisehe  Regiemnff 
Zeichnungen  für  StuhlbekleidunKen.  Nach- 
dem er  1628  in  Brüssel  für  260  livres  die 
Fenster  des  Hauses  Österreich  in  der  Kirche 
Notre-Dame  du  Sabkn  restauriert  hatte,  koaunt 
er  von  1«0O— ÜBT  wtedetMt  vor  ds  Uefemil 
von  Wappenzeichnungen  und  Glasfenstem  in 
Utrecht  Sein  Umgang  dort  mit  Com.  van 
PoetCBburg  führte  ihn  aber  erst  zum  Ra- 
dieren, nachber  Mich  nun  Malen.  1686  kaufte 
er  ein  Haue  in  der  MinoritenfcraBe,  «nd  erat 

1639  trat  er  in  die  Gilde.  Inrwischen  hatte 
er  als  Radierer  schon  einen  guten  Ruf  be- 
kommen, und  Gerard  van  Hontborst  emp- 
fahl ahn  am  89.  &  1687  Conet.  Htqrgena, 
Sdnetir  des  Mnzen  Ton  Oraiden,  alt  vor- 
züglichen Radierer.  Für  den  Prinzen  hat  er 
dann  eine  Darstellung  der  Belagerung  von 
Breda  auf  sechs  Blättern  vorzüglich  radiert, 
eine  Arbeit,  für  die  die  Regierung  von  Utrecht 
flm  DOdi  mit  986  Golden  Iteechentte.  Dai 
Glasmalen  hat  er  dahci  aber  nicht  aufgeRebcn, 
und  am  28.  8.  16-17  schließt  er  sogar  mit 
der  städt.  Regierung  in  Amsterdam  einen 
Kontrakt,  ein  groflea  Fcnater  für  die  oeu- 
etbaute  Neue  Kirche  daaelbet  zu  Uefem,  die 
legendarische  Wappenschenkung  des  Grafen 
Wilhelm  IV.  darstellend.  Am  16.  9.  1048 
folgte  dann  ein  zweiter  Köntrakt  für  drei 
andere  Fenster  derselben  Kirche,  mit  einer 
Verherrlichung  des  Friedens.  1661  wurden 
ihm  für  alle  diese  .■\rbeiten  12  400  Gulden 
ausgezahlt  Die  Fenster  sind  nicht  mehr 
vorhanden.  Diese  Arbeit  in  Amsterdam  hat 
ihn  veranlaAt  dorthin  überzusiedeln.  Schon 
1650  war  er  dort  Sergeant  der  Stadtmiliz 
und  am  29.  1.  1662  kaufte  er  das  Bürger- 
recht Er  iwohnte  auf  der  Roeengracht  bei 
der  MTeaterUi  clifc  Audi  mdtre  groBe  Ar^ 
beitcn  hat  er  für  AnsiTdam  geliefert  u.  a. 
1665  die  Türe  der  großen  Orgel  in  der  Neuen 
Kirche  mit  der  Geschichte  von  Saul  und 
David  bemalt.  Im  neuen  Rathause  malte  er 
mehrere  Zhunerdeehea  mit  allerhand  AIle> 
gorien  und  1689  ein  großes  Kaminstück  im 
Ratsaal,  sein  Hauptbüd:  Jethro  gibt  Moses 
den  Rat,  siebzig  Älteste  als  Unterrichter 
dnaiietien.  Am  27.  1  1668  hatte  er  akkor- 
diert,  dieeea  Bild  für  1800  Gniden  zu  malen, 
and  am  14.  1.  1660  wurde  ihm  erlaubt,  es 
für  1000  Gulden  noch  zu  verbessern.  Am 
14.  8.  1661  machte  er  mit  seiner  Frau  I.ynt- 
gen  van  Noort  ein  Testament,  und  noch  im 
sdben  Jahre  ist  er  gestorben.  Seine  Witwe 
tnirde  am  23.  9.  1677  in  Utrecht  begraben. 
In  den  Unaeen  ist  er  nur  spärlich  vertreten. 
In  Bramudiweig  sind  swci  Bilder  in  der  Art 


des  Boothorsi  mit  GHifrrcnspieier  (IM^ 

in  Utrecht  eine  mythologische  Darstellung 
„Jupiter  befiehlt  Merkur  Argus  zu  töten", 
in  Amsterdam  zwei  Armenspeisungen  (1657). 
Bedeutender  denn  als  Maler  ist  er  aber  iJs  R*- 
dieter.    Seine  Btitler  smd  meistens  Komp 

Positionen  seines  Freundes  Poelenburg,  mit 
zarter  Nadel  wiedergegeben.  Sonst  hat  er 
einige  vorzügliche  Porträts  radiert,  u.  a.  das 
des  Malers  Ucrman  Saftleven.  Ein  snonymci 
gf  lejchuetes  Jugendbildnis  von  Br.,  ihn  vier* 

zehnjährig  darstellend,  ist  im  Nijhoffschen 
Reproduktionswerk  der  bedeutendsten  Hand- 
zeichnungen des  Amsterdamer  Kabinetts  re- 
produziert P.  Bailiiu  hat  für  Meysseos' 
1M8  crsddcnenes  IHirtrUwetk  Br«  Sdbst> 
porträt  gestochen  Br.  war  der  Vater  VOB 
Gerard  van  Bronckhorst. 

C.  de  B 1  e,  Gulden  Cabinet,  278.  —  S  »  n  d  - 
rart.  TeuUche  Academie,  317.  —  MuUer, 
Schildersarchievcn,  125.  —  Bulletin  des  Com- 
minions  Royale*  XI  ISO.  —  Oud-HolUnd  IV  SIS, 
214,  IX  194.  —  Obreens  Arch.  II.  Regirter.  — 
Houbraken,  De  gt.  Schoub.  I  231—883.  — 
K  ramm,  De  Leven»  en  W.  —  AemjtcU  Oud- 
beid  IV  73—88.  —  K  r  o  o  n,  Het  Stadbuis  van 
Aniiterdam,  80,  81.  —  CaL  dea  Mtts.  Kunstliefde 
In  Utrecht,  1885  S.  38.  39.  —  Riegel.  Beiträg« 
etc.  IT  1H5— 187.  —  Bode,  .Studien  etc.,  320. 
Bartsch,  T.-Gr.  IV  55-68.  —  W  e  i  g  e  1, 
Suppl.  151.  —  Repe«,  f.  Kstw.  IV  231.  —  No- 
tizen von  Dr.  A.  Bredius  und  von  Dr.  S.  Mul- 
ler Fa.  E.  W.  Moet. 

Bronckhorst,  Johannes  van,  holländ. 
Maler  u.  Kupierst.,  Sohn  des  Leidener  Prof. 
Evcrhsrdos  van  Br,  ist  «m  8&  a.  1687  in 
Zwolle  getauft,  am  M.  1608  tcam  er  nach 
Haarlem  als  Schüler  des  Cornelis  Comelisz., 
während  dort  am  5.  2.  1608  Jacob  Matham 
als  sein  Lehrer  im  ICnpierstechen  genannt 
wird.  Kurz  darauf  sog  er  ins  Ausland. 
Nachdem  er  in  Pftris,  Bourges  and  OrMans 
gearbeitet  hatte,  kam  er  im  April  1612  wieder 
nach  Leiden,  wo  er  am  15.  7.  1617  starb. 
Oud-  Holland  XVII  62—64.        B.  W.  Uots. 

PwnchheiBt,  Pieter  Anthoniss.  van, 
hoHind.  Maler,  geb.  te  Ddft  am  18.  5.  «88, 

besuchte  in  seiner  Jugend  Frankreich.  Ath 
7.  5.  1609  machte  er,  wohnhaft  am  Marktveld, 
sein  Testament  Er  war  verheiratet  mit  Ja- 
oobmjma  Bronddiorst.  Am  0.  IS.  1688  wurde 
in  Ddft  ein  Kind  von  ilmi  in  der  Alten  Kirche 
beerdigt  und  am  27.  11.  1631  eine  Tochter, 
Maria,  getauft.  1665/66  war  er  Hoofdmsi» 
der  Gilde.  Er  malte  Kircheninterieurs  und 
Arcfattdctutstäcke  mit  biblischer  Staffage. 
Dss  Urteil  Salouos,  dargealdit  in  einem 
groBen  Gebäude,  1682  für  das  Gerichtszimmer 
im  Rathause  zu  Delft  gemalt,  ist  nicht  mehr 
vorhanden.  Er  hat  mehrere  Landschaften 
von  Pieter  Stael  staffiert  Eine  aokhe  von 
1816^  mit  dem  Opfir  des  Tsaac^  Ist  in  Dfissd- 
dorfer  Privatbesitz.  Er  starb  am  21.  6.  1661 
und  war  der  Vater  von  Claes  van  Bronck- 
hent 

5i 


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AaA.  I  69,  ML  VI  «.  — 
«yek,  BcMluyvlafe  van  OaUi  S,  991.  —  Ha« 
vard,  L'wt     Im  «tiiMi  boOndpis  ni  Iii— 
U3.  —  Hof  ttcdc  de  Groe^  AmeU  Moo- 
'   ~     S.  MT.  —  NodMB  TOB  Dr.  A.  Bradia. 

•.  aoch  Bromckortt'tatA  Sronk- 

korsl. 

BroDconi,  Antonio^  Teppichwirker  in  Flo- 
renz, leitete  1717—1782  die  Bildteppich-Manu- 
faktur  der  Medici.  Du  Floreotiner  Musao 
degli  Arazzi  bewahrt  von  ihm  eiiien  farben- 
prächtigen, 1728  nach  einem  Karton  des  Lo- 
renzo  dci  Moro  ausgeführten  Portierenteppich 
mit  der  allegorischen  Gestalt  der  Erde  in 
iqvigcr  Ilokoln>>UairaliiitaaK.  —  Vcmnitlkb 
war  er  ein  Nadikoiiime  der  wn  16S0  in  Rom 
am  Hofe  Papst  Alexanders  VII.  nach\*Tis- 
baren  „ricamatori"  Amgek)  Cinlhio  u.  Emüio 
Broneoni. 

J.  Gniffrey,  Hist.  de  la  TapiaKrie  (18S6) 
p.  390.  —  A  M  e  1  a  n  i  in  The  Art  Joitm.  1900 

L305  i  (mit  Abb.).  —  L.Ot(olain  Ardu  d. 
E.  Rom.  di  Stor.  Patr.  1908  XXXI  83.  —  A 
Bertolotti,  Art.  Bologn.  etc.  in  Rom>  (1880) 
287.  • 

ffwnJiMrt»  Albtrtuiy  Mater  n.  Badifr> 
rer,  gdi.  2.  IS.  1786  in  Anuterdam,  t  80.  7. 

1849,  Schüler  von  P.  G.  van  Os  und  H.  Nu- 
man.  Er  war  ein  sehr  guter  Kopist,  beson- 
dan  nadi  Werken  von  öiyp  (RijksmuMoni). 

iMaiersecl,  De  Levaa»  «i  Weilpn.  — 
Kramo,  De  Lefvot  ea  Weilm.  W»  SUmiMf* 

Brondnm,  Anna,  s.  Ancher. 

Btoagniart,  Alexandre,  geb.  am  6.  2. 
1770  in  Paris,  t  du-  am  7.  10.  1847.  Sohn  des 
Alex.  Thtol  Br,  Geolog,  180O-18A7  Dirtktor 
dar  yorBetjaiiniaimf.  in  Sit  ru.  Br  bevor- 
Waffit  das  H,irtporzf1!an,  das  er  technisch  ver- 
vollkomnuiete,  doch  ging  unter  aeiner  Leitung 
die  Manufaktor  itt  MotderlMlicr  Beafehung 
zurück. 

Lechevali«r«Cfc«Tignard,  La  ICannf. 
eiew  de  Stotel  IMS  I  II»  i  —  Nmnr.  Anh.  de 
fmn  fran«.  S.  a«r.  I  (1888),  V  (188t). 

Btongnlaxt,  Alexandre  Theodore, 
Architekt,  geb.  am  15.  2.  1739  in  Paris,  t 
daadbst  am  6.  6.  1813.  Schüler  von  Boulcc 
md  BkMidel.  Architekt  des  König»,  des  Her- 
sogt  von  Ortfans,  des  Uinbteriaau  der  aas» 
wärtigen  Angelegenheiten,  des  Inyaliden- 
hauses  und  der  Militärschuk-,  deren  Bau  er 
(nach  Plänen  des  J.  A.  Gabriel!  leitete.  Von  B. 
aind  folgende  Bauten  in  Paris:  Kapuziner« 
Uoster  OctsI  Lyoeum  Coodoroet)  u.  -Urdie 
(Saint-Louis-d'Antin),  1783.  —  Marstall  des 
(x>mte  de  Provence.  —  Archiv  des  Ordens 
St-Laiare;  ferner  zahlreiche  Wohnhäuser 
Sein  Haaptwerk  ist  die  Pariser  Börse,  die, 
1806  begonnen,  erst  nach  seinem  Tode  vollr 
endet  wurde.  —  Sein  Sohn  Alexandre  tKr> 
öffentlichte  1814  die  Pläne  seines  Vaters  com 
Portal  der  Börse  und  dem  Friedhof  Mont- 
Louis  mit  einer  Vorrede  auch  über  andere  Ar- 


Bellier-A«vrS]r,  Dict  g^. 
Art«,  des  Sciences  et  de  la  Utt^tni&  4. 
18.  6.  1813  p.  35S  (Leichenrede  BllaatCfsS 
—  Bauchal,  Dict.  d.  archit.  franc,,  1887  p. 
«15W  (mit  älL*Lit.).  —  D  e  1  a  i  r  e,  Les  archit. 
üknM  de  l'Ecole  d.  b.-aru,  1907  p.  197.  —  Gaa. 
d.  BmAiti,  Table  alph.  Gefiroy. 

Bnogakit,  Edonard  Charles  Frank- 
1  i  n,  Portritnuler  in  Paris,  geb.  das.  am  28. 
12.  1830,  Schüler  von  Picot  und  Heim,  debü- 
tierte im  Salon  1S59  mit:  Convaicscence,  — 
Religicuscs  de  Saint-Joscph  u.  einem  Porträt. 
Von  ihm  ti.  a.  die  Bildnisse  Adolphe  Brogni- 
arts,  David  d'Angenl'  and  des  M.  de  Sacy. 
Die  Kirche  St-Nicolas-des-Champs  in  Paris 
bewahrt  von  ihm  einen  hl.  Nikolaus,  Kinder 
erweckend. 

Bcltier- Auvrsy,  Dict.  «In.  L  Gaz.  d. 
B.-Arts  X  335.  -  br.  gin.  d.  fkh.  dfkit.  Paris, 
noo.  leL  III  4U.  U.  V. 

WMMiaiBl,  Hendrll^  aadi  Knunm  (De 

Levens  en  W.)  ein  Zeichner  von  Vögeln  in 
der  Art  des  Johannes  Br.,  mit  dem  er  nicht  zu 
verwechseln  sei,  wahrscheinlich  auch  in  Lei- 
den und  gleichzeitig  mit  Barend  Hendr.  Thier 
(I761>-18tl)  tStig.  der  anf  dem  einen  dar  4 
Blätter,  die  Kramm  als  Arbeiten  des  Hendr. 
Br.  nach  dem  Kat.  der  SammL  J.  v.  Buren 
(Haag,  1808)  aaffihrt^  ^  Landschaft  ge- 
zeichnet bat. 

»wWliiat,  Hnybsrt,  Knpferat,  Sokn 
des  Jan  Bronckhorst,  «Ofde  4  12. 1796  B6r- 
ger  von  Amsterdam. 

Obreens  Arch.  III  222.  JS.  W.  Uoft, 

BronUMCst,  Jan,  hoJländ.  Kupfarstteher, 
t  vor  172S,  war  der  VUsr  von  Ho^bert 
Bronkhorst. 

Obrceos  Arch.  III  222.  B.  W.  Mms, 

Bronkfaont,  Johannes,  holländ.  Zeichner, 
geb.  in  Leiden  1648.  Ab  1661  sein  Vater 
gestorben  war,  brachte  seine  Mutter  ihn  bei 
einem  Vetter,  der  Pasrctcnbäcker  in  Haar- 
lem  war,  unter.  Auch  nachdem  er  sich  1670 
in  Hoom  aageriedelt  hatte,  blieb  er  Pasteten- 
bäcker und  erst  nach  seiner  bald  dar.iuf  statt- 
gefundenen Heirat  fing  er  an  zu  zeichnen, 
meistens  Vögel  und  Insekten.  Seine  fein  aus- 
geführten Aquarelle  mit  allerhand  kleinen 
Tieren  sfod  sehr  zahlreich,  man  findet  sie  in 
fast  allen  Sammlungen.  Er  starb  am  5.  8. 
1727.  In  der  Sammlung  van  der  Willigen 
waren  zwei  Handzeichnungen  mit  seinem 
FOrtrit,  die  eine  von  J.  van  der  Vinne,  die 
andere  «ine  Kopie  von  T.  H.  Jelgersma  nach 
Nie.  VcrVo1-e  1726.  In  der  Sammlung  Gcr- 
ritsen  im  Haag  ist  sein  von  Anna  Folkeraa 
gezeichnetes  Porträt.  Er  hatte  Nie.  Vcrkol- 
je's  Vater  Jan  zimi  malen  veranlaBt,  und  auch 
HendrSc  Grauw  and  Herman  Hengatenbuig 
waren  seine  Schuler. 

Houbraken,  De  gr  Schoub.  III  242.  — 
Nederl.  Spectator  1867,  137,  138.     B.  W.  Moet. 

Bnnkhorst,  s.  auch  Bronchcrst  und  Bronck' 
horsl. 


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Frans  Antoi^  cber- 

«chwäb.  Maler,  malte  1724  dir  KrenabMlime 
für  den  Hochaltar  zu  Langenargen. 

Württaorik  Viwtaliahnbdit  N.  F.  XII,  1903 
p.  48.  Ht.  L. 

BnoiiCT,  Christoph  Maxinailian, 
gfh.  am  17.  &.  1681  io  Nürnberg,  t  am  i.  11. 
1TB8  x»  GieBen  ab  üniversitittinaler,  Land- 
schafter und  Porträtist. 

Hoffmeister-Prior,  Katler  u.  Kathand, 
werker  in  Hesten  1885  R,  C. 

BAHUiec,  Konstantin  Fcodorowitsch, 
russ.  Maler,  geb.  um  1830,  Schüler  der  Peters- 
boffer  Akad.  bis  1866,  widmete  «ich  anfangt 
AtT  Sriilatlilfiiiiialertt  dann  aber  fast  ani- 

schließlich  dem  Porträt.  Er  war  I  ehrrr  an 
verschiedenen  Petersburger  Erziehungsanstal- 
ten. 

HatuH  .TyjuikHHUi  (Uniere  Künstler)  l  00. 

BnnuM^  Leopold  *•  Protmn. 
Bwnnllwtf,  Feodor  Andrejewitaeli, 

nus.  Maler,  geb.  1827  m  Schadrinska  tm 
Permschen  Gouvernement,  f  ^- 
Rom.  Sohn  eines  HeiUgenbildmalers,  von  dem 
er  den  eratcn  Unterridht  empfing.  Nach  dem 
Tode  des  Vaters  besudite  er  die  Petosburgei 

Akad.  lind  wurde  Schüler  von  A.  T.  MarkoflF, 
unter  dessen  Leitung  er  die  Heimkehr  des 
Odysseua  malte.  In  den  folgenden  Jahren  ent- 
standen: Johannes  in  der  Wüste  predigend 
und  dne  mater  doloroaa.  1864  ging  er  als 
Pensionär  der  Akad.  ins  Ausland  und  ließ 
sich  in  Rom  nieder.  1863  wurde  er  zum  Prof. 
der  historischen  Malerei  ernannt.  B.  pflegte 
vornehmlich  das  historische  Genre:  Horaz 
seine  Satiren  vorlesend;  vor  dem  Gericht  der 
Drei  in  Venedig;  die  Aufrichtung  des  Grenz- 
steins; Aldbiades  und  Aspasia  vor  den  Ar- 
chonten;  vor  der  Klostcrpforte ;  der  Sterbende 
Gladiator;  Kaiser  Augustus  mit  seinen  Kin- 
dern spielend;  das  letste  Mahl  der  Märtyrer; 
SchiUer  des  Fytfaavm*  im  Gebet  bei  auf- 
gidiender  Sonne. 

Haiiin  xyaoiKMHKK  (Unsere  Künstler)  I  60—63. 
—  CaUl.  de  l'Expos.  Moscou  1882,  5.  —  Campus 
Bceteratii9  in  Rom  1878.  —  ;)huhkjiou.  caoB«pt> 
(Encyklop.  Lex  ).  VIII  722.  W.  Keumann. 

Broaquart,  Jcan-Baptiste  - Adolphe, 
französ.  Maler,  der  1814—61  Landschaften  u. 
Genrebilder  im  Paiter  Salon  aoMtelhe. 

Bellier-Auvrar,  Di  et  gia. 

Brontin,  Pierre,  französ.  Historienmaler, 
geb.  im  Depart.  du  Nord,  um  1510  in  Lille 
tätig,  wo  er  Gemälde  für  mehrere  Kirchen 
malte. 

Birard*  Dict  Ungr.  JL  C. 

Wnaaä,  Stefano,  Mosaizist  in  Venedig, 

NeflFe  des  Domen.  Cadenazzo,  nur  bekannt 
durch  da.s  1674  von  ihm  ausgeführte  Moeaik- 
bild  des  hl.  Theodor  in  der  Tanffcapelle  von  & 
Marco  zu  Venedig. 

Zacetti.  La  pitt  Venex.  (Ausg.  1792)  II 
783.  —  P.  Saeeard«^  Les  bos.  de  St.  Man  i 
Vsalsa  (UM)  p.  M.  L.  Fm^ 


Jean.  tmaX».  Kalcr,  stellte  in 

Marseille  1842  drei  Porträts  und  Jesus  bei 
Martha  und  Maria  aus;  1844:  Rückkehr  des 
verlorenen  Sohnes  tmd  3  Bildni^  darunter 
das  des  Stechers  Poiie.  —  Ein  Brornttt  aM 
Stent«  «beafilla  in  Uaiaeilte  1811t 
sesrnct  die  Kindlein  aus.  Beide 
haben  viel  für  Kirchen  gemalt. 
Farvoeal,  AnnsL  da  la  pdnti,  tMt  p.  «M. 

Broasetti,  G  i  o  v.,  ital.  Goldschm.,  geb.  um 
1744 1  am  8. 8. 1784»  von  dem  aidi  ein  adMoer 
bea.  aUbemer  Keleb  in  der  ehem.  Kirche  Sta 
Sofia  in  Cremona  befand. 

G  r  a  I  a  e  1 1  i,  Abeced.  biogr.,  1827.        H.  V. 

Brooiettl,  Innocenzo,  renommierter 
Goldschmied  zu  Cremona,  am  li60— 79,  ar- 
beitete namcntlidi  in  Niellolcduiflr.  Ein  von 

ihm  gearbeitetes  silb.  Ostensoriiim  bcsriß^-n  die 
Franziskaner  <ler  ehcmal.  Kirche  S.  Luca  zu 
Cremona  (bis  1772) 

G  r  a  a  a  e  1 1  i,  Abeced.  biogr.,  1827.  —  P  a  a  s  a- 
V  a  n  t.  P.-Gr.,  I  2M.  H.  V. 

Bnasl,  Antoine»  Maler  und  Konservator 
des  Mm.  in  Toakm,  f  1886.  malte  1860  die 

lebensgr.  Halbfiguren  der  4  Evangelisten  im 
(Thore  der  Kirche  St.-Fran<;ois  de  Paule  in 
Toulon. 

R^un  d  Soc.  d  B.-Arts,  XX  213.  —  Noov. 
arch.  de  lart  fran?.,  3e  sir.,  X  (1894)  805.  — 
Not.  d.  tableaux  etc.  du  mos.  de  Toulon,  par 
Bronsi,  1869.  H.  V. 

Bran^no^  A  g  n  o  1  o  (eigentt.  Agniolo  di  O:^ 
sin»  di  Mariane),  itaHien.  Maler,  gd>.  17.  11. 

1606  als  Sohn  eines  Cosimo  und  einer  Dianora 
in  der  Florentiner  Vorstadt  Monticelli.  Seine 
Eltern,  in  ärmlichen  Verhältnissen  lebend, 
licBen  ihm  von  einem  handwerlmäBigcn  Ma- 
ler den  ersten  UntefridU  erteilen,  dami  lernte 
er  zwei  Jahre  lang  bei  Raffaellino  del  Garbo 
und  kam  dann  endlich  unter  die  Obhut  jenes 
Meisters,  der  bestimmend  auf  seine  Entwicke- 
lang als  Künstler  wirken  soUtc^  Jacopoa 
da  Pontormo.   Dieser  meuschcnscheuc  Son- 

derling,  der  Bronzino  „wie  einen  Sohn" 
liebgewann,  hat,  laut  Vasari  (cd  Milancsi  VI 
216),  in  dem  Gemilde  „Joseph  empfangt  Jakob 
und  seine  Brüder"  (London  Nat.-Gallery)  ein 
Porträt  seines  Schülers  angebracht.  B.s  erste 
Arbeiten  entstanden  denn  auch  unter  dem 
Augen  dieses  Meisters.  Als  Pontormo  1684 
in  der  Certosa  bei  Florenz  tätig  war,  schuf 
6r.  über  dem  Eingang  zum  Kapitelsaale  im 
uuUcrcn  Bogenfcldc  eine  „PictA"  mit  zwei 
Fjigeln  und  im  inneren  Bogenfelde  das  Mar- 
tjrriom  des  hl.  Laurentius  und  malte  dann 
in  der  Cappella  Capponi  von  St.  Felicitä,  die 
Pontormo  mit  seiner  großen  „Kreuzabnahme" 
schmückte,  ein  Oltondo  mit eiliem  Evangelisten. 
Nach  der  Belagarong  von  Florenz  begab  steh 
B.,  den  «nerqwddichen  Verhiftnissen  der  Hei- 
mat entfliehend,  nach  Pesaro  .in  den  Hof  des 
Prinzen  Guidobaldo  von  Urbino,  wo  er  den 
Oediel  dnes  «arploordo''  (eines  IdavierartigRa 


60 


L;igiu^oa  by  Google 


Instrumentes)  mit  „vielen  Figuren"  bemalte, 
am  Wandschmuck  der  Villa  Imperiale  sich  in 
cioer  beute  nicbt  mehr  genau  festzustellenden 
WciK  betcÜigtie  and  jenes  Portrlt  des  Her- 

togs  schuf,  das  Carl  Tusti  in  einem  dem  Pon- 
tormo  zugfewicsencn  Bildnis  des  Ipfwlito  de' 
Medici  im  Pdlazzo  Pitti  wieder  erkannt  hat. 
Da  Pontormo  seiner  Hilfe  bei  den  Maiereien 
in  Poggto  a  Cajano,  einer  Mediceer-Villa  bei 
Florenz,  bedurfte,  kehrte  B.  wieder  nach  Flo- 
renz zurück,  wo  er  »einen  alten  Lehrer  auch 
späterhin  bei  den  Malereien  in  der  Loggia  der 
Villa  von  Careggi  unterstützte.  Seine  glän- 
tenden  Festdekorationen  im  Hofe  des  Palazzo 
Medidh  die  er  anläBlich  der  Hodneit  dct 
Herzogs  Coshno  I.  süt  Eleonora  voo  Toledo 
ausführte,  lenkten  die  Aufmerksamkeit  dieses 
Fürsten  auf  B.,  der  nunmehr  im  Gebieter  von 
Florenz  einen  allzeit  huldvollen  Auftraggeber 
Ufanden  hatte.  Zunächst  begann  er  die  Ka- 
pelle der  Rerxogin  fan  Palazao  Vcochio  mk 

noch  heute  gut  erhaltenen  Fresken  aus  der 
„Gcächichtc  Mosis"  au-szumalen,  eine  Arbeit, 
die  übrigens  1664  (s.  Gaye,  Carteggio  etc.  III 
184)  noch  nicht  roUendet  war.  Das  Altarbild 
dieser  KapeHe^  die  „Gralticgang  Christi*  dar- 
stellend, das  man  heute  (stark  restauriert)  im 
Mus.  von  Besannen  sieht,  hatte  der  iierzog 
1M6  dem  Kardinal  Granvella  geschenkt  und 
von  B.  ein  anderes  »genau  wie  die  erste" 
(Gajre  IT  ISO  u.  1S1)  machen  lassen,  das  sich 

nebst  drn  rogehörigen  Flügelbildern  der  „Ver- 
Itündigung  an  Maria"  heute  wieder  im  Palazzo 
Vecchio  befindet,  wohin  die  drei  Bilder  aus 
den  Uffizien  vor  kurzem  überführt  wurdetu 
Dann  lieferte  er  164fr— 166S,  z.  T.  unterstützt 
von  RaffaeUo  dal  Collt,  den  er  sich  zu  diesem 
Behufe  aus  Rom  mitgebracht  (s.  Brief  vom 
80.  4.  1548  aus  Rom  bei  Gaye  II  368  f.),  die 
Zeichnungen  zu  siebzehn  Arazzi  für  den 
Saal  der  Zweihimdert  im  Palazzo  Vecchio 
(Geschidite  des  alttestam.  Joseph,  ein  Teil  die- 
ser Arazzi  noch  in  der  Sah  dei  Dugento,  der 
andere  jetzt  im  Pal.  del  Quirinale  in  Rom), 
malte  1564  im  Auftrage  Cosimos  für  die 
Kirche  S.  Stefano  de'  Cavalieri  zu  Pisa  eine 

Geburt  Christi,  die  sich  noch  an  Ort  und 
Stelle  befindet,  und  für  die  vom  Hemg  ge- 
stiftete Hauptidrche  in  Cbsmopolis  auf  Elba 
eine  Kreuzabnahme,  die  wieder  nach  Florenz 
zurückgebracht  und  dann  durch  eine  ui»- 
geschidct«  Scstanratioii  Tcrdorben  wurde. 
Sie  gehSrte  za  den  uidit  ansgestdUen  Bildcm 
der  Accademia  und  ist  jetzt  ins  Museo 
di  San  Marco  übertragen  worden  (s.  Gaye 
III  134  u.  166  f.).  Sdne  Haupttätigkeit 
für  den  Hof  entfaltete  er  jcdodi  als  BUdnis- 
maler.  Er  hat  den  Hersog  mdmnab  (Bilder 
in  Berlin,  Lucca,  s.  Gaye  II  330,  u.  Pal.  Pitti) 
gemalt,  die  Herzogin  allein  (Berlin,  Turin) 
n.  mit  ihrem  Sohne  Don  Fernando  (Uffizien), 
und  in  den  praditvollen  Bildniaaen  der  ideinen 
•  Prinzen  nnd  Primesainncn  (CHfiacB  md 


Lacca)  die  ersten  selbständigen  Kinderporträts 
der  Florentiner  Kunst  geschaffen.  Von  dem 
Liebling  des  Hcrmga  suchten  nttfirlich  andi 
die  Hemn  des  Hofes  nnd  angcselicBC  BQigcr 

Bilder  und  Porträt?  zu  erlangen;  so  malte  er 
für  Bartolommeo  Panciatichi  eine  hl.  Familie 
(Palazzo  Pitti),  sein  und  seiner  Gattin  Bildnis 
(Uffizien),  für  Filippo  Salviati  eine  Geburt 
Christi  Budapest),  für  Alamanno  SsMati 
„Venus  mit  einem  Satyr"  (Rom,  Palazzo 
Colonna)  und  für  Bartolommeo  ZajKhiai 
das  groiSe  Altargemälde  von  1562  „Christus 
in  der  VorhöUe"  (Uffizien).  Sein  Freund,  der 
Ingenieur  Luca  Martini,  den  er  zweimal  por- 
trätiert (Pitti,  Faenza)  niad  überdies  auf  einem 
verschwundenen  Vottvblld  dargestellt  hat,  ver- 
schaffte ihm  1554  den  Auftrag,  ein  heute  eben- 
falls verschollenes,  1556  vollendetes  Gemälde 
„Christus  mit  Heiligen"  für  den  Dom  von 
Pisa  xa  malo^  was  Er.  i^nm  seiner  liebe  für 
dicsea  Dom  willen"  tMOnders  gern  tat  (s. 
Tanfani-Centofanti,  Not  di  art  tratte  dai  doc 
pis.  Pisa  1898  p.  1).  Dann  legte  er  nach  Pon- 
tormos  Tode  an  dessen  Fresken  in  San  Lo- 
remo  (1788  überwciBO  die  letste  Hand,  malu 
1B66  hl  der  nimlidien  Kirche  als  Rieaenfresko 
das  Martyrium  des  hl.  Laurentius  und  schuf 
—  wohl  semc  letzte  größere  Arbeit  —  für  die 
Kapelle  der  Gaddi  in  S.  Maria  Novells,  die 
Auferwednmg  der  Tochter  des  Jaima.  Br. 
woBte  auift  mit  der  Pcdcr  gut  unmigtJicn. 
Auf  eine  Rtmdfrage  Benedetto  Varchis,  ob  die 
Malerei  oder  die  Skulptur  die  edlere  Kunst 
sei,  hat  auch  Br.  geantwortet,  und  der  erste 
Teil  seiner  Abhandlung,  der  allein  uns  er- 
halten blieb  (s.  Bottari  I  80  und  Oobl-ltoscn- 
berg  I  268  f.),  ist  das  Vernünftigste,  was  an 
Varchi  damals  geschrieben  wurde.  Seine 
Dichtungen,  die  an  Petrarca  und  öfter  noch 
an  Bemi  anklingen,  sind  freilich,  obscbon 
ihnen  die  Accademia  della  Crusca  die  „Gasst- 
citaet"  schenkte,  herzlich  unbedeutend.  An 
äuBem  Ehren  hat  es  dem  Künstler,  den  Her- 
ztvg  Cosimo  in  Briefen  mit  „Carissinio  nostro" 
anredete,  nicht  gefehlt;  mit  Cellini,  Vasari 
und  Ammanati  vertrat  er  die  neu  gegründete 
Florentiner  Künstler-Akad.  bdm  Letchea- 
begiingnis  Michelangelos,  «md  bekleidete  kom 
vor  seinem  Tode  noch  das  Amt  eines  Konsuls 
(Vorstehers)  der  Akad.  Am  23.  11.  1572 
starb  er,  und  Akssandto  AUori,  der  beden- 
^fndity  tnnpT  sriilrricimp  Schfilffr^  zu  'frnTiH 
tt.  a.  auch  Santi  di  Tieo  nnd  Battista  Nddinl 
gehörten,  hielt  ihm  in  der  Traucrvcrsammltmg 
der  Akad.  die  Grabrede.  In  San  Cristoforo 
wurde  er  beigesetzt 

In  seinen  religiösen  und  nqrtliolagisclien  Ge- 
nSMcn  strebt  Br^  auf  den  Keic  des  Koluiiles 
verzichtend,  nach  einer  michelargrlesken 
Skulptur  im  Bilde.  Zuweilen  geht  .seine  Kunst 
rein-malerischen  Problemen  nach,  aber  Schöp- 
ftmgen  wie  die  beinahe  an  Corrcggio  ge- 
mahnende  J^eburt  Christi"  des  Bnd^ester 

6z 


uiyiii^uü  uy  Google 


Museams  oder  die  Pandatkhi-Madoaiu  des 
Paluao  Pitti  gefajtevn  zu  den  Ansmlmiai  im 
Wate  BroniiDM;  im  aUfODeinen  venit 
«odi  Mine  helle  «Ml  te  Kilkige  apielende 

Farbcngebung,  deren  Glätte  namentlich  bei 
Frauenkörpern  unangenehm  süßlich  wirkt, 
den  EinfluS  von  MichelaagekMUffizteD-Tondo. 
Seinen  Gateheo  fehlt,  wie  «dwa  Ly»  be- 
tneriElc«  jfjjHdm  tjrißmt/*  Ccbw  duicli  ibi1c> 
riscbe  Mittel  bewirkte  Rundung  der  Formen, 
die  sich  bei  ihm  kamn  vom  Hintergrunde 
lösen),  jegliche  Abtönung  in  den  Schatten,  kurz 
•Uct  Farbig«ReixvoU^  a.  Cdlini  ipendcte  ihm 
darom  dit  für  einn  Haler  etwaa  bedcnUidw 
Lob,  er  leite  ,,wie  Michelangelo  alles  aus  den 
durchdachtesten  Skulpturmodellen  her"  (Bot- 
tari  I  17).  Aber  während  die  Menschen 
Michdangeloa  mit  all'  ihren  acbeinbar  getodi- 
ten  und  komi^cierleB  Gebirden  doch  crfSlH 
sind  von  einem  unendlich  reichen  inneren 
Leben,  wirken  Br.s  Gestalten  mit  ihren  oft 
gauklerhaften  Gliedervcrrcnkungcn,  die  keiner 
seelischen  Notwendigkeit  entspringen,  meist 
nur  wie  die  mühseligen  Modellstudien  eines 
kalten  Virtuosen.  Niemals  wurde  seine  Kunst 
vom  Thema  bedingt;  ob  es  sich  um  religiöse 
oder  mythologische  Gegenstände  handelte, 
sein  Schema  blieb  sich  immer  gleich :  stets 
füllen  eng  aneinander  gedrückte  Figuren  den 
Raam,  der  tniotee  dieser  Uberladenbeit  mit 
Formen  selten  au  aoklier  sich  geltend  macht 
Da  Br.  um  seiner  formalen  Tendenzen  willen 
aoch  vor  dem  Nackten  in  religiösen  Bildern 
nicht  zurückscheute,  so  muBte  er  schon  früh 
den  Vorwurf  der  Laactvitit  hinnehmen  (Bor- 
ghini,  Riposo,  Mitano  1807  p.  104,  126  und 
133),  und  sein  Christus  in  der  Vorhölle  wurde, 
da  die  nackten  Frauengestalten  des  Bildes 
Ärgernis  erregten,  aus  der  Kirche  S.  Croc« 
entfernt  und  in  die  UttiieD  gdkracht  —  Ein 
gindkh  anderer  ab  in  dieaen  nmideriatbeben 
Weiten  ist  B.  in  seinen  Porträts.  In  silberi- 
gen Tönen,  die  ungemein  nobel  wirken,  um- 
spielt helles  Licht  seine  Gestalten,  die,  meistens 
ala  lebenagrofie  Knieatücke  bebandelt,  von 
einem  neotraten  Hintergrunde,  zuweilen  atich 
von  einer  pratihrnuncn  Palastnrchitektur  oder 
einer  eriiAteti  Draperic  sich  abheben.  Br.  hat 
auch  hier  nichts  von  jener  malerischen  Weich- 
heit, die  noch  Pontormos  Bildnisaen  eigen 
war:  seine  UnienfSbru«  itt  hart,  aber  dent- 
Ueh  und  bestimmt.  Seelenstudien  bietet  Br. 
niemals,  alle  Modelle,  besonders  die  Damen, 
bergen  ihre  Empfindungen  hinter  einer  drei- 
fachen Maske  der  Undurchdringlichkeit,  und 
B.  hütete  sich  wohl,  diese  zu  lüften.  Tidan 
tennte  den  Menschen  im  Fürsten  schildern, 
Persönlichstes  und  Repräsentatives  miteinan- 
der verknüpften;  Br.  hcgmißtc  sicii  mit  <\c:ri 
letzteren,  und  gerade  weil  seine  besten  Bild- 
nisse (wie  der  Bartolommeo  Panciatichi  der 
Uffizien,  der  Kavalier  der  heute  aufgelösten 
Sammlung  des  Herzogs  von  Sagan  oder  der 


Herzog  Cosimo  des  Berliner  Museums)  das 
Individuell-Bedingte  auBer  acht  lassen  u. 
dcaTypotMCortiiiano"  an  cncfai^ea 
habe»  sie  fnr  UM    ~  " 

Wert  noch  de 
Ranges. 

Von  im  Text  nicht  erwihnten  Hauptwerken 
Br.a  wären,  noch  lu  nenaca:  Afrliat,  Kaiser 
Friedfkh-Mas.:  Pottrlt  dea  UgoKno  Martelli; 

Samml.  E.  Simon :  Bildnis  eines  bärtigeo 
Mannes  mit  Venustorso;  Floretu,  Uffizien: 
Porträt  eines  Bildhauers,  Bildnis  einer  Dame 
in  Trauer;  PratMmrt,  Herr  v.  Mumm: 
BruMbUd  einer  Dame;  Loti49m,  NatioRai> 
Gal.:  Allegorie  (Vasari  VIT  59S  f.);  Mailand, 
Brera:  Andrea  Duria  als  Neptun  (Vas.  VII 
595  —  Kopie  nach  Sebastian«  del  Piombo,  s. 
L'Arte  XII  82);  Militsch.  Herr  v.  Maitzahn: 
Damenportrit;  Paris,  Louvre:  „Noll  um 
tangere"  u.  Bildnis  eines  Bildhauers;  Ptters- 
burg,  Gal.  Leuchtenberg:  Sog.  Bildnis  „Lau- 
ra's"  ;  Rom,  Gal.  Corsini :  Bildnis  des  Stefano 
Cok>nna  (Dat.  1516),  u.  Pal.  Doria:  BiMnia  des 
Gianettino  Dorit;  Wimi,  HoloHia.:  Heüife 

Fnrnih'c. 

L\t. -Quellen:  Vasari  (Ausg.  Milanesi)  VIl 
553  f.  ;  ,\usg.  Gottschcwslti-Gronau  VI  312  ff.  — 
Borghini,  II  Ripow,  Milano  1B07.  III  97  fi. 
—  Gayc,  Cartenk)  etc.  (•,  im  Text).  —  Gua- 
landi,  Nuova  raccolts  di  letterc  I  66  (Auftrag 
vom  Herzog  zu  den  Kaftoo*  f&r  die  Fresken  in 
S.  Lorcnzo).  —  Bdttari,  Lettere  etc.  %.  ob.  in 
Test «.  I  Vn,  VTSt  —  Supinotm  Arch.  stör, 
detl'  ana  VI  4M  ff.  bringt  Briefe  u.  Doknaeate 
ibcr  Brana;  Büd  ta  Dem  PIm.  -  Riehe, 
Nelia.  eie.  atwibnl  BOdHr  Br,»  I  W  n.  m  n 
m.  III  TIM«B»  M8,  VIII  40l  ~  Als  Qoelle  von 
•enngefftr  Bedeumii|  hine  in  Betracht:  JX 
diari»  di  Jacepo  Carncel  da  Pontorme", 
Ma.  der  BiU.  Nu.  Palatfaa  Mo  «1  (Flomna). 
Heransgabe  dwcb  CSlaaanli  betetattben^ 

5fit«r*  LUtratmn  lloveni,  Net  isler.  dd 
contomi  di  Firenze  etc.,  Ftrenze  1791  Let> 
tera  X  102  ff.  —  L  a  n  z  i,  Stor.  pitt.  (4.  ed. 
Pisa  1815)  I  201— SOS.  -  R  o  s  i  n  i,  Stor.  della 
pitt.  ital..  V  108.  —  F  i  o  r  1  1  1  o,  Gesch.  d.  scidM. 
Kste  (Götlingen  1798)  I  96—97.  —  J.  Meyer, 
Kstlerlex.  I  494  ff.  —  L  e  rm  o  Ii  e  f  f.  Die  Gal. 
Borghese  und  Doria  PamfUi  in  Rom,  Leipzig 
1890  p.  168.  —  Das  Zusammenfasaendste  über 
Br.  all  Schriftsteller  bei  Alb.  Furno,  La  vita 
e  le  riroe  di  A.  Hr.,  Piitoia  1902,  woselbst  auch 
die  Rektifizierung  (eines  Geburtsjahre*  (1503 
sUtt  1502)  u.  p.  103  f.  Abdruck  seines  Testa- 
mentes. —  H.  Schulde,  Annelo  Bronr.  Werke, 
Straßb,  lÖU)  (1.  MDHrgr.  über  d.  Kstlcr  Br.,1.  - 
Cbcr  die  Fi'sancr  Hiliirr  g.  M  o  r  r  o  n  a,  l'i&a 
iliustr,,  IT'.Ki,  III  f.  ,  uUrr  die  „Kreuzabnahme" 
in  Bcsangon  ^  a  9  t  a  n,  I.c  Droniino  du  Musee 
de  Besangon,  Iic.san;.ün  ISSl  (mit  Briefen  und 
Dolcumenttn,  das  Bild  betreffend.  S.A.  aus 
d.  Reun.  des  Soc.  de»  B.-Arts  V  (l^il  i  p  tv.)  ff.) 
u.  in  dfr  Gar.  des  B.-Arts,  18fil,  II  4.',^'d4  «. 
Reproduktion  bei  Gonse:  Les  chcfs-Jocuvrc 
Af-s  uiüscts  de  France;  La  Peinture,  Pari»  1900 
fi,  tili,  s.  ferner  über  P.s  zweit?  hcMtc  wieder  im 
Pal.  V'rcchin  hefindlirhe  ,,Picta"  Rivista  d'arte 
Anno  VI  l'.uif)  p,  26?  f.  At.'.i.  ■  -  V\^t  Bronz.  Tätig- 
keit in  der  Villa  Imptfri.ilt  s.  T  Ii  o  i1  e,  Jahrb.  d. 
kgl.  preuß.  Kiinstsamml.  IX  IT'i.  der  riiiif;r  l.;i- 
nettenbilder  auf  Kartons  von  Bronzmo  zuruck- 


L;igiu^oa  by  Google 


führen  nöcht«,  und  Patzak,  Die  Villa  Im- 
periale in  Penro,  Lejpsig  1908  n.  Ml  ff.  «. 

'  '  Ei.  M  ■Ibwh  G««<iilbefaS  dacn 
und  Entwürfe  für 


■i»  GmuMi  OMdkeUfniea)  iwöck- 
llitftrtln      CoH«  dann  «ahnchcipUch 


VeccUe  a.  Gif  Hol  i  in  der  RiTiatm 
4'Afta  1M9  p.  SO  «.  M9.  —  Ober  d.  Araa»  •. 
Geiaenhetmer:  Gli  arazzi  nella  sala  dei  Dn- 
gento  a  Firenac  im  „Bollettino  d'arte"  III  (190S) 
137  ff.  mit  Dok.  n.  Abbild.;  cf.  Arte  e  Storia 
1907  p.  8.  —  Ober  Bronzioo  ala  Porträtmaler  a. 
Scbaeffer,  Dai  Florentiner  Bildnis,  Mün- 
chen 1904  p.  170—198.  Ober  sein  Bildnis  Guido- 
baldoa  im  Palazzo  Pitti  a.  J  u  •  t  i  in  d.  Zeitschrift 
t  bOd.  Kunst  N.  F.  VIII  (1897)  p.  34  Abb.  Ober 
das  Datnenportrit  der  Samml.  Lettchtenberf  a. 
Schulze  in  den  Monatsheften  für  Kstw.  1910 
p.  239,  der  es  für  ein  Bildnis  der  Vittoria  Co- 
lonna  hält.  Cbcr  B.s  Oeuvre  s.  Berenson, 
The  Florentinc  Painters  etc.  III  edition,  1909. 
—  61  Abb.  seiner  Werke  in  dem  Büchlein  „Die 
Meisterwerke  Broniinos"  ed.  Wcicbcrt  l'M9. 

Emii  Schatifer. 

Braudno^  Alessandrou.  Cristof  ano^ 
8.  AUorL 

Bnuok^  Michelangelo,  Maler,  gcb 
17»  in  Padua,  f  1865  in  Rom;  Schüler  von 
Bottafogo  und  Merlini  in  Padua,  weiter- 
gebildet und  tätig  io  Rom  als  Dekoratkxu-  u. 
BUdnisoMler,  tämk  mnieadkli  «Ii  Land» 


Pictracci,  Biofr.  d.  Art.  Padovani  (18S8) 

p.  54  £.  R. 

Bnwk,  R.,  Kupferstecher  in  London,  stach 
1810— mO  eine  Reihe  von  BOdieCMiciwn, 
namentlich  Wappen-Exlibris. 

Fincham.  Att  aod  BagT.  «f  Book  Plates 
(U87)  p.  U.  R, 

Uli  Ilm,  E.  AdTcnoi,  engl.  Landidnfti« 

maler,  stellte  185.?,  59  u  61  in  der  Londoner 
Roy.  Acad.,  1858  in  der  British  Instit  aus. 

Graves,  Roy.  Acid.  BxUb.,  1906  u.  Brit 
Instit.,  1908.  H.  V. 

Brooke,  Henry,  Historienmaler,  geb.  in 
Dublin  1788,  f  daa.  1806,  1761-67  in  Lon- 
don, seitdem  in  Dublin  anaiaiig.  Stdhe  1776 

in  der  Society  of  Artists;  „Paofhea  mOW- 

ning  Over  Abrwiotes,  and  visitcd  by  Cynis" 
aus 

R  e  d  g  r  a  V  e.  Dict.  of  art.,  1B78.  —  Grave», 
Soc.  of  art..  l'J07  //.  V. 

Brooke,  J.,  engl.  Kupferstecher,  dessen  Si- 
gnatur die  1751  in  Ixindon  gedruckten  Liidcn- 
alkbporträts  des  Captain  Thomas  Coram 
(nadi  Nebot)  und  des  William  Parsons  (nach 
Jenson)  zeigen.  Gilberts  Identifizierung  dieses 
Stechers  mit  dem  gleichzeitigen  Dubliner 
Schabkünstler  Jotoi  Brooks  ist  nach  J.  Chal. 
Smith  unhaltbar  wegen  handgreiflicher  Stil- 
unterschtede  zwiachcn  den  hJ-  Broote"  ttid 
,J.  Brooks"  signierten  Blättern.  —  CL  Broo- 

kfS.  I. 

Gilbe  It.  Hist.  of  Dublin  II  App.  3.  —  J. 
Ch.il.  Smith,  Rrit.  Mczzotint  Porträts  (1878) 
I  84.  • 

Brook«,  L.  Leslie,  engL  Maler  u.  lUustr. 
der  Gcccnivart,  atdlt  seit  1867  to  der  iUqr* 


Acad.  Landschaften,  Porträts  und  Genrebilder 
aus  und  hat  sich  aneh  ato  Zddhner  für  Ex- 
libris betätigt 

A.  GraTcs,  Roy.  Acad.  Exhlb.,  1905.  — 
Fincham,  Art.  and  Engr.  of  Book  Platcib 

1897.  -  The  Studio  I  14|,  X  UV  «.  

Mnaber  tWOtmi  p.  Ii. 

BMIb^  R.,  Laadsdnlti-  «od 
in  London,  stellte  zwischen  1802  und  18B  te 
der  Roy.  Acad.  das.  wiederholt  ans. 

Grayes,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.       H.  V. 

Brooke,  Richard  N.,  amerüc  Maler,  geb. 
20  10  1847  in  Warrentoti,  Virginia,  studierte 
an  der  Pennsylvania  Academy  of  Fine  Arta 
und  in  Paris  tmter  Bonnat  u.  Constant  und 
lebt  z.  Z.  in  Washington,  D.  C.  Seine  Gcnre- 
und  Figtircnbilder  sind  allgemein  bekannt  und 
befinden  sich  in  vielen  Privatgalerien,  auch  in 
der  Corooran  Gallery  of  Ar^  im  Saal  de* 
United  States  Supreme  Court  tuid  im  Army 
and  Navy  Club,  Washington,  B.  ist  Vicc-prin- 
dpal  of  the  Gwcoraa  Scbool  of  Art  u.  Präsi- 
dent der  Soddy  «(  WiiUiigK»  Artists. 

Bimmmi  vo»  Uteh. 

Brook«,  William,  Laadidnflimakr  ia 
London,  stellt*  1779  and  1788  in  der  Sof. 
Acad.  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.      H.  V. 

Brook«,  William  Henry,  Maler  und 
Illustrator,  geb.  1772,  f  am  12.  1.  1860  in  Chi. 
ehester;  Schüler  voo Sina. Drammond in Lon> 
don.  tätig  ebenda.  Er  beacWatte  1808—1880 
die  Ausstellungen  der  British  Institution  und 
1810— 2ö  diejenigen  der  R.  Academy  mit 
historischen  Rompositionen,  Landschaften  und 
Porträts.  Die  Londoner  Nat  Portrait  Galkry 
bcsitst  von  ihm  ein  1884  datiertes  Bfldnis  Bob. 
Owens  Als  Holzschnitt-Illustrator  lieferte 
er  1812  eine  Reihe  von  Zeichnungen  für  die 
Monatsschrift  „The  Satirist",  1822  die  Vi- 
gnetten zu  Moores  »Irisb  Melodies",  1881  die 
UmriBwieiaiungen  (nach  antiken  Gemmen 
etc)  zu  Keighticys  „Greck  and  Roman  Mytho- 
logy".  —  Mit  ihm  identisch  ist  wohl  jener  W. 
H.  Brook,  von  dem  in  Le  Biancs  „Manuel" 
(I  526)  ein  Kupferstich  mit  der  Krönung  Kö- 
nig Georgs  IV.  von  England  angefiihrt  ist. 

Redgrave,  DkL  p.  56.  —  B  r  y  a  n,  Dict 
I  199.  —  Grave«,  BriL  Instit.  p.  68;  R.  Acad. 

I  »9.  —  L.  Gast,  The  Hat  Pofftr.  GalL  (19M) 

II  M  f.  M.  W.  BnckmM. 
'Smik/tt,  ].,  Kupferstecher  in  Cambridge, 

von  dem  ein  Exlibris  aus  dem  Jahre  1800  be- 
kannt ist. 

Fincham,  Art.  and  Engr.  of  Book  Plates, 
1897. 

Brooker,  J.,  engl.  Maler  in  Bath,  stellte  1867 
in  der  Brit.  Institution  in  London  ein  Genre- 
bild aus.  Daa  Brit  Mus.  besitzt  eine  Zeicli- 
nung  von  ihm  „QiiMren  witfa  a  dookey". 

A.  Graves,  Brit  Inst,  1908.  —  Blnyoo^ 
Cat  of  Brit  Draw.  etc.  1898. 

Biookea,  J.,  engl.  Veduten  zeiehiur  oder 
-maler  des  18.  Jahrb.  Seine  Signatur  las 
Hcinedtea  anf  S  groleiv  ^ad  dn  Blatt  ge» 


«8 


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upiBiwii  iiiHMBingi   cum  iamk- 

hauses  des  Count  of  Burlitlfiiton  (gfs'  von  J. 
Fougcron)  sowie  auf  stilverwandten  ivupfcr- 
stichdarstellungcn  eines  Feuerwerkes  in  „Green 
Parc"  (von  F.  Anguier)  und  der  LatuUcbaftt- 
WDgclNing  des  SdikMMs  zu  Sioo  (v«  P.  P. 
Benazech).  —  Cf.  Brooke,  J. 

Heinecken,  Dict.  des  Art.  III  (1789)  370. 

Brooket,  T.,  Tier-  und  Landschaftsmaler  in 
London,  stellte  in  der  Free  Society  1782  tmd 
1783  einige  Ltmbchaftcn  mh  Kgnren-  mid 
Tierstaffage  aus.  Ein  T.  Braakes  hat  1834 
eine  Folge  von  Blumenstudien  nach  W.  Pegg 
lithographiert. 

G  r  a  T  e  •,  Soc.  of  art  etc.,  1907.  H.  V. 

Bipokea,  W  a  r  w  i  c  k  (gen.  Bnekta  ef  Man- 
ehuttr),  Maler  tmd  Illustrator,  geb.  am  6.  6b 
1806  in  Salford  bei  Manchester,  f  ebenda  am 
11.  8.  1882.  Ursprünglich  nur  Musterzeichner 
für  eine  Kattundruckerei  in  Manchester, 
wurde  er  1888  Schüler,  von  J.  Zcph,  Bell  in 
der  Zeichenschnk  der  dofttfen  R.  Institution 
tmd  1840  Hauptaddowr  der  Roasendale  Prin- 
ting  Company,  für  die  er  unter  anderem  die 
Illustrationen  zu  den  Werken  John  Brownes 
lieferte.  Weiteren  Kreisen  wurde  er  erst 
dnrch  die  Manchester  Exbibith»  von  1867  be- 
nnnt.  verscnieoene  roigeB  von  ivQBareucn 
und  Federzeichnungen  B.s,  der  Mehrzahl  nach 
anmutige  Kinderszenen  und  Genrekompositio- 
nen, befinden  sich  im  British  Museum  (7  Bl.), 
iio  Victoria  and  Albert  Moseum  (6  BL)  und  in 
der  Nat  Art  Libraiy  lo  Loodoo. 

T,  Letherbrow  In  Tha  PortfoUo  1888 
Ml  ff,  »5  ff.;  188T  p.  60  ff.  —  Brraa.  IMct 
1903  I  199.  —  Candall,  A  Hist.  of  Brit  Water 
Colour  Paiot.  (1908)  p.  189.  —  Binyon,  C«t 
of  Drawings  by  Brit.  Art  in  the  Brit  Mos. 
(1898)  I  144  f.  —  Cat  of  Wat  Col.  Paint  in  the 
Vict  and  Alb.  Mus.  1908  p.  33.  M.  W.  BroekunU. 

Bteokiax,  Charles,  engl.  Maler,  geb.  1728, 
f  im  Fru!;  afir  1759  in  I^ndon.  \'erniutlich 
in  einer  Dekoratiooswerkstatt  der  SchiSs- 
werften  a  Deftlbrd  mm  Künstler  heran- 
gebildel^  widmete  er  sieh  ausschUefiUcfa  der 
Marineraalem.  Er  soll  frühzeitig  in  drödunde 
Abhängigkeit  von  Bilderhändlem  geraten  sein 
und  sein  ganzes  Leben  in  größter  Armut  ge- 
ffistet  haben,  bis  schließlich  erst  kurz  vor  sei- 
«MB  «oraeitigca  Ende  ein  wohlhabender 
ner  sidi  fnr  semc  Kmist  luteiessiefte.  Ver- 
schiedene reizvolle  Marinen  B  s  sind  erhalten 
geblieben  in  der  Nat.  Gallery  (,iThe  Calm"), 
im  Foundling  Hospital  (,3ea3cape  with  Ship- 
finc"),  im  Kensington  Palaoe  and  im  Hamp- 
tott  Owit  Pafawe  bei  London  sowie  in  den 
Galerien  zu  Glasgow  und  zu  Weimar,  —  meh- 
rere Aquarell-  und  Tuschzeichnungen  mit  Ma- 
rinedarstellungen im  British  Museum  und  im 
Victoria  and  Albert  MusennL  Alle  diese  Ma- 
rinen lassen  deutlicfa  efileiineni,  daB  ihr  Sciifl^ 
fer  Gelegenheit  zum  Studium  der  Werke  alt- 
hoUändiscber  Marinemaler  und  namentlich 
Willem  ym  da  Veldes 


glänzendem  kdoristisdMn  KSnncn  md  gdsl> 

reicher  Eigenart  der  Malweise  auch  eingebende 
Kenntnisse   auf    dem    Gebiete   der  Schiffs- 

taktilc  besessen  liat.     Eine  ganze  Reihe  von 

Marinebildem  Bj  wurden  von  Godirey,  Ra- 
fcnet  und  BoydcO  in  Kuplerstiefa  Terviel- 

filtigt. 

Heinecken,  Dict  III  (1789)  8M  f.  —  Gas. 
d.  B.-Am  1873  II  402.  —  Redgrav«^  Dict. 
(1878)  p.  57.  —  Brraa,  Dkt  (1903)  I  199.  — 
W.  Armstrong;  Alt  in  (kea*  Britaia  (1908) 
p.  198,  20«,  aCL  —  B.  Law.  Tb«  R.  (klL  «f 
Haoqitoo  Cantt  (1898)  p.  308  M.  »18.  —  L  B  i  n- 
yon.  Ca«.  o(  Ssawinca  Iqr  BtlL  Art,  in  tte  Brit 
Mos.  (1896)  ItM.  —  }.  Peynter,  TIm  Nat. 
Gau.  (1900)  m  If;  Ort.  1909,  Brit  Scbool  p.  7. 
—  Cat  of  Water  Coloor  Paint  in  the  Vict  aad 
Alb.  Mua.  1908  p.  34.  —  Kat  des  GnUterwoäL 
Mus.  zu  Weimar  1894  p.  8S  N.  256  f. 

M.  fV.  Brockwttt, 

Brooks,  Frank;  Maler  in  Salisbunr  flEoff- 
land),  beschiclcte  die  Anstellungen  der  Lmh 
doner  R.  Academy  188IV-1M8  mit  einer  Aeihe 
von  Damcnpcrträts. 

Graves,  R.  Acad.  Exhib.,  1905  I  300.  R. 

Bnok^  Henrjr  Jermyn,  Porträtmaler 
in  London,  sidite  awbdien  18M  and  IMO  in 

der  Roy.  Acad.  wiederholt  ans.  Unter  seinen 
Bildnissen  seien  genannt  die  König  Edu- 
ards VII.  und  der  Königii^  Qaditoo«  mid 
des  Andrea  C.  Lncciicsi. 

Graves  Roy.  Acad.  MABk»  1909.  —  Th« 
StadiOb  XXXI  UL  H.  V. 

BbsAib;  James,  engl.  ArcUldct,  geb.  am 
80.  3.  1825  zu  Hatford  in  Berkshire,  f  arn  7. 
10.  1901,  kam  1847  als  armer  Farmerssohn 
nach  London,  wo  er  Schüler  des  Lewis  Stride, 
des  Prof.  Donaldson  am  Universilj  College 
und  SludcBt  ao  der  Hoyr.  Acadenor  wurde. 
Einige  Zeit  darauf  im  Atelier  des  F.  Cro99 
tätig,  machte  er  sich  1853  selbständig.  Wih- 
rend  seiner  fast  50  Jahre  dauernden  künstleri- 
schen Titia^tcit,  iührte  er  nach  eigenem  Etit- 
wurfe  cnige  der  giÖOtett  K3rrfinibauteii  im 
Osten  Londons  aus.  Die  Anlage  dieser  im 
Grundriß,  in  den  Verhältnissen  und  in  der  all- 
gememen  Wirkung  hervorragenden  Bauten, 
erinnert  an  die  frühen  Backsteinkirchen  Flan- 
derns tmd  Hollands.  Die  bedeutendsten  seiner 
Werke  sind:  1886.  St  Michael,  Shoreditch, 
Schule  u.  Kapelle ;  —  1866,  St.  Saviour,  Hox- 
ton ;  —  1869,  St  Chad  and  St.  Columba,  Hag- 
gerston: —  1870.  St  Andrew.  Plaistow;  The 
Annunciation,  (jhislehurst ;  —  1882,  Tbe 
Transfiguratioo,  Lewisham;  —  1888,  St  Mary, 
Homsey.  Unter  seinen  Profanbanten  sind  «na 
Br-increi  in  Wantage  und  das  Sootfa  Fstltm 
R.ii!\v;4y-Hötel  in  Deal  zu  nennen. 

Graves,  Royal  Acad.  Ezhib.,  1S05,  I.  —  Gat. 
d.  B.-Arts.  1886.  II  100.  —  Acad.  Archit  etc 
XIII  (1898)  19 ;  XV  (1899)  10.     James  WeaU. 

Bi*sk%  Jobn^  Kupferstecher,  gelK  in  Ir- 
land, arbeitete  zunädist  in  Dublin  mit  dem 

Grabstichel  in  l  inicnmanicr  (Tifclktipfer  zu 
Sam.  Füllers  Horaz-Ausgabe,  Dublm  1730,  — 
Landschaftsvednten  «os  der  \Sm- 


Brooks 


gegend  von  Dublin,  darunter  „The  Obelisk  at 
the  Boyne",  datiert  1786,  —  friihestes  Bildnij 
der  Schaotpiekria  Itfaivaret  Woffington,  d»- 
Heit  Jane  jt       174r,  AMniek  im  Brit 

Museum).  Nach  einem  vorübergehenden  Auf- 
enthalte in  London,  wo  er  die  Schabkunst- 
technik erlernte,  kehrte  er  nach  Irland  zurück 
und  liefi  «ich  in  Cork  Hill  )m  Dublin  alt  Bild» 
nmieciiCT  um  iwuinci  ■uiuuHUUKr  iiwimiI)  qo 
Kopfbildnis  Sir  Isaac  Newtons  als  Firmen- 
schild benutzend.  Die  meisten  seiner  Mezzo- 
tint-Porträts  zeigen  denn  auch  iieV>en  der  Si- 
gnatur nj.  Brooks"  oder  „Ino  Brooks"  die 
Adrcne  ,4^riiited  &  seid  by  Ino  Brooks  at 
Sir  Isaac  Newton's  Head  on  Qtrk  Hill  Du- 
blin", —  andere  Drucke  derselben  Bildnis- 
stiche dagegen  die  Londoner  Adresse  „Sold 
by  T.  Jefferys  ....  &  W.  Herbert"  de.,  wo- 
nach die  Platten  offenbar  zunächst  in  DubHll 
abgedruckt  und  erst  später  in  London  neu  ver- 
legt wurden^  Die  Platten  mit  dem  Signatur- 
zusatz „Fecit"  sind  nach  J.  Chat.  Smith  sicher- 
lich eigenhändige  Arbeiten  B^,  diejenigen 
mit  dem  bloBen  „Excudit"  dagegen  vermut« 
lieh  Arbeiten  seines  Freundes  Andrew  Idilkr 
«.  seiner  Schuter  James  Mac  Ardell,  Ridnrd 
Houston,  Ch.  Six>>ner  etc.  J.  Chal.  Smith  hat 
B4  Mezzotmt-rorträts  mit  semer  Signatur  zu- 
sammengebracht, darunter  John  Abcrnethy 
(1741,  nach  J.  UOmaO»  WUL  Aldrich  (1742, 
flach  A«  Lee),  Biadiof  G.  Berkeley  (nach  J. 
Latham),  Erzbischof  Hugh  Boultcr  (nach 
Lord  F.  Bindon  1742),  Lordkanzler  John  Bo- 
wes (ohne  Malernamen),  Phil.  Dormer  Stan- 
hqpe  Earl  of  Cbeaterfield  (nach  W.  Hoare), 
Jflhn  Lewis  Earl  of  LIgonier  (nach  J.  Latham). 
König  William  III.  (nnch  G.  Kncllcr,  mit 
Rand  Vignettendarstellung  der  Schlacht  am 
Böyne-Flusse  in  Irland)  etc.  —  Um  1747  ver- 
liefl  B.  Dublin  für.  immer  und  übernahm  als 
Erinder  ehies  Emafldmekverf  ahrens  auf  Por- 
zellan die  Lci'nnc'  von  Stcph.  Thcod.  Janssens 
Porzellaniiuiijuläktur  zu  Battersca  bei  Lon- 
don, führte  jed<jch  durch  seine  Verschwen- 
dungMucht  1756  den  Bankerott  diesea  Unter- 
nehaieM  herbei  und  Übte  dann  hi  tatkaer 
Verkommenheit  bei  einem  befreundeten  Lon- 
doner Gastwirt  in  Westminstcr  und  filooms- 
bury,  wo  «r  In  völliger  Veigcnenheit  ge- 
storben ist. 

KadgraTe,  Dict  ISTS  p.  87.  —  J.  Ch«- 
lener  Smith.  Brit  Mezxotinto  PortraiU 
(tm)  I  83—99.  —  Freeman  O'Do- 
noghae,  Cat  of  Engr.  Brit  Portr.  etc.  in  the 
Brit  ICos.  (1008).  • 

Brooks^  Maria,  Porträt-  und  Fignren- 
malerin  in  London,  stellte  fast  alljährlich 
zwischen  1873  und  1890  in  de«"  Roy  A  ,»d. 
aus.  Genannt  seien  die  Bildnisse  des  Dayrcll 
Mootague  Cookson,  der  Töchter  des  Majors 
DooneUy,  der  Mrs.  Edward  Sklgwicdc  and 
,J>own  Piccadilty". 

Graves,  Roy.  Acad  Exhib ,  1305  —  H, 
Blackburn,  Acad.  Notes  1877—7»,  81.  83. 

XOBMMialiM.  B«.V.  65 


Brooks,  Richard  E.,  amerik.  Bildhauer, 
geb.  1866  in  Braidtree,  Mass.  Sein  Interesse 
an  der  Skulptur  erhielt  durch  die  benach» 
harten  Stembrüefaa  von  Quincy  großen  Vor> 
ischub,  so  daß  er  schon  als  Knabe  jede  freie 
Stunde  mit  Modellieren  und  Meifieln  zu- 
brachte. Als  er  mit  einer  Porträtböste  rtm 
Govemor  Rusaell,  hanptaicblich  dank  der  on- 
gemefaieu  Pbpalaritit  des  Govemors,  nch  mit 
cinemmal  einen  fluten  Ruf  geschaffen  hatte, 
ging  er  nach  Paris  und  studierte  unter  J.  B. 
Aube.  Dort  schuf  er  einige  Idealwerke,  z.  B. 
„Der  Geaai«  der  WeUe",  TcrlicB  aber  bald 
dieses  Gebiet  md  ging  snm  Porlrit  fiber. 
Hierher  gehört  sein  Oberst  Thora.  Carr  in  den 
Public  Gardens  in  Boston  Die  Statue  wird 
als  „eines  der  besten  Beispiele  von  ruhig 
stehenden  Soldatcnfiguren  in  der  amerik. 
Kunst"  gepriesen  (Taft).  Leider  hat  sie  duch 
ein  sehr  schlechtes  Postament  und  unglück- 
liche Patina-Atzung  groBe  Einbuße  erlitten. 
Auch  sind  die  Pmixirtionen  fürs  Freie  fast  zu 
klein.  Brooks  lebt  in  Mew  York.  Von  jünge- 
ren Werken  seien  erwähnt  die  Bronzestatuen 
von  pjohn  Hanson"  und  „Charles  Carrolf"  in 
der  Nat.  Sculpt  Call.,  Washington  und  die 
Statue  von  Robert  Treat  Paine,  Taunton, 
Mass.  —  Forrer.  Dict.  of  Med.,  1904  p.  288 
verzeichnet  auch  2  Porträtmedaillen  Brooks 
auf  Dr.  Jamet  Read  Chadwick  in  Boatt»  toh 
1887  and  1808L 

L.  Taft  Americ.  Sculpt  501(2  (mit  Abb.).  — 
Pariser  Salonkat.  1894—1901 ;  1903—1905 ;  IM». 

Edmund  von  Mach. 

Brooks,  S  ,  amerik  Goldschmied  und  Stem- 
pclschneider  in  Philadelphia,  der  die  Stempel 
der  Manly  (Washington)  Medaille  von  1790 
lieferte. 

Porrcr.  Bic«r.  Dict  of  medall,  1M4  I. 

■nUcBb  T.  W,  Landicbaftanaler  in  Lon- 
don, der  1808  und  1810  in  der  Roy.  Acad. 
eine  Alpenlandschaft  und  eine  Ansicht  von 
Donnington  Castle  ausstellte. 

Graves,  Rag.  Acad.  Exhih,  IMS.       H.  V. 

Braoh%  Thomas,  Maler,  geb.  1818  in  Hull 
(Yorkshire),  t  im  Juni  1891;  seit  1838  Schüler 
von  H.  P.  Briggs  an  der  R.  Acadcmy  zu  Lon- 
don, deren  Ausstellungen  er  1848 — 1882  mit 
seinen  Gemälden  beschickte,  während  er  auBer- 
deu  1646—1867  audi  in  der  British  Institution 
ausstellte.  Er  malte  mit  Vorliebe  volkstüm- 
liche Genrebilder,  deren  Motive  bald  dem 
Leben  der  GcK;enwart,  bald  der  cnglis' hcn 
Geschichte  entlehnt  waren,  und  von  denen 
namentlich  Gemälde  wie  „Launching  the  i-ife- 
boat"  a888)  und  „Stoiy  of  the  Sea"  (1871) 
eine  Zeit  Jang  populär«  Bdiabtheit  genossen 
(in  Holzschnitt  vervidfiltigt  TOn  J.  o.  G.  P. 
Nicholls). 

J.  Dafforne  in  The  Art  Journ.  1872  p. 
m  ff.;  1810  p  224.  —  Clement  and  Hut- 
ton,  Art.  (  f  the  19.  Cent.  (1879)  I  99.  —  H.  A. 
lliller,  Biograph.  Kstlerlex.  nsS2)  p.  79  — 
Graves,  Brit  Instit.  p.  68:  R.  Acad.  i  302. 

M.  W.  BrockwU. 


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BlOOfcl  —  BgOMOMf 


■noks,        LandKhaftsnuüer  in  London, 

der  zwischen  1780  u.  1801  in  der  Roy.  Acad. 
Motive  aus  Sussex,  Hampstead  Heath,  Bed- 
fordshire  usw.  ausstellte. 

G  r  a  V  e  I,  Roy.  Acad.  Exliib.,  1005.        H.  V. 

BiookahAw,  Richard,  engl.  Kupferste- 
dwr  in  Schwannuaier.  gd».  um  1786^  titig 
in  London,  Kit  ca  1778  in  Paris,  1779  in  Brö>- 
•el  u.  Amsterdam,  lebte  noch  1800,  stach  meh- 
rere Porträts  Ludwigs  XVI.  u.  Mark-Antoi- 
nettes,  femer  die  Bildnisse  des  Grt&B  nnd 
dar  Grilia  Artoia,  Louia  FbiUsp«  tob  Or- 
Muis,  der  Comtesae  de  Provence,  dea  Dau- 
phin Louis-Auguste.  Auch  kennt  man  von 
ihm  einige  Blätter  nach  Rubens  und  van 
Dyck,  2  Landschaften  nach  H.  Kobell,  Dorf- 
bicker  und  Mikliveridlufcr  aadi  J.  Sleen 
(1779,  Hauptblatt)  «.  a.  Seine  Fortritstidie 
der  französ.  Köoigsfamilie  sind  selten  und 
aehr  getuchL  Er  aignierte  mit  seinen  Ini- 
tialen oder  ToUeoi  Naa«:  R.  Drodabaw 
fecit. 

L  e  B  1  a  n  c,  Manuel  I  526/7  (mit  ilt.  Lit).  — 
PertalisetBiraldi,  Lea  grav.  da  18.  si^., 
I  MO.  -  Heller- Andreaeo,  Handbuch  I. 
«•J.  ChaLSmith,  Brit  Meizot.  Portr.  (1878) 
I  S9— 109.  —  Expo*,  d'oeuvres  d'art  du  18b  a.  i  b 
Bibl.  nat.  Paria  1906  p.  137118.  —  Fra«M«n 
O'Donoghue.  Cat  of  BOfb  BcÜ.  Psftr.  etc. 
in  the  Brit  Mus.  (1008).  H.  V. 

Bitwis,  Isaac,  Bildbaoer,  geb.  am.lÄ.  S. 
1S35  in  Valcartier  (Kanada).  Ausgebildet  an 
der  Akademie  zu  Philadelphia,  war  er  18N^— 
66  in  WashinKton  an  der  Ausfuhrung  von 
Crawfordfl  Giebelskulpturen  für  das  Kapitol 
belamgtb  schuf  1867  das  Standbild  fBr  W.  W. 
Corcorana  Mamoleum  in  Georgetown  und 
ging  dann  1868  nach  Italien,  um  in  Rom  ein 
Atelier  zu  eröffnen,  aus  dem  er  eine  Reihe 
idealistischer  Bildwerke  in  die  Heimat  sandte. 
Seit  1880  Mitglied  der  Akademie  zu  Phila. 
delphia  und  Letter  der  Modell-  und  Antikcn- 
klaase  dieser  Akademie,  widmete  er  sich  später 
namentlich  keramischen  Arbeiten,  für  die  er 
■of  der  Pariser  Weltausstellung  1878  durch 
eine  Medaille  ausgezeichnet  wurde,  sowie 
neoerdtnga  auch  tcchoiscben  Erfindungen 
(1908—7  Verbesserung  der  Rotatknyresae 
etc.)  .sowie  induatridkn  nnd  sorialpoKtischen 
Reformarbeiten. 

L.  Taft,  The  Hist.  of  American  Sculpturc 
(1»03)  p,  505.  —  Who's  Who  in  America  1910— 
1811  p.  i;:i4. 

Broos,  J  e an  J acques  Z.,  fläm.  Maler  der 
Gegenwart,  von  dem  1891  und  1900  die  (Senre- 
bilder  „La  devineresse"  und  „Apres  le  duel" 
aas  Privatbesitz  in  Paris  zur  Versteigerung 
kamen.  Ein  Köcheninteriear  B.8  atacb  J.  D. 
Sluyter. 

H.  Mircur,  Dict  des  Veniea  d'An  (1881). 
Bn%  a.  Brest». 

BnMmar,  Hans,  Haler,  Kupferstecher  n. 

ForTF^chncidcr,  gcb  wahrscheinlich  zu  Fulda 
um  d.  J.  1500,  t  oder  bald  darauf  zu  Er> 
fort.   Die  auf  einem  Mmiatargemilde  B.a 


in  der  UnhrcniliiaaialrllHl  wa  Brfnrt  aadi* 

träglich  eingeschriebene  Notiz,  nach  welcher 
B.  1562  an  der  Pest  gestorben  »ei,  beruht 
auf  einem  Irrtum,  da  in  jenem  Jahr  keine 
Pest  in  Erfurt  hauste  und  da  daa  Mono» 
granun  dea  Unatlers  aodi  anf  daem  Bolc- 
schnittwerk  von  1664  vorkommt.  —  Über 
sein  Leben  und  seinen  Bildungsgang  ist 
nichts  anderes  bekannt  als  was  seine  Werke 
mitteilen.  Daa  früheate  Datum  auf  ibnen  ist 
Uao.  Wiederholt  hat  er  vomefame  Persöo- 
lirTikfit-n  in  Fulda  porträtiert  und  sich  auf 
dem  Hauptblatt  seiner  Kupferstiche,  dem  Ge- 
kreuzigten (B  f))  von  \:A2,  als  Einwohner 
Fuldas  ausdrücklicb  bezeidmet.  Später  acheim 
er iiadi Erfurt fibergeaiedelt an  aein.  Dcrgtofle 

Holzschnitt  mit  dem  Bildn  des  I.andgr  Phil, 
von  Hessen  (P.  81)  trägt  die  Bezeichnung 
„Hans  Brosamer  Formschneider  zu  Erffordt". 
SchlieBUch  ist  auf  der  crwihnten  ktsten  da- 
tierten Arbeit  B.a,  dem  aoa  9  BL  soaammen- 
geSetzten  Holzschnitt  der  Bathseba  im  Bade 
(P.  17),  Erfurt  als  Druckort  genannt.  Daß 
B.  auch  an  andern  Orten  vorübergehend  aeiM 
ICulist  ausgeübt  habc^  ▼ennutcn  wir  dcawegcoi, 
wdl  Bficher  mit  Ilhiatrationen  aeiner  Hand 
in  Ingolstadt,  Wittenberg,  Magdeburg  Wid 
Frankfurt  a.  M.  erschienen  sind. 

In  B.s  Arbeiten  begegnen  sich  Einflüsse  der 
sächsischen  Schule  Cranachs  mit  denen  der 
norddeutschen  Kleinmeister  wie  Binck  und 
Aldcgrevcr,  denen  B.  namentlich  in  seinen 
Kupferstichen  folgt.  Daraus,  daß  B.s  aus 
den  AnfangsbtKhstaben  aeines  Namens  xo- 
sammengesetztes  Mo«Mgranun  gleidizeitig  von 
mehreren  anderen  Künstlern  benützt  wurde, 
sind  für  die  Bestimmung  setner  ArbdtCQ 
Schwierigkeiten  erwachsen. 

Die  GtmSSit,  die  B.  mit  Sicherhett  n« 

geschrieben  werden  können,  beschränken  sich 
abgesehen  von  ein  paar  Miniaturen,  auf  eine 
kleine  Anzahl  von  steif  gezeichneten  Bild- 
aiaaen  mittelmäBiger  Qualität  Briualicbca 
Iidcantat  und  grtoer  Hintergrund  aind  cha- 
rakteristisch. Nach  der  Zeitfolge  sind  es 
folgende  Bilder:  Wien:  Hofmus.,  Kat.-No 
1477,  Männl.  Bildnis  v.  1620.  —  Mailand: 
Samnd.  Borromeo^  Kat-No  00,  Männl.  Bildnia 
V.  IHM).  —  Strasburg  i.  E.:  Stidt.  Moa., 
MSnnl  Bildnis  v.  1620.  —  Karlsruhe: 
Kunsthalle,  Kat.-No  128,  Bildnis  des  Wolf- 
gang Eisen  v.  1528,  und  Kat.-No  129,  Weibl. 
Bildnia.  —  Sigma ringen:  Hobemolleni» 
schesMus.,  Kat.-No54,  Bildn.  d.  Kafh.  tferiaa 
V.  1524.  (Die  auf  der  Rückseite  von  fremder 
Hand  vermerkte  Datierung  stand  wahr- 
scheinlich auf  einem  abgeschnittenen  Stück 
der  Vordeiteite.)  —  Zürich:  H.  C  Bodmer, 
Weibliches  Bildnis  von  1886.  ~  Wien: 
Samml.  Frau  Cien  -Konsul  Dr.  Meyer,  Bildnis 
des  Fuldaschcn  Kanzlers  Otihera  v.  1536.  Mit 
voller  Namendwisckrift.  —  Göttingen: 


66 


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BfOMuncr  Braidi 


Gemäldcsamml.  der  Universität,  Bildnis  der 
Maria  princeps  v.  1641.  —  Erfurt:  Bibtio- 
thd^  StudemeiiiiiatrilKl.  Mimatur  de»  hL  Hie- 
roiiTiinit  T.  1640;  BiMd»  de«  Rektors  Joh. 
Leo  mit  Heiligen  ~  Magistermatrikel ;  Minia- 
turbildnis des  Magisters  Hugotd  Strecker  mit 
Beischrift  von  fremder  Hand,  nach  weldier 
B.  1668  an  der  Peit  gestorben  sein  adU. 
Das  ihm  sonst  tugesdiririwne  Bildnis  des 

Bürgermei'.tf rs  Leitpeb  von  1506  mit  dem 
erwähnten  vieldeutigen  Monogramm  bezeich- 
net, in  der  Sammig  der  Frau  Dr.  Meyer, 
Wien,  würde  nicht  nur  der  £ntatchungsaeit 
nach,  sonde»  ehensosdir  nach  seinem  kflnst- 
lerischrn  Charakter  unter  den  Gemälden  B  s 
vereinzelt  dastehen.  Seinetwegen  das  Geburts- 
datum B  s  um  zwei  Jahrzehnte  zurückzuver- 
legen,  ist  nicht  gerechtfertigt.  Es  ist  keine 
Arheit  Ba  —  Andere  ihm  an  Unreeht  cuge- 
srhriebene  Bilder  in  öffentlichen  Sammlungen : 
Braunschweig:  Kat.-No  28,  Weibliches 
Bildnis  V.  1528.  —  Cassel:  Kat -Xo  14, 
Weibl.  Bildnis  v.  1525.  —  München:  Bayer. 
Nattonalmus.,  Kat.-No  439,  Ecce  Homo.  — 
Sigmaringen:  KaL-Mo  68^  Minnliches 
Bildnis  von  1622. 

Zeichnungen  B.s  kommen  selten  vor.  Nur 
im  Berliner  Kupferstichkabinett  ist  er  mit 
85  BL  vertreten,  ndat  mit  lavierten  Feder- 
leidmnigen.  Hervorzuheben  ein  mit  der  Fe» 
der  gewidmetes  männliches  Brustbild.  Eine 
gute  wciBgehöhte  Tus<'Iizeic!munK  (hl.  Bar- 
bara) gegenwärtig  in  der  Kunsthandlung  Kep- 
pel, New  York. 

Ja  den  Kupferstichen,  deren  Daten  von 
mH  bis  1645  reichen,  zeigt  sich  B.  als  einen 
gewandten  Techniker,  aber  unsicheren  Zeich- 
ner. Seine  Stechweisc,  die  sich  an  dem  Bei- 
spiel der  Kleinmeister  geschalt  hat,  verfeinert 
Bich  in  seinen  niteren  Stieben  nach  der  Art 
niederlind.  Manieristen  unter  Anwendung  an» 
ßerst  gedrängter  Strichlagen  Bartsch  hatte  ihm 
24  Bl.  zugeschrieben.  Passavant  fügt  (die 
letzten  beiden  Bartschnummern  wiederholend) 
6  weitere  Stiche  binzti,  von  denen  indessen  2 
(No  96.  identisch  mit  B.  17,  und  28  von 
Maria  Wicolatin  herrührend)  wieder  abzu- 
streichen sind.  Fernere  Ergänzungen  des 
Kupferstich  Werkes  bei  Nagicr,  Monogr.  III 
No  666,  No  2  und  8,  Wesseljr  Supplemente 
No  5.  Ztt  diesen  kommen  folgende  vier  «»> 
beschriebene  Stiche:  11  Sitrenrlc?  Satyrweib- 
chen nach  H.  S.  Beham  (Pauli  112i.  Mono- 
gramm oben  I.  42:33  Berlin.  2)  Hirsch- 
jagd nach  links.  Unbez.  88:175  Berlin. 
8)  Hasenjagd  nadi  Indes.  Uobex.  88:160 
Berlin.  4)  Bärenjagd  nach  links.  Monogr. 
H  P  oben  rechts  23:U5.'j  Bremen.  Letz- 
tere 8  Bl.  gehören  zu  den  Stichen  B,  20,  21. 
Demnach  sind  zurzeit  86  Ki^ferstiche  von 
B.  bdcannt. 

Sein  umfantr^^;c^es  Holsschntttwerk  be- 
darf genauerer  Untersuchung.   Die  Nummern 


6,  7,  15  bei  Bartsch  und  28  bei  Passavant 
sind  Arbeiten  Baidungs.  Daß  Brosamer  auch 
ala  Fonnachneider  tätig  war,  basengt, die  In- 
schrift auf  dem  groBen  HolzsdmHtbildnis. 

Philipps  V.  Hessen  (P.  81)  u.  da*;  \V)rkommen 
eines  Schneidemessers  neben  dem  Munogramm 
auf  dem  Holzschnitt  des  Folium  populi  (P. 
86)  tmd  auf  einer  Anzahl  seiner  Kopfer- 
stidie.   Für  folgende  Verleger  hat  B.  andi 

Illustrationen  geliefert:  P  .^pinn  in  Ingol- 
stadt nls  Sclbstverlcger  (Quadrans  1532.  In- 
strumchtbuch,  Folium  Populi,  Introductio  geo- 
graphica, Horosoopium  1683.  Inscriptiooes 
1884),  Mich.  Lotler  in  Magdebwg  (Aoslcgaaf 
der  Episteln  1535  und  Bibel  1538),  G.  Ran  in 
Wittenberg  (Auslegung  der  Evangelien  1538), 
Hans  Lufft  in  Wittenberg  (In  Prophet.ini 
Arnos  Brentii  expositio.  1530,  Auslegung  der 
Evangelien  1581,  Bibel  1560  u.  Katediismus 
1550).  H.  Gülfferich  in  Frankfurt  a.  M.  (Hor- 
tulus  animae  154S.  Chorografia  1551.  Biblia 
1552),  Chr.  EgenolflF  in  Frankfurt  a.  M. 
(Kleine  Btb«l  1649).  —  SchlicBlich  ist  das  von 
B.  in  Fulda  herausgegebene  Kunstbüchlein 
hervorztdid»ei^  eine  Reihe  von  20  beiderseitig 
bedruckten  Blättern  mit  VorbUdem  für 
PrunkgefäBc  (1SS2  neu  herauagStabCll  VOtt  Fr. 
Lippmann,  1897  in  London). 

Bartsch.  P.-Gr.  VIII  455.  —  Pastavant, 
P.-Gr.  IV  X.  —  Wessely.  Suppl.  p.  16.  — 
Na  gl  er,  Monogr.  III  No  654 — 656.  —  Jani- 
t  s  c  h  e  k,  Gesch.  d.  deutschen  Mal.  p.  506.  —  O. 
Eisenmann,  Allg.  deutsche  Bioer.  III  363 
und  ZtAchr.  f.  bilA  Kat  IX  154.  —  W.  J.  A.  v. 
Tettau,  Mittlgn  des  Ver.  f.  Getcb.  u.  Altert,  v, 
Erfurt  XIV  (1890)  p.  64.  —  T  h.  v.  F  r  i  m  m  e  1. 
Gesch.  d.  Wiener  Gen.-Slgn  I  602  und  Blätter  f. 
Geni.=ttdekde  I  124.  —  R.  B  e  r  g  a  u,  Kstchron. 
XIII  4'J4.  —  Bau-  u.  Kstdcnkm.  d.  Prov.  Sachnen 
III.  H.  XIII  p.  30,  321.  —  L  Rosenthal,  Rep. 
f.  Kw.  V  390.  —  R.  S  t  i  a  s  s  n  y,  Rep  f.  Kw  .XI 
303.  —  A.  ».  D  r  ac  b  u.  G.  K  ö  n  n  e  c  k  e,  Die 
Bildnisse  Philipps  d.  GroBraürigen,  Marhuri^  1005, 
p.  16,  17,  28.-  Pauli,  Hans  Seb.  Beham  (Nach- 
träge z.  krit.  Verl.),  StraflNHV  Mtl.  —  Mittlgn 
von  C.  Dodgson.  Pauli. 

Brosamtr,  Martin,  angeblich  ein  Sohn 
von  Hana  B.»  wird  auf  einem  Holxscbnitt- 
bllAib  des  Kurfürsten  Joh.  Priedridi  des 
GroBmütigen  von  Cr  an  ach  (B.  136)  als  Ver- 
leger zu  Erfurt  genannt.  —  Es  liegt  nahe,  in 
ilim  den  Monogrammisten  M  B  zu  vermuten, 
dessen  Zeichen  nebst  dem  des  Hans  Bro- 
samer auf  dem  groBen  Holzschnitt  der  Batfi- 
seba  von  1554  (H.  Brosamer,  Passav.  17)  vor« 
kommt.  Doch  ist  die  Identität  dieses  B.  mit 
den  beiden  Monogrammisten,  die  Nagler  in 
Zusammenhang  mit  ihm  bespricht,  nicht  er- 
wiesen  und  Art  und  Umfang  seiner  künstle- 
rischen Tätigkeit  nicht  bekannt. 

N  a  K  1  e  r.  Monogr  IV  No  1650,  1651.  -  W.  J. 
■■. ,  V,  T  f  t  t  .1  u.  Mittlen  d.  Ver.  t,  Ciach.  u.  Alter- 
tumsk.  von  Erfurt  XIV'  85.  Pauli. 

BlMch,  Porzellanmaler,  Prag,  sandte  1740 
emen  mit  „allerband  legiertem  Gold"  bemalten 
Tdler  mr  Begntachtung  an  die  MeiBner  Por- 


Google 


Bioidi  —  Uroiic 


■dtanfibrik;  laut  RfidcioBentoK  ftod  dk 

Probe  wigcn  der  liohen  Kosten  keinen  Beifall, 
auch  wurden  übar  die  Haltbferkeit  der  Be- 
■nlaic  Zwdfd  erhoben. 

Gt  Pas««r«k  la  Mitt.  d.  Bordbahin.  G«w^ 
Mbi.  XIX  M.  B.  JKidkaf  . 

Browb,  Franz  Anton,  Kupferstecher 
des  18.  Jahrb.,  nur  bekannt  durch  ein  nach 
eigener  Zeichnung  geslodiHMS  BUdnil  Job. 
Gottfr.  Hentichdi.. 

Relneekca,  Diet  d.  Ml,  III.  H,V. 

BxoM,  Carl  Bildhauer,  gcb,  am  8  B  1890 
in  Osnabrück,  Schüler  der  Kunstakacl.  in 
Leipzig  und  Dresden,  tätig  in  Dresden.  Von 
gröfieren  Arbeiten  nennen  wir  den  „Sieger" 
mid  die  unnatlKe  Pisar  dac*  nackten  joagco 
Mädchens  fBronzeV  Br.  hat  auch  Porträt- 
büsten und  l'lakctten  geschaffen,  und  sich  mit 
Mctalltreibarbeiten  (Schmuckkästen,  Schalen) 
auf  dem  Gebiete  des  Kunstgewerbes  betätigt. 

PenSnI.  Mittlgn.  *** 

Bxoaeaid,  Andri  G  ui  1 1  aume  Etteaac, 
Porträtmaler  in  Paris,  geb.  in  La  'Rocbdle 
(Charente-Inf.)  am  7.  7.  1808,  stellte  zwnschen 
1833  und  1880  alljährlich  im  Salon  Bildnisse 
in  Ol  u.  Pastell  aus.  Das  Mus.  in  La  Rochclle 
bewahrt  von  ihm  eia  Portril  des  Etahiaßhois 
Landriot  fOB  Ron  ^tÜM  1MQ|. 

Barilar-AvTrar,  Dict  i<a>  I  «.  Snjipl.^ 

Broisard,  A  n  t  o  i  n  e,  französ.  Archit.  in  La 
Rochclle,  geb.  das.  1800,  f  zwischen  1878  und 
1S85,  Schüler  von  Detespine^  erbaute  das.  u.  a. 
das  Diözesan-Scminar»  da«  Lyntiiii,  die  Bi- 
bHodielc;  das  Natmlienfadsinett  n.  die  Marien- 
kapelle  in  der  Kathedrale.  Femer  in  Roche- 
fort das  Gefängnis,  in  Saintes  die  Kirche  St- 
Vivien  sowie  mehrere  Kirchen  des  Departe- 
ments, dessen  Chefarchitekt  er  von  18fi0  bis 
Iflfn  war. 

Ba««ha|,  Diet  d.  areUt  taa«,  MST  p.  Sie. 

H.  y. 

BxMsard,  Jehan,  Goldschmied  in  Nantes. 
Von  ihm  ein  silbernes  Schiff,  das  1618  Franz  I. 
bei  seinem  £inzu|^  in  NantSS  dbCfNicht  HUI  de. 

1537  noch  am  Leben. 

Nowr.  Aich,  de  l'kft&Hi«,  t.  sir,  ZIV  (UM) 
p.  M, 

Bwwsld  de  BeaaUav,  f  rant^  MaJer  n.  Kup- 
ferstecher der  2  Hälfte  des  18.  Jahrb.,  geb.  in 
Rochellc,  malte  u.  a.  die  Bildnisse  des  Pa- 
riser Erzbischofs  Leclerc  de  Juign6  (Gal.  in 
VersaillcaX  des  Jean  Garrel,  des  Abbi  Dam- 
plerre  und  dea  Advokaten  Grisatd.  Nach  s. 
Gemälde  des  Leclerc  de  Juigne  lieferte  er 
einen  Kupferstich.  1783  malte  er  im  Auftrage 
des  Grafen  Orvillicrs  die  Abfahrt  der  Flotte 
von  Breat  1806  stellte  er  im  Pariser  Sahm 
ehi  Selbstportrit  aas.  —  Seine  Tbcteer  MaHt 
Renh  Cenevihje,  Malerin  und  Kupferst.  in 
Schwarzmanier,  geb.  1760  in  La  Rochelle, 
Schülerin  ihres  Vaters  und  Greuzes,  stach  u.  a. 
die  Portrits  Lamoignon  de  Malesherbcs'  und 
LavöUefS.  Sie  1^  in  Parii,  apiler  In  Lille 


and  war  die  erste  Lehrerin  des  Bitdfa.  Ch. 

Dupaty.  —  Einige  andere  Mitglieder  dieser 
Familie  weist  G.  Musset  in  der  Reun.  des  Soc. 
des  B.-Arts  XIX  869/90  nach,  so  einen  Bildh. 
o.  Ingen.  FrmHgait  m  Ijk  HocheUe  um  1700. 
dnen  BHdh.  HtWr«  m.Poitiers,  10.  Jahrk, 
Hümrt-Vinctnt  u.  Pierre,  Maler  d.  18.  JOaAk, 
Joseph":  Bildh.  des  18.  Jahrh 

Gabel,  Dict.  d.  «rt.,  1831.  -  Bellier-Au- 
V  r « y,  Dict.  gen.  1.  —  G  o  n  s  f .  Les  Chefs 
d'ocüvrc  d.  mu«.  de  France;  La  Peinture,  1900 
p.  (Abb.).  —  Rev.  univ.  d.  arts,  XIX  264/5. 

H.  y. 

Brocae,  Eugene,  französ.  Maler,  geb.  in 
Rive  de  Gier  (Loire)  am  18.  8.  1865,  Sdmler 
von  Ch.  .Jung,  seit  1880  in  Lyon  ansässig,  wo 
er  seit  1881  im  Salon  Blumen-  und  Früchte- 
stücke in  breiter  Manier  und  reichem  Kolorit 
ausstellte.  Das  Mus.  in  St.  I^tienne  bewahrt 
von  ihm:  Pivoincs. 

loron-Salon,  1898,  56;  1899,  11,>30.    S.  Vial. 

Bnase,  Jacques  de,  s.'  Brasse,  Salomonde. 

Bross«,  Jean  de,  franzuj.  ^.A.rc!  it  ,  '-'.itcr 
des  Salomon  de  B.,  f  um  1584,  Schüler  des 
Jacques  I  Attdrouet  Du  Cerceau,  des5cn  T(jcli- 
ter  Julienai  tr  am  1661  beiratete.  1565  war 
er  In  dem  Dorfe  Vemedl-sur-Oise  bei  Senlis 
ansässig,  1568  arbeitete  er  mit  Du  Cerceau  an 
dem  jetzt  zerstörten  Baue  des  prächtigen 
Schlosses  des  Herzogs  von  Nemours  in  Ver- 
neoil  (erfaatua  in  einem  Stiche  im  1.  Bde  der 
„Ptns  exoellens  baatiniens  de  France'"  Da 
Cercean.s).  1578 — 82  stand  er  im  Dienste  der 
Konigin  Margareta  von  Frankreich. 

H.  V.  G  e  y  m  u  1  1  e  r,  Baokat  d.  Renaiu.  in 
Frankr.,  Stuttg.  iy9H,  p.  154,  288  ff.  —  Übrige 
Lit  I.  unter  .Salomon  de  ürosso.  H.  Stein. 

Bzoesa^  Joachim  Hanniba I,  Stück-  a. 
GlodkengieBer,  der  nach  1685  das  Bronie> 
denkmal  des  Gustav  Friedrich  Schmeiß  von 
Ehrenprcißberg  in  die  Pctri-Pauikirche  zu 
Zittau  lieferte,  ,.schr  fein  gegossen  und  sorg- 
fältig modelliert".  Von  Pilastem  eingerahmte 
Inschrifttaiel,  darüber  eine  durdl  8  lagerade 
Eflgel  gduldete  Gtebelarchitektar. 

Bao-  o.  KiCdenloB.  d.  Kteigr.  Sachaen,  XXX 
47  (mit  Abb.).  H.  V. 

Broae,  P  a  u  I  d  e,  französ.  Archit.,  Sohn  des 
Salomon,  1617  bereits  verheiratet,  1619  Hof- 
archit  Ludwigs  XIII.,  führte  gemeinsam  mit 
seinem  Vetter  Jean  I  Androuet  Du  Cercean 
die  UmwalluQgsanlagen  der  Stadt  Paris  aus 
und  baute  seit  1682  die  orte  Saint-Honori 
bei  der  Porte  St.-Den;s  ist  er  mit  Jac- 

ques Lemercier  an  der  Kathedrale  zu  Troyes 
beschäftigt  Et  lebte  noch  16M  in  Vemeoil* 
sur>Oise. 

H.  V.  Gtjrmailen  Bsadot  d.  BaoaiBSL  in 
Fraakr.,  SMttg.  tSM^  p.  SOI.  —  übelie  Iii.  a. 
•aater  Satemon  da  B.  H.  SMta. 

Brösa«,  Salomon  de,  berühmter  frandte. 
Architekt,  Hofarchitekt  Heinrichs  IV.  and 
Marias  von  Medici,  Sohn  des  Jean  B.  and 
der  Julienne  Androuet  Du  Cnceau,  lange 
ZeM'irrtümlich  Saeguts  ät  Bnuu  gen.,  gdh. 


uiyi 


I..L.L;  Ly  Google 


spätestens  1562  in  Vernetiil-sur-Oise,  beerdigt 
in  Paris  am  9.  12.  1628  auf  dem  Friedhofe  der 
SaintA-Peres.  Vermutlich  Schüler  seiiics  Va- 
ters and  «eines  GroSookels  Jacqim  I  Da  Cer- 
ttM.  Ob  de  Brosse  in  Italien  war,  woran! 
man  bei  der  ausgesprochen  italo-antiken  Rkli* 
tung  seines  Stils  schließen  möchte,  wissen  wir 
nicht.  Die  bekannten  Daten  aus  »einem  Leben 
«od  «einer  ntigkeit,  über  die  wir  auffallen» 
dcrweise  vor  dcäi  Jahre  WA  nkfata  erfahren, 
hat  Geymnller  (p.  Wß  9.)  fibeiiiditBcli  waam- 
mengestellt.  Die  hauptsächlichsten  darunter 
sind  folgende:  1682  wird  er  in  den  Reg.  von 
VlcBeuil-sur-Oise,  wo  er  bis  1696  iniliaig 
war,  ab  verheiratet  aaseföhrt  —  1618  witd 
der  nadi  icincin  Eul würfe  auuuffiliFeMde 
Aquädukt  von  Arcueil  dem  Jehan  Coing  in 
Akkord  gegeben.  —  1618  baut  er  das  Hdtel 
de  Bouillon  (später  de  Liancourt)  in  der  nie 
de  Seine  in  Paria.  —  la  denw.  Jalira  Beginn 
der  Atttage  dca  Luaein'boMH'-Cartepa  in  l^ri% 
des  SchloSbaues  zu  Coulommiers  und  der  Bau- 
arbeiten des  Aquädukts  von  Arcueil;  letzterer 
1624  vollendet.  —  1616  Beginn  der  Anlage  ix» 
LuxemboiUK-Palaatca  (lOaO/Sl  voUendet).  — 
1616—17  Idtet  er  Terädiiedeae  Arbeiten  im 
Schlosse  ru  Monccaux-en-Brie.  —  1616  Grund- 
steinlegung der  Fassade  von  St. -Gervais  in 
Paris  (1621  vollendet).  —  1617  Grund- 
•tetnlegung  der  Kapuziner(Schlofi-)kirche  von 
CoahMMaiers  (1626  vollendet).  —  1618  Liefe- 
rung der  Pläne  für  das  Palais  du  Parlement 
de  Bretagne  in  Rennes  (erst  nach  seinem  Tode 
16f>4  vollindtt).  —  1619—22,  Bau  der  1618  ab- 
gebrannten Grand'  Salle  des  Justizpalastes  za 
Paris.  —  1621—28  errichtet  er  den  berühmten, 
nach  der  Aufbebung  des  Edikts  von  Nantes 
1888  terstörten  Temple  der  Hugenotten  in 
Cti.ircnton. 

De  B rosse  hat  die  Kunstrichtung  des  Grand 
St^le  I.udwig.s  XIV  eingeleitet  und  gleich- 
seitig „mit  dem  Zug  des  überwiegend  bis  mr 
KUte  Verstandeamifiigen  und  Bmstctt"  den 
sog.  Hugenottenstil  in  Frankreich  geschaffen. 
Das  Cbarakteristiscfae  seines  Stiles  liegt  in 
dieser  Verbindang  groBartig  römisdritälien. 
Aoffasstmg  mit  hugenottiacher  Strenge  und 
Nüchternheit  Sein  Hauptwerk  fst  der  hn 
ganzen  noch  intakt  erhaltene  Luxembourg- 
Palast,  als  dessen  Vorstufe  das  prachtvolle 
SddoB  zu  Coulommiers-cn-Bric  (in  Original- 
Kidm.  tt.  in  Stichen  des  J,  Marot  n.  Isr.  Sil- 
veatre  erhalten)  in  betrachten  ist  Beides  sfaid 
trotz  der  ital.  Vorbilder  ausgesprochen  national- 
französ.  Anlagen.  Die  vielfach  behauptete  An- 
lehnung Brosses  in  seinem  Luxembourg  an 
die  Hofarcbitektur  des  Florentiner  Falasio 
Pittt  dea  Ammanati  ist  nur  dne  gans  cnt* 
femte,  und  ist  diese  immer  wiederholte  Be- 
hauptung darauf  zurückzuführen,  daB  Marie 
von  Medici  zuerst  eine  Wiederholung  des 
Pitti  wünschte  und  1611  den  Architekten 
MelCMMi  swedn  Adnahmen  dea  Fidaales 


nach  Florenz  sandte.  Dagegen  besteht  eine 
auffallend  enge,  schon  von  Palustre  entdeckte 
Verwandtschaft  zwischen  dem  Luxembourg 
und  dem  Du  Cerceauschen  Entwürfe  zum 
Schloiac  in  Vemeuil,  an  dessen  Baue  der  Va- 
ter Salomons  mit  beteiligt  war.  Die  Gnmd- 
rißanordnung  mit  dem  stattlicbfn  Portal- 
Kuppelbaue  in  der  Mitte  der  m  ^eiden  Fällen 
nur  aus  einem  Erdgeschosse  mit  darüber  lie- 
jiffulff  Tcrraaia  ImittriMimlfn  iuBerai  Fiägebv 
sowie  die  nuqtdiaien  dea  Aufrisses  hat  Brosse 
unmittelbar  von  Vemeuil  herübergenommen. 
Die  Bossatur  der  AoBenfrooten  aber,  in  deren 
Anwendung  man  haaptaüdilkli  ctan  Nadi- 
ahmnng  des  Pitti  hat  erkennen  wollen,  war  im 
IB.  JMl  in  Franicreich  verschiedentUdi  auch 
in  größtem  Maßstabe  (Charleval,  Foataine- 
bleau,  Gaillon)  verwendet  worden.  Der  Lu- 
xembourg wird  in  der  Klarheit  und  vornehmen 
Wurde  aeiner  Anordnung  von  Lubke  mit 
Recht  als  das  Muster  eines  Palastbaaes  be- 
zeichnet. Die  Außenarchitektur  kennzeichnet 
eine  „fast  feierliche  Ruhe"  und  ein  sehr  weit- 
gehender Verzicht  auf  statuarischen  Schmuck, 
der  mit  dem  groflartig-schlichten  Charakter 
der  Rustica  andi  adilecht  liaiuimdert  Idttte« 
Leider  wird  das  Gesamtbild  jetzt  durch  die 
teilweise  Zerstörung  des  unvergleichlich  schö- 
nen (Martens  —  gleichfalls  einer  Schöpfung  de 
Broaaes  —»  der  den  Reiz  der  Anlage  erst  ver- 
voOatfndigtci,  starte  beeintrlchtigt.  (Den  ur- 
sprünglichen  Zustand  zeigen  ein  Stich  des 
Aveline  und  die  Aufnahme  bei  Blondel,  Ar- 
chit.  frang.  vo!  IL)  Wesentliche  Verände- 
rungen an  dem  Baue  nahm  1804  Chalgnn  vor, 
der  auch  die  Säulenstellungen  im  Hofe  ein- 
führte. Die  Fassade  der  Gartenseite,  die  der 
Stadtseite  völlig  gleich  war,  wurde  1836 — 44 
von  A.  de  Gisors  pietätvoll  erneuert. 

Brosses  monumentale  Hauptwerke  auf  sakra- 
lem Gebiete  sind  die  lange  Zeit  berühmte  Fas- 
sade der  «pitgot.  Kirche  Saint-Genraia  in  Pa- 
ris und  der  Hngenottentempd  zu  Charenton. 
Die  Fassade  von  St-Gervais,  die  schon  im 
Jahre  ihrer  Vollendimg  für  die  „vollkom- 
menste unter  den  antürnn  imd  modernen,  so- 
wohl von  Frankreich  ab  von  Italien"  gdiaHan 
wurde,  liat  ihren  gio6en  Mstoi'iadiett  Wert 
darin,  daß  sie  die  erste  vollständig  und  ent- 
schieden in  neuem  klassischem  Stile  aus- 
geführte Kirchenfront  in  Frankrekh  ist 
Klarheit  und  achöne  Schlichthrit  der  Kompo- 
sition xeidnen  sie  ans.  Der  TJntersdiied 
gegenüber  Italien.  Vorbildern  liegt  hauptsäch- 
lich in  der  Ausbildung  des  hohen  Giebels  als 
dritten  Mittelgeschosses,  vrodurch  die  Front 
sich  einen  nationalen  Charakter  gerettet  hat. 
—  Der  nnr  nodi  in  8  Stidicn  des  Ardiit  Jban 
Marot  erhaltene  Temple  zu  Charenton  stellte 
eine  kolo&sale  rechteckige,  dreischiffige,  hallen- 
artige Anlage  dar  mit  allseitig  herumgeführten 
Doppeienvoren  und  mächtigem,  alle  8  Schiffe 
fiiffil^fMi^ii^^^j  atigfwaliirtffHi  SattddadWy 


auf  dewen  rinem  Ende  «in  incdric«r  kupptl- 

förmigcr  Dachreiter  sa£L 

Brosse  stellt  sich  in  seinen  Werken  aU  der 
geistige  Schüler  Jacques  I  Da  Cerceaus  dar, 
ohne  daS  er  seinen  Meister  an  originakr 
Schöpferkraft  errekitte.  Reflexion  und  ntio- 
nelle  Auffassttog  fiberwicgcn  bei  ilim  die 
Phantasie. 

Lance,  Dict  d.  archit.  fnm«.  I  185—189.  — 
Bauchal,  Dict.  d.  archit.  fnuic,  155—157.  — 
L^on  Palustre,  Renaist.  cn  France,  Paria 

1884  ff.  —  J  a  I,  Dict.  crit.,  2«  edit..  1872.  — 
L  ü  b  k  e,  Gesch.  d.  Kenaiss.  in  Frankr.,  2.  AuA., 

1885  p.  334  ff.  —  C  h.  R  e  a  d,  Salomon  de  Brosse. 
I'srchit  de  Henri  IV  et  de  Marie  de  Medicis, 
Nogent-Ie-Rotrou  1881  (Extr.  d.  Mim.  de  la 
Soc.  nat.  d.  Antiq.  de  France,  XII,  1881)  ;  ders., 
Lea  De  Brosse  et  les  Du  Cerceau,  im  Bult,  de  U 
Soc.  de  rhist.  de  Paria  IX  (1882)  148—151.  — 
J.  J.  G  u  i  f  f  r  e  y,  Lea  De  Brosae  et  le*  Du  Cer- 
ceau, archit.  paris.,  et  la  fatnille  de  Sal.  de  Brosse 
(lUfl.,  juillet  —  die.  1882).  —  Couard-Luys, 
SaL  da  Brosse  et  ses  enfants  (Ibid.,  1883  p.  B3— 
95).  —  De  M  a  r  s  y,  Act.  conc.  la  famille  de 
BroMC,  in  der  Rcun.  d.  .Soc.  d.  B  Arts  V  (16S2) 
15ü— 161  —  L.  Batiffol,  Marie  de  Midicis  et 
le  palais  du  Luxembourg.  in  der  Rev.  de  I'art 
anc.  et  mod.  XVII  (1905)  217-2.12.  —  Gar  d. 
B.-Arts,  1901,  II  393;  1905,  II  448.  —  Guil- 
inard,  Les  maitres  omeman.,  1881  p.  44.  —  H. 
V.  G  e  y  m  ü  1 1  e  r,  Baukst  d.  Renaiss.  in  Frankr., 
Stuttg.  1898,  p.  154.  288  ff.,  432  ff.,  490  ff.,  605 
u.  f.  —  H.  S  t  e  1  n,  Dessins  orig.  du  cbat.  de 
Conlommiers  (Alman.  de  Seine-ct-Mame,  1904 
p.  IW).  —  Mit  Not.  von  H.  Stein. 

■iHMl^  Alexandre,  französ.  Ktinst- 
achmied,  geh.  18S9  in  Paris,  lernte  in  der 

väti  rliclir-n  Schmiedewerkstatt,  in  der  Bronze- 
gieikrei  von  Barbcdicnnc,  in  der  Goldschmiede- 
werkstatt der  Gebr.  Fanniere  und  als  Model- 
leur im  Atelier  des  Bildhaocn  Ch.  Morice. 
Nach  Vollendung  seiner  Ansbildon^  teitete  er 
zunächst  10  Jahre  lang  die  Kunstschmiede 
der  Gebr.  Moreau,  in  der  er  die  Ilauptstücke 
der  reichen  schmiedeeisernen  Dekorationen 
für  die  Ehrentreppe  des  ScMoiaes  von  Cha- 
niliejr,  fQr  die  Rampen  und  die  Balkom  der 

Pariser  SnrVwmne,  für  dris  I'.ilais  de?  Manpiia 
da  Foz  zu  Lissabon  u.  für  das  Palais  Vander- 
bilt  zu  New  York  eigenhändig  ausführte. 
Seit  1891  in  eigener  Werkstatt  titig.  lieferte 
er  anfangs  grazifiae  Arbdten  im  Stile  Lud- 
wigs XV.  (Vitrine  für  den  Juwelier  Roucheron 
in  der  Rue  de  la  Paix  zu  Paris,  Anrichtetisch 
für  Dr.  Gotth.  Weld  in  Boston)  und  im  Stile 
der  Italien.  Hochrenaissance  (Türklopfer  für 
das  Palais  Marinool  zu  Paris),  ging  jedoch 
bald  zu  selbständigen  und  neuartigen  Stit- 
versuchcn  über,  insbesondere  bei  Ausführung 
der  vom  Conscrvatoire  des  Arts  et  Metiers 
ihm  übertragenen  mannigfachen  Schmiede- 
arbeHen  f6r  <fie  Salle  des  Brevcts,  die  efw- 
maÜKc  Kirche,  die  Bibliothek  und  das  Mu- 
seum zu  Sevres,  sowie  mifdenjeniRen  für  das 
Musee  Orfila  und  die  Salle  Di  ^ove  in  der  Pa- 
riser Ecole  de  Medccine  (Gitter,  Kandelaber, 
Konsole»  Striaen  elcO.  FQr  den  Baron  J. 


Vkta  schmiedete  er  neuerdings  nadi  F.  Brae> 

quemonds  Entwürfen  zwei  in  ihrer  neuartigen 
Ornamentierung  besotjdcrs  beachtenswerte 
Kaminböcke. 

L.  V  a  i  1 1  a  r  t  in  L'Art  et  les  Artistes  VII 
(1008)  ISO  ff.  • 

Bfoaaet,  Heli^  Arcbit  u.  BiUh.  in  Nantes» 
1680—65  nachweisbar.   Eibaule  dort  unter 

anderer  lß4'2/3  die  ,,chambrc  de  commerce" 
und  war  ICmÜ — 65  am  Bau  der  Kathedrale  be- 
schäftigt, scheint  aber  dier  Baoiutetoeiunir 
gewesen  zu  sein. 

Nouv.  AnL  de  I'art  tnai^  S.  sCr.  XIV  (UM) 
p.  84/85. 

Broaset,  Marie  Louise,  französ.  Male- 
rin, geb.  in  Paris  1817,  Schülerin  von  Aug. 
Boulard,  stellte  186*— 70  Stilleben  und  Genre- 
bilder im  Salon  aus. 

Deilier-Auvray,  Dict.  gen.  u.  Suppl. 

Bioesette,  französ.  Lithogr.  des  19.  Jahrb.; 
von  ihn  Porträt  Victor  Orsels  (1868  nach 
Sdbstportr.),  Savonarota  (nach  Granet)  etc. 

B  <  r  a  1  d  1,  Les  Grav.  du  19.  s.,  188«. 

BroOmann,  Gustav.  Bildhauer,  geb.  12.  4. 
lS;-i(.i  in  G'jÜki.  .'^tudirrtc  seit  Okt,  l-^Sl  auf 
der  Dresdn.  Akad.,  seit  1853  im  Atelier  E. 
Hähneis.  1860—61  weilte  er  in  Italien,  be- 
sonders in  Rem.  Dann  lebte  er  in  Dresden^ 
seit  1888  mit  d.  Titel  Professor,  u.  t  8.  8.  189T 
im  Stadt.  Sieciieahause  daselbst  .Seine  zahl- 
reichen .Arbeiten  gehören  meist  dem  bist. 
Genre  an  Unter  den  früheren  seien  genannt! 
Die  hl  Elisabeth  (im  Modell  1864  ausgestellt 
und  18S9  für  den  König  v.  Griechenland  aus- 
geführt);  Sitn^-  n  und  Dclilii  (l^^"",  kl  gold. 
Med.) ;  Christus,  lebensgroße  Figur  für  ein 
Grabdenkmal  auf  dem  Trinitatisfriedhofe  in 
Dreaden  (1866)  tind  eine  Bohemia  für  den 
Böhm.  Bahnhof  daselbst  (186v3).  Seit  1868 
lieferte  er  mehrere  Marmorreliefs,  z.  B.  die 
Grablegung  Christi  (1874,  nach  einer  Skizze 
F.  Schwenks  für  die  Kirche  zu  Hartha  bei 
Waldheim  L  S.  in  karAr.  Marmor  gefertigt). 
Ans  den  folgenden  Jahren  sind  fienrorzuheben : 
Das  Volkslied  (1875.  im  Besitz  der  Königin  v. 
England);  Mädchen  mit  Eidechse  (in  Bronze- 
guß vom  Sächs.  Kunstver.  angek.  \^~7};  die 
Statuen  Christi  u.  Johannes  des  Täufers  (1885, 
in  franaös.  Sandstein  ausgeführt  für  die  Kirdie 
zu  .Schwarzbach  b.  Rochlitz  i  S.) ;  endlich 
2  Reliefmedailloos :  Amors  Ausstattung  durch 
Venus  (1894).  AuBerdem  war  B  wiederholt 
an  der  Attsachmfickung  Öffentl.  Gebäude  Dres- 
dens beteiligt.  GMiannt  seien:  xwei  für  das 
Altstadt.  Hoftheater  in  weißem  PoBtClwitaier 
Sandstein  ausgeführte-  Figuren,  Macbeth  »md 
Hexe  (1877);  drei  Pfcilcrrelicfs  mit  den  Me- 
dailkmbildnissen  des  Aeschylus,  Sophokles  o. 
Btu^pidea  an  der  kgl.  Knn^ahad.;  zwei  aym- 

bol.  Zwickclfiguren,  Eifer  und  Zweifel,  am 
Akad.  Ausstellungsgcbäudc  und  das  Rclief- 
pijrtr.it  J.  J.  Winckelmanns  im  Treppenhause 
der  k^l.  Bibliothek.  Besondere  Erwähnung 
verdienen  noch  sein  Nymphenbrunnen  auf  dem 


Ly  Google 


Molikeplatze  in  Dresden  und  der  für  die  Her- 
mannstiftunp;  Refcrtigte  „Germaniaschild",  eine 
Verherrlichung  des  greeinten  Deutschland« 
1870/71  (in  der  Dresdn.  SkulpturensammlOBf)* 
Akten  der  kgt.  KuuUkad.  su  Dretdeo.  — 
AttMt-Kst.  DT«3en  (185»-94)  u.  Berlin  (1874- 
86).  —  A  Seubert,  AUg.  Kttlerlcx.  (nsch 
mntobioKT.  Mittlgn).  —  Dre«dn.  GeschicbUbl.  6, 
72.  -  Ztschr.  f.  bild.  Kst  V  184;  VII  196.  — 
K»tcbron.  (I— XXIV)  u.  Die  DiosWuren  (18««— 

SS.  T.  St.  —  B«»-  IL  Kttdcnkm.  d.  Kgr.  Sachs. 
SM.  Enut  SigUm»Hd. 

Brosterbnlaen,  Jan,  geb.  in  Leiden  am  iSM, 
wurde  schon  am  3.  8.  1610  Student  tu  der 
dortigen  Universität  Vielseitig  gebildet,  übte 
er  Poesie,  Musik,  Architektur,  Malerei, 
Radierkunst  und  vor  allem  Botanik.  Mit  den 
bedeutendsten  Dichtern  und  Gelehrten  aei> 
ner  Zeit  war  er  befreundet,  namentlich  mit 
Casp.  R-'iI-T  iis  und  Coiist.  Huygens.  1639 
war  er,  wahrscheinlich  in  amtlicher  Stelle, 
hl  Hcoidai  und  1642  wohnte  er  in  AmerB- 
foort,  in  regem  Verkehr  mit  dem  berühmten 
Architekten  Jac.  van  Campen.  Er  war  da- 
mals beschäftigt  mit  einer  Übersetzung  des 
Vitmv  und  hat  in  dieser  Zeit  mehrere  Blät- 
ter radiert  für  das  von  seinem  Freunde  Bm^ 
laeus  für  den  Grafen  Johann  Moritt  von 
Nassau  verfaßte  Prachtwerk  „Herum  per  oc- 
tennium  in  Brasilia  gestarum  historia",  das 
erst  1647  bei  Joann.  filaeu  in  Amsterdam  er- 
schienen ist  Di«  BHtter  find  sehr  zart  nadi 
Vorzeichnungen  von  Frans  Poat  radiert,  mei- 
stens aber,  wahrscheinlich  raa  Tlieod.  M»- 
tham,  mit  dem  Grabstichel  überarbeitet.  In 
dieser  Zeit  hat  er  wohl  auch  die  höchst 
geistreichen  Landschaften  radiert,  wefche 
sämtlich  zu  den  gröBten  Seltenheiten  febören. 
Auch  hat  er  damals  gemalt,  und  »einem 
Gönner  Huygens  schickte  er  von  Amersfoort 
eine  Ansicht  dieser  Stadt.  Huygens  ver- 
adimfFte  ihm  1648  eine  Stelle  als  Professor 
der  griechischen  Sprache  luid  der  Botanik  an 
der  neuerrichteten  Unhreraitit  In  Breda.  Hier 
starb  er  am  13.  9.  1650.  Im  Mus.  Teyler  in 
Haarlem  ist  sein  von  D.  Bailly  1825  gezeich- 
netes Porträt.  In  der  Universitätsbibliothek 
in  Leiden  werden  50  Briefe  von  ihm  an 
Huygcitt  verwahrt. 

Album  Studios.  Acad.  Lnf&rBat  5p.  M, 
Nederl.  Volksalmantk  1858  S.  lO-W.  —  ».  O. 
Kellen.  F.-Gr.  12»-138.  B.  W.  HOV- 

Bro«toIon(i),  s.  Brustolonit). 

Brot,  Edouard,  Marinemaler  in  Genf, 
geb.  das  1864,  studierte  in  Paris,  stellte  in 
Bern  (Erste  achweiz.  Kstausst,  1890).  in 
Vevey  (1901),  in  Genf  und  im  Pariser  Sakm 
(1886)  aus. 

Brun,  Schweiler.  Kstlcrlcx.  I.  H.  V. 

Brotherton,  A.  H.,  eng!  Landschaftsmaler. 
1846  in  Rom,  später  in  L<in<ion,  -stellte  1R46 
m  der  Roy.  Acad,  1859—64  in  der  Brit. 
Instit  cinite  Italien.  Landschaften  aus. 

Graves»  Rer.  Acad.  Exkfli.,  1905  o.  Tke  Brit 
laslit,  IMS.  If.  F. 


Hans  Ernst,  .JEanatstedief'' 

(Kupferstecher)  zu  Nürnberg,  verheiratete  sich 
daselbst  am  4.  10.  1624  (Ehebücher  bei  St.  Lo- 
rens  in  Nfimberg).  r*.  Hamt*. 

Bron,  Charles  de,  Genremaler  u.  Ra- 
dierer, geb.  in  Brüssel  am  tt.  1911,  f  da- 
selbst am  13.  7  1877.  Der  Malerei  mußte  er 
1845  infolge  einer  Verletzung  entsagen  und 
wan(te  sich  der  Radierung  zu.  Er  war  aodl 
Konservator  der  Samminngen  des  Fürsten  von 
Arenberg. 

Immerceel,  Levens  ca  Welken.  Hip« 

pert  u.  Lfnnig,  P.-Gr.  ff.  H. 

Bron,  Frid^rlc,  Bildhauer,  geb.  am  11. 
12.  1862  auf  Mauritius  (Ind.  Ozean),  in  seiner 
Jugend  Matrose  der  französ.  Kriqsmarine, 
apücr  in  Paris  mm  fiildhaoer  auagebildet 
nnlv  Lammx  nnd  G.  Lematre,  titig  ebenda; 
dMUerte  im  Salon  der  Soc.  d  An.  FrniK;ais 
188T  mit  dem  Modell  einer  £va-Statue,  die  in 
der  Wdtaasatetlung  1900  in  Marmorausfüh- 
rang  wieder  aoigestdlt  war,  und  beschickte 
densdbcn  Salon  dam  weiteihm  mit  etner 
Reihe  von  Genre-  imd  Bildnisskulpturen  sowie 
1907  mit  dem  Modell  zu  einem  Monument  für 
ViUiers  de  l'Isle-Adam.  Auch  lieferte  er  1906 
das  Modell  zu  einem  vom  Ammkaner  J. 
Harics  fftr  Paris  gestifteten  Pranklfai'liCaiMi- 
ment;  Bronzerepliken  der  2  Sockelrcliefs  die- 
ses Monuments,  dar.stellcnd  den  Empfang 
Franklins  am  Hofe  Ludwigs  XVI.  in  Ver- 
sailles und  die  Unterzeichnung  des  französ.« 
amerflcan.  Vertrages  durch  Franklin  in  Paris^ 
besitzt  die  Kunsthalle  zu  Bremen.  Die  Sivres- 
Manuiaktur  erwarb  von  ihm  einige  Modelle 
zu  Porzellaniiguren. 

Pariser  Salon-Kat.  seit  1B97.  —  Cat.  gen.  ofF. 
de  l'Kxpos.  Univcn.  Pari»  1000  II  179.  —  Kat. 
der  Kunsthallp  zu  Bremen  1907  p.  94.  —  Lc- 
chrv.iiiiFr-Chevillard,  La  Mannf.  da 
Porccl.  de  S^vres  1908  II  158.  • 

Bmaard,  Familie  von  Goldschmieden  des  18. 
Jahrb.  in  Nantes,  von  der  sablreiche  Mitglie- 
der oikundlich,  jedoch  ohne  nachgewiesene 
Werke,  bekannt  sind. 

NouT.  Arch.  de  l  art  fran?.,  3.  »*r.  XIV  (18M) 
p.  86  f. 

Brooard,  französ.  Ingenieur  und  Zeichner 
des  18.  Jahrh.,  von  dem  das  Mus.  zu  Ver- 
saillea  eine  bezeichnete  Aquarelle  mit  der  An- 
sidit  des  1748  eiteoten  SchkMses  Bellevue  be- 
wahrt Ferner  werden  ein  Plan  der  Schlacht 
von  Fontenoy  (gestochen  von  Guelard)  und  ein 
solcher  der  Belagerung  von  BergH)p-2Soom 
(gestochen  von  Marvie)  erwähnt. 

Guiffrey-Marcel,  Inv.  d.  deisina  d. 
tnuB.  du  Louvre  et  de  Versailles  II  119  (mit 
Abb.).  —  Heinecken,  Dict  d  art  III.  — 
Füaali,  Ksüerlex.,  2.  T.,  1806.  H.  V. 

Bmavdal,  Mb*  L.,  geb.  La^erre,  franafis. 
Malerin,  stellte  1890—1901  im  Salon  Portrits, 
1902  in  der  10.  Ausst.  der  „Femmes  Artistes" 
eine  I.and.schaft  aus. 
Salon-Kat  —  Chron.  des  AtU  1908  p.  12. 
«yt  den  (van),  s.  VyMMtrmici. 


7« 


BroucUiuyMn  —  Bronillst 


BiwiikfcuyM%  Steren  van»  t.  BroKi- 

kuysen. 

BiOQdetl,  F  1  e  r  r  e,  Maler  in  Avig^non,  1462 
urkundlich  erwähnt 

R<5un,  des  Soc.  d.  B  -Art«  XIII  462. 
Broue,  1  a,  s.  Labrotu. 

Batqgh,  Robert,  acbottucfaer  MakTt  geb. 
am  90.  8.  IflTB  m  layeigofdoo,  Row-sMre, 

durch  einen  Eisenbahnunfatl  in  der  Nähe  von 
Sheffield  am  21.  1.  1906  getötet.  AU  Knabe 
wurde  er  in  Aberdecn  erxogcn;  später  kam 
er  m  den  Litlngnvliai  A.  Gibb  &  Ca  and 
•tndierte  sogleich  in  den  Abendklaaien  der 
Aberdecn  Art  School  unter  T.  R.  Fräser. 
Morgens  vor  der  Arbeit  und  oft  abends  bei 
der  Gasflamme  wurde  fleiBig  gemalt.  Nach 
der  Lehrzeit  gab  er  daa  lithagraplucren  auf 
tmd  kam  18M  in  Edinburgh  In  die  Royal 
Scotttsh  Academy  Life  School,  wo  er  das 
Chaimers-Stipendium  erhielt,  außerdem  den 
Stuartpreis  für  Figuren  und  die  Medaille  von 
Maclaine  Waltera.  Nach  zwei  Semeatem  ging 
er  nadi  Pari%  wo  er  vier  ICeaaie  «aicr  Ltn- 
rens  und  Gxistant  studierte.  Im  Sommer 
1894  kehrte  er  nach  Aberdecn  zurück,  wo  er 
viele  Porträts  malte.  Im  J.  1897  kam  er  end- 
gültig nach  London.  Mit  16  Jahren  stellte  er 
ein  Aquarellbild  „Stmrise  effect  in  Aberdecn 
Harboür"  aus  und  mit  17  Jahren  ein  kleines 
Selbstporträt,  bereits  sehr  fein  und  gewandt 
gezeichnet  1S96  stellte  er  das  Porträt  von 
W.  Ross  £sq.  aus  (Grafton  Gallery),  das  Auf- 
sehen erregte;  später  erhielt  er  eine  goldene 
Medaille  in  München.  Im  J.  1697  hatte  sein 
vornehmes  Damenporträt  «^antaisic  en  Folie" 
beträchtlichen  Erfolg  (Royal  Academy).  1904 
wurde  er  Asscciate  of  thc  Royal  Scottish 
Academy.    Durch  seinen  frühen  Tod  verlor 

die  britische  Knoat  einen  boffauagsvoUcn 
lfder.  Obwohl  R.  Broogh  xeitweiae  Ton  Kae- 

bum,  Lawrence,  Reynolds,  Whistlcr.  Sargent 
u.  vielleicbt  C.  H.  Shannon  beeinfiuBt  wurde, 
verkognete  er  nie  seine  eigene  Kraft,  seinen 
Eatfansiannaa  nnd  Eifer.  Seme  Motive  atnd 
innter  hSehst  Mint  nnd  aMgeacidnet  he- 
handelt  Sein  Werk  umfaBt  viele  feine  Por- 
träts, afrikanische  Skizzen  tmd  Malereien, 
Motive  aus  der  Bretagne  und  Spanien,  achot- 
tiidtt  Landacbaften.  Ebemo  vielseitig  war 
■eine  Technik:  bald  Ol,  bald  Aquarell  und 
P.istcll,  bald  Kreide  und  Kohle.  Er  stellte  in 
Abcrdeen  (.\rtist's  Society,  Royal  Scottish 
Academy),  in  Glasgow  (Royal  Glasgow  In- 
■tttote)  ain^  auch  inderSocof  Portr.Patntcf^ 
Voyal  Acadcny  usw.  und  euf  Efadedung  in 
ifünchen,  Venedig  und  Budapest.  Eine  Ge- 
dächtnis-Ausstellung seiner  Werke  wurde  im 
Burlington  Fine  Arts  Club  veranstaltet.  Vtm 
öffcntl.  Sammltuigen  haben  Werke  von  ihm: 
Nat.  Gall.  of  Seodand  (Porträt  des  Herrn  W. 
D.  Ross),  die  Abcrdeen  Art  Gnll  (3  Porträts 
imd  ein  Selbstporträt  des  Künstlers  im  Alter 
von  17  Jahna),  die  GrqT«  School  off  An, 


Aberdeen  (Studie  nach  dem  LcM),  Town 

Hall,  Linlithgow  (Olportrit  der  Gräfin  Lin- 
lithgow),  Nat.  Gall.  of  British  Art,  London 
(Fantaisie  en  Folie),  die  nKxlcme  Gelcfie  tl 
Venedig  (Twixt  Sun  and  Moon). 

Tbe  Art  Jouni.  1898,  14^-9  (Artikel  von  E. 
Pinnington);  1904.  43;  1905,  83,  131;  190«,  2g, 
84;  1907,  135.  -  The  Smdio  XXVIII  204« 
XXXIV  IM:  XXXVI  73.  —  Grave«.  Rot. 
Acad.  Bdrih.  L  —  |.  L.  Cew,  Scott  Paiatia& 
1M8.  H.  PaacecK 

BMm(^  William,  engl.  Genre-  und  Hi- 
storienmaler, der  zwischen  1823  und  1S42  in 
der  Roy.  Acad..  zwischen  1826  und  1862  in 
der  Brit.  Instit.  in  I/mdon  einige  profane  n. 
blbhadw  HiatoneabUder  per  Doge  Foaeari 
vcrliflt  den  Pdaat;  Aoferwedrang  von  Jairi 

T6chterlein    u    a.),    Genreszenen    und  auch 
mehrere  Portrats  zur  Ausstellung  brachte. 
G  r  a  T  e  s,  Roy.  Aoad.  BaUk,  ItOS  n.  Tbc  Brit. 

Instit.,  1908.  H.  V. 

Broegier,  Adolph,  Porträt-,  Genre-  und 
Laadjchaftmakr  in  liwidoB,  geb.  in  Stuttgart 
am  8B.  9. 1830,  Sdifiler  von  Papperits,  darauf 

von  Benj.  Constant  u.  Bouguereau  in  Paris. 
Stellte  seit  1901  wiederholt  im  Glaspalast  in 
München  aus,  wo  er  tinige  Zeit  ansässig  war 
und  Mitglied  der  Luitpoldgruppe  wurde. 

Who's  Wbo  1910  p.  841.  H.  V. 

Brmhfe,  Hugoes,  Archit„  lieferte  den 
Plan  zu  dem  1574  erbauten  Portal  des  Palaia 
de  Justice  in  Dijon. 

B  a  u  c  h  •  I,  Dict  des  Archit.  fran;.,  1887. 

BrouilUrd,  Eugene,  französ.  Maler,  geb. 
in  Ljroo  am  8.  0.  1870^  Autodidakt,  debütierte 
im  dortigen  Salon  18M  mit  ehier  Zdclmung: 
Sous  bois,  und  stellte  seitdem  Landschaften 
von  Lyon  und  Umgegend,  Figurenbilder  und 
Porttitt  daselbst  aus.  Seine  breite,  kraftvolle, 
tcmpenmentvoUe  Malwciae  läBt  ihn  an  die 
imprcsBionietisdie  Sdnile  anrdhen.  ErwUmt 
seien:  Fiolcs  et  livres  de  chimie  (!895i ;  Les 
peupliers  (1897);  Boulevard  de  la  Croix  Roussc 
(1901) ;  L'homme  au  bonnet  und  L'approchc 
de  la  tempete  (1903);  Matin  i  la  Vitriolcrie 
(IMQ:  La  mare  (1908).  e.  Vial. 

Bionillet,  A  n  d  r  6  (Pierre  Aristidc),  Maler, 
geb.  am  1.  9.  1857  in  Charroux  (Depart. 
Vienne),  Schüler  der  Pariser  Ecolc  Centrale 
adt  1876^  der  Eoole  des  B.-Arts  seit  1879  unter 
G<rdme  o.  J.  P.  Laurens,  debittierte  im  Salon 
1879  mit  einem  männlichen  Bildnis  und  be- 
schickt ihn  seitdem  alljährlich  mit  sorgsam 
durchgebildeten  realistischen  Genre-  und  Bild- 
nismalereiei^  die  ihm  trotz  einer  gewissen 
Nfldhternheit  der  malertachcn  Auffiusong  cehl* 
reiche  Erfolge  eintni«cn :  1990  „Ecce  homo* 
(im  Museum  zu  Pi  iiiersi,  —  1883  „Le  chan- 
ticr"  (ebenda),  —  1884  „L'ejrorcisme"  (Im 
Museum  zu  Reims),  —  1880  „I^  paysan 
blcia^  (im  Museum  zu  Grenoble), 1887 
„Charcot  i  la  Salpetri^re"  (im  Museum  zu 
Nizza),  —  1888  „L'amour  aux  champs"  (fim 
Moieum  la  Betanoon},  —  1881  ML'amhnlaaee 


7« 


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BroniUet  —  Bronwcr 


to  Cüaridie-Fniicdw  en  inv  (in  der  P». 

ct:lt6  de  MMecinc  zu  Paris),  —  1898  „In- 
timite"   (im  Pariser  Luxembourg-Museum), 

—  1886  vaccin  du  croup  i  THöpital 
Trouaicaa"  (aufdcauft  von  der  Stadt  Paris), 

—  1896  »FtaeoM^  (angdtaafl  vom  franste. 
Staat),  —  1B97  „Rcccption  de  TEmpereur  et 
de  rimpcratricc  de  Russic  par  l'Acad^ie  de 
France  cn  IStH)"  {angekauft  für  das  Institut 
de  France).  Fiir  den  2.  KoiiumMiQii»>Sitzniig>- 
iaal  der  Pariser  Sorbouie  malte  er  1901 
„Emest  Renan  i  TAcropole  d'Athenes"  u. 
„Michelet  et  Quinet  acciam«  par  les  etu- 
diants".  Später  hat  er  sich  fast  ausschließlich 
der  Bildnismalerei  zugewandt  und  neben  ele- 
ganten Damenporträts  (darunter  Königin  Olga 
von  Grkdienland.  1901)  eine  ganze  Reihe  von 
Interieur-  tind  Repräsentationsbildnissen  her- 
vorragender Pariser  Zeitgenossen  gclieicrt, 
von  denen  eine  gröSere  Anzahl  1907  in  der 
Galerie  Bemheint  in  Paris  zur  Sonderauasld- 
Inag  vereinigt  waren.  Erwähnt  seien  aus 
früherer  Zeh  die  reich  detailiierten  Interieur- 
bildnisse der  Schriftsteller  Odyssc  Barot  1SS4 
und  L.  de  Fourcaud  1886,  —  seit  19Ü1  die 
Portrits  der  Vizerektoren  der  Acad^mie  de 
Paria»  Giiard  o.  Uai^  des  Minendirektora 
Ad.  C^rnot,  des  Marineminuters  Thomson, 
des  Justizniinisterp  Brtand,  des  „Liberte"- 
Redakteurs  G.  Berthoulat  (Salon  1910).  Für 
die  Zeitschriften  „Paris  Illustre",  —  „Figaro 
lUostri"  etc.  ist  B.  auch  als  lUustrationszeicb- 
Dcr  titiig 


fiJ«l••  Martin,  Mte  Pdatna  et  Seulptenrs 
■is  MOT)  sw  80i  -  Qu.  d.  B.-Art*  1884  I 
t  im  n  R;  mt  1 M  i;  tsn  1 4(19, - 

ChraL  d.  Ams  um  p.  «flk  —  La  Flüra  vm  i. 
11.  1907.  -  Pariser  £lon-lCat  adt  im  -  Ot 
|6l  offic.  de  l'Expoe.  Uaivm  Paria  IMW  II  IB. 
—  Cat  dn  Moste  da  la  VÜle  de  Beins  IM» 
9.  Vr—n  (9  GenlMe).  * 

Brouillet,  Pierre  Amedee,  Bildhauer, 
geb.  am  6.  9.  182ß  in  Chatain  (Vienne),  Schü- 
ler von  Picot  u.  Hivonnait,  tätig  in  Poitiers; 
beschickte  den  Pariser  Salon  186^1875  mit 
verschiedenen  Phantasicsikidpturen  u.  Büdni^ 
Imsten.  Die  Pariser  Ecole  Normale  Supe- 
rieure  besitzt  von  ihm  eine  Marmorbüste  des 
Physikers  Gay-Lussac  (Salon  1874); 

Bellier-Auvray,  Dict  gen.  (18S2)  u. 
Snppl.  S.  immL 

Bioain,  Jakob,  Steinmeta,  erhält  fai  Linz 
am  14.  8.  1087  fBr  einen  von  ihm  gefertigtoi 

Marmorkamin  im  Werte  von  300  fl.  den  Rest 
seiner  Forderung  von  1G6  fl.  6  Schilling  —  Pf. 
ausbezahlt. 

Jahrb.  d.  Allcrh.  Katserh.  XV/2  1894  N  11696. 

Bronn- Mohson,  Guy  Edward,  Maler, 
geb.  1868  in  Edinburgh,  tätig  in  London  als 
Landschafter  („Die  Marsch  von  Goweric  in 
Schottland",  1906  in  Mimchen  ausgestellt)  u. 
Figurenmaler.  Besondere  Anerkennung  fand 
sein  1801  in  der  Londoner  New  Gallery,  1906 
im  Pariser  Saioii  anigestellter  PrtwaaltI 


»SIecp*.  In  letslerem  Salon  sah  man  von 
ihm  BuBerdem  das  Genilde  wAraoor  Consola- 

teur". 

Singer,  Kstlerlex-,  Nachtr.  190«.  —  The  Art 
Joum.  1904  p.  t>9  f.  (mit  Abb.).  —  AuMt-Kat. 
Dresden  1901;  München  (  Sezession)  1903;  Düf- 
teWorf  1904;  Paris  (Salon  de  l«  Soc  d.  Art. 
Fran.  I  1908. 

Bzoossas^Andr^  Pierre  Henri,  Bild^ 
hauer  in  Pkria,  geb.  in  IfMgonte  (Deine- 

Sivres),  Schüler  von  Jouffroy  und  P.  Do- 
bois,  stellte  1870  und  187&— 81  einige  Bild- 
nisbüsten und  Statuetten  im  Salon  aus. 

Beiner-AuTray,  Dict         S^pl.  H.  V. 

BrouBseau,  Joseph,  frani6a.  AtdAdd; 
geb.  17B0  in  SoUgnac  bei  Limoges,  f  in  S^z 
am  17.  1.  1T9T,  erscheint  zuerst  1708  am  Bau 
des  Höpital  gencral  in  I  ini  iges  beschäftigt. 
In  demselben  Jahre  legte  er  den  Grundstein 
zu  dem  erst  1787  vollendeten  bischöfl.  Palaste 
daselbst  Wahrscheinlich  1774  verlieS  B.  Li- 
moges nnd  übertiefi  seinem  Bmder  Mathurin 
B.  (Reh  1732,  t  am  18.  7.  1798)  die  Leitung 
dieses  Baues.  1776  fand  die  Weihe  der  1771 
von  Joseph  B.  begonnenen  Kirche  J  a  VmA- 
tation  in  Limngei  statt  1778  war  der  Bau 
dea  bisdiM.  Paiastea  in  Stes  vollendet,  der 
gleichfalls  sein  Werk  ist.  Vi^eitcre  Bauten 
B.s-sind :  die  Fassaden  der  Präfektur  und  dea 
Oberlandesgerichtes  in  Limoges  u.  ein  Wohn- 
haus in  der  rue  Crodicdor  das.;  i^qrner 
reicfae  SditBaser  im  D^art.  Hante-Vienne, 
darunter  in  Brignac,  Salvanet,  Lacosse  und 
Thouron  --  Mathurin  B.  hat  gleichfalls  einige 
Bauteil  scitiständig  ausgeführt;  doch  scheint 
er  in  der  Haiiptsachc  blofler  Unternehmer  «■ 
den  von  seinem  Bmder  entworfenen  Bantcn 
gewesen  zu  sein. 

Cam.  Leymtrie  in  R^on,  d.  Soc.  d.  B.- 
Arts  XXI  740  -66.  H.  V. 

Broutellea,  Thiodore  de,  iranzos.  Ma- 
rinemaler, geb.  in  Dieppe,  Schüler  von  J.  Noel, 
stellt  seit  1879  im  Sakm  aas.  Das  Mos.  in 
Dieppe  bewahrt  von  ihm:  Fisehedwot  v«a 
ireport 

Boliier- Anvray.  Dict  Suppl.  — 

■V.  gta.  d.  rieh,  d'ait^  psev..  awa.  ehr.  II  843.  » 


Inv._ 

Kat  d.  Salon.  187»  ff.'  H.  V. 

Bronty,  Charles,  französ  Anhitekt,  geb. 
zu  Qievreuse  (Seine-ct-Oisc)  am  9.  6.  1823, 
t  hl  Paris  im  Juli  1886.  Schüler  von  Tissier 
nnd  Vengagr  and  der  Eoolc  d.  B.-Arts.  Von 
ihm  zahlreidie  Villen  nnd  Wohnhäuser  im 
Weichbilde  von  Paris,  zwischen  St-Germain 
l'Auxerrois  und  der  Seine,  in  Chevreosc,  Vil- 
lenb  Catterets,  Magny  usw.  In  der  Konkur- 
reni  um  den  Bau  cinca  Opemhanaes  in  Paria 
nnterlsg  er.  Ab  AidiiMt  der  Prinisasig 
Mathilde  erbaute  CT  ein  KraBkcohMn  !■ 
Neuilly-sur-Seine. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gin.  I  u.  SuppL 
—  Rtvue  K*n.  de  Tarrhifect.,  XXV  Taf.  57; 
XX :  \  i\,f.  40.  Geffroy, 

Broawer,  Abraham,  holländ.  Maler,  kam 

am  18^  8.  1M8  in  die  Gilde  in  Leidm  «ad 


TS 


Ly  Google 


Bcouwtr 


in  1660  YOB  dort  foftivnscs.   Von  itun 

Igt  wahrscheinlich  die  „Brouwer  f.  1634"  bc- 
tdchncte  Darstellung  des  ungetreuen  Dienst- 
knechts im  Mus.  zu  Kassel,  in  der  der  Ein* 
fluB  TOO  Dou  unverkennbar  i$t 
ObrecM  ArdL  V       S09.         B.  W.  Mort. 

Brouwer,  Adriaen,  niederländ.  Genre-  u. 
Landschaftsmaler,  geb.  in  Oudenaerde  1605 
oder  1606,  als  Wais«  in  seinem  16.  Jahre 
davongelaufen,  walirschcinlich  nach  Antwer- 
pen; im  Marz  1625  ist  er  in  Amsterdam 
nachweisbar,  wo  er  sich  auch  noch  Ende 
Juli  1626  befindet  In  der  2.  Hälfte  des 
Jahres  1628  wird  er  in  die  Haarlemer  Rhe- 
torijkkamer  In  Liefd  Bovcn  AI  aufgenom- 
men: im  März  1627  widmet  ihm  Pieter 
Noobnaas,  dner  seiner  Amsterdamer  Fretmde, 
eine  Dichtung;  er  bezeichnet  Br.  darin  als 
kunstreich  und  weltberühmt  und  wohnhaft 
zu  Haarlem;  auch  gedenkt  er  der  vielen 
Dienste,  die  Br.  ihm  erwiesen  habe.  Im 
Winter  16B1/M  tat  Br.  wieder  in  Antwerpen, 
wo  er  sich  als  Meister  in  die  Lukasgilde  ein- 
schreiben läßt.  Im  Sommer  1632  wird  sein 
Hab  und  Gut  vom  Notar  Frans  Marcelis 
seiner  Schulden  wegen  inventarisiert.  Ver- 
nvtlicii  infolge  <änes  poUtisdien  Vergehens 
befindet  sich  Br.  im  Februar  I6f{3  in  fler 
Antwerpencr  Zitadelle  in  Haft,  in  der  er  un 
September  desselben  Jahres  noch  immer  er- 
wälmt  wird.  Seit  dem  26.  4.  1634  wohnt  Br. 
bei  dem  Knpfgralechcr  Paolos  Fontins.  Am 
1  2,  1638  wird  er  beerdigt. 

Den  ersten  Unterricht  hat  Br.  möglicher- 
weise von  seinem  Vater  genossen,  der,  wie 
dtuxh  eine  gute  Tradition  verbürgt  wird, 
Vorlagen  für  «Be  TeppidiwAerd  in  Coden« 
aerde  malte.  Houbrakens  Nachricht,  Br. 
habe  in  seiner  Jugend  Laub  und  Getliigel 
auf  Leinwand  gezeichnet,  scheint  hiermit  in 
ZasMninealMiig  zu  stehen.  Seine  Ausbildnog 
In  einem  Mder-Atefier  empfing  er  wahr- 
scheinlich in  Antwerpen,  in  der  Umgebung 
des  jüngeren  Pieter  Brueghel.  Der  Stil  sei- 
ner Prühbilder  ist  durdiaus  flimisdL  Ate 
er  nach  Holland  kam,  war  «r  sdnem  Auf» 
treten  und  seinem  Rufe  nach  bereits  ein  voll- 
endeter Maler  Die  Tradition  erzählt,  er  sei 
bei  der  Belagerung  von  Breda  (1625,  nicht 
16C8  wie  Unger  angibt)  zugegen  gewesen; 
etwas  Wahret  wird  dieser  Geschichte  so« 
gründe  liegen,  detm  in  Br«  Inventar  von 
1632  wird  eine  Karte  dieser  Belageraog  er- 
wähnt 

In  Haarlem  ist  er  «tarli  von  Frans  Hals 

beeinflußt  word<'n,  in  fle^^cn  Kreise  er  zwei- 
felsohne gelebt  hat.  Üic  Berührung  mit  Hals 
gibt  seiner  Kunstentwicklung  eine  ent.schci- 
dende  Wendung.  Von  einem  Schülerverhält- 
nis XU  Hate  Icann  aber  Iceine  Rede  sein.  Die 
stilkritische  Pt-trnrhtuTit:  von  Br  Früharbei- 
ten widerspricht  dem  völlig.    In  dieser  Hin- 


sHiui  crwewn  sicn  xioonrancns  BntanMBgSB 

hinfällig.  In  einem  Antwerpener  Aktenstück, 
in  dem  Br.  sich  über  die  Editheit  von  zweien 
»einer  Bilder  aosspricht,  madit  er  selbst  einen 
Unterschied  zwischen  frähoi  n.  ^tcn  Bil> 
dem.  —  IKe  Anregung  zu  seinen  Landsdiaf« 
ten  hat  Br.  anscheinend  auch  in  Haarlem 
empfangen.  Dahm  deuten  einige  Anklänge 
an  die  Art  Pieter  Molyns  und  daneben  die 
Natur  einiger  Landschaften,  z.B.  des  Bildeader 
Sttnnd.  Thienw  in  Leipz^.  Soviel  er  aber 
auch  den  holländ.  Künstlern  verdankt,  so  hat 
er  seinerseits  auf  die  holländ.  Genremalerei 
einen  Einfluß  ausgeübt,  der  noch  nie  in  sei- 
ner ganzen  Bedeotang  bervorgdioben  worden 
ist  Die  Zeidnumgoi  A.  v.  Ostedc«  «ad  B. 
van  Heemskerks  gsboi  Mcnni  einen  inteian» 
Bauten  Beleg. 

Nach  seiner  RQcIdcehr  naeb  Antwerpen 
fängt  seine  fruchtbarste  Tätigkeit  an.  Er  hat 
Teniers  und  Craesbceck  dauernd  beeiniluBt 
und  damit  dem  flämischen  Genrebild  dct  17. 
Jahrh.  sein  festes  Gepräge  gegeben. 

Der  Ubersiditlichhdt  wegen  ist  das  Oeovre 

von  Br.  also  in  drei  Teile  zu  zerlegen:  die 
frühe  Antwerpener  und  Amsterdamer  Zeit 
(1621— Ende  1620)  bis  zur  Berührung  mit 
Frans  Hate;  die  Haarlemer  Zeit  unter  Ein- 
floe  von  Hab  (Ende  1686-Endc  1661);  die 
zweite  Atwcrpwier  Periode  (168S— Anfans 
1638). 

Die  erste  Bildergruppe  trägt  einen  ausge- 
sprochen flämischen  Charakter;  Ausfühnmg 
u.  Kolorit  machen  einen  archaistischen  Ein- 
druck; einzelne  Motive  erinnern  lebhaft  an 
den  alten  Peter  Bruegel.  Neben  vielem  Neuen 
stodrt  noch  etwas  Starres  und  Befangenes 
in  diesen  Bildern;  das  Traditionelle  herrscht 
stark  vor.  Ein  Hauptbild  aus  dieser  Zeit  sind 
die  Bauern  vom  Moerdijk,  früher  in  der 
Pariser  Sammlung  Maurice  Kann;  dann  die 
groBe  Bauernmahtzeit  in  der  Sammlung  A. 
SchloB,  Paris,  vielleicht  schon  in  Amster- 
dam gemalt.  Zwischen  diesen  beiden  Bildern 
steht  z.  B.  das  Interieur  im  Kasider  Mo». 

Per  lioüänd.  Aufenthalt  modifiziert  dann 
mit  tincin  Mnle  die  altertümliche  Farbcn- 
sk.-ila :  das  charakteristische  Rosa  verschwin- 
det; Helldunkel  u.  Luftperspektive  einigen  u. 
klihigcn  das  Kolorit;  Bilder  mit  Kerzen- 
beleiichtung  (Sammlungen  SchloB-Paris,  van 
Gelder  Uccle,  von  Mallmann-Berlin)  zeigen 
dasselbe  Bestreben :  dazu  kommt  dann  die 
frische,  von  Fr.  Hals  hervorgerufene  Auf- 
fassung und  dessen  Virtoosität  in  der  nn> 
«rlfiilininp  Der  EinfluB  des  Hals  zeigt  sich 
außerdem  ■;i!ch  in  der  ungewöhnlichen  Größe 
des  D.irjzc-irlltcit,  oft  auch  in  der  Porträt 
äbnlichkeit;  z.  B.  der  Raucher  in  der  Galerie 
Laeaxe,  sein  Pendant  m  Frankfurt  a.  M.  u. 
d'T  ifln-n.^groBe  Trinker  in  der  Sammlung 
Schloß  (Parts).    Zu  dieser  Periode  gehören 


74 


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auch  das  sehr  Hals-artig  ausgeführte  Bild  in 
der  Samml.  Nardus  (Suresnes)  aus  der  Vente 
Rothan;  das  Bild  der  SarnnL  SteenonKbt 
(Haag);  die  Ludidiaft  der  Stimnl.  Wer- 

neck  (Paris). 

Die  zweite  Antwerpener  Periode  zeitigt  die 
fortOVOHendCUteil  Bilder  Br.s  in  einer  ab- 
gnchlosseaeii,  sehr  überlegten,  oft  mathe- 
matiach  begrändeten  Komposition,  in  flotter 
aber  doch  sorgfältiger  Ausführung,  mit  schar- 
fer Beobachtung  und  unvergleichlicher  Wie- 
dergabe der  Mimik:  Bilder  wie  die  Sieben 
Todsünden,  die  Fünf  Sinne  und  die  groB' 
artige  Kompoeition  der  raafenden  Karten- 
Spieler  in  der  Pinakothdc  (Mfiadm)  ent- 
standen in  dieser  Zeit. 

Kurz  vor  seinem  Tode  zeigt  die  Kunst 
Br.s  eine  letzte  Weiterentwicklung.  Die 
Plastik  seiner  Figuren  wird  erhöht.  Er  be- 
vorzugt einen  ge<iämpftcn.  ins  Grauliche  ge- 
henden Gesamtton;  die  Farben  werden  sehr 
dSnn  und  flüsaig  aufgetragen.  Die  Szenen 
werden  ruhiger  und  die  Psychologie  seiner 
Sujets  feiner  und  tiefer.  Hauptbilder  aus 
dieser  U-tzten  Zeit  sind  die  Zcitungslescr  bei 
Adolphe  Schk>B  (Paris)  und  die  Würielnden 
Soldaten  in  der  PinakoAek  (Mfindien). 

Als  Zeichner  ist  Brouwer  ganz  hervor- 
ragend i  ein  fast  blitzartiges  Notieren  von 
Ausdruck,  Bewegung,  Raurn,  dns  zugleich 
an  Rembrandt  und  an  die  Japaner  erinnert. 
Die  Skizzenbuchblätter  der  Sännnhng  Hof- 
stede de  Groot  sind  hervorzuheben,  sowohl 
wegen  der  eigentümlichen  Ausführung,  an- 
scheinend in  trockenen  Farben,  als  wegen  der 
Meisterschaft,  womit  das  Gesamtbild  kom- 
poniert und  die  einzelnen  Ausdrücke  und 
Haltungen  erhascht  sind.  Geatochen  adicint 
Brouwer  nicht  zu  haben. 

Seine  markante  Persönlichkeit  spricht  sich 
am  merkwürdigsten  aus  in  den  zehn  bis  zwölf 
erhaltenen  Landacbaften.  Etwas  von  der 
Halsschen  Temperamentsnulerei  und  vom 
modernen  Impressionismus  geht  hier  zusam- 
men ;  in  der  Auff.isjung  und  Ausführung 
scheint  er  Constable  und  Corot  vorausgeahnt 
zu  haben.  Außer  den  genannten  befinden  sich 
Landschaften  in  Berlin  (3),  in  der  Sammlung 
Liechtenstein,  im  Bridgcwater-House,  in  Brüs- 
sel und  in  der  Nat.  Gallcry  (als  Rembrandt). 

Brouwer  ist  oft  kopiert  worden;  schon  bei 
•änen  Ld»zeiten  ist  er  gezwungen,  Gutachten 
über  die  Authentizität  seiner  Bilder  abzu- 
geben. Es  ist  oft  sehr  schwierig  zu  bestim- 
men, ob  ein  Bild  das  Original  von  Fr  odor 
eine  zeitgenössische  Kopie  ist.  Dokumen- 
tariadi  werden  wederholt  unvollendete  Bil- 
der von  ihm  erwähnt.  Nach  seinem  Tode 
sind  walirsclipirilich  solche  Bilder  von  späteren 
Händen  f crtifgestellt  worden.    D:i-^  Intcrunir 

d.  Haarleroer  Mus.  scheint  so  zustande  gckum- 
roen  zu  aein.  Ebenso  die  großartige  Land- 
schaft beim  Hersag  von  Wcstminster,  die 


Figuren  von  Teniers  aufweist.  Von  Brs 
Schüler  Jan  Dandoy  ist  keine  beglaubigte 
Arbeit  bekannt.  Bilder  von  Teniers,  Crae»- 
beeck  oder  sogar  Rydcaert  werden  oft  Br. 

selbst  zugeschrieben. 

Brouwers  Porträt  ist  in  van  Dycks  Icono- 
graphie  enthalten.  Ein  von  v.  Dyck  auf  Pa- 
pier genuülea  Bildnis  des  Malers  befindet 
sich  in  der  Samml.  Tritsch  in  Wien,  ein 
Selbstbildnis  auf  der  schönen  Kncii":  in  Dul- 
wich  und  dem  Bilde  der  Samml.  Steengracht 
im  Haag;  ein  vermutliches,  spites  ^batbikU 
ms  im  Ifouritshnis  im  Haag. 

Das  Pridikat  der  Genialität  kommt  Br.  m 
vollstem  Maße  zu.  Man  kann  nicht  sagen, 
wodurch  er  am  meisten  hervorragt :  er  ist 
außerordentlich  in  der  Zeichnung,  im  Koto* 
rit,  in  der  Komposition,  in  der  Mimik  seiner 
Figuren,  und  in  der  Landschaft  hat  er  Unver- 
gleichliches geleistet. 

De  B  i  e,  Ilet  Gulden  Cabinet,  Antwerpen  1661. 
—  Sand  rar  t,  Teutsche  Academie.  Nürnberg 
167.'5,  —  B  u  I!  a  c  r  t,  Acad.  des  Sciences  et  de* 
Ans.  Paris  1682.  —  Houbraken,  Groote 
Schüub.,  .Amsterdam  1718.  —  W.  Schmidt, 
D.-is  Leben  des  Malen  Adriaen  Brouwer  etc. 
Leipzig  1873.  —  Van  den  Branden,  Adriaan 
de  Brouwer  u.  Joo»  van  Craesbccck,  Haarlem 
18SL  —  W,  Bode,  Adriaen  Brouwer  in  Die 
Graph.  Künste  18S4  (».  a.  Rembrandt  und  seine 
Zeitgenossen.  Leipzig  1906).  —  J.  H.  W.  U  n  g  e  r, 
Adriaen  Brouwer  te  Haarlem  in  Oud-Holland  II 
(1884;  161  f.  —  F.  Schmidt- Degen  er. 
Adriaen  Brouwer  etc.,  Bruxellet  1908.  —  C. 
Hofstede  de  Groot,  Verz.  d.  Werke  der 
hervorrag.  HoUind.  Mate  des  17.  Jahrh.  III 
(1910)  587  f.  F.  Schmidt  Deeener. 

Brouwer,  Anna  Catharina,  Holland 
Kupferstecherin,  wahrscheinlich  Tochter  von 
Cornelis  Br.,  hat  mehrere  kleine  Prospekte 
gestochen  ffir  das  17S3— 1801  erschienene 
Weric  von  van  OUefen  und  Bakker,  De  Ne- 
dcrlandache  Stad>  cn  Dorpbeachryvcr. 

E,  W.  Mott. 

Brouwer,  Ary  Cornelisz.,  „plateel- 
schitder"  in  Delft,  Sohn  dca  Conidia  Janas. 
Br.,  hdratet  am  10.  T.  1§M,  f  IISS.  Er  arbei- 
tete wahrscheinlich  bei  seinem  Vater  oder  bei 
Huibrecht  Brouwer.  Vermutungsweise  teilt 
man  ihm  einige  polychromierte  Delfter  Fay- 
encestücke mit  dem  Monogramm  aus  A  B  zu. 

Havard,  Hist  des  faiences  etc.,  1909  p.  220. 

Bmmar,  Clacs»  hoUänd.  Miniator,  arbei- 
tete wahracbetniich  im  Bechk  der  Utrechter 
Diözese.  Die  Bibl.  roy.  in  Brüssel  bewahrt 
eine  mit  Miniaturen  von  seiner  Hand  gezierte 
Bibelhandschrift,  die  laut  Inschrift  1481  fftr 
Claes  Peterssoen  geschrieben  wank. 

Wilh.  Vogelsanf,  HoUind.  Ifiaiat  d. 
S^itaMn  Ifittelalt,  Strang,  Helts  18B9  p.  44  tk 

Bronwer,  C  o  r  n  e  1  i  s,  Maler,  geb.  zu 
Rotterdam,  f  daselbst  am  24.  8.  1681.  Hou- 
braken erzählt,  daß  B.  Schüler  von  Rem- 
brandt war  und  den  jungen  Adriaan  v.  d. 
WcHf  im  Jahre  IffW  protegierte.  Er  wurde 
am  19. 10.  1671  Vorstand  der  MaknOde  m 


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Bfoiswwr 


Rotterdam.  Für  Joach.  Oudaen's  Weile 
„Roomsche  Mogcndhcit"  (1654)  zeichnete  er 
das  (ohne  Br.s  Namen)  voa  Com.  v.  Daten 
gest.  Titelblatt  (s.  J.  Oudaov  Poeqr  I  8U^ 
Mitügn  von  E.  W.  Moe^ 

Hottbraken,  De  giodte  SdwriMnfc  II  SM. 
—  Rottvrd.  BtftofkbladeB  I  Ml  —  w.  Bftd«^ 
Banbraadt  u.  mIm  Zeitcenonao  9.  9U.  —  Sol- 
•crd.  TotBOWffater.      Haverkom  v.  ^fsnrifk. 

Bnmw,  Cornelia,  Kupferst.  in  Amster- 
dam, hat  von  1781—1802  eine  Anzahl  Por 
träts,  Geschichts-  und  topographische  Blätter, 
sowie  mehrere  Bücherillustrationen  gestochen. 
1798  hat  der  Kunsthändler  C.  S.  Koos  eine 
Folge  vorzüglich  ausgeführter  Blätter  in 
Handzeichnungsmanier  nach  Landschaften 
holläfld.  Künstler  des  17.  Jahrh.  von  ihm  ber> 
■nagegebeo.  Er  ist  wahrschdnlidi  der  Vater 
von  Alma  Catharina  Bronwer. 

K  r  a  m  m.  De  Lerens  en  W.       B.  W.  Hots. 

Bzonwer,  Cornelis  Jansz.,  „plateel- 
schilder"  in  Delft,  20.  9.  1660  Meister,  bis 
lees  Werlcmetster  bd  Grottlant,  dann  bei 
WiDeni  Kleffyus. 

HsTsrd.  Hitt.  des  falenon  etc.  1909  II  M. 

Bnrawer,  D  o  m  i  n  i  c  u  8,  geb.  in  Lecuwar- 
den,  wurde  am  3.  9.  1727  Bürger  von  Am- 
aterdam,  und  war  Maler. 

Aenuteb  Ondheid  V  68.  B.  W.  Mo€t. 

'Bmmm»  Gerrit,  „plateelbakker"  in  Delft. 
übernahm  um  1756  die  Fabrik  „de  Lampet- 
kan",  die  nach  seinem  bald  erfolgten  Tode 
seine  W  itwe  Maria  Brouwer  gab.  v.  d.  Hagen 
sicher  bis  1779  fortführte.  Die  Erzeugnisse 
dieser  Fabrik,  teils  farbig,  teils  blan  vertieft, 
tragen  seit  1764  den  Namen  der  Fabrik  (Lam- 
petkan),  aber  meist  in  verkürzter  Form,  als 
Marke,  sind  technisch  vollendet,  aber  kCmstlc- 
risch  nicht  hervorragend.  Beispiele  z.  B.  bei 
Frau  V.  Stolipine  im  Haag;  Herrn  Jonrde  in 
Paris  und  in  den  Muaeen  im  Haag  und  in 
Amsterdam. 

H  a  ▼  a  r  d,  Hitt  des  falences  etc.  lOOO  p.  257  f. 

Broower,  Hugo,  Töpfer  in  Delft,  t  das. 
am  17.  8.  1807,  Havards  Taufdatura  Ver- 
wechslung mit  dem  des  Vaters  Joost  Br.,  Di- 
rektor d.  Fabrik:  „De  3  porseleine  öesschen". 
Er  verheiratete  sich  1762  und  übernahm 
nach  dem  Tode  seines  Vaters  1770  wahr- 
•dieinlich  dessen  Fabrik  .J)e  Bijl".  denn 
auf  .,2  Plaques"  in  der  Samml.:  Evenepoel 
befinden  sich  als  Marken:  eine  Axt  und  der 
Name  des  Hugo  Brouwer.  Die  „plaques" 
zeigen  Darstellungen  von  Scheveningen,  1775, 
und  den  Durchbruch  der  „Ysseldijk"  in  der 
Nähe  von  Gouda  21  —22.  11.  1770  Vf  n 
seinen  erhaltenen  Arbeiten  seien  ooch  er- 
wähnt :  in  der  Samml,  Evenepoel  eine  Platte 
auf  seine  Heirat,  im  Nederland.  Museum  in 
Amsterdam;  1  Tdler  mit  Danteltg  der  Uo> 
nate,  2  blau  bemalte  Saucieren  und  1  blau 
bemalte  Schüssel;  auch  das  Mus.  im  Haag 
l>esitzt  2  blau  bemalte  Saucieren. 

Obrecas  Asch.  I.  VIL  —  Havard.  Hist.  d. 


iüsBeesdeDetft.  IM»,  11978/4. —  JaeBaieke^ 
Gnmdr.  d.  Keramil^  1879  p.  630.  /.  C.  E.  Peelen. 
Bronwer,  Huibrecht,  Töpfer  in  Delft, 

wurde  am  27.  12.  1679  als  „winkcihcuder" 
in  der  Lukasgilde  eingeschrieben,  etablierte 
dann  die  Fabrik  „de  porceieijne  Wjt"  mid 
nahm  Jac.  Aldcrsz  als  Obermeister  an  1686 
wurde  er  „Mr.  plateclbackcr"  und  übergab 
am  17.  6.  1697  seine  Fabrik  dem  Joris  van 
Torenburg.  Seine  Arbeiten  sind  biufig;  abef 
in  der  Qoalitit  adir  veridiicden.  IXe  HatercL 
ist  gewöhnlich  schön,  das  Biskuit  ein  wenig 
schwer,  aber  das  Email  und  die  Farben  glän- 
zend. Seine  Marke,  ein  Beil,  ist  meistens 
blau;  aal  polychromen  Stücken  bisweilen, 
aoch  violett.  In  den  Muieen  im  Hiag  mid  in 

Amsterdam  ist  er  vertreten,  ferner  sah  man 
auf  der  Ausstellung  der  Kunstgcschichtl.  Ge- 
sellschaft in  Berlin  1890  12  blau  bemalte 
Teller  mit  Darstellungen  des  Heringfangs. 

Havard,  Htst  d.  faiences  de  Delft,  IMQ^ 
II  UMftO.  —  Kstchron.  N.  F.  I  433. 

/.  C.  B.  PeHm. 

BmnrH^  Jan,  Kupferstecher  in  Amster- 
dam, geb.  um  1626,  wohnte  am  SO.  4.  lflB8 
an  der  Lindengracht,  und  kommt  am  28.  6. 
1662  dort  noch  vor.  Er  hat  mehrere  Porträts 
gestochen,  u.  a.  die  Pfarrer  Ad.  Vissdicr 
tmd  Joannes  Rulitius  nach  Chr.  Dusart,  Casp. 
de  Carptntier  nach  Herm.  v.  Aldewerclt,  Erz- 
bischof  Philippus  Rovenius  nach  Barth. 
Brccnbergh  und  Kaiser  Leopold  L  nach  Wall. 
Vaillant. 

Obncoa  Arcb.  V  2«1.  —  Le  Blanc.  Man.  L 

B.  W.  UP0t. 

Brouwer,  Jan,  Porträt-  und  Omamcnt- 
maler  in  dem  Haag,  geb.  in  Delft,  wird  1695 
im  II.iaR  erwähnt;  am  1.  6.  1G97  in  die  dor- 
tige Confrcric  aufgenommen,  wurde  er  so- 
fort Aaiiitent  des  Regenten.  Am  25. 11.  ITOl 
kommt  er  als  solcher  noch  vor. 

Obreens  Arch.  IV  158,  167,  174.  —  K  r  a  m  m. 
D«  Levens  en  W.  —  Notis  van  Dr.  A.  BrediMC. 

B.  W.  Mon. 

Brouwer,  Jan,  Maler  und  Kunsthändler  in 
Rotterdam,  der  am  20.  12.  1703  in  der  Haar- 
lemer  Zeitung  annoncierte,  dafi  Werke  von 
Picter  van  drä  Beige  bei  ihm  käoflicb  waren. 

Naderf.  S^eelalor  1§0T.  It7.       B.  W.  Mon. 

Brsawer,  Joost,  Töpfer  in  Delft,  getauft 
am  6.  7.  1716  daselbst,  kaufte  die  Fabrik 
„De  porseleinen  Bijl",  deren  Arbeiten,  be- 
sonders die  buntbemalten  Teller  und  die 
SehOsseln  mit  Danteltung  des  Hertngs-  und 
Walfi.<;chfang,s.  sehr  bekannt  sind.  Seine  Marke 
ist  das  Beil.  Das  Ncderl.  Mus.  in  Amsterdam 
besitzt  eine  Schüssel  von  ihm. 

Havartl.  Hist  d.  faiences  de  Delft,  IMO, 
II  2ST.  —  Jaenaicitc^  GnmdriB  d.  Keramik. 
P  «28.  /.  C.  E.  Peelen. 

Brouwer,  Justus,  hnlländ.  Maler,  geb.  um 
1646  zu  Leiden,  wo  er  1678  in  die  Gikle  ein- 
trat und  16T7  als  sehr  vermögender  Mann 
u'xh  lebte.  Er  besaß  ca.  40  Häuser  in  Lei- 
den.   Wahrscheinlich  Schüler  von  (ierard 

7» 


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Dou.  Vortreffliches  Bild  in  Gotha,  bez.:  /. 
Brotnaer  i673,  in  der  Art  des  Frans  van  Mit- 
lia:  dB  Interimr  mit  einem  rauchenden  Muhl 
Ohne  GdedElhdt  mh  groBer  AtisffihrHdikeH 

gemalt,  von  harmonischem  Kolorit  und  feinem 
Helldunkel.  Gute  alte  Kopie  bei  Bredius, 
Haag.  Sonst  sind  z.  Z.  keine  Bilder  B.8  nach- 
«€1111».  1791  wurde  von  ihm  ein  Hof  mit 
Gebinde,  !m  Vordergnmd  ein  Mann,  der  an 
einem  Tisch  sitzt,  ein  Gärtner  erwartet  seine 
Befehle,  eine  Frau  setzt  ein  Glas  W»in  %'or 
ihn,  bez.  J.  Brouwer,  in  der  Aukt  Versyden 
Tio  Varick  zu  Leiden  verkauft  (für  10  Gul- 
den). Jetzt  wahrscheinlich  unter  anderem 
Namen  gehend.  1863  in  Groningen  verkauft : 
Stilleben,  bez. :  Justus  Brouwer  (Aukt,  Roelf- 
sema).  Dr.  van  der  Burgh  im  Haag  besal 
ein  Stilleben  mit  Vögein,  bez. :  J.  Brotnnr. 

Br.  hat  auch  radiert  und  mehrere  Schab- 
kimstblätter  gemacht,  u.  a.  das  16S9  dat.  groBe 
Blatt  mit  Vertumnus  und  Pomona  nach  Th. 
V.  d.  Wilt  (Mittlgn  V.  E.  W.  Moes). 

Obreena  Arcbiei  V  234.  A.  Bndi»$. 

Bramm,  Pietcr  Jan,  ArcMtdct,  geb. 
1779  in  Amsterdam,  1842  noch  am  Leben ;  ur- 
sprünglich Offizier  im  holländischen  Kolonie- 
dienst auf  Java,  seit  1829  pensioniert  und  in 
Amatei^dam  «is  ehemaliger  Schüler  des  Archi- 
tdcten  Ahr.  van  der  Hart  md  des  Maters  P. 
Barbiers  mit  dem  Anfertigen  fein  detaillierter 
Modelle  nach  Amsterdamer  Bauwerken  (kgl. 
Palais  etc.)  und  za  verschiedenen  Schlachten- 
dcnkmileni  digenen  Entwurfes  beschäftigt. 
Unter  tei  letateren  wird  namentHch  dasjenige 
zu  einem  Kolonnaden-Monument  römischer 
Ordnung  fiir  das  Schlachtfeld  von  Waterloo 
von  Inmierzee]  als  ausführenswert  gerühmt. 

Immerseel,  De  Levens  en  Werken  (1842) 
p.  106  ff.  R. 

Biottwer,  Willem  Caeilraad»  holliad. 
Konsttopfer,  geb.  am  19.  fO.  1877,  kam 
nach  vollendetem  Akademiestudium  mit  17 
Jahren  in  J.  A.  Loebirs  Leidener  Küastler- 
weflettatt  für  Buchschmuck  und  Innendeko- 
latkn  and  lieferte  mit  Loebir  gemeinaam  auch 
einige  EntwQrfe  f&r  etaie  Leidener  Konst- 
töpferei.  Nachdem  er  dann  eine  Zeit  lang  in 
der  Goedewaag'schcn  Pfeifenfabrik  zu  Gouda 
am  Töpferofen  gearbeitet  hatte,  konnte  er 
ini  J.  1801  in  Leiderdorp  eine  eigene  Kunst- 
tiSpferei  crricliten,  die  rieh  jetzt  zu  einem 
blühenden  Aktienuntemehmen  entwickelt  hat. 
Seine  Töpfereien  zeichnen  sich  aus  durch 
materialgemäBe,  lediglich  der  Töpferscheibe 
entstammende  Formbehandlung  und  Linien- 
ffibrung  und  adiSiie,  ferbenicriftige  Glasie- 
rung. Für  den  Haager  Friedrnspalast  u.  für 
den  Bahnhof  zu  Zandvoort  übernahm  B.  die 
Ausführung  des  gesamten  arcbitektooisciien 
Terrakottadekors. 

J.  A  Loebir  jr.  in  ,.ODse  Kunst*  IMT  II 
M  &:  Dsfcor.-Kst  1908  p.  M8  f.  —  Bbeinlaiide 
m  IMt-l  p.  330,  334  i        MaCB.  Ptrittt. 

Bnwnnb  Philippe  de;  ein  Maler  dieses 


Namens  soll  1896  eine  Geburt  Christi  für  die 
Abtei  St.  Bavon  bei  Gent  gemalt  h^>en. 

E.  De  Bnstcher,  Recherche«  lar  leg 
peintret  Gantoia,  1859  p.  167.  —■  Van  der 
Haeghcji.  Mtooüre  aar  des  DocHaentes  fmx 
etc.  18M  pw  m  AiHB.  9. 

Bmrwere,  s.  auch  Brauwere. 

Broawne,  Joseph  us  Franciscus  de, 
Maler  in  Antwerpen,  1716/17  Schüler  des  Gas- 
par  Jacob  v.  Opstall  d.  J..  1722/23  Meister 
der  Gilde. 

Rombouts-LeriuB^  De  Liggcien  II  TW' 

730. 

Brcwer,  s.  Brouwer. 

Broweie,  John  Henry  Isaac  amerik. 
Bildhauer,  1792  in  New  York  geb.,  reiste  zwei 
Jahre  in  Europa  und  erfreute  skb,  atvöck- 
geicdirt  (mnlSBS),  einer  besonderen  BefieMieit 

als  Porträtist.  Seine  vorzüglichen  Porfrät- 
büsten  hervorragender  Amerikaner  sind  wich- 
tige Dokumente  dieser  Zeit. 

L.  T  a  f  t,  Amcric.  Scolpt,  1903  p.  36. 

Edmund  von  Mach.- 

Brawn,  Agnes»  amerikan.  Makrin  der 
Jetztaeit^  geb.  in  Newbvryport.  Mass.,  ver- 
mählt mit  J.  Appleton  Brown,  malt  L.qnd- 
schaftcn,  Blumen  und  Tiere  und  als  Speziali- 
tät Katzenbilder. 

Clement  «od  Hutton,  Artists  of  tfae 
19.  Cent,  IMS.  -^  Who's  Wbo  in  America, 
1910/11. 

Brown,  A  I  e  x  a  n  d  c  r  K  c  1 1  oc  k  (R.  S.  A., 
K.  S.  W.),  schott.  Maler,  geb.  um  1850,  tätig  in 
Glasgow.  Ursprünglich  nur  Musterzeichner 
für  Kattundruckereien,  beschickte  er  schon 
seit  1873  die  Ausstellungen  der  Londoner  R. 
Academy  alljährlich  mit  Landschaftsgemälder« 
und  untem^ra  dann  1876  eine  Studienreise 
nach  Ägypten.  Die  R.  Scottish  Academy  er- 
nannte ihn  1892  zu  ihrem  „associate" ,  1908 
zum  Vollmitgliede.  Im  Pariser  Salon  wurde 
er  durch  eine  „mention  honorable",  in  den 
Kunstausstellungen  zu  München  (1S93)  und 
Barcelona  durch  goldene  Medaillen  ausgezeich- 
net. Auch  flic  .Ausstellungen  zu  Venedig  liat 
er  mehrfach  mit  Erfolg  beschickt.  Besonderen 
Beifall  erntete  er  schließlich  mit  einer  im 
Frühjahr  1910  in  der  West  Regent  Street  Gal- 
Icry  zu  Glasgow  veranstalteten  Sonderausstel- 
lung von  22  seiner  neueren  vchottischen  Stim- 
mungslandschaften.  Z%v<'i  solcher  Landschaf- 
ten wurden  schon  früher  für  die  Galerie  za 
Glasgow  angekauft.  Das  Städt.  Museum  zu 
Leipzig  besitzt  von  ihm  das  Gemälde  „Helens- 
burgh  bei  Gewitterstimmung",  dasjenige  ZU 
Magdeburg  eine  „Erntelandschaft". 

Graves,  R.  Acad.  Exhib.  (1905)  I  305.  — 
Kstchron.  1^94  p.  30 ;  1895  p.  459 ;  1901  p.  30.  — 
The  Art  Joum.  1901  p.  101;  1904  p.  1T2.  174; 
1909  p.  153.  —  The  Studio  1908  vol.  43  p,  :?20 ; 
vol.  44  p.  14."i-147.  The  Glasgow  Herald  vom 
8.  4.  1910.  —  J.  L.  C  a  w,  Scottish  Painting,  1908. 

M.  IV.  Brockwell. 

Biows,  Alfred,  engl.  Bildhauer.  Schüler 
der  Londoner  R.  Acadenv,  die  ihm  1815  eina 
goldene  Medaille  verliefi  fiir  die  Rellefltaaipo» 


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sitiun  ,,The  Hours  leading  out  thc  HorsCb  of 
the  Sun"  Die  Ausstellungen  der  R.  Acadcmy 
beschickte  er  dann  weiterhin  bis  1Ö55  mit 
ptafdadun  DanteHtmgen  biblischer  ti.  mytho- 
logt^her  Vorwürfe  fKain,  Satan,  David,  Cu- 
pido,  Phincas,  Una)  suwic  inU  dekorativen 
U.  monumentalen  Entwürfen  (Figurengruppe 
at  einem  .«ilbcmen  Kandelaber  für  den  Mar- 
tinis of  Tweeddale  und  Standbild  des  indi* 
sehen  Gouverneurs  Sir  Ch  J.  Napier)  In  der 
Brit.  Institution  \v;ir  1853  von  ihm  eine  Sta- 
tuette des  Duke  of  Wellington  ausgestellt. 

Gravc-i  R.  Acad.  Exhib.  I  304;  Brit.  Insttt. 
p.  2L'2,  -  H  1  d  K  '  n  And  Eaton,  R.  Acad,  and 
hs  Merabcrs  p.  3ti<3.  M.  W.  Brockwttl. 

Brown,  A  r  n  e  s  by  (John  Alfred,  A.  R. 
R.  B.  A.),  idaler,  geb.  1866  in  Nottingham, 
Schüler  von  Andrew  Mac  Callum  an  der  dort. 
Kunstschule,  sowie  18St) — 92  von  Hubert  Her- 
komer  an  dessen  Malschule  zu  Bushey ;  be- 
•chickte  die  Ausst.  der  Lond.  R.  Acad.  seit  1891 
mit  fein  gestimmten  Tierlandschaften,  die  ihm 
1908  die  Ernennung  zum  „assodate"  der  R. 
Aci  t  [iiv  eintrugen,  sowie  auch  mit  einigen 
Seeslücken,  Pastorales  und  Bildnisgemäldcn. 
Die  Stadtgaleric  zu  Manchester  erwarb  von 
ihm  1S8B  das  Gemäkle  ,J>rinking  Pool",  — 
die  Corporation-GaHery  zu  Preston  „Home- 
ward",  —  die  Stadtgalcric  zu  Worcester  „The 
Herald  of  the  Night",  —  die  Walker-Galle ry 
zu  Liverpool  „Bridge",  —  die  Stadtgalerie  zu 
Auckland  auf  NeuMeland  «After  the  Heat  of 
the  Day",  —  die  Londoner  Nat.  Gall.  of  Brit. 
Art  1901  „Moming"  (aus  der  Chantrcy-Stif- 
tung  angekauft)  und  1010  „Silver  Morning". 

The  Studio,  A  Rccord  of  Art  1898  p  118—122. 
—  The  Studio  vol.  XX  (1900)  211—216;  XLI 
(1907)  34;  XLVII  32;  I.  21.  —  Thc  Art  Journ. 
1902  p.  214  ;  190.i  p.  86,  175 ;  1»05  p.  169,  184.  — 
The  Nottingham  Guardian  vom  3.  3.  1910.  — 
Graves,  R.  Acad.  Exhib.  I  305,  309;  VIII  417. 

U.  W.  Brockwcll. 

Brawa,  Austen,  s.  Brown,  Thomas  A. 

Bnwa,  Benjamin,  Kupferstecher,  1812 
in  New  York  tätig. 

D.  Mc  N.  S  t  a  u  f  f  e  r,  Americ  engrmTer«  1907. 

£.  Richter. 

Bnwa,  Bolton  Coit,  amerikan.  Land- 
icluftsmaler,  geb.  1864  in  Dresden,  war  mit 
dncr  guten  Landschaft  in  der  amerikan.  Au»> 
Stellung  in  Berlin  1910  vertreten;  »wSb  In 
Amerika  selbst  hat  er  öfters  ausgestellt. 

Kat.  d.  atnerikan.  Attsst.  t.  d.  kgl.  Akad.  d. 
Kste.  Berlin  1010.  —  AaMriCMl  Art  News  IX 
(1010)  No  7.  p.  8.  M,  H.  B. 

Browa,  Catlierine  H adox,  ■.  Hi$000r, 

Cath, 

Brown,  Cecil,  engl.  Tierbildhaucr  in  Har- 
row,  der  seit  1896  in  der  Londoner  Roy. 
Acad.  eintp  Broozegnippen  wie  Stiergefecht, 
Trab,  Polo  usw.  aimlellte. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.       M.  V. 

Brown  (Browne),  Charles.  Genimen- 
schneidcr,  geb.  1749,  f  am  1.  6.  1795 ;  Bruder 
von  William  B.,  tätig  in  London  und  Pari«, 


beschickte  die  Ausstellungen  der  I  ondoner  R. 
Academy  1771—1785  mit  Gemme  n  und  Ka- 
meen (Darstellungen  aus  der  antiken  Mytho- 
logie lind  Gttdiichte  und  aus  dem  Tierlebcn). 
Der  Gemmnsammler  James  Tassie  bestft  V 
Steinschnitte  von  seiner  Hand. 

R.  E.  R  a  j  p  c,  Kat.  der  Coli.  J.  Tassie.  Lon- 
don 1791.  —  L  e  t  u  r  c  q,  Cat.  (London  1874).  — 
Redgrave,  Dict.  1878  p.  59  (unter  Browne, 
William).  —  Grave«,  R,  Acad.  Exhib.  (1905) 
I  30C.  R. 

Brown,  C  h  a  r  1  e  s  V.,  amerikan.  Maler,  geb. 
1Ö48  m  Philadelphia,  Schüler  seines  Vaters  J. 
Henry  Br.,  Schussele's  u.  Thom.  Ealdna. 
Malte  btoptiidiliGli  Portiila. 

CUmeat  «ad  Hattoa.  Art.  ol  die  lt. 
Cent. 

Brown,  David,  engl  Maler,  der  von  der 
anfänglich  von  ihm  betriebenen  Firmenschild- 
malerei erst  als  35j ähriger  unter  der  Leitung 
George  Morlands  sich  der  I  .andschaf tsmalerd 
zuwandte  und  1798— 179T  die  Anssidlang«! 
der  Londoner  R  .^cadcmy  mit  staffierten 
I.andscliaflsbildern  im  Stile  seines  Lehr- 
meisters beschickte  (Views  of  Salter's  Buil- 
dings in  Waltbamstow,  View  in  Chigwell  Parte 
in  Essex,  A  like  in  Qnaberlsad  etc.)* 

Redgrave.  Dict  (189S)  p.  57.  —  Graves, 
R.  Acad.  Exhib.  (19«)  I  SM.  —  Dict.  of  Kat. 
Blofr.  (1909)  III  Z.  M.  W,  BroekwtU. 

BnwB,  E.,  Bhimen-,  Laadsduft»-  n.  Por^ 
trätmalerin  in  Richmond,  stellte  1797—1812 
fast  alljährlich  in  der  Londoner  Roy.  Acad. 
aus.  (Vgl.  Brown,  Elisabeth  de.) 
Graves,  Roy.  Acad.  Exhit>.,  1905.  H.  V. 
Brown,  E.  Jr.,  amehk.  Lithograpih,  WM 
Mitte  19.  Jahrii.  in  New  York  titig. 

B.  RiekUr. 

Brown,  Edward  Archibald,  Land- 
schaftsmaler in  Hertford,  stellt  seit  19(X)  m 
der  Londoner  Roy.  Acad.  aus. 

Graves,  R^.  Acad.  Exhib.,  1905.  H.  V, 
Brown,  Elisabeth  de.  In  der  Sanmd. 
des  Herrn  Simon  Ritter  v.  Mataxa  in  Wien 
befindet  sich  ein  ovales  Elfenbetnportrit  der 
Prinzessin  Pauline  v.  Hohenzollera,  geb.  Prin- 
zessin V.  Kurland,  das  ,^\\^  de  Brown,  f. 
Paris  180V  beieidtnet  ist.  Vielleicht  ist  die- 
ses ausgezeichnete  Porträt  eine  Arbeit  der 
gleichzeitig  lebenden  engl.  Radiererin  fifwe- 
beth  Brown,  von  der  nach  freundl  ^^itt(•ilung 
von  E.  VV.  Moes  ein  Blatt  mit  dem  Porträt 
des  Grafen  Bergamo  C.published  by  Dobson 
&  Co.  18  Fetter  Lane")  bekaimt  ist»  auch  die 
oben  genannte  E.  Brown  kirne  in  Betracht 
Kat.  der  Wiener  Kongrcßausit  1896  (No  340), 
'  der  Miniaturcnausst.  in  Troppau,  1905  u.  in  Ber- 
lin 1906  (No  569). 

Brown,  Ford  Madox,  engl.  Maler,  geb. 
am  16.  4.  1821  in  Calai.s  f  am  11.  10.  1893  in 
London.  Schon  in  früher  Kindheit  kam  er 
mit  seinem  Vater,  einem  pensionierten  Vcr- 
walttm^^heamfen  der  englischen  Marine,  nach 
Brügge  uiiiJ  erliiclt  dort  vom  Porträtmaler 
und  Akadf  iniedirektor  Alb.  CircRorius  den 
,    frsten   Kunstuiiterricht.     Weitergebildet  in 

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Gent  unter  Hanselaer,  studierte  er  schliefilich 
1837 — 1839  an  der  Antwerpmer  Akademie 
ooter  Gittt  V/tMftT»,  dem  er  die  MMgCMkli- 
ttcte  tediritclK  GntndlmBs  für  iciiw  ipstBrB 
Konstübung  verdankte.  Nachdem  er  schon 
ab  Antwerpener  Akademieschüler  mit  seiner 
Erstlingskompositioo  „Hiob  u.  seine  Freunde" 
in  daer  Getiter  Kunstiuisstdltuig  Anerkennung 
gcfuiMln  Ittttei  feomite  er  bereits  18M  eni  Bild 
mit  der  Darstellung  eines  blinden  Bettlers  an 
einen  Londoner  Kunst\ crleger  verkaufen. 
Seit  1840  in  Paris  ansässig,  vollendete  er  durt 
sonidist  eine  »Hinrichtung  der  Maria  Stuart", 
wumna  cnn  vui  udci  Kcneuueu  Aimniimm 
in  England  malte  er  eine  Anzahl  Medaillon- 
bildnisse von  Personen  aus  seinem  Bekannten- 
kreise. Nach  Paris  zurückgekehrt,  verhei- 
ratete er  sidi  in  erster  Ebit  mit  leiner  .Cousine 
dwatteth  Bfonitejf  tt.  betrieb  duB  ctfrigc  Stu- 
dien nach  dem  lebenden  Modell  und  nach  den 
Gemälden  alter  Meister  im  Louvremuseum. 
Auch  komponierte  und  malte  er  damals  schon 
an  dem  fiildc  aManfred  oq  the  Jungfrau", 
MB  oem  er  zum  crweo  maie  MRurnciie  Ljcnt- 
e£Fekte  mit  bestem  Erfolg  künstlerisch  tu  ver- 
werten suchte;  jedoch  erst  18Ö1  kam  er  dazu, 
dieses  Bild  zu  vollenden.  Die  Londoner  R. 
Academy  beschickte  er  zum  ersten  Male  1841 
mit  dem  Gemilde  »The  Gfaoar^  Catfessioa*'. 
Sein  nächstes  größeres  Bild  „Parisina's  SIeep" 
wurde  trotz  seiner  für  einen  so  jungen  Künst- 
ler SMtt  ungewöhnlichen  Grofizügtgkeit  der 
KoipOMtion  1848  vom  Pariaer  Sak»  znrück- 
gewtoen  «od  kam  dann  erst  1815  in  der  Lon- 
doner British  Institution  zur  Au^^t.  Um  diese 
Zeit  sdmf  er  noch  die  Umrißentwürfe  zu 
einer  aus  16  BL  bcMcibenden  Illustrationen- 
lolge  für  Shakeiipenret  oKinK  Lear"  sowie 
zwd  Freakcfikartons  «od  dne  enkaustisdie 
Studie  als  Wctlbcwe rb-Entwürfe  zur  maleri- 
schen Ausschmückung  des  Londoner  Parla- 
nentspalastes  (1844  in  Westminster  Hall  aus- 
sog cboMO  IBIS  dm  FrakosnniMe  hJt» 
uralter  andi  die  tm  Hi^doo  und  anderen 
besonders  gepriesene  „Justitia").  Im  August 
1844  siedelte  er  dann  nach  einem  kurzen  Auf- 
enthalte in  England  nach  Rom  über,  wo  er 
Sät  seine  leidende  junge  Gattin  Heilung  zu 
indcn  hoffte.   Im  Prüh|abr  1846  kehrte  er 

aus  Italien  wieder  zurück  und  ließ  sich,  nach- 
dem seine  Gattin  auf  der  Heimreise  in  Paris 
flnea  Leiden  erlegen  war,  im  Mai  desselben 
Jahres  für  immer  in  London  nieder.  Hier 
ging  er  zunichst  an  die  Ausführung  seiner  in 
Italien  entworfenen  Chauccr-  und  Wickliffe- 
Geniälde,  die  ihrer  stofflichen  Konzeption  wie 
ihrer  stilistischen  Ausgestaltung  nach  unter 
dem  Einflüsse  der  monumentalen  Wandmale- 
reien des  Peter  Cornelius  md  der  deutschen 
Prii-RafT.ieliten  entstanden  sind.  Von  der 
Komposition  „Chaucer  reading  the  Legend  of 
Custance",  deren  Vorwurf  er  dem  Stoffkreise 
des  Ausschmückungsprogrammes  für  den  Lon- 


doner Parlamentspalast  entlehnte,  befindet  sidi 
die  umfangreichere  Hauptversion  in  der  Muni- 
cipal  Gall.  zu  Sidney,  eine  kleinere  R^lik  in 
der  Londoner  Hat  GaH  of  Brit  Art  Andi 
die  Werke  der  frühflorentinischcn  Fresko- 
maler hatte  er  in  Italien  eifrig  studiert  und 
damit  seinem  künstlerischen  Stilempfinden  eine 
wesentliche  Steigerung  verlieben.  Wenn 
jedoch  seine  Italienretse  zu  einem  ctnsdmei» 
denden  Wendepimkt  für  sein  gesamtes  ferne- 
res Kunstlerstreben  geworden  war,  so  ist  dies 
mehr  ncch  auf  den  nachhaltigoi  Eindruck  sn- 
rückzuführen,  den  die  Werke  des  jitagerttt 
Hotbem  in  San  henrorricfeH,  ds  er  auf  der 
Ausreise  nach  dem  Süden  einen  kurzen  Auf- 
enthalt in  Basel  genommen  hatte.  Sagt  er 
doch  selbst  von  »einem  Bildnis  des  Mr.  Bam- 
ford,  seinem  einigen  Werlte  von  1846:  JEs 
war  dies  das  erste  Zeugnis  dner  vStUg  neuen 
Richtting  memes  künstlerischen  Denkens  und 
Empfindens   Ich  wollte  effektvolle  In- 

szenierung durch  achlichte  Naturwiedergab«, 
schulmäfiige  Tiefe  der  Xanung  durch  Reinheit 
uci  n  «KT  nimr  ocoBucniefeu  r arocn wei le 
ersetzen  und  fand  dazu  keinen  besseren  Weg 
als  den,  ein  Holbein-Porträt  des  10.  Jahr- 
hunderts —  wie  ich  es  damals  nannte  —  zu 
malen."  Von  der  Riqral  Acsd.  wurde  dieses 
Bildnis  1847  zurBchgewiesen,  dienso  ainJi  sein 
Karton  zu  einem  Bilde  „Our  Ladye  of  Good 
Children  (Saturday  Night)".  —  In  der  Free 
Exhibition  1848  kam  dann  sein  Gemälde 
«Wickliffe  resding  his  trsnalatkin  of  the  Bible" 
zur  AuBstelhmg,  durch  das  er  mit  dnem  Msle 

in  enge  Beziehung'  zu  dem  damals  soeben  neu 
gegründeten  englischen  Prä-Raffaeliten-Bunde 
gebracht  wurde,  da  Dante  Gabriel  Rossetti  in 
enthusiastischer  Bewunderung  eben  dieses 
Bildes  an  den  Kfinstier  die  briefKehe  Bitte 

richtete,  sein  Schüler  werden  zu  dürfen. 
Brown  trat  also  als  bereits  fertiger  Künstler 
in  den  Kreis  der  noch  im  Werden  begriffenen 
Prä-Raffaclitcn,  die  ihrerseits  erst  ganz  sll- 
mihlldi  einen  gewissen  EinlluS  auf  ihn  ge- 
wannen. Als  er  den  jungen  Rossetti  in  der 
Stillebenmalerei  zu  unterrichten  begaim,  ar- 
beitete er  selbst  noch  an  seinem  Chaucer- 
Gemälde.  Sein  £influ8  auf  Rossetti  iaSerte 
sidi  schon  in  dessen  noch  in  Hofanan  Hunit 
Atelier  vollendetem  Gemälde  „Girlhocd  of  th< 
Virgin",  das  bereits  deutliche  Anklänge  an 
Browns  „Our  Ladye  of  Good  Children"  auf- 
wies. Er  selbst  wurde  niemals  offizidles  Mit- 
glied des  Pri-Rafiaditen-Bundes,  obwohl  er 
mit  Rossetti  eng  befreundet  war,  von  ihm 
wie  von  J.  E.  Millais  tmd  Holman  Hunt  sich 
Itfinsderisch  stark  beeinflussen  lieB  und  1860 
sogar  einige  Beitrige  zum  jGana",  dem  lite- 
rarischen Organ  des  Bundes,  lieferte.  In  des 
Jahr  1S13  fällt  übrigens  auch  nrKh  seine  Ver- 
heiratung mit  seiner  zweiten  Gattin  Emma 
Hi'l.  —  1819  malte  er  „Ccwdelia  at  the  bedside 
of  Lear",  und  1860  begann  er  das  durch  Mine 

7» 


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fdnmaleriKbe  Detailbehandlung  bemerlcens- 

werte  Bildchen  ,,\Vaiting",  das  jedoch  erst 
1854  vollendet  wurde.  Das  1851  vollendete, 
jetzt  in  Sidney  befindliche  groBe  Chaucer-Gc- 
mäkle  führte  bei  seiner  AuasteUung  in  der 
R.  Acad.  seiner  ungünstigen  Placierung  wegen 
zu  einein  Zerwürfnis  zwischen  Brown  und 
den  Akademikern,  das  nie  wieder  beigelegt 
wurde  und  9chlieBlich  dahin  führte,  daB  B. 
seit  1866  die  Aniwlrllangcn  der  R.  Acid.  über- 
haupt nicht  mehr  badddcte.  1861  begann  er 
ferner  das  um  seines  echt  prärafFaelitischen 
Charakters  willen  höchst  interessante,  jedoch 
leider  nie  vollendete  Gemälde  „Take  your  Son, 
Sir"  aowie  das  noch  im  Sommer  desselbcD 
Jahres  vollendete  GcmiMe  „Pretty  Ina- 
lambs",  das  früheste  Freilicht  Figurenbild,  das 
überhaupt  gemalt  worden  ist.  Im  Herbst 
1851  besuchte  er  mit  William  Rossetti  die 
Prä-Raffaeliten  Millais  tmd  Hont  in  Wor- 
cester  Puk  FanB  and  lieB  sich  von  ünicn  in 
ihrem  neuen  Malverfahren  auf  nasser  WeiS- 
grimdierung  unterweisen,  jenem  Verfahren, 
dem  die  Werke  dieser  Künstler  die  rühm- 
lichst bekannte  Reinbett  and  Laochtkraft  ihres 
Kolorites  verdanken.  Er  selbst  hatte  damals 
schon  seit  Jahren  die  vom  Baron  Wappcrs  in 
Antwerpen  erlernte  Malweise  semer  Erstlings- 
aeit  vöUig  aufgegeben  und  auch  von  derjeni- 
gen der  deu tsc  h  -präraffsciitischcn  Vorbilder 
seiner  Jünglmgsjahre  durch  eifrige  Natitr- 
und  Freilicht-Studicn  sich  allmählich  mehr 
und  mehr  freigemacht,  —  Sein  1Ö52  voll- 
endetes, jetzt  in  der  Lond.  Nat  Gall.  of  Brit. 
Art.  befindl.  Gemälde  »Christ  waallilig  Fcfeer's 
feet"  war  zwar  von  der  R.  Acad.  für  die  AlW- 
stellung  dieses  Jahres  angenommen,  jedoch 
wiederum  so  hoch  gehängt  worden,  daß  dem 
Kfinitler  und  seinen  Freunden  neues  Ärgernis 
daraus  erwachsen  war.  Der  Heiland  war  auf 
diesem  Bilde  ursprünglich  völlig  nackt  dar- 
gestellt; erst  1856  hat  B.  diese  Figur  mit  der 
jetzt  auf  dem  Bilde  sichtbaren  Draperie  be- 
kleidet. Das  auch  in  einigen  anderen  Details 
damals  leicht  umgeänderte  Gemälde  wurde 
dann  1856  in  der  Akad.-Ausstelltmg  zu  Liver- 
pool mit  dem  fiO  Pfund  Sterling  betragenden 
Jahrcaprctse  prämiiert,  ebenso  1857— &8  auch 
du  Chaoeer'Genilde.  Sc«  jctst  in  der  Gal. 
zu  Manchester  befindliches  Gemälde  „Work" 
hat  er  1852  begonnen,  aber  erst  1863  vollendet; 
den  landschaftlichen  Hintergrund  dieses  das 
LdMoadrama  der  Menschheit  des  19.  Jahr- 
huiideiti  so  priigmuit  mid  cfschSfifeod  bdnn- 
delnden  Pracht-Bilde?  malte  er  —  dem  prft- 
raffaelitischen  Grundprinzip  ^temäß  —  nach 
der  wirklich  existierenden  Naturszencric  „cn 
plein  air"  direkt  auf  die  Leinwand.  Ebenfalls 
IttS  Hgann  er  das  jetzt  in  der  Gal.  zu  Bir< 
mingham  befindliche  Gemälde  „The  I^st  of 
England".  Die  Vollendung  dieses  durch 
einzigartige  Intensität  der  dramatischen  lic- 
kbuog  ansgcseichneten  Kunstwerkes  fällt  ins 


Jahr  1886  (in  dem  übrigens  auch  des  Künstlers 
Sohn  Oliver  Madox  Brown  geboren  wurde); 
B.8  eigener  Aussage  zufolge  symbolisiert  es 
mit  absoluter  Tatsachentreue  einen  realen 
zeitgeschichtlichen  Vorgang :  die  große  eilg- 
lisdw  Auswanderungsbewegung,  die  gerade 
1852  auf  ihrem  Höhepunkte  angelangt  war.  — 
Aus  den  Jahren  1852— ö4  datiert  das  in  der 
Regel  als  schönste  LandschaftsscUgilHg 
bezeichnete  Gemihtc  «Tbe  English  aotamn 
«ficmoan*.  Die  in  der  Lond.  Nat.  Call,  of 
Brit  Art  befindl.  verkl.  Wiederholung  seines 
Chaucer-Bildcs  ist  1866  begonnen  und  1867 
vollendet.  Ihr  folgtca  als  weitere  Prodidrte 
seines  an  f  rfiliere  romantische  Jogendneigon- 
gen  anknüpfenden  phantastischen  Kfinsder- 
schaifens  '—  nächst  dem  wild  grotesken  tmd 
gewaltig  dramatischen  Bilde  „The  death  of 
Sir  Tristram"  —  Gemälde  wie  „King  Rene's 
Himeymoon''  (1868-64),  -  »Cordelia's  Por^ 
tion*  (Aquaren  1886-«8,  Olreplik  1867-78). 
—  „Romeo  and  Juliet"  (1867).  —  Als  Haupt- 
werk seiner  letzten  Scliaffcnsperiode  ist  die 
Folge  von  Wandbildern  aus  der  Gcschichle 
der  Stadt  Manchester  in  der  dortigen  Tom 
Hall  liei  toiiulieben ;  1878  begonnen  und  im 
März  1R03  vollendet,  sind  diese  12  Fresko- 
gemälde namentlich  durch  eme  höchst  rüh- 
menswerte Einheitlichkeit  der  dekorativen 
Kottz^tioa  MWgneictiiiet  Zu  Anfang  der 
80er  Jahre  entwarf  er  schließlich  noch  eine 
Reihe  von  Bühnendekorationen  für  Henry 
Irvings  Neuinszenierung  von  Shakespeares 
„King  Lear".  —  Zu  seinem  Schmerze  mußte 
er  nicht  nar  seinen  Sohn  Oliver  (t  1874)  and 
semen  Preond  Dante  Gabrid  RoMetti  (f  1888), 
sondern  auch  seine  «ndtc  Gattin  (t  1880)  um 
Jahre  uberlebeiu 

Sein  künstlerisches  Schaffen  läBt  sich  fibcr* 
sichtlich  in  drei  Hauptperioden  gliedern:  in 
die  unter  fremdnationalen  Stileinflüssen  stehende 
Jugendperiode,  —  in  die  einen  ausgesprochen 
englisch-nationalen  Kimststil  vertretende  Pe- 
riode der  realistisdwn  Darstellungen  aus  dem 
modernen  Leben  und  aus  der  englischen  Ge- 
schichte, zu  denen  auch  die  1866  begonnene, 
echt  englisch-präraffaelitische  Folge  der  „Sta- 
ges  of  Cruelty"  gehört,  —  und  in  die  auf 
dekorative  Stilwirkangcn  ausgebende,  etwa 
um  1866  bis  1880  anztisetzende  Periode  der 
poetisch-romantischen  Historien  und  Bibel- 
illustrationi-n  Mit  Recht  hat  Holman  Hunt 
darauf  hingewiesen,  daB  die  Fixierung  und 
Wertung  des  ursprünglichen  Stilcharakters 
der  Werke  B.s  mit  groBen  Schwierigkeiten 
I  verknrpft  ist,  da  ja  der  Künstler  fortwährend 
an  der  1 1-, I ',\ cisi-ii  od'-r  gar  volLitandigen  Um- 
;  gestaltung  und  Cbermalung  bereits  voliendeter 
Bilder  zu  arbeiten  liebt^  wobei  er  nicht  allein 
auf  stilistische  Verbesserung,  sondern  auBer- 
I  dem  auch  auf  möglichste  Aimäherung  an  die 
StilanifasMing  der  rrri-Raffaelitcn  ausging. 
I    Eine  eingehendere  Klarlegung  der  Wechsel- 

80 


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* 


Brown 


besiebungen  und  Wechselbeeinßussangca,  die 
iwiKben  B.  und  den  efaMflnen  Mitgiiedern 
des  Pri-RaffMlitenbttDdes  stattgefunden  habra, 
muß  ich  mir  an  dieser  Stelle  versagen,  zur 

ErcirterunR  dieser  interessanten  Frage  würde 
es  namentlich  notwendig  sein,  die  in  diesem 
Zusammenhange  bisher  noch  niemals  ge- 
nügend gewürdigten  Werke  William  Dyccs 
in  den  Kreis  der  Betrachtungen  mit  herem- 
zumben. 

R»  künstlerisches  Hauptverdienst  scheint 
mir  darin  ru  beruhen,  daß  er  als  einer  der 

Ersten  das  Heil  der  modernen  Kunstemeue- 
rung  nicht  in  neuen  Darstellungsmotiven 
suihtf,  sondern  in  einer  neuen  Methode  der 
künstlerischen  Naturbeobachtung  und  Natur- 
'wiedergabe.  Stolz,  empfindsam  und  ungemein 
selbständig  im  Handeln,  verfolgte  er  unbeirrt 
seine  eigenen  Wege,  wobei  er  freilich  nur  zu 
oft  mit  Gönnern  und  KünstlerverciniKungcn 
in  Konflikt  geriet  Um  so  treuer  wuSte  er 
Fretndseliaft  zu  hilten  und  mit  seinen  Kennt- 
nissen und  seinem  gereiften  Urteil  strebenden 
Jüngern  und  schaffenden  Vertretern  der  Kunst 
hilfreich  beizustehen.  Er  war  einer  der  Mit- 
begründer des  Londoner  Hc^arth-Klubs,  der 
Künstler  wie  W.  Burges,  Sir  F.  Burton,  Lord 
Leighton,  D  G.  Rossetti,  G.  E.  Street  und  Th. 
Woolner  7u  seinen  Mitgliedern  zählte,  und 
hatte   mehrere   seiner   Werke   zu   der   S'  gcn 

Pre>Rapbaelite-£xhibition  am  Russell  Place 
(Filzroy  Square)  beigesteuert.   An  dem  1854 

gegründeten  „Working  Men's  College"  war 
er  als  Nachfolger  D.  Gabr.  Rossettis  als 
Zeichenlehrer  tätig.  Auch  war  er  an  der  von 
WilL  Morris  1861  begründeten  und  unter  der 
Firma  „Morris,  Marshall,  Falkner  and  Com- 
pany" weifergcfüVirtcn  Werkstatt,  für  künst- 
lerische Innendekoration  bis  1874  als  leitender 
Mitinhaber  beteiligt  und  lieferte  für  sie 
namentlich  eine  Reihe  trefflicher  Entwürfe  zu 
GhsgemlMcn.  Sonderausstellungen  seiner 
Gemälde  und  Studien  wurden  1865  von  einer 
Kunsthandlung  in  Piccadilly,  1896  in  der 
Grafton  Gallery  und  1909  in  den  Leicester 
Gallcrics  veranstaltet.  —  Als  Buchillustrator 
betitigte  er  sieh  fBr  eine  1888  in  Drocit  er- 
schienene Anthologie  ..l.yra  Germanica"  und 
für  eine  1870  veröffentlichte  Ausgabe  der 
Dichtungen  Lord  Byrons.  „King  Rcne's 
Honeymoon  Cabinet"  wurde  188ä  mit  pboto- 
mechanisetien  IllaatratiaiisbeilageB  «ich  sei- 
nem gleichnamigen  CemUde^lus  heraus 
gegeben. 

F.  M  Brown's  Address  upon  his  candid. 
for  the  Slade  Chair  of  F.  Arts  (1873).  —  F.  M. 
Hijcffer,  F.  M.  Brown  (IS'iG)  ;  Cat.  of  the 
Brown-Ejthib.  1909.  —  H.  M.  M.  R  o  a  s  e  1 1  i, 
F  M.  Brown  (1«02).  —  W.  M  Rossetti  in 
Fräser«  Mtgaiine  1865.  —  S  i  ri  n  c  v  Colvin 
in  Th»  Portfolio  1870  p.  81  ff  ;  rf  p,  130; 

1883  p.  206;  1887  p.  63;  Engl,  Faintcrs  of  the 
Piesent  Day  (1871).  —  J.  Dafforne  in  The 
Art  Journal  1873  p.  105  ff.;  cf.  lb<J3  p.  363; 
1M5  p.  IM,  IM;  IM»  p.  tSl  f.  —  Tius  Acadeaqr 

msMMnBna.  B4.V.  8l 


1879  p.  379  (B.s  Mural  Paint.  at  Manchester).  — 
F.  G.  S  t «  p  h  e  n  s  in  The  Portfolio  1893  p.  dS  If., 
«9  ff.;  Dict.  of  Nit.  Biogr.  —  The  Studio  IL 
1894  p,  4  f.,  11  f.  (B.s  Süüned  Gla«5-De»i«iii). — 

E.  Chesneau  in  LArt  XXXI  81,  101,  161.  — 
Cfiron.  d.  Arts  189.'i  p,  2^,:,.  —  Encyc!,  Rrit;.  tnic* 
1902.  —  Kstlerlexica  von  Clement-Hutton, 
Champlin-Perkina,  Bryan-WilliaB« 
»OP.  —  Gravei,  R.  Acad.  liK).^ ;  Brit  Instit 
1908.  —  W.  S  t  a  n  f  1  e  1  d,  The  Mancht-ster  Art 
Call.  1894  p.  43  ff.  —  I  B  i  n  y  o  n,  Cat.  of  Dra- 
wing»  etc.  in  the  Brit  .Nfus  1898  I  145  f.  —  E. 
J.  Poynter,  The  Nat  Gall.  im)  III  (Brit.  Sch.) ; 
Täte  Gall.  Cat.  1910.  —  Roh.  De  La  Siieranne, 
Die  zeitgenös».  Engl.  Malern  i  Dcutiche  Auag. 
189«)  p.  46,  56.  66,  254.  —  P  c  r  cy  B  a  t  f ,  The 
Engl.  Pre-Rapb.  Paintcrs  (18'jä>.  —  W.  Ros- 
setti, Pre-Raph  Diarie»  and  Letter»  (1900).  — 
A-  R.  W  i  1  1  a  r  d,  A  Hist.  of  Mod.  Ital.  Art 
(1902)  p.  291  ff,  406.  -  R.  Mut  her,  GcKh. 
der  Engl.  Malerei  (1903)  p.  164  ff.  —  G.  W  o  o  1 - 
liscroft  Rhead,  The  Trcatmmt  of  Drapery 
in  Art  (1904).  —  W.  Holman  Hunt,  Pre- 
Raphacliti.'ira  (U)05).  —  G.  S.  L  a  y  a  r  d,  Tenny- 
»on  and  his  Pre-Raph.  Illustrators.  —  H.  M. 
C  u  n  d  a  11.  A  Hist  of  Brit  Water  Col6ur  Paiiit- 
ing  (1908)  p.  127,  190.  —  A.  D  a  y  o  t  La  Pein- 
ture   anglaise   ,'190-)    p.  —   W.  Arm- 

strong, Art  in*Great  Brvuin  and  Ircland  (1909) 
1».  814.  N.  Peacoek.' 

Browa,  Frederick,  Maler,  Professor, 
geb.  zu  Chelnuford,  Essex  l&ßl.  Studierte 
an  der  South  Kensington  School  of  Art  und 
später  in  Paris  unter  Bouguereau  und  Tonjr 
Robert-Fleury.  Er  lehrte  dann  cfnige  Jahre 
an  der  Westminster  School  of  Art  u.  wurde 
1802  zum  „Stade  Professor  of  Fine  Art"  an 
dem  University  College-  m  London  als  Nach- 
folger von  Prof.  Legros  gewählt,  eine  Stel- 
lung, die  er  noch  heute  inne  hat.  Scfaie  Far- 
ben und  Entwtirfc  sind  immer  interessant  u. 
seine  Malerei  liat  viel  Charme,  ohne  geziert 
und  überspannt  zu  wirken;  es  ist  etwas  spe- 
zifisch Englisches  in  seinen  Gefühlen  und  in 
seuiefn  Giaralrter.  Er  malt  Figurenbilder  v. 

jetzt  vorwiegend  Landschaften.  Ende  der 
8(''cr  Jalirc  begann  sein  Name  etwas  unter 
den  jüngeren  Kunstbeflissenen  zu  bedeuten, 
und  seit  er  Slade  Professor  ist,  hat  er  viel 
^nfluB  auf  die  jüngere  Generation  mah- 

hängiger  Maler  gewonnen  Im  J.  1879  stellte 
er  in  der  „Roy.  Acadcmy"  aus  und  setzte  es 
einige  Jahre  fort,  aber  seit  1886  stellte  er  nur 
noch  im  New  EngUsh  Art  Qub  aus,  dessen 
Mitglied  er  ist  Das  erste  BÜd.  das  6on 
erschien,  hieß  „Hard  Times",  jetxt  ifll  Be* 
sitze  der  Cx)rporation  in  Liverpool. 

Art  Journal  1893,  8».  —  Graves,  Roy.  Acad. 
Exh.  I.  —  Studio,  vol.  XXXVII,  29,  32,  XLIV 
136,  138.  —  Saturday  Review  Nov.  1907  „The 
Slade"  von  W.  Rotheniteio.  —  Eigene  Notiien. 

Brown,  George,  Landschaftsmaler  in 
London,  stellte  1773—1780  in  der  Roy.  Acad. 
aus. 

Graves,  Roy.  Acad,  Exhib.,  1905.        H.  V. 

Browa,  George,  Miniaturmaler  in  Lon- 
don, Stellte  18B5— ISS»  in  der  "Bof,  Acad. 


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eine  Reihe  Porträts  und  „Rebekka"  (nacb 
Scott's  „Ivanhoe")  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.      H.  V. 

Brown,  George  Lorin g,  amerik.  Maler, 
geb.  in  Boston  2.  8. 1814^  f  «»  M«ldait  Mass, 
am  S6.  6.  1680.  TMs  sroBer  Anmrt  erwarb 
er  sich  eine  ziemlich  gute  Ausbildimg  zuerst 
in  der  Heimat  (wo  er  zuerst  als  Holzstecher 
för  Illuatratioascwecke  tätig  war)  und  später 
in  Barqga,  wo  er  aidh  über  20  Jahre  auf  hielL 
B.  malte  ausachlieBlich  Landachafteti,  haupt- 
sächlich italienische  Motive,  nur  selten  solche 
seiner  Heimat,  nach  der  er  1860  wieder  zu- 
rüdKgdidirt  war,  nm  b  Boston  seinen  Wohn- 
ü»z  st  nelmMn.  Die  graBartif  poetischen  ££- 
fdue  Ton  TurncF  u.  Oande  Lorrafai  ainadm 
ihn  derarlip  an,  daß  deren  Einfluß  oft  unver- 
kennbar ist,  z.  B.  im  „Sonnenuntergang  in 
Genua"  (1876).  Das  Theatralische  seiner  BO- 
der  bat  Mriüffni  Rnl  asiir  geschadet^  da  man 
fiber  diesem  Febler  sdne  viden  gnten  Seiten, 
schöne  Kornpositionen  und  harmonische,  äu- 
ßerst wirksame  Farben,  übersehen  hat.  —  B. 
hat  in  den  60er  Jahren  atKh  mit  zarter  Nadel 
eine  Anzahl  Ton  Aaaiebten  d.  Camfgn«  (2 
BL)  radiert  und  bat  sich  aoeh  im  Strindrodc 
»ersucht. 

S.  R.  K  ö  h  1  e  r  in  der  Zöchr.  f.  bild.  K«t  VI 
(1871)  p.  AI  f  (ausf.  Artikel  auf  Angaben  des 
KstJeri  beruhend).  —  The  Art  Journal.  1880  p. 
110  f.  —  Kstchron.  N.  F.  I  103  (hTekrol.).  — 
Clement  and  Uutton,  Art  of  tbe  19.  Cent. 
ISM.  —  S.  Ishasi.  Aacric.  Paint.,  1905. 

Edmund  von  Mach. 

SkVWn,  H.  Harri  i  k"  Nf aler  der  GeRen- 
wart;  beschickt  seit  IHBÖ  die  Ausstellungen  der 
Londoner  IL  Academjr  mid  neuerdings  aiwh 
diejenigen  der  New  Gallery  sowie  beider  Pa- 
riser Saloovereinigungen  mit  zahlreichen  wir- 
kungsvollen Porträts.  Die  Stadtgalcrie  zu 
Dublin  besitzt  von  ihm  ein  Porträt  des  Bi- 
■choil  WtU.  Alex,  von  Armagh,  das  Pariaer 
Loxerobourg-Museum  ein  weibliches  Bildma. 

Grarei.  R.  Acad.  Exhib.  U«05)  X  808.  — 
The  Studio  1906  voL  88  n.  14  f.;  190S  vol.  44 
p.  47  L  —  L'Ait  et  Ics  Aftistes  VU  (1906)  p.  166. 
1T8.  —  Faiisor  Salon-Xat;  siik  im 

Jf.  W.  BroekwtU. 

Brown,  Henry,  Kupf erst.,  Rad.  u.  Formschn., 
Bruder  d.  Holzschn.  Will.  B.,  geb.  am  3. 4. 1816 
zu  York,  t  am  2.  2.  1870  in  Borgerbout  bei 
Antweipov  1887  Prof.  an  der  Brüsseler  Ste- 
cheradinle^  184D  nm  Leiter  der  kgL  Gravcor- 
schule  im  Haag  ernannt,  1841  zum  Prof.  für 
Formschneidekunst  an  der  Antwerpener  Akad. 
Lieferte  Illustrationen  für  Prachtwerke  in 
Hobadmitt  B.  1841  niederländ.  Kostüm- 
werte)  n.  radierte  n.  a.:  Don  Carloa  vor  der 
Inquisition,  nach  P.  Kremer  u  als  SdiaUnuul^ 
Watt  .X'Avare"  nach  Eeckhnut. 

Immerceel,  Levens  en  Wcrkrn,  1B42,  I 
108/9.  —  Nederl.  Kunstblad  I  (1843/45).  —  De 
Vlaemschc  Scbool,  1870.  —  B«ll«r- An  d  r  e - 
«en.  Handbuch,  1870.  H.  V. 

Brown,  Henry  B.,  amerik.  Maler,  geb.  in 
Portlan«^  Maine  1881.  Besonders  interessier- 


ten ihn  die  Küstenländer  von  Maine  and  Nova 
Scotia,  und  auf  seinen  häufigen  Studienreisen 
dorthin  hat  er  Landachafts-  und  Marinebikler 
gemalt.  Im  großen  Publiknm  Int  er  nie  An- 
klang gefunden,  obgleidi  er  SOwdil  in  Eng- 
land als  in  Amerika,  besonders  in  den  70er 
Jahren,  die  größeren  AusstellunBen  beschickte. 
Dagegen  fand  er  bei  den  Dichtern  Longfellow 
und  Whittier  und  deren  vielen  Verehrern  viel 
Ansehen  und  hatte  um  den  Absatz  seiner  Bil- 
der nidit  zu  sorgen.  Seine  „East  Highlands" 
waren  1876  in  Philadelphia,  „On  the  Andro- 
scoggin"  tt.  „On  the  CxMSt  of  Maine"  1878  in 
Boston  anigeiidlL 

Clement  and  Hvtto%  Aftisls  of  the  U. 
Cmt,  ISN.  irdimwid  vom  M«eh. 

Brown,  HenryKirke,  amerik.  Bildhauer, 
geb.  24.  2.  1814  in  Leyden.  Mass..  t  10.  7.  1886 
in  Brooklyn.  N.  Y..  studierte  snerst  die  Ma- 
lerei in  Boston  und  Cinrinnati,  wo  er  1887  nr 
Bfldlianerd  überging.  1840  siedelte  er  nadi 
Albany,  N.  Y.,  über  und  hatte  dort  genug  Er- 
folg,  um  eine  Studienreise  nach  Italien  an- 
treten zu  können,  von  der  er  1846  zurück- 
kelut^  um  sich  in  New  Yoric  und  dann  &l 
Braoldyn  niedei  zulassen.  Hier  cntwidcelte  er 
eine  große  Tätigkeit.  Von  seinen  z.ihlreichen 
Statuen  und  Gruppen  ist  besonders  die  Reiter- 
statue Washingtons  in  Union  Square  in  New 
York  iL  7.  1666  entbüUt)  n  annen,  die  andi 
nacn  neuugem  uaasan  nocn  cm  neisierwent 
ist  und  durch  ruhige  Würde  und  einfadM 
Nütürlichkeit  hervorragt.  Jedenfalls  bezeidl- 
net  diese  Sutue  den  Höhepuidrt  der  Icünstieri- 
schen  Tätigkeit  Bj.  Von  seinen  andaren 
Durdisduittsarbeiten  seien  genannt:  Brome» 
Statue  des  Gouverneurs  De  Witt  Clinton  (1850, 
auf  dem  Green wood  Ccmetery),  Statue  Lin- 
colns (1866,  Prospectpark  in  Brooklyn],  Reiter- 
statnea  des  (aenmda  Natbanad  Greene  (1887, 
HaL  Statnaiy  Hill  in  Washington)  und  de« 
Generals  Scott  (Washington),  außerdem  hat 
Br.  auch  Idealfiguren  in  Marmor,  Reliefs  und 
Porträtbüsten  geschaffen. 

UTall^AaMfie.  Sealpl,  1908  p.  114  i  (aosf. 
AiHU  mit  AUi).  Bi$mmä  «s»  JT«». 

Brown,  J ,  Miniaturmaler  in  Edinburgh, 
stellte  178t)  in  der  Londoner  Roy.  Acad.  acht 
Porträts  aus  —  Ein  gUichnamigtr  Miniatur- 
maler in  Richmond  stellta  1806  und  1806 
das.  8  Bildnisse  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  190.^.        H.  V. 

Brown,  J.  (Julien)  Apple  ton.  amerik.  Ma- 
ler, geb.  am  M.  7.  1844  in  Newburyport; 

Mass.,  t  am  18.  1.  1902  in  New  York,  .stu- 
dierte unter  B.  C.  Futter  in  Boston  und  in 
Europa,  besonders  in  Paris  unter  Lambinet. 
Heimgeicehrt,  lieB  er  sich  in  Boston  nieder, 
ging  aber  später  nach  New  York.  1896  wurde 

er  in  die  Akademie  gewählt,  Brown  war  citt 
großer  Verehrer  von  Corot,  mit  dem  er  oft 
verglichen  wurde.  Seine  Bilder  haben  im 
Aussehen  mit  denen  Corots  zwar  nicht  viel 


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Brown 


Wmda,  doch  geht  er  ebenso  liebevoll  anf  die 
Natar  ein,  nnr  bringt  er  seine  poetiidien  Ein* 

drücke  auf  andere  Weise  zum  Ausdruck. 
Seine  Frühlingsbilder  nüt  blähenden  Apfel- 
blumen und  reichem  Gras,  am  blauen  Him- 
Bd  carte  Doftwoiken,  atmen  to  viel  natärUdw 
]Poesie^  daB  sie  einen  groBen  Eindrodc  nadien» 
In  Boston  ist  er  am  besten  vertreten  im  Mo- 
aeum,  in  der  Gal.  von  Mrs.  John  L.  Gardner 
nnd  fast  in  allen  Privatgalerien,  beinahe 
«bcMO  whlrrirh  aind  «eine  Bilder  auch  in 
Siminini«eB  in  New  Vortc. 

Tka  Aft  |«wnaL  Uf9  9,  lH7i.  —  Clenent 
«■d  Hntto^AftiM  of  di«  19.  CmL,  IBM 
f.  im.  —  lakan,  Aacrie.  Paini,  Ud»  4SS. 

Bdmmi  von  Itaek, 

Brown,  J.  Henry,  amcrik.  Maler,  geb.  in 
Lancaster,  Pa,  1818,  Todestag  unbekannt,  er- 
freute sich  in  den  60er  und  60er  Jahren  großer 
Popttlarität  aU  Maler  von  Miniatniportrits. 
Genannt  seien  Abraham  Linodn,  George 
Buchanan  u.  Coomodore  Stodctan.  Br.  lebte 
in  Philadelphia. 

ClementandHvtton,  Artist«  of  tiie  19th 
Cent.,  1803.  Edmund  von  Mach. 

Bnwn,  J.  Michael,  Landschaftsmaler  in 
Edinbuffa.  stellte  18B0-88  ojid  1900  in  der 
Kor.  Aöd.  in  London  na. 

Graves.  Roy.  Acad.  BldUh«  1905.      H.  V. 

Brown  (Browne),  John,  engl.  Maler,  seit 
etwa  1502  in  London  urkundlich  nachweisbar, 
t  ebenda  am  24.  9.  1632;  seit  dem  11.  1.  1512 
„Sergeant  paintet^  K6dg  Rdnrichs  VIII., 
für  dessen  Hofstaat  er  Banner,  Tumierdeko- 
rationen  und  Heroldsgewändcr  zu  bemalen 
hatte.  Er  war  Mitglied  der  Gilden  der  Putz- 
warenhändler  {,jM!tittiM^Ti'')  und  der  Ma- 
ler ond  Färber  (nPainter  stainers").  Der  letz- 
teren Gilde  vermachte  er,  nachdem  er  schon 
am  17.  9.  1682  sein  Testament  aufgesetzt  hatte, 
am  21.  0^  153"2  sein  in  der  Trinity  L;ine  zu 
London  gelegenes  Haus,  das  er  etwa  80  Jahre 
IWber  gekauft  hatte,  und  daa  seitdem  den  Na> 
«MB  JPdfltar'a  Hall"  führte. 

B.  Walpela^  Ancedot  1 64.  — Redsravc, 
Met  tara  ».  «7.  -  Archaeoloda  XXXIX  tt  ff. 
—  Okt  et  Nat  Biogr.  (1009)  in  •. 

IT.  W.  BroehmM. 

Bnwn,  John,  engl.  Kupferstecher,  in  Lon- 
don um  1676  tätig,  zeichnete  Wld  Üsdi  dtS 
Bildnis  des  Richard  Colltns. 

L  e  B  1  a  n  c,  Manuel  I.  H.  V. 

Brown,  John,  Makr  und  Zeichner,  geb. 
1768  in  Bdinburgh»  t  am  5.  9.  17S7  in  Leitfi; 

Schüler  von  Alex.  Runciman,  weitergebildet 
in  Italien,  wo  er  seit  1771  etwa  11  Jahre  lang 
weilte.  In  Rom  und  Sizilien  entstand  sein 
jetzt  in  der  Londoner  Nat  Art  Librarx  befind- 
Hclies  SfciiienbDth  nft  Zdchnungen  nach  an* 
tikcn  Statuen.  Nach  seiner  Heimkehr  war  er 
in  Edinburgh  nnd  London  al.s  Porträtmaler 
tätig.  Die  Londoner  R.  Acadcmy-Ausstcl- 
Inog,  in  der  er  schon  1774  mit  zwei  Veduten 
MM  Ron  ond  Siiilicii  vertreten  gewesen  war, 
hfscWcfcte  er  17W  mit  einigen  Portritoiiiisp 


taren.  Seinen  Haogtruf  verdankt  er  mehreren 
Polgen  wnndeilwr  zart  in  Bleistiftzeichnung 

ausgeführter  Bildnisköpfc,  deren  eine  (Por- 
träts von  Mitgliedern  der  Society  of  Scottish 
Antiqüaries)  in  der  National  Portrait  Gallery 
zu  Edinburgh  aoftewalirt  wird,  während  eine 
zweite  sidi  im  Besitze  der  dortigen  R.  Scottish 
Academy  befindet.  Nach  seinem  Tr>dc  gah 
Lord  Monboddo  1789  seine  Briefe  über  die 
Italienische  Oper  in  Buchform  heraus. 

Redgrave,  Dict.  p.  68.  —  C a w,  Scott  Pain- 
tiiw.  (1908)  p.  M.  -  Graves,  R.  Acad.  Exkib. 
I  308.  —  Kat.  der  Nat  Portr.  Call,  aa  Ediabufdi 
19M  pw  M.  Ii.  W.  BMekmSS. 

Brown,  John  Alf  red,  s.  Brr'vn.  Arnrsby. 

Brown,  John  Crawford  (A.  R.  ä,  A.), 
Maler,  geb.  1805  in  Glasgow,  t  am  8.  6.  1887 
in  Edinburgh;  beschickte  1888  die  Londoner 
R.  Academy  mit  dem  Gemilde  „A  scene  on 
thr:  Ravensbourne,  Kent",  —  die  British  In- 
stitution mit  MKilchum  Castle  un  Loch  Awe". 
Von  der  R.  Scottish  Academy  wurde  er  1843 
nun  „asaodate"  ernannt  Er  bereiste  Hol- 
land, Belgien  imd  SpaniH  ond  war  dann  in 
London.  Glasgow  «od  Edinbtugh  als  Land* 

st h. Itter  ansässig. 

RcdRrave,  Dict.  1H78  p.  59  f.  —  G  r  a  v  e  », 
R.  Acad.  I  3üü;  Brit.  In»tit.  p.  69.  —  Ch. 
Holme,  R.  Scottish  Acad.  (Tlie  Studio  190T) 
p.  VIII  etc.  —  Dict.  of  Nat  Bio«-.  III  21. 

if.  ly.  Brockwell. 

Brown,  John  George,  englisch-amcrik. 
(jcnremaler,  geb.  in  Dorham,  England  am 
11. 11. 1831,  studierte  unter  Robert  Scott,  Lan- 
der und  WüUam  B.  Scott  in  England  und 
unter  Thomas  Cununings  in  New  York  in  den 
60er  Jahren.  1808  wurde  er  zum  Mitglied  der 
Akademie  gewiU^  aof  deren  Anaitellungen 
er  r^elmäfiig  vertreten  isl^  meistens  mit  Bil- 
dem  atu  dem  Leben  und  Treiben  der  StraBen- 
jugend,  mit  denen  er  sich  das  Gefallen  des 
grofien  Publikums  erworben  hat,  während 
er  mit  anderen  Sujets  nur  geringen  Erfolg 
hatte.  Alle  seine  Bilder  sind  mit  echt  eng- 
lischer Gründlicfakeit  von  der  Mütze  bis  zum 
zerrissenen  Schuh  detailliert  gemalt.  Sein 
„Heels  ovcr  Head"  auf  der  Weltausstellung  in 
Paris  1900  zeigt  ihn  von  seiner  besten  Sdte. 
Auch  in  Deutschland  hat  B.  attagestellt  — 
Man  kennt  voa  B.  auch  ein  flott  radiertes 
Blatt  mit  eiacm  Schahpctaer,  der  die  Flöte 
spielt. 

Clement  and  H  n  1 1  o  D,  Art.  of  the  IS. 
Cent.,  1893  p.  101.  —  Fr.  y.  Bottiche  r,  Ma- 
lerw.  des  lö.  Jahrb.  -  S.  Is  h  a  m,  Americ.  Paint., 
1905  p  34.'?/4,  —  C  h.  H.  C  a  f  f  i  n,  Arnr ric.  Paint-, 
1»07  p  'J6  (Abb.  V.  ,3ssiS  Over  Hcad").  —  Not. 
n^on  £.  Richter.  Edmund  von  Mach. 

TBnmm,  J&hn  Lewi%  frsniSs.  Maler, 

Radierer  u.  Lithograph,  geb.  in  Bordeaux  am 
16.  8.  1829,  t  am  14.  11.  1880  in  Paris,  aus 
einer  schottischen  Familie  stammend,  die  sich 
nach  dem  Sturze  der  Stuarts  in  Frankreich 
BtedergetaascB  battb  Sein  GeMet  sbd  Genre-, 
Ifilitir*  nnd  Jagdssenen,  die  er  fai  anmutiger 


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Brown 


tmd  geistreicher  "Weifle  Yortrigt.  Mit  mile- 

rischer  Kraft  weiß  er  vom  Halali  und  besser 
noch  von  der  steifen,  gcscliraubten  Eleganz 
der  SchloBherrschaft  zu  erzählen,  wenn  sie 
im  Rotrock,  von  der  Meute  omringt,  hoch 
za  RoB  auf  herbstlicher  Uchtung  Unter- 
haltung führt.  Brown  debütierte  im  Salon 
1848  mit:  Ein  Tambour,  einigen  Pfcrde- 
bildem  und  2  Zeichnungen:  „Henriot  am 
10.  August"  und  „Custine  in  Speyer".  Der 
italien.  Peldzug  lenkte  ihn  etwas  ton  der 
Stecplc-chase  ab.  Aber  nachdem  der  Kaiser 
ihm  das  Bild  „Ecole  du  Cavalicr"  abgekauft 
hatten  nachdem  er  temperamentvolle  Bilder 
•US  dem  amerikanischen  Unabhängigkeits- 
kriege, dem  7jährigen  tmd  dem  detitsch-fran- 
XÖsischcn  Kriege  gemalt  hritte,  die  im  Salon 
1870  erschienen,  wandte  der  Künstler  sich 
BlH  gröBerem  Eifer  als  je  dem  Genre  und  der 
Aquarellmalerei  zu,  die  ihm  bis  aui  diesen 
Tag  einen  immer  wachsenden  Ruf  gesichert 
haben.  Sein  Hauptstreben  war  stets,  den 
Eindruck  von  Anmut  und  Feinheit  zu  ge- 
winnen. Hierin  stedct  der  Reiz  seiner  Aqua- 
relle, die  zu  allen  Zeiten  bei  den  Liebhabern 
hochgeschätzt  waren  und  sein  werden.  Meist 

sind  es  lustige  Jagerslcute,  Jockeys,  Meute- 
kncchte,  Soldaten,  galante  Offiziere,  die  sich 
von  einem  leichtbläulichen  Hintergrunde  ab- 
heben, der  den  Hauptfiguren  im  Vordergrunde 
eine  Art  Atmosphäre  verleiht.  Bewegungen 
und  Au  druck  sind  meist  gut  beobachtet,  frei 
von  Steifheit  und  Befangenheit.  Der  Künst- 
ler sdtdnt  das  konventionelle  Gebahren  der 
vornehmen  Welt,  der  Snobs  zu  lieben,  und 
wenn  er  ein  wenig  ausschmückt,  so  geschieht 
das,  um  das  Typische  im  Wesen  noch  stärker 
zu  betonen.  Das  Luxembourg-Musctnn  besitzt 
von  ihm  das  Gemälde  „Avant  le  Start",  die 
Stadtgalerie  zu  Dublin  (Kat  1908  p.  88)  da» 
Gemilde  „Mountebank". 
Bellier-Auvray,  Di«,  gixt.  I  u.  Supp!. 

—  B^raldi,  Le»  Kraveura  du  XIX«  s.  IV  19. 

—  Chron  d.  arts,  1890  p.  287.  —  G.  Hidiard, 
Les  maitrea  de  la  lithographie ;  John  Lewis 
Brown,  8»  Cbatcaudun  1899.  —  L.  B  6  n  6  d  i  t  e, 
John  Lewis  Brown  in  Revue  de  r»rt  *nc.  et  med., 
XIII  (1903),  p.  81-94.  —  Gaz.  d.  B.-arts,  Table 
alph.  —  M  i  r  e  u  r,  Dict.  d.  ventes  d'art  I  1901. 

—  Rev.  Eacyclop.,  1891  p.  IT«?  (Nekrol.).  — 
T.  Bonnefon  in  L'Artistr,  nov.  1890.  Geffroy. 

Brown,  Joseph,  engl.  Kupferst,  stach  18Ö4 
nach  W.  Ross  ein  Portr.  d.  Regenten  v.  Portu- 
Sd  Don  Fernando  u.  stellte  1867—59  u.  1881— 
1888  Portrits  nach  H.  T.  Wells  in  der  Roy. 
Acad.  m  London  stn. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905.        H.  V. 

Brown,  L.  H.,  Miniaturmalerin  in  London, 
Stellte  1801—04  5  Portr  in  d.  Roy  Acad.  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.      H.  V. 

Bivwa,  Lancelot  (alias  Martin,  genannt 
„Cvpebility  Brown'),  engl.  Gartenarchitekt, 
geb.  1716  in  Ktrkhall  (Northumberland), 
t  am  6.  2.  17?3  m  I.-(-n(iün :  schuf  im 
Stile  seines  bedeutenderen  Vorgängers  Will. 


Kent  NatuTparlcanlagien  fDr  den  Duke  ot 

Grafton  (in  Wakefield  Lodge)  und  andere  eng- 
lische Edelleute,  zum  Teil  auf  Kosten  künst- 
lerisch wertvollerer  akengl.  G.anenanlagen. 
In  London  war  er  wesentlich  beteiligt  an  der 
Gestaltung  der  Kensington  Gardens  und  des 
Hampton  Court-Parkes;  auch  fungierte  er  ab 
„head-gardener"  von  Windsor  Castle. 

Redgrave,  Dict.  1978  p.  58.  Trigjat 
Formal  GarJens  in  England  etc.  p.  9.  —  Ch. 
H  o  1  m  r,  The  G.irdens  of  Fngland  i[i  the  South 
and    West    Countric«    (The    .Studio    1907)  p. 
XVIII  f.  —  Dict.  of  Nat  Biogr.  (lOO'))  III  22. 
—  The  Connoiss.  1910  p.  SSO.  U.  W.  BroekweU. 
BWvn»  Lucy  Madox,  s.  RotsttH. 
Brown,   M    C,   Portr.itmaler   in  London, 
stellte  1800 — 07  eine  Reihe  von  Arbeiten  in 
der  Roy.  Acad.  aus. 
Graves,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905.      H.  V. 
Brown,  M.  E.  D.,  in  Philadelphia,  Fa.,  erste 
Hälfte  19  Jahrh.  tätig.   Hat  zoologische  Blät- 
ter nach  der  Natur  lithographiert.  E.  Richter. 

Brown,  M.  Lamont,  tücht.  amerik  }iolz- 
stecher.  Seit  den  80er  Jahren  in  Boston  tätig, 
l^wtrits  sowoM  wie  I^ndsdiaft  B.  Riehitr, 
Brown,  Madox,  s.  Brown,  Ford  Madox". 
Brown,  Miss  Mary  Cummings,  bat  in 
den  80er  Jahren  in  New  York  (Long  Island) 
einige  Strandskizzen  radiert  E.  Richter. 

Brown,  Math  er,  Porträtmaler.  Ameri- 
kaner von  Geburt  (vermutlich  aus  Boston 
stammend),  f  am  1.  6.  1831  in  London,  wo  er 
schon  seit  früher  Kindheit  gelebt  und  mter 
der  Leitung  Benj.  Wests  seine  künstlerische 
Ausbildung  erhalten  hatte.  Er  beschickte  17S2 
bis  IWl  die  Ausstellungen  der  R.  .'\cademy  u. 
seit  1800  auch  diejenigen  der  British  Institu- 
tion mit  zahlreichen  Bildnissen  englischer  Ari« 
stokraten,  Flotten-  und  Heerführer  efc  sowie 
mit  historischen  und  biblischen  Kompositio- 
nen und  lieferte  2.  B.  für  Boydells  Shake- 
spearc-Gallcry  das  Gemälde  „Bolingbroke 
offering  the  Crown  to  Richard  II."  König 
Georg  III.  und  Königin  Charlotte  von  Eng- 
land lieBen  sich  von  ihm  nach  dem  Leben  por- 
trätieren, und  die  Herzuge  vun  Clarence  und 
York  ernannten  ihn  zu  ihrem  Hofporträtisten 
und  Hofhistorienmaler.  Die  Londoner  Nat. 
Portrait  Gallery  besitzt  von  ihm  die  ölporiräts 
des  Philanthropen  John  Howard,  des  Admirals 
S:r  H  R  P(jpi:;un  und  des  Rechtsgelehrten 
Sir  F.  BuUcr,  —  die  Nat.  Portrait  Gallery  zu 
Edinburgh  seine  Bleistiftstudie  zu  letzterem 
Bildnis.  Der  Court  Room  der  Painters'  Hall 
zu  London  beherbergt  ein  von  ihm  gemaltes 
Porträt  des  .Sir  Ji;.ri  Milcs  ilSlS  Unter  der 
Londoner  Malcrgenossenschaft). 

Redgrave,  Dict.  1398  p.  58.  —  Bryan, 
Dict  I  202.  —  A.  Beaver  in  The  Portfolio 
1884  p.  176.  —  S.  I  s  h  a  m.  The  Htst.  of  Ameri- 
can Painting  (1905)  p.  124  f.  —  Graves.  R. 
Acad.  I  3M  fT. ;  Brit.  Instit.  p.  70.  —  L.  C  u  » t, 
The  Nat  Portr.  GaU.  (London  1902)  I  284.  304  ; 
II  S4.  —  Kat.  der  Nat  Pom.  Call,  zu  Edinburgh 
1909  p.  29.  U,  W,  BroekmtlL 

«4 


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Brown 


Biewa,  Mayaard»  Genre-  u.  HUtorten- 
naler  in  Nottinghun,  itellte  zwiidiai  1868 

und  lf)02  wiederholt  in  der  Londoner  Roy. 
Acad.  aus:  Ophelia  (1S84);  Zenobia  von  Au- 
relian gefangen  genommen  (1885). 

GrsTca,  R«j.  AcmL  Exhib..  190».      H.  V. 

Bnwfl,  Moftimer  J.,  engl.  Bttdhnier, 
stellte  1898—1908  verschiedentlich  in  der  Lon- 
doner Rojral  Academy  aus.  (Aeneas  verlädt 
Troja;  Johannes  d.  T.;  Bdate  de»  N.  De«* 
hoUn  Divis  etc.) 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.  \.  —  The  Studio 

XVIII  287.  —  The  Art  Joum.  1003  p.  179. 

Brown,  N  a  t  h  a  n  i  c  1,  Porträt-  und  Land> 
schaltsmaler  in  London,  stellte  1765— 1T71, 
1774^  78  und  79  eine  grofie  Reihe  von  BiM- 
vinukt  Blanen-  »d  Prüchtestficken  sowie 
einiffe  Laodachaften  in  der  Free  Societjr  das. 
atu. 

Graves.  Soc.  of  art.  etc.,  1907.  H.  V. 

Brown,  Oliver  Madox,  Schriftsteller 
und  Maler,  geb.  zu  Finthlcy,  London,  20.  1. 
tUßb.  t  6.  11.  1874  zu  London,  Sohn  des 
Ford  Madox  Brown.  Er  war  von  Natur 
sehr  begabt;  schon  mit  5  Jahren  bedeckte  er 
Kaminsinue  und  sonstige  Flächen  mit  Jagd- 
nod  Kriegsszenen  und  ähnlichen  Motiven. 
Unter  seines  Vaters  Anleitung  machte  er 
gute  Fortschritte  im  Malen  und  mit  8  Jahren 
vollendete  er  sein  erstes  Aquarcllbild  Sein, 
erstes  Bild  von  Bedeutung,  nachdem  er  die 
Schale  verlassen  hatte,  war  s  „QuccB  If ar^ 

garet  and  the  Robbers",  ein  Aquarell  Der 
Vater  hatte  als  Aufgabe  den  Stoff  gewählt, 
und  Oliver  führte  das  Bild  mit  viel  Geschick 
und  Originalität  aus.  Es  kam  dann  in  den 
Besitz  Dsnte  Sosettis.  Seb  erstes  aosgestdl- 
tes  Aquarell  war  „Chiron  recciving  fhc  In- 
fam Jason  from  the  Slave",  welches  1ÖÜ9 
in  der  „Dudley  Gallcry"  erschien.  Im  sel- 
ben Jahre  machte  er  zwei  Entwürfe  für  eine 
Aosgabe  von  ^jrrons  Gedicliten,  <fie  sein 
Vater  illustrierte.  Eine  dieser  Zeichnungen: 
„Mazeppa"  führte  er  später  in  öl  aus  und 
stellte  das  Bild  1871  in  der  New  British  In- 
stitution aus.  Die  andere  Szene:  MDefornied 
Transformed"  fing  er  in  Ol  an,  ohne  sie  xn 
vollenden.  1870  schickte  er  in  die  Dudley 
Gallery  ein  geistreiches  Bild,  „Obstinacy" 
genannt.  Das  Pendant  dazu,  „Exercisc",  er- 
schien einige  Jahre  später  in  der  Roy.  Aca- 
demy. Daraals  waren  Reiteiliitder  sein  Lieb- 
lingsstüfT.  Daiui  folgten  eine  Szene  aus  dem 
„Tempest" :  „Prospero  and  the  Infant  Mi- 
randa"  (Intern  Exhibition  in  South  Kensing- 
ton,  London,  1871);  ein  Aquarellbild 
ScMie  from  Süss  Msmer"  (Gallery  of  tiie 
Society  of  French  Artists  in  der  Bond  Street, 
1872),  zugleich  das  letzte  Bild,  das  Brown 
ausstellte,  Ende  1871  und  die  folgenden 
Jahre  besudite  er  eine  Aktklasse  im  Atelier 
des  Framoeen  Berthe.  —  Die  hmlerlasacne» 
Artdten  des  joflendKcben  Olhrer  Madoic  B. 


zeigen,  dafi  er  sich  als  Maler  ausgezeichnet 
hätte,  wenn  er  am  Leben  geblieben  wire.  "Br 

erzielte  neit  mehr  Erfolg  noch  in  der  Lite- 
ratur, namentlich  in  Prosadichtungen,  als  in 
der  Malerei. 

Dictionary  of  NaL  Biograph/  1909.  —  D.  G. 
R  o  s  8  e  1 1  i  in  „The  Portfolio"  1870  p.  119.  — 
;.  H.  I  n  R  r  a  m,  O.  M.  BrowB  (London  18B8).  — 
Scribncr's  Magazin«  nOUvcr  IndoK  Brown"  von 
P.  B.  Marson.  N.  Ptte^ek. 

Brawa,  Peter,  engl.  Mater,  bescMdcte  1T8S 
bis  1768  die  .Ausstellungen  der  Society  of  *\r- 
tists,  1767  und  1783  diejenigen  der  Free  So- 
ciety und  1770—91  die  Londoner  R.  Acadenqr 
mit  Studienirapfcn,  Landachaftsatudien.  Ticr^ 
and  Blomcnmalereien  inid  stellte  1772  in  der 
R  Academy  auch  eine  „hl.  Familie"  in  Minia- 
turmalerei aus.  Der  Prinz  von  Wales  er- 
nannte ihn  zu  seinem  Hof-Blumenmaler.  Das 
British  Museom  besitzt  von  ihm  eine  Studie 
KameHenblfiten  in  Waaser-  and  Deck- 
farbenmalerei. 

Redgrave.  Dict.  IRTR  p.  59.  —  Graves, 
R.  Acad.  I  311  f.;  Soc.  of  Art.  p.  41,  —  B  i  n - 
yon,  Cat.  of  Drawmg.s  etc.  in  the  Brit.  Mus. 
(lf»98)  1  146.  U.  W.  Brockuell. 

Brown,  Richard,  engl.  Architekt  u.  Zeich-  ' 
ner,  beschickte  1804—1888  die  Aasstellnasen 

der  Londoner  R.  Academy  mit  Bauentwürfen 
(zu  Villen,  Kirchen  etc  i  und  Architekturzeicli- 
nungen  (,\ijBen-  u  Innenansichten  der  Kathe- 
dralen von  ehester,  Exeter  etc.).  Auch  ver- 
öffentlichte er  verschiedene  theoretische  Schrif- 
ten wie  „The  Principles  of  Practical  Perspec- 
tive" (1815),  —  „Domestic  Archttecture" 
(lS41i,  —  „Sacred  Architecture"  (164.))  etc. 

Redgrave,  Dict.  1878  p.  59.  —  Gravea, 
R.  Acad.  (1905)  I  312.  M.  W.  Brockwtll. 

Bivwa,  Robert,  engl.  Maler»  t  «m SO.  18. 
1758 ;  Schüler  von  James  Thomhin,  anter  des- 
sen Leitung  er  an  den  Kuppelmalereien  der 
Londoner  St.  Paulskirche  mitarbeilete,  wobei 
er  seinen  Lehrmeister  vor  einem  Sturz  vom 
Malgerüstc  bewahrt  haben  soll.  Auch  als  Milr 
arbeiter  von  Verrfo  und  Laguerre  wM  er 
erwähnt.  Von  seinen  späteren  Londoner  Kir- 
chengemälden, deren  einige  von  Val.  Green, 
J.  Mac  Ardell  und  R.  Earlom  in  Kupfer  ge- 
stochen wurden,  sind  hervonuhebcn:  da» 
Hodialtarbitd  in  St.  Mary  in  Underahaft.  die 
Verklärung  Christi  in  St.  Botolph  in  Aldgatc, 
die  Heil.  Johannes  d-  Täufer  und  Johannes 
d.  Ev.  in  St.  John's  Chapel  in  Bcdford  Row 
und  das  Altarbild  mit  den  Heil.  Andreas  und 
Johannes  Evang.  in  St  Andrew  in  Holbom. 

Außcrilcni  malte  er  namentlich  religiöse  Haus- 
cmblcmc,  wie  sie  damals  m  I.^ndon  sehr  be- 
liebt waren,  sowie  eine  Anzahl  Porträts;  einige 
seiner  Kinderbildnisse  sind  von  J.  Mac  Ardell 
in  Kupfer  gestochen.  Sem  HanptsdiSler  war 

Francis  Ilayman, 

H.  W  a  I  p  o  l  e,  Anccdotes  of  Painting  in  Eng- 
land II  667.  —  Redgrave,  Dict  1878  p.  59.  — 
B  r  y  a  n,  Dict.  1903  I  202.  —  Dict  of  Nat.  Biogr. 
(IMW)  III  U.  Jf.  W,  BntkwM. 


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Brown,  Robert,  Maler  in  London,  be- 
Bchickte  1792—1821  die  Ausstellungen  der  R. 
Acadenqr  und  1806—1831  diejenigen  der  Brit. 
iniuHiuon  mc  nnmicneB  i  iMioiiwiMiByeiwr' 
tcn. 

Graves,  R.  Acad.  I  312  f.;  Brit.  Inatit  p. 
TO  f.  M.  IV.  BrockwtU. 

Brown,  Taylor,  schott.  Landschaftsmaler 
der  Gegenwart,  beschickt  seit  einigen  Jahren 

die  Ausst.  in  Glasgow,  wo  er  ansässig  ist,  und 
1M7  den  Mfindmer  Gla^ilait 

Caw,  Scott.  Paiat,  IMNL  —  The  Studio,  voL 
89^    ttt;  mL  48.  9.  m 

BXVWX,  Thomas,  engl.  Kupferstecher  des 
19.  Jahrh.,  von  dem  sich  im  Art  Journal 
folgende  Blätter  reproduziert  finden:  Our 
pets^  nach  Edm.  Castan;  The  dead  lamb, 
nadi  H.  Campotoato;  Tod  de»  Eari  of  War* 
wick,  nach  J.  A.  Houston;  Feast  of  cherries, 
nach  Bircket  Foster;  The  Shrine  in  the  fo- 
rest, nach  W.  A.  Orchardson. 

The  Art  Joam.  1871.  p.  36;  1872  p.  156;  1873 
p.  328 ;  1870  p.  48  wid  124.  H.  V. 

Brown,  Thoma»  Austen  (A.  R.  S.  A.), 

Maler,  geb.  am  IS.  9.  1809  m  Edinburgh, 
Schüler  und  seit  1889  „assrn-iate"  der  R  Scot- 
tish  Academy,  tätig  in  London  wie  in  Nord- 
frankreich und  Sdwtäand.  In  der  Rcgd  wird 
er  der  Jung-Glaagower  Malergruppe  ab 
tra-mural  member"  zugerechnet,  und  zwar 
mit  Recht.  MamiigfaUigen  Idealen  und  Ein- 
flüssen unterworfen,  hat  er  sich  zu  keinem 
völlig  eigeacn  und  individuellen  Kunststil 
durchzuringen  vermocht.  Seine  Gemälde 
zeichnen  dch  aus  durch  glänzendes  Kolorit 
und  heileren,  bisweilen  etwas  gi/icrten  und 
sentimentalen  Erapfindungsgehalt,  ermangeln 
jedoch  wahrer  Originalität  und  persönlicher 
Aoadrudcakraft  Die  Ausstellungen  der  Lon- 
doner R.  Academy  beschickte  B.  1885—1886, 
späterhin  dann  mit  Vorliebe  diejenigen  der 
Londoner  New  Gallery  mit  zahlreichen  Tier- 
landwhaften  und  ländlichen  Sittenbildern,  so- 
wie auch  mit  einer  Anzahl  wirkungsvoller 
weiblicher  Bildnisse.  Besonderen  Beifall  fand 
er  in  der  New  Gallery  mit  den  Gemälden 
„Haymakers"  (1902),  —  „A  peasant-idyll" 
(1906),  —  „Sunny  hours"  (1904),  —  „Autnmn 
paitnre"  (1906).  Eine  Sonderausstellung  von 
Gemälden  B.s  wurde  1906  in  den  Londoner 
Leicester  Galleries  veranstaltet.  In  den  Kunst- 
ausstellungen zu  Dresden  und  zu  München 
wurde  er  durch  goldene  Medaillen  ausgezeich- 
neL  Gemilde  von  ihm  findet  man  in  den  Ga- 
lerien zu  Glasgow  („Gipsy  encampfnent"), 
Draden  („In  the  farmers  cow-sUll",  1893), 
Mfindien  („Mlle.  Plume  Rouge"»  lKI$i  sowie 
das  Aquarell  „Auf  der  Weide")  und  Biidaiwit 
CNew  bedding",  AqwuvU). 
.  Caw,  Seettiili  Paiating  (lOM)  p.  446^  — 
Cravet,  IL  Aead.  Exhfb.  I  au.  —  Singer, 
«adedwb,  Naehlr.  1906  p.  41.  —  Kütten.  1897 
p.  IT,  19l  —  Krt  t  Alle  1887  9. 188;  1903  p.  471. 
—  Tke  StoOD  1908  SoBmer  HoAcr  p.  9,  22 ; 
1806  vol.  S«  p.  188  f.;  1988  toL  38  p.  18;  1807 


voL  41  p.  6»,  59:  S.  Scott.  Aead.  (1907)  p.  IX. 
—  The  Art  Joom.  1901  p.  379  i;  1908  p.  223  f.; 
1908  p.  188  1;  1904  p.  44  f..  10«  L\  1905  p.  91, 
184;  1909  Ob  888.  —  Kat.  der  Galerim  m  Oaa- 
gvw,  Dwaasa.  Mta^cB.  Budapest 

U.  W.  Brockmll. 

BwwB,  W.,  junr..  Maler  in  London,  der 
1798  ein  Selbstporträt  und  1808  Bildnis  eines 
Sportsmannes  in  der  Roy.  Acad.  ausstellte. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.       H.  V, 

Brown,  W,  Maler  il  Zeichner  in  Durlüm, 
ca  1705->1800  titig.  Das  Brit  M naeam  1m- 

sitzt  von  ihm  einige  Ansichten  in  Sepia  und 
Wasserfarben.    Wohl  identisch  mit  dem 
Brown,  der  1801  und  1809  in  der  Roy.  Acad. 
einige  Architckturzeichnungen  ausstellte. 

L.  B  i  n  y  o  a,  Cat  of  Drawings  etc  in  the  Brit. 
Mua.  1898.  —  A.  GrsTe»  Acad.  B«Mk  L  . 

Bmipa,  W.  B.,  Portrihnisler  in  London, 
der  zwischen  1799  und  1824  eine  Reihe  von 
Arbeiten  in  der  Roy.  Acad.  ausstellte,  dar- 
unter Bildnisse  des  Admiral  ApUi^  T.  Franks' 
und  C.  Rossis. 

Graves,  Roy.  Acsd.  Bj^Uk,  1988;  ders.  The 
Brit.  laatity  1906.  U.  V. 

Bwwa,  w.  M.,  Porträtmaler  in  London, 
der  1818  und  1829  in  der  Roy.  Aciid.  diS. 
2  Herrenbildnisse  ausstellte. 

Graves.  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.        H.  V. 

Brown,  W.  M  a  r  s  h  a  II,  schott.  Marine- 
maler der  Gegenwart,  stellt  seit  1904  in  der 
Akad.  in  Edinburgh  eine  Reihe  trefflicher,  mit 
Figuren  belebter  Freilichtlandschaften  und 
Küstenbilder  aus,  die  sich  namentlich  durch 
gute  Beobachtung  luminaristischer  Effekte 
auszeichnen. 

J.  L.  Caw,  Scotüsh  Painting,  1908  p.  333.  — 
The  Art  Joum.  1904  p.  284.  301.  —  The  Studio, 
TcJ.48,  p.  84;  4S,  ».  m  CAUk) ;  4fc    13«.  188. 

Bmwa  (BnNrM9,  William,  Gemmen-  xu 
Siegelschneider,  geb.  1748,  f  am  20.  7,  1825  in 
London;  Bruder  von  Charles  B.  Er  be- 
schickte die  Londoner  Ausstellungen  der  So- 
ciety of  Artists  1766-49.  diejenigen  der  R. 
Acadenqr  ITTO— 18BB,  diejenigen  der  Britiah 
Institution  1907 — 1812  mit  zahlreichen  Gem- 
men, Kameen  und  Siegelschnitten  (meist  Dar- 
stellungen aus  der  antiken  Mythologie  and 
Geschichte  sowie  BildniskopCe^  Amoretten- 
gmppen,  Embleme  etc.).  Seine  sehr  fdn  tmd 

sehr  geii^treieh  atisgeführten  Fdelstcinschnitte 
Ovaren  namentlich  in  I  rankrcich  und  in  Ruß- 
land .<;ehr  geschätzt ;  1788 — 8Ö  war  er  in  Paris 
für  König  Ludwig  XVI.  und  seinen  Hol  als 
Gemmenadmeider  titig.  tind  von  der  KaiseiiB 
Katharina  TT  wurde  er  zum  rusisclien  Hol- 
Gcmmenschncidcr  ernannt. 

R.  E.  Raspe,  Kat.  der  Coli,  J.  Tassie,  Lon- 
don  1791.  —  Hess,  Daktyliothek  (1792).  — 
Biehler,  Über  Gemmenkunde  (1860)  p.  84.  — 
L  e  t  u  r  c  q,  Cat.  (London  1874).  —  Redgrave, 
Dict.  1878  p.  r.9.  —  Graves,  R.  Acad.  (1905) 
I  314  f.  31»;  Soc  of  Art.  (1907)  p.  42;  Brit. 
Instit  (1908)  p.  71.  M.  W.  Brork-tdl. 

Brown,  William,  Holzschneider,  Bruder 
des  Henry  B.,  geb.  1814  in  York,  t  am  15.  8. 
1877,  lebte  in  BrüsseL  Als  seine  beaten  Blätter 


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gdtca:  Notre  Dame  du  Bon  Conseü  nach 
r.  MaMcghem,  Tranafiguratk»  nach  Raffael, 
Doraenkrönaag  Qiriiti  nidi  t.  Dyck,  Him- 
iDdfihrt  Maria«,  HetL  FamSk  «.  Das  Abod« 
mahl  nach  Rdboi^  ferner  dB  Foctrit  Rcm- 
brandts. 

Immcrzecl,   De   Levens   cn  Wrrkrn 
Nederl.  Kunstblad  I  (1843/45:  H.  en  W.  Brown). 
—  The  Art  JouTO.  1877  p.  3M. 

Brown,  William  Beattie  (R.  S.  AO» 
Maler,  geb.  um  1881  in  Kaddingtoo  (Schott- 
land), t  im  April  1909  in  EdinburgFi  :  ai:'^f:e- 
bildet  und  tätig  ebenda.  Er  beschickte  aeit 
1688  die  Ausstelluiigen  der  Londoner  IL  Aca- 
daajr  uid  der  R.  Soottiah  Academjr  mit  zahl- 
reichen wirkungsvollen  Landachaftsgemälden, 
darstellend  eigenartig  gesehene  Stimmung»- 
motive  aus  dem  schottischen  Hochlande.  Von 
der  letzteren  Akademie  wurde  er  1871  nm 
gmodate",  IBäi  mm  Mitglied  emamit 

Clentst  »ad  Hatlaa,  Art.  of  Üm  19. 
Cent  (1898)  B.  un,  6raT«a.  iL  Aead.  Ea- 
kib.  (1905)  XIII.  — Caw,  Seett  Paint  (1M8) 
n,  SM.  "  Ch.  Bolme^  R.  Scott  Acad.  (Tb« 
Stüde  1907)  p.  IX.  —  Tbe  Art  Joum.  IMM 
p.  138  f. ;  1909  p.  180.  Mi.  W.  BnekwtlL 

Brown.  William  Fulton  (R.  S.  W.), 
Schott.  Maler  und  Illustrator,  geb.  am  2.  8. 
1878  in  Glasgow,  f  ebenda  am  27.  1.  1905; 
Sdrflier  aeiiM«  OHmIiiib  David  Fulton  und  der 
KottStschule  zu  Glasgow,  seit  1804  Mitglied 
der  R.  Scottish  Society  of  Painters  in  Water 
Cülcjrs,  1901  in  Salzburg  durch  Verleihung 
der  Silbernen  StaatsmedaiUe  ausgezeichnet. 
In  aeiner  Technik  durch  niederländische  Vor- 
bilder beeinfluBt,  malte  er  in  Ol-  wie  in  Was- 
serfarben Kostümbilder  und  häusliche  Genre- 
szenen. Die  Galerie  zu  Glasgow  erwarb  TM 
ihm  ein  „Orpheus"  betiteltes  (Jemäldc. 

Caw,  Scott  Paint  (1908)  p.  429.  —  The 
Studio  1903  toL  88  p.  M,  MB.  —  Kat.  der  Art 
Gdl.  SU  gsNtnw  1908  p.  II    M.W.  Ih  ati— fl. 

Brown,  s.  stich  Brown«. 

Browne,  Alexander,  engl.  Maler,  Kup- 
ferstecher und  Kunstverleger,  verfaßte  die 
1660  Too  Peter  Stent  in  London  beraos- 
gfgebcM  Sdirift  «Tiie  whdc  Art  of  Drawing, 
Painting,  I.imning  and  Etching"  und  ver- 
öffentlichte m  London  weiterhin  die  Werke 
,Ars  Pictoria,  or  an  Academy  treating  of  dra- 
wing,  painting,  tinming,  etching"  (mit  81  Kup- 
fertaieln,  1676)  «id  »A  compwiioas  Drawing 
Book"  (mit  40  Kupfcrtafcln  nach  Gemälden 
Ant.  van  Dycks,  P.  Lelys  etc.,  signiert 
xsnder  Browne  excudit",  1677).  Nach  Red- 
grave  und  anderen  hat  er  nicht  nur  die  Ktip- 
fertafeln  und  ScIiahkuimMättBr  so  ariimi 
Schriften  .«selbst  grestochen,  sondern  auch  Mi- 
niaturpctrträis  gemalt  (König  Karl  IL.  Prinz 
von  Oranien,  Countcss  Stuart  etc.).  J.  Chal. 
Smith  zählt  44  Mezzotint-Fortrits  mit  B.a 


—  Btllar-Aadre- 
Catakga  al 


La  Blaac^ 


Alt  (ttfO)  f.  IVB.  —  KadgraT«b 


A  Cent  of  Paint  of  the  Ea^.  Scbool  (18M) 
I  415;  Dict  1878  p.  59.  —  J.  Chaloncr 
Smith,  Brit  Messotiat  Eogr.  (1884)  I  105  £ 
-  neu  af  Hat  Biotr.  (1m8)  ni  68. 

M.  W.  BroeHtttt. 
Bnwa«,  Alfred  J.  Warne,  Marine-  u. 
Laadschaiftsmaler  in  Ealing,  später  in  Coro- 
wall,  stellte  zwischen  1880  und  1006  wieder- 
holt Jli  der  lioodoncr  Kogr.  Acad.  ani^  Strand* 
Ulder  u.  a.  ans. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1906.        H.  V. 

Bnwae,  Charles  Francis,  amerik.  Ma- 
ler, geb.  2L  6.  1868  in  Natik,  Mass.,  studierte 
inBoatoi^PlMladiitohia  n.  in  Pariai  beaondcn 
unter  G&6iub  und  Sehende    Seme  I.and~ 

Schäften  werden  rühmlich  genannt  z.  B.  im 
Union  League  (Tlub,  Chicago,  und  in  mehreren 
Sammlungen  in  Providence,  Rhode  Island. 
B.  iat  aber  besaer  bekannt  ab  mehijihriijBr 
Rcdaktenr  der  bedeutenden  Kimstzdtochrift 
„Bmsh  and  Pcncil"  und  in  letzter  Zdk  tli 
Professor  am  Art  Institute,  Chicago. 

Edmund  von  Mach, 

Browne^  IjindtchaftamalfT  in  LondoPg 
spiter  in  OaUaad,  steDte  1868—60  in  der 

Roy.  Acad.  aus. 

Graves,  Roy.  Ac«d.  Exhib,  1905.        H.  V. 

Browne,  GeorgeElmer,  anicrikan.  Land- 
schafts- u.  Figurenmaler,  geb.  1871  in  Glou- 
cester,  Maaa.«  lebt  in  Paria  md  hat  öftert  im 
Salon  ausgestellt.  1904  hat  die  französ  Re- 
gierung eins  seiner  Bilder  angekauft.  Seine 
Gemälde  behandeln  Szenen  aus  dem  Fischer- 
und Batiemlcben  u.  zeugen  voa  feiner  Nator- 
beobachtuBg.  Beaoadera.  ^DdcHdi  iat  B.  in 
der  Wiedergabe  von  Küstenlandadndfn. 

The  Studio,  XLV  286  ff. 

Browne,  George  H.,  engl.  Marine-  und 
Landschaftsmaler,  der  zwischen  1836  u.  1885 
wiederholt  in  der  Londoner  Roy.  Acad^ 
zwischen  1860  oul  1880  in  d(v  Brit  Inaiit 
ausstellte. 

Graves.  Rar*  Aead.  ExhBk,  liM;  The  Brit 

Instit.,  1908.  H.  V. 

Browne^  Gordon  Frederick  (R.  L,  R. 
B.  A),  Maler  und  Illustrator,  g«b.  um  1868  in 
Banstead  (Surrey),  Sohn  von  Hablöt  Kni^bt 
P.,  Schüler  der  South  Kensington  Art  Schools 
und  von  ThoiiL  Heatherley  in  London ;  be- 
schickt seit  1888  die  Ausstellungen  der  R.  Aca- 
demy und  der  Grosvenor  Gallery  zu  London 
mit  Genremalereien  sowie  namentlich  mit 
Zeichnungen  für  Buchillustration.  Nachdem 
er  schon  1876  die  Illustrationen  zu  Ascott  R. 
Hopes  „The  Day  after  the  Holidays*  geliefert 
hatte  und  hierauf  für  verschiedeiie  engliicha 
ZeHaehriften  ab  Illustrator  titig  geweaen  war, 

gelangte  er  namentlich  mit  seinen  Holzschnttt- 
zeichnungcn  zu  R  T  Stevensons  „The  Bcach 
of  Faksa",  zu  Wash  Irvings  ,Jlip  van 
Winkle"  und  für  H.  Irvings  und  F.  Marshalla 
Shakcspeare-Anigabc  so  aawliriichfm  Ruf. 

The  PaitieUoUSTp.M;  ISIS  p.  104.  —  J.  W. 
Dartoa  fai  The  Art  Jaam.  ISIS  KjW-Tt.  — 
Ch.  Haimar  Mad.  Vm  Praw^  Oh* 


87 


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Bioinw 


WMK  Noinber  1900-1901)  p.  27.  -  Fin- 
ekAOi,  Art.  and  Bur.  oi  Brit  etc.  BoolmUtes 

(180T)  jp.  13.  —  GrsTCt,  R.  Acad.  Exhib. 
I  SU.  M.iy,  BnekmtU. 

BNrmMb  Mn.  H.,  engl.  Ifiniilnniiilifin» 
stellte  1830— 18S7  in  der  Roy.  Acad.  «m. 
A.  Graves,  Acad.  Exbib.  I. 
Browne,  Hablöt  Knight,  gen.  „Phis", 
cngL  KupitnL,  Holiichiiittilltistntor  u.  M«kr, 
geb.  am  15.  6. 1815  in  Ktnniugtop  bei  London 
als  .Sprößling  einer  seit  16S5  in  England  ansäs- 
sigen, ursprünglich  Le  Brun  (oder  Brünnl)  be- 
nannten französ.  Emigrantenfunilie^  f  m  8. 
7.  1882  in  Hove  bei  Brightoo.  Schfikr  des 
Kupferstediera  WiÖ.  Finden  and  nach  Beendi- 
gung seiner  Lehrzeit  noch  eine  Zeit  lang  in 
der  Malkunst  weitergebildet  an  d.  St.  Martin's 
Lanc  Life  Scho«'!  zu  Lohdon  (unter  Will. 
EtQr).  cmng  «r  1688  die  von  der  Society  of 
Arte  avflgcsetste  SHb.  leis-M edaille  fnr  Msto- 
rische  Komposition.  Nachdem  er  dann  zu- 
nächst die  Architekturzeichnungen  zu  Winkles 
„Cathedrals  of  England  and  Wales"  geliefert 
hatte  (eradiienai  1885-48),  wurde  er  1888  als 
Nachfolger  des  damals  aoebeir  versloibenen 
Hob.  Seymour  der  Ilauptillustrator  des  Dich- 
ters Ch.  Dickens  und  lieferte  diesem  zu  den 
„Pickwick  Papers"  (1888),  zu  „Nicholas  Nick- 
leby"  (1839),  zu  „Martin  Chuzzlewif  (1844). 
zt>  „Dombey  and  Son"  (1848),  zu  „David  Cop- 
perfield" (1850),  zu  „Bleak  House"  (1868),  zu 
JLittle  Dorrit"  (1855)  und  zu  ,A  tale  of  two 
chie«"  (1869)  kongeniale  Holzschnittzeichnun- 
gen von  bleibendem  Kttnstwert.  Schon  in 
den  „Pickwick  Pap^s"  vertauschte  «'  seme 
,<nf angliche  Signatur  „Nemo"  mit  dem  neuen 
Pseudonym  „Phiz",  unter  dem  er  dann  zu 
wahrem  Weltruf  gelangen  sollte.  Die  knap- 
pen Mußestunden,  die  ihm  seine  angestrengte 
Illustratoren-  u.  Karikaturistentatigkeit  übrig 
ließ,  benutzte  er  zu  phantastischen  Kompo- 
sitions-  und  Malversuchen  in  öl-  u.  Aquarell- 
technik, wobei  ihm  seine  dilettantische  Un- 
beholfenheit in  diesen  Techniken  allerdings 
recht  hinderlich  war  gleichwohl  beschickte 
er  niit  diesen  Versuchen  seit  ISll  von  Zeit  zu 
Zeit  die  Ausstellungen  der  R.  Academy  und 
der  Brit  Insthirtioo.  Neben  seinen  spiteren 
Illustrationen  zu  den  Dichtungen  Levers, 
Scotts,  Byrons  etc.  sind  schließlich  noch  seine 
humorvollen  BiUJer/yklen  „Raciug  .md  Cha- 
sing"  und  „Home  Pictures"  (ISöl)  hervorzu- 
hdten.  Eine  Sonderausstdlong  seiner  Werke 
wurde  1883  von  der  Londoner  Fine  Art  So- 
ciety veranstaltet.  Das  British  Museum  be- 
sitzt eine  umfangreiche  Sammlung  von  Hand- 
zeichnungen und  Aquarellskizzen  dieses  un- 
gemein fmditbaren  Zeichenkünstlers. 

P.  G.  Kitton.  Phiz,  A  Uemoir  (London 
ISn).  —  D.  C.  Thomson,  Ufe  and  Labour 
af  H.  K. 'Browne  (London  1888).  —  The  Port- 
foUo  1883  p.  244  £.  —  Clement  and  Hut- 
ten, Art.  of  tbe  19.  Cent.  (1893)  I  105.  —  B  i  n- 
yon,  Cat  of  Drawingt  etc.  in  the  Brit.  Mus. 
(1898}  1 147  ff.  »  B  r y  an,  Di^  1003  I  SOS.  — 


Dict.  of  N'at.  Biogr.  1909  III  45.  —  6rav«% 
R.  Acad.  I  317;  Brit  InstiL  p.  72. 

M.  W.  BrockwM. 

BtawMb  Harry  £.  J.,  Maler  in  I^don, 
stellt  seit  1881  Figurenbilder  (Waldnymphen ; 
— -  Meermädchen  u  .i  \  in  d(  r  Roy.  Acad.  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.       H.  V. 

Browne,  Henriette  (Pseudonym  für 
MaM  juin  de  Sana,  geb.  Sophia  de  Bonteü- 
lier),  if  alerhi  u.  Radiererin,  geb.  hi  Paris  am 
16.  8.  1829,  t  um  den  20.  3.  1901.  Schülerin 
von  Perin  und  Chaplin,  widmete  sich  der 
Porträt-  und  Genremalerei  und  lieferte  na- 
mentlich  bübacbe  Kinder-  und  Fanilien- 
wweaea:  Bibellelttüre  (Salon  1863).  —  Annen- 
schule in  .A.ix  (S.  1855).  —  Die  Puritaner 
(S.  1857).  —  Die  barmherzigen  Schwestern 
(S.  1860).  1861  und  186B  erhielt  sie  Aus- 
xeichnimgen  für  die  Frauen  von  EIcuiia,  ein 
Porträt  und  eine  Kollektion  ihrer  fein  aas- 
geführten Radierungen.  Aus  dieser  Zeit 
stammen  einige  orientalische  Szenen,  Harems- 
darstelluRgen,  Marokkaner-  und  Türkcntypen. 
Doch  gehören  diese  Bilder  nicht  zu  ihren 
besten  Arbeiten,  obwohl  ihr  „Türkenkind"  im 
Salon  1864  sehr  gelobt  wurde.  Ebenso  er- 
fuhr ihr  1872  ausgestelltes  Bild:  „ElsaBI 
1870*  hohe  Würdigung.  Die  Galerie  zu  Man- 
chester besitzt  von  ihr  das  Gemälde  ,3rother 
of  the  Christian  Schools",. —  die  Londoner 
National  Gallery  einen  „Greck  Captivc". 

Bellier-Auvray,  Dict.  K*n.  II  471.  — 
Biraldi,  Lcs  Rravcurs  du  .XIXe  s.  IV  19.  — 
Gai.  d.  B.-arts,  Table  alph.  —  Catal.  Manchester. 
Art  Gallery  p.  32  (mit  Abb.).  —  Grave«,  R. 
Acad  Exhib.  (1905)  I  311.  —  Chron.  des  Arts 
l'jia       103  (Nekrol.).  Geifroy. 

Browne,  J.,  Porträt-  und  Landschaftsmaler 
in  Sbrevrabrny,  dar  1616  vnd  18B6  in  der 

Londoner  Roy.  Acad.  4  Arbeiten  ausstellte. 

Graves,  Roy.  Aead.  Exhib.,  1905.        H.  V. 

Browne,  T  C,  Landschaftsmaler,  geb.  in 
Glasgow  18Ö(^,  t  in  Edinburgh  am  8.  6.  1867. 
Beanchte  die  Niederlande  tmd  Spanien,  lebte 
darauf  einige  Zeit  in  London,  dann  in  Glas- 
gow, schließlich  in  Edmburgh.  Er  malte 
meist  schottische  Szenerien  wie:  nThe  FerrjT 
Rock",  j,The  Desolate  Glen". 

Redgrave.  Diet  of  art.  IBV8.         tt.  V, 

Browne,  Jacques  Louis,  s.  Rons, 

Browne,  James  Loxham,  Landscbafta- 
und  Genremalcr  in  London,  ataüt  aeit  1894  ia 
der  Roy.  Acad.  das.  aus. 

Gravca.  Ray.  Acad.  Exhib.,  I  SlT/8;  VIII 
418.  H.  y. 

Browne  (oder  Brown),  John  (A.  R.  A.), 
cni::!  Kupferstecher,  geb.  am  26.  4.  1741  in 
l  inchficld  (Essex),  t  am  2.  10.  1801  in  Wal- 
worlh  bei  London;  Schüler  von  John  Tinney, 
in  dessen  Londoner  Werkstatt  er  175G— 1761 
arbeitete.  Nachdem  er  1767—68  in  der  So- 
ciety of  Artist s  Probedrucke  einer  Radierung 
nach  Salvatore  Roids  „Johannes  d.  Täufer  als 
Wfistenpredigcr"  ausgestellt  hatte,  wurde  er 
am  27.  8.  1770  zum  »associate"  der  R.  Aca- 


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demy  ernannt  und  beschickte  dann  deren  Ans- 
stellungen  1771 — 1801  mit  Radierungen  nach 
Gemälden  von  Rüben«,  A.  Botli,  Th.  Gaina- 
borottgh,  G.  Bcamnaot  etc.,  aowje  anch  mit 

4  Radierungen  nach  ejgeneil  Zeichnungen 
(„Morning",  —  „Evening",  —  „After  sunset", 
—  „Moonlight",  1796—68).  Seine  Haope* 
Uätter  encbioMn  1768—1795  im  Verlagt  von 
Aid.  Bojrddl.  Sem  Hauptgebiet  war  die 
I^dschaftsradierung,  in  der  er  bei"  seinen 
Zeitgenossen  ähnlich  hohen  Ruf  genoB,  wie 
sein  Freund  Will.  Sharp  als  Ilistorienstecher. 

Lc  Blanc,  Manuel  I  529.  —  Heller-An- 
dre ten,  Handbuch  I  193  f.  —  Redgrare, 
DIct.  1878  p.  59.  —  B  r  y  a  n,  Dict.  1903  I  203.  — 
Graves.  R.  Acad,  (VX)!>)  I  317;  Soc.  of  Art 
(1907)  p  42.  —  Dict  of  Nat.  Biogr.  1909  III  50. 

U.  W.  Brocku'ell, 

BrowM^  Mathilda,  amerik.  Maleria, geb. 
itt  Newark,  N.  Y..  an  8.  ft.  186B;  itodierte 

unter  Dcwey,  Bisbing  und  in  Paris  unter  Du- 
prc.  Sic  stellt  nicht  häufig  aus,  hatte  aber 
groBen  Erfolg  mit  ihren  Tierbildern  auf  der 
Weltausst.  in  Chicago  1888  und  der  Ausst.  der 
Akademie  in  New  Yoflc  1901;  ist  auch  als 
Illustratorin  bekannt.         Edmund  von  Mach. 

Browne,  Philip,  Landschafts-,  Blumen- 
und  Fnkhtemalcr  m  Shrewsbury,  der  fast 
aQjäbrlich  iwiachen  1824  u.  1861  eine  lange 
Rdhe  TM  Arbeiten  ^eser  Gattungen,  dar« 
unter  mehrere  Ansichten  von  Shrewsbvry, 
in  der  Londoner  Roy.  Acad.  aufstellte. 

G  r  a  V  e  1,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.       H.  V. 

BrowB«^  Robert,  cogL  Keramiker,  um 
1186—1771  Leiter  der  PorMtlanaannfaktttr 
zn  Lowcstoft  (Suffolkl.  Seine  Signatur  „R. 
B.  1762"  trägt  ein  in  englischem  Privatbesitz 
befindl.  neunkantiges  Tintenfaß  mit  pseudo- 
dünes.  Omajoeotienuig  in  Unterglasur-Blau- 

Selon,  OM  Engl  Forcelaln  (1903)  p.  218. 

BnwBS^  Robert  Ives,  holländ.  Maler, 
^b.  am  6.  4.  1866  in  Rotterdam,  Schijler 
Fritz  Jansens  an  der  Haager  Akad.,  malt  zu- 
meist Landschaften  aus  der  Umgebung  des 
Haag,  aber  auch  Stilleben  und  Figurenbilder. 

Gran,  Oaic  Scbtldcn  In  Polelnl  Studio. 

iMtp.n  I, 

Inrwiie,  T.  D.  H.,  engl.  Malier,  stellte  in 
den  60cr  Jahren  acs  19.  Jahrh.  wiederholt 
in  der  Londoner  Roy.  Acad,  und  Brit.  In- 
stit.  aus:  Genrebilder,  Verkauf  Josephs  an 
die  Ismaeliter  sowie  1861  auch  eine  plasti« 
sehe  Gruppe:  Satan  addrcssing  the  sun. 

Graves.  Roy.  Acad.  Exhib.,  190S:  The  Brit. 
Instit.  1908.  H.  V. 

Browne,  Tom  (R.  L,  R.  B.  A.),  Illustrator 
und  Karikaturist,  geb.  1S72  in  Nottmgham, 
t  am  16.  3.  1010  in  London.  Ursprünglicb 
Lithogra^  und  in  seiner  Kunst  voUkommcn 
Aotodididct,  kam  rr  1895  nach  London  und 
entwickelte  sich  dort  rasch  zu  einem  der  be- 
liebtesten Karikaturisten.  Er  war  Mitglied 
des  Londoner  Sketch  Club,  der  R.  Society  of 
Brit.  Artists  Ueit  1888)  und  des  R.  Institute 


of  Potnters  in  Water  Colours  (seit  1901).  Seine 
wertvollsten  Zeichnungen  veröffentlichte  er  in 
„Tom  Browne'a  Aanaal".  Besonderen  An- 
klang fanden  sdne  hmnorvollen  Skizxenblitter 

aus  dem  spanischen  und  holländischen  Volks- 
leben und  aus  dem  modernen  Nordamerika. 

Graves.  R  Acad.  Exhib.  I  319.  —  The 
Studio  XX\  (1H04)  22  ff.,  42,  —  The  Standard 
vom  IH,  10,  KHK).  _  The  Times  vom  17.  3.  1910. 

—  Athenaeum  vom  19,  3,  1910.  —  A.  E.  J  o  h  n  - 
som,  Tom  Bfowne  (London  i9io). 

M.  \V.  Brockxvell. 

Browne,  s.  auch  Broi<n. 
BwndW^  W.  u.  Sohn,  Leiter  einer  Fay- 
encefabrik in  Cambridge,  deren  Erzeugnisse 

—  Kannen,  Services  usw.  in  feinem  Ste^n- 
zeug  und  Fayence  —  in  London  1862  und  in 
Paris  1867  durch  Medaillen  ausgezeichnet 
wurden.  Seit  1871  lieferte  die  Krma  anch 
künatteriadi  wertvolles  Porzellan. 

Jaennick«;  Gmadr.  d.  Keramik,  1879  p. 
877/8,  H.  V. 

Browning,  E  ,  Porträtmaler  in  London,  wo 
er  1867,  öä  und  71  in  der  Roy,  Acad.  aus- 
stellte. 

A.  GraTca,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905.  H,  V, 
Biuvnlnf,  F.,  Ifaler,  von  dem  das  Brit. 

Mus.  in  London  eine  F.  drowning,  Hastings, 
1&48  signierte  Zeichnung  mit  Ansicht  der 
Eastbourne  Street  in  Hastings  bewahrt. 

L,  Binyon,  Cat.  of  diawiagi  etc.,  1808  I. 

Biuwulngi  6.  P.,  Alf  li'ltinaler  m  London, 
der  zwischen  1854  und  1873  einige  Damen* 
büdnisse  in  der  Roy.  Acad.  ausstellte. 

A,  Grave  s,  Roy.  Acad   Exhib.,  1905.    H  I". 

Browning,  George,  Porträt-  und  Genre- 
maler in  London,  wo  er  zwischen  1827  and 
1852  wiederholt  in  der  Roy.  Acad.,  zwischen 
1826  und  18ö3  in  der  Brit.  Instit.  ausstellte. 

A.  G  r a  v  e  a,  Bor.  Acad.  Elhib.,  1105;  The  Brit. 
Instit.,  1908.  H.  V. 

Browning,  Robert,  engl.  Zeichner,  geb. 
um  1782,  t  am  14.  6.  (nach  andern  am  7.  12.) 
1866;  Vater  des  gleichnamigen  Dichters,  lebte 
bis  wenige  Jahre  vor  seinem  Tode  als  Beamtet 
der  Bank  of  England  m  London  und  zuletzt 
in  Paris.  Von  den  zahlreichen  humorvollen 
Skizzenblättem,  die  dieser  b^bte  Kari- 
katurist (lut  Attfzeidanniien  seines  Bruders 
Rcuben  B.  und  seines  Enkels  Rob.  Barret  B,) 
in  seinen  Mußestunden  anfertigte  u.  im  Freun- 
deskreise verteilte,  kam  auf  einer  Londoner 
Kunstaoktion  um  1886  ein  Convolut  von  mehr 
als  W  t.  T.  kolorierten  Pleder-  und  Tusch- 

zeichniinKc-n  in  dm  Besitz  des  Londoner 
Sammlcr.s  .\lr.  George  Galic. 

F.  G.  Kitton  in  The  Art  Joum.  lllMp.SS  ff. 
(mit  Abb.).  • 

Browning,  Robert  Barrett,  engl.  Maler 
u.  Bildhauer,  geb.  um  1848,  Sohn  des  Dichter« 
Robert  B.,  ausgebildet  in  Antwerpen,  wn  wo 
aus  er  1S78 — 84  die  .'\iK=;tclhingcn  der  Lon- 
doner R.  Academy  mit  lebensvollen  Straßen- 
und  Stimmungsbildern  aus  Antwerpen  und 
Dmant  beschickte.  Für  Baliols  Colkge  malte 


89 


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er  188S  ibs  Bitdnb  adaet  Vaten.  Wdter- 

^bildct  in  Paris  und  Italien,  malte  er  später 
mit  Vorficbe  weibliche  Aktstudien  wie  „Bai- 
gneuse"  (1887—88  in  Paris  und  Brüssel  aus- 

tii«  for  die  Gondob*  (1887  in  der  Loikbwr 

Grosvcoor  Gallery  ausgestellt)  etc.  Als  Bild- 
hauer beschickte  er  die  Londoner  R.  Academy 
1888  mit  einer  bronzenen  weiblichen  Bildnis- 
Mflte^  —  die  Broaickr  AmsteUni«  1884  imd 
den  Parieer  Sdon  1888  mh  der  fironxestttae 
„Dryope",  —  den  Salon  1888  mit  einer  bron- 
zenen männlichen  Bildnisbüste  etc.  Im  Saloo 
1891  war  von  ihm  die  Dolomitenlandschaft 

JLt  lit  d'tm  fleuve"  auagcatdlt  LaodicfaafM- 
gemlMe        gelangten  in  die  Mnieen  n 

Boston  und  New  York  (Metropol.  Mus. 
N.  041:  »The  Meuse  from  Bouvigne",  datiert 
1879). 

ChampHn-Perkins,  Cydopedia  o£  Pain- 
tert  (1888)  I  2n.  —  Journ.  de«  B.-Arts  (Bru- 
sdlM)  1884  p.  140;  1887  p  150.  —  lEtllWt  für 
AUe  1888  p.  83.  -  Pariser  Salon  Kit  1888-18B1. 
'  Graves  R.  Acad.  1906  L  * 

Bivwu%  K.  mBi«  jmiiini.aiiii  ^  ubb 
Karikaturenzeichner,  f  ^897  in  Edinburgh, 
arbeitete  u.  a.  für  die  Blätter  „Sketch"  und 
»J«dy". 

B  r  7  •  n,  Dict  of  paint.  and  engrav.,  1903. 

BnnrBlev,  Emma,  Genremalerin  in  Lon- 
don, die  zwischen  1862  und  1887  fast  all- 
jährlich in  der  Roy.  Acad.  und  in  der  Brit. 
Instit.  ausstellte. 

A.  G  r  a  ▼  e  «,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  ;  The  Brit. 
Inst!L_,  l'.'OS.  //,  V. 

Brownlov,  G.  Washington,  engl.  Genre- 
maier,  der  cwiidien  1858  und  1866  in  der 
Brit  Institution,  zwischen  1860  und  1876 
in  der  Roy.  Acad.  wiederholt  ausstellte. 

A  Gravei,  Segr. ABld.B]^ib.»  1998 ;  Tbe  Brit. 
Initit.,  1Ö08.  H.  V. 

BrowBorer,  T.,  engl.  Maler  zu  Beginn  des 
18.  Jahrb.,  von  dem  die  Nat  Porträt  Gallery 
Ib  londop  ein  Porlftt  des  PtukMophen  f^ifhf 
bewahrt. 

S.  RedgraTe,  DIet  of  art  etc.,  1878.  —  L. 
C  u  s  t.  Nat.  Portr.  Call.,  1»01  I  144/5.        H.  V. 

Brovmacombe,  JennieAugusta,  amerik. 
Malerin,  geb.  10.  12.  1860  in  Hooesdale,  Pa 
Ihre  Genrebilder,  von  denen  über  00  in  Ba- 
dierungen  ti.  sonstigen  WadiHMiingfn  in  New 
York  und  Ixxidon  herausgegeben  wurden,  sind 
dadurch  in  weitesten  Kreisen  bekannt  ge- 
worden. —  1889  hat  die  Künstlerin  auch  einige 
radierte  Blätter  in  New  York  atvgestellt. 

Clement  and  Hatton,  Art.  of  the  19. 
Cent.  1898.  —  Sbaw  Sparrow,  Women 
Paintern,  1909  181  (Abb.).  —  Notiz  Ton  E. 
Richter.  Edmund  vom  Mmdk. 

Bnwaky,  Wladimir  Se  rgej  ewitseh, 
russ.  Bildhauer,  geb.  1834  im  Simbirskischen 
Gouvemem.  Schüler  der  Moskauer  Kunst- 
schule. Von  ihm  der  Eatwtuf  »IB  DenlcIDal 
des  Admirals  Laaarcff. 

CrtSL  de  rEivea  Mosten  1888. 

W,  Ntumann. 


leliaai^  s.  folg.  Arliltd. 

Bioter,  Istvän  (Stefan),  ungar.  Gold» 
scfamied  des  17.  Jabrb.  Ein  sign,  imd  dat. 
gold.  Pokal  VI»  ihm  (1640)  in  d.  er.  ref. 

Kirche  in  Klausenburg,  1900  in  Paris  aas- 
gestellt u.  vielfach  besprochen.  Er  ist  vermutL 
identisch  mit  dem  Posener  GoidMlmiied  /o- 
hann  BroMgk  (finutUti,  VQB  dsa  ein  Kdch 
(1648)  in  der  kath.  Pfarrkirdie  in  Pogorzela, 
8  Altarlcuchter  (1661—64)  in  der  kath.  Pfarr- 
kirche in  Kolmar  und  8  Meflkänncben  in  der- 


Mlchalikin  Jhni. 
Oidds  HNV  la  CdU.  UsL  «iBi 
BepradTTlIiaw  IHUBCsdt  m.  tUL  8. 
pest.  —  KoBte^  KstdanimriD.  d.  Plwr.  Posen, 

IPia,  I  12«.  K.  Lykü, 

Broük,  Wenzel  von,  tschcchiscfaer  Hi- 
storien- tmd  Genremaler,  tätig  fai  Präg  mid 
Paris,  geb.  am  5.  3.  1851  in  der  Einschichte 
Hammer  bei  Tfemosna  (bei  Pilsen)  als  Sohn 
eines  Kesselschmiedes,  t  16.  4.  1901  in  Paris. 
In  den  sechziger  Jahren  trat  er  als  Iifhrling 
in  eine  HthogrsiMsehe  Wcfkstalt  dq,  die  aller 
im  Jahre  IR'W  infnlge  des  Krieges  aufgelöst 
wurde.  liieraui  schlug  er  sich  kummerlich 
durcli  und  zeichnete  ohne  Anleitung  nach 
der  Natur,  bis  ein  Mäscn  auf  ihn  atifmericssm 
wvrde^  der  iluu  fan  7«  1888  den  Bcsodi  der 
Prager  Akademie  ermöglichte  Bald  aber 
fühlte  er  sich  bei  der  damals  herrschenden 
Richtung  nicht  am  Platze  und  verließ  die 
Akademie  wieder,  am  cjne  Zeit  lang  im 
Atdier  Bndl  Ijuiucib  n  ailteitcu.  In ' 


Zeit,  in  das  Jahr  1871,  fällt  sein  erstes  größeres 
selbständiges  Bild:  „Eva  von  Lobkowitz  bei 
ihrem  Vater  im  Kerker".  Damit  betrat  er 
einen  StofiOcreis^  den  er  sein  ganses  Leben 
lang  nicht  Terlassen  hatt  den  der  böhmischen 
Geschichte  und  Sage.  Bald  nachher  er- 
möglichten ihm  seine  Gönner  den  Besuch  der 
Dresdener  Akademie,  doch  hielt  er  es  anch 
hier  nicbt  iaiwe  aus  und  sog  es  vor«  Iniipierend 
die  allM  Masler  der  Dresdener  CMerie  cn 
studieren.  Auf  Grund  dieser  Studien  malte  er 
ein  großes  Bild:  „Der  Brautzug  des  Zawisch 
mit  Kunigunde,  Witwe  des  Böhmenköoigs 
Ottokar  IL",  das  aal  der  Dresdener  Aus> 
stdlnng  und  auch  auf  der  Prager,  wo  es  1878 
erschien,  Aufsehen  erregte.  Hier  zeigt  sich 
schon  jene  Freude  an  riesigen  Leinwanden 
mit  einer  Unzahl  von  Figuren  in  prächtigen 
(«ewindeni,  die  für  ihn  so  cbaralcteristiscb  ist 
Aas  Dresden  kehrte  er  nach  Prag  snrSck,  um 
sich  ansässig  zu  machen,  und  malte  hier  neben 
Porträts  ein  weiteres  Historienbild:  »Ab- 
Mhied  Premjrai  Ottokars  II-  von  seiner  Familie 
vor  dem  Heeresnge  nach  Osterreich''.  Sei 
dieser  Arbeit  fBblte  er  dss  Unznliaglidie  sei- 
ncr  Technik  und  ging  deshalb  im  Herbst 
1873  nach  München,  wo  er  ins  Atelier  Pilotys 
eintreten  wollte,  was  aber  Platzmangels  halber 
ii^dit  mfigUch  war.  In  München  malte  er  di« 


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Braük 


JieiUge  Iria",  die  stark  unter  dem  Einflitsse 
Gabriel  Max"  steht;  dicMt  BiM  wurde  18IA  in 
Prag  ausgestellt 
Nach  zweijährigem  Aufenthalt  kehrte  B. 

nach  I'rjg  zurück,  WO  er  hauptsächlich  Genre- 
bilder und  Porträts  malte.  Im  Herbste  1876 
ging  er  nach  Paris,  um  sich  zu  vervoilkomm- 
neu;  hier  lehnte  er  sich  hauptsächlich  an  die 
Art  des  ungarischen  Historienmalers  Mim- 
kacsy  an.  Im  Salon  1877  stelltt'  er  das  bereits 
in  München  gemalte  Bild:  „Dagmar,  die 
Tochter  Ottofean  wird  von  ihrem  Bräuti- 
gam Waldemar  von  Dänemark  in  festlichem 
Zuge  heimgeführt",  sowie  das  Bild:  „Opfer 
des  religiösen  Fanatismus"  O-'erbrennung  hus- 
sitischer  Märtyrcri  aus.  Doch  fanden  diese 
Bilder  keine  Beachtung.  Erst  mit  dem  Bilde; 
„Gesandtschaft  König  Wladislawa  von  BSh- 
men  und  Ungarn  an  den  Hof  Kails  VIT.  TOO 
Frankreich,  um  um  die  Hand  von  dessen 
Tochter  anzuhalten",  das  er  im  Salon  1878 
ausstellte,  machte  er  auf  sich  aufmerksam; 
das  Bild,  das  die  2.  Medaille  erhielt»  wurde 
vom  Kunsthändler  Sedelniejrer  angdcanft, 
1879  in  Prag,  Wien  und  München,  1880  in 
Berlin  ausgestellt,  wo  es  die  gro6e  Medaille 
bekam  und  wo  es  auch  gcschenkweiae  Ib  der 
Nat.-Gal.  geblieben  iat  Mit  Sedelmorer  ver- 
banden ihn  bald  Verwandtschaft.  Bcadiungen, 
da  t  r  dessen  Tochter  heiratete.  Im  folgenden 
Jahre  (lb79j  machte  er  eine  Reise  in  die 
Niederlande;  die  Früchte  dieser  Reise  waren 
eine  Reibe  von  Genrebtldem  in  reicfaen  Re- 
naiasancelnterieurB,  n.  a.  ,J>as  SdireSben", 
^Eine  protestantische  Familie  die  Bibel  lesend", 
»Die  Vorstellung  des  Singers",  »Der  Herr 
OnkcT  etc.,  die  in  den  Jahren  1880—82  aus- 
geatdlt  wurden.  Von  grofien  Historienbildern 
entstanden  in  Aeser Zeit:  „Laura  und  Petrarca 
werden  Karl  IV.  am  päpstlichen  Hofe  in 
Avignon  vorgestellt"  (1881)  und  JColumbus 
am  Hofe  Ferdinands",  auf  Grund  dessen  er 
vier  Jahre  apiter  ein  groBes  Bild  ausführte 
(bdde  im  Sak»  1881);  femer  „Ein  Fest  im 
Hause  des  Rubens"  mit  einer  Reilic  von  Por- 
träts niederländischer  Künstler;  endlich  „Kai- 
ser Rudolf  II.  bei  seinem  Alchymisten"  (188S), 
itDie  Kommunion  der  eraten  böhmischen 
Proteatanten*  n.  der  .^atladensinger"  (1882). 
In  diesen  Jahren  studierte  er  die  Zeit  der 
böhmischen  Hussitenkriege,  und  auf  Grund 
dieser  Studien  entstand  im  Jahre  1883  das 
Kokxaalgemilde  JOte  Verurteilung  des  Ma- 
gifller  Johamwa  HnM  anC  dem  Kootil  von 
KOBttan***,  das  im  folgenden  Jahre  durch 
Sabslcn'ption  von  der  tschechischen  Nation  ge- 
kauft und  im  Prager  Rafbanae  an^pehiogt 
müde.  £a  ist  eine  grofle  Sammhmg  von 
pricbtigen  Koatümgruppen  mit  Portrifköpfen. 
wie  auch  die  folgenden  Historienbilder  „Ko- 
lumbus am  spanischen  Hofe"  (größere  Fas- 
sung, 1884—86)  und  der  „Fenstersturz  in  Prag 
1616"  C188»),  wo  di«  Kraft  B.8  voUatändig 


versagte,  um  diese  leidenschaftliche  Szene 
glaubwHidig  damaidlcn. 

Seit  1882  pflegte  er  auch  das  Kostümgenre 
weiter  (z.  B.  „Duett"  [1884],  „Junger  Krieger" 
[1888]  u.  a.),  wandte  sich  später  aber  mit 
Vorliebe  Salonmotiven  zi«,  in  denen  er  es  ver« 
aoditc^  rieh  der  1  Ickten  niudei  iicn  Manier  so 
nähern;  auch  Bauemhildcr,  die  er  nach  einer 
Reise  in  die  Normandie  malte  (1890),  zeigen 
dieses  Streben.  Im  Jahre  1884  war  er  übri- 
gens zum  Mitglied  und  1880  zum  Offizier  der 
Etireuleg  loii  ei'uauiit  worden«  Im  J>  1888 
V  irdc  er  zum  Professor  der  Präger  Kun?!t- 
Akademie  emarmt  und  ging  infolgedessen 
nach  Prag.  Hier  entstanden  zunächst  zahl- 
reiche Porträts,  hauptsächlich  Damen  der 
kSelMlea  Ariatokralie  darstellend.  Im  Auf- 
trag Kaiser  Franz  Josephs  T  malte  er  das 
riesige  Gemälde  „Tu  Felix  Austria  nube" 
(voll.  1897).  Schon  im  nächsten  Frühjahre 
war  wiederum  ein  ebenso  groBes  tmd  ebenso 
figurenreiches  Bild:  ,J>ie  KSnigawahl  Georgs 
von  Podiebrad"  vollendet,  das  ebenfalls  im 
Prager  Rathause  Aufstellung  fand  Hierauf 
malte  er  zwei  Lünetten  für  das  Prager  Landes- 
museum. Im  Jahre  1896  wurde  er  zum  Mit- 
glied der  Pariser  Akademie  der  Künste  an 
Stelle  Miüais'  gewählt  Nach  Weihnachten 
1900  kehrte  er  schwer  krank  nach  Paris  zu- 
rück, wo  seine  Fami];c  siLindlg  wohni  ■  L;;id 

Starb  im  kommenden  Frühjahre  an  einem 
Nieradeiden. 

B.  war  einer  der  bedeutendsten  Vertreter 
der  Prager  Historienmalerei.  Ein  Vorzug 
seiner  Malerei  ist  ein  saftiges  leuchtendes 
Kolorit,  das  aber  fast  immer  dndi  das  Fehlen 
gebrochener  Töne  brutal  wirkt.  Die  besten 
seiner  Kompositionen  sind  die  ruhigen  Zu- 
stand!- u.  Repräsentationsbilder ;  bei  bewegter 
oder  leidenschaftlicher  Handlung  versagt  sein 
Können.  Für  den  Mangel  an  VeigeiMiginig 
der  Handlung  mid  der  Einzelperaonen  kam 
die  durch  historische  Treue  der  Interieurs,  der 
Kostüme  und  der  Köpfe  angestrebte  Wahrheit 
nicht  cMsebädigen.  Bei  den  meisten  seiner 
Figuren  macht  sich  das  Fehlen  einer  gründ- 
lichen anatomischen  Schulung  bemerkbar,  in* 
dem  die  reichen  Gewänder  wohl  die  darunter 
befindliche  Gliederpuppe,  nicht  aber  einen 
menschlichen  Körper  vermuten  lassen.  Bei 
all  seinen  Bildern  vsnmBt  mm  anBer  geistiger 
Tiefe  vor  allem  dnakamara  Dirlkkslfhtignng 
von  Lkbft  ad  Luft. 

M4dL  Albam  VfcL  Bnlika  (Pru  1885).  - 
Bioff^Mna  kl  »Ottov  Slevnlk  näotef"  (Tsche. 
cbiackm  KanvemtioBSIeadhDn)  IV  (Prag,  1891) 
TIS  ft  mri  in  „The^*  Journal'',  1895  (S  b  e- 
rarOf.lM  ff.  (oiit  AbUld.).  —  Fr.  v.  Böt- 
tieher, Ifolenreffce  des  ».  Jahrh.  I  (Dresden 
1605)  138.  —  Mfiller-Singer,  Kstlex.  I 
(1805)  IM.  —  Nekrologe  in  Kunit  f.  Alle  XVI 
388  oi^  Cbronique  des  Arts  (1901)  p.  136.  — 
AnsställangBberichte  Gaxette  des  beaux-arts,  Zeit- 
echr.  1  bSd.  Kansi;  Kaaat  f.  Alte  (siehe  Re> 


9> 


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tbtar).  — Oliva- M4dl,Vic«l«TBralik  (Prag 
1908)  OU  Taida  in  M.).    Oskar  J»a«U>raf  . 
Bnml,  Benedetto^  Ifaler  in  Gubbio,  gcS. 

1B56,  t  1617.  Schüler  des  Bcncdcttr.  Nucci  in 
Gubbio.  Seine  besten  Werke  daselbst  la  den 
Kirchen  der  Battitaa^  S.  GittUim,  S.  Affosttno 
and  S.  Pietra 

Lacarelli.  Gtdda  di  GnUMo»  i».  448.  - 
Gnardabasti,  Indfca  gidda  det  mumm,  dd' 
l'Umbria.  Perucia  18»  ^  Ml.     H^mlttr  Bombf. 

Brotd,  Paolo,  Maler  aus  Bologna,  arbeitete 
um  1660  in  Genua  mit  Valerie  Castello  und 
anderen  als  Pm^ktmaler  n.  Ffofco  Dtko- 
rateur. 

Soprani-Ratti,  Vite  de'  Pitt.  «te.  Gcao- 

vesi  (1768)  I  346  (mit  Anm.).  • 

Brozzio,  böhm.  Baumeister,  errichtete  1701— 
1706  das  Langhaus  und  die  drei  Vorhallen  der 
Wallfahrtskirche  Mariascheia  bei  Teplitz. 

C.  Cur  litt.  Gesch.  d.  Bafoekatila  etc.  in 
DeutKhland,  1889,      208.  H.  V. 

Bni,  Francisco,  Maler  und  Bildhauer, 
geb.  in  Valencia  1733,  f  ebenda  am  30.  6. 
1803.  Schüler  des  Jos^  Vergara  und  wit  1T78 
Mitglied  der  Akadönie  von  S.  Cark».  war  er 
von  1799  an  ihr  Direktor.  Von  seinen  mM- 
reichen  für  die  Kirchen  u,  KUistcr  von  \'a- 
icncia  ausgeführten  Bildern  sind  einige  heute 
im  Mut.  provinc. 

V  i  a  a  f  a,  Adic  II  80,  —  A I  c  a  Ii  a  1 1,  Artist. 
Valenc.  77.  M.  v.  B. 

Bn»  Manuel,  span.  Kupferstecher,  geb.  in 
Vtfcneia  173C,  t  ebenda  am  7.  5.  1802.  Schü- 
ler seines  Bruders  Francisco  B.  1779  wurde 
er  Direktor  der  Kupferst.-Schuie  der  Akad. 
von  S.  Carlos.  Er  stach  nach  Gemälden  des 
Juan  de  Juanea»  Ribaha  n.  Andachttbikler, 
Bnddrapfer  u.  a.  n». 

Vifiaaa,  AdicIlBL-AUabali,  Artist. 
Valencn  TT.  M.  v.  B. 

Btn,  Mosen  Viccntc,  span.  Maler,  i^eh. 
in  Beniginim  1682,  f  in  Valencia  1703.  Schü- 
ler  des  Juan  Conchillos,  studierte  gleichaeitiff 
Phitoaopilie  u.  Theologie.  Drei  Gemälde  von 
%ra  lo  der  Kirdie  der  beiden  HH.  Johannea 
in  Valencia:  Der  hl.  Franciscus  de  PioUt; 
Taufe  Christi  und  Glorifikatioa. 

Cean  Bermudez,  Dicc  I  1T9.  —  A  1  c  a  - 
h  a  1  i,  Artist  Valenc,  76.  M.  v.  B. 

Eni  Y  Albifiana,  Jose,  span  Nfakr,  geb.  zu 
Valencia,  Schüler  der  Akad.  der  schönen 
Künste  daselbit  Ztierst  als  Fichennaler 
tätifr,  betrat  er  gegen  1878  mit  einer  „Landung 
Franz'  I.  an  der  Küste  bei  Valencia"  das  Ge- 
biet der  Historienmalerei.  1878  beteiligte  er 
«ich  an  der  Madrider  Nationalauast.  mit  einer 
Magdalena:  an  derjenigen  von  1801  mit  Isa- 
bclla  von  Bourbon,  die  Philipp  TV.  seine  un- 
verdienten Gnadenbezeugungen  gegen  Oüvarcz 
vorwirft. 

Oisorio  j  Bernard,  Gal.  bio^cr.  de  art. 
cqi.  etc.  1883/4.  P.  Lalond. 

Bnaa^  Prancois,  s.  im  Art  Liberal  B. 
Braand  (Bruant).  Jacques,  franf.  Archit., 

t  am  7.  9.  16(V1.  Bruder  des  Liberal  Br..  16ÖI 
im  Dienst  des  Herzogs  von  Orleans,  1658  in 


dem  dci  Königs,  baute  1060  die  Passade  des 

Hauses  der  Tuchhändler  in  Paris,  und  in 
demselben  Jahre  das  SchloB  Fayel.  Auch 
lieferte  er  die  Pläne  zu  dem  Hause  des  Eber- 
hard Jabach  in  KöhL  Von  seinem  gleich- 
mamigtm  St^t,  der  ebenfalla  Architela  war 
(geb.  am  22.  10.  1068»  f  I7tt)  ist  nkhts 
Näheres  bekannt. 

Lance,  Dict.  d.  arch.  frani;.  I.  -  J  a  1,  Ditt 
crit,  2.  id.  187S.  —  Baucfaal,  Dict  d.  arch. 
franc.,  1887.  —  Imr.  fCn.  d.  rick.  d'ait,  Arch.  du 
Musie  II  4.  H.  r. 

Bnuad  (Bruant),  Liberal,  franz.  Hof- 
archit,  jüngerer  Bruder  des  Vorigen,  geb. 
um  1687,  t  in  Paris  am  22.  11.  1697.  Lie- 
ferte gegen  1600  die  Pläne  zu  der  K.ipellc 
des  Hospizes  de  la  Salpetriere,  die  von  Le- 
vau  vollendet  wurde.  Daim  setzte  er  nach 
dem  Tode  Le  Muets  den  Bau  der  Kirche  der 
Petits-Pires  (Notre-Dame  des  Victoires) 
fort.  1671  IcRte  er  den  Grundstein  zu  dem 
Bau  des  Invalidcnhauses,  für  dessen  Kirche 
er  ebenfalls  die  Entwürfe  lieferte  und  Chor 
und  Schiff  1871—79  selbst  errichtete  (Kup- 
pel und  Nordportal  von  J.  H.  Mansart).  1671 
fertigte  er  auch  den  ersten  Entwurf  zu  der 
Place  Vendömc,  der  dann  aber  1685  durch 
Mansart  eine  vollständige  Änderung  erfuhr. 
Ferner  lieferte  er  1662  die  Pläne  des 
Schlosses  Richmond  in  England  für  den 
Herzog  von  York. 

Seine  beiden  Söhne  Liberal  Michel  (geb. 
am  7.  11  um^,  t  1725)  und  Froitois  (geb. 
am  22.  7.  1679,  f  1782)  waren  ebenfalls 
Architekten.  Die  Autorschaft  an  dem  Hotel 
de  Bclle-Isle  (1721,  Quai  d'Orsay.  jetzt  öMl. 
Teil  des  Palais  du  Quai  d'Orsay),  das  zu  den 
umfangreichsten  Pariser  Palästen  jener  Zeit 
gehört,  ist  zwischen  beiden  strittig. 

Lane%  Dict  d.  archit  firaa«.  I.  —  Jal.  Dict 
crit.  t.  M..  18»,  —  Banehat.  Dict  d.  arekit 
iranjE.,  MST.  —  New.  anb.  de  t'arl  fivK.,  2  a^., 
IV  180^98:  V  91;  8  str.,  VI  897,  89».  -  C 
Gurtttt,  Gtich.  d.  Barodntüs  hi  Fraiilmlch 
etc.,  S.  98,  188,  886,  881.  —  Delaire.  Las 
archit.  4Mv.,  190T  p.  198.  —  Inv.  g^n.  d.  rieh, 
d'art,  Paris,  non.  id.  II  83,  224  ;  III  210.  H.  V. 

Braand,  Liberal  Michel,  s.  im  vorigen 
Artikel. 

Braandet,  L  a  z  a  r  e,  Landschaftsmaler  und 
Radierer,  geb.  am  3.  7.  1755  in  Paris,  f  da- 
selbst am  26.  3.  1804.  Er  suchte  Ruisdael 
nachzuahmen,  sagt  der  Louvre-Katalog  von 
ihm,  und  zeichnete  sicli  in  der  Darstellung 
von  Pariser  Ansichten  aus.  Aber  er  malte 
auch  Feld  und  Wald  und  genoB  darin  eine 
gewisse  Berühmtheit  Man  kann  das  aus  der 
Antwort  ersehen,  die  der  von  der  Jagd  heim- 
kehrende Louis  XVL  eines  Tages  auf  die 
Frage,  was  er  gesehen  habe,  gab :  „Nur 
Keiler  und  Bruandet".  In  seinem  Kampfe 
gegen  das  unwahre  Pathos  der  Historien- 
malerei und  später  gegen  David,  erhob  er 
durch  seine  selbständigen  Arbeiten  Protest 
gegen  die  Lehrmethode  der  Michalloo,  Valen- 


Q9 


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Bruant  —  Bruebwdler 


cicnncs  und  Bidault.  Man  muB  bekennen 
daS  seine  Zeit  ihn  schlecht  verstand,  aber  di( 
Nachwelt  erkennt  mit  vollem  Rechte  in  sei- 
nen Bemühungen  den  Vorlitifer  von  Malern 
wie  Cörol^  Paul  Haiti  ^bat,  BooMeaa  imd 
Dupr^. 

Sein  Leben  ist  in  Dunkel  gehüllt.  Man 
weiB»  daß  sein  Lehrmeister  der  Deutacbe 
Mathias  Roeser  war,  und  daß  er  audi  bei 

dem  1795  verstorb.  Phil.  Sarrazin  arbeitete. 
Er  giiig  nicht  nach  Italien  und  wählte  seine 
Motive  nur  aus  den  Wäldern  der  Ile  de 
France.  Der  feine  Kunstkenner  Baron  de 
Vezc  hatte  für  B.  die  gröBte  Hochachtung 
und  betonte  gern,  dafl  dieser  etwas  \vüs«c 
Zechbruder  die  Anerkennung  seiner  Mitwelt 
vet achte.  Gl.  BiUK  schreibt  über  ihn:  „Alle 
seine  Zeichnungen  und  Gemälde  atmen  den 
Duft  der  Wälder.  Die  Blätter  rauschen  und 
die  l.tift  zittert.  Er  interessiert  suis  vnuJ  weiß 
unser  Interesse  zu  fesseln  für  einen  Dornen- 
bnacb,  ffir  dne  alte  Weide,  für  die  Trümmer 
eines  eingestürzten  Felsens."  Im  Louvre  be- 
wahrt man  von  ihm  eine  Ansicht  des  Wal- 
des von  Fontainc1)lc;u] ;  im  Muscnrn  zu  Nan- 
tes eine  Ansicht  des  Bois  de  Boulogne,  in 
Grtooble  ein  Waldtnheres.  Weitere  Bilder 
von  ihm  in  Nancy,  Arfas,  Marseille,  Chälon- 
sur-Saöiie  und  im  Nationalmuseum  in  Stock- 
holm. 

Bellicr  Auvray,  Dict.  gen.  I  (mit  iilt. 
Lit  ).  —  Lc  B  I  a  n  c,  Manuel  L  —  Herlui- 
son.  .^ctes  d'etat-civ.  (1873).  —  Gaz.  d.  b.-arts, 
Table  alfih.  —  Inv.  gen.  d.  Rkh.  d'art,  Prov. 
Mon.  civ.  I,  II.  V,  VI.  Ctfroy, 

Bnaat,  s.  Bmand. 

Bruce,  William,  engl.  Hofarchitekt  (seit 
1671»,  geb.  in  Schottland,  f  1710,  baute  nach 
dem  Brande  von  1674  Holyrood  Palace  in 
Edinburgh  wieder  auf  (Hof  u.  Hauptportal) 
md  crriditete  1686— 17QB  du  von  Qnatre> 

nicrc  de  Quincy  im  Dict.  bist,  de  l'archit. 
nälier  beschriebene  Hopeton  House  in  Lin- 
lithgow,  Schottland,  eine  prächtige,  freie 
Nachbildung  der  Villa  Rotonda  des  Palladio. 

Fr.  M  i  1  i  z  i  a,  Memorie  d.  archit.  etc.,  1785 
II  227.  —  S.  Redgrav«,  Oict-of  art..  1878.  — 
c  Garlitz  Gcsdu  d.  Barockstflea,  1688  ii 

m.  H.  V. 

BtMt,  William  Blair.  Maler,  geb.  am 

8.  10.  1857  (nadi  anderen  1869)  in  Hamilton 
(Kanada),  f  am  17.  11.  1906  in  Stockholm; 
vorgebildet  an  der  Kunstakademie  seiner  Va- 
terstadt; weitergebildet  in  Paris  unter  Rd>ert 
Flemr  ««I  W.  BOuguereau,  seit  1M8  verlwi- 
ratet  mit  der  schwedischen  Bildhaucrin  Knro- 
line  Bcnedicks-BruA,  mit  der  er  nach  lang- 
jährigem Aufenthalt  in  Paris  tuid  Südfrank- 
reich die  letxte  Zeit  sdiies  Lebens  in  Stock- 
holm xttbrachte.  In  den  über  800  Gemilde  u. 
Studien  umfassenden  Pariser  u.  Stockhol  nie  r 
Sonderausstellungen  seines  Künstlcmachlasses 
(1M7— 06)  bekundete  er  sich  namentlich  mit 
Minen  Marinen  (südf  ranzösiscben  und  schwe- 


dischen Strand-  und  Hafenbildern)  kleineren 
Formates  als  feinsinnig  begabter  Freilicbt- 
Impresaionist,  in  dem  die  Stilcinflüi^se  Cazins 
und  Whistlers  zu  glücklicher,  aasgesprL>chen 
persönlicher  Einheit  verschitiolzen  waren. 
Außerdem  umfaBt  B.s  Werk  sorgsam  durch- 
gebildete Sittenbilder,  Genre-Interieurs  and 
Charakterköpfe  (Bildnisse  von  Indianprhfiiipt- 
lingcn  etc.)  aus  seinem  kanadiscbcn  Heimat- 
lande. Das  Xationalmuseum  zu  Stockholm 
erwarb  von  ihm  die  Gemälde  ^it  Welle",  — 
„Die  groBe  Wolke",  —  sowie  einige  Stock- 
hobaer  Sttnunongsbitdcr. 

Pteiscr  8al.4bl.  adl  Utt  (x.  T.  «ot.  Blair). — 
Graves,  JL  Aead.  EnUh.  (IMÜ  I  Ml  (unter 
BfHce).  —  Mlmissnlitilhihn  W.  BUir  Bioee 
Konitahad.  SlocUnfaa  1907.  —  Knnstduvnflc 
1896  p.  87;  IMl  p.  307;  1W8  B.  m  —  Cbro- 
nique  des  Aits  IMT  p,  1T6.  —  Bidlctin  de  l'Ait 
1907  p.  IM.  —  The  Studio  IMS  XUIt  181  L  • 

Bruce  J07,  A I  b  e  r  t,  s.  Jof,  Ad).  Bnwe. 

Bmehaty,  s.  Brtuchaty. 

Bnicher,  A  n  t  o  i  n  e,  französ.  Medailleur  u. 
Münzschneider,  seit  1658  Nadiiolger  seines 
Bruders  Guy  ab  Graveur  an  der  Pariser 
Münze,  t  1568.  Lieferte  Münrstcmpel  für  die 
Münze  vun  Puiticrs  (15t>4i,  i'ür  die  Republik 
Lucca  (1565)  und  für  die  Königin  Maria 
Stuart.  Femer  lieferte  er  die  Medaillen  auf 
die  Krönung  Karls  IX..  von  denen  man  drei 
Varianten  kennt,  sowie  mehrere  Jetons  für 
den  Münzhof,  für  die  Gendarmerie  Frank- 
reichs i'iid  für  die  Stadt  l'ari.-;. 

J  a  1,  Du  t.  crit.,  2e  cdit.,  1872.  —  N.  R  o  n  d  o  t, 
Merl,  en  Fran.^e.  I'.ID  I.  —  F.  M  a  z  e  r  o  1 1  c,  Le* 
med.  franq.,  l'.ini-',  dcrs.,  Deux  med.  franc.  du 
XVI  s.  :  G.  M.irtin  et  Ant.  B,,  im  Bull,  numisin. 
X  (1903)  .'53.  —  Forrer,  Biogr.  Dict.  of  med., 
1904.  Fred.  Ahm. 

Bnicher,  Guy  oder  G  u  y  o  t»  Münzschncider 
in  Paris,  Bruder  des  Vorigen,  f  ltS57,  seit 

1553  Graveur  an  der  Pariser  Münre  .\ußcr 
Münzstempeln  kennt  man  von  ihm  einige  Je- 
tons, fur  die  Rechenkammer,  den  Minuhof 
und  die  Generalkriegskasse. 

Lit.  ■.  unter  Ant.  Bracher.  Frid.  Alvin, 

Bnuki,  Giovanni  Battista,  Maler 
der  B.  Hilfte  des  17.  Jahrb.,  Schüler  des 

G.  B.  Gaulli  \'on  ihm  eine  S  Snbn  in  einer 
Seitenkapeile  der  Kirche  SS.  Barbara  e  Tom- 
maso  in  Rom. 

D.  A  n  g  e  1  i.  Chiese  dl  Roma.  68.  H.  V, 

BrucboB,  N.,  Zeichnef,  Frankreich,  nm  1770. 
Nach  ihm  Cahier  de  Six  Chcminees  Nouvel> 
le.s  .  .  .  Gravccs  par  Le  Mcuni^,  Paris.  — 
1<'''  Cnhi<.r  de  lettre.s  alphabetiques  en  fleurs.  .  . 
Gravees  par  C.  Colinet  Guilmard  erwähnt 
noch  l«r  Cahier  de  fleurs. 

Gnilnard.  Maitrea  omemanistes  S.  293.  W. 

Bmehwetler,  Miniaturmaler  zu  Ende  des  18. 
Jahrh  ,  v.  n  dem  man  auf  der  Troppaucr  Aus- 
stellung WTo  ein  Bildnis  (No  86)  und  auf  der 
Miniaturen-Ausst.  Berlin  1906  ein  ovales  Da* 
menporträt  (No  817)  sah. 

Le  i  s  e  h  i  n  g.  Bildnis-Mhilat  in  Osterr.  1750— 
lUO  p.  229.  H,  Y, 


93 


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Bruck,  A  m  a  n  d ,  Gcnremaler,  geb.  !n 
Ypcrn  am  5.  2.  180^  f  am  13.  8.  1871.  Im 
dortigen  Mtueom  von  Ihm  Mlnnerai  der  Kir- 
Ciie  St.  Martin". 

A.  V.  d.  Peereboom,  Ypriua.  —  Immer« 
seel«  LrvcM  en  Wadna.  H.U. 

Brod^Chriitopli,  Tiroler  Bfldh.  tL  Stuk- 
kateur, führte  1678  die  Kanrel  tmd  Seiten- 
altare,  1681  den  großen  Porphyr-Stucco-Altar 
der  Franziskanerkirche  in  Luzcm  mn. 

Brun,  Schweixer.  Kstlerlex. 

Bruck,  Hermann,  Maler  der  Gegenwart 
in  Hamburg»  vordem  in  München  und  Berlin, 
leit  11N16  ordend.  Mitglied  der  Berliner  Sezes- 
sion, deren  Ausst  er  seit  1809  beschickt  Er 
malt  hauptsächlich  Garten-  und  I.andschafts- 
bikler  und  Interieurs  in  einem  derben,  bis- 
weilen last  brutal  anmutenden  impressioniäU- 
iclwii  Stile  md  mit  bicileiii  fcMeoi  F^ariien- 
auftrage. 

Kat  d.  Berlin.  Scseaslao  UM  ft  —  Kunst  u. 
KMlcr  Vn  411  (Abb.).  H.  F. 

Bnd^  L  • }  o  8  (Ludwig),  ungar.  Maler,  geb. 

am  8.  11.  1846  in  Papa,  seit  1862  Schüler  v. 
Geiger  und  Wurzinger  in  Wien,  ging  1869 
mit  einem  Staatsstipendium  nach  Italien,  wo 
er  namentlich  in  Venedig  bei  Molrocoti  stu- 
dierte, und  aieddte  1878  nach  Faria  fiber. 
Seine  Medena  gemütrolkn  Genreeienen  ver- 
adiafflen  9m  aodi  in  England  Liebhaber,  und 
B  zog  nach  London,  wo  er  auBer  seinem 
früheren  Genre  auch  Bildnisse  schuf.  Später 
lebte  er  in  BudapeaL  Zum  erstenmal  stellte 
B.  1878  in  Budapert  md  Wien  wi«^  idt  1680 
auch  vfdiidl  im  Pariser  Salon;  die  meisten 
seiner  Werke  gelangten  in  engl,  und  ameri- 
kanischen Besitz.  Von  ihm  im  Mus.  in  Buda- 
pest:  „Markt  am  alten  SchwurplatX"  (IMl). 
Er  starb  am  3.  12  1910  in  Budapest. 

T.  S  z  a  n  a,  Magyar  Müv^axek  Albuma.  Buda- 

ßt.  1S8Ö.  —  F.  V.  D  o  1 1  i  c  h  e  r.  Malerw.  d.  19. 
rh.  1.  A'.  Lyka. 

Bruck,  M  i  k  s  a  (Max),  ungar.  Gcnremaler, 
geb.  am  6.  4.  1888,  itodiefte  fai  München,  dann 
in  Pari«  bei  Bonnat  «md  seinem  Bruder  Lajos 
B.,  um  darauf  noch  in  der  Meisterschule 
Benczüra  zu  arbeiten.  T^bt  jetzt  in  Budapest. 
Seine  sehr  zahlreichen  Bilder  veranschaulichen 
meist  dunlcelgetönte  Interieurs,  Hühnerhöfe, 
Dorfstraficn  in  mildem  Kolorit  u.  tuaber-fleifli- 
gem  Vortrag.  Von  ihm  Im  Mus.  n  Budapest: 

,3tilles  Heim"  (1902)  und  „Häuser  in  der  Au- 
vergne"  (1903),  Im  Besitz  König  Franz  Jo- 
sephs I  in  der  Burg  zu  Budapeiti«  («Am 
Lebensabend",  „Waldstück". 

„Ezredfves  Orszisoi  KUIliti«.  A  kepz6- 
mÄT^szeti  csoport  kep«>  tirgymutatöja."  S.  65, 
Budapest,  1HÜ6.  K.  Lyka. 

Bruck  (Brugk),  Peter  de,  Maler  aus 
„CÖlbi''.  Malte  1610  mit  Chr.  Grome  daa 
jPärstl.  Haus  in  der  Elbgasse"  (SchloBstr.) 
zu  Dresden  aus  u.  wurde  8.  9.  1619  Bürger 
das.,  war  auch  Mitglied  der  Malerinnung. 
1820  u.  1628  lieferte  er  als  Tiermaler  am  kur- 
sidia.  Hofe  Arbeiten  ffir  diesen,  1886  ver- 


zierte er  mit  Siegm.  Bercht  den  neuen  Orgcl- 
stuhl  in  der  Sophienkirche.  Zwei  Jahre  später 
wird  er  als  Bürger  u.  Malerältester  in  Torgau 
genannt,  scheint  also  dort  sich  niedefgelisaen 
au  haben. 

Akten  des  kgL  Ach%.  Hauptataataarcb.  u.  deo 
RaUarch.  in  Dresden.  —  N.  Arcb.  f.  d.  aiclia. 
Gecch.  XI  273.  —  Bau-  o.  KoastdcnkuL  d.  Ear, 
Sachsen  XXII  416.  Bnut  StiUmmt, 

Bnwkai^  Nicolaua»  t.  Fntektr. 
Bndk,  Heinrich  van  der,  Zeichner 

und  Kupferstecher,  von  dem  eine  Folge  von 
5  Bl.  stilisierter  Blumenbukette  bekannt  ist, 
mit  der  Bez.:  Heinrich  van  der  Bmddi  ia> 
ventor  et  excudit  anno  1626. 

A.  V.  Wuribach,  NiederUnd.  Kstlerlex.  I. 
Bradd,  Friedrich,  Kupferstecher,  ein 
geb.  Znaimer,  nahm  dort  Unterricht  bei  dem 
Maler  Stiasny,  kam  dann  an  die  .Akademie  der 
bildenden  Künste  m  Wien  und  wurde  Schüler 
K.  Heinr.  Rabis  und  Stöbers.  1843  und  1847 
erhielt  er  eilten  HoiiiM'eis  L  Klasse  im  Kirnst- 
fadie  der  Kupferstecher,  im  letitcren  Jahre 
für  den  Kupferstich  „Die  drei  köstlichen 
Dinge"  (nach  Amerling).  In  der  ersten  inter- 
nationalen graphischen  Ausstellung  war  Er. 
durch  den  Kupferstich  „Christas  am  Kreuz" 
mit  der  Bezeichnung  Br.  del  et  sc.  vertreten. 
Nadi  Vollendung  seiner  Ausbildung  erhielt  er 
ehie  Anstellung  als  akad.  Kupferstecher  im 
k.  k  gengr.  InatitMe  in  ^NiKMt  woer  in  liintr 

1873  starb. 

Schräm,  Verzeichnis  mähr.  Kupferstecher. 
—  Bodenstein,  Hundert  Jahre  Kunstgesch. 
Wiens.  W.  Schräm. 

Bnickmaa,  Willem  Leendcrt,  hoUänd. 
Landbchaftsmaler,  geb.  am  11.  8.  1866  im 
Haag,  in  London  ansässig.  Widmete  sidi  au> 
erst  der  Architdctur,  studierte  dam  auf  der 
Haager  Akad.  die  ^falerei  Kr  malt  in  01, 
Pastell  und  Aquarell  und  kommt  in  seiner 
geistvollen  pleinairistisch  -  impressionistischen 
Manier  den  groBen  französischen  Landschaf- 
tern wie  Monet,  Sisley  u.  Pissarro  sehr  nahe. 
Er  entlehnt  die  Motive  zu  seinen  in  silberige 
Atmosphäre  getauchten  Landschaften  und 
Architekturen  tnit  Vorliebe  den  weiten  Flach- 
landschaftcn  der  Grafschaft  Sussex,  Hollands 
und  Nordfrankreichs.  Letzthin  hat  sich  der 
Künstler  auch  im  Porträt  versocbt  AuBer  in 
London  (New  Gallery»  Grafton  Gall.,  Patei^ 
son's  Gall.)  stellte  B.  wiederholt  in  der  Mün- 
chencr  Sezession  (1900,  IWS).  m  der  Düssel- 
dorfer Intcrnafionalfti  (1904),  in  Dresden 
(Engl.  Kst.-Ausst.  1907)  und  in  Paris  (Soc.  d. 
art.  franc.  1909)  aus. 

The  .Art  Joum.  1904  p.  4S;  19W  p.  224.  228 
(Abb.) :  1910  p.  M0-g04.  —  The  Studio  vol.  43, 
p.  64-47  (Abb.).  H,  V. 

BracinMUHi»  Alexander,  Historien-  ond 
Portratmaler,  geb.  21.  2.  1806  zu  Etlwangco 
als  Sohn  des  Kreisbaurats  J.   Aug.  v.  B. 
Lernte  anfangs  im  Geschäfte  seines  Oheims 
'    Peter  Bnickmann  in  Heilbronn  die  Graveur- 
■    u.  MedaiUearkunat,  kam  1886  nach  Stuttgart 

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n  Eberhard  von  Wichter,  um  sich  als  Maler 
aacnbUdcn,  studierte  in  den  Jahren  1827 — 29 
in  MÜEOchen  unter  Cornelius,  dann  mit  Staats* 
ttiptuiüm  kk  Rom  (pacb  NoMk)  IW-U 
mdim-f».  Er  Meh  sieh  von  1806-89  wie« 
der  in  München  auf,  woselbst  er  unter  H. 
HeB'  Leitung  14  Bilder  aus  den  Gedichten  des 
Thcükrit  im  Schlafummer  des  Königs  in  der 
kgl.  Residenz  atisfäbrte.  Seit  1840  hielt  er 
sich  gröBtentetU  in  Stuttgart  auf  and  madite 
•einem  Leben  am  0.  2.  1862  selbst  ein  Ende, 
nachdem  er  schon  seit  längerer  Zeit  infolge 
einer  Gchim^rschüttening  nmw-  9.  gCOlfltl* 
leidend  geworden  war. 

Von  seinen  Werken  sind  zu  nennen:  Die 
•Sifoiai,  1888^  im  kgL  Scblome  in  Stnugart; 
Tod  Priedrkli  Bailwranat,  1888,  in  der  Ga- 
lerie ni  Stuttgart;  Sabinerin,  angekauft  vom 
Kunstvercin  in  Stuttgart;  Das  Brautlicd  der 
Helena.  Kampf  des  Castor  u.  Linkeus  und 
Herkules  als  Kind.  Eigene  Kompositionen 
aus  dem  Zyklus  von  Bildern  im  Schlafzimmer 
des  Kfloigs  in  der  Residenz  zu  München;  Die 
Weiber  Ton  Weinsberg.  1886—88,  in  der  Ga* 
Icrie  zu  Stuttgart;  Fresken  bei  Dr.  Härtel  im 
ehemal.  „römischen  Hause"  in  Leipzig  1886; 
Ein  Kind  TOO  den  Wassernixen  geraubt.  1888 ; 
Midehai  aa»  der  Fremde^  1888^  im  ScIiloB  au , 
PriedridHliafen;  Romeo  tu  1M0L  ge- 
stochen von  Duttenhofer;  Fresken  im  alten 
Festsaale  des  Museums  der  bildenden  Künste 
zu  Stuttgart:  Die  Geburt  der  Venus  u.  Der 
h.  Lukas  die  Madonna  malend;  Thusnelda  in 
der  Gtfainwiclwlt.  Galerie  ta  Stuttgart 

WintterliiL  Wfirttembernsche  Künstler, 
U8S.  —  M.  Beck,  Stuttgarter  Kuait  17M— IMO. 
—  Graf  Raczyniki,  Gesch.  d.  mod.  deotach. 
Kst  1840  II  123,  215  f.,  3«7,  527.  —  v.  B  Stti- 
C  b  c  r,  Malerw.  d.  19.  Jahrh.,  1891  I.  —  B  r  y  »  n, 
XHct  of  paint.  1903.  —  Kat.  d.  Mäncfa.  Glaspal. 
1906.  —  Kat  d.  Gemälde- Samml.  im  kgl.  Mu*. 
Stuttgart  1907  p.  19,  228.  M.  Back. 

Bnckmaaa,  Fr^d^ric»  achwed.  Email- 
kv  ond  Gotdachnned.  geb.  fa  SloddialRi. 

tVOlde  1688  in  Genf  als  Bürger  aufgenommen, 
IWt—QQ  in  Paris  tätig,  wo  er  wiederholt 
Zahlungen  erhielt  für  Dosenbildnisse  (por- 
tnits  tmaHiit  cn  baa-rcUef)  Ludwigs  XIV. 


Masc-Sencter,  Livre  d.  collection.,  18SS 
•.4M/6.  —  G.  C.  Williamson,  Hiit.  of  Portr. 
Walat.  1904  U  a».  —  C  Brun.  Schweuer. 
KHIeriex.  L  H.  V. 

Bracknas^  Peter,  Goldachmied  u.  Me- 
dailleur, geb.  nt  Heifbroan  10.  6.  1778,  f  da- 
selbst 4.  12,  1850.  Gründer  rlc  r  Silbcrwaren- 
fabrik  P.  B.  u.  Söhne  in  Heiibronn.  £r  fer- 
tigte die  ersten  in  Deutaddimd  mittelst  Staht- 
alcmpel  g^rigtcn  SübenmraL  Bekannt  sind 
seine  MedaükB  an!  den  Tod  der  RBolsin 
Katharina  von  Wiärttemberg,  f  1819  (verf?! 
Binder.  Württemb.  Münzkunde  No.  31,  32, 
88.  46,'  58). 

Nagler,  KstletlWi,  II  UM.  —  Porrer, 
-  r.1Uet.  «i  MaialiisttL  IT.  Back. 


Bmckmanii,  Peter,  deutscher  Bildhauer, 
geb.  1850  in  Heilbronn,  nahm  als  Freiwilliger 
am  deulsch-französ.  Kriege  teil  und  besuchte 
acit  1871  die  Münchner  Akad.  als  Scbüler 
Wah.  KaidlMdH.  Dordi  Haas  m»  Maries 
lernte  er  Arnold  Böddin  kennen.  Er  folgte 
diesem  nach  Florenz  u.  heiratete  dort  dessen 
Tochter  Clara  (ca  1878).  1881  bis  1884  lebte 
Bnickmann  in  Rom,  wo  er  sich  aa  v.  Maite 
•oschloB,  seit  1885  in  Zürich,  wo  er  ganain- 
sam  mit  Böcklin  an  einer  Reihe  polychromer 
plastischer  Werke  arbeitete.  Diese  scheinen 
im  Entwurf  von  BLicklin  angeregt  worden  zu 
sein,  Bruckmann  führte  sie  aus,  während  ihnen 
Böcklin  durch  die  Benulung  die  letzte  Voll« 
cndnog  gab.  Voo  aokhen  Arbeiten  sind  noch 
erliahent^  IfnsiziercQde  Nymphe  auf  dem 
Rücken  emes  Triton  kniend  (Bes.  Georg  Mirth, 
München),  Froschkönig  (Herme,  18Sfi,  Samml. 
Simrock),  ein  zweites  Medusenschild  in  Stuck 
(1887,  bemaltet  Gipsabguß  im  Hasler  Mus., 
ein  erstes  Meduaenachild  von  1886  nicht  mehr 
erhalten),  Mutter  und  Kind  (1887,  Flachrelief 
in  Gips,  Skulptoreitsamml.  in  Dresden),  lebens- 
RrnSr  Gipsbüste  der  Frau  Böcklin  (1801,  Be- 
sii7  Ur  Familie  Böcklin).  Bruckmann  lebt 
7  Z  in  Fiesole  bei  Florenz. 

Kaokei-Carle  BAaklia,  Über  mcina 
Kurt.  Bert  in  1910,  9.  WL 

Bnekoer,  Dominik,  Zinn^eßer  in  Mähr.- 
Trübau.  Einer  der  letzten  Ausläufer  des  hier 
einst  blühenden  Zinngie&crhandwcrks  —  das 
Mähr.  Gew  -Mus  in  Brünn  verwahrt  in  sei- 
nen Sammlungen  eine  Reihe  hOfMnlf ITIIill 

ter  Mihr.-TrObaoer  ZinngnSforaien  am  Gran- 
wadce  fSr  WaBfahrtagegenitlnde  —  lietrieb 

dieses  „sehr  kriftig"  bis  1825  noch  in  seinem 
74.  Lebensjahre  und  versah  seine  Arbeiten 
mit  einem  aus  den  Buchstaben  DB  und  einem 
gehenkelten  DedceQdümcben  dazwischen  sich 
msammenaetaendcn  Stanpd.  —  Sein  Sohn 
Anton  B..  der  letzte  Mähr.-Trübauer  Ztnn- 
gie&er,  starb  1868  im  09.  Lebensjahre  und 
übte  seto  Gcimte  bis  n  seinem  LAeuande 

aus. 

C.  Schirek,  Mitteil,  des  Mähr.  Gew. -Mus. 
in  Brünn,  1894  p.  141,  1899  p.  54  und  1004  p. 
IM  Oder  asll  aa  atatt  im  iUMs  1679  bdBen). 

C.  Sckirgk, 

Btockaar,  Theodor,  Maler  in  Wien,  geb. 
das.  am  6.  8.  1870,  Schüler  der  Wiener  Kunst- 
gewerbeschule, darauf  von  Benj.  Constant  und 
J.  P.  I^urent  in  Paris.  Er  pflegte  zuerst  das 
dekorative  Gebiet,  um  sich  dann  hauptsichlich 
dem  Porträt  (auch  in  Pastell)  zuzuwenden. 
Er  stellte  in  Wien,  München,  Berlin  uid  Pa- 
ria wiaderlMdt  aus. 

Koael,  Deittach-öiterr.  Kstlerlex.,  190S  I.  — 
Di«  Kunst  III.  1901  p.  543.  —  Kstchron.  N.  F. 
XIV  Ugb  —  DoMache  Kat  n.  Dehont.  V  888. 

IT.  P. 

Bmcy  (Bracy,  Bracin),  Pierre,  aus  Brüs- 
sel stammender  Bildhauer,  in  Montpellier 
titig,  wo  er  1«8  da* 


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kleidete.    149S  fohlte  er  Wappen  und  eine 

Marienfigur  für  verschfedenc  Stadttore  aus, 

1488  ein  Wappen  für  die  Universität.  Er 
•iMtete  audi  in  ToukMie. 

L  a  m  i,  Dict.  des  Sculpt.  1898. 

Bmdaglio»  R  i  c  c  a  r  d  o  und  V  i  t  o,  apulische 
Bildschnitzer  de*  18.  Jahrh.  Riccardo  schnitzte 
för  S.  FraoeeBOO  in  Andria  eine  Holzgruppe 
der  Kremesvistofi  des  hl.  Giuseppe  da  Cofwr> 
tino,  sein  Bruder  VilO  1786  eine  Holatatn« 
des  hl.  Franziskus. 

V  i  1 1  a  n  i,  Scritt.  cd  art.  Puglieti,  Tnoi.  UM 
p.  171.  —  Napoli  Nobiliss.  XIV  94. 

G.  Dtgli  Asst. 

Bmdei,  Johann  Friedrich  Franz, 
Land^chaftszeichner  u.  Rad.,  geb.  1782  in 
Dresden,  t  19  5  1S3S  das.  Schüler  von  Joh. 
Philipp  Veith  (nicht  von  Zingg),  stellte 
als  solcher  bchun  1799  u.  1800  Landschaften 
in  Tusche  und  Sepia  au5,  stach  auch  nach 
dessen  Zeichnungen  eine  Folge  von  Ruisdael- 
schen  Gemälden.  Bis  1814  ist  er  als  „Mahler" 
in  Dresden  nachweisbar.  Dann  ging  er  in 
Begleitung  des  poln.  Majoratsherrn  St  an 
Zannoyski  nach  Warschau.  Erst  1831  kehrte 
er  in  die  Heimat  zurück,  wo  er  nun  bis  zu 
seinem  Tode  als  Zeichenlehrer  tätig  war. 
1834  stellte  er  noch  einmal  aus.  B.  hat  eine 
Anzahl  Zeichnungen  in  Tusche,  Sepia  oder 
Aquarell  geliefert,  landschaftliche  Darstellun- 
gen «US  Sachsen  und  Böhmen.  Von  OlgemiU 
den  seiner  Hand  sind  nur  6  kleine  Skizzen, 
böhmische  Gegenden  (18121,  bekannt.  Seine 
Haupttäligkcit  crufdltctc  er  als  Radierer.  Pur 
den  Dresdner  Kunsthändler  Heinr.  Rittner 
fertigte  er  liolorierte  UmriBradiertuigen,  An» 
sichten  aus  der  Umgebung  Dresdens  und  der 
Sächä.  Schweiz,  nach  Joh.  Gfr.  Jentzsch,  Casp. 
Dav.  Friedrich  urnl  eigener  Zeichnung.  Gou- 
schick  stach  ttach  ihm  die  gesprengte  Dresd- 
ner ElbbrQcke  (1818). 

AdfeBbfider.  —  Allg.  Ut  AotelKer.  1T99  Sp! 
«SL  —  Dteehe  Knnilblitter,  1800  p.  M.  — 
Fa«»H  Kaderiex.  It  1.  —  J.  MyeieUkl. 
Sto  tat  diiejiw  IfatarMw«  w  Polece.  MM^HO 
(IVOS)  p.  1«  u.  TM.  —  Bwi-  n.  XatdcBln.  det 
Ktr-  SecbMn  M.  Heft  (1804)  p.  133. 

Emst  Sigiftmmd. 

Bmder,  Ulrich,  Rild^rbnit^^r  von  Otwyl 
am  Bodensee,  lieferte  1494  die  z.  T.  nach  Mo- 
tiven des  Ktipferstechers  „Meister  E.  S."  ge- 
acbnitzten  Cborstühle  der  St.  Peterskirche  zu 
Baeet.  IWt  die  Hohdedw  im  Bcinlttaie  zu 
Sursec  und  1504  diejenige  in  der  Kirche  von 
Muttenz  bei  Basel. 

D.  Burckfcardt  fai  Bfuns  SikmtäM.  Kstler- 
lex.,  I.  H.  V 

Bradermaim,  Franz,  Schlachtenmaler,  geb. 
1803,  t  1858,  einige  Zeit  in  Kbstemeuburg 
tätig.  Im  Schlosse  Grafenegg  von  ihm  ein 
Stilleben  mit  Krügen,  Glisem,  Waffen,  be- 
zeichn. :  Brudermann. 

Singer,  Kstlcrlex.,  Nachtr.,  1906.  —  Oiterr. 
KsttofOft.,  Beiheft  su  I,  1908  p.  69.         H.  V. 


Brficke,  Hermann,  Genre-  und  Historien- 
maler in  Berlin,  1857  in  Rom,  stellte  in  den 
Berliner  .Akad.-Ausst.  1866—1868  u.  a.  fol- 
gende Gemälde  aus:  Der  Goldmacher;  FbuK 
drisches  Fischermädchen,  1856;  —  Vor  dem 
Forsthause,  1862 ;  —  Di'^  verlassene  Psyche, 
1864;  —  Spn-ewalder  auf  der  Wasserfahlt^ 
1866.  Das  Metrop.  Mus.  in  New  York  be- 
wahrt von  ihm:  Gilumbus  am  Hofe  Perdi» 
nands  d.  Katholischen. 

F  r.  V.  B  5  1 1  i  c  h  e  r,  Malerw.  d.  19.  Jahrb.  I  I. 

—  Dioskurcn,  1880—1870,  pauim.  —  Kat.  d. 
Akad.-Auast.  1856—1868.  —  Kttchron.  II  68. 

H.  V. 

Brücke,  Johann  Gottfried,  Forträt-  u. 
Genremaler,  geb.  (wahrscheiolicb  fai  Bertto) 
1796,  t  in  Wien  am  28.  4.  1873,  beschidrte 
1818,  1820,  1822  und  1840  die  Berliner  Akad.. 
Ausst. 

Ein  Ckj/ov  Brückt  stellte  ebcndort  1S86  u. 
1888  ein  Bildnis  und  8  Stffl^en  «u. 
Pr.v.  B5tticbcr,lldenv.d.  19.  Jakrh.  1 1. 

—  Ottinger,  Mooft.  d.  l>atet.  —  Kat  d.  Bert. 

Akad.-AuMt.  H.  V. 

Brücke,  Wilhelm,  Architektur-  u.  Land- 
schaftsmaler in  Berlin,  geb.  in  Stralstmd,  1889 
bis  1881  in  Rom  weilend.  Stellte  regelmäSig 
1820—1870  in  den  Berliner  Akad.-Ausst.  aus, 

meist  Motive  au>  l\om  und  Umgegend  oder 
aus  Herlin,  darunter  Ansichten  der  Peters- 
kirche, des  Forums,  des  Tempels  der  Roma 
und  Venus,  des  Nemi-Sces.  Im  Mus.  zu  Han- 
nover von  ihm  3  Ansichten  von  Berlin,  im 
Schlosse  Bellevue  in  Berlin  eine  Ansicht  der 
„Linden"  und  Blick  nach  dem  Schlosse,  im 
kgl.  Schlosse  Berlin  Ansichten  des  Berliner 
Zeughauses  (1828)  und  des  kgl.  Schlosses 
(1888),  im  Winterpalais  in  St  Petersburg  eine 
Parade  vor  dem  I'.ilais  Kaiser  Friedrichs. 
Die  Ictztgenatmten  3  Arbeiten,  die  sich  der 
Art  Gärtners  näherten,  sah  man  auf  der  Jahr* 
hundertausst.  Berlin  1906,  sie  zeigten  eine 
äußerst  sorgfältige  Ausführung  und  trcfTlich 
geseichnete  Staffagen. 

P  r.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerw.  d.  19.  Jahrh.  I  1. 

—  Faber,  Konverslex.  d.  bild.  Kst  II  (1846). 

—  Ausst  deutsch.  Kst  1775—1875  in  der  kgl  Na- 
tionalgal  Berlin  1906,  München  1906.  —  Kat  d. 
Samml.  von  Gemälden  etc.  im  Prcnr.-Mus.-Gebi. 
zu  Hannover,  1891  p.  230.  H.  V, 

Brfickaer,  Friedrich  Augu5t,  Kupfer- 
stecher in  Leipzig,  geb.  das.  1785,  Schüler  von 
Baust  in  Leipzig  und  A.  Graff  in  Dresden. 
Stach  hauptsächlich  Vignetten  und  Porträts, 
unter  letzteren  diejenigen  Klopstodo,  SdUl» 
lers,  Napoleons  I.,  Ferd.  v.  Schttis  n.  (1861) 
Papst  Pius'  IX. 

N  a  g  !  e  r,  Kitlerlex.  II.  —  Kat  d.  Berliner 
Akad.-Aijaat.  1828  p.  97.  H.  V. 

BrtdtneiV  Gabriel,   Kunsttisehter  ans 

Priedland  in  Böhmen  gebürtig,  fertigte  für  die 
wendische  (St.  Johannes-)  Kirche  in  Löbau 
(Sachsen)  16S7  einen  neuen  Altar,  dessen 
kunstvolles  Schnitzwerk  rühmend  crwihnt 

96 


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BcttdoMT  —  Bniccel 


wird.   Nach  Mittlgn  v.  E.  Hintze  starb  «T  Im 
März  1717  60  Jahre  aJt  in  Laaban. 
liilt  d.  «wMhü.  Sdina^CMM  XXVI  3«9. 

B.  Biickoff. 

Brtckatr,  Gottlob  Heinrich.  Maler, 
geb.  27.  7.  1828  zu  Lengefeld  i.  S.  Trat  Nov. 
1&42  in  die  Mittelklasse  der  Drcsdn.  Akad.  u. 
war  dann  vom  Mai  1845  bis  Mich.  1848  Ate- 
Uerachttler  JuL  Hüboers.  Darauf  ging  er  nach 
Amerika.  Weitena  nnbetamBt  Von  seinen 
Arbeiten  werden  genannt:  zwei  Ölgemälde 
„Kinderszene,  eigene  Erfindung"  (1846)  a. 
,, Kinder  in  einer  Scheune"  (lS+8),  beide  vom 
Sachs.  Kuostver.  aogek.,  sowie  eine  Bleistift- 
iififhniiin  mDw  Sluii  der  Plcfidcil''  (IfltQ» 

Snut  Sigirmund. 
WUkau  (Brickner,  aiKh  Imt  Pootantis),  J  a  - 

cob,  Formschneider  in  Breslau^  f  1610,  das 
älteste  Mitglied  einer  Breslauer  Familie  von 
Formschneidcm,  Briefmalem  und  Buchhänd- 
lern (p.  Scholz  Untersuch,  s.  Gcach.  d.  schka. 
Mtl.  p.  98  f.).  In  der  Kirche  zu  Obendler»- 
dorf  bei  Zittau  befinden  sich  12  Holzschnitte : 
Abendmahl,  Taufe,  jüngstes  Gericht  etc.,  von 
denen  einige  Br.s  Namen  tragen  (s  Bau-  u. 
Kstdenkm.  im  Kgr.  Sachsen,  Heft  89  p.  IIS). 


Jacob,  Goldschmied,  lieferte 
17Ö  eine  erhaltene  silberne  Abendmahlkanne 
für  die  Thomaskirche   in  Leipzig. 

Bau-  u.  Kstdenkm.  d.  Kgr.  Sachaen,  XVII  66. 
BrUdOMT,  Jörg,  ein  detttscher  Formachnei« 
der  des  16.  Jahrb.,  Sohn  eines  Brcslauer  Bür- 
gers Jakob  B.  Cwahrsch.  des  obigen  Form- 
schneidersi,  wurde  von  dem  hervorragenden 
gelehrten  Buchdrucker  Johann  Januszowski- 
Lazarowkz  nach  Krakau  bentfen,  um  für 
seine  Buchdruckerei  die  notwendigen  Holz- 
schnitte zu  stechen.  Hier  wurde  er  von  den 
Studenten  infolge  unvorsichtigen  Umgehens 
mit  dem  Gewehr  im  Juni  16M  tödlkb  ver> 
wimdet^  «oraof  er  bald  starb.  Sein  Zeit- 
gOloaae  Januszowski  hebt  seine  Tüchtigkeit 
hervor  und  führt  an,  daß  B.  die  Portrats  des 
Königs  Bülcslaw  Qirobry,  de.s  Großkanzlcrs 
Valentin  Dembinaki  und  des  Kroamarscballs 
OpaHAski  gestochen  hat.  Es  worden  ihm  voa 
den  Kunsthistorikern  Muczkowski,  Nagler  u. 
a.  eine  Menge  von  IIolzÄchnittcn,  welche  teil- 
weise mit  den  Initialen  J.  B.  versehen  sind, 
mit  vieler  Wahrscheinlichkeit  zugeschrieben, 
doch  ist  CS  bis  jetzt  nicht  gelungen,  seine  Ur> 
heberschaft  mit  vollkommener  Sicherheit  fest- 
zustellen, da  die  bereits  erwähnten  und  von 
Januszuwbki  angeführten  HdlBdlllfttB  bii 
jetzt  nicht  bekannt  sind. 

Josef  Muczkowski,  Zbiör  drzeworyt6w 
w  bibliotece  Uniwersytetu  Jag.,  Kraköw  1849  n.  9. 
—  Derselbe,  Mieszlnnia  lak6w  knkowsktea  p. 
140.  —  Nagler,  Monogr.  III  No  1953. 

L.  LtpsMf. 

Briickwald,  0 1 1  Architekt,  Hofbaunaeister 
in  Leipzig,  geb.  dat.  am  &  tt.  WH,  f  tÖOA, 


leitete  nach  den  Entwürfen  von  Langhans 
1864—67  den  Bau  des  Leipziger  Stadttheatera. 
Selbständige  BaoteD  von  ihm  sind  da»  Alleii< 
borger  Hoftheater,  noch  mit  Anklängen  an 
den  Stil  Gottfr.  Sempers,  ferner  das  Opern- 
haus in  Frankfurt  a.  M.  (1880  voll  1,  das  Fest- 
spielbaus in  Bayreuth,  schlieBlich  in  Leipzig 
mehrere  Geschäftshäuser,  die  VIL  Bürger- 
schule, die  öffentl.  Ilandelslehranstalt  aowla 
die  Baulichkeiten  des  Nordfriedhofes. 

Spemanns  Goldenes  Buch  v.  Eigenen  Heim,  — • 
u.  seine  Baateo,  1892  p.  326,  329,  485, 
5f>3.  H.  V. 

fira«derle,  Johann,  Maler  in  München, 
t  das.  1634.  Schüler  des  Joh.  Keller  von  Frei- 
aing;  machte  1608  aeia  ProlMatüdL  —  Nagler 
(Katferles.  II)  cnrihnt  —"«Tfm  «in«  CArf> 
stopk  B.,  der  HUB  Hofnakr  Ja  Ifiadin 

wurde. 

Lipowaky.  B^.  KMcrkB.  It»  I  H  H 

217.  H.  V. 

Bmegel,  Abraham  (gen.  IfM^tantr), 
Blumenp  und  Früchtemaier,  getauft  am  S8. 11. 
1681  hl  Antwerpen,  Sohn  des  Jan  B.  d.  J.,  in 

den  Antwerpener  Liggeren  nicht  erwähnt. 
Aus  Bildersignaturen  um  1670  in  Rom  nach- 
weisbar (laut  Mariette  seit  dem  8.  8. 1670  Mit- 
glied der  dortigen  Aocadcmia  di  S.  Loca,  und 
swar  nadi  J.  Tan  Gooi  unter  dem  Bentnaoien 
„Rhyngraef"),  verheiratete  er  sich  in  Neapel 
(vermutlich  am  28.  10.  1872,  Kramms  ver- 
mmntlichem  Geburtsdatum)  mit  Angela  Bo- 
laai,  die  ihm  1675  und  1677  swci  Söhne  gebar, 
und  atarb  daadiit  ugebHdi  mn  1600  (nach 
Dominici,  der  ihn  u.  a.  Gemälde  des  Luca 
Giordano  mit  Blumen  und  Früchten  staffieren 
läfit;  —  Kramms  Todesdatum  1720  ist  laut 
BeÜB  ebcnaoiNBig  haldiar  wie  obiges  Ge- 
burtsdatum desselben  Autors).  Zugewiesen 
wird  ihm  eine  kleine  Anzahl  von  Früchte-  und 
Blumenstücken  mit  der  Signatur  „.^reugel* : 
im  Rijksmuseum  zu  Amsterdam  N.  648  (mit 
dem  Sigoasamuaatie  »f.  Roma  1670"),  im 
BojiiiaiM'  Museum  su  Rotterdam  N.  88,  —  im 
Nationalmuseum  zu  Stockholm  N.  874  (Junges 
Mädchen  vor  einem  mit  Blumen  und  Früchten 
bcladenen  Tische,  mit  dem  Signaturzuaai^ 
»Roma  fccit:").  —  in  der  R.  Pinacotcca  zu 
Turin  N.  881  (saniert  „JBruegd  f.  1871"), 
N.  280  (signiert  f."  —  beide  Bilder  im 
Kat  \&9Q  irrtümlich  dem  Landschafter  Am- 
brosius B.  zugewiesen).  —  Ein  Fruchtstüdl 
mit  der  gleicfaca  Signatar  „JBreugd"  Icam 
mit  der  Sammt  GMftaarai-Brombaeb  190J 
bei  Helbing  in  Mipdun  zur  Versteigertuig 
(Kat.  N.  22).  Über  die  ihm  sonst  noch  zu- 
geschriebenen Blumenmalereien  vergl  den 
Artütd  Ambrotimi  Boss^Mtrt.  —  Nach  Rolfs 
ist  Abraham  Bruegel  als  Lehrer  oder  dodi 

Vorbild  zahlreicher  neapolitanischer  Stillcben- 
maler  der  Zeit  um  1700  zu  betrachten.  5ach 
Heinecken  und  Le  Blanc  soll  er  auch  all  Ra- 
dierer und  Holaschnittaeichner  titig  gewesen 
sein. 


KüMtlsrlnikra.  Bd.  V. 


97 


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Bniegel 


Moubraken,  II  351,  III  101.  —  Ma- 
ricttc,  Abcced.  I  200.  —  B.  de  Dominici, 
Vlte  de"  Pitt  ete  Napoletani  (1748—43),  —  J. 
van  Gool,  De  Nieuwe  SchottbnTg  (1750—61) 
II  463  f.  —  Hein  ecken,  Dict.  III  (178«) 
p.  343.  —  Kramm,  De  Levern  en  Werken 
(1857)  I  157  f.  —  Van  den  Branden,  Ge- 
schied, d.  Antwerp.  Schildcrsch.  (1B88)  p.  457 
.\nm.  2.  —  O.  Granberg  in  Oud-Holfand  IV 
(18fl6.)  265.  —  L.  Salasar  in  Napoli  Nobi- 
liaiima  XIII  (1904)  p.  81;  cf.  IX  (1900)  143 
(Lode  des  Andr.  Permcd  auf  Abr  B.  1695).  — 
Wnrzbacb,  Niederländ.  Ksterlex.  (1906)  I 
802.  -  W.  Rolfs,  (Sesch.  d.  Mal.  Neapel« 
(1910)  p.  36a  —  Notizea  von  H.  Hjnana.  * 

BrntpSt  Ambrosittt,  Landachtfttniater. 
geb.  am  10.  8.  1817  in  Antwerpen,  Sohn  des 
Jan  B.  d.  A.,  t  cb«nda  am  9.  2.  1875 ;  Mündel 
seines  Bruders  Jan  B.  d.  J.  und  des  David 
Tenicra.  mit  denen  er  1641  abrechnete;  seit 
1615  Meister.  1«64  tnid  1671  Ddnn  der  Ant- 
werpencr  Gilde.  Seine  Signatur  „Ambrosius 
Brueghel  fecit  1853"  lag  Michicls  um  1876  auf 
einer  pittoresken  Burglandschaft  der  Samml. 
J.  LengUrt  zu  Lille.  Eine  weitere  Landschaft 
mit  der  Sipi.  ,.Ainbrosio9  BiueKltd"  befindet 
sich  nach  P.  (Heraen's  .Angabe  in  d.  Bildergal. 
der  Fahnenburg  bei  Düsseldorf  (mit  Figuren- 
stafFage  von  David  Teniers).  AuBerdem  be- 
herbost  die  Kirche  St  Jacqoes  sn  Antwerpen 
in  ihRBB  ChofunsuiiBe  einen  anf  dem  Rtbmcn 

alt  B.8  Werk  bezeichneten  und  nach  PKrvT;es' 
Mitteilung  sicher  als  solches  zu  betrachtenden 
Blumenkranz  (um  Madonna  v.  anderer  Hand). 
Uber  die  sonst  noch  ihm  zugeicfariebeoea  Blu- 

Bosschaert. 

Van  Mander-Hymana  I  305.  —  R  o  m  - 
bouts-Leriiia.  Liieren  II  894.  —  A.  M i - 
c  h  i  e  1  a,  L'Art  Flamand  (1877)  p.  407  Anm.  -> 
Van  den  Branden,  GeacUed.  d.  Antweip. 
Schaderschool  (1883)  p.  459  f.  —  O.  Gran- 
berg  in  Oud-HolUnd  IV  (1888)  p.  263.  —  M. 
R  o  o  a  e  s,  (kach.  d.  Malerach.  Antwerpens  (1889) 
p.  432.  —  P.  Clemen,Die  Katdenkm.  d.  Stadt 
de.  DäsMldorf  (1894)  p.  107.  —  Warsbach. 
Nicdcriaad.  Katlerlex.  (190«)  I  SOt.  —  NetiMn 
ipon  R.  Hrmana  u.  M.  Rooies. 

Bmegel,  Ferdinand,  Maler,  getauft  am 
8.  7.  1687  in  Antwerpen,  Sohn  Jan  B.s  d.  J. ; 
wird  in  Antwerpener  Uritoadcn  von  1668  mit 
seinen  Brüdern  Jan  Peeter  vd  Plliljpa  B.  alt 
„constschildcr"  aiifKcfiihrt. 

Vanden  Branden,  Geschied,  der  Antwerp. 
Schilderach.  (1883)  p.  467  Anm.  4.  • 

BnHitf,  Frans  Hieroaynai^  willkür- 
liche und  falsche  Lesart  älterer  .A.utoren  für 
die  auf  einigen  Blättern  einer  Folge  von  etwa 
10  Marinedarstellungen  von  1585  vorkom- 
mende Signatur  MBntcgel.  F.  H.  —  H.  Cook 
ttcc.",  die  vidmdbr  su  deuten  ist  auf  den 
gleichzeitigen  Antwerpener  Kupferst.  Frans 
Huys  (s.  d )  u.  Pieter  Druegel  d.  A.  (als  Maler 
bezw.  Zeichner  der  entsprechenden  Vorbilderl. 
Beider  Künstler  gemeinsame  Signatur  ändet 
sich  aocfa  auf  anderen  iras  Hjeron.  Gock  in 
Aatwerpen  verlegten  KoplefitiGlidtntdlpi.  * 


Btügal.  Hans  Ladwig,  Landscbaita- 
mikr  der  1.  Hüfte  dat  17.  Jahrb.  In  Uhn. 

WinwftHg.  ViarfaU^BIta  xn»  1M3  p.  48. 

Ht.  L. 

Bnufel,  Jan,  tl  Ä.  Cgcn.  Fluweelen-  oder 
Samt-Br.  oder  de  Veloura,  wegen  seiner  Vor- 
liebe für  Samt-  u.  Sddamliofli^»  Maler,  geb.  in 
Brüssel  1568,  f  zu  Antwerpen  am  12.  1.  1825. 
der  zweite  Sohn  Pieter  B.s  d.  A.  (des  Bauem- 
bruegel),  Schüler  des  P.  (ioetkind  (f  1683)  m 
Antwerpen.  Sehr  jung  noch  trat  B.  seine 
Kunstreise  nach  Italien  an,  wobei  er  in  Kflln 
längere  Zeit  arbeitete;  1596 — 94  war  er  in 
Rom,  wie  eine  mit  ersterem  Jahre  dat.  Hand- 
zeichn.  mit  Darstellung  des  Kolosseums  be- 
weis^ aowie  auch  eine  vom  14.  10.  1594  dat. 
römiaelie  Rainenlandschaft  im  Brit  Mut.;  — » 
dann  war  er  1506  in  Mailand  für  den  Kardind 
Borromeo  tätig,  mit  dem  ihn  hinfort  eine 
lebenslängliche  Freundschaft  verband.  In  der 
Antwerpener  St  Lukasgilde  wurde  er  1597 
Meister,  1601/2  Dekan  und  in  dieser  Zeit  aodi 
Bürger.  Von  mehrmaligen  späteren  Reisen 
B  s  nach  Deutschland  zeugen  die  Signaturen 
verschiedener  Originalzcichnungen  des  Mei- 
sters: 1604  in  Prag  nach  Zeichnung  im  Brit. 
Mus.,  —  am  10.  10.  1616  in  Nfirnberg  nach 
aquarellierter  Miniaturansichl  der  dortigen 
„St.  Jopskerck"  im  Kabinett  zu  Amsterdam; 
auch  die  „brug  van  Heidelberg"  hat  er  nach 
der  Natur  gezeichnet  laut  Bezeichnung  einea 
Blatte*,  daa  Haricite  mit  der  franafiatichea 
Privatsanimlung  Crozat  katalogisierte.  —  Sein 
großes  Talent  brachte  ihm  nicht  nur  Reich- 
tum, sondern  auch  auBergewöhnliche  Ehren. 
Wie  Rubens  erhielt  er  den  Titel  einea  Malera 
dea  Erdienoga  Albert  and  der  laabdla,  der 
Gouverneure  der  Niederlande,  mit  allen  Privi- 
legien, einer  guldncn  Kette  etc.  Eng  befreun- 
det mit  Ruhen.s,  wurde  er  von  diesem  öfter 

zur  Mitarbeit  herangezogei^  wie  z.  B.  die 
Madonnen  in  Blomenlrrinien  in  der  Miindie> 

ner  Pinakothek  und  im  I.ouvre  reigen.  Auch 
das  wundervoll  gemalt»  Paradies  im  Maurits- 
huis  im  Haag  hat  die  Gestalten  Adams  und 
Evas  von  Rubens  in  der  entzückenden  Land- 
adtaft  Braegels.  Ebenso  malte  er  auch 
Landschaftsgründe  oder  Blumengirlanden  in 
die  Bilder  von.H.  v.  Baien,  Ruttcnhammcr, 
Frans  Franckm  II,  Joi^s  de  Momper  u.  auch 
reizende  Staffagehguren  in  die  Landschaften 
von  P.  Bril  oder  in  die  Architekturintericttra 
von  P.  Neefs.  Seine  eignen  Gemälde:  Land- 
schaften, Tier-  und  Blumenstücke,  Genre-  und 
Historienbilder,  auch  einige  „Diablerien",  er- 
strecken sich  über  eine  dOjährige  Tätigkeit 
und  lasaen  «ta  nodi  heote  in  ilirer  wunderbar 
feinen  Detailausfühnmg  und  dem  strahlenden 
Kolorit  die  Bewunderung  der  Zeitgetiossen 
gerechtfertigt  erscheinen.  Freilich  hat  diese 
Hochschätztmg  auch  eine  Unzahl  von  Ko* 
pien  and  Nachafamnngen  bervorgerafen,  ao 
dal  ca  aebr  acfawer  tat  unter  der  Unxald  tod 


9t 


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I 


Wettet,  die  unter  seinem  Namen  kursieren, 
die  echten  von  den  Nachahmungen  zu  unter- 
scheiden. Unter  den  echten  Werken  verdienen 
ia  erster  Linie  die  54  Gemälde  im  Madrider 
Pndo-Moseum  genannt  zu  werden;  sie  über- 
treffen an  Qualität  beinahe  alles  übrige,  was 
er  geschaffen  hat,  and  bilden  in  ihrer  Gesamt- 
heit ein  großartiges  Denkmal  seiner  Künstler 
tätigkeiL  Herrliche  frühe  Bildchen  sind  die 
fir  des  Kardnal  Borromaeus  gemahen  Dar- 
stellungen der  „Vier  Elemente"  in  der  Mai- 
länder Ambrosiana.  Auch  Dresden,  München 
und  Scfili'ißheim  sind  reich  an  Schöpfungen 
des  älteren  Jan  fi.  Beiooden  hervorgehoben 
n  werden  verdienen  seine  «tUreichen  Hand- 
zeichnungen fWiener  Albertina,  Mus.  Teyler 
in  Haarlem  ctc  ),  laut  Wessely  „in  der  Regel 
mit  der  Feder  au.-igeführt,  dann  oft  mit  Tusche 
oder  Bister  getön^  zuweilen  Bituae  und  die 
Feme  mit  Blas  tmdiiert*.  ünter  den  tM' 
reichen  Stechern,  die  nach  diesen  Zeichnungen 
B.s  arbeiteten,  sind  namentlich  erwähnenswert 
J  ,  E  ü  R.  Sadeler,  W.  Hollar,  N.  de  Bruyn; 
die  wenigen  ihm  selbst  zugeschriebenen  Land- 
acbaftaradierangen,  und  swar  4  BL  bH  den 
„excudit"  des  J.  Sadeler,  femer  ,, Schloß  am 
Wasser"  und  „Schleuse"  sind  laut  Wessely 
als  Onginalätzungcn  B.s  mehr  als  zweifelhaft. 

Für  das  von  Robr.  de  Nole  ausgeführte 
Gribmal  B.s  in  der  St  Joriskerk  n  Anl> 
werpcn  malte  Rubens  nicht  nur  das  Bildnis 
de«  Verstorbenen  (nicht  mehr  vorhanden),  son- 
dern verfaßte  auch  die  Grabschrift:  —  D.  O. 
M.  Joannes  BrugeUus  Fetri  filius  h.  s.  e.  qui 
aitis  gforiam  a  fMto«  et  avo  matemo  Pctro 
Cockio  Alostano  pictoribus  soeculi  sui  pri- 
mariis  velut  heriditario  jure  acceptam  ingenio 
et  prudentia  adaequavit,  Imp.  ces.  Rudolph.  II. 
ang.  omnium  booonun  arbit.  esttmatori,  ac 
patraoo  grattts  et  acceptus,  et  a  sereniss.  ardii- 

dsC  Alberto  et  Isaheüa  Belffii  principibus  in 
familiam  adsc.,  modcstia  et  morum  comitate 
omnes  inimicos  etiam  invitos  devinxit.  Liberi 
Isabel,  de  Jode  et  Catharina  a  Marienburg 
conj.  superst.  pon.  cor.  Deoesait  inid.  Idas 
Januar.  MDCXXV.  Erect.  Anno  LVIT.  Von 
van  Dyck  gemalte  Bildnisse  B.s  in  den  Gal. 
zu  München  u.  Petersburg.  Von  Bj  Schülern 
sind  hervorzuheben  sein  Sohn  Jan  B.  d.  J., 
Daniel  Seghers  and  Lac.  de  Wad. 

K.  van  Mander,  Schilderboeck.  —  De 
Bie,  Gulden  Cabinet  —  Houbraken,  Groote 
Sebonburgb.  —  Crivelli,  G.  Bruegbel  pittor 
fiatsingo  e  tue  lettere  e  qoadretti  eststenti  presto 
l'Ambrosiana.  -Milano.  1866.  —  L.  Bleynii, 
Jeao  de  Veloors,  Touloo,  Paris,  1894.  —  Pin- 
chart, Afch.  des  ans,  I  62ß.  —  Zahns  Jahrb., 
nm.  —  Wesaelyia  Dehmes  „Kst  «.  KMer" 
I.  —  J.  J.  V.  d.  Branden.  Gescaiedenis  etc.  — 
M.  Rooaea,  Antwen.  Ifalcrsch.  (1889);  sowie 
in  Oase  Knost  MOS.  I  H  (fltar  Handieich- 
aongea).  —  A.  ▼.  Waribaeh,  NIedeit.  Ksfler- 
lOL  (mit  Nachtrag).  —  Not.  von  H.  Hytnans.  R. 

Bmegel,  Jan,  d.  J.,  Landschafts-,  Blumen- 
iL  ^eraialert  gctanft  10  Anl  werpcn  an  IS.  9. 


1601,  t  am  1.  9.  1678,  Sohn  und  Nachahmer 
Jan  B.S  d.  A..  ging  jung  nach  Italien,  ver- 
kehrte in  ?4;ul  md  bei  dem  Erzbischof  Borro- 
meo^  dem  Mäzen  seüies  Vaten^  und  traf  in 
GcBoa  mit  aetnem  Freunde  A.  van  Dydc  xKh 
tamr»*"  Auf  der  Rückreise  berührte  er  Paria 
mid  ließ  sich  1625  als  Meister  in  die  Am- 
wr  rpencr  Lukasgilde  aufnehmen.  Er  über- 
nahm offenbar  das  Atelier  seines  kurz  vor 
seiner  Rüddcdir  gestorbenen  Vaters  u.  genoS 
bald  einen  gleichen  Ruf  wie  dieser.  Er  ar- 
beitete ebenfalls  gelegentlich  mii  den  ersten 
Kunstgonossen  zusammen  wie  Rubens.  Die- 
penbeek,  van  Thulden,  van  Baien,  H.  van 
Kessel,  de  Momper.  Aach  Iwlie  Gönner  fand 
er  in  dem  Herzog  von  Savoyen  tmd  dem  Eri- 
herzffg  Leopold  Wilhelm,  dem  Gouverneur  der 
Niederlande.     Die   Ereignisse  seines  Lebens 

vermerkte  er  in  einem  Journal,  das  erhalten 
und  von  T.  van  Lerius  im  Antwerpener 

Galeriekat.  v.  1874  mitgeteilt  ist  Er  hatte  11 
Kinder,  von  denen  fünf  Maler  wurden,  näm- 
lich: Jan  i'eeter,  Ah««iHHn,  PUllpa»  Pcfdiitaad 
und  Jan  Baptist. 

Seine  Bilder  werden  häufig  mit  denen  seines 
Vaters  verwechselt  und  unterscheiden  sich  mit 
Sicherheit  auch  wirklich  nur  durch  die  Daten, 
die  über  des  Samtbnieghels  Tod  (1625)  hinaus* 
liegen.  Bezeichnete  und  datierte  Stücke  seiner 
Rand  (1041  und  1648)  beaitMn  «e  Galerien 
zu  Dresden,  Antwerpen  etc. 

Liggeren  I.  —  Biogr.  nat  de  Belgique.  —  J.  J. 
V.  d.  Branden,  Geachiedenit  ete.  4S5  ff.  — 
Kat.  der  Gal.  tu  Antwerpen,  Dresden,  Mailand 
(  Hrcra),  München,  Wien.  —  Gonse,  L«-»  Chefi 
d'Oeuvrei  des  Mus.  de  France.  —  Woltmano- 
W  o  a  r  m  a  n  n,  Geacb.  d.  Malerei  IIL  —  M. 
R  o  o  s  e  s,  Antwerpener  Malersdude,  Mtochen 

1889.   -    Wurzbacb.   NiedStl  KsÜeilcX.  — 

Notixen  von  H.  Hymana.  R. 

Bruegel,  JanBaptist,  Stillebcnmalcr,  ge- 
tauft am  26.  12.  1647  in  Antwerpen,  Sohn  des 
Jan  B.  d.  J.,  t  17^8  in  Rom;  gleich  seinem 
Bruder  Abndiain  B.  in  den  Antwerpener  Llg- 
geren  nicht  erwähnt,  weh!  aber  als  Mitglied 
der  Accademia  di  S  Luca  zu  Rom,  und  zwar 
nach  J  van  Grx  l  unter  dem  Bentnamen  „Me- 
leagcr".  (In  Neapel  ist  er  entgegen  früherer 
Annahme  laut  Rolfs'  Angabe  dcht  naehwd^ 
bar.)  In  der  R.  Pinacoteca  tu  Turin  ist  ihm 
außer  dem  Frühstücks  Stillcbcn  N,  285  (mit 
Feigcnschüssel,  Broten,  Wcmkrug  u.  Blumen- 
vase)  nach  £.  Jacobsen  auch  das  Fruchtstöck 
N.  nO  «tttoweisen  (Tisehplatle  mit  Pfirridiefl 
u.  Feigen,  —  im  Kat.  1899  irrtümlich  als  Werk 
des  Landschafters  Ambrosius  B,  aufgeführt). 

J.  van  Gool.  De  Nieuwe  Schoubvir«  (1750— 
51)  II  463  ff.  —  Balken)  a.  Biogr.  des  Peintrcs 
Flamands  (1844)  p.  43.  —  Van  den  Bran- 
den, Ge«chied.  d.  Antwerp.  Scbildertch.  (18S3) 
.  p.  458  f.  —  E.  Jacobsen  in  Arth.  Stor.  dell' 
Arte  1897  p.  215  f.  —  Wurzbach,  KiederÜnd. 
Kitlerlex.  (1906)  I  206.  —  W,  R  o  1  f  s,  Geich,  d 
MaL  Neapels  (1910)  p.  360.  —  Notizen  von  H. 
Hysnna.  * 


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Bruegd 


Braegel,  Jan  Peeter,  Blumeaimaler,  ge- 
tauft in  Antwerpen  am  29.  8.  1688,  Sohn  Jin 
d.  J.t  wurde  Freimdftar  in  der  dortifoi 
St  LukaagUde  16M.  14M3  nach  in  Antwnpen 

nachweisbar,  t  in  Italien.  Einige  Zeit  ar- 
beitete er  in  Lüttich  in  der  Werksutt  des 
Wähler  Itemerjr,  für  den  er  u.  a.  einen  Bltunen- 
kraas  um  chi  Madannenbitd  xa  nukn  hatte. 
In  der  Samml.  Th.  van  Lerius  zu  Antwennn 
sah  Van  den  Branden  (um  1B77)  ein  Schweifr- 
tuch  der  hL  Veronika  mit  den  Marterwcrk- 
aeogen  in  einem  von  B.  gcmaltca  Btamen- 
kranzp 

Rorabouts-Leriua,  Liggeren  II  167,  173. 
—  K  r  a  m  m,  De  Levent  en  Werken,  Aanhangsel 
(1BC4)  p  25  f.  —  Van  den  Branden,  Ge- 
•chied.  der  Antwerp.  Schilderach.  (1883)  p.  457 
Anm.  1  u.  4.  —  M.  R  o  0  s  e  a,  (}each.  d.  Malench. 
Antwerpen»  (1889)  p.  278  Anm.  2.  —  Wars- 
bacb,  NicderUnd.  Ksticrlez.  (1906)  I  t06.  — 
Notizen  von  H.  Hymans.  * 

Biuegel,  Philips,  Maler,  getauit  in  Ant- 
werpen am  24.  12.  1635,  Sohn  Jan  B  s  d.  J.. 
Meister  der  dortigen  Gilde  1666,  trat  1657  in 
den  Dienst  seines  Onkels,  des  bekannten  Kup- 
ferstechers und  Händlers  Jean  Valdor  in 
Paris;  1662  ist  er  wieder  in  Antwerpen  als 

Liggeren  H  260,  M2.  —  J.  J.  d.  B  r  a  n  d  e  n, 
Geschied,  der  Antwerp.  ScbilderKh.  (1883)  p.  457 
Aam.  3  u.  4.  —  Notizen  von  H.  Hymana.  * 

Bruegel,  P  i  c  t  c  r  (Brueghel,  Breugel,  Breu- 
1^1),  d.  A.,  der  sog.  Bauem-Bniegel  stammte 
ans  einem  Dörfchen  Bmeghel  bei  Breda.  Van 
Mander,  dessen  Brti^el-Biographie  sidi  da 
zuverlässig  erwiesen  hat,  nennt  leider  kein 
(jeburtsjahr.  Nur  vermutungsweise  nimmt 
man  meistens  1525  an.  Als  Schüler  des  me- 
ter  Cotck  van  Aelat  kam  B.  nach  Antwerpen. 
Bald  trat  er  mit  dem  Kupferstecher  nnd  Vcr- 
leger  Hieronymus  Cock  in  Verbindung,  sie 
sollte  sich  ru  einer  dauernden  gestalten.  1561 
wird  B.  als  Meister  in  die  St  Lukasgilde  dn- 
get  ragen,  bald  darauf  trat  er  eine  Reise  nach 
Italien  an.  Auf  zwei  Radierungen  findet  sieh 
die  Inschrift:  „Petrus  Breuefel  fec.  Romae 
1668".  Aus  dem  Jahre  1568  stanmit  das  erste 
ittichriftlich  beglaubigte  Gemilde  B.s  (s.  u.), 
aus  fräherer  Zeit  ist  BW  SchwafxwciMaioit 
bekannt.  1568  verlteB  der  KQnsder,  nach  vaa 
Mander  auf  Wun.sch  seiner  Schwiegermutter, 
Antwerpen  und  übersiedelte  nach  Brüssel,  um 
Marie  Goeck,  die  Tochter  seines  ersten  Lehr- 
meisters» <u  heiraten.  1664  wtvdea  Pieter, 
1008  Jan  geboren,  die  beiden  MalersShne.  Am 
9l  9.  1668  ist  Pieter  Bruegel  gestorben.  — 

Die  Voraussetzung  Bruegelscher  Kunst 
heiBt :  H  icronymus  Bosch.  Durch  Cock  muB 
«r  früh  in  seinen  Gesichtakreis  getreten  sem, 
Ttelleicht  auch  schon  in  der  Hetmat;  da  Breda 
unweit  von  'sHertogenbosch  liegt,  wo  wichtige 
Werke  Boschs  öffentlich  ausgestellt  waren. 
Bosch  ist  der  eigentliche  Lehrmeister  des 
J&ngeren;  in  dem  StnnCf  wie  später  Watteau 


der  Schüler  des  Rubens  wurde,  denn  Bosch 
ist  schon  1616  gestorben.  Das  wurde  bereits 
von  Zeitgenoasen  und  auch  von  van  Mander 
anericamiti  ht  ueueieu  Darstdlungen  dagcgctt« 

7  B  in  der  sonst  vorzüglichen  Schrift  Rom- 
dahls, ist  dieses  zur  Erklärung  von  B.s  Kunst 
so  wichtige  Verhältnis  nicht  liinreichcnd  bc> 
räcksiditigt  (besser  bei  van  Bastelaer).  Für 
Ae  Stfche  nach  Boedi,  die  Code  heramgah, 
hat  Bruegel  Vorlagc7eichnungen  gemacht. 
Boschs  Vorbild  und  Beispiel  vor  ailem  scheint 
Bruegel  gegen  die  italistischen  Anfechtungen 
gcieit  SU  haben.  Seine  Kunst  ist  in  ihrer 
gaiiiipn  Bedcntuf  nur  an  erfasaeni  wcns  mMi 
sie  aus  dem  bewußten  Gegensatz  zu  der  ge» 
samten  Umgebung  herauswachsen  läßt. 

Am  stärksten  tritt  Boschs  Einfluß  in  den 
nach  Brucgela  Zeichnungen  gefertigten  Stichen 
antage;  ganae  Gmppen  und  Figwen  aind  ge- 
legentlich von  Bosch  übernommen.  Von  den 
Gemälden  setzen  Szenen  des  Höllenspuks  und 
der  phantastischen  Allegorie,  freilich  von  be- 
liagUcfaerem  Humor  erfüllt  als  die  des  grilli- 
gen Hollinderi^  seine  Riditnng  fort,  aber  man 
findet  Elemente  seiner  Kunst  auch  noch  in 
ernsthaften  religiösen  Darstellungen,  wie  in 
den  beiden  voneinander  abweichenden  Fassun- 
gen der  Anbetung  der  Könige  in  Brüssel  und 
bei  Roth  hi  Wien  (Vgl.  dasn  Boschs  GmIMt 

im  Prado).  Auch  die  Vorliebe  für  dai  Ktind- 
bild  stammt  von  Bosch,  van  Mander  sagt 
ausdrücklich;  „er  hatte  viel  nach  den  SadW 
des  Hieroiqnuis  Bosch  geariieitet". 
•  Immer  devtlieher  wird  jetzt  femerhm  der 
sehr  enge  Zusammenhang  mit  dem  „Bratm- 
schweiger  Monogrammisten".  Die  Ver- 
glcichung  von  Cremäldcn  dieses  Künstle  rs  vor 
allem  des  »Rmzqgs  Christi  in  Jerusalem"  in 
Stuttgart  mit  der  JCrenztragung"  Bruegels 
in  Wien  ergibt  Beziehungen  von  überraschen- 
der Vielfältigkeit.  Die  Vorli^  für  Massen- 
szenen und  die  damit  verbundene  Unterord- 
nung dca  IndividneUen  unter  daa  Typiadi^ 
die  B.a  Gemilde  anaaelclmet,  findet  man  be- 
reits bei  dem  älteren  Künstler.  Gustav  Glück 
hat  ihn  mit  Jan  van  Amstel  identifiziert  (s. 
Bde  I  u.  IV  d.  Lex.),  die  ältere  Forschong  fast 
allgemem  niit  Jan  van  Hemeaaco.  Dieser  ist 
spitestens  1M8  gestorben,  J.  van  Amstel  gegen 
1540.  Für  Glücks  Hypothese  spricht,  daB  J. 
van  A.  der  Schwager  von  Bj  Schwiegervater 
Pieter  G>eck  w$t,  B.  also  gcm«  Gelegenheit 
hatte,  ihn  kemen  n  kfMO.  mm  Mander  b«* 
richtet  nn  JLeben  des  Malers  Jan  van  Amatel 
(der  Holländer)  von  Amsterdam":  „Er  hatte 
auch  die  Gewohnheit,  auf  seinen  Tafeln  oder 
Leinwänden  vielfach  den  Grund  durch  die 
dünnflüssige  Malerei  hhidurchapielen  an  las- 
sen, was  Braegel  ihm  recht  eigentlich  nach- 
machte." Diese  Übereinstimmungen  im  Tech- 
nischen sind  tatsächlich  vorhanden.  Für  die 
Identifizierung  mit  Hemessen  tritt  das  Btich 
von  Graefe  ein,  J.  van  Hemesseiv  1800;  s. 


loe 


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V 


ferner  SiteungrtXrkiitt  der  KuMlgctchicbU. 
Gadtedaft,  Berlin.  Novonber  1000  tmd  Pe- 

bruar  ISIO 

Bosch  und  der  Monogrammist,  auch  einige 
kleinere  Künstler  wie  Gimclis  Metsys,  be- 
reden die  Encbdoiiiig  Bniegelt  vor.  Pieter 
Aehactt  ist  flun  in  mirlifin  vermudt  In 
gewissem  Sione  diid  sie  alle  Oppoiitiaiw- 
künstler. 

Man  tut  Bruegel  ebenso  unrecht,  wenn  man 
das  Volkstümlicb-Derbe  «im  integrierenden 
Botuidtäl  leber  Kvaut  macht,  ab  wenn  man 

unter  Vernachlässiguns  des  Kupferstichwerks 
die  künstlerisch  viel  höher  stehenden  Gemälde 
für  sich  betrachtet  und  aus  ihnen  das  Bild  eines 
Stilkünatlera  entirirft  Ea  mad  aehaamc  Kon- 
tfaüa  in  ihm  vefdnigL  Die  Stidw  darf  man 
nicht  fiberschätzan.  Diese  Blätter  waren  für 
die  weiteste  Verbreittmg  geschaffen,  daher 
dringt  sich  das  Didaktische  vor  und  das  Sa- 
tiriadie  iat  oft  lu  sibmtp,  wn  heute  noch  m 
Italien.  Die  Kompontion  veraattcH  aieh  in 
tausend  Einzelheiten :  mit  behaglichster  Laune 
ist  alles  ausgesponnen  und  breit  hingelegt; 
auch  der  abstrakteste  Vorwurf  wird  verleben- 
di|t  and  floit  einer' wahren  Kioderfibcldcutlich- 
kat  an  die  Wand  gemalt  Eine  unverhohlene 
Freude  am  Unflitigen  kommt  den  besonderen 
Instinkten  niederländischen  Volkstums  ent- 
gegen. 

Der  Maler  daffeBan  gehört  achoo  ala  Kolo- 
rial  zu  den  bedeutendsten.  Er  ist  niclit  mnner 

richtig  verstanden  worden;  man  tut  B.  un- 
recht, wenn  man  ihn  nur  als  Zeichner  nimmt 
und  ihm  vorwirft,  daß  er  nur  die  Konturen 
mit  Farbe  ausfülle^  «Er  war  wunderbar  be- 
stimmt in  der  Anordnung  seiner  Figuren*,  da- 
mit charakterisiert  van  Minder  vortrefflich 
die  Eigenart  seiner  Kompositionsweise.  Eben- 
so heatinunt  ist  er  in  der  Verteilung  der  Far- 
hen^  auch  hier  ist  Klarheit  ein  Grundzag  aai- 
nea  Wesens.  Alles  KomtiromiBlerisdie  ist 
vermieden.  Er  greift  wieder  .nif  die  I^okal- 
farbe  zurück,  genau  so  im  Gegensatz  zur  Um- 
gebung, wie  ein  Jahrhundert  später  Vermeer. 
RdneaBlaiv  reines  Rot  und  Gelb  stehen  nd»en> 
doander,  breit  und  flidilg  iat  die  Farbe  ohne 
jede  Ängstlichkeit  nebeneinandergesetzt  und 
doch  ist,  ganz  ohne  Grellheit,  eine  Harmonie 
erreicht,  die  man  bei  den  nfiancierenden  Ant- 
warpcner  Historienmalern  vom  Sdilage  des 
Marteii  de  Vos  regelmäßig  vermIBt.  Ganz 
neuartig  ist,  wie  er  in  den  Winterlandschaften 
mit  Weiß  zu  operieren  versteht.  Zum  Bilde 
seiner  Kunst  gehört  die  höchst  merkwürdige 
Vorliebe  iür  das  Biettfdnnat  der  Maltafel^  bei 
geringer  HShe  —  auch  dies  im  Gegensatz  zu 
den,italisierenden  Zpitgcnrsscn. 

Was  B.S  künstler.  Entwicklung  betrifft,  so 
adieint  die  ital.  Reise  vor  allem  wichtig  für  den 
Landschafter  gewesen  zu  sein.  „Auf  seinen 
i<ciscn  hat  er  viele  Veduten  nach  der  Natur 
ganeidniet,  so  daB  gesagt  wird,  er  haba^  ala  er 


in  den  Alpen  war,  all  die  Bergs  und  Fdaen 
veraddockl  md  aie^  nach  Hanse  aurOck^ 

gekehrt,  auf  Leinwände  und  IWbrctter  wieder 
ausgespien,  so  nahe  vermodlte  er  in  dieser 
und  aiiderer  Beziehung  der  Natur  zu  kom- 
men" (ran  Mander).  Aber  er  bleibt  nich^  wie 
ao  aoandia  sffnf  r  medeittndiachcn  Vorginger 
auf  diesem  Gebtete,  im  Geographischen  und 
Geologischen  stecken.  Er  hat  Sinn  für  das 
Gro&ertig-Erhabene  der  Alpenwelt  Man 
möchla  der  Anblick  der  Alpen  haha 

seine  ganae  Kunst  befmdttet  md  jene  pan- 
theistische  Auffassung  hervorgebracht,  die  so 
häu£g  aus  seinen  Werken  spricht,  die  aus  den 
Menschen  nur  ein  Ameisengewimmel  macht, 
über  das  Bäome  and  Berge  in  atarrer  Ruhe 
emporragen.  Dar  LandachaflaajpUua  in  Wien 
nnd  Schloß  Raudnttz  bedeutet  einen  Höhe- 
punkt der  Landschaftsmalerei,  dem  auch  aus 
dem  17.  Jahrb.  nur  Weniges  gleichzustellen  ist 

Auf  Zeitgenossen  und  Nachfolger  hat  aber 
dodi  am  stlikalen  der  pfitHutn  BftugtC  tSur 
gewirkt.  Teniers  und  Brouwcr  sind  seine 
Nachfolger,  wie  es  nach  seinem  eigenen  Zeug- 
nis noch  Millet  ist.  Bruegds  Gemilde  aus 
dfm  Baaemkbcn  haben  diea  vor  dar 
apaleren  vorana,  daB  aie  weder  moralisieren 
noch  monumentalisieren.  Noch  weniger 
schafft  er  feinmalerische  koloristische  Werte 
aus  ungewaschenen  Dorfrüpeln.  Gemälde  wie 
die  Banemhocharit  and  der  Bauemtans  in 
Wien,  obschon  kaom  ganz  ohne  aattriadia 
Absicht,  sind  groß  vor  allem  durch  die  Un- 
befangenheit des  Künstlers.  Sie  wirken  bur- 
1^  aadv  dnrdi  den  Stoff  ala  dofch  Dber^ 
treibungen.  — 

Seit  1907  haben  wir  nach  zahlreichen  Vor» 
läufern,  unter  denen  besonders  Henri  Hymens 
zu  nennen  ist,  ein  abschließendes  Werk  über 
B.  von  R.  van  Bastclaer  und  G.  Hulin  (s.  u.). 
Der  Katelog  der  Haodteichnungen,  Stiebe  u. 
Gemälde  ist,  wo  es  sich  um  Originale  handelt, 
beinahe  vollständig  H  inzuzuf üg(  r.  i  t  daß 
das  Original  der  in  so  zahlreichen  alten  Kopien 
vorkommenden  „Predigt  Johannes  des  Tivf 
fers"  nach  einer  Mitteilung  G.  Holina  an  den 
Verf.  jetzt  wieder  aufgefunden  ist  Schon 
Romdahl  (s.  u.)  verwies,  ohne  das  Bild  gesehen 
zu  haben,  auf  „ungarischen  Privatbesitz*  (S. 
106  u.  166  No  36).  Hulin  sah  das  bezeichnala 
und  datierte  Originalgemälde  bei  dem  Besitzer 
Graf  Ivar  Batthyany  in  Schloß  Csakany 
im  südwestlichen  Ungarn.  Das  Bild  der 
Sammlung  E.  Fetis  ist  jetzt  im  königlichen 
Museum,  Brüssel.  —  Die  Gemälde  verteilen 
sich,  soweit  sie  datiert  sind,  auf  einen 
Zeitraum  von  nur  zehn  Jahren;  das  beden- 
tendste,  „Die  Blinden",  in  Neapel  stammt  aus 
B.S  letzter  Lebenszeit  Deutlich  wird  sicht- 
bar, wie  das  Streben  nach  IQaiheit  und  GrSBe 
Herr  wird  über  Verzerrung  und  ÜhcrfäUnoc 
in  frfiharan  Kompoaitionen.  Dia  chrono- 
kigische  Anordnung  der  datierten  Gemilde  ist 


IM 


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diese:  1868:  Zwölf  Sprichwörter.  Ant- 
werpen, Mayer  van  den  Bergh.  — 1669:  Kampf 
zwischen  Karneval  und  Fasten.  Wien,  Hof- 
museun.  —  1660:  Spielende  Kinder.  Wien, 
Hof  musetiin.  — 1602 :  Sturz  igt  EogeL  Bräi- 
•el,  Moseum.  —  1668  od.  186B:  Sdilidit  zwi- 
achen  Israeliten  und  Philistcm.  Wien,  Hof- 
museum.  —  166S :  Turmbau  zu  Babel.  Wien, 
TTdfiiiillcIllll  —  1664:  Krcuztragung.  Wien, 
Hofmuseum.  —  1664:  Die  tolk  Gratt.  Antr 
werpen,  Mayer  van  den  Bergh.  <—  1661:  Die 
Anbetung  der  Könige.  Wien,  Roth.  —  1866 
(nach  anderen  186S  oder  1668):  Der  Misan- 
throp (Der  Mönch  und  die  Welt).  Neapel, 
Museo  Nttknale.  —  1666:  Die  Volkszählui« 
von  Bethlehem.  Brfissd,  Moseom.  —  1867: 
Die  Bekehrung  Pauli.  Wien,  Hofmuseum.  — 
1667:  Das  Schlaraffenland.  R.  von  Kauf- 
mum,  Berlin.  —  156ä:  Die  Krüppel.  Paris, 
Loorre.  —  1668:  Die  Blinden.  Neapel,  Muten 
Nazkmale.  —  1668 :  Landschaft  ndt  der  Ehler 
•uf  dem  Galgen.    Darmstadt,  Museum. 

AUgemeia  als  echt  anerkannt  sind  aufierdem 
noch  16  mdat  GcmiMe  in  Nürnberg,  Wien, 
Raudnitz  in  Böhmen,  Brüssel,  Montpellier, 
Kopenhagen,  Madrid  und  Philadelphia.  Be- 
stritten sind  in  Hulins  Verzeichnis  die  von 
ihm  selbst  nicht  mit  votier  Gcwittiett  als  eigen- 
'  BwendtocliieU  der  Senun- 
tn  Philadelphia  u  drr  tanzende 
Bauer  der  Sammlung  van  Valkcnburg  im 
Haag.  (1910  als  Leihgabe  im  Boymans-Mu 
Mum  zu  Rotterdam.)  Eine  groSe  Reibe  von 
GcmBdcB  feooiBt  flur  in  «lleB  Kopien  vor, 
auch  hier  ist  Hulins  Katalog  von  größter  Sorg- 
falt. Zu  den  zahlreichen  Wiederholungen  der 
iJ'redigt  Johannes  des  Täufers"  kommen  ncch 
zwei  Exemplare  in  Schwerin  und  Bonn,  Pro- 
viniialmna.,  Ictilcica  tob  P.  Bmegd  d. 
bez.  1601.  —  Eine  gute  alte  Kopie  des  Bethle- 
tieraitischen  Kinderraordes  (Wien)  in  Hamp- 
ton Court  Palace  (582).  —  Van  Bastelaer  bc- 
adirdbt  in  seinem  kritischen  Kataloge  lOi 
Oriiinal-Handzeiiteaas««,  davon  vide  da* 
tiert  und  mit  detaillierten  Farbangaben.  Die 
größte  Anzahl  bewahren  die  Kupferstichkab. 
in  Berlin,  Wien,  Dresden  und  Paris.  Hinzu- 
gekommen sind  settdan  eine  Vorzeichnang 
B.t  von  1668  zu  dem  Stiche  „Der  Akidmist^ 
die  in  das  Berliner  Kupferstich-Kabinett  ge- 
langt ist  (M.  J.  Friedländer  im  Jahrb.  d. 
preuB.  Kstsamml.  XXX  153),  ebendort  als 
Neoerwerbmigen,  oicfat  bei  van  B.  genannt, 
wDer  Mann  mit  <kr  Asttf*,  Fcderzeidinmg 
mit  Farbangaben  (No  4434)  «nd  eine  Land- 
schaftszeichnunR.  Bei  van  B.  fehlen  femer 
die  Bruegel-Zeichruingen  der  Sammlung  von 
Beckeratli,  jetzt  im  Berliner  Kupferst-Kab., 
^  widiÜgUe  eine  Pcderzekhnoag  HRulia  auf 
der  Flucht  nach  Ägypten"  (Abb.:  ZeidHUrngn 
alter  Meister.  Berlin  1902—1910). 

Ren'6  vmn  Bastelaer  et  G.  H.  de  Loo 
Q,  HuUa),  Peter  Braegel  l'aadco,  aon  oeimc 


et  ton  tea^a.  BiHasd  IMt-IMI.  —  Db  Stkke 
allda  edkft  von  IL  vaa  Haatelser,  Lsa  ysHaspsa 
de  F.  B..  BrOsset  1906  (RcMndea  von  G.  GtUt 

in  Monatiheftc  für  lUtw.  III,  1010  p.  3S4). 

K.  van  Mander,  1017.  iä.  Hymaai  1886 
und  Floerke  1S06.  —  B.  Riehl,  Gesch.  des  Sit- 
tenbildes in  der  deutschen  Kst  bia  nun  Tode  P. 
B.  d.  A.  1884.  —  H.  H  y  m  a  n  t,  Gacette  des  B.- 
Arta,  1800  u.  1801.  —  Emile  Michel,  Lea 
Broecel,  189S  (Lea  artiatca  c£Mbras).  —  Tk.  v. 
Frimmel,  KL  GaL-Stad.  N.  F.  IL  1895,  16.  — 
F.  V.  Sehabert-Soldern,  H.  Bosch  o.  F.  B. 
(Bdtr.  gar  Katgcack.,  Frans  Wickhoff  eewidaet) 
1003.  —  L.  Maeterlinek,  F.  B.  4a  eada  ca 
de  printco  vaa.qmen  tyd.  Gcot  INI.  ^  N.  Jt« 
FriadlAndar.  F.  Br.  d.  A.  GMÜda  im 


Z  IT  I.  —  Ramdakl.  P.  &  d.  JL  «.  a.  KM- 
sckaffm  (MkA.  d  fertUst  SaaoaL  d.  Altefk. 
Kaisctfc.  XXVS).  Wien  1905.  -  L.  If  aatar- 
liack;  Lc  lenn  aatiriqae  daas  la  pciatare  ib- 
mknde  1907.  Ch.  B  e  r  n  a  rd,  P.  B.  raadsB^ 
Brüssel  1906.  —  W.  Hauseasteia,  Der 
Bauem-Bruecel  (Bd.  VI  der  SammL  „Klassische 
Ulttstntoren^),  1910.  —  G.  GUck,  F.  Br.  des 
X.  GeadUde  im  tarthist  Hoibaaa.  n  Wlca,  Bifia- 
sel  (ctaekciat  bald). 

S.  femer  die  lit  a«  P.  Aettaen,  J.  van  Amatel, 
H.  Bosch,  dem  Braaascfcw.  Monogr.  u.  die  Re» 
glstefbde  besondem  dsa  Wiener  Jahrb.  der  Kst» 
saaiailimgea,  der  ZMd»;  1  bild.  Kirt  o.  Kstchroa.« 
der  Gaa.  des  K-Aftib  Ood-HoUaad  «u  Oas«  Kst 

Watttr  Cohen. 

Braegel,  Pieter,  d.  ]..  genannt  der 
Höllenbrueghel,  Sohn  des  Bauernbrucghd, 
geb.  in  Brüssel  um  1664,  Schfller  von  GilU» 
van  Conincxloo  in  Antwerpen,  wo  er  1586 
Meister  wurde.  Nach  Karel  van  Mander 
soll  er  mit  viel  Talent  die  Gemälde  seines 
Vaters  kopiert  haben,  und  in  der  Tat  ünden 
sich  von  seiner  Hand  noch  eine  lange  Reilie 
freier  Kopien  oder  Varianten  der  Werke 
seines  Vaters  (Antwerpen,  Brüssel,  Dresden, 
Madrid,  Paris  usw.).  Sonst  uinf.iEt  sein  eig- 
nea  Werk  Brände,  Winterbilder,  Bauern' 
kirmeasen,  phantast.  Spuleszenen  und  neu- 
testamentliche  Stoffe.  In  der  Unterschrift 
seines  von  van  Dyck  radierten  Porträts  wird 
er  „pictur  ruralium  prospectuum"  genannt.  Zu 
seinen  Schülern  gehört  auch  Frans  Sqyders. 
Er  sign. :  P.  BRVEGHEL  u.  die  Daten  laofea 
von  1589— 163C  Tm  T.  1636  lebte  er  noch  in 
Antwerpen  und  gab  an,  72  Jahre  alt  zu  sein; 
zwei  Jahre  später  scheint  er  gestorben  zu 
sein.  Arbeiten  von  ihm  auSer  in  den  ga- 
namitcB  Gateflen  an^  in  Amlerdao,  Dertb^ 
Breslau,  Florenz  (Uffizien),  Kopenhagen,  Pe- 
tersburg, Stuttgart,  Wien.  Dem  Landschafter 
Jooa  de  Momper  diente  er  häufig  als  Staffage- 
maler. Wohl  mit  Recht  werden  ihm  ver- 
scMedene  der  mit  dem  ,^iRiidi^  des  Jooa  de 
Momper  versehenen  Radierungen  mit  Dar- 
stellungen im  Stile  seines  Vaters  zugeschrieben. 

K.  V.  Mander,  Schüdeffboeck,  fransöt.  AtUf . 

von  H.  Hymans,  I.  —  Liggeren  I  an  vielen  Stel- 
len. —  J.  J.  V.  d.  Branden,  Geschiedenis.  — 
E.  Michel,  Lea  Brueghel  (Lea  Artiste«  CS- 
Ubres,  1802).  —  Biogr.  Nat  de  Belgtque.  —  J.  E. 
Wessel;,  Die  Künstlerfamille  Bnic^wl  ia 


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Brunei  ~  firfl|^gcniMis 


DduBC^  Kit  o.  Kader  L  «-^  M.  Roo*«t,  GckIi. 
d.  Malerscb.  Antwopeas  (1880)  p.  80  ff.  —  A.  J. 
WAuters,  Cat  hiMor.  et  deäcr.  de«  tebL  «ne. 
4tt  mm.  de  Bnotelle«,  1908.  —  Wnrsbaeb, 
Miederl.  Kstlerlex.  (m.  Nachtrag).  —  Notixeo  von 
H.  Hytnana.  R. 

Bniegel,  P  i  e  t  f  r,  der  dritte  dieses  NameDS, 
Sohn  des  Ilöllenbrucghel,  Maler,  getauft  in 
Antwerpeo  am  6.  7.  1688,  in  die  dortige  Gilde 
1606  ils  ICcHlcfnoliii  sofgcnotnoictL  Nidi 
Woermann  war  er  vermutlich  der  Maler  einer 
ganzen  Reiiw  von  Bildern,  die  bisher  noch 
den  beiden  UtercD  Fieler  B.  ngeaehridwtt 
werden. 

J.  J.  V.  d.  B  r  a  n  d  e  n,  Gcacbied.  der  Antwwp. 
Schildersch.  (1883)  p.  441.  —  Woltmann- 
Woermann,  Gesch.  der  Malerei  III  (188S) 
68.  —  Warsbaeb.  Niederländ.  Kstlerki^ 
(1806)  t  SU.  —  NotiMB  ▼oa  H.  HynittM.  * 

Brflgge,  s  RruRge,  sowie  mit  Brügge,  Bru- 
g«s,  Brügge,  Brüses,  Bruxes  verbundene  Vor- 
mtxmtn. 

BligieBiaM,  Makr,  voa  dem  laut  Bezeicli» 
«aag  ein  Uetnes  Ölgemälde  mit  Maria  tmter 

dem  Kreuze  Christi  in  der  Kapelle  zu  Ram- 
lingen herrührt;  auf  dem  Rahmen  an  der 
Rückseite  steht  1782. 

Die  Katdeokm.  d.  Prov.  Hannover  III  (Heft  4) 
80.  H.  V. 

Brtlipaaaa,  Hana,  deutacfaer  Holzbtkl- 
haoer.  Die  genaueren  Daten  der  Lebenueit 
des  Künstlers  sind  unbekannt,  etwa  1480 — 
1&40.  Seine  Heimat  war  Walsrode  in  der 
Lüneburger  Heide  (nicht  Husum),  dort  liegen 
aodi  leine  Eltern  begraben.  £r  arbeitete  lÄSK) 
das  jetzt  veridiwundene  Saltramentriian«  m 
Husum,  vollendete  1621  nach  angeblich  sieben- 
jähriger Tätigkeit  den  großen  Altar  für  Bor- 
desholm, jetzt  im  Dom  zu  Schleswig,  und  er- 
hielt IfifiS  den  Auftrag,  iür  den  Frühmeaaen- 
dtar  der  Klosterkirdie  in  Wahrode  ein  Tri- 
plychon  herzustellen  mit  der  Himmelfahrt 
Maria  und  den  12  Aposteln  als  Mittelbild,  und 
Johannes  d.  T.  und  den  anderen  Patronen  des 
Altarea  auf  Staffel  und  Flögeln.  (PieacaWerk 
warde  109B  nadi  Kirdiboftsen  verinBeit  md 
ist  später  verschollen.)  Offenbar  durch  die 
Durchführung  der  Reformation  in  Schleswig- 
Holltetn  brotlos  geworden,  soll  der  Kitastier 
idDa  letate  Lebenssett  im  Geoigaafital  in 
Hmon  ntgebraclit  haben  und  dort  in  Armut 
gMtorben  sein.  Als  Hauptwerk  B.s  ist  nach 
nnsem  Quellen  der  15,7  m  hohe,  unbemalte 
Bordesholmer  Altar  zu  betrachten,  laut  In- 
acbrift  1Ö21  TOlknde^  1686  in  den  Dom  sn 
Sddeswig  nbeigefehit  Ea  iit  cm  Paiaiona' 
altar  mit  Kreuztragung  und  Kreuzigung  im 
stark  überhöhten  Mittelfeld,  und  der  übrigen 
Leidensgeschichte  Christi  auf  je  %  Selten-  and 
6  Flügelfeldem.  Alle  diew  Snaea  aind  hl 
Rdiefgruppen  dargestellt  Die  Bdcrönung 
zeigt  in  Rundfiguren  das  jüngste  Gericht  imd 
das  erste  Menschenpaar,  die  Predella  enthält 
beiderseits  von  einem  Reliquienbehälter  zwei 
dach  Flügel  ichlicfibare  Relieia  am  dem 


Alten  und  Neuen  Bund.  Frei  vor  dem  Altar 
stehen  auf  gewundenen  Säulen  Augustus  und 
die  Si^i^^— •  Die  malerische  Gesamtaugaa« 

einzelnen  Feldern  mit  zahlreichen  kleinen  Fi- 
guren, die  mehr  gruppenartige  als  reliefmäBige 
Behandlung,  das  Eichenholz  als  Material  hat 
der  Künstler  mit  den  niederdeutschen  und 
nlederiinducliett  Scfadteem  gemein.  Dagegen 
verrät  sein  hnher  Monumentalsfnn  und  eine 
gewisse  Nlafligung  in  der  Auiiassung  genre- 
hafter Züge  auch  das  Studium  oberdeutscher 
Vorbilder.  So  acblieflen  aich  denn  in  der  Tat 
alle  ReKefi  bb  auf  drei  an  Dfircn  kleme  Paa- 
sion  an,  teils  in  direkter  tTbersetzung  der  Vor- 
lage in  die  Plastik,  teils  in  freier  Anlehnung 
unter  Übernahme  nur  einzelner  Figuren.  Be- 
gabt mit  reiicm  Geschmack  und  emer  treff- 
lichen Technile,  vermochte  B.  alle  jene  Ein- 
flüsse zu  einem  neuen  eigenen  Stil  7U  vereini- 
gen u.  so  die  schleswig-holsteinische  Schnitz- 
kunst zu  ihrer  Blüte  zu  bringen. 

Aiifier  der  gegebenen  aUgonefaien  Charak- 
teristik fcilnnew  von  dem  Bordesliolnier  Altar 
noch  etwa  folgende  Merkmale  für  B.s  persön- 
lichen Stil  abgelesen  werden:  streng  sym- 
metrische Komposition,  scharfe  Charakteristik, 
Vorliebe  Iür  an  der  Szene  uabeteiligte  Staf- 
fagcfignren  im  Hintergrund,  etwas  achwich- 
liehe  Bildung  der  Christusgcstalt  gegenüber 
den  Schergen.  Die  Kopftypen  scheinen  oft 
aus  der  Umgebung  des  Künstlers  heraus- 
gegriffen m  aem:  klein,  bärtig  mit  aoaraaier- 
tem  Klon,  hcrabgciogcner  Naaenspilse  md 
hinaufgezogenen  Flügeln;  die  der  Schergen 
sind  lieber  in  verhaltenem  Ingrimm  mit  zu- 
sammengekniffenen Lippen,  vorgeschobenem 
Unterkiefer  und  gefalteten  Brauen,  ala  in 
leidenschafllidier  Veiieiiuug  gehalten.  Bad- 
lich gibt  B.  seinen  Figuren  gern  steil  ab- 
fallende Schulterlinien,  bisweilen  zu  lange 
Arme  und  nach  hinten  durchgedrückte  Knie 
und  Schienbeine.  —  Diese  Stilanalyse  trifft  auf 
da  von  einer  spateren  CNellCt  Rantaao,  an 
Bordcsholm  und  Husum  (nicht  aber  zu  Sege- 
berg selbst!)  als  Arbeit  B.s  genannten  Sege- 
berger Altar  nicht  za^  und  da  auch  unsere 
amkre  Qoelkv  Coranaaui^  von  des  Meisten 

uioracnan  nicnts  weta«  muaaen  wir  oen  Amr 
zunächst  aus  dem  Werke  des  Künstlers  strei- 
chen. Dagegen  werden  ihm  auf  Grund  jener 
KLriterien  mit  Recht  zugeschrieben:  1)  Ein 
Engel  im  Kaiser-Friedrich-Muaeum  m  Berlin 
(Vage,  die  deotseibea  BiMwerhe  No  806);  «r  iie 
ein  Überrest  des  1520  gefertigten  Sakraments- 
hauses in  der  Husumer  Kirche.  —  2)  Ein  hL 
Georg  zu  Pferde,  über  dem  Drachen  triun- 
phiexend,  im  Museum  fai  Kopenhagen.  — 
8)  DerGoaehhof-Altar.  Kiel,  Thauhnr-Mnscom 
(nach  frdl.  Mitteilung  G.  Brandts  sind  die 
einigen  Figuren  angesetzten  plumpen  Hände 
erst  gelegentlich  einer  Restaurtertmg  um  die 
Mitte  des  17.  Jahrh.  entstanden,  and  auch  die 


t«9 


.  ^  i.L^  l  v  Google 


Brüggaaann  —  Brühl 


BemaluoK  der 
Zeit). 

In  Bs  Werlcatatt  darften  enManden  lein: 

Zwei  Reliefs,  Beweinung  und  Grablegung  von 
einem  Altar,  Hannover,  Lcibnizhaus.  —  Der 
sog.  kleine  Bordeshoimcr  Altar,  Kicl,  Thau- 
low-MuMum.  —  Der  TetenbüUer  AtUr  von 


Auf  Beeinflussung  durch  B.  weisen  ferner 
noch  die  Kreuzgruppe  in  Kotzenbüll  und  die 
Passionsaltire  in  Witzwort,  Neuldrchen  W.- 
H,  Geltiflg,  Leck;  SdiwabMcdt,  Ifektorf,  ms 
HTtduilcbcii  im  )f qkiiiii  VtlBrt«  AHttrtSBUtx 
in  Kiel  und  an  andern  Orten.  —  Alle  diese 
Werke  stammen  aus  der  Zeit  um  1616 — 80 
und  sind  nur  auf  Grund  ihrer  Verwandtschaft 
nit  dem  Bordeiboliner  Ahar  nwaimitfngeetdk 
worden»  IMt  Pnsc«  wo  sicli  der  MdMsr  0e* 
bildet  hat,  wir  seine  Jugendwerke  aussahen, 
kann  z.  Z.  noch  nicht  beantwortet  werden.  Es 
ist  nicht  ausgeschkMsen,  daß  B.  vor  seinem 
Btke  iintiwfdeii  mit  Dürer  tu  (ins  anderem 
Stile  arbehefe.  VkUeidit  haben  wir  aeine 
Jugendwerke  doch  tinter  den  Altären  mit  «tär- 
ket^m  niederländischen  Einschlag  zu  suchen. 

Heinr.  Rantiau  (1526— DB),  Ciabricae 
ekenooeti  descriptio,  bei  Weitphalen.  moo.  iacd. 

I  49,  67.  —  Coronaei  antiquiutes  BmrdeslMlmen- 
liB  coenobii  (t  1M5)  bei  Weatphalcn,  tnoo.  ined. 

II  598.  —  Kstbl.  1820  p.  154  (Rumohr),  1825 
No  80.  1853  p.  437.  —  Kagler.  Kstleriex.  — 
Aug.  Sacb,  Hans  B.,  ein  Beitrag  s.  Kitgesch. 
d.  Hersogt.  Schleswig.  1.  An»g.  1865,  2.  Au»g.  1895 
(1.  Ausg.  besprochen  im  Organ  f.  christ!.  Kunst 
XVI,  1866  p.  49,  125,  136:  die  2  Ausr.  von  Fr. 
Deneken  in  d.  Bclletr.  Lit.-Btil.  d.  Hamb.  .Vachr. 
1895  No  47  und  von  PoHclt  in  den  Schleswi^er 
Nachrichten  1895  No  294).  —  F.  Ekkcts  u. 
Brandt,  Der  Altarschrein  d.  Domkirohc  in 
Schleswig  etc.,  Flensburg  1866.  —  Dioslrurcn 
1867,  12  No  17,  18.  —  M  i  t  h  o  £  f,  Mittelalterl. 
Kttler  u.  Werkm.  2.  Ausg.  1885.  —  R.  Haupt, 
Die  Bau-  u.  Kstdenlon.  d.  Prov.  Schleswig-Hol- 
stein, II,  13HB  p.  296  ff.,  III,  1889  1.  T.  (R^wt). 

VV.  Bode,  Gesch.  d.  deutsch.  Plastik  p.  223. 

—  Brinckmann,  Kat.  d.  Hamb.  Mus.  f.  Kst 
u.  Gew..  1894  p.  707  u.  709.  —  Wei  Ibach. 
Njrt  Dansk  Kunstnerlex.  IS'^tfi  —  Ztachr.  f.  bild. 
Kst  N.  F.  IX  201,  —  A.  M  a  1 1  h  a  e  i,  Zur  Kennt- 
nis der  mittelaltcrl.  Schnitzaltäre  Schleswig-Hol- 
steins. 189s  (besiirochen  von  Bergner  im  Liter. 
Zcntralblatt  1S9H  No  .11,'5l>  p.  20r>2)  und  Werke 
der  Holzplastik  in  Schleswig-Holstein  bis  zum 
Jahr«  1530,  1901.  —  Repert.  f.  Kstw.  XXIV. 
1901  p.  124.  —  Kstchron.  N.  F.  XII,  1901  p.  130. 

—  Fr.  Schulz,  MittlRn  des  German.  Mus.  IDOl 
n.  168  ff.  —  Kstdcnkiu.  Hannovers  IV,  1902,  Bei, 
LOneburg  p.  165.  —  Denkmalpflege  VI,  1904 

?.  60  f .  —  D  e  h  i  0,  Handb.  d.  deutacL  Kstdenkm, 
I,  1906  p.  46,  133,  240,  387,  405.  —  V  6  g  e,  Vera, 
d.  deutschen  Bildw.  im  Kaiser  FrieiÜch-Mtis. 
XU  BerUn,  1910.  —  Weitere  Untersuchungen  sind 
in  nächster  Zeit  von  G.  Brandt  u.  Willera  Jessen 
(Eckemförde)  zu  erwatlM.  P.  Kauttsck. 

Brficfemana,  Hermann,  Marinemaler  in 
Berlin.  Sohn  des  Folgenden,  geb.  1882  in 

Stralsund,  studierte  1345/8  an  der  Akademie 
in  Kc^^enha^en  und  stellte  1866  nnd  1870  in 
der  " 


Wellback,  RytDandc  Kunstnerlex.  1897  II 
8M.  —  Ket  d.  Bertin.  Akad.-Ausst.  H.  V. 

Brfigfemasn,  J.  W.,  Land.schaits-  und  Ma- 
rinemaler in  Stralsund,  Vater  des  Vorigen, 
stellte  1828,  80,  82  und  44  einige  Meer-  und 
Strandbilder  in  der  Berliner  Akad  aus.  Im 
Auftrage  des  Berliner  Kunstvereins  malte  er: 
Verfolgung  einer  griechiadlOI  Brigg  dttrch 
2  türkische  Linienschiffe. 

Kat  d.  Berlin.  Akad.-Ausst  H.  V. 

TOn  dem  taut  Inadirift  ein  nlbermvoldcler, 

spätgotischer  Kelch  mit  reichverziertem  Scck^ 
paüfuße  im  Dome  zu  Verden  herrührt. 

Allg.  Deutsche  Biogr..  1876  III  405.  —  Mit- 
hoff, Mittelalt.  Kstler  u.  Werlau.  Nieder»,  u. 
Westf.,  18H5.  —  Die  Kstdenkm.  d.  lfm.  Han- 
nover V  (Heft  9)  6415  (Abb.).  H.  V. 

Brüggea,  s.  Brüggen  B.  AraffftfN. 

Bnagkal,  s.  Brtgd, 

Brtgim;  Cöleatin,  Landediaftmaler  in 

Berlin,  wo  er  1856,  60,  64  und  88  einige  Ar- 
beiten, darunter  B  Winterlandschaften  in  der 
Akad.  ausstellte 

Kat.  d.  Berlin.  Akad.-AuaM.  H.  V. 

Brtthl,  Alfred  Graf  von,  Maler  in  Dfiaaet- 
dorf,  geb.  zu  Pforten  in  der  Niederlausitz  am 
26.  4.  1862,  Schüler  di-r  Professoren  Albert 
Baur  und  Christian  Kröncr  in  Düsseldorf  und 
von  H.  Batsch  in  Karlsruhe.  Er  malt  vor- 
zugsw^eise  Jagd-  und  Wildbilder ;  Proben  sei- 
ner Kunst  beAnden  sich  in  den  städt.  Galerien 
von  Krefeld  und  Düsseldorf.  Im  Jagdschloß 
Promnitz  eine  Serie  von  Jagdbildern  ;  Schl  icli- 
tenbilder  im  Besitz  des  1.  Garderegiments  und 
des  16.  Ulanenregimenta.  Graf  Brühl  beteiligt 
sich  mit  Sottgemalten  umfangreichen  Ge- 
mälden, die  die  Krönersche  Tradition  in  mo- 
demer Weise  fortsetzen,  regelmäBig  an  den 
groBcn  Düsseldorfer  Ausstellungen  (z.  B.  1008^ 
1901»  1909),  auch  in  München  und  Berlin  stellt 
er  aus.  Als  Mitglied  des  Vereins  zur  Ver- 
anstaltung von  Konstansatellungen  hat  er  sich 
beträchtliche  Verdienste  um  das  Diisseld« .r:cr 
Kunstlcben  erworben,  u.  a.  war  er  einer  der 
Leiter  der  großen  „AiissteHtmg  für  Cbl&Üiche 
Ktmat*  im  Jahre  1900. 

Sekaarackmldt,  Z«r  Getek.  d.  DOiadd. 
Km.  -  Die  RbdnlaMle  L  Jakig.  AprOk.  ^  18: 
II.  Jahrg.,  Jonih.  p.  61.  C. 

Brühl,  Andreas,  Bildhauer  aus  Drmkolts- 
weiter,  Ü.  A.  Ellwangen.  Württemberg,  tätig 
auch  in  Wien,  Salzburg  u.  Brünn,  f  18lC 
Einige  Figvren  seiner  Hand  in  der  Barbara^ 
kapelle  in  Dankoltsweiler,  xageschrieben  wird 
ihm  auch  ein  Marienbild  (RelieFl  an  einem 
Haus  der  Goldschmiedgasse  in  Ellwangen. 

Kst-  u.  Altertumsdenka.  V.  WBftleaikC»  Jagi^^ 
kreia,  p.  104,  152,  161. 

BMÜt  Carl  I-  r  i  c  (!  T.  M  o  r,  P  a  u  I,  Graf 
▼  OD,  geb.  am  18.  5.  1772  in  Pforten  i.  d.  Lau- 
sitz, Sohn  d.  Grafen  Hans  Moritz  II  v.  Brühl, 
seit  1830  Generril-tKcTid.int  der  Kgl.  Museen  in 
Berlin,  Ehrenmitglied  der  Kgl.  Akademie, 
t  «Ol  0<  &  18B7  in  Berlin.  Stellte  dnrt  1980 


104 


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BrOU  -  BriUoff 


in  der  Akademie  eine  Ansicht  von  Pierre  Pcr- 
tuis  bei  Bas<  l  in  Sepia  u.  Bcriichingens  Burg 
Jaxthausen  in  Radierung  (1807  oder  1817)  aus. 

Brockhaua,  Eowr^LOE.  —  Kit  d.  AktAf 
AUML  T.  1810. 

MUdi»  Hans  Horits  T,  Graf  geb.  am 
aO.  12.  1736  in  Wiederau,  Gesandter  in  Paris 
u.  London,  wu  er  am  9.  1.  1809  starb.  Man 
kennt  von  ihm  eine  geätzte  Landschaft 

Brockhaoa,  Koov.-Lex.  —  N a g  1  e r,  K>t- 
lerleju 

Bith^  Hans  Uorits  II,  Gnf  geb. 
«m  M.  8. 17M  in  Dresden,  Oli«rst  m  f nnaSs. 

Diensten,  seit  1789  prcuB  Gencral-Chaussecbau- 
Intendant,  seit  1796  Oberst  von  der  Suite  in 
Potsdam,  f  am  31.  1.  1811  in  Seifhennersdorf, 
Stach  dugc  Plattca  fär  das  von  ihm  ins 
Dealsdie  fibeisetste  tdttbcbe  Werir  t.  Joly  de 
Maizeroy  u.  ätzte  andere  Blatter.  1799  stellte 
er  in  der  Berliner  Akad.-Ausst.  eine  Land- 
schaft in  Iavi«ter  Manier  aus. 

Brockhan a,  Konv.-Lex.  —  N a g  1  e r,  Kst- 
Icrlex.  —  Kat  d.  Akad.-Auaat     1793  p.  36. 

Brilhl,  Johann  Benjamin,  Kupfer-  u. 
Notenstecher  in  Leipzig,  geb.  1891,  t  176.'*  als 
Alniosenmann,  Sohn  d.  Formenscbneidcrs  Nik. 
Br. :  ein  bescheidenes  Talent,  dessen  Können 
nicht  über  das  Handwerksmäßige  hinaMgiog. 
Er  stach  die  Noten  für  die  beiden  Fortsetam- 
gen  von  Sperontes  „Singender  Muse  an  der 
PIciBe"  (1712/3),  ferner  Porträts,  Gelegen- 
hettsblätter,  Buchverzierungen  und  Medaillen. 

Wustmann,  Neujahrsbl.  d.  Bibl.  u.  d.  Ar- 
chivs d.  St  Leipzig  III  (1007)  S.  73  u.  50.  — 
Kat  d.  Omamentstichtamml.,  Berlin,  1694  p.  304. 
—  Le  Blanc,  Manuel  I  631.       A.  KmnmUy. 

Brflhl,  Nikolaus,  nach  Bdfdnsf  Urten 
(Briefe  an  Hagedorn)  „der  einzige  geschickte 
Formenschneider"  Leipzigs  in  der  1.  Hälfte 
des  18.  Jahrb.,  Vater  des  Leipziger  Stechers 
Joh.  Benj.  Br.,  war  1717  mit  dem  älteren  Ber- 
aifferoth,  Krügner,  Bomstet  u.  a.  Leipziger 
Stechern  mit  dem  Leipziger  Rat  in  Streit 
wegen  der  Erwerbung  des  Bürgerrechts. 

Wustmann,  Neujahrsbl.  d.  Bibl.  u.  d.  Ar- 
chivs d.  St  Leipiig  III  (1907)  58  f.,  39  u.  42. 

A.  Kurstvelly. 

Bifihtmann,  Hans,  Maler,  geb.  25.  2.  1878 
hl  Anrisweil  (Thurgau).  Besuchte  das  Gym- 
naahun  in  S.  Gallen  und  wendete  sich  nach 
bestandener  Reifeprüfimg  der  Hdere!  co, 
eist  als  Schiller  Hermann  Gattikors  in 
RüschHkon,  dann  an  der  Stuttgarter  Kunst- 
schule bei  Kalckreuth  und  Hoelzel.  1907 
schweizer.  Staatsattpend.  Seit  1907  Mitglied 
des  Deutschen  KünsOerbundes.  Sttidierte 
zulct'/t  in  Rom,  Florenz,  Paris  Sieit  1908 
für  dauernd  in  Stuttgart.  Beschickte  von 
größeren  Ausstellungen  Köln  1906,  1907, 
Berlin  Senaaioa  1906^  1806,  WienlMM,  Straft, 
bürg  1909;  Sonderansstellung  bei  BraU,  Mün> 
chen  1910.  Von  größeren  Wandmalereien 
sind  Bilder  in  den  Pfullinger  Hallen  (1007)  u. 
der  Stuttgarter  Erlöserkirche  (1906)  zu  nennen. 
IMO  Auf  uag  zur  Ansmalaqg  dea  Konatbausea 


in  Zürich.  Eine  Landschaft  in  der  Kunsthalle 
in  Winterthur.  Mit  seiner  Frau  Nina  auch 
auf  dem  Gebiete  der  Silberachmicdekunst  Qdei. 
nere  Sdimuckaadien)  titig. 

B.S  Stil  entwickelte  sich  zunächst  in  starker 
Abhängigkeit  von  Hodicr  und  Hofer.  Auch 
die  Einwirktmg  Giottos  ist  zumal  in  den 
Piolltager  Freslni  unverkennbar.  Spitir 
wurde  der  anünglidie  ArchaisnMiB  dwdi 

gründliches  Naturstudium  unter  dem  Ein- 
druck der  Werke  Cezannes  und  der  neueren 
Arbeiten  Hofers  überwunden.  Die  Jahre 
1908  und  1809  brachten  stark  an  C£zanne 
anldingend«  dodi  fcrMg  weh  delikatert 
Landschaften  und  Stilleben.  Das  Haupt- 
interesse des  Küiistlcrs  blieb  indes  dauernd 
der  Monunientalmalerei  zugewendet.  Hier 
trat  an  Hodlers  Stelle  als  Vorbild  mehr  und 
mehr  Hartem  wenigstens  ^Qr  die  Ranm- 
probleme;  im  Kolorit  geht  auch  hier  Br. 
eigene  Wege.  Die  noch  etwas  äußerliche 
Gebundenheit  an  die  Fläche  der  Pfullinger 
Figurenbilder  hat  bereits  nach  zwei  Jahren 
einer  viel  stärkeren  inneren  VerhuBpflJieit  der 

Kompositinn  Platz  gemacht.  Als  die  ersten 
farbig  wie  kufiipoaitiunell  völlig  freien  Schöp- 
fungen dürften  das  auf  der  Berliner  Sezession 
1809  ausgestellte  .Sitzende  Mädchen"  und  die 
Akte  bei  Brakl  (Mihichea)  lu  bcKichnoi  asin. 

Die  Kst  XVIII  (s  DchMat  Est  XZ),  19M 
p.  205/7.  —  Kat  der  obengea.  Aaast,  Initseoiidcia 
Vorwort  tum  Kat.  d«r  Auast  bei  BrakL  — > Han s 
K  a  i  8  e  r  in  „Die  HlUe"  No  8  vom  ST.  I.  19101. 
—  Hans  Hildebrandt  In  Ztsdtt.  f.  bOd. 
Kst  N.  P.  XXI  atlO)  M5-«W.  Bamm. 

Bruel,  Alexandre,  französ  Architekt  u. 
Aqturcllmaler,  geb.  1869  in  Lyon,  studierte 
an  der  Ecole  des  B.-Arts  in  Paris.  1905  stellte 
er  in  der  Gal.  Georges  Petit,  Paris,  eine  gro8e 
Anzahl  vorzüglicher  Aquarelle,  Ergebnisse 
seiner  architektonischen  Studienreisen  in  BcU 
gien,  Italien  und  Tunis,  aus 

Delaire,  Les  architcctcs  clcvrs  etc.  190T. 
BoUetia  de  l'an  aoc  et  med.  1905  p. 

Bmlls^  Gaston,  landsehafts*  and  Ma- 
rinemaler in  Paris,  Schüler  von  J.  Noel,  stellte 
zwischen  1869  und  1881  wiederholt  im  Salon 
namenttieh  Halenibildar,  aneh  in  Aqaaidl, 


Belller^Auvray.  Diet  t^.  SuppL  H.  V. 

BrQloS,  Alexander  Pawlowitsch,  russ. 
Archit.,  geb.  29.  11.  1798  in  Petersburg,  f  9  1. 
1877  das.,  älterer  Bruder  von  Karl  B.,  wurde 
1800  Schäler  der  Petembnig.  Akad.  und  1888 
gMdnehig  mit  seinem  Bruder  mit  Unter- 
stützung der  damals  ins  I.ebcn  getretenen  Ge- 
scllsch.  z.  Förderung  d.  Künstler  für  die  Dauer 
von  6  Jahren  ins  Ausland  geschickt.  1828 
lebte  er  in  Rom,  l>ereiste  tSSii  Sizilien  und 
hielt  sieh  dann  lingere  Zeit  in  Pompeji  auf, 
wo  er  sich  mit  Rekonstrukttonsversuchen  der 
Thermen  beschäftigte,  die  er,  in  Kupferstich 
vervielfältigt,  1829  in  Paris,  wo  er  sich  seit 
1887  aoihiel^  herausgab.  1888  kehrte  er  nach 


«05 


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Pdenlnirv  lurSck  und  urorde  aogleich  um 

Archit  des  kaiserl.  Hofes  berufen.  In  An- 
erkennung seiner  Publikation  über  die  Pom- 
pejanischen  Thermen  emanoten  ihn  das  fran- 
töa.  Inidtirt»  das  Institut  der  cqfflisdmi  Axcfai« 
tdcten,  die  Aktdemien  in  Mailind  und  Peters- 
burg zu  ihren  Mitgliedern.  Er  erbaute  das 
Observatorium  zu  Pulkowo,  das  Gebäude  des 
groBen  Generalstabs  am  Schloßplatz,  IdlCte 

neuen 

BiKfzterliBases;  dcnUmbsn  des  Msnnorpalais, 

des  Alexanderhospitals  u.  des  Michaeltheaters ; 
er  errichtete  femer  die  got.  Kirche  zu  Pargo- 
lowa,  das  gräfl.  PaUis  Samoiloff  in  Slavjansk, 
die  lotber.  Kirche  am  Newaki  m  Feterrikoss. 
1888  äbenuhm  er  stich  encn  Lehrstuhl  aa  der 

Petersburger  /\kad.  B  war  auch  ein  TOr- 
trefflicher  Aquarellist  und  Porträtmaler.  Von 
ihm  die  Bildnisse  der  neapolit  KönigsfamiUc^ 
das  Portrit  des  Walter  Soott^  in  Paris  gf 
mak  und  andi  auf  den  Sten  gcseidmet,  ferner 
das  Porträt  des  Fürsten  Lopuchin  (1830)  und 
das  des  Kaisers  NikiHaus  I.,  umgeben  von  den 
Kadetten  verschiedener  Korps.  Desgl.  eine 
Ansaht  schöner  Ansichten  aus  der  Umgebung 
Petersburgs.  Er  hat  auch  18  Blatt  lithogr. 
Am  15.  1.  1871  feierte  die  Akad.  sein  fünfzig- 
jähriges Künstlerjubiläum  und  lieS  eine  Me- 
daille auf  ihn  acfatagen.  Am  S9. 4. 1888  wurde 
B.  nobiUtiert 

Bonn.  3mm*Mon.  (Groie  Eacyldop.)  III  TM. 
—  3wmiiuoii.  c-1  11.1]  1,  VIII  7B2/3.  —  A.  Be- 
Bois,  Gesch.  d.  tum.  Mal.  d.  10.  Jahrb.,  1902 
p.  92  (nus.).  —  D.  Rewinskjr,  Lex.  russ. 
Stecher  I  112  (russ.).  W.  Neutnann. 

BrIUoff,  Feodor  (recte  Friedrich)  Paw- 
lowitsch,  rasa.  Maler,  geb.  1798^  f  1808, 
Sohn  des  Omamentisten  Paul  B.  aus  erster 

Ehe,  wurde  mit  fünfzehn  Jahren  in  die  Akad. 
getan  imd  verließ  sie  1815.  1834  wurde  er 
tum  Akademiker,  1841  zum  Professor  er- 
nannt Von  seinen  Gemälden  sind  als  die  be- 
deutendsten zu  nennen  das  Altargemälde  in 
der  Kirche  des  Sem jcnoff sehen  Regiments  «. 
„Christus  im  Grabe"  im  Mus.  Alexanders  III. 
in  Petersburg« 

nerpoB-b,  C6opMim  Mar.  (PetrofF,  Hat.  S. 
GcKb.  d.  Petenbnrser  Akad.  d.  K.). 

IV.  NcMmann. 

Brfliof  (Bruleleau,  Brulio,  Brillo),  Georg, 
Omamentbildh.,  Stammvater  der  mss.-  Künst- 
krfanilie  &*  kam  1778  aus  Lüneburg,  wo  die 
ans  n«flkreich  stammenden  Bruleleau  seit  der 
Aufhebung  des  Edikts  von  Nantes  unter  dem 
Namen  Bruilo  ansässig  waren,  nach  Peters- 
burg. Er  fand  hier  mit  seinen  beiden  Söhnen 
Johann  und^Paal^Beschäitigung  in  der  kaiaerl. 

Bimotsan.  esoHnb  (BasyUep.  Lex.)  VIII 
784/5.  IV.  NtumanH. 

Brüof,  Johann  d.  A.,  nus.  Bildh.,  kam 

1773  mit  seinem  Vater  aus  Lüneburg  nach  Pe- 
tersburg, wo  er  an  der  kaiscrl.  Porzellanmanu- 


ftklur  Amdhn«  fand,  surb  aber  sdnn  in 

demselben  Jahre. 

3Hiuuuioa.  caoBapb  (Eacyklop.  Lex.)  VIII 
784/5.  fV.  Nwmamm. 

MOoM»  Johann  d.  J.  Pawlowitae^ 
russ.  Msler,  geb.  1814.  f  87.  10.  1884.  Enfcd 
des  Vorigen,  trat  1830  in  die  Petersburger 
Akad.,  die  ihn  zu  ihren  begabtesten  Schülern 
zählte.  Von  ihm  ist  cina  Saaunlong  adiSner 
Stttdisn  erhalten. 

Smvuen.  aoaepi.  (Encyklop.  Lex.)  VTII 
784/5.  W.  Nnmann. 

Brtloff.  Karl  Pawlowitsch,  russ.  Ma- 
ler, geb.  12.  12.  1799  in  Petersburg,  t  28.  Ä 
1868  (Mitt.  V.  Dr.  F.  Noack  nach  röm.  Pfarr- 
bfichem)  XU  Marctano  bei  Rom,  der  dritte* 
Sohn  des  Bildschnitzers  Paul  Iw.  B.,  erhielt 
den  ersten  Unterricht  von  seinem  Vater  und 
kam  zehnjährig  in  die  Petersburger  Akad. 
1881  erhielt  er  für  sein  Bild  Abraham  und  die 
Engel  die  grofie  goldene  Med.  und  die  damals 
ins  Leben  getretene  Gcsellsch.  z.  Forderung  d. 
Künstler  gewährte  ihm  und  seinem  älteren 
Bruder  Alexander  1822  die  Mittd.  ihre  Aus- 
btidung  im  Auslande  fortsstistt  zn  kSnnen. 
In  Deutachland  vermochte  nur  die  Kunst 
Scliinkels  und  Rauchs  die  jungen  Künstler 
kurze  Zeit  zu  fesseln;  ihre  Erziehung  in  den 
Traditionen  der  ital.  und  französ.  Kunstweise 
lieS  das  Verständnis  für  die  deutsche  Kunst- 
sprache ehies  Comelitts  nicht  m  ihnen  auf- 
kommen.   N'arh  viermonatl.  -Aufenthalte  in 
München  gelangten  sie,  nachdem  sie  Venedig, 
Verona,  Mantua,  Florenz  gesehen  hatten,  im 
Mai  1883  nach  Rom  Als  erste  Arbeiten  B.s 
entstsnden  hier  die  ,J)er  Haliotische  Motgcn* 
und  „Der  italienische  Mittag"  gcn.innten  Bil- 
der, die  vom  Kaiser  erworben  wurden.  1824 
übernahm  B.  mit  Zustimmung  des  Vereins  zur 
Förderung  d.  Elünstler  den  Auftrag  d.  Akad« 
die  Schute  von  Athen  fai  der  Gr6fe  des  Ori- 
ginals zu  kopieren,  doch  erst  im  .Sommer 
konnte  er  mit  der  Arbeit  beginnen.    Er  malte 
inzwischen  mehrere  Porträts,  darunter  daa 
des  Archit  Leo.  v.  Kienze  und  des  Bildhanen 
Wagner,  sowie  mehrere  Genrebilder  aus  dm 
ital.  Volksleben.   Ain  27.  9.  1828  7pigte  er  die 
Vollendung  der  Kopie  an.   Eine  kurze  Unter- 
brechung der  Arbeit  hatte  er  benutzt,  um  einen 
Besuch  in  Neapel  zu  machen  und  hier  im  Mus. 
Burbonioo^  im  Angesicht  der  Ausgrabungen 
von  Pompeji  kam  ihm  der  Gedanke,  den  Un- 
tergang Pompejis  nach  der  Schilderung  des 
Plinius  zu  malen.  Ein  BestKh  der  ausgegrabe- 
nen Stadt  ließ  den  Gedanken  zur  Tat  icücn. 
Die  erste  Sktzse  —  im  Privstbesitz  in  Moskan 

—  entstand  gleich  nach  der  Rückkehr  nacih 
Rom  und  1833  feierte  das  Riesengemälde  (gast 
V.  A.  F.  Girard,  das  Original  jetzt  im  MttS. 
Alexanders  III.  in  Petersbnig)  seine  ersten 
Triumphe  auf  den  Ausstellungen  hi  Rom  nnd 

Mailand.  Mit  größtem  Enthusiasmus  wurde 
es  überall  aufgenommen  und  in  Petersburg 


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Brüioff  —  Brünckmann 


ttäguU,  sich  das  EnUöcken  fast  zum  Fana- 
tiimui.  Der  K&utler  «nrde  mit  Auszeich- 
nungen und  Lobeserhebungen  überschüttet. 
Einzelne  knUjicrendc  Stimmen  verhallten  im 
Sturm  der  allKcmeinen  Begeisterung.  —  Von 
Som  aus  unternahm  B.  einen  Besuch  Frank- 
reichs, kehrte  dann  nach  Rom  zurück  und 
schloß  sich  einer  Gesellschaft  von  Kunst- 
freunden zu  einem  Besuch  Griechenlands  an, 
deren  Zweck  die  Herausgabc  einer  malcri- 
icben  Beschrdboflg  des  Landes  war.  B.  lie- 
hrta  tu  dem  Werk  gegen  swauig  Zeichnun- 
gen (erschien.  1839—40  in  Petersburg).  Nach 
einem  Besuche  Kleinasiens  und  Konstantino- 
pels kehrte  er  nach  dreizehnjähriger  Abwesen- 
heit nach  Petersburg  zurück  und  nahm  nun 
dne  Professur  an  der  Akad.  an.  — >  Dem 
großen  Bilde  „Pompeji"  ist  kein  pl'^iches  mehr 
gefolgt  Seine  Ideen  schnell  aufs  Papier  zu 
werfen  oder  flüchtig  in  Aquarell  auszuführen 
sagte  ihm  mehr  zu  als  die  anstrengende  Ate- 
leraiteit  JHt  Belagerang  von  Pkakau" 
(Pskow)  u.  „Die  Ermordung  der  Tftes  de  Ca- 
stro" (Mus.  Alexand.  III.  m  Petersburg;  sind 
die  beiden  Hauptwerke,  die  dem  ersten  folg- 
tca  Auier  diesen  entstanden  einige  Bikler 
TTHgiowni  innam  lur  >w  smieueiie  iwircim 
und  mehrere  Porträts  —  Das  Petersburger 
Klima  und  zunehmende  Neurasthenie  be- 
gannen seine  Gesundheit  zu  untergraben;  er 
siedelte  inlolgedesBcn  1M9  nach  Italien  jücr. 
Nodi  TywT^f  f  Portrlt^  noch  manche  luler- 
essante  Skizze  entstand  hier,  doch  seine  Kraft 
war  erschöpft.  Ein  Aufenthalt  auf  der  Insel 
Madeira  brachte  nur  vorübergehend  Ge- 
nesimg i  bald  darauf  erlag  er  einem  Herz- 
leiden. —  Das  Mus.  Alexanders  tll.  m  Pctcn- 
btirg  beMtzt  Ii  Gemilde  B.s.  Man  kennt  von 

ihm  4  Radierungen  u.  2  Lith. 

EoJibm.  3hii>ikMB.  (Grals  Eocyklop.)  III 
TOT  ff.  —  3HU»itJon.  cjjoBapb  (Encyklop.  Lex.) 
VIII  783/4.  —  Ed,  D  o  b  b  e  r  t,  K.  Brylow,  Pe- 
tersburg 1871.  —  F.  E.  Visconti,  LUltimo 
(iomo  di  Pompei,  quadro  di  C.  Br.  Milano  183S. 
—  Zeitschr.  f.  bUd.  K«t.  N,  F.,  XVIII  64.  —  A. 
B  e  n  o  i  s,  Gesch.  d.  rust.  MaL  d.  19.  Jahrii.,  1901 
».  M  ff.  (russ.).  —  D.  Rewinsk^  Lau  raas. 
Stachar  I  Ut  ImmJi,  m  Nmmmm. 

Brfiloff,  Nikolai  Fedorowitsch,  russ. 
Archit.,  geb.  21.  1.  1826,  f  18-  1-  1886,  Sohn 
des  Prof.  Feodor  (Friedr.)  B.  Schüler  der 
Petersburger  Akad.,  1860  Pensionär  auf  sieben 
Jakrc^  1860  lum  Akademiker,  1864  ZUR)  Pro- 
fessor ernannt.  Von  seinen  Arbeiten  sind  be- 
merkenswert das  Palais  des  Grafen  Ku- 
schdeff-Besborodko  in  Petersburg,  das  Denk- 
mal desselben  im  Alexander-Newakikkiater 
Mid  die  Innetidckoratioa  der  SUe  im  Hause 
des  lUicliaadEfttirs  A.  A.  Polomoff  (1878— 
1871). 

SwmMOB.  caoatpa  (Bncitk».  Lex.)  VIII 
IM,  W.  N*nmamm. 

BrtMl^  P««l  AUxnadrowitsch, 
fvas.  Maler,  gilb.  1810  m  VnAmk,  Selm  des 


Archit.  Prof.  Alex.  P.  B.,  besuchte  anfangs 
die  Petersburger  Universität  und  erwarb  sich 
den  Grad  eines  Kandidaten  der  physico- 
mathem.  Fakultät,  wandte  sich  dann  aber  dem 
Studium  der  Landschaftsmalerei  im  Auslande 
zu.  Er  hat  auch  emigc  Blätter  radiert.  Br. 
ist  verheiratet  mit  der  russ.  Schriftat^ferfal 
Sophia  Konstantinowna  Kawelina. 

Harn  xyxoatinncii  (Ufwere  Kfiaatler)  I  65.  — 
BmuiKion.  cjoBa[)i.  (Encyklop.  Lex.)  VIII  784. 
—  Caul.  de  l  Expoa.  Momou  1888,  »-0.  —  Cat 
de  l'expoa.  decenale  4  Paria  1900.  —  D.  Ro> 
winiky,  Lex.  rau.  Stecher  I  115  (nut.). 

ff,  Neumamn, 

Brüioff,  Paul  Iwanowitsch,  russ.  Bild- 
schnitzer, geb.  1760,  t  1.  1.  \im,  wurde  nach 
dem  frühen  Tode  seines  Vaters  von  sdnem 
GfoBvaler  md  seinen  Onkd  in  der  Sknlplnr 
unterwiesen.  Von  1794—1800  leitete  er  den 
Unterricht  in  der  Klasse  für  Holzschnitzerei, 
Vergolderei  und  Lackarbeiten  an  der  Peters- 
burger Akad.,  führte  auch  für  die  Akad. 
mehrere  Aiftailn  M%  via  dn  TknnasaMl 
im  Konferenzaaa^  nkiti»  gcadnilM  Büder- 

rahmen  u.  a. 

dmnacseiB.  caaauk  (EnsyUsp.  Lex.)  VIII 
784/5.  IV.  Neumumm. 

Brfila,  Ludwig,  Maler,  geb.  1808  m  Ufw 
bachbeiKdln,t  am  19. 12.1888inRom;kam 
1888  nach  Rom.  wo  er  ricfi  Ruf  als  (Sodndits- 

u.  Genrcmaler,  besonders  durch  sein  tüchtiges 
Kolorit  erwarb ;  verließ  Rum  wegen  d.  Revo- 
tatiOB  im  Mai  1848,  kehrte  aber  wenige  Jahn 
spiter  snrück  und  blieb  dort  bis  wa  seinem 
Tode.  Von  seinen  Werken  seien  genannt: 
Der  segnende  Heiland  (Pinak  München); 
Schldemehmung  eines  vornehmen  Mädchens 
in  Florenz  1843 ;  Taufe  in  S.  Marco  zu  Ve- 
nedig 1848;  Bauemiamilie  v.  Cenrara  RomaiM 
1888;  Kind  in  d.  Wiege  vom  Hiffld  bewacht 
1856;  Betteljungen  1856;  Armes  Weib  mit 
Kindern  in  d.  Kirche  18B6;  Mutter  mit  schrei- 
endem Kind  1887;  AlM^  den  Roaenknuis 
betend,  1887. 

ITiMalMstr.  IMt  th.  Ml  —  Gaaa.  dl  Sama, 
U48  No.  88.  —  Glon,  di  Ssow.  1883  Mb.  IS«; 
18M  N»  IT,  89:  1857  Ko  98.  —  Almaa.  lalt. 
Roma,  1841.  —  F.  Faber,  Konr.-Lex.  d.  blld. 
Kst,  1848.  n.  —  Akten  d.  Poat«  Molle  u.  d. 
Diaeh.  K<>Var«  aovie  Pfaiibw  S.  Andr.  d.  Fz , 
S.  Vteeenao  v.  S.  Roeeo  so  Soaa.  FWarir.  NomtH. 

Brfia,  Robert  C,  amerik.  Kupferstecher. 
Anfang  des  19.  Jahrh.  Lehrling  bei  P.  Mave- 
rick  in  New  York.  Übte  den  Kupferstich  er- 
folgreich, bis  er  in  einem  Wahnaannsanfall 
den  Tod  fand. 

„Gil  Blas"  u.  „Arabian  Nigbto".  Wm  Duidl 
New  York  1820.  —  D  n  n  1  a  p,  Hiat  Arta  of  De- 
•isn  in  America.  New  York  1834.  —  D.  Mo  N. 
Stauffer,  Americ  engtavers  1907.  E.  Riehttr. 

Bifiackmana,  Zeichner  in  Augsburg  (?)  um 
1760/60.  Zwei  Blatt  OmamenUtiche  mit  je 
2  Rahmen  sind  ,3rünckmaS,  delin.  Job.  Geocv 
Hertel  exc  "  bezeichnet  und  tragen  die  Ver- 
lagsnummer 84  dieses  Augsburger  Verlegers. 

GnllmardL  Ua  anUvm  «nsiMn.  lüO  fb 


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BrflM  ~  Brihmtr 


p,  SM. 

WtWm,  Heinrich,  Haler,  geh.  tm  B.  11. 

1869  zu  Bonn,  lebt  in  OberpfaflFenhofcn  bei 
München.  Vorzugsweise  Portr.-  u.  Aktmaler. 
Sehüter  der  Konstgewerbeachulen  zu  Köln 
mi  Hmnowr,  fibeniedelte  1896  niKfa  Mönp 
eben  und  Milte  des  StwUon  an  der  Afcid.  bei 
Ludw.  Seitz  und  Prof.  von  WaRTier  fort. 
Empfing  zweimal  die  große  gold.  Medaille. 
Seit  1006  regelmifiig  als  Mitglied  der  Luit- 
poMgrappe  im  Münchner  QaspalMl,  160^ 
1907  imd  IMO  aneh  auf  der  GroiBen  Beiliner 
Kunstausst.  vertreten.  Innerhalb  der  Luit- 
poldgruppe fällt  die  Eigenart  seines  Stiles  und 
daa  tiefe  Stadium  ^enell  malerischer  Pro- 
Mtane  —  beionden  was  die  Behandlung  des 
Fleiadie»  anlangt  —  stark  auf.  Er  bevomigt 
den  breiten  absetzenden  Pinselstrich  u.  erwägt 
bei  der  Verteilung  der  Flächen  in  Vierecken 
(Manier  TribMr)  dieWifimng  d.  Kontraste  v. 
kühlen  und  warmen  Tönen.  fi.a  Entwidkelnng 
bewegt  sich  bisher  {n  andauernd  anfstdgender 
Linie.  Seine  besten  Bilder  sind :  „Porträt  des 
Vaters",  JDomino",  der  verblüflFende  „Gäh- 
nende Akt",  „Die  Stopferin",  Bildnis  Aug. 
Rcnoir's  (ZeicJinuni^.  Herr  Bernhard  Köhler, 
Berlin,  hat  den  grBlten  Bestand  Brihiesdwr 
Bilder  erworben.  Alfred  Mayer. 

Brüser,  Georg,  Genre-  und  Landschafts- 
maler in  München,  f  das.  um  1886,  stellte 
dort  1882  einen  betenden  Eremiten  aus.  Er 
wird  nur  von  Nagler  (Lex.  II  u.  Monogr.  II 
No  2747)  erwähnt.  H.  V. 

Brfiaing,  Maler,  unbekannter  Herkunft.,  tä- 
tig in  Hamburg  um  1760  als  Bildnismaler, 
mahM!  FimTflMIdniMf  und  gröBere  Familien- 
nenen,  daneben  Sittenbilder  z.  T.  satyrischen 
Ilihaltes  (verliebte  Mönche  und  Nonnen).  An- 
fang der  70er  Jahre  in  Italien,  seit  1774  wie- 
der in  Haaiburg,  dort  um  1778  f-  Seine 
Zeichnung  war  ctwas  flüchtig,  seine  Farbeor 
gebung  zuentt  adbmntzig,  später  altan  matt 

Eekhardi;  VuA.  bUnadw«  Hb«  ITM 
p.  5.  Rasp*. 

Brüning,  B  ,  Maler,  geh  in  Hamburg  zwi- 
schen 1720—30.  Malte  in  hoUänd.  Art  —  vor 
allem  in  Anlehnung  an  Com.  de  Heem  — 
Blnmeb,  Früchte  und  andere  StiUeben.  Mit 
dem  Hamburger  Sammler  D.  G.  Waerdigh 
hielt  er  sich  eine  Zeitlang  in  Holland  auf,  um 
dann  bis  zu  seinem  Tode  seine  Tätigkeit  in 
Hamburg  fortzusetzen.  Im  Aukt.-Kat.  der 
SammL  Waerdigh  von  1790  findet  sich  von 
Dim  unter  No  SB  „Lantehaft  hi  Nisehe, 
umrahmt  von  Blumenkranz",  in  einem  an- 
deren Auktionskatalog  (Verst.  durch  Packi> 
achefsky,  179«),  Vasen  mit  B«Nea*  (a.  auch 
BMHmngk,  J.). 

Eckhardt,  Haiah.  bOemackr,  Big  ITM 
pi.  n.  Rßttt. 

BMnIai;  Heinrich  Christian,  Maler 
an  der  mit  der  Porzellanfabrik  zu  Fürsten- 
berg verbundenen  Fürstl.  Porzellanmalerei  zu 


Brndudiweig,  geb.  am  ML  11  tfn  n  BrauB> 
schweig,  seit  1797  an  der  dortigen  Bunt- 
malerei tätig,  später  aber  nach  deren  Auf- 
lösung (182^  iräch  weiter  bb  tu  tdnem  am 
18.  1.  1856  erfolgten  Toda  mit  in  BmOm 
voo  Fürsteubei  ger  und  anderem  rbrrfWan  bn> 
•cUftigt.  B.  war  unter  den  Malern  aus  der 
letzten  Periode  der  Fürstenberger  Manufalc- 
tur  zweifellos  der  bedeutendste,  da  er  dnith 
Fleifik  VifliHiitiglwwt  und  Töchtigjoeit  alle  la* 
deren  —  vielleidit  not  aHdadfer  Auanahnw 
von  Sebbers  —  weit  übertraf.  Er  begann  als 
Landschaftsmaler  und  schuf  als  solcher  zahl- 
reiche Ideallandschaften  und  Prospekte,  ging 
dann  aber  bakl  auch  zur  Fignrnmalerei  über 
und  hat  endlidi  audi  als  MAnsmaler  Treff- 
liches geleistet.  Von  seinen  Arbeiten,  die  er 
meist  auf  Fürstenberger  Tassen,  Vasen  und 
Pfeifenköpfen  ausgeführt  und  bisweilen  mit 
seinem  Namen  auf  dem  Bikie  selbst  beseich- 
net  hat,  befinden  sich  noch  heute  viele 
Bratmacfaweig  (Herzogl.  Museum  und  Privat* 
besitz)  und  anderwärts,  wie  z.  B.  im  Kunst- 
gew.-Mus.  zu  Köln  tt.  keramischen  Mus.  zu 
Sivres.  Am  besten  unter  ihnen  sind  seine 
Landschaftsmalereien,  dfe  steh  durch  eine 
duftige  Behandlung  von  Luft  und  Himmel, 
für  die  lichtrosa,  leicht  grau  schattierte  Wölk- 
chen auf  zartblauem  Äther  charakteristisch 
sind,  sowie  durch  eine  sorgfältige  Zeichnung 
des  Baumschfsges  auteeidmen ;  seine  I^guren- 
nialcrcien  leiden  dagegen  nicht  selten  unter 
einer  etwas  pedantisch-kleinlichen  Manier  und 
mancherlei  Zcichenfehlem. 

Chr.  Scherer,  Das  Föntadiecger  For- 
idtaa  (IMW)  p.  196  ff.  Chr.  Sdunr. 

Brflnaer,  Karl,  Maler  u.  Kunstgewcrbler, 
geb.  am  4.  12.  1847.  Anfänglich  als  Litho- 
graph ausgebildet,  widmete  er  sich  1865—70 
dem  Studium  der  Malerei  auf  der  Akad.  ta 
Karlsruhe,  machte  1870/71  den  deutsch-fran- 
zösischen Krieg  als  Krankenpfleger  mit.  Stu- 
dienreisen durch  Holland  und  Norddeutsch- 
land zum  Studium  der  alten  Meister  brachten 
ein  Staatsstipendium.  Durch  Vermittlung  des 
Feldmarschalls  v.  Edebhdm  kam  Br.  zu  Ma- 
kart  in  Wien  (1871),  wo  er  an  den  vorhercilcn- 
den  Arbeiten  zu  Catarina  Cornaro  u.  a.  Wer- 
ken beteiligt  war.  Daraufhin  entstanden 
eigene  Werken  wie  t^Laub  des  Hjlas"  und  die 
Kofcnsalgemälde  in  der  Kufuthalle  tu  Basd 
(1876).  Von  1877  an,  nach  größeren  Reisen 
nach  Paris,  Italien,  Sizilien  (9  Monate),  kam  er 
1883  wieder  nach  Karlsruhe,  siedelte  1888 
nach  Kassel  als  Professor  und  Ldirer  an  die 
Kunstgeweibeschule  9ber,  wo  er  jetzt  noeh 
wirkt.  Während  dieser  Jahre  erhielt  er  den 
Auftrag,  für  GroBh.  Friedrich  I.  Kopien  nach 
Resmolds  in  London  anzufertigen  und  citt 
Altarbild  für  die  Kirche  zu  Mühlboiv  n 
malen  (1890).  Ebenso  entstanden  dekorative 
Fassadenbilder  in  Karlsruhe  (Jahnstr.  14),  am 
Rathaus  in  Woliach  (1886),  die  fünf  Fäkal- 


soS 


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Brüimich  —  Brütt 


täten  für  die  Univenititsaala  in  StraBbmi 
(1699),  Gemilde  in  der  Anla  dee  Gynmeritnm 

in  Bückeburg  (1905). 

Außerdem  malte  Brünner  viele  Porträts  in 
Privatbesitz  (Berlin,  ManOhciin»  Baad,  Wien, 
Karlsruhe  und  Kassel). 

Fr.  B ö 1 1 i e h e r,  Malcnr.  d.  19.  Jahrb.  — 
Kat  f.  AUc  1888,  1895  u.  1899.  —  ZMcbr.  L  bUd. 
Ket  (s.  Reg.).  Btrimgtr. 

Bcttaakh,  Andreas  Petersen,  dän. 
Porträtmaler,  am  4.  4.  1704  geb.,  am  4.  11. 
1769  t,  Schüler  von  Porträtmaler  J.  S.  Wahl. 
Wenig  bedeutende  Arbeiten  von  ihm  —  u.  a. 
ein  Selbctportrlt  —  bciittt  dM  MoMuai  Fte- 


Wcllbaeh.  Nyt 
n  623.  —  Land. 

(Kopenhagen  UM  &).  Ln 

Briinnich,  Merten  Thrane,  dän.  Por- 
trätmaler, am  14. 12.  1806  in  Kopenhagen  geb., 
besuchte  die  Kopenhagener  Kunstakademie 
und  reiste,  nachdem  er  1889—40  in  Charlottcn- 
borg  auagestdlt  hatte,  nach  Rnlkad,  wo  er 
sich  bekannt  machte.  Dort  starb  er  am  Bl.  7. 
1861. 

W  e  i  1  b  a  c  h,  Nyt  danak  Kunstner  lex.  — 
Land,  Danske  Malede  Portraeter  (Kopenhagen 
1896  ff.).  —  Reitiel,  Charlottenborifvdstillin- 
geme  (Kopenhagen,  1883).  Lto  Swane. 

BrUnnich,  Peter,  dän.  Maler,  Sohn  des  A. 
P.  Br.,  L  &  1739  in  Kopenhagen  gd>.  Ein 
geringer  Kfinader.  gewann  er  ITM  die  groSe 
Goldmedaille  an  der  Kunstakademie  in  Kopen- 
hagen und  reiste  dann  mit  Stipendium  nach 
Rom;  heimgeltehrt,  wurde  er  1776  Mitglied 
der  Aicademie  und  kgl.  Geachichtamalcr,  fährte 
tltnr  auch  gewöhnflelK  MalerarlMit  ana.  Er 
Itarbam  16.  9.  1814  Unter  seinen  Geschichts- 
bildern worden  genannt  ein  Prometheus  tmd 
eine  Kippif  nach  Giddo  Rani.  Andi  BüdDiaae 
hat  er  gemalt 

Weinwieb,  Daaik  KunatliUtorie,  Kopen- 
bagen  1811,  S.  185.  —  Nagler,  Katlerlex.  II 
174.  —  W  e  i  1  b  a  c  h,  Nyt  daufc  Knnstncrl««,  — 
Lnadi  OMube  llalede  Pocteaetar  friiiiinliawin. 
ItN  £)  I  119  II.  a.  Im  JaiM«. 

BrBaael,  Anton  van,  s.  Wyngaerdt. 

Briiaael,  Barend  van,  s.  OrUy. 

BifliMl,  van,  s.  auch  Srustd  aowie  mit 
Brüssel,  Brutul,  BrustBt*  de  verbandcae 
Vornamtn. 

Bttttt,  Adolf  Bildhauer,  geb.  am  10.  6. 
1B66  in  Hiimm  (Schleswig.  War  znenrt  beim 
lldater  MflIleDholl  als  Stefametdehrifag  In 

Kiel  tätig  und  kam  mit  dieser  tüchtigen  hand- 
werklichen Vorbildung  an  die  Berliner  Aka- 
demie, wo  er  mehrere  Jahre  verblieb  (1876— 
78),  darunter  drei  Senaeater  ala  Schüler  von 
Schaper.  Nach  AbachluB  der  Studicnieft  in 
München  und  Dresden  liefi  sich  Br.  in  Berlin 
nieder  (18S2j.  Seinen  ersten  Erfolg  hatte  er, 
nachdem  er  sich  mit  dekorativen  Arbeiten 
dttfchgeachlagen  (am  Berlin.  Kriminalgericht; 
fflr  du  de»  Prinzen  Witbelmt  «pitarca  Kaiaer 
^MIlMlm  IIa«  voB  den 


xor  Hochaeit  geaehankte  Silbersenrice)»  auf 
der  Aossteilang  von  188T  mit  der  Bronae» 

gruppe  „Gerettet",  die  für  die  Nationalgalerie 
angekauft  wurde.  Es  folgten  1890  ,Eva  mit 
ihren  Kindern"  (Marmor,  Natiooalgal.)  und 
die  «Schwcrttjunerin"  (Brome  1891),  die 
dtffdi  ihre  feine  Vcibindimg  von  Natorw^r- 
hcit  tmd  plastischem  Stilgefühl  auffielen  Die- 
selbe Eigenschaft  zeichnet  Brütts  zahlreiche 
Denkmäler  aus,  unter  denen  namentlich  die 
Standbikler  Otto  dea  Faulen  (1680)  und  König 
Friedrkli  WiDiehns  II.  (1900)  in  der  Berliner 
Siegesallee  durch  originelle  Auffassung  weit 
aus  dieser  Statuenreihe  hervorragen.  Von  den 
übrq;en  Monumentalarbeiten  seien  genannt 
die  Denkmikr  Kaiser  WiUielins  I.  in  KM 
(IflM),  BismardB  in  Altana  (1897),  Königs- 
berg und  Schleswig  (Icupf ergetriebene  Kolos- 
salstatue auf  dem  Knivsberg,  1901),  Kaiser 
Friedrichs  in  Berlin  (vor  dem  Brandenburger 
Tor,  1906)  und  Breslau  (1901),  dea  Grofiher- 
aogs  Karl  Alexander  in  Weimar  (am  M.  4L 
1907  enthüllt),  die  Koloaaalstatue  Heinrichs  d. 
Voglers  für  das  Treppenhaus  des  Rcichstags- 
gebäudes  (1898);  von  Werken  anderer  Art 
der  schöne  Brunnen  in  Husum  mit  der  volks- 
tumhcficn  Gestalt  cmer  jimgen  Schillerm 
(1002)  und  eine  streng  stilisierte  männliche 
Brunnenfigur  für  Kiel.  An  die  Art  der 
„Schwerttänaerin"  knüpfte  später  die  bedeu- 
tende Marmorfigur  der  «Diana"  in  der  Natio> 
nalgalerie  an  (1908).  Die  durch  (ße  SdriMieit 
der  formalen  Durchbildung  u.  der  Geschlos- 
senheit des  Umrisses  wie  durch  das  gesteigerte 
innere  Leben  ausgezeichnete  Gruppe  „Die 
Nacht"  (1808b  im  Beaits  dea  Grottieraogs  von 
Sacha.»Weiniai)  lat  du  Hanptvreik  v.  BrlUls 
Tätigkeit  in  Weimar,  wo  er  seit  1905  ein 
Meisteratelter  leitete,  das  er  1910  wieder  auf- 
gab, um  nach  Berlin  zurückzukehreti.  Unter 
den  jüngsten  Arbeiten  befindet  sich  eine  Bäste 
dea  PhiMogni  Vehlen  za  dessen  80.  Gcbnitt- 
t«g  (September  1910).  Brütt  ist  Inhaber  der 
Goidcnen  Medaillen  von  Berlin,  Paris,  Mel- 
boniMh  St  Loois  und  Chieaga 

l'innfSBBi  Minalshslls  Bd  9S  (1903)  f. 
818  f.  —  YslbagSB  n.  TtutagB  ll«Batshefte  Uü 

1M9.  U.  Osbom. 

Brttt,  Ferdinand  (Martin  Cordt),  Ma- 
ler, am  18.  7.  1848  zu  Hamburg,  erhielt 
den  ersten  künstlerischen  Unterricht  an  der 
G<wert>estbule  seine f  Hehuatsiadt  durch  A« 
Gensler  u.  F.  Heimerdinger,  bezog  Im  Herbst 
1870  die  Kunstschule  zu  Weimar,  wo  der 
Leyaadhfiler  F.  Pauwels  und  Alb.  Baur  seine 
Lducr  «trau.  K.  Gussow,  ein  Pauwelsschu- 
1er,  wiikte  dui'di  seuie  energisch 

charakterisierten  und  kräftig  koloristi'^chen 
Bilder  auf  BrStt  Der  Retheischüler  Baur 
förderte  B.s  Anlagen  für  monumentale  Auf- 
gaben. 1876  ging  B.  mit  Banr  nach  Düssel- 
dorf und  culUFHikdta  dort  neben  L»  Bolcct~ 
\  anf  die  Betgier  Lej«  u.  («allait 


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aufbauende  Art  von  Genremalerei  durch  die 
sog  Gcrichtsbilder.    Reisen  nach  halien  (1889) 

und  wiederholte  Ausflüge  nach  Tirol  und 
Norddeutschland  erweiterten  <Ih  Stoffgebiet 
seiner  Kunst  nach  der  landschaftlichrn  Seite. 
1898  siedelte  B.  nach  Kronberg  a  T  über,  wo 
er  jetzt  noch  lebt  und  von  wo  er  seine  Stu- 
dienreisen durch  Süddeutschland  und  in  die 
RheiiigctaMlen  ausdehnt.  B.s  Kaut  hat  8 
scharf  unterschiedene  Epochen.  In  der  ersten, 
etwa  bis  Ende  der  7Öer  Jahre  gehenden  Zeit, 
sind  die  Stoffe  oft  iroiusch  oder  satyrisch  zu- 
gespitzt, das  Kolorit  ist  noch  nicht  ganz  aus- 
geglichen. Die  wichtigeren  Werke  dicMr 
Zeit  sind  „Gestörte  Ruhe",  „Bfucrndeputafion" 
(1876),  „Des  Landes  Hoffnung"  (Galerie,  Lüt- 
tich i,  „Klavierstunde"  (1877)  u.  a.  —  Die 
zweite  Periode  ist  ducch  scharfe  Beobachtung 
and  Darstellung  des  Leibens,  dareh  feinere 
Ausbildung  im  Kolorit,  durch  die  sorgfältige 
Behandlung  von  Licht,  Farbe  und  Form  in 
Innenräumen  charakterisiert.  Werke  dieser 
Zeit:  «Alter  Mann  mit  schwarzem  Hut"  (1880, 
Prof.  Oeder.  Däatddorf),  „Aas  bewegter  Zeit" 
(1882,  Barmen),  „Park  in  Wilhelmstal"  (W. 
Meister,  Frankfurt),  „Beim  Pfandverlcihcr" 
(188-1,  Haniel,  Düsseldorf),  .JPreigesprochen" 
(1884.  Göll,  Zürich).  JConzertsaal",  .Schuld- 
verscIu'eibuQg'*  C188^  Ksiser  Franz  Josef), 
„.Achtzigster  Geburtstag"  (1887,  Delius,  Aa- 
chen), „An  der  Börse"  (1888)  und  ,Auf  dem 
Bahnhof"  (1891,  Ksthdlg  Heinemann,  Mün- 
chen), „Tennisspier  (1806,  Familienbüd 
Hoeseh,  Kreuzsa),  „Chrtotas  Victor*  (UOQ. 
„Golgatha"  (1R97>,  „Gethsemane"  (1898)  und 
„Christus  als  Tröster"  (Akad.  Galerie,  Wien), 
„Christnacht"  (18fl8,  Heintzmann,  Frankfurt); 
die  besondere  Note  dieser  Zeit  sind  die  aus 
einem  Erkbnis  «Is  Geschworener  entstande- 
nen Gcrichtsbilder,  z.  B.  „Verurteilt"  (1882, 
Galerie  Düsseldorf),  „Besuch  im  Gefängnis" 
(1S85,  Kunsllialle  Hamburg),  ,, Stunde  der  Ent- 
scheidung" (180%  Neue  Pinakothek),  „Nach 
bangen  Standea*  (1897,  Ksthalle  Mannheim), 

Vor  den  Geschworenen"  (1898),  Komitee- 
sitzung"  (1900),  „Aschermittwoch"  (1901),  „Ge- 
wissensfrage" (10021  ;  auch  die  Interieurs  aus 
Nammen,  Tirol,  Kronberg,  Wiänbarg  (Dom  o. 
Rcsidciis),  Fnnkfort  (Rtawi)  tu  Viwint  (DonO 
u.  zahlreiche  Landschaften  sind  namentlich  für 
die  koloristische  Entwicklung  B  s  von  Be- 
deutung. —  An  wichtigeren  Porträts  hat  B.  ge- 
schaffen, z.  B.  Prof.  V.  Canal  (1888^  v.  Canal, 
Manchen),  Prof.  A.  Bwir  (1888,  Banr,  D8ssd> 
dorf*,  General  v.  Strantz  (1897,  v.  Bender, 
Balienstedt  a.  H),  Prof.  A.  Burger  (1899). 
Selbst-  und  Familienporträts.  —  Die  dritte 
Periode^  zu  der  die  Qiristasbildcr  öberleiten, 
entwiclielt  seit  1908  die  lidlere  Psrbengd>ang, 
das  Tandschaftsbild  und  die  Monumental- 
malerei Werke  dieser  Zeit  an  Landschaften: 
Birken  (1900),  Straße  in  Oberxirscl  (1901), 
Kronberger  Motive  (1906),  Herbststimmung 


(1904),  Frühling,  Kronberger  Friedhof  (1901). 

Tennisspieler  (1904,  Bonn,  Frankfurt) ;  an  Mo- 
numentalbildern:  »Trauerfeier  für  Kaiaeria 
Friedrich"  {1902,  HohenzollemniMcani),  ..tn 

Foyer"  (1905,  Lotichius,  Frankfurt)  und  die 
9  Fresken  zur  „Wcrdcgeschichte  des  Deut- 
schen Reiches  mit  besonderer  Beziehung  auf 
Frankfurt  von  1785  an  bis  1800"  im  Kömer 
m  Frankfurt,  und  zwar:  CotAn  Im  Kreis  der 
Geisteshelden  seiner  Zeit,  Aufruf  König  Fried- 
rich Wilhelms  III.  an  sein  Volk  (1.)  und  der 
Rheinübergang  bei  Caub  (r.);  die  National- 
versammlung in  der  Paulskirche;  Krieg  und 
Sieg  (KMg  Wilhelm  bei  Prenois  denBmides- 
genossen  und  Heerführern  den  Dank  aus- 
sprechend); im  neuen  Reich  (die  bedeutendsten 
politischen,  KeistiRen  und  wirtschaftlichen 
GröSen  des  Deutschen  Reiches) :  der  Fricdcns- 
sdiloS  im  Schwanen  (f.);  Anddit  von  P!nmlc> 
furt,  und  der  Fürstentag  zu  Frankfurt  (r.) 
seit  1906.  —  Brütt  wurde  1884  Professor  und 
erhielt  die  goldene  Medaille  1888  (POsaddorf) 
und  1882  (München). 

Brockhau  ■,  Konv.-Lex.  1909.  —  Meyer, 
Konv.-Lex.  1903.  —  H.  A.  Müller,  Kstler  der 
Gegenwart  —  Fr.  v.  Bottiche r,  Malerw.  d. 
19.  Jahrh.  u.  Nachir.  —  Das  geist.  Dtut.ichUUML 
—  DreBler,  Kunstjahrbuch  1910.  -  Jahrboch 
d.  bild.  Kunst  1908/9.  —  W  c  i  r  »  a  c  k  e  r  -  D  et- 
aoff,  Kst  u.  Kstlcr  in  Frankfurt  a  M.  im  19. 
Jahrh.  II  (1909).  —  Ztachr.  f.  bild  Kst  XXII— 
XXIV  u.  N.  F.  I-V.  —  Kstchron.  X-XXIV.  H. 
F.  I-VUI.  —  Kst  f.  Alle  II-XUI.  —  Die  Kunst 
1902-190«.  —  Die  Rheiolande  I-VI.  —  ZUchx. 
L  Christi.  Kst  VIII,  —  Akad.-AuMt.  Berlin  187« 
bis  1890.  —  Auut.  xu  Berlin  1906,  Düsseldorf 
IMS,  1904.  Mündben  1900.  1901,  Wietbeden 
1M9;  BiftttAant  im  VtHU.  Xstfctda  IMft. 

Bmgad«,  Antonio,  sp«n.  Maler,  geb.  in 

den  ersten  Jahren  des  19.  Jahrh.,  f  am  17.  3. 
1868;  Schüler  der  Akad.  de  San  Fernando  in 
Madrid  (1818 — 21),  dann  von  Goya  in  Bor- 
deaux (1824),  schlieSltch  von  Th.  Gudin  in 
Paris.  B.  hat  sich  haoptiddilidi  der  Marine- 
malerei gewidmet  Erwähnt  seien  von  seinen 
Arbeiten:  Die  .Schiffe  des  Columbus  bei  San 
Salvador;  ein  Kampf  am  Kap  San  Vicente 
und  Schlacht  bei  Traialgar,  im  Madrider  Ms» 
rineiiias.;  Szene  aus  der  Seeschlacht  l>ei  Le« 
panto ;  ein  Schiffbruch,  in  der  Akad.  von  San 
Fernando ;  2  Marinestücke,  im  Mtis.  zu  Va* 
lencia.  In  kgl.  Besitze  befindet  sidl  O.  a.  Cm 
Meerbild  von  seiner  Hand. 

Osserio  j  Bernard,  Gal.  biogr.  de  art. 
eapk  de.  1M8M.  —  La  Grande  EacjrclMMit.  Lsf 
«irMdt.  PsrisL  P,  LafoU. 

Bnigada  y  Paniio,  Ricardo,  span.  Por- 
trät- und  Genremaler,  geb.  am  1.  2.  1807  zu 
Barcelona,  Schüler  der  Akad.  der  schonen 
Künste  daselbst  und  von  Antonio  Caba, 
weitergebildet  in  Rom  nnd  Paris.  Unter  sei- 
nen ihre  Stoffe  dem  modernen  T.eben  ent- 
lehnenden Arbeiten  seien  erwähnt:  In  Ver- 
zweiflung ;  Granadische  Romanze ;  Läster- 
zungen;   Wirtshaus   in   Barceloaa  (Ausst. 


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BrugairoUea  —  Brüggen 


KiBMkrh.  Wien  mti;  la.  Nachdenken  (Pa- 
ris Salon  1888).  p.  Lafemd. 

BrataimiM,  Victor,  franzöa.  Maler,  geb. 
1897  in  Ganges  (D^art.  Hdanlt),  Schüler  von 
P.  Cormon.  tttiv  ht  Patia;  dcMtierte  18M  im 
Salon  der  Socict6  des  Artistes  Fran<;ais  mit 
einem  Bildnis  seiner  Mutter  und  tintin  „Coin 
de  Paris"  und  beschickte  denselben  Salon  seit- 
dem alljährlich  xuoächtt  mit  Porträta»  Genre- 
ond  PhantaaicitäciBen  (IWB  adifina  MOpfadb") 
and  apiterhin  namentlich  mit  f eingestimmten, 
z.  T.  durch  trefflich  harmonierende  Figuren- 
staffage belebten  Landschaf  tabildern«  von 
denen  1806  in  der  Galerie  Henry  Graves  an 
Paria  eine  gröflcre  Aaidd  a  «iMr  WM  der 
KritOc  sehr  lobend  bamMfciidbanen  KoOekliir- 
ausstellung  vereinigt  war. 

Pariser  Salon-  Kat  (Soc.  d.  Art.  Franf.)  leit 
18Q4  —  Chron.  de*  Aru  1S08  p.  97.  —  Mht  von 
O.  C.rautoff.  R. 

Bnigemaa%  Hana,  Maler  in  Flensburg, 
nudte  1885—87  die  Kirche  and  den  Saal  der 

Vorsteher  im  Franziskanerkloster  aus,  f  1616. 

Bau-  u.  Kstdeakm.  Schletwic-HoUteina  I  278, 
III.    Übersicht  d.  Meicter  p.  18. 

Bmgea,  Hennequin  oder  Jean  de,  s. 
BonM,  JvUL  de. 

Bmpi^  d<v  Auch  damit  aowie  mit  Bmggt 
etc.  vcfbundcBc  F'afiMMM, 

Bm^e,  G.  van,  malte  1706  das  Bildnis  des 
Pfarrers  in  Alkmaar  Tbeod.  Ubink  (P.  van 
Onnat  sc.).  b,  W.  Mm«. 

BrvEte»  Hendrickter,  s.  Bmf ftok 

Bngge,  Jan  van,  s.  Bondol. 

Bruggs,  Johannes  Lau  rens  z,  Rotter- 
damer  Bildhauer,  kaufte  am  7.  6.  1666  ein 
Hana  daadbst  In  donaelbcn  T*hre  empfing 
er  von  der  Städt.  Regierung  100  Gulden  für 
Bildhauerarbeiten;  ebenso  m  den  Jahren 
1669.  1681,  1682.  —  Auch  ein  Pitter  Lau- 
rttuM  Bruußs  vermutlich  des  oltifen  Bruder, 
crhieh  108S,  1688  n.  1681  Zafahn«  für  BOd- 
hauerarbeiten  u.  wurde  am  lOL  14  17tt  in 
Rotterdam  begraben. 

BaWSTdawssha  Hlstoriebladen  III  67Sf6. 

Haverkom  v.  Riiteonjk. 

Bmgge,  L  a  V  i  n  a  van,  s.  Btnittg,  lievine. 

Btaggs^  Pieter  Laurena^  a.  unter 
Brugg«,  Johannes  Laurenaa. 

Brügge,  s.  auch  Brüggen  u.  Verhrugge.  snwie 
mit  Brügge,  Bruges  u.  Brügge  verbundene 
Vornamen. 

Bragfsaann,  Herman,  Bffcnwr  Ardii- 
tekt,  geb.  80. 6. 1647  das..  war  von  16TB— 1680 

Hofsekretär,  Hofmeister  und  Intendant  ver- 
schiedener gräflicher  und  fürstlicher  Höfe 
und  wird  seit  April  1694  im  Bremer  Recdcr- 
boch  als  Batsarchitekt  und  Nachfolger  des 
N.  Anhalt  genannt.  Nach  Peter  Kiaaters 
Chronik  vollendete  er  den  von  Broebes  Uld 
Anhalt  begonnenen  Borsenbau. 

Pocke,  Bremer  Wcrkm.  p.  89L  ^  Roter- 
mund, Brem.  G«l.-Lex.  I  46w  He.  L. 

Bniisau«,  Hicronym«%  boUind.  V»- 


kr  an  Amsterdsm,  madit  am  i.  10.  1661 
sein  Testament  a.  Brtdim. 

Brüggen,  od.  Du  Pont,  Conrade  u.  Cas- 
par van  der,  Teppichwirker  aus  Brüssel, 
waren  Brüder  und  werden  unter  den  Häup- 
tern der  dortina  ladnatrie  u.  den  Altesten  der 
Gnde  TOa  1667  bis  1667  aufgeführt.  Conrads 
Name  findet  sich  noch  unter  einer  Petition 
vom  Jahre  1663,  die  er  als  ehemaliger  Gilden- 
Ältester  unterstützt.  —  Die  Schwester  eines 
Ga^r  van  der  Bmgge  heiratete  den  Teppich» 
wlÄer  Jacques  van  der  Borcht;  vier  Kinder 
namens  Caspar,  Jeanne,  Frangois  u.  Pierre 
gingen  aus  dieser  Ehe  hervor.  —  Es  ist  leider 
ltdn  T^ich  mit  der  Signatar  dieser  an- 
gsifhmsn  FamÜie  nachwatähaf. 

A.  Wattl«r%  Lea  mplsseiiss  bnwSBalBsa. 

J  ■  Giettinjfm 

Bni|p%Girard  van  der,  Kupferstedier» 

nach  DIabacz  (Böhm.  Kstlerlex  )  in  Prag  tätig. 
Bekannt  von  ihm  ein  Blatt  mit  dem  hl.  Augu- 
stinus, für  J.  Wölkers  Epitome  Thcologiae 
von  1702  baatinmiL  fenar  ein  männL  Pomit, 
bez.  Ghrard  van  der  Bragien  Fecit  Graecij, 
wonach  der  Künstler  auch  in  Graz  tätig  war. 

Brüggen,  Jan  van  der,  Zeichner  u.  Kup» 
ferstecher  in  SchwandkuuMaianier,  geb.  m 
Brüssel  1640.  arbeitete  snent  in  aciner  Vater- 
Stadt,  dann  in  Paria,  wo  er  emen  Kupferstich» 
handel  begann.  Das  Verzeichnis  seiner  Ar- 
beiten bei  Le  ßlanc  umfaßt  4ö  Bl.,  darunter 
ein  Porträt  van  Dycks,  nach  dessen  Seibst- 
bildniaae  (1682),  Portrit  Ludwigs  XIV.  (1681), 
SdbatbMnis  nach  Nie.  de  Lai^lliire,  Isabella 
von  Orleans,  nach  Mignard,  die  Herzogin  von 
Rk:hemont,  nach  van  Djrdc,  femer  mehrere 
Genrebl.  nach  D.  Tenien^  daronier:  Die  Söhn« 
des  Tealers;  Anri  sacn  fames;  nach  Rem* 
brandt  and  nach  cigiancm  Satwurfe.  Er  sign, 
meist  mit  einem  «M  J.  V.  B.  bestebendoi 
Monogramme. 

Ein  Johann  van  der  Brüggen,  Kupfcrst.  in 
Schwandiunat,  arbeitele  an  EiDda  dea  17.  Jahr« 
hunderts  in  Prag  und  später  in  Wien,  wo  er 
von  1704  bis  1740  vorkommt.  Man  kennt  von 
ihm  einige  Porträts  berühmter  Zeitgenossen, 
dartmter  dss  des  Grafen  Franz  Ferdinand 
Wchinsky,  feiner  ciaea  Stadtplan  von  Bel- 
grad (1717)  und  eine  Ddcoration  nach  Gius. 
Galli  Bibiena.  Auf  einem  Porträt  Josephs  I. 
bez.  er  sich  „J,  Van  den  Brüggen  Jtmior", 
imd  ist  deshalb  wohl  ein  Sohn  des  Jan  v.  d. 
Br.  —  Weitere  in  Wien  tätige  Mitglieder 
dieser  weltverzweigten  Kupfcrstfamilie  werden 
V.  Hajdccki  in  Oud-HoUand  (s.  u.)  angeführt. 

Heinecken,  Dict.  d.  art.  III  387W.  —  DIa- 
bacz, Böhm.  Kstlerlex.  —  N  a  g  1  e  r,  Kstlerlex. 
II  161  u,  lf.2;  Monoftr.  II  No  1071  ;  III  No  1893, 
1925;  IV  No  221.  550,  557,  659;  V  No  1051.  — 
Le  Blanc,  Manuel  I  530  u.  531.  ~  Heller- 
Andresen,  Handbuch  I.  —  A.  v.  W  u  r  x  - 
bach,  Niedcrl.  Kstlerlex.  I  211,12.  -  Oud-Hol- 
land,  1905  p.  117  ff.  H.  y. 

Broggen,  Louis  van  der,  gen.  Ha$u, 
Po^rlt-lGnialunnaler,  feb.  in  Parii^  t  ^ 


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Brnggen  —  BrugglMB 


48jUirig  am  6.  4.  1668.  Schfiler  des  Simon 
Vouet  Er  arbeitete  in  der  Manier  von 
Olivler  md  Ccx^er  and  war  viei  för  den 
Rof  beacfilftigt,  doch  ihid  Arbeiten  -woa  fln 

bish'T   nirht  nachfjewiesen. 

Kramr.i,  Lcveaa  en  Werken,  1857  1  17 &.  — 
Robert-Dumeinil,  P.-Gr,  V  Ut.  —  Arch. 
de  l'art  fraac.  I  3S8,  409.  H.  V. 

Bmfsen,  van  der,  s.  auch  Brug^kt»,  Dit 
Pont.  Verbruggtn  u.  Vtrbrugghen. 

Bmssa,  Andreas,  Maler,  geb.  16.  11. 
1737  zu  Kreßbronn  am  Bodensee,  f  zu  Langen- 
argen 1812.  Graf  Emst  v.  Montfort  schickte 
den  talentierten  jungen  Mann  nach  Wien  xum 
k.  Ic  Kanunennaler  Matübertscb  a.  von  dort 
nadb  Kom  auf  die  Akademie,  wo  er  aidi  den 
Preis  errang. 

Werke:  Deckenbilder  der  Stiftskirche  zu 
Buchau  von  1776;  Deckenmalereien  in  der 
Kirdie  zo  Gattnan  n.  in  der  Stadtkircbe  an 
Wnnacb;  der  HartiBsaltaf  in  der  Kirclie  in 
Langenargen. 

Beck  im  Diüzesanarchiv  voi  Schwabs, 
XVm  (1900)  p.  IW.  —  Kunit-  u.  AltcrtaiM> 
denkmale  in  Wörttemberg,  Donaakrci«  p.  32.  — 
Württemberg.  VkrtalJabBbefle  XU  Jahrg.  1903, 
Heft  1  II.  a.  M.  Bach. 

Bmgger,  F.,  Wachsbossierer  des.  16.  Jahrb., 
einige  je.  Brqgger  fedt  166(?)*  bezeichnete 
Wadisbossierangcn  waren  IMO  im  Knnat- 
handel. 

Bragger,  Friedrich,  Bildhauer,  geb.  am 
18.  1.  1816  in  Müncheti,  f  am  9.  4.  1870  da- 
«elbat;  Icam  vienchnjihrig  auf  die  Alca- 
demie  ni  Konrad  Eberlwrd  u.  bald  daraof  zo 

dem  genialen  schöpferischen  Ludwig  Schwan- 
thaler,  welcher  den  mit  überraschendem 
SdlSnbeitsgefühl  ausgestatteten  Jängling  nach 
knrser  Zeit  (1886)  bei  den  für  die  WalhalU 
bestimmten  riesigen  StandbiMera  der  Wal- 
Icüren  selbständig  gewähren  lieB  u.  an  Thor- 
waldsen  in  Rom  empfahl,  wo  B.s  Talent  für 
Komposition  u.  vollendete  Formgebung  (1841 
bis  1848)  zur  Reife  kam.  In  B.  fand  der  ideale 
Geist  tt.  großartige  ScbönheitsfluB  der  An- 
tike einen  hellen  Nachklang  bei  gleichmäßig 
inniger  Wärme  n.  Durchbildung.  So  ent- 
Stand  ein  „Jäger",  ein  „Thesetts",  ^enelope" 
a.  die  klare  Gruppe  des  den  jungen  Achill  in 
der  Musik  unterrichtenden  Qiiron.  In  Man- 
chen modellierte  B.  einen  „Bacchus",  den  mit 
einem  herrlichen  Panther  spielenden  „Faun" 
tt.  gleichfalls  in  Lebensgröfie  die  meisterhaft 
durchgeführte  Gruppe  des  von  setner  edlen 
Tochter  Antigene  geführten  herrlichen  Dul- 
ders Oedipus.  Die  Krone  dieser  Schiipfungcn 
bleibt  die  vom  vollsten  Rhythmus  der  Linien 
tt.  reinsten  Strom  der  Schönheit  überstrahlte 
Komposition  des  JDidaltis  u.  Icaras".  Hier 
war  B.  ganz  in  seinem  Fach.  Leider  fanden 
sich  nur  wenige  Mäccnc,  wi  !<  In-  dem  Künstler 
ermöglichten,  seine  Werke  in  Msrmor  auszu- 
führen. Dagegen  modellierte  B.  im  Auftraga 
lUdg  Lndwig  L  viele  (von  Miller  in  £rs  ge- 


gossene) Kok»salstatuen,  so  des  geistvollen, 
anf  TSne  laoaclieiiden  Komponisten  Glndc. 
des  iomstsinnigen  Fnner  (AnpiNHid»  Her^ 
aogs  Lndwig  des  Rdetai  (LanMmt),  des 

die  Türken  besiegenden  Kurfürsten  Max 
Emanuel  (München),  des  Feldmarschalls 
Wrede  (Heidelberg),  der  „Bavaria"  auf  dem 
Milndicner  „Sitnator"  (die  L&weo-Qnadrign 
jedodi  von  HalUg  nach  Murtin  WagDcrs 
Idee).  Femer  die  Modelle  zu  sieben  Marroor- 
figuren  berühmter  Biklhauer  in  den  Nischen 
der  Glyptothek  (wobei  nar  die  Standbilder 
Gibson  o.  Scbwanthaler  von  E«  Hand»  dw 
übrigen  von  Hcmnna  Lossow  auagelülm 
wurden),  das  Grabdenlmia]  des  Johaimes  von 
Müller  (Büste  mit  zwei  allegorischen  Gestal- 
ten, in  Kassel).  Im  Auftrag  König  Max  EL 
wtöde  die  Statne  dea  Baumeisters  Klenm 
«id  dea  Philosophen  SdidÜng  durchgeführt 
Für  die  von  König  Ludwig  geschaffene 
„Ruhmeshalle"  lieferte  B.  die  Büsten  von 
Reuchlin,  G.  Haimhausen,  Reichenbach,  Bi> 
acbof  Seiler,  des  Lithogn^Ua-Stfiaden  Sene- 
fdderusw.  Von  B.  ist  aodi  ^  KoHossabtatoe 
des  Feldmarschalls  u.  Fürsten  Michael  Wo- 
ronzow,  welche  1888  in  Odessa  enthüllt  wurde. 
Bald  daranf  crUell  B.  den  Auftrag  von  dei 
Stadt  Bayrcvlli  m  einem  Denkmal  dea  Kö- 
nigs Max  n.  ~  Sdtsamcrwetse  hatte  B.  nur 
wenig  Gelegenheit,  sich  im  christlichen  Ge- 
biete zu  bewähren;  mit  einem  „Cmcifix"» 
einer  „Auferstehimg  des  Heilands"  o.  einer 
wVerauchnqg  Christi"  (wobei  Bonaventura 
aar  Ffgor  des  „Satan"  als  Moden 
stand)  betätigte  der  Künstler  denselben 
Adel  der  Auffassung  u.  retuen  Empfindung 
Lübke,  „Deut.  Kunstblatt"  vom  18.  10.  189S. 
—  No  50B  der  Leipx.  „Uloatr.  Ztg"  vom  18.  la. 
1854;  No  785  17.  7.  1858;  No  797  9.  10.  1858; 
No  1003  ao.  9.  1862.  —  Nekrolog  in  B.  18  der 
Angsbttfger  Postztg  23.  4.  1870.  —  Lüttow, 
„Kunstchronik",  lfi70  S.  129.  —  Müncheaer 
Kunstvereins-Bcncht  f.  1870  S.  53.  —  Peeht 
in  All«,  dcttt.  BiosnaU«^  1876,  III  409.  — 
Pcchl,  Csseh.  der  Manch.  Knnst.  1888  S.  129. 

Hyac.  Hollamd. 

Bmgghe,  Jacob  van  der,  oder  Vtr* 
bmuke,  fliok  Maler,  der  1670  einige  Statuen 
in  der  S.  Nfoohnlhirche  hi  IMxnraiden  bemalte. 

1572  eine  Wandmalerei,  darstfit  d;is  Jiingstc 
Gericht,  am  Westende  des  Schiffes  derselben 
Kirche  ausführte,  1570  ein  Altarwerk  in  die 
Maricnkapelie  der  S.  Pbaraildiskirche  in  Ooat- 
keike  lieferte  nnd  1972  ebendort  die  Fahne  der 
hl.  Pharaildis  bemalte. 

Les  ^glises  du  doyenne  de  EHxmudc,  1H74  p. 
37,  39,  386—38«.  James  IVmIc. 

Brugghe,  v.  d-,  s.  auch  Brügge  u.  Verbrugge. 

Bmgghen,  Guillaome  Anne  van  der, 
hoUänd.  I.andschafts-  und  Tiermaler,  geb.  2, 
11.  1811  in  Nymegen,  t  18.  7.  1891  in  Ubber- 
gcn.  Er  studierte  unter  dem  damals  be- 
rühmten Vichmaler  P.  G.  van  Os.  Sein 
Talent  als  Tiemuler  offenbart  sich  am  besten 
in  senwB  Shiiim  und  Stadien  von  Hmdca» 


IM 


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BmgglMB 


die  fdn  charakteriftiert  tind  von  sehr  sorg- 
nitiser  Behandlung  sind.  Er  hat  auch  St\i- 
diffn  in  roter  und  schwarzer  Kreide  gemacht, 
die  «ehr  gctocht  waren.  Auch  aU  Radierer 
war  er  titis^  GmiMa  ml  Haadwicliiniinwi 
im  Rijksmuseum  in  Amsterdam. 

ImmericcI,  De  Levem  cn  Werken.  — 
K  r  a  m  m.  De  Levens  en  Werken.  —  G.  H.  M  a  - 
riaa.  Holl.  Schüderlranit  etc.     IV.  Stttmkoff. 

■n«gl>«m  Hendrlek  ter.  hoMiid.  Ha- 
ler, geb.  in  Deventer  aus  vornehmer  Fa- 
milie, war  der  Sohn  des  Advokaten  Jan  ter 
Brugghen,  der  um  1B9I  nach  Utrecht  öber- 
aiedclte.  Hier  kam  er  zu  Abr.  Bkwmacrt^ 
reiite  aber  sdion  etwa  1804  aach  ItaHea,  w- 

weiltr  mehrere  Jahre  in  Rom  und  besuchte 
auch  Neapel.  Im  Sommer  1814  war  er  in 
Mailand,  reiste  bald  darauf  wieder  heiui- 
wirta  und  trat  1616  in  die  Utrediter  Gtide 
do.  Dort  heirateie  er  md  atarb  am  1.  11. 
1629.  Er  hat  im  caravaggeaken  Stil  bib- 
liacbe  Darstellungen  und  Genreportrits  ge- 
malt« welche  von  Rubens  sehr  geschätzt  ge- 
wmen  aein  aoUen.  Da  Sandrart  sie  in  seiner 
Teutadwu  Aeademie  deht  genügend  hervor- 
gehoben hat  und  namentlich  weil  er  versätimt 
hatte,  Rubens'  Lob  Stt  crwihnen,  fand  des 
MaJera  Sohn  deh  ircnidall,  eine  Notifikation 
hierüber  herantzugebea,  von  der  aber  kein 
Exemplar  übrig  geblieben  zu  sein  scheint 
In  den  Museen  werden  seine  Werke  wenig 
angetroffen.  Du  äitest  bekannte  Bikl  ist  die 
BiBkelsängedn  von  IttW  in  der  Baader  Gafe. 
rie.  Eine  Folgte  der  vier  Evangelisten  (1621) 
schenkte  in  hohem  Alter  des  Malers  Sohn 
1707  der  Stadt  Deventer,  wo  sie  noch  im 
Rathause  verwahrt  werden.  Zwd  aehr  an- 
fieticiide  Peiapwte  acmsr  Gcwcportrlta  aind 
<!i<>  flötenspielenden  Hirtenknaben  (1621)  in 
der  Kasseler  Galerie;  ähnliche  Bilder,  von 
1627,  in  den  Galerien  zu  Augsburg  u.  Gotha. 
Das  letat  datierte  BiM  iat  die  Bcfrctttiv  Fctri 
(1680)  hl  Schwerin.  Wiltem  de  Paaae  hat 
einen  büßerden  Hieronymus,  Theod  Matham 
einen  trinkenden  Motikcr  nach  ihm  gestochen, 
J.  P.  Leoitart  hl  Scha)ikunst  einen  Galbakopf 
herausgegeben,  welcher  wohl  xu  deraelben 
Folge  gehört,  wie  aem  Chmdfaalkopf  im  kgl. 
Schloß  in  Berlin,  zu  der  auch  Babueren,  Ru- 
bens und  Jordaens  Köpfe  geliefert  haben. 
Sem  Portrit  ist  von  P  Bodart  nadi  einer 
Zeichnung  von  Gcrard  Hoet  radiert. 

Bcrigten  Hist.  Gcnoot9<;bap  I  120—136.  — 
Kroniek  Hist.  Genootschap,  lß4S,  132,  — 
M.  E.  H  o  u  c  k,  Medcd.  bctrcfTcnde  Ccrh,  ter 
Borch  e.  a.  Zwollc  1H99,  S.  34R-:i';(5  -de  B  i  e. 
Gulden  Cabtnet,  132.  —  de  B  i  c,  SpicRc!  van  de 
verdraydc  werelt,  1708  S.  271.  —  Sandrart, 
Teutache  Aeademie  II  308.  —  Houbraken, 
De  gr.  Schoub.  I  133 -1S'>  —  Müller,  Utr. 
Areaicven,  lOS.  —  Hofstedede  Groot,  Arn. 
Benbndmi,  487— 4M.  —  Eigen  Haard  1900  S. 
81*1  £.  fy.  Mms, 

BnglheB,  Jan  I  vas  der,  Sohn  des  Ju- 

XOiwikrltaikDo.  Bd.V.  I 


staes  van  der  B.,  Maler  in  Gent,  seit  dem  12. 
2.  1468  (1460  n.  St.)  Freimeister  der  dortigen 
Gilde.  Am  2a  5.  1476  übernahm  er  für  8  liv. 
gr.  die  Lieferung  einer  «tafle  vaa  adiiMenca" 
für  die  ZisterdenaemcRme  Jdiamw  Sanäue» 
lins  im  Kloster  Dooriseele  bei  Gent,  und  rwar 
durch  Vcrmjttelung  ihres  Bruders  Jan  S.,  der 
durch  seine  Gattin  Margarete  Vydt  in  ver- 
wandtschaftlichen Bezieiumgcn  stand  m  Joo« 
Vjrd^  dem  berühmtn  Protektor  der  Gebrüder 
van  Eyck;  1477  beauftragte  ihn  der  Genter 
Magistrat,  für  4  liv.  gr.  4  groBe  Wappen- 
banner  CiPingoenen")  zu  malen  zum  Ein- 
zöge der  Maria  von  Burgund  und  ihres 
Gemahles  Ifaictmüian  (am  4.  5.  1477).  Am 
2.  10  1477  erhielt  er  den  von  ihm  gerichtlich 
reklamierten  Preis  von  d  liv.  6  schel.  gr.  für 
Malereien  in  der  Kirche  zu  KneaseUre  (OM- 
FtaodenO  durch  Schöffcnnnich  nerkaont 
Laut  Kontndct  vom  VL  ^  1488  hatte  er  für 
Malereien  in  der  Kirche  zu  Lathem  bei  Gent 
10  liv.  10  schel.  gr.  zu  fordern.  Laut  Urkunde 
vom  26.  0.  1486  lieferte  er  mit  dem  BildhMMr 
Phil.  Qincke  för  12  Ihr.  gr.  mit  Zusthammig 
des  Herrn  von  Erpe  ein  Altarwerfc  Ctafle") 
für  die  Kirche  zu  Meere  (Mariakerke  bei 
Gent).  All  diesen  urkundlichen  Nachrichten 
zufolge  war  er  augenscheinlich  ein  sehr  ge- 
achitatm  Mitglied  der  Genter  Malcrgilde,  die 
ihn  dcmi  aoeh  14TB  mid  1480  n  Ihrem  Ddtan 
ernannte,  nachdem  bis  1475  die  gleiche  Würde 
in  den  Binden  des  Hugo  van  der  Goes  ge- 
legen hatte.    Zum  letzten  Male  erwähnt  W&d 

er  in  dncr  Urkunde  vom  7.  10.  148S. 

Ihfconden  ha  Sfadtsrehiv  an  Gent 

Victor  van  der  fleffAM. 

Bngghea,  Jan  II  van  der,  Sdm  dcs 
Jan  I  van  der  B.,  Maler  in  Gent,  urkimdlhdi 
crwihnt  mit  Malereien  ia  der  Kirdie  in 
Merelbelte  bei  Gent,  fSr  die  er  am  St.  Johaa- 
nestage  1508  volle  Zahlung  erhielt  Außerdem 
wissen  wir  von  ihm  noch,  daß  er  mehr- 
mals für  Innungsmitglieder  Bürgschaft  leistete 
mid  1606—1618  mehrfach  tum  Dekan  aeoMT 
Gilde  erwihlt  wurde  (Utlranden  vom  6.  8. 
1500,  —  1.5.  2,  1B07,  —  14,  2,  150S,  —  30.  4. 
1618,  —  21.  1.  1B14).  deren  Vorrechte  er 
kraftvoll  verteidigte.  Seine  Werk-  o.  Ver^ 
kaufsatitte  hatte  er  in  dem  vom  Vater  er- 
citaa  Wohidianae  am  Brabant-Dam,  wo  er 
kindcrka  1521  t 

Urkunden  im  Stadtarchiv  zu  Genf  —  E.  D  e 
Busscher,  Rech,  sur  les  Peintres  etc.  ä  Gand 
(1S66)  II  358  (unexakte  Angaben  dieses  Autora 
blieben  unberücksichtigt).  —  V.  v.  d.  Haegke% 
La  Corp.  des  Peintres  etc.  de  Gand,  1909. 

Victor  von  drr  HMgk*n. 

Bxng^a^  Jaa  van,  Gobetiawirker  in 
BrSasel  im  17.  Jahrh.,  von  dem  4  Gobelfata 

im  Besitze  des  östcrr    Kaiserhauses  sind. 
Jahrb.  d.  Kstsamml.  d  .Mlerh  Kaiserh.  II  194. 

/.  C.  E.  PceUn. 

Bngghs^  v  a  n  d  e  r,  s.  auch  Bruggtn,  V«r- 
I  • 


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Bruggiati  BragBMW 


Brafgiati,  Alessandro,  Architektur-  u. 
Ornament  maier  in  Carpi,  geb.  1707,  f  1780, 
Schflter  des  Aot.  Offtftiti  Du  Thcsitcr  in 
^^ipi  fdmfickte  CT  mit  Milnvini«  ftmcr  4fo 
Decke  der  Augustinerkirche  (später  wurden 
diese  Gemälde  in  die  ParrocchiaUdrche  S. 
Martine  übertragen),  die  Gewölbe  d  Jesuiten- 
kollcgB  and  mehrere  PriTathinser  (Grilkn- 
sone,  Scacctietti,  Bdleulmi). 

Tiraboschi,  Notiiic  etc.  1708  p.  128/9. 

Btugcink,  Jakob,  hoUänd.  Landichafts- 
maler.  geb.  am  19.  12.  1801  in  Amsterdam» 
t  am  18.  3.  1856  in  Gronii^en.  Schüler  von 
W.  Uppink,  und  an  der  Amsterdamer  Akad. 
unter  W.  Picneman  u.  P.  J.  Gabriel,  seit 
1831  Zeichenlehrer  an  der  Kunstschule  in 
Gröoingen.  Sein  MooQgramm  findet  sidi  aof 
Landschaften  in  Ol  and  Zekfanuagen  in  Aqinn- 
rc!l  und  Tusche. 

ImnifrzccI,  De  Levens  en  Wrikcn.  — 
K  r  a  m  m,  De  Leven»  cn  Werken,  Aanhanga*! 
pi.  28.  —  Naglcr,  Modort.  III  1940. 

Bnifh«^  van  der,  a.  Bruggtnt  Bruggktm 

Bniglii,  Giovanni  Battista,  gen.  Abatt 
Brugki,  Maler  und  Kupferst.  von  Genua,  geb. 
am  1080^  t  in  Rom  1780,  begraben  in  S.  Mar- 
tmok  Sdhfiler  des  Giov.  Batt.  dallv  widmete 
sieh  besoaders  der  Mosaikmslerei.  Er  führte 
in  Mosaik  den  Apostel  Petrus  die  Heil.  Pro- 
cessus u.  Martianus  taufend,  nach  einem  Ge- 
mälde des  Giuseppe  PasMii,  in  d.  Teaflfjeüc 
der  Pcterakircbe  in  Som  atts,  und  war  an  der 
Aflasdmudnng  der  Koppel  daselbst,  nadi 
Kartons  des  Fr.  Trevisani,  mitbeschäftigt. 
Heinecken  erwähnt  femer  einige  Stiche  nach 
üaOf  darunter  ein  Bildnis  Benedikts  XIII., 
teniochen  von  P.  Pili^ai  eine  Pamian  Cbntti^ 
M  Bl.,  gestochen  von  H»  Limpadi  and  cteen 
hl.  Franciscus  mit  dem  Christuskinde,  ge- 
stochen von  A.  Fritz.  In  der  Kirche  S.  An- 
gelo  in  Pescheria  in  Rom  wird  ein  hl.  Lau- 
nmfiimt  ein  anderes  Gemilde  in  der  Sakristei 
der  Kirdie  S.  Gioiramil  a  porta  ladna  bewalut. 
Nach  Lanzis  Vermutung  soll  es  zwei  Ilaler 
dieses  Namens  in  Rom  gegeben  haben. 

Soprani-Ratti,  Viie  d.  pitt.  Genovc»»  II 
8«.  —  Lanri,  Storia  pitt  ,  V  cdiz  ,  1834  II  205. 
—  Heinecken,  Dict.  d  art.  III  388/9.  —  J. 
G.  Meusel,  Misccll.  artiat.  Inb.  XIII  (1782) 
fi2.  —  Ticozz  I,  Dizion.,  18M.  L  —  Aogel  i, 
Chiese  di  Roma.  45,  190.  H.  V. 

Bn^femv  s.  Nkcold  AtW  Abmgia. 

Bragiefi,  DomenicOk  Italien.  Maier,  geb. 
1976  in  Lucca,  f  daselbst  1744.  In  Rom  Schü- 
kr  dch  Lazzaro  Baldi  und  des  Carlo  Maratta, 
in  Bologna  des  Giov.  Lor.  dal  Sole,  später 
hauptsächlich  in  Locca  tätig.  Sein  Haupt- 
werk sind  die  Malereien  in  der  dortigen 
Kirche  der  Confratemiti  della  TrinitiL 

E.  T  r  e  n  t  a  in  Mem,  c  Doc  etc.  dl  Lucca 
(1818)  VIII  87—207.  G.  Degli  Asji. 

Bnigieri,  Feder  igo,  Maler  in  Lucca,  wo 
er  seit  17S8  urkundlich  erwähnt  wird  und  um 


1750  als  Akademiedirektor  tätig  war;  woU 
Enkel  eines  nach  Zani  1664  in  Lucca  gebore- 
nen gietcfanamigen  Malers  und  Sohn  des  Do> 

AM  d.  R.  Aeead.  UedMse  XXVI  n»  M  — 
Zaai  aidd.  «tod.  V  7«.        G.  Dfg»  AmwL 

8ni|!k  (Bruigt),  E g i d i u s  de,  Bildh.  von 
Fteiberg  i.  S.,  tätig  um  1534—1591,  fertigte 
den  achönen  Steiligen  Altar  der  Kirche  zu  Ca> 
vertitz,  mit  den  Reliefs  der  Kreuzigung  in  der 
Mitte,  Verlröndigung  und  Anbetoag  dm  KIH" 

dt'.';  auf  den  Seiten  ;  namentlich  im  OinamM^ 
talcn  Teil  von  hoher  Vollendung. 

Bau-  n.  Kstdcnkm.  d.  K«r.  Sachsen  XXVII  71 
(Abb.  d.  Altare«  p.  70).  —  K.  Knebel,  B*u- 
u.  Bildh.  Kst  in  Freiberg  (MittIgn  d.  Freiberger 
Altert- Ver..  H.  34,  1897  p.  20,  58,  72/3).   H.  V, 

Biaglaiid«  Maler  in  Prag,  um  1600  mit  Jo«. 
Heinz  als  Holmaler  Kaiser  Rudolphs  II.  er» 
wähnt  in  R.  De  Piles'  ,4ii8tone  etc.  der  her. 
europ.  Maler  (übers,  von  P.  J.  Marpergei^ 
Hamburg  1710)  p.  400. 

Binmartw,  Johann  Jakob,  Gold- 
Schmied  in  Augsburg,  f  17?2,  entstammte 
einer  eingesessenen  Augsb.  Kunsthandwerker- 
familie.  Jakob  Br.,  Futtcralm  acher  (der 
GroSraler  Joh.  Jakobs?)  arbeitete  1671/78 
Ar  kaiaerlkiie  Geadteoloe,  wekdie  an  die 
ottomanische  Pforte  geschickt  wurden.  M. 
Rosenberg  verzeichnet  bedeutende  Arbeiten 
Joh.  Jakobs  in  den  kgl.  Schlössern  zu  Dres- 
den und  Bcrlii^  in  der  Icaiserl.  Silberkammer 
n  Petenfcorg;  im  beraogl.  Museum  zu  GoAa 
und  in  andern  Samml.  Joh.  Jakobs  gleich- 
Homigtr  Sohn,  f  1788,  war  ebenfalls  als 
Goldschmied  in  Augsburg  tätig. 

Kstbist  Regesten  a.  d.  Haashaltungsbüch  em  d. 
Gütergemeintch.  der  CeUkofler  u.  des  Reicbs- 
pfennigmeistera  Zach.  Gdzk.  1576—1610  (Stud. 
X.  d.  K«tge«üi.  101.  H.)  S.  27.  —  Kstdenkm.  d. 
Kgr.  Bayern  I  1064.  —  Goldachmiedeufeln  im 
Angab.  Maxünilianraus.  —  M.  Rosenberg, 
Der  Goldachm.  Meikzeichen,  2.  Aufl..  No  618. 

Dirr. 

Baqpnaa.  Portr&tmaler  im  Haag»  wude 
4art  1778  anfgef oi  der  U  der  Gonfferla  Ple* 
tun  SU  zahlen,  am  15.  6.  1779  «fbittet  er  Utr- 

fSr  efnen  Monat  Aufschub. 

Oud-HoUand  XIX  185,  187.        E.  IV  Mj^t. 

BragBun«  Joannes,  geb.  in  Antwerpen, 
wurde  ^  7.  1M8  Börger  von  Amsterdam» 

und  war  Maler. 

Acmstels  Oudheid  IV  63.  E.  W.  Mm». 

Bru^nano,  Ignazio,  Bildh.  in  Messina, 
geb.  am  8.  10.  1717,  starb  —  erst  26jährig  — 
an  der  Pest;  studierte  in  Rom.  Er  fiUute 
nach  seiner  Rückkehr  von  dort  1737  einen 
Brunnen  für  die  Kirche  des  Klosters  S.  Gre- 
gorio  aus,  bez.  Prima  Opera  Ignatii  Brugnani 
der.i  Messanensis  anno  D.  1737  aetatis  vero 
auae  90  (Dreieckiges  Becken,  darin  Felsen  mit 
3  Mecrrossen  und  dreiseitigem  Pilaster  in  der 
Mitte,  darauf  ein  Delphin  mit  Putto  auf  dem 
Rücken).  Für  eine  Kapelle  der  Kirche  IIa* 
doona  della  Scala  fertigte  er  2  Putten.  • 


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Brucnatelli  —  Brugnot 


Carmelo  Ia  Farina,  Istofae  Ic  belle  *rti 
cee.  ia  Messina,  181^  Idt  Mk.  —  Goida  di  Me»- 
dn.  1826  »,18.  H.y. 

BruMMHf  Italkn.  Zddnicr  and  Kupfer- 
stecher, nur  von  Zani  Eue.  awt*  V  76,  er- 
wähnt, p.  K. 

Brufnok  Innocente,  Maler  von  Udine, 
von  dem  dne  gioA^  voUbez.  u.  1610  dat  Tafel 
mit  der  Madonna  zwiachen  Constanrc  u.  an- 
deren Hdligen  im  doitign  Bathanat  arwifant 
wird. 

M  a  n  Ugo^  Stada  d.  Bdle  Arti  VMtd.,  1823  p. 
135.  246.  H.  V. 

■nVDaU,  AlTiae  {jLmgü,  Ardihdct  in  Ve- 
rona, geb.  um  1606,  f  nach  1569,  Gatte  der 
Laura  Sammicheli,  einer  Schwester  des  Archi- 
tekten Gian  Gcrolamo  S.,  dessen  Werk  er  mit 
seinen  Söhnen  Bemardino  u.  Flaminio  B.  fort- 
adzte;  In  den  Einwohnertiaten  des  laolo  di 
Sotto  zu  Verona  wird  er  1541—1557  auf- 
geführt. War  seit  1554  hauptsächlich  als 
Festungsbaumeister  für  Venedig  tätig« 
sammen  mit  Michele  Sammicheli. 

Vasari-Milanesi,  Vite  VI  3&8  £F.  — 
Zaonandreis,  Le  rite  dei  pitt.  etc.  Verooed 
(1891)  p.  211.  —  Difcorio  per  la  ioaug.  del  bm- 
jwa.  a  Hicbele  SanunicbeH  (Verona  1874)  p. 
XXt  «Bd  102  ff.  G.  Gtrola. 

BmwU»  Annibalc^  Maler  dea  19.  Jabrh. 
ana  Pcrogia,  studierte  in  Perugia  unter  Valeri, 
in  Rom,  Florenz  und  Neapel  (unter  Morelli). 
Seine  erste  Arbeit  in  Perugia  war  die  Restau- 
rierung von  Fresken  in  der  Cappella  dell'  As- 
aunta  in  S.  Pietra  (lfl56)»  ani  der  nmbr.  Ant> 
ateflung  1879  in  Perug»  war  er  mit  emcm 
Martyrium  des  S.  Lucenzio  vertreten;  später 
widmete  er  sich  vorzugswdse  der  Fresko- 
malerei. Von  ihm  in  Paris  im  Vestibül  des 
Aoastcttungapalasles  DdRMratkmav  in  Rom 
der  Plafond  dea  Tcatro  Coatand  nnd  andere 
Dekorationsstücke  in  den  Palästen  IIuefTer, 
Ruspoli,  im  Qturinal,  im  kgl.  Wartesaal  des 
Hauptbahnhofes,  im  Hauptsaal  des  Geschäfts- 
hawiea  Booooni  n.  a.  In  Pcrogia  dnd  be- 
rocflwimwft  ^ie  FrcdMi  ana  der  Perugiuer 
CcadiidHi  im  Sitzungssaal  der  Sparkasse,  in 
der  Villa  des  Abgeordneten  Fani  und  m  der 
Kirdie  zu  Prepo  (Umgegend).  In  Mailand 
dekorierte  er  dnen  Ballaad  in  der  Villa  Mar- 
saglia  nnd  die  Ktqipd  des  Teatro  ttrioo  inter- 
nazionale. 

L'Apologetico  II  62.  463.  —  L'IuHa,  USB 
p,  146/7.  —  LupatteUi.  Stor.  Pitt.  Pertf;, 
1M5  p.  100.  —  Ars  et  L^bor,  190«  p.  971. 

Walter  Bombt. 

BrugQoli,  Bernardino,  Architekt  in  Ve- 
rona, Sohn  des  Festungsbaumeiaters  Alvise  B. 
und  der  Laura  Sammicheli,  dncr  Sdiwester 
des  Gian  Gerolamo  S.  In  der  Binwolinerlisle 
des  Tsolo  di  Sotto  zu  Verona  wird  er  1541  als 
dreijähriges  Kind  aufgeführt,  sowie  weiterhin 
1644,  1666,  1657,  endKch  1572  in  der  Ein- 
sehätanngsUate  von  S.  Vitale  zu  Verona. 
Nadi  Vaaari  arbdtcln  er  am  Campanile^  am 
Chove  n.  am  Hodnttare  von  &  Giorgio  io 


Braida,  am  Campanile  des  Domea  an  Venmn 
mid  am  Baue  der  Kirche  Madonna  di  Cam- 

pagna  im  benachbarten  Dorfe  S.  Michele 
extra.  Außerdem  war  er  auch  als  Hydrauliker 
tätig,  wie  aus  einer  urkundlichen  Untersduift 
von  1678  henracgdit.  Sdilieftich  trat  er  in 
die  Dienste  dea  Heraogs  v«n  Manlna  ttcr; 
schon  1592  in  Mantua  nachweisbar,  sclMint  CT 
1583  daselbst  gestorben  zu  sein. 

Vasari-Milanesi,  Vitc  VI  355  ff.  —  A, 
V  a  1  e  r  i  n  i,  Le  di  Verona  (1586)  p  104. 
—  D,  Z  .-.  n  II  a  n  d  r  e  i  8,  Le  vite  dei  pitt.  etc. 
Veronesi  (18Ö1)  p.  212.  —  h.  Bertolotti  in 
Giom.  Ligustico  ZV  (1888)  416.       G.  Gtrola. 

BrngaaU,  Emanncle.  Maler  der  Gescn* 
wart  ans  Bologna,  besdikkt  sek  etwa  1886  die 

Kunatansatdhmgen  von  Florenz,  Mailand, 
Venedig  etc.  mit  wirkungsvollen  veneziani- 
schen Stimmongsveduten  in  Ol-  und  Aquarell* 
malerd  ^adno  di  S.  Marco^  Piazza  S.  Mareen 
Campielli,  Csndi,  —  „Silend  Vanesaam"  de). 

De  Gubernatis,  Diz.  d.  Art  Ital.  Viv. 
(1888)  p.  77.  —  Arte  e  Storia  1886  p.  63.  831; 
1886  F.  81;  1888  n.  «4;  1908  pi  US.  —  Natam 
cd  Atta  nm^Jl  Stt;  18W-1900  I  405.  — 
IRusuaa.  Itd.  1808  I  888.  —  Manoceo  VI  1001 
N.  Sl.  —  L.  Clllari,  Storia  d.  Arte  Contemp. 
Ital.  (1909)  p.  305.  R. 

BrngnoU,  Flaminio,  Sohn  des  Alvise  B. 
u.  jüngerer  Bruder  des  Bemardino  B. ;  in  der 
Einwohnerliste  des  Isolo  di  Sotto  zu  Verona 
1844  ds  einjähriges  Kind  aniigefGlirt  Von 
Vasari  wird  er  gleichfalls  als  tüchtiger  Zeich- 
ner und  Architekt  erwähnt;  jedoch  ist  sonst 
nichts  näheres  über  ihn  bekannt 

Lit  a.  unter  BngHtK,  Aldaa.        G.  Gtroh. 

Bnipcna  da Boasi,  Casimiro,  Mater,  gebt 
1818  in  Ivrea,  f  1876  in  Rom,  wo  er  im  .ika- 
demischen  StDe  seiner  Zeit  eine  Anzahl  kirch- 
licher Mdwerkc  ausgeführt  hat:  In  S.  Paolo 
fuori  le  mura  das  FreskobiM  wAnostei  Paulus 
in  Ephesus",  —  fa  der  Capp.  Fcdi  von  S. 
Maria  del  Popolo  die  Fresken  aus  dem  Leben 
des  hl.  Thomas  von  Villanova.  In  S.  Antonio 
zu  AndO  mähe  er  1866  die  Verkündigung  des 
Sieges  von  Lepanto  durch  den  Erzengd 
Michad  an  den  Papst  Pius  V.  Dszo  malte  er 
noch  historische  Genrebilder  wie  „Ore  d'una 
dama  pompcjana"  und  „Carlo  Goldoni  con 
una  compagnia  di  oomici"  (letzteres  Bild  in 
der  Galleria  Modeina  der  Akademie  zu  Fk>- 

D.  Angeli,  Le  CbieM  di  Roina/l808)  p.  447. 
—  L,  Cillari,  Storia  d.  Arte  Itd.  contemp. 
(1909)  p.  16«.  • 

Bmgnot,  Henri,  französ.  Maler,  geb.  in 
Lyon  am  24.  3.  1874,  Schüler  von  Poncet  an 
der  Eoole  d.  B.-Arta  in  Lyon  Mit  1880)*  dam 
von  Cormon  ntid  G.  Horean  ra  Paris,  wo  er 
sich  1895  niederließ;  ?t'-lltc  seit  1898  im  Salon 
de  la  Soc.  d.  Art.  Fran^.,  seit  1906  in  der  Soc. 
naiian.  d.  B.-Arts  Portrils  vmA  Landschaften 
am^  darunter:  Fin  de  fcpos^  Espagn^  mnl 
AnloauN  caioldlli  AbbevOle  (1M5):  Un  baf- 
mnoo  prb  Gfcnada  (IMMü;  Ufer  bei  Pdmi^ 

I  8» 


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Insel  Majorca  (1908);  Mosche«  in  Granada. 
Er  hat  auch  Frauen-  und  Kinderporträts  in 
P««tdl  gemalt  Im  Min  1906  fand  in  Paria 
(GaL  d.  art  mod)  eine  AamL  «.  Wcriu  alilt 

Art  tnoderne  tUft,  M«  M,  Mdt.  VDB  Eocaras 

Henri  Bnignot.  S.  Viat. 

Brugo,  Giuseppe,  Italien.  Maler  der  Ge- 
genwart, beschickt«  die  Kunstausstellungen 
Roms  etc.  mit  guten  Bildnis-  u.  Genremale- 
reien (1904  z.  B.  mit  dem  Ciodarcabilda 
^Presso  la  Fönte"). 

Illustraz.  It^.  1892  II  10.  —  Natura  cd  Arte 
190a— 4  II  159.  —  Lo  SpetUtor«  1906  p.  14  f.  — 
CAUarf,  Stada  d  Arte  CanlM^  Ilal.  (1M9) 
p.  ssa.  R. 

Bnvola^  t.  Bnugtl. 

Bniga,  Ff  angois,  französ.  Hofmaler,  der 
1619  die  Summe  von  2,806  liv.  für  27  große 
Gemilde  auf  kgl.  Rechnung  erhielt. 

L  a  b  o  r  d  e,  Renaiss.  d.  ana  etc.,  1850  p.  326. 

Bzuga,  Joh.  Hermann,  nach  Nagler, 
Monogr.  II  No  8074  ein  am  1070  in  Wien 
tätiger  Maler,  von  dem  jedoch  nur  eine  Stift- 
zeichnung (Engel  Seifenblasen  machend)  im 
Summbuch  des  1698  f  Woif  Lorenz  Uopfer 
bekannt  ist 

Brugnera,  Miguel,  katalan.  .Architekt, 
Schwiegersohn  des  Jacques  Creix  und  seit 
1525  sein  Nachfolger  als  Obcrbamnc  ister  der 
Kathedrale  von  Palma  auf  liallorca.  Wahr- 
acheinlieh  starb  er  1668^  da  in  dkien  Jalir 
Pedro  Sagrera  ihm  in  diesem  Ante  folgte. 

Majorque  artistique,  33.  M.  v.  B, 

Brahin,  Caspar  Alois,  Porträt-  n  Dcko- 
ratioosmaler,  geb.  am  90.  7.  1811  in  SchäbeU 
badi  (Rl  SdiwyiOf  f  an  Ift  0. 1884  in  Zug. 
studierte  in  München  und  malte  18;?2 — 1350 
im  Kanton  Schwyz  zahlreiche  Säle  mit  Fres- 
ken au^  [Biuniai,  Früchte  u.  I^andschafteil). 

Brun,  Schweiber.  lUtlerlex.,  1905. 

Bndik  L.  Burleigh,  engl.  Maler  der  Ge- 
genwart, ansässig  in  Romford  bei  T^doo, 
Präsident  der  Old  Dudley  Art  Society.  Seit 
1891  vun  Zeit  zu  Zrit  in  den  Ati-^stclhingen 
der  R.  Academy  mit  Landschaftsmalereien 
vertreten,  imk  er  namentlich  feintonige  Aqoa- 
rellandschaften  mit  echt  englischen  Stim- 
mungsniotivcii,  von  denen  etwa  60  Blatt  unter 
dem  Sammelnamen  „The  Wye  and  the  West" 
1910  in  London  zu  einer  sehr  bdiälUg  auf- 
gcnommenen  Sonderaosst  vereinigt  waren. 

Graves»  K.  lead  Bnhtk  1906  p.  «U.  —  Tbc 
Standard  vom  tO.  S.  1910.  R. 

Brahn,  Ernst  Adam,  dän.  Bildhauer, 
feb.  1827,  Schüler  H.  W.  Bissens.  Er  hat 
einige  Porträtbüsten  (z.  B.  Landschaftsmaler  F. 
Krafw  1847)  und  einke  Tierbiider  in  Wachs 
ausgestellt.  B.,  der  OfSider  war,  ist  an  16. 
8  \m  im  Dybböl  (m  zweiten  Sdifctwifer 
Kriege)  gefallen. 

Wei  Ibach,  Nyt  dansk  Kstncriex.  I  1896. 
—  Ausst-Kat  (Cbarlottenborg)  1847—1863. 

A.  RidtT. 

Braks,  Johann,  Bikischnitzer  in  Ham- 


burg, arbeitete  1629 — 1630  an  der  neuen  Or- 
gel im  St.  Maria  Magdalencn-Klostcr. 

Archiv  dea  Klosters  St.  Maria-Magdalena  IV. 

Braick;  Tile.  s.  £rm<*. 

Bnjaib  Carlos,  vUn.  GhsmaL  (aas  Btös- 

sei?),  in  Sevilla  tätig.  1558  fertigte  er  für 
die  kleine  Tür  der  capilla  de  las  DonceUas  in 
der  Kathedrale  ein  Glasfenster,  dia  Auf- 
erstehung dantaUeod,  1669  bcsafcrt  er  aUa 
Pcnrter  aia,  UMB  wird  er  als  «In  von  der  ttt> 
quisition  Verurteilter  genannt  und  werden  ihm 
geschuldete  Summen  für  6  Fenster  der  Biblio- 
thek an  das  Officium  der  Inquisition  gezahlt. 

Gestoso.  Aflil  ScTÜL,  II  804/B.  M.9,B, 

Bnigt,  Egldios  de,  s.  Avft. 

Bralo,  Anne  Francoisc,  s.  Bntyns. 

Bnda,  Cornelis  de,  geb.  in  Middelburg 
Ott  ITM^  war  Sdiüler  der  dortigen  Zeidwa- 
akademie  und  nachher  tätig  in  der  Tapeten- 
fabrik von  Piepers.  Er  malte  und  zeichnete 
Figuren  und  BtaaMn  od  atiib  in  Ifiddel« 
bürg  1801. 

Immerxeel,  De  Levetu  en  W.  E.  W.  Mott. 

Bniin,  D.  d  c,  zeichnete  1797  ein  Porträt 
des  Bürgermeisters  von  Amsterdam  Willem 
van  Heemskerit  (KupttTStidlltabinett,  Am- 
sterdam). &  w.  Um«. 

Braln,  s.  auch  Bruyn. 

Bruine,  Adriaan  Henricus  de,  geb. 
am  28.  1.  1808,  war  Advokat  in  Amsterdam 
und  be.schäftigte  sich  mit  Geschick  mit  der 
Landschaftsmalerei,  eipigc  seiner  Bilder  hat 
Simon  t.  d  Beis  nA  Staffage  vsmlhai. 

ImmeraccI,  Da  Lttsns  «n  Werina  IM» 
p.  III. 

Bniininx,  D  a  n  i  c  I,  f,  Bn^nku. 
Bnünt,  s.  BrMyns. 

Bruinsma,  holländ.  Bildhauer,  der  1727  daa 
Gcliäuse  der.  Orfel  in  der  Groote  Kerk  m 
LaeuwafdcB  schnittte. 

Kraaai,  Levens  «s  Werken.  Aanb..  1864. 

BtTriuna,  Abraham,  fläm.  Architekt, 
geb.  am  2.  3.  1766  in  Leeuwarden,  f  am  20. 
12.  1849  in  Brüssel,  studierte  in  Paris.  Er 
baute  in  Lceowarden  das  Klubhaus  und  in 

Beelsteiawaag  die  Villa  des  Barona  v.  Leyden. 
Krsnn,  Levens  en  Werken.  Aanh.,  1864. 

Bruinsma,  Eduard,  holländ.  Bildhauer, 
geb.  am  19.  6.  1768  in  Leeuwarden,  Bruder 
des  Abraham  Br,  nach  mehrjähriger  Tätig- 
keit in  Amsterdam  lieft  er  sich  in  Leeuwarden 
nieder,  wo  er  am  flSk  6. 184B  stari).  über  seine 
mehr  handwerklidien  Arbeiten  gibt  Kramm, 
De  Levens  en  Werken,  Aanhangsel  p.  29.  Aus- 
kunft. 

Bmistab  Albert  du,  Bildhaner  in  LiHe^ 
1610  in  Toumai  uritmidUch  genannt 
E.  U arehal,  La  Sculptiuie  ete.  Beiges.  UM 

p.  406. 

Bruisaet,  Louis,  Werkmeister  von  Gre- 
noble,  t  1607,  seit  1003  das.  mehrfach  mit 
Bezahlungen  nachgewiesen,  darunter  1606  mit 
soldien  für  Arbeiten  am  Palais  de  Justice^ 


II« 


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Bruith  —  BniUiot 


dnMD  Fmtdf  voA  Bcdidnniv  von  flHn 

B.  M  a  i  r  n  i  e  n.  Artist  GreaobL  1887.  —  Iot. 
gte.  d.  rieh,  d'art,  pnr.,  raon.  dv.  V  800.  H.  V. 

Bruith  (oder  Bruick),  T  i  1  c,  Bronzegießer, 
vermutlich  fläm.  Herkunft,  der  sich  auf  der 
schönen  bronzenen  Grabplatte  der  Herzogin 
Sophie  von  Mecklenbarg  (t  1604)  ta  der  Ma- 
riöildfdie  in  Wismar  boetchnet  hat.  Dehio 
will  B.a  Autorschaft  nur  für  den  mit  Inschrif- 
ten und  Wappen  gezierten  Rand  gelten  laasen, 
während  er  das  für  sich  gegoeaene  vertiefte 
Hauptfeld  mit  .dem  Bilde  der  Toten  für  eine 
der  besten  Arbeiten  aus  der  Peter  Vischer- 
schen  Werkstatt  erklärt. 

F.  C r u II  in  Ztacbr.  f.  chriitL  Kst  I  (1888), 
851—356.  —  Dehler  Baadk  d.  dcOtMh.  Kst- 
denkm.  II  462.  H.  V. 

Bral,  Pieter  van  der,  u.  Willem 
van  der,  waren  1611  Sdiäler  von  Evcrt 
Crynsz.  van  der  Mtet  im  Haag. 

Obrecns  Arch.  IV  6.  E.  W.  Hots. 

Brale,  Albert  van  den,  s.  BrulU. 

BnU^  Job»  französ.  Werkmeister,  er- 
baote  geraeioiam  mit  Jean  Charpentier  den 
QodKntann  zu  BAfiisjr-Saint^Pierre  (Oise), 
an  elegantes  Werk  im  Flamboyantstil.  Eine 
Insdirift  außen  überliefert  die  Namen  der 
Baumeister  und  den  18.  8L  16B0  aU  DMom 
des  Beginnes  des  Baimu 

.Chan.  Bag.  Ufitlar,  SmI  dtet  Ihei 
d'artistM  de  l'aiidea  dioeise  de  Sadla  (JUm  4, 
Soc  d.  k-arts  XVII  Sil).  »  Laaec.  Diet  d. 
aichit  fran«.  I.  C.  Enlarl. 

BmM,  Pascal,  Kupferstecher  in  Paris, 
der  in  den  SOcr  Jahren  des  19.  Jahrh.  im 
Salon  einige  Blätter  nach  Murillo^  Cardita- 
Duran  und  auch  Porträts  nach  eigenem 
Entworfe  ausstellte. 

Bellier-Aavrajr,  Dlct.  gln.,  Suppl.  — 
Ga«.  d,  B.-Artt  1881  II  141.  H.  V. 

Bmle,  Pierre  de,  Maler  des  16.  Jahrh.  in 
Lille  urkundlich  genannt. 

J.  Hoodoy.  Etndea  anist,  Paris  1877  p.  11. 

Bndiy,  Claude-Andrjl,  Maler,  1609  in 
ßesan^n  als  Sohn  des  Samson  B.  geb.,  f  nach 
1607  ebenda.  1642  malte  er  ein  groBes  Bild, 
den  Besuch  der  Königin  von  Saba  bei  .Salüinu. 
im  Treppenfaaose  des  Klosters  üetzt  Schloß) 
in  Tcgerasee  befindet  sieh  dn  graBes  »Clan« 
dius  Brullcz  Bisuntius  pinxit  1645"  bez.  Öl- 
gemälde des  Rr.,  darstellend  die  Stiftung  des 
Klosters  Tegernsee. 

G  a  u  t  b  i  e  r,  Dict.  d.  art.  franc-comt  —  Kst- 
denkm.  d.  Kgr.  BSVOB  I  U16k 

BnOsy,  Picrrc-I^nac«^  Mater,  1648 
als  Sohn  des  OmoAt-AaM  B.  m  Böancon 

gcb  ,  t  ebenda  1716.  Malte  Porträts  und  Kir- 
chenbilder. Nach  seiner  Zeichnung  stach 
Jf.  de  Loisy  das  Porträt  des  Grafen  "Pttläl^mo, 
saferen  Erzbischois  v.  Medidn. 

Gaathicr,  Diet  d.  art.  fraae^omt  —  Inr. 
tta.  d.  rieh,  d'art,  prov.,  mon.  cir.  II  287. 

Braley,  Samson,  Maler,  geb.  um  1660  in 
;  Gray,  titif  in  Bwanton,  wo  er  am  19.  C  1600 


das  Büigerrecfat  erhielt  und  nach  16S8  f.  Da« 
Mos.  so  Bcaincon  bewahrt  von  ihm  eine  Ge> 

burt  Christi  (bez.:  S.  Brullctz  ping  1020)  und 
eine  Ansicht  Besan^ons  von  der  Vogelperspek> 
tive  aus  (ba.:  Saum  Brallets  lideb.  Aam 
Dni  1616). 

Bellier-AoTray.  Diet  gfn.  L  —  Inv* 
nia.  d.  sich,  d'ailii  snvi,  nun.  elv*  V  MM^  " 
Ganthier,  Dtct  d.  ast  fcamHioat     H.  V, 

BmU  y  Vifiolas,  Juan,  span.  Genrcmaler, 
geb.  zu  Barcelona  1863,  Schüler  von  Simon 
Gooiez  u.  d.  Akad.  d.  schönen  Künste  in  Bar- 
celona, weitergebildet  in  Madrid  «od  Parii; 
erfndt  auf  der  Madrider  Ansst  18M  eine 
Med.  1.  Kl.,  auf  der  Pariser  Expos,  univ.  eine 
solche  3.  Kl.  Von  Arbeiten  dieses  tüchtigen 
Malers  seien  erwähnt:  Schlafende  Nymphen^ 
am  Mus.  für  mod.  Kunst  in  Madrid;  Trium»* 
re!;  Calypso,  fan  Museum  zu  Baredooa; 
Idylle;  Rosalie;  Maiidclbanmblüten. 

Kat  d.  Parii.  Salon  1887,  88,  89,  1900.  — 
Intern.  K»t-Au»«t  Berlin  1891,  18t)6.  —  Intern. 
K«t-Au«t  Dü»»eIdorf  1904.  —  Forma  (Bar- 
celona) I  23,  27.  31,  33  (Abb.).  —  Temple, 
Modem  Spanish  Paintlng,  London  1908,  p.  70, 
lO;*  F  Lafond. 

BraUe,  Albert  van  den.  Aatwerpener 
Holisdmitser  der  %.  Hüfte  des  16.  Idnti.« 
•ehnitzte  zusammen  mit  Gasparo  Gatti  15&1 
bis  1596  48  Stühle  im  Chor  5.  Giorgio  Ma- 
giore  in  Venedig.  Auf  seinen  Teil  kommen 
die  48  Fladireliefs  mit  Darstelluosea  aua 
den  Leben  det  M.  Bcnsdikt 

Selvatie«,  Snlla  AsAUattma  e  Scoltonw 
Veoetla.  1B4T.  —  Marehal.  La  Scabt  eta. 
Heises.  1895.  413.  H,  B, 

Brulley  u.  Bmllef,  s.  Bruley. 

Bmlliot,  Franz,  Kupferstecher,  geb.  aa 
16.  2.  1780  in  Düsseldorf,  f  das.  am  18.  11 
1886,  Sohn  des  Joseph  Br.  u.  Schfiler  Joih. 
Peter  I^anKcrs-  Hat,  wie  Nagler  berichtet, 
„verschiedene  Porträts  und  Historien"  geätzt, 
seine  Kunst  aber  später  wenig  ausgeübt«  da 
er  Konservator  der  Kupferstirhsemrolnm  in 
Hfindwn  wurde.  Er  widmete  sKh  der  Kttp- 
ferstichkunde  und  ist  besonders  bekannt  als 
Herausgeber  des  Dictionnaire  des  monogram- 
mes  etc  du  1817  in  L,  1888-8i  in  &  Aufl. 
erschien. 

Nagler.  Kstlerlex.  —  Allg.  Deutsche  Blegr. 

III  419. 

Bmlliot,  Joseph  August,  Historien- 
nialcr,  Kt-h.  1739  in  Mannheim,  f  1827  in 
München,  Vater  des  Franz  Br.  Er  war  Pro- 
fessor an  der  Düsseldorfer  Akad.  und  Inspek» 
tor  der  dortigen  Galeric,  der  er  in  derselben 
Stellung  1805  bei  ihrer  Überführung  nach 
München  folgte.  Seine  meisten  Bilder  malte 
er  in  Düsseldorf,  doch  gingen  davon  einige 
bei  dem'Brande  v.  17M  lugruude.  Bin  groBes 
Bild  seiner  Hand  „Abraham  will  den  Isaak 
opfern"  bewahrt  die  Samml.  der  Düsseldorfer 
Kunstakademie. 

Nagler,  Kstlerlex.  —  Allg.  Deutsche  Biogr. 

in. 


1X7 


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Braito 


■ndto^  M.,  BOdhaner,  von  dem  das  11W  «ot- 

gcföhrte  Grabmal  des  Handelsmannes  jrirgen 
Ifartois,  mit  dem  Bildnisse  des  Verstorbenen 
und  dner  weibl.  Figur  nebst  Putten  auf  Wol- 
ken, an  der  Weatwaod  der  Mikolaiktrche  in 
LünelNirR  hentihrt  (Die  in  RnBtand  tiliien 
Mitglieder  d.  KünstlerfamiUe  Bt'Wtto^  «npr. 
Bruleltau,  s.  u.  BrüMF.) 

KstdMikm.  d.  FMv.  HaaaaMT  DI,  H.  •  «.  Ii 
p.  154.  H.  V. 

Bni%  Louis  Joseph,  Historien-, 
Genre-  and  Porträtmaler,  geb.  in  Übacfa  (bei 
Aacban)  am  15.  4. 180B.  HeB  licb  in  Rollttd, 
dann  in  Belgien  naturalisieren,  war  Schüler 
der  Antwerpener  Akademie  u.  W.  Herreyns 
und  lebte  seit  1837  bia  zu  seinem  Tode  am 
19.  12.  1882  in  Rom.  Seine  BOder  xekhnen 
Bich  durch  Feinheit  dea  Kolorita  und  sorg- 
ßltige  Arbeit  aus,  H.  H. 

Bna%  Michelaon  Godiiart  4e,  in 
New  York  17BIMI8  alt  Stcdter  üt«.  br- 
ten.  Ex-Iibris. 

D.  Mc  N.  S  t  a  u  f  { e  r,  Americ.  engravers  1907. 

£.  Rickler. 

Brnmana,  Michael,  Werkmeister,  der 
laut  Inschrift,  1467  gemeinsam  mit  Andreas 
Herlin  die  nilgntiache  Sakristei  der  Pfarr- 
kiidw  an  Grananien  dbante. 

Bawdeidwi.  faa  Begii^es.  Kamd.  1870  p.  347. 

H.  V. 

Brument,  Fayence-Maler  in  Rouen,  von  dem 
das  Mus.  ceramique  in  Rouen  eine  hervor- 
ragend schöne  SalaticiiaBW^  bca.  JBmment 
1699",  besitzt. 

Gaz.  des  B.-Arts  XI  89,  8.  p&.  XXX  8ft8.  — 
G  o  n  s  e,  Lee  Cheft  d'oewrre  dea  Mae.  da  Fnaea 
(Sculpt.  etc.)  1904  p.  319. 

Brtimidi,  Constantino,  ital.-amerik.  De- 
korationsmaler, geb.  90.  oder  82.  d.  1806  in 
Rom,  1 11».  S.  1880  in  Waahmgton.  Stndieite 

in  Rom  und  wurde  schon  mit  18  Jahren  Mit- 
glied der  dortigen  Akademie.  Unter  Papst 
Gregor  XVI.  malte  er  Fresken  im  Vatilün. 
1849  flüchtete  er  nach  Amerika,  wo  er  1668 
das  BOrger recht  erwarb.  1888  wurde  er  tfota 
des  Widerspruchs  der  Künstlerkommission 
(H.  K.  Brown,  Lambdin  u.  Kensett)  mit  der 
Ausschmückimg  des  Kapitols  in  Washington 
beauftragt,  hanptaächlicb  weil  kein  damaliger 
amerik.  Kfinstfer  tu  der  yrtihotwhnifc  ge- 

nügende  Vorker.ntniKsr  hatte.  Lediglich  vom 
dekorativen  Standpunkt  aus  ist  ihm  das  Werk 
geglückt,  sonst  aber  sind  seine  dort  gemalten 
Darstellungen  (Apotheose  Washingtons,  Sae- 
nen  aus  der  anterik.  Gesduehle  v.  Allegorien) 

so  kalt,  lebens-  und  inhaltlos,  wie  sie  eben  mir 
ein  Italiener,  der  auf  den  abgelebten  Traditio- 
nen der  Ipiten  Eklektiker  fuBte,  malen  konnte. 

lab  am,  Americ.  Painting,  1909  p.  539  f. 

Edmund  von  Mach. 

■kmnnn^  Carl.  dän.  Architekt,  18.  7. 18M 
geb.  Nach  beendigten  Studien  an  der  Kopen- 
hagener Akademie  arbeitete  er  mehrere  Jahre 
bei  H.  B.  Storck.  Seine  Werke  sind  grÖSten- 


teOa  Villen  und  Landhioser,  m  denen  er  Her« 

vorragendes  geleistet  hat.  Am  besten  zeigt 
sich  seine  hochkultivierte  Kunst  m  der  Villa 
Ellestuen  in  Hellebok  (1894),  und  in  mehre- 
ren Villen  in  Kopenbagei^  u.  a.  Villa  Quttt- 
Peteraen  (1887).  ViSlm  Knndacn  flMQ  v.  Vün 
Heymann  fl90ß).  Alle  offenbaren  sein  feines 
Gefühl  für  das  individuelle  Gepräge  eines 
Privathauses.  Dabei  sind  seine  Villen  unter 
sich  sehr  verschieden  mit  Motiven  aus  älteren 
dän.  FachwcikriMMlen,  aus  dem  BtredE  oder 
Klas'^iztsmus  Die  Innendekoration  ist  immer 
sehr  ideenreich,  aber  doch  einheitlich  und  von 
durchgeführter  Gesamtwirkung  (z.  B.  außer 
der  Dekoration  seiner  eigenen  ViUen  die  der 
Vnia  Deaaaa  und  Weaaid  fai  Itopenhagen). 
Als  Schüler  H.  B.  Storcks  strebt  er  nach  ab- 
geklärter Einheit  des  Kunstwerks  im  Innern 
wie  von  auBen.  Seine  Kunst  aber  ist  eine 
mehr  freie  und  lebhafte,  durditrinkt  von  Stu- 
dien dea  Barode  und  KhMwiihmna. 

Askitdden,  VH  IM:  V  17,  IM;  IV  SOS.  — 
Afddtriiten.  I  187;  Vit  SIS;  IX  18,  389;  X  SB^ 
181.  —  Kunst  (Kopenhagen)  V,  1903.  —  1ha 
Studio  voL  87  p.  806  iF.  —  Hodeme  Baufonnen 
V  77.  —  Zentralbt.  d.  Bauverwaltung,  1907  p. 
482  ff.  —  Landhaus  u.  Garten.  1907  p.  146  ff.  <~ 
Das  deutsche  Landhans.  1906  p.  217  ff.  —  Archit. 
Rundaehau  XXIV,  1906  p.  60l     Vilh.  Lorensen. 

Brummer,  Karl  August,  Kupferst.,  geb. 
1769  in  Dresden,  f  «Im.  29.  4.  1808,  an  der 
Dresdner  Akad.  Schüler  Casanovas  im  Zeich- 
nen und  (seit  1788)  Cbrn.  Frdr.  Stölzels  in 
der  KupfcrstecherlenaM^  kopierte  auch  nach 
Wille.  Eines  seiner  ersten  Blätter,  das  er  bei 
Stdizd  fertigte,  war  das  Bildnis  des  bekaim- 
ten  Kanzelredners  D  Balth.  Munter,  nach  Joh. 
Mart.  Preisler  (1787).  Von  seinen  weiteren 
Porträtatichen  seien  erwähnt:  Dan.  Gottl. 
Hartmann,  Bürgermeister  von  Görlitz,  nach 
D.  F.  Weiler  (1790);  Caroline,  Herzogin  von 
Sachsen  (1792);  Dr.  Jos.  Lud.  E  Püttmann, 
Senior  der  Leipziger  Juristenfakultät,  nach 
Schnorr  (1794)  u.  a.  Auch  in  der  Histoffia 
versuchte  er  sich.  Er  arbeitete  hierin  beson- 
ders nach  Joh.  El.  Schenau,  z.  B.  eine  Hebe 
rnit  Kelch  und  Krug  (1796),  zwei  Vestaliimen, 
und  Christus  am  Kreuze,  nach  dem  unter- 
gegangenen Altargctnälde  in  der  Dresdner 
Kreuzkirche  (1799,  als  Titelkupfer  zu  J.  F.  H. 
Cramers  ,3cicht-  und  Commimionbuch"  ver- 
wendet). 

Heinr.  Keller,  Nachrichten  etc.  (1788) 
p.  182.  —  Klibe,  Gel.  Dresd.  (1796)  p.  15  f., 
145.  162,  192.  —  M  e  u  s  e  1,  Kstlerlex.  2.  Ausg.  I 
1808).  —  Cbr.  J.  Gfr.  Haymann,  Dresdens 
chriftft.  u.  Künstler  (1809)  p.  387.  —  Nsgler, 
Kstlcrlex.  II.  —  Dresdner  Adreßbucher  1797  u. 
17'j9.  —  Neue  Drcsdn.  Merkwurdigk.,  1702  p. 
110.  Ernst  Sigismund. 

Brummer,  Karl  Johan,  schwed.  Maler, 
geb.  in  Nyköping  an-  3.  12.  1814,  f  in  Stock- 
holm am  18.  10.  1871,  studierte  an  der  Akad. 
zu  Kopenhagen  18M>--IS^  atdite  dort  Minia< 
turporträta  ana  und  war  8^ter  in  Stockholm 
tätig.  G.  Nor4*iuvam. 


tit 


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Beut  (Mmiaturmala-  in  Fulda),  s.  Camdkbu. 
Bns.  Afddlclct  tM  AvifBou,  bcgsnn  ca. 

1760  den  Bau  des  Schlosses  Boräy  bei  Mar- 
•dlle,  den  er  um  1770  brendcte.  Für  die 
Fassade  lieferte  1767  Clerisseau  einen  noch 
crfaaltaien  Flaa^  der  von  B.  indes  unberück- 
riditigt  bfid».  1115—85  war  B.  nH  «cncMe- 
denen  Aufträgen  für  Tonion  beschäftigt,  dar- 
unter mit  Rissen  für  die  Kirche  Saiiu  Louis, 
4  Brunnen  und  ein  Hc^pital. 

Gaz.  d.  B.-Am  VI  lAftM.  —  Haar.  arch.  de 
l'art  fran<;-,  3me  s^.,  V  (jÜN)  M»{  X  (1894) 
65-5«;  XI  (1895)  3.  H.  V. 

Bran,  Alexandre,  Pariaer  Genre-  und 
Landschaftsmaler,  geb.  in  Marseille^  ScUUer 
von  Martin,  Carolus-Duran  und  Madiard,  be- 
scliick'.e  zwischen  1877  und  1893  fast  alljähr- 
lich den  Salon  der  Sc>c.  d.  art.  fran?.  und  18Ö5 
den  Salon  der  Soc.  nat  d.  B.-Arts.  Er  malt 
Interieurs,  Fischer-  u.  Scbiffersseoca^  Straad- 
bilder  von  der  Bretagne  usw. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g*n.,  Suppl.  — 
Kat  d.  Salon,  meist  mit  Abb.  —  A.  Graves, 
Roy.  Acad.  Exhib.,  1908  I.  H.  V. 

Brun,  Antoine,  Bildhauer,  um  1756  in 
Avignon  nachwdsbar,  später  lieB  er  sieb  in 
Paris  nieder,  wo  er  1786  noch  wohnhaft  war. 

Lnm  i,  Diet  da  aedpt  (18.  t.)  I  1910. 

S.t,MmL 

Bfo,  Augustin,  s.  Brmm. 

Brun,  Barthelemy  le,  Porträtmaler 
in  Nancy,  2.  Hälfte  des  16.  Jahrh.,  UrgroA> 
▼ater  dei  Nioolaa  Dupqjr,  Wörde  von  VLet* 
zog  Karl  III.  in  den  AddMand  crhOlNga. 
Arbeiten  nicht  bekannt. 

Riun.  d.  Soc.  d.  B  -ArU  XXIII  411.        H.  V. 

Brun,  Charles,  f ranzöa.  Portrit-  u.  Genre- 
inaler,  gdk  SU  Montpellier  MB  6.  3.  1825,  f  in 
Paris,  wo  «r  ansässig  war,  am  SM).  8.  1906. 
Schaler  «on  Picot  und  Caband.  DeUtierte 
im  Salon  18S1  mit  einem  Damenportrit  und 
„Junges  Mädchen  beim  Morgengebet",  und 
beschickte  zwischen  1866  und  1887  fast  all- 
jährlich die  Salon-Amst,  hitlig  nh  Straßen- 
bildem  und  -figur^n  aus  Cbnsttadlle  (Algier). 
!^letzt  war  er  1904  mit  dem  Bildnisse  in  gan- 
zer Figur  der  Schauspielerin  M"»«  Mario- 
Darcy  im  Salon  vertreten  (Abb,  im  Kat.). 
Die  Samml.  RockefeUer  bewahrt  von  ihm: 
Der  Improvisator  (Brinnermv  «• 
tine),  die  Kirche  zn  Villcmomble 
Martyrium  des  hl.  Laurentius.. 

Belli  er- Auvray,  Dict.  fta.  I  «.  SmL  — 
duuL  d.  arte,  1M6  P-  78.  H,  V. 

Bm^  Chnrltt  le,  »  XeftriM. 

Bnm,  Ch ritten  (auch  Bruyne),  Maler 
in  Mecheln,  wurde  1660  beauftragt,  die  Ge- 
ndUde  in  den  Sälen  des  Grand  Coaseil  zu 
mtaaricffea,  1671/8  nake  er  mit  Rapta.  (jode 
ein  BÜd  für  dn  Saal  der  Ddeaoei  and  tat  IBTS 
noch  in  Mecheln  nachweisbar.  —  Der  Kölner 
Glasmaler  Heinrich  Braun  (s.  AUg.  Deutsche 
Biogr.)  gibt  1687  an,  er  habe  „vor  vielen 
jahrai  des  Bildniit  den  Aotng  der  Weiber 


von  Wcinaberg  darstellend,  mit  der  Feder  ab* 
gfrim^,  damit  sein  Bruder  Meister  Christian 
Bnm  van  Mechefai  ea  aitf  Tuch  inaleft  aoUe*. 
Dieae  Nfltfi  beriebt  sich  bfldntwabraebeiBlidi 
auf  den  dUgm  Uikr,  der  denuMh  ani  Köln 
stammte. 

Plnckart,  Arch.  des  ans  etc.  II  (litt) 
192.  —  E.  Neeffs.  Hist  de  la  Pdnt  etc. 
i  Malines  (1878)  I  S83,  SOS. 

Biu,  Cbriaten,  norw.  Maler,  geb.  In 
Bergen  am  90.  5.  1888^  f  in  Oirisdaai«  am 

16.  7.  1905.  Seit  1846  Schüler  des  Land- 
schaft&m.  Reusch  in  Bergen,  seit  1847  des 
Porträtm.  Görbitz  in  Christiania.  Studierte  ca 
1848-60  in  DiMaeldcvf  an  der  Akad.  bei  Prot 
Soha,  1880—08  in  Rom  tu  dann  irieder  in  Dot- 
seldorf  bei  Mengelberg.  Br.  behandelt  meist 
religiöse  Stoffe  u.  steht  dadurch  ziemlich  iso- 
liert in  der  norw.  Kunst.  Sein  Hauptmotiv  ist 
die  Leidcnageicliiclite  Christi  im  AnsebluS  an 
Ovcfbed^  Scbadow  n.  Sdnorr.  Br  hat  xeU- 
reiche  Gemälde  für  norw.  Kirchen  gemalt,  teils 
eigene  Kompositionen,  teils  Kopien,  SO  für 
die  Kirchen  von  Vestre  u.  Oestre  Aker  bei 
Chriatiani^  Tönsbei&  Mose,  Kongaringer, 
Krageroe  u.  Lüidnmmer,  <Se  SchloBkap.  in 
Christiania.  In  seinen  späteren  Jahren  wandte 
er  sich  auch  mit  Erfolg  der  intimen  Land- 
schaftsmalerei zu.  Br.  war  20  Jahre  Lehrer 
an  der  kgL  Kat-  n.  (kw.-Scfanle  n.  von  1870 
an  tedmlsdier  Kowcrvator  d.  NaL^aU.  m 

Christiania.  Er  stellte  zuerst  1^1  im  KstVCTv 
in  den  80er  u.  90er  Jahren  auch  in  den  StaatL 
Ausst.  in  Christiania  aus.  Bilder  von  ihm  in 
den  Mus.  in  Christiania  u.  Bergen. 

Prir.  MitteiL  —  L.  Dtethrichson,  Ad. 
Tidemand,  Christ.  1879.  II  45  n.  Det  norske  Nat^ 
Call.,  Christ,  lüäl  p.  37,  sowie  Svundne  Tider, 
Christ.  1899.  II  SSa.  —  Thlla.  Norske  Maler« 
eg  mnedhi^w.  Berg«  1904,  I  231. 

C.  W.  Sck»Mtr. 

Bm,  D.,  Kapferst  in  StraBborg,  um  IflBO 
(Verwandter  des  Isaac?),  von  dem  man  2  Bild- 
nisse des  Sebastian  und  der  Susamu  Marga- 
retha de  Boetzhem  (1620)  kennt 

N  a  g  1  e  r,  Monogr.  II  No  974.  —  L  c  B  1  a  n  c. 
Manuel  I  534.  H.  V. 

Bnm,  Edme  -  Gustave  -  Fr^d^ric, 
französ.  Maler,  gd>.  am  28.  11.  1817  in  DMe 
(Jura),  Schüler  von  J.-Fr.  Gigoux  in  Paris, 
stellte  1810-48  im  Pariser  Sakm  Genrebilder 
und  ein  Porträt  aus. 

Bellier-AsTray,  Dict  gte.  1888. 

Bnm,  M"ie  Blifttbetb  Loaiie  1^ 
8.  VitiU-L^mk, 

Braa,  Prancoii  Jean-Bapt  Topino 
1  r,  s  Lebntn. 

Bnm  (auch  Bruynen),  Frans,  Kupferst., 
geb.  in  StraSbnrg.  beiratete  am  9.  10  1627 
(L  An|fd>oO  in  Amctefdam,  woimcnd  in  der 
Kihrerstraat;  Heeier  PwitVaea,  and  irbcitcie 
dort  noch  1648.  Ein  groBes  Blatt  daa  Kon- 
zil der  Juden  über  Christus,  nach  CX.  Deruet, 
ist  zwar  noch  1664  datiert,  aber  dieM  Jabrea- 
sabl  betrifft  viellckht  nor  die  net» 


219 


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Bnm 


dttrdl  Gemeot  de  Jonghe.  Außer  mehreren 
Portfils  kt  nimentlich  •eine  DarsteUnog  der 
KtBWBSti'MilcW'mwhB        Auisleidsin  in 

Qucrdurchschnitt  (1680)  tolMew  mt. 

Oiireeiu  Arch.  II  1«3.  E.  W.  Mott. 

Bnm,  Franz,  Zekhner  und  Knpfcnt» 
aach  dm  Daten  anf  aeinen  Blättern  um 
IBO^-M  Temiatlich  in  StraBburg  tätig,  ar- 
beitete in  der  Manier  der  Nürnberger  Klein- 
meüter.  Seine  Blätter  nod  FB  monogram- 
ndcrt;  weldM  Sigaatnr  man  früher  irrtüm- 
lich auf  den  erst  gegen  1680  geb.  Friedr. 
Brentel  deutete.  Das  Verzeichnis  seiner 
Sticht"  bei  Bartsch  umfaßt  III  Bl.  Fassavant 
erweiterte  dieses  Verzeichnis  bis  auf  IM  Bl. 
Genannt  seien  die  Folgen  der  9  Muten,  der 
12  Apostel  und  der  12  Monate;  Folgen  mit 
Soldaten  (18  Bl.),  mit  Darstellungen  bäuer- 
lichen Genres  (11  El  ),  mit  Jagd-  und  Tier- 
szenen (12  Bl.),  mit  Fechtszenen  (4  Bl.), 
femer  Allegorien,  Wappen,  Ornamente  usw. 
Die  Kopien  der  Kupferstich-Passion  Albr. 
Dürers,  mit  der  Bez.:  F.  Brun  fccit  Wil. 
Reichius  excu  gehören  woh!  nicht,  wie  Brul- 
liot  u.  a.  nach  ihm  angeben,  diesem,  aoodem 
dem  folgenden  Stecher  an. 

Bartach,  P.-Gr.  IX  443.  —  PastaTant, 
VAk.  IV  178.  —  B ru  1 1  i o t,  Dict  d.  Mooogr. 
«te.INoaM;UNoT««.  — L«Blaac,llan.  I. 
—  D.  Gailflsard,  Lea  audlrca  ameaian.,  1881 
p.  377.  H.  V. 

Brno,  Franz,  Kupferstecher  in  Köln, 
seit  1689  hier  nachweisbar,  aus  welchem 
Jahre  man  da  Paasiims-Wappen  von  ihm 
kennt.  AnBerdein  und  cimge  Portrits  von 
ihm  bekannt,  darunter  Reiterbildnis  des  Anj- 
broains  Spinola,  nach  Aug.  Braun,  eine  Polge 
von  Blumenstücken  sowie  eine  Sternenkarte, 
letalere  von  lflC8.  Femer  ist  ihm  eine  Folge 
ton  Kbpkn  der  Dfirersdien  Kupfwaticli- 
passion  aus  dem  Jahre  1689  zuzuweisen,  mit 
der  Bez.  F.  Brun  fecit  Wil.  Reichius  excu., 
die  Bralliot  offenbar  irrtümlich  dem  vorigen 
Stedier  gab  (a.  d.).  Er  ist  nicht  mit  dem 
^fidmamigen,  in  Straihwf  1B50-46  titi> 
gen  Stecher  m  vcrwcdMla,  wie  das  Bei- 
nedcen  tut. 

J.  J.  M  e  r  1  o,  Köln.  Kstler,  AMf.  FlnMOlch» 
Kiehaits.  18M  p.  ISS  n.  717.  IT*  V. 

Bnn,  GaBriel  1«^  t.  LAnm. 

Broa,  Hans,  norw.  Maler,  lebte  in  Bergen 
i.  J.  1728.  Man  weiß  von  ihm  nur,  daß  er  Stu- 
dent der  Theologie  war  und  das  Altarbild  im 
Dom  Toa  Bctgcn  „meisterhaft*'  gemalt  haben 


Worn^  Lex.  eifer  dsosha  «ic.  laccda 
Hebbgtr  1771,  I  188.  —  Nyrvp  Kraft 
Ate.  Utt.  Lex.  KbhB.  18»,  IM.  -  „Wagn^ 
I V  MH  —  W  e  1 D  w  i  e  k,  KoBttfaiat  p.  IM 
onatnertex.  —  L.  Diethrichaon.  Ti^ 
■and.  Oiriat.  1878,  I  g.  —  J.  B6gh,  Bergcu 

kaS^iSS!'^^  lM«7l  IM.* * " 

C.  W.  Sdmitlgr. 

Hans,  a.  auch  Hmu 


BroB,  Harald,  norw.  Maler,  geb.  am  22. 
8.  1878  in  Christiaaia.  Zuerst  il^gsfc  Jahre 
ab  Ddraratknamater  tätig,  reiste  er  18H  aar 

weiteren  Ausbildung  nach  Berlin,  Dresden  u. 
München.  1896  besuchte  er  dann  in  Chri- 
•tiaaia  die  Schule  Harriet  Backers,  1897/96 
nrei  Winter  die  Ateliers  Krägpcrs  u.  Zahlt« 
mamu  fai  Kopenhagen.  Am  10.  11.  1M6 
wurde  Br.  zum  technischen  Konservator  des 
Mus.  in  Christiania  ernannt.  Br.  ist  ein  tüch- 
tiger Techniker  u.  guter  Kolorist,  unter  dem 
EtnfluB  der  dinitrhfn  Ktmst  stehend;  sein  Ge. 
biet  ist  die  Bltmten-  u.  Figurenmater«  (hier 
meist  Frauengestalten).  1898—1909  stellte  er 
oft  in  den  Staatsausst  u.  im  Kstver.  in  Chri- 
stiania aus,  1902  auch  in  Kopenhagen  (Qiafw 
lottcnbotg),  IMA  ia  Stoddwlai.  Werke  vott 
Ihm  z.  B.  im  Mm.  in  Christnnta. 

Mitleil.  de«  Künstlers.  —  T  h  i  i  •,  Nor»ke 
malere  og  billedliugKerc  II  380,  409  (Bergen 
1&07).  —  Maleren  Harald  Brun  og  hans  knas^ 
Christ  1905.  —  Folkebladct,  1905  p  83. 

C.  IV.  SchnilUr. 

Bnm,  Henri,  Bildhauer,  geb.  am  1.  1.  1818 
in  Saint- Jean-le-Vieux  (Ain)),  seit  1889  Schü- 
ler von  David  d' Angers  u.  Rüde,  beachidcte 
den  Pariser  Salon  mit  FhantasidiiMwerlBen 
wie  „Narcissc-  (1853),  „Julia  Pia"  (1867, 
Bronze-Statuette),  „Egeria"*  (1859),  „Psyche" 
(1888)  u.  mit  Porträtskulpturen  wie  „Le  doc- 
teor  de  Vejne*  (187%  MedailkmbUdnIa  liir 
das  Grabmal  desadken  anf  dem  Pariaer  Hont- 
pamasse-Friedhofe). 

Bellier-Aavray.  Diet  gin.  (1882)  u. 
Sappl.  —  Newr.  Atdu  de  reit  tna^  1887  p  2S3. 

S.  Lami. 

Brun,  Jacob,  Kiipfcrst.  in  Holland  (?) 
um  16Ö3,  von  dem  Le  Blaoc,  Manuel  I,  secha 
Blitter  aufführt,  danmter  Bildnisae  der  K5- 
nipin  Elisabeth  von  England,  des  Kurfürsten 
Friedrich  V.  von  Böhmen  und  Wilhelms  von 
Oranien.  Vidleicbt  Verwedidaac  mit  I«ude 
BruH. 

Bnm,  Jacques  FHix,  Büdhaner,  geb. 

am  11.  2.  1768  in  Toni  n,  f  ebenda  am  28.  2. 
1881;  Schüler  von  Gibcrt  daselbst,  seit  1784 
in  Rom  weitergebildet  als  Pensionär  der  Acad. 
de  France.  Sdt  1788  wieder  in  Toulon  aiK 
Bissig,  leitete  er  seit  ITW  das  BOdkaaeratdier 
der  Staatsmarine  So  führte  er  den  bildne- 
rischen Schmuck  zahlreicher  Kriegsschiffe  aus. 
Das  Mus^  Naval  zu  Toulon  besitzt  von  ihm 
die  1818  lur  das  Schiff  „Montebello"  in  Hola 
geschnitzten  Trägerfiguren  des  Heiktdes  mit 
dem  ncmäischen  Löwen  und  mit  dem  ery- 
manthischen  Eber  und  die  1819  für  das  Schiff 
JLt  Souverain"  geschnitzten  PrlCidarsteHmi- 
gcn  des  Nerton  auf  den  Meereiwcnen  u.  Lod^ 
wigs  XVTIT.  mit  der  Verhssmgwrkande. 
Seine  noch  vor  der  Revolution  entstandenen 
Statuen  Ludwigs  XIV.  u.  Heinrichs  IV.  wur- 
den für  das  Treppenhaus  des  Touloner  Ma- 
rinehospitals  m  Stein  atugefubrt  Die  be- 
rfilmten  PortaJkuyatidcn  Pierre  Pugeu  an 


IM 


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Brau 


Touloner  Hötel  de  Ville  wurden  von  B.  restau- 
riert. 

Rten.  des  Soc.  d.  B.-Arts,  188-i  p.  359;  1B87 
9.  Stt.  —  NouT.  Arth,  de  l  art  fran«.,  1885  p.  S.'i ; 
1888  p.  180  f.;  1894  p.  211  f.  —  Richnscs  d  Art, 
Province,  Monum.  Cir.  VI  26fi,  28».  —  C  b  a  m  - 

tcans.  Dict  dM  foodeon  «tc  (1886).  — 
mmi,  Dlet  4  waOfL  n  Um  0,  »10  I. 

S,  Lami. 

Brun,  Jean,  Werkmeister  an  Bw  dir 
UallcD  la  Ypern.  188^ 
Dekfeitaes,  Hiat  de  fut,  1886  9.  mfB. 

Brau,  Jean,  Pariser  Goldschmied,  quit- 
tierte 1883  and  1399  üb«r  Bezalilungen  für 
dem  Herzoge  von  Orleans  gelieferte  Arbei- 
ten. Er  ist  vielleicht  mit  Jcid  Bnuiia  idcn- 

De  Lab«rde  Let  daca  de  BovfmM.  III 
Ne  888»  «L  8WM.  H.  V. 

Bres,  Jean-CUadc^  Stecher,  1774—86 

in  Bosangon. 

G  «  u  t  h  i  e  r,  DJct.  d.  art  franc-comt. 

Brun,  Joseph  Sylvestre,  s.  Brun,  S.  J. 

Brno,  Isaak,  StraBburger  Knpferstecher, 
Sohn  des  Franz  Bma,  am  1690  (Hei- 
Bedcem  Angebe  von  Piwnig  eb  Geburt»» 
«rt  wohl  Lesefehler),  1612,  1630.  1649  u,  1657 
in  Straßburg  nachweisbar  (s.  Repcrt  f.  Kstw. 
XV  42),  vielleicht  um  1613/14  auch  in  Köln 
titig.  Stach  Portrita  (Duiid  IUxii«er,  1618; 
Ptiedr.  Rcnfer,  1686;  Marcne  Seab^a,  1689 ; 
J.  Papus;  Js.  Froerciscnius ;  G  Brunnus; 
Melch.  Junius;  Joh.  Georg  Dorschacus,  1637, 
1668,  1663;  Joh.  Christ.  Schilling,  1640)  ferner 
Maria  mit  d.  Kinde  (1618),  2  Blitter  mit  Hei* 
ligen  (1614),  sem  Haoptblatt  .Innerei  de« 
Straßburger  Münsters"  (1680),  Holzschnitte 
ZU  Schadaeus'  Summum  Argentoratensium 
Templiun,  StraBbuig  1617,  8  Blatt  zum  Spe- 
adnm^  rcsipiaGentiiun  septifomue  (1681),  10 
Blitt'za  AnimaKom  quadropedum  Tariorum 
typi  (1669  [?])  und  auch  Blätter  mit  Gold- 
ichmiedevorlagen  nach  Zeichnung  des  P.  Sy- 
aoagr  zu  Tabutoe  Gemniferae  XXIV.  Ad 
naom  aurifabrorum  accommodata  etc.  1621. 
(StraBb.,  Jac.  v.  d.  Heyden.)  Vgl.  auch  Jac.  Brun. 

Heinecken,  Dict  III  393.  —  N  a  g  l  e  r, 
Monogr.  III  No  675.  1068,.  1980.  —  Le  B  1  a  n  c, 
Manuel  I  534.  —  Heller-Andre(en.  Hand- 
bocb,  1870  I  197.  —  Kat  d.  Ornamentstichsl.  de* 
Kstgew.-Mui.  in  Berlifl,  1804  Ko  521,  1013.  — 
J.  J.  M  e  r  1  o,  Köln.  Kstler,  Aufl.  r,  1895.  ••• 

Brun,  Lienhard,  Glasmaler  in  Zürich, 
arbeitete  1514—1517  für  die  Großmünster- 
fabrik, 1520  Bürger  in  SchaflFhausen,  lieferte 
lfifi»/80  Fenster  lur  das  Kloiter  AUerfaeil«en 
und  starb  1688  in  Sdiaffiianaen. 

Brun,  Schweiler.  Kstleriex.  I  1905. 

Brun,  Louis  Auguste,  gen.  Brun  de 
Versoix,  Maler,  geb.  in  Rolle  am  3.  10.  1768, 
t  in  Pari«  am  9.  10.  1816,  Schüler  des  Che- 
valier Fuiin.  Er  nah»  merst  Jagdaienen  in 
der  Art  des  Wouwerman.  Nach  einem  itaUen. 
Aufenthalte  (1779—88)  ging  er  nach  Paris, 
von  König  Victor  Amadeus  IL  von  Sardinien 
an  den  Hof  Ludwiga  XVI.  empfdtilcn.  Hier 


beauftragte  ihn  Marie  Antoinette  mit  der  An- 
fertigung eines  Rdterbiklnisses  von  sich;  andl 
lieferte  er  ein  fieitetportrit  des  Grafen  von 
Aftois.  17BB  vor  dn  Revolntionstribanal  ge- 
stellt, flüchtete  er  nach  der  Schweiz;  1801-^ 
nahm  er  die  Bürgermeistersteile  in  Versoix 
ein.  Mehrere  seiner  Gemälde  werden  in  Genf 
anfbewalirt  Er  hat  bisweilen  in  die  Land- 
adnften  des  P.  L.  de  la  Rtve  die  Figuren 
bineingemalt. 

C.  Footaine-BorKel,  L.-A.  Brun.  Ge- 
n*ve  1881.  —  Ch.  Vuillermet  in  Brun» 
Sdiweixer.  Katlerlex.,  I.  —  Fournier-Sar- 
1  o  v  «  <  e.  L.-A.  Brun,  Pdatrs  ds  la  Reine  Marie- 
Antoinette,  Paris  1910.  H.  V, 

Bna,  Nicolas  le,  s.  LArun. 

In^  Nicolas  Antoine^  franzöe.  Por- 
triH-  mA  Gcnrcmaler,  geb.  in  Bcanvais  (Oise), 

Schüler  von  Vincent.  Debütierte  im  Pariser 
Salon  1798  mit  einer  Kerkerszene  und  stellte 
bis  1819  daselbst  aus.  Genannt  seien:  Junges 
Mädchen  dem  M.  Nikdaua  eine  Wachskerze 
opfernd  (S.  1800);  Der  Dorfcfaor  (1812); 
Hochzeit  auf  dem  Lande  (1814). 

Le  Blanc,  Manuel  L  —  Bellier-Att- 
T  r  «  y,  Dict.  g^n.  I.  Jf,  f. 

Brun,  O  r  a  z  i  o,  s.  Bntiutti,  Orazio. 

Braa,  Philipp,  Maler  in  Basel,  1512^ 
aiedelte  gegen  1620  nach  Zöridi  Aber.  Sonrt 
nichts  bekannt  über  ihn. 

Brun,  Schweiler.  Ksüerlex.  l.  H.  V. 

Brun,  Pierre  Charles,  Architekt  in 
Bordeaux,  geb.  das.  1825,  f  1902,  Schüler  von 
Uchard  und  der  Pariaer  Ecde  d.  B.-Arta. 
Von  ihm  u.  a.  die  Kirchen  St-Louis  m  les 
Chartrons  (1874— 7Pl,  St  Louis  in  Bordeaux, 
die  Kirchen  in  Gradignan  und  Av^son  und 
mehrere  Wohnhäuser  und  Villen  in  Bordeaux. 

Delaire,  Lea arehiL 4Uv,  10O7 p.  108. //.  F. 

Bnxn,  Sylvestre  Joseph,  Bildliaaer, 
geb.  am  31.  12.  1792  in  Paris,  Schüler  von  Le- 
rnet;  errang  1813  den  8.  o.  1817  den  1.  Rom- 
preis mit  den  Genuncndaratcdangctt  »TMs<e 
d6ooovrant  las  armea  de  aon  pire^  u.  «,Andn>> 
dte  et  le  tkm*.  Im  Pariser  Saloa  debGtierle 
er  1814  mit  einer  Büste  des  Komponisten 
Gossec,  für  dessen  Pcrc-Ldchaise-Grabraal  er 
1829  auch  das  marmorne  Medaillonbüdnis 
lieferte.  Seins  «ekeren  Hauptwerke  sind:  die 
Bronsereliefs  an  der  Kanxel  der  Invaliden- 
kirche  (Christi  Bergpredigt,  die  4  Evangelisten 
u.  2  Engelfiguren)  u.  die  allcKorische  Statue 
der  „Espcrance"  in  der  Taufkapclle  von  St. 
£tienne-du-Mont  ru  Paris  (Salon  1827),  —  die 
Mai  uiui  Statue  nDaphms  endomn"  (1888), 
die  Marmorgruppc  „Le  corps  du  jeune  Qovis 
retrouve  par  des  pecheurs"  (S.  18158).  Femer 
schuf  er  eine  Statue  Pierre  Lcscots  für  das 
Pariser  Hötel  de  Ville  (1871  zerstört).  —  das 
groBe  Relief  „La  premibc  fld^ration*  am  Are 
de  l'Etoile,  —  die  Portalskulpturcn  der  Kir- 
chen St.  M^  und  St.  Nicolas-des-Champs,  — 
die  Büste  des  BronzegieBers  Fr.  L.  Siavart 
(t  18889  a»f  dessen  Ptee-Lachaiae-Grabaia^ 


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—  6  io  Holz  getchnitzte  Engelfiguren  ffir  die 
Orgelbalustrade  der  Abteikirche  zu  St.  Denis, 

—  die  Marmorstatue  ,Jeune  pätre"  für  Grand 
Triiaon  zu  Versailles,  —  sowie  die  Büsten 
Descartes'  und  des  Colonel  Ch.  de  U  Rodie- 
foucauld  im  Museum  zu  Versailles. 

A.  Delcourt,  J.  S.  Brun,  sculpt.  itat  (Pa- 
ri« 1W6  u.  1847).  —  Arch.  de  l  art  fnmg.,  Do- 
cum.  V  (1867— «8)  p.  315  f.  —  B  e III e r -  A tt- 
vray,  Dict  g4n,  (1882).  —  Nouv.  Arch.  de 
l'art  fra  ig.,  18«9  p.  76 ;  1897  p.  113.  —  Richeoes 
d'Axt,  Paris,  Monum.  Relig.  u.  Mooum.  Civ. 

S,  LamL 

Bnui,  s.  auch  Bruun. 
Bnm,  1  e,  8.  Lebrun. 

Bnu,  Diomcdc  della.  Figuren»  und 
Landschaftsmaler  tn  Florenz,  wo  er  1882  and 
1888  in  der  Societi  Promotrice  ausstellte. 

De  Gnbernatis,  Dlzion.  d.  art,  1889. 

BnaSf  Vincenzo  della,  Kupferstecher 
n  Floita^  geb.  zu  Venedig  um  180^  lebte 
tndi  inO.  SdiBler  Ton  R.  llorgheo.  Stech 
einige  treflFliche  Bl.  nach  italicn.  Meistern  des 
16.  und  17.  Jahrh.,  unter  denen  als  die  haupt- 
•ichlichsten  genannt  seien:  La  Visitazione, 
nach  M.  Alberttndli;  Anbetung  des  Kindes 
C,Quem  genoit  adorevit*),  nach  Correggio; 
Sibilla  Cumca,  nach  Domcnichino ;  ^f .idonna 
col  figlio,  nach  L.  Cigoli ;  La  C^adorina  (Weibl. 
Halbfig.),  nach  Tizian. 

Le  Blanc,  Manncl  I.  —  Heller-An- 
dre s  e  n,  Handbuch  I.  —  A  p  e  1 1,  Haadbach. 
ISS^D.  —  Kstbl.  1834  p.  77.  308 ;  1842  p.  60,  988. 

H.  V. 

Branaed,  Francesco,  s.  Barom, 
Vmaad,  Gaetano.  Maler  aoi  Cortooa. 

Schüler  von  Giorgio  Bandini  in  Sima,  mit 
dem  er  die  koloristisch  effektvolle  Tempera- 
ausmaliing  der  1866 — 78  von  Faldni  erbauten 
lCirrK>  S.  Manrherita  zu  Cortona  anafnhrtia. 
Spiter  aelbet  Lehrer  für  DekoratiananialerH 
am  Istituto  di  B.  Arti  zu  Siena,  schuf  er  bis 
1697  die  reichen  Gewolbcgrotesken  im  Sitzunga- 
saale  des  dortigen  Monte  dei  Paschi  und  um 
1806  diaicoitea  in  der  nach  der  Pianetu  del 
Poodaeo  dei  Salimbeni  eich  Mhenden  Log- 
getta  desselben  Sieneser  Leihamtagebäudes. 

Pirro  Besai  in  Natnra  ed  Arte  1901—02 
II  320.     \.  M  e  n  g  o  z  z  i  in  Art*  Aat  Scnaae 

II  (1905)  620  (mit  Anm.  1)  ff.  • 
Bmnais,  August  in,  Linr!  diifts-  und 
Figurenmaler  und  Stecher  in  London,  stellte 
1708  und  M  in  der  Free  Society  und  1770  in 
der  Soc.  of  Art  einige  Landschaften,  1777  u. 
79  in  der  Roy.  Acad.  einen  Ncgermarkt  und 
Ansichten  von  der  Insel  Dominica  aus.  Ähn- 
lichen Inhalts  sind  auch  seine  gest.  Blätter, 
von  doMB  Le  Blanc  6  aufführt. 

A.  Graves,  Roy.  Acad.  Exhlb.,  IMS  o.  Soe. 
of  ait.  etc.  1907.  —  L  e  Blanc,  Haaod  I  AM 
(hier  irrtümlich  Abraham  Bruniat  genannt). 

H.  V. 

Bnnuad  oder  Buman,  A  u  t  o  i  n  e,  f ranzös. 
Maler  und  Kupferst.,  lebte  in  Lyon  1624  u. 
1626  als  „maitre  tailleur  de  portraictz  en  taille 
douce".  Er  zeichnete  mit  der  Feder  1626  oder 


IflM  den  Einzug  König  Lud«  igs  XIII.  oid 
der  Königin  in  Lyon,  1622.  Eine  farbige 
(jouachezeichnung,  die  diesen  Festlag  dar- 
stellt, befindet  sich  im  Mus.  in  Lyon  o.  fi«nMi^ 
Tidleicht  von       Haad  (1844  gestodMij). 

Sondot,  Lee  pefattna  de  hfoa,  pw  UMfft,  — 
Bot.  dUist.  de  Lron,  1M8  p.  418,  fN.  —  B. 
Viel,  CoMumes  conaulairea,  M.  E.  FW. 

Bnmaad,  Claudia  oder  C 1  a  u  d  i  n  e,  fran- 
zös.  Zeichnerin  und  Kupferst,  tälig  in  Lyon 
in  der  2.  Hälfte  des  17.  Jahrb.;  sie  war,  wie 
P.  Menestrier  »agt,  eine  jUUe  de  lifoa", 
Ihre  KaltnadeUrbdten  sind  demÜch  isornk^ 
ihre  Zeichnung  aber  oft  linkisch  u.  ungeschickt. 
Man  kennt  von  ihr  u.  a.  folgende  hcz.  Blätter: 
Titclbl.  für  ,,Lyon  dans  soo  lustre"  v.  ChappiK 
zeau.  1666;  Wappen  fär  »Diaconra  s.  l'ongiDe 
des  armes  de  Cl.  Le  Labouicui^,  1688^  «nd 
„L'entree  de  M.P-  Fl.  Chigi  .  .  i  Lyon".  1684; 
Titel  und  Wappen  für  „Armorial  vMtable  de 
la  noblesse  .  .  pour  les  pays  du  Lyonnois  ttc\ 
1669;  Folge  t.  66  Figuren  für  „Vie  de  . . . 
m^  TMae  de  Gisoi",  1090;  THdblalt  Ür 
„La  vie  de  la  V.  M.  Tiriat  de  Gcavss"  vom 
P.  Albert  de  St  Jacques,  1878.  —  Identisch 
mit  ihr  ist  wohl  die  nach  Le  Blanc  am  1660 
in  Deatachland  titig  gewesene  gleichnamige 
Kupfersicchei  in,  von  der  folgende  4  Portrita 
genannt  werden :  O.  Cromwcll ;  —  Joannef 
Hcumius ;  —  Lazarus  Riverius  (ltjö3J ;  — 
Gustav  Adolf  von  Schweden. 

Menestrier,  Des  diveri  caractires  d.  ouvr. 
bist,  1094  p  276/7.  —  Le  Blanc,  Manuel  L  — 
Piricaud.  Notes  et  docum,,  1646,  1648.  1644. 
1670,  1878.  —  Bandal^  Lea  pohMna  de  LfsiL 
169.  B.  Viä. 

Bmaal  oder  Buman.  Michel,  fraoaSa. 
Maler  und  Bobcschneider,  aus  der  Gegend 
Chltilkm^lfkhaffle  (Ain),  von  lOaB-ttM 
in  I-yon  als  ,, tailleur  dliistoires"  tätig.  Er 
zeichnete  und  schnitt  ein  Bildnis  in  ganzer 
Figur  Heinrichs  IV.,  von  dem  man  nur  ein 
Exemplar  im  Berliner  KnpioatjJLab.  kenoL 
Es  gab  in  Lyon  wlhrend  dea  IflL  «.  17.  Jahflk 
mehrere  Kartenzeichner,  Maler  tmd  StecfaW 
des  Namens  „Buman"  oder  ,3runand". 

P&itavant,  Pcintre-gra».  I.  —  Dumei- 
n  i  1,  P.-Gr.  fran?.  —  N  a  g  1  e  r,  Monogr.  I 
No  19«>:  IV  No  1653.  —  Rondot.  Le*  grmv. 
*.  bois  i  I^oo,  p.  80;  Den.,  Les  pcintres  de 
Lyon,  p.  Ui,  IM  iL  L'Afft  «I  ks  8ft  4  Lron. 
p.  144.  B.  VM. 

Brunar,  Hugo,  österr.  Architekt,  geb.  am 
9.  2.  1861  auf  SchloB  Peterabnis  in  Böhmeq, 
studierte  an  den  Techn.  HodHdnden  fa  Prair 
und  Wien  und  1884— M  auf  der  K  K  Akad. 
d.  bild.  Künste  in  Wien  imd  war  dann  4  Jahre 
in  Ungarn  als  Architekt  tätig.  1890  wurde  er 
nach  Gutenstein-Vorderbnidi  berufen.  In  die- 
sem aoftlühcndai  LvfdcMraft  hil  er  in  dea 
letzten  Jahren  aUreidie  LandhiiMCf  etc.  ge- 

schaflen. 

Deutschlands,  Östcrr.-Ungarns  u.  der  Schweiz 
Gelehrte,  Künstler  etc.  3.  Ausg.,  Hannover  191 L 

Bnuuurd,  Joseph,  Miniaturmaler  in  Troyes, 
geb.  hl  Sant-Brice  ($eine.et-Oise}.  Schüler 


zas 


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Bnmaud  —  Brune 


von  Ddaroche,  £.  Rousseau  und  PomnUTrac, 
■trilte  1888—82  dne  Reihe  von  MiniaturbiU- 

nissen,  meist  Damenporträts,  im  Salon  aus. 
Er  ist  der  V^eriasscr  eines  Guide  d.  Commiss.- 
priseurs  et  d.  amat.  d'obj.  d'art,  Paris  1868 
und  eines  Recueil  de  l'Art  et  de  la  Curiosit^ 
Paris  1878. 

BclIlar-AvTrajr,  Diet  ^l,  SnmL  — 
Qu.  ±  B.-Arti  VII  63;  IM»  I  m;  IST»!  W8. 

Bmiuiid,  L  u  c  i  e  n,  Pariser  Maler,  Schüler 
von  Geröme  und  Ch.  de  Serres,  stellte  1880 — 
88  im  Salon  einige  Bildniaae  md  dM  Wnier- 
landschaft  ans. 

Bellicr*A«Tr«y.  Diet  ila.,  SoppL  — 
K«t  d.  Saloa. 

BnoMlal^  Eugine,  Maler,  von  dem  aich 
im  Mus.  zu  Angers  ein  „Rrunclair  1884"  bez. 
Bild :  Un  Reve  (nackte  junge  Frau  auf  einem 
Bette  liegend)  befindet. 

Inv.  gen.  d.  rieb,  d'art.  pnw^  «lU  dv.  III  328. 

Bme,  Adolphe,  Hiatoncn*  n.  IPortrs^ 
maier,  geb.  in  Paris  am  8  9.  1802,  f  daselbst 
am  1.  4.  1880.  Schüler  der  Ecole  d.  b.-arts 
unter  Baron  Gros.  Eine  Versuchung  des  hl. 
Antonius,  die  ihn  als  einen  cilrigen  Lkht- 
maler  zeigte,  trug  ihm  im  Salon  1684  dn« 
Med  2.  Kl.  cir.  Im  nächsten  Jahre  stellte 
er  die  Tcufelsbeschwörung  König  Karls  II. 
von  Spanien  und  1888  die  8  christlichen 
Kardinaltugenden  (Museum  ra  Avignon)  und 
die  Apokalypse  Johannis  aoa.  Sdt  1810 
strebte  er  ein  milderes  Kolorit  zugunsten 
einer  strafferen  Zeichnung  an.  Unter  den 
Arbeiten  dieser  Zeit  seien  erwähnt:  Kreuz- 
abnahme Oiriati  (Salon  1846),  in  der  Kirdie 
Nctre-Dame-dea-Blancs-Manteanx;  Foitrits 
(Salon  IMS):  Ap<:>theose  der  hl.  Katharina 
(Salon  1863).  in  der  Kirche  St.  Rodi  in 
Varis;  Bacchantin  (Salon  185S),  im  Muaeom 
zu  Blois;  Die  Tochter  der  Herodias  emp- 
fängt das  Haupt  Johannis  d.  T.  (Salon  1868), 
in  der  Kirche  St.  dervais.  Ferner  Bildnisse,  dar- 
unter diejenigen  von  Ludwig  XII.,  Karl  IX., 
Ctaade  d'Annebaut,  Paul  de  la  BarUie^  MoG- 
lor  (Idsiere  bdde  Porträte  im  lIoMam  tn 
Versantee).  Daa  Musetnn  zu  Tonn  bewahrt 
sein  Selbstporträt  (1840).  1881  führte  er 
Deckenmalereien  mit  Darstellungen  der  9 
Musen  in  der  Bibliothek  des  Louvre  aus 
(1871  zerstört)  und  2  Deckengemälde  (Alle- 
gorien d.  Krieges  u.  des  Friedens)  im  Senate- 
dtzungssaale  im  Luxembourg. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  I  u.  Suppl. 
—  Chron.  d.  am  ISRO,  p.  )2S  (Nekrolog).  —  luv. 
gia.  d.  Rieh,  d'art.  Pari«,  Mon.  rel.  II  171,  ill 
176/7;  Prov.,  Mon.  civ.  V  318.  Gtffroy. 

Bröl«,  M"»«  Aim^e,  geb.  Pages,  Porträt-, 
Genre-  tmd  Hiatorienmalerin,  Gattin  des 
Landschaftsmalers  (Christian  B.,  geb.  in  Paria 
am  24.  8.  1803,  f  daselbst  am  11.  8.  1888. 
Schülerin  von  C.  Meynier,  stellte  seit  1822 
Im  Salon  aus.  Erwähnt  seien:  Entführung 
FlgdMa  dnrdi  Z^hir  (Salon  1822) ;  Daph- 
nie und  CUoe  (Salon  1884);  U  Saaundl; 


Le  R^eil;  Der  Dichter  Justine  de  Levis; 
Die  Groamutter  (Salon  1831).  Verurteilung 
der  Anna  Boleyn  (Salon  1888).  Bis  dahin 
stellte  sie  unter  ihrem  Mädchennamen:  Aimfe 
p3|3cs  aus.  Seit  ihrer  Vermählung  (1833)  sig- 
nierte sie  mit  ihrem  neuen  Namen:  Un  voett 
(Salon  1887),  im  Museum  zu  Troyes;  Mdtoe 
SBUvl  de«  eawE  (Salon  1841),  im  Museum 
zu  Bordeaux;  Lionard  de  Vind  peignant  la 
JcKonde  (Salon  1845)  ;  La  sainte  Vierg« 
offrant  des  fleurs  dans  le  temple  (S.  1868). 
Die  Gal.  zu  Versailles  bewahrt  von  ihr  die 
Bildnisse  des  Seigncur  de  Pontchartrain,  der 
Mll*  de  Germont,  des  Grafen  Morand;  daa 
TiTu.seum  zu  OrMana:  Jeunc  fille  i  cenoox; 
dasjenige  zu  Aix:  II  far  niente. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  L  —  Chron. 
d.  ans  18M,  p.  252.  —  lav.  g^n.  d.  Rieh,  d'art, 
Prov.,  Mon.  civ.  I  78.  Gtlfrof. 

Brune,  Augustin  de,  Sohn  eines  Pieter 
de  B.,  Maler  und  Bildhauer  in  (jent,  seit  dem 
16.  4.  1466  Freimeister  der  dortigen  Gilde, 
1468  in  Brügge  an  der  Ausführung  der  Fest- 
dekorationen mr  Hochzeit  Karls  des  Kühnen 
und  der  Margarete  von  York  betdligt  Ffir 
den  Marfenaltar  der  Abteikirche  St.  Pierre 
bei  Gent  malte  er  1481  zwei  Flügelbildcr  mit 
den  Gestalten  der  Heil.  Petrus  und  Paulus; 
1482  restaurierte  er  ein  1413  von  Lieves  Vitt 
den  Clite  für  den  Rat  von  Flandern  ge- 
maltes Wellgericht;  1483  machte  er  die  Mo- 
delle zu  1  steinernen  Löwcnfiguren  für  den 
Genter  Fischniarkt ;  1485  malte  er  Wappen- 
schilde und  Festsaaldekürationen  (im  „Collade 
aoldere")  zum  Einzüge  Kaiser  Maximilian* 
und  seines  Sohnes  Philipp  in  Gent  In 

zwei  LTrkundfjn  vom  11.  5.  1487  und  1.  10. 
1488  verpflichtete  er  .sich,  bis  Weihnachten 
1488  für  10  liv.  gr.  am  Heil.  Gdafc>Akare  in 
St.  Sauveur  zu  Gent  „Zeker  werc  van  schil- 
derien  in  goude  ende  anderen"  auszuführen, 
wofür  er  mit  seinem  in  der  dortigen  „Burch- 
strate"  gelegenen  Wohnhaus«  Bürgschaft 
leistete;  auch  machte  er  1488  für  diesdbo 
Kirche  das  Modell  zu  einem  Sakramentshauae 
nach  dem  Muster  desjenigen  in  der  Kloster- 
kirche von  Noanenbossche.  Außerdem  wissen 
wir  von  ihm,  daB  er  mit  Margarethe  Evcrdey 
yerheiratet  war,  1484—86  als  Ddcan  der  Gen- 
ter Malergilde  fungierte  und  am  23.  8.  1488 
(1489  n.  St.)  die  Verpflichtung  übernahm,  den 
jungen  Gheerolf  Willems  fünf  Jahre  lang  im 
Malen,  Lesen  und  Schreiben  zu  unterrichten. 

Urkunden  im  Stadtarchiv  lu  Gent.  —  De  La- 
bor de,  Les  Ducs  de  Bourgognc  il  (1851).  — 
Kramm,  De  Levens  en  Werken  I  (1857).  — 
E.  de  Buascher,  Rech,  lur  let  Peintres  Gan- 
tois  p.  175;  RedL  iW  les  Peintres  etc. 

i  Gand  (1866)  p.  268;  lowie  in  Biogr.  Nat.  de 
Belgique.  IV.  —  A.  Pinchart,  Bull,  de  I'Acad. 
R.  da  BdgiqiM  XXI  N.  3.  —  V.  v.  d.  H  ■  e  g  h  e  n. 
Ute.  aur  dce  Doewn.  faux  (1899). 

yietor  tNXN  dtr  Hatgktn. 

BnoMb  Christi  an,  Landschaftsmaler  i«* 
Pari^  leb.  daaeibat  am  17.  9.  178«,  t  am 


US 


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M.  4.  im.  Sdiaier  tm  V.  BcrtiB.  Et  war 

Lehrrr  fjr  topographisches  ZekhiMi  Md 
Laod&cliaitsmaierei  aii  der  Ecoie  Polytedllli- 
que  und  stellte  seit  1817  regelllUf  im  Salon 
Lsodicbkfteii  und  A4pitftflht  ms.  ArbcUen 
von  ilini  befinden  lidi  m  den  MoMcn  sti 
Lisieux,  Orleans  und  Montpellier.  Seine 
Gattin,  Aimcc  Brune,  (s.  dort),  geb.  Pages, 
ist  bekannter  als  er. 
B e 1 1  i«fAuvrAyt  Dkt.  gte.  L  —  Iot. 
ip.  d.  ttUL  d'u^  fMr«  Man.  dv.  I  78.  878; 

839.  G*§ro9. 
Bnns^  Enmsnnel,  Aidiitdit,  Bsb.  in 
Paris  am  80.  19  1836,  f  daselbst  am  4.  6. 
18fi6.  Schüler  von  Qucstcl,  errang  er  1883 
den  groBen  Rompreis.  1871  wurde  er  zum 
Pfofcaaeur  de  conatmction  ah  der  Eoole  d. 
•••■ro  cruuuit.  von  mnen  rat^nwirm 
Bauten  seien  genannt:  Geschäftsgebiode  der 
Orleans- Eisenbahn  in  Aabin;  Hötel  Wilaon 
am  Trocadero;  Ministerium  für  Handd  Wtd 
Ludwirtachaft,  nie  de  Varemies. 

Btllier- Anvray,  Dict.  gta.  I.  —  J.  L. 
Pascal,  Not  B.  la  Tie  et  les  oeuvre*  d'E.  Brune, 
aicUt  du  gouvemetncnt  (Extr.  da  Bullet,  de  la 
Soc  centr.  d.  archit.,  1887).  —  Architekt.  Ruad- 
•chaa  IV  (1888).  Tat.  1«.  Gtfroy. 

Bntaa,  Guillot,  Pariser  Werkmeister, 
leitete  die  Bauarbeiten  an  dem  1875—79  aaf> 
geführten  Schlosse  zu  Aiu:crs. 

Nouv.  axch.  de  lart  fran«.  VI  (1878)  206.  — 
B  a  u  c  h  a  1,  Dict.  d.  archit  fran«.,  1887.     H.  V- 

Bransb  Jacop  de^  Soilin  von  Jan  de  B., 
Maler  in  Gent,  seit  dem  M.  4.  IBtt  Frei- 

meister  der  dort  Gilde,  1524  Geschworener, 
t  1585,  seiner  Witwe  Cathelyne  van  der  Sti- 
chelen 6  Kinder  hinterlassend. 

Urkunden  im  Stadurchiv  xu  Gent 

Victor  vtm  itr  Hatgktn. 

Boa»,  Joes  de,  Sohn  von  Rocger  de  B, 
Blldhaner  in  Gent,  seit  dem  17.  9.  1S88  Mit- 
glied der  dortigen  Gilde,  durch  die  er  vorher 
in  einen  langwierigen  ProzeS  verwidcelt  und 
zur  Zahlung  einer  Gddbole  wie  aadi  der 
PraceflcoBtn  vtfottcilt  «ordsii  ww,  «eil  er 
in  seiner  früheren  Tisdilei  weikstatl  MStiel 
mit  Reliefschnitzereien  angefertigt  hatte.  T.aut 
urkundlicher  Nachricht  von  1544  lebte  er  da- 
mals mit  Weib  u.  Kindern  in  tiefstem  Elend. 

V.  T.  d.  HacghciL  La  Corp.  dw  Pcintna 
«Itt.  de  Gaad,  IM».     Vkttr  vm  itr  Htg^im. 


Braue  (oder  Bruyn),  F.  de,  nicdcrl. Kupfer- 
Stecher  und  Radierer,  tätig  in  Brügge  un» 
1660,  t  das.  1667.  Man  kennt  von  ihm  3  Bild- 
nissticbst  darunter  ein  Porträt  des  Niclajrs  d' 
Hertas  iMcb  J.  van  Oest  d  das  von  einem 
englischen  Verleger  in  betrügerischer  Ab?;icht 
unverändert  für  das  Bildnis  des  Jacob  Stall 
in  den  1792  in  London  erschienenen  M^m.  du 
conite  de  Gramont  wieder  verwertet  wurde. 

K  r  a  m  m,  Leven«  en  Werken  I  183  u.  Aanh.  — 
Le  Blanc,  Manuel  I  633  u.  539.  —  Gas.  d.  B.- 
Afta  n  84«.  H.V. 

Brune,  P i e t e r  de,  Sohn  des  Jacop  B.,  ate 
Maler  in  Gent  urkuodlicli  erwähnt  seit  dem 


».  6.  IdM.  sdt  dem  ttL  1. 1601  (1008  n.  St) 

Freimeister  der  dortigen  Gilde.  Am  6.  2. 
löll  (1612  n.  St.)  hatte  er  mit  Lieven  van  den 
Hacke  Malereien  zu  begutachten  im  Kloster 
von  Bcanpr^  16B6/7  bemalte  er  ein  »Anltacr« 
deedt"  Ar  die  Kqidle  der  J^gemecte"  n 
Gent.  Nachdem  er  in  erster  Ehe  mit  Adriane 
de  Vjsch,  der  Witwe  von  Phil.  Gilliaerts  ver- 
heiratet war,  wird  er  in  einer  auf  seine  rweite 
Gattin  Qara  van  Neteoe  l>cniglichai  Uriomda 
vom  97.  6.  IBSa  als  f  «nrOut 

Urfnmden  im  Stadtarchiv  su  Gent  —  J.  Be- 
tliune  u.  A.  v.  Werveke,  Het  Godshuia  De 
Lfuprmcetr  1902.  Fiftor  va»  d*r  Hatgktn. 

Brune,  P  i  c  t c  r  de,  Maler  zu  Brügge,  1682 
bis  1634,  lieferte  10  Gemälde  mit  Darstellun- 
gjen ans  der  Lagende  der  1470  in  die  dortige 
Marienididie  gesUfteteu  Rdhpiie  vom  lieiligen 
Kreuze. 

Weale,  Brage«  et  »es  enviroas,  1884.  p.  114. 

James  Wealc. 

Brune,  Robbrecht  de,  Solin  von  Ghee- 
raerd  de  B..  Bildhauer  in  Gent,  urkundlich 
erwähnt  1404-1418.  Nachdem  er  am  6.  7. 
1406  den  jongan  Martin  Jansnot»  van  Hersy 

als  Lehrjiingen  in  seine  Werkstatt  aufgenom- 
men hatte  mit  der  Verpflichtung,  ihn  zum 
„vry  leercnape"  zu  erziehen,  übernahm  B.  am 
15.  6.  1407  die  Ausführung  einer  St.  Georg« 
Statoe  tjetot  ymage  ende  licdde  van  sint 
Joerysen")  für  die  Regenten  der  St.  Georgs- 
gilde zu  Thielt  (West-Flandern).  Eine  Strei- 
tigkeit B.S  mit  der  Kirche  zu  Rooscbeke  bei 
Schoorisae  (Ost-Flandern),  die  eine  von  ihm 
gelieferte  „satartaefle"  als  mangdhsft  xnröclc» 
weisen  wollte,  wurde  am  13.  7.  1413  nach 
Begutachtung  durch  die  Genter  Malcrgildc 
von  den  Gent  er  Schöffen  beigelegt.  In  einigen 
anderen  Urkunden  werden  mit  ihm  auch  seine 
Brflder  Jtm  n.  GiÜit  i$  Bnm»  \ 


Victor  wm  dtr  Hattht». 

Bruwan,  Adrien,  französ.  Landschafts- 
maler (Aquarell),  geb.  in  Marennes  (Charentc- 
Inf.)  am  8.  2.  1831,  lebte  in  Paris,  wo  er  zwi- 
schen 1866  wid  1880  alljährlich  die  Sakmauast 
besehidEte.  Daa  HandiieiduL>Kjib.  der  Berlfai. 
Nationalgal  bewahrt  von  ihm  2  .ALquarclle: 
„Kartoffelleser  im  Feldgarten"  und  „Wald- 
weg im  Herbst". 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  I  u.  SuppL 

H.  V. 

Bnuieav,  Charles,  Pariser  Porträt-  tmd 
Genremaler,  geb.  m  Angera,  Sdifiler  von  Ca- 

banel,  beschickte  zwischen  1879  und  1890  den 
Salon  mit  einer  Reihe  von  Damenbildnissei^ 
Gcnrcdarstellungen  n.  Landschaften  in  Aqua- 
rell und  Ol. 

B e  1 1  i e r- Anvrajri  DicL  fittv  Sappl.  — 
Kat  d.  Salon.  H.  V. 

Bnmsa«,  Louis,  frsnsös.  Kupferst^  in 
London  tätig  um  1750.  ^^a^  kennt  von  ihm 
8  Ansichten  aus  Griechenland,  nach  Chatelain. 

Le  Blanc,  Manud  L  —  Bryaa^  Dict  of 
Paint.  Ed.  1903.  L  H.  V, 


1*4 


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Bruneau  —  Bnmellcadii 


BnuMtOt  Rober ^  Kupfcrat.  zu  Antwerpen, 
Düettant,  rca  dem  nun  em  Portrit  de*  Job. 

Calvinus  und  eine  Allegorie  «of  die  CÜfi- 

nisten  von  1611  kennt. 

Le  BUnc,  Maaael  I.  H, 

EnniiiT,  e.  Bruyittui, 

BnoML  Jacques,  Weiluuchter  am  Ban 

der  Kirche  zu  Caudebec,  1860.  —  Sein  Sohn 
GuMaume  folgte  ihm  1670,  diesem  sein  Bruder 
JghoH  1584  in  dieser  Stellung  nadL 

B4r«rd.  Dfet  Uofr,  IMt.  H.  V. 

■nari  (oder  Bmmt^t  Jean»  frans.  Bild- 
hauer und  Architekt  in  Touhsn,  erbaute  vnr 
1077,  gemeinsam  mit  Coussarel,  da&  ScliioÄ 
VOMoit-Lavalette,  voA  war  1690/91  für  die 
Corpus  Domim-KapeUe  der  Kathedrale  zu 
Tonlon  beschäftigt 

Baaehal,  Dkt  d.  archit  franc.,  1887. 
Noor.  aicfc  de  rart  frao«.,  3«  s^r.,  VII.  1881 

IM-^li  X,  1894  p.  314.  —  Riaa.  d.  aac.  d. 
B.-Arts  XVI  (1892)  1«1.  175.  H.  V. 

Brunei,  Jean  Baptiste,  französ,  Maler 
geb.  1844  in  Avignon,  Schüler  der  dortigen 
Ecole  Mwiicipale  de  Dessin,  weitergebildet  an 
der  Pariser  Acad^mie  Julien  (unter  Bou- 
guereau  und  Robert  Fleury)  ansässig  in  Avig- 
non;  debütierte  uii  Pariser  Salon  1SS4  mit 
einer  Stimmungslandschait  „Soir  d'automne 

—  cnvirons  d' Avignon"  und  beschickt  ihn 
seitdem  alljährlich  mit  feingestimmten  Land- 
schaf tsbildern  aus  der  Umgegend  von  Avig- 
non, vom  Ufer  der  Rhone  etc.  Als  Haupt- 
werke des  Künstlers  sind  hervorauheben : 
„Sooa  lea  aubes*  (Sakn  1887,  mention  honor. 
in  der  Pariser  Weltausstellung  1889,  jetzt  im 
Museum  zu  Avignon),  —  „Fin  de  Novembre" 
(Salon  1888,  jetzt  im  Museum  zu  Tourcoing), 

—  JLt  Font  St.  Bäi^"  (Fensterblick  vom 
Atelier  des  Könatlers  in  Avigacai,  Medaille  in 
der  Internat  Ausstellung  zu  Lyon  1896),  — 
„La  Tour  I-onglade  ä  Avignon"  (Medaille  in 
der  Internat.  Ausstellung  zu  Hobart,  Th- 
manien,  —  jetjt  im  dortigen  Museum). 

Pariser  Salon-Kat.  seit  1384.  —  E.  J.  Ca- 
asajrion  in  Dict.  Mpatt.  de  Vanelaie.  —  Par- 
äBid.  lOMlfB  da  KdHtiet«.  • 

Brunei,  L^on,  franr.  Porträt-  und  Hi- 
storienmaler, geb.  zu  Caen  am  81.  8.  1820, 
Schüler  von  Ingres,  stellte  1840 — 1848  im 
Sakn  aus.  Daa  Mu«.  zu  Caen  bewahrt  von 
Man  ein  Büdav  la  ganier  Ftgar  des  KSniga 
Louis-Philipiie. 

Bellier-Anvray.  Dict  g<n.  I.        H.  V. 

Brtmel,  Pierre,  Werkmeister  des  französ. 
Königs  in  dem  Sprengel  von  Beaucaire  und 
Nimea  unter  der  Herrschaft  Johanns  das  Go- 
ten und  Karls  V.  Patentbriefe  des  letzteren 
bestätigen  ihn  1364  in  seinem  Amt;  sie  be- 
stimmen, daß  die  Zahlungen  ihm  wcil'-rhin 
in  Paris  ausgesahlt  werden  sollten,  was  darauf 
sa  deotea  adieint,  daB  er  dort  wohnhaft  war 
and  aus  dem  nördl.  Frankreich  stammte. 

1360  verfaßte  er  in  französ.  Sprache  einen 
BawansdJag  swedcs  Erriditung  sweier  von 


Tünnen  flankierten  Tore  für  die  Umwallo« 
TOB  Vitleneinre-Ms-Avignoa.    Er  beatimmt 

darin,  daB  die  Türme  denen  der  Wälle  von 
Avignon  ähnlich  werden  sollten,  was  nicht 
beweist,  wie  man  behauptet  hat,  daB  er  auch 
an  diesen  gearbdtct  habe.  Die  betdea  «af  B. 
tasQgliciiep  DuLaaisBtc  riad  von  Reaottvicr 
publiziert  wordett  Die  Befestigungen  von 
Villeneuvc-lis-Avignon  bestehen  noch;  sie 
gehören  zu  den  besterhaltenen  und  den  schön- 
stca.  die  stdi  aas  dem  14.  Jahtii.  erbaltan 
feabö.   Ea  ist  wriiradietnKdi,  daB  B.  aocb 

an  mehreren  der  zahlreich  in  dieser  Zeit  auf- 
geführten Befestigungen  in  Beaucaire,  Nimes 
und  Umgegend  tätig  gewesen  ist. 

Renouvier  et  Ricaj-d,  Lea  maltres  de 
pierre  de  Montpellier.  —  A  c  h  a  r  d,  Notes  sur 
quelques  artist.  d' Avignon.  —  Bauchs  1,  Nouv. 
Dict  d.  archit.  fran;.  C.  Enlart. 

Biaaal>llaavill^  Artbar  A,  fraazös.  StiU- 
tebeamaler,  beacliidcte  i9Bt,  1888, 1808  a.  1808 

den  Salon  d.  Soc.  d.  Art.  franc.  —  Das  Mus. 
von  Beziers  besitzt  von  ihm  ein  signiertes 
Bild:  „Corbeilles  de  groaetlles". 

Rieh,  d'art,  prov.  Mon.  civ.  VI.  —  Salon-Kat 

R. 

Biaaal-Bocqii«,  L^on.  IraaaS«.  Porträt- 
maler and  Lithogr.,  geb.  ta  Paria  1888,  Sdiü. 

1er  von  Amaury-Duval ;  stellte  im  Salon  zwi- 
schen 1844  und  1880  regelmäßig  aus  und  war 
1862-65  und  185&-1888  f&r  die  Porzellan- 
manufaktur von  Sävrca  ala  Flgarcnmaler  li- 
tig.  Anfier  BildnlsBcn  matte  er  auch  Gaar^ 
stücke  und  biblische  Historien  VoB  Qun 
stammt  das  Hoohaltargemälde  der  Ciciiien- 
kapelle  in  der  Kirche  Saint-Eustache.  PQr 
daa  Palaia-de-Jastioe  de  la  Sciae  malte  er 
einen  Qirtstas  am  Ibease.  Als  Lithograph 
lieferte  er  außer  einigen  Porträts  die  Illu- 
strationen für  eine  Ausgabe  von  Daphnis  und 
Chloe. 

B  e  11  i  e  r  -  A  u  v  r SV,  Dict.  g^n.  I  a  Suppl.  — 
B  ^  r  a  I  d  i,  Lea  gm.  da  19«  §.,  IV.  —  luvt.  gin. 
d.  rieh,  d'art.  Paris,  mon.  rel.  III  37U8.  —  L  e  - 
chevallier-Chevignard,  La  M anuf.  ds 
poic.  de  Serres,  1908,  11  188.  H.  V, 

BnOMOeachi,  Filippo.  Der  Vater  der  ge» 
samten  Renaissance-Architektur,  im  beson- 
deren derjenigen  Italiens.  Einer  der  hervor- 
ragendsten bahnbrechenden  Baukünstler  aller 
Zeiten,  daneben  auch  Ingenieur,  sowie  Bild- 
haner.  Seine  Grö8e  beruht  nicht  nur  ia  der 
verständnisvollen  Wiederaufnahme  antiker 
Bauformen,  sondern  in  deren  geradezu  ge- 
nialer Anpassung  an  die  baulichen  Bedürf- 
nisse seiner  Zeit.  Vor  allem  sind  seine  Grund- 
riß- aad  RaamdispoaitiooeB  in  Verbindung 
mit  der  Einführung  gewisser  harmonischer 
Verhältnisse,  für  welche  Br.  an  den  Resten 
des  Altertums  nur  beschränkten  Anhalt  hatte, 
von  maßigebendem  Einfluß  für  die  Theoretiker 
tmd  Pndctiker  seiner  and  der  folgenden 
Epochen  bis  zur  Jetztzeit  gewesen.  Bewail« 
dernswert  ist  bei  ihm  die  klare  Einsicht  in  die 
Bedeotttog  das  aoa  der  Antflse  abaiBOBMiifiiBD 


18$ 


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BnmcUeachi 


Baugerüstes,  welche  ihn  im  Gegensatz  zu  der 
Frührenaissance,  vorzugsweise  Obcritalicns, 
aoerseiui  zu  eioer  koasequenten  Uaterordnung 
des  ptasdsdMB  omamenttkn  Detaib  unter  die 

tragenden  und  stützenden  BauRlieder,  anderer- 
seits zu  einer  reizvollen  Belebung  dieser  Glie- 
der durch  zarten,  anmutigen  Sclimuck  ihrer 
durakteristischcn  Linien  und  Flächen  führt. 
So  ilt  die  Baukunst  der  Renaissance,  in  der 
Porm,  in  welcher  sie  insbesondere  in  Toskana 
etwa  ein  Jahrhundert  geherrscht  hat  uild  für 
^anz  Italien  vorbiidlich  war,  ;n  den  Haupt- 
momenten  fast  fertig  aus  dem  Haupte  Br.s 
aMaprangen,  wobei  natürlich  nicht  •nBer  mekt 
zu  lassen  ist,  daß  diese  Geburt  schon  längere 
Zeit  vorher  auf  allgemeinem  kulturellen  Ge- 
biete vorbereitet  war,  und  daß  der  Meister  in 

Wechselwirkung  mit  anderen  gleichstrcben- 
den  seitgcaBtrifdien  Kfinitlcrn  auf  i^asti- 

schcm  ti  milrrischem  Gebiete  wie  Donatello, 
Ghiberti,  Maiacciu  und  anderen  bland.  Da- 
gegen ist  die  Theorie  auch  hier  wieder  die 
Nachfolgerin,  nicht  die  Anführerin  der  Praxis 

In  erster  Linie  hat  sich  Brj  schöpferische 
Tätigkeit  auf  das  Gebiet  öffentlicher  Bauten, 
speziell  das  des  Kirchenbaues  erstreckt  Doch 
Inmmt  hier  weniger  die  Einwölbung  der 
mjuunippei)  wm  ein  wwgtiiu  i>uiiiiimw 
Problem,  in  Betracht.  Dagegen  sind  die  Kir- 
chen S.  Lorenzo  u.  S.  Spirito  wichtige  Typen 
des  Sakralbaues  geworden.  Allerdings  ergab 
die  von  Br.  hier  wieder  eingeführte  Verwcn> 
dtmg  der  Siolenofdnmgen  als  tragender  Glie- 
der in  Verbindung  mit  detn  Dreischiff-System 
ohne  weiteres  eine  gewisse  Ähnlichkeit  mit 
der  Basilika-Form,  wie  sie  in  Florenz  z  B  in 
der  atten  Kirche  von  SS.  Apoctoli  auageprägt 
iil«  aber  die  AMMldvBV  efaMe  QueracMffci^ 
die  Bekleidung  der  Seitenschlffsmauem  mit 
einem  der  Säulcnordnung  entsprechenden  voll- 
ständigen Pilaster-  oder  Halbsäulensystem, 
die  Einführung  einer  größeren  zweiten  Ord- 
nong  Sber  der  ersten  mit  den  Fllastem  der 
\nerung  als  Grundlage,  schufen  doch  ein  Gan- 
zes, das  in  seiner  einfachen,  wohtbelichteten 
Weiträuniigkeit  und  Harmonie  einen  von  den 
der  Kirchen  der  romanischen  Zeit  und  der 
sogfintuiten  Plomdner  Protorenainance  we- 
sentlich  verschiedenen  Eindruck  auf  den  Be- 
schauer macht.  Mit  der  capclla  de'  Pazzi  und 
mehr  noch  mit  dem  unvollendet  gebliebenen 
Oratorium  des  Kkutcra  S.  Maria  degli  Agnoli 
hat  xa  gteidier  Zelt  «naer  Meister,  wenn  auch 
in  rninrfich  beschränkten  Anlagen,  den  Ge- 
danken lies  Zentralbaues  in  der  Neuzeit  zuerst 
wieder  in  zweifacher  Weise  verwirklicht 

Nicht  in  gleichem  Maße  bahnbrechend  bat 
Br.  auf  dem  GMtt  des  P^astbmttt,  auf  dem 
die  Florentiner  atich  noch  in  «priterer  Zeit  mit 
beinah  auffallender  Zähigkeit  an  dem  Her- 
gebrachten festgehalten  haben,  gewirkt.  Was 
der  Welt  die  Aosfühning  von  Br4>  Projekt 


für  einen  grofien  Medizeer-Palast  gebracht 
haben  würde,  wissen  wir  nicht,  aber  selbst  der 
vielbewunderte  palazzo  Pitti  enthält  wohl  eine 
wesentliche  Steigerung,  doch  keine  vollstän- 
dige Umbildung  des  älteren  Palaststils.  Be- 
zeichnenderweise tritt  dagegen  an  einem 
Palastgebäudc   öffentlichen    Charakters,  dem 

Amtshaus  der  Parte  Guclfa,  ein  neues  Motiv 
auf.  daa  der  Verkleidung  der  Paande  mil 

Pilastern,  das  freilich  in  Florenz  selbst  Istilia 

stärkere   Nachfolge   gefunden  hat. 

Einer    der    wichtigsten    l'aktoren    in  BrJ 

architektonischen  Mitteln  ist  die  an  sich  nicht 
nene  verwcnonBB  «ms  sogcna  iiDcr  oer  stanie, 

die  trotz  der  Ablehnung  seitens  des  «stren- 
gen Theoretikers  L.  B.  Alberti  von  allen 
Nachfolgenden  unbekümmert  angewendet  wor- 
den ist  Br.  gibt  dabei  der  Säule  ihre  antike 
Baaii  wd  daa  GdAflc  wieder»  Ictateiei  m  der 
Form  eines  kämpferarfigen  Gliedes  unter  dem 
Bogenansatz,  wie  schon  bei  spätromischcn  und 
ravennatischen  Bauten.  Dies  dient  zugleich  zur 
Erfaöhimg  der  Bogcnstelhing  und  damit  znr 
Vcratirlrang  der  ulgeBMincn  Lciclitighielt  uid 
Luftigkeit  Für  das  Kapital  bevorzugt  er  zu- 
mal bei  Sakralbauten  unbedingt  den  korinthi- 
schen Typus  in  einer  allerdings  nicht  ganz 
glücklichen  Umbildung.  Um  ao  schöner  span» 
nen  sich  die  woMgcgliederten,  rddi  md  dodi 
fein  ornamentierten  Bögen  und  Laibungen  der 
Arkaden  und  Vierung  mit  ihrem  Schmuck 
von  Laubgewinden,  Stäben,  Geflechten  usw. 
Überall  Symmetrie  aber  keine  Monotonie  I 
In  der  alfrrn  Saicriatei  von  L.  Lorenso  nnd  iB 
der  cappella  de'  Pazzi  erscheint  als  Motiv  der 
Wandbelebung  die  „konzentrische  Doppel- 
Arkade"  (Ausdruck  GeymüUers),  d  i.  ein  über 
Pilastern  aufsteigender  Bogen  einen  eben- 
Bcikliui  Idemciei  OrdnoBf  mmrMlefciMi  uil 
einem  beiden  gemeinsamen  Gebälk.  Die  Knn- 
sole  tritt  sowohl  als  Schlußstein  der  Bögen 
wie  auch  mehr  selbständig  als  stützendes  Glied 
unter  den  groBen  Gebälken  auf»  in  letzterer 
PWktion  wohl  fein  gedacht,  aber  dock  niclM 
streng  organisch  und  deshalb  etwas  kleinlidi 
wirkend.  Eine  besonders  wichtige  Rolle  spielt 
bei  Br.  die  Kuppel.  Diejenigen  über  den  Vie- 
rungen von  S.  Lorenzo  und  S.  Spirito  sind  ja 
aüerdfaits  iddit  mebr  anter  der  Leitong  dtas 
Meisters  ausgeführt  worden,  nher  die  beiden 
in  der  alten  Sakristei  von  S.  Lorenzo  und 
der  cappella  Pazzi  in  ihrer  eigentümlichen 
Form,  etwa  der  eines  vom  Wind  au^i^laa^ 
nen  Rcgenschim»  Ci*  Create  e  Tele")  be- 
reicherten die  Architektur  um  ein  wirkungs- 
vulle.s,  wenigstens  für  Italien  neues  Motiv. 
Zur  Belebung  der  Wandfelder  über  den  Bogen- 
ansätzen  sowie  der  Gewölbezwickel  unterhalb 
der  Kappeln  dienen  die  fiir  plaatiMfwB 
Schmuck  bestimmten  großen  Medaillons. 
Schließlich  muß  aber  auch  angenommen  wer- 
den, daß  farbiger  Schmuck  weit  mehr  als  jetzt 
noch  erhalten  u.  wohl  auch  jemals  awigefülut 


ic6 


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Bnmelleschi 


«Ofden  ict,  Tom  Meuter  vorgesehen  war. 
Wie  lidi  Br.  die  Fkmddn  seiner  KJfdien, 

Ak  in  dic5fr  Beziehung  imvollrndet  geblieben 
sind,  gedacht  hat,  läßt  sich  beim  Mangel  jeg- 
Ikher  Unterlagen  nicht  beurteilen  Jedenfalls 
wäfdea  aie  sieb  kaum  in  einen  aufiallenden 
GegcBsnlB  sd  ciaficiMtt  Tflwiwt  der  tfliwHr 
gm  Bekkidnof  der  AaflcBwiade  fCSsM 

haben. 

Filippo  wurde  geb.  1877  zu  Florenz  als 
Sobn  des  ««eiefaenen  Notars  Ser  BruneUesoo 
di  Uppo  ans  dem  cdlett  Gcsddedit  der  Lipi 

ti.  erhielt  die  für  einen  gelehrten  Ber»f  nötige 
wissenschaftliche  Erziehung,  bei  der  er  atich 
die  Kenntnis  der  lateinischen  Sprache  erwarb. 
Seine  NetKuv  tri^  0»  jedoch  zu  einer  Tätig- 
htSlt  UBstfetis^er  NMnr  und  so  begsb  er 
rieh  in  die  Lehre  m  einem  Goldschmied.  Als 
seinen  Meister  vermutet  Fabriczy  auf  Grund 
einer  allerdings  nicht  ganz  zweifellosen  Kom- 
bination einen  gewissen  Benincasa  Lotti.  der 
Wien  mt  uiuuMKD  fnfgmsKn  crwamn  imm« 
Den  Zimfteid  leistet  Br.  am  18.  12.  1S99  und 
am  2.  7.  1404  wird  er  als  ordentlicher  Meister 
in  die  Zunft  der  Seidenweber,  welcher  auch 
die  ^^"^^^vf^  unterstanden,  aufgenommen. 

»  -   »   «-  ■«  ■  ■  ■_■«-«■  «aM 

WKtmm  WH  Qcr  ^womimiit  iiaiiiimi  hmpwi 

wurde  er  zur  Ausführung  gewisser  Silber- 
figuren am  Altaraufsatz  im  Dom  zu  Pistoja 
berangezogen.  Es  acheint  aber,  daB  er  von 
diesen  nur  die  des  bL  Gregor  vollendet  hat, 
die  sibcr  jcttt  nidift  mehr  vuriiauden  ist  (nndi 
Mdsitr  Meimmg  wären  dagegen  zwei  noch 
vorhandene  Prophetenfiguren  als  sein  Werk 
anzusehen,  vgL  darüber  die  Literatur  unten). 
Den  Übergang  Br^  mm  eigentlicben  Bild> 
iNoer  hemeigt  mit  mm  aber  sdna  seine  IUI* 
athme  an  dem  1401  ausgeschriebenen  Wett- 
bewerb für  die  zweite  Broozepforte  des  Bap- 
tisteriiuns  zu  Florenz,  für  welche  aufier  Br. 
Glnbcrti  und  vier  andere  a.  T.  bervomgcndc 
tkmmKT  Ammen  neiciien.  ais  irraoesnicK 
war,  als  Relief  eines  Türfeldes  gedacht,  das 
Opfer  Isaaks  bestimmt.  Die  Modelle  Brj  u. 
GhOicrtis  haben  sich  iDein  crlialten  a.  be6nden 
aicfa  jctit  im  Musep  m  Florens. 

Br.  ceigt  sich  Mer  ndt  einem  Schlage  als 
Meister  des  leidenschaftlichen  Ausdrucks,  der 
dramatiiichen  Gruppierung  und  vielseitigen 
Bewegung.  Dem  Wetteifer  Br.8  mit  dem  an- 
deren grofien  Plastiker  setner  Zeit  DonateUo 
entstammt  dann  des  h51seme  Kmzdix  m  der 
cappella  Gondi  in  S.  Maria  Novella  (entstan- 
den nach  Fabriczy  etwa  zwischen  1410  und 
1416,  nach  Ventori  nicht  lange  nach  1400). 
Hier  betont  Br.  gegenüber  dem  Werke  Dona- 
tdlos  {in  S.  Croce)  dneneils  das  seeHsctie  und 
physische  Leiden,  andererseits  aber  atKh  die 
Schönheit  des  darin  aufgelösten  göttlichen 
Ideals.  Mit  den  genannten  erschöpfen  sich 
mm  aber  auch  die  erhaltenen  biMhauerischen 
Weite  dse  HdMen.  Ee  lind  äber  Nach- 
iHdfii  und  Daten  von  einer  Aflsehl  verloien 


gegangener  Arbeiten  erhalten  (s.  Fabricsr« 
Brunellesco).  Für  die  Kanxel  von  S.  ICarin 
Novella  hat  Br.  1448  dag  Modell  geliefert. 
Dieses  ist  aber  von  anderen  Händen  aus- 
geführt worden  (Reliefs  von  Andrea  Caval- 
canti?).  Jedenfalls  kann  von  irgendwelchem 
hSnstleriscben  Anteil  Br«  ea  dem  demlich 
rohen  fltttitchfo  Sthmiifk  nidit  die  Bede 
sein. 

In  die  Zeit  schon  bald  nach  dem  Beginn  der 
hildhauerischen  Tätigkeit  BroneUesdus  iillt 
nun  sein  gemeinsehcMieher  AnfenUnlt  nrft 
Donatello  in  Rom,  durch  welchen  er  ins- 
besondere für  seine  architektonische  Laufbahn 
den  Grund  legte.  Die  Zeit  des  Antritts  und 
die  Dauer  jener  Reise  ist  nicfat  genau  iestzn- 
■wueu.  nacn  oai  wiw  ufaainnm  uann  ■om- 
trn  die  beiden  sich  gegen  Ende  1402  od.  aber 
.Vaiang  1406  nach  der  ewigen  Stadt  begeben 
haben.  Der  Aufenthalt  Br.s  daselbst  muB  auf 
mindestens  Jahresfrist  veranschlagt  werden. 
If dgticherweise  Ist  er  aber  ancli  qiiter  nodi 
einmal  allein  wieder  dorthin  zurückgekehrt. 
Br.  hat  in  Rom  nach  dem  Zeugnis  der  Quellen 
mit  ZielbewuBtsein  die  baulichen  Reste  des 
Altertums  studiert,  gemessen  und  aufgenom* 
men.  Er  wsr  ench  hierin  derjenige!,  wel» 
eher  den  nachfolgenden  Künstlergeneratiooen 
die  Wege  wies.  Zn  gleicher  Zeit  beschäf- 
tigte er  sich  in  Rom  mit  Goldschmiedearbeiten. 
Eine  Seite  der  von  ihm  in  jenen  Jahren  be* 
tnebenen  Studien  Mldcte  feiner  die  Beschlfti- 
gung  mit  der  Mathematik,  Geometrie  und 
Perspektive,  in  welch'  letzterer  er,  wiedennn 
bahnbrechend,  zum  mindesten  die  Hauptgnmd* 
gesetze  entdeckt  beben  mnft.  Die  Biographen 
hcschreiben  vcfBchlcdiene  von  ihm  ausgefährte 
perspektivische  Darstellungen. 

In  Verbindung  mit  dem  Dombau  wird  Br.s 
Name  zuerst  im  Jahre  1404  genannt,  als  er  zu 
einem  Gntachten  vbtr  einen  bei  den  Strebe- 
nuuwf  n  der  Onn  ti  ibuncn  begangenen  Pdder 
veranlaßt  wurde.  Aber  erst  im  Jahre  1417 
hatte  er  zu  der  Frage  der  eigentlichen  Knppel- 
ausführang  offiziell  Stellung  zu  nehnlei^  ab 
er  von  der  Dombeubciiörde  xn  Bei  Hungen 
darfiber  angezogen  vnirde.  Die  IfoddK 
welche  damals  von  anderer  Hand  hergestellt 
wurden,  sind  jedenfalls  nicht  als  genügend  er- 
schienen,  detm  am  20.  8.  1418  wurde  eine 
öffentliche  Aoffordenmg  sur  Einreiclmng  von 
Modellen  ond  Zeichnungen  fBr  ICnppai* 
Wölbung  erlassen.  Die  Aufgabe,  die  '^'''nih 
der  Architekten wek  gestellt  wurden  war  nun 
aber  eine  fast  ausschlieBlich  tedudsche.  Denn 
einerlei,  ob  die  Aosföhnmg  eter  Kiqvel  in 
ihrer  gegenwärtigen  Piorm  schon  m  dni  tn^ 
sprünglichen  Projekte  Amolfos  di  Cambjo 
vorgesehen  war,  jedenfalls  stand  diese  seit 
1867  fest,  und  es  war  auch  im  Jahre  1418  inn> 
besondere  der  der  achtedcigen  Kuppel  unter- 
gestellie  l^ndNV  im  Rnhben  aanlhenid  voll* 
csdeL  Ffir  die  Konkurrenten  hendfltf  es  tIA 


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in  der  Hauptsache  danun,  die  Struktur 
der  Kiwdadnle  und  die  technischen  Mittel 
Ünr  Aaimamnat  w  cninaeQi,  iiwbewiidera 
die  Gcrastfrige  ta  tSacn.  FBr  de  Kioolmnefiz 

lieferten  nun  außer  den  Arbeiten  xwölf  an- 
derer Meister,  Ghibertt  zwei  Modelle,  Br.  im 
Vadft  mit  Dooatello  md  Minni  d'Antoiiio  di 
Baaw  ein  tokhet  wd  swar  in  If  merwcrk. 
DIeies  letzten  aofhe  tieweiBen,  daB  die  Ein> 
Wölbung  der  Kuppel  ohne  Gerüst  ausführ- 
bar aei.  Ob  auch  Ghiberti  bei  seinen  Mo- 
ddkn  dies  darzutun  versucht  hatte,  ilt  nidlt 
Idar  eraklttUdk  jcdenfoUa  erfaieltett  ct  wnd 
Br.  für  fltre  Aibeilen  die  hSdute  BeMiiunK 
unter  den  sämtlichen  Bewerbern  und  zwar 
eine  ungefähr  gleiche.  Im  Auftrag  der  Dom- 
Vaubehörde  fertigten  nun  Br.  und  Ghiberti 
gemeinadiaftlich  14S30  ein  weitem  and  swar 
hölzernes  Modell  anter  Einrddnav  dner 
Denkschrift  nn  Dieses  führte  zur  Ernennung 
Br.«  und  Ghibertis  sowie  an  dritter  Stelle  des 
bislierigen  viceci|MMnaeatfO  aio  Dombau  Bat- 
liltn  d' Antonio  tu  pTP^wditori  de»  Kunel- 
baaes  unter  gleichen  Rechten  (16.  4. 14K^  und 

aur  endgültigen  Annahme  des  von  den  erste- 
ren  beiden  hergestellten  Modells  und  ihrer 
Denkschrift  als  Bauprogramm  (BO.  7.  14Sß^ 
Die  Möglichkeit  der  Anifüliniiif  der  Bbi- 
wölbung  ohne  Gerüst  hatte  B.  nadi  den  Bio- 
graphen zuvor  scl.'^n  durch  Einwölbung  zweier 
allerdings  lüetnerer  Räume,  nämlich  je  einer 
Kapelle  in  S.  Jacopo  sopr'  Arno  und  in  S. 
Felicita,  von  denen  die  Ictatera  apiter  alH 
gerissen,  die  eratere  ganz  verindett  wordea 
ist,  praktisch  dargetan.  Als  die  neuen  Prov- 
Tedüoren  den  Bau  übernahmen,  war  unt«-- 
deaiM  der  unterste  Teil  der  Kuppd  IBHiherod 
ao  weit  als  ihr  Fuß  im  vollen  gemauert  iat, 
aoageführt  worden.  Von  der  wetteren  Ent- 
wrcklung  des  nun  eifrig  in  Angriff  genomme- 
nen Fortbaues  seien  hier  nur  die  folgenden 
Daten  hanrOfgehoben :  Oktober  1420  Beginn 
des  eraten  aog.  Macigno-Ringei,  Jtmi  14Si& 
Beginn  des  zweiten  ebensolchen  (ca  20  Ellen 
über  dem  oberen  Tamburgesims)  und  Januar 
1429  Beginn  des  dritten  (ca  4U  Ellen  über 
jenem  Gesims).  Atigust  1434  ist  der  SchluB- 
ring  der  Kuppel  seiner  Vdkndung  nahe  und 
am  90.  August  14S8  wird  die  Kuppel  ein- 
gesegnet. In  demselben  Jahr  wird  ein  Modell 
Br.«  für  die  Laterne  angenommen,  der  Grund- 
atain  für  die  letztere  aber  erst  im  März  1446 
aioKese^et,  so  daB  die  Fortführung  und  Voll- 
endinig  dieser  den  Nadifolgem  Br.8  (t  18-  4. 
1448),  welche  aber  seinem  Modell  bis  auf  Ein- 
zelheiten folgten,  anheimfiel.  Unter  Br.s  eige- 
ner Leitung  sind  von  architekton.  Details  an 
der  Kuppel  ausgeführt  worden:  die  Balustra- 
den der  beiden  inneren  Umgänge  des  Tarn- 
burs  (seit  Ende  IJil)  und  in  der  Hauptsache 
die  vier  halbrunden  Ausbauten  außen  am 
Foie  de*  Tamburs  (seit  Anfang  1438),  dagegen 
ist  unter  aeioen  NacUolgeni  und  wohl  nicht 


mehr  nach  Entwürfen  des  Meisters  die  Mar- 
morverkleidung des  Tambora  und  das  unter 
deaaen  Rondfcmteni  am  AnBem  hcnun- 
laufende  Gerina  vollendet  worden. 

Meinungsverschiedenheit  besteht  darüber, 
inwieweit  an  dem  Verdienst  um  den  Kup- 
pelbau neben  Br.  atxh  Ghiberti,  der  bia 
1488  mit  an  den  Banleilecn  aalififli 

Anteil  hat  Seine  Titigkdt  charakteriakit 
sich  als  die  eines  Mitberaters  bei  wichtigeren 
Entscheidimgen  und  eines  Mitbeaufaichtiten» 
den  der  laufenden  AxMten.  Aber  der  etgeOU 
liehe  Erfinder  dea  sanaen  Wölbangaajrstems, 
wie  der  einzelnen  Mittel  seiner  Ausführung 
war  und  blieb  doch  der  Fachmann  Br. 

Bei  Gelegenheit  des  Kuppelbaues  fielen  Br. 
noch  eine  Anzahl  kleinerer  Aufträge  zu  (s. 
hierüber  bei  Fabriczy).  Ob  Br.  auch  einen 
Entwurf  für  die  Fassade  des  Domes  her- 
gestellt hat,  für  den  ihm  1429  ein  Ifoddl  auf- 
getragen wurde,  bleibt  ungewiB. 

Schon  bald  nach  dem  Beginn  des  Kuppel- 
baues wurde  Br.  der  Bau  des  spedale  degU 
Innocenti,  des  Florentiner  Findethaoses,  an  der 
piazza  della  SS.  Annunziata  übertragen.  Die 
Arbeiten  daran  haben  1419  b^onncn,  Br.  er- 
hält als  Bauleiter  jedoch  erst  vom  Jahre 
an  Gehalt.  Er  wird  in  den  Baubfichem 
letztenmal  September  1494  erwähnt  Der 
nach  den  alten  Biographen  an  sein«  Stelle 
tretende  Francesco  della  Luna  ist  nach  jenen 
Büchern  vom  1.  6.  1427  an  drei  Jahre  und 
dann  wieder  1486—1440  Bauleiter.  Im  Sep- 
tember 1484  war  die  Vorhalle  annähemd  voll- 
endet, von  dem  Innern  aber  nur  ein  Teil  der 
Mauern  aufgeführt  (die  Fundamente  für  den 
mittleren  Hallenhof  werden  erst  1426  ver- 
geben). Fabricajr  Termutet,  daB  Br.  sich  seit 
Ende  1424  ganz  von  der  Bauleitung  zurück- 
gezogen habe.  Jedenfalls  bestätigen  auch  die 
biingraphischen  Quellen,  daB  unser  Meister 
durch  Reisen  verMudeit  gewcaen  ist,  einen 
Teil  der  Anaführung  zu  überwachen.  Doch 
sind  die  dabei  vorgenommenen  Abweidnmgen 
von  des  Meisters  Absichten  nicht  bedeutend. 
Um  1430  war  der  Bau  der  Vollendung  nahe, 
aber  erst  Anfang  1446  kormte  er  seiner  Be- 
stiromtuig  übergeben  werden.  Um  1600  and 
später  1819  wurden  die  beiden  Endpartien  ver- 
ändert  Berühmt  ist  der  Bau  geworden, 
hauptsächlich  durch  die  schöne  korinthische 
Säulenvorhalle  mit  den  Wickelkinder-Medail- 
lons des  Andreas  della  Robbia;  aber  auch  der 
große  Hof  und  die  gesamte  Plandisposttion 
sind  von  hoher  Bedeutung. 

Weniger  ausgiebig  als  bei  den  besprochenen 
Bauten  ist  das  Urkundenmaterial  f9r  den  zeit- 
lich an  nächster  Stelle  stehenden  von  S.  Lo- 
renzo.  Der  Neubau  dieser  vielleicht  ältesten 
Kirche  von  I'lorenz  hatte  schon  etwa  1419 
nach  dem  Plane  des  damaligen  Priors  Dolfini, 
etwa  nach  dem  Muster  von  S.  Maria  Novdla 
und  S.  Crooe^  mit  der  Chorkapene 


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bevor  in  Verbindung  mit  dem  Eintreten  des 
Giovanni  d'Averardo  de'  Medici  und  sieben 
Familien  ein  Plan  des  Br.  aar  An- 


1421  zunSchst  mit  der  (jetzigen  alten)  Sakristei 
und  der  daranstoSenden  KapelJe  der  Anfang 
gemacht  wurde.  142S  geriet  der  Bau  ins 
Stocken,  1428  war  noch  nicht  viel  mehr  als 
die  twaeichueten  TcQe  n.  dw  nnr  nn  Rohen  voUo 
endet.  Auch  unter  Cosiino  de'  Medici  scheint 
lange  nichts  Wesentliches  geschehen  zu  sein, 
bis  dieser  1442  in  ausgedehatefClII  Mafie  sich 
für  die  Bankoatcn  awftnbpmmen  wipflichtele. 
Bd  Btj»  Tode  IIIS  adiefait  aoBer  der  Satrialei 
nur  das  Querschiff  aber  ohne  die  Kuppel  im 
wesentlichen  voUendet  gewesen  zu  sem,  da- 
gegen war  das  Laogbana  kaum  angefangen. 
Daiaelbe  ebenao  wie  die  Kufipel  ahMl  dann 
von  feinen  Nnchfolgemi  biabeaondcK  Antonio 
di  Manetto  Ciaccheri  und  zwar,  wie  überetn- 
atimmend  hervorgehoben  wird,  unter  wesent- 
lichen Abweichungen  von  des  Meisters  Plan 
m  Ende  gsbracbt  worden.  I>och  iai  adian 
ta  atmen  Lebieitai  die  ursprünglich  nicht  be- 
absichtigte A^ilegung  von  Kapellen  lings  den 
Seitenschiffen  des  Langhauses  beschloaicn 
worden.  Die  Giorkapelle  geht  wohl  in  ddtt 
Btteren  Tdl  ihres  Mauerwerka  anl  den  vor 
Br.  begonnenen  Bau  zurück.  Dir  Qaadrat 
kehrt  in  den  MaBen  des  Haupt-  und  des 
Qoerschiffs  sowie  in  der  Sakristei  wieder; 
Quadrate  des  vierten  Teils  ihrer  GröBe  bilden 
die  QuerschiffskapeUen  and  ancinaadeigereiht 
die  Sdteoachiffe. 

Der  an  die  Südseite  der  Kirche  anstoßende 
große  Hof  der  canonica  mit  seinen  jonischen 
Säulen  ist  erst  1457  begonnen  worden,  könnte 
alao  höchstens  im  Entwurf  von  Br.  berrfihren. 
Die  Details  zeigen  wenig  Feinheit 

Ebenfalls  um  die  Fortsetzung  eines  schon 
begonnenen  Baues  handelte  es  sich  bei  dem 
Amtshaus  der  Parte  Guelfa  in  via  delle  Terme, 
welches,  ala  Br.  die  B&ukitung  übernahm, 
achon  bia  nahe  an  die  Fenster  des  Haupt- 
gcachosses  gediehen  war.  Der  Beginn  dieser 
Arbeiten  muß  schon  mehrere  Jahre  vor  1422 
atattgefnnden  haben.  Br.a  Eintreten  dürfte 
einige  Zeit  vor  1426  erfolgt  sein.  Sein  Name 
kommt  zwar  in  den  Btkhem  der  Behörde 
nicht  vor,  aber  seine  Aut  r  chafc  an  der  Fort- 
führung wird  in  der  ältesten  biographiacben 
Quelle  (Manetti),  mit  deren  Erzihlüic  der  ans- 
geführte  Bau  wohl  übereinstimmt,  ausführ- 
lidl  bezeugt  und  ist  auch  nie  bezweifelt  wor- 
den. Der  Bau  schreitet  nur  langsam  fort, 
1438—1442  steht  er  ganz  stilL  Um  1461  er- 
folgt endgültiges  Stocken.  Der  Palaat  fat 
aocb  bei  späteren  Umbauten  imd  Anbauten 
nie  vollendet  worden.  Auf  Br.  zurück  geht 
das  Ilauptgeschoß  iTiit  seiner  äußeren  Ver- 
kleidung und  dem  großen,  jetzt  ganz  ver- 
bauten Saal.  Am  Äußern  führt  Br.  über  einem 
daa  ErdgeachoB  abachlieflendcn  GcbiUt  ciae 


große  unkanuclierte  Pilasterordnung  auf, 
deren  Kapitäk  aber  nicht  auipeführt  worden 
aind.  Die  Wnndflid»  wird  nber  den  Rund- 
botcafeaMeni  dnrdi  Hedaiflona»  wie  sie  der 

Künstler  so  vielfach  verwendete,  belebt.  Die 
Pilasterordnung  kehrt  hier  kanneliert  im  Saal 
wieder  mit  dem  für  Br.  charakteristischen  ko- 
rinthtacben  KapitiL  Ota  Gebälk  iehk  da- 
gegen aoeh  hier. 

Ungefähr  in  das  Jahr  1429  oder  1480  fällt 
der  Beginn  eines  Werkes  von  rätunlich  be- 
schränkter Ausdehnung,  das  aber  im  Hinblick 
aal  dia  Reinheit  dea  Stilat  den  Zauber  der 
VeridHtniaw  a  den  Reichttun  der  Erfindungs- 
kraft vielleicbt  als  das  Meisterwerk  Br.s  auf 
architektonischem  Gebiet  anzusehen  ist,  der 
cappella  de'  Pazzi  im  ersten  Hof  von  S.  Croee. 
Der  auf  Koaten  dieaer  reichen  Familie  er- 
ridrteie  Bau  zog  nch  ebenfalls  lange  Zeit  hin. 
1448  konnte  zwar  der  Papst  Eugen  IV'.  schon 
in  einem  über  der  Kapelle  liegenden  Gemach 
bewirtet  werden,  aber  beim  Tode  Brj  war  sie 
noch  aicfat  voUendet.  Denn  noch  1461  be- 
aänmt  Antonio  de'  Pazzi  bedeutende  Geld- 
mittel für  den  Bau  Als  spätester  Termin  ffir 
den  Abschluß  der  Arbeiten  wäre  das  Jatu* 
um  anzusehen.  Auch  dieses  Werk  ist  nicht 
gans  voUendet.  Die  Kapelle  stellt  sich  üb 
Zentralanlage  dar,  insofern  nämlich  als  der 
GnuidriB  des  Innern  unter  Hinzurechnung  des 
Mittelfeldes  der  Vorhalle  ein  griech.  Kreuz 
mit  breiten  Querarmen  bildet.  Die  letzteren 
legen  sich  ala  tonnenüberdeckte  Flügel  an  den 
quadratischen  Mittelraum,  über  dem  eine  lidit- 
spendende  Kuppel,  ähnlich  der  der  Sakristei 
von  S.  Lorenzo,  emporwächst.  Durch  die 
reichere  GrundriBgestaltung  und  die  Har- 
monie der  Verhältnisse  ist  aber  die  cap- 
pella de'  Pazzi  dieser  letzteren,  mit  der  sie 
auch  in  der  architektonischen  Ausgestaltung 
des  Innern  vielfach  verwandt  ist,  weit  über- 
legen. In  den  Höhenverhiltniuen  kommt 
mehrfach  der  Goldene  Schnitt  zur  Anwendung. 
Besonders  wirktmgsvoll  ist  das  System  der 
Überdachung  der  Vorhalle  als  eines  in  der 
Mitte  von  einer  Kuppel  unterbrochenen  Ton- 
nengewölbes. Dieses  liegt  TOni  darch  eine 
Attika  verkleidet,  auf  dem  geraden  Gebälk 
der  Vordcrsäulen  auf.  Vor  der  Kuppel  der 
Vorhalle  wird  das  Gebälk  und  die  Anika 
durch  einen  Bogen  unterbrochen,  und  so  cr- 
acfacint  hier  am  enten  Male  wieder  daa 
später  ao  vid  fdwaaclilB  aptenawite  PkSadio- 
motiv. 

Einen  Schritt  weiter  auf  dem  Gebiet  des 
Zentralbaues  sollte  das  Oratorium  dea  Kk>- 
atera  von  S.  Maria  degli  Agnoli  an  der  Eciie 
von  via  degli  Alfani  und  der  nach  der  popu- 
lären Bezeichnung  eben  dieses  Gebäudes  ge- 
nannten via  drl  C.i-^tcll.ii  c;o  bilden.  Es  ist 
um  14äi  aus  Mitteln  einer  Stiftung  des  Filtppo 
dt  Stefano  Scolari  (genannt  Pipfo  Spano)  be- 
:  aber  infolge  der  apiteren  Vcrwcndonf 


.V. 


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dieser  Mittel  für  politische  Zwecke  nur  im 
Kohbau  bis  zur  Höhe  von  ca  9  Ellen  gediehen. 
Jetzt  ist  die  Ruine  zu  Privatzwecken  um- 
gÄtttt  Ekr  GfondriB  kt  ein  regehnäBiges 
Achteck,  um  das  sich  r?rht  Kapcllenräume- 
(einer  davon  bildet  den  Eingang)  legen.  Durch 
Abschrägung  der  AuSenwände  derselben  ge- 
■tattet  sieb  du  AaSere  zu  einem  Sechzehneck. 
Die  eimthuai  Kapdln  effidteii  dofdi  dn 
neue  Motiv  seitlicher  halbrunder  Nischen  an- 
nähernd die  Gestalt  einer  Ellipse.  Im  Mittel- 
raum  aoUten  an  den  acht  Ecken  ebensoviel 
Doppe^ilaMer  daa  Gebälk  tragen  und  dar- 
fiber  ein  Tamhir  mit  Koppd  Üdit  spendn. 

In  die  letzte  Lebenszeit  Br.s  führt  der  zweite 
größere  selbständige  Kirchenbau  des  Meisters, 
S.  Spirito.  Wann  der  Neubau  dieser  Haupt- 
kirciie  dea  Viertels  jenseits  des  Arno  begon- 
nen worden  ist,  litt  tidi  mtr  «ngefihr  be> 
tdmmen.  Daß  demselben  ein  Plan  Br.s  zu- 
grunde gelegt  wurde,  ist  unzweifelhaft.  Viel- 
leicht hat  ein  sokher  Plan  schon  1486  fest- 
gMtanden.  Am  88. 4. 1446  war  der  Bau  acboa 
dn'gvtes  Stfidc  vorwärts  gedidiciL  Nadi  9tjb 
Tode  scheint  ebe  Stocktmg  eingetreten  zu 
sein,  denn  erst  1464  wird  die  erste  Säule  im 
Innern  aufgerichtet,  obgleich  solche  scboa 
1446  u.  Anfang  1447  vergeben  worden  waren. 
Erst  um  148B  ist  die  eigentlidie  Kirche  bis  «of 
die  Eingangswand  vollendet.  Es  hat  also  Br. 
an  der  Ausführung  überhaupt  nur  in  geringem 
Maße  teilgenommen,  und  wieweit  sich  seine 
Nachfolger  an  das  von  ibm  faefgcstcUte  Mo- 
ddl  gdudten  tiaben  und  balten  fconnten,  litt 
sich  nur  nach  stilistischen  Rücksichten  be- 
urteilen. Hinsichtlich  des  Details  konnte  wohl 
kaum  das  Modell  Br^,  sondern  mehr  das  Vor- 
bild von  S.  Lorenm  mm  Anliaft  dienen.  Oer 
GrandriB  von  S.  Sfririto  stellt  insofern  eine 
Bereicherung  des  Basi!ikat>'pus  der  letzteren 
Kirche  auf,  als  die  Seilenschiffe  des  Lang- 
iiauses  mit  ihren  Kapellen  in  den  Queramcfl 
und  der  Cborpartie  ringsbemm  geführt  wer« 
den,  und  die  Chorparti«  eine  den  Querarmen 
ganz  gleichniäßigr  .Ausbildung  erfährt,  so  daB 
ein  vollkommenes  lateinisches  Kreuz  entsteht. 

Die  rnz-üthauten  BfJI  aalangCttd  ist  deren 
Entstehungszeit  fast  nur  aus  stilistiscben 
Gründen  näher  zu  präzisieren.  Aber  es  be- 
slehen  auch  gegen  die  Eclithcit  der  uns  in  die- 
ser Richtung  mitgeteilten  Werke  mehr  oder 
weniger  starke  Zweifel,  die  selbst  bei  dem  be- 
rühmtesten, dem  palazzo  Pitti,  nidit  gus  ans- 
geschlossen  erscheinen. 

Nicht  zweifellos  ist  zunächst  die  Identifi- 
zierung des  palazzo  Bardi-Busini,  via  de' 
Benci  3,  mit  einem  nach  den  Quellen  von 
Br.  für  die  Busini  gebauten  Hause.  Er  würde 
jedenfalls  in  eine  ganz  frühe  Zeit  des  Mei- 
sters fallen. 

Auch  bei  dem  einer  fortgeschritteneren 
Stilepodie  «ngebSrendett  adänen  palazzo 
~  del  Pktwooeolo  Hü, 


machen  es  die  ermittelten  urkundlichen  Daten 
der  Erbauung  schwer,  an  der  stilistisch,  we- 
nigstens für  die  Fassade,  nicht  unwahrschein- 
lichen Autorschaft  Br^leatsuhahen.  Es  scheint 
vielmehr,  daß  der  Bau  erst  in  die  Zeit  nach 
Br.s  Tod  fällt  und  etwa  einem  Meister  wie 
Giul.  da  Majano,  der  urkundlich  dafür  ge- 
arbeitet hat,  ganz  oder  teilweise  zozuwei- 
een  tsL 

So  bleibt  denn  nur  noch  der  große  Palast 
des  Luca  Pitti,  den  Br.  nach  Vasari  entwarf 
u.  dessen  Ausführung  er  bis  zum  obersten  Gc. 
schofi  secoodo  finestrato")  leitete.  Nach 
den  Historikern  liitte  nun  aber  Luca  dm 
PaUist  erst  seil  1468  begonnen  und  in  seinen 
Steuerdckijurationen  führt  er  ihn  zum  ersten- 
mal 1469  ds  im  Ben  beCndlich  („la  casa  nuova 
la  quäle  o  murau  et  muro")  auf.  Audi  die 
Angabe  Vasaris,  daB  Luca  FanoeDl  den  Bau 
ausgeführt  habe,  läBt  sich  mit  dessen  fast 
ständiger  Abwesenheit  von  Florenz  in  den 
Jahren  1450 — 1490  schwer  vereinbaren.  Wenn 
man  Vasaris  Darstellung  Glauben  achenkca 
und  der  Meinung  der  meisten  Konstadiiifit» 
steller  beipflichten  will,  daß  aus  stilistischen 
und  kunstgeschichtlichen  Gründen  der  paL 
Pitti  vor  den  pal.  Mcdict-Riccardi  Micheloz- 
zos,  dessen  B^(inn  nunmehr  auf  1444  fest» 
gestellt  ist,  zu  setzen  sei,  so  müßte  er  spile- 
stens  etwa  tun  1440  begonnen  worden  sein. 
Dann  würden  also  die  Angaben  der  Historiker 
bezüiglich  der  Entstehung  als  ungenau  und  die 
Unterlassung  früher  Aufzeichnung  in  den 
Steuerdeklarationen  damit  erklärt  werden 
müssen,  daß  bis  14ßÖ  Luca  den  Bau  als  noch 
zu  sehr  in  den  Anfangsgründen  steckend  nicht 
für  erwähnungsbedürftig  angesehen  habe.  Für 
Br.  allein  in  Betracht  kommt  der  Zustand,  in 
welchem  sich  der  Palast  bis  in  die  zweite 
Hälfte  des  16  Jal.rh  befand,  nämlich  in  einer 
Breite  von  nur  7  Achsen,  also  fast  nur  der 
Hälfte  des  zweigeschossigen  Mitteltraktes  des 
jetzigen  Komplexes  sowie  ohne  Hof.  Wenn 
man  von  dem  Bild,  das  sich  hieraus  ergibt 
und  wie  es  uns  auch  in  verschiedenen  alten 
Abbildungen  erscheint,  den  Vorteil  der  er- 
höhten Lage  abzieht,  sind  es  fast  nur  die  un- 
geheuren Blöcke  der  Rustika  und  die  Grofi- 
artigkeit  der  Verhältnisse,  welche  uns  daa 
Staunen  der  Zeitgenossen  über  den  Bau  als 
etwas  noch  nicht  Dagewesenes  erklärlich 
machen.  Neu  war  außer  der  absoluten  Gröle 
der  Rundbogenfenster  (die  ursprünglich  ge- 
teilt werden  sollten),  deren  Verhältnis  zur 
Maurrfiriclif,  indem  ilirc  Breite  fast  die  der 
Wandflachc  zwischen  den  Fenstern  erreicht. 
Neu  war  für  Br.s  Zeit  eine  gewisse,  wenn  andl 
nicht  weitgehende  Abstufung  der  Rtistika,  neu 
war  auch  die  Anordnung  von  drei  Portden 
statt  des  einen  üblichen  (zwei  sind  jetzt  ge- 
schlossen), neu  schließlich  die  Durchführung 
von  Bdustradengnierien  v«ir  den  Obergesdn» 
sen  tnd  üife  Pomh  sowie 


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BnuMÜctclii 


Detail.  Ob  aber  alles  dies  gcnöfi:t,  um  aus 
stilistischen  Gründen  nur  einen  Meisttr  wie 
Br.  als  Schöpfer  für  möglich  zu  halten,  ist 
AnikhtMache.  FreUkb  wärdco  «och  för  die 
Ztk  mdi  UBB,  in  wddicr  fie  erwünlte  Nen- 
hciten  solche  nur  noch  in  einem  geringeren 
MaBe  waren,  außer  allenfalls  Michelozzo  nur 
wenige  Architekten  namhaft  gemacht  werden 
können,  denen  man  eine  so  grotertige  Kon- 
ttftion  lulreiMB  ItSmile,  voA  es  MMie  Inuncr 

ein  Rätself  wie  der  Name  des  Erfinders  schon 
bis  zu  Vasaris  Zeit  so  ganz  verloren  gehen 
und  dieser  (ebenso  wie  der  sog.  Anonimo  Gad- 
di«no)  itt  einer  so  bestimmten  falschen  Be- 
bMipCuiiff  kommen  hoonle. 

Nach  V^asari  baute  Br.  für  Luca  Pilti  auch 
dessen  Villa  in  Kusciano  (jetzt  Stumm).  In 
Wirklichkeit  war  dies  nur  ein  Umbau  oder 
Anbau.  Die  Reste,  «reiche  aus  Br^  Zeit  stam- 
men  dfirften,  sind  tucfit  sdir  bedeutend. 

Von  öffentlichen  Bauten  Br.s  ist  noch  WT 
allem  die  Badia  von  Fiesole  hervorzuheben, 
für  welche  dieser  ein  Modell  geliefert,  und  die 
Mif  Kosten  Cosiaioi  (t  UMi  erbaut  worden 
sein  soll.  Die  Dokomcnte,  welche  über  die 
Baugeschichte  aufgefunden  worden  sind,  Ia5- 
sen  nun  aber  als  frühesten  Termi:.  des  Be- 
ginnes das  Jahr  I45d  erscheinen,  ohne  trotz 
ihrer  AnaführlicMKit  den  Namen  Br^  jemals 
ztt  erwähnen,  tmd  haben  minrhc  dazu  sefohrt, 
den  Namen  des  Meisters  von  dem  Werk  gänz- 
lich auszuschließen.  Immerhin  sind  die  Merk- 
mate brunellesken  Stils  zumal  im  Innern  der 
cdd-etnfacben  Kirche  so  auffallend^,  dafi  doch 
vidlejcbt  für  diesen  Teil  der  Anlage  ein  Mo- 
dell des  zehn  Jahre  vor  der  Ausführung  ge- 
storbenen Meisters  maflgebend  gewesen  ist 

Nichts  zu  tun  hat  Br.  mit  der  Loggia  di  S. 
Paolo  an  piazza  S.  Maria  Novella. 

In  andere  Stidte  fShrten  den  Meister  ^tahl- 
reiehe  Entsendungen  und  Berufungen  zu  Be- 
Jestigungs-  und  Ingenieurbauten,  bei  denen 
jieb  seine  Tätigkeit  aber  meistens  nur  auf 
Entwürfe  und  Begutachtungen  beschrinkte. 
Jedenfalls  war  er  audi  auf  diesem  Gebiet  die 
erste  Autorität  seiner  Zeit.  An  Ort  und  Stelle 
sind  Spuren  seiner  Wirksamkeit  schwer  noch 
nsdiwelabar.  Am  bekanntesten  ist  das  ver- 
unglndcte,  aber  groBartig  gedachte  Unter- 
nehmen, das  belagerte  Lucea  in  Jahre  1400 
durch  Ableitung  des  Flusses  Serchio  unter 
Waaser  zu  setzen.  Ferner  finden  wir  Br.  zu 
BdfesUguagWWcken  in  Pisa  (Befestigung  des 
ponte  al  mare  1428,  der  porta  del  Parlaacio 
1586  und  1540),  Lastra  (1426),  Rencine.  Stag- 
gia  und  Cassellina  (1431),  für  Dammanlagen 
am  Po  imd  andere  nicht  näher  bezeichnete 
Arbeiten  in  Ferrara  und  Mantua  (1482  und 
1436),  zur  Erbauung  einer  Zitadelle  in  Vico- 
pisano  (1436  und  1489)  und  schlieBlich  in  Ri- 
mini  (1488).  Es  scheint,  daß  er  an  U-tzterctti 
Orte  während  seines  zweimonatlichen  Auf- 
«ndnlles  dort  f  ör  die  dimalt  im  Bau  befind- 


lichen Rocca  Malatestiana  tätig  gewesen  ist 
Es  wird  auch  erzählt  von  einer  oder  gar  zwei 
Reisen  nach  Mailand  für  die  Erbauung  des 
Kastell«  der  Sforza  und  Arbeiten  am  Dom, 
was  ebenfalls  nichi  nikwdlicii  n  bdegcn  iM> 
Das  häusliche  Dasein  des  Künstlers,  der  un- 
beweibt gestorben  ist,  wurde  belebt  durch  sei- 
nen Adoptivsohn  Andrea  di  Lazzaro  Caval- 
canti  ^efac  dort),  der  ihm  zwar  als  junger 
Bursche  1484  einmal  mit  Geld  md  Kostlwr- 
keiten  nach  Neapel  durchging,  aber  später, 
wie  es  scheint,  ein  treuer  Genosse  wurde  und 
blieb.  Günstige  Verm<^(ensverhältnisse  er- 
moglichtcn  ihm  ein  behagUche^  durch  lite- 
rarbdie  Inttrssstn  (Dantestndien)  versdiSnliss 
Dasein.  Sein  allseitig  gerühmter  mäimlicha« 
uneigennütziger,  aber  auch  dem  Humor  und 
Schwank  nicht  abgeneigter  Charakter  ver- 
bunden mit  klarer  Einsicht  erwarben  ihm  die 
ACDcung  uno  /»uiieigung  lemer  siiiiwiigf  i,  ow 
sich  auch  äußerlich  in  seiner  Erwählung  zur 
Priorenwürde  im  Jahre  1426  dokumentierte. 
Die  staunende  Bewunderung  seiner  Zeitgenoe- 
•cn  hat  dem  Könttler  nicht  gefddt  und  dem 
am  16.  4. 1410  Verstorbenen  die  seltene  Ehre 
der  Beisetzung  im  Dom  gewährt,  wo  uns  ein 
Relief  Cavaleantis  seine  unschönen  aber  bie- 
deren Züge  aufbewahrt  hat. 

Sf*a%alwtrkt  mmd  Am/Mm  9b*r  Br.:  C  von 
Fabricxy,  Fü^po  BnmeUesdü.  Stuttgart 
189a.  -  Deradbe,  BmncUeseUiaa  im  Jahib^  d. 
preafi.  KitsamnLXXVin  (IMT)  Bsihaft  S.  1  & 

—  C.  ▼.  Stegmann  u.  H.  t.  Geymüllar« 
Die  Architektur  der  Renaiasaace  ia  Tosicaaa. 
Miincbcn.  Bd  l  Filippo  di  Ser  Brunelleaco.  — 
L.  Scot^  F.  Brunelietchi,  London.  1901.  ~ 
M.  Semper  und  R.  Oohme,  FUippo  Bm- 
nellesco  in  Dohme,  Kst  u.  Kstler  d.  MA.  u  dv 
Ncnzeit.  Leintg  18T8  Abt.  II  Bd  I  No  44.  — 
Onatrcacre  de  Quincy,  Histoire  de  la 
vie  et  des  eutinei  des  plus  c^ibres  srchiteelaB 
etc.  Fsfis  1880  vol.  I  p.  45  st.  —  Eticaat 
D^lectuze,  Philippe  BfWMiUseo.  Paris.  — 
W.  Limburger.  Dia  GshMb  voo  Flsfina, 
Leipsig  1910  p.  184. 

QtuUtimutikam  md  Qmtttntrillk:  Carl 
Prtjr,  La  vb»  dl  WUjfo  jftwnsHsashi  Setftsee  c 
Ardutstlo  Fiotentiflo  scritts  da  Giesgia  Vasstl 
e  da  Anonimo  Aato«c  Berfla  1187.  —  H. 
Holtaineer.  Fil^  Br.  dl  Aatooio  dl  Tued» 
Manetti.  StutttHt  1887.  —  G.  HilaacsU 
Operette  Istoridke  edlle  ed  inedite  di  Antonio 
lunsttL  FireoM  1887.  —  Ii.  Barbi,  Antonio 
Manaltl  •  la  Korella  dd  grasso  Icgnaiuolo.  Fi- 
renze  1893.  —  A.  Chiappelli,  Deila  Vita  di 
Filippo  Bnmellcachi  attribuiu  ad  Antonio  Ma- 
netti  in  Arch.  stör.  ital.  1896  Ser.  V  tom.  XVII 
p.  241  SS.  —  A.  M  o  a  c  h  e  1 1  i,  Ant  Maoctti  e.i 
suoi  scritti  intoma  a  Eil.  Br.,  Trieste  1910 
(Estratto  d.  Mise,  di  studi  in  üocie  AttUio 
Hortii).  —  Fabriczy  in  Rcpert  XIX  308; 
XX  42  f.  —  G  r  0  n  au  in  Repert.  XX  23  f.  —  G. 
M  s  n  c  i  D  i,  Vcnti  vite  d'Arttsti  di  Giovanni  Bat- 
tisU  Gelli.  Fir.  1896  abgedruckt  in  Arch.  ator. 
ital.  Ser.  V  tom.  XVII  p.  32  (■  —  Vasari, 
Le  rite  de'  piü  eccellenti  pittori  etc.  ed.  G.  Mila- 
nesi.  Firenze  1878  tom.  II  S87  ss.  —  D  o  m.  M  o- 
r  e  n  i,  Vita  di  FUippo  di  Ser  BnacUesco  scritto 
da  Filippo  Bsldinucd  ela.  RMasa  1818.  —  B. 
Janitsehefc  In  Kepeit.  VI  (1188)  TT. 


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Di*  Domkupp*!  :CGuasti,La  Cupol*  di  S. 
Maria  del  Fiore.  Firenae  1857.  —  A.  N  a  r  d  i  n  i, 
Detpotti  Mospignotti,  Filippo  Ser  Braaelleaco 
e  la  ctipola  del  duomo  di  Firenie.  Livon«  188S. 
—  C.  J  a  c.  C  a  V  a  1 1  n  c  c  i,  S.  Maria  d«l  Fiore. 
Firenze  1881.  —  J-  D  u'i  m.  Zwei  Grolkeaatnik» 
tionen  der  Hai.  Kcnaiia.  I.  Oh  PlMlWiHl  in 
Floren*  in  Botiocr  Ztadir.  1  Bumtn  1M7 

di  S.  Mari»  dd  FioR.  lUtBO  IM».  -  A.  DortB 
in  Bm«.  XXI  ri89B)  S.  24»  ff.  «k  XU  08M) 
S.  nSff.—  P.  Wen X,  Die  KoRptl  des  DoMH 

S.  Maria  del  Fiore.    Berlin  igOl. 

S.  Lortnso:  P.  N.  Cianfogni,  Memorie 
iatoriche  della  basilica  di  S.  Larcaxo  colU  eon- 
tinuaxioae  di  Donu  MoreaL  Fireaa«  1804—1817. 
•—  D.  M  o  r  e  n  i,  Deacriiiooe  dcUe  tre  «ontuote 
eappeUe  Medicee.  Firenze  1818.  —  F.  Fran- 
ceachiai.  U  nooTO  Omrtatoti  Fiomtiao. 
FirenM  IWIN  S.lllft.tWft  —  GftJ«^  OhI 
I  M«. 

Capf*Ua  d*^  PoMMi :  Mazaanti-del  Lun- 
go-del  Badia.  Raccolta  deUe  mifliori  {at>- 
briche  di  Fircnie.    Firenie  1876  p.  88  a. 

5.  Croct  (2.  Hof):  Bocchi-CinelH,  L« 
bellezte  di  Firenze,  Fireme  1677  p.  343.  —  F. 
Moiii.  SanU  Crocc  Firenze  1H45  p.  298  ff., 
4 Rh  ff. 

PaUuMo  d*iU  Parti  Gael/a :  Jod.  de  Badia 
n.  C.  T.  Fabricsy  in  Bull,  dall'  Aaaodaaione 
per  la  difesa  di  Frenze  utics  fuc  IV  8»  w. 

PsiatMo  PasMi-ÜmmtMii  Massant^  Sm- 
coH«  (a.  o.)  p.  U  n  —  n  oaov»  OMtrfMwa 

rSum  PMt  C  C«>ti.  n  Pdne  Phd.  la 


Suddt  tfHf  tmunmltt  Vr.  Brvai.  flioria 
dl  STüHiadiir  InoMod.  Firaue  1819.  —  L. 
PaaacriaraHUIlMMi  dl  Biadlcanii.  Fi- 
ranw  lan    «M  «.  —  aaytb  Cut  I  MO. 


L. 
Fi- 

K  Cklapptlll  Ib 

Antol<^a  1899  t»ac  6«»  p.  SS5  and  in  RIvista 
d'Italia  II  (1899)  faac.  5  p.  118.  —  G.  B  e  a  n  i« 
L'altare  di  S.  Jacopo  nella  Cattedrale  di  Piatoja. 
Pistoja  1809.  —  W.  Bode,  Denkm.  d.  Ren.- 
Skulpt  Toikaiuu,  München  189S— 1905,  Ra«.  im 
Textbd.  —  Fabriczytn  Repert  f.  Katw.  XXIII 
(1900)  S.  iM  S.  —  A.  Venturi,  Storia  dell' 
"         I  VI  (Ittt)  ^  117  aa..  178  ....  237  m. 

WiAtktr  Limbmr$tr. 

,  G  a  b  r  i  c  1 1 0^  AfcUtdct  in  Flo- 
renz, urkundlich  erwähnt  1481,  vermutlich  ein 
Verwandter  des  Füippo  B.;  gilt  als  Erbauer 
der  eleganten  Hofarkad«!  4tt  VUla  dal  Gallo 
ZU  Aicetri  bei  Pktrcaf. 
Saat,  ulaarii  CXI  44T.  G.  MI  Ani 
BraaelleacU,  Giulio,  M^ler,  geb.  1661, 
Schüler  des  Pellegnno  da  San  Daniele,  nach 
Datierungen  seiner  Werke  1679 — 1600  in 
Udine  titig.  Dort  malte  er  1579  für  das  Ho- 
spital eine  hl.  Dreiebigkeit  zwischen  Maria 
lind  dem  VeriBöndiga^iMagel  (vanehQlltii)^ 
—  1607  anf  dem  Friedhofe  dnea  Cbrlitaa 
Gethsemane  u.  einen  Giristus  auf  Golgatha,  — 
1009  im  Chore  der  Filippinerkirchc  eine  Ma- 
donna mit  Heiligen  (nach  Maniago  gering- 
wertiges Alter^rodukt)  sowie  für  den  Monte 
di  Picti  einen  sterbenden  Erifiaer  mit  BngulB. 

Renal  die,  Deila  pitt  Friul.na  (1790)  p. 
107  L  —  Maniago,  Stor.  d.  b.  arti  Friidaae 
<18M)  »  104,  »4.  —  Zettl.  P«ma.  AmUaa 
(ÜdioeUOV)  ».  m  CTS^AMtl. 


BroneUi,  A  '  <■  ^  ^  m  d  r  o,  ital.  Maler,  am 
0.  2.  1904  in  Perugia  in  die  Zunft  aufgenom- 
men,  f  das.  am  16.  4.  1621.  Von  ümk  eine 
Vcrknndigimff  (ptif  Leinwand)^  aqgebljch  in 
der  Art  Barooda,  die  1610  in  einem  nlclit  mdhr 
existierenden  Tabernakel  an  Piazza  del  Sopra- 
muro  {jetzt  Piazza  Garibaldi)  angebrachf 
wurde.  Gios.  Antinori  besaß  von  ihm  einen 
Tod  des  hL  Joacpb,  Aacaaio  Paolucci  etacn 
toten  Christus.  D«m  Hcraov  ▼.  UiWno  Fraa« 
cesoo  Maria  II.  della  Rovere  schenkte  B.  eine 
hl.  Caecilia;  daraufhin  empfahl  ihit  dieser 
dem  Fed.  Bifood  nun  Enpitran  Baffadacbar 
Gemälde. 

Lancellotti,  Scoirta  Sagra  (Ma.  der  Coma- 

nale  in  Perugia),  Feate  mobili,  carta  99  t.  —  Or- 
tini, Guida  di  Per.,  1784  p.  93.  —  Lnpat- 
t  e  1 1  i,  Pitt,  Perug.,  1895  p.  66.  —  Rasa.  bibl.  d. 
arte  itaL  II  21ft.  Walter  Bombt, 

BmtXa,  Aagielo^  Italien.  Bildh.,  geb.  n4ß 
in  Ftorent,  f  1806  in  Neapel,  wo  er  ITIT— 1606 

Hofbildh.  war.  Schüler  Canovas.  Von  ihm 
ist  das  Kolossalstandbild  Ferdinands  IV.  von 
Bourbon  in  Montecassino  (1808),  von  dem 
sich  eine  Wiederholung  in  Caserta  befindet 

Caravita,  I  codici  e  le  arti  in  Monte  Cas- 
aino,  1809  III  52fr-37.  —  Napoli  nobili...  X  4. 

H.  V. 

Branelli,  Charles  Victor,  s.  Brunelly 
Bmnelli,  D  o  rn  i  n  i  c  u  s,  Maler  in  Brünn, 
t  daselbst  am  27.  8.  1735. 

Schweiael.  Ven.  der  Maler  etc.  in  Brünn, 
Su  M  (Ma  dn  lähr.  Load»Arch.). 

W.  Schräm. 

Brune  Iii,  Gabriello^  bolognes  Bildhauer, 
geb.  161C^  t  1688.  ^öf  mit  82  Jahren  nach 
RoB^  1WO  er  SchOkr  von  Altmiidro  Algatdi 

wurde.  Er  arbeitete  in  verschiedenen  italien. 
Städten,  wie  Bologna,  Padua,  Ravenna,  Verofm 
Neapel,  Mantua  und  Modena  und  hinterüeS 
ein  umfangreiches  Oeuvre  von  Marmor-, 
Terrakotta-  und  Stukkoarbeiten  (nach  einigen 
ddWerivD.  In  idatrVatemadt  befinden  aich 
von  feiner  Hind  Arbeiten  in  S.  Ptetro  (Bfiite 
Gregors  XV.),  in  S.  Gesü  e  Maria  (8  Sta- 
tuen, 2  Engel  und  ein  Santo  Spirito),  in  SS. 
Salvatore,  in  Buoo  (jesä  (Ecce  Homo^  S.  An- 
loniok  bekle  aua  Terrakotta),  m  S.  Giiolemo 
tflramonto  (M.  lloea),  in  ^'^"w  dl  FOfta» 
im  Palario  Bargellont  etc.  1656  arbeitete  er 
in  Verona  für  St.  Anastasia  eine  Verkündi- 
gung und  1670 — 71  die  Figuren  von  Glaube 
und  Hoffnung,  2  Engel  utid  den  Santo  Spirito. 
Während  dieses  Aufenthalts  in  Fhdna  mH  er 
1667  nüt  liattao  Alk»  in  KiadnKfHS  bMUM 
tein,  der  fiberwanden  ans  Gram  dnfiber  «tarb^ 
1677  finden  wir  ihn  in  Moden.i,  wo  er  am 
rechten  Flügel  des  herzogl.  Palastes  Herkules 
und  Juno  und  an  der  (jOfteMeite  Jnpiler  mri 
Neptun  verfertigte. 

0  r  1  a  n  d  i.  Abcocdario.  —  B  o  n  i.  Biograi. 
degH  Artistt  1M0.  —  Malvaaia,  Pitt.,  Scolt 
ecc  della  Citti  di  Bologna  1782.  —  Malvaaia, 
p«iaiaft  Pittr.  fidis.  1841.  —  G.  Caaapori,  Af> 
Ulfe.  ML  as^  etat  aateaa.  1859.  — Bieei,  Steril 


Z3a 


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BnmdH  —  Bnmet 


ddr  «rchitett  1857—60.  —  Brftndoleae,  Pit- 
türm  etc.  di  ftdvfa.  —  U  SlavOB^  Verona 

190«.  R.  C. 

BnuaaUi,  Giovanni,  Italien.  Maler,  dessen 
Signatar  eine  angeblich  1660  gemalte  Heim- 
— Marne  in  der  Kirche  S.  Maria  del 
Soooono  zu  Rovigo  zdgt  —  Wohl  nicht  mit 
ihni  identisch  ist  jener  nach  Dal  Pozzot  An- 
ftbt  in  Verona  geh  Maler  gleichen  Namens, 
der  nach  lingerem  Auieathalte  im  Hause  des 
Marchese  Giov.  Pindemonti  ttt  Verona  spiter 
in  der  Lombardei  titig  war,  verschiedene 
Malereien  in  Crema  ausführte  und  1718  noch 
•nt  Leben  war. 

B.  Dal  Pozzo,  Le  vite  dei  pitt  etc.  Veronesi 
(1718)  p.  179.  —  A.  Ron  na,  Zibaldone  Cre- 
matco  (Crema  1790).  —  F.  Bartoli,  L«  pitt 
etc.  di  Rovigo  (Venedig  1703)  p.  100.  —  F. 
Sforza  Benvenuti,  DU.  biogr.  Cremaaco 
(1888)  p.  75.  —  D.  Zannandreis,  Le  vite 
dd  pitt.  etc.  Veronesi  (1891)  p.  290.  G.  Gerola. 

Brandli,  Giov.  Batt ist a,OniailMBt-  und 
ArdutdctamMltr  n  BolqgMf  wo  er  um  1766 
dk  Ktrdie  &  TrioM  anmalte. 

MaWaiia.  Pitt,  aeolt  aae.  41  B^iefna,  1T8S 
p.  IM.  H.  V. 

Bmnelli,  Girolamo  di  Marcantonio. 
Maler  in  Perugia,  in  die  dortige  l||[alergilde 
1605  aufgenownen  md  1661  t<  Wcrlie  «n- 

Barn.  BIbl.  II  918  (Mauatioti).  -  ICa- 
tiotti,  T^.  pitt.,  p.  174.  WaUmr  B9hA*. 

Bianelli,  Jacob,  s.  Bruynel. 

Brunelh,  Johann,  Maler,  Sohn  des  Job. 
Barth.  Bruneiii,  gebürtig  von  Brtmn,  f  da* 
adbat  am  6.  6.  1806  im  82.  Lebemidir. 

SakwelgeL  Van.  dar  Maier  «tc.  in  BiflBB, 
&  dS  (Msk  Aa  MÜr.  Laate^Aiak.). 

Wm  Sdmmm 

BraMlH  (Bruynd),  Job.  Bartlk,  Land« 

Schafts-,  Tierbildnis-  und  Blumcnmaler  in 
Brünn,  wurde  am  9.  11.  1679  zu  Antwerpen 
als  der  Sohn  des  Stechers  Jacob  Bruyncl  geb.., 
lernte  daidbst  bei  Paler  Spiring%  TerlieA  1710 
arin  Vaterland,  arbeitete  ebtige  Zeit  in  Wien 
imd  Icam  dann  nach  Brünn,  wo  er  1712  Bür- 
ger wurde  und  nach  langer  ausgezeichneter 
Tätigkeit,  er  war  auch  als  Restaurator  ge- 
rannte  am  19.  1.  1760  atarb.  Zwei  seiner 
gmen  Genilde,  die  er  1TB6  «n  tO  i.  flolie, 
bdhndcn  aich  in  dam  Stifte  IbndiaA  bei  01> 
mutz. 

C  e  r  r  o  n  i,  Gesch.  der  bild.  Künste  in  Mähren 
n.  Ö.-Schles.,  III  (Ms.  des  Mnhr.  Landes-Arch.). 

H-'.  Schräm, 

Bronelli,  Niccolö,  Bildhauer  aus  Foligno. 
Schüler  von  Rivaita  in  Florenz;  vollendete 
1891  das  Modell  zu  einem  wirkungsvollen 
Standbilde  des  Malers  Francesco  Melanzio 
für  die  Pian  Maniora  an  Monteiako  in 
Umbrieo. 

Alle  c  Storla  18M  p.  4S.  R. 

BninelliSre,  Prosper  Aimi  Marie, 
Iranzös.  Kupfcrst..  auch  in  Punktiermanicr, 
geb.  zu  Rennes  1803,  stach  Vignetten,  ferner 
vcnducdoie  Bl.  für  die  Galerica  de  VersaiUeSk 


20  Ansichten  von  Pariser  Kirchen  und  einige 
Schlachtbilder  nach  Deväia,  Chasselat,  dl»' 
VMt  and  MaitinaL  Andh  Ucfcm  er  mducra 
der  IKnatratieMa  fBr  Bdnea:  Im  Pean  de 

Cihagrin,  Paris  1888  (seltene  Ausg.). 

Bellier-Avvray,  Dict.  gba,  L  —  Lt 
Blanc,  Maawl  L  —  Biraldi,  Lta  grav.  du 
•.,  IV.  H.  V. 

BruMD«,  Vittore,  veneztan.  Maler  HB 
1689—1546,  der  sich  mit  Bordone,  Bonifazio 
da  S.  Alvise  und  Znan  Ptetro  Silvio  an  der 
1538  ausgeschriebenen  Konkurrenz  für  die 
Ausführung  eines  Sposalizio  für  die  Scoola 
grande  di  S.  M.  della  Cariti  beteiligte.  Sa 
beglaubigtea  Weric  von  ihm  bat  ädi  wäAk  er- 
halten. 

G.  L  u  d  w  i  j  La  Beiheft  lu  XXVI  d.  Jahrb.  d. 
kgL  preufl.  Katsasu&l.,  1905  p.  144,  IftÜS.   H.  V. 

Bzwully,  Charles  Victor,  französischer 
Miniaturmaler,  geb.  zu  Saint  Dilger  1777, 
seit  dem  Jahre  1800  in  Warschau  tätig,  wo- 
hin er  von  Paris  kam.  In  Warschau  malte  er 
schöne,  feine  Miniaturen  auf  Elfenbein  (fine 
dersdtien  bezeichnet  mit  der  Jakreaalll  IBIS) 
und  wurde  Zeichenlehrer.  Er  attlb  In  War- 
schau am  81.  t  1813. 

Bastawieelll,  Slownik  mal.  polakich  I  80. 

Dr.  Georg  Graf  UycitUki. 

Broneri,  Angelo,  piemontes.  Bildhauer, 
auagebildct  in  &om  ontar  Thorwaldaen,  titig 
m  Tiirbi{  achnf  nrten  BüdttlibGaten  v.  Grab- 
denkmälern im  Stile  scircs  Lehrmeisters  eine 
Anzahl  Standbilder,  darunter  184ä  das  wir- 
kungsvoll-pathetische Denkmal  des  Abate  Gin- 
aqve  Cbttolengo  Ctto  WoUtiter  der  Atmen 
nnd  Gebrec Wichen  einen  Krappcl  atuliaud). 

Aatologia  di  Firenze  IIL.  C.  1S3.  —  Ste- 
fanie Moado,  (kiida  di  Todao  (186S)  p.  238. 
-  N.  d 'Altham,  Gtt  All;  IlaL  (Twin  U<»> 
P.  W.  R. 

Bnmery,  Francesco,  Italien.  Maler  der 
Gegenwart,  ansiasjg  in  Paria;  bcachickt  den 
Sek»  der  SodM  dea  Artiatea  Fraacaia  seit 

1898  mit  fein  und  reich  detatlüerten  Genre- 
malereien, meist  Rokoko-Interieurs  mit  tafeln- 
den, musizierenden  und  konversierenden  Kir- 
cbovrilatcn.  Im  Sahm  1806  gab  man  von 
ihm  Ae  Rflfcohw-Tlaljjnwida  toait  dd 
mari^",  —  im  Sdh»  IflW  J3n  bniaer  qui  a'dK 
vole". 

Pariser  S*lon-Kat.  seit  1898.  —  A.  G  a  1  I  i  in 
GaxzetU  del  Popolo  1908  p.  268  (Un  pittore 
ttalian»  a  Piarigi).  R. 

BinnaaaM^  CiL,  Kt^ferat  nnd  Rad.  ia  Pa- 
ris, 2.  Hüfte  dea  18.  Jahrb.,  stach  n.  a.  Land- 
schaften nach  Jacob  Köninck  u.  Frang.  Millet 
für  die  Galerie  Le  Brua,  sowie  eine  von  Lj6- 
nard  vollendete  Anatdit  von  Dorf  und  SdlloB 
Jony  für  die  Deacriptioa  pitt  de  la  Fraooe^ 

La  Blanc,  Mamtd  I.  —  Portalia-Bd- 
r  a  1  d  i,  Lea  grar.  du  18«  s.,  App.  H.  V, 

BnuMt,  Alexandre,  J.,  französ.  Maler, 
stellte  1894—1901  im  Pariaer  Sah»  (p.  Kai) 
GcaiebiMer  and  Porträte  ans. 


I3S 


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BniBtt "  BnnNfe'D'AiiiiiiB 


Bruft,  Emilie,  Kapf ersteche rin  in  Paris, 
von  der  Le  Blanc  (Man.  I)  ein  Blatt :  Porträt 
des  Jean-Denis  Cochin  (nach  Joty  1762)  nennt. 

Bnuet,  E  t  i  e  n  n  e,  Bildhauer  in  Paris,  re- 
■tuirieite  1788  die  Prudetitia-Sutue  voo  Ant 
CoyaevoK  am  Hwiptportale  too  St  Loub  des 
Invalides.  Die  Saloruusstelltmpen  beschickte 
er  17Ö3  mit  einem  jiigcndliclicn  Amor,  der 
2  Wappen  hielt,  und  verschiedenen  antikisie- 
renden Statuetten  u.  Reliefs  u.  1801  mit  einer 
Gnwpc  Man  «.  Venns  ab  Moddl  cu  «iner 
Penäde  and  mit  cinar  Wachih6ate  JL*  pre> 
tnier  Canwl". 

Pariser  Sslonkat  1793  u  IBOl.  --  Ma«e- 
Seocier,  Le  Uvrc  des  coilectionneurs  (1885). 
—  RJchesses  d'Art.  Paris,  Monum.  Relig.  III 
(1901)  p.  234.  —  L  a  m  i,  Dict.  d.  Seulpt  etc. 
au  18me  §.,  1910.  5.  Lamt. 

Bxonet, £ u g e n e  Cyrille,  Büdbaiwc,  geb. 
am  17.  1».  IflBB  in  SafceHes  (Seine-ee4]tee). 

Schüler  von  A.  Toussaint  u.  Aimi  Millet; 
debütierte  im  Salon  1855  mit  einer  Marmor- 
büste seines  Vaters.  1857  stellte  er  dort  eine 
Mtrmorstatae  des  fal.  Hieronjrmus  au%  —  1859 
yei'icliiwlem  BiwucriiBilyn  (Alphonae  Daodct 
ftc1,  —  1861  eme  bronzene  Hylas-Statue,  — 
1S83  u.  1S81  Bildnisbüsten  u.  -Medaillons,  — 
1B84  eine  von  der  Kritik  geriihnite  Marmor- 
statue MMessaUna".  Die  Kirdw  St  Augostin 
nn  Paria  lieiitit  von  ihm  cms  Sitatua  das  St. 
Francob  de  Safes 

B  e  1 1  i  er- A  u  V  r  a  y,  Dict.  «in.  (1882)  u. 
Sappl        Gaz.  des  B -Arts  1884,  I  59.  S.  Lami. 

Bnmet,  F"ran(;ois  Florentin,  lothfing. 
T..indschaftsmakT,  geb.  gegen  1770  in  VlNeL 

Rhm.  des  Soc  d.  B.-Arta  XXIII  411. 

Bnmst,  Jean  Baptist^  franxöa.  Maler, 
geb.  in  Poitiers  1854,  lebt  in  Lcvallois- 
Perret,  Schäler  v.  G^röme,  Mitglied  der  Soc. 
d.  art  frang.,  erste  Auszeichnung  1879,  Bash- 
kirtseff-Prets  1888,  Bnwaemedaille  Wdtausst 
IBBOl,  fübenw  Madaflie  llOO.  B.  Mrik  seit 
1877  im  Salon  aus  und  malt  Porträt,  Genre 
tind  Historie  im  Stil  des  Robert  Fleury.  Seine 
größeren  Kompositionen  zeigen  eine  groB- 
zugige  Auffassuoi^  wibrend  seine  Interieurs 
fema  Stunmunyn  bieten.  Daa  Mnsanm  von 
Poitiers  besitzt  von  B.:  „Caron  passant  les 
ombres"  (1879) ;  „Les  Gibets  du  (Golgatha"  ; 
im  Rathaus  derselben  Stadt  von  B.  die 
Deckenmalerei  des  Festsaales:  MDogoescUns 
VSmmng  gi  pQiiiers''  ".cme  paBcr  badsnlend* 
sten  Schöpfungen.  B.  hat  audi  fBr  d.  vFigaro' 
Tlliistr^"  Novellen  illustriert. 

Bellier-Auvray,  Dict.  Suppl.  —  Mar- 
tin, Not  peintres  etc.  Pari«  1897.  —  Gai.  d.  B.- 
ArU,  :Be7  I  466  ff.  —  Salon-Kat.  1685—1909 
(meist  mit  Abb.).  —  Kstchron.  XXIV  687.  —  Kst 
f.  Alle  VIII  18«3.  —  Notiiwi  von  O.  Grautofl.  R. 

Bninet,  Josef,  Bildhauer  in  Paris,  geb. 
rni  1704,  vielleicht  Vater  des  Etienne  Br., 
1760  urkundL  g— «— »«» 

taml.  Dict  d«  deiapL  (la  Jikrk.)  ma 

Bntnet,  S^bastien,  Hofmaler  Heinrichs 
III.  von  Frankreich,  seit  1680  in  Tours  ansäs- 


sig, erhielt  1590  Bezahlung  f^r  ein  Olgcmili^ 
das  den  Stan  daa  ¥oai  Blitn  JqpitM*  P»- 
li^offcuen  KoBigB  Salnwaicus  von  EHs  dar* 

stellte.  —  .Weitere  nur  urkundl.  bekannte 
Künstler  dieses  Namens  in  Tours  s.  in  der 
amcA  aqgegAu  Ut 

Girandari^  Ait  frw^aii».  iMS  p.  flOll. 
—  Graadmalsen,  Doeaa.  lati.  :  les  arts 
en  Tooraine,  1870  p.  84,  fi5,  88.  H.  V. 

Bnaat-Debainei,  Alfred  (Louis),  f  ranzöa. 
Maler  und  Radierer,  geb.  am  5. 11.  ISIB  in  Le 
Havre,  Sohn  des  Folgenden;  erlernte  die 
Kunst  des  Kupferstechens  bei  Ch.  V.  Normand 

in  Paris,  studierte  dann  seit  1863  ati  der  Ecole 
des  B.-Arts  die  Baukunst  und  im  Atelier  von 
J.  A.  A.  Pils  die^Mdinniat  and  criiielt  seine 
weitere  Ausbildung  als  Radierer  von  M.  La- 
ianne, J.  F.  Jacquemart  und  L.  Gaucherei  in 
Paris;  debütierte  im  Salon  ISCö  mit  dca 
Landscbaftsaquarellen  „Hetres  sur  la  C^te  de 
Grlce^  pres  Honfleur"  und  „Tetards  de  Hidca 
i  Vasotiy,  Calvados"  sowie  mit  der  Radierung 
„Ruines  du  Chäteau  de  Tancarville"  (Kohle- 
skizze dazu  sowie  zu  der  Radierung  ,,L'entree 
du  port  du  Havre"  im  Museum  zu  Le  Havre) 
und  beschickte  den  Salon  dann  weiterhin  all- 
jährlich mit  Landachafta-,  Architektur-  und 
Blumenstudien  in  Aquarellmalerei  u  Kupfer- 
ätzung  sowie  mit  Reproduktionsradierungen 
nach  Gemälden  älterer  fuunentlich  nieder- 
lindiseher)  and  neaerer  (namentlich  englischer 
und  französischer)  Landschafter  Für  die 
Gazette  des  B.-Arts  zeichnete  und  radierte  er 
1868  eine  Außen-  und  eine  Hofan.sicht  des 
SchkM^  St  Cjenuain-en-Lj^  (Jahi^.  1888 
II  W,  fllS,  —  in  Jaluv.  1818—78  andi  ver- 
schiedene Reprodtiktionsradierungen  B  s  nach 
J.  van  Goyen,  Constable,  Corot,  Decamps). 
Auch  zu  dem  1871  in  Paris  von  A.  de  BuIIe- 
mont  veröffentlichten  „Catal.  rais.  des  Pein- 
tarea  «le.  qoi  dfeoralent  fHotel  de  Ville"  Iwt 
er  2  Radierungen  beigesteuert,  In  den  Salon- 
Ausstellungen  1872,  1873,  ldä6,  li>Ü3  und  in 
den  Weltausstellungen  1889  u.  1900  wie  auch 
in  ausländischen  Kunstanastellungen  (Loodoo, 
Wicni,  Antwctpen,  Madrid,  PhiladtliÄiia  de.) 
wurden  ihm  zahlreiche  Preismedaillen  ver- 
liehen. Die  Motive  seiner  technisch  ebenso 
interessanten  wie  vollendeten,  durch  schlag- 
kräftige Breite  der  Behandlungsweise  «ric 
durdi  miiiensdien  Stimmungsreiclitam  jaoa- 
gezeichneten  Originalrad iertmgen  entlehnt  er 
mit  Vorliebe  der  heimatlichen  Normandie 
imd  ihrer  altertümlich -pittoresken  Hauptstadt 
Roocn.  Während  mehrmaligen  längeren  Auf- 
enthaltes in  Sngland  md  Schottland  radierte 
er  auch  eine  Anzahl  stimmungsvoller  Ori- 
ginalveduten  aus  London,  Oxford  und  Edin- 
burgh (publiziert  1878—79  und  1887—88  im 
Ltndioaer  JPortiolio",  wo  er  äuflerdem  1877 
itaüenisehe  Reisedtiaen  WiH.  ^/Vylds  in  Kap- 
ferätzung  nachbildete  und  1874 — 78  sowie  1886 
eine   Reihe   von  Reproduktionsradierungen 


■34 


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BffMWt-Prtiiiim  —  Bntnetti 


nach  Gemälden  Turners  und  Buningtons, 
Cayps  und  Ruisdaels  veröffentlichte) ;  vnn 
dner  Sciae  nach  Tiinia  brachte  er  eine  Samm- 
Inog  A^oaiellMudictt  ndt  heimt  ^Bs  tf  wSt 
finem  se-lbstvcrfaBten  Reisebericht  1908  im 
Lund.  „Art  Journal"  veröffentlichte.  Haupt- 
blätter unter  seinen  zahlreichen,  hie  und  da 
für  Kuoatxeitschrüten  wie  JJAn",  „GazeUe 
des  B.'Afisfp  »Tbe  Portfolio''  atngefShrten 
Reproduktionsradierungen  sind  Corot-Land- 
schaften wie  „Vue  de  Ville  d'Avray"  (Mu- 
seum zu  Rouen),  —  „Les  etangs  de  Ville 
d'Avray"  (ColL  G.  Le  Breton),  -~  Jjk  loute 
de  Sire>k-Nolile*  (Lottvie-Mii».),  —  Turner- 
Landschaften  wie  ,3ur>al  at  Sea",  —  ,^p- 
proach  to  Venice",  —  »Bligh  Sand"  (sämt- 
lich in  der  Londoner  Nat.  Gallery,  letzt- 
genanntes Bild  an  MenoUnt-AMog  wieder- 
gegeben), —  J.  Conatable^s  »Vallör  Pann* 
(Londoner  Nat.  Call.),  —  J.  Dupre's  „Mare 
aux  ebenes"  (Coli.  Chauchard)  etc.  Unter 
seinen  Originalradierttngen  sind  ala  Haupt- 
blltter  hervorzubdwn  cimi»  Stunmungsbilder 
mm  Ronen,  z.  B.  Rne  de  fEpicerie",  — 
,Xa  Rue  Damiette",  —  JLes  Bords  de  la 
Seine",  —  „La  Haute- Vieille-Tour"  etc.  Ge- 
KOnrirtiK  arbeitet  der  nut  66  Jahren  nodi 
imnwr  nnenn&dUdi  KfaäiFcnde  Künstler  an 
dner  die  normanniaelie  Inaehreate  Hont  St 
Michel  darstellenden  OriginalradierMif. 

Artiftcs  Nonnands  (Rouen  1878).  —  Dict 
Biogr.  de  la  Seine-Infer.  (Paris,  Fiainmarion). 

—  Bellier-Auvray,  Dict,  G^n.  (1SS2)  u. 
Suppl  —  J.  Martin.  Nos  Pcintres  et  Sculpt. 
(Paris  1897)  p.  g2.  —  B  *  r  a  1  d  i,  Les  Grav.  du 
19.  «.  IV  22  ff.  —  L'Art  II  192.  —  Gai.  d.  B.- 
Arta  1869  II  208,  212;  1872  I  401,  II  53,  126; 
1873  I  261.  330,  II  145;  1874  I  50;  1875  II  300, 
308;  1880  II  32.  —  The  Portfolio  1874—79,  1885 
bis  88  (Register).  —  Ztschr.  f.  bild.  Kst  1895 
p.  232.  —  Kstchron.  1895  p.  136  f.;  1896  p.  156. 

—  The  Art  Journ  1903  p.  193  ff.  —  Graves, 
R.  Acad.  Exhib.  190.5  I  321.  —  Handsrhr.  Kat. 
der  Kupfer.itichs.imml,  H,  H,  Mcicr  in  der  Kuntt- 
haUe  zu  Brcaten.  —  Peraönl.  Mitt  des  Käust- 
hMi  * 

Bmnet-Debainea,  Charles  Louis  For- 
tune, französ  Architekt,  geb.  2u  Vannes 
am  19.  12.  IROl,  f  in  Paris  am  2.5.  4.  1862. 
Schüler  von  Vaudpyer  d.  A.,  von  Lebas  und 
der  Beek  d.  B.-Arts.  Sdt  1889  ArcM^ 
von  Le  Havre,  baute  er  hier  das  Stadthaus, 
die  Museumsbibliothek,  die  Unterpräfektur, 
das  Schlachthaus,  das  Tabaks-Kaufhaus,  die 
Kircbc  Saint-Nicola«  und,  genieinaam  mit 
Cbarpentier,  daa  Theater.  1980  wurde  er  snm 
„architecte  des  Invalides"  in  Paris  ernannt, 
als  welcher  er  mehrere  Kapellen  erbaute  und 
das  Grabmal  Napoleons  I.  vollendete.  Er  er- 
hielt sahireiche  Auszeicfananfcn  mid  gewann 
ndimials  erste  Preise  tn  Konlcurrcnxcn 
(Juatizpalast  in  Brest,  Stadthaus  in  Avran- 
cbes).  Sein  Bruder  und  Mitarbeiter  Claude 
Fronfois  Brunei  Debaines,  geb.  am  24.  1.  1799 
in  Vannes,  f  1866  in  Santiago^  war  Schüler 


von  ChätiUon  und  der  Ecole  d.  B.-Arts  und 
wurde  1849  nach  Chile  berufen,  wo  er  wich- 
tige Bauten  im  Auftrage  der  Regierung  ana* 
gefOhrt  hat. 

Bauchal,  Dict  d.  arcUt  inne.,  1887  p. 
619  (mit  ilt  Lit).  —  Delnlr^  Les  arcbit. 
Aiv^  1907  fL  19».  C*9r^ 

BnuMl-Hmail,  Pierre  Augnste,  fran- 
zös. Landschafts-,  Tier-  und  Genrcmaler.  geb. 
1829  zu  St.-Maixent  (Dcux-Scvres),  Schüler 
von  Couture,  ansässig  in  Fontainebleau.  De- 
bütierte im  Salon  1861  mit:  Waffenbrüder- 
sehaft  and  stellte  seitdem  alljibrUdi  daselbst 
aus.  Unter  seinen  luroentlich  in  den  Tieren 
sehr  ausdrucksvollen  Bildern  seien  genannt: 
Pferde  in  der  Schwemme  (S.  1863);  Halali 
(S.  1868)  i  Inneres  einer  Menagerie  (S.  1869); 
Sms  aus  der  Schladit  bei  Wagram  (S.  1870) ; 
Übergabe  Pampelonas  (S.  1873) ;  Gallier,  einen 
wilden  Stier  jagend  (S.  1905).  Das  Mus.  in 
Reims  bewahrt  von  ihm:  Le  Clo;>rec. 

Bellier-Auvray.  Dict.  g*n.  I  u.  Sappl. 
—  Gax,  d.  B.-Arts,  1873,  I  64.  —  Kstchron.  VllI 
209 ;  IX  672 ;  X  152.  —  Kat.  d.  Salon,  1891  ff. 
(z.  T.  mit  \hb:].  H.  V. 

Bmaele,  Jose.  Maler  u.  Kupferstecher, 
peb.  in  Madrid  1747.  bewarb  sich  schon  mit 
\?i  Jahren  um  Preise  der  Akad.  In  der  Aus- 
gabe des  Don  Quijote  von  1780  sind  einige 
Stiche  von  seiner  Hand. 

ViAssatAdicnSL  M.v.B. 

BnHMtts^  Narcisse,  franzSs.  Ardiitekt. 
geb.  in  Breuvery  (Marne)  180S,  tätig  bis  1877 
in  Reims.  Schüler  von  Fran<;ois  Debret,  seit 
1888  Architekt  der  Stadt  Reims,  wo  er  u.  a. 
die  Kirchen  St.-Thomas.  St-Andr<,  St.-Maa. 
rice,  eine  Infanteriekaseme,  öffentl.  Bade- 
anstalten, Schulen  usw.  erbaute.  Femer 
führte  er  wichtige  Bauten  am  Justizpalaste, 
am  Stadthause,  an  den  Kirchen  St.-Remy  und 
St.-Jacques  daselbst  aus.  Auch  verdankt  ihm 
Reims  mehrere  Straßenregulierungen. 

Baucha^  Okt  d.  aitUt  im«,  1887  p. 
619/7.  Gtffroy, 

Brunetti,  Andrea,  Maler,  geb.  1613  itt 
MonopoU,  1666  als  in  Rom  ansässig  erwähnt. 

n  Bnaoantti,  aer.  n  vsL  V  (1870)  p.  125. 

C.  Dtgli  Ammü 

Bnuwtti,  Antonio^  Maler  aus  Favia. 
Susani,  Nuov.  prospetto  etc.  dt  Mantova  (1880) 
p.  128  nennt  von  diesem  Maler,  leider  ohne 
Zeitangabe,  eine  Madonna  mit  S.  Luigi  Gen- 
zaga  in  einer  Kapelle  von  S.  Andrea  in  Mantaa. 

Bnnetti,  Francesco^  Florenthier  Maler, 
von  dem  sich  in  der  Kirche  S.  Francesco  zu 
Modcna  ehemals  eine  Madonna  auf  Wolken 
mit  Meiligen  befunden  haben  soll. 

G.  Campori,  Gii  aitiati  ecc.  ettenai,  185S 
p.  99.  H.  V. 

Bmaetti,  Fi-ancesco^  BiUbatier  tob'  Bo- 
k>gna,  arbeitete  um  1880  nach  Benünis  Zeich- 
nungen am  StatuenschmiKk  der  Kolonnaden 
von  S.  Peter  in  Rom  mit  und  lieferte  ein  Bas- 
relief für  den  Hochaltar  der  KürÄa  S.  Maria 
in  Porta  Paradiai  daseibst 


195 


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Braaatti  —  Bnnd 


Titi,  Anunacatram.  d.  pitt  ecc  di  Roma.  — 
A  n  g  e  I  i,  Cbk«e  di  Roma,  o.  J.  p.  382.      H.  V. 

Bnmetti,  Gaetano,  iombardischer  Archi- 
tektur- und  Omamentnuler,  f  1768,  publixierte 
1731  in Loadce;  Sndy  differait Mfftoolon»> 
uicBls  invcttlsd  \ff  G<  B.  iHHiB  psiBter  ctc> 
08  Taf ,  g^estochen  voo  FIet»ch«r  mid  J.  Roqoe ; 
8.  Ausg.  Loodon  1786.  —  Ntgler  (s.  u.)  ver- 
wechselt ihn  mit  Paolo  Antonio  Brünett). 

Gailnard,  Lc*  maitrca  ornetnanistea  p.  331. 
—  Navl«r.  Ksüerlex.  II  173. 

Bnuetti,  Giovanni,  Kupferst.  ans  Ra- 
Tenna,  tätij;  um  1786.  Von  ihm  bekannt  da 
gest  P  r;r:it  R  ifIFaels  nach  einer  Mtronr* 
büste  (nach  Zeichnung  Gaetr  Savordlit). 

Zani,  Enc.met.,  V  83.  —  BSSSB,  Diet  etc., 
I  104.  —  Le  Blanc,  Man.  P.  K. 

Brvattti  (auch  Bruni  od.  Brun?),  Orazio, 
itilien.  Kupferstecher,  geb.  in  Sicna  am  1680, 
nach  Zani,  Enc,  V  88,  tätiff  am  1610-80, 
arbritrt  ;ti  Rom  im  Stil  des  F.  de  Poilly.  Er 
iiat  nach  Ratilio  Manetti  eine  Darstellong.  die 
all  Nona  PooipUiaa  mit  der  Nynplie  Etferia 
erkürt  wird,  gestochen,  ferner  nach  Fia^ 
rancio.  Fr.  Rostici,  Ant.  Tempesta,  Riff. 
Vanni  u.  a.,  auch  eine  Ki  ilu  von  Tfiesen,  nach 
eigener  Erfindung  (?)  einen  verlorenen  Sohn, 
das  goldene  Zeitalter,  Ae  vier  Jahreszeiten, 
eine  Folge  von  Tieren  a.  a.,  auch  dn  ^*'**««* 
des  Marc.  Jacopo  Inghirami. 

Na  gl  er,  Kstlerlex.,  II  173.  —  Hela«ek«n, 
Diet.,  III  427.  —  Gaadellini,  N«t.  «le.,  i. 
Aua«.,  I  (IM»)  Vn  (1810).  —  L«  Blanc, 
Manuel.  P.  K. 

Bruaettl,  Paolo  Antonio,  Architektar- 
und  Dekoradoosmaler,  Maler  der  ComUie 
frarx^aise  in  Paris,  f  das.  am  28.  10.  1788  ' — 
60j ährig ;  Sohn  des  Gaetano  B.,  mit  dem  er 
von  Nagler,  Kstlerlex.  II  178,  verwechselt 
wird.  Er  lieferte  o.  a.  Ausmalungen  der 
Kirche  der  Findelkinder  in  Paris,  der  Trep- 
penhäuser des  Schlosses  Bellevue  und  der 
Hotels  Luynes,  Soabise  und  Richelieu  daselbst. 
Auch  malte  er  Landschaftsbilder,  Marinen  und 
Architekturstücke. 

Noav.  arch.  de  l'art  fran^,  2me  »it.,  VI  (1885) 
IM ;  3mi.  air..  III  (1887)  1*4/6.  H.  V. 

Bnaatti»  Saati»  gen.  ü  Pottina,  Bildhauer 
fai  Piitoia,  Sdifiler  voa  Giov.  Zeti,  f  ^'ff^i 

schnitzte  eine  Anzahl  guter  Holz-  ii.  Elfen- 
bein-Kruzifixe (für  den  Banchieri-Altar  der 
Capp.  del  Crocifisso  im  Dom  und  für  den  Gat- 
teichi-Altar  in  S.  Domcnioq,  —  vcrmutUdi 
ndi  du  Kmifisa8>ltclief  des  SecdAmti- 

Altares  in  S.  Maria  della  Neve)  und  meißelte 
für  den  Fortcguerri-Altar  in  S.  Maria  deile 
Grazie  (del  Lette)  die  Marmorbüsten  des  Kar- 
dinals Nioool6  Fortegoerri  und  leiacs  Bruders 
Fictio  Pavtcgnirri. 

TeUfli«!.  Oridi  di  Ptatoh  (Uli)  IT,  8% 
114.  117.  168.  G,  bhn  Ami. 

Bnmetti,  Sebastian o,  Maler  in  Bologna, 
Schüler  von  L.  Massari  u.  Guido  Reni,  iQtö 
jung  verstorben.  Von  seinen  im  Stile  Guido 
Hciäs  gehaltenen  KircheabUdeni  ist  ciae 


BüBende  Magdalena  (aus  dem  Kloster  S. 
Margherita)  in  der  Bologneser  Pinakothek 
(No  84).  —  Er  soU  tiuschend  Bilder  u.  Zeich- 
nifflgea  groBer  Meister  kopiert  haben. 

M alvaaia,  Felaina  pittrice  (16T8).  —  Bai« 
dinacci.  Not  dd  pro!  dcl  dJa.  (IMT)  m  MS. 

—  Gnadagniai,  La  R.  Piaacot  dl  Bologna 
(1899)  f.  18.  —  Baldinacci,  Notizie.  — 
Gnhl-Roseaberfc  Katlotticfc.     L.  M.-C. 

BraMtle^  Giovanni  Battista.  Italien. 
Bildhauer  des  18.  Jahrb.,  arbeitete  an  der 
Nordsette  des  Mailinder  Domes  einige  von 
den  Giganten  und  am  nördlichen  Kreuaann 
eine  Caätilaa»  die  Aom  nicdeftcitt  (1188). 

V.  Nebbia,  La  aealt  d.  Dbob»  dl  Wlane, 
1908  p.  74,  21».  184.  R. 

Bmaerik,  Jan,  Maler,  Prag,  erscheint  von 
1465—1488  in  den  Prager  Urkunden. 

Pam.  arch.  a  mi«top..  lOOO,  XVII  464,  4«5,  47«. 

—  K.  Chytil,  Malustvo  Praiske  XV  a  XVI 
itol.  «.  Roiprayy  Ccik.^  akad.  I  Cl.  No.  36,  \VM, 
118.  B.  Buckow. 

Bmafant.  Jules,  Architekt  in  Brüssel,  geb. 
das.  am  16.  11.  1808,  Schüler  der  dortigen 
Acad.  d.  B  -.A.rts  und  der  Pariser  Ecole  d.  B.- 
Arts,  darauf  längere  Zeit  bei  Henri  Beyaert 
tätig.  Er  bevorzugt  die  Stilformen  der  Italien, 
u.  fläm.  Renaissance,  der  französ.  Architektar 
des  18.  Jahrh.  and  der  Moderne.  Seine  haupt- 
sächlichsten Werke  sind:  Umbau  der  Börse 
in  Brüssel;  die  überseeische  Bank  in  Brüssel; 
Verwaltungsgcb.  in  Torrciavega  (Spanien); 
Bahnhof  in  Ambaca  (Afrika);  FestMal  tt. 
Bibliothek  in  Dombasle  s.  Meuftlie;  femer 
Grahmäler,  Wohnhäuser,  Villen,  sowie  Aus- 
stellungspavillons für  die  Pariser  Weltausst. 
1889,  für  Antwerpen  (1894),  Brüssel  (1897  u. 
1810),  Lüttich  (1006),  Mailand  und  Tourcoing 
(1808). 

fEMdaHoB  (BfweUea)  1808  p.  167«,  189, 
Tal  88-81!  1884  p.  118»  TU.  87-88;  18M  Taf. 
«r-IB:  1888  Tai .  18.  l»r  M.  •>  AnUt  Kand> 
scban  (Scottgatt)  III  (1887),  Taf.  6«.     H.  V, 

BruBshel,  s.  Bruegel. 

Brunhardui,  Goldschmied,  stand  1024  —  ge- 
meinsam mit  seinem  Sohne  Erphon  —  im 
Dienste  des  Bischofs  Meinwerk  von  Pader- 
born. 

Tesier.  Diet  d'otttvr..  1857  p.  I88<7.  H.  V, 
Bnni,  Angelo,  a.  Angth  di  Gabrietlo 

Bruno. 

Bnuii,  Antonio,  russ.  ?fof malcr,  stammte 
aus  der  itai.  Schweiz;  kam  um  1800  nach  Pe- 
terabnig.  Er  beadiättigte  aidi  oüt  dem  Re- 
ataurierea  Bildern  and  mit  Plafond- 
malcrei.  —  Arbeiten  letzterer  Art  sind  im 
Michael8chk>B  erhalten.  Er  war  auch  in  Mos- 
kau titig  in  Aflitnge  dea  Fürsten  Kurakin. 

Braal, Bartolomeo,  Maler  des  18.  Jaluk. 

in  Verona,  malte  für  das  Kloster  S.  Bemar- 
dinu  zu  Verona  die  noch  jetzt  im  August  jedes 
Jahres  in  diesem  Kloster  öffentlich  ausgestell- 
ten Bilder  mit  Darstellungen  des  Giov.  Bocca- 
doro  oad  der  Ehebrecherin  vor  Christus. 
(6.  Maciai),  Bteve  no«.  d.  dkieaa  d.  S. 


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Bruni 


19(.  —  D.  Zannan- 


p.  19  f.  • 
litt  «te.  Vtroneai  (1891) 


■anlino  (Vcroiu  1790} 
drei«,  l»  «Im 

p.  338.  G.  Ganl^ 

Bnuii,  Bruno,  Maler,  um  16&0,  der  für 
die  Küche  S.  Geremia  in  Venedig  ein  Altar- 
MM  mit  den  Heil.  Johannes,  Jeremias  and 
Augustinus  geliefert  haben  soll. 

Füaili,  Kstlerlex.  1779.  —  Zani,  Enc.  met. 
V  84.  H  y. 

C,  Miniaturmaler  um  1820,  von  dem 
;  dn  b«.  Portrit  Kaiser  Fm^  I.  anf  der 
Tnfgtmtr  Ausst.  1906  sah. 

S.  W.  B  r  a  n  n,  Kat  d.  Ausat  von  Miniaturen, 
Troppaa,  1905  No  87».  H.  V. 

Bmnl,  Domenico,  Maler  aus  firescia, 
geb.  1601  (oder  1687).  t  «m  81.  4. 1086;  Schü- 
ler von  Tool  Seadrini^  tilic  in  Bvcede  und 
fall  VcMsfanutdieii  tb  T^icuptlit  iiimIpt,  fai  der 
Regel  gemeinsam  mit  seinem  Landsmanne 
Giac.  Pedrali.  In  Brescia  hat  er  1684  im 
Chore  der  Carmine-Kirche,  in  Vicenza  1661 
im  Palaao  Pknren^  in  KovigD  in  der  Cwa 
Oroboai,  in  Trertio  im  Pilizio  Ped.  PrinS, 
in  Venedig  in  den  Gemächern  des  Dogen- 
palastes u.  in  verschiedenen  Kirchen  (S.  Luca, 
S.  Martine  und  S.  Matteo  in  Murano)  ddicm* 
tirc  Dedwiimilereien  iMiefülut« 

SeneoTino,  Veneria  ckH  nekOlm.  OMS) 
9.  11  nftoä.  —  Berteli.  Le  pitt  aodte  m 
fetvifo^n^  «.IM,  Sra.  —  Federici.  Me^ 
Trnig.  (1MB)  n  US.  —  Moachini.  Gidda  dl 
Munno  (ISOe)  fu  M.  —  MaWeaie,  Fdriae 
Pktrioe.  —  FcnerelL  Aft  »itnriMi  f.  W  i. 
—  Ute  Notinn  von  6.  0«|il  AnL  R, 
Bnuii,  Feodor  (Fidelio)  A  n  t  o  n  o  - 
witsch,  russ.  Maler,  geb.  1800  in  Moskau, 
t  11.  9.  1876  in  Petersburg,  war  zunächst 
Schüler  aeinee  Vater»  Antonio  liam  aber 
adWB  dfjihrig  als  Panioidr  des  Kalsei« 
Alexander  I.  in  die  Petersburger  Akad.,  wo 
neben  JegoroiT  und  Iwanoff  d.  A.  hauptsäch- 
lich W.  K.  Schebujeff  sein  Lehrer  wurde. 
1818  sandte  Um  sein  Vater  zn  weiterar  Aas> 
Mdtmg  nadi  Itdiea.  Mehrere  Portrits  und 
das  Bild  der  sterbenden  Kamille,  das  1884  von 
der  Akad.  erworben  wurde  (jetzt  im  Alexan- 
der-Mus. in  Petersburg)  hatten  zur  Folge,  daB 
die  Akad.  ihn  zum  Akademiker  ernannte  und 
dte  AfauL  SU  S.  Loca  üm  zun  Mltstted 
wählte.  In  die  Zeit  seines  ersten  römischen 
Aufenthaltes  fallen  an  Hauptarbeiten :  die  beil. 
Cidlia,  eine  h.  Familie,  eine  Bacchantin  den 
Amor  trinkend,  Tassge  Wiedersehen  mit  sei- 
onr  Schwester,  eme  Msdonnc  mit  dem  Kmde^ 
eine  addafende  Nymphe  und  mehrere  Por- 
trits. Im  Auftrage  des  Kaisers  kopierte  er 
die  Austreibung  des  Heliodor  tmd  die  RafTael- 
sdien  Fresken  in  der  Famesitta  (jetzt  in  der 
Aksd.)  und  schuf  daneben  noch  mehrere  Ge> 
milde  religiösen  Inhalts,  auch  begann  er  um 
diese  Zeit  seine  ersten  Radierversache.  1^6 
wurde  er  zum  Professor  befördert  und  mit 
der  Ausfäbnmg  der  Malereien  in  der  Isaak»» 
Uidie  betrMrt,  18B8  er  CMh  aufs  bsim 
nach  Korn,  wo  er  da»  KoiossalgeBdUde  «Die 


eherne  Schlange"  malte  (jetzt  im  Aleiunder- 
mns.  hl  Petersbvfi),  das  (roics  Aufsehen  er» 

regte  und  eine  ganze  Literatur  hervorrief. 
Zu  einer  dritten  Reise  nach  Rom  cntschloB 
er  sich  1846,  und  hier  entstanden  die  Kartons 
für  die  laaakakirche,  deren  Ausführung  zehn 
Jahre  in  Ansprach  ndnnc»  sollle.  Anck  ^ 
Gemilde  für  die  Tkonostasis  der  rusaladiCB 
Kirche  in  Stuttgart  entstanden  hier.  Von 
184&— 1854  bekleidete  er  das  Amt  eines  Direk- 
tors der  kaiserL  Ermitage  und  nahm  an  derea 
Neubau  durch  Leo  t.  Klense  lebhaften  AnteiL 
1855  übernahm  er  ?iuch  das  Rektorat  für  die 
Mal-  und  Skulpturklassen  der  Akad.  und 
1866  zugleich  auch  noch  die  Leitung  der  Mo- 
sailcabteilung.  Die  letzte  Zeit  seines  Lebens 
nahm  die  Herstdlunt  der  Kattens  fSr  ^ 
Ausmalung  der  Erlöserkirche  in  Moskau  in 
Anspruch.  Von  ihm  sind  82  Radierungen  aus 
der  russischen  Geschichte  bekannt,  die  zum 
Teil  in  Lieferungen  (das  1.  Heft  1888)  er- 

tOJaMra  Onsllsr)  t  «u 
«1.  —  A'J.  Somof  i^  Blagr.  SUms  hn 
Owa  (die  Biene).  hirSMpgi  «on  A.  FMM; 
Petersburg  1875,  No.  SB.  —  SuuiBaen.  ceemf» 

(Encyklop.  Lex.)  VIII  752^3.  —  Boahai.3inuiuoa. 
(GroBe  Encyklop.)  III  751.  —  The  Art  Journal 
1875.  IM  (Ndöraloff).  —  L'Ait  III  168  (Nekro- 
log). —  Schoraa  KonstbUtt  18M  p.  M6:  18tT 
hJStJ'k  ^'  —  Zeitschr.  f.  bild.  Kat.  N.  F., 
ZVIU  68.  —  n  Scrpcate  di  broazo,  dipinto  da  F. 
BmL  Borna  1841.  —  A.  Benoia,  Gesch.  d. 
raHTlIaL  d.  1».  Jahib„  1908  p.  73  ff.  (nsa.). 
D.  Rowinaky.  Lac  nas.  Stacher  I  1«» 
(ntaa.).  ff^.  iVeiMiOMi* 

Bnmi,  Ferdinand  Karl,  Hof-Miniatur- 
maler des  Kurfürsten  Maximilian  II.  Emanuel 
von  Bayern  in  München,  um  1694. 

Lipewakjr,  Baiper.  Kstlerlex«  1810  p.  SIT. 

Bnmi  (Brtmo),  Pranceicoi,  Italien.  Maler 
und  Kupferstecher,  geb.  1648  in  Porto-Mau- 
rizio,  t  ebenda  1726,  wie  man  glaubt,  Schüler 
de»  Pietro  da  Cortona  in  Rom.  Gemälde  »ei- 
ner Hand  findet  mm  fast  »naschliefllich  in  sei- 
ner HdmitstBdt  and  in  deren  Umgebtmg,  lo 
die  Verkündigung  und  Empfingnis  mit  Heili- 
gen in  d.  Pfarrkirche  von  Porto-Maurizio ; 
Maria  als  Himmelskönigin  mit  Petrus  und 
Katharina,  Hatqitaltarbikl  im  Orat  di  S. 
Paok>,  ebenda;  Tanle  Christi  ffir  die  Obier» 
vantenkirche  usw.  Es  sind  von  B.  zwei  Ra- 
dierungen bekannt:  eine  Himmelfahrt  Mariae 
nach  Guido  Reni  und  eine  andere  Darstellung 
rtfisülhrn  GcgCBStaiide»  nach  DomenichiiiOk  die 
er  in  der  Wldmoag  als  Brstlingsarbeit  be- 
zeichnet. 

N  a  » 1  e  r,  Kstlerlex.,  II  174.  —  Soprani- 
Ratti.  Vite  d.  pitt,  etc.  Gcnnv  \\  i3l.  — 
Le  Blsoc,  Manuel  I.  —  V  e »  m  e,  P.-Gr.  it. 
1900  p.  348.  P.  K. 

Bnuii,  Giovanni,  Maler,  um  1840  in 
Siena  tätig,  lieferte  einige  Kartons  zu  Fas- 
sadfinmosailcfn  für  den  Dom  zu  Orvieto  und 
ftt  FnabodennoaaihcB  f&r  di»  CBweUa  Mar- 
sili-Dusmet  anf  dem  Fricdhol»  der  Sienescr 


»37 


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Brani  —  Bnmia 


Pia  AaMdaiiotte  «Ii  Uiterkordk  mid  Mich» 
acte  in  Auftrage  der  Stadt  Siem  die  Tcrf al- 
lenden Skulpturen  der  dortigen  Fönte  Gaja. 
Altargemälde  von  B.s  Hand  besitzen  die 
Kirchen  S.  Maria  Assunta  zu  Pacina  (Prov 
Sieoa,  mit  den  HeiL  Domiaicua  u.  Kathariaa 
von  Sion)  and  S.  Pietro  n  Ciadaoo  (bei  S. 
Gimignano,  Apostel  Fetm  ia  Gebet). 
L.  Fvoil.  n  DooBo  di  Onrkto  (1891)  ^  114. 

—  F.  Brofl,  Isvtnt  Gm.  eie.  ddk  Piw.  di 

aiM»  (  wn  9-  n,  im,  sis.  Jt 

Inni,  G  i  o  V  Bat  t.,  s.  unter  Bruni,  Gtulio. 

Bnuil,  Girolamo,  italien.  Schlachten- 
maler, um  1660—1670  in  Neapel  titig,  Schüler 
de»  Jaoqacf  Coortnia  gen.  Boorguignaq.  ge- 
aod  einen  groflcn  Ruf  als  Künstler,  doch  sind 
Arbeiten  seiner  Hand  nicht  nadnielabar. 

Lanai.  Storia  pit».  cle.,  S.  cdix,  M4, 11  Iii. 

-  Naglcr,  Killcffle&  U  ■.  Measgr*  HI»  N« 
•93.  M.  V. 

Bruni,  G  i  u  1  i  o,  Maler  des  17.  Jahrh.  in 
(ienua.  Schuler  des  Lazzaro  Tavarone,  dann 
dM  GiOT.  Batt.  Paggi,  ging  1625  in  seine  Hei- 
OMt  PkoMMt  xnrödi;  «o  cr,b«ld  darwif  starb. 
GeiHUde  von  Oub  crwUnt  SopfMl  in  Ora- 
toric  di  S.  Antonio  Abate  (Versuchung  d.  hl. 
Antonius),  im  Oratorio  di  S.  Croce  (Fu6- 
waKhung  der  Jünger  Christi)  und  in  der 
Kirvhe  S.  Giacomo  di  Carignano  (Almosen- 
ailSteilung  des  hl.  Thomas  v.  Villanuova), 
lintlidi  in  (jcaiuL— Sein  BrtMkr  and  Schüler 
Gi»9.  BattiHa  B.  seilte  seiDe  Konstweise  fort 

Soprani-Ratti,  Vite  de'  pitt  ecc.  geno- 
Tesi.  17A8.  I  460.  —  T  i  c  o  <  x  i,  DisUm.,  1830. 

H.  y. 

Bnuii,  Giuseppe  d'Adriano,  Majolika- 
nilcr,  geb.  1670,  tätig  in  Sienn  ;  seine  Signatur 
«jC  A  B"  mit  den  Daten  17U1  und  1728  fand 
Rooiagnoli  auf  2  um  1S40  in  Sieneser  Prtvife* 
beritx  bcfindlicben  MajoUkateUerm  (der  von 
1701  mit  der  Historie  des  Anilins  Regolns 
bemalt). 

E.  Roma  £  not  i,  Biogr.  Cronol.  de'  Bellar^ 
tieti  S«»«ai  (na  18S0)  XI  529  f.  -  G.  Guaati, 
Di  Cahgilolo  e  d'altre  Pabbr.  dt  Ccram.  ia  Toa- 
csaa  (IM»)  ».Wik— B.F«f  tnnn,lfaAB«wl 

Hbnogr.  p.  IM  V.        (HtAi  JB  A  B"  ider 

liltchlich  auf  G.  B.  Mercati  gedentet).  R. 

Bnui,  L  i  V  i  o  (nicht  Lucius,  wie  Zani  und 
Lanzi  schreiben),  Maler  aus  Valdagno,  lebte 
In  Vicenza  gegen  Ende  des  16.  Jahrh.  Ein 
sicheres  Werk  von  Dun  befindet  sich  in  der 
Kirche  del  CarnÄie  su  ViceB«^  daffteUend 
die  sitsende  Madonna  nit  dem  lÜidc;  das  der 
hl.  Katharina  den  Ring  reicht,  und  verschiede- 
nen Engeln  rnit  Marterinstrumenten  und  Sie- 
gcsp.ilrncn  Unten  die  SignStOr:  LMmB  BrU« 
nus  1581.  20  Dcccmb. 

Die  Pfarrkirche  zu  Cereda  bewahrt  ein 
Tafelbild,  das  die  Muttergottes  mit  dem  Jeaoa- 
kinde  auf  dem  Arme,  die  Heil.  Antonius  den 
Abt  und  Andreas  zur  Rechten,  die  Heil.  An- 
tonius von  Padua  und  Johannes  d.  Täufer  zur 
Unken  darstellt  und  die  Beaeichnung  tr.'igt . 
Titus  LivtuB  de  Bruns  pinxit  amo  1631. 


Wem  nm  nklH  ahn  die  8  ala  8  an  Inwn  ist, 
kam  dieses  BIM  bei  dem  groBcn  ZeitonMi^ 

schiede  und  dem  neuen  Vornamen  nicht  ohne 
weiteres  dem  obigen  Künstler  zugeschrieben 
werden.  S*b«st.  Rutnor. 

Baal,  Nikolai  Alcxandrowitachb 
rws.  Uder,  geb.  IM,  S6tm  des  Arcblt.  Ale« 

xander  Fedorowitsch  B.,  studierte  anfangs  Ar- 
chitektur, wandte  sich  darm  aber  der  Malerei 
zu.    Von  ihm  Nintl  mehrere  Porträts  bekannt 
HamH  xyAoiTKHKii  (Unsere  Künstler)  I  8S. 

fv.  Nnmmm. 
Bmai,  O  r  a  z  i  o,  s.  Brunttti,  Orazto. 

Biui-CafareUi,  Lodovico,  Bildscfanhaer 
in  Spelk»,  schnhxte  1881  mit  Carlo  Lorenti 
nach  Zeichnung  von  Tcod.  Quintavilla  den 
barockeh  NuBhulzbaldachin  über  dem  Hoeh> 
altare  der  dortigen  Kirche  S.  Lorenzo. 

GL  Urbinl  in  Aich.  Slar.  d.  Aite  tUf  p.  28. 

Jt 

Bmi,  s.  auch  Bruno, 

Braaia%  Auguatin,«.  BnmaU. 

Bnndcazt,  Goldschmied  von  Lyon,  1483—86, 
fertigte  ein  silbernes  Schiff  ab  Geschenk  i&r 
Karl  VI  I.  bei  dessen  Einzog  in  Lyon. 

Noov.  atcb.  de  rstl  frsnti,  Ss  sfe,  IV  (1M8) 
18.  42.  If.  K. 

Bmaicbe,  s.  BrünnUh. 

Bnaick,  A  r  r  i  g  o  (Harri,  Heinrich,  —  gen. 
Ffomminf(o\,  Goldschmied  aus  Lübeck,  f  am 
1.  9.  1683  in  Florenz  (laut  Angabe  seines  mit 
einem  prächtigen  Ezechiel  -  Sgraihto  ge- 
schmikkten  Martnorepitaphs  der  Capp.  di  S. 
Barbara  in  der  Ftorcntiner  Annaniiaten- 
Uiehi^;  arbelMe  1681—88  nach  G.  B.  Fog- 
ginia  Entwurfzeichnuiig  am  silbernen  Paliotto 
des  Hochaltares  der  SS.  Annunziata  zu  Flo- 
renz. 

Tonini.  II  iant  d.  SS.  Annunziata  di  Fi- 
tenxe  (1876)  p.  70,  »L  C.  Drgi,  Ami. 

Bnmiei,  Joseph,  französ.  Maler,  geb.  in 
Cbamb^  am  8.  9.  1880,  Schüler  von  Dumas 
an  der  Book  d.  B.-Art8  in  (ßA  1917)» 
daiui  TOB  Csbawel,  Boiihnger  und  Lcfebvrc  in 
Paris.  Debütierte  im  Pariser  Salon  1885  mit 
einer  Porträtzeichn  und  stellte  1886  in  Lyon 
„La  bonne  menagerc"  aus  In  der  Folge 
brachte  er  auBer  fein  ausgeführten  und  höchst 
lebendigen  Porträt-  u.  Studienköpfen  (Zeichn.) 
folgende  Gemälde  aor  AassL:  Setbstbihlnia 
(Lyon  1887) ;  In  meinem  Atelier,  Portrit  (Pa> 
ris  1888);  Frauenporträt  (Paris  188Q,  Soe. 
nation.  d.  B.-Arts);  Porträt  und  ^Liieose'* 
(Paris  1891).  Seitdem  hat  er  sich  in  Lyon 
nMcrgelaasca  und  stdh  nicht  mehr  ans.  In 
dortlfctt  HAptal  de  Ia  CraIXFRonsae  nahe  «r 
eine  Pieti  sowie  einen  hl.  Carl  Borromaeus  n. 
einen  St  Jean-de-Dieu  als  Helfer  der  Kran- 
ken Das  Mus.  in  I^ron  bewahrt  von  ihm 
3  Rotclzcidmiuigen. 

A  1  p  h.  Garmain,  Lea  Ait  I^onnais  (1010) 
p.  128  ff.  E.  FW. 

Bniaia,  Charles,  belg.  Bildhauer,  geb.  in 
Bergen  (Möns)  am  10.  6w  1841,  f  in  Schaer- 


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beek-Brussel  am  2.  6.  1887,  stadierte  mit  Aus- 
zeichnung auf  der  Antwerpener  Akad^  ging 
dann  ins  Ausland,  hauptsächlich  nach  Italien. 
Nach  seiner  Rückkehr  nach  Antwerpen  debü- 
tierte er  1672  gemeinsam  mit  Julien  Dillens 
und  wurde  1875  zum  Prof.  für  Modellter- 
unterricht  an  der  Akad.  in  Möns  ernannt. 
Seit  1883  lebte  er  in  Brüssel.  £r  stellte  sich 
anfangs  in  die  Rc3ie  der  joogca  Realisten, 
doch  behauptete  er  dieten  Platz  nicht  und 
wurde  schlieBlich  unvermerkt  zum  Eklektiker 
und  Sklaven  akademischer  Regeln.  Erwähnt 
seien  von  ihm  zuerst  einige  Porträtmedaillons, 
darunter  diejenigen  seiner  Mutter,  der  M*»' 
Sophie  Passage  und  Adolphe  Rouvez'  auf  dem 
Kirchhofe  zu  Möns.  Man  verdankt  ihm  femer 
niclircre  recht  bedeutende  Porträtbüsten,  dar- 
unter die  Leopolds  II.  und  der  belg.  Köni- 
gin, des  Ministers  Beemaert,  des  Malers  P.  J. 
Gay  u.  des  Chemikers  Louis  Meisens.  Unter 
seinen  übrigen  Werken  sind  die  wichtigsten: 
1872,  Mailänderin,  Marmorbüste.  —  1875,  Die 
Tauben  von  S.  Marco,  im  Mus.  in  Brüssel 
(keilocfaen  von  T.  W.  Hunt) ;  La  Priere,  Mar- 
momtMtat  lür  das  Grabmal  der  M»*  Boulengi 
de  Ta  Haint^re,  auf  dem  Friedhofe  in  Möns; 
Standbild  des  Prinzen  Karl  von  Ligne,  in  Be- 
loeil  bei  Tournai,  im  Stile  des  18.  Jahrh. ; 
Seblangcnznubcrin ;  —  1881,  eins  der  beiden 
groSen  Basreliefs  aus  weiSem  Marmor  an  der 
Passade  des  Palais  d.  B.-Arts  in  Brüssel :  Die 
industriellen  Künste  geleitet  von  der  Inspi- 
ration und  Dichtung;  Allegorische  Statue  der 
Provinz  Hainaut  auf  dem  Grabmale  Leopolds 

1.  in  Laeiccn.  Das  Mus.  in  Antwerpen  be- 
wahrt von  ihm  eine  Marmorbüste  der  Male- 
rin Euphr.  Beemaert. 

EdoL  Harchal,  La  Sculpt.  etc.  bdgcs,  1895 
p.  na»,  730/1.  —  C.  L  e  m  o  n  n  i  r  r,  Hist,  d.  R.- 
Arts  «u  BelKi<iue,  1887  p.  2«9— 291,  293,  356/7, 
3*2/3.  —  Joum.  d.  B.-Arts  (Brü.iscl),  1«77  p.  72; 
1884  p.  140 ;  1887  p.  87.  —  Ga«.  d.  B.-ArU.  1873, 

2,  p.  3«7.  —  The  Art  Journal,  1884  p.  288.  — 
Cat  ilL  de  l'expos.  ritrosp.  de  l'art  beige,  1905 
p.  15.  B.  d€  Tmj*. 

Bninin,  Jehan,  Goldschmied  in  Lille,  lie- 
ferte 1886  eine  vergoldete  .Stlberfassung  für 
die  W.'ip;r<-ii  Philipps  des  Kühnen.  Vielleicht 
mit  Jehan  Brun  identisch  (s.  d.). 

Dekaisnes,  Docnm.  «te.  cooc.  lltitt  de 
l'art,  188«  II  «34.  H.  V. 

Brnnia,  Leon,  Maler  und  Radierer  in 
Antwerpen,  geb.  das.  am  20.  11.  1861,  Schü- 
ler der  dortigen  Akad.,  pflegt  das  historische 
Genre,  das  Interieur,  das  Stilleben  and  die 
Landschaft.  Seine  Bilder  zeichnen  sich  durch 
gewissenhafte  Ausfühning  und  altmeistcr- 
lichcs  Kolorit  aui  Das  Mus  in  Antwerpen 
bewahrt  von  ihm:  „In  Gedanken"  (1881)  u. 
nEin  prichtiger  Degen",  die  Neue  Pfnafco- 
thek  in  München-  ,,r)er  Bildhauer".  15  Ge- 
mälde seiner  Hand  wurden  1902  in  Antwer- 
pen mit  der  Sammlung  E.  Huybrcchts  ver- 
steigert  Der  Künstler  stellte  in  Antwerpen 


imd  in  den  beiden  Pariser  Salons  wiederholt 

aus. 

Ztschr.  f.  bild.  K«  N.  F.  IV  S«.  —  Katchroiu 
XXIII  700.  -  J«llCB..d.  B.-Aflfl,  U8S  p.  107; 
18Ö6  p.  186.  H.  y. 

BnutingUB,  Abt  des  Klosters  S.  Andrea  zu 
Turi«,  tun  868,  erbaute  die  Apsis  der  Kirche 
seines  Klosters. 

A.  Springer,  De  artificibus  etc.,  1861  p.  Sl, 
Brunins,  Karl  Georg,  schwed.  Architekt, 
geb.  in  Bohasllll  am  23.  8.  1792,  f  in  Lund  am 
12,  iL  lan,  war  Professor  des  Griechischen 
an  der  Untversitit  in  Laad,  auch  Ardiioikig 
und  beschäftigte  sich  mit  der  Kunst  des  Mittel- 
alters u.  den  schwedischen  Ktmstdenkmälem. 
Er  war  adbst  auch  ausübender  ArdAckl^ 
baute  cte  grofle  Anxahl  älterer  Bauten  im, 
vor  allem  den  Dom  in  Land  (1888—89)  und 
den  Dom  in  Vesiö  (1849— C2),  und  lieferte 
auch  Zeichnungen  zu  neuen  Kirchen  in  SkJnc. 

ü.  N Qt  dcnsz  jn. 

Brunkal,  Erich,  deutscher  Maler,  geb.  am 
6  1  1859  in  Berlin,  stadierte  1876—1888  an 

der  dortigen  Akad.,  arbeitete  hierauf  unter 
Leitung  seines  Vaters  einige  Jahre  als  Bilder- 
rc'.triiir.Ttür  a:n  N.-\ti"ivalri)us.  in  Stockholm 
und  liefi  sich  dann  in  Berlin  nieder,  wo  er  als 
Maler  von  Portrits,  refigiöaer  Historienbilder 
und  als  Gcmälderestaurator  erfolgreich  tätig 
ist.  Seine  bekanntesten  Historienbilder  „Siehe 
ich  bin  bei  Euch  alle  Tage"  (19iX)|  und  „Chri- 
stuskopi"  (1904)  befinden  sich  im  Provinzial- 
mus.  in  Hannover,  andere^  wie  ffViuctf 
(1898),  „Lasset  die  Kindlein  zu  mir  kommen" 
(1904),  „Magdalena''  (1907),  „Das  verlorene 
Paradies"  (IWS),  „Karfreitag"  (1W9),  noch 
im  Besitz  des  Künstlers.  Von  Porträts  seien 
genannt:  Prof.  Dr.  Ad.  v.  Hansteio,  Pastor 
C  ^^'c^cksbag«ll,  Dr.  Egb.  M&ller,  Dr.  Hogo 

Göhring. 

Das  gelatiie  Deutschland,  1898.  —  Mittlgn  des 

Kstlen.  i/.  Oibom. 

Bnuia,  A.  F.,  s.  Braun.  Angostin. 

Brunn,  Franz,  s.  Brun. 

Brunn,  I  s  a  a  c,  s.  Brun, 

Bnuuurias,  E  r  n  e  s  t,  Ardiitdrt,  geb.  1857 
in  Paris^  f  ^^Ol,  Schüler  von  Coqinrt  Seine 
hauptsiehtidisten  Bauten  sind:  das  Theater 
Pole  Nord  in  Paris,  Waisenhaus  in  Puteaux, 
Fabrikgebäude  in  Pantin,  Southampton,  Gote- 
berg  (Schweden),  Badhaus  in  Evian. 

D  e  I  B  i  r  e,  Les  archit  tiiit^  Wft  9,  109.  — 
Architekt.  Rundschau  V  (18»),  T.  6  «.  1«.  J7.  F'. 

Bnumel,  Gilles,  Bildhauer  n  LSweo,  an 
144fr-48,  meiBelte  18  Basreliefs  auf  die  Spar- 

fcnköpfc  amAuBenbau  des  dortigen  R.ithausei. 

E.  Marchai,  La  Sculpt.  etc.  beiges,  18W 
p.  214.  H.  V. 

Bmnaen,  Pierre,  Architekt  und  Geschütz- 
gieBer  aus  Obernau  im  EisaB^  stand  1448  in 
Dienste  des  Bischofs  Reinhard  II.  in  Speyer. 
Er  hat  nach  Gerards  Vermutung  möglicher- 
weise am  Wicderherstellungsbau  des  Speyerer 
Domes  nach  dem  Brande  vom  6.  6.  1460  mit- 


>39 


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(cwiflct,  der  von  Biiehof  Iteblitid  bi  Werft 
(CMtzt  wurde. 

Ck  G4rard.  Lei  arti^  de  l'AlMce,  1873 

um  H.v. 

BnuBM^  Alorab  AicliatikliinEddiiier  «od 
RdsMliiieider.  geb.  am  19.  6. 1819  in  Bliilnn 

bei  Luzem,  f  ain  21.  8.  1863  in  Luzem,  1843— ' 
02  in  Leipzig,  dann  an  verschiedenen  Orten 
der  Schweiz  titig.  Er  lieferte  lUustratiooen 
für  ZdtKfariftcn  and  Archit-Weikc^  «obct  er 
fdos  KompochJonen  dgcohindisr  den 
Holzstock  zeichnete;  so  für  Lötzows  Meister- 
werke d.  Kircbenbaukst,  für  Lübkes  Gesch.  d. 
AfcMiektar  «. «. 
F.  BalatBftaa  tat  Btmi  Sdwdt.  Kitlci^ 

Brunner,  Arnold  William,  amerikan. 
Archit..  tätig  in  New  York,  geb.  das.  25. 9. 1867. 
Studierte  io  Mandtester,  New  York  und  be- 
•ooden  am  llaandmaetta  Institiitc  of  Tecli- 
notogy,  wddica  er  19?ft  atoOlTierte.  Von  ihm 
in  Qcvcland  das  Postgebäiide,  das  Zollamt 
und  das  Gerichtsgebäude;  ib  New  York:  für 
die  Columbia  Universität  das  Gebäude  der 
School  of  Mine«;  da*  Ifoont  Sinai  Hospital, 
die  gffenüicfae  Badfianafalt  in  der  SB.  StraBe 
und  die  Syaagogi^  Centnl  Park  West  u.  70 
StraBe.  Ltwu  F.  Pücktr. 

BnmMT,  Ferdinand,  Landsch af tsnuüer 
in  Wien,  geb.  das.  am  1.  6.  1870,  Schüler  der 
dortigen  Akad.  und  von  Ed.  v.  Lichtenfels, 
stellte  1904  und  1907  in  Dü&scldorf  (Internat. 
Kstausst).  1908  u.  1908  im  Münchener  Glas- 
palast einige  großzügig  aoHrelaßte  Land- 
schaften in  Ol  und  Aquarell  aus.  Im  Bes. 
des  österr.  Staates  befinden  sich  von  ihm : 
„Trüber  Abend"  und  „Am  Z  wettelbach",  in 
der  raod.  Gal.  in  Wien:  „Das  Haus  auf  der 
H8iie". 


KoacL  Oeataeh-fialeCT.  Katkrlia»  1«»,  L 
—  Di*  Btt  XVn  (Kat  1  AH«  xSU),  1008 
p«  dM>  ff. 

Bfumer,  Franz,  Kupferstecher  in  Wien, 
lieferte  die  Blätter  für  das  Münzwerk  des  Joh. 
Jac.  Luck:  Silloge  Numismatum  etc.,  Argen- 
tinar  1680. 

L*  Blase  Manuel  I  534.  JT.  V. 

Bnaav,  Georg,  Maler,  geb.  in  DamMadt 

18(M,  t  das.  1882.  In  den  Jahren  1838,  1848, 
1849  und  1861  hat  er  im  Pariser  Salon,  haupt- 
trikllüch  Stilleben  mit  Blumen  und  Früchten 
•miesteUt  Das  GroBberxogl.  Mus.  zu  Darm- 
•tadt  bewahrt  von  ihm:  GeflGB  mit  Bhiraen 
auf  Marmortisch  v.  1860  u.  eine  ähnliche  Dar- 
stellung mit  Früchten  und  Blumen  von  1Ö47. 

B  e  !  I  i  e  r  -  A  u  V  r  ,■»  y,  Dict.  g<fn.  —  Kat.  des 
Groflherzogl.  Mo«.  Dannstadt  1889  p.  Z^.  R. 

Bnua«' (Prünner).  Han«,  Platlner  tmd 

Harnischmacher  in  Augsburg;  er  arbeitete  in 
den  Jahren  1482 — 1488  besonders  auch  für 
die  Innsbrucker  HofhaltUlf  dcS  ErsiMSflOfi 
Sigismtmd  von  TiroL 

Urinuiden  u.  Regesten  aus  d.  StattbaHsrdaiiBh. 
in  laaebcad^  bearb.  t.  M.  Majrr-Adi waag 


gafal».  d.  KMmmML  d.  iUleA.  KaJasfk.  WIm 
K,  1.  IM.)  Mr. 
Bruwi;  Raas,  Gcaraaalcr,  geb.  am  fl.  8i. 

1818  zu  München,  f  am  28.  7.  1888  ebenda; 
lernte  Zeichnen  an  der  Akademie  u.  Maka 
durch  Kopieren  in  den  Galerien,  sammelte  !■ 
dca  hajpevia^iiCB  Idc^aea  fleißig 
arfwilete  fie  m  BiMeia,  die 
fanden.  B.  matte  mit  den  gleichzeitig  auf- 
kommenden  Novelltstea  wetteifernd,  ,4)orf- 
geschichten",  Jäger,  Wildschützen,  Almleben, 
Seoaerinaea,  MGebiifriMmen",  aber  aadi  im 
friKl»  Naidilrianf  einca  »WallcaildnB  Lap 


ger"  betitelten, 


SchloBhofe  des  nahen 


BIntenborg,  unter  freiem  Himmel  inszenier- 
ten Künstlerfestes,  „Bilder  aus  dem  dretBig- 
jihriiea  Kriege"  (1886),  Wirtastnbcn  mifc 
Reiittufeiu  mid  KriegakaeGlifeeB  (1886),  fef- 
ner  edle  Ritterfrauen,  Goldschmiedtöchterlein, 
Mignons  Harfner,  ,4-eonoren"  in  Düsseldorfer 
Romantik.  Um  1840  übersiedelte  B.  nadi 
Salzburg  vcille  Haien  Zeit  ia  laaabnNlc 
tmd  M eran,  Tidfadi  Portriti  ans  ariitobn' 

tischen  Kreisen  malend,  in  Venedig,  Stutt- 
gart (1865)  und  kehrte  erst  1869  bleibend 
nach  Mtadiea  zurück.  Unter  seinen  Genre- 
bildern madllca  die  vielfach  wiederholten 
„Mönche  im  Klaatergarten"  (1847)  Glück, 
dann  volkstümlich-sagenhafte  StoflFe  mit  put- 
zigen Zwergen,  „Wildfrauen  vom  Untersberg" 
(1861),  allerlei  Schabernack  treibenden  Wich, 
teimännrhen,  Wald»  und  Berncistem,  aucb 
seine  Zigeuner,  unheimlichen  Jiger,  Wcia- 
schenken  u.  dgl.,  die  schlieBIich  in  ein  etwas 
süBliches  Kolorit  überschlugen.  DaB  er  so 
lange  wie  aiBgldl  mit  der  fortachreiteadea 

frach  o.  anndNad» 

RaesvBski,  Geadi.  d.  neu.  deot.  Kit  II 
»M.  —  KnutUatt.  1835  S.  231.  —  BeO.  117  All- 
gem.  Ztg  88.  8.  1889.  —  Kunstrereina-Bericht  f. 
1888  S.  «8.  —  H.  W.  Singer,  Kstlerlex..  1895. 
I  190  —  Fr.  T.  B«ttieber,  Malerw.  d.  19. 
Jahrh.,  1805,  I  139.  Hyae.  HoUand. 

Bmnner  (Prunner),  J.  G.,  Kupferstecher  des 
18.  Jahrh.  in  Oietenheim  (Pustertal,  Tirol). 
Von  ihm  ein  Blatt  »Qiristus  und  die  Kinder" 
CSiaite  panruloB  vnire  ad  aw"  Luc  18)  J.  G. 
Prunner  F.  (in  der  Roadinnumadiea  Kopfent- 
Samml.  in  der  k.  k  Univ. -Bibliothek  in  Inns- 
bruckl,  ebendort  ein  Kruzifixus  in  „Goetzscher 
(Punktier-jManier"  für  ein  Gebetbüchlein; 
ferner  (in  ccmiacbter  Grabatichel-  u.  Punktier» 
Manier)  ein  PortritmedaiUon  des  Haas  Kemp> 
ter,  Stifters  eines  Benefiz  in  Bruneck  (geb.  29. 
9.  1546,  t  16.  4.  1635),  .Jessen  BildniB  zu  ewi- 

gern  Angedenkhen  im  J.  1784  aadl- 

mals  in  Kiipfer  Iwt  stechen  laaaea  acia  ob» 
wirdiges  Goddilatehle  (Urenlcel)  Karl  Hait> 
mann  Kcmpter,  Pfarrer  zu  Gais".  Unten  am 
Rand:  „J.  G.  Pruner.  Pictor  et  Acdituus  (?) 
Dietcnheim". 

D  c  n  i  f  1  e,  Nachr.  v.  d.  ber.  tirol.  bild.  Kstkia 
(Ms.  im  Ferdinandeum,  Inntbruck:  „Bibliothccn 
Tirolienais  CCCXCIV  p.  448,  572).  H.  Stmftr. 


140 


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Bninner 


Broaner,  Johaai^  Of^er  in  k^L  neap. 
Diensten  und  Landadiaftsnialer.  geb.  1800  in 

Solotbarn,  f  daselbst  am  21.  9  1806  1826— 
18A8  in  Neapel  ansässig,  hier  Schüler  der  bei- 
den Carelli.  Seit  1848  in  Solothurn  ganz  sei- 
ner Kunst  lebend.  Seine  Laadachaften  sind 
gut  beobachtet,  docb  etwu  hart  in  der  Zddi- 
nung.  Das  Mus.  in  Solothurn  bewahrt  von 
ihm  einige  Gemälde,  darunter :  „Ruinen  des 
Palastes  der  Königin  Johanna  im  Golfe  von 
Neapel";  „Capri"  ;  „Kathedrale  von  Gaeta". 

Zetter-Collin  in  Bruns  Schweiz.  Kttler^ 
lex.,  I.  —  Fr.  Müller,  Kitlerlex.,  1  (1857). 

H.  y. 

BnuHMl^J oh.  Jakob,  MaJer,  in  der  «raten 
Hilfte  des  1&  Jiihrh.  hi  Prag  tätig.  Von  ihm 
ist  nur  bekannt,  daS  er  im  Vereine  mit  dem 
Prager  Maler  Joh.  Ongers  ein  in  der  Rathaus- 
kapelle in  Prag  befindliches  Gemälde,  den  h 

Öibaiuies  v.  Nep.  darsteUend,  als  ein  Werk  des 
ofmalers  Joh.  Georg  Hering  besthnmte.  Er 
storb  in  Prag  am  2.  12.  173S. 

Bergbauer,  Protomartyr,  1736,  II  124.  — 
D  I  «  b  ac  s,  Katlctla.  I  Ml,  —  N  a  g  1  e  r,  Kst- 
lerlex.  II  175.  B.  Bisckofl. 

Brauner,  Johann  Michael,  Baumeister 
in  Lins,  «oU  in  Fktfcac»  JRon  und  Wien  stu- 
diert hsbcn.  Ib  tetstsreni  Orte  kBnnte  er 

Schüler  von  Hildebrandt  gewesen  sein,  an 
dessen  Werke  die  seinen  stilistisch  erinnern 
(Portal  des  Schlosses  Steyr  und  das  des 
dbcni  Bdvedeu  in  Wien);  für  «in  solches 
Valiilbiiis  spridit  andi  der  Umstand,  daB 
er  seinen  ersten  bekanntgewordenen  Bau  — 
die  Deutscbordensldrche  in  Linz  —  1716—18 
tmter  Oberleitting  Hildebrandts  ausführte. 
Sdbstlndig  «racheiot  Br.  1721-^  beim  Bau 
der  origiadfa  DrafaltigkeitsUrChe  in  Stadl- 
Baura  bei  Lambach,  wo  Gurlitt  Dientzenhofcr- 
sche  Anklänge  findet;  es  ist  ein  straffer  aus 
dem  Dreieck  konstruierter  Zentralban  mit 
drei  halbkrciafönnigcn  Apsiden,  an  deren 
SdieiteliNnikt  skA  Je  ein  Turm  befindet. 
172»— 26  baut  Br.  das  Schloß  Gstadt  bei  Ad- 
roont  um  und  1731  leitet  er  den  Neubau  des 
1727  abgebrannten  Lambergschen  Schlosses 
in  Star.  1784  macht  B.  emen  Entwurf  für 
dttt  Hochaltar  der  Wallfahrtskirche  Maria 

Taferl  und  führt  1735  die  Erhöhung  diM  Go» 
wölbes  über  dem  Hochaltar  durch. 

Com.  Gurlit{„  Gctcb.  d.  BarodatiU  in 
DenUcW.  p.  257.  —  W  a  »  1 1  e  r,  Stclriachei  K«t- 
lericK.  —  Mittig.  d.  Zentr.-Komm.,  N,  F.  XVI 
101,  XXII  84.  —  Vi  ebner,  Adraont  u.  «eine 
Bex.  r.  Kunst  4«.  —  Otterr.  Kunittopogr.  IV 
(1910)  p.  93.  —  Ansichten  der  Kirche  von  Stadl 
Baura  von  Jsh.  Aug,  Cocvinns  In  Augsburg  ge- 
stochen. Uamt  TittMt. 

BnoMT,  Joseph,  Landschaftsmaler  «ad 

Radierer,  geb.  in  Wien  am  14.  8.  1886, 
t  in  Hinterbrühl  am  12.  8.  1893.  Sohn  des 
Hofmalers  Leopold  B.  d.  A.,  seit  1846  Schü- 
ler d«r  Wiener  Akad.  unter  dan  Landschaf- 
ter Jos.  Sabaradnicnk  und  nach  dessen 
Tode  mler  Jos.  Feld.  Einer  sehier  Raqpt- 


gdoncr  war  der  Erahcraog  Fcrd.  Max.  Vick 
seiner  Bilder  befinden  sxh  hn  Besitie  des 

Hofes  und  der  Aristokratie.  Die  Wiener 
Akademie  bewahrt  seine  „Rothiöhren"  (1868), 
das  Kansthist.  Mus.  das  Aquarell  „Jagd- 
haus in  Bnmn  Wihlalpcn"  (1881).  Von 
Semen  bedeutenderen  Arbeiten  seien  genannt: 
„Sandpyramide  aus  Südtirol",  „Partie  aus 
Südtirol"  (1851).  „Gebirgslandschaften"  ans 
den  Jahren  1862,  86,  „Landschuft  nach  dem 
Regen"  (1858),  „Ungarische  Pufita"  (1864). 
Sehie  letzten,  zug|lek:h  bedeutendsten  Lei- 
stungen sind  die  beiden  großen  Wandgemälde 
im  Wiener  Naturhist.  Museum:  „Masul- 
schlucht  bei  Meran"  und  „Gipshmdl  bei 
Schott wien  am  Semmering". 

Fr.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerwerke  d.  19.  Jahrh. 
I  1  tt.  Nacbtr.  im  I  -  I..  Ei»enberg,  Da« 
geiitige  Wien,  Berlin  1893.  —  Heller-An- 
dres en.  Handb.  —  Dioskurcn  Ut^UTO,  pss- 
Üm.  —  Kstchron.  N,  F.  IV  553.  F.  P. 

Bnmnsr,  Kaspar,  Schreibkünstler  des 
16.^17.  Jahrk,  der  aus  der  Schule  da  älteren 
Johann  Neodörfer  zu  Nürnberg  hervorgegan- 
gen war  und  sich  später  in  Augsburg  niedcr- 
Ue^die^ (^j*"^^  s*!"««  Lehrmeisters  dorthin 

Doppelmayr,  Hist  Nachr.  S.  ML 

Th.  Hamf*. 

Bramey  Leopold  d.  A.,  Maler,  geb.  in 
Wen  14. 1 1788,  t  Vorderbrühl  b.  Wien  2:3.  7. 
1886,  studierte  an  der  Wiener  Akad  unter 
J.  B.  Drechsler,  bei  dem  er  8  Jahre  auch 
Privatunterricht  genoß  und  sudi  zu  einem  der 
tüchtigsten  Blumenmaler  seiner  7ri't  ent- 
widcelte.  1816  arbeitete  er  für  den  damaligen 
Kronprinzen  Ferdinand  Aquarelle  mit  natur- 
hist Darstellungen,  1886  wird  er  Hofmaler. 
Von  1886—1848  lieferte  er  fOr  Kafoer  Fddl> 
nand  ca.  8G00  Blitter,  meist  Aquarelle  natur- 
Mstor.  Inhaltes  (Fideikommißbibl).  —  i^ 
weilte  er  in  Rußland,  zumeist  in  Warschau, 
wo  er  die  vornehme  Gesellschaft  mit  seinen 
bdlebten  BlumeostBdKn  versorgte,  die  sieh 
stets  durch  geschmackvolle  Gruppierung  und 
diskrete  Farbe  auszeichnen.  Besitzer  seiner 
Hauptwerke  sind  die  Kaiser  von  Österreich 
und  RuSlaod,  die  Grafen  Kolkmrat  und  Co(- 
lorede.  Die  Akad.  m  Wien  bewahrt  ein 
„Blumenstock"  (1851).  Sonst  wären  noch 
hervorzuheben:  „Blumen  und  antike  Gefäße", 
„Papagei  und  Blumen",  „BIumcnstnniB  BL 
Statuette  der  Maria"  (ISiCQ. 

F  a  b  e  r,  Konvlex.  f.  bild.  Kst  U  18T.  —  7  b  v; 
B  ö  1 1  i  c  b  e  r,  Ualerw.  d.  19.  Jahih.  1 1.  —  Kat 
d.  Gem.-Gal.  d.  bUd.  Kst,  Win  UM  m.  WO» — 
C. 7' Wurabach.  Osteer.  Map.  Lsk  D  MI 
und  NschtiriMte  JÖnil  SaV.  SDOY  8T».       F.  P. 

Bnmner,  Leopold  d.  J.,  Tier-  und  Land- 
schaftsmaler und  Radierer,  geb.  zu  Wien  am 
14.  9.  1822,  t  ebenda  am  24.  12.  1848,  Sohn 
des  Hofmalers  Leopold  B.  d.  K  Studierte 
an  der  Wiener  AIomL  als  Nachahmer  Gauer- 
manns.  1811  arbeitet  er  ffir  Kaiser  Ferdinand 


«4« 


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eine  Serie  MDarstelltmgen  von  Säugetieren", 
1816  fBr  den  Gntfen  Harnoncourt  eine  Mappe 
mit  Tierstudien  nach  der  Natur.  Das  Wiener 
Kunsthist.  Mus.  bewahrt  sein  Ölbild  ,^iege 
wird  von  einem  Mädchen  gefüttert"  (1840). 
Weitere  Werke  sind:  ,^penlandschaft  mit 
Hüttev  Bcgea  ood  iOKiea''  (1642),  „Haus- 
tiere auf  einem  Hügfel"  (1845),  „Hunde- 
geseUschaft"  (1842),  lauter  gründlich  studierte 
Arbeiten,  die  ihn  aber  ganz  unter  Gauer- 
namt  EinfloB  zetgai,  nach  dem  er  «och 
tM  radiert  md  littioffr^hieft  hat.  Geaanot 
seien  seine  Lithographien  „Nach  der  Gems- 
jagd", mit  Sandmann  zusammen  „Ruhende 
Rdie",  beide  bei  Patcrno,  Wien,  erschienen. 

Nag  1er,  Moaogr.  IV  No  968.  —  F r.  B 5 1 • 
ticher,  Malerw.  d.  10.  Jahrh.  II.  —  Heller- 
Andreten,  Handb.  f.  Kupferstick*.  (1870)  L 
—  C.  V.  Wurrbach,  Biofr.  Lex.  II  176.  — 
Kat.  d.  Gem.-Gal.  d.  ksthitt.  Mo».,  1907.      F.  P. 

Bmimer,  Martin,  „Münz-,  Stahl-,  Eisen-, 
Siegel-  und  Wappenschncider",  auch  Medail- 
leur ZU  Nürnberg;»  wo  er  am  28.  2.  1669  als 
Sohn  des  Pingeitat-  und  ZimdcnSpfemachers 
Georg  B  geboren  war  Von  1674  bis  1677 
lernte  er  bei  dem  tüchtigen  Goldschmied  Jo- 
hann Jakub  Wolrab  (s  d  )  vor  allem  das  Bos- 
aieren,  ging  1677  auf  die  Wanderschaft,  auf 
der  er  in  Prag  (1677)  und  Breslau  (1677—1685) 
längere  Zeit  namentlich  als  Münzeisenschnei- 
dcr  arbeitete.  Über  Dresden  und  Leipzig 
kehrte  er  um  1680  nach  Nürnberg  zurück, 
heiratete  hier  am  18.  3.  1681  und  entfaltete  in 
der  Polgeteit  in  seiner  BduMsuag  »bei  dem 
Wehrder  Türlein"  namentlich  als  Medailleur, 
Siegelgrabcr  und  Verfertiger  von  Brettsteinen 
eine  ausgedehnte,  von  Fürsten  und  Städten 
eifrig  geförderte  und  mit  Recht  hochge- 
scfaitste  Tiüghcit  f  H.  mS.  Manche 
seiner  zahlreichen  Medaillen,  die  wohl  das 
Beste  seiner  Kunst  bedeuten  und  die  verschie- 
densten Ereignisse  und  Persönlichkeiten  seiner 
Zeit  xnm  Gegenstande  haben,  hat  der  Metsier 
nnt  aenieiii  aus  etnein  M  und  unmittelbar  an* 
schließendem  B  zusammengesetzten  Mono- 
gramme bezeichnet.  Hervorgehoben  seien  na- 
mentlich ein  groBes  Silbermedaillon  auf  Kai- 
ser Joseph  I.  sowie  seine  Suiten  von  Medail- 
kn  auf  Ereignisse  der  englischen,  der  6sterr. 

und  der  schwedischen  Geschichte,  die  sich 
durch  Geschmack  und  Eleganz  auszeichnen. 

Doppelnayr,  Hitt  Nachr.  S.  2S0  (dazu 
D.s  handschr.  Bemerk,  in  s.  Handex.  in  der  Btbl. 
de»  Germ.  Mus.).  —  Zahns  Jahrb.  f.  Kstw. 
I  24'.).  —  Sammlung  berühmter  Med.  u.  Münx- 
weister  .  .  .  (Nürnberg  1778)  S.  15.  —  L.  For- 
te r,  Dtct.  of  Med.  I  301  f.  u.  die  das  riticrte 
Literatur.  —  Kat.  d.  hirt.  Au*5t  d  Stadt  Numb. 
1906  No  950.  —  Ü  o  m  a  n  i  g.  Die  dtschc  Med. 
1907.  —  Kai.  d.  Munita-  u,  Med.-Ste0ipel*amml. 
d.  k.  k.  Uauptmüxuamtea  in  Wien  IV  (1006) 
1886.  Tk.  Hampe. 

Bmntr  (Pmnner),  Mathis,  Maler,  wurde 
1<I98  lu  Nürnberg  Bürger. 
Kapait.  i.  Kstw.  XXIX  Wi.       7%.  J7(SM#«. 


BroBoer  (Brümier,  Brönner,  Brenner}» 
Melchior,  Steinmetz,  ans  Dresden  ge> 
bärtig,  leitete  sdt  1606  den  Umbau  des  too 
Thilo  von  Trotha  1480—89  erbauten  Schlos- 
ses zu  M'erseburg  Auch  an  den  Schlössern 
Torgau,  Moritzburg  u.  Sitzenroda  hat  er 
wichtige  Tfile  gebaut. 

Gurlitt,  Die  Albrechubarg  t.  Meifien,  Text 
p.  23 ;  dcTMlbe,  Bau-  u.  Kitdenkm.  d.  Kgr.  Sack> 
•en,  Dresden  (Stadt)  p.  410,  410.  —  Dehia^ 
Hdb.  d.  d.  Kunat-Dkm.  I  206.  Hs.  L. 

Bmaacr,  Salomen,  Landschaftsmaler,  geb. 
in  Wintcrthur  am  26.  1.  1778,  f  das.  am  17.  1. 
1848.  Einige  Zeit  in  Livorno,  dann  in  Winter- 
thur  ansässig.  Arbeiten  von  ihm  befinden  sich 
in  öleBrtIchcin  o.  privatem  Bciiti  in  Vfia/bU' 
tbor* 

C  Brun,  Sehweiacr.  Kitlerlex.,  1905  I.  H.  V. 

Braaner,  Samuel,  Maler,  geb.  am  21.  11. 
1868  zu  Pohrlitz  in  Mähren,  absolvierte  die 
Wiener  Kunstgewerbeschule  (1874—1877)  un- 
ter Rieser  und  Hirtle  und  besuchte  hierauf 
(1876-1888)  di«  Mfinchener  Akadlenie  (SdiA- 
ler  Benczurs,  Lindenschmits).  Zuerst  im  Hi- 
storienfach gebildet,  wendete  er  sich  später 
mit  groBem  Erfolge  dem  Porträt  und  dann 
Naturaufnahmen  (Landschaften,  Architde- 
toren)  zu.  Von  seinen  zahlreiAcn  treflFUehcn 
Arbeiten  besitzt  das  mähr.  Landes  Museum 
drei  (Ansicht  von  Zruim,  Marktplatz  in  Ni- 
kolsburg,  Krautmarkt  in  Brünn)  und  dU 
städt  Mtaaeum  in  Brünn  das  Biid  »Die  Sleii»* 
mfflhie  bei  Bnnm*« 

Kstaleg  der  stidt.  Hcinrich-Gomperz-Gemilde- 
saaud.  in  Brtno.  S.  AuL  (1907).  —  HelUr, 
Mihnns  Uinner  der  Gvaqmt,  V.  —  Pihiev 
dttscfe  die  GsHtUdtgsliilf  dm  Finnaena>VuseHna 

BnuntiwI«oost«,  Henri  Emile,  Pariser 

Blumen-  und  Landschaftsmaler,  geb.  1838^ 
t  1881,  Schüler  von  £.  Lepoittevin  und  A. 
Faure,  stcüle  im  Salon  alljährlich  seit  18M 
aus.  Ferner  malte  er  das  Haus  des  Herzogs 
von  Hamilton  in  London  aus  und  die  Sow- 
prifccture  in  Sceaux. 

Bellier-Auvray,  Dict.  fte,  I  u.  Suppl. 

—  n  u  s  3  i  e  u  X,  Art.  franc.  ä  1'««,  1876  p.  298. 

—  Graves,  Royal  Acad.  1.  H.  V. 
Brunning,  William  Allen,  I.andschafts- 

maler  in  London,  stellte  alljährlich  1840—60 
in  der  Ror.  Aeid.  und  1841—48  in  der  Briliih 
Tnstit.  Ansichten  aus  der  Normandie,  StraSen- 
bilder  aus  Boulognc,  Themselandschaften  u.  a. 
aus. 

A.  Grave»,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  u.  The 
Brit.  Inst.,  1908.  H.  V. 

Biuflk  Baumeister  in  Göttingen,  war  1871 
beim  Bau  dm  Ratbanam  daselbst  beadilfliit 
Mitbof^  Mitlelalt  Katler  u.  Weite-UM. 
Brans^  Maler  in  Liboume,  erhih  1687  Be> 

Zahlung  für  Lieferung  des  Hochaltarblattes 
mit  einer  Darstellung  des  Kruzifixes  zwischen 
Maria  und  dem  hl.  Sulpicius  und  einiger 
weiterer  Gemälde  für  die  Kirche  SL>Su|ptoe 
in  Inn. 

Memr.  areh.  da  Fait  htM^  1811  p.  IM.  Jf.  V. 


»4« 


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Bruno  —  Bninori 


Bntao,  Antonio,  Maler  am  Modeiu  oder 
Correggio,  tatig  um  15S0,  NadnlWMr  UOid 
verautlich  auch  Schüler  CorrlSfiM»  Albcitttt 

bisher  nicht  nachgewiesen 

Lanci,  Stor.  pitt.  d.  Ital  a  l?3  1  IV  80.  — 
T  i  e  o  k  I  r,  Diiion.  d.  arch.  etc.,  1830  I.     H.  V. 

Brano,  Antonio,  Tapissier,  stand  1784 — 
1882  an  der  Spitze  der  Teppkhwirknrei- 
Manufaktar  in  Turin. 

Jttl.  Guiifr«r,  Hi«L  dt  U  TapiM..  1886 
p.  3M/S.  H.  y. 

Bruno,  D  o  n  a  t  o,  Maler  m  Mcup^  1M6  0. 
1608  urkundl.  erwähnt 

Afle  •  S«Mfi»  lUO  p.  106. 

BroBo  Fioreatinob  BUdhaiicr,  um  tHOO 
in  Pisa  tätig. 

J.  B.  Sopino,  Arte  Piiana,  1904  p.  183. 

BiUM  di  Giovanni,  Maler,  wird  1350 
im  Florentiner  Malerregister  aufgeführt  (Gua- 
landi,  Memorie.  IV  177)  u.  ist  in  einem  Kon- 
trakt von  1801  erwähnt  (Baldinucci,  Opere 
rV  296)  Nach  Vasari  (ed.  Müatusi  1  512  ff.) 
war  Br.  Fretmd  u.  Gehilfe  des  Buffalmacco, 
nach  dessen  Entwürfen  er  in  Sta  Maria  No- 
vells in  Florenz  die  Geschichte  des  hl.  Mau- 
ntius  gemalt  haben  soll.  Vasari  berichtet 
auch,  daß  Br.  in  Pisa  in  der  Chiesa  di  S. 
Paolo  a  Ripa  d'Arno  mit  Buffalmacco  (jetzt 
nur  in  Resten  erhaltene)  Fresken  gemalt  u. 
das  Altarbild  mit  der  hl.  Ursula  allein  aus- 
ftführt  habe.  Dieses  Altarbild  ist  noch  er- 
bllten  u.  befindc^  sich  im  Mus.  in  Pisa.  (Abb. 
bei  J.  B.  Supino,  Arte  Fisana  p.  287.) 

Crowe  u.  Cavalcaselle,  Gesch.  d.  it.il. 
Malerei  I  381.  330.  —  J.  B.  Supino,  Arte  Pi- 
SSttS  1904  p.  S88/9. 

Brno,  Giovanni  ttalien.  Knpferstecber, 
titiflr  in  Rom,  wo  er  mch  Agi  ToAnelli  das 
Piedestal  der  Antoninsside  Stach  und  nm 
Museo  Pio  Clementino,  Band  V  (1796)  mit- 
arbeitete. 

Zani,  Enc.  met.,  V  86.  —  Le  B  I  a  n  c,  Ua- 

Bnao  di  Giontino  (Jtintioo),  Maler  in 
Perugia.  Der  Magistrat  zn  Pemgia  zahlt  Bim 

und  dem  Maler  Bartolomeo  di  Benedetto  am 
18.  12.  1886  5  Goldgalden  „pro  pingendo  Pe- 
mm  Marchionem  et  tres  ex  OlMUUlliS  in  turre 
plstfc"  (ScbandbUder). 
Am.  Dww.  Fen«ia  U80-87  e.  CXV  t 

HTaUtr  Bombt. 

BnaPb  Giuseppe,  Emaihnaler,  geb.  um 

1630  in  Messina,  f  ebenda  1682,  Schüler  des 
Giov.  Quaghata.  Seine  Miniaturbilder  sollen 
in  Itslka  and  in  Spanien  sdir  beyeiirt  gie> 
Uesen  sein. 

MCBtorie  de'  Pitt  Meisinesi,  1821  p.  168. 

Brmo  d i  Ser  Lapo  Mazzei,  s.  MaueL 

BroBO,  Mintco  Antonio,  Maler,  1606 
in  Neapel  urkundlich  erwähnt. 

Arte  e  Storia,  1910  p.  106. 

Binao,  N  i  c  c  o  I  ö,  Architekt  in  Genua,  f  im 
Felmiar  1899;  namentlich  bekannt  durch  eine 
Anadil  gnier  TheateriwutMi  wie  du  Gcnncssr 
JMtmm"  (1881)«  das  Trkttar  »Tcitro  Ro^ 


setti'*  etc.  Kars  vor  seinem  Tode  veröffent- 
lichte  er  ein  grofles  Tafelwerk  öber  den  von 
ihm  erbauten  Gcnneier  Aqaandnet  De  Fcmri- 

Gallier.1 

La  Patria  VI  189t  p.  W  f .  —  Natura  cd  Arte 
1898— Oö  I  605.  G.  Degli  Assi. 

Bnuo  da  Settignano.  Bildhauer  in 
Vtterbo^  meiBelte  1607—8  nach  einer  Entwurf- 
zeidmtfflg  des  Fil.  Strozd  das  prächtig  oma> 
mcntierte  Brurmenbecken  im  Klrstcrhofe  VOn 
S.  Maria  deila  Quercia  bei  VitcrNi 

Cet.  Pinii  in  Arch.  Stor.  d.  Arte  Iii,  18B0 
p.  305.  —  L'lllustratore  Fiorentino  1904  p.  128  flL 

JL 

Braao,  Silvestro,  s.  Buono. 

Biimi»  Vincenz«^  gen.  VAbait,  Ifslcr 

in  Neapel,  arbeitete  1770  an  den  DekoratioQS» 
maiereien  emiRer  S.ile  im  Pal.  di  Giustizia 
(früher  Castel  Capuanu). 

Z  a  n  i,  Encicl  metod.,  V  86.  —  Mapoli  KobO., 

II  1  GlM 
Bmno»  s.  auch  ^min. 

Bnmoil,  Federicoh  genannt  Bruno- 

rino  (Brunoini),  Maler  ans  Gubbio,  geh  1566 
(nach  Lucarelli),  f  1649.  Schuler  des  Virgilio 
Nucci  und  des  Damiani,  deren  Manier  er  zu- 
nächst nachahmte.  Später  versuchte  er,  dss 
Kolorit  der  groien  Venezianer  zu  errekiien, 

was  ihm  nur  zum  Teil  gehmpen  i«t  Er  war 
zeitweilig  in  Florenz,  hauptsächlich  aber  in 
Guhbyi  tatiK,  wo  er  für  S.  Ago.stino  eine  Ma- 
donna mit  S.  Francesco  luid  S.  Ubaldo,  für 
die  KapuzinerUrdie  eine  unbefleckte  Emp- 
fängnis, für  die  Fraterniti  della  Misericordia 
einen  Christus  auf  dem  Wege  nach  Emmau.s 
malte.  In  dem  Oratorium  S.  Gio\anni  Dc- 
coUato  daselbst  ist  ein  firmierus  und  (nach 
Guardabassi)  1687  datiertes  Bild:  Christas 
vor  Pilatus  noch  erhalten,  für  das  er  schon 
1591  eine  Zahlung  erhält  (Dok.  bei  Gualandi 
IV  p  fiS — f>9i  \Iit  ^fincLTi  Landsmann  Basiii 
malte  er  PVeskcn  im  Presbyterium  von  S. 
Croce  zu  Gubbio.  Mit  Bronort  und  Basiii 
schließt  die  zweite  Malerschule  von  Gubbio 
ab,  welche  von  Benedetto  Nucci  begründet  und 
von  Virgil»  Nooci  tmd  Dnnuani  fbrtgaastit 
war. 

Lansi.  Storia  pitt.,  1818.  II  132.  —  Gaa- 
l  a  n  d  i,  Memorie  IV  58  (L.  Bonfatti).  —  G«ar^ 
d  a  b  a  •  •  i,  Indtce-Guida  per  TUmbria  p.  lOOl  ^ 
Lucarelli,  Guida  di  Gubbio  p.  449. 

WalUr  Bombt. 

BnoMil,  Giovanni  Andrea  (del  4.  Vi- 
cenao),  Haler  in  Florenz;  nnlte  ITM  eine  Ge- 
burt Mariae  für  eines  der  OrKelprhä':-:!"  in  der 
Kirche  SS.  Annunziata  und  1722  emes  der 
24  Temperabilder,  mit  denen  Cosimo  III.  dei 
Medici  die  Kirche  S.  Lorenzo  schmücken  licA 
zur  Ertnnerung  an  die  Kanonisierung  Papst 

Pius'  V.  und  an  die  Ernennung  Cf)simos  I. 
zum  Großherzog  von  Toskana.  Auch  lieferte 
er  für  die  Cappella  della  Concezione  (ehedem 
dell'  ArninnxiatiQ  in  S.  Maria  sopra  Porta 
Ociit  &  Biigia)  an  Floccm  ein  neaet  Allar- 
UM. 


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Richa,  Not  d.  ChieM  Fiorcnt  (1754-«S) 
III  SM  —  Uoreni.  Mem.  d.  Buil.  di  S.  L«- 
tcue  (Ftorenz  1804-17)  II  W.  —  Tonini,  II 
Saut  d.  SS.  Anaanx.  di  FinaM  (UTtt)  9.  M. 

BnUMria«,  s.  Brunori,  Fed. 

BiUBoro  da  Bergamo,  Bildhauer  in  Mai- 
land, WW  1460—78  unter  Giin  Giac.  Dolcc- 
bono  am  Oombau  beachiftigt  and  arbeitete 
1178  uBlcr  denidb«  Meister  mit  utderen 
Gehilfen  aa  dotf  «MaatA"  für  S.  Cdao  n 

Mailand. 

U.  N  e  b  b  i  a,  L*  Scult.  nel  Ehiomo  di  Milaao 
(190S)  p.  127,  261 ,  aowie  in  RaMcgna  d'Arte 
1»09  p.  III.  R. 

Bronot,  Jacques  Nicolas,  Bildhauer, 
geb.  1768  in  CUchy-la-Garenne,  t  am  ^.  9L 
1826  in  Paris;  beschickte  den  Pariser  Salon 
1806—1822  mit  Tierdarstellungen  (Pferden, 
Rindern,  Hirschen,  Löwen  etc)  und  Rciter- 
statuetten.  Ein  1816  von  L.  Jeannest  ziselier- 
ter BronzeguB  seiner  ReitersUtuette  Heioridit 
IV.  befindet  sich  jetzt  im  Museum  zu  Aogen. 

—  Sein  KünstlemachlaB  wurde  am  12.  8. 1897 
in  Paris  versteigert. 

Bellier- Auvray,  Dict  960.  (18fi8).  — 
RkhcMe«  d  Art,  Ptvrim»,  MaOHB.  Qt.  III 
(1886)  p.  83,  339.  S.  Lami. 

Bnniav,  Ludwig,  Bildhauer  in  Berlin, 
Prafcaaor,  geb.  am  9.  7.  1818  k  Lntbexan 
(Medclenburg),  SchQler  der  Berliner  Akad. 
unter  Skmcring  (1867).  Neben  kleineren  Ar- 
beiten wie  Brunnen-  und  Genre6guren,  Por- 
trätbüsten, einem  Pegasua  IBr  das  Sudttheater 
in  Frankfurt  a.  M.,  hat  er  namentlich  auf  dem 
Gebiete  der  Denkmalplastik  eine  reiche  Tätig- 
keit entfaltet  Su  schuf  er  1875  die  Bronze- 
statue Moltkes  für  dessen  Vaterstadt  Parchim, 
1882/8  die  Broozestatuen  Friedrichs  1.  und 
Friedrich  Wilhelms  II.  für  die  RuhmahaUe 
des  Berliner  Zeughauses,  1884  das  Denkmal 
des  Komponisten  Kücken  für  Schwerin,  1886 
das  Standbild  Gustav  Adolfs  für  Lützen,  1883 
das  Reiterdenkmal  des  GroBhcrzogs  Friedridl 
Franz  II.  für  Schwerin,  1886  das  Bronze- 
standbtkl  Bismarcks  für  Elberfeld,  1906  end- 
lich das  Reiterdenkmal  Kaiser  V/ilhclms  I. 
für  Erfurt  Unter  seinen  Bildm&büsten  seien 
Priedr.  Wilhelms  I.  für  das  Ber- 
Herrenliaus  und  v.  Thünen  Tellows  in 
der  Ehrenhalle  des  Landwirtschaft!.  Mos.  in 
Berlin  genannt. 

H.  A.  Müller,  Biofr.  Kstlerlex.,  LpTg  1888. 
-  Dm  gei»tiae  Dcut»chl»nd,  Lpzg-Berlin  1898. 

—  Berlin  vu  ».  Bauten  18«ft.  II  89.  tS7,  836. 

—  Zt»chr.  f.  bild.  K*t  VIII  18»;  XVII  146;  N.  F. 
1  B52,  332.  -  Kstchron.  XV  69»  ;  XVII  813 ;  XIX 
»04;  N.  F.  IV  555;  V14Ml~btf.AlleI  118; 
IV  M8;  XII  iJ46.  H.  V. 

Bmns,  C.  G.,  Landschaftsmaler  in  Berlin, 
«teilte  1862  in  der  dortigen  Akad.  8  Hoch- 
gebirgilandtdtaften  ans.  Die  Schweriner 
Cem  -Gnl  bewahrt  von  ihm  eine  wie  oben  bez. 
und  IböO  dat.  Alpenlandschaft  (Kat.  1884, 
No  1161). 

Kat  d.  Bert  Akad.-Aaast  18»  p.  lOilL  H.  V. 


Heini«;  Banmeirter;  1886  alt  Er« 

bauer  des  Hospitals  zu  Erfurt  genannt. 

Bau-  u.  Kjtdenkm.  d.  Prov.  S»ch«ea,  III,  Heft 
33  p.  9. 

Brunsberg  (oder  BraMnsberg),  Heinrich, 
Baumeister  von  Stettin,  vollendete  laut  InschrBt 
1401  den  Netiban  der  St  Katharioenkirche  m 
Brandenburg  a.  d.  Havd,  daa  Mpriditigite 
Werk  der  qtätgotischen  Ziegelbaukunst  in 
Deutschland"  (Dehio).  Aus  derselben  Bau- 
hütte sind  die  Marieiikirche  in  Posen  (1438) 
tmd  die  kath.  Pfarridtdia  ia  Komik  (1487) 
bemtigcgangcn. 

Ff:  Paber,  KonveraUs.  t  bild.  Kst.  1846,  U. 

—  Fr.  Kugler.  Gesch.  d.B«alst,  18»  m4«l. 

—  AOiemine  DcataclM  Bi«n- IsiVw  lU  4M. 

—  Dallas  Handh.  d.  uSSuK^iAm,  U  Mk. 
X  KMdaite.  d.  Pimr.  Paaeq,  ISBI^  I  61. 118. 

H.  r. 

Bnintch  (oder  Brunschiwig),  Miniaturmaler, 
von  dem  sich  ein  signiertes  Brustbild  einer 
jungen  Frau  in  dunklem  Gewände  (Elfenbein, 
rund)  in  der  Samml.  Alb.  Jaffi  in  Hambiug 


Verkattfs-Kat  d.  Mfaiat-SaauaL  A.  |afi  in 

Hamburg,  lUln  1905.  No  104.  Jf.  V. 

Bnuuckwiiler,  Hans  Jakob,  Schweiz. 
Porträtmaler,  geb.  am  25.  11.  1758  in  Erlen 
(Kt  Thurgau),  t  am  2-  12.  1846  in  Frauen- 
idd,  adat  in  St  Gallen  tilig.  Er  malte  in 
Ol  nnd  PailidL  J.  R.  Sdiellenberg  stach  nadi 
ihm  das  Bildnis  des  in  Zürich  enthaupteten 
Pfarrherm  H.  Waser.  Im  Schlosse  Reibers- 
dorf bei  Zittau  von  ihm  das  Bildnis  einer 
Gräfin  von  Einakdel  (Pastell,  1788).  im 
SchkMse  Neidiwitz  PasteUbildnis  des  Grafen 
und  der  Gräfin  Riesch  (1794). 

Haffter  in  Brana  Schweiz.  Katleriex.,  I.  — 
Baa-  u.  Katdenbat  d.  Kgr.  Saehae^i  XXIX  tlB; 
XXXI  190.  H.  V. 

Bnnachvailar,  Hans  Joachim,  Porträt* 
malet,  Ttn  Erten,  Vetter  dea  VoriBCiv  f(8k 
am  7.  8. 1770.  f  am  IS.  18. 1888,  Avtodiddtt. 
Er  pflege  namentlich  die  Miniaturmalerei  auf 
Elfenbein.  1816  malte  er  die  Fürstin  von 
Firatenberg,  ^ter  den  Fürsten  und  den  Prin- 
zen  von  Hohenlobe,  den  König  von  Wörttem» 
berg,  die  GroBherzogin  von  Baden  imd  andere 
Fürstlichkeiten.  Er  war  in  den  20er  Jahren 
in  St.  Gallen,  in  den  80er  Jahren  in  Frauen- 
feld, zuletzt  in  Erlen  titig.  —  Drei  farbig« 
Abb.  nacli  MiniataitB  von  ibm  bei  Lemberger, 
Die  Bfldidarainiatnr  in  DentacMand  (Taf.  I, 
IX,  XXIX). 

J.  A.  P  u  p  i  k  o  { e  r,  Joach.  Bruntchweiter  etc., 
Frauenfeld  1888.  —  Hai f  tcr  in  Bions  Schweiz. 
Krtlerlex.,  I.  H.  V. 

Brunswick  (Brtmswig),  Job.  Martin, 
Gotdachmied  in  Roatocfc;  um  1798—1798^  von 
aem  sicn  lucuieie  atuici  vvi  guiueie  i^eicne  n 
klassizistischem  Geschmack  in  den  Kirchen  zu 
Teutcnwinkel,  Wustrow,  Doberan  und  Groß- 
Grenz  erhalten  haben. 

Ktt-  u.  GcscL-Dcnkm.  d.  Grofhers.  MecUeoh.- 
Schwerin.  8.  AaS,  1898  ft.  I  844,  888;  lU  «80; 

IV  SS.  a,  V, 


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Bnmton 


Broaton.  Richard,  KapfmtoGher  und 
Stempelscliiieider,  Ende  18.  Jahrh.  ja  Ame- 
rika tätig.  Als  Falschmünzer  mit  Gefängnis 
bestraft   Hat  £x-libris  u.  a.  m.  gestochen. 

IXibN.Stftaflcr,  Aattkl,«l«ravera  1007. 

E.  Richter. 

Bniny,  Pierre  de,  Maler  zu  Avignon, 
malte  1420  die  Omameiite  «a  dner  Plcrdc- 
Rüttong  für  den  frtnxSt.  Dnuhtn,  nilerca 
Kwl  VII. 

Now.  archiT.  de  l'm  fran«.  VI  (J878)  p.  184. 
Bniolo,  s.  Brutgel. 

Bmo*o  di  Benedetto,  toskan.  SiebUld* 
iiauer,  der  j^wi^tiMifi  mii  tdaem  Brnder 
BtHtdHio  di  BtntdtHo  Mafig  in  den  Bao- 

rechnungen  der  Badia  von  Fiesole  erwähnt 
wird.  Auf  Grund  der  Zahlungen  (seit  1168) 
sind  ihnen  viele  der  dort  befindlichen,  dekofa* 
tiven  Stdaarbeiten  (Kapitile,  Wandpilaster 
mit  Ranken-Ornament  etc,  im  Kreoxgang,  an 
der  Gartcn-I.oggia  und  im  Kapitelsaal,  sowie 
die  Portale  der  Libreria  und  des  Donaentorio) 
zuzuweisen.  Da  die  ZahlonSCO  Mit  1M8  aar 
noch  Benedetto  di  Benedetto  acanaa^  wird  man 
mit  C.  von  Pabriccjr  Bruoaoa  Tod  in  oder  kurz 
vor  diesem  Jahr  vermuten  müssen,  Wahr- 
scheinlich, doch  nicht  sicher  erwiesen  ist  es, 
daB  Bruoso  identisch  ist  mit  jenem  Ambrogio 
da  Fütsoltt  der  14fi9  die  Sakristeitür  der  SS. 
Aanandata  in  Florenz  ausführte.  Ihr  Dekor 
achlialt  sich,  ebenso  wie  die  Ornamentik  in 
einigen  Arbeiten  Druosos  in  der  Badia,  dem  Stil 
des  Desiderio  da  Settignano  an.  Neben  den 
Reichtum  und  der  preziösen  Zierlichkeit  dieser 
Formen  erscheinen  die  Arbeiten  der  älteren 
Brunelleschi-Schülcr  beinahe  primitiv,  u.  man 
wird  Bruoso  deshalb  besser  der  etwas  jünge- 
ren^ swisdics  1425  und  1480  geborenen  Gene- 
ration zuweilen^  als  der  ältesten  Gruppe  der 
Renaissance-Dekoratoren.  Über  seine  Bedeu- 
tung gefien  die  Meinungen  auseinander.  Von 
Geymüiler  sieht  nur  den  ausführenden  Unter- 
nelimw  ia  ihm,  und  nimmt  für  die  reifsten 
Ornamente  der  Badia  Entwürfe  Desidcrios 
an,  dessen  Anteil  an  dem  Bau  jedoch  keines- 
wegs durch  Urkunden  erwiesen  ist. 

C.  V.  F  a  b  r  i  c  I  y,  Filippo  Bninellcachi  p. 
588  ff.  —  V.  G  e  y  m  u  1 1  e  r  u.  v.  S  t  e  g  m  a  n  n, 
Die  Renaiaa.-Archit.  Toskanas;  Monographie 
Bnmelleachi,  Kap.  Badia  p.  SS  ff.  —  S  c  b  u  b  r  i  n  g, 
Urbaao  da  Cortona,  p.  22.  —  B  u  r  c  k  h  a  r  d  t, 
Cicerone  10.  .\ufl.  p.  193.  —  L'Arte  VI  (1903) 
876.  —  Arte  e  Storia  X  19;  XVIII  50/60. 

F.  SchcttmüHer. 

Brappachar  (Brupacher  oder  Brupbacher), 
Heinrich,  Schweiz.  Medailleur,  Schrift-  u. 
Kopferstcdier,  geb.  in  WädenswU  am  8.  12. 
1758;  t  am  1.  6.  18B6.  Um  1790  Nachfolger 
Joh.  Ulrich  B.s  an  der  Münze  in  Luzem.  Er 
bat  Medaillen  und  Münzen  gefertigt,  Land- 
karten und  namentlich  Ansichten  einer  Reihe 
von  Dörfern  am  Züricher  See  gestochen.  Er 
niaaogTaromierte  BF.  Er  ist  vermutlich 
identiach  aut  den  gleieiunniBen  Zeichner  and 


Maler,  von  dem  die  Kupferstichsamml.  des 
cidgen.  Poljrteehniknntt  eiatgc  Laadichafta* 

Aquarelle  und  farbige  Radierungen  bewahrt, 
und  von  dein  man  auch  ein  gest.  Bildnis  des 
Maiers  Johaim  Kölla  kennt. 

H.  Bruppacher  in  Bruna  Schweix.  Katlcr- 
lex..  I.  —  F  o  r  r  e  r,  Biogr.  Dict.  of  Med.,  I.  — 
F  ä  s  a  1  i,  Ge«cb.  d.  besten  Kaller  i.  d.  Scbwds, 
IV  172.  —  L  e  B  I  a  n  e,  Manuel  I.  H.  V. 

Brapfacher,  Jakob,  Medailkor  und  Gra- 
veur, von  Wädenswil,  nm  fMit— 17W  tilir. 
Von  ihm  u.  a.  eine  große  silberne  Med.  der 
Stadt  und  Republik  Luzcrn  (1745,  bez  J  B) 
und  eine  Schulpräi::  ir  dfr  Si.uji    k  .ipprrsv.  il, 

H.  Bruppacher  ia  firoos  Schweix.  KsUcr- 
kGU  L     Farrcr.  Biagr.  Oict  of  Med..  I 

H.  V. 

BnWMlM^  Joh.  Caspar,  Medailleur  und 
Graveur,  von  Wädenswi^  Hilg  aeit  ca.  1786. 
Von  ihm:  aiflbeme  Verdieaalmäl.  des  Kantou 

Unterwaldcn  (1788,  bez.  J.  C.  B  ),  mehrere 
Schulprämien  u.sw  Er  war  Münzstempel- 
schneider in  Luzcrn.  —  Sein  gleichnamiger 
Sobi^  Med.  and  Petachaftat,  fertigte  o.  a.  eine 
Med.  auf  Niklaus  v.  d.  FUe  tmd  eine  Jubi' 
läumsmed.  auf  Ulr.  Zwingli  (1819)  Die  Ar- 
beiten von  Vater  und  Sohn  lassen  sich  nicht 
streng  scheiden. 

H.  Bruppacher  ia  Bruns  Schweix.  Katler- 
lex,  I.  —  F  o  r  r  c  r.  Biogr.  Dict  of  Med.   H.  V. 

Bn^fachM^  Job.  (Hans)  Ulrich,  Stempel, 
adnlesder  und  Me<bi11ear,  von  Widenswit, 
tätig  in  Luzem  1714 — 46.  Seine  zahlreichen 
Münzen  und  Medaillen  sind  U  B,  B  I  cxlcr 
auch  H.  U.  B.  P.  monogrammiert. 

H.  Bruppacher  in  Bruns  Schweiz.  Kstler- 
lex.,  I.  H.  V. 

Bianii^  Wilhelm,  Aidutdct*  an  Bcriia, 
geb.  an  tfaanheim  tO.  10.  1878,  bcaaehte 

die  Baugewerkschule  zu  Mannheim  und  die 
Technische  Hochschule  zu  München ;  Studien- 
atifenthalt  in  Österreich,  Italien,  Nordaroerika ; 
tätig  auf'  den  Ateliers  von  Ohmann  (Wien) 
und  Br.  Schmitz  (Berlin).  Strebt  in  einer 
modernen  Auffassung  der  Renaissance  nicht 
ohne  Erfolg  nach  monumentaler  Größe.  Bia- 
hrr  in  der  Ausführung  auf  Villen,  Wohn-  und 
Geachäflihinaer  beschränkt,  hat  er  in  Wett- 
bewerben anerkennenswerte  Erfolge  davon- 
getragen; so  für  die  Festhalle  zu  Mannheim, 
die  Bahnhöfe  zu  Leipzig  und  Darmstadt,  meh- 
rere Rathäuser,  Stadthaua  zu  Bremen,  Tech» 
nische  Hochschule  zu  Buenos  Ayres,  Saal- 
bauten im  Zool.  Garten  zu  Berlin. 

MittiRn  des  Kitlers.  —  Architrkt.  Fm.  I  rh  iu 
XVII  (1901)  Taf.  XVI.  —  Deutscht  Bauit«,  iJÜ7 
U.  1909.  -  Berliner  Archit.- Welt.  l'J07  p.  59-64. 
—  Der  Baumeister  VI  (1Ö08)  104.  —  Das  Werk 

(OrKän  d.  Buodaa  danach.  Aicbit.).  IWi  H.  M 

p.  209    218.  A.  Haupt. 

BmsA,  A  n  g  c  I  o  u.  D  u  ni  c  n  i  c  o,  Kupierst , 
Schüler  von  Domen  Moglia  an  der  .\kad.  zu 
Mailand,  tätig  ebenda.  Von  beiden  Brüdern 
gemeinsam  in  Kupfer  geätzt  sind  die  Tafeln 
zu  Franc.  Turconis  „Fabbriche  aoL  di  Roma" 
(Mailand  1887),  —  tob  Angeb  B.  aUeiA  die- 


jenigca  n  4an  Weite  »Va«»  greoo  riinr.  fai 

Atene  fra  le  ruine  del  Partcnone". 

Schorn«  KttnitbUK  1828  f.  U4.  —  N  a  ■  I  e  r, 
KMlcrlex  —  Caimi,  IMlii  uti  «to.  di  Lom- 
bardia  (1868)  p.  122.  R. 

Braaatan^  G  i  r  o  1  a  m  o,  Maler  vod  Ve- 
atäg»  teb.  um  1700.  1  Schükr  des  Nk- 
ool6  Bambini.  Lieferte  Ahlraidie  Werke  n«- 

mentlich  für  Kirchen  und  Paläste  in  Venedig 
und  Rovigo,  darunter:  Moses  auf  dem  Berge 
Skuä  ÜBr  S.  Motsi  in  Venedig ;  Don  hl.  An- 
tonias von  Padtt»  cncheiat  du  Jestuldiid, 
bez.  „Hß  Brusaferro  P.  ITSO"  und  Erzengel 
Michael  vertreibt  die  Teufel,  in  der  Kapu- 
znerkirche zu  Rovigo;  femer  Fresken  in  S. 
ICartino  zu  Conegliano,  ein  Altarbild,  S  Gi<^ 
vanni  della  Croce,  in  der  Kirche  Sta  Terei« 
zu  Mantoa.  Er  malte  bisweilen  die  Figuren 
in  die  Landschaften  des  Ant  Marini. 

C  r  i  c  0,  Leu.  Trcvigl.,  296.  —  Brandolete, 
Pitt  di  Padova  1795.  —  Moschtoi,  Guida  di  Ve- 
acxla.  —  Bartoli,  Le  Pitt.,  Scalt.  ecc.  di  Ro- 
vigo, Venedig  1793.  —  Mariette,  Abeced.  — 
Zanetti,  Deila  Pitt.  Venei.  1792  II  660.  — 
F  e  d  e  r  i  c  i,  Mem.  Trerigl.  II  134.  —  L  a  n  z  i, 
Stor.  Pitt  V  edi*.,  1834.  III  280.  —  S  u  •  a  n  i, 
Nuovo  prosp.  ecc.  di  Mantova,  1830  p.  71.  — 
C  o  r  r  e  r  etc.,  Veneaia  e  le  lae  Lac^  8  P-  H^» 
148,  162,  223,  280.  —  Matteacci  Im  chieM 
art.  d.  mantovano,  1902  p.  367.  H.  V. 

BruaaaoTci,  Veroneser  Küiutlerfaaiilie;  ar- 
sprüaglich  ein  Beiname,  der  1543  zum  ersten 
ICale  dem  Domenico  beigelegt  erscheint  tmd 
dann  auf  seine  Nachkommen  übertragen 
wird.  Ridoliis  Anekdote  über  den  Urspriug 
dieses  Beinamens  ist  nachweislich  irrig. 

Bei  Vasari  ist  Domenico  auBerdem  mit  dem 
Beinamen  DW  Riccxo  aufgeführt,  der  dann 
nach  F  l  Ifis  Vorgang  als  der  eigentliche 
Familienname  der  Künatlerfamilie  B.  be- 
tnditet  wurde,  olmoU  er  in  keber  einzigen 
der  zahlreichen  Veroneser  Urkunden,  die  sich 
auf  die  verschiedenen  Mitglieder  dieser  Fa- 
oriUe  beziehen,  überliefert  ist. 

SUmmbaum  der  Familie: 

 Agostino  

Deniardino,  Domenico,  Gwgorio,  Giangiacoino 
Feiice,     GknlMMiflta,  Cacflta 

FbffO  (Maler?) 

BnuMDKi,  Agostino,  Maler,  geb.  am 
1488  wahrscheinlich  in  Verona  als  Sohn  dei 

„falegname"  Caspare,  t  vennutlich  1666. 
Aus  seiner  Ehe  mit  einer  gewissen  Angela 
gingen  fünf  Kinder  hervor,  eine  Tochter 
Paola  und  die  Sohne  Bcmardino,  Domenico, 
Gregorio  und  Gianfrancesco  (auch  genannt 
Giangiacomo).  Laut  Rechnungen  hatte  er 
für  S.  Maria  in  Organo  zu  Verona  onterge- 
«cdaete  Malerarbeiten  aller  Art  Mwle  wÖA 
Miniaturmalereien  auszuführen,  von  4mCB 
jedoch  nichts  mehr  nachweisbar  ist. 

Bnuasord,  E  t  r  i  i  r  d  i  n  o ,  Gcmmen- 
•cfaneider  (?).  Scdm  des  Agostino  B.,  UB8 


laut  Einwohnertiste  des  Ktrchspieles  S.  Ste- 
fano zu  Verona  16  Jahre  alt,  wohl  iden- 
tisch mit  jenem  Ton  Vasari  als  Schüler  des 
Genmif ntrhiwldl  ri  Matteo  del  Nassaro  ohne 

Namen  erwähnten  Bruder  des  Domenico  B. 

Bniaasoid,  C  e  c  i  1  i  a ,  Malerin,  geb.  1549 
Im  Verona,  Tochter  des  Domenico  Bn  madite 
am  81.  a.  1B08  ihr  Testament  Ein  von  ihr 
gemaltes  Bildnis  des  Malers  Giambatt.  Cal- 
derari  (f  1590)  ist  verschollen.  Zuschreibun- 
gen  wie  diejenige  des  Heiligenbildes  No448 
im  Museum  zu  Verona  (hl.  Caecilie  mit  an» 
deren  Heiligen,  von  Ridolfi  dem  Feiice  B. 
zugeschrieben)  entbehren  der  Begründung. 

Braaaescei,  Domenico,  Maler  in  Ve- 
rona, Sohn  dee  Agostino  B.,  geb.  um  1616, 
t  am  80.  8.  1867.  Als  Werk  B  s  inschriftlich 
gesichert  ist  (nach  Mittlgn  der  K.  K  Centr.- 
Comm.  N.  F.  XXV,  1899  p.  188)  die  Bemalung 
der  Casa  Garavaglia  in  der  Via  S.  Marco  za 
Trient  v.  J.  1661,  darstellend  Szenen  der  röm. 
Geschichte,  darunter  Reiterschlachtbilder,  fer- 
ner Midas  und  .^pollu,  auBerdem  sind  wohl 
durch  Urkunden  beglaubigt:  ein  Altarbild  von 
1668  im  Dom  zu  Manta«  und  ein  andere* 
von  1666  in  S  Lorenro  zu  Verona  fletztercs 
die  Madonna  mit  den  HI.  Laurentius,  Martin 
u.  Johannes  d.  T  darstellend).  Auch  ein  früher 
im  Bes.  der  Familie  Porto  Barbarano  zu  Vi- 

Arbeit  B.8  zu  betrachten  sein,  da  es  auf  der 
Rückseite  von  zeitgenössischer  Hand  mit  dem 
Namen  des  Künstlers  und  mit  seinem  ge- 
naocn  Todcidatum  bodchaet  war.  Ferner 
fbidea  wir  bd  Vanri  «b  Werte  Bj  ut»- 
führt  das  Fresko  mit  dem  Reiterruge  KarlsV. 
und  Gemens'  VIL  im  Palazzo  Ridolfi-Lisca 
zu  Verona,  —  die  mythologischen  Fassaden- 
frceken  des  Palazzo  Rorio  deOa  Setn  (die  cr- 
teitenen  Reste  jetzt  in  der  Gran  Gnaidia  ta 
Verona),  —  sowie  in  Mantua,  wolitn  B. 
durch  die  Gonzaga  berufen  worden  war,  das 
bereits  erwähnte  Altarbild  des  Domes  mit 
der  Gestalt  der  id.  Margarete  and  da  Mar^ 
ijriiun  der  M.  Barbara  in  der  K3rete  Aeacr 
Heiligen.  Ridolfi  erwähnt  von  ihm  ein  jetzt 
zerstörtes  Freskobihl  über  dem  Portale  von 
S.  Tomio  zu  Verona  (darstellend  die  Utt- 
gläahigitcit  des  Apoetela  Thomas),  —  da 
eteahUa  iddit  mdir  existierendes  F^eduUM 
der  Hochzeit  zu  Kana  im  Kloster  S.  Maria 
in  Organo,  —  die  noch  jetzt  vorhandene 
Freskodarstellimg  der  Auferstehung  des  La- 
zarus in  einer  Kapelle  der  Kirche  S.  Maria 
in  Organo,  —  das  neuerdings  ans  S.  Stefano 
in  die  Veroneser  Pinakothek  übergeführte 
Leinwandgemälde  mit  der  Anbettmg  der  Kö- 
nige, —  das  Altarbild  der  Hl.  Rochus,  Se- 
bastian, Augustinus  und  Mooica  in  S.  Enfe* 
mia  zu  Verona  (B.s  wohl  erhalten  gebüe- 
benee  Meisterwerk),  —  sowie  zwei  jetzt  nicht 

mdir  nachweisbare  Gemälde  in  Veroneser 


14« 


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BruMMCci 


Privalbesitz  —  Nach  Rittolfi  toll  B.  die  An- 
fluge t.  Kunst  von  s.  Paten  Gianfranc.  Ca- 
roto  erlernt  und  dann  in  Venedig  weiterstu- 
diert haben.  In  der  Tat  iat  Carotot  EtnfluB 
nicht  nur  in  den  ^KTcrkcB  dei  Donenico  B., 
sondern  auch  in  denjenigen  seines  Sohnes 
Feiice  deutlich  wahrnehmbar,  auBerdem  aber 
auch  derjenige  Torbidos  und  der  venezi- 
anMchcn  Schule.  Scbli^Blich  mischen  sich 
dma  in  B.  nodi  mannigfaltige  Einflüsse, 
wie  diejenigfn  des  Giulio  Romano  in  Mantua, 
des  Parmigianino,  des  Micbelangelo  u.  selbst 
diejenigen  transalpiner  Künstler.  So  bot  ihm 
z.  B.  Joh.  Nik.  Hogesbergi  Kupferstichfolge 
„Karls  V.  und  Qemena'VlI.  Einzug  in  Bo- 
logna" (16S0)  die  bcqucttir  tmd  weitgehend 
von  ihm  benutzte  Anregung  zu  dem  bekann- 
ten Fresko  mit  dem  Reiterzuge  im  Palazzo 
Ridolfi  zu  Verona.  Seinen  Ruf  hat  B.  jeden- 
falls s.  Kolorit  zu  verdanken,  das  in  s.  vor- 
nehmen un<!  warten  Ton  Harmonien  und  in  s. 
Unabhängigkeit  von  dem  Hergebrachten  den 
RQneto-  za  einem  Vorliofer  Ptek>  Veroneses 
stempelt,  dem  gleichzukommen  ihm  freilich 
die  geniale  Begabung  fehlte. 

Vaiarl-Milanesi,  Vite  V  379;  VI  3Mfr., 
488  f.  —  C.  Ridolfi,  L«  maraviglie  dell'  arte 
(Venedig  1648)  II  105,  11».  —  B.  D  :x  1  P  z  i  a. 
Le  vite  dei  pitt.  ecc.  Veronesi  (1718)  p.  60,  7  2, 
76.  —  Vcndramini  Motca,  Descric.  di  V'i- 
coua  (1779)  I  82:  II  M,  104.  —  J.  Bevi- 
lacqua-Lazite,  Not.  ined.  di  art.  Vero- 
neai    (in    „Gtomale    l'Aditce",    Verona  1814), 

—  G.  B.  Da  P  e  r  8  i  c  o,  Dfcrir.  di  Ve- 
rona (1820).  —  Gaye,  Cart  ineJ  di  art.  (Flo- 
Mna  1840)  III  527  -  C  B  e  r  n  a  s  c  o  n  i,  Studi 
•.  la  «tor.  d.  pitL  ital  (Verona  ISM)  p.  302, 
349  f.  —  G.  B  i  a  d  e  K  o,  Publikcation  der  Postillen 
Cignarolis  in  MisccU.  d.  R.  Deput.  Vcncta  di  stör, 
patr.  .\n  (1S90)  p.  —  D.  Zannandrris, 
L«  vite  dei  pitt.  ecc.  Vcronesi  (Au»g.  Biadego 
1891)  p.  107,  145,  148  f.  —  L.  R  i  c  c  i  tt.  G.  Ge- 
rola.  Iji  Cavalcau  di  Dom.  B.  etc.  (Trento  1901). 

—  G  H  c  r  n  a  f  d  i  n  i  in  BoUett.  dei  Minist,  di  pnbbU 
utruz.  XXIX  2  (1902)  p.  1421.—  B.  Berenion, 
Nortli  ital.  patnter«  Qi  the  reoalM.  (New  York 
1907)  p.  88,  177.  —  L.  Priuli  Bon,  A  littlc 
known  painter:  Cec  B.  (in  „Madonni  Verona" 
1907).  —  P.  Caliari.  Paolo  Verooeae  (Rom, 
o.  J.)  p.  17.  —  L.  Simeoni,  Verona  (1909) 
p.  149,  197,  207.  228,  837,  248  f.,  2«9  f., 
277  f.,  287,  307,  312,  327,  481,  511,  518.  — 
G.  Da  Re,  Not.  sui  Bnuasom  (in  „Madonna 
Verona**  IM»).  G.  GtroU, 

BraatMird,  F e Ii c e ,  Maler,  Söhn  des  Do- 
menico B.,  geb.  um  1542  in  Verona,  wo  er 
bis  1667  nachweisbar  ist.  Bald  darauf  scheint 
er,  wie  auch  Vaaari  bezengt»  nach  Florenz 
äbergeaiedclt  sa  «dn,  war  jedodi  1971,  TB^  75 
84,  Ol  wahrscheinlich  in  Verona,  und  1695 
und  1603  ist  er  aU  dort  wohnhaft  registriert. 
Hier  starb  er  1605  «.  wurde  in  S.  Bartolomeo 
beerdigt  Gleidi  •.  Vater  Domcnico  war  er 
Mitglied  der  Aecadenda  dei  Fllamonid.  — 
Urkundliche'-  Nachrichten  ztifolge  malte  er 
1590  für  Bemard.  Mereoda  einen  Chriatua 
am  Olbeif ;  aodi  cfidelt  er  IM  von  Rite 


von  Verona  den  Auftrag,  die  Taufe  Lo- 
renzos,  eines  Sohnes  des  Veroneser  Stadt- 
Capitano  und  späteren  Dogen  Giov.  Qor- 
ner,  auf  einem  Gemilde  dfnMteUen,  und 
gleichzeitig  malte  er  an  ebwm  BiMnie  des 
Giordano  Serego.  Verschiedene  weitere  Auf- 
träge, die  er  damals  noch  erhielt,  konnte  er 
nicht  ausführen.  Erhalten  blieb  von  ihm  in 
der  Pfarrkirche  zu  Villafranca  (Prov.  Ve- 
rona) ein  Altarbikl  mit  den  Hl.  Antoniua 
Abbas,  Bovo,  Martin  usw.  und  der  Signatur 
„FOELIX :  BRV".  Außerdem  erwähnt  schon 
Vasari  als  B.s  Werk  ein  damals  in  der  Tri- 
niti-Kircbe  zu  Verona  befindliches,  jetzt  nicht 
mehr  vorhandenes  Altarbild  der  Madonna  mit 
6  Heiligen,  während  Ridolfi  eine  ganze  Reihe 
ihm  bekannter  (jemälde  B.s  aufzählt.  Von 
diesen  bei  Ridolfi  erwähnten  (}emälden  sind 
erhalten  geblieben:  eine  von  Turchi  voll- 
endete Madonna  mit  Heiligen  in  S.  Ana- 
stasia, —  eine  Madonna  mit  Heiligen  in  der 
Sakristei  /derselben  Kirdie,  —  eine  Anbetung 
der  Kfinige  m  SS.  Afiostoli,  —  eine  Kreux- 
auffindung  in  S  Elena,  —  Moses  und  David 
in  S.  Eufemia,  —  eine  von  Turcht  und  Ottino 
vollendete  Mannahlese  sowie  die  Erzengel  in 
S.  Giorgio,  —  die  Orgelfldgd  im  Dom,  -> 
eine  id.  Urwda  in  S.  Maria  della  Seala,  — 
die  große  Darstellung  der  Schlacht  am  Garda- 
see  in  der  Gran  Guardia  zu  Verona,  —  im 
dortigen  Museum  ein  Altarbild  mit  verschie- 
denen liL  Frauen  (No  418)  und  eine  Anbetung 
der  Könige  (No  608),  —  tn  der  Kirdie  der 
Madonna  della  Campagna  bei  Verona  eine 
(jeißelung  u.  eine  Grablegung  (Thristi.  Außer- 
dem soll  er  nadi  Ridolfi  für  Privatleute  zahl- 
retdie  Ideine  Bilder  auf  Scbiefertafdn  gemalt 
haben.  —  Seine  Malweiae  fot  derjeniffen  «eines 
Vaters  so  nahe  verwandt,  daß  beider  Werke 
häufig  verwechselt  werden.  Von  seiner  Aus- 
bildtmg  in  Toakana  sind  in  seinen  Arbeiten 
nur  geringe  Sporen  nachzuweisen:  am  so 
deutlieher  treten  an  ihnen  bereits  seicentisti- 
sche  Bestrebungen  zutage,  —  gewisse  Kon- 
ventionalismcn,  (Jezierthcit  der  Posen  und 
eine  Gleichförmigkeit  der  Typen,  die  nicht 
nur  iür  den  Zeitatil  diarakteristiscb  ist,  son- 
dem  auch  cme  enlschiedene  Abnahme  der 
Erfindungskraft  erkennen  läßt.  Feiice  B.  ist 
also  keineswegs  jener  glückliche  und  frucht- 
bare Fortsetzer  des  Werkes  seines  Vaters^  als 
der  er  in  der  Regel  iiiiveatellt  wird,  Tiehnehr 
nur  em  ocn  m— aoeiisi  iwn  acnwacnen  aemer 
Zeit  leicht  aad^Äender  Sclmliiachfaiiar  dw 
selben. 

Ut  s.  vwbeif.  AftiheL  G.  Gtnim, 

Bntsaaord,  Giambattist  a,  Maler,  geb. 
um  1644,  Sohn  des  Domenico  B.,  1609  in 
Verona  nacfiwcisbar,  wo  er  damab  in  den 

Vorortkirchen  Madonna  della  Campagna  u. 
S.  Martino  Buonalbergo  tätig  war  (nichts 
erkaliai}.  Er  idit  in  Venctfg  atndiert  ud 


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dk  kMe  Zeit  seines  Lebens  am  WkMT 
KliMrlwife  zugebracht  haben. 

Lll.  ■•  unter  Domenico  B.  G.  GtroUt. 

BraHMid,  GiangiacoiBO,  Makr  (?)» 
Sohn  des  Agoctino  B.  (arlnmdlieli  aueh  Gtn> 

franccsco  genannt) ;  wohl  identisch  mit  jenem 
Maler  Giangiacomo,  der  nur  1556  in  einer 
Steaerliste  des  Kirchspieles  S.  PietfO  Incar" 
tttrio  zu  Vercm  anfi^fnhrt  iM. 
Lft    uater  Domeateo  B.  G.  Genta. 

Braacacdo.  FrnncetCO  di  Giovanni 
gen.  B  r.,  florcat  Bildhattef,  Gehilfe  I-orenzo 
Ghibertis  bei  der  zweiten  Tur  des  Bapii- 
steriumt  von  1403  bis  ca  1415,  hat  auch  an 
dem  grofal  Silberaltar  für  da&selbe  üttMt  im 
Dommtisetim  in  Florau)  mitgcarbtitet 

Vaaarl-llilascai.  Vlli  n  tMi  lU  Mt 
a.  1.  —  M  fi  a  t  a,  Anh.  dca  aita  UN  1.  aCr. ».  17. 
-  A.  Veatari  Slor.  Ml'  aila  KaL  VI  1». 

JL  C. 

Bnacaanat  w  a  r  i    Maponc.  noBBoaiii  mki, 

verpflichtet  sich  am  6.  2.  1827,  88  Sitze  in 
NuBholz  für  den  Kapitelsaal  der  Certosa  di 

5.  Martine  zu  fertigen. 

Filangieri,  Indice  degli  arttfici  etc.  1801. 
s.  Bruteo,  Paäto  Gir. 
D  o  m  c  n  i  c  o,  Maler,  geb.  am  13. 

6.  1840  in  Perugia,  f  am  22.  10.  1910  in 
Rom,  wo  er  seit  1880  ab  Professor  für 
dekorative  Moauinaitabiialerei  aa  der  R.  Ac- 
cad.  di  B.  Arti  wirkte;  ScbBIcr  vw  S.  Valeri 

in  Perufria,  weitergebildet  in  Florenz  u  Rom. 
Seine  erste  größere  Arbeit  war  die  Ausmalung 
der  C'.'tppeüa  di  S.  Giuseppe  in  S  i'ietro  zu  Pe- 
rugia (1S58).  Von  Sir  Holford  18C2  nach  Eng- 
land berufen,  malte  er  für  diesen  wie  für  Lady 
Lindsajr  dekorative  Wand-  und  Deckenbilder 
mit  allegorischen  Darstellungen  (Elemente, 
Tageszeiten,  Lebensalter  usw.),  in  deren  Pa- 
lais zu  London  und  in  Schottland.  Seit  1&6S 
wieder  in  ItaUcn  titlg^  adiof  er  umfangreiche 
Freikoasakreicn  in  Pcmgia  (Cappella  del 
Ronrio  in  S.  Domcnioo  IBM»  Palaiio  Pro» 
vinciale  1874—75,  Dom  1876—77,  Mercanzia 
1898,  Chiesa  dell'  Annunziata  1901),  in  Rom 
(Quirinal,  Consulta,  Montecitorio,  Aroatinnia 
dei  Lincei,  SS.  Apostoli  —  1883),  in  Kirchen 
zu  Trevi  (S.  Maria  degli  Angeli),  Spelk), 
SpolciOb  Bcvagna,  Baitta  Uinbra,  CaineriiiOk 
Porto  Maarixiov  Malta  usw.,  im  Palano  Pro- 
vinciate  zu  Cagliari  usw.,  Sein  letztes  be- 
deutenderes Werk  sind  die  Fresken  an  der 
Fassade  des  Monte  di  PielA  an  Viocma.  Für 
•eine  Panthcoo-Malcrtian  aar 
fSr  KUg  Victor  Enamd  IT.  warde  er 
Cavaliere,  für  seine  Festsaalfresken  in  der 
Accademia  dei  Lincei  zu  Korn  zum  Commen- 
datore  deg  OidtB»  S.  Mtoririo  c  Laaaio  «r- 
nannt. 

G.  B.  Rossi- Scott  i.  Guida  di  Peragia 
1887  p  77  —  Guardabaisi,  Ind.  Guida  «tc. 
deir  rt  r  a  1872  p.  361,  —  Rotel!  i.  U  Sal« 
Prefctu  dcl  PaL  Prav.  di  P«n«ia  187».  —  La- 
pattclH  Stack  d.  Pill;  ta  Peragia  18M  p.  91, 


99.  —  A.  Briganti  etc.,  Guida  di  Perugia 
1907  p.  m.  —  D.  A n g c Ii,  Le  Chic*«  di  Roma 
(1000)  p.  &S  f.  —  L.  Cällari.  I  Palaxsi  di 
Roma  (IWW)  p.  158;  Stor.  d.  Arte  coataep. 
ital.  (1909)  p.  S91.  —  Afck  Star.  d.  Alte,  Ser. 
II  vol.  III  p.  a«.  —  L'Aite  I  (im)  p.  M4.  — 
Arte  e  Storia  XII  72 ;  XV  42,  45 ;  XXIV  183.  — 
Trib.  Illustr.  1891  p.  3M.  —  L'Italia  1884  p.  202; 
1885  p.  82,  02,  95.  1885  p.  26,  —  I 'Arte  in  Italia 
1871  p.  174.  —  Firenze  Artistica  1879  N.  F.  p.  4 
col.  3.  —  RiviaU  d'ItaUa,  vol.  VIII  Usc.  8  p.  315, 
327.  —  lUustraz.  lul.  1909  II  422.  —  Riviita 
Umbra  I  faic.  1  p.  2.  —  Gaz.  d.  B  -Ans  1886  II 
350  Anm.  —  Franceschini  in  Sfcolo  XX, 
Mari  1910.  —  E.  Filipelli  in  Arte  e  Stori« 
1910  p.  348  ff.  —  Chron.  d.  Arts.  UUO  p,  303 
(Nekrol.).  —  L'Unione  Liberale  (di  Pemgia) 
1910  No  265.  A.  BrigmM. 

BmcUL  Gaetan«!,  Büdbaner  id  Florens; 
neOäianr  die  dortig  PWa  di  S.  Gallo  dna 
Merkurstatue. 

Moreni,  Contomi  di  Firaue  (1794)  III  0. 
—  Bandini,  Letlaia  Ficaelaaa  NMva  (IMO) 

Brusdii,  G  a  s  p  e  r  o  und  Giuseppe,  zwei 
Bildhauer  von  Florenz,  die  um  1740  als  Mo- 
delleure für  die  Porzellaiifalicft  dn  Maichctt 
Giaort  tn  Doccta  tätig  waren. 

Jaaaaleka,  Grandr.  d.  Keramik.  ItTP  p. 
TS7.  —  La  peitdlaaa  a  la  auaiialtan  Ginan. 
Plraiaa.  Tip.  Leadl  IBM.  Jf  .  V, 

Broscb^  Lapo  (Fratc),  Architekt  in  Flo- 
renz, war  1884  mit  seinen  Klosterbrüdern  Jac. 
Talcnti  und  Franc,  di  Carmignano  am  Baue 
der  Cappella  S.  Niccolö  und  der  Sakristei  von 
S  Maria  Novella  beteiligt 

A.  R  i  c  c  i,  Stor.  d.  Arckit.  in  Italia  (IMT— M) 
II  98.  -  O.  M  o  t  h  e  a.  Dia  Bwdb  d.  MMdalt 
ia  Italiea  (1888)  p.  768.  JT. 

BfucU,  8.  atidi  Bruteo  n.  Bruii. 

Bmaco,  Angclo  Stefano,  Maler  aus 
Savona  (Ligurien),  jüngerer  Bruder  des  Paolo 
Girol.  B.,  geb.  1746,  f  1831 ;  tätig  in  aeiner 
Heimat  ala  Praapektivca^  Landldiaft^  and 
MaJoBkamakr.  In  Albiiaala  d  Man  (Li. 
gurien)  malte  er  um  1800  die  Prospektdeko- 
rationen in  der  Kirche  Nostra  Donna  d.  Con- 
cnrdia. 

Alis  er  i,  Not.  dei  prof.  d.  dis.  in  Liguria 
'   '  nda8.deU*Aa<ad.(lM«f.)nws,  336  ff 

L.  M-C. 

Braaoo,  G  i  a  c  o  m  o,  Architekt  in  Genua, 
gab  1778  beim  Durchbruch  der  Via  Nuovia» 
sima  der  damals  erheblich  verkürzten  Fiaiidc 

dea  Palaaao  Da  Mari  ihr?  jctsinia  GcMlt. 

Allsarl,  Mafe  dal  Pnl.  ata.  In  Unria  ddh 
Pandaa. d,  Aaead. I  (tSM)  SM.  —  LaMa  VL 
IM»  p.  8«.  G.  D*^  M 

Braaco,  Giovanni  Paolo,  Maler  aus 
Mailand  (pittore  alla  chiesa  de'  Bresciani), 
1654  in  einem  Prozeß  in  Rom  genannt. 
Bertolotti,  Art.  Lomb.  a  Roma  II  98. 
Bnaeo,  Lorenzo,  Genueser  Maler,  Schü- 
ler dca  Giac  Ant,  Boni.  1 1783»  naalte  tn  dem 
Oratorio  <fi  S.  AMnte  Antonio  dn  GcwÖlb*- 
fresko,  darstellend  den  hL  Antonius,  von  En- 
geln ms  Paradies  getragen;  femer  in  der  Tri- 
des  PretbsFttriunia  ia  Sta  Maria  deUe 


148 


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Bnnco  —  Brush 


Grazie  die  Hl.  Nazarcsus  and  Cclsus»  den 
GcBucwni  ptcdjfciid. 

Sovraai-Ratti,  Vttt  dt  «Mt  «ec.  Gaw- 
ttäl,  ifW.  tt.  V. 

Bniaco,  Paolo  Girolatno,  gen.  Bru- 
schttto,  ligMrischer  Maler,  geb.  am  8.  6.  1742 
in  Savona  als  Sohn  des- Majolika-Malers  Giov. 
Satt.  B.,  t  am  30.  8.  1820  ;  Schüler  von  Pom- 
peo  Batoni  in  Rom,  wo  er  auch  Ant.  Raph. 
Mengs  sich  zum  Vorbilde  wählte,  tätig  in  t. 
Heimat  und  zwar  hauptsächlich  als  Freslco- 
maler.  So  malte  er  1783  in  einer  Kapelle  der 
Chiesa  delk  Vigne  (Tod  der  Maria  u.  hl.  He- 
lena) u.  in  einer  Galerie  des  Palazzo  Palla- 
vicini  (früher  dei  Pasqua)  zu  Genua,  —  1786 
in  der  Pfarrkirche  zu  Atbissola  Superiore,  — 
17&8  in  derjenigen  zu  Celle  (bei  Savona),  — 
1801  in  derjenigen  zu  Sassello,  —  1807  Ja  der 
Collegiata  zu  Final  Marina.  1810  in  der  Pfarr- 
kirche zu  Stella.  In  Savona  selbst  schuf  er 
Freskomalereien  im  Dom  (Adam-  und  Eva- 
Fresko  in  der  Kartelle  der  Rovers),  in  S.  Do- 
menioo  (Apotheoae  des  bl.  Doininictta»  jetzt 
auf  Leinwand  übertragen  u.  über  dem  Hanpt- 
eingangc  aufgestellt),  in  S.  Francesco  de  Paola, 
S.  Croce,  S.  Maria  dell'  Olmn,  SS.  Pictro  e 
Caterina  sowie  in  verschiedenen  Privathäusem. 
Sdtnaer  «ind  %.  Olgouilde  (Devotionsbiklcr. 
Portrttt  etc.).  Audi  die  in  s.  FamiOe  her- 
kömmlich  erlernte  MajolUcamalerei  hat  er  ge- 
kgentlich  noch  ausgeübt.  Von  seinen  zahl- 
reichen Schülern  sind  neben  Miliem  jung  ver- 
•lorbeiien  Sohne  GinUo  B.  n  erwihncn:  Gaap. 
Rartdlini,  Agost.  Oidlia,  Cam.  Naaelli,  Vinc 
Macchioli,  G.  B.  Migliani.  Seinen  Fresken 
ist  gefällige  Linienführung  und  glückliche 
Farben-  und  Lichtwirkung  nachzurühmen. 
Seine  Fortrits  sind  aidier  in  der  Zeiduumg 
md  aehr  geachmadnroll  im  Kolorit  Ein  am- 
gezeichnetes  Selbstbildnis  B.s  ist  neaefdlllSt 
in  die  Galerie  zu  Savona  gekommen. 

Aliseri,  Not.  dei  prot".  d.  di».  in  Lig^ria 
d«l!a  fondaz.  dell'  Accad.  (1S64  ff.)  II  2.'):^— 338. 
—  Arte  e  Storia  1900  p.  99  f.  —  R.-i.ssfKna  Riblio- 
waf.  d.  arte  ital.  15MX)  p.  178;  1Ö07  p.  12  1.  V. 
Poggi  In  Gioni.  alOr.  e  lett.  d.  Liguna  1QIJ7 
pb  358.  LUtita  Motta-Ciaccio. 

SnM%  ■>  Mch  Brutcki  u.  BnuL 

Bniscoli,  Andrea,  Maler  des  16  Jahrh  in 
Floren?  ;  war  nach  Baldinuccis  Angabe  Gehilfe 
des  i'  ed.  Zuccheri  bei  Austnalong  der  Floren- 
tiner Domkuppel. 

Riehe»  Not,  d.  <Mcee  Pieicntine  a754— 62) 
VI  US.  6.  Dgg/i  Amm. 

Btuewinft,  Georg  Friedrich,  Bild- 
hauer und  Maler  in  Lübeck,  führte  1691  die 
Kanzel  der  Marienkirche  daselbst  aus,  be- 
zeichnet: G.  F.  Uruscwindt  Ao.  1601  inv.  et 
iecit,  1^  kakea  Prachtstück  aus  acbwarzem 
«id  weißem  Marmor"  (Dehio),  Schalldedtel 
aus  Holz  in  marmorfarbenem  .'\n.strich  mit 
3geschos8iger  Statuenpyramidc.  Reicher  fi- 
görlicher  .Sfftnwick  auch  an  der  TreppOH 
«•ad««  md  am  Piedigtitiible.  Ferner 


stammt  von  ihm  der  ebeofalla  bez.  und  1716 
datierte  gnile  Altar  der  KirdK  n  Land- 

kirchen,  „zopfig,  mit  je  2  korinthischen  Säulen 
und  einem  ziemlich  schwachen  Bilde :  Magda- 
lena am  Fu£e  des  Kretizea". 

Bau-  u.  Kstdenkm.  d.  Freien  a.  Hansestadt 
Lübeck,  190«,  II  23«— 338.  —  Bau-  u.  KttdenloB. 
d.  Frov.  Schleswiff-Holatein  II  84.  —  Dehio, 
Haodb.  d.  deutsch.  XatdoAn.  n  S69.       ff.  V, 

Bmaawits,  Gustaf  Henrik,  schwed. 
Maler,  geb.  in  Göteborg  am  8.  10.  1812,  f  da- 
selbst am  16.  6.  1899,  studierte  in  Stockholm, 
Rom  u.  Paris,  war  1865—91  Intendant  d.  bist. 
Mus.  in  Gdteborg.  Malte  eine  Anzahl  hist  Ge- 
milde —  wenig  bedeutend  —  raeist  mit  mittel- 
alterlichen Motiven  (mehrere  davon  im  Göte- 
borgcr  Mus.)  und  Altarbilder.  Seine  haupt- 
aäcUiche  Bedeutung  hatte  er  als  ScbriftateUer 
aof  hietor.  und  archioL  Gebieten. 

Braak,  Chriatine,  geb.  Chaplin,  ameri- 

kan.  Malerin,  geb.  1842  in  Bangor,  Maine, 
lebte  einige  Zeit  in  Europa  und  war  Schülerin 
von  Charles  Chaplin  u.  Harpignies  in  Paris  u. 
Bomford  in  London,  lebt  aeit  1878  in  Boston. 
Ihre  Spedalitit  iet  die  Blomenmalerei  in 

W.isscrfarbcD. 

Clement  and  Hutten,  Art.  of  the  19. 
Cent,  1893. 

Braak,  George  de  Forest,  amerik.  Ma- 
ler, geb.  88.  9.  1856  in  Shelbrville^  Tcan.,  be- 
gann seine  technischen  Studien  als  er  erst  14 
Jahre  alt  war,  und  ging  dann  nach  Europa, 
wo  er  sechs  Jahre,  hauptsächlich  unter  Gerätne, 
in  Paris  studierte.  Heimgekehrt,  wandte  er 
sich  dem  Studium  der  Indianer  zu,  lebte  sn 
diesem  Zwecke  mit  Indianerstämmen  in  Mon- 
tana und  Wyoming,  und  hat  vielleicht  die 
besten  Indianerbilder  geschaffen,  die  es  fjibt. 
Im  80.  Lebensjahre  sattelte  er  aber  plötzlich 
um,  und  hat  seitdem  fast  nur  MFenüliübilder** 
gemalt,  wie  er  sie  selbst  nennt,  d.  h.  Bilder 
von  seinen  Familienangehörigen,  in  denen  er 
aber  weit  über  das  einfache  Porträt  hinaus- 
geht. So  erscheint  z.  B.  unter  der  Bezeich- 
nung „Mutter  und  Kind"  auf  der  Ausstellung 
ein  Bild  B.s,  das  wie  ein  Madonnenbild  wirkt. 
Klassische  Schönheitsideale  liegen  ihm  fern, 
dagegen  versteht  er  es,  dem  Alltäglichen  und 
Realen  einen  idealen  Nimbus  zu  geben.  Er 
ist  Meister  in  der  Kompoeition  und  versteht 
es,  die  Farben  der  Darstellung  vorzüglich  an- 
zupassen. .J^'amilienbilder"  von  B.  befinden 
sich  im  Mus.  in  Boston,  im  Metropolitan  Mus. 
in  New  York,  in  der  Corcoran  Art  Gallery  in 
Washington  und  in  den  Palästen  von  Hra. 
Potter  Palmer,  Chicago,  und  Mrs.  Montgom- 
mery  Sears,  Boston.  Von  seinen  frühen  In- 
dianerbildern seien  genannt  „Der  Bildhauer 
und  der  König",  „Der  Azteken  Bildhauer"  n. 
„Der  Indianer  u.  der  Schwan".  —  Der  Kfinit» 
1er  Idit  z.  Z.  in  DubUo.  N.  H. 

Cb.  H.  Caffia.  Amerie.  Maatera  of  Paint. 
IM»  p.  IM  i  n.  ätoiy  of  Aaaerie.  Fafait  iMt 


H9 


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Bnidi  —  Brortoloa 


p.  174  f.  —  S.  Isham,  Atneric.  PainUng.  1905 
pb  491  {.  —  Americ.  Art  Anntuü,  l(K)3/6  p.  257 
(AUk).  Edmnud  von  Mach. 

Bnuk,  Jamet,  Medailleur  in  Londoo 
gegen  Ende  des  18.  Jahrh.  Von  ihm:  Med. 
der  Dublin  Society,  1798,  der  Orange  Society 
mit  d.  Reiterbildnis  Williams  III.  u.  Med. 
•Of  die  Schlacht  bei  Coloony. 

F  o  r  r  e  r,  Biogr.  Dict  of  medall.,  1&04  I.  H.  V. 

Bniai  (Bruschi),  Niccol6  di  Bartolo- 
me o,  Maler  in  Bologna,  übernahm  am  14,  4. 
1534  mit  seinem  Sohne  Pietro  di  Niccold  B. 
(1535  als  Mitglied  der  Bologneser  „Compagnia 
delle  Quattro  Arti"  nachweisbar)  die  Atufüh- 
rung  eines  Altargeroildes  für  den  Bologneser 
Nobile  Annibale  di  Domin.  dei  Gozzadini. 

Zani.  Encicl.  Met.  V  8»— 8»  (unter  Bnisco). 
—  Gualandi,  Mera  orig.  ital.  (1840)  I  34,  37 
Anm.  2.  —  F.  Malaguiti-Valert  in  Arch. 
Stor.  d.  Arte  VII  (1894)  16  Anm.  * 

Bmaiaalli,  Antonio^  Baamdster  m  Tri- 
ent,  Mitglied  der  frommen  Braderachaft  der 

Vergine  Annunziata,  für  die  er  1718—1716 
die  schöne  S.  Annunziatcnkirche  erbaute. 
(G.  P  <■  re  m  p  r  u  n  e  r),  Annali  dellt  confrat 

dell.i  .SS  .\nnunx.  di  Trento.    Ala  1875  p.  15. 

L.  0. 

Braal^  Levaillantde,».  LtvaiHant, 
BmaislB,  Pint  Lwowiticli,  nt88.Med., 

geb.  1816,  t  15.  2.  1871,  Schüler  H.  Gubes,  war 
stcllv.  Prof.  d.  Med  -Kunst  an  der  Petersbur- 
ger Akad.  Von  ihm:  Med.  auf  die  Vollendung 
des  Denkmals  des  Kaisers  Nikolaus  I.,  Med. 
auf  das  tansendjährige  Bestehen  des  russischen 
Reichs,  Med.  auf  die  Eröffntmg  des  I.adoga- 
kanaU,  Med.  der  rassischen  geographischen 
Gesellsch.  mit  dem  Portr.  des  GroSfürsten 
Kooitantin  Nikolajewttsch,  die  Reveraaeite  der 
Jtib.-Med.  der  Nikolai-Ingenienr-Akad.,  Med. 
auf  T.omonossofF,  Prof.  J.  B.  Byjalsky  u.  a. 

Kj.H  B  epc  CHT.,  CioBapb  Mea.  (Jul.  iTeraen  :  L«5. 
d  MfdaiHeure)  Pbg  1874.  —  A-  A  PobbhckiI, 
noüp.  CaMW»  Pfccsm  rpasepoBi.  (Rowinaki, 
Ux.  rasa.  KiiplMWiictsr)  n«  1»!> 

W.  Ntumann. 

Brusw^  Tonmasob  Maler  in  Fcrrara, 

1648  t. 

L.  N.  Cfttadcll«,  Dee.  ed  lÜMir.  ale. 

Pernr.  18«8  p.  113. 
Bmasel,  Bareot  van,  s.  Orlty. 
Wwiil,  Hermanas  van,  Landachafts- 

maler,  Zeichner  und  besonders  Radierer,  geb. 
in  Hartem  am  8.  10.  1768,  f  in  Utrecht  am 
23.  2.  1816.  Seine  Radierungen  waren  früher 
sehr  geschätzt.  Handzetchnungen  von  ihm  in 
den  KiMnetten  von  Ainsterdaa),  Haariem 
(Tcyler)  und  Rotterdam  Br  s  Porträt,  von 
W.  Hendriks  gemalt,  wurde  von  E.  W.  J. 
Bagelaar  und  J  A  B oland  gestochtn. 

Na  gl  er,  Kutlerlex.  u.  Monogr.  III  No  721, 
1621.  —  V.  Eynden  u,  v.  d.  Willigen, 
schiedenis  etc.  —  LeBlanc,  Manuel  I.   H.  H. 

BiasBsl,  Paul  Theodor  van,  bolländ. 
Blumenmaler,  geb.  am  16.  1.  1754  in  Znid 
Polsbroek  bei  Schoonhoven,  ertrank  in  Am- 


sterdam am  Vt.  8.  1796.    Eins  semer 

tigen  Elumenstücke  im  Wallraf  Rirhartz-Mus. 
in  Köln  (No  652,  Sign,  z  t.  falsch  ergänzt). 

V.  Eynden  u.  v.  d.  Willigen,  Geachiedfr- 
nis  etc,  II  403.  —  Immerzecl,  Leven«  ca 
Werken.  —  N  a  g  1  e  r,  Monogr.  IV.  No  3337.  — 
M  i  r  e  u  r.  Dict.  de*  veetcs  d'art  I.  1901.  H.  H. 

BlUliiil,  V  a  n,  s.  »uch  damit  verb.  Vomamttn. 

BniBtoIoB,  Andrea.  Brldbauer  und  Bikl- 
Schnitzer,  gtb.  am  20.  7.  1662  zu  BeUuno  «It 
Sohn  des  Jaoopo  Br.  (detsen  FamiKe  von  Zot> 

dann  di  Dont  o  Sottorogno  nach  Bclluno  um 
1550  übergesiedelt  war,  wo  sie  das  Handwerk 
der  Schreinerei  und  Drechslerei  übte)  und  der 
Maria  Orcgne.  Er  lernte  die  Anfänge  aciaer 
Kunst  beim  Vater  tmd  ging  mit  15  Jahren 
nach  Vfnfi^.lg,  wo  er  Schüler  des  gcnoveser 
ßiidliauerj  Filippo  Parodi  wurde.  Darauf  be- 
suchte er  Rom  und  soll  als  Andenken  an  diese 
Reise  die  kleine  Retterstatue  des  Marc  Anrd 
geidmitct  haben,  die  jetzt  im  Mtneo  Qvieo 
zu  Venedig  verwahrt  wird,  wo  sich  auch  eine 
.sehr  ausdrucksvolle  Statuette  der  büßenden 
Magdalena  befindet,  die  unter  dem  Eindruck 
der  hl.  Therese  von  Bemini  entstanden  ist. 
Nadi  Venedig  zaradigckehrt,  verbrachte  er 
Iiier  den  größten  Teil  seines  Lebens,  für  einige 
Kirchen  und  vornehme  Fainilieti  tätig,  vor 
allem  für  die  Venier  di  S.  Vio,  die  ihren  Palast 
von  der  Hand  des  Brustoion  mit  Figuren, 
]i(6be1n  und  Ddcorationen  sdinifidccn  laMCS 
wollten,  Gegen  40  Arbeiten  führte  er  im 
Laufe  von  24  Jahren  für  diese  Familie  aus. 
Diese  und  Kunstschätze  von  anderer  Hand 
gingen  qäter  in  Besitz  der  Patrizierfamilie 
Gontarini  6ber,  d»  im  Jalwe  1188  Maria,  der 
letzte  Zweig  der  Venier,  einen  Contarini 
heiratete.  Diese  herrliche  Sammlung  wurde 
1838  vom  Grafen  (jerolanio  Oantarini  als  Ge- 
schenk an  die  Comune  von  Venedig  hinter- 
lassen  und  in  der  Pinakothek  der  VcneiiMii* 
sehen  Akademie  aufgestellt.  Die  Arbeiten  des 
Brustoion  und  seine  plastischen  Entwürfe 
wurden  allerdinR.s  im  Jahre  1900  in  das  Museo 
Civico  in  Venedig  übergeführt.  —  Für  die 
Kirche  del  Redentore  auf  der  Giadeoca  hl 
Venedig  verfertigte  Br.  4  Büsten  von  Heiligen 
zur  Aufnahmt  von  Reliquien,  und  in  der 
Sakristei  der  Frarikirche  sieht  man  2  ver- 
goldete holzgeschnitzte  Engel  von  seiner  Hand. 
Nach  Ansicht  einiger  Schriftsteller  sdl  er  das 
Geländer  der  Kapelle  del  Rosario  in  der 
Kirche  S.  Giovanni  e  Paolo  geschnitzt  haben. 
Diese  Arbeiten  wurden  bei  der  Fcuersbrunst 
1567  zerstört;  aber  die  ungeschickten  Ver- 
hältnisse, die  schlechte,  barorJce  Fonncngdwwg 
beinahe  aller  Figuren  läßt  uns  schwer  an  die 
Kunst  Br  s  glauben,  dessen  guter  Geschmack 
lim  \'crha[tnib  natürlii.h  zu  seiner  Zeit)  und 
vornehme  Ausführung  ihn  aus  der  Zahl  der 
anderen  venetianischen  Bildhauer  des  17.  and 
Anfang  des  18.  Jahrh.  herausheben.  Auch 
nicht  für  andere  Arbeiten  in  dieser  Kirche 


ISO 


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darf  nun  den  Namen  Bnistolons  mit  Sicher- 
heit in  Anspruch  nehmen.  —  Darauf  kehrte 
Br.  fuch  Bdlmo  mfidc  md  cmchtcte  dort 

Söckkdir  in  die  Heimat,  schnitzte  er  für  die 
HMVtkirdie  voo  Cortina  d'Ampezzo  einen 
pffindnrolleii  Altw  mit  vielen  lebcnsgroBen 
Fipma  ood  nit  «baa  Tabenwkd  in  nicht 
tOta  uffoOcai  tfchftdrtflBiidiem  Gcachnuidc 
mit  Karyatiden,  Engel  und  dem  Leichnam 
Christi,  der  von  Engehi  gehalten  wird.  Für 
die  Parochialkirclie  in  Fomo  di  Zotdo  führte 
«r  dtn  Alttf  für  dlt  StdonntfMD  der  Ver- 
■lutliciKB  mit  iddier  PisursnscIiiiitsBrci  mMi 
1727  schnitzte  er  für  den  Grafen  Tiopo  Piloni 
6  Holzfigaren,  die  Jostizia,  Prudenzia,  Grazia, 
Merkur,  Saturn  o.  Tizius  darstellend,  die  aus 
d.  VOU  Zqgtti  Tatiro  alk  Ceotenefe  in  den  P&- 
Iwt  der  Zogm  nt  Pitov  fibergcffiltrt  mu'dUL 
Denselben  Grafen  Piloni  porträtierte  er  in 
Ton  und  in  Holz.  Für  das  Seminar  in  Feltre 
•dbnf  er  in  Holz  eine  Assunta,  für  S.  Ignazio 
an  FMofai  (BcUoQo)  im  Auftrage  des  Grafen 
P.  M iari  di*  liddai  Alltrbilder.  dai  ebe  den 
Tod  des  hl.  Franziskus  Saverius,  das  andere, 
sein  Meisterwerk,  die  Kreuzigung  Christi  dar- 
stellend. Diese  Arbeit  wurde  zwischen  1727 
und  1788  voUeodet  und_nach  Aufhebung  dieser 
Kirche  nndi  S.  Peter  vberfolirtf  wo  noch  an* 
dere  kfinstlerische  Erinnerungen  an  B  ver- 
wahrt werden.  1781  führte  er  für  die  kleine 
Kirche  von  Mareson  (ZoMhm^  einen  Altar 
fflii  der  Kreuzabnilnae  int,  Gltjchwitig 
Bcbdtite  er  ffir  diese  Ktrdie  den  Mtar  des 
hl.  Valentine  und  einen  Kruzifixus  für  die 
Sakristei.  In  der  Kirche  der  Santa  Fosca  a 
Peecnl  Qn  Valle  Fiorentina)  hat  der  Haopt- 
altar  ein  Tabernakel  in  Holzarchitektur  mit 
Figuren  von  der  Hand  B.s  u.  seiner  Schfiler. 
Ihnen  wird  auch  der  Hauptaltar  der  Kirche 
von  Fomo  di  Canale  (Agurdino)  zugeschrie- 
ben. Unter  den  übrigen  Arbeiten  des  B.  sind 
crwitaneniwert  ein  Reliquienschrein  in  der 
Parodttalldrche  za  Sedico,  ein  anderer  in 
der  Kirche  S.  Giacomo  zu  Feltre,  das  Bischofs- 
wappen einst  über  dem  Hauptportal  am  Dom 
zu  Bdluno,  jetzt  in  der  Krypta  oder  Sakristei 
dieser  Kirche.  Für  das  nahe  Baptisterium 
arbeitete  er  in  Vergoldeter  Schnitzerei  die 
Statuette  des  Erlösers.  Für  S.  Stefano  in 
Belluno  schnitzte  er  einen  Kruzifixus,  die 
Statue  des  hl.  Pellegrinns  und  2  Kandelaber. 
Andere  Schnitzereien  werden  bei  den  Familien 
Pagani-Cesa,  Sammartini  etc.  in  dieser  Stadt 
verwahrt,  die  im  Museo  Civico  viele  Andenken 
an  den  Meister  gesammelt  hat,  dessen  dekora- 
tlf*  Afbctan  «ich  durch  geschmecItwiHe  Zn- 
sammenstellung  und  Modellierung  von  Putten 
auszeichnen.  Andere  Arbeiten  in  Holz  und 
Elfenbein  befinden  sich  in  Ortschaften  um 
BcUuno  wie  in  Pieve  di  Cadore,  Nogare,  S. 
Vilo  dd  Cidor^  Afordinoi,  Pex  nahe  bei  Cetio 
Er  «endete  «odi  Pd^dumnie  n.  Im 


Palast  V.  S.  Donator  Florenz^  ist  ein  Reliquiar, 
im  Museum  Poldi-Peiaoli  zu  Mailand  sieht 
man  Engel  die  Leidcnaaeidxn  balttnd,  and 
■ndcve  Weite  ttlutt  Hend  hat  die  K.  K. 

Mus.  f.  Kunst  tmd  Industrie  zu  Wien.  Ihm 
zugeschriebene  Arbeiten,  in  vielen  Italien,  und 
auslindischen  Sammlungen  verwahrt,  sind 
Scfankrarbetten,  dennter  die  Werice  bei  Dia 
Dohbcil^  bei  Bianchhn  mid  AkMni  (Gmella). 
Viele  Werke  haben  kein  anderes  Anrecht  auf 
seinen  Namen  als  die  Uberlieferung,  die  in 
den  kleinen  Gebirgsstädten  über  ihn  lebt,  und 
■timmw  Ton  Lofcalkünstktn.  B.aoU  im  Alter 
Ton  60  Jdnvn  lebie  ZBge  fai  dnem  mäßigen 
Tonrelief  verewigt  haben,  das  bis  in  unsere 
Zeit  bei  seinen  Nachkommen  in  Belluno  ver- 
wahrt wird.  Er  soll  sich  auch  in  Olmalerd 
Tersudit  haben  und  ein  HdUgenbikl  befindet 
iidi  bd  der  FamiHe  Zanolli  in  Bdluno.  Nadi- 
kommen  der  Catharina  TofToIctti,  Schwester 
des  B.  Das  arbeitsreiche  Leben  dieses  Mei- 
sters schloB  am  86.  10.  1782  in  dem  Stamm- 
haus sn  Meaefeem  CBelfanio).  Er  wurde  be- 
erdigt h  S.  Ffetro.  Er  hurtteKeB  als  Erben 
seinen  um  2  Jahre  jüngeren  Bruder  Paolo, 
wahrscheinlich  seinen  MitarbeiteTt  der  ihn  nur 
um  2  Jahre  überlebte,  und 
Schwester  Francesca  (t  1762). 

A,  A  g  o  i  t  i,  Elogio  di  Aodr.  Brustolon  (Pa- 
dova  1833).  —  P.  Persicini,  Di  Andr.  Bru- 
stolon scult  Mluneae  (Padova  1882).  —  Z  a  i  •  o, 
Di  A  Brustolon  scult  in  legno  (Venezia  1880). 
—  Volpi,  Scoltori  e  incitori  Bellunesi  (1892) 
p.  1,  not.  biofff.  —  P.  Selvatico,  Archit  e 
tcult.  in  Venexia  (1867)  p.  448.  —  Finoc- 
c  h  i  e  1 1  i,  Scult.  e  tars.  in  Inpo  (Firenzc  1S73) 
p.  136.  —  G.  Friisoni,  Ztochr.  f.  bild.  Kst, 
1882  p,  49.  —  Breda,  Rivisu  L'lulia,  1884 
p.  95  e  98.  —  G.  T  i  b  o  1 1  a,  Alcune  notizie  stor. 
SU  A.  Brustolon  (Belluno  1802).  —  A  M  e  1  a  n  i. 
Arte  hal.  decorat  e  industr.,  II  10.  —  O. 
Monti,  Del  ritratto  di  A.  Brustolon  (Belluco 
18MS).  —  Correr  cd  altri,  Venezia  e  le  »ue 
lagune  (Venezia  1847),  I,  2°.  p.  409  e  II,  2', 
p.  135.  —  Catalogo  del  Musco  Civ.  Correr  di 
Venezia,  1899  p.  102,  192,  208-:^  :0  -  CataloRO 
del  Musco  Poldi-Pezzoli  di  Milanu,  —  C  h. 
Blanc  in  Gaz.  d.  B.-Arts  (18ß4)  p.  71  e  (1877, 
II)  p,  11  u.  12.  —  L'Art  XIX  151  (Reliq.  del  Pa- 
lazzo  di  S.  Donato,  Firenze).  —  R.  Bratti  in 
Emporiura  (BcrRamo  1908)  XXVIII  17—31.  — 
R.  Protti,  Ibid.  p.  38a— 390.  —  Leiscbing 
in  Mittlgn  des  K.  K.  Osterr.  Museums  in  Wien, 
N.  F.,  III  1.  —  K.  Atz,  Kstgesch.  t.  Ilral 
(1909)  p.  918,  1(M4  (Alure  di  Cortina). 

P.  PaoMH. 


(Bnistoloni,  Brostolooi),  Gio- 
vanni Battista,  Italien.  Kupferstecher, 

geb.  in  Venedig  1726  (nach  Zani  in  Verona), 
Schüler  des  Joseph  Wagner  in  Venedig,  lutt 
hauptsichlich  nach  Canaletto  gestodMii  II 

Darstellungen  der  KrönuriR  des  Dogen  und 
80  Ansichten  von  Venedig,  nach  G.  B.  Moretti 
die  Ankunft  des  Dogen  in  S.  Giorgio.  Er  hat 
auch  für  die  Dactyliotbeca  Smithiana  ge- 


Mngler,  KiHeHsn^  U  m  —  Le  BUncv 


ISS 


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Manuel.  —  Gaadellini,  Notisie  etc.  VII.  — 
HciBccken,  Dkt.  —  Boni,  Biogr.  P.K. 
Bnnttlii^  Jacopo^  Hohsdoihxer  in  Bd* 

luno,  Vater  des  Andrea  Br  Vun  ihm  sind 
keine  sicheren  Arbeiten  erhalten;  aber  bis  vor 
wenigen  Jahren  wurde  im  Palast  Fulcis  m 
BellttDo  cm  gededcter  SchUtten  in  rekher 
OnunnenHk  mit  futtigen  und  venrdldftca 
SctiakierekM  von  seiner  Hand  gezeigt.  Er 
gab  adnen  Söhnen  Andrea  und  Paolo  den 
Unterricht  in  seiner  Kunst  und  besafi 
Frau  Maria  Orcgae  nodi  2  Töchter 
Cktarfata,  Gattin  des  Tolfoictti,  nnd  Franeeaea 
mit  Namen  Jacnpi:>  B  starb  in  seinem  Heim 
EU  MczMterra  in  Belluno  im  Juni  1709. 

A.  Agosti,  Elogio  di  Andrea  Brustolon  (Pa- 
dova  1833).  —  Zasso,  Di  Andr.  Brustolon  iciil- 
tore  in  Icgno  (Venciia  IShO)  -  Ci  Tibollat 
Alcune  notizie  8tor.  su  A.  Brustolon  (BelluDO 
18fl2).  —  O.  Monti,  Del  ritratto  di  A.  Brusto- 
lon (Belluno  1866).  —  R.  Bratti  in  Emportum 
(B«Tgamo  1908)  XXVIII  17—31,      P.  Paoletti. 

Bnatwi^  Bernard.u.  sein  Sohn  Cbrc- 
tien  van,  Brfiiaeler  TcppiehwtriEer.  Beiw. 

nard  wurde  1628  zum  Gilden- Altesten  gewählt. 
Der  päpstliche  Gesandte,  der  1630  damit  be- 
auftragt war,  dem  Kardinal  Barberini  die  ge- 
schicktestca  Wdier  »i  hmrifhotiv  nennt  Bcr^ 
nafd  van  Bntston  mit  dfci  od.  vier  mdcrai. 
Seit  1640  war  ihr  Atelier  geschlossen.  Weder 
von  Bernard  noch  von  Chrctien  ist  ein  Werk 
nachweisbar. 

A.   W  a  u  t  e  r  s,   I^s  tapiiseriea  bmxelloises. 

/.  Guiifrey. 

Bntaj«  Robert  engl.  Landschafts- 
maler, stellte  cwiadKn  1888  mid  IMO  in  der 

Londoner  Royal  Acad  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exh.,  1905  I. 

Bruti  l'Bnitti),  Franccsca,  Makrfal  Ib 
Rom,  ltö7  urkundl.  vorkommend. 

Giorn,  di  erudiz.  artist.  VI  43. 

Brami  (Miniaturnv  in  Fulda),  .s.  Candidus. 

Bman,  Herman  Rudoii,  norw.  Graveur 
u.  Med.,  geb.  20.  11.  1854  in  Kongsberg.  Stu- 
dierte ca  1878^6  an  d.  kgL  Kst-  u.  Gew.-Scbnle 
in  Christiania  anter  Midddtan  a  Axel  Eader, 
rlann  1R77  nn  der.  Kunstakad.  in  Kopenhagen 
unter  dem  Med.  Conradsen  u.  d.  Bildh.  Her- 
zog, Peters  u.  Vermehren.  1878/79  war  er  al.s 
Graveur  in  Bethen  tätig  u.  ließ  sich  später  in 
Christiania  nieder.  Er  hat  eme  Reihe  von 
Kameen,  Plaketten  u.  Miniaturbüsten  aus- 
geführt (meist  Porträts  hervorragender  Nor- 
weger), sowie  Porträtmedailloos  (besonders 
für  Grtbnionumente),  so  des  Disponenten 
Naciup  (Vbr  Prelsers  Pnedhof»  Chnstuma), 
des  Ehepaars  Anker  (Sagatim  bei  Hamar), 
Pastor  Nygaards  (Vestrc  Akcrs  Friedhof); 
femer  die  „Mittemachtasonnen-Med.**  (187ft— 
1900).  ..17.  Mai.Med.''  1881  u.  1901^  •FoMtt- 


IQtlsil.  d.  Klwfhni,  —  VolMladal;  BQ.  Sspt. 

tm.  C.  W.  SektMtr. 

Broun  (Braun),  Johann  Jacob,  dän. 
Maler  u.  Zeichner,  geb.  1715,  f  1789.  Er  malte 


das  Caatrom  doloris  der  Künste  Louise  von 

Dänemark  (J.  Haas  sculp.  u  zeidmete 

eine  Reihe  Prospekte  von  dänischen  Schlöa* 
sem  und  Städten  CtNovum  Aüas  Oantaa* 
1761.  ceatodien  von  Haaa  Qolat). 
Wtilbnch,  Mjrt  dudi  Kammfcn.  I  tm. 

A.  Rödtr. 

Bnm.  Thomas,  dln.  Theatermaler,  geb. 

1742,  t  1800.  Schüler  der  Kunstakad.  in 
Kopenhagen,  große  Goldmedaille  1765  („Da- 
vid zieht  in»  Triumphe  ia  Jerusalem  ein"), 

Reiaeatipeadhmi  1777—79.  wurde  1782  The- 
atermaler des  kgl.  Theaters,  1800  Mitglied 
der  Kunstakad.    Außer  seinen  Theaterddco» 
rationen  hat  B.  einige  Büdnisse  gemalt. 
Weilbnehi  Mjrt  den*  XslacrieK.  i  is96, 

A.  Rödtr. 

Brami,  s.  auch  Brun. 

Biuelas  oder  Bmdlat  (Bniadaa«  Bros- 

sele«  etc.),  s.  damit  w1>.  Vornamen. 

Bruelles,  Antonio  de,  s.  IVyngatfdt., 

Bnizi%  s.  damit  verb.  Vornamen. 

Bnya%  Marc-Laurent,  f ranzös.  Maler, 
geh.  hl  Lyon  am  7.  6.  1821,  f  das.  am  S.  1. 
1898v  Schüler  von  Pr6d.  Grobon  in  Lyon  and 
von  Thierriat  und  Bonnefond  an  der  dortigen 
Ecole  d.  B.-Arts  (1832/33  und  1888/41).  ♦  Er 
debütierte  im  Lyooer  Salon  1867  mit  einer 
Dahlienstndie,  18B8  ebenfalls  mit  einem  Blu- 
menstücke, im  Pariser  Salon.  In  der  Folge 
stellte  er  in  Lyon  und  Paris  außer  zahlreichen 
Blumen-  und  Früchtestückcn,  die  eine  kor- 
rekte Zeichnung  und  harnoonisches  Kolorit 
auszeichnen,  u.  a.  folgende  Bilder  aus:  Pr^pa- 
ratifs  de  bal,  Gouache  (Lyon,  1869) ;  Porträts 
(Lyon,  186S— 1870);  Un  coup  de  canardicre 
(Lyon,  1872);  Une  bouqueti^e  i  Marseille 
(Lyon,  1875) ;  Ruines  du  chatean  de  Brandoo 
(Lyon,  1882) ;  Ij»  mare  de  Myone  i  HautevHle 
(Lyon,  1885);  Souvenir  d'Arcachon  (Lyon, 
1888);  Filles  et  fleurs  deschamps  (Lyon,  1891). 
Das  Mus.  in  Lyon  bewahrt  von  ihm :  Blumen« 
vase  auf  vergoldeter  Konsole  (nicht  mtbr  mm- 
gestellt).  1877—1898  leitete  er  in  Lfoa  eine 
öffentl.  Zeichenschule. 

BcUlcr-Anvrajr.  DIeL  gfa.  I  n.  Sappl. 

B.  Viat, 

Bniycker,  C  o  n  s  t  a  n  t  de,  Genremaler,  geb. 
zu  Gent  am  27.  2.  1823,  f  ebendort  am  24  7. 
1808.  Er  atdHe  1841  zum  erstenmal  im  Salon 
zu  Gent  aus,  und  sein  Name  erscheint  in 
den  Katalogen  fast  aller  belgischen  und  ai»> 
ländischen  Ausstellungen.  Sein  Werk  gibt 
Pferde  u.  Reiter  im  Geschmack  Wouwermans. 
Wie  andre  Vertreter  der  gleichen  Art  hatte 
er  bei  gewissen  Liebhabern  einigen  Erfolg. 
Die  Bibliothek  seiner  Heimatstadt  besitzt  von 
ihm  ehi  Aflram  mit  Stadial  and  Skizzen. 

F.  B*rfno»*. 

Bntyckar,  Frangois  Antoine  de,  Ma. 
kr.  geb.  in  Gent  1&  IL  1810.  f  8.  11.  1888. 
SchMer  der  dortigen  Akademie  und  PenL 

de  Braekeleers  in  Antwerpen,  wohin  er  1887 
übersiedelte.  In  seines  Lehrers  Art  malte  er 


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Bniyckcr  *—  BnijB 


feine  Genre-  und  Blumenstücke,  die  in  Bei- 
gICB  wie  im  Aaslande  freundliche  Anerken- 
mmg  iMdoL  1816  erhielt  er  in  Brüssel  die 
goMene  MedilDe  fSr  ein  Gemilde  „Spitzen- 
klöpplerin". In  den  Museen  von  AotWOfen 
und  Leipzig  sind  Bilder  von  ihm. 

Immerzcel,  Levens  cn  Werken.  —  Deut- 
■ches  Kstblatt  1S44,  366;  1848,  202;  1851,  240. 
—  The  Art  Journ.  1S68,  73—75.  —  Clement 
8:  H  u  1 1  o  n,  Artist?  of  the  19  ccnt  187».  —  Fr. 
Y.  Röttichrr,  MUmw.  d.  19.  Jahrk.  —  Kat 
der  Gal.  von  Antwerpen  u.  Leipsig.  H.  H. 

Biaycktr,  Jules  de,  Aquarellmaler  und 
Radierer,  geb.  am  22.  3.  1870  zu  Gent,  Schüler 
des  dortigen  Malers  Tytgadt  und  der  Kunst- 
akademie seiner  Vaterstadt.  Errt  spät  gc- 
Jaogte  er  zur  Kunst;  doch  war  gleich  sein 
CfMes  Auftreten  von  Erfolg  bcgtritet,  Klcnw 
Szenen  aus  dem  Volksleben,  scharf  und  mit 
echt  flämischem  Humor  beobachtet,  sind  sein 
Gebiet.  1902  stellte  er  eine  Szene  des  Frci- 
tagmarkts  aus,  wo  die  Trödler  ihren  Kram 
aufstellen.  Dieaea  Bild  wnode  vom  Staate  für 
das  Brüsseler  Musetmi  angekauft  Auf  glei- 
ches Gebiet  führt  uns  der  Künstler  in  seinen 
Straß  erikehrem,  Markt  zu  Gent  (1904),  Bauern 
(190G),  Strafienszene,  Markt  St.  Jacques,  Jahr- 
markt zu  Damme  (1991),  Markt  zu  Gent 
(1907).  Alle  diese  Werke  befinden  sich  in 
Genter  Privatbesitz.  Das  Museum  zu  Gent 
besitzt  eine  Anzahl  Radierungen  von  B.,  die 
mit  dem  gleichen  Sinn  fürs  Humorvolle  das- 
■dbe  Gdnet  bdumddn. 

DürendaL  1MCH.6  (v.  A.  Dntnr).  —  Art 
moderne,  1907  Mo  1  TOB  (Fr.  Hdleas).  —  Petite 
Rar.  fl],  do  l'Alt  «  4t  l'Arch^oI.  en  Flandre, 
IM»  p.  Ml,  Xn.  —  FMd.  MitÜgn. 

Bniyor,  Lion,  BiMbiiier,  gA.  in  Paris, 

Schüler  von  Rüde,  debütierte  im  Pariser  Sa- 
Ion  1860  mit  einer  Marmorgruppe  der  Ma- 
donna mit  dem  segnenden  Christkinde.  Seit- 
dem bat  er  im  Säkm  bauptsicUich  Porträt- 
dndpturen  atiaBcstent,  darumer  1876  etn  lyrao- 
lenes  Medaillonbildnis  für  das  Hospiz  von 
St  Germain  u.  18^  die  Bronzebüstc  seiner 
Tochter.  Für  das  Pariser  Opernhaus  schuf  er 
eine  Rffiliff  tob  MMMir>rtMi«»ti  «nm  Schmudte 
dcfl  Sotlichen  AuBenbanes  (Leraear,  Berten, 
Boieldieu,  Herold,  Donizetti,  Verdi)  tmd  die 
im  Foyer  aufgestellte  Statue  der  „Esp^rance" ; 
ferner  für  die  Grabstätte  seiner  Familie  auf 
dem  Mootmirtre  1878  die  MarmorböiMie  eines 
domengekfÖBten  Chr?t*w 

B«lli«r-A«Trar.  Dict.  gfe.  (1882),  Stqtpl. 
->  No«v.  Arch.  de  l'art  fraa«.  1897  Ul.  — 
BkhcMH  d'Af^  Ftok!,  Mono.  Or.  I  80. 

S.  LamL 

Bmylre,  Claude  de  1  a,  französ.  Hof- 
maler in  Paris,  um  1810 — 1824.  Arbeiten  bis- 
ker  nicht  nachgewiesen. 

A  J a  1.  DicL  crit,  1878».  719.  —  Noot.  aidi. 
de  l'art  Iran«.,  8*  ««r,  111(1888)  78;  8*  »tt^ 
I  (1885)  87.  H.  V. 

Bn>y«re,  Mm»  gri>.  Lebarbitr,  fran- 

Portfit-  und  BhananmleriB  (Buch  in 


Miniatur),  geb.  in  Paris  17761,  t  das-  »m  Au- 
gust 1842.  Schülerin  ihres  Vaters  J.  J.  Fr. 
Ldbarbier  und  Vandaels,  stellte  im  Salon  seit 
1TB6  aus.  Die  Mua.  in  Rouen,  Valendennea 
und  Lyon  besitzen  Blumenstücke  von  ihr,  die 
Gal.  in  Versailles  die  Bildnisse  der  franzö«. 
Marschälle  Antoine  IV,  Herzogs  von  Grm- 
mont,  Looia,  Hersogs  von  Noailles  und  Aya. 
tmd  des  Fürsten  von  Beauveau-Craon.  Ein 
Blumenstück  von  ihr  aus  der  Samml.  Eug. 
Firal  wurde  1901  im  Hotel  Drouot  verkauft 

Gäbet.  Dict.  d.  art.,  1831.  -  BelHer- 
Auvray,  Dict.  gba.  I.  —  Gaz.  d.  B.-Artt  XIV 
528.  -  Cat  E«g.  PM,  No  U.  SMd  Drooot, 
23.  4.  1901.  H,  V. 

BfiylBi^  La,  i.  Lofrnqplr». 

Bruyjres,  Hippolyte,  französ.  Historien- 
und  Genremaler,  geb.  in  Sedan,  tätig  in  Paris, 
t  1866,  debütierte  im  Sakm  1881  mit:  Tod 
SardanapnU  und  einem  (jenrebilde  im  Kostöm 
des  17.  Jahrb.  18Bi  stdlte  er  eine  Jctnne 
d'Arc  vor  Karl  VII.  aus.  Weitere  .\rbciten, 
darunter  auch  2  Ponräts,  folgten  bis  1887. 
Die  Gal.  in  Versailles  bewahrt  von  ihm:  Be- 
laceroqg  von.  fietgues-Saint-Winoac  ^1.  7. 
IMQ  md  Belagerung  von  Mardkfc  (BS.  B. 
1646),  beides  Kopien  nach  i»8M—  Mutias 
in  der  Gal  zu  Chantilly. 

Bellicr-Auvray,  Dict.  gte.  I.  —  Le  Arti 
d.  Dtscifno,  1856  p.  80  (Nekrol.).  —  GaL  hirt.  d« 
Versaillea,  Paris  1842  p.  191/8.  H.  V. 

&tay«EB%  Loois  CUmentin,  Arcbtteki^ 
geb.  in  Pkris  im  Deionbcr  1831,  f  disdbil 
am  24.  1.  1887.  Schüler  von  Garrez,  Coo- 
stant  Dufeux  und  der  Scole  des  B.-Arta.  Er 
arbeitete  mit  Lefuel  an  der  Vollendung  der 
Tnümco  und  war  ein  geadudtter  Aiciiidc- 
ttmeidmer  wd  Sestauiatui. 

Bellier-Auvray,  Dict  fla,,  Sttppl.  — 
Zeitschr.  f.  bUd.  Kat  XVII  369.  C##roy. 

BiuTB,  Maler  in  Haarlem,  bekam  1490  eine 
Zahlung  fär  die  Zcklmnng  sn  vier  Fahnen. 
▼.  d.  WllUgea,  Aftislso  de  Harlea,  «8. 

Bntyn,  Abraham  de,  Kupferst  u.  Ver> 
leger,  geb.  1540  zu  Antwerpen,  t  wahrscheinl. 
in  Cöln  1587,  Vater  des  Nicolaes  de  Br.  Sein 
Name  erscheint  nierst  attf  einer  Serie  kl.  Friese 
mit  Jagdszenen  im  (Seschmack  des  Virgil  Solis 
von  bez.  1666—66.  Ans  d.  J.  1668  stammt  ein 
Blatt  der  .\poka]ypse^  auf  dem  an  der  Spitze 
der  heiligen  Heencbarcn  Gottvater  mit  St 
Johannes  erscheint  b  diesem  Stück  erweill 
sich  B.  als  her  vorragender  Könstler  seiner 
Zeit  1670  lieB  er  sidi  tn  Breda  nieder,  wo 
Christoph  Plantin  eine  Anzahl  Blätter  zur  Illu- 
stration der  Humanae  salutis  Mcmumcnta  von 
Arlas  Montanus  bei  ihm  bestellte.  Die  Vor- 
lagen sind  von  Peter  van  der  Borcht  und 
Crispin  de  Passe  geaeichnet  1B77  6nden  wir 
den  Künstler  in  Cöln,  wo  Gaspard  Rutz  (Ru- 
tus)  eine  Sammlung  „Omnium  poene  Gentium 
imagines"  von  ihm  herausgibt,  47  Blatt,  ein 
sehr  wertvoUea  Dokwnent  för  die  Koetöm- 


>5S 


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Bnvn 


Ininde  Jener  Zdt  Bis  1578  scheiiit  er  in  Cöln 

geblieben  zu  sein,  eine  Jahreszahl,  die  wir  auf 
der  schonen,  dem  Kurfürsten  Gebhard  Truch- 
sess  gewidmeten  Sammlung,  Imperii  ac  Sacer- 
doti  Omatus,  Folge  voa  22  und  90  Blatt  mit 
TildL  finden.  Der  Text  ituunt  too  dem  Gen- 
ter Geistlichen  Adrian  Damman.  1680  finden 
wir  ihn  wieder  in  Antwerpen,  wo  er  einen 
SchQler    in    die   Lukasgfildc    cintnK'n  läßt, 

wahrac'  tinlich  tetnen  Sohn,  Adriaen  de  Bnqrn. 
Im  folgenden  Jahr  gibt  der  Verleger  Jooat  de 

Bosscher  60  Blatt  ink!  Titel  als  Neuauflage 
der  Imagines  gcntiutn  peculiaris  vestitus  her- 
aus. Im  selben  Jahre  beschwert  sich  B.  beim 
Erzherzog  Mattias  wegen  Nachdruck  über 
Gaapard  Rutz.  Bei  Boücher  erschienen  fer- 
ner  18  Blatt  Kostüme  kirchlicher  Würden- 
träger „Exhibemus  hoc  libelio  Romani  Ponti- 
ficis,  episcoporum,  monachorum  aliorumque 
saccrdotum  imagines.  Antw.  8  Augusti  1681*. 
Bit  1684  finden  wir  seinen  Namen  anf  Ornft» 
mentstichcn  und  mythologischen  Szenen.  Ge- 
meinsam mit  F  Huys  gibt  er  eine  Sammlung 
von  Porträtstichen  fürstlicher  Personen  seiner 
Zeit  heraus:  Philipp  II.,  seine  Gattin,  Maria 
V.  England,  Elisabetli  v.  Valois,  Anna  v.  Öster- 
reich, Karl  IX.  V.  Frankreich  und  seine  Gattin 
Elisabeth  v.  Österreich,  Herzog  Alba,  Albert 
Friedrich,  Herzog  v.  Preußen  u.  a.  m.  in 
KkinfoUok  verlegt  bei.  Hans  Liefrinck  in 
Antwerpen.  Wir  kennen  femer  von  Bun 
eine  Serie  kleiner  Stiche,  welche  Antwerpener 
Bürger  zu  Pferde  und  Mitglieder  der  Deut- 
schen Hansa  darsti-Uci:  1875  erschien  in 
Brüssel  bei  van  Trigt  ein  Nachdruck  der 
1681*r  Ausgabe  von  seinen  Kostümbildern, 
88  Blatt  mit  Text  von  Aug.  Schoy.  Le  Blanc 
nennt  von  ihm  insgesamt  236  Blatt. 

N  a  g  1  e  r,  L«x.  II  178.  —  Imroerzeel, 
Levens  cn  Werken  I.  —  L  e  Blanc,  Man.  I.  — 
M  e  r  1  0,  Köln,  Kjitler  1893—6.  —  Heinecken, 
Dtct  d.  Artiat.  III.  —  Nag  1er,  Mooogr.  I  24«. 

—  Plneb«rt^  Aich.  d.  Azts,  III  ai9. 

Htnri  Hymani. 

Brayn,  Adolf  de,  geb.  in  Amsterdam, 
wurde  dort  2,  6.  1735  Bürger  u.  war  Maler. 

AcBstels  Oudheid  V  68.  E.  W.  Moct. 

BnfB  CBreun  u.  Brun).  Amt  (Arnold)* 
KBlner  Haler,  seit  1666  Mitglied  der  Adistiot- 
bruderschaft,  kaufte  am  29.  8.  1668  „wilne 
Goiswin  des  Moenchs  huiss"  in  der  Schilder- 
guse;  1B64»  07,  70;  78,  76  zum  Ratsmitglicd 
gev^lt,  starb  er  an  der  Pest  am  17.  0.  1577 
(Buch  Weinaberg  II  864).  Von  der  Stadtver- 
waltung wurde  ihm  1568  Stephan  Ix>chner9 
Altar  in  der  Rathauskapelte  zur  Wieder- 
herstellung anvertraut  (Merlo  im  KSlner 
Domblatt  1862  No  211).  1570  restaurierte 
er  nochmals  Jan  Joests  Flügeltafeln  in  der 
Abteikirche  zu  Werden.  A  war  als  dessen 
ältester  Sohn  q^terbin  ständiger  Gehilfe  dtf 
Bartfid  B.  Dun  fiel  z.  T.  auch  die  Ans» 
führung  eines  umfassenden  Bilderzyklus  aus 
dem  neuen  Testamente  zu,  den  der  Provin- 


zial  Eberhard  Billich  für  den  Umgang  an 
Minoriten  1647  in  Auftrag  gab  (Buch  Weint- 
berg  1 277  —  A.  Postina,  D.  Karmclit  E.  BilUdL 
Freiburg  19011.  Seine  kün.-;'ier  Individuali- 
tät versinkt  im  Werkstattbetrieb  dea  Vaters. 
Merlo  schrieb  A.  das  Portrit  de»  Bfifiir- 
meistera  Gerhard  Pilgrum  zu,  nur  weil  dieses 
nach  1671  entstand  (Woermann,  Wtssetisch. 
Verz.  d.  Galerie  Weber  in  Hamburg  1907 
No  "OT).  Wahrscheinlich  stammen  von  ihm 
zwei  Tafelbilder  in  Werden, , J)ie  ICannalcse" 
und  „Elias  vom  Engel  gespeist".  In  der 
Waldlandschaft  des  Hintergrundes  eine  An- 
sicht der  dortigen  Abteikirche  (CImM^  Est» 
dcnkin.  d.  Rhcinpr.  II  96). 

N  agier.  Monogr.  I  No  184.  —  PirB«» 
nich-Richartz,  Bartholomaetia  Bnqm  «k 
Sehttlc.  Leipxig  1891  p.  27.  —  J.  J.  M  e  r  I  o.  Ktb. 
Kttlef,  1895  p.  126.  —  Dechant  Giabertx, 
Beiträge  z.  Geach.  d.  Stiftes  Werden  VII,  1898 
S.  U,  T.  1,  S.  —  Aldenhoven«  Gesch.  d. 
Xainar  llalanek,  IMO  ».  330. 

Pirm*iikh4t!iekartM. 

9mfBt  Bartholommeas  I  (aoch  B.  de 
Bruyn  nach  eigenhändiger  Quittung,  Brrtold 
Bruin  auf  seinem  Siegel,  Bartel  Bruen  und 
Bruns),  nicderrhein,  Maler,  geb.  zu  Wesel 
1488;  1618  und  1681  zum  „\ria-undTiers^' 
der  KBlner  Zunft  erwlhlt,  also  zum  Ifitglied 
eines  Kollegiums,  das  den  Rat  bei  besonderem 
Anlaä  verstärkte.  Am  17.  7.  1522  schfafi 
Margareta  v.  Bichlingen  als  Vertreterin  des 
frdwctU.  Stiftes  Eascn  mit  ^meirster  Bar- 
tboknnseas  Bmyn,  meler  to  OoHeii"  den  Ver- 
trag, nach  welchefti  dieser  es  übernahm,  binnen 
zwei  Jahren  die  „nuwe  altairtaiffellen  vff  dem 
hogen  dwir  ....  mit  iren  bladcren  ind  flo- 

geöea  trawdidi  mit  allem  Tkqrai  vnd 

syns  besten  Vermögens^  cn  vollenden.  Am 
20  12  1625  bestätigte  B.  den  Empfang  von 
880  ß.  16  alb.  für  die  Bilder  an  zwei  Flügel- 
paaren und  der  Predella  (P.  Giemen,  Repcrt. 
f.  Kw.  XV  laoa  p.  a«6).  Am  aS.  4.  IB»  ver- 
pflichtete sidi  B.,  dnin  Gcntildesyldus  wd 
doppeltem  Flügelpaar  und  Lfinette  für  den 
neuen  Hochaltar  der  Stiftskirche  St.  Viktor 
zu  Xanten  auszuführen  (den  im  Original  jetzt 
verlorenen  Kontrakt  publ.  Becker  in  Kn^]er• 
MtM.  IV,  1886  Ko  BO).  1BB4  ww  dM  Im- 
posante  Werk  abgeschlossen,  1535  quittierte 
der  Meister  über  die  letzte  Rate  des  im  Ver- 
lauf der  Arbeit  erhöhten  Preises  von  600  f1. 
(Scbolten,  Baurechn.  d.  St  Viktorak,  Berlin 
1888  p.  91.  —  Bdssel.  Bavfübrang  d.  M.  A., 
Freiburg  1889,  III  14).  —  Nach  Ausweis  der 
Kölner  Schreinsbücher  gelangte  B.  mit  seiner 
Gattin  Agnes  am  17.  9.  1688  in  den  vollen 
Besitz  der  bcoacbbartcn  Hiimr  KutnaidBel 
und  AMegnm  bei  St.  Alban,  wo  dnst  Stqiliaa 
Lochner  seine  Werkstatt  hatte.  1541  ließ 
Abt  Hermann  zu  Werden  auf  Drängen  des 
Kustos  des  Stiftes  Ludolf  die  Bilder  des  Lei- 
dens Jesu,  ein  hochgeschätzte»  Altarwerk  des 
MeUter  Joh.  Jodoci  ans  WewI  trau  ISIS  dwCh 


ZS4 


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des  „honestum  et  insignein  pictorem  m.  Bar- 
tboküneum  Fuscum,  civem  Gotonieosem  (un 
Rand:  nattone  Wcflaliauem,  pü  aeniona) 
wieder  herstellen  (Protokoll  des  Werdener 

Kapitels,  Febr.  1672  vgl.  Gemen,  Kstdenkm. 
d.  Rheinpr.  II  8,  Kr.  Essen  p.  94;  E.  Wiepen, 
Korr.  Bl.  d.  weatd.  Z.  XV  1896  No  1;  De- 
chant  Giaberta,  B«tr.  z.  Gesch.  des  Stiftes 
Werdea  VIT  ffT).  1646  stand  „Bartold  Braus* 
anter  den  Abgesandten  der  '!alerzunff,  die 
fär  Gewalttätigkeiten  der  Genossen  gegen 
frtnde  KuiMthtolBer  von  der  Stadtregierung 
Verzeibang  erbaten  (Merkik  Amialeii  d.  bist. 
Ver.  f.  d.  Niederrh.  IX  44).  1648  und  1668 
war  B.  erwähltes  Ratsmitglied,  27.  12.  1558 
Zeuge  in  Werden  und  starb  1665.  Sein 
Bildnis  fflwfUefert  die  Denkmünze  Fried- 
rich Hagenaoers  (G.  Habich,  Jahrb.  d.  preuß. 
Kstsamml.  XXVIII,  1907  p.  267  m.  Lichtdr ). 
aus  deren  Umschrift :  Bartholomaevs  Brvyn 
Pictor  Colomeiuis  Anno  aetatis  XLVI  und 
der.  Legende  der  Revenaeite:  Novit  hic-effi- 
gies  sine  sensv  pingere-vivas-MDXXXIX  das 
Geburtsjahr  des  Malers  zu  entnehmen  ist; 
sie  dient  zugleich  als  Beweisstück  fSf  dk  bohe 
Schätzung  «einer  Porträtkunst. 

Die  Bilderserien  der  Altarwerke  zu  Essen 
und  Xanten  bieten  die  hinreichende  Grand- 
Ug/e,  Bji  Fihii^hxitai  und  knnitkriaciie  Indi- 
vidflilitit  fertsuitellea.  Andere  Genllde 
Igominen  hinzu,  die,  durch  den  markanten 
Bildniskopf  des  Urhebers  beglaubigt,  den 
Wechsel  seiner  DualcBuilCBwCise  vorführen. 
Schndle  Auilaaaiiiif  und  gewandte  Anpae- 
iaagagabe  «ind  Ann  eigen;  eine  cntlcitaite 
Formengebung  erstarrt  leicht  zur  Routine. 
Die  Vorliebe  für  Porträtköpfe,  auch  bei 
Heiligen,  die  Unbefangenheit,  mit  der  breit- 
apurige  oder  ^rAckte  Atttaganeudien  aU 
])oratorett  glewli  reftcnweuc  swndiett  die 
Historienszenen  eingeschoben  werden,  kenn- 
seichnen  seine  Auffassung  und  die  Eigenart 
seiner  Begaboog.  Nur  im  Bildnis  vermochte 
B.  ttarln  und  anaicKlicbene  Ldattmim  voll 
intenatvcin  Ijibcn  nnznitellen;  n  Minen 
Kompositionen  folgt  er  wechselnd  mit  ro- 
bustem handwerklichem  Eifer  verschieden- 
artigen Vorbildern.  Zuerst  gab  der  naive 
Wirklidikeitssinn  des  Jan  Joest  (von  Cakar) 
ihm  die  Richtung,  dodi  fehlte  B.  dessen  Fein- 
gefühl für  Farbenwahl  and  Ton.  Mit  dem 
Flügelakar  für  Dr.  Peter  v.  Gapis,  Rechts- 
lehrer an  der  Universität,  und  dessen  Frau 
Bela  Benenberg  von  1615  scheint  B.  skh  in 
K&ln  eingeführt  zu  haben  (Merlo,  Annal.  d. 
hist.  Ver  XVIII,  1967  p.  16).  Die  Krönung 
Mariä  im  Mittelstück  schlieBt  sieb  unmittel- 
bar an  Joest  an;  die  Heiligen  Ivo  und  Anna 
aof  den  Flügeln  tragen  die  Bildniszüge  des 
Stifterpaares  (K51n,  Samml.  Hax).  Bei  der 
„Christnacht"  mit  demselben  Donatorenpaar 

von  1616  variiert  B.  eine  traditioneUe  Kom- 


position der  Haarlnner  Schule,  wohl  durch 
Joest  übermittett.  and  versucht  sich  in  der 
Wiedsriabg  verschiedener  Lichtquellen  und 
ihrer  ReAem  (Berlin,  Samml.  v.  Kaufmann 
No  48.  Puhl.  Berlin  1900,  Taf.  88 ;  F.  Kugle  r, 
Kl.  Sehr.  II  810;  A.  Goldschmidt,  Ztschr.  f. 
bild.  Kst  XIII  241).  Die  iBlflTlMlr  Kdll» 
etwas  tiandwerldicher  Leistongen  steht  ge» 
Icfcntlidl  in  Beziehung  zu  Arbeiten  des 
Meisters  von  St.  Severin  oder  des  Sippeii- 
meisters.  Der  auffällige  Typus  mit  läng- 
lichem Kopf  und  schiefstehenden  dunldsn 
Aagcn,  eine  oft  flikhtige  Formengebung, 
bifihendes  Kolorit  in  lichten  Schillertönen 
sind  frühgereifte  Kennzeichen  einer  ersten 
Manier.  [Beispiele:  Madonna  mit  Benedikt 
u.  SchdaBlika,  Hamburg,  Samml.  Weber 
(Woermano,  Wiss.  Verz^  1907  No  68),  Mar- 
tyrium der  hl.  Ursula,  Wappen  Rinck-Har- 
denrath  (Köln.  Mus.  No  213l,  Madonna  und 
weibl.  Heilige  (München,  Pinak.  No  128). 
„Ave  Maria"  (Darmstadt,  Mus.  No  266), 
„Heimsuchnng"  (Wiesbaden,  Mos.  No  9),  Ma- 
donna im  StraMenkranx  (ehem.  Samml.  H. 
Schwarz  in  Wiei^  Aidct-KsL  Lq^  IStt 
(1910)  No  20)]. 

Schon  in  diesen  etwas  kleinlichen  Produk- 
ten einer  eben  erst  erlangten  Fertigkeit  sind 
Einwirkungen  des  Joos  van  Cleef  (Meister 
des  Todes  Mariä)  bemerUiar.  Der  enge  Afl> 
schluB  an  diesen  bereichert  und  vertieft  dann 
wesentlich  B.s  Ausdrucksmittel  Eine  Menge 
neuer  Formen  und  beredter  Motive  werden 
ihm  aus  der  flandrischen  Kunst  zugeführt; 
er  fibcmimmt  den  phantastischen  Prmdc  te 
Aufzügen,  Trachten,  Bauten  mit  antikisieren- 
dem Ornament.  Wiederholte  Entlehnungen 
sprechen  für  eine  fortdauernde  Abhängigkeit. 
Die  Halbfigur  des  hl.  Hieronyouis,  Mittel- 
stAdc  des  Triptycbons  beim  Barl  of  Spencer, 

Althorp  fPassavant,  Kunstreise  p.  191 ; 

Waagen,  Treasures  III  467),  die  Madonna 
mit  dem  stehenden  Kinde,  Wappen  Harden- 
rath-v.  Merle,  (Samml.  Merkens,  Rhoendorf. 
Renard,  Kstdenkm.  d.  Rheinpr.  IV,  1907  i». 
96,  5),  der  Kruzifixus  und  Heilige  in  aus- 
gedehnter, räumlich  wohldisponierter  Land- 
schaft (Sigmaringen,  Mus.  No  91)  sind  un- 
mittelbar nach  Joos  v.  Cteef  kopiert.  Der 
MohreflüriSnif  des  EptpliaitieHbildsa  am  Ess^ 
ner  Altar  (nach  der  „kl.  Anbetung",  Dresden, 
Gal.  No  809),  die  Madonna  (Klosterkirche 
zu  Kamp)  stammen  ebenfalls  wenig  ver- 
indert  aus  dessen  Erfindung.  Die  Biklni»- 
gntppe  beider  Maler  auf  einer  TaM  v«a  16S9 
(Köhl,  Mus.  No  tU)  iOastriert  yevsadidw 
Beziehungen. 

Arbeiten  B^  ans  dieser  Zeit  lassen  da  att- 

mähliches  Auswachsen  der  Formen  anf  ge- 
gebener Grundlage,  ein  beständiges  Zuströmen 

von  Motiven  erkennen.  Statt  der  aufgereih- 
ten Standfiguren  des  Kreuzaltares  (München, 


ISS 


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Bnijrn 


Pinak,  No.  68—72),  der  Flügeltafel,  Katht- 
itta  und  Stifterin  (Nürnberg,  Mus.  No  46) 
vtnUt»  atdi  bewegte  QesUlteo  in  ipiröder 
oft  cncwongcner  Anordntng  auf  der  Votlr-. 

tafel  in  St.  Kunibert,  Köln  (Auferstehung 
Christi  und  Heilige,  später  zum  Triptychon 
ergänzt),  dem  Gruppenbild  .rAnnaselbdritt,  St. 
GÖrcon  u.  Stifter"  (Hunburg*  SammL  Wdier 
No  04)  uod  der  Aobctuiig  der  KSnlge  (Köln, 
Mus.  No  261). 

Den  Hdhffpwnlft  seiner  Jogendtitiglceit  be> 
Mklmen  die  Flögelbihfer  des,  Ettener  Al- 
tares, in  denen  GröSe  u.  Eindn'ngltchkeit  der 
Schilderung  erreicht  wird.  Ein  äuBeres 
FlOfclpur  ging  verloren ;  die  bddett  VOCbaap 
denin  alark  ntturicrten  Tefefai  wiigai  bmn 
JDie  Gebort  Chrieti*  dat  18M  nebit  Bildnis  d. 
Stiftcrin  u,  ,JDie  Anbetung  der  Könige",  dat. 
1525,  außen:  „Kreuzigung"  u.  „Beweinung". 
Einzelne  Köpfe  sind  ergänzt  (Gemen,  Kst» 
dcnkm.  d.  Rbeinprov.  II  279;  Firaeakli- 
Rkharts.  Ztidir.  f.  cbrisfl.  Kst  VH.  18M 
p  225 ;  G.  Humatin,  Die  Kunstw.  d.  Münsterk. 
zu  Essen,  Düsseldorf,  1904  p.  384  T  63—69). 
In  dem  Devotionsstück  des  Herzogs  v.  Oeve 
(Bcrtio.  Kais«  Friedr.-Mn8.  Mo  fl»)  wieder- 
Ii6lle  B.  Ae  Madomn  des  Ibscner  Qpi- 
phanienbildes. 

Eine  voUkommene  Umwandloqg  der  ge- 
samten Danielluiigs  weise  vollsog  sidi  bald 

darauf  im  AnschloB  an  die  aus  Italien  heim- 
kehrenden Romanisten  Jan  van  Scorel  und 
Macrten  van  Heemskerck.  Neue  Prinzipien 
Skr  Kompoillion  and  Kfirperbildung  worden 
«OS  der  Antike  and  dem  heroischen  Stil  Raf- 

ladS  tmd  Michelangelos  abgeleitet  Die  nach 
rem  formalen  Gesichtspunkten  aufgebauten 
Figurengnippen  und  Szenen  an  den  Doppd- 
flögeln  des  Xantener  Altar«»  —  atatoariadie 

Heilige,  Legenden  des  M.  Viktor  vu  der  M. 

Helena.  Ecce  homo  und  Auferstehung,  der 
KruziAxus  nebst  Heiligen  in  der  Lünette  — 
sind  frSbe  Beispiele  eines  aus  zweiter  Hand 
flbei'UOauncoeo  Manierismus  (Giemen,  Kst- 
denitm.  d.  Wieinpr.  I,  1898  p.  106).  Ver- 
schiedene Vorbilder  sollen  recipiert  und  ver- 
schmolzen werden,  so  ergeben  sich  in  fort- 
schreitender Anpassung  mannigfache  Stil- 
phasen. Bei  der  Locretia  an  der  Außenseite 
eines  Pbrtrit-Diplyelioit»  von  1629  (Haag, 
Samml.  Pabst  v.  Bingerden)  wird  das  Prinzip 
des  Kontraposto  im  Anschluß  an  RafTaels 
Galathea  aufgenommerL  Eine  Doppdtafel  im 
Kölner  Mus.  [Madonna  auf  dem  Halbmond, 
St.  Stephan  und  geistl.  Stifter  (Reustng), 
:i3r'  St  T  iikas  u  St  Vitalis  (No  280—63)1 
erweist  wiederum  das  Bemühen,  Formen  und 
Ifotivc  nach  dem  Vorbild  des  Urbinaten  zu 
liutem.  Ebenso  sind  die  Halbfiguren  der 
mater  dolorosa  und  Klagende  auf  der  Hälfte 
eines  Diptychons  (Dresden,  Gal.  No 
und  mehrere  Gestalten  der  Kreuzachleppung 


[Nürnberg,  Mus.  No  61,  Flügclaltar  aus  der 
Kirche  St.  Johann  Bapt.,  Stiftung  des  Ritters 
Arnold  v.  Siegen  (f  1679)  und  der  Kath. 

zum  Stern  (vgi  Keossen,  AUg.  Dtsdic 
Biogr.  Bd  34  p.  196)]  dem  „Spasirao"  ent- 
lehnt. Bei  der  Beweinung  (München,  Pinalc 
No  76,  Altar  aus  St  Kunibert)  ist  der  Zv- 
ssmmenschluB  und  die  Linienföhrang  der 
Gruppe  sorgfiltig  beredmet;  Äe  Tafeln  de* 
Altars  von  l^iB  im  Kölner  Dom  aus  Sta. 
Maria  ad  gradus  (Kruziüxus  und  Heilige, 
auSen  „Die  Verkündigung")  sind  eng  erfüllt 
mit  musknldsen  Ldbcra  in  g»uchten  Posen 
und  Stade  aoriMlciider  Bew^rtmg-  Bei  ge- 
steigerter Plastik  der  Formen  wird  die  Far- 
bcngebung  hart  und  grell.  Nur  in  der  Aaf- 
nabaK  von  BUdniskSpfen  bricht  gdegentlicfa 
der  sagd>orcne  Natnrsinn  durdi.  Die  grölen 
Altarwerfce  fai  St.  Andreas  (&ttsifixQ8  und 
Heilige),  St.  Severin  (Abendmahl,  Manna- 
lese, Abraham  und  Melchisedek,  Heilige. 
Stiftung  Hackeney-Hardenrath.  Merlo,  Annal. 
d.  bist.  Ver.  f.  d.  Nicderrh.  46  [1886]  p,  17) 
sind  wdtere  Brispiele  Uta  erborgten  Format 
lismus.  —  Neben  abstrakten  Theorien  und 
entlehnten  Figurationen  scheint  aber  die 
Weise  verschiedener  italienischer  Renaissance- 
meister auch  unmittelbar  einzuwirken.  Die 
Halbfigar  einer  nackten  Frau  (Nürnberg. 
Mus.  No  47)  geht  auf  eine  Vorlage  Linnar- 
dos  und  seiner  Schule  zurück  (ChantiUj, 
Althorp,  St.  Petersburg,  s.  H.  Cool^  Bw- 
liqgton  Magazine  1909).  Die  Szenen  aus 
der  Legende  der  hl.  Brüder  ESrald  (SchteiB- 
heiffl,  Gal.  No  12—10)  folRen  auch  im  Kolo- 
rit Andrea  del  Sarto,  und  ebenso  ist  bei  der 
Werkstattarbeit  „Die  Beschneidung"  (KStk 
Mus.  No  der  direkte  AnadduB  an  Flofca^ 
tiner  Kompositionen  ersichtlich. 

Der  innere  Wert  und  die  Bedeutung  der 
Tätigkeit  B.s  bcrtiht  hauptsächlich  auf  seiner 
Porträtkunst.  ist  der  scharfsichtige  ge- 

wandte Schilderer  des  Kölri  r  F.itriziates; 
es  gelang  ihm  gelegentlich  in  einer  einzigen 
Sitzung  alle  wesentlichen  Züge  seines  Modelt 
aufzunehmen.  Die  Charakteristik  des  Eigen- 
artigen, Persönlichen  geht  eine  enge  Ver- 
bindung mit  feststehender  Typik  ein.  Re- 
priisentative  Würde,  ernstes  Wadisinnen, 
breilsporige.  Joviale  Beblblgkeit  wd  tbi^ 
schlossene  Tatkraft  kommen  prägnant  zum 
Ausdruck.  Der  Überzeugungskraft  der  Wie- 
dergabe tut  es  kaum  Abbruch,  wenn  sich  das 
ModeQ  in  Anordnung.  Haltung  u.  Bewegung 
eincni  Sdiema  euipaBt.  In  stfcngcr  Ab- 
sonderung steht  Halbfigur  oder  Brustbild  vor 
neutraler  Folie.  Eine  Balustrade  dient  den 
starkbewegten  oft  fast  aufdringlichen  Hän- 
den als  Stütjvunkt  Mit  gIcichmiBiger  Ge- 
diegenheit weiden  Kbstnme  und  Beiwerk, 
Pelz,  Schmirk,  Seide,  Wirkereien  behandelt. 

Die  Stüterfiguren  an  Altarflngcln  bilden 


IS6 


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Aiugaagspunkt  und  Schale  für  Bs  Portrit- 
mtkxA  Den  Gemilden  de»  Eüeoer  Altares 
parallel  steht  ein  Bildnispaar  von  1624,  der 
angebl.  Com.  Agrippa  v.  Nettesheim  (Frank- 
furt, Samml.  Ben.  Goldschmidt)  und  zu- 
gehöriges Fraueiqiorträt  mit  Vanitas  an  der 
KfidBldle  (Berttn,  Saimiil.  v.  Kaufmami).  In 
verschmolzener  Farbenbehandlung  und  dem 
hellen  Inkanlat  hält  sich  das  Portrit  des 
Ratsherrn  Martin  Imho«fe,  1627  (Wien, 
SammL  Dr.  G.  Meyer),  das  Gelchrtenporträt 
(Brteel,  Brodhuis,  L^at  Wilson,  Hdbetn 
benannt),  das  Diptychon  Gerhard  Pilgrum 
und  Anna  Strauß  bez.  28  (Köln,  Museum 
No  236,37),  d.  männl.  Bildnis  (Antwerpen, 
Mus.  No  S2Si),  ein  in  Charakteristik  u.  male- 
flscher  DordiVildung  glekh  bedeutendes  Bild- 
nispnar  rFrankfurt,  Städel-Inst.  No  96,  96) 
und  das  Porträtdiptychon  von  1531  (Eringer- 
feld, Freiherr  v.  Kctteler)  auf  verwandter 
Stnfc.  CVgl.  dagegen  L.  Schcibler,  Rep.  f. 
Kw.  Vn.188Bp.6l.li.  XXVn.  1904  p.  618.) 
In  voller  Frontansicht  erscTr-int  die  Halb- 
figur eines  vornehmen  Mannes  (Ponun^rs- 
fddeo.  Gal.  Schönborn-Wiesentheid  No  78. 

Frimnet,  ..KL  Gdcriestudien"  L  64).  Dm 
barfloM  Haopt  vod  die  rande  «of  der  BrCI- 
ttvng  sind  mit  bräunlichen  Schatten  eirg'^hfnd 
durchgebildet.  Vielleicht  durch  die  Arnts- 
tracht  (schwarzrote  Schaube)  angeregt,  stei 
fert  B.  in  dem  dndringlidien  Portrit  des 
Bärgermeistera  Joh.  t.  Shddt  1886  (Berlitt. 
Kaiser  Friedr.-Mus.  No  688,  Friedlinder, 
Galcriewcrk,  deutsche  Schulen  p.  7)  die  ge- 
aamte  Farbenwirkung  in  kräftiger  Nebenord- 
mmg  der  Werte.  Das  Inlcamat  verliert  nun 
aibnihlich  in  gWchmiKgem  Reaaton  die 
Transparenz,  die  Formen  werden  bei  seit- 
licher Beleuchtung  kräftiger  herausniodelliert. 
Dazu  kommt  eine  entschiedenere  Charakte- 
ristik, gröflere  Lebhafti|Mt  oder  Bcdentaamp- 
keit  in  Mienen  und  GebirdCB.  Im  den  tXkr 
Jahren  reift«  B.*  BildiilahwM»  n  imr  Vdll- 
cndung. 

Als  Hauptstücke  seien  genannt:  Das  Bild- 
aispaar  von  1682  (StraBburg,  Städt  Museum 
No  88^  88).  ->  Junger  Patrizier  u.  Daai&  1684 
(Bert..  Kaiser  Priedr.-M.  Kab.  Simon  No  «0^ 

21),  besonder?  khr  in  den  Farben  u.  von  er- 
lesener Charakteristik  (Friedländer,  Pub),  d. 
Ren -Ausstell.  Berlin  1898  p  28)  —  Alter 
Mann  mit  schwancer  Mütze,  am  Siegelring 
d.  Wappen  Wdnsberg  nnd  Frau,  deren  Züge 
ein  schalkhaftes  Lächeln  belebt  Ein  warmes 
Kolorit  und  die  fein  detaillierte  Ausführung 
bringen  die  reiche  Tracht  malerisch  zur  Gel- 
tung (Wiesbad.,  L.  Mandl  vorm.  St  Petersb.). 
—  Bfirgermeister  Arnold  v.  Brauweiler  v.  1636 
(Köln,  Mus  No  fest  u.  einheitlich  durch- 
geprägt. —  Hermann  Rinck  u.  Sibylla  Kanne- 
gießer (ebenda,  No  282,  263).  —  Peter  v.  Oa- 
pia  von  1687  (ebenda,  No  264).  —  Joh.  v. 


Aich  u.  Margareta  Rinck  (Berlin,  SammL 
Oscar  Huldschinsky.   W.  Bode,  Die  Samml. 
Oscar  Huldschinsky,  No  33.  84).  —  Bildnts- 
paar,  47j  ähriger  Mann  mit  rötlichem  Bart, 
dat.   1648,   und   zugehöriges  Frauenporträt^ 
1637   (fälschlich   M.   Koffermans  benannt), 
Brüssel.  Mus.  No  84,  864).  —  Gegenstndn 
von  1539  (Braunschweig,  Mus.  No  14,  15).  — 
Männl.   Bildnis,   1680   (Hannover,  Kestner- 
Mus.  No  124),  —  Halbf^K'Jr  eines  Patriziers 
(Köln,  Mus.  No  267).  —  £n-iace-Porträt  eines 
MaBBca,  aeitwirta  bliekend.   Am  Siegelring 
Wappen  StrauB  (London,  Nat  -Gal.  Samm- 
lung Salting).  —  Männliches  Bildnis  (Berlin, 
Samml.  Oscar  Huldschinsky.    W.  Bode,  Die 
SanunL  O.  H.  No  a4a),  eine  Hanptteiatnng 
nadi  Anordnung^  Chardilerisllk  md  crlcaa* 
ner  malerischer  Durchführung.    Das  Gcfftfn- 
stuck,  Damenporträt  mit  Fliege  an  der  Haube, 
als  iCoffermans  in  der  Brüsseler  Gal.  No  266.  . 
—  Der  Scholtbeifi  Job.  Faatoir,  dat.  164i 
uuu  »eine  fiwi  ■mn  u^veraomcn.  omcn 
1W<^    (Köln,    Museum,    No   269,    255).  — 
(^bnstian  Conershcim  und  Elisabeth  v.  Brau- 
weiler,  dat.   1544  (Köln,  Samml.   Dr.  R. 
Scfanitalar).  —  Bildnis  eines  Prälaten  mit 
Bodl  «ad  Feder,  angebl.  Dr.  Stobealejr,  Bi- 
schof von  London  (Windsor-Castle.  Waa- 
gen, Treasures  II  431  als  H.  Holbein.  Nach 
Woltmann,  Holbein  II  478,  „niederländische 
Arbdt",  nach  Bajeradorfer.  Klaaa.  Bilderadi. 
No  784,  „Nachfolger  des  Q.  Maasya".).  — 
Mann  mit  3  Söhnen,  Dame  mit  Tochter 
(St.  Petersburg,  ErmiUge  No  470,  471.  Waa- 
gen.  Die  Gemälde-S.  d.  K.  Ermitage  zu  St 
Petersburg.  1884  p.  183.   Abb.  Gaa.  d.  B.- 
Arts  XIX,  1879  p.  846).  —  Philipp  Gail  d.  Al- 
tere, umdrängt  vcn  5  Söhnen,  Wappen  und 
am  Rahmen   bezeichnet:    1545   Aetatis  49. 
Seine  Frau  Katharina  von  Mülheim  37  Jahre 
alt  mit  swei  Tödtten.    Die  kbcnagroBen 
Halbfiguren  stehen  n  breiter  Silhouette  und 
groSzügiger  malerischer  Behandlung  vor  be- 
lichteter Folie,  der  hellgetäfelten  Rückwand 
des  Kontors  (Berliner  Kunsthandel  vorm.  Ba» 
nm  Breokea,  Wewer).    Das<ieibe  Ehepaar 
BrQssel  No  M,  861  — »  Margarcu  Queaten- 
hcTii.  datiert  1552  (Köln,  Museum  No  266). 
Die  Bestimmung  einiger  Porträtstücke  B.S 
aua  venchiedenen  Stilphasen  als  Nachahmun» 
gen  von  der  Hand  des  AulMCipcoar  Ifaicdtua 
Koffermans  (nachweislich  16i8--!7B).  wdbd 
eine  Fliege  als  Merkzeichen  dienen  soll,  ist 
durchaus  abzuweisen  (W.  Burger,  Cat  de  la 
Coli.  d.  tabl.  anc.  du  Chateau  de  Pommers- 
felden.  ParU  1867.  A.  J.  Wauteni,  Le  umU 
de  Bnuelles.  1806). 

Bj  Daratdlniigaart.  in  KSin  lange  maß- 
gebend, fand  auch  in  Glasmalereien  Nach- 
folge Die  Scheiben:  Stifter  und  3  Söhne, 
Stifterin  und  2  Töchter  in  Ren.-Rahmen 
(Berlin,  Kuostgew.-Mus.  No  6891  a/b)  scheinen 


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Bniyn 


im  Eatwori  von  B.  benurährciw  ebenso:  Der 
Kfoiilxas  mit  Ifafdilcna,  die  nuter  dohmea, 

Helena,  Gereon  u.  a  im  nördlichen  Seiten- 
sdiiff  von  Sta  Maria  Lyskirchen.  Die  Pas- 
sloosszenen.  Heilige  und  Stifterfiguren  der 
Cborfcastcr  m  St.  Peter  lo  Köln,  d«t  1688. 
St.  Bvefgitlat  1B8Q,  Jolwnn  Et.  n.  PMlns 
1B88,  ebendort,  stehen  ihm  (soweit  erhalten) 
im  Zeichnung&stil  überaus  nahe.  (Gegen  die 
Zuweisung  L.  Scheibler  in  Ztachr.  f.  christL 
Kat  V,  18tt  Sp.  188.  —  £.  Jilc(ii«4tm- 
wdmt.  Die  Blachdre  11.  Ersb.  v.  K61n.  IBM 
S.106). 

„Da«  Buch  Weinsb«rg"  bearb.  r.  K.  Hökl- 
b«MW  I  (188«)  1S18— 51,  II  (1887)  1552-77.  — 
Kramm,  De  leven*  cn  werken  etc.  1  182.  — 
Parthey,  .,Bilder»a*I"  I.  186:i  S.  2)0.  — 
N  a  g  I  e  r,  Moaogr.  I  1700.  —  O.  Eisenmsn  n, 
AUg.  D.  Biogr.  III  1876  p.  450  und  Her.  f.  Kw. 
VI,  1883  p.  851.  —  W,  Bode  im  Jahrb.  d.  kgl. 
prcnfl.  Kstsamml.  IV,  1883  p.  149  (PortriU  im 
Berliner  Privatbeiiti).  —  W.  Schmidt,  Rep. 
f.  Kw.  XllI,  18»0  (PortriU  im  Wiener  Hof- 
mn*,).  —  E.  Firmenich-Richart«,  Bar- 
tholomaeus  Brayn  und  »eine  Schule,  Leipri«  1801 
mit  kritischem  Verzeichoit  der  Werke.  —  H.  v. 
T«c  h  u  d  i,  Rep.  f.  Kw.  XVI,  1893  p.  113.  —  J. 
J.  M  e  r  1  o,  Kölnische  Kstler,  1895  Sp.  18T.  — 
V.  Scbleinits,  Ztachr.  f.  bUd.  Kat  VI,  1895 
p.  248  (Bildnispaar  Samml.  Doetsch,  London). 

—  C.  Xldenhoven,  Gesch.  der  Kölner  Maler' 
schule,  1902  p.  306.  —  Th.  t.  Frimmel,  Kl. 
GaL-Stnd.  IV  Samml.  A.  Figdor  Wien,  189e>  4t 
o.  Kstchron.  VII  7  (minnl.  Bildn.  1688  GaL  l&n- 
aier).  —  Kat  d.  kitbiat  Aosat.  Dfiaoddorf  1904, 
0.  Aufl.  —  11  Frledllndar.  B«.  i.  Kw. 
XXIX.  1906  p.  684  (Bsh.  BuUagtaihChih  La» 
don  No  88.  M ianarpomik  bei  lir.  fiaackUhaak). 

—  A.  V.  Wvrabach.  Niaderl  BMcricx.  t 
1908  p.  tu.  —  X«U  Baekariek,  Dia  Seknie 

van  fobi  i^,S!L3*^^mk,^i^  »«•  - 

W.  Cohen  faa  Cieanoa  II  (pU)  Itl. 

PinmilA-JlidmIa. 
Brayn  (auch  Bniin),  Bartholomaena 

II,  Miiir,  „ein  kunstigrr  contrafciter  mit 
olichsfarben,  wie  auch  sin  fatter  war"  ist  in 
Köln  als  Erbe  einer  betriebsamen  Werkstatt 
seit  1660  nachweisbar.  Nach  Abfindong  der 
Oschwister  stand  B.  1571  im  vollen  Beattz 
der  beiden  elterlichrTi  Haaser  an  St.  Alban. 
1686—1600  in  regelmäßigem  Turnus  ztun 
Katamitgüed  erwählt,  übernahm  er  1591  aodi 
das  Amt  eines  Bannerherm,  da  Augen- 
schwäche  ihm  die  Ausübung  der  Kunst  un- 
möglich machte.    Er  starb  vor  HilO. 

-Die  Signatur  MBartholomeo  Brvn  lecit" 
md  die  Jaltreaiald  1660  anf  dem  Diptydwn 
des  Abtes  Peter  Ulner  (Krebs,  Annalen  d. 
Idst.  Ver.  f.  d.  Niederrh.  VII,  1859  p.  188) 
mit  Porträthalbfigur,  kreuztragendem  Chri- 
atüa  und  Vanitaa  (Hamborg;  SammL  Wi^tm 
No  TB,  Becker  in  K««lera  M na.  1888  No  80) 
ermöglicht  es,  ihm  eine  rusammenprhörige 
Biklergruppe  zuzuweisen.  Die  Atlribution 
findet  ihre  Bestätigung  durch  eine  Notiz  (im 
Buche  Weinsberg  III,  1887  berausg.  von  Lau 
p.  1)  Aber  daa  crlnlltciN  Vortrit  dca  Karttu- 
•tr  LamenfU»  Smiub  t  tt.  6.  UTB  (Reoad^ 


Al%.  deutachc  Bfagr.  XKXVIII^  1884  p.  lOQ: 
i,Di8aes  cootrafeitung  liat  Bartiid  Brun,  wie 

er  doit  gelegen  ist  in  stnem  haus  vor  sant 
Alban  uff  der  finster  lang  stain  gehat"  (Köl- 
ner Mus.  No  896,  {.tark  übermalt).  Audi 
beim  jüngeren  Bartbd  B.  lag  der  Scharcr- 
punkt  adner  Titigfcrit  im  Bildnis;  seibat  IM- 
ligenfigurcn  erhielten  Porträtköpfe,  z.  B.  attf 
einem  Altarachrein  für  Hermann  v.  Weins- 
berg von  1567  (a.  8.  O.  II  87).  Durch  diese 
Verachmdsung  ndt  dar  Andadrtakanst  und, 
diu'di  die  Sitte,  Cemwbene  aufauuehmcQ, 
büßte  das  Porträt  allmählich  Lebendigkeit, 
eine  kräftige  Plastik,  Frische  und  Unmittel- 
barkeit völlig  dn.  Mit  lebloser  Gelassenheit . 
und  zurückhaltCäder  Qiarakteristik  verbindet 
sich  jene  Farbenscheu,  die  das  Inkarnat  blut- 
los nur  in  bleichen  Tönen  mit  zartvertriebe- 
nen graulichen  Schatten  behandelt  und  bei 
kühler  Gesamthalttmg  von  Schwarz,  Wei^ 
Silbergrau,  BlaBgrün  keine  kräftigen  Noten 
aufkommen  läßt  Das  Wirk  des  .Jdeisters 
mit  den  blas.sen  Gesichtern"  hat  L.  Scheibler 
xoerst  im  Kat.  der  kgL  Gemälde-GaL  xu 
Berlin  1888  ^  BIT  maammcngtatdl^  Aua 
dem  stark  angewachsenen  oeuvre  verzeichne 
ich  als  bisher  unbekannte  oder  besonders 
charakteristische  Arbeiten:  a)  Porträts: 
B»im,  Dame  mit  Toditcr  (SammL  v.  Kauf» 
mann,  Pobt.  1001,  T  M.  niedlinder,  Bul 
Ren.-Ausst.  1898  p.  29).  —  Frauenporträt 
(Samml.  Eduard  Simon).  —  Frauenporträt, 
bez.  Anno  dni  1666  Aetatis  suae  20  (Samml. 
Jamea  Simon).  —  Brütstl,  Mus.  rojral  No  678 
(823)  weibt.  Bildnis.  Wappen  PilgmmdatlBBt 
aet  s.  27.  —  Köln,  Wanraf-RJchartx-Mua. 
No  299.  Weihbischof  Schmitz.  —  No  300 
Hermann  v.  Wedig  1681.  —  No  301.  Bildnis 
eines  jungen  Mädchens.  —  Rathaus,  Halbfigur 
des  Senators  Gerhard  Pilgrum  (mit  Benutzung 
der  Porträtaufnahme  des  älteren  R.  B  bez. 
88).  —  Hiator.  Mus.,  Bürgermeister  Marx 
BcjFWCgIi.  ftwKtuvtf,  Keatne^Mna.,  Mo  lOft 
wcibl.  Bildnis.  —  Münchtn,  Pinak.,  No  86,87 
Einzelne  Stifterporträts  auf  Flügeltafeln.  — 
Samml.  Freih.  v.  Lotzbeck,  No  90  Damen- 
portrit  (FriedUnder,  Rep.  f.  Kw.  XVIII 
(1886)  818.  —  Nn4,  Uns.  (vormala  Dr.  Seb), 
junge  Dame,  Wappen:  Daun-Oberstein.  — 
Paris,  Louvre,  Dame  mit  Tochter.  —  Ve- 
nedig, Mus.  Correr,  No  74  weibl,  Bildnis.  — 
b)  Heiligenbilder:  Köln,  Dom,  Kreus. 
»chleppung.  —  St.  Georgskirebe,  Flügelalltr, 
die  Bcwcmung  Jesu  mit  geistlichem  Stifter, 
Konrad  Orth  v.  Hagen  (f  am  12.  8.  1589), 
die  Kreuzschleppung,  Auferstehung,  auBen 
4  Heilige  in  Stdnfarbe  (L.  Scheibler  als  Amt 
Bruyn  in  der  Ztachr.  f.  chriML  Kst  V  [1802] 
Sp.  188).  —  Wallraf-Richartz-Mns.,  No  281 
Christus  mit  dem  Kreuze.  —  No  2Ö3  Altar- 
werk, AAbetung  der  Könige.  St.  Petras  und 
St  Andreas  mit  StUterin.  ~  IfaNur,  Man, 


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Bruyn 


JNo  42  Die  KreuxschlmnDf,  VotivUfel  des 
Job.  vaa  AoHum  1M7. 

Flra«aleli-Richartz,  BarthoieiMOT 
Bnm  a.  9.  Sdnil«,  Leipsi«  18S1  p.  27  a.  US  I. 
— T  h  U9Tlo,  KHn.  Kitkr,  UM  Sto>  W.  — 
C  A14«alieT«m  GMch.  d  KBInw  IblUMh., 
IMt  9.  «30.  —  L  Scheibler,  Rep.  f.  Kw. 
XXVU  (1904)  SM.  Karl  Wocraiaaa, 
WiaMoaehafd.  Vers.  d.  Gal.  Weber  in  Hainhaif; 
1.  AnlL.  190TP.71.— J.T.  Seha^id^lfaaäif 
L  Konatw.  II,  IM»  9.  tM'  FimmdAltklmU. 

Bnjn,  Chriitoffcl,  gib.  ttlSiW, 
1661  bei  dem  KupfersteclMr  Jme.  VW  " 
in  Amsterdam  tätig. 

Obreens  Arch.  VII  264.  E.  W.  Uott, 

Bnya,  CUes  de,  Bin.  Bikbchnitaerj  lie> 
fcrte  1441  dae  Marteailitae  a  I4n-a  emca 

hl.  Petrus  sowie  das  ChOlVeitiU  Ül  die  KifChe 
St. -Pierre  zu  Löwen. 

De  Labordc,  Duc»  de  Bourgogne  I.  — 
Kramm,  Levens  en  Werhcn,  1857  I.  —  E. 
Marchai,  U  aeolpt  tie,  baliaai,  M95  p.  204, 
233.  H.  V. 

Brujm,   C  o  r  n  e  1  i  s  de,  holländ.  Maler, 

Sb.  1600  zu  Bercadndit.  arohnt  1681—1684 
AaMterdam.  A.  Brtdia». 

Biuyn,  Corneljs  de,  geb.  im  Haag  1682, 
war  1674  Schüler  dea  Theod.  van  der  Schuer 
«ad  fdtte  im  1.  10,  1074  durch  Deutschland 
aMh  Baal,  am  er  ua  88.  12.  1674  aakam. 
Nadidera  er  dort  Vft  Jahre  gebUebea  war, 
und  in  der  Malerbcnt  mit  dem  Namen  Ado- 
nia  getauft  war,  besuchte  er  auf  kurze  Zeit 
JUttfÜ  aad  trat  am  16.  6.  1677  von  Livomo 
aoa  eine  groBe  Orientreite  an,  auf  welcher 
er  Kleinasien,  Ägypten  tmd  den  griechischen 
Archipel  besuchte.  Nach  Italien  zurückge- 
kehrt  blieb  er  acht  Jahre  in  Venedig,  wo  er 
aater  Carlo  Loth  arbeitete.  Endlich  leam  er 
am  19.  8.  16d3  vtrieder  in  den  Haag  und  ar- 
beitete fünf  Jahre  an  seinem  Buch,  das  1698 
in  Prlft  (:r^chien  „Reizen  door  de  vermaanis'.r 
deelen  van  Klein  Asia,  usw.  Verrijkt  met 
awer  als  900  koost-plaaten,  door  den  atttiieur 
selfs  na  het  leven  afgetekend".  Am  12.  3. 
1096  war  er  Mitglied  der  Confrerie  gewor- 
den. Am  28.  7.  1701  trat  er  eine  zweite 
grofie  Reise  an  durch  Rufilaad»  Persien  — 
ia  BewepeBs  lia*  er  ITM  adaca  NaaNo  auf 
den  Trümmern  eingeritzt  — ,  Vorder-Indien, 
Ceyltm  u.  Java.  Unterwegs  malte  er  Peter 
den  Großen  und  in  Batavia  die  General- 
gouverneure  Willem  vsa  Outshoora  u.  Jaa 
▼aa  Heora.  Am  M.  10.  1706  war  er  wieiler 
zurück  und  bereitete  auch  von  dieser  Reise 
eine  groSe  Publikation  vor  „Reizen  over  Mo«- 
kovie  door  Persie  en  Indie,  verrijkt  met  800 
kau^ilaten,  door  den  autheur  sdf  aa't  leren 
afffeMeat  Aaisterdam  1711**.  Er  wohate 
nun  in  Amsterdam,  wo  ihn  24.  8.  1711  von 
Uffenbach  besuchte.  Er  starb  1728/27  auf 
Zijdebalen  bei  Utrecht,  dem  Landsitz  seines 
Freoodes  David  vaa  MoUeai.  Sein  von  G. 


(G.  Volk  aeO. 


V.  G  o  0 1,  Nietiwe  Schoub.  —  Obreens  Arch. 
IV  158,  167;  V  150;  VII  15».  —  Uffenbach, 
Merkwürdige  Rdaen  III  674—677.  —  Nedcrl. 
Specutor  1873,  868.  364.  E.  W.  Mott. 

Bnqra,  Coraelis  Johaaaes  de,  Bkn 
am-  und  PrOchteauler  m  Utreebt,  1.  Hitfte 
des  19.  Jahrb.,  Lehrer  des  C  J.  van  Hulsl^ 
—  Ein  Maler  gleichen  Namens  wurde  1701  ia 
die  Gilde  xu  Middelburg  aufgenommen. 
Kramm,  Levens  en  Werken,  1067  I  181. 
A«h,  VI  84«.  H.  V. 

Cd*,  Lsadschafts-  u.  Architektur- 
des  IT.  Jahrh.,  nach  dessen  Natur- 
•olBahmen  eine  Anzahl  vun  Blättern  gestochen 
wurden  für  L'Erection  de  toutes  les  Terre*, 
Seigneuries  etc.  du  Brabant,  par  le  Baron  1a 
Roy,  Leide,  v.  d.  Aa,  1099;  Kasteelen  en 
Heeren-Hayzen  der  Edelen  van  Brabant 
(ebenda);  De  Cantillon,  VermakelyklMdai  vaa 
Brabant,  Amsterdam,  1770. 
Kramm,  De  Levens  en  Werken,  1857,  I  181. 
BapL  Gerrit  Hcadricksz.  de,  hol- 
liad.  Maler,  Ia  Dordredit  tätig,  vor  1686 
daselbst  f.^  a.  Bred,^. 

Bruyn,  GuiUaume  de,  Stadtbaumeister 
von  Brüssel,  getauft  am  81. 8. 1649,  f  in  Brüs- 
sd  am  U.  4.  1719.  B.  war  der  führende 
Ardntdct  bei  der  Wiederherstellung  Brüssels 
nach  dem  Brande  von  1695.  So  leitete  er  im 
Verein  mit  G>melis  van  Newen  tmd  Jean 
Cosyns  den  Neuausbau  des  Rathauses.  Dann 
erbaata  B.  allein  über  die  Hälfte  der  die 
Graade  Place  umgebenden  Giebelhäuser  der 
Gilden.  Unter  diesen  ist  an  erster  Stelle  das 
die  grämte  Ostseite  einnehmende  Gebäude  zu 
nennen  (an  den  19  Fassadenpilastem  Bildnis- 
büsten der  Hersöge  von  Brabant,  am  Giebel 
kÖBSflertsch  bedeutendes  Relief  d.  Pax,  Abun- 
dantia,  des  Handels  und  Gewerbes).  Links 
vom  Rathaus  ist  das  Innungshaus  der  Brauer 
eine  Schöpfung  B.S.  Auch  das  ehemalige 
Städtische  Schlachthaus  in  der  Rue  du  Poivre 
bat  er  wiedererbaut  B.s  Architektur  zeich- 
net sich  aus  durch  die  Verwendung  großer 
Fassadenpilaster  und  einer  üppigen  Barock- 
dekoration. 

S  c  h  a  y  e  ■,  Hist.  de  l'archit.  en  Bel^que, 
BrÜMcl  1852.  —  Marchal,  La  ScuJpL  etc. 
beiges,  1896  p.  488.  —  Hymana^  Bniaael  (Ber. 
Ktmatstitten  Ed  BO),  Le^iig  1910.  Btnmtk. 

BmyB,  Jan  de,  Maler  aus  Alost,  1649/50 
Meister  in  Antwerpen,  1662  Bürger,  1668/54 
Dekan,  1666/66  verstorben.  —  Zwei  andere 
Maler  Jan  dt  Brüstt  waren  gleichfalls  in  Am- 
werpen  tätig,  der  eine  1088/84  Meister  und 
1664/66  bereits  verstorben,  der  andere  1666/7 
Lehr  junge,  aber  1667/68  schon  verstorben. 

Rombeats-Leriaa^  De  I igfsisii  II  (S*> 

gister). 

Bruyn,  J  a  n  d  e,  geb.  in  Amsterdam,  wurde 
am  23.  9.  1722  dort  Bürger  und  war  Maler. 
Aeastels  Oudheid  V  68.  E.  W.  Moti. 

Bmjpa,  Jan  dc^  Porträtmaler  in  Loadcai, 
vcrauitlicfa  bolliad.  Herkunft,  stdite  118%  94 
07  dalge  HcrrenUMalsaa  in  der  Bogr. 


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Acsd«  SOS.  Er     f  Mklclit  idcBliidi  fldt  den 

gleichnamigen  Malrr,  der  litt— M  in  der 

Gilde  zu  Alkmaar  erscheint. 

A.  GraTcs,  Roy  Acad.  Exhib.,  1905  II  288; 
Soc.  of  Art  etc.  1907  p.  73.  —  Obrccns  Arch., 

II  s.  Res;.  H.  V. 

Brayst  Johanna^  hat  1777  eine  Anzahl 
Iddner  Landschaften  radiert  Zwei  1779  da- 
tierte, mit  Tusche  gezeichnete  tfröBere  Land- 
schaften sind  ini  Amsterdamer  Kabinett. 

£.  W.  Mott. 

Bniyn,  Johannes  de,  geb.  in  Amster- 
dam, wurde  am  01.  4  1710  dort  BSrger  and 
war  Maler. 

Aeittilels  Oodlicid  V  60«  5«  H^.  Mton* 

Brnyn,  Jos  d  e,  Bildhauer  in  London,  der 
zwischen  1871  und  1898  daselbst  in  der  Roy. 
Acad.  einige  GcoNfifurcii  wd  PtatriiAfistcs 
aoastellte. 

A.  Graves.  ReV'  Acad.  Bidilb.,  190C  II  tM. 

Brcyn,  Nicolaes  de,  Kupferst.  in  Rot- 
terdam, geb.  in  Antwerpen  als  Sohn  des 
Abraham  de  Br.,  kam  1601  als  Kupferstecher 
md  Kaqftnann  in  die  Antwerpener  Gilde^ 
wrinle  aber  sdioii  1017  in  Rotterdam,  ver- 
heiratet mit  Susanna  van  Londerseel,  Toch- 
ter Ton  Hans  van  Londerseel.  Seine  Toch- 
ter Snsanna  war  die  Frau  des  Verlegers 
Frangogn  van  Beosecom.  Am  4.  12.  1662 
wird  er  in  einem  Aktenstück  altersschwach 
genannt,  und  im  Oktober  1866  ist  er  in  Rot- 
terdam von  setner  Wohnung  am  Haagschen 
Vcer  begraben.  Sein  sehr  reichhaltiges 
Oeuvre,  das  als  älteste  Datierung  die  Jahres- 
zahl 1594  zeigt,  gehört  zu  den  interessan- 
testen seiner  Zeit^  Mit  sicherem  Grabstichel 
bat  er  eine  große  Reihe  von  Darstellungen 
aaa  der  bibliscfien  Gcscfiichte  In  groBera  For- 
mat gestochen,  welche  man  öfters  in  alten 
Bibeln  eingeklebt  hndet.  Genießbar  sind  sie 
aber  nur  in  frühen  Abdrücken.  Viele  dieser 
Blitter  sind  nadi  Kompoeitionen  von  GiUes 
van  Corinxloo,  David  VioddKxn»,  Jacob  Sa- 
very  und  ähnlicher  Künstler  gestochen,  die 
Mehrzahl  aber  nach  eigener  Erfindung  und 
hierin  zeigt  sich  de  Er.  als  ein  höchst  ori- 
gineller Künstler,  der  die  Knnat^prache  dea 
Lucas  van  Leyden  noch  ein  Jahrhnidert  nach 
dessen  Ableben  mit  Geschick  fortsetzte.  Auch 
nach  Maerten  de  Vos  hat  er  mebreres  ge- 
ilMhen.  Hervorragend  ist  er  auch  als  Oma- 
mentstecher,  und  sehr  gesucht  waren  seine 
vielmals  neti  herausgegebenen  Folgen  aus 
der  Tierwrlt;  „Animaliuin  quadrupedum  varii 
generis  cifigies",  wVolatiliuro  varii  generts 
cffigiea"  und  MtJbdiaa  varla  gcMre  ^admn 


De  Liggeren  I  416.  —  Notben  von  Herrn  Ha- 
VBthom  van  Rijscwijk.  —  A.  v.  Worsbaeh, 
Niederl.  Katlerlcx.  u.  Ergänz.-Bd.  B.  W.  Moet. 
Bni3rB,  P.  d  >\  s  Brunt. 
Brnya,  Sebastiaen  de,  Maler,  wird  1653/4 
Freimeisler  in  der  Lukasgilde  in  Antwerpen. 
Kranun  erwähnt  einen  Zeichner  S.  ä*  Bruym, 


WH  MM,  der  vleOdcht  vik  OMgen  idcu  lisch 

ist. 

Liggerea  II  248,  253,  207.  —  K  r  am  tn,  Levens 
en  Werken.  1857  I  188.  H.  V. 

Brnyn,  Theodor  de,  Landschaftsmaler, 
geb.  in  Amsterdafln  (nach  den  Antwerp.  Bür- 
gerbüchem),  wnrde  in  Antwerpen  1768  Schü- 
ler von  Nie.  van  den  Bergh,  1768  Meister 
und  am  16.  7.  1769  Bürger  daselbst.  Später 
arbeitete  er  in  London,  wo  er  177S— 1806 
m  der  Roy.  Acadenqr  aoaaldlle.  In  Eaf> 
land  machte  er  sich  namentlich  durch  ge- 
malte Imitationen  von  Marmor reliefs  u.  durch 
Dekorationen  dieser  Art  in  der  Kapelle  des 
Hoepitala  xa  Greenwich  bekannt  In  London 
iat  er  18M  geatorbea. 

LigrNtt  II  IM,  m,  S14,  m  -  Redgravc^ 
Dfct  oi  Attisli  Cntsr  de  Btoyn).  —  Graves^ 
The  Soeietr  of  Aitlsta  («ntsr  De  Bnqni) ;  da» 
selbe,  Roy.  Aeadony  n  SM.  H.  H. 

Brnyn,  W  i  1 1  e  m  d  e,  holländ.  Radierer  (Di- 
lettant), von  dem  eine  Strandansicht  „W.  D. 
B.  f.«  1766"  bezeichnet  ist.  Du 
im  Amsterdamer  Kabinett  hat 
hindige  Dedikatiaii  dea  Radierera. 

E.  W.  Moet, 

Brayn,  Willem  de,  s.  auch  Bruyn,  Guill.de. 

Bniyn,  s  auch  Bruxn. 

Bmyne,  Chr^tiende,  s.  Brun. 

Bmyoe,  Cyprian  de.  Maler  in  Ifediehi, 
1670—1678  genannt 

E.  Neeff  t,  Hist.  de  la  peint.  etc.  A  Maltnes, 
1876  I. 

Bniyae,  Gabriel  van  den,  fläm.  Bild- 
hauer, geb.  in  Löwen  im  letzten  Viertel  des 
lö.  Jahrh.,  f  vor  dem  8.  6.  1661,  fertigte  1687 
bis  1639  das  prächtige  Tabernakel  der  Kirdie 
Saint- Jacques  in  Löwen,  das  demjenigen  des 
Matthieu  de  Layens  in  der  Kirche  Saint-Picrre 
daselbst  nach^i  l' iU'-t  iijt.  Der  Künstler  er- 
hielt dafür  die  Summe  von  260  Flohn.^  20  Sol. 

E.  Marehal,  La  Sed|pt  e«b  hdeea.  1895 
p.  222/3.  U.  V. 

Bmyne,  Hendrik  de,  Maler,  wird  147S 
Freimeister  in  der  LtdOMSHde  Xtt  Antwerpen. 

Liggeren,  I  2«.  31.  H.  V. 

Bntyae,  Jean  de,  Maler  in  Mecheln,  1479 
Dekan  der  Gilde,  1608  noch  erwähnt.  Ein 
Jean  de  Br.,  alias  Boems  trat  1537  in  die  Gilde, 
ein  Jean  dg  Br.  wird  1621,  SO  Jahre  ah,  ala 
Maler  genannt. 

E.  Neef  fsb  Bist  de  1a  peittt  ete.  4  Maunas^ 
1876  L 

Brnyiie,  Jean  de,  Bildhauer  von  Brüs- 
sel, lieierte  1491  für  die  Fassade  des  ehem. 
Hauses  der  Rhetorikerkorporation  in  Löwen 
ein  Basrelief  mit  der  Darstellung  der  Taiel- 
nmde  dea  Königs  Artua. 

E.  Marchai,  La  Scolpt  ele.  bdgca,  UM 
p.  210.  H.  V. 

Bmyne,  Michel  de,  Maler  in  Mechdn» 
1518  Mitglied  der  Gilde,  1674  noch  am  Leben. 

Bmyne,  Pierre  de^  nPeiotre  dTimagei*  hl 
Mecheh),  1461/W. 

B.  Neef  f  a.  Bist  de  la  pefat  eie.  i  MaHaes^ 
Ulf  I. 


t6o 


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Braynd  —  Bruynsaen 


BrarMl,  Crittoif  el.  Mder,  imp  Frei- 
raeiMer  in  der  AiHwerpeaei  LakMiilde  (De 

Liggcren  II). 

BreyBel,  Jacob,  Kupferstecher  und  Ver- 
leger zu  Antwerpen,  um  180B — 1081,  Vater 
dn  Malers  Joh.  Bajrth.  Brunellt,  stach  das 
Titelblatt  zu  „Ventilabrum  medico-tbeologi- 
cum  auctlu  re  Michaele  Boudewym"  (1006), 
femer  Hinrichtung  der  Grafen  Nidasdjr, 
Zringri  und  Frangipani,  sowie  Blätter  fSr  P. 
Hazart,  Kerckelyke  Historie  etc.,  Antwerpen 
1688.  —  Ein  gleichnamiger  Kupferstecher 
wird  von  Wastler  (Steirisch  Kstlerlex.,  1888) 
als  in  Graz  tätig  erwähnt,  wo  er  16G7  den 
Stammbaum  des  Hauses  Herberaleta  atadL 
Wold  mtl  OWgem  identisch. 

Kram^  Imtm  en  mrieta  de^  1M7,  L  — 
Lc  Blane,  Ummi  h  —  Ronbonts  en 
Leritts,  Uggercn  II.  H,  V. 

Bruynel,  J  o  h.  u.  J  o  h.  B  a  r  t  h.,  s.  Bruneiii. 

Brnjuaa,  Pieter,  geb.  in  Amsterdam, 
mirde  am  16. 18.  IttO  dort  Bfirger,  und  war 
Maler. 

P.  Scheitern  a,  Rcmbrandl,  Redevoering 
S.  70.  E.  IV.  Mots. 

Brnsmeiisen,  H  e  n  d  r  i  c  k,  Glasmaler  in 
Utrecht,  lieferte  1629/30  der  slidt.  Bcgienu« 
JPcnster  nut  den  Stadtw^pcn. 

ObrccM  Aich.  II  MT,  t48.  B.  W.  Man. 

Bru3meni  (so  schreibt  er  slcli  selbst,  auch 
Brumaux  gen.),  Pieter,  Maler,  um  1&84 
itt  Antwerpen  geb^  Terbeb^afeete  sich  1608  in 
Amsterdam  and  moS  korx  vor  1620  gestor- 
ben sein.  A.  Breditu. 

Bntyaiack,  J.,  Maler  des  17.  Jahrh.,  von 
dem  sich  em  bez.  Bild  mit  Blumen  u.  Friichten 
1906  in  der  KolL  Malbnann.  Berlin,  befand. 
Er  ist  wahrscbeiniidi  mit  7.  Brmmk^k  (p.  d.) 
identisch. 

A.  V.  Worsbaeb.  Niedsil.  Ksderiaib  Br> 
ginrnngshd  JL 

MtVftMc,  Jean,  Bodibindcr  in  Brniiai 

lieferte  lfS06  den  Einband  der  bddcn  KcglMer 
mit  den  Stadtprivilegien. 
AL  PUebar«^  ArA  d.  aita  ctc^  iSGO-si 

in  1».  H.  V. 

BmyBiBf,  Lovrena,  Maler,  war  1674 

Schüler  von  Daniel  M)iena  in  Haag. 

Obreena  Arch.  V  14».  £.  W.  Mo4t. 

BraOntaD^  Daniel,  fwllind.  Mldator- 
maler,  getauft  zu  Rotterdam  am  5.  7.  1724, 
t  am  14.  8.  1787.  Mitglied  der  Malergilde 
ini  Haag  atn  31.  1.  1760,  wohnte  aber  stets 
in  Rotterdam.  Schüler  des  MimaturmaierB 
Nicolaas  Jitwad  daadbst  Es  war  damals 
Sitte,  einer  Braut  einen  Fächer  mit  zärtlichen 
Darstellungen  bemalt  zu  schenken,  welche 
man  nach  Kopien  von  Anton  u.  Ch.  Ant. 
Coypcl,  A.  Watteau  u.  Nie  Lancret  wählte. 
Bmijninx  matte  derglekben  Darttellungen, 
verändert  mit  Anspielungfcn  auf  die  Braut, 
ihre  FamiUe  usw.  Als  Fr.  Xavery  aus  Frank- 
fddi  nrflcbkehrt«  n.  aokhe  Maleitiai 


Uger  and  nach  eigenen  Erfindungen  berstcUte, 
widuKte  sich  Braijninx  ganz  der  bereits 

früher  von  ihm  geübten  Miniatur -Porträt- 
malerei;  meistens  Brustbilder  ohne  Hände. 
Laut  eigenen  Notizen  hat  er  80  Schntipf- 
tabakdoaea  and  detikidien  Kleinig^tan  mit 
galanten  MbliTen  bemalt  AuBerdem  von 
1747—1786:  29  Fächer  und  591  Porträts 
Für  alle  diese  Malereien  hat  er  rund  46  000 
Gulden  erhalten.  Seine  letzte  Arbeit  war  die 
Zeichnung  für  eine  groBe  Medailk  dea 
AlUancefestes  zu  Rotteidam  am  M.  4.  1788 
(geprägt  von  J.  van  Baerll).  Sein  Kunst- 
nadilaä  wurde  am  31.  8.  17^  zu  Rotterdam 
varicauft. 

Seine  Miniaturen  sind  meistens  in  Privat- 
besitz, z.  B.  die  Porträts  von  G.  W.  v.  Oosten 
de  Bruyn,  Bürgermeister  u.  Geschichtsschrei- 
ber, Haarlem  (1768) ;  Frau  J.  Enschedd,  geb. 
Swavittg  (1784).  Eine  von  ihm  1761  geroalte 
Kopie  des  von  G.  Kneller  gemalten  Porträts 
des  Malers  Robert  Duval  befindet  sich  im 
Mus.  zu  Rotterdam,  Nach  seinen  Porträts 
stach  R.  Vinkeles  die  Bildnisse  v.  N.  Versteeg 

(1771)  ;  J.  Nomsz  (1771);  S.  M.  van  der  Wilp 

(1772)  ;  J.  J.  Elsevier  zu  Haarlem  (1784) ;  L 
van  Zwyndrecht,  1786.  J.  Houbraken  stach 
die  Portr.  des  Dichters  Fr.  de  Haes  in  Rotter- 
dam, 1757,  und  des  Predigers  P.  Hofstede 
daselbst,  1783.  (V|^.  anch  JMgnMMdr.) 

Van  Eyndcn  n.  van  der  Willigen 
Gcachiedenis  etc.  II  188.  —  N  agier,  KSfleritt. 
II  168.  —  lamerceel,  De  Levens  etc.  I  lU. 
—  Fr.  Maller,  Beschr.  Cat.  et«.  1853.  —  Van 
der  Aa.  Biogr.  Woorderboch  II  1S03.  — 
Kramtn,  De  Levens  I  183.  —  Scheffer  «. 
O  b  r  e  e  n,  Rotterd.  Historiebladen  II  577.  — 
O  b  r  e  e  n,  Archief  V  159.  —  v.  Someren,  Be- 
schr, Cat.  II  (18d0/l).  —  E.  VV.  Moes,  leona» 
grapbia  BaUva,  1897,  I,  1905,  II.  —>  Wnrs- 
bacb,  NIcderL  Kstleriex.  o.  Ergiaxungabd.  — 
Stidt  a.  Motori-Aiddve  in  Rotterdam. 

Breyalnas,  Heinricli,  Maler  za  Xanten, 

erwähnt  28  9.  1467,  f  1475.  Wohltäter  des 
KrcuzbruderkloBters  Marienfrede  bei  Ding- 
den, in  das  sein  einziger  Sohn  Lambert  eintrat. 

.Sauer  in  Beitr.  t.  Gesch.  d.  Niederrheins, 
XIV  (1!)00)  IM,  odMt  Anlage:  De  beneficiis 
Hcnrici  B.  £.  Fimunich-RieharU. 

BniTBa,  Anna  Francisca  de,  bdg.  Ma> 
lerin,  geb.  1806,  Nichte  und  Schülerin  des 
Brüsseler  Archit.  Jacques  Francquart  u.  Gat- 
tin des  Schriftstellers  Js.  Bullart.  Sic  malte 
u.  a.  das  Portr&t  ihres  Lehrers  (1082)  und  ihr 
eigfnea  (lOM),  die  von  Wenzel  HoUar  ge- 
stochen wurden. 

Biogr.  Nat.  de  EelgUjue.  —  Campo  Weyer- 
ma  n.  De  LevensbessMyelaisn  eSe.  '—Parthey, 
Wenzel  HoUar.  H.  H. 

Braynseel,  Gilis  v.,  Makr  in  Antwerpen, 
1611  Meister  in  der  Lukaagilde  {ßt  La- 
geren I). 

Brnyassea,  Pieter,  Kartenzeichner  in  Lei- 
den, hat  iS91  eine  ältere  Karte  von  Süd- 

IVWIIam«!   Uim   If nnmJinmnilMfc   ^M^^X^^fr  V^nA 


UV. 


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BroaMcs-Biy 


Karte  von  1644  ist  im  Archive  des  Strom- 
gerichtskreises  Rijnland  in  Leiden. 

C»t.  T.  h.  Sted.  Mus.  von  Leiden,  188«  S.  1. 

E.  W.  Idoes. 

Bnudowics,  Franz,  poln.  Maler, gd».  ItiSl 
zu  Brodnica  (West-PreuBeo).   Stndiertc  sdt 

1883  in  der  Krakauer  Kunstschule  Malt 
hauptsächlich  Landschaften.  1894  stellte  er 
auf  der  galizischen  Landesausstellung  in  Lem- 
berg ein  vielbewtmdertes  Bild  aus:  Junge 
Föhren  auf  sandigem  Grunde.  Lebt  jetzt  ia 
Lithaucn  und  widmet  sich  vorwiegend  der 
malerischen  Ausschmückung  kath.  Kirchen. 

Swieykowski,  Pamtelnik  T.  P.  S.  P.  w 
Kiakowi^  18&4— 1904.  C.  M.  v.  G6rski. 

BhmI,  Stef  aa<s  Italien.  Hahr,  gdi.  am 
11.  5.  1835  in  Gropparcllo  (Piacenza),  f  am  4. 
1.  1911  in  Piaccn/a,  Schüler  von  Bern. 
Massari  in  l'iacenza  und  seit  1S54  von  AI. 
CastelU  in  Rom,  wo  er  mit  Nino  Costa  und 
AmoM  Böddto  Pretudacbaft  schloS.  Sdm 
Erstlingswerk  war  ein  für  den  Conte  Anguis- 
sola  (Piacenza)  gemaltes  Jagdbild.  Nach  wei- 
teren siebenjährigen  Naturstudien  in  den 
Apenmaea  UcB  er  sich  in  Florenz  nieder,  wo 
er  1886  du  nataralistisdi  gdialleae  BOd  „I 

carbonari"  fKohlenbrcnncr)  ausstellte  u.  dann 
2\vei  Jahrzehnte  als  üenre-,  Tier-  und  Land- 
schaftsmaler ansässig  blieb.  Seit  1885  in  Pia- 
ccnza  als  Profcsaor  und  Direktor  des  Istituto 
Sjawnia  tang,  oeKniciRe  er  ote  iwumiauBUBf* 
lungen  Italiens  bis  in  die  jüngste  Zeit  mff  -i-t 
nen  ländlichen  Idyllen  und  Tierbildern  aus 
den  Apenninen,  die  in  ihrem  Schöpfer  einen 
würdqjien  Vorläufer  Giov.  Scgantinis  erkennen 
Immi  und  aucb  von  der  aeneren  Kritik  m- 
crlomnt  werden.  Als  Hauptwerke  sind  her- 
vorzuheben die  Gemälde  ,^lla  fiera"  (1875, 
jetzt  in  London),  —  „Mandra  sperduta"  (1881, 
jetzt  in  New  York),  —  ..Don  Chisdotte",  — 
«Che  <fk^,  —  „La  predica  so  gli  AppenuM", 
|,Pascolo  suir  Appennino",  —  „I  primi  a 
far  1a  rotta"  (letzteres  Bild  jetzt  in  der  Call. 
Naz.  Mod.  zu  Rom),  —  sowie  einige  in  den 
letzten  Jahren  entstandene  phantast  Aquarelle. 
UartinL  La  IL  Eaposiz.  etc.  a  Milano  1872. 

—  Firenze  artht.  1872  XII— XIII ;  1874  XIII  3. 

—  A.  Röndani,  Scritti  d'arte  (1874)  p.  421. 
470  ff.  —  De  Gubernatiü,  Diz  J  art.  ital. 
viventi  (1889),  —  L.  C  h  i  r  t  a  n  i  m  Natura  ed 
Alte  1894-^5  I  «8  ff.  —  V.  T  u  r  1  e  1 1  iin  L'Arte 
•U'  Eaposiz.  dl  Torino  1898  XX  194  f.  -  F.  G  i  a- 
relli  in  Natura  cd  Arte  1M3-4  I  147—158 
(bU  vielen  Abb.).  —  Cat  d.  Etpouu.  etc.  di  Fi- 
fcnae  1907—8  r  72,  sa.  —  L.  Orzola  in  Viu 
d'Alte  1909  p  323—335.  mit  Abb.;  sowie  in  Ras- 
aegna  Naz.  CXXXVl  209  ff.  —  Gazz.  di  Faima 
V.  7.  1.  1911.  G.  DttU  AmmL 

Bif,  Auguste,  Iranzös.  Kupfefstcdier  o. 
Lithograph,  1.  Hllfte  des  19.  Jahili.  Von  ihm 
die  Stiche:  Ibrahim  Pascha  visitant  les  abeil- 
les  du  culonel  Buchoz  und:  Milton  dans  le 
jardin  de  Lucifer  aux  Champs-Hlysccs.  Von 
ihm  lithogr.:  Bildnis  Aug.  Railets.  —  Von 
einem  Stedier  Bmät  Ery  kumt  man  8  NadK 
irtidu  nach  Blittera  lUffefs. 


Liss-Mscr.  (Bibl.  Thieinc).  —  B  e  r  a  I  d  i,  Lei 
grav.  du  IJ.  s.,  1880  IV  25.  //.  V. 

Ery,  J e h a n  de,  Goklscbmied  zu  Tournai, 
erhält  1809  Wfwillimg  f9r  einen  dRwnMtt 
Becher. 

De  Laborde,  Lea  duea  de  Bourgogne,  1849 

I  P.  XCIV.  H.  V. 

Ery,  Job.  Israel  de,  Sohn  von  Theodor 
de  B.,  deutscher  Kupfcrit  in  Frankfurt  a.  M., 
geb.  vor  1670.  f  1011.  Arbeitete  mit  dem 
Vater  und  seinem  Bruder  Joh.  Theod.  zch 
sammen. 

Immerzeel,  De  Levens  en  Werken.  —  Lc 
BUnc,  Manuel  (2  Stiche).  —  K«t  d.  Oma- 
mentstichsamml.  in  Bcrhn.  W.  :  .  6'. 

Bry,  J  o  h  Ii  n  n  T  h  c  ü  d  u  r  de,  Sohn  von 
Theod.  de  B.,  deutscher  Kupferst  u.  Radierer 
in  Frankfurt  a.  M.,  geb.  1581  in  Lfittich, 
t  1823  in  Frankf.  Eine  seiner  beiden  Töchter 
heiratete  Matth.  Merian.  Ii.  war  ein  begabter 
und  tüchtig  geschulter  Kupferst.  von  großer 
Fnichtl»arlceit ;  seinen  Vater,  mit  dem  er  viel- 
fMli  nstnnnen  arficitete,  überragte  er  be> 
trächtlich  an  Talent.  Er  war  der  Lehrer 
Sandrarts.  In  seiner  Technik  lehnte  er  sich 
an  die  Art  Jak.  de  Gheyns  d.  X.  an, 

InBoiasardsIoonea  radierte  er  (pachjanku) 
das  Bftddt  Erasmus  v.  Rotterd.  im  1.  Teil, 
5  B1.  im  2.,  5  im  3.  und  8  im  4.  Teil.  —  Zu- 
sammen mit  seinem  Bruder  setzte  er  das 
Reisewerk  seines  Vaters  fort.  4  kleine  Stiche 
in  Querformat  stellte  er  nach  H.  S.  Belnm 
her,  femer  reproduzierte  er  in  kleinem  For- 
mat den  Triumph  Giristi  von  Tizian,  das 
Bacchanal  G.  Romanos  in  Wien  (s.  Mander 
cd.  Hymans  I  868),  die  Heirat  Rebeccas,  das 
goldene  Zeitalter  nach  A.  Bk>emart,  1608  (in 
Rund),  nadi  Peruzd,  eine  festl.  Versanmilang 
in  Venedig  nach  D.  Barendsz  u.  Goltzius,  einen 
Soldatenztig  (n.  rechts)  nach  Jost  Amman.  Zu 
wiMO  besten  Blättern  gehören  die  4  Elemente 
in  qner  Oval  und  Mercators  Bikinis  in  4P. 
Sehlriteher  sfaid  der  PamiBb  95  einzefaie  Ge» 
stalten  in  Folio,  und  23  Bl.  Trachtcnbilder 
(Paare).  Er  arbeitete  für  das  Florilegium 
novum,  Frankf.  1818—18,  8  Teile  in  fol.  und 
für  das  Theatrum  anttomicum  von  Gasp. 
Bauhin  1618.  Auch  fertigte  er  ein  Alphabet 
und  zusammen  mit  seinem  Bruder  ein  Mau- 
reskenbuch von  23  Bl.  in  4*  (Gaz.  d.  B.-Arts 
XVII  [1864]  424).  —  Aus  seiner  KomapOtt* 
denz  mit  dem  Wiener  Hole  ist  m  einnehmen, 
daB  er  sich  16M  erhot;  Schalen  anzufertigen, 
16(X)  Bilder  des  Kongo  anbot,  1615  ein  Kriegs- 
kunstbuch, 1Ö17  die  est-  imd  westindischen 
Reisen  (Jahrb.  d.  Kstsamml  d  Alletlu  Kaiscrh. 
XVn,  8.  TeO;  XX  8.  Teil). 

Imaierseei,  De  LcMas  en  Wcrinn.  «> 
Sandrart  (Laben  Uerians).  —  llaricttei, 
Abeccd.  —  L  e  B 1  a  n  e,  Msunel.  —  A.  T.  W  n  r  s- 
bach,  NIederL  Kstleilcjt.  I  (1906).  —  Nag> 
ler.  Mooogr.  I.  HI,  IV.  —  Kat.  d.  OmaBeafe- 
atiAmmmi.  in  Bertin.  Ii^  *.  51 

Bif,  Theodor  (Dirk)  de.  niedeflind. 
Bnplerat.,  lebte  und  wirkte  den  gröBeren  Teil 


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aebes  Lebras  ia  Deutacblaiid,  geb.  1688  io 
Lattich,  t  am  97.  8.  1686  in  Frankfurt  a.  M. 
Er  entstammte  einer  reichen  und  angesehenen 
Familie  und  muBte  1570  seines  reform.  Glau- 
bens wegen  die  Niederlande  verlassen,  nadl^ 
den  aeia  VennÜBa  eingezogen  worden  war. 
In  Pmdcfnrt  eröffnete  er  einen  Buch-  und 
Kunsthandel  (später  auch  im  nahen  Oppen- 
heim) und  fertigte  eine  groBe  Zahl  von 
Stichen,  darunter  besonders  gute  Vorlagen 
für  Goldachmiedsverzierungen  und  verschte- 
Fdgen  von  Blättern  zur  Illustrierung 
Werken,  wobei  ihn  in  späterer  Zeit  seine 
Söhne  Joh.  Israel  und  besonders  der 
Job.  Theodor  tmterstützten.  —  188B 
gai»  er  in  Heidelberg  die  Potentissimorum 
Tordae  imperatorum  etc.  icones,  47  Bl.  nach 
Hocfnagcl,  in  4°  heraus ;  nacli  Nlarciis  Gcc- 
rarts,  der  1577  Maler  der  Konigin  Elisabeth 
war  (s.  Van  Mander,  ed.  Hymans  II  90).  den 
Zug  der  Ritter  des  Hosenbandordens  in  12 
Bl. ;  nach  Tho.  Lent  das  Begräbnis  des  Sir 
Phil.  Sidney  (f  15&6i  in  London,  in  :U  Bl. 
Aui  die  niederl.  Verhältnisse  beziehen  sich 
seine  beiden  gestochenen 

Gegenstücke:  De  Hoopman  v.in  Weysheyt 
(Wilhelm  von  Oranien)  u.  De  Hcxjpman  van 
Narhuyt  (Herzog  v.  Alba).  1593  stach  er  mit 
Job.  Isr.  zusammen  die  Emblemata  saecn- 
laii^  «0  Bl..  desgl.  1698  die  AlphabeU  et  d». 
racteres,  in  4»  In  England  (um  158T)  hatte 
er  die  Anregung  erhalten,  ein  großes  Reise- 
werk herauszugeben;  1590—96  erschienen  die 
6  ersten  Teile  der  groBen  Reisen,  lagkidi  in 
lalein.,  deotadier  «öd  frans.  Ausg.;  Ae  Uri- 
nen  Reisen  wurden  nach  seinem  Tode  von 
den  Söhnen  gefertigt;  die  Coücctiones  pere- 
grinatii  num  in  Indiam  orientalem  et  Indiam 
occidcntalem  landen  erst  1684  ihren  AbachloBw 
Besonders  hat  sich  B.  hdcaant  gemadit  durch 
seine  Stiche  zu  Boissards  Tcones  virorum 
illustrium,  deren  vier  Teile  in  Frankfurt 
1597 — 99  erschienen,  jeder  60  Bildnisse  be- 
rühmter Mianer  der  Renaiaaance  enthaltend, 
die  der  hamaniatiacben  Cehtearichtung  afr> 
gehörten.  Von  den  51  Bildnissen  des  1.  Ban- 
des stach  er  (nach  J.  B.  Janku  in  Repert.  f. 
Kstw.  VII  416  fgg.)  45.  im  2.  Bande  rühren 
nur  8  sicher  von  ihm  lier,  die  ühriigen  stam- 
men von  seinen  Söhnen  und  anderen.  1607, 
ein  Jahr  vor  seinem  Tode,  stach  er  sein  eigenes 
Bildnis  in  0\'al,  aus  dessen  Umschrift  sein 
Geburtsjahr  hervorgeht. 

Nach  ihm  wurden  herausgegdw* :  Initialen 
(U»Q,  BcfUn  1886^  in  4*.  ^  Eadikaiata  aacca- 
Uria  (Civenb.  1611),  v.  Fr.  Wamecke,  Berlin 
1886. 

Das  Werk  B.s  zusammen  mit  dem  seiner 
beiden  Söhne  umfaßt  über  1600  Blatt 

In  der  SammL  Destafllem'  befand  «ch  von 
ihm  die  Zeichnung  eines  Schwertgriffea  Mtf 
Pergament,  bez.  T.  de  Bry  (Gaz.  d.  B.-Afft8 
8  Pdf.  XXI  [1888]  9,  488). 


Im  Grüocn  Gewölbe  zu  Dresden  ein 
gcsdiniltener  und  grsvierter  breiter  silberner 

Spiegclrahmen  mit  vergoldeten  und  durch 
(^astische  Ornamente  verzierten  Leisten,  des^ 
sen  Mittelfeld  (die  Rückseite  oder  der  Ver- 
des Spiegels)  ebenso  bebandelt  ist,  das 
mit  B  vergoldeten,  für  den  Abdruck 
bestimmten  runden  gravierten  Platten  belegt, 
die  Bei^iele  der  Verwendung  von  Spiegeln 
Beigen  und  deren  zwei  (die  oberste  und  die 
mittlere)  die  Bezeichnung  Q  M  A  S  (als  Mo- 
nogr.)  in.  T.  B.  fe.  tragen.  H.  68,  Br.  48  an. 
(Silberz.  No  118).  Die  Platten  sind  von  B. 
gestochen  (nach  der  Zeichnung  eines  Zeit- 
genossen) ;  das  ganze  adiSne  Wcrit  wird  «dd 

A.  Wnrsbaeh,  Ificd^  KMlcries.  — 
Aflff.  D.  Biogr.  tU  4IT  (darin  die  ihaM  lit).  — 
Paasavant  P<^.  I  818.  Imaaraaal, 
Da  Leveas  ea  Wethen.  —  Krassi^  Da  Lavena 
ea  Wcribai  I.  -  Marl«tt%  Ahaesd.  —  Ld 
Blaac^  llaa.  —  Walnole^  Aaset  of  F. 
gtaty  aaa.  -  MHt  d.  CaUrttCsana^  K.  F. 
XIV  SM.  —  Bepert  f.  Kstw.  vn  41«.  —  KaHt. 
d.  Gritaan  Qtm.  kt  Diaadea.  —  Kat  d.  Oraap 
mad.  Berlia.  —  S.  Celvia.  Baifer 
Bair.  eic.  in  W^fiaad  (1M6)  p.  87  ff,  14a 

IP.  at.  SMMto. 

Bry,  8.  aaeb  Brtt  and  Mrk. 
Bryaia,  s.  Brits. 

Bi7«a,  Allred,  Zeicbner,  geb.  186fi^  f  am 
17.  8. 1808  in  T^Midfln  namentSdi  in  Karilta» 

turenfach  tätig.  Er  zeichnete  u.  a.  für  die 
„Sporting  and  Draroatic  News"  und  den 
„Entr'acte".  Mit  besonderem  Interesse 
er  Darstellungen  aus  dem  Bühncnleben. 

Bry  an,  Dict.  of  paiot  and  cair.,  1803  I.  — 
Kftchron.  N.  F.  X  4A7.  H,  V, 

Brfan,  John,  Portrit-  tnd  Marinennlar 

in  London,  stellte  1786—90  in  der  Roy  Acad, 
und  1790  und  91  in  der  Soc.  of  artists  aus. 

A.  G  r  a  V  r  5.  Roy.  Acad.  Exhibd,  19W  1 ;  Ex- 
hib.  at  Soc.  of  art.  etc.,  1007.  H.  V. 

Bryant,  C.  £..  Medailleur  in  Lima  (PenO 
um  1870  titig,  hat  einige  ErinnemigniadBillcn 
gefertigt. 

Forrer,  Dict.  of  Medall.  I  (1904). 

Bryant,  Everctt  Lloyd,  amerik.  Maler, 
geb.  13.  11.  1864  in  Galion,  Ohio,  studierte  in 
London  unter  Herkomer  md  in  Paris  unter 
Blanc,  spiter  fai  FMIadelphia  imter  Anadi&tB 

U.  Chase.  Figurenhilder  f^elin^en  ihm  am 
besten,  z.  B.  „Cindcrella  ä  sa  toilette",  „Baby 
und  Amnie".  Edmund  von  Maek, 

Bryant,  Henry,  amerikan.  Portrit-  und 
Laadsdiaftamaler,  geb.  1819  in  Hartford, 
t  1881,  studierte  in  New  York  und  wurde  1887 
Mitglied  der  National  Academy. 

C 1  emcat  aad  Hatten  Alt  «f  the  19. eeat, 
IM«.  H.  V. 

Btyaat,  Joshua.  Laadichaftsmaler,  Zeich- 
und  KupfecMeoer  in  London^  um  1786— 


1810  tätig,  stellte  swiwhcn  1788  und  1808  in 

der  Roy.  Acid.  und  in  der  Brit.  Instit.  aus: 
Ansichten  von  Burgen  der  Touraine,  Ansich- 
London^  der  Umgegend  von  Paria 


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asw.  Das  Brit.  Mus.  bewahrt  von  ihm  eine 
Zcidinung  mit  einer  Anaiciit  der  HiiiiiHi  des 

Drury  Lanc  Theaters. 

A.  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  10O5  I;  Ex- 
hib.  at  the  Brn  Inaf  t  ,  1908.  —  L.  Binyon, 
du.  of  Drawiius  etc.,  1808  I.  —  Univ.  Cat  of 
Book»  on  Aft,  Sappl.,  London  1977.         H.  V. 

BqFUl%  EnckSer  und  Bildhaoer  kariicber 
Herkunft;  wie  sein  Nsme  bcwugt  (vfL  Bull. 

de  corr.  hell.  1880,  319.  Dittenberger,  SyHoge* 
90) ;  dem  widerspricht  nicht,  daB  er  von 
Athenodoro«  (bei  Clem.  Alex.,  Protr.  IV  48 
P  42  cd.  Pott.  Overbeck,  Sq.  Iii»)  Athener 
genannt  wird;  er  oder  Sflioii  sdu  Vater 

konnte  in  .A.then  eingewandert  Min  (vgl.  den 
entsprechenden  Fall  bei  Sihennis).    Br.  war 
neben  Skopas,  Leochares  und  Timothecs  am 
Mausoleum  tätig  (Plin.  XXXVI  80.  Vi- 
truT.  VII  praef.  19.  Ombeck  1177  f.),  9ch«rf 
unter  Ptolcmaios  Soter  das  Kultbild  für  den 
neuen  Sarapistenipel  in  Alexandrien  (gegrün- 
det a.  886.  Vgl.  über  all  die  Legenden,  die 
ndi  tun  diese  Schöpfung  gnippiert  halici^ 
auietzt  E.  Schmidt  in  den  Religion  sgcsehiditl. 
Versuchen  u.  Vorarb.  VIII  2  p    17  ff.  und 
Petersen  im  Arch.  f.  Religionswissensch.  1910 
H.  1)  u.  unter  Seleukos  Nikator,  den  er  porträ- 
tierte (Plin.  XXXIV  78.    Overbeck  1827), 
die  Kultstatuc  für  das  Apollonheiligtum  in 
Daphnc  bei  Anttocheia  (Cedren  ,  Comp.  bist. 
P.806B  ed.  Paris.  Overb.  1321.  Antiocheia 
gegründet  a.  800).  Demnach  füllt  seine  Tätig- 
keit die  ganze  zweite  Hälfte  des  4.  Jahrh. 
v.  Oir.  (es  ist  nicht  nötig,  mit  Brtum  anzu- 
nehmen, die  ApoUonstatue  sei  ursprünglich 
für  die  ältere  Stadt  Antigoneia  bestimmt  ge- 
weacil).   Der  frühen  Jugend  des  6r.  ge- 
hörte   augenscheinlich   eine   signierte  Basis 
an,  die  sich  in  Athen  nördlich  vom  sog.  The- 
seion gefunden  hat;  das  Denkmal  war  die 
Wcihanf  eines  Fiqrlarchen  Demoetbenes  aus 
dem  Demoa  Piiafiia,  der  beim  Wettrennen 
der  Reiterphylen  gewonnen  hatte.  Die  Vorder- 
seite trägt  Weihinschrift  und  Küastlersigna- 
tur;  auf  den  drei  anderen  Seiten  ist  jedes- 
mal die  gkkbe  Daratdlung  in  Flacfarelief 
wiedeiiiuiti  ein  birtigcr  Mann  idleC  udt 
betend  erhobener  Rechten  auf  einen  Dreifuß 
zu;  gemeint  sind  Demosthenes,  sein  Vater 
und  Bruder.  Aul  der  Oberfläche  ist  in  der 
MiUe  die  Baaie  dner  Sinle  erhalten.  In 
der  Nike  wurde  der  Torao  einer  mgefKigel- 
ten  Nike  geftmden;  man  bat  angenommen, 
die  Figur  habe  auf  jener  Säule  gestanden; 
von  anderen  —  letzthin  von  Studniczka,  Ka- 
iMiis  (Abb.  d.  sichs,  Ges.  d.  Wissensch.  1007 
61  mit  Taf.  6)  —  wurde  die  Zugehörigkeit 
des  Torso  bestritten  und  statt  dessen  ein 
DreifuB  als  Aufsatz  der  Säule  vermutet.  Die 
Reliefs  der  Basis  sind  unbedeutend;  einzig  in 
dem  Pferdetspna  verrit  aldi  wodgatcDS  ein 
ptraBttüdier  fieerbmirV   In        «nie  Zdt' 
der  athenischett  Ldwaeit  des  Br.  dOrfen  wir 


auch  zwei  Statuen  des  Asldepios  tmd  der 
Hygieia  datieren,  die  Paniaaiw  (I  0. 
Overbeck  1819)  auf  der  Buiv  von  Mcgara 
emAbnt  (vgl  Indwof-Blmner  a.  P.  Gtruer, 
Ntnnism.  comment.  of  Paus.  5  f.  Taf.  A  VI, 
VII).  Einen  Asklepio«  des  Br.  aus  Bronze 
nennt  auch  PlininsCXXXIV  78.  Overb.  1880); 
Identität  mit  dem  mcgarensischen  ist  mi^- 
üclt  Ab  }tmger  Mann  wurde  Br.  sur  Ifit- 
arbeit  am  Mausoleum  berufen,  dessen  Nord- 
sette  ihm  zur  Ausschmückung  mit  Skulpturen 
anvertraut  wurde.  Vgl.  über  die  Skulpturen, 
die  bei  der  Ausgrabung  der  Ruine  auf  dieser 
Sehe  zutage  kamen,  Amelung,  Ausonia  a.  unten 
a.  O.  Amelung  kommt  nach  Vergleich  mit  an- 
derem Material  zu  dem  SchluB,  daB  die  beiden 
Kolossatstatuen  des  sog.  Mausolos  und  der 
sog.  Artemisia,  sowie  ein  bärtiger  Kopf  klei- 
neren Maßstabes  aus  dem  Atelier  des  Brya- 
xis   .stammen   (Brit.   Mus.,  A  Catalogue  of 
Sculpture  II  pl.  XVI  u.  XX  1.  Brunn-Bruck- 
mann, Denkmäler  241, 242.  Arndt.  Strena  Hel- 
bigiana  12  ff.  Abb.  8 — 4).    In  diesen  Skulp- 
turen ist  die  Schulung  im  ptaxitelischcn  Kreise 
noch  deutlich  erkennbar,  d<xh  hat  sich  eine 
starke  Eigenart  bereits  siegreich  durchge- 
setzt;  gegmBbcf   der   feinen,  plasdadwn 
Durchbildung  der  praxitelischen  Werke  wal- 
tet hier  ein  entschiedener  Sinn  für  mehr  deko- 
rative Wirkungen ;  in  der  Gewandung  wer- 
den breite  Lidit-  und  Schattenstreifen  leb- 
baft  locMitraaticrt^  an  den  KBpfen  nur  die 
Hauptformen  stark  betont,  die  Haare  mög- 
lichst in  Massen  zusammengehalten.  Von  den 
Friesplatten    mit    Amazonenkämpfen  hatte 
Brunn  U.  8.  unten  a.  O.)  eine  Anzahl  dem 
sr.  zugescnneDen,  oie  man  jeczc  vieimenr 
dem  Skopas  zuteilt,  da  sie  in  der  Tat  an  der 
Ostseite  des  Gebäudes,  die  dem  Meister  von 
Paros  anvertraut  war,  gefunden  wurden. 
Oacegen  glaidA  nun  in  den  fhfiitth  Gcnnewr 
Platten  Teile  von  der  Sdte  des  Br.  sn  be- 
sitzen ;  sie  erinnem  am  meisten  an  die  skopadi- 
schen  Fragmente,  machen  aber  einen  weiter- 
gehenden, dekorativen  Gebrauch  von  wehen- 
den Minteln;  die  Figuren  sind  imponierender 
im  ^Vuclis  als  m  einer  der  anderen  Gruppen 
(entschieden  ist  die  Frage  noch  nicht;  ab- 
weichende Ansichten  sollen  in  demnächst  er- 
scheinenden Arbeiten  von  Wolters-Sievddng 
u.  Studnicalm  ausgefülirt  werdeiO.  Wemi  die 
lang  erwartete  groBe  Publikation  der  Manso» 
leumsfunde  erscheint,  wird  es  hoffentl.  durch 
Ausnutzung  alier  Fundnotizen  auch  geliogei^ 
von  den  erhaltenen  Marmorlöwen  die  zu  be> 
stimmcfl^  die  auf  der  Nofdseite  zutue  kamen. 
Um  diese  Werke  gruppieren  sidi  eimge  andere, 
von  deren  Existenz  nur  die  schriftl.  Überliefe- 
rung berichtet:  ein  marmorner  Dionysos  in 
Knido«  (Plin.  XXXVI  22.  Ov.  1318) ;  Sutuen 
des  Zeus  und  ApoUon  und  eine  Anzald  Löwen 
XU  Patar»  in  Lykien  (Qem.  Alex.,  Prglr.  IV 
17  9.      ed.  Pott  Ov.  1817;  vi^  Boidiar, 


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Biyazts 


Mytb.  Lex.  III  1678 1.);  Ünf  koloMte  brau- 
MM  Götterbflder  m  RhodM  (PBb.  XXXIV 

42.  Ov.  1816).  In  mfereiQ  Alter  wurde  Br. 
nach  Alexandrien  berufen,  um  für  den  neu- 
begründeten Sarapidcult  das  Götterbild  zu 
•chaffen.  Der  Gott  war  tbraoend  darge- 
itdlt;  der  Thrao  nldrt  mit  yundgcdwcliwl* 
ten,  sondern  mit  breiten,  flachen,  ausgesäg- 
ten und  palmettenverxierten  Beinen  und  Leh- 
um  nach  älterer  Art  gebildet;  die  Seiten- 
pfbtten  der  Röckkliiie  bekrönte  je  cbe  Nike 
(Häuser.  Bert.  phiM.  WocheilMihr.  11KM.  1144). 
Die  Füße  des  Gottes,  der  rechte  vorangesetzt, 
der  linke  zurückgezogen,  ruhten  auf  einem 
breiten,  niedrigen  Schemel  mit  Löwentatzen, 
der  den  FüBen  entsprechend  schräg  gestellt 
war.  IMe  Kleidung  bestand  aua  einem  fei> 
ncn  Giiton,  sehr  ähnlich  dem  des  sog.  Mau- 
solos, einem  weiten  Himation,  das  über  die 
linke  Schulter  niederhing,  Rücken  und  Beine 
bedeckte,  und  schuhartigen  Sandalen.  Auf 
dem  Kopfe,  dessen  bärtiges  Gesicht  von  einem 
Wall  dichter  Locken  tief  beschattet  war,  trug 
der  Gott  den  Modius,  an  dessM  Wandung 
in  Rdiai  drei  Ölbäume  gebildet  waren,  und 
von  dessen  Rand  Ähren  niederhingen.  Die 
hocherhobene  Linke  stützte  das  Szepter  auf, 
wrährend  die  Rechte  liebkosi  n  1  \uf  dem  mitt- 
leren Kopf  des  schlangenumwundenen  Ker- 
beros  lag,  der  wachsam  neben  dem  Throne 
sa8  (der  mittlere  Kopf  war  der  eines  Löwen, 
der  linke  ein  Hundskopf,  der  rechte  der  eines 
Wolfs).  Die  Figür  fu];te  die  Cclla  des  Tem- 
pels, eines  der  gröfiten  der  alten  Welt»  ihrer 
Breite  nach  vollkommen  ans,  war  alao  von 
kolossalen  Dimensionen.  Sie  bestand  aus 
einer  metallenen  Hülle,  die  in  ihrem  Innern 
von  einem  Hoizgcrüst  getragen  wurde;  jene 
Hülle  war  im  ganzen  in  blauschwarzer  Farbe 
gehalten,  die  nackten  Teile  einbegriffen,  wo- 
durch der  Gott  als  Herr  der  Unterwelt  charak- 
terisiert werden  sollte,  doch  waren  kostbare 
Metalle  u.  Edelsteine  reichlich  verwendet,  um 
den  schreckhaft  düsteren  E^indruck  zu  mildem. 
Von  der  gameen  Gestalt  and  besonders  der 
Büste  und  dem  Kopf  allein  haben  sich  viele 
mehr  oder  minder  genaue  Kopien  erhalten 
Gegen  Ende  des  4.  Jahrh.  n.  Chr.  wurde  die 
Statue  von  den  Qiristen  zerschlagen  und 
»«fbrauut  Mit  «fiesem  Sarapis-lVpm  ist 
der  des  Zeus  von  Otricoli  so  nahe  verwandt, 
daß  wir  auch  in  ihm  eine  Schöpfung  des  Br. 
ei  kennen  dürfen,  und  zwar  ist  es  wahrschein- 
lich, daB  er  bereits  vor  dem  Sarapis  entstan- 
den war,  so  daB  Br.,  als  er  die  Angabe  er» 
hielt,  dem  neuen  Gott  Gestalt  zu  geben,  diese 
aus  der  des  Zeus  ableiten  konnte,  indem  er 
alle  Züge  lichter  Energie  und  liebevoller 
Sorge  milderte  und  verdüsterte.  Da  uns  auch 
das  UiMerteit  einer  Zenastatoe  erfialten  ist; 
die  dem  entsprechenden  Teil  des  Sarapis  sehr 
ähnlich  ist,  liegt  es  nahe,  Körper  und  Kopf- 
tffM  Btttcmnndcr  n  verbinden  (s»  Amdmy, 


Auaonia).  Alle  Rqpltken  des  Zeus  stimmen 
andi  darin  flbcrcin,  daS  de  in  einer  dgen- 

artigen  Technik  gearbeitet  sind  (Sieveking 
a.  unten  a.  O.)  :  ganze  Teile  der  Haare  und 
des  Bartes  waren  nicht  in  Marmor  ausge- 
führt, soodeni  aus  Stndt;  glcichmäBige  Fär- 
bung gab  dimn  TdlcB  dann  cta  efaiheitliches 
Aussdien.  Die  gleiche  Technik  ist  in  der 
hellenistischen  Zeit  in  Ägypten  gang  und  gäbe 
gewesen ;  man  erklärt  sie  damit,  dafi  die  Bild» 
hauer  dort  soviel  wie  möglich  am  Marmor 
gespart  bitten.  Jedenfalls  kann  das  Zusam- 
mentreffen nicht  zufällig  sein,  und  es  bleibt 
nur  zweifelhaft,  ob  Br.  diese  Technik  in  Ägyp- 
ten eingeführt  oder  übernommen  hat.  Wri* 
tere  Skulpturen,  die  sich  nach  stilistischen 
Kriterien  und  z.  T.  auch  wegen  der  Qberein- 
stimnienden  Technik  an  Sarapis  und  Zeus 
anschließen  lassen,  sind  publiziert  oder  nam- 
haft gemacht  bei  Amelung,  Ausonia  s.  unten. 
In  diesen  späteren  Werken  ist  der  EinfluS 
des  inzwischen  zur  Höhe  gelangten  Lysippos 
fühlbarer,  als  der  des  Praxiteles;  an  einem 
—  dem  Poseidonkopf  in  Villa  Albani  —  er- 
innert die  Augenbildu^  vielmehr  an  die  Art 
des  Skopas.  Diese  Mischung  fremder  Ein- 
flüsse, neben  denen  das  Persönliche  deutlich 
genug  bleibt,  ist  ebenso  charakteristisch,  wi£ 
die  verhältnismäBig  geringen  Variationen  in 
der  Charakteristik  der  Dargestellten.  Das 
eigentümliche  Verdienst  des  Br.  hat  vielmehr 
darin  gelegen,  daß  er  seinen  Schöpfungen  im 
ganzen  einen  grandiosen  Zug  zu  geben  wufite, 
weniger  bedacht  auf  die  Durcharbcitnag  im 
ffaifincn  Diese  Bgcnscbsften  nm^iten  ibn 
besonders  geeignet  für  die  Aufgabe,  kolossale 
Götterbilder  mit  blendender  .'Ausstattung  und 
in  prächtiger  Umgebung  zu  schaffen.  Mit 
einem  sokben  finden  wir  ihn  auch  am  Ende 
seines  Ldiens  bcsefciftittt  der  ApdH  sn  Dn- 
phnc  bei  Antiochien  war  ein  kolossaler  Akro- 
lith;  das  Gerüst  aus  Rebenholz  war  mit 
einer  vergoldeten,  reich  mit  Edelsteinen  ver- 
zierten MetaUbülk  bcdcdtt;  nur  alles  Nackte 
war  in  auiuiur  gciHMiei  j  zwei  wnuiemBne 
Edelsteine  leuchteten  in  den  Augen.  Der 
Gott  war  stehend  gebildet,  mit  linkem  Stand- 
bein, den  rechten  FuB  wie  schreitend  zurück- 
gesetstt  lekkidet  in  einen  schkgpcndcn  hoch- 
gegüileleu  CIritm  mit  tiefem  Bansdi  oder 
Überfall;  im  Rücken  hing  ein  fähiger  Man- 
tel nieder.  Die  langen  Haare  waren  im 
Nacken  in  einem  Schöpfe  aufgenommen,  von 
dem  lose  Locken  auf  den  Röcken  und  die 
Sdndteni  nledcrfidci^  tmd  bcikriSnt  von  einem 
goldenen  Lorbeerkranz.  Der  linke  Arm  hielt 
die  Kithara,  während  die  Rechte  mit  der 
Schale  zur  Spende  vorgestreckt  war  (Ce- 
drcn^  Conv.  Hist  n.  806  B  cd.  Paria,  üb«- 
nioa  Or.  61  ini  AM  ed.  BddRl.  Job.  Bfa- 
lal.,  Chronogr.  X  284  ed.  Dind.  Theodoret, 
Hist.  eccles.  III  10  ed  Vales.^  Overbeck  1B21 
bis  IflSC  Fiiiloitaf|iot  s.  bei  Balifluit  Bdm. 


i6s 


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QuirtaUchr.  für  christl.  Altertum  1880,  876. 
Büttner-Wobst,  Hist.  Unters.  E.  Förstemann 
CewidoB.  Letpc  1804^  1  f.  Egger  «.  unten 
n>  O.)«  Bd  dicMr  Steine  voHAilirle  cta  BIHs 
unter  Julian  das  Zcrstöning:swerk.  Die  ein- 
zigen Nachbildungen  finden  sich  auf  Münzen 
(Overbeck,  Kunstmjrthologie,  ApoUon  Müiiz- 
tafd  V  87-48.  Ldpzig.  Benchte  1886,  20 
Taf.  I  18-16).  Mit  dem  AfMlkNi  gleich- 
zeitig wird  das  bronzene  Porträt  des  Scleu- 
ko«  entstanden  sein  (Plin.  XXXIV  73.  Over- 
beck, Sq.  1327.  Porträts  des  Sei.  auf  Mün- 
zen s.  bei  Imhoof-Blumer.  Portrilköple  auf 
gr.  if.  I  8.  m  8).  Endfich  crwitail  TmHui 
<c.  Graec.  M  p  117  ed.  Worth.  Overb.  1996) 
eine  Darstellung  der  Pasiphae  als  Werk  des 
Br.  Kalkmann  (Rhein.  Mus.  XLII  488  ff.) 
bat  die  ganzen  Angaben  des  Apokgeten  ver- 
diditigt;  da  aber  einige  nadiwdsfidi  riditig 
sind,  müssen  wir  von  Fall  zu  Fall  entschei- 
den. Gegen  die  Möglichkeit  einer  Darstel- 
lOBg  der  Padphae  läBt  sich  nichts  einwenden, 
xnmal  man  iridit  notwendig  anzunehmen 
branebt,  daB  die  ^bredierisebe  Gemablin 
des  Minns  gemeint  war.  Eine  Statue  der 
Pasiphae  in  einem  Heiligtum  mit  Traum- 
orakel  nahe  bei  Sparta  erwähnt  Pausanias 
(III  26^  1);  dann  gab  et  eine  vemutlidi 
in  Kjrrene  beimiadie  Verdoo,  nadi  der  P. 
von  Zeus  Mutter  des  Ammon  war  (Phit 
Agis  9.  Vgl.  Roscher,  Myth.  Lex.  III  1666 f.). 
Für  den  Ruf  des  Br.  in  Rom  zur  Zeit  des 
Nero  vridit»  daS  ColumeUa  (de  re  niat  I 
praef.  81  cd.  Bip.  Overb.  807)  ihn  an  erster 

Stelle  neben  Lysipp,  Praxiteles  und  Polyklet 
namhaft  macht.  Aus  erheblich  späterer  Zeit 
stammt  eine  groBe  viereckige  Basis  mit  der 
Inadirift  OPVS  BRYAXIDIS,  die  in  Rom 
bei  S.  Marco  sntage  kam;  sie  mnB  die  Kopie 
eines  Werkes  des  Br.  getrsgOl  lobc«  (Loewy, 
Insdir.  gr.  Bildh.  492). 

Brvnn,  Gesch.  d.  gr.  Katler.  •  I  tM8  ff.  — 
OverbeclL  Geseh.  d.  gr.  Plastik  «  II  «7  t 
Dlfl^  Gr.  Kwitraytliologie,  XI  3.  M  f.  — 
Bfnnn,  SHmnafecT.  d.  tafcr.  Akad.  d.  Wias. 
1881.  114  ff.  «L  lÖsfaM  ScibtUtaa  n  SIT  nh 
Ttfd.  -  Hemoll^  BdL  de  «ocr.  hdL  tm. 
3M  ff.  -  Kabbadiai^  DdÜMi  asdu  18B1, 
34  ff.,  09,18.  —  Lolling;  ebenda  SS  ff.  ^ 
Wolters,  AOen.  Miltetl.  18M,  888  1  —  Tb. 
Reinach,  Revue  Aes  it.  gr.  1B91.  191.  — 
Couve,  Bull,  de  corr.  hell.  1898.  550  ff.  Taf. 
III,  VII.  —  Kabbadias.  Ephim.  arch.  m*;. 
40  ff.  Taf.  4-7.  —  Di  «hl,  Kev.  it  gr.  1894. 
219.  —  S.  R  e  i  n  a  c  h,  Gaz.  des  be«ix-atts  1894. 
226.  —  Collignon,  Histoire  de  1a  ae.  gr., 
II  30«  ff.  —  Cl.\  1 1  5.  1305b.  —  D  i  1 1  e  n  b  e  r  - 
ger,  Syltoge  ^  fi87  —  Pauly-Wissowa, 
Rcalenc.,  III  916  fT.  (Robert).  —  Klein,  Gesch. 
d.  gr.  Kunst.  II  383  ff.  u.  sonst.  —  Egger.  Re- 
vue arch.  18S9,  II  104  ff.  —  S.  Reinach, 
ebenda  1902,  II  5  ff.  —  Amelung,  ri>enda 
1903.  II  1T7  ff.  Taf.  XIV.  —  Svoronos.  Da» 
athen.  Nationsfattuseam,  163  ff.  Taf.  XXVI— 
XXVII.  —  Sleveklng^  Test  n  Bnum-Bruck- 
mann,  Denkmiler  MI.  —  Amelvng,  Ausonia 
1908,  115  ff.  Am*tmmg. 


Bryoe,  David  (R.  S.  A,  F.  R.,  I.  B.  A.), 
.\rchitekt,  geb.  am  3.  4.  160G  in  Edinburgh, 
t  am  7.  6.  1876;  seit  1835  „a&sociate"  und  seit 
1886  Vollmitglied  der  R.  Scotttsh  Academy, 
auBerdem  Mitglied  des  R.  Institute  of  Brit. 
Architecta  und  des  Architect  Institute  of 
Scotland.  Für  öffenlliche  Profanbauten  be- 
vorzugte er  den  Palladio-Stil  und  die  BaU'- 
Weise  der  Italien.  Hochrenaissance,  für  seine 
Wiigei  glücklichen  Kirchenbaolea  den  goti- 
schen Stil,  für  die  Mehrzahl  der  YOa  ihm  er- 
bauten bezw.  umgebauten  schottischen  Edd- 
sitze  endlich  die  altschottische  Profangotik,  die 
er  mit  besonderem  Geschick  zu  verwerten  ver- 
stand, nameotlkli  im  Fettea-CoUegc^  seinem 
bedeutendsten  Bauwerke; 

The  Buildcr  vom  27.  5.  1878  (Kckral.).  ~ 

Dict.  of  Nat  BiogT.  Id09  III  158. 

if.  IV.  Brockwll. 

BiTdak,  Andreas,  Maler  und  Lithograpb 
in  ^akau,  geb.  in  Romradow  mn  1880,  f  in 

Krakau  nach  1864.  Er  war  ein  tüchtiger  imd 
sehr  fruchtbarer  Künstler  und  hinterließ  eine 
groBe  Anzahl  von  lithogr.  Porträts,  Ansich- 
ten und  Stilleben,  teils  selbständige  Werks; 
teils  aadi  IL  Stohandd,  J.  Lepfcowdd, '  S. 
Swistsyiiifcit  B.  Waller  mm.  gezeichnet. 

Marian  Gumovuki, 
Diylan,  Robert,  Graphiker  und  Bildhauer, 
Reh.  am  11.  6.  1865  in  Coylton  (Grafschaft  Ayr, 
Schottland),  gebildet  an  der  Akademie  7U  Ayr 
und  (nachdem  er  fünf  Jahre  in  einem  Archi- 
tektenburcau  tätig  gewesen  war)  an  dem  jetzi- 
gen Royal  College  of  Art  in  London,  als  Schü- 
ler F.  Gouldings  (im  Radieren),  Prof.  Lanteris 
(in  der  Bildhauerei)  und  Millers,  Qacks  und 
Mortons  (in  der  Malerei).  Zuerst  wurde  er, 
zum  Teil  unter  Strangs  EinfluB  stehend,  als 
Radierer  bekannt,  und  1S91  als  Mitglied  der 
Royal  Society  of  Painter  Etchers  aufgenom- 
men. Neuerdings  wendete  er  skh  mehr  der 
Bronzt -Kleinpla.stik,  besonders  Bildnismedail- 
Icn  und  Plaketten  zu.  Bryden  hat  1894  lU- 
Hen.  1896  Spanien,  1897  Ägypten  besucht 
Von  seinen,  bis  Ende  1910  beinahe  die  Zahl 
460  erreichenden  Platten  und  Schnitten,  sind 
hervorzuheben:  Italieniscl.i?  Serie  (1894,  18 
PI ),  Burns"  Erinnerungs-Senc  (1896,  10  PI.). 
Spanische  Serie  (1896,  22  PI.),  Das  alte  Ayr 
(1887.  24  PI),  Übende  Schriftsteller  (1886^ 
12  Holzschnittbitdnisse).  Burgen  und  Seht8«> 
ser  in  Ayrshirc  (drei  Serien  zu  22  PI.,  1899, 
1909,  1910).  Radierungen  zu  Burns  (1900,  11 
PI  ),  Die  Landschaften  des  Burns  (1900,  12 
PL),  Dichter  der  jüngsten  Generation  (1808, 
S8  Holzschnitte),  Neutestamentliehe  Serie 
fiora,  22  PI  ),  Glasgow-Serie  (1907.  16  PI.), 
Edinburgh-Serie  (1910,  20  PL)  u.  Verschwin« 
dendes  Handwerk  (1910,  90  PL).  Br.  Sdudtt 
auch  die  Bordüre  tu  Stiang»  nwHMntmile» 
Holsschnitt  J>er  Pflüger*.  Sdne  BOrte  des 
Sir  James  Fergusson  gelangte  in  die  öffent- 
liche Bibliothek  su  Ajr,  sein  Gemälde  „Maa- 


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chline  Ho\y  Fair"  in  das  Burna  Museum  zu 
Alloway,  Radierungen  von  ihm  in  das  Britllh 
Museum,  das  Kupf.-Kab.  Dresden,  etc. 

fJ.  W.  S. 

Bi7«M,  John  Mc  Kcan  (F.  I.  B.  A.)« 
ArAhekt,  geb.  IMO  in  Dunferndine  (Schott- 
land), t  am  2fi  5.  1901  in  London.  Anfangs 
nur  als  Möbel-  und  Wolinhausarchitckt  tälig, 
errang  er  schließlich  bedeutenden  Ruf  mit  Ent- 
«firfcn  zu  öffentlichen  Bauten.  Die  Londoner 
It,  Acadcmjr-AoiitelhniK  Imüiklite  er  zum 
ersten  Male  1869  und  zwar  mit  dem  F.ntwtirfe 
zu  einem  Rathausbauc  für  Bolton, .  stxlann 
1886—87  mit  Entwürfen  zur  Vestrv  Hall  und 
rar  Town  Hall  für  Oiebea,  1888  und  189S  mit 
Pllnen  cn  itUlwelN»  Bauten  fSr  Edinburch 
und  Bath.  Für  Bath  entwarf  er  auBerdem 
1893  den  Bau  der  Art  Gallerj',  und  gleichzeitig 
wurde  er  auch  zum  Architekten  für  den  zur 
Aufnahme  des  Board  of  Trade,  des  Local  Go- 
▼ennnent  Board,  des  Board  of  Education 
und  des  Home  Office  bestimmten  Baublock 
an  der  Grcat  Smith  Street  und  Parliament 
Strert  in  Ix>ndon  ernannt;  er  starb  jedoch, 
nachdem  er  die  Ausführung  dieser  Bauten  so- 
eben erst  begonnen  hatte.  Seit  1881  MügHed 
der  R.  Society  of  Brit.  Architects,  wurde  er 
kurz  vor  seinem  Tode  zum  Vizepräsidenten 
dieser  Korperschaft  ernannt  Seine  in  ihren 
Gnindzügen  durchaus  gesunden  Bauentwürfe 
sind  swar  nicht  immer  ganz  frei  von  Gemein- 
flitzen, verdienen  jedoch  nm  ihrer  Detailfein- 
hetten  willen  höhere  künstlerische  Wertung. 
B.  untcrnalim  verschiedene  Studienreisen  nach 
Italien  und  veröffentlichte  einige  fachwisscn- 
■dnftlidie  Bfidier  und  Abbanäungcn. 

The  Bnilder  vom  M.  8. 189»  «.  voat  1.  «.  MOL 
—  Athcaaeum  vom  1.  6.  IMl.  —  Graves,  IL 
Aead.  Exhib.  (1M5)  I  .3».  —  B.  Ar  den 
Uintf  in  Burliagton  MagaslBe  X  (UO»-V) 

e,  »12.  —  S.  W,  Amstronft  Art  In  Grcat 
ritain  (1900)  p.  118.  —  Aead.  Aichilaclare  XIV 
(1898)  38/9;  XVIIT  (1900)  8.  M.  W.BfoOmM. 

Biye,  s.  Brie,  Bry  u.  D«brit. 

Bryar,    sonst  unhdcanaler  Forträtmaler, 

Bialtr  1790  da<;  Porträt  des  Pfarrers  in  Am- 
iterdam  Hcnr.  van  Herwerden  (R.  Vinke- 
les  sc.).  E.  W.  Mots. 

Bryer,  Henry,  engl.  Kupierst,  u.  Kupfer- 
stichvcrleger  der  2.  Hälfte  des  18.  Jahrfi.  in 
Cornhill,  t  1799,  Schüler  von  Wynne  Ryland. 
stach  einige  Bl.  nach  Angel.  Kauffmann  und 
J.  Reynolds,  femer  nach  eigenem  Entwürfe: 
Mars  und  Venus  von  Vulkan  entdeck»  (1782), 
Bacchus  und  Ariadne,  Diana  (nach  Nixon)  u. 
Anne  Duchcss  of  Cumberland  in  Ifonlinlo» 
Manier  usw. 

Lc  B  1  a n  c,  Manuel  l.  —  Redgrave,  Dtrt. 
ot  art.,  1878.  —  J.  C  h  a  I.  S  m  i  t  b,  Brit.  Mezzot. 
Portr.  (1878)  I  123  f.  —  G  r  »  v  e  s,  Society  of 
Aitiau  etc.  1760-81,  London  1907.         H.  V. 

Bryer,  S.,  Portritroaler  in  London,  stellte 
1828  in  der  Roy.  Aead.  ein  Hcrrenbildni^  aus. 

A.  Graves,  Roy.  Aead.  Exhik.  1006  L  H.  V. 


BrycB,  griech.  Maler,  der  in  der  1.  Hilft* 
des  4.  Jahrh.  in  Sikyon  tätig,  vielleicht  auch 
da  zu  Hause  war,  Vater  und  erster  Lehrer  des 
berühmten  Enkausten  Pausias  (s.  d.) 
Sikyon.  (Plin.  N.  H.  86,  128.) 

Biryet,  Nicolas.  Bildhauer.  Schuf  1568 
für  die  Kirche  in  Pesmcs  Alabasterstatuen  der 
Propheten  und  arbeitete  ebenda  auch  mit  an 
der  Aasadm&dnniK  <ler  Kvdk  sm 
Grabt. 

Ganthiar,  Dlet  d.  art  franMoartii 

Brystss  galt  früher  als  Noraiotfhr  ti 
im  Genitiv  Bryetis  überlieferten  Kfimdct- 
namens;  richtiger  Bryes  (s.  d.).  Smtr. 

Bljftenld,  Anton,  poln.  Maler  und  Prie- 
ster bei  der  Marienkirche  zu  Kieke,  geb.  im 
Jahre  1722.  Er  wurde  Pfarrer  in  Otwinöw, 
später  Altarist  in  Kieice,  wo  sich  damals  die 
Sommer-Residenz  der  Fürstbischöfe  Ton  Kra- 
kau befand.  Er  malte  Porträts  und  Altar- 
bilder; eines  seiner  ersten  Werke  ist  das  Por- 
trät des  Bischofs  von  Krakau  Andreas  Za- 
lusld  (t  1758),  sein  Hauptwerk  eine  „Kreu- 
zigung" in  der  Marienkirche  zu  Kieice.  E. 
starb  dort  am  14.  9.  1791  und  sein  Grabdenk* 
mal  nennt  ihn  „pictor  celcberrimus".  Wei- 
tere Nachrichten  über  ihn  fehlen. 

Kastawiecki,  Slownik  mal.  polskich  I  60, 
81 ;  III  14».  *  Dr.  Georg  Grnf  hiycietslri. 


BiyiML  gricdi.  Töpfer,  dessen  TätiglMk 
hauptaicnlich  m  die  ersten  Jabraehnte  dies 

6.  Jahrhunderts  fällt.  Er  war,  seinem  Namen 
nach  zu  urteilen,  der  früiicr  fälschlich  Brylos 
gelesen  wurde,  kein  echter  Attiker,  sondern 
ans  Nordgriecbcnland  eingewandert;  reiht  sich 
aber  m  die  Gruppe  der  bedeutendsten  attisdicn 

Töpfer  und  Vasenmaler  jener  Zeit  so  un- 
gezwungen ein,  daß  er  als  VoUattiker  zählen 
darf.  Obwohl  er  stets  mit  fatodior^  nie  mit 
Ivipaie  aeicbnet,  wird  er  nach  allgemeiner 
Annahme  —  der  Versoch  Pottierst  Vases  an» 
tiques  du  I.ouvre  S,  1000,  ah  Maler  der  Bry- 
goswcrkstatt  den  sogenannten  Onesimos  ein- 
zuführen, ist  von  Haas^,B«rl.Philol.  Wochen» 
Schrift  1807,  088  snrfidtgewiesen  worden  » 
aodi  tS»  Maler  bettachtct.  da  schon  die  sign. 
GefäBe,  denen  sie  i  aus  stilistischen  Gründen 
noch  viel  zahlreichere  unsignierte  anreihen, 
eine  einheitliche  Malerpersönlichkeit  erkennen 
lasaa^  die;  wenn  man  sie  nicht  Biygoa  neimcn 
wollte,  trotz  ihrer  hervorragenden  Bcdculung 
ganz  namenlos  bleiben  müßte  R  bildet  mit 
den  Vasenmalcrn  Euphronios,  Durts  u.  Hieron 
(s.  d.)  eine  engere  Gruppe,  in  der  er  als  der 
Jfnngste  ni  gelten  hat,  der  sich  mit  Hieran  in 
der  ShiffwaM,  mt  Dbtis  in  der  ^^rpüc  seiner 

Gestalten,  mit  Euphronios,  dem  bedeutendsten 
der  Gruppe,  in  der  Erfindung  und  Charakte- 
ristik am  nächsten  berührt.  Als  Jüngster  des 
Kreises  gibt  er  sich  auch  dadurch  zu  erkennen, 
dal  er  mit  Insdiriften  spart,  besonders  aber 
ganz  a-jf  die  sogenannten  Lieblingsinschriften 
verzichtet,  die  tms  bei  den  meisten  attischen 


167 


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TflfÜefn  und  Vueftmatera  der  Zeit  begegnen 

u.  sie  in  engsten  persönlichen  Zusammenhang 
untereinander  zu  bringen  erlauben.  Von  den 
Anfängen  des  rotfigurigcn  Stils  schon  eine 
erhebliche  Strecke  entfernt,  erinnert  er  an  sie 
nur  noch  in  einer  Kleinigkeit :  die  auggapartC 
Linie,  welche  das  schwarze  Kopfhaar  gegen 
den  schwarzen  Firnis  des  Grandes  absetzt, 
ist  zuweilen  wellig  wie  die  Ritzlinie,  die  früher 
demselben  Zweck  diente.  Die  Zeichnung  des 
AnfO»  in  seinen  fr&besten  Bildern  manchmal 
noch  etwas  atenodisch,  nämlich  bei  Profilatel- 
lung  des  Gesichtes  tn  Vorderansicht  gegeben, 
bessert  sich  schnell  und  erscheint  in  den  späte- 
ren Bildeni,  von  gelegentlichen  Rückfällen  in 
die  alte  Gewohnheit  abgesehen,  korrekt  und 
aotdrucksvolL  Auch  im  übrigen  bemächtigt 
akh  Brygo«  schnell  aller  neuen  Verfahren  und 
lernt  durch  sie  die  Wirkung  seiner  sicheren 
und  energischen  Zeichnung  und  seines  ein- 
dringUdien  Vortrags  auf  das  Glücklichste 
•teigeiik  Eine  stra«  cbraNksiacbe  Folge 
mner  ücheren  MTcilw  lUt  nch  eben  dsruui 
nicht  feststellen;  er  steht  sogleich  als  fertiger 
Meister  vor  uns,  dessen  Werk  man  vorteil- 
htfttr  nadi  den  daigestdlteft  Gegenitinden 

AäHt  GefiBe,  dufchwev  Sdiaien,  tragen  in 

einem  Henkel  oder  am  Ftiß  die  Künstler- 
tnschrift  des  Brygos;  die  Konjektur  Roberts 
a.  a.  O..  da£  die  Schale  1  und  die  vendiollene 
a  der  KleinKhai  Lirte  identiwJi  leie«,  kt  nn^ 
IMMmt.  Unter  diesen  sind  fGnf  mit  iiurlliu- 
logischen  Szenen  geschmückt:  Aussendung 
des  Triptolemos  (zweimal),  Paris  und  Helena, 
Paris'  Wiederfindung  und  Parisurteil,  ApoOoa 
und  AftsBus»  Poeeidon  in-  LicbeMti  io|gBWg> 
IHopersli,  Kiene»  die  Her»  und  Iris  uiMlai. 
Ein  übermütiger  Komos  und  eine  stark  ob- 
szöne Darstellung  vertreten  allein  das  Genre. 
Durch  Zuweisung  anderer  Werke  —  schon 
jctxt  gegen  60  —  hat  sich  das  Gesamtbild 
■ehr  crhebtidi  luguntten  der  genichafteB 
Darstellungen  geändert.  Zahlreich  sind  die 
Gelageszenen,  die  Brygos  durch  immer  neue 
Motive  interessant  zu  machen  weiß ;  als 
cditer  Genremakr  xeigt  er  dabei  lebhaftes 
iMCKMe  fSr  das  Unbdcbte.  Mobiliar,  Gf 
rite,  GefäBe,  es  existieren  sogar  vier  Schalen, 
unter  deren  Hauptbildern  statt  der  üblichen 
Mäanderborden  Streifen  mit  schwarz  ge- 
malten GefäSen  und  Gcritea  sich  hinziehen. 
Innerlich  verwandt  tsik  diesen  Symposien,  ge- 
wissermaBen  ihre  Fortsetzung,  sind  die  K<v 
mosdarstellungen,  in  denen  die  Trunkenheit 
lind  ilire  unvermeidlichen  Be(?leit-  und  Folge- 
erieheinungcn  mit  derbem  Humor  u.  schran- 
fcciiloeem  Realismus  gochildert  werden.  *Lie- 
h«sgespräche  in  Haus  und  Palaestra  sind  nicht 
zahlreich,  aber  durch  feine  Charakteristik  aus- 
gezeichnet. Mit  besonderer  Vorliebe  aber  hat 
Biygosi  wie  einmal  ausdrücklich  unter  seiner 
Fim^  so  'aaeb  mi  aaoivoMi  GdUcn  oIk 


saSne  Bilder  von  krassestem  Realismas  t** 
malt,  von  daen  einige  zu  seinen  vollendetsten 
künstlerischen  Leistungen  gehören.  Die  Pa- 
laestra- und  Rüstungsszenen  scheinen  ihn 
wenig  zu  interessieren.  Glänzend  entfaltet  er 
seine  Vorzüge  im  mythologischen  Genrebild, 
zu  dem  der  bakcbtsche  Thiasos  ihm  die  dank- 
barsten Vorwürfe  lieh.  Das  Schwärmen  und 
Toben,  Tanzen  und  Musizieren  seiner  Silene 
und  Maenaden,  die  denen  des  Hieron  ahnlich, 
aber  gelenkiger  und  eleganter  sind,  die  be- 
häbige Würde  ihres  Herrn  und  Meisters,  der 
den  alten  feierlidien  Tj^us  beibehält,  aber 
sich  recht  menschlich  mit  den  allzu  mensch- 
lichen Gesellen  freut,  die  ergötzliche  Mischung 
tierischer  und  menschlicher  Ponnen,  tieriscbcB 
and  menacUicben  Benehmens  —  die  Silene 
hallen  ^nm  alten  ionischen  Tj^ms  Pferdeohren 
und  -schweife  beibehalten  und  bewegen  sie 
recht  nach  Pferdeart  —  endlich  die  geistreiche 
physiognomische  DurchlMidung  der  Gesichter^ 
die  mv  ein  Charaktermaler  von  holieni  Ranv 
TU  leisten  imstande  war,  das  allM  verrtt;  wie 
der  Meister  sich  hier  in  seinem  Element  fühk. 
Wohl  sicher  zwei  Szenen  eines  Satyr^ieles 
stdlt  die  signierte  Londoner  Sduk  dar:  auf 
der  dncn  Sdtc^  wie  Iris  auf  einem  Bolcaging 
nnier  die  frechen  Silene  gerät,  die  onbdcinn- 
mert  um  die  Nähe  ihres  Gottes,  über  sie  her- 
fallen, das  Schwanzstück  des  Opferbratens, 
das  sie  sorglich  bei  sich  trägt,  ihr  wegrciBen 
and  als  acbönere  Beute  sie  selbst  behalten 
nSditen;  anf  der  anderen,  wie  sogar  Hera 
von  vier  lüstem-furchtsam  heranspringenden 
und  -schleichenden  Silenen  bedroht  wird,  so 
daB  Hermes  mit  einer  eindringlichen  Mahn- 
rede  daswischcotreten  muB,  und,  da  das  nicfau 
nutzt,  Herakles,  der  unter  seinem  Löwcnfcl! 
das  enge  bunte  Hosenwams  der  athenischen 
Polizeiskythen  trägt,  mit  Bogen  und  Keule 
mm  Schutze  seiner  bösen  Stiefmutter  herbei- 
eilt. Auch  die  sonstigen  mydnloB.  Bilder 
Oes  o>,  nie  stcn  auaer  an  rani  aigwuicn  an 
mehr  als  einem  Dutzend  nicht  bezeichneter, 
aber  durch  ihren  Stil  sicher  ihm  zugewiesener 
GefäBe  finden,  gewirmen  ihre  besten  Reize  und 
übertreffen  ihnliche  Werke  seiner  Rivalen 
dnrdi  die  ainnreidie  AnÜipBmng  u.  gcsckiekte 
Herausarbeitung  geiuehafter  Züge,  die  das 
Heroen-  und  Göttertum  dem  menschlichen 
Betrachter  näher  rücken.  Beim  Waffenstreit 
des  Odysseus  und  Aiaa  (Hartwig  S.  868)  weiB 
er  aus  den  umstrittenen  Waffw  de*  AdM 
ein  Stilleben  zu  gestalten,  bei  Hektors  Lösung 
—  an  einem  großen  prächtig  bemalten  Napf 
in  Wien  —  erlaubt  ihm  der  ungewohnte 
größere  Maßstab  die  reichste  und  liebevollste 
Ausführung  der  Geräte,  Ifübel,  Kissen,  Ge- 
wänder, Waffen,  der  Gaben  des  Priamos,  im 
Haus  des  Nereus  (nach  Robert  a,  a.  O.  viel- 
mehr Sileus)  läßt  er  den  Herakles  allen  Haus- 
rat kurz  und  klein  schlagen,  den  AbscJiied  des 
TripHdeoMW  und  andere^  bisher  noch  nkfet 


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Brygo« 


überzeugend  gedeutete  Abscbicdsazencn  (Hart- 
«rig  S.  860  ff.)  sich  recht  familür  und  frei 
vom  Zwange  heroischer  Etikette  vollziehen. 
Mit  dristischem  Ungestüm  moB  der  Bogen- 
kampf  bei  Eurytos,  den  man  auf  Fragmenten 
von  der  Akropolis  (J«hrb.  d.  J.  1887  S.  230  f.) 
erkenoft,  vorgetragen  gewesen  sein,  die  Wie- 
derfindtmg  des  Paris  and  den  alten  Typus  des 
Parimteils  weiB  der  Hakr  durch  hunaoristi- 
sche  Auffassung,  den  des  TroUosabenteuers 
durch  das  Massenaufgebot  der  zu  Hilfe  eilen- 
den Brüder  anziefaoid  tu  machen.  So  steht 
Mich  sein  bedeutendstes  heroisches  Bild,  die 
Pariser  Iliupersis,  tuiter  den  vielen  Darstel- 
lungen  dieses  Themas  eigenartig  da;  durchaus 
nicht  gewissenhaft  aus  dem  geheiligten  Typus 
berausentwickelt  wie  etwa  die  der  Vivenzio- 
vtK  (Fartwingkr-Rdchhold,  Vasenmalerei 
Taf.  81),  dafür  aber  reich  an  neuen  packenderl 
Momenten,  die  zum  Teil  durch  kecke  Um- 
dentung  ererbter  Motive  gewonnen  werden. 
Ahnticlie  Auffassung  ist  an  den  Darstellungen 
vOD  Göttennytben  xa  beobachten.  Wie  Zeus 
dh»  Ganymed  oder  em  Midchen  verfolgt  (an 
einem  Kantharos  in  Boston,  s.  Tarbell  a.  a. 
0.)t  wie  der  kleine  Rinderdieb  Hermes  in 
adner  Wic^  sich  still  verborgen  hält,  lAi 
bitte  er  sdnoi  ernsten  Bruder  ApoUon  gar 
nichts  m  Leide  getan  (Schafe  im  Vatikan 
Mus  Gregor.  83.1  —  Baumeister,  Denkmäler 
S  •  680),  wie  die  hohen  Götter  mit  mensch- 
lichsten Mitteln  gegen  die  Giganten  (Schalen 
in  Berlin  und  Paris,  Hartwig  S.  800  ff.) 
Mmpfen,  das  zeigt  in  jedem  Zug  den  selb- 
ständig und  originell  erfindenden,  über  den 
oft  schon  etwas  abgebrauchten  Typus  sich 
eiliebenden  Meister. 

Bfygos  ilt  dn  Tortrefflicher  Erzähler,  in 
dicseni  Punkt  dem  Hieron  und  auch  dem 
Duris  entschieden  überlegen  und  auch  von 
Euphronios  nicht  übertroffen.  Allerdings  ist 
er  nicht  immer  leicbt  ztt  deuten,  da  er  sich 
Beiidiriftai  cen  «npazt  oder  dnich  f  rd  er- 
ÜHkkne  Namen  irreleitet.  Audi  leiden  sdne 
BUder  zum  Teil  unter  Flüchtigkeit,  die  sich 
ans  Raschheit  der  Konzeption  und  der  Aus- 
führung erklären  mag,  während  Euphronios 
vor  ihm  die  allseitig  gediegene  und  präzise 
DttrdibUdnng  der  sorgsam  angelegten  Bilder 
voraus  hat.  Mit  Recht  ist  gesagt  worden,  daB 
die  Tnncnbilder  der  Schalen,  an  deren  Kom- 
position andere  Meister  ihre  beste  Kraft  setz- 
tcn,  bd  ihm  den  AuBenbiMem  weit  nach- 
stÄen,  fOir  ^  skh  sein  dramatlsdwr  Vortrag 
besser  eignet.  Als  eifriger  und  scharfblicken- 
der Beobachter  der  Natur  hat  B.  manche 
wichtige  Neuerung  in  die  Vasenmalerei  ein- 
nführt:  die  nuimigfaltiige  Wiedergabe  des 
Haares,  die  ansf9hrlichere  ScMkkrung  der 
Ortlichkeit,  die  der  eigentlichen  Landschaft, 
dem  Interieur,  dem  Stilleben  vorarbeitet,  aus- 
drucksvolle Bewegungen,  wie  das  in  den 
Nadtcn  Werfen  der  Köpfet  starlie  Körper* 


drchungen,  kühne  Verkürzungen,  treffende 
Unterscheidung  der  Altersstufen  und  Ge- 
sdüechter,  die  in  den  gern  von  ihm  dargestell- 
ten Knaben-  und  Frauengestalten  besonders 
vorteilhaft  zur  Geltung  kommt.  Auch  spezi- 
fisch malerische  Vorzüge  sind  ihm  nachzu- 
Tflbmm,  III  denen  €r  zum  Teil  seinen  Zeit- 
geaoaien  voraus  ist  Er  wendet  rdchlich  die 
bekannten  Zusatzfarben  an:  Purpurrot  für 
Schnüre,  Binden,  Gürtel,  Riemen,  Zweige  und 
Kränze,  Blut,  Inschriften,  Weiß  für  das  Haar 
der  Greise,  versldlt  lockeres  und  helles  Haar, 
Fdl^  Hobmaserang,  Faltenlinien,  Muskel- 
detail durch  verdünnten  Firnis  höchst  ge- 
schickt und  mannigtaltig  zu  charakterisieren, 
Körperbehaarung  und  ausnahmsweise  (bd 
dem  Schwerverwundeten  der  Iliupersis)  sogar 
StricbUgenmodellierung  und  (Lond.  Sym- 
posion Hartwig  Taf.  34)  Glanzlichter  durch 
dieses  Hilfsmittel  wiederrugebcn ;  er  bedient 
sich  gelegentlich  der  reinen  Umrißzeichnung 
bei  weifiem  Grund  (Münchencr  Maenaden- 
sdialc),  endlich  auch  des  Goldachmucks  (spar- 
sam Üb  der  Iliupersis,  rekher  an  der  Iris- 
schale).  Eine  Eigenheit,  die  fast  in  allen  seinen 
Bildern  vorkommt,  deshalb  geradezu,  wenig- 
stens in  Verbindung  mit  anderen  Merkmalen, 
als  Erkenmogsseicben  bä  nicht  signierten 
GefiUfen  dienen  kann,  ist  #a  Anbringung  von 
Punkten  und  Pnidctnihen  ata  Ddrarätba  des 
Gewandes. 

Ohne  den  groBartigen  Emst  des  Euphronios 
xn  besitxen,  beschlicfit  Binoa  die  von  diesem 
am  kräftigsten  gefBrderte  Entwfckelung  und 

gewinnt  der  rotfigurigen  Vasenmalerei  durch 
seine  erfinderische  Phantasie  und  seinen  glück- 
lichen Humor  neue  Reize,  die  trotz  der  Vor- 
arbeit des  EtvbroAios  weder  Duris  noch 
Hieran  ihr  versdHiFn  konnlen. 

Abbildungen  der  signierten  Gefäße:  Klein 
1-8,  8:  Vorlegebl.  VI  II  2—5,  6.  Klein  7: 
Vorlegebl.  C  7.  Außerdem  besser  Klein  4 
Heydemann,  Iliupersis  (farbig).  Furtwängler- 
Rdchhold,  Vasenmalerei  26;  Klein  B:  Urlkhs, 
der  Vascnmaler  Brygos  (farbig).  Furtwäng- 
ler-Reichbold  60;  Kldn  8:  Mon.  dell'  Inst. 
XI  46  (farbig).  Furtwii«ier-Rddihold  tl. 

Abbildungen  nichtiger  nicht  signierter  Ge- 
fäße: Hartwig,  Meisterschalcn  Taf.  82—86 
mit  S.  'JÜT  fF.,  wo  Taf.  3,';,  B  auszuscheiden  ist, 
nachdem  das  Fragment  durch  ein  Mfinchener 
vervoltstindigt  worden  ist  und  nun  deutlidi 
einen  anderen  Stil  aufweist  (Hauser,  Jahrb. 
d.  J.  X  [1895]  162),  Mon.  dcU'  Inst.  XI  88 
(Heldenkanipf  und  Abschied,  aus  Cometo), 
Fuitwängler-Reichhold  49  (Münchener  Itt- 
nadenschale)  und  84  (Wiener  Skyphos  mit 
Hektors  Lösungl,  Tarbell,  University  of  Chi- 
cago decennial  publication  Taf.  2,  8  (Bostoner 
Kantharos  mit  Liebesabenteuern  des  Zeus), 
Mon.  Piot.  16  (1906)  Taf.  16—17  (TroUaa). 

Klein,  Vasen  adtUaislerslaatunna,  in  & 
—  P.     liciar,  ML  daU'  last  MB.  Ti^  - 


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D  n  m  m  1  e  r,  Bonner  Studien  73.  —  Hartwig. 
Attische  Meisterschtlen  307ff.  —  Pauly-Wit- 
sow«,  Rcalenc.  III  922  ff.  (Robert).  —  T»r- 
bell,  Univ.  of  Chicago  decenn.  publicatton 
(1002).  —  Furtwängler-Reichhold, 
Griech.  Vaacnmal.  I  11«,  252,  288;  II  21,  123, 
131,  308.  —  Tonka,  Metnoirs  of  the  Atner. 
Acad.  of  Artj  and  Science*  XIII,  10O4  p.  .'51  ff. 

—  D  u  c  a  t  i,  Osscrv.  sul  ceramiata  Brigo  1004. 

—  Malmbcrc,  Jotirxi.  d.  Min.  f.  Volksauf- 
klirung  (niäÄdi)  fV  1M8,  84»  ff.  Pottier, 
Väses  »ntiqtiet  da  Lourre  III.  —  H  a  u  a  e  r, 
Bert.  PLilol.  Wochenichr.  1907,  «93.  —  Pot- 
tter.>iop.  Pipt.  Ifl  (1808)  114  ff.  Samt. 

Skytwyte  (Brykc^r»  BrjFkovcyX  s.  Bncchu 
n.  Bricquey. 

BrjU,  Ferdinand,  poln.  Maler  in  Krakau, 
geb.  am  15.  11.  1S68  in  Podgörze  bei  Krakau, 
trat  1876  in  die  Krak.  Kmutschnle  dn.  1879 
1^  er  zur  Malabtdlaaf  über  and  blieb  ds- 
lldbak  bis  1883.  Er  studierte  auch  unter  den 
T..etnberger  Porträtmalern  Heinrich  v.  Roda- 
kowski  und  Amiroas  (irabowski.  Seit 
•teilte  er  über  vierzig  männlicbe  und  weibliche 
PKwtrilte  im  Krakauer  KunetverdDe  aus.  Sie 
lekhncn  sich  meistens  durch  große  Ähnlich- 
keit aus,  sind  aber  kraftlos  und  wenig  indi- 
viduell in  der  Charakteristik.     In  allen,  die 

ihm  Modell  sitzen,  steht  er  nur  bläßliche  Sänit- 
nwt  and  Milde.   Die  Faffwagebm«  iit  oft 

Khwach,  die  Zeichnung  nicht  energisch  genug. 
In  den  Bildern  aus  den  SOer  Jahren  kommen 
insbesondere  bessere,  lebendige  HändS  TW. 
Er  hat  viel  als  Illu.strator  gewirkt 

äwieykowfki,  Pamictnik  T.  P.  S.  P.  « 
Knkowie.  —  Traodnik  illnatrowamr  (Woehen- 
aebrift),  1877.  IV  UL  C.  M. «.  <Mr**i. 

Bt^o«,  s.  Brytfi*. 

Biymba],  i.  BIthrML 

Bryiniier,  William,  kanadi^dicr  Maler, 
um  tB8r>  in  Paris,  später  in  seiner  Heinut 
tätiRi  beschickte  den  PariKT  S«lon  Olld  um 

1900  die  Kunstauaatellmigen  m  OUnva  CKa* 
nada)  mit  guten  LandschaftsbiMeni  In  Ot-  u. 

Aquarellmalerei. 

Pariser  Sa!on-Kat  1885  —  The  Studio  XX 
(1900)  133  f.  (mit  Abb.);  XXX  (1904)  isn,  R 

Biyacr,  Jean,  Landschaftsmaler  und  Ra- 
dierer, geb.  am  29.  10.  1816  in  Basserkbrf  bei 
Zürich,  t  im  Januar  1906  in  Lausanne.  Er 
radierte  ii.  a.  einige  Landschaftsserien,  so:  „La 
Vallcc  de  Chanioiinix",  nach  Dubois;  „La 
llandeck  et  le  Raaenlaui*,  nach  Calamc; 
JL'Orage  sur  Chilloa*.  nadi  Diday  usw.  Das 
Mus.  Arlaud  in  Lausanne  bewahrt  von  ihm 
das  Gemälde:  Ansicht  der  Dent  du  Midi. 

C.  Brun.  Schweiz.  KaHettaL,  I.  —  Chron.  d. 
arts.  1906,  p.  4S.  H.  V. 

Bryniarski,  Stanislaus,  Maler  in  K  ra 
kau,  B<1>-  daaelbat  1829.  Studierte  anfatigs 
(tnl  181^  bei  Tlwodor  Stadriewiet,  dann  in 
der  Krakaurr  Kunstschule.  Malt  hr<;ond(^rs 
Kircheninterieurs  und  ist  vor  allem  Pcrspckti- 
vibt.  Seine  „Königsgruft  in  dem  Krak.  Dome 
mit  dem  Grabmale  Ladislaus'  IV."  (1869), 
•dne  MKreufgffag*  fa»  Domtnikanerkkater  tu 


Krakau"  (1871).  JUtertOmHdicr  Hauiflnf* 

(1882),  ,JEingang  in  die  Krypta  der  Kathedrale 
zu  Krakau"  (1S86)  wurden  seinerzeit  hodi« 

geschätzt. 

Swieykowski,  Pamietnik  T.  P.  S.  P.  w 
Krakowie.  1854—1904.  -  Klosy  (Wochenschrift), 
1871.  II  76:  1872,  II        —  Tygodoik  illaatro- 
^  «Wr.  1M8.  XIV  Ml;  1S8B,  VIIl  247. 

C.  M.  V.  G6rtki. 

Biysakis,  Theod.  Petros,  Htstorie»- 
maler,  geb.  am  19/31.  10.  1814  in  Theben,  f 
am  7.  18.  1878  in  Mündici^  kam  mit  den 
crrten  hdlenisclien  JSnglingcn  18Bt  m  dia 

von  König  Ludwig  u.  dessen  Sohne  Otto  ge- 
stiftete griechische  Erzichtmgs-Institut  nach 
München,  bildete  sich  tmter  K.  W.  von  Hei- 
deck, Peter  von  HeB»  Jos.  Petil.  Heinridi  von 
Marr.  Im  J.  I8tl  brachte  er  «fie  ersten  Pto- 
bcn  seiner  Malerei  in  den  Kunstvercin :  Ein 
.Junger  Grieche  in  den  Armen  eines  Mäd- 
chetis  in  einer  Felsenhöhle",  der  „Blinde  Pali- 
kar",  M^er  Verbannte",  nach  Alexander 
Souzoe  IMditungen.  Weitere  Sienen  aoa  den 
Frciltcitskämpfcn  (der  ..Griechische  Vor- 
postcn"),  wozu  er  vielfache  Aufträge  von 
hohen  Kunstfreunden  erhielt,  und  die  großen 
figorenretchen  Bikler  ,,Miaao1ninhi»  Fall", 
der  „EMaats  Afhent  18ST  durdi  KaraideakiaP' 
(vgl.  Julius  Große  in  Beilage  137  „Neue  Mün- 
chener Zeitung"  11.  Juni  u.  B.  250  ebenda». 
19.  Oktober  1955)  u.  die  „Einsegnung  der 
griech.  Kreuzesfahne"  (seit  d.  J.  1877  aus  Kö- 
nig Ottos  NadtlaB  in  der  Neuen  PindcotfidO. 

B.  gebot  über  kr:nc  bedeutende  Erfindimgs- 
gabe;  seine  Kompositionen  hatten  etwas  nüch- 
tern Schwerfälliges  u.  Gemachtes.  Selbstver- 
ständlich ^pidlen  Porträta,  goldreiche,  iMmt- 
günxende  KoatSme,  kostbare  IHTaffen  (er  be> 
saS  davon  ein  ganzes  Museum)  mit  histori- 
scher Treue  die  Hauptrolle.  Der  Maler  soll 
jtegere,  insbesondere  arme  Akademiker  viel- 
fadi  in  Anspruch  genommen  haben,  so  daB 
seine  Bilder  häufig  von  anderen  Händen  Mdi 
seiner  .Angnhe  komponiert  n.  skizziert  WUT» 
den ;  auch  zur  Karton-Zeichnung  u.  Unter» 
malung  gebrauchte  er  weitere  Beihilfe,  nur 
die  zusammenarbeitende  Vollendung  aeinem 
Pinsd  TorbeliaheBd.  Das  NUDmste^  Wcfk 
dieser  Art  bildet  die  „Apotheose  der  grie- 
chischen Freiheitskämpfe",  welches  in  Paris 
16&8  „Furore"  machte  u.  daselbst  in  einer 
groBen,  effektvollen  Lithographie  vervielfil- 
tigt,  m  Deutschland  vwaidi  liger  weite  nie  anf 
einer  .Aus-stellung  erschien.  In  Wahrheit  war 
d.is  penanni!"  Rilil  im  Aufbau  der  ganzen 
Kl  impf>sitii>n,  in  (!cn  einzelnen  Gruppen  und 
Figuren  eine  buchstäbliche  Ubersetzung  jenes 
schönen  Freskogemäldes,  das  der  ob  seiner 
tretien  Fmtndsch.ift  ti.  wahren  Mannc^chre 
sprichwörtlich  gewordene  Wilhelm  Linden- 
schmit  der  Gemeinde  Sendling  ohne  Entgdt 
für  ihre  Kirche  16SS  stiftete,  zum  steten  Ge> 
diditnis   der   sog.   HScodUqgar  Bansr» 


X70 


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BfMsiiui  —  Buadas  y  Vrm 


acblacht"  (88.  12.  1706).  Später  brachte  B. 
dnrdl  dn  Antenldden  gehindert  —  er  trug 
imincr  grolc,  tcbwarzblaue  BrtUen  —  kein 
Bild  mehr  in  die  Öffentlichkeit,  vermied  auch 

die  groScn  historischen  Ausstellungen,  begab 
sich  der  Malerei  u.  lebte  in  behaglicher  Stille 
n.  völliger  Abgeschiedenheit.  Sein  Portritt 
griechischem  Kostüm,  versinnlicht  eto  VOB 
Dresely  1887  in  Folio  lithographiertet  Blatt. 

M  a  i  II  i  n  ft  e  r,  Münch.  Bilder-Chronik.  1876, 
II  S38  (4167).  —  Beil.  345  Allgem.  Ztg  IL  12. 
1878  No  144.  —  Aagtburser  Sammler  12.  12. 
1878.  —  Fr.  V.  B  ö  1 1  i c  h e  r,  Malerwerke  d. 
M.  J^'-r»-  ,  1891,  I  141.  Hyac.  Holland. 

Brzezuia,  A.,  Lithograph  und  Inhaber  der 
lidiogr.  Anstalt  in  Warschau  um  18:^0,  gab 
ddlge  Portritt  faeraw»  nod  betoiider«  etn 
hifltoriiches  Alphabet  aas  2B  Bildnissen  be* 
stehend. 

Krasifwski,  Catalogue  des  Esumpcs 
(Drcsdrn  n,  J.  i,  Mai-%an  Gumowski. 

Bnozowski,  Felix,  poln.  Landschaftsmaler, 
geb.  1836  in  Warscha«.  f  daseibat  6.  2.  1892. 

—  1863  bis  1860  arbeitete  er  in  der  dortigen 
Kunstschule  unter  Christian  Brcshuicrs  Lei- 
tung In  dieser  Zeit  erlahmte  ihm  die  rcclitc 
Hand  und  er  mußte  mit  der  linken  malen 
lernen.  B.  unternahm  Reisen  in  die  Alpen  und 
die  Krim,  doch  blieb  er  lebenslang  der  poln. 
Landschaft  treu.  Seine  Bilder,  immer  in 
kleinem  Format  gehalten,  zeichnen  sich  durch 
feine,  liebevolle  Ausfiihrung  aus.  Seine  Land» 
Schäften,  besonders  die  Femen,  sind  oft  in 
leichten,  bläulichen  Nebel  gehüllt,  der  e.-ste 
Plan  häufig  durch  einen  rieselnden  Bach 
durchschnitten.  Hier  und  da  fällt  auf  R.'iLim- 
gruppen  und  Wiesen  ein  sanfter  Sonnenstrahl, 
der  mit  der  Soonenglot  bei  modernen  Im- 
pressionisten verglichen,  gar  mild  und  schüch- 
tern erscheint.  Die  Baumarten  —  das  Nadel- 
holz vor  allem,  die  von  B.  ganz  besonders  ge- 
liebten Fichten  ausgenommen  —  unterscheiden 
sich  trotz  der  fleißigen  Naturstudien  zu  wenig 
TOoeinander.  Eine  ruhige,  sanfte  Stimmung 
atmen  seine  hübschen  Bilder  meist;  düstere, 
erschütternde  Naturerscheinungen  kommen  in 
ihnen  kaum  vor.  Von  theatralischen  Effekten, 
wie  sie  etwa  Calame  liebte,  ist  bei  ihm  keine 
Spur  zu  finden.  Staffage  ist  sehr  selten.  Alles 
in  allem  erscheint  uns  B.  als  reizvoller, 
dgcn.qrtigcr  Landsi '  i'f  uinlcr  älterer  Schule, 
der  aber  keine  tief  ergreifenden  Schöpfungen 
Unterlaasen  hat.  Der  Winter  ist  selten  bei 
ihm  anzutreffen,  seine  Welt  ist  hellgrün,  mild- 
aonnig,  ruhig  und  heiter.  Man  erkeimt  seine 
Bilder  auf  den  ersten  Blick,  Anfangs  zieht 
dieser  Städter  in  der  Umgebung  Warschaus 
heran,  tnn  seine  Motive  zu  suchen,  dann  in 
den  tUK»  MV*  »tKönigreich  Polen".  1800, 
■Ii  «r  die  Konäachute  verüeB,  stellte  er  dne 
.Dorfkirche  unter  Bäumen"  und  die  „SchloB- 
ruine  zu  Ciechanowiec"  aus.  1862  wird  ein 
wehmutsvoller  „Regentag"  rühmlich  erwähnt. 
Dum  f eaaelt  den  Känatkr  das  lügelite  Land 


an  der  galizischen  Grenze,  vor  allem  die  phan- 
tastischen Felsbildungca  in  der  Nähe  von 
Ojcöw.  Seit  1870  treten  galizische  Motive 
aus  den  Karpathen  und  aus  der  hohen  Tatra 
auf  Die  Stämme  der  Fichten  und  Tannen 
werden  mächtiger,  die  Kronen  weitausladend, 
die  Bergströme  schäumender  und  wilder. 
Tiefer  Emst  und  stille  Ruhe  herrschen  jetzt, 
mt  majestätischen  GröBe  kommt  es  aber  nicht, 
es  sei  denn  1B73  im  ..Gewont"  (ein  hoher  Fel- 
sen), wo  jedoch  die  Abhänge  wiederum  fröh- 
lich und  mild  lächelnd  erscheinen.  1876  ent- 
stehen: wVor  dem  Gewitter  im  Gebirge", 
„MondnacÄt  b  der  Tatra",  dann  eine  „Baum- 
gruppe im  Kornfeld".  Manchmal  brausen 
noch  Wasserfälle;  1878  sehen  wir  in  das  In- 
nere eines  „Buchenwaldes  in  der  Tatra" 
hinein.  Doch  bald  kehrt  er  zu  seinem  Flach- 
lande, zu  einsam  stehenden  Eichen,  zu  kleinen 
Wassermühlen  (z.  B.  1887),  zu  Gärten  tmd 
Parks  zurück.  Für  das  Palais  des  Grafen  K. 
Przcrdziecki  in  WtfidlM  führt  er  eine 
Reihe  reizender  Supnvortoi  aus:  lauter  An- 
sichten ans  dem  dwmäigen  königlichen  Park 
hei  Warschau,  daselbst  befindliche  Bauten  und 
Statuen  auf  dichtem,  grünendem,  laubigem 
Hintergrunde. 

Tygodnik  iUuttrowanjr  (Wochenschrift).  9ttt 
1860  bi«  1892  pasiim.  —  äwieykowski,  P»* 
Biftolk  T.  P.  S.  P.  w  Kiakowie.  —  Raczyn- 
•  ki,  Gesch.  d.  awdeffn.  Kst  III  300,  531. 

C.  M.  V.  GdrskL 
WoMSu/tf,  Peter,  angtMieh  MSImi.  Mini»- 

tor,  nach  der  Nanensinschrift  ,,Ppt'  Brzu- 
chat>-"  in  dem  prächtigen  Missale  des  Joh. 
Otzko  von  Wlaschim,  1864—1380  Erzbischof 
von  Prag,  in  der  BibUothelc  des  Prager  Domea. 
Nach  A.  Woftnuon  handelt  ea  sich  nm  eine 
Eintragung  dieses  Namens  aus  späterer  Zeit, 
so  daß  Br.  nicht  als  Künstler  in  Betracht 
kommt. 

A.  Woltmann,  Repert.  f.  Krtw.  H  13  f.  — 
Bradley,  Dict  of  Miniat  1897  I  173 

Bmuskiewicx,  Ignatius,  poln.  Maler, 
aus  VoIh>-nien  gebürtig.  Er  lernte  seine  Kunst 
in  Wilna  in  der  Schule  von  Franz  Smugle- 
wicz  um  das  Jahr  1800,  dann  in  Krzemie» 
niec  in  Volhynien  bd  Joicpii  Pitadunaan, 
welcher  dort  am  Lyzeum  seine  aagesdiene 
Malerschule  dirigierte.  Später  wurde  er  Zei- 
chen- und  Architektur-Lehrer  am  Gymnasium 
zu  Winnica  ( Podolien)  um  das  Jahr  1820,  wo 
er  auch  starb.  Sein  Porträt  des  Bischofs  von 
Luck  und  Rektors  der  Universität  von  Wilna, 
Hieronimus  Stroynowski,  wurde  dort  im  Jahre 
1804  von  Lidor  Weiss  tiirhi'n. 

Rastawiecki,  Slownik  mal.  poUkich  III 
H9,  190.  Dr.  Gwrg  Gnf  MycifUki. 

Buadas  y  Tum,  Agattii^  span.  Portrit- 
maier,  geb.  zu  Pahna  auf  Mi^rea  am  St.  8. 

1804;  Autodidakt.  Auf  der  Ausstellung  für 
die  Baleareninsehi  von  1848  errang  er  eine 
goldene  Medaille  mit  seinem  Porträt  des  Pro- 
Tinzintendanten  Don  Mannd  Ortcga.  Fctncr 


171 


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sein)  erwähnt  die  Bildnisce  des  D"  Jott  MtrU 
Colubi  ;  des  Marques  de  Espaßa ;  des  Bischofs 
Muntan£r,.ij»  RathauM  zu  Paima;  des  Gene- 
rals BarcelOk  im  Marinemuseum  in  Madrid. 
Ossorio  f  B«rasr4i  GaL  biov.  de  art 

Buadaa  7  Mnstacer,  A  g  11  s  t  i  n,  span.  Ma- 
ler, geb.  zu  Palma  auf  Mallorca,  Sohn  and 
Scbükr  des  Vorigen,  debütierte  auf  der  Ma- 
drider AamOlmg  von  1866  mit  S  StiUebcn 
und  beteiligte  'Sidi  sa  der  Pariser  Expos«  wdv. 
(1878)  mit  3  Arbeiten :  „  Die  Lektüre  des  Don 
Quijotc"  ;  Hof  im  Hause  der  Familie  Neri ; 
Dame,  in  einem  Garten  sitzend. 

Otaorio  y  Bernard,  GaL  biogr.  de  art. 
esp.  etc.  18S3M.  P.  Lafond. 

Babik,  Alois,  böbm.  Landschaftsmaler, 
geb.  am  20.  8.  1824  in  Kosmanos  bei  Jung- 
bunzlau,  f  am  6.  3  1870  b  Prag.  Schüler  der 
Frager  Akad.  Das  Rudolphinum  daselbst  be- 
wahrt von  ihm:  Der  Muiskjrberg  M  lliilH 
dmVfiU  (K«t  1889  No  126). 

C  V.  Warabacb,  Bioer.  Lex,  Wiei  ISMff^ 
XXin  SM.  —  Fr.  V.  BAttichar,  Malafw.  d. 
1«.  Jahib.  II.  H.y. 

Bnbb,  J.  G.,  engl.  Bildhauer,  stellte  zwischen 
1806  und  1881  wiederholt  in  der  Londoner 
Rßf.  Aead.  ans:  Porträtbüsten,  Vertumnus 
(Uamorstatne)  u.  a.  Für  die  Guildhall  ia 
Ijondoo  fertigte  er  das  Denkmal  William  Pitu 
(1818  aufgestellt)  und  eine  Marmorstatue  des 
Merkur,  für  die  Haymarket-Fassade  dei 
Opernhauses  die  Terrakotta-Basreliefs. 

Bedgrav^  Dict  of  arL.  1878.  —  A.  Gra- 
ves, tagr.  Aead.  Bihih..  19M  I.  H.  V. 

Bub«ck,  Wilhelm,  Architekt,  geb.  am  10. 
7.  1860  in  Basel,  f  am  14.  6.  1891  aU  Opfer 
des  Mönchensteiner  Eisenbahnunglücks.  Schü- 
ler des  Stuttgarter  Poiytffhnilmm^  1878  am 
HocMwpbtireao  der  Gotthardbalw,  1IB7A  bei 
Baiirat  Oppler  in  Hannover  beschäftigt,  dann 
—  nach  längeren  Studienreisen  —  am  Bau  des 
Justizpalastes  in  Brüssel  angestellt.  Seit  1881 
Direktor  des  Baseler  Gewerbemaanuns.  fi. 
ist  weniger  ata  Baidcnnstler,  wie  ab  Seböplcr 
kunstgewerbl.  Entw-ürfe,  geschickter  Zdctuwr 
und  Aquarellmaler  und  auch  ah  Architektur- 
schriftsteller hervorgetreten.  So  lieferte  er 
Stadicnbettrige  für  Gmelias  «ItaU  Sldzzen- 
biMfa",  für  Laspeyres  7  Kirdben  der  Rcnaisswoe 
in  Mlttelitalicn,  die  Zeichnungen  zu  M.  Heynes 
„Kunst  im  Hause",  zu  Burckhardts  und 
Wackemagels  Rathauspublikätion,  fertii^te  die 
£ntwürie  für  die  Möblierung  des  Rathaus- 
saaks  usw.  Das  Baader  Gewerbemus.  be- 
wahrt seine  Ret<?eski77cnbücher  und  architekt. 
Aquarelle.  Größere  Aufsätze  von  ihm  finden 
sich  in  Lützows  Zeitadir.  f.  bild.  Kst  XII, 
XIII  und  XVL 

Geller  In  Bruns  Schweis.  Ksderiex.,  I. 

H.  V. 

Brtsni^  Hans,  Bildsdmitaer  in  Zittau, 
lieferte  um  1668  die  Türe  zum  Orgclchore  der 
Pctri-Paulikirche  daselbst  und  1868,  geraein- 


ssm  mit  dem  Hsdder  Georg  Bahns  (s.  dO  die 

Kanzel  dieser  Kirche. 

Bau-  u.  Katdenkm.  d.  Kgr.  Sachsea.  XXX  31 
u.  35  ,  XXXIII  18.  H  V. 

Bobeaka,  Jonas,  ungar.  Holzschneider  des 
17.  Jahrb.,  irrtimlich  in  der  Literatur  auch 
Bnberdd  genannt,  signiert  jedoch  auf  Bild  78 
von  Comenius  „Orbis  pictus'  1686,  mit  latini- 
sierender Endung:  „Sculpsit  Jonas  Bubenktus 
Leutschoviae  1679^,  und  wird  von  L.  Bar- 
tholomaeides 1799  als  Bubenka  bezeugt  Sohn 
des  Andreas  B.,  evang.  Pastors  in  Nagyszla- 
bos  und  Ochtiha,  war  ursprünglich  Kantor  in 
Eperjes,  dann  Rektor  in  Lßcse  (Leutschau), 
wo  Arnos  Gnnenius  seinen  „Orbis  pictus" 
1686  bei  dem  Drucker  Samuel  Brewer  heraus- 
gab und  die  illustrative  Arbeit,  wahracheinlicb 
auf  Brewers  Rat,  B.  anvertraute.  B.  schnitt 
für  die  Originalausgabe  des  weltberühmten 
Werkes  162  Illustrationen,  welche,  wie  aus 
Comenius  Text  an  einigen  Stellen  ersichtikl^ 
auch  bd  der  Abfassung  des  Textes  als  Vor* 
tage  dietten.  Trotz  der  primitiven  Ausfnli- 
rung  sind  diese  Arbeiten  B  s  doch  in  mehr- 
facher Bezichtmg  wichtig;  sie  dienten  auch 
für  die  späteren  Ausgaben  des  Werkes  als 
Vorlnld.  Daa  erste  und  letzte  (identische) 
Bild  zdgt  die  Figur  Comenius',  wie  er  in  lang 
hembwallcndem  ungar.  Kostüm  auf  der  Wiese 
lustwandelnd  einem  Knaben  Unterricht  er- 
teilt. Auf  dem  schon  erwähnten  Schnitt  78 
der  1.  Auagabe»  der  ein  Malerätelier  vcr* 
ansdnuilicbt,  gilt  der  vor  der  Staffelei  sitiende, 
nach  Modell  arbeitende  Maler  als  Selbst- 
porträt B.s.  Die  technischen  Mängel,  vieler- 
orts unangenehm  fühlbar,  werden  durch  Klar- 
heit nnd  knappe  Anschaulicbkeit  aufgewcni^ 
Vorzfige,  die  Comenius,  dessen  System  Mcn 
die  Anschaulichkeit  entsprach,  veranlaßt  haben 
dürften,  an  diesen  Illustrationen  trotz  deren 
Mängel  festzuhalten. 

Elem^r  Czakö,  „Bubenka  J6iiis",  in  „Mü- 
v^azet",  1903,  p.  75.  Budapest  —  Derselbe  in 
lUth:  „Az  Ipanndv^zet  Kterr«",  I  491-92» 
ill.  Budapest,  Athenaeum.  K»  IdAa. 

BabstaU«  siebe  BubmlM, 

BibM^  Kaspar,  bShm.-aniefilr.  BiMÜnoer, 

geb.  1834  in  der  Nähe  von  Egcr,  crhieft  seine 
künstlerische  .Ausbildung  in  Wien,  wanderte 
kaum  20j ährig  nach  Amerika  aus,  wo  er  bis 
ZU  seinem  Tode,  am  22.  8.  1880,  als  viel- 
l)ead^tigter  u.  angeadiener  Künstler  wirkte. 
Seine  Hauptwerke  sind:  Die  Bronzestatue  zur 
Erinnerung  an  den  nordamcnk  Freiheitskrieg 
in  Alexandria  (Virg.) ;  —  Das  Garfielddenkmal 
auf  dem  Hauptplatze  in  Qeveland,  dessen  Re- 
lieft mehr  als  100  lebensvdU  aafgcMhe  Ge- 
stalten zeigen;  —  Die  Statue  des  .A.dmira!s 
Summer  in  Mobile;  —  Die  Külossaig ruppe 
der  Columbia  vor  dem  Xationalmus.  in  Wa- 
shington ;  —  Das  lebensgroße  Standbild  Pooce 
de  Leon  für  die  Regierung  von  Venezuela;  — 
Die  Musen  im  Metropolitan  Operahouse  in 
New  York.   Mitten  in  den  Entwürfen  eines 


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Bubert  —  Bucciano 


HMWttriaiaidibQgcii«  anlillicb  der  Rückkehr 
dM  Adninli  Dewer.  rwSte  9m  cm  pKMichcr 

Tod  in  New  York  dahin 

Singer,  Katlerlex.  N»chtr.  liMMS.  —  Boheinü, 
1899,  No  248,  p.  7.  —  Bettel  he  im,  Biogr. 
Jahrb.  u.  Nekrol.,  IV  132.  B.  Büchoff. 

BalKrt,  Heinrich,  StctTipclschncider  der 
Loosschen  Medaillenwerkstatt  in  Berlin,  fer- 
tigte in  der  Mitte  des  19.  Jahrh.  eine  Aiaaabl 
recht  geringwertiger  Medaillen  auf  Personen 
und  Ereignisse  der  Zeit,  so  auf  Alex.  v.  Hum- 
boldt u.  a.  SvDicrt  H.  BUBERT,  BUBERT 
H.  B.  if. 

BlUam  G.  M.,  SchküKT  in  Hall  in  Würt- 
temberg, lieferte  zwischen  1781  und  1785  die 
zierlichen  Tür-  und  Fenstergilter,  Schlösser 
und  Beschläge  für  da3  dortige  Rathaus. 

Kst-  u.  Altcrt-Denkm.  iin  Kgr.  Württemberg, 
Jagttkr..  1907  p.  550  (mit  Abb.).  H.  V. 

MbUtM,  Emil,  Portrit«,  Historioi»  and 
CScBKmIer  m  Bcflin^  wo  cf  cwucbcB  1MB 

und  1892  fast  regelmäßig  die  Ausst.  der  Aka- 
demie beschickte.  Genannt  seien  von  seinen 
Arbeiten :  Gretchcn  am  Spinnrade  (1862) ; 
Antigonc^  ihren  Bnider  Polices  «ui  dem 
SeMKlitfeldc  «ufsudKiMl  (1884).  Badni*  des 
Bildhauers  Otto  Geyer. 

Dioikuren  IBM  p.  340;  1865  p.  250;  1872 
y.  3«4.  —  Kat  d.  Alcad.-Auut.,  Berlin  1862—02. 

Boc,  Claeys  (Nicolas)  de,  Sohn  von 
Gheert  B.,  Bildhauer  in  Gent,  seit  dem  10.  6. 
IfiOB  Freimdater  der  dortigai  Gilde  Ato  18. 
IL  1517  vervffidiM»  er  «idi  mit  dem  Tiidi- 
lenneistcr  Michiel  van  Egghermondc  für  24 
Hr.  10  schel.  gr..  bis  zum  27.  7.  1518  für  den 
Altar  der  Tischlerinnung  in  St.  Jacques  zu 
Gent  ein  86  FtiB  hohee  tmd  11  FuB  brettei 
ijiien  cavemeci  micMmc  i  aoernara  zu 
liefern,  darstellend  den  sitzenden  hl.  Livinus 
zwischen  den  6  FuB  hohen  stehenden  Gestalten 
des  St.  Michael  und  eines  3.  Heiligen  und 
krönt  VQO  der  Gn^pe  der  hL  Dreieinigkeit 

Uftamden  im  StidteceMv  m  Gent. 

Kldffp  em  d*r  Hatzum. 

Bm^  Jcao  da,  Btldlmier  in  Dijon,  1*0  er 
1618  Wappenskulpturen  am  Hötc!  Ville 
ausführte.  —  Vielleicht  identisch  mit  emem 
noch  vor  1500  als  BiMhMKr  in  Difcm  cnrUniP 
tcn  /am  d€  Bwfs. 

Lami.  DIet.  dm  eo^pt  tan».  (1898). 

S,  Lami. 

Bm^  Jotnne%  Gtamakr,  geb.  ni  Her- 

zogcnbtjsch,  tätip  zu  Beginn  des  16.  Jahrh., 
lieferte  für  die  St.  Janskirche  das.  4  Fenster 
mit  der  Geburt  und  Beschneidung  Christi, 
Vericfindigttng  und  Himmelfahrt  Mariae. 

Inmerseel,  Levens  en  Werken,  1842.  H.  V. 

Bncarelll,  Familie  von  Majolikakänstlem 
des  16.  Jahrh.  in  Caatel  Durante. 

Vantolini,  Ma|olldM  Metaweaci.  Pcsaro 
1879  p.  197.  202.  W.  Bombf. 

Bnocanicn,  s.  Boccantgra. 

Bnedd»  Antonio^  Bildh.  in  BeUuno^  f  ^ 
17. 9. 1764,  53  Jahre  alt 

Vvipei  Pitt.  BdhuMti,  ItM  p.  XL 


BaocU,  £ r  moc  r  a t e,  Maler,  geb.  am  6.  8. 
1642  in  Urbino^  f  «m  14.  0. 1886  in  Mailnd; 

Schüler  der  Brera-Akad.  unter  Scrosati.  Er 
beschickte  die  italien.  u.  nicdcrländ.  Kunat- 
.'lusbt.  mit  zart  ausgeführten  Blumenstücken, 
von  denen  in  der  Mailänder  AusstelluQg  18B1 
eine  „Venditrice  di  fiori*  u.  eine  MNetnra 
morta",  in  der  Antwerpener  AquarellaussteU 
lung  1886  verschiedene  Blumenaquarelle  (auf 
Seide)  besonderen  Beifall  fanden. 

lUustrai.  Ital.  1882,  II  359.  —  Journal  de»  B.- 
Arts  (Antwerpen)  1885  p.  75.  —  De  Guber- 
nati».  Diu  d.  art  ital.  viventi  (1889)  p.  77  f., 
637.  —  Bignami.  La  pitt  lomb.  del  sec.  XIX 
(Ausat  Mailand  1900)  No.  134  bu,  171  bis.  R. 

Bocchiai,  Maler  in  Bologna,  von  Mahmto 
als  Schuler  d.  Fr.  Fiand«  erwähnt 

MnWatia,  Filslae  plttrlee,  Au^.  1S41. 

Bucci,  AIcssandro,  C}o]dschmied  in  Pisa, 
fertigte  um  1506  mehrere  Kandelaber  u.  eine 
Lampe  vott  ungeirBlMliclifr  Schönheit  für  den 
Dom. 

L.  Tanf.  Centofsoti,  Not  dt  Altisti, 
Pisa,  1897  p.  10  I. 
Bned,  FUTiano»  Mder,  geb.  m  Gialie- 

nova  (Abruzzen),  um  1840  Schüler  von  G. 
Booolis  in  Ne^l,  später  wieder  in  Giulianova 
ansässig,  wo  er  noch  um  1880  gelegentlich 
Pastellbiktnisee  (s.  B.  der  Grafen  von  Caatel- 
lana)  malte  Die  Galerle  des  SdiloetM  Cipo* 
dimonte  zu  Neapel  besitzt  von  ihm  die  rea- 
listische Genrefigur  eines  Bettlers.  —  Auch 
seine  Gattin  £Mna  BMcf  «oil  ikll  idt  Mikfin 
betätigt  haben. 

Bindi,  Aitisti  Abnizzcal  (1883)  p.  78.  — 
Ciinari,  Stor.  d.  Art«  CoBtoB».  ItaL  (IMO^ 

Bued,  G  i  u  I  i  o,  italien.  Landschaftsmaler, 
geb.  am  13.  2.  1711  in  Faenza.  f  das.  am  25. 
5.  1776,  Schüler  des  Ercole  Lelli  in  Bologna, 
ablcctche  seiner  Landschaften  (in  der  Art  dee 
SalT.  Rosa)  in  Priettbeaits  and  in  der  Firn, 
ooteca  C>>munale  m  Faenza. 

Mesaeri-Calti,  Faent«  oella  itoria  e 
ncir  arte.  1909  p.  428. 

Bacd,  Laura,  s.  B»cct,  Flaviano. 

Bticd,  LbrensO^  Architekt  des  17.  Jahrh. 
aus  Pesoooostanao,  von  ihm  der  schöne  Giebd 
der  Giiesa  del  PurgMorio  in  Aquila  (Statuen 
Arbeiten  des  Römers  Gius.  Valadieri). 

V.  Bindi,  Artist!  AbniKCii,  1883  p.  78. 

Bned,  M  i  c  h  e  1  e,  Historienmaler  des  17. 
Jahrh.,  von  dem  die  Kirche  Santa  Dorotcn  in 
Rom  eifle  Kreuzigung  und  eine  Tkfd  mit  den 
Hl.  Sylvester  und  Dorothea  bewahrt. 

T  i  t  i,  Pitt.  ecc.  nelle  Chieae  di  Roma,  1686.  — 
A  n  g  e  I  i,  Chi««e  di  Roma.  o.  J.  p.  IM.    H,  V* 

Bued,  8.  auch  Buisi. 

BncdaaOk  Tommaso,  Bildhauer  aus  S. 
(Giorgio  la  Molara  (Benevent),  tätig  am  Bonr* 
bonenhofe  zu  Neapel  Von  ihm  2  Medaitkm» 
bildnisse  der  Königin  Carolina  (1813);  femer 
die  Reliefdarstellungen  des  Todes  des  Konsuls 
MarceUtts  und  der  Flucht  des  Hannibal  sowie 
die  allegor.  Birten  der  Poesie,  der  Matha- 


17s 


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Bacdimni  —  Boduni 


matik  und  der  Astronomie  in  den  Sakn  dcb 
kgl.  Palastes  in  Caserta. 

Boraclli  in  Nap.  NobilUs.,  X  2G.     G.  Ctci. 

BnaelcniUt  Ferdinand u,  Bildhauer  BM 
Rom»  t  am  80.  IL  1810  io  London,  wo 
er  seit  1870  im  Dienste  de«  englisdioi  Königs- 
hauses unJ  der  Countess  Gleichen  tätig  war, 
olme  mit  seinen  Arbeiten  an  die  Öffentlichkeit 
zu  treten. 

La  Nuione  (Flofcnz)  von  2.  12.  1010. 

G.  Dtgli  Aa*i. 

Hwiiimlli,  Ginsepp«^  Halien.  Kapfemecb. 
am  18B0— 00,  miter  teinen  guten  Portritukheu 

ist  der  des   Mathematikers  Vinc.  Brunacci 
(1768—1818)  nach  R.  Focosi  hervorzuheben. 
Mittig  V.  E.  W.  Moea. 

Buocio,  Fietro,  Kupferatecher  aus  Padua, 
hit  nadi  PBii^  Ib^ex.,  SappL  p.  180,  die 

Krönung  Heinrichs  III.  von  Frankreich  mm 
König  von  Polen  (1B74)  radiert.  P.  K. 

Bacdo^  8.  auch  Busio. 

Bvcdoai,  Giovanni  Andrej  Bildhauer 
in  UrbtDo,  der  zwiicbai  IMS  und  1646  da- 

seibst  verschiedentüdi  mit  ZaUnngoi  fiir  Af 

beitcn  belegt  ist 

Rasa,  bibliogr.  d'artc  iul.  VIII  (1005)  201. 

Bncccdini  (Boccolini).  Tito,  italien.  Maler 
und  Zeichner,  geb.  am  21.  9.  18^36  in  Camerino 
(Mafcbe),  t  in  Foligno  am  16.  L  1886.  Er 
atoAerte  aof  der  Aceademia  S  Belle  Arti  in 
Perugia  und  vervollkommnete  sich  in  Rom 
und  Florenz.  Dann  unterrichtete  er  im  Zeich- 
nen in  Trevi,  in  Foligno  und  leitete  dort  viele 
Jalire  die  Kunat-  vod  Gewarbeacbnle.  Er  war 
ein  guter  Porträtmaler  «id  adir  geaekidtt  in 
der  Restaurierung  der  antiken  Monnmente 
and  in  der  Ablösung  der  Fresken. 

Arte  e  Stori»,  Firciizi?  l.S'iO  N'o,  4.  —  Mooiva 
RivisU  Miscna,  Arcevia,  1!>D6  II  1—2. 

y.  Aleandri. 

BucelU,  Carlos  Maler,  in  Padua  1606  als 
Ifitglied  der  Malergilde  nachvreisbar. 

Moachini,  Dell*  Oiig.  d.  Pitt,  in  Padova 
Ifcm.  1828  p.  92.  R. 

Bucelti,  Ricardo,  span.  Porträtmaler,  geb. 
in  Valencia  zu  Anfang  des  10.  Jahrh.  Eines 
seiner  Hauptwerke  tit  daa  Bildnia  dea  Gene- 
rals D.  Diego  Le6n. 

Oisorio  y  Bernard,  GaL  biofr-  d«  art. 
etp.  etc.  1883/4.  —  AI  c  a  h  a  1 1,  Dicc  Wogr.  de 
art  valenc,  1897.  F.  Lai9»d. 

Bocentoiis,  d  e,  s.  Preveie,  Hcnregeto. 

Buceti,  sizilian.  Bildhauerfamilie,  seit  etwa 
1700  in  Mtssiriii  ansässig.  Noch  zur  Zeit  des 
groflen  Erdbebens  vom  28. 12. 1908  waren  ver- 
schiedene Mitglieder  der  Familie  in  Hcadna 
als  Terrakotta-  und  Stuck- Modelleure  von 
Prtsepe-FiRijrchen  täfig.  —  Wir  nennen  von 
dicker  Familie : 

Giuseppe  B.,  Sohn  des  Ignazio  B. ;  schuf 
das  Grabmal  für  Antonia  Cardia,  die  1748  ver- 
storb.  Gemahlin  des  Giov.  Impcllizzcri,  —  das 
Medaillonbüdnis  des  Vizekönigs  Duo  de  La- 
viefuille  in  (!(.r  \  Primo  Settcmbre  (1753), 
—  die  große  Mariensäule  auf  der  Piazzetta 


deir  Immacolata  Concezione  (1757  nach  dem 
Vorbilde  der  Neapeler  Mariensäule  ausge- 
führt). —  sowie  eine  Bronzestatuc  König  Karts 
in.  (1848  ffir  Kriegacwccke  eingeaehmolaen). 

Ignazio  B.,  hat  in  der  Verfallzcit  des  auf 
die  Spitze  getriebenen  Barocco  einige  K'c'ch- 
wohl  rxDcli  roclit  ausdrucksvolle  Bildwerke  ge- 
schaffen, wie  2.  B.  einen  der  vier  Zierbruimen 
an  der  Straßenkreuzung  der  Via  Cardtnet 
(1714),  —  das  Grabmal  des  Arztes  Giov.  Im- 
pellizzeri  in  SS.  Cosma  e  Damiano  (1741,  mit 
der  prächtigen  Figur  des  seine  Sense  im 
Zorne  zerbrechenden  Chronos),  —  die  Abun- 
dantia-Statue  von  1741  in  der  Vorhalle  dca 
Monte  di  Pieti-Gebäades  und  die  Jndaa-Statne 
im  Dom  zu  Messina. 

Cacopardi,  GuiJa  per  Mesaina  (1826'!  Tg- 
naiio  H  :  p.  ■«,  17,  14,  Gl,  «5,  74,  91 ;  Giuseppe  B. : 
p.  107.  E.  Mauceri. 

Buch,  Franz,  Maler  in  Ulm,  um  1&42— 68, 
von  dein  sich  in  der  Nationalgal.  zu  Budapest 
2  LandachaftaiciduvQgea  befinden!,  beide  auf 
der  Rfldcaeite  „Prants  Buch"  betdchn.,  die 
eine  1668  datiert. 

Na  gl  er,  Kxtlerlex.  II.  —  Repert.  f.  Kstw. 
XIX  120  (W.  Schmidt).  H.  V. 

Bttdun,  Henry  David  Erskine,  Earl 
of,  engl.  Kupferstecher-Amateur,  geb.  1710^ 
t  1787.  atadb  eisige  Bildniaae  imd  Archttck- 
toren. 

Redgrave,  Dict.  of  art.,  18T8>  "~  B  r  y  a  n, 
Dict  of  paint.  and  engr.,  1903  I.  H.  V. 

Bucbanan,  George  F.,  engl.  Landschafts- 
maler, stellte  zwischen  1818  und  1864  in  der 
Londoner  Roy.  Acad.  und  in  der  Brit  IttSlt- 
tution  fast  alljährlich  aus:  Motive  aus  den 
Landschaften  Oxfordshire,  Ro&s-shire,  Aigyle- 
siiire  u^^v ,  i.:iiifig  durch  Anaiditcn  alter  Bw» 
gen  und  Ruinen  belebt. 

A  Graves,  Roy.  Aead.  Eahlk,  1M8  I ;  The 
Brit.  Inst,  1908.  H.  V. 

BMchan»,  J.  A.  engl.  Maler,  der  1851.  M 
u.  in  der  Brit.  Institution  in  London  einige 
Landschaften  und  Genrebilder  ausstellte. 

A  Grave»,  The  Bnt.  Inst.,  1908.        H.  V. 

Bttchart,  Johannes  Nicol,  Maler  in 
Weimar,  bemalte  laut  Inschrift  1680  die  Kan- 
zel der  Kirche  zu  Oldisleben  mit  den  Bildern 
der  4  großen  Propheten  und  der  4  Evange- 
listen ;  jene  sind  in  romantische  Landschaften, 
diese  in  sorgfältig  ausgeführte  Innenräume 
gesetzt. 

Bau-  u.  Katdenkm.  Thttringetui,  Sachs.- Wcimaf^ 
Biicn..  II  ses.  Jf.  V. 

Buchau,  .\  b  r  a  h  3  in  Conrad,  Bildhauer 
1666— 16";*  in  UrcidLH  nacliwosbar.  Werke 
von  ihm  .sind:  die  hgurcngeschmückte  Kanzel 
der  Kirche  zu  Mittweida  t.  S.  (1667)  u.  daa 
Grabmal  dea  kitrf.  Kammerjunlwra  u.  Film- 
richs  Franz  Ferd  v  Troilo  (1676,  ge^toch.  v. 
J.  Bensheimer  nach  einer  Zeichnung  von  J. 
Nohri  1H77  u.  1Ö79  war  er  für  „loVCntilH 
nen"  am  kursächs.  Hofe  tätig. 

Akten  des  kgl.  sichs.  Hauptstaatsarch.  u.  dca 
JUtaarch.  in  Dreidco.  ~-  Bau-  u.  Kooitdealaa. 


»74 


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Buchau  —  Buchbinder 


4n  Ksr.  SMhwii  XIV  30.  —  B.  H««odckc^ 
Sliid.  s.  Ccich.  d.  «Mt.  Plaadk»  IMt  p.  4». 

Badutt  (Pichau),  Conrad,  Bildhauer,  geh, 
in  Dresden,  erwarb  14.  9.  1Ö22  du  Bürger- 
recht das.  u.  ward  ain  2.  T.  IWT  »«f  dem 
FrauMokirchbofc  begraben. 

Akte  da  RatNitli.  In  Dresden. 

Eriut  SigismuHd. 

9tAu,  Hans  Conrad,  Bildhauer  in 
Görlitz,  erwirbt  am  8.  10.  1089  das  Bürger- 
recht. E.  HmU«. 

Buchau,  Johann  Friedrich,  Bildhauer, 
gebürtig  aus  Dresdov  erhielt  4.  8.  1783  dai 
Bürgerrecht  das^  wo  er  noch  1740  lebte. 

Akten  des  RatSUCh.  ÜB  Dmden.  —  KrI  Dres- 
den 1740,  26.  BmJl  ütgismund. 

BnchaMi;  Georg,  Tiroler  Dckoratioos-  o. 
^prcheomakr  der  Netueit  Von  ihm  in  der 
Pfarrk.  von  Ebba  bei  Kuf stein  ein  hl.  Grab 
(1800) ;  in  der  Pfarrk.  von  Graun  (Oberinntal) : 
GewÖIbemalcrcien  mit  roman.  Ornamentik,  da- 
swfachen  im  Schiff  8  Heiligenbilder  und  im 
Chor  Herz-Jeaubild  mit  Engeln  (ca  1886); 
andere  Malereien  in  den  Kirchen  an  Tancns 
(1897)  u.  Nauders  (1808)  im  Oberimit«!  xmd 
Nußdorf  (1890). 

Der  Kunstfreund  (Tirol)  1897  p.  20.  1808 
9.  31,  1890  p.  28,  1900  f.  S0.  H.  Stn^. 

BiMkbijider,  Benedikt;  s.  Puchpindtr. 

Buchbinder,  Josef,  poln.  Maler,  geb.  1888 
ni  Moröj  (Goavcmement  Siedloe),  atudiertc 
1808-1861  (1887?— 188B?)  an  der  Waraelniier 

Kunstschule,  dann  in  Münchrn,  Düsseldorf 
und  Paris.  Sechs  Jahre  lang  blieb  er  dann  in 
Rom.  Nach  Warschau  zurückgekehrt,  &ng 
er  mit  Portfäts  und  (knrebüdem  an^  um 
•icfi  daom  beinahe  ganz  der  rdigiöwii  Maferei 
zu  widmen.  —  Dort  stellte  er  im  Jahre  1867 
einen  „Greis"  und  einen  ^römischen  Gassen- 
buben" aus:  die  Kritik  lobte  die  Wahrheit 
des  eriten  BUdca,  verwarf  aber  das  swette  als 
an  nstnraliatbcti.   In  derasdben  Jahre  hatte 

adne  „Mmtfr  Gottes  mit  dem  Kinde"  Erfol« 
1870  oitstand  die  „junge  Frau  beim  Wuche- 
rer", 1873  „Maria  als  Mutter  des  Erbarmens", 
ein  bochgqprieaenes  Bild,  1881  der  »Hl.  Su- 
iMans  ^WB  Toten  erweckend*.  1876  bekam 
er  im  Warschauer  Kunstvereine  den  Pfeis 
für  das  Projekt  eines  Deckengemäldes.  Viele 
Kirchen  in  Warschau,  hauptsächlich  die 
AUerfacitigcn-  und  die  St.  Karla-Kircbe,  be- 
aitaen  adilreidie  AharbiMer  seiner  Hand  (in 
der  ersteren :  die  h].  Hedwig  ihren  gegen  die 
Tartaren  ziehenden  Sohn  segnend,  Einsetzung 
des  allerh.  Sakramentes,  St.  Stanislaus 
Kostica;  in  der  zweiten:  das  Herz  Jesi^  St. 

I Minium  saienos  uuu  nie  i  ranwiiiuiauunf. 
Auch  in  der  Provinz  finrlrt  man  viele  Ar- 
beiten von  ihm,  so  z.  B.  in  der  Kapelle  der 
Knabenanstalt  zu  Studzicniec :  ein  Engel 
reicht  dem  hk  Stanislaus  Kostka  die  Kom- 
mmnon.  Ein  bedeutender  Haler  nnd  Konit* 
kcmier  fiBt  sein  Urteil  über  JotcBb  B.  so  su- 


sanunea:  Jn  der  Komporitk»  nickt  immer 
gans  sidier,  tfidilig  ab  Zeidmer  und  Ifater 
TtasdaHt  dtattroiranr  (WochenidMift),  sA 
1861  fSMlBL  —  W.  Encyklopedya  iltailrwwana. 

C.  M.  V.  G'irtki. 

BadMader,  Simeon,  poln.  Maler,  jüng- 
ster Bruder  Josefs,  geb.  zu  Radzyri  iGou- 
vcmement  Sicdke)  am  6.  1.  1S53.  1809—1871 
Schüler  der  Warschauer  Zeichenschule  unter 
Alexander  Kamidakv  Rafael  Hadziewicz  und 
Adalbert  Gcrson.  1871  seilen  wir  Ihn  sn  der 
Hofoper  in  Wien,  wo  er  zum  lebeiuläng- 
lichen  Dekorationsmalereleven  ernannt  wurde. 
1898  tritt  er  in  die  Wien.  Kunstakademie  ein, 
WO  er  bei  Eduard  v.  Engerth  und  Leopold 
Müller  bis  1878  srbeitet. 

Die  Jahre  1879—1^  bringt  er  in  Jan  Ma- 
tejko's  Meisterschule  in  Krakau  zu.  Hier 
entsteht  1882  eines  seiner  besten  und  wohl 
umfangrckbstcn  Bilder:  „Sigismand  III, 
König  von  Pkden,  in  sdner  privaten  Gold'* 
schmiede  im  Kreise  seiner  Höflinge  an  Kir- 
chengeräten arbeitend".  Es  gesellen  sich 
dasu  andere,  schon  zur  Feinmalerei  gehörende 
BSder,  wie  1880  Jüdischer  Verkiufer",  1881 
„AttpofaiiMhe  Stidterin".  1888  ÜBt  er  sieh 
in  München  nieder  und  ffihrt  eine  große  An- 
zahl kleiner,  manchmal  nur  wenige  Quadrat- 
acntimcter  umfaasender  historischer  Genre» 
biktar  aui»  in  denen  er  die  Malwetse  und  gana 
besonden  die  Behandlung  des  Atiasaes  und 
des  Sammets  mit  großem  Glück  den  alten 
Holländern,  namentlich  Gabriel  Metsu  und 
Gerard  Ter  Borth  nachbildet.  \8M  stelk  er 
in  der  Berliner  akademischen  K.<Au8Bt  einen 
guitarrespielenden  imd  notenlesenden  PSgen 
(„Schwierige  Stelle")  aus.  Es  folgcn:  «itt 
miniaturartiger  „Hofnarr"  mit  einem  Raben^ 
1886  J>er  Grfibler*  (ein  junger  Jude  im  Talar 
in  einem  Folianten  lesend),  1888,  «Zwei  Kar- 
tenspieler",  „Der  llaler",  JDer  Münzenttnmi- 
Icr",  „Ein  Schachproblem",  „Der  Gcldzähler", 
„Der  lustige  Zecher",  „Ein  polnischer  Edel- 
mann", „Die  Musikprobe",  „Ein  Bücher- 
wurm", 1006  Portrit  der  Frau  ThumeMa  A. 
Seit  1887,  wo  B.  nach  Berlin  übernedeke, 
wandte  er  sich  auch  der  Porträtmalerci  zu, 
ohne  sein  früheres,  ihm  eigenes  Genre  zu 
verlassen. 

Sdne  kleinen,  mit  voller  Sorgfalt  und  Liebe 
ausgeführten,  dibd  incht  trodcenen  Bilder 

erscheinen  verhältnismäßig  selten  in  den  Aus- 
stellungen, weil  sie,  meistenteils  noch  im 
Atelier  gekauft,  gleich  in  den  Besitz  der 
Kunstliebhaber  kommm.  Ohne  philosophi- 
scke  oder  sosiate  Fragen  su  kerfihren,  legt  er 
den  ganzen  Nachdruck  auf  feine  Charakte- 
ristik, richtige  Beleuchtung,  vortreffliche, 
saubere  Technik,  was  ihm  auch  meisterhaft 
gelingt  Et  sdidnt  eher  ein  jüngerer  Bruder 
ds  efat  Nachahmer  der  groBen  Hollinder  sn 
sein. 

Swieykowski,  Pamictnik  T.  P.  S.  P.  w 
iEnkewie,  1854-04.  —  T^fodnik  UIntt.'owany 


175 


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(Wodtcnadirift).  «dt  1860.  —  Geraon.  W.  Eo- 
orklopedya  üustrowana.  ^  KaMtchfanfll  XXIII 
118,  484.  XXIV  75,  650,  V.V,nW.  —  2rilMhr. 
t  bild.  KU  XX  43,  XXI  STt.  —  bttt  1  AH* 
VI  (1891)  u.  VII  (1892).         C.  M.  V.  GMU. 

Bncbel,  CharU-s  A.,  engl.  Porträtmaler 
und  Plakatzeichner  der  Gegenwart,  stellt  seit 
1888  in  der  Roy.  Acad  aus.  Einige  seiner 
Plakate  für  Theater  sind  im  Art  Joum.  1806 
p.  102.  104,  106,  114  abgebildet 

Graves,  The  Roy.  Acad.  Exbib.,  1905  I. 

Bocbcl,  Johann  Thomas,  Bijch&en- 
macher  von  Neustadt,  1G77,  von  dem  in  der 
Rüstkamner  dei  Saudoitzer  ScbkMMS  ein 
Paar  RadxliIgfllidMM  mh  giwittleiu  Lauf 
und  SchktB  lt.  Perimutterintafrita  aafbewahrt 
werden. 

Topogr.  d.  hijt.  u.  KstdeakoL  lau  Xgr.  BCbaMo. 
H.  XXVII  (1910)  188.  H.  V. 

Bucher,  Franz  Joseph,  Schweiz.  Kunst- 
tischler, gcb.  III  Kenw  1760.  f  1816.  Von  ihm 
«a  Sckretir  mit  guter  eingelegter  Arbeit  im 
des  Klosters  Muri-Greis.  Weitere  Ar- 
tn  achwdz.  Privatbes.  erhalten. 
Kfiebtcr  in  Bmaa  Schweb.  Kadefteic.,  I. 

H.  V. 

BaAai^  Hans,  Kunstuhrtnacher  in  Mar- 

bvfpb  fertigte  In  den  Jahren  1668—1668  «e- 
iHwiiiam  nut  dem  Aitraooncn  u.  Uhrmadier 

Baldwein  die  groBc  astronomische  Kunstuhr, 
jetzt  im  Kgl.  Hist  Mus.  in  Dresden  (Kat.  v. 
1888  p.  81). 

Bodier,  Henry  Bertram,  norw.  Archit, 
geb.  in  Christiania  am  9.  2.  1864.  Studierte 
von  1888  an  8  Semester  am  Polytcclm.  in 
Charlottenburg  unter  Adler,  Spilberg,  Rasch- 
dorff u.  Strack  und  ließ  sich  1887  als  Archi» 
tckt  in  Christiania  nieder.  Von  seinen  größe- 
ren Arbeiten  sind  zu  nennen :  Das  permanente 
Aositellungsgcbäudc  in  Bergen  (1896 ,i  sowie 
dM  neue  Lokal  des  Turnvereins  in  Christiania 
(1901),  Kidie  van  Hammerfest,  Kapelle  wai 
SjaaÄÄd. 

MfttdL  des  Archit.  —  Teehnisk  UgebUd.  25,  4. 
«.  la.  11.  IML  —  Nenk  Idntihfaid.  Wdbnacbts- 
oaaaflMsr.  ttOl.  C.  W.  SehnMer. 

Bacher,  Johann,  Schweiz.  Porträt-  tmd 
Historienmaler,  geb.  am  4.  2.  1816  in  Gunz- 
vr  il  bei  BeromünHer  (Kt  Luzern],  f  am  0.  4. 
1878  in  Basel,  wo  er  seit  1847  ansässig  war. 
Von  ihm:  Maria  Magdalena;  Die  Aufnahme 
des  Herkules  in  den  Olymp;  Der  meuchlc- 
riscbe  Antall  der  Freischaren  an  der  Emmen- 
brücke  bei  Luzern  am  8.  12.  1844  (lithogr.  yoa 
E.  Sttidhalter).  Mehrere  seiner  Porträtt  wur- 
den von  Eglin,  J.  Fuchs  «.  Si  IMogr.  Spiter 
wandte  sich  der  Köttider  der  Diguerreo- 
typie  zu. 

F.  Helncfliaan  in  Biuas  Sdwds.  Kttler- 

lex.,  I.  H.  V. 

Bacher,  Joseph,  Miniaturmaler,  geb.  in 
München  am  13.  3.  1711,  f  das.  am  11.  6.  1776, 
Schüler  Pascals,  einige  Zeit  als  Wappen-  und 
Diplomenmaler  bei  der  Reichskanzlei  in  Frank- 
furt a.  M.,  dann  als  solcher  in  München  unter 


Kurfürst  Maximilian  III.  tätig.  Er  malte 
h:i  i;)i;,ri.  hlich  Porträts,  darunter  die  der  baye- 
rischen t  andstände,  j(estocben  von  Jos.  Arn. 
Zinunennsan  für  den  „gditt.  Knfciider  von 
Bayern". 

Lipowgky,  Bayerisch.  Kstlerlex.,  1810. 

H.  V. 

Bacher,  Joseph,  Maler  u.  Radierer,  geb. 
1881  in  Feklkirch  (Vorarlberg),  f  ^882  üi 
geisUgex  Umnachtung.  Wahrsdieiiilicfa  in 
Monden  rasgebildet,  lebte  in  den  1810er  Jali- 
ren  in  Wien,  wo  er  mit  einem  Altargcmälde 
der  „Steinigung  des  hl.  Stcphanus"  für  die 
Kiicbe  von  Thüring  (Vorarlberg)  beschäftigt 
Za  Anfang  der  1860er  Jahre  siedelte  er 
nadi  Praidcfurt  a.  M.  über,  wo  er  mehrere 
Jahre  blieb  und  sich  bei  E.  v.  Steinle  weiter- 
bildete. Auch  hier  entstanden  einige  sehr  um- 
fsngveiclie  AlUrbilder  für  Kirchen  seiner  Hei- 
mele ao  ein  .JobasuMS  d.  T.  das  Volk  taufend" 
und  eine  „Anbetung  der  Könige"  (1862  voll- 
endet für  die  Kirche  von  Wittigau  im  Bre- 
genzerwald), sowie  mehrere  tüchitge  Porträts. 
1864  reiste  B.  nach  der  Schweiz,  1866  mit 
Sieble  nach  TiroL  Später  lebte  B.  wieder  in 
Wien.  Von  des  Kün^ers  Radierungen  seien 
genannt:  Porträts  der  Herren  Georg  Bren- 
tano-Laroche, V.  Guaita,  Dr.  H.  Gwinner,  Dr. 
J.  F.  H.  Schlosser  (nach  K.  v.  Stralendorfs 
Porträtbild),  Selbttportrit  (dn  sweitea  in 
Liliiographie  ans  dem  Tebre  1848),  Landschaft 
nach  Rembrandt,  FlGgcIaltar  zu  Bartfeld  in 
Ungarn  und  Grabdenkmal  Kaiser  Friedrichs 
III.  (die  swei  letzten  Blätter  v.  1845).  Die  m 
Victonbeif  (Vorarlberg,  Gerichtsbes.  Fekl- 
kirch)  noch  lebende  Witwe  des  Künstlers  be- 
sitzt noch  mehrere  Bände  von  Stndien  und 
einige  unfertige  Bilder  B.s. 

Weizsäcker-Destoff.  Ktt  u.  Kjtler  hl 
Frankf.  a.  M.  II  (1909)  21  u.  176  (mit  Ut).  — 
Pfaundler,  Lex.  d.  bild.  KiUer  (Ma.  v.  1863 
im  Ferdinandeum).  —  Tirol.  Bote  1852  p.  1459. 
—  Tiroler  Ztg  1852  p.  1277.  —  Denkscbr.  d.  kgl. 
Ahad.  d.  Wisaaebltn,_pUkM..hisL  KL  IV,  18» 
p.  4C  -  NotlieB  von  CSoper.  ••• 

Bucher,  Joseph,  Schweiz.  Bildhauer,  von 
Rothenburg  (Kt.  Luzern),  starb  jung  —  ein 
vielversprechendes  Tikttt  —  bald  nach  1888. 
In  dieaön  Jahre  war  too  ihm  in  Lnzem 
gestellt:  Heimicehr  nadi  der  Sdibcht  bei 
Sempach. 

F.  Heincmann  in  Dnins  Schweir.  Kstler- 
tex..  L  H.V. 

BndMT,  Joseph  Ignai^  sdiweiz.  Maler, 
geb.  1768.  t  am  1.  11.  1808.  Ven  Onn  dn 

„Buchi.r  i>  1787"  bezeichn.  Madonnenbfld  im 
hist-antiqu.  Mus.  in  Sarnen. 
Kfichlcr  in  Krüns  Sdiweis.  Kstlerlex.,  I. 

jsr.  V. 

BMfesi;  Karl,  sdiwets.  Maler,  geb.  in  Kerns 

am  12.  1.  1819,  f  daselbst  am  18.  2  1991. 
Schüler  von  P.  Deschwanden.  Er  malte  mit 
Vorliebe  Szenen  aus  dem  Alplerleben  mit  Hir- 
ten- und  Tierstaffage.  Das  hi8t.-antiqu.  Mos. 


176 


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in  Kenia  bewahrt  von  ihm  ein  sehr  sorgfältig 
ausgeführtes  Olbildnis  von  Pius  IX. 
Kfichlcr  ia  Brau  Schweis.  Kttlcrlex.,  I. 

k  y. 

BMk«»  Leopold,  Histortemnaler  in Wieiv 
geb.  1787  in  Sdtwecbat,  lebte  noch  1868,  stdhe 

auf  den  akad.  Ausst.  1834,  1885.  1838  und 
1860  aus,  luchdem  er  1882  mit  einem  sehr 
eigentümlichen  Mtniaturgemüde :  »Die  Cho- 
lera nnd  du  betende  OMenddi*  an  die  Offent- 


Leiechiag,  Die  BildniaaiaiBlw  in  Otterr. 
TOB  1780-1850,  1907  p.  198.  H.  V. 

Bacher,  Pierre,  Bildhauer  in  Grenoble, 
geb.  um  1610,  f  um  1576.  Seit  1586  in  Gre- 
noble Gaudller  de  la  ville,  seit  1642  Rechts- 
lehrer an  der  dortigen  Uaiversitit  o.  eeit  1668 
Generalprolrarator,  liefi  sidi  nach  seinen  Pli- 
ncn  ein  Wohnhaus  in  der  Ruc  Brocherie  n 
Grenoble  bauen  und  schmückte  es  selbst  mit 
Skulpturen.  Ein  aus  diesem  Hause  stammen- 
der Renaissancekamin  mit  der  Signatur  P.  B. 
S.  befindet  sich  jetzt  im  Schlosse  von  Biviers 
bei  Montbonnot  (Isire),  ein  zu  diesem  Kamin 
gehöriges  groBes  Medaillonrelief  aus  schwar- 
zem Marmor  mit  der  prächtigen  Halbfigur- 
darstellung  Kaiser  Jniriniant  dagegen  in  Mu- 
seum zu  Grenoble. 

J.  Roman  in  Riun.  d.  Soc.  d.  B.-Arts,  1880 
p.  610 — 619 ;  »owie  in  Ricbetses  d'Art,  Province. 
Honum.  Civ.  V  u.  VI.  5.  Lami, 

Bncherer,  Max,  Graphiker  und  Maler  zu 
ICfinchcn,  geb.  am  8.  7.  1883  in  Basel,  ist  im 
weeendicben  Autodidakt;  etodierte  1901—08 
in  Mandien  (Knirr),  1908  in  Paria,  dann  in 
München,  am  Bodcnscc,  1900  wieder  in  Paris; 
später  im  Hochgebirgsland  seiner  Heimat 
(Wallis  und  Graubünden);  seit  1909  Lehrer 
für  Gra^dk  an  der  Gewerbeadinle  München. 
B.  verdflentlielite  1908  eine  erste  Folge  von 
15  Exlibris  (Schulz,  Frankfurt)  und  seither 
eine  weitere  Folge  von  Holischnitten  u.  Litho- 
graphien. Ebenso  entstanden  in  der  ganzen 
Zeit  Zeichnungen  für  TüelUitter  und  Buch- 
adutodc  Die  widitiKcren  AiMlen  aof  die* 
sem  Gebiet  sind:  Exlibris  M.  u.  H.  Bucherer, 
S.  A.  C,  Knapp,  Steiner,  Finckh,  Goeschen, 
Sager,  SchoeBer,  Schmidt,  BemoulH.  König 
u.  a,  Zeichnungen  für  die  Zeitschrift  »Die 
Sehweiz",  Silhouetten,  Fmckh.  Hesse,  eine 
Totentanzfolge  in  Holzschnitt  ii  a.  An  wich- 
tigeren Gemälden  sind  bekannt :  Jardin  du 
Lttxembourg  (1908,  Burckhardt,  Basel),  Boule- 
vard (1906,  Schmidt,  Basel),  Blumen  und  Tod 
(1006,  Bucherer,  Basel),  Haue  am  See  (1906, 
Hesse,  Gaienhofen),  Bosnisches  Minarett  (1909, 
Gruß,  Bayreuth),  Bodenseelandschaft  (GroB, 
Leineck).  —  B^  Kunst  pflegt  einen  feiqen,  in- 
timen Stil;  unmttlelbar  in  Anschauung  und 
Ausdrodc,  voll  Kraft  n.  Zartheit  nnd  großem, 
keuschem  Naturgefühl.  Er  hat  auch  die  (Jabe 
starker  Charakterisierung,  die  vor  der  Gro- 
teske nicht  zurückschreckt. 

ExlIbria-MenogrepUe  (Frankf.  «.  M„  C>  F. 


Schul«  1906).  —  Die  Schwei/,  1908.  —  PerMoL 
Mittlgn.  Beringtr. 

Bochheim,  Johann,  geb.  1624.  f  5.  7-  1688^ 
Münzmeister  und  Medailleur  in  Breslau,  ar- 
beitete fSi  den  Bischof  and  die  Sudt,  aber 
aoeh  fSr  die  Heraige  tob  Liegnitz-Brieg,  für 
den  Kurfürsten  Johann  Georg  IL  von  Sach- 
sen u.  a.  Die  meisten  der  L  B.  signierten  Me- 
daillen zwischen  1663  und  1683,  die  früher 
dem  KMf^er^tffhtr  Joh.  Benahetmer  in  DreO" 
den  stmewieacB  worden,  werden  woM  von 
Buchheim  stammen.  So  (lie  Medaillen  aof 
Herzog  Georg  IH.  zu  Brieg  1656  und  aof 
dessen  Vermählung  1660,  auf  den  Regierungs- 
antritt (?)  des  Kurfürsten  Johann  Georg  nnd 
auf  denen  Reidisvikariat  1688;  attf  KSnig 
Michael  Korybut  von  Polen  (Krönungs-  und 
Hochzettsmed),  den  Frieden  von  Oliva  (1680) 
PSW.,  femer  zahlreiche  religiöse  Medaillen. 

Erbstein,  Erörteraogen  auf  dem  Geb.  der 
Sädu.  Münz-  u.  Med.-Gescb.  III  215— S17.  — 
Forrer,  Dict.  of  Medallist».  —  K.  Domanlg^ 
Die  dtscbe  MedaiUei  IMT  No  BIS.  —  Net  van 
Dr  M.GaaMrankL  N. 

Bndiaii^  Steffen,  GlodcengieBer  in 
Zwickau  gemeinsam  mit  Lorcntz  HendeL 
Glocken  dieser  beiden  aus  den  Jahren  181(^— 
1624  in  verschiedeneh  Orten  Sachsens,  z.  B. 
Olsnitz,  Waldkirchen,  Niedcrschindmaass, 
Thunn. 

Ba»>  tt.  XstdenloB.  d.  Kgr.  Sachsen  vn  53, 
IX  tt.  Xm      M,  XIV  20. 

Bochhelster,  J.  C.  Matthias,  Maler  in 
Hamburg,  Tätig  um  Itöü  als  Mmiaturmaler. 
lithographierte  auch  Bildnlsac,  S.  B.  dät  dce 
Majors  Toderhorst. 
Hamb.  Katleriex.,  1854  p.  28.  Ratp*. 
Bochhelster,  Louis,  Portritieichnw  in 
Braunschweig,  t  1881. 

K.  Steinacker,  Die  graphisch.  Kste  in 
Brsunschwcig  u.  Wolfenbüttel  etc.  im  Braiui- 
•chw.  Jahrb.,  1906. 

Bnchhold,  August,  Landschaftsmaler  in 
Berlin,  stellte  in  den  Akad.-Ausst.  daseibat 
1888  nnd  1844  iut  regehnäfiig  ans: 
niliciliftffn  ancfc  FradttatAcke  nnd 


Marinebilder,  tUA  Bodi  8  Portrithfiam 

(Gips). 

Kat.  d.  Berlin.  Akad.-Auaet.  1828—44.     H.  V. 

Feodor  Feodorowitscl^ 
Maler,  geb.  1897  in  der  NIhe  vm  War- 
schau; Schüler  der  Petersburger  Akad  vcn 
1878—1886.  Von  ihm:  Schachspiel,  der  Kuß, 
der  Bojar  Moroeoff  entdeckt  die  Liebe  seiner 
Frau  Helene  zn  dem  Fürsten  Serebrjani  (nach 
A.  K.  Tolatoia  Ronan:  Pfirst  Serebrjai^ 
San  ^aoaaans  (Unasn  Büttstler)  I  «7. 

W.  Ntumamm. 

Bnchholz,  Fritz,  Landschafts-  u.  Blumcn- 
maler  in  Dessau,  Lehrer  an  der  dortigen 
Kunstgewerbeschule,  geb.  in  Berlin  am  9.  4. 
1871.  Schüler  der  Berliner  Akad.  Die  Stidt 
Gal.  in  Dessau  bewahrt  von  ihm;  Sommertag. 

Bucbholz,  Heinrich,  deut,';cher  Maler  der 
2.  HäUte  des  18.  Jahrh.,  wurde  von  Katba- 


I.  B«.V. 


it 


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Bndiliolv 


rina  II.  nacli  Petersburg  berufen  und  starb 
daselbst  gegen  1800.  Er  malte  Allegorien  auf 
Zcüerdgoisse  und  Poiträttb  uater  kuterai  die 
des  Pintta  GalhxiQ,  geat  von  C  XMm, 
und  der  Kaiterin  Kathirina  (Eoyfe  aach 

Ericsen). 

N  a  g  1  e  r,  Kstlerlex.  II  184.  —  Heinecken, 
Dict  d.  ait.,  1788  III  443.  —  Gu.  d.  B.-Afts 
INS  n  4U»  4M.  H.  y. 

Bacbhol^  Karl.  Maler,  geh  am  23.  2.  1849 
ia  dem  weimariachen  Dörfchea  SchloAwippach 
ab  Sohn  eines  Bauern.  Da  adn  künaderiacher 
Haag  aicb  frühiett«  inßirtib  ao  galm  ihn  4ia 
Ehern  zu  einem  Stnbenntalef  in  Sie  Lrftre. 
Nachdem  er  3  Jahre  als  Anstreicher  gearbeitet 
hatte,  gewährte  ein  Rittergutdiesitzer  die 
Mittel  mm  Besuch  der  Kunstachule  in  Wei- 
mar, die  damals  in  hoher  Blüte  stand.  Mach 
kaum  anderthalbjährigen  Stndhnn  in  der 
Klasse  des  Landsrhafters  Max  Schmidt  bezog 
B.  bereits  1867  ein  eigenes  Atelier  und  be- 
gann sdhstindig  zu  arbeiten.  Mit  19  Jahren 
ackon  matte  er  den  «Frfihttns  *■  Ehring»- 
dofff ,  ein  Bild,  das  cn  aefaiea  bcKcn  Schöp- 
fungen zählt  und  jet2t  in  der  Berliner  Natio- 
nalgal.  hängt.  Die  Art,  wie  er  hier  das 
Problem  einer  Frühlingslandschaft  in  blen- 
dender Tagesbekudituag  anfaSt,  «ich  in  ihrer 
eratamiüdien  WiildleMGeit^becÄaehtung  so 
weit  ah  von  dem  romanti.'ich  aufgeputzten 
Stil  seines  Lehrers  und  der  ganzen  zeitgenös- 
aiadMtt  deutschen  Landschaftsmalerei,  daB 
Idar  schon  die  ganze  Eiganait  aeiner  iadivi- 
dnellen  Veranlagung  zu  critenncn  iH;  «Ba  flui 
seiner  Zeit,  der  er  weit  voraneilte,  bald  immer 
fühlbarer  entfremden  sollte.  B.  war  eine 
scheue,  verschlossene  Natur,  er  haßte  alles 
Laute,  Aufdriagliche,  jeden  derben  Effekt 
So  mag  er  ans  sefaier  Charikteranlsge  heraus 
an  jener  intimen  und  ehrlichen  Naturwiedcr- 
gäbe  gelangt  sein,  die  ihn  so  rasch  aus  der 
Sphire  der  romantischen  deutschen  hinweg  in 
die  nnmtttelbare  Nachbarachaft  der  franaSai- 
adien  LandadMfter  aus  der  Schule  von  Bar- 
bizon  führte.  Wie  die  Rousseau,  Corot,  Dau- 
bigny,  so  hat  auch  dieser  stille  imd  einsame 
Deutsche  immer  wieder  die  Sdwlle  verherr- 
lich^ die  ihn  geboren,  indem  er  aia  anglrirh 
mit  dem  scharfen  Auge  des  Reallsten  und  der 
zarten  Seele  des  Lyrikers  anschaute  Er  hat 
wie  Jene  Stimmungen  von  schlichtester  Wahr- 
haftigkeit geschaffen,  die  zugleich  Idyllen  voH 
köstlichem  Dult  und  Zauber  sind.  In  aeiner 
Enturlekfung  lassen  sich  drei  Phasen  ziemlidi 
deutlich  voneinander  scheiden.  Zunächst 
malte  er  in  ziemlich  starken,  farbenfreudigen 
Tönen;  lebhafte  Kontraste  von  Hell  und 
Dunkel  helfen,  die  heiteren  und  friedlichen 
Moiiv«^  ta  denen  der  Bück  Gber  weite  Plldien 
VOChcrradlt;  lu  beleben.  Etwa  um  die  Mitte 
der  70er  Jahre  entschließt  ^ich  B.  dann  vor- 
übergehend zu  einer  Konzession  an  den  herr- 
säenden  Geschmad^  indem  er  berühmte  Ort- 


lichkciten  des  ThürjngerlandcS  (Wartburg, 
Kyflfhäuser,  Goldene  Aue,  Hörselberg)  mit 
diskreter  romantischer  Staffi^  in  gröBeren 
Formstea  malt  Bald  aber  wendet  er  sidi 
um  so  entschiedener  wieder  der  einfachen 
Natur  zu,  die  ihn  umgab.  Er  entdeckte  das 
„Webicht",  jenes  Waldgebiet  aus  wunderlich 
gemisditcm  Uolibeatand  in  der  Umgegend 
von  Weimar,  imd  wird  nun  nicht  mnde^  dica 
Durcheinander  von  Birken  u.  Buchen,  Eichen 
und  Nadelhölzern  vor  allem  in  Frühlings-  u, 
Herbststtmmung  zu  konterfeien.  Auch  der 
WcinMicr  Park  und  die  Fdder  um  Ebring»- 
dorf  boten  fanmer  aene  Motive.  Bemerkens- 
wert ist  die  „Windmühle"  bei  Schloßwippac^ 
die  im  Jahre  1876  entsteht ;  eines  aeiner  besten 
Bilder.  Nim  entdeckt  B.  auch  den  besonderen 
Reia  der  Wimcrlandschaft;  man  darf  ihn 
woid  dca  ersten  Dentschea  nennen»  der  das 
Spiel  des  Lichts  über  der  weiten  winterlichen 
Fläche  impressionistisch  keck  wiederzugeben 
gewagt  hat  Ein  bezeichnendes  Bild  dieser 
Art  entstammt  gleichfalls  dem  Jahre  1870. 
Mehr  und  mehr  aber  gelangt  nun  eine  mdan- 
cholischc  Stimmung  in  seinen  Bildern  zum 
Durchbruch.  Nach  1880  bevorzugt  B.  den 
trüben  Abend  oder  grauen  Tag  über  der 
Flacblandschaft  Eine  köstliche  Ausnahme 
hOdet  1884  noch  chunal  die  liebikhe  Idylle 
„Vollersroda",  dann  aber  wird  die  Farbe 
immer  diskreter,  die  Stimmung  immer  trüber 
in  den  Landschaften  des  Künstlers.  Dia  Tf»* 
gfidie  des  Mensche^  der  zurückgaaugm  vM 
der  Wdt,  cm  Sonderling,  ganz  einsam  b 

einem  Häuschen  von  Oberwciniar  hauM^ 
kündet  sich  auch  in  seinen  Bildern  an,  die  fast 
um  keinen  Preis  mehr  an  den  Mann  zu 
bringen  waren.  Die  Verzweifhmg  über  die 
dauernde  Nichtbeachtung  sdncs  Schaffens 
bringt  ciit51ich  da.s  Ende:  am  29.  5.  1889  stirbt 
B.  von  eigner  Hand.  Erst  16  Jahre  später 
lernte  nun  in  Deutschland  dank  der  Bemühun- 
gia  dca  Italers  Hoffmaan-FaUersleben  Per> 
aOnSddteit  und  Sdiaffdi  des  Dahbgegangenea 
richtig  erkennen  und  bewerten.  Die  Ausstel- 
lung deutscher  Landschafter  in  Berlin  1905 
brachte  den  VerschoUeeen  xaerst  wieder  aai 
Licht  und  madita  seinen  Naaien  mit  cin«n 
Schlage  herfilunt  Museen  und  Sammler 
machten  sich  seine  Werke  streitig  und  B. 
wurde  als  wBahnbrecher"  modemer  Kunst- 
anadiaaungen  hochgepriesen.  Indes  das  ist 
er  nie  gewesen  —  idne  Individualität  die 
tnalerisdie  Mfiglichkeiten  antizipierte,  die  tnt 
später  Molf  werden  sollten,  ist  neben  ihrer 
Zeit  hergegangen,  nicht  vor  ihr.  B.  war  keine 
Kamptelnr,  er  konnte  darum  auch  kein 
Führer  worden.  Aber  als  ein  Eigener,  in 
denen  besten  Schöpfungen  dauernde  Werte 
schlummern,  wird  er  .<%einen  spät  erwOflwaea 
Ehrenplatz  im  Bilde  der  modernen  deutschen 
Kunst  auch  in  Zukunft  innehaben.  —  B.  hat 
andi  radiert,  3  Blätter  mit  Landachaftcn  bt- 


IT« 


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Buchhorn  —  Buchmttller 


finden  sich  im  Wdmirer  Ridkrheft  1M8  und 

188». 

Fr.  V.  Bötticheft  Mtlenr.  de«  19.  Jahrb. 

—  Ztochr.  f.  büd.  Kat  K.  F.  XVI  320  u.  Krtciron, 
N.  F.  XVIII  229.  —  K«l.  der  Berliner  Ak*d.- 
Ausst.  1874—1888,  der  Auist.  Deutscher  Land- 
•chafter,  Berlin  1903,  der  Berliner  Jabrhundert- 
auast.  1906,  der  Nationalgal.  in  Berlin,  des  Mus. 
in  Weimar,  der  Kunsthalle  in  Hamburg  etc.  — 
F.  Hoffmann- Fallersleben  in  „Der 
TBcoMi^  1908.  Bgbtrt  Dalpf. 

Bncihhon,  Ludwig,  Maler,  Zeichner  ttnd 
Kupferstecher,  geb.  am  18.  4.  1770  in  Halber- 
stadt, Schüler  Dan.  Bergers  an  der  Akademie 
io  B«rlin,  auf  deren  Ausstellungen  er  1788  u. 
17M.  alt  Schüler  einige  Zeichnungen  und  1798 
den  ersten  Kupferstich  (Porträt  nach  Nan- 
teuil)  brachte,  arbeitete  dann  einige  Jahre  bei 
der  chalkogrtphischen  Gesellschaft  in  Dessau, 
hierauf  in  Leipzig  und  seit  1806  wieder  in 
Berlin:  1818  Mitglied  der  Akademie,  1814 
Professor  an  derselben»  später  auch  Mitglied 
des  Senats  der  Akademie,  f  am  18.  11.  1856 
in  Berlin.  B.s  künstlerische  Tätigkeit  laBt 
sich  nach  den  Katalogen  der  Auntcllttngen 
der  Akademie  am  besten  verfolgen.  Bf  iutt 
in  Linien-,  Punktier-  imd  Kreidenaanler  ge- 
itochcn,  treffliche  Porträtzeichnungen  geschaf- 
fen, Porträts,  Landschaften  und  Blumen  in 
Ol  gemalt  und  hat  auch  lithographiert  (Büste 
Schinkels  und  Brustbild  des  Henogs  Leo 
pold  Friedrich  Franz  v.  Anhalt).  Als  Kupfer- 
steeher hat  er  sowohl  nach  fremden  Vor- 
bildern als  nach  eigenen  Entwürfen  gearbeitet. 
Als  die  besten  Blätter  seien  hervorgehoben: 
Christus  (nach  C.  Doice),  Heil.  Magdalena 
(nach  R.  Mengs),  Psjrche  o.  Amor  (nadi  Aaf. 
Kaoffmann),  Martin  Lothar  verbrennt  mt 
Bulle  (nach  F.  Catel),  Jupiter  von  Juno  über- 
rascht (nach  Lauri),  Johannes  d.  T.  (nach  Bat- 
toni},  „Le  Jeu  de  Pharaon  politiqoe  1796" 
Paris  che*  Baaeet),  AqwUintablatt  nach 
Sehadow,  Portrita  Friedrichs  d.  Gr.  (nach 
Trisch),  der  Königin  Luise  (nach  Temite),  der 
Kronprinzessin  Elisabeth  v.  PreuSen  (nach  E. 
Gebauer),  Friedrich  Wilhelms  III.  (nach 
rard),  Paul  C^rhardta,  J.  v.  Hormayrs,  J.  H. 
Campes,  Spaldings,  F.  If.  t.  Klingers,  Gene- 
ndpoatmeisters  v.  N agier  (nach  F.  Lieder); 
Ton  seinen  Blättern  nach  eigner  Zeichnung: 
Selbstporträt,  Porträts  G.  Schadows,  GottL 
Hillers  und  Dr.  J.  A.  Sado»  18  filitter  Bettler- 
jtigend  in  Aquatinta,  6  Blitt  BcNeljungen  in 
Lumpen,  2  LandschafteiL  —  Die  Berliner 
Nationalgal.  besitzt  mehrere  Handzeichnim- 
gen  B.S,  darunter  8  Porträts  der  KjSdgin 
Loiae.  Sein  Porträt  von  G.  A.  ScbSocr  im 
Depot  des  Kaiser  Priedrich-Mof.  in  Berfin. 

N  a  g  I  e  r,  Kstlerlen.  I  1S4.  -  n  c  1  1  c  r  -  A  n  - 
dreien,  Handhvirh  i.  Kupferstsamral.  I  (1870). 

—  Lisa-Micr.  (Ribl.  Thirme).  —  Kat.  d.  Ausst. 
der  Kgt  Akademie  in  Berlin  1789,  1791.  1793. 
1800—185«.  —  Kat  des  Gctb.  Hauae«  in  Wörliu 
p.  90  o.  der  Handzeichn.  etc.  ia  d.  Kgl.  Nat.-GaL. 
Beifln  t«M  p.  4IMt. 


Bndia,  Maurice,  franzo«.  Landschafts- 
maler, geb.  in  Conliige  üo").  Schüler  von  A. 
Hesse,  stellte  zwischen  1845  und  1876  wieder- 
holt im  Pariser  Sak»  meist  Landschaften  sei- 
nes Heimatagebietes  aus. 

Bellier- AoTray,  IMet  wka.  u.  Suppl. 

Bndii^  LodoTieo  de,  Maler,  1664  in 
Vercelli  urkundlich  in  Verbindung  mit  Ber- 
nard. Lanir>o  erwähnt.  —  Ein  Btrnardo  d« 
Buchu,  Maler  aus  Novara,  ist  1628  Schfiltf 
dca  Gaad.  Ferrari  in  VercelU  (t  vor  1639). 

G.  Coloabeh  Dswaa.  ctc  Vcfcdlcsi.  1883; 
deiK,  ¥Ma  «la.  £  a  Fanari,  Tnrin  1881.  IM^ 

A.  JfeMBPn. 

Bnclika,  Karl,  Landschaftsmaler  in  Etzen- 
hausen bei  Dachau,  geb.  zu  Frankfurt  a.  M. 
am  23.  IL  1868.  Schüler  des  Städelschen  In- 
stitnta  unter  Haaaelbon^  V.  Weiabanpta  in 
sanncnen  nnn  o.  oniiefiacns  m  nannansen. 
Er  stellt  seit  1906  im  Münchencr  Glaspalast 
aus.  —  Seine  Gattin,  Frau  Emmy  BuckkO' 
Lenbach,  ist  ebenfalls  als  Landschaftsmalerin 
titjg  and  bfafhicirt  seit  IMO  die  Mwnchentf 

^wTtawfekar-Oaaaaii;  Kpl«.  Kstier  In 
Pkaahi.  a.  It,  H  (IMt)  tL  ~  E«.  d.  Mnoi^ 

ner  Glatpal.-Autst  1900  ff.  H.  V. 

BvcUe,  David,  Schweiz.  Teppichwirker, 
von  dem  sich  eine  vollbezeichn.  u.  1508  dat 
Leinenstickerei  im  Landesmus.  in  Zürich  be- 
findet 

Hahn  in  Bnmt  Schweix.  KstUrlex.  L  H.  V. 

BadUngtr,  Sigmund,  s.  FidUAifer. 

Bnchmeyer,  Georg,  Maler  von  Eichstitl; 
seit  1607  Bürger  in  St  Gallen,  f  daselbst  1644. 
Beglaubigte  Arbeiten  nicht  bekannt  Zuge- 
schrieben wird  ihm  das  Ovalbildnis  des  Bür- 
germeisters Vadian  in  der  Sammituig  des  bist. 
Vereins  St  Gallen. 

Hahn  in  Bruns  Schweix.  Kstlerlex.,  I.   H.  V, 

BachmiUIeK.  Ulmer  Architektenfamilie  des 
16u  n.  17.  Jahrh.  G*or$»  (kbilf a  das  Claua  Ban- 
hofer  am  nenen  Bau  Octat  Rameralamt,  1866 
bis  1688),  baute  mit  Caspar  Srhmid  um  1591 
bis  1004  das  Komhaus.  —  Vermutlich  seine 
Säma  waren:  Martin  und  Ltonhord  d.  A. 
die  gemeinsam  1617-ftl  den  Umbau  der  allen 
Domiidkanerldrdie  in  die  jetzige  Spitsl-  oder 
Dreifaltigkeitskirche  bewerkstelligten  und  1626 
den  Gkxkeiutuhl  im  Münster  erneuerten. 
AuBerdem  stammt  von  Martin  die  holzg^ 
admitsta  Kansd  der  Sfitalldrcbe.  1660  bau- 
ten beide  Br4d*r  aa  der  Stadddrciie  an 
Langenau.  —  Ltonhord  d.  /.,  um  1608  geb. 
kommt  seit  1686  als  Stadtwerkmeister  vor 
Er  baute  1648  die  2  RoBmdhlen,  1666  das 
kleine  Zeagbaus,  den  sog.  Löwenbau,  o.  war 
1606  bd  der  Erneuerung  den  INmnhelnies  der 
BarfüBcrWrche  tätig.  Außerhalb  Ulms  baute 
er  1660  das  Spital  in  Ehingen,  1668—65  die 
Marienkirche  in  Giengen  a.  Br.  gemeinsam 
mit  seinem  Sohne  Ifartin  d.  J,  wieder  anf  mal 
dMO«>  1IBM1  ^  Kiidie  tu  AHenHadt 
Otennt  (kWfaim.  —  J^kmm  UoHktrd,  f 


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Am  0.  9.  1727,  tegte  1717  den  SohleabM  ia 
Schwab.  Hall  nea  an  and  bml»  ITR 
SpiUknühle  in  Ulm. 

Klemm,  Württemberg.  Baitmeiater  u.  Bildh., 
1882.  ~  W.  Lübke,  Gceoh.  d.  RcuiM.  ia 
DeutschUad,  8.  Aufl.  188t.  ->  DehIOL  Hendb. 
d.  dentKk  KMdenkin.  IIL  H.  V, 

BwbM^  Carl,  Portrltnakr  (in  (M  und 
Aquarell)  und  Lithograph,  gtb.  1821  in  Nürn- 
berg, Bruder  des  Johann  Georg,  studierte 
l^iÖ — 'IS  in  München  und  lebt  seit  1864  in 
Stuttgart,  WO  er  1886  zum  Hofmaler  ernannt 
wofde.  ue  Stuttgarter  Gemildesammlung 
bewahrt  vom  fluni  da  BQdiiis  dar  ESaigin 
Olga  (1886). 

N  agier,  Monogr.  I  No  2332.  —  Kstchron. 
XII  608.  —  Kat  d.  Stuttg.  Gem.-Smlg,  1907. 

H.  V. 

Büchner,  Georg,  Maler  u.  Illustrator  in 
München,  geb.  am  12.  4.  1%8  in  Aropfing 
(OberiMartm).  Schüler  der  Mäncbaier  Akad. 
unter  Bnczur,  Lindenschmh  u.  Defregger. 
Anfangs  für  die  „Münchener  Fliegenden  Blät- 
ter" u.  andere  Zeitschriften  als  Illustrator 
titig;  trat  er  zu  Beginn  der  90er  Jahre  mit 
dnigcn  gut  auf  genommenen  gföfieren  Büdem 
i^Midonntt  von  Kndern  wngebcn  m  Pracn" 
(1890)  and  „ein  Gelöbnis"  (1892)  an  die  Öffent- 
lichkeit. In  den  Ausst.  der  Münchener  Sezes- 
sion ist  er  nur  mit  graphischen  Arbeiten  ver- 
tmoa  (Windröschen,  ZeidutOOg  1884  o.  Por- 
tritn«emng  1895).  SdN  jctsigea  Atbeit»- 
gcbiet  ist  das  UeiK  GesraUld  and  der  Stu- 
dienkopf. 

D  r  e  ß  1  e  r,  Kstjahrb.  1908.  —  Kst  für  Alle  V 
262 ;  VI  308.  —  Ztschr.  {.  bild.  Kst  N.  F.  II  98 ; 
IV  39 ;  V  104.  —  KaL  der  Ausit.  im  Müncbener 
Glupalatt  1800  u.  1892  (III.);  der  Sezecsion 
1894,  1895.  —  Müncbener  Radierrer.  I.  Jahrg. 
1892  No  3  („Lesende  Mädchen").  —  Kst  onaerer 
Zeit,  1892,  II  44.  Wgn. 

Bnchn«,  Georg  Paul,  Miniaturbildnis- 
nwler  zu  Nflinbag;  geb.  ITBOl 

HMMaae  Aiddv  t  d.  lefcfai.  Ibte  X  U8. 

Th,  Hampe. 

Buchaer,  Gustav  Johannes,  Maler  in 
München,  geb.  am  2.  8.  1880  ebenda,  Schüler 
der  k.  Akad.  unter  G.  v.  Hackl  u.  Heinrich 
V.  ZügeL  Trat  in  den  FrQlUahrseusit.  der 
Seaee^  iWS,  9,  Iß,  sowie  im  Kunstrerein 

mit  einigen  vielversprechenden  kraftvollen 
Freilichtstudien  (Am  Heimweg,  Kinder  am 
Seeufer,  Dame  am  Wueer)  an  die  OffentHclt- 
kdt 

Kat.  d.  Frühjahrsausst.  der  Sezession  in  Mün- 
dieq,  UO«,  1908,  1910,  der  Berliner  Sezeaaion 
IM«.  WgH. 

Büchner,  Jakob,  Bildhauer  in  Nabburg, 
18.  Jahrb.,  schuf  mit  seinem  Sohne  Peler  die 
4  Statuen  auf  den  Rokokonebenaltben  ia  der 
kath.  Pfarrkirche  xu  Roding. 

Die  KetdenltHiM.  d.  Xgr.  Bv«mi  Bd.  II,  Heft  i 
p.  IM.  H,  V. 

BttchMt;  Jobann  Georg,  Portrit-  tmd 
Historicniml":-.  reb.  zu  Nürnberg  1915,  f 
1867  in  Stuttgart,  wo  er  seit  18^  ansässig 


war.  1838  Schüler  W.  v.  Kaulbachs  in  Mün- 
chen, Bruder  Carl  B.S.  Die  Stuttgarter  Ge- 
mäldesammlung bewalut  von  ihm:  König 
Enzio  im  GeOai^diae  von  aeber  GcUeblen 
Abschied  nehmend  (1854)  Mtsn  kennt  auch 
ein  nach  oder  von  ihm  Hihogr.  Porträt  des 
Architekten  C.  Heideloff. 

F  r.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerwerke  d.  19.  Jabrh. 
I  1.  —  Nagler,  Monogr.  II  No  9744.  —  Kat.  d. 
Stuttg.  Gem.-Smlg,  1907.  H.  V. 

Büchner  (Puchner),  Melchior,  Maler  von 
Ingolstadt  f  um  1760.  Von  ihm  sind  Wand- 
gemiMe  erhalten  im  dortigen  Bürgersaale 
(ir«— 38  erbaut)  und  Deckengemälde  im  Mit- 
telschiffe der  Martinskirche  zu  Fischbachau 
(i  Bilder  mit  Szenen  aus  dem  Leben  des  hl. 
Martin,  davon  eines  bez.:  M.  Büchner  piax.). 

LIpowaky.  Bayer.  KMMes..  1110  II  M  n. 
Anh.  p.  m.  —  Nagler,  Katktleic  XU  10«.  — 
Kstdenha.  d.  Kgr.  Bayern,  19»  ff.,  I  SS,  143t. 
1448.  H.  y. 

Büchner,  s.  auch  Puefuur. 

Buchold,  Franz,  Maler  in  Neustadt  in 
Oberachleaiea,  wird  am  24.  1.  1766,  88  Jalire 
•it^bagite 

Begrtbnidk  d.  ka^  Pfank.  Neustadt, 

B,  Hintm. 

Buchabanm  (Puxbaumb),  Hans,  Baunwl- 
ster  und  Steinmetz  in  Wien.  War  seit  1446 
(oder  vielleicht  40)  Baumeialer  von  St.  Stefan ; 
«ein  Hauiptanteil  an  rlifafm  waren  der  Bakla- 
cbtnaltar  im  rechten  SeKenachiff  (1448)  n.  der 
Beginn  des  neuen  Nordturnns,  wozu  die  Grund- 
steinlegung am  13.  8.  1450  erfolgte  (Jahrb.  d. 
Ksts.-iriiml.d.Allerh.Kaiserh.XVIIReg.  15249J. 
1461—63  leitet  er  den  Bau  der  Denkaiule 
„Spmnerm  am  l&eot^,  die  aa  Stelle  efaier  bA- 
reits  früher  bestandenen  südlich  von  Wien 
aufgerichtet  wurde;  auch  sonst  erscheint  er 
um  diese  Zeit  in  den  Rechnungen  des  Kamroer- 
amta.  Daa  von  Schlager  angegebene  Todet» 
datnm  1464  ist  nicbt  TSIlig  beglaubigt;  auch 
ist  es  nicht  wahrscheinlich,  daß  sich  verschie- 
dene Angaben  über  einen  Bürger  H.  B.,  die 
sich  in  Wiener  Urkunden  von  1410—1487 
finden,  auf  unsem  Metater  bcxiclien, 

Jahrfo.  der  Kstasinwl.  d.  AUeck.  Kaiaeib.  B. 
XVU  S.  LXII,  K«,  UM»,  ISMS.  -  Ifhd.  d. 
Zanirat-Koatm.  UV.  —  Schlager.  Wie. 
ner  Skizzen  aus  dem  Mittelalter  I  M«  ff.  — 
Neumann  im  Dombauverebidllatt,  IMS  M  ffL 
o.  ia  Gesch.  d.  Stadt  Wien,  her.  v.  AMertuBM- 
vcrdn,  1M8.  48».  Hmu  TUttf. 

Bttchaer,  Frank,  Maler,  geb.  15  8  1828  in 
Feldbrunn  (Solothurn),  f  22.  11.  1890  ebenda; 
wt^lhabender  Baneniaohn,  sollte  Theokigie 
atadieren,  kam  dann  an  einem  Orgelbaaer  ia 

dw  Lehre,  ging  nadi  Paris  n.  Italien  u.  ent- 

schloE  .sich  1S47  in  Florenz  gegen  den  Willen 
seiner  Mutter  zur  Malerei;  hierauf  nahm  er 
Dienste  in  der  päpstl.  Schweizergarde,  wurde 
1849  Garibatdiner,  floh  im  Sommer  d.  J.  aus 
Rom,  weilte  bis  18B0  in  Paris,  dann  in  Belgien 
u  Holland,  1S52  in  Spanien,  IB.'SS  in  England, 
wo  sein  Atelier  von  der  vornehmen  Welt  be- 


ito 


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sucht  wurde.  1885  nach  Sokxharn  zurück- 
gekehrt, erhielt  B  vom  dortigen  Kunstver. 
Auftrag^  dne  U.  Familie  inr  dnt  Kiidw  in 
nMleD,  dai  BiM  M  aber  n  weMkh  aus  u. 

wurde  von  Deschwanden  übermalt.  1857 
durchwanderte  B.  Spanien  u.  Marokko,  machte 
als  spanischer  Schlachtenmaler  1869  d.  Feld- 
mg  in  Marokko  mit  u.  kehrte  über  Spanien 
1861  nach  England  nrädt;  1868  war  er 
wegen  Krankheit  wieder  in  der  Schweiz,  ging 
1866  nacli  Amerika,  wo  er  verschiedene  Gene« 
rale  der  Ver.  Staaten  nulte,  Indianer-  u.  Ne> 
gertypen  studierte^  Viiginiiai  besuchte  u.  die 
ynoter  in  New  York  oder  Washington  an- 
brachte 1871  nach  Europa  zurückgekehrt, 
besuchte  B,  in  d.  folg.  Jahren  1878,  1884  u. 
1886  lulien,  1883  u.  1886  auch  Dalmatien  u. 
(»riedienland.  Seine  charakteriadichen  Genre- 
bilder u.  Landschaften  wurden  adir  geschitet 
In  seinen  letzten  Lebensjahren  bemühte  er 
sich  vornehmlich  um  Besserung  der  Schweizer 
Kunstzustände  u.  gründete,  nachdem  er  1864 — 
66  die  «Vereinigung .  Schweiz.  Künatler"  ins 
ixinn  gerann  mm,  nie  niknwuiga  ,  ucwii  ue 
auch,  daß  der  Bundesrat  100  000  Fr  für  He- 
bung d.  Kunst  ins  Budget  eitisicllte,  u.  förderte 
die  Schaffung  eines  Schweizer  „Salon",  der 
1890  zum  erstenmal  zustande  kam.  Nach  aei- 
wm  Tod  wurde  m  Mus»  Sdutlnim  sein  If  ndi- 
laB  aufgestellt.  Seine  Werke  (Genrebilder, 
Landschaften  u.  Porträts)  zeichnen  sich  aus 
durch  sichere  Beobachtung,  lebendige  Un- 
mittelbarkeit u.  Wahrheit,  fanden  aber  auch 
lebhaften  Widersprach  wegen  technischer 

Mängel. 

Wir  führen  an:  Strand  von  Scarborough; 
Song  of  Mary  Blane;  Banditenbraut;  Alba- 
neae  anf  der  Lauer;  Erwartung  am  Strand  t. 
Rorfo;  Markt  von  MaidUGo;  ArSbiselies 

Dorf ;  Griechischer  Olivenhain  (sämtl.  im 
Mus.  in  Solothum) ;  Italien.  Schäferidyli ;  Ver- 
suchung des  Koranlesers  (im  Künstlergut  z. 
2Arich)*  Spanischer  Insurgent  (GaL  Nenen- 
borg);  Span.  BettdmSn^  (Moa.  St  Gallen); 
Irische  Fischermidchen  in  d.  Flut  (Kunstmus. 
Bern).  Auch  die  öffentl.  Kstsamml.  in  Basel 
besitzt  11  Bilder  B.8.  In  London  radierte  er 
1863  als  einziges  Blatt  „Eleonore  au  bain". 

Marefcfcan.  Bilder  n.  d.  Malers  F.  B.  Reise- 
sUssen  atsanf.  t.  A.  Roth,  Berlin  1861.  AUg. 
Deutsch*  Bioffr.  XLVIL  —  Rdvetia,  18»1.  XIV 


Uft-IM.  —  Otaair.  Zcitg  (Utosif).  186T  n. 
1890L  —  KHStAsen.  VH  SU;  fiv  «96j 
sab  MT;  XIX  m.  iat.  —  MmAcr.  AI 
süfig^  18»»  n.  »00.  ^  SehsMia,  IMO,  IV 


a:  XVI 


Mk  —  Fr.  T.  BSttUhar.  Malsfw.  d.  18. 
labrii.  I,  IMl  u.  Haehtr.  n  Bd.  I.  —  Brun. 

Schweizer   Kstlerlex.,  1905.         Fritdr.  Hpmik. 

Bnchwald,  Hugo,  Maler  in  Breslau,  geb. 
dienda  am  IS.  8.  1886,  mit  6  Jahren  nach 

Berlin  gekommen,  dort  von  1882—1869  Schü- 
ler der  Akad.,  besonders  der  Maler  Holbein 
und  Daegc  Mehrere  Studienreisen  führten  ihn 
in  die  Schweiz.    Ala  Mitglied  der  Venus- 


Expedition  des  Deutschen  Reiches  kam  Buch- 
wald  1874—75  nach  Bsnlen.  RoBland  mt 
der  Türkei.  Daher  stammt  eine  Serie  von 
Aquarellen,  von  denen  ein  Blatt  das  Schles. 
Mus.  der  bild.  Künste  besitzt;  auBerdem 
sind  häufig  Aquarelle  u.  Olgca^ilde,  meist 
mit  scMcsisdien  Landschaften,  in  wMttiffhitm 
Privatbesitze  anzutreffen.  ß.  Hintgt. 

Buchwald,  Johann,  deutscher  Fayence- 
töpfer, seit  1767  in  Rörstrand  in  Schweden, 
darauf  für  die  1758  gegründete  Mannfaktur  in 
Marieberg  besehlfligt  Seft  ca  1781  mit  Ahr. 
Leihamer  an  der  Fayencefabrik  in  Criseby,  die 
1764  nach  Eckemförde  verlegt  wurde,  titig. 
1766  Leiter  der  Fayencefabrik  zu  Kiel,  1774 
derjenigen  au  Stockelldorff  in  Hobuin.  Man 
hcnat  mit  aefaien  Namen  boeichnete  Fayen- 
cen. —  Sein  Sohn  Hans  Jürgen  Buchualä 
gründete  um  1811  in  Lübeck  dne  Fabrik  von 
Fayence-Öfen. 

J.  Brinckmann,  Das  Hamburg.  Mus.  f.  Kit 
u.  Gew.,  1894,  »  Reg.  H.  V. 

Bnckwalt,  Daniel,  Kupferstecher  m  Basel, 
titig  um  1888.  Über  seine  Lebensumstände 
ist  nichts  bekannt.  Seine  Arbeiten  lehnen  sich 
eng  an  diejenigen  dej  Matthias  Zündt  und  dea 
Meisters  von  155t  (Kraterographie)  an.  dodi 
ist  die  Linienführung  saghafter  und  im- 
geschidcter.  Er  gab  1568  mit  dem  Basler 
Goldschmied  Jacob  Hagenbach  zusammen  ein 
Kunstbüchlein,  vorwiegend  Goldschroiedeonu- 
mente  enthaltend»  henna.  Vielleicht  ent- 
stammt diesem  audi  der  groBe  Pokal,  be- 
neidmet  JH  DB  1666^  der  fälschlich  dem 
Udstcr  von  1681  angnidiriebcn  wird. 

Budao  oder  Bucdno,  italien.  Holzbild- 
achnitzer,  geb.  in  Rom,  tätig  um  1646^  viel- 
leldK  idcntisdi  mit  dem  Baccmo^  den  Piatio 

Arethio  (um  1661)  erwähnt. 

Z  a  D  i,  Enc.  met,  V  95  u.  nou  267.        P.  K. 

Bnek,  Adam,  Maler,  Kupferstecher  und 
Wachsboasierer,  geb.  in  Cork,  t  1884;  titic 
anfangs  in  Dnbifai  und  sdt  1T95  in  London 
als  Porträtist  in  Ölmalerei,  Aquarellminiatur, 
Bleistiftzeichnung  und  Wachsbossage  sowie 
als  Tllustrationszeichner  und  Kupferstecher. 
Seme  Miniaturen  sind  schwichlich  im  Kolo> 
fit,  dier  gleidiwaihi  von  kraftvoller  BIMnb- 
wirktmg.  Er  beschickte  1795 — 18S8  die  Aus- 
stellungen der  R.  Academy  (.sowie  1808 — 09 
auch  diejenigen  der  British  Institution)  mit 
gJriwidhCT^o^  gdcgentlMhMamdi^t 

thologie  usw.  Eine  Anzahl  seiner  Bildnis- 
miniaturen ist  erhalten  geblieben  in  der  Lon- 
doner National  Portrait  Gallery,  im  Victoria 
and  Albert  Museum  und  in  englischem  Pri- 
vatbesits,  —  swd  aquarellierte  Illuatratioos- 
zeichnungen  B.s  von  1801  zu  L.  Sternes  ,, Sen- 
timental Joumey"  im  British  Museum  Als 
Kupferstecher  veröffentlichte  er  1812  das  100 
Tafchi  enthaltende  Werk  «Paintings  on  Greek 


Stt 


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VaMt*.- 


titiK  ge- 


ist  in  DntUii  als 

wescn. 

Redgravr,  Cat.  of  tbe  Exhib.  ol  MiniaL 
at  South  KcnsingtoD  Mus.  186S  p.  72.  S32,  287 ; 
Dictionary  187S  p.  60.  —  G.  Dupleois  in 
Ga*.  d-  B.-Art»  1881  II  273.  —  F  i  n  c  h  »  m,  Art. 
and  Engr.  of  Brit.  etc.  Boolcplates  (18«7)  p.  13. 

Binyon,  Cat.  of  Drawing»  etc.  in  the  Brit. 
Mun.  (1898)  p.  140  L  Cuat,  The  Nat.  Portr. 
Call.  (1901)  I  306.  Ii  64,  1«2.  —  William- 
•  o  n.  The  Hist.  of  Portr.  Miniat  (1604)  II  34  f.  — 
G  r  a  V  e  s.  R.  Acad.  (1905)  I  325  ff. ;  Brit  InstiC 
(1908)  p.  75.  —  Ctt.  «i  Vict.  and  Alb.  Uvm. 
io  London.  M.  W.  Brockwell. 

Bsek,  Georg,  s.  SaUmitam. 

Baci^  Kupfmtecbcr  in  Mmchcitcr,  nm 
1T90— 1810  titig,  itadi  BScbcmuricea  vmA 
Exlibris. 

H.  W.  F  i  n  c  h  a  m,  Art.  and  engr.  of  brit.  and 
amer.  book  plate»,  1897.  H.  V. 

Bvck,  Jacob,  Kupferstecher,  nur  bekannt 
durch  ein  Kinderbacchanal,  dat.  1559. 

L  e  B 1  a  n  c,  Manuel  I.  —  N  af  I  c  r.  Monogr. 
III.  No  1990.  H.  V. 

Bnck,  Jan  Goverts  van  der,  Maler, 
geb.  in  Brabant,  heiratete  zu  Rotterdam  am 
H  7  1640  Ida  Thiebouts  aus  Gouda  u  ließ 
am  30.  8.  1642  ein  Kind  taufen.  Daß  er 
Maler  war,  ergibt  sich  aus  dem  Mictkontr.ikt 
eines  Hauses  in  Rotterdam  vom  8.  2.  1648. 
für  welches  er  222  Golden  samt  einem  guten 
Gemälde  an  die  Fr.in  des  Notar  L.  van  Zijl 
bezahlen  soll.  Gemälde  von  ihm  sind  unbe- 
kannt WahrschetaHdl  Wl  er  identisch  mit 
den  von  J.  STtmas  genannten  Historienmaler 
/m  man  iar  Wmk,  vidi,  auch  mit  d.  folgenden. 

Ood-HolfaBd  XUI  1».  -  NoL^Arehi««  in 
ttotterdam.  Havtrkom  v.  Riitnuifk. 

Bnck,  Job  an  de,  holländ.  Maler,  wird 
1661  als  ..Constryck  Schilder"  in  Hcrzogen- 
Jbwdi  genannt.  Am  S7.  6.  1640  verkauft  Jo- 
han  de  Buek,  Maler  in  Delft  eine  Anzahl  Bil- 
der und  Möbel  für  170  Gulden,  wohl  der 
obige  und  vielleicht  auch  identisch  mit  dem 
Maler  Jan  dt  Bnck  van  Amsterdam,  der  1618 
»nd  1616  Kinder  in  Hoom  taofen  IIBt. 
Vgl.  auch  Buc,  Joannes.  A.  Bredius. 

Bnck,  John,  Bildhauer  und  Maltr  in  lxii\- 
don,  stellte  1817,  10  und  21  in  der  Roy.  Aca- 
dcmy.  1820  und  83  in  der  Brit.  Institution  aus. 

A.  Graves» Reijr.  Acad.  Exb^  IMS;  The  Brit. 
lastit.  1908.  H.  V. 

Bnck,  Joseph,  Maler,  geb.  am  22.  8.  1820 
m  Kempten,  t  am  80. 10. 1887  ebenda,  Schüler 
der  Münchener  Akademie  unter  Peter  Cor- 
nelius \' in  ihm  mehrere  Freskogemälde  in 
der  Keniptener  Stadtpfarrkirche  (David,  hl. 
Cädlie  an  d.  Orgelempore;  hl.  Magnus  in  der 
Kuppel,  1861).  Als  Zeichenlehrer  in  setner 
Vaterstadt  tätig,  lieferte  er  landschaftliche 
Aufnahinen  aus  dem  .Mlgäu  für  die  Leipziger 
Illustr.  Zeitung  (1843  u.  ff.)  u.  für  Baumann.s 
Geschichte  des  Allgäus.  Einige  seiner  vcdulen- 
haft-get reuen  Aquarelle,  in  denen  er  die  £r- 
an  historisch-denkwürdige  Baoten 


adncir  Hdoiat  fcalgdialm  hat,  aind  in  mA1I~ 

gäurr  Geschichtsfreund"  reproduziert. 

M.  Leichtle  in  „.Mlgäuer  (jeschichtafreund" 
12.  Jahrg.  1899  p.  1-4.  Wtn, 

Back,  Nathaaiel,  s.  imter  Buck,  Samuel. 

Bock,  Nikolaus,  Maler  aus  Schwaben, 
ca.  1720  io  Wien  titi|b  nnr  bekannt  durch 
sein  Bildnis  von  RopctBRjr  in  der  Sanunli^  ton 
Bruckenthal  in  Hermannstadt  und  das  danach 
gestochene  Blatt  von  Elias  Schaffhauscr.  Das 
Originalbildnis  zeigt  ihn  in  Halbfigur  mit  der 
Palette,  während  auf  dem  Stich  auScfdem 
eine  Rolle  mit  der  Unterachrift  hNic  Bode 
aus  ScT'walien"  bripefügt  ist.  Ein  Vers  auf 
der  Ruckseite  des  Bildes  be&agt,  daS  er  vor- 
dem als  Tänzer,  Fechtmeister  und  QliraiC 
am  Wiener  Hofe  tätig  gewesen. 

Diöiesanarchiv  f.  Sehwaben  XXIII  p.  48  u. 
112.  —  Tb.  V.  Frimmel,  Blätter  f.  Gemälde- 
kundc.  1905  p.  167—69  in.  Abb.  Hs.  L. 

Bvdi;  Samnal,  Maler  und  Kupfcntediar 
in  Lontdaa,  gd>.  am  1086,  f  am  17.  8.  ITTO: 

beschickte  1761—1775  die  Ausstellungen  der 
Free  Society  of  Artists,  1768  diejenige  der  So- 
dety  of  Artists  und  1776  die  R.  Acadenv 
cimgctt  Veduteuekhnmgfii  und  Mnmenaf oa^ 
lellcn.  Er  Midaiete  n>  Stadl  mit  acincm  vof 
ihm  verstorbenen  Bruder  NathanUl  Buck  etwa 
420  Ansichten  englischer  Städte,  Abteien,  Kir- 
chen und  Schlösser  G3ack's  Views"),  die  er 
in  Wcriun  wie  Twcntjr  low  Views  of  Ab>- 
beya"  (1118),  —  MPanpcetive  Views  of  nearijr 
a  hnndred  Castles"  (1774)  usw.  veröfFentItchte. 
Einige  Originalzeichnimgoi  beider  Brüdcff 
(Städteansichten  in  Feder-  und  Tuschaakdl- 
nung)  befinden  sich  im  British  Museum.- 

Redgrave,  Diet  1878  p.  60.  —  Binyon, 
Cat  of  DrawingB  etc.  in  the  Brit.  Mus.  (18M) 
I  151  f.  -  J.  A.  Randolph  in  Revue  de  l'Axt 
Oudtiea  1896  p.  881  ff.  —  Graves,  R.  Acad. 
(IMS)  I  StT;  See.  ef  Art;  (1907)  p.  42. 

M.  W.  BroekwlL 

Bwk,  Sidney,  Miniaturmaler  in 
stellte  1842-.10U  in  der  Roy.  Acad. 

Porträts  aus. 

A.  G  r  a  V  e  3,  Tbe  Roy.  Acad.  Exhih.  I  (180S). 

Back,  s.  auch  Buc  u.  Bucq. 

Bockel  (Puckel),  Paul,  Goldschmied  lU 
Nürnberg,  wurde  hier  1676  Meister,  1600  w 
e&wm  Oenauiileu  des  gröBercn  Rats  gcwlldt 
und  t  1000-  Anfang  der  90er  Jahre  fertigte 
er  für  Kaiser  Rudolph  II.  ein  GieBbccken 
samt  Kanne  von  vergoldetem  Silber,  mit  Perl- 
mutter geziert  wofür  er  von  der  kais.  Kam- 
mer CO  Prag  am  15.  B.  160B  1900  (hdden  2 

Kreuzer  ausbezahlt  erhielt. 

Goldscbm.-Ve«.  1285—1868  von  J.  Stock- 
bauer (Bdl.  X.  Bayer.  Gewztg  VI  (1893).  — 
J.  F.  Roth,  Verz.  aller  (knannten  etc.  S.  99.  — ' 
Hampe.  Nümb.  Ratsverl.  II  No  1039,  1251, 
1443,  1595.  —  Jahrb.  d.  Kstsamml.  d.  Allerk. 
KaUerh.  VII  Regesten  No  5520.      Tk.  Hmmfe. 

Backelere,  s.  Beucktlaer. 

Bäcker,  Heinrich,  Porzellanmaier  n. 
Lithqgr.»  geh.  10.  8.  1812  zu  Ansbach  L  B.» 
1 1818  in  DrasdcB.  BiMete  aidi  in  MifaKlMn 


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zum  PorzellanmaJer  u.  lieferte  Kopien  nach 
Gemilden  der  dortigen  Galerie.  Seh  1889 
ia  Dresden,  wo  er  eine  Haadhng  mit  Porael- 


1856  auch  eine  pbotogr.  Anstalt  begründete. 
Hehrere  seiner  Porzellangemälde  sowie  seiner 
größeren  Lithogr.  erwarb  der  sachs.  Kimst- 
verein  als  VcreiiMiMcfaeakc.  VomgMrciw 
ibcricvv  «r  Fortrits  Dresdner  Persdnlkb- 
keiteo,  z.  T.  nach  Photogr.,  auf  den  Stein. 

Dresdner  Akten  (kgl.  Kunstakad.  u.  tächs. 
Koiutrer.).  —  AdrcCbücker.  —  AnaaL-Kataloge. 
—  Raczyntki,  Gesch.  d.  neueren  dtach.  Kann 
II  471.      KuDStbl.  1840,  50.     Enat  Sigismund. 

Bucking,  Arnold,  deutsch.  Kartenstecher, 
verfertigte  1478  in  Rom  die  27  trefflichen 
Karten  zur  L  Aneg.  der  Koamographie  des 


W«lck«oa«r,  Vk  da  Bnekta» 
I  SM.  —  PafltBTBBt,  P^Gr.  I  tt.  —  JahA.  d 

pKuB.  Kstsamml.  I  i;,  Anm.;  1«8;  V  18.  H.  V. 

Bvckiagn-,  Matthias,  deutscher  Zeichner, 
geb.  1674,  t  nach  1729,  ohne  Hände  oder  Füße 
geboren,  lebte  in  England.  Das  Brit  Mus. 
besitzt  von  ihm  eine  Zeichnung  mit  dem 
penschild  der  Douglas  of  Whiterigs,  bez. 
,^berdeen,  Fcbruary  the  8,  1729:  This  coat 
of  arms  was  drawn  and  written  by  Mattliew 
Buckinger,  born  without  Haods  or  Feet.  in 
Gcnnmr,  June  the  8rd.  1674". 

Biajran,  Cat.  «i  Dcawliigs  etc.  I  1886. 

BatMint,  Artlinr  H.,  Genremaler  der 
Gegenwart  in  London,  beschickt  seit  1896  die 
Aosat  der  Rojal  Acad.,  aoBerdem  auch 
«kderholt  den  Pitiaer  Salm  der  See  d  Art. 


Gravaa.  Kar.  Acad.  BaUk.  Vm  I.  —  The 

Art  Joara.  1887  p.  178^7  (AU>.).  H.  V. 

Baddaad,  H  e  r  b  e  r  t  T..  Architekt  der  Ge- 
genwart in  Birmingham,  baute  —  meist  ge- 
meinsam mit  E.  H.  Farmer  (Firma  „Buck- 
lud  and  Farmer")  —  einige  durch  die  vor- 
fldime  Schlichtheit  ihres  Stile«  und  die  Zweck- 
adWgkett  ihrer  Anlage  vorbildliche  Land- 
Uuser,  Stadtvillen  und  Schalen. 

Acad.  Archit  XIV  41,  43;  XVII  141;  XXXVI 
24-  26.  61.  —  The  Studio  XXXIII  30»-0.  — 
HacDcl  u.  Tscharmana,  Ejoielwoba- 
baus  der  Neuzeit,  p.  14t.  —  Gffava^  Bo». 
Acad.  Exhib.,  1905  I.  Jf.  V. 

Bnckler,  Charles  Alban,  s.  BmMir, 
lohn  Chcss. 

Backler,  John  (F.  S.  A.).  Architekt,  Zeich- 
ner und  Radierer,  geb.  am  30  11.  1770  in  Cal- 
bourne  (Isle  of  Wight),  t  am  6.  12.  1861  in 
London.  Seit  1796  in  den  Ausstellungen  der 
R.  Acadenqr  mit  cinigca  Bauentwürfen  (neoer 
Holban  fSr  das  Wagdaten  Cottege  in  Oxford, 
Landsitze  für  die  Isle  of  Wight)  vertreten  und 
bis  1828  mit  seinem  Associ^  Cracklow  in  Lon- 
don auch  als  ausführender  Architekt  tätig,  be- 
schickte er  gleichzeitig  aowie  später  bis  IMO 
die  Ausirtelltmgen  der  R.  Aeademy  mit  aM- 
reichen  Vedutenzeichnungen  nach  altengliachen 
Baudenkmälern,  deren  Mehrzahl  er  teils  allein 


(Magdalen  College  1797,  Lincoln  Cathedral 
1799,  verschied,  engl.  Kathedralen  u.  Abteien 
180e,  St  Mary  Oveii  za  Southwark  in 
cfaaeologia'  vol.  XXIX),  tdh  fan  Vereia  taH 
seinem  Sohne  John  Chessel  B.  (s.  d )  in  Aqua- 
tintaradierungen  veröffentlichte,  und  die  ihm 
1810  die  Emetmung  zmn  Mitgliede  der  So- 
ciety of  Antiqtiahes  eintragen.  Oaa  Britiäb 
Uaaetnn  bcsitit  Ton  ihni  9B  Arehitdctorzaich* 
nungen  (z.  T.  agturelliert},  das  Victoria  and 
Albert  Museum  gleichfalls  eine  Anzahl  Zeich- 
nungen sowie  efaie  ^— ■■'■"■g  seiner  Bs^ 
rungen. 

Gentleman'»  Magazine,  Jan.  1852  p.  183.  — 
Univer«.  Cat.  of  Books  on  Art  (London  1870) 
I  186.  —  Redgrave,  Dict  1878  p.  60.  —  B  i  n  - 
yon,  Cat  of  Drawings  etc.  in  the  Biit  Maa. 
1898  I  152  ff.  -  Kat.  des  Vict  and  Alb.  Has. — 
Dict  of  Nat  Biogr.  1909  II!  212. 

U.  IV.  BroekwtU. 

BacMsr,  Joha  Chcsaell,  Architcirt, 
Zefciwitr  V.  Radi,  geb.  1T86  m  lioodon,  ^  an 
10.  1  1894  in  Oxford,  101  Jahr  alt,  Schüler 
seines  Vaters  John  B.  und  des  Aquarellisten 
Alf.  Nicbolaon,  tätig  in  London  und  Oxford^ 
hcachidae  die  AoasteOongen  der  IL  Acadenqr 
1810-44  mit  cahlreiehen  Arddtektnrzekh- 
nungen  und  Bauentwürfen.  So  entwarf  er 
1825  den  im  Tudorstil  gehaltenen  Neuanbau 
an  Costessy  Hall  (Norfolk,  Landsitz  des  Lord 
StaCordk  cinea  der  wirioaigsvoüsten  Ban» 
weite  jener  Zef^  sowie  ferner  die  PMne  w 
Dunstan  Hall  in  Norfolk  und  2u  Butleigh 
Coort  in  Somerset;  auch  restaurierte  er  1884 
den  Londoner  Parlamentspalast  und  später 
einige  der  Oxfordar  CoUege-Gebäade  usw. 
Endüdi  verSfieBfHcliite  er  conichst  gemein- 
sam mit  seinem  Vater  John  B.,  später  mit  sei- 
nem Bruder  Chorlts  Alban  B.  (1835—63  in 
der  R.  Acadenoy  mit  Architektiirzeichnungen 
ond  Bauentwürfen  vcrtretcii,  t  ini  Juli  1806 
in  Lmdaa)  eine  Reihe  wertvoller  Archketctur- 
werke  mit  Knpfeiätzungen  nach  eigenen 
Zeichnungen,  darunter  1822  „Views  of  the 
Cathedral  Churches  of  England  and  Wales" 
(ß2  Tafeb).  —  1827  je\Hg  Views  oi  Endowcd 
Gmuwtfi^diools",  —  18M  eine  Ans«hl  Ta- 
Idn  für  W.  Phelp's  „The  History  and  Anti- 
qnities  of  Somersetshire",  —  1847  „A  History 
of  the  Architectnre  of  the  Abbey  Church  of 
St.  Äthan".  ~  1851  .JUanaa  Villa  at  Had- 
ssocm,  Bsaex,  atsoovcrea  oy  non.  k»  Wcvuie  , 
—  1866  „Description  and  Defence  of  the  Re- 
storations  of  Lincoln  Cathedral"  usw.  Samm- 
lungen von  Originalxeichntmgen  und  Radie- 
rungen B.a  befinden  sich  im  British  Mnsenwi 
tt.  im  Victoria  and  ^Jbert  tfaseam  ca  Ijowdow. 

(Jnivera.  Cat  of  Books  on  Art  (London  1870) 
1  186.  —  Tbe  Art  Jonm.  1894  p.  125,  —  B  1  n  - 
yon.  Cat  of  Drswing«  etc.  in  the  BHt  Mos. 
1898  I  IM.  — Graves,  IL  Acad  Exhib.  (1905) 

I  8*0.  —  Dict  af  Hat  Bior-  i^o^  m  312. 

M.  W.  BrockwcU. 
Bncklar,  W.  Maler  in  London,  beschickte 
1886—06  die  Ausstellungen  der  R.  Aeademy 


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mit  xahlreichen  BiMnisminUturen,  diejenigen 
der  British  Iiutitutk»  1887  tmd  1840  mit  dni- 
gta  historischen  Kompositionen. 

Graret.  R.  AcuL  (19Q5)  I  330  f.;  Brit 
In»tit.  (1908)  p.  T5.  M.  W.  BrockwU. 

BnckJey,  C.  F.,  Maler  in  London,  stellte 
1816  und  46  zwei  Landschaften  in  der  British 

InttitOtiOD  MOB. 

A.  Grares.  ExUb.  st  thc  Brit.  Instit,  IMS. 
Baddi,  Georg,  s..  SäUwtitamL 

Bnckmsii,  Edwin,  Maler,  Zeichner  und 
fiadierer  in  London,  geb.  am  25.  L  1841,  atv- 
dcrle  «aent  in  Binnfnghini,  dtmf  in  Pwit 
und  Italien.  Stellte  zwischen  1870  und  1881 
in  der  Royal  Acad ,  1888  in  der  Wiener  JuW- 
läums-Ausst.,  1900  in  der  Pariser  Expce. 
dfccnnale  aus.  £r  malt  hangtsichUch  dekoraF 
tif«  FnuMM»  o.  GcnicbiMer,  weh  in  MwdL 

GravcsLBar.  AewL  Sditth,  3M8  L  —  The 
SMditt  XVm  IM.  ~.Wk6^Whe  Itll. 

Btickmsn,  P  e  r  c  y,  Figuren-  und  Portrif- 
maler  in  London,  wo  er  seit  1894  in  der  Royal 
Acad.  ausstellt  Er  ist  hauptsicMich  in  Aqua- 
nUtodmik  *^Hg  and  hat  su  aetotin  Sjtritl- 
gcbiel  die  DiuileünqK  dei  indrtiB  wmSAm 
Körpers  gogondit:  Artemis  Undcr  tk«  dilüK 
Frolic  usw. 

Grave*,  Roy.  Acad.  Exhib.,  leOS  L  —  The 
Studio,  VI  37—12;  VI!  242/3;  XI  265;  Art  in 
1806  p.  17. 

Bvdoull,  E  r  n  e  s  t,  engl.  Landschaftsmaler, 
ttellt  seit  1887  in  der  Roy.  Acad.  in  London  ans. 
A..Cr»ves^  Rejr.  Acad.  ExUbb  1  (IMS). 
BadtMr,  Rieliard,  Maler 

um  1820  und  1842  in  Rom,  seit  1816  in  Lon- 
don tätig,  beschickte  1842—77  die  Ausstellun- 
gen der  R.  Academy  und  1850 — 66  diejenigen 
der  Britttb  Imritatioii  mit  mhlfftchwi  flffgwi- 
tw  BÜ&itageniilden  und  lliliaL  Gemtiiditn. 
Das  British  Museum  kwiUt  VOQ  üm  da* 
Aquarell  „Karneval  in  Rom  1880*. 

Schorn»  Kstblatt  1842  p.  123.  —  Gar.  d.  B.- 
Art»  II  (1R59)  p.  180;  VI  (1860)  p.  105.  —  The 
Art  Journ.  1359  p.  81,  142,  lOn,  Ir'iO  p.  80.  — 
Binyon.  Cat.  of  Drawings  etc.  in  Üke  Brit. 
Mui.  ( 1N98)  I  154.  —  Graves,  R.  Actd.  (ItW) 
I  333;  Brit.  Instit.  (1908)  p.  75. 

M.  fV.  BrcchmM. 

Buckahon,  Joseph,  s.  Bokshoom, 

Buckstone,  Frederick,  Maler  in  London, 
stellte  1802  in  der  Brit.  Instit.  und  1814  itt  der 
Ror.  Acad.  4  Landschaften  aus. 

A.  Gray  es,  Roy.  Acad.  Ejdiihi,  19H;  Thc 
Brit.  Inrtit..  1908.  H.  V. 

Bnckwits  (Bug^sitz).  Gottfried,  Maier 
in  Guhr.in.  Suhn  des  Malers  Gottfried  B.  in 
Bojanowo,  iieiratet  am  18.  11.  1708, 
91.  4,  1726.  60  Jahre  all,  begraben. 

TtaubL  u.  BesrilwMb^  d.  Fhtik. 

SMenrt,  d  c,  s.  DAm  owrt. 

Bncq,  Gerrit  de,  I  andschaftsmaler,  geb. 
in  Brüssel  um  1576/77,  heiratete  in  Amster- 
dam am  28.  7.  1C05  (1.  Aufgebot),  dort  woh- 
in der  Wijdesteeg,  Elisabeth  Luce.  1613 
16U  ivohnt  er  in  Hoorn.   Am  16.  10. 


1919  lIBt  er  in  Amsterdam  28  Bilder  Tcr- 
kaafcn.  VieUdcht  ist  er  der  Gerrit  de  Bäk, 
der  1881  in  die  GiMe  b  Alkmaar  kam,  dort 

am  28.  12.  1628  ein  Kind  begraben  lieB,  aber 
1686  wieder  in  Anutcrdam  ein  Testamcdt 
machte. 

Obreens  Arch.  II  28 ;  VI  37.  —  Notixcn  von 
Dr.  A.  Bredfan.  £.  W.  M*»t. 

Bneq  (Bocq),  Olivarius  de,  hoilind. 
Ifaler  (Dilettant)  zugleich  Prediger,  lebte 
1660  zu  Cappelle  aan  den  Yssel  In  einem 
Leidener  Inventar  kommen  xwei  Landschaf» 
tca  von  flm  vor.  a.  nurffcn 

Bncq,  s.  auch  Buch. 

Bncqaet,  Jean,  französ.  Maler,  1686  Mei- 
ster der  G^nfr^rie  de  S.  Luc  ia  Paris. 

Arch.  de  Tart  f ran«.  VI  211. 

Bacqnet,  L6once,  franz.  Landschafts- 
maler, der  zwiadien  188S  und  1842  im  Sakm 
ausstellte:  Motive  aot  den  Gegenden  der 
Maas-  und  Mameufcr,  der  Umgegend  von 
Paris  usw.  Im  Mus.  zu  Nantes  von  ihm 
eine  Landschaft  aus  der  Umgegend  von 
Ronen.  1812—48  war  er  für  die  PoraeUan- 
mannf .  in  Siviea  besdilftigt. 

Bellier-Auvray,  Dict  gio.  I.  —  Inv. 
gte.  d.  rieh,  d'art,  prov.,  mon.  ctv.  II  10.  —  Le» 
chevallier-Chevitnar^  La  Mannf.  de 
porc  de  S«tt«*,  IMS  H  IM.  H.  V. 

Bncsewaki,  Epaminondas,  Maler,  geb. 
XU  Jakobeny  i.  d.  Bukowina  am  3.  8.  1848 
als  Sohn  eines  griech.  orient  Priesters,  f  am 
1.  2.  1891  zu  Czemowitz.  Widmete  sidi  nadl 
absolv.  Gymnasium  dem  Studium  der  Theo- 
logie, bezog  abei  dann  zur  Ausbildung  s. 
künstlerischen  Talents  1868  die  Wiener  Aka- 
demie d.  bild.  Künste,  studierte  vorerst  bei 
Wurzinger  u.  K.  v.  Blaas,  und  kam  18f72  in 
die  Spezialschule  Anselm  Feuerbachs.  Aot 
dieser  Zeit  sind  von  seinen  Arbeiten  besonders 
hervorzuheben  ein  großes  Bacchanal  und  ein 
Dantebild.  —  B.s  eigentliche  Richtung  war 
jedoch  das  Genrebikl,  und  die  Darstellungea 
aus  dem  rumänischen  Volksleben  sind  seine 
ansprechendsten  Werke.  Bedeutendes  leistete 
er  auch  als  Porträtmaler.  Besonders  hervor- 
zuheben sind  die  Bildnisse  seines  Gönners  Erz- 
bischofs  Morariu,  des  Erzbischofs  Bendella 
(dargestellt  in  einem  der  Repräsentations- 
räume der  crzbischSfl.  Residenz  zu  Czerno- 
witz)  tk  des  Kloetervorstehers  Konstantino- 
wicc  de  GracoL  Kach  Beendigung  seiner  Stu- 
dien vorerst  mehrere  Jahre  in  Wien  ansässig^ 
nahm  B.  auf  Anregung  des  Erzbischofs  Mor- 
ariu späterhin  seinen  dauernden  Aufenthalt 
in  Czemowitz,  wo  er  als  griech.-oriental. 
DfSaeaan-ICirchen-Maler  eine  fruchtbare  Tätig- 
keit entwickelte.  —  Hervorzuheben  sind  Mf 
diesem  Gebiete  insbesondere  Seme  Arbeiten 
in  den  Kirchen  zu  Rewna  und  Radautz  (Bu- 
kowina), in  der  serbischen  Kathedral-Kirche 
zu  Agram,  in  der  Kirche  Nicolae  domneac  an 
Jassy  (Bildnis  des  ehemaL  Beherrschers  der 
Moldau,  Stefans  d.  GroSen)  usw.  Kolbnke^ttr, 


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Unit.  _ 


Bada,  Beraardo  u.  Girolamo  del, 
a»  RostM, 

MäH,  Hans  Johnseiv  oorw.  BikUt,  nb. 
kl  Bwlalia  (StiR  Draiithdm)  am     flL  UM^ 

t  am  6.  8.  1879  in  Christiania.  Seit  1848 
6  Jahre  Schüler  d.  kgt.  Kst-  u.  Gcw.-Schule 
in  Christiania,  1864  mit  Stipendium  Schüler 
d.  Akad.  in  Kopcnbaga^  dann  ebcndort  dea 
Bddh.  Jerichao,  ht  dcsaen  Atelier  er  mit  Ub- 
terbrechungen  bis  1881  arbeitete.  Mit  Hilfe 
eines  neuen  Stipendiums  reiste  er  1861  nach 
Rom,  wo  er  10  Jahre  blieb  u.  wo  einige  Genre- 
igurCB  Tca  juQgcn  Mädchen  (js.  T.  in  Mar- 
moc)  ii>  fein  Chriilua  aoi  Kkbs  cnlMaiidcn, 
Nach  seiner  Rückkehr  (1871)  hat  B,  in  Chri- 
stiania eine  Reihe  von  Portritbiisten  aus- 
geführt, z.  B.  von  Könisr  Karl  XV.  (Mus  in 
Chriariania,  daa  anch  eine  Mannorlcopie  nach 
der  Antike  v.  B«  Hand  beskit).  B.  arbdtcA 
auch  viel  in  den  Ateliers  anderer  Künstler  als 
Marmorbildhauer ;  seine  fortwährende  Armut 
wirkte  stets  lähmend  auf  sein  Talent. 

Prir.  Mittcil.  —  L.  Diethrichfon.  Den 
skandin.  Konst-Expos.  i  Stockholin  IHfif).  Stock- 
holm 1SG6  p.  92;  Den  nortke  Traeskjaererkst, 
Christ  1878  p.  91.  Det  norske  Nat-GalL,  Chritt. 
1SK7  p.  40  ■  Svundne  Tider  III,  ChrUt.  1901  p.  41, 
58,  66.  -  T  h  i  i  s,  Korskc  Malere  og  Billed- 
huggcrc,  Bergen  1905,  III  8.       C.  iV.  SchnitUr. 

Badao,  Armand,  franz.  Porträt-  und 
Landachahamaler,  geb.  auf  GuadekM^c^  atellte 
1863—67  im  Pariser  Salon  aua.  Von  ifim 
sind  auch  Freskomalereien  In  der  Josephs- 
kapellc  der  Kathedrale  zu  Pointe  ä  Pitre 
(1861). 

Bellier-AttTrajr,  Okt.  gfa.  I.  U.V. 
Bidtf,  Ignat,  Maler  and  Zeidiner,  g^. 

an  18.  6.  1812  in  Stichowitz  bei  Prossnttz  in 
MlUiren.  t  am  24.  3.  1883  in  Brünn.  War 
1844—1878  Professor  und  Zeichenlehrer  an 
der  Staatarcalachole  in  Brünn.  Begabter 
Attaareifiit  (AnsiehleB  von  Brtea).  Sein 
Sohn  Prof  Wladimk  3,  iat  glctdifalla  als 
Aquarellmaler  tätig. 
dTlmta  MatiaeBMalt  1894  No.  :i 

W.  Schräm. 

Bnicsisa,  Johanna  (geb.  Krousnick),  Ma- 
kritt  m  Berlin;  beschickte  aeit  1676  die  Aos- 
atcflongcB  der  Berliner  Akademie  n.  1684  88 

auch  diejenigen  des  Vereins  der  Berliner 
Künstlerinnen  mit  flott  gemalten  nordischen 
Kästenlandschaften  (namentlich  mit  Motiven 
ana  Sdiweden  und  Dänemark  aowie  von  R&- 
gm  und  üdnland). 

Kat.  dw  Bcriioer  Akad^AaHL  seit  187«.  - 
Ad.  Raaenberg  in  Katduan.  1884  p.  358: 
U86  p.  M6i  1888p.  SSL 'Fr.v.  Bdttichar, 
Malerw.  des  18.  Jahrb.  (1881)  I  148.  J?. 

Bndd,  George,  Maler,  um  1750  in  London 
als  Porträtist,  Landschafter,  Historien-  und 
Stillebenmaler  sowie  als  Lehrer  seiner  Kunst 
titig.  Nach  aeincn  Gemüdeu  in  Kupfer  ge« 
aioetien:  Hinrichtung  der  Lorda  Balmerino  a. 
Kümarnock  vor  dem  Londoner  Tower  (1740) 
und  Bildnis  des  „patriotischen  Schvisters'  Ti- 


mothy Beimctt  von  Hamptun  Wiek  (1756, 
Schabkunstblatt  von  W.  Mc  Ardell). 

Redgrmve.  EHct  1878  p.  61.  —  Dict  of  Kat 
Biogr.  1909  III  S18.  U.  W.  Brockwll. 

Bnddi^  Barnard.  Maier,  geb*  Wa- 
rendorf  (Weatfakn),  f  am  B.  fl.  1860  In  DBaad. 

dorf;  seit  1848  Schüler  der  Düsseldorfer  Aka- 
demie a.  namentlich  W.  von  Schadows,  unter 
dessen  Leitung  et  18B8  sein  Erstlingsgemälde 
JBnthanptnac  Johanaea  det  Tinfera"  voll* 
endete.  Ab  Scger  1b  eftteiM  WiBUbewct^ 
malte  er  für  die  Geburtskirche  zu  Bethlehem 
eine  Darstellung  der  Geburt  Christi.  Seinen 
zahlreichen  Madonnen-  und  Andachtsbildem, 
die  er  für  Kirchen  Weatfakoa  und  der  Rbeia- 
iande  malte,  wird  von  der  EdtgenSa^achen 
Kritik  edle  Einfachheit  und  innige  Empfindung 
nachgerühmt.  Gelegentlich  beschickte  er  die 
deutschen  Kunstausstellungen  (Hamburg  1872, 
Berlin  1877)  auch  mit  aorgaam  durchgebilde- 
ten tveiUidiCfi  Genre»  und  KiotlfliwliButett. 

Dioskuren  1S69  p.  172.  —  KiaMMlnnlfc  1886 

p.  153  ;  1872  p.  368 ;  1899  p.  8881  —  KiC  i.  Alle 
1899  p.  Ige.  —  Fr.  ▼.  Bftttiehcr,  lidanr.  d. 
19.  Jahrfa.  (1891)  litt.  • 

Bndd«,  Hendrik,  kam  1725  als  Maler  in 
die  Gilde  in  Haarlem  und  ist  später  nach 
Friesland  gezogen. 

V.  d.  Willigen,  Lea  artistcs  de  Harletn,  33. 

E.  W.  Uo*t. 

Bndd%  Johanna  Alida,  hoUäad.  Mar 
lerin,  geb.  in  Derenter  1800,  war  SiMlerfai 

von  J.  W.  Picneman,  und  hat  in  mehrere 
Ausstellgn  Genrebilder  geschickt.  Seit  1888 
war  sie  Mitglied  der  Kgl.  Akademie  der  bil- 
denden Künste  in  Amsterdam.  Etnea  ihrer 
Damenportrits  ist  von  J.  C.  Elink  Sterk 
lithographiert. 

Immerseel,  De  Levens  ea  W.  E.  W.  Mott. 

Biidl«a%  Karl,  deutscher  Kupferstecher, 
der  mehrere  Jahre  in  RuBland  (Peterabarg  und 
Ftfkow)  gelebt  hat  Er  atadi  nach  eigenen  wie 
nach  fremden  Vorlagen  die  Hlustratiooen 
(5  BI.)  zu  Anthings  „Verstich  einer  Kriegs- 
geachichte  des  Grafen  Alex.  Suworow-Ryrn- 
mkaU"  (Gotha  1796-60)  und  veröffenüicfate 
18B0  in  Leimig  8  H^  von  ihm  aelbat  nach 

der  Natttr  gezeichneSer  russischer  Städte- 
ansichten und  Volkst>'p€n,  betitelt  „Tableau 
des  moeurs  et  des  usages  ....  des  Russea" 
(16  kok)rierte  FoUotafeln,  —  vergU  Rowintkf, 
riojp.  Cioaai»  Pycocnxi.  I'paBepowh  1806  I  117). 
—  Wohl  ein  Nachkomme  dieses  Künstlers 
dürfte  jener  gleichnamige  Vcdutenzeichner 
gewesen  sein,  von  dem  verschiedene  1866—66 
datierte  Thüringer  Landachaften  (Aquarell- 
aeidunngen)  und  Dreadener  Stadtaiükliten 
(Pastellzr'ichnungen)  aufgeführt  sind  im  Kat. 
XXXin  (p.  7)  des  Gothaer  Antiquars  «aupt- 
vogel.  • 
Badalotf  j  ean  B  ap  t  i  s  t  e,  Bildhauer,  geb. 
hl  Difon,  SdiSI«^  von  Ch.  Ant.  Bridan,  titig 
in  Paris  Er  beschickte  den  Salnn  1791—1804 
mit  Skulpturen  wie  „Amour  endormi", 


xS5 


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jiBBrrtiiitff  cnfut",  Ijfccrtf » 

,J)uue''  etr  und  mit  BildnisböstCO^  S.  B.  W 
Voltaire,  Rousseau  u.  Vaucanson. 

Lami.  Olet  d.  ieolpt  pl  1»M  mo 
p.  144/S.  L«Ni. 

BwUUt,  Philippe,  franzö«.  Landsdiafta- 
mkr,  §A,  in  Düoo,  Schüler  von  Bntmdct, 
HHiw  smicncn  ifw  mo  ibh  wnuuiior  nn 
Pariser  Salon  Waldlandschaften  usw.  aus,  in 
die  J.  Fr.  Demay  die  Figuren^taffage  malte. 
Alexander  I.  von  Rufiland  berief  ihn  ab  Lei- 
ter der  loiierL  Porawllanmanufaktur  nach  St 
PclerAttiK^ 

Bellier>Anvray,  Dkt  gte.  I.       M.  V. 

Bnder,  Rad.  Christian,  Maler  aus  All- 
•tedt,  der  1790  die  82  Gemälde  (Ol  auf  Lein- 
wand) mit  Darstellungen  der  Propheten, 
^lostel,  Heiligen  usw.  an  den  unteren  Em- 
yoKabrülttiogen  der  Kirche  n  Winkel  b« 
Allstedt  malte. 

Bau-  u.  Kstdenlnn.  Thttftntem,  Saett.-Weimar- 
Eiaea.,  II  301.  H.  V. 

Badil,  Thomas  Adalbert,  böhm.  Bau- 
meister, erbaute  17S0  im  Barockstil  die 
schmucke  Pfarrkirche  zu  Ifaite  GdNUt  in 
PoKäui  (Bez.  BöhauBrod). 

Topo«.  d.  Hiat  vu  Krtderim.  ins  Kflr.  Bab- 
M.  UÜV  11». 

BiüiJiw,  Aht  dea  Kloatera  Strabow  in 
TtMh  1280—1297,  früher  Mönch  im  Kloster 
Rradiuch  in  Mähren,  wird  als  tüchtiger  Künst- 
ler gerühmt  Er  schmückte  den  Kirchenchor 
nüt  Malereien  tmd  einer  Statue  der  h.  Jong- 
frta.  IfiW  wurde  er  Vikar  dea  GfnenÄdMes 
der  Prämnnstratcnscr  für  Böhmen,  muBte  je- 
doch infulgc  Erblindung  2  Jahre  später  die 
Abtwürde  niederlegen  und  «idi  in  sein  Mitfter* 
Stift  zurückziehen. 

DIabacz,  HUt.  DantrfL  d.  Urspr.  u.  d. 
Schicks,  d.  kgl.  Stiftes  Strahow,  1805-07,  I  67, 
80,  81.  —  Dlabac«.  Böhm.  Kstlerlex.  I  248.  - 
Wcyhrauch,  Gesch.  d.  Kl.  Strabow.  1863,  26. 

—  Pam.  arch.  a  mistop..  189«,  XVI  163.  — 
Tomek,  Ziklaty,  sUr.  mirtop.  Pr»hy  III/V  83. 

—  J.  Neuwirt  h,  Gesch.  d.  ehr.  Kunst  i.  Böh- 
men, 1S88,  I  325,  32«,  351,  400,  437/438,  454. 

B.  Bitcholf. 

Bodkowald,  Gaatav  Dtnic^  poln.  Ma- 
ler, geb.  am  6.  0.  1918  in  Kiga,  f  am  7.  8. 

1884  in  Albano  Sohn  eines  Majors  der  poln. 
Armee,  trat  er  in  das  russ.  Kadettenkorps 
ein  und  brachte  es  im  Kaukasus  zum  Leut- 
nant, worauf  er  den  Dienst  verliefl^  um  akh 
in  der  Pctenih.  KmutalOHlemie  ala  Maler 
auszubilden.  Hier  wurde  er  Lieblitrgsschülcr 
des  bekannten  Akademikers  Brüloff  und 
malte,  vr  n  ihm  aufgefordert  an  der  inneren 
Ausschmückung  der  Iaaak»>Kalhedrale  mit. 
1864  verliefi  er  Peteraburg,  blieb  zwei  Jdif« 
in  Düsseldorf  und  sieben  in  Paris,  von  wo 
aus  er  Reisen  nach  London  und  Holland  un- 
trrn  i'im.  Er  malte  vorwiegend  genrehafte 
Bilder,  denen  eine  sorgfältige,  obwohl  trockene 
Zeichnung  nachgerfflunt  wird.  Als  Rolorist 
fand  er  weniger  Anerkennung.  „Die  Witwe 
das  Porträt  des  Mannes  betrachtend"  und 


■fUcvcsivij  HUI  WH  II  ai  wen  nacn  oer  nonaBBi^ 

sehen  Reise  (beide  in  den  Samml.  dc3  War- 
schauer Kunstvereins).  Unbeständig  wie  er 
war,  wandte  er  aich  von  Paris  lueh  Deutacb- 
land  und  Galiiiav  wo  ihn  das  Tatragdfa» 
beaondwa  ansog.  In  d(n  Jahren  188^  1888^ 
1808,  1875  stellte  er  Bilder  aus  diesem  Flecken 
poln.  Erde  amr.  Darauf  lieB  er  sich  in  Dres- 
den nieder.  „Eine  junge  Witwe",.  JDtr  Ant 
an  der  Wiege"  atnd  wohl  damala  gemalt 
worden  nnd  eracbiwieu  1971  anf  der  Dread^ 
ner  Ausstellung.  1874  heiratete  B.  in  Fkv 
renz  eine  Dänin,  Luise  Peterson.  Aus  diesem 
Jahre  stammt  sein  Bildnis  des  poln.  Dichters 
Vincenz  Pol.  In  demaelbcn  Jahre  öbcr- 
sieddte  er  mit  «einer  Gatthi  nadi  Rofn,  wo 
er  bis  zu  seinem  Tode,  die  Irtrien  W<xhen  in 
Albano  ausgenommen,  wuhnte.  In  Rom 
malte  er  für  den  Plafond  der  deutschen  Bot- 
schafteriupclle  einen  Christuslnpf  in  Sfadwr 
I>ehenagr88e  md  für  die  proleslandadte 
Kirche  am  Kapitol  die  Halbfigur  Johannes 
des  Täufers.  Außerdem  entstanden  während 
der  römischen  Zeit  neben  den  erwähnten 
Tatralandschaften  von  1875:  JUcharda  m. 
Rache"  (Warschau  1889  anagestellt),  «Italieni- 
sches Mädchen"  (Dresden  1876  Akad.  K.- 
Ausstetiung),  „Am  Beichtstuhl"  (ebenda), 
„Zwei  Fischer**,  „Italienisches  Gänsemäd- 
chen", „Ddce  odore"  (ein  Page  riecht  an  einer 
Rose,  die  den  Arm  einer  Dame  admiBcIrt), 
„Eingang  in  ein  Coliimbarium''  (die  virr  1cf7- 
len  nach  seinem  Tode  in  Warschau  aus- 
gestellt), lauter  in  einer  neuen  ■»»^■■■■■■■■f ■>- 
den  Manier  gehaltene  Bilder. 

Pr.  V.  BSttieker,  Malerw.  des  19.  Jahrh. 
—  Swieykowaki,  Pamictaik  T.  P.  S.  P.  w 
Krakowie,  1854—1004.  C.  W.  v.  Görtki. 

Bud«^  Antonio^  BiMhaner  in  Venedig, 
arbeitete  um  1700  mit  anderen  an  der  Aoa- 
führung  der  zahlrekhen  BarochataUien  an  dar 

Fassade  der  Jesuitenkirche. 

M  o  s  c  h  1  n  i     Guida   di    VcUCsla   (UM)*  — ' 

Ticoizi,  Diiionario  (1830).  K. 

Budorino,  N  i  c  c  o  I  ö,  Illimitnator  zu  Ve- 
nedig, erhält  1588  Bezahlung  vm  900  GnMcn 
auf  kaiserliche  Rechnung. 

Jahrb.  d  Kstsamml.  d.  Allofc.  Kalaefb.  VÜ, 

p.  CCX.XI,  No  5480. 

Budraa,  H.,  Zeichner  u.  Lithograph,  lieferte 
die  Litbogr.  zu  L.  Puttriebs  •J>cnkniäler  der 
Bankuoat  des  Mittelalteni  fa  Sadnen",  Iclpdig 

1836-52  (N.-.g1er,  Monogr.  III  No  692). 
Bndrio,  Giacomone  da,  s.  Lippi,  Gia- 

como. 

Bodriolc^  Francescob  Giovanni  di 
Franceaco,  Jaeopo  di  Giovanni,  di, 

Malerfamilio  in  Bologna  um  1410. 

Z  a  n  i,  Enc.  raet.  V  M.  R.  C. 

Budt.  In  der  Samml.  Christ.  Hammer, 
Stockholm  (Verst.  in  Köhl  6./6.  10.  1894.  Kat. 
II.  Teil  Nu  50)  befand  sich  ein  kleines  ,3vdt 
P.  1^4"  bez.  Männerportri^  im  Kat  ala 
Selbstbildnis  angeführt 


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Badtentaiaer,  Johann,  Maler  von  Mün- 
chen um  1700;  erwähnt  in  den  KaCdciilmt  im 
Kgr.  Bqron  I  SOB  ato  Maler  dwr  ikaUdi 
guten,  Or  dai  frflhe  18L  Jahrh.  chandcteriiti- 

schen  Krefizabnahme  in  der  Pfarrkirche  in 
Kühbach  Btz.-A.  Aichach-Oberbayern.  Wgn. 

Bndworth,  Jr.,  William  Sylvester, 
amenk.  Maler,  geb.  22.  9.  1861  in  Brooklyn» 
N.  Y.,  malt  hauptsächlich  in  Aquarell  Land- 
schaften und  audi  Marinen,  /  Tl  i  n  Museum, 
Rochester.  N.  Y.  Edmund  von  Mach. 

Badyadd,  Joaepfc,  in  der  ersten  Hilftc 
des  19  Jahrh-,  geb.  in  Lemberg,  war  einige 
Zeit  Genie-Oifizier  der  österr.  Armee  in 
Znaim.  Als  Amateur  hesch^tigte  er  sich 
mit  AquarclUnalerei  'nod  Radicmng;,  nnd 
dnigc  aemcr  radicftai  LandsdnfMn  bctiidwi 
sich  in  der  Sammlung  von  Pawlilcowsld  in 
Lemberg.  Er  bediente  sich  des  Monogramms 
I  B 

N agier,  Moaogr.  III.     Mmriam  Gtmcmki. 

BwUOamUM,  Formschneider,  kam  nadt  dm 
poln.  Aufstände  1831  nach  Paris  und  begann 
hier  das  Holischneiden.  Bald  machte  er  sich 
einen  Namen  als  Buchillustrator.  Von  sei- 
nen Illustrationen  sind  besonders  zu  nen- 
aen:  die  AiugAt  KbwdaeriadNii  Ro- 
binson 1841,  woTti  er  die  Holzschnitte  nach 
Lemcrcicr  machte,  und  die  prachtvolle  Her- 
ausgabe der  dichterischen  Werke  von  Adam 
Mickiewks  1661  mit  mostratmiai  nach  J. 
Tyaicwics»  —  Er  ataib  vm  tSK, 


Woiciecli  (Addbert),  Gdtd- 
Schmied  um  16B5^  von  dem  sich  in  einigen 
Kirchen  der  Prov.  Poeen  verschiedene  Kir- 
chengeräte «ie  Montransen,  Vortni(ticfcaK, 
MeBklaochen  uw.  erhallat  haben. 
KirtMiknii  d.  Pkw.  Fnm,  18N^  I  ttW. 

H.  V. 

VUb»,  Joaef,  A)rtrit>  md  Genronaler, 
geb.  in  Wien  am  29.  2.  1848.  Schüler  der 
Wiener  Akaul.  unter  Wurzinger,  Geiger  u. 
Enger th.  Hat  zahlreiche  PortriU  dea  lUerr. 
Kaiaerhanica  wid  der  koiica  bUliut^mwu. 
Arittckratie  gcadiaffett.  Du  Mna.  fa  He- 
ran, wo  der  Künstler  einige  Zeit  lebte,  be- 
wahrt von  ihm:  „Meraner  Saltner",  das 
Verdinandeum  zu  Innsbruck:  ^imIMM  eines 
Banemmädchena  o.  BiMWs  dct  Malers  Frans 
Hcllweger.  (Kat.  von  1810  No  407/68.)  Der 
Erzherzog  Karl  Ludwig  erwarb  2  seiner 
Bilder:  „Der  zerbrochene  Rosenkranz"  nnd: 
eifrigen  Gespräches",  der 
r.  Kalaer:  »Der  kidne  Raaclier". 
Fr.  T.  Bdttickar,  Makfw.  d.  19l  Jakik. 
I  1.  ~  Das  gristfaa  DcotseMaad.  Ldpslg  18M 
(SellialUiv).  —  Koscl,  DcKack  taHrr.  Kst- 
leilea..  Wien  IMS,  I.  —  KMckian.  IX  341 ;  XII 
TT;  XXI  81:  XXn  SS.  -  Die  Kst  XIII  (Kst  f. 
Alle  XXI).  IMSAM  p.  19.  H.  V. 

Bfdiel,  Eduard,  Kupferstecher,  geb.  22. 
4-  1886  in  Eisenberg  (Sachs  -Alt  ),  t  2ß.  8. 
IflOS  in  Dresden.   Erhielt  in  der  Werkstatt 


seines  Vaters,  eines  Bronze-  und  Neusilber- 
warenfabrtkanten,  die  ersten  könstlerischcB 
AnicguQgeiv  war  aock  schon  acHMt  ala  Ziac> 
lenr  titig.  Am  1.  10.  1861  trat  er  —  gleicli> 

zeitig  mit  Broßmann  —  in  die  Drcsdn.  Akad. 
und  Ostern  1855  in  das  akad.  Atelier  für  Kup- 
ferstechkunst unter  Leitung  dea  berühmten 
Steiala.  Hier  hUcb  er  bis  zum  Tode  diesca 
Meialcra  (ISBQ,  der  Rm  zum  Eiben  seinea 
künstler.  Nachlasses  einsetzte,  und  entfaltete 
darm  eine  reiche  Tätigkeit,  die  nur  durch 
eine  Reise  nach  Italien  wesentlich  unter- 
brodiCTrarur^^Er  war  einer  der  eratcn  Md- 

Verdienste  ward  er^Dez.  1881  zum  Ehren- 
mitglied der  Dresdn.  Akad.,  April  1900  auf 
Vorschlag  des  Akad.  Rates  auch  zum  Prof. 
ernannt.  Ein  Herzschlag  raffte  ihn  dahin.  In 
seiner  frühen  Zek  1864—1819  reyrodurierte 
B.  in  Karton-  u.  Linienstich  .Arbeiten  von  A. 
Krüger,  J.  Schnorr,  Ed  Bendcmann,  Lor. 
Frcücli  u  C.  L  Vogel,  sowie  Gemälde  ält.  Mei- 
ster wie  Murilk)  (1880,  hl.  Rodriguez),  Tixian 
(1886,  Madonna),  Franceschioi  (1870,  bütcade 
Magdalena),  Boltraffio  (1875,  Madonna  mit 
Kind),  Holbcin  (Lady  Jane  Scyrnour,  1878, 
sein  Hauptwerk;  in  demselb.  J.ihre  vollendete 
er  auch  die  von  Stdnla  unfertig  hinterlasscne 
Platte  der  Sixlin.  Madonna  RaAtrIs).  Seit 
1880  arbeitete  B.  nur  nach  modernen  Mei- 
stern und  lieferte  vorzugsweise  Radienmgen, 
meist  fiir  die  JahresgaLon  des  Sächs,  Kunst- 
ver.  Wir  heben  hervor :  fietendes  Mädchen, 
nach  F.  A.  Kaulbach  (1880) ;  Ein  GruB  aus  der 
Welt,  nach  G.  A.  Kuntz  (1881) ;  Madonna  mit 
dem  Jesusknaben  und  musizierenden  Kindern, 
nach  A.  Feuerbach  (1884)  und  .Aphrodite,  nach 
Th.  Grosse  (1880).  In  den  Jahren  1891—1901 
radierte  er  nach  GemÜden  von  C.  Bantzcr, 
H.  Behrens,  W.  Gaudius,  A.  Diethe,  Hetnr. 
Hofmann  (der  Jesusknabe  im  Tempel,  1894, 
sein  verbreitetstcs  Blatt).  G.  Kuehl,  O.  Piltz, 
P.  Poetzsch  u.  O.  Rossow;  außerdem  ein 
Brustbild  O.  Felsings,  des  Druckers  seiner 
Platten.  Sein  letztes  bekaniAes  Werk  ist  daa 
Brustbild  eines  Mädchens  mit  einem  Blitter- 
kränze  im  offenen  Haar  (1902). 

Akten  der  kgL  Kunttakad.  zu  Dresden.  — 
AasM.-Kat.  Dresden  (1852—1903)  und  Berlin 
(1886  a  1891).  —  R.  Stiller  im  Biogr.  Jahrb. 
VIII  (1903)  293  f.  —  Dresdn.  GcschicbUbl.  13, 
228.  —  A  Seubert,  Allg.  Kstlcrlex.  (nach 
■Utobiogr.  Mittlgn).  —  Dresdn  Anz.  v.  27.  S. 
190X  —  Dresdn.  Nachr.  v.  28.  8.  1903.  —  Hel- 
ter-Andresen,  Handb.  f.  Kupferst. -Samml. 
I  (1870)  ML  —  A  A  p  e  !  1.  Handb.  f.  Kupfer«t- 
Samml.  (1880)  p.  76  f.  —  Ztschr.  1  bild.  Kst  III 
;M8.  —  KMckran.  I— XXII  a  N.  F.  II,  III.  XIV 
an  aL  9t  —  Die  Eansk  IX  (luo-t)  29  n.  122. 

Enut  SigUmmmd. 
B8did^  £  m  a  n  u  c  I,  Zeichner  und  Aquarell- 
maler, geb.  zu  Basel  1706,  t  daselbst  1775.  Ur- 
sprünglkh  Bäckermeister,  zeichnete  er  zuerst 
1736  für  botanische  Zwecke  und  lieferte  An- 
si^en  von  Baael  und  Umgebung,  darunter 


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4  groBe  Prospekte  von  Basel,  die  J.  M.  Weis 
in  StraBburg  stach.  1744—61  fertigte  er  die 
Vorlagen  zu  den  Landschaftsbildem  in  Bruck- 
ners „Merkwürdigkeiten  der  Landschaft  Bt- 
•d",  1764  M-bettete  er  für  D.  HerrUbergert 
MHelvetisebe  Topographie".  Wichtiger  als 
diese  mehr  topogr.  wie  künstlerisch  inter- 
essierenden Arbeiten  sind  seine  sauberen 
Aquarellkopien  verschiedener  Basler  Ktmit- 
alteitümer  (so  der  Totentänze  des  Kliogen- 
diaikkwtera  und  der  Predigerkirche),  die  ikli 
im  Besitze  der  Universitätsbibliothdc  «od  dv 
offentl.  Runsthalte  zu  Basel  befinden. 

D.  Burckhardt  in  Bruns  Schweis.  Kitler- 
lex.,  I.  —  N  a  g  I  e  r,  Monogr.,  II  No.  1.^19.  — 
Heineclcen,  Dict.  d,  art.,  III.  —  Die  Rhein- 
lande,  I  1.  Marihcft  lUOl,  p.  41  ff.  H.  V. 

Bflcbel  (Bichel),  Johann  Ulrich,  Arch. 
tmd  Kupferstecher  in  Basel,  dsselbst  1788^ 
t  ebenda  179S.  der  Hsuptrertreter  des  KteMi» 
zismus  in  der  baslerischen  Baukunst.  Er  lie- 
ferte 1781  einen  Entwurf  für  das  neue  Rat- 
hm  in  Winterthur,  baute  1782—86  das  Haus 
som  «Kirschgsrtcn"  und  apiter  ds«  Post- 
geUade  in  Basd.  tlnter  seinen  StfdwB 

erwähnt  eine  Folge  von  6  zart  radierten ! 
.Schäften  (17S4)  und  eine  solche  von  6  Ruinen- 
landschaften in  Aquatinutechnik  (1787),  femer 
Efaizelblätter  mit  Kirchen«  u.  Ptlastinterieurs 
in  Aquarell  and  Gouache;  mdirere  davon  im 
Brfiit7c  der  Pn<;lcr  nfFent!  KunstsanMUl. 

D.  Burckhardt  in  Bruns  Schwds.  KsÜer- 
lez.,  I.  — Fr.  Pab«r,KenMrai^L«Ld.bUd  Kst 

(1846).  II.  H.  V. 

Bücheli,  Karl,  Goldschmied  und  (1792— 
1797)  Münzmeister  in  Luxem.  Von  ihm  sah 
man  auf  der  Jubiläumsausst  Lusem  1889  zwei 
Kerzfnstöcke  und  eine  Lampe  von  1786. 

F.  Hainsmann  in  Bnms  Selnids.  Ksdsr- 

BMw,  Wilhelm,  Archit  in  Graz.,  geb. 

in  Wiesbaden  am  17.  1.  1824,  f  am  18  7.  1888, 
studierte  in  Darmstadt,  München  und  Karls- 
ruhe. Sein  Hauptwerk  ist  das  in  gotischem 
Stile  1866—70  ^iMnt«  BlasinwnflMtar  in  Ad- 
meat  Pemer  snd  von  ihm  dto  Palaii  Apfsl- 
tem  und  das  Hauptzollamt  in  Graz,  die  Ober- 
realschule in  Marburg  sowie  der  Ausbau  der 
Türme  der  Pfarrkirche  zu  Cilli.  Sein  Projekt 
atr  Restaurierang  des  Gruer  Domes  blieb 
wanigeffihft. 

Wattier,  SteiriKb.  Erticikx.,  GfSi  1B83. — 
Repert.  f.  Kstw.  VII  70.  H.  V. 

Bflchler,  E  d  ti  .i  r  d,  ostcrr.  Porträt-  u.  Fi- 
gurenmaler, geb.  am  29.  1.  1861  in  Wien, 
Schüler  der  Akad.  in  Wien  u.  Karlsruhe  (Ferd. 
Keller),  lebt  in  Wien  und  ist  seit  1907  Inhaber 
eines  Kunstverlags.  Von  seinen  Werlceo  seien 
genannt:  In  Gedanken,  Flora,  Psyche,  Por- 
trits  Dr.  Lutgers  CPünfhauser  Bezirksamts- 
gebinde)  and  Pddaa«mdatir  Pidh.  t.  WaU- 
stltten. 

KqscI,  IVnlMb4steir.  Kader»  ele. 

I  (1902).  —  Wer  ist's  ?.  Lripslg  1«». 

BiclOer,  s.  auch  BühUr  u.  PückUr. 


(Bichlinger,  Bihlinger),  Sig- 
mund, Goldschmied  und  Bildhauer  zu  Inns- 
brück.  Laut  Vertrag  vom  21.  12.  1658  stellte 
er  im  Auftrag  der  Herzogin  Elisabeth  von 
Bimmachweig  und  Lancbafb  Grifin  und  Frei- 
fran  zu  Hemieberg.  der  Gemahlin  des  Her* 
zogs  Georg  Emst,  das  noch  erhaltene,  schöne 
steinerne  Grabdenkmal  ihrer  Mutter,  Elisabeth 
von  Brandenburg,  Poppos  von  Henneberg  Ge- 
mahlin (f  1668)  für  das  Kloster  VcBra  (Reg^ 
Bes.  Erfurt)  her.  Er  quittiert  über  £e  2sh- 
lung  von  J'B  Taler  d.if{ir  am  Palmsonntag 
1569.  Das  Grabmal  befindet  sich  heute  in  der 
Pfarrlrircbe  zu  Schleusingen.  Ebendort  das 
IXvpetgraboul  des  Grafen  Wilhelm  IV.  so« 
Henneberg  and  sdner  Gerashiin  Ansstasis, 
für  das  B.  1559  Auftrag  erhielt.  Weitere 
ebendort  befindliche  und  B.  von  Bcrgncr  zu- 
geschriebene Epitaphien  scheinen  ArbeiM 
«ines  Schulen  zu  seio»  vklleidit  des  von  GsMi 
Vom  in  seinem  Thürioger  Denkraileriiivenlar 
nachgewiesenen  Meisters  I.  H.  von  Meiningen. 

Ludwig  Bechatcin,  Uber  die  Denkra. 
der  Grafen  U.  Gräf.  V.  HcnnebcrK  (Eirl  i  1  int;»- 
■chr.  ruf  11.  Jahresfeier  des  Hcnneb.  altcrtums- 
forsch.  Ver.  in  Meiningen  1843).  —  J.  H.  Berg- 
ner, Bau-  u.  Kstdenkin.  d.  Prov.  Sachsen,  H.  tt 
p.  191.  —  Ernst  Koch,  Ztscbr.  d.  Ver.  f.  thür. 
Gesch.  XV  (1908)  397  f.  —  Der  Kunstfreund 
(Inoabnick),  1006  p.  SS.->0.  Doerinzind. 
Uagdeb.  Ztg  v.  25.  18.  1910.  H.  Stmptr. 

Bochmann,  Helene,  Berliner  Genre-  und 
Forträtmalerin,  geb.  am  19.  6.  1818,  seit  1880 
Gattin  des  IS.'H  f  Prof.  Georg  Bfichmaoo, 
Schülerin  von  Steffeck  und  Gussow.  Anfinge 
lieh  Genremalerin  widmete  sie  sidi  bald  der 
Porträtmalerei,  durch  die  sie  schnell  die  Gunst 
der  Berliner  Gesellschaft  errang.  Von  ihren 
Porträts  seien  genannt:  Fürstin  Carolat-Beu- 
then,  Gräfin  Brühl,  Prinz  und  Prinzessin 
Biron  v.  Kurland,  Frau  Kavent  (Gal.  Raveo^ 
Berlin),  Pndiger  Dr.  Lisop  (Nene  Kiidi^ 
Berlin). 

Das  geistige  Deutschland,  1896.  —  D  reBiers 
Kunstjahrb.  1910.  —  Kat.  der  Berliner  Akad.- 
Ausst  1876—1898,  der  Gr.  Bertiner  Ausst.  189«, 
1904,  1900^  des  Mönch.  Glaspal.  1900,  1901  usw. 

BOdiasr,  Emil,  A<|ttsrenmaler  und  Kunst- 
gewerbler,  geb.  am  6.  9  1872  zu  Leipziff,  be- 
suchte die  Akademie  in  Leipzig  und  blieb  ala 
Schüler  bei  Carl  Werner,  bis  an  dessen  Tod, 

1887  ging  er  an  die  Akademie  in  München, 
seit  1899  in  Leipzig  ansässig,  stellte  1900  und 
iPOi  im  Glatpelast  Anaiditen  aus  Rotenburg 
aus.  R.  C. 

BCchser,  Pelii^  Bildhauer  in  Einsiedeln, 
gdmrtig  raa  Rqpcrswil,  f  am  6. 8. 1678.  Es 
werden  zahlreidie  Aibellcii  von  Ihm  fBr  das 
Münster  zu  Einsiedeln  genannt,  doch  hat 
keines  seiner  Werke  den  großen  Münster- 
brand vom  24.  4.  1677  überdauert. 

a  Brun,  Schweis.  Kitlsrls)b,L  II . 

mWgw^  Robert  Msler  n.  IHMtr^  geb. 
23.  9.  1882  in  Pctrr^bürg,  Autodidakt,  lebt  in 
München.   Malt  Landschaften  u.  Porträts  in 


X88 


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OL  Aquarell  u.  Pastell  und  stellt  seit  mehre- 
ren Jahren  im  Münchener.  Gla^last  aus. 
£iaB  40  Nr.  nmfaiBUMi«  AuhL  aeiaar  Werke 
fand  IWB  im  Katver.  in  Owmtidt  alitt  Dm 

städt.  M  US.  in  Stettfai  bMilsk  ttia  Büd  Jtiis- 

sische  Pilger". 

DrcMleri  Konstjahrb.  1909.  —  Die  Kunst  V 
(K«t  f.  Alle  XVII)  344;  VII  (Kst  f.  Alle, 
XVIII)  S30.  IV.  Ntnmomn. 

Bidrtfaic  Otto^  Bildbauer  ia  Berlin,  geb. 
am  ft.  7.  inr  m  Domeiileben,  Reg.-Bcz. 
Magdeburg,  f  am  8.  6.  1898  in  Berlin,  Schüler 
der  Berliner  Alcad.,  1853—57  in  Rauchs  Ate- 
lier, 1869/60  in  Rom.  Er  war  haoptsäch- 
üch  auf  dem  (Setncte  der  Fortritplaatik  titig 
und  sdiuf  u.  a.  die  Kolossalbttsten  des  Prin- 
zen Louis  Ferdinand  v.  Preußen,  des  Grafen 
Friedr.  Wilh.  Bülow  v.  Dennewitz  und  des 
Grafen  Emanuel  Tauentzien  v.  Wittenlicrf 
ffiff  die  Ruhmeahalte  d«  Berliner  ZcagbanMa, 
feiner  die  BSaten  des  Staatsaunisters  nfir.  v. 
Altenstein,  für  den  Sitzungssaal  der  kgl.  Akad. 
d.  Künste,  Wiümanns  und  Gustav  Nachtigalls, 
im  Auftrage  d.  Gesellschaft  f.  Erdkunde  in 
Berlin.  Auch  stammt  von  ihm  eine  der  Eck- 
figuren am  Denkmale  Priedr.  Wilhelms  III. 
in  Köln  Fr  «teilte  seit  19ßO  in  den  Berliner 
Akad.-Aus5t.  aus,  zuletzt  1B91  auf  der  intern. 
Kunstauast  (Statuette  D.  Chodowieckis). 

SinR«r,  Kstlcrlcx.  I.  —  Kstchron.  III  69; 
XV  562.  —  Dioslcuren  18.')6— 1872,  passim.  — 
K«t  f.  Alle  1144 ;  IV  174 ;  V  15.  —  KsL  d.  Ber- 
lin. Akad.-Ausst.  1880  ff.  V. 

Bneckelaer,  s.  Beuckelaer. 

Bficken,  Peter,  Landschaftsmal.  in  Aachen, 
Geb.  zu  Burtscheid  1831.  Ursprünglich  als 
Dekorationsmaler  tätig.  1871—1878  malte  er 
Tierstudien  unter  Vidts  und  Anton  Brdtii. 
Seitdem  in  Aachen  als  Tier-  u.  Landschafts- 
maler, insbesondere  Eifellandschaiten  (Vor- 
cifel)  mit  Tierstaffage  malend.  Max  Schmid. 

BicUa,  Johann  Martin,  MedaaOeur  u. 
Stempelaehadder  in  Augsburg  und  l^lsruhe, 
geh  am  7.  2.  1742  zu  GetBÜngen,  t  tSIl  in 
Durlach,  wo  er  seit  1768  als  Hofmedailleur 
tätig  war.  Seine  Medaillen,  die  im  Stile 
Schcgas  und  HedUagcrs  gearbeitet  aind,  tragen 
nwist  aeine  Initiaten  J.  M.  B.  Zu  seinen 
besten  Arbeiten  gehören  die  Med.  mit  d.  Bild- 
niasen  des  Herzogs  Karl  v.  Württemberg  (bez. 
B.  f.)  und  des  Markgrafen  Carl  Friedr.  v.  Ba- 
den sowie  die  Sterbemed.  des  Fürsten  De- 
metrius Galitain  von  17W.  Auf  der  Mann- 
heimer Jubil.-Aussi,  1009  s.ih  man  von  ihm 
eine  „Bückle  F."  bez.  Avanturindose  mit  Gold- 
relief, 1796  (Kat.  No  877).  Er  stach  «neb  in 
Stahl  und  Kupfer. 

A.  Weyermann.  Nachr.  GaleihrtM  und 
KOnstlcm  aus  Ulm,  1798.  —  DiSsaaaafdi.  t. 
Sdwaben,  XIV,  1896  p.  106.  —  Schöna  Kunst- 
blatt 1833  p.  40B  ff.  -  Nacler,  Katlericx  n. 
Menagr.  I  Nb  1501.  1835.  —  Forrer.  Bimp-- 
Diet  «f  Med-  1904  I.  —  Denan  ig,  Die 
dcutache  Me^^le,  190T  ».  1581»  (Ahb.  No  771). 

jsr.  V. 


Baeghaai»  Louis  v.,  s.  Bodtgktm. 
BMgla,  Gonsalo  de,  span.  Architekt,  der 

im  «weiten  Jahrzehnt  des  17.  Jahrh.  den  Um- 
bntt  der  Kirche  S.  Maria  la  Mayor  in  Torde- 
äBtu  leitete. 

Marti  y  Modsö,  Estud.  bist  artist.  4M. 

M.  9.  B. 

BlUar  (Bikhler  oder  Püehler),  Andraai^ 
apUgodadwr  Weifaneister  von  Gmund  fa 

Kärnten,  tätig  in  Graubünden  um  1490—1610. 
Seine  bedeutendsten  Bauten  sind  der  Chor  der 
Kirche  von  Thusis,  wo  sich  am  Schiffgewölbe 
sein  Name  mit  Angabe  seiner  Herkunft  und 
der  Jahresnhl  «KM  findet,  sowie  die  Stifts- 
kirche von  Poschiavo  (1497).  Außerdem  war 
er  1400  in  Scharans,  1492/8  an  St  Peter  in 
Samadcn  beschäftigt;  1509  baut  er  den  Chor 
von  ZiUis^  1510  die  Kirche  von  Safioi-Plati. 

Bahn  hl  Brune  SdnNls.EMieflex.,1.  H.V. 

Bfibler,  BarthelyBriefmakr  zu  Nürnberg, 
wo  er  1680  unter  den  Meistern  seines  Hand- 
werks erscheint. 

ZahuM  Jahft.  f.  Kgfm.  I  831.        Tk.  Hamtg, 

WSUu^  Christian,  bdnmter  Wappen» 
maler  in  Bern,  geb.  daselbst  am  29.  12.  1825, 
t  am  8.  2. 1808.  Schüler  der  Münchner  Akad. 
(1846),  in  der  Hauptsache  aber  Autodidakt^ 
angeregt  durch  die  reidie  SanunL  von  alter 
Graphik  und  WappenbSchem  des  Dr.  Stantz 
in  Bern  1858  lieferte  er  die  Entwürfe  für  2 
Glasgemälde  im  Bern.  GroBratssaale,  1860—66 
malte  er  im  Schlosse  des  Herrn  v.  Pourtales  in 
Oberhofen  nach  Entwürfen  dm  Dr.  Stants  die 
chronistisch  kurz  gehaltene  Geschichte  des 
Schlosses  in  grofien  gotischen  Minuskeln,  mit 
prächtigen,  farbigen  Initialen,  Zierstücken  tmd 
Wappen.  Später  ging  B.  von  der  Gotik  sur 
Renaissance  über  und  fand,  in  Anlehnung  an 
die  ahen  Glas-  und  Minlatumiaier,  voiDkom- 
men  neue  heraldische  Furmen  VOO  ofk  über- 
raschender Schönheit.  Er  hat  zahlreiche  Wap> 
penblätter  gefertigt,  die  z.  T.  auch  auf  Glas 
übertragen  wurden,  ferner  Urkunden,  Adres- 
sen» GedcBkbntter,  BnBMib  Entwürfe  tu 

Fahnen  und  Seidcnstidcerddlb  Sicgell^ 
daillen  und  Münzen. 

L.  Gerster  in  Bruns  Schweiz.  Kstlerlex.,  I; 
derselbe  in  „Buchkunst"  1908  no.  4.  —  Forrer. 
Biegr.  Oiet  of  Med,  I  (Mar  fiiaeUieh  Charles). 

H.  V. 

Bühler,  Eduard,  Schweiz.  I.andschaft.s- 
maler,  geb.  am  18.  10.  1853  in  Bhenz,  stu- 
dierte in  (kttf  und  sldHK  n.  anch  1888  in 
der  Roy.  Acad.  in  London  eine  Landschaft 
„Das  Wetterhom"  aus. 

Brun,  Schweixer.  Kstlerlex.  1903  I.  —  Gra- 
ves, Roy.  Acad.  Exhib.  I  (1905).  R.  C. 

Blhkv,  Gerhard,  LandsciMfta-  u.  Genre- 
nuder  und  Radierer  in  Solotbum,  geb.  am  21. 
7.  1988  iir  Igis  (Graubünden),  Schüler  der 

Dresdner  und  Karlsruher  Akad.,  der  Ecole  des 
B.-Arts  in  Genf,  dann  der  Berliner  u.  Münch- 
ner Akad.  Er  arbeitet  hauptsächlich  in  Pse 
alelL  Dm  Mus.  in  Solothum  bewahrt  von 


i8» 


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ihm:  Dämmerung  am  Marktplatz  (1903,  Pa- 
ateH)  und  .Tumschanze"  (1906).  Auf  der  Pa- 
riser WeltaussteUung  1900  aah  man  voa  ilim: 
Das  Juraud,  Paatdt,  im  IfGnebener  Glaaptt. 

1900  eine  RadierunR:  Alte  Kirche. 

Zettcr-Collin  in  Bruns  Schwcir.  Katler- 
tec,  I.  H.  V. 

WaiM,  Hana  Adolf,  Maler  o.  Sadkrer, 
gd».  am  4  7. 1877  zu  Steinen  im  bad.  Wraten* 

tal,  stammt  aus  bäuerlicher  Familie,  zeig^te 
aber  früh  Talent  und  Geschick  zum  Zeichnen 
nnd  Interesse  am  Lesen,  kam  nach  zurück- 
fdogter  Schulzeit  zu  einem  Maler  md  Att* 
aCreidier  m  die  I^bre  umI  aibcitets  andi  twTW 
Zeit  in  diesem  Gewerbe.  Die  auf  der  Kunst- 
gewerbeschule Karlsruhe  versuchte  Weiter- 
bildung genügte  nicht.  B.  bezog  ÜM  tfte 
dortige  Akademie  der  Kfioate^  der  «r,  voc^ 
ab  SdiSer  H.  Thomaa,  bis  1906 
»rte.  Während  dieser  Jahre  betätigte  er 
•idl  vielfach  auf  eigene  Weise  und  machte 
wkderholt  Reisen  nach  Italien.  Hier  haben 
iHUie  WwinmiKhe  Meister,  mMnentKch  aber 
Loca  SignofdH  md  Mkfcdmgido  atrf  ihn  ge- 
wirkt. Von  den  alten  Meistern  der  Heimat 
haben  in  jedem  Feriensommer  besonders 
Grunewalds  leidenschaftliche  Dramatik  und 
Bakfamg  Gricna  feierliclie  Bilder  ia  Frei- 
Imrgt  Kotmar.  and  Basel  üm  in  seiner  Auffas- 
sung vom  Wesen  der  Kunst  geklärt  und  be- 
einflu£t,  während  von  den  neueren  die  demon- 
strative Wucht  des  Karlsruher  Akademie- 
prafeaaora  Schmidt-Rente  nnd  die  starke  Aua- 
dra^dmaatdes  Sdnvdaers  F.  Rodler  fBr  sdn 
Schaffen  wertvoll  wurden.  Auch  die  Lehren 
des  frantSaiachen  Impressionismus  sind  in 
einigen  Weiten  tarn  Ansdmck  gekommen, 
wie  denn  cnm  ao  cigHiartigc^  aicb  selbst  bil- 
dende Matur,  irie  die  Bj,  aus  vMea  Quellen 
trinkt,  um  seinen  Organismus  zu  stärken.  Die 
ersten  veröfifentlichten  Werke  sind  Radierun- 
gen (Jahresmappen  des  Karlsr.  Radierver- 
cina),  dann  die  zwei  Froken  am  Eingang  der 
BaiBcfistraBe  (Karlsruhe)  u.  die  Bilder  in  der 
Villa  Grün  (Mannheim).  Daneben  die  groBen 
Staffeleibilder  „Brunhild  auf  Isenland",  „Dem 
unbekannten  Gott"  (Kunsthalle  Mannheim), 
J)ie  Nibelungen",  ,3iob''  (1906),  J>ie  Sippe" 
und  nDer  Mensdi",  „Die  blaue  Bhime",  „Chri- 
stus", „Die  Adamskindcr"  und  „Pieti"  (1909 
und  1910).  Im  Anfang  d.  J.  1908  verließ  B. 
Karlsruhe,  hielt  sich  im  Sommer  am  Ober- 
rbein  auf  (bei  Waldahut)  und  aiedelte  im  Spät- 
jafir  nadi  Rom  Aber.  Neuerdings  besetdf- 
tigten  ihn  Entwürfe  für  ein  Freskopmäldp  in 
der  Halle  des  neuen  Kollcgicngcbäudes  der 
Freiburger  UniversitiU  Die  Frühwerke  des 
Künstlers  verbinden  einen  poetiscb-phikMaphi- 
sdicn  Inhalt  mit  der  malerbehen  Firaeheinong. 
Doch  gehen  auch  diese  Werke  auf  große 
monumentale  Wirkung  aus,  die  sich  namcnt- 
Udi  auf  die  typisierende  Darstelliuv  von  Men- 
schen erstreckt   Die  grofle  Form,  einfache 


und  erschöpfende  Gebärde,  die  Konzentration 
des  innersten  Wesetis  der  Dargestellten  auf 
gehaltenes  Zusammengenonunenaein  in  Be- 
wegung «id  Pitrbengebung,  ginattche  Aus- 
scheidung zufälliger  oder  episodischer  Einzel- 
heiten, Strenge  in  der  Einheitlichkeit  von  In- 
halt, Form  und  Farben :  das  sind  die  wesent» 
Uchen  Züge  in  der  Kunst  B.s. 

Die  Kunst  VIII.  1907.  —  Frankf.  Ztg  T).  11.  08. 
—  Verein  f.  Orig.-Radiening  Karlsr.  —  Kat.  der 
Attstt.  in  Dresden  1006,  D.  Kst-Awut.  Baden- 
Baden  190«.  München  SeseMion  1910,  Darmstadt 
1910.  —  Priv.  Mittlgn.  Btringer. 

BiUsr  (Bueler.  Büller),  Hans  Ulrich, 
Maler  aus  Grafenrheinfeld  bei  Würzburg, 
wurde  1616  in  die  Lukasgilde  in  Würzburg 
aufgenommen,  f  1618.  Er  bemalte  nach  1614 
die  neue  Orgel  im  Würzburger  Dom,  der  auch 
ein  Altarbild  mit  der  Bewetnung  Christi  von 
B.  bewahrt.  Das  Museum  der  Würzburger 
Universität  besitzt  ein  Ölbild  von  B.s  Hand, 
Ansicht  des  Innern  dea  Domes  vor  dessen 


A  Nicdermnrer, 

"  "   _     M      Mt,  ' 
Neocstet  KadefMK.  INT.      Ana;  d.  Geman. 


I,  917.  —  Fr.  M«1l«r, 


Wirsbort  IHM 


Nationalmas.  ISW  pk  18.  —  Anh.  d.  Hist  Ver. 
i.  Untarfraakan  IV,  1  pw  47.  —  Net  iran  Dr.  W. 


BfiUer,  Johann  Friedrich,  GoM- 
schmied  in  Dresden,  um  1696—1718  tätig; 
von  ihm  bewahrt  die  Dresdener  Kramer-In- 
nung einen  J  F  B  monogr.  silbernen  Becher 
von  1714  in  Form  eines  Totenlnopf c%  tun  den 

sich  eine  Schlange  Icfft 

M.  Rosenberg,  Goldschmiede-Merkz,,  2. 
Aufl.,  p.  288.  —  Bau-  u.  Katdcnkm.  d,  Kgr.  Sacb- 
»en,  H.  21—23,  p.  769.  H.  V. 

Bfikler-Zelger,  J  u  s  c  p  h  i  n  e,  Schweiz.  Aqua- 
rellmakrin,  geb.  am  6.  7.  186S  in  Luaem, 
Todiler  dn  Malers  Zeiger,  von  dem  sie 
den  ersten  Unterricht  erldcll;  nudt 
Schäften  und  Blumen. 

Brun,  Schweiler.  Kstlcrlcx. 

BiUjBanB,  Johann  Kudoli,  Landsch.- 
Maler,  fA.  1818  in  Hemberg  (Kt  St  GallenX 

t  22.  1.  1890  in  Zürich  Bildete  sich,  hand- 
vrerklich  als  Maler  tätig,  selbst  zum  Künstler 
aus,  u.  malte  zuerst  Schweizer  Ansichten. 
1886  bis  1871  lebte  er  in  Rom,  von  wo  aus  er 
Ga^  Nel^t  n.  Siiilien  besnehte^  u.  schiklerte 
dir  ttniien.  Landschnft  in  leuchtenden  Farben. 
Nach  seiner  Rückkehr  aus  Italien  ließ  er  sich 
in  Zürich  nieder.  B.  war  besonders  ein  be- 
deutender Sammler.  Seine  erste  Sammlung 
wm  Stidwn  n.  Radtermgen  wnrde  IflflO,  sehie 
zweite  von  Zcichntinprn.  Afiunrellm  u.  Stichen 
Schweizer  Künstler  nach  seinem  Tode  für  das 
eidgen.  Polyteclin.  in  Zürich  erworben. 

Kunatbl.,  1840  No.  25,  33 ;  1842  No.  31 :  1843 
NeM.  —  Reumont.  Röm.  Briefe  III  460  f.  — 
Giom.  di  Roma,  1857  No.  3fi.  —  Brun.  Schwei- 
zer Kstlerlex.,  1Ö05.  —  Akten  d.  Ponte  Molle, 
d.  Deutsch.  Bibl.  u.  d.  Deutich.  K«tler-Ver.  lu 
Rom.  Pritdr.  Noach. 

BflUmann,  Joseph,  achweis.  Ardiüek^ 


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Zdchnec  tmd  AichitcktiiniMkr,  ich  1978  Prot 
w  dcf  Tcdn.  HoChidndc  in  HflndwB,  geb. 

ia  GroBwangen  (Kt.  Luzcrn)  am  28  1  \M4  : 
Schüler  voo  Ludw.  Lange  an  der  Münchner 
Akademie.  Er  hat  sich  vorwiegend  bautheo- 
ntiMh  «of  dem  GcUetc  der  Stillehre  und  Re- 
twHii'twl'  ^  ^1  Birtifcef  BsutCB  (i>  B>  des  Miwio» 
leums  in  H^HVar'naB)  betätigt.  Er  illustrierte 
Falkes  i'rachtwerk  „Hellas  und  Rom"  und 
schuf  1887  gemeinsam  mit  Alex.  Wagner  das 
Panorama  von  alten  Rom  mit  dem  Triiunpb- 
losc  Kaiser  KonstaMfaUt  das  durch  seine 
reiche  Architektur-Rekonstruktion  Aufsehra 
erregte.  Seine  Hauptpublikationen  sind  die 
.Architektur  des  klass.  Altertums  und  der 
Rcnaiasaace%  187»-76.  S  Bde.  die  «Bau- 
fDramldn«"  (Haodb.  d.  Atddt,  Vttttg  Kf5- 
ijerj  und  „Die  Anwendung  des  Sgralfito  für 
Fassadendekoration'  (geraeinsam  mit  Emil 
Lange).  Sein  Entwurf  für  das  Bert  Seiclia- 
tagsgebäude  wurde  angekauft. 

F.  Heinemaon  in  Bnim  Schweir.  Ksiler- 
lex.,  l.  —  K«t  f.  Alle,  III  321/2;  V  2r,2/:!.  - 
Zeftschr.  t  Gesch.  d.  Archlt.,  II  1—25.  —  K« 
^fooik.  II  m;  XI  36S;  XIII  Ul;  XVI  130: 
XVII  «IS.  H.  V. 

BfiUsiayer,  Conrad,  Tier-  und  Land- 
achafCsmaler,  geb.  zu  Wien  am  18.  8.  1886, 
t  das.  am  30.  11.  1883.  Seit  1860  Schüler 
der  Wiener  Alcad,  dann  in  Düsseldorf  bei 
R  Gttde.  in  Zdrlcii  bei  Rnd.  KbUer.  Die 
Sammlungen  der  Wiener  Akad.  besitzen  seine 
Ölgemälde  „Rinderherde  am  Seeufer",  das 
Knnstliist.  Mus.  einen  „Viehabtrieb  von  der 
Abn",  beides  tficbtige  WerkCp  die  aber  starte 
outcr  dem  Binflnase  Kollers  stdien.  B.  bat 
rieh  auch  als  Radierer  betätigt.  Im  Ver- 
lage von  Reiffenstein  und  Rösch  erschien  in 
dem  „Wiener  Künstleraibum"  seine  schöne 
Ofi^nial-RMÜemng  „Partie  aus  der  Ranuau". 

Diorinrnn  tt6»-18n,  Madm.  —  Fr.  v.  Bot- 
tich er,  Malerw.  d.  10.  Jahrh.  I  1.  —  Katchron. 
XIX  428  (NdcTol.).  —  Kat  d.  Getn.-Gal.  d.  ktt- 
hist.  llofm-j-;.  Wien  u,  Nat -Mus.  Budapest.  F.  P. 

Bfiblmeier,  Salomon,  Maler  u.  Radierer, 
geb.  am  10.  5.  1814  in  Trogen  (Schwri?.,  K.^n- 
toa  Appenzell),  f  4.  11  1870  in  Brugger 
bei  St.  Gallen;  ansfebildet  an  den  Almd.  sa 
München  und  Augsburg  sowie  spci.  als  Ra- 
dierer unter  J.  J.  Bernct  u.  W.  Hartraann  in 
St.  Gallen,  wo  er  im  Schulamt  tätig  war.  Als 
Radierer  liat  er  sich  namentlich  dnrch  Bild- 
nisse bekannt  gemacht  (Pfarrer  Bcmet  In  der 
Stadtbibliothck  ru  St.  Gallen,  Klopstock,  Mc- 
rian,  St.  Gallener  Dekane  und  Bürgermeister). 
Dem  Lithographen  Tribelhom  lieferte  er  die 
2!eicbnimgen  zu  dem  1^  in  St.  Gatten  ge- 
druckten Werke  nSebweizerisdic  Obatsoftert*. 

Brun,  Schweiler.  Kstlerlex.  1905.  R. 

Hühner,  Franz,  Bildhauer  aus  Deutsch- 
Gabel  (Nordböhmen),  verfertigte  für  die  in 
den  Jahren  1712—1716  erbante  Kirche  von 
Spitdrannersdoff  (SidHcn)  den  AHMi  deascn 
architektonischer  Aufbau  zwar  etwas  masaig 


wirkt,  dafür  in  seinen  fiigürlidicn  Detaila  9>> 
PeWtia»  Eiigal .  und  Polti)  eine  Itflnsileilscli 

geschulte  Hand  zeigt. 

C.  Gurlitt,  Bescbr.  Damtell.  d.  alt.  Kst- 
denkm.  d.  Kgr.  S*diseos  XXIX,  1906,  237,  Fig. 
221.  —  Mitt  d.  Bordböhm.  Exkur».-Klubf  XXXI 
tSS.  B.  Bischof. 

BBloer,  K  o  n  r  a  d,  Bildhauer,  geb.  am  7.  8. 
1862  in  Stetten  (Schweiz,  Kanton  Schaff- 
hausen), aitsfebiklet  an  der  Kunstschule  su 
Frankfurt  a.  M.  and  an  der  Boole  dea  B.-Ana 
zu  Paris,  tätig  in  Schaffhausen,  Paris  und 
London  als  Porträtbildner.  So  schuf  er  um 
1877  in  Schaffhausen  Büsten  des  Pfarren 
Stückelberg,  des  Malers  M.  Ndthardt  cte,  — 
um  ino  in  Pari»  cbien  vom  Sdtaflhauscoer 
Kunstverein  erworbenen  Kookurrenzentwurf 
zu  einem  Dufour-Standbilde  für  Genf  und 
eine  Terrakottabüste  J.  Parry  Coles  für  Ons- 
k>w  Cottage  (1882  in  der  Londoner  R.  Aca- 
denqr  tosgcatellt),  —  um  1006  in  London  €tt 
Biisten  J  E,  Christies  und  H.  Nicholsons 
(1  M  u  nd  1897  in  der  R.  Academy  ausgestellt). 

Brun.  Schweizer.  KsttaltaK,  (IMS).  —  Gm» 
V  t  3,  K.  Acad.  Elxhib.  • 

Btihrlen,  C,  Glasmaler  in  Ulm,  beschkkte 
seit  etwa  1827  die  Kunstaussteilungen  su  Statt- 
gart mit  Glasnuleieien  in  Schmehfartea- 
tcchnik  und  lieferte  einige  Glasgemälde  für 
die  Ncidhart'sche  Kapelle  des  Ulraer  Münsters 
sowie  1841  im  Auftrage  des  Grafen  Wilhelm 
v.  Württemberg  die  farbigen  Glaafcnster  ffir 
die  KapeUe  des  SddoMca  Liditenstdik  Sein 
Werkstatt  wmde  VOM  seinem  Sohne  «ciler- 
geführt. 

Schorns  Kunjtblatt  1827  p.  861;  1833  p.  SM; 
1841  p.  212  :  1843  p.  371 ;  1851  p.  25«.  —  KunM- 
chronik  90  p.  SOG.  R. 

Bühtlen,  Johann  Ludwig,  Zeichner  des 
17,  Jahrh.  in  Ulm,  von  dem  A.  Weyerroann 
eine  aquarellierte  Federzeichnung  mit  Anaicbt 
Ulms  besal,      bcL  u.  1.  12.  ItfA  dat.  war. 

A.  Weraraann,  Machiichlan  elb  aus  Ubn. 

1798.  je. 

Baekelaer,  s.  Beuckelaer. 

Bneken  (Buekinfl^,  H  e  n  r  i  c  k,  Glasmaler 
in  Herzogenbusch,  arbeitete  1488/94  in  der 
dortigen  St.  Janskirebe  nach  Kartana  vao 
Hieronymus  Bosch. 

P  i  n  c  h  a  r  t,  Archive*  I  273.      B,  W,  M9t9, 

Buel,  S  e  b  a  1  d,  s.  Buhtl. 

B&lau,  Theodor,  Archit,  geb.  am  1.  12. 
1800niHanibwgtdaB^7.6.iaSL  GdidrU 
ndien  AI.  de  Chtleannenf  su  den  bedentcnd** 
sten  Hamburger  Archit.  seiner  Zeit.  Er  lernte 
zuerst  Olmalen  und  Zeichnen  bei  dem  Hamb. 
Maler  Gerdt  Hardorff  d.  A.,  widmete  sich 
aber  adt  1820  auf  der  Münchener  Akad.  vor- 
augsweise  der  Baukunst.  längerer  Aufcnk- 
halt  in  Regensburg  (1834 — 18S9),  wo  er  mit 
dem  Baumeister  Popp  unter  dem  Titel  „Die 
Architektur  des  Mittelalters  in  Regensburg" 
dn  größeres  Werk  über  raduere  Regen»* 
bnrger  Kirdien  herausgab,  dam  mf  einaaa 
Hüttenwerk  in  Lothringen  titig  (bb  161». 


191 


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Dv  groSe  Brand  von  Horirarf  gab  ihm  Vcrw 

■alassung,  in  snne  Vaterstadt  zurückzukeh- 
ren. —  Hier  erbaute  er  das  Haus  der  Patrio- 
tischen Geaeliachaft  und  zahlreiche  gröBere 
Bauto^  TOtxngswdse  im  fottidien  SüL  Da» 
Beatimmende  aemer  Bamveise  war  d!e  An- 
wendung des  Backsteins,  dem  er  mit  größter 
Konsequenz  zum  Siege  zu  verhelfen  suchte. 
Dieaes  Streben,  in  dem  er  nur  in  Chäteau- 
neuf  einen  Hdfer  fand,  daa  Eintreten  iür 
ecbtea  Mateiiat  and  imverhAlHe  Kaurtnilc» 
tion,  wie  es  später  die  hanno%'ersche  Schule 
als  Grundsatz  aufstellte,  fand  nicht  die  ge- 
bührende Anerkennung.  Der  Kampf  gegen 
die  Nacbahmtmg  von  BaomatcriaUen  war 
vcTsebena,  da  tkh  die  Rambnrger  ener^acli 
dagegen  sträubten.  Über  idn  Hauptwerk, 
das  1844— erbaute  „Patriotische  Ge- 
biude"  gab  er  ein  Buch  mit  86  von  ihm  auf 
Stein  gezeichneten  Blittem  heraua.  Im  In- 
nern «dner  GeUnde  suchte  er  mit  Erfolg 

malerische  Wirkungen  tu  erreichen,  die  sonst 
der  Zeit  fernlagen.  Äußerlich  fallen  seine 
Bauten  inmitten  einer  weniger  bedeutenden 
und  nicht  charaktcristiacfa  norddeutschen  Uro- 
gebmg  auf  dtirdi  den  nnverpatzten  Badr- 
stein  und  die  Wiederaufnahme  des  Treppen- 
giebels (z.  B.  Haus  am  Glockengicßcrwall). 
Da  B.  infolge  seiner  Unnachgicbigkeit  gegen 
die  Wünsche  des  Publikums  keine  Aufträge 
erbidt,  muflte  er  als  Zeidienidirer  sein  Leben 
fristen  und  mit  Nahrungssorgen  kämpfen. 

Hamburg.  K«lerlex.,  1854  p.  28.  —  A.  Li  c  h  t- 
wark,  Hermann  Kaufmann  (München  1893), 
pu4>  —  Croothoff,  Daa  Patriotische  Gebäude, 
1808.  —  M  e  1  h  o  p,  Alt-Haabniiischc  Bauweise 
(Hamb.  1008)  p.  208.  Raspe. 

Bülck,  Martin,  Kupferst.  in  Hamburg, 
in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts. 
Seine  Arbeiten,  die  hauptsächlich  m  lUustrat. 
von  Büchern  neben  unbedeutenderen  Gelegen- 
heitsstichcn  bestanden,  sind  flüchtig  und  ver- 
raten kfiiie  besondert  kiinstlfrische  Scfiulung, 
sind  aber  im  Geschmacke  der  Zeit  für  daa 
Durchschnittspublikum  gehalten.  Er  lieferte 
u.  a.  die  Titelblattillustr.  zu  G.  Hackmanns 
„Katechismus-Schule  im  Werk-  und  Zucht- 
hausc  .  .  ."  (Hamburg  1681),  ferner  zu  Valer. 
Herberger  „Magnalium  Dei  .  .  ."  (Leipzig) 
endlich  drei  etwas  kraftkMft  Blitter  für  Filip 
V.  Zesens  „Frauenztmmen  Gdteht-Bucb" 
(Hamburg  1668).  Raspt. 

Bnetena,  Godef  roio,  Maler  von  Ifadhdn» 
war  1662  Dekan  aeiner  GiUc. 

£.  N  e  e  f  f  f,  Hia«.  de  la  pdnt  cte,  i  Malines, 
1870  I  833.  478.  H,  V. 

WmOm,:  BShUr. 

Bfille,  H.  J.,  Bildhauer,  von  dem  das  prunk- 
volle Marmor-Epitaph  des  Ernst  Christoph 
von  Koppclow  (t  1721)  in  der  Kirche  zu  Ive- 
nack  herrührt,  wgote  and  charakteristische  Ar- 
Iwit''  (DeMo).  Ferner  stammt  von  ihm  der 
zwischen  1725  und  1729  aufgestellte  Altir  der 
Kirche  zu  Döbbcrsen,  mit  reichem  figürlichem 


Sdanndte,  and  der  grofle,  fctedclge  AHar  def 

Kirche  zu  Zarrentin  (1783). 

Kst-  u.  Gesch.-Denkm.  d,  Grofih.  Mecklenb.- 
Schwerin.  2.  Aufl.,  III  72,  11.  .  180.  —  De- 
hio,  Uandb.  d.  deutsch.  Kstdenkm.  II  156.  1»8. 

BasUi,  Antonio,  Maler  aus  Bobbk),  seit 
17da  in  Pontremoli  anstoig,  wo  er  die 
Dedcenwölbung  des  DooMS  nul  ggOrBdwa  n. 
perspektivisch-dekorat.  Malereien  schmückte. 

P.  Bologna,  Artist!  etc.  a  Pontremoli  (Flo- 
renz 1898)  p.  04.  G.  Degli  AmsU 

Bülow,  Joachim  von,  Maler  in  Berlin, 
geb.  am  11.  12.  1877  in  lircslau,  studierte  in 
Paria,  London  und  Madrid.  £r  pflegt  das 
Portii^  Iba  dekorative  Blnmenstüdc  und  das 
Wandpanneau  und  stellte  bisher  im  Pariser 
Herbst-Salon  1908  und  09  und  in  der  Mün- 
chcncr  Sezession  liXiS  aus.    Er  ist  Mitglied 

des  Deutschen  Künstkrbundea,  des  Pariser 
Salon  d'Antomne  n.  des  Salon  des  Ind^pen- 

dants  //.  j/. 

BiUow  (Bülau),  Leonhard,  Portrat-  und 
Genremaler.  Geb.  1819  in  Riga,  f  1892  in 
Moskau.  Schüler  der  Düsscklorfer  Akademie 
bis  1842.  Tätig  b  Riga  bis  1860^  dann  in 
verschiedenen  Städten  des  Reichs,  schließlich 
in  Moskau.  Von  seinen  Arbeiten  sind  her- 
vorzuheben: Ariadnc  auf  Naxos,  Josephs 
Traumdeutung  u.  mehrere  Portr.  Sein  v.  J.E. 
Hay.lSBS  gonaltea  Ftetr.  im  Mna,  in  Uga. 

W.  Neuaiaa^,  Len,  halt  Xiastler. 

W.  NtummuL 

B81ow,  Paul,  Porträtmaler,  geb.  184S  in 
Berlin,  f  das.  am  24  4.  16S9  als  kgl.  preuB. 
Hofmaler,  .stellte  seit  1866  in  den  Berliner 
Akad.-Ausst.,  meist  Bildnisse  von  Personen 
aus  Berliner  Hofkreisen  aus^  darunter  mdirere 
Porträts  Kaiser  Wilhelms  I.,  des  Prinzen 
Wilhelm  im  Jagdkostüm  (1887),  des  Priiuen 
Georg  v.  Prcuiicn,  der  Konipiii-Witwc  Elisa- 
beth von  PreuScn,  des  Ministers  Grafen 
Püdcler,  Kaiser  Wilhelms  II.  in  Hasaren« 
uniform  (1888). 

Fr.  V.  Bttticher,  Malerw.  d.  10.  Jahrb.,  I  1. 
—  Kstcbran.  I  148;  X  98;  XVU  814;  XXIV 
418.  —  Kat  d.  Beri.  Akad.-Ausst.  186»-18S8. 

BBOV,  Wilhelm,  Maler  in  Berlin,  der  in 
der  Kgl.  Akademie  1836—40  als  Schüler  von 
Pistorius  und  1842  und  1844  als  selbständiger 
Maler  Genrebilder  (Der  vergnügte  Bauer, 
Soldatenszenen),  Landschaften  und  besonders 
Porträts  in  Ol,  Kreide  u.  farbiger  Stiftzeich- 
nung ausstellte.  1840  auch  eine  Lithographie 
«Der  kranke  Stiefel"  nach  einem  Bilde  seines 
Lehrers  Pistorius.  —  Von  ihm  wohl  auch  eine 
Anzahl  um  1850  in  Berlin  erschienener  Por- 
trätlithographicr.. 

Kat.  der  Berliner  Akai-Attsst  1830  p.  7; 
1836  p.  9  :  1838  p.  S,  105 ;  1888  Pb  8;  UM  pw  7 
75 ;  1842  p.  9 ;  1844  p.  13. 

Bülow  von  Deimewitx,  Graf  Friedrieh 
Wilhelm,  Maler  in  Dieflen  a.  Ammefsee 
(Oberbayem),  geb.  am  16.  6.  1866  in  Kioigfr- 
berg  i.  Pr ,  Schüler  der  Akademien  in  Mün- 
chen (unter  Liezen-Mayer)  u.  Dresden.  Nach 


198 


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Bültemejcr  —  BOrck 


«iflpgliftwir  BetitiBuaff  im  Gcare-  a.  Portrit- 
HA  (1880  Zvfriedcnbeit.  1881  lOuA.  Bildnis, 
189?  D.  neuesten  Nachnchtea,  1900  Sonntag; 
Altbrandenburg.  Tracht)  wandte  akh  B.  all- 
mählich  ganz  der  Landschaftsmakm  Hl  (1890 
Eicbea  am  Smaä,  tflOA  Am  AmneriM^  1906 
WiBMff,  1000  Widtenbend,  1010  Neu- 
adinee). 

Drefiler,  Kstjahrb.  1910.  —  Kat.  d.  Ausst. 
im  München.  Glaspalast  1889.  1891.  1897,  1899, 
1900,  1904,  1908— lü  u.  d.  Berliner  InteraaL  K.- 
A.  1891  Wgn. 

BtUtemeyer,  Heinrich,  Architektur-Kup- 
ferstecher in  Wien,  geb.  in  Hameln  a.  d. 
Wcter  am  10.  10.  1820^  kam  1861  nach  Wieq. 
HO  er  mit  RadfennsM  ffif  Fdntcfs  i»Ba»* 
wUung"  begann  und  Schüler  Th.  v.  Hansens 
wurde.  Lieferte  u.  a.  zahlreiche  Stiche  für 
die  „Bauwerke  der  Renaiss.  in  Toskana"  von 
Gaauth  u.  Förater.  Staat  Haivtbl.  lind:  Ste- 
fuHdam  ifuSt  Staffage  von  J.  Lanfberg«^, 
Votiv-,  Karls-  u.  Maria-Stiegen-Kirche  sowie 
eine  große  Ans.  des  neuen  Wiener  Rathauses. 

H.  A.  Mulle  r,  Biogr.  Katlerlex.,  1882.  — 
Apell,  Handbuch,  1880.  —  Kosel,  Deutach- 
öaterr.  Kstlerlex.,  1902,  I.  —  ZtKhr.  f.  bild.  Kit 
III  239 :  XII  34« ;  XVI  96.  —  Kstchroa.  II  66 ; 
III  190;  VII  429;  XXII  289.  H.  V. 

Bttlti&K,  Gert,  Bildschnitzer,  lieferte  1480 
für  die  Kirche  zu  Vreden  einen  Kronleuchter 
mit  daer  Madoou  mtet  dem  Baktacfaine  wid 

Ifitheff.  Mittdalt  Xatfer  «i.  Wcikak  Nk- 

den.  Q.  Wettf.,  188S.  H.  V, 

Buemann,  Severin,  Kupferstecher  unfl 
Holzschneider,  geb.  1808,  f  am  5.  2.  18i8  in 
Wien,  wo  er  namentlich  aia  X^rtograph  zu  be- 
dtmaadtem  Rufe  gelangt  war  wni  aett  1M7  in 
Prof.  H6fels  X>iogr.  Inttitot  gearbeitet  batte. 
Besonders  gerühmt  werden  seine  Beiträge  zum 
Jahrg.  1846  von  Ad.  Bäucrics  „Thcaterztg". 
C.  V.  W  u  r  z  b  a  c  b,  Biogr.  Lex.  österr.  • 
Btutmi,  Salvatore,  sisilian.  Bildbauer, 
geb.  um  1860,  ausgebildet  und  titig  in  Rom; 
beschickt  die  dortigen  Jahresausstellungen  seit 
etwa  1890  mit  veristischen  Genreskulpturen 
wir  „Sciiolaro"  (1880,  Knabenstatuette,  jetzt 
in  der  Call.  Nazionale  Mod.  zu  Rom),  — 
MDammela"  (1891,  Kindergruppe),  —  „Lc 
prime  note"  (1896,  Gitarrrspielcr),  —  „L'ctemo 
ribeile"  (1893,  gute  Aktstatue,  für  Havana  an- 
gekauft i.  —  „LfJttandu"  (1901,  ausdrucksvolle 
bronzene  Sitzstatue  eines  sinnenden  Künstlers» 
jetzt  in  der  Call.  Nazionale  Mod.  zu  Rom). 
Bedeutenden  Ruf  als  Denkmalbildner  errang 
er  in  der  Turiner  Ausstellung  1898  mit  dem 
Modell  zu  liniiti  Rrunzemonument  für  die 
tixilianischen  Opfer  der  Schlacht  bei  Adua  in 
AbestiniCB  1806  (1800  in  Messina  enthüllt), 
dem  er  neuerdings  namentlich  mehrere  eflfdct- 
volle  Heroendenkmäler  für  Cuba  folgen  lieB 
(1908—9  Josi  Marti  mit  der  „Cuba  libera" 
für  Matanzas,  —  191Ü  Reiterstandbild  des 
Generals  Ignazio  Agramonte).  Wie  mit  die» 
aen  cubaniiGhen  Standbildem  crwiea  er  akh 


auch  mit  einer  Bnmaeböafea  (1006  ia  Venedig 
aosgestellt)  und  einem  Standbilde  (1010  ttr 

Gardone  modelliert)  des  italien.  Staatsmannes 
Zanardelli  als  lebendig  charakterisierender 
Portritbildner. 

Arth.  Stof  d.  Arte  III  (1890)  242 ;  IV  (1891) 
142.  —  Natura  ed  Arte  1892-98  II  112  f.;  1897— 
98  II  603 ;  1901—2  II  99      102 ;  1904-«  I  771. 

—  ViU  Italiau  1896—97  I  39  ff.  —  Gasz.  d. 
Popolo  d.  Donetiica  1898  p.  108.  —  Illnstzu. 
Ital.  1899  II  154 ;  1009  II  411.  —  Arte  e  Storia 
XXIV  (1904-6)  69.  —  ViU  d'Arte  II  (1908) 
120 ;  m  (1900)  38  ff.  —  La  Tribona  vom  15.  & 
1910  (mit  B.a  Büdnis).  —  L.  CAlUrj.  Stada 
d.  Arte.  C:oatanp.  ItaL  19M  Oi.  TL  —  HoHa« 
vea  F.  KoMk  uTw.  B«aba.  • 

Mnm{(  Asgel^  Maler,  geb.  in  S.  Domingo 
de  Siloe  1788,  Scfafiler  der  Akad  in  Madrid. 
Von  ihm  ein  Bildnis  des  Ministers  Florida- 
bianca. 

Vifiasa.  Adic.  II  82.  U.  v.  B. 

Binaaw,  Joachim  Heinr.  Ludwig, 
Landachaftsmaler,  Sohn  des  Folgenden,  geb. 
am  8.  5.  1831  in  Kiel,  1840—44  Schüler  der 
Akad.  in  Kcipenhagen,  bereiste  darauf  Schwe- 
den und  Norwegen  u.  lebte  1868—68  in  Rom; 
seit  1859  in  Kiel  ansäaaig.  Von  ihm:  Waaaer- 
fall  in  MaiTdabl,  Norwegen;  Sobiaoo  (1880); 
Partie  am  Wendner  See,  Holstein.  t>ie  Kie- 
ler Kunsthalle  bewahrt:  Der  Ncmi-Scc;  Das 
Kopenhagener  Mus. :  Partie  bei  Frederiks- 
borg. —  Gestorben  in  Kiel  am  4.  2.  1910. 

W  e  i  1  b  a  c  h,  Nyt  dansk  Kunstnerlex,  1896,  I. 

—  Daa  geistige  Deutschland,  1898.  —  H.  A.  M  ü  1- 
ler.  Biocr.  Katlcriex..  188S.  —  Fr.  v.  Botti- 
ch e  r.  I&lerw.  d.  ÜTjabib.  1 1.  H.V. 

Btnaow,  Joachim  Johann  Fried- 
rich, dän.  Maler,  geb.  17.  8.  1789  in  Kiel, 
t  22  8.  1873,  Schuler  der  Akad.  in  Kopen- 
hagen bia  1814  B.  wirkte  als  Bildnismaler 
in  nd.  —  Sein  Bruder,  LutMg  Jokamm  Chri- 
stian B.,  peb  1780.  t  1856,  wirkte  als  Zei- 
chenlehrer und  Landschaftsmaler  in  Kiel. 

Wallbacb,  Nyt  dan*  Katacriex.  I  189«. 

A.  Rödtr. 

BSntm  (Bündter,  Püodter),  Stephan,  Ma- 
ler in  Freiburg  i.  d.  Schweiz,  1500—62  ur- 
kundlich erwibnt  mit  Malerarbeiten  für  die 
Kucht  St.  Mioolaa»  in  der  Maiaon  de  U  Jih 

bticc  etc. 

Brun,  Schwcircr.  Kstlerlex.  (1905).  R. 

Bura,  Pedro,  span.  Maler,  geb.  in  Cocen- 

tuna  1B18,  siedelte  1538  nach  Valencia  Aber 

und  lebte  noch  1666  in  Turia. 

Vilaaa.  Adk.  n  an  —  Zareo  del  ValK 
Dooai.  lU.  —  Aleabali,  Act  Valenc.,  78. 

M.  V.  B. 

Bnerchgrav«,  T  c  a  n  (oder  Georges),  Maler 
in  Brügge,  arbeitete  vom  21.  1.  bis  4.  2.  1380 
mit  Gilles  de  Maus  an  den  Fassadenmalanien 
am  dortigen  Stadthausc  (Ghiselhuus). 

Dehatsnes,  Hist  de  l'art  dan«  Ia  FUndre 
etc.  (188«)  p.  149 ;  Docofll.  Ml  (nach  A.  Cil- 
Itodts  van  Severcn,  lavent.  dct  düstM  ete.  de 
Bracea  lU  487  i).  Jt 

Bin^  Hainrieh,  Portiit-,  Genre-  und 
Hiatorienmaler  itt  Berlin,  geb.  zu  Drcadea 


u.V.  199  U 


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am  tr.  11  UM.  Sdtfler  dar  DrodMer 

Akad.  unter  Th.  Groue,  darauf  in  Antwerpen 
unter  Fauwels  und  später  in  Berlin  anter 
Gussow.  1879  Aufenthalt  in  Italien. 

Von  ilmi:  Der  Ritt  nach  WathtU;  Die  Tofen 
kcbfcji  wieder«  In  Abfuso  (DcrGn.  AkwL» 
AoBst.  1877) ;  Gloria  victori  (Perseus  mit 
der  befreiten  Andromeda  auf  d«n  Pegasus), 
dnes  seiner  Hauptwerke,  d«9  auf  der  Berl. 
AJawL-Ausst  1880  fcwitaes  Aofaeliea  errette; 
INe  Avfbahnior  der  Ldd»  Kiber  WlUidim 
im  Dom.  Das  städt.  Mus.  in  Leipzig  bewahrt 
von  limi:  „Juanita",  Mädcbcnkopf,  Brustbild 
(1877) ;  das  HandzeidOb^b.  der  Berlin. 
NetionelfiL  die  KonkorraiMttlinrfe  zu  alle- 
fotiiclieB  DedBeBfemiMcs  fBr  den  PcMimI 
des  Berlin.  Kultusministeriums  sowie  die  bei» 
den  Olsldszen:  „Arminius  mit  seinem  Heere 
in  die  ScUacfat  Behend"  oad  .Sieg". 

Fr.  T.  BSttieher,  ICalerwerln  d.  iM.UUk. 
1 1.  -  H.  A.  M  tt  n  e  r,  Bioer.  KstteftaulHlL - 
Zektmht.  f.  MH.  Kit  XVI  UÜti  N.Tl  SM.  - 
KsMhceaik  XXm  40^  Ml.  aw.  H.  F. 

Bflxck,  Paul,  Maler,  Graphiker  u.  Kunst- 
gewerblcr,  geb.  am  8.  8.  1878  in  Elberfeld, 
dvuBier  Oer  SkUungcweniCKiniie  n  amncnen, 

tilig  in  Darmstadt,  Magdeburg,  Rom  u.  MQn- 
dieo.  Durch  geschickte  dekorative  Entwürfe 
ffir  Weberei,  Kunstverglasung,  Tapeten  etc., 
aofrie  durch  origtneUcn  künstleriachen  Bnch- 
achamck  MHiaeldig  Aufsehen  erregend  (AuMt. 
1899  im  Buchgewerbemus  in  Leipzig)  wurde 
er  1899  vom  Großherzog  von  Hessen  nach 
Darmstadt  an  die  neubegründete  Künstler- 
kokmle  berufen.  Dort  Micbnete  er  aich  be> 
aondera  ans  dnrdi  sehie  MitwiflEung  an  der 
AuMt.  1901  (Dekorative  Malereien  im  Ein- 
gangstor u.  im  Emst-Ludwig-Haus :  Drang 
der  Menschheit  zur  physischen  u.  moralischen 
Schönheit;  Wiaaenadiaft  u.  Kunst  auf  ein- 
samer Hfihe).  Naeh  bäum  QChngcr  Tlti^^ 
kcit  in  Darm  Stadt  folgte  er  einem  Rufe  als 
Lehrer  an  die  Kunstgewerbe-  u.  Handwerkcr- 
Bchule  in  Magdeburg.  Seine  künstlerische  Ent- 
wicklung während  seines  8jährigen  dortigen 
Anfenthaltes  wird  am  besten  durch  dm  2]^ 

klus  ..Sj-mphonic"  charakterisiert,  ein  Sam- 
melwerk graphischer  Arbeiten,  in  welchen  er 
mit  erfindungsreicher  Phantasie,  aber  riemlich 
ipröder  Formensprache  der  Gestaltung  ab- 
strakter Begriffe  (a.  B.  Energie  des  BBsen, 
Das  Schleichende,  Die  Macht  etc.)  nachgeht 
Eine  glückliche  Wendung  ru  poselreier  Na- 
türlichkeit brachte  ihm  erst  ein  mehrjähriger 
Aufenthalt  in  R<Mn.  Ein  Zyklus  von  Feder- 
aeidmungcn  nsch  Campagnamotiren  CJ^cise 
nach  Rom")  u.  eine  erst  im  Erscheinen  be- 
griffene Folge  von  H^idierungen  („Italieni- 
sches ViVikslcbcn"]  zeigen  strenRe  Naturauf- 
fassung  im  Sinne  der  älteren  Zeichner  des 
19.  Jahrh.  Dagegen  xielen  die  in  diesem  Zeit- 
raum geschaffenen  Bilder:  „FrühlinR",  „Tn 
fetno",  ein  Wandgemälde  „Die  Freude  an  der 


Schule"  (Ada  der  stldt  TSchtersdiule  in 

Essen  a.  Ruhr  1908),  ferner  ein  Zyklus  von 
Wandgemälden  nach  Eddamotiven  noch  im- 
mer auf  eine  gewisse  monumental-dekorative 
Wirkung  ab,  dn  Zvg,  der  auch  seinen  groB 
anlEvefalm  Landsdnflen  (Trafoigletadier, 
Parkweg,  Aus  Villa  Strohl-Fern)  eignet. 
Neuerdings  pßegt  B.  vorzugsweise  die  graphi- 
schen Künste;  hervorzuheben  sind  seine  ra- 
diertcn  HocbgebifgaoMtif«  u.  dramirtiBdi  be» 
wagten  Fladdandschsften.  Sefaie  figfirUdien 
Kompositionen  wie  „Faust",  „Schalmeibläser", 
„Mädchenporträts"  (Litbogr.)  od.  „Frfihling", 
„Tanzende  Mädchen"  (Rad.)  werden  noch  *«■ 
weilen  durch  eine  trodten^  Biyi*«ir»  Foni> 
geuuug  oeeunraiHiigi,  ma  ni  aiaiaain  vagM* 
satz  zu  der  meisterhaften  DnrdrfBbnMB  adiwr 
Naturstudien  steht. 

Deutsche  K*t  u.  Dckorat  IV  341  ff..  533,  538; 
V  S.  I— rV,  1.  24,  33  ff.,  61,  112,  160;  VII  10, 
53,  74;  VIII  328—331,  4»9— 53«;  XI  SSO,  397; 
XVII  116;  XIX  337— WS;  XXIV  251  ff.  —  Kst 
für  Alle  XIV  £39.  —  Kttcewbl.  N  F.  XII  tl  A. 
813.  —  Kst  u.  Handw.,  1898/9  S.  213  ff. 

r  n  Puhltkadonen  trulütntn:  1)  OmamcDt, 
IQOr;  Da7n3.iU(1t  u.  Köln.  O.  Schulze.  2)  Sym- 
phonie, 1904  Berlin.  Grote.  3)  Reise  n»ch  Rora, 
Federzctdmnngen,  Berlin  1906—06.  Grote.  4)  lu- 
lieniKbes  VslksMsa.  taiMwungia  (ha  Erachei- 
nea).  Wgn. 

BUrckner,  Hugo,  s.  Bürkner. 

BBri«^  Alfred,  k.  Landesbauinspcktor  in 
Berlin,  gd>.  das.  am  8.  2.  18S9,  Sdifiler  der 
Banakad.  haaptsächlidt  unter  Rascbdorff  und 
Carl  Sdiifer.  Seit  1886  im  Staatsdienst,  war 
er  zunächst  bei  Meydenbauer  mit  Aufnahmen 
der  Dome  in  Trier  und  Erfurt  beschäftigt, 
wurde  dann  mit  der  Wiederherstellung  des 
Trierer  Dornet  betraut  und  leitete  1890—88 
den  Neubau  der  Ifargaretenkirche  in  Berlin. 

Spemaaaa  Geld.  Buch  v.  eignen  Reiai. 

Bflids,  Friedr.  Leopold,  Tier-,  nament- 
lich Pferde-  und  Schlachtenmaler,  Kupifer» 
Stecher,  Litbogr.  und  Modelleur,  rrofessor 
an  der  Berlm.  Akad.,  geb.  am  17.  1  ITH 
in  Breslau,  f  am  12.  8.  1849  in  Detmold  Er 
malte  anfangs  Jagd-  und  Schlachtszencn ; 
Max  Piccoloniini  sucht  den  Tod  beim  An- 
griff auf  d.  schwed.  Lager  vor  Neustadt  Spä< 
ter  beschrinitia  er  sidi  mehr  wal  mehr  auf 
die  Pferdemalerci,  nachdem  er  den  Auftrag 
erhalten  hatte,  die  Porträts  der  edelsten 
Zuchtpferde  der  kgl.  preuö  Gestüte  zu  malen. 
1821—23  erschienen  nach  diesen  Biklem  18 
BL  Ori^nalradienmgen.  Sdl  18K  IlttMgnpb. 
er  eine  Fortset7unf»  dieser  Serie  Das  ganze 
Werk  besteht  aus  44  Bl.  in  Roy  -I'ol  Format. 
Von  an  -beschäftigte  sich  B  ausschließ- 

lich mit  Modellieren  von  Tieren.  Eine  Gruf^pe: 
Panther  und  Antilope  lleB  der  RMg  nach 
seinem  Modell  in  Bronze  ausführen.  Weitere 
plastische  Gruppen  von  ihm  sind:  Fuchs  im 
Entcnnest  und  Stute  mit  säugendem  Fohlen. 

Nagler.  Kutlerlex.  II  18S  u.  239  (hier 
Bürde);  Monogr.  II  Vo  1921.  —  Fr.  F  a  b  e  r. 
Convers.-Lex.  f.  bild.  Kst  (1&4Ö)  II.  —  Fr.  v. 


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BOrde  —  Bürgel 


B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerwcrke  d.  19.  Jahrh.  I  1.  — 
Heller-Andreien,  HandboA  I.  —  Kat  d. 
BerL  Akad^-Auaat.  1818— 1M4.  U.  V. 

Blii%  Heia  rieb.  Bannt  m  Berlin,  f  daa. 

Mitte  Oktober  1885,  TOjährig,  Vater  des  Fol- 
genden, entfaltete  als  Gehilfe  Schinkels  eine 

rege  Tätigkeit  in  Berlin,  die  Iblb  iri;t  dem 

Bau  des  Schauapielhauses  begann.  Nach  eige- 
nen Entwürfe  baute  er  18M/B  den  ilteren 

Teil  der  Kriegsakademie.  Es  folgten,  —  meist 
nach  Entwürfen  Schinkels:  1824 — ^28  das  alte 
Museum,  —  1827  Mittelbau  d.  Gewerbe-Insti- 
tutes, —  1829/30  Umbau  der  Bank.  —  188^ 
86  B«a-Akademie.  —  1836/36  Umbau  der 
Münze,  —  1838—46  Erweiterung  des  Stadt- 
gerichts; 1844 — 47  leitete  er  den  Umbau  des 
Domes.  In  die  letzte  Periode  seines  Lebens 
fallen  die  neue  Einrichtung  des  Schauspiel- 
hanaei,  das  Palais  des  Prinzen  Adalbert,  das 
Finanzministerium  und  schlieBlich  der  neue 
Erweiterungsbau  der  Münze,  dessen  Vdl- 
endnng  (.T  nicht  mehr  erlebte. 

2tsthr.  f.  Bauwesen  XVI  311.  —  Berlin  u.  seine 
Bauten,  1S9G.  H.  V. 

Biiid«b  Paul,  Gcnrcmaler  und  Litfaogr.  in 
Berlin,  geb.  1810,  f  dai.  im  n.  6i.  IflH  be- 

Khickte  seit  1942  regelmäßig  die  Berlin. 
Akad.-Ausst.  Von  ihm:  Kapitel  des  Schwar- 
zen Adler-Ordens,  Aquar.  (K.  Schloß  Ber- 
lin); Junge  Mutter  (Akad.-Auut.  1866); 
Gotteadienst  in  Walde  an  der  OtlaedcBite 
(A.-A.  1870);  Rückkehr  ins  Vaterhaus  Ferner 
die  Lithographien:  Kriegsminister  v.  Stroths; 
Hofopemsängerin  Joh.  Wagno*;  VioHn-Vir» 
tuosin  Teresa  MilanoUo. 

F  r.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerwerke  d.  19.  Jahrb. 
II.  —  S  i  n  g  e  r,  Kstlarles.  L  —  Diodniren  185»- 
1874.  paaaim.  —  KatduoB.  I  132.  H.  V. 

Baaran,  Hemery  van,  Miniaturiit  and 
Kalligraph  C>ver1iditer  en  boucauiiyei^)  in 
Gent,  seit  dem  13.  6  1463  (als  erster  Mini.^- 
turist,  nur  mit  einem  Viertel  der  Rechte  an- 
derer Gildemnitglieder)  Mitglied  der  dortigen 
Malergildcii  vcrpliiidcte  am  10.  4.  14fl7  bei 
einen  Bficiierlcttife  aein  vor  den  Setrtlershof 
an  der  Hoochpoort  zu  Gent  gelegenes  Wohn- 
baus. Zum  Einzüge  der  Margarete  von  York 
in  Gent  hatte  er  1468  die  Inschriften  zu  den 
allegorischen  Festdekorationen  zu  liefern. 

C  Dieriex.  Mim.  aur  la  Ville  de  Gand  II 
114  (irrt.  Jacques  v.  B.).  —  E,  De  Busacher, 
Rech,  sur  les  Peintres  Gantois  (1859)  p.  176.  — 
V.  V.  d.  Haag hea^  lUm.  aur  lea  Docum.  faux 
(ItM).  Victor  wi»  dtr  Haegkffu 

Büren,  Johann  von,  Architekt,  Neife  des 
Kölner  Dombaumeisters  Nicolaus  v,  B.  und 
Schwager  des  Konrad  Kucnc,  wird  1438  als 
„stcinroetzer",  1448  Mai  und  Oktober  ala 
Hweifanetiter  omer  heren  vanne  taede", 
alao  als  Kölner  Stadtbaumeister  genannt, 
t  1453.  Da  nach  der  Koclhofschen  Chronik 
(Cbnn.  d.  deutsch.  Städte  XTV,  1877  p  7&3) 
die  Stadt  Köln  1441  „dat  groisse  koestliche 
lP— ***»™T  boven  muren,  dat  men  noempt 
Gttftienidi''  su  crricliten  bcganoi»  deiacn  Bc« 


nntaung  IdGS  (Stein :  Akten  z.  Gesch.  usw.  der- 
Stadt  Köhl  I  (1896)  875)  beglaubigt  ist.  so  hat 

man  ohne  bestimmten  Nachweis  dies  aus- 
gezeichnete Werk  der  Kölner  Profanarchitek- 
tur der  Spätgotik,  für  das  ca  80  000  Gl.  aui> 
gewandt  worden,  dem  Joh.  v.  B.  »igeapfoebta. 
Anf  Grand  adcber  Folgerungen  kann  ihB  aaeh 
der  Bau  des  ehemaligen  Komlnaaca  bd  St. 
Clären  zugeschrieben  werden. 

G  e  1  c  n  i  u  s,  De  adm.  magn.  Coloniae,  lft45 
p.  402.  —  Kahne,  Dipl.  Beitrage,  Ifi.  —  J. 
Raschdorff,  Das  Kaufhaus  Gürzenich  in 
Köln  nach  aeinem  Umbau,  Berlin  1B63.  ~  L. 
Ennen,  Gesch.  d.  Sudt  Köln  IV  lK(i9  p.  lOOC. 

—  A.  Härtel,  Köln  in  seinen  alten  u.  neuen 
Architekturen  (Aofnahroen),  Leipzig  1888.  — 
Köln  u.  s.  Bauten.    Fest»chrift  Köln  1888  p.  110. 

—  J.  J.  Merlo,  Annalen  d.  bist.  Verein«  f.  d. 
Niederrbein,  XLIII  (1S85)  1  u.  Köln.  Känatler, 
1895  Sp.  141.  —  KCnaaen,  Topographie  I, 
1910,  167.  firmtnich-RickttrU. 

Blna  OBnrea),  Karl  Philipp,  Baron  v., 
von  VanoMicnib  Dilettant  im  Radiereiw  gd». 
am  tt.  4. 19W  in  Haag,  f  Mitte  Augast  1796 

in  Bern.  Man  kennt  von  ihm  12  geistreidl 
radierte  Blätter  tnit  Tierstudien  aus  den  Jah- 
ren 1788 — 91,  sowie  ein  Bl.  satirischen  Inhalts. 

Nag  1er,  Kstlericx..  U  838,  u.  Mooogr., 
I  No.  2117;  IV  No.  33AT  9.  Wl*.  —  C  Brun, 
Sekwaia.  Katlcrlex.,  L  H.  V. 

Bton,  Nicola«»  Ton,  Donbaameitter 

tu  Köln,  erscheint  1418  als  Qais  van  B.  im 
Bürgeraufnahmebuch  (I  83a) ;  1424  erlangte 
er  als  „Werkmeister  vamme  Dc^me"  besondere 
Vergünattgmgen  bei  der  Zunft  6u  7.  1488 
kaufte  er  mit  Aleid  Miacr  Pran  ein  Harn  in 
der  Trankgasse.  3.  8.  14S3  belasteten  beide 
dieses  mit  einer  Erbrente;  11.  5.  1445  wird  die 
Schuld  getilgt.  Er  starb  16.  5.  1445.  J.  J. 
Medo  licaaA  aaiaen  Grabstein  mit  Aufacbrilt 
md  zwei  ^yajpenichilden,  die  bürgarÜdic 
Marke  sowie  Schlag-  und  Spitzhammer  nebst 
Zirkel.  Unter  seiner  Bauleitung  wurde  der 
Südfurm  des  EHjmes  soweit  gefördert,  daB  er 
nach  der  ICodbofadicn  Chronik  (Chr.  d.  deat* 
fcbcn  Stidte  XIV  (1817]  778^  79)  1487-88 
die  groBen  Glocken  aufnehmen  komite. 

L.  Ennen,  Der  Dom  an  KSln.  Festachrift 
1880  p.  89.  —  J.  J.  M  e  r  I  o,  Bonner  Jahfik  f. 
Alterttuuf.  74  (1882)  p.  108  f.;  in  2tscbr.  t 
ehr.  Kat  L 1S8B  Sp.  a«ft  «.  Ktlaiseha  Kaller,  IMS 
Sp.  14S.  F^meiMt-Riehmrta. 

Bürgel,  ITiigü,  Landschaftsmaler,  gdk. 
am  14.  4.  1853  in  Undshut,  f  am  3.  7.  1903  bl 
ICfinehen.  Betrat  die  militär.  Latifbahn,  nalm 
aber  1887  den  Abschied,  um  sich  unter  August 
Finks  Leitung  weiter  auszubilden,  nachdem  er 
schon  mit  Hildcrn  ...Vtis  dem  Isartal"  u.  einer 
„Fernsicht  auf  die  Zugspilz"  im  Kunstverein 
tt.  in  den  Jahresausstellungen  des  Glaspalastes 
sich  erfolgreich  eingeführt  hatte.  Im  J.  1890 
zum  ersten  Präsidenten  der  Münchener 
Künstl  r  r'i  ü't  gewählt,  verzichtete  er  bald 
auf  diese  Stelle,  um  als  Vorsitzender  an  die 
Spitze  der  sog.  „Luitpoldgruppe"  «tt  tretOL 
Seine  aaUrddicn  Bilder  •cbildcrian  adl 

I  »• 


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groSer  Vorlieb«  weiche,  m  Tendildatar  A*> 

mosphare  verfließende  Stimmtuigen,  wozu 
die  Eindrücke  aas  dem  FluB-,  See-  u.  3Aoot- 
geUet  Oberbajrems  der  Form  nach  wecfaael- 
ffddie,  abw  doch  kolortttiKh  einiteiee  Mo- 
tive boten.  Der  Mfiadieiier  KunitvereiD  ▼e^ 
anstaltctc  im  Dezember  1908  eine  aus  48  Num- 
mern bestehende  Gesamtauakellung  »einer 
Werke.  B.9  Porträt  hat  W.  Thor  gemalt 

Da«  gdatice  DeatKhland,  Leipsi«  1898  S.  94. 
—  Ifönchcner  Konatrereina-Benebt  (Nekr.  von 
Alexander  Heilmeycr).«1903  S.  «8.  —  No  662 
„M.  Neuere  Nachrichten"  1.  12.  10O3.  —  Franz 
Wolter  in  ,.Kun»t  für  Alle"  1903,  XVIII  211 
(mit  vielen  AbbildunRcn).  —  Ein  „Hochmoor 
bei  Hohenaschau"  in  No  52  Über  Land  u.  Me«r, 
1R'J4,  72.  B.  S.  lOBO.  —  B  e  1 1  e  ]  h  e  i  in,  „Bio- 
Snph.  Jahrbuch",  1905,  VIU  75.  Hyac.  Holland. 

9aiKgm,  Jan  Tan  der  (oder  Verbarg), 
Fayencemaler  in  Delft,  wurde  am  12.  9.  1896 
als  „Mr.  plateelschilder"  in  der  Lukasgilde 
eingeschrieben,  arbeitete  zuerst  als  Werk- 
meister bei  Lamb.  van  Eenhoom,  seit  dem 
14  7.  1898  in  der  Fabrik  „Griekse  A"  bis 
1705  und  von  da  an  ebenfalls  als  Werkfübrer 
bei  Damis  Hofdyck,  dem  Leiter  der  Fabrik 
„De  Ster"  Bezeichnete  Stücke  voo  ihm  sind 
erhalten,  zeigen  aber  nur  mäflige  Kunst 
(Smiml.  Loudon  im  Haag;  Saminl.  Meu- 
raad;  Hamb.  Mus.  f.  Kst  o.  Gewerbe;  Ne- 
derl.  Mas.  Amsterdam). 

II  3  V  «  r  d,  HUt  d.  Faiences  de  Delft,  1909,  II 
203i04.  —  Jaennicke,  Grundriß  d.  Keramik 
621^22.  —  Brinckmano.  Kat.  des  Hamb. 
Mus.  f.  Kst  u.  Gewerbe.  I..C.  E.  Peelen. 

Bärgen,  Felix,  Landschaftsmaler,  geb. 
1870  in  Köln  a.  Rh.,  studierU  bei  A.  Holzel 
in  Dachau,  Schmtd^Reatte  in  Karlsruhe  and 
Otto  Reiniger  in  Stuttgart.  Seit  1900  wohnt 
er  in  Dachau.  Werke  von  ihm,  in  der  Mehr- 
zahl ital.  Landsch-ifttn,  befinden  sieb  u  ,i  im 
Wall r äff -Richartz-Mus.  in  Köln.  Seine  Ma- 
lerei geht  darauf  aus,  die  großen  Gedanken 
and  geheimnisvollen  Züge  der  Landschaft  zu 
erfassen,  ihre  Stimmung  in  Isrrischer  Auf- 
fassung, eindringlich,  in  bedeutender  Linien- 
führung und  vornehmer  Färbung  zum  Aus- 
dracfc  zu  bringen. 

Rheinlande  IV  »77  m.  Abb.  —  Kat  d.  Müo- 
cbeaer  See,  IMS  f.  U,  oevie  zahlreiche  andere 
A«Mt>Kat  DMfinfDtdim. 

Wkam-lmnaa,  Gertrvd,  Fraa  Wbc 
B  s,  Porträtmalcrin,  geb.  am  1.  9.  1874,  stu- 
dierte bei  Skarbina  in  Berlin,  Habcrmann 
in  München,  Schinid-Reutte  in  Karlsruhe  u. 
lebt  seit  1901  in  Dachau.  Ihre  Bildnisse  hal- 
len Bewegungen  und  Stimmungen  in  charak- 
teristischen Farbenklängen  fest,  legen  dabei 
Wert  auf  Ähnlichkeit  und  sind  meist  gcschirkt 
in  den  Raum  komponiert.  Werke  von  ihr  sind 
im  Kestner-Museum  und  der  Cumberland- 
Galerie  zu  Hannover,  auch  in  Bidefdd. 

Kat  d.  Internat  Kst-Auact  IMT 
88.  Dotrmt-Dadiam. 

Bflq;!,  Jacob,  Landschaftsm.  aus  Walds- 
hot  im  Vorderösterr.,  geb.  1746,  arbeitete 


hanptsichUdl  in  Aquarell 
waren  begehrt,  sollen  aber  hart  im  Kolofil 
gewesen  sein.  Er  ist  wohl  identisch  mit  dem 
gleichnamigen,  in  Bruns  Schweiz.  Kstlerlex. 
erwihnten  lUominiaten  von  Seedorf  QLl 
Beni),  der  1780—86  in  Bern  «MiMiK  «w. 
J.  G.  Measel,  liML  aMlal.  Iah.  XVU 

(1783)  28IL  Jf.  F. 

Bfirgiaaer  (BurRkeser),  Joh.  Melchior, 
Maler  von  Bretngarten  (Aargau),  1866  in  Solo- 
thum antisaifc  wo  er  eine  originelle  Tusch- 
**^"««f  mit  aeinem  Wappen  für  das  Gilde- 
boch  lieferte.  1667  malte  er  den  Konventsaal 
im  Kloster  Rheinau  aus.  —  Ein  Xaver  Bür- 
giuir,  Porträtmaler  in  Laxem,  malte  1787 
daselbst  ein  PaattHMIdiiia  dea  Malen  Mdclk 
Wyrsch. 

C  Bran,  Sehweis.  Katleiteic  I  ISO  n.  Btt 

(einmal  unter  Burgkeser).  H.  V. 

BirgliI^  Christoph  Leonhard,  Kap- 

ferstecher  in  Augsburg,  Schüler  und  Schwie- 
gersohn des  Philipp  Andreas  Kilian,  arbeitete 
um  die  Mitte  des  18.  J^h.  Iiaaptsächlich  ffir 
den  Verlag  s.  Sdraicfwatera  ainch  Sdiwai»- 

kunstblätter. 

P.  V.  Stetten,  Erläuterungen  lu  d.  DarstelL 
Eichlers  aus  der  Gesch.  d.  Reichsst.  Augsb.  1765 
p.  253.  DiVt. 

Bfirgy,  Emmanuel,  Maler  u.  Illustrator 
in  München,  geb.  am  6.  2.  1863  in  Basel. 
Schüler  von  KaUmofSiaiipKarlsrub&  £.  BradM- 
Berlin,  H.  Knirr-Mfindien.  Sän  Speilrf- 
gebiet  ist  die  Landschaft  und  architektonische 
Vedute.  In  Ausstellungen  seither  nur  mit 
Zeichnungen  (1901  Am  Genfer  See,  1907  Fels- 
kapelle im  Schwarzwald}  vertreten.  Sein 
Hauptwerk  x  Börsen  atiB  der  Umgebung  von 
Basel,  seit  1901  erscheinend. 

Brun,  Schweizer  Kstlerlex.  —  D  r  r  ij  1  c  r, 
Kstjahrb.  —  Singer,  Kütlcrlcx.  Nachtr,  1  H'ti  - 
Kat  d.  .\us5t.  im  München.  Glaspalaat  lUOl  u. 
1907.  fKgih 

Bfiii,  s.  Bury. 

B&ing,  Daniel,  s.  Byringk. 

Bflxing,  JohannGottfried,  preuB.  Hof- 
architekt unter  Friedrich  d.  Gr.,  geb.  1728  in 
Hambtnv,  lieferte  die  EotwSrfe  fSr  die  17dT— 

85  erbaute  kath.  St.  Hedwigskirche  in  Berlin, 
deren  Plananlage  dem  römischen  Pantheon 
nachgebildet  ist.  Sein  Hauptwerk  ist  das  1755 
gemeinsam  mit  Manger  entworfene^  aber  erat 
1788—66  amgffBbrte  Keoe  Palaia  m  Fota- 
dam,  mit  prächtiger  Rokokoausstattung  im 
Innern.  1756  erbaute  er  die  Bildergalerie 
neben  dem  Schlosse  Sanssouci  daselbst,  eine 
eingeschossige,  malerisch  wirksame  .Anlage, 
mit  dseitiger  Rappel  ober  dem  Mittdrisalit 
Auch  das  Wohnhaus  An  der  Gewehrfabrik  1 
in  Potsdam  (175G)  stammt  von  ihm  her. 

Fr.  Nicolai,  Bcschr.  v.  Berlin  u,  Potsdam, 
1786  p.  138.  —  N  a  g  1  e  r,  Kaüerlex.  II.  — 
D  o  h  m  e,  Gesch.  d.  deutsch.  Baukat,  430.  —  C. 
G  u  r  1 1 1 1.  Gesch.  d.  Barockstils  in  Deutscbl.. 
423/4.  —  Dehio,  H.indb.  d.  deutsch.  Kstdenkm. 
II.  —  Beilin  u.  a.  Bauten,  189«,  U  159.    H.  V. 


Z96 


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Barkel  -  Bürklein 


Bfiifetl,  Heinrich,  Genre-,  Tier-  und 
LaadKlttftsni.,  geb.  am  tt.  6.  9.  9.7i  tSOB  in 

Pirmasens  (Rhdnpfalz),  t  am  10-  6  i960 
Mönchen.  Von  den  Eltern  zum  Kauimann 
fcartinBit,  konnte  er  erst  nach  langen  Kämpfen 
«Imb  Wnüch,  Könatler  an  wördcii,  dnrch- 
artiwi  und  IflM  pi  übe  weite  auf  1  Jtiw  nach 
München  wandern.  Hier  und  auf  dem  Lande 
beobachtete  er  das  altbayerische  Volksleben, 
er-  aab  aHea  mit  den  Augen  des  niederländi- 
«dwn  Honon  und  in  der  packenden  Farbe 
der  bewunderten  Woowcnnan,  IKTynanta, 
BrOVWer  usw.,  die  er  in  den  Galerien  stu- 
dierte. Er  rang  sich  bald  durch,  und  seine 
liebenswürdigen,  lebensprühenden  kleinen  Bil- 
der wurden  seaucht.  Die  Domine  seiner 
Kunat  dnrdi  atele  MTandei  ungen  in  Alt- 
bayem  u.  Tirol  immer  erweiternd,  ging  B. 
1831  nach  Italien  und  blieb  zwei  Jahre  in 
Rom  u.  Neapel.  In  München,  das  ß  später 
ackcn  auf  längere  Zeit  verliei»  make  er  für- 
derUn  Landacball»  mk  Tieren  u.  Figuren 
staffiert,  ernste  u  am  liebsten  heitere  Erinne- 
rungen, alles  aber  mit  gleicher  Meisterschaft 
und  sorgsamster  Durchbi'dung,  nie  lan^e  an 
deraelben  Leinwand,  aondem,  um  sich  frisch 
tu  balten;  stets  wecbadnd,  ao  daB  an  einem 
Tage  fünf,  sechs  Bilder  ihm  durch  die  Hand 
gingen.  In  mehrfachen  Varianten  entstan- 
den die  umgestürzten  Hcuwagcn,  Postkut- 
schen, Omnibusse  und  Reisefuhrwerke  aller 
Art,  die  Heimkehr  ländlicher  Schützen  und 
Schützenkönige,  die  Rückfahrt  von  der  Bären- 
jagd, von  der  Hochzeit  u.  dem  Kirchweihfest. 
Zur  F.rgätr/.uiig  dienten  Erinnerungen  aus  den 
pontinischen  Sümpfen,  der  römischen  Cam- 
pagna  mit  Eselkavdkaden,  breitgehSrnten 
Büffeln,  übellaunig  grunzenden  Borstentieren, 
mit  Reisenden  jeglichen  Kalibers,  Bettlern, 
Briganten,  Banditen,  Spitzbuben,  Lazzarotus, 
Mönchen  und  Weibern;  dazwischen  allerlei 
lloq^fen  o.  Abende  aus  Tirol  tmd  dem  Apen- 
afa^  mit  klingelnden,  hochbepackten  Saum- 
tieren u.  pfiffigen  Vetturinen,  deutsche  Jahr- 
mnr^e  mit  Kamel-  u.  Affenführcrn,  glastende 
Winterlandschaften  mit  glühenden  Schmiede- 
werkstätten u.  gefrorenen  Mühlen,  »oramer- 
lidie  Gewitter  u.  Reienwetter  mit  gewaltigen 
Gfisaen  n.  Stfirmen.  Seine  vergnügli^en 
Genrebilder  sind  durch  die  ganze  Welt  ver- 
breitet; in  allen  Galerien  u.  selbst  in  kleineren 
Privatsammlungen  ist  ein  „echter  Bürkel" 
leicbt  n  finden.  B.  atalfierta  aacb  öftara  die 
^  ^"^"i^i''  ittun       liafiamideiar  Maler« 

Sacaynski,  Gescb.  d.  aeocr.  deuladtoi  Xst 
n  Sie.  SM.  —  Kaaadila^  StaHpft  UM  Ne  49, 
U8T  S.  147.  —  A.  Toa  Sehadea,  Artiatischea 
Machen,  UM  S.  U.  —  „^r«r.  Aaaalea",  UM 
S.  tnr.  —  Xgsaaa  Deat  KaaMUai^  UM>48. 
—  Braat  FSratar.  Gascih.  dar  daulacbca 
Kaaat,  Wj,  V  IM.  »^^dkwluf  in  B.  Ul  Alta. 

db  1M9  Cadt  Parlf.).  -~  M daehcner  ifiHietTwria^ 
Bericht;  UM  S.  Si  ~  Lttsow.  rimehbrnalk. 
IM  &  IMl  —  Kotaa^  Mflaak.  KlaMlaiUl. 


der,  1871,  I  18—32.  —  Allgem.  deutsche  Bio- 
graphie, 1870,  III  628.  —  Pecht,  Mnnchcncr 
Kunst.  1888  S.  43.  —  Fr.  Bdtticher, 
Malerwcrke  des  19.  Jahrhunderts,  1891.  I  148. 

—  Sepp,  Ludwig  Augustui,   1903  S.  S81  ff. 

—  Spemanna  Museum,  Stutt«.  1904,  VIII  67  (L 
(Ladwig  von  Bürkel).  —  R.  von  Lichteo- 
berg u.  E.  Jaffe,  Hundert  Jahre  deuL-rtai- 
•cher  Laadschaft.  1907  S.  105.     Hyac.  Holkmd. 

Bflrkal  (od.  Pürkhel),  Konrad,  v.  Burf> 
haaacn,  Baamaistar,  erbaute  um  1480— W 
den  Owr  der  Kk)aterklrche  zu  Seeon  in 
Oberbayem  und  baute  Kirche  und  Kloster 
um.  Seit  1481  errichtete  er  die  Pfarrkirciie 
zu  Schnaitsec  (1664  umgebaut)  und  um  die» 
selbe  Zeit  vermutlicb  auch  die  itgidieddrcl» 
zu  Diepoldsberg  and  die  Martinäkirdie  an 
IschL  —  Sein  Mitarbeiter  am  Bau  der  Kir- 
che zu  Schnaitsee  war  sein  Vetter  Oswald  B. 

Kstdcnlcrnale  d.  Kgr.  Bayern  I  1704  ff.,  1710, 
1744,  1797.  1820,  1831,  2307/8,  278a  H.  V. 

Bflxkleia,  Friedrich,  Architekt  u.  Ober- 
baarat.  geb.  am  80.  &  1818  an  Burk  ia  Mittel- 
franken, t  am  4.  tu  Iflra  in  der  Heikuistalt 
zu  Wemeck  in  Unterfranken.  1828  Schüler 
der  Münchener  Akad.,  dann  Schüler  und  Ge- 
hilfe Fr.  Gärtners,  den  er  1888  nach  Athen 
begleitetet  wo  er  sieb  an  Gärtners  Bau  des  kgl. 
Scbkiaaea  bctaBigte.  1840-^  baute  er  das 
Rathaus  in  Fürth,  1847—49  den  Hauptbahn- 
hof zu  München,  in  romanischem  Stile,  dessen 
kühn  kon-Struierte  Bahnsteighalle  damals  Epoche 
machte;  und  der  die  Aufmerksamkeit  des 
nadamdigett  Kfled^a  Maximilian  II.  auf  ihn 
lenkte.  Im  Frühjahr  1868  war  er  mit  König 
Max  in  Rom.  Sein  Hauptwerk  ist  die  Anlage 
der  Münchener  Maximiliansstraßt-,  deren  Häu- 
aerbauten  gleichfalls  meist  ihm  angehören, 
darunter  die  den  Eingang  der  Straße  bildende 
Münze  (1869—68),  mit  Spitzbogenarkaden  im 
Erdgeschosse,  und  das  die  Nordseite  des  Fo- 
rums begrenzende  Regierungsgebäude  (1S58— 
64),  in  emer  Art  gotischen  Ubergangsstiles  mit 
Terrakottenverkleidung.  Weitere  Bauten  von 
ihm  sind:  di«  j^roteatanttadw  Kirche  in  Pas» 
sau,  zaldretche  bayerische  Staatsbahnhöfe  wie 
Würzburg,  Augsburg,  Bamberg,  Nördlingen, 
Ansbach,  Hof  usw.,  die  meisten  Privathätiser 
•n  dar  neoan  Amalienstraöe  in  München,  meh- 
reit  ViOctt  am  Starnberger  See  aowie  die  Aus- 
fnlmmg  des  von  IVilh.  Stier  entworfenen 
Maximilianeums. 

Kstchron.  VIII  209—212  (Nekrol.)  ;  IX  678— 
680;  XI  276.  —  Dioakuren  1860  p.  241;  1861  p. 
260;  1865  p.  424;  1869  p.  18;  1872  p.  365;  1873 
p.  17.  25,  33,  41,  147,  155.  -  Fr.  Pecht,  Gesch. 
d.  Münch.  Kit  im  19.  Jahrh.,  1888  p.  ISi»— 191 
und  in  Allgem.  Deutsche  Biogr.  III.  //.  K. 

Btizklein,  Gottfried.  Marine-  und  i-.and- 
adiaftsmaler  in  München,  Sohn  des  Vorigen, 
8Kb.am84.8.  ISASzuNämbcfV.  ZacntOffi- 
liar,  nahm  er  1888  als  Major  aefawn  Abadiied, 
um  sich  ganz  der  Ktmst  zu  widmen.  Schüler 
Emil  Kirchners  und  Prof.  Jos.  Weiß*.  Von 
ihm:  Wonnser  Dom  (1866,  im  Bes.  d.  GroBh. 
VW  Baden);  —  Mondnacht  (im  Bca.  d.  Kdmga 


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von  Runünten);  —  Caiule  graade;  —  Ostern 
Pönale  »  Gifduae;  —  Seaddad*  M  Um^ 

1866. 

Du  geistige  Dentechleiwi,  tMM.  —  Fr.  B6U 
ticker.  lldanr.  d.  m  Mik  I  L  —  KNAiN. 

»I  369.  Jf.  V. 

Blirkli,  Leopold.  Maler,  geb.  1818  ia 
Zürich,  t  1886  im  Möocbbof  bei  Kikbberg 
\acnweBj  j  um  imo  uumier  wn  l«.  vogei  in 
Zürich,  wcTterRebildet  »eit  1840  in  Rom.  Seit 
18öS  in  Paris  (namentlich  eis  Kopist  des  Hof- 
porträtisten  F.  X.  Winterhalter)  und  hierauf 
um  1867—68  in  Loodoa  titig^  war  er  seit  etwa 
1870  wieder  in  Zfiridi  mbiiff.  In  Krfclicr 
Privatbesitz  ist  neben  einer  Reihe  sorgsam 
durchgeführter  Bildnisse  und  Genreszenen  B.s 
auch  dessen  bedeutendstes  Gemälde  „Die  letzte 
Stunde  des  Verurteilten"  erhalten  geblieben. 
Brao.  Schwdaar.  bllstles.  (UM).  Jt 
BOrkaer,  Hugo,  Itlnstrator,  Holzschoeider 
und  Radierer,  geb.  24.  8.  1818  in  Dessau,  wo 
er  durch  den  Hofmaler  Heinr.  Beck  erst  auf 
dem  QjnuHaimiv  dann  durch  Privatanlerridit 
cntldwidende  Anregungen  empfing.  Bei  ihm 
übte  er  skh  im  Zeichnen,  Malen  und  Holz- 
achneiden; Dürer,  Schiuffelin,  später  auch 
Bdiaim  boten  die  Vorlagen  dazu.  Nov.  18S7 
ging  B.  nach  DösMldori,  trat  b  K.  Sohns 
Atelier,  nm  Maler  sn  werden,  achloS  dauernde 
FrcODdactall  mit  Ed.  Bendemann  und  J. 
Hfihner  und  bildete  sich  fortwährend  auch  im 
Hlitecfanitt  weiter,  bis  er  durch  seine  Mit- 
«cbcit  an  RKM/nüd»  „Gcach.  d.  dtsch.  KoMt" 
glitt  auf  dicMn  hingefShrt  wurde.  Bei  rinww 
kurzen  Aufenthalt  in  Berlin  (Dez.  1839)  er- 
hielt er  wertvolle  Fingerzeige  für  den  Holz- 
•dnitt  durdi  Fr.  W.  Unxelmann,  ohne  jedoch 
deman  Schfiter  zu  sein.  Die  EntadwiduQg  für 
B.S  weiteres  Leben  und  knnstler.  Tit^keit 
brachte  das  Jahr  1840,  in  dem  er  Bendemann 
und  Hübner  nach  Dresden  folgte.  Während 
er  deren  Zeichnungen  zum  Nibelungenliede 
für  Wigand  in  Holz  schnitt  (18K^-41)»  lernte 
er  bei  Ant  KrBger  auch  nodi  die  Radierttadel 
führen.  Beide  Kunstgebiete  pflegte  er  nun 
bis  an  sein  Lebensende.  Im  Juli  1846  wurde 
er  als  Lehrer  an  das  neubegründete  akad. 
Atelier  ffir  Htflfichffftiltlntntt  bcmfen.  Durch 
And>flÄmg  Tider  tBCbtiger  Sch&ler  und  Mit« 
arbeit  an  zahlreichen  Werken  der  Literatur 
und  Kunst  erwarb  er  sich  einen  wohlbegrün- 
deten Ruhm.  Im  März  1886  erhielt  er  den 
Titd  Professor;  1874  erasoate  ihn  die  Wiener 
Aksd.  zum  Ehrcnmlli^lied.  Seit  1.  1.  1907 
pensioniert,  starb  B  schon  am  17.  d.  gl.  M.  in 
Dresden.  Seine  Radterungtn,  die  Heller-An- 
dresen,  Andresen-Wessely  a  a.  verzeichnen, 
gehören  meist  dem  relig,  atUgor.  oder  htstor. 
Gebiete  sn  j  such  einige  GenrcMMcr  und  Por- 
träte (z.  B.  Maler  Gust.  Metz  1863;  J.  G. 
Droysen  1856;  Maler  J.  Chr.  Erhard  18Ö0; 
Marschall  Moritz  von  Sachsen  1863)  sind 
darunter.  Er  arbeitete  teils  nsch  den  Meister- 


werken der  Dresdn.  Gal.  (1867/69),  teils  nach 
neueren  Meistern  wie  Bendemann  (Wand- 
gemilde  im  Dresdner  Sdüoase),  Hübner  u.  a, 
leiM  ncn  nncn  ngwifn  «CKBnnngcn  (otMisr 
aus  dem  Familienleben)  Seine  Hauptbedeu- 
tung liegt  auf  dem  Gebiete  des  HoUschmitts, 
für  den  er  zunächst  (bis  etwa  1851)  als  selbst- 
•usübender  Künstler,  dann  sls  Lehrer  auBer- 
oraemncn  cmnnnracn  nng  war.  Bit  UweruHg 
unzählige  Vorlagen  (nach  Bendemann,  6. 
Hammer,  £.  Hasse,  Hübner,  Fletsch,  L.  Rl^ 
ter,  J.  Schnorr  u.  a.)  auf  den  Holzstock  und 
liefi  aie  unter  setner  Aufsicht  von  seinen  Sdtü* 
lein  sdmeldciL  Riditer  nswwte  fln  den  nbcMf  n 
Aufzeichncr".  Unter  B  s  eiRcnen  Holzschnitten 
ragen  die  Kopien  nach  H.  Holbeins  Altem 
Testament  und  die  Blätter  nach  Rethel  hervor. 
Nach  eigenen  (und  Ridtters)  Zeichnungen 
scnun  er  qk  Duoer  zv  sc  Jrierres  x^aui  udb 
Virginie  (dtsch  v  A  Kaiser,  1844).  Andere 
Arbeiten  von  ihm  enthalten  Nieritz'  Volks- 
kalender, die  Ammenuhr  (184S),  die  Illustr. 
JugendsdtUQg,  der  Deutsche  Jugendkslender 
n.  a.  OriiiiNdlsddbNMifin  mn  0»  In  Bkl 
cxler  Aquarell  finden  sidi  in  verschiedenen 
Dresdner  Sammlungen. 

Akten  der  kgl,  Ktinstmkad.  *u  Dresden.  — 
(K.  Bürkner).  Blogr.  Jahrb.  I  (1891)  28— 
42;  II  (1898)  188  f. ;  V  (1000)  Sp.  IM.  — 
Allg.  Dtacbe  Biogr.  47  p.  398.  —  A.  Seubert, 
Allg.  KsUerlex.  (nach  antobioKr.  Mittign).  —  A. 
Hagen,  Dttche  Kst  ant.  Jahrb.  I  434.  —  A  n  - 
drcien-Weaaely,  Maler-Radierer  V  (1878) 
201—258.  —  Heller-Andreten.  Handb.  f. 
Kupfent.-Samml.  I  (1870)  p.  202.  —  L.  Rich- 
ter. Lebenaerinn.  (1S95)  I  345;  II  143,  156.  — 
E.  Kalkscbmidt.  L.  Richter  an  G.  Wigand 
(1903)  an  V.  St.  —  J.  F  r.  H  o  f  f,  A.  L.  Richter 
(1877)  p.  441  f.  -  Graph.  Künate  1885  H.  1 
(Weaaely).  —  Duch.  Katbl.  1855.  —  Fr.  v.  BSt- 
ticher,  Malerwerke  I  148.  —  Dresdn.  Ge- 
•chtchtabl.  II,  III  an  v.  St.      Enut  Sigismund. 


Bfi8<-ber,  C,  deutscher  Kupferstecher,  von 
dem  man  cm  1818  nach  J.  Sustermans'  Ge- 
mälde gestochenes  Porträt  Galileis  kennt,  ein 
1818  signiertes .  Kivlerslichbiklnis  des  Arztes 
C  F.  ▼.  Grifc  (ntih  Zeidnm«  KirdihofiO  so- 
wie ein  PortrSt  Thorwaldsens. 

Apell.  Haadb.  f.  Koplenl^Slr.  (1880).  — 
A.  Lata,  AflgesL  Itatt>KBt  (Bsnsn  188n 
No  2808.  Jt 

Büachaer  (Buschner),  Johann  Georg, 
Georg  und  Johann  Georg  d.  J.  (?)  —  so 
hießen  2  oder  8  Kupferstecher,  die  in  der  1. 
Hälfte  des  la  Jahrb.  in  Nürnberg  titjg ' 
und  wohl  in  der  Hsuptssdie  für  den 
handel  gearbeitet  haben.  Näheret  über  ihre 
Stiche  ist  bisher  nicht  bekannt. 

Zahn«  Jahrb.  f.  Kstw.  I  253.  TA.  Ham^t. 

Bneeem,  Janjansz.,  boUänd.  Maler,  gibt 
1640  an  48  Jahre  alt  zu  sein  und  nennt  sieh 

Schüler  des  P  Quast.  Tätig  in  Amsterdam, 
malte  Kjrchenintericurs  und  besonders  an 
frühe  Arbeiten  Adr.  Brouwers  erinnernde 
Baucmsechgelsge,  Bsrbierstuben  n.  dgl.  Ein 


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Büsinck  -  BUtler 


voUbeteicbnetes  Bild  (Karten^eler)  in  der 
Saond.  Ad.  Sddo8  in  Paris;  ein  Kirchen- 
interieur,  bez.  BVESEM  VOKt,  «Mde  IflSB  in 
Amsterdam  versteigert. 

Ood-Holland  1908  p.  Ol.  92.  —  A.  v  Wurz- 
bacb,  Niedert.  Katlerlex.,  Ergänzungibd  1910 
p.  43.  A.  Brtdimt. 

BSaiack,  Ludwig,  deutscher  Maler  und 
Holzschneider,  geb.  um  1690,  bis  1880  in  Mün- 
den (i.  Westfalen?)  tätig,  nach  1680  in  Paris 
ansässig,  wo  er  als  einer  der  Ersten  den  mehr- 
farbigen Holzschnitt  pflegte,  und  zwar  den 
Qairobscur-Dnick  io  niederländischer  Ma- 
nier ^  Rcf*l  9  Platten  gedruckt, 
unter  Mttverwendnng  zweier  Kupferplattea 
zur  Tonauflage).  Sein  frühestes  datiertes 
Blatt  ist  nach  Le  Blanc  eine  hl.  Familie  mit 
dem  auf  einem  Lämmiein  rettenden  Johannes- 
knaben  und  der  Jahreszahl  1626 ;  wahrschein- 
lich ist  dieser  Holzschnitt  noch  in  Münden 
entstanden,  ebenso  wie  derjenige  mit  dem 
sitzend  dargestellten  jungen  Lautenspieler  und 
der  Unterschrift  „Lobe  den  Herrn  etc.*  (sig- 
niert: L.  Büsinck  pinx.  et  scuL  in  Münden 
1680)  ttnd  wie  verschiedene  andere  nach  eige* 
nen  Ebtwnrfen  B.s  geschnittene  Komposttio- 
hea  (B  Bl.  mit  Einzelfiguren  von  Kavalieren, 
6  BI.  mit  Bauerngestalten,  1  Bl  mit  einer 
Bettlerfamilie,  —  eines  der  Kavalierbilder  laut 
Le  Blanc  datiert  1680).  —  In  Parts  arbeitete 
B.  für  den  Verleger  Michel  Tavemier  han^- 
sächlich  nach  Vorlagen  des  Malers  Georges 
Lall  cm  and  aus  Nancy,  und  zwar  schnitt  er 
nach  dessen  Inventionen  neben  Genredarstel- 
langen  (La  siduction,  Le  flütear,  Le  conoert) 
tmd  neben  historischen  Kompositionen  (Aeneas 
und  Anchises,  Judith,  Moses)  namentlich  reli- 
giöse Blätter  wie  Christus  und  die  12  Apostel 
(Einzelfiguren),  —  die  4  Evangelisten  (je  2 
Halbfigurrn  auf  1  Blatta).  —  Reuiger  Petma 
(Halbfigur),  —  sowie  &  apitest  datiertes 
Blatt  eine  hl.  Familie  mit  Engeln  (im  Oval, 
signiert:  L.  Büsinck  fec  1648).  Ejidltch  kennt 
man  von  ihm  noch  eine  nach  Ahr.  Bloemaerts 
^cntion  nadmittene  Dantellaaf  der  ^viht 
der  M.  FkndHe  auf  der  Phidit  naa  Ägypten". 
Im  Louvre-Kabinett  wird  ihm  laut  C.  de  Man- 
dachs  Mitteilung  auch  eine  hl.  Familie  mit  dem 
Johannesknäblein  und  einer  eine  brennende 
Kerae  haltenden  Heiligen  zugeachrieben  (Dr«i- 
fiMb.-Holndiflitt,  vermntlidi  ebcBfaHi  nach 
Ahr.  Bloemaert).  Ebenso  sind  ihm  laut  A.  v. 
Wurzbach  einige  der  voo  Bartsch  (Cat.  rais. 
de  toutes  les  estampea  «IC.  de  Renbrandt  II 
47)  dem  Jan  Livcna  angeaehr.  Formadinitte 


L  e  B 1  a  n  e,  Mamwl.  —  N  a  g  I  e  NonanlV 
•M»  tra.  —  KriatoUer,  Kupfent  «.Hob» 
adw,  ana  vier  Jahifc.  QMB)  p.  440.  -  A.  t. 
Wnvsbaclt,  Niedert  Mdeilex.,  Erftonmgsbd 

MIO  p.  44.  —  Mittlen  von  C.  de  Mandach.  • 

Bfiaiack,  Wilhelm  Ludolf,  Maler,  geb. 
in  Münden  an  1634/85,  wohnte  1600  in 
Utredit,  aia  er  am  90.  Nov.  dica«  Jalnci  in 


Amsterdam  Maritje  Ryxen  heiratete  (1.  Auf- 
gebot). 

Ond-  Hollaad  mm  B.W,  Jfacfc 

lÜBiihap,  8.  Btudtop. 

Bflsael,  Joseph,  Schlosser,  von  Ranirwei! 
bei  Feldkirch,  führte  1751 — 56  das  prächtige, 
überatis  reiche  Chorgitter  der  eheoML  Abld- 
kirche  zu  Zwiefalten  in  Württemberg  aus. 

Lüer-Creutz,  Gesch.  d.  Metallkst,  StnM» 
IMMi  I  SM.  —  Ad.  Brftninft  Srfcaiidlrlniit 
(MMMflr.  d.  Kalgew.  lU).  H.  V, 

Butler,  Anton,  Schweiz.  Maler,  Sohn  des 
Nikolaus  B.,  geb.  in  Auw  (Aargau)  am  12.  8. 
1819.  t  in  Luzem  am  18.  11.  1874.  Schüler 
der  Münchner  Akad.  und  hier  Gehilfe  dea 
Comdini  hd  der  Anaf&hnng  dar  PkwlMi  in 
der  Ludwigskirche.  Seit  1840  in  Luzem  an- 
sässig, malte  er  hier  zunächst  den  G  roßrat - 
Saal  aus  (Originalskizze  von  1844  in  der  La- 
zerner  Bürgerbibliothddb  dann  folgten  einige 
Altar-  mid  Hialarienhader  aowie  nehscre 
Porträts.  In  einen  Düsseldorfer  Aufenthalt 
1848  fällt  sein  unter  Leitung  W.  v.  Schadows 
gemaltes  Hauptwerk:  „Der  sterbende  Struthan 
Winkelried".  1864—1866  lebte  er  in  Rom. 
wo  er  gemeinsam  mit  ComeUna  «Hc  Kartoos 
für  den  Berliner  Carapo  Santo  entwarf  und 
einige  tief  empfundene  Entwürfe  zu  biblisch- 
histor.  Landschviftcn    fertige,   di?   sich  heute 

meist  in  der  Samml.  Roman  Abt  in  Luzem 
hcfriden.  1868  matte  er,  unterstBtat  voo  sei- 
nem Bruder  Clemens,  an  dem  Turme  des  Lu- 
zemer  Rathauses  das  Fresko:  Gundoldingens 
Tod  bei  Sempach.  Sein  letztes  Werk  war 
ein  Freskenzyklus  mit  Darstellung  der  Tell- 
sage  in  der  Tellskapelle  in  KäsanaiA  (1874). 
Von  seinen  übrigen  zahlreichen  Arbeiten  seien 
genannt:  Altarbilder  in  den  Kirchen  zu  Vitz- 
nau  (Kt.  Luzem),  Malters  und  Eich;  Decken- 
Bilder  in  den  Kirchen  von  Flüelen,  Rain;  fer- 
ner: Napoleon  bei  Waterloo  (1846);  Cimahne 
entdeckt  das  Künstlertalent  Giottos;  Karl  von 
Burgund  nach  der  Schlacht  bei  Murten;  Ha- 
gar und  Ismael  B  beschäftigte  sich  auch 
mit  der  Radierung  auf  Kupfer  und  Zink;  voo 
Radierungen  seien  erwähnt:  Winkelrieds  Ab- 
schied; Badende  von  einem  Faun  belanacht 
(1867).  Die  Kunstgesellschaft  Lniem  be- 
wahrt eine  Reihe  seiner  Gemälde. 

F.  Heinemann  in  Bruns  Schweiz.  Kstler- 
lex.,  I.  H.  V. 

Bötler,  Joseph  Nikolaus,  Landschafts- 
maler, Sohn  des  Nikolaus  und  Bruder  des 
Anton  B.,  geb.  am  Id.  10.  1881  in  KÜMBMCh 
(Schwrz),  t  in  Dfiaaddorf  am  ».1.1881  Z«- 
erst  autixüdaktisch  sich  weiterbildend,  bezog 
er  erst  1862  unter  Wilh.  Schirmer  die  Düssel- 
dorfer Akademie  und  malte  hier  sein  erstes 
fföflerea  BiM:  Die  ReuB  am  St' Gotthard. 
Dann  Icdirte  er  nadi  I<uiein  auiQckt  nm  18flB 
zu  bleibendem  Aufenthalte  nach  Düsseldorf 
überzusiedeln.  Seine  Landschaften  sind  fast 
den  Alpengegenden  der  Schweiz  ent- 
Der  Eigar  (Mm. 


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in  Luan);  StmmKnhmai  wm  VhfwiMiHU 
tersee;  Partie  am  Brienzer  S«c;  Der  QMx- 
aitcli;  Staubbach  bei  Interlakcn. 

P  r.  V.  B  a  1 1  i  c  h  e  r,  Ualerwerke  d.  IS.  Jahrb., 
I  1.  —  F.  Heinemann  in  Bnmi  Schweiz, 
btlerlex.,  I.  H.  V. 

Btttt«  Oüttler),  NikoUa%  Maler,  geb. 
MB  98.  ICK  1789  fai  Anw  Q^t  AtffMi  t  ^ 

14.  11.  1864  in  Luzcm,  Vater  des  Anton  and 
Joseph  B.,  sdt  Anfang  der  20er  Jahre  des  19. 
Jihrh.  in  Küssnach,  seit  1889  in  Luzcm  an- 
sittig.  Er  malte  nammtürh  Ktrche&dcko- 
ratiooen,  aber  auch  Portffta,  Matof  lache  Sm- 
nen  und  erfüllte  auch  manche  mehr  hand- 
werkliche Aufträge.  1834  malte  er  für  die 
Tellkapelle  in  Kiissn.rfi  ,  'ieBlers  Tod". 

F.  Heiaemann  in  Bruxia  Scbveiz.  Krtler- 
lex..  I.  B.  y. 

BttÜer,  s.  auch  BeuHer. 

Btttgen,  Landschaftsmaler  in  Kirchheim  in 
Württemberg,  stellte  1883  eine  .Aussicht  auf 
Livofao",  1886  einige  SchwanwakUandacbaf- 
tcn  in  Stuttgart  aas.  Er  liebte  die  DantdhBg 
romantischer  Natamnericn,  Gktacher,  Alp- 
seen usw. 

V  agier,  Kstlerlex,  II  190.  —  M.  Bach, 
Stattcarter  Kst  1794—1860,  1000.  —  Sdioms 

Büttler,  s.  Beutler  u.  Butler. 
Bttttnex  (Bttttener),  Adam,  Kaancogiefler 
in  Oppeln  in  Obenddoin,  «M  Wn  dort 

Meister  Sein  Meisterzeichen  die  Büste  Jo- 
hannes des  Evang.  u.  die  Initialen  A  B.  Stadt- 
seichen  Oppelner  Stadtwappen  :  gespalt  Schild, 
redita  baUier  Adler,  link»  halbes  Krem.  Eine 
grofle  Zinnkanne  der  Oppelner  TQpferzunft, 
datiert  1581,  im  Mus.  in  Oppeln       £.  Hinttt. 

Büttner,  A  n  a  n  i  a  s,  Wachsbossierer  und 
„Contrafcier",  d.  h.  Medailletir,  auch  Gold» 
Schmied,  der  1599  bis  1608  in  naher  Verbin- 
dung mit  dem  Goldschmied  und  MedaOlenr 
Heinrich  Knopf  (wicr  Knop  von  Münster  in 
Nürnberg  erscheint  und  düelbst  die  Tocfater 
des  Goldschmieds  Hans  Beer  befalAele.  161S 
finden  wir  ihn,  nachdem  er  zuvor  noch  in 
Llechtensteinachen  Diensten  gewesen,  ab 
Münzeisenschneider  in  Kremnitz. 

H  a  m  p  e,  Nümb.  Rauvcrl.  II  (ygl.  Register)  ; 
u.  in  den  Mittlgn  aus  d.  Genr.  Mna^  1903  p. 
170  f.  —  Newald,  Das  österr.  Mäasw.  unter 
den  Kaisem  MantanUan  IL,  Bndftlph  II.  und 
Mathias.  7*.  Hampe. 

BSttner  (Buttener),  Conrad,  BDdhauer, 
Stctiuoflictz  von  fiCbdio^pcOa  d^ttftef  doisfli 
«snnpcarcn  an  cmcin  r  i  ivauHnBe  t— —w  nci* 
mat  (1606  oder  1817?)  schuf  B.  auch  1610  die 
schöne,  nur  durch  einen  modernen,  holzfarbi- 
gen Anstrich  verunrierte  Steinkanzel  in  der 
SchtoBkapeUe  Büdingen-  Um  1606  war  er 
nenn  isan  oer  nenstmt  nonn  tsovt  *<'•  ^le 
er  den  Marktbrunnen  lieferte. 

Kstdenkm.  im  Grofih.  Heaeen.  II.  Kr.  Bödin- 
len,  p.  65,  89.  —  Ban*  n.  KsItakB.  d.  Stadt 
Hanau,  p.  54. 


BlltaMr,  Georg  Heinrich,  Zeidmer 

und  Porträtmaler.  Geb.  am  20.  7.  1799  in 
Mitau,  t  am  4.  12.  1879  in  Riga.  Anfangs 
Schüler  des  Kupferstechers  Sam.  Kütner  in 
Mitau,  weitergebildet  auf  der  Dresdner  Ak»- 
deme.  flier  aeigicn  aidi  bei  Ann  die  cnln 

Spiirrn  v(in  Geistesgestörtheit.  Auf  Verti^ 
LissunK  l'-'i  Dichterin  Helmine  v.  Chirf 
wumIc  r  au:  den  Sonnenstein  gebracht,  doch 
nach  einem  Jahr  als  gebeilt  entlassen.  Er 
krinm  in  die  Heimat  snrüd^  Idite  anfangs 
in  Mitati,  seit  1824  in  Riga.  Von  ihm  meh- 
rere Porträts  und  Kopien  nach  alten  Mei- 
stern in  Kreide.  1805  VCffid  cr  in  TÖHiga 
Geistetumnachtung. 
W.  Kenaiann,  Lax.  halt  Kfinatler. 

Büttner,  HansLeonhard,  Kupferstcdier 
und  HKunstführer",  d.  h.  Kunsthändler  zu 
Nürnberg,  wo  er  von  1651  bis  1662  als  solcher 
erscheint.  Seine  Titli^  Hegt  nodi  vdUig 
im  Dunkeln. 

Zahns  Jahrb.  f.  KstV.  I  252.         Tk.  Hurnft, 

Bttttaa^  Helene  nngar.  Malerin,  gab.  am 
84.  6.  1861  in  Berlin,  wohm  ihre  Eltern  am 

Ung^am  gezogen  waren.  Auf  der  kgl.  Kunst- 
akad.  in  Berlin  erhielt  sie  ihren  ersten  Unter- 
richt, dann  bei  Prof.  Meyerheim.  Von  An- 
fang an  adchnete  md  malte  sie  mit  Vorliebe 
Tiere,  setzte  dieses  Studium  auf  den  Steppen 
Mittclungarns  mit  Eifer  fort  und  kam  aus 
München,  wo  sie  bei  Weisbaupt,  aus  Paris, 
wo  aie  bei  Cburtois  und  Fr&idet  atudieitCb 
immer  wieder  nach  Ungarii  swMt,  wo  ne 
aodi  }etxt  wirkt  1^  wdbL  Akt  von  ihr, 
Rötelzeichnung,  wurde  für  das  Mus.  in  Buda- 
pest angekauft.  Auf  den  Pariser  Salonaus- 
stcUungcn  (.Soc.  Nat.  des  B.-Arts)  stellte  alt 
seit  1902  regehnittg  aus.  Erwihnenswert  Wl- 
ter  ilnen  guten  Tierbildcra  „Ungariadie 
Odisen"  (Katal.  1902  Abb.  180),  Pfau,  Hunde- 
studie, Altes  Pferd,  Kühe  im  Stall,  die  auch 
z.  T.  in  Pastell  und  Aquarell  gemalt  sind. 

M.  Cz6bel.  Büttner  Heiin,  in  „Müi^xet", 
1902,  369—71,  ill.  Budapest  —  Salon-Kat  (Soc 
Nat.  d.  B.-Arts)  1902—07  (teilweise  unter  H. 
Buttner).  K.  Lyka. 

Bttttaar  (Bittner),  Martiiw  Silberarbeiter 
in  Brealan,  geb.  in  Fraustadt  in  Ptosen,  wird 

Meister  am  25.  10.  1721.    t  1750.  Zeichnet 
M  B  in  ovalem  Felde.   Von  ihm  eine  silberne 
Tatifachüsa^  in  der  Sandkirche  in  Bredn. 
E.  H  i  n  t  z  e,  Die  Breslauer  Goldschm.  51. 

£.  HintM». 

Bfittoec,  Max,  geb.  1866  zu  Waldenburg 
(Sdiles.),  lebt  in  Dtesdea,  6enre>  u.  Portfi»> 

maier,  Schüler  von  Pauwels,  mit  dem  er  1879 
in  Ypem  (Flandern)  Wandgemälde  im  Rat- 
haus malte. 

Das  geistige  Deutschland  I  1898.  —  Fr.  v. 
B5tticher,  Malerwerke,  UM  L  —  Singer, 
Krtlcrlcx.  Nachtr.  1906.  R.  C. 

Büttner,  s.  auch  Bittner. 

BfltalMi^  Heinrieb  Dom.,  a.  Mtrbiin. 

Bnft^sWj,  8.  MsgN«Mj: 


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BafaBal,  Francesco,  Architdcturzeich- 
ncr  u.  Kupfentecber  am  Urbino^  titig  in  Rom 
1670—84  (nadi  Zaai,  der  tnch  dM  Kiostkn 
S|[iMitBi  ^—  f^Pmc  Btif ifims  Uffems  de- 

lin."  —  angibt).  L«  Blanc  verzeichnet  von 
ihm  eine  nach  Girol.  Fontana  in  Kupfer  ge- 
MOdieoe  Tbeaterdekoration. 

ZaoL  EocicL  iMtod.  V  99.  —  Le  BUnc 
Manuel  I  M3.  R. 

Bofaliai,  Leonardo  di  Gioranni 
Pietro,  itaL  Holzschneider,  aus  Udine, 
titig  in  Rom  bis  1562,  auch  für  den  Buch- 
drocker  Antonio  Blado  aus  Asula,  dem  er 
Typen  äduiitt.  Er  machte  am  18.  Jtüi  1662 
•ein  Testament  und  ist  bald  darauf  gestorben. 
Sein  Hauptwerk  ist  ein  groB«  Plan  von  Rom, 
der  in  24  Holztafeln  geschnitten,  am  20.  Mai 
1661  herausgegeben  wurde,  und  von  dem  nur 
ein  nnvollständiges  Exemplar  in  der  Barber- 
inianA  tu  Rom  bekannt  ist.  Dagqni  hat  sich 
St  merkwfirdigerweise  vom  I  B6.  Mai  Vm 
(MDII  statt  MDLI?)  datierte  —  Original- 
leichnong  Bufalinis  in  Cuneo  erhalten.  Sie 
ilt  1879  vom  ital.  Unterrichtsministerium 
hfriBMfwben  worden.  (Vgl.  auch  den  Arti- 
kd  Nie.  FifM  III  886.) 

Bcrtolottt,  Art.  Veneti  In  Roou  d.  39—41, 
S4.  —  Arch.  f.  d.  sdchn.  Kste.  1M7  p.  ISS.  — 
Kitcliron.  XIV  (1879)  p.  6«3  o.  «89.  —  La  Piaota 
di  Roma  di  Leonardo  BoiaUoi  da  va  csempUi« 
«jtaBa..a  ConeOi  Rom» Minist d. Pubbi. latn«. 
inv.  —  Joppi  e  Bampo,  Contrib.  alla  st  d. 
irte  nel  Friuli  IV  102—105.  P.  K. 

Bnfalini,  Pietro  Andrea,  Architekt  u. 
Stecher  1666  in  Rom,  1673  in  Urbino  tätig. 
Von  ihm  eine  gettocbene  Ansicht  von  Citti  di 

IlBaonarroti.l8T0kMr.  II,vol.  y.B.  185. 
—  Nagler,  Rsticriex.  Tl.  —  Le  Bianc, 

Maniiel  I.  R. 

Bnfl,  Sebastian,  Schweiz.  Porträtmaler, 
geb.  am  2.  2.  i829  in  Wald  (Kt  Appenzell), 
t  am  8.  6.  1880  in  Hcriaan.  Schüler  der 
Mtednier  Kvniaeliiile  (ttfr—BQ.  Iiaapcrikli- 
0ch  unter  Berdcll*.  1Rfi2  besuchte  er  Amster- 
dam, 1873  Paris.  Erwähnt  seien:  Porträts  der 
Kupferstecher  H.  Merz  und  K.  A.  Gonzen- 
bach;  Appenzeller,  sich  zum  Gang  an  die 
Lidigwneinde  rSHend  (1872). 

Hahn  in  Bnaa  Sdmds.  Katteikib,  l.  — 
Maillinger,  BfldwQwa.  d  St^  lOiichen, 

m  an  H.V, 

9dl»,  Baron  Anton,  Maler  wd  &tch- 

ner,  geb.  1622  in  Telve  di  Valsugana  bei 
Trient,  t  >n  Innsbruck;  zuerst  Geist- 

Odber,  erhielt  B.  in  der  Folge  die  Erlaubaiik 
diMoi  Stand  za  vcrUssen  und  wurde  vom 
ErAerzog  Sigmund  Frans 
rat  in  Innsbruck  ernannt.  Nach  Donifle  malte 
er  schöne  Landschaften  und  Schlachten,  und 
Bar.  Andr.  Dipauli  nennt  ihn  einen  sehr 
geschidcten  Zeidmer  mit  der  Feder,  in  dacr 
eigenen  Manier,  in  der  fast  alles  mit  langen 
Strichen  gemacht  ist.  Derselbe  erwähnt  von 
ihm  zwei  Handxeidmungen  aus  der  Anton 


Roschmannschen  Sammlung  mit  Marens  Cur- 
tius  u.  Landschaftsdarstellungen. 

Gius.  Andr.  Montebello,  Not  stör.  etc. 
della  Valnigana  e  di  Primiero.  Roreredo  1793. 
261  u.  f.  —  Maurizio  Morizzo,  Racc  di 
doc  riig.  la  Valsugana.  Cod.  2685 — 2687  in  der 
«tädt.  Eibl,  in  Trient.  —  Fr,  Ambro« i,  Scritt 
cd  art  Trentini,  2.  ediz.,  p.  57.  —  Tiroler  Katler« 
lex.,  27.  ~  Peter  D  e  n  i  f  l  e.  Nachr.  von  her. 
Tirol.  Kstlem.  Ms.  Dipaul.  BiM.  1104  im  Mut. 
Fcrdinandeum  in  Innsbruck,  p.  8.  —  Andr. 
Dipauli,  Nachtr.  zum  Tirol.  Kstlerlex.  Ms. 
Dipaol.  BiU.  1104,  p.  44«.  —  Aatv.  Pfaund- 
ler, ZaiL  an  Oaafika  Maehr.  de.  M».  Dipaul. 
Btbl.  L.  0. 

Bafa,  Giovanni,  Maler,  geb.  1871  in  Cs- 
sal  Monferrato,  ausgebildet  u.  tätig  in  Mai- 
land, hl  der  Turiner  Ausstellong  1896  mit  dem 
Historienbilde  „Caterina  de'  Medi'  i  visita  gli 
Ugonotti"  vertreten.  Als  Mitbesitzer  der  1001 
in  Mailand  gegr.  Glasmalerei-Werkst.  v.  Giov. 
fidtrami  entwarf  er  die  Kartons  zu  den  1908 
IL  1906  hl  Venedig  primüerten  Glasgemälden 
„Orlando  furioeo"  u.  „San  Giorgio".  In  der 
Kirche  Madonna  del  Carmine  zu  Pavia  malte 
er  1904  eine  groBe  Fnabodafatdlaag  der 
ManmhfdMMg.  I>ie  vcbci.  Kmatanaat  he» 
sehfckte  er  ferner  1M6  mit  dem  phantastfschen 
Rfitcrhilde  „La  fuga",  1907  mit  dem  Pastell- 
gemälde JLa  Ntnfa",  —  die  Mailänder  Ausst 
1806  mit  efawr  Saaimlang  von  IlhntraticNi»- 
zeichnungen. 

Bignami,  La  pitt  loeib.  nel  see.  XIX 
(AuMt  Mailand  1900)  No.  406.  —  Illustraz.  Ital. 
1000,  II  2«6.  —  Natura  ed  Arte  1895-96  II  301. 
—  nie  Studio  XXVII.  1903  p.  879.  —  V.  Pica, 
L'Arte  mond.  alla  VI.  Esposia.  di  Vcnezia  IMW 
p.  914.  —  Arte  e  Storia  1905  p.  152.  —  Natura 
ad  Alte  190S-«,  II  279.  —  Milano  e  TEsposiz. 
Internal.  Scmpione  1906  p.  352,  430.  —  Arle 
decorat  nod.  II  205  ff.  —  Ciliar!,  Storia  d. 
arte  contemp.  iul.  (1908)  p.  8S3,  4M.  £.  Keffflk 

BnSa,  Joseph,  Stecher,  vom  Anfav  de* 
19.  Jahrb.,  radierte  einige  Ansichten  von 
Rouen  nach  Lüttringhausen  und  Bonington. 

Liß-Mscr.  (Biblioth.  Thieme).  R.  C. 

Baffa,  Barooesse  Pia,  Malerin,  geb.  20. 
9.  1886  in  Telve  (Valsngana-Triciit),  Sdiii- 

icrin  vnn  Eiigcnio  Prnti  in  Vill*  Agncdo, 
Francesco  Danieii  in  Verona,  Niccolö  Can- 
nicci  in  Florenz,  von  Zezzos,  Bezzi  u.  haupt- 
sächlich von  Laurenti  zn  Venedig;  beteiligte 
sidh  aa  dca  Knnstaasat  voo  Verona  ond 
Wien,  und  malte  u.  a.  eine  „Aspettazione 
penosa"  (Privatbes.  in  Wien),  das  Haupt- 
altarbild der  Pfarrkirche  von  Telve,  mit 
Maria'Himmeliahrt,  den  vaacaianisch.  Wen- 
nei  miisiaauien  im  acanrnraa.  m  inem,  aniiei  ■ 
dem  viele  Porträts  imd  Landschaften.  Ge- 
diegen als  Zeichncrin,  erreicht  Bar."  Buffa 
in  ihren  Werken  eine  bemerkenswerte  Far- 
benharmonie.  Sie  ist  Tomehm  in  der  Auf- 
fasauog  «od  fihcr  Ihren  ScIiBphmaa  selnr^ 
ein  AflfloK  von  pottiichar  MslawchoBa» 

L.O. 

BaffagBotti,  Carlo  Antonio,  Theater- 
dek.-Maler  u.  Kupferstecher,  geb.  Bokigna 


MI 


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um  1660,  tätig  in  Bologna,  Genua  und  Turin 
bis  lun  1710.  Wahrscheinlich  Schüler  des 
Dom.  Saoti«  nach  dessen  Zeklmiiagai  er  in 
deo  16B0er  Jihren  nehrerc  OruhdcbMIcIik 
fertigte.  Nach  M.  A.  Chiarini  hat  er  Theater- 
szenen, Vorbilder  für  Theatermaler,  radiert. 
Zu  2  in  Bologna  1708  und  1708  erschienenen 
Werka  von  Pietro  Abbat!  mh  Theaterdeko- 
TwAmen  des  Fcrd.  Bibiem  bat  er  die  Stidia 
gcliefer  Als  seine  besten  Arbeiten  werden 
8  kleine  Landschaften  in  Hochformat  genannt. 

Meyer,  K»tlerlex.  I  10.  ^  N  a  g  1  e  r,  Ksüer- 
Icx.,  II  190,  u.  Monogr.,  I  2262,  2337,  2352.  — 
Heller  -  A  u  dreien,  Handb.  f.  Kpfstsamml. 
—  OmamcnUcidiMinnil.  Berlin  Katgew.-Uua.  — 
Cittadella,  Kot.  rcl.  aFmni,76i.     P,  K. 

Bnffalini,  s.  Bufaiini. 

Bafalmacco^  Beiname  eine*  aal  den  Eigen- 
aamcn  Bomamieo  getaaftcn  Florentiner  Ifalere 
der  1.  RUfle  det  14.  Jabili.,  den  irir  btriier 

nur  atis  Boccaccios  „Decamerone"  (ca  1350) 
und  aus  Franco  Sacchettis  »Novellen"  (vor 
1400)  dem  ihm  dort  nachges.  ttfwüchaigen  Hu- 
mor n.  bedeat  etnatigen  Rofe  nach  kanotwa, 
«üifcnd  seine  sMreldien  Ifahrcfte  (knrs 
■ufgeiählt  u  grerühmt  in  Lor.  Ghibertis  „Com- 
menurj"  [Mscr.  von  c.  1450  in  Florenz]  u.  in 
Vasaris  1.  Viten-Ausgabe  von  1550,  ausführ- 
lieber  beacbrieben  n.  mn  viele,  aUerdinga  oft 
irrige  ZuiciiielbuBgcn  bcreicliert  in  Vanria 
2.  Viten-AusR.  von  1568)  simtlich  für  ver- 
loren oder  doch  für  nicht  mehr  tdentifizierbar 
galten.  Die  erste  sichere  Kunde  über  ein  er- 
halten gebliebenes  aotlientisciies  Malwerk  B.a 
criiieltett  wir  dnrdi  die  im  Sommer  IMO  von 

Pilco  Bacci  planmäßig  durchgeführte  Wieder- 
aufdeckung einiger  der  zur  Zeit  Vasaris  noch 
wohlerhaltenen,  erst  im  17.  Jahrh.  teils  zer- 
atörten,  teils  fibertünchten  Paisionsf  resken 
in  der  Badiskirdie  so  Florens:  and  desadbcn 
Florentiner  Kunstforschers  Buffalmacco-Mo- 
nogr.  im  Januarheft  1911  des  röm.  „BüUettino 
d'Arte"  unterrichtete  uns  dann  (unter  Aufrol- 
luog  der  gesamten  eioacbläg.  Literat)  sum 
ersten  Male  in  cxakt-UsloriMlier  Darlegnig 
über  den  beinahe  schon  zur  mythischen  Per- 
sönlichkeit gewordenen  merkwürdigen  Künst- 
ler selbst,  der  von  besonders  skeptisclien  Hi- 
storikern wie  C.  F.  V.  Rumohr  (ItaJ.  Forschgn 
1827  II  14  f.)  genden  bcrdts  in  seiner  ge- 
schichtlichen Existenz  angerweifelt  worden 
war,  während  er  doch  dereinst  von  Sacchetti 
(Nov.  161  u.  169)  ostentativ  als  ,,grandissimo 
maestro"  und  „dipintore  in  superUtivo  grado" 
gdECmxeichnet  wurde  nnd  auf  seine  hinter- 
laaseaen  Werke  hin  noch  im  15.  Jahrh.  von 
keinem  Geringeren  als  Lor.  Ghiberti  gepriesen 
werden  konnte  mit  LolMprächen  wie  „Ebbe 

Karte  da  natura"  Quaodo  metteva 

l'animo  nelle  soe  opere,  passava  tutti  gli  altri 
pittori"  ....  „C>lorl  freachissimaaente"  .... 
mFu  dottissimo  in  tutta  Tarte". 

Laut  Sacchetti  (Nov.  191)  Schüler  u.  später 
Werkstattgehilfe  des  Duecento-Nachzöglers 


Andrea  dl  Rico  gen.  Tafo,  eröffnete  B.  schlieB- 
lich   eine  eigene   .Malerwerkstatt  in  Florenz 

und  verband  sich  mit  dem  freilich  redit 
sdiwidilicben,  von  B.  seifest  darmn  leinwtte» 

ten  älteren  Maler  Bruno  di  Giovanni  zu  lang- 
jähriger Kompaniearbeit.  Gelegentlich  be- 
teiligte sich  an  dieser  gemeinsamen  Tätigkeit 
beider  Künstler  auch  der  von  diesen  laut  Boc- 
caccio (Decam.  VIII  8,  6.  9,  —  IX  8  tt.  5)  io 
weidlich  gefoppte  alte  Dekorationsmaler  Nozzo 
di  Perino  gen.  Calandrino  mit  seinem  Schwa- 
ger Nello  di  Bandino,  so  bei  der  v  n  BuiT  u. 
Bruno  übemonunenen  Ausmalung  eines  bei 
Gamerata  auf  den  Fiesolaner  Hügeln  gelege- 
nen Landhauses  des  Florentiners  Nicc.  Cor- 
nacchini  (Decam.  IX  5).  Die  zeitliche  Fixie- 
rung dieses  künstlerischen  Jugendscliaflens  B.S 
gewann  P.  Bacci  aus  einer  von  ihm  im  F1»- 
rent  Staatsarchiv  aufgefnnd.  ntlcnndl.  Zeagcn> 
Unterschrift  des  „Dominicus  olim  Calandriri" 
vom  17.  2.  1318  (wonach  also  dessen  Vater 
Calandrino  Anfang  1318  bereits  verstorben 
war)  sowie  aus  einer  1313  datierten  Rech- 
nungsurkunde zu  Lippo  di  Benivienis  Mal» 
arbeit  an  einem  für  das  Florentiner  Domb^^ 
tisterium  bestimmten  Altartabernakcl :  In  die 
Betrachtung  dieses  „non  molto  tempo  avanti" 
(letzt  Urk.  zufolge  also  wohl  1814)  daselbst 
aa^gesldlten  Tabernakels  war  nimlicfa  Calan- 
drino versunketi,  ehe  er,  von  einem  Floren- 
tiner Witzbold  aui  den  angeblich  im  Mug- 
none-Baclie  auffindbaren  Wunderstein  „Eli- 
tropia"  aufmerksam  gemacht,  zur  Beratung 
hierüber  seine  Freunde  Bnff.  n.  Bruno  im 
Vallombrosaner-Ncnnenkloster  bei  Porta  a 
Faenza  (jetzt  Fortczza  da  Basso  bei  Florenz) 
aufsuchte  (Decam.  VIII  3).  Dort  aber  waren 
diese  damals  (lüso  jedenfalls  vor  1318»  ver- 
mntSdi  sdion  1814-48)  mit  der  Ammahmg 
der  1297  im  Bau  vollendeten  Klosterkirche  be- 
schäftigt. Auch  von  Ghiberti  erwähnt,  zeig- 
ten diese  schon  1529  mitsamt  der  Kirche  und 
dem  Kloster  wieder  zerstörten  Jugendfresken 
B4  laut  Vamrl  Sienen  ans  dsm  Leben  Christi, 
darunter  eine  Darstellung  des  Bethlehemiti- 
schen  Kindcrmords,  von  der  Vasari  selbst 
noch  die  von  ihm  als  höchst  lebenswahr  und 
ausdrucksvoll  gepriesene  Originalskizze  B4I 
besaB.  —  Nach  Vollendung  dieser  Arbeit  soll 
B.  laut  Vasari  dann  zunächst  die  (von  Ghiberti 
ebenfalls  als  B  s  Werk  registrierten,  in  arg 
ruinösem  Zustand  bis  heute  erhalten  gebliebe- 
nen) Fresken  der  Cappella  di  S.  Jacopo  im 
Klosterhole  der  Badia  a  Scttimo  bei  Florsns 
gemalt  haben:  an  den  Wänden  6  Szenen  atis 
dem  Leben  des  Apostels  Jacobus,  am  Decken- 
gewölbe die  4  Patriarchen  und  die  4  Evan- 
gelisten. Von  den  letzteren  lädt  der  hl.  Lukas 
die  schon  von  Vasari  als  „n>olto  naturalmente 
[espressa]"  hervorgehobene  Gebärde  des  An- 
blasens der  Schreibfeder  noch  jetzt  deutlicb 
genug  wahrnehmen.  Für  die  Richtigkeit  der 
Angabe  Vasaris,  dafi  diese  Fresken  in  direkter 


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Buffalmacco 


Zckfolge  Mch  da  um  1814—16  raa  B^^iai 

reien  entstanden  seien,  zeugt  mit  absoluter 
Sicherheit  die  laut  freundl.  Mittig  des  Herrn 
Dr.  W.  Biehl  von  diesem  neuerdings  am 
Sockd  der  Nordwind  der  St  Jaeobut-Kapdle 
in  der  Badit  a  Settimo  «n^cfaadeiM  Weih- 

inscbriff    ,,Anno  Domint  MCCCXV  

ortiata  haec  chapella  ad  honorem  beati  Jachobi 

apostoli  " ;  die  endgültige  Feststellung, 

ob  Vassris  Zawdstmg  dieser  Fresken  an  Buf- 
tmUmmtm  MKh  stiliitlsdi  siclier  begrundbar 
ist,  muß  einer  detaillierten  StilvcrKleichung 
der  erhaltenen  Reste  mit  den  neu  aufgedeck- 
ten Freskenresten  der  Badia  an  der  Via  del 
Proconsolo  überlassen  bleiben.  —  Mit  seinem 
Freonde  Bruno  di  Giov^i,  mit  dem  er  noch 
nach  1318  in  Florenz  nachweisbar  ist  (aus 
einer  Ervähnung  des  damals  neu  gegründe- 
ten Klosters  S.  Maria  della  Scala  in  Bcxrcac- 
ctos  Decam.  VIII  9),  und  dem  er  laut  Vasari 
•ndi  den  Entwarf  lieferte  zu  einem  vom  Flo- 
rentiner Condottiere  Guido  Campese  (f  1312) 
testamentarisch  gestifteten  Freskogemilde  in 
S.  Maria  Novella  (Enthauptung  des  hl.  Mau- 
Htias  mit  Bildntsfigur  des  vor  der  liadomia 
im  Gebet  Imieaden  Sdflert,  —  ls«t  Milaoesi 
übertüncht),  wurde  B.  schlieBlich  —  laut  P. 
ßacci  um  1320,  und  zwar  vermutlich  auf  Emp- 
fehlung der  Vallombrosaner-Nonnen  des  Klo- 
sters von  Porta  a  Faenza  zu  Florenz  —  nach 
Pisa  berufen  sur  Aosmalmg  des  Ktrchenquer- 
schifFs  in  der  Vallombrosaner-Badia  S.  Paolo 
a  Ripa  d'Amo  mit  Freskohistorien  aus  dem 
Alten  Testament  und  aus  der  Legende  der  hl. 
Anastasia.  Diese  Pisaner  Badia-Fresken,  die 
laut  Vsmri  schon  zu  dessen  Zeit  fast  völlig 
zerstört  waren,  finden  sich  auch  bei  Ghiberti 
bereits  aufgeführt  unter  den  Werken  B.s,  der 
dann  denselben  Quattrocento-Aufzeichnungen 
zufolge  auch  im  Camposanto  zu  Pisa  „moU 
timime  istorie"  gemalt  haben  sollte.  Die 
wohl  auf  diese  letztere  Behauptung  Ghibertis 
hin  von  Vasari  dem  Buffalmacco  zugeschriebe- 
nen 4  Genesis-Fresken  im  Pisaner  Campo- 
santo sind  jetzt  als  Arbeiten  des  Pietro  di 
Puccio  nachgewiesen,  während  die  FmAmh» 
und  Auferstehungsfresken  von  neueren  An- 
toren  mit  Recht  späteren  Pisaner  und  Steneser 
Meistern  zugewiesen  wurden;  vollends  hin- 
fiiiig  wird  die  auch  in  neuerer  Zeit  noch  ver- 
teidigte Mitarbeiterschaft  B.s  an  den  Pisaner 
Csmpoesnto-Ffeakcn  durch  den  von  P.  Bacci 
geführt efl  Nachweis  des  frühen  Ablebens  B.s 
(vermutlich  schon  um  1340  f,  wie  auch  Vasari 
bereits  angibt)  und  durch  J.  B.  Supinc»  bau- 
geschichtlichen Nachweis  des  weit  späteren 
Begiancs  der  Camposanto-AiimshHig  (etat 
■ach  1800).  In  ihnlicher  Weise  hat  sich  auch 
die  von  Vasari  wohl  gleichfalls  aus  einer  No- 
tiz Ghibertis  (betr.  B.s  „molti  lavorii  nella 
citti  di  Bok>gna'')  hypothetisch  abgekitete 
Pkcikantentitigiceit  B4  in  S.  Pctronio  an  Bo- 


tagna  (erat  seit  1890  erbaut)  aia  Anschraii»» 
mos  erwieeeo,  and  ebcoeo  auch  Vassrls  dop- 

peTte  Buffalmacco-Zuschreibung  der  Katha- 
rinen-Fresken in  der  (erst  1882  erbauten)  Al- 
bomoz-Kapelle  der  Unterkirche  von  S.  Fran- 
cesco zu  Assisi.  Weiten  Fresl»-  und  Altar» 
bildnulereien  B.S  in  der  PtohnthapcHe  des 
Bischofs  Aldobrandino  zu  Cortona  zitiert  Va- 
.sari  als  schon  vor  seiner  Zeit  zugrunde  ge- 
gangen, als  zu  seiner  Zeit  noch  verbunden  da- 
gegen einige  Malereien  B.s  in  S.  Francesco  a. 
to  S.  Margfaeriu  zu  Cortona  Qettt  ebenfalls 
spurlos  verschwunden).  Aus  Sacchettis  No- 
vellen (N.  161  u.  169)  übernimmt  Vasari  von 
außerflorentinischen  Malarbeiten  B  s  noch  die- 
jenigen in  Perugia  (große  Freskofigur  des  hl. 
Biadiais  Broolano  an  der  Plaza  dd  Comnoe, 

—  die  von  Vasari  besonders  gerühmten  Ka- 
tharinen-Fresken der  Capp.  Buonterapi  in  S. 
Domenico  sicherlich  erst  von  späterer  Hand, 
vielleicht  von  Taddeo  di  Bartolo)  sowie  die 
zwischen  1320  u.  1898  ftr  den  Bisdiof  Guido 
Tarlati  von  B.  in  Arezzo  ausgeführten  Fresko- 
malereien (in  der  Kapelle  u.  an  der  Fassade 
des  Bischofspalastes,  des  Schauplatzes  der  hu- 
morvollen Erzählungen  Sacchettis  vom  malen» 
den  Affen  und  von  den  kämpfenden  Wappen- 
tieren der  Guelfen  u.  Ghibellinen,  —  sowie  im 
Dom  u.  in  S.  Giustino, . —  sämtliche  Fresken 
jetzt  verschwunden).  Von  Florentiner  Ar- 
beiten B.s  nennt  Vasari  schließlich  (neben  2 
schon  in  der  Viten-Ausg.  von  16Ö0  aufgeführ- 
ten Dorfkirchenfresken,  einem  St  Christo- 
phorus  in  Valdimarina  u.  einem  Madonnen- 
Iresko  in  Calcinaia)  in  der  Vitenausgabe  von 
1568  noch  2  nicht  näher  gekennzeichnete  Tem- 
peragemälde in  der  Certeaa  M  Florenz,  zwei 
Freskodarstellnngen  &tr  Anbetung  der  Hirten 
u.  der  Könige  über  dem  Aliotti-Grabniale  bei 
Ognissanti  (verschwund.),  Freskomalereien  in 
S.  Giovanni  fra  l'Arcore  bei  Florenz  (Paasioas- 
szenen,  darunter  die  als  bcscn  1  rs  dusdrucka- 
voll  gerühmten  naturalistischen  DarstelloQfen 
der  wehklagenden  drei  Marien  und  des  an 
einem  Baume  erhenkten  Judas  —  1529  bei  der 
Zerstörung  der  Kirche  zugrunde  gegangen), 

—  endlich  die  Passioosfresken  in  der  einst, 
link.  (^rkap.  der  Badia-Kirche  an  der  Via 
del  Proconsok)  zu  Florens,  deren  so.  wertvolle 
Reste  durch  P.  Baccis  verdienstvolle  Nach- 
forschungen nunmehr  wieder  ans  Licht  ge- 
kommen sind.  Bacds  Untersuchungen  zufolge 
fällt  die  Entstehung  dieser  vor  1568  nirgends 
erwähnten,  von  Vasari  vermutlich  atis  Ur- 
kunden des  Badia-Archivs  cxler  des  Farailien- 
archivs  der  Bastari  u.  Giochi  als  B.s  Werk 
festgestellten  Badia-Fresken  erst  in  die  letzte 
Schaffensperiode  des  Meistcra  (1880-^),  da 
die  NeuaasschmSdmng  der  Kidcen  Clwrlcapelle 
der  Badia  —  nachdem  der  Neubau  dieser  früh- 
mittelalterlichen Klosterkirche  selbst  schon 
1310  vollendet  war  —  erst  1880  WO  den  Fa- 
miliea  Bastari  u.  Giochi  befonaea  mtrde.  Die 


M9 


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Wiederzerstorung  der  Kapelle,  bei  der  B.s 
Fresken  teils  vernichtet,  teils  übertüncht  wur- 
den, erfolgte  bei  dem  eroeoten  Kircbenumbaue 
von  1687—28.  Erhalten  bUeben  tioter  der  da- 
maligen Ubertünchung  die  mehr  oder  minder 
fra^entaristchcn  Reste  von  4  (der  ursprüng- 
lich wohl  12)  Wandfresken  aus  der  Passions- 
geschichte (jt  2Vi  m  im  Geviert) :  Verspottung 
Christi,  GeiBelung  Christi.  KreuztragOOg 
Christi  u.  Pilatus  im  Gefängnis  nebst  dtf  — 
gleich  jener  in  S.  Giov.  fra  TArcore  —  von 
Vasari  als  besonderer  Genialitätsbcweis  ihres 
Schöpfers  gerühmten  Darstellung  des  erhenk- 
tea  Jodas.  Die  Bildumrahmungen  wie  der 
Flichendekor  des  Mauersockels  präsentieren 
sich  als  verschiedenfarbige  Fresko-Imitationen 
OOematischer  Marmorintarsien,  gemahnen  also 
an  die  Ornamentik  Giottos.  Um  so  weniger 
giottesk  sind  die  Btidfreaken  selbst,  die  viel- 
mehr die  Hand  eines  von  kla  twiif  h-id w1  ittt- 
schen  Vorbilde  Giottos  selbst  wie  vom  er- 
starrten Konventtonalismus  der  Giotto-Nach- 
folge  völlig  unabhängigen,  rübust-tempera- 
mnlVOtlen  und  aelbtüichöpferischen  Natura- 
lislsn  ciliaiiHn  laiM^  —  dnes  Künstlers,  der 
(ihnlidi  wie  ctwm  jener  bei  seinen  Zeitgenos- 
sen als  „scimmia  della  natura"  verschriene 
Meister  Stefano,  Vater  des  Giottino)  seine 
bei  absoluter  Originalität  der  Auffassung  so 
vBCemeia  wuchtig  und  groAsögig  spfgebintifn 
bibfischen  Kompoeitköen  mit  ersttnnTIch 
scharf  und  ausdrucksvoll  individualisierten, 
lebendig  bewegten  Figurentypen  aus  dem 
Volksleben  seiner  Zeit  xu  .bevölkern  liebte  n. 
dibd  nsmeutiich  in  seinen  Christtisfiguren 
gieidiwold  Idcdgeslilten  von  eigenartigster 
Schönheit  und  Ausdruckskraft  zu  schafTcn 
vermochte,  so  daB  man  ihn  mit  Recht  als  einen 
seiner  Zeit  weit  vorauseilenden  Vorläufer  der 
MuoUao  n>  Mintccio  betrschten  darf. 

Bne  Florentiner  Ifstrikeldntragung,  wo> 
nach  B.  noch  1351  als  lebendes  Mitglied  der 
wohl  1349  gegr.  Comp,  di  S.  Luca  figuriert 
haben  sollte,  hat  P.  Baoci  als  Fälschung  des 
Ifi.  Jshrb.  nscbweiien  kftuwa,  bei  der  dn  „Bo- 
wiimo  Cristofisnl"  n  MBommjco  Crislofsn^ 
mit  dem  gleichfalls  gefälschten  Zusätze  „d" 
Buffalmacco"  und  die  reihenweise  den  Ma- 
trikelnamen  angefügte  Jahreszahl  MCCCL 
(cf.  Gualandi»  Mem.  VI  176  ff.)  za  MCCCXLI 
umgeschrieben  wurde  (fatot  Ai^be  des  Herrn 
M.  H.  Bernath  von  Vasaris  eig.  Hand) ;  damit 
wird  also  für  „Bonamico  detto  Buflalmacco" 
(so  zuerst  in  Sacchettis  Nov.  161,  sonst  bei 
Ssccbetti  wie  bei  Ghiberti  nur  „Bonsmico", 
bei  BoccMcio  nur  „Bufhbnseoo")  sneh  das 
von  Vasari  erst  für  seine  2.  Viten-Ausgabe 
v.  1668  aus  jener  Matrikelnotiz  übernommene 
PatrOOljraiicum  „di  Cnstotano"  wieder  hin- 
fiUlig.  In  dem  in  Sacchettis  Nov.  1S8  wieder- 
gegebenen, tsat  P.  Bacci  Icars  nadi  186B  za 
datierenden  KunstRCspräch  zwischen  Andrea 
Orcagna,  Taddeo  Gaddi  u.  Alberto  Amoldi  in 


S.  Miniato  al  Monte  bei  Florenz  wird  Bnffal- 
maccos  als  eines  schon  seit  langen  Jahren 
nicht  mehr  zu  den  Lebenden  lihlcnden,  einer 
längst  vergangenen  Blüteepodie  der  Malinnist 
angehörenden  großen  Meisters  gedacht.  So- 
mit wird  wohl  Vasaris  augenscheinlich  aus 
dem  Urkundenarchiv  der  Florentiner  Com- 
pagnia  della  Misericordia  oder  des  Hospiuls 
von  S.  lAuria  Nuova  geschöpfte  Angabe  voll- 
auf  ernst  zu  t\ehmen  sein,  wonach  B.  als 
völlig  mittelloser  Stipendiat  besagter  Hilfs- 
genossenschaft 1340  „d'anni  78"  (wohl  Kor- 
rektur aus  „d'anni  6^"  der  1.  Viten-Auag.  von 
1560)  im  genannten  Hospital  gestorben  und 
auf  dessen  Friedhof  —  „Ossa"  —  beerdigt 
seb  soll  Dasselbe  Todesjahr  1840  ergibt  sich 
übrigens  auch  aus  Ghibertis  bishei  unerklärt 
gebliebener  Buffalmacco-Notiz  ^co'  molti*» 

simi  lavorii  per  insino  alU  oUrnpin 

406",  solwld  man  des  „CommefMari" -Verfas- 
sen nähre  „Olympiaden"-  (recte  Lastren-) 
Zeitrechnung  „dalla  edificazione  di  Roma"  als 
versehentlich  ab  700  normiert  annimmt,  an- 
sutt  ab  753  (408  X  6  =  2040  —  700  =  1840; 
—  daS  dieses  selbe  Versdica  dem  Caiiberti 
aaeib  sonst  noch  psssierte,  lUt  ridi  nadiwdsea 
aus  dem  absolut  deckenden  Analogiefalle  in 
der  Schlußnotiz  „fu  grandissimo  statuario,  fu 
[morto]  nella  olimpia  410"  zu  seinen  Angaben 
Über  doi  in  der  Tat  kurz  aach  1848  verstsrbe- 
oea  Aadrea  Pissno:  410x5  »  «00  —  m 
=  1860).  Somit  erweist  sich  das  von  Vasari 
angegebene  Todesjahr  B  s  als  ein  auch  dem 
Lor.  Ghiberti  bereits  wohlbekanntes  histori- 
sches Faktum.  Darf  daan  sdilteBlicfa  aadi 
das  ans  Vasaris  Sdilolaagab«  des  LdNU- 
alters  B.s  resultierende  frühe  Geburtsjshr 
1262  gleich  den  detaillierten  Mitteilungen  des- 
selben Autors  über  B.s  Tod  als  seinerzeit 
jcdea&Us  aocfa  arlomdlich  übcriiefert  gdttn 
sowie  zugleich  auch  ah  piandUe  BtUlrw 
für  die  von  Sacchetti  behauptete  Schulabstam- 
mung B.s  aus  der  Werkstatt  des  altertüm- 
lichen Andrea  Tafo  (dem  der  junge  Künstler 
auch  nach  vollendeter  Ausbildung  —  laut  Spe- 
zialaiitteihuigen  in  Sacchettis  Vor.  W  — 
noch  eine  Zeit  lang-  höhere  (Jehüfendienstc  ge- 
leistet haben  muß),  so  tritt  uns  B.  in  den  neu 
aufgedeckten  l'lorcntincr  Badia-Frcsken  als 
eine  nur  um  so  größere  Künstlererscheinung 
entgegen,  da  er  hiemach  nicht  nur  in  gleicher 
Weise  unbeeinflufit  blieb  von  den  in  altmodi- 
schen Formeln  erstarrten  Schul-Vorbildem 
seiner  Lehrzeit,  wie  er  sich  frei  hielt  von  dem 
sonst  so  übermächtig  wirkenden  Einflüsse 
seines  nagefibr  gleichalter  igen  großen  Zeit- 
genossen Giotto,  —  vielmehr  aus  eigener  Kraft 
sogar  über  diesen  letzteren  noch  hinauswuchs 
als  ein  Vorahner  Itüaltiger  Wahrhcits-  und 
Schönheitswerte.  /.  KurmatU^ 

BofiwBa,  Staailas  Nicolas  Theo- 
dore, geb.  am  6.  12.  1806  in  Avignon,  f  am 
7.  5.  1800  zu  Paris,  Maler  und  Ltthcgrapl^ 


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Buffelli  —  Bugatti 


Mdlte  von  1885— 1848  Genrebilder  und  Aqua- 
idk  im  Saloo  ans.   Lithographierte  Kdpfe 
«ad  SkizscM  ndl  vcnehkdeneD  Mdstera. 
BelIier*A«Tr«y.  IMet  gte.  I.       R.  C. 

Ballelll,  C  e  s  a  r  e,  Bildhauer  in  Lccce  (Apu- 
lienj,  geb.  1639  im  benachbarten  Alessano, 
•chuif  für  die  Kirchen  und  Paläste  seiner  Hei- 
ntlyroviiis  eine  Aiwiihl  chi  fikttritriBchtr  dc- 
loofWver  Baraekbüdwofcs  in  npicU'A  Inonc", 
darunter  1673  das  Reiterstandbild  Karls  V. 
auf  der  Piazza  di  S.  Oronzio  zu  Lecce  (1862 
abgebrochen). 

De  G  i  o  r  K  i  in  Gazcettino  lett.  di  Lecotb  U 
10.  —  Napoli  Nobil..  XIV  94  f.  —  ViliaBi, 
Scritt  ete.  ptigliesi  (Trani  1904)  p.  1222. 

G.  Ceci. 

B«Mli«  Placido,  Architekt  und  Bildbauer 
te  17.  Jahrk,  geb.  in  Leese  (Apoficn)  da  Salm 

des  Ce?;.irc  R  Von  ihm  die  12  Aix>ste!statucn 
in  S.  NIattco  zu  Lcccc,  das  Denkmal  Phi- 
lipps IV.  auf  der  Piazza  zu  Caballino  bei 
Lccce  und  wahrscheinlich  auch  das  1844  ab- 
glAffOchene  Denkmal  Philipfa  II.  auf  der 
Flasa  di  S.  Oronao  so  Leoce; 

Ut.  •.  unter  BulftlU,  CMare^  G.  CteL 

Büffet,  Am6die,  Maler,  geb.  am  80.  7. 
1869  in  Paris,  Schüler  TOT  Jules  Lefebvre 
und  Robert-Flcurjr,  tldlt  seit  1802  in  der 
Soc.  d.  artist.  fraa(.  aus  und  erhielt  1808, 
1890  und  1900  Anszdchnungen.  Arbeiten  Ton 
ihm  befinden  sich  in  den  Museen  zu  Car- 
cassonc  (Weihnacht),  ZU  Ptljr  (Die  arabi- 
achen  Gefangenen)  ind  s»  Mamille  (Pilger, 
fahrt  de»  hL  Arnold).  Gtfroy. 

Iknfet,  Francois,  franz6a.  Historien- 
maler, geb.  1780  in  Cormatin  (Saöne-ct -Loire), 
t  1843  in  Paris,  Schüler  von  Fr.  A.  Vincent, 
stellte  im  Salon  zwischen  1812  und  1834  wi^ 
derfaolt  aus.  Im  Schkme  Footaiiiebkaii  von 
ihn:  Beispiel  elielicfier  Treue  wahrend  der 
Belagerung  Bassanos ;  im  Hospital  in  Cluny : 
Martha  am  Sterbelager  ihres  Bruders.  Das 
Moa.  zu  Versailles  bewahrt  von  ihm  eine 
Aquarelle:  Fest  der  Natkialgante  ai  fibnn 
Ludwigs  XVIII.  im  OdCon  (Sakn  1819.) 

Gäbet,  Dici.  d.  art..  1881.  —  Bellter- 
Attvray,  Dict.  aiu.  1.  —  Gttlf f rey-Mar« 
«•1.  Inv.  d.  dinaiaa  da  Mm.  du  Laune  etc. 
1M8  ff.,  II  119.  H.  V. 

Bnflet,  Paul,  Maler,  geb.  18W  in  Paris, 
Schüler  von  Boulanger  und  Jules  Lefebvre, 
crMdt  unter  anderen  Auszeichnungen  die  sil- 
heme  Medaille  der  Pariser  Weltausst.  1900. 
Seine  bedeutendsten  .Arbeiten  sind:  T>iA\i  de 
la  Hache  (Museum  zu  Nantes) ;  Versuchung 
Christi  (Museum  zu  Romorantin)  ;  Antikes 
Fest  (in  der  Sorbonne)  ;  Menelik  in  Adua 
iScnatapalaat) ;  Herbstlandschaft  (Luxem- 
boorg-Mtneum).  Ferner  hat  er  Fresken  ge- 
malt in  der  Kiniie  ?u  Avray  bei  Paris  und 
in  der  Karfhause  zu  Penaflor  (Spanien). 

Die  KunsL  II  (Dekor.  Kst  III)  401    —  Kat.  d. 

Saion  (Soc.  d.  artiat.  frani;.)  1690  ß.  (z.  T.  mit 
Abb.).  Ga§r9y. 
BaSetti,  Giuacppc^  Maler  ia  Venma, 


geb.  am  80.  2.  1761,  f  «m  16.  7.  1818;  Sohn 
des  Malen  Lodov.  B.  und  der  BBl  Gioffoi 

Nachdem  er  seine  Jugendjahre  mit  seinem 
Vater  in  Vicenza  zugebracht  und  dort  als 
Blumenzetchner  für  eme  Stoffweberei  ge- 
arbeitet hatte,  kehrte  er  nach  Verona  zurück, 
trat  hier  in  die  Werintatt  dea  Giu  Domeidco 
tuid  des  Gian  Bettino  Cignaroli  a!?  Srhüler 
ein,  ließ  sich  dann  von  Gius.  Bottani  m  Man- 
tua  weiter  ausbilden  und  war  schliefilich  in 
Verona  für  die  Kirchen  der  Stadt  und  der  um- 
liegenden Provinzorte  (bis  Rorigo)  als  Ifater 
von  Aharbildem  tätig.  Als  sein  bestes  Werk 
galt  ehedem  eine  für  die  Pfarrkirche  zvj  .\lpo 
(Prov.  Verona)  gemalte  Geburt  Johannes  d. 
Täufers.  In  Verona  selbst  ist  von  ihm  ein 
AltarbiM  mit  verschiedenen  Heiligen  Ib  4cr 
Kirche  der  FbiUppuwnBmidie  erinttea  fe- 
blieben. 

Rartoli,  Le  pitt.  scelte  di  Rovigo  (1793)  p. 
läS,  195,  260.  —  Zannandrci«,  Le  vite  dei 
Pitt  etc.  di  Verona  (1891)  p.  503  ff.     G.  Gtrola. 

BuSatti,  Lodovico,  Maler  aus  Verona, 
geb.  tun  1722  als  Sohn  des  dortigen  Apo- 
thekers Marziale  B.  (nach  Zannandreis),  Schü- 
ler von  Simone  Brentana ;  f  im  März  1782  In 
Vtcenza,  wo  er  den  gröBten  Teil  seines  Lehens 
zubrachte.  Noch  vorhanden  ist  von  ihm  in 
Verona  ein  Altarbild,  darstellend  ein  Wunder 
des  U.  Vincentius  Ferrer  in  S.  Pietro  in 
Monastero;  in  Vic«iza  als  eines  setner  besten 
Werke  eine  hl.  Aiuia  in  S.  Gcrolamo,  ver- 
schiedene Gemälde  in  der  Kirche  der  Philip- 
piner (Samartterin  am  Brunnen,  Austreibung 
der  Hindkr  aua  dem  Tempel,  Gastmahl  in 
Emmans,  U.  Anna  und  Maria  mit  dem  Christ- 
kinde) usw. 

Vendramini  Moses,  Dcscrix.  di  Vicenta 
(1779)  I  36,  45,  .V^,  65,  83.  —  Zannan- 
dreis, Le  rite  dei  pitt.  etc.  di  Verona  (1891) 
p.  ^22  G.  Gtrola. 

Bufflar,  Malerfamilie  in  St.  Gallen,  Chri- 
stoph (1681—1705)  und  Danitl  (1670-1781), 
Söhne  eines  Christoph  (1680—1608).  Abra- 
Aom,  Sohn  des  Daniel  16^1770,  glekhfalls 
Wappcnmaler  und  Porträtist  wie  die  anderen. 

C  Brnn.  Schwdser.  KatUrles.,  1903.    R.  C. 

Bagar,  a.  Bmmgot. 

Äif «tti,  Carlo,  1886  (oder  1866)  in  Turin 
geboren,  jetzt  in  Mailand  lebend,  vielseitig 
begabter  Künstler,  Vater  des  Rembrandt  B., 
hat  sich  hauptsächlich  als  Innenarchitekt  und 
Dekorateur  einen  Namen  gemacht  Seine  aaf 
der  großen  Turiner  Ausst.  1808  dargebotenen 
u.  mit  dem  1.  Preise  ausgezeichneten  Möbel- 
aiisstattunf^en  ern.-gten  Icbli.'ifte  Bewunderung 
und  waren  von  Bedeutung  für  die  gesamte 
Möbelindustrie  durch  eine  technische  Neue- 
rung, die  in  der  Einführung  des  geschmeidi- 
geren und  solideren  Pergaments  an  Stelle 
der  üblichen  Holzfonrnierung  bestand,  womit 
gleichzeitig  die  Möglichkeiten  reichster  Far- 
benwiricnngen  gewonnen  waren. 

Ut  81  Ramhnmii  BrngtUL  Th.  Latimt. 


MS 


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Bnf atti,  Giovanni  Francesco,  ital. 
Kupferstecher,  geb.  in  Mailand  und  dort  tätig 
1076-48.  £r  hat  nach  Comg^io^  F.  BUncbi. 
A.  Bcracd  IL  s>  und  lucli  BIMiiitM  luidi  den 

Leben  gestochen. 

Z  a  n  i,  Enc.  mrt.,  V  100.  —  N  a  g  1  c  r,  K«tlpr- 
lex..  II  19  ).  —  L  e  B  1  •  n  c,  Man.  P.  K. 

Bufttti,  Rembrandt,  Büdbauer  in  Paris, 
188B  ■]■  Sohn  des  Carlo  B.  in  Mailand  ge- 
boren; erwies  sich  schon  früh  als  der  glück- 
liche Erbe  der  väterlichen  Anlagen;  nur  daß 

bei  dem  Sühne  pietätvolle  Naturv»  rehrung  die 
IcünsÜ.  Phantasie  meiir  in  Scbrankea  hält, 
«odarch  seine  Kamt  in  dem  Bettreben  ge- 
trenester  Wiedergabe  des  typischsten  Seelen- 
ausdruckes gipfelt.  —  Durch  seine  natürliche 
Begeisterung  und  eifrige  Arbeit  m  (jcr  Wcrk- 
stätte  seine«  Vaters  —  seiner  einzigen  Kunst- 
schule — ,  wo  er  nch  nun  DdEoratknanaler 
und  Möbeltischler  ausbildete,  erwarb  sich 
R.  B.  eine  erstaunliche  technische  Fertigkeit, 
die  CS  ihm  ermöglichte,  schon  früh  als  Mei- 
ster aufzutreten.  Kaum  14j  ährig,  lenkte  er, 
1887,  in  Mailand  durch  eine  Reihe  von  eigen- 
artigen, in  seinen  Mußestunden  geformten 
Tiermodellen  die  Aufmerksamkeit  weitester 
Kreise  auf  sich.  S'j  i;mn,  durch  den  Um- 
gang mit  namhaften  Künstlern  bewogen  — 
(vor  allem  Ist  der  EinfluB  des  Bildhauers 
Troubetzkoy  zu  erwähnen)  —  wandte  er  sich 
ausschließlich  der  Plastik  zu.  Vom  Wunsche 
beseelt,  sich  auf  eigene  Füße  tu  stellen,  vcr- 
Iie8  er  Mailand  1888,  indem  er  erst  in  Turin, 
■odann  in  Venedig  sein  GNicic  versndite,  bis 
er,  1900,  nach  Paris  kam,  wo  er  in  rastloser 
Arbeit  —  (mit  Vorliebe  hielt  er  sich  im  „Jar- 
din  des  Plantes"  auf,  wo  er  das  Leben  der 
Tiere  studierte  und  nach  der  Natur  model- 
lierte) —  ganz  seiner  Kunst  lebte.  Durch  Ver- 
mittlung seines  Freundes  und  Verehrers,  des 
KunstgieBers  A.  A.  Hebrard.  der  nach  dem 
„cire-pcrduc-Verfahren"  mehrere  seiner  Tier- 
gruppen in  Bronze  gegossen  hatte,  gelang  es 
ihm  im  Frühjahre  1904  zum  ersten  Male 
im  Salon  der  „Sociiti  Nationale",  die  den 
20jährigen  zu  ihrem  Mttgliedc  ernannt  hatte, 
auszustellen.  Nun  war  sein  Glück  gemacht, 
was  ihn  aber  nicht  hinderte,  sich  immer  mehr 
sQ  TervoHloMiunnen.  Schon  anllBlich  seiner 
zweiten  Ausstellung,  im  Oktober  1906,  waren 
seine  Fortschritte  zu  erkennen;  mehr  aber 
noch,  in  der  Pri vatausstellung,  die  sein  Freund 
Hebrard  im  Frühjahre  1907  in  seinen  eigenen 
Ateliers  veranstaltet  hatte,  m  der  über  fiO 
Modelle  und  Bronzen  des  j'.ingen  Künstlers 
ausgestellt  waren  und  wohin  ganz  Paris 
Strömte.  —  Wie  lebendigste  ..Augenblicks- 
skulptur"  muteten  da  den  Beschauer  seine 
wunderbar  fein  beobachteten  ond  bewegten 

TiergTuppen  an,  die  —  mochten  sie  in  der 
Ruhe,  auf  der  Lauer,  im  Sprunge,  im  Laufe, 
beim  Spiele,  während  der  Mahlzeit  oder  in 
sonst  einem  Lebenszustande  erfaflt  worden 


sein  —  stets  mit  gleicher  Meisterschaft  das 
jeweilig  Eigene  der  Gattung  überraschend  zum 
Ausdrucke  brachten :  Elefanten,  Löwen,  Tiger, 
Leoparde,  Jaguare,  Hyänen.  Schakale,  WSlfs^ 
Hunde,  Pferde,  Hirsche,  Ziegen,  BüflFel,  Ze- 
bus, Kamele,  Giraffen,  Nilpferde,  Flamingos, 
Pelikane,  Geier  etc.,  in  allen  Tiergattungen 
hatte  R.  B.  sich  versucht  und  bewährt,  wo- 
bei besonders  die  „gmppenweiae" 'Darstellnng 
der  Tiere  in  ihrer  lebendigen  Wechselbe- 
ziehung zueinander  auffallend  war.  Doch  ließ 
es  der  Künstler  hierbei  nicht  bewenden.  Im 
September  1907,  anläßlich  des  wSalon  des  ar- 
tistes  Italiens"  sollte  er  beweisen,  daß  er 
nicht  nur  ein  „Tierbildner"  in  kleinen  Mo- 
dellen, sondern  auch  ein  „Bildhauer"  größten 
Stiles  sei.  Schon  anläßlich  eines  jjngrn 
„Mädchenakts",  wie  anläßlich  der  Figur  eines 
„Athleten"  hatte  er  sich  an  die  DmlcDiniK 
des  Menschen  in  Lebensgröße  gewagt;  tun 
aber  erregte  er  durch  seine  kühne,  sym- 
bolische Gestalt  ,,La  Brüte"  geradezu  Sen- 
sation, da  er  damit  bewies,  dafi  sein  Genie 
za  den  größten  Erwartungen  berechtige^  wo- 
bei ihm  sein  hoher  Ernst,  sowie  seine  per- 
sönliche Bescheidenheit,  durch  die  er  sowohl 
an  Sciij  n  Vater,  wie  an  seinen  Onkel,  den 
verstorbenen  Maler  G.  Scgantini,  erinnert, 
sehr  xustatten  kommen  wird.  —  Das  Lumok 
bourg-Mus.  hat  eine  seiner  kleinen  Bronze- 
modelle: „Elefant  im  Geplauder  mit  2  Hirsch- 
kühen" 1897  erworben;  d:c  Berliner  Natioiial> 
gal.  bewahrt  von  ihm  „Bulldogge". 

Rossi-Sacchetti,  Rembr.  Bugatti  sciilp- 
teur.  Carlo  Bugatti  et  »on  art.,  Paris  1907  (Abb.). 
—  Art  et  Dicoration  1905,  II  14  (Abb.).  —  L'art 
et  le«  artiste*  V  (1907/08)  171/2;  VII  (1908) 
236—38  (Abb.).  —  Chron.  d.  arts  1907  p.  188.  — 
Ball,  de  l'art  anc.  et  mod.  1904,  p.  197.  —  The 
Studio,  vol.  38  p.  23  ff.  (Abb.).         Th.  Ltuius. 

Bognltv  Zanetto,  s.  Zanttto  di  Bugatta 

BiHk  Hermann,  llinniniator  von  Soests 
schrieb  ti.  illuminierte  1347  ein  Chorbuch,  das 
angebl.  von  Rüthen  an  d.  Pfarrkirche  zu  Bri- 
lon kam.  Sein  Name  nebst  Herkunftsangabe 
finden  sich  in  einer  Inschr.  am  Ende  d.  Buches. 

Jahrb.  d.  Ver.  v.  AlmtUMSltewd.  L  Rbeinl.. 
Hefe  47,  p.  lU.  H.V. 

Ba^an,  Jacques,  Zddiner  v.  Ardritdrt; 
entwirft  die  Porte  Neuve  in  Nancy  1828. 

R6un.  d.  Sot  d.  B-Art«  XXIII  411.  —  Baa- 
ch al,  Dict  d.  Architect.  frang.  R.  C. 

Buggn,  Johanna,  nurw.  Malerin,  geb.  in 
Christiania  am  1.  10.  1871.  Schulcrm  d.  kj^l. 
Kst-  0.  Cew.-Schule  in  Christiania  (1881),  dann 
Harr.  Bäckers  n.  Gerti.  Manthei.  1896/97  in 

Itnlien,  1  X)2/8  in  Kopenhagen  bei  J  F.  Wil- 
liiinsen,  fcTier  in  Paris.  Die  Natur,  das  Volks- 
leben u.  die  Volkskun.st  Norwegen.^  j^aben  der 
Künstlerin  die  Vorwürfe  zu  ihren  Bildern  n. 
haben  rädt  auf  ihre  Farbengebung  u.  Linien- 
führung  in  dekorativer  Hinsicht  eingewirkt. 
Seit  1898  s  tellt  Johanna  B.  in  den  Staatsausst 
in  Christiania  au.s.  lUOÜ  auch  in  Paril^  1901 
im  Gh^p*!*^  ^  München. 


m6 


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BaggiiBO  —  Bugiardini 


UittdL  <L  KfuMOcriD.  —  Thiis,  Nonke  nu- 
ll (B«rm  1906)  p.  409. 

C.  W.  SekniUtr. 

Bagken,  Louis  van,  s.  Bodeghem. 

BttcUrdini,  Agostino^  gen.  UbaJdino, 
Bildhauer  zu  Florenz,  geb.  um  1690,  f  um 
1628^  Schüler  des  Giof .  Caodiu.  Voo  ihm 
werden  erwSmt:  TftA-Gnppt  mh  Engeln  in 
der  Grotte  im  Hofe  de»  Palazzo  Pitli,  ferner 
einige  Engel  und  ein  Ziborium  in  der  Kirche 
S.  Spirito,  eine  Statue  der  Religkm  und  die 
Crabmäler  der  Kirdoiile  Lonmo^  Antooio 
und  Roberto  Pucci  nn  Sei  f  itewIifcMter  S>  An> 
nanziata,  endlich  das  Grabmal  nebst  Büste  der 
Sängerin  Arcangela  Paladini  (f  1600)  in  der 
Vorhalle  der  Kirche  Sta  Feliciti. 

Parrino,  Edii.  dell"  Abeced.  pitt  d.  P.  Or- 
iMdi,  Najwli  1733  p.  432.  —  Baldinucci- 
R  «  n  « 1 1  i,  Not.  dei  prof.  d.  di«.,  1847,  IV  387.  - 
T  i  c  0  s  z  i,  Dition.,  1S30.  —  R  i  c  h  a,  Not.  d. 
ckkee  fior.,  1754-«2,  VUI  M;  IX  SO,  838.  -  O. 
Aadreucci.  La  Cbie«  dcUa  NmibU,  Fi- 
rcnze  1857,  p.  144.  236.  H.  V. 

Bngiardini,  Giuliano  di  Piere  di  Si- 
mone, geb.  20.  1  1175  in  Florenz  an  dem 
Tor  nach  Faenza;  f  ^  ^^t^-  Die  in- 

timen Beziehnnfen  tu  Michelangelo,  die  be- 
aooders  das  Interesse  für  diesen  nicht  bedeu- 
tenden Maler  ausmachen,  begannen  mit  den 
Lehrjahren  in  den  Werkstätten  des  Domenico 
Ghiriandajo  und  Bertoldo.  Er  hat  nach  des 
letzteren  Tode  wohl  mit  Ghiriandajo  bei  den 
Fresken  in  S.  Maria  Novell»  weitergearbeitet 
und  von  ihm  die  trockne  Malweise  übernom- 
men. Sein  frühestes  bekanntes  Bild,  die  „Gu- 
Uani  Florentini  opus"  bezeichnete  Halb- 
figurenmadonna  in  GaL  Colonna  (No.  136), 
Bomi,  zeigt  dies.  Dann  wurde  er  Gehilfe  bei 
Albcrttnelli,  dessen  Einfluß  deutlich  ein  Toodo 
in  der  Pinakothek,  Turin  (No  106),  beson 
ders  im  Typus  der  knienden  Maria,  erkennen 
ÜBt. 

Der  Künstler,  der  offenbar  aelir  unselb- 
ttindig  war,  sucht  sich  überall  einen  Rück- 
halt, und  so  konnte  denn  auch  der  Einfluß 
Leonardo  da  Vincis  nicht  ausbleiben.  Da- 
mit beginnt  seine  zweite  Epoche.  Von  seiner 
Hand  eine  aitzende  Madonna,  dai  im  SchoS 
Begcnde  Kind  sSugend,  in  den  Uffirien  (No. 
218),  wurde  früher  dem  Leonardo  selbst  ge- 
geben. In  Haltung,  Formgebung  und  Be- 
wegungimotiven  ist  sie  unbedingt  die  beste 
Lcittuqg  Bogiardiiiii.  D«»  Porträt  einer 
Nonne  m  Phti  (No  140),  eborf ilb  cbtt  Leo- 
nardn  da  Vinri  zugeschrieben,  ist  eine  der 
vielen  Nachbildungen  der  Mona  Lisa  Leonar- 
doe.  Für  Bupardini  von  besonderer  Güte, 
neigt  «e  doch  nur  geisUoae  Emuchtennig  der 
wanderbaren  Malweise  dci  xaim  Halb- 
dunkels de*^  Vorbildes.  Ein  Raifael  zuge- 
schriebenes Frauenportr.  der  Tribuna  hat  man 
mit  Unrecht  B.  geben  wollen.  Es  ist  von 
Pemgino.  Audi  an  Fra  Bartolommeo  hat  B. 


sich  angelehnt.  Vasari  erzählt  sogar,  daA  er 
dessen  Beweinung  im  PiHi,  aack  der  Uolcr* 

malung  durch  den  Meister  ,  ganz  fertig  ge- 
malt habe.  Davon  kann  nicht  die  Rede  sein. 
Vielleicht  hat  er  die  wieder  entfernten  Fi- 
guren des  Petrus  und  Paulus  zugefügt. 
Immerhin  ist  Fra  Bartolommeo«  EinfloS  auf 
einem  Bild  des  Meisters  in  der  Gemälde- 
galerie Wien  (No  86),  den  Raub  der  Dina 
darstellcnii,  zweifellos  in  der  Gruppe  beten- 
der und  kniender  Gestalten  links.  Soll  ee 
doch  der  Fratc  sogar  begonnen  hlÄcn.  Der 
Hangd  an  lebendiger  Vorstellung,  an  rich- 
tiger Zeichnung  wirkt  in  der  bewegten  Gruppe 
geradezu  koroisch,  so  erzählt  denn  auch  Va- 
sah  des  öfteren,  daß  Michelangek),  der  den 
Bttgiardini  wegen  seiner  Ehrlichkeit  gut  lei- 
den mochte,  sich  des  Lachens  nkht  hätte  er- 
wehren können  im  Anblick  der  Ungeschick- 
lichkeiten seines  Freundes.  So  hat  er  auch 
ihn  1508  zur  Beihilfe  an  der  Decke  nach  Rom 
gerufen,  aber  wieder  zurückgeschickt. 

Michelangelo  hat  ihn  während  seiner  drit- 
ten Epoche,  die  Jahre  1618—25  umfassend, 
bchcrrsirt  Ein  Tondo  n  it  der  heiligen  Fa- 
milie in  der  Ermitage,  Petersburg,  (No  86) 
(nebenbei  bemerkt  die  auf  dem  Bodcil 
sitzende  Maria  an  Raffaels  Madonna  aus  dem 
Hause  d'AIba  ebendort  erinnernd),  eine  1690 
datierte  Madonna  mit  Kind  und  Johannes  in 
den  Uffizien  (No  3450)  und  ein  Tondo  in  der 
Galerie  zu  Bologna  (No746).  Besonders  muB 
Uer  jedoch  das  Martjrriom  der  hl.  Katharina 
in  S.  Maria  Novella,  Florenz,  genannt  wer- 
den. Michelangelo  hat  ihm  hierzu  eine  Zeich- 
nung geliefert  (in  der  Galleria  nazionale, 
Rom).  Aber  wie  wtaig  der  ängstliche  Künst- 
ler damit  anzufangen  wuBte,  zeigt  sein  großes 
Bild  voller  Unndie  und  Aufregung,  sogar 
schlecht  in  der  Zeichnung.  Kindisch  wirkt, 
wie  er  den  Lichteffekt  herauszubringen  sucht. 
Zu  erwähnen  ist  hier  das  Porträt  Micbd- 
angdoe  m  Caaa  Buonarroti,  ein  nüchtern 
nach  der  Natur  gezeichneter  Kopf,  der  uns 
wahrlich  nicht  viel  sagt  —  Als  letzte  Epoche 
können  wir  dii-  Jahre  bezeichnen,  in  denen  er 
sich  in  Bologna  offenbar  zeitweise  aufhielt 
(zwtacfacnl6Mu.l680).  Dort  befindet  eidi  eine 
anBergewöhnlidie  2M  seiner  Werke:  dn« 
Vermählung  der  hl.  Katharina  (bezeichnet 
IVL.  FLO.  FAC.  Galerie  No  26)  ein  Jo- 
hannes in  der  Wüste  auf  einem  Steine  sitzend 
(Gderie  No  96^  ebeolaUt  benidmet)  and  an^ 
deres  !n  Prfratberitx.  Die  Bilder  bringen 
nichts  Neues,  aber  der  Künstler  hat  hier 
endlich  seine  Manier  gefunden.  Alles  in  allem 
haben  wir  dem  BugiardSni  dodi  jede  kräftige 
Eigenart  abzusprechen,  so  sehr  er  auch,  laut 
Vasari  aof  seine  Leistungen  eingebildet  wer. 
Er  sucht  überall  Anregung  und  Halt,  weiß 
aber  nicht  eine  persönliche  Auffassung  tu  ge- 
winnen. 

Von  den  übrigen  BUdem 


•07 


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Berlin,  Kaiser  Friedr.-Mua.,  No  283,  Madonna 
mit  Kind  und  Heiligen,  bez.  Jul.  Flor,  fac 
—  Florenz,  S.  Croce,  Anbetung.  —  Grenoble, 
Mueum:  Portrit  Michelangelos  (?)  —  Leip- 
zig, städt.  Musetun  No  21:  Madonna  mit 
Kind  und  Johannes.  —  Modena  No  834: 
Madonna  mit  Kind  und  Johannes  —  Mai- 
land, S.  Maria  delle  Grazie:  kniender  Jo- 
hannes, bez.  Jul.  Bugia.  Flo.  faci.  —  Rom, 
Moseo  Nazionale.  N068O,  Madonna;  No583, 
Kopie  nach  Raffaels  Porträt  Leo«  X.  — 
Turin :  Madonna  in  Halbfigur.  —  Wien,  Gal 
Liecbtoutda  No  SM:  Madonna  mit  Kind 
und  Johtinwti 

Vaaari-Milanesi.>nie  VI  toi  ff.  o.  a.  a. 
Stdi«.  —  Richa,  Notisto  d  «UeM  fiortatinc. 
Fifcue  (1754-«t)  I  IML  Ml;  UI  ftl.  ML  >- 
Xoreni.  Man.  d.  BasiL  ü  S.  Lor,  Fifcaae 
IBM  n  m  —  Cr«w«  o.  Cavaleaselle. 
Cwii  il  im  Ifalaal  miff  ff  II  ■  n  11  ■  11 11. 
noial.  Mahnl  dar  Imlit.  9.  US;  4wfiiB>t, 
npawifM  Anwiui  I  Mf.  n  tL  —  A.  tob 
B^ekcrstb liiiK«. t  Xstw.XXVIII Itt a.  f. ; 
XXXIl  ttltt.  F.  Knapp. 

Buglhat,  GiOTtnai,  f.  d.  ArtOcd  HM€ktr. 

Antonio. 

Bog Uoni,  Bcnedetto,  Florentiner  Terra- 
kottabildncr,  geb.  1461  f  7  3.  1621.  In  seinen 
glasierten  Terrakotten,  deren  sich  nicht  wenige 
erhähen  haben,  gibt  sich  B.  als  tüchtiger 
Nachfolger  des  Andrea  della  Robbia  zu  er- 
kennen. Vasari  überliefert  unzutreffende 
Nachrichten  über  den  Künstler.  Er  soll  von 
einer  Frau  aus  der  Famjlie  Della  Robbia  das 
Gcbeunnis  der  wetterfesten  Glasur  erfahren 
habcD,  und  in  der  SS.  Amumziau  schreibt 
ihm  Vasari  neben  der  Kapelle  der  hl.  Barbara 
eine  Auferstehung  Christi  mit  einigen  Engeln 
zu.  Hier  liegt  eine  Verwechslung  vor:  Die 
Auferstehung  befand  sich  in  der  Kapelle  der 
Falconieri  und  war  eine  Arbeit  des  Agoatino 
Duccio.  Im  Garten  daselbst  aber  wird  dn 
beglaubigtes  Terrakottarelief  erwähnt,  das 
Christus  im  Limbus  darstellte.  Nach  Vasari 
II,  184  und  Bocchi-Cinelli,  Bellezze  di  Firenze 
20s  hat  B.  iür  eine  Kapelle  in  S.  Pincnzio 
dae  nic3it  mehr  vorhandene  Pieti  in  Terr»> 
kotta  geschaffen,  und  über  dem  Hauptportal 
von  S.  Pier  Maggiore  die  Lünette,  die  eben- 
falls zugrunde  gegangen  iit 

Dnrch  neuen  FonchunBiBi  sind  wir  ubcf 
den  Lebenslauf  und  die  RauptwerlEe  des 
Künstlers,  sowie  über  deren  chronologische 
Folge  besser  unterrichtet.  Am  10.  5.  1484 
empfängt  er  eine  Zahlung  von  100  Lire  für 
sein  frühestes  urkundlich  beglaubigtes  Werk, 
dn  glasiertes  Terrakottarelief,  Christas  hn 
Limbn.^,  das  er  für  die  Scrvitenkirclie  in  Flo- 
renz ausgeführt  hatte.  (Zugrunde  gegangen.) 
Von  1487—1488  ist  B.  in  Perugia  urkundlich 
nachweisbar.  Im  KkMter  S.  Fietro  fer^gte 
er  eüi  Lavab6  in  giasiertedi  Ton,  mit  den 
Figuren  Christi  und  der  Samaritcrin,  im  Kor- 
ridor, der  zum  Refektorium  führt,  gegenüber 


der  Eingangstur  zu  diesem;  im  Refektorium 
selbst  die  Kanzel,  und  an  der  Decke  drei 
Tondi  mit  Halbfiguren  der  HL  Pttru«  und 
Benedikt  und  dem  Emblem  Christ^  ~  dhnit» 
lieh  durch  Dokumente  beglaubigte  Arbeiten, 
für  welche  er  am  18.  10.  1487  40  Golddukaten 
erhielt.  Von  einem  anderen  Werk  des  Mei- 
sters, in  der  Kapelle  S.  Giuseppe  des  Doms  zu 
Perugia,  das  zerstört  ist,  haben  sidl  nur  dne 
Madonna,  das  Kind  anbetend,  Christtta  mit  der 
Samariterin  und  zwei  Halbfiguren  der  Pro- 
pheten Jesaias  u.  David  erhalten,  bescheidene 
Reste  eines  größeren  Ganzen,  für  das  B.  die 
itiltliche  Summe  von  4Sn  Fiorini  in  tordw 
hatte,  wie  wir  aus  der  Abschätzung  der  Sach- 
verständigen vom  8.  9.  1488  erfahren.  Uber 
eine  dritte  Arbeit  B.s,  die  verschollen  ist,  eme 
Pietä  in  glasierter  Terrakotta,  besitzen  wir 
nur  einen  Zahlungsvermerk  in  den  stidtisdictt 
Reehaungsbüchem  (Libri  della  Conipatiiletia) 
vom  8.  10.  1488. 

In  den  Büchern  der  Opera  von  S.  Jacopo  zu 
Pistoia  hat  Pcieo  Bacci  eine  Rohe  von  No> 
tizen  gefunden,  die  vom  16.  12.  1480  bit  aOBI 
8.  10.  1480  reichen  und  uns  Kunde  geba  von 
einem  Relief  der  Auferstehung  Christi,  das  B. 
für  den  Altar  von  S.  Jacopo  geliefert  hat 
Die  erste  Zahlung  von  6  Fiorini  wurde  am  8. 
6.  1480  «agewicsen,  ab  dk  Arbeit  noch  nidil 
begonnen  war,  d>er  adwa  am  80.  7.  1490  war 
das  Relief  auf  dem  Altar  aufgestdit  Am 
8.  10.  1490  wurde  es  abgeschätzt  und  B. 
empfing  dafür  eine  Restzahlung  von  22  Fio- 
rini. Am  10.  7  1784  wurde  die  Kapelle  »er- 
stört  und  das  Relief  im  Freien  aulgeBtedt. 
18TO  kam  es  in  den  Kapitelsaal  von  S.  Fran- 
cesco, wo  es  sich  noch  heute  befindet.  Mila- 
nesi  schreibt  in  seiner  Vasariansgabe  II,  186 
dem  B.  irrtümlich  die  AuslQlinag  der  Sänger* 
Itaaid  ia  S.  Stefano  in  Genua  zu.  Der  Künst- 
ler, wdcher  1499  den  Donato  Benti  bei  der 
Ausführung  dieses  Werkes  unterstützte,  war 
vielmehr  Benedetto  da  Rovezzano,  was  Mila- 
nesi  selbst  später  berichtigt  hat  (Vasari  IV, 
680).  Ein  sicheres  Werk  B.a  ist  jedoch,  wie 
ndtrtczy  erkannt  hat,  eine  Madonna  mit  dem 
Kinde  in  einer  Mandorla,  im  Cauiposänto  zu 
Pisa,  am  Eingang  zu  der  Cappella  Ammanati. 
Fabricqr  tdtfdbt  ihm  ferner  eine  Lünette 
mit  der  von  iwei  Engeln  angebeteten  Ma- 
donna zu,  welche  aus  der  Kirche  S.  Giovanni 
dei  Fiorentini  zu  Viterbo  in  das  städtisdie 
Museum  daselbst  gebracht  wurde,  eine  Aibd^ 
die  er  vielleicht  als  Gehilfe  Andreas  detia 
Robbie,  der  als  Kontrahent  anitrit^ 
geführt  hat. 

1504  war  B  ein  s  der  Mitglieder  der  Künst- 
lerkommission, welche  über  den  passendsten 
PlaU  für  die  Aufstellung  von  Mldldaagdn 
Marmordavid  zu  beraten  hatte. 

Spitwerlw  B.s  shid  swd  Altaitafdn  aus 
Terrakotta,  welche  er  1508  für  den  Marchese 
Alberigo  Malaspina  gefertigt  hat    In  zwei 


90B 


■}0 


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BugUoni 


Kapellen  der  Kirche  S.  Francesco  in  Mam 
aufgestellt,  sind  die  beiden  Altarwerke,  eine 
Anbetung  der  Könige  tind  die  Madonna,  das 
Kind  anbetend,  bis  auf  einige  Fragmente  des 
letzteren  tngronde  gegangen.  In  Antona  bei 
Massa  besitzt  die  Kirche  S.  Geminiano  ein 
großes  Altarwerk  B  s,  dessen  Haupttafel  die 
Madonna  mit  Heiligen  zeigt,  wahrend  m  der 
Lünette  die  Anbetung  des  Kmdes  und  auf  der 
Predelle  die  Verkündigung  mit  zwei  Szenen 
aus  der  Legende  des  hl.  Geminianus  dar- 
gestellt ist.  Femer  schuf  B.  1610  für  das 
Ospedale  del  Ceppo  zu  Pistoia  eine  Lünette 
mit  der  Krönung  der  Madonna,  die  noch  vor- 
haaden  ist  Auäi  wifd  nener^ags,  wohl  mit 
Uandii^  angenommen,  er  an  düa  Friesen 
mit  den  Darstellungen  der  Wethe  der  Barm- 
herzigkeit beteiligt  gewesen  sei.  Mit  mehr 
Berechtigung  hat  man  auf  B.  die  Krönung 
Marii  über  dem  Portal  von  Ognissanti  in 
Florenz  und  die  liegende  Grabfigur  der  U. 
Christina  in  der  Collegtau  zu  Bolscna  (un- 
glasiertc  Terrakotta)  zurückgeführt.  Beide 
Werke  zeigen  in  der  groBen,  ruhigen  Behand- 
lung der  Ponneii  and  des  Faltenwurfes  Uber- 
ciaatimmuv  mit  den  fisicberten  Arbeiten  B.s 
and  stehen  namentlich  der  Lünette  in  Pistoja 

nahe.  Seine  letzte  Arbeit,  von  der  wir  Kunde 
haben,  sind  Figuren  der  Caritas  imd  der  Hoff- 
nung, mit  Köpfen  und  Händen  von  bemalter 
Terrakotta  «debe  er  für  S.  Lorenzo  in  Flo- 
rens bei  Gel^ienheit  des  Einzages  Papst 
Leos  X.  1510  geschaffen  hat. 

B.  .bciauidct  in  allen  seinen  Wericcn  ge- 
sriiiA  Vt  IToiinwsition  InnlgbBit  der  Smpfin' 

dung,  gute  Wiedergabe  der  Natur  und  naive 
Erzählungsgabe.  Durch  die  Sorgfalt  der  Aus- 
führung nehmen  seine  Arbeiten  einen  hohen 
Rapg  unter  den  Schöpfungen  der  Robbiasdnik 
dn.  Elte  ieinir  Kunst  war  Ssnti  di  Ifichde, 
der  von  ihm  doi  Beinamen  Buglioni  annahm. 

Vasari-MItaaeai,  Vite  II  184-fi,  III 
S78.  IV  18»  V.  Ocntsche  Auag.  II  ISO.  III  44, 
VI33.  —  Bocchi-CinelH.  Bellesac  di  Fi- 
renie  1077,  202.  —  Mariott i,  Lett  pitt 
Perus.  p.  101.  —  Gotti,  Vita  dt  Michel- 

angelo 1875,  I  28,  II  55.  —  Campori,  Mcm. 
Biogr.  .  .  .  di  Carraxa,  Modcna,  1873  p.  287.  — 
Gvasti,  Di  CafiKgiolo  ecc  Fireoze  1902  p.  155, 
16«.  —  Giglioli,  Pistoia,  1904  p.  S8,  95.  — 
P.  n  c  :  i,  II  gruppo  pistoiete  della  VisiUzione, 
Fireoze  lt>ü6,  Ib  pp.  —  Bode-Bruckmann, 
Denktn.  d.  Ren.-Skulptur  Toskanas,  Text  p.  90, 
Taf.  286.  —  Cruttwell,  Luca  and  Andrea 
delU  RobbU,  1S02  p.  »S0-2S1.  —  Schabring, 
Luca  della  Robbia,  1905  p.  148—140.  —  Nuova 
Aatologia  Ser.  III  Vol.  20.  1889  p.  764  (Er- 
c  u  1  e  i).  —  Riv.  d'Artc  1904  p.  49—62  (B  a  c  c  i. 
Wichtige  DokumenteJ,  elrnda  1904  p.  139-142 
(v.  Fabricsy,  Zusammenfasiender  Artikel).  — 
Arte  e  Storia  XII,  «6—70,  XXII,  10-11  (Me- 
I  a  n  i).  —  Giom.  Stor.  e  Lett  detla  Liguria  VI 
1905  p.  322—26  (U.  M  a  i  z  i  n  i).  —  Raas.  UbL 
d.  Arte  lul.  VII  110,  VIII  170.  —  Repert.  f. 
Kstw.  XXX  544.  —  Natura  c  !  Arte  XXIV  1902/3 
p.  88  (M  e  1  a  n  i).  —  Raas.  Nazionale  VoL  140 

p.  AM  ff.  Wtktr  Bm^ 


BigUeni,  Francesco,  Bildhauer,  geb.  8. 
8.  1482  in  Floren^  f  9.  6.  iö20  in  Rom,  wo  er 
im  Dienste  Leos  X.  stand.  Seine  Grabschrift 
in  S.  Onofrio^  der  die  oben  mitgeteilten  Daten 
ctttoouuDCtt  iiftdp  ^^rihmt  iliD  ds  ^Sd^hi^^di^ 
Musiker  und  hervorragenden  Bildhauer. 

Orlandi^Guarieati,  Abeced.,  Vcnczia, 
1753  p.  IML  —  Fosc«ltlW  Iscrisiooi  V  301 
No  1520.  Walttr  Bomb*. 

Bai^limi,  Santi,  Florentiner  Terrakotta- 
bildner, geb.  20.  12.  1494  aU  Sohn  des  Seilen 
Michde  di  Santi,  Schüler  des  Benedetto  Bug- 
lioni, dessen  Namen  er  spiter  annahm,  f 
11.  1578  als  der  letzte  Vertreter  der  Kunst  der 
Robbia.  Nach  dem  Tode  Benedetto  B.s  trat 
er  in  die  Werkstitte  der  Robbia  ala  Geselle 
ein  und  half  dem  Giovanni  della  Robbia  bd 
den  Friesen  mit  Werken  der  Barmherzigkeit 
am  Hospital  des  Ceppo  in  Pistoia  (1525).  Als 
Giovanni  1529  starb,  vereinigte  er  sich  mit 
Niooolo  Tribolo  und  schuf  gemeinsam  mit 
diesem  1B69  die  Reiterstatue  des  Giovanni  delle 
Bande  Nere,  welche  zur  Feier  der  Hochzeit 
Herzog  Codmos  mit  Eleooora  da  Tulcdu  auf 
Piazza  San  Marco  aufgestellt  wurde.  Laut 
Dok.  bei  Guasti  (s.  nntm)  erhielt  er  164S  lör 
10  Köpfe  in  glasierter  Terrakotts,  welche  er 
gemeinsam  mit  Lorenzo  Marignolli  für  Eleo- 
nora  da  Toledo  gefertigt  hatte,  tmd  welche  die 
Herzogin  nach  Neapel  schickte,  85  Fiorini. 
Von  «einer  Hand  waren  dnige  Figürchen  auf 
dcsi  Zibofiom  des  Haoplaltars  der  Santisdma 
Annunziata,  den  1^46  Giuliano  imd  Filippo  di 
Baocio  d'Agnolo  Baglioni  schufen.  Für  das 
idertidie  Lctcbenbegängnia  Michelangelos  mo- 
ddUarte  Santi  2  Medaillom  mit  dem  Bildoia 
□es  ssewKrs  m  icrranoKi.  nacn  Adcnranp 
gen  Tribolos  führte  er  in  unglasierter  Terf»> 
kotu  die  Friese  des  Fußbodens  in  der  Biblio- 
teca  S.  Lorean  am  (1001—1068),  ferner  den 
FnBboden  cinsger  von  Henof  Codn»  I.  be- 
woholer  Riamt  6b»  Palasso  VeecMo  nadi 
der  Loggia  dd  Grano  zu.  Von  den  Mönchen 
der  Badia  erhielt  er  1658  den  Auftrag,  für 
ihre  Kirche  zu  Croce  dcll'  Alpe  bei  Cutigtiano 
im  Fialojcaer  Afpcanin  swei  Flacfareliefa  in 
giasiener  i  er  ramm  m  tertigen.  June  nen 
mit  der  Madonna,  Maria  Magdalena,  Johannes 
und  vier  anderen  Heiligen,  sowie  ein  Kruzi- 
äxus  mit  den  Passionsinstrtmienten  sind  noch 
an  Ort  und  Stelle  vorhanden.  Für  die  Hodw 
zeit  des  Frsncesco  dc^  M edd  mh  Giovamu 
d'Austria  fertigte  er  gemeinsam  mit  Lorenzo 
Marignolli  15ÖÖ  Putten,  Köpfe  und  andere 
Ornamente  in  Cartapesta  im  Hof  des  Palazm 
Vecdüoi,  Umberto  Rossi  sdireibt  ihm  «itf 
Gnmd  stilistisdier  Überetnsthnnrang  mit  den 
Reliefs  in  Croce  dell'  Alpe  eine  aus  der  An- 
nunziata staiiunende  Lünette  mit  der  Halbfigur 
des  hL  Augustin  zwischen  2  Cherubim  zu 
(icttt  im  Bargeilo^  abgab.  ArdL  Stor.  dell' 
Aitt  VI  p.  Vt—U),  ienwr  in  der  Xirdie  sn 
Gavinann  bd  S.  Maicdio  im  Pisteticaer  Av«» 

S  14 


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Bngnani  —  Buhl 


nin  ein  sechseckiges  Ziborium  mit  Christus 
CVischen  Petrus  u.  Paulus,  fliegenden  Engeln 
wmI  6  anderen  Heiligen^  aowk  daea  wo 
&igeln   umgebenen  Krazifixai;   ille  drei 

Werke  in  glasierter  Terrakotta. 

Vasari-MiUnesi,  Vite,  TI,  184—185, 
III  37Ö,  VI  88  VII  300  u.  Deutsche  Ausg. 
(Jaeschke)  II,  120.  —  C  o  n  d  i  v  i,  Vita  di 
MichclanRclc  1740,  p.  140  (Note).  —  Guasti, 
Di  CafaRRioIo  ccc.  1902  p.  167—168.  —  Gig- 
Ii  o  1  i,  Tistoja,  Fircn/tr,  1904  p.  88.  -  Arch. 
Stor.  dell'  Arte  VI  p.  10—11  (M.irzini). 

H'tillt-r  Iio»:be. 

Bugnani,  Kupfcrätcchcr  in  Mailand,  tätig 
um  1002,  erwähnt  von  Zani,  Enc.  met,  V  101. 
Bifutov  8.  Zamlti,  Aotonio. 
B«CMt   (oder  Bogniet),  Pierre  Gi' 

briel,  Architekt  von  Lyon,  +  in  Charly 
hochbetagt  —  am  5.  11.  1806.  Fertigte  1764 
die  Pläne  zu  dem'  Monumentalbrunnen  auf 
der  Plüce  des  Cordelierik  denen  Aiuschinük« 
kmit  ihn  bts  1770  beadiiftigte,  und  erbaute 
1786  das  1837  '/erstörte  Gefängnis  zu  Joanne. 

Lance,  Dict.  d.  archil.  frang.  I.  —  Rcun.  d. 
soc.  d.  b.-arts  XXVIII  434.  -  Bauchal,  Dict. 
d.  archit.  fran?.,  1887.  —  Le  B  1  a  n  c,  Manoel  I. 

H.  y. 

Bugniconrt,  ^^  a  x,  Landschaftsmaler  und 
Radierer  in  Paris,  geb.  in  Bordeaux, 

stellte  1896,  1S9T  und  180S  in  der  Soc.  d.  Art. 
Pnmc-  LandschaftsiBodv«  der  Gafloogne  and 

des  Baskpn!,in;lp?.  If>n9  in  Her  Soc  Nat.  d 
B.-Arts  2  gruü/ugig  und  malerisch  ben.ind(:Ite 
Original  radicrungcn  aus. 

Rcv.  de  l  art  anc  et  ntod.,  XXII  (1907)  40  (mit 
Abb.  d.  Orisinattad.:  Coia  de  Bilbao).      H,  V. 

Biif«v  Tommaso  öi  Antonio»  nn- 
polit.  Maler,  malt  1444  im  Auftrage  da  Txt- 

caria  Ncgrone  für  S.  Francesco  in  Genua  ein 
Altarbild  mit  S.  Antonius  von  Padua  in  der 
Mitte,  an  den  SdIeD  die  Heiligen  Johannes 
der  Tinfer«  Frans  von  Assisi,  Elisabetli  and 
Andreas,  zu  Füflen  S  Andächtige,  sowie  die 
dazugehörige  Predella  mit  der  Geschichte  des 
Lebens  und  der  Wunder  des  heil.  Antonius. 
A 1  i  z  c  r  i,  Not.  dd  Pwf,  dd  naegao  in  Lig. 

1S70~S0  I  244.  R.  C. 

Bngoni,  Ti  mmaso,  Maler,  um  die  Mitte 
des  18.  Jahrb.  in  seiner  Vaterstadt  Venedig 
titig.  Eines  seiner  Bilder,  die  hl.  PUniHe 
darstellend,  in  S.  Simono  e  nitid.i,  trägt  das 
Datum  1736  und  den  Namen  des  Stifters. 
Außerdem  malte  er  im  Oratorium  S.  Maria 
della  Gnsolazicne  und  in  den  Kirchen  S.  Sc* 
pokro  und  S.  Maria  Mater  Dei  daselbst  dn 
Plafonds,  in  der  Sakramcntskapellc  der  Kirche 
S.  Gervasio  e  Protasio  Christus  in  Gethsemane, 
in  der  Scnda  di  S.  Teodoro  Bilder  im  Trep- 
pMfcMi  und  in  einem  Saal,  in  S.  Enfcmia  aof 
der  (Hndeoca,  Gottvater  mit  den  Heil.  Kadn- 
rinaund  Dominicu,s,  in  S.  Matteo  eine  un- 
befleckte Empfängnis  mit  2  Heiligen  und  in 
der  Biblioteca  di  S.  Marco  allegorische  Dar- 
Stellungen.  1780  war  er  Mitglied  der  Aka- 
demie in  VfBfdig, 

Zanetti.  PNt.  Ventfc  Bd.  H  Bd  U  IM. 


B  a  s  s  a  g  I  1  a,  Detcrizione  di  Veneria.  —  M  o  - 
•  chini,  Guida  di  Vcnczia,  1S15  II  112,  296.  — 
G.  Andreis,  La  Chiesa  di  S.  Giov.  Batt.  in 
Bragora.  Veneiis,  !  X»'!  p.  :t7.       Walter  Bombt. 

Bugoa,  Joseph,  franz.  Goldschmied,  fer- 
tigte 1547  für  die  Kathedrale  VOO  Aocll  eine» 
Keldi  und  Mefilcännchen. 

B^rard,  Dict.  biogr..  ISTI.  R.  C. 

Bugrejeff,  I  w  a  n,  russ.  Kupferstecher,  gd». 
1746,  Schüler  von  G.  F.  Schmidt,  stach  meh- 
rere Porträts,  darunter  Katharina  IL  als  Mi- 
nerva, Titelblatt-Vignette  des  Hofkalenders 
für  1780,  sowie  Allegorien  auf  Zeitereignisse 
wie  die  Geburt  Alexanders  I  :  ferner  "2  III 
für  das  Werk:  Die  russische  Gesandtschaft  in 
Konstandnopel  ITTOi. 

KoTinsky,  Lex.  mas.  PoctfUsliclw,  1886— 
89  11.  Lex.  fua*.  Staeher,  1M6.  H.  V. 

Bngaet,  Henri,  französ.  Porträt-  und  Hi- 
storienmaler, geb.  1761  in  Fresne  (Seine-et- 
Mame),  t  in  Paris  um  1833.  Schiller  von 
David.  Stellte  im  Sakxi  seit  1802  aus.  Für 
das  Schlot  zu  Fan  malle  er  1817:  Francois I 
arm^  Chevalier  par  Ba]vrd.  Seine  Bildnisse 
Napoleons  1,  T  udwigs  XVIII.  und  Karls  X. 
sind  von  Xot-l  Fr.  Bertrand  gestochen. 

B  e  1  1  i  c  r  -  A  u  V  r  a  y,  Dict.  gen.  I.  —  L  « 
B  I  a  n  c,  Manuel  I  322.  G*8r9$, 

Bah«,  Walter,  Graphilier  in  Berlin,  fd». 
1888  in  Asdiersleben,  Sdiöler  Emil  Orüks  an 

d.  Kffl.  Kunsti^rwcrticschiile  in  Berlin  Von 
.semen  farbigen  Holzschnitten  nennen  wir  die 
„Kleinstadtstraßc". 

Jahteaber.  d.  Dcntachen  Krtrer.  Beriio  1909. 

MM  (Bud),  Sebald,  Goidsehmied  in 
Nürnberg,  wo  er  1!^(W  Meister  wurde  und 
1588  (?)  starb.  Dai  kgl,  Museum  in  Kas.sel 
und  die  Sammlung  des  ver.storbenen  Barons 
Carl  von  Rothschild  bewahren  Goldschmicde- 
arbdten  mit  B«  McistermariEC!,  einem  am  S 
und  B.  zusammengesetzten  Monogramm. 

Soacnberg,  Der  Goldach m.  Merki.  (1890) 
S.  8S8  No  1838  und  dia  das.  aoMd).  Lit 

r*.  Hampf. 

Buhl,  Jakob  Ludwig»  Maler,  Kupfer- 
stecher, Radierer  und  Lithograph,  geb.  zu  Neu- 
stadt a.  d.  Haardt  am  26.  5.  1821,  f  zu  Frank- 
iurt  a.  U.  am  80.  7.  1880,  Schüler  J.  W. 
Schirmers  an  der  Dfisseldorfer  Akad.  and  d 
Kupierst.  Steifensand,  dann  Karl  Fromraels 
in  Karlsruhe  (Kupferst.).  Darauf  3  Jahre  in 
München,  zeitweise  in  Rottmanns  Atelier  tätig, 
lieS  er  sich  1848  in  Frankfurt  nieder.  Von 
•einen  Gemitdeo,  die  meist  Motive  aus  dem 
lüveriadien  Hochlande,  den  Rheingegenden 
und  aus  Thüringen  behandeln,  seien  erwähnt : 
„Gewitterabend  im  Spätherbst",  ,3hck  vom 
RupertsbciK  nach  dem  Rheingan".  Sdne 
baaptsidiliehsten  graphisclien  Arbeiten  sind: 
„Kloster  Limburg  in  der  Pfab"  (Stahlstich), 
Ansicht  des  Heidelberger  Schlosses,  nach  C 
Fohr,  Ansichten  von  Düsseldorf,  nach  Dicl- 
Biamw  Fröhlich  o.  Saal,  und  das  ,fihäa- 
AUmm'*.  M  Itthogr.  Bi.  nach  Fetar  BWher. 

DIoaharen,  1080    848^  ~  Heller-Andro» 


glO 


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Buhl  —  Bttil  y  Bonet 


•ca^  Hndbodi,  WO,  I.  —  WeiB»l»k«r- 
Desioff,  Kit  u.  KMer  in  PMnkf.  a.  If .  im 

19.  JsHrh  ,  1909,  II.  H.  V. 

Buhl,  M.  B.,  Württemberg  iiauineister,  nur 
bekannt  durch  diese  Sign.-itur  tmt  der  Jalircs- 
saM  1668  auf  der  Rückseite  des  schönen  Pfört- 
«hem  an  der  UrnftMong  der  Ncuenatidter 
Linde. 

A.  Klemm,  Württemberg.  Baum.  u.  Bildh., 
1S82  p.  141.  H.  V. 

Buhl,  Wenzel,  „Barthcl  Buhl's,  Mahlers 
in  Teschen  hinterlassener  Sohn",  heiratet  1616 
die  hinterlasseoe  Tochter  des  Malers  Jacob 
Waltber  und  i*ird  dedudb  Im  gMdiea  Jahre 
schon  nls  ^feister  in  die  Innung  in  Breslau 
aufgenommen ;  t  ani  3.  2.  1633  ebenda  nach 
langer  Krankheit.  In  den  Jahren  1617  und 
1020  malt  er  an  den  Triam^bögen,  die  die 
Stadt  Ferdinand  IL  und  dem  WinterfcSaige 
bei  deren  Arnvcsrnheit  in  Breslau  errichtete. 
Ein  Origiualkarton  für  den  crbfgcnannten 
Triumphbogen  —  ob  von  Buhl,  ist  fraRÜch 
—  befindet  sich  im  Schlesiscben  Museum  für 
Kmtttflewerbe  «md  AltartSner  in  Breslan; 
der  Triumphbogen  iit  andl  in  Kupfer  ge- 
stochen worden. 

Lutsch,  Kstdenkm.  Schlesiens  V  539.    C.  B. 

Balmer,  Mme  Mari  a,  geb.  Dauby,  französ. 
Pcrträtmalerin  in  les  Temes,  Schülerin  von 
IfBw  HaudelxNut  Leaoot,  beacbidcte  mdst  mit 
DamenbitÄiiMctt  den  Pariaer  Sahn  zwischen 
1833  und  1886. 

BeUier-Auvray,  Dict  gen.  I  178  u.  347. 

Bohot,  Felix  Hilaire,  Radierer  und 
Maler  in  PariSi  geb.  1847  in  Valognes 
(Manche),  f  in  Paris  1896.  Schüler  von 
Pils  und  Jules  Noel  in  der  Malerei,  von  Gau- 
chcrel  in  der  Radierkunst.  Seit  1875  be- 
schickte er  regelmäßig  die  Ausst.  des  Salon 
mit  Radierungen  und  Aquarellen,  um  sich  je- 
ffaxh  baM  von  der  Malerei  ab-  und  ganz  der 
Graphik  zuzuwenden.  Man  hat  mit  Recht 
von  ihm  gesagt :  „ein  eigenartiger  Künstler, 
der  gern  ein  Körnchen  Phantasie  mit  subtiler 
Beobachtung  der  Wirklichkeit  verbindet".  Er 
radierte  KÄer  nadi  eigener  Erfindung  als 
nach  fremden  Vorbildern.  Abgesehen  von 
dnigeti  wenigen  Arbeiten,  die  seine  Gewissen- 
haftigkeit in  der  graphischen  Wiedergabe 
fremder  Werke  bewundern  lassen  (10  Bl 
nach  Stücken  der  Japan-Sammlung  Burtjr), 
kann  man  den  eigentlichen  Charakter  seiner 
Kunst  nur  aus  jenen  malerischen  und  treff- 
lich beobachteten  Pariser  StraBenbildem  ken- 
nen lernen,  x,  B.:  Fiacrea  sur  lequai  de  l'Hö^ 
tfl-Dleu;  Mathi  dliiver;  Pbee  P«a]le  (ISra); 
Fete  Nationale,  Boulevard  de  Clichy;  Place  des 
martyrs  (1885).  Er  hat  ferner  zahlreiche 
Marinestücke  radiert  und  ist  namentlich  als 
Illustrator  bedeutsam  hervorgetreten;  so  hat 
er  Le  IMable  amoureux  (ISTO)  ilhistriert.  Le 
Chevalier  Dc?tf)viches,  Une  vieillc  maitressc 
de  Barbey  d  AurevUly  (1878/9),  Les  Lettrcs 
de  mnn  moulin  von  Alph.  Daiidet  (IBBO)  il  a. 


Bubot  liebte  es,  die  Ränder  seiner  Radierun- 
gen mit  Einfällen  zu  füllen  („Marges  sym- 
phoniques  ou  ^isodiques",  wie  er  sie  nannte). 
Er  signierte  bisweilen  mit  umgekehrten  Na- 
men: Tohub.  Sein  graphisches  Oeuvre  ist 
von  Bourcard  und  von  Böraldi  (s.  u.)  auf- 
gestellt. Beiden  fehlen:  Chinesische  Land- 
schaft (0^187  X  0,67),  bez.  Tohub  und :  Oer 
geschwinzte  und  gehörnte  Teufel  am  Steuer- 
rade (0,118  X  0.160). 


Belilcr-Aavray,  Dick  aht^  SoepL  — 
af%  liSB     IM.  ~>iralT  - 
dn  Xne  a.W 


ChiML  d. 


.,..ldi,  Les 
—  L.B6ne- 

lits  hl  Esvna  da  rart  ane.  et  madU  XI  (im») 
1— U.  —  &  Bourcard,  F«Ibi  Bnbot.  CataL 
deaer.  de  am  eenvre  grave.  Paria  UQt.  —  R. 
Bonyer,  F.  Boahot  et  so«  oewne^  Gai.  d.  b.« 
arts.  190S,  I  280  C  -  A  Fenlain«  fai  Ml* 


a  I  pk  «U  ff.  -  Uireur.  DIet  dsa 
d*art  I  IWL  GtWroy. 

Buhot,  Louis  Charles  Hippolyte, 
Porträtbildhauer,  geb.  in  Paris  am  8.  9.  1816, 
t  das.  am  10.  10.  1866.  Schüler  von  David 
d'Angers,  stellte  seit  1837  im  Salon  aus: 
neben  Porträtbüsten  und  -Medaillons  auch 
Gruppen,  wie  Jupiter  und  Hebe,  Weinlese  u.  a. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  1.  —  For- 
r  c  r,  Biogr.  Dict.  of  ni<^<iallists  \.  H.  V, 

Buhot,  Pierre  Philippe,  Bildhauer  in 
Vemeuil-sousXoucy-le-Chäteau  (Departement 
Aisne),  lieferte  1749—1762  die  beiden  Stein- 
Statuen  der  Heil.  Amandus  u.  Benedictus  u. 
einige  dekorative  Arbeiten  für  die  Propstei« 
kirche  zu  Barisis  bei  Verneuil. 

Nouv.  Asch,  de  rait  iwn^  UM  p.  151—104. 

S.  Lami. 

BnJalSkl,   Napoleon,   russ.  Graphiker, 

gründete  1852  in  Kiew  eine  Lehranstalt  für 
Kupferstecher,    Holzschneider     und  Stein- 

zcirhncT. 

R  o  w  i  n  s  k  y.Ilojp.CvoBapbPyccKHXb  TpaaepoB* 
(1895)  I  125.  • 

Buicella  (BqjrdwUo),  Giovanni  de,  Maler 
in  PalemMH  1418—1498  urkundlich  nachweis- 
bar; malte  1413 — 14  figürliche  Darstellungen 
auf  eine  Nekrologtafel  für  die  Confratcrnita 
dei  disciplinanti  di  S.  Pietro  Martire  zu  Pa- 
lermo und  verkaufte  1482  eine  von  ihm  ge- 
malte Attartafd  an  Niooloaio  di  Giaconia. 

Gb  Di  Karso,  La  pitt  tn  Palermo  (ISM)  p. 
66.  B.  Mauern'. 

Bnigne,  Louis  .\lexandre  de,  Pariser 
Kupferstecher,  tätig  um  1780—1815,  Schüler 
von  Ch.  Levasseur.  Man  kennt  von  ihm  2  Bl. 
nach  G.  M.  Kraus:  Jjt  (nMudronnier"  und 
„Le  Racommodenr  de  Fayence",  femer:  „Les 
Loisirs  de  TAmour",  nach  Otto  van  Veen; 
eine  Allegorie  auf  Montgolfier  und  8  Bl.  mit 
Dar>-.cllunKcn  aus  dem  ägyptischen  Pddzute« 
für  die  Chalcographie  des  Louvre. 

Basan,  Dict.  d.  Grsr..  Sm*  Mit  —  Lc 
Blaac,  Manuel  L  —  BeUier-Anvrar, 
Oiet.  ttünlM».  H.  V, 

Buil  y  Bonet,  Manuel,  Bildhauer,  geb. 
1675  in  Saragossa;  beschickte  1907  die  Kun&t- 
■uasiellunf  cu  Barcelona  mit  den  Bildwerken 


MI 


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„La  voz  del  tnieno"  (Heil.  Michael)  und  ^ 
Ifoaxio  de  Lojrola"  (potTcbromiert).  Sfitar 
widmet«  er  akh  dem  KwifiMinltnito. 
Form  n  (1M7)  SM.  M.  UtrOh. 

Bulntt«^  Claude  I,  französ.  Tischler  und 
Bildhauer  de«  17.  Jahrh,  Bruder  des  Qaude 
II.  B. 

Bsintta,  Claude  II.  BOdbaoer,  gd».  um 
1689  b  Puris,  t  am  17.  4. 1M4  kl  RodMlort, 

wo  er  am  1.  1.  1672  rum  ,^aitrc  sculpMOl^ 
des  Kriegshafcns  ernannt  worden  war. 

Büintte,  ClaudeAmbroiae,  Bildhauer, 
geb.  um  1068  ala  Sdn  des  Oiade  II  B«  t  am 
17.  6. 1748  m  Rodiefert;  arbeitete  aeit  dem  1. 
1.  1608  als  „maitrc  sculpteur"  der  Marine  in 
Port  Louis  u.  seit  dem  21.  6.  1718  ebenso  jm 
Hafen  vcm  Rochefort 

J  a  i.  Dict  crH.  de  Uogr.  et  dliiat  (1872)  p. 
t9i.  S.  Lomi. 

Baintt%  Jaeq«e%  BikUuner,  geb.  1681 
in  Fub  alt  Sota  des  CUmde  I  B..  f  ebenda 
am  8.  8.  lfl©9.  Schüler  von  Jacques  Sarrasin, 
sät  dem  27.  8.  1661  .^agree"  u.  seit  dem  2.  6. 
1668  Mitglied  der  Acad^mie  Royale,  auf  Grund 
aeiiMS  jetzt  im  I^ouvrc  befindUdica  aebanen 
Reliefs  JL'unien  de  la  Ptintore  et  de  la  Sest^ 
ture".  AuBer  den  Statuen  der  Maria  u.  des 
Johamies  für  St.  Gervaia  zu  Paris  (mit  Sarra- 
aiaa  Cbristus-Statue  früher  über  dem  Chor- 
cii«Bi«e  dieser  Kiicha  aafgeateUt)  arbeitete 
er  1678—1666  in  Versdllaa  feiscMedeiie  dcto- 
nrtive  Skulpturen  für  den  Schloßpark,  für  die 
Gemächer  des  Königs  u.  des  Prince  de  Ver- 
mandois  u.  für  das  Trianon-Palais  die  Stein- 
atatue  der  Demokratie  am  Südflügel  des 
SddoBNs  <1609  08),  die  Broaiegruppen  von 
Putten  auf  Delphinen  am  Parterre  d'Eau 
(1680)  u.  die  Marmorkopie  einer  im  Museo 
Capitolino  zu  Rom  befindlichen  Amazone  an 
der  Grande  AlMe  de*  Scblodparkca  (1608). 
Mit  68  Jihren  erbtindsl^  wnida  «r  1686  als 
Suatspensionär  in  das  HAfilal  de  Qoiim* 
Vingts  aufgenommen. 

La  m  i,  Dict.  d.  aculpt.  ete.  SSM  Louis  XIV 
(1906)  mit  Oeuvre  u.  Üt  5.  Lami. 

Billette,  Thomas,  französ.  Bildhauer, 
fdi.  am  88.  U.  186A  in  Paria,  Enkel  de» 

I  B.,  arbeitete  bei  sdnem  Obeim 

II  in  Rochefort 

Jal.  Dict.  crit.  de  biogr.  et  d'bist.  (1872) 
p.  292. 

BaiiettSk  a.  auch  Buyrtttt. 
Wtia,  8.  Bu9t. 

Buiien,  s  Ruysen. 

Bniamaa,  Hendrik,  hoUänd.  Porträt- 
maler, geb.  am  1.  1.  1878  zu  Wieringerwaard, 
Schüler  von  A.  le  Comte  und  der  Akademien 
SU  Haag  und  Antwerpen,  seine  Porträts  wie 
dSS  i^ähende  Mädchen"  und  „Bildnis  seines 
Vaters"  auf  der  Ausstellung  des  Malerver- 
cins  Pulchri  Studio  1908  werden  gelobt. 

J.  Gram.  Oase  Schilder»  ia  Pokhri  Studio 
(1880-1904)  p.  109.  —  Katchno.  N.  P.  XIV  314. 
«-  Kat.  d.  Müacba.  Gtasfsl.  IM«.  R.  C. 


Baiaes^  loaei,  ein  gebürtiger  Niederlän- 
der, waf  ZddNnlcfarer  an  der  Universität  in 
LcnAdtg;  «o  er  nm  1886  bocfa  b^altrt  starb. 
Aia  sunsoer  von  aieiuei  ucueuiuug. 

Raatawieekl,  Slownik  iBal._poL  III  m 
—  Piaksl  «.  Starsydski.  Ustona  Oal> 
wamrtef  Laua*iipi  I  W.  UO.  MO,   

Baiaaoii,  Maler  in  Chofet,  lieferte  1630/82 
ein  Bild  für  die  Kirche  zu  Mmumusaon  tmd 
1686  die  Gemikle  dea  HodHdlttti  der  Kitcke 
SU  MauMvrier. 

C  Port.  Art.  ancerlna,  1881.  H.  V. 

Bnlaaea,  Maler  des  17.  Jahrb.  von  Aix,  von 
dem  in  der  Kirche  zu  Saint-Maximin  (I>ep. 
Var)  8  (jemäide  mit  Szenen  aus  dem 
der  hl.  Magdalena  aufbewahrt  werden. 

Inv.  gfa.  d.  rieh,  d'art.  prov.,  mon.  rel.  III  243. 

.Haisai^  Alexandre  du,  iranxös.  Por- 
ttÜBBiier  (Pasidl)  der  8.  Hafts  des  17.  JalHli.. 

Abbi  des  Kloeters  Saint- Victor  in  Paris,  genoß 
grode  Berühmtheit  zu  seiner  Zeit.  Werke 
«einer  Hand  sind  nur  in  Stichen  Fleier  van 
Sdwypens,  J.  Cundiers  u.  a.  erhalten.  Guil« 
tauBS  VUlet  sfeKb  nach  ihm  das  Bildida  dea 
Abtsa  von  Saint-Victor,  Pierre  du  Laurens. 

Pfiasli.  KaUerlex..  1779  ;  2.  Teil,  1806.  — 
Rev.  univ.  d.  «rts  VII  857.  H.  V. 

Baissen,  A.  L.,  französ.  Stecher,  18. 
Jahrh  ;  auBer  Fortritsücben  sind  von  ihm 
8  farbige  RadiarangBa  bekannt  JLe  panier 
renversf*  nacli  Chdle  md  Jjt  retour  de  la 

vendange" 

L  c  B  1  a  n  c,  Manuel  I.  —  H.  M  i  r  e  u  r,  Dict. 
d.  vente«  d'art  1  1901  p.  492,  590.  R.  C. 

Blüaaoa,  Jules,  französ.  Jurist,  Politiker, 
Schriftsteller  und  Zeichner,  geb.  am  8. 4  1886 
in  Carcassone,  f  1909  Obgleich  er  Ton  Ja> 
gend  an  mit  groSer  Neigung  fär  die  bildende 
Kunst  begabt  war,  zwang  ihn  sein  Lebenslauf 
in  andere  Bahnen,  von  denen  er  nur  gelegent- 
lich zur  Kunst  abwich.  Zeitwdse  feBo6  er 
Unterricht  im  AwUer  des  FdntcagrtRwa  De 
Rudder  und  stellte  184B  im  Suon  ein  Ge- 
mälde , .Bulldoggen"  aus.  Nachdem  er  sich 
dann  jahrelang  als  Landwirt  und  PoiitUwr 
betätigt  hatte,  veröffentlichte  er  1871—98  sein 
wMiuiÄe  des  Souverains",  eine  Sammlung  von 
Federzeichnungen  franxSe.  Farlamentaner,  die, 
ein  Mittelding  zwischen  Karikatur  u.  Porträt, 
künstlerisch  bedeutend  die  ganze  Persönlicb- 
kcit  des  Dargestellten  utis  überliefern.  Ferner 
veröffentlichte  er  Brosdittren  über 
(1867),  Francisque  Dnret  and  ia 
in  der  Revue  de  TonHonsS  «ii 
J.  F  Millet. 

L-Art  IX  8»  fl.s  X  IT»  61:  1808  Mb  8U  nad 
818.  JL  C 

BnissoD,  Michel,  Maler  von  Trojres  um 
154S-1661.  Nabeies  nicbt  bekannt 

Nouv.  areh.  de  l'krt  fian«..  8e  s6r«  III  (1887) 
IM.  H.  V. 

Baissen,  du,  s.  auch  DuhmuoH. 

Buissot,  Etienne.  Bildhauer,  fertigt  1604 
einen  Altaraufsatz  für  den  Hochaltar  der 


913 


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Kirche  zu  Courceaux  nach  dem  Entwurf  eines 
Portikus  %on  Vignota. 
B«a«]ial.  Dkt  d.  Arckitwt  fnaih 
Bitalf  «.  Buyst. 
Bvlattt,  s  Buystgr. 
BidtCB,  s.  Buyten. 
Baiteadijk,  3.  Butendijk. 

s.  Buytranch. 
Francisco,  span.  Buchmaler, 
welcher  1&36  einige  Chorbücher  der  Kalbe* 
drale  von  Toledo  ausführte. 

Cean  Berinudez,  Dicc.  I  180.  —  R  i  c  o  y 
S  i  n  o  b  a  (,  Dicc.  de  caligr..  10.  U.  v.  B. 

Bniien,  Jacobus  van,  gth.  1696,  f  *™ 
95,  8.  1754  in  Groningen  als  Buchhalter  der 
Stadtwage,  wird  in  etncm  ttim  von  Jacob 
Bolt  gcwidmften  poetischen  Naduiif  Dichter 
und  Kunstmaler  genannt.  B.  W.  Mou. 

Bnk,  s.  Buck  u.  Bucq. 
Bakaa,  Jan  van,  StiQ^enmakr,  feb.  in 
Antwsipcn  am  10*  8»  1488,  9kcbiidMer  da* 
selbst  1668,  t  am  6.  2.  1694.  Bezeichnete 
Werke  von  ihm:  Ein  Fischmarkt  im  Stock- 
holmer Nat  Mus.  und  ein  Kuchenstilleben 
in  der  Schweriner  Galerie.  Mit  der  ehemal. 


1894  (2.  <;rrv  No  81)  dB  bewichnctea 

Fruchtstück  verkauft 

Liggeren  II  285,  MO,  544,  571.  —  J.  J.  v.  d. 
Branden,  GcKfaiedenis  etc.  1124.  H.  H. 

Bakea,  Matthäus  van,  Bildschnitzer, 
Meister  der  Antwerpcoer  Lukugilde  1664/65. 

Roabenia>L«ri«a»  f Immmi   U  356, 

teo.  R.  c. 

Bnkova^  Vlachov  Maler,  geb.  18B6  in  Car- 

tat  (Kroatien),  Schüler  des  Cabanel  in  Paris, 
wo  er  auch  sein  erstes  Gemälde  „Herzego- 
wincrin"  1878  ausstellte.  Von  ihm  in  der 
Akad.  Galerie  zu  Z%räb  (AgraaO:  «Juage 
Patrixierin",  ,Portfit  StroBmayera*,  mGor- 
duUc".  Wirkt  in  Zägräb.  B  stellte  1885- 
1888  im  Pariser  Salon,  1890  in  der  Royal  Ac. 
zu  Lundoii,  lSr*-l  im  Künstlcrhause  zu  Wien, 
1900  auf  der  Expos,  decen.  zu  Paris,  1901 
•nf  der  internat.  Ausst.  zu  Venedig,  1908 
aaf  der  Dalmatisdien  Ausst.  in  Spalato  «na. 

D«  Giibernatls,  Dision.,  1889.  —  TmM' 
Chronik  N.  P.  VUI  881.  —  The  Studio,  XII  268 
(Abl>.),  XXXXVI  184  (AMw).  —  „Akadcnijika 
GaMJa  SuoaBBMfatwa^  DI.  And.,  Zigidbb  18M 
S.  181.  —  V.  Pica,  L'Art«  Mondlaie  alla  IV 

bpos.  di  VenezU,  1001,  p.  159.  K.  Lyka. 

Bttkowski,  Johann,  poln.  Maler,  geb.  in 
Barszczovtrice  am  10.  1.  1873,  Schüler  der  Kra- 
kauer Ktuutschule,  wo  seine  Komposition 
tätigt  Bachs"  die  Aofaierksamkeit  auf  ihn 
lenkte.  Seine  Lehrer  waren  Luszczkiewicz, 
Unierzyski,  Axentowicz  und  WyczöJkowski. 
1900  gab  ihm  ein  StiprnJi  im  die  Möglich- 
keit, sich  nach  München  zu  begeben,  wo  er 
aidi  in  der  graphiachen  und  in  der  an- 
gewandten Kunst  ausbildete.  Nach  Galizien 
zurückgekehrt,  gründete  er  in  Krakau  1901 
mit  W.  Tetmajei  eine  Kunstgewcrbeschule 
für  Frauen,  die  jedoch  nur  2  Jahre  bestand. 


Seitdem  beschäftigt  er  sich  mit  dekorativer 
Kunst  und  stellt  Projekte  und  ZeichnuBC« 
SU  Kircheadetorationen  Ob  B.  Relonnaten- 
Uithe  in  Krakau)  und  geadunadcvoOe  M8bel- 
modelle  und  Interieurs  aus  Seit  1908  wirkt 
er  als  künstlerischer  Leiter  der  Krakauer  Uni- 
venilStidrucIwrei;  für  die  daselbst  erachiene- 
aea  Bacher  hompcwiert  er  wirhnngavolle  Ein- 
binde. Dieae  im  Gcidete  dea  Kunatgeweibea 
entfaltete  rege  Tätigkeit  hindert  ihn  jedoch 
nicht  ganz  an  rein  künstlerischer  Arbeit,  wo- 
für ein  Beweis  das  ausgezeichnete  Porträt 
aeiner  Matter  (1806)  iat  Von  B.  aodi  die 


bauten  kleinen  Kiicba  in  Slffljia6w  bei  Tar* 

now  (West-Galir.). 

^wieykowski,  VamlttttSk  T.  P.  S.  P.  w 
Kxakowie,  1854—1004.  C.  Af.  v.  Görtkü 

Bakwicska,  Ludwik,  Zeichenlehrer  und 
KalUgraiüi  in  Lenbeiv,  feb.  um  1817,  t  da- 
adbat 1888. 

Antoniewies,  KaMhg  »yaiawy  aat  fol 
Lemberg  1804  p.  805.  Z.  Bat^mth 

Bnlaad,  Eugene,  Maler,  geb.  in  Paris 
1S62,  Schüler  von  Cabaoel  und  der  Ecole  d. 
b.-arts,  stellt  seit  1878  im  Salem  aus  und  liat 
mehriacb  Auaxeichimicni  erfaaitan.  SdiM 
Büdniaie  md  Cenreaaenen  haben  aidi  actaeB 
die  Gunst  des  Publikums  errungen  und  sind 
vielfach  in  den  Besitz  öffentl.  Museen  über- 
gegangen. Unter  »einen  Arbeiten  seien  er- 
wihnt:  Verkündigu«  (Sakn  1881);  —  Lea 
AiliaKtrier»  (LuaBembonrg-Mnacnm) ;  —  Lea 
H^ritiers  (Mus.  in  Bordeaux)  ;  —  Le  Lende- 
main du  mariage  (Mus.  in  Caen) ;  —  Of- 
frandc  ä  la  Vierge  (Mus.  Ui  Le  Havre);  — 
Mariage  Innocent  (Mua.  in  Carcaaaonne);  — 
PianeCa  (Moa.  In  Deod).  Wdlere  BUder 
von  ihm  in  Troyes,  Amiens,  Quimper. 

Bellier-Auvray.  Dict  gto.,  Suppl.  — 
Gas.  d.  b.-arts,  1879,  II  40;  1880,  II  47.  —  Rev. 
de  l'art  anc.  et  mod.  I  (1807)  133.  —  Zeitschr. 
f.  Uld.  Kit  XV  318 ;  XVI  888.  -  Kat  d.  Saloa 
(Soc.  d.  art.  franc),  187S  ff.  (s.  T.  mit  Abb.). 

Gttfroy. 

Bnland,  Jean  Marie,  Pariser  Kupferst. 
um  Mitte  des  19.  Jahrb.,  Schüler  von  Nar- 
geot,  stach  hauptsächlich  Porträts:  M.  d4 
Chevign^,  nach  Meiasonier  (Salon  1884); 
Proud'hon;  Marie  Christine  im  Atdier  (Sner- 
eines.  Wohl  ein  Sohn  von  ihm  ist  der  Ste^ 
eher  Jean  Emile  B.  (geb.  in  Paris  am  8.  10. 
1867),  von  dem  8  Stiche:  Die  Quelle,  nach 
Ingres,  und  Francobüdoii^  nach  Holben,  er- 
wilH* 


418.  —  Mlra-nr.  Diet  d.  vMlaa  d^as^  I  18U. 

_  ^     ^  tt.  r. 

BdaMik^  Johann,  bohnnachcr  Banmeister, 

aus  Kauräim,  t  1606. 

Dlabacs,  Kstlerlex.  für  Bdhmen,  Prag  1815. 

Balarrhoa,  griech.  Maler  unbekannter  Her- 
kunit,  der  zur  Zeit  dea  lydiadien  Königs  Kan- 


tts 


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in  der  2.  Hälfte  des  8.  Jahrb.,  gelebt 
I  omfangreiches  Gemäkfte,  eine  Schlacht 
der  Magneter,  gemalt  haben  soll,  das  jener 

König  mit  Gold  aufwog  fPlin.  7.  126;  86,  55). 
Die  Vermutung  S.  Reinachs  (Rev.  des  Stüdes 
grecques  1895,  175  ff.),  da£  von  diesem  boch- 
alteitümltchen  Gemälde  gewisse  Schlachten- 
bilder der  klazomeniacben  Sarkophage  ab- 
händig  seien,  trifft  insofern  wohl  das  Richtige, 
als  diese  gemalten  Sarkophage  ioni&cher  lier- 
kunft  uns  eine  allgemeine  Vorstellung  davon 
geben,  wie  altertümUdie  Gemälde  in  Klein- 
atiea  aussahen.  Da  Totüen  in  der  Malerei 
jederzeit  dit^  Fülirung  gehabt  hat,  darf  nun 
aixh  Bularchos  für  einen  lonier  halten. 

Brtinn,  Geach.  d.  gncch.  Kstlcr  II  4.  — 
Overbeck,  Schriftqu.  377.  —  Pauly-Wis- 
sowa.  Realenc.  III  1020  (Roisbach).  Sauer. 

BvUem,  Eduard  van,  holländ.  Maler, 
wohnt  1655  in  Delft,  im  Nov.  1664  kommt  er 
„34  Jahre  alt"  in  Leiden  vor,  nr.ige  Jahre 
später  wohnt  er  als  „Pcrückcmnacher"  in 
Amsterdam,  wo  er  dier  auch  schon  1669  als 
Maler  genannt  wird.  In  diesem  Jahre  wird 
angegeben,  daß  v.  B.  im  Dez.  1658  ein  Bild 
verschenkt  habe,  auf  dem  kleine  Vngc!  gc 
malt  waren.  1686  wird  er  noch  in  Leiden  er- 
uriUmt  ^  BrUüMM. 

Bnle^bda,  Jacobe ll4H  s,  JacobHh  Bu- 
leghela. 

Btfw%  J  tt  1 1  e,  Kanitgewerbterin,  1  1678  xn 

Brüssel,  war  Leiterin  der  von  ihr  organisierten 
städtischen  Ecole  speciale  Professionnelle  pour 
jeunes  Alles  zu  Brüssel. 

Jooni.  d.  B.-Art«,  187e  p.  IM.  R.  C. 

Wlum,  Ren^  fransS^.  Bildhauer,  be- 
schickte von  1881—1905  den  Salon  (Soc.  d 
Artist  franc)  mit  Porträtbüsten  und  Genre- 
figuren in  Marmor  und  Bronze. 

Bellier-ABTray,  Dkt  ffo.  Sappl.  R.  C. 

BvlMa,  f.  AUo. 

Bnley,  Karl  Friedrich,  Porträt-,  Land- 
schafts- und  Archilekturmaler  m  Wien,  geb. 
in  Berlin  am  14  8.  1888,  Schüler  der  Berliner 
Akademie  (1878-86)»  wo  er  1886  und  1888 
xwei  PasteinHlifaiisBe  and  zwei  Landschaften 
anaitellte. 

Koacl.  Deutscta-österr.  Kstlcr-  tt.  Schrittst - 
Ia.  im»  I  44.  —  Kat  d.  Berlin.  Akad.-Ausst 

H.  y 

BtülEer,  Charlff.  Stillebenmakr  de:  GiK'n 
wart  in  Basel,  geb.  in  Thatm  im  Elsafi,  Schüler 
von  Jules  Petit  in  Paris.   Stellt  seit  1891  im 

Pariser  Salon  (Soc,  d  ,Trt,  franq.)  ar«.   H.  V. 

Btilficld,  Josepd,  rnR]  scher  Maler,  tatig 
in  Concarneau  (Finistere),  Frankreich.  Er 
stdlte  1886  imd  1802  in  der  Royal  Academy 
tu  London,  1892  and  1894  im  Salon  der  Soc. 
d.  Artistes  fran^.  zu  Paris  und  von  1002— 
1907  im  Salon  der  Soc.  Nat.  d.  B.-A.  zu  Paris 
aus.  Seine  Bilder  stellen  meist  Szenen  ans 
dem  Volksleben  in  Cxmcameau  dar. 

Graves,  Roy.  Acad.  —  Tbe  Studio  XXXIII 


177.  —  Kat.  der  Salons :  Soc.  d.  AfllaUa 
1898,  1804  n.  See.  Nat  d.  B,rA.  lMB-07. 
Bau»«*,  Charles  «merilran.  Ardul^ 

geb.  1783  in  Boston,  t  das.  1844.  Er  war  der 
eiste  künstlerische  Architekt  in  Boston,  und 
kein  anderer  hat  einen  so  starken  EinfluB  auf 
die  Baukunst  von  Nftt-FiBgland  anageübt  wie 
er.  In  seinem  Stil  folgte  er  in  aehr  fider 
Weise  dem  engl.  Renaiss. -Stile  Wrens.  Seine 
Bauten  zeichnen  sich  durch  vornehme  Ein- 
fachheit lt.  feine  Detaillierung  aus.  Mit  Aus- 
nahme seine«  Entwurfes  für  das  Kapitol  in 
Washington,  erbaut  mter  Prisident  Monroe, 
war  seine  Tätigkeit  auf  Boston  und  Neu-Eng- 
land  beschränkt.  Seine  Ausbildung  war  für 
die  damalige  Zeit  ungewöhnlich  gründlich. 
Er  abaolvierte  die  Harvard  Universitit  and 
ging  dann  auf  2  Jahre  nach  Europa,  wo  er  die 
Architektur  der  großen  öffentlichen  Bauten 
studierte.  Zurückgekehrt,  ließ  er  sich  in 
Boston  nieder.  Der  erste  groBe  Komplex  von 
einheitlich  durchgeführten  Wohnungen  «Frank' 
Im  Creacent'  in  Boaton  rührt  von  B.  her. 
Andere  folgten,  so  besonders  „The  Colnnnade" 
auf  der  „Common".  Unter  Kirchen  stammt 
vun  ihm  die  erste  kathol.'  Kirche  in  Boston, 
die  .,Holy  Gross  C^iufch".  Seine  beste  Kirclie 
war  die  „New  South  Chnrch**  in  der  Summer 
Str.  Rfin.ilie  ebensogut  die  ,, Gothic  Church"  u. 
die  „North  Church"  in  der  Hannover  Str.  Von 
iluQ  waren  auch  die  Pläne  für  das  zweite  State 
Hooae  in  Boston  (1796)  u.  für  den  Unil>aa  von 
Faneoü  HaB.  Andere  Werke  von  ihm  sind: 
das  alte  Suffolk  Gerichtsgebäude,  die  Univcr- 
sity  Hall  u.  das  Administrativgebäude  d.  Har- 
vard Universität,  die  Kapelle  u.  Bibliothek  des 
theol.  Senunara  in  Andover  und  das  Haan» 
chuaetts  General  Huspital.  Daneben  viele  (Ge- 
schäfts- und  Privathäu.ser.  Den  Höhepunkt 
seiner  Laufbahn  erreichte  er  1818,  als  Präsi- 
dent Monroe  ihn  ZOm  Altiniditen  de»  Kapt- 
tola  in  Washington  ernannte,  wo  er  zehn  Jahre 
lebte  und  den  Bau  leitete.    Umk  P,  Mdur. 

Bnlganni,  Bartotomeff,  a.  BarMoMuo 
Bolgarini. 

Bnifariol,  Giuseppe,  Holzbildhauer,  von 
Brescia,  lieferte  das  Orgelgchäuse  des  San- 
tuario  della  B.  V.  di  Tirano  in  Valtellina.  fer- 
mr  1007  —  2  Engel  zu  selten  des  Hoch- 
alures  der  Kirche  za  Rovato  nnd  1625  ein 
Tabernakel  für  die  Kirche  S.  Gaetano  in 
Brescia. 


Fenaroli,  Dii.  d  ait.  bresciani,  1877 


p.  t»6. 
H.  V. 

Bolgiuiai,  M  a  r  t  i  n  o,  s.  Af arltno  di  Barto- 
lomeo. 

Btügarioe  di  Simone,  Miniatm Ist.  um 
1323  zu  Siena,  malte  mit  Cola  di  Fuccio  im 
Libro  dei  Laudi  der  Compagnia  di  S.  lUfarin 
d.  Angeii,  später  Comp.  S.  Bemardino  zu 
Siena. 

Milan  CHI.  Sulla  stör,  dell*  -Arte  Tü»c  1873 
p.  T2.  —  Misccil.  stor.  Senes.  IV  iZZ-Xii.  R.  C. 


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Bolpa^  Bartotom«0|»  rdmiidier  Gdd- 

schmied  und  Medailleur  im  Dienste  Pauls  IV. 
(16B5— 5ß),  lieferte  6  Medaillen  mit  den  Bild- 
nissen dieses  Pnpstc? 

E.  Plön,  Bcnv.  Ccllini,  Paris  1883  p.  27S. 
»4-96.  H.  V. 

Bnlidaa,  Blumenmalcr  ait  der  PorteUan 
mamtfaktar  xu  Shms,  1708— tfi»  MidMMl  Bn. 

—  Ein  R-IeichnainiRor  ModdleBr  War  IMÖ— ÖO 
ebcndürt  hcsch.iMii-'.t. 

Lechev.illirr  Chevignird,  La  manuf. 
de  porcel.  de  Sevres.  1908  II  128,  145.        H.  V. 

BulifoD,  Antonio,  französ.  Stecher,  lebte 
Ende  des  17.  Jahrb.  ia  Nev«!  vmi  stach  i& 
Blatt  für  einen  Gaida  de*  fbrcatieri  per  Na- 
poh  1697.  Französ.  Stecher  glcrdien  Namens 
werden  bei  Zani  genannt :  Cisar.  Nicolas, 
Pkmppe. 

Zani,  Enc.  met      L  e  B  I  a  a  c,  Manuel  I. 

R,  C. 

Baliflb  Bat t Uta,  1606  m  den  Rc|tateni 
als  Maler  in  Padoa  crwilnrt. 
Motchlnl.  Ddlft  piM;  fn  Fidom  Mfaria, 

1823  p.  02.  R.  C. 

Bvlio,  Jean,  Bildhauer,  gth.  am  1.  12. 
1827  in  Fabrigues  (Dep.  Heraull);  seit  1851 
Schüler  von  Toussaint  an  der  Pariser  Ecole 
de«  B.-Arts.  Debütierte  1809  mit  einer  Pan- 
dora-Statue  o.  beschickte  den  Sak»  seitdem 
mit  zahlreichen  Phaataife-,  Geore-  and  BOd- 
nisskulpturen. 

PariHor  Salonicat.  von  1051  bii  1903.  —  Bei» 
lier-Auvray,  Dict  g<n.  (ISSB)  n.  Suppl.  — 
Mouv.  Arck.  de  l'art  {ranc.  1897  p.  283.  * 

Bnlkaac^  Daniel,  GoUschmied  von  Her- 
manmtadt.  Von  ihm  eine  vergoldete  Dedcd- 
kanne,  getrieben,  monogi^  O.  1580  d^  k  der 
Kirche  zu  Mediasch. 

M.  Roienberi;  Gotdachn.  Merioeieh.,  1890 
No  2371.  H.  V. 

Bull,  Edmund,  Uhrmacher  des  17.  Jahrh. 
in  Londoi»  von  dem  das  GnihlbaU  Mua.  nnd 
daa  Sondi  Rensington  Mus.  6  voRbeieidmete 
Taschenuhren  bewahren. 

F.  J.  Britten,  Old  clocks  etc.,  Lontfon  1904 
p.  248.  H.  y. 

Boll,  Georg  Andreas,  oorw.  Archit., 
geb.  am  26.  8.  18S0  in  Bergen.  Studierte  1846 
bis  60  ia  Hannover  am  Polytechn.  unter  £be- 
ling  a.  übemahm  dann  im  Aaftrag  der  Gesell* 
Schaft  z.  Erhaltung  norweg  Dcakm.  d.  Ver- 
gangebbeit  1861 —  1854  die  Untersuchung  alter 
Bauten  (£  B.  Haakonshal  in  Bergen).  1854/66 
studierte  er  an  der  Berliner  Bauakad.  u.  lebte 
seh  1886  als  Archit.  in  Christiania,  wo  er 
Stationsgebäude  (d.  Ost-  u.  Westbahn),  das 
ehem.  Laboratoriiuni  1880  die  Johannes-  u. 
die  Jakobakirche,  die  Kirche  zu  Kragerö  etc. 
baute.  1868  wurde  er  Bauinspektor  in  Giri- 
Stiania.  Er  ging  1904  zur  Baupolizei  über 
u.  gab  seine  pr;iktischc  Tätigkeit  auf.  1R6I 
gab  er  in  Christiania  2  Bde  .^rchitelctur"  her- 
aas  (Zeichnungen  von  Privathinaertt  fal  d 
westl.  Teilen  v.  Giristiania). 

llitteil.  d.  Künaüen.  —  Folkebladet  v.  24.  7. 


1880,  12.  10.  1884,  30.  6.  188S,  31.  1.  1894.  — 
Svenak  tekoiak  Tidaimft  1M4.  C,  W.  SckmUtr. 
Boll,  H  a  n  s  d  e,  Omamcntstecher,  am  1800. 

Von  ihm  ca  SO  RI,  Schwarzornamente  für 
Goldschniiedearbcitcn  meist  mit  der  Jahres- 
zahl 1592. 

Omamentsticbsaminlg  Berlin,  KstgewerbeflM. 

584. 

Boll,  Henril^  norw.  .Archit.,  geb.  26.  8L 
1864  in  Cbristiama.  Studierte  ifl88/4  an  d. 

tcchn.  Schule  in  Christiania,  dann  in  Porlin, 
zuerst  an  der  techn.  Hochschule  18y4;0,  dann 
in  Otzens  Metsteratelier  1887/8.  Ließ  sich  in 
Christiania  nieder.  Unter  den  vielen  bedeuten- 
dtt  Baötcn,  die  er  in  seiner  Hefanat  ansf  fibrle^ 
seien  genannt:  Die  Pauluskirche,  die  er  be- 
reits in  seinen  Studienjahren  entworfen  hatte 
u.  1892  vollendete;  das  Nationaltheater  (1899 
vollendet);  Mogena  Thorsena  Stilt,  das  bist 
Mus.  u.  das  Rcgienmgsgebäude.  alle  in  Chri- 
stiania, ferner  die  Kirchen  in  Aamot  im  Oster- 
dal  u.  Kore  im  Numedal.  B.  nahm  lange  unter 
der  jüngeren  Generation  norw.  Archit.  eine 
führende.  Stelldng  ein.  £r  hat  die  alte  natio- 
nale Ifebomanientflt,  den  »Dradicnstil*,  in 
selbctindiger  Weise  wiefler  hdebt,  wofür  das 
Regierungsgebäude  in  Christiania  als  typisches 
Beispiel  angeführt  werden  kann,  u.  hat  durch 
sein«  Entwürfe  für  Gebrauchs-  o.  Euuridt» 
tiMgigegenstande  tu  Höh  n.  Meialli  nament- 
lich Möbel,  das  mod  norw.  Kunsfgcw.  in 
günstigste r  Weise  beeinflußt.  (Goldene  Med. 
r   M.ibel  auf  d.  Pariser  Weltausst.  1900). 

Priv.  Mitteil.  —  Folkebladet,  1S91  p.  6«:  m3 
p.  28;  1898  p.  201;  1690  p.  240,  242,  274,  277; 
1900  p.  213,  21G;  1905  p.  134.  —  Teknisk  Uge- 
HaJ  IhO  p.  351;  1894  p.  221;  1908  p.  27.  — 
Xorges  clcltagelsc  i  vcrdensadstillingen  i  Paria 
1900.  Berctning.  drittiania  1904  p.  29,  68.  — 
Norditk  Familiebok  IV  (Stockh.  1005)  p.  675, 

C.  W.  Sck»itltr. 

Bull,  Knud  Geelmuyden,  norw.  Maler, 
geb  1311  in  Bergen,  f  in  Sidoef  (Australien) 
1889.  Bruder  des  berühmten  norw.  Violin- 
virtuosen Ole  B.  Studierte  zuerst  in  Kopen- 
hagen, dann  Nov.  1833  bis  Mai  hei  J  C. 
C.  Dahl  in  Dresden,  den  er  auch  auf  einer 
norw.  Reise  begleitete.  1838  arbeitete  er  noch 
bei  Dahl  in  Dresden  u.  siedelte  später  nach 
Aoatratien  über.  B.  war  zwdfelküs  ein  sehr 
talentvoller  Künstler.  .Ein  BiM  von  ilun  in 
dci  Gal.  in  Bergen. 

A.  Aobert,  Prof.  Dahl,  Christ.  1893  p.  264. 
274,  27«.  —  Bögh,  Kat  over  B.?rgens  Bv  »  Bil- 
ledgalleri,  1907  p.  S«.  C  iV.  SchnUUr. 

Boll,  R,  Miniaturmaler  in  London,  stellte 
17M— 1800  in  der  Rojr.  Academy  68  Mhiia- 

t'jrbildnisse  aus,  darunter '  meV.rcre  Porträts 
des  Prince  of  Wales  und  der  Dukes  ol  York 
und  Leinster. 
A.  Graves,  Roy.  Acad.  Exbib ,  1905  I.  H.  V, 
BnU,  Ratoulph  oder  Randulph,  engt 
Uhrmacher,  von  den  das  Brit  Mus.  in  Lon- 
don eine  ovale  Ihodbenuhr  von  1590  bewahrt. 
P.  7.  Bfittaii,  OU  elocks  de..  London  1^ 


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BmII  —  Buttant 


Boll,  Richard,  engl.  Zeichner,  von  dem 
dM  Brit  Mus.  in  London  etne  voUbenkhnete 
md  1740  dai  Tmelnidinang  mit  Darttdlung 
dner  Porträtgriippe  bewahrt. 

L.  B  i  n  y  0  n,  Cat.  of  drawings  etc.,  1898  I. 

Boll,  S  ,  engl.  Kupferstecher,  voo  ihm:  Ale- 
xudra  Feodorowna,  EmprcM  of  Bmm,  nach 
Fr.  Kröger  (1888)  n.  Marie  TMcte  Amor, 
MKh  M.  Wright  (1844). 

RoTiniky,  Lex.  niss.  Porträtstiche,  1886— 
1889.  H.  V. 

Bull,  Samuel,  engl.  Münzschneider  an  der 
kgl.  Münze  in  London  unter  Anna  u.  Georg  I., 
schnitt  die  Reverse  mehrerer  von  John  Croker 
ausgeführter  Medaillen,  darunter:  Union  of 
England  and  Scotland,  1707 ;  ^  Attcmpted  In- 
vaaioo  of  Scotland,  1708. 

L.  Forrar,  Bkfr.  DkL  af  Msd^  I,  1904. 

H.  V. 

Sc  hak  August  Steenberg, 
Archit.,  geb.  am  10.  5.  1858  in  der  Nähe 
Bergen.  Studierte  1875—79  am  Poly- 
tcdm.  in  Zürich  unter  Lasius,  Stadler,  Kinckd 
o.  GUdbadi  u.  lieB  sich  1880  als  Privatarchtt. 
in  Bergen  nieder,  1889, 1898  u.  1900  unternahm 
er  Stttdienreisen  nach  Deutschland,  England, 
Fraiifcreich,  Osterreich  u.  d.  Sdiweiz.  Von 
Bj  größeren  Arbeiten  sind  zu  nennen:  Voil- 
endung  der  Sandvigens-Kirche  in  Bergen 
(nach  18S01,  Handwerkeraltcrsheim  in  Bergen 
Oiach  1884),  Bergener  Jünglingsverein  (1888), 
SUld  Stalbeim  in  Sogn  (1891  u.  1901),  Sec- 
(18W).  Amekirche  (1898)  u.  d. 
Kinderheim  (1903)  in  Bergen. 
Hitteil.  d.  Känstlers.  —  Koren-Wiberf. 
Bidrmg  tfl  Bergeoa  Koltttrlilft,  Bergen  1908  p. 
111—115.  C.  W.  Seknitltr. 

Ballacher,  Joseph  Anton,  Maler,  aus 
Telfs  in  Tirol,  malte  1786/7  den  Kapitelnal 
im  Kloster  St.  Gallen  mit  Fresken  aus. 
C  Brun.  Schweix.  Katlerlex.,  I.  H.  V. 

Ballaa,  Hubert,  Bildhauer  und  Mauer- 
meister, 16.  Jahrh.  in  Amiens,  verpflichtet  sich 
1584  die  GeschiclUen  der  heil.  Märtyrer  Fus- 
cien,  Gcntien,  Victorice  über  dem  Portal  des 
Cbors  der  Kirche  von  Amiens  gegenüber  dem 
bisdiöfl.  Palute  auufertigcB  o.  avinialdlen. 
St.  Lami,  Diet  d.  Seidpt  ete.  USt.    K.  C. 
Bullant,  Charles,  Architekt,  wahrschein- 
lich Neffe  des  großen  B.  (II)  und  Sohn  des 
Jean  B.  III,  übernimmt  1670  gemeinsam  mit 
drei  anderen  Baumdstem  die  Arbeiten  für 
Obt  Kapdk  der  Valow  b  St  Deni»  und  iit 
IST^TS  an  don  Gralnnal  Hdiiriclit  II.  mit» 
beschäftigt. 
Banchal.  Ifonr.  Dfcl.  d.  avekit.,  fran«. 

C.  Enlart. 

BuUant,  Jean  I,  Werkmeister  der  Stadt 
Amiens,  geb.  zu  Lucheu«  (Pas  de  Calais) 
gegen  Ende  des  16.  Jalirlt.  Btfdts  swei  Mit' 

glieder  seiner  Familie  waren  Werkmeister  in 
Doullens  gewesen :  Andr^,  1467,  und  H'il- 
liaume,  14(T7.  Er  selbst  restaurierte  1628  die 
1622  abgebrannte  Kirche  Saint-Pierre  rn 
Doullens.  Er  enrichtete  Ucr  wabnchcmlidi 


das  südl.  Seitenschiff,  wo  der  gotische  Stil 
sich  mit  einigen  Renaiaaanoedetails  Tcnnischt 
In  Aniens  baote  er  die  Kiitfae  Saht. 

Jean  hors  les  mnra.  1632  arbeitete  er  an  der 
Kathedrale  und  zu  gleidier  Zeit  am  Wart- 
turm, an  den  Befest^nagCB  Und  UUlCfen 
Städtischen  Gebäuden. 

Dttsevel,  La  Picardie,  1868.  —  Bertr, 
Lea  grandi  Arcbitectes  de  la  Renaiaiance.  —  6. 
Durand,  MomoKraphie  de  la  CathMrale  d'Ar 
mien*.  —  Battchal.  Nouv.  Dict.  d.  arcUti 
fran«.  C.  BiUmi. 

BrilaaW  J«an  n.  Aidiitdct,  gdi.  nriachen 
1610  nd  1616,  walmclidnli^  n  Amiens, 
vermutlich  Sohn  des  Vorigen.  Er  vollendete 
Studien  auf  einer  Reise  nach  Italien 
wurde  nach  seiner  Rückkehr,  gegen  1BI7» 
dem  Conn^taUc  Anne  de  Moni 
mit  der  VoUcndong  dct  ISBB 
Schlosses  Fire-en-Tardenois  beauftragt  Er 
arbeitete  daran  bis  1540.  In  diesem  Jahre 
wurde  er  der  Nachfolger  des  Charles  Baillart 
als  Architdct  de$  Sdiloasea  £000«.  UmU6B 
Tollcndete  er  diesen  Bau.  Gegen  ISM  war 
B.  gemeinsam  mit  Pierre  Lescot  an  dem  Bau 
des  bötel  Carnavalet  in  Paris  tätig.  1557  er- 
hielt er  das  Amt  eines  „contröleur  des  bäti- 
ments  du  roi",  aber  16M  Iqrte  er  dasselbe 
wieder  nieder,  nadidem  die  Iwfte  seiner  Be- 
züge dem  Jean  Delorme,  dem  Bruder  des 
Philibert,  überlassen  worden  war.  Dieser 
letztere  war  ein  NebenboUer  Bidlants,  und 
als  Pliilibert  1670  starbt  war  er  es,  der  in 
dessen  Stelle  als  Architekt  der  KSoigin-lf  ntter 
Katharina  von  Medici  rückte,  für  die  er  be- 
reits um  1560  einen  Teil  des  Schlosses  Che- 
nonceaux  errichtet  hatte.  1670  ist  B.  an  den 
Tuilerien  beediäftigt,  wn  er  dem  Bau  de» 
Fhilibert  Detome  die  Pavülons  InnzufQgli^ 
sowie  an  dem  Schlosse  Saint-Maur,  wo  er  in 
ähnlicher  Weise  da«  Werk  seines  Vorgängers 
veränderte.  1671  vollendet  er  den  südl.  Pa- 
villon der  Tuilerien,  aber  in  dem  darauffol- 
genden Jalire  fift  die  Königin  den  Bau  des 

Schlos'^es  liegen,  nm  «;irh  von  B.  das  sog. 
hötel  de  Soissons  auf  dem  Platz  des  BüBer- 
nonnen-Klosters  errichten  OL 
Bau  war  1675  vollendet. 

KBng  TMnricii  II  betraut) 
Zeit,  1571—74,  Bullant  mit  der  Leitung  der 
Bauten  zu  Fontainebleau  und  Chambord; 
1574 — 78  mit  der  Vollendung  der  Kapelle  zu 
Vincennes;  1672—78  mit  der  Weiterfübrung 
der  Grabicapelle  der  Valens,  gen.  Notre-Dame- 
la-Ronde,  in  Saint  Denis,  wo  er  Nachfolger 
Pierre  L.«scots  war  1578  wurde  er  als  Sach- 
verständiger zur  Prüfung  der  Fundamente 
des  Pont  Neuf  hinzugezogen  und  begann  das 
Grabnul  des  Conn^table  de  Montmorencjr  in 
£couen,  wo  er  am  13,  10.  dieses  Jahres  starb, 
ohne  dieses  Werk  vollendet  haben  zu  können. 
—  Von  seinen  übrigen  Bauten  sind  noch  zu 
erwähnen:  die  Mooumentalbrüdce  vor  dem 
Sdilol  Ftre^'Tardenobi  ein  groter  Teil 


8l6 


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des  SdJotw  TOB  fioonen;  Teile  des  R6ld 
Canuralet,  der  Schlösser  zu  Fontainrblrau 
und  Giambord;  die  astronomiscbe  Säule  am 
Hotel  de  Soissons,  denen  Stelle  hente  die 
Puitor  HmdtltMftt  cimiinnti  <iii|c  Reilc 
(StdcdnOe)  der  Kqwlle  der  Vikii  'm  Seiut- 
Denis,  die  seit  1719  in  den  Perk  lliBOcraux 
übergeführt  sind;  endlich  die  jetzt  in  den 
Höfen  und  Gärten  der  Pariser  Ecole  d.  Beaox- 
Arte  anfbcwalirtea  Kcete  de»  Mootmorenqr* 
Grabmalt. 

Leon  Palustre  weitt  B.  mit  großer  Wahr- 
scheinlichkeit das  kleine  SchloB  Chantillj  zu, 
das  für  den  G)nn^table  de  Montraorcncy  er- 
bint  n.  1687  vollendet  wurde.  Er  aoU  ferner 
die  Faisaden  der  IQrdicn  m  Bdhjr,  Lattr* 
ches  und  Sarcelles,  Teile  der  Kirchen  zu 
Goussainville  (1559)  und  l'Isle-Adam  sowie 
den  südl.  Querschiifarm  der  Kirche  zu  Magny 
cn  Vexin  crricbtet  hibcn.  —  B.  bevomgte 
sn  den  Fimeden  die  groBcn  von  nnten  Us 
oben  durchRchenden  Slulenordnungcn,  ja  er 
war  es,  der  dieselben  zuerst  in  die  fran- 
zösische Architektur  einführte.  Offenbar  hat 
der  Kiinctler  sich  diews  KenpoeitioM- 
priulp  in  Ron  eusgeionnen,  wo  er  ticii  nn 
den  antiken  Peristylen  inspirierte,  die  man  in 
moderner  Zeit  Etagenbauten  angepaßt  hat,  in- 
dem man  die  Säulenintervalle  mit  von  Fen- 
stern durchbrochenen  Manem  aaafüUte.  Man 
verdaakt  Bntlant  loigaide  PUblftnliMWB: 
Traiti  d'orlogiographie  pratique,  lt562;  R^Ie 
generale  d'architeclurc  des  cinq  maniercs  de 
cokmnes,  1564,  1568  und  1619.  (durchgeseh. 
und  Tcrbcss.  Aufl.  von  Salomon  de  Brosse); 
Saite  de  diapiteavx  tnv^  1B6S. 

De  Labordc,  Renaüs  d  ans  etc.  (1S50— 
85)  I  Reg.  —  B  e  r  t  y,  Les  gTanüa  archit.  de  la 
Renaigj.  (1860).  —  L.  Courajod  in  L'Art 
XXII  41.  --  Archiv,  de  l'art  fran«.  VI  305  u,  f., 
411  u.  f.  —  Nouv.  archiv.  de  l'art  fran«,  IV  25. 
—  Gaz.  d.  beaux-arts,  a.  Table  alphab.  —  P  a  - 
I  u  ■  t  r  e,  La  Renalis,  frao^.  —  L  ü  b  k  e,  Geadi. 
d.  Renaisa.  in  Frankr..  2.  Aufl.,  1885.  —  G  n  i  I  • 
■1  a  r  d,  Lea  Maitres  omeman.,  1880.  —  L  a  n  c 
Dict  d.  archit.  frao«.  l.  —  Beucha  1.  Noor. 
OÜGli  d.  «Nlrft.  fiaac  —  Bertolotti,  Aitisd 
VkMMCri  ha  Rfloa,  18M.  —  H.  t.  GeyBftller, 
BeidBl  ^  Renaiss.  in  FmhK*  StMli;  IMS 
p.  IST  ff.  u.  paaaim.  —  Vaeoa.  Lea  Atta 

dans  la  maison  de  Conde,  1903.  C.  Eniart. 

Bnllant,  Jean  III,  Architekt  der  Stadt 
Anieoi»  Verwandter  und  Zeitgenosse  des 
Vorigen.  1668  errichtete  er  den  Warttorm 
von  Andens,  1670»74  war  er  mit  den  Be> 
festigungen  und  verschiedenen  D.immarbeitcn 
beschäftigt.  Eine  Verurteilung,  die  er  er- 
fuhr, weil  er  seinen  Arbeitern  eine  Vorlesung 
i^altcn  hatte,  läßt  vermuten,  daB  er  der 
ffOleitantiKlien  Bewegung  anhing. 

Lance,  Dict  d.  archit.  frang.  —  Bauch al, 
Nouv.  Dict  d.  archit  frsn^  C.  Eniart. ' 

Bnllant,  Williattme^  Werkmeister  von 
Lucheux  in  Artoia,  wo  er  am  SchloBbau  titig 
war,  zuerst  14ST  mit  Andre  B.,  dann  1487 


ndt  Rcsri  Deafoiilainea.  In  dieaeni  Jalve  er* 

bauten  sie  dort  die  Tour  Neuve  nach  den 
Plänen  des  Jacques  Willeman.  Ein  Teil  die- 
ser Bauten  besteht  noch.  Auch  der  Wart- 
tnrai  von  Ladtenx,  der  am  dcrtelben  Zeit 
■Unnt  dBffte  dn  Wcrlc  dn  B.  adn. 

DsaovoL  La  Pkaidlab »  Baoehal,  Nevr. 
Dict  d.  archR;  ton«.  C.  Butml, 

Ballard,  Simon,  franzö«.  Benediktiner- 
mänch,  nahm  in  der  Schweiz  die  reform.  Re- 
K^on  an,  gmg  1689  nach  Berlin,  wo  er  1700/1 
aa  der  Elirnplorte  für  den  Etnang  König 
FKedr.  L  FircnBen  malte.  Seine  luator. 
Gemilde  ioi  er 
haben. 

F  ü  •  ■  1  i,  Lex.  —  F.  Nicolai  Anh.  zur  Be- 
schreib, der  Kgl.  Residenzen  Berlin  m.  Potsdam 
178«  p.  26  f.  R.  C. 

BaUazt,  Anna  Francisca,  s.  Bruyiu. 
Bulle,  Erasmaa,  Salrirarger  Goldadhniied. 

der  1666  eine  Monstranr  tmd  ein  silbernes  St. 
Sebastianbild  für  die  Stiftskirche  zu  laufen 
a.  d.  Salzach  lieferte. 

Kstdenkm.  d.  Kcr.  Bajrem,  1906  I  2671.  H.  V, 

■«11%  Jean  de;  t.  Btoff,  Haaa. 

BnUeM,  George  Lawrence,  engl.  MIp 
!er,  A.  R.  W.  S.,  geb.  24.  4.  1S58.  Ursprünglich 
Jurist,  hat  sich  B.  erst  später  der  Kunst  zu- 
gewendet. Seit  1888  stellt  er  in  der  Rogr- 
Aeadcniy  Bilder  aücgoiiaciien  o.  gciirekafleii 
Inhalts  ans.  (18R8:  Sacred  to  Vcntjs :  1891: 
At  the  Temple  Gate.  19(Ä;  The  Dancer.) 
B.  beschickt  auch  die  Ausstellimgen  d.  Rogr« 
Water-colour  Society.   Er  lebt  in  Bath. 

Who  ii  Who?  London  1911.  —  Grave»,  Roy. 
Aoad.  I  IM».  —  Studio  V.  XXXVIL  ZtA.  IL 

BollM%  Lnetik  Freimeitter  der  Aalwcr- 
pener  Lohaigilde  1602—1607. 

Rombents^Ler ius,  Laneteo  I  57,  M. 

BtiUestraetea,  Jean  van,  Bildschnitzer  von 
Löwen,  lieferte  1497  für  die  Kirche  Saint- 
Jacques  daselbst  einen  großen  Palmeael. 

E.  Marchai,  La  sculpt  etc.  beiges,  1806 
p.  220.  H.  V. 

Bnilet,  iranzöa.  Architekt,  wurde  1006  mit 
der  Vollendnng  der  von  Ph.  Ddonne  bcfonao- 
nen  großen  Treppe  der  Tuilerien  betraut.  Er 
ist  verinutlicli  der  Vatc-r  des  Pierre  B. 

Bauchal,  Dict.  d.  arch.  fran?  ,  1887.    H.  V. 

Ballst,  Jean-Baptist e,  gen.  dt  Cham- 
bUnn,  französ.  Architekt,  Sohn  des  FolgendeiW 
geh.  IdOSb  1 17M^  8oU  die  Schlöaaer  Biy-iuiw 
Bf  anie  und  Charap-CB>Brie  bd  Pa^  eriMit 
haben.  Letzteres  wird  von  Gurlitt  irft&B* 
licherweise  dem  Pierre  B.  zugewiesen, 

Lit  t.  unter  Bullet,  Pierre.  H.  V. 

Bullet,  Pierre,  französ.  Hofarchitekt,  geb. 
1889, 1  1710.  SchQler  von  Fr.  Bkmdel,  unter 

dessen  Aufsicht  er  1672/78  die  Bauarbeiten  der 
porte  Saint-Denis  leitete.  Er  ist  der  letzte 
große  Hauptvertreter  des  strengen  Klassizis- 
mus im  Sinne  des  älteren  Mansart  und  als 
solcher  der  getreueste  Nadliolger  der  Ldmn 
Bk>ndels.  1674  errichtete  er  nach  eigenen 
Plänen  die  porte  Saiot-Martin,  1676  den  Hoch- 


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Baltetd  —  BulUiigcr 


•Uar  der  Kirche  der  Sorbonne  (nicht  mehr 
beatehendj  und  die  AU&ve  Saipt-Canmir  und 
Ste-MatflTuerite  in  Saint-<s«rmain-de8-Prte. 

1676  lieferte  er  einen  Plan  von  Paris  sowie 
den  Entwurf  des  Tores  in  der  Verlängerung 
des  pont  Notre-Dame.  1681  gab  er  die  Pläne 
Inr  die  1688  bcgmoaM;  aber  ent  1770  voll- 
endete Kirche  des  Noviaialg  der  Jakobhier 
(heute  St.  Thomas  d'Aquin).  1685  erfolgte 
seine  Aufnahme  in  die  Akademie.  Aus  der 
Reibe  seiner  Privatbauten  seien  als  die  be- 
ileotcndstcD  genannt:  Hotel  de  Vauvray,  nie 
de  Sehie;  Rdtel  de  Crozat  (ITOO— 1708)  an  der 
Place  Vendome,  1747  durch  Contant  um- 
gebaut ;  Hotel  Evreux,  Place  Vendöme  (1701) ; 
Hotel  Poultier,  rue  du  Roi  de  Sicile  (1701); 
Hötcl  Jabach,  rue  Neuve-Saint-lderry;  end- 
lich das  reiioide  SchlSBdien  Tisjr,  du  aeit 
1870  in  Trümmern  liegt.  Ferner  errichtete 
B.  das  Vordergebäude  des  erzbischöflichen 
Palastes  zu  Bourges  sowie  die  Kirche  der 
reformierten  Dominikaner  in  Pari«.  Alle 
seine  Bauten  zeichnen  sich  durch  grofle  Stit- 
reinheit  und  vornehme,  schlichte  Formen- 
brache  aus.  —  Wie  sein  Lehrer  Blondel  trat 
räch  BuUct  zugleich  als  Bautheorctiker  her- 
vor; so  veröffentlichte  er  1676:  Traitö  sur 
l'naage  du  pantonUtre  und  1601:  UArchiteo- 
ture  pratique. 

Lance,  Dict.  d.  arch,  fran?.,  1872  I.  — 
B  a  u  c  h  a  1,  Dict.  d.  aruh  frang.,  1887.  —  C. 
G  u  r  1  i  1 1,  Gesch.  d.  Barockstiles,  Frankr.,  p.  161 
u.  f.  —  D.  Guilmard,  Les  maitres  orneman., 
18S0  p.  97  —  Arch.  de  l'art  frao?.  I  419/20; 
Nouv.  arch.  etc.  IV,  187«  p.  Mj  8M*  sfr.,  XV. 
p.  182.  185.  207/8.  H.  V. 

BdisM,  Pierre,  s.  BtOtta. 

Bnlleus,  Hanns,  Maler  zu  Regensbiirg, 
malte  laut  erliaftenem,  eigenhändigem  Bericht 
1593  ein  dem  Gedächtnis  des  Florian  Gries- 
bcdk  und  seiner  Gattin  gewidmetes  £piu- 
phiuni  für  die  Gruftkapelle  zu  Kartowlt«  in 

Böhmer. 

PUmer  Anz.,  1848  (Abb.).  —  PaUaa,  Jg.  1882, 
VIII  H.  IX.  —  ZMcfer.  d.  Hius.  Ver.  XVI  181. 

Hs.  L. 

BoUewtin  (auch  Bullwein),  Peter,  Maler, 
urlnmdUch  in  den  Vorrecbdtöcihem  von  Erfurt 
für  VS8I  crwihnt 

Bau-  u.  Rjldeaikak  d.  Ptov.  Sadtac»,  III,  Hell 
13  p.  80. 

BaUey,  Ashburnham  H.,  Genre-  und 
Tiermaler  in  London,  stellte  1812—61  in  der 
BriL  Inslit  18  Arbeiten  ans. 

A.  Grave  s,  Brit  loat..  1M8.  Jf.  V. 

Bullflnch,  John,  engl.  Zeichner,  von  dem 
das  Brit.  Mus.  in  London  eine  Tuscbzeichnung 
mit  dem  Bildnis  des  1666  f  ViKadmiralS  Sir 
Christ.  Mings  bewahrt 

L.  Binyoa,  Cat  «t  draw.  etc.,  1898  I.  H.  V. 

Bnllica,  R.,  Italien.  Kupferstecher  Jer  1. 
Hälfte  des  18.  Jahrb.,  stach  16  Bl.  für  Pisto- 
ktb  Vaticano  descrüto^  Rom  18BM»  und 


5  Bl.  für  P.  Rigbettis  Descris.  del 
dcgUo»  Rom  1833-66, 
Le  Btane,  Iboad  I.  V.K. 

Bnllicr,    .\  !  e  x    n  d  r  r   .■K  tj  g  u  s  t  i  n   C  <  - 

I  e  s  t  i  n,  fraiizos.  Bildhauer,  geb.  am  28.  4. 
1824  zu  Paris,  Schüler  von  Jouffroy  an  der 
£cole  des  B.-Artt  seit  1848,  stellte  von  184S— 
1886  im  Pkriser  Salon  (Soe.  d.  Art  franc.) 
nns  und  zwar  Genre-  und  Porträlfiguren  und 
Büsten  in  Gips,  Marmor,  Bronze  und  Terra- 
kotta, so  1864  Marmorbüstc  seines  Vaters 
Guj-Pierre  t  1868,  jetzt  im  Familiengrab 
Bullier  im  Friedhof  Montpamasae  nüt  an- 
deren Werken  des  Künstlers,  1876  Terrakotta- 
büstc  seiner  Frau,  1878  Bronzestatue  Julius 
Caesars,  1885  Brutus,  Terrakottastatuettc. 

Bellier-Auvray,  Dict  gto.  u.  Suppl.  — 
Nouv.  .\rcbiv.  de  l'art  franQ.  1M7.  R.  C, 

Bnlling,  Joseph,  Schreiner  von  Ticschao» 
reuth,  verfert^e  1861  den  Hochaltar  f6r  die 

Martinskirche  zu  Griesbach. 

Katdenkm.  d.  Kgr.  Bayern,  II  II.  14  p.  32. 

Bullinger,  Hans  Jacob,  Goldschmied, 
geb.  am  25.  7.  1610  in  Zürich  als  Sohn  eines 
nur  nrkundl.  bdcannten  gleiehnaraigeB  Gold» 
Schmiedes,  f  am  1*.  2.  1682.  Von  ihm  im 
Schweiz.  Landesmus.  ein  Becher  (Hobelträgcr), 
abgcb.  auf  Taf  VI  in  der  Festschrift  zur  Er- 
öffnung des  Laodesmus.  —  Sein  glcidmamiger 
Sohn,  Stempdischneider,  MedMürär  and  Gold» 

Schmied  in  Zürich,  geb.  das.  am  23  .  7.  1680^ 
t  am  15.  G,  1724,  ist  durcli  verscliiedene  H.  J, 
B.  bezeichn.  Med.  bekannt ;  auf  der  Ausst.  in 
Zürich  1888  sah  man  von  ihm  eine  vergoldete, 
von  einem  IjSwoi  gftrsgfnf ,  fladie  Sdiale  von 
1674.  —  Er  hatte  einen  gleichnamigen  Sohn 
(t  am  19.  12.  1723),  der  ebenfalls  Goldschmied 
in  Zürich  war. 

C.  Brun,  Schweiz.  Katlerlex.,  l.  —  N  a  g  1  e  r, 
Monogr.,  III  No.  1106.  —  Marc  Roaenberg. 
Der  Goldachm.  Merkzeicfa.,  1890,  Ko.  2ftlM.  — 
F  0  r  r  e  r,  Biogr.  Dict  of  Med..  I.  H,  V. 

BuIUnger,  Johann  Balthaaar,  Ualer 
und  Kupferstecher  to«  Züridi,  geb.  am  M. 

II  (nadl  öttingcr,  Monitcur  d  Dates  am  31. 
12.)  1718  zu  Langnau  (Bern),  f  am  81.  3.  1793 
als  Professor  an  der  Kunstschule  in  Zürich. 
Schüler  des  Joh.  Simmler,  dann  dea  Giov. 
Batt.  Tiepolo  in  Venedig  (1788-^.  174t 
nahm  er  seinen  dauernden  Wohnsitz  in  Zü- 
rich, nachdem  er  sich  vorher  3  Jahre  in  Am- 
sterdam aufgehalten  hatte.  Er  malte  nament- 
lich Landschaften  und  Porträts.  1766  gab  er 
dna  Samml.  von  gest.  I<a9dschaflen  nach  J. 
F.  Ennels,  Fei.  Meyer  u.  nach  eigenen  Zeich- 
ntmgen  heraus,  177C  eine  solche  von  „100 
Schweizerprospekten  etc.".  Seine  Arbeiten 
sind  im  sllgemeinen  recht  mittelmiBig.  Die 
Iwupiersiicnsauiiiijong  aes  eiogen.  i'oijpiecnm* 
kums  bewahrt  eine  ßrnße  .*.nzahl  Zeichnungen 
und  Radierungen  scinti  Hand.  —  Sein  gleich- 
namiger Enkel,  Joh.  B.  Bullinger,  geb.  in 
Zürich  1777,  f  1844  in  Küssnach,  war  Geist- 
licher tmd  Düfttant  im  Malen  md  KadicfeD. 


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Btdlock  Bnipe 


Ibn  iMBnt  von  fhni  cMgc  in  GoumIic  senttte 

und  geätzte  Schwrizerlardschaften.  H.  Meyer 
ond  J,  Hürlimann  haben  nach  seinen  Zeich- 
ntttiKen  gestochen. 

F.  O.  P  e  ■  t « I  o  z  z  i  in  Bruns  Schweix.  Kat- 
lerlex..  I.  -  Le  BUnc.  Manud,  I  M3/4.  - 
N«cler,  Monogr.  lU  M«.  MOS.  H.  V. 

BnOocl^  G.  G..  Portrit»  und  Stülebeainaler 
in  London,  stellte-  alljährlich  1827—1858  in  der 
Roy.  Acad.  tmd  it)  dt-r  Brit.  Institution  aus: 
Bildnisse  des  Vizeadmirals  Pojntz,  des  Cap- 
tain  Adalbert  de  Korytho,  Frucht-  und  Wtid- 
bfdtlQck^  FkriMtilMffn  usw. 

A.  Gr«v«s.  Bo3r.>Acad,  Exkik,  1905  Ii  Tto 
Brit  Inrt.,  Itoe.  H.  V. 

BullcKk,  George  Bildhauer  in  Liverpool, 
1810—11  Präsident  der  damals  neu  gesiün- 
deten  Liverpooler  Akademie;  beschickte  de- 
ren Auwtethncen  1810  mit  seiner  Büste  des 
Duke  of  GhiDcester  und  8  anderen  Bildm's« 
büsten,  1811  mit  vier  Bildnisbüsten,  1812 
mit  einci  Büste  des  Mr.  Sadlcr,  ebenso 
mit  zahlreichen  weiteren  Bildnisbüsten  18(M 
bis  1816  die  AtMtellungen  der  R.  Academj 
sn  London,  wo  er  seit  1814  ansässig  gewesen 
und  um  1R32  gc>t(:rVcn  zu  sein  scheint.  Unter 
seinen  in  London  ausgestellten  Bildwerken  ist 
namentlich  eine  Kolussalbüste  der  Mrs.  Sid- 
dons  (als  Metpomene,  1806)  hervorzuheben. 

QtBTca,  R.  Aead.  1905.  —  Mittlgn  von  Mr. 
E.  Rimbanlt  Dibdin,  Kuntor  der  Art  Gal- 
lery  za  LiverpeoL  M.  W.  BroekmHI. 

Bulmann  (Bülmanti,  Bullmann,  Pülman, 
Pulmatin) :  Nürnberger  Kunstschlosser-,  Uhr- 
macher- und  Mechaniker-Familie,  von  deren 
Mitgliedern  folgende  genannt  seien: 

H ans  B.,  Sdiloaaer,  sagte  am  flO.  IS.  IBM 
sein  Nürnberger  Rürp^rrecht  auf  fBilrgerbuch 
1534—1631  im  kgl.  Kreisarchiv  Nürnberg  Bl. 
192a).  Ein  Hans  B.,  „Schmied  und  W  irt  auf 
dem  Neuen  Bau"  Qieute  Maximiliansplau),  der 
mit  jenem  wohl  Ittum  Identhdi  ist,  slail»  IMB 
(Doppt1m:iyrs  handschrift!  Bemerk,  in  dem 
Handex.  „Hist.  Nachr."  m  der  Bibl.  d.  Germ. 
Mus.,  zu  S.  285). 

J  akob  B.  d.  A.,  der  bedeutendste  der  Fa- 
milie, adion  ron  Neodörfer  filsehlicii  Hans 
mit  Vornamen  genannt,  war  wohl  von  Hatis 
aus  Uhrmacher  und  erwarb  als  solcher  14U7 
in  Nürnberg  das  Meisterrecht.  In  der  Folge- 
sdt  wird  er  allerdings  ausschließlich  als 
ifSdilosser''  bezeichnet.  Obglddi  ds9  I^MWis 
n.  Schreibens  unkundig,  besaß  er  gute  Kennt- 
nisse in  der  Astronomie  und  Mechanik  und 
hatte  namentlich  mit  der  Herstellung  von 
allerlei  Uhr-  tmd  Spielwerken  auch  für  aus- 
wSrt^e  PBnten  und  Herren  so  twI  su  tun, 

daß  üim  vom  Rat  verschiedentlich  erlaubt 
wurde,  mehr  Gesellen,  als  die  Handwerks- 
ordnung vorschrieb,  zu  halten.  Neudörfer 
erwähnt  von  seinen  mechanischen  Kunst- 
werken inibcsoodere  ebi  Planetensysicm,  das 
durch  ein  Uhrwerk  in  Gang  gesetzt  werden 
konnte.   Auch  seiner  Männer-  und  Frauen- 


figuren, die  hin  und  her  gehen,  auf  'der  Laute 

spidfi!  oder  r'ic  Pauke  «chlaRrn  kfinntcn,  ge- 
denkt er,  sowie  zweier  küustlerisch  gearbeite- 
ter Wdgbalkcn.  Von  ihm  gefertigter  Schnell- 
wagen, „Horologien".  usw.  geädiidit  auch 
sonst  gelegentlich  Erwihnung.  Besonder«  viele 
Arbeiten  führte  er  für  Karls  V.  Bruder,  den 
römischen  König  Ferdinand,  aus,  der  den  Mei- 
ster sogar  einstmals,  als  er  schon  hodi  betagt 
war,  in  einer  Sänfte  nach  Wien  tragen  lieB^ 
danüt  er  ihm  dasdbst  cm  Uhrwerk  erkläre. 
B.  starb  im  Oktober  1.'^41.  Von  seiner  Kunst 
und  Geschicklichkeit  vermögen  wir  uns,  da 
sich  Werke  seiner  Hand  bisher  nicht  haben 
nachweisen  lassen,  keinen  kUren  Begriff  mehr 
zu  machen. 

Jakob  B.  d.  J.,  Sohn  des  Vorigen,  an  des- 
sen Stelle  er  am  22.  10.  1541  vom  Kat  zu 
einem  Gassenhauptmann  „verordnet"  wurde, 
Schloaser,  wie  sein  .Vater,  vor  allem  Kugel- 
schmied. 

Kaspar  B,  Uhrmacher,  gab  am  13.  H, 
1&44  sein  Nürnberger  Bürgerrecht  auf  (BSf* 
gerbuch  1534—1631  im  kgl.  Kreisarchiv  Nürn- 
berg, BL  ld5a)  und  cog  nach  Berlin. 

Melchior  B.,  Schlosser,  Sohn  Jalraibs  d. 

A.,  gab  am  21  7.  1554  sein  Nürnberger  Bür- 
gerreclil  auf  (Burgt-rbuch  15:^4—1031  Bl  199a), 

Neudörftr,  Nachr.  v.  Nürnb.  Kstlern  unj 
Werkl.  (Edition  Lochner)  S.  65—69.  —  Dop- 
pcl in  y  r,  Hist.  Nachf.  S.  35  u.  285.—  Zahm 
Jahrbuch  f.  Kstwissenschaft  I  259.  —  H  .i  m  p  e, 
Nümb.  Ratsverl.,  t.  Register,  wo  sich  jedoch  die 
^  leuten  Nrn  2613,  26S6  u.  3087  unter  , Jakob  B" 
auf  den  junK'-Tcn  Xfeister  diSSSS  Namens,  den 
Kugelschmitd,  beziehen.  Th.  Hampe. 

Bulm&n,  1  ,  topographischer  Zeichner,  um 
17G7,  von  dem  das  Brtt  Mus.  in  London  0 
aquarclKerte  Tusdoeidmnngen  mit  landsdiaft> 
lich-architek  ton  [sehen  Ansichten  bewahrt. 

L.  B  i  n  y  o  n,  Cat  of  draw.  etc  ,  1898  I.  H.  V. 

Bulot,  Eugene  Alexandre,  Blumen- 
maler an  der  Porxellanmanufaktur  in  Sivres, 
1655—1888^  bemalte  n.  «.  9  lfaeao>ViMen,  die 
Napoleon  1867  dem  nmisclicii  Kaiser  sun 
Geschenk  machte. 

Dussieux,  Art.  fran?.  i  VHt.,  1R7G  p  ,'j76. 
—  Lechevallier-Chcvignard,  La  manuf. 
de  porc,  de  Sivre».  IWS  II  128,  H.  V. 

Bulot,  Johannes,  wurde  1640  Schüler 
des  Malers  Arend  Cinceer  in  Alkmaar. 

Houbraken,  De  gr.  Schoubw  II  IM.  — 
Obnens  Areh.  II  48.  B.  W.  Mon. 

Bulp«,  Frn  C  ,i  b  r  i  e  1  c,  sizilian  Mnler ; 
von  ihm  befand  sich  in  der  Sakristei  von  San 
Domenico  in  Palermo  Gctzt  im  Mus.  in  Pa- 
lermo) ein  Gemäkle,  die  heil.  Jungfrau  mit 
4  Heiflgen  zu  seilen  und  den  Stifter  zu  ihren 
FüBen  darstellend,  genannt  Madonna  della 
Catcna,  mit  der  Inschrift:  Fr.  Gabriel  de 
Bulpe  Pictor  MDXXXV.  Nach  folgender  im 
Kloster  von  S.  Domenico  gefundener  Ur- 
kunde ergibt  lÄA  aehie  Zngehörigkelt  zum 
E)omtnncanerorden :  Fr.  Gabrielis  Vulpi:  est 
filius  conventus  per  professienem  quam  fecit 


azs 


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per  manM  lfa«blri  Gnüm  Dei,  die  SB  narit 

Julii  1524.  Obiit  ....  9  andere  Tafeln  von 
ihm  für  das  Kloster  S.  Maria  degli  Angeli  in 
Palermo  und  für  die  Hauptkirche  von  IIoop 
tesangtuliuio  sind  verschwunden. 

V.  Marcheie,  Memorie,  edü.  IV  1879,  vol. 
II  MOl  —  Di  Mars«,  La  Pitt  ia  PatataM  «Ic 

BolsAiio,  Bernsrdus  u.  Jacobas-d«b 

2.  Artikel  Btrnhard  Bd  III  p.  466. 

BaUaci^  Gert,  Sduniedemdster  von  Vre- 
den in  Westf ,  fertigt«  laut  Inschrift  1480  den 
prachtvollen  Kronleuchter  in  der  dortigen 
Pfarrkirche;  dcr;<:1be  besteht  aus  2  überetnaa- 
derliegenden,  kunstvoll  durchbrochenen  Eiicn- 
rfoftB^  dk  12  Tabernakel  mit  den  holzge- 
schnitzten  und  bemalten  Gestalten  Christi  und 
der  11  Apostel  tragen  —  in  der  Mitte  die  Ma- 
donna auf  der  Mondsichel. 

J.  H.  T.  Hefner-AltCBtC  ItEisenwerke 
oder  Ornamentik  d.  SchaisdÄM»  RNnkf.  a.  M., 
1870  «.  ISeSk  Tai.  34-3«.  H.  V. 

Mtatai^  Handrtek,  hoUind.  Ifakr  (ft«- 
MhOdirK  im  M  AaMwdam  atif . 

A,  Bredmi. 

a.  BoUtmi. 

Daaicl.  BüdbaMr  oid  Maler  in 
vrtttt,  arwimc  tob  mr^h»  genKinmn  nni 

Jean  Martins  und  Guillaume  de  Ritsere  am 
Baldachin,  den  das  Genter  Schöffenamt  der 
Kirche  Notre  Dame  von  Toumai  stiftete. 
Sda  Sohn  Pitns  B,  auch  BnlUtä  fenMVt. 
Uder  and  BiMhmcr,  wirkte  1468  bei  den 
Hocineitsfeierlichkeiten  Karls  des  Kühnen  za 
Brfigge  mit,  malte  das  Gestühl  im  Schöffen- 
amt zu  Gent,  wo  er  auch  einen  Kruzifixus 
«ad  cfai  Tabemikd  acbnitsle,  und  arbeitete 
«n  der  VoOeadaaff  des  Vddadiins  tn  Kotre- 
Dame  von  Tournai  1475 — 87  mit 

Batscher,  Feint,  momle  i  Gand,  1858 
p.  39,  40,  53.  M.  —  B  u  s  sc  h  e  r,  Peintr.  gantoia, 
1859  p.  176.  —  E.  Marchai,  Sculp.  aux  Pajr»- 
Ba*  1877  p.  XXXVI.  —  E.  Marchai.  Sctüp 
etc.  Beige«  1899  p.  800.  885.  —  De  Laborde, 
Les  ducs  de  BourxogDC  I  u.  II  Reg.  —  C  h. 
K  r  1  ro  m,  De  Levens  en  Werken  etc.  I.  —  Biogr. 
aat  h^igc  R.  C. 

Bulteel,  Jean,  Bildhauer,  geb.  in  Rossuyt 
bei  Courtrai,  schnitzte  1409  das  Chorgestühl 
von  Notre  Dame  de  St.  Pierre  in  Gent,  das 
IBVB  vQo  dcB  ^UvbdelcB  veibiamit  wurde. 
Er  dürfte  mit  dem  Jean  B.  au«;  Gent  identisch 
sein,  der  1442  am  Baldachin  zu  Notre  Dame 
von  Toumai  zusammea  mit  Niootes  Vimler» 
meersch  arbeitete. 

Butacher,  Peint  enrtle  i  Gand  1868  p.  64. 
—  Bnsacher,  Peintr.  gantoii  1859  p.  176.  — 
De  Laborde,  Les  Ducs  de  Bourgogne  I.  — 
E  Neeffs.  Hirt,  de  la  peint.  etc.  i  Malines 
187Ö  II.  --  E.  Marchai,  Sculpt.  aux  Pa)rs-Bu 
1877  p.  XXXL  —  A.  T.  Warsbaeh,  NiederL 
ICsdcfIca»     Blogff.  nati  beige.  JV. 

Balteel,  Pierre,  s.  unter  BuUeel,  Dan 

Beitel,  Andre,  franzrä.  Bildhauer,  um 
1748^  HolMUhwer,  vlclleidit  identiNh  mit 


dem  Bildhauer  BtutA,  der  fan  AtcVer 
Booeiiafdoa  arbeitete. 
Si.  Lami,  Dtet  d.  Sealit  an  U.  *„  IM«. 

BlMtaia^  Jan,  geb.  in  Groningen  am  80. 
18.  ITöO,  war  dort  Schüler  von  Jan  Wieringa 
und  arbeitete  darauf  8  Jahre  lang  bei  Jurriaan 
Andriesaen  in  Amsterdam.  In  der  dortigen 
•tidtiscben  ZeidMa-Akademie  erhielt  er  1786 
eine  goldene  Mcddlle.  Nadidem  er  erst  Ta- 
peten mit  Landschaften  gemalt  hatte,  legte 
er  sich  später  fast  ansschlieMich  auf  das 
Zeichnen  von  Prospekten,  «ddK  in  groBer 
Zahl  von  K.  F.  Bendorp  u.  a.  gestochen 
sind.  Gesdiichtliebe  Darstellungen  haben  C 
Brouwer,  C.  Bogerts.  C.  Philips  Jz  ,  R.  Vin- 
keles  u.  a.  nach  ihm  gestochen.  Einige  setner 
in  Tusche  gezeichneten  Prospekte  sind  im 
Amsterdamer  Kabinett.  1787  bat  er  ein  Blatt 
mit  Tierstudien  radiert  In  seinen  letzten 
Jahren  Richtleidend  ist  er  am  29,  5.  1801 
im  Amsterdamer  Krankenbause  gestorben, 
nachdem  er  kort  vor  feinem  Tode  noch  ein» 
Reise  nacJi  Groningen  gemacht  hatte. 

V.  E/nden  u.  v.  d.  Willigen,  Gesch.  etc. 
n  4Mu  —  V.  d.       Biegr.  WeotdeiAock. 

B.  W.  Uott. 

Beltisck.  Name  einer  Gotdschmiedefamilie 
der  2.  Hälfte  des  16.  Jahrh.  in  Brügge.  —  Ein 
Adrian  B.,  Sillwrschmied  in  Ypem,  lieferte 
1617  ein  Ziboriwn  md  1621  ein  SalhfeSS 
in  die  Srdie  n  SSarrtn.  /«mim  RTeelr. 

Balwits,  deutscher  Miniaturmaler,  m  Lon- 
don 178A  aneleiig.  malte  Bildnime  in  der  Art 
TT  firlinddli 

G.  C  Wllliameonb  Set  e(  peilr.  ndniifc. 
IMintL  JT.  K 

Bnlselega,  Rinaldo  di  qm.  Ser  Do- 
menico, Maler  in  Padua,  urkundlich  er- 
wähnt 1369.  1368,  1878. 

Gloria,  Dee.  laed.  iolane  al  Petreici^  fb 
46*  Am  JfafCMMC 

Bnlioal,  s.  Bohoni. 

Bum,  G.  V  a  n,  Miniaturmaler  um  1750,  von 
dem  die  ehemaL  Samml.  Alb.  Jaff^  in  Hamp 
bürg  ein  voll  bezeichn.,  auf  Elfenbein  gemaltes 
Damenbildnis  bewahrte  (Versteig.-Kat,  J  M. 
Heberle,  Köbi  1906»  Ko  701). 

Buna,  Johannes,  geb  in  Leeuwarden 
1694,  als  Sohn  des  Apothdcers  Nictdaas  B., 
sollte  seil  :ii  Vater  in  dessen  Beruf  nach- 
folgen, vi'idmete  sich  aber,  al*  die  Apotheke 
mfolge  eines  Familienprozeeeee  verkauft  war, 
als  Diletteat  der  DÜehtlnmst  und  Malerei. 
Er  hat  Portr3ts  und  Landschaften  gemalt, 
welche  in  Privatbesitz  angetroffen  werden. 
Bekannter  ist  er  durch  seine  Gedichte,  von 
denen  ein  grOBeres,  „Boeren-Broiloft",  erat 
nach  seinem  am  28.  7.  1766  in  Leeuwarden 
erfolgten  Tode  herausgegeben  wurde.  Sein 
von  R.  Keyert  gemaltes  Porträt  ist  1767  von 
R.  Jelgerbuis  in  Schabkunst  radiert  worden. 

Tan  der  Ae,  Biegr.  Weordaab.  B.  IT.  M9M. 


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Bnnicl  —  BuncliS 


(oder  AmcQ,  Michael,  cqgL  K«(p- 
f entcelwr  dtt  18.  Jahrit,  «ladi  Aadidrt*»  «d 

Heiligenbilder. 

Jos.  Strutt.  Biogr.  Dict.  London.  1785^8. 
—  B  r  7  ■  n,  Dict.  of  päint  aod  cagr.,  IWi  I. 

Bm— t,  iriaiös.  Htttoriamiakr,  gib.  in 
Ncvcfit  yMimt  der  Apdles  y«  Ncverii  wv 

1576  in  Bourges  für  die  Dekoration  zum  BilH 
mg  dct  Herzogs  von  Aleacoa  tittg. 
Girtrdot»  AM  de  i«  «Ölt  di  Bowg«. 

K.  C. 

Bnurip  ■.  BamekB,  Tiai. 

Baabvzy,  Henry  William.  Zeichner  u 
Kapferstecher,  geb.  1760  als  2.  Sohn  des  Ba- 
ronet  Sir  W.  Bonbury  von  Mildenhall  (Suf- 
folk), t  am  7.  6.  1811  in  Kciwick;  ursprüng- 
lich Offizier  und  seit  1787  „eqoerry"  des  Duke 
of  York.  Er  betätigte  sich  von  Jugend  auf  als 
begabter  Karikaturist,  beschickte  1770—1808 
die  Londoner  R.  Acadeniy  als  Flirrnausstcller 
mit  einer  Anzahl  z.  T.  aquarellierter  Zeich- 
nongcn  «nd  erlangte  mit  seinen  zahlloeen 
Karikaturen  auf  zeitgenössische  Sitten  u  Er- 
eignisse bald  bedeutenden  Ruf.  Er  war  be- 
freundet mit  GcilJsmith  vi  fJarrick  sowie  mit 
Reynolds,  der  ihn  und  seinen  Sohn  (nMaster 
Bonbaiy)  portritierte ;  auch  Th.  Lawrence 
malte  sein  Bildnis,  das  von  Th.  Ryder  in  Kup- 
fer gestochen  wurde.  Den  gleichzeitigen  Ka- 
rikaturisten Rowlandson  und  Gillray  an  Hu- 
mor und  Satire  keineswegs  ebenbürtig,  be- 
kannte «r  m  seinen  Zeicinungen  gleichwohl 
eine  ausgesprochene  Naturanlage  fiir  eine  ge- 
wisse groteske  Komik.  Daj  Ix)ndoner  Vic- 
toria .ind  Albert  Museum  besitzt  von  ihm  ver- 
schiedene Zeichnungen  („Florizel  and  Auto- 
fftiBUf*  vmw.),  das  Britbh  Maaeum  die  11M  da- 
tierte Aquarellzeichnong  „The  water  sprite". 

Heinecken,  Dict  1789  III  «1—454  (Kup- 
ferstiche nach  ZeichnunKcn).  —  Lc  Blanc. 
Man.  I  544.  —  Redgrave,  Dict  1878  p.  «1.  — 
.\  D  3.  >■  o  t,  La  Peinture  Anglaise  (10O8)  p. 
313  tf.,  325  f.  —  Gr»Te«.  R.  Acad.  Exhib. 
(1806)  1  336.  -  L  .ct  of  Mat  Biogr.  190«  III 
«J7.  —  K*t  de«  Bnt.  Mu».  o.  de»  Vict  and  Alb. 
Uut.  M.  W.  BrockwtU. 

Bsac«,  John  Oskar,  amer.  Architekt  a. 
Bildhauer,  geb.  im  Juli  1887,  Schüler  d.  Hat 
Acad.  of  Design  u.  d.  Art  Students  Leage. 
Nach  dem  großen  Brande  erbaute  B.  in  Pater- 
son,  N.-Y.,  versch.  öfifentl.  u.  priv.  Gebäude. 
Unter  seinen  Skulpturen  sind  die  Büsten  d. 
llakn  Mbran  n.  d.  Dklrtm  roidrtfb  n 


bis  1787  arcUt 


Who  is  Who  in  Amertee?  1910-11.  R. 

Bwice,  Kate,  engl  Malerin,  stellte  1887— 
1901  in  der  Rogr.  Acadcngr  in  London  (Tlie 
Minstrel;  Hie  PairAMni  ctc).  1906  im 

Salon  d.  Soc.  Nat.  in  Paris  (Le  Souvenir) 
nach  präraffaclitischen  Principien  gemalte 
Genrebilder  aus    Sie  lebt  in  Birmingham. 

Gravei,  Roy.  Acad.  Exhib.  I.  —  Cat  d. 
See  Nat  d.  Beeux-Arti  1905  (Abb.).  R. 

S.,  engl  ArcUtcfct,  «telUt  mr.  17W 


in  d.  Rogr.  Aea- 


Gravea,  Roy.  Acad.  Exhib.  I.  R. 
Buoe^  William  Gedncy,  amerik.  Ma- 
ler, geb.  19.  9.  1840  in  Hartford,  Conn.,  stu- 
dierte in  New  York  an  der  Cooper  Union  und 
unter  William  Hart,  in  DOnddorf  anter 
Achenbach  und  in  Antwerpen  unter  P.  J. 
Qays.  Er  malt  mit  Vorliebe  stimmungsvolle 
Wasscrbilder  (mfist  v c nedanische  Motive),  in 
denen  Segelboote  eine  groBe  Rolle  fielen.  Die 
leichten,  ewig  wechselnden  Nnaaetn  von  Him- 
mel, Wolken  und  Wasser  gibt  er  mit  Zartheit 
und  in  reinem  u.  barmoaisdiem  Kolorit  wie- 
der. Dn  dstonüf«  Element  hemdit  überall 
vor. 

9L  lakaai.  AnMtfc.  Paioting  1003  p.  448. 

Edmiuid  vom  Mach. 

BoachC,  bek..nnt  unter  seinem  G6  Ip^itsmud 
B.  (—  IPE  3S  ]t  ■).  Familienname  Yanagi 
oder  Kishi,  Nanori  Seishi  (It  Z),  fernere  Gö: 
Ndntyüsr.t  f  jfj  fl[  jjf),  als  Kyökadichtcr  Söyöan 
'*  »  «)  und  Hajtntti  (£  A  Scherzname 
Tsumuri  Hikaru  (M  jfc)  wegen  seines  starken 
Zechena  —  jap.  Maler  des  Ukiyoe  (volkstüm- 
liche Schule),  t  Kwansei  8,  4.  Monat,  12.  Tag 
(=  18.  Mai  1796),  70  Jahre  alt,  geb.  also  1727. 
Wohnort  Edo  (Tökyö).  Der  Name  seines 
Lehrers  ist  unbekannt,  nach  einigen  Ishikawa 
K&gen  (#  jb  auch  ^1  fb,  Takamoto?,  geschrie- 
ben). Seine  zahlreichen  Farbenholzschnitte 
stellen  besonders  Szenen  des  täglichen  Lebens, 
die  berufsmiBigen  Schönheiten  des  Tages  — 
hier  lehnt  er  sich  an  Harunobu  an  —  und  be- 
rühmte Schauspieler  dar.  Besonders  hiuf ig  soll 
er  den  berühmtesten  Schauspieler  seiner  Zeit, 
den  zweiten  Ichikawa  Yw>zö  porträtiert  haben. 
SeidUtz  nennt  seine  Blätter  „vielleicht  die 
zierlichsten  und  anmutvollsten  der  japaniscfain 
Konst",  d.  h.  wohl  des  Ukiyoe.  Im  Alter  er- 
hilt  er  den  geistlichen  Titel  Hokkyö  und  gibt 
die  standesunwürdige  Ukiyo  •  Malerei  auf. 
Sein  Hauptwerk  ist  „Ehon  Butai  Ogi",  Sdian- 
spielerbilder  auf  l  ächern,  2  Bände,  dtt  CT 
1770  o.  1778  mit  Katanknwa  ShumM  znnm- 


Andersen,  Catalogne  844.  —  Barbou- 
tcan  II.  SS.  —  Sekine.  Uldyoijinden  (TskyS 
18M)  54.  —  Dai  Nihon  Jimmd  Jlaho  (6.,  TökyS 
1803)  1J18.  —  Asaoka,  Kogwa  BikS  (Tflkyft 
1807)  189S.  —  HoochS  Gwaka  Lanei  Jiiho  (17., 
TSkyS  1903)  10.  —  Cottoetion  Bcyaslii.  estampes 
SL  IMi.  —  Saldllt^  Jae.  FubenboU- 
acWlt  IM  1  — Penoll asa,  Hut  of  Uk^ye 

(TBfcyS  1001)  37,  O.  Kämme! 

BnnehS  H),  Familienname  Toni,  Arana 
u,  persönlicher  Name  B.  (in  jüngeren  Jahren 
%  n  geschrieben),  Tsüshö  anfänglich  BumgOt 
später  BuHgor9  {%  %),  Gö  a.  a.  Shaaami9 
(M  Ul  Gwagakvsai  (Ü  9  V),  Muni  oder 
Munisai  (Ü  —  J|).  Ichinyokoji  (-  In  /5  ±), 
v -iitlichcr  Name  Bunami,  —  jap.  Maler  der 
neuchines.  Schule,  geb.  in  Edo  (Tökyö)  Hö- 
refci  18.  9.  Monat»  9.  Tl«  (=  16.  Oktober 
17flQ,  t  daidlMt  T«o«6  Ifl^  liL  Monat; 


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Bunc1i9md  —  Bnnclgtrd 


14.  Tag  (=  25.  Januar  1842)  (die  Angaben 
Über  das  Datum  seines  Todes  uiul  über  s«in 
AlMr  variieren,  die  Zahlen  1760—1840  — 
Koickwa  H.  160,  Text  za  Tafel  B  —  sind  aber 

sicherlich  unrichtig)  Sohn  des  Tani  Rok- 
koku,  eines  bekannten  Dichters,  Schüler  des 
Katö  Bunrei,  des  Kitayama  Kangan,  bei  dem 
er  vor  aUsm  die  Meister  der  chin.  Ch'in« 
Dynastie  kennen  lenrt,  des  Watanabe  Genta! 
(I.  dfs  Sii7iiki  Fiiyö.  Außerdem  sind  von 
älteren  jap.  Malern  Sesshü,  Tanyü,  die 
Meister  der  alten  Toi^aschule,  nach  einigen 
Mch  Hanabnsa  Itcbö  seine  Vorbilder,  vor 
aUem  aber  staalert  er  die  klassiscben  Meister 
der  chin.  Sung-,  Yuan-  und  Mitii^ilynastien. 

Die  Vielseitigkeit  seiner  Studien  spricht  sich 
auch  in  dem  überaus  umfangreichen  Werke 
des  Meisters  aus,  der  alle  Stile  von  der  manu« 
mentalen  SdiwarxweiBkonst  des  16.  Jahrb.  bis 

tu  der  prunkvollen  Por7ellanma!erci  lier  Schule 
von  Nagasaki,  von  dem  tuitolndcii  Manieris- 
mus der  „literarischen  Malerei"  bis  zu  den 
episdten  Miniaturen  des  alten  Tosa>e  virtuos 
tdierrscbt.  Selbst  im  europäischen  Stite  hat 
er  gemalt.  Ein  wirklicher  Künstler  aber 
ist  er  in  seinen  schön  komponierten  und 
farbig  ungemein  reizvollen  Landschaften  im 
Miaigstile,  in  denen  er  auch  eine  durcitaus 
eigene  Spnidtt  sprtdit.  Der  Umfang  md  die 
Gründlichkeit  seiner  Studien  machten  B.  zu 
einem  der  besten  Kunstkenner  seiner  Zeit. 
Er  ist  Mitarbeiter  an  dem  vortrefflichen 
Werke  „ShtUco  Jiahu"  dea  Matsudaira  Rakud 
(Sadanob«),  dessen  Tafeln  er  sdchnet.  Auch 
seine  anderen  zahlreichen  Schriften,  wie 
„Honchö  Gwasan"  und  „Gwagaku  Daizen" 
werden  iiDch  heute  geschätzt. 

Unter  seinen  malerischen  Werken,  die  er 
meist  fBr  den  Fürsten  Tokugawa  Tayasu 
(Mimrtake)  oder  für  den  '^hdpiinalcn  Hof 
schuf,  sind  zu  nennen;  1)  AiTcn  17Ö3,  Slg.  des 
Vic.  Matsudaira  Kazuo,  Tökyö,  Kokkwa  13f. 
2)  Landschaft,  dat.  1786,  Slg.  Hajashi  Sbin- 
•ake,  TAfft  BijÜra  Talkwan  (Tftkyfl  1906  ff.) 
VI,  Tfl.  371.  8)  Landschaft,  dat.  1797,  Slg. 
Ueno  Kiichi,  Osaka,  Kokkwa  152.  4)  2  Land- 
schaften mit  chin.  Figuren,  dat.  1797,  Slg. 
Hara  Tomitarö,  Yokohama.  Töyö  Bijitstt 
Taikwan  VI.  Tfl.  874.  6)  Shöki  u.  B  Laad- 
schaften, um  IRin.  die  Landschaften  etwas 
später,  Slg.  Murata  Minejirö,  Tökyö,  Kokkwa 
160.  6)  2  Makimuno.  „Ishiyamadera  Engi", 
die  Wunder  der  Kwanon  des  Ishiyama* 
lempels,  als  6.  und  7.  au  6  älteren  Rcdloi  von 
Tosameistem  1805  für  Rakuö  gemalt,  voll- 
kommen im  Tosastil,  im  Ishiyamatempel  Prov. 
ömi,  Sliimhi  Taikwan  3.  7)  2  Landschaf- 
ten, um  1810  für  Tayasu  gemalt,  Slg.  Graf 
Tokogawa  Satotaka.  Tökyö,  die  als  sein  bestes 
Werk  gelten,  Shimbi  Taikwan  0,  Hist  de 
l'art  du  Japon  Tfl.  59.  Töyö  Bijitsu  Tai- 
kwan Bd.VL  Tfl.  378.  8)  2Byöbu  mitLand- 
Khaiten,  Slg.  Graf  Date  Munemoto,  Tökyö, 


Shimbi  Taikwan  8.  9)  Zwei  Album  mit  24 
Landschaften,  Slg.  Vic.  Matsudaira,  Tükyö. 
10)  Makintono  mit  Landschaften  des  Tökaidö 
(europäischer  EmfloB),  Slg.  Marquis  Hoso- 
kawa,  Tökyö.  11)  Zwei  Byöbu  mit  Land- 
schaften, Slg.  Graf  Date,  Tökyö,  Kokkwa  224. 
Abb.  ferner  Kokkwa  H.  ßl,  90.  92,  1Q9,  200, 
888  (dal.  1802).  Töyö  Bijitaa  Taikwaa 
Bd.  VI.  Tfl.  872/373.  Jap.  art  folio  81  Im 
Anfange  des  19.  Jahrh.  sind  eine  Anzahl 
Hukschnittalben  nach  seinen  Bildern  her- 
ausgegeben worden. 

Hist.  de  l'art  du  Japon  214.  —  Andersoo, 
Caul.  Br.  Mut.  195.  -  Coli.  Barbouteau  1,  55.  — 
Sei.  Rel.  of  Jap.  art  (Tökyö,  Shimbi  Shoin),  3. 
41.  —  Ntiuha  Meigwaen  (TökyS  1900  fF.)  H.  11. 
—  Jap.  art  folio  {Tökyö  o.  D.)  34.  —  Honchö 
Gwaka  Jimmei  Jiiho  (17.  A.,  Tökyö  190.3)  19.  — 
Dai  Nikon  Jimmei  Jisho  (5.  A.,  Tökyö  1903) 
USB.  —  Aaaoka,  Kogwabikö  (Tökyö  1897) 
1249.  —  H  o  ri,  Fus5  Mcigwaden  (Tökyö  1899) 
911.  —  K  0  s  u  g  i,  Dai  Kihon  Heilea  Zenaho 
(2.  A.  Tökyö  1903)  Abt.  Malerei  107.  —  Fu- 
ji o  k  a,  Kinsci  Kw.iigwashi  (4.  A.  Tökyö  190S> 
224.  —  K  o  h  i  c  .s  u,  Fusö  Gwaiindcn  {Ii,  A.  TSkyS 
1888),  IV  No  197.  O,  KMmmtIt 

BunchOmei,  s.  Wen  Cheng-ming. 

BoDck,  J  a  m  e  -s,  engl.  Landschafts-  und 
Gcnremaler  in  Ninc  Elms  bti  Vauxh;!!!,  ätcllio 
zwischen  1766  und  177Ö  in  der  Free  Society  ot 
artists  und  ia  der  Roy.  Acadenqr  in  Lamloa 
aus. 

A.  G  r  a  V  e  8,  Roy.  Aesd.  ExUb.,  IWM  I ;  The 

Soc.  of  art .  1907.  H.  f". 

Buodel,  Willem  van  de  n,  M.iler.  gtb. 
in  Brüssel  1575,  heiratete  im  März  lOU  j  in 
Anuterdam  Susaona  Wicart.  1614  kommt 
er  in  Amsterdam  als  Bilderkiufer  vor,  lO&O 
als  Taxator  und  1621  als  Rahmenvcrgoldcr. 
Nachher  ist  er  nach  Delft  gezogen,  wo  er 
1626  schon  wohnte,  1631  weilte  er  auch  vor- 
übergebend in  Dordrecht  und  Rotterdam, 
wibrend  er  1884.  188S  rnid  1680  Hoofdnian 
der  Gilde  in  Delft  war.  Am  11  7.  1612  ist 
ein  Sohn  von  ihm  im  Haag  begraben,  als 
der  Maler  dort  in  der  Vlamingstraat  wohnte. 
Ala  1660  ein  neues  Restster  der  DcUter 
Zunftmitgfieder  gesdnieben  irarde.  wurde  er 
als  der  älteste  zuerst  notiert.  K)^^  lebte  er 
noch.  Er  hat  Landschaften  gemalt,  welche 
gelegentlich  von  Jan  Nagel  staffiert  sind. 
Eine  Darstellung  des  Prof>heten  Elisa  ist  im 
Mus.  tu  HfldeAirim,  dne  beielduietie  Uood> 
scheinlandadiaft  war  1900  im  deutsch.  Kumt- 
handel. 

Oud-Holland  III  180.  193;  IV  7;  VIII  204; 
XVI  145.  —  Obiecos  Aich.  I  28.  30,  31,  34.  44 ; 
VI  04.  —  Notisen  von  Dr.  A.  Bredius. 

B.  W.  Mm». 

Bundelich,  Georg.  Werkffitirer  am  Bau 
des  Passauer  Domes,  f  1466. 
S  i  g  h  a  r  t,  Gesch.  d.  bUd.  Kste  fat  Bayern,  1B8S 

p.  437.  H.  V. 

Bundgard,  Anders  Jensen,  dan.  Bild- 
hauer, in  Jülland  7.  9  136i  geb.  Die  groBe 
Bronze-Fontäne,  1808  enthüllt,  auf  „Lange» 


MS 


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Bundsen  —  Bund 


lin»"  in  Kopenhagen:  Gefioi^  welche  mit  vier 
Odnen  Seeland  nu  dem  Meere  herauspflfigt 

(eine  alte  nordische  Sage)  ist  sein  Hauptwerk, 
worin  er  der  dänischen  plastischen  Tradition 
folgt  —  er  ist  Schüler  der  Kunstakademie  in 
Kopenhagen  <—  wie  die  unbelebten,  aloent- 
loaen  Fof  uieii  ze%en.  GröBeren  Wert  haben 
sHne  zihlreifhcn  dekor;itiven  Gratiitarbeiten 
am  neuen  Rathause  in  Kopenhagen,  für  wel- 
ches er  seit  1893  verpflichtet  war.  Er  stellte 
1888  zum  ersten  Male  auBi  und  bat  mit  öffent- 
Udier  Unterstfitzottg  mehrere  Reisen  in«  Aus- 
land unternommen. 

W  e  i  1  b  a  c  h,  Nyt  dansk  Kunstnerlex.  —  ,,Kö- 
benbavns  Ridhut"  mit  Text  von  Francis 
Beckett,  Kopenhagen,  1»06,  pa«*.  —  „Kunst" 
(Kopenhagen)  IMSb  —  Auütalltuigslat,  Cbar- 
lottcnborg.  Lto  Swane. 

BnndMa,  Axel,  dän.  Architekt,  28.  1.  1768 
geb.,  22.  11.  1832  in  Hamburg  t-  Nach  be- 
endigten Studien  in  Kc^penhagen  wie  im  Aua« 
lande  ist  er  u.  a.  beiaodera  in  Hamburg  titig 
gewesen,  wo  er  seine  besten  Ailieiten  sekiatet 
hat.   Ein  Börscneutwurf  doft  gdaagte  aber 

nicht  zur  Ansfiilirung. 

Wei Ibach,  Nyt  dansk  Kunatner-Lex.  I  120. 
—  Hamburg.  Kstlerlcx  1854.  —  Bau-  u.  K«t- 
denkm.  d.  Prov.  Schleswig-Holstein  I  180,  279, 
467;  III,  1.  T.  Reifiitcr.  Viln.  Loremen. 

Bmdsen,  Jes  (Jfns),  dän.  Maler,  geb.  in 
AMeoa  (Fünen)  16,  9.  1766^  t  88.  9.  1889 
m  Altona,  Bruder  des  Archttdctcn  AmI  B> 
Schüler  der  Kutistakad.  in  Kopenhagen  (Sil- 
bermedaillen 1786),  dann  Zeiciienlehrer  im 
Hamae  des  Grafen  Baudissin  auf  Knoop.  Nach 
diaer  gemenaachaftlichen  Studienreise  mit  sei- 
nem Bruder  wurde  er  Zeichenlehrer  am  Al- 
lonaer  Gymnasium  (17951  Hier  soll  er  [iiit 
•einen  Kollegen  die  erste  Fortschrittschule 
fBr  Pachzeichner  und  auch,  damals  noch  et- 
was seltenes,  Kutistausstellungen  eingerichtet 
haben.  Seine  Gemälde  haben  landschaftliche 
Motive  der  Umgebung  Haiiibur^'s  und  Al- 
tonas und  besonders  Innenarchitekturen  der 
dortigen  IGrehen  nun  Gegenstande  (in  der 
Kopenhagener  .Ausstellung  1?19:  „St.  Petri- 
Kirclic,  H.iinburg"  und  „Prospekt  von  dem 
Dom  in  Schleswig",  beide  Gemälde  für  die 
kgl.  Gemäldegalerie,  Kopenhagen  gekauft  — 
ini:  „Innenardift^ctur  der  St  Knnd>Kirlce, 
Odense").  Er  hat  auch  einige  Blätter  radiert 
(so  1806  12  Bl.  Ruinen  d.  Hamburger  Doms). 

Weilbach,  Nyt  dansk  Kstnerlex.  I  1896  (u. 
da  angef.  Lit.).  —  Bau-  u.  Katdenkm.  d.  Prov. 
Schlesw.-Holat.  DI  1.  T.  Ulsmiisler  im  Nach- 
trag S.  47.  A.  Röder. 

Bnndt,  Paul,  Maler  u.  Illustrator  in  Cliar- 
lottenborg,  geb.  31.  10.  1881  in  Berlin,  Schü- 
ler der  Berliner  Kunstschule  und  AInderaie, 
illustrierte  Märchen-  u  Ri!derbüch;r  tL  Zeit- 
schriften und  hat  auch  Ex-libris  geschaffen. 

DreBleri  Kunstjahrbuch,  1910. 

BsBdy,  Edgar  (R.  I.,  R.  B.  A.),  Maler, 
geb.  1862  in  Brighton,  Autodidakt,  tätig  in 
London;  beschickt  «dt  1881  die  Ansatellungeo 


der  R.  Acadenty  und  seit  1907  den  Pariaer 
Salon  mit  charaktervollen,  meisterlich  durch- 
gebildeten Historienbildern  und  r^alistt -eben 
Gcnredarstellungeii.  Die  Ix)ndoner  iNational 
Gallery  erwarb  von  ihm  1905  aus  der  Chantry- 
Stiftung  das  Gemälde  „Moming  of  Sedge- 
moor**,  die  Art  Gallery  zu  Leeds  das  GemiMe 
..Tn  transitn". 

The  Art  Journ.  1897  p.  170,  182  ;  lyOO  p.  176, 
183;  1S)U5  p.  176;  l'.)09  p.  174,  334  L  —  The 
Studio,  Summer  Number  1900  p.  2.^,  —  Gra- 
ves, K   Acad.  (19»)  p.  337.  —  Pariser  ^.il  n 
Kat.  seit  1907.  M.  W.  Uro^ku^sl. 

Bunekr-man  (Bunikemann),  J  o  h  a  ti  n,  .Stcin- 
bildhaucr  zu  Münster  i.  W.  Mit  ihm  und 
seinem  Vater  Bernd  schlössen  Bürgermeister 

Cort  Kortheuss  und  die  beiden  Vorsteher  der 
Pfarrkirche  St.  Kili,4ii  ;;u  Corbjch  am  18.  5. 
l.'3'J-l  den  Vertrag  in  betreff  Ausführung  eines 
Sakramentshäuschens  nach  dem  Muster  zu 
Fritzlar.  Das  Werk  soll  zu  Münster  aus  dem 
dortigen  Stein  gearbeitet  werden,  als  Lohn 
sind  95  Goldgulden  festgesetzt.  Am  7.  2.  1625 
beklagt  sich  Cort  K,  bei  Meister  Bernd  über 
Verzögerung  der  Ablieferung,  6.  4.  1526  ver- 
langt er  die  Überführung  der  fertigen  Studce 
imd  bestellt  20  Figuren:  Christus  und  die 
Apostel,  Maria,  Johannes  Bapt.,  Liborius,  Ki- 
lian, Ti  )  Itxus,  Katharina,  Barbara  als  Schmtick 
des  schlanken  spätgotischen  Baues  (Corbach, 
Stadtarchiv).  —  Der  Steinhauer  Johann  Bu- 
nekeman  wird  auch  im  Wiedertäufer-Ver- 
zeichnis aufgeführt  (Münster  Staats-Archiv 
Ms  II  181),  er  ist  nach  NnrdbrjtTs  Vermutung 
wesensgleich  mit  Johann  Beldensnyder  (s.  Iii 
222),  der  1539  für  ein  Kruzifix  6  M  11  B.  er- 
hielt; 1541  fertigt  Johan  Statuarius  Bildwerke 
für  die  Marienkapelle  zu  Münster. 

L.  C  u  r  z  e,  Gesch.  und  Bcschr.  de»  Fürsten- 
tums Waldcck  1850  S.  376.  —  N  o  r  d  h  o  f  f ,  Die 
Steinhauer  Bunekeman  zu  Münstc!r  ,.Ztschr.  f. 
vaterL  Gesch.  u.  Altertumskunde"  hrsg.  v.  Mer- 
tCBB  «b  Finhe  Bd  M  Müniter  1898,  I  12.5. 

E.  Firmenich-Richarts. 

Banel,  F  r  a  n  c;  q  i  s  I,  Maler  von  Blois, 
Sohn  des  Jean  B.,  Vater  von  Fran^ois  B.  d.  J. 
u.  Jacob  B.,  verheiratete  sich  tun  1550,  f  157B 
oder  1580.  Er  scheint  einen  gewiasen  Ruf  ge- 
nossen zu  haben.  Am  2.  6.  1579  verpfliditete 
er  sich,  dem  Glasmaler  Georges  Daboys  die 
Vorlagen  für  27  Glaagemälde  zu  liefern,  die 
Katharina  T.  Htdici  fSr  SddoB  Chenonceaux 
bestellt  hMbk 

RteL  d.  See.  d.  B.-Arts  XXXin  (1909)  Sl. 

H.  SM». 

Boael,  Fran^ois  II,  Maler  von  Blois, 
Sohn  des  Vorigen,  geb.  in  Blois  um  1552,  f  vor 
1699.  Liefi  sich  1680  in  Tours  nieder.  Nach- 
dem er  1688  Hofmaler  n.  Mvalel  da  dMmbfe" 
des  Königs  von  Navarra  geworden  war»  unter- 
nahm er  häufig  Reisen  mit  diesem.  So  trifft 
man  ihn  in  Pau,  Mont-de-Marsan,  La  Ro- 
chclle,  Pezenaa,  in  Avignon,  wo  er  den  Kar- 
dinal d'Armagnac  porträtierte,  in  Patii  OBd 
hiufiger,  nameiitUdi  1680^  in  Toani,  wo  er  da 


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Band 


grofies  Gemälde  für  den  Einzug  Heinrichs  IV. 
4lidhil  MtltCii  Als  Lieblingsmaler  dieses  Kö- 
wbß  ««i4b  cf  mehrfach  beauftragt,  Um  xu  por- 
trSBem.  Zivci  tücicr  Büdnnae  lind  vob  PIl 

Tbomassin  und  A.  Carracd  gestochen  Hein 
rieh  IV.  bestellte  bei  ihm  die  Portrats  Hein- 
rich« von  Bourbon,  Prinz  t.  Dombcs,  Hem- 
riciMl  d«Coad4  dctSaiat-Getaia,  dcaFransaia 
de  Vwaion,      Ifidiel  Hvradt  de  moHttO, 

des  Königs  von  5^chottland  (1589),  des  Michel 
d'Astarac  de  Fontraiilcs,  des  Jean  de  Fahas, 
fnner  verschiedene  allegorische,  J^gd-.Genre- 
ond  nqrtholQgiaGfaa  Gemüde.   Loder  kenm 

Gira«d«^  Art.  toonaflcauK.  UM  9.  M— S4. 
<—  p.  LafoBd,  Fraa«ois  et  Jaeob  Baad,  Paria 
UM  (Stak  d.  Soc.  d.  B^Afla  XXII  saa-«79). 
~  MmTdrSoe.  d.  K-Aita  XXXIII  (MW)  SS. 
—  mmla&PwMk  »atalM  of  tha  XVm 
cauluijry  liOmdott  lOOA«  S9t^» 

Butal,  Jacob,  Maler  von  Blois,  Sohn  Fran- 
cs' I  B.,  geb.  das.  im  Mai  1568  (getauft  am 
A.  10.),  t  >°  Pa"«  1^  10.  1614.  Ging  jung 
aach  S#n)«nf  «o  ihm  König  PhO^  II.  40 
Genüde  for  des  Baeorlal  in  Auftfag  g«b. 
Nachdem  er  sich  darauf  einige  Zeit  in  Rom 
aufgehalten  hatte,  kehrte  er  nach  Biois  zurück 
und  malte  hier  zahlreiche  Porträts  und  reli> 
^Sae  Gemildc^  darunter  ein  Bild  für  den 
XMOT  Oer  Ra|Hiiiuei  aiFcoe.  otxt  aiocr  txn 
erlangte  der  Künstler  Berühmtheit.  Nach  dem 
Tode  scmes  Vaters  berief  ihn  Heinrich  IV. 
nach  Paris  und  vertraute  ihm  gleichzeitig  mit 
Touiaatnt  Du  fireuU  die  Auafübnng  der 
Malereien  in  der  Ueinen  Galerie  des  Louvre 
(jetTt  Apollogaleric)  an,  für  die  sämtliche  Pa- 
riser Stadtbeschreibungen,  zeitgenössische  wie 
spätere,  die  höchsten  Lobesäufienmgen  haben 
Die  Dantdhingen  aind  den  Metamorphoaen 
und  dciB  allen  Teetanunte  wWiWBuneB.  Vwr- 
mentlich  die  Gigantomachic  war  eine  präch- 
tige allegorische  Malerei,  auf  der  Heinrich  IV. 
als  Jupiter  erschien  und  v*o  zahlreiche  be- 
rühmte Zeitgeaosaen  nach  dem  Ldten,  bereite 
VcrüMtaM  iiber  nadi  den  beeten  VoibildefB, 
die  der  Künstler  auf  seinen  vielfachen  Reisen 
in  Frankreich  aufgefunden  hatte,  dargestellt 
waren.  Leider  wurde  dieses  groie  Werk 
durdi  den  Brand  vom  Februar  1061  xerstört 
Bbouo  fid  in  Bordeaux  1810  dem  Feuer  ein 
Gemälde  zum  Opfer,  das  Heinrich  IV.  ihm 
für  die  Pariser  Feuillanttncr-Klostcrkirche 
der  rue  Saint-Honore  1608  in  Auftrag  gab, 
und  daa  die  Himmelfahrt  der  Maria  dar- 
ildhc.  Weitere  religiöse  Gemilde,  die  man 
ehemals  bei  den  Fcuillantinem,  den  Kapu- 
zinern und  den  Augustinern  in  Paris  sah,  sind 
gleichfalls  verschollen ;  ebenso  die  Fresken 
auf  Goldgrund,  die  den  Chor  der  Kirche  Saint- 
S^erin  schmudcten.  sowie  mehrere  Fürsten- 
und  Fürstinnenporträts,  darunter  das  1602  aus- 
geführte Bildnis  der  M™«  Duplessis*Momay. 
Wenigstens,  in  eirK-m  Nachstiche  des  Th.  de 
Leu  kexmen  wir  das  Porträt  seines  kgl.  Wohl- 


täters und  in  einem  Stiche  des  Pierre  de  Joode 
das  Porträt  des  Bildh.  P.  de  Franqueville. 
Man  weist  Ihm  einige  TcgpieUcuton 
ucm  mcncr  nee  s  leiic  jju|wu(  sowie 
irn  T.ouvre  und  im  Mus.  zu  Rennes  auf- 
bewahrte Zeichaungen  ZU.  Auch  unter  Hein- 
richs  Nachfolger  Ludwig  XIII.  genod  B.  Ui 
zu  seinem  Tode  eine  angesehene  Stellung. 

Giraudet,  Art.  toaraateaua,  1685  p.  64.  — 
DeLaborde,  Ren^isa.  d  arts.  —  P.  Lafond, 
Fraocois  et  Jacob  Bunel,  in  der  RAun.  d.  So&  d. 
B.-Arts  XXII  (imS)  579-401.  —  Gax.  d.  B.- 
Arts,  1868.  II  S»6— M7;  1896,  I  300—306.  — 
D  i  m  i  e  r,  French  Paint.  in  the  16.  Cent,  Land. 
1904.  —  Batiffol,  Vie  intime  d'ooe  rdae  da 
Franc«,  p.  434.  —  Guiffrey-Marcel,  lav. 
giu.  d.  Deuias  etc.,  1908,  II  180.  —  Inv.  gta.  d. 
rieh,  d'art.  Paris,  BMB.  id.  1 17^  IM.  H.  Stmm. 

BuBsl,  Jean,  Maler  von  BMe,  Stammvater 

einer  bedeutenden  Künstlerfamilie,  lieferte 
1S18  Wappenmalereien  im  Auftrage  der  Stadt 

G«i.  d.  B.-Arts,  1868,  II  265.  —  Rhxa.  d.  Sot. 
d.  Bw-Asts  XXXIII  (1909)  ML  H.  Sttm. 

Boai  Marguerite,  gd».  Bidmeht,  frin> 
zös.  Porträtmalcrin,  geb.  wahrscheinlich  in 
Tours,  f  um  1680  in  Paris,  geschätzte  Frauen- 
bildnismalerin  in  Paris,  wo  sie  seit  1614  mit 
ihrem  Gatten,  dem  Maler  Jacob  Bunel,  wohnte. 
Nachdem  sie  WHwe  geworden  war,  erhicH 
de  Wohnimg  im  Ix»iivre  und  die  Pension 
ihres  Gatten,  die  sie  mit  ihrem  NeSen,  dem 
Maler  Robert  Pixou  teilte.  Sie  erhielt 
Reihe  von  Bildnisacn  in  Auftrag;  die 

Avil  QBs  wwJBVmCIIBIIIwKVBIK  QCs 

Galerie  dea  Loovre  Gctat  Gd.  d'Apolka)  bfl- 

detcn. 

J.  J.  G  u  i  {  f  r  e  y  in  Meyer«  Kstlerlcx.  II  648. 
—  J*l,  Diet.  crit.,  2e  id.,  1872.  —  Giraudet, 
Art.  tonrang.,  p.  11.  H.  Sttin. 

Bunel,  Marie  Barbe,  geb.  Maoon  B»' 
tmut,  Blnmenmalerin  an  der  Poradlattmami- 

faktur  in  Sevres,  1779—1816,  signierte  M.  B. 
Das  Hamburger  Kunstgew.-Mus.  bewahrt  von 
ihr  einen  Teller  mit  Rosen-  und  Kornblumen- 
ddcor  von  ITML  —  £in  Tkiod.  AmL.  B.  war 
IMO-n  fta  Sdvm  ab  mmummH»  ti% 

J.  Brinckaiann,  D.  Haaoibnfi^  Maa.  1  Kat 
u.  Gew.,  18Mp.4Mk  — Leahavalllaff-Ch*> 
vignar^  lÄ  Ifaaai.  da  toro.  da  SitaM^  1M8 

II  128.  jr.  V. 

Bunel,  M  i  c  h  i  c  I,  Kupferstecher,  zu  Anfang 
des  17.  jabrh.  in  Antwerpen  tatig.  Er  bat  Paa- 
u.  mderca  in  ' 


Le  Blane,  Manud  I.  —  Nagler,  Meoogr. 

IV,  N'o  1673.  • 
Bunel,  R  a  u  1 1  i  n,  Maler  von  Ronen,  ver- 
heiratet mit  einer  1624  gestorbenen  Tochter 
des  Malera  Gcoffray  Uall^  lieferte  zwischen 
1610  imd  1666  mehrere  Gemitde  für  Ktrcheii 
Rouens,  ?o  für  Saint-Macloti,  Saint-Gervabi 
Saint-Vivien  und  Saint-Martin-sur-Renelle. 
Er  war  Lehrer  des  Daniel  Halle. 

O.  Estournet  La  FaoiUe  d.  Hall^,  in  der 
Bdm  d.  Soc  d.  Bi^Arla  XXIX  (UM)  80-82. 

N.  Sttim. 


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Bungar  —  Bmmtr 


Bsagu  (?),  Gregor,  Tischmacher,  von 
Banitz  (=  Bahnitz,  Reg.-Bez.  Magdeburg?), 
verfertigte  laut  Inschrift  1495  die  wappen- 
reiche Holzdiele  aua  dem  ScbUle  der  Kapelle 
St  Sebastian  bei  Ifela  (GraiMnden).  di« 
sidi  seit  1894  im  adiweic.  T  iiiiliiwiui-  ia 
Zürich  befindet 

Rahn  in  Brun«  Schwett.  Kstlcrlrx.  I.    H.  V. 

BnttkU  oder  Bonitaa  (%  -),  Familienname 
7mm;,  Trtabö :  Bunickirö  oder  KyüUhiri,  Na 
«ad  Aaaa:  Bmneki^  Gö:  Ckisai  (fi  H  oder 
CS)«  j9>  Maler  der  neuchines.  Schule,  Adop- 
tivsohn und  Schüler  des  Tani  Bunchö,  f  Bun- 
sd  1.  Jahr,  3.  Monat,  8.  oder  18.  Tag  {=z  18. 
Odertt.  ^ril  1818),  erst  32  Jahre  alt.  gebofcn 
■lio  «tnaotUdt  1787.  Wohnort  Edo  (Tökyö). 
Sehl  Vater,  ein  Aret,  Toshimitsu  Kwanzö 
oder  Jitsuzö,  gibt  den  begabten  Sohn  dem 
Bunchö  in  die  Lehre,  dessen  Stil  er  sich 
vollkommen  aneignet  und  der  ihn  als  sei- 
nen besten  Schüler  adoptiert.  B.  studiert  aber 
aaBerdan  Okyos  naturalistische  Kunst  und 
schafft  sich  einen  eigenen  Stil.  Seine  besten 
Werke  sind  seiner  beiden  Lehrer  durchaus 
würdig.  Ein  Kakemono  Bunichis,  die  Abreise 
der  schönea  Chinesia  Quo  Chün  zum  Hun- 
nealtfi«^  darsteltend.  aas  der  Sammlung  Mu- 
rata,  Kokkw.i  H  D-^  abRebildet,  ist  datiert 
Bunkwa  Ki  no  e  Ne  —  1804,  also  aus  seinem 
18.  Jahre. 

Hi«t.  de  l'art  du  Japon  S16.  —  Aaderseo, 
Cat  195.  —  Dai  Nihon  Jimmei  Jiaho  (S.  A.  TOkrS 
1903)  1135,  —  Honcha  Gwaka  Jimmei  Jiilio  (17. 
A.  Tökyö  1903),  19.  —  Hori.  Fart  Meigwaden 
(Taiqr«  1899),  90.1  (wesentlich  abweichend).  — 
Yok«i.  Nlhon  KwaiRwashi  (Tökyö  1901),  148. 

—  Kosugt,  Dai  Nihon  Meika  Zensbo  (2.  A, 
TJSkyB  1903),  108.  —  Kohitsu,  Fusfl  Gwajin- 
dca  (TSIiyS  1888,  S.  A.).  4,  53.       O.  Kümmtl. 

Basbuwlta^  Jacques,  Portritnnler  in 
Frankfurt  a  M.,  geb.  zu  Wilna  (RuBInd)  «tt 
1.  11.  1859.  Schüler  der  Berliner  und  Wiener 
Akad.  und  der  Pariser  Ecole  d.  B.-Arts.  Ge- 
nannt seien  von  ihm  die  Bildnisse  Ed.  Las- 
kers,  des  MarineniaiMera  Stosdi  und  Retai- 
holtz's. 

Weizsäcker-Detsoff,  Katu.  K»tler  in 
Frankf.  a,  M.,  1909  II  21.  H.  V. 

BoBia,  Leonti,  russ.  Kupferst.,  von  1670— 
1714  aadmddiar,  kopierte  wie  die  Mehrzahl 
sdner  Zeitgenoss.  (Tatasewitach,  Schtschirski, 
Gatachowski)  ui  Kiew  nach  ausländischen, 
hauptsächlich  nach  holländ.  Stechern.  Seine 
besten  Arbeiten  befinden  sich  in  einem  Seelen- 
messenregister, in  einzelnen  Blättern  1670— 
1680  gedruckt.  Von  1692-84  stach  er  48 
Butter  fSr  das  Lesebuch  des  Mönchs  Karion 
Tstomin.  Das  letzte  Bl.itt  trä^t  die  tlber- 
schrift:  BaaroaapcHie  Boiy  (Dank  sei  (Jott), 
aatca:  cei  dpwipa  vmm  IcpouoNaav  Kapion 

—  •  MMMu  ■  ptsaa  AeoHMl  IB/pmth  3CBr 
(dieses  Lesebudi  verfaKe  Hieromonach  Ka- 
rion —  gezeichnet  und  geschnitten  vm  I.crnti 
Bunin  7202  =  1694).  Ein  Blatt  mit  der  Dar- 
stCUanv  des  heil.  Geraasini  tri^  anler  dem 

KiBBflsitallHa.  Bri.V  « 


Kamen  die  Jahreszahl  1714  .Außerdem  hat 
B.  22  Blätter  aus  der  Passionsgeschichte  ra- 
diert, wovon  19  nach  dacr  holländ.  Bibel  ko» 
ptert  sind.  1671  Im  gaaaea  sind  91  BUtter 
¥oa  ihm  hekanut. 

3HiniEJ0ii.  cionapb  (Encyklop.  Lex.)  VIII 
•M.  —  D.  Rowinsky,  Leat  ruas.  Stecher  I  118 
(nua.).  —  ChronOc  dar  »snrielfalt.  Kunst  IV 
(Wien  1891)  60.  w.  Nenmanm. 

Bunin,  Peter  Leontjewitseh,  ross. 
Kiqrfefst,  Sohn  des  Vorigen,  wurde  1699  auf 
BcfeM  Peters  I.  dem  Adriaen  Schoonebek  in 
die  Lehre  gegeben  und  erhielt  cme  kaisert. 
Unterstützung.  Von  seinen  Stichen  sind  be- 
Innnt :  ein  heil.  Bartholomäus  nach  Dürer  und 
dae  GrablcgUflg,  die  außer  der  Bezeichnung 
das  SteciwrB  tmd  seines  Lehrers  dessen  Be- 
merkung trägt,  daS  Bunin  zur  Meisterschaft 
äußersten  Eifer  aeigte.  Bunin  acheint  ein 
SdMlgeaoise  von  Peter  Brjanaki  -gewesen  an 
sein. 

Smonsoa.  caoaapi»  (Encyklop.  lex.)  VIII 
•M.  —  D.  Rowinsky,  Lex.  russ.  Stecher  I  123 
(mss.).  —  Chronik  f.  vervielfältigende  Kunat  IV 
(Wien  1891)  60.  ff,  Htmmmm, 

Baak»  James,  a.  Bunck. 

Baakakn,  s.  JfasaiioN  (Okumura). 

Bänke,    deutscher    Kupferstecher    der  S. 

Hälfte  des  IS.  Jahrb.,  von  dem  man  da 
Schabkunstbiklnis  des  berüchtigten  Cbevafier 

Eon  de  Beaumont  kennt. 

Reinecken,  Diet.  d.  art.,  1789  HL     H.  V. 

Bunke,  Franz,  Maler  und  Radierer,  geb. 
8.  12.  1867  in  Scfawaan  (Mecklbg.),  Schüler 
von  Th.  Hagen  an  der  Weimarer  Akademie, 
seit  1910  Akademie-Professor,  tätig  in  Wei- 
mar und  in  seiner  Vaterstadt ;  malt  und  radiert 
Landschaften  mit  Sdilichten  und  stimmungs- 
voUen  Motiven  «as  idaer  Heimat  Daa  Mu- 
aeum  m  SdMverhl  liesftst  von  ihm  eine  „Nord- 
deutsche FluBlandschaft"  (1887),  das  Museum 
zn  Weimar  einen  „Abend  im  Späthertwt" 
(1686),  das  Mas^  an  Ubede  da  Jiafirtdgeades 
(kwitter". 

Bötticher,  ICalerw.  d.  19.  Jahih.  (U»l>. 
—  Daa  geitt  Deutachland  (Laiprif  1898).  — 
Kat  f.  Alle.  1899  p.  201;  IM«  ^  M;  lt08p.4Mi 
1910  p.  3».  —  Katchron.  IMT  p.  tM.  —  Dr«il- 
I  e  r,  Kathandb.  1900.  —  DaotsdÜsnds  de.  GeL, 
Kstler  XL  Schriftat,  Hannover  1911.  • 

Bimker,  Dennis  M.,  amerik.  Maler,  geb 
1861  New  York,  t  28.  12.  1890.  Schüler  von 
Hebert  und  Gerörae.  B.  malte  in  der  in 
Paris  üblichen  eleganten  Manier  Gear^ider. 

Singer.  Kallerla».  Nachtr.  R. 

Baakwadt,  s.  Snktnolm. 

Bonner,  Andrew  F  i  s  Ii  c  r,  amcrik.  Land- 
schaftsmaler, geb.  1841  in  New  York,  f  daa. 
am  19.  4.  1897.  Studierte  in  Europa  und  lebte 
lange  Zeit  (von  1882  an)  in  Venedig,  dem  er 
aiKh  die  Motive  zu  zahlreichen  Bildern  ent- 
nahm. In  den  Ktzteii  J.ihren  besonders  im 
Aquarell  tätig.  Seit  1880  außerordentl.  Mitgl. 
der  Aawfik.  Nat  Acad. 

(  IS 


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Bunney  —  Bxuuin 


Ch»mpUn-Perkins,  Cydop.  of  Paintcrs 
etc.  1881b  —  ILW.  Slaser.  Kstlerlex.  Nacbtr. 
UOS.  Edmmnä  von  Hock. 

BnMjfp  Johi^  cnsl.  AidilMidW'»  iL  Itind" 

Schaftsmaler,  stellte  1849— 186T  in  der  Lon- 
doner Roy.  Academy  aus. 

A.  Graves,  Roy.  Aud.  Exbib.,  1M5  I.  H.  V. 

Baaaey,  John  Wbarlton,  engt.  Archi- 
tcHluf"  nnd  Lisndsdnftmsler«  gv^.  un  90.  0. 
1828  in  Ixmdon,  f  am  23.  9.  1882  in  Venedig, 
wo  er  zuletzt  ansässig  war.  Stellte  zwischen 
1866  und  1881  wiederholt  in  der  Londoner 
fiogr«  Academr»  meist  vmetisniache  Motive^ 
•US.  Fttr  seinen  Lehrer  Rnddo  nsltt  er  eine 
äußerst  sorgfältig  durchgeführte  An^d*  der 
Fassade  von  S.  Marco. 

Tbc  Portfolio,  1882  p.  203,  222tt.  —  A.  G  r  a  - 
r  e     Roy  Acad.  Exhib.,  190«  I.  H.  K. 

Bwmey,  W.,  Porträt-  und  Genremaler  in 
London,  stellte  1868—68  in  der  Kof.  Academy 
and  in  der  Brit  Institution  6  Arbeiten  aua.  — 
Ein  William  B.  war  1870—73  mit  8  Genre- 
bildern in  der  Roy.  Acad.  vertreten. 

A.  Grave*,  Roy.  Acad.  BjiUk,  19M  I ;  The 
Brit.  loit..  1908.  H,  V. 

Bvudk,  Jacob  van,  Broder  von  Jan  Tan 

B.  und  desscr.  Reisegefährte.  Er  war  Schlach- 
tenmaler und  wurde  1(386  und  1688  zum 
Dekan  der  Gilde  in  Utrecht  vorgeschlagen. 

Honbraken,  De  ar.  Sdunib.  III  341.  — 
Knllar,  SddldaesiRUmn,  S.  132. 

E.  W.  Uott. 

Bonalk^  Jan  ▼ea,  hoUänd.  Maler,  geb.  in 

Utrecht  1654.  war  von  1668—1671  Schüler 
von  Herni.  Saftleven,  als  er  ins  Clevische 
20g.  Dann  arbeitete  er  noch  einige  Zeit  bei 
Gerard  Hoet,  imd  trat  darauf  eine  längere 
Reise  so,  wdcbe  ihn  über  Frankfurt,  Hei- 
delherg,  Speier  und  StraBburg  in  die  Schweiz 
und  von  dort  nach  Italien  führte.  In  Genua 
arbeitete  er  bei  Pieter  Mulier,  in  Rom,  wo 
er  in  dem  Malerbent  den  Namen  „Ketel- 
trom"  erlnelt,  Icamte  er  o.  a.  Cark>  Maratta. 
Nachdem  er  auch  längere  Zeit  in  Neapel  war, 
soll  er  in  Modena  acht  Jahre  lang  für  den 
Herzog  gearbeitet  haben,  und  kam  1684  über 
Turin  und  durch  Frankreich  nach  Utrecht 
«nrficfc,  begleitet  von  ieioem  Bruder  Jacob. 
Er  malte  viele  Landschaften  für  Schlösser, 
so  für  Loo,  Zcist  u.  Voorst.  Auf  Schloß 
MiddaditeB  ist  noch  eine  Ansicht  i -s  alten 
Schkiaacs  von  1686  too  seiner  Hand,  und  im 
Mus.  KunstUefde  in  Utredit  cbe  Pelsen- 
landschaft  von  1712.  Nachdem  er  kurz  vor 
seinem  Tode  bestohlcn  worden  war,  starb  er 
•rm  in  Utrecht  am  6.  8.  1727. 

Houbraken,  De  gr.  Scboub.  III  330—342. 

B.  W.  ifoes. 

Brnning,  James  Bunstone^  Architdct 
in  London,  geb.  am  9.  10.  180S,  f  am  3.  11. 

1863,  seit  iai3  Architekt  der  Corporation  of 
London.  Zu  seinen  hauptsächlichsten  Rauten 
gehören :  die  City  School,  die  Orphan  School, 
Billingagate  Market,  die  Kohlenbörsc  und  das 


Stadtgefängnis.  Er  beschickte  seit  1819  die 
Ausst.  der  Roy.  Academy. 

S.  Redgrav«  Oict;  of  ait,  im  —  A.  Grn> 
▼ea,  Rer.  Acad.  BkUh„  ItOC T  H.  V, 

Bnnno,  K  o  n  r  a  d,  s.  Buno. 

Btuiny,  Rupert  Ch.  W.,  Maler  u.  Gra- 
phiker, geb.  am  29.  9.  1864  in  St.  Kilda  (Vic- 
toria, Australien),  Schüler  von  G.  F.  Fo> 
lingsby  in  Melboome^  Odderoa  in  London 
und  J.  P.  Laurens  in  Paris.  Debütierte  im 
Pariser  Salon  1886,  in  der  Londoner  Royal 
Academy  1890  und  beschickt  seitdem  beide 
Ausstellaagsorte  atljihrUdi  mit  dekorativen 
KonqMsitiönen  wie  .Aurora"  (1896)  u.  „Les 
lieures"  (1903)  u.  malerisch  gesehenen  Por- 
träts und  Frauengruppen  wie  ,3aigneuses" 

(1904)  ,  —  „Dormeuses"  (1905),  —  „Au  bain" 
(1906).  —  ..En  6te"  (1907),  —  „Plage  kMO» 
taine"  (1908),  —  „Chant  tointab"  (1909).  Die 
Pariser  Luxembourg-Galerie  erwarb  von  ihm 
die  ..Baigneuses",  —  das  Museum  zu  Ade- 
laide „Descending  Angela".  Er  ist  abwech- 
selnd In  Paris  und  London  amiseig  und  Mit- 
glied der  Roynl  Society  of  IfaRirii  Aitists 
sowie  der  SociM  NsitionBle  des  B.>Ajts  su 
Paris. 

Pariser  Ralonkat.  seit  1986.  —  Chron  d.  Art» 
1903  p.  Hi3  ;  1905  p.  67.  —  Bulletin  de  l'art  anc. 
et  niod.  1903  p  173  ;  1905  p.  77.  —  The  Studio 
XXIX  (1903)  218;  XXXII  (1904)  14;  XXXIII 

(1905)  184;  XXXV  (1905)  124  f.  —  Graves. 
Royal  Acad.  (1004).  —  Die  Kunst  XI  (Ktt  £. 
Alle  XX,  1906)  62.  —  L'Art  et  Ict  art.  V  (1907) 
80 ;  VII  (1908)  78.  —  Who's  Who  1909  p.  254.  • 

Bnao,  K  o  n  r  a  d  (latinisiert  aus  Baun), 
Hofknpferstecher  des  Hersoi^  August  von 
Braunsdiweig,  geb.  in  Ikss.  Fhndtenbeig; 
t  am  22  5  1671,  tätig  in  den  vierziger  bis 
sechziger  Jahren  des  17.  Jahrh.  erst  in  Braon- 
schweig^  seit  1649  in  WolfenbütUl.  Sdne 
frnlisfeai  nachweisl»sfen  Arlieiten  sind  der 
Bildntsstidi  des  Christophonis  Crmiai  TOn 
1639,  der  Stich  mit  dem  Einzug  Henog 
Augusts  in  Wolfenbüttel,  datiert  1641  nnd 
die  gravierte  Gedächtnisplatte  des  1689  f 
Pastors  Jordan  in  der  Katharinenldrdie  m 
Braunschweig.  Sein  gestochenes  n.  rsdiertes 
Werk  ist  ziemlich  umfangreich,  aber  un- 
gleich, die  Radiertechnik  unvollkommen,  die 
Zeichnimg  unbeholfen,  indes  haben  einzelne 
Arbeiten  wie  die  große  Ansicht  der  Stadt 
Braunsdiweig,  nnd  Firsterqtortriits  gewissen 
Reiz  u.  Wert.  Der  größte  Teil  s  Stiche  er- 
schien in  Büchern  r.  B.  im  Arbustum  vel  Ar- 
boretum Augrustaeum  etc.  a  Mart.  (josky, 
1660  und  in  der  durch  Merian  1664  Iteraosg. 
Topographie  ¥0n  Branuchweig  u.  Lüneburg; 

IC  Steinacker.  Die  gfa^dsob,  Erta  in 
Bfannsehweig  «.  WoHsHWittd  eie;  ia-  Bian»> 
sehw.  Jabrb..  100«.  —  Le  Blan^  ICaand  L  ** 

Baniia  ( $  Ü),  Familienname  SMokawa, 

Azana :  Shion  oder  i  Ä)>  Gö :  anfänglich 
l'nskö  {%  IJt),  ijiättr  Ii.,  außerdem  Chiltusai, 
Mokubuisu  Döjin  iS  A).  jap.  Maler  der 

Shijöachule  (s.  Okyo)  in  Kyöto,  f  Meiji  1% 


as6 


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4 


—  Buol 


6.  Mooa^  11.  Tag  (=  11.  Mai  1877),  70  Jahre 
alt,  geboren  alao  wikhradieinlieh  1806,  Schüler 

des  Okamoto  Toyohiko.  B  ist  einer  der 
besten  jap.  Landschafter  der  Neuzeit:  beson- 
4ben  meisterhaft  gibt  CT  wunderbaren 
ümtuphäriachcn  S«iiiiiBiiM|Bi  aeiiier  nebel- 
reidMM  Heimat  wieder.  Seine  Haoptwetltt 
sind  zwei  Makimono,  „Yösanködcn",  Seiden- 
zucht und  Reisbau,  im  Besitze  der  Familie 
Matsudaira  (Hoshlna),  z.  T.  abgebildet  Kokkwa 
15,  und  die  DekoratiaiMn  der  nach  dem  Brande 
von  18S4  aeu  gdiauteii  TtSkt  dci  kais.  PalaHes 
in  Kyöto,  z.  T.  abgeb  Shimbi  Talkwan  Bd.  U. 
Einige  schöne  Landschaften  sind  im  Br.  Mus.: 
Anderson,  cataloffue  No  2726,  2728,  abfdK 
Anderson,  pict  arts  of  J.  Tfl.  61,  56. 

Anderioa.  Catalogue  450.  —  T»y8  Bijitju 
Taikwaa  (TSkyS  1M8  ff.)  VI  569.  —  Dai  Nihon 
liOimei  Juho  (5.  A.  Tökyö  190.3)  865.  —  Honchö 

Omka  JiflUBci  Jiah»  (17.  A.  T5kya  1903)  20.  - 
Kottwa  H.  TB.  0.  Kümmel. 

BoBB,  Joannes,  Maler  VOO  Porträts  und 
mythologische  Szenen.  Zwei  Vcnusbilder 
sind  1660  und  1Ö61  von  Joannes  Blasius  be- 

aungen,  ein  Damenporträt  von  1067  war  am 
IS.  6.  1888  in  einer  Antterdaner  Autttion. 

—  Dir^T  Künstler  ist  wohl  identisch  mit  dem 
Johann  Bum,  den  Merlo  (Köln.  Kstler  18ÖÖ) 
ala  Maler  und  Zeichner  in  Köln  um  1670 
nennt  Er  führt  von  diesem  ein  J.  Bons  f. 
1910,  tcaeidinetea  gemaltn  Bortrtt  dctWilh. 
Lovius  im  Gemäldesaal  der  Verwaltung  der 
Schul-  u.  Stiftungsfonds  in  Köln  an,  sowie 
die  Zeichnung  zu  dem  Gedenkblatt  auf  den 
R^krungaantritt  dea  Kölner  Bürgermeiaters 
Fk-an  Braaaaert  (180^,  von  £•  de  Ordooi 
gestochen. 

P.  R  i  X  t  e  1,  Mengelrijmen,  1717  S.  102.  — 
J.  B I  a  I !  u  s,  GcaladMteoB,  tW,  236.  —  Oud- 
Holland  IV  63.  £.  W.  Moes. 

Bunsei  jap.  Maler  des  15.  Jahrh.  im 

cbines.  Stil.  Von  seinem  Leben  ist  nichts  be- 
kannt, es  wird  sogar  vermutet,  d;iB  B.  nur  ein 
anderer  Name  dea  lostttu  oder  des  Söta»  sei 
(t.  d.).  Kokkwa  144  bildet  ein  schönes  Kake- 
mono  a.  d.  Besitze  des  Vic.  Miura  Gorö  ;ib, 
das  den  buddhistischen  Heiligen  Vilmalakirti 
(Yuima  Koji)  darstellt.  Die  möglicherweise 
allerdingi  ipitere  Inschrift  iat  datiert  Cb6- 
ralm  1  =  14S7.  Femer  Koidcwa  17  zwei 
Landschaften  im  Besitze  des  Vic.  Fukuoka 
und  im  Museum  zu  Boston  eine  Landschaft 
mit  dem  Stempel  Bunsei. 

T9r»  BJjitan  Taikwan  (TAkjr«  1908  ff.)  3,  240. 

—  Boaion,  Moenak  Bollctin  Fctmur  190«. 

O.  Kümmtl. 

BuiaeB,  Jeremias,  Bürgermeister,  Hof- 
maler und  Münzmeister  zu  Arolsen,  dort  geb. 
am  8.  12.  1688,  f  das.  am  11.  3.  1752.  B.  war 
Schüler  v.  Quittcr  in  Kassel  Kr  hat  auch 
einige  Werke  naturwissenschaftl.  Inhalts  ver- 
öffentlicht. 

Oettinger,  Mon.  des  Dates  L  —  Naglor, 
r.  a.  B. 
s.  UtÜsit. 


Buntftsbi,  s.  Montöthi. 

Bimtschah,  Kunz,  Baumeister,  war  neben 
Caspar  Theiß  an  dem  seit  1538  ins  Werk 
gesetzten  Umbau  des  Berliner  Schloaies  be- 
schäftigt 

Berlin  u.  seine  Bauten,  1896,  II  8. 

Buntxen,  Heinrich,  dän.  Maler ;  29.  9. 
18Ü3  in  Kiel  geb.,  bildete  sich  an  der  Kopen- 
hagener Akademie  zum  Landschafter  aus, 
reiste  nit  Sffientlicher  Unterstätzung  1880-48 
im  Auslande;  1850  Mitglied  der  Kunstakade- 
mie. Er  starb  am  12.  1.  1892.  Bilder  im 
Thorwaldsen-Museum  in  Kopenhagen  (,, Eichen 
an  einem  See*,  1840  in  München  gemalt,  ^as 
dem  Garten  der  Vitb  Borgheae",  1848  in  Kck 
penhagen  gemalt  u.  a.)  zeigen  ihn  als  einen 
routinierten  Ateliermaler,  dessen  Spezialität  es 
war,  das  Laub  der  verschiedenen  Bäume  nach 
einer  auswendiggclernten  Schablone  zu  maletu 
Seine  Farben  sind  kräftig,  aber  unharmoniscib 

Wellbach,  Nyt  danik  Kunstnerlex.  — 
Brieka,  Dansk  biogr.  Lex.  —  Reitze I,  Ckar* 
lottenborg-Udstillingeme  (Kopenhagen.  1888).  — 
Höyeo,  Samlede  Skrifter,  ved  Uasiaff,  I  IM 
(Kopenhagen,  1871).  —  Been-Hannover, 
Daanurks  Malerknnat  I  171,  194,  isr,  -  Rae 
synski,  Gesdk  d.  aod.  Kunst,  III  645,  &49. 

L*o  Swan4. 

Bn^  Johann  Vita%  Schmiedemeiater 
in  Ubtt,  lieferte  1718  und  1787  die  prachtvollen 

Eisengitter,  welche  den  Chor  und  das  Sakra- 
mentshäuschen im  dortigen  Münster  ab- 
schließen. 

W.  Läbkei,  Ccsch.  d.  deutaek.  Bcaaasa,  1878 
p.  lU  V.  t8T.  a.  V, 

Btuuelmaan,  David,  Maler,  geb.  am  1?  S 
1874  zu  Chcrson  (Südrußland),  studierte  auf 
der  Techn.  Hochschule  Karlsruhe  Architek- 
tur, besuchte  1809—1806  die  dortige  Kunst- 
akademie; war  Sdifiler  von  Prof.  Sehtn^ 
Fehr,  Ritter,  Dill  u  Triibner  und  stellt  1908 
in  Weimar  „Die  Kellnerin"  und  „Der  Alte" 
aus. 

Kat  d.  3.  Deutsdiea  Kstlertnind-Ausst.  in  Wet- 
■ar.  —  Alten  der  Akid.  d.  Kitft  KarUruhr 

Btrsngtr. 

Bnasl,  Carl,  Pastellmaler  in  Wien,  k<''> 
Prag  am  87.  IS.  IfiOei,  stellie  1801—1894  im 
Wiener  Kfinsderkans^  1888  und  1808  im  dor^ 
tigen  AquaretiistoiiUnb  einig«  tfcilidie  Da« 

menbildnisse  aus. 

Kstchroo.  N.  F.  n  4M;  ni  104;  nr  875,  423 ; 
XIII  237.  H,  V. 

Baohdaer,  J.  F.,  Schweizer  Zeichner  und 

Lithograph  der  1.  Hälfte  des  19  Jahrb.,  von 
ihm  u.  a.  „Der  junge  Savoyarde",  „Werner 
Stauffacher  findet  des  Teil  Pfeil  unweit  der 
hohlen  Gasse  bei  Käflnach  1807". 

Brun.  Schweiser.  KMIeriex.  B. 

Buol,  .Antonius,  ScJircititrmeister  von 
Eßlingen,  fertigte  1518,  gemeinsam  mit  Hans 
Wech,  das  gotische  ChorgestüM  der  dortigen 
Stadtkirche  zum  hl.  Dionysius. 

Kst-  tt.  Altert.-Denkra.  in  Kgr.  Wtcttantetg, 
Ncckaifcr.,  188»  p^  178,  478.  H.  V. 


9aj 


IS» 


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Bnoa  (oder  Buono),  Bartolome o,  s. 
Bon.  Bona  and  RarMomao  di  Frawoeo  4« 
Bergama 

Bma,  Pantaleone^  %.  PmMtümt  dl 

Pao!o  Vfnez, 

BooB,  s.  auch  Bon,  Boni,  Bonit,  Bono,  Bo- 
mu  naA  Bumo, 

BwHuccgni^  Niceol^  $.  NietM  di  Bo- 
naccorso. 

BWMMMtlii  Pietro,  S.  Vaga,  Picrino  del. 

BnoDScconi  dl  Platoj«,  Graf  Giorgio 
Bonacorso,  Graphiker,  geb.  13.  10.  1876  in 
Li.'s:i  jösterr ),  lebt  in  Nürnberg,  hat  in  Wien, 
München  und  Berlin  seine  Ausbildung  ge- 
nosaeo.  B.  ist  hauptsächlich  auf  dem  Gebiet 
der  angewandten  Graphik  tätig.  (Ex  libris, 
Buchschmuck  u.  Reklame.)  Er  hat  sich  auch 
schriftstellerisch  hervorgetan.  B.  hat  den 
Buchschmuck  für  Schuh  „Die  Stadt  Nürn- 
berf  im  Jubiläumsjahre  1906"  geliefert.  Von 
ihm  auch:  „Nürnberg",  Mappe  mit  6  Radie- 
rungen u.  Schabkunstblättem,  radiertes  Por- 
trät d  Kaisers  Fraiu  Joseph  (im  Bat.  I.  K.  H. 
der  Prin.Tessin  Gisela)  usw. 

Kat.  d  Münchner  Glaapsl.  1907.  —  OreBler, 
Kwjahrb.  1910.  —  Nürnberger  Attast-Berichte 
1»0«.  —  Arth.  f.  Buchgew  1»07  Heft  12.  — 
Deutsche  Exlibris-Ztscfar.  10O8  Heft  1  o.  8.  — 
Journ.  f.  Buchdrockerlat  1909  Heft  28,  23,  t5, 
26  (Monogr.  n.  Abb.).  —  Die  Woche  1010. 
Heft  33.  —  Mittig  d.  btier*.  R. 

BmaacGocai,  a.  anch  BonaceorM,  Bimmmti^ 
BmocmW  and  Gk^trlL 

BuoucoU,  Pier  Gi«fc  Ilario,  a. 
Antico,  r. 

Buonrnf ede,  Giovanni,  ttal.  Kupferstecher, 
geb.  1816  in  Rom,  stadi  nach  G.  Reni  (Mater 
dotoroaa),  Raffad  (Madonna  deUa  Se^  dei 
Candelabri,  Transfiguration,  Diipota)^  Goar^ 
cino  (Mad.  d.  Rondinella)  u.  a. 

Le  Bianca  MamMl  I.  —  Apall,  Handbuch. 

1880.  H.  V. 

BuoBagaida,  Pacino  di,  s.  Pacino. 

Bwnajitt^  s.  BoH^mti,  Bom^iOo  imd  damit 
verlrandenr  Vorname 

BnOBamld,  D  o  m  e  n  i  c  o,  als  „depiactar" 
ei^ähnt  am  14.  10.  1529  m  Mantua. 

d-Arco^  Aiti  «d  AftdL  •  MaMora'II  291 

(1857).  R. 

Buoaamici,  Francesco,  italien.  Architekt 
aus  LuGca.  Nachdeoi  er  lingere  Zeit  in  Rom 
gelebt  hatte,  fahrte  er  1608  ia  Malta  eine 

Ranze  Anzahl  von  Arbeiten  ans,  darunter  die 
Einwölbung  und  Kuppelbekrönung  der  dorti- 
gen Jesuitenkirche.  16Ö1  nach  Lucca  zurück- 
gekehrt, wurde  er  zum  Architetto  primario 
aeiner  Vateratadt  ernannt.  Ala  aolcher  hatte 
er  die  Baupläne  fies  Dominikanermönches  Fra 
Giov.  Euonvisi  zur  Kirche  S.  Romano  zu  be- 
gutachten und  den  Bau  der  prSditigen  Chieaa 
del  Suffra^io  zu  leiten, 

F.,  T  r  c  n  t  a  in  Mem.  e  Doc.  etc.  di  Lucca 
(1818)  VIII  87-207.  -  C  Garlitt,  Gesch.  des 
Baradn^  in  Italien  (IMB-O)  p.  2«0. 

G.  D01H  Aui. 


Baonamid,  Giovanni  Francesco^  Ar- 
chitekt u.  Maler,  geb.  1092  in  Rimini,  f  ebenda 
1759  (nach  Zani).  Seit  etwa  1780  in  Ravcana 
nachweisbar,  besorgte  er  im  Auftrage  der  Er- 
bischöfe  Maffeo  Farsetti  und  Rom.  GuiccioH 
eine  Reibe  pietätloser  BariMrkumbauten  früh- 
christlicher und  mittelalterlicher  Kirchen  Ra- 
vennas,  namentlich  der  Cappella  Sancta  Saoc- 
torom  in  S.  Vitale  (1782,  —  IflOA  in  dm  W' 
sprünglichen  Zustand  zurückversetztl,  der  Ka- 
thedrale (Säulenvorhalle  etc.  erbaut  1734—45, 
B.S  achteckige  Barockkuppel  1780—82  durch 
Gius.  Pistocchis  ovak  Kuppel  ersetzt),  imd  der 
Kirchen  S.  Eufemia  (1742—47)  o.  S.  (jioatina 
(1746—47).  Mehr  Recht  auf  Ajnerkennung  er- 
warb er  sich  mit  seinem  grandiceen  Treppen- 
haus-Einbau in  Domen.  Barbianis  Palazzo 
Baronio  (Via  Romok)  Gessi  N.  4)  und  mit  dem 
cfTektvolleQ,  im  hn  erzbischöfl.  Pabate  in 
Ravenna  wieder  aufgefundenen  Ölgemälde 
„Bischofsweihe  des  Kardinals  Maffeo  Farsetti 
im  Dom  zu  Benevent"  (am  14.  4.  1727),  Letz- 
terem Bilde  (beinahe  5  m  breit  u.  2Vt  m  hodi, 
in  weiträumiger,  liditdurchfluteter  Säulenardd* 
tektur  eine  Menge  reich  kostümierter  Figuren 
von  Prälaten  und  Edelleuten  vor  Augen  füh- 
rend, darunter  auch  den  Maler  selbst  1  wird 
neben  planvoller  Komposition  und  geschickter 
Perspektive  namentlich  eine  blühende  Farben- 
gebung  in  der  Art  des  Tiepolo  luchgerühmt. 

—  In  seiner  Vaterstadt  Rimini  erbaute  Buona- 
mici  i.  J  1747  die  „Pescheria"  am  Palazzo 
G>munale  (mit  vier  Zierbrunnen)  und  1750  die 
VorinUe  und  das  Treppenhaus  des  biadtUL 
Palazzo  dd  Cmiero.  AuBerdem  bcaorgte  <r 
dort  die  Barodrambauten  der  Kirchen  S.  Gio- 
vanni e  Paolo,  S.  Simone  und  S.  Bernardino 
(mit  seinem  Grabmale)  und  den  Umbau  dca 
oberen  Teiles  der  Torre  dell'  Orologio.  Oit 
Entwürfe  zum  Neubaue  der  Kirche  S.  Fran- 
cesco Saverio  zu  Rimini  sollen  nach  Toninis 
Angabe  (s.  unten)  gleichfalls  auf  B.  zurückzu- 
führen sein  (nach  anderen  dagegen  auf  den 
Asdiiidctcn  Garampi). 

Mareheaelll.  U  Pitt  d.  Chicae  di  Riadni 
(ITM).  —  Zani.  Eaciel.  Mel«d.  (1820)  V  10«. 

—  Tottini.  Guida  etc.  di  Rlidai  (1864)  p.  Ul 
23,  37,  42,  45.  53—57.  —  C  Ricci.  Guida  dl 
Ravenna  (Edia.  IV,  1910)      14-18^  «8»  Sl,  IT. 

—  Arte  e  Storia  III  (1894)  MB.  —  Wt  Nedaen 
▼OB  G.  Degli  Azzi.  * 

Bnooamid,  Cav.  L  u  i  g  j,  Architekt  in  Flo- 
renz, geb.  das.  1842,  hat  mit  gutem  Ge- 
adiaiadc  vendiiedene  Villen,  Privatfaäuaer, 
Btaenbdnatationen  tnw.  erbaut.  B.  iat  mei» 

Stcns  in  seiner  Vaterstadt  tätig. 

De  G  u  b  c  r  r.  a  1 1  s,  Dixion.  d.  artisti  ital.  vir., 
Florenz  1880  — Cillari,  Stor.  d.  arte  een- 
temp.  ital.  1909.  R. 

Bienanüd,  Petronioi,  bolognes.  Maler, 

Idite  mKh  Zani  1571. 
Zani.  Bneicl.  net  I  5,  p.  108.  Jt 
Baonamid  <!  e  1 !'  Opera,  Pietro,  Maler, 

blühte  nach  Zani  um  1260  in  Siena. 


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Buonamici  —  Buonconsiglio 


Z  a  n  i,  Encid.  I  5,  p.  108.  —  R  o  «  i  n  i,  Stor. 
d.  Pitt.  itaJ.  (1848  Pin)  I  105.  R, 

ftwiwiBid,  t.  «och  Bonamko  u.  Bmanaimko. 

Wumnk»,  Afostinoh  s.  Toni. 

Booiumico  di  Cristofano,  s.  Buifalmaeco. 

Baoiuinico  {ßomamktu),  Maler  in  Sieiu,  1962 
•Ii  Lieferant  v.  Pahnenniakreicii  urk.  erwUint. 

Rnmobr,  lul.  Foraehgo  (1827)  II  23  Anm.  R. 

BaoBunicot  s.  auch  Bonimico  o.  Buonamici. 

Bnonamtl,  If  ichclintdo»  S.  ifirjkff> 

Biomiwll,  Leonardo,  Neffe  Hidid- 
aogelo«,  wird  nur  in  einem  Briefe  Leonis  an 
diesen  Meister  vom  14.  Oktober  1560  als 
Bildhauer  erwähnt. 

EagAne  Plön,  Leone  Leoni,  Paria  1887 
9^  UT.  R.  C. 

Bnflttaatfi^  Nieotao,  t.  unter  BonaUri, 
Lattanzio. 

Baonarentara,  s.  Bonaunimü. 

BMMTi«t  f.  Bo»0via. 

BMwHIi,  Praaccsca^  t.  Siaadii 

Boona-Hta,  s.  Bonovila. 

fiuonaxu,  s.  BonasMO. 

BnonconaicUo,  Giovanni,  gen.  Mores- 
«aUo,  geb.  in  Vioenia,  titig  »iniciat  in  Ve- 
wtÜth  WO  er  mn  cnten  Vsle  MH,  dun  wie* 
der  1518  u.  weiterhin  noch  oft  erwähnt  wird, 
im  war  er  Gastaldo  (Vorstand)  der  Maler- 
achule  daselbst  u.  zwischen  1&35  n.  37  muß  er 
in  Venedig  geitorbca  «ein,  da  er  im  crsteren 
Jahre  noeh  lebte  und  im  Campkia  deJl'  Eatfano 
des  letztpren  Jahres  von  den  „bereden  joan- 
nis  mareschakhi  dicti  bonconsiglto  pictunä 
habitantis  venetiis"  die  Rede  ist.  B  s  frühc- 
Btei»  jedoch  weder  aigniertca  noch  datiertes, 
Werk  ist  nadi  Borenhu»  die  noch  nnbchnifcne 
Madonna  bei  Herrn  von  Beckerath  in  Berlin. 
Sein  frdhest  datiertes  Werk  zeigt  3  Heiligen- 
brustbildcr  in  der  Galerie  von  Venedig  (?ign. : 
1497  adij  28  decembrio  Joanca  Booichonaüii 
Marcaebaldraa  ^  Vkem  ik),  aber  adn 
eigentliches  Hauptwerk  ist  die  ergreifende 
Beweintmg  Christi  in  der  Galerie  von  Vicenza 
(bez.,  nicht  dat.),  gemalt  fiir  die  Nievos.  Er 
verrät  hier  Einflut  von  G.  Bcllini  u.  nahe  Bc- 
rühnmg  mit  Mantagna^  hat  aber  dabei  kraft- 
volle Eigenzüge  nicht  nur  in  der  Technik  und 
Farbe,  sondern  auch  in  der  Perspektive  und 
in  der  Beseelung  seiner  realistischen  Typen. 
Die  Tiefe  frommen  Sdmienei  iat  selten  so 
ci  gl  eilend  cum  Amdradc  gt^bradil  worden 
als  in  diesem  Bilde.  Die  Farbengebung  die- 
ses Werkes,  wie  auch  sonst  bei  B.,  ist  ziem- 
lich kah  und  frostig.  Die  Komposition  ist 
eintig  achön.  Sowohl  der  Chriatuakdr|ier,  wie 
die  Woflcen  im  Hintergrande  verraten  dea 
Meisters  Bekanntschaft  mit  den  Werken  des 
Mantegna.  —  Vicenza  bcsi  zt  weiter  von  ihm : 
Auf  dem  Hochaltäre  von  S.  Rocco  eine  aus 
dem  Oratorio  dei  Turchini  stammende,  thro- 
nende Madonna  mit  4  Hdligen,  unter  denen 
St  Scbaatian  dareb  bcaondcre  SchSnIieik  aua- 


gezeichnet  ist,  welche  aich  dorchwcg  an  G. 
Bellini  anlehnt  (sign.:  Jommca  Bttii  Chonsilii 

pinsit  ICCCCCII).  Im  Museum  eine  aus  S 
Bartolü  stammende  heil.  Katharina.  Ferner 
sieht  man  von  ihm  in  S.  Pietro  zu  Montecchio 
Maggtore  eine  thronende  Madonna  mit  den 
Hdl.  Johannes  dem  Tinfer,  Katharina,  Lada, 
Magdalena,  einem  Papst  u.  einem  bejahrten 
Manne  in  schwarzer  Kopfbedeckung,  sein 
letztes  datiertes  Werk  (v.  Jahre  1619).  Im 
Rathautsaale  zu  Montagnaiu,  wo  B.  eine  Zeit 
lang  tätig  gewesen  a«Äi  mA,  dne  ans  der 
Chiesa  della  Nativiti  stammende  u.  signierte 
thronende  Madonna  mit  den  lebensgroßen 
Heil.  Petrus,  Paulus,  Sebastian,  Johannes  u 
einem  Bischof.  Zwei  Putten  vor  dem  Throne 
spielen  der  eine  die  Laut^  der  andere  die 
(jeige.  Im  Dom  zu  Montagnana  das  kolos- 
sale, die  Apais  schmückende  Fresko  der  Him- 
melfahrt Mariac  und  (Kap.  links  vom  Prcsby- 
teritun)  eine  von  2  Engeln  geicrönte  Madonna 
mtt  den  Heil.  Rocboa  a.  Schaatian  (baten  am 
Throne:  „MDXI.  Joanes  Bonicdsitii  Mare- 
schalcho  P.  Vicentius  Montonus  hoc  grat. 
obtentam  ex  voto  obtulit"),  sowie  auf  dem 
ersten  Alure  zur  Rechten  desselben  Domes 
die  Darttetlttng  der  hcfl.  Ibtharina  (datiert 
MDXTTT  und  signiert  „Joanes  Bonico."  F."). 
Dortsclbst  die  Halbfigur  der  Madonna  im 
Monte  di  Pietä.  Zahlreicher  sind  die  in  Ve- 
nedig erhaltenen  Werke  Bj:  In  der  Alta- 
demie  die  8  Halbflgnren  der  Heil.  Coanaa, 
Thekla  u  Renedictus  mit  der  Signatur  „1497 
adij  22  dembrio  Joanes  Bonichonsilij  Mare- 
schalchus  da  vicenza  p  "  (aus  SS.  Cosma  e 
Damiano  stammendes  Fragment  eines  durch 
Brand  aerstörten  Altarwcrkes),  femer  die 
signierte,  aber  stark  restaurierte  kleine  Ma- 
donna mit  den  Heil.  Johannes  u.  Katharina 
und  eine  neuerdings  erworbene,  aus  der 
Kirche  d.  Nathriti  di  Maria  in  Montagnana 
Stammende  lladomia  (Fresko  auf  Leinwand 
übertragen;  abgcb.  in  I,'Arte  XII).  Auch  ist 
dortselbst  die  späte,  in  vieler  Beziehung  gior- 
gioiieske  Maddnna  mit  Heiligen  (No  785)  zu 
erwähnen.  In  S.  Giacomo  dell'  Orio  das 
Aharbild  mit  St.  Sebastian  zwischen  den  Heil. 
Rochus  u.  Laurentius  (darüber  in  Mosaik- 
kuppel der  segnende  Gott-Vater).  In  S  Spi- 
rito  ein  segnender  Christu.s  zwis^chen  den  lieil. 
Hieronymus  (od.  Erasmus?)  und  dem  heiL 
Secoodo  (sign,  aber  ohne  Dst,  aas  der  Tnael* 
kircbe  S  Secondo).  —  Mit  dem  gleichen  Jahre 
wie  sein  Hauptwerk  —  1497  —  ist  ein  Altar- 
werk mit  der  hl.  Jungfrau  zwischen  S.  Peter 
und  Joseph,  jetzt  in  der  Farochialkirche  von 
Gomedo  (Val  d'Agno)  datiert  (ahg«!».  bei  Bo- 
rcnius,  s.  u ).  Dieses  Bild  steht  offenbar  unter 
dem  Einflüsse  des  Alvise  Vivarini  (s.  dessen 
Madonna  in  Redentore,  VencdiK)  Etwa  der- 
selben Ztii  wird  das  kleine  Ecce  Homo-Bild 
hl  der  Samnd.  T.  Homphrf  Ward  in  London, 
signiert:  Joanca  'Vloentiiiaa  pin^  angefa&ren. 


••9 


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Sein  Selbstporträt  haben  wir  vielleicht  in 
dem  interessanten  Brustbilde  in  der  Galerie 
des  KapÄnlt  in  Rom,  bwidmet  auf  dem  Pa- 
pier fa  der  TcditCB  Hand  des  Dargestellten: 

Zuane  Marcschalco.  p.  Endlich  besitzt  das 
Schlesische  Museum  in  Breslau  eine  aus  San 
Michele,  Murano,  staintnende  thronende  Ma- 
donna swiacbcn  den  HeiL  Stephanus  u.  Jo- 
fanes  d.  Tlnfer  nit  d«r  Signatar:  Joannes 
Bonij  Cöselij  dicto  Marescakho  A.  P.  —  Mit 
zunehmendem  Alter  versuchte  B.  seine  Kunst 
nach  den  Prinzipien  der  neuen  Richtung  um- 
somodein.  Dabei  verlor  üt  jedoch  die  Frische 
und  ürspranglicMcch  der  Frühzeit.  Ein  typi- 
sdies  Werk  seiner  dekadenten  Spätzeit  ist  das 
große  Bild  mit  den  Schutzheiligen  von  Ve- 
nedig, da-s  früher  die  Messeteria  im  Palarzo 
Camerlinghi  am  Rialto  schmückte,  sich  aber 
j«tst  im  Magazin  des  Wiener  Hofmuseums 
befindet,  und  d«s  «ahnclwinlidi  nm  1096  ai 
datieren  ist. 

G.  Ludwig,  Archiv.  Beiträge  t.  G«Kh.  d, 
Tcncs.  Mal.;  Beiheft  zum  Jahrb.  d.  k.  preufi. 
Kaostaamml.,  1905  p.  88.  —  Vasari-Mila- 
n  e  •  i,  Vite  III  688,  «50.  —  C  r  o  w  e  u.  C  a  v  a  1  - 
c  a  »  e  1 1  e,  Italien.  Malerei  V  463  ff.  —  L.  V  e  n  - 
t  u  r  i,  Le  origini  d.  pitt.  veneziana,  Vcneiia  1907 
p.  264.  —  A.  F  o  r  a  1 1  i,  Giov  Bonconsigli  pitt. 
Vicentino,  Padova  lft07.  —  Derselbe  in  L'Arte 
XII  370/1.  -  T  a  n  e  r  c  d  B  o  r  c  n  i  tt  S,  Hm  fsia- 
ters  of  Victnza,  London,  1909,  155  ff. 

Sebast.  Rumor  u.  M.  H.  Btrftath. 

Bnooconaiglio,  Michele  d  i  (gen.  di  Sistj, 
BronzegieBer  in  Florenz,  lieferte  1461  das  zier- 
licfa  verflochtene  Bfonscgitttr  am  Einenge 
der  Cappelte  dell*  SS.  Anmmibl»  in  d«r  Aa- 
nunziatenkirche  (frfiber  dem  Pigno  Portiginii 
zugeschrieben). 

Tonini,  II  saot.  d.  SS.  Aantuuiata  di  Fi- 
tom  (1878)  p.  M.  G.  DtgU  Atti. 

llllSilWHt|11t,  Vitra vio,  im  vencz.  Dia- 
lekt Vitnilio.  Maler,  Sohn  des  Giovanni  B. 
Wird  gewöhnlich  als  Vitntlio  erwähnt.  Im 
J  1528  wird  V.  wegen  einer  Messerstecherei 
aus  Venedig  verbannt  und  wendet  sich  nach 
Pdrara,  tro  er  1B88  u.  1620  dokument.  vor- 
kommt. Später  kehrte  B.  nach  Venedig  suriklc 
(1539  wird  er  zum  erstenmal  dokum.  erwähnt 
dortsclbst),  WO  er  den  Rest  seines  Lebens  ver- 
bracht zu  haben  scheint.  1673  wird  er  zum 
letztenmal  erwähnt.  Die  von  B.  1660  für  die 
Scuola  di  S.  Rocco  in  Venedig  aosgefährten 
Malereien  sind  verloren.  Dagegen  erhalten 
sind  zwei  große  Bilder  von  ihm,  die  ursprüng- 
lich einen  Teil  der  Dekoration  des  Magistrato 
del  Monte  Novissimo  im  Palazzo  Camer- 
lenghi  am  Rialto  bihletcn.  Das  erste,  ca  1661 
auf  Bestellung  von  Vittore  Malipiero  gemalt, 
stellt  dar  die  Allegorie  der  Krönung  der  Vc- 
netia  (gegenw.  im  Palazzo  Reale  zu  Venedig). 
Das  zweite,  1669  ausgeführt,  versinnbildlicht 
die  Amortisation  einer  Regierungsanleihe. 
Dieses  letztere  Gemitde  ist  von  Gabriele  Piz* 
zomann  bestellt  worden  und  bcfindft  «ich 
beute  in  der  Akademie.   Ein  Mittelstück  zu 


diesen  beiden,  das  die  bdcannle  Uadonn»  de« 

Giambellino  umrahmt  hat,  ist  verloren.  Im  J. 
1669,  wieder  im  Auftrage  des  V.  Malipiero, 
malte  B.  für  den  Magistrato  del  Rason  Vcc- 
chio,  ebenfalls  im  P«L  Camerlenghi,  eine  Alle- 
gorie der  anf  einem  Throne  aitaenden  Vcneti«, 
der  die  Bürger  u  Fischer  ihren  Tribut  zddes 
(gegenw.  im  Dogenpalast,  sign.  Vitruiio  pintit 
MDLVIIID.  In  diesen  Werken  erscheint 
B.  als  ein  untergeordneter  Künstler,  der  sich 
an  Bonifaxio  Veronese  anldnit  und  böchttena 
noch  in  seiner  Farbengebung  an  seinen  Vater 
erinnert.  Fcrraresische  .Anklänge  (Mazzolino) 
sind  in  ihnen  auch  bemerkbar. 

T.  B  o  r  e  n  i  u  a,  The  Painten  of  Viceosa,  Lon- 
don, 1900  p.  195  (mit  weiterer  Lit).    Jf.  H.  B. 

SnonoantSb  s.  Boncont*. 

BnencBW  oder  BrnsBcnsw,  «.  Baneori  und 

Bonocore. 

Buondi,  Cola  di  Pietro  dei,  Architekt 
in  Perugia.  Wird  13-46  als  Bauleiter  des  Pa- 
lazzo del  Popok),  neben  Pietro  di  Gugliekno 
dei  Bnonguglidml  und  Filippo  Gelomia  nr> 
kundlich  erwähnt,  aber  schon  im  nächsten 
Jahre  erscheinen  neue  Bauleiter  in  den  Akten. 

Mariotti,  Lett.  pitt  p.  «0,  Note  1.  — 
Zani,  Encicl.  V  III.  —  Roaai,  II  Palaaso 
del  Popolo  a  Pcnnfi«,  1864  p.  8.  —  Mothaa. 
Baukst  dei  Mittelalters  in  Italien,  p.  77». 

Bnonfanti.  s.  Bonfanti. 

BuoQfigU  (Bonfigli),  Antonio,  Sieneser 
Maler  des  18.  Jahrb.  Seine  recht  mittehniSi- 
gen  Heiligenbilder  befinden  sich  allerorten 

in  der  Provinz  Siena.  C  Gregori  hat  nach 
ihm  die  Halbfigur  der  Sa.  Bonizella  Caccia- 
conti  und  F.  F.  Aquila  „Heros,  dem  Pallas  den 
Lorbeer.  Mars  das  Schwert  reicht"  gestochen. 

Heinecke  D,  Dict.  d.  Artiat.  I  419  u.  III.  — 
Lc  Blanc,  Manuel  III  317.  —  F.  Brogi.  In- 
vcnL  gen.  Prov.  Siena  1897.  R.  C. 

Baflnflgii(o),  a.  auch  Bont^o)  u.  BwOUo. 
Bv«nfln«i,  8.  BonKnL 

Buonfratelli,  s  Bcmfratelli. 

Buongiovami,  s.  Bongiovaniä  u.  Lup%,  Bon- 
giovanni, 

Baoaguglielmi,  s.  im  Art  Buondi. 

Bnoni,  N  i  c  c  o  1  ö,  Italien.  Bildhauer,  16. 

Jahrb.,  nach  Vastfi  Frcond  Und  SdiSkr  des 

G.  F.  Rustici. 
Vasart-Mlinnesl.yiM  VXaM^-€OI.  ^ 

Bnonl,  s.  auch  daimt  verbundene  VortuMU» 
sowie  Boni,  Bonis,  Bona,  Bonus  u.  Buono. 

Buoaincontio  da  R  e  g  g  i  o,  (Goldschmied, 
tätig  um  1480  in  Reggio  d'Emilia  ;  nur  b<-k,irnt 
durch  fin^  um  1786  im  Besitze  des  Abate  Carlo 
Bianeoid  znMaitand  bcfindBfche  flach  gepunztc 
u  vergoldete  Messingplatte  mit  der  Darstel- 
lung der  Verkündigung  Mariae  u,  der  Signatur 
„Bonimcomtrus  de  Regio  fecit".  Bianconi 
lieB  von  dieser  Platte  einige  Druckabzüge  (mit 
negativen  SefariMnldem)  bersteilen,  deren 
einer  in  die  Kupferstirbsammlung  des  Konifc» 
forschers  Conte  Leop.  Cicognara  gelangte. 


«30 


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Tirabosckl,  Not  44*  Pitt  « 
(17M)  p.  aoe  f.  —  Zanetti,  Le  L  SIMc  da  la 

Calcogrmphi«  (Cat  CicoKnan,  Verite  ISST).  — 

Beller-Andreien,  Handbucli  1873  p.  3«8.  • 

Bsoaioaasiu,  s.  damit  verbundene  Vor- 
towie  Boninsegna  u.  Segna. 
Alberto  di  Guido»  Bildluuier 
mid  Bsuninilcrt  mu  1986,  tf  beitete  fan  Doni 
S.  Pietro  zu  Botogna,  soll  8  Stockwerke  des 
Campanilea  und  nach  Ansicht  einiger  den 
Turm  d'AItoUlb,  jetit  Anoendi  crriditet 


6  If  crsarU,  Maestri  Conadiü  180S  I  ISO. 
—  C  RUck  OaM»  dl  Bdofm  UM  ».  IT». 

A»  Ca 

Biw»  AlesiaadrOk  «.  oater  JBmn»« 
Pietro. 

BaoBO  (Buovo),  Angele,  Bildhauer  ( ?)  des 
16.  JahrL  in  Padn«,  s.  Scblu0  det  Artikds 
Giov.  d'Antaoio  Miiiem  de'  Barü  II  480. 

BnoBO,  Bartolome  0,  s.  Bon,  Bona  VüA 
Bartolomto  di  Francesco  da  Bergamo. 
Bmb%  Bencdettc  dal,  ital.  Ifaler,  feb. 

am  7.  6.  1711  zu  Lugo,  t  1775  ebenda,  zuerst 
Schüler  des  Holzschnitzers  Paganelli  di  Forli, 
später  in  Bologna  des  Girolamo  Donmi,  kehrte 
nach  Logo  zurück  und  hatte  bei  grofler  Tätig* 
■m  ncn  miireicne  acmiwr  wk  rruMeaco 
Montanari,  Gactano  Nuvoli,  Bcnedctto  Zab- 
beroni.  Aus  Briefen  an  einen  Gonzaga  und 
Vincenzo  Giannotti  (siehe  Campori)  kennen 
wir  an  Gemälden  für  Nordlara  und  Correg- 
gio  dnan  S.  Andrea  AtcUuio^  S.  Plranccaco 
di  Paok),  ferner  einen  1761  von  Giannotti 
bestellten  S.  Andrea  Avellino,  Pendant  zu 
einem  S.  Quirinus.  In  seiner  Heimat  schmückte 
er  mit  Gcmildoi  die  Kirchen  S.  Franceaoo, 
S.  DooMoioo^  Dd  Suffragio^  fensr  In  Bagna* 
cavallo  S.  Michele,  und  in  der  Capelle  des 
Collcgio  Trisiano  ist  sein  berühmtestes  Werk 
mit  den  Schutzheiligen  von  Lugo.  AuBer  in 
den  Orticbaften  der  UmgebuQg  aeiaer  Heimat 
aon  nadi  Baniffaldi  die  Pandlie  Boni  Bilder 
mit  Darstellungen  aus  Sage  und  ff'r'Hl'*^ 
von  B.8  Hand  besessen  haben. 

C  r  e  I  p  i,  Vite  de'  pitt.  Bologn.  aon  descritt. 
Deila  Fela.  pittr.  1769  p.  190.  —  Baraffaldt, 
Vite  d.  pitt.  e  scult  Ferrar.  II  582.  —  A,  Ricci, 
Mrm.  stor.  della  Marca  di  Ancona  1834  p.  £80.  — 
G.  C  m  p  0  r  i,  GU  artist.  ital.  e  stran.  negli 
«tati  estens.  —  Ferretti,  Pitt.  Anconitani. 
1883  p.  ü.  R.  C. 

Buoao,  Bernardino  del,  Maler  und 
Bildhauer,  geb.  1607,  f  1662  Gehilfe  des 
GiuUo  Romano  am  Palazzo  del  1530. 
Weiterea  im  Artikd  Btrnordino  Mantovano. 

BcrtoUttit  Le  Aiti  IOmiI  dl  Mantova 
p.  178.  K.  C. 

Buono  di  Bonaccolto,  florent.  Archit.  u. 
Bildhauer,  kommt  in  Dokumenten  und  In- 
adiriften  in  Piito}a  1100— 19TS  wr.  Er 
trat  mit  seinen  florentirischen  Genossen,  mit 
denen  er  in  Pistoja  tätig  war,  den  aussterben- 
den toskanisch-ronranischea  Stil  zu  einer  Zeit, 
wo  in  Florens  Fra  Slalo  und  Fra  Riatoco 


tätig  waren  und  Amolfo  di  Cambio  Mhoii  ^ 

Hauptformen  der  toskanischen  Gotik  fest- 
gelegt hatte.  1260  arbeitete  B.  mit  einem 
Maestro  Cenni  an  den  Treppenstufen  eine« 
Altarea  in  der  Kathedrale  S.  Zenone.  1366 
war  er  mit  Maeatro  Oliviero  mit  verschie- 
denen Ausbesserungsarbeiten  ebendort  be- 
schäftigt. B.  führte  als  einer  der  Ersten  in 
pistojeser  Kirchenbauten  die  W6!bttQg  ein. 
Gleichzeitig  mit  den  schon  genannten  Ar- 
beiten baute  er  die  Apsis  von  S.  Maria  in 
Brana,  vii-llt-iclu  gehen  -rigar  Gesamtentwurf 
wie  Ausführung  der  Kirche  auf  ihn  zurück, 
denn  der  Cbaraicter  derselben  ähnelt  stark 
der  von  B.  erbauten  S.  Salvatore-Kirche. 
Nur  die  Apsis  ist  noch  in  ihrer  ursprüng- 
lichen Gestalt  erhalten;  sie  zeigt  aufi' r.  ein 

mit  grotesken  Köpfen  geschmücirtea  Kranz- 
geiiraa,  daa  die  lüchrift  trigt; 

t  A[nn]o  MCCLXVl  T[cm] P[o]R[c] 
PARISII  PAGNI  ET  SIMONIS  MAGIS- 

MSR 

BONCus]  FECiitl. 

1870  finden  wir  B.s  Namen  an  der  kleinen 
IQrehe  S.  Salratore: 

t  ANNO  MILLFMO  BISIlCENTV(m) 
SEPTVAGENOilHOC  PERFECIT  OPVS-||- 
QVI  PERT(iir)NO(m)I^)E  BON(as)|  de. 

Während  in  S.  Maria  in  Brana  die  Fassade 
zerstört  ist  und  nur  die  Apsis  uns  noch  über 
den  ursprüngl.  Charakter  tmterrichtet,  ist  von 
S.  Salvatore  nur  die  Fassade  noch  unberührt,, 
während  aDea  übrige  vollständig  umgebant 
ist.  Dieselbe  lehnt  sich  in  ihren  einfachen, 
aber  eleganten  Linien  an  die  Formen  der  äl- 
teren pisaner  Bauten  an.  127S  endlich  führte 
B.  mit  anderen  zusammen  den  neuen  Archi- 
trav  für  das  mittlere  Portal  der  Kathedrale 
aus.  Derselbe  ist  mit  einfachem  Blatt  und 
Rankenornament  geschmückt  und  zeigt  eo  in 
der  2Seichnnng  wie  in  der  techniachen  Aua» 
föhrung  eine  eigentümliche,  von  den  sonsti- 
gen ähnlichen  Arbeiten  abstechende  Art. 

P.  Bacci,  Doc  Totcant  per  la  Stor.  d.  Arte. 
1910  39  ff .  —  Vaaari  ed.  Milanesi,  I.  —  Su■ 
p  i  n  o,  GU  Attdri  dail'  Alte  iar„  Architettora, 
190«  p.  99.  Btmatk. 

Baooe,  G  i  r  o  1  a  m  o,  italien.  Zeidmer,  Kup. 
ferstecher  u.  Hindkr,  in  Bologna  um  1667 
tätig,  nur  von  Zanl,  Bnc.  met,  V 116,  crwiUint 

P.  IC. 

Buono,  Giuseppe,  s.  unter  Bomi,  Gin* 
Seppe. 

Baooo,  Marco  del,  s.  Marco. 

BuoDO  d  i  M  a  5  o,  Maier,  I3r>3  in  d.  Stanzia- 
menti  der  Domopera  zu  Florenz  erwähnt. 

Rnaohr.  Itd.  Feraeh.  U  IM.  M.H.B. 

•mws  MntiOk  Maler  in  Neapel  10OB 
wurde  an  ihn  eine  Zahlung  für  verschiedene 
Bilder  geleistet,  die  sich  im  Hause  d.  Rotilio 
GaUidni  befanden. 

Alte  c  Sloria,  1910     107.  M.  M.  B. 


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Buno,  Pantaleon«^     PmMUtmt  di 
Paolo  VeDeriaao. 
Bmm^  Pietrov  Maler  am  Saknio;  aalte 

laut  Notariatsdoktimenten  1492 — 1612  —  zu- 
letzt gemeiiuam  mit  setnun  Sohne  Alessandro 
B.  —  für  Kirchen  von  Neapel  und  Umgebuof 
WandlicilMa,  Altarbilder,  Mefisewänder  de. 
Von  Pfetro  B.  itammt  wohl  anch  in  der  Kirehe 

S.  Restituta  in  Neapel  das  die  gefälschte 
Signatur  Silvester  de  Buono  fec.  Anno  D.  1590 
tragende  Altarbild  mit  den  augenscheinlich 
▼enettaniach  beetnflu£ten  Gestalten  der  Ma- 
donna mit  dem  Cbristkbde,  des  hl.  Micbad 
and  anderer  Heiligen. 

D  '  A  d  d  o  ■  i  0,  Originc  etc.  dell'  AnnunxUta 
di  N'apoli  (1883)  p.  79  f.,  243.  —  Arch.  «tor.  Na- 
poletano,  XII  53  f.  —  F  i  1  a  n  g  i  e  r  i,  Ind.  d. 
artef.  etc.  NapoleUni  (1891)  I  69;  Docum.  per 
la  »toria  etc.,  IV  250— 2ß.1,  V  «9.  —  L.  Serra 
in  L'Arte  1905  p.  848,  353  —  NapoH  Nobiliifc 
VI  38,  55.  —  R  o  1  f  (,  Osch.  d.  Malmi  Neapel*. 
Ldpiig  1910.  —  F  r  i  z  z  o  n  i,  Arte  itaL  del  Ri- 
Micbncato.  Mailand  1891  p.  20.  G.  Ceci. 

Bmm^  SilvestrOb  Maler  in  Neapel, 
Schüler  von  Bern.  Lama  und  indirekter  Nach- 
zügler d.  Buonarrotisten.  Malte  in  Neapel  für 
die  Kapelle  der  Giracciolo  in  S.  Gregorio  Ar- 
meno  eine  Enthauptung  Johannes  des  T.;  für 
den  Altarchor  von  S.  Pietro  ad  Aram  einen 
Christus  in  Gethsemane;  für  S.  Maria  di  Pie- 
digrotta  eine  Madonna  mit  dem  Christkinde; 
für  die  Kapelle  De  Castellis  in  S.  Caterina 
a  Formello  eine  Anbetting  der  Könige;  von 
Rolfa  wird  dieses  Bild  jedodi  dem  B.  ab- 
gesprochen. In  Sorrent  findet  man  von  ihm 
2  sigrnierte  und  datierte  Gemälde:  im  Dom 
eine  Madonna  zwischen  den  beiden  Johannes 

von  1675,  —  in  der  Pfarrkirche  S.  Agnello 
eine  VerkSndlguflg  mit  2  anbetenden  Sttflem 

vnn  T'-fG  Für  d  Kirche  S.  Nicola  zu  Gravina 
malle  er  1679  den  Gonfalone  der  Confraterniti 
del  SS.  SnteMnnttK  ^  VgL  wuA  d>  ^ortwtg» 
Artikel. 

Catalaai,  Discorco  su  i  monum.  patri  p.  16. 
—  F  i  1  a  n  fr  i  e  r  5,  Ind.  d.  artef.  etc.  Napol.  (1891) 
I  69.  —  Napoli  -NobiliM.,  VII  19,  182;  VIII  14; 
X  103,  155:  XIV  142.  —  Arte  «  Storia  1910 
p.  107.  —  i.9lt9,  Geack.  d.  Ifakni  Neapels, 
1910.  C.  Ceei. 

BlMio»  Vincenco  dal,  Theatermater 

am  Bologna,  der  172fi  die  Dekorationen  für 
die  Musikdramen  Tirannia  gastigata  u.  Arre- 
nione,  aufgeführt  im  Graf  V.  S^OldtMlwn 
Theater  in  Prag,  atiaführte. 

G.  J.  DIabaei,  Kafledn.  fBr  Böhmen. 
Pkag  1815  I.  R.  C. 

Baoao,  s.  auch  damit  verbundene  Vornamen 
aowie  Boni,  Bonis,  Bona,  Bonus  und  Buoni. 

Bamuem,  Giovanni    Battista,  s, 

Bnonocore,  s.  auch  Bonocore. 

Bnaomi,  Giovanni,  und  seine  Söhne 
Bmtthmmto  und  Frmteutt,  Künstler  in  ge- 
pnntlten  Lederarbeiten  um  die  Mitte  des  16. 
Jdldl.  in  Modena.  Neben  Lederschilden  mit 


getriebenen  und  gemalten  antiken  Kriegern 
oder  Pferden  bemalten  aae  aoch  für  Firatea 
Sottdifoge  vnd  Geachirre  In  kfiatlleriaclier 

Ausführung. 

G.  Tiraboachi,  Notiaie  etc.  Modeoa  1786 

p.  129  (mit  alt.  Lit).  —  Znai,  Bac.  aMt  V  116 

u.  Anmerk.  275.  R.  C. 

BMMtei,  s.  auch  Bonomi. 

BMMmo  di  Paolo,  ital.  Biklh.,  f  wahr- 
schdnlidi  1477  in  Rom,  wird  1487  zum  ersten 
Male  (als  Buono)  gelegentlich  der  Arbeiten 
in  der  Kirche  S.  Spirito  zu  Sassia  als  „Scar- 
pellatore"  erwähnt  1488  leistete  er  im  Biooe 
Compitelli  Zahlungen  und  1469  setzte  er  sein 
Testament  auf.  1487—71  arbeitete  B.  mit 
anderen  zusammen  in  der  Fabbrica  d.  KifClM 
u.  d.  Palazzo  S.  Marco  in  Rom. 

Bertolotti  ia  Repert.  f.  Kstw.  IV  435  f., 
n.  Alt.  Bolofn.  a  Roma  (1MB).  —  L'Azte  ItlO 
p.  M4  f.  M.  H.  B. 

Bvonoii,  M  i  c  h  e  I  e,  Kupferstecher,  der  für 
den  Vortrag  des  M.  Ridolfi,  erschienen  in 
Atti  d.  R.  Accad.  Locchese  1846,  drei  Stiebe 
nach  alten  Meistern  aus  Lucca  gestochen  hat. 

R.  C. 

Baoapenaiam,  Emilio  Claudio,  Maler, 
geb.  am  2.  S.  1849  in  Gravina  (Apulien),  stu- 
dierte 186&— 71  am  R  Istituto  di  B.  Arti 
zu  Neapel,  debütierte  in  der  Neapeler  Aus« 
Stellung  1870  mit  dem  Gemälde  „Un  povero 
mendico",  das  Domen.  Morellis  besonderen 
Beifall  fand,  und  beschickte  dann  die  Aus- 
stellungen zu  Rom,  Turin.  Mailand  etc.  mit 
Genrebildern  und  Porträts  in  Ol-  u.  Pastell- 
malerei. Von  seinen  Idrdilidien  Gemilden  iat 
hervorzuheben  ein  St.  Joseph,  den  er  für  eine 
Kapelle  in  S.  Rocco  zu  Gioia  del  Colle 
(Apulien)  gemalt  hat.  L'm  1888  war  er  am 
R.  Istituto  Teenico  zu  Palermo  als  Lehrer 
tätig. 

De  Gabernatia^  Dia.  d.  Art  ItaL  Vlvcntl 
(ISN)  p.  78  f.  —  L.  C4llari,  Storia  d.  Arte 
CdMaam.  ItaL  (IfW)  p.  888.  —  MapoU  NehiliM. 

XIV  84:  jf. 

Bnonsigsori,  s.  Ponsignori 

Bueataleati,  Bernard o,  mit  dem  Bei- 
namen  delU  Girandole,  1536—1608.  Hervor- 
ngender  Florentiner  Architekt,  daneben  auch 
Maler,  Bildhauer,  Ingenieur.  Seine  Tätigkeit 
vollzieht  sich  hruipts.ichlirh  in  Florenz  und 
dessen  weiterer  Umgebung,  sowie  in  Pisa, 
Skna  und  Livomo,  meistens  im  Auftrage  der 
groSherzoglich  medizeiacben  Familie,  beson- 
ders des  GroBherzogs  Francesco,  der  ihn  unter 
seinen  speziellen  Schutz  genommen  hatte. 
Trotz  der  außerordentlichen  Vielseitigkeit  B^ 
sind  gegenwärtig  twf  aeine  Bauten  noch  von 
besonderer  Bedeutung. 

B.  ist  als  Architekt  wohl  der  wichtigste  Ver- 
treter des  Barocks  in  Florenz,  welche  Stadt  al- 
lerdings in  dieser  Stilrichtung  im  allgemeinen 
keine  bedeutende  Entwicklung  zeiget.  Er  ist 
Schüler  des  Michelangelo,  von  dem  er  viele 
„precetti"  erhalten  haben  soll  u.  bildet  dessen 


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freie  und  malerische  Verwendung  antiker 
Baufornicn,  wit-  sich  dit-sflbe  etwa  im  zweiten 
Obergeschoß  des  Hofes  des  Pala2zo  Famese 
in  Rom  zeigt,  weiter  aus.  Daneben  steht  er 
natürlich  auch  unter  dem  direkten  Einflufi  des 
Ammanati,  den  er  als  führenden  Architekten 
in  FIcrenz  abinst.  In  höherem  Grade  als  bei 
diesem  tritt  bei  B.  das  Massige,  Wuchtige  des 
eigentlichen  Barock  hervor.  Es  gelingt  ihm 
jedoch  selten,  bei  seinen  Bauten  eine  einheit- 
liche mächtige  Gesamtwirkung,  wie  sie  die 
gleichzeitigen  Romer  anstrebten,  zu  erzielen. 
Sein  Augenmerk  ist  mehr  auf  eine  dekorative, 
neuartige  Ausgestaltung  der  dmetnm  Tdle, 
speziell  der  Tür-  und  Fensterumrahmungen 
gerichtet,  und  er  zeigt  auf  diesem  Gebiete  so- 
wohl Phantasie  wie  Geschmack.  Charakte- 
ristisch ist  für  ihn  das  Uberwachem  des  Bei- 
werks, wie  Kartuschen,  Muschdn,  Girlanden, 
lederartiger  Tücher,  Tierfelle  usw.  über  die 
eigentlichen  Bauglieder.  Aber  auch  mit  den 
letzi  I  II  gl  tu  B.  willkürlich  um.  Die  Tür- 
und  Fcostcrgiebel  werden  nkht  nur  wie  schon 
früher  ausgebrochen^  aondcftt  a»di  nadi  der 
Mitte  eingerollt  tmd,  wenn  auch  nur  aus- 
nahmsweise, dergestalt  umgesetzt,  dafi  zwei 
halbe  Segmentgiebel  sich  von  den  Seitm  nich 
der  Mitte  der  Öffnung  herabsenken. 

Charakteristisch  ist  für  B.  schon  eins  seiner 
früheren  Hauptwerke,  das  um  1670  für  den 
danuligen  Erbprinzen  Francesco  erbaute  ca- 
sino  di  S.  Marco  in  Florenz  (via  Cavour  63), 
ein  mächtiger  langgestreckter  Bau,  der  aber 
bei  seinem  Mangd  last  jeglicher  Vertikal-  u. 
HorizontalgliedcruDg  mit  den  in  weiten  Ab- 
ständen auf  der  Fassade  verteilten  Offnungen 
einen  überaus  nüchternen  Eindruck  macht,  an 
welchem  auch  der  reiche  Schmuck  der  Fortal- 
pnrtie  und  der  ErdgeschoBfenster  nichts  än- 
dern kann.  Viel  bedeutender  ist  der  von  B. 
begonnene,  später  von  Scamozzi  tmd  anderen 

weitergeführte  sog.  palazzo  NonfinitO  (Strozzi) 
in  Florenz  (via  dcl  Proconsolo  12),  begonnen 
1696.  Nur  das  ErdgeschoB  mit  Ausnahme  des 
Portals  nach  via  del  Proconsolo  (dieses  von 
Caodni)  rührt  von  B.  her.  Hier  ist  ein  har- 
monisches Verhältnis  zwischen  Breite  und 
Höhe  vorhanden.  Die  Mauerfläche  wird  noch 
nach  alter  Florentiner  Sitte  durch  eme  energi- 
sche Rustika  belebt,  jonische  Rustika-PilastCT 
tragen  ein  sich  über  das  ErdgeschoB  hinziehen- 
des Gebälk.  Die  Fenster  wirken  sowohl  durch 
phantastisches  Ornament  wie  durch  die  starke 
Sehattenwirkung  ihrer  Profile,  besonders  der 
%»cit  ausladenden  in  der  Mitte  eingerollten 
and  durch  Tfergestalten  belebten  Rundgiebcl. 
Sehr  geschickt  ist  auch  da.s  von  Ii.  herrüh.rcnde 
Settenportal  auf  die  schmalen  Verhältnisse  des 
bM|0  degli  Albizzi  berechnet.  Andere  be- 
ghnbigle  Privatpaläste  sind  der  in  ein» 
fwlien  Formen  gehaltene,  später  sehr  ver- 
änderte palazzo  Corsini  (früher  Acciai'ü,  via 
del  Prato  40^  nicht  zu  verwechseln  mit  dem 


späteren  grofien  palazzo  Corsini  am  Lungamo) 
und  der  ebenfalls  umgtb.iu[r  palazzo  Gerini 
(früher  Serguidi,  via  de'  Ricasoli  40)  mit  an- 
mutigen, schon  mehr  in  der  feinen  Art  des 
Ober.  Silvani  (des  Schülers  des  B.)  dekorier- 
ten Fenstern  des  ersten  und  zweiten  Ober- 
geschosses Weiter  wird  schon  seit  trühir 
Zeit  wohl  mit  Recht  dem  B.  zugeschrieben  der 
einfache  stattliche  pÜUSO  Venturi  (via  de' 
Banchi  2)  und  femer  neuerdings  auf  Grund 
von  Zeichnungen  in  den  Uffizien  der  palazzo 
Guada^ni  (Riccardi,  piazza  del  Duoino  28), 
der  früher  als  Werk  des  Gher.  Silvani  galt. 
Jedenfalls  steht  der  letztere  Bau  dem  B.  näher 
als  dem  Silvani.  Doch  findet  sich  das  hier 
angewandte  Motiv  der  mit  Zwischenräumen 
versehenen  Rustika  an  den  Pilastern  der  Fen- 
ster und  den  Halbsäulen  des  Portals  auch  bei 
B.  sonst  kaum.  Die  Art  des  B.  ist  noch  in 
zahlreichen  weiteren  Privatpalisten  der  Stadt 
Florenz,  besonders  bei  Umbauten  älterer  Ge- 
bäude wie  dem  der  Bianca  Cappcllo  (via  Mag- 
gio  26)  erkeiuibar.  Dagegen  rührt  nicht  von 
B.  sondern  von  Anunanati  her  der  ersterem 
früher  allgemein  zugeschriebene  palazzo  Gri- 
foni  (Manelli,  piazza  della  S.  S.  Anntmziata  1). 
Am  palazzo  Pitti  war  B.  bei  dem  Ausbau  des 
von  Ammanati  geschaffenen  Teiles  beschäf' 
tigt,  besonders  aber  wirkte  er  mit  bei  der  An- 
lage und  Ausschmückiuig  des  Boboli  Parkes, 
wo  insbesondere  die  phantastiach-anmutige 
Grotte  mit  den  Figuren  des  Michelangelo 
Oetzt  durch  Abgüsse  ersetzt)  auf  seine  Rech- 
nung kommt. 

Eine  umfassende  Tätigkeit  entfaltete  B.  in 
Fk>renz  bei  öffentlichen  Bauten.  Nachdem  er 
bereits  um  1671  die  Einrichtung  des  ehemali- 
gen Ghetto  (nördlich  der  jetzigen  piazza  Vit- 
tono Emanuele)  besorgt  und  1574  eine  Efw 
Weiterung  des  Spitals  von  S.  Maria  Nnovn 
durchgeführt  hatte,  wurde  ihm  aodi  die  Voll» 
endung  des  westlichen  Flügels  der  Uffizien  an 
und  über  der  Zecca  übertragen.  Um  1681 
baute  B.  die  Terrasse  über  dem  östlichen 
Flügel  zu  Galeriezweclcen  aus,  wobei  ins- 
besondere die  sog.  Tribuns  von  ihm  errichtet 
wurde.  1685  schuf  B.  an  der  Ostseite  der  Uf- 
fizien nach  piazza  del  Grano  zu  einen  groBen 
Theaterraum  (das  sog.  teatro  Mediceo,  die 
Lage  innerhalb  des  jetzigen  Komplexes  ist 
zweifelhaft).  Von  gröSerer  Bedeutung  ist  der 
Anbau  des  großen  rückwärtigen  Teiles  dti 
jetzigen  Komplexes  des  palazzo  Vecchio  an 
via  de'  Gondi  imd  via  de'  Leoni  seit  1588^  dar 
schon  früher  von  Gia  Batt.  Tasso  begonaes 
worden  war.  Hier  wendet  B.  zwar  in  An- 
lehnung an  die  älteren  Teile  des  Palastes  über 
die  ganze  Mauerfläche  eine  kräftige  Rustika 
an,  aber  die  groBe  Zahl  und  die  modeme  Form 
der  Fensteröffnungen  in  den  sechs  teils  Voll-, 
teils  Halbgeschossen  an  den  fast  ganz  un- 
gegliederten Flächen  läBt  eine  einheitliche 
Wirlnmg  nicht  aufkommen.  Die  1500  von  B. 


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gio)  bietet  nichts  Besooderes.  Die  dem  B.  all- 
gemein zugeschriebene  Vorhalle  zu  dem  Spi- 
tal von  S    Maria  Nuova  ist  wohl  erst  nach 

sdnon  Tod,  wenn  auch  vielleicht  nach  seinem 
riui,  Dcconwn  uuu  spwer  longcieiii  woraco. 

Von  kirchlichen  Bataten  kommt  hesonders 
B.9  Fassade  von  S.  Trinita  (um  1593)  in  Be- 
tracht. Sie  entspricht  in  ihrem  Aufbau  dem 
Schema  der  meitten  anderen  Kircbeniasudca 
der  SpctnsttissMm  viit  ctect*  CfoBen  SlidcB~ 
Ordnung  vor  dem  Mittelschiff  und  den  Seiten- 
schiffen und  einem  attikaartigen  Aufsatz  über 
dem  mittleren  Teil.  Die  reichen  Ornamente 
ähalichcT  Art  wie  an  E«  Palaatbaotea  geben 
den  Gemen  einen  mdir  hnter  fcelliclien  de 
kirchlichen  Charakter.  Aus  dem  Innern 
stammt  von  B.  die  jetzt  nach  S.  Stefano  ver- 
setzte sehr  barocke,  schwungvolle  Treppe  utid 
AUarbrnatung.  Der  voo  dcmaclbcn  (»eit  l&81t) 
gclcilele  UnriMto  des  zq  S.  IVuiitA  gcliBrauden 
Klosters  ist  einfach  und  ohne  besondere  Be- 
deutung. In  S.  Spirito  dekorierte  B.  zwei 
Kapellen,  in  S.  Maria  Maggiore  besorgte  er 
vcrechicdene  Umbauten.  Unauegeführt  wie 
die  Bntw&rfe  so  vieler  anderer  blieben  audi 
diejenigen  B.s  zu  Fassaden  für  S.  Lorenzo 
imd  den  Dom  in  Florenz  (das  Modell  zu  !etz- 
teror  in  der  opera  del  Duomo).  Der  Bau  der 
avpdla  de'  Frindpi  an  S.  Lorenao  wurde  toq 
B»  bc0OiHWBt  tbtt  denn  den  Mitteo  Nlgetli 
fibcttregcn. 

Vid  beKbäftigt  war  er  bei  Villenanlagen. 
Leider  ist  gerade  von  seiner  ehemals  hoch- 
berShmtcA»  Mr  den  nachmaligen  Grofihenog 
Pranoetco  seit  IBTD  erbauten  vilte  Pratofioo, 

dem  medizeischen  Versailles,  mit  ihren  zahl- 
reichen Grotten,  Fontänen,  Wasserkünsten 
usw.,  bei  denen  sich  B.s  Ingenieurkunst  be- 
wihrte,  so  gut  wie  nicht»  übrig.  Nach  den 
Abblldimgen  war  die  Villa  selbst  in  ihrem 
AuBeren  ein  verhältnismäßig  einfacher  Bau 
mit  T-förmigcm  Grundriß  auf  einer  Terrasse 
inmitten  ausgedehnter  Anlagen  gelegen.  Für 
denselben  Fürsten  errichtete  er  die  villa  delli 
Magia,  qiäter  Attavantt,  jetzt  casa  CellaBi  am 
Ostabhang  des  Monte  Albano.  Die  1BB4  ffir 
den  GroBherzog  Ferdinande  I.  erridllete  villa 
d'Artimino  (westlich  von  Signa,  jellt  Passe- 
rini-Bartolo«nmeO  ist  ein  groSer  wtoig  gcglw' 
derler,  lecbtcdciger  Bau  ohne  landhausaitigen 
Charakter.  Femer  betätigte  sich  B.  bei  dem 
Umbau  der  medizeischen  Villen  Petraia  und 
^atdlo  sowie  der  ffir  den  Don  Antonio  Me- 
did  ungebauten  jetagcn  Villa  Ridolfi  in  Ma- 
rignolle. 

Außerhalb  von  Florenz  i^t  hauptsächlich 
Pisa  eine  Stätte  von  B.s  Wirksamkeit.  Die 
Fassade  von  S.  Stefano  dei  Cavalieri  (1597) 
mit  ihren  beiden  last  gleichwertigen  pflaster» 
und  siulengeschmOdcien  Gesdioseen  Ist  kein 
besonderes  Meisterwerk  an  Erfindung.  Ein- 
lach zweckmäßig  die  loggia  dei  Baochi  (1605). 


Der  palazzo  ducale,  jetxt  provimlale  odt 

reichem  Mittelmotiv.  In  Siena  erbaute  B.  den 
palazzo  Reale.  —  Viel  verwendet  wurde  B.  als 
Kriegsingenieur  und  bei  Befestigungsarbeiten. 
Schoo  IKÜ  war  er  in  Süditalien  in  dieser  B«- 
sidiung  titig  gewesen.  In  Florent  erridHete 
er  verschiedene  Bastionen,  f'bens'»  arbeitete  er 
an  den  Furtiiikationen  von  Livurno,  Pistoja, 
Siena,  auf  der  Insel  Elba  usw.  Er  achrieb 
auch  ein  libro  di  Fortificezioai  und  eine  L'Arte 
dell'  Ingcgnero. 

Als  Maler  war  B  der  Schüler  von  Salvlati, 
Bronzino  und  Vasari,  die  Miniaturmalerei  er- 
lernte er  bei  Giulio  Clüvio.  Seine  Tätigkeit 
in  dieser  Richtung  scheint  hauptaicUicb  in 
seine  Jngendiahre  xa  fallen.  In  den  Uffisiea 
befindet  sich  B.s  Sclbstporträt.  Von  den 
sonstigen  Bildern,  die  er  gentalt  haben  soll,  ist 
ebensowenig  mehr  etwas  bekannt,  wie  von 
den  meisten  seiner  Skulpturwerke.  Vid  ge- 
riUunt  wird  von  Boc|jliIni  und  ViMuri  dn  von 
B.  für  den  GmBhcrzog  Francesco  gefertigter 
Schreibschrank  (studioio),  an  dem  auch  eine 
Reihe  anderer  bcrfihmter  BUdbaner  mit- 
gearbeitet liatte. 

Besonders  widitig  ist  B.s  Tltigkeit  auf  dem 

Gebiete  der  Pi-irzellanfabrikation,  mit  der  er 
sich  nach  Vasarii  Angabc  beschäftigte.  Er 
gilt  als  der  Erfinder  des  sogenannten  Medi- 
zeerporzdlans»  von  dem  sich  allerdings  nur 
cne  Dcacnrinnc  adsui  vm  oiucaen  mn  zwei 
Marken  erhalten  haben  u.  dessen  Fabrikatioil 
nach  1620  wieder  eingestellt  wurde.  Es  ist 
allerdings  nur  ein  Porzellansurrogat  (Fritten- 
porzdlaiO»  eher  von  grofiem  Reiz  des  Dekors. 

VW  Zdt  und  Mflibe  bat  B.  auf  die  Inszenie- 
rung theatralischer  Aufführungen  bei  höfi- 
schen Festen  verwendet,  bei  denen  seine  In- 
genieurkünste in  reichem  Maße  zur  Geltimg 
kamen,  —  ein  Gebiet,  auf  welchem  er  bahn- 
brcdwnd  gewirkt  hat.  Die  zdigenBiilsdicii 
Schriftsteller  können  sich  nicht  genug  tun  in 
der  Beschreibung  aller  der  Kostüme,  Deko- 
rationen, Verwandlungen,  Bcleuchtungskimste 

zwecken  dfenenden  Zwisdienspieten  mit  der 

giößtcn  Pracht  znr  Verwendung  kamen.  Es 
haben  sich  44  Handzeichngn  B.s  für  die  Ko- 
stüme einer  sokhen  Aufführung  vom  Jahre 
1588  er  hatten.  Seiner  Erfindungakunst  auf 
dem  verwandten  Gdnele  der  Pyrotechnik  vcr> 
dankte  B.  den  Beinamen  de!lc  Girandole.  Nur 
als  Beispiel  für  seine  universale  Betätigung 
auf  dem  Gebiete  der  Technik  sei  noch  er- 
wähnt, daB  er  nach  11  dnung  der  Zeitgenowea 
sogar  ein  perpettram  mobile  erfunden  haben 
soll. 

B.s  Lebensschicksale  sind  einfach.  Schon 
1566  war  er  für  den  Herzog  Alba  in  Mittel- 
italien ds  Kriegsingenieur  titiib  10fl8  be- 
gldtete  er  den  Erbprinzen  Francesco  an  dctt 

spanischen  Hof,  für  den  er  vielerlei  arbeitete; 
Im  übrigen  scheüit  sich  sein  Wirken  aOP- 


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id)|ieBlich  in  Toskana  abgespielt  zu  haben. 
Voö  Bedeutung  für  die  Kunstentwickclung  war 
die  von  ihm  in  seinem  Hau«  in  Florenz  (via 
Maggio  83)  gchattoM  Schoko  «wi  der  au  a.  der 
bedeirteodfte  PtorcBdner  ArcMtckt  des  17. 

Jahrh.  Gher.  Silvani,  sein  Enkel,  hervorging. 

Va  »an,  Le  Tite  ed.  Milane»  VII  310  f.,  614. 

—  Borgbin  i.  II  Ripoto.  498  ff.  —  B  a  I  d  i  - 
n  u  c  c  i,  Kotisie  ed.  1840  II  490  ff.  —  R  i  c  h  a, 
Notixie  I  828:  III  4S,  79.  152;  III  269.  281;  IV 
2«3;  V  S.  XXVI,  M;  VI  57  f.,  ßl ;  VII  210; 
VI  II  50,  200;  X  27S.  —  Gaye,  Cirteggio  III 
224.  278.  536.  574.  —  Covoni,  11  Caaino  di  S. 
Marco,  12  ff.  —  Gaz.  d.  B.-Aft»  IV  (186»)  27S.  — 
Jännicke,  Grundrifl  der  KenaUL  3S9  ff.  — 
G  «  r  1  i  t  vGMck.  d.  BarodMlIle,  an  i.  —  Repcit 

I  mttm.  XX  MiM.  Alli  dd  K.  ladtot»  Mari- 

«de  dl  FiftM«  xxm  im»i  m  ff.).  -  Am  • 

Stor.  XIV  81,  n,  41;  iVI  110;  XXVII  11,  106. 

—  Rlv.  d'Afte  t9M  9b  2NL  —  Jahrb.  d.  Ksuign 
des  Allerb.  KeteA.  JCV  «.  T.  No  1193S.  —  C  a  - 
r  0  c  c  i,  I  dintomi  d!  Firenze,  2.  Aufl.,  I  204  f. ; 

II  372  f..  u.  II  Valdamo  46  f.  —  •  •  •  Firenie 
■i  Demidoff,  1886  p.  190  ff.,  330  ff.  —  Ber- 
nardo  Santone  Sgrilli,  Descrix.  della 
R.  Villa  di  Pratolino,  Firenze  1742  ~  R  u  g  - 
gicri.  Studio  dArchitctt.  I  Tav.  35,  43--46, 
53—57,  78— «0 ;  II  15—20,  36—40.  —  d  e  1  B  a  - 
d  i  a,  Miacell.  Fiorcnt.  I  41  ff.  —  B  r  o  g  i,  Disegni 
di  Architett,  Tav.  94—102.  —  G  u  a  •  t  i,  Di  Caf- 
fagiolo  c  d'altre  fabbrichc  etc.  404.  —  M  a  r  - 
locco  1908,  a.  88  p.  1.  —  G.  Carocci  in 

LUtaMMort  nefwinw  1810  p.  156  ff. 

|f.  Limburger. 

Boontempi,  M  a  r  c  e  11  o,  Maler  2\>  R<irn, 
wo  er  um  1600  Mitglied  d.  Künstierbrudcr- 
schaft  Virtuoal  del  PMNeoB  winde;  f  S.  10. 
1615  zu  Rom. 

Pfarrb.  ▼.  S.  Lorenso  in  Laetna. 

Sneaaed,  Antonio,  s.  Bonmeet 
Bwmricüii,  Bartolommeo,  Zeichner  u. 
Kiipfcntccher  in  RcggMH  fcb.  disdbst  im 
n.     1«0,  mg  floeh  im  Er  iMdi  meh 

Goercino  eine  in  Reggio  befindliche  Annan - 
zfata,  nach  Jac.  Baccartni  eine  Ruhe  auf  d 
Flucht  in  Ägypten  unti  einen  toten  hl.  Alexius 
(beide  Bilder  in  S.  Filippo  in  Reggio).  Im 
Jahre  1700  hat  er  Correggios  Madonna  delte 
ScaU  radiert  (mit  Dedik.  ao  C  MaratU).  — 
Audi  einige  Pdrtritatidie  dad  «OB  Oun  be- 
kannt, z.  B.  der  des  Pariser  Jctoteo  Dom. 
Bouhours  (1628—1702). 
Tiraboschi,  Not  de'  pitt.  ecc.  1786  p.  130. 

—  Zani,  Enc.  V  117.  —  Meyer,  Katlerlex.  I 
464  no  80.  II  504  «MtO,  —  L*  Btasa,  UmA 
(Batt  Bonviciai). 

BWTli'iiil,  Nicola,  Maler,  hat  in  der 
deir  Eroiafrodilo  des  Cawoo  Bor- 
n  Rooi  aa  der  DcCfce  6  WAa  m 
Fabel  de»  Hennaplirotft  md  der  Sabnads 
gemalt 

PIsteleal,  Dcaerfa.  di  Roma,  38«. 

Fritd.  Noack. 

BuHfldnl«  P  i  e  t  r  o,  Architekt  aus  Lugano, 
in>  die  am  Valaolda  itammmdf  Familie  im 
17.  Jalirli.  ddi  angaieddt  «lite  ia 
Ttarin  md  ataib  daaelbat  —  etwa  dOfiliHf  — 


1796.  Von  ihm  stammen  das 
die  Kirche  S.  Michele  in  Tarin. 

Bianchi.  Art  UcincaL  Logano  1900.  — 
Paroletti,  Turin  et  aes  curios.,  1819  p.  375. 

H.  V. 

BaaBfidai,  Ubaldoi,  Maler  in  Bologna, 
lant  Zani,  Eoe.  met.  V  IlSt  om  11W.  Sdifikr 

und  Nachahmer  des  G  Pedretti  J,  E  Nilson 
soll  (nach  Heinecken,  Dict   d  Iii  167) 

das  Porträt  des  Polenkanigs  St.^nislaus  II. 
August  nach  einem  Gemälde  eines  Bonvicini 
gestochen  haben.  Vidlcicllt  iat  dieser  mit 
Ubalde  identisch.  R.  C. 

Baoavldjus  Alessandro,  s.  Morttto. 

Buonricino,  m  b  r  o  g  i  o,  Stuccat.  u.  Bildh., 
geb  um  15Ö2  la  Mailand,  t  23.  6.  1622  in  Rom, 
wo  er  schon  1&81  nachweisbar  ist.  Zu  Anfang 
dca  17.  Jabrh.  wurde  er  lligUed  der  Künatkr- 
brndendiaft  dte  Pantheoo.  Er  stand  mit  Ped. 
Zuccari  u.  Cristof.  Roncalli  in  frcundschaftl. 
Beziehungen  (Pfarrb.  v.  S.  Maria  d.  Pop.)  u. 
wird  als  Schuler  des  Prosp.  Scavezzi  bezeicl)' 
net.  Bonanni  (s.  u.)  idcntifiiirrt  ilm  mit  dem 
Bildh.  Ambr.  Malvidoo^  der  um  IBM  fte  rSm. 
Kirclicfl,  z.  B.  S.  Giovanni  in  Lateraoo,  titig 
war.  B.  hat  in  Rom  sahtreiche  Werke  ge- 
schaffen, für  die  Bertolotti  z.  T.  auch  die  ur- 
kundl.  Belege  (von  1581—16^)  gefunden  hat. 
Wir  heben  hervor:  B.s  Tätigkeit  für  die 
Petenidrcbe  C1697— W  arbeitete  er  mit  Rngg. 
Bcacape  an  ueui  yepnnr,  oen  •  Lteocnwm  n.  o. 
Kruzifix  des  Apostelaltares,  lieferte  verschie- 
dene Modelle  f.  Reliefs  u.  Statuen  (l.'S9T),  fer- 
ner das  Relief  ii.  Schhlsiicliibcrgabc  in  d  Vor- 
halle und  den  Thron  des  Papstes  (1601j],  für 
die  Kapelle  des  Kardinals  von  S.  Giorgio  im 
Vatikao  (über  der  SchwdKrwacb«,  lfi86: 
plaatlidie  Ddeoratian  der  Dedee  u.  des  Altan 

u.  Reliefs  d.  Wandflächen),  Arbeiten  für  S. 
Giov.  in  I.aterano  (1599  Modelle,  1(V)1  2  mar- 
tncrni-  Prophctenstat.  unter  d.  Orgel i,  fvir  die 
Confralcrnild  di  S.  Salvatcrre  alla  Minerva 
(1602/3  Marmorstatuen  des  hl.  Fabrianus  a. 
Johaanca  d.  .T.8.  Modell  der  Denkmünze  an- 
liBUdi  des  Neubaas),  für  S.  Maria  Maggiore 
(1607  ein  Marroorengel  am  Papstwappen  an 
der  Sakristei,  1612  Statue  des  hl.  Joseph  u.  je 
2  Reliefs  an  den  Grabdenkm.  Clemens  VIII. 
u.  Paula  V.  in  d.  Capp.  Paolina),  S.  Andrea 
detla  VaÜe  (Stalae  d.  Joliannes  Et.,  in  d.  Capp. 
de!  Barberini)  u.  S.  Maria  sopra  Minerva 
(Engelsfiguren  u.  die  Statue  am  Grabmal  Ur* 
bans  VII.). 

Baglioni,  Vite  de!  pitt.  ete.  in  Roma,  1648 
n.  ipit.  Aoag.  —  Bonanni.  Hist.  templi  Vatic, 
1700  p.  176.  —  Tili.  Deacrii.  delle  pilt.  etc.  di 
Roma,  1763  p.  4,  145,  211.  —  Nibby,  Itin.  d« 
Rom«.  1877  p.  127.  203,  233.  —  A.  Bertolotti, 
Art  Lombardl  a  Roma  I  815-818.  884;  H  IM^ 
lOS-110,  877;  Art  Mod.  «tc.  85;  Art  Franoad 
etc^  18«.  —  PiatolesLDcser.  diltoawSeO. 
sei.  888,  801.  888,  411.  418.  8dl  —  Pcrbittik 
-  -  -  -         -  -  AnL  d.  tMveta.  dmll 

IViMK  JITaarlt 


OfdU  in 


8. 


»35 


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Bnonviii  ~  Bvora 


BaoavU,  Giovanni,  Dotnlnltamermöndi 

und  Architekt  aus  Lucca,  der  die  Entwürfe 
für  die  bedeutendea  ResUurierungsarbeiten 
der  Kirche  S.  Romano  in  Looca  (Ml— aQ 
lieferte. 

Marchesc,  Memorie  IV  cdir.  1879  II  503, 

R.  C. 

Buora,  Andrea  di  Giovanni,  Archit. 
u.  Bildhauer,  geb.  vermutlich  in  Venedig  als 
Sohn  des  Giov.  di  Ant  dessen  Schüler  u. 
Gehflfe  er  tvar;  t  ebenda,  «.  xwar  laut  einer 
Grabsteimnschrift  wahrscheinlich  1656.  Seit 
1618  arbeitete  er  mehrere  Jahre  im  Chiostro 
degli  Allori  auf  der  Insel  S.  Giorgio  Mag- 
giorc  1640  hatte  er  BiMbaucrarbeiten  im 
Kiosftr  S.  Antonio  Ahate  n  Veneditr  »i  be- 
gutachten. In  den  Bauregistem  der  Scuola 
Grande  dt  S.  Rocco  wird  er  mit  seinem  Bru- 
der Antonio  di  Giov.  B.  mehrfach  als  Ifarmor* 
lieferant  erwähnt. 

AidL  Vcaele  18S7  p.  41«.  —  P.  Paeletti. 
Llacchit.  etc.  in  VoMSia  (UM)  ».  44.  101,  iM, 
IM  f.,  182,  867  f..  Ml.  F.  PaoMH. 

Bnoci,  Antonio  fu  Andrea,  Maler, 
148&— 1607  abwechselnd  in  Venedig  u.  Tre- 
viflo  sowie  in  Lancenigo,  Montebelluna  u.  in 
der  Abtei  von  Nervesa  urkundlich  erwihnt; 
vermutlich  der  Sohn  eines  Bruders  des  Gio- 
vanni di  Antonio  B. 

G.  Biscaro  iVMAtti  dell'  Ateneo  di  Trsviso" 
IMT  pi  M-MD,  m— tM.  P.  P*»kHL 

Buora,  Antonio  di  Giovanni,  Archit. 
u.  Bildhauer,  geb.  in  Osteno  als  Sohn  des  Giov. 
di  Ant.  B^  dessen  Schüler  u.  Gehiiro  er  war 
Für  die  Kirche  S.  Maria  Mater  Domini  zu 
VenedlK  meiBcIte  er  1686-87  im  Stile  Sanso> 
vinos  den  Attar  der  Scuofa  della  Vergine.  Am 
18.  11.  1538  machte  er  sein  TesUment.  (S 
auch  unter  Buora,  Andrea  di  Giovanni.) 

P.  Paoletti,  L'sKhtt.  cic  in  Venesia  (1893) 
9.  44,  11«,  IM.  MT  L  P.  Pm0UtH. 

Buora  (Bura),  Giovanni  di  Antonio, 
gen.  da  Müano,  Bildhauer  u.  Archit.,  geb.  vor 
1450  in  Osteno  (Lago  di  Lugano),  f  1613  in 
Venedig.  Schon  vor  1470  als  («ehiife  des 
Pletro  Lombardo  (Solaro)  an  dessen  zierlidien 
SkDlpiuren  in  S.  Giobbe  zu  Venedig  beteiligt, 
bcßi'gnel  uns  B.  seit  1470  auch  in  den  Bau- 
urkunden von  S.  Zaccaria;  u.  zwar  meißelte 
er  dort  1476—84  mehrere  der  besten  Säuleo' 
Itapitetle  für  das  Innere  der  Kirdie  sowie  aodi 
den  Skulpturenschmuck  des  Hauptportale.<;  u 
anderer  Fassadenteilc.  Ehe  er  nach  Venedig 
kam,  scheint  B.  mit  anderen  I^mbarden  be- 
feits  an  den  rieibewiinderten  Slcolpturen  im 
Palaszo  Docate  xo  UrUno  mitgearbeitet  co 
haben,  da  Wiederholungen  derselben  itichrfach 
in  S.  Maria  dei  Miracoli  u.  im  Dogenpalaste 
zu  Venedig  vorkommen.  Seine  Berufung 
nach  Urbino  geadiah  wahrsdieinlich  durch 
Ambrogio  di  Antonio  da  Milano  (erst  spiter 
da  Urlnno  genannt^  der  gleichfalls  in  Ve- 
nedig (S.  Michclc,  Insel  Murano)  gearbeitet 


hat  a.  vielleicht  B.s  Ijwlsmsnn  a.  Vcrwandlr 

war  R  war  ebenfalls  in  S.  Michele  auf  Mu- 
rano tätig,  u.  zwar  wird  ihm  dort  die  elegante, 
dem  Haupteingange  der  Kirche  zugewandte 
Renaissanceempora  anf  Grand  ihrer  nahen 
Verwandtsdiaft  mh  seinen  fibrigen  Werken 
zugewiesen  Mit  Pietro  Lombardo  u.  Bart,  di 
Domen.  Duca  arbeitete  er  1489 — 90  am  monu- 
mentalen Neubaue  der  Scuola  Grande  di  S. 
Marco  »i  Venedig,  die  ilmi  in  ihrem  gro0- 
artigen  Hanfitportale  ein  wahres  Meisterwerk 
der  Renaissancekunst  zu  verdanken  hat.  Viel- 
leicht gehört  ihm  auch  der  treffliche  seitliche 
Portalvorbau  der  Kirche  S.  Rocco.  Mit 
gfofler  Wahrscheinlichlceit  wird  ihm  femer 
das  (Srabmal  des  Arztes  Jwc.  Sarisno  da  Ri- 

mini  in  S  Stefano  dcRli  Eremitani  zu  Venedig 
zugeschrieben,  das  schon  1493  von  Sanudo 
unter  den  Sehenswürdigkeiten  dieser  Kirche 
aufgcsihlt  wird.  Wiederum  mit  Bart  di 
Domen.  Duca  flbcmahm  er  1494  die  AusfSh- 
rung  lang  andauernder  Bauarbeiten  am  Dor- 
raitorium  des  Klosters  S.  Giorgio  Maggiore, 
deren  Leitung  ihm  bis  an  sein  Lebensende  an- 
vertraut blieb.  1601  icchrte  er  auf  die  Insd 
Mnrano  surSdc  n.  erbaulc  dort  mit  Manffsdo 
di  Paolo  aus  Bissone  (t  1519)  einen  Teil  der 
Klosterhöfe  von  S.  Michele.  Auch  an  hervor- 
ragenden venezianischen  Privatbauten  wie 
X.  B.  am  Wohnhause  der  Gussoni  bei  S.  Lio^ 
an  demjenigen  der  Michid  bei  S.  Alvise,  am 
charakteristischen  Palazzo  Manzoni  bei  S. 
Agnese,  war  er  beteiligt.  1610  vollendete  er 
mit  Bart,  di  Domen  Duca  die  fast  lebens- 
grofien,  in  istriachem  Steine  gemeiSelten  Sta- 
tnen  der  1B  AfoMd,  der  Maria  u.  des  Evang. 
Johannes,  die  bei  den  Künstlern  von  Vittore 
da  Norcia  (f  am  27.  12.  1500)  in  Auftrag  ge- 
geben worden  waren  für  den  Aitarchor  von 
S.  Marghertta  zu  Treviso.  Nach  Aufhebung 
dieser  Kirche  gelangten  jene  14  Statuen,  die 
sämtlich  einen  hohen  künstlerischen  Wert  be- 
sitzen, unter  gefahrvollem  Hin-  u.  Herwan- 
dern schlicßlicli  in  dir  Profislcikirche  ZU 
Montebelluna,  wo  sie  der  Beachtung  der 
Konstfreonde  so  gut  wie  entrückt  blieben.  — 
1512  vollendete  B.  das  neue  Portal  der  Scuola 
Grande  di  S.  Giovanni  Ev.  zu  Venedig,  deren 
typischen.-  nach  Bart.  Bellamis  Entwurf  er- 
bauten Hof  er  schon  früher  (1479—81)  mit 
trefflichen  Omamentskulpturen  verziert  an 
haben  scheint,  wie  eine  vergleichende  Prüfung 
der  Einzelheiten  erketmen  läBU  —  In  den  letz- 
ten Jahren  seines  Lebens  wurde  Giovanni  B. 
von  seinen  Söhnen  Antonio  u.  Andrea  bei  sei- 
nen Arbeiten  tmterstützt.  Seine  Tochter  Lu- 
crezia  war  an  den  Bildhauer  Giov.  di  Michele 
da  Cazzago  (t  1532)  verheiratet. 

P.  Paoletti,  L'archil.  etc.  in  Venexia  (1893) 
p.  44,  68—72,  102  f..  109  f.,  115  f  ,  124,  147,  1«2, 
167-  ff.,  175,  179,  182.  192,  205.  222-225,  289, 
248,  £5»— 258,  275.  —  G.  Biscaroin  Atti  dell' 
Atens»  dt  TreviMi,  INT,  pu  tn-HMB,  271—273. 

P.  PaoUtti. 


a36 


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Biwrii  ~  Bimtto 


Bnosia,  Paolo»  MeuUgicfier  in  Rom;  vom 
ihm  eine  Glodw  der  Kiidie  S.  Maria  ia 

Aquiro  1B26. 

F  o  r  c  e  1 1  s,  lacmkml,  TT  437.  FfUi.  Noaek. 

BttOTO  (Buono),  Ang  e  1  o,  Bildhauer  (?)  des 
16.  Jahrb.  in  Padua  s.  ScbluB  des  Artikel» 
Gknr.  d'Amonio  ICiaelU  dcP  ArÜ  II  489. 

Bnpalo«,  Bildhaiitr  und  Architekt  (Fans  IV 
80,  G)  aus  Chios,  Sohn  des  Arcliermos  und 
Bruder  des  Athcnis  (s.  d.)  ;  tätig  in  der  zwei- 
ten Hälfte  des  6.  Jahrh.  v.  Chr.  Um  seine 
Toditer  Ist  nach  der  Lebende  der  Strdt  nrit 
dem  Dichter  Hipponax  entbrannt  (Acron  zu 
Hör.  epod.  VI  13  f.;  Overbeck.  Sq.  819). 
Über  die  mit  dem  Bruder  gemeinsam  ausge- 
führten  Werke  und  den  allgemeinen  künst- 
lerischen Charakter  beider  a.  unter  Allieiiis. 
Smyrn:i  besaß  zwei  Werke,  die  B.  allein  ge- 
fertigt hatte:  eine  Statue  der  Tyche  mit  Po- 
los und  Füllhorn  (Paus.  a.  a.  O.  Overbeck 
tnd  eine  Gnvpe  der  beldeideten  Ca»- 
riten  (goMen?  Paus.  IX  86.  6.  Overb.  BIT. 
Hitzig-Blümner,  Pausanias  III  501)  ;  natür- 
lich bildeten  die  drei  Gestalten  nicht  eine 
Gnvpc  im  walwea  Sinne  des  Wortea;  wir 
nässen  aie  nna  einfach  nebeneinander  |e> 
alellt  denken,  jede  im  sog.  Spestypus  mit 
Blume  oder  Frucht  (vgl.  Sauer,  Die  Anf.  d. 
statuar .  Gruppe  9 ) .  Eine  zweite  entsprechende 
Gruppe  der  Chariten  hatte  der  pergamenisdie 
König  AttaloB  «ramrben  nnd  ia  seinem 
Palast  aufBestellt  (Paus. a.a.O.  Stndniezka 
hat  vermutet,  eine  der  in  Pergamon  wieder- 
gefundenen Basen  —  Frankel,  Inschr.  v.  P. 
46  —  habe  die  Gruppe  getragen.  Vgl.  Frankel, 
Jahrb.  d.  J.  1891,  48  &).  Die  Hera  von  Sa- 
mos,  die,  eine  rinnlose  Notis  bd  Cedrenos 
(Comp,  hisf  322  ed.  Paris.  Overb.  1608) 
dem  Lysipp  und  B.  als  gemeinsame  Arbeit 
zuschreibt,  war  vielmehr  ein  Werk  des  Smi- 
lis.  Über  drei  gefälschte  Inschriften  des  B. 
s.  Loewy.  Inschriften  gr.  BiUIb.  M7. 

Pauly-Wistowa,  Realeac,  III  10S4  (Ro- 
bert). —  Klein,  Geach.  d,  gr.  Kunst,  I  133  f. 
und  tonst.  Anulunt- 

Bnqnier,  Gabriel,  Radierer,  geb.  am 
7.  6.  1696  in  Orleans,  t  am  11.  8.  1772  in 
Paris,  lernte  bei  B.  Audraa.  Sein  beinahe 
8000  Blatt  umfassendes  Oeorre  bestdit  hanpt» 
sächlich  in  Rokokoornamenten  u.  Radierun- 
gen nach  J.  A-  Meissonnier,  Oppenord,  Gillot, 
Watteau,  Boucher  '-tc. 

Beauvais  de  Preau  in  R*v.  univ.  d.  art» 
XXII  334  f.  • 

Box  (Bauer),  L  i  e  n  h  a  r  d,  Goldschmied  zu 
Preiburg  i.  B.,  dem  Rosenberg  «na  Moostraas 
von  1528  im  dortigrn  Münster  ansdhrdbt 
(Vgl.  d.  Artik.  Linhart  Bawer.) 

M.  Ressaberft  GoMseban.  MsHeb,,  S.  Aufl.. 

p.  341.  H.  V. 

Buranelli,  Alberto,  ital.  Maler  des  19 
Jahrh.  in  Ancoma,  studierte  auf  der  Akademie 
in  Bokigna»  dann  in  Rom»  malte  aocrst  in 
Anoona  Theaterddioralionen,  apAter  im  The- 


ater dal  Verme  in  Mailand.  Seit  1880  Pr»> 
ies^r  für  ZeirhfnIniTist  an  der  IL  Scaote 
Tecntca  in  Aoeona. 
C  Parrcitl.  Pitt  AnasnUsid  1888  p.  108. 

R.  C. 

Buinl,   Francesco  di  Doroenico 

Maria,  Maler  imd  Kupferstecher,  geb.  am 
12.  1.  1600,  tätig  in  seiner  Vaterstadt  Reggio 
Emüia  (Kirche  S.  Maria)  u.  in  Rom,  wo  er 
nach  seinen  Briefen  an  GiuUo  Zarnirilrtri  vom 
17.  1.  1617  bis  zum  81.  9.  1488  lebte.  Seine 
ciniige  nachweisbare  Arbeit  ist  eine  Radierung 
im  Stile  Riberas,  einen  Silen  mit  Satyrn  dar- 
stellend. 

Malvasia.  Felsina  Pittricc.  —  G.  B.  Ven- 
turi  in  Atti  e  Uem.  etc.  per  rEmilia,  ser.  III 
voL  U  p.  39  ff.  —  L  e  B  1  a  n  c,  lUnntX  L  — 
Hcller-ADdreaen.  Handb.  f.  Kpftt.«Slr. 
—  Kristeller,  Kopfcfst.  n.  Hslsseho.  mm 
vier  Jahrh.  (1905)  p.  41$.  ff. 

Barata,  s.  Baratta. 

Buratti,  Benedetto,  Architekt  aus  Bo- 
logna,  Mitglied  des  Somasccrordens,  erbaute 
1791  den  Campanile  von  S.  Giorgio  Maggiore 
in  Venedig. 

Molmenti-Fulia,  Goida  di  Veaesia  ISSl 
9.  431.  -  G.  Motckiai,  Na«v.  Gaida  di  Ve- 
nssia  UM  a.  IM.  IL  C» 

BantÜ,  Carlo,  rbm.  Arehitdtt,  tnn  1T08— 
1733,  Schüler  des  Carlo  Fontana,  stand  im 
Dienste  des  Fürsten  Livio  Odescalchi.  Er 
leitete  die  Restaurationsarbeiten  am  Bau  der 
Kathedrale  an  Albano  und  führte  deren  Fas- 
sade auf.  —  Die  Stidia  mit  AaiidNcn  de» 
Kapitol  stammen  nicht  TOtt  JbtOt  aondem  VOn 
Ch.  Buyrettc  (s.  d.)- 

Füi»li,  Allgem.  Kaüerlex.  1779  u.  Teil  II, 
1806.  —  Nag  1er,  Kstlerlex.  II  237.  —  Zani, 
Enc  met.  V  119.  H.  V. 

Buratti,  G  i  a  m  b  a  t  i  s  t  a,  Landschaftsmaler 
um  1810  in  Venedig,  nur  von  Zani,  Enc. 
met»  V  11«,  enyilmt  —  t  1648. 

Scherns  KunslMslt  1844  p.  100. 

Bnratti,  G  i  r  o  1  a  m  o  ,  Maler,  Schriler  von 
Pomarancio,  tatig  um  1000  in  Ascoli  Piceno. 
Dort  malte  er  in  S.  Maria  della  Cariti  Fres- 
ken ans  dem  alten  Tcatamente  oad  daa  Hoch» 
aharbOd  der  Gebart  Oirisli.  in  S.  FIlippe 
eine  Himmelfahrt  Mariae  etc. 

O  r  •  i  n  i,  Descrix.  d.  pitt  etc.  di  AscoU  acUa 
Marca  (1790).  —  Ricci,  Menü  slsr.  eMi  d. 
Maiea  di  Ancona  (1834)  II  28«.  • 

Bnratti,  Giulio,  Architekt  aus  Sinigag- 
lia,  tätig  in  Rom,  wo  er  1609  Malereien  Guido 
Renis  im  Vatikan  zu  begutachten  hatte  und 
nach  Zani  16SB  starb.  Hit  Vinc  Maculaai 
aus  Firenzuola  leitete  er  1688  die  von  Ur- 
ban V7II.  vcranlaBten  neuen  Befaatignnga» 
bauten  an  der  Engelsburg. 

Zani,  Encicl.  Mctod,  V  119.  —  C a m p o r 
Lettere  Artist  (1866).  —  Bertolotti,  Art.. 
Lombardi  a  Roma  (1881)  II  9—13,  —  Rodo- 
c  a  n  a  c  h  i,  Le  Chäteaa  St.  Ange  (Piris  1909) 
p.  198.  G.  Degli  Atti. 

Baiatto^  Giovanni  Battista,  Vero- 
maer  Maler,  geb.  am  19.  8.  1781,  f  1787, 
ScbBler  des  Paoto  Panodti,  erbfindet  uk  17781 


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Zannandreis  führt  zahlreiche  seiner  Gemälde 
in  Verona  und  dessen  Umgebung  an,  ao  das 
Abendmahl  in  der  Capp.  del  SS.  Sacrameoto 
der  Katbediafe,  Tifebi  ndt  HeiKgeo  h  S. 

Maria  in  Chiavica,  im  Chor  v.  SS  Nazzaro 
e  Celso,  in  der  Pinacot  Comunale,  ferner  in 
S.  Maria  degli  Angeli  in  Ferrara  das  Christ- 
kiiid  mit  der  Weltkugel.  Voa  Bj$  Stichen 
wird  nur  ein  Id.  Ignatiu»  Loytda,  oadi  A. 
Balestra,  aufgeführt  Bj  Schüler  Agost.  Ugo- 
Uni  vollendete  die  letzten  Werke  des  erblin- 
deten Meisters. 

D.  Zannandreii,  Vite  d.  pitt.  etc.  Vero- 
nesi  (ed.  G.  Biadego),  Verooa  1891.  —  BartoH, 
Le  Pitt.  etc.  di  Roviso  1793  p.  53.  1«5,  225.  — 
Beraaaconi,  La  Pitt  Veron.  18<V4  p  TLt  — 
Heller-Andreaen,  Handb.  f.  KpistAamml. 
—  S  i  m  e  o  n  i,  Verona  1909  p.  88. 

Burb,  franzo«.  Ebenist  zur  Zeit  Louis'  XV., 
von  dem  u.  a.  das  South-Klettsiagton  Mas.  in 
London  etoe  Kommode  bewahrt. 

Maie-Sencier,  Livre  d.  coU.,  1886  p.  34. 

BtutMfe,  Richard,  engl.  Maler  u.  berühm- 
ter Schauspieler,  geb.  1567  (?).  f  1610.  dem  das 
bdcaante  sog.  Chandos- Porträt  William  Shalce> 
■pearcs  in  den  Londoner  Nat  Porträt  Galt,  zu- 
geschrieben wird.  Sein  Selbstporträt  in  der 
Dulwich  Gall. 

Kstchron.  I  105.  —  L.  C  u  » t,  The  Nat  Portr. 
Gall.,  1901  I  62.  H.  V. 

Bnrbank,  Elbridge  Ager,  amerik.  Ma- 
ler, geb.  10.  8.  1868  in  Harvard,  Illinc»s,  stu- 
dierte an  der  Qiicago  Acadnaj  and  q>äter 
unter  Pehr  MSndien.  Ldrt  fai  Oiicago. 
Malte  bis  1897  ausschließlich  Bilder  aus  dem 
Negerleben,  und  seitdem  fast  nur  Indianer- 
porträts. Beide  SasM  ventdit  «r  trtfliGh 
zu  charakterisieren. 

Bradi  aad  Penei^  CUcage  Lend  «f  SoMhine 
Kspaiaet  Loo  Aafdes  Abbilduntea  hcraaage- 
cnän  von  dar  Plipar  mUs  Co.  CUcaiA.  Ul. 

Biwmitfvtm  Maek, 

Bnibanl^  J.,  Archftektar*  und  Lmdsdhslts* 
maier  in  London,  stellte  daselbst  alljährlich 
1821—1849  in  der  Roy.  Academy  aus. 

A.  Grave»,  Roy.  Acad.  Exh.,  1905  I.   H.  V. 

Botbaal^J.  M.,  Tiemuder  in  London,  f  1878» 
ttdke  in  der  Rojr.  Acodcoy,  in  dtf  Brit.  In- 

stitution  nnd  in  der  New  Waler  Cokmr  Soc 
seit  1825  wiederholt  ans. 

A.  Graves.  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I;  The 
Brit  Inst-,  1808.  H.  M.  C  u  n  d  a  1 1,  Hist.  of 
Brit  Water  Colour  Paint,  1908  p.  190,       H.  V. 

Btirbank,  MiB  I..,  Blumen-  und  Früchte- 
malcrin  in  London,  stellte  zwischen  18BB  vnd 
1842  wiederholt  in  der  Roj.  Academjr  ans. 

Grave s,  Roy.  Acad.  Kdiib.,  1W6  L    JT.  V. 

Btubarini,  B  t  a  g  1  o  ,  Maler  in  Siena,  tätig 
um  1785;  Bilder  von  ihm  in  der  Picve  dell' 
Annunziazione  zu  Montisi  (Prov.  Siena)  und 
in  der  bcnacld>arten  Prepoaitura  di  S.  Pietro 
Apostdo. 

Brogi.  lonrent  gen.  de.  d.  aiOT.  dl  Skna 

(1897)  p.  611,  615.  • 

Burbarinl,  D  e  i  f  o  b  o  ,  Maler  in  Siena, 
geb.  1619,  t  1688;  malte  HeiUgenbilder  (z.  T. 


erhalten)  für  Kirchen  von  Siena  und  Um- 
gebung. 

Püitli,  Allf.  Katlerlex.  —  Zani,  BadcL 
metod.  —  B  r  o  I  i,  Invent  gen.  cta.  d.  MOf;  di 
Siena  (1897)  p.  76,  82,  195,  211.  * 

Baibocoa,  Martin  de,  Architekt  aus  Vis- 
caya,  vollendete  1661  gemeinsam  mit  Martin 
Sagarcola  das  Domim'kanerkloster  und  die 
Kirche  Sant  Elmo  zu  S.  Sebastian  de  Guipuz- 
coa  nach  dem  Entwurf  des  Dominikaner- 
mönchs Pn  Martin  de  Santiago. 

E.  LlagtiBO  7  Amirola,  Not  de  loa  At- 
quit  ecc.  Madrid  1829  II  53.  R.  C. 

Butani»  Colart  de.  Es  gab  mehrere 
Teppidiwirlner  des  Namens  B.  in  Touraai. 
Der  älteste  ist  Colart  od.  Nicolas  de  Burbure 
(t  vor  l&löj.  Er  verkaufte  der  Sudt  Toumai 
8  Teppiche  (Bankett-Darstellungen  nach  den 
Kartons  v.  Jean  Grenier),  die  Inr  den  Mar- 
schall  dt  Cbastilloa  besdmml  waren.  Beim 
Tode  Burbures  noch  unvollendet,  wurde  diese 
Folge  von  seiner  Witwe  Jcannc  Le  Francq  u. 
seinem  Schwiegersohn  Jean  Martel  fertig  ge- 
wellt Fünf  Stöck  wurden  1610  feUafcrti  die 
dfdlsMMiUiOi 

Xvg.  Soll,  Las  lapisaarioa  da  Toanal. 

/.  GuHfrty. 

Burbnre,  Louis  de,  Marinemaler  in 
Brüssel,  geb.  in  Schaerbeek  am  80.  1.  1887. 
Reichstaffiertes  Hafenbild  (ISn)  TOB  üm  im 
Sijksmtis.  in  Amsterdam. 

Jooni.  d.  B.-Arta  1877  p.  88.  • 

Burcard,  s.  K$ltMtrt  Bnrcard,  sowie  Sunk- 

hardt,  ctc 

Burch,  Adrian  v.,  s.  Burg. 

Bnzch,  Albertus  v;in  der,  bolünd. 
Maler,  geb.  in  Ddft  1672  aus  vomdnaer  Fkh 

milie,  als  der  Sohn  von  Christiaen  van  der 
B.  und  der  Margaretha  Schoonhovcn,  welche 
mit  dem  Maler  David  Beck  verwandt  war, 
war  Schüler  von  Jan  Verkolje  und  nach  des- 
sen Tod  (1688)  von  Adriaan  Tan  der  Weril^ 
bei  dem  rr  bis  1696  blieb  Dann  trat  Cf 
eine  Reise  durch  Deutschland  an  und  wurde, 
wohl  auf  Empfehlung  seines  Lehrers  van  der 
Werff,  von  dem  Kurfürsten  von  der  Pfalz 
nnt  AnasetduMHif  behandelt.  ZiiiOdigclBNu* 
mcn  trat  er  am  19.  5.  1698  in  die  Gilde  zu 
Delft  und  malte  nun  geschichtliche  Szenen 
und  Genrebilder.  1729  lebte  er  jedenfalls 
noch,  wahrscfaetnlich  ist  er  aber  audi  der 
Ifaler  von  awd  1745  datierten  and  A.  Yan 
der  Burg  bezeichneten  Porträts  in  der  städt. 
Galerie  im  Haag.  In  seiner  Jugend  hat  er 
sein  Selbstporträt  geschabt. 

Boitet  Beachryvingc  van  Delft,  1729  S.  791 
bia  793.  —  Obreen»  Arch.  I  103.      E.  W.  Mott. 

Bnuütt  jun.«  Gemmenschneider  in  Lon- 
don, atdite  1180— 18M  emige  Portrita  and 
Idealköpfc  in  der  Roy.  Ac.id  nos.  Er  schnitt 
sowohl  Inta(?1io$  wie  Kameen.  Von  ihm 
Brustbild  des  Dichten  Thomson,  Kanwol- 
Int,  bez.  E.  B.  F. 

R.  E.  Raspe.  Descr.  Cat  etc.,  London  1791. 
—  A.  Graves.  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  l.  H.  V, 


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JMUliB  ~  BwGIMCK 


Bmrck,  Edward  (R.  A.),  Gcmmensdinei- 
der,  Medailleur  und  WachÄoMicrcr  in  Lm« 
den.  geb.  um  1780,  f  am  1814;  SchSter  der 
Londoner  St.  Martin'a  Lane  School,  dann 
längere  Zeit  Wachsmodelleur  für  den  Medail- 
kor  und  Gemmenschneider  James  Taasie,  be- 
Khidilt  1760—88  di«  AnaeteUmgeB  der  So- 
ctetr  of  ArtiMi^  071—1808  fiejedgca  der  IL 
Academy  mit  zahlreichen  Gemmen-,  Kameen-, 
Siegel-  und  Medaillencncwürfcn  (in  Wachs- 
modellen, Schwefelabdrücken,  Bleistiftzeich- 
onngen  usw.  mit  Darstellungen  aiu  der  An- 
tike und  mit  Bildniskopfen).  Er  wurde  1770 
■OB  «AModaic!"  «ad  1771  znm  VoUmitgUcde 
der  R.  AcMleny,  am  1TB8  xam  Mcdaillenr  u. 
Gemmenschneider  des  Duke  of  York  und  der 
Könige  von  England  und  Polen  ernannt  und 
fungierte  1704—1812  als  Bibliothekar  der  R. 
Acadeaqr«  Von  seinen  Zeitgenossen  wird  er 
ab  dn  den  groBen  Gemmenschneidem  der 
klassischen  Antike  ebenbürtiger  Künstler  ge- 
rühmt. Unter  seinen  BUdniskameen  werden 
von  Forrer  diejenigen  des  Sir  Isaac  Newton 
und  des  Marquis  Ch.  II  von  Buckingham  her- 
vorgehoben, unter  seinen  Bildnismedaillen  die- 
jenige des  Anatomen  Will.  Hunter  (1774). 

Raape,  Deacr.  Cat,  London  17S1.  —  Hett, 
Dactyliothek,  1792.  —  B  i  e  h  1  e  r,  Gemmenkande 
(1860),  p.  84  u.  Cat.  (1871),  No  403—66,  511,  614. 
—  Redgrave.  Dict.  1878  p.  61.  —  Ren  ton, 
Int.  Engr.  of  Gern«  (1891).  —  G  r  a  y,  J.  aad  W. 
Taasie  (1894).  —  Forrer,  Biogr.  Dict.  of  Med. 
(1904)  l  311.  —  Graves,  R.  Acad.  (1905)  I 
340  ß.;  Soc  of  Art.  (1907)  p.  43.  —  Dict  of 
Nat  Biogr.  l»Oö  III  M.        U.  W.  Brockmll. 

■mh,  Gysken  vnn  der,  Bildbauer,  der 
sich  —  wegen  Falschmünzerei  verfolgt  ~ 

1648  von  I^ondoo  nach  Amsterdam  flfidilele. 

P  i  n  c  b  a  r  t  Arch.  d.  arta  etc.,  1860  I  M8.  — 
Kramm,  Levens  en  Werken,  Aanh.,  1864  pu  M: 

Bnrch,  H.,  jun.,  Portratmmiaturmaler  in 
London,  stellte  fast  alljährlich  zwischen  1787 
und  1881  in  der  Rogr.  Acad.  eine  lange  Reibe 
TOD  BAddiM»  am;  er  arbeitete  aodi  Waeb*- 
roodelle  für  den  Gemmenschnitt. 

K.  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I;  The 
Soc  of  art  etc.,  1907.  H.  V. 

Bnrch,  Hendrick  Hcuckelsz.  v.  d.. 
Fajrencier  in  Delft,  wurde  1616  Meister  und 
war  166S  Zeuge  bei.  der  Taufe  aetnct  Enkels 
Pielcr,  des  Sohnes  des  berahnten  Fkier  de 
Hoocb. 

Havard,  Hist.  d.  Faieaoes  1«0B  II  M.  — 
Gas.  d.  B-AfM.  1.  Vte.  ZV  Ml,  m.  -  Ood- 
Hottand  IMS  p.  M-S4.  R.  C. 

Burch,  Hendrick  Cornelisz.  van 
der,  holländ.  Maler,  machte  am  82.  8.  1638 
wa  Anslerdaiii  sdn  Tcstancat    A.  Bnibu. 

BvTcli,  Jan  van  der,  fläm.  Maler.  ailB 
Mecheln,  wohi  dort  vor  1620  verstorben. 

[iredius. 

Burch,  Jan  van  der,  aus  adeliger  Fa- 
milie, Glasmaler  in  Utrecht,  Anf.  17.  Jahrh., 
war  in  der  dortigen  Zeichenachule  susanunen 
odt  CAk^.  de  Passe  d.  J.  Er  war  der  Ldirer 


der  Glasmaler  Alexander  Weaterhout  aad 
Jaa  Gerritss.  van  Bronckhorst 

Cr.  de  Passe,  't  Light  der  Teekea«  ea  Schfl- 
derinmat  Asast  IftiTVoRadS;  >- Walvla, 
Bsicbrilvint  van  Gooda.  IVU  II  M.  —  ds  Bl«, 
GaldsB  CabbMt,  &  S78.  B.W.  Mo€s. 

BnCh,  Jan  ter,  geb.  in  Buren,  wurde 
1624  Schüler  von  Paulus  Moreelse  in  Utrecht; 

M  ulier,  Utrechtsche  Archievcn,  S.  118. 

E.  W.  Moet. 

Buch,  Jan  van  der,  Töpfer  in  Delft  u. 
Haarlem,  geb.  1826,  t  1678.  —  Von  einem 
Paycackr  desselben  Namens  bewahrt  das 
ms.  im  Haag  8  Uan  bemalte  nmde  Scbfia- 
ada. 

Ravard.  Hiat  d.  FUcnees  d«  Ddft  IM», 
II  76fT. 

Buch,  Paulus  van  der  (oder  Ver- 
bürg), Fayencemaler  in  Delft,  heiratete  1741 
und  übernahm  die  Fabrik  „De  vergulde 
blompoC".  Von  seinen  Arbeiten  aefcbaea  sich 
cigeoitlidi  aar  die  blan  bemaltea  aas.  8k 
haben  dne  fdne  Pate,  eine  mtldiartlffe  Eta- 
gebe  und  blasse,  sanfte  Farbtn 

Havard,  Hist.  d.  Faienccs  de  Delft,  1909, 
II  261.'i:i  /.  C.  E  Pftltn. 

Burch,  van  der,  s.  auch  Borch  u.  Vandtr- 
burck. 

Borcham,  R.  F.,  Blumen-  und  Fröchtemaler 
in  London,  stditt  dasdbst  in  der  Itogr.  Acad. 
1808-1810  aas. 

A.  Graves,  Roy.  Aead.  Exhib.,  IMS  L  H.  V. 

Burchardt,  fürst!  Anhalt-Bernburg.  Pastell- 
und  Miniaturmaler,  stellte  1780,  93  und  08 
einige  Bildnisse  in  der  Berliner  Akademie  aus. 

Kat  d.  Berlin.  Akad.-Ausst,  178»  p.  33;  1793 
p.  21 ;  1798  p.  34.  H.  V. 

Baxchaidac,  Maler,  wird  1888  aU  Oldcr- 
manaos  der  SddMerer  »  Rostodc  oilnaidL 
genannt ;  bis  1801  erwihnt 

Mitboff,  Mittclalt  Kitler  u.  Werfcn.  etc., 

1885  H.  V. 

Burchardy,  J  o  h.  Gottfried,  Maler  in 
Dresden,  bcm.iltc  laut  Inschrift  1688  die  Em- 
porenbrustungcn  der  Kirche  zu  Schnitz  mit 
biblischen  Gemälden. 

Bau-  o.  Kaldcnkm.  d.  Kgr.  Sachaca,  188t  I  81. 

BiRlMst^  Adam,  s.  ÄfWflkard«. 

Burchart,  Georg,  Maler  in  Görlitz,  1478— 
15Ü2  urkundl.  genannt,  lieferte  1486  eine  nicht 
mehr  nachweisbare  „toffel"  für  die  Xlcchc  In 
Liebenau  (Bömisch-Tumau). 

Lutsch,  Kstdeakm.  Schlesiens  V  ^30.  —  Mlt- 
tlgn  der  K.  K.  Caatr^Coaun.  XII  (1886)  LVL  — 
MitUgn  d.  noffdbahSL  EMUfS^O.  XVin  «,  IM; 
XX  160.  B. 

Burchett,  Arthur,  Gcnremaler  in  London, 
Stellte  1876/^  1881/2  und  1800  in  der  Rojr. 
AcsdsMjr  ans. 

A.  Graves,  Eoir.  Aead.  BaUbN,  iNd  L  V.  V. 

Bordwtt,  Richard,  Maler,  geb.  am  80. 1. 

1815  in  Brighton,  f  am  27.  5.  1875  in  Dublin; 
seit  1841  Schüler  und  seit  1845  Hilfslehrer  der 
Govemement  School  of  Design  in  Somerset 
Hoose,  seit  1862  „head-nustcr"  der  South 
KcBsington-Thdaing  School  n  Londo«,  ffir 


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Burchi  —  Bmckhardt 


die  er  18156— 66  die  Lehrbücher  „Practical 
Geometry"  nnd  ,^ractical  Perspective"  ver- 
öffwirtidilt.  Di»  Aniitdlunccn  der  R.  Aca- 
dcnj  and  der  Brft.  Institation  beschicirte  er 
18^7—1878  mit  Historienbildern  wie  „The 
death  of  St.  Oswald  anno  992",  —  „The  Mak- 
iag  of  the  New  Forest  in  1079"  etc.  Mit 
tdnen  Schülern  (darunter  S.  L.  Fildes  und 
W.  W.  Ouless)  mähe  er  die  dekorativen  Bild* 
nisse  von  Mitgliedern  des  Hauses  Tudor  in 
der  Vorhalle  des  Londoner  Parlamentspalastes. 
Das  Victoria  and  Albert  Museum  besitzt  von 
ihm  das  Ölgemälde  MComfield  wUb  Figam 
a«le  of  Wight)-. 

Atheaaeum  vom  5.  6.  1875.  —  The  Art  Joum. 
1875  p.  232.  —  Redgrave.  Dict  1878  p.  61  f. 
—  Brran,  Dict  1903  I  215.  —  Graves,  R. 
Acad.  (1905)  I  343 ;  Brit.  InsUt  (1908)  p.  76.  — 
Kat.  des  Londoner  Vict.  and  Alb.  Mos.  9,  9.  — 
DIet  of  Nat  Biogr.  1909  III  293. 

U.  W.  Prockwtll. 

Birdii,  Augusto,  Dekorationsmaler  in 
Florenz,  geb.  daselbst  am  VI.  2.  1S53.  Führte 
grofle  Dekorationsaufgaben  sowohl  im  Hoch- 
reoaiiMaioestile  wie  mit  Motiven  nodcrner 
Blumen-  und  Landschaftsmalerei  in  Floren- 
tiner Palästen,  Kirchen  und  Villen  aus.  Hin- 
gewiesen sei  hier  nur  auf  seine  wirkungs- 
vollen  Arbeiten  dieser  Art  in  den  Pal.  Piero 
Strood,  Gonte  Battogi  in  der  Kirche  Sa. 
Trinita  und  in  der  V1IU  Salviatfao,  tetilera 

in  Majano. 

Gubcrnatis,  Dirion.  d.  Art.  ital.  viventi, 
1889.  —  Arte  e  Stor.  leit  1883  an  v.  Stellen.  — 
Natura  cd  Arte  1898—3,  II  1—14  mit  Abb. 

BgrrliliMO,  s.  Andrea,  gen.  Burchiasso. 

Barchiellail,  Antonio,  wenig  bekannter 
Maler  der  vcnedanischen  Schule,  lieferte  1676 
f8r  üSn  Kirdie  Madoui  dd  Soooorso  ni  Ro- 
vigo  eine  Madonna  in  der  doiic  mit  dem 
Kinde  und  Engeln. 

Fr.  Bartoli,  Le  pftt,  scttll.  MB.  di  Rovigo. 
1793  p.  109  u.  «70,  H.  V. 

Bmrhnum^  J.,  s.  Burckmann. 

Bafcht,  Jeanv«ndeo  flämischer  Kupfer- 
stecher, in  Parte  181B— 19  ansässig.  —  Sein 
Sohn  Louis,  geb.  am  3.  10.  1614,  führte  den 
Titel  „peintre  du  Roi"  und  heiratete  1643. 
Ober  beide  ist  nichts  näheres  bdcttint 

Jal,DieLcrit,lS78p.m.  H,V, 

Bnüt^  I*««e  T«ndcr,  Uakr,  war  lOM 
Schüler  von  Headfick  Tan  SdMqrkfliHndi  tn 

Middelburg. 

Obrcens  Arch.  VI  17».  R,  W.  JTm«. 

Borck,  Andrea«,  a.  Bwrkh. 
BMdtittt,  Benedict;  i.  BwtHrt, 

Burckhardt,  Carl,  Maler  und  Bildhauer  in 
Basel,  Bruder  des  Paul  B  ,  geb.  in  Lindau 
(Kt  Zürich)  am  13  1  1S78.  Schüler  von 
Knirr  in  München,  1899  und  1901  in  Rom 
weilend,  wo  er  von  der  Malerei  vorüber- 
gehend zur  Bildhauerei  überging.  Seine  An- 
fänge als  Maler  und  Zeichner  zeigen  ihn  in 
Harteschen  Bahnen  wandelnd.  Das  Bader 
Unaeum  bewahrt  das  GenuUde:  Fischer  von 


Sorrent.  1901  trat  er  mit  einigen  sehr  0oB> 
artig  stilisierten  Marinehildeni  in  die  OffoH* 

lichkeit.  Unter  seinen  bildhauerischen  Wer- 
ken seien  genannt :  die  Gruppe  Zeus  und  Eros, 
sowie  ein  höchst  originelles  Giristusrelief  für 
die  Basler  Pauluskirche  (190B);  aas  den  lets- 
ten  Jahren  eine  polylithe  StatW  pVcnu^. 

GcBler  in  Bruns  Schweiz.  fTi^ffinT  1.  — 
Die  Rkeinlande  III  370;  Abb.  p.  Ml.  —  Ok 
Kunst  IX  (Kit  t  Alle  XIX),  p.  tO,  MS:  XI 
(K.t  f.  Alle  XX),  p.  210,  503.  ±  V. 

Bmckhardt,     Christian  Heinrich, 

Gtaamaler   in    München,    geb.    zu  Eisfeld 

(Sachs.-Mein  )  am  16,  4.  1824,  f  am  14,  9. 

1898  in  München.    Schüler  der  Münchner 

Akad.  Lieferte  zahlreiche  Glasmalereien  flr 

Kirchen  namentlich  in  Elsaß-Lothringen,  in 

der  Schweiz,  Frankreich  und  Amerika,  deren 

Kartons  meist  sein  Sohn  Christian  (geb.  am 

20.  1.  1856)  zeichnete.  Zu  den  bekanntesten 

Arbeiten  der  Firma  geilfiten  dt 

im  Ulmer  Münster  ond  in  der 

zu  Landshut. 

Hyac.  Hollandiad.  Allg.Denitth.  Biogr.. 
XLVIT,  1903.  H*y\ 

Borckhardt  (Burkhard).  Daniel,  Kunst- 
schreiner, der  1671  gemeinsam  mit  Job.  Kep- 
ler die  Täfelung  und  AussUtttmg'  der  TsM- 
ttnbe  im  Kloster  St  Gallen  ausführte. 

C  Brnn,  Schweis.  Kstlerlez.  I  238  243. 

BndAaxdt,  Daniel,  Dilettant  in  dei  Ma- 
lerei  (meist  Aquarell)  und  Radierung,  geb. 
zu  Basel  1752,  f  daselbst  1819,  malte  Land- 
schaften, Bildnisse  und  Genreszenen.  Seine 
Radierungen  sind,  da  zur  Kolorierung  be- 
stimmt, in  einfachen  Umrissen  gehalten.  Er 
monogrammiert :  D.B. 

Sein  Sohn  Jeremiat  geb.  1778,  f  1888^ 
widmete  sich  ebenfalls  als  Dilettant  der  Ra- 
diermc;  Mflninyi**' :  J.  B. 

S.  Bnrekliardt  in  Bnuis  Schweiz.  Katler- 
le«.  I.  H.  V. 

Bntikharlt,  Emil,  Maler,  t  Mitte  Okto- 
ber 1906  in  Basel,  führte  die  grau  in  grau 
gehaltene  Bemalung  der  Dominikanerkirdie 
in  Gebweiler  aus. 

Kraui,  Kit  u.  Altert  in  Els.-Lothr.  II  114^ 

Ä.  C. 

Bntckharit,  Heinrich,  Genre-  und  Por- 
trätmaler in  München,  geb.  daselbst  am  4.  10. 
1553,  Schüler  der  dortigen  Akad.  Von  ihm; 
Klosteralraoscn ;  Wir  winden  dir  den  Jung- 
fernkranz; Der  kleine  Rekrut;  Emtebittgaof 
in  Obcrbiqrem  (Münch.  Glaspal.  1908). 

B.  W.  Singer,  Kstlerlcx.  L  —  Fr.  Bftt- 
tiehc^  Malefwetke  d.  1«.  Jahfh.  I  L  Kst* 
cbran.  XVin  826.  JT.  V. 

Btarckhardt,  Johan  Christiaa n,  geb. 
m  Loidcn  um  1769/70,  liefi  sich  am  9.  6.  1789 
Lin  der  dortigen  Uaivenftit  als  Miier  inuna- 
trikulieren. 

Alb.  Stodloii  Acad.  Logl-BBt  Sp.  1163. 

B.  W.  JTm*. 

Budütaitl^  Lndwift  adhweis.  Land- 
•elnftg-  und  Tiermaler,  geb.  1807  in  Baad, 


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Burckiiardt  Bürde 


t  das.  1878,  studierte  in  Dresden,  München, 
Rom  and  Paris.  Er  CBtnahm  die  Motive  zu 
seinen  Landschaften  meist  dem  Schweiz.  Hoch> 
gcbirge.  Das  Basler  Mus.  bcwaiirt  von  ihm: 
„EkhwaW"  (1850)  und  „Hundefamilie". 

C.  Brun,  Schweiz.  Kstlerlex.  I.  H.  V. 

BucUusH^  Paal,  Marine-  und  Land- 
•duftmakr  vor  Basel,  geb.  in  ROti  bei 
Zflridi  am  Ii.  6. 1880,  Broder  ^rt  B.i.  Sdia> 
kr  des  Münchner  Polytechnik.  unter  C.  Hoch- 
eder  und  Martin  Dülfer,  trat  bisher  mit  eini- 
gen bedeutenden.  eigOuirtiK  dekorativ  aufge- 
laBten  Landachaftcn  an  die  Offentlichkdt: 
„Partie  am  Rbri«^:  Sndlidies  Heer;  Wand- 
gemälde im  Speisesaal  (IL  Kl.)  des  Bundes- 
bahnhofs in  Basel  (Ansicht  der  Stadt). 

Di«  Kunst  XI  (K«t  1  AU*  XX),  SlO;  XV  (K*t 
f.  Alle  XXII),  391.  H.  V. 

Bardduidt,  s.  auch  BureUurt,  Arffartff, 
Bmkhart  o.  Purekkardt, 

Bneftiait  (ParUiardt),  Hans  Chri- 
stoph, Maler  und  MeBner  in  St.  Florian 
bei  Passau,  war  1683  an  der  Ausschmückung 
des  Pavillons  in  SchloB  Tillysburg  mit  tätig. 
Ifl90  lieferte  er  8  in  Silber  und  GoM  geiafite 
Lenditcr  für  die  SditoBkapelk  tm  Marbach 
bei  Mauthausen,  1607  erhält  er  Bezahlung 
tJnr  verrichtete  Malereien"  in  der  Kirche  des 
Stifts  von  St.  Florian. 

A.  Czerny,  Kst  u.  K«tgeach.  im  Stift  St 
Florian,  188«  p.  125,  127,  256.  X.  C 

Boidchazt^  s.  anch  Bwrckhardt  etc. 
BoAHaii^  s.  BaryAMair. 

Borcknumn  (Bürckman),  J.,  Porträtminia- 
turm.,  1806  noch  in  Amsterdam  tätig,  geb. 
1761  ia  Bayern.  Ch.  H.  Hodges  (der  atich 
Bj  Portrit  gemalt  hat)  u.  R.  Viokdea  baben 
nach  ihm  zwei  veradiiedene  Portrits  des  Ad- 
mirals  v.  Kinsbergcn  geschabt  u.  gestochen. 
Eins  dieser  Originale  (v.  1791)  u.  ein  schönes 
Damenporträt  B.s  (v.  1799)  befanden  sich  auf 
der  Rotterdamer  MiniatnrenrAuaat.  v.  1810 
(Kat  No  71,  644),  andere  in  der  Saamd.  de 
Stuers  im  Haag. 

V.  Eynden  u.  t.  d.  Willigen,  Gesch.  etc. 
III  104.  —  Oiid  Hollaad  XIX  243.    E.  W.  Mots. 

Baidallet,  Joseph  Fran^ois,  Ingenieur, 
Radierer  und  Lithograph,  geb.  in  Carouge  bei 
Genf  1781.  t  un  7.  t  1851.  Seit  18«5  Mit- 
arbeilcr  des  „Albtim  de  Ia  Solne  roraane". 
Das  Handzeichn -Kab.  des  Genfer  Mus.  d 
B.-Arts  bewahrt  mehrere  seiner  äußerst  sorg- 
fältig mit  der  Feder  ansgeführten  Land- 
scbaitszcichnungen  und  graphischen  Blätter. 

A.  Choisy  in  Bruns  ScbweiK.  Kstlerlex.  I. 

Barde,  J  o  h.  I  g  n  a  z,  Graveur,  Sohn  des 
Joh.  Karl  B.,  geb.  Prag  1776,  Schüler  seines 
Vaters,  war  noch  nach  1815  tätig;  seinf  Tn- 
taglien  und  Kameen  sowie  die  zahlreichen 
Mctatlschoitte  wurden  auch  im  Auslaade  wihr 


DUbnea.  K«a«leK  I  IS].  —  Nagler, 
Kaderiex.  U  MS.  ~  Wnrsbaeh.  Biogr.  Lea. 
n  tu.  —  Otto^  Slom  aiaE.  IV  M8il  — 
AUf.  deotidM  Magr  m  9».        B.  Bkeke0. 


Bürde,  Joh.  Karl,  Graveur  u.  McdaiQcar, 
geb.  zu  Liebenau  (NordbShmen)  VfiA,  erlernte 

frühzeitig  die  Edelsteinschicifrrei,  kam  1765 
zu  kurzem  Aufenthalte  nach  Prag,  von  wo  er 
sich  zum  weiteren  Studium  an  die  Wiener 
Akademie  begab.  Angezogen  durch  den  Ruf 
des  franafiatschen  Graveurs  Legoii  ging  er 
1770  nach  Paris,  wo  seine  in  vertiefter  und 
erhabener  Technik  getialttnen  figürlichen  Dar- 
stellungen, Wappcnstcmpcl  in  Metall  und  Stein 
sich  bakl  die  Beliebtheit  des  königlichen  Hau- 
ses und  des  französischen  Adels  erwaihcB  und 
auch  außerhalb  Frankreichs  sehr  gesucht  und 
geschätzt  wurden.  In  Paris  änderte  er  seinen 
Namen  in  „Bourdet"  um,  den  er  fortan  bei- 
behielt. Trotz  seiner  glänzenden  Erfolge  in 
Paris  kehrte  er  1774  wieder  nach  Prag  zurück, 
wo  er  bis  zu  seinem  1817  erfolgten  Tode,  in 
den  letzten  Jahren  unterstützt  von  seinem 
Sohne  Joh.  Ignaz  B.  reichliche  Aufträge  aus- 
zuführen hatte.  Die  in  Prager  Sammlungen 
(Nostitz,  Czemin,  böhm.  Museum)  bewahrten 
Arbeiten  seiner  Hand  zeigen  ihn  als  Meister 
seines  Faches ;  ganz  Besonderes  leistete  er  im 
Medaillen.schnitte,  wie  die  für  die  kgl.  böhm. 
Gesellschaft  d.  Wissenschaften  und  für  zahl- 
reiche Privatpersonen  veifeftigtai  MedaflleP 
und  Denkmünzen  beweisen. 

Sehallei;  Bea^.  v.  Prag  II  m,  —  Dia- 
bac%  Ksttedaa.  I  Ml.  —  Nagler  KsOotm, 
n  IM.  —  Warabacb,  Biogr.  Las.  II  tU. 
iülg.  damehc  Biogr.  III  680.  —  Otto,  Slovn. 
TV  M6ft.  B.  BU€hü§, 

Bürde  (Bourdet),  Joseph  Carl,  Maler  0. 
Kupferstecher,  Reh.  Prag  14.  5.  1770  als  jünge- 
rer -Si/fin  des  Joh.  Karl  B.,  erhielt  seine  künst- 
lerische Ausbildung  von  seinem  Vater.  Seine 
gelungenen  Arbeiten  versehafften  ifam  die 
Gunst  des  Mäcens  Franz  Grafen  Stemberg, 
der  ihm  zahlreiche  Aufträge  überwies.  Im 
Jahre  1801  trat  er  -ils  Schüler  unter  der  Lei- 
tung von  J.  Bergler  in  die  neugegründete  Fra- 
ger Akademie  dn,  um  tkh  vorsugsweise  der' 
Malerei  zu  widmen  1804  wurde  er  Cuatoa 
der  gräfl.  Czemmschen  Gemäldegalerie,  spä- 
ter Custos  und  In.>;pektor  der  kurz  vorher  ins 
Leben  gerufenen  Galehe  der  Gesellsch.  patr. 
Kunatfreunde  in  Prag,  weldie  Stdie  er  bis  au 
seinem  am  26  2.  1848  in  Prag  erfolgten  Tode 
bekleidete.  In  seinen  zahlreichen,  meist  nach 
berühmten  Meistern  kupierten  Bildern  u.  sei- 
nen Landschaften  erscheint  B.  als  guter  2Leich< 
ner  und  die  Technik  voll  beherrschender  Ma- 
ler. 1824  bestellte  Kaiserin  Caroline  Auguste 
eine  Ansicht  der  Präger  Kleinseite  mit  dem 
Hradschin  bei  ihm,  die  sich  jetzt  in  der  Wie- 
ner Hofburg  befindet.  Sein  Haupt-  und  Lieb- 
lingsfach  war  jedoch  die  Arbeit  mit  der  Ra- 
diernadel. Seine  in  8*  und  4*  gehaltenen  Land- 
schaftsszenen in  der  Art  H.  v.  Swanevclds 
zeigen  sein  reifes  Könnet),  wir  er  überhaupt 
in  landschaftl.  Darstellungen  sein  Bestes  gab, 
denen  gegenüber  die  histor.  u.  Genrebilder 
etwaa  mrücksteben.    Andresen  G»MaIer-Ra' 


Bd.V. 


94X 


16 


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Borte  —  Bonui 


dierer  des  19.  Jahrh  ")  zählt  78  Blatt  von  ihm 
auf.  Außerdem  sind  ncxih  zu  nrnncn  die  An- 
fang des  19.  Jahrh.  erschienene  Folge  von 
Stkhen  nach  Originalskizzen  von  heimischen 
Malern  des  17.  u.  18.  Jahrh.,  welche  für  die 
Bewertung  dieser  Meister  wichtig  sind,  femer 
besitzt  die  Galerie  des  „Rudolfinum"  in  Prag 
4  Blatt  Prager  Ansichten,  Facsimilia  der 
»US  dem  Skizzenbuche  des 
Peter  Stevens  v.  Steinfels,  Hofmalers  Ru- 
dolf II.,  das  sich  im  Besitze  Bardes  befand 
In  den  letzten  Jafiren  seines  Lebens  widmete 
sich  B.  mit  Vorliebe  seiner  umfangreichen 
Sammlung  von  Stichen,  Handzeichnungen  etc., 
die  nach  seinem  Tode  zum  größten  Teile  in 
den  Besitz  des  böhm.  I^desmuseums  über- 
gingen. 

Seine  Söhne  Rudolf  Maria  und  tVilMm, 
beide  Maler,  starben  noch  in  jungen  Jabren. 
Sein  3.  Sohn  Carl  Borromamu  aidie  oottr 

Bourdet. 

Na  gl  er.  Kstlerlex.  II  21^.  ~  Meyer, 
Großes  Konv.-Lex-,  1843,  VI  450/3.  —  Wurs- 
bach,  Diogr  Lex  II  211.—  N  agier,  Monofr. 
I  1642,  2302  ;  II  249;  III  1979;  IV  200.  —  Li- 
bnasa,  1P51,  tG..  —  Mitt.  d.  Ver.  f.  Geach.  d. 
Deutsch,  i.  Böhmen  XIV  35.  —  Allg.  deutsche 
Biogr.  III  590.  —  Fr.  v.  Bottiche r,  Maler- 
werke d.  19.  Jahrh.  I  144.  —  Acdreten- 
W  e  s  s  e  !  y,  Ualer  Rad.  d.  19.  Jahrh.  V  SL  — 
Singer.  Ibtlerlex.  I  IM;  Nachtrag.  1906,  44. 
—  Katalog  der  Geiii.-Ga]erie  MRadoUbtom"  Prag 
18W,  281.  —  Otto,  Slom.  lAiA  IV  9Wi.  — 
Mitt  d.  nordböbm.  Exkiirs.-a.  XXV  ttS.  — 
Pamat  arcb.  a  mistop-,  1903 ;  XX  70  sk  AUh  — 
Mitt,  von  Pfof,  C,  Jt  Bomdsti  Btwnicnicig, 

B.  Btettff . 

Bodf^  s.  auch  Bourdet. 

Borden,  A  r  c  h  i  b  a  1  d,  Kupferstecher  in 
Edinburgh,  laut  Datierung  aof  Semen  Blättern 
1700—1720  titig,  stach  Exlibris  «nd  Bücher- 
marlteo. 

Ptnehasi,  Art  aad  engr.  of  Baak  flaies» 

18W.  ir.  V. 

Bürden,  J ,  Landschafts-  und  Architektur- 
maler in  London,  stellte  das.  twischen  1796 
und  1814  in  der  Rogr.  Academj  nnd  in  der 
Brit.  Institution  aiia. 

A.  Graves.  Roy.  Acad.  Blhtbk,  IMS  1 :  The 
Brik  loitit,  190«.  ^  H.  V. 

Btudar,  engl.  Kupfcratcchar,  von  den 
Blanc  {^fannel  T  546/6)  2  Porträtblltter  auf- 
führt, davon  das  eine  1777  dat.  ist.         H.  V. 

Bürdet,  A  u  g  u  s  t  i  ii ,  Kupferstecher,  feb. 
87.  12.  1786  in  Paris,  Schüler  von  P.  GaAte 
nnd  Lecerf .  Er  hat  in  Stich  oder  Schwarc- 
kunst  Vignetten,  Buchillustrationen  und  Re- 
produktionen nach  Gemälden  (z.  B.  Prise  de  la 
Smala  von  H.  Vemet)  gearbeitet.  Sein  Werk 
ist  iunfangreich,  aber  aeine  Technik  Jcalt 
«ad  handwert^"  (BfraMi). 

L«  Bianca  Manns!  (unter  Bnrdet  n.  Bew- 
dct).  —  BetlIer>AuTra3r,  Dlct  g4n.  — 
B  i  r  a  I  d  i,  Les  graveur«  du  19  s. 

Burdy,  Georges  Henry,  französ.  Ma- 
ler, geh  7.  4  1R71  zu  Dicppe,  t  26.  6.  1908 
in  Audrimont  (Belgien),  Schüler  von  Gustave 


Morean,  stellte  von  1811fr— 1008  im  Pariser 

Salon  (Soc.  d  arlist.  frang.)  aus,  erhielt  1896 
eine  lobende  E^v^ähnung.  1^  Medaille 
III.  Klasse  1900  zur  Weltanaatdlonc  dit 
bronzene  Medaille.  Das  Museum  zu  Dieppe 
besitzt  das  Porträt  seiner  Mutter,  vom  fran- 
zös. Staate  wurde  sein  „Graveur  sur  pierre 
fine"  angekauft.  Femer  sind  erwähnenswert 
1800  efai  Selbstporträt,  1901  ein  Interieur. 

Chron.  d.  aila,  IttW  p.  Sft7  (NekroL).  —  Cat 
l^n.  off.  de  rbp.  Univ.  IMO  p.  t6w  —  Salon- 
Kataloge.  R.  C. 

Bnidy,  Henri  Auguste,  Medailietir 
und  Bildhauer  in  Paris,  geb.  in  Grenoble  am 
23.  7.  1883.  Schüler  von  Oudine  und  der 
Ecole  d.  b.-arts,  erhielt  lSß3  den  Rompreis 
oad  beadudct  adt  Ifitt  die  Sakmaoaatjiaapt- 
sichfich  itdt  Portr&tböatin  imd  Bronie» 
medaillen.  Daneben  widmet  er  sich  auch  dem 
Edelsteinschnitt,  worin  er  eine  sehr  beach- 
tenswerte Feinheit  der  Ausführung  besitzt. 
Erwihnt  seien:  Kfiraasierangriff  bei  Reichs- 
hofien,  Ksmeolkamee;  Marin  du  si^  de 
Paris,  Statuette  (S  1R71)  ,  Bildnismedaillon 
des  Generals  Gusman  Blanco  (S.  1879) ;  Ter- 
rakottabüste des  M.  Pessard  (S.  1880). 

Bellier-Auvray,  Dick.  gte.  I  u.  Suml. 
—  Roger  Marx,  Lea  mMaitlcois  tnm^  da- 
pais  1780,  Paria  1897.  GHFnjß. 

Bniaan,  Ginov^fine,  franaSs.  Steeherin, 
von  der  ein  einziges,  seltenes  Blatt,  P.iris 
vom  Colysee  gesehen  1780,  bekannt  ist  Viel- 
leicht identisch  mit  Bureau,  \on  dem  wir 
einen  Porträtstich  kennen  imd  Zeichnungen 
nadi  dem  Denkmal  Henri  IL,  tntochen  von 
E.  Guyot  ffir  die  PabUhnthm  von  Lanofar 
(1803). 

Le  Blanc,  NfanucI  I.  Richesses  d'Art 
(Arch.  du  Mus.  des  Monum.  Fran;.)  I  14.   R,  C. 

Bona«,  Jacques,  hat  1694  eine  „Carte 
rcyrtaentant  la  dispoaition  dana  la  quelle  l'Ar- 
mce  navale  des  Angtois  est  venu  hondMrder 
Dieppe"  gezeichnet,  welche  im  Archiv  des 
Generalstabs  im  Haag  ist.  Als  französischer 
Schreibmeister  hat  er  1705  ein  Titelblatt  S« 
etnem  hoUänd.  Lehrbuch  der  Rechenkunst  ge- 
stochen „Crfferingc  uyt  Mr.  Bartjena**. 

E.  iV.  Moei. 

Bureau,  Leon,  Bildhauer,  geb.  am  17.  9. 
1868  in  Limoges,  Schüler  der  Ecole  des  B  - 
Arts  u.  von  Falguürc  in  Paris,  tätig  ebenda. 
Beschickt  die  SatenpAntdlnnm  aeh  1881 

mit  Tierskulplnren,  GcnrCgrappen  und  Bild- 
nisbüsten. 

I'ariser  Salonkat.  seit  1884.  —  J.  llartllL 
No»  peintres  et  »culpt.  II  (1898)  30.  • 

Bniaaa,  Louise,  französ.  Bitdh.,  Schülerin 
von  M.  Ferro,  atellte  von  1874—1894  im 
Pariaer  Salon  (Soe.  d.  Artial.  f  ranQ.)  Ftortrlt- 
und  Genrebüsten  aus. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g<n.  SoppL  — 
Salon-Kataloge.  R.  C. 

Bureau,  P  i  e  r  r  e  - 1  s  i  il  o  r  e,  französ.  Ma- 
ler und  Radierer,  geb.  15-7  in  Paris,  stellte 
im  Pariser  Salon  (Soc.  d.  Artist,  franf.)  von 


«4« 


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Burelli  —  Burford 


1806—1879  LundtdiiftriFOdiT  rm»  aacb  ist 
dae  RwUenmr  »UadHche  StraBe"  von  flu 

bekannt. 

BelHer-Aovray,  Dlct.  g^n.  u.  Suppl. 

R.  C. 

Bonlii,  Fra  Giovanni  Maria,  Servita, 
hat  als  Liebhaber  in  Florenz  um  1060  einige 
Blätter  nach  Andrea  de!  Sarto  a.  a.  radiert. 

Zani,  Eac.  iMt,  V  IM.  —  Naglcr,  Kstler- 
Jcz,  II  m  P.  K. 

Bona,  s.  Bürtm. 

Boreniii,  ArchitfkturzeichiuT  imd  Kupfer- 
■tocher,  um  1840  Mitglied  der  Kais.  Akademie 
XU  St  Petersburg:  lieferte  mit  seinen  Schü- 
lern die  Kupfertafcln  zu  den  russischen  Archi- 
tekturwerken „ApxBreicTopi.  XIX  CTO  jtTi«  .  .  ,  .  Hl 
löO  jBerax-b  . . .  C.-neT«p6ypn.  1840"  (einige  der 
160  Tafeln  signiert  „npo9icTi.  BfpeHVHa")  o. 
tJlpaMiaHtaie  Hcpreim  .  .  .  KoHcnurr.  Tohomi», 

Mocxia  . . .  1846"  (eine  der  9  Tafeln  signiert 
„xyjioman  Bjpctan"). 
R  o  w  i  B  a  k  y,a«j9jCäonpbPyecBmrpaMpon 

(1895)  I  m.  • 

Buret,  Teppichwirker-Familie  in  Paris,  imi 
1677  in  der  Grandr  Galerie  des  Louvrt  in- 
stalliert. 

De  Moralle«,  Paria,  ou  la  Deacript.  succ. 
etc  (1877)  6a  i  —  Arch.  de  l'Art  Franc  I 
(1861— 6S)  IM.  JS- 

BnsBt  (Barette),  franzOs.  GieBerfamitte,  als 

deren  Begründer  Jean  I  B.  erscheint,  der,  seit 
1612  in  Lyon  als  KanonengicSer  nadiweis- 
bar,  1543  zwei  Glodcen  für  die  Kirche  zu 
Guy  (Seine  Inf.)  fpA,  und  dessen  Signator 
„Me  fist  Jean  Buret  ....  188T*  auf  der 
Stundenglocke  des  Kirchtiirnit-s  zu  Caudebec 
(Seine  Inf.)  zu  lesen  ist  (2  kleinere  Glodcen 
d»eoda  1662  datiert).  —  Sein  Sohn  war  Ter- 
nuitUdi  jener  /ca«  //  B..  der  1672  das  ^pw 
den  Htigenotten  zertrümmerte  Kruzifix  von 
1107  auf  der  Loire-Brücke  zu  Orleans  wieder 
aufrichtete,  seit  1585  als  „maitre  fondeur"  der 
königl.  Artillerie  fungierte,  1595  in  Orleans 
heiratete  und  1605  eine  Glocke  lur  die  Kirche 
zu  Caudebec  goß.  —  In  Orleans  war  seit 
1609  auch  ein  GieBer  Michel  B.  verheiratet. 
—  Die  Signatur  eioes  Raoul  B.  zeigt  eine 
1648  datierte  Glodce  der  Kirche  zu  Le  Petit 
Andely  (bei  Rouen,  —  mit  Reliefansicht  eines 
Schlosses,  vermutlich  des  benachbarten  (3ail- 
lon)  —  Ramain  B.  in  Rouen  goß  1600  die 
von  Marie  von  Bourbon  gestiftete  Glocke  der 
Kirche  zu  La  Ferti-en-Bray  und  1620  zwei 
Glöckchen  für  den  Uhrturm  zu  Evreux.  — 
Nicolas  B.,  seit  1609  in  Rouen  urkundlich 
nachweisbar,  t  vor  dem  16.  2.  1(U:^  in  Paris 
als  „fondeur  du  Roy  en  son  artillerye",  goS 
1617  mit  Pitrrt  B.  (und  Lejeune  Bourdon) 
die  Glocke  der  Kirche  zu  Ste.  Neuve-en- 
Riviere  und  16.38  diejenige  von  St.  Andre- 
la  Ville   zu    Rouen.    Außerdem    sind  Hl.'ir) — 

1663  noch  zwei  jüngere  Nicolas  B.  (Vater 
md  Solm)  in  Rouen  als  dodcengießcr  nach- 
wdsbar»  ebenso  andi  dn  jfimgerer  Pierrt 


der  1700  die  Ghicke  der  Kirche  xn  Menral 
|oB>      Kidlidi  kernt  man  noch  einen  dt- 

bri«!  B..  der  1700  eine  Glocke  für  die  Kirche 
zu  Guy  goB,  und  einen  Jacques  B.,  dessen 
Signatur  auf  einer  17S6  datierten,  jetzt  Ter> 
schoUenen  Glocke  voo  La  Belize  zn  lesen 
war. 

TexUr,  Dlct  d'Orfivr.  (1857)  p.  291.  — 
H.  H(erlnisen),  Art  Orianaia  (1863)  p.  14. 

—  J.  J.  Gulffrey  in  Nouv.  Arcb.  de  l'Art 
mn«.  1883  p.  L  —  E.  Veoclin  in  "Man.  dN 
See.  d.  BMrts  1898  p.  493  (F.  —  Champcani^ 
Dict  dea  Foodenn  (1886)  p.  198  tf.  • 

Boret,  Charles,  Bildhauer  in  Paris,  tarn 
23.  8.  1783  in  ChantiUy,  wo  er  damals  an 
den  dekorativen  Sknlptnrai  dea  IfantslIeB 
arbeitete. 

G.  H  B  e  o  n,  Les  Arts  duH  1a  VaboB  de  CondC 

(1M3)  p.  80.  5*.  Lami. 

Buret,  F.  L.,  Maler  in  Paris,  beschickt  seit 
1888  den  Salon  mit  Porträts  und  (Senrsbü- 
dem  (Pariser  StraBenszenen  etc.). 

Fariaer  Salon-Kat  R. 

Buret,  Mlle.  Marguerite  (später  Mme. 
Cresty),  Malerin,  geb.  1841  in  Tavemy  (Seine- 
et-Oise),  Schülerin  von  Honorine  Bouvret- 
Emeric,  L.  N.  Lepic  u.  F.  L.  Fran<;ais  in 
Parts;  beschickte  den  Salon  seit  1881  mit 
Blumenaquarellen  und  Emailminiaturen  (my- 
tholog.  Darstellungen  wie  Eros,  Proserpina 
etc.  sowie  Bildnis-Emaillen).  Im  Salon  188S 
sah  man  von  ihr  noch  ein  von  der  Kritik  mit 
Anerkeunuag  henroiiebobcM«  Atnafdl  mit 
Mohnblumen. 

Pariser  Saton-KM;  Balllar-Anvray, 
Dict  GbL  (in»  X  180:  SappUm.     llt,  168. 

—  Gas.  d.  B.-Arta  188S  II  1t8.  R. 
Bürette,     Victor    Alphon  sc,  T.and- 

schaftsmalcr  in  Paris,  geb  am  23.  2.  1800  zu 
Laval  (Maycnnej,  f  am  22.  4.  1873  in  Pafi^ 
stdite  zwischen  1834  und  1857  wiederholt  im 
Salon  aus. 

Bellier-Auvray,  Dict  gfa.  L  —  La« 

v  i  g  n  e,  Eut  civ.,  1881  p.  114.  H.  V, 

Bürette,  s.  auch  Buret. 

Burfield,  James  M.,  engl.  Genremaler  in 
London,  einige  Zeit  in  Düssehlorf  tätig,  stellte 
1867  in  der  Brit  Instituti(m,  zwisdicn  1869 
und  1888  wiederholt  in  der  lUqr.  Academy  in 
London  aus  Er  kleidet  seine  Hebenswürdigen 
Anekdotenbilder  mit  Vorliebe  in  das  Kostüm 
des  Rokoko. 

A.  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.  1905  I;  The 
Brit.  Instit..  1908.  —  Kstchroo.  IX  124;  X  203, 
381;  XI  500;  XII  676.  —  Kat  d-  Berlin.  Akad.- 
Ausst.  1874  u.  76.  H.  V. 

Bmfcvd,  John,  Landschaftsmaler  in  Lon- 
don, stdtte  zwischen  181S  und  18B9  m  der 

Roy.  Academy  aus. 

A.  Grave».  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.  H.  V. 

Burford,  Leonard,  S.  Burnford. 

Bniford,  Robert,  Landschafts-  u.  Pano» 
ramenmaler,  gd>.  1798,  f  am  80.  1.  1881  hl 
London. 

Tb«  Art  Joum.  1857  p,  46  f.;  18«»  p.  225: 
1860  p.  63i  1861  p.  7«.  —  Bryaa,  Dict  of 

IS* 


HS 


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paint  (1903)  I.  —  Gr»T«i^  Tht  Sflfd  Acad. 
of  Art»  (1«»)  I.  ^  • 

Bsiftal«  T  fa  o  in  s  fl»  co^.  KupCsvitBcfacr  in 

Schwarzmanier,  geb.  in  London  um  1710, 
t  das.  nach  1774,  stach  hauptsächlich  Porträts, 
darunter  auch  mehrere  nach  eigenem  Ent- 
würfe: Admiral  John  Norris,  General  Ogle- 
thorpe  a.  a.  Er  stellte  zwischen  17tt  «nd 
1774  wiederholt  in  der  Society  of  artists  MS. 
J.  Chal.  Smith  kennt  von  ihm  22  Mezzotint- 
Porträts  (datiert  1741—1766),  Le  Blanc  außer- 
dem ein  1746  datiertes  Blatt  „Orpheus  vith's 
Lyrc"  (fiacb  Grimou). 

L«  BlaB&  Mas.  L  Naflar.  Moaecr.  V 
No  M4  — J.  Ckalonar  SsBitL  Bfflt  Maiaot 
Fofir.  tun)  I  W  -tn.  —  A.  Qrmvt,  So«. 
affait.lW7.  H.V. 

Bnxg,  Adriaan  van  der,  holländ  Ma- 
ler, geb.  in  Dordrecht  am  21.  10.  1693,  war 
Schüler  von  Am.  Hoabraken,  dem  er  1709/10 
bei  der  Übrnifdriiing  nach  Amaterdam  folgte. 
All  er  am  Si.  11.  1716  Comelia  Driewcfai 
heiratete,  wohnte  er  aber  wierl  er  tn  Dord* 
recht,  und  zwar  am  Kromelleboog.  Er  be- 
kam einigen  Ruf  alt  Porträtmaler,  und  1198 
lieB  der^  Hcraof  von  Arcnbeii^  ihn  Mgar 
nacti  Bi  usaet  kommen,  tnn  Ton  ihm  g'smsilt 
zu  werden.  Auch  in  Dordrecht  hat  er  zu 
größeren  Arbeiten  Gelegenheit  gefunden:  1781 
malte  er  ein  Regentenstöck  für  das  städt. 
Kmdcrhaiia,  dort  noch  befindlich,  und  1782 
ein  veraehonenea  Regentenstöck  för  d.  Mflnze. 
Da  er  überhaupt  riebt  viel  gemalt  hat,  sind 
seine  Bilder  aiemlkh  »elten.  In  holländischem 
Privatbesits  iind  einige  Porträts,  in  der  Ga- 
lerie zu  Hermannstadt  ein  Damenporträt  als 
Diana  und  to  der  Sammlung  Schagerström 
zu  Stockholm  ein  Trinker.  Sein  1731  ge- 
maltes Porträt  des  Bildhauers  Hcndr.  Note- 
man  ist  von  J.  C.  Bendorp  für  van  Eynden 
«nd  van  der  Willigen  gestochen;  eine  heilige 
Familie  und  eine  Darstellung  von  Jupiter  u. 
Antiope  sind  von  J.  Holaert  geschabt.  Von 
seinen  Genrebildern  ist  die  Darstellung  des 
Krabbenhisdlers  Ary  Buarman  auf  seinem 
von  Tanj6  gestochenen  Porträt  abgebildet. 
Am  80.  6.  1788  starb  er,  wohnend  in  der 
Steegoversloot,  seine  Frau  und  Kinder  in  sor- 
genvoller Lage  hinterlassend.  Aart  Schon- 
man  und  Comelis  Greenwood  waren  wdut 
Schüler.  Sein  Selbstporträt  von  1780  ist  von 
A.  Schouman  geschabt  und  von  P.  Tanji  für 
van  Gool  gestochen.  Die  beiden  von  Kramm 
genannten  Radierungen  sind  wahrscheinlich 
niclit  von  seiner  Hand. 

van  Gool,  De  Nieuwe  Scboub.  II  tiZ-iiS. 
—  Oud-HoUand  VT  7&-80.  S.  W.  Mo*i, 

Burg,  Comelis  Jacobs z.  van  der, 
geb.  im  Haag,  wurde  am  2b.  6.  lÖflO  Bürger 
von  .Anistcrd.Kn.  und  war  Maler. 

AemsteU  Oudheid  IV  63.  E.  W.  Mots. 

Burg,  Dirk  van  der,  geb.  in  Utrecht 
1788  und  daa.  1 1778^  malte  Landschaften  und 
adchneie  Dorfantichten,  Scli16iaer  mm.  Ein 


gutes  Blatt  in  Tusche,  das  SchloB  Voorston- 
den  bei  Brummen  in  Gelderland  darstellend, 
von  1768,  ist  im  Amsterdamer  Kabinett. 
Einige  seiner  AnaklrtHi  liiid  von  J.  van  Hil> 
trop  festochcn. 
V.  Byndea  n.  v.  d.  Willif  en,  Gesck.  etc. 

II  180,  m.  k  w.  Mo*». 

Bnv.  Jan  van  der,  im  BesHs  der  Fs- 

milie  Slingelandt  im  Haag  wird  1808  ein 
Bild  „een  vrouw  en  twee  manspersonen"  von 
Jan  van  der  Burg  genannt  (s.  Oud-Holland 
X  282).  —  Ein  Giavamm  Vgmdtrbmrg  tfiBm- 
mingo"  ist  14B0  in  Bam  in  Bechtaetrdtif- 
keiten  verwickelt  (s.  Bertolotti,  Art.  belgi  ed 
olandesi  a  Roma,  1880  p.  93),  vielleicht  sind 
beide,  und  weiter  aoch  mit  Jan  d.  Bmdt 
(d.  d.)  identisch. 

Buig,  L.,  Fayencekünstler,  von  dem  das 
keramische  Mus.  in  SAvres  einen  h.  Burg  17W 
bezeichn.  bemalten  Fajrenceteller  bewahrt. 

Mus.  et  monum.  de  France,  II  (1907)  23. 

Bui,  Melchior,  Maler  aua  Köln,  IMS  in 
Wflrzbnrg  orinadi.  efiriUmt. 
Niedermarer,  Katpsdk  d.  St  WMwii, 

1804  p.  248.  H.  V. 

Buig,  s.  auch  Burch,  Burgk. 

Bnnada^LouiaEmil«^  Maler  oad  Zeidi- 
ner,  gd>.  in  Bordcnox  1801.  Dia  Uns.  das. 

bewahrt  von  ihm  dn  MiTintMd  (Kat.  1894 
No  446).  H.  Y. 

Bargat,  Eugene,  Genremaler  in  Parii^ 
gd».  in  Maaigod  dlaute-Savoie),  Schüler  von 
Van  Blven  «id  PUs,  stem  seH  1S8B  fast  all- 
jährlich  im  Salon  der  Soc.  d.  art.  frang  aus: 
Genrebilder,  Interieurs,  Früchtestilleben  usw. 

B  e  1 1  i  e  r  -  A  u  vrax,  Diet  ifa,  Suppl.  — 
Kat.  d.  Salon.  H.  V. 

Bnliaii,  •.  PtarfSM. 

Burgauner,  Johann,  Maler,  geb  ru 
Kastelruth,  Bezirkshauptmannschaft  Bozen 
(Tirol),  am  18.  10.  1812,  t  zu  Brixen  am 
18.  6.  1891.  Studierte  an  der  Künstleraka- 
cieuue  xn  aaiuiunen  unser  i  iuiiimh  9cniutt> 
hauer  u.  wurde  daselbst  mit  der  Matrikel 
ausgezeichnet.  War  dann  längere  Zeit  Leiter 
der  Zeichen-  und  Fachschule  zu  St.  Ulrich 
in  Gröden,  übersiedelte  ^iter  nach  Brixen. 
Er  malte  vide  Pörtriti  «id  AHatlinder  fBr 
die  Kirchen  St.  Christina  in  Groden,  für 
Eppan  und  die  Klosterkirche  Maria  Steinach 
bei  Meran.  Das  Meraner  Museum  bts  t.  t 
von  ihm  8  Staffeleibilder  und  eine  Menge 
HandscIdMinnfett.  Dr.  F.  imamtMwr. 

Btir^dotfer,  Daniel  David,  Maler  und 
Kupferst.,  geb.  in  Bern  am  19.  6.  1800,  f  in 
Lausanne,  wo  er  seit  1834  ansissig  war,  am 
16.  0.  1861.  Schüler  Booviera  in  Genf  und 
F.  GetSlers  in  NSmberf .  Zabirddie  sdner 
Radierungen  befinden  sich  in  der  Kpferst.- 
smlg  des  eidg.  Fulytechnik.  in  Zürich.  Das 
Rathaus  in  Lausanne  bewahrt  2  Aquarelle. 
Man  kennt  von  ihm  auch  eine  Porträtlitho- 
grapliie  des  Malers  J.  A.  Kleta, 


«44 


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—  Bürger 


H.  T  ü  r  1  e  r  in  Brau  Schweiz.  Katlerlex.  I.  — 
Le  Blane,  Xttmd  L  —  Natt«**  lloDoir. 

n  No  080.  If.  y. 

Burgensis,  Fra,  s.  Borghese. 

Btugmaii,  Hieroaymua^  Ugur.  Maler. 
Ütig  um  IBOO  io  Nim;  BartoiH  nh  von  ihm 

im  Franziskanerkloster  zu  Bassignana  fl-i- 
gurien)  verschiedene  altertümlich  harte  Ma- 
lereien mit  der  Signatur  „Hiertmjnuni  Bur- 
gensi?5  Nitiae  Palearum  pinxit". 

F.  B  a  r  t  o  I  i,  Not.  dei  pitt  etc.  d'Iuli« 
(1770  f.)  II  1S0.  -  Z  •  n  i.  EndcL  mctod.  IV  IM. 
80«.  -  Ticoxii,  Di«,  (wanf  JtfiftoiO.  * 

Burgenaii,  Jean,  Buchbinder  und  Kalli- 
graph in  Douai.  Die  Bibliothek  das.  bewahrt 
ein  von  ilim  geschriebenes  und  gebundenes 
Exemplar  des  Trakutcs  des  Thoma«  de  Can- 
tiapri:  Bonum  universale  de  apÜNn^  mk  der 
Bez.:  Iste  über  fuit  completus  et  ligatut  per 
me  fratrem  Jobannem  BurgeosU  ....  I4i39. 

AI.  Piackart^  AfdL  d.  aiti  ttc,  lMO-81, 
III  107.  H.  V. 

Baiser,  Adolf,  Genre-  und  Porträtmaler, 
geb.  9.  12.  1833  in  Wancban,  t  18.  12.  1876 
in  Bctiin,  Bmder  Lodwit  B.S,  Schäler  Stef> 
fecks  an  der  Berliner  Akademie.  Sein  Haupt- 
gebiet ist  die  Genremalerei,  und  hier  vor 
allem  die  Schilderung  des  Lebens  der  Wen- 
den im  Spreewald,  in  Altenbtus  und  aui 
Rfifen,  du  er  fai  mpraduloMr,  oft  tunnor* 
voller  Weise  wiederzugeben  veritrht  Wir 
nennen  von  solchen  Arbeiten:  Tauiiahrt  im 
Spreewald,  Abschied  der  Rekruten  (in  kgl. 
Beaits),  Hocbicit  im  Spreewald,  Altenborger 
Baucf  uliuuhuit  (Ptrtywhfnlr  an  Prins  AI> 
brecht  von  Preußen,  1873),  Toilette  vor  dem 
Kirchgang  (1876),  Missionsfest  im  Spreewald 
(1876),  Begräbnis  im  Spreewald  (National- 
gal.,  Berlin).  B.  hat  auch  Porträta  gemalt 
u.  tMiofraphiert  (Portrits  vom  grUL  Sdiwe» 

finschen  Familienwerk),  sowie  eine  Loggia 
auf  dem  Büttchcrbcrgc  in  Glienicke  bei  Pots- 
dam mit  Wandbildern  geschmückt. 

Akten  der  kgl.  Nationalgal.  in  Berlin.  —  Ad. 
Kosenberg,  Berliner  Malerschule,  1.H76  p. 
•92  f.  —  F  r.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  c  r,  Malerw.  de»  19. 
Jahrb.,  1891  I. 

Bürger,  Anton,  Maler  und  Radierer,  geb. 
14.  11.  1824  zu  Frankfurt  a.  M.,  t  6.  7.  1906  in 
Cronberg  bei  Frankfurt  a.  M.  Schüler  des 
Städelschen  Kunstinstituts  unter  Jak.  Becker 
und  Ph,  Veit;  1846—1848  in  München  tätig, 
kam  er  darauf  wieder  in  seine  Vaterstadt  zu- 
rück,  die  er.  dann  aber  verlieB,  um  in  Düs- 
seldorf in  den  Jahren  1856/66  zu  arbeiten. 
Damach  ließ  er  sich  wieder  in  Frankfurt  nie- 
der, übersiedelte  1861  dauernd  in  das  benach- 
barte Cronberg,  wo  er  bis  zu  seinem  Tod  das 
Haupt  der  dortigen  KünstlerIa>lonie  blieb. 
Sehr  geschätzt  sind  seine  überaus  charakte» 
ristisch  aufgefaßten  Schildenmgen  Alt-Frank» 
furts  (hervorragende  Beispiele:  Der  Römer- 
bergi  der  alte  Kutscherbof  im  Stidelschen  In- 


stitut), femer  seine  Iimenräume  mit  Staffage^ 
für  deren  Schilderung  er  sich  der  Farbaukalft 
der  graSen  Niederlinder,  vor  allem  Bromveis 
und  Ostades  bediente  CfHiosliche  AndaditT 

in  der  vorgenannten  Gal.,  „Beim  Adlerwirt  in 
Cronberg"  in  der  N.  Pinakothek,  München  u. 
andere  in  meist  Frauki.  Privatbesitz),  auch 
schuf  er  zablrdche  Landachaitabilder,  äft  mit 
Jägern  staflieit.  Ganilde  in  öiEentlidiem  Be- 
sitz befinden  sich  femer  in  der  Nat.-GaL  zu 
Berlin,  in  Darmstadt  und  Hamburg.  Zahl- 
reiche Studien,  Aquarelle  und  Radierungen 
verwahrt  das  Kimfcntichkabliirtt  de»  Stidel- 
sdien  Tnst  18M  enductt  bei  Hmfttaengl* 
München  ein  Burger-Album  mit  Text  von  A. 
Spier  als  Ergebnis  der  Kollektiv-Ausstellun- 
gen des  gleichen  Jahres  in  Frankfurt  (J.  P. 
Schneider  jr.)  und  München  ^nnatvereil||i. 
Am  4.  A.  IflOT  gelangte  sein  kfinaderiacher 
Nachlaß  durch  Prestel-Frankfurt  zur  Ver- 
steigerung (Kat.  mit  Vorwort  von  J.  F.  Hoff). 
Heller-Andreaen,  Handb.  f.  Kpfstilr  L 

—  H.  A  Müller,  K»tler  d.  Gegenw.  —  Kau- 
len, Freud  u.  Leid  im  I.^l>en  DUch.  Kstlcr.  — 
Fr.  Bottich  er,  Malerw.  d.  19  Jahrb.  u. 
Nachtr.  in  Bd  I.  —  v.  T»chudi,  Die  Dtsche 
Jahrh.-AuMt  —  A.  Spier  io  Kst  unterer  Zeit 
18M  H.  10.  —  Frankf.  Hauablitter  N.  F.  II  64. 

—  Die  Kat  I,  V,  VII,  XI.  —  Krtchron.  lt.  Reg. 
Bde.  —  Kat  d.  Frankf.  KstauMt  1881.  —  W  e  I  a- 
aicker,  Kat  d.  Sttdclachen  K.-I.  IL  —  Weis- 
••«fccr-Deeaof  f>  Kit  «.  Xatlar  in  Frankf. 

Schrey. 

"BmpKt  Ctrl,  Bildhauer,  geb.  am  11. 
1876  m  Tlnne^rg  in  Bayern,  studierte  1891 
bis  1808  an  der  Kunatgewerbeschule  u.  1896 
bis  1900  an  der  Akademie  in  München  (Prof. 
Eberle)  und  arbeitete  dann  als  dekorativer 
Bildhauer  unter  Leitung  von  Prof.  Pfeifer. 
Seit  1904  ist  B.  Lfehrer  an  der  Kunstgewerbe- 
schule in  Aachen.  Neben  dekorativen  Ar- 
beiten auf  dem  Gebiete  der  christlichen  und 
profanen  Kunst,  insbesondere  der  plastischen 
Ausschmückung  der  Pfarrkirche  in  Stolberg 
(Rheinland),  führte  B.  in  Aachen  das  Denk- 
mal des  wehrhaften  Schmiedes  ans  (l0O9 
enthüllt.  Vgl.  Die  Kunst  XXI  96  u.  Rhein- 
Westf.  Zeit.  v.  16.  8.  1909).      lia*  Sckmid. 

Böiger,  Ezechiel,  bayer.  Maler,  malte 
1588  das  Innere  der  Kirche  zu  Haindling  aus. 

Lipowtky,  Bayer.  KsUeriex.,  1810.   H.  V, 

Bniger,  Franz,  Maler,  geb.  am  80.  6.  1867 
in  Windisch-Matrei  (Tirol).  Besuchte  zuerst 
die  Gewerbeschule  in  Innsbruck  und  studierte 
dann  1880  bis  1892  an  der  Akad.  in  München 
bei  K.  Raupp,  AI.  Gabi,  Job.  Herterich,  Wilh. 
Lindenschmit,  A.  v.  Lictzen-Mayer  und  Fr. 
V.  Defregger.  Seitdem  als  Genre-,  Portrit-, 
Historien-  und  Landschaftsmaler,  .>owie  als 
Illustrator  tätig.  Er  hat  auch  an  den  Pano- 
nmen  „Schlacht  bei  Orlens"  und  „Schlacht 
•m  Berge  Isei,  1809"  mitgearbeitet,  und  ist 
als  Zeichner  von  Bx-tibris  und  kunstgewerb- 
lichen Entwürfen  aller  .Art  hervorgetreten. 
Nach  Vollendung  seiner  Studien  ging  B.  nach 


HS 


• 


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Burgtr 


Innsbruck,  wo  er  seit  1897  Prof.  an  der  k.  k. 
Staatsgew.-Schule  ist 

MitUgn  d.  Kstler«.  H.  Semper. 

Bürger,  Fritz,  Porträtmaler  in  Berlin- 
Zchlendorf,  geb.  am  16.  7.  1867  in  München, 
Sohn  dct  Kupierst  Jobanoes  6.,  studierte 
1883—88  an  der  Mandwner,  1881— flT  ao  der 
ftriscr  Akad.  189^1905  lebte  er  in  Basel, 
seitdem  in  Berlin.  Nachdem  er  anfänglich 
neben  dem  Bildnis  auch  die  Landschaft  und 
das  Stilleben  g^flcgt  hatte,  wandte  er  sich 
ipiter  attsschlieilicli  dem  Fbitritfache  tu. 
Seit  1895  beschickt  er  die  Ausst.  der  Mün- 
chener Sezession,  deren  Mitglied  er  ist; 
aufierdem  wiederholt  den  Münch.  Glaspalast 
sowie  die  Berliner  und  Dreidcner  Gr.  Kat- 
Atnst.  In  Basel  crraaf  er  tmld  allgemeine 
Anerkennung  mit  seinen  durch  sichere  Cha- 
rakterisierung und  hohe  malerische  Reize 
ausgezeichneten  Bildnissen,  unter  denen  na- 
mentlich folfcnde  genannt  seien:  Heinrich 
Wölfflin;  Andreas  Heusler;  Jakob  Wadcer« 
nage!;  Franz  Overbeck;  Frfir.  v.  Asch;  Dop- 
pelporträt des  Barons  Wolfgang  zu  Putlitz 
und  seiner  Gemahlin.  Besonders  geschickt 
aind  auch  aenie  Kinderportrits  eriaflt.  Heh- 
rere achwciaer.  Mos.  haben  KMer  von  B.  er- 
WOrbCDi  danmter  Aarau:  „Bauern  beim 
Kirchgang"  and  Genf,  Mus.  d.  B.-Arts:  „Le 
jeune  fille  an  panier  d'cieufi". Ndien  <km 
maleriachen  Schaffen  Bmiert  aber  verdient 
auch  volle  Bcnditung  seine  lithographiiclie 
Tätigkeit,  auf  welchem  Gebiete  er  —  unter 
dem  Einflüsse  der  Pariser  —  ganz  neue  tech- 
nische Wege  etngCicblagen  hat  und  nament- 
iich  bemüht  war,  durch  sweckmäBiga  Aus- 
BUtsuflff  der  besonderen  Vorzfige  des  Steines 
zu  neuen  koloristisch,  Wirkungen  zu  kommen. 

Alb.  Gesder  in  C.  Bruns  Schweiler.  K%t- 
lerlex.,  1905  I  u.  in  Die  Kunst  VII  (Kst  f.  Alle 
XVIII)  113  ff.  —  Erwähnungen  femer  in  Kunst 
t  Alle  VIII,  XIV  u.  in  „Die  Kunst"  I,  V,  VII, 
XI.  XIII,  XVII.  —  H.  E.  V.  Berlepsch  in 
„Die  Graphischen  KiW"  XXII  71  ff.         H.  V. 

Bupi^  Johsnncfl^  Schweiz.  Kupierst., 
geb.  am  81.  6.  18B9  ztt  Barg  im  Kt  Aargau. 

suerst  Schüler  des  Kupferstechers  Suter  in 
Zofingen,  dann  —  seit  1860  —  der  Miinchner 
Akad.  und,  1851-68,  des  Prof.  J.  C.  Thaeter; 
seit  1808  in  München  dauernd  anaiasig.  Unter 
Thaeters  Leitung  stadi  er  nach  eiligen  Ztieh- 
nungen  Schnorrs  von  Carolsfeld,  femer  einige 
Bl.  für  E.  Försters  kstgeschichtl.  Werke  und 
eine  „Steinigung  des  hl.  Stephanus"  nach 
Schraudi^pb.  In  die  8  nächsten,  durch  Stu- 
dienrdsen  nach  Dresden,  Florenz  und  Rom 
ausgefüllten  Jahre  fallen  Blätter  wie  die 
Kreuzabnahme  nach  Fiesole,  „Christus"  nach 
dem  Fresko  Pinturlcchios  in  Sta  Croce  in 
Gemsalemme  (1S67),  Portrita  too  Th.  ?■!•»• 
vant  und  der  Malter  des  Malers  E.  StSdiel- 
berg  nach  Zeichnungen  des  letzteren  (1858). 
Von  späteren  Arbeiten  seien  genannt:  8  Bl. 


„Aua  dem  Leben  des  hl.  Bonifazius",  nadi 
den  Gemälden  von  H.  Heß  in  der  Münchner 
Basilika  (1864) ;  „Raub  der  £uropa"  nach  B. 
Genelli,  Farbenstich,  „Baner  und  Maldes^, 
nach  B.  Vautier,  Stahlstich  (1869—70) ;  „Ve- 
stalin"  nach  Angelica  Kauflmann  (1878—80). 
Sein  Hauptwerk  ist  die  Madotma  delia  Sedia 
nach  Raffael  (1881).  1888-86  icrtigte  er 
den  gewaltigen  Stich  der  HAorora"  ttadi  Go- 
ido  Retii,  1887—89  stach  er  die  hl.  Barbara 
nach  Palma  Vecchio,  1890—92,  aU  Gegen- 
stück dazu,  die  hl.  Caccilia  nach  Raffacli  IBOO 
die  Donna  Velata  nach  RaffaeL 

Eine  vollständige  Sanmluns  aebias  Oeuvre 
besitzt  der  aarg.  Kstverein. 

W.  Mers  in  Bnnu  Scbweia.  Kstlerlex  1  (ndt 
ält  Lit).  —  B«llcr«Andraa«n,  Hand- 
buch I.  H.  V. 

Borger,  Johann  Georff,  Goldschmied  in 
Strasburg,  zünftig  um  168S:  aus  diesem 
Jahre  besitzt  einen  SchweiSbecher  mit  Marke. 

J.  G.  B.  im  Dreiblatt,  der  GroSherzog  von 
Hessen  (Neues  Palais  Darmstadt).  In  der 
Kathol.  Hofkirche  in  Dresden  befindet  sich 
eine  silbervergoldete  Monstranz  mit  Edel* 
steinen  tmd  den  Figuren  von  Petrus  rnid 
Fanltts,  die  mit  einer  Beschau  und  Jahres- 
zahl 1746  gemarkt  ist  und  daneben  das  gleiche 
Zeichen  wie  obiger  Becher  trägt. 

R Osenberg,  GoldsckaL-lierica.  UM  N.  15S3. 
—  KstKCwerbebl.  II  69.  — •  g-i Sachsen 
(Stadt  Dreideo)  p.  293.  R.  C. 

Bnrger,  Leonhard,  Glockengießer  aus 
Lindau,  von  ihm  eine  Totenglocke  in  Mei- 
ningen (?)  mit  der  Inschrift:  Aus  dem  Feuer 
bin  ich  geflossen  Leonhard  Burger  hat  mich 
gegossen  Lindav.  1610.  Auf  dem  Mantel  sind 
die  Jungfrau  und  Johannes  Evangelist  abge- 
bildet. 

Miltlf  d.  K.  K.  CeBtr.^aB.  M.  F.  XZI  (18M) 

Bürger,  Leopold,  Maler,  geb.  zu  Wien 
am  9.  10.  1861,  f  am  11.  11.  1903  zu  Brixen. 
Studierte  an  der  Akad.  zu  Wien  und  bei 
Josef  Fux,  an  dessen  Hauptvorhange  iür  das 
Wiener  Btnrgtbeater  er  mitarbeitete.  In  die- 
ser Zeit  entstanden  nebenbei  die  Aquarelle 
„Die  Arretierung"  (Besitzer  der  Österr.  Kai- 
ser) und  ,^n  der  Bassena"  (Graf  Wilczek), 
die  achoa  den  sdiarfen  Beobachter  der  Wie* 
ner  V^Xkatyptn  t^gea.  1868  erhBt  er  den 
2.  Preis  für  die  künstlerische  Ausgestaltung 
des  Volkstheaters,  und  malt  einen  brillanten 
Wandfries  und  verschiedene  Deckengemälde 
im  Wiener  Caie  Habsborg.  Da  die  deko- 
rative Kamt  aber  seinem  Wesen  wider- 
sprach, wandte  er  sich  von  mm  ab  aus- 
schließlich der  naturalistischen  Menschen- 
seUMerung  zu.  1889—92  entstanden  in 
rascher  Folge  die  drastischen  SdiUdcraagai 
des  Wiener  Volhslebens:  „Dtr  Bcsodi", 
„Milchtratsch",  „Wahlbewegung",  „Im  Kreuz- 
feuer". „Der  Bauernball",  endlich  das  be- 


346 


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BiiffCf 


deutende  ölbildnis  seiner  Mutter  (Moderne 
Galeric).  1898  schuf  er  das  Aquarell  „Ab- 
tchied"  (Bes.  Dobner  a.  Dobenäu).  das  ihn 
w  diwiB  wusBm  l^ut  .JMe  Jahreszeiten" 
«iregte,  em  Werk,  das  Schwinds  Einfluß 
seigt,  aber  eine  Fülle  kräftigen  Naturkbens 
(derb-sinnliche  Schilderungen  des  Liebcs- 
lebcns  des  Volkes)  in  sich  birgt  (Bes.  J.  Weia- 
berfer).  160B  vnd  94  bradite  er  in  Meran 
zu,  um  Heilung  von  einem  T.ungenleiden  zu 
suchen,  das  seine  Arbeitskraft  stark  beein- 
trichtlgte  und  dem  er  früh  erlegen  ist.  1896 
sehen  wir  ihn  wieder  in  Wien  aa  einem 
Zyklus  „Krcishvf  des  UM"  besehiMtt 
1898  erhält  er  für  seine  „Irdische  und  himm- 
lische Liebe"  die  Bronze-Med.  in  Paris, 
1809  vollendet  er  das  „Leid"  und  das  „Schöne- 
Fortrit"  üir  das  Wiener  Burgthcater;  für 
ersteres  erbieh  er  die  ffoMene  Med.,  Wien, 
und  den  Kaiserpreis.  Schon  todkrank,  schuf 
er  den  Zyklus  „Ein  Menschenleben",  von 
dem  aber  nur  die  letzten  3  Bilder  vollendet 
sind;  Darstelliiiifeii  voll  der  iärchterlichsten 
Tragik,  aber  malerisclie  Wanderwerkev  Auch 
die  keck-realistische  „Gähnende"  stammt  aus 
dieser  Zeit,  ebenso  der  virtuos  gemalte 
^Gdz".  Sein  letztes,  eracbättemdes  Werk 
ist  di«  itrbige  Studie  „Stark  wie  der  Tod 
ist  die  Lieb«*.  Kars  dsrsnf  wnrde  ihm  der 
rechte  Arm  amputiert  Mit  B.  sank  eine  der 
gröBten  Hoffnungen  des  Jung-Osterreicher- 

L.  Eiaenberg,  Das  ceistiKe  Wien,  1803.  — 
Das  geittise  Oetitsebland,  Berlin  1898.  —  L.  Ei- 
ienberg,  Deutsch-Stterr.  KstlerleiL,  19(tt.  — 
Kstwelt  I,  1909  p.  »—15,  87—04  (nitHtr.  Art.  V. 
Fr.  Wolff).  —  Kalchron.  N.  F.  V  243. 

Fritt  PoUak. 

Bürger,  Lina,  geb.  Schröder,  Gri^kerin, 
gvb  am  9.  1.  1856  zu  Rückeroth  im  Wester- 
wald, lebt  in  Leipzig,  Schülerin  der  Schule 
des  Kunstgewerbe-Mus.  zu  Berlin  und  von 
A.  Klamroth.  Sie  lieferte  Buchschmuck  für 
Breitkopf  u.  Härtel,  Hammer-Verlag,  Fr.  W. 
Grunow,  Ex  libris,  Signete,  Adressen  (dar- 
unter im  Hohenzollcrn-Mus.  Adresse  zur  Sil- 
berhochzeit des  Kaisers  vom  Graf.  Rittberg- 
schen  Sdurartcm-Verl».),  Plakate. 

Persönl.  Mittlgn.  —  Deutidw  Kit  IL  Nw- 
raUonl  Okt  «7— Mira  9«.  F.  C. 

Bu|i^  Ludwig;  Maler  und  Illustrator 
(Radierer,  Lithograph  und  Zeichner  für  den 

Holzschnitt),  geb.  19.  9.  1825  in  Warschau 
als  Sohn  eines  aus  Schwabach  stammenden 
Kaufmanns,  Bruder  von  Adolf  B.,  t  22.  10. 
tBU  In  Berlin.  Bereits  in  frtther  Jagend  er- 
wachte in  B.  die  Neigung  zum  Zeichnen; 
nachdem  er  in  Warschau  bti  dein  Maler 
Blödner  mangelhaften  Unterricht  genossen 
hatte,  besuchte  er  seit  Herbst  18i2  die  Ber- 
liner Aksdemie.  war  1846-1847  als  Zeidmer 
in  einer  Spielkartenf.ihrik  in  Stralsund  t&t!g, 
erwarb  sich  nebenbei  durch  Zeichnungen  u. 


Lithographien  die  Mittel  zu  einer  Reise  nach 
Belgien  und  Frankreich  und  war  1852  einige 
Monate  in  Coutores  Atelier  in  Paris  titig. 
Seit  18S8  war  B.  dauernd  in  Berlin  ansissig 

und  begründete  durch  seine  ausgebreitete 
Tätigkeit  als  Illustrator  seinen  Ruf.  1857 
nahm  er  an  einer  Reise  Kaiser  Franz  Jo- 
sefs von  Österreich  in  Ungarn  teil,  die  er 
f8r  die  Leifttiger  Ilhistr.  Zeit  in  einer  Pol|e 
von  Zeichngn  schilderte.  Gründliche  Kennt- 
nisse der  Kultur-  u.  Kriegsgeschichte  zeigte 
er  in  den  Illustrationen  des  v.  Ferd.  Schmidt 
heraasKegebencn  Werkes  M^reuScns  Ge> 
schichte  in  Wort  und  BIM"  und  Th.  Foo- 
tanes  „Der  Schieswig-HoUteinische  KHcg" 
(1866)  und  „Der  Deutsche  Krieg  von  1808" 
(1870/71),  denen  er  beiden  persönlich  als 
Illustrator  beiwohnte.  In  der  folgenden  Zeit 
war  B.  auch  bei  einer  ReÜie  hervorracender 
illustrierter  Zeitungen  Mitarbeiter,  illustrierte 
das  „Pü-ststainnibuch"  (1877),  und  arbeitete 
mit  an  den  Abbildungen  für  Corvins  Welt- 
geschichte, Leiners  Literaturftfcbichte,  Loh- 
mejrcis  Deutsche  Jugend,  sowie  an  den  Pracht- 
werken über  die  Hohenzollern  und  Ägypten, 
auBerdem  schuf  er  zahllose  Entwürfe  für 
Initialen  und  Vignetten,  Glasmalereien  (z.  B. 
Kölner  Dom),  lör  kunstgewerbL  Zwecke  so- 
wie VereoisblStter,  Adressen  u.  dgl.  Als  in 
den  sechziger  Jahren  die  Bautätigkeit  in  Ber- 
lin einen  großen  Aufschwung  nahm,  konnte 
B.  sich  auch  sls  Monumentalmaler  betätigen. 
So  wurde  ihm  die  Ausführung  der  Wand- 
und  Deckengemälde  im  Stadtverordneten- 
sitzungssaale  und  in  der  Lesehalle  des  Rat- 
hauses übertragen,  ferner  die  malerische  Aus- 
schmückung verschiedener  Privathäuser  (v. 
Tile-Wiockler,  Raven^  Palais  Radziwill  (da- 
mals TOB  Btsmardc  bewohnt),  PHngsheim, 
Sußmann-Hellborn,  Gilka),  Dekorationsmale- 
reien in  der  „Flora",  in  der  Kriegsakade- 
mie, in  der  Ruhmeahalle  des  Zeughauses,  !a 
der  Universitätsbibliothek,  ferner  Dcckea- 
makrefen  bn  Jagdzimmer  des  Schlosses  Bai- 

dem  bei  Münster,  Sgrafittokompositionen  im 
Bahnhof  in  Metz  und  in  der  Kadettcnanstalt 
in  Liditerfelde.  Die  Nationalgalerie  in  Ber* 
ÜB  veranstaltete  hn  Februar-April  1885  cioa 
Sonderausstellung  von  B.s  Skttxen  etc.,  die 
nicht  weniger  nl'^  950  Nummern  aufwies. 

Kat.  der  genannten  Sondcrausst.  mit  Bio- 
graphie B.t.  —  A.  Rosenberg,  Berliner  Maler- 
schale 1879.  —  Kunstchronik  u.  Ztschr.  f.  luid. 
Kit  Reg.  (Nekrolog  in  K»tchron.  XX  90).  — 
Fr.  T.  Bottich  er,  Malcrw.  d.  19.  Jihrh.  — 
In  der  Kunsthalle  in  Bremen  (Samml.  H.  H. 
Meier)  eine  »ehr  reichhaltige  Sammlung  der 
graph.  Arbeiten  B  s  ••• 

Burger  (Bürger),  Michael,  Stadtbau- 
nieister  in  Bnnzlau,  leitet  den  Wiederaufbau 
der  am  88.  9.  1848  von  dem  achwed.  General 
TorstcnsoB  durch  Pcver  lerstOrten  Bunzlauer 

Pfarrkirche ;  quittiert  am  10.  8.  1655  über 
die  Bezahlung  seiner  kontraktlichen  Forde- 


M7 


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rungen.  BiUlt  im  Mai  167S  fBr  dea  Ba»  dar 
Bundmer  Klotterldrche  96  TIr.  25  Sgr. 

Elir«U  W«rniclce,  OuoBik  der  Stadt 
Bwttia«»  &  30^  864,  307«  Ki,  i»,  MS.  481. 

B.  HuUm«. 

Bmger,  Samuel,  Khweiz.  Med.,  von 
Burg  (Kt.  Aarg  ),  geb.  am  8.  4.  1791,  f  am 
12.  12.  1S4S,  lieB  sich  später  in  Bern  nieder. 
Er  fertigte  Münntempel  und  Medaillen,  ao 
diejenigen  auf  das  Insebpital  in  Bern  und 
auf  die  7ur  Krinnerung  an  den  Sieg  bei  Mur- 
ten  (22.  7.  1476)  erfolgte  Errichtung  eines 
Denlonals. 

W.  Merz  in  Bruns  Schweiz.  Kttlerlex.  I.  — 
F  o  r  r  e  r,  Biogr.  Dict  of  Medallisti  I.      H.  V. 

Binw-Eaitiun.  Sophie^  BikUwneria 
in  Berlin-Charlottenburg,  Gattin  dea  adiwciz. 

Porträtm.ileri  Fritz  Burger,  geb.  am  23.  5. 
1868  in  München.  Studierte  zuerst  die  Ma- 
lerei in  München  und  Paris,  wandte  sich  dann 
all  Autodidaktin  der  Plaatik  zu  od  admf 
Icfcine,  durdi  kraftvollen  Stil  au^exeiehnete 
figürliche  Bronzen  und  Silbcrstntucttcn,  die 
neiat  in  Verbindung  mit  irgendeinem  Nutz- 
gefenstande  (Leuchter,  Schalen,  Spiegel,  Bro- 
•ebn,  SalzlaB  uaw.)  dnrchfefülirt  aind.  Aach 
fertigt  sie  trefflich  charakterbierte  Minia* 
turbüsten  und  Bildnisst.itucttcn.  In  dem 
Wettbewerbe  für  den  Entwurf  einer  Fest- 
Plakette  zur  Erimierung  an  die  Aufnahme 
dea  Aargaoa  ab  Schweizerkaataa  erhielt  aie 
dea  1.  Ptvis  «id  ifie  Ansführong. 

C.  Brun,  Schweir.  Kstlerlex.  I.  —  Dekor. 
Kit  II  (18fi9)  p.  65,  211;  Die  Kunst  IV  (Dekor. 
Kst  IV),  p,  154,  155;  VII  (Ktt  f.  Alle  XVIII), 
p.  t23,  364;  IX  (Kjt  f.  AUe  XIX),  p.  223; 
XI  (Kst  f.  AUe  XX),  tlOi  —  Katgairerbebl.,  N. 
F.  Xni  81«.  H.  V. 

Burgtrs,  Hendricus  Jacobus,  Hol- 
land. Maler,  geb.  am  9.  1,  1834  in  Huissen 
bei  Amhem,  f  11.  10.  16M  in  Paris.  Sdii- 
ler  des  Bildhauers  Louis  Royer  und  von 
Jaief  Israels.  Er  malte  Figurenbilder,  die 
verschiedentlich  lithographiert  und  gestochen 
wurden.  Gemälde  von  ihm  im  Städtischen 
Museum  und  im  Rijicsmuseum  in  Amsterdam. 

Ckron.  d.  Arts  1899  p.  209  (N^rolog). 

W.  Stttnkoif. 

Brngan^  Melchior,  Bildhauer,  wird  zwi- 
schen IflM  und  1725  wiederholt  in  den  Listen 
der  Lukasgüde  zu  Leyden  erwähnt. 

Obreen,    Arcb.   V.   —  Ood-HolUod  XXII 

(lOO-t),  ih'r.    ^0,  H.  V. 

Bsigeta,  Michael,  s.  Burghtrs, 
9ugm,  Bttorc^  Maler  in  Neapel.  16»  er- 
«ifant  als  eber  der  Konsnin  der  dortlsai 

Matergilde. 

Napoli  Nobiliss.,  I  156.  G.  Ceci. 

Buges,  WiUiam,(A.R.A.),  engl.  Archi- 
tekt und  Maler,  geb.  Ift.  1617  in  London, 
t  20.  4.  1881  in  Kensington.  War  einer  der 
hervorragendsten  engl.  Neugotiker.  Nachdem 
er  an  King  s  Cnllege  und  University  of  Lon- 
don Studiert  hatu,  schloA  er  sich  Wyatt, 
Slaiter  u.  dm  aodtrai  Meogotikeni  «a.  Dordi 


sHadige  Reisen  in  England  lud  tof  don 

Kontinent  hat  sich  B.  eine  ungewöhnliche 
Kenntnis  der  mittelalterlichen  Bauweise  an- 
geeignet. Besonder-s  reich  bot  die  Normandie 
Anregungen,  wie  B.  sich  überhaupt  meistens 
an  die  Pomen  der  frauSaiBdicn  Gotik  Mdt 
Sein  erster  Erfolg  war  der  Entwurf  für  die 
im  Stil  des  13.  Jahrh.  gehaltene  Kirche  Notre 
Dame  de  la  Preilie  in  Lille  (1866 ;  in  Gemein» 
Schaft  mit  aitttmi).  1867  erhielt  B.  mit  sei- 
oem  Entwurf  fftr  die  GediditnUdrdie  in 
Konstantinopel  ebenfalls  *cn  ersten  Preis,  die 
Ausführung  jedoch  fiel  Street  zu.  1860  und 
1876 '  arbeitete  B.  an  der  Restauration  der 
AbteUdrche  von  Waltham.  Sein  bedeutend- 
stes Werk  aof  UrcMiehem  Gebiet  ist  die  Ka- 
thedrale St.  Ftnbarre  in  Cork.  Irland  (1888— 
1870).  Der  Bau  lehnt  sich  an  die  französ. 
Kathedrale  des  13.  Jahrh.  an.  Burges  lieB 
Mcb  die  Innenausstattung  nach  aeinen  Eat- 
wQrfen  ansffihren.  Bcdeotende  InneadclK>- 
rationen  hat  B.  auch  im  Kapitelhaus  von 
Sahsbury  und  in  Worccster  College  zu  Ox- 
ford und  in  einigen  kleineren  Londoner  Kir- 
chen auagcf&hrt.  Unter  seinen  Profanbanten 
sind  der  Wiederaufban  voa  Casde  C6ke^ 

Knightshayes  Cnv.rt  in  Devon«ihirr,  Trinity 
College  in  Hartford,  Gönn.,  das  Rathaus  von 
Dover  und  endlich  sein  dgenes,  in  Holland 
Park  erbautes  Wohnhaus  hervorxahebca.  Xa 
allen  diesen,  zum  Teil  großartig  wirkimg*- 
vollcn  Bauten  tritt  B.s  archäologisches  Wis» 
ten  in  den  überreichlich  angewandten  De> 
tails,  wie  Verzierongei^  Polychromie,  Sprudi- 
bäodern  usw.,  hervor.  —  B.  hat  verschiedene 
Werke  architektonischen  und  ardilohig^sdien 

Inhalts  veröffentlicht,  unter  ersteren  werden 
die  „Sketches  in  France  and  Itaty"  am  mei- 
sten geschätzt 

Transactions  of  the  Roy.  Inst  of  British  Archi- 
tecu  1881-82,  VIII :  R.  P.  P  u  11  a  n,  Tke  Work« 
of  tfae  late  W.  Burges  (mit  Abb.  von  B.s  sämtl. 
Entwürfen  u.  ausgeführten  Werken).  —  Nekro- 
loge ibid.  1883—84  p.  204,  im  „Art  Joum."  1881 
p.  192  u.  „Portfolio"  1881  p.  102.  —  PortioHo, 
1873,  137  ff..  155  ff.;  1882,  Ö9  ;  1883,  166;  1885, 
206.  —  Bull,  de  la  Soc  Ccntr.  d.  Architectes, 
Pari«  1885/8«  (Lucas).  —  The  BuUder,  1881, 
30.  Apr.,  7.  u.  21.  Mai.  R.  P.  Pull  an.  The 
arcbitectural  Designs  of  W.  Burges  A.  R.  A., 
Lond.  1883.  —  The  House  of  W.  Burges,  Lond. 
1885.  —  Graves.  Riov.  Acad.  Exhib.  L  B. 

Bnimi^  Adelaide,  Genremalerin  in  Len- 
mington,  stellte,  zwischen  1857  und  1878  in  der 
Londoner  Roy.  Academy  aus. 

A  Graves,  Rny.  Acad.  Exfclk,  1M5  I.  — 
The  Art-Joum.,  1859  p.  84.  H.  V. 

Borgees,  H.  W.,  Landschafts-  tmd  Architek- 
turmaler  in  Londoi^  Sohn  dea  Porträtmalers 
WilKam  B..  steHte  zwi«^  IBOO  «ad  IMA  bi 
der  Rny.  Academy,  zwischen  1818  tind  1838 
fast  alljährlich  in  der  Brit.  Institution  aus. 
Er  erlangte  1825  unter  Wilhelm  IV.  die 
Würde  eines  Hofmalers.  Sein  Sohn  ist  der 
bekannte  Gearenaler  Joha  Bagadd  B* 


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BurgcM 


A.  Crkvea,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I;  Tbc 
Biit  IiNtib,  IM».  —  Tk*  Art  Joom,  1B80  t^m. 

BoTfcas,  J.,  Blumen-,  Früchte-  und  Lan(i- 
tchaftsmaler  in  Loodoo,  stellte  das.  in  der  Roy. 
Aademy  twbdwii  ISOB  und  1811  ans. 

Graves,  Roy.  Acad  Exhi1>..  1905  I.    H.  V. 

BurfeM,  Ida  J.,  amerik.  Malerin,  geb.  in 
Chicngo,  Studiertc  in  New  York,  später  in  Pa- 
ris unter  L.  O.  Merson,  und  stellte  „Mass  in 
Normandy"  im  Salon  1886  aus.  Mit  dem 
Porträt  ihrer  Mutter  (1888)  und  einem  ddco- 
rativen  Fries  im  Damensalon  des  Illinois  Ge- 
bäude auf  der  Chicago  Ausstellung  (1893)  ge- 
wann sie  viel  Anerkennung.  Ihre  Wand- 
gemälde in  der  Lunt  Bibliothek  in  Evanston, 
Illinois,  werden  sehr  gelobt.  In  letzter  Zeit 
hat  sie  sich  auch  erfolgreich  der  Glasfenster- 
malerei  zugewandt  Edmund  von  Mach. 

Htutßm,  Joha^  Miaiaüinnakr  in  London, 
Mäbte  dn.  io  der  Rogr.  Andenqr  cwfadM» 

1817  und  1840,  in  der  Brit  Institution  1917 
und  1826  eine  Reihe  von  Porträts  und  Genre- 
Inldem  aus. 

A.  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I;  The 
Brit.  Inatit.  1906.  H.  V. 

BnifSü,  John,  engl.  Architektur-  u.  Land- 
schaftsmaler, Sohn  des  John  Cart  B.,  f  am  11. 
6.  1374,  studierte  1834—37  in  Italien.  Er 
malte  hauptsächlich  in  Aquarell  und  stellte 
1888,  1860  u.  61  in  der  Londoner  Roy.  ßjoA, 
aiiBerdem  häufig  in  d.  Water-Col.  Society  aoi. 

Grarea.  Koy.  Acad.  Exhib.,  190S  I.  —  €«»• 
da  II.  Hist  of  Brit  Water  Celanr  Faint.  1908 
p.  190.  —  J.  L.  R  0  g  e  t,  Hiat  of  old  Watcr-Col.- 

Soc.,  1891  II  3S&-«8.  H,  V. 

Borgeaa,  John  Bagnold,  bekannter  engl. 

Genremaler,  Sohn  des  Landschafters  H.  W.  B., 
geb.  am  21.  10.  1830  in  Chelsea,  f  am  12.  11. 
1897  in  London.  Schüler  von  J.  M.  Leigh  und, 
seit  1851,  der  Roy.  Academy,  deren  Ausstel- 
lungen er  1860  bis  1896  fast  alljährlich  be- 
schickte. Er  entlehnte  die  Motive  zu  seinen 
Bildern,  die  sich  durch  Bravour  und  Tempera- 
ment admell  die  Gunst  des  großen  Publikums 
erwarböi,  mit  Vorliebe  dem  spanischen  imd 
nordafrilöinischen  Volksleben,  nachdem  sein 
„Bravo,  Toro",  eine  packende  StiergefechtS- 
szene,  18ÖÖ  auf  der  Ausst.  der  Roy.  Academy 
groBcn  Anklang  gefunden  hatte.  In  der  etwas 
geschwätzigen  Weise  jener  Zeit,  aber  doch 
auch  oft  mit  trefflicher  Charakteristik,  schil- 
dern seine  Bilder,  zumeist  auf  dem  Hinter- 
gründe von  Sevilla,  das  Leben  der  Priester 
und  Edelleal^  der  Bettler  tmd  Zigeuner,  der 
Edeldamen  und  Tinzerinnen.  Durch  beson- 
dere Frische  zeichnen  sich  seine  Kinderbilder 
aus.  Unter  seinen  Arbeiten  seien  als  die 
hauptsächlichsten  genannt :  Kissing  Relics  in 
Spain;  Childhood  in  Eastem  Life;  The  Ge- 
nius of  the  Family;  The  sculptor;  Mother's 
Meeting  in  the  Gsuntry.  —  Die  Hamburger 
Kunsthalle  bewahrt  von  Ona:  Zdir»  CMatuen» 
midchen). 


Champiin-Perkins,  Cydoped.  of  paint 
etc.,  1888  I.  —  Clement-Hutton,  Art  of 
the  19.  Cent,  1893.  —  A.  Graves,  Roy.  Acad. 
Exhib.,  1905  I  347;  VIII  418;  Tbc  Brit.  Instit., 
1908.  —  The  Art  Journ.,  1880  p.  897—300 ;  1883 
p.  136;  1898  p.  31.  —  Roy.  Acad.  Pictnres  1891- 
97,  passim  (Abb.).  H.  V. 

Burge&s,  Ji  lin  Cart,  engl.  Blumen-  und 
Fruchtcmaler  (Aquarell),  geb.  1798,  t  am  20. 
2.  1863  in  Leamington.  Sohn  (nicht  Enkel) 
des  Porträtmalers  William  B.  und  Bruder  des 
Landschafter»  H.  W.  B.  Er  stellte  fast  all- 
jährli  1S12— 1887  in  der  Londoner  Roy. 
Academy,  lt^5— 37  auBcrdem  in  der  Brit.  In- 
stitution aus.  Daa  Brit  Mus.  in  London  be- 
wahrt 2  Zeichnungen  von  seiner  Hand.  Er 
hat  auch  2  Schriften  veröffentlicht:  The  Art 
of  Flowcr  painting  ii  Treatisc  on  Perspective. 

A.  Graves.  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I ;  The 
Brit  Instit..  1908.  —  Redgrave,  Dict.  of  art., 
1878.  —  The  Art  Journ.  1863  p.  64.  —  L.  Bin- 
y  0  n,  Cat  of  draw.  etc,  1898  L  H.  V. 

Bugee%  Thomas,  Historictt-,  Porträt-  u. 
Landschaftsmaler,  ta  London  adioa  seit  1748, 
Vater  des  William  B.,  stellte  zwischen  1778  u. 
1791  wiederholt  in  der  Roy.  Academy  aus: 
William  the  Conqueror  dismounted  by  hts 
ddeat  Soa;  Hanntbal  swearing  camitjr  tt>  the 
Romans;  The  deaCh  of  Ddte  Athdwald. 
1770 — 73  war  er  mit  mehreren  Bildnissen, 
darunter  1772  mit  einem  Selbstporträt,  in  der 
Free  Society,  1774  und  76  mit  8  Bildnissen  in 
der  Societar  of  Artista  vertreten.  Er  war  der 
Lehrer  Gainäboroaghs  aof  der  St.  Martini 
Lane  .A.cademy. 

Redgrave,  Dict  ot  art-,  1878.  —  Graves, 
Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I  ;  Soc.  of  alt.  etc,  1907. 
-  The  Art  Journ.  1880  p.  297.  H.  V. 

Bnrgess,  Thomas,  Architektur-  und  Land- 
schaftsmaler in  London,  Sobn  des  Portritialen 
William  B.,  gd».  1784,  f  am  88. 11. 1807,  erst 
23jährig.  Er  stellte  seit  1802  in  der  Roy.  Aca- 
demy aus.  Das  Brit.  Mus.  bewahrt  eine  Zeich- 
nung von  seiner  Hand. 

Redgravr,  Dict.  of  ait,  1*78.  —  Graves, 
Roy.  Acad.  Exhib.,  ;90l  I. L,  Biayon,  Cat 
o£  draw.  etc,  1898  I.  H.  V. 

BBias%  Walter  William,  ch^.  Ra- 
dierer d.  Gegenw.,  Mitglied  d.  Soc.  of  Painter 
Etchers,  stellte  in  der  Londoner  Roy.  Aca- 
demy zwischen  1874  u.  1903  dekorative  Ent- 
würfe (1874  Entwurf  einer  Wanddekor,  mit 
der  Verldhidigmig.  1877  Moaaikdekor.)  md 
Radierungen  aus  Von  letzteren  seien  seine 
malerischen  „Cathedral  Towns"  Blätter  (1885 
bis  1888),  Landschaften,  wie  die  Chelsea  Serie, 
A  miU  in  the  f  ens,  A  atreomlet's  rushy  bruks 
usw.  erwihBt  B.  hat  1888  die  Graph.  Ansät 
in  Wien  und  1891  die  Intern.  Kstausst.  in 
Berlin  beschickt  und  hat  sich  auch  als  Ex- 
librisstecher versucht. 

Graves,  Roy  .\cad.  Exhib.  I,  1905.  —  Kat 
d.  intern.  Kstausst.  Berlin  1901  p.  15L  —  Kat 
d.  graph.  Anaat  1886  p.  18.  —  Fincham.  Book 
PU(e$,  1897.  —  Tha  BtdMer  lM»-n  (H.  H. 
Mder).  B, 


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»luiiw^  Will  tarn,  Portritmakr  b  Loo- 

don,  Sohn  des  älteren  Thomas  B.,  geb.  1749, 
t  am  11.  6.  1812.  Burgess  stellte  zwischen 
1782  und  1791  wiederholt  in  der  Society  of 
Artists,  1770—72  in  der  Free  Society,  1774— 
1811  fast  alljährlich  in  der  Roy.  Academy 
außer  zahlreichen  Bildnissen  auch  einige  Land« 
ichahen  aus.  Das  Brit.  Mus.  bewahrt  8  Per- 
triiieidinanfn  too  idiier  Hand. 

Kcdgrav«,  Dict.  of  aft,  187t.  —  Graves. 
Bar.  AeaJ.  BiAibu,  1905  I ;  Soc  «I  Art  «c  1907. 
—  L.  B  i  n  r  o  n.  Cat  of  draw.  etc.,  1886  L  H.  V, 

Bnixeaa,  William,  engl.  Kqplcntediert 
t  —  59;ährig  —  am  11. 12.  1818  in  Fled^  Uo- 
colnshire,  stach  Architekturen. 

RedgraT«,  IHct  of  an.  etc..  1878.      H.  V. 

BuipMa,  Willimm  Oakley,  cngL  K19- 
fersteeher  in  Mezzotinto-Manier,  geb.  in  Lon- 
don, t  rfas  —  erst  26jährig  —  am  24.  12.  1844. 
Schüler  von  Th.  G.  Lupton.  Zu  seinen  besten 
Arbeiten  gehören  die  in  der  „Lawrence  Gal- 
Icnr"  veröffentlichten  Blätter  nach  Th.  Law- 
darunter  die  Bildnisse  des  Hemers  von 
Wellington,  der  Herzogin  von  Nortliumber- 
land  und  des  Erzbischufs  von  Canterbury. 

Bryaa,  Dict  of  paint.  and  cogr.»  1808  I.  — 
Tht  Art-Union  1846  p.  lOL  H.  V. 

Bviat«,  Petrus  de,  s.  Borghrtlo. 

Barggraafi,  belg.  Lithograph  der  1.  Hälfte 
des  19.  Jahrb.,  von  dem  einige  Bildnisse  (H. 
Cuypers,  A.  C.  Lens,  G.  L.  Godecharle  u.  a.) 
iNkannt  nnd  sowie  NAnsicht  v.  Cleve"  nach 
Winckelierer. 

Kram  ni.  Leven«  en  Werken,  1857  I.     H.  V. 

Burggraf,  Karl,  Porträt-  und  Genremaler 
in  Berlin,  geb.  zu  Halberstadt  1803,  Schäler 
Fr.  W.  Hcrbigs»  dann  WiUu  Hensels  sowie 
der  Berliner  Akad.,  deren  Ansst.  er  zvrischen 
1826  und  1844  häufig  beschickte. 

Fr.  V.  Bottich  er,  Malerw.  d.  19.  Jahrb. 
I  1  -  Xat  d  Berlin.  Altad-AatBl^  18»»-^. 
paatim.  H.  V. 

BmigraS,  Gastun  Prüderie  d e,. fran- 
n«.  Maler,  geb.  in  Dublin,  Schüler  von  Cor- 
mon,  stdlte  im  Pariser  Sakm  (Soc.  d.  utist. 

fran?.)  von  1887  an  Lanchchaftsbilder  aus. 
Auf  der  Weltausstellung  1900  war  er  mit 
einem  Lcvcr  de  lunc  (bords  de  la  Seine)  und 
Etüde  d'arbres  (Aquarell)  vertreten. 

Salon-KaUloge.  —  Ckt  gte.  offi^  Expo*. 
Univ.  1900.  Tom  II.  R.  C. 

Burgh,  V  a  n  d  e  n,  Name  einer  weitverzweig- 
ten Familie  von  Faycncctopfrrn  und  -ni.ikrn 
des  17.  Jahrh.  in  Delft,  deren  Mitglieder  indes 
nur  urkundlich  bekannt  sind.  Ei^ge  J  C  bez. 
bemalte  Schüsseln,  Flaschen  usw.  werde»  dem 
Jacob  Comelisz.  van  den  B.,  plateelbakker 
1662,  zugeschrieben 

H.  H  a  V  a  r  d,  Hist.  d.  faience*  de  Delft.  Am- 
■terdam  190«.  H.  V. 

B«|hb  Cornclis  Jacobsz.  van  der, 
Maler  la  Amsterdam,  geb.  im  Haag  1640, 

heiratete  in  Amsterdam  26  .  7.  1659  (1.  Auf- 
gebot), wohnend  in  der  Ruostraat«  Annetje 


Hcndrickadr.  Ricrs;  1610  irahrte  er  in  Mut» 

lantssluis,  kehrte  aber  dann  nach  Amster- 
dam zurück,  wo  er  1674  noch  erwähnt  wird. 

Oud-HaOand  in  fl»  NntiiCB  von  Dr.  A. 
Bredioa.  £.  W.  Mou. 

Bnilh,  Domialqne  r.  d.,  a.  Bnrth,  Ja^ 
ques  V.  d. 

Bargh,  H.,  Radierer  in  London,  2.  Hälfte 
des  18  Jahrh.,  stach  hauptsächlich  Bildnisse 
für  Buchtitel:  Thomas  Bradbury,  bez.  H. 
Burg.  del.  et  acolp.;  Jaws  Ifiddletoo,  flMh  P. 
Le(y*  1798  o.  a. 

L«  Blanc,  Manuel  I.  —  Bryan,  Dict.  of 
paint  and  engr..  1903  I.  H.  V. 

Bvrgh,  Hendrick  van  der,  holländ. 
Maler,  trat  am  25.  1.  1649  als  Fremder  in 
die  Gilde  in  Delft»  itt  aber  von  dort  nach 
Leiden  gezogen,  wo  er  im  Okt  1668  ver- 
sichert, sein  Zunftgeld  bezahlt  zu  haben.  Am 
1.  5.  1659  ist  er  aus  Leiden  fortgezogen,  hat 
am  81.  2.  1663  aber  wieder  bezaMt  «nd  iat 
darauf  abermals  fortgeaofan,  wohl  wieder 
nach  Delft.  wo  er  sich  am  8.  19.  1664  wieder 
einschreiben  ließ  In  einem  Leidener  Inven- 
tar von  1600  werden  eine  Christnacht  u.  ein 
Sittenbild  seiner  Hand  erwähnt.  In  der 
Sammlung  Steengracht  auf  SchkiB  Martaat 
bd  Cleve  ist  die  Darstellung  einea  lulaf- 
atelier-    f  ":  ist  der  Vater  des  Rochus  v.  d.  B. 

Obreen?  Arch.  I  42,  45,  70;  V.  221,  222. 

E.  W.  Mo*s. 

Bnigh,  Hendrik  van  den,  Maler  und 
Uthograph.  geb.  1768  im  Haag,  f  16.  9.  1868 

daselbst.  Er  stellte  n-i  tens  das  Bauem- 
leben im  Hause  und  außerhalb  desselben  dar. 
Das  Rijksmus.  in  .Amsterdam  bewahrt  ein 
Bfld  von  ihm  (Kat  1804,  No  661).  Setna 
beiden  SSIme  Htndrik  Aium  wd  PUhr 
Daniel  waren  ebenfalls  Maler  (s.  d.). 

I  in  rii  e  r  z  e  e  1,  De  I-evens  en  Werken.  — 
Kramm,  Suppl.   .  IV.  Sleenholf. 

Bnigh,  Hendrik  Adatn  vandcr.  Land- 
schaftsmaler im  Haag,  geb.  das.  1798,  Sohn 
dea  Hendrilc  v.  d.  B.  Das  Reichsmoi.  in  Ann 
sterdam  bewahrt  von  ihm  dne  Flollandsdiaft 
mit  Kühen.  hcT.  „H.  A.  vaa  der  Burgh  Jr." 
(Kat.  1904,  No  662).  «.  K. 

Baigh,  Jacob  Cornclisc  van  dea, 

im  1    Artikel  Burgh. 

Burgh,  Jacques  van  der,  Landschafts- 
maler um  1760,  wahrscheinlich  flämischer 
Herkunft,  von  dessen  Hand  Descamps  Bilder 
in  Lilie  und  Tomrnagr  erwShnt  —  Auch  ein 
DominiqMe  v.  d.  B.  aoU  Bilder  für  Lille  ga- 
liefert  haben. 

Descamps,  Vcya^c  pitt.  de  la  Flandre. 
Paris  1769  u.  Amsterd  1772.  —  J.  Houdoy, 
Etud.  artist,  Paris  1877  p.  03.  H.  V. 

Baxgli,  Jan  van  der,  Glasmaler  in 
Utredit,  der  um  die  IGtte  des  16.  Jahrh.  mit 
Geertruyd  Nobel,  einer  Tochter  dea  Mafcf« 
Jacob  Nobel  verheiratet  war. 

Krama^  De  Levens  en  Weitai  1202. 

B.  W.  Uott, 


aso 


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Blirgli  — -  Bnrglm 


Borgh,  Pictcr  Daniel  van  der,  Archi- 
tekturmaler  im  Haag,  geb.  das.  1805,  Sohn  des 
Hendrik  v.  d.  B.  Du  Rciclnmu».  in  Amtter- 
dsn  bewahrt  tov  iciMr  Hmd  cbi  GcnriHdf, 
bez.  P.  D  van  <fer  Buigll  (K«t.  UO^  No  663, 
p.  84  u.  418).  .        H.  y. 

Bnfh,  R.  van,  sonst  unbekannter  Still- 
lebenmaler m  der  2.  Hälfte  des  17.  Jahrh^ 
von  dem  ein  Bild  mit  Seefischen  im  Amster- 
damer Mus.  ist.  £.  IV.  Uoet. 

Bviihf  Rochus  Hendricksz  van  der, 
hollind.  Maler  <Konstachilder).  Sohn  des  Hcn- 
drick  V  d.  Burgh,  macht  am  80.  11,  1688  im 
Haag  scm  Testament  und  hat  Willem  Nüttby 
als  Schuler. 

Haagsehe  Archive  A,  Brtdiu*. 

Bmi^bf  «.  auch  Bmrek  and  Burg. 

Buxghardt  (Burchard,  Biirckertt,  Borckcrt), 
Adam,  Hofmaler  in  Brieg,  als  Meister  titig 
seit  1606.  Vgl.  Balthasar  Brct.  f  in  Lüben 
bei  Ltegntti  e.  18.  7.  tBSß.  Von  ihm  ein  E»i- 
taphbtld  ans  dem  Jahre  168S  In  der  Ntholal« 

kirche  in  Brieg. 

L  o  r  c  n  I,  Aus  der  N  erganKcnhcit  der  evang. 
Kirchengem,  in  Brieg  (Brieg  1886),  105.  —  Be- 
gräbnisbuch d.  ev.  Pfarrk,  in  Lüben.    E.  Hintit. 

Bnrgrhaidt,  Jeremias  Joseph,  Maler 
in  Rdchcnbach  in  Schkaien,  wird  am  1.  12. 
11M 


Barghardt  (Burchhart,  Burckhart),  Jo- 
hann Franz,  Maler  in  Grünberg  in  Sdde- 
sien,  heiratet  3.  10.  1706,  wird  am  21.  9.  1727, 
54_Jahre  alt,  begraben. 

n.  BagiltabU  d.  halk  Pfsrric  Grün- 

B.  HmtMf. 

Hermann,  Hofthentefmaier  ra 

Wien,  geb.  in  Türmitr  bei  Aussig  am  7.  4. 
1834.  t  in  Döbling  bei  Wien  am  23.  1.  1901. 
Schuler  der  Wiener  Akad.  1886  an  das  Hof- 
operntheater  berufen,  begründete  er  gemein- 
sam mit  Carlo  Brioschi  ein  Atelier,  aus  dem 
außer  zahlreichen  Dekorationen  für  das  Wie- 
ner Hofopemhaus  auch  die  prächtigen  Deko- 
rationsmalereien für  die  Sc(>;iratvorstellungen 
König  Ludwigs  IL  von  Bayern  hervorgingen. 

H.  Cl.  Kosel,  Deutsch-österr.  Kitlerlex., 
1902  I.  —  Kstchron.  XVIII  M9;  XIX  43;  XXII 
168;  N.  F.  XII  231.  H.  V. 

Bmi^iBit,  Jacob,  hat  um  die  Mitte  des 
17.  Jahrh.  ein  groBes  Portrit  yoa  Menno 
Simons  gestochen,  vf  rlcgt  von  Petrus  Groo- 
ten.  Nicht  ausgesclilossen  ist  die  Möglich- 
keit, daB  der  Künstler  ein  Ostfriese  war. 
In  der  Sammhmg  Gcrritsen  im  Haag  iat  aein 
gnekhnetea  Portrit.  B.  W.  Mott. 

Bmghaxt,  s.  auch  BurckhardI  etc. 

Bnighers,  Michael,  Kupferstecher,  na- 
mentlich in  Schwarzmanier,  geh  in  Holland 
(Utrecht?)  um  1640,  seit  ca.  1676  zu  Oxford 
titig,  wo  er  Imt  den  Daten  seiner  Stiebe  bia 
1723  nachweisbar  ist  Er  stach  hauptsächlich 
Porträts,  teils  nach  eigener  Zeichnung,  teils 


nach  fremden  Vorbildern  wie  D.  l^gan,  W. 
Crowne  u.  a.  Genannt  seien  die  Bildnisse  der 
Könige  Alfred»  Karl  II.  und  Jacob  II.  von 
England,  dca  Roger  Aacham  md  des  En- 
bischofs  Chiceley  Ferner  kennt  man  von  ihm 
Exlibris,  Buchütel  und  -Illustrationen,  Wap- 
penblätter, Almanachillustrattonen  usw.  Das 
Veraeidmis  seiner  Stiche  bei  Le  Blanc  umiaflt 
87  Blltter.  Er  signierte  U.  B.  (andi 
grammiert),  M.  Burg,  und  aoCb 
Namen  Michael  Burghers. 

Le  Blanc,  -Man.  I  (mit  ält.  Lit.).  —  Nag- 
let, Monogr.  IV  No  1656  u.  1692.  —  J.  Chal. 
Smith,  Brit.  Merzet  Portr.  (1878)  I  132  f.  — 
K  i  n  c  h  a  m,  Art  and  Engr.  etc.  of  Book  Plates, 
1>9  7       The  Art  Joum.  1904  p.  241  ff.       H.  V. 

Burgbera,  Nicolas,  hoUänd.  Medailleur, 
Vater  des  Vorigen,  wahrscheinlich  aus  Utrecht 
gebürtig,  an  der  Münxe  zu  Oxford  tätig.  Man 
keimt  von  ihm  eine  treffliche  Medaille:  At- 
tempted  Release  of  Charles  L,  1648 

Forrer,  Biogr.  Dict.  of  med.,  1904  I    H.  V. 

Bui^errya,  Jean,  GelbgieBer,  von  dem 
man  auf  der  ExpoaitiOD  natkn.  beige,  Brüssel 
18S0,  einen  groBen  llfirser  mit  einer  Jagd- 
darstellung sah,  bes.:  JolMHies  Bwglieiyj» 
me  fecit  1617. 

Cat  de  l'expos.  hist  de  l'aft  beige,  1880.  H.  V. 

Boigl  (Birgl*  Biirgi,  Bjnsit  Piiigi)i  Joat, 
beiuhfliler  Astraoom,  Instrumenten-  n.  Ktnst'- 
Uhrmacher  Kaiser  Rudolfs  IL,  geb  am  28.  2. 
ISfffi  zu  Liechtensteig  i.  d.  Schweiz,  f  am  81. 
1.  16S2  in  Kassel,  arbeitete  zuerst  an  der  Uhr 
des  StraSburger  Münsters,  wurde  1679  dordi 
den  Landgrafen  Wilhelm  IV.  nach  Kassel  und 
1603  durch  Rudolf  II.  nach  Prag  berufen. 
1Ö22  kehrte  er  nach  Kaasel  zurück.  Werke 
von  ihm  bewahren  n.  a.  die  Wiener  Schate 
kammer  und  das  Museum  in  Kassel. 

A.  V.  D  r  a  c  h  im  Jahrb.  d.  All  erb.  Kaiscfb. 
XV  (1894)  15  ff.  —  AUg.  Dmlaebe  Blogr.  III 
6O4-606.  —  Britten,  Oid  doch  «sc,  1M4 
p.  674.  H.  y. 

Bufindis,  Bartholomens  van,  xahlte 
dem  Haagcr  Mnlervcrcin  am  14.  4,  1M8  alt 
Schüler  von  Willem  Doudyns. 

Obrecns  Arch.  V  148.  E.  W.  Uott. 

Bni|i%  Charles  Edwan^  Uhrmacher 
in  London,  mn  1790,  von  dem  man  eine  voll« 

bezeichn  Stnntluhr  kennt  —  Von  einem  lohn 
Burgts,  um  \töO,  bewahrt  die  Kollektion 
Schloß  eine  J.  Burgis  bez.  ovale  Taschcnvilir. 

F.  J.  Britten,  Old  clocks  etc.,  1904  p.  162 
u.  574.  H.  V. 

Bwgi%  William,  amerik.  KnpferstedKr. 
Um  1796  in  Boston  titig.  AnsiAlea  von  Har> 

vard  College  und  dem 
letztere  in  Mezzotinto. 
Cat.  Baiijr  Bagr.  . 

B.  RiehUr. 

Bnrgkan,  Berthe,  französ.  Malerin,  geb. 
in  Paris,  Schülerin  der  Ecote  nat  d.  B.-Arts 
und  Too  Jacquesson  de  1a  Cherrense,  stetttc 

von  1887—1905  im  Pariser  Salon  (See.  d. 
artist  fran$.)  und  im  Jahre  1901  auf  der 


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Aasstellung  Kumt  tvabcfldtr  Frauen  ift  Futo 
ihre  gdobtcB  Fortoili^  Gcarebilder  and  Btu- 

men  aus. 

Bellifr-Auvr*y,  Dict.  gin.  Suppl.  — 
Chrou.  d.  Alt*  1904  |>.  «2.  —  Salon-IUt.    R,  C. 

Bntgkul^  Bcnediet.  cfo  iBMfcrucfcef 
Goldschmied,  dort  urkiind!.  nachweisbar  1403; 
1600 — 1Ö08  Steinpt'lschncider  Kaiser  Waxi- 
miliana  I.  für  die  Münze  in  Hall.  Vcrnnit- 
lich  und  von  ihm  der  breite  Schauttler  Maxi- 
nillian  von  IBOB,  die  beiden  MeddBen  von 
1607  auf  Herzog  Albrecht  IV.  von  Bayern 
und  seine  Gemahlin  Kunigunde  u.  einige  an- 
dere Talerstempel. 

Jährt»,  der  kuotthist.  Samml.  I  10Ö,  19«,  200: 
XlV  U.  —  D  o  m  a  n  i  R,  DtKhe  MedaiUe  (1907; 
«.  8  (Abb.  Taf.  2).  —  Kat  d.  Müxuai-  ctc  Slf 
Wien  1906  p.  1S14  ff.  N. 

Bnzskait,  a.  auch  Burckhardt  etC 

BtUfkMer,  s.  Bürguser. 

Bttrgkl7-6Umaier,  M»*  E.  J.,  geb.  Hoop- 
ttod,  Stittebennialerin,  von  der  da»  Rüktmui. 
in  Amaterdam  dn  TOtblsidertc«  «od  1812  dat. 
Stilleben  (Früchte,  Wildbret  und  Jagdzeug) 
bewahrt  (Kat.  1901.  No  666).  H.  K. 

Bmtfmiair,  Hans  d.  A.,  Maler  von  Anga- 

burg,  geb.  1478,  Sohn  des  Thoman  B.,  b«i 
dem  er  wohl  den  ersten  Unterricht  ia  der 
Kunst  geliabt  hat.  Er  scheint  um  das  Jahr 
1490  im  £lsa£  bei  Martin  Scbongauer  in  der 
Lehre  gewesen  zu  sein,  erhält  am  89.  iL  1486 
in  seiner  Heimat  die  Malergerechtigkeit,  vcr- 
lieiratet  sich  im  Juli  desselben  Jahres  und 
•cheint  von  da  ab  bis  zu  seinem  Tode  in  Angs- 
imrg  gelebt  und  in  Ansehen  gestanden  zu 
haben.  Verschiedene  Reisen  nach  Italien  und 
apesieU  nach  Venedig,  auf  die  man  aus  seinen 
Werken  adilieBen  möchte,  kötmen  ihn  doch 
nie  lange  Zeit  fern  gehalten  haben.  B  ist  ge- 
storben vor  dem  Oktober  1531.  Seih  Bild  ist 
uns  mehrfach  überliefert :  von  dem  älteren 
Holbein  in  dem  Prager  Ottilienflügel  gegen 
1610,  von  ihm  selbst  in  einer  Zeichntmg  in 
Hamburg  (1517),  von  Dürer  in  der  Zeichnung 
(L.  396)  von  1618,  in  einer  Medaille  des  Hans 
Schwarz  von  1518  und  1519  und  endlich  in 
dem  beriUunten  Selbstbildnis  mit  seiner  Frau 
in  Wien,  daa  1088  datiert  ist.  Sie  alle  zeigen 
eine  wriche,  empfindliche  und  etwas  leidaame» 
aber  vornehme  und  besonnene  Natur. 

Das  älteste  erhaltene  Werk  ist  das  Bildniii 
des  Gailer  von  Kaaaerabeis  in  SchküUieim 
(1490),  ein  sdir  nnbehotfeaer  n.  stilloaer  Ver» 
auch,  d'.r  Natur  nachzukommen.  Das  Bildnis 
Schongauers  in  München  ist  zwar  durch  eine 
zweifelhafte  Aufschrift  zwei  Jalire  früher  da- 
tiert, aber  aelbat  als  eine  Ko^  in  dieser  Zeit 
anmöglich  and  nach  der  Rdfe  der  Anffasaung 
und  der  Reinheit  seiner  malerischen  Voll- 
endung erst  im  16.  Jahrh.  denkbar.  Beide  Bil- 
der sind  aber  äußere  Beweise  für  den  Ort  und 
den  Meister,  bei  dem  B.  einen  Teil  seiner 
verbrachte.    Dömböffer  veimotet 


daB  er  schon  während  der  folgcndeB 

90er  Jahre  in  Augsburg  gelebt  und  für  den 
Holzschnitt  gearbeitet  habe,  nachweisbar  ist 
hier  aber  erst  seine  Verlobung  im  Dezember 
1497.  Sic  ist  hesengt  durch  die  «rste  er- 
nuKne  üenmong,  oie  nn  inm  oeronsieiiwi 
von  Röttinger  aufgefunden  wurde  und  B.  im 
Braut-  und  Hochzeitskleid,  zwei  kleine  Figu- 
rinen v.  J.  1498,  darstellt.  Sie  zeigt  ein  der 
Schonganerschole  entitanuncndes  abbreviiercn- 
oea  scnema  rar  waaicnK  nnn  r  igor«  naa  man 
auch  auf  den  ABcMieB  Frflhwkhnangen  Dü- 
rers findet 

Deutlicher  in  die  Kunstart  B  s  fuhreii  t :  t 
eine  Reihe  von  Hohschnitten  seit  1499  ein, 
die  Dodgaott  awaanwnengeatdlt  nnd  Döro» 

höffer  als  Frühwerke  B.s  erkannt  hat.  Sic 
zeigen  im  Gegensatz  zu  den  gleichzeitigen 
Nürnberger  Arbeiten  das  Bestreben,  nicht  so 
sehr  mit  knorrigen  Linien  das  Plastisdie  der 
Formen  als  mit  zarteren  parallelen  Striche- 
lungen  die  malerische  Erschemung  anzu- 
deuten, sie  haben  eine  ruhige,  würdige  Ge- 
schlossenheit der  Komp<:isr,iün,  und  schun  das 
Blatt  mit  den  Freisinger  Heiligen  (gegen  1602) 
bcarriat  dem  älteaten.mit  den  Konstanzer  Hci> 
Hgen  gegenüber,  wie  rasch  die  Figuren  leben- 
diger und  bewegter,  die  Linien  geschmeidiger 
und  fließender  werden.  Eine  Schut'/niantel- 
madonna  in  Basel  (erwähnt  von  Röttinger), 
ein  Kruzifixus  mit  Maria  tmd  Johannes,  die 
Madonna  B.  18,  der  Wappenheroki  von  1604, 
die  böhmische  Schlacht  desselben  Jahres,  die 
Insignia  Poctarum  zeigen  diese  Entwicklung 
in  einem  freien  Fortschreiten  begriffen.  Zwi- 
schen dem  Ende  des  Jahres  1604  und  1606  hat 
B.  an  dem  Dürerschen  Dedikatioosblatt  dea 
Celtis  eine  Korrektur  vorgenommen,  die  dem 
Kaiser  und  dem  Humanisten  bildnismäBigere 
Züge  gab ;  von  1604  bis  zum  Tode  des  Celtis 
sclieint  er  mit  diesem  in  Verbindung  geblieben 
zu  sein  —  dies  beaengen  noch  der  große  Holz- 
schnitt des  Reichsadlers  mit  dem  Musenbrun- 
nen (P.  120).  das  Totenbild  (P.  118)  und  die 
Medaille  des  Celtis  (Dömhöffer)  von  1507. 
Wir  befinden  uns  mit  diesen  letzten  Werken 
schon  in  der  voUen  Formenweit  der  Renais- 
sance. 

Mit  dem  Jahre  1501  setzt  die  Reihe  der 
Gemälde  ein.  B.  erhielt  den  Auftrag,  in  die 
Bögen  des  Kreuzganges  von  St  Katharina  die 
3  Sasilikenbilder  zu  makn,  die  jctat  mit  den 
Werken,  die  der  ntere  Holbehl  fSr  die  gleiche 
Bestimmung  malte,  in  der  Augsb.  Galerie  sind. 
Gleich  die  älteste  Tafel,  unten  St  Petrus  vor 
seiner  Kirche  thronend,  assistiert  von  den 
U  Mothclf ern»  oben  Christi  Gehet  am  OlbMi» 
ist  daa  Ddoinient  einer  bedentniden  and  ida^ 

tiv  sehr  selbständigen  Kunst.  Es  läßt  sich 
zwar  in  den  matt  lallenden  Gewandzügen  etwa 
ein  Zusammenhang  mit  Holbein  kaum  be- 
streiten, allein  das  Streben  nach  Linicnrhjrth» 
mil^  der  Reiditam  und  die  Feuibeit  der  Slcl> 


35s 


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Btirgkmatr 


htngen  und  Bewegungen,  das  starke  Natur- 
gcföhl  der  Landschaft  gehen  über  altes  iltere 

Schwäbische  hinaus.  Manche  Formen  der 
Gesichter,  manche  federnde  schwellkräitige 
Umrisse  zeigen  die  Schule  Schongauers,  es 
hat  aber  B.  ein  schlankeres  und  graxUcres, 
auch  wohl  äuBerlicheres  SchöolwitaidM],  ein 
freieres  und  weicheres  Sichtragen  als  der 
Lehrer.  Er  zeigt  hier  auch  schon  eine  dunk- 
lere Harmonie  der  Farben,  einen  klaren  zen- 
tralen Aufbau  des  Bildes  und  ein  Gefühl  für 
menschliche  Würde,  die  an  Italien  erinneni. 
An  der  Basilika  ist  ein  ital.  Mosaik  und  eine 
venez.  Mannortür  abgemalt,  die  ersten  Renais 
sance-Bauformen  auf  einem  deutschen  Bilde, 
und  man  möchte  achliefien,  dafi  B.  schon  vor 
diesem  Gemilde  im  Süden  gewesen  ist  A0 
dies  sein  Erstlingswerk  anzuschließen  wären 
zwei  Fresken  der  Augsburger  Goldachmieds- 
kapellc,  die  Kreuzigung  und  das  jüngste  Ge- 
richt, sehr  übermalte  Bilder,  die  B.  hier  zum 
erstenmal  (von  einem  Aufsatz  des  Verfassers 
in  der  Münchener  Allg.  Ztg  abgesehen)  zu- 
geschrieben werden.  Die  Anlage  und  viele 
Figuren  sprechen  für  ilin,  und  einige  Kopfe 
zeigen  noch  und  zeigten  ganz  besonders  vor 
der  RestaurieroOK  WO  Ref.  Gelegenheit  hatte, 
einzelne  Teile  za  inusen,  in  den  allzurascb  rer- 
kürzten  Formen  eine  schlagende  Übereinstim- 
mung mit  Gesichtern  von  der  Basilika  und 
vom  Olberg.  Das  Bild  des  nächsten  Jahres, 
dh  LalMlttriwsilika.  zerfällt  in  7  Etnzddar- 
ftellongen  aus  der  Legende  Johannis ;  dazu  ist 
oben  die  GeiBelung  Christi  in  die  Mitte  ge- 
setzt und  mit  ungemeiner  Wildheit  dargestellt, 
während  bei  den  stilleren  und  doch  dramatisch 
belebten  Szenen  das  Gefühl  für  das  Intime, 
für  die  Landschaft,  für  die  helle  Luft  einet 
Kirciienraums,  für  die  farbig  reiche  Harmonie 
der  Gewänder,  und  auch  die  DifTcrcnziertheit 
der  Personen  noch  stärker  hervortritt  ab  im 
Vorjahr.  Die  Basilika  S.  Croce  ist  1604  da- 
tiert; hier  ist  uitan  die  Kircbe,  dn  romanisch- 
gotifldier  Bso  mit  Pilgern  davor,  oben  die 
Kreuzigung  dargestellt,  auf  den  Seiten  aber, 
und  als  ginge  es  hinter  dem  Mittelteil  durch, 
du  Ifal^ium  der  11 000  Jungfrauen,  durch 
da  betoaders  reiches  Ranlccnwcrk  eingfifsü. 
Die  Kretizigung  ist  von  uugewuluitem  Add 
der  Auffassung,  die  Fülle  der  Mädchengrup- 
pen auf  den  Rheinschiffen  voll  Anmut,  voll 
lebhaften  Ausdrucks,  voll  Heiterkeit  u.  Pracht 
der  Kostüme.  In  diese  Zeit  ist  andi  «in  Flö- 
gd  in  Hflndwn  mit  dcd  Rcü.  Uborios  und 
Eustachius,  auf  der  Rückseite  St.  Rochus,  zu 
setzen,  überschlanken  und  fast  etwas  preziösen 
Figuren. 

Alu  dem  Jahre  1605  sind  erlialten  zunidist 
das  Gcmilde  St.  Konstantin  und  Sebastian  in 

Nürnberg,  zwei  Heilige  in  ruhigem  un- 
gezwungenem Nebeneinander  dargestellt,  un- 
ter einer  Halle,  hinter  ihnen  ein  goldener  Tcp- 
pich  von  Engelchen  gehalten  und  darüber  die 


Aussicht  in  eine  blaue  Landschaft.  Hier  ist 
der  Akt  des  Sebastian  eine  interessante  Parti« 

lele  zu  Dürers  gleichzeitigem  .^dam  in  dcrn 
Stich.  Der  Hintergrund  und  die  Halle  ist 
übermalt.  Die  (ji.-idcn  Heiligen  haben  goldene 
Tellemimben,  die  man  noch  unter  der  Uber- 
malung  erkennen  ktmi.  Die  Ornamente  der 
Architektur  erinnern  etwas  an  den  Klassizis- 
mus des  18.  Jahrb.,  stammen  aber  offenbar  aus 
der  MütKhener  Spätrenaissance.  Ein  Altar- 
flügel in  Nürnberg,  der  vielleicht  ursprünglich 
zu  diesem  selben  Mittelbild  gehört  hat;  stsUt 
Christophorus  und  Vittis  dar.  Gestalten  von 
gewählter  Eleganz,  vor  einem  Seegestade,  des- 
sen Ursprünglichkeit  zweifelhaft  ist.  Eben- 
falls vom  Jahre  1606  ist  das  etwas  matte 
Bmslllfld  des  Hsns  Rehm  in  der  Fugfsr- 
Sammlung  datiert,  das  weich  und  flüssig  ge- 
malt ist,  und  endlich  ein  Fragment:  Christus 
am  ölberg  in  der  Sammlung  Weber  in  Ham- 
burg. Zu  diesem  Bild,  einer  Altartafcl  oder 
einem  Epitaph,  ist  aber  der  Entwurf  des  Gan- 
ten in  einer  Berliner  Federzeichnung  (Lippm. 
IV.  G.)  erhalten:  sehr  klar  und  frei  angelegt, 
Christus  zwischen  die  Felsen  liiii,:?e  orfcn  mit 
starkem  Auiblicl;,  der  schlafende  Petrus  wie 
aus  einem  Bild  der  BeUinischtile  geschnitten, 
die  Altarstaffel  in  Renaissanceformen.  In  dem 
erhaltenen  Stück  ist  die  funktionelle  Klarheit 
des  Motivs  verringert,  die  üppige  Waldnatur 
aber  reicher  u.  stimmungsvoller  ausgebreitet. 
Aus  derselben  Zeit  2  stark  restaurierte  Altar- 
flügel, Hl.  I>ominicus  und  Katharina,  in  der 
Augsburger  Galerie  11  u.  12,  früher  als  Schule 
des  ält.  Holbein  bezeichnet.  Eine  getuschte 
Federzeichnung  zu  den  beiden  Heiligen  in 
Sigmaringen.  Aus  dem  folgenden  Jahre  ist 
nidUS  «tlialten.  Viellekht  fällt  in  diese  Zeit 
dne  neae  stirkere  Berührung  mit  der  italieni- 
schen Kunst.  In  Holzschnitten  und  Gemälden 
kommen  von  jetzt  ab  nur  noch  Renaissance- 
formen vor  und  es  vollzieht  sich,  wenn  auch 
sclwa  voiterdtct  in  den  Bildern  von  1606, 
simi  «nisdiddende  Wandlung  aach  in  der  Dar- 
StsUtng  der  Menschen.  Aus  dem  Jahre  1607 
stammt  ein  großer  Altar  der  Augsburger  Ga- 
lerie: auf  einem  goldenen  Reiuissancethrail 
Mari»  und  der  Chrurtus,  darunter 

md  auf  den  Plügda  Rdhen  von  Heiligen  in 
Halbfiguren.  Das  Bild  überrascht  durch  die 
strahlende  Farbenpracht,  durch  den  Zusam- 
menklang von  Gold,  Rot  mid  Blaugrün,  es 
zeigt  m  den  Tlin»aidm  das  Ilde  Würds,  ia 
den  Bfisiea  enie  bedeutende,  dodi  mtBvolIere 
u.  harmonischere  Charakterisierung  als  früher. 
In  der  Auffassung  und  im  Kolorit  möchte 
man  Anlüänge  an  Carlo  Crivellis  Art  finden. 

In  diese  Zdt  mm  fiUt  such  das  xunehmende 
Titigkeit  fSr  den  Hotssclmitt  AnBer  dea 
Celtisblättern  ist  der  reizende  Schnitt  (B.  13) 
wie  St.  Lukas  die  Madonna  malt,  vom  Jahre 
1607,  ebenso  «old  dn  Einblatt:  die  Geschkhte 
der  St.  Kümmernns  und  4  Titdblätter  zu  den 


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Burgfauir 


Vier  Singstimmen  Oglins.  1508  ist  der  Tilel- 
hobschnitt  von  Stammlers  Dialogus  erschie- 
nm»  1B08  die  Reiterbilder  St  Georgs  «ad  Kai- 
ser MasindHaiu  (B.  88  tmd  88),  dietea  eia 

prachtvolles  Zeugnis  der  Freude  des  Augs- 
burgers an  dem  ritterlichen  Herren.  Aus  dem- 
selben Jahr  die  5  groBen  Blätter  des  Königs 
voo  Gutziiv  wikie  Völkerschaften  im  Hof- 
staat eines  Köides,  von  sdiönem  S^imag  a. 
viel  I  ebendigkeit  der  Zeichnung  (B.  77)  und 
drei  Illustrationen  zu  Gailer  von  Kaisersbergs 
Predigten,  die  1508  bei  Ottmar  erschienen 
(dammer  B.  78).  Diese  Werke  aeigen  B.  in 
cnem  neticn  tmd  weiteren  Stoffkreis  sich  be- 
wegen als  die  früheren  religiösen  Darstellun- 
gen; seine  Kunst,  von  Anfang  an  weltlich  ge- 
stimmt, geht  nun  klar  auf  das  menschlich  Be- 
dentsame  and  Scböae.  Das  beste  Zengnis  die 
mm  folgenden  MadooneoblMer;  zwei  sehr 
vollendete  Holzschnitte  (B.  &— 12  und  B.  7) 
und  eng  zusammenhängend  mit  ihnen  die  be- 
kannteren Tafeln.  Zunächst  das  Hauptwerk 
des  Jahres  IMO,  die  groAe  Nömbetger  Ma- 
donna. Hier  erinnert  alles  an  ItaKen:  die 
genremäBige  Auffassung,  die  menschliche 
Würde  und  Anmut  der  schönen  Frau,  Gestalt 
vnd  Kostbarkeit  des  Throns,  die  verblassende 
Feme  der  Landschaft  und  fiber  alles  die  ti^e, 
goldene  Glut  der  Pailten.  Und  wenn  nun  diese 
stärker  als  je  an  CrivelH  und  Venedig  denken 
Ufit,  so  gibt  uns  vollends  den  deutlichsten  Hin- 
weis der  Entwurf  des  Bildes  selber,  eine  sehr 
sorgsame  Rötelzeicfammg  in  Berliq»  die  ita- 
Kenischer,  ja  klasrisch  reiner  im  Stil  fst  als 
alles  andere,  was  damal;  unter  siKllichem  F.in- 
fluB  im  Norden  entstanden  ist.  Von  gleicher 
Voücndnilg  ist  die  kleine  Madonna  desselben 
ICoscunu  aus  dem  folgenden  Jahre.  Die  Jung- 
fran  ist  noch  grasISser  und  freier  bewegt,  das 
Kind  hübscher,  die  Landschaft  von  erstaun- 
licher Poesie  und  Wahrheit:  es  sind  deutsche 
Waldhöhen,  die  in  der  Feme  verschwimmen. 
Daso  kommt  nim  endlich  das  Berliner  Bild- 
ehen von  1611,  eine  heilige  Familie,  wenig 
architcktoniscii  mehr  angelegt,  mit  phantasti- 
schen Bogcnpfcilcrn  in  die  Tiefe  hinein,  doch 
von  groBer  Traulichkeit  der  Stimmung  und 
seltsamem  Zauber  der  nächtlichen  Landschaft. 
Maria  hat  einen  nenen,  kleinlicheren  tmd  kind- 
Ikheren  Typus.  Das  Blatt  R  28,  die  hl.  Fa- 
milie (selbfünft),  bildet  dann  die  Erweiterung 
dieser  Familienszene  (1612).  Gleichzeitig  mit 
diesen  Werken  nun  entstehen  eine  Reihe  der 
bedeutendsten  Entwürfe  fSr  den  Holzsdmttt, 
zuerst  1510  die  erste  große  Arbeit  für  Kaiser 
Max,  die  92  Ahnenbilder  der  Genealogie.  Er- 
halten sind  80  Blätter  in  Wien,  5  in  München, 
4  in  Stuttgart,  das  Ganze  ist  nie  über  die 
Probedrucke  hinausgediehen,  diese  aber  Stnd 
von  B  s  Sohn  und  anderen  weiter  verwertet 
worden.  Hier  konnte  B.  seiner  Phantasie  in 
der  Erluidung  von  Rüstung  und  Prunk  von 
immer  neuem  Wohllaut  und  MaS  der  Stellun- 


gen und  Bewegungen  den  Lauf  lassen,  hier 
aber  auch  einen  neuen  Holzschnittstil  aus- 
bilden^ der  gleichmifiiger  der  fj—^^^-g  der 
Zekhnimg  folgte,  ohne  doch  seine  materbdien 

Absichten  zu  verlassen.  Dazu  kommen  nun 
die  etwas  lässiger  ausgeführten  Folgen  der 
7  Kardinaltugenden,  der  7  Todsünden  und  der 
7  Planeten  CBt.  41—61)  nebst  drei  Rahmen- 
sehm'tten,  dazu  St.  Ktara  (B.  27)  und  St.  Se< 
bastian  (B.  26),  ein  ganz  vorzügliches  Blatt 
lebendigster  Modellierung,  endlich  aber  eine 
Reihe  von  Einzelblättem,  die  Jobst  de  Negker 
mit  mehreren  Platten  vollendet  gedruckt  hat 
ISIO  der  WOrger  Tod.  der  Scene  nach  eine 
venezianische  Erinnerung,  und  ein  Werk,  das 
mehr  als  jedes  andere  momentane  Bewegung 
und  dramatische  Wildheit  hat  (B.  40).  1611 
dn  MedailkmhUdnis  Julius  II.  (38).  nach 
einer  Denkmünze,  Jakob  Fugger  (P.  119), 
beides  Profilbilder,  1512  Johann  Baumgartner 
(B.  84)  in  Dreiviertelansicht  unter  einem  Por- 
tal, noch  über  die  anderen  hinaus  eine  ge- 
schmackvolle, treffsichere  und  gewinwnde 
Leistong  des  Portritisten.  Die  tmtedeutend- 
sten  Arbeiten  dieser  Jahre  sind  Bücherillu- 
strationen: 1510  5  Stöcke  zu  Gailers  Buch 
Granatapfel  (Diemar,  B.  3,  16,  28,  62,  71),  und 
18  kleine  Holzschnitte  zu  Otbmars  Taschen- 
böchletn  aus  dem  Ries  (P.  114),  1611  das  Titd- 
bild  zu  Gailers  navicula  poenitentiae  (B.  110), 
1612  zwei  Illustrationen  zu  Johann  Piniciaous' 
Carmen  de  oiigtne  docum  Austriae  (P.  101, 
108). 

Wihrend  sich  Ms  zum  Jahre  1618  eh  g1ddi> 

mäBiges  und  vom  Süden  her  immer  neu  ge- 
stärktes Wachsen  und  Vorschreiten  ebenso  in 
Gemälden  wie  in  Holtschnittwerken  geäuBert 
hatte,  so  treten  von  mn  ab  bis  1518  jene  voll- 
stindig  zurüdc  und  B.  seheInt  sich  snsschlieB- 
lieh  oder  doch  vorwiegend  mit  den  großen 
graphischen  *  Aufträgen  zu  beschäftigen,  die 
ihm  jetzt  zufiieBen.  Im  Jahr  1614  scheinen 
noch  Fassadenfreaken  cineB  Hauses  entstanden 
zu  sein,  die  so  gut  wie  zerstSrt  sind,  die  Jagd, 
die  Schiffahrt,  die  Baukunst,  den  Krieg  und 
dergl.  darstellend.  In  das  Jahr  1513  aber 
fällt,  jedenfalls  nach  1512,  und  nicht  1510  wie 
Laacbitzer  meinte;,  die  BcteiUgung  B*  an  dem 
Hölzschnittwerk  des  Theoerdsnk.  Es  sind  18 

Blätter,  die  Laschitzer  richtig  bestimmte,  und 
die  mit  den  Illustrationen  zu  Thomas  Murners 
Schelmenzunft,  flüchtiger  ausgeführten  Bild- 
chen, stilistisch  sehr  übereinstimmen.  Dtese 
(P.  117)  erschienen  1518  bei  Othmar  und  shid 
sämtlich,  nicht  nur  der  Titel,  von  B  ent- 
worfen. Die  Hauptarbeit  dieser  Jahre  aber 
ist  in  den  110  Holzschnitten  zum  Weißkunig 
niedergelegt.  Der  Anteil  B.S  als  des  vorzüg- 
lichsten der  an  diesem  Weriie  beteiligten 
KünsiliT  ist  zuer.st  von  Laschitzer  trefflich 
abgegrenzt,  dann  von  A.  Schulz  in  Einzel- 
heiten relctifiziert  worden;  zuzufügen  wäre 
seiner  Liste  nur  das  beadchnete  Blatt  No  187 


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Burgkmair 


vaA  du  nicht  ngBitrt^  ebendA  S.  66  ab* 
icdnidcte.  Ntio  trifft  von  diesen  No  fl6  du 

Datum  XT,  No  54  Hie  Zahl  1515.  No  leS  end- 
lich ist  urkundlich  als  1516  entstanden  bezeugt. 
Es  erstreckt  sich  also  die  EnWchmg  der 
Halachnitle  über  Jahre  hinaa%  anA  ao  wird 
fie  aidiAare  UnsWcIilidt  Im  Stil  der  Blilter 

erklärt.  Es  entwickelt  nämlich  R.  noch  ein- 
mal seinen  feinereti  Holzachnittstil,  der  bisher 
durch  Betonung  der  Koottircn  und  der  m- 
adilieficnden  Schattcfdegn  rinirhif  Figuren 
deutlich  genug  vom  weiten  Grund  ab- 
gehoben hatte,  für  die  Darstellung  kompli- 
zierterer Szenen  aber  eine  nochmalige  Klärung 
und  Differenziening  der  Zeichnung  erforderte. 
So  biidcC  akh  nach  einigen  Versuchen  mit 
AKia  detlier  UmriBwirkung  ein  neuer,  dtirch 
Schatten  und  Licht  fein  und  klar  das  Wesent- 
liche betonender  Stil.  So  erfreuen  viele  der 
Zeremonienbilder  durch  ihre  selbstverständ- 
lich bedeotende  Anordnmvt  «ie  aie  dnrdi  die 
Noblenc^  mit  der  sich  hohe  md  höchtte  Wfir- 
denträgcr  bewegen  und  darbieten,  durch  die 
Anmut  der  Frauen,  durch  die  Pracht  und  den 
scbooen  Schwung  der  Kostüme  immer  wieder 
annückcn.  Ebenso  aber  siebt  maa  in  den 
irieten  Sdilacfateattomposlticneo  das  skhere 
Bestreben,  die  Bewegung  der  Heerhaufen 
deutlich  und  lebendig  in  der  ausgebreiteten 
Landschaft  sichtbar  zu  machen.  Leider  aber 
ist  dies  groie  Holzschnittweric  wie  die  meisten 
anderen  Unternehmungen  des  Kaisers  idcht 
vollendet  worden,  und  konnte  so  den  Zeit- 
genossen unbekannt,  nicht  zu  seiner  verdienten 
Wirkung  kommen.  —  Es  seien  noch  einige 
^eichasitig  entstandene  Arbeiten  aufgezählt: 
1818  Madonna  nt  Johannis  Pbiieboi  votom 
solutum,  1B14  Titel  zu  Riccius  Dialogus  (Mil- 
ler), IBIB  B.  63  Titelblatt  zu  Jornandcs  de 
rebus  Gothorun^  B.S  Simson  mit  dem  Löwen, 
B.  76  ein  RMnoBeni^  endlich  7  Hobuchnitte 
in  W.  Maens  Leiden  Christi  (erschienen  bd 
SdlSnsperger,  Blatt  1—5,  7  und  19),  1516 
P.  112  das  Kind  von  Tettnang,  B.  85  der  Ad- 
ler von  Ecks  Summa,  endlich  die  erstochene  Lu- 
kretia (Blatt  in  Baael).  1615  sind  auch  drei 
Federaeiehnongen  im  Gebetbach  Kaiser  Maxi» 
milians  von  B.  ausgeführt  worden  (Besangon 
1—3,  Gichlow  67 — 69)  flüchtig  hingeworfene 
Landschaften  und  Figürchen,  am  besten  das 
cnte  und  allein  beieichnete  Blatt  In  gröBe- 
rem  Umfang  als  für  das  Gehertrach  and  mit 
weit  bedeutenderen  Leistungen  war  aber  B  in 
den  Jahren  151&— 18  für  das  Holzschnittwerk 
des  kaiserlieben  Triumphzugs  tätig:  neben 
den  getragenen  Viktorien  (No  III  und  112) 
wid  den  kalikutiachett  Wilden  (OH-tn  der 
letzten  Ausgabe)  sind  die  ersten  56  resp.  57 
Blätter  des  Werks  von  ihm  entworfen  (einzu- 
Ifigen  ist  ein  Blatt  «dt  Landsknechten  in  Dre»- 
dm,  von  Woermann  publiziert);  es  sind  ia> 
gleldi  seine  voHcndetaten  Sdüspfungen  auf 
diesem  QAkL  Hier  neben  die  Diener  die 


Landsknechte  und  die  prunkvollen  Ritter  in 
abgeteilten  und  doch  wieder  im  ganzen  rhyth- 
misch bewegten  Gruppen  vorüber,  und  es 
bleibt  das  Bild  einer  triumphierenden  üppig- 
freien und  dennoch  sehr  harmonischen  Pracht- 
cntfahnng.  Es  fehlt  B.  zwar  die  Phantastik 
Dfirers,  aber  es  erfreut  ebenso  sein  breiter 
episch-voller  Ton.  Da.s  Berliner  Kabinett  be- 
sitzt ein  Blatt  mit  Pferdestudien  zum  Triumph- 
zug, das  1516  datiert  ist;  zwei  Turnierbfieher 
in  München  (1629)  und  in  Sigmaringen  ent- 
halten sorgsame,  farbige  Kopien  nach  Ritter- 
gestalten  des  Werks;  sie  dürften  beide  in  der 
Ausführung  von  dem  jüngeren  B.  sein.  An 
eine  andere  Gruppe  von  Blättern  schließt  sidl 
eine  späte  Druckfolge  von  60  Landsknechten, 
die  David  de  Negker  in  den  70er  Jahren  nach 
Entwürfen  von  B.,  Breu  und  Ainberger  her- 
ausgab; auf  B  s  Anteil  dürften  die  Blätter  it, 
17,  20,  26  und  31,  wahrscheinlich  auch  3,  5,  15, 
88k  87  entfallen.  Des  Meisters  Tätigkeit  für 
doi  Kaiser  hat  mit  dem  Jahre  1618  ihr  Ende 
erreicht;  aus  ebendemselben  Jahre  stammen 
noch  zwei  vortreffliche  Einzelholzschnitte,  eine 
linienschöne  stehende  Madonna  (B.  8  u.  P.  8^ 
tmd  St.  Radianus,  in  einer  Landschalt  ¥0a 
Biren  terflelscht  (B.  S9— 81). 

Im  Jahre  1518  ist  endlich  eine  Reihe  bedeu- 
tender Gemälde  entstanden.  Voran  der  Jo- 
hannes auf  Patmos  der  Münchener  Pinako- 
thd^  an  dem  die  Heiligen  Nikolatts  und  Eras> 
mos  hl  Sddeinelm  als  Innensriten,  die  beiden 
Johaimes  in  Burghausen  als  Außenseiten  der 
Flügel  gehören.  Die  ursprünglichen  Maße 
stimmen  vollkommen  überein,  es  haben  nur 
die  Aostnckungen  die  Zusammengehörigkeit 
bisher  ibersdien  lassen.  Umbrend  Iner  anf 
den  AuBenbildem  eine  Hallenarchitektur  die 
Figuren  umrahmt,  erscheinen  die  Gestalten 
des  geöffneten  Altars  in  einer  offenen  Land- 
schaft, die  Bischöfe  in  beUseidenen  Pluvialev, 
der  Evangelist  in  der  bewegten  Pulle  des  rol- 
braunen  v, citgcbau^^:hten  Mantels  wirft  das 
Haupt  zurück  und  schaut  mit  einer  fast 
schmerzvollen  Verzerrung  der  Züge  zu  dem 
oben  erscheinenden  Göttlichett  empor.  Über 
ihm  aber  ranscben  hohe  Palmen  imd  am  ihn 
her  ist  das  lustige  Pflanzen-  und  Tierleben 
des  deutschen  Waldes  üppig  ausgebreitet.  Nur 
Grünewald  noch  hat  damals  in  so  groBem  For- 
mat eine  Landschaft  daigestelh,  und  allerdings 
nicht  nnr  repräsentativ  wie  B.  Ein  Blatt 
mit  Tierstudien  in  Berlin  enthält  einen  Frosch, 
der  hier  vorkommt.  Aus  dem  gleichen  Jahre 
sind  die  Heiligen  Ulrich  und  Barbara  in 
Berlin,  Gestalten,  die  wie  die  des  Münchener 
Altars  vrfeder  zeigen,  wie  sidier  und  gewaltig 
jetzt  der  Künstler  seine  Menschen  Innzustellen 
und  zu  bewegen  weiß,  wie  mächtig,  wie  frei 
und  fast  überreich  er  jetzt  die  Gewänder  um 
sie  wirft  Aus  derselben  Zeit  etwa  muB  auch 
eine  Bewdnang  Christi  mit  dem  Stiller  and 
St  Sigismand  in  Karlsndie  stammen,  ein 


•SS 


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Biif|flBDiir 


wesentlich  schwächeres  Epitaphbildcbeo.  Eod- 
lich  gehört  hierher  eine  Aobetunf  der  Htftm 
in  der  Nörnberger  Buig, 
Vom  Jahr  1619  todami  der  Kreozigaiigt- 

tltar  des  Katharinenidostcrs,  jetzt  in  der  Augs- 
burger  Galerie.  Auf  dem  Mittelbild  Johanne«, 
Maria  und  Msf^dalcna  unter  dem  Kreuz,  auf 
den  Flögeln  ä.  Martha  und  St.  Lazanu  unter 
den  beiden  Schachern  (für  diese  Heiligen 
hat  sich  eine  Vorzeichnung  in  Paris  erhalten, 
Louvre  No  18  687).  Bei  geschlossenen  Flügeln 
sieht  man  St.  Heinrich  und  St.  Georg  in  etwas 
unbeholfen  überw^ten  Hallen.  Du  Ganze 
ist  sehr  gro0artig  angelegt,  und  dadoidi,  daA 
der  Augenpunkt  ganz  tief  genommen  ist,  tun 
die  Figuren  und  der  Gekreuzigte  vor  dem 
weiten  Himmel,  der  unten  hell  ist  und  oben 
aich  wölkt,  eine  unvergeßliche  Wirkung.  Der 
Schmer«  iit  stark  and  doch  mit  edlem  An- 
stand ausgedrückt,  und  die  Gestalt  Christi 
trotz  der  Qual  noch  voll  Würde.  Man  sieht 
in  alledem  die  italienische  Schulung  des  Mei- 
sters, aber  auch,  daS  ein  nordisches  Gemüt 
rieh  ausspricht  Die  flüchtig  au^eführte  Land- 
schaft aber  tmd  die  rasch  hingeworfenen 
Bäume  weisen  ebenso  wie  die  hart  umrissene 
Vegetation  des  Johannesaltares  darauf  hin, 
daß  B.  durch  die  lange  Ubuog  des  Holz- 
schnitts zwar  an  Leicbligkek,  Klarheit  und 
Schwung  des  Entwurfs  gewonnen,  aber  eben- 
so an  feinem  Empfinden  und  Durchfühlen  der 
Dinge  verloren  hat.  Die  Farbe  ist  sehr  wohl- 
lautend und  schön  durch  große  einfache  Kon- 
traste, aber  ohne  die  frühere  Delikatesse.  — 
1520  ist  die  reizvolle  Vermählung  der  hl.  Ka- 
tharina in  Hannover  entstanden.  1520  hat  B. 
auch  seinen  nhen  und  kranken  Vater  in  einer 
etwas  eilfertigen  Zeichnung  abgebildet;  das 
Blatt  ist  im  Dresdener  Kupferstichkab.  (Mappe 
III.  1).  1522  endlich  sind  die  Flügel  des 
Rosenkranzaltars  ia  der  Nürnberger  Rochus« 
kapelle  gemalt,  mit  sehr  flüchtiKcn  Bildern 
aus  dem  Marienleben ;  nur  in  der  harmoni- 
schen Farbe,  in  Landschaftlichem,  in  einem 
Lkfatcffekt  auf  dunklem  Grande  aind  sie  er- 
freulich. Es  scheint  aber  im  allgemeinen  B.s 
Produkt'onskrafl  mit  dem  3.  Jahrzehnt  nach- 
zulassen; bis  1528  sind  auch  nur  noch  Holz- 
adwhte  erhalten.  Es  sind  dies:  1619  die 
guten  Heiden  und  Heidinnen,  Juden  u.  Jüdin- 
nen, Christen  und  Christinnen  nebst  einem 
Passepartout  (B.  04—69) ;  4  Blätter  von  Wci- 
berlist:  Delila,  Bathaeba.  Salomon  und  Ari- 
•toteles  (B.  4r-4,  B.  78),  unübertroffen  an 
malerisch  reicher  und  doch  klarer  Wirkung; 
ihnen  schließt  sich,  obwohl  einfacher,  die  Ju- 
dith an  I Blatt  in  Basel).  Um  1620:  ein  Ge- 
kreuzigter, allein  in  Landschaft  (Blatt  in  Ba- 
sel), das  Veronikatuch  (B.  22);  ir)2l:  das 
Kinderalphabet  (P.  180),  1522,  Bücherillu- 
stratkmen:  die  Titel  zu  Meisterlins  Chronik 
von  Augsburg  (P.  115',  zu  H a  ik  Marschalks 
Spiegel  der  Blinden,  die  Rückseite  des  Titelbl. 


zu  Luthers  Sermon  vom  hl.  Kreuz,  endlich  21 
Blätter  der  Apokalypse  in  Othmars  Neuem 
Testament,  das  einzige  Werk,  in  dem  sieb  B, 
obwohl  recht  frei,  an  Dfavr  anlehnt ;  168ft 
2  Wappen  zu  des  löbl.  Fürstentutns  Steir  Erb- 
buldtgtmg.  Es  folgt  dann  eine  Serie  von 
6  sehr  großen  Holzschnitten,  die  mit  8  Stök- 
ken  gedruckt  und  wohl  auf  eine  Betrachtung 
aus  der  Entfernung  berechnet  sind:  1684 
Christus  am  Olberg  (B.  17)  und  Mater  dolo- 
rosa (Nagler  2S),  undatiert  Adam  und  Eva 
(B.  1),  1626  Christus  am  Kreuz  zwischen  den 
Schachern  (B.  19),  1527  die  Kreuztragw« 
(P.  88).  Von  1628  das  Titelblatt  des  „Cantz- 
lei  Büchleins"  (Stainer).  Endlich  sind  im 
Jahre  1580  als  letztes  bekanntes  Werk  B.», 
zehn  Blätter  zu  Luys  de  ."ivila,  Banqucto  de 
nobles  Caballeros  erschienen,  u.  zwei  davon  in 
Krautwadels  Nützlich  Regiment  der  Gesund- 
heit (Stainer  1681)  wieder  abgedruckt  worden. 

B.S  letzte  Gemälde  fähren  noch  einmal  auf 
den  Süden,  auf  Venedig.  Esther  und  Ahasver 
in  München,  1528  entstanden,  ist  ein  Zere- 
monialbild  im  Sinne  Carpaccios,  und  die  Bühne 
ist  wie  aus  der  Lagunenstadt  gegriffen.  Man 
sieht  eine  äußerste  Prachtentfaltung  und  Fülle 
kostbarer  Stoffe,  die  Architektur  überreich 
und  schimmernd  von  Marmor,  ist,  wo  es  nnr 
angeht,  mit  antikischen  Reliefs  eingelegt,  «ine 
sehr  gelungene  Luftperspektive  führt  an 
Pfeilern  und  Menschen  vorbei  in  die  Tiefe 
des  Bildes.  Die  Farben  sind  feiner  als  je  ab- 
gestimmt und  auf  einen  köstlichen  dunkel- 
goldbraunen  Ton  angelegt.  Das  Bild  ist  ma^ 
lerisch  viel  reicher  und  tiefer  als  alles  Voran- 
gehende. Die  Schlacht  von  Cannae  des  näch- 
sten Jahres,  einem  Zyklus  von  Schlachten- 
bildern angehörig,  die  Herzog  Wilhelm  von 
Bayern  sich  malen  ließ,  ist  uns  nicht  ebenso 
ohne  weiteres  genießbar.  Der  Kampf  der 
Heere  ist  in  drei  Staffeln  übereinander  nach 
Art  von  antiken  Reliefs  auseinander-,  u.  somit 
ohne  eigentlichen  Mittelpunkt,  aber  innerhalb 
der  einzelnen  Szene  mit  ungemeiner  Lebendig- 
keit, Eindringlichkeit  und  Klarheit  dargelegt. 
Sobald  man  iiui  Einzelne  geht,  findet  man  eine 
Leidenschaftlichkeit,  die  erstaunen  macht, 
man  findet  eine  breite,  kräftig-kecke  Mal- 
weise;  die  römischen  Rüstungen  verraten 
archäologische  Kenntnisse.  Aus  demselben 
Jahr  1629  nun  stammt  auch  Burgkmairs  letz- 
tes Werk,  es  erscheint  uns  Heutigen  als  sein 
ToUkommenstes :  das  Bildnis  seiner  selbst  und 
aeiner  Frau  in  der  Wiener  Galerie.  Die  Le- 
gende, welche  die  sprechende  Gebärde  des 
Malers  u.  die  Erscheinung  im  Spiegel  deutet, 
ist  bekannt.  Das  Bild  ist  wie  ein  Vermächtnis 
B.s  und  vielleicht  das  sorgsamste  und  studier- 
teste seiner  Bilder:  man  sieht  es  besonders  in 
der  Durchbildung  der  Hände  und  jeder  Ge- 
sichtsform.  Es  ist  etwas  sehr  Peinsinniges, 
etwas  unmittelbar  Sprecliendes  und  merk- 
würdig Modernes  in  dieser  Bewegung,  in  die- 


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Bmi^iiiair 


scm  Blicke  dis  müden  M.innes,  in  der  Haltung 
der  gealterten  Frau.  Zugleich  ist  das  Bild  in 
dem  malerischen  Vortrag  das  Freieste,  was  B. 
geschaffen,  so  kidit  tmd  brdt  sind  hier  die 
bntmen  Tdne  und  die  gnalichen  Halbschatten 
vor  das  Dunkle  gesetzt,  mit  einer  vollkomme- 
nen Sicherheit  u.  allerdings  (dies  wird  wie- 
derum deutlich)  auf  venezianische  Weise.  B,t 
Richtung  auf  das  Malerische,  die  in  den  Wer- 
ken bis  15l8  in  beständiger  Entwickelung  sidl 
zeigt,  schien,  durch  die  TT  1/  i  hnittperiode 
unterbrochen,  um  das  Ende  des  2.  Jahrzehnts 
zu  einem  gewissen  Verzichten,  Stilisieren  und 
AbschlieBen  gelangt,  sie  bricht  in  seinen  lets> 
ten  Werken  wiederum  durch  und  sie  scheint 
nun  hier  erst,  wie  in  einer  hc>chsten  Schöp- 
iong;,  ihr  vorbestinimtes  Ziel  erreicht  zu  haben. 

B.  adidnt  zum  Schilderer  seiner  reichen, 
bnnteii  und  bewegten  Zeit  wie  berafeii.  Eine 
vornehme  und  sensible  Natur,  hat  er  für  die 
äußfrr  Ersclain-jng  der  Dinge  die  feinste 
Empfindung,  für  die  Schönheit  und  kräftige 
Würde  der  Menschen,  für  die  Pracht  der  G«- 
«indcr  und  für  die  Stimmung  der  Landschaft, 
für  alles  farbig  und  malerisch  Reizenda  Le> 
ben  und  Bewegung  auszudrücken  hat  er  eine 
angeborene  Begabung.  Seine  biegsame  Natur 
weiß  jeder  Aufgabe  gerade  das  abzugewinnen, 
was  sie  erfordert,  und  mit  einem  nie  fehlenden 
Geschmack  es  zu  geben.  Er  dringt  nicht  in 
die  Tiefe  der  Dinge,  aber  doch  fühlt  er  das 
Besondere  eines  jeden  und  ihre  äuBere  Har- 
monie, das  schöne  IQeid,  das  sie  umhüllt  imd 
bindet  Wenn  er  in  vielem  mit  dem  jüngeren 
Holiein  verwandt  erscheint,  so  konnte  seine 
warmblütige  und  im  Grunde  immer  subjek- 
tive Art  freilich  nie  zu  der  Größe  und  kalten 
Klarheit  jenes  anderen  Augsburgers  gelangen. 
Aber  gelernt  hat  Holbein  von  ihm,  und  es 
■clbebit,  als  Mtte  B.  ihn  and  ebenso  den  Vater 
in  die  italienische  Welt  zuerst  eingeführt. 
Und  darin  liegt  B.s  historische  Bedeutung: 
daß  er  als  einer  der  ersten  und  mit  mehr  Ge- 
schmack und  Verständnis  als  irgendein  Alters- 
genosM  die  Formen  und  die  Kunstgesinnung 
der  Renaissance  nach  Deutschland  trug.  Sie 
liegt  auf  der  andern  Seite  in  seiner  Entwick- 
loag  der  malerisdi»  Anschauung,  die  er  im 
GffUMMls  BS  Dfirer  tmd  in  anderer  Weise 
als  GrSnewdd  tmd  Ahdorfer  ausbildete:  in 
der  Weise  der  Venezianer  Er  ist  darin  der 
Vorgänger  Christoph  Ambergers. 

Passavant  kam  auf  die  unglückliche  Idec^ 
die  Hdzacbnitte  des  Hans  Weiditz  (die  IUu> 
■tratwnen  ta  PMrarcas  „GlOcksbuch",  zu  einer 
Übersetzung  von  Ciceros  Offizien,  zu  dem 
Buche  Schimpff  und  Emst  von  Joh.  Pauli, 
die  alle  bei  Steiner  in  Augsburg  erschienen 
sind»  und  viele  andere,  siehe  WeiditaO  fiuigkp 
tnair  zoznachreiben.  Diese  Auidtt  wurde 
noch  von  Muther  beibehalten  und  infolge  des- 
sen auch  in  den  zahlreichen  Publikationen  der 
Vcrlagaanitalt  G.  Hirth.  die  seit  Ende  der  70er 


Jahre  des  10.  Jahrh.  die  Schätze  alter  Kunst 
in  billigen  Reproduktiooeo  verbreitete.  Da 
auBerdem  die  Holzadnitte  von  Wdditz,  be- 
sonders seine  Schiklerungen  des  menschlichen 
Elends,  für  d.  Sittengeschichte  der  Zeit  beson- 
ders lehrreich,  am  meisten  abgedruckt  wurden, 
ist  Burgkmairs  Name,  als  das  Interesse  für  die 
Deutschen,  die  neben  DQrer  gearbeitet  haben, 
ffwadrtC^  laerat  fast  ausschließlich  durch 
SeliiUeiungen  bekannt  geworden,  die  in  der 
Richtung  des  Bruegel  und  Tcniers  liegen, 
während  er  selbst  eine  Art  van  Dyck  unter 
•dnen  derbem  Zdl-  «ad  VoOtigHioMen  ge- 
«caeniat. 

Eine  andere  Gruppe  von  Werken  bat  sich 
als  Schöpfungen  der  beiden  Joerg  Bren  er- 
wiesen, siehe  dieselben. 

Ein  kritisches  Verxeiclmit  der  zahlreichen 
Holwchniite  atefal  noch  mi%  doeh  iat  es  in 
Vorbei  eiluug. 

Die  Handzeichnungen  scheinen  nicht  häufig 
zu  sein.  Außer  den  Studien  und  Entwürfen 
zu  den  erhaltenen  Bildern  im  Kupferstichkab 
von  Berlin,  in  Sigmaringen,  im  Louvrt;  den 
SetbsdkHdidssen  tmd  dem  Bildnisse  des  Vaters 
in  Dresden,  die  schon  genannt  sind,  ist  noch 
zu  erwähnen:  1)  der  sog.  Vater  Dürers,  Brust- 
bild eines  älteren  Mannes,  in  Kreide,  im  Bri- 
tish Mos.^—  S)  Brustbild  eines  bartlosen  Man- 
nes in  mitikren  Jahren  in  Kreide  beim  Her- 
zog von  Devonshire  in  Chatsworth.  Lipp- 
mann,  Dürers  Zeichnungen  No  400.  — 
3)  Brustbild  eines  halbwüchsigen  Mädchens 
mit  Feder.  Mit  Bciachrift:  nrschelin  burdc- 
mayrlin  hn  Loovre  18  (HW,  nh,  aber  wohl 
echt  und  schon  der  Tracht  nach  aus  der  Früh- 
zeit. —  4)  Drei  Kopfstudien  mit  Feder-  und 
Pinselstrichen.  Louvre  No  19184.  Auf  der 
Rückseite  Bniatbild  eines  Gdstlicben  in  Sil- 
berstift, ganz  hl  Hdbeins  d.  A.  Art,  doch  wohl 
beide  Seiten  von  B.  —  B)  Bildnis  Jakob  Fug- 
gers, Silberstift-Zeichnung  in  Kopenhagen, 
von  His  unter  XLVI  als  Holbdn  d.  A.  publi- 
lieft  (Qaacr  188),  isst  idcntiach  mit  chier  BiU- 
nisahidie  in  Berlin,  die  von  Wohmann  unter 
No  XXXXII  abgebildet  ist  und  wirklich  von 
Holbein  stammt  —  6)  Vermutlich :  Brustbild 
eines  bartlosen  Marmes  mit  Pelzmütze  in 
Kohle  oder  Kreide,  BaaeL  Abb.  bei  T^ejr, 
Baldnngaeidmungcn  No  84 

P.  V.  Stetten,  l&mal|«st>.  d.  Sudt  Augs- 
bon,  1779. 1  im,  870;  II  US, MT.  —  Bartsch, 
P^.  Vätn  l;  Heller,  Znsitse.  —  Nagl  er 
Mmop.  m  d«L  708.  709.  —  Passavaa  . 
P^.  I  mnil  a««-gB.  —  W 1  •  c  h  a  a ;)  n- 
Kndo«:  H.  B.  HriMbaÜia.  AieUv  L  d. 
sdeha.  Kms  I,  tSH  SL  IM:  n.  ISM  &  Mg.  *~ 
Antos  B«lsn4  Bss  TMasMld  dsa  Cdütas, 
ebda  IL  UM  S.  14a.  —  Frenael,  Ober  den 
TMoqSai«:  ebda  IL  UM  S.  1-^  -  Welt- 
mann,  R.  B.  in  Dobacs  Kunst  und  mnsttcr  L 
—  SIdncjr  Colvin,  Le  portiait  de  Jean 
Baomsartoer,  L'Ait  XVI,  1870  S.  ttl--g£  — 
E.  Hub  er,  Di«  Ifalerfamilie  B.  Ztackr.  d. 
bist  Vcr.  t  Scbwaban  n.  Neitefg  1.  S. 
—  Sebesta»  Kaiser  MavhrtHans 


KflnttterlcukoD.  &l.  V. 


•S7 


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Bvchonir 


Trimnpluuf.  Jahtti.  d.  KstMnunl.  des  AIlcA. 
KaUerh.  I  IM  f.  —  La ■  c h i t  s e r.  Die  Hl.  wu 
der  Sipp-  und  Magichaft  Ebda  V  165  L  —  A. 
S  c  h  u  I  X.  Der  Weisinmif.  Ebda  VI  S.  XXV.  — 
Latchitzer,  Die  Geoealogie  de«  Kaisers  Max. 
Ebda  S.  1-200.  Urkuaden  zu  fi.  ebda  VII.  S.  T. ; 
XIII,  2.  T.  No  85B1.  8«00,  MOl,  8603.  —  K. 
Mut  her,  H.  B.  Ztacbr.  f.  bild.  Kst  XIX,  18M 
S.  337  u.  378.  —  W,  S  c  h  m  i  d  t,  Zur  altd.  Kf. 
Beil.  I.  allg.  Ztg..  1884  No  207.  —  R.  Muther. 
Chrono!.  Yen.  der  Werlcc  H.  B.  d.  Ä.  Repert.  £. 
Katw.  IX,  1886  S.  410-48.  —  R.  Viicher, 
Studien  sur  Kg.,  1886,  paaatm.  —  H.  A.  Schmid, 
Forachungen  über  H.  B.  Disa.  München  1888.  — 
W.  B  6  h  e  i  m,  Meiater  der  Waffenachmiedelranst 
S.  23,  74.  —  DörnhSffer,  Uber  Burgknuir 
tmd  Dürer,  Beiträge  zur  K.  G.  Franz  Wtckfaoff 
gewidmet,  1903  S.  311  f.  —  Dörnhof  {er. 
Bs  Ccltismedaille,  Mitt  d.  Ges.  f.  vervielt  Kst, 
IWM  S.  4,  —  C.  D  0  d  g  s  o  n  im  Jahrb.  d,  preuB. 
Kstaamml..  1900  S  102,  cf.  1903  S.  336.  —  C 
Dodgson  in  Mittlgn  d.  G«s.  f.  vervielf.  Kst, 
1907  S.  57  ;  1»08  S.  24.  —  R  ö  1 1  i  n  g  e  r,  B.  im 
HocbzeitaUeide.  Münchener  Jahrb.  d.  bild.  Kst 
III,  1»08.  —  Habich  in  Kst  u.  Handw..  68. 
Jahrg.  1907/08  S.  218  f. ;  1909  S.  48.  —  H  a  b  ä  c  h. 
Ein  B.-Bildois  von  Hans  Holbein  d.  A.  Monats- 
hefte f.  Kstw.  I,  1908  S.  11.         H.  A.  Sckmid. 

Btuckaulr.  Hans  d.  J.,  Maler  und  Sohn 
dcf  ilteren  Hang  B..  muB  um  das  Jahr  1600 
gdiorai  aein.  Vtn  Haag  B.  d.  J..  der  IBM  in 
Augrsburg  genannt  wird,  ist  der  Sohn  eines 
Weibels  Konrad  B.  und  wohl  nicht  ein  Maler. 
1519  hatte  B.  für  die  Totenfeier  Kaiser  Maxi- 
milians 18  V/mm  zu  malen.  Er  cndMiiit 
auch  in  Zukunft  Iwinuff  mtr  mtt  uBtai^sBOfd* 
nrten  Arbeiten  beschiftigt  und  scheint  sein 
Leben  lang  vom  Ruhm  und  von  der  Kunst 
seines  Vaters  gezehrt  zu  haben.  Die  Schei- 
dung seiner  graphischen  Werke  von  denen  des 
ilteren  B.  hat  suent  Passavant  vorgenonuncn. 
Er  fchrfibt  B.  die  Eisenradierung  Venus  und 
Merkur  zu,  Nagler  eine  andere,  Diana  und 
Apollo  nach  Dürer.  Das  Tumierbuch  Herzog 
Wilhelms  von  Bayern  in  Mönchen,  16  Blatt 
V.  J.  1629,  scheint  von  ihm  nadi  Hobsdariiten 
des  Vaters  zum  Triumphzug  ausgeführt  und 
koloriert  zu  sein,  ebenso  der  identische  1.  Teil 
des  Tumicrbuchs  in  Sigmaringen,  dessen 
2.  Teil  dann  beträchtlich  steifer  ausgefallen 
und  dessen  8.  sdir  schwacher  Teil,  wie  er 
selbst  bezeugt,  von  B.  1558  angefertigt  ist. 
80  Ahnenbilder  in  Holzschnitten  sind  sodann 
in  die  Pappcnheinisclit-  Chnmik  (1530)  der 
Münchener  Staatsbibliothek  eingeklebt,  meist 
mit  H.  B.  bezeichnet  und  fast  ausnahmslos 
nach  Figuren  der  roaximilianischen  Genealo- 
gie kopiert:  es  sind  Werke  B.s  d.  J.  Nach 
der  Gencalngic  und  den  Holzschnitten  der 
Chronik  sind  wiederum  die  Eisenradierungen 
in  B.S  tmd  Vogthicrs  Augsborger  Geschlcch- 
von  1545,  das  Zimmermann  1618  ver- 
mehrte und  herausgab,  kopiert.  Es  ist  davon 
der  erste  Teil  der  Anteil  B  s,  gewandt  in  der 
Technik  und  sicher  im  Strich,  ebenso  wohl 
das  auch  einzeln  voflcoromend«  Titelblatt 
(P.  2):  das  Wappen  v»  Augsburg.  Holz- 
scbnitte  B.s  dürften  in  BSchem  der  Zeit  noch 


mehrfadi  aufsufioden  sem.   Urkundlich  ge- 

tunnt  wird  B.  in  den  40cr  und  60er  Jahren 
häufig;  er  scheint  in  beständigen  Geldnoten 
und  Schulden  gdeht  su  haben.  1668  richtet 
iCaiser  FcrdiiiBad  one  Pfirbitte  an  den  Bat» 
Bi»  der  alt  und  idmadi  sei»  sich  aber  früher 
mit  winem  Vater  durch  Arbeiten  für  Har- 
nische u.  dgl.  für  Kaiser  Max  vdna  verdient 
gemacht  habe,  ein  Gnadenämtchen  zu  äbei^ 
tratjMi.  B.aollabaraoch im selbea Jahre 
Höchen  aein.  Mehrere  NachkonuMn  von  ihmif 
ebenfalls  meist  Maler  und  den  Namen  Hans 
tragend,  zählt  £.  v.  Huber  auf;  es  hat  sich  in- 
des keiner  von  ihnen  bekannt  gemacIlL  Bfal 
Hans  B.  arbeitet  1567  in  Innsbruck. 

Nagler.  Moaogr.  III  No  680,  70«.  TO».  — 
P  a  s  s  s  y  a  n  t,  P.-Gr.  I  »8 ;  III  2«4,  286-87.  — 
B  ö  h  e  i  m,  Meister  der  Wailenschmieddkinut 
S.  23  f.  —  H.  A.  S  c  h  ra  i  d,  Forschungen  über  H. 
B.  d.  A.  S.  47  f.  -  E.  v.  Huber.  Die  Maler- 
familtc  B.,  Ztachr.  d.  bist  Ver.  f.  Schwaben  «. 
Neubarg  I,  1874  S.  310  f.  —  Urkunden  im  Jahrb. 
d.  Kstsamml.  des  Allerh.  Kaiserh.  VII,  2.  T. 
No  8840;  XIV.  2.  T.  No  1004«.  —  Valen- 
t  i  n  e  r.  Augsburger  Urkunden,  Repert  f.  Kstw. 
28  (1905)  S.  «1/02.—  J.  ▼.  H  e  f  n  e  r,  H.  B.  Tur- 
aierimcli  1888.  —  H.  Pallnann,  H.  B.  d.  J. 
Tumicihaeh  vea  UM«  Leipzig.  Hiersemaan, 
191L  H.  A.  SekmH, 

Bnzfkoair,  Thoman,  Malerund  vidhMkt 
Zunftmeister  in  Augsburg,  hat  1471  das  erste 
Augsburger  Malerbuch  „schön  geschrieben'» 
m  dem  er  die  Namen  der  1460  in  der  Stadt 
khcnden  Maler  aufaihl^  die  er  alle  noch 
Itannt  liahe,  ab  er  bei  dem  Briefnuler  Beam- 
1er  in  der  Lehre  war.  Seit  1479  erscheint  CT 
in  den  Steuerbüchern,  1489  und  1497  erwäfaat 
ihn  das  Gerechtigkeitsbuch,  eine  Jr- 

künde  lüsHausbcsitxer.  Er  achctnt  1488  die 
Gcrechtigiceit  sewiem  Sohne  Rena  abgetreten 
zu  haben  imd  ist  1628  gestorben.  —  In  der 
Provinzial- Wohnung  des  Franziskanerkiosters 
zu  Neuhaus  (Böhmen)  hängt  ein  Bildnis  des 
„Prüder  Johannes  Captstranno  1468" ;  eine  In» 
Schrift  auf  dessen  Rfldcseile  besagt,  da8  dieatr 
Franziskanerbnider  hie  zu  Augsburg  ge- 
prediget  und  alle  Freud  befunden  gelügt  und 
darum  selbst  die  Karten  Spielbrett  und  sol- 
ches alles  verbrennt,  als  man  sählt  14&i  Jahr 
hl  dem  Herintnonal  t.  WAmA  Jiu  hat 
gesehen  auch  Thoman  Burgkmair  Maler,  ist 
8  Jahr  alt  gewesen."  (Notiz  von  Bruno  Bi- 
schoff  in  PraR.)  Er  ist  demnach  1444  geboren. 
Gemälde  auBer  diesem  Bildnis  ihm  zuzuschrei- 
ben, hat  man  bisher  ebcnso«rea%  Anhdta» 
punkte  gefunden  wie  für  die  Holzschnitte,  bd 
denen  ein  miBverstandcncs  Monogramm  vcr- 
anlaBte,  an  ihn  zu  denken.  Es  existiert  noch 
sein  Bildnis  von  der  Hand  des  Sohnes,  eine 
Zeichnung  vom  Jahr  1880  in  Dresden;  die 
Inschrift  nennt  ihn  krank. 

Nagler,  Monogr.  I,  1603,  1605.  —  Ed.  von 
H  u  b  e  r.  Die  Malerfamilie  Burgkmair  von  Augs- 
burg. Ztschr.  des  bist,  Ver.  f.  Schwaben  u.  Neu- 
hurR  I  (1H74)  310—20,  —  Viscber,  Studien 
lur  Katgesch.,  168«.  H.  A.  Sckmid, 


958 


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Bttcgl  —  BuxgKhiakt 


Bugl,  Andreas,  Holzschnitzer  aus  Eger, 
18.  Jahrb.,  Autodidakt,  schnitzte  die  feinen 
Miniaturreliefs  mit  Szenen  aus  der  Panioa 
Christi  an  der  Tabcnudtehör  des  MwicA- 
altncs  in  der  Kloslericirche  za  WaMsatNo. 
Mutmaßliche  Arbeiten  desselben  Künstlers 
sind  2  Keliquienaltärchen  in  der  Kirche  zu 
Hrscheoreatb  imd  «in  St  Ifartin  in  Wcraers» 
rettth. 

KMdenkn.  d.  Kgr.  Bsran,       ItW  H.  14, 

p,n,ii»,m,m,  h.v, 

"  Johann,  Ifaler  am  S.  Georgen 

bfi  Bnineck  (Tirol),  f  1925.  Mittelmäßiger 
Ma]er  Von  ihm  ein  S.  Sebastian  am  1.  Seitcn- 
altar  der  Kirche  von  Lüsens  bei  Brixen  und 
anderes  in  Kirchen  des  Poatertala.  Malte  auch 
mit  Wasserfarben  auf  Spinngeweben  und 
Raupennestern  VerschiedCnct  derart  im  Pcr- 
dinandeuin  zu  Innsbruck. 

Tiroler  Kulerlei.  1823  p.  28.  —  Pfaund- 
ler.  Lex.  d.  bild.  Kstler  etc.  (Ms.  v.  lSd3  im 
Ferdinandeum).  H.  S«fnper. 

Bnzsmeier,  Max,  Schwei;.  Maler,  geb.  am 
Sl.  1.  1881  in  Aarau,  studierte  in  München 
nnd  Paria,  stellte  in  verschiedenen  Orten  der 
Selmeix  «nd  in  der  Ufindiener  Sesetsioa 
(Frühjahr  1008  „Waldrand")  aebe  Land- 
schaftsbiider  mit  Erfolg  aus. 

Peraönl.  Mittlgn.  —  Chron.  d.  .\rts  IMM  p.  257. 
—  Kstchronik  N,  F.  XVIII  487.  R.  C. 

Burgo,  Jean  de,  Maler  aoa  Vienne  fßm- 
tiiia^t  ItfB  «rinuidl.  erwähnt 

Man.  d.  See.  d.  B.-Afts  XITI 168^        IT.  V. 

Bnrgoa,  Diego  de,  Bildhauer  aus  Lucena. 
17T7  führte  er  den  Altar  der  Virgen  del  Car- 
men in  der  Kirche  zu  Puente  Genil  aus. 

Kanirez,  Artist,  Cordob.,  93.       M.  v.  0. 

Bofgea,  Sebastian  de,  BQdhaner  in 
Valladolid,  geb.  1589.  Er  hatte  1578  einen 
Altar  in  der  Kirche  S.  Francisco  und  1689 
eine  Statue  des  Esteban  Jordan  zu  schätzen. 

Msrti  y  M  o  n  B  ö,  Estud.  hist.  »rt.  542. 

M.  V.  B. 

Boxcos  y  Mantilla,  Francisco,  span. 
Maler  um  1650.  Schüler  u.  Nachahmer  des 
VelMWicz,  dem  er  M  Jahre  ndie  stand. 

Caan  Bcrnndei,  Dice.  I  181.  Jnati. 

Vclazquez,  II  215,  S71.  M.  V.  B. 

Boigos  y  Maatflla,  Isidöro,  Maler,  der 

1671  die  Reihe  der  Bildnisse  der  Könige  von 
Spanien  in  der  Karthausc  del  Paular  aus- 
führte.   Er  war  auch  Dichter. 

Cean  Bernadea,  Dkc.  I  181.    M.  v.  B. 

Bmiea  Oaa,  Antonio  de,  span.  Land- 
schaftsmaler der  Gegenwart,  von  dessen  Ar- 
beiten als  eine  der  tüchtigsten  erwähnt  sei: 
Die  Stcinbrüclie  von  San  Telmo  (Madrid. 
Ausst.  1904).  P,Lafontl. 

Bufos,  s.  andi  damit  verbmidene  For* 
namen. 

Boigacluniet  (Burg.schmied,  Burgschmitl, 
JakobDaniel,  Bildgießer.  Als  Sohn  eines 
Steinhauera  am  11. 10. 1786  zu  Nämberg  gebn 
t  7.  B.  IflES  fai  Nficnbeig;  lernte  loerst  die 
Drechslerei  and  bildete  sich  dann  anf  der 


Nürnberger  Kunstschule.  Mit  dem  Stein- 
zeichncr  Buchner  zusammen  fertigte  er  Nach- 
ahmungen der  mechanischen  Figuren  von 
Tendier  nnd  erlangte  durch  iliren  Vcrlcaaf 
an  einen  F^ranxoaen  seinen  ersten  Ruf.  Ge- 
schätzt waren  auch  die  kleinen,  recht  charadc- 
teristischen  Figuren,  die  er  in  Holz  schnitzte. 
Daneben  betrieb  er  mit  gutem  Erfolge  die 
Deitoratioosaulerct.  Doch  blieb  die  Plastüc 
andauernd  sen  ctgenthdics  Geirfet  Scuia 
ersten  bedeutenderen  Arbeiten  waren  drd 
fast  lebensgru&e  Figuren,  die  er  für  dta 
Waisenhau.s  anfertigte.  1828 — 24  war  er  mit 
Rotermunt  und  Rdndl  bei  der  Restanriemflg 
des  Sehteen  Brmmcna  bescidtftigt  Von  aei- 
ncn  Erzgufiwerken  war  eins  der  ersten  die 
Kolossalbüste  des  Königs  Maximilian,  nach 
Stieglmaiers  Entwurf.  Eine  weitere  liedeo- 
tende  Arbeit  waren  die  mit  Rotenumt  an- 
zusammen  nach  HdddoffB  Entwurf  gef<)^ 
tigtm  bronzierten  Figuren  am  Hauptaltar 
der  Nürnberger  S.  Jakobskirchc.  1826  folgte 
die  in  Sandstein  gearbeitete  Statue  Mclanch- 
tbona^  die  bei  der  Agidienkirdie  vor  dem 
Gjjrmnasiam  an*  Anlal  dca  SOOjihrigcn  Be- 
stehens dieser,  von  dem  Reformator  gegrün- 
deten An.sta!t  aufgestellt  wurde.  Als  erstes 
größeres  Werk  B.s  verdient  die  Statue  in 
ihrer  Auffassung  und  Durchführung  entsdiie- 
dene  Anerkennung.  1884  entstand  daa  Gn^ 
mal  des  letzten  Fürstbischofs  von  Bamberg 
und  Würzburg,  Georg  Karl  v.  Fcchenbach, 
im  rechten  Seitenschiffe  des  Bambcrgcr  Doms 
am  Eingange  des  Fürstenportals  aufgestellt 
Die  auf  steinernem  Floatament  liegende  Figur 
iat  auadrucksvoU,  wenn  auch  in  der  Nähe  be- 
trachtet etwas  schwerfällig  ausgeführt.  Be- 
sonders der  Kopf,  auf  dessen  gelocktem  Haar 
die  Inful  prangt,  »st  gut  gelungen,  nicht  min- 
der die  Gewandung.  Zur  selben  Zeit  schweb- 
ten noch  die  Verhandlungen  über  ein  Haupt- 
weric  B.a,  die  Dfirerstatue,  deren  Modell  von 
Rauch  stammte.  Seit  1827  verlangte  Lud- 
wig I  ,  daB  das  für  Nürnberg  bestimmte  Werk 
in  München  gegossen  werden  sollte,  muBte 
aber,  da  die  Nürnberger  Stadtgemeinde  nicht 
nachgab.  schtieBUch  darem  willigen.  daB  B.  das 
Modell  erhielt  (1^7).  Inzwischen  ging  B. 
nach  Paris,  wo  er  sich  bei  Crossatiire  in  der 
Gießerei  vervollkommnete.  Die  Dürerstatue 
wurde  1840  vollendet  Es  folgten  weiter  die 
Statuen  Beediovens  (nach  Hihnels  Entwurf), 
die  1849  für  Bonn,  die  Kolossahtatue 
Karls  IV.,  die  1851  nach  Prag  geliefert 
wurde.  Für  Möhra  schuf  B.  nach  dem  Ent- 
würfe von  Ferdinand  Müller  1868  daa  Luther« 
Standbild.  Damals  —  seit  1866  —  war  B.s 

Schwiegersohn  in  das  Geschäft  eingetreten. 
Aus  seiiicr  Hütte  ist  18öl  die  Prager  Radetzk>  - 
Statue  von  Max  hervorgegangen.  Die  Firma 
hieS  damals  Gebr.  Lenz-Heiold,  seit  1671 
Chr.  Lenz. 

Blair.  B.S  van  J.  P.  Prteai,  Nilinbcm;  UMl 


iS9 


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Bi^il  —  Boll 


—  Locboerin  Allg.  Drattdie  Blogr.  III  CIO  ff. 

—  Romberg-Faber,  Konven.-Lex.,  d.  bUd. 
lUte  II  319.  —  Brockhaui  Konv.-Lex..  1906,  III 
724.  —  Schorns  KitbUtt,  18S7  p.  IM.  —  Oio- 
■kurea,  1801  p.  SM.  —  Latr-Crcvtx.  Gwek 
d.  lieullint  I  SM  0.  —  MtndicwT  GlMpdiM 
ig06,  Abt  II  p.  13S.  OMrHwJtaeUM. 

BnxKt,  van  der»  t.  im  ArtilRl  Bm^AI* 
Jacques  van  der. 
BufMt,  Charles  Bernard,  französ. 

Architekt,  geb.  in  Bordeaux  am  10.  12.  1821, 
t  daselbst  am  9.  8.  1879.  Schüler  von  Lebas 
an  der  Pariser  Ecolc  d.  B.-Arts,  von  1850—77 
Architekt  der  Stadt  Bordeaux.  Seine  haupt- 
sächlichen Bauten  dort:  Haus  der  juristJsdiai 
Fakultit  (1872—78);  Gebäude  der  Feuer- 
wehr; Gewächshäuser  des  Jardin  public; 
Ztntralmarkthalle;  Chor  und  Sakristeien  der 
Kirche  St.-Michel;  zahlreiche  Schulen,  Wohn- 
häuser und  BOfgienneistereien  in  der  Stadt 
und  im  Departement.  Aach  führte  er  in  sdir 
geschickter  Weise  mehrere  wichtige  Restau- 
rierungen in  Bordeaux  aus,  darunter  solche 
des  groBen  Theaters,  des  Stadthauses  und  der 
Kirchen  St. -Bruno  und  Ste-Croix. 

Baucba  I,  Dict.  d.  archit.  franc.,  1887  p.  617. 

—  Revue  gciv.  de  l'arcliit.,  Table  gfai.  I— XXX, 
3S;  1874.  Tai.  14  u.  IS,  p.  M;  1879  p.  134  ff.  - 

Gas.  d  k-arts  XX  S6BM.  Geffroy. 

Bugond,  Matthias  von,  Architdct,  baute 
nach  1650  die  Maricnhimmelfahrts-Kirche  des 
Priroonstratenscr-Stifts  Strahow  auf  dem 
Hradschin  zu  Prag  wieder  auf.  Er  ist  nach 
Gttrlitts  Vermutung  identisch  mit  dem  Ordens- 
banmeister  Pater  Matthias  von  Saarburg,  der 
1679  an  der  Gnmdsteinlegung  des  Chorherren, 
klosterj  in  Bruchsal  mit  teilnahm. 

C.  G  u  r  1  i  1 1,  Gesch.  d.  Barockstils  etc.  in 
Deutschland  S.  13s.  H.  V. 

BUSHTSIGS  M£(Q  FECIT  (od.  D),  In- 
sdirift  auf  einer  Scheide  in  Lederplastüc  für 
das  sog.  Jagdmesser  Karls  d.  GroBcn  in  der 
Aachener  Pfalzkapclle,  die  wahrscheinlich 
Burcliart  .Slgcnsis  inc  fecit  besagen  soll.  Die 
in  schwarzem  Leder  getriebene  Scheide  in 
frühromanischem  Stil  mit  Spitse  in  Filigran- 
arbeit ist  wahrscheinlich  die  Arbeit  eines 
Metallkünstlers,  worauf  auch  die  kupfernen 
Nieten  deuten. 

Fr.  Bock,  Karls  d.  Gr.  Pfalrkap,  u.  ihre  Kst- 
ichätre  1865  p.  45—48.  —  Katgewcrl>cb!att  III 
143     ■  Ztschr.  f.  Christi  K»t  II,  1882  So.  224. 

JLC. 

Bnzi,  Bortolino,  s.  Bmrit, 
Bari,  Friedrich,  s.  Bwry. 

Bari,  Max  Alfred,  Maler,  geb  zu  Burgdorf 
in  der  Schweb  am-  24.  7.  1868,  wohl  die 
stärkste  und  eigenartigste  Erscheinung,  welche 
die  juQgachwdMriscbe  Malerei  am  Anfang 
des  80.  Jahrfi.  nehen  Perdbiand  Hodler  auf» 
zuweisen  hat.  B.,  der  in  Burgdorf  das  dortige 
Progymnasium  besuchte,  hat  sich  frühzeitig 
der  Malerei  zugewandt,  in  München  an  der 
Akademie,  dann  in  der  Privatscbuk  Simoo 
HoUoBcys  stndisft;,  spiter  die  Akadank  JttHen 


ZQ  Paris  besacht  imd  schließlich  wieder  in 
München  im  Atelier  Albert  von  Kellers  als 
Phvatschüler  gearbeitet  Die  richtuoggeben- 
dCB  Eioiwiite  «rindt  er  indessen,  wiewohl 
aeihaa  voidieni  mit  entscheidenden  künstleri- 
■diBB  Bnaiditen  versehen  o.  durch  gewissen- 
hafte Auseinandersetzung  mit  den  vorhande- 
nen  Werten  der  Malerei  geschult,  von  seinem 
Freonde  Ferdinand  HodeTt  dessen  SeHe 
er  gemalt  md  voD  dem  er  ■mnUdhare  Att- 
regungen  für  seine  Knnst  m  rddiem  MaBe 
empr'angcn  hat,  B.  war  es  beschieden,  die 
problematischen  Erkenntnisse  der  Hodierschcn 
Stilwelt  auf  seine  hOdaiHtindigeren,  leben- 
gesättigten  Stoffe  aniuwanden.  Uberwiegt 
bei  Hodler  in  der  Mehrzahl  aller  Werke  das 
FormenprtAlem  als  solches,  so  sind  die  Schöp- 
fungen B.s,  in  der  Regel  Darstellungen  von 
Hemer  Oberländer  Bauern  und  Berner  Ober- 
länder Landachaf  teob  von  den  übermäfiig  sicht- 
baren Zeidien  der  stifistisclien  Nachdenklich- 
keit befreit.  Das  farbige  Mittel  Bs,  der 
Lokalton,  ist  von  Hodler  übernommen.  Im 
Figurenbild  zielt  B.  wie  Hodler  vorwiegend 
auf  die  Herrschaft  der  UmriSlinie  ab,  deren 
Allgemehibedeutuiig  für  die  Stitknnst  Hodler 
überzeugend  ^eprcdipt  hat.  Eine  ausgespro- 
chene Hinneigung  dem  Volk  seiner  Hei- 
mat, ein  letztes  innerstes  Verständnis  für  sein 
Darstellungsgebiet  und  eine  seltene  künsUc- 
rische  Bhriiddceit  und  Selbstzucht  befiUrigten 
ihn  mit  den  erworbenen  stilistischen  Mitteln 
Bauembilder  und  Dorfschilderungen  zu  ge- 
stalten in  denen  er  zuweilen  Wilhelm  Leibi 
an  Formenstärke  und  strengster  stilistischer 
Einheitlichkeit  nicht  nachstdit.  Ohne  seine 
Dörfler  psychisch  zu  inszenieren,  wie  es  die 
anekdotisch  erzählenden  Bauemmaler  in  der 
Art  Dcfrcgi^crs  oder  die  „Illustrativen"  in 
der  Art  seines  Landsmanns  Anker  taten,  weiA 
er  dadurch,  dafi  er  seine  Typen  und  episodi- 
schen Figuren  auf  den  einfachsten  u.  formen- 
deutlichsten Ausdruck  bringt,  die  stärksten 
Wirkungen,  die  von  bildmäßigen  Gestaltun- 
gen ausgehen  können,  zu  erreichen.  Darum 
können  B.s  Bauembilder  als  abgeschlossene 
Aussagen  über  den  soondsooft  behandelten 
Stoff  gelten.  Sie  sind  mit  alleffl.  was  aus 
jener  Sphäre  in  die  Kunst  und  in  die  Malerei 
gehört,  gesättigt.  Insofern  B.  in  diesen  Wer- 
ken auch  als  sachlicher  Darsteller  alter  Sitten 
und  Trachten  (natürlicfa  nie  als  Kostümmaler) 
auftritt,  ist  er  audi  als  IndtargeaehlditlidNr 
Aufzeichner  anzusprechen.  Als  Landschafter 
steht  er  unter  den  Jungschwcizem,  die  sich 
an  der  Wiedergabe  des  Hochgebirgs  versucht 
haben,  an  erster  Stelle.  Seine  warmen  «od 
heiteren  NatorbiMer  haben  im  Gegensatz  zn 
dem  etwas  kühlen,  ganz  auf  Linien  u.  Farben- 
vereinfachung gebändigten  Vortrag  derer  um 
Hodler  seelisches  Leben,  haben  Stimmungs- 
gehalt  und  Poesi^  und  es  seigt  sich,  daS  er 
auch  auf  diesem  Scbaffensfeld,  wie  kaum  ein 


260 


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Buri  —  Burkh 


tnderer  Zeitgenosse  Ferdinand  Hodlers,  in 
4er  Schweiz  starke  Daseinsbeziehungen  er- 
reicht hat.  Der  Künstler,  der  in  Brienz  am 
Brienzersee  im  Bemer  Oberland  seit  Jahren 
mit  dem  Volle,  dessen  allerkünstlerischster 
Interpret  er  geworden  ist,  zusammenlebt, 
dlrfite  mit  seinen  Hauptwerken  mittleren  For- 
mats vermutlich  für  alle  Zeiten  in  der  deut* 
sehen  Kunstgeschichte  seine  Stellung  behaup- 
ten. Sein  Selbstporträt  (1906)  tmd  das  gröBere 
Bild,  das  seine  letzte  Entwicklung  zur  Höhe 
eröffnetCb  dit  »Politiker"  (1904)  befinden  sidi 
im  MoMOB  so  Basel,  anidere  Bilder  in  den 
Iffli.  von  Inern  (Der  Greis,  1897),  Genf 
(Winterlandschaft,  1900),  Bern  (Nach  dem 
Begräbnis,  1906),  der  Großteil  seiner  Haupt- 
werke aus  den  letzten  zehn  Jahren  (1900 — 10) 
in  jcdocli  in  tchwdseriacbem  Privatbctitz. 

Bran,  Scbwilaer.  KsdcitaK.  —  Drell«r« 
Kttjalifb.  1910.  —  Die  Rbeinlaode  IV  868,  VI 
(S.  T.)  90,  Va  (8.  T.)  118,  VIII  (8.  T.)  XSI- 
148  (H.  Keiler  adt  laUr.  Abb.).  —  Kat  der 
Amt  In  MMeMorf  1M4,  190T,  If iiaekea.  Glaa* 
ML  190L  1M0.  tTHfisien  1888^  180%  1808.  UOT. 
B^^  ScmadM  1810.  Bmmb  aMTarfA 
(EiUnmag  des  Kmutkanirs)  MM, 

Buii,  Rudolf,  Xylograph,  geh  in  Bern  am 
6.  4.  1835,  t  das.  am  29.  10.  187S,  btgnmdcte 
1858  mit  seinem  Schwager  Melchior  Jccker 
in  Bern  ein  xylograph.  Atelier,  aus  dem  zahl- 
reiche Holzschnitte  für  ülflstrierte  Sehweiser 
Zeitachriften  hervorgingen. 

C.  BruB,  Schweizer.  Kstlerlex.,  190S  I.  H.  V. 

Bari,  Tommaso  d' Antonio  de',  Ma- 
ler in  Mailand,  1481  als  Mitglied  der  dortigen 
„Universiti  dei  pittori"  erwähnt. 

Arcb.  Stor.  Lombardo  scr.  III  fuc.  VI  anno 
XXII  (1899)  p.  408-434.  C.  Dtgli  AmmL 

Bwldaa,  Philippe,  Maler  und  Bülger  von 
Arras,  1489. 

Rfun.  d.  Soc.  d.  B.-Arts  XIII  230.         H.  V. 

Buijor,  Bernardino,  Goldschmied  aus 
Novara  (Sizilien),  verfertigte  die  Goldketten, 
die  Papst  Julius  III.  den  Gesandten  von  Bo- 
logna (1552)  adwaittte. 

E.  Plea,  BcaveMrto  CcOW,  Suis  1883  p. 

3M.  R.  C. 

Buxillon,  F  r  a  n  <;  o  i  s,  Schweiz.  Graveur, 
geb.  am  19.  6.  1^1  in  Vezeronces,  t  *o> 
96.  9.  1891  in  Genf.  Im  MowmB  Ariam  fai 

Genf  befinden  sich  Holzstöcke  mit  Ornamen- 
ten zum  Buchschmuck  von  ihm  u.  Vorzeich- 
nungen für  Arbeiten  in  Schmiedeeisen.  Für 
Uhrgravierungen  hatte  er  eine  besondere  Art, 
,j!enre  francais"  fco.,  erfanden. 

Ulysse  B.,  sein  Sohn,  geb.  am  7,  1  1f?r57, 
t  am  14,  11.  1885,  Zeichner  und  Graveur,  ent- 
warf außer  anderen  die  Burhvignetlen  fÜf 
den  Katal.  des  Musec  Fol  in  Genf. 

C.  Brun,  Schweiler.  Kstlerlex.  I.  JL  C. 

Bona,  L.,  Kupferstecher  in  Prag,  von  des- 
sen Hand  2  sign.  Bl.  bekannt  sind:  La  Ma- 
querelle  punie,  1756,  und  Halhfigurportrit  des 
Feldmarschalls  Grafen  Daun,  1758. 


L  c  B  1  a  n  c,  Man.  I.  —  Pnrtall«  et  B4- 

r  a  1  d  I.  Les  gra.v.  du  UM  a«  1888  III  f88k 

Borini,  a.  ^mtML 

Boris.  Bortotino  de,  kmibard.  Maler 

des  15.  Jahrh.,  von  ihm  befindet  sich  in  der 
Kirche  S.  Antonio  di  Combo  zu  Bormio  ein 
voll  bezeichnetes  Pietifresko  mit  2  Heil,  und 
Stüter  (Bortoltnus  de  Buria  pinsit  1474), 
früher  über  der  TOr  des  Hauses  der  Canonica. 
Aus  Beschreibung  des  Archäologen  Valcnti 
kennt  man  von  B.  auch  ein  Gemälde  Be- 
gegnung der  Maria  und  Elisabeth"  (14701, 
aus  dem  1866  geratörten  Oralorinn  dca  En- 
engels  S.  ICidwel  nahe  der  Cotteifata  von 

Bormio. 

S.  M  o  n  t  i,  Stor.  e  Arte  Deila  Fror,  di  Como 
1902  p.  273,  275.  —  F.  M  a I a gu s  1 1- V  a  1  e  r  1, 
Pitt.  lomb.  1002  p.  239.  —  F.  llalaguzsi- 
V  a  1  e  r  i  in  Raa«.  d'Arte  190«  p.  U7.         R.  C. 

Bmkaidt,  C.  F.,  Maler  in  Brealao,  betei- 
ligte aidi  1846  0.  1847  an  den  dortigen  Kmik. 

aasst.  mit  einer  Maria  Magdalena,  einer 
Waldpartie,  ei^em  Jagdstück,  einem  Chri- 
stuskopf unri  (1847)  mit  «Diomedes  den 
Mars  bekämpfend".  B.  Himta$. 

Bmkart;  Benedict,  a.  Bmrgkart. 

Burke,  Augostus,  Landschaftsmaler  in 
London,  stellte  swiacben  UM»  tmd  1801  wie- 
derholt in  der  Rof .  AemSitmf  aoa.  ' 

A.  Grarea,  Roy.  Acad.  Enhyb..  1905  T.  ff.  V. 

Burke,  Thomas,  reproduzierender  engl. 
Kupferstecher  in  Schwarz-  u.  Punktiermam'er, 
geb.  1740  in  Dubliii,  f  am  81. 18. 1816  in  Lon- 
dodv  nadi  den  Daten  auf  aefaen  Stichen  1771 
bis  1808  titig.  Schüler  John  Dixon?.  Er 
stach  in  der  Art  Bartolozzis  Porträts  und 
Historienszenen,  namentlich  nach  Angel.  Kaaff- 
mann:  Bildnisse  Cbarkittea  v.  England  o.  der 
Lady  Rnsboo^  Copido  nnd  Ganymed,  Andro- 
mache,  Kleopatra  u.  a.;  ferner  nach  Murillo, 
Gio.  Batt.  Cipriani,  Hopner,  Reynolds  usw. 
Das  Verzeichnis  seiner  Stiche  bei  Le  Blanc 
umfaSt  48  BL,  dasjenige  seiner  Mezzotint- 
Portrito  bei  J.  Cb.  Smith  T  Bt.  Unter  seinen 
Hatiptblättem  seien  genannt:  The  Batt!e  of 
Azincourt,  nach  J,  H.  Mortimer,  17S3,  Teic- 
machus  at  the  court  of  Sparta,  nach  Ang. 
Kauffmann;  The  Nightmare,  nach  J.  H. 
Füssli,  1786. 

Le  Blanc,  Man.  I  660  (mit  ilt  Lit).  — 
Redgrave,  Did  of  art  etc.,  1878.  —  J.  Chat. 
S  m  i  t  b,  Brit  Meuot.  Portr.  (1878)  I  133—138. 
—  Kat  d.  Expoa.  d'oeuvrea  dTatt  dn  ISom 
Paris  1806,  No  763-76«.  Jf.  F. 

Vmiatt,    Eugen,   Landadiaftamaler  in 

Breslau,  geh  in  Schweidnitz  am  80.  6.  1866; 
seine  Studienzeit  fällt  in  die  Jahre  1887—83. 
Renen  führten  ihn  nach  Bayern,  Mecklen- 
bnrf  und  dem  Harz.  Bj  Spcaialitit  sind 
Stimmongabilder  aoa  der  Heidelaadadiaft. 

E.  Hinlie. 

BorUi  (Burck  oder  Purckh),  Andreas, 
Hofmaler  in  Graz,  f  das.  1629,  malte  1625  für 
die  Stände  Steiermarks  die  Porträts  des  Kai- 


t6x 


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•cn  und  der  Kaiserin.  1026  war  er  Mr  die 
Milwritfii  in  Gnz  bcscb&ftigt. 
J.  Watt  1er.  SMir.  KMleriex.,  IMS.    H,  V. 

Bnrithard:  ihren  Arbeiten  n^ch  bisher  nicht 
erforschte  Nürnberger  Siegelgraberfamilie, 
von  deren  Mitgliedern  Johann  Christoph  B. 
von  ca  1780  bis  1750.  Jokomn  GottHeb  B.  1770 
wd  1780  (als  %  MtldUor  B.  17BO-1T0O  und 
Tobias  B.  1740  urkundlich  genannt  werden. 

Zahnt  Jahrb.  f.  Katw.  I  SSO.         Th.  Mampt. 

Boikhard,  s.  auch  Burckhardi  eic 

BofUiardt,  Hedwig,  Porträt-,  Blumen-  ii. 
SHIlebenmalerin  in  Zürich,  geb.  am  13.  11. 
1868  in  HocstAi  Schülerin  der  Müncbncr 
Kstgewertodmle,  dann  der  Akad.  JuKan  in 
Paris  unter  Benj.  Constant  und  Jul.  Lefebvre. 
Ihr  Spezialgebiet  sind  Kinderporträts  in  Ol 
und  Pastell.  Auf  der  Aosst  in  Limogea  CT« 
hielt  sie  1893  die  goldene  Med. 

C.  Brun.  Schweif.  Katlerlex.  I.  H.  V. 

ButUiardt,  Jakob,  Schweiz.  2Mchner  und 
Maler,  von  Sumiswald,  getauft  am  8.  11.  1808 
in  Hasle  bei  Burgdorf,  f  1867.  Studierte  in 
München  und  Rom  und  widmete  sich  beson- 
dere der  Landschaftsmalerei.  Später  beglei- 
tete er  den  Naturforscher  Louis  Agaasiz  auf 
dessen  südamerikanischer  Expedition  und  lie- 
ferte Zeichnungen  für  dessen  Werke. 

C  Brun,  Schweis.  Kitlerlex.  I  838  (hier  J. 
Bnrckhardt)  u.  244.  H.  V. 

BnUiardt,  Jörg,  Stadtwerkmeister  in 
Hall,  errichtete  laut  Inschrift  1678  die  2  obe- 
ren Stockwerke  dca  Turmea  der  Michaela» 
khfdie  das.  ki  gotisierenden  Renaiasanee* 
formen.  Wahrscheinlich  führte  er  auch  die 
Bauten  des  Propats  NeusteCter  in  Komburg 
ans.  Sein  Grabstein  mit  «kiem  Meiater- 
acichen  ist  erhalten. 

Kit-  u.  Altcft.-Deiümi.  im  Kgr.  Wüittemberg. 
Ifolkr.  9.487.  4M|,  MW,  fiMLKKL  H,V. 
iMÜMt  ^in^art.  Purhd  etc.).  Bild- 
schnitzer zu  Nürnberg,  wo  er  von  1897  an 
nachzuweisen  ist.  Am  19.  8.  1406  ward  er 
wegen  „Ungehorsamkeit"  auf  ein  Jahr  aus 
der  Stadt  verbannt.  Zum  26.  11.  1408  er- 
acheint  er  urkundlich  sunt  letncnnaL  Von 
seinen  Werken  ist  nichts  hHnwmt, 

Repert  f.  Kstw.  29,  338.  Th.  Homp*. 

Bnrkhart,  Benedict,  s.  Burgkart. 

Baikhsit  (Burkhardt),  David,  Kupfer- 
stecher, geb.  zu  Wien  30.  12.  1788,  f  daaelbst 
1.  4.  \m.  1888  (Oktober)  erhüt  «r  ^  sein 
Vorname  wird  bei  ^caer  GdegeulieH  iddit 
genannt  —  von  der  Steingut-  und  Wedgwood- 
geschirrfabrik  in  Frain  (Mähren)  für  eine 
Platte  mit  Landschaft  26  fl. 

Dr.  Cyriak  Boden^tein,  HuBdcTt  Jahre 
Konataeachichte  Wien*  178»— 1888.  Wien  1888, 
III.  Teil  p.  33.  —  C.  Schirek,  Mittdl.  des 
Mihr.  Gew.-Mos.,  ISttS  p.  13.  C.  5<Mr«i. 

Bittart^  a.  auch  Burtkhtardt  etc. 
BttKÜn,  s.  BfifMnt. 

BartPiAnn,  J  ,  s  Burckmann. 
Bazlaado,  L  e  u  p  o  1  d  o,  Maler,  geb.  1841  m 
lfailaii4  Schüler  von  L.  Biai  m  der  Brera- 


Akad.,  tätig  in  Mailand  als  Architektur-  n. 

I  ,^<ndiwhaf ttmalfT  Die  itaUen.  KanatauMl. 
beschicliie  er  mit  cahlreidMn  Ol»  n.  AQuatelt» 

ansichten  des  Domes  zu  Mailand,  der  Certosa 
von  Pavia  sowie  aus  Venedig  u.  Chioggia 
(großer  „Fiscfamarkt",  1880  in  Florenz  aus- 
gcatdk),  von  denen  einige  ni  die  Gall.  d'Art« 
Uodema  n.  kw  Mna.  dei  Riaorgimcnto  n 
Mailand  sowie  in  die  Call.  Tosi  zu  Brescia 
gelangt  sind.  Noch  1804  sah  man  von  ihm  in 
der  Florentiner  Ausst.  ein  von  der  Kritik  ge- 
lobtes Landschaltsgemälrfe  „Rosso  dl  sera". 

De  Gubernatii.  Diz.  d.  art  ttal.  viventi 
(1889).  -  Zeiuchr  f.  bild.  Kit,  1880  BeibL  p. 
320 ;  1881  p.  390.  -  Natura  ed  Alte  189»-«T, 

II  148;  1M3-4,  II  868.  B,  Vtrgt. 
BnMght  Sydney  Rlchmondi  amerflc 

Maler,  geb.  7.  7.  1863  in  Little  Compton,  Rhode 
Island,  studierte  in  Paris  anter  Jean  Paul 
I.aurcns.  Ist  im  Aquarell  am  erfolgreichsten, 
s.  B.  wThe  old  skipper"  auf  der  St  Louta  Ex- 
MUtkn  19M.  B.  hat  um  188«  anch  cia%e 
hübsche  Blitler  nft  der  k«licn  Nadel  ge- 
stochen. 

Mit  Not.  von  E.  Richter.    F.dmnni  von  Mach, 

Boxlengo,  Antonio,  Bildschnitzer  in  Pia- 
cenza,  vollendete  1447  im  Auftrage  des  Bi- 
schofs Alessio  für  den  Hochaltar  des  dortigen 
Domes  einen  4Va  m  langen  u.  2'/t  m  breiten, 
mit  2^  Statuetten  (u.  Reliefs)  gcsclmu  kten 
gotischen  Schnitzaltaraufsatz,  dessen  fiema- 
lung  gleichzeitig  vom  Meister  Bartolomeo 
da  Groppallo  auageführt  wurde.  Das  Weric 
ist  jetzt  im  Dome  über  dem  Hauptportale 
aufgestellt;  von  den  Statuetten  (Madonna, 
Christus,  Apostel  u.  Heilige)  sind  nur  7  voll- 
ständig erhalten. 

Scarabelli,  Guida  di  Piacenxa  (1841)  p. 
23.  —  Finocchietti,  Scult.  e  tarsia  in  legBo, 
Fircaxe  1873  p.  48.  —  Ambiveri,  Art.  P!a- 
ccntiai  (1879)  p.  54—57.  Suf.  Lottiei. 

BtnU,  Aleasandro,  Bildhauer  in  Rom, 
wo  er  am  11.  6.  1664  Zahlung  erhielt  für  Ar- 
beiten an  der  neuen  Zecca  di  S.  Pietro. 

Arch.  d.  Soc  Rom.  di  Stor.  Patr.  1908  voL 
XXXI  p.  64.  C.  Dfgti  AbwL 

BuiUa,  Francesco,  Maler  m  Padua,  da- 
selbst urkundl.  nachweisbar  1628. 

Moaehinl.  Mla  pilt  ki  Fadm  Maamia» 
1886  p.  8t. 

Bnriiag,  Gilbert,  anwrik.  Maler,  geh. 
1843,  t  1876,  besonders  bekannt  als  Aquarell- 
raaler  von  Vögeln.  B.  war  einer  der  Gründer 
der  American  Water  Cdonr  Society,  derM 
Anastellungett  er  regehnUig  beschickte.  Br 
war  ein  vorzüglicher  Ornithologe  und  schrtih 
für  viele  Monatsschriften  Artikel  über  VögeL 
die  er  seH  ei  illustrierte 

ClcraentandHutton,  Artiato  of  the  lOU 
Cent  L'Art  III  24.  Edmund  von  Mach. 

Bndiagteni  Richard  Boyle»  Barl  of, 
bekannter  engl.  Uebhaberafchltdtt,  geh.  am 
25  4_  1695,  t  am  4.  12.  1753.  besuchte  20jährig 
Rom  und  die  übrigen  italien.  Kuostzentren, 
wo  Pattadio  den  gräten  Eindrudc  ihn  kkrter« 


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BurUton  —  BtmiMter 


licB.  Nach  sebwr  RGddcdir  fobite  er  gendBr 
sam  mit  Colin  Campbell  den  Umbau  des  Bur- 
lington Housf,  Piccadilly,  durch.  1729  erbaute 
er  nach  dem  Vorbilde  von  PaUtdiM  Villa 
Capra  das  Cbiawick  Hooae.  Wdlere  aadi 
aetnen  Entwfirfen  ausgeführte  Baatcn  «iiid  daa 
Dorroitorium  von  Westminster  School,  die 
York  Aaaenibly  Rooms,  das  Haus  des  Gene- 
rals Wade  kl  Cork  Street  und  das  des  Her- 
Mgs  von  RklmoBd  ia  Whitehall.  Seme  Ban- 
ten  lisseit  eine  redMe  Eigenart  vimiiiam  mtd 
beruhen  auf  dem  StmKinn  Vitnivi^  PaHadioi 

und  IniRo  Jones'. 

RedKr»ve,  Dict  of  art  «tc,  1878.  —  E.  B. 
Chancellor,  The  Live»  of  the  Brit.  Archit, 
1!)09.  —  H.  W  a  1  p  o  1  e,  Anecdotes,  ed.  Womum, 
1862  III.  —  D  r  •  k  e.  Eboracum  1736.        H.  V. 

Baxlijon,  Clement,  Genremaler  in  Dur- 
ban, bcachidcte  swiadien  1846  nnd  1868  faat 
•njihrlkh  die  Aaaatellungen  der  Loodooer 
Rogr.  Academy  u.  der  Brit.  Institutka^  InvipC- 
sichlich  mit  italienischen  Motiven. 

A.  Graves,  Roy.  MuL  BlAlk,  1«W  I;  The 
Brit  loatit.  1908.  H.  V. 

latlewa,  Henry,  a.  Bdmt*. 

Bnrman,  Johan  Frcdrik  Konstan- 
tin (Conny),  schwed.  Zeichner,  geb.  in  Stock- 
holm am  14.  1.  1831,  Beamter  und  Zelchcn- 
klirer,  hat  mehrere  Zeichenkurse  und  viele 
Xsrikatarenalbumt  herausgegeben  (Kleinig- 
keiten ans  dem  Papierkorb  18Ö6— 68,  Schnör- 
kel 1869—82).  Hat  auch  Aquarelle  aus- 
gestellt. G.  Nordensvan. 

Bonnaa,  M.,  boUänd.  Radierer  um  1800,  von 
dem  Brulliot  8  Bl.  mit  Anrichten  hotlind. 
Landschaften  erwähnt,  davon  2  das  MoOO- 
gramm  M  B  tragen. 

Brulliot,  Dict.  d.  Monogr.  etc  ,  I  No  1058. 
—  N  •  g  1  e  r.  Monogr.  IV   No  1652.  H.  V. 

Bsrman,  Thomas,  engl.  Bildhauer,  f  56- 
jibrig  am  17.  8.  1678—74,  nur  bekannt  als 
Ltlirer  dn  John  Boataett. 

S«4cr*v«k  Diet  of  att  ele.  ISVS.  H.  V. 
•  BvMMn;  Frederik  Wittern.  Kup- 
ferstecher in  Amsterdam  in  der  2  Hälfte  des 
19.  Jahrb.,  hat  mehrere  Porträts  namhaiter 
z^tgenössischer  Hollinder  gettochen,  sowie 
Bcga's  Gebet  vor  dar  MaUadt  im  Analer« 
damer  Mus.  In  neuerer  Zeh  Sbt  er  nur  nodi 
daa  Stempelschneiden  aus.  E.  W.  Uot». 

Bomeiitsr,  Pau|,  Maler  in  München,  geb. 
am  1.  1.  1847  in  Anklam,  Schüler  der  Ber- 
liner Altadewic  mter  Jolioa  Schräder.  Hit 
rooiantisdi  aufgepulitcn  Hialorientrildem  (z.B. 
Szene  aus  dem  Bauernkrieg,  Flucht  der  Maria 
Stuart  nach  der  Schlacht  von  Longside)  be- 
ginnend, wandte  sich  B.  bald  ausschließlich 
den  kiditen  Genre  daa  er  im  Sinne  Mcis* 
sooniers  in  ndnnMa  durchgefBlirten  Klein» 
figurenbÜdem  pflegte.  Mit  seinen  zumeist  in 
die  Rokokozeit  verlegten  Darstellungen  (wie: 
Nach  Tisch;  Schwierige  Passage;  Pistolen- 
acliiefien)  batte  er  in  den  Wer  Jahren  gute  Er- 
Mk*^  In  den  Uiindiener  Anmfedlungen  er- 


von  ihm  von  1888  Ms  88:  Fidele  G«> 

Seilschaft,  Plauderei,  Zwielicht.Wcinkeller. 

Singer,  Kstlerlcx.  —  Fr.  v.  Bottiche r, 
Malenr.  d.  19.  Jahrk.  I  148.  —  Das  geistige 
Deutichluid,  1898.  —  DreBler,  Katjahrb.  — 
Kstchron.  LX  271;  XII  91,  607,  708;  XX  10, 
190;  XXII  486  —  Kat  d.  Akad.-Aasst.  in  Berlin 
1874-76.  Kat.  der  Auasl.  In  MftKhen.  Glaa- 
palaat  18SB,  90,  92  u.  93.  Wgn. 

Bnrmmter,  Maler  zu  Lüneburg.  Von  ihm 
1706  die  Dcdungemilde  des  Huldigungsaaales 
im  uuiiigen  iuuibiis^  mic  emer  L/amennv 

des  Triumphzuges  Casars  im  ovalen  Mitlel- 
feidc  und  allegorischen  weiblichen  Gestalten 
in  den  beiden  seitlichen  Kreisen.  Das  Mus. 
in  Lüneburg  bewahrt  von  seiner  Hand  ein 
Intmicnr  der  dH««m  liidnsliBkiidie. 
Xsldsnhn.  d.  Fk«v.  niMiovsr.  III 

Bttmevter,  Albert  Hinrich,  Holzbild- 
hauer in  Wesselburen,  lieferte  1730  Altar  und 
Kanzel  der  Jacobikirche  zu  Neuenldrdien  im 
Dtthniarichen»  1788/89  Altar  u.  die  pricMg«, 
rcKlivei  siei  le  Kanzel  der  Bs  '  ' 
in  Wcssclburcn,  endlidl  1740 
Altarbau  in  Eddclack. 

Bau-  u.  Kitdenkm.  d.  Pvav.  ScUcSW.-HoUtein, 
1887  ff.,  I  96,  109,  116.  H.  V. 

Buraieater,  Carsten,  Lübecker  Maler, 
wird  1606  im  Bcchnungsbuche  der  Gewand» 
Schneider  mit  einer  Zahlung  für  eine  mHcII. 
Leichnsmstafel  mit  einer  Krönet'  for  dit 
Petrikirche  genannt. 

G  o  1  d  s  c  h  m  i  dl^  tiHBitSt  UslSNi  u.  Plastik 
b.  1530  p.  102.  Ht.  L. 

Barmeeter,  Erns^  Fltfum-,  Porträt-  und 
Landschaftsmaler  in  Rnmrtnrg  (LanenbnrgK 
geb.  das.  am  19.  7.  1877.  Schäler  von  Carl 
Bantzcr  und  Gotth.  Kuehl  an  der  Dresdner 
Akad.  Stellt  seit  1906  u.  a.  in  Dresden  (Sachs. 
Kstausst.  1906;  Gr.  Kstausst.  1908),  München 
(GlasipaL  1800;  Sezession  1910)  und  Berlin 
(Gr.  Kstanssr.  190T,  1918)  ans.  Ihn  interessieft 
vor  allem  das  FigürlKhe.  Von  seinen  erfolg- 
reichen Bemühungen  um  die  Bewältigung  des 
bewegten  Alctes  legt  sein  „Ringkampf  Zeug- 
nis ab.  Sein  pricbtiges  Selbe^portrit  —  eine 
Ruiwe  rreiucnnuamei  luii  amivcn  iMMmw* 
Wirkungen  —  haft  die  Münchner  Sczcssions- 

galerie  erworben. 

Die  Kunst  XIX'  529  (Abbu  9.08);  XXI  3&2. 
—  Kat  d.  erw.  Ausst  H.  V. 

Bvmratcr,  Georg,  Landschafts-  und  Ma« 
rinemaler  in  Möltenort  (Holstein),  geb.  am  4. 
18. 1864  in  Bannen,  Scbfller  der  Düsseldorfer 
Akad.,  dann  Gustav  Schöolebers  in  Karhrtibe. 
Er  stellt  seit  1904  im  Münchener  Gkspälast, 
femer  in  Düsseldorf  (Deutschnat.  Kst-Ausst. 
1808  und  1907,  Internat  Kst-Ausst.  1904),  in 
Dresden  (Deo^che  Kstaoast.  1888;  Gr.  Aqua- 
rell-Ausst.  1909),  in  Bremen  (Deutsche  Kst- 
Au&st.  1908)  und  m  Weimar  (8.  Ausst.  d.  D. 
Kstler-B.)  aus.  1S08  ging  er  als  Stipendiat 
der  Villa  Rcrnnma  nach  Italien.  Er  bcvorangt 
die  Moiivt  mm  IMitsiw 


a63 


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Die  Gal.  in  Kiel  bewahrt  von  ihm :  Mühle  in 
Alt-Heikendorf.  Für  das  Werk:  Ak-Kiel 
in  Wort  und  Bild  CH  Eckardt,  Kiel  1897) 
Mkhnifli?  er  die  Run^ltiftTPi  TitelbUtter  und 
Inhnlcn» 

Kstchfoo.  K.  F.  X  n;  XI  4t.  ~  KM.  d.  «fw. 
Auut  V.  V. 

BniBtecter,  Warnike,  H  IzvlmrUer,  lie> 
ferte  laut  Inschrift  1688—03  das  scMStie 
Chorgestühl  der  Johanoiakirche  zu  Läoeborg. 
1688/84  schnitzte  er  das  reiche  Getifd  der 
GroBen  Kommissioitsstnb«  im  Rstbsose.— Sein 
Sohn  Evert  Burmesiar  irizd  1069  mCT  sdocn 
Gesellen  genannt. 

Die  Kstdenkiti.  d.  FfST.  HsiMf«;  HI  77.  100, 
164,  218,  223.  283.  H.  V. 

Buia,  Gerald  M.,  engl  Marinemaler, 
stellte  1886—89  dinal  ia  der  Loadpaer  Bogr. 
Acadetny  aus. 

Grave»,  Roy  Acad  Exhib.,  1905  I.     H.  V. 

Buxa,  T.  F.,  Landschaftsmaler  in  London, 
stellte  1867  in  der  Brit.  Institution  aus.  Das 
Brit  Mus.  bembft  mehrere  AqpiereUskinen 
von  sfinufr  Hisd. 

U  Biaron«  Cat  of  draw.  etc.,  1M8  L  — 
GraTes,  Ea&ib.  at  tbe  Brit  Instit,  1908.  H.  V. 

Bum,  William,  Architekt,  geb.  in  Edin- 
burgh •am  20.  12.  1789,  t  in  London  am  16.  2. 
inO.  Schüler  von  Rob.  Smirke  in  Loadoo. 
Zuerst  in  Edinburgh,  seit  1844  London 
titig.  Zu  seinen  hauptsächlichsten  Bauten  ge- 
hören das  Custom  Housc  in  Greemxk,  das 
kgl.  Theater  in  Edinburgh  und  das  Palais  des 
Herzogs  von  Boocleuch  in  WlnteliaO. 

8.  KcdgrsTS^  Diet.  of  art  etc.,  1818.  IT.  V. 

Baneceio  di  Troncette,  sienes.  Bild- 
schnitzer des  13.  Jahrb.,  war  wohl  Schüler  des 
M«.  Mannellus  Ranerii,  des  Verfertigers  d. 
Giorgestühles  im  Dom  von  Stene.  1259  figu- 
riert B.  aU  Zeuge  gehjaitlich  cner  Zahlmg 
an  Mo.  Manndlns. 

M  i  1  a  n  e  •  i,  Doc.  Sea.  I  ISI.  —  Art«  Antica 
Senese  I  1B9.  R. 

Bvaacini,  Giovanni,  italien.  Baumeister, 
der  um  1660  in  Mantua  und  seit  1668  in  Wien 
als  Hofarchit  tätig  war,  wo  er  am  fl.  7. 
1855  f.  Erbaute  Theater  in  Wien  u.  Regens- 
burg. Die  Kupferstiche  (Thesenumrahmungen), 
die  Marolies  von  ihm  anführt,  können  nacli  Ilc 
vndil  nur  Stiche  nach  in*ffKTi  Zeidutuasen  sein. 
Ein  auoufuier  Stidi  necfa  Ann  ist  mdi  be- 
kannt :  Trauergerüst  für  Ferdinand  IV.  (1664) 
bez.  J.  Bumacinius  S.  C.  M.  Archttectus 
Inuentor. 

Z  a  n  i,  Eae.  met.,  V  126.  —  F  ü  s  s  1  i,  Kstler- 
lex.,  Suppl.,  p.  134.  —  Heinecken,  Dtct.,  III 
404.  —  Schlager,  Mat.  s.  österr.  Kunitg^cb., 
p.  712.  —  Iis.  Fischer  von  ErUch,  p.  76  ff.,  180 
Anm.  11».  —  Die  Graphischen  KsIC^  1900.  Mitt 
p.  12.  —  H  a  j  d  e  c  Ic  i,  Quellen  z.  Gescfe.  d.  Stadt 
Wien  I.  VI  Reg.  10037,  10638.  P.  X. 

Bnaeeial,  Jacob.  Hofmaler  in  Wien,  1667 
erwähnt 

Ilg,  Fischer  von  ErUch  p.  80.  —  Schlager, 
R.  oenaar,  p.  IT  Ana.  Jisns  TMar. 


Bnnudni,  L  o  d  o  v  i  c  o  O  1 1  a  v  i  o,  Archit. 
und  Theateringenieur  in  Wien,  geb.  1636,  t 
am  12.  IS.  1707  in  Wien.  Sohn  des  GioraaBi- 
B.  War  um  1860  in  Mantua  titic  w»  tr 
Dekorstionen  für  die  Oper  verfertigt,  die  von 
Fr.  Geffels  gestochen  wurden.  Seit  1652  in 
Wien  und  in  kaiserl.  Diensten,  wird  er  bald 
der  leitende  Archit  Leopolds  I.  Er  baute 
1600-^  einen  Trakt  der  Burg  (an  Stelle  des 
jetzigen  Leopoldinlsdi«  Traktes),  108B  das 
Opern-  und  Komödienhatjs  (an  Stelle  der 
jetzigen  Hofbibliotbek),  das  1633  wegen 
Feaögefihrlichkeit  danoUert  wurde.  1668 
•dwf  er  die  Dekorationen  und  Sscnerien  sn 
der  Oper  Sbetras  „II  pomo  d'oro'  (v.  Math. 
Kussel  gestochen).  In  die  folgenden  Jahre  fallen 
neuerliche  Bauten  an  der  Wiener  und  Wiener- 
Neustädter  Borg,  Dekorationen  für  mehrere 
Open^  Bauten  am  kaiaerL  SchloB  Laxenburg 
(1678—77).  Nadi  der  Tfirkenbelagenuig  168B 
stellte  B.  das  SchloB  Ebersdorf  wieder  her 
(österr.  Kunsttopographie  II,  7)  und  restau- 
rierte das  SchloB  Favorita  (jetzt  Theresia- 
num;  Sticfa  von  SaL  Kleiner).  Von  1687  an 
Idtete  er  den  Bän  der  froBea  PretfallHifcrtH» 
säule  ai]f  dem  Graben,  deren  Idee  im  atlge- 
meineo  ihm  angehört.  1608  begann  er  mit 
Fischer  den  Bau  der  „Mchlgrubc"  auf  dem 
Neuen  Marict  in  Wien.  —  B.  war  sät  1076 
kaiaerL  TmcheeB,  seit.  1606  kaiserl.  Mond- 

schenk;  er  war  dreimal  verheiratet,  seit  1684 
Besitzer  des  Hauses  zur  „goldenen  Kugel"  in 
Wien. 

Als  Architekt  hatte  B.  zumeist  nüchterne 
Notxbatiten  auszuführen,  die  wenig  geglie- 
dert und  gering;  nrnamcnticrt  sind;  reichere 
Portale  zeigen  derbkräitige  Formen  und  einen 
halb  fortifikatorischen  Charakter.  Ungleidl 
bedeutender  sind  B.s  Leistmtfen  äls  Tbealw- 
ingenieur;  sein  Opernhaus  ist  adion  dordi 
die  Dimensionen  eines  der  bedeutendsten  der 
Zeit,  seine  Dekorationen  und  Figurinen  zeu- 
gen von  blühendster  Phantasie  and  einer  den 
Bcdürfiiiaacn  der  reichen  Attsstatttings<^tücke 
seiner  2!eit  entsprechenden  Erfindungskraft; 
der  größte  Teil  seiner  Entwürfe  und  Zeich- 
nungen liegt  noch  völlig  unausgenutzt  in  der 
Wiener  Hofbibliothek.  (Min.  29  mit  78 
Aquarellen,  Min.  20  mit  189  Aquarellen  usw.) 

N  a  K 1  e  r,  Kstlerlex.  u.  Monogr.  I  2498.  — 
1 1  g,  Fischer  von  Erlach,  S.  76  ff.  —  J.  E. 
Schlager,  Material,  z.  österr.  Kunstgesch. 
5.  53.  —  Kibd^  Kwiatdffoaik  II  62.  — 

österr.  Kunsttop.  II  p.  XVI,  7.  —  Schwan, 
Die  kais.  Somraerresideni  Favorita,  Wien  1898. 
■—  H  a  u  s  e  r,  Die  DreifaltiRkeitasaulc  etc.  in  Ber. 
a.  Mitteil,  des  Wiener  .Mtert.-Vereins  XXI  82. 
—  G  u  r  )  i  1 1,  Barockstil  in  Deutschland  etc. 
p.  186.  —  Hajdecki  in  Quellen  i.  Gesch.  d. 
Stadl  Wien.  I.  Abt.,  VI  Bd,  Rrf^.  6895.  6800. 
604*-..  r.O'jr,  7(HH.  71')4,  «15S,  95R:i,  0689,  996), 
10852.  lÜOlO,  11669.  -  -  E,  T  i  e  t  z  c  -  C  o  n  r  a  t, 
Zeicho.  B.s  zur  Grabensäule  in  Wien  (KuBltUsb 
Jährt»,  d.  Ccntr.-Comin.  1910  Heft  1). 

Umi  nMsr. 


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BnviuwiBi  ~  BwB^JoBM 


Bnnucioi,  Marc-Anionio,  Archit.  in 
Wien,  68  ats  Gehilfe  Lodovico  B  s  tätig. 

Iii;  FiKber  voa  Erlich,  p.  79.  Hans  TUttt. 
Bnui^  M.  Brmand. 

BifMti  Easin«^  Schweixer  M«ler  und 
Radierer,  geb.  zn  Uoodoa  (Kt  Vtud)  im  80. 

8.  1850,  studierte  zuerst  Architektur  am  Züri- 
cher Polytechnikum,  dann  Zeichnen  an  der 
Ecole  Muoicipale  desB.-Arts  in  Geni  unter  B 
Mena  u.  gng  dann  nur  Maleret  über,  an  der 
Eoale  Nat  (ua  B^Artt  daadbat.  Dann  trat  er 
in  Paris  in  das  Atelier  des  Lion  G^röme  ein. 
Seh  1875  begann  er  im  Pariser  Salon  auszu- 
stellen und  ist  seit  1890  Mitglied  der  Societe 
Nation,  dea  B.-Arts.  Seine  Hauptwerke  aind: 
La  porope  dn  Tiliage  (1880;  Miuenm  zu  Neu« 
chäteO ;  I.a  fcrmc  suisse  (1868;  Mus.  in  Genf) ; 
Taureau  des  Alpes  (188i6;  Museum  in  Lau- 
aanne);  Changement  de  päturage  (1886;  Mus. 
in  Bern);  Troupeau  cn  Camargoe  (1888);  Le 
repoa  (1888);  Deseente  dea  troopeaux  (1860; 
Mus.  in  Basel) ;  Dans  les  hauts  päturages  (1891 ; 
Mus.  in  Vevey) ;  Lc  paysan  (18d4;  Mus.  in 
Lausanne);  Rcpos  des  bcrgers  (1895);  La 
fttite  de  Charlea-le-Täa^raire  (1886;  Mua.  in 
Lawanae);  St  Fraacois  d'Aaaiae  blniaBaiit 
les  moutons  (189fi) ;  Rctoiir  de  i'cnfant  pro- 
diguc  (18Ü7) ;  Les  Disciples  d'Emmaüs  (1898, 
Mus,  du  Luxembourg,  Pari.s)  ;  L'Homme  de 
douleur  (1889);  Repos  sous  les  pins  (1899; 
Mob.  in  Adelaide,  Australien);  L'invitation 
au  festin  (190O;  Mus.  in  Winterthur);  La 
priere  sacerdotale  (1902 ;  Mus.  in  Lausanne) ; 
Repos  i  B('-'li;iiiic  (ino.'?i :  La  voie  douloureuse 
(190^;  Bildnis  des  Senators  de  Pressense 
(1888).  Fcroer  seien  erwähnt  seine  lUustratic 
ncn  für:  „Mireille",  v.  Frcd^ric  Mistral,  Paris 
1884,  „Contes  Choisis"  von  Alphonse  Daudet, 
Paris  1883  (Librairie  des  Bibliophiles) ;  „Le- 
gend«  des  Alpes  Vaudoises"  von  Alfred  Cerc- 
aolc^  Lanaanne  1886;  „Fran^ois  le  Champi" 
Ton  Gcorgea  Sand,  Paris  1888;  „Les  Para- 
bdes",  iHustr^es  par  Eug.  Bumand,  73  com- 
positions,  Paris  IfiHR'O 

Bumand  ist  einer  der  btdtutendstcn  unter 
den  lebenden  Schweizer  Künstlern.  Zu  An- 
fang aeiner  Tätigkeit,  bis  1885,  lehnt  er  aich 
an  die  franifia.  Plein-air-Malerd  an  und  ist 
zugleich  nationaler  Schweizer  Künstler  durch 
die  Wahl  seiner  Motive :  das  fruchtbare  Land, 
die  Dörfer  und  Farmen  des  Kantons  Vand, 
aeiner  Heimat,  oder  die  Bemer  Alpen  mit 
dem  lebhaften  Glanz  ihrer  Triften,  mit  iltren 
grünen  Tälern,  ihren  Schäfern,  ihrem  kräfti- 
gen und  üppigen  Vieh.  Er  hat  femer  im  süd- 
lichen Frankreich  die  Ebene  der  Camargue 
mit  ihren  Hirten  und  Herden  gemalt,  und 
tie  Landacbaft  des  Baa-Langnedoc  in  der  Cle> 
gend  von  Montpellier.  Während  einer  zwei- 
ten Periode  erhält  die  Malerei  Burnands  einen 
fast  vollkommen  religiösen  Charakter;  sie 
wird  ffir  den  Künatkr  ein  Mittel,  aeinen 
dtfitücheii  (Slanben  zu  b»k»nn«ii  Du  Ld>en 


und  die  Lehre  Christi  sucht  er  mit  inniger 
Glaubenswärme  wieder  zu  beleben  und  aufs 
neue  zu  vermenscblichen  und  nimmt  zu  den 
Elementen  seiner  Kompositionen  die  Land- 
schaften und  Personen,  die  ihn  umgeben. 

Als  Zeidhner  und  Radierer  gehört  B.  zu  den 
besten  Illustratoren  seiner  Zeit.  Der  reize- 
volle Erdgeschmack  und  die  feine  poetische 
Empfindung  seiner  Illustrationen  fär  Miatnib 
Gedicht  wMireUle'  machen  dieselben  zu  einem 
Meisterwerk  moderner  Illustrationskunst.  In 
einer  neuerdings  erschienenen,  sehr  beachtens- 
werten Folge  von  Zeichnungen,  hat  B.  mit 
einzigartig  ^ftcklidier  Erfindungsgabe  den 
mgldch  menschlichen,  familiären  und  uni- 
versalen Charakter  der  Gleichnisse  Jesu  wie- 
dergegeben. 

Beraldi,  Lea  Graveurs  du  XlXa  s.  IV.  — 
P.  V  eil  Ion  in  Bruns  Schweix.  Kttlerlex.  I. 
—  Herm.  Gr  im  tu,  Fragmenta  I  (Der  Maler 
Eug.  Buraand),  Berlin  u.  Stuttgart  1900.  —  P  b. 
G  o  d  e  t,  Eug.  Bumand  in:  Die  Scbweii  1901 
No  1.  —  H.  Roienhagen  in:  Die  Kunrt  V, 
1902  (K«t.  f.  Alle  XVII).  —  Chr.  Brinton, 
A  Painter  of  Bible  Scenet,  in  Everybody'a  Mafa- 
zioc,  1903,  Des.  —  C.  de  Man  dach,  Les 
„Parabolea"  d'Eug.  Bumand  in :  Revue  da  fait 
anc.  et  mod.  XXIV  (1908)  p.  369  ff. 

Franfois  Monod. 

Bnnuurd,  George,  engl.  Porträt-Bildhauer, 
btfUtc  zwischen  1856  und  wiederholt  in 

der  Londoner  Roy.  Academy  aus.  Seine  Mar« 
morgruppe  „Sportive  Innocence*  (Nacfcter 
Knabe  mit  einem  Kaninchen  spielend)  ist  in 
einem  Stiche  George  Stodarts  im  Art  Journal 
1866  p.  280  publiziert. 

Gravea,  Roy.  Acad.  Exhib..  1906  L     H.  V. 

Bntaard,  N  e  v  i  1 1  e  N orthjr.  Porträt-Bild- 
hancr  in  Londol^  atcUte  swisdiea  I6tt  «id 
18T8  wiederlnk  in  der  Roj.  Aeademjr  aoa, 
darunter  Marmorbüsten  des  Prince  of  Wales 
und  W.  M.  Thackerays.  —  Ein  Thomas  B. 
stellte  1868—86  einige  PortritmedaiUona  md 
-büsten  ebendort  aus. 

Gravea,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I.     H.  V. 

Boinat,  E  r  n  e  s  t,  Architekt  und  Aquarell- 
maler in  Vevey,  geb.  das.  am  7.  10.  1888, 
Schüler  der  Pariser  Ecole  d.  B  -Arts.  Vim 
ihm  mehrere  groBc  Schweizer  Hotelbauten, 
darunter  das  Grand  Hötel  National  in  Mon- 
tremc  imd  das  Grand  Hötel  du  Lac  in  Vevey. 

Sein  Sohn  Adolphe  B.  (geb.  am  18.  9.  1872) 
ist  ebenfalls  als  Architekt  in  Vevey  tätig 

C.  Brun,  Schweizer.  Kstlcrlex.,  1905  I.  — 
Kstchron.  N.  F.  1  451.  H.  V. 

Bumat,  P.  L.,  Architektur-,  Landschafts- 
u.  Theaterdekorationsmaler  in  Berlin,  f  1817, 
beschickte  aeit  1788  wiederholt  die  AoMt  d. 
dortigen  Akademie,  hauptaidilidi  nüt  römi- 
schen Architekturansichlcn. 

Kat.  d.  Berlin.  Akad.-AuBst.  1788—1818.  pas- 

sim.  y. 

Bume-Jonea,  Sir  Edward,  engl.  M.iler  u. 
Zeichner,  geb.  am  28.  8.  1833  in  Birmingham 
ala  etnager  Sohn  aeinea  Vaters^  der  aus  Waka 
itamml^  t      17.  &  1806  in  Loodn.  F8r 


a6s 


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den  kirchttchm  Beruf  bestimmt,  wurde  der 
Knabe  ia  King  Edwards  Scbool  ia  «einer  Va- 
tenlttdt  enoven  md  sdgte  idioii  diimh  ditt 
groBe  Vorliebe  für  die  griechische  Mytho- 
logie, aus  der  er  in  seinen  späteren  Werken 
so  manchen  Stoff  schöpfte.  Auch  zeichnete 
er  schoa  damals  viel  xu  seinem  Vergnügen, 
meist  io  Inmioriitiaclier  Auffaasong.  wie  er 
überhaupt  sein  Leben  lang  eine  groBe  Vor- 
liebe für  die  Karikatur  hatte.  Obwohl  inner- 
lich ernst  und  nachdenklich,  war  er  dabei  doch 
lebhaft  and  voll  dndtiger  Scherse.  Im  Januar 
188B  trat  er  in  das  Exeter  College  in  Oxf  ord 
ein,  übrigens  an  demselben  Tage  wie  William 
Morris,  der  auch  für  die  Kirche  bestimmt 
war.  Diebeiden  jungen  Leute,  dtrrn  lebens- 
langes Bündnis  einen  so  grofien  EwfluB  auf 
die  engÜMlM  Kwist  haben  solhc^  fShlten  sich 
sofort  zueinander  hingezogen.  Sie  wurden 
enge  Freunde,  und  die  Liebe  zur  Kunst,  die 
beide  beseelte  i  entbrannte  in  hellen  Flammen. 
1864  lasen  sie  Ruskins  Edinburgher  Vor- 
IcsUMgea  lt.  erfuhren  durch  ihn  zuerst  von  den 
englischen  Prä-Raphacliten.  Der  Name  Ros- 
setti  war  Burnc-Jones  bis  dahin  tmbekannt 
gewesen.  In  demselben  Jahre  wurde  Millais' 
Rückkehr  der  Taube  zur  Arche  Noah"  nach 
Oxford  gebracht,  aber  was  bei  Bume^JoDCS 
noch  größere  Begeisterung  erwedcte,  da» 
war  eine  Holzschnitt-Illustration  Rosaettia 
zu  Ailinghams  Dichtung  „The  Maids  of  Elfin- 
roere".  Er  machte  sich  sofort  an  die  Arbeit, 
einige  Märchen  seines  Freundes  Maclaren  zu 
illustrieren,  doch  sind  die  xahlreiclwn  Zcidi- 
nungen  dazu  niemals  veröffentlicht  worden. 
Burnc-Jones  war  aber  nun  emstlich  entschlos- 
sen, Maler  zu  werden.  Eine  Reise  nach 
Frankreich,  die  er  gemeinsam  mit  Morris 
1855  unternahm,  tmd  besonders  der  Anblick 
der  Kathedrale  von  Bcaavais  erweckte  in  dem 
jungen  Künstler  die  Liebe  für  die  Schönheit 
der  mittelalterlichen  Ktmst  u.  Architektur. 
Im  Anfang  des  Jahres  1866  suchte  er  Rossetti 
in  London  auf,  der  ihm  hochhcnigia  Giita  nnd 
Ermutigung  erwies.'  Za  Oaleni  desselben 
Jahres  verließ  er  Oxford  ohne  akademischen 
Grad  und  siedelte  mit  Morris  nach  London, 
IT  Ked  Lion  Square,  über,  wo  beide  OBter 
Roesettis  begeisternder  Föhraog  arbeHcian. 
Barne- Jmes  zeigte  frfih  eint  UPgewflhnlidie 
Kraft  der  Erfindung,  doch  war  ihm  hinder- 
lich, daB  er  in  seiner  Jugend  keinen  regelrech- 
ten Zeichenunterricht  pMMsen  hatte.  Indes 
sindt  was  hier  i^eidi  fotmiigrsf hirkt  sei,  scioc 
früheren  Werke  in  der  ZeMwwig  besser  and 
verraten  eine  gute  Naturbeobachtung,  während 
seine  späteren  Bilder  sich  in  dieser  Beziehung 
oft  schwach  u.  flau  erweisen.  Mit  glühendem 
Eifer  n.  stark  bceinfloft  von  Rossettis  micb- 
tiger  Phantasie  fShrte  er  In  dieser  Zeit  Zeich- 
nungen aus,  darunter  Federzeichnungen  auf 
Pergament,  die  von  ungewöhnlicher  Wirkung 
sind.  Aach  m  Ol  begann  er  1867  n  makn. 


und  zwar  für  das  Bradford  Cotlege  die  erste 
gro0e  Serie  Kartons  für  bunte  Glasfenster. 
In  niehsten  Jahre  entstand  die  Dekoration 

eines  Zierschranks  mit  Szenen  nach  Burne- 
Jones  Lieblingsdichter  Chaucer,  jetzt  in  der 
Gal.  in  Oxford.  Im  Herbst  1857  begann  er 
mit  Roasetti,  Morris  und  anderen  den  miB» 
glückten  Vtnudi,  die  Winde  der  .Mm 
Society  Hair  in  Oxford  mit  Fresken  zu 
schmücken.  Keiner  der  Maler  war  mit  der 
Technik  der  Freskomalerei  vertraut,  tmd  die 
Bilder  gingen  noch  vor  der  Vollendung  xu- 
grunde. 

1859  unternahm  Riirne-Jones  seine  erste 
Reise  nacd  Italien,  wo  er  unter  anderen  Städ- 
ten Flrrenz,  Pisa  und  Siena  besuchte.  Die 
alten  Siencser  Meister  sagten  ihm  vielleiclit 
am  meisten  xu. 

Zwei  kleine  Mei^tcrwerkr :  ,,Sidonia  von 
Bork"  und  „Cl.ira  von  Bork  *  entstanden  1880, 
durch  W.  Meinhülds  Roman  iu'^piriert  Burnc- 
Jones  steht  in  diesen  beiden  Bildern  an  dra- 
matischer Stlrke  der  Auffassung  auf  einer 

Höhe,  die  er  vielleicht  ntir  in  „The  Dephts  of 
the  Sea"  wieder  erreichte,  die  indes  26  Jahre 
später  gemalt  sind. 

Im  Juni  1860  vermählte  er  sich  mit  Geor- 
giana  Mardonald.  Die  ersten  Jahre  lebten  sie 
im  Zentrum  Londons,  siedelten  aber  im  Jahre 
1865  nach  Kensingtnn  über  und  bald  danach 
nach  „The  Grangc",  Fulbam,  einem  alten 
Hause  mit  Garten,  einst  das  Heim  des  Novel- 
listen Richardson.  1862  reiste  das  Paar  mit 
Ruskin  nach  Italien;  von  Mailand  aus  g"y* 
sie  dann  allein  weiter  nach  Venedig. 

Bis  zum  Jahre  1870  arbeitete  der  Künstler 
fast  ausschlieBlich  in  Aquarell  und  stellte  in 
der  „Society  of  Painters  in  Water  Colours" 
aus,  deren  Mitglied  er  von  1864  bis  ISTO  war. 
Im  letzteren  Jahre  trat  er  eines  Mi0vcrstind> 
nisses  we^en  wieder  aus.  In  den  Aquarellen 
dieser  Zeit  entwickelte  er  seinen  eigenen  Stil, 
unabhängig  von  Rossetti.  „Der  barmh.  Ritter" 
ist  ein  auagezeichn.  Beispiel  dafür.  Die  »Liebe 
in  den  Ruinen*  wurde  später  durch  einen  Re- 
staurator verdorben,  welcher  das  Aquarell  für 
ein  Ölgemälde  hielt.  Dieses  letzte  Bild  u.  ein 
zweites  Werk  waren  die  einzigen,  die  Bume- 
Jooes  in  den  Jahren  1870—1877  ausstellte. 
Die  erste  Ausstellung  in  der  Grosvenor  Gallery 
im  Mai  1B77  gestaltete  sich  jedoch  zu  einem 
glänzenden  Erfolg  für  Burne-Jones,  dessen 
Name  von  nun  an  berühmt  war.  „Die  Tage 
der  Schöpfung",  ,J)ie  Versauberui«  Merlin'a* 
und  „Der  Spiegel  der  Vcnoa*  wurden  xusam» 
men  ausgestellt  und  machen  tiefen  Eindruck. 
In  diesen  Ölgemälden  offenbarten  sich  die  be- 
sonderen Gaben  und  Neigungen  des  Kunstkn 
in  ihrer  reifen  Entwiddong.  S«ne  eiiM 
Anffassung  fiber  die  Kunst  bringt  BiinM» 
Jones  in  einem  Brief  ztun  Ausdruck:  „lA 
verstehe  unter  einem  Bilde  einen  schönen  ro- 
fi^M ^fffii^  Trauni  von  «tww^  wm  nie  wu 


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BonM-JoMt 


and  nie  8«n  wird  —  in  einem  Lichte,  schöner 
wie  CS  je  geleuchtet  hat,  in  einem  Land,  wie 
niemand  es  beschreiben  oder  sich  ausdenken, 
soodem  nur  ersehnen  kann."  Und  seine 
Werke  spiegeln  in  der  Tat  dieses  Ideal  wieder. 
Wie  Pavis  de  Qiavanne«  nahm  Bume- Jones 
seine  Ziif;  icht  zu  einem  altertümlichen  Stil, 
welchen  er  mit  Glück  tmd  ohne  Aufgabe  seines 
persönlichen  TffffttWTtfrtft  anwandte.  Seine 
Technik  war  gaiis  «ndera  ala  die  der  anderen 
Maler  seiner  Zeit  Wie  die  primitiven  Italie- 
ner, verlieB  er  sich  auf  Lasuren  über  einer 
einfarbigen  Untermalung,  und  seine  Un- 
aibhlngigkeit  von  den  Gesetzen  des  Naturalis- 
mns  erniöglichte  es  ihm,  auf  starke  Schatten 
in  verrichten,  leuchtende  Farben  za  ver- 
wenden, mit  denen  er  große  Wirkungen  er- 
reichte. Er  pflegte  viele  unfertige  Entwürfe 
um  «ch  m  haben  und,  abwechsefaid  an  ihnen 
arbeitend,  sie  nach  und  nach  zu  vollenden. 
Sowie  sie  fertig  waren,  wurden  sie  ausgestellt. 
1878  brachte  er  ,X^us  Veneria",  „Chant  d'A- 
mour"  u.  „Pan  und  Psyche"  zur  Ausstellung, 
durch  die  reichen  und  glühenden  Farben  be- 
aooders  bencriBcntwert  «Die  Verkündigimg" 
dci  folgenden  Jdirea  ae^  chie  Änderung 
nach  Einfachheit  u.  Strenge  zu,  und  zwar  so- 
wohl in  Farbe  wie  im  Entwurf.  Die  Folge 
von  4  Bildern  „Pygmalion"   aus  demselbW 

Jahr  hat  carte  imd  weniger  bestimmte  Töne 
ab  die  vorhergenanMcn  Weifte.  JSto  Gol- 

dene  Treppe"  1880,  das  „Glücksrad"  1888  zei- 
gen wieder  Vorliebe  für  Strenge.  Die  nackten 
Formen  des  letztefM  BHdeS  fcbeinen  den  Ein- 
fluft  Michelangelo«  in  Temten.  Aber  in 
Jahre  1884  kehrte  Burne> Jones  xn  dem  alten 
Farbenreichtum  mit  „Cophetua  und  das  Bett- 
lermidcben"  zurück,  eines  setner  feinsten 
Werke,  das  jetzt  in  der  National  Gallery  in 
London  lüngt.  1885  wurde  Bnme-Jones  nun 
Aasodate  of  tfte  Rojr.  Aeadenqr  gewihlt  und 
trug  zur  Akademie- Ausstellung  des  folgenden 
Jahres  seine  „Tiefen  des  Meeres"  bei.  Das 
Bild  stellt  eine  Nixe  da,  die,  den  Körper  eines 
jongen  Matroaen  mucUingend,  ihn  in  die 
Tiefe  eicht.  B.  stellte  übrigens  nidit  wieder 
in  der  Akad.  aus  u.  verzichtete  1893  auf  seine 
Mitgliedschaft.  1890  wurde  die  Bilderserie 
„Die  Heckenrose"  separat  atisgestellt  und  im 
Jahre  1801  dM  riesige  Tcnverabild  NDer  Stern 
\on  BeddclMm",  fOr  Blrmingiwm  gciiialt. 
Wihrend  der  letzten  Jahre  war  der  Künstler 
mehr  denn  je  mit  dekorativen  Entwürfen  be- 
schäftigt. Seine  gemalten  Glasfen  ;er,  ?  :erst 
durch  Powell  1857—1861  und  später  durch  die 
Firma  Morrb  ausgeführt^  8nden  sidi  in  Klr- 
dien  von  ganz  England  vor.  Der  berühmteste 
Gobelin,  den  er  entworfen  hat,  ist  die  „An- 
betung der  Magier"  in  f!rr  Kapdlr  drs  Exetcr 
College  in  Oxford.  Daneben  machte  er  Deko- 
rationen ffir  Sdvinke,  Klaviere  und  Orgeln, 
Reliefs  in  Metall,  keramische  Arbeiten  (Ka- 
cheln) usw.,  und  auch  genau  durchgeführte 


Entwürfe  für  Mosaiken  für  die  amerikanische 
Kirche  in  Rom.  Zusammen  mit  Morris 
wirkte  er  mit  zur  Hebung  des  künstlerischen 
Buchdrucks  durch  die  Keimscott  Presse,  und 
für  das  Hauptwerk  derselben,  die  prächtige 
Chaucer-Attsgabe  (1897  erschienen),  lieferte  er 
87  Zeichnungen.  In  den  90er  Jahren  entstan- 
den die  meisten  seiner  Porträts.  1884  wurde 
er  geadelt.  Ein  InfluenzaanfaH  im  Jaihre  1888 
führte  seinen  Tod  herbei. 

Im  folgenden  Winter  nach  seinem  Tode 
wurde  eine  Ausstellung  seiner  Bilder  in  der 
New  Gallery  in  London  veranstaltet,  und  eine 
zweite  Ausstellung  im  ,3urlmgton  Fine  Arta 
Qub"  enthielt  einige  seiner  besten  Zcidnun» 
gen  und  Karikaturen.  Von  den  öftaitHdien 
Sammlungen  setner  Werke  ist  die  Birming- 
ham Gallery  als  die  wichtigste  zu  nennen. 
Den  Umfang  und  die  VielseitiglKtt  seiner 
Phantasie  als  Zeichner  kann  man  am  besten 
aus  seniem  Skizzenboch  aus  den  Jahren  1885— 
1895  kennen  lernen,  das  er  dem  British  Mu- 
seum hinterlassen  hat.  Zu  diesem  Schatze 
knnle  mm  das  Museum  1909  noch  das  so- 
genanute  MBlumenbuch"  erwerben»  aine  Reibe 
▼on  Zddinungcn  von  adtener  SdriWwik  — 
besonders  in  den  Farben  —  und  symboHsch 
verschiedene  Blumen  darstellend. 

Lady  Bnrne-Jonct,  Memorials  of  Edward 
Bnnw  Jone«.  —  Malcolm  Bell.  Edward 
Bnfne>Jonea :  a  record  and  a  review.  —  A  V  a  I  - 
1  a  n  c  e,  Tbe  Decorat.  Art  of  Sir  E.  Bume- Jones. 

—  O.  T.  S  c  h  t  e  i  n  i  1 1,  Bume-Jones  (KnackfuB' 
Ksdermonogr.  LV,  1001).  —  F.  G.  Stepheas 
in  Portfolio  1880,  188S,  1890.  —  AWilmeri* 
d  S  r  f  e  r,  Edw.  Bttme-Jooea,  lOOO.  —  M  n  t  h  t  r, 
Gesch.  d.  enf  I.  Malerei.  Berlin  1903.  —  L  B  <  n  ^ 
d  i  t  e  in  Revue  de  l'aft  ancien  et  moderne,  1900. 

—  Sir  W.  B  a  r  I  i  s  s,  Flve  great  Paintcrs  of  tbe 
Victorian  Era,  London  1902.  —  H.  Hotidajr, 
Stained  glassa«  an  art,  London  1896.  —  Die 
Zeitschriften  Tbe  Studio  (beeonders  XLV  [1909] 
13  -24),  Gas.  d.  Bi-AftSi  Ztecbr.  f.  bild  Kuntt 
u.  a.  m.  L.  Bmyon. 

Bora«- Jones,  Sir  Philip,  Maler,  geb  2.10. 
1361  in  Loixlon,  Sohn  dt?.  Si:  Edward  B.-J., 
widmete  sich  nach  mehrjährigem  Oxforder 
Uttivtnililaslndium  der  Kunst  seines  Vaters 
und  debütierte  in  der  Londoner  Gros- 

venor-Galtery  mit  dem  Gemälde  „An  Un- 
painted  Masterpiece",  dem  er  zunächst  nnc 
Reihe  weiterer  Phantasiekompoeitiowen  folgen 
Udk  danmter  das  nnifanffreldie  Gemälde  „The 
Vampire".  Später  pf!egtc  er  hauptsächlich 
die  Bildnismalerei,  und  zwar  liebt  er  seine 
Porträtmodelle  in  ihrem  Arbeitsmilieu  dar- 
zustellen. Als  seine  Hauptwerke  dieser  Art 
aind  neben  einem  1896  in  der  Londoner  R. 
Academy,  1900  in  Paris  ausgestellten  Bildnis 
seines  Vaters  (an  der  Staffelei  dargestellt)  die 
jetzt  im  Museum  lu  Johannesburg  (Süd- 
Afrilca)  befindlichen  Porträts  des  Sir  G.  F. 
Watts  (bei  der  Arbdt  an  seinem  Reitermonu- 
ment  „Physical  Energy"  dargestellt)  und  des 
Dichters  Rudyard  Kipling  (in  seinem  Arbeits» 


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BnnMn  —  Bofiiet 


stmiiNr  dargestellt,  1900  fai  der  R.  Academy 

ausgestellt)  hervorzuheben,  —  sowie  auch  die 
jentgen  des  Chemikers  Lord  Rayleigh  und 
des  Sir  Walter  Gilbcy  Oetzteres  1910  in  der 
R.  Academy  aiMgeatdll).  Bei  aU  dkieii  Bild- 
iiitsen  gebt  ^  adiHdite  Saditklikrit  der 
Milieuschilderung  Hand  in  Hand  mit  einem 
ebenso  natürlichen  wie  eindringlichen  Erfas- 
sen der  in  ihrer  AUtagaongdraof  beobach- 
teten Persönlichkeit 

The  Studio,  A  Hecofd  of  Art  in  189S  p.  75 
(Abb.).  —  Graves,  R.  Acad.  1005.  —  Tbe  G(»- 
phic  vom  88.  5.  1910  (mit  Abb.).  —  Wbo'k  Wie 
Wll  p.  289  • 

Bunell,  Benjamin,  Landschafts-  und 
BUdnismaler  in  London,  debütierte  1790  m 
der  Aasitdhmg  der  R.  Acadeogy  mit  cineiii 
„Triumphal  Ardi",  dein  er  ITVl  AnticlileD 
der  Kapelle  Heinrichs  VIL  in  der  West- 
minster-Abtei  und  des  „House  of  Commons" 
folgen  ließ.  Später  widmete  er  sich  vorzugs- 
wdae  der  Ftetrituuklcrd  and  figurierte  dann 
bia  1888  in  den  AnNtdlaiveB  der  R.  Aca« 
demy,  ebenso  1806 — 1814  auch  in  denjenigen 
der  British  Institution  mit  zahlreichen  Bild- 
nissen sowie  auch  mit  biblischen,  historischen 
und  afleftMriicheii  DarsteUungav  Landschaf- 

«  ■  —  ^     A  — *  ♦*  -^-A  jja_a  

ten  MM  ArctnieKiiirsiucKeD. 
GraTeib  B*  Acad.  IMS;  Brit  instit.  1908. 

M.  W.  Brockvitll. 
Bumeqney,  Antoine  Joseph,  französ. 
Bildhauer,  schnitzte  1807  daa  hübsche  Betpuh 
and  die  Kamel  der  Srdie  su  Cemar-Iez- 

Maiche  (Doubs). 

IWun-  d.  Soc  d.  B.-Ans  XIX  (1895)  814  (mit 
AUk). 

Buiaet,  James,  Maler,  geb.  1768  in  Mussel- 
burgh  bei  Edinburgh,  f  am  97.  7.  1816  fai 

Lee  (Kent).  Zunächst  Lehrling  eines  Holz- 
schneiders namens  Lidell  u.  dann  mit  seinem 
Bruder  John  B.  eine  Zeitlang  in  der  Werk- 
statt des  Kupferstechers  Rob.  Scott  in  Edin- 
burgh tätig,  sowie  andi  Schüler  von  J.  Gra- 
ham an  der  dortigen  Trustecs  Acad.,  folgte 
er  1810  seinem  Bruder  nach  London  und 
widmete  sich  dort  dem  Studium  der  Tier* 
imd  Landfch^if tttnitl CTtfi  ■  In  der  AuMtellMC 
der  R.  Aeademy  debdtierte  er  1818  mit  dem 

Gemälde  „Evening,  Cattle  returnlnR  liome", 
das  ihm  gleich  den  1813  ebenda  ausgestellten 
Landschaften  mit  Herdenvieh  „Midday"  und 
„Retam  in  the  Evening!"  eine  glänzende  Zu- 
fconft  veihieB.  In  der  British  Institution  war 
er  1813-17  vertreten,  und  zwnr  1816  allein 
mit  nicht  weniger  als  10  Tierbüdern.  Er  be- 
saß ein  ansgeqtrochen  poetisches  Empfinden 
iür  die  malerischen  Reize  der  ländlichen 
Natur.  Die  Art  GaHery  za  Bdinbargh  besitzt 
VflO  ihm  das  Gemälde  „Viehherde  im  Ge- 
wittersturm",  das  British  Museum  eine  Blei- 
atiftieichnung  „Viehherde  in  d.  Scfawemmef. 

CnnniachaiB,  Uves  of  Most  EMincat 
(U&)  VI  SU  ff.  ~  Rcdcrav%  Diet 


(1878).  —  W.  Armstrong  in  the  Portfolie 
1887  p.  108.  —  B  t  n  y  o  n,  Cat  of  Drawiogt  etc. 
in  tlie  Brit.  Mus.  1898.  —  Graves,  R.  Acad. 
1905}  BriL  Liatit.  IMM.  —  Caw.  Scott  Faiat 
(1M8)  tu  IM.  M.W.  Br^dmOL 

Bnmet,  John,  F.  R.  S.,  Maler,  Kupfer- 
stecher und  Ktmstschriftsteiler,  geb.  am  20. 
8.  1784  in  Musselburgh  bei  Edinburgh,  f  am 
29.  4.  1868  in  Stoke  Newington  bei  London. 
Schüler  des  Kupferstechers  Rob.  Scott  in 
Ed'.n!  urgh  und  gleichzeitig  an  der  dortigen 
Trustees  Academy  als  Maler  ausgebildet,  war 
er  seit  1806  in  London  ansässig,  wo  er  n- 
nächst  als  Illustrationsstecher  für  Britton  u. 
Brajrleys  „England  and  Wales",  für  Mrs. 
lochbaids  „British  Theatre"  und  für  Cookes 
„Novelists"  tätig  war.  Nach  David  Willde 
stach  er  1810  „The  Jew's  Harp"  und  satter 
.The  Blind  Fiddler";  auch  Gemälde 
Rembrandt.  Atkinson,  Devis  und  andere  hat 
er  in  Kupferstich  reproduziert  Als  Maler 
erlangte  er  eine  gewisse  Berühmtheit  durch 
das  Ölbild  „Greenwich  Pcnsioners",  bei  le<;- 
•en  Ausstellung  in  d.  British  Institntioa  1887; 
in  der  Londoner  Japan-Brftiäh  Exfiibitiaa 
1910  neu  ausgestellt,  zeigte  dieses  Gemälde 
freilich  so  erhebliche  technische  Schwächen, 
dafi  seine  einstige  Berühmtheit  kaum  noch 
begreiflich  eradiieii.  Weit  hfiho«  Beachting 
verdienen  seine  auf  fesnndeni  Urteil  basie- 
renden kunstschriftstellerischen  Arbeiten  (auf- 
gezählt im  Universal  C^tal.  of  Books  on  Art, 
London  1870,  I  195  f).  Das  British 
besitzt  von  ihm  neben  einer  leidiea 
lung  seuier  Knpfcrttidie  die  Or^atetoAeta 
seinem  (jemälde  JP\*yvag  at  Draughta",  aus- 
gestellt 1806  in  der  British  Institutioa,  die 
er  Ins  186S  mit  einer  Reihe  von  Genreba» 
dem,  Tierstücken  u.  Landschaften  beschickte. 

CunnloghAm,  Uves  of  Most  Enlneat 

Painters  (18S8)  VI  S14.  —  J.  Burnet  in  He 
Art  Joun.  1850  p.  ITS  ff.  (Antebiogr.)  ;  cL  1M8 
p.  11»  t  (Nekrtifl«).  —  Rcdirave,  Dkt  187t. 

—  Tbe  Poitidia  UWr  pi.  107  L  —  BInyon,  Cat: 
of  Dratrings  eis.  in  ^  Bvit  Mw.  UM.  —  Gra» 
vet,  R.  AMd.  UMt  Brit  BMtit  1M8.  —  J.  L. 
C a  w.  Seett  Fsfait.  (IM»)  9b  4M.  —  La  B 1  a  B 
ICamd.  —  Helter-Andreaen,  Andbadu 

—  Apen,  Handbuch.  M.  W.  Brockwil. 

BooMt,  John  James,  Architekt  in  Glas- 
gow, geb.  das.  1867,  Schüler  von  Pascal  und 
der  Pariser  Ecole  d.  B.-Aris.  Seine  haiqit- 
sächlichsten  Bauten  sind  das  Glasgow  Institute 
of  Fine  Arts  (Pläne  1882  in  der  Londoner 
Roy.  Academy  ausgest.),  die  Dnimsheugh 
Baths  in  Edinburgh  (1886  Roy.  Acad ),  die 
King's  Weighiunise  CThurch  ia  Loodoo,  Groa> 
venor  Square,  Bibliothek  und  Maseim  b 
Campbeltown,  Atlantic-  und  Waterloo  Cham- 
bers in  Glasgow  und  das  (lebäude  der  Service 
Supply  Association  in  Edinbur^. 

Aead.  Afclit.  Xin  8^  M :  XV  M,  lU,tUt 
JCm  lU»;  XXI  M-OTi  XXVn  78;  JOSkl  M. 

—  Graves,  Sof.  Aead.  EiAih.  IMS  L»  De- 
laire^  Lm  aieblt  4Uv„  I80T  p.  ML      IT.  F. 


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Burnett 

Banwtt,  Thomas  Staar^  schott  Bild- 
hatier,  stelhe  1886—87  einise  Portrllbätteti  io 

der  Londoner  Roy.  Academy  aus. 

Gr  »res,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.     U.  V. 

Bumett,  William  H.,  Architektur-  und 
Landschaftsmaler  in  London,  stellte  zwiaeboi 
18M  und  1860  in  der  Brit.  Institution.  18B7 
und  69  auch  in  der  Roy.  Academy  meist  vene- 
zianische und  römiacbe  Arcbttekturbilder  au&. 

GraTe«,  Roy.  AcaA.  Sddlh,  UM  I;  Th« 

BfH.  In*tit.,  1906.  H.  V. 

Bvxney,  Edward  Francis,  Ualer,  geb. 
im  September  1760  bei  Worcester,  t  am  16 
12.  1848  in  London;  seit  1776  Schüler  der 
Londoner  R.  Academy,  deren  Ausstellungen 
er  1780—1806  mit  einer  ReOie  von  BiMnisaen 
and  Sldzsen  besdiidcte.  Sdt  1788  war  er 
hauptsächlich  als  Buchillu&trator  tätig  und 
erlangte  damit  wie  auch  mit  seinen  als  Ein- 
lagen für  Arbettskästchen  etc.  benutzten  Vig- 
nettenxetdmungen  eine  ■ewiiae  Fopolaritit. 
Das  British  Mnseoin  böitzt  von  ihm  dne 
Amicllt  von  Croomc  Court  in  Aquarell- 
malerei, ein  Bildnis  der  Miö  Farren  in 
Tnschzeichnung  und  eine  in  glddier  Technik 
amgeführtt  XUnstr.  zu  Sbakogteaiea  nAU's 
wdl  that  eads  wefi", 

RedgraTC,  Dlct  1878.  —  Binyon,  CsL 
of  Drawinga  etc.  in  the  Brit.  Mna.  189S  p.  IST  ff. 

—  G  r  a  V  e  1,  R.  Acad.  1905,     M.  W.  Brockwell. 

Bnmey,  Fran^ois  Eugene,  f ranzös. 
Kupferst  und  Rad.,  geb.  in  Mailley  (Haute- 
Saön^am  18.  1.  im,  \  1007.  kam  Ibjihrig 
oadh  Paris  tmd  wurde  hier  Sehfiler  von  C  P. 
Gaillard,  der  einen  nachhaltigen  EinfluB  auf 
ihn  ausübte.  Er  stellte  zuerst  1863  im  Salon 
einige  EL  nach  Ingres  (M.  de  MicMvrakerke) 
and  UolbeiD  aas.  Unter  sdnen  «Heren  Ar- 
beiten snid  die  baaptsichücfasten:  Portrit  des 
Mgr.  de  Scgur,  nach  Gaillard  (Salon  1B81); 
Porträt  Innozenz"  X.,  nach  Velazquez  (S. 
1884) ;  La  belle  Chocolatiire,  nach  Liotard 
(S.  1886) ;  Esther  cntrant  cbes  Amakv»,  nach 
Pilippino  Lippi;  Le  Boiasoa  ardent,  naoi  N. 
Froment  Femer  hat  er  auch  mehrere  Ori- 
ginalporträts radiert  und  gestochen,  darunter 
V.  HngOk  Dumas  ftis,  .Sariou,  Zola  (4  Bild- 
flisae  aof  einer  Platte).  M»»  Ed.  Adam,  Lfan 
Gonmdet;  Doeteor  Paradis,  1(.  BdraMi  (1888), 
Pierre  Corneille  (1889).  Für  das  Werk  H. 
Jouins :  Charles  Le  Brun  et  les  arts  sous  Louis 
XIV  (Paris,  Laurens,  1890)  stach  er  nach  der 
Büste  A.  CoyKvox*  das  Bildnis  Lebruns. 

B  e  1 1  i  e  r  -  Aarray,  Dict  g<n.,  Suppl.  — 
B^raldi,  Les  graT.  du  19ib«  b.  IV  37/8.  — 
Bull,  de  l'art  anc.  et  mod.  1907,  p.  131  (Nekrol.). 

—  N«itv.  «cell,  de  Tart  fraoc  3«  s&.  V  (1889), 
M»,  Ne  1.  G.  Mhvf. 

Buniford,   Leonard  (?),   engl.  Kupfer 
Stecher,  tätig  um  1681 — 1716,  von  dessen 
Hand   man  einige  FortritS  OOd  Bocbtitel- 
blätter  kennt. 

Le  Blane,  Man.  I.  —  Bryao«  Dict.  of 
paidt  and  cagr,  1903  L  H,  K. 


Burnier 

Bandiaai,  Daniel  Hudson,  amerikan. 
Architekt,  geb.  in  HendersoB,  N.  Y.,  am  4  8. 

1848  Arbeitete  seit  1870  für  mehrere  große 
Firmen  in  Chicago,  bis  er  sich  1873  zusam- 
men mit  John  W.  Root  selbständig  etablierte. 
Die  Bedeutung  dieser  Firma,  die  16  Jahre  be- 
stand, üfk  sich  daraus  entnehmen,  daB  sie 
während  dieser  Zeit  Gebäude  im  Gesamtwerte 
von  über  176  Millionen  Mark  errichtete. 
Burnham  und  Root  waren  die  ersten  Bauleute, 
die  Stahlgerippe  einführten,  und  somit  den  An- 
lauf zu  den  Riesenbauten  der  Jetztzeit  nahmen. 
1880  wurden  Burnham  tmd  Root  zu  koosul» 
tierenden  Architekten  der  Weltausstellung  er- 
nannt. Im  nächsten  Jahre  starb  Root,  so  daB 
die  ganze  Last  auf  B.  allein  fiel.  Zusammen 
mh  Amstcad  a.  Codman,  Laadschaftsarchitek- 
ten  ans  Boston,  verwandelte  er  die  600  Acker 
wüsten  Pririelandes  in  den  feenhaften  Zauber 
der  ..White  City",  wie  die  bewundernden 
Massen,  die  die  Ausstellung  besuchten,  die- 
selbe nannten.  Die  beiden  größten  L^niversi- 
täten  Harvard  und  Yale  ▼crlielicn  ihm  Ehren* 
titel  (1893)  und  Im  nldisten  Jahre  wnrde  ihm 
so^ar  der  Doktorlitcl  für  ausübende  Kunst 
von  der  North  Western  University  zuteil 

Von  den  bedeutendsten  Bauten  ckr  Firma 
Bamham  a.  Root  und  seit  1881  D.  H.  Bam- 
ham V.  Co.  seien  erwihnt:  In  Chicago:  Natio- 
nal Bank  of  Illinois;  Chemical  Bank;  Man- 
tank  Block;  The  Rialto;  The  Rookcry;  The 
Rand  and  Me  Nally  Building;  The  Phoenix; 
The  Calumet  and  Counselman  Buildings;  The 
Chicago,  Burlington  and  Quincy  General  Of- 
fices ;  Masonic  Temple;  Insurance  Exchange; 
Illinois  Trust  and  Savings  Bank;  Merchants 
Savings  and  Trust  Co;  The  Fidelity  and 
The  Northern  Trast  Co,  Grest  Northern 
Hotel  ;FicldsRetdl  Store.  In  San  Fraadsoo; 
Mills  Building;  in  BufFalo:  Fllicott  Square; 
in  Qeveland :  Society  for  Savings,  imd  die 
Nationalbank;  in  Philadelphia:  Land  Title 
Baikiinc;  in  New  York:  Das  Wanamaker 
Geblode,  New  Wanamalser  Stores. 

Ltwit  F.  Pilcker. 
Burnier,  Richard,  Tier-  und  Landschafts- 
maler, geb.  8.  8.  1826  im  Haag,  f  17  3  1884  in 
Düsseldorf,  wo  er  seit  18bO  unter  A.  Achen- 
bach und  J.  W.  Schinner  studierte.  Weiter- 
gebildet 1855 — 59  in  Paris  unter  Troyon,  der 
nachhaltigen  Einfluß  auf  seine  Kunst  gewann; 
1858—68  in  Lüttich,  seit  1869  in  Düsseldorf 
ansässig.  Er  stellte  in  den  70er  und  80er 
Jahren  des  18.  Jahifi.  wiederiiolt  in  der  Ber- 
liner Akad  ,  außerdem  auch  in  München,  Dres- 
den und  Wien  aus.  Seine  durch  Tierstaffage 
belebten  Landschaften,  meist  weite,  flache 
Femen  mit  Kubherden,  seiduiea  sich  durch 
ndiere  Breite  der  Phiselfährang,  hohe  iralo- 

ristische  Reize  und  eine  Stärke  des  Natur- 
gefühles aus,  die  ihm  eine  durchaus  exzeptio- 
nelle Stellung  innerhalb  der  sonst  so  k  mven- 
tiooellen  Düaaeldorfer  Landschaftsmalerei  sei- 


069 


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ner  Zeit  anweisen.  Die  meisten  seiner  Ar- 
beiten sind  in  engtiaehen  und  amerikanischen 
Privatbesitz  gewandert,  daher  B.  bei  uns  leider 
viel  zu  wenig  bekannt  geworden  ist.  Ge- 
mälde von  ihm  z.  B.  in  der  Städt.  Gem.- 
Saounl.  XU  Düsseldorf  a.  in  der  Hamburger 


Ff.  V.  BSttieher,  Malerw.  d.  19.  Jabth. 
IL~H.  A.  Malier.  Biogr.  Ksüericx..  1888. 

—  Fr.  Schsarschmidt,  Z.  Gcacb.  d.  Düa- 
•ddorfcr  Kst.  190S  p.  216.  —  Kstchroo.  IV,  V, 
VIII-XI.  XIII  XIV,  XVI,  XIX.  XXI.  pMrijn. 

—  Die  Rheinlande  I  i,  Aprilb.  1001  p.  3—16; 
VI  »  (1806)  p.  Mh  IM.  —  Km.  4.  Btrita.  Jshtk.^ 

Bnraits,  (Rudolfl  Hans,  Landschaftsmaler, 
geb.  8.  0.  1875  als  Sohn  des  Maiers  Peter  B. 
in  Frankfurt  a.  M.,  1892—1804  Schüler  des 
Stiddacbea  KmMtiütitnta  «mter  Haiielbont, 
dmi  n  Berlin  und  Mtedics  wcitctigdiOdet. 
Lebt  in  Frankfurt  a.  M.,  aus  dessen  Umgebung 
er  vorwiegend  die  Motive  für  seine  Gemälde 
schöpft. 

Weiaiickcr-Dessoff,  Kst  u.  Killer  in 
Frankf.  I  100  u.  II  ».  —  Di*  Kst  VII.  —y. 

BniBita,  (Rudolf)  Heinrich,  Archit.,  geb. 
18.  2.  1827  in  Frankf.  a.  M.,  Sohn  von  Rudolf 
B.,  t  ebenda  13. 11.  1880.  Erst  Schüler  seines 
Vaters,  dann  unter  Hübsch  in  Karlsruhe  wei- 
tergebildet, geht  er  1849  an  die  Bau-Akad. 
aacb  Berlin.  1868/63  Gehilfe  Hübicht  beim 
Wiederaufbau  des  Karlsruher  Hoftheaters, 
1868/65  Reisen  in  Italien,  worauf  seine  Nie- 
derlassung in  Frankfurt  erfolgt,  wo  er  bald 
eine  gra[k  TMekeh  entfaltet.  Von  ihm  wären 
beaonden  zu  nennen:  der  Umbau  des  Schau- 
t^lhauMS  (1866),  der  sogen.  BCalihoff  u  6iex 
Ücbfrauenkirche  (in  den  Formen  der  venetian. 

ce),  der  Saalbau  (1881),  die  Hoch- 
der  Frankf.  Gasgesellschaft  (1861/62), 
Bflm  (pnit  Oakar  Sommer  1874),  der 
Ldietdief,  daa  Hana  de*  Kwutmeina,  das 
Geschäftshaus  Besthom,  Villa  Grunelius,  Un- 
termainkai, Villa  Metzler,  Schaumainkai  und 
die  Villa  ReiB  in  Cronberg. 

Kaulen,  Freud  u.  Leid  im  Leben  Dtscher 
Ksder.  —  Deutsche  Bauztg  1880  S.  90.  —  Frank- 
furt a.  M.  u.  seine  Bauten,  1886.  —  Dtscbe  Bau- 
st« 1880  S.  519.  —  AUgem.  Duche  Biogr.  Bd  47 
a.  Hfllaca).  -  Weissicker-DesBof f, 
Kst «.  Kadar  in  Frankf.  — 3^ 

Bnmiti,  (Karl)  Peter,  Dr.  jur.,  Land- 
schal tsinaler,  geb.  14.  1.  1824  zu  Frankfurt  a. 
M.,  t  18.  8.  1886  ebenda.  Erst  zum  Rechts- 
anwalt gebildet,  ließ  er  sich  als  sokher  1849  in 
adner  Vaterstadt  nieder,  wandte  sich  bald  dem 
KQnatlerberuf  /it,  unternahm  mehrere  Reisen, 
wurde  aber  hauptsächlich  durch  einen  zehn- 
jährigen Aufenthalt  in  Pari.s,  ven  ISoO  an,  zniii 
Künstler  ausgebildet,  wo  er  von  den  Meistern 
der  Schule  von  Fontainebleau.  besonders  von 
Daubigny  und  Corot  beeinflußt  wurde.  Das 
Städelsche  Kunstinstilut  zu  Frankfurt  a.  M. 
besitzt  folgende  Gemälde:  Am  Ufer  der  Nied, 
Waldpartie  bei  Cronberg,  TheiBufer;  femer 


ebenda  als  Besitz  der  Städt.  Galerie :  FluB- 
landschaft,  Wiesenplan,  Blauer  Tag;  weitere 
GcnäMa  ia  dar  NaL-GaL  fierüiv  Ktmirthtfft 
n  Hauilnii  g  und  Karbrutia  j  cnBardein  Tide 

Gemälde  in  Frankf.  Privatbesitz.  Mit  Recht 
geachät2t  sind  seine  immer  bildmäfiig  aus- 
geführten Kreidezeichnungen  (schwarz,  wet8 
gehöht  auf  getönten  Papieren),  von  denen  dio 
Zeiehnungensammlung  des  Stiddadien  KtmaU 
inst,  hervorragende  Stücke,  neben  Aquarellen 
des  Künstlers,  besitzt.  Die  Firma  F.  A.  C. 
Prestd  fiib  1860  eine  Auswahl  von  20  dieser 
Zfifhawilgta  in  piholQgrapliiaclKr  NachbUduv 
berana.  Sein  kOnathrncber  NaddaB  gdaogte, 
nach  einer  vorausgehenden  Ausstellung  im 
Städelschen  Kunstinstitut,  am  15.  5.  18ää  zur 
Versteigerung. 

Kaulen,  Freud  o.  Leid  im  Leben  Dtscher 
Kstler.  —  Franirf.  Hausblatter  N.  F.  II  S.  4T.  — 
„Fan"  III.  Jahrg.  S.  242  (H.  Weizsicker).  — 
AUgem.  Dtsche  Biogr.  Bd  47  (H.  Weizsäcker). 
—  H.  A.  Müller,  Kstler  d.  Gegenw.  —  F  r.  v. 
B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerw.  d.  19.  Jahrh.  —  Kstchron. 
XII.  Jahrg.  S.  630.  —  Die  Kst  III  126.  —  Weiz- 
säcker, Kat.  d.  Städelschen  K.-I.  IL  —  v. 
Tschudi,  Die  Dtsche Jahrh.-Ansst.  —  Weis« 
■  äcker-Deaaaff,  Ksl  «.  KsHar  in  Fcauht 
II  23.  -flt 

Bamits,  Rudolf  d.  A.,  Architekt,  geb.  Ä 
12.  1788  zu  Ludwigsburg,  f  28.  1.  1848  an 
Frankfurt  a.  M.  Schüler  Weinbrenners  in 
Karlsruhe,  dann  im  Württemberg.  Geniekorps 
tätig  (Umbau  des  Schlosses  zu  Lndwigsburg), 
das  er  1816  mit  Leutnantsrang  verließ,  1816~ 
1819  wurde  von  ihm  das  fürstl.  HohenzoUem- 
sche  Schloß  neu  erbaut,  in  die  Jahre  188(^ 
1821  fällt  seine  Reise  in  Italien,  worauf  er  sich 
in  Frankfurt  niederließ,  wo  er  1822  das  Bür- 
gerrecht erlangte.  Hier  führte  er  zabbvkba 
öffentliche  und  private  Gebinde  aof,  n.  a.: 
Versorgungshaus  (18^),  das  ehemal.  Waisen- 
haus (1826),  Neubau  im  .Salhof  (1840),  das  du 
Faysche  Haus  in  der  Neuen  Mainzerstr.  1824 
ernaonh  Qm  der  FQrat  vod  HoliemoUeni-S%- 


Gwinnar.  KM  Kitfar  in  VkaaU  808.  — 
naoltet  a.  U. «.  adaa  BaMe^un.  —  Wala' 
sicker-Dasaof f,  Kai  o.  Kadar  in  FraakL 

II  23.  -7. 

Bozna,   Baifour,   Landadiaftanaler  m 

Strcatham,  stellte  zwischen  1884  und  1890 
wiederholt  in  der  Londoner  Roy.  Academy 
aus. 

Grave«,  Roy.  Acad.  ExUb.,  19M  L  H.  V, 
Bona,  Ceeil  Leonard,  engl.  Genre-  and 

Porträtmaler  der  Gegenwart,  Schüler  von 
Hubert  Herkomer,  stellt  seit  1888  in  der  Lon- 
doner Royal  .Acad  aus 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I.  —  The 
Art  Joum.  1892  p.  292/3  (Abb.).  H.  V. 

Bsn%  M.  J.,  stdlte  in  New  York  in  toi 
SOier  Jahren  einige  radiert«  Sfeatficbe  ana. 

Buraa,  Robert,  sdiott.  Figuren-  a.  Por- 
tratmaler, geb.  1869  in  Edinburgh,  studierte 
1890—82  in  Paris,  und  stellte  nach  seiner 


«70 


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Burns  —  Bnrrer 


Rückkehr  nach  Edinburgh  s^it  1899  in  der 
R.  Scottish  Acad.  aus,  deren  Mitglied  er  seit 
1902  ist.  1901  beschickte  er  auch  die  Inter 
wrtkMuk  in  Veaedig;  1907  und  1906  <len 
Mfladmer  <a«9«lMl.  Bei  gcwlMWi  areliai- 
gierrndfn  Neigungen  zeigt  er  eine  besoddefC 
Begabung  für  dekorative  Anordnung. 

J.  L.  Caw,  Scott  Paint,  1»08  —  The  Art 
Journ.  190<  p  99/100.  —  The  Studio,  vol.  25, 
p.  287;  vol.  37,  p.  25  (Abb.),  29  ;  vol.  13,  p.  136/7 
(Abb.).  —  Kunst  f.  Alle  XIV  (,1899)  18«  u.  168 
(Abb.).  —  V.  Pie«,  L'tne  mondiale  alU  IV 
Eh»,  di  Venezia,  1901,  p.  143  (Abb.).  R. 

Bttrna,  WilliamHenry,  Maler  in  Liver- 
pool, Mitglied  der  dortiges  Akademie^  deren 
AuMtelhnffen  er  1810— IS  mit  Landfchato» 
bildern  beschickte.  AT.  W.  BrodmriL 

Buroff,  Fedor  Emeljanowitsch,  mss. 
Maler,  geb.  18iS  in  Moskau,  f  1896,  Schüler 
4er  Pctcnbiuger  Akad.,  in  die  er  1888  cin- 
tnt  Von  ihm  Gefin«B^nzene  (nadi  Toliloit 
Roman  Fürst  Serebrjani),  der  Träger,  der 
Schlüsaelburger  (kfangeoe,  Besuch  Peters 
III.  bd  Johann  Antooowitsch  in  der  Schlüs- 
adbsrgcr  Fcftnng  (Mua.  Alexanden  III.  in 

Km  ayjwwMMUM  (Untere  BBniUer)  I  M. 

ty.  Netimann. 

Boron,  Pariser  Architekt,  scheint  haupt- 
sächlich Bauunternehmer  gröfteren  Stiles  ge- 
wesen zu  sein.  1785  baute  er  den  Chor  der 
Kathndrak  zu  Sern,  1786  lieferte  er  die  Plint 
au  dem  RGckgebinde  des  Hcapizet  der  Petitt- 
Menages  in  Pari.s  (nur  im  Stich  erhalten). 

B  a  u  c  h  a  I,  Dict  d.  archit.  fran«.,  1887.  H.  V. 

Boxon,  Andr^  (Le),  Bildhauer,  ITBi— 
1748  in  Cacn  in  Steaerlisten  erwähnt. 

Hon.  d.  Soe.  d.  B^iArts,  1899  p.  93.  S.  LmiL 

Bozen,  Fleury  oder  Floris,  Maler  in 
Lyon,  1640—1661,  mähe  Fresken  in  Grisaille 
in  der  ehemal.  Heiligkreuzkirche  und  groBe 
Wandgemälde  im  Rathause.  Er  war  geschätzt 
wegen  seiner  Perspektiven  und  Dekorationen 
m  Ol  and  Wasserfarben.  Man  kennt  kein 
Werk  von  ihm.  —  Ein  Philippe  Buron,  Maler, 
war  168S! — 1696  in  Lyon  ansä5sig  und  malte 
die  Kirche  Saint-Andre  in  Grenoble  aus. 

Dcacript  de  la  VUle  de  Lyon,  1741  p.  253.  — 
Pernett  i,  Lea  Lyonnais  dignes  de  mim.  II 
13r^.  —  N".  Rondot,  Lea  peintres  de  Lyon,  p. 
16t,  180.  —  E.  Maignien,  Lea  art.  grcaobloiB, 
um,  JB.  Ftal. 

Mnm,  Jcan-Baptiste,  Biklhaner,  wird 
ITIT  fa  £e  Pariaer  Lokasgilde  aufgenoiamcii. 

L  a  m  i,  Dlct  d.  iculpt.  etc.  au  18aa  a«  IflOli 

Bnnn,  Virgilio,  s.  Barun. 

Bvxpee,  William,  Partridge,  amerik. 
Marinemaler,  geb.  in  Rockland  {Uit^.  LAt  in 
Boitan  und  gewann  vid  Anklang  mh  einem 
Bild  anf  der  St  Loola  Ausstellung  1904. 

Edmund  von  Mach, 

Bmr,  Mrs.  A.  Margaretta  (geb.  Sco- 
bOl,  aeit  1888  Gattin  von  D.  Higford  Burr), 
««liMlie  MalerH  bwtiate  im-tUS  Itn- 
fian»  Spanien^  Pbrtngnl,  Swiilifi^  Jtgypten^ 


Syrien,  Palästina  und  Kleinasien  und  ver- 
öffentlichte 1846  ein  Reiseskizzenbuch.  Für 
die  A runde I- Society  lieferte  sie  verschiedene 
Beiuäge,  darunter  eine  Anaicbt  der  Paduaner 
OvpeUa  deH'  Arena  mit  den  Giotto-Freaken. 
Ke  Ausstellung  der  I.xindoner  Society  of 
Female  Artists  beschickte  sie  1869  mit  eini- 
gen von  der  Kritik  acbr  gerühmten  itaKenl« 
sehen  Reiseskizzen. 

The  Art  Jouni.  1859  p.  84.  —  C  1  a  y  t  o  n,  Engt 
Fcaa.  Artiats  (1876)  II  408.     M.  W.  BroskwttL 

Borr,  Alexander  Hohenlohe^  achott 
Genremaler,  Bruder  des  John  Burr,  geb. 
1886  ta  Manchester,  t  1899,  Schüler  von  J. 
Ballantyne  und  Rob.  Scott  Laudcr  an  der 
Trustees'  School  au  Edinburgh,  wo  er  in  der 
Scottish  Acatfeoqr  1866  zuerst  Porträts  und 
Landschaften  ausstellte.  1861  ließ  er  sich  in 
London  nieder  und  pflegte  seitdem  ausschließ- 
lich das  bürgerliche  luid  historische  Genre. 
Seit  1860  beiMThicktc  er  fast  alljährlich  die 
Ausstellungen  der  Rojr.  Acadenqr,  zum  letzten 
Male  1^.  Genannt  seien  von  seinen  hiu% 
durch  den  Stich  vervielfältigten  Arbdten: 
Flucht  der  Königin  Henriette  (1869),  Karl  I. 
in  Exeter  (1870),  Rückkehr  vom  Markt  (1870). 

H.  A.  Müller,  Biogr.  Katlerlex.,  1882.  — 
Clement  and  Hntton,  Art    of  19.  Cent-, 
—  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib,,  1905  I. 
—  The  Art  Jottm.  1867  p.  224  (n.  Abb  ) :  1H70 
p.  308—11.  —  J.  L.  Caw,  Scott  Faint,  1908. 

H.  V. 

Bmr«  Joh  n,  schott.  Gcnrcinalcr,  Bruder  des 

Vorifen»  geb.  1884  (oder  1831)  zu  Edinburgl^ 
t  am  8l  9. 18B8  in  London,  wo  er  seit  1861  an« 

sässig  war  Schüler  der  Trustees'  School  in 
Edinburgh  unter  J.  Ballantyne  und  R.  S.  Lau- 
dcr. Er  stellte  zwischen  186S  und  168S  fast 
aUjibrlich  in  der  Londoner  Rogr.  Acadenqr  au^ 
mriat  Sienen  aua  dem  Lehen  der  Amtettf  In* 
terieurs,  Ktnderszenen  usw.,  die  durch  den 
Stich  weite  Verbreitung  gefunden  haben. 

Clement  and  H  u  1 1  o  n.  Art.  of  the  19. 
Cent.,  1893.  —  Graves,  Ror.  Acad.  Exhib., 
1905  L  —  The  Art  Journ.,  1869  p.  272  (Abb.); 
337—39.  —  J.  L.  C  a  w,  Scott.  Paint,  1908.  H.  V. 

Bnnadi,  Fabio,  s.  Btrardi,  F. 

Bnirell,  J.,  engl  Architekt,  beachickte  di« 
Roy.  Academy  von  1817—1864  mit  Entwfir> 
fen,  architektonischen  Skizzen  etc. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.  T  1905.  R. 

Buxall«  J.  F.,,  Landschafts-  und  Porträt- 
maler in  London,  ateUtc  1801,  1803  und  1807 
in  der  Rtagr.  Aeademy  0  Af1>eiten  ans. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.     H.  V. 

Burrer,  Georg,  Kunstdrcchsler  in  Elfen- 
bein, tätig  in  Stuttgart  im  ersten  Drittel  des 
17.  Jahrhnnderta.  Beseichnete  Arbeiten  von 
Hm  hn  Wiener  Rofmna.,  nlmlich  dn  awBl^ 
passtger  Pok.n1,  dessen  Deckel  von  einem 
durchbrochenen  Polygon  mit  Stachelkugel  be- 
krönt wird,  vom  Jahre  1018  und  eine  Galeere, 
die  er  zusammen  mit  dem  Uhrmacher  (korg 
Emat  1486  gearbeitet  hat  B.  achefait  dem- 
nach zu  jener  groBen  ZaU  von  KüMtlem  ga- 


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hört  zu  haben,  die  als  Nachnahmer  der  Zicks 
io  Nürnberg  überall  tätig  waren. 

Clir.  5ek«r«r,  BUcnbrinjIaaHk  Mit  der 
ITimiMinf«     VO  i  Chr.  Sdurmr. 

Bsiri,  Friede  rieh,  s.  Bury. 

Bonidge,  Frederick  Vango,  Radie- 
rer, geb.  am  28.  11.  1869  in  Lx>ndon,  Schüler 
TCO  Frank  Short  im  Londoner  R.  CoUcte 
«f  Art,  du  ihm  189B  ein  Reiwftlpendiam 
verlieh,  und  an  dem  er  dann  nach  einem 
lingeren  Studienaufenthalte  in  Italien  1895 
Us  UM  als  Hilfslehrer  tätig  war ;  seit  1897 
«Mt  «r  ala  Haupüchrer  iür  Radierkunat  an 
der  Ktnntselrale  ra  Lhcrpool.  Die  Londoner 
R.  Society  of  Painter-Etchers  ernannte  ihn 
1895,  die  Academy  of  Art  zu  Liverpool  1900 
ztim  Mitgliede.  Auf  der  Pariaer  Weltaus- 
ateUang  1900  wurde  er  für  aefaie  Radierung 
J>of3trtcrA  Smiliiy"  durch  dne  Medaille  aoa- 
fezeichnet.  Die  Ausstellungen  der  Londoner 
R.  Academy  beschickt  er  seit  1895  mit  man- 
nigfaltig gestimmtei^  technisch  hervorragen- 
de Originalradienngen,  die  ihm  im  Laufe 
der  Jahre  bedeutenden  Ruf  eintragen.  Ab 
Hauptblätter  sind  neben  dem  oben  genannten 
„Dockyard  Smithy"  hervorzuheben  „A  Spring 
Afternoon",  —  „Little  Smithy",  —  „Patri- 
ardia".  —  »Wiaht  Weather",  —  „The  MiU 
in  the  Wirrar.  —  „The  Pride  ol  Korth 
Dcvfjn",  —  „The  Marsh  Farm",  —  sowie 
als  besonders  glänzende  Leistung  das  un- 
gemein malerisch  behandelte,  durch  reichste 
Differenaierung  der  athmcwathiriachen  Stimr 
mtmgswerte  ansgezeidmetc  Blatt  „Harledi 
Ca-<^tle". 

Whos  Who  1911  p.  292.  —  Graves,  R.  Acad. 
HK)5  I  356;  VIII  418.  —  FrankNewboltin 
The  Studio  XLII  (1908),  279—288 ;  cf.  IV  (18M) 
100:  XXIII  (1901)  1«,  22.  —  The  Masazine  of 
Art  1904  p.  384  ff .  —  V.  P  i  c  a.  L'Aite  Mondimlc 
alla  VI.  Esposiz.  di  Veneria  1905  pi.  ttS,  MS.  •> 
Mit  Notiien  von  M.  W.  BroekmU.  • 

BnrriBgton,  Arth  u  r,  ^^;^!(■r,  geb.  1856  in 
Bridgwater  (Somerset),  Schüler  der  Londoner 
SÖnfli  Kensfagton-Art  Sdiool  und  der  Slade 
School  of  Art  zu  Oxford,  weitergebildet  seit 
1878  in  Rom  unter  Nazz.  Cipriani  und  seit 
1882  in  Paris  unter  Bonnat,  Bouiangcr,  I^fe- 

Inrre  and  Cormoo,  tätig  in  London.  Die  Aus- 
atdlang  der  R.  Aeademjr  beschickt  er  seit 
1888  mit  Genre-  und  Landschaftsgemilden  in 
(31-  u.  Aquarelltechnik.  Die  Galerie  zu  Leeds 
besitzt  von  ihm  das  Gemälde  „In  Povcrty. 
Hunger  and  Dirt".  Seit  1896  ist  er  Mitglied 
des  R.  Institttte  of  Paintera  in  Waler  Coloar. 

Gravei,  R.  Acad.  1905.     M.  W.  BroekweU. 

Boxnni,  Gian  Antonio,  Maler  in  Bo- 
kgna,  geb.  am  26.  4.  1656,  f  1727;  Schüler 
von  D.  M.  Canuti  u.  G.  C.  Venenti,  weiter- 
gebildet in  Venedig  nach  den  Werken  des 
Tintoretto  u.  des  Paolo  Veronese  sowie  in 
Bologna  in  der  Schule  Pasinellis.  Einige  s. 
Jugendarbeiten  kamen  nach  Ravenna  u  Mi- 
randola  {fiom).  Hervorzuheben:  In  S.  £u- 


femia  zu  Raveniu  eine  markig  gezeichnete 
und  koloristisch  hervorragende  Darstclltnis  ' 
dca  liartarrinaa  der  M.  Eafcnia  (Kcplik  in  ' 
der  Caan  Daivid  n  Ravoma).  In  Bologna 
wurde  er  bekannt  namentlich  mit  seinen  itiy- 
tholog.  Fresken  im  Palazzo  Ratta  u.  in  dein 
damdi  tal  Besitze  der  Albergati  befindlicbea 
Paiaaao  di  AaoU  ü«tit  Villa  CakagM^.  Im 
J.  1686  wurde  er  nach  Novellar«  berufen  zur 
Ausführung  v.  Fresken  im  Palazzo  del  Ginte, 
1688  nach  Turin,  wo  er  mit  Tomraaso  Aldro- 
vandini  in  der  Kirche  der  Scalzi,  in  der  Caan 
Bagnaachi  u.  in  der  Caan  Gravcri  arbeitete. 
Nadi  8.  Rilddnlir  nadi  Bologna  cntiHdedtn 
er  eine  reiche  Tätigkeit  (oft  in  Gemeinschaft 
mit  Marcant.  Giiarini)  und  schuf  1690  sein 
letztes  Hauptwerk  mit  den  Malereien  im  Pa- 
laaao  Alamandini.  Später  arbeitete  er,  über- 
laatet  mit  Aufträgen,  allzu  raaeh  u.  zo  nadi* 
lässig,  so  daB  er  die  Gunst  seiner  Mltb&rger 
mehr  und  mehr  einbüßte 

Im  übrigen  mehr  nur  ein  glücklicher  Nach- 
ahmer ala  ein  original  achaffender  Eünatkr, 
vermochte  er  aefaten  namentlich  an  dBe  Gar- 
racci  erinnernden  Werken  keinen  persönlidieil 
Charalcter  aufzuprägen.  Erhalten  sind  in  Bo- 
logna a»  Fresken  im  Querschiff  von  S.  Bar- 
tohiinea^  an  der  Frontwand  der  letzten  Kapelle 
dea  nSrdHdiai  ScitenacMlIea  (neben  dem 
Chorel  von  S.  Martino,  im  Palaste  des  Bo- 
logneser Fechterklubs  (Via  de'  (x>ltellini  No  1), 
im  Palazzo  Muzzi  (Via  Imperiale  No  10),  in 
der  Cborapsia  der  Cökatioerkircbe  u,  im  Pa- 
lazzo keäM.  Zahlreieb  liaA  die  in  Botogna 
u  in  anderen  Städten  der  Emilia  erhalten  ge- 
bliebenen Ölbilder  von  seiner  Hand.  Seine 
Tochter  Barbara  B.,  geb.  am  8.  12.  1700, 
malte  viele  Porträta  und  Kopien  aowie  die 
14  Statkmen  Chriati  für  S.  Paolo  m  Monte 
■    vor  Bologna. 

'  Zanotti.  Storia  d.  Acead.  Clemciitma  (17.^9) 
1319— :31;  II  353.  —  Crespi,  Vitcdc'pitt-Bologn. 
(176Ö).  —  Parolctti,  Turin  et  »es  curiosit6i 
(1819)  p.  378.  —  Campori,  Gli  art.  itol.  etc. 
negli  sUti  Eitenii  (1855)  p.  107.  —  C  Ricci, 
Guida  di  Ravenna  (1900)  p.  42.  —  C.  Ricci, 
Guida  di  Bologna  (1904)  p.  89,  137.  161—164, 
185  f.  —  C  Rieci,  Raeeolte  artist.  di  Ravenas, 
Bergamo  IMS,  Tat  67,  68.  —  Raasegna  d'Arte 
1904  p.  94.  Lisetta  Motta-Ciaceio. 

Bouo  (Borro),  Giovanni  Stefano, 
GoMachmied  aus  Mailand,  tätig  in  (jcnua, 
WO  er  1688  für  Giov.  Olcaia  nadi  eigenem 
:  Moddl  ein  „Agnoa  Dri^  ana  GoM  anfertigte 
und  1595  für  Pompeo  Zaca  aus  Palermo  ein 
Wachsrelief  mit  Darstellung  des  Parnassea 
und  der  9  Musen  modellierte.  Sopran!  rühmt 
ihn  als  trefflichen  Bildnisbossierer. 

S  o  p  r  a  n  i,  Vite  de'  Pitt  etc.  G«nove«  (167<) 
p.  291.  —  A  Ii  s  e  r  i,  Not.  dei  Prof.  etc.  io  Li- 
i  guria  VI  (1880)  201,  S61I.  * 
1  Burrough.  Sir  James,  engl.  Architekt, 
geb.  am  1.  9.  1691  in  Bury  St.  Edmmida, 
t  am  7.  8  1764  in  Cambridge  als  „Master" 
des  GonviUe  and  Caius  College.  Obwohl  nur 

97s 


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Bnmniglit  —  Bort 


Düettint  in  der  Baukimit,  gewanm  er  be> 
trlditlidien  SnllnB  auf  die  damaligen  Ne«t- 

bauten  der  Universität,  für  die  er  selbst  die 
im  italienisch-klassizistischen  Stile  seiner  Zeit 
gehaltenen  Baupläne  entwarf.  —  so  1719  für 
die  Steiavcridciduag  der  HoffNaleB  des 
GooiHne  and  Ciam  College,  —  1789  Ar  den 
Ausbau  der  „Hall"  im  Queens'  College,  — 
1742  für  den  imposanten  nördlichen  Flügel- 
Anbau  seines  College,  —  1764  für  den  Idassi* 
iHtiKfaen  Umbau  der  ehedem  nitldaUer» 
Hdien  Hoffronten  im  Peterhonse;  such  der 
Kapelleneinbau  in  Cläre  Hall  und  die  nörd- 
lichen u.  westlichen  Anbauten  des  Emmanuel 
College  sollen  von  James  Essex  um  1780  nodr 
nach  B.S  Plänen  ausgeführt  worden  sein. 

Matrikel  des  Gonville  and  Caiua  College  ni 
Cambridge.  Cole'i  MS.  XXXI  im  Brtt.  Mus. 
(Add.  MS.  6832).  —  RedgraT«^  Diet  1878.  — 
Dict  o(  Nat  Biogr.  1908  III  444.  —  E.  B. 
Chancello r,  Tbe  Live«  of  the  Brit.  AtcUt 
(IM»)  n.  m  f.,  2«»  ff.  (mft  ilt  Ut).  —  NotiaMi 
nm  M.W.  BnekwfU.  R. 

Bttmughi^  A.  Leicester,  Porträtmaler 
der  Gegenwart  in  London,  stellt  seit  1886  in 
der  Roy.  Acadcmy  aus 

Gravet,  Roy.  Acad.  Exbib..  1905  L     H.  V. 

Burougha,  Bryson,  amerik.  Maler,  geb. 
8.  8.  1808  in  Boeton;  studierte  in  New  York. 
In  Paris  unter  L.  O.  Merson  (1891—83)  und 
in  Florenz  (1894).  Mitglied  der  National 
Academy  of  Design.  B.  behandelt  in  seinen 
BUltem  märchen-  u.  sagenhafte  Vonirärfe  in 
roroantiacher  Auffassung.  d>«r  in  sehr  mfh 
demer  Technik.  Er  lebt  in  New  York.  — 
.SL-ine  Frau,  Edith  Woodman  B.,  geb.  20.  10. 
IHII,  ist  als  Bildhauerin  tätig  und  hat  in 
Statuetten,  Porträts  (in  FladirdieO  ud  Kio- 
derlnisten  Gutes  geleistet 

S.  Isbam.  Americ.  Painting  1905  p.  4«7.  — 
SadATa  lÜ^nia«,  April  1007.  —  Kat.  d.  AuMt 
aSMrlk  Knut  L  d.  Akad.  d.  Kste.  Beriin  1910. 

Edmund  von  Mach. 

Butserio  (Borserio),  Bartolommeo  u. 
Bernardino,  Sticker  in  Cremona  1478 — 
1605.  Nach  Ticozzi  sollen  sie  den  Registern 
der  Kathedrale  zuMie  mit  veradu  bedeu- 
tenden Arbeiten  betraut  gewesen  »ein.  Auch 
erwähnt  dieser  Verfasser,  daB  zu  seinen 
Zeiten  noch  in  derselben  Kathedrale  eine 
kleine  Stickerei  mit  Gottvater  von  ihrer  Hand 
anftcfrahrt  wurde. 

Grassel  Ii,  Abeeedasio  ele.  Creawneai  1817 
%  8t.--Ticoss{,  Dtdoaatto.  B. 

BursllI,  H.,  Porträlhildhauer  in  London, 
stellte  zwischen  1855  und  1870  in  der  Roy. 
Acadcrny  meist  Medaillons  und  Büsten  aus» 
dari-nter  solche  des  Bildh.  WiUiam  Behnea. 

(  r  ^  ,  c  s.  Rojr.  Acad.  ExUbu,  1M6  I.    H.  V. 

BttoiUok  Francesco  Antonio.  Italien. 
Mater,  der  1791—88  die  Kuppelmalereien  in 
der  Sakramentskapelle  der  Kirche  S.  Maria 
del  Celle  zu  Pcscocostanzo  (Abruzzen)  aus- 
ffihrte.  Die  früher  dem  Abruzzesen  Gamba 
foigcscbnebeneq»  akadfmisrii-taweiitioocilea 

XIaaflsitallM.  Bi.V.  • 


Makrekn  «eigen  eine  mit  sahireichen  Figuren 
beMrte  Darsteihmg  des  himmlischen  Para- 
dieses. 

Secolo  XX,  1904  No.  6  p.  48fi.   G.  D*tli  Aßti, 

Bunki,  L.,  Kupferstecher  von  Heiligendar- 
atelluigen  in  Kraksa  (?).  im  18.  Jabrh^ 
waluavliemlicli  ein  MdBcli. 

Kotaczkewsk^  Stsimlk  lytowoihAw  poL, 
Lemberg  18T4.  Marian  Gnmovaki. 

Bnntyn,  Jan,  Maler  in  Krakau,  1583  als 
Vorsteher  der  dortigen  Malcrzunft  nachweis- 
bar, t  vor  1608;  hatte  urkundlichen  Nach- 
richten zufolge  verschiedene  Arbeiten  für  den 
Rat  der  Stadt  Krakau  aamfSbren,  darunter 
1504  mit  Kaspar  Kurcz  die  dekorativen  Ma- 
lereien an  einer  zu  Ehren  König  Sigis- 
munds in.  errichteten  Triumphpforte. 

Rastawiecki,  Stownik  Malarzöw  Polakkh 
(1850)  I  81;  III  151  f.  • 

Bai^  AI  bin  IL,  Porträt-Kupferstecher  u. 
Maler  in  London,  f  ht  Reading  am  18. 8. 1849 
—  68jährig.  Schüler  von  Rob.  Thew  und 
Ben].  Smith.  1830  stellte  er  ein  Damenbildnis 
in  der  Roy.  Academy  aus.  Man  keimt  von 
seiner  Hand  einen  groSen  Kopterstich  mit 
dem  Bildnis  der  Lady  Ramillmi  als  ,3riian- 
nia  die  Büste  Nelsons  enthüllend". 

Redgrave,  Dict.  of  art,  1878.  —  Graves, 
Ray.  Aimd.  Elddh,  1908  L  ~  Dict.  of  Nat.  Biogr. 

M.  W.  Brockwtlt. 

Burt,  Charles,  anglo-amerik.  Kupfer- 
stecher; geb.  in  Edinburgh  am  8.  11.  1823, 
t  in  Brooklyn,  N.  Y.,  1898.  Ging  1836  nach 
New  York.  SoU  das  utter  A.  L.  Dicka  Mar 
mcn  gellende  leiste  Abendmahl  nach  Lionardo 
da  Vind  gestochen  haben.  Stach  Porträts 
tmd  Bachillustrationen.  Widmete  sich  nach 
1860  hauptsächlich  dem  Badnolcnstich. 

W.  S.  Baker,  Americ.  enpavers  and  tbelr 
works.  E.  Ricktar, 

Bnt,  Charles  Tboma%  Makr,  ggeb. 
in  Birmingham,  t  Jan.  1808;  erUdt  seit  sei- 
nem 15.  Lebensjahre  Malunterricht  und  be- 
schickte die  Ausstellungen  der  R.  Society  of 
Artists  zu  Birmingham  sowie  IföO— 1892  die- 
jenigen der  Londoner  R.  Acadenqr  (1849— 
1881  audi  diejenigen  der  British  Institution) 
mit  zahlreichen  Landschafts-  u.  Genrebildern. 
Vid  von  seinen  Erfolgen  verdankte  er  seiner 
ftwdsAaft  mit  David  Cox,  seinem  Heimal- 
igggoBMB.  Die  ftbengtiPTWtf  K^tftftlf  f gr  iwi' 
sensdnft  Birminghams  ernannte  ihn  zu  ihrem 
Mitgliede  und  veranstaltete  1902  kurz  vor 
seinem  Tode  eine  Sonderausstellung  seiner 
Gemälde.  Die  Art  Gallery  zu  Birminghrm 
erwarb  von  ihm  die  Gemälde  «.The  Edge 
Hills",  —  „The  Gipsy  Encampmait!^.  — 
Windy  Day",  —  „Goii«  to  Market",  — 
„House  at  Harbornc". 

Kat  rjf-r  Art.  Call,  zu  Birmingham.  —  Gra- 
ves, R.  Acad.  Vm>  \  Brit.  Instit.  1008. 

M  W.  Brockwell. 

Bort,  John,  amerikan.  Silberschmied,  seit 
1714  in  Boston  verheiratet,  t  ebenda  17IB. 
Dm  Mnaenm  sn  Boston  besitzt  von  ihm 

I  19 


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Bmt  ~  Bmloii 


swd  tdilidit,  ■ber  vornehm  profilierte  sil- 
berne Trinkkannen.  Seine  Bostooer  Werk- 
•utt  wurde  von  seinen  Söhnen  Somutl  B. 
(1724-64)  und  Btnjomin  B.  (17W-180I)  tr- 
lolgreich  weitergeführt. 
S.  T.  H.  HaUey  io  TlM  BwUsglM  Ifaga- 
IX  (1909)  483,  425.  R. 

But,  Miß  Maria  E.,  Porträtminiatu- 
ristin.  geb.  in  Caton  Town  (Bedfordshire), 
aotodidaktisch  gebildet,  tätig  in  WiHesden 
bei  Loodon:  bcadiieikiie  die  Aoaitetlang«  der 

Londoner  R.  Acad.  1872 — 1880  unter  ihrem 
Mädchennamen  und  nach  ihrer  Verheiratung 
1882—83  unter  dem  Namen  Mrt.  5tM^MM 
mit  einer  Reihe  von  Bildnisminiaturcn. 

Clartoa,  Eagi.  Female  Arütta  (1876)  II 
^1  f.  —  Gravci.  R.  AuuL  1906  I  367;  VU 
m.  M.  W,  Bnelmtn. 

Burton,  Arthur  P.,  Genremaler  der 
Gegenwart  in  London,  stellt  seit  1804  in  der 
Roy.  Academy  aus 

Graves,  Roy.  Acad.  Sxbib.,  1906  L    H.  V. 

Biiilmi)  D  e  c  i  n  B  Ii  cngL  ArcfldtdEt, 
1800,  t  am  14  12.  ISSl  in  St.  Ltonards  on 
Sea;  war  schon  m  jungen  Jahren  für  seinen 
Vater  James  B.,  einen  angesehenen  Londoner 
BMimteraehmer,  alt  auiföbrender  Ardntdrt 
tiUr  und  erbante  damds  das  jelit  Hagit 
wieder  abgebrochene  Kolosseum  im  Regent« 
Park  zu  London.  Nach  einem  Studienaufent- 
halt in  Griechenland  übernahm  er  1826  zu- 
oiditt  Venchönenuigibaaten  im  Loodoner 
Hfde  Park  (neue  S^Benaslagen,  Trfaipli- 
bcj^en  am  Hyde  Park  0)rner  etc )  und  hul- 
digte dann  der  allgemeinen  Vorliebe  seiner 
Zeit  für  den  griechischen  Klassizismus,  na- 
mcntUdi  bei  EiricbtiiDg  vencbiedcner  Lon- 
dontf  IQuIbbtiiMr  (AttsBacimi  Clirik,  Juuiof 
United  Service  Qub).  Unter  seinen  zahl 
reichen  weiteren  Bauunternehmungen  sind 
hervorzuheben  diejenigen  in  den  zoologischen 
und  botaniadicn  Gärten  lu  London  (bzw.  im 
Vorort  Kew)  tmd  im  Phoenix-Park  zo  Dabtta 
sowie  der  Neubau  der  Britischen  Botschaft 
zu  Paris.  In  den  Ausstellungen  der  Lon- 
doner R.  Academy  war  er  1817—1898  mit 
zalilreicben  Bauentwürfen  vertreten. 

W.  a  Laads,  Dhntr.  of  tlM  Pttbl.  Baildings 
•f  LoadM  (UM). Tbc  Alt  Joora.  UM  9»  m 
—  Cnaiinr  da  1' Ait  IBM  p.  IL  —  Tb«  SMbU« 
lan  f  MO.  —  Iba  Bidfier  3CU  «M.  —  Iba 


un  p. : 


Alt  ins  p.  MV.  —  Gravaik  Bu 

ti  Nat  Biofr.  1M6  HI  4M. 


Bürton,  Elizabeth  E(aton),  amerikan. 
Kunstgewerblerin,  geb.  1869  in  Paris,  aus- 
gebildet in  Frankreich,  England  u.  Deutsdl- 
land,  ansässig  in  Santa  Barbara  an  Kalifor- 
nien; Mitiflied  der  Sodety  of  Arti  and  Grafts 
in  Boston.  Sie  zeigte  in  ihren  Arbeiten  inter- 
essante Möglichkeiten  in  der  kunstlcrjschen 
Behandlung  und  Verbindung  von  feinen  Höl- 
zern, von  Metall,  Muscheln  und  Leder  für 
Uchtachirme.  Kälten  und  Waoddekoratioa. 


Sie  bat  andi  1904  auf  der  Wdtannt  in  St. 

Lotiis  ausgestellt.  F.  A.  Whiting. 

Butan,  Sir  Fredcriclc  William, 
Haler  und  Kuiurtkenner,  gd>.  1816  in  Ifon- 
grct  (Grafsch.  Limerick,  Irland),  t  am  16.  3. 
1900  in  London ;  Schüler  von  C.  Broca«  in 
Dublin,  seit  1837  Associate  und  seit  1889 
Mitglied  der  R.  Hibemian  Acadcmj,  deren 
Aoiitelhmgctt  er  1888  mit  dem  Aquarell  „Tbc 
Blind  Girl  at  the  Holy  Well"  (in  Kupfer  gest. 
von  Ryall),  1840  mit  „The  Arran  Fisher- 
man's  Drowned  Child"  beschickte.  In  den 
Ausstellungen  der  Londoner  R.  Acadenv  war 
er  1818—181«  mH  Gern«-  od  BiMniiraaie- 
rcicn  vertreten,  ebenso  auch  von  Zeit  zu  Zeit 
in  der  Dudley  Gallery.  Nachdem  er  seit  1861 
mehrfach  Deutschland  bereist  u.  gleichzeitig 
eifrig  kimstgescbichtUdie  Studien  betrieben 
hatte,  wurde  er  18BB  cum  AMociite  n.  18B8 
zum  Mitglied  der  R.  Society  of  Painters  in 
Water  Colours  (deren  Ausstellungen  er  bis 
1870  alljährlich  mit  Aquarellgemälden  be- 
schickte) sowie  1868  auch  zum  Mitglied  der 
Society  of  Antiquriei  craamit  Vom  98.  t. 

1874  bis  zum  21.  8.  1894  entwickelte  er 
schließlich  eine  äußerst  verdienstvolle  Tätig- 
keit als  Leiter  der  Ixmdoner  National  Gallery, 
die  er  um  nicht  weniger  als  etwa  460  Neu- 
crweriMBgcn  {darunter  zahlreidis  )ctst  welt^ 

bfnlTimte  Meisterwerke)  bereicherte  und  da- 
mit zu  einer  der  bedeutendsten  Gemälde- 
galerien der  Welt  erhob.  Die  Londoner  Na- 
tional Portrait  Galleiy  besitzt  Ton  ihm  ein 
lebensvollea  Bitdnb  dir  Didilirin  lUiy  Ana 
Gross  (gen.  George  Eliot,  fcfal  deUillilrta 
Handzeichnung). 

The  Art  Joum.  1859  p.  173.  —  The  Portfollo 
1874  p.  60  --  J.  L.  Roget,  Hi»t.  of  the  CMd 
Wat.  Col.  Soc.  (1891)  II  117,  367.  —  Mcn  »ad 
Women  ot  the  Time  1899  p.  158.  —  The  Athe- 
naeum  vom  24.  3.  1900.  —  The  Studio  XXII 
(IWl)  201.  —  H.  Mireur,  Dict.  de«  Veataa 
d'Art  (1901)  I  502.  --  Bryan,  Dict.  of  Paiak 
(1903).  —  Graves,  R.  Acad.  (1»05).  —  Kat. 
der  Lond.  Ntt  Portr.  Call.  1907.  —  C  u  n  d  a  1 1, 
Hist  of  Brit.  Wat  CoL  Paint  (1908)  p.  191.  — 
BrockwalL  Nat  GalL.  Lewis  Bequest  (190«) 
p.  188.  M.  W.  BroekwU, 

Buitii^  James,  engl  Landaebaftmaler, 

stellte  1828,  24  und  26  in  der  Londoner  Roy. 
Academy,  zwischen  1826  und  1844  wiederholt 
in  der  Brit.  Institution  aus. 

Qtuft,  Roy.  Acad.  Exbibb,  1908  I  nad  Tba 
Brit.  iBstit.,  1108.  n.  V, 

Button,  John,  engl.  Maler  und  Steinzeich- 
ner, beschickte  die  Ausstellungen  der  Lon- 
doner Society  of  Artists  1760—77,  —  der  R. 
Academy  1778— 8A,  —  der  Britiah  InstitutiM 
1888  mit  einer  Rrilie  von  Landidialica  tmd 
Seestücken  (namentlich  Mondscheinstimmun- 
gca  und  SchifFsbränden)  und  präsentierte  der 
Londoner  Society  of  Antiquaries  noch  am 
27.  6.  1880  No  10  seiner  „ExcerpU  Hiero- 
glyphica",  einer  reidien  Sumdung  tttbogra- 


374 


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Burton  —  Bury 


pfaiKher  HeproduktMHUfi  von  ign^^athtn  Al- 
tertfinKriL 

Gentlemaa's  Mtgulae  I  (1830)  546.  —  G  r  a  - 
▼  et,  R.  Acmd.  (1905);  Soc.  of  Art  (1907); 
Brit.  Instit.  (1008).  M.  W.  BroekwttL 

Barton,  T.  Porträt-  u.  Genrcmaler  in  Lon- 
don, stellte  zwischen  1838  und  1847  in  der 
Roy.  Acadenqr,  184S  und  4B  auch  in  der  Brit 


GrftT««,  Soy.  And.  EiAih.,  IMS  I  «od  The 
Brit  Imtit.  1908.  H.  V. 

Bn/ton,  William  P  a  t  o  n,  Landschafts- 
maler, geb.  1828  in  Madras  (Indien),  f  üi 
Aberdeen  am  81. 18. 1888 ;  studierte  ursprOng- 
lich  die  Baukunst  unter  David  Bryce,  wid- 
mete sich  jedoch  später  ausschließlich  der 
Malkunst,  und  zwar  war  lt  auf  Fieis^n  durch 
Süd-England,  Holland,  Frankreich,  Italien  u. 
Ägypten  hauptsächlich  in  Aquarell  tätig.  Er 
beschickte  alljährlich  1862—88  die  Aottt  ^ 
Londoner  Roy.  Academy. 

The  Athenaenm  vom  12.  1.  1884  p.  62.  — 
Ery  an,  Dict  of  paint  and  engr.,  1903  I.  — 
Gravci,  Roy.  Acad.,  Exhib .  1906  I.  —  Dict. 
of  Nat.  Biogr  1909  III  473.     U.  W.  Brockwell. 

Bttton,  William  Shakespeare,  Ma- 
ler, geb.  1880,  Schüler  der  R.  Academy  in 
London,  die  ihm  eine  goldene  Medaille  ver- 
lieh, und  deren  AusstcllunKcn  er  18-1Ö — Ö7 
von  Zeit  zu  Zeit  mit  Gemälden  beschickte, 
5,0  ISöd  mit  dm  ODter  dem  Einflüsse  der 
Präraffaeliten  «ttstandenen  Hauptbilde  „A 
Wounded  Cavalier",  das  bedeutendes  Auf- 
sehen erregte,  und  später  mit  Bildern  wie  „A. 
London  Magdalcn",  —  „The  Ajigel  of  Death", 
—  „William  Tell's  Son",  —  „The  King  of 
Sorrows"  etc.  Übertriebenes  Lob  wurde  ihm 
suteil,  wenn  man  ihn  als  „Verächter  jeglicher 
malerischen  Küastclei  und  Effekthascherei" 
hinstellte;  denn  bei  gründlicher  Beherrschung 
aller  technischen  Ansdrucksmittel  hat  er  in 
dir  Tat  einem  etwas  rührseligen,  dem  Ge- 
idimaelce  des  groBen  Publikums  angepaßten 
Sentimentalismus  gehuldigt. 

P.  H.  Btte,  The  Engl.  Pre-Raph.  Paint. 
(1899)  p.  79  ff.  —  Grave*.  R.  Acad.  1905; 
Brit.  Instit  1908.  U.  W.  Brockwtl. 

Borty,  Philippe,  Radierer  und  Kunst- 
achrifuteller»  geb.  am  11.  2.  1880  in  Paris, 
t  am  &  6.  1890  in  Paray«  (D^art  Lot  et 
Gamma);  Schüler  von  Aug.  Pequegnot,  Ju- 
gendlrennd  von  Ch.  Meryon,  F.  Bracquemond 
und  anderen  Vorkämpfern  der  modernen 
frauMiScfaen  Originalradierang;  für  die  er 
alt  enter  Itterariicb  md  ata  Sammkr  eintrat 
Er  selbst  zeichnete  und  radierte  in  etwas 
dilettantischer,  frei  impressionistischer  Ma- 
nier neben  seinem  eigenen  Ex-Libris  (Esel 
mit  der  Devise  «Je  medite'O  sowie  einigen 
Vignetten  und  Bildnissldzien  namenflMi  eine 
.^n7ahl  japanischer  Kunstgcgcnständc  seiner 
Privatsammlung.  B^aldis  Verzeichnis  dieser 
Japan-Radierungen  B.s  ist  noch  hinzuzufügen 
eine  in  der  Kupferaticb-Sammlung  H.  H. 


Meter  in  der  Bremer  Kunsthalle  befindliche 
Radternng,  darstellend  einen  vor  seinen  Bü- 
chern knienden  japanischen  Gelehrten.  —  I.e 
Blanc  (Manuel  I  562)  nennt  einen  Pariser 
Schriftzeichner  und  Kupferstecher  gleichen 
Namens  (ohne  Vontamen).  der  1849—61  I^q^ 
ferstichdartteltanffBi  der  „AasembMe  Natio- 
nale Legislative"  n.  der  NFrance  L^idattvil* 
veröffentlichte. 

H.  B  ^  r  a  1  d  i,  Le«  Grav.  du  19.  a.,  IV  (1886) 
30  ff.  —  M.  Tourneur  in  Gax.  d.  B.-^ta 
1907  I  388—402.  • 

Bwoehia,  Iwan  Danilowitacb,  rosa. 
Mosaizist,  geb.  1887,  f  1886,  Schüler  der  Pe- 
tersburger Akad.,  wurde  1807  Akademiker  der 
Mosaikmalerei,  womit  er  sich  von  1852 — 1885 
beschäftigte.  Von  ihm  ist  die  Mehrzahl  der 
MoeaUcen  der  Isaaksldrcfae  in  Peterabnrg  ans- 
gefohrt,  damnter  der  gröBte  Tdl  nach  den 
Entwürfen  von  K.  T.  v.  Neff.  Auch  im 
russ.  Kkxster  auf  dem  Berge  Athos  sind  von 
ihm  Mosaiken  ausgeführt. 

üama  ngionnn  (Unser«  Kfinsticr)  I  M.  — 
SnavnM.  ooMpa  (Bncvkkv.  Ia^  K  S3. 

Bnncker,  Joachim  B  rn 8 1,  MechanÜKr 

und  Zeichner  in  Nürnberg,  wo  er  als  Sohn  des 
Wilbefan  B.  (s.  d.)  am  21.  7.  17M  geboren  war. 

BnmdBsr,  Johann  Michael,  MeehanOnr 

und  Kupferstecher  in  Nürnberg,  als  Sohn  des 
Wilhelm  B.  (s.  d.)  am  17.  6.  1763  geboren. 
.\iicl)  ,.( jco^'raphus  und  Schril  tstccliLT"  wird 
er  genannt  1786  und  1787  stach  er  nicht  ohne 
Geschick  das  Bildnis  seines  Vaters  in  Kupfer, 
woneben  noch  eine  Anzahl  anderer  Blätter, 
eine  Vignette,  eine  astronomische  Uhr  (nach 
der  Zeichnung  scincb  Bruders  Joa.inni  Emst) 
u.  a.  m.,  namentlich  aber  Blätter  mit  mcchani- 
sebcn  Instramenten  nnd  Schriftproben,  sowie 
geographische  Karten  von  ihm  herrühren. 
Von  1790  bis  1808  erscheint  er  unter  den  selb- 
ständigen Nürnberger  Kuplerstedient.  Seine 
Kunst  war  nur  gering. 

Banetai^  Wilhelm,  Vaier  der  beiden 
Vorigen,  als  Sohn  eines  geschickten  Zirkel- 
schmiedes 1728  oder  1729  in  Nürnberg  ge- 
boren, als  Mechaniker  und  Optiker  von  Be- 
deutung und  ausgedehnter  Tätigkeit,  ver- 
mntHdi  ancih  Kupferstecher,  Graveur  u.  dergL* 
gestorben  am  20  5  1801 

Will-Nopitsch,  Nürnb.  Gclehrtrn-Lex.  V 
(1808)  S.  132  ff  —  Sieben  kc  es,  Mater,  u 
Nürnberg.  Gesch.  I  152.  —  Naumanns  Arch.  i.  d. 
ichnd.  K«te  X  118.  —  Zahns  Jahrb.  f.  Kitw. 
I  2M.  —  Andresens  handachriftl.  Nümb.  Kstler- 
lex.  in  Ulrich  Thiemes  Besitz.  Tk.  Ham^. 

Bury  (auch  Büri,  Bürri,  Burri),  Fried- 
rich, Maler,  geb.  am  18.  8.  1763  zu  Hanau, 
t  am  18.  6.  18SS  zu  Aachen.  Erster  Unter- 
ridit  im  Zeidmen  bei  seinen  Vater,  der  ah 
angesehener  (joldarbeiter  tmd  Graveur  von 
Strasburg  und  nach  einem  Aufenthalt  in  Paris 
in  Hanau  zugewandert  war  und  dort  zweiter 
HoQoraipraf  an  der  2Leichnungs-Akad.  wurde. 


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Buy 


Im  ICafcn  uatefwlw  ihn  Anton  TiieUM&t, 

Hofmaler  des  Erbprinzen  von  Hessen  in 
Hanau.  Kam  1780  auf  die  Akad.  in  Düssel- 
dorf, wo  er  in  der  Gat.  viel  kopierte,  besonders 
nach  Rubens.  Von  4kMt  kehrte  er  mit  seinem 
ihem  Pfconde  H^ridi  Uf  tot  Zürich  auf 
kurze  Zeit  nach  Hanau  zurück,  um  1782  mit 
diesem  nach  Italien  zu  reisen.  Blieb  bis  1709 
in  Rom  ansässig,  zeichnete  viel  nach  der  An- 
IflM^  Stellte  nhlreiche  Kopien  nach  Rafiael. 
M ididaagdo^  den  Carraed  n.  a.  her,  meiit  in 
farbigen  Zeichnungen  Seine  erste  bedeuten- 
dere eigene  Komposition,  mit  lebensgroßen 
Figuren,  in  Ol,  ging  in  den  Besitz  seines  Bru- 
ders in  Hanau  über:  Ju^itm  und  Juno".  Er 
Schlot  sich  an  Wilhelm  Tischbein  an,  mit  dem 
er  17B4 — S6  zusammen  wohnte  (Via  Babuino 
51),  hatte  dann  das  große  Glück,  zum  engsten 
Kreise  der  römischen  Kunstgenossen  und 
Fremde  Goethes  lu  gehören,  dessen  Haus- 
genome  er  cbenfslli  wnrde  (Cono  IS^. 
In  sein  heiteres,  kindliches  und  leidenschaft- 
liches Wesen,  die  Art  seines  auf  größter  Liebe 
und  Anhänglichkeit  seinerseits  basierten  Ver- 
hältnisses zu  Goethe,  sein  eigenes  knnstkr. 
^TcflipcfscDCDtf  seilte  ^KleCta^itiedt'^^Bt^Ao^iKtt'te 
Beschäftigung  mit  dem  Kunsthandel  und 
seine  späteren  Beziehungen  zu  Weimar  lassen 
die  erhaltenen  Briefe  von  ihm  an  Üocthe  einen 
Einblick  ttm  (publ.  u.  komm,  von  Otto  Har- 
nack,  Zur  Nachgesch.  der  ital.  Reise,  Schriften 
der  Goethe-Gesellschaft,  5.  Bd).  Auch  von 
der  Herzogin  Anna  Amalia  v.  Weimar  und 
ihrer  B cgi fitung  sowie  Herd'"  \m  rde  er  1788 
u.  88  bei  deren  Aufenthalt  in  Rom  und  Neapel 
mit  engerem  Veifahr  auigeMicihnet  In  dem 
Prinzen  August  von  England,  späteren  Her- 
zog von  Sussex  fand  er,  ebenfalls  in  Rom, 
einen  tätigen  Gönner  1790  machte  er  eine 
längere  Reise  nach  Oberitalien,  wo  er  Goethe 
auf  dessen  2.  itaL  Reise  wieder  begegnelt.  Er 
kopierte  in  Mantua  nach  Giulio  Romano  und 
Mantegna  (im  Auftrag  der  Weimarer),  hielt 
sich  in  Venedig  m  i  I  !  ren.'  auf.  Goethe 
schreibt  dieser  Reise  B.s  und  den  gemeinsam 
daauls  gewottnenen  Kenntnissen  und  Er- 
kenntnissen einen  gewissen  EinfluB  auf  die 
Entwicklung  der  damaligen  Malerei  sowie  der 
Icnnsthistorischcn  Anschauungen  zu;  er  datiert 
von  diesem  Zeitpunkt  die  Hinwendung  von 
den  Meistern  des  17.  und  16.  Jahrhunderts 
auch  zu  den  Primitiven  des  16.  Jahrh.  (vgl. 
Goedie.  .JCnait  n.  Altertum  etc."  I.  S  S.  90). 
Er  zählt  B.  w  den  bemerkenswerteren  Er- 
scheinungen im  Kunstleben  der  Zeit,  findet 
zwar  „nur  mäßiges  Verdienst"  in  betreff  „Ge- 
danken, Gcachnack  und  Wahrheit  in  «einen 
eigenen  Erfindungen",  rShrat  }edoch  teine 
reine  Aquarellmanier  und  Licht-  und  Schatten- 
behandlung (vgl.  Goethe,  „Winckelmann  und 
sein  Jahrhundert",  Tübingen  1806,  S.  836). 
Im  Chxthe-Nationalmus.  tind  im  groflheraogl. 
Mus.  nt  Wdmar  werden  eine  Anzahl  Zeich* 


Bungfw,  K!oBiipo>llioBfii  nnd  Kfl^cn  tob  B, 

aufbewahrt.  Zu  einer  größeren  u.  selbsttoA- 
geren  Bedeutung  ist  gleichwohl  sein  Schaffen 
nie  gelangt,  so  angesehen,  besonders  in  hoch- 
sten  Kreiscq,  er  9äter  wurde.  Lange  hatte 
«r  sieb  mit  dem  Wunsche  enier  Anstellung  in 

Weimar  getragen,  i^w--  d^r  ]rr]<-x-h  nichts 
wurde.  ISOO  kam  er  au»  Italien  über  Hanau, 
Kassel  nach  Weimar,  wo  er  fast  ein  Jahr  ver- 
weilte. Damals  und  später  (1806)  porträtierte 
er  mehrere  Male  Goethe  (Or^dnale  in  Wdk 
mar).  Zeitweise  hielt  er  sich  in  Dresden  auf, 
lange  Jahre  aber  war  er  in  Berlin  ansässig. 
Dort  malte  er  Historienbilder  und  war  haupt- 
sichlicb  als  Porträtist  beliebt  Auf  den  Aiia* 
•lennogen  der  Berliner  Akad.  war  er  von  1600 
bis  zu  seinem  Tode  häufig  vertreten.  Als 
Lehrer  wurde  er  an  den  Hof  gezogen,  von 
der  Königin  und  den  Prinzessinnen  geschätzt. 
Die  Königin  Luise  erwarb  mehrere  seiner  Ko- 
pien, u.  a.  eine  solche  nach  Raffaels  Siztina. 
Zwei  seiner  Kompositionen,  in  Ol  geroalt, 
kamen  darch  die  Prinzessin  Friederike-Louise 
von  Preußen,  die  Gattin  König  Wilhelms  L 
von  Holland,  in  den  Haag:  ein  „Schwur  der 
Schweizer"  mit  lebensgroßen  Figuren  und  ein 
»Tiiomphiefender  Civido"  (dieser  jcttt  im 
Manritrinils).    VenKfhiedene  Blitter  heiilzt 

die  Nat.-Gal.  zu  Berlin,  welche  kürzlich  aodl 
das  Porträt  des  Landschaftsmalers  J.  Gendti 
von  B.S  Hand  erworben  hat.  Sein  Selbst- 
portrat aus  dem  Jährt  1786  befindet  aidi  'm 
Privatbesitz  m  Hanav  (MitteiL  von  Jvlllns 
Vogel V  Nach  den  Befreiungskriegen  Mte 
er  abwechselnd  in  Kassel,  Brüssel,  Haag  und 
Hanau,  von  der  Königin  der  Niederlande 
und  dir  Kurfürattn  von  Hessen  (deren  Por- 
trat  mit  WilhelmshShe  im  Hintergrunde  er 
u.  a.  malte'^  protegiert.  1828  suchte  er  Hei- 
lung von  einer  Erkranlcung  in  den  Bädern 
Aachens,  wo  er  starb. 

K.  W.  J  u  ■  t  i,  „Grundlage  zu  einer  hessischen 
Gelehrten-  etc.  Geachichte  vom  Jahr  1806—1830". 
Marburg  1831.  —  Fr.  Noack,  „Oeutsches  L«l>en 
in  Rom.  170O— 1000".  1807  p.  405.  —  Fr. 
Zarneke,  „Kurzgefafltes  Vcrzeichni«  der  Orig.- 
Aufnahmen  von  Goethes  Bildnis",  LcipiiR  1898 
No  28a  u.  b,  31.  ~  C.  R  u  l  a  n  d,  „Die  SchaUe 
de»  Goethe-Nationalmua.  in  Weimar",  1887  S.  6, 
15,  39  (mit  Abbildungen  der  Goethe- Port rita). 
—  J.  G.  Meuscl,  Ncje  Mise,  «rtist.  Inhalts 
XIII.  Stück  (Lcipiig  1802)  p,  597  (Ucbcr  Gö- 
the'ns  Bildnis  von  F.  Büry).  —  Harnack,  Deut- 
sches Kunstlebcn  in  Rom  (189ß)  p.  96  f.  —  J. 
Vogel,  Aus  Goethes  Rom.  Tagen  (1905) 
p.  130  f.  —  Marie  S  c  h  u  e  1 1  e.  Das  Gocthe- 
Nat-MiM.  SU  Weimar  (1010)  p.  14L   A.  PtltBtr. 

Bnry,  Jean  Baptiste  Marie,  franz. 
Stecher,  geb.  1808  zu  Paris,  stellte  von  1811 
bis  1881  im  Salon  seine  Architdctnrstiche  am^ 
die  zum  grSBten  Teil,  nach  Zeichnungen  an- 
derer gefertitrt  u  z-ir  Illustration  von  Werken 
(wie  z.  B.  Monuments  Anciens  et  Moderne* 
par  M.  J.  Gailhabaud)  bestimmt  waren.  Seine 
Söhne  und  Schüler,  CkarUs-JuUs  und  Panf» 
Louis,  wk  SdiSfer  von  Lendr  tnd  De> 


276 


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Bury  —  BuMti 


douxt  beHttgtCfi  «kh  auf  dem  ^ddm  Ot- 

biete. 

Bcllicr-Auvray,  Dict.  gin.  u.  Suppl.  — 
L  c  B  I  a  n  c,  Man.  I.  —  Rieb,  d'art,  Pari«,  Mon. 
civiL  III  278,  3S8.  —  Gu.  d.  ByAfM  ZXIII  884 ; 
XXV  371,  554.  R.  C. 

Bwy,  Thomas  Talbot,  Architekt,  Ma- 
ler and  Gri^iker,  geb.  am  26.  9.  1811  in 
Loodoti.  t  «n  98.  9.  1877  ebenda ;  seit  1824 
Schüler  von  Aug.  Pugrin,  seit  1830  in  London 
als  ausführcncler  Architekt  tätig  sowie  auch 
als  Architektur-Zeichner,  -Kupferstecher  und 
-lithograph  (für  Ardiitekturwerke  A.  Welby 
P^lgiin  tmd  anderer  engliKher  Architekten, 
sowie  auch  für  eigene  baugeschichtliche  Pu- 
blikationen: 1847  „Remains  of  Ecclesiastical 
Woodwork",  —  1849  „History  and  Descrip- 
tkn  of  tbe  Stylet  oi  Archiukture").  Seit  1889 
«rar  er  „Aasodate",  adt  1848  Mitglied  des 
Institute  of  Brit.  Architects,  seit  1863  Mit- 
glied der  Society  of  .\ntiqiiaries  etc.  Die 
Ausstellungen  der  R.  Acadcmy  beschickte  er 
1888—1878  mit  zahlreichen  Bauentwürfen  u. 
Architektunredoten.  Er  bante  venchiedcne 
Kirchen  (darunter  St.  Barnabas  in  Cam- 
bridge), Kapellen,  Pfarrhäuser,  Schulen,  die 
„New  Lodgc"  im  SchloBpark  zu  Windsor 
u.  a.  Das  British  Museum  besitzt  von  ihm 
8  Aqaarellzeichnungen  (Raulenlandschaft,  In- 
nenansicht einer  Normannischen  Kirche  u.  In- 
nenansicht eines  von  B.  selbst  entworfenen 
Kaufhauses  in  Wcymouth).  Seine  Sammlun- 
gen von  baugeschichtlichen  Darsteliiuigen  u. 
von  KtmitalteitSroem  kamen  am  87.  6. 1877 
bei  diriatic  in  London  ar  Verttetgerung. 

Kcdgr«T4  Dkt  ISN.  —  Blayon,  Cat. 
ol  DUMfaiga  «b  b  fha  Brit  Ilm  UM.  —  G  r  a - 
vea,  R.  Aead.  IWW.  M.  W.  Braekmttt. 

Bnni,  E 1 1  o  r  e,  Maler,  geb.  in  Lugano, 
tätig  in  Venedig,  Florenz  und  Lugano,  be- 
schickt seit  etwa  1900  die  Kunstausstellungen 
Italiena  nnd  dca  Aoalandcs  (Mäacbcner  GUa- 
palast  1904  tmd  1000)  mit  breit  bahanddten 
und  wirkungsvollen  Stimmungslandscbaften, 
namentlich  venezianischen  Lagunenbildem, 
von  denen  der  1904  in  Florenz  ausgestellte 
%ddaa  wCaraooi  vcneziana"  (8  GemiMe)  lie- 
BOnderea  Beifall  fand.  In  der  Priradapdle 
des  Palazzo  Strozzi  zu  Florenz  betätigte  er 
sich  als  geschickter  Dekorationskünstler.  Die 
Florentiner  Uffiaiengalerie  erwarb  von  ihm 
1006  odicn  dnar  Aqoardlanakbt  der  «Vi« 
Tonukbooni*  daa  Olgeaiiide  „CWeaa  ddia 
Badia  di  Firenze". 

L'Arte  1901  p.  182.  —  Natura  ed  .^^te  1901—2 
II  9f>,  1903^  II  268;  1Ö04— 5  I  775.  — 

Florentia  1905  III  5,'/9        Rass.  d'Artr  1907  fanc. 
VIII  Cron.  p.  2.  —  BoIIctt  J'Arte  190H  p  - 
CAllari,  Storia  d.  Arte  Coatemp.  Ital.  1909 
p.  33.  R. 

Baxwn,  Claudio,  f ranzös.  ( ?)  Kupferst., 
dessen  Name  im  17.  Jahrb.  im  Verzeichnis  der 
CoagrcgaskMM  aitittica  dei  Virtnoal  al  Paa- 


Bartoletti.  Art. 


p.  in.  Ladvigi 


Baa^  CornaliSk  a.  Boteh  n.  .Biqw. 
Bits,  d  u,  s.  IMw. 
Boaado,  T  o  m  m  a  s  o,  s.  BUuaci. 
Bosati  (Bussati),  Andrea,  venez.  Maler, 
Sohn  des  ans  Slcutari  stammenden  Stefano  di 
Demetrio^  eine*  corttnaio  (Vorhiogemalier^. 
Dia  frOliGBta  Nacfcriclit  von  B.  staninit  aoa 
dem  Jahre  1503,  wo  er  ein  Testament  als 
Zeuge  unterschreibt ;  in  den  Scuolen  von  San 
Maroo  und  S.  Maria  della  Misericordia  findet 
man  0m  ala  Mitglied  (lOlOt  reqp.  1087).  Audi 
aeitte  BrOder  L»^  Antmiio  u.  Frmeneo  ikoA 
Maler.  Während  wir  aber  von  diesen  auBer 
dokumentarischen  Notizen  nichts  wissen,  sind 
von  Andrea  B.  zwei  signierte  Bilder  erhalten. 
Das  «inc^  im  Muaeo  vM»  von  Vicenui,  stellt 
den  hL  Antodna  in  ganaer  Figtir  vor  einer 
von  einem  FluB  durchzogenen  Landschaft  dar ; 
es  ist  in  Minuskelschrift  signiert :  .'\ndreas 
Buasatis  in  uenezia  pinxit.  Das  zweite,  in  der 
vaneiianiacban  Akademie  (No  81),  dn  groBea 
ueniide,  tiefte  araprünglkh  daa  im  Palasao 
Camerlenghi  in  Venedig  befindliche  Zimmer 
des  Magistrato  dellc  Rason  vecchie.  Es  stellt 
den  thronenden  S.  Markus  zwischen  den  Hei- 
ligen Andreaa  und  Franciacus  dar;  im  Hinter- 
giuud  Gebirge  und  Mcaf  {  aigniert?  Andren 
Busati  (in  Majuskel).  Die  drei  darunter  ge- 
malten Wappen  der  Familien  Badoaro,  Dicdo 
und  Gabriel  können  nicht,  wie  es  ZanottO  ge- 
tan hat,  zur  Datierung  rwischen  1480  u.  IfiOO 
verwendet  werden,  da  lia  bei  einer  spSlafcn 
Restauration  darauf  gesetzt  sind  (T.vJwig, 
Jahrb.  d.  preuß.  Kstsamml.  XXIII,  1902 
S.  64).  Die  Namen  der  Heiligen  fuhren  viel- 
mehr attf  die  1680/80  amtierenden  Andre« 
Dandolo^  Marc*  Antonio  Bemardo  tmd  Fran- 
cesco Contarino  (nach  frdl.  Mitteilung  von  Dr. 
von  Hadcln).  In  diesen  beiden  Bildern  er- 
weist sich  B.  als  gering  begabter  Nachahmer 
des  Cima  ;  einem  Bild  aus  dessen  Werkstatt 
(jetzt  in  der  Akademie  in  Wien)  entlehnt  er 
die  Heiligen  Markus  und  Andreas.  In  dem 
Bild  in  Vicenza  sieht  er  wie  ein  Schüler  des 
Mansueti  aus  —  B.  machte  am  4.  8.  1528  sein 
Testament,  das  (nach  Paoletti,  im  Katalog  der 
vcneiian.  Akademie)  am  26.  8.  1629  dem  No- 
tar präsentiert  wurde.  Doch  muB  Andrea, 
wie  das  Datum  des  Drei-Heiligen-Bilda  be- 
weist, damals  noch  am  Leben  gewesen  sein.  — 
Aus  dem  Umstand,  daB  er  in  diesem  den  bL 
Pranciscus  dem  Trtptjclion  des  Pseudo-Ba^ 
saiti  (früher  in  Murano^  jetzt  in  Berlin)  «nl- 
lehnt  hat,  ist  geschlossen  worden,  der  ala 
,,Pscudo-Rasaiti"  von  Ludwig  getaufte  Bel- 
lini-Schüier  möchte  Busati  sein  (Kstlerlex. 
IT  501).  Doch  ist  diese  Identifizierung  nidit 
auiccdit  an  crliatten;  der  Metrter  wird  datier 
unter  Pnudo-Bataiii  behandelt  werden. 

Crow*  u.  Cavalcssalt&  Itd.  ICalcrd 
V  aOS.  ->  Cecchetti.  AidiW»  Venet«,  t. 
XXXin,  Part.  II.  1887  S.  40t «.  t^  XXXIV, ^.  I. 
1887  S.  »08  (s.  T.  die  gldehan  Dohm 


»77 


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die  dort  tmy.  -  Lvdvig.  Beib.  i.  JabA 

d.  prcnß.  KsUlgn  XXVr,  1905  S.  98.    G.  Gronau. 

Busati,  D  o  n  a  t  o,  Sohn  des  Pietro  B., 
Bildhauer  aus  Campionc,  1406  in  VaxdiSi 
IbOi  in  Ferrara  erwähnt. 

Psoletti,  L'arciit.  c  scult.  d.  Rin.  in  V«- 
nczU  (1893)  I  147  u.  297.  —  CittadcUa. 
Docmn.  etc.  F«nai;  1818  pb  888.  B, 

Bnaati,  Frsaceico^  t.  unter  Biuati, 
Andrea. 

BuMti,  Giovanni,  aus  Campicmc,  ,,ta- 
picida"  am  28.  8.  1487  ia  Venedig  erwähnt 

Pm  o  1  e  1 1  i,  L'archit  •  eeolt  d,  Ria.  ia 
aex»  (1893)  p.  169. 

Bniati,  Gittteppe,  i.  ButatH. 

Busati,  Luc'.  Antonio^  uoter  Biuati^ 
Andrea. 

Busati  (Bisati),  Pietro,  Miniaturist,  er- 
hielt iiu  Mai  1497  Bezahlungen  von  Don  Al- 
fonse d'Este  tuid  ist  vor  1504  gestorben. 

(kdlerie  aaaoa.  Hai.  IV  196.  R.  C. 

Bwati,  Pietro,  gen.  Cime,  „lapidda", 
am  7.  4.  1!j19  in  \'cnedig  erwähnt.  * 

Paoletti,  L  archit.  e  »calt.  d.  Rin.  in  Ve- 
nezia  (1893)  1.  R. 

Busati,  Stefano  (di  Demetrio),  s.  unter 
Busati,  Andrea. 

Bnaato  (BusattoJ,  Antonio^  arbeitete  als 
.JafHcida"  am  Haoptportal  der  Cl  d'oro  in 
Venedig,  das  im  ^färz  1425  begonnen  wurde 

Paoletti,  1,'archie.  e  »cult,  d.  Rin.  in  Ve- 
nezia  (1893)  I.  R. 

Basato,  (j  i  o  v  a  n  n  i,  Maler,  geb.  am  3.  12. 
1806  in  Viccnza,  t  ebenda  am  10.  12.  1888 
Ausgebildet  seit  1824  in  Venedig  n.  seit  1828 
als  Staatsstipendtat  in  Rom,  werde  18M  für 

ein  Porträt  Gregors  XVI.  7tim  päpstlichen 
Cavaliere  ernannt  u.  war  seitdem  in  allen 
Hauptstädten  Italiens  u.  an  den  Höfen  Eu- 
ropas (Koostantinopel,  Petersburg,  Wien, 
Beilin  mm.)  ab  gesnciiter  Bikini»-  u.  Histo- 
rienmaler titig.  —  Auch  seine  Vaterstadt 
ehrte  ihn  durch  ein  Begräbnis  in  der  für  die 
berühmten  Söhne  bestimmten  Gruft  und  durch 
die  Benennuog  der  StraBe,  in  der  sein  Ge- 
burtsliaos  tfi^ht^  mdi  ihm, 

A  T.  Biaser.  Venedig  te  J.  1844  (PM 
184S)  p.  870.  —  Correr  itr,  Vcneda  •  le  aae 
lagone  (1847)  I.  8  a.  884.  »  L'Am  in  Italia, 
1872  p.  153.  —  P.  Antoniban,  <Sor.  Btiaato 
c  i  cuoi  tcmpi  (Viccaza  1887).  —  C.  Riceii 
Gaida  di  Ravenns  (1900)  p.  113.  Srhast.  Kmmor. 

Bosatti  (Bussati,  Bussattil.  Giuseppe 
Carlo  Antonio,  Architektur-  ti  Land- 
schaftstnaler  in  Bologna,  geb.  1604  (nach 
Crespi),  1769  noch  am  Leben,  Sohn  des  Di- 
lettanten und  Knnstliiiidiers  Angi(do  Michele 
B.,  Schüler  von  Francesco  Galli-Bibiena,  Mi- 
randolese  und  Pietro  Paltronieri ;  arbeitete 
viel  gemeinsam  mit  Serafmo  Brnzi;  malte 

einige  Grabmäier  und  viele  Altarverzierungen 
n.  Pcnpdrtivea  in  BologOMer  Privalüiiuaem. 

Zani.  Eae.  aMt  — M alTasia,  Felaiaa  pittr. 
—  Crespi.  Vila de'  pitL  Bot««,  ecc.  1749  p.  103. 

Cm 

Bgälf,   Cliarics  Augnstine,  engl. 


Aiddlefct,  geb.  »t  Brighton,  t  das.  am  18.  9. 

1884;  Schüler  der  Londoner  R.  Academy,  die 
ihm  1807  eine  gold.  Medaille  verlieh,  und 
deren  Ausstellungen  er  1801—1830  mit  Bau- 
entwürfen besdiiclcte.  Darunter  befanden  aidi 
s.  B.  Etetwfiile  Ür  die  Souüiampton  Kapelle 
in  London,  eine  Urche  in  Quarry  Hill  (Leeds) 
und  die  Bcteuang  der  Portland  Place  in 
Brii^ltni  (wo  B.  seit  1828  dauernd  tätig  war). 

Redgrave,  Dict  of  art.,  1878.  —  0  1 1  i  n  - 
B  c  r,  Moniteur  d.  Dates,  1869.  —  Graves, 
Rcgr.  Aead.  Exhib.,  1005  I.      M.  W.  BrockwU. 

Bssby,  T.  L.,  Porträtminiaturmaler  in  Lon- 
don, stellte  zwischen  isr4  und  1821  wieder- 
holt in  der  Roy.  Academy  aus.  —  Auch  ein 
Portritstich  des  kleinen  Mustapha  Ali  (nacll 
Wagenaa's  Zddui,,  1884)  ist  T.  L.  Bnsby 
sign.;  sidier  der  bei  Le  Blanc,  Man.  I  gen. 
Stecher  Thomas  Lord  Busby. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I.    H.  V. 

Baaea»  eine  Mailinder  Metallarbeitcrfami- 

lie,  die  vom  14.  bis  ins  1'^   Jahrh   tätip  ist: 
Alvisio  als  Glockengießer  in  Mailand  1438 — . 
1475  erwähnt.  —  Antonio,  als  Glockengießer 
für  den  Dom  in  Maitand  1466  und  1478  ar- 
landlidi  bdnnnt  —  Dion^,  genannt  Gae- 

cbino,  in  Mailand  1568 — 77  tätig;  von  ihm 
existiert  eine  Domglocke  aus  dem  Jahre  1677. 
--  G,  rc'iimo,  genannt  Giocchino,  reparierte 
1614  die  grofi«  Domglocke.  —  Giovammi  Anm- 
Mt,  Mailinder  BronzegieBer  oad  Ziseleur 

des  17  Jahrh. ;  von  ihm  sind  in  der  Kirche 
der  Ccrtosa  zu  Pavia  in  den  Kapellen  der 
S.   S.   Vcromca  und    Maria   Magdalena  die 

Bronzelcapitäle  und  -vasen,  ferner  2  Kan- 
delaber mit  Engelkfipfen  in  S.  Ambrogio  in 

Genua,  von  der  Familie  Pallavicino  bestellt, 
mit  der  Inschrift  Jo.  Annibalc  Busca  mcdo  f. 

—  Giovonrn  Anipnio,  Glrj>ckcngicßcr,  in  Mai- 
land 1526  urkundlich  erwähnt  —  Giovamm 
Battista,  genannt  II  (siodiino,  GieSer  in  Mai- 
land, Ende  des  16.  u.  Anfang  des  17.  Jahrh., 
goB  1682  eine  Glocke  von  25  000  Pfund  für 
den  Dom  und  fülirtc  mit  Francesco  Bram- 
billa  und  Andrea  Biffi  die  beiden  Kan- 
zeln im  (Thor  des  Domes  und  das  Taber- 
nakel des  Hauptaltars  im  Auftrage  des  Kar- 
dinals Fcderigo  Borromeo  aus.  Die  von 
Brambilla  trrtTlich  modellierten  (gestalten  der 
vier  Kirchenväter  unterhalb  der  Südkamel 
sind  gezeichn.  „Franciscus  Brambilla  fomunrit 

—  Jo.  Baptista  Busca  fundit  1599" ;  unter 
den  vier  Evangelisten  der  Nordkanzel  ist  nur 
die  Inschrift  Jo.  Bap.  Busca  f.  zu  lesen.  Nach 
Biffi  goB  er  die  Engel  an  den  Seiten  des 
Hauptaltars  und  für  die  Kapelle  des  Erä* 
bischofs  Giovanni  Bono  Christus  mit  2  beten- 
den Engeln  und  2  Kandelaber.  Der  Künstler 
wird  auch  als  tüchtiger  ..armarolo"  genannt. 

—  Giovanni  Maria  ist  Nachfolger  des  An- 
tonio B.  als  Glockenmeister  des  Domes  1478 
vad  hatte  diese  Stelle  bis  1481  inne.  —  I««* 
fnme«  wird  1809  als  GkKkengiefier  enrthnt 


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Busca  —  Busch 


Champeaux,  Dict.  d.  Fondeurs  1886.  — 
Nebbta.  La  tcolt  dcl  Daomo  di  Milano  1908 
p.  196  u.  19«.  —  G  «  1 1  i  -  M  o  r  a  1 1  i,  Gli  armaroli 
lUJ.  1903.  —  Lüer-Creutx,  Geschiebte  d, 
Metallkst  I  507.  —  licltrami,  Certo»a  di 
l'aTi«  1907  p.  153,  158.  C. 

Bmca,  Antonio,  Maler  in  Mailand,  geb. 
um  108B,  1 1686;  Schüler  von  C.  P.  Nuvolooe 

u.  nach  einem  kurzen  Studienaufenthalte  in 
Rom  weitergebildet  unter  der  Leitung  Ercole 
Procaccinis,  mit  dem  er  nach  Orlandi  auch 
einige  Zeit  in  Turin  in  Diensten  d.  savqjrischen 
Königshauses  tätiff  wv.  Nach  Mailuid  zu- 
riickgekehrt,  leitete  u.  reorganisierte  er  die 
dortige  Accademia  Ambrosiana.  Laut  Bar- 
tolis  Angaben  maltf  er  in  Mailand  für  S.  Ago- 
stino  in  Porta  Lodovica  das  Hochaltarbild  mit 
«km  hl.  Augt]stinu8  zwischen  4  anderen  Heili- 
gen, iür  S.  Giovanm  alle  Case  Rotte  Johannes 
d.  Tiufer  vor  Herodes,  ffir  S.  Marco  eine 

Krcii:aufric!itung,  für  S.  Pietro  I  in  einen 
Gekreuzigten  Heiland  zwischen  2  Heiligen,  in 
S.  Vittorio  al  G>rpo  die  Kuppelfresken  (Put- 
ten etc);  femer  in  Varese  die  Kuppelfresken 
der  Kreuzigungskapelle  des  Sacro  Monte,  in 
Cesano  den  figürliclitn  Freskendekor  der  Do- 
minikanerkirche und  in  der  Certosa  von  Pavia 
die  Wandfresken  der  Cappella  di  S.  Siro  (As- 
sistenz des  jugendlichen  Heiligea  bei  Chriati 
Speisungswunder  und  leine  BiiAohweihe 
durch  den  Apostel  Petrus).  Als  ergreifendes 
Hauptwerk  des  Künstlers  rühmt  Lanzi  das 
KreuzigUQgsbild  in  S.  Marco  zu  Mailand. 
ICariette  und  Le  Blanc  zitieren  als  Werk 
aoeb  eine  Radiemog  mit  der  Darstellnng  des 
Einzuges  der  Maria  Anna  von  Österreich,  Ge- 
mahlin Philipps  IV.  von  Spanien,  in  Mailand 
1640. 

Orlandi-  Guaricnti,  Abrccd.  Pittor. 
(1763)  p.  67.  —  F.  B  a  r  t  o  1  i,  Not.  dcllc  Pitt.  etc. 
d'Iulta  (1776)  I  137,  178,  184,  211,  215,  223, 
227,  233,  243 ;  II  64,  66,  190.  —  B  o  s  s  t,  Guida 
di  Milano  (1819)  p.  179,  189.  —  Malaspina, 
Gaida  di  Pavia  (1819)  p.  126.  —  L  .i  n  i  i,  Stor. 
Pitt.  d.  Italia  (Aus?.  1834)  IV  200.  —  Ma- 
.riette.  Alxjced  lAüsg.  1851—53)  I  237.  —  Le 
B 1  •  n  c,  Manuel  (1854)  I  552.  —  G.  Cimpori, 
Lettere  Artist  (1866)  ;  Raccolta  di  Cat  (1870).  * 

Baaca,  Baldassarc,  Maler,  war  1486  in 
Cbmo  titig; 

P.  Malagazzi-Valerl.  FSHori  Lonkaidt 
d.  Ouaimeento,  1902  p.  20».  JT.  H.  B. 

BoscaglU,  D  o  m  e  n  i  c  o,  Dekorationsmaler 
aus  Savona,  10  Jahrb..  Schüler  der  Accademia 
Ligostica  zu  Genua,  arbeitete  meist  gemeinsam 
mit  seinem  landsmann,  dem  Fignrenmaler 
Lazzaro  Damaesiri.  Von  ihm  stammen  Efiren- 
urkiinilen  für  Pius  IX.,  G  Verdi  und  den 
Conte  G.  B.  Guistiniani,  Sindaco  von  Venedig ; 
er  müte  femer  sdl  16M  in  vielen  Kirchen 
Uguriens  Fresken,  so  u.  a.  bi  den  Kirchen  zu 
Roviasea,  S.  Carlo  in  Genua,  S.  Dominko  u. 
Giovanni  Batt.  in  Savona  und  in  den  Katfw> 
dralen  in  Albenga  und  Savona. 

Arte  e  Stoda  XVIII 1899  pw  149  f.,  XXII  1903 
p.  69  f.  R.C. 


Bucagliaae,  Giuseppe.  Maler,  geb.  1868 
in  Ariano  (Apulien)  als  Sohn  piemontesisdier 
Eltern  (ein  MicktU  B.  war  laut  Zani  —  Encicl. 
V  1»  —  im  18.  Jahrh.  in  Turin  Architekt), 
Scliulcr  von  Lor.  Dellcani  in  Turin,  tatig 
ebenda;  beschickt  die  Kunstausstellung  Ita- 
liens jihrlicti  mit  poetisch  abgestimmten  Land- 
schafts- tmd  Figurenbildem  wie  „Nuvoloni  di 
Marzo"  (in  der  Florent.  Ausst.  1896  vom 
König  von  Italien  angekauft),  —  ,,Orc  caldc" 
(von  der  Turiner  Socieli  Promotrice  an- 
gekauft), —  „Accampamento  notturno",  — 
„Ora  mistica",  —  „II  silenzio"  (1901  in  Ve- 
nedig au&gesteilt).  Im  Mfincbencr  Glaspalast 
1901  sah  man  von  am  daa  Gem&ide  «Abend- 

lied". 

Gazzetta  del  Popolo  della  Dotnenica  1897  N.  7 
p  5.t.  -  N.  d  '  A  1 1  h  a  n.  Gli  Art  ItaL  (Tmia 
19U2)  p.  7.3.  -  L.  Cällari,  Steelad.  ArteCs^ 

temp.  Ital.  (1909)  p.  331.  • 
Bnscaino  (Buscaynus),  Maler  in  Si»aia,  nur 

urkundlich  erwihnt  1461— 1M6. 
Glom.  Stor.  •  Utt  d.  Ufoiia  1908  n.  899. 

G.  DtiHtAMtL 

Busettti,  Lucs  Antonio,  venez.  Maler. 

von  dem  sich  ehemals  in  der  G.dicria  Hcrco- 
lani  zu  Bologna  eine  Kreuzabnahme  mit  der 
Signatur  L*eat  Antonius  Buscat  .  .  .  befand 
Das  BiU  stammtf  ms  der  Kirche  der  Domini- 
kaner in  Pkenza.  Ein  Dokument  des  Jahre* 
1516  nennt  B.  als  in  Faenza  wohnhaft.  In 
diesem  ist  die  Rede  von  verschiedenen  Male- 
reien, für  die  sich  B.  verpflichtet  hatte.  Es 
kam  sher  zu  Streitigkeiten,  da  der  Künstler 
setaen  VerpAlditungctt  nicht  nacMcam. 

Valgrmirli.  Dd  pittari  etc.  facatiai, 
Paeota  1871  p.  153  ff.  U.  H.  Bemath. 

Buicay  (oder  Buxay),  F  r  a  n  g  o  i  s,  Maler 
aus  Mailand,  ließ  sich  in  Nancy  nieder,  wo  er 
1547  von  Herzog  Charles  III.  in  den  Adds- 
stand  erhoben  wurde. 

R^.  d.  See;  d.  B.nAn8  XXIH  411;  XXVin 
691.  H,  V. 

B— eh,  MdOner  Porsdlanmaler,  kam  1746 
nach  Wien.  Auf  der  AU-Wiencr  Porzellan- 
ausst.  1904  sah  man  von  ihm  eine  mit  zwei 
Watteauszenf-n  bemalte  Tasse,  Probestück  für 
ein  Service  des  Graien  Philipp  Kinsky  (Kat. 
No  887).  —  Ein  ifrithaamigtr  dchsiscber 
Porzellankünstler  gründete  gegen  1780  dit 
Porzellanfabrik  zu  Kelsterbach  a.  Main. 
Jtnnick^  Gtundr.  d.  KenmSk.  1879  p.  784. 

H.  V. 

Baad,  Arnold,  Maler  in  Breslau,  geb. 
am  5.  5.  1876  in  Grünenplab  bei  Eschers- 
hausen in  Brannschweig,  war  zuerst  Volks- 
achullehrer,  wurde  dann  Schüler  der  Kunst- 
schule in  Berlin.  Seit  1901  Lehrer  an  der 
kgl.  Kunstschule  in  Breslau,  nebenbei  als 
Porträtist  und  Illustrator  tätig;  so  lieferte  er 
Zeidm.  zu  Boussets  „Wesen  der  Religion"^ 
Einer*  wSchlesische  Sagen"  und  Hcnüligers 
„Niedersachsens  Sagenbom". 

Busch,  Arn«  ttlis  van  den,  ostfries. 
Maler  und  Dichter,  dem  die  friesische  Dich» 


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BoMii 


tcrin  Sibylle  von  Griethuysen  1016  ilv  GcdMM 
„Sjiragckiiide  adbMttg'  mm.  widmete. 

B.W.  Mot». 

BB»ch,  Aug  Otto  E  r  Ott  V.  d.,  Kanoni- 
kus am  Colirgiatstift  zum  hl.  Kret»  in  Hildes- 
heim,  g^eb.  am  7.  4.  1704  das.  als  Sohn  eines 
färatl.  Hofrates,  t  un  4.  8.  1778.  B.  wid- 
mete seine  Mußestunden  bis  in  du  holie 
Alter  hinein  der  Kunst  Seine  mit  dem  Dia- 
manten eingeritzten  u.  dann  geschwärzten 
Radierungen  auf  Meißner  Porzellan  u.  auf 
Qü»  zetdoMn  sich  durch  Sidierlidt,  Lddilii^ 
keit  u.  Eleganz  der  LinienlBlinng  ■».  Neben 
Bäumen,  Tempelruinen,  Denkmälern  mit 
Urnen,  neben  Hirt  u.  Hirtin  gewährt  ihm 
dM  fein  beobachtete  Tierleben,  die  Jagd  u. 
■UMBtlieh  die  Weit  der  Vögel  Tnstlätn, 
nfcr  tt.  Sehraettertinge  Anregung  tont 
SchaflFen,  wobei  er  seine  Zeichnungen  der 
Form  der  Gefäße  trefflich  anzupassen  ver- 
stand. Seine  meisten  Arbeiten  sind  in  der 
Zeit  vom  Ende  der  1740er  Jahre  bis  1790  ent- 
iiinocn.  me  ri  sue  ETwannimg  von  at  Deinen 
B.s  findet  sich  in  J.  Bernoullis  Samml.  kurzer 
Reisebeschreibungen  usw.  Jahrg.  1782  VI  3, 
4A,  46,  wonach  im  Jalire  17B0  im  Porzellan- 
IcaMMtt  des  Schloeaes  Sibdbhiani  bei  Wol- 
feBliuUel  Dreidncr  IViiieÜBB  mft  Ddco* 
rieru!^  Büschs  gezeigt  wurde.  W.  ChafTers, 
Marks  and  Monogr.  usw.  1897  p.  489  gibt 
an,  daß  ein  aus  Salzdahlum  stammendes  mit 
DartteUuagcn  der  Rdberbeixe  verziertes  Tee- 
MJ'fice  1T8T  beiells  in  London  verlcsaft 
wurde,  auch  seien  einige  gerahmte  Platten 
(oder  Teller)  von  Busch  nach  Rembrandt 
radiert,  mit  jenem  Service  nach  England  ge- 
bridit  worden.  Wohin  diese  Stöcke  fdnxn- 
mcn  snd,  lUt  sidi  nicht  ermitteln.  Ai'beltcn 
Bs  sind  jedenfalls  schon  sehr  früh  durch 
den  Kunsthandcl  nach  allen  Gegenden  ver- 
streut worden,  besonders  viele  in  den  20er 
Jahren  des  19.  Jahrhunderts  nach  der  Auf- 
ISwiiK  der  reichen  Kvmtummt  des  KiM- 
nikoa  de  la  Tour  in  Hildesheim.  Ein  »ehr 
beträchtlicher  Teil  des  radierten  Porzellans 
befindet  sich  jedoch  noch  irn  Besitz  dijr  Fa- 
milie von  dem  Bosch,  weicher  der  Kano- 
nikus angehört.  Von  Sammlungen,  «ddie 
Arbeiten  B.s  besitzen,  nennen  vir:  das  Be- 
thnal  Green  Mus.  in  London  (6  Porzellan- 
gefäBc,  2  davon  sign.)  ;  das  British  Mus.  in 
London  (Glasbecher,  sign.)  ;  das  Kunstgew.- 
Mus.  in  Berlin  (Teller,  sign.  Busch  1754, 
Telkrfragment  bez.  Busch  1749.  deutsch, 
venez.  Glas,  sign.  Busch  u.  ein  Spitzglas, 
sign.  Busch  chanoine  fecit  1748)  ;  das  SdiloB 
Babelsberg  (Spitzglas,  bez.  Busch  1766) ;  die 
kgl.  Gefäß-  u.  Porz.-Samml.  in  Druden 
(Bouillontasse,  Busch  1760  sign.  u.  ein  bez. 
Teller) ;  das  Mus.  f.  Kunst  u.  Gew.  in  Ham- 
berg (Kaffeekanne,  bez.  Busch  1762) ;  das 
Mus.  in  Prag  (bez.  Teller) ;  das  Kaiser  WU- 
hdm-Mut.  In  Crefdd  (FBrateri>en-Ikmtt 


leOer,  onbez.  aber  6.  zugeschrieben) ;  «tet 
Moi.  in  Lineborg  (bei.  Cäas).  Im  Mus.  In 
IVcinur  befindet  eidi  cme  giviSe  ndt  dem 

Diamanten  rad.  Glasplatte  mit  dem  AlUanz- 
wappcn  Hollands  u.  Englands  u.  den  In- 
schriften: Vivat  Oranje!  u.  Je  maintiendrai  I 
in  RolnlnomrahnMaui;  eine  vortreffliche  Ar- 
beit^ die  gleielifans  Botdi  ngeleBt  wird  iß. 
Kunstgewerbebl.  V.  [1880]  p.  18S).  Audi 
die  Familie  v.  d.  Busch  besitzt  noch  8  radierte 
Platten  mit  Ochs,  Esel  u.  einem  von  Hunden 
veriolgten  Hirsch,  letztere  an»  dem  Jahre 
1774  itinmend.  B.  hat  aveh  Aquarelle  ge- 
malt, aber  wohl  nur  in  beschränktem  Maße. 
Einige  dieser  Blätter  sind  noch  im  Besitze 
der  Familie,  zwei  davon,  Rebhuhn  u.  Wach- 
tel darstellend,  sind  besonders  fein  ausgeführt. 

C  V.  d.  Busch  in  Helbings  Monatsberichten 
über  Kst  n.  Kitwadift.  III  p.  211-224  (auafübri. 
Art  mit  Abbild.).  —  Fr.  J^i n n  i  c k e,  GnindrtB 
d.  Keram.,  1879  p.  769.  —  Bethnal  Green  Brandl 
Mus.,  Cat.  of  •  Coli,  of  Contin.  Pore  etc.,  London 
1898.  —  W.  Chafieti^  Marin  and  Monogr.  etc., 
London  1897  4M  «,  The  Keramic  Call.  etc. 
London  1872.  C.  v.  d.  Btueh, 

Boflcil,  Benedictus,  hollind.  2^ichner, 
Sohn  von  Johan  Caspar  B.  und  Veronica 
Theresia  Wassenaar,  geb.  in  Utrecht  1764, 
war  Schullehrcr,  erst  in  Sluis  (Prov.  Zee- 
land),  dann  in  Groningen,  wo  er  am  24.  1. 
1827  f.  Er  hat  viele  Porträts  und  Land- 
schaften mit  der  Feder  gezeichnet.  Ein 
großes  Selbstporträt  in  dieser  Technik  war 
in  der  Akademie  in  Groningen.  Er  war 
verheiratet  mit  Maria  (jesina  Wilkens  tmd 
der  Vater  von  Jobin  KMtfK  und  Hcmotat 
Frandscus  Botdl. 

V.  Eyndcn«.T.  dWilligen.  GescL 
UI     17.  —    d.  A«,  Biegr.  Weosdcnbeck 

Bosch,  Daniel  Heinrich,  t.  BhmA» 

Joh.  Jürgen. 

Bosch,  David  Michael,  Goldschmied 
von  Rcgensbuig;,  fertigte  tltS  einen  sübemea 
Rahmen  am  das  GnadenbiM  in  der  Wall- 
fahrtskirche Maria-Hilf  zu  Arnberg. 

Die  Kstdenkm.  d.  K^.  Bayern,  II  H.  IS  p.  68. 

Bosch  (Pusch),  Elias,  Bürger  u.  Maler  zu 
Dresden,  begraben  das.  7.  1.  1079.  Ihm 
scheint  ein  Schwarzkunstblatt  anzugdlören, 
das  den  kurf.  Obristen  u.  Kommandnitai  T. 
Dresden,  (korg  Götze  (t  1677)  fai  HaBdiKar 
vorstellt,  mit  Harnisch  und  Kommandostab, 
umgeben  von  Attributen  des  Krieges  u.  Sie- 
ges. Beceidwet  ist  et:  «E:  Bnidi  Pnx:  et 
fec:". 

Akten  des  Dreadn. Ratsarcb.  —  Heinecken, 
Dict  III  4«5.  —  de  Laborde,  Hiit  de  la 
Grav.  eo  man.  noire  p.  2M  f.  (hier  {mische  Ka- 
men t).  —  Le  B 1  a n c,  Manuel  I  SS2. 

Ernst  Sigismund. 

Waadk,  Esaias.  Vater  und  Sohn,  GoW- 
schmiede  in  Augsburg;  der  iltere  1 1679;  der 

jüngere  wird  IßRO  als  Geschaumeister  und 
1694  als  Vorgeher  des  Goldschmiedehand- 


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Busch 


lierlczeicbcn,  rechnet  leUterem  oder  teinem 
Bnider  £Ww  nvei  verfoldete  Kamm  in  Frir 


CiMiitwIiiilifih  Im  Augtb.  IfasfaniU 
•~  IL  Rotcaberft  D«r  GoMidiBi.  1 
«tai.  t.  Aai.,  No  iO.  Dkr. 

Baach,  Friedrich,  Genremaler,  geb.  zu 
Düsseldorf  1808,  f  das.  am  6.  1.  1875.  Schüler 
der  dortigen  Akademie.  Er  stellte  in  den  80er 
Jahrea  wiederholt  in  der  Berliner  Aliademie 
tm.  In  den  ipitcrw  Jahren  malte  er  aoeh 
dnige  Kirchenbilder. 

Fr.  T.  Bötticher,  MaIctw.  d  lä.  Jahrb. 
I  L  —  II.  Blaaek«rla,  DöawM.  Mir,  1877 

1».  «I.  H.y. 

Baach,  Georg,  T  irlh;4ber  der  Astronomie 
und  Maler,  geb.  zu  Nürnberg,  von  wo  er  1670 
nach  Erfurt  fibersiedehc.  Er  ataih  gegen 
UOO. 

D  e  »  p  •  1  m  a  y  r,  Etat  Naehr.  S.  1«L  —  Will> 
HapicacK  Nfln*.  GekkrtepUn.  V  IM.  - 
Hampe.  WMb.  KatamL  H  Ko  III  f. 

Tk.  Hampt. 

Bosch,  Georg,  Bildhauer,  geb.  am  11.  8. 
1862  in  Hanau,  Schüler  der  dortigen  Akademie 
(1880— «2)  und  der  Akad.  in  München  (1882— 
88,  unter  Prof.  Eberle),  lebt  in  München,  kgl. 
Professor.  B.  arbeitet  in  Steii^  Hols  nnd  iär 
den  BronzeguB  tmd  hat  sich  aodi  als  Genre» 
plastiker  betätigt,  vor  allem  aber  hervor- 
ragende Werke  auf  dem  Gebiete  der  christ- 
lichen Ktmst  geschaffen.  Wir  heben  hervor: 
Steinstatnen  des  Petrus  u.  Panlns  Ifir  die 
IQrdie  in  WeiBenburg  a.  S.,  Betendes  Mid- 
chcn  (Eschenholz,  1891,  jetzt  in  der  National- 
gal.  in  Berlin),  Marienaltar  (1894,  im  Besitz 
des  Künstlers),  Altar  und  Reliquienachretn 
detU.HnNmata(lS09,  Stift  T«^,  Grahniler 
der  Bh^Sfe  Haffner  <Dam  te  Maini)  n.  Frhr. 
V.  Leonrod  (Dom  in  Eichstädt),  Canisiusdenk- 
mal  für  den  Dom  in  Augsburg,  Denkmal  des 
Grafen  Konr.  v.  Preysing  (1908,  Plattling), 
Grabmal  des  Biachofa  Seneatrqr  (1910,  Jakoba» 
Itliche  fn  Regensbnrg).  B.  stellte  aas:  in  Ber« 
Itn  1896  (Violinspieler,  Bronze,  vom  Dtschen 
Kstver.  angekauft),  Dresden  18Ö9  (Holzrelief 
d.  Mariensänger  u.  Holzbüste  „aid  astra"), 
Mänchen,  Glaspalaat  1900  (Verlorener  Sohn. 
Bronze,  die  Heil.  Antonim  u.  Bencdilctna, 
Holz),  Düsseldorf  1902  (Meditation  u.  Caritas, 
Holz,  die  letztere  von  der  Kaiserin  v.  Rufi- 
land  angekauft),  Barcelona  1907  (Verlorener 
Solm  u.  St.  Georg,  Bronze). 

DnMcfa  Kitiahth.  MIO.  —  Kanst  1  All«  X 
ST6^  XI  140,  XIV  808.  XV  (=  Die  Kunst  I)  84, 
U4.  —  Arthur  Sehola.  Deutscbe  Skolpt  d. 
Neitxeit.  —  Peraönl.  Mittlgn  de*  Kfiaatlen. 

Busch,  Georg  Paul,  Kupferstecher  in 
Berlin,  f  das.  1756  hochhetagt,  Schüler  von 
C.  F.  Biesendorf  und  Lehrer  des  berühmten 
Stechers  G.  F.  Schmidt,  der  mehrere  Blätter 
unter  Buscha  Namen  stacfa^  darunter  das  Bild- 
nia  J.  G.  Ncnmaana  in  Breshui,  1787.  Buscha 
Oeuvre  ist  ziemlich  umfangreich,  aber  wenig 
Das  Verzeichnis  seiner  Stiebe  bei 


Le  Blanc  umfaßt  119  Bl,  darunter  94  Porträts 
tmd  12  zeitgenössische  Historienszeneo. 

L«  Blanc  Mao.  I  M8-M.  —  NagUn 
Ksderiex.  II  M«.  H.  V. 

Buach,  Heinrich,  Maler,  nur  bekannt 
durch  das  nach  ihm  von  C.  van  Dalen  ge- 
stochene Porträt  des  Dortmunder  Theologen 
Christoph  Scheibler  von  1661.  Wahrschein- 
lich identisch  mit  dem  Maler  HmMck  Bosch 
(s.  d.),  der,  in  Dortmund  gdmo^  IMA  lu 
Amsterdam  heiratete. 

Heinecken,  Dict  de«  artiites.  R, 

Buach,  Hendrik,  f ries.  Maler,  tätig  in 
Lceuwardcn  um  1700,  malte  (nach  Kramm)  in 
einer  von  üm  neu  erfundenen  Technik  wala 
m  ficaoo  inselegd  Uoemweric  op  ateenen  tafe* 
len  ....  raet  natuurlijke  kleuren".  Eine  Dar- 
stellung dieser  Art,  mit  Hendrik  Busch's 
voller  Signatur  und  der  Jahreszahl  1707  be- 
zeichnet,  findet  sich  auf  der  Platte  eines 
^adMa,  der  nndi  frdi,  Uitlaiiunf  von  E> 
W.  Moes  —  im  M usann  von  Leeuwnrden  auf- 
bewahrt wird. 

Kramm,  De  Levens  en  Werken  I  192.  R. 

Bosch,  Hendrick,  holländ.  Medailleur, 
nur  bdöant  durch  eine  Med.  auf  den  Verlust 
Groningens  und  die  Einnahme  Coe vordem^ 
beselehn.:  Hendridc  Buach  gemaedtt  ca  ge- 
sneden  löftS. 

F  o  r  r  e  r,  Biogr.  Dict.  of  med.,  1M4.  —  Onxe 
Knott  XV  (lOOS)  128  (mit  Abb.).    Frid.  AIvtH. 

Busch,  Hermanus  Franciscus,  Sohn 
von  Benedictus  B.,  trat  in  Kriegsdienst  und 
starb  am  16.  10.  184S  als  Major-AcUutant  in 
Groningen.  Auf  die  Utrechter  Ansstenung  von 
1807  hat  er  Federzeichnungen  geschickt. 

▼.  Eynden  u.  v.  d.  Willigen,  Gc^sch.  etc. 

m  tr.  —  V.  d.  Aa,  Bktr.  Weaadcnbock. 

£.  Moet. 
Bnsch,  Jerg,  s.  1  .Art.  Bvsch,  I'cttr, 
Baach,  Joh.  Christ.,  s.  Busch,  Ludw.  Wilh. 
Johann  Joachim,  groBherzogl. 
Sofbaiimaiater,  erridnete  1766— 
70  die  in  aOcbtemen  klassixiatischen  Formen 
gehaltene  Stadtkirche  zu  Ludwigslust,  mit 
mächtiger  dorischer  Kolonnade  vor  der  Fas* 
sade.  1772—76  erbaute  er  das  dortige  Schloß 
das  sich  durch  vortrefflicbe  Masaengliederuof 
und  strenge,  edle  Detaillierung  aoasdehaet. 
1779  wurde  B.  zum  Hofhaudirektor  ernannt. 
—  Ein  Porträt  Büschs,  von  der  Hand  des 
mecklenb.  Hofmalers  G.  D.  Matthieu,  wurde 
IcärzUch  in  Schvrerin  entdeckt  und  wird  auf 
der  dteaem  Kfinstler  gewidmeten  Ausst.  im 
Frühjahr  1011  in  Schwerin  ausgestellt. 

Kit-  o.  G«»ch.-Deokm.  d.  Großh.  Mecklenhurj- 
Schwerin,  1900  III  242,  252,  255  —  D  e  h  i  o, 
Handb.  d.  detitacb.  K»tdenkm.,  lüM  II  284.  H.  V. 

Busch,  Johan  Jürgen,  Bildh.,  geb.  1768 
in  Schwerin,  t  2  12.  1820  in  Rom;  Sohn 
des  EbcniMca  Dan.  Heinr.  B.,  studierte  m 
Kovenhagaa  n.  ging  1788  mit  einer  diaiachaa 
Penahia  nadi  Ron^  wo  er  bHrfk  B. 
1794  mit  Carstens  Neapel  u.  war  befreu« 
mit  dem  «Maler  Müller";  nachdem  er 


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verloren  hatte,  Khlug  er  lidi 
mühselig  durch  mit  Kopien  antiker  Statuen, 
die  als  trefflich  geschätzt  wurden,  u.  einigen 
Bildnisaufträgen.  Von  ihm  eine  Statue  dir 
Venus;  verschiedene  ReUefs;  Büste  der  Frie- 
derike Brun,  u.  vielleicht  auch  das  Denkmal 
der  Herzog.  Louise  u.  Maria  Paulowna  im 
Schloßpark  zu  Ludwigslust.  Mehrere  seiner 
Kopien  nach  d.  Antike  im  Schweriner  Mus 
In  der  Giyptoth.  in  München  eine  Büste  der 
Kadiarin  IL  v.  181B. 

KsgUr.  Killeifax.  -  Mm.  EüdcL  IV.  - 
llMiMbl.  i  iriK  St,  18M  p.  im.  —  btU, 
lati  No  7.  —  Fernow.  Cmtau  p.  43  f..  11» 
tL  IM.  —  Vogler,  Trippd  p.  33.  —  S  i  c  k  1  e  r  - 
Reinhftrt,  Almaoach  1810.  —  Scuffert, 
Maler  Möller  p.  44,  47.  —  Brun,  Tagebucb 
über  Rom  p.  211.  —  D  a  i  •  c  h,  Reinhart  p.  80.  — 
Kit-  o.  Gescb.-Denkm.  d.  GroBhenoft  MeeUcn- 
burg-Scbweria  III  M9.  —  Pfmb.  v.  S.  Lorenzo 
in  Ludu  «.  S.  Sumum,  Mnrie  ETangel.  Pfarrb. 
ia  Rom.  Fritdr.  No9ck. 

BMck.  Ludwig  Witliclni  (in  der  itt. 
Lit.  irrtüml  Joh  Christ.),  Maler  u.  Radierer, 
geb.  in  Braunschweig  1703,  t  Schüler 
des  DieCr.  Emst  Andre.  Besuchte  Holland 
ond  Baglwid,  war  darauf  in  Haratturg  tmd 
Hannover  cin^  Zdt  anOang  und  wvrde  In- 
spektor der  GcmUdcgalerie  zu  Salzdahlum. 
£r  malte  in  der  Art  Dous  und  Ostades.  Die 
Braunschweiger  Gemäldegal.  bewahrt  4  Bilder 
von  aeiner  Han^  danuiter  dne  Joditli  und 
Befreiung  Patn  ana  den  GcAngnb.  Ancli 
kennt  mnn  von  Hiintt  radierte  BISttchen  nach 
Reinbrandt.  J.  J.  Haid  Iwt  nach  ihm  die  Por» 
träts  von  Oir.  A.  Henmanii  n.  J.  W.  Peverlin 
geschabt. 

Hamburg.  Kstlerlex.,  1854.  —  K.  Stein- 
•  eker.  Die  graph.  Kate  in  Braunachw.  etc., 
Sonderabdr.  a.  d.  Bnonachw.  Jahrb.  1900  p.  94/5. 
—  Nagler,  Monogr.  I  No  S3S6.  —  H«i- 
B ecken,  Dict.  des  artiit  III  4M  (unter  W. 
BvMch  u.  Job.  Chr.  Butch).  H.  V. 

Baach,  Mathieu  de,  s.  Ehtbus. 

Boadl,  Melchior,  Maler  oder  Sduutaer, 
1558  in  WQrzbuig  urkundL  erwihnt 

NieJermaiar,  Kltpwll.  d.  St  Wlrzburg, 
185»  p.  248.  H.  V. 

Busch,  Peter,  Werkmeister  von  Schorn- 
dorf, 1663  mit  den  Vorarbeiten  zum  Stutt- 
garter Schloßbau  beauftraRt.  —  Der  Name 
«inea  /arg  Buich  findet  sich  mit  der  Jalurea« 
zahl  IBTl  an  Chorumgangc  der  Kirche  zu 
Schorndorf,  der  eines  Thomas  Busch  von 
Schorndorf  an  einer  der  Renaissancesäuien, 
wekbe  die  Aste  der  Neuenstädter  Linde  tra- 
gcnb  aowic  aein  Meisterschild  mach  am  West- 
tnrm  der  KirdK  zu  Oppelsbolm. 

A.  Klemn.  Wflittemh.  Bauai.  n.  Bildh.,  1883 
p.  140.  —  Rep.  f.  Katw.  IX  8t.  —  K»t-  o.  Altert.- 
Denkxn.  Württembga,  Neckarkr.,  p.  450  502,  562. 

Bnach,  Peter,  Genrcmaler  u.  Porträtlitlio- 
graph,  geb.  am  24.  6.  1813  zu  Bonn,  f  am  19. 
6.  1841,  arbeitete  u.  a.  in  Köln  1830  für  Kehr 
«.  NlMCtt  da  Portlift  wo  A.  W.  v.  Sctihtd. 
^  Merlau  KUn.  Kalte  ISM.  -  Oattlnc «r, 
Man.  d.  Datea  I  Mt.  Jk.  C. 


Buch.  R.  W.,  Maler,  geb.  am  81.  Ift  iSu. 

in  Peterswalde,  Lehrer  an  der  Kgl  Kunst- 
gewerbeschule in  Berlin,  stellte  18S9  u.  1890 
in  den  Ausst.  der  Berliner  Akad.,  1891,  1886 
u.  1901  auf  der  Gr.  Ausst.  in  Berlin  Genre» 
bildcr  und  Porträts  aus. 

H.  W.  Singer,  Kstleriex„  Nacbtr.  1900. 

BuaA,  Thomas,  s.  1.  Art.  Busck,  Peter. 

Busch,  Valentin,  Glasmaler,  wohl  aus 
dem  Elsaß  stammend,  arbeitete  1521—88  für 
den  Dom  in  Metz,  sowie  die  Kirdien  S.  Maxi- 
min, S.  Sjrmphorian,  S.  Barbe  ii.  a. ;  f  im 
August  1541.  Mehrere  seiner  mit  einem 
Monogr.  bez.  Glasienster  im  Dom  sind  in 
No  17  des  Metzer  Dombaublatts  abgebildet 
und  beschrieben.  EXer  Dombaumeiater  W. 
Schmicz  bereitet  eine  groBe  Publikation  über 
die  Glasmalereien  der  Metzer  Kathedrale  vor, 
in  der  auch  die  Fenster  des  Val  Busch  farbig 
abgebildet  werden.  —  Busch  hat  auch  die  Öl- 
malerei gepflegt,  denn  er  hinterließ  der  Dom- 
fabrik ein  Madioonenlnld  in  dicaer  TcdmilL 

Kraua,  Kat  u.  Abart  in  Btaaf-LoOrH  IH 
418.  6ia  518,  BM.  Wl,  SM.  —  MÜtaBp  t.  PMfc 
J.  B.  Keane. 

Busch,  \\'  alter.  Gcnremaler  in  Berlin, 
^ch.  am  13.  3.  Ibää  zu  Grciffeiihcrg  m  Pom» 
mern,  Schüler  der  Berliner  Akad.,  wo  er 
1879—83  auasteUte,  und  A.  v.  Werners. 

Fr.  BSttiehar.  Malerw.  d.  19.  Jahrli., 
I  1.  H.  V. 

Busch,  W  i  I  h  e  1  deutaclier  Zeichner,  Ma- 
ler und  Dichter,  geb.  am  16.  4.  1882  zu  Wie- 
densahl im  Hannoverschen.  Seine  geistige 
Erziehung  leitete  der  Bruder  seiner  Mutter, 
Pastor  Kleine,  zuerst  in  Ebergötzen  bei  Göt- 
tingen (1S41— 46)  und  später  in  Lüethorst  in 
Solling.  Ihm  dankt  er  neboi  den  Grundlagen 
einer  Bildung,  die  ihn  zur  Aufnahme  an  die 
Technische  Hochschule  zu  Hannover  (1847) 
befähigte,  die  Liebe  zur  Bienenzucht  wie  über» 
haupt  eine  vertiefte  Beziehung  zur  Natur  und 
acharfe  Beobaditnng  für  die  umgebende  Welt. 
Im  Mirz  1851  verlieS  er  auf  Anraten  des 
Malers  Klemme,  der  das  einzige  von  B.  jemala 
ausgestellte  Bild  „Dornröschen"  im  Stile 
Schwinds  (jetzt  verschollen,  Entwurf  im  Be- 
sitz der  Familie  geaeben  lutt^  dieae  Bil» 
dungsstätte,  um  in  DSsaddorf  Maler  zo  v»er> 
den.  An  der  Akademie  blieb  er  bis  Ostern 
1852,  wo  er  sich  gemeinsam  mit  einigen 
Fretmden  nach  Antwerpen  wandte.  Dort 
erlcranlct;,  Icehrte  er  in  die  Heimat  anrüdc  und 
blieb  Mer  fiber  ein  Jahr,  dieae  Mdtezdt  nd)CB 
seiner  Kunst  dem  Zusammentraf;  i  heimat- 
licher Geschichten  widmend  „tit  öler  weit", 
deren  Herausgabe  er  unterliei^  als  das  Er- 
Bcbdoen  der  Grimmadien  Miithen  flm  den 
Glauben  an  den  Wert  aeiner  Sammlung  nabm 
(nach  B.S  Tode  1910  in  München  heraus- 
gegeben). Im  November  1864  bez<%  er  die 
Akademie  zu  München  unter  W.  v.  Kaul- 
bach ala  Direlctor.  Die  Richtung,  die  dort 
gelehrt  wurde;,  aagte  ihm  nlebt  lu;  dcato  1 


38a 


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BOMll 


ging  er  in  intim  geseUigem  Verkehr  mit  einein 
Freundeskreis  auf,  dem  Püdi^  Ffils  Loaaow, 
Wilh.  Diez,  v.  Angeli,  BuMmuim,  ma  afm- 
teicr  Verleger,  Gedon  und  der  Maliter  Krem- 
lielKtzer  angehörten.  Erst  die  Ausstellungen 
nach  seinem  Tode  haben  gezeigt,  dafi  er  da- 
mals sich  nicht  nur  vergnügt  hat,  sondern  trotz 
der  Zurückbaltnng  seiiier  Kunst  vor  fremdea 
Aiven  XU  allen  Zeiten  als  Maler  litig  gewesen 
bt.  (Seit  dem  Sommcraiifenthalt  in  Brannen- 
burg a.  d.  Inn  1858  besitzen  wir  datierte  Bil- 
der.) Der  EiodnMk  der  großen  Niederländer 
in.  AuiwflfpM^  vot  dlwB  wo  Rubcuii  Xcmen^ 
Biroawer  und  Frans  Halt  wies  s«ner  Kunst 
dauernd  die  Richtung,  und  er  hat  auch  nicht 
zeitweise,  wie  man  geglaubt  hat,  das  Malen 
unter  dem  Gefühl  der  Unerreichbarkeit  dieser 
Vorbilder  aufgegeben.  Sdne  frinsinn^  kolo- 
rierten Gemilde  befinden  sich  tum  gralen 
Teil  im  Besitz  der  Familie,  und  die  Mehrzahl 
ist  Skizze  geblieben.  Erwähnt  seien  ,3auem- 
haus  in  Wiedensahl"  (1800),  Bäckeburgerin 
(1870)«  Selbstkarikatur  (1874),  Der  Brief 
(term,  BiMnis  seiner  Sdiwester  ffmtdBt. 
Dnrfsfr.-sfip  in  Wiedensahl,  Holland.  Dorf- 
wirtshaus (1896).  Die  echt  künstlerische  Rich- 
tung seiner  Malkunst  charakterisiert  sein 
Wort:  yEtn  brauner  Krug»  mit  einem  Glanz- 
lieht dnitf.  ist  mir  bereits  Idee.  Gebt  dann 

so  ein  Ding  durch  ein  originelles  Mcnschen- 
hirn  »nd  eine  geschickte  Hand,  so  wird,  der 
Teufel  weiß,  ein  Bild  daraus.  Ich  habe  bei 
Teniers  und  Brouwer  unglaublicb  «geestige' 
Töpfe  gesefien.** 

A!s  Mitglied  fler  Künstlcrgescll.schaft  „Jung 
München"  begann  er  sein  Talent  für  Karika- 
tur, das  er  bislier  nur  für  seine  Freunde  geübt 
hatten  einem  gr&6eren  Krdse  wa  crscblieBen. 
In  der  Kneipnittnig  „Knotenstock,  ehrisllid)- 
politisches  Tcndcnzblatt  mit  Illustrationen'' 
betätigte  er  sich  als  Dichter  und  Zeichner, 
und  mancher  humorvolle  Theaterzettel  wurde 
für  die  Aufführungen  des  Veicins  entworfen. 
Atich  ab  Arrangeur  der  Festspiele  tud 
Künstlerurazüge  wirkte  er  mit  Geschick,  wie 
ihn  überhaupt  damals  die  Biihnenkunst  fes- 
selte; denn  es  entstanden  während  der  Mün- 
cbcner  Jahre  in  gemeinsamer  Arbeit  mit  dem 
Kompooislen  Kienpclseliei  die  Operetten 
„Liebestreue  und  Grausamkeit"  (1S60),  „Schu- 
ster und  Schneider"  (1882)  und  die  im  Resi- 
denztheater nur  einmal  aufgeführte  „Der 
Vetter".  Die  Anfänge  seiner  später  veröffent- 
lichten Bildergeschichten,  die  den  Namen  Wil- 
helm Rusch  bekannt  machen  sollten,  reichen 
bis  in  diese  Jahre,  zumal  in  den  Brannen- 
burger  Aufenthalt   zurück.     Die  literarische 

Betätigung  war,  wie  wir  sahen,  bei  ihm  stets 
neben  der  bildenden  Kunst  einhergegangen; 

in  diesen  Zyklen  vereint  er  beide.  Wohl  ist 
nach  des  Künstlers  eigener  Ansicht  das  Bild 
das  primäre  und  vielleicht  allein  notwendige, 
der  Vers  mehr  zur  Erklärung  da,  doch  wer 


im  Nachlaß  die  Entwürfe  prüft  mit  den  langen 
schriftlichen  Bemerinmgen,  den  stellenweis 
schon  eingestreuten  Versen,  der  sieht,  daB  bei 
Bosdi  Wort  md  Bild  eins  sind.  Was  diesen 

Büchern  aber  durchschlagenden  Erfolg  ge- 
sichert hat,  bleibt  neben  der  vollendeten 
Charakterisierung  der  Vorginge  in  wenigen 
Zügcot  onterstricben  durch  einen  treffenden 
Vers,  die  Wahl  der  Hotire.  Wahrend 

die  meisten  Karikaturisten  wie  Daumier,  TIi. 
Th.  Heine  über  den  geschilderten  Ereignissen 
stehen,  in  ihrer  Satire  ein  herabsetzendes 
WertwtcU  über  den  Verspotteten  gdicn,  greift 
Busch  das  Menschenleben  dort  an,  wo  es  uns, 

—  wie  der  Kammerdiener  den  Fürsten  sieht, 

—  im  Schlafrock  mit  Pantoffel  überrascht. 
Dem  Milieu  des  Kleinbürgertums  entsprossen, 
letzten  Endes  ihre  kleinen  Leiden,  die  Folgen 
gewisser  Behäbigkeit  mitfühlend,  miterlebend, 
schildert  er  den  täglichen  Kampf  mit  der 
Tücke  des  Objekts,  mit  der  Bosheit  der  Kna- 
ben, über  die  man,  weil  sie  der  Natur  der 
Oiage  entstammen,  doi^  lächehi  muB.  Busch 
war  das  Genie  des  Klemburgert  ums  um  1870, 
darin  liegt  seine  kulturgeschichtliche  Bedeu- 
tung. Im  November  185S  sandte  er  seine 
ersten  Zeichnungen  „Der  vergeßliche  Stadt- 
schreiber",  „Enthusisstische  Huldigung",  «Der 
harte  Wintei^  an  die  Fliegenden  Btitter,  an 
denen  er  bis  1871  mitarbeitete  Daneben  liefen 
die  Arbeiten  für  die  berühmten  Bilderbogen 
der  „Fliegenden  Blätter"  wie  „Der  hohle 
Zahn",  „Die  Maus  oder  die  gestörte  Nacht- 
Tvhe  mit  und  ebne  die  bendiniten  Knittel- 
verse ;  doch  lieferte  er  auch  Texte  ohne  Zeich- 
nungen wie  das  Gedicht  „Die  rote  Nase"  und 
das  „Naturgeschichtliche  Alphabet"  („Der  Affe 
gar  possierlich  ist"  etc.).  Zusammenhängend 
erschienen  die  cratcn  längeren  BiMcrpossen 
im  Verlage  des  Sohnes  von  Ludwig  Richter, 
der  den  „Kispeter",  „Katze  und  Maus"  etc. 
bei  einem  Besuch  der  Kunst lerkolonie  in 
Brannenburg  erwarb  und  1864  herausgab. 
Da  der  Erfolg  ausblieb,  übernahm  er  ideht 
das  gesandte  Manuskript  von  „Max  und 
Moritz",  das  1805  von  Braun  und  Schneider 
herausgegeben  wurde  und  in  t>G  Auflagen,  in 
über  480000  Exemplaren  verbreitet  ist,  nicht 
die  Übersetzungen  mitgerechnet,  die  sogar 
japanisch  existieren.  Nach  dem  Erfolg  des 
„Max  und  Moritz"  bewarben  sich  die  Ver- 
leger um  seine  Arbeiten,  und  so  sind  einige 
bei  W.  HaUberger,  andere  bei  seinem  Freunde 
BasaemMttn  ersdncneii.  Die  Reihenfolge  sei' 
nrr  bedeutendsten  Werke  neben  „Max  und 
Moritz"  ist  wie  folgt:  „Schnacken  und 
Schnurren"  (1867  —68),  „Der  heil.  Antonius 
V.  Padua"  (1870),  „Schmirdiburr"  oder  die 
Bienen"  (1872),  „Framme  Hdene"  (1878), 
„Pater  Filucius"  (1872),  „Kunterbunt"  (1872), 
„Die  kühne  Müllertochtcr"  (1872),  „Hans 
lluckcbciri,  der  Unglücksrabe"  (1872),  „Aben- 
teuer eines  Junggesellen"  (1876),  Jim  und 


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Frau  Knopp"  (1876),  Julchen"  (1877),  „Haar- 
beutel"  (1878),  „Fipp«,  der  Affe"  (1879), 
MStwfltörcheo"  (1880),  „Der  Pudw  a.  der  Dn- 
chcn*  (1881),  ,J»tiMh  vaä  Vfm*'  (188»,  JM- 
duin  B&hlainm"  (1884),  „Maler  Klccksel" 
(1884),  „Der  Schmetterling"  (18%).  Daneben 
gehen  als  Dichtungen  ohne  Bild:  die  „Kritik 
des  Hcnens"  (1871).  JEdnvda  Traum"  (1881), 
mZh  guter  Lebet"  (IWi)  und  mdi  feinem 
Tode,  1009,  erschien  „Schein  urd  Sein". 
Sein  Wohnort  bis  zum  Jahre  1876  war,  Be- 
suche in  der  Heimat  und  ein  vorübergehender 
Auienthslt  in  Frankfurt  a.  M.  (1868)  ab- 

^XJl^Ukfh^tfft  Tm^^mmumbamA       adA  Jk^^ 

gcrccmicT,   aKuncnena     unemmK   m  oer 

Frankfurter  Aufenthalt  im  Keßlerschen  Hause 
wegen  einer  Bildhauerleistung  Büschs,  der 
lebensgroßen  Büste  der  Frau  Keßler.  1878 
mg  er  ni  seiner  Schwester  nach  Wiedensahl, 
und  von  da  beginnt  die  Zeit,  wo  er  sieh  all- 
mählich von  aller  Welt  zurückzieht,  und  Fama 
und  Klatsch  ein  Lügengewebe  um  sein  ein- 
sames Leben  spinnen.  Bienenzüchter  sollte 
er  geworden  sein,  ein  Gerücht,  das  einige 
frühere  Aufeitxe  fiber  Bienen  veranlaßt  hatten, 
und  anderes  mehr.  Wiedensahl  vertauschte 
er  1898  mit  Mechtshausen,  wo  sein  Neffe 
Pastor  war  Hier  blieb  er  bis  zu  seinem  Ttxle 
am  9.  L  1908:  welubgescbicden,  der  Neuzeit 
allgewandt;  ein  Freund  Schopenhauerseber 
Philosophie,  aber  ein  Pfssinrist,  der  das 
Lächeln  nicht  verlernt  hatte, 

Antobiograph.  ,,Voo  mir  über  mich"  (im  Pater 
Filocius  1894,  und  auch  in  Zeit»chrüten  ver- 
SÄntlidlt).  —  Hermann,  Ad.  und  Otto 
N51  decke.  Wilhelm  Buach,  München  1&09.  ~ 
W  i  I  h.  Busch,  KünstleriKlier  NachlaB,  Mün- 
chen 1908.  —  W  j  1  h.  B  n  ■  c  h,  Handxelchntingen 
aui  dem  Nachlaß,  München  1908.  Münchener 
Jahrbuch  f.  bild.  Kst  III  (1908)  2  Halbbd.  p. 
59  ff.  _  R.  Schau  Kai,  Wilh.  Bu«ch,  1905.  — 
Gaz.  d.  B.-Art»,  1909  p.  197— Ü16  (Jeai;  Chao- 
tavoine).  —  Wilh.  Busch  an  Mari«  Anderson, 
70.  Briefe.  Rostock.  —  Kat.  XXX.  Ausst.  d.  Ha- 
genbundes, Wien,  Okt  Nov.  1909,  W  Biach  Se- 
parat-AuMt.  Geaamt-Nachlaß.    Rober i  Corwtgk. 

■ueUMd^  Hermann,  Maler  u.  Kunst- 
fewerbler,  geb.  Prag  am  17.  10.  18S6.  trat 
18T8  In  die  dortige  Kimatakademie  dn,  «er* 
ließ  diese  jedoch  bald,  um  in  Dresden  und 
München  seine  Studien  fortzusetzen.  In  den 
Jatiren  1886—1888  hielt  er  sich  in  Paris  auf, 
das  ihm  nachhaltig«  könstleriiche  Eindrücke 
wmhtelte.  Nach  lehier  Rflddcehr  dedelte 
er  sich  in  Arlaching  a.  Chiemsee  an.  Aus  die- 
ser Zeit  stammen  der  Entwurf  für  die  Innen- 
delcoration  des  Schlosses  Issing,  das  Ölgemälde 
Eva  an  der  Leiche  Abels  (1888),  die  Genre- 
UMer  „Im  Orangenkeller",  „KlatachnSsehen" 
und  ein  Stilleben,  welche  Gemälde  1897  in 
Prag  ausgestellt  waren;  1901  beschickte  er 
die  Münchener  Ausst.  mit  dem  Bilde  eines 
joafcn  Midchcns.  Im  Jahre  1806  wurde  er 
ds  Xjeüer  des  Kostüm»  n.  Reqoisittnweiens 
an  die  kgl.  Hofbühne  nach  'München  berufen, 
wo  er  noch  gegenwärtig  wirict. 


Singer,  Katlcrlex.,  Nachtr.  1906,  46.  —  Kst- 
auast-KataL,  Prag  1888  No  SM.  1897  No  101. 
141,  174.  —  Ka^.  d.  Ksttuast  München  (GU*- 
palast).  1901.  —  Dia  Kunst  1  Alk  XVIIL  SSOt. 

Jw.  B.  bmSt, 

Baachenucher,  Johann,  s.  ButstnmAurm 
Buadisnsr,  Johann  de,  aus  Antwerpen, 

erbaute  1688—88  den  neuen  Schütting  zu 

Bremen. 

Mittfaoff,  Mittelalt  Kstler  u.  Werkmettter 
Niedera.  u.  Westf.,  1886  p.  170  f. 

BoMhai^  Clcmcni^  BUdhaner  in  Dussel» 
dorf|  geb.  188B  in  GandNnv  in  Badens  ans 

einer  alten  Stcinbildhauerfamilie  stammend, 
war  von  1873  bis  1878  in  verschiedenen  süd- 
deutschen Städten,  ferner  in  Meran  und  Kon- 
stanz als  Gehilfe  tätig.  1870  trat  er  als 
Schüler  m  die  UQndmer  Kunstakademie  em* 
seine  Lehrer  waren  die  Professoren  Knnbl 
und  Eberle.  Nach  einer  Studienreise  in  Italien 
1881  bis  1882  und  wiederholtem  Aufenthalt  in 
München  erhielt  B.  im  April  1888  einen  Rtif 
nach  Dfisseldorf  als  Lrfirer  an  die  neugegrün- 
dete Kunstgewerbeschulf,  der  er  bis  1902  an- 
gehörte. Dort  in  Düsseldorf  hat  er  eine  sehr 
umfangreiche  bildnerische  Tätigkeit  ausgeübt 
und  bei  zahlreichen  öffentlichen  Dcnkmal- 
konlnurenacn  den  Sieg  über  die  Mitbewerber 
davongetragen.  B.  ist  Mitglied  und  Mitgrün- 
der  der  „Freien  Vereinigung  Düsseldorfer 
Künstler"  und  des  „Vereins  deutscher  Bild- 
hauer". 1898  wurde  er  zum  kgl.  Professor 
ernannt.  Er  vertritt  die  iltere  Ridilunt  DQs» 
seldorfer  PUsttk,  die  in  engem  Zusttnmen- 
tiang  mit  der  Kunst  der  Berliner  Bildhauer 
Reinhold  Begas  und  G.  Ebvcrlein  steht.  Die 
Hauptwerke  des  Künstlers  sind  das  große 
Reiterstandbild  Kaiser  Wilhelms  I.  zu  Frank- 
furt a.  M.  (1881—180^  die  Denkmikr 
desselben  Monaidien  hi  MfiOidm  a.  Rliein 
(1808)  und  Bochum  (1904),  die  Statuen  von 
Karl  Immermann  und  Felix  Mendelssohn- 
Bartholdy  in  Dnaseidorf  (1906).  Femer  sind 
neben  zahlreichai  PcMtrithfialen»  Grabdenk^ 
mälern,  SutueCten  «te.  s»  nennen;  die  Bis- 
marck-Ehrengabc des  Bergbaulichen  Vereins 
in  Dortmund  (1896),  das  Denkmal  für  einen 
Fabrikanten  in  Pinneberg  b.  Hamburg  (1906), 
die  Grabdenkmäler  für  den  Berghauptmann 
Taeglichriieck  in  Dortmund  (1006)  öd  den 
Industrielten  C.  J.  Jucho  in  Dortmund  (1908). 
Im  „Malkasten"  zu  Düsseldorf  die  Büste  des 
neunzigjährigen  Andreas  Achenbach 

Schaarschmidt,  Zur  Gesch.  d.  I>üs»eld. 
Kst.  —  Die  Rheinlande  I.  Jahrg.  Aprilh.  p.  31, 
Aufcusth.  p.  3  f.,  9,  10,  14,  15  f..  20,  21,  22; 
II.  JahrR.  Oktoberh.  p.  7;  Janoarfa.  p.  72.  —  Kat 
f.  Alle  I.  VI.  VIII,  IX^XII,  XIV  und  die  Kat  I 
(=  Kst  f.  Alle  XV),  nx  (bl  i.  Alle  XVI).  V 
(Kst  f.  Alle  XVII).  C. 

Baachetti,  Architekt,  lieferte  um  1800  mit 
Cantoni  die  Baupläne  für  die  große  Pfarr- 
kirche zu  Alpeptana  a  S.  Stefano  d'Aveto  in 
Ligurien. 

U  Fatria  VI,  1898  p.  183  i      G.  DigJj  AmL 


a84 


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fiodwlti  -  BomMmm» 


Budwtti,  Carlo  Gaetano,  piemontes. 
Bildschnitzer,  f  vor  1786;  erhielt  178S  Zahlung 
fOr  S  in  Holz  geschnitzte  MedaiUonporträtt 
dqi  uvoyKhen  König^aares  tmd  ffir  eine 
Christusstatue. 

Miscell.  etc.  ed.  dall«  R.  Oepataz.  Piemont  dl 
Stor.  P«tr.  XXX  «1.  G,  DtgH  JUmL 

BuchAttoa,  s.  Buskehu. 
BmcU,  Dionisio,  genannt  il  CrocHinOg 
ital.  GkBer,  wurde  1666  vom  Herzog  v.  Man- 
tna  MH  Kdliad  aach  Gnntilte  berufen,  wo  er 
bis  1S86  sehr  gute  Geschütze  gegossen  haben 
soll,  die  später  nach  Mantua  gebracht  wurden. 
G.  C  a  ro  p  0  r  i,  Gli  «rtist.  ML  e  llna.  negli 
185S  p.  108.  R,  C. 

Caspar,  TJhrmadwr  und 

Hecbaniker  in  Augsburg;  hat  für  den  Pom- 
tnerschen  Kunstschrank  Philipp  Hainhofera 
(fertiggestellt  1617)  gearbeitet  Durch  die 
Aufschrift  wCaeparw  BuKhmani^  AMoaaa» 
fius  in  Augusts  1011**  «te  Mine  Afbdt  be- 
glaabigt  ist  eine  zu  diesem  Schrank  gehörige 
Tag-  und  Nachtuhr.  Wahrscheinlich  hat  B. 
auch  einen  Teil  der  mathematischen  lastrn- 
BMBte  für  den  Schrank  gefertigt  Hajnbofer 
berichtet  In  seinem  IMartom  mterm  31.  Mai 
1632,  daß  ein  Teil  seiner  mathematischen 
Inatrumente  von  Caspar  B.  gemacht  sei.  — 
Veier  und  Großvater  dee  Masters,  beide 
wie  dieser,  waren  ebenfalls  als 
lief  u.  Mechaniker  in  Augsbg  tätig  ge- 
wesen; der  Großvater  t  1589,  der  Vater  1613. 

P  r  a  «  c  h,  EpiUphia  AuRustana  III  59.  —  J. 
LeisinK  u.  A.  Brüning,  Der  P(  rnrarrsche 

Dirr. 

Basefanuaa,  David,  Uhrmacher  in  Augs- 
burgs Sohn  dca  Johannea  R,  adt  eeiner  Ver» 
beiratung  in  Jahre  16BT  adbatiadiger  Mei- 
ster ;  %'on  ihm  eine  sehr  ktmstvolle  und  zicr- 
Hch  gearbeitete  Uhr  im  Schlosse  von  Großen- 
behringen  (Sachsen-Gotha).  Andere  Ariwiten 
anch  in  deir  Iniaerl.  Sdntikaauner  in  inrien 
^  Kat).  Ein  ScMaguhrwerit  m  daer  aog. 
Schreibuhr  mit  reich  getriebenem  silbernem 
ZaflFerblatt  im  Maximiliansmus.  in  Augsburg. 

HochxeitsAmupTotokoUe  im  Stadtarcb.  Aogsb. 
—  P.  V.  Stetten,  Kstgesch.  etc.  der  Reichsst 
Angab.  I  171.  —  Bau-  u.  Kstdenkm.  Thürinfetia, 
Saclweo-Koburg-Gotha  III  122.  —  J.  S  c  h  1  o  •  - 
•  er,  K»t-  VL  Wunde ricjimmrrn   ctt\,   Leipz,  1908 

p.  M.  —  F.  J.  Britten,  OJd  docki  etc.,  1W4 
S44,  674.  Dirr. 

,  Ernst  Amatenrradierer,  Ponn- 
~  SehrifMdler,  Bmder  des  Fol- 
genden, geb  am  18.  0.  1814  zu  Sept-Fontaines 
bei  Luxetiiburg,  f  am  19.  2.  1863  zu  Gent. 
Stach  u.  a.  nach  H.  Leys:  Le  Pricbe,  bi  Rctn- 
brandtscher  Manier,  selten. 

Hippert  et  Linnis,  P.-Gr.  I  124.  — 
Heller- Andresen,  Handbuch  I  209.  — 
Gas.  d.  B.-Arts  XX  470,  473,  475.  H.  V. 

Btuchmann,  Gustav,  Genre tnalcr  u.  Ra- 
dierer, geb.  in  Antwerpen  am  86.  1.  1818, 


t  daselbst  am  Id.  6.  186^  Schüler  VM  vMk 
Regemorter.  F.  de  Bfefceleer  und  der  dorti- 
gen Akad.  Er  gehörte  der  romantischen 
Schule  an,  entnahm  seine  Stoffe  dem  Vicar 
of  Wakefield,  den  R9manen  Walter  Sooll^ 
malte  aber  auch  einige  reiigidee  fiikier.  <-> 
Er  hat  auch  ISnf  BIlMer  nÜert 

Bimz.  Nat  de  Wrlgtais.  -  Hiypert  u. 
LinnU  P^Gr.  II.  ttTÜ.  "  H.H. 

Buschmann,  Johannes,  geschickter  Uhr- 
macher und  Mechaniker  in  Augsburg,  Mei- 
ster seit  etwa  1620,  machte  nach  Paul  von 
Stettene  Mitteilungen  (Knmtgeachichte  usw. 

taammen  -ndt  sdnem  Sohne  David 
mechanische  Instrumente  für  die  ..Kunst- 
kammem  großer  Herren"  und  scheint  auch 
für  den  Kaiser  Ferdinand  III.  tätig  gewesen 
SU  sein,  als  dieser  sidi  1664  in  Ai^^ritorg 
anfUdt  Stetten  vcrantet  m  Johsnnes  B. 
den  Verfertiger  euM  inirwerkes,  das  Kaiser 
Ferdinand  durch  Jesuitenmissionare  dem 
Kaiser  von  Chma  als  Geschenk  übermitteln 
lieO.  Arbeiten  von  Joh.  B.  x.  B.  in  der  kal^ 
eerL  Sdutdnnnner  in  Wien  (a.  Kat). 

P.  V.  Stetteab  btgeaeh.  de.  der  Rekhsst. 
Aogib.  I  171,  186.  Dirr. 

Buschmana,  Matthäus,  Uhrmacher  in 
Augsburg,  Bruder  des  Johannes  B.,  j  um 
1636.  Paul  von  Stetten  führt  ihn  in  seiner 
Knnst-Gewerb*-  und  Handwerksgesch.  auf 
eis  Verfertiger  emer  großen  kunstvollen 
Schlaguhr  für  das  Bauamt  des  AugsburKer 
Rates.  Von  ihm  z.  B.  auch  eine  Taschenuhr 
in  Kristatlgehäuse  und  mit  feiner  TergoMelcr 
Silberarbeit  im  Maximiliaasnins.  in  Aanbrng. 

PacgacheHabficher  hn  A^  SiadM.  -  P. 
T.  Stetten,  Kslgwib.  ele.  der  Sddsat  AiMbb 

I  IBC  Birr, 
Biisdmer,'s.  Büschntr. 

Bnsfhsmsdir,  Johann,  s.  Bussemacker. 

BuscioUao^  Antonio,  Biklh.,  geb.  16. 1. 18tt 
zu  Potcnsa  (Basiticata),  t  am  10.  &  V8tX  n 
Neapd.  Hier  arbeitete  er  bctaahe  nnnier. 
Seine  bcdeutend.^ten  Werke  sind:  die  Statuen 
der  Immaculata  und  von  S.  Peter  und  S.  Paul 
für  den  flauptaltar  der  Kirche  S.  Gesu 
Nuovo.  die  Immaculata  für  die  Capeila  Nun- 
ziante  üi  der  Vw  jPomenico  Mordli,  enier  von 
den  4  Löwen,  die  die  Neapelcr  Revolution 
des  Jahres  17S9  symbolisieren  »ollen,  an  der 
Basis  de.s  (iedcnksteins  für  die  Opfer  und  Hel- 
den der  Freiheil;  die  Statue  des  Pier  dcU» 
Vigna  im  Hof  der  IMvctsitit  das  Gf^ 
denkmal  des  Historikers  Carlo  Troya  in  der 
Kapelle  links  vom  Kreuzgang  der  Kirche  S. 
Severino  und  Sossio,  das  Denkmal  Bonaven- 
toni  im  Friedhof  zu  Poggtozeola,  die  Figur 
der  IHora  in  der  Villa  Laganl  su  PcMticL 

Paolo  de  Grazia,  Aat  Bmrlqlswo,  scul- 
tore  oon  i4>pendic«  su  Miehde  c  VineoM»  B. 
Potenta  1897.  —  KapoH  Nobttiasfaaa.  VI  ITL 
XIII  39.  —  Galante,  Guida  sacf»  deOa  cittb 
di  NapolL  Nspoli  1873.  —  Erriee  Alvlne^ 

II  MonuaMote  w  plassa  di  S.  Maria  •  flmulla 
NapoU  1864  CMta##»'CM. 


••5 


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Buaco,  Antonio,  iulien.  Maler  und  Kup- 
ferstecher, der  nach  Manette,  Abeced  ,  I  237, 
nach  dgcaer  Erfindung  ein  Blatt  in  dem 
Hcntrle  de  ]ftrie>AiiDe  d* Aatriehe  <ponie  de 
Philippe  IV,  roi  d'E^aglie,  faÜB  i  Milan  en 
1649"  gestochen  hat  P.  K. 

BvacMi  (Baacum),  Willem  Egidtus 
Tan,  belg.  BUdhaaM;  geb.  in  Mecbeln  am  28. 
8.  1768,  t  in  Alost,  wo  er  Dinktor  der  Akad. 
war,  am  22.  2  1831.  Zuerst  Schüler  der 
Akad.  in  Mecheln  und  von  Verhulst,  dann  von 
Corn.  de  Smet  und  van  Hursel  in  Antwerpen. 
1781  begab  er  sich  nach  Pari^  wo  er  einige 
Jabre  bei  Ditret  «todierte^  um  dam  nach  Me* 
cheln  zurückzukehren.  1792  siedelte  er  nach 
Alost  über.  Von  ihm  stammt  der  Brunnen 
auf  dem  Marchs  au  Betail  in  Mecheln,  dessen 
NepttmBtatue  von  Langbemana  (1718)  her- 
Ttäutt  lowie  die  ich&ie  Kamel  der  Kuche  m 

Alost.  Er  war  der  erste  Lehrer  deS  Jcil^ 
Bapt.  de  Bay  und  des  Frang.  Rüde. 

Marchai,  La  Sculpture  rtc  beiges,  p.  626, 
661,  669.  —  Immerzeel,  Levens  cn  Werken 

I  U?  -  N  eef  f  s,  Hiit  de  la  peint.  etc.  ä  Ma- 
line«, 1876.  I  u.  IT.  E.  d«  Taty*. 

Biueck,  Karl  Theodor,  Frhr.  v.,  Ama- 
teurlithograpib,  geb.  1608  zu  Bamberg,  titbo* 
graphierte  aribstaufgenommene  Rdsaldnen 
u.  a.  aus  dem  Orient,  .'^gjTJten,  Frankreich  und 
Italien,  sowie  auch  Ansichten  von  Bamberg 
und  dessen  Umgebung. 

Fr.  Faber,  Konven^Lex.  f.  bild.  Kst,  IBM 

II  321.  H.  V. 
BMtg«%  Fran^oia  va«,  fläm.  BUdbauer 

in  Dijon,  half  1888—87  Jean  de  MarvOk  bei 
der  Ausführung  des  Grabmals  Heraog  Phi- 
lipps des  Kühnen  von  Burgund. 

Lam  i,  Dict.  d.  Sculpt.  etc.,  1898  p.  M2.  H.  V. 

Bnaei  (Buxei),  Antonio^  Maler  in  Ve- 
Mdlflb  war  1614  im  Saal  des  groBen  Rata  im 

Dogcnpalast  tätig. 

G.  B.  L  o  r  e  n  z  i,  Monum.  ecc.  stör.  d.  Pal. 
Ducale.  Venem  1868  No  342.  R.  C. 

BuMliogen,  Christiaen,  a.  Bitstlingtn. 

Bnselli,  s.  BostUi  u.  AitMiBa. 

BaacUo  (Busetto)«  Francesco^  a.  S.  Lio, 
Knpferstecber  und  Hindler,  w<dd  io  Venedig, 
tätig  um  1600,  nnr  von  Zani,  Ene.  flMt,  V  130, 
erwähnt.  p.  K. 

Btuello,  Orfep,  Bildhauer,  geb.  in  Rom 
um  1600,  t  das.  am  22.  9.  1687  als  Princeps 
der  Accad.  di  S.  Luca.  Von  ihm  die  Statue 
des  hl.  Benedikt  in  der  Kirche  S.  AmbroKiu 
delU  Massima,  nach  einem  Entwürfe  des  Fr. 
Dnqaemqy,  dessen  Schüler  B.  war. 

Orlandi.  Afaeced.  pitt.  17SS  3M.  —  Akten 
der  Akad.  —  Mit  Not  v.  Fr.  Nea^        H.  V. 

Buaer,  Friedrich,  Zeichner  u.  Kupfer- 
stecher geb.  Ende  1797  in  .^arau  (Schweiz), 
t  eben  ',1  arii  10  }  lRa3.  Ausgebildet  seit  1815 
in  Zürich,  seit  1818  ar«  d.  Münch.  Kunstakad., 
seit  1880  in  Nürnberg  in  der  Werkstatt  Alb. 
Reindels.  vollendete  er  seine  Studien  um  1830 
in  Paris  unter  der  Leitung  Ch.  Beyers.  Er 


stach  in  Linienmanier  Bildnisse  (z.  B.  da5  des 
Dichters  J.  G.  v.  Salis-Secwis),  kleine  Illu- 
strationen für  Taschenbücher  etc.  (z.  B.  meh- 
rere Bl.  für  Fleischen  Kapferstichsaaud.  an 
Goethes  Werken)  sowie  auch  einige  größere 
Gcnredarstellungen  (in  Paris  z.  B.  „La  bonne 
fille"  nach  Mmc  Haudcbourg-Lcscaut). 

Schorns  Kstbl.  1B24  p.  268;  1833  p.  167.  — 
N  a  g  1  c  r.  KstlcrU-.x.  1833  II  251.  —  RaczyiD- 
8  k  i.  Gesch.  der  Neueren  Dcotachen  Kst  (1840) 
I  549.  —  A.  L  u  1 1,  AUiem.  FDitrw-Kat.  (Baaaa 
1&S8)  a.  6b2».  • 
Buaece,  R  a f  a e  1  de,  s.  Busser. 
Bnaeto,  Chriatolcl,  Makr,  1681  in  den 
Ausgabenvcraeiciiniwea  de«  Caatelto  del  Bnoo 
Coosiglio  in  Trient  genannt. 

Mittlgn  d.  k.  k.  Centr.-Comm.  N.  F.  XXIIl 
1807  p.  87.  iL  C. 

Baaetto,  Antonio,  s.  Busaio. 
Bush,  Norton,  amerik.  Maler,  geb.  1884 
in  Rochcater,  N.  atadicrte  tmter  Janea 
Harrii,  und  seit  1888  unter  Cropsey  in  New 
York.  Bereiste  Süd-  und  Zentral-Amerika  u. 
lieB  sich  dauernd  in  San  Francisco  nieder,  wu 
er  1878  Direktor  der  San  Frandaco  Art  As- 
sociation wurde.  Seine  bedeutendsten  Bilder 
srad  Landschaften  vom  sfidL  Amerika,  s.  B. 
„Bay  v.  Panama"  u.  „Volcano  Elraisti,  Fem". 

Clement  and  Hutton,  Artists  of  the  ISKh 
Cent.  1893.  Edmund  von  MjcK. 

Buh,  Reginald  E.  J.,  Landschaiumaler 
und  Radierer  der  Gegenwart  in  Bristol,  stdk 

seit  1895  in  der  Londoner  Roy.  Academy  aus. 
Im  Studio  sind  zwei  seiner  Radierungen 
publiziert. 

Graves.  Roy.  Acad.  Exhib..  190&  L  —  The 
Studio  XXIII  Vt,  Ui  Spee.  Smaaicr  Number 
1902,  pl.  13.  H.  V. 

BttiÄ-Brown,  Henry  KL,  amerik.  Bild- 
haoer,  geb.  8L  4  1867  in  Ogdensburg,  N.  Y., 
stodwrte  an  der  NatHonal  Aendemsr  md  bei 
seinem  Onkel  Henry  Kirke  Brown,  von  dem 
er  die  Vorliebe  für  die  Tierwelt  annahm,  und 
der  ihn  adoptierte.  Später  ging  er  nach  Paris 
und  luUen  (188&-1880).  Seine  »Buffak>jagd'' 
aof  der  Weltansstellang  1888  erregte  all- 
gemeines .\ufsehen  wegen  der  wilden  Natür- 
lichkeit und  großartigen  Auffassung.  Seine 
Porträtstatuen,  z.  B.  General  George  S.  Meade 
und  General  John  F.  Rqmolds,  beide  auf  dem 
1  Sdilachtfeld  so  GettTSibarg,  «iiid  ruhiger  und 
>  mehr  stilisiert.  .\uch  auf  dem  dekorativen 
Gebiet  hat  B.  Gutes  geleistet. 
L.  Tafi^  AflMtiean  Sculpture  1903  p.  486. 

Edmund  von  Mach. 
Bnah-Brown,  Marg.iret  Lesley  (Mrs. 
,    H.  K.  Busb-Brown),  amerik.  Porträtmalerin, 
g«ft.  18. 6. 1887  m  Plnladdphia,  studierte  unter 

Hunt,  dessen  Stil  der  ihrige  ähnelt,  dann 
unter  Schussell  and  Aekins,  und  in  Paris  von 
I     r--i)  bis  1884  unter  Lefcbre  und  Boulanger. 
,     Von  ihren  Porträts  seien  genannt  Professor 
S.  P.  Lesley  u.  Präsident  Frederick  Fraley 
I     im  Saal  der  American  Philoeophical  Society 
in  Philadelphia.  Edmund  von  Mach. 

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Bushe  —  Buai 


BuK  Letitia»  OUetUntm  in  der  Fortrit- 
llkutnimikrai,  f  1767  k  Iritad. 

CUyte«,  M.  Fcüide  Aft,  im  I  tU, 
tn,  143.  —  R«tfffr»v«.  IMet  «f  vt,  UTt. 

Buhell,  Francisco,  span.  MaJer,  geb.  zu 
Alkante,  Schüler  der  Madrider  Akad.  und 
von  Le  Poitevio  und  Dumas  in  Paris;  debü- 
tierte auf  der  NatioailaiiMt  in  Madrid  1660 
mit  einigen  JagdsMaea,  Landaehaftcn,  Stfll- 
Ifbfn  und  Porträts.  1882  gin^  er  7ur  Weiter* 
bildung  nach  Rom,  von  wo  er  eine  Karfrei- 
tagsprozeaaian  mit  zurückbrachte,  die  seinen 
Rnf  begründete.  Femer  aeien  von  ihm  tx- 
laihnt;  MflcaM«;  Dar  Fccnteidi;  WaM  tqo 
Fontainebleau ;  Eine  StraBe  in  Posteguet  (im 
Mus.  für  mod.  Kunst  in  Madrid) ;  Eine  StraS« 
in  Elche;  Inneres  de^  Domes  zu  Orvicto; 
Daa  Kloster  S.  Marco  in  Florenz;  Erinne- 
rang  an  Sovreul.  B.  Iiat  licli  lait  1800  an  den 
meisten  Madrider  Ausstetltmgen  beteiligt,  fer- 
ner 1866,  1879  und  1881  den  Pariser  Salon. 
1879  die  Ausst.  in  Edinburgh  beschickt. 

Ostorio  y  Rern«rd,  Cal.  biogr.  de  art. 
e«p.  etc.  1883/4.  —  A 1  c  «  h  ■  1  i,  Dicc.  biogr.  de 
art.  valcac,  1897.  —  La  Grande  Encyclop^die. 
Lamirmult.    Paris.  P.  Lafond. 

BnahsU»  Thema«,  Medailleur  u.  Münz- 
nwilter,  ft>^  wn  1B94  in  Qevt  Prior  (Wor- 
crsfrrshire),  f  im  April  1674  in  London  (be- 
graben im  Kreuzgange  der  Wcstminsterabtci). 
Seit  .seinem  15.  Lebensjahre  in  Dien,sten  des 
Sir  Francis  Baoon  tätig,  der  ihn  später  zu 
ttinem  Siegelbewahrer  cmaaBte^  kam  er  in 
direkte  Beziehungen  zu  den  englischen  Köni- 
gen Jakob  L  und  Karl  l.,  erlangte  1686  die 
Beleihung  mit  den  kgl.  Silbcrminen  in  Wales 
und  wurde  am  30.  7.  1687  mit  der  Leitung  der 
danato  neofegrftndeten  Mflnatitte  im  Schlosae 

Aberystwith  (Grafsch.  Cardigan,  Wales)  be- 
traut, die  ihm,  nachdem  er  um  1642  laut  ur- 
kundlicher Nachricht  eine  Zeit  lang  in  Oxford 
als  Münzmeister  tätig  gewesen  war  (Oxforder 
Mönien  mit  der  Marke  B  daher  vermutlich 
auf  ihn  zurückzuführen),  von  Oliver  Crom- 
well  und  dessen  Sohn  Richard  (1658)  u.  allem 
An  lerne  nach  auch  von  König  Karl  II. 
wiederum  übertragen  wurde.  Mit  seinem 
foUen  Namen  signiert  iat  eine  in  verschiede- 
nen Varianten  vorloMnmende  Goldmedaille 
(sogen.  „Mine  Share  Ticket")  von  1660  mit 
dem  Bildnis  des  Sir  Francis  Bacoa  (UoH 
idiriit:  «Baoon  Viceco.  St.  Alb.  Angliae  Can- 
cdL*  — ;  auf  dem  Revers  die  Devise  „Oena 
est  qui  clausa  recludit"  oad  die  Slgoalitr 
„Thomas  BushelP). 

M.  Folkei,  A  Table  of  Engl.  Silvcr  Coini 
1745)  p.  85.  —  H.  W  a  1  p  o  I  e,  Anecdot.  1762  ff. 
Ausg.  V.  Wornam  1862  I  254).  —  R.  R  u  d  i  n  g, 
Annais  of  the  Coin.  of  Gr.  Brit  (1840)  I  391, 
II  237.  —  L.  Forrer,  Biogr.  Dict.  of  Med. 
(1904)  I  316.  —  Dict  of  Nat.  Biogr.  (1908)  III 
«87.  —  Not.  von  M.  W.  Brockwell.  • 
Buahnell,  John,  engl.  Bildhauer,  f  1701, 
Schüler  von  Thomas  Burraan  in  London, 
weitergebildet  auf  Studienreisen  durch  Frank- 


reich und  Italien.  In  Venedig  soll  er  laut 
Walpole's  Angabe  cta  ynmkvollcs  Gndnnal 
für  einen  Prokurator  von  S.  Marco  gemeiBelt 
haben  (mit  Darstellungen  der  Belagerung  von 
Candia  u.  einer  Seeschlacht  zwischen  Türken 
und  Venezianern,  —  laut  freundlicher  Mittig 
von  P.  Paoletti  bisher  nicht  identifsieitMr). 
Uber  Deutschland  nach  England  zurück- 
gekehrt, liefi  er  sich  in  London  nieder  und 
meiBelte  dort  für  den  R.  Exchange-Palast  die 
Statuen  der  Könige  Karl  I.  u.  Karl  II.  sowie 
des  Sir  Thomas  Gresham,  für  den  OM  Temple 
fiar  ebenfalls  verschiedene  Königsstatuen,  für 
die  Westminster-Abtei  die  Grabmäler  Abr. 
Cowle/s  (t  1667)  u.  Palmer  Fairburn  s 
Neben  einer  Anzahl  weiterer  Grabmonumente 
schuf  er  auch  das  in  der  Kirche  zu  Fulham 
bei  London  befindliche  Sundbild  des  in  römi- 
sdier  Feldherrentracht  dargestellten  Lord 
Mordaunt,  das  seinerzeit  als  klassisches  Stil- 
muster betrachtet  wurde.  Eme  weitere  Reibe 
von  Königsstatuen  für  den  R.  Badiangie^Pll' 
laat  lieB  er  aus  Eifersucht  gegen  seinen  mit- 
beanftragten  Rivalen  C.  G.  Gbber  unvollendet 
Nach  dem  Mißlingen  einer  Aktstatue  Alexan- 
ders des  Grofien  und  anderer  künstlerischer 
wie  geschiftKcber  Untenuhmuigea  verfiel  er 
in  Irrsinn. 

H.  Walpole,  Anecdotes  ITtt  ff.  (Ausf.  t. 
Wonnm  18flS  II  «13  f.).  —  Redgratrc^  Dkt 
(1878).  —  Dict  of  Nat  Bkfr.  <\90S)  III  490.  -> 
Not  von  »t.  W.  BroekwU.  * 

Bosi,  A  u  r  e  I  i  o,  s.  Btusi. 

Bosi,  C  a m  i  1 1  o  de',  von  Brescia,  war 
1582  gorsoHt  des  Malös  Santc  Poxxali  Üi 
Ferrara.  —  Schon  16W  arbeiteten  dort  lüb 

Maler  ein  Giacomo  und  ein  Olh'iero  B.  ge- 
legentlich der  Vorbereitungen  zu  den  Festen 
für  dt-n  neuen  Herzog,  Alfooso  II.  von  F.ste. 
Oliviero  war  wohl  der  Vater  von  Camillo^  der 
„del  fn  Oliviero  de'  B."  goiannt  wird.  Nach 
Cittadella  war  der  eigentliche  Name  der  B. 
da  San  Giovanni  (s.  d.) ;  sie  stammten  aus 
Modcna. 

Cittadella,  Doc.  ed  ülustr.  Ferrar.  1868. 

M.  H.  BernatK. 

Buai,  £  m  i  1  i  o,  bokign.  Maler,  f  am  28.  4. 
1889  in  jugendliclwai  Mbtt ;  Schüler  der  Alcap 
demien  von  Bologna  und  Florenz  und  von 
Berzuoli.  Die  wenigen  Werke,  die  er  hinter- 
ließ, wie  „Hagar  in  der  Wüste",  ,, Rasender 
Roland",  „Auffindung  Moses""  sind  in  Privat- 

T  a  n  z  i  n  i,  Necroi.  dsl  gioviuie  pitt.  E.  Busi, 
—  Giorn.  Stor.  «  Lstt  daüa  Ugnria  VII, 
1906  p.  231— a.  R,  C. 

Buai,  Giacomo,  s.  unter  Busi,  Camilla 

Baal,  Giovanni,  s.  Cariani. 

Busi,  Giov.  Battista  u.  Glan  Paolo^ 
Maler  aus  Cremona  od.  Caravaggia  Eraterer 
laut  Zani,  Enc  met.  V  131,  um  1669  tätig  und 
Schüler  der  Carracci ;  letzterer  zugleich  Archi- 
tekt, um  1618  aa  den  Hof  nach  Palermo  he* 
rufen. 


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Grats  ein,  Abeced.  biogr.,  1827.  —  Ti- 
cozzi,  Diz.,   1830.  —  M •  1  v a •  i a,  Feliina 

pittr-,  1841.  H.V. 

Buti,  L u i gi,  Makr»  0i:b.  am  &  (k  1888  in 
Bologna,  t  ebendi  am  8.  6. 1981  Sdrahr  der 

Bologneser  Akad.  u.  weitergebildet  in  Rom ; 
Kit  1868  in  Mailand;  seit  1871  in  Bologna 
Akad.-Prof.  Schon  seit  180B  rühmlich  be- 
Icannt  durch  biblische  u.  religifiic  Gemälde 
wie  „Jakob  w.  Rahel",  —  „Jephthas  Tochter*. 

—  „Martyrium  der  Heil.  Vitalis  u.  Agricola", 

—  u.  durch  Historienbilder  wie  „Ultimi  mo- 
i  di  Nicc.  de'Lapi",  —  „Elis.  Orsini  con- 

al  marito",  —  „Torqo.  Taiao  in  S. 
Onofrto  a  Roma*  (Pariaer  Wcltaitwt.  1887), 

—  erlaiiR-tc  B.  später  besonderen  Ruf  durch 
Genremalereien  wie  MVisita  di  cordoglio" 
(1888  in  Mailand  «naBeMeUt,  1874  in  Paj-ma 
pfimUcrt),  —  »GxiiegwttM  d'un  matrimado" 
(1878  in  Ifailand  primiiert).  —  „Due  madrf* 
(Pariser  Weltausst.  1878)  etc  —  Die  Kuppel 
der  Kirche  Madonna  del  Piratello  zwischen 
Bologna  «.  Imda  admficlBle  B.  mit  Freako« 
engein. 

Ces.  Masini,  I  princip.  pittori  di  Bologna 
(IMS)  :  Del  movimento  artist  in  Bologna  (1867). 

—  Zdtachr.  f.  bild.  Kst,  18«9  p.  22;  1881  p.  386; 
1882  p.  278;  1888,  p.  214;  Beibl.  1876  p.  179; 
1884  p.  028.  —  Rivista  Earopea  1870,  I  193  ff.  — 
Dioskuren  1873  p.  306.  ^  A.  R6ndani,  Scritti 
d'arte  (1874)  p.  75  f..  101.  —  Illuttraz.  lUl.  1875 
p.  49.  f.,  463 ;  1876  p.  450 ;  1884,  1  375  ff.  -  G. 
Cantalamessain  „L'Italia"  1883  p.  187  ff. ; 
18S4  p.  106  f.  —  Arte  e  Storia.  1884  p.  191. 

—  De  Gubernatia,  Diz.  d.  art.  ital.  viventi 
(1889).  —  Fr.  V.  Bottiche  r,  Malerw  d.  19. 
Jahrb.  (1891).  —  W  i  U  a  r  d,  Higt.  of  raod.  ital. 
art  (1902)  p.  6O0  f.  —  Marinelli  in  „Raa«. 
d'Artc"  löor.  p.  ^i.  —  Citlarl,  Slor.  d.  arte 
conteiup.  ital.  (1909)  p.  361.  R. 

Bial,  Nicolas,  Bildhauer,  deutscher,  fran- 
töa.  oder  italien.  Herkunft,  den  D.  Juan  de 
AnMria  aas  Italien  mit  nach  Spanien  brachte, 
t  am  4.  1.  1706  in  Valencia.  Er  wurde  Hof- 
bildhauer und  Santiago-Ritter  und  ging  im 
Alter  ins  Kloster.  Er  hat  für  Kirdien  und 
Klöater  in  Murda*  Scgorb«^  Valencia  und 


Caan  B«rm«da«  Dkc.  I IBL  —  Zareo 
4et  Valtc.  Docmn.  tlT-lt.  —  Aranjo  Go- 
al r  z,  F.ncult.  356.  M.  V.  B. 

Baal,  O  1  i  V  i  c  r  ü,  s.  unter  Busi,  Camillo. 

Buai,  s.  auch  Bosti,  Bm$d  U.  BtuA 

Bitaiaek,  s.  Büsinck. 

BuiinKer  (Buosiger  od.  Bussiger),  Jakob, 
LandscbaftsniaU  r  von  Luzern,  geb.  daselbst 
am  15.  S.  1757,  f  am  12.  11.  1801.  Die  Kor- 
poratloiugemdnde  Lnzcm  bewahrt  von  ihm 
das  1788  gemalte  Otbitd:  Der  Schwellenbao 
In  Luzem. 

F.  Hclnemana  in  Bnua  Schweix.  Kstler- 

lex.  I.  H.  V. 

Btiaini,  Giovanni,  ki^ii.  Sollassino,  Floren- 
tiner Maler,  f  1508,  nur  urkundlich  bekannt. 
Milancsi  (Vasari,  Vitc  VI  460,  Anm.  2)  hält 
ihn  für  identisch  mit  Giov.  Bddim  {fl.  d^. 

Baaink,  a.  Bünnck. 


Aurello^  a. 
Boaio,  Pietro,  Maler  von 
1087,  1626  daselbst  erwähnt 
Faaarali,  Ai«.  Bfeaelul,  18TT  p.  «Mb  H.  F". 
Btiaiii  (Busieri),  Giovanni  Battista, 
röm.  Maler.  Anfang  des  18.  Jahrb.;  2  seiner 
römischen  Veduten  kamen  lUS  in  Pira  anr 
Versteigeniog. 

Zani,  Enc  awt  V.  —  Mirevr.  Biet  & 

veotes  I  (1901)  502.  R.  C. 

Busiii- Vici,  Andrea,  Architekt,  geb.  1817 
in  Rom,  Enkel  des  Architekten  Andrea  Vici, 
ausgebildet  in  Venedig,  nnd  xwar  sonidiat  ala 
Makr  (miter  SSvani  und  Simelii),  erst  spiter 

unter  Tortolini,  Sereni,  Cavalieri  und  Folchi 
als  Architekt.  Seit  1846  in  Rom  hauptsäch- 
lich als  Baumeister  der  Fürsten  Doria-Pam- 
phili  tätig,  wurde  er  alsbakl  zum  Mitgliede  iL 
acMieBHcli  som  Profciaor  der  Accademia 
S-  Liica  sowie  auch  zum  Archltdrten  der  Ba- 
silica  Vaticana  und  zum  päpstlichen  Commcn- 
datore  ernannt.  Seine  Hauptwerke  sind  in 
Som:  Die  Emeuerungs-  und  Erweiteraaga» 
bauten  am  Palaxzo  Dwia  (Via  del  Gino)  laid 

an  der  Villa  Doria-Pamphili  (vor  Porta  S. 
Pancr.tzio),  der  Neubau  des  von  den  Doria 
gestifteten  O.spedale  dei  Cronici  di  S.  Maria 
in  Cappella  (nach  B.8  eigenen  Entwürfen),  daa 
Quartiere  Mastai  und  die  Pootaaa  laoteta  (in 
Trasteverel,  die  beidTi  nrne rikanischcn  TTnl- 
legiengebäude  an  der  V;a  dclle  Vcrgini  und  aa 
der  Minerva-Kirche  (letzteres  Kolleg  später 
Unterrichtsministerium),  das  Hotel  Beau-Site, 
der  Palano  Giorgioli,  die  Kirchen  S.  Giuseppe 
Calasanzio  (1888).  S  Vincenzo  di  Paola  (1898) 
und  S.  Famiglia  (1896),  die  Emeucrongs- 
bauton  an  der  Basilica  di  S.  Agnese  (vor  Porta 
Pia)  u.  anderen  Kirchen  sowie  an  den  römi- 
adiea  Adelspalästen  Valmontone,  Roongorga 
etc.;  —  in  Genua  die  Restaurierung  des  im 
Besitze  der  Doria  befindlichen  Palazzo  Fas- 
solo;  —  in  Dublin  (Irland)  die  nach  seinen 
Plänen  errichteten  Neubauten  der  Kirche  und 
des  Kloatera  St.  John  of  the  Gross.  Als 
Schriftsteller  veröfFentlichte  B.  u.  a.  1881  in 
Rom  seine  Memoiren  unter  dem  Titel  ,.(}ua- 
rantatrÄ  anni  di  v!t.<  artlstica",  während  glekli«  . 
zeitig  eine  von  seinem  Bruder  verfaBte  ma- 
faagreiche  Monographie  über  die  Künade^ 
familien  Vici  und  Busiri  ebenda  in  Druck  er- 
schien unter  dem  Titel  „Giubileo  etc.  dopo 
dieci  anni  di  Collegio"  (mit  11  Abb -Tafeln). 

De  Gubernatis,  Dii.  d.  .\rt.  Ital.  Vit. 
(1S89)  p.  81).  —  L.  Cällari,  Storia  d.  Arte 
contcmp.  lul.  (1909)  p.  132;  I  Falazzi  di  Roma 
p.  215.  —  D.  Angeli,  Le  Chiesc  di  Roma 
p.  103,  178,  199,  299,  601.  —  Nuova  Kivista  Mi- 
scna  I  (18S8)  13  f.,  28  f.,  43  f.;  III  (1890  )  64, 
94;  IV  (1891)  63,  66;  V  (1892)  18.  —  Mit 
Notizen   von  G.  Degli  Azxi.  R. 

Baal^  £.  M.,  Porträtmaleria  in  Loodoo, 
stellte  zwischen  1878  und  1888  wiederholt  in 

der  Roy.  Academy  aus. 
Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.     H.  V. 


286 


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Buakea  —  Buaon 


Buk«*,  Daniel  v«n  dea^  gü».  kk  Am* 
•lenlun,  wurde  im  IS.  6.  1781  dort  Bärier 
IRid  war  Maler. 

Acautab  Oodhdd  V  68.  B.  IV.  Mo«s. 

BaaltatM,  Baumeister  des  11.  Jahrb.  in  Pisa. 
Ok  iBiMiefa  a^flMOBMe  AagßU,  die  in 
B.  deB  cntcn  Biiiiiifiitei  v.  wniiil  du  el|{SBl~ 
liehen  Schöpfer  des  Pisaner  Domes  sieht,  be 
ruht  ausseht leBl ich  auf  einer  metriacben  Dop- 
peHiMchrift,  welche  das  Grabmal  des  B.  trägt. 
DicMS  Grabmal,  wekbe»  akh  aa  der  ersten 
Wandm«  Bäks  der  l^Made  de*  Dom*  be- 
findet, gehört  mit  einem  Grabmal  im  Bap- 
tistcrium  zu  Florenz  und  in  der  Badia  a  Set- 
timo  (bei  Florenz)  so  den  iltestcn  Grabmälera 
Toskanas  oad  ist  dnvch  den  Charakter  des 
AuAsos  und  der  Formen  am  1100  oder  auf 
dCD  Anfang  des  12.  Jahrhunderts  zu  datieren. 
Daraus  ergibt  sich,  daß  die  Tätigkeit  des  B. 
tatsächlich  früher  liegt,  als  die  der  übrigen 
Meister  {ß.  Gugliehnus  und  Rainahius).  deren 
UMgkeit  am  Pisaner  Dombaa  flberlfatwrt  ist 
Dir  Inschriften  des  Grabmal»,  die  in  besonders 
langatmiger  und  unklarer  Weise  das  „in- 
genium"  feiern,  das  B.  beim  E>ombau  ent- 
wickelt habe,  und  ihn  mit  Ulysses  und  Dac- 
oaiua  wo nieni gcucii  aiicr  ■cuktici  num' 
Irunft  darüber,  welcher  Anteil  dem  R.  an  der 
Entstehung  oder  Fortführung  des  Baues  ge- 
bührt, und  es  ist  somit  unmöglich,  ihm  ein? 
bcstinuntc  Rolle  in  der  Baugescbichte  des 
Domes  snsasdiidben.  Im  besonderen  ist  es 
fraglich,  ob  man  ausschließlich  auf  Grund 
jener  poetisch  gefärbten  Grabinschrift  berech- 
tigt ist,  dem  B.  gerade  den  ersten,  entscheiden- 
den Entwarl  zuzuschreiben,  da  wir  aus  einer 
Inschrift,  die  sich  neben  dem  Hauptportal  be- 
findet, wissen,  daß  der  Bau  bereits  im  Jahre 
1068  begann.  (Um  diese  Zeit  muB  B  noch  in 
verhältnismäßig  jugendlichem  Alter  gestandet) 
haben.)  Andererseits  ist  es  auch  zweifelhaft, 
ob  der  sosgefBhrte  geniale  Bau  mit  seinem 
Ssehiffit^en,  emporeogeschmikkten  Langhaus, 
dem  <lreischiffigen,  mit  Absiden  versehenen 
Querbau,  der  elliptischen  Kuppel,  wie  er  in  der 
abendländischen  Baukunst  der  Zeit  einzig  da- 
steht; bereits  dem  ursprünglichen  Bauplan  ent- 
spricht, oder  ob  dieser  —  wie  vor  allem  Ro- 
hault  de  Fleury  und  Bezold-Dehio  annehmen 
—  einfacher,  etwa  in  der  Form  eines  drei- 
schiffigen  griechischen  Kreuzes  gehalten  war. 
Sicher  ist,  daß  eine  wichtige,  ja  wahncheinlkh 
die  wichtigste  Bauepoche  des  Domes  in  die 
Zeit  des  Busketus  fällt ;  denn  im  Jahre  1100 
wird  der  C!ir,r  urkundlich  als  bereits  fertig 
erwähnt.  (Die  Vollendung  des  Baues  ist  auf 
Grand  «iner  stattlichen  Reihe  von  Nachrichten 
erst  um  die  Mitte  des  12.  Jahrh.  zu  setzen, 
also  etwa  40—50  Jahre  nach  dem  Tode  des  B.) 

Der  Name  des  B  erscheint  außer  in  der  un- 
datierten Grabinschrift  noch  in  zwei  Pisaner 
Urkunden  vom  10.  2.  1100  und  2.  12.  1106 
Ouisr  bez.  als  Sohn  des  versiorb.  Richters  Jo- 


hannes) 0.  mrnr  das  eine  Mal  als  Prokursior 
der  Ctanliiea,  dbs  sndere  Mal  ab  Mftglted 

der  Domopera.  Dies  ist  besonders  zu  be- 
achten, da  die  mittelalterlichen  Urkunden 
regelmäßig  zwischen  der  Baubehörde,  den 
operai,  und  dem  Banhfinstkr  unteracheiden. 
B.  müßte  also  die  beiden  Ftndctfanen,  dcrai 
"in*'  die  Urkimden  ihm  positiv  zuschreiben, 
wahrend  die  andere  nur  in  der  Grabinschrift 
gefeiert  wird,  in  seiner  Person  vereint  haben. 
Dies  ist  zwar  gewiB  nicht  undenkbar,  soUt« 
aber  doch  Verätsssung  geben,  die  paetisehe 
Grabinschrift  nicht  allzu  wörtlich  ZU  nehmen. 

Morrona,  Pisa  itluatr.  2.  Auag.  1812  15,  394; 
II  26,  237.  —  Graaai-Ranieri,  Deacriz. 
stor.  e  artist.  di  Pisa  183&-38  I  124 :  II  32.  — 
Schnaase,  GcKh.  d.  bild.  Kste  1843—64  IV. 
—  Rohauit  de  Pleury.  Lcs  monum.  de 
Piac  «B  noyen-äge,  1886.  —  G.  Campori,  Let- 
tere  1866.  —  Kaller,  Gesch.  d.  Baukat.  1867 
II.  —  Vaaari-UilaBcsi.  Vite.  1878  I  131, 
237,  238.  —  Ridolfi.  Arte  in  Lacca  1888.  — 
Mothei^  Baakst  d.  kittelalten  1883  p.  378. 
Witt.  —  Dekio  o.  9,  Betold.  Die  MrehL 
■srint  d.  AbsndhMdm  1889  |  88«  ff.  -  Stet 
Honini  BmiheMs  Ptaano  1888L  —  Snpiao. 
Aste  Pimna  HO«  pu  M  Bcsviech.  dsvon 
L'Afts  VU.  1904  0.  M«.  —  A.  Vsntiiri.  Slar. 
deV  Asis  teL  1904  in  880  ff.  —  AtH  dd  Cso. 
insse  stor.  interaaa.  dl  Rnna  »84  VII 187  &  - 
Moow  Aaiolesls.  sn.  40k  fsse.  800    •»  ft 


Bnskop  oder  Bnschop,  s.  Bittch»p. 

Boso»  A  u  r  e  1  i  o,  s.  Bmti. 

■wSk  Jacobo,  s.  Hmusssi*,  Jacques. 

Boseli,  Bartholomeo,  s.  folg.  Artikel. 

Basott,  J  a  c  o  p  o,  Maler  in  Ferrara,  wird 
seit  1422  verschiedentlich  mit  kleineren  Ar- 
beiten erwähnt;  o.  a.  hat  er  zwei  Kartenspiel« 
för  den  Hersog  von  Fcrrsrt  gemslt  Aach 
figurierte  B.  öfters  als  Sachverständiger  bei 
der  Abschätzung  von  Malereien  anderer  Mei- 
ster (so  z.  B.  1434  in  Venedig,  1437  in  Ferrara 
uswO.  Sein  Name  verachwindet  seit  1441  aus 
den  Registern.  Seit  IdBO  wird  Jedoch  hi  den 
Dok.  ein  zweiter  /.  B.  (od-  Giacoho)  genannt. 
Dessen  Sohn  Bartolommto  B.,  ebenfalls  Ma- 
ler, machte  am  16.  9.  1487  sein  Tsatsment  Mid 
war  1486  noch  am  Leben. 

Cittadtlls,  KeHsis  de.  1864  ^  986;  ders. 
De«,  cd.  tOwlr.  Ferr.  1880.  ->  Grarer,  L'art 
ierrafak.  1807  n.  M.  H.  Btrmik. 

Buaon.  Yosa  Buson  'S  iR  H),  I"ami- 
lienname  Tamigutki,  Name  anfänglich  Chökö 
(A  MO  ond  S0k»»  («  A).  dann  in  iK). 
Azana:  Shunsei  (ftJS.).  Gö:  TOsei  («'  «), 
Sankwa  (=  *),  Shimei  (M  Heki.mM 
\*Ä  ^  Shikoan  («  gl  ^),  HakusttSuäO 
9  H)  meist  als  Haikaidichter,  seit  1742 
Yahmtti  (^^Iff)  —  japu.  Maler  der  neu- 
rh'.v'^  Schule,  t  nach  der  besten  Tradition 
im  Jahre  Temmci  3,  12.  Monat,  25.  Tag 
(=  17.  Januar  1784)  08  Jahre  alt,  geb.  also 
1716  oder  1716  in  Ketori  bei  Osaka,  dann 
dnige  Zeit  in  der  Heimat  seiner  Mutter, 
Yosa,  PMnrias  Tsago  ansissigi 


M.V.- 


10 


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schtften  er  so  bewundert,  daB  er  den  Familien- 
aamen  Yosa  annimtnt,  später  dauernd  in 
Kföto,  anfänglich  auch  in  Edo  (Tökyö)  tätig. 
Der  Name  seiner  Lehrer  ist  unbekannt;  be- 
loadera  gründlicb  studierte  er  die  Meister  der 
chioes.  Yuui-  and  Mingdjmastien.  B.  ist  der 
eigentliche  Stifter  und  neben  Bunchö  der  be- 
deutendste Meister  der  neuchines.  Schute,  die 
in  bewufitem  Gegensatze  zu  der  akademischen 
KiiMTtttwilf  in  die  Mwitutr  dw  tridwi  tttitw 
ciuucs.  JLFjuuucn  ■nmnpii^  udq  am  ocr  ■cn 
auf  der  einen  Seite  die  natoralistiscbe  Schale 
des  Okyo,  auf  der  anderen  der  literarische 
Manierismus  des  Bunjingwa  entwickelt.  B.s 
Arbeiten  im  Stile  des  Binjiscm  siiid  in  der 
Regel  bd  idler  Kraft  des  Strkbes  bis  sor  Un- 
crträglichkdt  gekünstelt,  seine  realistischen 
Tierbilder  und  einzelne  seiner  Landschaften 
zeigen  dagegen  eine  Schärfe  der  Beobschtung 
«ad  etDe  Gröfie  des  Stils,  die  ifann  einem  der 
besten  Mcbter  der  jap.  Neuidt  midien. 
bester  Schüler  ist  Goshun. 

Hauptwerke:  1)  Zwei  6teil.  Byöbu,  Pferde, 
im  Museum  in  Kyöto,  dat.  1768,  abg.  Kokkwa 
K.  148.  Btmjiagwm  Ssntaikssba  TO.  L  2, 
im  Museum  in  KjrOto.  abg.  KoMewa  H.  i4» 
dat  1768    Bunjingwa  Santaskashü  Tfl   1  2 

—  2)  Zwei  öteil.  Byöbu,  Landschaften  mit 
chines.  Figuren,  dat. -1764,  Stg.  Hayashi  Shin- 
sukc  Kyöta  Ebda.  Tfl.  8.  4.  8)  VierlcU. 
Bjrflb«,  Hirsche,  1767,  SIg.  Togawa  Gonsa- 
uurö,  Takamatsn  Fbda.  Tfl,  ß.  4)  Sennin, 
Kyöto,  Slg.  Hircxika,  dat.  1774,  abg.  Kokkwa 
119.  —  5)  Landschaft,  dat.  1777,  Slg.  Mu- 
rata  Rihei,  OtMi.  Bunjingwa  Santaikasbä. 
Tfl.  B.  —  9  Landsdiaften,  dat  ITBO,  Slg. 

Baron  Twasaki,  Tokyo,  Hayaslii  Shinsuke 
und  Shiniümura,  Kyoto  Ebda.  Tfl.  11.  12, 
Shiinbi  Taikwan  5.  —  7)  Landschaften,  dat. 
1781*  Slg.  Ikushiroa,  Oaaka,  und  Kawasaki 
KinsdMtrft,  Tikjfö,  äbg.  ebda.  Tfl.  14. 

—  8^  T  rindschaften,  dat.  17B2^  SIrfi.  Fujita, 
Osaka,  Nishimura,  Kyöto,  und  Utsuki,  Kishi- 
wada.  Ebda.  Tfl  15.  16  und  Kokkwa  96. 
laO.  —  9)  Rcgenlandschaft.  Tökyö,  Samm- 
tang  Dn  Tsfcama,  dnss  seiner  besten 
Werke,  sbg  Shimbi  Taikwan  10.  —  10)  Weih 
und  Krcihtn  im  Regen,  kgl.  Museen,  Berlin, 
gleichfalls  eine  seiner  vorzüglichsten  Arbeiten. 

—  Weitere  Abb.  Kokkwa  47,  87,  234,  240. 
Shimbi  Taikwan  17.  Hist.  de  l'art  du  Japon 
Tfl.  58.  Jap.  art  folio  64.  Nanshü  Meigwacn 
(Tökyö  1906  ff  )  H.  1,  8,  19  Töyö  Bijitsu 
Taikwan  Bd.  VII,  Tfl.  :^2:^  fT. 

Hiit.  de  Tart  da  Japon  213.  —  Anderion, 
CaL  188.  —  Bunjingwa  SanUikMhü  (TökyB 
190«).  1.  —  Dai  Nihon  Jinund  Jisho  (5.  A.  Tökyö 
1903),  113.3.  —  Honchö  Gwaka  Jimmei  Jitho  (17. 
A.  Tökyö  1903).  234.  —  A  ■  •  o  k  a.  Kogwa  BikO 
(TBkyö  1897).  1113.  —  Hori.  Fusfl  Mcigwaden 
(TäM>  18»),  867.  —  Ko«ugi.  Dai  Nihon 
Meika  Zenafao  (2.  A.  TOkyö  1903),  Abt.  Malerei 
—  Kohitsn,  Fui5  Gwaiinden  (2.  A.  Tökyö 
liaS),  4,  M0.4A.  ~  Kokkwa  H.  47,  233  ff. 

O.  Kimmti. 


BasoB,  Peter  Nikolaus,  Figuren-  und 
Dekorationsmaler  wohl  wesentlich  handwerk- 
licher Natur,  geb.  am  19.  12.  1788  in  Ham- 
burg, t  nach  1830,  Schüler  toq-  Gerdt  Har- 
dorff  sen.  das,  weitergebildet  unter  Jos.  Berg- 
ler d.  J.  an  der  neugegröndcten  Prager  Aka- 
demie.  Er  malte  auch  Bildnisminiaturen. 

Himburg.  Ksticriex.,  18M.  —  Lemberger, 
Bildn.-Miniat.  in  Deutschland  15,50—1850.  H.  V. 

Bwoai,  Bartolommeo^  Italien.  Maler, 
Kunstliebhaber  und  Architekt,  geb.  um  1660 
in  Pisa,  Sohn  des  Olivo  B.,  lebte  noch  1750 
und  malte  neben  Gemälden  und  Fresken  in 
Privathäusem  die  FreskoornamSOlS  IB  dST 
Kirche  S.  Silvestro  in  Pisa. 

Zani,  Enc  met.  —  Morrona,  Pisa  Uluitr. 
2.  ediz.  UlS  II  644:  UI  187.  —  R.  Grassi, 
Dcserii.  Star,  e  sitiit;  dl  PIm  18SI-88  III  149. 

R.C. 

Baaoni,  Olivo,  Italien.  HolzbildscbttilKr 
in  Pisa,  t  1726»  erwihnt  von  Zani,  Enc  met, 
V  188 ;  er  soll  auch  Figuren  in  Ton  modelliert 

haben. 

Morrona,  Pisa  illuatr.  2«  <d.,  II  530.   P.  K. 

BtiM,  Robert  William,  Maler  u.  Illu- 
strator, gd>.  Ende  August  1804  in  London; 
t  ebenda  am  96. 1. 1876;  zunidut  handweile- 

lich  atisgebüdct  in  d.  Werkstatt  .':eines  Vaters, 
eines  Londoner  Graveurs  und  Emailleurs,  und 
später  Schüler  des  Akademikers  George  Clint. 
Er  malte  anfangs  hauptsächlich  Bildnisse 
(daranter  sotebe  einer  Reibe  von  BfibnödcOnst» 
lern  als  Illustrationen  zu  Cumberlands  „British 
Drama"),  später  dagegen  mit  Vorliebe  histo- 
rische und  humori.stische  Genrebilder,  mit 
denen  er  1826—66  die  Ausstellungen  der  R. 
Academy,  1880—60  audi  diejenigen  der  Bri- 
tish Institution  beschickte,  und  von  denen 
mehrere  in  Kupicrstichrcpnxluktion  zu  volks- 
tümlicher Beliebtheit  gelangten  C.The  Frosty 
Moming",  —  „The  Stingy  Traveller",  —  „The 
Wooden  Walls  of  England"  etc.).  An  der 
Preisbewerbung  zur  malerischen  Ausschmük- 
kung  von  Westminster  Hall  beteiligte  er  sich 
184Ö  mit  dem  Freskokarton  „Princc  Henry 
and  Judge  Gascoigne".  Für  den  Kcmzertsaal 
im  Schlosse  des  Earl  of  Hardwicke  zu  Wim» 
pole  (Cambridgcshire)  schuf  er  die  dekorativen 
Kolossalgemälde  „The  Origin  of  Music"  und 
„Tlie  Triamph  of  Music".  Als  Illustrator 
arbeitete  er  namentlich  für  den  IxMidoncr  Ver- 
leger Ch.  Knight,  dessen  Interesse  er  durch 
ein  groBes  Gemälde  „Cbristmas  in  the  Time 
of  Queen  Elizabeth"  gewonnen  hatte  (Beitrige 
z.  d.  Illustr.- Werken  ..London"  u.  „Old  Eng- 
land" sowie  zu  Rnight's  Chaucer-  und  Shake- 
spcare>AusgBben) ;  auch  lieferte  er  die  Illu- 
strationen SU  J.  Haywood's  „College  Life  st 
the  Universilies"  imd  zu  H.  Ainsworth's  „The 
Gsurt  of  James  II  "  sowie  zu  den  Werken 
Marryat's  und  TroUope's.  Einige  Jahre  wsr 
er  auch  als  Herausgeber  des  „Fine  Art  Ai- 
manack"  tätig.  Gegen  Ende  seines  Lebens 
macbte  er  sich  noch  dwch  Wandervwtrits 


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BtMMTt  —  Busse 


ii»er  küaitkrische  ThcaMn  bdouuit  (jConac 
and  SttMc  Art".  -  ..Tbe  Bcwtifiil  snd  Pk- 

turesque**  etc.)i  d«»  er  kurz  vor  seinem  Tode 
mit  eigenhändigeii  IlltistratioDen  in  Privat- 
drocken  veröffentlichte.  —  Das  British  Mo- 
betitst  von  ihm  «ine  fiildniMtudk  in 
.  jmrXi 

9.  m  —  Kotai  Md  QMriet  1875  V  t,  —  Rtd- 

iwmwt,  IMeb  sns.  —  Bryan,  iHet,  IMI.  — 
r*vesk  K.  Acnd.  tSOf;  Bdt.  Inttlt  1906.  — 
Okt  of  Hat  Bioflr.  IMi  m  ~  Blayon. 
Cm.  «f  Dnwiiifls  ete.  ia  the  Brlt  Um.  18M  I 
IM.  —  Mit  Not  von  Jf.  IT.  Broekmttt.  * 
Biiaaart,  Martin,  dän.  Architekt,  1551  f- 
War  kgl.  Baumeister  und  hat  u.  a.  in  Kopen- 
hagen (in  Zeughaus,  in  Krempe  in  Holstein 
(mit  Jak.  Binck)  die  Befestigung  gebaut.  Dem 
Dom  zu  Aarbus  hat  er  um  1650  eine  groBe 
Spitse  au^esetit  Als  BikUianer  bat  er  md^ 
rere  Grabsteine  verfertigt. 

Wei  Ibach,  Nyt  danik  Konstncr-Lex  I  132. 
—  Fr.  Beckett,  Renaiiaaneen  i  Danmark  p. 
43  ff.  —  Bau-  u.  f*"«"*^  Ja  Schlowig-HoUtein 
III,  1.  T.  p.  3.  yak.  Lomura. 

Bnaaati,  s.  BusaH. 

Bvaaato^  s.  Busato. 

Bnnelaert,   Joannes,   hoUind.  Milcr, 

wohnt  1628  in  Dordrecht,  hatte  aber  früher 
in  Haarlem  gewohnt.  Wohl  identisch  mit 
Jan  Rosse haert  (s.  d.).  A.  Brtdius. 

BiUKhc^  Joseph  Emanuel  vao  den, 
Historien-  nnd  Genremaler,  geb.  in  Antwer- 
pen am  25.  12.  1837,  t  in  Boitsfort  hr\  Briis- 
•el  am  15.  8.  1008,  Schüler  der  Antw.  Akad. 
anter  N.  de  Keyser.  Am  meisten  scheint  das 
Vorbihi  von  Wiertz  auf  ihn  eingewirkt  tuid 
Um  zu  sehr  umfangreichen  Darstellongen 
begeistert  zu  haben.  Panoramen  und  große 
dekorative  Bilder,  wie  die  Wandmalereien  in 
der  Briefpost  in  Brüssel,  wurden  sein  eigent- 
liches Feld.  B.  bat  auch  radiert  (18n  „Türlu''). 

Fr.  Böltioher,  MSIerw.  dL  lt.  labib.  — 
Joonk  d.  B.-Arts  1M|,  M;  1M7,  17;  IITT,  MB: 
IttS,  141;  1884,  IM:  UM,  107.  Jf.  H. 

Bttaoche.  Louis  van  den,  Maler  von 
Brügge,  1470— SO  Mitglied  der  Lukasgilde  das. 

D  r  L  a  hl  o  r  d  e,  Les  Ducs  de  Bourg..  1849  1. 

Bussche,  V  a  n  d  e  n,  s.  auch  Bostch*.  v.  d- 

Busocher,  Daniel  (gen.  %>an  der  Heyden) 
und  Gerard  de,  BiMhsuer,  die  an  der  Hcr- 
stdluner  der  BssreHei»  fBr  dss  144S-^  er- 
baute Rathan«;  7t]  T  öwrn  mitheschäftigt  waren. 

E.  Marchai,   I.a   Sculpt.  etc.  beige»,  1895 

p.  H.  V. 

Buascher(e),  Crovard  de,  fläm.  Bildhauer, 
fertigte  14Ö3 — Ö6,  gemeinsam  mit  Jean  de 
Eveighem,  den  schönen,  mit  Statuen  reich 
vertierten  Lettner  für  die  Notre-Dsme-Kirche 
zu  Conrtrai.  Wohl  ideodsdl  mit  GodcfroM 
de  Bosschere  (s.  d,). 

E.  Marehsl.  U  Beript  etc.  bdfti.  UM 
p.  818.  Jf.  V. 

Bnsschop,  s.  Bisschop. 

Angus^  Geb.  Obcrbsurst  in  Ber- 


lin, nach  dessen  Plänen  u.  a.  das  Kalserl. 
PstenUmt  in  der  LuisenstraBe  (1887—91)  und 
das  Reiclis-Vcrsicherungsamt  in  der  K  nigi» 
Augustastraße  (1891—84)  erbaut  wurden. 

Berlin  u.  •.  Bauten  18M  II. 

Bmb^  Csrl  Ferdinand  Geh.  Oberban- 
rst  in  Berlin,  gA.  am  11.  0.  1S0B  «of  dem 
Gate  Prillwitz  bei  Stargard  in  Pommern, 
t  am  6.  4.  1868.  Schüler  der  Berliner  Bau- 
akad.  Sein  erster  größerer  Auftrag  war  die 
Ausführung  der  von  Schinkel  entworfenen 
Kirche  zu  Stranpits.  Daranf  lieferte  er  die 
Pläne  zu  einem  neuen  Universitätsgebäude  ta 
Halle  und  zum  Ausbau  der  Moritzburg  das. 
1880  wurde  er  als  Assistent  Schinkels  nach 
Berlin  berufen,  1887  MHi^  der  Oberban- 
depvtation,  in  welcher  Stähmf  er  besondefs 
mit  den  fiskalischen  Bauten  in  der  Rhein- 
provinz, Westfalen  und  Schlesien  beschäftigt 
war. 

Ztschr.  f.  Bauwesen.  Inh.-Verr.  d.  Jahrg.  I— 
XX.X  (1851—80),  p.  186.  —  Kat.  d-  Berlin. 
.•\kad.-Ausit  1868  p.  XIV— XVI  (Nekrol.). 

H.  V. 

Btissc,  Georg  Heinrich.  Maler,  Kupfer- 
stecher u.  Rad.  geb.  am  17.  7.  1810  in  Bcmie* 
mnblen,  t  am  26.  8.  1888  in  HsmioTeri  atn« 
dierte  mit  kgl.  Unterstfitsons  in  Dresden  tmter 
Stölzet  die  Stecherkunst  u.  kam  mit  hannöv. 
Stipendium  Ende  1835  nach  Rom,  wo  seine 
Fihigkeiten  unter  d.  EinfluB  von  J.  A.  Koch 
lt.  gefördert  von  Aug.  Kestner  sieh  in  glädcr' 
liebster  Weise  entwidcelten.  Eignete  sieb  «nf 
Wanderungen  in  den  Abruzzen,  UnteritalisB 
u.  Sizilien  ein  schönes  Verständnis  f.  itaL 
Landschaft  an.  Im  Mai  1844  verließ  B.  Rom 
(die  widersprechende  Angabe  bei  Nagler  ist 
irrig)  und  etWelt  in  RamMver  eine  Anstel- 
lung als  Bibliothekskupferst.,  heiratete  dort  u. 
machte  1857 — 5b  noch  eine  Studienreise  über 
Paris  nach  Algier,  Malta  u.  Italien.  Seit 
1848  betrieb  B.  gutem  Erfolg  auch  die 
Landsdiaftsmaierei  in  OL  Von  seinen  Ge- 
mälden, die  sich  zum  großen  Teil  in  hannov. 
Privatbes.  befinden,  nennen  wir:  1S50  Ruinen 
der  Kaiserpaläste  m  Rom  (Mus.  Hannover); 
1868  Gegend  b.  Neapel;  von  seinen  Stichen: 
ItaL  Ansichten  nadi  O.  Wagnef  n.  H.  Bran- 
des 18S3;  Macbeth  u.  Apoll  unter  d.  Hirten 
nach  J.  A.  Koch  1838—1888;  „Malerische  Ra- 
dienmgen  verach.  Gegenden  Italiens",  3  Hefte, 
1840—1846.  Mehrere  Ktner  Stiche  erschienen 
ab  Knistvereinsblitter  von  Sachsen  «.  Haa- 


Andreaeu,  Mslw Badhrrr  d.  19.  JaklL  Itt 
8M-MT  (siit  Osnnc).  —  AUg.  Dtsck  Blop>. 
in  660L  —  KsAL,  UM  MSb  «Ts  18«  NOb  tl  n. 
M:  1848  No.  U:  U44  Nob  81:  UM  N«w  M.  — 
Moficfflbl.,  18H  No.  IM.  ->  KMebton.  III  SM; 
XI  HS.  —  Mfiller.  Mus.  Tborwaldsen  p.  M. 
—  Kestner-Kftcblin.  Briefw.  xw.  Ang. 
Kestner  utw.  p.  216  u.  6.  —  Heller-Andre- 
sen,  Handb.  f.  Kpfitsanml.  —  Fr.  v.  B6ttl- 
eher,  Malerw.  d.  19.  Jahrb.  —  Dtsch.  Bibl.-  u. 
Ponte  MoUe-Akten  in  Rom.  —  Noack.  Deut- 
ln BoB  p.  4M,  M7.  Pritir.NMck. 


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BttSM,  Hans,  Landschafts-  u.  Architektur- 
lualer  in  Berlin,  geb.  daa.  am  21,  5.  18Ö7,  wid- 
mete sich  zuerst  dem  Baufache,  um  daim  zur 
Malerei  überaageiiea,  in  der  er  vollkaaunaier 
Autodidakt  ist.  Nachdem  er  etwa  7  Jahre  in 
Sixtlicn  und  Kalabrien  gelebt  hatte,  ließ  er 
■ich  in  Münclicn  nieder,  wo  er  Mitglied  der 
Sexession,  später  der  Luitpoldgruppe  war. 
Nach  mehrj£hric(em  Aufenthalte  in  Italien  und 
Tunis  siedelte  B.  nach  Berlin  über.  Er  hat 
wiederholt  in  der  Sezession  und  im  Glaspalast 
in  München  sowie  in  der  Berliner  Gr.  Kst- 
Aussi.  ausgestellt.  Seine  meist  im  Zusammen- 
hnage  mit  alten  imposanten  Aidutcktoren 
vorgetragenen  Landschaftsschilderungen  las- 
sen ein  starkes  Naturgefühl  imd  selbständige 
künstli  i ische  Aufiah-,uri>^  erkennen.  Seit  sei- 
ner Rückkehr  in  die  Heimat  hat  sich  B.  mit 
Eifer  auch  dem  Studium  der  deutschen  Land- 
schaft zugewandt,  während  vordem  die  italien. 
Motive  in  seinen  Bildern  wettatu  überwogen. 
1905  wurde  ihm  ein  größerer  Staatsauftrag  zu- 
teil :  die  Ausschmückung  der  Lesehallen  im 
Preuß.  Parlamentsgebäudc  in  Berlin.  Die  für 
diese  Stelle  1905—1907  geschaffenen  Werke 
schildern:  Baalbeck;  Jerusalem;  Palermo; 
Astura ;  Syr.ikus ;  Jupitcrtcmpel  bei  Syrakus; 
Kloster  Rössel;  Marktplatz  in  Halberstadt; 
Burg  EltS.  Unter  seinen  älteren  Arbeiten 
seien  scnaiint:  Siztlianisches  Märchea  (GaL 
Hiradi,  Frankfurt  a.  M.,  1900)  und 
scher  Frühling,  Wandgemälde  im 
Klausberg  bei  Eisenach,  1901. 

Dtsche  Rundschau  1805.  —  Kunst  f.  Alle  VIII 
59 ;  Die  Kunst  1  OUt.  i.  Alle  XV)  536;  XIII  138. 
-  Katcbfo»  N.  P.  XV  44.  —  PCfaM.  Ifitdgn  d. 
Kstlen.  H.  V. 

BMMb  Johann,  a.  Btutmodur  o.  M«i*ttr 
J.B. 

Bnaaeke,  Hans  van,  Maler  der  Reforma- 
tionszeit, tilif  in  Hamburg.  Zuerst  1509  er- 
wihnt  Altcrmann  der  Malerbmderachaft  am 
Don.  Ferner  genannt  in  den  Jahren  1B80, 
UM  und  1539.  Xu#r. 
s.  BostUi  u.  Busello. 

Johann,  Knpfent,  Kunst* 
Verleger  und  Buchdrucker  in  Köln,  tätig  um 
1580—1613,  verlegte  Stiche  des  Matthias  Quad, 
des  Conrail  Goltz  u.  a.  Von  ihm  selbst  sind 
mehrere  Heiligenbilder  gestochen:  Der  U. 
Bruno  („Jo.  Bussemacher  fec.").  Sttgnati- 
aatioo  des  hl.  Franziskus  („Jan  btisscmaker 
fecit"),  Madonna  in  Halbfig.  („Jan  Bus,sema") 
und  eine  Passinn  Cliriiiti  nach  Martin  de  Vos 
(14  Bl.).  Bei  ihm  verlegt  und  vielleicht  auch 
von  ihm  gestochen  ist  das  seltene  Blttt  mit 
der  Darstellung  der  vom  Scheintod  erstande- 
nen Frau  Richmodis.  Man  kennt  28  ver- 
schiedene Schreibarten  seiner  Adresse. 

Le  Blanc,  Man.  I  554.  —  N  a  g  l  e  r,  Mo- 
oogr.  III  No  1KS8,  1971  ;  IV  85,  127,  154.  —  J. 
J.  Merlo.  Köln.  Kitler,  1895  (Ausg.  Firinenich- 

Richartz)   -  Guilmard,  Lcs  Altrei  One- 

man.,  1881  p.  390.  M.  V. 


Besser,  Piero,  Maler,  Marcanton  Michiel 
erwähnt  zwei  Altarbilder  von  ihm  in  S.  Do- 
menico zu  Bergamo.   Sonst  nichts  von  ihm 
hcfcannt;  zu  vermuten  ist;  daB  wir  «•  Ücr 
ebiem  nordischen  Namen  n  tun  haben. 

Anoairao  Uordtiano  ed.  Frixnmel  (Wiener 
Otiellengchr.  1888  p.  84).  Af.  H.  B. 

Bnaaer,  Raphael  de,  Maler  und  Entu- 
mineur  zu  Brügge,  lieferte  1617  zwei  Vignet- 
ten für  das  Uknak  der  GtMe  der  Librairies. 
Er  starb  (u  UMb 

D.  van  de  Caste«!«^  Ksoran  (BiOa» 
1867)  p.  S8S.  Tt. 

Bnisema,  Hendrik,  geb.  am  22.  1.  1701 

in  Amsterdam,  dort  f  am  18.  8.  1781,  war 

ein  eifriger  Sammler,  der  in  seiner  Wohnnnr 

an  dem  Haarlemmcrdijk  eine  sehr  reichhal* 
tige  Sammlung  von  Handzeichnungen  und 
Kupferstichen,  namentlich  topographische  u. 
Gesehichtablättert  luaiamici^bracht  hat,  wel- 
che am  Ifi.  8.  1781  und  86.  11.  1784  in  Am- 
sterdam versteigert  w^urde  Er  hat  auch 
selber  einige  Blätter  als  Imitationen  von 
alten  Handzeichnungen  radiert,  17^  eine 
Dorfanaicht  nach  Jan  van  Gojren  und  1771 
zwd  Bauernfrauen  nach  H.  Avercamp.  Pie> 
ter  Louw  und  R.  Vinkeles  habra  sein  Porträt 
gestochen,  ein  von  Louw  gezeichnetes  ist  im 
Museum  Fodor  in  Amsterdam,  ein  von  Jul. 
Quinkhard  gwaeichnetea  in  der  SammL  Ger- 
ritaen  Im  Haag.  Eine  Ansicht  feinet  Hanses 
ist  1778  von  H.  van  Hilten  radiert. 

V.  Eynden  u.  v.  d.  Willigen,  Gesch.  etc. 
III  400.  E.  W.  Moes 

Bunet,  Mn»»  G-,  französ.  Porträtminiatur- 
malerin, die  zwischen  1806  und  U17  im  Pa- 
riser Saku  ausstellte.  Badourean  vad  Cardon 
Stadien  drei  Blitler  nach  ihr:  L*Allemande  — 
L'Anglaise  —  La  Polonaise. 

Bellier-Auvray,  Dkt.  gto.  L  '»  Le 
Blanc.  Maaad  I  ML  —  Liaa-Mdtr.  (BiU. 
U.  Thieme).  H.  V. 

Busabi,  s.  Ttri,  Kuratsukuribe  no. 
Bnasii  Antonio  Cajetano^  a.  im  Art. 
ihifff,  Santnia 

Basal  (Busi,  Busso,  Buso),  A  u  r  c  I  i  o,  Maler 
aus  Crema,  blühte  1510 — 40,  Schüler  u.  Gehilfe 
des  PoÜdoro  Caldara  da  Caravaggio  und  des 
Maturino  (kann  also  nichl;  wie  einige  angeben, 
1520  t  sein),  malte  h  Grisalllemanier  in 
Creina,  Genua  und  Venedig  Palastfassadan 
und  soll  gegen  Ende  seines  Lebens  aus  Not 
sich  vom  Kartenmalen  ernährt  haben.  Wib« 
rcnd  seines  Aufenthalts  in  Rom  gemeioiam 
mit  Caldara  wurde  er  Mitglied  der  Akadonie 
von  S.  Luca.  Er  war  der  Lehrer  des  Giovanni 
da  Monte.  Als  sein  Werk  galt  ein  mit  der 
Signatur  A.  Do.  Boss.  P.  versehenes,  1868  in 
d.  Samml.  Payntum-London  bcfindl.  (jemilde, 
das  eine  lorheerbelcrinzte  Frau  in  reicher  Ge< 
Wandung  mit  Juwelenschmiick  darstellte  und 
von  sehr  guter  Qualität  gewesen  sein  solL 

R.  S  o  p  r  a  n  i,  Vite  ecc.  Genov.  1768  I  394  — 
Zani.  £nc.  met.  —  E.  Grasselli,  Abaccd. 


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Mmt.  IttT.  —  RIdolf i,  Pin.  Vencti  I  406^  — 
MUsirint,  Stor.  d.  Accad.  di  S.  Laca  MI3 
^  ML  —  N  a  g  I  e  r,  Monogr.  I  No  440.      R.  C. 

Boad,  Catcrina  Angiola,  Porträt- 
malerin, nur  bekannt  durch  einen  1675  dat., 
„Catherina  Ang.  a  Bussi  delin."  bez.  Stich 
mit  dem  Bildnis  de»  Tbeoloiea  Latino  Ladni 
de  Vitcrfeo  (151S-4Q. 

BeiBeekea.  Okt  d  aft,  IfW  Ilt  — 
Zaal.  Enc  met.  V  ISS.  H.  V. 

ftuci,  Jehans  de,  fläm.  Teppichwirker 
•US  Vclaines,  lieferte  1396  Arbeiten  für  den 
Magistrat  von  Tournai. 

Dekaiane*,  Htat  de  I'Art  dam  la  Flasdre 
«le.  (IBM)  p.  131;  Docum  II  7:i5.  R. 

(Susi),  Johann  Baptista,  von 
le  (Campiglioae),  häufig  Campiom*  ge* 
namt,  Steiimietz-Baumctster,  tätig  in  Prag, 
t  nach  1638.  Im  Jahre  1589  erwirbt  er  das 
Bürgerrecht  auf  der  Kleinseite  Prag.  Bis  zum 
Jahre  1620  war  er  Zunftmeister.  Im  J.  1619 
ernannten  ihn  die  Kleinseitner  Konsuln  xxan 
Aafaeber  der  atidtiachen  Bauten;  nach  der 
Schlacht  am  Wffikn  Berge  (1620)  wurde  er 
zum  BniiaiiilaWf Wolter  der  Prager  Burg  er- 
nannt Seit  dem  Jahre  1617  arbeitete  er  am 
Waat-  imd  Südportal  der  Thonuskirche  in 
Pirag;  m  maaa  Teataawnte  t.  J.  1688  er- 
wUmt  er  <fieae  Arbdten  als  iiidrt  vollendet. 
Die  sonstigen  auf  ihn  bezüglichen  Aktenstücke 
besiebcn  sich  auf  Hauskäufe,  Bürgschaften  etc. 

Matijka  in  Pamitky  archaeol.  a  mistopisni 
(Tachechische  KuotUeitachrift)  XVIil  Sp.  106. 
—  Winter,  Reineslnictvo  a  livnosti  XVI  vtkn 
V  Cechich  (Handw.  u  Gew.  In  Böhmen  im  16. 
Jahrh.)  (190«)  p.  77    70,  U7.         Oskar  Pollak. 

Biiaai.  S  a  n  t  i  n  o  de,  italien.  Stukkateur, 
geb.  1663  in  Bissoae  (bei  Lugano),  f  1787  io 
Wien,  tätig  in  Wien.  Er  genoB  den  Unter- 
richt adnea  Vaters,  eines  Malers,  widmete  sich 
aber  später  dem  Stukkateurfach,  und  arbeitete 
zunächst  in  zahlreichen  Mailänder  Palästen. 
Prinz  Eugen  von  Savoien  berief  ihn  nach 
Wien  mid  gab  ihm  Auitrig«  für  aeiae  Paliste. 
Aach  FBrst  Jdhann  Adam  von  Liechtenstein 
beschäftigte  ihn  hei  seinen  Bauten;  im  I.icch- 
tensteinschen  Majoratshause  führte  er  fast 
sämtliche  Deckenstudnenngen  aus.  Auch  im 
Paläste  in  der  Roasau  war  er  titig.  Um  1718 
schUeBt  der  Arditttict  Htldebrand  mit  ihm  hi 
Wien  einen  Vertrag  wegen  Herstellung  der 
Sluccos  im  Sdilosse  Mirabell  zu  Salzburg. 
Am  81.  8.  1714  erhielt  er  den  Hoftitel.  1716 
öbemahm  er  mit  Castelli  die  StnUcaturca  der 
Hanptatiege  im  StHte  Saidct  Florian.  Am 
16.  12.  1729  wird  mit  ihm  im  Beisein  des 
Baumeisters  Donato  AUio  ein  Kontrakt  ge- 
schlossen betreffend  die  Ausführung  der  Stuk- 
katuren für  die  Klostemeuburger  Stiftskirche. 
Dodi  uiQsaen  die  Atheileu  hereita  früher  he* 
gönnen  haben,  da  im  Kontrakte  von  „verrich- 
ter  und  noch  zu  verrichten  schuldiger"  /\rbeit 
die  Rede  ist.  Am  18.  ß.  1730  üb<rrnahm  B. 
auch,  mit  Giovanni  Battista  del  Ajo,  die  Aua- 
der  StokkatiireD  im  neacn  Flügd  dat 


Klostemeuburger  Stiftsgebäudes.  Der  Tod 
verhinderte  ihn  an  der  Vollendung  dieser  Ar- 
beit die  sein  Bruder  Amtomo  Cf^ttano  B,  über- 
wahiHi  Beaondera  beachtenswert  shid  die  so* 

genannten  „Kaiserzimmer".  Auch  bei  dem 
1730  vorgonttfnmenen  Um-,  resp.  Erweite- 
rungsbau des  Presbyteriums  der  Peterskirche 
nahm  er  teil.  Ferner  soll  er  in  der  Wiener 
Benediktinerkirche,  in  S.  DofOtea  hl  Wien,  fai 
Oberösterreich,  Böhmen  und  Mähren  beschäf- 
tigt worden  sein.  Auch  nach  Deutschland 
wiirdc  er  berufen,  wo  er  die  prächtige  Treppe 
des  Ansbichcr  Schlosses  und  die  von  Joh. 
Bernhard  Fischer  von  Erlach  ethante  kurfüratf. 
Kapelle  am  Breslaaer  Dom  mit  StuUcaturcn 
aowchniuckte  (1727).  Er  war  der  Schwieger« 
vater  des  Antonio  Bibbiena. 

F  a  n  t  i,  Deacrix  (della)  salierU  .... 

(del)  principe  di  Lichtcnrtcin  (1767)  p.  IM  fi. 

—  Füsali,  Schweiler  Kstlerlex.  IV  (1774)  81. 

—  Freddy.  Vieana  (1800)  I  397.  —  Garlitt, 
Barockrtil  in  DeutKhland  (1889)  p.  219,  230.  — 
11g,  Fischer  von  Erlach  (1895)  (•.  Regiater), 
mit  weiterer  Literatur.  —  Drexler  in  „Kunst 
und  Kunithandwerk"  II  (1899)  246,  III  (1900) 
216.  —  Pauker  im  „Monatsbl.  des  Altert.- Ver. 
XU  Wien"  VIII  (1906)  No  3  p.  21  und  „Gesch. 
v.  Kloatemeuburg"  (I,  1907,  Akten,  S.  15).  — 
österr.  Ksttopo^r.  II  4SI  f.;  III  202  (tätig  für 
Schloß  Hinchstetten  und  daa  Stift  in  Melk). 

Otkar  PM. 
Buaai,  s.  auch  Botst,  Busi  u.  Bussi. 

Bttßjifar,  Josef  Joachim,  Maler,  Sohn 
des  Mathiaa  fi.,  geb.  in  Meran  90.  8.  IflSB^ 
t  daselbst  am  9B.  10. 17S8.  Lernte  hei  seinem 

Vater  die  Kunst  und  half  ihm  bei  seinen 
Arbeiten,  so  daS  die  (jemälde  der  beiden 
'schwer  vandnaBdar  tu  unterscheiden  sind. 

Dr.  F.  Inn«rkoftr. 

BaAjic«  (PuSjäger).  Mathias,  Maler, 
geb.  tu  Rottenbuch  in  Oberbayera  1664,  kam 
1682  nach  Meran,  wo  er  wegen  seiner  Kunst 
und  srnstiRen  guten  Charaktereigenschaften 
Senator  der  Stadt  wurde.  Gemälde  von  ihm 
aind  viele  vorhanden,  z.  B.  in  der  Pfarrkirche 
ZU  Meran,  im  Pfarrwidum  im  Dorfe  Tirol« 
im  Kloster  Wüten.  Auch  die  Kapuziner- 
kirchc  ?\\  Mcr.in  birgt  mehrere  Gcmäklr  von 
ihm.  Andere  Werke:  in  Wettenhausen  in 
Schwaben  Altarbild  v.  16Ö4  (Dehio,  Handb. 
d.  dciteh.  Katdeukm.  III  668);  im  Ferdina»> 
denm  zu  Imsbrudc  Madonna  mit  Kind  v. 
1707  (s.  Katalog  unter  Pußjäger);  in  Hohen- 
peiBenberg  i.  Bayern  Himmelfahrt  Martae  v. 
1717  (Kstdenkm.  des  Kgr.  Bayern  I  583). 
Er  starb  SOjihrig  zu  Meran  am  22.  12.  1784. 

TimL  Kalleriex>  im  («Mar  Passtcfcr). 

Dr.  F.  tuntrkofer. 

BMBler,  Johann  Petrna  de  (Gallus), 
französ.  Maler,  1fl  Jahrh.,  in  der  StiftaUfCbe 
von  Garsten  in  Oberösterreich  tätig. 

IfiMeiliB  d.  Csair<-CtaM.  N.  F.  XI  121,  129. 

R.  C. 

BasaUxe,  Gabriel  Emile  Alexis,  fran- 
zöa.  Architdct,  geb.  1818  in  Orliani^  t  1908. 
S^BIer  von  J.  N.  HtqNil  md  dir 


•93 


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Ecole  d.  B.-Arts.  Von  Utm  sind  du  Thetter, 

Seminar,  mehrere  Srhulen  qnd  die  Französ. 
Bank  in  Bourgcs  sowie  die  Rathäuser  in  San- 
cerre  und  Gieti. 
OeUir«,  Let  uchiL  «Ur,  1907  9.  ML 

.        jsr.  K. 

BoMiin,  Gas  ton,  Maler  in  Paris,  geb. 
1862  in  Cuiswy  (Saöne  et  hohe),  Schüler 
von  Cabanel  und  Puvis  de  Qiavannes.  Er 
debütierte  im  Pariser  Salon  1886  mit  BUd- 
lüiicn.  TJntsr  leihen  ubrifeD  Arbeilen  amd 
hervortuheben:  Musik  und  Tanz  (großes 
Deckengemälde  ira  Hause  des  Marquis  de 
Barbantane,  avenue  Boaquet  in  Paris)  ,  Der 
Ruhm  (1890):  Der  Tod  Rolands  (1883); 
Die  Walküre;  Der  AbMUed  der  Walidre; 
Der  Tod  Turpins  (nach  dem  Rolandslied). 
Der  Marquis  de  Barbantane  besitzt  von  ihm 
auBerdem:  La  Belle  au  Bois  dormant,  der 
Graf  de  Leusse:  dekorative  Panneaux  mit 
Darstellungen  aus  dem  Leben  der  Jeanoe 
D'Arc.  Ferner:  Brunhildc  (früher  in  der 
Sammig  Cheraray) ;  Ophelia  f  Museum  in 
Chalocs-Sur-Marne)  ;  Tristan  uinl  7  -  Ide  und 
Papillons  blcus  (Sammig  Berges  m  Lanecy- 
Loire) ;  Epopöe  (in  Marseille) ;  Brunhilde 
(St.  Francisco);  Dans  les  fleurs  (Poitierst; 
Bnmhilde  (Dänemark) ;  Undine  (Rumänien) ; 
Das  Rolandslied  (Macon)  ;  Fleurs  de  neige 
(Smmlg  Berg^  in  Monte  Carlo) ;  La  f6e  aux 
oiscaux  (New  York);  Dw  Erwtcben  Bnm» 
hildena  (Siam). 

BmaRre  fast  ferner  isbireiche  Zeicfattnn(en 
für  die  Illustration,  den  Monde  Moderne  ge- 
liefert, hat  Originalradierungen  gefertigt  für 
„Li  Rose  Enchanttf*  (15  BI.,  Miteur  Bou- 
det),  för  die  „Tmm  d'Hercule"  12  Bl. 
und  „Les  Proaerita"  (jSd.  Fcrränd).  farbige 
Blätter  für  die  „DemUn  BVit  de  JodlS^ 
(8  Bl.  M.  Ferroud). 

Der  Kunstkritiker  Battanchon  schrieb  in 
•einer  Bcsprcdun«  der  Ausstellung  zu  Ilaoon 
Im  JOBmal  des  Artistes:  „Jedermann  Itennt 
diese  seltsamen  Konzeptionen,  die  man  lieben 
oder  nicht  lieben  mag,  diese  in  einem  bläu 
lichem  Grün  schillernden  Frauciiaugen,  in 
deren  Mitte  eine  feurige  Flamme  glüht,  diese 
Angin,  Ae  man  nkht  lehSn  inden  «ig,  die 
aber  faszinieren;  und  diese  Märchenstimmunj? 
und  leuchtenden  Sonnenstrahlen  auf  den  An- 
gMKliteni  dif  HtfdCB  nnd  Jungfrauen." 

Geffroy. 

Budto»,  Jehan,  WerkmeiMer  von  Tours, 
erbaute  1490—86,  gemeinsam  mit  Pierre 
Mahy,  das  Kloster  der  Mtntmen  in  Le  Plessis- 
lis-Tours  und  errichtete  auch  den  Hochaltar 
der  Klosterkirche.  1506  lieferte  er.  gemein- 
Mm  mit  Michel  Marseil,  das  Grabmal  des  M. 
Fnnciscus  de  Paula  daselbst 

Grandmaiso  n,  Docum.  iaid.  d.  Arta  en 
Tonraine,  1870  p.  135—37,  SM.  —  Bauchal. 
Dict  d.  archit.  franc,  1887.  //.  F. 

K.  Bmdugtr. 


Arnold,  gib.  bl 

wurde  am  17.  4.  1726  Bftrger  TOa 
dam,  und  war  Maler. 

Aemstelt  Oudhcid  V  68.  E.  W.  Moti. 

Busaini,  Michele,  Maler  in  Florenz;  ar- 
beitete 1619—20  mit  anderen  an  den  Fassaden- 
malereien  des  Palastes  der  Familie  Ddf  An* 
tella  an  der  Piazza  S.  Crooe. 

Rlcbaiirot.d.dd«ae6aNnt  (l754-«2)  I  40. 

G.  Dtgli  AmmU 

Bussler,  TTrr.  st  Friedrich,  H  istorien- 
maler  (Dilettant),  Geh.  Hofrat,  geb.  zu  Berlin 
am  26.  11.  1773,  f  das.  am  29.  11.  1840,  stellte 
seit  1812  wiederholt  in  der  Berlin.  Akad.  aus, 
deren  Shretmiitglied  er  seit  1819  war:  Chri- 
stus erscheint  dem  Thomas  in  der  Versamm- 
lung der  Jünger  (1820);  Die  S  Marien  am 
Grabe  Christi  (1822) ;  Christus  und  die  Sama- 
riterin  am  Brunnea  (1824).  Auch  gab  er  das 
mit  selbst  gezetcbneten  und  z.  T.  auch  gest 
Ornamenten  verselienc  Werk  heraus:  Ver- 
zierungen aus  d.  Altertum.    Berlin  1886—37. 

—  Wohl  sein  Sohn  ist  Robert  Bussler,  der 
1880— 184A  einige  Portrits  in  der  Berliner 
Akad.  ausstellte,  und  von  den  dia  GaL  Ravini 
in  Berlin  ein  Bildnis  der  KOoigin  EUsslcth 
von  Preußen  bewahrt. 

Fr.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerw.  d.  19.  Jahrb. 
I  1.  —  K  a  K  I  e  r,  Monogr.  I  No  1640.  —  Kat  d. 
Berlin  Ak.id.  ,\uast.  1812—44,  pastim.  —  Ber- 
ga u,  Bau-  u.  Kstdenkm.  d.  Prov.  Brandenb., 
1885  p.  S78.  —  Bryaa^  Dict  ef  oalnl.  aad  engr., 
1909  L  H.  V. 

Basso,  Francesco,  Bildschnitzer  in  Turin, 
sdmitste  1877  für  den  Herzog  von  SaTOjrw 
zwei  NcgeritalunL 

Claretta'in  Miicell.  etc.  d.  R.  Defxatsa. 
Pteaunicae  di  atoria  patria  XXX  (1893)  p.  IT. 

£«•  J^i^* 

BuasOk  Pietro  de,  Bildschnitzer  in  Ber- 
gamo, schnitzte  1525 — 26  unter  der  Leitung 
von  G.  F.  Capodiferro  u.  Aless.  di  Giov.  Belli 
verschiedene  Tierfiguren  (ein  Meerungeheuer, 
einen  Hund  etc,  in  NuÄbaumbolz)  för  das 
ChorgestflM  in  S.  Maria  Maggiore  zn  Ber- 

1.  o  c  a  t  e  1  1  i.  III.  Bcrgmmaachi  III  ( 1879)  46.  • 

Bussola,  Remardo,  Bildhauer  in  Mai- 
land, arbeitete  1632  an  einem  der  kleineren 
Nebenportale  der  Domfassade. 

E.  Verga,  L'Arch.  d.  Fabbr.  d.  Duomo  di 
Mitano  (1908)  p.  41.  * 

Bnasola,  Cesare,  Bildhauer  in  Mailand, 
Sohn  des  Dionigi  B.,  als  dessen  Schüler  und 
Nachfolger  er  1687—1735  für  den  Dom  be- 
schäftigt war ;  und  zwar  arbeitete  er  mit  ver- 
schiedenen anderen  Bildhauern  namentlich  am 
reichen  Relief-  und  Puttendekor  der  Cappella 
dl  S.  Giovanni  Boono.  Nich  Lattuada  wira 

ihm  speziell  die  Rcliefdarsteliung  des  Mai- 
länder Einzuges  des  hl.  Erzbischofs  Giov. 
Buono  zuzuweisen. 
S.  Lattuada,  Descri«.  di  Milano  (1737—38). 

—  U.  N  e  b  b  i  a,  La  Scult.  nel  Duomo  di  Milano 
(1908)  p.  ai7.  —  E.  Vera a,  L'Arclu  d.  Fabbr. 

di  Milan»  (UM)  p.  41.  • 


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BwMto  -  BoMMi  dd  Rcy 


BaMoU,  Dionigi,  lombard.  Bildhauer, 
1 1687.  Ausgebildet  in  Rom,  wurde  er  am  18. 
7.  16iS  als  Nachfqlger  Domen.  Vismaras  in 
Uailnd  all  Dombildbauer  angestellt.  Als 
foldwr  volkndete  er  1648  »mächst  die  Statue 
des  hL  Maxhnus  md  16B0  die  mit  jener  in 
der  südlichen  Querachiff-Front  des  Domes  er- 
hahen  g^lieben^  besonder«  reizvoll  gebildete 
St.  Anatatias-SMtiie.  Nactefem  er  dann  vier 
wcitefc  Statiifii  m  Stock  noddUert  katte. 
Ofcemahm  er  am  19.  4.  16S8  ^  Ansfitirvng 
eines  Teiles  der  Engelglorie  für  die  Decke  der 
Cappella  della  Madonna  dell'  Albcro  im  Dom. 
Als  Nachfolger  G.  P.  Lasagois  14B8  SOm 
Pratoetatuanus  der  Dombauhütte  cnno^ 
idNif  er  Bodi  eine  ganse  Reihe  weiterer  Dooi- 
skulpturen,  darunter  die  Kain  u.  Abel-Gruppe 
(1666)  an  der  nördlichen  Querschiff  Front  und 
die  Statuen  der  h.  Dorothea  (IQTi)  und  des 
Pro^hetca  Habalmk  (1679)  an  der  AuBcnaeita 
des  riktKcfictt  Langhauses.  Bis  1487  in  Mai- 
land  als  Dombildhauer  nachweisbar,  war  er 
KhlieBlich  mit  seiitem  Sohne  Cesare  B.  (s.  d.) 
u.  anderen  Meistern  auch  noch  an  der  bildne- 
riacben  Aiiaadintückang  der  QvpeUa  di  S. 
wMivauni  Dnano  neienigi.  "  mne  rame 
Tätigkeit  entfaltete  B.  auch  für  die  Certoai 
von  Pavia,  für  deren  Kapellcnarkaden  er  tun 
1680  mit  Franc.  Bosso,  Carlo  .Simonetta,  Glus. 
Rnnati  u.  Siro  Zanelli  die  daselbst  noch  vor* 
nnoenen  MaiocMiaiiww  aoaranne.  ueacmen^ 
werter  ist  das  schon  1667  von  ihm  begonnene 
Altarrelief  mit  der  Darstellung  des  Beth- 
lehcmitischen  Kindermordcs  in  der  St.  Jo- 
sephskapelle  der  Certosa.  —  Endlich  modellierte 
er  da  von  seinem  Zeitgenossen  Scaramuccia 
hochgerühmten  Statoenschmtick  der  Kirche 
tu  Varallo  sowie  mit  anderen  für  das  Santaario 
zu  Varese  die  Terrakottagruppen  der  St.itions- 
kapellen  am  Aufstiege  z,  Sacro  Monte,  äufierat 
lebendige  Passionsszenen,  die  mit  ihrai  te- 
liefierten  und  gemalten  Dekoratioon  'vor" 
wiegend  malerisch  u.  skenographisdi  wiifafl. 
Bei  allem  UbennaB  der  dramatischen  Belebung 
atmen  sie  doch  die  Religiosität  ihrer  Zeit.  In 
vielen  seiner  Figuren  herrscht  dabei  eine 
Wahrheit  der  Haltung  nod  Bcwcgungi  die 
nodi  heute  bei  Kfinstkra  dn  OagMÜUnd  der 
Bewunderung  bilden. 

L.  Scaramuccia  (Ginripcno),  Fineize  de' 
Penelli  Ital.  (Pavia  1674).  —  C,  Tor  r  e,  kitratto 
di  Milano  (1714)  p.  197.  —  Fr.  Barlo  Ii,  Not. 
d.  pitt.  etc.  d  itol Kl  :T7t  1  243  ;  II  190.  —  M  a  - 
1  a  s  p  i  n  a.  Guida  di  Pavia,  1810,  138,  140,  149. 

—  M  o  n  t  i,  Storia  e  Art«  nella  prov.  di  Como, 
1902,  366  f.  —  Beltrami,  La  certosa  di  Pavia, 
Milaao,  189fi ;  Mwie  in  Raa«.  d'Arte  1902  p.  10  f. 

—  Nebbia,  La  acnltnrm  nel  duomo  di  Milano 
(im)  9,  MT.«0,  tlS,  816,  217.  220,  262. 

F.  MalaguMMi-Valtri. 
BmmI^  Giacofflo^  s.  Jaeopiw  da  Are»}. 

Buasslina^  Vittorit^  Maler  in  Turin, 
Schohr  von  Ant.  Footancai.  beschickt  seit 
ctw»  9  Jahnwhniaa  dk  Tariner  KoMiaawt 


mit  stimmungsvollen  Landschaften  in  der  Art 
seines  Lehrmeisters.  Eine  19(fö  in  Turin  aus- 
gestellte Sumpflandschaft  „Mattiao  d'ottobre" 
fand  beflonderen  Beifall. 

Arte  e  Storia  1892  p.  116.  —  Rai«.  Naz.  VI 
480  ff.  —  Gazz.  d.  Pop«lo  d.  Domen.  1894  p.  840 ; 
1895  p.  189.  —  G.  Borelll  in  „U  MimuibIib" 

i Tarin)  vom  23.  9.  1908.  -  CalUrl,  SlBlia 
.  arte  eootaaip.  itaL  (1909)  p.  881.  M. 
lOMSO^  Charles,  frütSa.  Landschafts» 

maler,  gcb  zu  Montoire  (Loir-et-Cherl  ani 
15.  7.  1822,  t  in  Paris  am  4.  i.  1908.  Schu- 
ler von  R^TDond  und  Fraocais.  Er  debü- 
tierte im  Sah»  1846  mit  dner  Ansicht  der 
TJmgegcnd  von  Sasacnaii»  Dia  feigtiidw 
Gemälde  warrn  ineist  der  AOTCrgne  und  der 
Touraine  entnommen.  .  Dana  kam  B.  auf 
seine  Heimatprovinz,  das  Vendömois,  zurück, 
WO  er  retsToUe  Motive  zu  entdecken  wulte 
Scuife  T  iSndschaf ten  werden  durch  Mensdian 

und  Tiere  belebt,  die  unaufdringlich  in  das 
Game  hineinkonipoiiifTt  sind.  Arbeiten  von 
ihm  befinden  sich  in  den  Museen  zu  Tours, 
Bk>is,  Coo^iigne  und  Vendöme.  Das  Luxem- 
bouig-Mweam  bewahrt  8  seiner  Gemilde: 
nChasse  au  marais  dans  le  Berry"  und  die 
öfters  von  ihm  gemalten  Ruinen  des  Schlos- 
ses Lavardine. 

Bellier-Auvray,  EHct  gin.  I  u.  Sappl. 
—  Bullet,  de  l'art  anc.  et  mod.  1908,  p.  115.  — 
Chron.  d.  aru,  1W8  p.  1.39.  —  Gmx.  d.  b.-arta. 
Table  alph.  -  Kat  d.  Salon  (Soc.  d.  artiat. 
fran?.),  1B4<V-1907.  i.  T.  mit  Abb.  GeWroy. 

Buaaoa,  Georges,  französ.  Landschafts- 
und Gcnreasaler,  Schüler'setnes  Vaters  Char* 
les  B.  und  von  Lnminai^  stdh  seit  1886  nit 
Pariser  Sakm  (Soc.  d.  artist.  fran^ )  aus,  u.  a. 
Halali  de  sanglicr,  Soir  A'i^i,  Un  incident, 
Surpris  pnr  la  neige,  Panneaux  dicoratifs, 
Dteioütion  de  la  conr  des  comyteat  Diane,  tmd 
erhielt  1887  eine  MedaUle  8.  Klaws^  1888  bei 
der  Weltausstellung  die  silberne  Medaille. 
Das  Museum  von  Perigueux  besitzt  von  ihm 
efal  Gemälde  „.\u  Fen". 

Salon-Katalog*.  R.  C 

9mm  da  Hmrisf^  Georgca,  Sw  IH  Mm 
rier. 

Busaeoir  Bernard  Lno,  Maler  u.  Teppich- 
weber in  Venedig,  geb.  1716,  f  am  8.  6.  1817. 
Als  Maler  au^ebildet,  widmete  er  sich  mit 
Eifer  der  Wiederbelebung  der  aliea  (jobelin- 
weberei  und  -Stickerei.  Von  den  seineradt 
mit  hohen  Preisen  bezahlten,  sehr  fein  ans* 
geführten  .Arbeiten  B  s  wird  hervorgehoben  ein 
Bildteppich  von  1  FuS  Hohe  und  2  FuB  Breite 
mit  einer  Landschaft  nach  Zuccarelli  (mn 
1818)  nnd  eine  in  Seide  gestickte  Darstellung 
der  Phntt  Kdaoat. 

G.  M.  Urban!  de  Gheitof.  Derii  srassi 
In  Veneiia  (1878).  —  G.  Rottignl-Mar- 
8  i  1 1  i  in  Nat  ed  Arte  1903^  II  665.   L.  Pfrro. 

Baaaou  dal  Kef,  Pedro,  Bildhauer,  geb.  in 
Circar  1788,  f  »n  Aranjuez  am  19.  6.  1808. 
Schüler  seines  Vaters  Jacques  Busaou  oder 
BootiCMi,  iviier  der  Akad.  in  Uadrü  wird 


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ITBT  EhrenmUgHed  derwwen  a 

Von  ihm  ein  hl.  Antonius  in  Sacedon,  ein 
Bacchus  in  der  Casa  del  Labrador  in  Aran- 
juez  u.  a. 

Vifiaxa.  Adk.  II  83-64.  M.  v.  B. 

"Btmy,  Simon  Albert,  geb.  im  Jmti  1869 

in  Döle  (Depart.  Jura),  Schüler  von  Gust.  Mo- 
reau  in  Paris,  lebt  abwechselnd  in  Venedig,  in 
den  Seealpeo,  in  den  Pyrenäen  und  in  Scbott- 
iMidi  bcwdiickft  Mit  1888  den  Stkm  der  SodAi 
des  Artiitas  Francdi,  leit  1S07  denjenisen  der 
Soci^te  Nationale  des  B.-Arts,  seit  1908  den 
Saloa  d'Automne  zu  Pari«  mit  Bildnis-,  Genre- 
gnd  Landschaftsmalereien,  in  denen  er  unter 
Venrartnag  der  Erningcnadiaften  des  Im- 
prenioniamus  groBzügig-dekorathre  Widnm- 
gen  anstrebt.  Besonderes  Aufsehen  erregte 
•ein  1906  im  Salon  d'Automne  ausgestelltes 
großes  Gemälde  JSw  la  terrasse" .  I  m  Winter 
1810  betdUgle  er  «ich  in  der  KoUektivini- 
■tdhmg  der  Sdifiler  MoreeVt  in  der  Gnterie 
Hess^le  zu  Paris. 

Pariser  Salon-K»t.  1893.  —  The  Art  Joum. 
1903  p.  252  flF.  —  Gar.  d.  B.-Aita  lÖOfi  II  479  ff.; 
1908  II  394  f.  —  Art  et  D6coration  1906  II  146; 
1908  II  fil  f.^bb.).  —  Bulletin  de  l  Art  Anc.  et 
Mod.  1907  p.  .'517  f.  —  L'Art  et  !c»  Artiste»  1908 
p.  88:  1910  p.  79.  -  The  Studio  XXXXIIl  (190«) 
TO.  —  The  Daily  Telegr.  vom  4.  3.  1909.  — 
Chroriiiiur  des  Arts  1910  p.  114.       O.  Grautoff. 

Baatafia,  L  u  i  g  i,  Italien.  Maler  und  Kupier- 
itc^cr  WS  Mantua,  88jährig  f.  führte  1888 
gemeinsam  mit  Tfanquillo  Orsi  im  Teatro 
Nuovo  in  Mantua  die  Deckenmalereien  nach 
dessen  Entwürfen  a-  b  und  stach  einige  Blätter 
aus  der  Umgebung  seiner  Vaterstadt  für  die 
Mooumenti  Mantovani  18S7. 

C  d'Arc-o,  Cinque  val.  inciaari  llaatovani 
dd  aec.  XVI  ecc.  1840  p.  61.  —  8«aaai.  Noore 
prosp.  etc.  di  Mantova  1830.  R.  C. 

Bastamante,  Bartolomide,  bedeutender 
span.  Architekt,  geb.  in  Quijas  bei  Santander 
1492  (nach  anderen  in  Akali  de  Henares,  wo 
er  studierte),  f  *ni  21.  6.  1670  in  Tr^pieros. 
Als  Geistlicher  in  Carabafia  erbaute  er  1528 
die  dortige  Pfarrkirche  und  begann  im  Auf- 
trage des  Kardinal-Erzbischofs  von  Toledo 
D.  Juan  de  Tavera  1542  den  Bau  des  Ho- 
spitals S.  Juan  de  Aiuera  in  Toledo,  den  er 
bis  1649,  wo  er  in  den  Orden  der  Jesuiten  ein- 
trat, fortführte.  Als  Visitator  des  Ordens  in 
Ka  'iii -n  md  später  als  Provinzial  von  Anda- 
lusien gründete  er  die  Kollegien  in  Murcia, 
Cadiz,  Trigueros,  Caravaca  und  Segura,  deren 
Gebäude  nach  seinen  Plänen  errichtet  wurden. 
Man  schreibt  ihm  auch  den  Entwurf  zu  dem 
Portal  des  erzbischöfl.  Palastes  in  Toledo  zu; 
wahrscheinlich  ist  auch  die  schöne  Kirche  des 
FrofeBhausea  der  Jesuiten  in  Sevilla  (jetzt 
UniTcrtiatskirche),  von  1B66— 1579  erbaot, 
nach  seinen  Plänen  auageführt  worden. 

Liaguno  j  Amirola,  Notic.  etc.,  II  80 
hii  33.  192—194.  —  Parro,  Toledo  en  la  maao, 
II  360  £F.  -  O.  Schnbert^  Gcwrb.  d.  Barode 
ia  Spanien,  1908.  M.  v.  Bothm. 


Franciec«!,  m»., 

geb.  in  Oviedo  um  1680,  f  daselbst  17B7. 
Sdiüler  des  Miguel  Jacinto  Menendez  in  Ma- 
drid.   Sein  Hauptwerk  ist  die  Himmelfahrt 
llariae  al  freaoo  in  der  Klippel  der  Sakiiitei 
der  Kifhedrafe  n  Oviedo:  feraer  Bilder  wm 
dem  Leben  des  hl.  Franz  im  KreuzKanpe  des 
dortigen  i-ranziskanerklostcrs  u.  a.  Beson- 
ders beliebt  waren  seine  Bildnisse. 
CcaBBera«d««.Di«cI  188.  M.9,B, 
Boitaaunte,  Gareia  de,  Bodunaler  in 
Toledo,  der  1507  an  Chorbüchem  für  41» 
Kirche  S.  Juan  de  los  Rqres  arbeitete. 
Sie«  7  Slnobaa»  IMee.  de  caligr..  S.  20. 

M.  V.  B. 

BMtamaat«^  Pedro,  Maler  m  Valcad% 
wo  er  1B81  Ifir  verschiedene  Fahnwimalereieit 
beiahlt  witd. 

Alcahali,  Art  Valene„T8.  Jf .  v.  B. 

Buttel,  s.  Btma. 

Baati,  Agoatinob  gen.  ü  Btmbafit,  tona- 

bard.  Bildhauer,  geb.  1483,  f  1549  in  Maüiind. 
Sein  frühestes  Werk  ist  das  mit  seinem  Na- 
men signierte  und  1513  datierte,  jetzt  im  Mai- 
länder Ifnaeo  Sföncsoo  au%MteUte  Grab> 
mal  dea  Didilers  Lancino  Dträo^  der  im  Re« 
lief  an  seinem  Sarkophage  dargestellt  ist, 
überragt  von  allegorischen  Figuren.  Darunter 
fallen  die  Gestalten  der  drei  Grazien  in  der 
«d>emi&£u(en  Schlankheit  ihrer  klassischen 
Fonncn  Deaunocfi  m  au^s,  wk  WK^m  qbb 
jungen  Bambaja  von  dem  damals  in  der  Cer- 
tosa  von  Pavia  titigen  Gian  Cristoforo  Ro- 
mano beeinfluBt,  von  dem  er,  wie  ich  vermute, 
jene  Manier  übernahm,  dünne  und  dabei  etwas 
sehr  dicht  zusammengedrängte  Figird—  in 
voller  Rundung  aus  der  Fläche  herauszu- 
arbeiten. Um  1615  begann  er  dann  an  dem 
berühmten  Marmorgrabm  Ic  lur  Gaston  dt 
Foix  zu  arbeiten,  das  zu  Ehren  dieses  1512  im 
Alter  von  tt  Jahren  in  der  Schlacht  bei  Ra- 
venna  gefallenen,  von  der  Volkspoesie  als 
Held  gefeierten  Herzogs  von  Nemours  in  der 
Klostt  rkir-  'ir  di  r  Augu.stiner- Nonnen  zu  Mai» 
land  errichtet  wurde  und  nach  Cesariano  1621 
vollendet  war.  Beim  Abbruch  jener  Kirche 
wurde  es  niedergelegt,  u.  die  einzelnen  Skulp- 
turen wurden  gleich  denjenigen  von  Bambajas 
Birago-Grabmal  aus  S.  Francesco  Grande  zu 
Mailand  verschleppt.  Eine  Scheidung  der 
Reste  beider  Grabmäler  versuchte  Diego  Sant' 
Ambrogio  auf  Grund  einer  im  Loodoocr  South 
Kensington-Mtiseum  befindlichen  ahen  Zeich- 
nung des  Gaston  de  Foix-Monumentes  (vgl. 
die  Abb.  L'Arte  VIII  291).  Die  ruhende 
Grabfigur  Gastooa  wird  mit  anderen  Teil- 
stücken des  Monomentes  ebenfalls  im  lloMO 
Sforzesco  aufbewahrt.  Weitere,  teihadae 
wohl  von  einem  anderen  Grabmale  stammende 
Teilstücke  befinden  sich  in  der  Bibltoteca 
Ambrosiana  zu  Mailand,  im  Museum  zu  Tu- 
rin, in  der  SanunL  Sormani^Bwca  su  Caaldc 
lazzo,  im  Madrider  Mus.,  im 


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SMtl 


Kensington-Museum  und  in  Frankreich.  Ein- 
zelne Teile  des  erwähnten  Birago- Monumen- 
tes sind  in  der  Villa  Taccioli-Litta-Modignani 
SU  Varese  (eine  an  Bened.  Briosco  erinnernde, 
gfoBxügig  modellierte  und  drapierte  Ma- 
donna mit  dem  nackten  Christkinde  aof  den 
Armen),  —  in  der  Cappella  Borromeo  u.  dem 
Palazzo  Borromeo  auf  der  Isola  Bella  des 
Lago  Maggiore  (St.  Hieronymus- Statue),  — 
in  «kr  Mailiader  fiiblioteca  Ambranaiia  (4 
PMHOoireBdi,  daratfücnd  die  DonicidcrS- 
■ung,  das  Ecce  homo,  die  Kreuztragting  und 
die  Entkleidung  Christi),  —  im  Museo  Sfor- 
zesco  (Geißelung  Christi),  —  in  der  Villa  An- 
ton« Travcni  zu  Dcsio  (Statuetten  der  Forti- 
tndo  und  der  Justl(ia)  etc.  Drei  ehedem  In 
Kasten  von  Belgioioso  befindliche  Relief- 
stücke sind  jetzt  gleichfalls  in  das  Museo 
SlomMO  aufgenommen.  Endlich  scheint 
anch  ^  im  Museum  der  CertoM  von  Pavia 
hefindl.  Rcfiefdarstellm«  der  Handwaschtm^ 
des  Pilatus  vom  Birago-Moaumente  herzu- 
stammen. Vasari  sah  1666  diese  „sepoltura 
finita  c  murata"  und  lobte  ihre  „bellisimi  orna- 
menti''.  Wenn  freilich  Sant'Ambrogio  mit 
atiner  Refconstmittioo  des  Blrago-Monumentea 
das  Richtige  getroffen  haben  sollte,  dann 
würde  Bambaja  hier  nicht  glücklich  in  der 
.\nordnung  der  einzelnen  Teile  gewesen  sein, 
da  das  Ganse  dann  einen  Mangel  an  Kraft  u. 
SinheilKcMceit  des  Unienflnsses  geie%t  haiicn 
müBte.  Es  ist  nattlrlich  in  einigen  Fällen  sehr 
schwer,  Zugehörigkeit  und  genaue  Stelle  die- 
ser verschiedenen  Reliefs  zu  bestimmen,  und 
neben  Sant'-Ambrogio  hat  sich  namentlidi  C 
V.  Fabriczy  in  den  unten  genannten  Aiifsätsen 
im  Repertorium  mit  diesen  Fragen  beschäftigt. 
—  Weiterhin  schuf  B.  die  Skulpturen  für  das 
Grabmal  des  Capitano  ^!r  r<  uno  Bua  (aus  dem 
Hause  der  Fürsten  von  Epirus,  f  1629)  in  S. 
Maria  la  Grande  zu  Treviso,  das  früher  dem 
Tullio  Lombardo  angeschrieben  wurde  und 
das  vorher  die  irdischen  Reste  des  1522  in 
Pavia  verstorbenen  Musikers  Franchino  Gaf- 
furio  enthalten  zu  haben  scheint.  Nicht  von 
ihm  stammt  dagegen  das  von  Calvi  und  Mon- 
geri  fälschlich  ihm  zugewiesene,  in  S.  Maria 
delle  Grazie  zu  Mailand  befindliche  reich  skul- 
pierte  Epitaph  des  Senators  Branda  Ca.stiglioni. 
Denn  dieser  starb  schon  1495,  als  Bambaja 
erst  12  Jahre  alt  war,  und  sein  bald  nachher 
entstandenes  Grabmal  dürfte  ein  Werk  des 
Ben.  Brkisoo  sein,  von  dem  es  cfaardcterisls- 
sche  Züge  hat.  —  AuBerst  z^ihlrekh  sind 
schlieBlich  die  Bildwerke,  Statuetten  u.  Friese 
(meist  aas  dichtblättcrigen,  fein  durchgeführ- 
ten nnmen-  imd  Laubgewinden  gebildet,  die 
den  Stil  Bambajas  zeigen,  z.  B.  d!e  hn  Floren- 
tiner Museo  Na7.ion.ilc  befindliche  Figur  eines 
Kriegers  und  ebenda  das  von  Umb.  Rossi 
identifizierte  kleine  Mucius  Scaevola-Relief  der 
R»iwiit.iig  Carrand.  In  allen  dicacn  WeriuD 
bemeritt  man  ai»  Haupuüge  sduM  Stiles  die 


Virtuosität  seines  MeiBels,  der  jeden  Zierat, 
jede  Spitze  im  Marmor  wiedergibt,  femer  die 
vorherrschende  Schlankheit  und  Weichlichkeit 
seiner  Figurenbildung,  die  Monotonie  sctesr 
ohne  Naturstudium  gebildeten  Faralielfalten  u. 
die  sur  Manier  gewordenen  schlechten  MaS- 
verhältnisse.  Sfinc  Friese  u.  sonstigen  Deko- 
rationsstücke sind  überreich  durchgebildet  u. 
kennzeichnen  m  noch  auffälligerer  Weise  alt 
die  Arbdtca  anderer  iombardischer  Bildhauer 
der  Zdt  den  nsdien  Verfsll  der  lomhardischen 
Renaissanceplastik,  —  ein  Beweis  dafür,  daß 
seine  Manier  im  wesentlichen  der  persönlichen 
Veranlagung  B.s  entspratig.  Dab^  wirlcen  j«r 
doch  manche  seiner  Figuren  mit  ihren  nr 
Seite  geneigten  Köpfchen  trots  einer  gewiesen 
Geziertheit  höchst  reizvoll.  —  In  seinen  nach 
1537  entstandenen  Spätwerken  —  den  Grab- 
mälern  des  Kardinals  Marino  Caracdolo  und 
dea  Kanonikus  Giov.  Andrea  Vimereati  im 
Mailinder  Dom,  denen  wotil  andi  dasjenige 

de?  Franc.  Orsini  in  S.  Fedele  zu  Mailand 
noch  anzureihen  wäre,  —  ist  seine  Kunst  ruhi- 
ger und  maBvoller,  aber  auch  weniger  sagend 
tmd  kalt  geworden.  —  Ubngeoa  begegnet  an» 
Bambaja  mit  seinem  Broder  PoKdoro  B.  in 

den   ?i.fai1änder  Domhau-.^nnalen  schon  seit 
1512;  danach  reicht  also  seine. Bildhauertätig- 
keit augenscheinlich  noch  über  das  Lancino 
Curaio-Grabmal  zurück.  —  Alles  in  allem 
Ueibt  er  doch  eine  intereasante  Kdnsder- 
erscheinung  und  Lomazzo  hat  nicht  ganz  un- 
recht, ihn  unter  den  größten  Bildhauern  der 
Lombardei  in  den  Versen  zu  preisen : 
,»Alar  Tnliio  Lombardo  e  Agostin  Busto 
G»  Gionumi  e  Cristoforo  Romano 
La  scoltura  a  tal  colmo  cntro  Milano 
Che  poi  diede  di  se  mirabil  gusto". 

Vasari,  Vite,  ed.  MilaaMi  o.  deutsche  Ausg. 
V.  Gronau  u.  Gottscbewilci.  —  LomacKO,  Trat- 
tato.  —  G.  B  o  a  s  i,  Descris.  d.  monumento  di 
Ga«tone  de  Foix,  icolp.  da  A.  B.,  Milaoo,  18&2. 

—  D.  Sant'Ambrogio  in  der  Peneveranxa 
vom  2Ö./.J0.  8.  1891  und  in  der  Beilage  lur  Num- 
mer vom  14.  1,  1S92  (hridc  :5tellen  kommentiert 
von  C.  V.  Fabriciy  im  Rcpcrt.  f.  Kstw.  XV  051  ; 
XVI  149)  ;  derselbe  :  A  propusito  di  un  nuovo 
baasoril.  di  A.  R.  im  Politecnico  XLV  Nov.-Dei. 
1897,  p.  687:  derielbe  in  Illuttraz.  ital.  v.  Sept 
1897  u.  in  Lega  Lombards  v.  10.  10.  1898.  — 
G  M  e  r  z  a  r  i  o,  Maestri  Comacini  1893  I  iZ6, 
f.C7,  Arte  e  Sloria  VII  204:  VIII  162^3;  X 
l.',5/7,  XT  XVI  103,  163/5;  XVIII  119  f. 

—  Raa»e(rna  d'Arte  1002,  132  flF. ;  1904,  77  flF. : 
1908,  79  (Abb.).  —  L'Arte  VIII  (1605)  289.  — 
Arch.  itüT.  lomb.  XIX  907—23:  XXI  193—206; 
XXIV  128—88;  XXV  12;  XX VII  127—45.  — 
Repert.  f.  Kstw.  XX  419;  XXII  169  (Beaprech. 
V.  C.  y.  Fabricxy  x-n  weiteren  Funden  von  Sant'- 
Ambroplo).  —  Archiv,  stor.  d'arte  I  101  ;  III  33; 
V  126;  VI  14,  463:  ier.  II  toI.  III.  404.  —  Bei- 
t  r  a  m  i,  L«  Ccrtosa  di  Pavia,  1907,  145.  — 
N  e  b  b  i  a,  La  »cult.  nel  duomo  di  Milano  1908, 
174,  175,  178,  182,  188.        P.  MalapUMi-VoltH. 

Atstl,  Andrea,  Bildhauer  in  Mailand,  am 
«r  nach  Nebhia  1401^1488,  nach  Verga  sogar 
bis  lEOO  fSr  4k  DondMabSttt  beschäftigt  war. 


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ir«bbia.  U  ScidL  ad  I>uom  <U  MOaiio 
OM»  pk  MB.  —  V«rf  a,  L'Afdk  d.  Fatbr.  4. 

Basü,  Francesco,  Maler  in  Perugia,  geb. 
1678,  t  6.  9.  1767,  Schüler  des  Baciccio  in 
Rom  und  des  Pitoni  in  Venedig.  Er  ist  bis 
1706  ja  Vcacdig  aadnvdsbar,  wo  er  im  Re- 
fdiluriiini  der  Pairfolti  cm  Gemilde  blnterlleB 
und  die  Werke  der  großen  Meister  kopierte. 
Später  ist  er  dauernd  in  Perugia  tatig.  Für 
S.  Domenko  dasdbst  malte  er  eine  Predigt 
des  S.  Viaficiim  Femri,  für  die  Kiicbe  dei 
Paolotti  ctaen  Emagd  Midiad,  einen  S. 
Francesco  di  Paola  und  S.  Francesco  Saics, 
die  verschollen  «ind,  für  die  Kirche  der  Dere- 
litte  S.  Jotiälim,  S.  Anna  und  Maria  als  Kind, 
für  die  ConqMPiia  della  Morte  swd  Bilder: 
Madom»  ndt  S.  Filippo  Neri  mid  Madoun 
mit  S.  Antonio  da  Padova,  für  die  Pfarrkirche 
dalle  cinque  piaghe  die  unbeüeckte  Empfäng- 
nia.  Drei  Bilder  B.s  mit  Darstellungen  aus 
den  Leben  des  S.  FraaceaoOb  des  S.  Giovanni 
ddh  Croce  wid  des  S.  Francesco  di  Paola 
hingen  einst  in  der  Kapelle  der  Prioren  und 
sind  noch  in  der  städtischen  Pinakothek  er« 
halten  (Sala  della  Decadenza  No  10,  12,  26). 
Einer  seiner  Schüler  war  Baldassare  Orstnit 
der  in  sdncn  tfomone  dei  pHt.  pcruy.  p. 
B8  fiber  B.  ausführlich  berichtet.  Er  arbeitete 
flochtig  und  vertrat  einen  Eklektizismus  ohne 
besondere  persönliche  Note. 

Orsini,  Mcmorie  (s.  Text.)  u.  Guida  p.  44, 
45,  65,  203,  25.1,  i;71,  202,  335.  340.  —  S  i  e  p  i, 
Dt*cT.  di  Perugia  if  l.  ."i?*,  .^75,  613,  712,  894, 
•Ol.  —  Lupattelli,  P:tt  perug.  p.  77,  S2,  und 
JLa  Pinacoteca  Vannucci  iiltutrata",  1909  p.  70^ 
144,  145,  147.  IValUr  Bombt. 

BuBti,  G  i  o  V.  B  a  1 1.,  s.  Serabaglw. 

Buati,  P  o  1  i  d  o  r  o,  Bruder  des  Agostino  B., 
meißelte  1511  eine  Probestatue  für  den  Mail. 
Dom  und  wurde  daraufhin  1512  mit  seinem 
Bruder  wom  DomMMhiusr  cnmnt, 

Hebbia,  Scolt  aal  Dnomo  dl  IßlaB»  U08 
pu  la».  —  Jahrb.  d.  fcith.  SaniaL  d.  AUcrh.  Kal- 
sefk.  IX  41f.  —  Gaa.  d.  B.-ATtB,  >.  fit.  XIV  4Ml. 

Ä.  C. 

Bnatiadvi,  span.  Büchsenmacherfamilie  des 
17.  und  18.  Jahrh.,  von  der  ein  Agostino  um 
1789  Lau fsch mied  in  Madrid  war.  Von  zwei 
anderen  Mitgliedern  Juom  EsttboH  und  Santos 
besitzt  die  Real  Anneria  in  Madrid  Pisldlcn 
and  Jagdflinten. 

Bfthelm,  MaiMerd.  Waffeowhaaieddcat  1807 

fcla.  —  Gat  d.  B.  Anaeria,  Madrid  1886  p.  m, 
t.  R.  C. 

Bostino,  s.  1-  Artikel  Bianchi,  Pietro, 

Boatino^  Antonio  Maria  u.  Bene> 
dei-tOk  s.  CreaH 

Busto  da  Biandrate,  Baumeister  aus 
Vercclli,  1.  Hälfte  des  13.  Jahrh.,  erbaute  mit 
Amoldo  da  Cavesana  und  Giov.  da  Casal* 
behrame  die  Stadtbefestigung  von  Trino  zwi- 
sdien  Vercelli  und  dem  Monfemio. 

Glas.  Colemb«b  MM  Veiedleal  188S 

SL  —  Baal.  «"Am  1808  9. 188.  R.  C. 


Bastei  If  aauel,  apaa.  ArcMtakt  4er  Ge- 
genwart, geb.  in  Pinar  dei  Rio  auf  Cuba, 
Schüler  der  Escuela  sup  de  arquit  in  Madrid. 
Von  ihm  rühren  u.  a.  folgende  Projekte  her: 
für  cia  Theater  in  Avilea;  für  ein  Kaaino  in 
Iftidndj  ffir  cfa  GcsddftdMBi  der 
Kreditbank  in  Gijon.  1901  crilidt  6.  in  Ma- 
drid eine  Auszeichnung.  P.  Lafond, 

Buato,  M  a  r  c e  1 1 o  dei,  s.  Vtmuti. 

Bnate^  P  a  o  1  o,  italien.  Architekt  15.  Jahrb.» 
arbeitete  mit  PieraTanti  aad  aadercB  Bsiiieia» 
»am  am  Palazzo  dei  Notai  in  Bologna. 

F.  MtUgazii-Valeriin  Rcpert.  i.  KXw. 
XXI  171.  JL  C. 

Buazar,  s.  Bouchard,  Ludwig  Alex. 

Batadea,  griech.  Töpfer  aus  Sikyon,  der  in 
Korinth  tätig  war  und  dort  das  erste  tönerne 
Reliefporträt  geschafFen  und  damit  die  Ton* 
plastik  überhaupt  erfunden  haben  sollte.  Seine 
Tochter,  erzählte  man,  habe  das  Bild  des 
scheidenden  Grln-blen  in  i-inern  .Schattenriß 
an  der  Wand  festgehalten,  und  diesen  UmriB 
Inllt  der  Vater  mit  Ton  ausgefüllt  und  das 
so  entstandene  Relief  mit  seinen  übrigen  Ton- 
waren  gebrannt.  Bis  zur  Zerstörung  Korinths 
war  das  alte  Relief,  an  das  diese  anmutige 
Geschichte  anknüpfte,  in  einem  Nymphen- 
heiligtum erhalten,  vermutlich  mit  der  In- 
Schrift  des  Butades.  Aach  andere  wichtige 
Erfindungen  werden  dem  B.  zugcschridien, 
die  Beimischung  von  Rot  zum  Ton  oder  die 
Verwendung  von  roter  Erde  als  BildstofiF  und 
die  Einfühnuig  des  llaakenschmuckes  an  den 
Traufzi^eln,  wobei  er  ursprünglich  daa  Re- 
lief, ganz  wie  in  jener  Geschichte,  auf  den 
Hintergrund  aufgetragen  (prostypon),  später 
auch  aus  der  Toomasse  herausgearbeitet  (ekty- 
pon)  habe  (Plin.  N.  H.  86,  161  ff.).  Als  Tat- 
sache darf  man  betraditen,  daB  in  KorinUi 
hodialtert&ntiche  Reliefs  der  Meister- 
inschrift des  Sikyoniers  Butades  existierten. 

Overbeck,  Schriftq.  859.  —  Robert,  Ar- 
chaol.  Märchen  130.  P  autjr- Wi •  ■  o  w  a, 
Rcalcnc.  HI  1079  (Robert).  Sauer. 

Butafogo,  -s  Butlafogo. 

Bntakoi^  Olga  Nikolajewna,  russ. 
Kupferstecberin,  Sdiölerin  von  Baron  Qmst. 
Clodt  von  Jürgensburg;  radierte  eine  Anzahl 
s;bir:srhcr  Landschaften  nach  Aquarellen  T. 
G  Schewtschenkos  aus  dessen  Verbannungs- 
zeit 1847—48,  darunter  „Raat  einea  Gefange- 
nentranspnrtss  in  der  IGrs^risdwa  Steppe**, 
Aflskblea  vom  Aralsee  etc. 

B  e  w  I B  •  k  y,noap.Cioupi.P7ccnnrpaaepo>% 
(1905)  I  124  f.  • 

Botavaad,  Louis  Felix,  gen.  LucUh, 
franzos.  Kupfcrst.,  geb.  in  Viennc  (Isercl  am 
0.  L  1808.  t  in  Pvia  am  87.  t  1868^  suerst 
titig  in  Lyon,  wo  er  mit  Artaud  aad  Rejr 
zeichnete  Schüler  der  Ecole  d.  B.-Arts  das. 
(182&— 1831),  wo  er  s.  Lebensunterhalt  durch 
Stechen  von  Karten  und  .'Vndachtsbildem  er- 
warb; 1881  ging  er  nach  Paris  und  besuchte 
hier  die  Ecole  d.  B.-Arti  «ad  die  AttHm 


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Rkhcnnmet  md  P«al  Delaroches.  Im  Pariser 
Salon  \8iO  stellte  er  Christus  vor  Kaiphas, 
IMl  die  Himmelfahrt  Christi  (beide  nach 
Overbeck)  aus.  Nachdem  man  ihm  die  Re- 
ytoduktion  der  Zeichnungen  des  Loavre  in 
Auftrag  gegeben  hatte,  stach  er  18MMi8  eine 
Reihe  trefflicher  Nachbildungen  nach  Zeich- 
mnge»  Raffaels  (Madonna,  Karyatide,  Psyche 
und  Vamk  Lorenzos  di  Credi  (Kopf  einet 
i«agcn  llMnea),  Hipp.  Fliadriiis  md  V.  Or> 
•rli  (DondiMtiones,  nach  den  Mderden  in  N. 
Dame  de  Lx»rette).  Eine  s  besten  Arbeiten  ist 
der  Stich :  La  Vierge  au  coussin  vert,  nach  dem 
Gemälde  Andrea  Solario's  im  Loavre  (Sakxi 
18G0).  Attfier  den  Auftrigco.  die  er  für  t. 
Lcfeemonterhalt  aondunen  muBte  (IllntnAio- 
ncn  für  Publikationen  Curmer«;,  Chemin  de 
croix,  Stiche  nach  80  Zeichgn  für  eine  Bibel 
nach  G.  Seghers)  stach  er  noch:  nach  Fra 
Angelioo  (St  Dominiqae;  Le  Oirist  croctU), 
Aog.  Piwdrin  (Btldnif  da  Dr.  des  Gttldi), 
Paul  Flandrin  (M.  Flandrin  pere),  Michel  Du- 
mas (Agar  renvoyee  par  Abraham),  Laiond 
und  Comu  (Bildnisse).  Seine  Bl.  bezeugen  ein 
chrlichet  Streben  nach  Stil  und  zeicbnen  uch 
durch  Zwtlidt  md  Anmot  aus. 

Lc  Blanc,  Manuel  I.  —  Gai.  d.  B.-Arts  IV 
äWT;  XIII  448;  XTX  210;  1H7Ü,  II  34.  —  Et. 
R  e  r,  Not.  »ur  L.  Butavand,  graveur,  Lyon  1S53. 

—  Bellier-Auvray,  Dict.  gto.  I.  —  Cat. 
d«  la  Tente  Agassis,  Lyon  1891  u.  1B92.  —  Bc- 
r  a  1  d  i,  Lc*  grav.  du  1«.  s.  IV.  £.  Viat. 

Bntay.  Name  einer  groBen,  wenig  bekann- 
ten iranzös.  Hofmalerlaiiiiiie,  mtnr  deren 
Mitgliedern  wir  enHIhnen:  7mm  t,  Mikr  in 

Paris,  1559.  —  Boniface.  Sohn  des  Vorigen, 
Maler  und  Bildhauer,  lebte  noch  1619.  —  Ro- 
bert, Sohn  des  Vorigen,  1644  Hofmaler,  f  "ni 
B.  4.  1662,  Schwiegervater  des  berühmten  Ch. 
Lc  Bnn,  der  Mine  Tochter  Susanne  heliatetc. 

—  Claude  (f  am  19  6  1679)  und  Jean  II 
Clomde  (f  am  6.  2.  1686),  be:dc  Sühne  Roberts 
und  Hofmaler.  —  Jean  III,  wahrscheinlich 
Sohn  Jeans  II,  t  «n  12.  2.  1680.  ~  PUrrt  l, 
t  an  10.  B.  iBSa.  -  Pitnt  II,  MUer  in  P«a 
um  1711.  —  Jean-BapHste,  wahrscheinlich 
Enkel  des  Vorigen,  geb.  in  Pau  1760,  Zeichen- 
lehrer daselbst,  lieferte  u.  a.  ein  Bildnis  des 
Generals  Harispe,  ferner  ein  Altarblatt  für 
das  Seminar  zu  Bayonne,  die  Ausmalimg  der 
Kappel  der  Kirche  Saint-Jacques  in  Pau  sowie 
Ansichten  des  Schlosses  und  der  Umgegend 
von  Pau.  178ß/7  wurde  er  niit  der  Herstel- 
lung von  Kopien  der  Bildnisse  Heinrichs  IV. 
u.  Ludwigs  XIV.  beauftragt  1822  matterer  im 
Auftrage  des  Königs  von  Schweden  4  An- 
sichten aus  der  Umgegend  von  Pau.  Für  den 
Herzüf?  von  Angouleme  malte  er  je  2  An- 
sichten der  Scblösaer  Paa  und  Coarraz^  die 
auch  lithographiert  worden.  18B1  war  B.  noch 

am  Leben. 

J  a  I.  Dict.  crit ,  2e  ed,  1872.  —  Herluiion. 
Act.  d>tat-«iv.  —  Nouv.  arch.  de  l'art  fran«;., 
1672  p.  60;  3«  aer.,  III  (1887)  94;  V  (1889; 


2flO-3;  VI  (1890)  291-3;  IX  (1893)  101—106. 

—  Eev.  naiv.  d.  arta  XIII  324.  —  B«llier- 
AvTrny,  Diet       I.  —  Gäbet,  Dict  d.  art 

Bntan,  Martin  van,  s.  Buyten. 

Batendijk  (Buitendijk),  eine  hell  Glocken* 
gieBerfamilie  des  16.  Jahrb.,  von  denen  ein 
Gerrit  B.  1460  eine  Glocke  in  Delft  ein  Steven 
B.  Glocken  sn  Onde-Mirdum  1471.  zu  Zweios 
1471,  zu  Wirdum  1474,  zu  Heemskerk  1471, 
zu  Haringhuisen  1476,  ein  IVUlem  B  die 
Glocke  in  Kolhom  1418,  ein  Ricoldut  fi.  1448 
Glocken  in  Nordholland  gegossen  habta. 
Auch  das  alte  Glocfcenmel  dea  Domes  zu 
Utredtt  war  von  einem  B.  verfertigt  und  in 
Zweenfurth  in  Sachsen  befindet  sich  eine 
Glocke  mit  der  Signatur  1462  fedt  butendijk 
sloterdiic  (Dorf  bei  Amsterdam). 

Kstdenkm.  im  Kgr.  Sachsen  XX  297  f.  —  Ond- 
HoUand  1905  p.  20«.  R.  C. 

Bntarws^  r  riedrich^  a.  BamUnmh, 

Bttteni,  Porzeiimmalerfunilio  in  Sivrcs, 
deren  Mitglieder  von  d.  Mitte  d.  18.  Jahrh.  bis 
Mitte  des  l'J.  an  der  Manufaktur  tätig  waren: 
Charles  B.  attU.  Figurenmalcr  1756—82;  B. 
i«HM«  1759-66;  B,  6U  tdiU,  Bhunen-  u.  Fries- 
msler,  176^—1801;  B.  dtr  cadH,  Blumen-  und 
l  and^chaftsmaler  1773—90;  B.  jeune. 
Blumen-  und  Schäferszenenmaler  1778 — 80; 
Thiodore,  Blumenmaler,  1761,  1765,  1775—77, 
1779-1784  (Wsllace  Collect  Cat  1806  p.  864. 
986^  m,  8M) ;  GvSBmmt,  Bhmwnnuler  ITiSl— 
94;  Thipdore,  OflMWientmaler,  1786—1828; 
eine  Madam4  B^  Biamenmalerin,  177S— 86; 
eine  B.,  Vcigolderm  n.  Bhuncamslerin 
1  ?2r>— 90. 

Lechevallicr-Chevignard,  Maauf. 
d.  Sivres  1908  II  128/9.  —  Jahrb.  d.  preu8.  Rst- 
SammL  XIV  156.  —  Macsn,  Lea  iuts  dans  la 
naiaan  de  Cond«  1903.  je.  C. 

Baisu;  s.  auch  BuUttut. 

Butgsm,  G  o  4  a  e  r  t,  von  Aachen,  Maler, 
kaufte  am  17.  9.  1463  ein  Haus  in  der  Schil- 
dergasse zu  Köln  und  r.  chte  seine  Frau 
Pctersche  1476  zur  Mitbesitzerin;  1483  er- 
warben die  Elldeute  das  Haus  „zum  Saale" 
in  der  Schildergasse.  B.  starb  zwischen  19. 
12.  1489  und  14.  6.  1493.  —  Ohne  hinreichen- 
den Grund  hrit  .^lilrnhovrn  den  M.ilfr  mit 
dem  Meister  der  Verherrlichung  Maria  in 
Beziehung  gesetzt,  und  ebensowenig  ist  die 
Bestimmtmg  der  Altartafel  im  Suemwodt- 
Musetmi  zu  Aachen  No  8  als  Arbeit  B.s  be- 
rechtigt. 

J.  J.  Merlo.  Köln.  Kitier,  1895  Sp.  154.  — 
Job.  Greven,  Annalen  d.  hiit.  Ver.  f.  d.  Nie- 
dcrrh.  69  (1900)  p.  123.  —  C.  Aldenhoven. 
Gesch.  der  Kölner  Maleracb..  1902  p.  207  u.  347. 

—  A.  Kisa,  Ztschr.  f.  ehr.  Kat  XXIII  (1906) 
SP.19S.  — J.  Uelbli^L'Art  Moaan  190«  p.  III. 

Firmen  ich-RicharlM. 
Btrti  Camillo,  Baumei'irr  Kib  am  11. 
12.  1747  in  Rom,  f  am  30.  12  1808  das,,  aus 
einer  toskan.  Familie,  Freund  von  A.  R. 
Mengs,  gab  1779—1786  nach  eigenen  Auf« 
nahmen  sowie  sdcben  von  Meags  u.  MaroB 


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die  tntiken  Wandmalereien  der  VUIa  Negroni, 
gest.  T.  CampaneH«  u.  Vitali,  heram.  (2^i 

nennt  ihn  irrtöml.  selbst  Stecher.) 

Z  a  n  i,  Endel.  V  138.  —  C  r  a  c  a  »,  Diario  ordi- 
Mno,  1777,  27.  Sept.  u.  1793,  2.  Febr.  —  N  o  a  c  k, 
EVetitsche«  Leben,  Register.  —  Pfarrb.  S.  Fran- 
ecMO  da  Paola  u.  S.  Aodr.  d.  Fr.  m  Rom.  — 
BatV  Le  pMnM  anHche  A  VUIa  Negroni 

FrUdr.  Noack. 

JBatii  Gianantonio,  italien.  Maler,  blühte 
ndi  Zun,  Eoc.  met  V,  am  1748  in  Ron. 
AKUmdmnHcb  stwnnico  von  ihiii  GcsdUdc 

(Architekturbilder)  No  461  u.  462  der  Dresd- 
ner Gakrie  (Kat.  1908  p.  168),  von  denen  das 
dne  mit  Buti  gezeichnet  ist,  u.  wo  die  Jahres- 
aU  statt.  MDCCI  vemuiilich  MDCCL  ge- 
tesen  weivdea  nuÄ  da  der  Kflnader  im  In* 
ventar  von  1754  I  404  (im  Dresdner  Samm- 
lungsarchiv)  als  „autore  moderne"  bezeichnet 
wird.  JL  C. 

Bttti,  IppoIit<^  a.  BuMM, 

WM,  Lodovleci^  itaHeq.  Maler,  geb.  tm- 
Safllir  1560  zu  Florenz,  f  (wohl  kurz)  nach 
1608.  B.S  Biograph  Baldinucci  erwähnt  als 
die  frühesten  Arbeiten  des  Künstlers  zwei 
Freakea  in  der  1581  datjerbarcn  BUder- 
•cric  im  ditoatro  grande  von  S.  1(.  No- 
vella,  welche  die  Himmelfahrt  des  hl  Do 
minikus  und  eine  Krankenheilung  (durch  den 
hl.  Reginald  mit  den  Stifterporträts)  zum 
Vorwarf  haben;  actawache^  voUstindk  von 
dem  Stile  des  Saati  A  lifo,  der  Bads  telirer 

war,  abhänpiRe  Leistungen  Eine  dritte  Arbeit 
am  gleiclien  Orte  (die  Madonna  erscheint  dem 
hl.  Dominikus)  ist  (auch  nach  Baldinuccis 
Urteil)  von  besserer  Qualität  and  dürfte  etwas 
splter,  gegen  1585  vollendet  worden  sein. 
Bei  den  mediccischcn  Hfix-hzcltsfestlichkeiten, 
1589,  wird  B.  eine  der  groiien  historischen 
Darstellungen  an  den  Triumphbögen  über- 
tragen. Uberhaupt  führte  er  vorzugsweise 
ddrörative  Fredw-  und  Grisailleraalereien  aus ; 
Portallünetten  und  StraSentabernakel  (ein 
Crucifixus  vor  der  Porta  S.  Frediano).  V<jn 
seinen  kirchlichen  Gemälden  ist  w  1  1  '  is 
(relativ)  beste  eine  wiederum  unter  dem  £in- 
dmcke  dei  S.  Croce-Altäre  Santi  di  Titos  ge- 
malte Himmelfahrt  in  Ognissanti  (2  Kap.  r.) 
mit  der  fast  noch  manieristisch  bewegten  Ge- 
stalf des  schwebenden  Christus,  während  die 
Apostelgcstaiten  (unten)  dem  Typenschatz  der 
späten  Sarto-Nachfolger  entnommen  sind.  In 
den  übrigen  Florentiner  Kirchen  werden  nur 
wenige  Schöpfungen  der  Hand  Butis  erwihnt 
(Hcwpitalkirche  S  Matteo;  S.  M.  Novtlla, 
cap.  d.  Ro&ario).  Für  einen  Lazzaro  Tani 
malte  er  1603  in  der  Picvc  zu  Barga  eine 
Ahartafd  (nach  einem  Briefe  v.  25.  7.,  der  im 
florcnt  Staatsarchiv  aufgefunden  wurde). 

Baldiaa  cci,  Notirie  etc.  1846  III  420  — 
IL  Gaaltcrotti.  Deacr.  d.  noue  etc.  1569 
(a.  o.  AL  AUori).  —  Ricks,  Not  delle  cbiese 
iännt.  17M-1762.  V  146.  VU  91.  X  160.  - 
Osd.  Madige  »17  e.  m  (Vlofeas,  ArcUvio  dl 
State).  K.  Bu$M. 


Bntl.  MicheK  italieb.  Hotzbiklhaaer  und 
Architekt  aus  Pisa,  entwarf  1684  den  Neubau 
der  Kirche  S.  Medarde  in  Arcevia  und  u- 
beitete  1655  b  der  Kirche  S.  Antonio  Abbate 
zn  Perugia  die  Orgelempore  imd  den  Ornei- 
nmlwn  in  reidier  Holzscimitzerd. 

Z  a  n  i,  Eac.  BCt.  V.  —  Morrona.  Pisa 
illoatr.  181S  II  SMl  —  Nttova  Rivista  Miseoa 
V  30.  -  Siepi.  PeSMll.  tOiSiig.  IstSS.  di  Pe- 

rusU  1822  f.  301.  R.  C, 

Botin,  Ulysse,  franzöe.  Marinemaler,  gA. 
in  St-Qntntin  am  16^  5.  I8881  f  Pvis  ag> 
9.  18.  1888.   SdiSler  von  Ffcot,  stdlte  seit 

1870  im  Salon  «us.  Sein  eigentliches  Feld, 
auf  dem  er  sich  auszeichnete,  war  die  Dar- 
atcOnaff  des  Ldtens  der  Fischer  und  Schiffer, 
du  «r  in  einer  eiirlicben  nnd  fein  beobadite- 
ten  Weisen  die  oltmsls  fast  das  Monnmentale 
streift,  zu  sddldeni  versteht.  Erwähnt  seien : 
Attente  i  Vitlenrille  (Sabn  1876) ;  Femmes 
au  cabestan  (Salon  1876) ;  Le  D^part  und 
la  Peche  @alon  1877);  La  Fcmme  da  marin 
(Salon  1810).  Das  Mnsemn  des  Lmwmbonrg 
bewahrt  von  ihm :  L'Enterrement  d'un  marin 
i  Villervillc  (Salon  1878)  und  Exvoto  (Sa- 
lon 1880),  das  Mus.  in  Reims:  Retour  de 
pedie.  —  Man  kenit  auch  einige  z.  T.  nach 
eigenen  Gemilden  anagafOhrte  Sadierungen 
von  ihm,  die  technisch  zwar  nicht  vollkom- 
men sind,  in  der  Zeichnung  aber  dcx:h  emen 
großen  Zug  nicht  verleugnen. 

B  e  1 1  i  c  r  -  .N  11  V  r  a  y,   Dict.  gin.,    Suppl.  — 
M  o  n  t  r  o  s  i  c  r,        .\rtist  mod.,  1682,  III  7S  ff. 
Chron   d.  arts,  1883  p.  318.       B^raidi.  Lea 
graveura  du  XIX«  s.  IV  41.  —  MlrSUr.  Diel 
d.  ventes  d'art  I  (1901).  Otifrax 

Bvtiaono^  Bernardino  Jacobi,  mai- 
ländischer  Maler,  geb.  in  Treviglio  (an  der 
Adda)  wahrscheinlich  vor  1436,  f  nach  1507. 
Sein  Name  ist  unzertrennlich  mit  dem  des 
wahrscheinlich  um  ein  paar  Jahre  jüngeren 
Bemardo  Zenale  (geb.  1436  glddifalls  b 
Treviglio)  verknüpft,  mit  dem  zusammen  B. 
seine  beiden  noch  erhaltenen  Hauptwerke  ge- 
schaffen hat:  den  großen  vielteiligcn  Altar  reo 
S.  Martino  in  Treviglio  von  14^.5  und  die 
Fresken  der  Kapelle  Grift  b  S  Pietro  in 
Gessate  zu  Mailand  von  etwa  1492/83.  Beide 
Künstler  sind  nach  Foppa  die  Hauptvertreter 
der  lonibardischen  Malerei  vor  dem  Auftreten 
Leonardos.  Vasari  (IV  151  fg.)  erwähnt  nur 
Zenale  und  schreibt  ihm  ein  Fresko  der  Aof- 
erstdnmg  im  grofien  Klosterhol  von  Sta  Un» 
ria  d.  Grazie  in  Mailand  zn,  das  aber  nadi 
dem  Vorgang  des  Padre  Gattico  (18.  Jahrh  ) 
jetzt  allgemein  B.  gegeben  wird.  Als  erster 
erwihnt  Lomazzo  (Trattato)  B.  in  seinem  Zo- 
ammenarbeitcB  mit  Zenale  in  S.  Pietro  in 
Gessate;  daneben  fihrt  er  nodi  ein  Badi  wSt 
architektonischen  Zeichnungen  B.s  an,  das 
Gaud.  Ferrari  dem  Ccs.  Cesariani  geschenkt 
habe  (s.  Idea  etc.).   Torre  (1674)  bezeichnete 

B.  nnd  Zcaalc  bd  GcUmenhcit  der  Maktnicn 
In  &  Pietro  in  Gerate  ab  SdiAkr  Vbe.  O- 


joo 


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irercbios,  d.  i.  Foppas;  weiterhin  verzeklmet 
er  das  (seitdem  verloren  gegangene)  AltafUld 
mk  4ca  ImiciHkii  Gmp.  Vlmercati  in  RfiMaag 
{dm  Sllficf  d*  Kbsten,  ^  1467)  In  Chor  mn 

Sta  Maria  d.  Grazie  zu  Mailand.  Passavant 
(1888)  weiß  nur  das  Bild  auf  der  liola  Bella 
huunnofögen,  das  sich  damals  in  Mailand  (im 
Bok  der  Familie  Borroneo)  befand;  da«  Mo- 
deff  tarn  MaHiader  Dom,  das  er  noch  als  in 
einem  Gebäude  hinter  dem  Dom  bewahrt  er- 
wähnt, wird  wohl  eher  auf  Zenale  zurück- 
gehen. 

Erweitert  wank  die  Kenntnis  vom  Meister 
WH  vnrai  uK  jwcui viui sowmwi  «nTvi>  a«. 

Calvis  (1965).  Er  wußte  von  den  auf  das 
Altarwerk  in  Treviglio  bezüglichen  Urkunden 
von  i486  (1480  ist  bei  ihm  Druckfcbicrl  und 
1007»  aus  denen  der  Vatersname  des  Künstlers 
nid  die  nncefihre  Omer  selnea  Lebens  her- 
vorgehen  (die  erste  dieser  Urkimden  wurde 
bald  darauf,  1867,  von  LocatcIIi  ausführlich 
▼eröflfentlicht),  kannte  die  Madonna  der  Samml. 
Cutelbarco;  bei  ihm  steht  zuerst  die  Nachricht 
Ck  aodi  Arch  st  lonb.  IX  dB7),da8B.  durch 
herzogliches  Schreiben  vom  9.  Dez.  1490  mit 
vielen  andern  Künstlern  nach  Mailand  zur 
Ausschmückung  des  Kastells  berufen  wurde; 
aus  Fornaris  Chronik  kannte  er  eine  hl.  Fa- 
milie (bez.  Bemardinus  Butinonus  da  Trivilio 
pinxit  1484),  die  B.  für  das  Carmine  in  Mai- 
land gemalt  hatte,  die  aber  bereits  verschwun- 
den war  (vielleicht  die  Madonna  Castelbarco), 
und  aus  Albuzzis  Notizen  von  1770  wufite  er, 
daB  B.  für  Mozzaniet  (bl  der  Nähe  von  Tre- 
viglio) beschäftigt  gewesen  sei ;  femer  schrieb 
er  irrigerweise  B.  einige  weitere  Bilder  zu. 

Eine  zusammenfassende  Betrachtung  der 
Wirksamkeit  konnten  erat  Crowe  n.  Ca- 
vakaadle  (deoiadie  Anag.  versuchen. 
In  den  Kreuzgängen  von  Sta  Maria  d.  Grazie 
führten  sie  eme  Madonna  la  Lünettc,  ein 
Brustbild  des  hl.  Dominikus,  Rundbilder  von 
Dominikaner-Heiligen  an,  die  1809  öbeipintelt 
wordoi  seiea;  in  der  Kirdie  selbet  aber 
gengeslalten  —  Morelli  (1880)  erklärte  die 
Inschrift  des  Bildes  auf  der  Isola  Bella  für 
gefälscht  und  gab  das  Werk  dem  Gregorio 
Schiavone ;  B.  erscheint  ihm  nach  den  übrigen 
Werken  als  ein  mittelmiKfer  Schfiler  Foppas; 
den  Anteil  der  beiden  zusammenarbeitenden 
Künstler  schied  er  an  dem  Altarwcrk  von 
TMnglio  in  der  Weise,  daß  er  den  hl.  Martin 
B.  gab,  die  Madonna  aber  Zenale  zuwies. 

1886  belieB  der  Untei-xeichnete  (in  der  Pest^ 
Schrift  für  A.  Springer)  die  Madonna  auf  der 
Isola  Bella  dem  Meister  als  sein  frühestes 
Werk,  weil  die  Inschrift  zu  Zweifeln  keinen 
Grund  biete,  suchte  dafür  aber  die  Ansicht  zu 
•tfitzen.  daB  die  sehr  beschädigte  Jahreszahl 
auf  den*  Triptychon  der  S.  Castelbarco  mit 
Röcksicht  auf  den  vorueschrittenen  Stil  des 
Bildes  1484  (nicht  1454)  gelesen  werden 
müsse;  tmd  wies,  von  diesem  Bilde  aus- 


gehend, an  dem  1486  entstandenen  Altarwerke 
von  Treviglio  die  Madonna,  den  hl.  Martin, 
die  Tafeln  mit  den  HH.  Sebastian  oad  Ste> 
phanos  wegen  ihrer  mit  dem  Brnnbttde  über- 
einstimmenden hageren  Gestalten  (im  Gegen- 
satz zu  den  fülligen  Figuren  Zenales  auf  den 
übrigen  Bildern)  B.  zu.  Im  KmL  der  Mail. 
Auast  des  Burlington  Onb  von  1898  füsl» 
H.  Cook  noch  fragweise  cb  WtA  hl  dir 
Wiener  Akad.  hinzu.  —  P.  ICalagoia-Valeri 
konnte  1901  noch  das  groBe  Fresl»  aus  der 
Apsis  von  S.  Agata  in  Monte  in  Pavia  hinzu- 
fügen; L.  Behrami  aber  berichtete  1801/QB 
fiber  die  Aufdeckung  weiterer  Windfrahw 
snwie  der  Gewölbemalerei  in  der  AmbrOShW- 
kapelic  von  S.  Pietro  in  Gessate. 

Das  ganze  bisherige  Material  wurde  19QS 
von  Malsguiai  zuaammcngefaBt,  unter  Vor- 
fühntng  ener  groBen  Zahl  von  AbbQdmgen. 

Zu  d^m  Bilde  der  I-^^fda  Prlla  fügte  Cr  die  VOO 
derselben  frühen  Hand  gemalte  groBe  Ma- 
donna heiin  Duca  Scotti  in  Mailand  hinzu; 
in  Treviglio  wies  er  stif  Reste  anderer  Male- 
reien Ba  ^Veitcfhte  kiHiiilf  er  nodi  die  Hilb« 
figur  einer  Madonna  hinzufügen,  die  unter- 
dessen aus  dem  erzbischöfl  Palast  in  die 
Brera  gelangt  war,  sowie  drei  Kirchenväter 
in  Runden  (zwei  bei  Herrn  Aldo  Noseds 
in  Mailand  tmd  einer  in  der  Galerie  «oa 
Parma).  —  In  einer  Besprechung  dieser  Ar- 
beit fügte  Suida  noch  die  als  „Paduan.  Schtile" 
bezeichnete  groBe  Picti  der  Berliner  Gal  (No 
1144)  hinzu,  die  aber  über  B-s  Können  hinaus- 
zugehen scheint,  wie  weiterhin  einzelne  Bilder 
in  Bergamo,  Pavia  und  Mailand.  Der  T^nfer?. 
nahm  1908  die  unter  Bramantinos  Namen 
gehende  Anbetung  des  Clnstkindes  in  der 
Ambrosiana  für  B.  in  Anspruch,  hat  aber 
diese  Ansicht  seitdem  wieder  zogonaten  Bra- 
Mantinos  aufgegebetL  Malaguzzi  schrieb  B. 
(1904)  ein  sehr  schwaches  Triptychon  in  der 
städtischen  Sammlung  des  (  istdlo  Sfor- 
zesco  zu;  u.  H.  Cook  (1904)  eine  groBe  thro- 
nende Madonna  mit  i  Engeln  (beim  Col.  Sir 
Herb.  Jekyll),  die  gegen  1500  entstanden  zu 
sein  scheint,  im  vordem  Engel  links  bereits 
den  Einfluß  Leonardos  verrät,  somit  für  den 
späteren  Stil  B.s  von  Bedeutung  ist;  und  die 
IdiensgroBen  einzelnen  Gestalten  des  hl.  Lau- 
rentius u.  Job.  d.  Ev.  (bei  Messrs.  Dowdes- 
well),  die  etwas  später  als  1486  entstanden  sein 
werden.  1909  endlich  faste  Sddn  OOCh  «ei- 
tere Bilder  hinzu. 

1)  Tknmtnd»  Itadonna  mit  Joh.  d.  T.  «wd  dir 
h.  JnsHna,  kleine«  Süd,  bez.  BemasÄoUS  B*^ 
nonni  de  Trivilio  pinxit  IioIa  Bella. 

2)  Thronend*  Madonna  mii  6  BngtIpiMt», 
groB,  falsch  betelctnet  Andnaa  Mantlnai  p.  p> 
1461.    Mailand.  Prtne.  dl  MoUstte  (Bibe  des 

Duca  Scotti). 

3)  Madonna  mtl  kniendtm  SMtHr.  UM.  Wien, 
Akademie  No  I  129.  (?). 

4)  Thronende  Madonna  mit  ein«m  Bnt*i,  auf 
den  Fligeln  die  HU.  Benuadinus  (rscbu)  «ad 


301 


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Vincetu.  Bez.  Bernmrdinoa  Butinoniu  de  Tre- 
Tüio  UM  (nach  andern  1««).  Bnn  (Ui  UVO 

Sanimi.  Lastcibarco). 

5)  Das  Attarwrrk  in  S.  Martine  ~u  TrevitHo. 
Zn—mmen  mit  Benurdo  Zeiuile  aaB(efübrt. 
Darch  Akt  vom  2«.  6.  14S5  (alcbe  LocateUi)  bd 
B.  and  Zcnale  bestellt;  400  L  imp.  wollte  der 
Rektor  der  Kircke  padre  Simon  de  So.  Pelegrioo 
beiatcaeni  (woyon  er  43  L  fleick  sahlte),  dca 
V«llMdnu  des  Werks  «• 
BMB  Sfhätnwn 
IS  Ihr  Gdd  crUdten  die  BlMllcr 
ite  rici  IMT  as  da 

Ober  aadm  HateiciMi  la 


4k  KlMke    VstacHMl  (UCt). 

d— •)  ÜMi  jrMkMVfler  m  Rarndn.  IdeiM 
BnMkOd«.  «Mi  M  H.  Aldo  N«Md»  ia  iUBuO, 
dacr  (ItoM.)  ia  der  Gel.  za  Pamw. 

f )  rr«$im  4tr  Kap.  Griü,  Sacnea  am  dem 
Leben  des  h.  Ambrosius.  S.  Pietro  in  Gesaate 
iä  Mailand.  Die  Kap.  gestiftet  t.  apostol.  Proto- 
aolw  Anbr.  Grifo,  der  1403  starb.  Um  140M8 
vaa  B.  gemeinsam  mit  Zenale  anageführt,  naihillill 
GfMo  TOT  1484,  aber  ohne  Erfolg,  einen  Vertrag 
■il  Fayp*  geschloiaen.  Er  hatte  dafür  285  Scudi 
•nsgesetzt.  Bez.  Opus  Bernardini  Butinoni  et 
Bemardi  de  Zenalis  de  Trivilio.  Bis  1861  über- 
tflocbt  1001/02  wurden  weitere  Teile  und  die 
Decke  freigelegt.  Die  Decke  mit  musiziereoden 
«id  schwebenden  Engeln  (Abb.  Rasa.  d'Arte  VII 
IM  fgg.)  von  B.,  die  Winde  wahrscheinlich  mm 
grSBereo  Teil  von  Zenale.  Siehe  Puccinellis 
Chronicon  von  S.  P.  in  Gess.,  Mail.  1A53. 

10)  Fresken  in  S.  Maria  d.  Grati*  (siehe 
Vaiari). 

11)  Madonna,  Halbfigur.  Brera  (aus  dem  erz- 
bisch. Palast). 

12)  Fresko  der  Apsis  von  S.  Agata  in  Monte 
zu  Pavia.  Krönung  der  Maria.  Bis  1907  bei  H. 
Grandi  in  Mailand,  dann  nach  Paris  verkauft. 

13)  Triplychon  mit  i}  Darst.  aus  dem  Leben 
Christi.  Pinacoteca  Comunsle,  Mailand  (vorker 
Samml.  Cavdkri  ia  MiJliBd  «ad  CtnmM  Ia 
Paris)  (>). 

14)  Thrüm-nde  Madonna  mit  nfr  Bngeln, 
groS,  um  1500.    Col.  Sir  Herb.  ]tkjH,  LgadoB. 

15)  Di*  HH.  Laurentius  und  Joh.  Bv.,  Uhtm 
groB.    Messr».  Dowdeswell,  London. 

16  )  Weiblicher  Kopf  van  vorn.  Mailand,  Coa* 
tesaa  Sola  Busta  i.\bli.  bt-i  Suida  190D). 

17)  l'orführung  eines  j  u  i^endltt  hen  Heiligen 
vor  den  Richter.  Fürst  Liechtenstein  auf  dessen 
Burg  bei  Mödling  (Suida  1909). 

18)  Die  HH.  Bonautntura  mmd  Ludwig,  ganze 
Gesulten,  EioadfigBRB.  AaAmiaBB  (Allb. 
cbendort). 

19)  Madonna,  Knieatück.  Mailtad^ 
kloster  S.  Sofia  (Abb.  ebendort). 

über  weitere  B.  cogeachriebene 
Suida  in  Repertor.  XXV  332  fgg. 

Lif. :  Franc.  Malaguzxi-Valeri,  Pittori 
lombardi,  1902.  —  Rez.  von  Suida  im  Reper- 
tor. f.  Kstw.  XXV  (1902)  332  -  v  S  e  i  d  1  i  t  r. 
in  L'Arte  VI  (1903)  31.  —  Mala«uizi  in  Ras». 
d'Arte  IV  (lTO4i  :iH,  VII  tiöOT)  U'.  —  H. 
Cook  im  Burl.  Mag.  IV  (1004  )  84.  —  B.  Be- 
renson,  North  Ital  Paintera  (1907)  180  fgg. 
—  W.  Suida  in  Monatsh.  f.  Kunstwiss.  II 
(1909)  486  fgg.  —  C.  J.  F  f  o  u  1  k  e  s  u.  R.  M  a  i  - 
o  c  c  h  i,  Vinc.  Foppa,  Lond.  1909  S.  83  u.  249. 

Frühere  Lit.:  Lomazro.  Tratt.  (15H4)  271, 
652:  (18441  II  89,  III  251  n.  Idea  etc.  17.  — 
Tor  e,  Ritr  di  Milano  (1674)  162,  319.  — 
Passavant  im  Kunstblatt,  1838  No  68.  — 
G  i  r  0  1.  C  a  1  V  i,  Not.  dei  princ.  architetti  II 
(IMS)  103.  —  Pas.  Locatelli.  Illutii  Bei^ 


gam.  (1867)  I  407.  —  Crowe  u.  Cavalca* 
aelle,  Gesch.  d.  ital.  Mal.  (1876)  VI  33.  — 
J.  L  e  r  m  o  1  i  e  f  f  (M  o  r  e  1 1  i),  Die  Werke  usw. 
(1880)  469;  ebenso  GaL  zu  Berlin  (]S93)  128, 
—  S  e  i  d  1  i  t  s  in  Ciea.  Stud.  z.  Kun»t«f »ch  ,  Fest- 
nbe  für  AnL_  Springer  (I^ipiis;  l^'S')  64. 
Herb.  Cook'im  Kat  d.  Mail  Ausn.  des  Bur- 
lington Club  (1896)  XXIII.  -  .N<  a  1  a  g  Q  z  z  i  io 
Raas.  d'Azte  I  (1901)  90.  —  L.  Beltrami  ia 
der  Perserenan  1901  o.  W  («^  aiffuliti.  ZXIV 
«7  IL  XXVI  178). 

Aaleidem  seien  nocli  angefahrt :  Raas,  bibliogr. 
d.  wie  ital.  I  ISO.  VI  144,  VII  39.  103.  -  Art« 
e  Stacb  VI  MI.  XI  ».  3CVI  17».  —  Botlett.  d. 
.Sde.  PkvcM  di  Stör.  Patr.  VII  (1907)  56. 

V.  SexdlilM. 

BatUad,  G.  W.,  engl.  Landschafts-  und 
Marinemaler,  rtetlte  zwischen  1B31  und  1B43 
wiederholt  ia  der  Londoner  Royal  Acad.  und 
in  der  Bril.  Institution  aus 

Grave«,  Roy.  Acad.  Exhib..  190S  I  u.  The 
Brit.  laatit.,  1908.  H.  V. 

Butler  amerilb  Hdutedier,  um  Mitte  19. 

Jahrb.  titig.  E  Richter. 

Butler,  Charles,  amerikan.  Architekt,  geb. 
1870  in  Searsdalc,  N.  Y.,  Schüler  der  Ecole 
des  Beaux-Arts  in  Paris.  Nach  Studienreisen 
in  Frankreich,  ItalicB,  Spanien  u.  der  Schweiz 
kehrte  er  1898  nach  Amerika  zurück,  wo  er 
von  der  Firma  Howard  and  Cauldwel)  nach 
Kalifornien  behufs  Errichtung  eines  Universi* 
tätagebäudes  gesandt  wurde.  1889 
er  die  Firma  Butler  und  Roeiman.  Zu 
besten  Obäuden  gehören  die  Babcodt  Me- 
morial Kirche  in  Baltimore,  das  Archbold 
Mausoleum  in  Tarrytown,  N.  Y,  das  Kinder- 
hospital der  Johns  Hopkins  Universität  ttnd 
bcfondera  das  Madiion  Avenue  Bivtist  Mis- 
SH»  House  in  New  Yofk.  In  letzter  Zeit  hat 
B  sich  besonders  mit  den  Entwürfen  für 
Hospitäler  beschäftigt.  Er  ist  seit  1907  Lec- 
tnrer  (m  bospital  planning  am  Teachers'  (Col- 
lege, Columbia  University.    Lewis  F.  PUcKer. 

Butler,  Charles  E.,  Figuren-  u.  Porträt- 
maler der  Gegenwart  in  London,  atdlt  wH 
in  der  Royal  Acad.  das.  aus. 

Graves.  Roy.  Acad.  Exbib.,  190S  I.    H.  V. 

Bnttoi»  Edward  Riehi  Maler»  geb. 
1806  in  Sacntmento  (Callfernien),  Sdräler  von 

J  L.  Ccronie  in  Paris,  wo  er  im  Salon  1885 
ein  Porträt  ausstellte;  lieB  sich  nach  Studien- 
reisen durch  Italien  etc.  in  Überlingen  am 
Bodeaaee  nieder  und  beschickt  von  dort  ana 
die  deotidiea  Kanatamtellungen  mit  nodera 
empfundenen  und  lorgsam  durchgeführ- 
ten italienischen  u.  deotachen  Stimmungsland- 
schaften u.  genrehaften  Figurenmalereicn  in 
der  mugikaliscb  fcintonigen  Art  Wbiitlen. 
Den  beeooderen  BdMI  der  Kritik  erntete  er 
mit  detn  in  seiner  rarten  Abtönung  ungemein 
reizvoll  wirkenden  Gemälde  „Die  Kommuni- 
kantin"  (1907  in  ICannheim,  1008  in  der  Mün- 
chener SeMaaion  «qgeatelh,  Abb.  im  Kat 
1906)  md  nüt  den  tfeflonigen  NoctwiM 
„Nacht  am  BodcnSiC"  (1907  in  Düsseldorf  «. 
im  Januar  1906  wik  cber  Reibe  anderer  StiB- 


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Bulter  "  Bumto^D 


mungsbildcr  B.s  \'om  Bodensee  und  aus  Italien 
im  Casfirer-Salon  in  Berlin  ausgestellt). 

Kunftchrooik  1008  p.  219.  —  Kvmat  f.  Alle 
1906  p.  233.  —  AiiMt.-Kat.  Munheim  1907  p.  33 ; 
MMeldofl  1M7  p.  M;  Köln  1907  p.  23.  * 

BaOtt,  Elizabeth,  Thompson. 

Batkr,  George  fiernard.  amerik.  Ma- 
ler, gd».  a  2.  1888  in  M«r  York,  atudkrte  in 
irmfm  unrrr  tiicu  v.  voonirc ,  uen  nco  cm  in 
San  Francisco,  dann  in  New  York  niedrr  und 
ging  1875  naih  IiaJien,  wo  er  jahrelang  lebte, 
um  schlieBlich  nach  New  York  zurückzu- 
kehren. 1878  schon  wurde  er  zum  Mitglied 
der  Akademie  gewUilt.  Seine  HerbiWer  sind 
am  beliebtesten;  er  malt  auch  Porträts  und 
Genregemäldc.  Starb  am  4.  5.  1007  in  Croton 
Falls,  N.  Y. 

Clement  and  Hutton,  Artista  of  the 
19t]i  Cent.,  1893.  Edmund  von  Mach. 

Battatp  Herbert  Maler  ili  London,  be- 
flcbickt  seit  1887  die  AmMethniBen  der  B. 

Academy  mit  fein  detaillierten,  realistisch 
lebensvollen  Genremalereien  wie  „Hauhng 
the  Pilchard  Nets",  —  „Fresh  from  the  Silver 
Sea",  —  „Youth  and  Ate", »Rating  a  Sto- 
wMray"  (1906)  etc 

GraT«%  R.  Acad.  MOS.  —  Tbe  Art  Jouroal 
IIW  ».  1T4  I.  (nh  AU».).  • 

BvÖait  Howard  Russell,  amerik.  Ma- 
ler, geb.  am  8.  8. 1856  in  New  York.  Er  be- 
gleitete F.  E.  Church,  von  dem  er  seinen  ersten 
Kunstunterricht  erbktt,  auf  dessen  Reisen  in 
Mexico.  absoMerte  die  Princeton  Uiniver^t 
1876  tmd  Columbia  Law  Schoo!  1881  und 
wurde  Patent-Advokat,  sattelte  aber  1884  um 
ond  Studierte  bis  1888  in  Paris  unter  Dagnan- 
BnuveRi  imd  BolL  B.  behandelt  haoftsäch- 
das  Meer  und  Kfislenlandschaflni,  z.  B. 
„The  Sea"  (Sal.  1888),  „The  Breakers",  (Paris 
Ausst.  1900),.  vot>  Porträts  seien  genannt: 
Philipp  Schiff  und  Andrew  Carnegie.  Er  ist 
Mitglied  der  Natümal  Academy  und  war  1880 
bis  1806  PrisideM  der  American  Fine  Arts 

Society 

Fine  Arts  Exhib.  U.  S.  Pari»  1900.  Illustr.  C»t 
mit  Abb.  Edmtind  von  Maek. 

Btitler,  Miß  Mild  red  A.,  Malerin,  geb.  u. 
tätig  in  Kilmurrey  (Thomastown,  Irland), 
Schülerin  von  P.  Naftel,  Frank  Calderoo  u. 
Koman  Garstin,  beschickt  seit  1889  die  Lon- 
doner  .Ausstellung!  n  der  R  Acadcrny,  der  R. 
Watei  Colour  Society  u.  der  Society  of  Lady 
Artists  mit  Landschafts-i  Tier-  imd  Gcnre- 
Wldem  in  Ol-  u.  Aouaretlmalerei.  In  der  R. 
Acadenqr-Ansstellung  1896  wurde  ihr  Gemälde 
„The  Mofning  Bath"  aus  der  Chantrcy-Stif- 
tun^  tür  die  Londoner  Täte  Gallery  angekauft. 

Gr.ve«,     Acad.  IMK.  ~  Wbo*«  Whe  1911 

p.  300.  • 

Butler,  Richard,  engl.  Landschaftsmaler 
in  Sevenoaks,  stellte  zwischen  1869  und  1886 
wiederholt  in  der  Londoner  Royal  Acad.  aas. 

Graves.  Roy.  Acad.  Exbib..  190>5  I.    H.  V. 

Butler,  S.,  engl.  Zeichner  der  2.  Hälfte  de« 


18.  Jahrb.,  lieferte,  gemeinsam  mit  J.  Linnell, 
Entwürfe  für  Pmddtarasaen.  die  P.  Ol.  Ca« 

not  stach. 

Gttilmard,  Lea  Msitre«  Onannn,  1881 

p.  518.  —  Kat.  d..  Berlin.  Omamentat-Ssaual., 
1894  No  880.  H.  V. 

.  Botlai^  Samuel,  Porträt-  und  Genremaler 
in  London,  stellte  das.  in  der  Royal  Acad. 
1869-1876  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exbib,,  1006  I.     H.  V. 

Butler,  r  .\  ,  .vr,rrjk  HolziMMlier,  für  Zeil- 
Schriften  um  1880  tatig.  &  JticAlsp. 

Batksi  Theodore  Barl,  Maler,  gi^  1876 
in  Nordamerika,  Schüler  von  Claude  Monet 
in  Paris,  lebt  in  Givemey  bei  Vernon  (D^rt. 
Eure)  ;  beschickt  den  Pariser  Salon  d'Au- 
tomne  seit  1904  alljährlich  mit  Pariser  StraBen- 
bildem  und  Dorfstraflenazenen  im  iwaprssilt^ 
nistischen  Stile  seines  Lehrmeisters.  In  der 
Galerie  Bemheim  jeune  zu  Paris  veranstaltete 
er  19''>9  eine  von  de  Kritik  wohlwollend  aitf> 
genommene  Sonderausst.  seiner  Malwerke. 

Chron.  d.  Arts  1909  p.  307.  O.  GrauioB. 

Bolki;  Timothy,  Porträtbildhaner  in 
London,  stdlte  zwiadicn  1888  tad  16T8  eine 
lange  Reihe  von  Bildnisbüstm  (Marmof)  in 
der  Royal  Acad.  das.  atis. 

Gravei,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905.  M   W.  B. 

Bntlet,  William  D  c  a  n  e.  Architekt  in 
Dublin,  t  da.s.  am  28.  11.  1867.  Schüler  von 
S.  Beazley.  Von  ihm  sind  die  Bahnhöfe  in 
Dublin  und  Drogheda,  die  neue  Kathedrale  in 
Kilkonny  und  die  kathol.  Kirchen  in  Roscrea 
und  Munasterevin,  letztere  beide  in  gotischem 
Stile. 

Redgrave,  Dict  of  art,  1878.  —  Graves, 

Roy.  Acad.  Exhib.,  1906  I.  —  Tbc  Art  Jouro., 
1858  p.  24  (NekroU).  H.  V. 

Batbr  Stoney,  T.,  s.  Stonty,  T.  Batler. 

Bvtlln,  W.,  Bildhauer  in  London,  wo  er  in 
der  Royal  Acad.  1828—84  einige  Porträt- 
büstcn  ausstellte. 

Grave»,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I.     H.  V. 

Bvto  d  i  V  a  n  n  i  oder  N  a  n  n  i,  Italien.  Ma- 
ler, der  Ende  des  14.  Jahrh.  in  dem  Ruolo  del 
Pfttori  in  Siena  eingeschrieben  vnirde.  Viel- 
leicht identisch  rnit  dem  florent.  Maler  Bona- 
juto  di  Giovanni  (s.  d.),  der  maestro  Biito  ge- 
nannt wird. 

Milanesi,  Doc.  Senesi  1854  I  43.  —  Mii- 
cell.  Stor.  Senese  IV  132  f.  R.  C. 

Bnttafego  (Butafoco,  Buttafoco),  Antonio, 
italien.  Maler  und  Kupferstecher  aus  Verona. 
Arbeiten  sind  von  ihin  von  1772  bis  1806  be- 
kaimt,  doch  soll  er  noch  1817  am  Leben  ge- 
wesen sein.  In  Verona  selbst  befinden  sich 
nur  zwei  mittelmäBige  Fasaadenbilder,  beide 
die  Flucht  nach  Ägypten  darstellend ;  dagegen 
finden  wir  in  Padua  Spuren  seiner  Tätigkeit, 
in  der  jetzt  aufgehobenen  Kirche  S.  Giuliana 
das  Hauptbild  des  ersten  Altars,  Jungfrau  mit 
Kind  und  Heiligen  bez.  Antonius  Butafogo 
pinxit  1788,  in  der  letzten  Kapelle  der  Kirche 
Madonna  de'  Ciechi  die  fiigürliche  Umrahmung 
eines  Gemäldes  von  Stefano  dall'  Anare  bez. 


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Ant.  Buttafog  F.,  bei  den  Eremitani  Jungfrau 
mit  Kind  und  h!  Petrus  und  Paulus  bez.  Ant. 
Buttafogo  Pinxit,  in  der  Scuoia  del  Santo  ein 
Gemälde  mit  dem  Tode  des  hl.  Antonius  bez. 
Ant  Butuf<%o  1777.  Von  seinea  aehr  selte- 
nen  Stichen  sind  2  Madonnen  mit  Kind  nidi 
Mazzuoli  und  Paolo  Farinati  und  das  Por- 
trät des  Paduaner  Professors  Jacopo  Faccio- 
tati  nach  M.  Scanferla  bekannt,  auBer  ana- 
tomischen und  technischen  BucbiUuitratioiMn 
aus  den  Jahren  1772  nnd  1801 

Z  a  n  i,  Knc.  mct  —  Zannandrci«,  Pitt. 
scuU.  cd  archit  Veroncai  1891  p.  6U.  —  Lt 
B  1  a  n  c,  Mannel  I.  —  Kat.  d.  BUpiimiamiK 
Graf  Enxenberg  Wim  UTO  9.  4t.  —  Gk  Ctm- 
p  o  r  i,  GU  aftilt;  ML  Mcs.  aq^  alitl  «rtna.  IIM 
p.  497.  R.  C. 

Buttason,  Kupferstecher  in  Italien,  tätig  um 
1880,  von  dem  Le  Blanc  (Manuel  I  565)  2  Bl. 
■Iiiführt.  Außerdem  nennt  Rovinsky  {Lex. 
russ.  Porträtstiche)  das  BL:  Marina  Mnisaech, 
Halbfigur.  ff.  V. 

Bnttassoni  (Buttazoni),  Alberto,  Italien 
Dekorationsmaler,  f  am  11.  4.  1741  im  Kloster 
der  Annunziata  zu  Bologna,  wo  er  Franzis- 
kaner Laienbruder  war.  Er  malte  1720 
meinsain  mit  Vittorio  Maria  Bigari  (s.  d.)  den 
Chor  der  Kirche  S.  Niccolö  zu  Carpi  aus. 
Im  Klosterhofe  dieser  Kirche  sollen  Reste  de- 
korat.  Fresken  wie  auch  d.  Ortumentschmnck 
des  Portals  zur  Bücherei  von  ihm  stammen. 

Zani  Enc.  met  —  G.  Campori,  Gli  artist. 
Ital.  ccc.  ncgii  Stati  estens.  1S55  p.  79.         R.  C. 

Battt»  Laurent,  Bildhauer  des  19.  Jahrh. 
in  Nancy:  gemeinsam  mit  seinem  Bruder 
roaclite  er  eine  Büste  des  Generals  Dmiot  (im 
Mos.  von  Nancy),  sowie  genrehafte  Klein- 
bronzen. 

Champeaax,  Dict  d.  Fondeura  etc.   R.  C. 

Buttel,  Architekt,  Oberbaurat,  erbaute  1866 
die  ^KMoMrircht  au  Neustidits  in  foii- 
acfiem  Stila  (Badartdn)  nd  Uelttta  die  Flioe 
zu  der  nemo  Stadtldrdie  in  FOntenlwis 
(Strelitz). 

S  e  u  b  e  r  t,  Kadericx.  IV,  Stuttg.  18T0L  H.  V. 
Battecei^  Thoata«»  s.  Bitterer. 
Batteifl^  William,  engl.  Arehitdct,  geb. 

in  London  am  7.  9.  1814,  f  am  23  2.  1900, 
war  einer  der  wenigen  Führer  der  neugoti- 
adien  Richtung,  der  die  mittelalterl.  ArcUtek- 
tnr  nicht  als  ein  Vorbikl  zum  Kopieren  aasafap 
•oiideni  als  die  Grondkqrs  fBr  eigenes  wefteres 
Schaffen.  Er  trat  in  ein  Atelier  za  Worcester 
ein,  studierte  dann  lange  Zeit  die  englischen 
Kirchen,  reiste  darauf  in  Norddeutschland, 
Skaadinaviei^  Frankreich  nnd  Oberitalien. 
Nachdem  er  die  Reste  der  Angastmer-Abtei 
in  Canterbury  restauriert  hatte,  begann  er  1849 
die  Allerheiligenkirche,  Margaretstr.,  London, 
dne  geschickt  angeordnete  Gruppe  von  Back- 
stftniwnten  mit  kühnem,  prachtvollem  Turme. 
1881—88  baute  er  St  Mathias,  State  Newing- 
ton,  und  1862  die  St.  Albansktrche,  Holbom, 
einen  prächtigen  Bau  von  aosgeaeicbafeten 


Proportionen.  In  Oxford  errichtete  er  das 
Kehle  College  nebst  Kapelle,  das  architek- 
tonisch zwar  bedeutend,  durch  seine  seltsame 
Farbe  aber  stark  beeinträchtigt  wird.  Er 
hatte  leider  kfiiwp  ^fft  för  Farbe  icha« 
dcte  didiiich  den  alten  Banlen,  deren  Reilaii- 
ration  ihm  anvertraut  war,  so  z.  B.  d.  College- 
Kapelle  in  Winchester  und  der  Kirche  des 
Saint  Gross- Hospitales.  Das  R.  Institute  of 
Brit  Architects  verUeh  Ihm  1884  die  GokL 
Medaille. 

Arefaaeol.  Insüt.,  Prooeed.,  3.  S.,  VU  t41--M8. 

—  Tbe  Builder  (Uodoo),  1900,  I  Sl».  —  Gai.  d. 
B..Arts.  1886  II  100.  —  Man  aad  Womea  of  Üie 
Time  (1809)  p.  10t.  Jatnci  W*al9. 

Bntterl,  Cresci,  Schüler  des  -■^ng.  Bron- 
zino,  als  dessen  garzone  „Cresci  di  Piero  sta- 
deraio"  1561/62  erwähnt  wiid.  (Guardaruba 
Madioea,  F  !&,  a.  c  187— ISU  Er  bcteiligta 
dch  andi  an  den  ddior.  Malereien  nr  HocHf 
zeit  des  Francesco  de'  Medici  (1566). 

Vasari-Milanesi  VIII  «17. 

Geistnkeimer. 

Butteri,  Giovan  Maria,  Bruder  d.  Vo- 
rigen, Schüler  des  A.  Bronzino  tmd  langjähr. 
Gehilfe  des  AL  AUori  Geb.  ca.  1640,  f  1800. 
Er  malte  1884  „Michelaiigdo  im  Bxcis  d.  Mv- 
sen"  für  de.ssen  Esequie  in  S.  Lorenzo  (Feder- 
skizze in  Budapest) ;  1666  dekor.  Darstellungen 
zur  Hochzeit  Franc,  d.  Medici;  ca  1570  eine 
ScfarankfäUm«  CtOaalabrik"}  för  den  Scrit- 
toio  Francesco«  Qetzt  i  Refeet  S.  Sdvi); 
1581  Beteiligung  an  den  Korridorfresken 
der  Ufiizien;  1582  Bild  in  d.  Badia  di  Passig- 
nano;  um  1583:  fünf  Fresken  im  Chiostro 
Grande  von  S.  M.  Novells;  1688:  Dekor.- 
Bild  tor  Hodicelt  des  Ferdfaundo  d.  Medici; 

ca  1590:  Altarbild  im  Carmine  („Hauptmann 
v.  Kapernaum"),  Stich  v.  Cccchi-Eredi ;  1606: 
Madonna  mit  Heiligen  in  S.  Bartol.  i.  Pant. 
ZU  Pistctia.  —  nKröoimg  Marii"  L  d.  Sakri- 
stei too  S.  ^MfeOk  noffon.  —  Sie  UaricD- 
szenen  in  Villa  Fietrafitta  nidit  rndv  vor- 
handen. 

Vaiari  Milaneti  VII  305.  608;  VIII 
017.  —  Baldinuccl,  Notixic  eec..  Ed.  1845, 
III  500.  —  Lanzi.  Stor.  d.  Pitt  (1834)  I  177. 

—  Libro  di  Ricordi  di  AI.  Allori,  ed.  Supino, 
1908,  p.  14,  16,  ?.0.  —  R.  G  u  a  1  t  c  r  0  t  tl,  Des- 
crir.  deir  .^pparato  ccc  ,  1589,  Ed.  illustr.  II  16. 

E  ml  ;,n(-atcni,  Vita  dl  S.  GioT.  G«al- 
bcrtü  (.  l  itclku^jifr).  —  C  e  c  c  h  i  •  E  r  e  d  L  Bona- 
rum  Artium  Splendori  ecc,  Fir.  1771.  —  Caval- 
lucci,  Not.  Stor.  int.  all'  Accad.  d.  Diaegno, 
1873,  p.  49—51.  —  Pinl-Milanesi,  Scrittore 
d.  Art.  it  III  No  228.  —  F  i  n  e  8  c  h  i,  II  Fore- 
stiero  ittndio  in  S.  M.  Novella  (1836),  p.  58,  08, 
71,  72.  —  Tolomei,  Guida  di  Pistoja  p.  77.  — 
Mitt  d.  hoBidüat.  Inst,  te  Plofens,  1MB»  Heft  1 
p.  tS— S7.  GtUtnluimtr. 

Bsttersack,  Bernhard,  Landschafts- 
maler, geb.  am  16.  3.  1858  in  Liebenzell 
(Württemberg),  als  4.  Sohn  des  Stadtpfarrers. 
Kam  nach  dcm  Tode  dsi  Vaters  1881  nach 
Stuttgart,  wo  er  die  Realsehole  absdrierte. 
Im  Begriffe,  sich  der  Baukun-t  zuzuwenden 
wurde  er  1877  durch  den  Defreggerschöler 


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Buttenworth  —  Butti 


Rkturd  GroB  und  den  Stuttgarter  Land- 
■ckiflimaler  Heinricli  Punk  aar  Malerei  ge> 

ffihrt  Als  Schüler  der  Stuttgarter  Akad. 
geooß  er  zunächst  1877/78  Zeichenunterricht 
bei  Kräutle  und  Grunenwald;  darauf  folgten 
Naturstudien  unter  Karl  Ludwig  lind  nach 
dcMa  Weggang  nach  Berlin  unter  Kq^b, 
bis  zom  Frühling  1881.  In  dieser  Zeit  ver* 
tauschte  er  Stuttgart  mit  Dachau,  wo  er 
Hermann  Baisch  kennen  lernte,  der  ihn  ein- 
lud, ala  Meisterachüler  in  sein  Atelier  ein- 
sutrctcn.  Li  Karlembe  verblieb  B.,  reiche 
Anregungen  von  Baiadh  und  Sdiöolcbcr  cn^ 
fangend,  1882—81  Dann  siedelte  er  nach 
München  über,  wo  er,  fleifiig  arbeitend,  bis 
1880  blieb:  in  diesem  Jahre  mit  Kampmann 
«Md  Oodd.  denen  tkb  bald  auch  W.  L.  Leh- 
mann anschk>B,  nach  SchleiSheim«  1881  mit 
Landenberger  und  Stockmann  nach  Polling. 
1891/96  lebte  ;r  wieder  in  München,  um  1899 
nach  Haimhausen  bei  Dachau  überzusiedeln, 
i>9  er  eine  stark  besuchte  Malschuic  grün- 
dete. Der  Mänchcner  Semiion  gehört  B. 
seit  ihrem  Begiime  an. 

B  s  Stil,  der  m  den  Anfängen  die  Einwir- 
Irang  des  exakten,  aber  trockenen  Lehrers 
Ku-I  Ludwig  verriet,  entwickelte  sich  bald 
SS  gröSerer  Breite  und  Leuchtkraft  der 
Farben.  Gaiu  frühe  Landschaften  von  1884, 
1886  und  1888  bei  dem  Bruder  des  Künstlers 
in  Stuttgart.  Aus  der  ersten  Zeit  des  selb- 
ständigen Albeitens  stammt  der  „Heitere 
Tag"  im  Besitae  der  Stadt  München,  der 
dem  Künstler  1801  die  goldene  Medaille  ein- 
trug. In  der  Stuttgarter  Galerie  ein  ober- 
schwäbischer Dorfweiher  von  1898.  In  der 
Folgezeit  entstanden  mehrere  Repliken  des 
„Einödbofes"  (eine  bei  Konzertmeister  Petri 
in  Dresden).  1908  erste  Fassung  des  „letzten 
Sonnenstrahls"  (engl.  Privatbesitz).  1908 
„Hochsommer"  (Pinakothek,  München).  1804 
„Birkenhain"  (erste  Fassung  bei  Graf  Iflojr, 
München).  Seit  1904  macht  sich  ein  starkes 
Streben  nach  gründlicher  Durcharbeitung  der 
Einzelheiten  u.  geschlossenerer  Bildwirkung 
bemerklich.  Aus  der  Folgezeit  stammen 
„Sonnenuntergang  im  Moos"  (bei  Baurat 
Sdiuhe,  Regenabnrg),  „Abendlüfte"  (Dr.  Her- 
mann  Meyer,  Leipzig),  „Abendstille"  (Frau 
M^jor  Lettre,  Neudeck,  Prov.  Sachsen). 

Kat.  der  Neuen  Pinak.  in  München,  der  Mus. 
in  Stnttgait  u.  Wiesbaden.  —  Km.  der  Münche- 
ner XX.  Berliner  Sexesaioo  seit  Anbeginn.  —  Dl« 
Rheinland«;  2.  Jihrg.  (1901^2)  Dex.-Heft  p.  80  f., 
Mirx-Heft  p.  74.  —  Allrem,  Ztg,  Münden  1909, 
No  18S.  —  Dressier,  Kstjahrb.  1010.  Baum. 

Buttoswotth,  Thomas,  engl.  Marine- 
maler, stellte  1818  in  der  Londoner  Royal 
Acad,  1826  in  der  Brit.  Inatitution  (Scblacht 
kd  lyafalgar)  «oi. 

Graves,  Roy.  Acad  IM»  I  «.  Tbe 

Brit  lastit.,  INS.  H.  V, 

Butterwortli,  C,  gmerifc.  Holzstecher  des 
späten  19.  Jahrb.  £.  RUkUr. 


H.  V. 


Bnttarwortb,  J.,  Genremaler  in 
steUte  das.  in  der  Brit  InatitutioB 
1841  und  1864  ciaig»  lüMoriMhe 
aus. 

Graves,  Brit  Instit,  190«. 
Bittaty,  T.  C,  Porträtmaler  in 
stdk«  18e6-«9  in  der  Londoner  Royal  Acadl 

Grave«,  Roy  Acad.  Exhib.,  1905  L    H.  V. 

Bvttet,  David,  geb.  1687  in  Lausanne, 
t  daselbst  1667.  ist  der  Verfcrtiter  eiMt 
lokalgeschiehtl.  wichtifen,  aus  der  Vofdter« 

spektive  aufge  nommenen  Plartes  von  Lau* 
sänne,  der  im  Rathauäc  dieser  Stadt  aufbe- 
wahrt wird. 

C.  B  r  u  n,  Schweix.  Kstlerlou  I.  H.  V. 

Bnttaiiz,  Fran^ois  Charles,  Bildhauer 
in  Pari^,  mit  «Im  Xitel:  „sctilpteur  des  blÄ« 
ncnti  du  roi  et  de  1a  chambre  du  oomte  d'Ar- 
tois",  geb.  um  1732,  lieferte  1760—80  für  den 
Hof  zu  Paris,  Fontainebleau  und  Versailles 
zahlreiche  Bilderumrahmungen.  Für  die  Jako> 
binerUidw  Sc  Tbomas  d'Aivnn  zu  Paris 
Btlmilif  er  17T0  das  über  dem  Hauptportali 
angebrachte  Holzrelief  rriit  der  Darstelhlgg 
der  Bundeslade  sowie  die  Orgelbalustrade. 

Rtchassca  d'Art,  Paris.  Monum.  Relig.  I  (1877) 
239.  —  Nouv.  Areh.  de  l'art  fran?.,  1885  p.  255 ; 
1909 — 7,  Reg.  —  De  Champeaux,  L'art  dana 
le  vieox  Pari«  (1888)  p.  106.  —  S.  L  a  in  i,  Dict. 
d.  iculpt.  etc.  au  18«  r,  lölO  I.  S.  Lomi. 

Bot^amit,  Wilhclmine,  Porträt-  und 
Genrcmalerin  fat  München,  geb.  am  0.  4.  IflSl 

zu  Wilkehlen  in  OstpreuBen.  Schülerin  von 
Albert  Baur  in  Weimar,  später  in  Düsseldorf 
und  von  I.ud'.vlK  H'  rterich  in  München.  Sit 
Stellte  u.  a.  m  Berlin  (Akademie  1877;  Inter- 
nat 1801)  und  in  München  (Glaspal.  1900)  aus. 

Oaa  gektage  Oeaiaddaad,  Leipaig  •  Bcfltep 
1M6  !•  H,  r  • 

Butti,  Enrico,  Bildh  ,  ^eb  am  3.  4.  1847 
in  Viggiü  (Prov.  Cornu).  Ausgebildet  u.  tätig 
in  Mailand,  errang  er  seinen  ersten  öffent- 
lichen Erfolg  1874  mit  einer  Eleonora  d'Este- 
Statue,  seinen  ersten  Principe  Umberto-Preia 
1879  mit  einer  effektvollen  Engelfigur  für  das 
Grabmal  der  Familie  Cavi-Bussi  auf  dem  Mai- 
länder Cimitero  Monumentale.  Späterhin 
ging  er  vom  akademiach-konventionellen  Idea- 
lismus zu  einem  fRm&ßigten  Verismus  über. 
Seine  Arbeitentalne  «II  minatore",  in  der 
Brera-Ausst.  1^8  noch  viel  umstritten,  wurde 
1894  in  Wien  prämiiert  u.  schließlich  in  einer 
Broozewiederholung  für  die  Mailänder  Gall. 
d'Arte  Moderna  angekauft  (das  Marmor- 
Original  In  «merilMniarhem  Ptivatbeaiti). 
NacMem  er  UM  fBr  die  Maaindcr  Giardinl 
Pubblici  ein  schlicht-realistischcs  Standbild 
des  jung-ital.  Freiheitahelden  Gius.  Sirtori 
geschaffen  hatte,  erregte  B.  erhöhtes  künstleri- 
acfaes  Intercaae  mit  aeincm  1897  in  Mailand 
primüeiten  Entwürfe  nir  Hauptfigur  fftr  «in 
in  Legnano  zu  errichtendes  altlombardiscbea 
Siegeadenkmal,   darstellend   eine  tmgonein 


.V. 


305 


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BuWi  ^  Bnttnn 


kraftvoll  bdebte  mitlelalterlicbc  Kriegex- 
gestalt  aus  der  ghibellinenfemdlichen  „Com- 
pagnJa  della  morte" ;  das  vollendete  Monu- 
ment (am  niedrigen  Unterbaue  die  malerisch 
iHKUpoaierte  HochreliefdirsteUung  der  Rück- 
kckr  der  Ifailiinder  vom  Sdiladttfelde  bd  Leg- 
nano)  wurde  1900  xu  Legnano  enthüllt  Auf 
der  Mailänder  Ausst  1906  erhielt  B.  zum 
2.  Male  den  Princ.  Umberto-Preis  für  die 
klassisch  strenge  u.  nthige  Gruppenkompo- 
sition «Tregua"  (Waffenmhe  altrömischer 
Krieger).  Für  den  Mailinder  Dom  hat  B. 
eine  Statue  der  h.  Rosa  gemetBeH.  Endlich 
schuf  er  für  den  Mailänder  Monumentatfricd- 
hof  zahlreiche  prunkvoll  wirkende  Grabdenk- 
miler  (z.  B.  diejenigen  der  FamOien  Borg^ 
Guerrini,  Galbiati,  Casati,  Tantardini  etc.). 

Illnatrai.  Ital.  1874,  II  IM ;  187»,  II  4M ;  1881, 

I  S47;  188S,  II  170,  17»;  1886,  II  322;  1888,  II 
838;  1881,  II  808;  18«S,  I  870;  189«,  II  30, 
1900,  II  87.  —  Emporio  Pitt.  IBT»,  II  193  i  -r- 
Aft«  e  Star.  188S  ».  IT»  L ;  1888  pw  198  i ;  188B  p. 
144;  1801  p.  79;  1897  Sr  71»  »4: 1909  pc  110.  — 
Lltdift  UM  ».  U.  '  liMm  «1  Aste  1M1-9S, 

II  IMi  1888-94. 1 1080:  n  89».  1015 ;  189^7. 
II  II»  ff.;  1897-98,  II  888^-898;  1900-1901, 
II  ffti  1808-8,  II  130:  190»-8^  I  864;  II  278, 
888.  —  KMdiron.  1894  p.  498.  —  Kooit  f.  Alle 
1894  p.  967.  —  L'Arte  1901  p.  335.  —  The  Studio 
1905,  XXXV  892  f.  —  KaL  d.  Samml.  Th.  Eggeta 
in  Wien  (1888)  No.  909.  —  D  e  G  u  b  e  rn  a  t  i  t, 
Di*,  d.  »rt  ital.  riveati  (1889).  —  G.  Carotti 
in  Emporium  1900  p.  481  ff.  —  W  i  1 1  a  r  d, 
Hi»t.  of  mod.  iul.  art  (1902)  p.  228.  —  N  e  b - 
bia,  La  »cult.  nel  Duomo  di  Milano  (1908)  p. 
237  f.  —  C  i  1 1  a  r  i,  Stor.  d.  arte  oontemp.  itaL 
(1909)  p.  90.  —  Mit  NotiMi  «an  E.  Vtcga.  * 

Svtll,  LiOrcnsf\  wlei i.  Hof"M8i iiminltf 
in  Triest,  um  d.  Mitte  d.  19.  Jnhrh  titig.  Die 
Wiener  Gemäldegal.  bewahrt  von  ihm  2  Ar- 
bdlcn,  Gegenstücke :  Stürmische  See  bei  Mala- 
BMeeoCbcc:  L.Buttiiaia)  und:  Scotöck mit 
Sciracnx 

C    Wvrsbaek,  Biogr.  Lot.  Omhr,  IL 

H.V. 

Bntti,  Stefano,  piemontes.  Bildhauer, 
tätig  in  Turin,  wo  er  1860  den  Entwurf  zu 
einem  Denkmale  des  Königs  Cätto  Alberto 
modeUierte  (in  M«niior  «nagdtthrt  im  Auf- 
trage dci  Doca  di  GcBOva  für  desa»  Vflla  an 
Aglii).  Die  Mailänder  Ausstellung  1857  be- 
schickte er  mit  den  voa  der  Kritik  gelobten 
Gruppen  „La  strage  degli  Innocenti",  —  „II 
düavio''  «ind  «Gtudtaio  uaivemle"  (letztere 
fBr  Kfinlg  Garfo  Attctto  in  lifarmof  ans* 
geführt).  Für  Turin  schuf  er  1868  das  Stand- 
bild des  Generals  Gugl.  Pepe  (im  Giardino 
Pubblico) ;  femer  das  Denkmal  des  Dan.  Ma- 
nin  und  zur  Bekröoung  des  Haup^ottak»  der 
Kifdie  S.  Carlo  ein  MamiorrcKtft  daiatcllciid 
Emanucle  FiHberto  von  Savoycn,  wie  er  vom 
hl.  Carl  Borromaeus  das  hl.  Abendmahl  emp- 
fängt. 

II  Cimento  1852  I  610  ff.  —  Le  arti  del  di»e(rno 
18&S  p.  186  f.  -  RiviM  di  nnaaa  1897  I  45s : 
1858  III  475,  478.  R. 

Mläamm,  Bernnrdino^  •.  AiMmm. 


Bnttlar,  A  u  g  u  s  t  a  v.,  geb.  Ertut,  Portrit* 
miniaturmakiüv  gebu  in  Dreadca,  wo  «ie  lange 
tätig  war.  ISn  Iddt  sie  rieh  in  Paris  als 

Schülerin  von  Girud  auf,  dessen  „Frau  v. 
Stacl"  sie  kopierte,  1824  in  London.  Weitere 
Verhältnisse  unbekannt,  sie  starb  1857  in  Pli>> 
rem.^  Aal  der  lualofiachen  PortritaittHtllwiy 
1680  u  UVien  war  eine  Aquarelfamniator  GiÜh 
parzers  von  ihr  zu  sehen  und  auf  der  Wiener 
Kongrefiausst  1896  ein  Stich  von  Josef  Ax- 
mann,  Friedr.  v.  Scidegd  damtdlend,  nacb 
einem  ihrer  Gemälde. 

Nagler,  Kstlerlex.  II.  —  Lemberger, 
Bildnia-Miniat.  in  Deutschland  p.  192.  —  Lei- 
aching,  Bildniamin.  in  Octerr.  1750—1890  p. 
889.  —  iCat.  d.  Wi«ier  Kongreflutsst  1896  N. 
841.  R.  C. 

Buttoar,  Jurriaan,  Maler,  geb.  in  Kiel, 
wurde  am  26.  9.  174S  Bürger  vt»  Amster- 
dam, nachdem  er  dort  schon  1787  ein  Grup- 
penbild für  die  Familie  Ploc»  van  Amstel 
gemalt  hatte  (Privatbesitz  im  Haag).  Er 
war  Mitglied  des  Vereins  Pax  Artium  Nn- 
trix.  Im  Kupferstichkabinett  in  Amsterdam 
ist  sein  Fortr.ät  gezeichnet  TOn  J>  GlWUmood» 
der  ihn  auch  radiert  haL 

Aemstels  Oudheid  V  88.  —  E  W.  M  o  c  s. 
Iconogr.  Batava,  6068.  £.  fK.  Mo«t. 

Battowt - Asdnajkowics,  Marin  Mntd.f 

s.  AndrtejkowieM-Buttowt. 
Buttra,  John  Cheiter,  smeiiiL  ICnpfcf' 

Stecher.  Seit  etwa  1850  tätig.  Meist  Por- 
träts Etablierte  sich  in  New  York  erst  un- 
ter der  Firma  Rice  &  Buttre,  später  unter 
dem  eigenen  Namen:  etwa  8000  Blätter  sollen 
sdncn  Namen  tragen.  S,  RfcMff. 

Butts,  John,  Maler,  geb.  in  Cx>rk  (Irland), 
tätig  meist  in  Dublin,  jung  f  1784;  malte 
Landschaften  in  der  Art  Claude  Lorrains  und 
war  auch  als  Theater-,  Kutacben-  u.  Finnen« 
adiildnater  beschäftigt. 

Redgrave.  Die«.  1878.  —  »et  «f  N«t 
Biogr.  1908  in  554.  M.  W.  B. 

Büttura,  Antoine  Eugene  Ernest, 
französ.  Landschaftsmaler,  Sohn  v.  Eugene 
Ferdinand  B.,  geb.  am  29.  11.  1841  in  Paris, 
Schüler  der  Ecole  des  B.-Arts  und  von  Bien- 
noorry  und  Barrias,  stctlte  von  1866  bis  1901 
im  Pariser  Salon  (Soc.  d.  Artist,  fran^)  seine 
Landschaftsbilder  aus,  die  zumeist  die  Um- 
gegend von  Cannes  und  die  Riviera  wieder- 
geben, wo  der  Künstler  bis  ungefähr  zum 
Jahre  18M  gcfcbt  hat  B.  hat  nidi  radiert 
und  zwar:  An  der  Küste  des  Mittelmeers, 
Kastell  durch  Bäume  sichtbar.  Schk>B  im 
Walde,  Dans  llle  de  Neuilly. 

Bellier-Attvray,  Dict.  gin.  u,  Sappl.  — 
Salon- Kataloge.  R-  C. 

Battnia,  Engine  Ferdinand,  Maler. 
Solm  dca  italien.  Dichters  Antonio  B.,  geb. 

in  Paris  am  12.  2.  1912,  f  daselbst  am  38.  8. 
1S52.  Schüler  von  V.  Berttn,  dann  von  P. 
Dclaroche,  errang  er  1837  den  großen  Land- 
schaftspreis  mit:  Apolto  erfindet  die  Ldcr. 
1888-1818  lebte  B.  in  Bmb»  an  dam  Mo 


306 


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1862  regcIniäSig  die  Salonausst.  ra  be- 
achkken;  Die  Schlacht  (histor.  Landfch. 
von  CkiDpo  Vacriiio  in  Bon  mm  genonnwi» 
Sakm  IfliS);  Ansidit'  von  Tivoli  (Seloa 

1846)  ;  Odyssetis  bei  den  Phäaken  (S.  1847)  ; 
Daphnis  und  Oiloe  (Saton  1848) ;  Der  hl. 
Hieronymus  in  der  Wildnis  (Salon  1861) ; 
ienwr  auch  einige  kleine  realiitiiche  Land- 
adtaflrtlMef  wie*  Cknpo  Vaocino  Oi^tJgr. 
V.  Anastati)  ;  Trmpel  des  Antonius  und  der 
Faustina,  .^näicl1t  der  Kaskaden  von  TivolL 
Das  Museum  zu  M riu pellier  imnlirt  von  ilm 
eine  Italien.  Landschaft. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gte.  I.  —  P. 
M  a  n  t  z  in  der  Gaz.  d.  B.-Arta  XV  IM— 198. 

Gfifroy. 

Bnttaza,  RomoaldOb  Italien.  Ardiitelc^ 
wA.  tm  IflBO  in  Verona,  f  ebenda  am  SB. 

1868.  Er  machte  sich  als  Bauleiter  der  Linie 
Verona — Brcscia  bekannt,  zeichnete  sich  bei 
seinen  Bauten  durch  Gochmack  und  Solidität 

attt,  zog  aber  vor  allem  durch  einen  Entwurf 
ffir  die  Wiener  Bflrae  die  Aafmcitaandceit 

auf  sich,  den  er  in  einer  Schrift  „Grandioso 
fabbricato  dclla  Borsa  e  griin  piazza  Metter- 
nich in  V'ienna,  projetto  dell'  ing  arch.  Ro- 
mualdo  Buttura  dt  Verona — Milano  1846"  ver- 
öffentlichte. 
C.  V.  W  u  r  X  b  a  c  h,  Biogr.  Lex.  Oiterr.  II  MO. 

R.  C. 

Bntty,  Francis,  engl.  Goldschmied,  vo« 
dem  Silberarbeiten  in  englischem  Privatbesitz 
aus  den  Jahren  1769 — 69  bekannt  sind.  Er 
arbeitete  gemeinsam  mit  Nichoias  Dumee  und 
zeichnete  sich  auf  seinen  Werken  mit  F.  B. 
Atts  den  Jahren  17(U^-40  stammt  eine  Tee- 
kanne, aus  ITVT— 68  ein  Tafdaufaati,  im  Be- 
sitz der  Kaiserin  Fritdrich  befand  sidi  eine 
Terrine  in  antikisierendem  Stil. 

Chaffers,  Gilda  aurifabrarum  l'^S3  p.  153, 
156.  1S4,  10?..  —  Jahrb.  d.  kgl.  [ireiill  Kstsarnml. 
XIV  Hl,  R.  C. 

Bauren,  H.  L.  van,  ein  seinerzeit  geschätz- 
ter Tapetenmaler  zu  Utrecht,  f  das.  am  21.  3. 
1840,  der  auch  einige  Landadiaftcn  mit  Tier- 
staffage malte. 

K  r  a  m  m,  Leven»  en  Werken,  1867  I.     H.  V. 

Bnvelot,  Abraham  Louis,  Schweiz. 
Landschaftsmaler,  geb.  am  8.  8.  1814  in  Mor- 
sei.  t  am  80.  S.  1888  in  Melboome.  Schüler 
x'on  Atlaad  in  Lanaanne  Nach  vorfiberfdien- 
dem  Aufenthalte  in  Brasilien  und  der  Schweiz 
ließ  er  sich  Ende  der  60cr  Jahre  in  Mel- 
bourne in  Australien  nieder  und  wurde  hier 
der  bedeutendste  Interpret  der  australischen 
Landschaft 

Ch.  Vuillermet  in  Bruns  Schweix.  Kitler- 
fcs.  I.  H,  Y. 

Baveti,  Corrado,  Italien.  (?)  Maler,  von 
dem  sich  ein  Fresko  mit  Figuren,  eigenartig 
in  Tracht  und  Ausdruck  in  dem  ehemaligen 
Templerhospital  in  Torre  bei  Nizza  befinden 
aol^  mit  der  Inschrift  „Hoc  fecerunt  magistri 
Onnandi  Buveai  et  Goirardi  Nadale  pictoret 
Nicie  et  compatrcs  MCCCXXXXXr. 


A  Uteri,  Not  dd  Prof.  del  Diaeg.  In  Lig. 
1870—80  II  878.  R.  C. 

Bavina,  Andrea,  s.  Andrea  Guvina  und 
Gwvmm,  Andrea. 

Baweat,  Andreas,  Lübecker  Maler,  IM 
in  den  Nieder-Stadtbüchem  genannt 

G  o  I  d  s  e  h  •  1  d  1»  LfllMflhw  Ittieni  a  nmOi 

p.  102.  M*.  im 

Bnwman,  A  u  g  u  s  t  i  n.  1561  als  Baumeiatar 
des  Gotteahaoaea  der  Reichenaa  erwihnt 

Baa-  m.  yrtdaalon.  d  GMhafaoft.  Baden  I 
884.  &  C. 

BvMUMfta^  Johann,  a.  Bmtumadur. 

Bozo,  E  s  t  e  b  a  n,  ^p-in  Stahlstecher  des  19. 
Jahrb.,  get».  in  Barcelona,  Schüler  der  Akad. 
der  schönen  Künste  daselbst  und  der  Akad. 
von  San  Fernando  in  Madrid.  Beteiligt«  aieh 
seit  1860  an  den  Uadridcr  Anart.  Von  den 
Arbeiten  B.s,  der  zu  den  besten  span.  Stahl» 
Stechern  des  19.  Jahrh.  gehört,  seien  erwähnt! 
Ansichten  vom  Palast  Frias  in  Toledo  und  von 
der  Ca&a  de  Mesa  daselbst ;  Die  Mezquita  der 
Alhambra;  Der  Alcazar  in  Toledo;  Bildnia 
Pius'  IX.;  mehrere  Bl.  für  das  Universo  und 
die  Ca1efacci6n  y  saneamiento  de  apoeentos. 
In  den  späteren  Jahren  lebte  B.  in  Paria  und 
war  für  die  Verl.  Hachette  u.  Ca  tätig. 

Ossorio  y  Bernard  GaL  Wogr.  de  art 
eap.  etc.  1883/4.  P.  Lafomä. 

Boztoa,  R.,  Maler,  stellte  1804  in  der  Loft- 
doner  Eoval  Acad.  dn  FamiKenwirtrit  ank 
Ein  /.  Bturton  war  daa.  1818  mit  8  BüAilsaai 
vertreten. 

Graves,  Roy.  Acad.  ExUb..  1906  I.     H.  V. 

Baztaa  Knight,  s.  Kmght. 

Buychello»  G  i  o  v.,  s.  BuiceUo. 

Buyek,    H  e  n  d  r  i  Ic,  Maler, 
meister  der  Lukaagilde  il 
Dekan  derselben. 

Liggeren  I  23,  83.  88,  51.  62. 

Btlyck;  Pierre,  Architekt 
baute  1848  die  beiden  abgebrannten  obeitn 
Stockwerke  des  Turmes  von  St.-Sauveuf 
wieder  auf,  begann  1851  den  Bau  der  Kirche 
Ste  Marie  Madeleine  und  errichtete  um  l>^^50 
die  Kirchen  in  Knocke  und  Sint  Michiel  bei 
Brügge. 

Schavca,  Hiit  de  TaKhit.  en  Belgique, 
IBM.  —  Wealcb  Bimea  et  §.  «nvifoos,  1804. 

H.  V. 

Bny^  vai^  a>  BidL 

BuTiette,  Charles,  Pariser  Kupferstecher, 
stach  1649  zehn  Bl. :  Las  Plans  et  la  Vue  du 
Capitolc  d'apres  Michel-Angc.  Nagler  und 
Fös^  verwechseln  ihn  mit  Carlo  Buratti 

Le  B 1  a  n  c,  Man.  I  55«.  H.  V. 

BnTTette,  Fran<;ois,  francöl.  Architdct 

und  Prämonstratenscrmönch,  lieferte  die  1656 
von  Louis  Barbaran  gest.  Pläne  für  die  Abtei 
S.  Martin  de  Laon. 
Heinecken,  Dict  d.  art.,  IIL  H.  V, 

Bayi,  Cornelis  I,  hoUänd.  Maler,  geb. 
in  Alkmaar,  t  ebenda  vor  1624;  nach  van 
Mander  Brtider  des  Jacob  Comelisz.  van  Ooat> 


1482 


Frei- 
1188 


m 


H.  V. 
Brügge, 


80» 


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na«,  Bach  Acrnt  via  Bodwlt  picto- 

riaf"  (geschr.  um  1618)  erster  Lehrer  des 
Jan  van  Scorel.  In  der  St  Laurentiu«Irirche 
zu  Alkmaar  malte  er  1516 — 19  am  Holz- 
gewölbe  der  Lang-  und  QuertchiSe  Wappen- 
danMOmgen  etc.;  zugeschrieben  wird  ihm 
das  atu  der  Cborapeia  dieser  Kirche  int 
Amsterdamer  Rijkflmtueum  gelangte  Welt- 
gericht. Um  dieselbe  Zeit  malte  er  auch  an 
einer  Geburt  Christi  für  die  Groote  Kcrk  im 
Haag.  Unvollendet  hinterlieB  er  ein  für  die 
GraMcapelle  der  Familie  van  de  Nienburg  in 
Alkmaar  bestimmtes  GrablcgungstriptTchon, 
das  von  Jan  van  S  nrcl  nach  dessen  Rück- 
kehr aus  Italien  (1524)  fertig  gemalt  wurde. 

Van  Kalcken  u.  J.  Six,  Peint  eccli».  du 
m.-äge  en  Hollande  (1904)  p.  8.  —  B  r  u  i  n  v  i  s. 
Beeld.  Kunst,  die  te  Alkmaar  geb.  etc.  (1905: 
p.  8.  —  Kat.  de*  Anuterdamer  Rijkstnus.,  1904 

?.  84.  —  Monatshefte  d.  katwt&sensch.  Literatur 
II  (1W7)  32  (W.  Cohen).  C.  Bruinvis. 
B«7s,  Cornelia  II  {Cometis  CorntlisM 
B.),  Maler,  Soha  des  Vori«v  nb.  ia  Alk- 
maar, t  ebenda  1546;  1611  nriamdlkh  er- 
wähnt als  Vermittler  zwischen  Marten  Heems- 
kerck  u.  den  Vorstdiem  der  St.  Laoreatias- 
kirche  zu  Alkmaar  behufs  Bemaimig  der 
AaBMÜt^tl  dM  HtuftilttTTt  Dm  smn* 
•dmilNHi  M  taf  Graad  der  Sl^aater  C  B. 
das  dem  Stile  nach  gegen  Mitte  des  16.  Jahrh. 
entstandene  Gemilde  „Rebekka  u.  Elieser  am 
Bntnaea",  das  aus  der  Sammlung  C.  Schöffer 
netierdinfi  iaa  Amsterdaawr 
gelangt  ist  (No  606).  Ebea« 
die  Anbetung  der  EBaige  No  TOB  im  Wieaer 

Hofrouseum. 

J.  S  i  X  in  Oud-HoUaad,  1895  p.  97,  174  f.  — 
Van  Kaicken  u.  J.  Six,  Peint.  ecct^.  du 
in.-4ge  en  Hollande  (1004)  p.  8.  —  B  r  u  i  n  v  i  •, 
Beeld.  Konat.  die  tc  Alkmaar  geb.  etc.  (190S) 
p.  9.  —  Katal.  de*  Amsterdamer  Rijksmus.,  1904 
p.  84.  —  K*ul.  der  Gemäldegal.  des  Allerh.  Kai- 
ser!), in  Wien,  ISW  pi,  IN.  —  Vgl.  auch  Ut  bei 
/.  V.  Scortl.  C.  W.  Bruimvit. 

Bnya,  C  o  r  n  e  1  i  s  III,  Maler,  f  in  Alk- 
maar zwischen  1616  u.  1582;  vermutlich  ein 
Soha  des  Cornelia  II  B.  Die  Pfarrldfclie  zu 
Vcato  beaitzt  voa  ihm  eia  Gemilde,  darstel' 
knd  den  Apostel  Paoloa,  mit  der  Signatur 
^Cornelius  Buys  A<»  1560". 

Bruinvis.   Beeld.   Kunst,  die  te  Alkmaar 
«c  (1906)  p   9    -  W.  H.  J.  Weal«  Ia 
e  Burlington  Magazine  1907—8  p.  168. 

C.  W.  Bruinvis. 
Bcya,  C  o  r  n  e  1  i  s,  holländ.  Zeichner,  geb. 
ia  Amsterdam  1745,  war  Sohn  tmd  Schüler 
voa  jMobaa  B.  1768  kam  er  utf  die  «lid- 
MkIm  grichemdwile.  ITIB  begleitete  er  Gora. 
Ploos  Tan  Amstel  nach  dem  Haag,  als  dieser 
dort  dem  Prinzen  Wilhelm  V.  seine  Technik 
von  Radienmgen  in  Handzeichnungsmanier 
Er  war  eia  geschätzter  Zeichenlehrer 
«arde  aa  der  später  gegründeten  legt. 
Akad.  der  bildenden  Künste  in  Amsterdam 
Vorstandsmitglied.  Er  starb  in  Amsterdam 
im  Heftet  1888,  tmd  «etae  Stmmluicca  wttr- 


den  dort  am  4.  4.  197  oad  18.  t.  MB  ^Mr> 

steigert  Namentlfch  hst  er  Landsditftcn 
und  Stadt  ansiebten  nach  der  Natur  gezeich- 
net und  auch  nich  alten  Bildern  kopiert. 
Man  üodet  sie  u.  a.  im  Museum  Tej^er  ia 
Haerlfin  tmd  in  der  Albertina  in  Wien. 


Xvadea  «.  v.  d.  WlUlf  «a.  G 
IV  M.  lOi  —  I«  «aiaHsnlnr  n  tHTk  W.  Mm». 


Bnyi,  Cornelis  Bernudes,  Portrit- 
und  BlumeniTiaier,  geb.  am  26.  8.  1808  in  Gro- 
ningen, Schüler  seines  Oheims,  des  Blumen- 
imd  Fröchtemalers  £.  },  fielkaa»  aad  Otto 
de  Boert.  Stadiertt  IflBS  tmd  M  ia  AmMit> 
dam  ufxl  war  spiter  in  Groningen  inilMig. 
Immerzeel,  Levens  en  Werken,  IMS. 

H.  V. 

Buy«,  Gysbert  Cornclisz,  bolliuid 
M  iler,  der  mit  seiner  Ehefrau  Elisibcth 
Pietersd.  um  1560  in  Alkmaar  sein  Testa- 
ment machte;  wohl  identisch  mit  jenem  „lO*. 
Ghysbrecht  Comeltsz.  painctre",  der  mit  an- 
deren Bürgern  am  81.  8.  1568  von  dem  Her- 
sQg  V.  Alba  als  Flüchtling  gebannt  wurde. 

K  r  a  tn  m.  De  levens  cn .  werken  etc.  (1867) 
I  809  (unter  Comeliax).  —  Bruiavia,  Be44 
Kupst  die  te  Alkmaar  geb.  etc.  (1005)  p.  9. 

C.  W.  Pfuinvi*. 

Buya,  J  a  c  o  b  u  s.  holländ.  Maler,  Sohn  des 
Comelis  B.  und  der  Cornelia  Latombe,  im 
10.  11.  17M  ia  der  AmateikiiGlie  ia  Aaniar» 
dam  getauft.  Bii  tu  ieiaem  tt.  Jahre  bMcb 
er  auf  dem  Bureau  eines  Reditaanwalts;  aber 
von  dem  Kunstfreunde  Syiiraad 
unterstützt,  hatte  er  nebeabei  tihbt 
uaterricbt  voo  Com.  Prook  momb  ab  er 
17tt  Sddkr  der  stid^id^  weheBAadeode 
wurde  u.  darauf  zu  Com.  Trooat  ins  Atdier 
kam.  1745  etablierte  er  sich  als  selbsiindiger 
Maler  u.  scheint  anfangs  namentlich  Pastell- 
portnUs  und  Kabinettstücke  gemalt  sa  haben. 
Eiae  Matter  bei  der  Wiege  Ihreg  Rades  ist 
von  R.  Vinkeles  für  die  Galeric  Le  Brun  ge- 
stochen. Mehrere  seiner  Porträts,  nament- 
lich von  Pfarrern,  sind  von  Honbraken  «ad 
Taajd  gciiocbea;  seia  Portrit  des  bekannten 
Koastfmradet  Com.  Ploos  Tsa  Amstel  (1788) 
ist  im  Museum  zu  Amsterdam.  Für  das 
wallonische  Waisenhaus  daselbst  malte  er 
ein  noch  da  befindliches  sehr  gutes  Regenten- 
gtficki  die  Regentinnea  des  Jahres  11T1  dir» 
stellend,  und  fSr  das  Theater  ia  Aautctdim 
hat  er  eine  Anrahl  Dekorationen  gemalt, 
deren  eine,  der  Hofsaal,  von  C.  Philips  Jx. 
gestochen  ist.  Am  meisten  ist  er  aber  be- 
kannt durch  die  xihlhMca  Shistratiooca. 
areiche  er  fthr  den  Baddiiadd  sciduiela  and 
die  von  verschiedenen  Stechern  vervielffltigt 
sind,  so  von  R.  Vinkeles  für  Wagenaars  Va- 
derlandsche  Historie  u.  Kok's  Vaderlandach 
Woofdenboek;  von  N.  via  der  lüesr  jr.  fBr 
Geikrts  Fbbelea  cn  Vertelsdg,  voa  1.  Fort- 
man  für  Stuarts  Geschiedenis  der  Romeinen, 


30ä 


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Buy«  —  Bigrtt 


hat  er  tidi  In  der  lUdienniv  oad  Sebtbkutut 
Tcrtodit  1766  war  er  nach  Mijdreeht  ge- 
zogen, wo  er  alsbald  Schöffe  wurde  TX  rt 
lieferte  er  1766  ein  aJiegoritcbet  Kaniinstück 
ftr  dM  Rathatu  in  Utrecht  (Jcllt  im  Mus. 
Hoogeland  daselbst).  1760  war  er  wieder  in 
Amsterdam,  wo  er  als  Lehrer  der  Zetchen- 
akademie,  deren  Direktor  er  1768  wurde,  1767 
und  1708  Reden  hat  drucken  lassen.  Am  7. 
4. 1801  ist  er  io  AaMtrdam  gcitorben.  —  Sein 
174S  aas  erster  Elie  geborener  Sohn  Comelis 
war  sein  Schüler.  Seine  Handzeichnungen 
sind  nicht  selten;  im  Amsterdamer  Kabinett 
■iad  o.  a.  mehrere  Darstellungen  aus  Theater- 
ItWKD;  eine  Folge  von  geschickt  komponier- 
ten tmd  geschmackvoll  ausgeführten  Hand- 
zeichnungen mit  Darstellungen  von  Volksver- 
gnügen in  den  zwölf  Monaten  ist  1908  vom 
kgl.  Altertumsverein  in  Amsterdam  in  Fak- 
simile heraoigegebca  worden.  P.  Tulii  md 
J.  E.  Marcos  haben  sein  POrtrftt  feitodwa. 
V.  GaoI,  Da  Niww«  SdMwb.  n  tn,  STB.  — 
Bjrai«a  fL  4.  WtUlgtai,  Qemk.  etc. 
II  m^»-^  D«  ««Mlf  niiijlin  TUbwIineo 

Bays,  Jacques,  hat  nach  A.  van  der 
Kabel  das  Porträt  v.  Jean  Chabert  gestochen 
(1679).  Da  der  Dargestellte  sowie  der  Maler 
in  LjfOQ  wohnten,  ist  ci  wahrscheinlich,  daB 
aadi  der  Stedier,  wem  sein  Mune  auch  sehr 
holländisch  erscheint,  dort  ansässig  war.  Le 
Blanc  nermt  noch  einige  Bildnisse  seiner 
Hand. 

Le  BUne,  MaoneL  E.  W.  Mott. 

B«7a,  Jean      ».imArtikel  Buc,  Jean  du. 

•Vfi  (Bougp*  «der  Boia).  Jan  Batist. 
BIMkImiiUW  von  Aiityeipen,  1661/8  Meisler 
der  GiMe  das.,  wird  1678/0  als  verstorben  attf- 
geführt.  Von  ihm  wird  in  der  Victorskirche 
zu  Xanten  ein  1657  dal  und  „Johann  Badis 
Buis"  signierter  Sakramentsaltar  aufbewahrt. 

Rombouta-Lerias,  UiKCren  II  u.  Reg. 
~  TstdMfci  d.  Sfeakvivr^  iBl  I  Sit.    H.  K. 

Paul««  Panlnatn  MMnd.  Ma- 
kr»  geb.  um  1500  zu  Amsterdam,  heiratet  da- 
■dbat  Sl.  2.  1626,  86  Jahre  alt.  Seine  Frau 
Ljrsbeth  van  der  Voort  war  vielleicht  eine 
Schwotcr  de«  Malers  ComeUs  van  der 
Voort  1687  ist  seine  Witwe  in  Ammt.  idn 
Sohn  (Paulusl  als  Matrosf  umgekommen 
1ÖB9  hat  er  eine  Schuld  von  700  Gulden  an 
seinen  Vater,  wofür  er  ihm  eine  Menge  Bil- 
der als  Pfand  gibt.  Die  Litis  dkaer  Bilder 
Ht  leider  verloren  gegangen.        A,  Aratfiu. 

Biiyssn,  Ahdries  van,  Kupferstecher  in 
Amsterdam,  der  nach  den  Datierungen  auf 
seinen  Stichen  von  1707  bis  1746  tätig  war. 
Er  hat  auch  in  Schabkonst  Fürtrits  nach  K. 
dn  Jaidin,  M.  van  Mosi^er  nnd  J.  van  Vil- 
steren  ge.stochen,  aber  namentlich  Titelblätter 
und  Illustrationen  für  den  Buchhandel  ge- 
liefert, n.  a.  ei^ie  Bütlcr  fBr  Hoets  gro0cs 
BibeWrcrk.  B,  W.  U-m. 


BoyscB,  Andries  van,  Sohn  des  Vori- 
gen, hat  für  ein  1748  bis  1746  erschienenes 
Buch  (H.  Schijn  und  G.  Maatachoen,  Ge- 
schiedenis  der  Mennoniten)  einige  Portrita 
von  Pfarrern  gestochen,  und  nach  H.  de 
Winter  eine  Darstellung  dir  Abendmahlsfeier 
bei  den  Meiuioaitcn.  £.  W.  Mo*t. 

Bnyien,  J.  van,  wahrscheinlich  ebenfalls 
ein  Sohn  von  Andries  van  B,,  hat  f&r  Hoels 
gfolss  Bibdwirii  BttiHr  saCk  Hoct  nad  Ft* 
cart  gestodien.  E.  W.  Uotn. 

Baysen,  J.,  sonst  unbekannter  Porträtmaler 
in  Groningen,  dessen  1708  gemaltes  Porträt 
der  Fran  des  BOrgsiaiciUm  Wolter  Wol- 

at»^aa    2ak   /*mnastm^M    PmIu  mili_i_a.tt_  --- *- 

UK»  In  viumuBn  f  iif  kuchu  Hb 

£.  W.  Msm. 

Bayasa,  P.  v  a  n,  wahracitrinHch  ein  Bruder 

von  .\ndries  van  B.,  hat  mehrere  Blätter  in 
der  1716  in  Amsterdam  erschienenen  Folge 
von  Karücatnrca  JX  Callotto  Resnsduto" 
geslochsa,  sowie  eme  AbbUdnng  der  Nord* 
Urche  in  Amsterdam.  &  Miss» 

Buyaer,  Willem,  war  1618  SdriBv  von 
Jan  van  MaUen  in  Utrecht 

M  u  11  e  r,  Utr.  Archieven,  S.  M.  E.  W.  hfoet. 

Boysask  Georges  IMm  Emest,  btlgitchcr 
Maler,  gitb.  ia  Gent  an  1.  t.  186t;  SdiBkr 
des  Direktors  der  Genter  Akademie  Louis 
Tytgadt.  —  B.  schließt  sich  den  besten  flämi- 
schen Impressionisten,  und  namentlich  Emile 
Qaus  an,  bleibt  aber  in  Auffassung  und  in 
Technik  sehr  perstalidi;  teiae  Landschaften 
zeichnen  sich  durch  frische,  heitere  Farben- 
stimmung und  fein  beobachtete  atmosphärische 
Effekte  aus.  Zu  s<-inen  reifsten  Gemälden 
gehören :  Mondaufgang  (1900),  Museum,  Brüs- 
sel; Die  Kirche  zu  Wonddghem  im  Schnee 
(1001),  Museum,  Gent;  Das  rote  Segel  (1901) 
und  StraBe  im  September,  beide  bei  Graf  Rad- 
zinsld,  Rogala;  Waldsaum  (1908),  Museum 
Elsene  bei  Brüssel;  Septembermorgen  (1904), 
Mnsenm  ia  Bamtoaa;  Schnee  (1004),  Ma- 
lenm,  Antwerpen;  femer  befinden  sich  Ge- 
mälde von  ihm  bei  den  Herren  Hamilton  in 
Lrtndon,  Terzweil,  Fcycrick,  Senator  Cop- 
pictcrs,  Senator  de  Lanier,  und  Cards,  sämt- 
lich in  Gent.  B.  lebt  und  wirkt  in  Wondel- 
gfaem  (OstdandenQ,  ist  Mitglied  der  SociM 
Nationale  md  des  Salon  d'Antomne  ia  Parisb 
der  Society  of  Paintcrs,  Sculptors  elC  ia  Lon- 
don und  der  Berliner  Sezession. 

Kanst  cn  Leven  II  (1904)  ur,  f.  —  Onie  Kun« 
X  (1906)  124.  —  Alb  Croque«,  Les  peintre» 
flam.  d'aujourd'hui  I.  s^r.  1910  p.  9  f.  —  V. 
Pica,  L'Arte  mond.  alU  IIL  E^.  di  Venezia 
p.  63.  IV  E»p.  p.  «7,  V.  E.p.  p.  230,  VI.  E»p. 
p.  117.  —  The  Studio  XXVII  66.  141.  —  Cat  du 
mut.  mod.  d.  Pelnt.  Bnuc.  1908;  Kat  des  Pariser 
Salons  s«it  1894,  der  S«ze»*ionuus«t.  in  Berlin 
1900,  1904,  1906,  der  gr.  Berliner  Kunitaat^ 
1907,  des  Münchener  Qaipal.  1909,  der  AuMt. 
Belg.  Kunst  in  Berlin  190«.  P.  B. 

Boyst  (Buis,  Bust),  Eduard,  sonst  un- 
bekannter Maler,  1588  Mitglied  der 
giMe  tu  Antwefpow  t  Ud4. 


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Biqptt  — '  Bogrtewcdi 


Rombo'its-Lerius,  Li^gn-en  I  tOZ,  li'i, 
IM.  R.  C. 

Bayat,  Jean,  fläm.  Maler,  angeblich  Sohn 
des  Eduard  t.  B.  aus  Dendermonde,  1524  mit 
Qu.  Metsjrs  und  Ch.  Alaerts  als  Vormund  der 
Kinder  seines  Schwagers  Joachim  Patenier 
erwähn; 

J.  H  e  I  b  i  g,  La  peiiiL  mx  px/M  de  U^fK,  1903 
p.  127.  —  A.  T.  Wvrsbsck,  NMmL  Kad««^ 
lex.  Ergiiubd.  H.  V. 

Um  ■Ii,  Philippe  de,  Bildhauer,  geb. 
in  Antwerpen  15ÖÖ,  f  in  Paris  am  16.  8.  1688, 
trat  1806  bei  Gilles  van  Papenhoven  in  Ant- 
werpen in  die  Lehre  und  siedelte  jtmg  nach 
Paria  über,  wo  er  1622  das  Meisterrecht, 
tdm  Jähre  «piler  den  Titel;  senlptear  ordi- 
naire  du  roi  und  Wohnung  in  den  Tuilerien 
erlangte.  Im  J.  1661  wurde  er  Mitglied  der 
Akademie  und  nahm  an  den  wichtigsten 
Bildbanerarbesten  teil,  die  während  seine«  lan- 
gen liCbeM  loigcfühft  wnrdcii.  Sein  Ravpt* 
werk,  das  Grabmal  des  Kard.  Rorhefou- 
cault  (Sarkophag  aus  schwarzem  Marmor 
mit  der  knienden  Figur  des  Prälaten  in  wei- 
Bem  Marmor)  in  der  Abteildrche  Sainte-Geoe- 
vMve^  iat  1796  sertiSrt  worden.  Brinllcn 
aber  u.  a.  die  Grabstatue  des  Bischofs  Rtieil 
in  der  Kathedrale  von  Angers,  zwei  andere 
Grabfiguren  in  der  Kathedrale  von  Bourges, 
die  Marmoratatne  der  Matiguerite  de  Crive- 
(f*  1689)  fir6her  h  der  Kirche  S.  Ger- 
main TAtixerrois,  jetzt  im  Louvre,  und  meh- 
rere dekorative  Figuren  am  Schk}6  von  Ver- 
aaillea.  Auch  an  dem  Figurenschmuck  in  den 
Giften  von  Veraaillea  war  er  iMteiligt  und 
lieferte  s,  B.  swei  Satjrni  ond  swe{  NirnqAen, 
die  uns  in  Stichen  von  Lepautre  und  Chau- 
vau  (in  der  Chalcographie  du  Louvre)  erhalten 
aind. 

Liggeren  I  438.  —  Mariette,  Ahcccdarto.  — 
Jal,  Dict  crit.  —  Ed.  F<ti5,  Lcb  artistes  l>el- 
gei  i  ritranger.  —  Biogr.  Nat.  de  Belgique.  — 
Bellier-Auvray.  Dict.  gin.  —  Nouv.  Arch. 
de  l'art  fran«.  III  i^r.  II  (Reg),  VIII  (1892) 
Res.  —  Gaz.  d.  B.-Arts  (1h'.>9)  I  96.  —  L  a  m  i, 
Dict.  des  sculpt.  —  G  o  n  s  e,  Les  Chefs  d'Ocuvres 
des  Mus.  de  France,  Sculpt.  etc  1004.  120.  — 
Kai.  d.  Berlin.  Omamcnlstsamnil  ,  ISSi  No  1153. 

//  Ifymans. 

Buyater,  Pierre,  fläm.  Bildhauer,  vielleicht 
Sohn  des  Vorigen  und  wie  dieser  für  Ver- 
sailles tätig.  Erhilt  1671  Bezahlung  Ifir  4 
Statuen,  2  Basreliefs  tmd  einige  weitere  Ar- 
beiten für  die  Gärten  von  Versailles. 

E.  Marchai.  La  Sculpt  etc.  beiges,  UM 
p.  4M,  452.  H.  V. 

Bnytan  (Buiten,  Buten),  Martin  vai^ 
niedcfl«  Kupfer&teclier,  von  ilini  sind  ^Vcrhe 

aus  den  Jahren  1588 — 1618  bekannt,  brzcicbnrt 
sich  selbst  bald  als  „HoUandus"  bald  als 
„Flandres"  und  hat  in  Rom  und  Neapel  ge- 
arl>eitet  Von  ihm  sind  bekannt  1)  La  No- 
tomia  delle  Cancdlareadie  eorsiue,  et  altre 
roanierc  di  lettere  Di  Lodovico  Cvrione  .  . 
Libro  aecondo.  Martin*  uan  buyten  sculpsit 


hoc  opus  Roma  1588.  2)  II  Teatro  Delle  Can- 
cellaresche  eorsiue  par  Secretari  et  altre  ma- 
nicre  di  Lettere  Di  Lodovioo  Cvrione.  LSm 
Terao.   Inqnione  alla  uisegna  dd  nartdlo. 

Martin*  uac  buyten  Hollandus  sculpsit  anno 
Dni.  1593.  8)  Nach  Guilmard  in  der  Biblio- 
thek de  l'Anenat  ein  Blatt,  Fries  mit  Blumen 
u.  Vögebi,  hex.  Martin  v«n  Buten  1607  Nea^ 
4)  Porträt  des  Camlllua  Borefloa  bez.  Martbna 
vanbuiten  Plan:  Sculp.  Neap.  1609.  6)  Titel- 
blatt von  Idea  universale  delle  Cancellaresche 
corsive  at  bastarda  di  Sempronio  Lancione 
Romano  Libro  Querto.  Martin  Vanbuiten 
Sculp.  Nea».  1618. 

In  Obrecns  Archief  IV  wird  ein  Pieter  v. 
B.  als  Meister  der  Lukasgilde  zu  Haag  im 
16.  J.itirh,  gcn.'innt 

Zani,  Eric  mit.  Hcincckci,  Dict.  d. 
Artist.   III.   —   G  u  i  1  tti  a  r  J,    .Maltrcs  omcmin. 

1S80  p.  601.  —  KaL  der  Omamenistsamiiil.  Ber- 
lin 1894  ».  Ml  No  MMfro.  —  NeliB  v.  F..  W. 
Moes.  R.  C. 

Baytendyck,  Meyndert  A.,  holländischer 
Schlachtenmaler,  geb.  um  1613;  im  Mai  1668, 
40  Jahre  alt,  in  Amsterdam  titig.  Er  unter- 
schreibt sich  wie  oben  in  sehr  schöner  Schrift. 
Im  Jahre  1904  befand  sich  in  Florenz  im 
Kunsthandel  eine  ganz  gute  Reiterschladll; 
voll  bezeichnet,  von  diesem  Meister.  Er  er- 
innert an  Jan  Hattaen  de  Jonge.  Verhoeff  etc. 

Amsterdamer  .Archive.  A.  Bredius. 

Buytenhem  (Buytcnheym),  Willem  Jansz, 
holländ.  Maler,  f  KifHi.  wohnte  1643  in  Am- 
sterdam,  arbeitete  1648  kurze  Zeit  in  Gorcam 
0.  eracheinl  161»  in  der  Gilde  hi  Midddbvfg. 

Obreeaa  Aich.  VI  196,  m.  196,  SOL  >.  Am- 
•terd.  Ardi.  —  Mit  Not  v.  Bredhia.  B.  W.  Ums. 

Buytewech,  Willem  Pietcrsz.,  hr^ll 
Maler  von  Gesellschaftsstückcn  und  Historien- 
bildern, Zeichner,  Radierer,  geb.  zu  Rotter- 
dam um  1686  als  Sohn  de«  Keraenmachers 
Pieter  Jacobsz.  B.,  t  wahndidnBch  andi  hi 
Rotterdam  zwischen  4.  1.  1826  und  20.  6.  1627. 
1613  war  er  in  Haarlem  ansässig,  wo  er  am 
10.  Nov.  Aeltje  Jacobsd.  van  Anuvoogcn  hei- 
ratete. Am  10.  &  1616  lieAen  aie  einen  Sohn 
Pieter  taufen;  dodi  wird  B.  nicht  alt  Mit«^ 
glied  der  MalergUde  erwähnt.  Noch  vor  1817' 
kehrte  B.  nach  Rotterdam  zurück.  Am  21.  6. 
1618  kaufte  er  ein  Haus.  Bereits  krank  machte 
er  am  16.  6. 1684  «ein  Teatament  Die  Witwe 
veilcanfte  daa  Ham  am  66.  6. 1687.  Am  4  1. 
1825  war  B.  noch  bei  der  Taufe  seines  Sohnes 
Willem  anwesend.  Datierte  Werke  von  1606 
bis  1621  bekannt.  —  B.  erhielt  den  Beinamen 
wGheestige  Willem",  d«  h.  „der  Erfindungs- 
reiche ,  wegen  seiner  aHegoriidien  eniMenia« 
tischen  Darstellungen  (s  Houbrakcn).  Der 
Wert  von  Bs  Werken  für  die  Entwicklung 
der  holländischen  Ktmst  liegt  jedoch  weniger 
in  ihrem  beziehungsvollen  Inhalt,  als  in  ihrer 
NalSrllchkeit  u.  frischen  Lebendigkeit.  Hier- 
mit  steht  B  in  einer  Reihe  mit  Künstlern  wie 
Es.  v.  d.  Velde  und  A.  v.  Venne  als  einer  der 


$10 


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wtrkuQgsTollsten  MUkimpfer  des  Fra»  Hai» 
die  ~ 


iTon  Gemilden  B.s  iit  uns  wenig  erhalten: 

Ein  Hauptmann  stehend  in  Ganzßgur  (.Am- 
sterdam, Rijksmus. ;  mooogr.).  —  Eine  Land* 
Schaft  mit  Staßage  (Londoo^  Samtnl.  North* 
brook.  Katalog  1880  —  venntitlid»  tob  dem 
jüngeren  Buytewedi  —  s.  u.  da  das  Bild 
früher  \V>'nant3  zugeschrieben  wurde).  —  Eine 
Landschaft  (London  NaL  Gal.  —  wurde  1910 
als  B.  neu  eingereiht)  —  Einsiedler  am  Tisch 
siiieod  mit  den  Zekben  der  Gelriirsamlrrit 
ud  Verginglichkeit  (Dannstadt  bei  Herrn 
Bankier  F.  Bonte  —  von  Parthey  erwähnt  — 
38xM  cm.  Mooogr.  und  1613  dat.,  Kopie?) 
—  Sitzender  Flötenspieler  (auagestellt  auf  der 
Rcm)>randt-ZenicQarattast.bei  F.  Mutier,  Am- 
slerdiiiii  1906.  AUk  im  Kat.  ~  Notiz  von 
Prof.  A.  Goldschmidt)  —  Einzelnes  nur  in 
Reproduktion  erhalten,  z.  B.  Goütc  Es- 
pagnol",  ein  Kavalier  u.  eine  Kurtisane  beim 
Wein  (vom  Basan  verlegter  Stich  als  wWioc- 
booiMi^  —  Le  Blanc  I  IM  No  886)  —  Lustige 
Gesellschaft  von  14  Personen  (v.  d.  Kellen 
p.  114)  —  Geschichte  des  Noah,  4  Blatt,  ge- 
stochen von  Jan  v.  Velde  —  u.  a.  m. 

Zeicfaaungen  B.s  radierten  besonders  xahl- 
tfSA  Jan  V.  Velde  ond  G.  v.  Sdtejmdd.  Es. 
V  d.  Velde  radierte  die  „Ermordung  des  Wely* 
nach  B,,  ein  Beweis  neben  anderen,  daß  Es. 
V.  d.  Velde  als  ein  Schüler  des  B.  anzusehen  ist 
AU  Zekhner  mufi  B.  sehr  fruchtbar  gewesen 
sein;  allein  das  NadilaBinventar  des  Jan  van 
de  Cappelle  erwähnt  eine  Mappe  mit  86  Zeich- 
nungen von  B.  und  eine  mit  161  Skizzen  von 
Buytcwech  und  H.  Goudt.  Noch  heute  sind 
Zeichngn  zahlreich  vorhanden,  vor  allem  in  den 
Kabinet,  zu  Berlin,  Hamburg  u.  Amsterdam  (A. 
Goldschmidt  hat  diese  geistvollen  Skizzen  ein- 
gehend in  dem  unten  angeführten  Aufsatz  ge- 
würdigt). Vor  allem  geschätzt  ist  B  als  Ra- 
dierer. Seine  erste  graphische  Arbeit  (dat 
1606)  ist  ein  Stich  noch  im  konventionellen 
Geadmuck  eines  Goltzitis.  Von  1614  an  aber 
Haft  die  Reihe  seiner  Rsdiemngen,  die  zum 
Köstlichsten  holländischer  Kleinkimst  gehören. 
Offenbar  die  späteste  Radierung  B.s  ist  eine 
Bathseba  (v.  d.  Kellen  8),  die  in  ihrer  Un- 
gebundenhett  «oi  die  Radicrversnche  des 
jungen  Rend>rmdt  hinwebt  Vaa  der  ICeOca 
hat  B.S  Radierungen  ausführlich  beschrieben. 
Nachzutragen  sind :  Gestrandeter  Potfisch  (un- 
signiert.  &  X  BO>Ö  Einfassungslinie.  Im 
leeren  Schriftrand  eine  Muscheikartnscbe  Amp 
«tcfdam.  Rijksprenteidcabjnett).  —  Vom  Titel- 
Ualt  der  Landschaftsfolge  (v.  d.  K.  No  28) 
vermutet  v.  d.  Kellen  einen  1.  Zustand  vor  der 
Nummer.  Ein  solches  Exemplar  besitzt  die 
Hofbibliothek  SU  Wien.  Der  Verleger  dieses 
1.  Znslandci  Iii  _|hroer  jMjwen  in  Haag. 
Der  Name  des 
»Wttenwael". 


Als  Schüler  B  s  gibt  Houbraken  den  Rotter- 
H.  M.  Sorgh  an.  Nach  seinen  Radie- 
der  «Sieben  Weisen  Griechenlands" 
(dat.  161<Q  zu  urteilen,  scheint  Jawb  de  Gheyn 
d.  J.  ein  Nachfolger  Bujtewechs  zu  sein 
Houbraken,  Die  groote  Schouwbourg  1 1  WO. 

—  Van  Eynden  u.  t.  d.  Willigen,  Ge- 
schiedenia  etc.  1.  —  N  a  g  1  e  r,  Krtlerlex.  IH.  — 
W  e  i  g  e  i,  Ährenlese,  ISSO.  —  Immerzeel, 
De  LevetM  etc.  I  (1842).  —  L  e  B  1  a  n  c,  Manuel 
I  (1854).  —  K  r  a  m  in.  De  LcTcna  etc.  I  (1837) ; 
Suppl.  1864.  —  N-agler.  Monogr.  I.  V.  — 
Parthey,  Deutscher  Bilderaaal  I  (1861).  — 
Fr.  M  u  1  1  e  r,  Historicprenten  I  (1863),  IV 
(1S82).  —  J.  P  h.  T.  d.  K  e  1 1  e  n,  Peintre-grmveur 
(1866).  —  Van  der  Willigen.  Lea  Artiste« 
de  Haarlem  (1870).  —  Andreaen,  Handboeli 
I  (1870).  —  Allgem.  Deutache  Biographie  III 
(1876).  —  Guilmard,  Lea  mattres  ome- 
manittea  (1881).  —  C.  v.  U  ander,  SchUder- 
boek,  M.  H.  Hymana  II  (1885).  —  Oud-Holland 
IX  (1890),  X  (1892),  XXIII  (1905).  —  Ad. 
Goldsehaidt  im  Jahrb.  d.  kSnig].  preuB. 
Kttnataamad.  XXIII  (1902).  —  Wurzbacb, 
Niedsri.  XMicriCB.  I  (19M)  n.  EfgänsaafSbead. 

—  ValaatiBcr,  si,«j-^la^  holL  G«im> 
awler  (tMV>.  —  Ommm  II  (MIM  8M.  —  No- 

BenriS^i  V.  BlJseiriJk  Sd  Molis  von  Adjp! 
Goldsehntidt  L.  Bwckmi. 

Bnytewecli,  Willem  W  i  1 1  e  m  s  z.,  Maler, 
.Sulin  des  Willem  Pietersz,  getauft  zu  Rutter- 
dam  am  4.  L  1(J25,  begraben  daselbst  in  der 
Woche  vom  20.— 26.  4. 1670.  —  Dr.  J.  Sysraua 
berichtet  von  ihm,  daß  er  namentlich  Weih- 
nachtsabende und  Tiere  nicht  ungeschickt 
malte  und  um  1669  blühte.  Er  wird  urkund- 
lich mehrfach  erwähnt,  aber  Gemälde  von  ihm 
sind  nicht  bekannt  (s.  aber  auch  Buytewech, 
W.  P.). 

Ond-HoUand  XII  147-148;  XIII  113;  XXIII 
163.  —  Van  der  Willifcn,  Lea  artiatea  de 
Haaileai,  1870  s.  lOOu  —  Wnrsbach.  Niedacl. 
Kattettei;  I  (1808).      Haverkom  v.  RijttvtPt. 

BuTtlTBC,  Hans  von,  (Goldschmied  aus 
Aachen,  der  am  18.  April  1487  den  König 
Maximilian  unl  100  Gulden  für  8  gelieferte 
Siegel  bittet,  von  denen  eines  in  Gold,  die 
anderen  in  Silber  geschnitten  waren. 

lakik  d.  AlleA.  Kaiseth.  (Wien)  II  8  No  «88. 

Ä.  C. 

Basad,  Tommaso,  s.  Biasaci. 

Busaeus,  Johann  Christian,  Maler, 
t  4.  12.  1784  in  Dresden.  Er  war  königl. 
pofak  tt.  Imrl.  Bichs.  Jagdmakr  und  fertigte 
ak  sOidier  1195  das  Altarweik  der  Kirdie  sn 

Nicderforchhcim  b.  Lcngrfcld  i.  S.  nach  An- 
gaben George  Bähr.s.  Auch  sein  ältester  Sohn 
Christian  Polycarpius  B.  war  Maler,  wurde 
aber  nicht  sein  Nachfolger.  Diese  Stelle 
wurde  vielnidir  Christian  Jelseh  (t  1768)  fiber- 


•Ichs.  Bauptataataarch.  —  KgL 

"er,  1728—35.  —  Kem 
1734  p.  98.  — 

4  ibr.  Sachsen  V 


AklSB  des 


Bau-  «k  ruBSldintiii  4  Kgr.  Sachssn  V  (1888) 
p.  8.  Awff  Si^immmi. 

Busen.  Suminoe  B.  (P  tl  K  II),  Name 
Dikvm  (ü  X),  Azana  Skittn  ("f  Gö: 


31S 


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BuMta  —  Bttni 


Buten,  Mörötai  (■  ■  IF^  etc  ,  iap.  Maler  und 
Graveur,  lebte  in  ösaWa,  f  Bunkwa  7  (=  1810) 
73  Jahre  alt,  nach  andrren  Bunkwa  9,  7.  Mo- 
nat (=  August/Sc^eoiber  1812).  Schüler  des 
Tiukioka  Settel  nid  OU  WÜM;  in  jflOte- 
m  Jahren  Seemann. 

Hara,  Meister,  der  Jap.  Set«aiUkiiali,u  ft. 
—  Hist.  de  l'art  da  Jam»  M).  —  Dai  Nihoa 
Itmoiet  Jiabo  (S.  A.  T«k7«  1903)  M7.  -  Ko- 
llitau. Fnafl  Gwajinden  (2.  A.  Ttkyi  1886} 
TV  ISO.  O.  Kümmtl. 

Bwnta,  BikUuuer  in  Gemona  (FrkaQ, 
meiBelte  IMO  die  grofle  mildere  FenHerroae 
der  dortigen  Marietildrclie. 

Joppi  c  Bampo,  Cootiib.  alla  ator.  d.  arte 
nd  FiMi  (1HA7-94)  IV  in.  (kDt^Ami. 

Bari,  s.  Bucci,  Btuio  u.  Btusi. 

Batül.  Jacques.  Bildhauer  io  VakadMi- 
aa,  1446-1479  dai.  cnriliat 

E.  Marekal.  U  SeolyL  ete.  Mgc«.  1895 

MD.  H.y. 

Botto  dt  Biagio,  Stefameti  hi  Orvieto, 
arbeitete  um  1325  an  der  Marmoriokrustierung 
des  Portalgeschosses  der  Domfasaade  und  mit 
Uno  di  Biagio  u.  anderen  an  den  GuBformen 
SU  den  V.  Lor.  Maitani  moddlintien  6  Brooe- 
cnidn  der  BaldMcliintrin  BiwiiH'  fibcr  dem 
Mittelportale,  in  der  1848  die  Marmomudonna 
des  Andrea  Pisano  (1847—49  Capomaestro  in 
Orvieto)  Aufstellung  fand.  Einige  ältere  Au- 
toren hielten  B.  für  den  Schöpfer  sowohl  der 
letztgcn.  Madonnenstatue  wie  auch  der  Mo- 
ddk  aa  den  hwaaenai  Baldarhinfiitflii,  offen- 
bw  in  IrftOndidier  Deotonff  der  Mif  die  obigen 
UMgMfdncten  Arbeiten  B  s  bezüglichen 
Pomurkanden-  —  Sein  Sohn  war  wohl  jener 
Biagio  di  Busio,  der  um  1390  an  der  Marmor- 
inkrustierung  der  Domfassade  mitarbeitete. 

L.  Fam  i,  II  Duorao  di  Orrieto  (1891)  p.  93  f., 
07.  104.  11«.  —  Alb.  Brach.  Nie.  u.  Giov.  Pi- 
aano  (IMM)  p.  84,  110  1  • 

BmI»  di  Ildebrandino  (Aldobran- 
dinoT),  Sidaawis  in  Orvicio^  «rbeiMe  1881— 
1387  an  der  IfamorinlaraMiemqK  der  Dtmip 
fassade. 

L.  Fu  m  i,  II  Duonw  dl  Orrieto  {Mit}  p.  44, 
49,  104.  119-121. 

Bnsio  Leonardelli,  f.  tmter  Limwrrfaifi« 
Giov.  (Fra). 

Bnsio  dt  Stefano^  Bildhauer,  arbeitete 
129B  unter  dem  Sicnettr  Meiater  Ramo  di 
Paganello  f6r  dn  Dom  in  Orvicftk 

L  Fnai|/Dw«odX>nrf«l»ia»lpw  809.  JC  C. 

Buli^  ■.  aocb  Aiccfo  v.  Awij'. 

Btutlaobiaga,  Domingo  de.  span.  Archi- 
tekt, übernahm  1526  den  Bau  des  Turmes  der 
Pfarrkirche  von  L/uctaria  in  Guipüzcoa  in  Bis- 
aqro.  Der  Plan  detaelbai  «aide  von  Pedro 
de  Alia(o  entworfen,  tmd  B.  sollle  Ott  vor 

dem  Hauptportal,  laut  des  mit  dem  Major- 
domus  und  Benefi7Jat  DoitiinRo  de  Elcano  ge- 
schlossenen Kontrakts,  innerhalb  von  sieben 
Jahren  ausführen.  B.  starb  aber  achon  1629, 
und  der  Bau  wurde  von  M.  de  AnMnti«  (od. 
Amcntil,  a.  d)  for^i^fihrt 


LUnnno jr  Amirnl«,  Hat  da  h§ 
ale.  MmM»  lOO  I  IM.  IT.  R.  BtmM. 

BfttMCiTTBO  von  Pisa  war  nach  Urk.  1209 
Maler  m  Padua,  wo  er  in  der  .Strada  Sta  Ce- 
cilia  wohnte 

Z  a  n  o  1 1  o,  Pitt  venez.  p.  174.  M.  H.  Btmath, 

Basaanl,  s.  Buram. 

BHMta^  Domcniccv  Miler  au»  Viecnnt 
IflS  in  Rom. 
BartoUtti,  Artiit  fraae.  n  Baaat  18M. 

R.  C. 

BwselU,  s  Botdii  u.  Biutüo. 

Bntsi,  Carlo,  Italien.  Maler  txnd  Architekt, 
Sohn  des  Lelio  B.,  um  das  Ende  des  16.  tnd 
Anfai«  dm  17.  Jalirii.  Von  ihm  befand  licli 
ein  TaftiMM  ia  S.  Braam»  In  Maibad;  er 

fertigte  den  Hauptaltar  der  TCirrli?  ?  Hiorgio 
in  Premana,  darstellend  Madonna  siiil  Kind 
lind  den  Heiligen  S.  Giorgio  und  Adalberto, 
bez.  1601  Carolus  Butius  pingcbat  Im  Dome 
zu  Mailand  war  er  auch  als  .Maler  tätig,  so 

1606  an  einem  der  Gemikk  atu  dem  Leben 
des  S.  Ckriok  dem  bii  1610  nodi  mehrere  Bil> 

der  aus  diesem  Zyklus  folgten.  Gemeinsam 
mit  seinem  Vater  IjtXto  führte  er  die  Balu- 
strade an  der  l>)uaada  dtr  WaOidirttfcifehe  in 

Saronno  aus. 

F  ü  s  •  1  i,  Lex.  —  B  o  i  t  o,  Duomo  di  Müano 
1889.  —  Monti,  Stor.  e  Arte  ndla  prov.  di 
Como  1902  p.  353.  R.  C. 

Bvssi  (Buzi,  Buzio),  Carlo^  italien.  Ardn- 
tekt,  17.  Jahrb.,  f  1668.  war  1688-40  Dooa- 

architekt  in  Mailand  Sein  Entwurf,  der  die 
Fassade  in  gotischem  Stil  zeigte,  wurde  an- 
genommen KHil  ■.i^M^^  .später  benutzt  Femer 
vollendete  er  den  Bau  des  Ospedale  Maggiore 
in  Mailand  und  erbaute  Kiftiie  S.  Maria 
di  actte  dolori  ffcfnilB 

Faaall,  Los.  —  AR.  Willard.  Hist.  of 
raod.  Ital.  art.  p.  Sil.  —  B  o  i  t  o,  Duomo  di  Mi- 
laao  ISSO.  —  Monti.  Stor.  e  Arte  nella  prov.  di 
Com»  lOOS  p.  918.  —  N  e  b  b  i  a,  Sculu  nel  Duomo 
dl  Milano  1908  p.  212.  -  F  Verga.  Archiv,  dd 
Doomo  di  Milano  1008  p.  41.  —  RaaaeKna  d'Arte 
1904  p.  74.  R.  C. 

Boaai,  C  o  r  a  e  K  oi^  italien.  Maler  u.  Kupfer- 
stecher, «eb.  In  Udiae,  iSkä^  «n  1180,  nur  von 
Zani,  Enc.  met.,  V  142,  erwihnt.  P.  K. 

Buni,  Elia  Vinccnzo,  ital.  Bildhauer. 
1738— 72  am  Mailänder  Dom  tätig,  175;?  wurde 
er  Protoetatuarius,  von  ihm  stammt  die  Krö- 
nnag  11  ariae  (1768)  und  der  Altar  des  S.  Gio> 
vamri  Bnono  (1760).  In  Pavia  arbeitete  er 
1778  fSr  den  Dom  einen  Altar  'mit  Eofd  «ad 
Genien. 

Zani.  Enc.  met  5.  —  F.  B  a  r  t  o  I  i.  Not  d. 
Pitt.  ecc.  1776  I  243;  II  191.  —  Nebbia.  Scnlt 
nel  Duomo  di  Milano  1908  p.  215,  220,  223.  R.  C. 

Bnssl  (Buziol,  Gabriele,  Bildhauer  aus 
Viggiü,  1599  in  Rom  urkundl.  erwähnt,  machte 
1606  ebenda  sein  Testament. 

Bertolotti,  Artirti  Lombardi  a  Roma 
(1H81)  1  233  ;  II  116.  M.  H.  B. 

Band  (od.  Buzio),  Giovanni  Antonio^ 
aus  Viggiu,  wird  1560  als  pIpuL  BiUbaaer  in 
Rom  crwibn^  f  vor  1678. 


SIB 


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B«ai  —  Bfm 


Canpori  Mea.  bioer.  «U  Carrara  1873 
p.  m.  —  Bertelettl,  Alt  Umh.  a  Roou 

(1881)  I  232.  M.  H.  B. 

Bvni,  Giovanni  Battista,  italicn  Bitd- 
hsaer,  1628 — 48  am  Mailänder  Dom  tätig  und 
Kimticr  der  Figur  des  Simsen. 

E.  Varga,  ArdiW.  del  Dvono  di  MUano 
IM»  p.  41. 

Ben,  Giuseppe.  Italien.  Bildbattcr,  1701 
bis  1886  am  Mailinder  Dom  tätig,  verfertigte 
Reliefs  und  Atlanten  an  drr  Fassade,  ferner 
die  Figuren  des  Apostels  S.  Giacomo  miiwre 
(1810)  u.  des  S.  Giovanni  Battista  (1812).  In 
Piacenza  führte  er  in  der  Kirche  S.  Mtria  dt 
Campagna  das  Tempietto  nach  l&itwurf  von 
Franc  Ghezzi  aus. 

N  e  b  b  i  a,  Scult.  nel  Duomo  di  Milano  1908 
p.  222.  SS5.  227,  229.  268.  f?i.  —  .N«ov.  Goida 
di  Piacenn  1842  p.  134.  J?.  C. 

Busii  (Buzio),  Ippolito,  Bildh.  aus  Viggiü, 
t  in  Rom  am  iL  10.  1684  tf>farrb.  v.  S.  An- 
dres d.  Pr.)f  10M  dort  beKÜi  crwttntt  1iei> 
ratet  17.  10.  1592  Maddalena  Guerrieri  (Pfarrb. 
V.  S.  Maria  d.  Pop.).  Für  einige  seiner  Ar- 
beiten hat  Bertolotti  (s,  u.)  \irkundl.  Belege 
gefmuka.  Von  seinen  Werken  in  Rom  sind 
erhalten:  in  S.  Giacoo»  degfi  loeturablD  Sti- 
tue  des  hl.  Giacomo;  in  S.  Maria  sopra  Mi- 
nerva (in  d.  Capp.  Aldobr.indini)  Statue  Cle- 
mens VIII.;  in  der  Capp  PaoUna  v.  S.  Maria 
Maggiore  das  Reliei  mit  der  Darstellung  des 
Friedens  zwfadwB  den  KSnigen  v.  Frankreich 
u.  Spanien  oben  rechts  am  Grabm.  Gemens 
VIII.  (Zahlung  1612)  u.  das  Relief  mit  der 
Krönung  des  Papstes  am  Grabm.  Pauls  V. 
(1615  Zahhmg) ;  ferner  Engelsfiguren  über  dem 
Sakramentsaltar  v.  S.  Giovanni  in  Latcraim- 
Nacfa  Fumi,  II  Duomo  di  Orvieto^  1891  p.  819 
wurde  B.  1W7  auch  nach  Orvieto  berufen, 
um  sein  Modell  eines  Apostels  Rartholomaeus, 
das  er  in  Konkurrenz  mit  2  Modellen  Pietro 
Beminis  eingesendet  hatte,  für  den  Don  MM* 
zuführen  (au^ieitetlt  am  5. 1. 1618). 

BaglUni,  Vh»  dd  pitt  ctc,  164S  u.  ipit. 
Auag.  —  Bertolotti.  Art.  Lenrii.  a  Bon»  I  71, 
«83:  II  III.  113,  114.  —  Piatoleai,  Deaerix. 
«  Roma  70,  261,  391.  M»,  4XL  —  Portella, 
Dcserix.  della  CappaUa  Nl  Monte  Eaqnilino, 
Horn  1849  p.  28.  Fritir.  Noatk. 

Bvtd,  Lelio,  lombard.  Ardiitekt  ans  Vig- 
piii,  war  1591  capomacstro  am  Dnmbau  von 
Mailand,  1598  architetto  und  wird  1603  zum 
letztenmal  erwähnt.  Er  war  am  Entwürfe 
der  Fassade  des  MaUändcr  Doms  mitbetdligt, 
arbeitet  gememsam  mit  seinem  Sohne  Carlo 
R  in  Saronno  und  ändert  den  angenommenen 
Entwurf  Lantanas  für  S.  Pietro  Maggiore  in 
Brescia. 

Boito,  Duomo  di  Milano  1RP9  p.  249.  — 
Monti,  Stor.  e  Arte  n.  Prov.  di  Como  1M2 
p.  518.  —  M  ot  h  e  *,  Baukst  d.  MitteUlt.  in  Ital. 
p.  144.  607.  —  Arch.  »tor.  lombard.  scr.  2.  XIII 
998  f.  —  Arte  e  Stor.  IV  277  Anraerk.      Ä.  C. 

Bus!»  M areo  Afltonio  (de  Buziis),  kti- 
lien.  Stebbildhaner  aus  Viglue  (Viggin  ia  dir 
Lombardei),  tätig  in  Rom  um  1&67. 


Bertolotti,  Art.  Lomb.  a  Roma  (1881)  II 

308.  P.  K. 

Butzi  -  Dooelli,  Giovanni  Battista 
Bildh.  in  Mailand,  wo  er  1806—1821  «Cfldlie* 
dcae  Statuen  für  den  Dom  in  Mumor  an» 
führte,  dUTHiter  diejenige  dci  h.  Bardioli^ 

maeus  (nach  Ign.  Fumagallis  Modell).  —  Seit 
1886  ist  auch  ein  Pitlro  BuMMi-DomM  ak 
Bildhauer  für  den  Mailinder  Dom  bcadiilUgt 
(Engelstatuen  der  Kuppel-Fialen)« 

Caimi.  Delle  arti  «tc  di  Loobaidia  (Utt) 
p.  UOi  —  Mabbi«»  La  aedt.  od  Duoao  di 
Mtaa«  (1999)  p.  988;  999.  978  Ke.  14.  B.  Vmraß. 

Basti-L«<ae,  Giacomo  V  mbard.  Bildh. 
aus  Viggiü,  "j  1K58  hochbelagt  in  Mailand. 
Arbeitete  mit  Giov.  Fraiiceschetti  am  bildne- 
rischen Schmucke  des  Arco  del  Sempione  u. 

Domes  n  If  alland,  wohin  er  nach  längerer 
Tätigkeit  zu  Kairo  u  Alexandria  in  Ägypten 
später  wieder  zuriickkthrte,  u  im  Dome  za 
Novara  (Hochaltar) 

Bianchini,!!  Daomo  etc  di  Novara  (1838) 
p.  18.  —  Caim^  Ddl«  «itt  da.  di  LombardU 
(1862)  p.  198.  E.  Vtrga. 

Buczi-Leone,  Luigi,  Bildh.,  geb.  in  Mai- 
laad als  Sofan  des  Giacomo  B.>I«,  von  Caimi 
gcrBhmt  de  ScbBpfer  cfaiiger  Quatlrucentedcer 
Flachreliefkompositionen,  darstell,  die  Flucht 
nach  Ägypten  sowie  Paolo  u.  Francesca  da 
Rimini.  Für  den  Mailänder  Dom,  an  dem  er 
1867—77  tätig  war,  meifieite  er  die  Statuen 
der  Hdl.  Moniea  «.  Naborre.  —  Auch  seine 
Brüder  Giuseppe  (in  Pari«  zum  Tierbildner 
ausgebildet,  jtmg  1 1842)  und  Francesco  Maria 
(um  1818  für  den  Mailänder  Dom  beschäftigt, 
1862  in  Mailand  noch  tätig)  waren  Bildhauer. 

Caimi.  Delle  arti  etc  di  Lombardia  (1862) 
p.  103,  195.  198.  —  Nebbia,  La  acult.  nel 
Duomo  di  Milano  (1908)  SW,  963.  276  f.  — 
Dioakuren  1869  p.  288.  B.  Vergß. 

Busd,  s.  auch  Bucei  a.  Buetto. 

Byakuamhi,  a.  7«qi*. 

Byatd,  Pierre^  Bildhauer  in  Bourges, 
1512  für  die  Kathedrale  daselbst  beschäftigt. 

Arch.  de  l'art  fran«.,  2«  »er..  I  (1861)  230. 

Bycklah,  Flyt  Machkz,  Topf  er  in 
Detft.  wurde  als  Fremder  am  4.  8.  1669  als 
Metiter  in  der  Luhugilde  zi^daiaen.  Sdne 
Arbeiten  sind  etwas  grob,  das  WeiBc  zwar 
schön,  aber  die  Malerei  schwer  und  blafi. 

Havard,  Mist.  d.  Fatences  de  Delft^  1969^ 
II  117  (hier  reebrere  Arbeiten  erwähnt). 

/.  C.  E.  PetUn. 

By«,  C.  de,  hat  im  18.  Jahrh.  einen  Plan 
der  Stadt  Goes  (Prov.  Zedaad)  gestochen. 

E.  W.  Mms. 

Bya,  Gerrit  Dircksz  de,  Glasmaler 
in  Delft,  der  1644  für  Kaiser  Karl  V.  ein 
groSes  Fenster  in  der  Liebfrauenkapelle  der 
Neuen  Kirche  daselbst  malte,  das  bei  der 
Pulverexplosion  vom  12.  10.  1654  zerstört 
wurde. 

D.  V.  Bleyiwyck,  Beschryvinge  van  Delft, 
1667  S.  256.  E.  W.  Moei. 

Bye,  Gysbert  de,  hoUiad.  Maler,  Schü- 
ler des  Alex.  Petit,  arhettete  swiscfaca  1600 


SU 


1^  —  BfoMtt 


und  1676  im  Haag.  Am  14.  7.  1668  wird  er 
■Is  Mitglied  der  Haagschen  „Schilderconfre- 
rie"  dogetchriebcn;  1670  koomit  er  als  Se- 
lucuu  acrsciDcn  tut»    sküt  wjiuniiiBinnBii 

war  er  ein  jüngerer  Bruder  des  als  Radierer 
bekannten  Marcus  de  Bye.  Seine  Bilder 
scheinen  sämtlich  verschollen  zu  sein. 

K  r'a  m  m.  De  Lerena  eo  Werken.  —  O  b  r  e  e  n, 
Afch.  IV,  V.  —  Oa4-HoUMd  IX  130.  A.  Brtdiut. 

Bys,  Harme«  geh*  UOl/Q^  wird 
von  Jan  Sysmot  Cb  dtt  1010  \m  Vcdo  \Am- 
der  Porträtmaler  g— fltnt 

Oud-HoUand  VIII  IS.  B.  W.  Moes. 

Bjt,  Jean  de,  fläm.  Bildschnitzer  des  16. 
Jahrli«  arbeitete  am  Orgelgehänae  der  Käthe- 
drale  sn  Antwerpen. 

B.  Htfchal.  U  8ad»t  ele.  bei»»  UM 
9.  M8.  H.  V. 

Bye,  Marcus  de,  holländ.  Maler  und 
Radierer,  geb.  im  Haag  1639,  t  nach  1688. 
Seine  Ehern  waren  Joncker  Willem  de  Bye 
und  Margaretha  de  Backer.  Am  9.  S.  1668 
wnrde  er  als  Sdiiler  des  Mikrs  Jaeeb  van 
der  Does.  am  14  6.  1664  als  Mitglied  der 
Haagsjchen  ,,Schildersconfrerie"  in  deren 
Gildcbnch  verzeichnet.  Am  19.  2.  1867  legte 
er  schon  eine  £rklirung  ab  (wait  beinahe  18 
Jähret  in  dner  den  lÜer  AnAonI  de  Raen 
betrefiFcnden  Angelegenheit.  Am  29.  11.  1086 
machte  er  sein  Testament  im  Haag,  aber 
schon    als    .,( "apiteyn-I  .leutenant"    im  Dienst 

des  Generalstabea.  Er  blieb  seit  dieser  Zeit 
im  Kriegsdienst,  vnd  bat  die  Kaust  wohl  nur 

selten  mehr  geübt.  1880  heißt  er  „Capiteyn 
Over  een  Compagnie  voetknechtcn"  und  im 
Dez.  1688  „de  Hoog  Edcigeborcn  Heer  Mar- 
cus de  fijre^  woooende  te  Grave".  Dieses 
letzte  Colnnnent  betrifft  wieder  Kriegs* 
affircn.  Er  hat  wohl  nur  wenige  gemalt. 
1862  wurde  im  Haag  für  15  Gulden  ein  klei- 
nes Stück,  darin  ein  gelbfarbiges  Hündchen, 
gemalt  von  Marcus  de  Bye  verkauft.  Be- 
Icannter  ^nd  sdne  Radiennigen:  Folgen  von 
Tierstudien  nach  Paulus  Potter  und  andi 
nach  eigener  Erfindung  (s.  Bartsch). 

Ood-Holland  VIII  219.  —  Obrrcns  Arch.  IV 
101,  148;  V  132.  885.  -  Bartsch.  P.-Gr.  I 
n-97.  -  WeigeU  SiVpL  B-ia.    A,  Brwikf. 

Byt,  s.  auch  Bit. 

9yvSaMt  Simoi^  s.  Btnktg. 

Byer,  NicoLius,  norw.  Ilist.-  u  Porträt- 
maler, geb.  in  Drontheim,  f  in  Richmond  in 
England  1880  oder  1681.  Er  soll  ein  tüch- 
tiger Makr  gewesen  sein,  starb  aber  infolge 
anssdiwcICenden  Lebens  sdwn  in  jtmgen  Jah- 
ren Es  ist  nur  bekannt  von  ihm,  daB  er  die 
3 — 4  letzten  Jahre  seines  Lebens  für  Sir  Wil- 
liam Tcmple  auf  dessen  Landsitz  bei  Rich- 
mond in  Surrejr  tätig  war.  Vielleicht  hat  er 
auch  die  Portrits  des  din.  Krooprimeeitpaares 
gemalt. 

J.  C.  W  e  y  e  r  m  a  n,  De  Lerens-BeschryTingeo 
etc-  Dordrecht  1709,  IV  306.  —  Nye  Samml.  til 
d.  daoshe  Hist.  IV  17M.  —  M  e  u  •  e  I,  Mi«:,  art. 


Inhalts  1780,  Heft  IV  6.  —  Vfaierra  1800  p. 

88T.  —  Wclawieb,  Konstbist.  1811  p.  75.  u. 
EaastaerfCK.  UM.  —  Redgrave,  Dict.  187B. 
—  Weilbach,  Hft  dansk  Ktuutaerlex.  1896, 
I  IIS.  C.  W.  Seknitltr. 

Byeeelinges,  C  h  r  i  s  t  i  a  e  n,  s.  Bttjtlingtn, 
By4«W,  Ebeneser,  engL  Formenschnei- 
der, Bruder  des  John  B.,  f  vor  1817,  Helert« 
die  trefflichen  Schnitte  für  Th.  Fr.  Dibdin's: 
„The  Bibliographical  Decameron",  London 
1817. 

Redgraye,  Dict  of  art  «tc,  1878.     H.  V. 

Byfield,  George,  engl.  Architekt,  geb.  um 
1756.  t  am  8.  8.  1818  in  London.  stelU  1780- 
1812  alljihrlieh  in  der  Royal  Acad.  meist  Ent- 
würfe für  Villen  und  Landsitze  aus. 

Redgrave,  Dict  of  art.  etc.,  1878.  — 
Grave«,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905.      U.  W.  B. 

Byfltld,  John,  engl.  Formschneider  der 
1.  Hälfte  des  19.  Jahrb..  Bruder  des  Ebeneief. 
lieferte  u.  a.  die  Schnitte  für  eine  Ausgabe  von 
Holbdns:  „Icones  Veteris  Testamentj"  (1880), 
für  „The  Dance  of  Death"  (London  1888)  und 
für  Gra/s  „Elegy"  (1886).  —  Seine  Schwester 
Mary  war  seine  Mitarbeiterin. 

Redgrave,  Dict  of  art.  etc.,  1878.  —  Le 
B  1  a  n  c.  Man.  I.  —  F  i  n  c  h  a  m,  Art.  and  Eagr. 
of  Book  Plates.  1S97.  —  EHct  of  Nat.  Biogr. 
(1908)  III  664.  M.  W.  BrockwtU. 

^kswaU,  Nikolai  Michailowitsch, 
mss.  Maler  in  Paris,  Sohn  des  Ardiit.  Michael 

B.,  Schüler  der  Moskauer  Kunstschule  und  des 
Prof.  M.  J.  Scotti,  dann  der  Petersburger 
Akad.,  ging  1858  nach  Italien,  wo  er  unter 
Sootti,  der  sich  damals  in  Rom  anfbieU^  sein« 
Slndieii  fortsetitn.  IflflT  nun  AkademÜser  er« 
nannt.  Von  ihm:  Gretchen  im  Kerker;  die 
Witwe  u.  a.  —  Ein  Bruder  des  Künstlers, 
Konstantin  B..  widmete  sich  der  Architektur. 

Caul.  de  TExpo».  Moscou  1882,  6.  57,  68.  70, 
74.  W.  Neumanm. 

Bylf  Pieter  Claesz.,  geb.  in  Amater- 
dsm,  wurde  dort  am  0. 11.  1660  Birger  und 
war  Maler. 

Aematelt  Oudheid  IV  63.  E.  W.  ISott. 

Bylaert,  J  a  n  V  a  n,  s  Byleri. 

Bylaert,  Joannes  Jacobus,  Zeichner  u. 
Stecher  zu  Rotterdam,  gd».  zu  Rotterdam  am 
18.  8  17S4,  t  zu  Leiden  am  S.  4.  1809.  Er 
erfand  eine  Crayon-Manier,  die  von  der  von 
Ploos  van  Amste!  und  von  Cootwyk  verschie- 
den ist,  und  über  die  er  1772  in  Leiden  ein 
Buch  publizierte,  das  in  demselben  Jahre  aadl 
in  französischer  Sprache  erschien:  Nou- 
velle  maniire  de  graver  en  cuivre  des  Estam- 
pes  colori^  .  .  .  par  Jean  Jacques  Bylaert, 
. .  .  traduit  du  HoUandais  par  L.  G.  F.  Ker- 
RMX,  Leide,  1772.  8*.  Eine  deutsche  Über- 
setzung erschien  1773.  Von  seinen  Stidien 
sei  genannt:  Ein  Symbolum,  mit  Auf- 
schrift ,.D  xjr  arbeid  en  njrver"  ;  bez.  J.  J. 
Bylaert  inv.  A.  fec  —  Nach  Handzeich- 
nungen von  ihm  stach  A.  Dellos  einige  An- 
sichten von  Städten  o.  Dörfern  in  F.  van 
Mieris'  „Beechrijving  van  Leiden",  17M. 


S<4 


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Bylant  —  Byng 


Vin  Eynden  en  »an  der  Willige  a, 
Getchiedeni»  rtc.  III  243.  —  Immerieel  und 
K  r  a  m  m.  De  Levens  etc.  —  L  e  B  I  a  n  c,  Ma- 
■mI  L      A.     W«  r  z  b  a  c  h,  Nicderl.  Katlerlez. 

Haxftrkom  vom  Ri$itwijk. 

Vylaat»  A.  de,  Laadtcihtfl*»  «od  ÜfMliie- 
naler  in  London,  stellte  das.  in  der  Royal 
Acad.  swischen  1853  und  1874,  in  der  Bnt. 
lulitntioo  1862-67  aus. 

Gr>T«s,  Kojr.  Ac«L  ExUlm,  UM  U  SW  o. 
Tb*  Brit  iMlil,  UM  p,  Iftl  H.  V. 

Bylard,  Cornelis,  holländ  Maler  geb. 
1813  in  Hilverttxm,  Schüler  von  J.  de  Rjk. 
Sdot  T.|in4ffHtftCT  waren  tdaeradt  tob  den 
Sammleni  gesucht. 

Iminerzeel,  De  Levca«  cn  Werken. 

W.  Sttenkoff. 

Bylert,  Her  man  v»n,  Glasmaler  in 
Utrecht,  war  verheiratet  mit  Elisabeth  Wil- 
lenudr.  van  Lacckcrvelt  und  der  Vater  dei 
dort  160B  geborenen  Malen  Jan  van  Bylert 

Er  starb  1627.  E.  W  Moes. 

Bylert,  J  a  n  v  a  n  geb.  in  Utrecht  1603  als 
Sohn  des  Glasmalers  Herman  van  B.,  war 

dort  Schüler  von  Ahr.  Bloemaert  Nach  be- 
endigter Lehrzeit  zog  rr  ilnrch  Frankreich 
nach  Italien,  wo  er  n  '  rt  Jahre  in  Rom 
lebte  und  ganz  in  den  Bann  der  Caravag- 
gisten  geriet.  Nach  Utrecht  zurückgekehrt, 
heiratete  er  am  15.  5.  1626  Margriete  Ke- 
mings.  Nachdem  er  schon  1628  ein  Bild,  die 
Tröstung  von  Tliobs  Hausfrau,  dem  Hiob.s 
apital  in  Utrecht  geschenkt  hatte,  trat  er  erst 
1680  in  die  dortige  GiMe^  deren  Vorstand  er 
von  16S2  an  wiederholt  war,  wenn  auch  seine 
Verwaltung  äußerst  mangelhaft  gewesen  sein 
muB  F.r  i-^t  ;im  13.  11.  IfiVl  in  Utrecht  ge- 
storben und  in  der  Nicolauskirche  begraben. 
Sein  frühest  datiertes  Bild  ist  ein  St.  Se- 
bastian in  der  Gal.  Harrach  in  Wien  (1624). 
Sonst  hat  er  meistens  in  caravaggesker 
Auffassung  Szentn  vi  in  SdUlntcn  mit  Dirnen, 
musizierend,  beim  Spiel  oder  bei  der  Wein- 
praibe,  gemalt.  Gute  Beispiele  sind  u.  a.  in 
Amsterdam,  Kassel,  Braunschweig  (1626), 
Königsberg  (1686),  Hermannstadt  und  Chri- 
stiania.  Eine  große  biblische  D.irstellung,  die 
Berufung  des  Matthaeus,  befindet  sich  in  der 
altkatholischen  St.  Marienkirche  in  Utiedit 
Auch  seine  Porträts,  einzelne  Personen  und 
Gruppenbilder  (London,  National  Gallery), 
verdienen  Rcachtung.  Zwei  von  1627  datiert 
sind  im  Museum  zu  Metz,  zwei,  1668  datiert, 
in  der  Sammlung  de  Stuers  im  Haag.  Nach 
ihm  hat  Cr.  de  Passe  eine  hl.  Caecilia  ge- 
stochen. Für  den  König  von  Dänemark  hat 
er  Tapotenkartons  geliefert,  welche  sich  in 
der  kgl.  Bibliothek  zu  Kopenhagen  befinden. 
Am  12.  2.  1668  wurde  ihm  von  der  stidtf- 
schen  Regierung  in  LTtrecht  der  Verkauf  von 
giftfreien  Farben  gestattet.  Er  wird  als 
Lehrer  von  Bertram  de  Fouchier,  Abr.  Wil- 
lacrti»  Lud.  de  Joogh  und  Matth.  Wytmans 


genannt.  Sein  Selbstportrit  ist  von  P.  Bail« 
liu  für  Meyssens  iptHwImi 

de  Bie,  Gulden  Cafata^llT.  —  Snndrarl^ 
Teutsche  Academie,  S.  807.  —  Kram■^  D« 
Levens  en  W.  —  Mullar,  Utr.  ArehiereB,  S. 
S4,  149.  —  Kronijk  v.  h.  HUt  Gen.  1808.  478.  — 
Oud-Holland  XV  128.  —  A.  v.  Wnrxbach. 
Niederl.  Kstlerlex.  (u.  Ergänzbd  1910).  —  Hoa- 
b  r  a  k  e  n,  De  gr.  Schoub.  I  S88,  868 :  II  33 ;  III 
891.  fi.  W.  Mi^tt, 

Bfto%  William  Hounsom,  Maler,  gcb- 
am  19.  t.  187B,  Schaler  der.  Londoner  St. 
John's  Wood  Art  School  u.  der  R.  Academy, 
die  ihm  verschiedene  Preise  verlieh;  beschickt 
deren  Ausstellungen  seit  18d4  sowie  diejenigen 
der  New  Galleiy  seit  1886  aUjibrlich  mit  Bild. 
nlsscn,  Gctuvmalefeleu  und  Reiseaktcien  aus 
Marokko,  Teneriffa,  Madeira,  Neuseeland  etc. 
u.  ist  für  verschiedene  Londoner  Zeitschriften 
als  Illustrator  titig. 

Graves.  R.  Acad.  lOOS.  —  Who's  Who  1911 
p.  304.  R. 

Bylevelt,  s.  Biliv*rti, 

Bytiaa,  Leonhart,  ZinngieBer,  von  den 

eine  1Ö56  datierte  signierte  Zinnkanne  (Mar- 
ken undeutlich)  in  der  Dorikirche  zu  Collmen 
bei  Colditz  (Sachsen)  aufbewahrt  wird. 

C.  Gurlitt,  Ban-  o.  Kitdmfcm.  Sachsen  XIX 
(1397)  60.  tL 

^aat  Germainb  Gnillanme  n.  Jac- 

<!  11  e  5,  Brüder,  Maler  u.  Glasmaler,  17.  Jahrb. 
in  licmay  (Normandie).  1614  ClasKcmälde  für 
die  Kirclie  von  Mennevalj  1620  für  die  Kirche 
St.  Croix  in  Bernay  ein  Gemälde  des  hl.  An- 
dreas nnd  eine  Verkfindigung,  1081  Glasfenster 
für  die  Kirche  zu  Boissy,  1021  Gemälde  des 
hl.  Nicolas  für  d.  Kirche  Ste  Croix  in  Bernay, 
lt)-2  Gemälde  auf  Leinwand  für  den  Hoch- 
altar mit  St.  Nicolas  und  St.  Katharina  in  die 
Kirche  de  la  Couture  zu  Bernay,  1683  für  die 
gleiche  Kirche  ein  Glasgemälde,  die  Mutter 
der  sieben  Schmerzen,  das  skh  noch  an  Ort 
und  Stdle  befindet,  «r  die  Signttor  ist  xcr« 
stört. 

d.  aoc.  d.  B.-Arts,  XVI  3&3.  R.  C. 

Byng  (Bing),  Edward  und  Robert, 
engl  Maler,  Brüder,  waren  danemd  fan  Ate- 
lier G.  Kncllers  tätig,  .itif  dessen  Porträts 
sie  die  Perücken,  Ckwandung  und  sonstiges 
Beiwcfk  tmalt  haben  aollen.  Kneller  trug 
vor  teiacai  Tode  (1T88)  dem  Edward  «nf, 
alle  noch  an  vollendeten  Portrlts  fertig  so 
malen  und  setzte  ihm  dafür  eine  jährliche 
Rente  von  100  Pfund  aus.  Der  künstlerische 
Nachlaß  beider  Brüder  (7  Porträt-Skizaen- 
bücher)  kam  1897  in  das  British  Museum. 

Redgrave.  Dict  1878.  —  B  i  n  7  o  n,  Cat.  of 
Drawiogs  by  British  Artist«  etc.  I  169  ff. 

M.  w,  a. 

Bjrm,  F.  Gieaer  and  K«pfergr**ieitr, 
von  dem  das  Mösle  de  la  portc  de  Hai  In 

Brüssel  ein  so  bez  und  1588  dat.,  kunstvoll 
verziertes  Brillen  Futteral  aus  Messing  be- 
wahrt. 

Chanpcaux,  Dict  d.  fendeins  etCH  118«. 


91$ 


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BytmjTBClc  ~~  ByfiM 


B3rBayB(±,  s.  Btnimg. 

Bjum,  C.  S.,  Maler  in  London,  der  1882 
oiid  88  itt  dtf  Rof«!  Acad.  da«.  8  Lmdwhafta 


Gravea,  Rogr.  Aead.  BMUkttMl  L  A  F. 
Byn«,  s. 

Byxfi,  Jost,  s.  Burgi. 
Byilafk   (Bürii%),   Daniel,   Maler  und 
Fornuchneider  zu  Braunschweig,  wo  er  eine 
cnL  dk  MCb  1606  bcatttd.  Maa 
8  HotaKiiirfttB  von  iciBn*  Httidf  1BB4 
und  1681  dat.,  mit  Schmähversen  aa£  dk 
Witwe  d«  Malers  Lud^er  torn  Ring. 

f.t  i  t  h  0  f  i,    Mittclalt-    Krtler  u.  Wcrkm.  etc. 

Bjrxa«,  Anne  Fraaci»,  Malerin,  Tochter 
und  Schülerin  de«  V^iaoa  Byrne,  geb.  1775 
in  London,  f  da«elbat  am  8.  1.  1887,  stellte 
1796—99  in  der  Royal  Acad.,  außerdem  wie- 
derholt in  der  Water-Coloar  Soc.  und  in  der 
Brit.  Institution  bis  1833  gut  gruppierte  und 
farbenfrische  Früchte-  u.  Btumenstücke  aus. 
Das  South  Kensington  Mna.  bewahrt  eine 
Bhiroenstadie  von  ihrer  Haad. 

C 1  a  y  t  o  n.  Engliih  Female  Art,  1876,  I  400. 
—  Redgrmve,  Dict  of  art  etc.  1878.  —  J.  L. 
Roget,  Hist  of  Old  Wat-Col.  Soc.,  1891  I 
208—10 :  II  Reg.  p.  440.  —  Graves,  Roy.  Acad. 
Baihib.,  1005  I  o.  The  Brit.  Instit.,  IMS.  —  Dict. 
of  Nat.  Biogr.  (1908)  ni  579.  M.  W.  BroeimU. 

Byrne,  C,  Miniaturmaler  in  London,  wo  er 
1800  und  1808  einige  Porträts  in  der  Roy. 
Acad.  ausstellte.  Ein  Charles  B.,  geb.  um 
1810  ia  Dublin,  war  ctoige  Zeit  ia  London, 
spiter  in  Dublin  tla  Miniatuf  uHdef  tStii^.  Im 
dortigen  Mus.  sein  Sclbstporträt. 

Redgrave,  Dict.  of  art.,  1878.  —  G.  C. 
Williamton,  Hitt.  o(  Portr.  Miniat,  1904 
II  35.  —  G  r  a  V  e  •,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I. 

Byrne,  Daniel,  Portritminiaturmaler  in 
Looidon,  später  in  Brighton,  stellte  zwischen 
1810  and  1880  wicdcriwlt  in  der  Royal  Aicad. 


Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I.     H.  V. 

Byrne,  Elizabeth,  Kupferstecherin  und 
Malerin  in  London,  Tochter  und  Schülerin 
des  William  Byrne,  stach  u.  a.  mehrere  Blät- 
ter für  das  Album  „Cantabrigiae  Dcpictae" 
{mm  und  für  W.  y.  Ottley's  Werke: 
«The  Brit.  Gallery  of  Pictures"  und  „Staf- 
ford's  Collection  of  Pictures"  (Ijondon  1818), 
-  wir  T)  Bl.  für  „Views  of  thc  Seats  of  Noble- 
laen  etc.  nach  Zeichnungen  J.  P.  Neale's 
a^ondon  1822).  Sie  genoB  besonderoi  Raf 
ab  BlnaMaalccheria  (aach  J,  van  HiqrBuni  u. 
aaderea).  Die  AaiatellaBgen  der  Londoner 
R.  Academy  beschickte  sie  1838—1849  mit 
einer  Anzahl  engl,  und  franzö«.  Landschafts- 
veduten. 

Le  Blanc,  Man.  I  557.  —  Apell,  Hand- 
boch  f.  Kpferst.-Samml.,  1880.  —  Redgrave. 
Dict  of  art.,  1878.  —  G  r  a  v  e  a.  Roy.  Acad.  Ex- 
hib., 1905  I.  M.  W.  BroekwU. 

Joha,  Aattarellmaler  imd  Kti|ifer- 
glcdier  in  licndoo,  Sohn  des  Wiflian  B.,  geb. 
1786,  t  am  11.  8  1IM7,  malte  T  andschaftrn 
Architekturen.  £r  stellte  zwischen  1822 


und  1^  wiederholt  in  der  Royal  Acad, 
aoBerdem  veracUedcntlich  in  der  Brit  In- 
•titatmi  nad  ia  der  Waier-Cohwr  Society  bia 
1817  ana.  Daa  Sooth  Keaalagtoa  Um.  be- 
wahrt von  ihm:  View  of  Twickenham  on  the 
Tharaes.  Wie  seine  Schwester  Elizabeth  stach 
auch  er  einige  Blätter  für  die  „Staüord's  Col* 
lection''  u.  fw^»Viciw^  tbe  SeaU  ot  NoUc> 

Redgrave^  ENct  af  «lt.  1878.  -  J.  L. 
Roget,  HM:  af  *a  OU  Wai«e<:oL  8m,  UM 


I  H8;  II  4«L  La  Biaac^  Maa.  I  8^.  — 
Graves,  Roy.  Acad.  Bhbhu.  1808  f  n.  The 

Brit  Instit.,  1908.  M.  W  BrockwtU. 

Byiae,  L  e  t  i  t  i  a,  Landschafts-  und  Archi- 
tekturmalerin, Kupferstecherin  und  Radiererin 
m  London,  Tochter  dea  William  B.,  geb.  am 
81  11.  1718.  t  an  88.  6.  1818.  Sie  ateIHe 

zwischrn  171>0  und  wiederholt  in  der 

Royal  Acad  aus  Unter  ihren  Stichen  seien 
genannt:  Die  Illustrationen  für  „A  Description 
of  Tunbridge  Wells'"  (1810)  und  für  Hake- 
will's  „History  of  Wladsor".  Nach  R.  C 
Hoare  stach  sie  eine  Ansicht  der  Insel  Elba. 
Besonders  geschätzt  sind  ihre  Radierungen 
nach  Th.  Hearne  u.  a.  Das  Brit  Mus.  be- 
wahrt eine  Scpia-Zeichntmg  voa  ihrer  Hand: 
Ansicht  von  St.  Cyr  ia  VersaillM. 

L.  BlBToa,  Cat  «I  dfaw.  cMuUtt  I.  — 
Wehere  LR.  a.  «atcr  Bynie,  Anaennncia  «ad 
Elirabeth.  U.  W.  Brockwll. 

Byrne,  Mary  (später.  Mrs.  CrttiiS,  Minia- 
turmalerin in  London,  Tochter  d.  William  B.. 
geb.  1776,  t  am  2.  10.  1846;  Schülerin  des 
Schweizers  L.  A.  Arlaud,  heiratete  1805  den 
Poeträtoialer  Jamea  Green.  Sie  malte  haopU 
aldfHch  BitdniBae  md  atellte  zwischen  1788 
und  1845  in  der  Royal  Acad.  eine  lange  Reihe 
von  Arbeiten  aus.  Auch  beschickte  sie  wieder- 
holt die  Ausstellung  der  Brit.  Institution  und 
der  Water  Colour  Sodetjr.  Unter  ihren  Bild- 
idaaea  aeien  genannt:  Lord  Selsey  —  Major 
Webb  —  Sir  Francis  Mackenzie.  Ihre  an- 
mutige und  dabei  doch  kräftige  Malweise  ver- 
rBt  das  Studium  RejmoldTa  a.  Gtiarimrough's, 
von  deren  Btldniaaea  de  eine  game  AaaaU 
in  Aqaaretlniittiatar  Icopterte. 

Clayton,  EnRÜsh  Female  Art,  1876  I  889— 
91.  —  Grave*.  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I  370; 
m  S12f3.  —  Tbe  Brit  Instit,  1908  p.  228.  — 
Tha  Alt  Union  1847  p.  8  (Nekrol.).  —  Wil- 
liamaen,  fUat  eC  Poitr.  Miniat  (1904)  I  188. 

U.W.  BroekwtU. 

Byrne,  \\'illiam,  Kupfersteclier,  geb. 
1743  in  London,  t  ebenda  am  24.  9.  1806.  Zu- 
nächst Schfiler  eines  Wappenstechers  in  Bir- 
mingham, wurde  er  1768  durch  eine  Medaille 
ansgeseichnet  fSr  einen  Ktipferatidi  „Villa 
Madama"  (nnch  R  Wilson).  Weitergebildet 
in  Paris  unter  Aliamet  und  J.  G.  Wille,  be- 
schickte er  1786—1780  die  Londoner  Ausstel- 
hmcen  der  Sodety  of  Artiata  mit  Reprodnk- 
nonancnen  nacn  ucjuaxien  n.  ^acDnangen 
R.  Wilsons,  Th.  Hearne^.  Cl.  Lorrains,  Jan 
Boths,  Domenichinoa  (Flucht  nach  Ägypten), 


3»« 


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F.  Lanris  (Apoll  u.  Adinet),  Zuccarellis  u.  a. 
Besonders  hervorzuheben  sind  seine  Land- 
scbaitsstiche,  die  sich  durch  treffliche  Luft- 
perspektive  und  durch  prächtige  Wiedergabc 

HiBimeln«wölk»  «UMeidiiien.  VoogröBe- 
VM  Stidifolgen  und  aus  setnem  umfang- 
reichen Oeuvre  anzuführen:  „The  Antiquities 
ci  GrtMt  Britain"  (62  Bl.  nach  Th.  Hearne, 
fritbcate  Plattendatierung  1771,  publ.  1807),  — 
JBrhania  Dcpkta'  (6  Bde  mit  Stichen  nach 
Th.  Hearne,  J.  Smith,  J.  Farington  etc..  publ. 
1806-1818),  —  „Views  of  the  Lakea  etc.  of 
Cumberland  and  Westmorland"  (nach  J.  Fa- 
rington, publ.  1789),  —  „Viewa  in  Cambridge- 
•liif«''  (^)'T2^9^  Scenenr"  BL. 
IM7).  Auf  vcfacMedcncn  Platlen  P.  Barto- 
lozzis  stach  er  die  Landachaftsgründe.  — 
Seine  Kinder  Anne  Francij^  Mary,  Letitia, 
Elizabeth  und  John  B.  (a.  d)  aiwl  aintlidl 
gleichfalls  künstlerisch  tätig  gewesen. 

Le  Blanc.  Manuel  (1894).  —  Chapmaa 
and  Hall.  Univers.  Cat.  of  Books  on  Art 

ilSTO).  —  Redgrave,  EHct  (1878).  —  The 
'ortfolio  1888  p.  49.  —  J.  L.  R  o  g  e  t,  Hiat.  of 
tiic  Old  Wat  Col.  Soc.  (1891)  I  40  f.,  68,  309. 
—  H.  Mirenr,  Dict.  des  Veatet  d'Art  ilWli 
l  805.  —  Grave«,  The  Soc.  of  Art.  (IWT).  — 
Dict.  of  Nat.  Biotr.  (1908)  III  580. 

M.  W.  BrockwtlL 

BjB%  William  S.,  Landyhaftsmakr  in 
LontoOb  Hdhe  daa.  in  der  Royal.  Acad.  Ifl81~> 

89  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhih.,  1905  I.     H.  V. 

Byron,  Frederick  GcorKe,  engl.  Zeich- 
ner und  Radierer,  geb.  1764,  f  l'^ö'-i.  Neffe  des 
Dichters  ByroQp  ttÜDle  1191  in  der  Society  of 
Äfft  6  Zcichnunien  ana.  Sehr  selten  ist  die 
ciarige  von  ihm  bdcaaate  Parbenradierung: 
Huc  and  Cry  after  a  Higiiwayiiim  (bea.:  F. 

G.  Byron  dcl.  et  sc.). 

Heinecken,  Dict.  d.  art.,  1780  III.  — 
Grave»,  Soc.  of  art.  etc.,  1907.  —  Uaa-MaCT. 
(Bibl   rir.  Thieme).  Jf.  f. 

Byron,  IsabeUa,  s.  CarlisU. 

Bfran,  William  (4.  Baron),  engl.  lieb- 
habcrzeichner  u.  Rad.,  geb.  4.  1.  1669,  f  8.  8. 
ITM.  Schüler  von  P.  Tilleinan«.  Er  arbeitete 
in  der  Manier  Renibrandts,  nach  dem  er 
ncfarere  Blitter  kopicfte.  Daa  Brit  Moa.  in 
London  bewahrt  2  JA  Bjrran"  bez.  Laad- 
schaftszeichnungcn  von  seiner  Hand.  —  Le 
Bianc,  N agier  und  BmllioC  nenne»  ihn  irr- 
tümlich Richard  B. 

N  •  g  1  e  r.  Monogr.  I  No  1579.  —  L«  B  lan^ 
Msn.  I.  -  Redgrave,  Dict.  of  ait^  IfTS.  —  Lk 
Binyon,  Cat.  of  draw.  etc.,  1898  I. 

AT.  W.  Brockwll. 

ByxM,  Aluizens  de,  Jesttitenpater  au 
Brüssel,  lieferte  den  Eatirorf  für  die  UM/B 
wo  H.  F.  Verbruggen  «Mgefihffta  Xamd  ia 
St  Gudula  in  Brüssel. 

Av.  Wursbach,  Niederl.  Kstlerlex.,  1906  I. 

Byae,  Mm»  Fanny,  Bildhauerin  in  Lau- 
sanne, geb.  in  London  1849,  Schülerin  von 
Jules  SalmaoR  in  Geni,  hattptiichlich  auf  dem 
Gebiete  der  Fbrtrilplaatik  titig.  Sie  stellte 


1901  im  Pariser  Sal.  (Soc.  d.  art.  fran«.),  180S 
in  der  Lond.  Roy.  Acad.  einige  Büsten  ana. 

C.  Brun.  Scbweiacr.  Katierlex..  190«  I.  — 
Gravea,  Roy.  Acad.  Exhib..  1905  I.      H.  V. 

t^m,  Anthony,  (joldarhmicd,  geb.  am  15. 
&  160B  in  Solathum,  f  am  18.  8. 1861  als  Vogt 
in  Domach ;  lieferte  1681  eine  Monstranz  für 
die  Kirche  zu  Flumenthal  bei  SoloCbum  (laut 
Zetter-Collin  nicht  identifizierbar  ndt  der  jelat 
daselbst  benotaten  Monstranz). 

Bysi^  Franx  Joseph  1,  Maler,  geb.  1834 
in  Sok>thum,  f  tbrn  Li  IfS.} ;  svAX  1Ö66  Mit- 
glied, 1676  Obermeister  der  dortigen  Ltikas» 
gitde.  Von  seinen  Kindern  hat  er  neben  Jok. 
Rudolf  A,  aach  Pmu  Joseph  II  B.  (geb.  1667, 
HUO  in  Solotlram  verheiratet,  Todesjahr  un- 
bekannt), Maria  Helena  B.  (geh  Uj70,  f  am 
16.  4.  1726  in  Bamberg,  Blumenmalerin)  und 
loh.  Ltonhard  B.  (geb.  1680,  t  IWI)  n  Makfn 
aiMBdNldeL  Arbeiten  kennt  man  von  keinem 
dicaer  KflnsUer,  ansgfnommen  Joh.  Rud.  B. 

Zcttcr-Collia  in  Bmaa  TTrhiiilaii  Kai- 
teriex.  1901 1  «48  «P.  • 

Byw,  John  B  a  p  t.,  Maler,  zu  Buchau  in 
Schwaben  geb.,  Verwandter  des  Joh.  Rod.  B,« 
ffir  dessen  Fresken  in  (3öttweig  er  1TB&<-81 
die  AicUtektarmalerei  ausführte;  er  blieb 
dann  da  Bediensteter  des  Stiftes  in  G.  zurüde, 
für  das  er  1739  Tapeten,  1785  r  m  Altarbild 
für  die  Blasiuskirche  in  Kleinwieo  und  aa« 
dere  Malereien  ausführte.  Er  lebte  noch  ITBB^ 
in  welchem  Jahr«  er  lär  «ine  Atchitektur- 
malerei  hn  Kapozinerldoster  Und  bei  Stein 
100  fl.  erhielt. 

ötterr.  Kunittop.  I  (Kretni)  55,  419,  450/1, 
4^1.  -  3.  4»0.  Hmu  TUtu. 

Byaa,  Joh.  F  ra n  z,  Bildhauer,  geb.  1680  in 
Solothum,  t  ebenda  1679  ;  Sohn  voo  Anthoogr 
B  .,  Mitglied  und  1661  CMiermeister  der  Lokaa- 
gilde.  Er  lieferte  den  Sockel  n  Ad.  Her 
kunstreichem  Ofcti  im  Rathause  zu  Solothum. 

Im  Joh.  Franz  (geb.  1686,  Lukas- 
Brader  seit  1662,  f  1670)  und  Byaa,  Joh.  Ja- 
kob (geb.  laiK),  Lukas-Bruder  seit  1648. 
Obenneister  lOH^  f  vor  1684),  Goldschmiede 
in  Solotburn,  deren  Arbeiten  von  denjenigen 
anderer  Mitglieder  derselben  Familie  infolge 
gleichen  Wappensten^ds  schwer  xu  scheiden 
sind. 

Zetter-Collin  in  Broaa  Schweizer.  Kst- 
krieiblMI  I  848  C  • 
Bm  Joh.  Leonhard,  a.  Byss,  Franz 

Byaa,  Johann  Rudolf,  Maler,  geb.  am 
11.  5.  1660  in  Solothum,  Sohn  und  Schüler 
dea  Malers  Johann  Joeef  B,  t  in  Wiirs» 
borg  am  11.  19.  im  Ldite  snniehst  hi 
Prag,  wo  er  gräflich  Ccrninscher  Galerieauf- 
seher war,  1689  heiratete  und  1694  das 
Bürgerrecht  erwarb.  (Im  GrUL  Sirakaschen 
Palaia  auf  d.  Kleinaeite  in  Png  wnde  UOB 
bei  Entfemong  ciaer  SttMedse  dne  Stade» 
decke  mit  B  mythol.  Gemälden,  bez.  J  Ru- 
dolph Bys,  gefunden;  s.  Kstchroo.  N.  F.  XiX ' 


»1 


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282.)  Um  1706  malte  B.  in  Wien  fSr  Kiber 

Leopold  den  Audienzsaal  und  di«  Bibliothek. 
1707  war  er  in  Rom.  1718  trat  er  als  Kabi- 
aettsmaler  in  den  Dienst  des  Kurfürsten 
Lothar  Franz  von  Schanbnm,  Erzbisdiof«  au 
Mainz  and  Bisdioffl  ta  Banberg,  für  den  er 
im  Schloß  Pomniersfelden  viele  Dekorationen 
schuf.  B.  oblag  auch  der  Ankauf  von  Kunst- 
werken und  die  Aufsicht  über  die  kurfürstl. 
GaL  tD  Pommersfeldeo,  deren  enten  Katalog 
er  1719  lierausgab  (PooniMnfeMadwr  Bilder- 
schatz). 1721  kam  B.  als  Kabinettsmaler  und 
Baudirektor  des  Kurfürsten  nach  Solothurn 
zurück,  wo  er  den  Bürgereid  leistete.  1729 
trat  B.  nach  dem  Tode  aeioei  bialierigeii 
Rerrn  fa  den  Dfcnat  von  denen  Neffen«  des 
Würzburger  Fürstbischofs  Friedrich  Carl  von 
Schönbom  und  wohnte  seitdem  bald  in  Bam- 
berg, bald  in  Wiirzburg.  Schon  etwas  früher 
hatte  er  einife  Arbeiten  tn  Osterreidi  begon- 
nen: 1788—80  Dedce  in  Saal  der  Rddis- 
Hof-Kanzlei  in  Wien,  1790—81  Altmannisaal 
und  Refektorium  im  Süfte  Göttweig;  um  die- 
selbe Zeit  Deckenbild  in  der  Sdiönbornscticn 
BegribniakapeUe  in  Göllersdorf.  In  die  näch- 
sten Jahre  falten  seine  Wärxburger  Arbeiten : 

1736  Schönbomscbe  Totenkapelle  am  Dom, 

1737  Spiegelsaal  der  Residenz,  1737—38  Mar- 
ler des  hl.  Kilian  über  dem  Hochaltar  der 
SchloBldrche  usw.  Arbeiten  von  B.  auBer- 
dcm  in  vielen  Gal.  z.  B.  Cassel,  Hermann- 
stadt, Düsseldorf,  Schleifiheim,  Wien  (Liech- 
tenstein u.  Schönbom)  u.  a. ;  die  wichtigsten 
Tafelbilder  m  Gaibach,  Pcmimcrsfcldcn,  Würz- 
burg,  Bamberg.  —  In  semen  meist  klcin- 
figurigen  Tafelbildern  zeigt  er  den  Einfluß 
niederländischer  Vorbilder;  er  malt  mit  viel 
Behagen  am  Detail  und  besonderem  Inter- 
esse an  Blumen  und  Früchten.  Als  Freskn- 
maler  ist  er  ein  geschmackvoller  Dekorateur 
und  in  den  größeren  Arbeiten  dieser  Art  ab- 
hingig  von  den  römisch-botognetischen  Qaa- 
drattmnalem. 

Ar'-hlvril  M:itrriiil  in  <!rri  kgl.  Kfcisarcli.  Bam- 
berg und  Wurzburg,  w;ilin>chcitilich  auch  im 
gtiä.  Schönbomscben  Familiennrchiv  in  Wie- 
•entheid.  —  Nmjabrsbl.  des  Kunitver.  von  Solo- 
thum 1854.  —  Zetter-Collin  in  Bruns 
Scbweixer.  Kitlcrlex.  —  H.  T  i  e  t  z  e,  Beätrige  zu 
J.  R.  B.  in  Jahrb.  der  k.  k.  Zentral-Koaaai.»  1906, 
1«5  ff.  —  Nagler,  Katlerlex.  II.  —  NUdar- 
maier,  Knnttctseli.  der  Stadt  WlrAaqü  9. 
AatL  8S7.  —  DIabaea,  BShB.  EMleitab 
^  Jhtk,  nnstler  Bambrrii  (IUI),  n.  Ba»> 


'SWCB~ 

GOM. 


V.  in»}.  —  LntsehiJKsIdnfaL  Sehlcsien^  V 
Sil.  —  DenMhes  KnnslbL.  1S81.  4U.  — 
Hanfr.  Harer,  Gesch.  d.  Wandlcmichfabrat 
In  Baycn^  fu  U. Osterr.  Koasttop.  1  (Kroas) 
41.  C«,  44«  490b  4M.  —  PriatmcL  1^ 
GaL^Stnd.  N.  P.  III.  Htm»  TUtt». 

Byas,  J.  Wilhelm,  ZinnRicBcr,  geb.  1611 
in  SokMburn,  seit  1641  Mitglied  der  dortigen 
LakH««id^  t  l^NNI;  Arbeiten  nicht  nachweis- 
bar. 

Ut  a.  bei  Vfs  8. 


Bysa,  Ludwig,  Goldachnned,  Bruder  des 

Bildhauers  Job.  Franz  B  .  geb.  in  Solothurn 
1639,  seit  16M  Mitglied  der  dortigen  Luka»- 
gilde,  t  1705.  Laut  Zetter-Collin  war  er  der 
Schöpfer  der  Mehrzahl  der  mit  dem  Wa 
Stempel  der  B.  vcrsdwnen  Sotothw 
Schmiedearbeiten  ans  dem  letstcn  '\nertd  des 
17.  Jahrb. 

Lit  ».  bei  Ur«  B. 

Byw,  Maria  Helena,  s.  Byss,  Franz  Joa. 
Byss,  Urs,  Glasmaler  und  Miniaturist,  geb. 
1586  in  Sokjtbum,  t  ebenda  1620;  seit  1606 
Mitglied  der  dortigen  Lukasgilde,  deren 
Wappenbuch  er  mit  semem  Wappenschilde 
ichmäckte.  —  Auch  ein  BiUhaoer  gleichen 
Nanctts  (|ik  1688,  f  1781)  M  in  Sokdnni 


Zetter-Collia  in  Brana  Sekweiaar.  Ks^ 

lerlex.  (1902)  I  250  f.  • 

Byiter,  Jan,  wurde  1644  als  „glasschrijver" 
Mitglied  der  St.  Lukasgilde  zu  Alkmaar  u. 
erhielt  1646  u.  164S^-49  Zahlungen  für  be- 
malte Glasscheiben,  die  der  Gemeinderat  VOO 
Alkniaar  den  Kirchen  zu  Nienwendam  u.  za 
Egmond  aan  Zee  stiftete. 

B  r  u  i  n  V  i  s,  Beeld.  Kunst,  die  te  Alkmaar 
Kcb.  etc.  (1905)  p.  9;  sowie  in  Oud-Holland, 
190«  p    1]  C.  IV.  Bruinvu. 

Bystiom,  johan  N  i  k  1  a  s,  schwed  Bild- 
hauer, geb.  in  Filipstad  am  18.  12.  1783,  f  in 
Rom  am  13.  3.  1848.  Studierte  an  der  Akad. 
in  Stodcholm  1806-0.  begab  sich  1810  nach 
Rom,  wo  er  dann  dauernd  lebte,  wenn  er  auch 
mehrmals  seine  Heimat  wieder  aufsuchte,  wo 
er  1816  außcrordcntl,  imd  1832  ordcnti  Pro- 
fessor an  der  Akad.  wurde.  In  Rom  entfaltete 
er  eine  rastlose  und  umfassende  Tätigiceit;  er 
besaß  einen  Marmorbruch  in  Carrara,  be- 
schäftigte eine  große  Anzahl  Hilfsarbeiter  und 
lieferte  zahlreiche  Werke.  Seine  Ktmst  wirkte 
oberflächlich  und  effektvoll,  wie  schwache 
Canovanachahmifflg.  Am  besten  sfaid 
Frauen-  und  Kinderstatuen.  Am 
glücken  ihm  monamentale  Werke  und  kirch- 
liche Kompositionen  (Altardekoration  mit 
Jesus  und  Glaube,  Liebe,  Hoffnung  im  Dom 
zu  Linköping,  dieselbe  Komposition  in  Gipa 
in  der  SlcqgMholmkirche  in  Stockholm).  Von 
den  Phmengestalten,  die  'er  ausgeführt  hat, 
sind  zu  nennen :  Die  Bacchantinnen  (Univ.  Up- 
sala),  Juno  mit  dem  Herknleskind  (im  Stock- 
holmer SchloB,  andere  Exemplare  davon  im 
Nat.-Maa.  and  in  Upsal^.  dk  Statuen  Herob 
Die  Unsdrald  (beide  im  Nat.-Uas.),  Hebe 
(Upsala)  und  eine  polychrome  Marmorstatue 
der  Viktoria  im  kgl.  Schlosse  in  Cbarlotten- 
burg  bei  Berlin.  Von  seinen  anderen  Arbeiten 
ia  Marmor  können  genannt  vrcfdco;  die  Sta- 
tue  Amor  ails  Bsedras  (Nat-lCn».),  4Sit  hemi- 
sehen  Stattien  Mars  (mit  dem  Kopf  Karl  XIV. 
Johans,  in  Skoklostcr),  Karl  X.  und  Karl  XII. 
im  Artillcriemus,  Gustav  II.  Adolf,  Karl  XI. 
und  Karl  XIV.  Johan  im  Stockholmer  Schk« 
die  letzteren  kBiuicn  an 


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Schwanthalers  Königsstatuen  verglichen  wer- 
den ,  Karl  XIII.  in  Karlskrona,  der  ritzende 
Lian^  in  der  Orangerie  des  Botan.  Gartens  in 
UpMda,  die  Statoelte  der  Schauspielerin  Emilie 
Hösqvist  (Drmmat.  Theater).  B.  hat  auch  eine 
gro8e  Anzahl  Portritbüsten  ausgeführt  (meh- 
rere davon  im  Nat  -Mu^  tind  in  Upsala).  Die 
Kokmeibuste  voo  Bellman  in  Bronze  wurde 
180  Jm  Tiergarten  cnthfillt  Eine  Serie  litho- 
graphierter AbbUdoagCtt  von  Arbeiten  be- 
gann i.  J.  1848  ZQ  erscheinen,  aber  nur  6  El. 
wurden  her^  i  kf geben.  —  Sein  Sctm  Cm- 
stantino  war  ebenfalls  Bildhauer. 

G.  NordentTan,  Svensk  konit  och  sv. 
kotista.    Stockb.  1S92.  —  Nordiik  familjebok, 

T.    IV,    Stockholm    1908.    —    Scherns  Kun»tbl. 

iffirnt« 'lÄiSilShiini  "  Voo^*  ' 

C.  N ordensvan, 

Bytaatlo«,  Andronikos,  s.  Andronikos  B. 

Byn%  Stänincts  ras  NmxcM^  den  Paou- 
alM  (V  10^  a.  Overbeck^  Sq.  8M)  ab  Er- 
fiDdcr  BMflMM'Ml  Dadbricsd  Mont»  obwoU 


das  Epigramm  einer  Apollonstatue  auf  Naxoa, 
das  Pausanias  »clbfr  als  Quelle  mitteilt,  diese 
Erfindung  vielmehr  dem  Sohne  des  B.,  Eocr» 
gos,  zuzuschreibett  idieiaL  Dsfeg«  Spricht 
für  die  von  Paus,  yertretene  Tradition,  daß 
«ich  auf  der  Akropolis  von  Athen  eine  An- 
zahl Dachziegel  aus  n  ix-s'  iicm  Marmor  ge- 
fmiden  hat.  von  denen  der  älteste,  noch  be- 
sonders roh  gearbeitete  in  naxischem  Alpha« 
bet  die  flüchtig  eingekratzte  Inschrift  BY 
trägt,  doch  wohl  die  Fabrikmarke  des  B. 
Pausanias  datiert  ihn  in  den  Anfang  des 
6.  Jahrh.  v.  Chr.;  die  athenischen  Ziegel  ge- 
hören aoch  in  das  licbaBla. 

Brann,  Gesell,  d.  gr.  Katler.  *  I  31  {.  — 
Klein,  AxchäoL-cpifr.  MitteiL  1880,  2.  — 
Puchstein,  AzchAoI  Anx.  1800,  102.  —  Lep- 
ains,  Grieek.  Marmorstudien  S4,  1S3,  128.  — 
Saiten  Alto.  MitteiL  180t,  n-n,  41 1.  TTl 
—  Hitsig-Blftaaer.  Praasalas^  n  MO.  — 
PanlyWiasavs,  Btalcnc.  III  UM  (Bo- 
km).  —  Klais.  Gesch.  d.  gr.  K..  I  SQ^ 


C 


CaaMnk  a.  Jfsfna  CmMt«. 

Caaisne,  George,  Maler,  1MB  Mitglied 

der  Pariser  Lukasgilde. 

Rev.  univeri.  d.  arts  XIII  323. 

r««i<a«  Placido,  span.  Architekt  in 
Santiago  di  Compoetela,  geb.  1720,  f  1812. 
Laienbruder  im  Kloster  S.  Martin  Pinario 
hat  er  am.  Neubau  dieses  Konventes  mitge- 
wirkt, verschiedene  Altäre  und  Dekorationen 
der  Kirche  und  der  Sakristei  entworfen  und 
die  Kirche  S.  Francisco  vollendet  Br  ar- 
beitete im  Sinne  der  von  der  Akademie  von 
S.  Fernando  vertretenen  klassizistischen  Rich- 
tnng. 

O.  Schubert,  Barock  in  Spanien  1908. 

M.9.B, 

Caan,  Jacob  Cornelias,  s.  Com. 

Cita  j  Cuamltjaaa,  Antonio.  Mater. 
gdbL  18S8  in  Barcelona,  f  am  24.  1  1907; 
Solln  v<xn  Diego  C,  der  als  Erbauer  und 
Dekorateur  katalanischer  Tanzzelte  (sogen, 
■gtoldadoa")  bereiu  eingn  knnMliaadwerfc» 
InMB  Benfe  oblag.  Astoido  C  cifiidt  den 
ersten  Malanterricht  von  Gabriel  Planella, 
kam  dann  zu  einem  Dekorationsmaler  in  die 
Handwerkslehre  und  studierte  schliefilidi  an 
der  Eecnela  d.  fi.  Artea  sv  BarcckMu  nntcr 
Cfandlo  I^oraonte  od  PeUo  Mltt  j  Footaf 
nals,  die  Ihre  Schüler  mit  den  Werken  der 
deutschen  Nazarener  und  deren  früh-italieni- 
schen Vorbildern  wie  auch  mit  dem  reichen 
«nd  cttcaartit  charaklenraUcB  hietorisdica 
DenknUcrMibltse  Ketahnleae  ttrtraal  sa 


machen  suchten,  und  hierauf  (mit  seioera 
Freunde  Agastin  Rigalt)  an  der  Academia  de 
S.  Ftoiando  zu  Madrid  anter  Feder ico  Ma- 
drazo.  Nach  Barcelona  niriickgekehrt,  malte 
er  an  der  Deckenwölbung  des  dortigen  Teatro 
del  Liceo  eine  Szene  aos  Lopes  „El  aeero 
de  Madrid"  and  errang  dann,  nachdem  er 
zu  seiner  WdterbiVlung  Rom  besucht  und 
auch  in  Paris  eine  Zeitlang  im  Atelier  Glry 
res  gearbeitet  hatte,  18Ö3  in  Barcelona  mit 
dem  Gemälde  „El  tributo  del  Cesar"  (anf»« 
kauft  für  das  Muaco  Provincial  zu  Barce- 
lona) ein  Stipendium  zu  einem  zweiten  Stu- 
dienaufenthalte in  Madrid,  wo  er  diesmal 
unter  der  Leitung  C.  L.  de  Riberas  arbeitete 
md  18G4  durch  eine  Medaille  ausgezeichnet 
wurde  für  sein  HistorienbiM  ,4^  heroina  de 
Feralada"  (sngdcanft  ffir  d.  Madrider  Museo 
Nacional  de  Arte  Modemo,  Kat.  No  66). 
Durch  den  Tod  seines  Vaters  zu  vorzeitiger 
Rückkehr  nach  Barcelona  veranlaAt  behoff 
Weiterföhnng  der  viterlidwn  Dchoratioaa- 
Werkstatt,  fibemahm  er  1885  an  der  dortigen 
ProvinzLal-Kunstschule  zunächst  das  Hilfs- 
lehramt und  1874  —  nach  glücklichem  Kon- 
Inirrenzsieg  über  seinen  talentvollen  Mitbe- 
werber Simon  Gomez  —  das  Haoptkhramt 
fQr  MaKccfadk  and  Komposition.  ScMieBlieii 
zum  Direktor  der  Barceloneser  Kunstschule 
ernannt,  hatte  er  einen  so  ausgedehnten  Schü- 
lerkreis  zu  unterrichten,  daB  ihm  zu  eigenea 
grcleren  KonpoeitionMrbeitcn  keine  Zeit 
■ehr  Bbr%  Mieb.  Um  so  eifriger  widmete 


31» 


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CdMsgr  ->  Ctbant 


er  sich  während  seiner  langjährigen  akademi' 
sehen  Lehrtätigkeit  der  Bildnismalerei.  Lange 
Jahre  hindurch  der  angesehenste  PortritiM 
BareeioiiM,  schuf  «r  unter  anderem  die  BOd> 
nis«e  Könif  Alfonsos  XIL  im  Regieruogt- 
palast  und  in  der  Direccion  General  de  Bene- 
iicencia  y  Sanidad  zu  Barcelona,  —  des  Ma- 
lers Viladomat  in  der  dortigen  Galeria  de 
Catalanes  Ilustrcs  etc. 

Oasorio  y  Bernard,  Gal.  Biofr.  de  Art. 
Eapafi.  dd  S.  XIX  (1883-84)  p.  III  f.  —  Ro- 
drigaez  Codoli  in  La  Vangoardia  (Barce- 
Uoa)  Tom  17.  Z.,  27.  2.,  5.  3.,  9.  3..  L  4.  1907.  — 
AkMB  der  Bafoetonwer  Akad.-Sitniig  vom  IT. 
S.  IMMT.  M.  ütHU», 

Cakaay,  s.  Cahhaey. 

CahaUlot-UaaaU«,  Camille-Liopold. 
Ihuiös,  Maler,  Sohn  u.  Schüler  des  Folgen- 
doi,  f^.  1888  n  Paris.  Er  sIeUle  im  Salon 
von  1864  bb  1888  aas.  Sdn  Gebiet  ist  die 

Genremalerei,  z.  B.  Junge  Mutter.  Palm- 
sonntag (Samml.  Eggers-Wien  1888),  Wai- 
se». 

BalliefAvvrajr,  Dict  fffai.  I  18S.  R.C. 
CshsWat-Iismll»  Lovis-Simon,  SdiQ- 

ler  von  Piris  und  C.  L.  Müller,  1810  zu  Paris 
geb.,  stellt  im  Salon  von  1861  bis  186S  meist 
unter  dem  Namen  Louis  LassaUt  aus.  Genre* 
und  Kostümmaler.  Auch  als  Illustrator  tätig. 

Bcllier-Aurray,  Dict  gin.  I  183.  —  Gmt. 
d.  B.-Arta,  III  m.  —  N  agier,  Moaogr.  IV 
No  1180.  R.  C. 

CabaMi,  Juan  Benedetto,  wahrschein- 
lich Span.  Maler  des  16.  Jahrh.  In  einer  Rech- 
nung für  die  Besitzung  Kirchheim  der  Fbmilio 
FuRger  erwähnt  im  Jahre  1661. 

G.  L  i  n.  Haas  Feiner  wd  dis  Knsi,  tstssfa 
1M8  p.  140.  Jt  C 

CilMlSBik  CabaiUro, 

Cabaletto,  s.  CavaJUtto. 

Cabaliere,  John,  Maler  in  London,  t  ^ 
12.  6.  1780;  als  W(>inhändler  in  Bond  Street 
ansissig«  machte  er  sich  dnrdi  Bildnisminia- 
turen  bshuntt  oIbm  }sdodi  Mteiillicliif  Ans* 
Stellungen  zu  beschicken. 

Redgrave,  D'tO.  of  Aitists  1878  p.  67.  — 
Williaaisoa,  Tha  Bist.  «C  fSetr.  IfiaiaL 
(1904)  I  185.  jr.  W.  Broekwfli. 

Caballar,  J  o  ->  if,  span.  Architekt,  geb.  in  La 
Jana  im  Anfang  des  18.  Jahrb.,  f  in  Valaicia 
1748.  Seit  178S  Mönch  im  Kloster  S.  Miguel 
de  Um  Rcyes  in  Valencia,  errichtete  er  den 
Hauptahar  der  Kirche  diesM  Klosters  aus 
Marmor  und  Jaspis  u,  fertigte  schöne  Weih- 
waMcrbecken  für  die  Pfarrkirchen  Valencias. 

A 1  c  a  h  a  n,  Artiat.  Vslsae.  411.        M.  v.  B. 

Csballsr,  Martiiw  ipin.  Architekt  wurde 
«m  88.  8. 1681  LandeÄmndtter  in  Valenda. 

A  1  c  a  h  a  1  i.  Artist.  Valenc.  412.       M.  v.  B. 

Caballero,  Andrea,  s.  Lopet-Cahallero,  A. 

Caballero,  Diego,  span.  Kapferstecher,  der 
1647  für  die  Ausgabe  der  Synodal>Verord- 
nmigen  von  Sigfienca  das  Wappen  des  Bi- 
sehofs Mateo  de  Burgos  stach. 

Viftasa,  Adic.  II  85.  M.  v.  B. 


CabaUess,  M.  S.,  aeitgenöss.  Crtnreauler  In 
Paris,  stellt  scU  1880  im  Sdn  (Soe.  d.  Artist 
fran^.)  aus. 

Martin,  Baumeister-  des  Her- 
Alba.  Ende  des  16.  Jahrh.  an  der 
Kathedrab  von  Coria  titig. 
LUgnno  f  Amir«la,  IfsHs..!  ise. 

M  V  B 

Caballsn^  Pedros  «u.  Haler  in  SerOto 

um  1697. 

G e s  to B o,  Aitü.  Scvill.  III  27«  f.     U.  *.  ». 
CabaUs»  j  topss,  Vic«nt«.  BiMhansr, 
geb.  1888  in  ICadrid.  t  M.  8.  imS  in  VaHs. 

dolid:  Schüler  der  Academia  de  S.  Fernando 
zu  Madrid  und  von  Siro  Perez.  Er  betätigte 
sich  hauptsächlich  als  Omamentbiklhauer,  so 
1868  bei  der  Beetaurierant  der  Kirdie  S.  Vi- 
cenle  an  Avila  and  1800  M  sriaen  Arbeiten 
für  das  Erzbischöfliche  Palais  zu  VatUdoKd, 
wo  er  seitdem  als  Akademielehrer  ansisa% 
blieb.  Neben  weiteren  dekorativen  Arbeiten 
schuf  er  in  Valladolid  audt  vtracbisdeM 
Graboiiler  tmd  BitdoisbOsten.  Sein  letafese 
Werk  waren  einige  Reliefmedailloos  fflr  das 
Palais  des  Marqu^  de  Caaa-Pombo. 

Ottorio  y  Bernard,  Gal.  Biogr.  de  Art. 
Eapafl.  del  S.  XIX  (1883—84)  p.  112.  —  EncicL 
Eapasa  X  54.  M.  Utritlo. 

Caballero  y  VillaiMl,  Jos^  Maler,  geb. 
am  17.  9.  1842  in  BarcarroU  (Prov.  Badajoz). 
Schüler  von  Jos^  («utierrex  de  la  Vega,  seit 
1864  weitergebildet  an  der  Escuela  Especial 
de  Pintura  zu  Madrid,  wo  er  1866  und  1871 
verschiedene  Jagd-  und  Küchenstilleben  aus- 
stellte und  ^ter  hauptsächlich  als  Portratist 
and  als  Bajpist  von  PradchGemildsn  titii 
wer. 

Ossorio  y  Bernard,  Gal.  Btofr.  de  Art. 
Ejpaß  del  S.  XIX  (1883—84)  p.  118  1  —  EncicL 
r.pas^  X  55.  dCVlrilto. 

CabaUetto,  s.  CavaUttto. 

(M>alloa,  Luis,  Maler  in  Sevilla,  fährte 
1681  Arbeiten  für  die  Pfarrkirche  Santjago 
d  Vic}o  aus. 

G  e  •  t  o  s  o,  Artif.  Sevill.  II  18.        *  U.  v.  B. 

Cabaaa,  Antonio,  Maler  und  Steinzeich- 
ner, geb.  in  Vakncin,  r  l  enda  1840;  malte 
namentlich  eine  Reihe  guter  Porträts,  dar- 
unter diejenigen  des  Ministers  D.  Jos^  Canga 
Argüelles,  des  Stierkämpfers  Francisco  Mon- 
tes  etc.  Als  Steinzekhner  lieferte  er  für  die 
Zrlt-Mbrift  „El  Entreacto"  ein  trfffüches  Bild- 
nis  des  Schauspielers  Carlos  Latorre. 

Oasorio  y  Bernard,  Gal.  Biogr.  de  Art. 
Eapafi.  del  S.  XIX  (1883-84)  p.  118.  —  EnckL 
Eapasa  X  86.  M.  Utrillo. 

Cabaash  MUc  Adda,  Malerin,  geb.  and 
ansissig  in  St  IMdfer  (Visodase),  Sditticria 
ihrr-  Vaters  Flor.  N^m.  C,  debritierte  in  der 
Salon-Ausstellung  zu  Lyon  1898  mit  einem 
Stilleben  und  im  Salon  der  Soci^t^  des  Ar- 
tistes  Francais  zu  Paris  1901  mit  einem 
minnKdien  Büdds  und  einem  GeBrAHde 
.Jetmes  filles  jouant  de  1a  cithare".  Seitdem 
beschickte  sie  beide  Salons  weiterbin  mit  breit 


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Gaben«  —  Cabanel 


bebandelteo,  gut  belichteten  Bildnissen,  Frei- 
Bdit-Ficarenbildeni,  Landschaften  und  Bla- 
mcnstücken,  anter  denen  hervorzuheben  sind: 
Une  fenne  «  Provence  (Lyon  1899),  —  Jeune 
fillc  au  cliapeau  vert  (Lyon  1906),  —  Chry- 
santhemes  (Paris  1906),  —  Les  deux  amies 
(Paris  1907).  —  Far  niente  (Paris  IflOfl!^  — 
Effet  «Tauloauie  (Lyon  1900),  —  En  praoM- 
nade  (Paris  1909).  —  J  eune  filla  bnuw  (Lyon 
1910).  Sie  signiert  „Adda  Cabsne". 

Fastoer  n.  Ljroner  Salon-Kat  B.  Vial. 

Cabaa«,  Alb  in,  Zeichner  und  Lithograph, 
geb.  am  8.  12.  1888  in  Nimes,  seit  18» 
SdiBler  von  Vibcrt,  jfourdcdl  nad  G.  Aodri 
an  der  Ecolc  des  B.-Arts  zu  Lyon,  tätig 
ebenda  als  Lehrer  an  verschiedenen  Schulen; 
beschickte  die  Salon-Ausstellungen  zu  Lyon 
188^1810  mit  einigea  Bildnisxeidmangea  n. 
Dekor atkmacBtwflrfcn  nnd  mit  den  Itlhocia» 
phierten  Porträts  von  Jacques  Stella  (1886) 
und  Mgr.  Mermillod  (1872).  Auch  die  Bild- 
nisse von  Gaspard  und  Pierre  de  Monconys 
(^rivöts"  der  Lyoner  Kaufmannschaft  im 
17.  Jabrfa.)  hat  er  auf  Stein  gackhnet 

Imer  Salon>Kat.  —  Dkt  Uogr.  da  Rhftne 
ISN.  —  An  dl  au  BiUiogr.  ieonogr.  da  Lyonnais, 
»Bftrahs  ^  1471.  B.  ViaL 

Cabsne,  Edouard,  Maler,  geb.  in  Paris, 
Schüler  von  Bougiitn i,  I  r-  h-ckt  seit  1876 
den  Salon  der  Societe  des  Artistes  Franc-  ^H' 
jährlich  mit  Porträts  sowie  gelegentlich  auch 
mit  akademisch  korrdcten  Aktstudien,  Bo- 
h^e-Genrebildem  (La  mort  de  Francine, 
1888)  und  religiösen  Darstellungen  (La  fuite 
en  Egypte,  1896).  Unter  seinen  Porträts  sind 
adien  einem  solid  durchgeführten,  robust- 
ten^ramentvoUen  Knieatnck-BUdnis  der  Pa- 
riser Carmen-Sängerin  Mlle  Soyer  (Saloa 
1904)  namentlich  einige  seit  1905  im  Salon 
ausgestellte  hübsche  Kinderbildnisse  hervor- 
zuheben. 

Pariter  Salon-Kat  1876—1910  (mit  einigen 
Abb.).  —  Fanfulla  delU  DomcniGa  1884  N.  33 
p.  4,  col.  4.  —  B  e II icr- AnTraj,  Dkt  gfo. 
(1882)  SuppUm.  —  llirenr,  Dkt  dea  Veotes 
d'Art  (1901  f.)  II  1.  • 

Cabana^  Florian  N^morin,  Land- 
schafts- und  Stillebenmaler  in  Montpellier, 
später  in  St.-Didier,  geb.  in  Logriand  (Gard) 
am  25.  10,  1831.  Schüler  der  Pariser  Fco  f 
d.  B.-ArU  unter  Matet  und  Picot.  Stellte 
swiaehen  1806  ood  1881  wiederholt  im  SakM 
am. 

Balller-Aavray,  Dict  fte.  I  o.  Sappl.  — 
Gas.  d.  B.-Arta  V  343;  XI  «0.  H.  V. 

Cabaaa,  F  r  a  n  c  o  i  s,  Emailmaler,  1730  geb., 
lebte  zu  Genf  in  gemeinsamer  Wcriutatt  mit 

seinem  Rrtider  Gabriel  tätig. 

Brun,  Schweizer.  Kstlcrlex.  1905  I        R.  C. 

Cabane,  Gabriel,  Emailmaler,  Bruder  des 
Francoi«  C,  lebte  1726—1780  ftt  Genf. 
Brna.  Schwaiser.  Xalkflax.  1005  I.     R.  C, 
Cabanal,  Alex  andrem  Ifaler,  geb.  m 
Montpellier  am  28.  9.  1828,  f  in  Paris  am 
S8.  1.  1888.  Trat  Okt.  1840  in  die  Pariser 


Ecole  des  Beaux-Arts  ein  und  v^urde  Schüler 
von  Picot  1845  erhielt  er  den  Großen  Rom- 
preis  für  Geschkhtsmalerei  mit  dem  Bilde: 
J^us  dans  le  pr^toire.  1868  wurde  er  zum 
Mitglied  des  Instituts  und  zum  Professor  an 
der  Eoole  des  B.-Arta  ernannt  184i  erschien 
er  zom  eraten  Mak  im  Sakm  (Oiristna  in 
Gethsemane),  den  er  seit  1861  bis  zu  seinem 
Tode  regelmäfiig  beschickte.  Im  Salon  18EB 
errang  er  mit  seinem  während  seines  Auf- 
enthahca  in  lutien  (1846-M)  entstandenen 
„Tod  dea  Moses"  die  2.  Med.,  im  Salon  1885 
mit  der  jetzt  im  Mus.  zu  Versailles  befind- 
lichen Glorifikation  des  hl.  Ludwig  die  1.  Med. 
—  Um  diese  Zeit  wandte  sich  Cabanel  von 
der  Hiatoricnmaierei  dam  Porträt  zu,  auf 
wdAem  Gdbiete  er  adne  grOBten  Erfolge 
feiern  sollte;  gleichzeitig  machte  sein  Stil  eine 
Wandlung  vom  Ernsten  und  Herben  zum 
änterKcb  Geffil^^en,  das  sich  im  Zusanunen- 
hang»  mit  taatr  kalten,  gliaenwn  Farbe»  oft 
bw  ina  Sfl8iirh"SfiiHraeutale  ateigerte.  Dieae 
dem  Zcilgeachmacke  gemachte  Konzession 
verhalt  ihm  zu  seinem  Triumphe :  er  wurde 
der  Mod^ortrittst  der  vornehmen  Damen« 
weit  dea  zweiten  Kaiaerreichei^  die  ttire  For» 
Gerungen  eines  gefilligen  loRf'BdieB  Arran- 
gements und  einer  noblen,  delikaten  Inter- 
pretation weiblicher  Grazie  in  ihm  erfüllt 
fand.  Dar  minnlichen  Intellektualität  gegen- 
über versagte  Cabanels  Portritlnmat  durch- 
aus; das  eklatanteste  Beispiel  dalSr  ist  sein 
Napoleon  TU.,  der  auf  dem  Sal  .n  von  186Ü 
gewisses  Aufsehen  erregte,  den  aber  schon 
damala  die  Kritik  als  loBerlkh  tadelte  nnd 
weit  unter  seine  Frauenportrats  stellte.  — 
Als  Maler  der  idealen,  nackten,  weiblichen 
Schönheit  hat  C.  lange  Jahre  einen  wenn  auch 
niemala  ganz  unbestrittenen  Ruhm  genossen. 
Ol.  Blane,  die  bedeotendste  zeitgenössische 
Stimme,  findet  bei  aller  Bewunderung  Caba- 
nels doch  schon  eine  Zwiespältigkeit  und  eine 
innere  Unwahrheit  in  diesen  eleganten  Nudi- 
täten,  deren  berühmtestes  Spezimen  die  jetzt 
im  Lmtenabourg-Mus.  befindliche,  von  Napo* 
leon  seinerzeit  mit  40000  Fr.  bezahlte  Venus 
.^nadyoinenc  ist.  „Diese  mythologischen  We- 
sen," sagt  er,  „deren  Formen  übrigens  ge- 
scbmadivoU  und  deren  Farben  überaus  deli- 
kat rind,  ^id  niciht  ia  den  Fabelwäldem  anf- 
gawachsen;  sie  kommen  aus  der  Stadt,  aus 
Paris  her."    Der  Erfolg,  den  C.  mit  diesem 
Genre  beim  Publikiun  fand,  hat  ihn  leider 
diesen  Weg  unbeirrt  weitarverfolgcn  lassen, 
der  addieBlich  snr  Rontine  nnd  6dcn  Manier 
führen  mußte.    Daß  aber  dem  Porträtmaler 
auch  in  diesen  beiden  letzten  Jahrzehnten  sei- 
nea  Leitens  noch  mancher  glückliche  Wurf 
bewdaen  Bilder  vric  das  prächtige 
der  GrSnderbi  des  Ordens  der  Petitea- 
Soeurs  dei;  Pauvres,  das  mit  Recht  die  größte 
Bewunderung  im  Salon  18äd  hervorrief.  Als 


fdang, 

rotmc 


K(tnwii«THrwi.  BI.V.  stx  n 


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CiImmI  "  CidbiOM 


Frauenporträtist  wird  Cabanel  einen  Platz 
von  bleibender  historischer  und  kultureller 
Bedeutu«  ia  der  Geicli.  der  framöt.  Ma» 
tefci  des  19.  JahrlL  bdmvln.  d«  et  iat 

ihm  gelungen,  ein  gut  Stück  der  geistigen 
Physiognomie  seiner  Zeit  in  seinen  Frauen- 
bildnissen zum  Ausdruck  gebracht  und  der 
Nachwelt  erhalten  zu  haben.  Die  rctroapek- 
tive  Aosstenn«.  die  die  SodM  d.  artfaics 
fran«.  1908  von  Werken  Cabanels  —  meist 
Frauenbildnissen  —  veranstaltete,  hat  aber 
gezeigt,  daß  dieser  von  mancher  Seite  (Mu 
tber !)  als  fUcher  akademischer  Routinier  schon 
Töllig  abgetane  Ifaler  küattkriaclie  Werte 
festgelegt  hat,  die  auch  heule  nodl  alt  aoldM 
cnpfunden  werden. 

Ebe  gröBere  Kollektion  von  Arbeiten  Ca- 
banels wird  im  Luxembourg-MuaaUB  *of- 
bewahrt ;  außer  den  schon  erwilmtea  Bitdem 
befinden  sich  daselbst:  Bildnis  des  Architek- 
ten Armand.  Tod  Francescas  von  Rimini  u. 
Paolos  Malateeta,  Thamar  und  Absak>m.  Ptr> 
ncr  besitzen  Bilder  CabaneU  die  Mus.  zu 
Lille  (Faun  und  Nymphe),  Montpellier  (hl. 
Johannes,  Selbstbildnis  11862],  Velleda,  Al- 
bayd^  Franziskanermönch,  Verzweiflung  der 
Phldra,  Büdaia  dea  M.  Alfred  Bniyaa  and 
das  schöne,  stille  Porträt  der  Mm  Muti, 
1851.  abgeb.  bei  Goos«),  Waen  (Dnodm 
[18681,  Orestesl.  Carcasw^nc  fChristt.  Mär- 
tyrer), Antwerpen  (Klcopatra)  und  das  Maxi- 
milianeum  in  München  (Verk>renes  Paradies). 
Auch  das  Metropolitan-Moa.  ia  New  York 
bewahrt  3  BiMer  von  ihm,  darunter  das  BÜd- 
im  der  Miß  Wolfe  und  „Vashti  u.  Ahasver" 
(IlL  Cat  p.  21/22).  Außerdem  befinden  sich 
im  Hub.  zu  Montpellier  einige  Porträtzeich- 
nungen seiner  Hand,  darunter  daa  prächtige, 
in  seinem  kriftiBcn  S&  an  Ingres  ge> 
mahnende  ßtcistift-BUdaia  11.  Afnanda  (ab- 
geb.  bei  Gonse). 

Von  sdnen  grolerea  ddcorativen  Arbeiten 
seien  schließlich  noch  die  allerdings  recht 
matten  Fresken  mit  Szenen  aus  dem  Leben 
des  hl.  Ludwig  im  Pariser  Pantheon  und  die 
Allegorien  der  Monate  im  dortigen  Stadt- 
hatise  genannt.  —  Der  Bniflitf  Cabanels  auf 
die  französische  Kunst  war  sehr  bedeutend, 
wenn  auch  nicht  gerade  günstig.  Während 
seiner  fast  3  Jahrzchr.tc  uni^panneiKlen  Tätig- 
keit als  Lehrer  an  der  nationalen  Kunstschule 
hat  er  eine  lüge  Reihe  von  Schülern  heran- 
gebildet, die  vielfach  die  Manier  dea  Meisters 
ins  Unerträgliche  verflacht  haben. 

Arch.  de  l'.^rt  I  ran  ,  \"  1857—58  p.  32S.  — 
Jul.  Meyer,  Gesch.  der  tnod.  französ.  Mal. 
(1867)  p  367.  :m  f.  —  W.  Schmidt  in  Ztschr. 
f.  bild.  Kst  1867  p.  36  fT.  —  Vial  de  Sa- 
b  1 1  g  n  y,  Venus  etc.  de  Cabanel  (Paris  1S75).  — 
L.  Du»»ieux,  Art.  Prang,  ä  l'Etranger  (1876) 
p.  1T2.  —  Ch.  Blanc,  Le»  Art.  de  mon  tcmps. 
1876  p.  427  ff.  —  B  e  11  i  e  r  -  A  u  V  r  1  y.  Dict. 
g*n.  (1882)  I  u.  Supp!.  —  F.  G.  D  u  m  a  s,  Illuitr. 
Biogr.  of  Mod.  Artitts  (1882  ff.).  —  £.  Mont- 


rosier,  Lea  Art.  Med.  IV  (1884)  p.  4«  i.  <-> 
A.  Ueyncll  in  Maguioe  of  Art  im»  Mai- 
Hcft  — Chnn.dMA«t8lB8«p.  20, 16».  —  Ca«r> 
ficr  de  rAft  law  tk  4B.  —  DUcoars  prononeC 
«US  FtofcalBas  da  Gihanel  (Paris  1880).  — 
Gas.  d.  B.Wbfa, lutea aMNbiC.-Fr.T.  BSt- 
tichcr.  Halarw.  d.  11.  Jahih.  (im,  nh  Nach- 
trag). — >  lavcat  gfa.  des  Rieh.  d'Art  de  1» 
Fnacc;  PBiia^  Mon.  Cir.  II ;  Prov.,  Moa  Civ.  I 
tL  VI  (Begt).  —  Gonse,  Lea  Chefs  d'Oeuvre 
das  Mvafaade  Fkaaee.  Pcioture  (1900)  p.  2i8  f. ; 
ScolpC  elc.  (1904),  p.  270  f.  —  Mireur,  Dict. 
des  Veatea  d'Art  (1902)  IL  —  R.  M  u  t  h  e  r.  Ein 
Jahrh.  frantft».  Malerei  (1901)  p.  128  f.  —  K.  E. 
Schmidt,  Französ.  Mal.  d.  19.  Jahrh.  (1903) 
p,  137.  —  H.  M  a  r  c  e  1.  La  Feint.  Fran?.  au  19.  «. 
(1905)  p.  238  f.  —  Arscne  Alexandre  tat 
„Figaro"  vom  16.  5.  1908.  Hnns  Vollmtr. 

CabaneL  Joseph,  Zeichner  und  Email- 
maler, lebte  zu  Genf  1746—1888.  Während 
einiger  Jahre  mit  Marc  Ronx  and  Jean-Ahra- 
ham UmM  in  gemefaHanMr  WcifcstMt 
1788  erhidt  er  die  Genler  Bfliferrechte  ge- 
schenkt. 

Brun,  Schwetaer.  Killcdcn.  1905  L      R.  C. 
Cabanal,  Pierre.  Genre-  und  Historien- 
maler in  Paris,  geb.  in  Montpellier,  Sdifilcr 

seines  Onkels  Alex.  Cabanel.  Stellte  zwischen 
1869  und  1888  wiederholt  im  Salon  aus: 
Flucht  Neros  (Salon  1873);  Tod  Abels  (S. 
1874):  Nymphe  tmd  Satyr  (S.  1876).  Das 
Mus.  von  Montpellier  hewahrt  von  ihm; 
Hero  findet  den  Leichnam  Leanders,  das  Pa- 
riser Ministerium  der  schonen  Künste:  Schiff- 
brüchige an  der  bretonischen  Küste. 

Bellier- Auvray,  Dict.  gfai.,  Suppl.  — 
Kat  d.  Sälen  1869—88.  —  Inv.  g6a.  d.  Rieh,  d'atl^ 
pMV.,  flMtt.  dv.  I  Itt.  —  Kitchcen.  XII  6ia. 

H.  V. 

Cabanel,  Rudolph,  Architekt,  geh  1762 
in  Aachen,  t  ani  5.  2.  1839  in  London,  wo  er 
schon  seit  frühen  Jugendjahren  ansässig  und 
namentlich  als  Theaterhawneister  tätig  war. 
Nach  sdnen  PHnen  wurde  u.  a.  die  BQhne 
des  alten  Drury  Lane-Thcaters  erbaut  Er 
war  der  Erfinder  einer  nach  ihm  benannten 
Deckenkonstrttktiaa,  des  soi^  HCabnad- 
Roor. 

Goideman's  Magazine  1839  I  329.  —  Red- 
tr*v«L  Dict.  of  Artiats  1878  p.  67.  —  Dict.  of 
Ne«.  Biofr.  1008  III  618.       M.  W.  BrockwH. 

Cabanes,  F  !  o  y,  Goldschmied  in  Valencia, 
der  lööö  im  Auftrage  der  Kommune  ein  sil- 
bervergoldetes Reliquiarium  anfertigte. 

AI cah all.  Artist  Vatene.  3U.       U.  v.  B. 

Gahtnask  Louis,  Maler,  geh.  am  1.  B.  180T 
in  Toulouse,  Schüler  der  Akademieen  in  Tou- 
louse und  Paris  und  von  J.  P.  Laurens,  Mit- 
glied der  Societe  des  Artistes  fran^ais  und 
der  SociM  des  orientalistes,  Inspectenr  de 
rEnseignenteat  dn  desshi  dsns  les  foles  prl- 
maircs  de  la  Ville  de  Paris.  Officier  de  Tln- 
struction  publique;  stellt  seit  1898  regclmäBig 
im  Salon  der  Soci^ti  dts  Artistes  fran^is 
aus.  1907  erwarb  der  französische  Staat  von 
ihm  ^ignature  de  la  Paix  d'Alais  (MBB)* 


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Cabanes  —  Cabat 


Im  Saka  IMO  «all  mm  voi  ilmi  die  wirkungs- 
volle Dantelhiiig  eiaei  WBstemtamies. 

Pamer  S*lon-K«t.  »eit  1W8.  0.  G. 

Cabues,  Martin,  Maler  in  Valencia,  Bru- 
der des  Pedro  C,  erwähnt  in  doem  No- 
tariatsinstrument  von  1514. 

Alcahali,  Artist.  Valenc  80.        U.  v.  B. 

fatMW%  Pedros  kaUlan.  Maler  in  Va- 
kada.  im  wird  er  berufen,  den  Altar  in 
der  KapeUe  der  Generalidad  <ies  Konigr.  Va- 
lencia zu  malen,  1506  überträgt  ihm  der  Ma- 
gistrat die  Ausführung  des  Hochaltars  der 
Kirche  N.  S.  de  J^us.  6.  6.  1628  wird  er 
tnm  Stadtrat  ernannt.  1588  war  er  noch  am 
Leben 

A 1  c  a  h  a  1  ä,  Arti«t  Valenc.  7»— 80.  —  J.  S  a  n- 
e  h  i  »,  L«  Catedral  de  Vilencia,  530.      M.  v.  B. 

Cabaaee  y  Badaai,  Citar.  BUdhauer  und 
Medailleur,  geb.  am  14.  i.  18M  in  Arcngpi  de 

Mar  bei  Barcelona,  Schüler  des  Ed.  B.  Alen- 
tom  und  der  Escuela  de  B.  Artes  zu  Barce- 
lona, debütierte  1906  in  den  dortigen  Galeriaa 
Par^.  Er  ist  der  Schöpfer  der  neuen  „Gi- 
gantes"  (altmodisch  bekleidete  grotedn  Rie- 
senfiguren für  die  Corpus  Domini-ProzesFton 
u.  andere  Volkstum!.  Umzüge)  fiar  P;ihna  auf 
Mallorca  und  der  bekrönen  I  n  L  wenfigur 
des  Befreiungsdenkmals  zu  Gerona.  Als  Me- 
dailleur  hat  er  sich  durch  Medaillen  für  das 
Haus  Wienenberger  in  Pforzheim  imd  für 
den  ersten  span.  Anti-Tuberkulose-Kongreß 
vorteilhaft  bekannt  gemaclit.         m.  ütrilh. 

Cabanne,  Mrtie.  P  a  u  I  i  n  e,  geb.  Garturoy, 
Tochter  des  Jean  Francis  Gameray.  stellte 
1835-Ht4  einige  Blumcnstödce  (AquareO)  im 
Pariser  Salon  aus. 

B  e  1 1  i  c  r  -  A  u  V  r  a  jr,  Dict.  gen.  I. 

Cabantoux,  ,\  n  d  r  e,  Bronzegießer,  lebte  in 
Genf  um  18()0.  Es  existieren  Glocken  mit 
»einem  und  dem  Namen  des  Vaters  /ma- 
Fkne  C.  (Minie  arAfologique,  Genf). 

Braa,  SdraclMr.  Katlcrlex.  1905  I.     R.  C. 

Cabaafsa,  Alejandro  de,  Maler,  geb. 
am  17.  3.  1877  in  Vil'  nur  ,  a  y  Geltrü  (Prov. 
Barcelona),  beschickt  die  Ausstellungen  zu 
Barcelona  und  Madrid  mit  impresiioiüsti- 
scben  Landschaften  elc.  von  ausgesprodien 
peratal.  Eigeaiit  4kr  Ansffihrung  u.  des  Ko- 
lorites. Eä{ge  seiner  Gemälde  gelangten  in 
das  Museo  Municipal  zu  Barcelona  und  in 
das  Museo  Balaguer  zu  Villanueva.  Fttr  die 
Caaa  de  Ayvntamiento  au  Villanneva  malte 
er  das  Bildnis  des  Diditers  und  Staatsman- 
nes Victor  Dnl  ik-j-T. 

Encicl.  Espaaa  .\  91.  —  Forma  I  (Barcelona 
1904)  421  f.,  427  (Abb.).  M  UtrUlo. 

Cabaayes,  Jose,  Maler  in  Barcelona,  1703 
Innungsvorstand. 

Viftaaa,  AdicU  85.  M.v.B. 

CA*Kf9m  j  Balleeter,  Joaquin,  Maler, 
geb.  in  Valencia,  t  am  3.  12.  1876  in  Bar- 
celona. Von  Hause  aus  nur  Dilettant,  ge- 
hörte er  den  Akademien  zu  Valencia,  Bar- 
celona and  Palma  (Majorca)  sowie  auch  der 


Denkmäler-Kommission  der  Madrider  Aca- 
demia  de  S.  Fernando  als  Mitglied  an.  Das 
Museo  Provincial  zu  Valencia  besitzt  ein 
Landschaftsgcmälde  von  seiner  Hand. 

Oasorio  y  Bernard.  Gal.  Biogr.  de  Art. 
EatMOi.  del  S.  XIX  (1883-84)  p.  118.  M.  Utrill»* 

Cabaufia  y  Haniades,  FraaeiscOi  Ma- 
ler,  geb.  in  Rioseco  (Prov.  Valladoüd).  Schü- 
ler von  C.  de  Haes  an  der  Escuela  Superior 
de  Pintura  zu  Madn  l,  beschickt  die  dortigen 
Kunstausstellungen  seit  läS4  mit  Genrebildern 
und  Stilleben  sowie  namentlidi  nrft  Land« 
schaftsgemilden.  für  die  er  1895.  1897  und 
1906  verschiedene  Auszeichnungen  erhielt.  In 
der  Madrider  Ausstellung  1910  war  er  mit 
einem  „Idilio"  und  einem  schlicht-realisti- 
schen Landschaftsbilde  ,J.a  Sierra  de  CÄr^ 
doba*  vertreten  (Kat.  p.  16  u.  Abb.). 

Ii.  UtrUlo. 

Cabaret,  A  n  t  o  i  n  e,  französ.  Faiencier, 
übernahm  im  Jahre  1796/97  (an  III)  die 
F3d>n*k  zu  Sceaux  von  Glot. 

R-  Jean,  Le»  Aru  de  la  Ten«,  Paria  1911 
p.  162  i. 

Cabart,  Marie-Ernestine,  gsb.  Strrttt 
geb  am  12.  9.  1818  an  Paris.  Partri^  oad 

Genremalerin,  stellte  1834—1849  im  Salon 
aus  u.  zwar  bis  1846  unter  dem  Namen  Serret. 

Bellier-Auvray,  Dict  gin.  R.  C. 

Cabarteuz,  J  e  an-J  ac  q  ue  s-F  r  a  n?o  is, 
französ.  Kupferstecher,  Schüler  M.  Hilde- 
braods,  steUtc  im  Sakn  von  1880  bis  188B  aus. 
Viele  seiner  Arbeiten,  Landschalls»  o.  Genre- 
stiche als  Illustrationen  für  das  Magasin  Pit- 
torcsque  geschaffen  u.  a.  nach  A.  de  Bar, 
Hondecoeter,  Lebrun. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gto.  SepfL  JL  C. 

Cabaasi,  M  a  r  g  h  e  r  i  t  a,  GearCfll^rin  k 
Modena,  f  das.  Tljihrig  1784. 

Tiraboschi,  Netiiie  eee.  »88  ».  l»t  - 
Laasi.Stor.  Pitt  1B84IVM.  R.  C. 

OsiMSM  (eigentl.  Harang,  genannt  C), 
Guillaume-AIpbonse,  geb.  zu  Rouen 
(Seinc-Inf6r.)  am  26.  2.  1814,  f  am  16.  8. 
1884.  Maler  und  Zeichner  in  Paris,  Prof.  a. 
d.  Ecole  d.  arts  deooratiis,  Schüler  von  David 
d'Angers  a.  P.  Delarodie.  stdite  Im  Salon  v. 
1841  bis  1«?2  Historienbilder  aus,  wie  die 
Gefangennahme  des  hl.  Ludwig  nach  der 
Schlacht  bei  Mansourah  (1864),  Tod  Arthurs 
V.  Bretagne  (1868).  Dsntc  und  VeisU  im 
Kreise  der  Giganten  aSTO),  Jnnge  Ftadierla- 
nen  (Aquarell.  1882). 

Bellier-Auvray,  Dict.  gia.  u.  Suppl. 

R  C 

Cabat,  Louis,  Maler,  geb.  6.  12.  1812  in 
Paris,  t  daselbst  13  3  1R93;  empfing  seinen 
ersten  Unterricht  bei  einem  Ponellanmakr, 
bei  dem  auch  Dias,  Da|»r6  «nd  Raffet  lernten, 
trat  mit  10  Jahren  zusammen  mit  Decamps 
bei  Camllle  Flers  als  Schüler  ein.  1833  de- 
bütierte er  im  Salon  u.  zc^  mit  7\vei  Bildern 
„Les  Bords  de  la  Bouzanne"  tmd  „Interieur 
de  cour  couverte",  die  unverkennbare  Ein- 
flüsse von  Wfnants  u.  Isacfc  v.  Ostade  icigten, 

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Ctbua  —  frtilMij 


dk  AuimcrkmiilKit  aof  skb.  Ein  Jahr  dir» 
anf  cfilcite  ct  uo  Salw  isR  den  BfldwB 

^Etang  de  Vilic  d'Avray  und  ,,Lf5  Tarrfins 
de  Beaujoa"  einen  großen  durchschlag  enden 
Erfolg.  Beide  Bilder  spiegeln  die  Eindrücke 
wieder,  dk  Catat  in  dieier  Zeit  voo  Coo- 
MaUci  K«Mt  cnpfangen  hatte.  And)  Ihm 
waren  die  Augen  für  dir  Schönheiten  der 
Natur  geöffnet;  er  hatte  auigchört,  die  Kon- 
TtlWiwifW  der  iMeren  Meister  nachzuschaffen 
nd  digiagMi  wAuwt,  die  AnBcaerMtniaac  nü 
slafkcm  Rca&nnii  kfinsfknsdi  lo  fibertn* 
gen.  Vom  Jahre  1884  an  rnhltc  Cabat,  der 
mit  Bewtinderung  zu  Delacroix  aufblickte,  zu 
den  Hoffnongen  der  Gcneratioa  von  IflBOL 
Wk  leine  Zettgetiowen  lemie  er  ih  cofm 
tmd  weitere  Uogebong  voo  Paris  Heben,  vnd 
«o  gehört  er  nut  zu  den  ersten  Entdeckern 
des  Waldes  von  Fontainebleau,  in  dem  er 
sich  1886  niederliefi.  In  diese  Zeit  fallCB  Wtdk 
einige  Reisen,  die  er  mit  £>upr6  xusamnen 
durch  die  französischen  Provinzen  nntemahn. 
1887  bereiste  er  zum  erstenmal  Italien  und 
UeB  sich  auf  längere  Zeit  in  Rom  nieder. 
Dkaer  Aufenthalt  bradHe  eine  neue,  entachet- 
<!mdf  Wendung  in  sein  Leben,  indem  die 
ital.  Kunst  ihn  wieder  mehr  zum  Klassizis- 
mus zurückführte,  wodurch  er  sich  von  seinen 
ersten  Jugendgenoaaen  künatieriach  cntfenite. 
Danoa  ccUbcn  rieb  anck  adne  gerLnperen 
Erfolge  im  Salon  von  1840.  1846  zog  es  ihn 
zum  zweiten  Male  nach  Italien.  Von  dieser 
Zeit  an  schwankte  er  zwischen  dem  starken 
und  gesunden  Realismus  seiner  Jugend  und 
einem  kiUea  Khadfismas,  der  sidi  an  Pms» 
sin  anlehnte,  hin  und  her  Seine  frühesten 
Bilder  wurden  immer  am  höchsten  geschätzt; 
so  erzielten  „Les  Jardins  de  Beaujon"  18B8 
auf  der  Vente  der  Ducbeaae  d'OrUans  88000 
Francs  und  18B7  auf  der  Vente  Deforge 
18  500  Fr.  Inden  Jahren  seit  1855  hatte  Cabat 
mit  ,J-a  revue  de  Villeroy",  —  „Le  Cr^us- 
cule",  —  „Le  Soir  au  lever  de  la  lune"  und 
1807  besonden  mk  «Souvenir  du  lac  de  Ncni" 
nodi  Mnsderisehe  Erfolge;  dann  Sher  fhote 

seine  Kunst  mehr  und  mehr  ab  und  wurde 
immer  kühler  und  akademischer.  Er  wurde 
1848  zum  Ritter,  1866  zum  Offizier  der  Ehren- 
legion und  1887  mm  Mitglied  des  Instituts 
gewählt  Von  1879— 188S  war  er  Direktor  der 
Akademie  in  Rom.  1806  wurde  eine  Ge- 
samtausstellung seiner  Werke  veranstaltet  n» 
■ein  NachlaB  versteigert.  Werke  sefaier  Hand 
befinden  sich  in  Paris  Im  Louvre  „L'etang 
de  Ville  d'Avray"  (1833),  „Un  Soir  d'Au- 
toninc"  und  ,,Lc  -eu  de  boules"  (Aquarell),  — 
im  Luxembourg-Museum  «Environa  de  Paris" 
(Aquarell,  1880)  and  JLavense  i  Btromtf  en 
Othe"  (Federzeichnung),  —  im  Musee  Cama- 
valet  verschiedene  Zeichnungen;  —  femer  in 
den  Museen  zu  Rouen  „Lac  d'Italie",  —  zu 
Amiens  «Le  Bon  Samaritain".  —  zu  Le  Havre 


«Lea  Pti^rins  d'Emmaos*,  —  ca  GrenoUe 
„Miraele  de  Saint  Duriniiine''  (1887)  tnd 

,T^nt  vue  de  Vorepp«",  —  zu  Lille  „Vue  de  1a 
Canipigne  de  Rorae",  —  zu  Nantes  »Une 
ferme  en  Normandie",  —  zu  Loftv^en  Jti^Olt^ 
(1843  im  Pariser  Sak»  au«cstcllt). 

Als  GnphÜKr  bctitigla  tkh  C.  in  Sld«- 
zeichnungen  wie  „Interieur  d'une  m^airie" 
(Sak»  1884)  und  zart  behandelten  Kupfer- 
ätzungen wie  iJL'^tang  de  Ville-d'Avray"  (in 
A.  G.  DecampsT  «Mna^*  von  1884  veröffeat- 
ttdit).  —  jOmmMn  Nonmndar,  —  „Utt 
moulin  4  Aamak*  und  ,fJat  vanoe*  ift. 
raldi). 

D  e  s  t  i  g  n  y,  La  Revue  poH  du  Salon  1840.  — 
Tb.  G a  u  t  h  i  e  r,  Les  B.-Arta  en  Europe  IBSS 
II  125 ;  Expo»,  de  Tabl.  mod.  1860.  —  L.  J  o  u  r  - 
d  a  n,  Peintrcs  Franc..  Salon  1859,  p.  81.  — 
Huitin  in  L'Art  XVI  (1879)  1  ff.  —  Bei- 
lier-Auvray.  Dict.  gen.  (1882)  u.  Sappl.  — 
Aug.  Barbier,  Souv.  etc.  contetop.  (1883).  — 
B  «  r  a  t  d  i,  Let  Grav.  du  19.  s.  (1886).  —  F  r.  v. 
Bötticher,  Malerw.  d.  19.  Jahrb.  (1891,  mit 
Nacbtr.).  —  Chron.  des  Aru  1893  p.  86.  —  H. 
Mornand  in  „L'Ermitage"  v.  März  1894.  — 
Nouv.  Arch.  de  l'Art  Frmn?.  1900  p.  341  f.  — 
R.  Mut  her,  Ein  Jahrh  franiös.  Mal.  (1901) 
p.  86.  —  H.  M  i  reu  r.  Dict.  d.  Vente^s  d'.\rt  II 
(1902).  —  J.  Breton,  Nos  Peintres  du  Siiclc 
(„L'Art  et  le*  Art.")  p.  61  ff.  —  K.  E.  Schmidt, 
Franiö».  Mal.  d.  19.  Jahrh.  (1603)  p.  i2.  —  H. 
Marcel,  La  Peint.  Fran^.  du  19.  i.  (1906) 
p.  153  f.  —  F.  Dorbec  in  Revue  de  l'Art  an^ 
et  mod.  1908  XXIV-  361  ff. ;  o.  io  Gax.  d.  B.-Arta 
1909  I  309.— 333;  a.  aoek  TaUos  Alphab^  der 
Gaz.  d.  B.-Arta.  O.  GnmtoW. 

Caban,  Eugene  Charles,  Blumenmaier 
an  der  PorzeUanmannlaktnr  in  S^res»  1847— 
85.  1887  bemalte  er  9  graSe  Baloslervaatfl. 

die  Napoleon  dem  Sultan  schenkte. 

Lechevallier-CheTiKnard,  La  Ma- 
anf.  de  Porcd.  de  S^es.  1906  I  155.  157;  II 
189.  —  L.  Dusaicux,  Les  art  {ran«.  4  l'^r., 
187«.  H.  V. 

Cabaad,  Paul,  geb.  zu  Annecy  (Haute- 
Savok),  Lsndscbaftünakr,  Schüler  von  M.  J. 
Honrnng;  stellte  im  Sak«  von  1870  bis  1861 
ana. 

BelHer-Auvray,  Dict.  K*n.  Suppl.  R,  C, 
Cabbaey  (auch  Cabay,  Cabaay,  Cafroay), 
.M  i  c  h  i  e  1,  Miniaturmaler  in  Antwerpen« 
187S— 78  als  Lehrling  des  Miniatnrialca  Ber* 
naert  van  den  Bioedc»  1875—76  als  Meisler 
der  St.  Lukasgilde  in  den  Liggeren  erwähnt, 
am  22.  2.  1722  in  der  Liebfrauenkirche  be- 
graben. Für  die  in  letzterer  Kathedrale  noch 
vorhandenen  Mitgliederregiater  der  beiden 
Bnidersdiaflea  »van  de  Veertiendaagsche  Be> 
rechting  van  het  Zuiderkwarticr"  und  ,,van 
hct  Noorderkwartier"  (van  Onze  Lievc  Vrouw) 
lieferte  er  eine  Reihe  eleganter  tmd  fein  de> 
taillierter  Miniaturbildnisse  in  ^Aqoardl' 
maierei,  so  fSr  dsa  Register  der  SSdparociiia 
1708  das  Medaillonbildnis  des  Obmanns  Hen- 
ricus  Ullens  (in  reicher  allegor.  Ftguren- 
umrahmung,  signiert  „Mio.  Cabbaey  fectt") 
und  1711  dasjenige  des  Biichols  Petrus  J*- 


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CtUMgc  —  Cabet 


»«phus  Franckcn-Sierstorpff,  —  für  das  Re- 
gister der  Nordparochte  7  weitere  Bildnisse 
(da>  «pitota  vca  1714).  Wcüert  MalimlK 
C«  ivcrdtt  {b  den  Kitakgca  der  AeauSSgen 

Privatsammlungcn  P.  A.  de  Licht-Antwerpen 
(1732)  und  P.  FouQuet-Anuterdam  (1801,  — 
SusänntL  im  Bad*  m  GwwchmwitenO  nf- 
geführt. 

KoBbo«t«-Leriait  Uggerca  n  8M 
(Reg.).  —  Krann,  De  Lerent  cn  Wericea  I 
IM.  —  De  DietKke  WAraade  1893  n.  281.  — 
M.  Rooscs  in  Onn  Kaawt  1904  I  IM  i.  (mH 
Abb.).  -  A.  V.  Wurikaeh»  XkMM.  ks^ 
kricx.  1M4  I  130.  • 

Cabtafik  ««L  Kopfentedier  der  t.  Hüfle 

de«  18.  Jahrh.,  ron  dem  Heinecken  (Dict.  d. 
art.  1789,  III)  das  Blatt  anführt:  Le  Tailleur 

methodiste  surpris  cn  adultire. 

CabbcU,  R..  Maler  in  Loodoo,  wo  er  1806 
ia  der  Boyd  Acad.  doe  Smw  mm  Sliäkc 
•pearet  Staim  aaaMelhe  (Fefdinaad  and 

Ariel). 

GrsTa%  mar.  Acad.  tjASb..  1905  I. 

U.  W.  BrocktU. 

Cabeiie^  s.  Ferro  Cadbtiro. 
Cabel,  Arcnt  Arentsz,  boHänd.  Makr, 
geh,  in  Amilerdam  am  1888^  ffihrte  idBcn 

Namen  nach  dem  von  ihm  bewohnten  Haus 
an  der  Prtnsengracht  gegenüber  d.  Noorder- 
markt.  Er  heiratete  am  19.  5.  1619  im  benach- 
barten Dorfe  Sloten  Joo^|e  Jana  and  atarb  in 
•einer  Vatentadt  w  Okwber  18M.  In  der 
Art  von  Hendr.  Avercamp,  aber  derber  in 
der  Farbe  und  weniger  sorgfältig  in  der  Zeich- 
nung,  malte  er  Winterszenen  und  namentlich 
Darstdtungcn  von  Jigem  nnd  Fiacbem,  be- 
aelctiuet  mit  einem  ana  iwei  A  gebitdelcn 
Monogramm.  Ein  1629  datiertes  Bild  mit 
Schlittschuhläufern  in  der  Sammlung  Wacht- 
meister in  Vanis  (Schweden)  hat  lange  als 
van  de  Venne  gegolten.  In  den  Mos.  si  Am- 
alerdam,  Rotterdam  and  Anhrerpcn  eind  gute 
Bilder  seiner  Hand. 

_Ond-RoUaBd  VII  29,  80.  —  v.  Frimmel, 
■HMer  f.  Getnilddrande  It  166—15«.  —  J  F. 
vaa  Somerea,  Onda  Kunst  in  NederUnd.  — 
Aaaaterdam  In  de  17de  ecow.  lU,  SchUderkuntt 
S.  M.  E.  W.  Mott. 

Cab«-!,      riuch  Kabel. 

Cabeijauw,  Samuel,  hoUänd.  Maler,  war 
1661  ScMiler  voo  Arcat  van  Raveatejn  im 

Haag. 

Obreena  Areh.  V  14t.  E.  W.  U«tt. 

Cabello,  Juan,  Steinmetz  in  Sevilla,  mit 
Luis  de  Ofis  1668  am  Bau  der  Casas  capitu- 
lares  der  Katliedrale  beschäftigt 

Geatoto.  Artii  SeviU.  I  177.         U.  v.  B. 

Cabello  y  Amo,  Luis.  Architekt,  geb.  1888 
in  Madrid,  seit  1858  Stipen^lJat  (1»r  Akade- 
mie SU  Rom.  Nach  Madrid  zurCickgekehrt, 
wurde  er  zunächst  zum  Hilfslehrer  u  später 
(1876)  zum  Professor  an  der  dortigen  £|- 
cuela  de  Arquitectura  ernannt,  wo  er  ttocll 
ielst  tätig  ist,  als  Mitglied  der  Academia  de 
S,  Fernando  auch  hier  ein  Lehramt  für  Bau- 


kunst mit  venofgend.  Neben  «fKtM<^.ii^ 
Zeitschrifieaeanyt  nnd  TUbbroadiBrcn  ver- 

öffentlichte  er  eine  Anzahl  größerer  Archi- 
tekturwerke wie  „Teorla  Artistica  de  la  Ar- 
quitectura", —  „La  Estetica  de  las  Artes  dd 
Dibujo",  —  .,£1  Barroqmamo  y  laa  Artaa 
Plasticas  de  Espaila".  |f.  ühW». 

Cabello  Isaxci,  Segundo,  Maler,  geb 
1888  in  Astorga  (Prov.  Le6n).  Schüler  seine* 
Vaters  Luis  C,  der  an  der  Academia  de  In- 
fanterie zu  Astorga  ala  Zeidien-  md  MatiM- 
matiklehrer  wirkte;  weitergebildet  in  Madrid 
ontar  Cecilio  PI&.  In  den  Madrider  Aus- 
•telhmgen  errang  er  1897,  1^,  1901,  1904  u. 
1906  verschiedene  Auszeichnungen  tmd  Me- 
daillen; in  derjenigen  von  1910  war  er  mit 
einem  Kircheninterieur  vertreten.  Die  Pa- 
riaer Wettamatelhmg  1900  beschickte  er  mit 
dem  Gemitde  „Fin  de  Siecle".  Gleich 
seinem  Vater  ist  auch  er  an  verschiedenen 
Lyceen  sowie  an  der  Escuela  de  Artes  In- 
dustrialcs  zu  Madrid  als  Zeichenlehrer  tätig. 

Endel.  Ettpasa  X  11«.  —  Cat.  G*a.  OfÄc.  de 
l'Expot.  Univers.  1  Pari«  1900  II  34«.  —  Cat 
Emm.  Nac  de  Pintura  etc.,  Madrid  1910  (m. 
Aft.).  M.  Utrülo. 

Cabello  7  I^iodra,  L  u  i  s  M  a  r  i  a,  Archi- 
tekt, geb.  1888  in  Madrid,  früher  Stadtbau- 
nielster  in  Valencia,  jetzt  Architekt  im  Kul- 
tus- und  Justizministerimn  zu  Madrid.  Seine 
bisherigen  Hauptwerke  aind:  der  architekto» 
nische  Unterbau  zu  dem  vom  Bildhauer  Que- 
rol  ausgeführten  Legazpi-Monument  in  Ma- 
nila (Luzön),  das  Gebäude  d.  R.  Academia  de 
Medicina  zu  Madrid  und  die  Restaurierung 
des  Kreuzganges  an  der  Kathedrale  zu  Gu- 
dad-BodrigD  aowic  diejenige  der  Han^tkirche 
xn  Alealf  de  Renaree.  Als  ArchitekturKhrift- 
steller  veröffentlichte  er  die  Werke:  „El 
Arte,  los  Artistas  y  la  Exposici6n  de  Bellas 
Artea",  —  „Madrid  y  sus  Arquitectos",  — 
„Bxearaite  por  la  Eapafia  irabcT*.  —  „Habi- 
tacionea  Eeonfoicaa",  —  «Nnavoa  Eitndioe 
acerca  del  Arte  contempoctntoi",  —  JLk  Ca- 
pilla  del  otdor". 

Endel.  £q>aM  X  112.  M.  Utrillo. 

Cabert,  E.,  die  Osterr.  Topographie  1903  II 
329  erwähnt  in  der  Sammlung  von  Frl.  M. 
Mclidier  in  Wihring  bei  Wien  ein  kleines 
Daraenbnutbild  gez.  E.  Cabert  184B.  q. 

Cabea,  Ferdinand,  1667—68  Meister  der 
Lukasgilde  zu  Antwerpen,  Miniaturist. 

Rombouts-Lerius,  Liggeren  II.     R.  C. 

Cabeeaa^  Pierre,  Maler,  geb.  an  Dax 
(Landes),  t  am  18L  1.  1807  zn  Mont-de- 
Marsan,  Dilettant,  Schüler  von  Bazemont  in 
Bordeaux.  Werke  von  ihm  auf  den  Aus- 
stellungen in  Bordeaux  1776—88  (Stilleben 
und  Heiligenbilder)  and  in  der  Kir^  tu 


 .d.Soe.d.B,pAstLZXIVI8l^»arf8t. 

—  C  Marioonean.  Seloat  Boradait  lt.  s. 

Cabet,  Jean-Baptiste  Paul,  Bild- 
hauer in  Paria,  geb.  in  Nuits  (C6te-d'0r)  am 


3tS 


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1.  8.  181B,  t  in  Twin  «n  SB.  10.  IflTO.  Sdd- 

1er  und  später  Schwiegersohn  von  Fr.  Rüde, 
detien  jetzt  im  Louvre  befindlicher  Christus- 
koff  nach  Rüdes  Tode  von  ihm  vollendet 
wonktt  iit  Er  debütierte  im  Sakm  1886  mit 
einer  Portritböste  det  M.  Pullet  und  be<- 
schickte  seit  1844  fast  alljährlich  die  Aus» 
Stellungen  des  Saloo.  Sein  Hauptgebiet  war 
das  Portrit;  tmler  den  im  Salon  erschienenen 
BildniMM  aakm  fHunnt  die  BromelmteiiFr. 
Rndtt  anf  dcften  Grabmal  auf  den  Waat- 
parnasse-Friedhofc  (Marmorreplik  in  der  Gal. 
zu  Versailles)  und  M.  Moreaus  in  der  Ecole 
impMale  de  M^dcdne.  Im  Salon  1844  lenkte 
er  mit  adoer  Bfsoaaalatue  eines  Waodtarera 
aal  den  Gribem  von  Thermopylae  zoerat  die 
Aufmerksamkeit  des  Publikums  auf  sich; 
1866  errang  er  mit  der  Marmorstatue  eines 
jungen,  Vogelnester  ausnehmenden  Hirten 
eine.  Medaille.  Spätere  Arbeüenvoftilimtiiid: 
Statue  der  Theologie,  in  der  Pariaer  Sor- 
bonne-Kirche ;  Reveil  du  printemps  (Marmor- 
statue im  Ministere  d.  B.-Arts);  Mil-huit-ccnt 
soixante-et-ODze  (Marmorstatue,  ebend  );  Rc- 
«iatanoe,  (MarmoraUtoe  in  DUon).  1846—68 
vwilta  C.  in  St  Peterahurg,  wo  er  8  Baa- 
rditfa  fOr  die  Isaaks-Kathcdrale  arbeitete, 
einen  Brunnen  für  das  Soramerpalais  der 
Herzogin  von  Leuchtenberg,  eine  Flora  f9r 
den  Winteiiartea  dea  ItaiaerL  Palaatea  ao- 
ude  mdirere  BQateii,  dartutter  die  dea  GroS* 
tursten  Michael  anfertigte.  Auch  für  Odessa 
lieferte  er  einen  fignreogescbmückten  Monu- 
mentalbrunnen. 

Bellier-Auvrajr,  Dict  gin.  I  u.  SuppL  — 
Lavigne,  Eut  civ.,  1881  p.  141.  —  Gonae, 
Lea  Chefs  d'OeuTre  d.  Mus.  de  France  (Sculpt), 
1904  p.  158,  IM,  les  (Abb.).  —  Gaz.  d.  B.-Arts, 
Table  alphab.  1859—80.  —  Chron.  d.  art«  1876 
p.  295  (Nekrol.).  —  Nouv.  ardi.  de  l'art  fran«., 
3«  «ir..  XIII  (1997)  2«4/5.  —  Inv.  gin.  d.  rieh, 
d'art,  Paris,  mon.  rcl.  HI  121;  mon.  civ.  I  71; 
U  8«i5,  335,  338;  III  310.  —  L'Art  i  385;  VII 
144.  —  PariKr  ,JlhHlnliQ«"     4  U.  1876. 

H.  V. 

Cabei«,    Francisco,    Kunststicker  in 
Aranda  de  Duerq,  1678^  1680  genannt. 
Marti  y  Monai^  Balnd.  hkt  aitlat  480. 

CalaBB  dt  Taca,  Franc.  Vera,  a.  V«ra 

CabeMo. 

Cabesalero,  Juan  Martin,  span.  Maler, 
gebb  in  Almaden  1683,  f  in  Madrid  1673. 
Buer  der  besten  Schnler  des  Juan  de  Car- 
reSo,  „markig  in  Modellierung  und  Farbe*. 
Die  ihrerzeit  hochK^schätzten  Bilder  in  S 
Nicolas  in  Madrid  sind  untergegangen.  Er- 
halten sind  vier  schöne  Gemälde  in  der  Ka- 
pcUe  dea  dritten  Ordena  bei  S.  Frandioo  el 
Grande  und  <Be  Preiken  ah  den  Winden  n. 
in  der  Kuppel  der  Capilla  del  Sepulcro  in 
S.  P14ddo;  in  der  Galerie  des  Prado:  Chri- 
stua  mit  den  Heil.  Dominicus  und  Franciscoa 
eine  Seele  richtend.  In  der  Karthauae  El 
Panlar  bd  Scfona  hatte  er  mit  CoBto  und 


Donoao  Freahea  mit  Dantdlungen  ana  dem 

Leben  drs  hl   Brunr  ausgeführL 

Cean  Bermudcz,  Dicc  I  184.  —  S  e  n  t  e  - 
nach,  PLatura  en  Madrid  151—152.       M.  r.  S. 

Cabtsa%  Jos 6  (als  Mönch  Franc i.^^co),  span. 
Architekt,  geb.  in  Enguera  1709,  t  in  Va* 
lencU  im  Angoat  1778.  Seit  1729  Mönch  im 
Kloater  de  fa  Cbrona,  entwarf  er  den  Hodi» 
altar  für  die  Kirche  des  Franziskaner-Klosters 
in  Alcoy  und  erbaute  das  Kloster  S.  Barbara 
in  Alcira.  Nach  seinen  Plänen  wurde  1781 
der  Bau  von  S.  Franciioo  el  Grande  in  Ma- 
drid begcmnen  und  tmter  seiner  Leitung  bis 
1708  fortgeführt.  Den  wegen  Geldmangel  lie- 
gengebliebenen Bau  beendigten  Antonio  Pk> 
und  Francesco  Sabbatini. 

Alcahali,  Artist.  Valenc  412.  <-0.  Schu- 
bert. Baiedi  ki  S^anian  (1008)  %  S5&-58. 

M.V.B, 

OaManea,  Franceacov  mit  dem  Panülien- 

namcn  Penso,  genannt  C,  ital.  Bildhauer,  geb. 
1665  in  Venedig,  t  1737  ebenda,  Schüler  des 
Bildhauers  Josse  de  Corte,  verfertigte  188B 
verachiedcne  Figuren  am  Araenid  in  Venedig, 
«de  BeHona  auf  der  Bakiatrada  und  & 
Göttergestalten  am  Geländer  vor  dem  Ein- 
gang. Für  die  Fassade  der  Kirche  S.  Maria 
Assunta  dei  Gesuiti  schuf  er  in  die  Nischen 
zu  aeiten  der  Tür  den  S.  Giovanni  Evange- 
Itola  imd  S.  Jaeopo^  aowie  S.  Andrea,  der 
aicb  darüber  befindet,  im  Tympanon  des  Ein- 
gangs von  SS.  Simone  und  Giuda  das  Mar- 
tyrium dieser  Heiligen  im  Flachrelief,  femer 
für  die  Kirche  Frari  in  der  Sakristei  einen 
Marmor reuQwenacnrem  nnt  oen  neneia  oer 
Kreuzigung,  Abnahme  u.  Grablegimg  (1711). 
In  S.  Maria  della  Misericordia  stammt  die 
Figur  des  S.  Domenico  wahrscheinlich  von 
ihn^  vielleicbt  um  1786  zuaammen  mit  der 
BiMniaatatue  Benedikta  XIII.  fSr  S.  Dome- 
nico  in  Venedig  geschaffen.  Im  Hof  des  Pa- 
lazzo  Correr  am  Canale  Grande  steht  ein 
Brunnen  mit  Heiligenbild  von  ihm. 

T  i  c  0  z  z  i,  Diz.  —  N  «  g  1  e  r,  Lex.  (dort  unter 
Penso).  —  Moschini,  Guida  dt  Venezia  I  70, 
661;  II  142,  570.  —  Correr  ed  altri,  Vene«, 
c  Ic  auT  laRune  1847  II,  2  p.  228,  —  Zanotti. 
Guida  di  Vcnez.  1856.  —  Molmenti  e  Fa- 
ll n,  Guid*  d.  Vcnez.  1881  p.  192,  '  -  Cl» 
COgna,  Inscrii.  Vcnei.  1824 — 65  I  144. 

G.  Degli  AmmL 

Cabianca,  G  i  o  v.  Giorgio,  s.  Capo- 
bianco. 

CaManf^  Vinecaso^  Maler,  geb.  1S87  in 
Verona,  f  am  91.  8.  lOOB  in  Kern;  einer  der 

hervorragendsten  Vertreter  rlfr  Florentiner 
Macchiajuoli-Gruppe,  jener  freien  Küiistler- 
vcreinigung»  die  im  Anschlüsse  an  die  französ. 
Kunatbewcgnog  der  Zeit  um  1860  und  unter 
bcaondmr  Bevorzugung  einer  tupfenden  Mal* 
weise  (pittura  alla  ..macchia")  das  unmittel- 
bare Naturstudium  in  die  Ifalkunst  und  na- 
mentlich in  die  Landschaftsmalerei  Italiena 
daführte.  Sobald  er  186B  von  Venedig,  wo 

Waeina  akademiaelM  VorbUdunr  ariialtaB 


3«6 


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CiMbei  -  CMni 


hatte,  nach  Floreiu  gekommen  und  in  den 
Xnk  der  dortiieo  Maechtojaoli  eingetrelenf 
t«ar,  entfernte  er  aich  mehr  md  mehr  von 
dem  akademischen  KolorUmoi  toner  v«ne* 

zianiachen  Jugendarbeiten  (darunter  Gemälde 
wie  partenza  dt  Golduni"  u.  a.)  und  wid- 
mete iidi  mit  um  so  leidenschaftlicherem 
Eifer  dem  freien  Studium  sonnigleuchtender 
Naturstimmungen.  Dabei  gelangte  er  dann 
alsbald  zu  einer  persönlich-künstlerischen 
Technik  und  Ausdrucksweise,  die  schon  in 
Gcndldn  wie  JPorcik  al  sole"  und  „Man- 
driana"  (1860),  besonders  aber  in  dem  1861 
in  Turin  ausgestellten  Bilde  „Monachine"  aufs 
deutlichste  in  Erscheinung  trat  Nach  einem 
hieraof  folgenden  kurzen  Studienaufenthalte 
in  Fub  (ndt  Cr.  Buiti  v.  TeL  Signoritti)  Hd 
er  sich  1864  in  Parma  nieder,  wo  er  sich  ver- 
heiratete und  u.  a.  sein  großes  Freilicht-Ge- 
milde  „II  bagno  fra  gii  scogli"  (mit  18  klei- 
MNo  Stadien  C*  jcitt  in  der  GiUeria  Comu« 
■de  in  PloraiB  bcfiadHeh)  iralleBdcte.  Als 
er  sich  dann  nach  seiner  Übersiedelmig  nach 
Rom  (1868)  der  seinem  persönlichen  Naturell 
ganz  besonders  zusagenden  Aquarellmalerei 
lumndte,  wuSte  er  aadi  den  in  dieaer  Tedi- 
nik  aqsgeffihrten  Weiten  leincs  Ptaaeb  Jene 
licht-  und  farbenfreudige  Empfindung^notc 
aufzuprägen,  die  für  sein  gesamtes  malerisches 
Schaffen  ao  charakteristisch  ist.  In  ihm  fand 
di«  rdmiache  Campagna-Landachaft  einen 
ihrer  fcinföhligsten  Parbenvcfherriicher,  d«t 
gesamte  damals  noch  ziemlich  rückständige 
Kunstleben  Roms  aber  seinen  führenden  Er- 
neuerer. DaB  er  die  heterogensten  Land- 
achaftaasenerien  in  ihren  Soodcrdiarakteien 
anfa  fetnainnigste  zu  iutei  pidlerwi  veisUuidf 
bewies  er  in  der  Neapcler  Ausstellung  1877 
mit  (jemälden  wie  „l'iccola  via  presso  Pe- 
rugia", —  „Una  casa  ad  Anacapri",  —  ,^e- 
miniscenze  d'Amalfi".  In  den  Bildersälen  der 
römischen  Könstlerrereinigtmgen  „Sodeti 
degli  amatori  di  B.  Arti",  —  „Societi  degli 
Aquarellisti"  und  „In  Arte  Libertas"  (1886 
gegründeter  Sezesaionsklub)  war  er  einer  der 
eifrigsten  und  nach  langem  Verfcanntscin 
schlieBlich  auch  einer  der  gefeiertsten  Aus- 
steller. Besonderen  Beifall  erntete  er  1883  in 
Rom  mit  d.  Aquarell  pace  nel  chioetro", 
in  London  mit  dem  Aquarell  neve  a  Ve- 
nezia"  (gleich  !5einem  Gemälde  „II  fait  sa 
cour"  von  der  Royal  Institution  angekauft). 
Die  Galleria  Naziooale  Modema  7u  Rom 
erwarb  von  ihm  um  dieselbe  Zeit  die 
Aquarelle  JKal  far  dd  gfamo"  und  ,Xm 
neve  in  Ciociaria".  Seine  letzten  Triumphe 
feierte  er  in  der  Turiner  -Ausstellung  1898 
mit  den  Gemälden  „Estate"  und  „Amore 
coatantc".  Noch  nach  «einem  Tode  sah  man 
von  ihm  in  der  Aasttellung  zu  Venedig  1908 
die  Aquarelle  „Ora  lieta"  u.  „Porto  Vencrc". 
Als  lUnatrationsaeichner  betätigte  er  sich 


unter  anderem  mit  einem  prächtig  sttnunung*- 
titfen  Schwanen- Nocturne  für  CMbrfcle  IXA» 
wmtio'a  „Isaotta  Gttttadwro". 

liviaia  di  nmua  tut  I  4M:  laaS  III  107. 
IV  407  1 5  UM  V  888.  —  M.  De  Maria  in 
.^.Itdii"  ISn  p.  M 1  -  A.  Ceeieniin  J>o. 
■caJca  dd  Fmeaaaa"  (Ron)  tw  11.  7.  IM. 

—  De  Gubernatii,  DIs.  d.  Art  tal.  üw. 
<]889).  -  V.  Pica.  L'Arte  Emof.  •  VeMd» 
1«8S  p.  M8;  L'Arte  mond.  etc.  a  VcMda  ISM 
p.  114;  sowie  in  „Emporium''  (Bergamo)  18W 
VIII  330.  —  lUustraz.  Ital.  1804  II  303;  1908 
I  248.  —  II  Giom.  d'Atte  (Neapel)  1897  n,  I— II. 

—  Natura  ed  Arte  1901—8  I  720.  —  R.  Pin- 
tin i  in  „Emporintn"  (Bergamo)  1902  XV  404— 
423  (mit  Abb.).  —  A.  R.  Willard,  Hi«t  of 
Mod.  Ital.  Art  (1902)  p.  ftOl  ff.  —  G r avea,  R. 
Acad.  BkUh..  (1905).  —  Ciliar!,  Storia  d. 
Azte  cemaaip.  llaL  (1900)  p.  SM  L    L.  CäUari. 

CMM,  lfme.  Anna,  geb.  CteroigNier, 
Malerin  und  Bildhauerin,  geb  in  Lyon,  Schü- 
lerin von  L.  Guy  und  Roubaud  in  Lyon  und 
seit  1876  von  L.  Bonnat  in  Paris,  wo  sie 
seitdem  ansiasig  blieb.  In  Lyon  hat  sie  seit 
1890,  in  Piarts  1878—1904  namentlidi  Bild- 
nisse and  Stilleben  sowie  auch  Interieurs  und 
Genrebilder,  Porzellanmalereiea  und  plasti- 
sche Arbdten  ausgestellt  (unter  ftnm  lOi- 
chca-  wie  unter  ihrem  Franrwiamen). 

B«lll«ff-A«Tray.  Dict  ffe,  (1888), 
SuBpL  ~  Sale^Kati  "  Bens  du  SjesBiaia  liSTf 
lfm  -  Revue  LrmnJse  1881 1 148 ;  1881  H  81. 

E.  Vial. 

CMi,  Louis  Alexandre,  zeitgcnöss. 
Landschaftsmaler  in  Paris,  Schüler  von  Har- 
pignies,  dem  er  in  seiner  Kuost  sehr  ver* 
wandt  ist.  Von  sehen  kolorbtiseh  Inttre»» 
santer  T!ik!prn  besitzt  das  Museum  in  Angers 
die  Ldjiiischaft  von  Noirmoutier  (1902).  Im 
Salon  (SfK.  d  Artist.  Inmfi.)  Stellt  er  seit  188? 
alljährlich  aus. 

Chron.  d.  art»  1908  p.  85.  —  Art  et  Me»- 
ration  1908  I  SoapL  III  1.  —  Rick,  d'ait,  prov. 

dv.  vm  8T».  —  Sakn-Kat  180t  «ad  1904 
mit  Abb.  JE.  C 

CabUianz,  Jean.  Bildhauer,  Meister  zn 
Brüssel  1668-«4. 

A.  Pinchart.  Arcb.  d.  Art«  etc.  1860  I  38. 

CaMllav,  Jean,  fläm.  Tapissier.  arbeftde 
in  Lille  im  Atelier  des  (Georges  Bloromaer^ 
begründete  aber  1680  ein  eigenes  Konkurrens- 
atelier. 

J.  Guiffrey,  Hist.  de  la  Tap.,  18S6  p.  'jSS. 

J.  J.  GuiWrty. 

Cabim,  Bartbilemy,  Bihlhauer,  geb. 
um  178SI,  t  1786,  ScMQer  und  Mter  Ldver 

der  Akademie  zu  Bordeaux,  stellte  von  1774 
bis  1782  in  den  Salons  dj«elbst  aus.  Von 
ihm  AuBenkanzel  an  der  Kathedrale  zu  Bor- 
dsmuc  gegenüber  dem  Palais  Rohan  und  vcr- 
sdiiedtte  Reliefs  an  diesem  Piliis.  Bei  Ptr- 
rocel,  Annales  d.  1.  Peint.  Prov.  1888  pi.  88  n. 
bei  Zani  CabiroU  genannt. 

Rfon.  d.  Soc.  d.  B.-ArU,  XXV  697,  XXVI  676. 

—  St.  La  m  i,  Dict.  d.  Sculpt.  18  s.  1810,  tom  L 

—  C  Martonneau.  Sakos  Bardilsli  18.  a. 

Jt  C. 


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CäboMl  —  Mnl  7  Agoado  Bijmao 


OribiMd,  J  e  h  a  n.  Aidihdcl;  fikendmait  14T4 

gemeituatn  mit  Col'^ird  Sohier  und  T.ouis 
Guigoecourt  einen  Bauauftrag  für  die  Notre- 
Dame-Kapelle  zu  Compiigne. 

B aa eh al,  Dict.  d.  An^  1887.         R.  C. 

Cabat,  Edward  amerikan.  Architekt, 
Rcb  April  1R18  in  Boston,  t  das.  Jan.  1901. 
Er  hat  vcrsch.  öffentliche  Bauten  in  seiner 
Vaterstadt  ausgeführt  und  war  um  1880/88 
auch  als  Landschaftsradierer  tätig. 

American  Art  Annttal,  1903  p.  137.  R. 

Cabet,  Jacot,  Architekt  und  Biklhauer  in 
NOTon  (Picardie),  1407  zum  Stadtbaomeister 
Wnannt. 

Birird,  Dict.  biogr.  1872.  —  Bauchal, 
Dict  de«  Arcbit  fran;.  i  R.  C. 

Cabott,  Johan  Herman,  dän.  Maler, 
geb.  zu  Kopenhagen  am  7.  8.  1754,  f  am  5.  12. 
1^4.  Er  besuchte  1770—88  die  Kunstakad., 
reiste  1784  nach  Italien;  von  da  zurück- 
gekehrt, wurde  er  1791  „agrc^"  an  der  Aka- 
demie in  Kopenhagen,  ohne  doch  ja  Mitglied 
zu  werden.  Im  Januar  1792  n3Mt  tr  mit 
A.  J.  Carttena  wieder  nach  Rom,  wo  «r  1786 
doe  Comtesse  Pericdi  heiratet«.  Im  folgen« 
den  Jahre  wurde  er  an  der  Kopenhagener 
Akademie  als  Lehrer  angestellt.  In  Rom 
fährte  er  aidirere  Kopien  nach  Raffael  aus. 
ZeicfannngcB  von  ihm  nach  einer  voa  Zoiga 
cntdedcten  antiken  Gmft  in  der  rähe  iran 
Rom  erschienen  1795  daselbst  in  Kupfer  ge- 
stochen (Stucchi  figurati  in  un  aepokro  .  . 
di  Roma,  pubblicati  da  Glovami  Ermaaao 
CaboCt.  pitt.  danese). 

Weilbach.  Nyt  dantk  Kunttnerlex.  — 
Nsgler,  Lex.  —  Bricka.  Dansk  Mogr.  Lex. 
— >  Pcrnow,  Carstens,  ed.  Riegel  (1867)  p.  97 
n.  246.  —  Wein  wich,  Dsnsk  Ktmstnerlex. 
(Kop.  1S29}.  .Minerva  (Ztachr.,  Km.) 
1796  U  333;  1799  I  375,  II  3.  A.  lUdtr. 

CttboMM^  Thomas,  fMsMUbmm  in  Ber- 
nay  (Eure),  erhält  1664,  gemeinsam  mit  Pas- 
quet  Loiseau,  den  Auftrag  zur  Anfertigang 
dea  (nicht  mehr  erhaltenen)  ChMgeiUilJe  der 
dortigen  Franziskanerfcirdie. 

Mim.  d.  See.  d.  B^-Arta  XVll  (IPtt)  4SI. 

CAoDiet,  F.,  Bihlnismaler,  nach  ihm  aiMch 

Nanteuil  das  Porträt  des  Kanonikus  Jean 
Fronto  gez.  1603  F.  Cabouret  post  mortem 
pinxit« 

Hainceken.  Dict  d.  Artittes  III.  —  Zani, 
Bndd.  im  — La  Blanc,  Man.  III  84.  R.  C. 

Cebeexet,  Jean,  Maler,  in  einer  Urkunde 
1606  bei  Herluison,  Actes  d'Artistes  franc- 
(1878)  erwähnt.  R.  c. 

Caboitj,  Pierre,  französ.  Maler,  um  1647 
wir  M^ieiitre  pelulio  ordlnaire  dti 
roi*  und  arbeitete  in  S.  Julien-du-Sault 
(Yonnc),  Montargis  u.  Villeneuvc-sur-Yonne. 

Rhm.  d.  Soc  d.  B.-Arts,  XXIII  157/8.    R.  C. 

Cebral,  Antonio  Jacinto  Kavier o, 
portug.  Maler,  war  zuerst  Zeichenlehrer  zu 
S.  Antonio  do  Recife  (Pemambaoo),  atudierte 
swiidMn  IBBB  und  1886  in  Kob^  gMdizeittg 


mit  AlmeMa,  Cirvalho^  Braga  und  FoMMca. 
wo  er  noch  IMI  lebcc^  audi  di  KnDrtUMhr 

tätig. 

Raczynski,  Dict  p.  35.  —  M  i  s  s  i  r  i  n  i. 
Stor.  della  rom.  Accad.  di  S.  Luc«  1823  p.  4r8. 

A.  Haupt. 

Cebral  y  Agaado,  Manuel,  Maler,  geh.  in 
Sevilla  1818,  Sohn  u.  Schüler  des  Antonio 
weiteiigebOdet  an  der  Escuela  de  B.  Artet  zu 
Scilla,  die  ihm  verschiedene  Preise  verlieh, 
und  an  der  er  später  als  Lehrer  wiricte;  be- 
schickte die  Kunstausstellungen  Spamcna  a. 
dea  Aoatandes  aeit  etwa  1860  mit  zahlreichen 
Hisloricn»  und  Genrebildem  sowie  auch  mit 
Landachaften  und  Porträts.  Als  Hauptwerke 
sind  hervorzuheben:  ..Corpus  Domini-Pro- 
aession  zu  Sevilla"  (1858  in  Madrid  ausge* 
Itcnt  und  für  das  dortige  Museo  Nacionat  de 
Arte  Moden»  angdcauft),  —  „Murilk»  Sturz 
▼ora  Ifalgerüst  im  Kapuzinerldoster  zu  C4- 
diz"  (jetzt  im  Museo  Provincial  zu  Cidiz), 

—  „Almosenspende"  u.  „Schachpartie"  (Free* 
ken  im  Palacio  de  San  Teimo  ra  Sevitto, 
deaeen  Kapeile  er  el>enfaI1s  mit  mehreren 
Ptadeeo  schmückte),  —  Bildnis  der  Königin 
Maria  de  las  Mercedes  (gemalt  1878  für  das 
Ayuntamiento  zu  Sevilla,  das  auch  mehrere 
andere  Porträts  von  B.s  Hand  beherbergt). 

—  Bädnisae  seines  Vaters  und  einer  Reihe 
anderer  Sevillaner  Künstler  in  der  Biblioteca 
Colombina  zu  Sevilla.  Er  war  Hofmaler  dea 
Königs  von  Spanien,  Mitglied  der  Academia 
de  S.  Isabel  etc.  —  GieiÄfalU  Maler  waren 
■dne  Brüder  FrmeUe«  vaA  Ralatl  C.  (beide 
18B6  in  Sevilla  dmdi  Medaillen  ausgezeich- 
net; erstcrer  in  der  Akademie  zu  Sevilla 
mit  einem  Bikinis  des  Sr.  D.  Manuel  Lopez 
Cepero  vertreten,  —  letzterer  wfflffc  ds 
Zeidmcr  und  Knpfentedier  bdoaot  ftwor* 
den). 

Ossorio  y  Bernard.  Gal.  Biogr.  de  Art 
Espafi.  del  S.  XIX  (1883-84)  p.  114.  —  Fr.  v. 
Bditicher.  Malenr.  d.  19.  Jahih.  (1891)  I 
IBt.  —  Pferiicr  Salon-Kat  1881.        M.  UttiOo. 

Cebral  y  Aguado  Bejacaao,  Antonio, 
Maler  und  Illustrator,  geb.  in  Sevilla,  wo  er 
aeit  1825  ala  Lehrer  an  der  Escuela  de  B. 
Artes  tätig  war  ond  »iser  m»  Konaenratsr 
des  neugegröndeten  ICoMO  Prerhictal  er» 
nannt  wurde;  seit  dem  7.  8.  1836  Ehrenmit- 
glied der  Madrider  Academia  de  S.  Fernando. 
Unter  seinen  zahlreichen  Malwerken  sinl 
henroranheben:  KotonalUld  mit  Daratettaaf 
einer  Sacae  «na  der  Novelle  „Kinccaela  y 
CortadiHo"  (1847  fir  die  Galerie  dea  Ifar- 
qu^  de  loa  Llanos  gemalt),  —  Deckenmale- 
reien in  d.  Kapelle  des  Palacio  de  San  TeImo 
zu  Sevilla,  ->  deimative  Malereicii  im  Teatro 
Principal  mid  im  Ttotlro  d«  San  Fmnado 
zu  Sevilla  sowie  im  Kloster  La  RIbida  ^ 
Darstellungen  aus  dem  Leben  des  Christof 
Columbus.  —  unter  Mitwiricung  seines  Sohnes 
Manuel  Cabral  jr  Agoado  ausgeführt  im  Anf- 
trage  des  Doc  de  Mootpensier).  Anlefdem 


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Cabral  Btjanno  —  Gitocra 


malte  er  Szenen  aus  d.  andalusischen  Volks- 
kböl,  Landschaften  u.  Porträts  (Bildnis  der 
Königin  IsabeUa  IL  im  ConBuUdo  za  Se- 
villa). Als  Illustrator  lieferte  er  wrsctiiedene 
Zeichnungen  für  die  Druckwerke  „La  Lira 
Andaluia"  und  „El  Album  Sevillano". 

Oisorio  y  Bernard,  Gal.  Bio^.  de  Art. 
E«afl.  dd  S.  XIX  (1883-84)  p.  113  f  -  Mi- 
ra« r.  Dict  dm  Vcnim  d'Art  (1»02)  ii  s. 

M.  Utrillo. 

Cabral  Bejarano,  J  o  a  q  u  i  n,  Maler,  geb. 
in  Sevilla,  1786  alt  Schüler  der  dortigen  Ea- 
coela  de  B.  Artm  durch  cmen  Preit  aua- 

fezeichnet,  seit  1801  Sekretär  und  seit  1811 
«tellvertrctender  Leiter  der  Malklasscn  dieser 
Kunstschule;  f  am  2.  9.  1826. 

Oaaorto  i  Bernard,  GaL  Biegr.  d«  Art 
Eapafl.  dd  &  nX  (1N»-4M)  U4.    M.  ÜMUo. 

Cabral  y  Llano,  Enrique,  Maler,  geb.  in 
Sevilla,  Schüler  der  dortigen  Escuela  de  B. 
Artes  und  der  Escuela  Superjor  de  Pintura 
au  Madrid;  beschickte  die  Ausstellungen  zu 
Cidb  1819^40  mit  andalusiachen  Genrebil- 
dern und  Volkst>-pen  wie  „Un  picadnr",  — 
„Un  torero",  —  ,,La  conquista"  etc.  u.  malte 
weiterhin  zaJilreiche  spanische  u.  italienische 
Sittenbilder  imd  Landadialten.  Für  Buenos 
Ain»  vtdlendele  er  1888  dne  Sammlung  von 
Kopien  nach  Gemilden  altspaniacher  Meister. 

Oasorio  y  Bernard,  Gal.  Biof.  de  Art 
Eapaö.  d  l  S  \IX  (1883—84)  115.     M.  Utrillo. 

Cabras,  L  a  z  z  a  r  o,  Maler  in  Strada  Le- 
vagna  (Prov.  Pisa),  durch  die  Ausst.  zu  Flo- 
lens  1806  u.  zu  Turin  1806  als  begahler  Aqua- 
rellist bchamit.  erntete  namentfidi  in  der  Tta- 
riner  Ausst  1902  verdienten  Hcifall  mit  land- 
•chaftlich  charakteristischen  und  koloristisch 
reizvollen  toskankdien  Aquarellveduten  wie 
«Bagni  di  Loccn",  —  MTorrente  Lima",  — 
MLivomo",  —  und  mit  Strandstimmungen  wie 
„Acquc  basse**,  —  „Libecciata"  etc. 

Kat.  der  Florentiner  u.  Turiner  Kunstausstel- 
lungen. L.  Cällari. 

Cabrara,  A  Ion  so  de,  span.  Bildhauer  in 
Sevilla  um  1560. 

Gcatoao,  ArtiL  SevUL  III  M.       M.  v.  B, 

Oiliirs,  Gcrdnimo^  span.  Maler,  Schfi- 
kr  des  Caspar  Becerra.  1570  malte  er  mit 
Teodosiu  Mingot  ein  Vorzimmer  und  einen 
der  Türme  des  Lustschlosses  El  Pardo  aus. 

Cean  Bermadci,  Dicc  I  185.    M.  v,  B. 

Ctfbma,  Jaimc,  Maler  hi  Baroekna  im 
Anfang  des  15.  Jahrb.,  der  zu  seiner  Zeit  fiehr 
geschätzt  gewesen  sein  muB.  Im  Jahr  14O0 
erscheint  er  mit  anderen  Malern  bei  der  Aus- 
schmucktms  des  neuen  Rathauses  zu  Barce- 
lona. Am  98.  1.  1400  verpflichtet  er  sich  fBr 

Pedro  !>aprera.  Bcnefiziaten  in  Solsona,  einen 
Altar  zu  malen.  Am  18.  8.  1400  schließt  er 
mit  Pon^  d'Ambni,  Chorsänger  der  Kathe- 
drale in  Vieh,  einen  Kontrakt  über  ein  Altar- 
weil^  welches  die  ganze  Leidenageschiehfee 
Christi  darstellen  solle  und  zwar  in  derselben 
Art  und  Weise,  wie  es  auf  dem  von  dem 


Meister  für  die  Kirche  S.  Maria  de  Monte- 
si6n  in  Barcelona  gelieferten  Altar  der  Fall 
•sL  Am  14.  4.  1404  beauftragt  ihn  der  Gc- 
mehidevorttand  von  S.  JuKftn  de  Smte  mit 
Anfertigung  eines  Altars,  welcher  die  hl. 
Jungfrau  mit  dem  Gekreuzigten,  S.  Johannes, 
S.  Julian  und  S.  Bissiiicia  zeigen  müsse.  Kei- 
nes dieser  vier  Altarwerke  ist  heute  nachzu- 


Sanner«  v  Mlanel,  Cnairoe,   

1900  I  ll^-tU;  II  Doe.  IT.  v.  B. 

Cabma,  Juan,  katalan.  Maler  in  der  Mitte 
des  15.  Jahrb.,  möglicherweise  aus  der  vor- 
nehmen gletchnamigen  Familie  C*  wddbe  die 
Würde  der  Admirale  von  Arrsgonisn  besift. 
Am  80.  7.  IdBO  empfing  er  von  Sandm  Ji- 
menez  de  Cabrera,  Witwe  Arquimbaus  de 
Foix,  55  Goldgulden  für  die  Malerei  der  Git- 
ter der  Kapelle  der  hl.  Clara  der  Kathe- 
drale von  Baroekna  und  8*/t  Gulden  für  die 
Malend  einer  Siute  an  demselben  Ort  Auf 
Grund  dieser  Nachricht  schreiben  Sanpcre  y 
Miquel  und  Emile  Bertaux  ihm  auch  den 
großen  aus  19  Teilen  bestehenden  Altar  der 
Heil.  Clara  und  Catalina  zu,  der,  ans  ^eser 
selben  Kapdle  stammwid,  aÜi  jetzt  im  Vor- 
raum  des  Ksfiidasaks  der  Kadiedrale  In  B. 

befindet. 

Sanpere  y  Miquet,  Cuatroc.  Catslanos, 
1906  I  «96— 80S.  —  Michel.  Hiat.  de  l'art 
(Bertaux)  III  2.  S.  797.  Sf  v.  B. 

Cabrsta,  Juan  de,  Bildhauer  in  Sevilla, 
Schüler  des  Lope  Marin.  1676  wurde  er  als 
Gehilfe  des  Juan  Marin  berufen,  um  diesem 
bei  der  Ausführung  der  Tonstatuen  an  der 
Rückseite  der  CapiDn  mayor  der  Kathedrale 

zu  helfen. 

Cean  Bermades,  Dicc.  I  185.      M.  v.  B. 

Gahrsra,  Marcoa  de,  Bildhauer,  Schüler 
des  Geronimo  Hemandez  in  Sevilla.  Fertigte 
1590  acht  Reliefs  für  den  Kapitelsaal  der  Ka- 
thedrale, 1694  eine  Statue  Abrahams  für  das 
Monument  der  Karwoche  und  ersetzte  1599 
im  Auftrage  des  Magistrats  die  Tonhüsta 
König  Pedro  I.  dnrdi  eine  stdneme. 

Gettoao,  Artif.  SevilU  I  SIA,  —  Cean 
Bermudez,  Dicc.  I  188.  It.  v.  B. 

Cabrara,  Miguel,  mexikan.  Maler,  geb. 
am  27.  2.  1695  zu  Antequera  (jetzt  Oajaca), 
t  zu  Mexiko  am  16.  6.  1768.  Frühzeitig  be- 
gann C  zu  malen  und  führte  Bilder  für  die 
Kirchen  in  Oajaca,  Analeo  imd  Teoeocueolo 
aus.  Mit  24  Jahren  ging  er  nach  Mexiko,  wo 
er  Schüler  des  Juan  Correa  wurde.  Bald 
wurde  er  bekannt,  u.  der  Erzbiachof  D.  Josi 
Manuel  Rubio  Salinas  sowie  d.  Jcsnitenorden 
protegierten  ihn.  1788  vridmele  er  dem  Ert- 
bischof  ein  Wcrkchen  „Maravüla  Americana 

y  conjunto  de  raras  maravillas          1766"  (2. 

Aufl.  Madr.  1786  in  Opuaculos  Guadalupanos). 
C.  war  em  sehr  fruchtbarer  und  sehr  schndl 
produzierender  Maler,  und  es  gibt  wenige  be* 
deutende  Kirchen  in  Mexiko,  die  kein  Werk 
von  ihm  besäßen.  1756/57  malte  er  32  Bilder 


Sß9 


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aas  dem  Leben  des  hl.  Ignatius  für  den  Patio 
de  la  Profesa  von  MexUco  und  das  Leben 
dej  hl.  Dominikus  für  das  Kloster  San  Do- 
miaga  Bei  solchen  Werken  pflegte  er  sich 
dar  Hilfe  von  Schalem  zu  be&ncn.  Zu  sei- 
nen bedeutenderen  Werken  gehören  ferner: 
Die  zwölf  Apostel  (Kathedrale  von  Oajaca) ; 
Das  Leben  des  hl.  Philippus  von  Neri  (im 
Kloster  der  Kirche  des  Oratorio] ;  Die  vier- 
zehn  Leidensstationen  (in  der  Kirche  zu  Pu- 
«Ua,  188»  restasriert):  Btldar  in  den  Kir- 
chen in  Salamanca,  GuunacnerOb  Piedad  bei 
Mexiko.  Im  Museum  zu  Mexiko  befinden 
sich  femer  ein  St.  Ansclmus  u.  St.  Bernhard, 
eine  Jungfrau  der  Apokalypse  (No  13).  Ein 
hex.  Bild  von  1786,  darstellend  die  hL 
Elisabeth  wo  Ungarn,  besitxt  Herr  Dr.  Bioit 
Diez  in  Berlin.  Von  C.s  Bildnissen  wären 
zu  nennen:  Selbstbildnis  (Museum  zu  Me- 
xiko No  69),  Bischof  Juan  de  Palafox 
y  Mendoza  (Karroeliterkircbe  zu  Morelia), 
P.  Nicolas  Segura  (Besitaer:  D.  J.  de 
Agreda  xu  Mexiko).  1768  wurde  C  Direk- 
tor der  nenbcgrOndelen  Kunstakademie  tu 
Mexiko.  C.  ist  der  letzte  und  gröfite  Ver- 
treter der  altmexikaocr  Schule,  die  imter  dem 
Einfluß  der  spanischen  und  der  flämischen 
Schule  stand.  Seinen  Arbeiten  merict  man 
jcdodi  die  Eile  der  Entatdumg  an;  sdne 
Zeichnung  ist  nicht  sehr  sorgfältig  und  etwas 
flau,  bewundert  wird  aber  die  Frische  s«iner 
Farbe  und  die  Sicherheit  der  Komposition. 
Außer  der  Malerei  hat  er  auch  die  Archi- 
tdctnr  und  die  Holacbnltieid  geübt 

J.  Antonie  Gay.  Hiatoria  de  Oaxaea 
ItadeoiaSl  IISM.  — Beltrsflii,UMcKiflne. 
Paris  1830  II  M6.  —  F.  de  ArrangoiTBi> 
storia  de  la  pintsra  co  Mejico,  Madrid  187V  p.  M. 
—  B.  Conto,  Dialofl»  mAn  la  pinttira  en 
Ifoioo  UaO  p.  S0.  —  K.  Laeio,  ReaeBa  histo- 
rica  de  la  pintura  mexicana  eo  loa  siglot  XVII 
y  XVIII  Mexico  1889  p.  15.  —  L.  Gonzalez 
O  b  r  c  g  o  n,  Mexico  viejo,  Mexico  1900  (das 
ginie  Kap  I  XI. II).  -  R  c  v  i  1  1  a,  El  arte  en 
Mexico,  p.  »2.  —  L  a  m  b  o  r  n.  Mcxican  painting 
and  |MaaMi%  XML  AdM  im  CmitmmMt. 


Cabrera  Caat6,  Fernando,  span  Maler, 
geb.  und  ansässig  in  Alcoy  (Prov  Alicante), 
Schüler  von  Lorenz  Cas  in  i  .  i  und  Casto  IM.i- 
sencia  m  Madrid,  weitergebildet  in  Rom  als 
Stipendiat  seiner  Heimatprovinz;  beschickt 
die  gim«*«iiM»>iitnipit  Spaniens  u.  des  Aua- 
landct  mit  brdM&ssig-impressionistiscben 
Genre-  u.  Landschaftsmalereien  wie  „Apun- 
tes  de  Roma",  —  „Un  recuerdo  de  Venecia". 
—  „Un  voto  &  la  Madona  y  Niufrago",  für 
die  er  1880  und  1808  in  Madrid.  1881  in 
Barcelona,  1884  in  Oiicago  verschiedene  Aus- 
leichnungen  erhielt.  In  der  Pariser  Welt- 
ausstellung 1900  sah  man  von  ihm  das  Ge- 
mälde „Mors  m  Vita",  im  Salon  der  Soci^i 
des  Artistes  Francais  1808  das  humorvoUs 
Genrebild  „Vous  fanl-il  an  OWdftle?"  Pbt. 
1808     lOi  Abb4. 


Aleahall,  Dkeko.  BIsp.  de  Art.  Valcn> 
daaos  (1807)  p.  80.  —  A.  C.  Tcrapic.  Modem 

Spaaisb  Paintin?  (1908)  p.  130.  M.  Utrülo. 

Cabrera  y  Gailardo,  .\  u  r  c  1  i  o,  Bildhauer, 
geb.  in  Albuquerque  bei  Badajoz,  tätig  in 
Toledo,  seit  1899  durch  verschiedene  Me- 
daillen ausgezeichnet,  in  der  Madrider  Kunst- 
anaMeUmg  1810  mit  einer  männlichen  BiM- 
niMste  vertreten  (Kat.  p.  63  f.).  r, 

Cabrier,  Charles,  Uhrmacher  in  London, 
1697  in  die  Qockmalcers'  Company  aufgenom^ 
nen.  Ucfarcre  rignierte  Arbeiten  von  ihn 

erhalten,  so  im  British  Museum,  im  Ham- 
burger Kunstgewerbemus.  und  in  der  bayer. 
Schatzkammer  in  München.  —  Ein  gUich' 
Homigtr  und  seinerzeit  berühmter  Uhr- 
macher wnrde  1767  Meister  in  London.  — 
Von  einem  dritten  Uhrmacher  dieses  Nap 
mens,  der  im  1768  titig  war,  befinden  rieh 
Arbeiten  im  Guildhall  Museum. 

Brinckmann,  D.  Hamburg.  Mus.  f.  Kst  u. 
Gew.,  Leipzig  1H9).  —  F.  J,  H  r  i  t  t  e  n,  Old  dock* 
etc.,  1904  p.  575.  ~  E.  y.  Schau»»,  Kat.  d. 

Kl.  bayer.  Schatzkammer,  1879  p.  4M.  —  Veratg.^ 
it  d.  SammL  Hammer-Stockholm,  1891,  Scrio  I 
No  678  (m.  AUO  u.  d.  Samml.  A  Ph.  Scheidt 
Hamburg,  1803  No  Sl,  57  (m.  Abb.).         ff.  V. 

Cabrini,  eine  ital.  Glasmalerfamilie,  im  15. 
Jahrh.  in  Bologna  tätig;  Domenico  erhielt 
1468  den  Auftrag,  im  großen  Saal  des  Palazao 
dei  Noui  in  Bologna  daa  Södlenster  nit  den 
Bnde  der  Jungfrau  und  Ofnamentatcn  Frie* 
scn  zu  schmücken,  Giacomo  di  Antonio,  auch 
Cabrino  oder  Giacomo  dalle  finestre  genannt, 
wird  als  tüchtiger  Mditer  adnea  Fadwa  vm 
1475  erwähnt. 

Repert  f.  Kstw.  XXI  173,  179.  —  Arch.  ator. 
d'artc  VI  33—34.  —  Z  a  n  i,  Enc.  met  (unter  Ca- 
bripo).  R'  C. 

Cabilaidi  Albino,  Name  einer  Maleifonulie 

in  Bergamo,  deren  Mitglieder  aus  Urkunden 
bekannt  sind.  Bartolommeo,  nach  Zani  mit 
dem  Beinamen  Grazini,  seit  1509  erwähnt, 
Nicotino  sein  ältester  Solm  arbeitet  im 
Chor  von  S.  Maria  Maggiore  in  Beigano 
lOn,  GMüBiN»,  sein  «weiter  Solm,  wird  in 

Urkunden  von  l^fiS — B3  genannt,  dessen  Sohn 
Cabrino,  1550 — 1621  tätig,  ist  gleichfalls  an 
S.  Maria  Maggiore  beschäftigt. 

Zani,  Enc.  met.  —  Locatelli,  Illurtri 
Bergamaschi,  1867—79  II  27i.  Tassi,  Vite 
dei  pitt.  BergainaadiL  —  Jahrb.  der  preuß.  K»t.- 
Samml.  XXIV  Beihell  fk  MT. 

Cabrino  da  Crcnona»  Gofclarhmied  in 
Ferrara,  arbeitete  148B-ld8T  ein  Kriüall- 

kreuz  auf  vergoldetem  Fat  (in  Dom  «OH 
Ferrara,  erhalten). 

Gruyer,  Art  ferrarais  1897  I  303,  567.  R.  C. 

CaMne  (Cabrino)  da  Rivaita,  Maler 
1444—1481  in  Reggio  Emilie;  im  Palazzo  dei 
Comune  tmd  dem  dei  C^pitano  mit  den  Mai- 
neri zusammen  tätig,  von  Malagtizri  in  Rasa. 
d'Arte  1903  p.  145/6  erwihnt  JL  C. 


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Cttrit,  Jean,  Maler,  geb,  um  1645  in  Bor- 
dcMz,  t  ebenda  am  29.  4.  1907.  Schüler  von 
L.  A.  Aaguin  in  Bordeaux,  beschickte  er  zu- 
aidMt  4»  dortifctt  Sakm,  dun  idt  1881  den 
PUiKr  Saka  der  SociM  des  Artistct  Frm- 
C*is  und  seit  1890  bis  zu  seinem  Tode  den- 
jen^^en  der  Soci^i  Nationale  des  B.-Arts  mit 
uhlrdcben  mannigfaltig  und  reizvoll  abge- 
tfi—Mf  Baom-  tmd  Flufilandschaften  aas 
der  Giseogne  ODd  der  Gtroode,  mit  denen  er 
in  den  Salons  1888.  89  und  96  und  in  den 
Weltausstellungen  1889  und  1900  verachiedene 
Auszeichnungen  und  Medaillen  errang  Das 
MuMum  zu  Bordeaux  erwarb  vfn  ihm  1889 
das  Gemilde  Jjet  cMoee  de  Landes  (Bat*- 
den)". 

L'Aft  XIII  1878  p.  276.  —  Chron.  de«  ArU  1907 
p.  IM  {.  —  FtaiMT  SelMi-IUt  mH  1881  (»dM 
mit  Abb.).  —  Ktt.  d.  llwcnoH  CB  BvfdeMK  19N 
N.  449.  * 

Cabttcihet,  £mi1ien,  Bildhauer  fn  Paris, 

geb.  in  Bourg  (Ainl  1819,  Schüler  von  Simart 
und  A.  Flandrin.  Debütierte  im  Salon  1S46 
mit  einer  Bronzebüste  des  M.  Puvis  und 
atcUtc  acit  18B1  iast  rcgdmiMg  bis  1899  das. 
aas,  mdst  Bortrits  oder  Renigenstatoen. 
Das  Mus.  in  Grcnoblc  bewahrt  von  ihm  eine 
Madoonengruppe.  Von  seinen  Sakralskulp- 
turcn  seien  ferner  erwähnt:  S.  Vinccnz  de 
Paala,  Bronzegruppen  für  ChatiUon  les  Dom- 
bes  (Ain)  und  filir  die  KlfdK  St.-Sulpicc  in 
Paris;  Madomcagrappc^  Marmor,  für  die 
IQrelie  Ste-Ofoix  in  Nantes;  Christasatatue, 
Marmor,  für  Notre  Dame  in  L/iurdcs ;  Stand- 
bild der  hl.  Martha  für  die  Kathedrale  in 
Marseille;  Ste  Philomtee,  Basrelief  (Marmor) 
für  den  Hochaltar  der  Kirche  an  Ars.  Im 
Palais  de  1*bistitat  in  Parts  von  ihm  eine 
Marmorbüste  AtiR  Tx>uis  Cauchy's,  in  der 
Gal.  de  Zoologie  des  Jardin  d.  Planfes  eine 
solche  des  Abbi  Latrcillc 

Bellier-Aavray,  Dict.  gen.  I  u.  Suppl. 
—  Kat  d.  Salon  1846— »9.  —  Gax.  d.  B.  Arts  X 
40;  XI  IflO.  —  Rcv.  de  l'art  chrttien  XII  155; 
XTi:  ?95  ff.  —  Inv.  g^n,  d.  rirh.  d'art,  Paris, 
luoii-  rtl.  I  257/8;  mon.  civ.  I  17;  II  113;  Prov. 
nion.  civ.  VI  114.  H.  V. 

Cabatti,  Camillo  Filippo,  Maler,  geb. 
1863  in  EkMSoIaaco  (piemootes.  Prov.  Cuneo), 
Schüler  von  Marco  Calderini  in  Turiiti  wo  er 
1884  mit  den  LandsrtiaftagamBden  „S«re 
nella  Langhe",  —  ,J*a9colo"  und  „AU'ombra" 
erfolgreich  debütierte  und  seitdem  ansässig 
blieb.  Unter  seinen  weiterhin  in  Turin,  Mai- 
laad, FkM-enz  u.  Venedig  ausgestellten,  kraft- 
voD  imprCMionistiacfacn  Landschaftsmalereien 
iM  heiwaulwbcu  »Uattiao  di  luglio"  (1886 
vom  Prfaieipe  dl  Garigaano  angekauft),  — 
,^A1  rezzo  dei  castagni"  (1887  von  der  Floren- 
tiner See.  Promotrice  angekauft),  —  „Sole 
di- settembre" ,  —  „Sera  di  dicembre"  u,  a. 

De  Gabcrnatia,  Diz.  d.  Art.  iul.  viv. 
(1889).  —  A.  Stell«,  Pitt  e  Scult  in  Pie- 
BOOM  (1898)  f.  490.  —  Kat  der  Turincr  Aoast. 


Cabtutl,  Auguste  Hector,  Land- 
schaft«-, Porträt-  und  Genremaler  in  Paris, 
geb.  1836  in  Bray-sur-Somme,  Schüler  von  H. 
Vcnwt»  Li  Cogniet  nnd  Pils.  Stellte  zwischen 
188»  nnd  1800  fast  alljihrlich  im  Salon  (Soq. 
d.  art.  fran^.)  aus. 

H.  A  Müller,  Biogr.  Katlerlez.,  Ldpdg 
1S6S.  —  Bellier-Anvray.  Dict  flio,,  SnpvL 

—  Kat.  d.  Salon. 

Cacace,  Celeste,  Malerin,  geb.  in  Neapel, 
Schülerin  des  dortigen  Istituto  di  Belle  Arti 
unter  der  Leitung  Domen.  Morellb,  titig  in 
ihrer  Vaterstadt  als  hochbegabte  impressk»» 
nistische  Figuren-  u.  Bildnismalerin,  die  ddi 
das  Studium  der  lebendig  bewegten  mensch- 
lichen Gestalt  und  der  Naturphänomene  des 
Lichtes  und  der  Farbe  sor  Lebensaufgabe  ge- 
setxthat  Sie  dcbätierls  m  der  Nespcler  Ana- 
atellnBff  ISN  mit  einem  Btldnb  ihrer  Mutter 
und  beschickt  seitdem  die  Ausstellungen  Ita- 
liens und  des  Auslandes  mit  steigendem  Er- 
folg mit  Gemälden  wie  „Mater  dolorosa"  (Ra- 
venna  1904),  —  „Ritratto  di  Signora"  (Neapel 
1806),  —  ^^tiflessi"  (Aktstud.,  Mailand  190^, 

—  wPsntlmento*  (Akutudie,  Paris  1909). 
Cillarl,  Slor.  d.  Arte  eonicn.  KaL  (1809) 

p.  378.  -  Giora.  d'Asts  (Neapel)  1904.  -  II 
Corriere  di  Romagna  IMNL  ~>  Revue  Moderne 
1910,  März-Heft.  L.  Ciilari. 

Caeaelt,  PierreReni,  Maler,  geb.  1.  11. 
1744  zu  Nantes,  f  27.  1.  1810  zu  Oisson,  Sohn 
d.  Archit.  FranQois  C,  der  mit  dem  Besitzer 
einer  Fayence-Werkstatt  (1744—1766)  wahr- 
acheinL  identisch  ist,  Bruder  des  Gesandten  in 
Rom  ti.  Sanmilafs  Pran^ois  C,  schndcta  des* 
sen  Sammlung  dem  Museum  zu  Nantes,  war 
Schüler  im  Atelier  des  Vien.  Im  Salon  der 
Jahre  IV,  V,  VII  der  Republik  stellte  er  aus. 
Hauptwerk:  Tod  des  Cato^  das  die  Schulung 
eines  aOSihriiim  AnfentbaHea  in  Italien  zeigt. 
Im  Mnmni  n  Nanlest  Ifutt  aal  TigetfeU. 
Sehl  Bildnis  von  P.  Safcicts  Hand  Im  Mosenm 

zu  Nantes. 

Nouv.  Arch.  de  l'art  fran«.,  1898  p.  97.  — 
Bellier-Avvrajr,  Oict  gin.  I.  —  E.  Mail- 
1  a  r  d.  L'art  i  Naolea  an       s.,  p.  ^2.      R.  C. 

Caccamo,  Tommaso,  ital.  Goldschmied, 
17.  Jahrh  ,  der  für  die  Sakristei  S.  Pietro  Mar- 
ti re  in  Neapel  silberne  Geräte  lieferte. 

RaM.  bibL  deir  arte  ital.  1900  III  87.      R,  C. 

CaecaveDo,  A  n  n  i  b  a  I  e,  neapolit.  Bildhauer, 
geb.  um  IRin  in  Neapel,  als  Sohn  des  Giovan 
Battista  C,  eines  aus  Massa  Lubrense  stam- 
menden Marmorhändiers.  Neben  Domenico 
d'Auria  und  dem  historisch  nidit  so  isat 
nrnrisienen  Pietro  detia  Prata  kam  C.  da  der 
namhafteste  Schuler,  Mitarbei'T  imd  Nach- 
folger des  Giovanni  Merliano  da  Nola  gel- 
ten, jenes  Künstlers,  welcher  als  der  eigent- 
liche Begründer  und  Hauptrepräsentant  der 
Cinquecentoplastik  Neapels  gelten  mnfl,  die 
eine  von  jener  der  übrigen  ital.  Zentren  sehr 
verschiedene  Entwickliug  von  ausgesprochen 
piwiniiaiHn  Cbanktaf  (sromncn  hat«  So 


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gellt  der  Stü  des  Merttuo  und  mit  flm  der 

de*  C.  immittelbar  auf  die  am  Ende  des  15. 
Jahrhunderts  in  Neapel  von  florentinischen 
Rfinstlem  (Ant.  Rossellino  um  1480,  Giuliano 
da  Majano  1486  uad  Bcnedetto  da  Majaao 
OB  IdMQ  gcadtaffenen  Vorbilder  xttrSde  and 
entwickelt  sie,  vod  den  inzwischen  das  übrige 
Italien  erobernden  Stil  Michelangelos  nur 
oberflichlich  berührt,  in  einer  ganz  bestimm- 
ten Riebtang  weiter,  wekhe  eben  durch  dia 
Art  der  künstlerischen  Bedürfnisse  in  dem 
unter  spanischer  Herrschaft  stehenden  Neapel 
bedingt  war.  Diese  beachrinken  sich  auf  Al- 
täre und  Grabmälcr  in  den  Kirchen  und  im 
Profanen  eigentlich  nur  auf  die  für  Neapel 
charakteristischen  Fontänen.   Es  lassen  sich 
an  50  solcher  Werke  von  C.  allein  aus  seinem 
ans  erhaltenen  Tagebuch,  das  vom  Jahre  1546 
bis  1067  reicht,  feststen»»  da  aUeidiiiia  zum 
größeren  Teil  nicht  mehr  erhalten  sind.  So 
ist  eine  ganze  Reihe  der  bedeutendsten  bei 
dem  grofien  Brande  der  Annunziatcnkirche 
im  Jahre  1757  sugrunde  gegangen.  Mit  seinen 
ersten  Afbeüaa  mit  er  noch  in  das  Oeuvre 
4  Merliano,  aus  dem  sie  sich  nicht  leicht  her- 
aus IT  sen  lassen.  So  dürfte  er  bereits  an  den 
i  iratmälem  der  drei  jungen,  1618  ermordeten 
Brüder  SanacTcrini,  waldie  tfaoen  ihia  Mut- 
wtWf  nie  umi  voB  «m|hiiiw  voib  leuniiu  n 
ihrer  Kapelle  in  SS.  Severino  e  Sosio  errich- 
ten lieB  (1539—45),  mitgearbeitet  haben.  Seine 
Beteiligung  sowie  die  der  2  anderen  Haopt- 
achöler  des  Merliano  aa  dar  AasscüUafiekung 
der  grotoi  Kapdte  der  GtrraodöK  A  Vko 
in  S.  Giovanni  a  Carbonara  hat  die  Legende 
in  eine  Konkurrenz  der  4  Künstler  verwan- 
delt und  dem  C.  die  Statue  des  hl.  Andreas 
cngcadiridMB.  Mit  Skberiieit  läBt  aich  ihm 
}ededi  ttnr  du  Epitaph  8bar  dem  Eingang 
und  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  di?  Statue 
des  Niccoto  Antonio  Carracciolo  zuweisen. 
In  derselben  Kirche  führte  er  1657—66  den 
irfftttitthtn  Schmuck  der  Kf^ftllt  Somm  mit 
dem  Grak  des  Seipiooe  dl  S.  aas  a.  1N6— 89 
den  Altar  der  Giulia  Carracciolo  mit  d.  Grab- 
stein des  Biagio  Marsicana    Unter  seinen 
aoastigeu  zahlreichen,  über  alle  Kirchen  Nca- 
pda  aeiatreuten  Grahoiikni  eirdisncB  nodi 
genannt  zu  werden:  St  t  Crilier  in  der  gr. 
Kapelle  des  S.  Giacomo  detla  Marca  in  S. 
Maria  la  Nuova,  das  eine  für  den  vor  Neapel 
gestorbenen  franzö«.  Marschall  Odetto  Foix, 
Seigne«r  da  Laotrec,  das  andere  für  Pietro 
Navarro,  1)eide  ohne  figürlichen  Schmuck 
(1560/6),  in  S.  Giacomo  dei  Spapnuoli  die 
«wci  Gräber  des  Aifonso  Basurto  (1557/8)  und 
daa  durch  seine  deutsche  Reiminschrift  iw» 
merkenswerte  des  kaiserlichen  Feldobersten 
Hans  Walther  von  Himheim  (1657),  das  des 
Luigt  Acciapaccia  in  S.  Caterina  a  Formelle 
(ISrä),  das  Grab  der  Porxia  Capece,  Gattin 
des  Poeten  Kola,  in  S.  Domentoo  Ifagg.  (166Bt, 


das  des  IV»  Lope  «rHerrera  in  Sesia  Aoranea 

(1564f.5),  sowie  die  lahlreichen  mcht  erhaU 
tenen  Grabmäler  in  der  S»*  Annunziata.  Sie 
alle  repräsentieren  im  gaaien  und  groScn  ge* 
geanber  dem  reidiea  lypoa  der  Meiüan»* 
gflbei'  emen  wtemfatlilrii,  der  stdi  1b  ^rtrien 
Fällen  in  einer  an  nordischen  Gebrauch  ge- 
mahnenden Weise  auf  die  liegende  Darstel- 
lung des  Toten  auf  der  Grabplatte  beschränkt. 
AuAer  dem  erwähnten  Altar  der 
rar  unma  i«arraccMio  ecBot 
Altäre  für  S    Caterina  di  Capua  (1680/1). 
für  die  Capella  Carlino  in  S.  Maria  la  Nuova 
(1566),  einen  mit  der  Statue  des  Täufers  ge- 
schmäckten  for  die  Annomiata  (1668)  usf* 
Pflr  die  Amnmdatailtirehe  aiMtete  er  fmer 
um  1560  einen  Taufbrunnen,  1668  eine  Kan- 
zel; eine  solche  z.  T.  noch  erhaltene  (Relief) 
für  S.  Domenico.  Daß  er  den  1559  in  Auf- 
trag genommenen  Bronoen  für  den  Hof  der 
Annonziata  je  aosgefBlift  bitte,  wird  besawi- 
felt.    Eine  Konkurrenzlcgende  knüpft  sich 
wieder  an  die  berühmte  Fontana  dei  quattro 
dcl  Mülo,  die  er  nach  Capassos  Forschung 
gemeinsam  mit  Auria  1660/68  ausführte.  Die 
Statuen  der  vier  PtnlgOtter  worden  vom 
Vizekönig  Pietro  Antonio  d'Aragooa,  wie  ao 
viele  andere  öffentliche  Kunstwerke  Neapels, 
1670  nach  Spanien  verschleppt.  1561/02  ar- 
beitete C.  eine  Venus  für  eine  fontaaa  dcU* 
Incanto,  welche  die  lokale  Poraehung  mit  der 
bereits  1641  errichteten  fontana  della  Cocco- 
vaja  auf  der  piazza  delV  Oiroo  identifiziert,  zu 
der  dann  wohl  auch  die  3  Putten  gehört 
haben,  die  das  Diario  1562  erwähnt.  In  seine 
letzte  Schaffenszeit  fallen  die  z.  T.  von  seinen 
Schülern  ausgeführten  dekorativen  Arbeiten 
(Löwenfiguren)  an  der  fontana  della  Sellaria. 
die  er  wieder  gemeinsam  mit  Auria  in  .Auftrag 
genommen  hatte.  Eine  Reihe  von  Werken, 
welche  ihm  die  durch  die  Gnidea  vertretene 
Tradition  sonst  zuschreibt,  müssen  ihm  sb- 
gesprochen  werden,  so  vor  allem  schon  aus 
chronologischen  Gründen  (1598)  die  Statuen 
der  Capella  Brancacci  im  Dom,  welche  der 
Schule  d.  Naccarini,  u.  zw.  dem  Pietro  Ber- 
nini, der  bis  1606  in  Neapel  wirkte  (cf.  Bd 
III),  angehören. 

A  C  stirbt  jedenfalls  vor  1579  —  in  diesem 
Jahr  findet  sich  sein  Sohn  Micbele  als  Nnl»' 
nieBer  des  VermSgena  erwähn^  daa  A.  dam 
Pio  Monte  von  Maasa  Labrense  Termacltt 
hatte  —  imhrscheinlich  aber  schon  um  1810. 

n  diario  di  Annibale  CSccavctlo,  ed.  Ant. FI- 
langjeri  di  Candida.  1896.  —  Gaet  Filan- 
sieri,  Docum.  per  la  StMia  etc.  1S83  vol.  IV 
70.  —  G.  Ceci,  Documenti  per  U  Uogr.  etc. 
Na»,  nob.  XV  1907.  -  Vas«ri>Gatt- 
sckewski.  1910.  1.  Hbd  p.  197.  M.  —  B,  d« 
Denlniei.  Vita  dsl  aitt.  etc.  Neapollt  Sfit 
II  1S6  -OiiMeirtlterslMi  (Celano,  Sigiasssnda. 
RomanelU,  GalaBti).  —  B.  Caaaaao  In  Aseb. 
Stor.  per  le  prov.  Nap.  V  17«  &;  VI  Sit  1. 
d'Addaei«,  Otlgi^  viecodt  stttiieb*  •  fs»> 
ireaai  deUa  R.  Gksaddl'  Amamalma  a  V^ett. 


SS» 


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Caccavdio  —  Cacda 


1S83.  —  NapoU  nobilissinu  II,  V,  VII.  VIII, 
XI,  XII,  XV.  —  Sobotka  in  L'arte  XII  401  ff. 
—  Rolfs.  Neap«!  II  (Berühmte  Knnatstätten), 
~  '  UOS.  Gtorg  5«*«tte. 

Antonie^  ntipalh.  „buhm^ 
ra}o*,  wahndNiBlieli  Vcrwiadter  der  Fa- 
milie des  Annibale,  da  er  2  Dukaten  jährlich 
für  die  Cappella  gentilizia  in  der  Annunziata 
zahlt.  StlA>t  vor  1546,  da  in  diesem  Jahre 
bereits  dB  Sohn  Bcraardmo  ab  aein  Erbe 
wird. 


Gaat  Pilaof  Uri,  Doomtatl  «te.  IV, 
V.  —  II  diario  «  Aoaibalt  C,  «d.  Aot.  VHan- 


■ieri  XU  »8.  —  B,  CanaBaa^  al  

VI  Apponti  per  la  Slaffla      —  d'Addeala^ 


Sa  Caia  ddl' 


D«l  Aitb. 
1889  p.  IM. 

Georg  Sohotka, 

CaocaTeUo,  Disiato,  Bruder  des  Anni- 
bale, ab  sein  Mitarbeiter  von  1662—67  nach- 
wciibar.  namentlifh  an  den  zwei  Soldatcn- 
gribera  te  Sw  Maria  la  Nuova  (Lantree-  und 

Navarrograb). 

II  diario  di  Annibale  C,  ed.  Filangieri  1896. 

Georg  Sobotka. 

CaccaTcIlo,  Giovanni,  „marmorajo"  in 
Neapel,  Verwandter  des  Annibale,  in  dessen 
Tafebucb  in  den  Jahren  1M8  o.  U68  erwähnt. 

n  INario  A  Afläftale  C,'  ed.  Fliaacieri,  1S96. 

Gtorg  Sobotka. 

CaccaTello,  S  a  I  v  a  t  o  r  e,  neapolit.  „scul- 
torc",  Verwandter  (nicht  Sc;  ::,  .>.;(•  Filangieri 
di  S.  filschlich  behauptet)  des  Annibale  und 
dcteen  Hauptmitarbeiter.  Als  solcher  in  Anni- 
bales  Tagebuch  vom  Juli  1566  bis  Juli  1666 
erwähnt  und  bezahlt  für  Arbeiten  in  der 
groBcn  Kapelle  der  Carraccioli  di  Vico  in  S. 
Giovanni  a  Carbonara  (1567),  an  der  Grab- 
platte des  Franc.  Bruno  (1667),  wekbe  ebenso 
wie  die  Statue  des  Täufers  für  Franc  di 
Fiore  (1663/4)  beim  Brande  der  Annunziata 
lugrunde  ging;  femer  für  ien  Crabstein  des 
Dos  Lope  d'Herrera  in  der  Annunziata  von 
S«Ha  Aonmca  (1666),  schlieBlich  für  die  Sta- 
tuen des  David  und  Jonas  in  der  Cappella 
Nauclerio  in  Montoliveto  (1666,  nicht  erh.). 
In  demselben  Jahr  beteiligt  er  sich  im  Namen 
des  A.  an  der  Ausschreibung  für  die  Mar- 
morlöwen  der  Fontana  deila  Sellaria.  1678 
verpflichtet  er  sich  zur  Ausführung  der  schon 
15^  von  Annibale  in  Auftrag  genommenen 
marmomen  Kanzel  für  die  Annunziata.  Die 
letzte  dokumentarische  Nachricht  über  S.  ist 
Yom  Jan.  1678,  wo  er  gemeinsam  mit  Gero» 
nimo  d'Auria  die  Beendigung  der  von  diesem 
bereits  begonnenen  Grabmiler  des  Tommaso 
Carracciolo,  des  Giov.  Batt.  Pignatelli  u.  der 
Grabplatte  des  Bart.  Ajutamicristo,  alle  drei 
in  der  Annunziata,  übernimmt. 

II  diario  di  A.  C,  ed.  Filangieri  di  C  1696.  — 
FilangieridiS.,  Docvmeati  etc.  vol.  IV.  V. 
—  d'Addoiio,  Otigini,  vicetide  ttor.  etc.  della 
R.  Casa  ddl'  Annuniiata  —  G.  C  e  c  i,  Kap.  nob. 
XV.  —  Capaaaok  Arch.  ator.  ou.  VI.  —  Vgl. 
•Mb  Aitfhd  GeniriM  dTAnla  IT 

Geprg  Svtatka. 


CaodM,  L  o  r  e  n  z  o,  Bildhauer  d.  16.  Jahrb. 
in  Rom,  wo  er  1412  in  der  Kirche  S.  Tooaao 
da  Cantcrboijr  ein  Grabdenkmal  aoagdffihrt  bat 

Porcelta,  lietliieai  VII  168.    Pr.  Nomek. 

CarcbiiteIH,  P.,  Kupferstecher  in  Rom. 
Zeichnete  und  stach  xniammfn  mit  G.  QeUr 
IM«  n.  IMS  wmd  AaaklMM  aan  Rom.  die  te 
einer  anonymen  Serie  ortchie— b  aiad. 

Le  Galerie  naa..  IV  Doe:  XXm  tt.  1«.  R.  C. 

Cacda,  Carlo,  ital.  Bildhauer,  beschickte 
den  Pariser  Salon  1885 — 88  mit  Bildnisbüsten 
und  die  Londoner  R.  Academy-Ausstellung 
1887  mit  einer  Bildnissutue  Ahr.  Linoofau; 
vielleicbt  denelbe  Caoda,  der  schon  IBÜ  der 
Königin  Isabella  II.  von  Spanien  das  Wacha- 
modell  zu  einem  mit  zahlreichen  Puttenfigür- 
cben  reliefierten  Ehrenschild  überreichte. 

Osaorio  y  Bernard,  Gal.  Biogr.  de  Art. 
Eapafi.  del  t.  XIX  (1883  f.)  115  f.  —  Pariser 
Salon-Kat  1885—88.  —  Graves,  R.  Acad.  Ex- 
hib.  (1905)  I.  —  Not  von  M.  Utrillo.  Ä. 

CaocU,  Ferdinande,  ital.  Philologe,  der 
sich  nebenbei  mit  Architektur  beschäftigte, 
geb.  am  81.  12.  1689  xu  Bergamo,  t  ebenda 
am  8.  1.  1778.  Neben  tiieoretiscben  Schriften 
über  Baukunst  wie  „Trattato  sdentifico  di 
Fortificazione  sopra  la  Storia  particdare  dt 
Bergamo"  und  „Sulla  architettura  civile"  be- 
tätigte er  sich  als  Architekt  am  Oratorium  S. 
Lupo  in  Bergamo,  an  der  Säulenhalle  des  Col- 
legio  Mariano,  an  der  Parochialkirche  zu  De- 
senzano  al  Serio,  an  den  Palisten  der  SpinI 
und  Roocalli,  and  UnlerlieB  «tee  AimU  Ein- 
würfe an  Bauten. 

Taaa^  ^  daT  pItt  BeneinaAL  —  Loes- 
tellL  DhMri  »HiamMcbl  iaVI-19  lU  8tL  - 
C  V.  WnrabaeVMop.  Um.  Oileir.  II  m 

R.  C. 

Oaeda,  Franceaca,  Italien.  Malerin,  geb. 
1608,  t  1827,  Tochter  des  Guglielmo  C,  lebte 
und  arbeitete  im  Ursulinerinnen-Kloster  zu 
Moncalvo.  Sie  malte  in  der  Art  ihres  Vaters 
den  Anfeats  des  S.  Sebasüanaltana  te  S. 
Fraaoeaoo  xu  Moncalvo.  (S.  aoch  den  Arfikd 
Urs.  Magd.  Caccia  u.  dortige  Lit.). 

Caoda,  Girolamo,  Architekt,  der  bei 
Bertok>tti  als  Sachverständiger  in  einer  Bau- 
angdcgcnheit  1688  figuriert,  u.  im  Jahre  1686 
die  Kirehe  S.  Pietro  te  Valle  an  Fano,  dte 
von  Gio.  Batt.  Cavagna  nach  dem  Vorbilde 
von  S.  Gta^  in  Rom  begonnen  wurde,  voU- 
endete. 

BertolottL  Aitiat.  Belgi;  An.  Bologn.;  u. 
Alt,  Fkaneael  a  Rioau.  —  laaa.  taibL  IMO  III  88. 

R.  C. 

Caeda,  Gaglielmo^  italien.  Maler,  geb. 
zu  Montabone  (Acqui)  gegen  1668,  t  1826, 
tätig  in  Mooferrato  imd  seit  1608  in  Mon- 
calvo, woher  er  den  Spitznamen  Moncalvo  er- 
hielt. C.  ist  ein  Eklektiker,  bei  dem  sich  die 
verschiedensten  Einflüsse  nachweisen  lassen. 
Richtig  wird  wohl  aeii^  daB  er  seiner  Aus- 
bildung nach  der  Schule  von  Verccili  an- 
gehört. C.  hat  für  die  Gegend  von  Monfer- 
rato   und  für   viele   obehtaliscbe  Städte 


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Kir  nrnbilder  gemalt,  die  z.  T.  ihm  selbst  an- 
gehören mögen,  z.  T.  aber  nur  Werkstatt- 
arbeiten sind  (Verzeichnis  bei  Negri).  Seine 
frühestea  Arbdtea  «ind  die  FrcilBai  in  der 
Cappella  del  Santuark»  in  Cm  bei  Ifooedvo 
und  einige  Statuen  daselbst.  In  S.  Michele  zu 
Casal  Monferrato  befinden  sich:  Der  hl.  Mi- 
chael, Die  Flucht  nach  Ägypten,  Die  Verkün- 
dlBWK  *n  die  Hirten,  Die  Vcrköndtgung  Mn- 
rttj  In  S.  FkvBCSMO  in  Moncilvo«  ^Mfnodsr 
des  hl.  Antonius,  die  Heiligen  Mauritius  und 
Orsola,  u.  a.  m.  Außerhalb  Moncalvos  wären 
zu  nennen:  Auferstehung  Christi  im  Dom  zu 
Asti ;  hl.  Petras  in  S.  Croce  und  S.  Teresa  in 
ihrer  Kirche  ZU  Turin;  eine  Kreuzabnahme 
in  S.  (üandanio  nnd  dis  Knppclmakreiai  in 
S.  Marco  wa  Kovara;  ehe  Kipidle  in  S.  Akt- 
sandro  u  a  m  in  Mailand.  Sehr  viel  hat  C. 
in  Pavia  gearbeitet,  wo  sich  Bilder  von  ihm 
in  S.  Maria  del  Carmine,  im  Oratorium  des 
Coltegio  QiisUcri,  in  S.  Michele  (u.  a.  S.  Se- 
bastiaito  md  S.  Roeeo.  1601),  in  S.  Maria 
Canepanova  (z.  B.  David  und  Abigail,  Geburt 
Christi),  im  Mus.  (Geburt  Maria)  befinden. 
Lanzi  bewunderte  C.  besond.  aU  Frcskomaler, 
aber  auch  bei  seinen  Tafelbildern  fand  er  die 
reiche  Erfindung,  die  Khöne  Kcnnpositian,  die 
sichere  Zeichnmig,  dw  lebhafte  Bcwegont 


Lans^  Stada  fkL  —  B.  Mag ni,  Star.  d. 
am  tttL  S  Adl  lioB  m  4M-if.  —  B.  La- 


f  o  r  g  e.  De  la  peinture  et  des  peintre» 
Lion  18S7.  —  N.  d '  A  1 1  b  a  n,  Gli  artisti  iuliaal, 
Torino  1903.  —  F.  B  a  r  t  o  1  i,  Pitt,  scult  etc. 
d'Ital.  Veaei.  I  (1776)  100,  858;  II  (1777)  207.  - 
Gamba,  L'Arte  antica  in  Piemonte  1882  p.  3«. 

—  G.  Mongeri,  L'Arte  in  Milano,  Milano  1872 
p.  188,  267.  291  P  a  r  o  1  e  f  t  i,  Turin  et  sc$ 
curiotit^s  Turin  p.  ;i96.  —  R.  Majocchi, 
L«  migliün  (iitture  di  Pavia,  Pavi*  ll'ü.!  p.  107. 

—  F.  N  c  K  r  i.  Rivista  di  itoria  etc.  di  Alcss.m- 
drU  IV  (1895)  Heft  18;  V  (18M)  Heft  l.t  u  H  ; 
1902.  —  P.  Picco,  gaminB  d'Ane  looi 

p.  109—174.  Giuiio  Natalx. 

Caccia,  Lodovico,  nach  Zani,  Enc.  met. 
V  181  Anmcrk.  8  der  Name  eine«  Künstlen, 
der  dn  GemlMe  nH  L.  C  M  Aprile  IKS 
bezeichnet  hat  tmd  Vatar  des  Malers  Gug- 
Mmo  C.  ist.  R.  c. 

Cacela,  Oraola,  s.  Carete,  Uratila  Magda- 
lena. 

Caccia,  Pomp  CO,  Maler  des  17.  Jahrb., 
nannte  sich  „romano",  soll  nach  Lanzi,  Stor. 
pitt.  in  Pistoja  gearbeitet  haben;  von  ihm 
dort  in  der  Kirche  der  Salcsianerinnen  eine 
Darbringung  Christi  im  Tempel. 

Cacda,  Santiago,  amerik.  Medailleur, 
schnitt  um  1870  verschiedene  nuxikanische 
und  argentinische  Ausstrllungsmedaillen  und 
Denkmünzen  sowie  1872  eine  Freimaurer- 
Medaille  der  Republik  Paraguay  (Exemplar 
in  Gold  den  OrdenagroSmeister  Dr.  J.  A. 
Chaves  überreicht). 

W.  M  a  r  V  i  n,  Tbe  Med.  of  tbe  Mas.  Fratemitr 
(Boaton  UM>.  —  A.  Kaaa,  Hmctario  AoMii- 


cano  (Buenoi  Ayrei  1892).  —  L.  Fartar,  Wltm, 
Dict.  of  Med.  (London  1904).  % 

Cacda,  Stefano,  Sieneser  Goldschmied 
vor  1528.  Im  Inventar  der  Sakristei  von  S. 
FranccKO  zu  Siena  von  18BB  wM  ein  Abcadp 
aahUwkh  des  C  erwihnt 

A.  Liaiai,  L'Aita  aat  aan.  II  (19W)  MI. 

Cacda,  Ursula  Magdalena.  Italien. 
Malerin,  t  1M6:  Tochter  des  Ck«rlielmo  C, 
lebte  im  Urstilinerinnenkloster  zu  MoncatfO. 
Sie  mahc  in  der  Art  ihres  Vaiera.  Ihr  in« 
gtsrliricfecn  werden  cme  Madniina  in  der 
Accademia  Albertitia  zu  Turin,  ein  Bild  in  der 
Kapelle  des  hl.  Franz  in  der  Kirche  zu  Fon- 
tana Santa  presse  Arena  Po.  Mit  ihrer 
Schwester  zusammen  malte  sie  einen  hl.  La- 
Gas,  jetxt  in  S  Francesco  zu  Moncalvo. 

Lanai,  Stor.  pitt.  —  Ticaasi.  Di*.  — 
Gaaba,  L'Arte  antica  in  Picatanta  1883  p.  38. 
—  lit  natar  Caci.  Camo.  G.  ilafIL 

Oiedalq^  Pietro  Pranecseo^  geb. 
1786  zu  Pizzighettoae,  f  19.  4.  1814  in  Cre- 
mona,  Maler,  vor  allem  Restaurator,  Schüler 
des  Giacomo  Guerrini. 

G  r  a  s  $  e  1 1  i,  Abcccd.  dei  pitt.  etc.  Crem.,  1887. 

Cacdalapi,  Sinone^  geb.  1476,  Maler, 
malte  in  Arcnn^  o.  a.  eine  Tafd  för  die 
Compagnb  della  Santisahna  Triniti  tBlÜL 

Uber  die  Vermutung  Bottaris  u.  Milanesis, 
dafi  C.  mit  Nicola  Zoccolo  gen.  auch  Cor- 
tont,  identisch  sei,  s.  d.  Art.  Zoccolo. 

Va  sa  r  i- M  i  I  a  n  e  »  i.  1885  III  i77  u.  An- 
nerk 

Cacdamall,  Bartolommeo,  ital.  Maler, 
aus  Jesi,  Anfang  des  17.  Jahrb.,  von  dem 
nrknndl.  erwiesen  ist.  daB  er  für  «ine  Kapelle 
in  S.  Benedetto  in  Pabriano  einen  bethlehemi- 

tischen  Kindermord  gemalt  hat.  Sein  Stil  .soll 
dem  des  Avanzino  Nucci  verwandt  gewesen 
sein. 

G  u  a  I  B  n  d  i,  Mem.  ritguard.  le  Belle  Arti  1845 
V  81. 

Cirdaaamld,  Francesco,  Maler  von  Bck 
kgna;  man  weift  von  ihm  nur,  dnreh  Vasarts 

Bericht  u.  Urktmden,  daB  er  in  Fontainebleau 
Primaticcios  Gehilfe  war,  wo  er  Cachennemii 
genannt  wurde. 

Vasari  ed.  Milanesi  V.  —  De  Laborde. 
ReaaiM.  des  Arta  1859  I  421.  \f.  H.  B. 

Cacdaaemici,  Vincenzo,  ital.  Maler  und 
Kupferstecher,  t  stammte  aus  einer  vor- 
nefamcn  Bokigneser  Familie  und  war,  nach 
Vssari,  der  Ihn  tobend  erwShnt,  Freund  und 
Nachahmer  r.irtnijjianinos.  Er  soll  nur  zu 
seinem  Vergnügen  Gemälde  als  Geschenke  aus- 
geführt haben.  Erwähnt  wird  nur  eine,  jetst 
nicht  mehr  nachweisbare  Enthauptung  Johan- 
nis in  d.  Kap.  seiner  Familie  (spller  der  Pan- 
tuzzi)  in  S.  Petronio  in  Bologna.  Vasari  be« 
ssB  in  seinem  Album  einige  Zeichnungen  von 
ihm.  Es  werden  C.  einige  Radierungen,  die 
VC  und  VCF  bezeichnet  sind,  zugeschrieben. 
PMsavant  <yi,  ITSf^  taadirdlbt  4rd*  4«  Tod 
Abels»  die  Anbetung  der  Hirlctt  nnd  einen  U. 


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Cwodtaigß  —  CMdftpaoti 


Hicronymiu,  denen  Wcssely  (Repertorium  V, 
4Bi  da  viertes  Blatt  mit  der  Vestalin  Tucia 
hinzugefügt  hat  Ein  fönfUr  Stich,  der  eben- 
falls die  BuchsUben  VC  trägt,  ist  aber,  wie 
Heinecken  (Dict.  III,  482)  und  Bartsch  (XV, 
176  n.  6)  annehinen,  nur  nach  einer  Zeich- 
mns  Ct  gestochen  worden,  und  zwar  von 
Baomaw  odtr  cneni  aetntr  NaduduDcr. 
Vaaari,  cd.  llilanHi  V  M8  («btn.  t.  i 


V  Hl).  —  Laasi.  Slofl»  sltt  (UM)  IV  64- 
MaWttia.  Fei«,  piltr.  (IMI)  I  91.  —  Ma- 
tini,  Bolofliia  perlulrala  (19M)  p.  III,  IM. 
«9.  —  N agl «r,  Kstkriaa.  II  MT.  -  N  a gtcr, 
MoMfr.  II  fML  —  L«  Blaoc  Mm.  I  Ml. 
K^mXtM  19M  %  IM.  P.  K. 

CaedaBiga.  Carlo,  Ital.  Maler  aus  Mai- 
hmd,  blühte  um  1787 — 94;  von  ihm  befindet 
sich  in  der  Galerie  zu  Parma  ein  bezeichnetes 
Werk,  die  Rniiiai  eines  rtmiiscben  Theaters 
an  einem  Flusse  darttetlend,  in  Tempera  anf 

Papier 

P.  Martini,  Cuid»  di  Parma  1871  p.  57.  — 
C.  P  1  r  ^  :   F    i^ai;  di  Parma  1896  p.  357. 

Caccitniga,  Francesco,  itaL  Maler  und 
Stecher,  geb.  6.  8.  1700  in  Mailand,  t  12.  S. 
1781  in  Rom;  Sohn  eines  Malers  Paolo  C, 
lernte  unter  Pietro  Gtraldi,  dann  seit  1717 
in  Bologna  unter  Marcantonio  Franccschini 
nach  den  Vorbildern  der  CanraocL  1725  nach 
Mailand  zurückgekehrt  malte  Cr  fftr  eine 
Kirche  in  Terra  di  Damaso  am  Corner see 
eine  Muttergottes  mit  den  Seelen  im  Fege- 
feuer Dann  ging  er  nach  Rom,  wo  er  1727 
mit  einem  Gastmahl  des  Belsazar  den  ersten 
Preis  der  Akad.  S.  Luca  gewann.  Als  Künst- 
ler ohne  geniale  Schöpferkraft,  aber  mit  sorg- 
fältiger Technik  und  tüchtigen  Kenntnissen 
ausgestattet,  war  er  bald  für  romische  Kir- 
dien  und  Paläste  beschäftigt;  eine  seiner  er- 
sten Arbeiten  war  unter  Gemens  XII.  ein 
Gemälde  für  die  erneuerte  Kirche  S.  Celso  e 
Giuliano,  worin  er  die  Vorzüge  der  Bolog- 
neser Srlnile  gegetiuber  dem  römischen  Barock 
nicht  verleugnete.  (Redits  vom  Hochaltar: 
die  Bestrafung  des  Götzendienstes  infolge  der 
Bitten  der  hl.  Celsus  und  Julianus.)  Am 
8.  1.  1740  in  die  Akad.  S.  Luca  aufgenom- 
men, hielt  er  sich  zu  den  Vertretern  des 
klassischen  Eklektizismus  und  bewirkte  mit 
Pannini  vereint  1755  die  Aussöhnung  der 
Akademie  mit  Marco  Benefiale.  Für  den  1756 
verstorbenen  Monsg.  Baviera  entwarf  er  das 
Grabmal  in  einem  Seitenraum  von  S.  Andrea 
delle  Fratte,  welches  ganz  dem  barocken  Ge- 
sehlliack  der  Zeit  folgt;  auch  in  manchen 
seiner  Gemälde  machte  er  demselben  Zuge- 
ständnisse. Für  Ancona  hat  C.  vier  Altar- 
bilder gemalt;  die  \'ermählung  der  Jungfrau 
in  der  Kirche  der  Tercsiani  Scalzi,  den  Tod 
des  S.  Andrea  Avellino,  das  Christuskind  mit 
Heiligen  and  die  Einsetzung  des  Abendmahls 
in  der  Chicsa  de!  Mercanti ;  für  die  Patriar- 
chalkirche  von  Portugal  drei  Bilder  auf  Kup- 
fer; für  den  König  von  Sardinien  den  Tod 


der  Lucretia,  den  Tod  der  Virginia  und  zwei 
Sopraporten:  Acis  u.  Galathea,  Bacchus  u. 
Ariadne;  Altarbilder  für  eine  Kirche  in  Forli 
und  für  die  Universität  Salamanca.  Im  Pa- 
lazzo  Gavotti  in  Rom  hat  er  ein  schönes 
Deckenbild  des  Hymenäus  gemalt,  andere 
dekorative  Arbeiten  für  den  Kardinal  Stop- 
pani  und  endlich  melirere  groBe  Gemälde  für 
den  Pßrsten  Marcantonio  Borghese,  der  den 
Künstler  im  Alter  mit  einer  Pension  unter- 
stützte. Das  Gemälde  der  keuschen  Susanna 
ist  in  Villa  Borghese  nicht  mehr  vorhanden, 
dsgegea  ist  daselbst  im  zweiten  Saal  rechts 
des  Unterstocks  sein  Deckenfresko  des  Stur- 
zes Phaetons  (in  1'  r  Farbe  mißlungen)  zu 
sehen,  sowie  im  Erdgeschoß  des  Palazzo 
Borghese,  jetzt  Galerie  Sangiorgi,  in  einem 
Saal  nach  dem  Hof  das  reiche»  in  die  Dedke 
eingelassene  Ölgemälde  der  Anrora,  wohl  sein 
bestes  Werk.  Einige  seiner  Gemälde  hat  C. 
selbst  radiert:  Tod  der  Lukrezia,  Tod  der 
Virginia  u.  a. 

N  a  g  1  e  r,  Kitlerlcx.  II.  —  T  i  c  o  z  z  i,  Dit.  I. 

—  B  r  y  a  n,  Dict.  of  Paintert  I.  —  B  o  n  i,  Bio- 
grafia.  —  L  e  B  I  a  n  c,  Manuel  I  561.  —  L  •  n  z  i, 
Stor.  d.  pitt.  II  198.  —  Missirini,  Memorie 
etc.  464.  —  Mem.  per  le  Belle  Arti  1786  II  155  «. 

—  Cerroti,  Lettere  e  memorie,  1860  p.  61.  — 
Arch.  stor.  art.  di  Roma  II  215.  —  Forcella, 
Iicrizioni  V  813.  —  Le  Pitture  etc.  di  Ancona, 
1821  p.  6,  24,  2.'5,  27,  92  —  C  a  1  z  i  n  i  e  Marz  a- 
tinti.  (]u;:U  dl  Forli,  1 H03  p.  47.  —  Kat.  drr 
Regia  Calcografia  in  Rom.  Fritdr.  Noack. 

Cacciaaiga,  s.  auch  Cattanigo. 

Cacciaaimid,  8.  Caccimtmid. 

Cacciapootl,  Giuseppe,  Neapeler  Ma- 
jolika und  Terrakottabildner  der  Gegenwart. 
Ursprünglich  Geramenschneider,  wurde  er 
durch  den  Bruder  seiner  Gattin,  den  Neapeler 
Majoltkamaler  und  -Fabrikanten  Achille  Mol- 
lica,  veranlaBt,  tidi  gleidifalb  der  Keramik 
zuzuwenden  und  mit  seinen  Söhnen  Cesare, 
Ettore  u.  Guglitlmo  C,  die  durch  ihn  selbst 
im  Modellieren  und  durch  A.  MoUica  in  der 
Fajrencemalerei  atisgebiidet  würden,  ai  Neapel 
eine  eigene  M ajölikamaaafslctnr  zu  grfliiden 
(unter  der  Firma  Frateüi  Cacciapuoti),  der 
dann  Cesare  C.  im  Vereine  mit  dem  Töpferei- 
besitzer Schioppa  18S3  cme  weitere  Kunst- 
majolikenwerintatt  in  Neapel  an  die  Seite 
stellte  (uoter  der  Finna  Seht^po  «  CaeH»- 
puoli).  Die  reich  figurierten  und  wirkungs- 
voll bemalten  MajolikagefäBe  wie  auch  die 
drasfisi  li-nafuralistischen  Genre  Terrakotten 
beider  Manufakturen  wurden  in  den  Kunst- 
und  Industrieausstellungen  zu  Neapel  1877, 
zu  Turin  1888,  zu  Mailand  1881,  zu  Venedig 
1882  und  zu  Rom  1883  durch  .silb.  und  goM. 
Medaillen  ausgezeichnet  F.Uore  C.  ist  seit 
1805  in  Paris  ansässig  und  beschickt  seitdem 
den  Salon  der  SodftI  des  Artistes  Francais 
Alljährlich  mit  Genrestatuetten  wie  ,JLiseuse'', 

—  ,fA  Longchamps",  —  ..Le  moment  ap- 
proche"  etc  ,  nachdem  sein  Bruder  Guglitlmo 
C.  schon  1909 — 4  in  demselben  Sakm  mit 


S3S 


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G«arefigärchen  neapolitanischer  Gassenbuben 
etc.  vertreten  gewesen  war. 

G.  Corona,  L'Iuli«  Ceramica  (Mailand 
18W)  p.  22,  239—244.  —  Pariser  Salon-Kat.  der 
Soc  de«  Art.  Franc.  1903—1910.  —  Mit  Not.  von 
W.  Bombe.  R 

CMd^gMl»  Antonio,  Maler,  malte  1770 
in  Vta^ü  die  allegoriscben  Ftgaren  der  Pro- 
vinzen im  großen  Saal  d  R  Camera  dclla 
Sommaria  (jetzt  Corte  di  Appelle)  im  Castel 
Capuano. 

Sigismondo,  Descr.  di  Napoli  1788  I  78. 
^  Napoli  NobUiulma  II  (1893)  116.     G.  Ctei. 

GMdM<Ml%  Nicola,  Jdakr,  geb.  in  Gfan 
gliaao  (Prov  Neapel),  arbeitete  n  Neipd  o. 
wurde  1736  in  die  dortige  Malergilde  auf- 
genoounen.  Von  ihm  die  Fresken  in  der 
Sakristei  von  Spirito  Santo  (an  dem  Ge- 
wölbe die  Aaauota,  an  den  Winden  neutesta- 
BMirif.  Saenen)  and  das  Gemilde  mit  dem 

Tod  d.  hl.  Joseph  in  der  anstoßenden  Kapelle. 

Sigittnondo,  Dcscr.  di  Napoli  178)s  I  245. 
—  Napoli  Nobtlissima  VII  (1898)  12.  —  Rolf  t, 
Geach.  d.  Malerei  NeapeU,  Leipzig  1910,  p.  404. 

G.  Ctci. 

Cacdatori  (Cacciatore),  Benedetto,  ttal. 
Bildhauer,  geb.  in  Carrara  1794,  f  ebenda  am 
9B.  9.  1871,  Sohn  des  Bildhauers  Lodovico, 
Schäler  des  Bartolini  in  Carrara  und  Pacetti 
an  der  Akademie  in  Mailand,  wo  rr  1817  mit 
dem  Entwurf,  Herkules  entreißt  die  Dejanira 
dem  Kentauren  Nessus,  den  I.  Preis  erhielt. 
Durch  die  Auaführung  einer  Apollofigur  (16S8) 
nadi  dem  unvollendeten  Entwurf  »eines  Leh- 
rers lenkte  er  die  Aufmerksamkeit  der  legi. 
Familien  in  Turin  auf  sich,  und  erhielt  eine 
Figur  des  Königs  Carlo  Feiice  sowie  ein  Re- 
lief, Madonna  mit  Kind  und  Engeln,  und  eine 
Pieti  m  Auftrag.  Diese  Arbelten  verschallen 
ihm  die  Attaachmückung  der  Abtei  Altacomba, 
die  er  mit  Hilfe  seines  Vaters  unii  »eines 
Bruders  Candida  ausführte.  1838  schmückte 
er  die  Grabkapelle  des  Savoyischen  Königs- 
hanaes  S.  Sindooe  (Kapelle  del  Sudario  im 
Dom  zu  Turin)  mit  der  Figur  Carlo  Al- 
bertos, einer  Madonna  mit  Kind  u.  den  Sarko- 
phagen für  Amadeo  VIII.  (vollendet  1848) 
and  Emmanuele  FiUbcrtOL  Die  meiaten  aeiaer 
Weit»  Iwflnden  sich  in  Mailand,  wo  er  bis 
1860  an  der  Akademie  als  Professor  wirkte, 
wie  X.  B.  die  Reliefs,  die  Einzüge  Franz  I. 
dwstcllend  am  Arco  della  Pace  und  die  Ge- 
stalten des  Po  und  Tiäaa,  2  Viktorien,  am 
Dom  die  Figuren  des  S.  Satiro  (1842),  S. 
Ambrogio,  S.  Romano,  S.  Massimiliano,  der 
S.  Maria  Magdalena,  außerdem  in  der  Biblio- 
thck  der  Ambrosiana  das  Denkmal  für  den 
CoDte  G.  Bommco  (18M).  eine  Madonna  und 
Engel  in  S.  Cdso,  du  Grabmal  für  den  Arxt 
Rasori  (1841),  Sutuette  des  Erlösers  (1842), 
Relief  Bruderliebe,  Madonna  mit  Kind  und 
Giovanni  Battista  für  dCB  Kaiser  von  Oster- 
reich (184^,  Vcrtrdlinac  von  Adam  u.  Eva 
(1842).  Relitf  am  Sadui  dietar  Gruppe.  Statae 


Napoleons  für  Marengo  (1847),  Figum  für 
die  Kirche  von  Valmadrera  und  das  Grabnul 
für  Marcel k>  Saporiti  in  der  Kirche  deUa 
Sforzesca  (1864);  außerdem  noch  viek  Por^ 
träts,  Gralmiäler  und  GanrebildwcriM» 
G.  Camperi  Ifcm.  Ubpal  di  Cmtn.  WS. 

-  N.  d'Altban.  GU  aitist.  IlsL  IMMk  —  A. 
R.  Willard.  Hiitory  of  fludam  ItaL  Art  190B. 

-  Cillari.  Stor.  dell'  arte  coatauw  itaL  1«M». 

-  Nebbia.  Scult  del  Duomo  di  IfOaae  IMS 
p.  233,  263,  270  (No  40,  52)  -  Mongeri. 
L'arte  in  Milano  p.  833,  326,  374,  520.  —  C 
LasaoDi,  Goida  di  Carrara  1905  p.  UT/lg.  — 
L'Arte  in  ItalU  1871  p.  158.  R.  C. 

Cacciatori,  Candido,  s.  vorherg.  Artikel. 

Cacciatoh  (Cacciatore),  Carlo,  ital.  Bild- 
hauer aus  (jarrara,  um  die  Mitte  des  18. 
Jahrbi,  Scbülcr  des  Fnmcesoo  Sciiialfino  in 
Genna,  naeb  dessen  Modclleii  er  sedis  Bas- 
reliefs in  Marmor  aus  dem  T.eben  der  Maria 
für  die  Kirche  der  Patres  delle  Scuole  Pie 
ausführte.  Selbständige  Arbeiten  in  Genua 
sind  ein  S.  Fitipfw  Neri  mit  2  Engeln  aber 
der  Tfir  der  Kirche  dieses  Heiligen,  8  Engel 
mit  dem  Bild  des  S  Domenico  im  Kloster 
S.  Silvestro,  für  die  Sakristei  von  S.  Loreozo 
das  Rnndbild  einer  Madocuia  mit  2  betenden 
Engdn  aas  den  Jabrcn  1776—78  und  die 
MarmorUsle  von  Bartdommeo  LomclKni 

Naglar.  Ua.  IX  m  -  Ptsall.  Lc&  SuppL 

-  Tirabeaekl,  NoUa.  aas.  11M  p.  UL  • 
Alizerl,  Hol.  d.  Prof.  dd  Dis.  in  UfMfia 
1865  I.  II.  —  Canpori.  Mem.  bfogiaf.  dl  Car- 
rara 1873  p.  38.  R.  C. 

Cacciatori,  Ledovico,  ital.  Bildhauer  in 
Carrara,  t  ebenda  1854,  Vater  des  Benedetto 
und  Candido,  Professor  an  der  Akademie  in 
Carrara  bis  1818,  wo  er  das  Amt  aufgab,  am 
»einem  Sohn  bei  den  Arbeiten  in  der  Abtd 
Altacomba  zu  lidfea, 

G.  Campari,  Ifcm.  Haar,  dl  Gstrara  1873. 

je.  c. 

Caodnl  (auch  De  Caccinis),  Giovanni 
Battista,  Bildhauer  und  Architekt,  Sohn 
des  Michelangelo  di  Giovanni  C,  geb.  84.  10. 
1556  (Baldinucci  fälschlich  1682),  trotz  der 
patronymen  Bezeichnung  „Romano"  wahr- 
scheinlich in  Florenz,  wo  er  sich  jedenfalls 
schon  seit  seiner  frühesten  Jugend  aufbieit 
Die  Periode  seiner  künstlerischen  Brzidnmg 
fällt  in  die  Blütezeit  des  Gianhologna  in  Flo- 
renz. Als  sein  Lehrer,  zu  dem  er  noch  als 
Knabe  kam,  wird  von  den  Biographen  der 
tdm.  Architekt  Giov.  Ant  Dosio  genannt, 
welcher  jedoch  für  die  Ausbildung  seines 
plastischm  Siil^  kaum  maßgebend  gewesen 
sein  kann.  Diesen  verdankte  er  vielmehr  eben 
dem  Gianhologna,  obwohl  eine  direkte  Ver- 
bindung mit  ihm  nicht  iiberüciert  ist,  dessen 
Stil  aber  im  letzten  Viertel  des  16.  Jabrh.  fai 
Florenz  —  ganz  im  Gegensatz  zu  Rom,  wo 
er  nur  vereinzelt  auftaucht  (Landini)  —  der 
vorherrschende  und  schulbildende  war.  In 
die  Cnvpe  dieser  Nachfolge  des  Gianbotogna 
im  «dteren  Siaii,  die  seinen  Stil  in  einer 


3a6 


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Caedni 


Richtung  fortentwickelte,  welche  die  Auf 
nähme  des  neuen  Barockstils  in  den  zwan 
ijger  Jahren  des  17  Jahrh.  in  sehr  merkwür> 
diger  Weise  vorbereitete,  gehört  auch  C,  ob- 
wohl er  vornehmlich  in  Marmor  u.  nur  wenig 
in  der  von  dieser  Schule  bevorzugten  Bronze 
ufeeiMe.  —  Als  tein  cratet  Werk,  das  er 
ttjihrig,  also  um  1578,  vollendet  haben  soll, 
ist  die  Marmorstatue  des  hl.  Giovanni  Gual- 
berto  überliefert,  welche  das  Grab  dieses  Or- 
denstiiters  in  der  Badia  von  Passignaao 
sdmfickt,  ferner  die  Stocei  der  Dedte  ia  der- 
selben Kapelle.  In  die  achtziger  Jahre  dürf- 
ten die  Statuen  der  Heil.  Bartholomäus  und 
Zenobius  in  der  Kapelle  Carnesecchi  in  S. 
Msria  Msggiore  gehören,  ebenso  die  «Ikgori- 
■dM  Pigur  dncr  TtsuptmuM  f3r  den  Guten 
4ct  Bischofs  von  Marsia,  Giov.  B.  del  Mila- 
acte,  in  der  Via  Larga.  In  dieser  Zeit  be- 
guinen  auch  sein«  Beziehungen  zum  groB- 
hctaagL  Hof,  »n  dem  sein  iherer  Bruder  Gi- 
nlio  ab  RoAnosikiis  diente.  Gelefcntfidt  der 
Festlichkeiten  zu  Ehrm  des  Einzugs  der  Her- 
zogin Christine  von  Lothringen  u.  ihrer  Ver- 
mählung mit  dem  GroBherzog  Ferdinand  I. 
(1688)  lülirte  er  eine  (nMh  Mariette  drd)  der 
KbkNsalstataen  «ns  Stade  ans  (wieder  doi  iiL 
Gio.  Gualberto),  welche  vor  der  Domfassade 
und  dann  im  Dom  selbst  aufgestellt  wurden. 
Baldinucci  hebt  ferner  seine  Tätigkeit  als  Re- 
staurator raa  Antiken  schon  for  den  Gro8- 
herzog  Francesco  (t  1587)  und  für  den  Csv. 
Gaddi  hervor,  eine  Tätigkeit,  die  gerade  für 
jene  Zeit,  der  man  eme  ganze  Reihe  der  be- 
rühmtesten und  glänzendsten  Restaurierungen 
ver^nkt,  sehr  charakteristisch  ist.  Tatsäch- 
lich gelang  es,  die  weitgehende  Ergänzung 
der  antiken  H  nippe  des  Bacchus  und  eines 
Knaben  im  Korridor  der  Uffizio^  die  man 
früher  Michelantdo  adbat  xoMlirii^  auf  C 
mrückzuführen. 

In  die  neunziger  Jahre  fallen  mehrere  Auf- 
träge außerhalb  Florenz.  Offenbar  durch  die 
Vermittlung  des  G.  A.  Dosio,  der  seit  1689 
den  Ausbau  der  Karthause  von  S.  Martino 
in  Neapel  leitete,  erhielt  C.  1598  einen  Auf- 
trag für  4  Marmorstatuen  der  Heil.  Petrus, 
Paulus,  Johannes  d.  T.  und  Bruno,  die  er 
jedoch  angeblich  erst  1809  begann  und  bei 
seinem  Tode  wroHendct  ntrficfclicla  tu  sind 
dies  offenbar  die  4  Statuen  an  der  Eingangs- 
wand der  Kirche,  die  in  ihrer  endgültigen 
Ausführung  aber  sicher  erbt  auf  die  Zeit 
um  1625,  als  Cos.  Fanzaga  den  Bau  teitete, 
tt.  vielleicht  aof  ihn  selbst  «arSdcgehen.  Schon 
158S  übernahm  C.  laut  Eintragung  im  Jour- 
nal des  Dom.  Portigiani  neben  einer  Reihe 
anderer  Meister  d.  Gianbolognaschule,  Tacca, 
Francavilla  u.  a.,  90  von  den  Bronaereliefa 
für  die  neoen,  lange  filtichlich  dem  GianbtH 
logna  selbst  zugeschriebenen  Türen  des  Doms 
von  Pisa,  die  er  bis  zum  Mai  1586  fertig- 

Uariliitadkaa.  B4.V.  j 


stellen  sollte.  Ausgeführt  hat  er  nur  6  Tafeln 
mit  Darstellungen  des  Marienlebens  u.  zw. 
Geburt,  DarsteUung  im  Tempel,  Verkündi- 
gung, SposaHzio  and  Himmelfahrt,  für  wel- 
che er  1599/1600  Zahlungen  empfäi^^t  (Guß 
von  Portigiani  —  1608,  von  Serani  —  1606.) 
Aach  ein  Teil  der  Nischenstatnen  im  Itmani 
des  Doms  stammt  von  ihm.  In  Pisa  ver- 
fertigte er  weiterhin  groüe  Holzmodellc  für  d. 
Fassade  von  S.  Stefano  1594  u.  zur  Restauric-. 
rang  d.  Domcbores  1696—^.  Für  d  Dom  von 
Orvielo  fiberaahm  er  1080  die  Aasfahmnr 
einer  Statue  d.  hl.  Jakobus  Minor,  die  er  ir59t 
vollendete.  Ein  2.  Auftrag  scheint  ihm  wegen 
seiner  allzuhohen  Fordenmgen  wieder  abse- 
nonune»  und  dem  Giovanni  deU'  Opera  über- 
uagen  nuiuui  seBi.  iifiiif  zwei  nsnpt» 
werke  sind  jedoch  in  Florenz  seine  Arbeiten 
in  S.  Spirito  und  in  der  SS.  Annunziata. 
G.  B.  Micheloizi  erhielt  1690  vom  GroBherzog 
die  Erlaoteis  «ur  kunstl.  Ausschmädcnng  des 
Kuppelrannies  von  S.  Spinto,  welche  dieser 
unter  die  Leitung  Cs  stellte.  Es  handelte 
sich  um  die  Errichtung  einer  Chorbalustrade 
u.  eines  Altars  mit  Ziborium,  sowie  um  eine 
reiche  plaatiache  Ddsoration.  C.s  eigenhän- 
dige Arbeit  shid  Sie  4  lebensgroBen  Marnior- 
statiicn  der  beiden  Johanne.«,  de^;  hl  Petrus 
und  eines  hl.  Bischofs,  ferner  2  von  den  4 
überlebensgroBen  Engeln.  Bei  der  Dekorie- 
rung des  Ziboriums  (Cherub imfiköpfe)  be- 
diente er  sich  bereits  der  Mitarbeit  seiner 
weiterhin  zu  keiner  größeren  Bedeutung  ge- 
langten Schüler,  des  Ghcrardo  Silvani,  Ago- 
stino  Ubaldini  und  Antonio  NovelÜ.  Der  De- 
korationsplan kam  übrigens  nicht  ganz  zur 
Vollendung.  Eine  rein  architektonische  Lei- 
stung war  sein  Ausbau  der  1518  von  Ant.  da 
Sangallo  begonnenen  AuBenballe  (Mittcl- 
hogen)  der  SS.  Annanziata  im  Anftrag  des 
Bali  Roberto  Pocci  1601— />4  (Zwei  Wappen- 
schilder mit  den  3  T,  der  Devise  des  Bau- 
herrn.) Anschließend  wurde  1004  mit  dem 
Umbau  und  der  Dcleoration  der  alten,  dem 
hl.  Sebastian  geweihten  Kapelle  der  Puod 
in  der  Annunziata  begonnen,  die  jedoch  erst 
nach  C.S  Tod  (1615)  zum  Abschluß  gelangten. 
Der  Altar  mit  der  Reliquie  wurde  jedoch 
schon  1808  geweiht  Die  Ptwträtbütlen  der 
8  Kardfaiile  aus  dem  Hanse  Paed  fOhrte  Sil- 
vani  au».  C.  selbst  schuf  die  Tonmodelle  für 
2  allegorische  Statuen,  welche  zu  beiden  Sei- 
ten der  Altartafel  des  PolhijuuU)  aufgestellt 
werden  sollten«  Da  sie  aber  nicht  den  Bei- 
iall  der  Oltavia  di  Lod.  Capponi,  der  (!•• 
mahlin  des  Pucci,  fanden,  unterblieb  die  Auf- 
stellung, obwohl  die  eine  schon  in  Marmor 
ausgeführt  war.  An  ihre  Stelle  traten  später 
8  Statnen  von  A.  NovdlL  Von  Cs  Tätigkeit 
als  Ardritekt  verdient  nodt  seine  athwdi» 
Leitung  des  Baues  des  sog.  Palaao  Hm  Fi- 
nito  (Tekgraphenamt,  via  dd  Prooonsd^  für 

a  SS 


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CSiMbii  ~  Cscdoli 


Alessandro  Strozzi  erwähnt  ru  werden,  ^  er 
nach  Buontalenti  vi.  Scamozzi  übernahm  (um 
1682).  Sem  Anteil  an  d.  jetzigen  Gestalt  läßt 
sich  schwer  bemessen,  mit  Wahrtchdallcllfcrit 
wird  ihm  jedoch  das  groBe  Maimorwafven 
mit  t  weibt.  GestaHen  zugeschrUben.  von 
zahlreichen  plastischen  Werken  in  Flo- 
aeien  noch  hervorgehoben:  2  von  den 
4  Stataen  an  der  Brücke  von  S.  Triniti  (Som- 
mer und  Herbst),  8  Statuen  in  der  Kap. 
Strozzi  in  S.  Triniti,  Statoea  in  S.  Michele 
agti  Antinori,  die  Büste  des  Salvators  bei  S. 
Maria  Magr«,  eine  Madoonenbüste  an  der 
Kamaldolenserkirche.  Auch  eine  ganze  Reihe 
von  Porträtarbeiten  sind  von  ihm  überliefert. 
1882 — 95  schuf  er  für  die  Sala  del  CxmsigUo 
im  Palazzo  V'ecchio  die  Statuen  des  Groß- 
herzogs Francesco,  Karls  V.,  Clemens'  VII. 
and  Pius'V.  Baldinucd  nennt  femer  die 
Büsten  des  Baccio  Vak>ri  und  des  Rechtsge- 
lehrten Btagio  Curini  im  Umgang  des  Hofs 
der  Annunziata;  da-selbst  auch  die  Büste  des 
Andrea  del  Sarto  (100^,  in  S.  Maria  Nubva 
die  CoaimoB  II.  Andere  Werke  adirribt  der 
hierin  gut  unterrichtete  Baldinuccr,  ztim 
mindesten  in  der  Ausführung,  seinen  Schü- 
lern zu,  so  die  Statue  der  Religion«  im  Hof 
des  Servitenkiosters  dem  Ubaldini  und  Sil- 
vani,  ebenso  2  von  den  Engeln  in  S.  Spirito, 
die  Statuen  d.  Apo&telfürsten  in  den  Pilaster- 
nischen  der  Tribuna  der  Annunziata  und  die 
1  IinReMöpfe  daselbst  dem  Silvani  (1601  u. 
1609).  Ein  Schulwerk  ist  auch  die  Statue  des 
hl.  Augustinus  am  TcmpiettO  der  Madonna 
in  der  Annunziata  von  Pontremoli.  Erwähnt 
wird  schlieBlich  noch  ein  Pfau  (Basrelief) 
mit  einer  französischen  Devise  in  S.  Barto- 
Icunmeo  in  Montoliveto.  Die  Angabe  des  To- 
desdatums C.S  schwankt  zwiadien  17.  8.  tOliS 
and  12.  8.  1612.  Er  wurde  in  S.  Maria  No- 
vella  begraben.  Als  er  starb,  bereitete  sich 
in  Rom  schon  die  Entstehung  des  neuen,  ganz 
Italien  erobernden  Stils  des  Bernini  vor,  in 
welchem  dann  auch  diese  späte  florentinische 
Plastikerschule,  die  noch  einigermaBen  eiae  lo- 
kale Tradition  vertrat,  aufgehen  sollte. 

Baldinucci,  Not.  dei  prof.  etc.  ed.  Ra- 
nalli  III  2S9  ff.  —  Mariette,  Abecedario.  — 
Pini  e  Milaneti,  Scrittura  dl  Art.  ttal.  vol. 
III  241.  —  R  i  c  h  a,  Not.  rtor.  ddle  chie««  Fior. 
Fir.  III,   IV,   VI— IX.  —  Boccht- 

Cinclli,  Le  belleize  di  Firenxe,  Pi&toja  1678, 
181,  416,  479.  —  Moreni,  Contorni  di  Fircnie 
1794  IV  159.  ~A.  deMorron«,  Pia*  iUustr. 
IT»3  III  17.  —  Cicerone,  Uli,  94  h.  482  g. 
—  Milanesi-Vatari  V  59,  Anm.  — 
B  i  a  d  i.  Antiche  fabbriche  etc.  Firenze  1824, 
242,  254.  —  Tonini,  II  Santuario  delle  SS. 
Annunziata  187$,  7.  —  Tanfani-Cento- 
fanti,  Not.  di  Art  etc.  Fiaaai  (1807)  p.  613 

Aitisti  etc. 
in i,  Doomo 
tao  in  L'Afte 


ParaglU  Im  Arck  S«or.  Kap.  X  4H  C 
~       "       NMOiM.  XIIIT 1 
G*org  jpebeft«. 


Splnasaola  in  NapoU 


JtUtmk  in»,  1.  Halbbd  11  fr.  -  riUa* 
ffiari,  Doe.  per  la  ator.  «ic.  NapoL  voL  V«  — 


Cacciai,  Pompeo,  ital.  Maler  aus  Florenz, 
Ende  des  16.  u.  Anfang  des  17  Jahrh.,  wahr- 
scheinlich Verwandter  des  Giovanni  C,  malte 
nach  dem  1603  von  Picro  Strozzi  dem  Gio- 
vanni C.  übertragenen  Umbaa  der  Kipdfc 
Strozzi  in  S  Trinitä  in  Florenz  für  diese 
ein  Altarbild  mit  dem  Martyrium  der  hl. 
Lucia,  und  für  die  Kirche  S.  Maria  delia  Neve 
e  delle  Vergini  in  Pistoja  auf  d.  Altar  Fiora- 
vanti  ein  Allifbilld  mit  der  DatMngtoff  Im 
Tempel. 

Rleha,  Notiz,  ddic  cUeaa  Fior.  US4— 72  III 
Iflt.  ~  T  0 1  o  «  e  1.  GvMa  di  Pialala  im  9w  m. 

—  Arte  e  Storia  1800  p.  MW. 

Caccini,  P  ü  m  p  c  o,  ital.  Bildhauer  in  Gentti^ 
17.  Jahrh.  S.  Vami  erwähnt  in  seinem  BuA 
Ricordi  di  aicuni  fonditori  in  bronzo  181i 
p.  48  die  Broaaeböstc  dea  GabrieUe  Odabrcn 
mit  der  Insdirift  Porapco  Caccfcil  f.  a.  IflML 
Champeauz,  Dict  d.  f ondeurs.  1886.  R.  C. 
Caccini,  Sebastian o,  Dominikanermönch 
in  Siena  um  1837;  nach  eber  von  Marchese, 
Mem.  etc.  Domenicani,  1879,  II  32S  zitierten 
Handschr.  war  er  ein  ttichtiger  Mater. 

Cacdoli,  Giovanni  Battista,  ital  Ma- 
ler, geb.  am  98.  11.  162S  in  Budrto  bei  Bo- 
logna, t  am  26.  11.  1875,  war  Schüler  des 
Canuti,  doch  lehnte  er  sich  auch  an  die  Art 
des  Cignani  an,  dem  er  sehr  nalie  kam,  so 
daß  man  ihn  nielit  einen  eigenartigen,  aber 
doch  guten  Maler  nennen  kann.  Sein  Ruf 
verbreitete  sich  auch  außerhalb  Bolognas,  u. 
er  wurde  nach  Parma,  Piacenza,  Mantua  und 
an  andere  Orte  berufen.  In  Mantua  malte 
er  redit  geachmadcvoll  die  Trqipe  o.  8  Sile 
des  Palaxxo  Caoosaa  aus.  auBerdem  die  WSt- 
bung  des  Gericht'^zimmers  im  Palazzo  della 
Ragione,  für  die  Kirche  S.  Andrea  malte  er 
das  Altarbild  der  Kapelle  S.  Carlo,  da»  dca 
Heüigcn  als  Fnrbittcr  bei  der  Madnmm  sagv 
die  Pest  In  Mailand  zeigt.  Der  r^iÜie 
Ausdruck  seiner  Gesichter  ist  manierietl« 
doch  gelingt  ihm  die  glückliche  Bildung  kind» 
licher  Züge  vortrefflich.  Zuletzt  malte  er  in 
Uaatua  dDen  Goofalone  für  d.  Ktrdie  S.  An- 
drea. Tfl  Bndrio,  seiner  Vaterstadt^  staHtla 
er  die  Kapuziner-Kirche  mit  dem  Gemälde 
der  Verzückung  S.  Francesa»  aus.  Das 
reichste  Feld  für  seine  Tätigkeit  bot  Bologna, 
wo  er  Kirchen  und  PriratÜnaer  mit  Gcänil- 
den  trad  Presken  aUHtiUelB.  1666  millB  er 
für  den  Kardinal  Vidoni  die  ganze  Galerie 
d.  Wohnung  des  Kardinallegaten  aus,  ferner 
den  Saal  der  Anziani  im  Palazzo  comimale 
in  Bologna  mit  der  Geachichta  Kteig  fiosioa 
o.  das  Rohm  der  Pelriaa  iOfwie  cmea  Saal 
der  Monteuccioli  bei  San  Gregorio.  Unter 
dem  Portikus  der  Kirche  Servi  stellte  er  in 
einer  Lünette  d.  Heilung  eines  Leprakrankea 
durdi  das  Gevraad  S.  Pelligrinos  dar.  Untn 
WeitaB  lind 


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Caccioli  —  Cachard 


Taid  in  der  iUidie  der  Frati  Serviti 
von  S.  Gtutcppe  (da  U.  Philipp,  der  Wawer 

aus  Fels  hrrvorqiKllen  läßt),  2  Engel  und  die 
Umrahmung  des  Bildes,  und  der  Ljinette  des 
Efawangs  dieaer  Kirche.  C.  war  ein  gnter  Fi* 
gnrenmal.,  vor  altem  lagen  ihm  GreisentTpen. 

Tieotti.  Dil.  —  Creapi,  Vite  dei  Pitt. 
Bolocn.  ecc  1760.  —  M  a  I  ▼  a  •  i  a,  FeUioa  pittr. 
—  Af{^  II  Pannigiano,  Mrrttor  dl  Piaxaa, 
Parma  1T96.  —  Bertoluxxi,  Guida  di  Parma 
ISSQ  p.  183.  —  Blanconi,  Guida  di  Bologna 
1835.  —  P.  Martini.  Guida  di  Parma  1871 
p.  138.  —  Maaini,  Bologna  Perlastrat.  1M0 
p.  826.  —  Lamo,  Graticola  di  Bologna  1844 
p.  10.  —  Campori.  RaccoiU  di  c«t,  1870.  — 
C  a  tn  p  o  r  i,  Gli  art.  negli  Statt  Elstens.  —  Hei- 
necken, Dict  d.  Artist.  —  Mstteueei« 
Griese  artist  nel  Msatov.  1908  p.  163,  419.  — 
Z  a  n  o  1 1  i,  Stor.  dell'  Accad.  Qementina.  BrtMio. 

CmcWI^  Gioieppe  Antonio^  iuL  Ma- 
ler nui  Radierer,  geb.  18.  10.  1919  in  Bo- 

logna.  Sohn  des  Giovanni  Battista  C.  In  ju- 
gendlichem Alter  verwaist,  kam  er  zu  den 
Brüdern  Roli  in  die  Lehre,  vor  allem  zu 
Gioieppe  Roli,  die  die  Kirclie  S.  Paolo  aui- 
hiiHmi.  Vom  Idditer  Auf ftnw  ingigäbe  und 
malerisch  begabt,  wenn  auch  nicht  gleich- 
wertig seinem  Vater,  wandte  er  sich  der 
Freskomalerei  zu  und  wurde  in  Bologna  und 
auBcrhalb  viel  beschaitigt.  Scioe  cratca  Ar- 
beiten worden  Im  Palast  Mareaeotli  anife- 
führt  mit  Darstellungen  wie  Mario  Scotto 
dem  Papst  Leo  IIL  den  Sohn  zurückgibt, 
wie  Galeazzo  und  Taddeo  den  Bentivoglio  bei 
Nacht  aus  der  Burg  Varaoo  ziehen  u.  einem 
Portrit  de»  Kaftfaalf  RiaAera.  Er  gioff  mil 

Giuseprpe  Roli  nach  Deutschland  und  malte 
nach  seiner  Rückkehr  nach  Bologna  die  Fas- 
sade am  i'Viro  dei  Mcrcanti  und  die  Wand 

über  dem  Hauptaltar  der  Kirche  S.  Gabriele. 
lOOB^  nadi  aebws  Lehren  Tode;  Qbemahm 

er  die  FortsetzunR  d  Arbeiten  dess.  in  S.  Pa- 
olo. In  die  4  Ecken  malte  er  die  Weltteile. 
Die  Arbeit,  die  sicii  auf  Kuppel  und  Chor 
erstreckte,  wurde  1718  vollendet.  In  die 
Ovale  der  neuen  Sakristei  setzte  er  Szenen 
aus  dem  Leben  des  hl.  Josef  u.  an  die  AoBen- 
wand  dieses  Baues  eine  heil.  Familie.  Nach 
AiLSht  hmückung  der  Kirche  des  Waisenhospi- 
tals  von  S.  Bartolomco  di  Reno  und  der  Ka- 
felte  der  Virgine  della  Pioggia,  begab  er  sich 
nach  Trient  und  arbeitete  in  zwei  kleinen 
Schiffen  im  Dom.  Nach  kurzem  Aufenthalt 
in  Bologna  berief  ihn  der  Serator  Tempi 
nach  Fk>renz.  Wieder  in  Bologna  malte  er 
hn  Eingang  mid  in  der  Sakristei  von  S. 
Francesco,  worauf  er  nach  Asti  sich  begab 
and  die  ganze  Kirche  S.  MartinO  ausmalte. 
Darauf  blieb  er  dauernd  in  Bologna,  reich 
mit  Arbeit  versehen,  wie  im  Oratorium  della 
Puriti,  in  der  Kapelle  Rossi  in  S.  Petronio, 
in  der  4.  Kirche  S.  Stefano  u.  in  anderen  Or- 
ten. Eines  seiner  besten  Werke  hk  der  Oiri- 
atns  im  Garten  des  Oratoriums  der  Puritä 
C  war  ein  geschickter  Dekorateur  u.  Fresko- 


naler,  btiaer  ala  Zeichner  wie  als  Kolorist, 
m  aetnea  ktiten  Lebensjahren  arbeitete  er 

viel  gemeinsam  mit  Pietro  Farina.  Er  starb 
am  20.  7.  1740.  3  Stiche  von  ihm,  wahr- 
icheinlich  aus  seiner  Jugendzeit,  sind  bekaimt 

T  i  c  0  s  s  i,  Dix.  dei  pittor.  —  O  r  I  s  n  d  i, 
Abeced.  pitt  —  Le  Blanc,  Man.  I.  —  Hei- 
necken. Dict.  des  Artist  IIL  — •  Bartscli. 
P.-Gr.  XIX  43«.  —  Bisneon  i,  Guida  di  Bo- 
logna 1835.  —  Crespj,  Vite  dei  Pitt  Bologn.. 
ecc.  1769.  —  B  s  r  t  0  1  i.  Pitt  di  Rovigo  e  Len' 
dioaia.  —  Ascoso,  Pitt  di  Bologna.  —  Raas. 
BiU.  deir  Arte  ital.  1900  III  7,  8.  BriMte. 

Ctmm,  M^ta  Sevilla,  der  1606  fär  die 
Kathedrale  arbeitete. 

n  r  j  t  0  •  o,  Artif.  Sevill.  II  18.  U.  v.  B. 

Cäcerea,  F  e  I  i  c  e  s,  s.  Cäceres,  Juan  Fei. 

Cioeie«,  Franc.  Ginis  de,  Maler  in 
Madrid  am  Ende  dea  17.  Jahrh,  wabnchdo- 
hdi  Schüler  Bacalanlea. 

renn  Bermndet,  Dicc.  I  186.     M.  r.  B. 

CJioeres,  Juan  Feliccs  de,  Maler  in 
Zaragoza,  geb.  1668,  f  2.  6.  1618.  Schüler 
einet  in  Zaragosa  ansiaiigen  Tolcdanera  Pde- 
gret  oder  Pekgrin.  Br  bemalte  das  von  Joan 
de  Goroiabel  gezimmerte  Gerüst  des  Monu- 
ments der  Karwoche  in  der  Kirche  S.  Mag- 
dalena in  Z.  und  führte  in  der  gleichen  Stadt 
noch  mehrere  Werke  aus:  1588  für  S.  Mi- 
gnd  de  loa  Navarroa  die  T&ren  dea  Hodi- 
altars,  die  einen  den  Heil.  Petrus  und  Pauhii 
geweihten  Altar  darstellen,  femer  den  Kata- 
falk und  das  Monument  der  Karwoche : 
wahrscheinlich  sind  auch  einige  Cemikle  des 
Trasagrario  deradbca  KlrÄet  4k  Geburt 
Christi,  umgeben  von  6  Darstellungen  zu^ 
d.  alten  Test  u.  die  Fresken  mit  Jesaias  und 
Jeremias  von  seiner  Hand.  In  der  Seo  ein 
Bild  des  Pedro  Arbu^s  vor  der  hl.  Jungfrau. 

Villasa.  Adle.  II  86.  M.  v.  B. 

CioerM,  Jnan  Felices  de,  Maler  in 
Zaragoza,  Sohn  dea  Vorigen,  geb.  1602.  Im 
Provinzialmuseum  von  Z.  eine  hl.  Familie 
von  seiner  Hand.  Er  ist  jedenfalls  identisch 
mit  Felices  de  C,  den  Cean  Bermudez  I  186 
ala  geacbickten  Idaler  in  Tampara  bezeichnet 
tmd  der  bei  aelnera  Tode  einen  Sohn  im 
Alter  von  16  Jahren  hinterlieB,  der  seinerzeit 
als  geschmackvoller  Maler  von  Heiligenge- 
achlditen  bdcannt  war. 

Vliaaa»  Adic  II  87.  M.  v.  B. 

Ciesna,  Loren xo^  Ifaler  ia  Burgoa,  der 
1679  beim  Einzug  Karls  IL  alte  Häuser  des 
großen  Platzes  in  einer  von  ihm  erfundenen 
Technik  bemalte. 

V  i  A  a  I  a.  Adic.  II  85.  it.  v.  B. 

Cachaat,  Toussaint,  Architekt  in  Char- 
trci^  baut  von  1618—18  dm  Chor  der  Kirche 
zn  PoitvilBen. 

An*,  de  l'att  fraoc.,  VII  363.  —  A.  Lance. 
Dict  d.  archit  Fran«.  I  117.  —  Bauchal, 
Monv.  Dict  d.  Arch.  Fran?.,  I  89.  R.  C. 

Cachard,  Pariser  Uhrmacher  um  1780,  eine 
Standuhr  von  ihm  im  Hambuiger 
für  Kunst  u.  Gewerbe. 


339 


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CadinndgBt  —  Cfedb^ 


Kit  u.  Kithaadwcrk,  Wien  II  188.  —  Brit- 
ten, Old  Clocks  and  W«tcbe»  etc.,  London  1904. 

CAChMialsM,  Philippe,  Maler,  tätig  in 
Douai  19X194  und  1899—1400. 

Dchsisaea.  HitL  «t  l'ut  ete.  18M  M«, 
mi  Dvc  p.  TM. 

Cacb«M8d%  c  Caeciantmici. 

Cadet,  B  t  s  t  i  e  n  (oder  S^butien),  Ma- 
ler und  Bild»chnitzer  in  Lyon,  1548.  —  Eben- 
dort  und  um  dieselbe  Zeit  auch  2  Maier  Jac- 
gun  und  Jean  Cachet  erwihnt. 

N.Sondot,  Lea  pflintiwdaWoo,  1888p. 2^ 

ClAtt,  Jean,  Gkttr  da  16.  Jahrb.,  Bmv 
gund,  gofi  einen  Bannigen  kupfernen  Leuch- 
ter, der  im  Kloster  Saint  Aubert  in  Cam- 
brai  14K  vor  ein  Triptycbon  von  Roger 
V.  dl  Wcarden  autectteUt  wird.  Wohl  dne 
Person  ndt  Jeu  C,  deaieii  Titigfceit  1491 
in  Valtnciennes  erwähnt  wird. 

De  Laborde,  Doca  de  Bourgosoe  I  p.  LIX. 
—  Gaz.  d.  B.-Arta.  XXI  tÜ.  MVOB  des 
An»,  t.  XI  p.  2*7.  Ä.  C. 

Cachet,  Lion  (Card  Adolf  Lion),  holländ 
Kunatgewerbkr,  geb.  zu  Anuterdam  am  24. 
11.  IMi  ScMler  der  ReklMDoniidieliale  f6r 
Zeichenunterricht  zu  Amsterdam  tmd  beson- 
ders des  B.  W.  Wierink.  Bis  1897  in  Am- 
sterdam  tihg,  licB  er  sich  dann  in  Vreeland 
(Prov,^lJ»e^2^medcr.  C.^^^^Mi^^ud^«- 

sondere  auf  dem  der  Buchausstatttrag  (Ein- 
bände) und  der  Wohnungseinrichtung:  (auch 
.^us.stattungen  von  Dampfern)  tätig.  Bemer- 
kenswert sind  seine  Arbeiten  im  Hause  Th. 
G.  Dentz  van  Sdnkk  in  Amsterdam.  Er  hat 
Mi  verschiedenen  Ausstelltmgen  (s.  fi.  Taria 
1908)  seine  Arbeiten  gezeigt 

Onie  Kunst  XVII  (1910)  158-170.  —  Deut- 
•die  Kunst  u.  Dekoratioa  II  (1899)  &47  f.;  X 
(1902)  &30  ff.  (Abb.).  —  Ekkorative  Kunst  III 
(1899)  SO  1-81—83  (Abb.).  —  PI  ca.  L'Arte 
moadial«  eM  WipMlsioae  di  ToiiM  IMt  p. 
S7S.  W.  Ste»nko0. 

Cachetxz,  Jean  Pierre,  Maler  aus  £pi- 
nay,  studierte  in  Rom,  tätig  in  Paris,  wo  er 
swischen  1822  und  1848  im  Salon  einige  b> 
terieun,  Ardutektana  vad  JMAarhBftm  aof» 
stellte. 

Gäbet.  Dict  d.  art.,  IBIl.  —  Bellier- 
Auvray,  Dict.  f*n.  I.  H.  V 

Cacfcoad.  Frangois,  Maler,  geh  am  23. 
10.  1806  in  Chamb^y,  seit  1889  in  Paris 
Schüler  von  Delaunay  und  Gust.  Moreau; 
debütierte  im  Salon  der  Soci^^  des  Artiates 
Francis  zu  Paris  1892  mit  dem  Landschafts- 

Smälde  „Soleil  couchant  i  Vanves"  O^t  im 
oseum  zu  Cbambiry)  und  beschickte  ihn 
aeitdem  weitwliin  mit  Landschaftsbildern  aus 
Stvoyen  und  aas  der  Umgegend  von  Paria, 
Nacht-  und  Dämmerungsstimmungen  in  (M- 
ond  Pastellmalerei  wie  in  Zeichentechnik,  von 
doien  er  eine  größere  Anzahl  1908  in  den 
Galerics  G.  Petit  zu  Paris  zur  Sondcraus- 
stelhnif  vereinigte.  Seine  Hauptwerke  sind: 
Unit  tombaate  (im  Pariser  HAlel  de  ViOe). 


—  Nuit  claire  (im  Pariser  Petit  Palus), 
L*heure  du  grilkm  fun  Museum  zu  F1ij|s> 
detpbia)i  Retour  des  champs  (im  Mn<,fum 
zu  Grenoible),  —  Nuit  d'M  (im  Museum  zu 
Quimper),  —  Nuit  orageuse  (itn  Museum  zu 
Oran),  —  Le  lac  d'Annccy  (dekorative»  Ge- 
mälde in  der  Gare  de  Lyon  zu  Paris),  — 
Le  lac  de  Lamartine  (1900  in  der  Pariser 
Wdtaaaatetlimg,  jetzt  im  Grand  Cercle  zu 
Aix-les-Bains),  —  Lumieres  dans  la  nuit 
(1909  im  Salon  der  Soc.  d.  Artistes  Fran<;ais 
ausgestellt). 

J.  Martin,  Nos  Peintres  et  Sculptcur»  II 
(1898)  38.  —  H.  Bordeaux.  Cat.  de  l  Expo». 
F.  Cachoud  „Les  Nnits",  Mai  1908.  —  Chronique 
de«  Arts  1908  p.  184.  —  Revue  des  Deu  Mondes 
T.  15.  9.  1909  p.  401  ff.,  415.  fi.  yM. 

Cad,  R  u  t  i  1  i  o,  s.  GocL 

CadaUi,  Giuseppe,  Architekt,  geb.  1770 
in  Florenz,  t  ebenda  1828;  Schüler  von  Gasp. 
Paoletti,  nach  dessen  cinqiuctntcskem  Ent- 
wurf er  1812  den  von  Pasqu.  Poccianti  begon- 
nenen Ausbau  der  Vorderfront  der  alten  Me- 
diccer^Villa  von  Poggio  Imperiale  bei  Florenz 
vollendete;  den  Ausbau  der  Kapelle  dieser 
Villa  besorgte  er  nach  eigenem  Entwurf 
Nach  seiner  Ernennung  zum  Hofarchitekten 
des  GroBherzogs  von  Toskana  wurde  er  auch 
mit  der  Fortsetztmg  des  von  Paoletti  begon- 
nenen Nenansbaoes  verschiedener  Räume  des 
Palazzo  Pitt!  betraut,  und  zwar  lieferte  er  die 
klassizistischen  Dekorationsentwürfe  zum  sog. 
Quartiere  di  Napoleooe,  zu  den  Ilias-  and 
Herkntea-Silca  inid  zum  Badezimmer  dieset 
Medkeer-Palastes. 

Ridelfi,  Not  e  Guida  di  Firenze  (1841) 
p.  4M.  —  Fentoaai,  Nuova  Guida  etc.  di  Fi- 
rsM*  (liW)  p.  eS4,  63«^  MS,  «4».  —  Gotti, 
LftOan.  di  nnas«  (187S)  p.  «S,  IM.  »  Magni. 
Slofia  d.  Arta  üaL  (I90i)  -  Cällari.  Star, 
d.  Art«  eeatcstp.  ilal.  (1909).  L,  CiUari, 

CacUaimici,  s.  Cacciantmici. 

P«clom  y  Olirer,  Pedro,  Maler  in  Barce 
lona  um  1446, 

Sanpere  y  Miquel,  Cuatroc.  Cat.  I  S87. 

M.  V.  B. 

Cadelee  (Caddie),  Guillaumc,  fraaaos. 
BiMhaaer,  fertigfe  IdB«  cioea  U.  Jokamiea  « 

weißem  Marmor  für  die  Kirche  der  Sor- 
bonne, wahrend  der  Revolution  im  Musee  des 
Monuments  frang.,  jetzt  verschvninden.  Er 
erhält  1688  Bezahlungen  für  Arbeiten  in  St. 
Cload. 

Arch.  du  Moste  des  aum.  franc.,  tooi  II  p.  188. 

—  NouT.  Arch.  de  I'art  tranc.  IV  (1876)  «5.  — 
L  a  ni  i,  Dict.  d.  aculpt.  aous  Louis  XIV,  190«. 

R.  C. 

(M$Mt,  Verleger  und  Radierer  in  Paris, 
gab  seit  1888  die  „SociM  des  Aqnafortistes" 

heraus,  für  weicht-  Pulilikation  er  selbst  das 
Blatt:  „Vue  de  U  Chambre  des  Deputes" 
radierte. 

B4raldl.  Lee  grav.  da  19*  aUb.  IBM  IV. 
Ca4b7,  Watter  Predericfc;  Uaier  in 

London,  Mitglied  des  English  Art  Quh  und 
der  International  Society  of  Painters,  deren 


ado 


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AuMteUangen  er  seit  den  netuiziger  Jahren 
des  vor.  Jahrh.  mit  feintonigen  BUdnit» 


unter  denen  in  der  Londoner  Internat. -Soc.- 
Exhibitioa  1896  unter  anderem  eine  kok>- 
rutiach-reizvoUe  „Garden-Fete"  figurierte. 
Aach  i0  im  deotacÄcn  KinstMiattcUaagai  kt 
er  TOB  Zeit  so  Zeit  mit  gotcn  Erfolg  vw> 
treten ;  so  sah  man  von  ihm  im  Münchener 
Glaspalast  1896  das  „raffbiiert  geachmackvolle, 
in  Whistlerischem  Dinunertoo'  gehaltene 
Biklius  einer  echreibeatic«  Dtaat,  —  in  der 

tmd  das  Stinunongsbild  „Früher  Morgen",  — 
in  der  Düsseldorfer  Ausstellung  1904  die  vor- 
nehm eigenartige,  auf  eine  interessante  Har- 

OMojc  Too  Kot  und  BUu  abgcstinnte  wcib- 
ücke  BüdtrfiBtndie  nT«eiiipilnlit  BAct**  üit  itt 

demseTb^rn  Tnhre  auch  in  der  LoataCT  Ncir 
Gallery  ausgestellt  war. 

Schttltte-Naambarg  ia  Kunatchronik 
1897  p.  18.  —  The  Studio  1003  XXIX  «3  f.  - 
Tte  Art  Jena.  1«M  p,  91, 100  (mit  Abb.). 

M.  W.  BroekwtU. 

Caddaat,  Jean,  Bildhauer,  Maler  u.  Archi> 
tdrt  von  Bonrges.  18M  in  den  Urkondeo  der 
Kirche  Saint-Etienne  erwilnt 

AfdL  de  rMfna«,  teete,  I  (Uli) 

CMM  W..  MiÜer  in  Uveipool 
1780  in  der  Londoner  Royal  Add.  ein  «retb> 
liehe«  Idealporträt  aus  (Circe). 

Grave«  Bor*  And.  UUb.  i»05  i 

M.  W.  Brock-Mll. 

Cad«,  J.  J.,  aroerikan.  Kupferstecher,  geb. 
in  Kanada,  lebte  1000  ia  BrooMya.  N.  Y. 
Stadl  Portcit»  ffir  Vericver. 

Staaifcr, 


ff,  AnkArr, 

Nicolas  -  Constant,  f ranzös. 
Bildhauer,  geb.  im  April  1846  in  Corcieux 
(Vosges),  t  am  25.  2.  1887  als  Prof.  der  Ecole 
des  B.>Arta  an  Beeangon,  Sdifiler  von  A.  A. 
DnBMnt  md  ^rfce  FraooeecUi  alelile  in  Sa» 
Ion  188S— 1880  Porträtbüsten  ans.  Das  Mus. 
zu  Besangon  besitzt  von  ihm  einen  sterbenden 
Gladiator 

Champeaux.  Dirt.  de»  fondeur«  etc.  — 
Bellier-Auvrav  Dk:t.  gen.  Suppl.  —  Inv. 
g^  d.  Rieh.  d'Art,  i'rov.  Mon.  civ.  V  232.  R.  C. 

Cadeaa,  A  m  e  1  i  e,  s.  Cordtlitr  de  la  Noue. 

Caleea,  Reni,  Portril-  and  Gcarcmaler, 
ipäb.  176S;  1  1868  w  Parii^  ScMBer  de»  Pierre 
Gu^rin,  stellte  von  1819  bis  1B49  im  Salon  aus. 

Bellier-Anvrar,  Dict.  g^.  R.  C. 

Cadel,  Eugene,  zeitgenöss.  f ranzös.  Ma- 
ler, geb.  in  Paris,  Schüler  L.  O.  Meraoos, 
Boonats  und  Puvis  de  Chavannes'  aa  der 
Ecole  des  B.-Arta.  Er  lielit  in  kkianm 
timortstiaclMn  Bildern  Ssencn  aas  den  Ijud- 
leben  darzustellen,  oder  Heiligenlegenden  in 
Landschaftsgründen,  die  sich  der  Stimmung 
anpassen.  Stellt  in  Paris  seit  1880  im  Salon 
(S«c  d.  Artist.  Iraac.)  ans.  seit  UNU  in  Salon, 
der  Soe.  Hat  d.  B.*Ant.  Von 


Museen  besiuen  die  zu  Paris,  Tours,  Bor- 
(teaux,  Marseille  u.  a.  Werke  »einer  Haad; 
SO  aacli  antrikaa.  n.  dctttsdMi  .SanmlBarn. 
SU  sanoaeern  oer  luuiauie  sei  NU  er  oeioora* 

tive  Wandgemifde,  andere  für  die  Welt- 
ausstellung in  Paris  (1900)  und  in  der  Kirche 
von  Cannes 

Saloa-Kat.  —  Chron.  d.  arts.  1908  p.  147.  — 
Art  et  D^contion  ld08  I  Suppl.  Mai  p.  2.  —  K. 
E.  Schmidt.  Franidt.  Mal.  d.  19.  Jahrb.  I 
lOft.  -  Kstchron.  K.  P.  XU  »M.  —  Peraöal. 
Mittl«  d.  KsUexs.  R.  C. 

Cadca«.  Luis,  Ilaler  in  Pera.  von  deasea 

Hand  das  Mus.  in  Grenoble  das  gelegentitdi 
einer  diplomatischen  Mission  in  Peru  1866 
gemalte  Porträt  des  Marcel  Chevalier  de 
Saint  Robert  besitzt  (bez.  Luis  Cadcaa-QuitOb 
1866). 

Rieh,  d'ait  prov.,  mon.  dv.  VI  217. 
GalSHS^  v^a.  Kupferstecher,  Schüler  des 
Mati^  Irila.   1762  stach  er  in  Madrid  die 
AbbilduQgen  des  Especticulo  de  la  oaturaleza. 
Auch  Sdireihvorlagen  rühren  von  ihm  her. 

Ceaa  Beraiudes,  Dicc  I  ISA.  —  Rie« 
y  Siaobaa>Cfeligr.  eap.  XL  U.  v.  B. 

CadeaatsQ^  auch  Caenati».  Domenico, 
venezian.  Mosaizist,  seit  1640  als  Meister  an 
S.  Marco  tätig,  arbeitete  in  diesem  Jahre  eine 
heute  nicht  mehr  erhaltene  Figur  des  hl.  Ger- 
hard nach  einem  Karton  des  Pietro  Vecchig 
an  der  Südfassade  der  Basilika.  Nach  Karton 
des  Vecchia  führte  Cadcnazzo  1641—1648  den 
„Hauptmann  von  Kapertuum"  und  die  ,JCa- 
naniterin"  im  groflcn  Bogen  über  dem  Altar 
der  Madonna  aus,  ferner  in  den  Arkaden  des 
Trans^  die  „BeisetsiaiK  der  Leiche  des  hl. 
Msrfcos*  und  eine  10B8  datierte  Helena  nit 
dem  Kreuze.  Unwahrscheinlich  ist,  daß  sich 
eine  von  Cicogoa  (Iscriz  venez.,  I  144)  mit- 
geteilte Grabinschrift  v.  J.  ITIS  aof  den  Mo* 
saizisten  D.  C.  bezieht. 

Z  a  n  e  1 1  i,  Deila  pittura  veaeiiana,  ed.  2.  Ve- 
nexU  17»2  p.  758.  -  Kfoscbini,  Guida  di 
Vesei ia,  Venezia  181S  I  324.  —  F.  Saccardo. 
Les  Motairiuei  de  SaiBfr>Maic  4  Vsaiaa,  Venedig 
1S97,  besoDders  p.  18»  ttl»  819  1  DeMMaie.: 
p.  3».      m  u. 

CsOiailli^  Jehan,  Uiler  und  Glasmaler. 
1465 — 72  in  Chalons-sur-Mamc  tätig,  und 
zwar  malte  er  1466  drei  hohe  Glasfenster  am 
Portal  der  Kirche  de  la  Triniti,  von  denen 
eins  den  hl.  Michael  darstellte.  Im  J.  1467 
schnackte  er  das  Orgdgehioae  derselben 
Kirche.  1472  vergoldete  er  ein  Tdieraakel. 
G  r  i  g  n  o  n,  Art.  Guloooaia  1889  pi.  6.  R.  C. 
Cadcnbead,  James,  schott.  Maler  u.  Kup< 
ferstecher,  A.  R.  S.  A.  seit  1802,  geb.  am  18. 
1. 1868  in  Aberdeen  als  Sohn  eines  Advokaten* 
Nadiden  er  seine  Anf  angastudien  in  Aherdeeo 
absolviert  hatte,  ging  er  1878  nach  Edinburgh, 
wo  er  an  der  School  ol  Art  u.  d.  Royal  Scot- 
tish  Academy  seine  künstlerische  .Ausbildung 
genoB.  188^—84  arbeitete  er  in  Paris  tmtcf 
Carahia-Daran;  1884—80  ala  Portritnakr  in 
wo  er  an  der  Oiganisatinn  d. 


34S 


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Afftbts  Sodely  teitadim  (erste  Aant  1886). 

Nachdem  er  sich  189!  verheiratet  hatte,  über- 
siedeke  er  nach  Edinburgh  u.  gab  d.  Porträt- 
malerei  auf,  da  er  darin  keine  Forderung  er- 
hielt» Voa  nun  ab  widmete  C.  sich  der  Land- 
•duft,  be».  in  Aquarell,  u.  wurde  einer  d.  Be- 
grfinder  der  Society  of  Soottish  Artists  (1892). 
C.  stellt  regelmi&ig  in  d.  Royal  Scott,  Watcr- 
OOknir  Society  aus,  deren  Mitgl.  er  -cit  1H93 
ist,  auch  die  Münchener  Aasstellungen  be- 
schickte er.  reifer  Stil  ist  dekorativ  und 
zeigt  den  Einfluß  japanischer  Kunst.  Um 
1876  machte  C.  seine  ersten  Versuche  als  Ra- 
dierer, eine  ganze  Anzahl  kleinerer  Platten 
stammen  aus  dieser  Zeit.  Dann  gab  er  aber 
das  Radieren  auf,  und  mit  Ausnahme  eines 
1883  in  Paris  radierten  Blattes  lieB  er  die 
Nadel  bis  1896  ruhen.  Seme  Landschafts- 
radierungen zählen  ungefähr  50  Blatt,  die 
1908  in  Edinburgh  ausgestellt  aber  nie  ver- 
öffentlicht wurden. 

The  Studio  X  67;  XXV  207;  XLVIII  233; 
Extra  Number  on  R.  S.  A.  1»07.  —  C  •  w.  Scott 
Faintinf,  1908.  —  Who'a  Who  —  PenSn- 
Ikke  tfKdfB  d.  KMlen.  C.J>. 

Cadeojor.  Nicolas  de,  Maler  in  BafC^ 

lona  am  Ende  des  15.  Jahrb. 

V  i  fl  a  «  «.  Adic.  I  34.  M.  v.  B. 

CadMMb  Juan»  Braineifter  in  Goadatejara, 
der  1B71  Arbcüen  da  Kioolis  de  Ribero 
an  der  Kirdtt  VM  Yi»qa«ra  tn  acUtien 

hatte. 

Llatnn»  V  Aaiirala,  Nolieii  II  71. 

M.  V.  B. 

Cndti,  Alessandro,  Italien.  Edelstcin- 
Bchneider,  geb.  1784  in  Rom.  t  22-  ^.  1809 
daselbst.  (Nagler,  der  fälschlich  angibt,  er 
habe  noch  1811  gelebt,  verwechselt  ihn  wohl 
mit  seinem  am  18.  12.  1772  geborenen  Sohn 
Tomato,  der  die  Kunst  des  Vaters  weiter 
betrieb  und  noch  um  1860  ein  Geschäft  für 
Kameen,  Mosaiken  u.  dgl.  am  Corso  hatte.) 
Cades  arbeitete  in  der  Weise  des  berühmten 
Steinschneiders  Joh.  Pichler  und  wurde  zu 
seiner  Zeit  sdir  geschätzt;  Goethe  erwihnt 
in  der  Ldwngeicliidite  Hackerta,  daß  dieser 
Steine  Ton  C.  besaB. 

Nagler,  Kstlerlex.  II.  —  Boni,  Bio«r.  — 
Forrer,  Dict.  of  med.  —  Mem.  p.  1.  B.  Arti 
im  I  8«.  —  PfUfli.  V.  S.  Lofcnae  in  Lue. 

Pritdr.  Noack. 

Cadet,  Giuseppe,  Maler  und  Radierer, 
geb.  in  Rom  8.  12.  1750  von  einem  französi- 
schen Vater,  t  daselbst  6.  12.  17» ;  bOdete 
sein  bedeutendes  technisches  Talent  unter  An- 
leitung des  Domenico  Corvi  aus,  erwarb 
21.  Nov.  1766  an  der  Akad.  S  I.ik.i  mit 
seiner  Komposition  des  geheilten  Tobias  den 
L  Prek  und  wurde  dann  vom  Ffirtten  Qiigi 
uoterttützt,  dessen  Palast  in  Ariccia  er  später 
mit  Landschaften  u.  Darstellungen  zur  Fabel 
der  .\rmida  ausmalte.  C.  besaß  eine  unge- 
wöhnliche Fertigkeit  im  Nachahmen  der  Ma- 
nier gralcr  MdMcr  und  InMetc  aie  dnrch 


cifrifcs  Kopieren  nndi  dna  licialci  wciken  b 

Rom  und  Florenz,  wohin  ein  Engländer  ihn 
zu  zweijährigen  Studien  brachte,  zu  einer 
täuschenden  Vollkommenheit  aus.  Durch  seiM 
Haadicicbttungen  in  der  Art  des  Raffad  wor- 
den vfde  Ktmatfiewide  felinKM,  o.  a.  andi 
der  Direktor  der  Dresdener  Galerie,  der  an 
die  Echtheit  des  betr.  Blattes  trotz  der  ge- 
genteiligen Versicherung  des  C.  glaubte.  Dieer 
Anpaasungtfiliigkeit  an  fremde  Stile  wtirdc 
ihm  bei  seinen  eigenen  Arbeiten  zum  Ver« 
hängnis,  indem  er  nie  zu  einer  selbständigen 
Kunstweise  gelangte;  seine  besten  Leistungen 
sind  immer  nur  Nachahmungen  anderer 
Künstler.  Erst  in  seinen  letzten  Jahren  be- 
gann er  sich  in  Anlehnung  an  David  einen 
eigenen  Stil  zu  bilden,  starb  aber  zu  früh, 
um  auf  dem  betretenen  Wege  noch  Bedeu- 
tendes leisten  zu  können.  Seit  5.  8.  1786  war 
er  Mitglied  der  Akademie  S.  Luca;  die  Kai- 
serin von  Rufiland,  für  die  er  enkaustische 
Malereien  fertigte,  suchte  ihn  vergebens  an 
ihren  Hof  zu  ziehen.  Seine  Tochter  Maria 
Angela  heiratete  1822  den  franaös.  Maler  Ca- 
mille  Bonnard.  Werke:  Altarbild  des  S. 
Benigne  für  Turin  1768;  Altarbild  des  S. 
Giuseppe  da  Copertino  für  S.  Ap-  Vili  in 
Rom  iß,  Kap.  links)  1771,  eine  treffliche  Nach« 
ahmtRV  tliianachcn  Stü»;  die  Vericündiganf 
an  der  linken  Scitenwand  der  8.  Kap  links 
in  S  Nicola  da  Tolentino  zu  Rom;  der  Evan- 
gelist S  Marco  an  der  Kuppel  der  Sakristei 
des  Domes  zu  Urbioo;  im  Museum  Thor- 
waldsen  ZU  Kopenhagen;  No  161  Christus  n. 
S.  Giiara  1790;  No  162  Tarquinius  u.  Lu- 
cretia  1796;  No  153  der  hl.  Franz  1796 
No  154  ein  Heiliger  predigend,  sowie  noch 
6  andere  Zeichnungen.  Für  Katharina  IL  von 
RttMand  mähe  er  enkanstttch  zwd  Bilder 
aus  df"  Geschichte  Alexanders  d.  Gr.  Sein 
für  dic  Villa  Borghese  zu  Rom  gemaltes  Öl- 
bild „Begegnung  des  Grafen  Gautier  d'  .In- 
gers mit  leincr  Tochter  Violanu"  (nach  Boc- 
cacclo),  cinei  aeiner  gertthmten  Wcriw,  iet 
dort  nicht  mehr  vorhanden.  Er  radierte: 
„Christus  lä£t  die  Kindlein  zu  sich  kommen" 
1786  u.  „Tod  des  Leonardo  da  Vinci".  Seine 
Froalekhuanngrowaakin  Piua'  VL  ist  von 
Komero  genocnen. 

Nagler,  Ratlerlcx.  11.  —  B  r  y  a  n,  Dict.  of 
Painten.  —  T  i  c  o  z  c  i,  Dil.  I.  —  L  a  n  z  i,  Stor. 
d.  pitt.  II  220.  —  Boni,  Biogr.  —  T  t  p  a  l  d  o, 
Biogr.  degli  Italiani  illustri,  III  187.  —  Mitsi- 
r  i  n  i,  Memorie,  2S4.  —  Aliceri,  Prof.  del  dis. 
in  Liguria  I  33,  384.  385.  —  L  e  B 1  a  a  c.  Manad. 
—  Roiini.  Stor.  d.  pitt.'  VII  97.  —  Catsini. 
Urbino  ed  i  snoi  mooum.,  64.  —  Racsrnski, 
Les  ArU  en  Portagel,  1848  p.  283.  —  KonatUatt, 
1824.  14;  1840.  190.  —  RmM.  MUkMT.  d.  airt* 
itaL  III  19i  194.  —  AfcUv  4  Akad.  &  Laca.  — 
Pfainb.  S.  Andrea  d.  Fratte  tn  Born.  —  Kit. 
der  Regia  Calcograüa  lu  Rom.  '   Friedr.  Noaek, 

Cadea»  Joseph,  Architekt  m  Stuttgart, 
geb.  am  IB.  9.  1865  in  AMwin  (OA.  Bi- 


34« 


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Cades  —  CmUx 


htnch),  fttudierte  an  der  Baugewerkschule  u. 
tedm.  Hochfchule  in  Stuttgart,  arbeitete 
mter  Sdm  and  Bajrer  «m  Ulmer  Möoster- 
huo,  lodttin  bciin  EttIrmIiM.  Bwiunt  in  Ffd- 
barg  i.  B.  und  bildete  sich  weiterhin  auf  um- 
fangreichen Studienreisen  in  Süddeutschland, 
Italien  und  Frankreich.  Selbständig  tätig 
Mit  1886.  Hat  nch  haiiptsichlich  aU  Kircfaen» 
baomdster  lietf tigt.  Unter  mAaea  äfilreidien 
Kirrlien  sind  die  wichtigsten:  Stuttgart,  Elisa- 
bethkirche, 1900 — 1901,  ital.  roman.  Gewölbc- 
basilik«;  W^tetten  (OA.  Gmünd),  IflCN^ 
1806,  iumMBwrlie  EmporenbastUka;  Br«|iai» 
Rerzjcstdtirclw.  08.  gotisdw  BasUika: 
Cannstatt,  Frauenkirche,  1909 — 1910,  roman. 
Basilika  mit  Chorumgang;  Landau  i.  Pf., 
Icath.  Stadtkirche,  1008—1910.  rooun.  Em- 
poccnlMMlika;  RcatUagcn,  S.  WaUBang,  1809 
bii  tKO,  fonan.  Emportabaiilika;  Ncoiingen 
(OA.  Geislingen)  1910,  barocke  Saalkirche 
Unter  den  Architdcten,  welche  die  mittelalter- 
lidie  Tradition  pflegen,  tjt  C.  einer  der  täch- 
tipMi  md  atrcngatcn.  Auch  durch  adne 
tidnidicn  scidineriidien  Anfnahmen  alter 
Baudenkmale  hat  sich  C.  einen  Namen  ge- 
OMcbt;  ao  ist  er  Mitarbeiter  des  illustrierten 
TeUca  des  Württemberg.  Inventarwerkes. 

Spenunna  Goldcnr^  Buch  v.  eigenen  Heim.  — 
.^rchit.  RundKbau  IV,  1888.  t.  Reg.;  V,  188V 
Taf.  68 :  XIX,  1903  Taf.  4 ;  XXI,  1905  T.  82.  — 
Anhitcktnr  des  20.  Jabrh.  1903  T.  85/0.  —  Neu- 
baMn  krai.     Ncomciiter  o.  Hiberle,  1^4. 

Cades,  Torna  so.  s.  unter  Codes.  Aless. 

Cadet,  Aglae,  geb.  Joly,  Miniaturmalerin 
in  Paris,  Schülerin  des  J.  B  Weyler,  t  1801, 
malte  in  Ol  und  Email,  wurde  1787  Hofmalcrin 
der  Königin.  Der  Katalog  der  Sammlung  des 
Herzogs  von  Aiimont  (1782)  nennt  einige  Por- 
träts und  eine  Kopie  nach  C.  Vanloo  von  ihr. 
Im  Salon  1791  anter  anderen  Emailbfldera  das 
Bildnta  NedEera. 

Maac-ScBeicr.  Livfc  dea  Collect  188S 
Ik  4M.  —  E.  Melinier,  Dkt  d.  EmatUcitn 
Ifltt.  —  E.  L«aab«rg«r,  lliniatonnalcrei  1M7. 
—  Henri  Bonchot,  La  Uiaiat.  fiaafi.  IIB»- 
18»  V  840  (Reg.).  R.  C. 

Cadet,  Francesco,  römischer  Maler 
(Mulatte),  geb.  in  S.  Domingo  um  1755,  t  in 
Rom  18.  1.  1830.  In  Rom  nachweisbar  seit 
1768,  malte  Landschaften  im  Geschmack  des 
Claude  Lorrain  and  religiöse  Bilder,  beiditf* 
tigte  sich  später  vorwiegend  mit  Restaurieren 
alter  Gemilde.  Auf  der  Kunstausstellung 
1810  im  Kapitol  waren  von  ihm:  Jesus  er- 
sebeiat  der  Magdalena.  Lot  und  seine  Tödi* 
tcr,  Allegorie  der  Tugend  und  SchSfibeit. 
Cadets  Tochter  Santa,  geb.  1817  aus  der  Ehe 
nut  der  Tochter  eines  deutschen  Kaffeewirts 
in  Rom,  war  Miniaturmalerin. 

K  a  g  1  e  r,  Kstlerlex.  II.  —  M  i  i  s  i  r  i  n  i,  Me». 
etc.,  353.  —  Keller,  Elenco  di  tutti  i  pittori, 
Rom  1830.  —  Pfairbädwr  MO  S.  Maria  de!  Po- 
pplo,  S.  Ldccnao  In  Lnelna  n.  S.  Andrea  d. 
rzstte.  Frudr.  Namek. 


Cadet  d«  Beanpr^  franzüs.  Bildhauerfamilie 
ans  Valenciennes.  Mitglieder:  JeaH-Baptiste- 
Ämtviiu,  geb.  1768  zu  Besangon.  t  1888  m 
Line,  Schaler  tob  Clodion,  wurde  ITBB 

Professor  an  der  Akad.  zu  Valenciennes  er- 
nannt für  die  Konkarrenzarbeit  „Valenciennes 
beschützt  die  Künste",  ein  Basrelief  aus  Gips, 
da*  daa  dortige  Mna.  bewahrt.^  Im  glekben 
Mw.  befinden  sich  von  ihm  die  Bfistcn  von' 
Voltaire,  M"«  Ehichesnois,  Pruvost-Mustelier. 
Später  wurde  er  Professor  an  den  Ecoles 
acad.  in  Lille,  wo  er  für  den  Hof  der  BorbC 
daa  1880  wieder  entfernte  Standbild  Lud- 
wiiB  XVTII.  achtif.  Das  Modell  m  diesem 
Standbild  und  eine  Marmorbüste  dieses  Kö- 
nigs von  seiner  Hand  stehen  im  Mus.  zu 
Douai.  Das  Mus.  zu  Lille  besitzt  eine  Män- 
nerböste  in  Terrakotta  mit  der  Jahreszahl 
18t«.  ~  SSoe:  1)  Citar*Ma»imaM.Aimi- 
Jean-BapUste.  geb.  am  23.  1.  1786  zu  Valen- 
ciennes, wurde  Professor  an  der  dortigen 
Akad.,  später  in  Möns  (Belgien).  —  2)  StomU- 
kt-/0Mph,  geb.  am  26.  6.  1787  zu  Valencien- 
nea.  t  1880^  erst  Bildhauer,  spiter  Miliar- 
mt«iker.  —  3)  Augustin-Phidias,  geb.  am  18. 
11.  1800  in  Valenciennes,  wurde  Nachfolger 
setnf    V.iirrs        Professor  in  Lille. 

Rev.  univ.  des  an»  XIX,  1864  p.  265/66.  — 
Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  —  Nonv.  Arch. 
de  Tart  frani;.  3  »er.  XVI.  1900  Rcr.  —  Dns- 
sieux,  Artist,  fran?.  i  ritrang.  1876.  —  St. 
Lami,  Dict.  d.  Kulpt.  (18.  Jahrh.)  1910  I  149. 

R.  C. 

Cadswit^  Martin,  Bnntmaler  an  der 
BerHncr  PorMManmanulaihtur,  wurde  1780  an 

die  Porzellanfabrik  ZU  Kopenhagen  berufen, 
an  der  er  bis  kurz  vor  seinem  1791  einge- 
tretenen Tode  wirkte. 

KMcewobcU.  N.  F.  V.  217.  H.  V. 

Cattili,  Giovanni,  ital.  Maler  u.  Archi- 
tekt, geb.  um  1710  in  Mantua,  t  am  10.  9. 
1767  ebenda,  beerdigt  in  S.  Egidio,  erhielt 
noch  jung  unter  dem  Titel  architetto  dci  regi 
teatri  die  Bauleitung  der  kgl.  Theater.  Auf 
aefaie  Anregung  wurde  von  Maria  Theresia 
die  Kunstakademie  in  Mantua  1752  gegrün- 
det und  C.  zu  ihrem  Direktor  ernannt.  Er 
war  cm  mäßiger  LandKchaftsrnnlcr.  restau- 
rierte den  Saal  delk>  Zodiaco  im  KönigsschloB 
in  Mantua,  malte  al  fresoo  das  Kloster  von 
S.  Benedetto  da  Polirone  aus,  schmückte  Og- 
nissanti  in  Mantua  mit  einem  Wunder  des 
S.  Mauro  und  mit  zahlreichen  RnndhiUlem 
im  Chor.  C  trat  auch  als  Kunstschriftsteller 
benror  und  veröffeadidite  litt  Deacriz.  delle 
megliori  pitlure  ed  altre  opere  d'arte  di  Man- 
tova. 

T  i  c  o  s  s  i,  Dix,  —  F  ü  >  s  1  i.  Lex.  «.  Suppl.  — 
Codd*,  Mem.  hiogr.  p.  34  f.  —  C.  d'Arco, 
Art!  e  Artefici  di  Mant.  I,  II.  —  B  e  r  t  o  1  o  1 1  i. 
Architett.  ecc.  in  Relax,  coi  Goncaga  1S89  p.  122. 
—  Gax.  d.  B.-Arta  XXII  809.  —  Arte  e  Storia 
VIII  (1889)  227.  C.  Degli  A:*i. 

Cadlx,  Albert  Lucien,  französ.  I,an<i- 
schaftsmaler  in  Besancon  (von  Beruf  protesu 


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GeMidKr),  ttelhe  von  18»  Ui  180B  im  Pfe- 

Tttcr  Salon  (Soc.  d.  Artist,  fran^)  aus.  Das 
Idus.  von  Bcsan^^oQ  besitzt  aein  Gemälde 
»Matin  au  Puits-Noir"  (1888). 
Saknkitaloge.  —  Ridx.  d'Art,  Prov.  Mon.  dv. 

V  wr.  JL  c. 

WUliam  Mder  in  Lonkn, 
IBM  K^AmmauDgukiv 8>f- 
foOe  Street  Gtllerjr  «c  mk  cMfoi  Laad- 
gchaiten. 

GrsT««»  Okt  «f  AftiMs  (ines)  p.  45. 

Af.  ff.  Brockwtll. 
Cado  (Cato),  Johann  Andreas,  Gold« 
«ad  Silberarbeiter  in  Dresden,  geb.  1716  das.. 
1T48  Innungsverwandter  und  am  27.  6.  des- 
selben Jahres  Bürger  dieser  Stadt,  f  28.  5. 
1760.  BcgUubigtfl  Arbeiten  seiner  WerksUtt 
U»  jcW  aodi  nidit 


Afcm  das  Dfssdn*  KsMucb.  ~~'Cdr.  Smcii, 

1748  p.  1«  ti.  1751  p.  1*.  Emst  Sititmund. 

Cadof an,  Sidney  Russell,  Maler  in 
London,  beschickte  18T7— 18Ö5  die  Ausstellun- 
gen der  R.  Acadenqr  sowie  aadi  die  Grosve- 
aor  Gailcry,  die  New  Gallety  md  andere  Lon- 
doner Privatausst.  mit  T^ndschaftsbildcm 
(meist   Motive  aus  Schottland  darstellend). 

Gravet,  Dict.  ol  AftiSlS  (1895)  p.  45;  R. 
Acad,  (1905)  I  373.  M.  W.  BrockwU. 

Cadali  ni,  Enrico,  Maler  u.  Steiuteichner, 
geb.  1838  in  Brescia,  ansfebiUct  in  Tnrta  an 
der  Aflcadenia  •  Albcrtina  mlcr  Carlo  Aricntii 
später  in  Mailand  ansässig.  Er  malte  Histo- 
rienbilder von  kraftvoller  Zeichnung  und  ge- 
sundem Kolorismus  und  war  um  1870 — 80 

einer  der  geacbitatcaten  Künstler  Mailands, 

III  ,f ,i  laAmk  «nfclijSUiiii  »  j —  1 1  nn  r 
▼Wim  jwiwii  sanrnDcn  in  oen  iiwiisiiiigTii 

akademischen  Manierismus,  der  seine  Kunst 

ffir  die  jüngere  Generation  vorzeitig  veraltet 

ersclieinen  lassen  mußte.    Sein  bestes  Bild, 

den  „Tod  Tonunaseas"  darstellend,  wvrde 

von  der  If  ailinder  Societi  Promotriee  an« 

gekauft.   In  der  Mailänder  Säkuiarattsatellung 

war  er  mit  einer  Bildniszeichnung  vertreten. 

A.    C  a  i  m  i,    Delle   Arti   etc.   di  Lombardi« 

(1862)  p.  84,  142  (hier  auch  alt  Litho^apb  er- 

wihnt).  —  A.  Stella,  Pitt,  e  Se  ilt  in  Piemonte 

ilSM)  p.  342.  —  Kmt  der  Mailander  Säkular- 
ivm.  19O0  p.  114  N.  383.  L.  Cälhrt. 

GadoUe,  Alexandre-Josef,  Landschaf- 
ter, geb.  am  17.  11.  1826  in  Moskau.  Sohn 
nad  SdriUer  von  Anguste-J.-B.  C.  lernte  ancb 
bei  Tabar,  stellte  Im  Salon  von  1849  bis  1810 
aus. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g^n.  u.  SoppL 
Csdolls,  Auguste-Jean-Baptiste- 
A  n  t  o  i  n  e,  Maler.  Lithograph,  geb.  am  22. 
4. 1782  zu  Paris,  f  das.  am  4.  T.  IM,  atellie 
von  1884  bis  1844  Landschaftsbilder  im  Salon 
aus.   1825  erschienen  von  ihm  in  Paris  10  Bl. 
Ansiihten  Moskaus  in  lithographischer  Wie 
dergabe  durch  andere  Künstler.    Die  Orig.- 
Zeichnungen  dazu  von  Cj  Hand  wtrdoi  im 
Kfinaminiiterinm  in  Paris  anflMinlirt. 
B«llUr«A«vrayv  Dfet  gifn.  JL  C. 


Domenie«,  ital. 

Como,  17.  Jahrh  Aus  den  Reiseerinnerungen 
eines  Sicneser  Patriziers,  Alessandro  Bichi, 
kann  man  erkennen,  dafl  C.  1686  am  Hofe 
des  Kurfürsten  Friedridi  IIL  von  Branden* 
buis  (ab  Kin«K  Friadrieb  L)  gewellt  bat. 

M ontl,  Star.  •  Acta  MÜa  Pi«v.  dl  CaaM 
IMI  p.  SM.  IL  C 

Cadoria,  E 1 1  o  r  e,  Bildhauer,  geb.  am  1.  S. 
1876  in  Venedig,  Schüler  seines  Vaters  Vin- 
cenzo  C.  und  der  venezian.  Akademie,  weiter- 
gebiMet  in  Rom  and  Paris,  tätig  abwecfaadnd 
in  Paria  «.  Venedig;  debütierte  in  der  vcnes. 
Kunstausst  1904  mit  Werken  der  Kleinplastik 
in  Marmor  u.  Elfenbein,  von  denen  namentl. 
eine  im  Auftrage  d.  Königin-Mutter  v.  Italien 
atiageföhrte  Elfenbciniplakctte  mit  den  BiUn. 
zwvKT  1  wwerawn  an  mnen.  Kjoaigapnres 
viel  bewtmdert  wurde,  und  denen  der  Künst- 
ler 1906  eine  im  Auftrage  der  Bürgerschaft 
V'enedigs  ausgeführte  Medaille  auf  den  Bur- 
germeister Grimani,  1907  eine  Elfenbein- 
plakette mit  dem  BiMda  Gloaui  Gaidacds, 
1909  weitere  in  zartestem  Relief  geschnitzte 
Elfenbeinplaketten  folgen  ließ  (in  der  Ausstel- 
lung zu  Venedig  Plakette  mit  der  allegor.  Gt- 
stalt  der  „Tragödie",  in  derjenigen  der  So- 
ciete  de  la  Miniature  zu  Paris  verschiedene 
Bildnisplakettcn).  —  Eine  ähnliche  Feinheit 
der  Formenbehandlung  zeigten  auch  in- 
zwischen vollendete  Erstlingsarbeiten  auf 
dem  (jebiete  der  GroBplastik.  sein  im  Stile 
Rodins  gehaltenes,  1906  in  Venedig  ausgestell- 
tes Bildwerk  „Ritomo  alla  Vita"  und  seine 
prachtvoll  lebendige  Gruppe  „Gioia  di  vivere" 
(drei  in  ihrer  jugendlichen  Nacktheit  aufs 
delikateste  durchgebildete  Mädch«igestalteo, 
die  in  naiver  HUbensfreude"  dem  Beschauer 
entgegenstürmen,  —  1907  in  Venedig  aus- 
gestellt). Im  Pariser  Salon  der  Soc.  Nat.  des 
B.-Arts  1910  sah  man  von  ihm  eine  Terra- 
kotta-Statuette der  Tänzerin  Isadora  Duncan. 
Im  Oktober  1910  wurde  am  Palazzo  Vcndra- 
min-Calergi  zu  Venedig  eine  von  C.  in, Paris 
ausgeführte  marmorne  Erinnerungstafel  für 
Richard  Wagner  (mit  einer  von  Gabr.  d'An- 
nunzio  verfaßten  Inschrift)  enthüllt.  Für  das 
Konservatorium  der  Musik  zu  Venedig  schal 
er  das  Denlonal  des  Kon^onisten  Beoedeltn 
Marcelk).  Gegenwärtig  arbeitet  der  Kfin^er 
an  2  für  die  Attika  der  Libreria  di  S.  Marco 
zu  Venedig  bestimmten  dekorativen  Marmor- 
figuren izam  Ersätze  der  durch  den  Campa- 
nile«Einsturx  vernichteten  Renaiss^latan)* 

Kstebroo.  1904  p.  404:  1908  —  IHniliai. 
ItaL  1906  II  —  Giocnaie  Stella  vom  1.  lOi 
1910.  -  The  Studio  L  (tOlO)  IM.  -  Mittle  das 


Caiaria,  Vincenzo,  Bildsdnitser  und 

Bronzebildner,  geb.  1864  in  Venedig,  aus- 
gebildet an  der  dortigen  Akad.,  der  er  jetzt 
als  Mitglied  u.  Lehrer  seiner  Kunst  angehört. 
Auagdiend  von  gt4ndtichem  Studium  der  vor- 
~    ndder 


344 


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lebendigen  Formenwelt  der  Natur,  suchte  er 
durch  inodern-i>crs  nlichcs  Stilisieren  frei 
gcwihlter  Naturformen  der  venexianischen 
BiMidiiikBerei  und  DchoradoBaknBflt  neue 
Wege  zu  weisen.  Seinen  ersten  groBen  Er- 
folg errang  er  1883.  in  Rom  mit  einer  Grup- 
penausstf llung  seiner  Bronze-  und  Holzbild- 
weike,  die  ihm  im  Vereine  mit  eioigea  1887 
kl  Venedig  amgcMrillen  SdnhsEMMten  (gr»- 
xiös-dekorative  weibliche  Aktfigur  und  Ge- 
mÄlderahmen  von  feinster  Linienführ\uig  und 
Detailbehandlung)  sowie  mit  den  später  von 
ihm  in  Turin,  Matlandt  VaMlIg  «.  Möadien 
MHgnttlllcn  Mfibd-«  Rriimfii-  und  PuUcn- 
Schnitzf r^irn  sowie  dekorativen  Bronze-  und 
Terrakottabiidwerken  stetig  sich  steigernden 
Ruf  eintrugen.  So  hatte  er  1888  für  die 
VilU  der  Königin  von  Sachacn  in  Strdilen 
bd  Dresden  die  Treppenh«»>Boberien  tu 
tiefem,  —  1888  jm  Auftrage  der  Königin 
Margherita  von  Savoyen  für  die  dmtsche 
Kaiserin  (Gemahlin  Kaiser  Friedrichs)  em 
Madonnenrelief  in  Elfenbein  zu  f^hnftTfit.  — 
1897  für  du  Atfaenuom  in  Bularest  einen 
Renaissancethron  in  Holzschnitzerei  auszu» 
fiihren.  Dazu  kommen  noch  Prunkmöbel- 
schnitzereien  für  Pri%'atlei]te,  —  Holzstatuen 
für  venduedene  Kirchen  der  ProvittE  Vene- 
ticn  tmd  fSr  die  Handc^tle  der  Königin 
Margherita  von  Italien,  die  auch  eine  von  C. 
modellierte  bronzene  Reliefdarstellung  des 
„Frühlit^s"  ankaufte  (1899  in  Venedig,  1901 
in  Mändien  «oagettelU),  —  Mannocgrab- 
niler  (z.  B.  ffir  den  Friedfuf  in  SarMoga, 
N.-Amerika,  1896)  ctc.  Besondere  Bewimde- 
rung  fand  die  von  C.  ausgeführte  dekorative 
Ausstattung  u.  Sitzmöblierung  des  intemat. 
Saales  in  der  Kunatauiat.  zu  Venedig  1901 
sowie  der  1908  von  den  Venezianern  dem 
Papst  Pius  X.  gestiftete,  von  C.  mit  den  köst- 
lichsten tigürlichen  u.  ornamentalen  Schnitze- 
reien geschmückte  Thronsitz  in  dreifacher 
Nitdienarchitektur  (äb«r  der  Mtttelniidie  n» 
PMten  getragene  Pestou,  auf  den  Throoatn- 
fen  die  ruhenden  Gestalten  der  „Fede"  u.  der 
KCariti",  in  den  Seitenniseben  die  Standbilder 
des  Apostels  Petrus  nnd  des  Evangelisten 
Marcus). 

De  Gubernatis,  Diz.  d.  An.  ital.  viv. 
(1889)  p.  88.  —  Illuatru.  lul.  1874  II  109;  1695 
II  138.  —  Arte  c  Storia  188S  p.  124.  —  Gaxx.  d. 
Popolo  d.  E>omen.  1908  p.  894.  —  Kstchron.  1901 
p.  387 ;  1908  p.  474.  —  Kat  der  Mönch.  GUspal  - 
AwsL  1901  p.  173.  —  Matteucci,  Le  OUeae 
aitisk  d.  UaalAvano  (190«)  p.  m.  —  V.  Pica, 
VAns  Uondislsalia  V.  Emesis,  di  Venetk  UN» 
|k  M.  —  Alnsnaeee  ItaUano  (Flofeat)  UOtb  — 
C  Cillari.  Sier.  d.  Aftt  coottiB^  itaL  (11») 
p.  4U  f.  -  Miilf  des  Xflaetlen.     L.  CUlmi, 

Cadot,  Pirmin,  liefert  1545  gemeinsam 
mit  G^ard  de  Francis  die  StandbiMer 
zweier  Propiheten  Kr  den  groSen  Saal  im 

Rathaus  zu  Amiens. 
S.  Lami,  Dict  des  Sculpt  1898.  R.  C. 


Cadoux,  Edme-Marie,  französ.  Bild- 
hauer, geb.  in  Blacy  (Yonnc).  Schüler  des 
Jouifroy,  stellte  im  Salon  (Soc.  d.  Artist, 
franc.)  seit  1876  aus.  Vor  allem  ala  Ptor> 
tritist  tätig,  malte  aber  auch  Genrebilder, 
Zi  B.  Nymphe  den  Amor  entwaffnend  (1878) 
und  Die  Muschel  (1900,  Weltausstellung). 

Bellier-Auvray,  DkC  gto^  Sns^.  — 
Satonkataloge.  —  Gbl  de  resfas.  «nhr.  1900,  Cat. 
fto.  offic.  iL  R,  C. 

CadwaUader-OiilId,  s.  Guild. 

C*d7»  (Walter)  H  a  r  r  i  s  o  n,  amerikaa. 
Illustrator,  geb.  am  11.  6.  1877  in  Gardner, 
Mass,  kbt  in  Brooklyn.  N.  Y.  £r  zeichnet 
ffir  humoristische  Blätter,  wie  Puck,  Life 
und  Judge,  für  illustrierte  Zeitschriften,  wie 
The  Century,  St.  Nicholas  etc.  Auch  hat  er 
eine  Anzahl  von  Werken  von  F.  H.  Bunictt. 
Rob.  Chamben  «.  a.  illustriert. 

Who's  Wko  In  Anerieaf  1»10->1L  B. 

Ctdy,  J  C  I  e  V  e  I  a  n  d.  amerikan.  Archit. 
geb.  in  Providence,  R.  I.  Seit  1870  titig, 
jetzt  in  der  Firma  Cady  and  GrǤtry,  New 
Yorlc  Ca  erster  liedeutcnderer  BÜi  war  die 
Brooklyn  Art  Aaaociation.  Er  hat  eine  ganze 
Anzahl  der  Gebäude  der  Yale  Universität  in 
New  Häven,  Conn.,  das  Metropolitan  Opern- 
haus und  das  American  Museum  of  Natural 
HistoiT  in  New  Yorlc,  sowie  eine  stattliclx 
Reihe  von  Sffentlicfaen  wie  Privatbauten  in 
allen  Teilen  der  Union  errichtet.  C.  sdlfeHrt 
auch  für  architekt.  Publikationen. 

Who'i  Who  in  Americ*?  1910—11.  0. 

GasilSb  Francisco^ ^n.  Architekt,  Fran- 
znkaner  Lafenbnider  in  Santiago  di  Com« 
postella  im  18  JaVrl  Unter  seiner  Leitung 
ist  der  gröBte  Teil  des  Neubaus  der  Kirche 
S.  Francisco  in  S   ausgeführt  worden. 

Schubert.  Barock  in  Spanien  831.  M.  v.  B» 

Cssmsinddt,  holt.  Materin.  1601  fcoaunt 
in  .Amsterdam  in  einem  Inventar  eine  Land- 
schaft vor,  von  „Jouffrouw  Caemersveldt  ge- 
naH*.  A.  Bnikkt, 

CStaUMMk  Chriatian,  Formschneider  u. 
Lcinwanddnidwr  in  Breslau,  UBt  am  8.  Juli 
1745  ein  Kind  taufen.  £.  Hintse. 

Caea,  Jacob  Cornelisz.,  Glasmaler  in 
Gouda,  war  Schüler  der  Brüder  Crabedl  wd 
lieferte  1606  der  stä<biachen  Regierung  von 
Gouda  für  120  Guld.  ein  gemaltes  Fenster  als 
Geschenk  an  die  Kirche  in  Woudrichem. 
1608  war  er  Bürgerkapitin  und  1621  ist  er 
noch  als  Mitglied  der  Malerzunft  erwähnt. 

Oteecas  Aiek  lUU.M.  —  Wmlvis,  Be- 
sdnijving  der  stad  Gonda.  1718  S.  n^. 

ß.  W.  Mms. 

Caan,  de,  s.  aocli  damit  veibandene  Ker* 

namin 

Caeaaxio,  s.  Cadtnatao. 

Caeaea,  Theodorns,  Portritmaler,  in 

Deutschland  geboren,  kommt  am  19.  7.  1786 
in  der  Gilde  in  Middelburg  vor  und  lebte 


34S 


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nachhtr  längere  Zfeit  in  Nuracgen.  In  späte- 
ren Jahren,  jedenfalls  erst  nach  ITit,  ^  II  er 
wkddr  alt  Hoiaiakr  «a  dncm  deutochen  Hofe 
gwteHet  iMiMtt.  Iii  Famflirnhftte  indet 
man  in  Holland  häufig  Bilder  von  ihm.  J. 
Kornlcm  hat  sein  1738  gemaltes  Porträt  des 
Bürgermeisters  von  Nijmcgcn^  Johw  Htrti» 
mao  Degner,  gestochen. 

T.  Er n den  u.  y.  d.  Willigen,  Getcbiede- 
aif  de  1.3U,  SMb  ~  ObnoM  Arch.  VI  243.  - 
B,  W.  VOC«»  IcWMgMpMa  BlUra,  pAMim. 

£.  (f.  Mm«. 

Ctwinit,  Michel,  Maler  von  Caea,  er- 
hieit  1684  Bctahlonf  fta  an  Kircbeofihuii- 

getnälde. 

R*on.  d.  Soc.  d.  B.-Art»  XXII  118. 

CMTdena,  ein  Landschaftsmaler,  von  dem  in 
einem  Haarlemer  Inventar  von  1648  eine 
LandKhaft  crwihnt  wird.         B.  W,  Moet, 

CWüdMtai,  Pranx.  Maler.  l«a-M  Md- 
iter  in  der  Lukasgilde  zu  Antwerpen. 

Romboutt-Leriut,  Liggeien  II.     R.  C. 

Caeragieitr,  s.  Katrsgifter. 

Ctm,  Jeain,  Miniaturmaler,  1490  als  Mei- 
ster in  die  Gilde  zu  Brügge  aufgenommen. 

Gm.  d.  B.-Arts  1010  II  185.  —  De  La- 
bordc^  Lee  Dncs  de  Bburgotpic  (1849)  1. 

Cttmr,  einer  der  ttalten.  Stetoinetaen, 
wekhe  1886— ISIS  an  der  Residenz  in  Lande- 
hut in  Bayern  unter  den  ebenfalls  Italien. 
Meistern  Sigmund  Walch,  Antonelh,  Bartolo 
meo,  Francesco  und  Benedetto  arbeiteten. 

K  u  f  I  e  r,  Geich,  d.  B«uktin*t,  p.  524.  — 
Lübke.  Geich,  d.  Dtsch.  Ren  II  9.  —  Gesch. 
Landshuts,  Landthut  1835  p.  154  Note.  K.  Nonn. 

Caesar  (Ccser,  Sesar,  5eser,  Zcacr):  Nürr- 
berger  Steimdioeidefiamüie  des  IS.  und  17. 
Jahrh.  Etn  DUtrkk,  Hans  d.  X.  nnd  Hmu 
d.  J.,  sowie  Kaspar  kommen  urkundlich  vor 
Am  häufigsten  genannt  werden  die  beiden 
Haas,  „VVappensteinschneider".  von  dcaen  der 
ältere  1668  oder  1564  Starlix  der  janfsn  noch 
snm  89.  9.  1628  gelegenOieh  der  Hodndt  sei- 
ner Tochter  Sabina  genannt  vnrd  (PhebOcher 
bei  St.  Lorenz  in  Nürnberg). 

Hampe,  NurnL  Katsvcrl.  (vgl.  Register).  — 
Mittlgn  aua  dem  Gemaa.  Natimialmua.  2,  279. 
—  Mittign  des  Ver«  ttr  Gesch.  der  Sudt  Nürn- 
berg 10,  61.  TH.  Hampt. 

Caesar,  s.  auch  Cesar,  Ctsare,  Ctsari. 

Casaaii%  Achills  de,  Maler  in  Neipel, 
von  dem  man  nur  eine  tun  1810  fSr  die  Kirehe 
S.  Panfilo  in  Penne  (Abruzzen)  gemalte  ..Ma- 
donna delle  Grazie**  und  ein  im  akademi.schen 
Zeitstile  gehaltenes  Hebe-Bild  kennt. 

PoUorama  PittOteiCO  1S44  f.  p.  90  f.  L.  CäHari. 

Obsü,  Giovanni,  ttal.  Maler  und  Geist- 
licher, der  in  der  Florentiner  Kirche  S.  Pier 
Buon  ConsigHo  die  Tafel  des  Hauptaltars, 
Petrus  geht  seinem  Maitjrrnun  entgegen,  ge- 
malt haben  aolL 

Kicha.  Netls.  d.  cUcw  Soteat.  1754-^  VII 
303. 

Catatre,  M  a  r  t.  v.,  s.  ColtUr. 
Castsnl,  Michelangelo,  Bildhauer,  Ma- 
ler, Zeichner  und  Schriftsteller,  geb.  am  20.  & 


1804  in  Rom,  f  am  11.  12.  1883;  Mitglied  der 
römischen  Patrizierfamjlic  Jcr  Caetani.  Her- 
zöge von  Sermoneta;  namentlich  bekaxmt. 
durch  seine  literarischen  Studien  über  DanteV 
„Divina  Commedia**,  zu  der  er  auch  drei 
graphische  Darstellungen  des  „Inferno",  des 
„Purgatorio"  und  des  ,,Patadis -r  i^ntwarf. 
Als  Maler  pflegte  er  mit  anerkennenswertem 
Itünstlerischen  Temperament  die  Landschaft 
und  das  Bildnis,  als  Bildhauer  die  Bildnis-  u. 
Genrestatuette  io  Terrakotta,  Gips  a.  Mannor. 
Ztadw.  JL'UMaf  1883     U  (Nekrolog). 

L.  CUlari. 

Caey,  Lucas  van  der,  Maler,  war  1688 
Schüler  von  Paulus  Lesire  in  Dordrecht 

Oud-HellMd  V  47.  «,  W,  M0$$. 

Cssjnisi,  s.  CqwMur. 

Gsfl,  Melchiorre,  s.  Cdfa. 

Cafacci,  F  a  b  i  o,  BronzegjeBer  des  16.  Jahrh. 
in  Florenz,  arbeitet  an  der  Ausfühnmg  der 
Reiterstatue  GMimos  I.  von  Gior.  da  JMogna 
mit.  die  von  Giov.  II  Alberghctli  gegossen 
wurde. 

Champeaux,  Dict.  d.  Fondeurt  etc.    R.  C. 

Cafaggi  (Cavsggi).  Domenico  di  Pi- 
li ppo,  genannt  Cafo,  ital.  Bildhauer,  gÄ. 
1S80  in  Settignanok  t  «m  18.  8.  1606  in  Siena, 
wo  er  den  groSten  Teil  seines  Lebens  titig 
war.  Von  seinen  in  den  dekorativen  Formen 
geschmackvollen,  niemals  überladenen  Arbei- 
ten sind  folgende  bekannt:  eine  Tür  für  die 
Compagnia  di  S.  Antonio  (1&62),  das  schöne 
Lesepult  im  Chor  des  Dones,  gemeinsam  mit 
Rencdctto  da  Montepulciano  nach  Riccios  Ent- 
wurf ausgeführt  (1578),  das  Portal  aus  Tra- 
vertin  am  Oratorium  S.  Bemardino  bei  S. 
Francesco  (1674),  ein  Knizifixtis  für  die 
Compagnia  di  S.  Gherardo  (1B76),  ein  tfar- 
moraltar  (del  Sacramento)  unterhalb  der  Or- 
geln im  E>om  zusammen  mit  Antonio  Maria, 
genannt  Mugnaino,  im  Auftrage  des  Gior. 
Batt  Pico^ini  (1688),  dM  Portal  for  die 
Kirdie  S.  Catarina  In  Fontebranda  (Ooartiere 
dclla  Oca)  (1587),  der  Schmuck  an  der  Basis 
der  Statue  des  Papstes  Alexanders  III.  im 
Dom  (1694),  Arbeiten  für  die  Kapelle  Luca- 
rini  in  S.  Agostino^  femer  die  Figur  de« 
Papstes  Mareelhis  II.  in  Dom,  das  Medioecr* 
Wappen,  früher  am  Monte  dei  Pascfai,  jetzt 
im  Hof  des  Fondaco  dei  Salimbeni  ange- 
bracht (1S75),  wahrscheinlich  die  Mediceer* 
Wqpen  an  der  ehemaligen  Festung  S.  Bar* 
bm  tmd  über  den  CaoMlUn-Tor. 

MllanesL  Des.  dsV  asla  Sh.  1888  UL  — 
M Ii •  n e s i,  Sser.  ddr  sfts  'Dsse.  isn  p.  4li — 
Alte  aatlle.  scn.  II  1M8  p.  480  L  (N.  Maafoni). 
—  Raas,  d'arte  scn.  III  IMT  p.  80/61,  84.  —  Er- 
C«I ei,  Cat  ecc  d'iaUglio  188S  p.  144.      R,  C. 

Cafaro,  Donato  Antonio,  Architdct, 
geb.  in  Cava  bei  Tirreni  C  war  an  ver- 
schiedenen öffentlichen  Bauten  Neapels  tätig, 
so  gegen  1668  am  Neubau  d.  C^telk)  dd 
Carmine.  1667  am  Bau  der  Darsena.  1668 
an  der  Konstruktioa  des  Bruansns  mit  der 


34« 


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Citeo  —  Ctlffi 


Statue  KarU  II.  in  der  atrada  Monteoliveto. 
1868  leitete  er  die  Errichtung  r  nrs  kostbaren 
AiUrs  io  der  Kircbe  i.  Oaffcdatetto  anläfllicb 
dcf  KttMiuMtioB  d«  S«  Pifltro  tfAICMHMfc 
Palder«^  G4onwU  (Ib.  d.  BltL  NatidMla^ 

N«Mäi}  ni  tr.  n.  —  CtUa«.  noOMh» 

INtltt  9Ui  tV  IM,  40S.  •>  NäbOb- 

•IM  in  iwj  VI  ItT;  vn  ».         &  cwi. 

Cafan»,  Giuseppe,  Bildhauer,  arbeitete 
1561  an  den  Skulpturen  der  cappella  Vicc- 
domini  in  Neapel. 

C«eL  Pw  to  Uogr.  d.  wtirti  d.  XVI.  e  XVII. 
«e.  imn  *b  M.  C.  CcdL 

Cafaro,  P  i  g  n  a  1  o  s  o,  Architekt,  geb.  in 
Cava  aU  Sohn  des  Architekten  Gtacomo  C. 
In  Cava  erbaute  C.  einen  groBen  Teil  der 
Kathedrale  ^1—76).  die  Kirche  S.  Pietrp 
flHB),  den  Konveirt'  def  Kapticiiwr  mit  der 
anschließenden  Kirche  (lBfl6  "66),  die  Kirche 
der  Annunziata  (1568)  und  einige  Befesti- 
gongstörme  (ir>67— 72).  In  Neiq^l  war  er 
am  Bau  der  Kirche  ind  des  CoMervatorio 
4cito  SpirHo  Santo  (1578—1861)  beteifigt  uid 
führte  einige  Arbeiten  in  den  Konventen 
I>onnalbina  (1581)  u.  S.  Pietro  a  Maiella  aus. 
1596  wurde  C.  znm  kgl.  Ingenieur  ernannt. 

F  i  1  a  n  g  i  e  r  i,  Indice  d.  axteAci  I  (1891)  77, 
430,  483.  —  C  e  c  i,  Pw  Uogr.  d.  art  ctc. 
(1007)  p.  11  n.  13.  G.  Ceei. 

Ctitf  Jamet  W.,  Maler  in  London,  be- 
schickte 1888—07  die  Ausstellungen  der  R 
Academy  und  der  New  Water  Colour  Society 
sowie  auch  die  Suffolk  Street  Galleries  mit 
ArdiildrtiintnclGcn  (namcmiich  Weabninitcr- 
Ablei-Metive  daxftdicBd). 

Gravea.  DicL  ol  ArtiMa  (ISM)  45;  R. 
Acad.  (1M5)  I  873.  it.  W.  BroekwelL 

Cafe,  Thomas  Smith,  Maler  in  I.rn- 
don,  geb.  1798^  t  nach  1840;  beschickte  1816- 
1886  die  AoasMOmgcii  der  R.  Aeademjr  «id 

bisweilen  auch  diejenigen  der  Brit.  Institution 
und  der  Suffolk  Street  Galleries  mit  Land- 
schaftsbildern,  Arcliitektur-  und  Seestucken  u. 
Büdnisstudien.  Das  British  Museum  besitzt 
von  ihm  2  signierte  Dorfaasidttea  in  Blei- 
stiftzeichnung. —  Ein  Thomas  jun.  C,  wohl 
Sühn  des  Obigen,  war  IMS— CS  ebenfalls  tuit 
Architekturlandschaften  und  Seestucken  in 
den  AusstcUongen  der  R.  Academy  und  der 
SaffoOe  Street  Gallerica  vertfetHk 

GraTCi,  Diet  of  Artiala  (1895)  ».  45;  R. 
Acad.  (igos)  I  873  L;  Brik  InatÜ.  (IM«)  ^  83. 
—  Binreab  Cat  of  Ilnwingi  de.  in  the  Brit. 
Mm.  (18M)  I  IT»  f.  M.  W.  BrotImM, 

Cafe,  Thomas  Watt,  Maler,  geh  1886 
in  Ia>ndon,  Sohn  von  Thomas  jun  C,  Schü- 
ler der  R.  Academy,  in  deren  Ausstellung  VOO 
1876  er  mit  2  Ansichten  aus  der  Wcatounitar» 
Abtei  debfitierte.  um  sie  darai  1881—1900  mit 
efaiar  Reihe  von  Porträts  und  mit  (xemilden 
wie  Storm"  (1882),  —  „The  Valley  of  the 
Shadow  of  Death"  (1888),  —  „An  Eastern 
So^er-  (1885),-  ..Theoooe"  088«,  -  „Ko- 
rinoa'  1888),  -     Stndant  off  Plato"  (1890), 


—  „Nydia"  (18Ö7),  —  »Laorels  for  the  Victor" 
(1900)  n  beschicken.  Auch  in  Londoner  Pri- 
vatausateUungen,  wie  Suffolk  Street  Galleriea 
etc.  %rar  er  bisweilen  mit  seinen  (jemiMcB 
vertreten.  Er  ist  Mitglied  der  R.  Society  of 
British  Artist«  (als  derer  Hon.-Sekretär  er 
eine  Zeitlang  fungierte) 
phical  Sodety.  In  Londoner  Tagesxeitungca 
hat  er  sich  gelegcotlieb  audi  ab  Kmiatadii^ 
steiler  betätigt. 

Gravet,  Dict  of  Artista  (189S)  p.  45;  R. 
Acad.  (UM)  I  874.  —  Wha's  Wbo  lOll  p.  307. 

M.  W.  BnKkvMlt. 

Cutk  a.  auch  Ctf*. 


Caffa  (Cafi.  Cofa),  Melchiorre,  röm. 
Bildhauer,  g«b.  1681  (nach  MarietU)  oder 
1636  (nach  Pascoli)  oder  1680  (nach  Naglet) 
in  Malta,  getötet  1667  durch  den  Stnn 
(SolmaMe  ia  der  päpstl.  (SieOero  in 
(Pascoli  und  alle  anderen  Biogr^^ben  geben 
fälschlich  das  Jahr  1680  als  Todesdatum  an  ) 
"Er  kam  jung  nach  Rom,  wurde  Schüler  des 
Eroolc  Fcrrata  and  am  27.  &  1608  Akade> 
milBer  von  S.  Lata.  Madi  seim  BMwfirfw 
wurden  in  Bom  der  Hauptaltar  von  S.  Maria 
in  (^ampitcUi  (oder  in  Porticu),  femer  der 
Hmvialtar  von  8.  Calerina  da  Sfcaa  a  Monte- 
magnasiapnü.  fir  welchen  «r  auch  das  die 
M.  Ibtiierina  darstellende  Relief  selbst  ge- 
schaffen hat,  errichtet.  Im  Jahre  1680  bekam 
er  den  Auftrag,  für  die  Kirche  S-  Agnese  auf 
Piazza  Navona  das  Relief  des  hl.  Eustachius 
(Kontraltt  vom  16.  18.  1000),  im  lolftndcn 
Jahre  den  Auftrag,  die  Statoe  des  M.  Twmiaa 
von  VUlanova  für  den  Altar  der  Cappella 
Panfili  in  S.  Agostino  zu  arbeiten.  Ferrata 
vollendete  beide  Werke  nach  Callas  Tode; 
nach  dem  Verhiltnia  dar  inahltiin  mni  aM> 
geniaditen  Sommen  dSrfte  dem  Ferrata  der 
Hauptanteil  an  der  Ausführung  der  beiden 
Werke  gehören.  C.  wurde  auch  nach  Malta 
berufen,  um  eine  Taufe  Christi  tu  arbeiten; 
aber  aticb  daran  binderte  ilm  der  Tod.  AU 
sdn  Haoptwerlc  wird  die  Statne  der  M.  Roaa 
für  Lima  genannt.  Nach  Pascoli  soll  auch 
nach  seinem  Modell  ein  Porträt  des  Papstes 
Alexander  VII.  in  Bronze  gcfoasen  worden 
sein. 

T  i  t  i.  Studio  di  pitt.,  sc.  ed  arch.  (ed.  1674).  p. 
139,  314.  488.  —  T  i  t  i,  Nuoto  Stud.  (Amamatra- 
mento)  (cd.  1680),  p.  HO,  161,  251,  373.>-Titi, 
Studio  (Deanriäiool)  («d.  IWS)  p.  84.  ISl.  276^ 
408.  —  Orlaadi.  Ahassdario  pittoriceu  — 
PaacoIMVil« de fHt,  a«dt  ed ateUl.  I  (t7M) 
aift  ft  -  Mariettc^  Abeeedaila.  »  Hei- 
seekcB.  IMct  des  aitistcs,  lU  484.  —  Ti* 
cossi,  DÜooario  I  (18S0).  —  Naglcr,  Kit- 


—  Rciact,  Noticc  des  Dessins.  .  .  au 
tuant,  T  (1886)  p.  LXXIV.  —  Dokumente  im 
Archiv  Doria-Pamph.  und  der  Akad.  S.  Laca  in 
Rom.  —  J.  V.  Schlosser,  Werke  d.  Klein- 
alastft  i.  d.  SkulBt-Samal.  des  fisterr.  Kaiserh., 
mo  I  T.  40.  —  Hat  von  Dr.  Fr.  Noack. 

Oskar  FoUak. 

Cafa,  s.  audi  CaHL 


M7 


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CaSMH  ~  Caff* 


Cafarelli,  s.  Bmni-CalfarM. 

CtMt,  Daniel,  Ifakr,  geb.  am  21.  7.  17M 
in  Köttria,  t  in  Ldpdg  am  16. 1.  ISU^  hupt- 
sicMidi  all  Putdlmkr  bdonnt.  Sein  Name 

wird  in  der  kunstgesch.  Lit  zwar  CafF/  ge- 
schrieben, doch  führen  ihn  Leipziger  Adreß- 
bücher fttta  als  Caff«  auf,  und  so  sind  auch 
diirdiwqr  aeioe  Bilder  aigniert  Nachdeni  er 
Inge  Zdt  Bedientier  (bes.  Sdireiber)  ge- 
«Men  war  und  sich  nur  nebenbei  mit  Malen 
und  Zeichnen  abgegeben  hatte,  wandte  er  sich 
in  Dresden  ganz  der  Maleret  n  (nach  Nagler 
XUS^.  In  Oreaden  gcnoS  er  dn  Uoierridit 
de«  Hofatalera  Joh.  Heinr.  Schmidt  n.  dee 
Akad  -Prof.  Joh.  Alvise  Casanova.  Bei  dem 
letzteren  bildete  er  sich  anscheinend  namentl. 
im  Aktzeichnen  aus;  seine  Fertigkeit  in  der 
PaateUtecbnilc  nnd  der  Bildniamalerei  hatte  er 
wohl  gieichennaten  M enga'  n.  <3nlb  Vbihiid 
und  dem  Unterricht  des  in  Paris  gebildeten 
Schmidt  zu  danken.  Mengs'  und  Graffs  Vor- 
bild vermochte  er  nie  ganz  zu  erreichen.  1792 
(od.  im  Jahre  daranQ  gmg  er  nach  Leipzig, 
wo  er  von  1T8S  aa  danerad  anMirig  war  o.  iO 
Jahre  lang  als  Pastellportritist,  aber  auch  in 
anderen  Zweigen  der  Malerei  eine  ungemein 
fruchtbare  Tätiglceit  entfaltete.  Seine  saubere 
nnd  glatte,  mw  nitnoter  ctwaa  trockene  Mal- 
aeme  Virtuoaltit  fai  der  SloCmaierei, 
in  der  naturgetreuen  Wiedergabe  leuchtender 
Seidenstoffe  und  weichen  Faltenwurfs,  und 
nicht  zuletzt  seine  schlicht  natürliche,  stellen- 
wciae  freUich  etwaa  ateife  Anffaianng  wd 
aeine  Treffalcherheit  haben  ihm  namntÜch  in 
den  gut  bürgerlichen,  aber  auch  in  adeligen 
Kreisen  Sachsens  zahlreiche  Auftrige  ver- 
adnflt.  Im  ihrigen  b^hränkte  er  sich  kei- 
naawcgi^  wie  writit  angwommcn  wird,  ganz 
auf  die  PaateiHechnifc  md  auf  das  Portrit 
Hier  und  da  malte  er  auch  Olbildniase  und 
nebenbei  versuchte  er  sich  in  noTthotogiacben 
Stoffen  und  in  der  Genredarstellung.  So  be- 
richtet Geyser,  daB  er  eine  halblebensgtofie 
Venus  in  Pastell  malte  und  auf  einer  Leip- 
ziger Ausstclhing  mit  rlner  komisch  aufge* 
faflten  Wirtsbausszene  mit  Fuhrleuten  ver« 
tfclen  waf.  Die  Berliner  Ahademie>AnBild* 
lung  von  1804  beschickte  er  mit  einem  Gany- 
med  (Kniestück  in  Pastell,  laut  Kat.  S.  21). 
Bis  1814  war  er  ständiger  Gast  der  Dresdener 
Kunstaosstellangen.  Von  seinen  Versuchen  im 
myfliöloglachcn  Genie  erweckt  dne  im  Stadt- 
geschichtlichen  Museum  zu  Leipzig  befind- 
liche, „Otiositas"  betitelte,  ziemlich  steife  Pa- 
stellkopie nach  Correggio  (Faun  u.  Nymphe) 
an«  dm  Jahre  1810  (früher  in  der  Lei^^ger 
Galerie.  Kat.  1887  No  9191  dae  nidit  eben 
günstige  Vorstellung-  Im  Porträt  hatte  sich 
Caffe  bereits  Ende  der  achtziger  Jahre  des 
18.  Jahrb.  eine  nicht  gewöhnliche  Fertigkeit 
angeeignet  Er  war  d.  Einielporträt  ebenso 
(cwaclMcn  wie  dem  GfQPfenhOdnia  nnd  fla» 


fcierte  aogar  aoldie  in  L^emgriMe.  Ja,  dat 

groß  gehaltene  Familienbild  war  eine  txson- 
dere  Spezialität  von  ihm.  Er  weifi  seine  Por- 
tritfiguren geachonckvotl  zu  arrangieren,  na- 
mentlich Fraaan,  und  stellt  aic  bahi  aal  ehm 
duftigen  PaihUntergmnd,  bald  m  dm  Rah- 
men eines  gut  durchgebildeten  Interieurs,  bald 
auch  auf  neutralen  Grund.  Beim  Einzel- 
bildnia  heachiinkt  er  sich  gern  auf  halbe 
LebcMVrtfc  md  adbat  Meiaef«  Fotaaaie. 
Nadi  Lembeiger  mähe  er  ancft  Ufaiatnrpo^ 
träts  (?).  Seine  Pastellbildn.  sind  in  siehst 
sehen  Familien  allem  Anschein  nach  noch  in 
großer  Zahl  erhalten.  Freilich  ist  ein  grofler 
Teil  der  amter  aeinem  Namen  gehenden  Pa- 
atdle  seinem  Sohn  Danid  Petdinand  mxu- 
weisen.  Die  Scheidung  zwischen  dem  Werk 
des  Vaters  und  dem  des  Sohnes  wird  nicht 
immer  leicht  sem,  da  da  ig  der  SIpatnr  teil- 
wdae  den  Vomaman  waggrlaweB  oder  andi 
gar  iridit  ^kaiert  habcii. 

Von  ölhildnisstn  Daniel  C.s  sind  zurzeit 
nur  folgende  signierte  Stüdcc  nachweisbar: 
T.  H.  Wapler,  Ldpeiger  Kramermdster.  dat 
1803,  Brustbild  (Schützengesellsch.  Leipzig). 

—  Chr.  Fr.  Haenel,  Vorsteher  des  Georgeii- 
hauses  zu  Leipzig  1804—18,  Brustbild  (laut 
Anfachrift  KÖskt  nach  Greil.  Stedgeyh. 
Mna.  I^alpd^.  An  miiigiilai  tcn  OAild* 
nissen  werden  ihm  zugewiesen:  Friedr  Wllh, 
Wcdag,  t  1799  (Reform.  Kirche  zu  Leipzig). 
Christ.  Gottl.  Biener,  Ordinarius  der  Juristen- 
fakttiat  zu  Leipzig  1811—88  (Juridicum 
Leipdg). 

Von  signierten  PasttUbüdinsttn  D.  Cs  seien 
erwähnt:  H.  W.  T.  von  Köoneritz,  kgL 
sächs.  Stallmeister,  t  1786 ;  Gräfin  Hohenthal, 
geb.  Wuthenau,  dat  1788  Oicida  auf  Ritteriot 
Loaaa  hd  Würzen).  —  Carl  Oiriatoph  Tran- 
gott Tauchnitz,  dat  1795  (Museum  der  bild. 
Künste,  Leipzig).  —  Bildnis  einer  alten  Dame, 
dat.  18(3,  bei  Herrn  Dr.  Fritz  Harck,  Leipzig. 

—  Beglaubigte  unaign.  PasteUbUdniam:  Graf 
Hohenthal,  KamoMrdirdctor  tu  Heraehurg, 
t  1802.  Frau  v.  Könncritz,  geh  Gräf.  Hohen- 
thal, als  Vcstalin.  H.  W.  v.  Könneritz,  Stall- 
meister zu  Mersdnirft  t  18W  zu  Lossa  (alle 
drei  Rittergut  Losaa  bd  Würzen).  —  Julfaia 
Athanasius  Dietz,  akad.  Zetdienlehrer  fll 
Leipzig,  Brustbild  auf  Papier.  Caroline  Bi- 
quet, geb.  Lotze,  t  Leipzig  1846,  Anfang  10. 
Jahrhundert,  Papier.  Alterer  Herr,  Halbfigur 
im  Zimmer,  Pergamaat  (alle  drd  in  der 
Dreadner  Galerie). 

Im  Leipziger  Kunsthandd  tauchten  kürz- 
lidi  drd  eharakteriitiache,  aigmertab  ovale  Pa- 
stelte Ca  von  11V7  auf  (drd  Brüder  Liminit; 

Leipziger  Kramer).  Die  Berliner  Nat.-GnI. 
besitzt  unter  ihren  Handreichnungen  eine  Por- 
trätzeichnung in  Pastell  (Mme.  Langenberg, 
spätere  Gräfin  HardciAefg).  —  Danid  C  sig- 
ttiert:  Caffe,  Danid  oder  OChO«  Odb  aü  «. 


34« 


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Caff«  ~  Caffi 


Oboe  pi.  oder  finx.  und  Jahrcaiahl,  auch  pcint 

tu.  AMtlUf  UM  N«  64     tS6  (Kritik 
-     '  iAlHn.l7W).-r 


KMkfla.  1.  Aoi» im*' Hat l«r.  Kitkrtcji. 
n  m  -  Hsyasaa.  Pwiiiw  SchriftitcUer 
m.  KMlCT  (1800).  SM  a.  871.  —  Geyaer,  GcKb. 
4.  UiL  in  Ldpsif  BS,  104  a.  107.  —  G  u  r  1  i  1 1, 
Baa-  «.  KMdcnkra.  Sacluens  XVII  191.  849,  389. 
4«;  XIX  lt.  XX  106.  —  Lemberger,  Stntt- 
fsrter  Antiqu.-Ztg  190»  No  40.      A.  Kmrtwelly. 

Caf «,  Daniel  Ferdinand  (so  im  Leip- 
ziger Adreßbuch,  fälschlich  auch  CdMet  und 
dSi  geschrieben).  Er  war  der  Sohn  und 
KacMölger  Daniel  Ca  und  tritt  zuerst  nach 
dessen  Tode  (181S)  ah  selbständiger  Maler 
in  Leipzig  auf,  wo  er  nach  N  agier  1798  geb. 
und  bis  1838  dauernd  nachweisbar  ist.  Nach 
dem  dortigen  AdreBboch  war  er  gleich  dem 
Vater  Porträtmaler  in  Pastell  oad  OL  UM 
beschickte  er  die  Dresdener  KunstausstetluQg 
mit  zwei  Bildnissen  (No  189  und  141),  die 
mit  Auszeichnung  erwähnt  werden.  1833  muß 
er  Leipzig  iör  immer  verlassen  haben.  Im 
Jaaaar  1617  iteDte  er  im  Kunstverein  in  Rom 
Kamevalszenen  aus.  Somit  hielt  er  sich  da« 
mals  wohl  in  Rom  auf.  Wann  und  wo  er 
endete,  ist  nicht  bekannt.  CafTe  d.  J  muB  als 
PaatcUporträtist  den  Vater  iKxh  an  Frucht- 
talfceh  übertroffen  haben.  Viele  „Caffe*  di- 
nierte PorträU  sind  wohl  dem  Sohne  zuzu- 
schreiben (s.  auch  unter  Daniel  CI).  Seine 
Pastelle  kommen  in  sächsischen  Familien  sehr 
häufig  vor.   Nach  Lembciser  malte  er  auch 


Naflar.  IMhik».  H  tlt.  —  Geyaer, 
GMcki.IU.fa~  " 


LtM  tl  -  Schonis  Knaft- 
Matt  um,  m  «L  lliT,  m  —  Lambcrgar» 
Aadqa^Ztf  IMt  Wo  40.    A.  KmnmM». 


CaffC  (sot),  Gottfried,  vielleicht  ein 
zweiter  Sohn  Daniel  Caff  es  und  ebenfalls 
Pastell-  u.  Miniaturmaler,  annoncierte  1801 
im  Dresdener  Anzeiger  (im  48.  Stack)  als 
Vcrfertiger  voa  PaMell-,  Miiriatar-  n.  Tmäf 
färben. 

H  a  7  n  a  n  n,  Dresdner  Schriftsteller  o.  Kstlcr 
371.  Ä,  KwnmtUg. 

CaflMI,  G.  V.,  s.  Cattt«l. 

Citeata,  Fraaeeseo.  ftaKea.  Büdhaaer 

der  (Jegenwart,  geb.  in  Buenos  Ayres,  aus- 
gebildet in  Floreiu  unter  der  I^itung  Aug. 
Passaglias,  tätig  ebenda ;  machte  sich  zunächst 
dorch  Ueiiiere  Genreskulpturen  oad  darch 
eudgc  Bildidriittsten  vorteilhaft  bekamt  imd 
errang  dann  1884  emen  bedeutenden  Erfolg 
mit  dem  preisgekrönten  Konkurrenzentwurfe 
ZU  einem  für  die  Stadt  Brown  bei  Buenos 
Ayres  bestimmten  Staadbilde  des  argeotini- 
sdwn  Admirals  GagHeImo  Brown,  dem  vom 
der  gleichzeitigen  Kritik  lebenswahre  Energie 
des  Ausdrucks  u.  efTekt^'ollc  Posierung  nach- 
gerühmt wird. 

G.  Carocci  in  Arte  e  Storia  1884  p  293  f. 
—  IUu»traz.  IUI.  1^84  II  38«.  —  De  Guber- 
natis,  Dia.  d.  Art  ItaL  Viv.  (1889)  p.  82  i.  * 


Cafeioy,  Arnaud  Joseplv  Maler, 
1718/14  Meister  der  Lultaa|üde  aa  Aalwcf» 
yea»  ITSd^  vcMorbcB. 

Rombonta  et  Lerlas^  Uggaren  IL 

Cafleity,  J  a  m  e  =  H.,  amerikan.  Maler,  geb. 
1819,  t  im  Sept.  1860  in  New  York.  Er  war 
seinerzeit  ein  angesehener  Porträt-  und  Still- 
lebenmaler, und  wurde  1808  zun  MMi^ied  der 
Akademie  gewählt. 

Cl  ein  est  and  Hatten,  ArtUts  of  the  I9ih 
Century.  jEimund  von  Mach, 

Caffi,  Francesco  und  L o d o v  i c o,  ita- 
licn.  Makr  aus  Cremona,  17.  Jahrb.,  Schüler 
von  Domcnioo  Maria  Caauti  in  Bologna,  einer 
von  ihnen  Gatte  der  Margherita  C. 

Z  a  n  o  1 1  i,  Stor.  detl'  Accad.  Qementina  1739 
II  100.  R.  C. 

CaSA,  Ippolito,  Maler,  aa  7.  VH. 
1808  in  Bdlüno,  f  am  98.  7.  1888  la  der  See» 

Schlacht  bei  Lissa;  Schüler  der  venezianischen 
Akademie,  tätig  in  Venedig  u.  Rom  als  Mater 
koloristisdi  nngfaieia  wirkungsvoller  u.  dabei 
fcia  abgcMimmter,  miantifia  detaillierter  und 
biswcUen  mit  vietfigaricen  VolktaseneB  be- 
lebter Lokalveduten,  die  uns  in  ihm  einen 
würdigen  Kunsterben  seines  venezianischen 
Schulvorgängers  Antonio  Canale  erkennen 
lassen.  Seine  ersten  gröfierea  Erfolge  erntete 
er  1814  in  der  Knostausatenrnv  an  der  Piazza 
del  Popolo  zu  Rom  mit  den  Gemälden  „Ve- 
nezia  veduta  dai  giardini  pubbiici  in  tempo 
(i'invertio"  u  „Fcsta  dei  pittori  presso  la  torre 
degli  scbiavi  a  Roma"  sowie  1846  im  Pariser 
Saiott  mit  dem  veoezian.  Naditstück  „Came- 
vale  suUa  Piazzetta",  das  um  »einer  brillanten 
Mondschein-  u.  FeuerwerkselTekte  willen  für 
zahlreiche  Liebhaber  in  Kopien  wiederholt 
werden  mufite.  Unter  seinen  in  Rom  entstan- 
denen Gemildcn  sind  weiterhin  hervorzuheben 
die  Nachtstücke  „Pio  IX  benedicendo  dal  Qui- 
rinale  il  popolo  a  lume  di  fuochi  d'arttfixio'' 
(Revolutionsszene  von  1848)  und  „Ultime  ore 
del  camevale  a  Roma"  sowie  ein  „Panorama 
di  Roma  visto  dal  Monte  Mario"  und  eine 
prächtig  feinmaleriache  Ansicht  der  „Via  del 
Girso  a  Roma"  (letztere  1908  für  die  Galleria 
Naz.  Moderna  zu  Rom  angekauft).  In  Neapel 
malte  C.  unter  anderem  eine  Vesuv-Land- 
schaft u.  eine  Darstellung  des  Einzuges  Köaif 
Victor  Emmanuels  in  Neapel  1880.  und  von 
seinen  Orient-  und  Afrika-Reisen  brachte  er 
(Gemälde  wie  .^..a  carovana  nel  deserto"  u. 
,J.'istmo  di  Suez"  mit  heim.  Nach  einem  an 
Wechselfällen  reichen  Reise-  und  Abenteuer- 
Leben,  das  ihn  auch  an  den  italieniacben  Re- 
volutionskämpfen tätigen  Anteil  nehmen  li^ 
und  um  deswillen  er  schon  1848  nach  längerer 
Verschollenheit  totgesagt  worden  war,  fand 
er  1806  in  der  Seeschlacht  bei  Lissa,  zu  deren 
malerischer  Verfaerrlictaaiig  er  aicb  auf  Ein- 
ladung des  Admiralf  Persaoo  an  Bord  dea 
„Re  d'Italia"  mit  eingeschifft  hatte,  beim 
Untergänge  dieses  Admiralsschiffes  dot  Hei- 


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C«lfi  ~  Ctiieri 


dentod.  Sein  Gemälde-  und  Studiennachlaß 
kam  durch  Vermächtnis  seiner  Witwe  1888  in 
den  Besitz  des  Museo  Qvico  zu  Venedig.  — 
Während  seines  Aufenthaltes  in  Rom  soll  er 
auch  ein  Lehrbuch  über  Perspektive  veröffent- 
licht und  wertvolle  tekhneriicbe  Aofnalunen 
attrömiscber  Bau-  md  KnMUlenkmäler  ver- 
anstaltet haben.  L.  Cällart. 

Lnigia  C  0  d  e  m  o  -  Ge  r  s  t  e  n  b  r  a  n  d,  Ipp. 
Caffi,  VeDezia,  186«.  —  Kunstblatt  1B40,  1843, 
1844.  —  II  SaggUtorc  (Rom)  1844  p.  398.  —  Le 
Arti  del  DiteKOo  1856  p.  105  f.  —  Zucbr.  f.  bild. 
K»t  1867  Beibl.  p.  7.  —  V  o  l  p  i,  Pitt,  Bellunesi 
(1892)  p.  14.  —  Kax.  des  Mus.  Qv.  e  Racc.  Cor- 
rer  in  Venedi«  1899  p.  «77.  —  BoIlMlaO  dfAlM 
(Rom)  1906  p.  l&ö. 

Caffi,  L  o  d  o  V  i  c  o,  s.  Caffi,  Francesca 

Caffl,  Margherita,  Blnmenmalerin  dei 
17.  Jahrh.  aus  Cremona.  Ihre  Bilder  auf 
Seide,  Leinwand,  Papier  und  ha.uptsächlich 
auf  Pergament  waren  sehr  gesucht  und  hoch 
bezahlt.  Sie  arbeitete  einige  Zeit  am  Tiroler 
Hofe  unter  der  Reswning  der  Erxheraöfe 
Maxfanilian  tmd  LetvoM.  GroBe  Bilder  von 
ihr  in  der  Ambraser  Sammlung  bei  Inns- 
bruck. Carboni  (Le  pitt.  etc.  di  Brescia,  1760 
p.  160,  170)  nennt  auch  Arbeiten  von  Oir  in 
den  SaounL  Gaifani  a.  Barbiioni  in  Broda. 

L.  Laaal,  Slar.  finr.  Mt  fldit»  IM»  III 
MPi  —  TiraL  KadaricB.  p.  M  —  Nag  1« r/ Ib»- 
Mex.  n  88S.  L.O. 

Caffi,  V  i  n  c  e  n  z  o,  Italien.  Maler  aus  Cre- 
mona, 17.  Jahrh.,  nach  einigen  Quellen  Autor 
des  Gemäldes  un  Chor  d.  Kirche  Sant'  ImeHo 
in  Cremona,  darsteUend  Maria  mit  Kind,  S. 
Girolarao  u.  den  Bischof  S.  Imerio  cu  Seiten. 
Dies  Werk  wird  von  anderen  dem  Miradori 
zugeschrieben.  Sein  Selbstporträt  befand  sich 
zu  Zanis  Zeiten  m  der  Galerie  dea  Principe 
Filippo  Hercolani  in  Bologna. 

Zani,  Enc.  mct.  G  raasei  Ii,  Abeced. 
Biegr.  Crem.  1827.  —  T  i  c  o  z  z  i,  Diz.        R.  C. 

QtfAeiL  Künstlerfamilie,  von  dem  Inge- 
nieur des  Papstes  Daniel  Cafüeri  (geb.  1603 
in  Sorrent,  t  1639)  abstammend.  Philippe  C, 
dessen  Sohn,  siedelte  1660  nach  Frankreich 
über,  wo  seine  Nachkommen  bis  zur  Re- 
x'olutioa  in  einer  Reihe  tüchtiger  Kräfte  als 
Künstler  tätig  waren.  Die  einxelnen  Mitglie- 
der mit  der  sie  speziell  betreffenden  Literatur 
folgen  in  chronologischer  Anordnung. 

J.  Guiffrey,  Les  Caffieri,  Paris  1877,  — 
Lady  D  i  I  k  e,  Frcnch  Fourniturc  and  Decor.  in 
the  18.  Cent.,  London  1901.  —  Gonse,  La 
Sculpt  (ran;.,  1895.  —  de  Champeaux  in 
Grande  Encycl.  u.  im  Dict.  des  fond.,  ciicleur.<i 
etc.  Paris  1886.  —  St.  I.  a  m  i,  Dict.  des  Scuipt. 
(Louis  XIV.),  1906  u.  Dict.  de»  Sculpt.  (18.  ».) 
19 IQ  de  Nolhac,  Le  chäteau  de  Versailles 
%o\ii  Löuls  XV..  Paris  1808.  —  Le  chäteau  de 
Versailles,  archit.  et  decor.  Introd.  et  not.  par 
Gaston  Briere,  Libr.  centr.  des  B.-Arts, 
2  Bde  (s.  Index).  —  Herluison,  Actes  d'itat 
civ.,  1873  p.  2«  f.  —  A.  J  a  1,  Dict  crit.  1872.  — 
Nouv.  Arch.  de  l'art  fran«.,  3.  s^r.,  VI  (1890)  a. 
Res. ;  XII  (IBM),  Reg.  p^r.  1851-189«.  —  Bul- 
letin de  la  Soc.  de  lliist.  de  l'art  franc.  1875—78 
(Reg.).  —  Gas.  d.  B.-A«ts,  Table  alph..  3.  a^r.. 


I-XXII  a8«»-80):  2«  s<r..  XXIII-XXVIU; 
3«  ser.  I-VlII  (UM-lMt).  •>  L'AH  U  IM  is 
XIII  199  f. 

PhilippeCaffierid.  A.,  geb.  in  Rom 
1084,  t  in  Paris  am  7.  9.  1716^  stand  suertt 
in  Rom  mit  tclncm  Vater  im  Dienste  Ahx» 

anders  VII.  und  wurde  1680  von  Mazarin 
nach  Paris  berufen,  wo  er  anter  Le  Brun, 
später  in  den  Gobelins,  seine  Itönstlerische 
Wiritsamkeit  bctätigta.  1686  erwarb  er  daa 
frannaiflche  StaataUiferreciit  «.  veriidfnMn 
sich  mit  Fran<;oise  Renault  de  Beauvallof^ 
einer  Base  Lebruns,  was  wesentlich  dazu  bei- 
trug, die  Beziehungen  zwischen  C.  und  dem 
ersten  Hofmaler  des  Königs  zu  befestigen. 
Von  1808— 16tl  hatte  er  von  ihr  11  lOndef. 

4  TfK-htcr  und  7  Söhne.  Unter  letzteren 
haben  sich  als  Künstler  einen  Namen  er- 
worben Franfois  Charles  und  Jacques.  — 
Unter  der  Leitung  Le  Bruns  verlegt  C  Kine 
Kräfte  besonders  auf  Delcorationsarhettca  fai 
Holz,  Stein  und  Bronze.  1665  war  er  sowohl 
im  Louvre  als  in  Versailles  beschäftigt.  1600 
gesellte  er  sich  den  Bildhauer  Mathieu  Les- 
pagnandel  zu,  dessen  Mitwirkung  er  sich  auch 
mehrere  Jahre  hindurch  sicherte.  Beide 
Künstler  sind,  während  dieses  Jahres,  in  den 
Tuilerien  beschäftigt.  Ihre  Wirksamkeit  ist 
auBernrdcntlich  ertragreich.  Für  1666  beträgt 
der  von  der  Königlichen  Schatzkammer  be- 
zogene Gewinnanteil  C.s  12  800  frans.  Pfand, 
was  in  Anbetracht  der  Zeitepoche  und  der 
Jugend  des  Künstlers  eine  bedeutende  Ein- 
nahme darstellt-  Seit  lilt>8  erscheint  der 
Name  C.s  auf  dem  Verzeichnis  der  vom  Kö- 
nig regelrecht  angestellten  Beamten;  mit  Zo* 
Weisung  einca  jährlicben  (kfaallea  von  IBO 
franz.  Pfund. 

In  den  folgenden  Jahren  nimmt  die  Ar- 
beitsleistung C.S  im  Louvre,  in  den  Tuilerien, 
in  St-Germain,  besonders  aber  in  Versailles 
immer  zu.  Zur  selben  Zeit  gesellten  sich  C. 
und  Lespagnandel  einen  dritten  Künstler, 
Temporiti,  ital.  Ursprungs,  zu.  1674  finden 
wir  C.  im  Louvre  an  der  Fassade  Perraults 
beachiftigt  (er  bildet  daselbst  Kapitale),  wäh- 
rend er  in  Versailles  seine  Kräfte  besonders 
auf  die  groBe  Treppe  „des  Ambassadeurs" 
(Kapitale  i  Türen),  welche  1750  abgetragen 
wurde,  verwendet.  1676  fängt  C.  an,  (jondeln 
auszuschmücken,  welche  bestimmt  waren,  die 
Gewässer  Versailles  zu  befahren.  Diese  Ar- 
beitsleistung bedeutet  für  seinen  Beruf  keine 
Erniedrigung.  Hatten  sich  doch  bedeutende 
Künstler,  wie  Fuget,  Girardon  und  Vas$6 
ähnlichen  Aufgaben  unterzogen,  wie  ja  auch 
der  ehemalige  Landsmann  C.s,  Jacopo  Bellirn 
die  Werkstatt  seines  Lehrers  Gentile  da  Fa- 
briano  verlassen  hatte,  um  auf  floreotinischen 
Galeeren  Dienst  zu  nehmen,  d.  h.  wohl  deren 
Ausschmückung  (in  MalereO  zu  besorgen.  — 
In  den  nächstfolgenden  Jahren  erscheint  Ca 
Name  in  den  Rechnungen  über  VersaOkt 


SSO 


üy  Google 


Caffieri 


flutcr  daucaigni  der  bervorraceiuUten  zeit- 
gftohchtu  Ktelkr.  tvie  x.  B.  Tnbjr.  Pro«, 
Legeret  und  Coysevox.  1678  verfertigt  er 
Kapitäk  aas  Metall  für  die  damalige  Schlofi- 
kapetle  in  VeruiUes.  1679  erhebe  sich  seine 
Jahregeinnriiinc  aof  die  Sunme  von  25S06 
fnas.  Pfund  1680  arbeitet  er,  ebenfalls  in 
Versailles,  an  der  Aasschmückung  der  Grande 
Galerie  and  stellt  daselbst  u.  a.  Kapitale  nach 
Zddiliiuigen  Le  Bruns  her. 

Cs  Wirksamkeit  war  also  eine  sehr  vieU 
settige.   Er  schuf  geschnitzte  Hinterwiade 
für  Kamine,  Untersätze,  Bettstätten,  Fackel- 
balter, Konsolen,  Bilder-  und  Spiegeleinrah- 
BMHen,  von  denen  das  Louvre-Museum  noch 
ein^e  Exemplare  bewahrt.  Er  schnitzte  Tü- 
ren, besonders  in  den  „grands  appartementS" 
in  Versailles,  wo  er  auch  hölzerne  Fenster- 
einfassungen gestaltete.  —  Später  übernahm 
er  die  Skulpturen  im  Schlosse  Marly.  — 
1684  wurde  er  mit  der  plastiiclien  Aas- 
schmückung  des  Klosters  der  „RecoIletS^  in 
Versailles  betraut,  wobei  er  Briquct  und  Pi- 
neau  als  Helfer  hinzuzog.  Seit  1683  aber  er- 
schlafft bebt  Kteiff  das  btercMe  für  seine 
Kunstbauten.  Die  StaatsAnanzen  werden  TOtt 
den  Kriegszügen  verschlungen.  So  muB  rieh 
auch  C.  nach  anderweitigen  Bestellungen  um- 
sehen. 1687  wird  er  definitiv  für  den  Flotten- 
baa,  d.  h.  zur  Aussdimückung  der  Kriegs- 
schiffe verwendet  und,  in  dieser  Eigenschaft, 
nach  Dünkirchen  versetzt,  wo  er  nach  Be- 
endigung mehrerer  Arbeiten  in  P.iris  und  in 
Versailles,  sowie  nach  einem  kurzen  Aufent- 
bilt  in  Havre,  lOBl  fiberdeddt.  Dort  ifbdtet 
er  mit  seinem  Sohn  Francois-Charles  bis  1714. 
Ans  dieser  Zeit  stammen  mehrere  Entwürfe 
von  seiner  Hand,  welche  für  den  plai^tischen 
Schmuck  von  Schiffen  bestimmt  waren.  Die- 
sdben  befinden  sich  jetzt  im  Archiv  des  frin* 
zös.  Marine  Ministerium?     1714  dankt  er  ab 
zugunsten  seines  .Sohnes  Fian(,ois-Charles  und 
zieht   sich   nach   Paris   zurück,   kauft  die 
(^Charge"  eines  „liAouleur  de  bois"  und  stirbt 
tt  Jaltre  alt   Die  Lanibaln  FMHppe  Ott' 
fltfis  zerfällt  also  in  zwei  Zeitabschnitte. 
Während  des  ersten  arbeitet  er  unter  Le 
Brun  für  den  Louvrc,  die  Tuilerien,  Ver- 
sailles, Triam»  and  Marty.  Es  war  iör  iha 
daa  Zett  des  CSIanzes.  Er  sdidnt  darin  eine 
besondere  Leichtigkeit  und  SchnelÜRkelt  in 
der  Ausführung  an  den  Tag  gelegt  zu  haben, 
mehr  als  eine  originelle  Gestaltungskraft. 
Dfe»  waren  aber  Eigaischaftea,  welche  ihm 
mter  der  e^ienmiditigen  Ldtong  Le  Brons 
besonders  zugute  kommen  mußten.  Die  zweite 
Hälfte,  1687—1714,  umfafit  seine  Tätigkeit 
als  MarineanieHetttcr.  Wenig  ÜBt  skh  äber 
diesen  Zeitrann  aagtn.  HÖbacha  Enlwflffa 
mr  OK  JMWBOiiiwKiauBg  vuu  acmncB  Denn* 
den  seinen  Sinn   für  elegante  Dekoration. 
Als  echter  Italiener  weiA  er    den  etwas 


schweren  Stil  seiner  Zeit  mit  Lebendigkeit 
SU  beseelen. 

Gaston  Briire  hat  kürzlich  in  seinem  ober 
genannten  Prachtwerk  über  Versailles  einige 
seiner  Holzarbeiten,  besonders  Türflügel  und 
Türaufsäue,  veröffentlicht  (PI.  XXI,  XXVI. 

XXX,  xx3äi,  XXXVI,  XXXVII,  xxxvm. 

LVHL) 

N«nv.  Arth,  da  l'art  fraa«.  II  (1873}  244;  IV 
(Un)  M  I.  ~  Gas.  des  a^Ails  labte  alak. 
XVI-XXV  (IM4»dt>.  t,  air.  i-xzn  ClK 
IWO) ;  XXni-XXXVfal.  8.  fir.  I-VUI  (UM^ 
I8M7. 

Frnn^ois-Charles  Caffieri,  Sohn 
des  Philipp  C.  d.  A..  geb.  in  Paris  26.  7. 
mi,  t  in  Brest  87.  4.  1729,  Taufpate  dca 
CharUa  Le  Brun.  Sein  Vater  sog  ilm  schon 
frOli  bei  seinen  Arbeiten  in  Versailles  Mnni 
und  nahm  ihn  1687  mit  nach  Havre,  dann 
nach  Dünkirchen.  Am  14.  4.  1714  folgte  er 
dem  Vater  in  dessen  Amt  als  Bildhauer-In- 
genieur n.  Zeichner  der  Königlichen  Scfaiffs- 
iMuten  mit  einem  Jahresgehalt  Ton  lOQO  f  ranx. 
Pfd.  Seine  Wirksamkeit  wurde  daselbst  von 
seinen  Vorgesetzten  gelobt.  Am  26  1.  1717 
wurde  er,  unter  Beförderung,  nach  Brest  ver- 
sets^  wo  er  starb.  Von  ihm  besitzt  das  Ma- 
ilBSinlniiieff«  6  Bfltwflffa.  IIU-^IIB  datiert. 

Anh.  de  rarl  Inn«.  VI  tt  f .  —  Neov.  Aich, 
de  l'art  fran«.,  S.  tCr.  V  (18M)  Ml;  VI  (1890) 

Charles-Philippe  Caffieri,  Sohn 
des  Frang.-Charlcs  C,  geb.  1695  wahrschem- 
lich  in  Dönldrcfaen,  folgte  seinem  Vater  nach, 
uesscil  wegzog  wüm  uuumi uicu  fnacD  jai 
im  Havre)  am  26.  l  1717,  Ichtc  seit  dem 
Tode  desselben  (27.  4.  1729)  in  Brest,  wo  er 
am  14.  6.  1766  starb.  Eine  große  Zahl  von 
Entwürfen  aus  den  Jahren  1781—1766  sind 
von  ihm  im  Archiv  dca  Marine-Ministeriimis. 

Mewr.  Aich,  de  Vut  fhm».  8.  sIr.  VI  (1890) 

Charles  - Marie  Caffieri,  Sohn  des 
Charles-Phil.  C,  geb.  in  Brest  am  22.  5.  1738. 
Todesdatum  sowie  letzter  Wohnort  unbe- 
Innat  1760  bildet  er  sich  an  der  Kunst- 
aitadende  m  Paris  aas.  1708^  am  47.  Mai, 
d.  h.  kurz  nach  dem  Tode  seines  Vaters 
reiste  er  nach  Brest,  wo  er  wahrscheinlich 
wegen  Mangel  an  Befähigung  das  väterliche 
Amt  nidit  antreten  konnte,  sondern  in  8. 
StellDng.  unter  der  Oberleitung  Lnbets,  in 
den  Marinedienst  trat.  1774  nahm  er,  indem 
er  Gesundheitsrücksichten  vorgab,  augen- 
scheinlich aber  besonders  deshalb,  weil  seine 
Betitigang  ihm  nngenügcnde  Mittel  verschnf, 
um  seine  zahlreichen  Geschwister  zu  tmter- 
halten,  seinen  Abschied  und  zog  sich,  unter 
Vergünstigung  eines  Ruhegehalts,  nach  Ver- 
sailles zurück,  wo  uns  seine  Spur  entgeht. 

£r  ist  also  der  letzte  Vertreter  der  iltem 
Lide  der  Caffteri,  wekhe  dorth  4  <Seneratlo> 
netj  hindurch  die  Verzierung  der  Kriegs- 
schiffe in  Havre,  Dünkirchen  u.  Brest  leiteten. 


Ui 


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Jacques  Caffieri,  das  10  Kind  Phi- 
lipps d.  Ä.  C,  Bildhauer  und  Bronzcgießcr, 

Sb.  zu  Parit  den  26.  8.  1678,  t  ebenda  den 
.  11.  im  1708  vtrMralcte  er  (ich  mit 
Marie-Anne  Roataeau.  Aus  einer  wohlhaben- 
den Bürgerfamilie  stararaend,  brachte  ihm 
dieselbe,  als  Mitgift,  ein  Haus  an  der  Rue 
de«  Caoettca  (Kirchgemeinde  St.-Sulpice).  Er 
hatte  7  Kinder,  voo  dcma  cwei.  PMK^pt  a. 
Jean-Jacques  die  väterliche  Laufbahn  betraten. 
1715  wurde  er  von  der  Zunft  der  Bronze- 
l^cder  und  Erzbildner  in  Paris  mit  dem  £nt 
inirl  zur  Amachmüclnaig  ciM>  Saisbcbangs 
betraut  (Zeidmonv  in  Mo.  tob  La  Um»). 
Die  Komposition  zeigt  in  der  Mitte  den  Ge- 
kreuzigten zwischen  den  beiden  Schutzpatro- 
nen der  Zunft.  Ringsum  reihen  sich  allerlei 
GcgOMtiade  aiv  wdcbe  <Ua  Kttnatbaiidwcrk 
dir  &«MMgicBer  ]ienroi1»riiigt  SeU  1786  Ua 
170S  iat  Caffieri,  meistens  mit  aemem  Sohn 
Fhitiffe»  för  die  Königlichen  Bauten  tätig. 
Leider  IUI  aich  aus  den  Staatsrechnungen 
kdn  flWMW  Bild  über  «dae  Tätigkeit  da- 
ariibät  gewimieii.  Nur  dn  kain  beatimmt  ge- 
sagt werden,  daß  er  stets  mit  Arbeiten  in 
Bronze  und  Kupfer  von  Staats  wegen  betraut 
wurde.  Er  arbeitet  für  Versailles,  Fontaine- 
bleau,  Cboiagrf  Marijr,  la  Muette  und  Com- 
piigne.  Hit^  war  der  Statt  mh  sdnen 
Zahlungen  im  Rückstand,  was  C.  zu  wieder- 
holten Bittschriften  um  Ausgleichung  seiner 
Guthaben  veranlaBte.  Bald  sind  es  Leuchter, 
SchmudcgegenatiDde  für  Kamine»  Wanddeko» 
rationen,  baM  sind  es  Spiegelumrafimuniea, 
welche  er  zu  verfertigen  hat.  Im  Schloß 
Versailles  haben  sich,  vom  Jahre  1747,  im 
Zimmer  des  Dauphin,  auch  zwei  reizende 
Büsten  des  Zephir  und  der  Flora  von  ihm 
erhalten  (Siehe  Abbildung  bei  G.  Bri^e  a. 
a.  O.  S.  CXXI),  sodann  ein  Hauptwerk,  die 
1763  vollendete  Uhr  von  Passemant  mit  koat- 
lieber  Kupfereinfassung.  —  Auch  für  Mme  de 
Pompadour  im  Schloß  Bellevue  war  C.  be- 
schäftigt. —  Von  seinen  andern  heute  noch 
existierenden  Werken  sind  zu  nennen:  die 
1786  datierte  Bronzebüste  des  Obersten  der 
Sdtweixergarde,  Baron  de  Bcienval,  ein 
außerordentlich  geistvoll  behandeltes,  durch 
seinen  kräftigen  Ausdruck  imponierendes 
Werk;  sodann  die  1787  datierte  Büste  dea 
Vatera  des  eben  genannten,  dea  Ban»  de 
BcscBval,  Sehidtheifien  von  SolQthum,  eui 
würdevoller,  streng  durchdachter  Kripf  (i>eide 
im  Besitz  des  Prinzen  Eran^ois  de  Broglie).  — 
Eine  Kommode  mit  roichen  Bronzeverzierun- 
gen  der  Wallace-KoUektion  in  London,  eben^ 
dort  ein  Kronteochter  (1761  datiert).  —  Der 
Schreibtisch  des  Fürsten  Metternich  in  Wien, 
ein  hervorragendes  Beispiel  französischer 
Bromekunat  —  Bne  Uhr  im  South  Ken- 
migton  IfaaeuB  ra  Loodan  und  änderet 


Das  Gehäuse  der  Uhr  Passemants  in  Ver- 
sailles sowie  <1ir  K  jmmode  der  Wallace-Kol- 
lelction  in  London  sind  besonders  typische 
Beispiele  der  Knnst  Cs.  Dieselbe  «a|j|«bt 
nicht  völlig  dem  Vorwurf  einer  etwas  über- 
mäßigen Ausl»iung  der  Umrisse,  einer  ge- 
wissen Schwerfälligkeit,  deren  Grund  in  der 
Überfülle  der  MetaUverxierungen  liegt.  Sieht 
man  dagigm  mI  die  Einzelbehandlung  der 
Formen,  so  kann  man  die  außerordentliche 
Festigkeit  und  den  Schwung  der  Ausführung 
ni;r  bewundern.  Die  Überlegenheit  seiner 
lebhaften,  schmiegsamen,  bei  allem  Reichtum 
immer  vomduaen  Knnstriditang  geht  deal> 
lieh  hervor,  wenn  man  eine  seiner  Kom- 
moden mit  dem  trockenen  und  düster  ge- 
haltenen „Medailler"  von  Slodtz  (Münzkabi- 
nett der  Biblioth^ue  nationale)  verglciclit 

Aus  Cj»  Atelier  ist  eine  Mengt  Kanal' 
gegenstände  hervorgegangen,  so  daß  man  bei 
Werken  seines  Stils  nicht  immer  auf  eigen- 
händige Ausführung  schließen  darf. 

Bricre,  Vitrjr,  Tourncux,  Stein,  Not 
crit.  in  Bull,  de  u  See.  de  rUst  de  l'art  iiant. 

1908  p.  162  f. 

Philippe  Caffieri  d.  Bronsegieler, 

Sohn  des  Jacques  C ,  geh  in  Paris  am  19.  2. 
1714,  t  das.  8.  10.  1774.  Bekannt  durch  seinen 
Jugendroman  mit  einer  Tochter  des  Malers 
Silvestre,  der  zu  einem  zeitweiligen  Zer- 
würfnis zwischen  Eltern  und  Sohn  führte^ 
so  daß  C.  i.  J.  1788  bei  den  Silvestre  wohnte. 
Schließlich  wurde  der  Sohn  gezwungen,  sich 
d.  elterlichen  Willen  zu  fügen  u.  verheiratete 
sich  später  (am  7.  2.  1747)  mit  einer  Suzanne* 
Edmee  de  Liege,  welche  schon  am  18.  Aprtt 
1749  starb.  Am  80.  August  1751  verehelichte 
er  sich  zum  zweitenmal  mit  Antoinette-Rose 
Lambert  Roland.  Er  hatte  von  ihr  mehrere 
Kinder,  über  die  uns  nichts  überliefert  ist, 
und  die  wohl  schon  früh  starben.  Vom  väter- 
lichen Haus  siedelte  er  in  eine  Wohnung  Rue 
des  Princesses  (Kirchgemeinde  St.  Sulpice) 
über,  wo  er  bis  zu  seinem  Tode  ^eBbaft  blieb. 
C  nahm  regen  Anteil  an  den  Arbeiten,  mit 
weldien  sein  Vater  in  den  KBoigüdien  Banten 
betraut  war.  Insbeaondere  war  er  beteiligt 
an  der  Einfassung  der  Uhr  Passemants  (1768). 
Aber  erst  seit  dem  Tode  des  V,itrrs  (1755) 
beziehen  sich  die  in  den  Staatsrechnungen 
unter  d.  Namen  Caffieri  aufgefBhrten  Werke 
auf  ihn  allein.  Die  Bezahlungen  wurden  ihm 
noch  unregelmäßiger  ausgerichtet  als  seinem 
Vater  So  sah  er  sich  nach  anderen  Bestel- 
lungen um.  1760  stellte  er  für  den  Haupt- 
altar der  Kirche  Nutrc-Dame  tu  Psria  einen 
Kruzifixus  mit  0  Leuditent  sowie  swci 
Fackelgestelle  ker.  Dieie  Arbeit  fd  tur  Zu- 
friedenheit des  Domkapitels  aus,  so  daß  ibm 
weitere  6  Leuchter  für  eine  Kapelle  das.  be- 
stellt wurden.  C.  wurde  auch  noch  mit  an- 
dem  Werken  nnd  mit  Bcatsnriennignvbdlsn 
fOr  die  Kaihsdfdt  «ob  Paris  betiwt  Alt 


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Caffieri 


Acse  Gcgcnatände  sind  aber  zar  RevolutiofM- 
mH  OBtergcfanieo.  Daffir  bleiben  una  der 

Kruiifixus  und  die  8  Leuchter,  welche  C  für 
die  Kathedrale  von  Bayeux,  1771,  ausführte, 
wahrscheinlich  nach  Analogie  der  11  Jahre 
früher  für  Notre-Dame  in  Paris  gegossenen 
Gegenstlnde.  In  der  Kathedrale  von  Cler- 
nx>nt-Ferrand  ist  ein  Leuchter  aus  demselben 
Jahre  und  von  gleichem  Stile  erhalten.  Wenn 
auch  C.  bis  zu  seinem  Ende,  soweit  wir  es 
nach  leinen,  noch  jetzt  vorhandenen  Werken 
zn  bcttTteflen  vtrwBwta,  hn  Stile  Louis  XV. 
jrearbeitet  hat,  so  weisen  doch  die  in  der 
Kathedrale  von  Bayeux  erhaltenen  Gegen- 
stände aut  eine  Entv.  icke'.ung  dieses  Stils  im 

Sinne  einer  beruhigten,  neo-Irl  swiicfaen  Linien* 
bdiaadlni«  bin. 

C.  war  ein  geschickter  Zeichner.  Das  Bri- 
tish Museum  besitzt  auch  6  Stiche  von  ihm, 
welche  Ornamente  seiner  ü^itgenossen  wie- 
daqMMa.  1766  wurde  C  beauftragt,  Toi- 
teHnfcrit  so  eatwcrfeo,  wddiet  M  den 
Goldschmieden  ChancelUer  und  Th.  Germain 
bcfgettellt  werden  tcrilte  und  für  die  Prin- 
MMin  TOtt  Astaiten  bullniDil  wir. 

In  zahlreichen  Katalogen  des  18.  Jahrh. 
wird  der  Name  Philippe  C.s  häufig  erwähnt. 
Er  stellte  Bronzen  für  Möbeldekorationen  her 
und  -verband  sich  hierifir  öfters  mit  dem 
üJwuiMen  \jt/otn.  |i.nner  won  ameii,  uiiier 
Mitwirkung  beider  Künstler  entstandenen 
Gegenstände,  hat  sich  jedoch  nachweisbar  bis 
auf  die  heutige  Zeit  erhalten. 

C  hat  vollständige  Kabinettstücke  hervor- 
gebracht (Schrank,  Schreibtisch  mit  Schreib- 
zfug.  Leuchter,  Papierpresse,  Sekretär,  „Car- 
tonnier"  und  Lehnstuhl),  besonders  aber  Arm- 
und  Wandleuchter,  sowie  Kaminverzierungen 
O^cux"),  doch  sind  wohl  viele  der  Stücke, 
die  seinen  Stil  aufweisen,  nur  als  Werkstatt- 
arbeiten zu  betrachten,  auch  Forestier,  Gou- 
thicre  u.  Martincourt  haben  ähnliches  geschaf- 
fen. Die  Bronzeverzierungen  des  berühmten 
Schrcibtischea  Ludwigs  XV.  GetztimLouvre), 
dessen  Holzwerk  von  Riesener  (1789)  bezeich- 
net ist,  waren  früher,  in  Rücksicht  auf  ihren 
Kunstwert,  vermutungsweise  dem  C.  zuge- 
schrieben worden.  Seither  hat  ein  urkund- 
lidier  Fund  Dqplesus  als  Uriidier  dendl>en 
ieitgestellt 

C  war  Mitglied  der  „Acaddmie  de  St-Luc". 
All  di«  barverlichen  Körperschaften  anfgt- 
boben  wurden  (1776).  stand  er  m  der  Sptee 
der  Zunft  der  Bronzegießer.  Die  meisten 
seiner  gemeiBelten  Werke  tragen  die  Signa- 
tur: „Invente,  ex^uti  par  Philippe  Cuncri 
l'aisn^  i  Paris"  mit  Jahreszahl. 

Charles  Davi  liier,  Le  Cabinet  du  dne 
d'Attmont  etc.  Paris  1870  p.  26.  —  Chara- 
pcauz  in  Gaz.  des  B.-Arts  2»  vir.  XXVI  (1882) 
372;  XXVIII  (um  M.  -  D«  Molba«,  La 
Dicorat.  du  cbät.  de  Versaillea  in  Gss;  4m  B<r 

Alts  a«  fit,  XIX  (18M)  es. 


Jean-Jacques  Caffieri,  Sohn  dea 
Jacques  C,  BiMbiuer,  geb.  in  Fkris  80.  4 

1725,  t  das  21  5  1792,  Schüler  seines  Va- 
ters, dann  des  J.-B.  Leraoyne.  1748  verfertigte 
er  eine  Büste  des  abbe  Languet  de  Sergy, 
Priester  von  Saint-Sulpice  (1750  ausgestellt, 
Mus.  in  Dijon).  Mit  einer  den  Tod  Abels 
darstellenden  Gruppe  gewann  er,  im  gleichen 
Jahre,  den  „Prix  de  Rome"  Nach  Rom  ge- 
schickt, arbeitete  er  daselbst  unter  de  Troy, 
dann  unter  Natoire  (1749—1753).  Er  schuf 
unter  anderem  eine  Gruppe  der  Dreifaltig- 
keit für  die  Kirdie  San  Luigi  de'  Francesi. 
Nach  eiiwm  kurzen  Aufentfialt  in  Neapel  be- 
gab er  sich  im  Anfang  d.  J.  1764  nach  Paris 
zurück.  Seit  1757  stellt  er  im  Sakxi  aus  und 
zwar  religiöse  und  allegorische  VorwÄrfc^  so- 
wie Portritbüsten.  1760  wird  er  von  der 
Akademie  als  Mitglied  aufgenommen,  1766 
erhält  er  daselbst  ein  Lehramt  als  „adjoint 
i  professeur",  1778  folgt  er  dem  verstorbenen 
Vasa^  nach  als  „professeur".  Seit  1786  ver- 
leibt ihm  die  lt«g>erung  das  durch  den  Tod 
Sinoa  CfalOe/  freigewordene  Atelier  im 
Louvre,  mit  dem  er  sich  zwar  nie  recht  zu- 
frieden gibt,  da  es  ihm  wegen  Platzmangel 
unmöglich  ist,  sich  darin  wohnlich  einzuridl- 
ten.  So  bleibt  er  denn  im  viterlicbea  Haan 
Rue  des  Oaettes  uaSMÜg  bis  zn  seinem  Tode. 

C.  hat  vor  allem  für  den  Staat  gearbeitet. 
Die  Invalidenkirche  schmückte  er  mit  8  ziem- 
lich großen  Sutuen  aus,  die  Hl.  Silvia  (1776), 
SUrmi  (1780)  und  AUpiui  (1786)  danld- 
Irnd.  Alle  drei  sind  beute  vciscbwundcn. 
Für  die  von  M.  d'Anglviller  in  Aussicht  ge- 
nommene „Gftlerie  berühmter  Franzosen" 
arbeitete  er  die  überlebensgroBen  Statuen 
Pierre  Comdlles  (Salon  1778)  .und  Molürtt 
(Salon  1787  rcsp.  Entwurf:  Saton  1786). 
Beide  sind  jetzt  im  Palais  de  Hnstitut  auf- 
bewahrt. Unter  den  Büsten,  welche  das  da- 
malige Opernhaus  schmückten,  befanden  sich 
von  seiner  Hand  dieieniflsn  «m  Quiaaull, 
Lutly  und  Riinciu  (Silott  1771).  Kitt  dnl 
sind  in  Feuersbrünsten  untergegangen.  Diu 
Haupttätigkdt  des  C.  war  für  die  G>m6die 
franö*>se  in  Anspruch  genommen.  1781  war 
er  für  DekoratioasarlMitien  beschäftigt,  wel- 
che diu  Tustimlsliflluujf  des  neuen  GcbäU'* 
des  der  Comidie  frangatse  bezweckten  (jetzt 
das  sogenannte  „Odion").  Die  geflügelten 
Karyatiden  mit  Fischschwänzen,  welche  er 
daaelbst  anbrachte,  fanden  keinen  Anklmg. 
Was  aber  bis  heute  den  Ruhm  Cs  susmadit, 
sind  die  Büsten,  die  das  „Foyer"  der  ComMie 
fran^aise  schmücken  und  die,  an  die  Voltaire- 
statue von  Houdon  angereiht,  diese  Räume 
cum  Rsnge  eines  Museums  erheben,  wie  sieb 
ein  soldies  fat  kdnen  andern  Sehanspieihsus 
befindet.  Die  früheste  darunter  ist  die  Büste 
von  Piron  (Salon  1775 ;  außerordentlich  geist- 
volles Gesicht;  lebhafte  Augen  und  Lippen 
inmitten  der  fetten,  runzeligen  Wangen).  Es 


folgen  dann  Pierre  Comritle  (1777),  VcKüm 
(l779;  diese  Büste,  nicht  tin  Werk  Hou- 
dons,  wie  früher  verlautete,  wurde  bekrinzt 
bei   Gelegenheit   der   triumphartigen  Ircne- 

■afföbninc  [80.  Mirs  1778]  Imrx  vor  dem 
Tode  des  Dichten,  aidit  mriir  ToilMadca), 

La  Fontaine  u.  Quinault  (Salon  1T79,  Ton- 
büsten), Rotrou  (Salon  1783),  Thomas  Cor- 
neille (Salon  1785).  J.  B.  Rousseau  (1787).  Du 
Beiloy  (1789),  La  Ouuss^,  Dufretq^.  Die 
Büste  von  Piron  hatte  C.  gegen  einen  lebens- 
lingl.  freien  Eintritt  zu  den  Schauspielen  ab- 
getreten. Er  schätzte  diese  Vergünstigung 
auf  3000  franz.  Pfd.,  die  Sunune,  welche  sein 
beneideter  Nebenbuhler  Houdon  für  seine 
Bttsten  verlangte!  Die  andern  Porträts  gab 
er  unter  den  gleichen  Bedingungen  ab,  indem 
er  Mcb  das  Recht  voibchielt,  die  erlaoste  Ver> 

Eine  Kethe  von  Werken  befinden  sich 
heute  in  Pariser  Bibliotheken  (Mazarine,  Ste 
Gcncvicve),  in  Versailles,  im  Louvtc  etc.  Wir 
lihlcn  daitmter  auf:  der  Fluflgott  (SaL  1708) 
im  Loarre,  W>»  txtty  (S«l.  1781.  ebemib  bei 
M  Poullain),  Favart  (Salon  1783;  jetzt  bei 
MM.  Pannier),  la  Danscuse  (aus  Terrakotta 
bei  M.  Jacques  Doucet,  aus  Ton  in  der  Bi- 
bUotbek  voo  Versailles,  Marmor  bei 
de  Trdtaitnes).  Von  allegonsdhen  Tbcmata. 
die  er  ausführte,  seien  hier  noch  erwähnt: 
..L'Amitii  surpriae  par  l'Amour",  eine  Gruppe, 
deren  Modell,  von  M«*«  du  Barry  bestellt, 
1778  «utgestdU  wurde,  aber  infolce  des  Todes 
Ludwigs  XV.  in  KUnnor  nidit  ausgeführt 
werden  konnte. 

Nicht  TergdMM  ist  C  ans  einer  Familie 
lici  vuf  scgsnfeii^  wsldw  nehrerc  Gcneratmim 

hindurch  das  Kunsthandwerk  mit  Geschick 
betrieben  hat.  Leichtigkeit,  schnelle  Ausfüh- 
rung, Meisterschaft  in  der  Handhabung  des 
Meiflels.  Sinn  für  Elegatu  haben  ihn  durch 
sems  gauw  l4Miflbsl]ii  hindBicb  y^B^lm^ric^llWt» 
Er  hat  früh  für  Porträtähnlichkeit  Vorliebe 
hewiesen  Dieser  realistische  Zug  zeichnet  ihn 
\ortfilhaft  von  seinen  Vorgängern  aus.  Ja 
man  kann  behaupten,  er  sei  hierin  in  der 
fiauiBs.  BihHisucrlcutut  ein  Babnbrcclier  gs« 
wcsen  und  habe  den  Bestrebungen  Houdons 
geradezu  den  Boden  vorbereitet.  Als  er  die 
StatUL-  Moliercs  ausstellte  (1787),  sorgte  er 
dafür,  dafi  in  dem  Katalog  ausdrücklich  be- 
tont werde,  er  habe  das  zeitgenössische  Bild 
Mignards,  welcher  mit  dem  Dichter  befreun- 
det war,  benützt.  Eines  »einer  ansprechend- 
sten Werke  ist  die  Büste  von  Rotrou  (1783). 
AoBer  der  virtuosen  Behandlung  des  Mar- 
mors bewtmdert  man  hier  öie  Art,  mit  wel- 
cher das  Persönliche,  sei  es  in  der  Haltung 
des  Kopfes,  sei  es  im  Blick  oder  im  Lippen- 
lipicl,  zvun  Ichhaffen  Ausdruck  gebracht  wird. 
In  den  überlebensgrofien  Statuen  von  Cor- 
neille and  Mdlüre  dsfefw  iil  der  Balwmf 


ctivas  UdnHcii,  besonders  im  Vergieicfa  au 
der  breit  und  groß  gedachten  Voltairestatu« 
Houdons.  So  begreift  man  denn,  d%B  d'Akn» 
bert  Grund  hatte,  für  seine  ffofdafcrt»  CM. 

dem  Houdon  den  Vorzug  zu  gebtrn. 

Von  C-8  Charakter  erhalten  wir  durch  die 
fortwährenden  Streitigkeiten,  die  er  mit  der 
Regierung  und  der  Akademie  hatten  kein 
günstiges  BiM.  Nie  isl-cr  orit  dem  »afiisdfb 
was  ihm  gewährt  wird.  Er  bestürmt  die 
Akademie  in  zudringlichster  Weise  mit  Bitt- 
schriften urid  versucht  auf  allen  nur  mög- 
lichen Wegen,  oft  sogar  durch  List,  Bestd« 
luitgen  zu  erlangen.  Auch  mit  seinen  hiufigcn 
Geschenken  von  Abgüssen,  Bildern  u.  Stichen 
an  das  Institut  wird  er  Nebenzwecke  auf 
Bestellungen  und  Ehrrnbezeugungen  verfolgt 
haben.  Besonders  niedrig  erscheint  aber 
C.S  Charakter  durch  sein  Verhalten  fcgca 
den  durch  die  Gonst  des  Publikums  ausge- 
zeichneten Nebenbuhler  Houdon,  dessen  groBe 
Erfolge  er  als  Kränkimg  empfand,  und  der 
ihm  bei  erhofften  Aufträgea  oft  den  Rang 
ablief,  ja  er  UeB  sich  sogar  durch  seinsn  Hai 
dasu  MnrciBen,  Houdon  durch  einen  ano- 
nymen Brie»  (1779)  bei  der  Regierung  anzu- 
schwärzen und  dessen  Arbeiten  (die  Büste 
Voltaires  und  Rousseaus)  herabzusetzen. 

Bellier-Anvray,  Dict.  gia.  —  Arch.  de 
l'art  fran?.,  DocumenU  II  361 ;  VI  27.  —  Nour. 
Arch.  de  l'art  franc  II  lOO ;  VII  36T;  XII 
(Reg.  X-XII)  ;  XX  (Reg.  XIX— XX) ;  XXII 
(Reg.).  —  Arch.  de  l'art  fran?.,  Nouv.  p<r.  II 
(IWS)  33,  ,^7,  III  f..  26i.  —  Cbron.  de«  arta  1893 
p.  189,  190:;  p.  260,  .335.  —  L'Art  XVII  23.  — 
Lta  Arto  1Ö07  No  63  p  16,  190»  No  »2  p.  4  u.  & 

—  Gonse,  Lei  Chef?  ü'  r:^vrc  de«  Mus.  de 
Frajce  (Sculpt  etc.).  1904  p.  145.  153,  154,  316. 

—  Rieh.  d'Art,  Paris,  mon.  civ,  I.  u.  Prov..  moa. 
dv.  I,  II,  V.  —  Lady  Düke,  Presch  Archit. 
and  Sculpt.,  London  1900.  -  H.  Joain,  J.  J. 
Cafferi.  Le  Maus  u.  Paris,  1891.  —  J.  Mar- 
qnet  de  Vasselot,  Trois  oeuvres  inconnoes 
de  S.  Maxiere,  J.  J.  Caffieri  et  C.  K.  Bridan  au 
Mus.  de  Vetaailles  in  Rev  de  l'Hi«t  de  Versail- 
les et  de  Sdne-et  Oise.  1901.  V  a  i  11  a  n  t. 
Not.  s.  J.-J.  C.  par  Alex.  Lcnoir  in  r,.ii.  des  B.- 
Arts  2«  pir.  XXIV  (1881)  3i2  f.  G.  Sche- 
f  e  r,  Un  buste  de  v.  Cleve  par  J.-J.  C.  etc  in  Bull, 
de  la  Soc.  de  l'oiat.  de  l'art  fraa«.  1907  p.  86  f. 

—  P.  Vitr7.  Un  boale  de  C  an  Ans.  de 
Tonn  ebda  1908  p.  IM  1  n.  über  die  BBsle  des 
Astroa  Ptaar^  (Lonne)  im  BriL  das  Uns.  de 
France  IMONo  *  p.  »-«.  Conratf  it  Mamdaek. 

Caffieri,  H  ec  t  o  r,  Mal.  r,  geb.  1847  üi  Chel- 
techam  bei  Gloucester.  Schüler  von  L.  Bonnat 
in  Paris,  tätig  in  London  und  Boulogne-«ur- 
Mer,  Mitglied  der  R.  Society  of  Brit  Artists 
und  des  R.  Institute  of  Painters  in  Water 
Colours,  beschickt  seit  1875  di<-  -\iib3tellungen 
der  R.  Academy  rnd  der  New  Water  Cokwr 
Society  sowie  die  Suffolk  Street  GiUcfin 
und  andere  Londoner  Privatausstelinngen 
hauptsächlich  mit  englischen  und  fran- 
zosj'=i"-ifn   Hafen-  und  Fischerszenen  in  01- 

und  Aquarellnulerei,  von  denen  mehrere  von 
dir  Kftililh  Alexwidre»  von  der  HemsiB  von 


3S4 


Caffin  - 

Edinburgh  tmd  anderen  Mitgliedern  des  eng- 
liichcn  Königshauses  angekauft  wurden.  Im 
Pariser  Salon  der  Societe  des  Artistes  Fran- 
(Mt  war  er  188S — 9S  mit  den  Gemälden  ^t- 
tMM*  Mld  wD^part  des  bateaux  de  Boulogae* 
vertreten.  In  der  Brook-Street-Gallery  zu 
Londcm  veranstaltete  er  im  März  1906  eine 
Sonderausstellung  zahlreicher  Aquarelldarstcl- 
hingen  aus  Boulogne  und  seiner  Hafen-  und 
Binnenland-Umgebung,  denen  die  Kritik 
geschickte  Komposition  o.  effektvoU-IUtflllOlli- 
sche  Farbengebung  nachrühmte. 

Graves,  DicL  of  Artiits  (189S)  p.  45;  R. 
Acadesiy  (1006)  I  37i.  —  Moming  Pott  vom 
17.  8.  IM«.  M.  W.  BroekwttL 

Catta,  Fran^ois,  Schlosser  in  Paris,  der 
um  1714  das  (1798  zerstörte,  doch  in  Stichen 
des  Nie.  Bomiard  erhaltene)  prichtige  Gitter 
dhs  Haupiportilf  an  Eingänge  des  Chofci 
4er  Notre  Dame-Kirche  nadl  BBlwirtol  So* 
bert  de  Cotte's  verfertigte. 

Ad.  B  r  ü  n  i  n  ([,  Die  Schmiedekst  seit  d.  EmU 
d.  RenaiM.,  48  (Monogr.  d.  K»tgew.  III).     H.  V. 

Caffyn,  Walter  .W  a  1 1  o  r,  Maler  in  Dor- 
king  bei  London,  beschickte  1876—87  die  Aus- 
•tcHongen  der  R.  Academjr  und  der  SuffoDc 
Street  GaUeries  in  Loodon  mit  Veduten  und 
Stimmtuigslandschaften  aus  verschiedenen  Ge- 
genden Englands. 

Graves,  Dict.  of  Artists  (1895)  p.  45;  R. 
Aead.  (1905)  I  374.  iS.  W.  Brockwtll. 

CafijLoi,  Antonio,  Maler  in  Sevilla  um 
IBOi. 

GestoBO,  Aittf.  ScvüL  II  18.  U.v.B. 

Ceflau  (oder  CktHbu),  Um.  Bildhauer, 
fertigte  1783—69,  gemeinsam  mit  Ph.  J.  Cou- 
der  und  Ferie  den  schönen  Altar  in  der  Ka- 
pelle der  Dominikancrschule  in  Möns.  1714 
erop&ng  er  Zahlung  für  die  Skulpturen  der 
Türen  des  grünen  Saales  im  dort  Rsthause. 

B.  Marcbai.  U  Scttipt  etc.  balgi^  MM 
fk  8T1.  JT.  V» 

Ceflaet,  Nicola,  s.  Catista. 

CafoBtaai,  Francesco,  Maler  ans  Ve- 
rona, 1560  Mitglied  der  Accadl  di  S.  Lac» 
in  Rom ;  lebte  noch  1582. 

Bertolotti,  Artis'.i  VeaatL  •  Arek  S. 
Laca.  —  Not.  v.  Fr.  Noack. 

Cafiaaca,  Jota  d«^  Bildhauer  ja  Sevilla, 
der  sich  1578  msanwun  mit  Mateo  Nuflea 
tci  piiiciiLCL,  seiauiiciwiie  Amcnm  m  osr 
lÜrche  S.  Mignd  auszuführen. 

G  e  s  1 0  •  0,  Artit  Sevill.  III  9«.         M.  v.  B. 

Cag«,  Filix,  Maler,  geb.  1S20  in  Paris, 
Schüler  von  Ch.  Ant  Cambon  u.  H.  R.  Phi- 
laatrc^  titig  als  Theatermaler  in  Touloine, 
Antwerpen,  Lüttich  und  Gent  und  schließlich 
in  Barcelona,  wo  er  1846  die  malerische  Aus- 
schmückung des  Tcatro  del  Liceo  und  später 
di^enige  des  jetzt  abgebrochenen  Teatro  de 
kW  Campoa  Eltseos  ausführte;  dbcaio hesofgte 
er  die  Ausmalung  des  Theaters  zu  Ftgueras 
(1860).  Für  das  Liceo-Theater  zu  Barcekuna 
lieferte  er  außerdem  zahlreiche  Bühnendeko- 
rstionen  zu  Opern  etc.  Er  starb  im  Wahn- 


Caggiano 

sinn,  nachdem  beim  Brande  des  letzteren  The- 
aters 1861  auch  seine  für  andere  Bühnen  be- 
stiouDten  Dekorationen  mit  verbrannt  waren. 

Oitorio  r  Bernard,  Gal.  Biogr.  de  Art. 
Bspafi.  del  i.  XIX  (1K93  f.)  p.  116.     U.  UirUlo. 

Caggiano,  E  m  a  n  u  e  1  e,  Bildhauer  u.  Ma- 
ler, geb.  am  12.  6.  1837  in  Benevent  (Apulien)« 
t  1905.  Schon  als  12jähr.  Knabe  porträtierte 
er  in  Bari  den  Conte  Candido  Cronzaga  u.  er- 
hielt daraufhin  ein  Provtnzialstipendium  zu 
seiner  akademischen  Ausbildung  in  Neapel, 
wo  er  dann  1866  mit  dem  Gemälde  ,Xa  Mad- 
dakaa"  eine  SUb.  Medaille  1860  mit  der 
RefieflEomposittoa  „II  Ctmbro  che  va  per 
uccidere  Mario"  ein  Staatsstipendium  errang. 
Er  ging  damit  nach  Florenz  u.  arbeitete  hier 
mehrere  Jahre  unter  der  Leitung  des  Bild- 
hancn  Giov.  Dupr^  Seiaea  «fsiea  öffcat- 
fidMa  Erfolg  erzielte  er  mit  der  um  ihres 

maflvollen  Realismus  willen  vielgerühmtea 
(j«nrestatue  einer  armen  Näherin  (am  Ar- 
beitstische dargestellt,  betitelt  „Pane  e  la- 
voro".  in  Marmor  auageführt  für  SdUot 
CaptNÜmoele  xa  Nci^  Reptften  aodi  in 
Mailand,  Paris  u.  London  mit  Erfolg:  aus- 
gestellt). Weitere  Hauptwerke  Cs  sind  neben 
einer  Phryne-Statue  und  einem  Standbilde  des 
iheren  Plinius  die  bronzene  Victoria  des 
Siegesdeninnales  «of  der  Pia»  dei  Martiri 
zu  Neapel  (Konkurrenzsieg  C.s  1862),  das 
Standbild  Friedrichs  II.  von  Hohenstaufen 
an  der  Fassade  des  Palazzo  keale  zu  Neapel 
(1877),  die  bronzenen  Kolossalbüsten  Giulio 
Bucci's  tt.  Emen,  de  Deo's  in  Minervino  (Apu- 
lien), zahlreiche  weitere  Bildnisbüsten  u.  -Me- 
daillen, dekorative  Bildwerke,  Grabmäler  etr. 
Das  Istituto  d.  B.  .A.rti  zu  Rom  verlieh  ihm 
1879  die  Professur  für  Bildhauerkunst;  er 
blieb  Jedodi  in  Neapel  tmd  war  bis  zu  seinem 
Tode  an  der  dorti|^  Kimstikjwicmie  als 
Lehrer  titig. 

De  Gabernatit,  Die  d.  Art.  iul.  viv. 
(1688)  p.  88.  —  Ztachr.  f.  bUd.  Ktt  1873  Beibl. 

m  —  ntasmc  lad.  ims  n  im  (Nafaoiet). 

L.  CUtari. 

Caggiano,  F  e  d  e  1  e,  Bildhauer,  geb.  am  S. 
8.  1804  in  Buonalbergo  (Apulien),  t  1880  in 
Neapel;  Schüler  von  P.  Tenerani  in  Rom, 
dessen  unpersönliche  und  kalte  akademisch- 
idaasinstische  MÜder  er  sidi  xa  eigen  madite. 
Unter  seinen  zahlreichen,  über  ganz  Süditalien 
verstreuten  Bildwerken  sind  hervorzuheben: 
Bacchantin  (in  d.  Villa  Nazionale  zu  Neapel), 
lo  (angekauft  vom  Provinxialrat  au  Neapel), 
Tssao  im  ^Vahnsinn  ^888  Im  DcsilM  des 
Signore  Rossi  zu  Neapel),  Marmorbüsten 
König  Victor  I'mciniiels  und  des  damaligen 
Erbprinzenpaares  l'mherto  und  Margherita 
von  Savoyen  (im  Palazzo  Comunale  zu  Bene- 
vent), Grabmäler  eines  englischen  Offiziers 
auf  Korfu  und  der  Familie  Barone  in  Foggia. 
In  der  Kunstausstellung  zu  Foggia  1848 
wurde  eine  Marmorbüste  Cs  ant  «iasr  (joM. 
Medaille  prämiiert 


Caglcal  f  Mb  —  Cignalft 


De  Gubernttis,  Diz.  i.  Art.  haL  viv. 
(1889)  p.  83  f.  —  CslUri,  Stori«  d.  Arte  coo- 
taap.  itel.  (1MB)  !>.  88.  L.  C<t/fart. 

Cfeflfal  7  Sota,  Ja  an»  ipm.  Architekt  der 
Sdinle  Juan's  de  Hemrt.  Er  erbaute  mit 
•einen  Gefährten  Gonzalo  de  Gucmcs  Braca- 
nxMite,  Juan  de  la  Pedriza,  Fernando  de 
Huerta  im  ersten  Drittel  des  17.  Jalirh.  das 
Ratbaus  ood  di*  Univcfiität  in  Oviedo»  die 
Stadttore  In  GHon,  dai  Rathans  in  AviM^ 
die  Kirche  in  Candla  u.  a. 

Llaguno  y  Amirola,  Notic.  III  ISl. 

M.  V.  B. 

C&gli,  Nicola  Ugolinuccio  da.  Btld- 
«.cluiitaer  aus  Cagli  (Marken),  titig  in  Um- 
brien.  Urkundlichen  Nachrichten  zufolge 
bchnittle  er  1681  in  Perugia  (vermutlich  nach 
ZeidmuBiHi  4ea  das  gienmte  Cbomeatiilil 
•igmerenden  BerBamaakcn  Sief.  Zambelli)  10 
der  ornamentalen  Rücklehnenfüllungen  de« 
Chorgestühles  von  S.  Pietro  u.  1550  in  Assisi 
die  jenen  Pcrugincr  Arbeiten  stilverwandten 
prächtig-zarten  Rankenwerk  -  Füllungen  des 
im  Juli  des  gen.  Jahres  vollendeten  rechten 
Türflügels  am  Portale  der  Unterkircfae  von  S. 
Francesco  (d.  linke  Flügel  v.  spllerer  Hand). 

Orsini,  Gtiida  di  Perugia  (1784)  p.  M.  ~ 
S  i  c  p  i,  Deacriz.  etc.  di  Pcn^  (IMO)  11^ 


—  Uaneisl.  OttA  di 


Oo  am}  I  ST.  - 

(Horn,  di  BrdL  Aitlat  IVIt  I  IM.  —  Loca- 
talli.  ninatfl  Benaaiascki  III  (1879)  77  f.  - 
All.  Brisi  in  Atti  d.  Accad.  Propen.  de!  Su- 
Maso  1008  II  N.  19.  —  Lor.  Fiocca  in  Raaa 
d'Arte.  IfllO  p.  125  Anm.  (mit  Abb.).  * 

C«l^  da,  s.  auch  damit  verb.  FornMM». 
CagUari,  s.  CaUart. 

(^glieri,  P  i  o.  Maler,  geb.  1R49  in  Turin, 
widmete  sich  der  OffiziersLaufbahn,  betrieb 
nebenbei  an  der  Turiner  Akademie  unter  Ant 
Fontanni  lialitndien,  debütierte  in  der  Tta- 
riner  Awitdlonff  18T0  mit  dem  (Semiide  JU« 
cordo  del  Canavese"  und  beschickte  dieitaÜen. 
Ausstellungen  seitdem  weiterhin  mit  kolo- 
listisc!]  reizvollen  Landschaftsstudien  wie 
„Mercato  a  Volpiano"  (Turin  1879),  —  „A 
mczzü  autunno"  (Turin  1880),  —  „La  calza" 
(Tnrin  1881),  —  „Campagaa  in  ottobre"  (Hai- 
land  1881),  —  baha"  und  calma  della 
ser a"  (Rom  1883),  —  ,JLa  achiuma  del  mare" 
und  „Mare  tranmiilk»"  (Turin  1884),  —  „Ca- 
•olari"  (Tarin  U8Q>.  —  JU  aolilndine"  (1^ 
rin  1887). 

De  Gttbernatii,  Dia.  d.  Art.  ital.  vIt. 
(1889)  p.  84,  —  A.  Stella,  Pitt,  e  Scult.  in 
Piemonte  (1893)  p.  488  (mit  Ann.).   L.  Cillari. 

CagßK  A..  franxöe.  Btldb.,  stellt  aett  190B 
Im  Ftefaer  Satoo  <Soc  d»  Ait  Iran«.)  Fior> 
Iritskulpturen  aus. 

Salon-Kat  1903,  1905.  1907.  1909,  1910. 

Cjfguscci,  Guido,  s.  CsniMli 

Ca&iuuia,  s.  Canaiui. 

CagnaBO,  Pietro,  wird  1281  unter  den 
Baumeistern  des  Palazzo  Munidpale  zu  Pia» 
eenza  erwähnt 

Ambivtri,  GU  Atlistl  PiaceMiai,  Piseeam 

lfm  Ji.  H.  B. 


(Cigiriaffd}.  Eticane,  Maler,  geb. 

in  Lyon  (am  20.  L  1796?i,  später  in  Paris 
ansässig,  wo  er  die  Salon-Ausstellungen  1841 
bis  1861  mit  Darstellungen  von  Blumen, 
Früchten  und  Vögeln  in  Aquarellmalerei  be- 
schickte. 

Bellicr-AuTray,  Dict  gte.  (188»).  — 
Pariser  Salon-Kat.  £.  KM. 

Cagaard,  s.  auch  Caignard 

Cagnassna^  Mosaicist,  war  um  1800  am  Dom 
von  Pisa  tätig.  Er  arbeitete  mit  Cimtbve 
an  dem  Apsismosaik  der  Maestä. 

Crowe  u.  Cavalcaselle,  Gesch.  d.  ital. 
Malerei  I.  —  Tanfani-Centofanti,  Nat. 
d.  artisti  Pisani,  Pisa  1897.  M.  K.  B. 

Cagniard,  s.  Cagnard  u.  Caignard. 

(kgaiart,  Emile,  Maler,  geb.  in  Paris, 
t  am  Uk  a.  1911  ebenda.  66  Jahre  all.  Sc1m> 
ler  von  J.  B.  Ant  Guiltemet  Er  debfi- 
tiefte  im  Salon  1877  mit  einer  Ansicht  der 
„Bültes  Montmartre"  und  beschickte  ihn  seit- 
dem als  dauerndes  Mitglied  der  SociM  des 
Artistes  Frantais  alljibrlich  mit  gemiBigt 
impressiooMadien  Pariser  StraBen-  u.  Vor» 
stadtvedatcn  u.  malerisch  empfundenen  Stim- 
muiqrslandschaften  aus  den  verschiedensten 
Gegenden  Frankreiclis  und  Belgiens.  Seit 
1887  mehrfach  durch  Salon- Medaillen  aus- 
gezeichnet, fand  er  In  Paris  wie  im  Auslande 
besondere  AncrkemiuqK  mit  flüchtig-aarten 
Pufier  Pasldl-Impreesionen,  von  denen  eine 
größere  Anzahl  r.  B.  189f5  in  Schulfcs  Kunst- 
salon in  Berlin  den  Beifall  der  Kritik  hervor- 
rief. In  der  Pariser  Weltausstellung  1900 
sah  man  von  ihm  neben  verschiedenen  Pastell- 
studien ein  vom  französ.  Staate  angekauftea 
Ölgemälde  „Le  Palait  de  Jnslke  k  Paris,  effet 
de  neige",  —  Im  Sah»  1904  eine  prächtig 
duftige  Pastell-Perspektive  der  „Champs- 
Elisces",  —  im  Sal.  1010  ein  pittoreskes  Fa- 
brikvorstadtbild „Sortie  d'usine  a  La  Villette". 

Pariier  Salon-Kat  seit  1877  (1898-1910  meist 
mit  Abb.).  —  B  e  I  H  e  r- A  u  v  r  a  y,  Dict  sin. 
1882,  Suppl.  p.  115.  —  Kitchron.  1»96  p.  58  f.  — 
Cat.  Offic.  de  I'Expos.  Univers,  ä  Paris  IMOO  II 
87.  —  Mireur,  Dict.  des  Vcntes  d'Art  II  1908 
p.  0.  —  Kat  der  Glaspal. -AuMt  MändtaS  ItOt 
p.  33.  —  Chron.  d.  Arts  1911  p.  63. 

(!agao,  Andrea  d  i,  s.  Andrea  di  Cagnc 

CagnoU,  Francesco,  Maler  von  Novar.\ 
signierte  [Franciscut  4*  Cognolit  dt  Nox'aruj) 

am  27.  &  lfi07  dn  oodi  erlnltenee  Fresko  mit 
dem  hl.  Martin  zu  Pferde  an  der  Paiiada  von 

S.  Martino  in  Bdzano.  C.  wird  wohl  da 
Sohn  des  Tommaso  C.  gewesen  sein. 

Rass.  d'Arte,  1906  p.  182  (Misjara).  M.  H.  B. 

Cagnola,  Marchesc  l.uigi,  Architekt,  geb. 
au  Mailand  am  9.  6  17G2,  t  zu  Inverigo  bd 
Mailand  am  14.  &  1833.  Studierte  in  Ronw 
bildete  sidi  aber  havptaichlich  an  der  Andhe 
und  den  Werken  Palladios  Sein  Hauptwerk 
ist  der  1807  begonnene,  aber  erst  nach  seinem 
Tode  1S38  vollendete,  den  späteren  römischen 
Triumphbogen  nachgebildete  Aroo  della  Pac« 
oder  dd  Sempiooe     Mailaiidt  der  nr 


396 


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lieh  als  leichter  Holzbau  für  den  Einzug  des 
VizekönigB  Eiigen  Beauharnais  mit  der  Prin» 
wnin  AouBe  t«  Bayern  errichtet  wofdm 
war.  Ferner  sind  von  ihm:  der  Glockenturm 
von  Urgnano  im  Bergamasldsclien,  die  Pa- 
oiiliengruft  für  den  Fürsten  Metternich  in 
Königswarth,  die  Kirche  zu  Concorezzo,  die 
Rotaode  in  Ghisalba  mit  prächtiger  Vorhalle^ 
der  Eatwiirf  »r  Fassade  des  Santuano  in 
Vardlo^  der  Palast  sa  Toverlgo  il  das  Intm» 
renc  Salcramentshäuschen  für  die  Kirche  zu 
Guastalla.  Auch  reichte  er  einen  Entwurf  für 
den  Ausbau  der  Mailänder  Domfassade  ein, 
dem  indes  derjenige  Pellegrinis  zur  Ausfüh- 
nnflr  ^oigeangen  wurde. 

Allgen.  Baostg  Oxng.  v.  Fönter)  III  (1838) 
22—24.  —  C  Wnrib-xch,  Biogr.  Lex.  d. 
Kais«rt.  Österr..  1857  II  230-33  (m.  ilt  Ut.). 
—  K«tbl.  1822—37,  passim.  —  Arte  e  Storia  X 
(1891)  138/39.  —  Ricci.  Stor,  d.  archit.  in 
Italia,  18S7— 60.  —  Kat  d.  Berlin.  OmamenUt- 
Samml.,  1804.  —  MalaguEzi-Valeri,  Mi- 
lano,  190«  II  134  ff.  H.  V. 

CaiMtSt  Sperindio  (de  CagnolU),  wohl 
Bruder  Franceson  Cj«  Dctcoralionsm.,  Frennd 

und  Gehilfe  des  Gaudenrlo  Ferrari,  für  den  er 
1614  als  Bürge  gelegentlich  der  Altartafel  von 
S.  Gaudcnzio  figurierte 

Rasa.  d'Artc  1900  p.  182  (Maiura).  —  Co- 
Uaib«,  Vila  di  Gnd.  Fcffari  1881  p.  so. 

M.  H.  B. 

CagBala  (oder  de  Cagnolb),  Tommaso, 
Maler  von  Gonano^  titif  in  Novara  während 
der  S.  Hälfte  des  IB.  Jahrh.  Die  emztge  da- 
tierte Arbeit  Cs  ist  das  Fre5ko  der  Madonna 
mit  dem  knienden  Stifter  ßernardino  de  Ro- 
gnono  und  dem  hl.  Franziskus  in  der  Kirche 
ZU  Garbagna.  (Sign.  „Thomasius  de  Cagnolts 
dictus  de  Cossorio  abitator  Novarüie  ptnxit" 
v.  dat.  MCCCCLXXXI  iu  XXV U  AfriUt^ 
In  S.  M artino  zu  Bolzano  findet  man  von  ihm 
das  Apsisfre.=;ko  mit  den  zwölf  Apcjstcln,  vier 
Evangelisten  und  Christus  in  der  Mandorla, 
nebst  drei  anderen  Fresken,  die  die  Madonna, 
die  Kreuzabnahme  und  den  hL  Martin  dar- 
sietlen.  Mit  Giovanni  Antonio  Merl!  zusam- 
men malte  C.  an  den  Pilastem  der  Kirche 
S.  Nazaro  dclla  Costa  bei  Novara.  In  seinen 
Arbeiten  erscheint  C.  als  ein  untergeordneter 
Provinzialkünsticr,  dessen  Stil  sich  stark  an 
^naccnzo  Foppa  anlehnt  Seine  Zeichnung  ist 
ounveUiaft  n.  die  Komposttion  seiner  Werlte 
IdndKdi.  Aber  als  feststehender  Name  am 
Anfange  einer  Lnkalschule  ist  C.  nicht  ohne 
Bedeutung.  Er  scheint  das  Haupt  einer  Künst- 
lerfamilie gewesen  zu  sein,  denn  der  „Magistro 
Tliomatino",  der  „cum  soi  fioli"  für  Lodovico 
il  Moro  die  Sala  ndella  balla"  im  Mailänder 
Schlosse  aa^semalt  hat,  wird  wohl  mit  C 
idcwtisBli  sein« 

KaM.  d^  1M6  p.  181—115  (MaaMn;  mit 
AM»,  d.  WcriK  IfiOe  p.  67  ff.).  —  Areh.  itor. 
lombardo  IX  497.  .\f.  ff  Bernalh. 

CagnoU,  Corrado,  Cioldschmied  aus  Cor- 
toa%  erhielt  am  7.  S.  IdU  In  PMhm  Zah- 


lung für  ein  dem  SuitM  geliefertes,  für  die 
Kopfliaut  des  hl.  Antonius  bestimmtes  RelU 
^inr  Oisch  Gonzati  noch  vorhanden,  signiert 
N0pas  Cofcti  de  Cagnolia  de  Cortona  148r). 
Naeh  Grayer  arbeitete  er  1488  aoeh  fSr  den 
Este-Hof  zu  Ferrara. 

Gonzati,  La  Baiil.  di  S.  Ant  di  Padova 
(1852  f.).  —  Pietrucci,  Biogr.  d.  Art.  P»do- 
vani  (1858).  —  Gruyer,  L'Art  Ferrarai»  (1897) 

I  5f>7.  • 

(^gnolo,  Giovanni  di  Lazaro,  Karten- 
und  M iniaturm.ilcr  in  Ferrara,  wird  in  einem 
Dokumente  von  1454  genannt  C  gehörte 
eine  Zeit  taOK  nm  Haushalt  des  Hersogi  xaA 
ist  im  genannten  Jahre  Schulden  halber  ver« 
haftet  worden. 

Camper i,  I  pittori  d.  Eatenti  nd  sec.  XV 
(Atti  e  Mem.  d.  Dep.  di  Storia  Patria  p.  le  prov. 
Moden,  e  P  ir  t  -n,  Modena  1886).         Ii.  H.  B. 

Cagnoni,  A  ni  e  r  i  n  o,  Maler,  geb.  am  18.  7. 
1853  in  Mailand,  ausgebildet  1872—79  an  der 
dortigen  Brera- Akademie.  Als  Teilnehmer 
an  einer  Staatskookurrenz  1880  in  Rom  durch 
eine  MMensione  onorevole''  ausgezeichael  <Ar 
sein  Gemälde  „Episodio  detla  guerra  delf  In- 
dipendenza  italian.^",  erntete  er  mit  diesem 
wie  auch  mit  dem  romantischen  Historien- 
bilde „La  figlia  di  Curzio  Pichena"  (nach 
Guerrazzis  gleichnam.  Roman)  den  Beifall 
der  zeitgen5asiachcn  Kritik.  Die  Brera-Aka- 
demie  verlieh  ihm  1881  den  Mylius-Preis  für 
seinen  Karton  zu  dem  hierauf  in  einer  der 
Lunetten  des  Brera-Palastes  al  fresco  aus- 
geführten Mantegna-Bildnis,  18d3  den  Fuma- 
galli-Freis  für  sein  Gemälde  „Maggio"  u.  er- 
warb von  ihm  das  18M  in  Wien  aMsestdIte 
Genrebild  „Sgradevole  nctdente*  (Brera-Ga- 
lerie,  Mod.  Gem.  N.  78).  Einen  weiteren 
Preis  errang  er  in  der  Turiner  .^us.stcliung 
ISiiS  mit  seinem  Gemälde  ,, Visita  allo  studio* 
Auch  in  späteren  Ausstellungen  (Möncbsn 
1901.  Fbrenz  1907)  war  fr  meh  adirfteh 
mit  gaten  Genrestadien  verlstlMi 

De  Gabernatia,  Dia.  d.  Art.  HaL  vir. 
(1889)  p.  84.  —  Ilhutrax.  IUI.  1883  II  878  f.  — 
Italia  ArUstica  1886  N.  27  p.  104.  —  Mala- 
gitcti- Valerl,  Cat  d.  R.  Pinac.  di  Brera 
1908  p.  374.  L.  CiUari. 

CagBoni,  Domenico^  itaL  Kupferstecher 
aus  Verona,  tätig  in  Mailand  in  der  zweiten 
Hälfie  des  18.  Jahrb.,  besonders  ffir  Drucker, 
wie  G.  B.  Bodoni  in  Parma  (um  1776).  Man 
kennt  von  ihm  ein  Bildnis  Vittore  Amedeos 
III,  von  Sardinien,  Sav.  BetthieUi's  (ab  UteU 
blatt  «ner  17B0  m  VcnediK  «edracfcten  Avsg. 
seiner  Werke)  und  Papst  Clemens'  XIV.,  Ta 
fein  für  Scarpas  Anatomicae  annotatioocs 
(Modena  1779),  und  für  Spalianzanis  Opus- 
culi  di  fisica  aniraale  (Modena  1776)  and  des- 
sen Dissertaziooi  (Modena  1780). 

Heinecken,  Dict  III  480.  —  Le  Blaac, 
Man.  I  561.  —  Carapori.  Letter«  art  p.  818.  — 
C  a  m  p  o  r  i,  Artisti  n.  stati  ettenti  p.  497.  —  C. 
d '  A  r  c  o,  Delle  arti  etc.  di  Mantora  Not  18S7. 

II  887.  —  Mttseo  cItIoo  e  raecolto  Coner  (188») 
p^  Mt  n.  «.  P.  JC 


957 


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Giovanni  di  Cola  4i  Gi- 
orgio df,  Minhttirmakr  aus  Anutrice.  Am 
9.  8.  1474  in  einem  Aktenstück  des  Peruginer 
Archivio  Giudiziano  erwähnt. 

R«f»CTt.  f.  Kstw.  X.XXIII  6.  W.  Bombt. 

CäbMiga»,  MaieniaiBie,  den  d»  Oicuuetibe 
mit  der  Jahreszahl  1766  auf  etnfm  PariMT 
Fächer  mit  Gouachemalerei  gefunden  hat. 

Gas.  d.  B.-Art»  XX  26.  —  E.  Lemberger. 
Beitr.  a.  GeKb.  d.  MiaiatumuL  1007  R.  C. 

.  Etienne  de,  Sieur  de  Ver- 
Tiins,  geb.  1691,  Gelehrter  und  Maler  atu 
Caen,  naher  Verwandter  des  bedeutenden 
Arztes  Jai  iurs  C.  (1548—1612),  studierte  in 
jugendlichem  Alter  m  Leyden  u.  porträtierte 
dort  den  berühmten  Gelehrten  Joäcpll  JaMM 
Scaligcr,  PrafcaMir  in  Lorden. 

NooT.  Arck.  d«  l'ift  hmt.  »m  tCr.  UM  II 
18L  —  Oettinger,  Mon.  d.  Dat.  R.  C. 

Cakaij,  Holzbildhauet  in  Rouen,  erhielt, 
nach  Urkunden,  im  Jahre  178.3  den  Auftrag, 
für  die  Hospitalvorsteher  von  Malleville-sur- 
Ie<Bec  eine  Prozessionslaterne  mit  einem  14 
Daamea  hohen  St.  Martia  so  Pferde  zu 
sdraitren.  In  Avranches  (Maoehe)  hielt  sich 
1780  ein  Bildhauer  Cafut  auf  und  in  Vire 
(Calvados)  1783  ein  Cahtl.  Vielleicht  sind  die 
drei  Identisch. 

Rlon.  d.  Soc.  d.  B.-Art«  XVII  461 ;  XXII  ISS, 

m  R.  c. 

pea  (Campsa),  P'aolo,  italien.  Holz- 
bildhauer, lebte  1497—1689  in  Venedig,  Con- 
trada  S.  Maria  Formosa,  und  arbeitete  IPl'? 
in  der  Parochialkirche  von  Soave  (bei  Ve- 
rona) einen  schönen  Christnt  fiber  dem  AHnr, 
iat 


Inder  Brit 


Brit. 


PaaUtti,  L'Anh.  •  SerftinTMMiaiaWp. 
mt— IUnHr.I«atminMlL— JAibudpiwiK 
Kenaatml.  XXII  99t  XXVI  Ben.  p.  99,  11t. 

Cahazt,  Jacques,  französ.  Maler,  als 
Meister  am  17.  11.  1708  zu  Rouen  in  die  In- 
nung aufgenommen,  1713  noch  am  Leben. 

Aich,  de  l'art  fraa«.  Doc.  VI  (1868-60)  200. 

Cahei^  Roaine,  Porträtmalertn  fai  Paris, 
stellt  eeit  1889  im  Salon  (Soc,  d.  Artist, 
franc)  gute  Frauen-  und  Kinderporträts  aus. 

Salon-KaUloge.  R.  C. 

Cahiar,  Charles,  Goldschmied  u.  Medaill., 
Ende  des  18.  u.  Anfang  des  19.  Jahrb.,  wurde 
«Ott  Karl  X.  v.  Franknicfa  (regierte  1824— 
1880)  cum  orftm  da  roi  emanntt  Tcrfertigte 
den  Altarschmuck  für  die  Kathedrale  zu 
Reims  zur  Königskrönung  dieses  Fürsten  und 
Altargerät  für  eine  Reihe  Pariser  Kirdien, 
iemer  die  Medaille  der  PrinMasln  ▼.  Lam- 
bane  (1798)  und  Medaillen  zur  Smmeruflip 

an  die  Geburt  des  TIrrzogs  v.  Bordeaux. 

Pierr«  d'Hcstnivy  d'Aurtbeau,  In- 
icript.  pour  deux  m^d.  par  C.  en  l'honn.  de  la 
natM.  du  Duc  de  Bordeaux  1820.  —  C  h  a  m  - 
peauz.  Dict  d.  fondetin  1886.  —  N.  R ondot, 
Lea  MMaU.  ecc.  eo  France  1904  p.  372.  —  Ga«. 
4.  B.-Arta  XIV  411-413;  2«  pir.  XXIII  294. 

CaUU,  Richard  S.,  (Senremaler  in  Lon- 
don, eteüle  das.  1886-86  in  der  R^fal  Acad. 


und  zwischen  1864  tmd  1868 
Inatit.  au«. 

Graves,  Roy.  Acad. -Exhib..  IMS  I; 
Intt,  190S. 

Ca  hfl,  David  (Johannes),  Maler  u.  Zeich- 
ner, geb.  in  Mainz  am  14.  1.  1861,  Sdiöler 
des  Städelscfacn  Instit,.  in  Frankfurt  a.  M. 
und  Ed.     Steinics,  nach  dessen  Entiv8rfcB 

er  4  Fri*?T<fTi  im  Frankfurter  Dome  malte. 
Seit  eini>;rn  1  ihren  in  München  ansässig;  be- 
schäftigt (~  .'ich  hauptsächlich  mit  dem  Zsicb" 
nen  von  ICartons  für  GlasgenÜde. 

Weizsäcker-  Deatell.  Xst  U.  Kslkr  in 
Fiaakf.  a.  M.,  1909  II  M. 

GaBnase^  J.  A.,  (jcnre-»  Portfit-  u.  Pr6dile- 

maler  in  London,  stellte  das.  zwischen  1827 
und  1653  wiederholt  in  der  Royal  Acad.  und 
in  der  British  Instit.  ans. 

Graves,  Rov.  Acad.  Exhib.,  1906  I;  Brit 
Inst,  1906. 

fahnsar,  Laurent,  Architekt,  lel».  am 
16.  8.  1868  in  Lyon,  Sdifiler  der  dortiien 

Ecole  des  B.-Arts  u.  von  Barqui,  jetzt  ebenda 
Leiter  einer  städtischen  Zeichenachale.  Einea 
seiner  bedeutendsten  Bauwerke  ist  das  CiÄ> 
teau  d'Ecnlljr  bei  Lgrao. 

LftMk  cn  noe  1  84t.  B.  KtWL 

^ias  (Zayas),  D  i  e  g  n  de,  span.  Gold- 
schmied, Ziseleur  und  Tausiator,  arbeitete 
um  154^  in  Toledo  oder  ValUdolid.  In  der 
ehemaL  Sammlung  Spitaer  ^at  No  876)  be- 
fand tAA  ein  kervonaKcud  achfaes  IWerit 
diese?  Meisters,  ein  Strcitkolben  von  geschnit- 
tenem Eisen  mit  Guld  und  Silber  tauschiert 
u.  auf  dem  Schaft  bez.  „Didacus  .  de  .  Quas  . 
fadebad".  Daa  Kgl.  Hist  Mos.  in  Dresden 
besitzt  voo  ihm  einen  Dolch  mit  Scheide,  Ge- 
fäß und  Beschläge  mit  Goldtausia,  bez.  ,J)iego 
de  Caias  faciebat"  (Kat.  1899  No  85),  sowie 
ein  Rappier  mit  Goldschmelz  an  dem  eisemrn 
GefäB  mit  dem  Monogr.  D  C  (verschlungen, 
Kat.  No  677) 

Ch.  Da  vi  liier,  Orf.  ca  Ibpagne.  1879  p. 
199/200.  —  W.  Bdbeiav  MUHar  d.  Waffen- 
■chmiedckst  IMT  9.99.  M.  V.  B, 

Cajesi,  s.  Caxr$. 

C«}et,  Anton,  Münzmeister  des  Kurfürsten 
Carl  Philipp  v.  d.  Pfalz,  f  17S8.  Seine  Stem- 
pel zu  Münzen  und  Medaillen  sind  mit  A  C 
beaeicknet.  Bekannt  seine  Denkmünzen  auf 
das  Hddelberger  FaB  1716  und  1787. 

Korr  er,  Bio«r.  Dict  of  med,  1Ö04  1,    R.  C. 

Cajetan,  J.,  Zeichner  und  Maler,  um  1B68 
in  Hamburg  tätig.  In  demselben  Jahre  sie- 
delte er  nach  Wien  über  und  arbeitele  \ktt 
inAcsondsfe  f&r  den  dortigen  Bncilduuidd  ds 
Illustrator.  So  finden  sich  u.  a.  in  der  Zeit- 
schrift „Asmodi"  (1863)  Lithographien  und 
Holzschnitte  mit  seinem  Monogramm,  die 
VoUaaiencn  som  Gegenstands  hiUwn.  Ferner 
lielerte  er  Abbildungen  für  IWiener  Volks- 
bücher und  Volkskalendcr,  illustrierte  z.  B. 
den  Kalender  voo  Saphir  1864,  zusammen 
nttt  Zsnpis  nnd  gab  knli 


358 


uiyki^uü  üy  Google 


Entwürfe  zu  Holzschnitten  für  Vogels  „Oster- 
eichiscben  VoUcskalender"  (1861). 

N«fl«ff»  llMOtr.  U  Ne  ai9k  RuH, 

CitiiHMb  Seiplone,  s.  Miwm. 

CaJetaiM,  s.  auch  Gaelano. 

CtjtUam  U  r  b  i  n  a  s,  Italien.  Kupferstecher 
d.  17.  Jahrb.,  von  dem  man  nur  eine  Domen- 
krönuiig  nach  Gtiido  Reni  kennt  Nach  Nag- 
ler  XIX  969  vieHeidit  mit  Gattano,  Giot. 
Batt.  (s.  d.).  identisch. 

N  «  g  1  e  r,  KitlcrUz.  IL  —  L  e  B 1  a  n  c.  Man. 

CaigMxd,  L  o  u  1 1,  Maler  zu  Caen,  Arbeiten 
von  ihm  ans  den  Jahna  1787—1740  nriamd- 
tteh  bekamt:  ITW  chi  Altarbild  für  die  Con- 
fr6rie  de  chariti  de  St.  Sauveur,  1750  ein  hl. 
Sebastian  für  die  Brüderschaft  St.  Sebastian. 
Zeichnet  in  den  Urkunden  auch  Cagniard 

Rina.  d.  Soc.  d.  B.-ArU  XVII  442,  XXII  U8, 
XXIII  84. 

CalfBct,  Antoia«  nd  Colart,  Btkl- 
hauer  in  Eeaamaei^  15.  Jahrii.,  verfertigtiii 

die  Kragsteine  mit  figürlichem  Schmuck, 
Engel  und  Gestalten  der  Bibel,  für  die  Kirche 
St.  Waudru  in  Möns  gegen  1450. 

E.  Karcha  1,  La  Sculpt.  etc.  Beiges,  1809 

9.  IM.  R'  C. 
Caigay,  MU*  J o  1  i e  de.  französ.  Malerin, 

•lelHe  1880— im  Salon  Schweizerlandschaf- 
ten  aus  (Bellier-Auvray,  Dict.  gin.).  —  Hine 
/.  de  Caigny,  ^eb.  Mourian  aus  (Jent  stellte 
1826  in  Haarlem  ein  Bauernintericor  aof 
(Kramm,  De  Levens  en  Werken). 

CaMa,  Pelipc  de  la,  BanmeiMer  hi 
Valladolid,  geb.  in  Herrada,  t  25.  11.  1598 
in  Valladolid.  1579  hat  er  wegen  des  Baues 
der  Klosterkirche  S.  Maria  de  las  Huelgas 
in  V.,  die  dem  Juan  de  Natea  öbertraKCn  war, 
du  Guladitttt  abanpAttt,  1860  crriditaie  er 
mit  diesem  Architekten  zusammen  das  Klo- 
ster S.  Gaudio  in  Le6n;  1598  übernehmen 
beide  den  Weiterbau  der  Brücke  In  Ülivarf-n, 
die  Francisco  del  Rio  begonnen  hatte;  1596 
gdicn  sie  ein  Gutachten  ab  fiber  die  Bena- 
vente  Kapelle  der  Kirche  S.  Maria  ia  Mcdtna 
de  Rioseca 

Marti  r  Monade  Eatod.  Uat  aitist.  pastim. 

U.  V.  B. 

Cajifa,  Leonardo  de  la,  Baumeister  in 
VaUadolid  in  der  S.  Hälfte  des  16.  Jahrh.» 
Bruder  des  P^dipe  da  la  Ct,  mit  dem  iiiiim» 

men  er  die  Markusbr&cke  in  Le6a  errichtete. 
Marti  y  Möns 6,  Eatud.  bist  srtist  633. 

M.  V.  B. 

Cailbol,  Fran^ois  Marius,  Bildhauer 
und  Zeichner,  geb.  am  12.  12.  1810,  f  am  19. 

10.  1853  in  Marseille.  C.  ist  Sohn  und  Enkel 
von  Bildhauern,  die  Hausfassaden  in  Mar- 
seille mit  den  üblichen  Figuren  und  Oma* 
menten  schmückten.  Bei  ihnen  genoB  der 
Frühbegabte  seinen  ersten  Unterricht.  Nach 
kurzer  Lehrzeit  bei  einem  Goldarbdter  wid- 
mete er  sidk  aofa  neue  dem  Viterlichen  Ge> 
werbe,  bis  er  nm  1880  zogimsten  politiscber 
Umtriebe  seiiien  Bcmf  aufgab.  Duidi  Latilla, 


einen  Theatermaler,  wieder  für  die  Kunst  ge- 
wonnen, schmückte  er  Kkrater  und  Kapelle  der 
Petitea  Maries  bei  Maneill^  die  Eisenbahn- 
hanlffii  mm  Qpfisr  fidcn.   In  den  folgenden. 

Jahren  entfaltete  er  reiche  Tätigkeit  Me- 
daillons, Porträtbüsten,  n.  a.  die  des  Generals 
Sä>astiani,  entstanden  in  dieser  Zeit  sowie 
eine  Menge  fein  und  naturwahr  beoba^cter 
TlergeetäRen,  vor  allem  Zfegen.  Alleb  ein 
romantischer  Reiscfrieb  veranlaBte  ihn,  Hei- 
mat und  Familie  1837  zu  verlassen.  Bis  1840 
durchzog  er,  versdiiedenartig  sich  betätigend, 
Aigcntimeq,  Memko  mid  Nordamerika,  bi» 
er  fiber  England  in  die  Heimat  zuröddcduta. 
Hier  führte  er  bis  1848  eine  groBe  Anzahl  Af^ 
beitcn  aus,  die  leider,  aus  Ton  hergestellt, 
vernichtet  sind.  Nach  2jährigem  Aufenthalt 
in  Ägypten  sdraf  er  1848  die  18  Fu8  hohe  Ge> 
stak  der  Ubcrt^  die  in  der  Ebene  St  Miäwi 
aufgestellt  wurde.  1881  siedelte  er,  politisch* 
kompromittiert,  nach  Rom  über,  nachdem  vor- 
her der  Verein  für  Kunstfreunde  in  Marseille 
eine  Menge  seiner  Tierplastiken  in  Terrakotta 
angekauft  hatte.  In  Rom,  wo  er  audi  ala 
Lehrer  groBe  Tätigkeit  entfaltete,  vollendete 
er  einen  ,J*aris  mit  dem  Apfel".  Nach  Voll- 
endung dieser  Arbeit  kehrte  er  nach  Marseille 
zurück,  wo  er  an  Malaria  starb.  In  seinen 
Nekrologen  wird  ihm  groBes  Talent  nach- 
gerühmt, das  sein  romantischer  Trieb  leider 
nicht  sar  Reife  gedeihen  lieB. 

E.  Parrocel,  Annale*  d.  L  Peiat  Maiacillc. 
1862  p.  4«7— 78  mit  weit.  Lit.  R.  C. 

Cailhon,  Jean,  franzö«.  Architekt,  siedelt 
1629  von  Paris  nadi  Audi  über,  wo  er  daa 
«adicbe  Hanplportd  der  Kathedrale  (1660  «oa 

Jean  de  Beacjeu  begonnen)  vollendet  Die 
Seitenportale  und  die  beiden  kleinen  Türme, 
bis  zur  Orgelempore,  stammen  auch  von  ihn; 
Diese  Arbeiten  wurden  erat  1686  beendet 

B  a  u  c  h  •  1,  DIet  d.  AreUt  inn«.  IflST,  dort 
weitere  Lit. 

CaiUard  (CaiUart),  Jacques,  französ  Gold- 
schmied, 17.  Jahrh.  Von  ihm  ,,Livrc  de  tovtes 
Sorte  de  fevilles  povr  servir  i  l'art  d'orfe- 
bvrie",  Paris  1627,  eine  Folge  von  Ornament- 
leidarangen,  die  J.  Briot  gestochen  hat.  Hei- 
nedcen  neimt  dne  Folge  aus  dem  Jahre  1689 
von  Caspar  Isaac  gestfxhcn ;  ob  da  eine  Ver- 
wechslung vorliegt  und  beide  Serien  identisch 
sind,  wie  Lüer-Creutz  anninunt,  ist  eine  offene 
Frage  Ein  Makr  Jacqna  C.  wird  1648  ala 
Zeuge  bd  aem  Ehdmätndct  in  Le  Mens  ge- 
nannt. 

E  s  n  •  u  1 1,  Dict.  d.  art.  Manceaux,  id.  Deni«. 
—  Gaz.  d.  B.-Arts.  X  19,  24.  —  Guilmard, 
Maitrcs  Omeman.,  1880.  —  Helnecken,  Dict. 
des  Artistes  III.  —  Lfter>Creata^  Gesch.  d. 
MeUllkat.  II  309.  R,  C. 

CaiUard,  Jules,  französ.  Maler,  Schdkr 
von  Cabanel  und  Hibart,  stellte  im  Pariier 
Sak»  1868—60  Lamdadiaften,  Genrebilder  n. 

Porträts  atis. 
Bellier-AaTrajr,  Dict.  g^n.  SuppL  R.  C. 


359 


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^^flfHf)^  —  Clillfiii 


Oidllit,  H  u  g  u  e  s,  Weilutbter  am  Mtr- 

•eiHe,  wurde  im  Juli  1508  nach  Saint-Maximin 
(Var)  zur  Fortführung  des  dortigen  Kircben- 
bwes  berufen.  Er  nahm  das  Werk  des  Jac- 
ques CaUk  bei  der  0.  Trwta  auf.  ohne  am 
Butwoff  etwas  SU  verindein»  Er  Iciiata  die 
Bauarbeiten  4  Jahre;  1512  wurde  er  VOO 
Pierre  Garcin  aus  Jouqucs  abgelöst. 

F.  C  o  r  t  c  z  im  Bull.  archfeL,  1885.  —  B  a  u  - 
c  h  a  L  Dict  d.  arcUt.  fnuK»  —  Ibt,  gia.  d.  rieh. 
iTut,  pcor«  aon.  nL  in  MO.         C  AMM. 

Caillat,  Rollet,  Glasmaler  in  Marwille, 
1528 — 1536  erwähnt,  Schüler  des  Jean  Droin. 
Wohl  Verwandter  des  Hugues  C. 

Sur  dHr.  aftistes 
•IB.  (BnlL  ardrfoL  1888).  H.  Suim. 

Caill€,  franzn«  Kupferstecher,  18.  Jahrh. ; 
von  ihm  ein  großes  Blatt,  das  hl.  Sakrament 
von  zwei  Engeln  angebetet.  Ein  Exemplar 
trägt  die  Unterschrift  coofrerie  du  Saint- 
Sacrement  —  Charles  Pl£,  marguillier  da 
Saint-Sacrement  de  la  pafoisse  de  Notre- 
Dame  de  Verriire.  1786." 

Rhm.  d.  Soc.  d.  B.-Arts.  XXVIII  347.     R.  C. 

Calll%  Jac^.itcs,  Werkmeister  und  Stein- 
metc  ans  NsM  (Var)rciMf(t  1404  Bezalihmg 
von  1000  Gnldflorinen  für  Fortführung  der 
Bauarbeiten  an  der  1296  gegründeten  Domini- 
kanerkirche in  Saint-Maximin  (Var).  Er  be- 
gnügte sich,  dem  Entwürfe  des  crBtco  Mei- 
sten JcBB  Baudict  SU  ColgCB  und  veränderte 
nur  das  Maßwerk  der  Fenster  nach  spätgoti- 
schem Stile.  Er  führte  das  sechste  Joch  auf 
und  erneute  die  kleine  unterirdische  Krypta. 
VennutUcb  bat  er  auch  an  dem  aus  dem  15. 
Jahrb.  stammcaden  GhxAeulurm  gMtlidtiet. 

Abb^  A 1  b  •  nis,  Le  comreol  fOjr.  de  St-Maxt 
min.  Draguignao  1880.  —  P.  Cortes  in  BiilL 
•rch^  1885.  C.  Enlart. 

C$OU,  Joseph-Michel  (bei  einigen  Ju- 
les Michel  genannt),  französ.  Biklhauer,  geb. 
am  17.  8.  1888  in  Nantes,  t  am  18.  8.  1881 
ebda.  Sdi9ter  von  Duret  u.  Guitlaume.  Sebi 
Fr<;tlingswerk  „Aristius  beweint  den  Tod 
seiner  Bienen"  (nach  Servius'  Kommentar  zu 
Vergil),  später  in  Marmor  «oageführt,  hatte 
1886  groim  Eriolg.  Aodi  aebie  spiteren 
Werke,  Bacdnntbi  mit  PnHier  spielend  (bi 
Marmor  1870,  in  Bronze  1875\  Kain  (in  Mar- 
mor 1876)  von  dem  Museum  in  Nantes  brw. 
von  der  Stadt  Paris  angekauft,  Statue  der 
Ekgie  (187^  für  das  Palais  der  TuUerien, 
u.  sebie  PortrilbQsteii  gefielen.  Tn  d.  Jahren 
1868.  1870  erhielt  er  Medaillen  I.  Klasse,  1874. 
1878  II.  Klasse  für  die  im  Salon  ausgestellten 
Werke.  Nach  seinem  Tode  wurde  1885  seine 
VoHairestattie  vor  der  Seitenfassade  des  Pa- 
Jais  de  rinstitat  «algestellt. 

H.  A.  Möller  Kstler  d.  Gegenw.  1882.  — 
Champeaux,  Dict.  d.  Fondeurs  18S6.  — 
Sias  er,  Katlerlex.  —  Bellicr-Auvray, 
Dict  ein.  u.  Suppl.  —  Chroa.  d.  arts.  1881  p.  224. 
—  L'Ait,  XXVI  IM.  —  E.  UaiMard,  L'Att 


k  Haatm,  XIX  s.  Paris  e.  J. 


R.C. 


CeUls»  L4on  Emi1e.-Maler.  geb.  am  18. 

5.  1838  in  MerviUc  (Dcpart.  du  Nord),  t  am 
18.  7.  1907  in  Rosny-sur-Seinc.  Schüler  von 
L.  Cogniet  und  Ed.  Gas  tan  in  Paris,  debü- 
tierte er  im  Sakm  1861  mit  den  GeurdbädetB 
JLe  retour  du  sOldat"  md  »Les  pelilea  ville« 
geoises"  und  beschickte  ihn  dann  als  Mitglied 
der  Soci^i  des  Artistes  Francis  bis  1901 
weiterhin  mit  zahlreichen  wanntonigen  und 
sorgsam  durchgebildeten,  in  ihren  harmlos* 
gemOtBchen  Genregruppen  in  der  Regel  das 
Familien-  und  Mutterglück  verherrlichenden 
Interieur-Gemälden,  von  denen  manche  in 
GoupOscben  Reproduktionen  volkstümliche 
Beliebtheit  erlaagtea.  Einen  eracuten  Auf- 
scnwnng  oieser  cmsngen  ropuiirnai  cneme. 
der  alternde  Künstler  seit  1908  im  Sakm  der 
Sociiti  Nationale  des  B.-Arts  mit  Genrebil- 
dern wie  „C'est  deji  un  grand  pt  rsonnage" 
0004^  and  „Interieur  rustiquc"  (1907).  Das 
Moacom  so  Lille  beritxt  too  ihm  «ha  Ge* 
mälde  ,,T.e  passe  et  l'avenir", 

Pariser  Salon-Kat.  seit  1861  (mit  verschied. 
Abb.).  —  Bellier-Auvray,  Dict  «fn.  (1882) 
u.  Supplim.  —  H.  A.  Müller,  Biogr.  Kstlerlcx. 
d.  Gegenw.  (1882)  p.  00.  —  Cat  offic  de  1' Expos. 
Univers.  4  Paris  1900  II  »7.  —  Auktions-KaL 
GaL  A.  Reimann-Berlia  ISO»  N.  10.  —  Chnnifue 
des  Arts  1907  p.  254.  • 

Cailleau,  Alexandre,  geb.  1074  in  Sau- 
mur,  t  1750  in  Fontevraud,  erbaute  1730  die 
Herrschaftskapclle  in  Breze.  Alexandre,  sein 
Sohn,  geb.  1708,  leiteu  den  Bau  des  pont  Ces- 

sart  in  Saumur,  1786 — ^ITTO. 

C.  Port,  Artistes  AngevJns,  1891.         R.  C. 

CaiUean  (Caillaux.  Cailliau,  Caillau),  Hu- 
bert^ französ.  Miniaturmaler,  geb.  in  Valen- 
ciennes  tun  1888,  titig  bis  1576.  Mit  ihm 
schlieft  die  Reihe  der  Miniaturisten,  die  seil 
Simon  Marmiun  in  Valenciennes  wirkten. 
Seine  erste  bekaimte  Arbeit,  die  er  nach  eige- 
ner Angabe  ungefähr  im  Alter  von  18  Jahren 
anfertigte,  stammt  ans  dem  Jahre  1544,  „Ce 
Hvre  fat  itlumenec  en  1a  ville  de  vallechiennes 
par  moy  hubert  cailleau  au  penulti«  an  de  mon 
adoleseiKe  1544."  Diese  und  noch  7  weitere 
Arbeiten,  die  sich  bis  ai|  den  Jahren  1570  er- 
ilndBeo,  verfer^ile  er  für  die  Abtei  Mar- 
chiennes,  deren  Abte  mit  Namen  Jacques  de 
Groot  ou  Legrand  (t'^i^ — 48)  und  Amould  de 
le  Cambe  dit  Ganthois  (1548—82)  viel  Ge- 
schmack an  seinen  Werken  fanden.  Diese 
Manuskripte,  Cradualien  und  Anti^ioiMfe, 
«erden  in  der  Bibtiothdc  tn  Donai  onter 
No  108—112  und  119-122  verwahrt.  Sie 
zeigen  in  C.  einen  geschmackvollen  Miniatu- 
risten, der  besonders  in  den  Bordüren,  weldie 
Alexaiider  Bening  zu  Ehren  gebracht  hatte, 
Bfegaac  «id  reiche  Erfindungsgabe  besttit. 
Der  Stil  der  Miniaturen  selbst  ist  kalt  und 
ohne  Erfindung,  er  zeigt  den  Einfluß  der  ita- 
lienischen Renaissance,  die  mit  ihrem  Ein- 
drillen Eigenheit  und  Kunst  der  Niederhuide 
veniichteln.  Die  NatkNul-BibUoliNk  n  Po- 


360 


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Caillebotte  —  Cailleux 


ris  besttst  onter  No  18630  (fnwxöc.  Maau- 
Arfpl*)  cb  Werk  Hubert  C«  voa  bedeoten- 
detn  kultargeschichtlichena  Wert,  das  den 
Text  der  1647  in  Valcnciennes  eingeführten 
Pusionsspiele  mit  Illustrationen  von  ihm  ent 
bitt  (ein  xweites  Exemplar  im  Schloß  Sc- 
boarg  bei  Vakndennes).  In  den  24  lUu- 
•tratioaen  am  Anfang  der  Kapitel  lernca 
wir  den  Bühnenapparat  bei  diesen  Spielen 
imd  die  Kostüme  jener  Zeit  kennen.  Leider 
steht  der  Meister  in  dieser  Arbeit  nicht 
künstlerisch  auf  der  Höhe.  Sie  offenbart  den 
Verfall  der  ^^iniaturka^st,  auch  in  der  Tech- 
nik, in  der  der  Künstler  die  Federzeichn.,  mit 
Wasserfarben  ausgctustbt,  zvir  Verwendung 
bringt.  An  den  Schluß  des  Werkes  setzt  der 
Meister  stolz  seine  Devise  .^oint  ne  mord 
Mort  CaiUcsn"  ctoe  Irdc  Nachbiktung  roa 
Ken  omnifl  morlar.  Ob  C  auch  der  Dichter 
der  Verse  dieser  Passionsspiele  ist?  Wir 
kennen  nämlich  auch  Verse  von  ihm,  die  seine 
Autondüft  möglich  machen.  1078^  ab  Vft< 
bniif  iHWi  von  den  Gwimb  mUtg^mi^ma»» 
g^lfindcrt  war,  wendet  ASi  wier  ganz  ver^ 
armter  Künstler  an  die  Schwestern  der  Abtei 
Flioes'  um  Arbeit  und  Asyl  und  zwar  in  wohl- 
gcaetzter,  bilderreicher  Dichtung.  Leider 
honnle  er  das  Obdach  nicht  ciltahen,  da  die 
Abtei  sdbflt  in  adiwete  Kriege  verwlciceh 
war.  Er  soll  gegen  1590  im  Elend  gestorben 
sein.  Wahrscheinlich  iit  C.  an  einem  anderen 
groBen  Werke  mitbeteiligt.  Als  nämlich  1540 
Jean  van  Bettele  den  Auf  tng  erhielt,  die  Ge- 
scMdite  des  Goldenen  Vlieaei  xa  illustrieren, 
soll  ein  Valencienner  Maler  ihm  fünf  Porträts, 
darunter  das  Karls  des  Kühnen,  beigesteuert 
haben.  Wir  wissen  aber,  daB  C,  Hofmaler 
der  Marie  v.  Ungarn,  daa  Porträt  Karb  des 
Efilmen  nadi  dem  L^cn  16BB  auf  Pergament 

gemalt  hat.  Die  Identität  des  Valencienner 
Miniaturisten  mit  C.  ist  also  sehr  wahr- 
scheinlich. 

D  u  t  h  i  !  I  f>  e  u  !,  Cat  de»  msa.  de  !a  'nhlinth 
de  Douai,  lö-lO.  —  Reun.  d.  Soc.  d.  B,  Arts,  1B94 
XVIIT  121  —  134.  —  Pinch.irt,  Arch.  d.  arts 
III  10»-113.  —  Gai,  d.  B.-Arti,  N.  S«r.  X  491 
tt.  1904  I  215.  —  Arch.  de  l'Art  fran«.  IV  209— 
212.  —  n  r  y  a  n,  Dict.  of  P.iint  d.  UM.  —  A  v. 
Wuribach,  Niederl.  Kstlcrlex.  R.  C. 

CalUebotte,  Gustave.  Maler,  geb.  1818  itt 

Paris,  t  am  2,  3  189^1  in  Gcrmcvilliers;  stu- 
dierte in  Paris  und  trat  früh  in  Beziehungen 
zu  den  Impressionisten  Monet,  Renoir,  Pis- 
saro,  Sisley,  Cezanne,  denen  er  sich  von  ihrer 
sweiten  Ausstellung  an,  1876,  endgültig  an- 
schloß, in  der  er  mit  dem  noch  in  dunklen 
Tönen  gehaltenen  Bilde  „Les  raboteurs  du 
parquet"  debütierte.  Claude  Monet  gewann 
besonderen  Einfluß  auf  ihn,  leitete  ihn  an,  im 
Freilicht  zu  malen  und  seine  PHette  aafim- 
beOen.  Als  Maler  steht  Caillebotte  unter  den 
Impressionisten  in  zweiter  Linie;  aber  als 
Freund  der  großen  Meister  dieser  Zeit  hat 
er  seinen  Platz  in  der  Geschichte. .  Er  war 


.eich  tuid  unterstützte  seine  ärmeren  Kame> 
raden  in  graflsögigster  Weisen  indem  er  ihnen 

Ausstelltmgslolcale  mietete,  eine  energische 
Propaganda  für  sie  einleitete  und  selbst  eine 
bedeutende  Anzahl  ihrer  Werke  kaufte,  die 
er  testamentarisch  dem  Mus6e  du  Luxem- 
bourg  in  Paris  vermachte.  Renoir  war  sein 
TestamentsvoUstreclur  und  hatte  im  Verein 
mit  Caillebottes  Familie,  Monet,  Degas  und 
der  Eütc  Frankreichs  häßliche  Kämpfe  i'urcli- 
zufechten,  da  der  französische  Staat  sich  wei- 
gerte, dieses  Vermächtnis  anzutreten.  End- 
lich einigten  sich  Erben  und  Staat  dahin, 
daB  von  8  Manets  %  von  16  Monets  8,  von 
9  Sisleys  8,  von  18  Pissaros  9,  alle  7  Begas', 
von  4  Cizannes  2,  von  8  Kenoirs  6  und  2 
Büder  von  Caillebotte  (wLes  Raboteurs  du 
parquet'  und  „Toits  sons  la  neige")  für  das 
Loxembourg  ausgewihlt  wordoi.  Die  ausge- 
wählten Bilder  wurden  sdion  1894  auf  dOOOOO 
Francs  geadiätzt 

Caillebotte  hat  sich  auch  als  Radierer  be- 
titigi;  v<w  seinen  Blittera  aeiea  feaannt: 
J>ie  Ruderer",  „Alte  Prau  mit  Haube"  und 
ein  Porträt  Storelli's. 

Duranty,  La  nouv.  Peinture  (1876).  —  Ch. 
Ephrussi  in  Gaz.  d.  B.-Arts  1880  I  487  f.  — 
Duret,  Critique  d'Avantgtrde  (1885);  Les 
Peintres    Impresjionijtet    (1906)  F  ^  n  i  e  r, 

Les  Imprcsüionistea  cn  1886  (Paris,  publ.  De  la 
VoRue).  —  Le  Temp»  v.  3.  3.  ]R94.  —  Chron.  de« 
Arts  1894  p.  71,  «5.  —  J.  B  c  r  n  a  c  in  The  Art 
Joum.  1895  p.  230  £_  308  f.,  358  f.     ü.  Grauto0. 

Caillet  (od.  Cailliet),  Glockengießer-Familie, 
Peter  und  Abraham,  Vater  UOd  Sohn,  Aaftuaf 
den  18.  -Jahrh.  in  Berlin. 

Champeaux,  Dict.  d.  Foodeort. 

CaiUet,  Eulalie^  franiös.  Land- 

achaftsraalerin,  bat  von  1881  bis  8T  im  Salon 

ausgestellt. 

Bcllier-Auvray,  Dict.  g^n. 

Caillet,  Guillaume,  Werkmeister,  fertigt 
genieinsam  mit  Anthoine  Berthaucourt  das 
Rückblatt  eines  Altan  in  der  Kathednle  zu 
Reims  1616. 

B a ac h a  1,  DIet  des  Arch.  fran^. 

CaiUet,  Jean,  französ.  Maler,  16.  Jahrh , 
arbeitete  von  1687  bis  40  im  Schlosse  Fon- 
taincbleau,  wo  er  1539  an  den  V'orbereitimgen 
für  den  Empfang  Karls  V.  mitwiricte.  1608 
ist  seine  Tit^^oeit  an  der  Katliedrale  in  Trofes 
erwähnt. 

Nonv.  Arch.  de  l'art  fno«.  8  sfr.,  III  llSf.  — 
A  g  aier.  Arts  et  Artistss  d.  t  Cbamfagiit,  18W 

p.  55.  R,  C. 

CaiUet,  Jean,  BiMhanet  b  Dijon,  Ende  des 

17.  Jahrh. 

L  a  m  i,  Dict.  d.  Sculpt.  Lottis  XIV. 

Cailleteauz,  s.  Assurance,  L*. 

CaiUetal  (oder  Cailletet),  Robert,  franzöe. 
Ardiitdrt  und  Bildbauer,  fertigt  1478  für  die 
Kapelle  des  Parlaments  b  Paris  eine  Nisdie 
zur  .\ufn.ihrTic  eines  Standbildes  Mariae. 

B  a  u  c  h  a  I,  Diel.  d.  Archil.  frang.  1887.  R.  C. 

Cailleux,  Gaston-Louis-Claudc,  geb. 
1870,  franzöfi.  Architeltt  in  Saint-Denis,  wo  er 


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dM  Kifliras  raCuricTtC)  Sdiidcn  nid  >ndtn 

Bauten  aiuföhrte. 

D  e  1  a  i  r  e,  Arehit  üirf  de  l'icole  d.  B.-Arta 
1907  p.  202.  R.  C. 

CAilliAtte,  Abraham,  geb.  1642,  t  1710  zu 
Genf,  Schweiz.  Uhrmacher.  Voo  Uun  etne  Uhr 
«Ii  der  Ea^outk»  da  l'Art  Mdai  n  Gcaf 
(1880).  Andere  Uhren,  hn  Bookitil  nit  mI- 
aem  Namen,  in  Genfer  Privatbesit«. 

Brun,  Schweiler,  Kstlerlex.  1903. 

Caillljiud,  F  r  e  d  i  r  i  c,  Zeichner,  berühmter 
Reiseader  und  Sammler,  geb.  in  Nantes  am 
0.  e.  1787,  t  da«,  am  L  S.  ISH^  Tcr&Bt  M 
dklcr  Stelle  tmr  ErwUinniv  wegen  seiner 
zaUreidien,  aof  seinen  Reisen  nach  Sizilien. 
Griechcnl.ind,  der  Türkei  und  Ägypten  ange- 
fertigteo  Zeichnungen,  wovon  ein  Teil  in  sei» 
nein  mvöDciidet  gebliebenen  Werke:  Rech, 
titr  ies  arts  etc.  de  l'£g7pte  (Paris  1881)  tmd 
in  Voyage  i  UM  etc.  (Paris  1826/27)  publi- 
liert  ist. 

E.  Mmillard.  L'art  i  Nantes,  63,  M,  335.  — 
Univ.  Cat.  of  Books  on  art.  187Q  I  205.     H.  V. 

CallUot,  Roger,  französ.  Maler,  geb.  zu 
StraBburg  1882,  Schüler  von  Hayr ii,  Ilumbert 
ond  Qtntx,  lebt  in  Paris,  1887—1880  stdUe 
er  im  Salon  des  artislet  francds  Tiersttidien 
aus,  seit  1894  stellt  er  regelmäßig  im  Salon 
de  la  Societe  Nationale  Landschaften  aus.  In 
der  Technik  zeigt  sich  C.  durdiaos  als  mo- 
dener K&nstler,  in  der  Stimm««  sodit  er 
poetitctie  Wifknnsen  wiedenugeben,  ohne 
sich  viel  um  die  Prizisierung  rfer  geographi- 
schen Eigentümlichkeiten  der  Landschaft  zu 
Wiae  Motive  (Dämmerung,  Son- 
Fflliei^  Der  Hafen)  sind  meist 

S«lan.Xät.  U8V-18M  «.  18M-lMlk 

CaÜlot,  Jean,  französ  Architekt.  17.  Jahrb., 
fertigt  in  Vanncs  1678  das  Portal  der  chapelle 
du  College. 

Bauchal,  Dict  d.  Arehit  fran«. 

CaUkm,  Jean,  Ornamentbildhauer,  wohnte 
in  Poitiers  und  leitete  seit  1883  die  ArbcitCB 
für  das  Palais  des  Herzogs  von  Berry. 

Larai,  Dict.  d.  oculpt.  180S. 

CaiUoQ.  Louis,  geb.  am  24.  9.  1819  zu  Li- 
steux  (Calvados),  französ.  LandschaftsmalM« 
Schaler  von  D.  Grenet  und  A«  .de  Pontenajr, 
stelile  im  Saton  von  1883  bis  1888  ans.  Im 
Mnieum  zu  Lisieux  befiodK  «idi  leia.Bild 
Bords  de  la  Marne  (1870>. 

Bellier-Aurray,  Diit  Rin.  und  Svffl. 
—  Rieh.  d  Art.  Prov.  roon.  civ.  VI  239. 

CaUIouet,  französ.  Ornamentzeichner,  tun 
1776-^1790,  entwarf  vier  Serien  veracMedener 
Arten  von  Gelindes  für  Eisenschmiede,  die 
von  Foin,  de  St  Morien  nnd  Laden  gcModien 

wurden 

Gu  1  1  ti;  a  r  d,  Maitres  Omernan.  IBBO.  —  Kat. 
d.  Omamentstich-Samml.  kgl.  Kttgrw.-Mus.  zu 
Berlin,  1S94  p.  131.  R.  C. 

CailkNMtt^  Louis-Denis,  französ.  Biid- 
■•--^  giri).  am  9. 6. 1781  (padi  anderen  1780) 


ai  Paris,  t  am  8. 8. 1888  ctenda.  Sdififcrvna 

Roland  und  in  der  Ecole  d.  B  Art.s  von  Car- 
tellier  und  de  Girodet.  1«)9  erhält  er  den 
8.  Rompreis  mit  HMarius  auf  den  1  ranunem 
Karthagos",  1818  den  8.  mit  „Chdonis  erbittet 
die  Gnade  ihres  Gatten  KteonbrothosT.  1888 

erhält  er  im  Salon  die  Medaille  2  Klasse  für 
die  Marmorbüste  von  J.  Ruisdael  (jetzt  im 
Louvre)  und  für  ein  Basrelief  zum  Monument 
der  BastUk.  £r  stellt  aas:  1884  faL  Ju^fran 
f 8r  die  Kirdw  St.  Ambtoiae  a.  Psfdie  für  din 
Tnilerien,  1827  Allane  der  Architektur  fürs 
Treppenhaus  im  Louvre,  Figur  des  Glaubens 
für  die  Kirche  St.  Ambroise.  Statue  d.  So- 
krates,  1831  Büste  des  Königs  Karl  X. 
Frankreich  in  Bronze,  1840  hl.  Eltsabctfi 
Ungarn,  jetzt  in  der  Kirche  S  Elisabeth  in 
Paris,  1847  Maria  von  Medici  für  den  Jardin 
du  Luxemboiirg,  die  Statue  von  Nantes  auf 
der  Place  de  la  Concorde,  ferner  Reliefs  für 
das  Hotel  de  ville,  für  den  Triumphbogen  dt 
l  Etoik,  für  die  Börse  und  das-Grabmal  seinen 
Lehrers  Roland. 

ChroD.  d.  Atta,  1868  p.  82.  —  Rev.  ualv.  d.  ans 
XV  44  (Selbatbiogr.).  —  Bellier- Auvray, 
Dict  sta.  —  K  u  g  1  e  r,  Kl.  Schriften  III  020.  — 
KstM.  von  1820—1848.  —  Rieh.  d'Art  Parifc 
Mon.  rcliR.  I,  TT;  Mon.  civ.  I,  II,  III.       R.  C. 

Caimi,  Antonio,  Maler,  Musiker  und 
Kunstschriftsteller,  geb.  1814  in  Sondrio,  t  8- 
1. 1878  in  Mailand;  Schüler  v.  Gius.  Diottt  in 
Bergamo  u.  von  Ijolgi  SahateHi  an  der  Brem- 
Akademie  zu  Mailand.  Er  malte  in  der  aka- 
demischen Manier  seiner  Zeit  Historienbilder 
wie  „Cristoforo  Cokwnbo**  (1845  in  Turin  aus- 
gestellt), —  „11  riscatto  di  Camöens"  (1000  in 
der  Mailinder  SlIcnlar-AiHatdhng  aus  dorti- 
gem Privatbesitz  wiederum  vorgeführt),  — 
„Ritorno  da  Babilone",  —  „Decollaziöne  di  S. 
Giovanni  Battist.i '  etc.,  —  religiöse  Darstel- 
lungen für  verschiedene  Kirchen  des  heiaut- 
liehen  Valtellin  und  Bildnisse.  Seit  1860  Se- 
kretär u.  Kunstgeschichtsdozent  an  der  Brera- 
Akademie,  veröffentlichte  er  1862  in  Mailand 
eine  Studie  über  die  lombardischcn  Künstler 
seines  Jahrhunderts  unter  dem  Titel  ^DeUe 
arti  del  disegno  etc.  di  LomiwnBn  dal  1777 
•t  1888  memoria*. 

Miitms.  HA  1818  T  M.  —  at  der  MalUndsr 
SOi^Ansst  1800  p.  81  N.  Wt,  —  MontL  Stsfia 
•  Arte  ete.  dl  Como  (1M8>  p.  878.  —  Brra% 
Dict  of  Painten  (1B03)  I  828.  L.  CMart. 

€*imo  (CaitK>),  Andrea  del  fu  Fran- 
cesco de  (also  aus  Caino  bei  Brescia),  Mai- 
länder Waffenschmied,  1555  in  Rom,  den  Boe- 
heim  (p.  27)  fälschlich  Francesco  Caimo  nennt 
Wahrscheinlich  von  ihm  im  Muste  d'ArtiUerie 
in  Paris  die  Degenklinge  J.  1S6  mit  dem 
Stempel  A  darunter  F  und  dem  Namen  Cainow 

W,  B  ö  h  e  i  m,  Meister  d.  Wiffentcbmiedekst. 
Berlin  1897  p.  27.  —  Bcrtolotti.  Aitisti  Lom- 
bardi  a  Roma,  Mailand  1881  I  352.  R.  C. 

Caimo,  Federigo,  um  1720,  Maler  in 
Mailand,  von  ihm  Beicchrung  der  hl.  Maria 
Magdakn«  in  SS.  Beniardo  t  Biagio  n 


36a 


uiyki^uü  üy  Google 


Orimo  -  CaiB 


MaiUad  und  andere  al  fresco  Gemälde  in 
S.  Agata  in  Mailaad. 
Fiaali.  Las.  —  S.  Lataada,  Dcacris.  di 
"~      I  186.  R.C, 

(Caino),  Pietro,  berühmter  Klin- 
Senschmied  in  Mailand,  16.  J&hrh.,  wahrschein- 
lich aus  Camo  an  der  Garza  bei  Rrc  ia  stam- 
mend, in  den  meiaten  bedeutcoderen  Samm- 
hmcen  vertreten:  Parts,  Moaie  d'Artillerie, 
Dresden,  Kgl.  Hiat  MoMOm,  Berlin,  K^L 
Zeughatu,  Wien,  Kmgtliiit,  SammL,  TiuiD, 
Armeria  Realcb  SH^d^otu,  Ldbfflrt- 
kammer  etc. 

W.  B6heini.  MalMT  d.  WaffenKhmiedekiL 
Berlin  1897.  -  irigMiiaitJllall,  N.  F.  I  «0.  — 
Gaz.  d.  B.-Axta,  XJÜI  llt.  Jt  C. 

CtimaiE,  s.  Cayrnös. 

Caia,  Auguste-Nicolas,  bedeutender 
Tierbildhauer,  geb.  Paris  4.  11.  1822.  f  6  8 
1884.  Anfangs  Tiaciilcr,  erhielt  er  seine 
känstlerische  ÄMiMldilag  tdt  1856  von  F. 
Rade,  A.  Guionnet  u.  seinem  Schwiegervater 
P.  J.  Mine.  Vom  Jahre  1846  an  steUte 
er  im  Salon  aus,  zuerst  kleinere  Bild- 
werke, ging  aber  dann  zu  gröBeren  Tier- 
stücken and  Kampfszenen  über.  Er  erhielt 
Ittl,  1868i  1864,  1887  (Expoaitioa  universelle) 
Me^ilkB  ft.  Xlaase,  1878  2.  Klasse.  Erwäh- 
nenswert unter  seinen  Werken  :  Hänflinge,  ihr 
Nest  g^en  eine  Ratte  schützend  (1846), 
Frösche,  die  einen  König  verlangen  (1849), 
Adkr,  der  tdlie  Beute  verteidigt  (18BB),  Ai' 
1er,  der  Gder  verfolgt  (1867),  Falke  auf  Ka- 
ninchenjagd  (1869),  Fasanen  vom  Marder 
überfallen  (Palais  du  Louvre),  Löwin  der 
Sahara  (1864),  Tigerfamilie  (1867  Weltausst.). 
L8pc  o.  Straofi  1874  (LaxemlwwH^GartaO. 

eben  Eber 

(1875),  Kampf  zwischen  Tigern  (1878  Welt- 
ausst.). 1879  schuf  er  sein  gröBtes  Werk, 
Reiterdenkmal  des  Herzogs  Karl  VOO  Braun- 
acfawetg  für  Gco(,  90  m  hoch»  ctaa  Mach- 
■hBOBr  dea  Hwhmab  dar  Sadiger  te  Ve* 
rona,  mit  ReHentataH^  9  kolossalen  Löwen 
and  Greifen  in  rotem  Marmor.  Auf  dem 
Square  Montholon  in  Paris  vnirde  als  Ver- 
alchtaia  Cs  an  die  Stadt  seine  Bronzegmippe 
nAdler  ud  Geter  tm  Streit  rai  den  Kadaver 
eines  toten  Bären"  aufgestellt. 

Singer,  Lex.  —  Brun,  Schweizer.  Kttlerlex. 
1M8.  —  Bellier-Anvray.  DicL  u.  Suppl. 
—  Cat  du  Hut.  da  Luxembonrg.  —  Ilhistrazionc 
ital.,  1894  «en.  II  139.  —  Gonse.  U  scalpt. 
fraa«..  180S  p.  308,  303.  —  Chanpeanx,  Dkt. 
d.  Poodam.  »  Chron.  d'Afts,  1801  p.  189;  1898 
»  IM;  UM  ^  tu  (NckroL).  —  Gas.  d.  B.-Afta. 
IWU«  alflA.  —  hnm.  ata.  daa  Ueh..d'Art  de 
la  FtoMc^  Färia,  Mo«.  Chr,  1801  n  11.  8B,  414. 

R.  C. 

Caia,  Georges  (Jules  Auguste),  Maler  u. 
Illustrator,  geb.  am  16.  4.  18ö6  in  Paris,  Sohn 
des  Bildhauers  Aug.  Nie.  C,  Schüler  von 
AI.  Cabanel.  G.  Vibert  und  Ed.  Detaille,  de- 
bütierte bn  S«k»  1878  mit  dea  GemUdcn 
nUn  in  OKMCean*  und  .^'amear  da  VifoqK 


de  Louis  XV~  (AquareD)  und  beschickte  iha 
seitdem  mit  zahlreichaa  tatereaaant  kompo- 
aicrtei^  aalariadi  aorgaam  darci«efnhrtea 
WUnriirlw  Genrebildern  and  Porträts,  die 
ihm  1881,  1889  und  1898  verschietjcnc  Aua- 
zeichotmgen  und  Medaillen  eintrugen.  Ala 
Hauptwerke  sind  hervorsaheben :  „Le  buMe 
de  Marat  aax  pilien  dea  hallea"  (1880),  — 
„Ua  tribottri  aooa  la  terreur"  (1881),  —  Bild- 
nis des  Schauspielers  Lheritier  (aU  Cordcn- 
bois  in  „La  Cagnotte" ,  Salon  1882,  radiert  von 
L.  Gaucherei),  -  „Pajou  faisant  le  buste  de 
Mme  Da  Bariy"  (1884).  —  „Marie-Antoi- 
oette  aortant  de  la  conciergerie,  en  1798"  (1885), 

—  „A  r^glise"  (1887,  jetzt  im  Museum  za 
Amiens),  —  „Une  barricade  cn  1880"  (1889), 

—  „Präsentation  de  lord  Byron  ä  la  coas- 
tesse  Gtticdoli"  (1891),  —  „Vict.  Sardou  di- 
rigeant  tme  r^^ition  de  Mme  Sans-Gene" 
(1894),  —  „I^  mort  des  dernicrs  Montag* 
nards"  (1887).  —  .Napolton  en  1802  '  (Welt- 
ausstellaaf  1900).  Ala  IlloBiralor  lieferte  er 
6  RadaennieB  zn  Ccoqtieta  Aoscabe  des  ,3ar- 
bier  de  Spille*  (1876),  die  Zeichnungen  zu 
Calmann-L^vy's  Ausgabe  von  Balzac's  „Cou- 
sine Bette"  (1888,  rad.  von  E.  Gaujean  u.  A. 
G^ry-Bichard)  etc.  sowie  zahlrekhe  Bdtrtca 
fär  Pariaer  tUaatykrte  Zettacbriften. 

Gaa.  d.  BoArta  IMT  I  OT.  —  Zt^hr.  f.  bOd. 
Kst  1880  ^  81«:  1181  p,  SM;  Katchronlk  1888 


p.  195.  —  ^ ciliar- Aavray,  Dict.  gin, 
SnppL  — 


E.  Montroaiar,  Lea  Art. 
11148  ff.  — J.  Martin.  Noa  Fainliw  «t  Seabl; 
(1897)  p.  85.  —  M  i  r  e  n  r.  Dict  des  Ventes  ^/Gt 
1902  II  7.  —  Kat.  der  Mus.  ni  Amiens  n.  Abbe- 
vUle  (1908  a.  M8).  dar  Faiiaar  Wiltaaaat  ItOO 
(II  27)  a.  dia  Bntar  Salaa  aeh  1818  (oll  all 
Abb.).  • 

Cain,  Henri,  Maler,  Radierer  u.  Dramen- 
dichter, geb.  1859  in  Paris,  Sohn  des  BiM« 
hauen  Aug.  Nie  C,  Schaler  von  J.  F.  Laa^ 
rena  and  Ed.  Detaflie,  dehOtlerle  ha  Sdon 
1881  mit  dem  Gemälde  „A  Guny"  und  be- 
schickte ihn  dann  zunächst  mit  Historienbil- 
dern in  der  Art  seines  Bruders  Georges  C. 
(1888  „L'arreatattoo  da  comte  de  Sombreun**, 
—  188A  ..L'mterrogatoire  de  Looia  XVI  i  Va- 

rcnnes"  etc.),  später  hauptsächlich  mit  realisti- 
schen Genrebildern  (1887  „Le  repos  du  di- 
manche",  —  1889  ,JL'ateIier  on  piein  .lir".  — 
1880  jle$  chanteurs  ambolants",  —  1888 
„Convaleacence",  —  1886  ^Chtz  l'agcat  tfitt- 
tral")  und  schließlich  auch  mit  koloristisch 
interessanten  allegorischen  u  religiösen  Dar- 
stellungen \v:r  ,,L'cr  triomphant"  (1897),  — 
,4<'adoratioo  de  l'eniant  J^us"  (Triptychon 
im  Sakn  1898),  —  »St.  Georgca"  (farben- 
glühendes Phantasiestück  in  der  Art.  Gust. 
Moreau's  in  der  Weltausstellung  1900).  Im 
Salon  1Kh9  und  1896  wurde  er  durch  Me- 
daillen ausgezeichnet.  Als  gesuchter  Porträ- 
tist schuf  er  unter  anderem  Pastellbildnisie 
dea  Coote  de  Paris,  des  Duc  d'Aumalc^  dea 
Dac  d'OrUans,  Ben].  Godard's,  Uon  CarvaK 


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Caiabtis  —  Cab^-Monad 


und  feinet  Vatera  Aug-  Nie.  CL  (Wdt- 

ausstellung  1900).  Auch  als  Radierer  hat  sich 
Henri  Cain  betätigt,  doch  wohl  nur  gelegent- 
lich, da  voo  seiner  Hand  lediglich  verschie- 
dene Mcnfih  und  Emlidiiqgekarten  za  Pamer 
BUkn  md  Sportfeelea  bdcamt  dad. 

Kat  des  Pariaer  Saloa  Mit  1881  vl  der  Wdt- 
MMt  1100  (II  28).  —  Ztadv.  {.  bUd.  Kat  1900 

M».  —  J.  Martiiw  Noa  Pabitraa  et  So^l. 

Cainbers,  Erik,  Bildhauer  in  Finnland, 
geb.  am  4.  9.  1771  in  Nedervetil,  aus  einem 
Baucrtigeschlccht,  f  31.  8.  1818  in  Abo.  Seit 
1790  Schüler  der  Kunstakademie  in  Stock- 
holm, von  J,  T.  Sergel  protegiert,  studierte 
nach  1802  mehrere  Jahre  in  Rom.  Seine  für 
die  Aula  der  Universität  Abo  1818—16  aus- 
geführten aecba  groBen  Gipareliefs,  verschie- 
dene Szenen  ans  der  KuhöiKeachichte  Finn- 
landa  tmd  der  Geschichte  der  Universität  dar- 
Stdlend,  sind  schwache  Arbeiten  in  tnanie- 
tiertem  Empirestil,  von  Bedeutung  jedoch  als 
die  ersten  Werke  eines  finnländ.  BiMhanera 
neuerer  Zeit,  u.  auch  weil  hier  zum  erstenmal 
I  Aufgabe  aus  dem  finnischen  Mythus  (Ge- 
Wäinämölnens)  behandelt  wurde. 
E,  Aspel  in,  Suomalaiacn  taiteen  historia 
(GcKh.  d.  &nnl.  Kst).  —  Finak  biografisk  hand- 
bok.  —  Ohmann,  Erik  CainberK.  Aaak  elev  af 
Sergel  (Finak  Tidskrift  19»;  I).  /.  /.  TlkktmtH. 
Caiao^  s.  C«mo. 

Gakatl,  Gerolamo^  Arehhektor-,  Land- 

schnfts-  und  Stillcbenmalcr,  geb.  23  3.  tSöO 
zu  Triest,  studierte  1877 — 82  am  Polytechni- 
kum in  Mailand,  wurde  Schüler  von  Luigi 
Onconi  (1888-86),  berdate  Italien  und  lebt 
aeit  18M  in  Mflndien.  Er  malt  Stitteben  mit 
Flaschen,  Gläsern,  Tellern,  Obst  und  Austern 
oder  Blumen  u.  Musikinstrumente,  aber  auch 
Tore,  Brücken  und  schillernde  Wasserhähnen, 
Ziatamen,  Zypreaaen  an  den  Kaatelkn 
Mantoa»  Caaldfnnoo^  Perrara,  TiUt  dk  Fd- 
sengräber  Etruriens  mit  archaotagiadiem 
Hausrat.  Obwohl  C.  ke^n  Kolorist  im  en- 
geren Sinne,  ist  seine  Technik  doch  vor- 
wiegend dekorativ,  fresken-  oder  gobelinbafL 
USk  dem  i^ieidien  Prfan^  hat  er  aicb  m  ad- 

ner  neuen  bayerisrbm  Heimat  akklimatisiert 
mit  Motiven  ans  Nymphenburg  und  Gauting, 
am  Tegernsee  und  im  Werdenfelser-Land,  in 
Dachaus  Heidemoor  und  d.cn  heiteren  Gelin- 
den der  Loisach.  Auch  im  Portritfadi  ist 
er  tätig.  Die  großen  Ausstellungen  von  120 
Bildern  bei  Heinemanii  (1907)  und  von  30 
Pastellen  in  Venedig  (1909)  repräsentierten 
ein  reiches,  eigenartiges,  volles  Lebenswerk. 
C.  ist  Ehrenmitglied  der  Akad.  zu  Mailand 
and  München  und  Ritter  dea  Ordena  der  ital. 
Krone  (1900). 

Singer,  Kstlerlex.  1895.  —  P !  c  a.  L'Arte 
tnondiale  all'  Eapoiisione  di  Venezia  III  (1S99) 
141;  IV  (1901)  164,  161;  V  (1903)  146,  147; 
VII  (1907)  279;  VUI  (1909).  —  Bayerweher 
Kurier  6.  5.  1898  (No  208).  —  Münch.  Neueste 
Nachrichten,  IS.  2.  1907  (No  36).  —  Mäacbener 


IMV  Wa  TL  —  Uindiener  All«.  Ztg.,  12.  S. 
1907  (Na  TB).  —  BaaAwfar  FramdcnbL.  U.  Mk. 

Cüst,  M«n«  Jean,  geb.  Marie  Tonoir, 
Malerin,  geb.  in  Lyon,  Sdiülerin  von  Gui- 
chard  und  Miciol  in  Lyon  u.  von  LeCAvrt 
tmd  Boijamin  Constant  in  Paris;  debütierte 
1882  in  der  Lyoner  Salon-Ausstellung  mit 
einem  Blumenatück  u.  einer  Kopistudie  und 
beschickte  eben  diesen  wie  auch  den  Pariser 
Salon  (seit  1S89)  bis  1902  mit  dner  Reihe  tod 
Genrebildern,  Aktstudien  und  Porträts  (bis 
1888  unter  ihrem  Mädchennamen,  später  als 
Mrae  Cairc).  Herv'orzuheben  sind  Ckmilde 
wie  Reveuse  (Lyon  1884),  —  Timide  aveu 
(Paris  1889),  —  Familie  aux  champs  (Paria 
1880).  —  Apr^  le  bain  (Paris  1892),  —  Mu- 
aidens  ambalants  (Parts  1898),  —  Fumeuse 
(Paris  1894),  —  Salome  (Paris  1596),  — 
Femme  de  Biskra  (Paria  1900),  —  Dilicieux 
insUnts  (Paris  1908). 

Lyon-Revue  1884  I  851.  — Reroe  da  SKda 
(Lyon)  1893  p.  £45;  1805  p.  357.  —  LsKn-Salea 
18M  p.  17;  1897  p.  SS.  —  Revue  da  Lyonaais 
189«  I  857.  —  Pariaer  SatoB-Kat.  (Soc.  d.  Art. 
Fran?.)  1889—1902.  E.  Vial. 

Caire,  Robert,  gen.  Cave,  franzua.  Werk- 
meister, begann  1432  die  mit  Krabben  und 
Ecktürmchen  verzierte  äseitige  Spitze  des  ro- 
manischen GlodBentonaea  von  Saint-Pierre  in 
Senlia;  die  Arbeit  wurde  ihm  mit  160  sols 
bezahlt.  Der  Turm  besteht  noch  auf  der  jetzt 
in  eine  Markthalle  umgewandelten  Kirche. 

Baucbal,  Dict  d,  archit  frang.,  1887.  — 
Eaf.  ICftller,  Senlia  et  a.  environs,  1896. 

C.  Biüttrt. 

Cain  <Gi9ia).]iinBd  ^»di  Caire  dn  Rt- 

vaud  genannt),  A  n  t  o  i  n  e,  geb.  am  27.  8.  1747 
in  Briangon,  Graveur,  Bildhauer  und  Gründer 
der  Manufacture  Royale  de  Cristal  de  Roche 
in  Brian^oa  (Hautes-AIpea).  Den  Beinamen 
Morand  vbernabm  er  mm  dem  VenraadleB 
seiner  Mutter,  dem  berühmten  Architekten 
Jcan-Antoine  M.  (1727—1794).  Mit  14  Jahren 
kam  er  zu  einem  Juwelier  nach  Turm  in  die 
Lehre  u.  wurde  datm  Schüler  der  .^kad.  von 
Neapel,  Rom,  Florenz,  wo  seine  erste  Arbeit, 
eine  Gravüre  in  hartem  Stein  „Herkules,  der 
den  Stier  niederwirft",  entstand.  Nach  kurzem 
Aufenthalt  in  Venedig  kam  er  nach  Mailand, 
wo  er  den  Italienern  das  Geheimnis  in  Berg- 
kristall  zu  schneiden,  ablauschte.  Von  dort 
sag  er  nadi  Gttd  und  Femay.  Hier  schuf  er 
1772  daa  Porträt  Voltaires  in  Email  und  Gra- 
vüre in  Anlehnung  an  antike  Gemmen,  was 
ihm  ein  Dankachrdben  des  Philosophen  ein- 
trug. In  Paria  andite  er  seine  chemischen 
Keantntsae  an  erwdtem  und  schuf  14  Grap 
vüren  berShmter  Persönlichkeiten.  Nach 
Reisen,  die  ihn  über  England  und  Spaiücn 
führten,  kehrte  er  in  die  Heimat  zurück,  wo 
er  1777  mit  Unteratütxnng  der  1 
Manufaktur  eröffnete,  aus  der 
Stücke  in  alle  Welt  gingen. 


3«4 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


Cairo  —  Caironi 


das  Unteroehmen  infolge  ständiger  Kriege 
1ä05  ein,  und  der  berühmte  Erfinder  und 
Küutkr  vencfawiodet  im  Donkd  der  Ver- 
gcMeoheit    Auch  sein  Todesjilir  ist  vn- 

Um.  d.  Me.  d.  B.-Aru,  IX  SM3— 267  mit  Stel- 
ka  seiner  Antobiognphie.  R.  C. 

Cdi%  Pcrdinando  del.  Maler,  geb. 
lMf$  ia  Cesele  II oefemtOb  t  1780  ia  Bret- 

cia  (nach  Ticozii,  —  nach  Zani  dagegen  lebte 
er  1666—1743,  nach  Boni  sogar  erst  1671— 
1748);  Schüler  seines  Vaters  Giovanni 
BatHtta  dtl  Cuiro  (bei  Zaootti  erwähnt  als 
enler  Ldncr  des  Ciflo  Ggatai  ia  Botogna), 
weitergebildet  in  Bologna  unter  Marcant. 
Franceschini,  als  dessen  Gehilfe  er  dann  in 
verschiedenen  Städten  Italiens  tatig  war. 
Seit  1701  ia  Breada  aniä^&ig  und  mit  einer 
Bretdaaeria  veÄeiratet,  sehnf  er  filr  dor- 
tige Kirchen  zahlreiche  in  einem  Icidlt- 
flü&sigen  und  großzügigen  Stile  gehaftenen 
Malwerke,  laut  Avercl  1:  z  B  mit  Gia- 
cinto  Garofalino  (seinem  Mitschüler  bei 
Praaceschiai)  tnd  dem  Quadraturisten  Mat- 
tia  Benedetti  die  Gcwölbemalereien  in 
S.  Antonio  Abate  zu  Brcscia,  laut  Carboni 
in  S.  Giuseppe  ein  Altarbild  mit  S.  Cate- 
rina  di  Bologna  und  S.  Margherita  di 
Cortooa,  in  S.  Girolamo  ein  ^tArt  etemo" 
für  die  Sakristei  von  S.  Domenico  einen  S. 
Pius  V.,  für  S  Brigida  Madonna  und  Anto- 
nius V  Padua,  für  die  Sakristei  der  Kapu- 
ziner Gemälde  mit  4  Heiligen,  für  die  Kuppel 
der  Ciriti  Flgnrai  ia  Fresko.  —  Auch  sein 
jungverstorbener  älterer  Bnidcr  CrKfiMl- 
mo  dtl  Cairo  {\thxt  nach  Tfoozzt  1652— 
1872,  nach  Zani  1666-1882)  war  als  Maler 
titig  und  zwar  in  (basale  Monferrato,  wo  er 
aabw  einigen  guten  Porträts  laut  Orlandi 
Biaieatlicb  das  Hocfaaltarbild  Inr  S.  Maigbe- 
rita  geliefert  haben  soll. 

Milvasia,  Fcisina  Pittr.   (Bologna  1678). 

—  Averoldo.  Lc  scelte  Pitt,  di  Brcscia 
(1700)  p.  83.  —  Z  an  Otto,  Stor.  d.  Accad.  Q©- 
ment.  di  Bolotfiia  (1739).  —  Orlandi-Gua- 
rienti,  .\b«-ced  Pittor.  (1753)  p.  165  f.  —  L. 
Allteri-Carboni,  Pitt.  etc.  di  Brescia 
(1760)  p.  21,  37,  91,  M.  105.  124.  —  Zani, 
Eadd.  Metod.  (1820)  V  203.  —  Brogooli, 
Nnvra  Goida  di  Breida  (1820)  p.  71.  195.  301. 

—  Ticossi.  DtKion.  d.  Archit.  etc.  (1^) 
f.  MI.  —  Boai,  BiogE,  d.  Art  (1840). 

F.  UalagHMMi-VaUri. 

CiIro,  Francesco  del,  gen.  „il  Cavatitre 
44  Cairo".  lombaro.  Makr.  geb.  1M8  in 
ebem  Dorfe  bei  VarcM^  f  1074  ia  Mailaad. 

Ausgebildet  in  Mailand  in  der  Werkstatt  des 
Pier  Franc.  MazzucchcUi  aus  Morazzone  (bei 
Varese),  arbeitete  er  zunächst  eine  Zeitlang 
ia  Turin  als  Hofmaler  des  Herzog»  Vittorio 
Aandeo  voa  Savoyea,  der  ihn  ffir  seine  Lei- 
stungen als  Porträt-  und  Historienmaler  zum 
Cavaliere  di  S.  Maurizio  ernannte,  ging  dann 
zu  seiner  Weiterbildung  nach  Rom  und  Ve- 
nedig, wo  er  unter  dem  Einflüsse  der  Werke 


Raffaels,  Tiziuu  und  Paolo  Catiaris  eiae 
chere  und  gefiUigere  Mahreiae  sidi  laeignet^ 
nad  ließ  sich  schlieBlich  für  immer  in  Mailand 
nieder,  tun  hier  eine  ungemein  fruchtbare 
Tätigkeit  als  Maler  von  Altarbildern  und 
Porträts  zu  entfalten.  So  schuf  er  unter  «a- 
derem  Altarbilder  Br  S.  Carte,  S.  AHttoriBah 
S.  Antonio  Abate  etc.  zu  Mailand,  für  die 
Katharinen-K^wlle  der  Certosa  von  Pavia, 
für  S.  Teresa  zu  Piacenza,  S.  Bartolomineo 
zu  Modena.  SS.  Antonio  e  Teresa  zu  Parma 
und  für  die  Chiesa  degli  Scalzi  zu  Venedig. 
Von  «einen  in  öffcatlicben  Galerien  befindli» 
dMa  Gemälden  sind  hervorzuheben:  in  der 
R.  Pinacoteca  zu  Turin  ein  „Christus  in  Gttb- 
semane"  (noch  in  Turin  geraalt,  bereits  1686 
im  Besitze  des  Herzogs  von  Savoyen  nadl> 
weiabar)»  —  ia  der  R.  (jalleria  zu  Parma 
eine  „Madonna  dd  Rosario"  mit  8  Heilten 
(Hochalfarbild  aus  SS.  Antonio  e  Teresa)  u. 
ein  „Martyrium  der  hl.  Margarethe"  (präch- 
tige Olskizze  aus  dem  Castell  zu  Footanel*- 
lato),  —  ia  der  BrcrarGalcrie  la  Mailand  sein 
ScHbsAildab  nad  da  Portrit  des  Malers  und 
Kunstschriftstellers  Luigi  Scararauccia,  —  im 
Wiener  Hofmuseum  das  Bildnis  eines  Jüng- 
lings in  schwarzem  Zobelpelz,  —  in  der  Dres- 
deaer  Galerie  eiae  »Venus  aiit  Apoll  and 
Amor*.  In  all  diaMn  Werken  bdnmdct  sich 
C.  als  ein  eklektisch  geschulter  eleganter 
Zeichner  und  wirkungssicfaerer  Koterist,  der 
»Weichheit,  Anmut  und  Empfindtmg  mit  einer 

"llalTaaia.'rasfaia^SfSc&n  ttt). 

—  Orlaadi-GaariaBti  Abaead.  nuac. 
(1753)  p.  m  —  Craspl,  Vlled^  Pitt.  Bakgn. 
(1709)  p.  m.  —  Zanatti.  DsOa  Pitt  ySZ 
(1771).  —  Caraal,  Le  pubU.  Pitt  di  PiseaaBB 
(1780)  p.  78,  IIT.  —  MaUspina.  Guide  dl 
Pavia  (1819)  p  1«  —  Ferrari o,  I  Monura. 
di  S.  Ambrogio  in  Milano  (1824)  p.  197.  — 
Donati.  La  CitU  di  Parma  (1824).  —  Ti- 
cozzi,  Dizion.  d.  Arcbit  etc.  (1830)  p.  245  i. 

—  Lanii,  Storia  Pitt.  d.  Italia  (1S34)  IV  «M. 

—  Moschini,  Nuova  Guida  di  Venezia  (18M) 
p.  137.  —  Scarabelli,  Guida  di  Piaceua 
(1841)  p.  164.  —  Campori.  GH  Art.  lUl.  etc. 
negli  Suti  Estetui  (18&6)  p.  109  L  —  Mar« 
tini,  Guida  dl  Parma  (1871)  p.  51.  —  MoB- 
Reri,  L'Arte  in  Milano  (1P72)  p.  293.  — 
\V  0  1 1  m  a  n  n  -  W  ö  c  m  a  n  r.csch.  der  Ma- 
lerei III  (1888)  220.  —  B  e  1 1  r  am  i,  L*  CertoM 
di  Pavia  (1895)  p.  157.  —  Kat  der  Brera-Gall. 
zu  Mailand  1892  p.  62  N.  125,  p.  55  N.  141 ;  — 
der  TL  Galt,  zu  Parma  1896  p.  31  N.  175^  p.  33 
N.  202;  —  der  R.  Pinac.  zu  Turin  1899  p.  125 
N.  455;  —  der  lc  k.  Gem.-G*l.  xu  Wien  1907 
p.  88  N.  377;  —  der  k.  GenL-GaL  zu  Dresden 
1908  p.  209  N.  646.  —  MiMI«>  vsa  F.  Mata- 

gtizzi-Valeri.  IL 
Oiro,  G  iov.  Batt  u.  G u g  1  ieimo  del» 
s.  unter  Cairo,  Fcrdinando  del. 

Caironi,  Agostino,  Maler  des  19.  Jahrh., 
geb.  in  Mailand,  Schaler  und  später  Lehrer 
der  dortigen  Brera-Akademie,  die  von  ihm  die 
Historienbilder  „Heinrich  IV.  von  Frankreldl 
mit  seinem  fixstgeborenea"  und  „OtriatCB  ia 


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Cdme  —  CdabNii 


der  Arena"  für  die  Bren-Galeri«  erwarb. 
Unter  den  zahlreichen  figürlichen  und  orna- 
amUlen  Freskomalerei«},  die  er  in  den  Kir- 
dheil  Mailands  u.  der  Lombardei  auszuführen 
hatte,  fanden  namentlich  diejenigen  in  S.  Ett- 
storgio  za  Mailand  (um  1870—80)  den  BdfaJl 
der  zeitgenössischen  Kritik.  In  der  Mai- 
linder Säkular-Ausstellttm  1900  sah  man  von 
ihm  eine  Innenansicht  des  Mailänder  Domes. 

Caimi.  DeUe  Aitl  c«e.  di  Lotnhardia  (IMS) 
p.  77,  III.  —  MoDgeri,  L'Arte  ia  ÜUano 
(1872)  p.  50,  M,  59,  M,  311  f..  829.  —  L'Arte  in 
ItalU  (Torino)  1872  p.  10.  —  Gaz.  d.  B  Arts 
1879  I  886.  —  Arte  e  Stori«  1882  p.  6.  -  Ktt 
der  Maflinder  Säk.-Ausst.  1900  p.  8«  N.  232.  — 
Ktt.  dar  Mailänder  Brera-Gal.  1908  p,  VI»  L 
K  ML  M.  L  CMML 

Caisae,  Henri  de,  s.  Decaime. 

Catootti,  Amadeo,  Maler  de»  18.  (?) 
Jahrb.,  malte  fijr  die  Kirche  S  Pantatao  iä 
Rom  das  Bild  dieses  Titalarbciligcn. 

Titi.  Dcscrifc  d.  »ilt  «oe.  in  KsM,  im 

IM. 

Cifatw,  Henri  de,  f.  Ktyrnr,  Rcndridcde^ 

Cains,  s  Caios. 

Caisac,  franzos.  Landschaftsmaler,  stellte 
von  1888bj|l8IDinSBlaiiwrwk|wlAqw- 

relle  aus. 

Bellier-Aavrny,  INct  gfa.         Jt  C. 

QÜ,  8.  Call. 

Oll«  7  Moy«,  ]oii  de,  Maler,  geb.  om 
18B0  in  Jerez  de  1a  Frontera,  Schüler  der 
Bscoela  de  B.  Arles  zu  Sevilla  und  der  Es- 
cnela  Superior  de  Pintura  zu  Madrid,  1874 
von  der  Zeitschrift  «Le  Iluitracioo''  ili  Zekh- 
flcr  prtmflert;  lieedädrte  (He  VedrMer  Kimit« 
ausstellungen  1874  und  1876  mit  span.  Volks- 
typen, Landschaften  und  Genrebildern  (dar- 
unter 1876  ,X*^  vuelta  al  hogar")  und  erhielt 
ii  der  AüMtdlmg  n  Odis  1879  die  gold. 
UcdsOk  fir  leiB  GeniMe  «Un  heile  «n  m 
barem".  Seit  1879  in  Paris  ansässig,  porträ- 
tierte er  das.  den  span.  Schriftsteller  A.  Fer- 
nandez  de  los  Rios  (f  in  Paris  1880)  und  be- 
idiiGkte  den  Selon  bi*  1888  mit  verichiedaMn 
Portrlt%  Hliloricn»  md  GcBrcbHdem,  der^ 
unter  1880  „Camille  Desmoalins  au  Palais- 
Royal  en  1788"  und  1881  „Channcur  de  ser- 
pents  au  Maroc". 

Oisorlo  y  Bernard,  GaL  Biogr.  de  Art. 
E*pa&.  del  s.  XIX  (iMS  1)  IIA.  —  Pariaer  Salon- 
Kat  1879-M8IL  M-  Utrillo. 

Calabraadt  Amerigo,  Niccolö  u.  Kaf- 
fee I  Pejfeaeeneter  ia  Montelupo,  16.  Jahrb. 
Goaiti  schreibt  «Icni  Amtrigo  C.  eine  „texza 
amatoria"  im  Ateneo  lu  Pesaro  mit  dem 
Monogramm  A.  C.  (?),  dem  Niccolo  C,  der 
ms  dokumentarisch  erwähnt  wird,  einen 
idhBnen  mit  Geüelung  Christi  und  Arabesken 
SMdimvdEten  md  mit  N  C  (?)  bez.  Tdler 
der  Samml.  Basilewski  zu.  —  Raffne]e  di  Nic- 
colo, dessen  Zugehörigkeit  zur  Familie  C.  nur 
vermutet  werden  kann,  war  IfiOS — 04  in  der 
GinipBgnie  di  San  Laca  in  Ftocenz  eiage- 


G.  Guastl,  Di  Cafaoiolo  ccc.  FircsM  IMtt. 

Jt  C. 

Calabrsa«.  Giovanni  Pietro,  genannt 
C,  Italien.  Maler,  wirkte  um  die  Mitte  des  18. 
Jahrb.,  Schüler  von  Taddco  Zoochero,  meUn 
im  pipetUdwa  Pabele  in  Rom  Wappen,  (Sir- 
landen und  Grotesken  (IßSO— 81). 

Z a a I,  Enc.  met.  —  Vaaari-Milanesi, 
Vite,  •—  Bertolotti,  Artist.  Bolognesi  188«. 
—  W.  Rolfs.  Getdi.  d.  MaL  Neapels  1910 
p.  189  (unter  Johann  Peter).  R.  C. 

Calabrese,  .'\lessandro,  italien.  Maier, 
geb.  in  Lecce  am  23. 11. 1804,  f  am  28.  5. 1818 
ebenda;  Schüler  von  L.  Tondi  ia  Leee^ 
weitergebildet  am  R.  letftirto  di  B.  Arti  wa 
Neapel  unter  (Tost.  Angeiini,  tätig  in  Lecce  u. 
Francavilla  als  Kirchenmaler  und  als  Lehrer 
seiner  Kunst.  Sein  Hauptwerk  sind  die  Male- 
reien  ia  der  Kloeterkircbe  S.  CUara  m 
FraBOkTille;  weheK  Gemilde  von  ihm  fiadil 
man  in  den  Kirchen  S.  Angelo  und  S.  Cracc 
zu  Lecce,  im  Dom  zu  Legnile  etc. 

Rivuta  Stnr.  Selretkw.  V,  1908,  £asc.  3—4 
p.  103  f.  G.  DtgU  AmmL 

Calabfiee,  Aloiiio,  ital.  Maler,  nach  dem 

Guillaume  Vaüet  das  um  1680  gemalte  Por- 
trät des  Kardinals  Nie.  Bagni  gestochen  hat. 
Heinecken,  Dict.  de«  art.  III. 

Calabrea«,  Cavaliere  Giorgio,  italiea. 
Maler,  von  dem  naeb  (^rboni  (Pitt,  e  Scott. 

a  Brescia  p.  160)  die  Privatgalcrie  Arici  in 
Brescia  ein  Gemälde,  Lot  mit  seinen  Kindern, 
besafi. 

Ci1ebm%  Gregorio»  Mettia  u.  Mi- 
eolttccio^  B.  Pr0H. 

Calabraaa,  Marc  o,  s.  Cardisc  > 

Calabrtse^  Tonno,  Maler  in  Messina,  von 
dem  man  nur  weiB,  daB  er  seinen  Ldirer 
Polidoru  Caravaggio  1S48  in  räuberischer  Ab- 
sicht umgebracht  hat  und  daß  er  diese  Tat 
am  Galgen  büßte.  In  S  .^ndrf^.t  de-  Pcsca- 
tori  zu  Messina  soll  sich  einst  eine  Anbetuqg 
der  Könige  von  seiner  Hand  befunden  haben. 

Vasari-Milaneai.  —  Groaso-Caeo» 
p  a  r  d  o.  Mem.  d.  |4lt  maerfaeal  «ta.  1821  "p.  49 
■dt  weiterer  Lit.  Maneari 

Gelabrsse,  s.  aolih  damit  verb.  Vomammi. 

Calabreei,  italien.  Ciemmenschneider,  zweite 
Hälfte  des  16.  Jahrb.,  sein  Hauptwerk  ist 
Mars  u.  Venus  von  Vulkan  überreicht.  Ein 
Teil  seiner  zahlretcbea  Arbeiten,  o.  e.  für 
Paptt  Gregor  XITT.,  bes.  D.  Criabresi  Feee 
ia  Roma. 

L.  P  O  r  r  e  r,  Dict.  of  Medall.  1904  I  (dort  weit. 
Lit).  R.  C. 

Calabraai,  Antonio,  Maler  u.  Kupfer- 
stecher aus  Fano,  dessen  Signatur  .rAntoniof 
Celabreu»  Faneaa:  inveait  et  piaxit"  (aiit  der 
Jahreetahl  tTOB)  zu  leaea  iat  aaf  eiaem 
Freskogemälde  in  der  PfarrUlche  S.  Pietro 
in  Carignano  bei  Fano.  Nahe  Stilverwandt» 
Schaft  hiermit  zeigen  die  dekorativen  Fresko- 
nalerden  \a  der  Villa  Rinalducci  n  Roociaao 
nad  in  der  VUto  SinmncUi  ca  Cdciadlw  dh 


366 


Caiabria  —  Calamatta 


von  BiUi  gleichfalli  dem  Antonio  C 
wtfrden.  Die  Kupfentich-Beilace 
in  meinem  Besitze  befindlichen 
Schrift  „Relazione  delU  Machina  eretta  in 
Finü  per  solcnnizzarc  l'esaltazione  al  Ponti- 
ficato  di  N.  S.  Innocenzio  XIII,  Faao  1781, 
Per  Bemardino  Vigolini"  (Folio)  ist 
MAalmias  Calabresi  FansHia  fac." 

Billi.  Sieoflda  Star.  «  la^pi  a 
{Vaaa  ISM).  G.  CmtttOmL 

CiUWa.  Pol  Ion  io,  genannt  C,  itaUca. 
Terrakottakümtler,  anfang  des  16.  Jahilk  kl 
Perugia.    Arbeiten  für  S.  Pictro  1514. 

L.  M  a  n  a  r  i,  Basilica  di  S.  Pietro  in  Perugia. 
Doc.  c  note  No  83.  —  L'Apologetico.  18*6  II 
46fi.  IL  C. 

CalaM«.  Jcrdnimo  d^  Uder  in  VaDa- 
dolid.  1«1B  scUlrt»  er  des  AHMT,  de«  Divi 
Valentin  Diaz  für  die  Kirche  in  Villaverde 
gemalt  hatte;  1618  bemalt  er  zusammen  mit 
Tomis  de  Vsllejo  den  Holzplafond  des  Haupt- 
suis  im  Palast  des  Rodrigo  Cakkrte,  Coode 
de  OVn;  IMT  war  ar  aodi  a«  täbm. 
Marti  y  Iteas4|,  Eslad.  Mst  artist,  asiif«. 

Jr.  *.  B. 

CaUbxia,  Pedro  de,  span.  Maler.'  Phi- 
lipp V.  ernannte  ihn  am  12.  6.  1712  zum 
Hofmaler  und  der  Rat  von  Castilien  1785  zum 
Taxator  alter  Bilder.  Von  ihm  das  Haiipt- 
DUO  Oes  nocBanars  oer  &ircne  ironaeen  n 
Madrid. 

Cean  Berraude»,  Dicc  I  186.  VI  63. 

M.  V.  B. 

Calabnig,  Tomis,  span.  Maler  der  Gegen- 
wart, geb.  in  Valencia,  ausgebildet  ebenda 
nnter  der  Lettaag  von  Javier  Joste,  malt 
llliftfli  dtfMui  «ftonB^^tfi  oBier  ^ttnm  dbi  1887 

rn  Madrid  ausgestellter  „Schiffs 
im  Nebel"  hervorzuheben  ist. 


Frontaur«  y  Oias  ri 
Istcnac  de  Eacrit.  y  Artistaa 


BBC  de  nacnt.  r  Ai 
der  BaposL  Hadeo. 


Dlccion.  Biogr. 
ma  (1890)  I  489.  — 

Madrid  1887. 

M.  Utrillo. 

Calado,  Pedro  Pascual,  Maler  in  Va- 
lencia, der  sich  1776.  80,  88,  86  und  80  an 
den  Wettbewerben  der  Akademie  von  S. 
Carloe  beteil^cte.  1786  erhielt  er  einen  Preis 
Kr  Blumenmalereien  und  Stoffmuster  tmd 
1789  wurde  er  zum  auBerordentlichen  Mit- 
glied der  Akademie  ernannt  Um  1800  war 
er  te  Valencia  als  vielbeschiftliter  oad  an- 
gesehener Dekorationsmaler  titig. 

Oasorio  y  Bernard,  Gal.  BiogrU.  de 
Art.  Espafi.  dels.  XIZ  (1081  i)  11«,  — Alse - 
Ii  all.  Dicciou.  Ka«ei£  de  Art.  ValcaaiaBM 
(1087  M.W.B. 

CMal^  Bcrnab^  GoMadmiied  ta  Baree- 
kma.  Im  Archiv  der  Goldschmiedetonung  eine 
Zeichnung  zu  einem  Halsschmuck,  dat.  28. 
6.  1606 

Viftaia.  Adic  II  88.  M.  v.  B. 

Ollaf,  Dionisio,  Goldschmied  in  Barce- 
kü,  Sola  des  Andrte  C:.,  blähte  tmi  1688. 
Im  Afddv  der  GoMsdüniedetonung  cCne 
Zeichnung  zu  einem  HalsadHWKk  von  ihm. 

ViAasa,  Adic.  II  8S.  M.  v,  B. 


Calaf,  Pedros  («oldachmied  io 
Naffs  des  Aadrds  C.  Im  Afchtr  der  dotli^ 

gen  Goldschnüedeirmung  eine  Tuschzeicfimmg 
von  ihm:  S.  Catalina,  dat  2&.  Jan.  1&37. 

Viflasa,  Adk.  II  8».  M.  v.  B. 

Calahsa.  James  J,  New  Yorkar  Laad« 
adiaftsradierer.  sMilla  OMft  1888  Im  N.  Y. 
Etchiag  Club  aus.  e.  Rickttr. 

Calais,  Bildhauer,  1778/74  an  der  Porzellan- 
manufaktur in  Scvres  tätig. 

Lechevallier  -  Chcvignard,  Maoni, 
de  Pore  de  Sivres,  1908  II  145. 

Oalai%  a.  auch  damit  verh.  Vommmtn. 

Calaaud,  Baldassarc,  Maler  h  Ftorcag, 

geb.  1787,  t  1881 ;  malte  in  der  konventiooel- 
len  akademischen  Manier  seiner  Zeit  Histo- 
rienbilder, mit  denen  er  um  1826  verschiedene 
Akadeoiie-Preise  errai«.  Dia  GaUeria  Mo> 


ihm  die  bölzem  komponierten,  hart  und  grd 
kolorierten  OlgemäMe  .Boccaccio  seine  No> 
Vellen  erzählend"  (No  äO|  mi  HpStt  In  Fl0> 
rcnx  1848-  (No  77). 

Seborei  Kumtblatt  1820  p.  5«;  18S1  p.  98; 
1844  p.  87,  363.  —  N agier,  Kstlcrlex.  1835 
p.  278  {.  —  M ü  11  er.  Katlerlex.,  Nachtr.  v.  Seu- 
b«Tt  1870  p.  67.  —  Eng.  PieraccinI,  Gtiida 
d.  R.  GatL  Aat  a  Mod.  etCb  Fbease  1884  p. 
163.  L,  CäUari. 

Cslawsat  (CalUman),  Robert,  fran^. 
Aidutekt.  arbeitet  1418^  1418  am  Sddoaaa 
Aix  des  ICSnigs  RenC 

B  a  u  r  h  a  1,  Dict  d.  Arch.  frao«.  p.  91.    R.  C. 

CaLimjuiti,  von  Zani,  Enc.  met.  gerühmter 
Miniaturmaler,  arbeitete  um  1650, 

Cslamsnti,  Antonio^  voo  Treis  (Marcbe). 
mittelmiStger  BroazegieSer  des  18.  Jakrit  Br 
goß  die  Büste  von  Pius  VT  in  seiner  Vater- 
stadt nach  dem  ModcU  des  römischen  Bild- 
hauers Tommaso  Righi  (1785). 

B  e  m  i  g  n  i,  Scavi  di  Trcia.  —  Ricci,  Mem. 
ator.  ecc.  d.  Aocona  II  410,  412.  —  Straffa* 
rello,  Geografia  d'Italia  (vol.:  Marche). 

V .  AUandri. 

CaUmsasta,  Vincenzo  Giovanni,  voo 
Macerata,  Möossclineider,  16.  Jahrh.  Von  ihm 
eine  Medaille  auf  G.  C  Rosaini,  Bischof  von 
Araslfi  (1587).  C.  war  aoch  als  (Goldschmied 
und  Gießer  tätig. 

Ricci.  Mem.  Stor.  ecc  d'Ancona  II  66.  — 
Armand.  MM.  ital.  1883  I  29L         V.  Aleamäri. 

Calamatta,  Josephine,  Frau  des  Kupfer- 
stechers Luigi  C,  Genre-  und  Porträtmderin 
in  Paris,  t  1888.  steUte  seit  1844  im  Salon 
aus,  wie  1877  Idjrlle,  OMre  graad*  totrt,  1878 
R6c>t  du  grand-pire.  1880  L'enfant  Jiam  M' 
tiant  sa  min  au  myst^re  de  la  Crotx. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g6a.  Suppl.  — 
Clement  and  Huttoa,  ArL  of  19.  Cent. 
1893.  -  ChnML  d.  ArtS.,  IM  p.  909.  —  Kstbl. 
1848  u.  1852.  R.  C. 

Calamatta,  Luigi,  ital.  Kupferstecher  und 
Litbogr.,  geb.  am  21.  6. 1801.  nach  anderen  am 
18.8.180BinavluVcedda.  f  am  8.  &  1888iii 
Mailand.  Zuerst  Schüler  des  Dom.  MarcheUi 
in  Rom,  in  dessen  Atelier  er  seinen 


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.JCupfer"  unter  dtr  Leitung  Ant.  Riccianis 
ausführte.  Bereits  1822  kam  Calamatta  nach 
Paris  und  wurde  schnell  einer  der  Getreuen 
Ii«r«s',  dessen  „Gelübde  Ladwig»  XI IL"  er 
gestochen  hat.  Er  erschien  zum  ersten  Male 
1827  im  Salon  mit  dem  Stich:  „Bajazet  et 
le  Berger"  nach  dem  Gemälde  des  Dcdreux- 
Dorcy.  Zu  seinen  besten  Arbeiten  geboren 
eine  Napoleon-Maske,  die  nach  einem  VOO 
Dr.  Antomarchi  auf  St  Helena  atifgeoomme» 
nen  AbguB  geaibettet  ist  Auf  seiner  Reise 
nach  Florenz  1886  hielt  er  sich  nicht  lange  in 
seinem  Vaterlande  auf.  Er  lieB  sich  im  fol- 
genden Jahre  als  Professor  an  der  Ecole  d. 
B.-Arts  in  Brüssel  nieder.  Die  Hilft«  des 
Jahres  verbrachte  er  jeweilig  in  Brüssel,  die 
andere  in  Paris.  1860  oder  61  kehrte  er  nach 
Italien  zurück  und  nahm  seinen  Wohnsitz  in 
Mailand,  «o  er  cwn  Ldner  an  der  Brera- 
Alcad.  emaimt  wotim  war.  Hier  starb  er 
1800.  1886  worden  seine  Gcbeme  nadi  Grita 
Vecchia  in  das  dortige  Pantheon  übergeführt. 
Von  seinen  berühmtesten  Blattern  seien  er- 
wähnt: Bildnis  der  Mlle  Leverd  nach  De- 
vcria»  BUdniiae  Ingres',  Paganinia  and  des 
Herzogs  Perd.  Pli.  t.  OrMans  nach  Ingres, 
Bildnis  Lamennais*  („Ak>ysius  Calamatta  ad 
vivutn  delineavit  et  sculpsit  1847"),  Bildnis 
Guizots  nach  Delaroche,  Bildnisse  Fouriers 
nacb  Gigoux  n.  George  Sands  nach  cjgeaer 
Zeidttiung.  Er  Stadt  andi  nacli  alten  Met» 
Stern,  so  nach  Raffael  die  Madonna  di  Fo- 
ligno,  nach  Liünjtrdo  die  Gioconda,  nach  Reni 
ein  Ecce  Homo,  nach  Cigoli  Christus  und  Pe- 
tras auf  dem  Meere,  nadi  Rubens  ein  Selbst- 
portrit  Das  ytm  looia  Alvto  (Not  s.  L. 
Cakmatta,  Brüssel  1882)  aufgestellte,  voll- 
ständigste Verzeichnis  seines  Werkes  führt 
81  BliUer  anf.  —  1832  hat  C.  in  Amsterdam 
dm  auagcsticbnete  Portrit  des  Bürgennei- 
slera  F.  vaa  de  PoH  litingrapluert 

Ch.  Blaue  Les  art  de  awa  igmp»,  IIM 
&  lOt-ltt;  im.  in  Ga^  d,  B...Atls  I  16»-Mir 
«.  IBM  II  n—lUL  ~  H.  Bdraldi,  Lea  prav. 
dn  If.  s,  IM  IV  4T-M.  —  Le  Blaae.  En. 
I.  -  Mlrear,  Die«,  d.  «entca  d^ai«,  IMM  IL 
»  Osi.  d.  B.-Arta,  TsUa  aasL  — '•Csonier  de 
rart  1885  p.  448  ff.  —  KnasAlalt  1884— 18U, 
psMin.  —  lUostnu.  Itat  1188  II  184  ff.  —  R. 
Srcslei  i«  Vita  ItaL  1888-88  I  104-UOi 

Gustav»  GtWny. 

Calaauzla,  s.  Calamanzia. 

Calame  (auch  Calam,  Calamy),  Brüder,  Mar- 
morbildhaucr  und  Marmorintarsiatoren,  leb- 
ten um  1770  in  Potsdam,  mit  Arbeiten  für  die 
ligl  SddSsaer  besddfUgt  C  d.  Jüng.  1  1700. 
Von  ihm  stammen  die  Sockel  für  rlie  4  Tas- 
saertschen  Statuen  im  Schlosse  Sanssouci. 

N  a  g  1  e  r,  Lex.  II  279.  —  F  ü  s  s  1  i,  Lex.  u. 
Suppl.  —  hficolai,  Beachr.  v.  Berlin  u.  Pots- 
d.-un,  17B6.  —  JabtbL  d.  k|).  preoA.  Kstiamml. 
XIV  121.  R.  C. 

Calame,  Adrien,  gen.  Laprairie,  französ. 
Architekt  18.  Jahrb.  in  Nancy,  entwarf  die 
Badhcbt  der  Rue  de  rS^pluMde. 


Baachal,  Diet  d.  Areh.  fraoc.  —  Man.  d. 
MC  d.  B.-Arts,  XXV  807.  R.  C. 

Calame,  Alexandre,  Schweizer  Maler 
und  Rad.,  geb.  28.  B.  1810  in  Vevey,  f  »m 
17.  8.  1864  in  Mentone.  Sein  Vater  war 
Steinmetz,  d.  h.  Marmorschneider  (nicht  Mau- 
rer), der  in  bedrängter  Lage  war  und  seinem 
Sohne  nur  eine  mangelhafte  Schulbildung 
angedeihr  1  lifS:  dieser  selbst  besaß  eine 
schwächliche  Gesundheit  und  verlor  als  zwölf- 
jähriger  Knabe  ein  Auge.  Er  war  zunächst 
nidit  Ifir  den  Künstlerberuf  bestimmt,  ob- 
wöhl  er  nach  dem  frühzeitigen  Tode  des  Va- 
ters Schweizer  Veduten  kolorieren  mußte,  um 
sich  und  seiner  Mutter  den  Lebensunterhalt 
zu  verdienen.  Mit  vierzehn  Jahren  kam  er 
al*  Handlungslehrling  in  das  Bankhaus  Dio- 
4hti  de  Morsier  in  Genf,  dessen  Chef,  sein 
Vormund,  ihn  in  Würdigung  seiner  künst- 
lerischen Begabung  in  das  Atelier  des 
Mbaftsmalers  Frangois  Diday  brachte, 
madite  C  seine  erate  Reise  in  das  Beraer 
Oberland,  wo  ein  Gemälde  HHandedt"  cat- 
starvä,  das  vom  Berner  Museum  angekauft 
wurde,  1887  begab  er  sich  nach  Paris,  wo 
er  auf  der  Ausstellung  groBe  Erfolge  errang, 
die  ihm  die  goldene  Medaille  zweiter  Klsaae 
einbrachten,  der  ein  Jahr  darauf  die  erster 
Klasse  folgte  auf  Grund  einer  piemonteai- 
schen  Landschaft,  die  Louis  Philippe  kaufte, 
^e  ging  in  der  Febrnar-Rcvdutioa  zu- 
grunde.) Seine  Lust  so  reisen  n.  die  Land- 
schaft und  Kunst  anderer  VSiker  kennen  zu 
lernen,  führte  ihn  1839  in  Gesellschaft  des 
Historienmalers  Hornung  nach  Deutschland 
und  in  die  Niederlande,  1845  ging  CT  nach 
Italien,  wo  er  besonders  den  Spätren  von 
F^xis^  und  Claude  Lorrain  folgte  «md  in 

Pästum  die  Anregung  zu  jenem  bekannten 
großen  Gemälde  fand,  das  die  antiken  Tem- 
pelruinen bei  Abcndbcleuchtung  darstellt 
Die  etgentlicbe  Heimat  seiner  Kunst  blieb 
aber  das  sdiwetzeriscbe  Hodigebirge,  daa 
in  seiner  grotesken  Schönheit  zu  studieren  u. 
in  seiner  landschaftlichen  Eigenart  zu  erfassen 
er  nicht  müde  wird,  soweit  aeiiw  schwache 
Gesondlieit  anstrengemle  RnaeB  m  die  Ge- 
birgaeinSde  tidieB.  Er  war  brnstkranik  and 
suchte  1863  in  dem  milden  Klima  der  Riviera 
Linderung  seiner  Leiden,  starb  aber  schon  im 
Jahre  darauf.  Die  Anzahl  seiner  Gemälde 
wird  von  Rambert  (S.  637  ff.)  auf  418  Num- 
mern angegeben,  zu  denen  noch  84  nicht 
mehr  tiachweisbsre  Oder  unvollendet  geblie- 
bene Gemälde  hinzukommen.  Sie  sind  in  den 
Jahren  1830-1863  (1846  allein  26  Bilder)  ent- 
standen. Zahlreiche  Landschaften  hat  er  auf 
Bestellung  oder  weil  sie  guten  Absatz  fände«, 
wiederholt,  zum  Teil  in  kleineren  Formalen, 
z.  T.  auch  in  freierer  Beliandlung.  So  exi- 
stiert beispielsweise  die  Monte  Rosa-Gruppe 
bei  Sonoenaofgaog  in  fünf  Varianten,  die 
in  kamn  Tier  Jahren  entstanden  sind.  Audi 


3« 


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im  ibrigeo  kehren  die  Motive  biafig  wieder« 
M  itt  der  Kliinllei  um  dw  BeBCBomg 

radeza  in  Verlegenheit  gewesen  sein  mal,  so- 
weit er  seine  Werke  nicht  schlechthin  „p*y- 
sage  sui&se"  oder  „un  lac"  oder  „im  torrent 
dce  Alpe«"  nanate.  Diese  Werke  siiad  aameat- 
IXB  WCF  cnc  ocnwen  mo  FraiKicicii^  ■Der 
aadl  Aber  Deutschland  weit  verstreut.  In 
Dentscbland  besitzt  das  Museum  der  bilden- 
den Künste  in  Leipzig  die  meisten  und  wohl 
auch  die  bcrühmteitco  davoi^  a.  a.  nOi« 
SdwB  Im  Sturm**,  llothr  Tora  Vierwald« 
stätter  See  1842,  die  erwähnte  „Kette  de« 
Monte  Rosa  bei  Somienaufgang"  (das  Motiv 
ist  nicht  nachweisbar !)  1844,  die  Tempelntinen 
von  P&stum  am  Golf  von  Salcmo  1847  vad 
der  „PelseostvnE  im  HaslHale  an  der  Gilm- 
selstraßc"  (1840 ?l  In  der  Dresdner  Galerie: 
„Prachtbaume  am  Bergstrom"  (1854),  in  der 
Berliner  National-Galeric:  „Vierwaldstätter 
See"  (184^  oad  »Hoclybinsschtocbt"  (1806), 
Im  Sditcslsdien  Mnsemn  in  Brcriaat  n^Vald- 
bach"  mit  Staffage  von  Eug^e  Verboeck- 
hoven,  im  Museum  in  Weimar:  „Waldland- 
sdiaft^  (Kreidezeichnung),  im  Städelschen  In- 
stitut in  Frankfurt  a,  M.:  „Landschaft  bei 
Somemmtergang"  wid  „Alpenlaodsdiaft" 
(1844). 

Das  Urteil  über  Calames  künstleriacbe  Be- 
deatmif  sdiwanbt  sehr  b»  in  die  neaeM« 

Zeit.  In  den  meisten  modernen  Handbüchern 
der  Kunstgeschichte  wird  sein  Name  nicht 
einmal  genannt,  eine  Geringschätzung,  die 
der  Künstler  nicht  verdient  Seine  Landslente 
waren  stOlz  anf  diesen  Selm  der  freien 
Schweiz,  der  ihnen  die  Schönheit  und  GroB- 
artigkeit  der  Alpenwelt  künstlerisch  erschlos- 
sen hatte,  auch  im  Aaslande,  besonders  in 
Deutschland  besaS  er  viele  Freunde,  in  Frank- 
reich wurde  das  Urtdl  über  ihn  mit  der 
Zeit  wesentlich  nüchtemar,  weil  er  an  Be- 
deutung von  andern  Landsdiaftern  überholt 
und  weil  seine  groBe  künstlerische  Frucht- 
baifcdt  seinem  Rufe  schädlich  wurde.  Rieh. 
Mmiwr  (Gesch'.  der  Malerei  na  IQi  Jahili.  II 
S.  273)  erkeruit  in  seiner  Malerei  nur  „die 
nachträgliche  Illuminienmg  von  Zeichnungen, 
und  seine  Zeichnung  war  die  eines  Kupfer - 
ttR^ers".  Meisterschaft  der  Perfektive  wird 
ilmi  sngebilligt,  dagegen  Wirme,  initerci  Le- 
ben und  Empfindung  abgesprochen.  „Seine 
Bilder  sind  grandiose  Naturszenerien  von 
UeinUcher  Anschauunf."  Mag  man  auch  die 
Foaie  in  acincn  Genriildcn  meis«  vermissen, 
seine  BdeuchtunfslMMitf  ssle  für  an  schroff  er* 
klären,  auch  sonst  an  seinem  Kolorit  lu  tadeln 
haben,  die  Großzügigkeit  seiner  Naturauffa«- 
SOBK  ist  ihm  trotzalledem  nicht  abzusprechen 
und  ungerecht  wäre  es,  an  seiner  hohen  Be- 
gabung ra  swdfdB,  die  Natur  in  wunder^ 
baren  Momenten  der  empörten  Elemente  od. 
in  der  Majestät  der  Hochgebirgswelt  auch 


künaticriscfa  «u  erfasisa.  An  soichea  Werln 
iiiipiissBter  NctHncBeriai  will  der  Käusder 

gemessen  sein,  nicht  an  jenen  Dutzendarbet- 
ten,  die  Verkanfsware  waren.  Arnold  Bock- 
lin,  Ufr  1B48  in  Genf  einige  Monate  sein 
Schüler  war.  asgt  (Sdiicl^  Tsfebucbaufieidi* 
mm|CB  UBw.  S.  C  ndelzt  CSescUtfls- 
mensch  geworden  Alle  seine  Bilder  lieBen 
sich  auf  zwei  Kompositionsprinnpien  zurück- 
fuhren: auf  das  der  Lichtverteilung  (oben 
Ucht,  unten  dunkle  Maase,  vom  Wieder- 
holung des  Lichts)  und  auf  das  der  ÄtIn^ 
nämUch  drei  Töne:  blau,  orangefarben  — 
warm,  schmutziges  Grau.  JDtc  dritte  Farbe 
scheint  er  nie  haben  finden  Icöanen.*' 

Sein  radiertes  Werk^  dat  groBeoteUa  dit 
Motive  seiner  Gemilde  wiederholt,  omfalt 
nach  seiner  eigenen  Angabe  BO  Nurnmem, 
41  davon  herausgegeben  u.  d.  T.:  „Essais  de 
gravure  i  l'eau  forte"  (Genf,  1838—1846). 
1848  o-sdiicnen  die  beidaii  graten  Blätter  JUk 
Sofitode*  und  JLe  Torrent".  Eine  vOHstin- 
diRe  *^ammlung  besitzt  die  Kunsthalle  in  Bre- 
men aus  Dr.  H.  H  Meier.s  Besitz.  VgL 
Heller-Andresen,  Handbuch  für 
Sammler  tuui  Rambert  S.  668. 

tfbcf  asiDS  Hdiusi  apfaierten  Bs 
und  seine  als  Vorlagen  dienenden  landschaft- 
lichen Vorlegeblitter  (L'^cole  du  paysagiste. 
L'^tnde  du  paysace,  Collection  de  modiMea 
meatairea  et  gradn^a,  formant  un  cemn  con- 
plet,  autograpbi4  d'apr^  natura,  M  Tafeln, 
Lev>ns  de  dessin  appliqu^  au  paysa^  150 
Blätter,  „Forcts  et  montagncs"  u.  a.,  sämtlich 
in  Paris  erschienen),  die  s.  Z.  ein  autori- 
tativea  Anaehen  bcasLBcn  und  ala  Lehrmittel 
Im  ^flflwimnterrldit  viel  bcButal  wurden^  mr« 
teilt  Böcldin  (Schicks  Tagebuchaufzeichnungen 
S.  268),  daB  sie  nur  für  den  Stein  erfunden 
seien  und  keine  naturalistische  Genauigkeit 
besitscn.    Sie  sind  mit  Recht  vergessen 


Von  seinen  Bildnissen  sind  die  Lithogra- 
phien von  J.  Hebert  (1866)  als  Titelbild  der 
Neujahrsblättcr  der  Künstlergesellschaft  in 
Zfiridi  1866  und  der  Stich  von  L.  Boiasoo, 
TildbÜd  in  Rambarta  ^RTcrk  m  nenncsL  Ca 
Grab  befindet  sich  auf  drm  Friedhofe  von 
Genf,  wohin  sein  L<ichnam  überführt  wurde 
Der  Grabstein  trägt  dae  von  ihm  aelbst  ver 
fafite  Inschrift 

B.  Raabert  Alezapdie  Calame.  Sa  vis  et 
•ra  ocuvTC  d'apr^  les  Murees  originales.  Paria 
1884,  mit  Vertdchnis  seiner  Werke.  —  (J.  M. 
Ziegler),  Nenjahrsblatt  der  Kstlergesellachaft 
in  Zürich;  1866.  —  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerw.  d.  19. 
Jahrb.  I  152.  —  B  r  r  d  t;  Die  Alpen  und  ihre 
Maler  p.  148  tT  Weiter«  Ut  bei  Brun, 
Schweixer.  Kstlerlex.  I  2&9.  Julius  Vogtl. 

Calam«  (Jean-Baptiste-)  A  r  t  h  u  r,  Schweiz. 
Landschaftsnuler.  geb.  am  8. 10. 1843  zu  Genf, 
Sohn  und  Schüler  des  Alexandre  C,  1894—87 
Schüler  von  Oswald  Achenbach  ih  Düsseldorf, 
Mtt  in  Genf.   Mit  Vorliebe  hat  er  in  einer 


Ly  Google 


Aclietü>ach  verwvidten  Art  die  Italien.  Land- 
schaft dargestellt,  und  seine  Werke  waren  auf 
vieteo  Ausstellungen  in  Berlin,  Dresden, 
Wies,  If  finchen  und  in  schweizer.  Ausst.  ver- 
treten. Die  Museen  von  Genf»  Bern,  Basel 
und  Schaffhausen  bewshren  Werke  von  ihni, 
wie  Mondscheinlandschaft,  Oliven  von  Mcn- 
tone,  Palmen  von  Bordighera  etc.  C.  bat 
auch  in  Radierungen  seine  Reiseeindrücke  in 
der  Schweist  Frinkfeidi  and  Italien  nieder» 
gdegt. 

Brno.  Schweizer.  Kstleriex.  180S.  —  Pr.  T. 
B4tticher,  Malerw.  d.  19.  Jahrb.  1891  I.  — 
ZiMhr.  i  Mld.  Km;  BeIbL  III  153 ;  IX  250.  341 ; 
X  12^  441;  XI  86. 12«,  485.  726;  XII  117.  353; 
XVm  405,  Bdlilalt  Ttt  301  Ml;  XXU  727.  - 
KsiehfM.  N.  P.  I  441k  —  DIednr.  Un.  1838. 
1841.  1888.  —  L'Afft  n  m.  —  Afcid^wsf 
BetlSi  1888-88.  IL  C. 

r«iam*^  Charles-Edouard,  Schweiz. 
Maler  und  Zeichner,  geb.  181B  in  Lombard 
(Departement  Doubs),  f  1862,  studierte  in 
Ncnehstel  und  nach  einem  itslicnischen  Ani- 
cmhtH  In  Paris  bei  lion  Cogniet  Er 
stellte  seit  1842  in  Neuchitel  aus.  Seine  be- 
kannteste Arbeit  sind  16  Lithographien  „Al- 
bum du  Val  de  Travers"  1844. 

Brun,  Schweizer.  Kstleriex.  1903  I.      R.  C. 

raiMiw  J  u  1  i  c  1 1  e,  Schweiz.  Malerin,  geb. 
■m  14.  5.  1864  in  La  Chaux-de-Fandsb  Scimle- 
rin  der  Ecole  des  Arta  Industrie  in  Genf,  von 
Gillet  und  Mann  in  der  Ecole  des  B.-Arts  zu 
Genf  und  von  Vignat  und  Rivoire  zu  Paris. 
Stellte  in  Schweizer  Salons  und  in  der  Expos, 
nat.  zu  Genf  aus  1886,  Illustrier«*  Swilax 
„Sous  les  sapins"  and  Vasgnat  »CoMes  rasti- 
ques",  lebt  in  Genf. 

Brnn.  Schwerer.  Kstleriex.  1803  I.       R.  C. 

Calame,  Louis,  Malfr  u.  Kunstgewerbler, 
geb.  am  25.  IL  1B63.  in  Basel,  studierte  in 
Manchen  and  Paris,  Akad.  Julian,  war  1887— 
1897  Lehrer  an  der  Kunstgewerbeschule  in 
Köln  a.  Rh.  und  ist  seit  1897  Professor  am 
Technikum  in  Winterthur. 

Brun.  Schweirer.  Kstleriex.  1903  I.  —  D  r  e  2- 
I  e  r,  Kstjahrb.  1909.  R.  C. 

Calame.  M  a  r  t  e  -  .\  n  n  e,  Miniaturmalerin, 
1716—1884. 

Brna,  Schweixer.  KatletleK.  1903  L     R.  C. 

''■'f'— 1*1  KSnsÜlerfeintlie  ans  Carrara.  in 
Messina  titig :  Andrea  C,  Architekt  und 
Bildhaaer,  Sohn  eines  Lazzaro  C,  geb.  1614 
in  Carrara.  Nachdem  C.  1587  als  Capomastro 
am  Dom  von  Orvieto  tätig  war,  arbeitete  er 
eine  Zeitlang  in  Florens  unter  Bart  Amma- 
nato,  wo  er  für  die  Trauerfeier  Michelangelos 
1664  zwei  allegorische  Figuren  (der  Fleiß  be- 
siegt die  Faulheit)  fertigte  Schon  vom 
Senat  in  Measina  zum  Protomastro  und  Bild- 
haaer der  lüthedrale  dieser  Stadt  gewählt, 
war  er  seit  1565  bis  tu  seinem  Tode  1678 
dort  ansässig.  Von  scirirn  Arbeiten  in  Mea- 
sina si-iiii  Rpnannt:  der  VwV.tzzo  Reale  (1783 
und  1848  zerstört),  Ospedaie  Civico.  Palazzo 
Senaiorio  (alle*  lentSrO;  Bianicstalae  des 


Bon  Juan  d*  Austria  (1572),  Taufstein  des 
Oratorio  S.  Cecilia  und  die  Bronzefigur  des 
S.  Andrea  im  Dom.  —  Domenico  C,  Bru- 
der des  Vorigen,  Bildhauer,  VUa,  15«  and 
1662  erwähnt,  vielleicht  identisch  mit  einem 
Domtnico  Catamtcha,  der  am  86.  2.  1688  in 
Rom  für  Steinmetzarbeiten  Zahlung  erhielt. 

—  Francesco  C,  Bildhauer.  Sohn  d» 
Andrea,  geb.  vielleidit  noch  in  Carrara,  1M5 
und  1676  in  Messina  erwähnt,  seine  einzige 
bekannte  Arbeit  ist  die  sign,  tmd  dat.  (1682) 
Statue  der  Madonna  mit  dem  Kinde  in  der 
verfallenen  Kirche  S.  Maria  del  Soccorso  in 
Castanin.  —  Jacopo  C,  Bildhauer.  Sohn 
des  Domenico,  arbeitete  in  Messina  seit  1578 
1697  verpflichtete  er  sich,  in  Palermo  einen 
Grabstein  in  Carrarischem  Marmor  für  eine 
Kirche  zu  Lentini  zu  liefern.  —  LazsaroC, 
Neffe  des  Andrea  u.  Bruder  Loremos,  B&db. 
und  Maler,  geb.  1646  in  Carrara,  Schiiler  des 
Moschino,  1664  in  Florenz,  wo  er  für  die 
Trauerfeier  für  Michelangelo  die  Gruppe  der 
Minerva  und  der  den  Neid  bcsiegendea  Kunst 
lieferte.  Mit  den  anderen  C.s  kam  er  wakr> 
scheinlich  auch  nach  Messina.  —  Lorenzo 
I.  C-,  Maler,  Bildhauer  und  Architekt,  Sohn 
des  Domenico  tmd  Neffe  Aiidrea.s,  geb.  1520 
in  Carrara.  war  Schüler  des  Moschino  und 
def  PloftwÜner  Altadenile.  In  Flürens  UeCeitc 
C  Statuen  der  Fama  und  der  Etemitl  für 
den  Einzug  von  Johanna  von  Österreich  i.  J. 
1666.  1670  folgte  er  den  anderen  C.s  nach 
Messina.  1696  hat  er  hier  für  den  Pal.  Reale 
«ine  Gruppe  von  fi  Viktorien  modelliert;  er 
erbaute  auch  die  Kirchen  S.  Giorgio  und  S. 
Nicola  de'  Cistercensi.  Im  Museo  Civico  zu 
Messina  befand  sich  ein  Bild  von  C.  signiert 
und  1583  datiert,  die  Pieti  darstellend;  er 
starb  um  1600.  —  Lorenzo  II  C.  erUdt 
am  14.  6.  1627  Zahlungen  für  2  Madoon»- 
Statuen  für  den  Dom  in  Messina. 

Di  Mario,  !  G.ieini  ccc.  Palermo  — 
Condivi,  Vita  di  Michelangelo.  —  Mala- 
gol  i,  Carrara  c  dintomi.  Camra  1?05 — Oft  p.  45. 

—  Filangteri,  Indicc  d.  Ancfici,  —  Catn- 
p  o  r  i,  Mem.  bioRf  di  Carrara  43,  434,  444.  — 
Bertolotti,  .\itisti  Modenesi  ecc  a  Roma, 
Modcna  1S83.  —  V  a  s  a  r  i  -  M  i  1  a  n  e  i  i  n.  deet» 
•che  Ausg.  üotlscbcwski  VII  (1910).  —  Laa- 
xoni,  Guida  di  Carrara  1905.  —  Grosio- 
Cacnpardo.  Mem.  d.  pitt.  messincsi,  1S21 
p.  86—87.  —  Derg.,  Guida  per  Mcuiaa  1823.  — 
Tiraboschi  Notixie  ecc,  1786  p,  131—32.  — 
1.  j  II  'i.  T  e  ■.  t  1  r.il.iincch  o  Calamecca,  Messina 
Ut02.    -  Champcaux,  Dict  d.  fondeafs  etc. 

—  Arch  stor  .Messin.  19015  II;  1903  p.  88  (G. 
La  Corte  Caillcr,  .\ndrea  Calamech).  — 
Nüt-  von  F..  Mauccri.  R. 

Calandta,  eine  GeschützgieBerfamilie  in 
Manhia,  Ende  d.  15.  u.  Im  16.  Jahrh.,  Mitglie- 

der  .sind:  Federigo,  Sohn  d  .Silvestro,  f  1512, 
seit  14Ü8  Leiter  der  inarkgräfl.  Geschütz- 
gieBerei,  sein  Bruder  Giovanni  Giacomo,  Er- 
finder einer  Geschützart  Hcerbero"  gen.,  erst 
Gdiilfe  seines  Bmders.  apitar  SsiarHlr  des 


370 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


CaUndra 


Marcbese,  achrieb  ein  Badi  Anra  per  caodore 
e  puriti  di  Stile  de^  mohm  lodt.  /^#- 
Kto,  Sohn  des  Fcderigo. 

C.  d '  A  r  c  o,  Arti  ed  Artefici  a  Maiotova  1857 
II.  —  B  e  r  t  o  1  o  1 1  i,  Figuli  ecc  alla  Corte  d. 
Uantov.  1890,  Arti  Minor!  all«  Corte  di  Mantov. 
1889.  —  B  o  1 1  •  r  i,  Lettere  pitt  1828  VIII  30— 
84.  —  Gare.  Carteggio  1840  I  341;  II  66,  S60. 

Calaadia,  David«,  Büdhaner,  fck.  in  01c- 
taher  18S6  in  Ttarhi,  seit  1675  Schaler  der 

dortigen  Aocademia  Albcrtina  unter  G.  B. 
Gamba  u.  Od.  Tabacchi,  sowie  auch  des  Nea- 
politaners  Alf.  Balzico.  Mit  genialem  Blick 
für  die  befreienden  Vorzüge  jener  eleganten 
und  gclili  eidicn,  wo  IcSstfidi  modeni  bewdtcn 
Genreplastik,  die  um  1880  unter  Tabncchis 
Führung  dem  akademischen  Konventiunalis- 
mus  der  damaligen  italienischen  Bildnerei 
revolotionierend  gegenübertrat,  folgte  er  in 
jntendHdicm  Eattwäiasmm  den  Bestrcbtnigcn 
seines  Hatiptldiraieisters,  wie  sie  namentlich 
in  dessen  berfihmter  „Tauchcrin"  charakte- 
ristischen Ausdruck  gefunden  hatten,  debü- 
tierte in  der  Turioer  Auastellitng  1880  nait 
cncr  noch  tftwaa  zaghaft  moddüerten  «Pene" 
lope"  und  mit  2  vielversprechmden  Bildnis- 
büsten lind  schuf  dann  mit  stetig  wactibcn- 
dem  Eri'<ilj.;  Grabmuiiumente  wie  diejenigen 
der  Familie  Sacchi  in  Moodovi  und  der  Mär- 
chen lyAngwgna-Pailavkini-Trtvulri  in  S. 

Fior:xno,  sowie  namentlich  eine  Reihe  reizvoll- 
naturalistischer,  durcli  Sicherheit  und  Kraft 
der  Modelliertmg  ausgezeichneter  Gcnreskulp- 
tnrcn.  Unter  den  letzteren  Bildwerken,  die 
ihrem  SchSpfer  1881—4803  zabhviche  Me> 

daillen  tintruKen,  sind  hervorzuheben:  „In 
sedia  chiusa"  (1881),  —  „Cuor  sulle  spine" 
(1882),  —  „Sirene"  und  „Alla  predica"  (1883). 

—  wTigre  reale"  und  n^iwe  di  chioetro" 
(1884),  —  „FrhiK»  toho^  (1686),  ->  »Traveno 
I  campi"  (1890),  —  „Caccia  furtiva"  (1891), 

—  „L'aratro"  (1892,  angekauft  für  die  Galle- 
ria Nazionale  Moderna  in  Rom,  wo  dieses 
Bildwerk  den  veristiscben  Jugendatil  Ca  cha- 
raktetiMiicb  repriacntiert).  ->  Ca  Übergang 
zur  Monumentalplastik  wird  markirr^  durch 
seine  Beteiligung  an  den  Entwurfkonkurren- 
zen zu  Denkmälern  für  Garibaldi  in  Mailand 
(1886)  und  für  Ugo  Foacolo  in  Florenz.  Sei- 
nen «raten  Konkurrencaieg  auf  dieaem  neuen 
ArbeitsR^'biete  feierte  er  mit  seinem  Entwurf 
zu  einem  Garibaldi-Standbild  für  Parma,  des- 
sen Ausführung  er  18Ö3  vnllcndetc,  und  in 
dem  der  schlichte  Naturalismus  und  lyrische 
Sembnentalismus  aeiner  Jagendarbeiten  durch 
verfeinerte  Interpretation  der  psychischen 
Persönlichkeit  des  Dargestellten  und  durch 
erhöhte  Stilstrenge  der  Formbehandlung  zu 
eigenartiger  Monumentalität  gesteigert  er- 
acheint.  Eine  weitere  Stetgerung  seiner  mo- 
numental-künstlerischen Auffassung  bekundete 
C.  sodann  mit  seinem  1902  in  Turin  enthüll- 


ten Reiterdenkaalc  dca  Duca  d'Aoet%  in  dam 
nna  C.  and)  ab  intent  kahner  Pfcrdebfld» 

ner  und  als  glänzender  Beherrscher  der  schon 
am  Sockel  des  Parmeoser  Garibaldi-Monu- 
mentes so  virtuos  von  ihm  gehandhabten  mo- 
dem-veristiacben  Reliefplaatik  entgegentritt. 
Fein  dmchgebiMele  and  orighiell  atiliifarte 
Werke  der  Kleinplastik  schuf  er  mit  einer 
silbernen  Minervastatuette  und  mit  der  Rei- 
terfigur eines  mittelalterlichen  „Conquista- 
Uut*  (1806  in  Venedig  aoigeiteUO  aowie  auch 
mit  acintn  StempeTachnittcn  fBr  neue  llalicirf- 
sehe  Silbermünzen.  Unter  seinen  letzt  jähri- 
gen Monumentalschöpfungen  sind  noch  her- 
vorzuheben die  Denkmäler  für  König  Um- 
berto I.  in  Ivrea  aad  für  Giua.  y,anardflli 
in  Breada  (kohMaafa»  Awfga-RcHef  ffir  lets* 
terea  Monument  1909  in  Venedig  aufgestellt). 
Zurzeit  arbeitet  er  in  Rom  an  einem  umrang- 
reichen  Relieffries  für  den  rieuen  Sitzungs- 
saal des  Parlamenti^aatee^  an  einer  der 
Kokxialgmitpen  ffir  daa  Victor  EmanueU 
Monument,  am  Reiterstandbilde  König  Um- 
bertos I.  für  den  Park  der  Villa  Borghese 
und  an  einem  riesigen  JwbüiwwBWwaeat 
für  Buenos  Ajrrea. 

De  Gubernatia,  Dia.  d.  Ait.  ItaL  Viv. 

(1889)  p.  84  f.  —  L.  Chirtani  in  Natwm  ed 
Arte  1892-93  II  739  ff. ;  cf.  1891-98  I  S96  (F. 

—  A  Stella,  Pitt  e  Scult.  in  Piemonte  (1893) 
p.  609—614.  —  p.  Levi  in  Rivisu  d'Iulia, 
Juli  1900.  —  E.  Thovei  in  Emporium  (Ber- 
gamo) 1902  p.  325-344.  —  A.  R.  Willard, 
Hiat.  of  Mod.  luL  Art  (1902)  p.  243  f.  —  L. 
C  i  1 1  a  r  i,  Storia  d.  Arte  Contemp.  lul.  (1909) 
Pb  103  f.  —  N.  Pelicelü,  Guida  di  Parma 
(1910)  p.  193.  —  Arte  Decora  tiva  Moderna  I 
102  ff.;  II  161  ff,  344;  III  30  ff.,  64.  -  Rass. 
Naiionalc  vol.  126  p  517—522.  —  Nuova  Anto- 
logia  vol.  183  p.  82—9:1.  —  Garz,  del  Popolo  d. 
Domenica  1886  p.  358;  1893  p.  33  f.,  231;  190S 
p.  125  f.,  141  f.;  190«  p.  261;  1908  p.  .^48  f.  — 
lUuatr.  IUI.  1«92  I  115,  516,  II  79,  354;  1393 

I  430,  II  26;  1900  II  227;  1904  1  4S4 ;  1906 

II  143;  1908  II  490  ff.;  1909  II  292;  1910  I  81. 

—  Vita  d'Arte  1909  III  827,  277.  -  Giomale 
d'ItalU  rvm  M.  UOI.  —  La  "nnbuiia  vom  lo. 
i.  1910.  L.  CUlari. 

Calaadra,  Edoardo,  Maler,  geb.  am  11. 
12.  1852  in  Turin,  Bruder  von  Davide  C. 
Seit  1869  Schüler  des  Turiner  Dekorations- 

maUrs  Domen.  Rojcid,  erhielt  er  seine  Wei- 
terbildung an  der  Accademia  Albertina  zu 
Turin  unter  der  Leitung  Enrico  Gamba's  und 
seit  1878  in  Paria  im  Atelier  Thomas  Cou- 
tures.  Nachdem  er  schon  1873  in  der  Turiner 
Proniotrice-Ausstfllung  debütiert  und  1874 
ebenda  das  Historienbild  „Una  viltima  di 
CUerhia  de*  licdici"  auageatalk  hatte  (leu« 
teres  Gemäld*-  prämiiert  und  angekauft),  be- 
schickte IT  die  Kunstausstellungen  zu  Turin, 
Mailand,  Florenz,  Rom  etc.  bis  18S4  mit  einer 
beträchtlichen  Anzahl  von  Historien-,  Land- 
adafts-  u.  Genregemilden  wie  „La  vedetta*. 

—  „Distrazioni",  —  „Pescando",  —  „Ecco 
ritalia"  (1879  von  der  Turiner  Societä  Pro- 

X  S4* 


notriee  angckaiift),  —  JUtorno  d'Italia''  «nd 

„Rocmunda"  (1880),  —  ^1  rogo  U  •tregal* 
ctc  Später  widmete  er  sich  vorzugsweise  der 
ItomaadicMaaf  «od  der  eigeitbindigefi  lütt- 
■tricrung  seiner  vielgeleaea«l  Böcber  (dar^ 
unter  „Reliquie",  —  „La  Bdla  AM«*.  —  Jl 
Lancia  di  Faliceto",  —  „I  ptfferi  di  mon- 
tagna')  wie  auch  derjenigen  anderer  xeitge- 
nössisdier  Dichter  (Praga,  Giacosa,  Veigt  u. 
■.).  —  In  der  Turner  AmM.  1886  nar  «r 
nocn  iBic  «•  uemsHie  „ii  nrnone^  ▼enraien» 

L'Arte  (di  Fireme)  1883  p.  21  f.  —  De 
Gubernati«,  Du.  d.  Art.  lul.  Viv.  (1889) 
p.  Ö5.  —  A.  S  t  e  1 1  *,  Pitt  e  Scult  in  Piemonte 
(1893)  p.  50e.  —  K«t.  der  TuriDer  KjUu»st.  1898 
p.  460,  572.  —  L.  C  i  11  a  r  i,  SlOfto  d.  Arte  Con- 
tefflp.  Ital.  (1909)  p.  335  L.  Cillori. 

CaUadfl,  Giovanni  Battista,  Maler 
and  MoaeUckfinstler,  geb.  1586  in  Vercelli, 
t  VT.  10.  14M  tu  Rom  (laut  Grabschrift  in 
S.  Maria  Traspontina).  Er  kam  1602  nach 
Rom,  wurde  Schüler  des  Malers  u.  Moeaik- 
künstlers  Marcdlo  Provenzale,  den  er  bei  des 
MoMikwbeiten  in  den  Kuppeln  oad  Oediea 
der  Petertkirche  unterstützte.  1618  malte  er 
im  Vatikan,  1618  hatte  er  schon  das  Mosaik 
der  Apostel  Petrus  und  Paulus  in  der  Petert- 
kirche hinter  der  Porta  Santa  nadi  einem 
Karton  des  G.  B.  Ricci  vollendet;  nach  dem 
Tode  seines  Meisters  1689  führte  er  dessen 
angefangene  Mosaiken  zu  Ende.  C.  hat  die 
Ifosaiktechnik  vervollkommnet,  indem  er  die 
Verwendung  eines  besseren  and  daneHlifle» 
ren  Kitts  cinfubrte;  MCh  war  er  der  erste, 
der  tmter  Papst  Urban  VIII.  ganze  Altar- 
gemälde in  M  is.iik  setzte  Sein  erstes  der- 
artiges Werk  war  der  Erzengel  Michael  nach 
dem  Bild  des  (Z*v.  d'  Arpino  im  rechten 
Sdtenachiff  der  Peterakircbe ;  ebenda  sind  von 
ihm  die  vier  Kirdienlehrer  unter  der  Kuppel 
der  Kapelle,  sowie  in  der  Leo-Kapelle  des  lin- 
ken Seitenschiffs  die  Kuppclmosaiken ;  ein 
QuadratfuB  Mosaik  wurde  ihm  mit  unfefihr 
800  Vita,  bezahlt  Er  aoU  aber  mit  dem 
VerdienH  bei  der  PMerdordie  nidil  mftrie- 
den  gewesen  »ein  und  arbeitete  daher  auch 
für  Private.  So  fertigte  er  das  trefflidie 
Moeaikbildnis  des  Ottaviano  Ubaldini  della 
Gberafdcaea  i&r  deaaen  Grabmal  im  linken 
SdleiNdiiff  der  IGrebe  S.  Maria  aopra  Mi- 
nerva zu  Rom  und  schmückte  dt«  1642  voll- 
endete Kapelle  des  Kardinals  Ascanio  Filo- 
narino  in  S.  Apostoli  zu  Neapel  mit  Fresken ; 
aain  Moaaik  einer  Madonna  nadi  Raffael  soll 
in  dn  Beaits  der  Kflnlgin  Christine  von 
Schweden  gekommen  sein  C  erfreute  sich 
unter  den  römischen  Kunstgenossen  großen 
Ansehens,  war  seit  1630  Akademiker  von  S. 
Lac»  and  wurde  4. 1.  1648  som  Prinocpa  der 
Akademe  (ewahK^  war  avdi  RcBcut  der 
Künstlerbruderschaft  Virtuos!  del  Panteon; 
der  Akademie  vermachte  er  sein  Haoa  im 
Bof|0  kiMcf  der  Sdiwaiaarwadie» 


Magier.  Ksttcrtax.  II.  —  Orlaadl. 
dario,  288.  —  Ticossi.  Dia.  I  847.  —  Beni, 
Biofr.  —  Grande  EocjrdopMic  VIII  850.  —  Ba- 
ruffaldi,  Vite  dd  pitt.  n  422  —  Paacoli. 
Vite  II  23.  —  Passeri.  Lr  Vite,  165  ff.  — 
Miasirini,  Mem.  etc.,  464.  —  Bcrtolotti, 
Art.  Sobalp..  35  ff.  u.  Append.  60.  —  T  i  t  i.  An* 
maestrafflcnto,  10—12.  -  T  i  t  i,  Nuovo  Stodio^ 
14,  IS.  —  Nibby.  Itineraire  die  RwBic.  809.  — 
L « n X i,  Stor.  II  230.  —  Sigiinondo,  Doer. 
di  Napoli,  I  119.  —  Saccardo,  Lea  mo«.  d« 
Saint  Marc  i  Vcniac,  lOS.  —  Raas.  d'Arte  Umbra, 
I  (IMf )  ».  —  Aiebir  d.  Afcad.  S.  Luca. 

FrMr.  Nauek. 

CalanliiilW,  Alexander  (Aleic  Emfl  Lo- 

dovico),  Bildhauer,  geb.  in  Berlin  am  0.  II. 
1S84,  t  das.  am  26.  6. 1903.  Sohn  des  seit  188S 
in  Berlin  ansässigen  italien.  Edelsteinschnei- 
dcra  Giovanni  C  Zaerst  ScfaAler  der  Bcriiner 
Akad.  1847—60;  dann  verlrinderte  Mangel  an 
Mitteln  ein  wcitcrr?  Stadium  tns  t  1852  bei 
Fr.  Drake  Aufnahme  und  Unterstützung  fand. 
1865  kam  er  zu  Aug,  Fischer,  dem  er  bis  1868 
bei  der  Anfertiguiig  kleiner  Wachamoddla 
kalf •  1864  erSAiete  er  ein  cifsnes  Atelier  u* 
machte  sich  bald  durch  seine  Modelle  für 
Prunkgeräte  u.  aluiliche  dekorative  Arbeiten 
aus  dem  Gebiete  der  Kiemkunst  bekannt. 
1871  erhielt  er  seinen  ersten  h**Unf«MUi» 
Staatsauftrag:  das  Bronzerelief  an  der  Oai- 
seite  der  Siegessäule  mit  Szenen  aus  dem 
deutsch-französ.  Kriege  (Büß-  und  Bettag, 
.Auszug  der  Truppen,  Erstürmung  der  Düppe- 
ler Schanzen).  Nachdem  er  1874  zum  Pro» 
fessor  ernannt  war,  folgte  admetl  hintereinan- 
der eine  Reibe  montnnentaler  Aoftrige:  80 
schuf  er  1875  das  Kriegerdenkmal  für  den 
fünften  Distrikt  Berlins,  1876  das  (Tomelius- 
Denkmal  in  Gotha.  1879  Terrakottareliefs  für 
das  Berliner  Rathaus,  1880  die  Marmorstatne 
daa  Pclar  GmeUos  fnr  die  VorbaUe  dca 
Alten  Moaeams,  endlich  1886  das  eherne  Rei* 
tcrstandbild  Friedrich  Wilhelms  IV.  auf  dem 
Podest  des  Treppenvorbaues  der  Berliner  Na- 
tionalgalerie (unter  .Mitwirkung  von  Strack 
lör  den  SockaOt  das  Hauptwerk  seiner  retfen 
Mannesjalire.  Im  darauffolgenden  Jahre  er^ 
folgte  seine  Ernennung  zum  Senatsmitglicde 
der  Akad.,  der  er  seit  1888  bereiU  als  Mitglied 
angehörte.  In  das  Jahr  1880  faUsn  d.  Bronze- 
ttandbiUcr  Schambonla  ond  Roons  für  die 
RnhraeshaDe  des  Berliner  Zenghauses.  Dia 
Hauptwerke  des  letzten  Jahrzehnts  seinea 
Lebens  sind  in  chronologischer  Folge:  1898, 
Reiterstandbild  Kaiser  Wilhelms  I.  in  Brom- 
bei«;  1804,  Denkmikr  Korlänt  Fiiedridis  I. 
zu  Friesaek  und  Kaiser  Wilhelma  I.  in  Swine- 
münde; 1897  Denkmal  Kaiser  Wilh.  I.  für 
Reicbenhall;  1886  Standbild  Kurfürst  Fried- 
richs IL  in  der  Berliner  Siegesallee.  SchlieB- 
lich  seien  noch  die  KoloaBalstatncn  Kaiser 
WiDi.  I.  und  Knrlnrst  Priedrkhs  I.  fSr  daa 
Kationaldenkflaal  auf  dem  Harhmger  Berg 
M  Braadanlrarg,  die  Sandstein-Figur  „Der 
'        aaf  dar 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


Caludrdli  -  Calau 


Berliner  Nationalgalerie  und  die  Kolossal- 
Sutue  Kaiser  Wilhcbtt  IL  für  da«  Teltower 
in  B«rlki  gWHMit.  —  OdndniU 
XjAuw  DnikiB  in  ddtil* 
Rauchs,  dessen  klassizistischer  Rieh- 
er  tich  eng  anschlieSt,  ohne  eine 
B,  persönliche  Note  diesem 
Trote  der  Ffilk  der  iha 
Auflrigs  Itt 
Schaffen  daher  in  entwickelungsgeschichtlicher 
Hinsicht  für  die  deutsche  Plastik  d.  19.  Jahrh. 
oliae  wesentliche  Bedeutung;  als  einer  der 
ktilctt  Vertreter  einer  crolcn  kfiiiiUeriiclMn 
TTMiiiun  wann  er  in  snnenuMMn-  v.  nct- 
kreisen  protegiert,  muBte  aber  seiner  Gene- 
ration bereits  antiquiert  erscheinen,  die  die 
Geburt  des  jungen,  Yon 
Natnralisnius  mit  erlebte. 

Dm  ftistige  Dentachaad,  Leipdf-Berlia  IBM 

I.  —  Börlin  n.  seine  Bauten,  18M  II  s.  Reg.  — 
S  9  e  n  a  n  n,  Goldenes  Buch  der  Kunat,  1901.  — 
Arthur  Schulz,  Deotacbe  Skulpt  d.  Neu- 
»eit,  Ser.  I  T.  22123.  49/50.  —  Chron.  d.  kgl. 
Akad.  d.  K«te,  Berlin  1903  p.  11«.  —  Biogr.  Tahr- 
boeh  VIII  (190S)  85  CF.  —  KÜldtroa.  VH-XXIV; 
M.  F..  I-XIV,  pMste.  —  Ztaebr.  L  liUd.  Kst, 
^'  *        MM-im.       H.  VoUmtr. 


Cakudrelll,  Giovanni,  Gemmenschneider, 
geb.  in  Rom,  f  1862  in  Berlin,  wo  er  seit 
1882  als  Lehrer  am  Kgl.  Kunstgew.- Institut 
wirkte,  Vater  des  Alex.  C.^  arbeitete  viel  nach 
Zeichnmigen  des  Cbrneliua.  Von  aefam  Ar* 
beiten  (mehrere  im  Berliner  Mus.)  seien  ge- 
nannt: Onyxkamnieen  mit  den  12  Aposteln 
(nach  Mfxlellen  J.  K.  Fischers  auf  d.  „Glau- 
bensschild",  den  1846  der  König  von  Preußen 
aeineni  Patenkinde  dem  Prinzen  von  Wales 
schenkte),  Minervakopf,  Proserpina,  Topas 
mit  Alexander  d.  Gr.,  Carncol-tntaglio  mit 
Kopf  Friedr.  Wilh.  IV.  (1842)  etc. 

M«.  Rollett  (Bibl.  TUene).  —  Berl.  Akad.- 
Kat.  1832  p.  107.  —  KsthL  184S.  1848.  —  B  a  • 
b  e  i  o  a,  La  Grar.  en  pierre«  fine*.  1894.  —  F  o  r- 
rcr,  Dict.  of  med.  1904. 

Calanlii,  Carlov  BUdadmttBer  in  Gubbiok 
geb.  1016,  ^  17B9;  fertigte  HciQ(enttatuen  für 

Kirchen  in  Gubbio,  Cantiano  und  Pergola, 
schnitzte  1720  an  dem  laut  Siepi  um  1500  ent- 
standenen Altaraufsatze  der  Kapelle  im  Pa- 
lazzo  Comunale  zu  Perugia  einige  nebeosicb- 
liche  Zierteile  und  lieferte  für  die  FttdUe  Gn- 
biani  in  Gubbio  einen  KaminautelS  in 
dortigen  Palazzo  Ranghiasci). 

Lucarelli,  Gutda  di  Gubbio  p.  442.  — 
Siepi,  Dewariz.  etc.  di  Perugia  (1822)  II  899. 

W,  Rombe. 

Calaadxino.  Beiname  des  florent.  Malers 
\oj!zo  (Giovannozxo)  äi  Perino,  urkundlich 
1301  ala  Zeuge,  1880  ala  t  «rwäluit.  Malte 
nil  BuffahnicBo  mid  andren  Fredten  hn 
Hanse  des  Nie.  Comacchint  in  Camerata,  laut 
Angabe  Boccaccio's  (Decamerone  VIII  8, 
6^  9;  IX  6),  der  ihn  übrigens  öfter  anderen 
ah  Zielacheibe  dea  SpoUea  dienen  VUk  (daher 
aprkhwflrtt.  Jhn  attfol  Cafaudrino"). 


Baldinucci-Ranalli,  Not.  dei  prof.  dd 
du.  (1845)  I  148  f. 

Catonaf cd,  Domenico,  Maler  in  Pn» 
lermo,  17.  u.  18.  Jahrh. ;  Schüler  von  Maialll^ 
Bruder  von  Giacinto  C,  Wcika  nubdä—t 

Lanti,  Stor.  pitt.  —  R«r.  unhr.  dae  atti  TOd 
171.  Uauetri. 

Calaadmcd,  Giacinto,  Maler,  geb.  in 
Palermo  am  20.  4.  1646,  f  am  22.  2  1707, 
Schüler  von  Carlo  Maratu  und  Pietro  del  Po. 
C.  arbeitete  in  Rom  für  verschiedene  Kirchen 
(die  hL  Anna  mit  anderen  Heiligen  in 
S.  Bonawntma;  Fresken  in  S.  Cecilia;  Vi- 
aion des  Jakob  in  S.  Maria  del  Suffragio 
usw.)  und  Paläste  (Fresken  im  Palazzo  Lanti, 
für  den  Marchese  Nunez  usw.),  für  letxtere 
auch  alitgoiiache  DarateUong«.  Nach  achMr 
Rnddnftr  nach  Palermo  mdte  C  f&r  die 
Kirche  S.  Salvatore  das  groBe' Bild  der  Ma- 
donna mit  dem  hl.  Basil  und  anderen  Heili» 
gen;  acb»  letzte  Arbeit,  die  Ausmalung  von 
S.  Loraaxo^  blieb  unbeendigt  Nach  C  itachwi 
J.  C  Alet.  J.  Bhndeau.  AquUa,  TUbonat «.  a. 

Bert«! L  nu«  andt  «d  araUl.  dltalla  I  M. 
—  Lanwfc  llatiaa  d.  fliialin  L  —  Nibby,  Ühk 
dl  Koma.  11  ««.>  1»,  MT,  n%  IM.  -  P  i  a tn • 
leei.  Peecfla.  dlBon»  IBM  »7,  513.  Wk  — 
Paaeoli,  Vite  de  pittori  ece.  fludeni  anu 
n  m  1  -  Heinecken,  Dict  d.  actiiMB  IQ 
(178t).  -  Not  von  E.  Ifanoeri.  IL 

Calaaimed,  Giambattiata,  Maler  aua 
Palermo,  Neffe  und  Schüler  Giacinto  Ca.  Ar- 
beitete in  Rom.  Gasp.  Massi  stach  nach  ihm 
chien  hL  Nihaiaus,  die  Dämonen  vertreibend. 

Rcv.  mlvcrs.  des  aita  XXI  171.  —  Hei- 
necken,  Dict  d.  aitislee  III  <lfW).  MmmrL 

Calml,  5  Ceülant 

Cala«,  J  c  a  n  -  M  a  t  h  i  c  u,  Emailmaler,  geb. 
in  London,  t  3m  3.  12.  1819  zu  Plainpalais, 
Schüler  von  Sam.  Du  Treuil  in  Genf,  wo  er 
1768  Bürger  wtonda. 

Brun.  Schweizer.  IblleriaK.  IMt  I.      JL  C 

Calaa,  Miguel,  G^Mschmled  In  Batet* 
kma.  Im  Archiv  der  (}o1dsc)imiedelnina(  «Im 
Zeichn.  zu  einem  Halsschmuck,  dat.  4.  6.  IWB. 

V  i  A  a  X  a,  Adic.  II  8«.  M.  v.  B. 

Calan,  Benjamin,  Makr,  geb.  1784  in 
Friedrichatadt  b  Hobteitt.  t  am  97. 1. 1186  in 

Berlin  a!"  V?]-  prcuB.  Hofmaler  und  Mitglied 
der  Kunstakad.,  bekannt  durch  seine  Versuche 
zur  Wiederbelebung  der  Wachsmalerei  des 
Altertums.  Füasli  berichtet,  daß  er  die  Ma< 
larei  bei  aaineni  VMer  eriemte,  1748,  also  alt 
ganz  junger  Mann,  nach  Pdenbais  gins,  wo 
sein  älterer  Bruder  Friedridi  kaiaeri.  Hof- 
maler war,  und  nach  seiner  Rücickehr  nach 
Deutschland  zunächst  in  Leipzig  und  Dresden 
arbeitete.  In  Leipzig  war  er  ziemlich  zwei 
Jahrzehnte  lai«  anaiaiig.  jadenfalla  1708  bis 
11W  und  1768  bia  1T71  ObadiM  Cr  lidi  hkr 
der  Malerinnung  anschloB,  der  zu  jener  Zeit 
nur  noch  Handwerker  angehörten,  wurde  er 
bereits  zum  kursächsischen  Hofmaler 

ernannt.  1786  war  er 
dama  dar  Leipziger 


373 


Cdan 


stfCB  ocncic  OKBwnMMrai  i^pmw  AZvn~ 

ten,  2  voHsign.  Olbildnisse  im  Stadtgesch. 
Mus.  (d.  Bauernast ronom  J.  G.  Palitzsch  (?) 
von  1766  und  d.  Stadtrichter  Chr.  Frdr. 
Schmidt  von  1766)  iallcn  durch  friacbes 
Kolorit,  dtirchaas  BBtflrIiche  and  lOfffÜtiit 
ZcichnunR  und  Schärfe  und  Wahrheit  des 
Ausdrucks  angenelim  auf  u.  lassen  erkennen, 
daB  C.  trotz  einer  ans  Nüchterne  streifenden 
SachlicMceit  der  Aiiif«uiiiig,  «etnoi  viel  be- 
kannteren  Ldpc^ier  ZeittciioeMSt  Aut  yiel- 
beschäftigten  Bildnisfabrikanten  und  Hof- 
maler El.  Gottl.  Hausmann,  an  Begabung  und 
Können,  vor  allem  aber  als  Kolorist  bei 
weitem  übertraf.  Die  von  Gurlitt  ver- 
mutungfweise  C.  zugeschriebenen  Leipziger 
Rtchterbildnisse  (Winkler,  Richter  und  Bör- 
ner, sämtlich  im  Stadtgesch.  Museum  zu 
l.eip7.ig)  können  nicht  für  ihn  in  Betracht 
kommen,  da  sie  nach  seinem  Weggang  von 
Leipzig  entstanden  sind. 

In  der  letzten  Zeit  seines  Leipziger  Aufent- 
halts war  er  eifrig  bemüht,  Caylus  und  Ba- 
chclifu  den  Ruhm  der  Wicdi  rctitdeckung  der 
enkaustischen  Malerei  der  Römer  streitig  zu 
flUdien  (s.  Fiorillo).  Die  Versuche  von  Cay- 
Ina  and  Bachelieu  lallen  ta  di«  Jahre  1762 
Ui  66.  C  Mte  die  Ersebniaae  tetner  Ver- 
suche 1769  in  einer  Schrift  zii-iammcn,  be- 
titelt: „Ausführlicher  Bericht,  wie  das  Pu- 
nische  oder  Eleodorische  (?)  Wachs  auf- 
tulöaen'',  worm  er  der  Welt  verkündet,  daß 
er  das  wahre  ptmiaehe  (!)  Wadia  wieder- 

entdci  kt  Ihihc.  Obwohl  es  ihm  nicht  glückte, 
das  Problem  der  enkaustischen  Malerei  voll- 
kommen befriedigend  zu  lösen,  gelang  es  ihm 
doch,  nachdon  er  1771  Leipx^  ifir  inmer 
verlaaaen  and  nach  Berln  ttergesiedelt  war, 
seine  Entdeckung  weiter  auszubauen  und 
praktisch  zu  verwerten.  Er  erlangte  hier 
einen  festen  Gehalt  und  ein  Privileg  zum  al- 
leinigen Vertrieb  aeinea  poniichen  Wachsea  in 
den  preofexhcn  Stinten  und  errichtete  cuie 
Tapetenfabrik.  Cs.  Erfindung  fand  in  dem 
Berliner  Architekten  J.  H.  I^mbert  einen 
eifrigen  Verfechter  (vgl.  dessen  Schrift  „Be- 
schreibung einer  mit  Calauiachem  Wachs  auM- 
genahlten  PkrbenpjYamide  etc.",  Berlin  1T18), 
und  nach  Cs  Tode  setzten  rwei  Berliner, 
Bernhard  Rode  und  J.  C  Frisch,  die  Ver- 
suche mit  seiner  WaclismalcrTi  nr.ch  jahre- 
lang fort  (vgl.  deren  Schrift  „Über  die  Mah- 
fcrcy  der  Alten  etc.",  Berlin  1787). 

Wer  sich  von  der  Art  und  der  Technik  der 
Wachsgemälde  Cs.  einen  Begriff  machen  will, 
ist  zurzeit  ganz  auf  zwei  Porträts  der  Rrann 
Schweiger  Galerie  angewiesen,  die  sich  bereits 
1776  in  der  Galerie  in  Salzdahlum  befanden 
und  beide  „B.  Calau  pinxit  cera"  (sie!)  sig- 
niert sind  (nach  Mitteilungen  von  Flechsig). 
Das  eine,  das  Bildnis  einer  alten  IVau  auf 
Hob  (Kat  1900  No  687),  ist  nach  Flechsig 
tBmttwiach  unbedeutend,  das  mder«,  ein 


MiiuierMMnb  nuf  Leimvaad  (aeit  MB  im 

Depot),  soll  hinffegen  ansehnliche  künstler." 
Qualitäten  aufweisen.  Gegen  1780  malte  C 
ein  Brustbild  Friedrichs  des  GroBen  in 
Wachsfarben,  das  IfiSS  auf  d^  Gewcrb«- 
anaat.  ia  Iblle  auftaudit»  (im  Berits  dm  Geh. 
Oberregierungsrats  Dr.  Roedenbeck,  jetzt  ver- 
schollen). Es  stellte  den  gealterten  PrcuBcn- 
könig  mit  groBter  Lebendigkeit  und  Natur- 
treue  dar  tuid  war  ungemein  pastos,  ja  fatt 
reliefartig  gemalt.  —  J.  G.  Un^er  fer^tl 
einen  Holzschnitt  nach  einem  enkaustischen 
Brustbild  Friedrichs  d.  Gr.  von  C,  Geyser 
einen  Stich  nach  einem  von  ihm  gemalten 
Porträt  des  Braunschweigers  J.  F.  Ebert  — 
Nach  Geyser  malte  C.  neben  Porträts  auch 
„idealische"  Köpfe  nach  eigener  Erfindung. 
Fiorillo,  der  ihn  persönlich  gekannt,  will 
Mrdereien  von  ihm  auf  getünchten  Wänden, 
auf  Holz  und  Leinwand,  auch  in  Waaser-  omd 
Ölfarben  gesehen  haben.  Zu  Be^na  wincr 
Berliner  Zeit  versuchte  sich  C  uadi  in  der 
Porzellan-  und  Fayencemalerei.  Drei  Ver- 
suche dieser  Art  gelangten  in  die  preußische 
Kunstkanuner  und  von  da  ins  Berliner 
Kunstgewerbemuseum.  Die  sehr  beachtens- 
werten Stüdte  sind  sämtlich  ,3*  Calau"  sig- 
niert, cwei  Budi  datiert  Eine  drka  10  cm 
breite  Biskuitplatte  mit  einer  vortrefflich  ge- 
zeichneten figurenreichen  Darstellung  ä  Ia  Die- 
terici  (.^ali  ni"  läBt  sich  die  Pläne  des  Tem> 
pels  zeigen)  in  teilweise  ausradierter  Schwan^ 
maierei  trigt  die  Jahreszahl  1778;  eine  ganx 
kleine  Biskuitplatte  mit  einem  in  zarten  bun- 
ten Farben  gehaltenen  Rcmbrandtischen  Män- 
neikopf  ist  1771  datiert.  Das  dritte  Stück, 
eine  Ideine,  hart  gebrannte,  gelbe  Tonplatte 
mit  weiBer  Payenoeglaaur  aeigt  dMufalls  dea 
Kopf  eines  bärtieca  Alten,  aller  ta  reiaer 

Purpnrmalerei. 

H  e  i  n  c  c  k  e  n,  Dict.  de«  Art.  —  Nicolai, 
Bcscbr.  d.  kgl.  Residenzstädte  Berlin  u.  Potsdam 
(1786)  p.  1.16.  —  Fiorillo,  Kleine  Schraten 
II  (180«)  170  f.,  180.  —  Füstli,  Kstlerlcx.  I 
USfO  u.  II,  1  p.  140.  —  Nag  1er,  Kstlerlex  II 
281  u.  VI  523.  —  Geyser,  Gt»ch.  d.  Mal.  in 
Leipzig.  77.  -  M  e  u  8  e  I,  Mise  Art.  Inb.  XXIII 
(1783)  319.  —  Heydemann,  Ztschr.  f.  bild. 
Kst  isa2  p.  210.  —  Gurlitt,  Bau-  u.  KatdenUm. 
SacbKOS  XVUVn  331  ff.  —  Lembe r g e r.  Die 
Bndniawinlat.  In  OeulaeU.  197  «.  260. 

A.  KurMwelly. 

Calau,  Friedrich,  gegen  die  Mitte  des 
18.  Jahrb.  kaiserlich  ruaaiacher  Hofmaltr  ia 
Petersburg,  älterer  Bruder  von  Beajamia 

Calau,  der  ihm  1743  nach  Petersburg  nach- 
folgte.   Näheres  über  ihn  ist  nicht  bekannt. 

Füsili,  Kstlerlex.  II,  1  p.  140. 

Calau,  F.  A.,  wohl  ein  Sohn  Benjamin  Ca, 
Vedutenzeteinwr,  Aquarellist  und  Miniatur- 
maler in  Berlin,  ca  1790  bis  18.W  tätig.  Er 
zeichnete  anmutige  Berliner  Straßen-  und 
Häuseransichten  für  den  Kupferstich,  die 
Stecher  wie  J.  W.  Schmidt  in  Dresden.  Lan- 
rens  nad  Dittridi  aad  P«  Hms  Mf  4ia  Bv^ 


374 


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Iber  Verleger  Bapdft  Weüe  imd     W.  Wttt* 

rieh  reproduzierten,  und  malte  mit  ganz 
■pitzem  Pinsel  und  mit  Hilfe  der  Lope  aus- 
gezeichnete kleine  AquarelWeduten.  Seine 
Avttrette  uad  wahre  Wonderwcrln  dir  Mi- 
aiMwiiiilereL  Die  WMerialie  der  Ardri- 
tektur  ist  trotz  der  Kleinheit  des  Formats 
durchaas  korrekt  und  sauber,  die  zierliche 
Fignrettstaffage  apiegdt  das  Berliner  Bieder- 
aiekmiin  k  Haltöng  «•  Tracht  anf  dae  glndc- 
lidsBle  wieder.  Bne  Fiotge  von  IT  BUttdien 
dieser  Art  in  Postkartengröße,  Ansichten  der 
wichtigsten  Berliner  Bauten  der  20er  Jahre 
des  19.  Jahrh.  darstellend,  ging  im  Januar 
lOil  auf  der  VI.  Versteigerung  des  Anti- 
qnrkli  K.  B.  Renrki  in  Berib  (Kat  No  Ha) 
in  Bcrlint-r  Pri%'atbesitz  v.hcT.  Ahnliche  Aqua- 
rcllveduten  aus  Alt-Berlm  besitzt  das  Märki- 
•ehe  Museum.  A.  KmnwtUy. 

Calbezf,  Vilhelm  Jörgenseiv  din. 
Maler,  in  Kopenhagen  geb.  1817,  von  188B— 
1844  Schüler  der  Kunstakademie.  Er  stellte 
1842—46  einige  Portrits  in  Charkittcaborg 
aus.  Später  soll  er  ddi  aagditkit  in  Amerik» 


Weilbaeh,  Nyt  dansk  Kunstnerlex.  — 
Rcitiel,  Fartctädae  over  CharloMeabofi^ 
Udadlttofcnie  (Kop.  1883)  p.  8S.    Lm  Swmu. 

Calbet,  Ante  ine,  Genre-  u.  Porträtmaler, 
geb.  zu  Engayrac.  Schüler  von  Cabanel  und 
£.  Michel,  lebt  in  Paris.  C.  stellt  aek  1881 
im  Salon  aus  (1885:  Die  Auffindung  Mosis; 
1891:  Portrit  Falgui^re;  1896:  Portrit  Hoso- 
kawa;  1896:  zwei  männl.  Bildnisse;  1903: 
Frauenkopf;  1906:  Surprises;  190ä:  Grund- 
steinlegung des  Theaters  zu  Agen ;  1909 :  On- 
dinei).  C  aalt  in  einer  leichten,  duftigen  Ma- 
nier, die  etwas  an  Cabanel  erinnert;  seine 
Farben  sind  hell  und  die  Formengebun^  ge- 
schmackvoll. Er  wurde  1892  und  1893  mit 
Medaillen  au%ezeichnet. 

Bellier-Aavrar,  Dict.  I^i..  S«VpL  — 
Salon-Kat  18SS— 1909  (1005  tt.  19W  AUu).  — 
Cat  de  l'ei9<Mu  dfcco.  IMWi  9. 

Calcagni,  Antonio  di  Bernardino, 
Bildhauer  und  BronzegieSer,  geb.  18.  12.  1636 
b  Kecanati,  f  9.  9.  1696,  Schüler  von  Giio- 
i«BO  Lombardi  n  Ferrara.  Cs  erste  bedeu- 
tendere Arbeit  war  die  Bronzebüste  des  Anni- 
bale  Caro,  die  1886  mit  der  Samml.  Stein  in 
Paris  versteigert  worden  sein  soll.  Er  soll 
auch  die  Statue  Gregors  XIII.  für  Ascoli, 
dk  aeinem  Leiirer  in  Auftrag  gegdten  wurde, 
aadi  denen  Tod  ausgeführt  haben.  Gröfiere 
Auftrige  führte  C.  für  die  Casa  Santa  in 
Loreto,  wo  er  sich  später  niedergelassen  hat, 
aas.  So  das  uvale  Relief  der  Kreuzabnahme 
mit  Engeln  und  4  Stiftern  für  den  Altar  der 
neti  (1678);  im  folgenden  Jahr  gu6  er  fBr 
das  von  Francesco  da  Volterra  entworfene 
Denkmal  des  Kardinals  Gaetani  da  Sermoneta 
db  tadcnda  PIsui  des  letilennii  iiftet.  den 


Ornamenten  für  das  Grabmal  Für  Hans. 

Casali  groß  C.  die  12  Apostel  und  einen  Kru- 
zifixus  in  Silber.  Cs  Hauptwerk  ist  dann  das 
prachtvolle  Denkmal  SixtOS'V.  (1589).  Die 
kokasale  Bfonscatatna  ~*  vor  der  Casa  Santa 
aofigestdlt  —  ibllt  den  eitwnden  Papst  aeg- 
nend  dar,  auf  einer  Basis,  die  mit  Reliefs  und 
Statactten  in  Nischen  getcfanuickt  ist  (An> 
tonius  Bemardini  de  Cakaneij  Recanatensia 
bdcbat).  Den  letites  graBen  Auftrag,  den  C 
uuiulf  Mwuis  er  ncnc  nenr  gm»  ■mwmeL 
Es  war  die  rechte  (südliche)  Tür  der  Gms 
Santa,  welche  1580  in  Arbeit  genommen  tmd 
nach  Cj  Tode  von  seinen  Schülern  Tarquinio 
Jaoometti  and  Baatiano  Seliastaani  beendet 
will  de.  Dfe  Inaclwift  butct*  Antmba  Be^ 
nardini  de  Calcaneis  inventor,  Sebast:  Se- 
bastiani:  et  Tarquinius  Jacobet:  Recinetens 
excuderunt.  Anno  Jubilei  1600  Recanati.  Eine 
Bninneneinfasaiing  soll  C.  für  den  Cortile  des 
Fat  Doeafe  b  Venedig  gearbeitet  Irtbcn. 
Ihm  wird  auch  noch  der  TauHiriinnrn  der 
Kathedrale  von  Penna  iNcapcll  nut  Statuen 
des  Täufers  u.  der  4  Wcltteilf  zugeschrieben. 

A.  Ricci,  Mcmorie  etc.  d.  Ancona,  Macerata 
1834.  —  Cittidella,  Docum  cd  illuttr.  Fer- 
ra» 1868.  —  (AI.  Sartori),  Indic  .  .  .  delle 
Pitt,  Scult  ecc  di  Lorcto,  Aacena  1834.  Btmatk. 

Calcagni,  Bartolomeo,  roa  Parma,  Mar 
1er,  lebte  in  Maitand,  wo  er  mm  0. 9. 14B5bb 
1481  erwähnt  wird  and  mit  dem  Henog  b 
Beziehungen  stand. 

F.  Malmguzzi-Valeri,  Pittori  Lombard! 
del  Quattrocento,  Mailand  1902  p.  213—14.  — 
Arch.  stör.  Lonib.  1895  p.  416.  PtlictlH. 

Calcagni,  Domenico,  Architekt  in  Rom; 
nach  seinen  Entwürfen  wurden  der  Altar  des 
Oraloritmis  an  San  Giuseppe  b  Caoqpo  Vac* 
dno  mit  Jaspiasiulcu  tmd  bronsevcrgoldeten 
Basen,  Kapitalen  und  anderen  Ornamenten 
(um  1740),  sowie  der  Hauptaltar  von  S.  Ag- 
nese  in  Piazza  Navona  aus  verschiedenartigem 
Marmor  ausgeftilirt  Sem  Bildnis  befindet 
sidi  unter  den  ICarftaluieu  dea  G«  Glieail^ 
1.  10.  1797  dat  in  der  vatik.  Bibliothek 

Titt.  I>escria.  d.  pitt.  etc.  in  Roma,  17&3 
p.  IM.  —  Noti«  von  F.  Noack.  R. 

Calcagni,  F  i  1  i  p  p  o,  von  Parma,  Maler,  war 
1481  in  der  Matricola  zu  Mailand  eingetragen 
u.  gehörte  zu  ders.  Familie  wie  Bartokmeo  C 

Calcagni,  Giacomo  (Giaccmino  de  Cal> 
caiüis).  Dekorationamaler,  arb^ete  IddB  b 
der  Kirche  S.  Tada  und  ll6A-ld0B  im  Dom 

zu  Mailand. 

Fr.  MaUgnssl-Vateri,  Pitt  Lomb. 
1002  p.  S14.  R.  C. 

Calcagni,  Giacomo  (in  „Messina  e  Din- 
tomi"  p.  241  fälschlich  Pietro  C.  genannt), 
röm.  Architekt,  der  die  „custodia*  des  Domes 
in  Messina  entwarf  und  die  Zeichnung  für  die 
„quattro  fontane"  derselben  Stadt  lieferte  (1666 
begonnen). 
Graaso-Cacepardo,  GtUda  per 


uiyiii^uü  uy  Google 


CalcAfal  (Calcanei),  Tiberio,  BHdh.  und 
ArchiL,  geb.  im  Febr.  16tt  in  Flonnsp  i1,VL 
186B  ta  Rom.   C.  war  SdtBkr  oder  wihr« 

•chdniicher  Gehilfe  Michelugekw ;  er  hat  in 
Rom  die  Kirche  S.  Angelo  m  Borgo  rcstou- 
riert.  Von  C  röhrt  auch  der  nach  einem 
«illkörlidi  geimlerteB  Plane  Michelangelo« 
tagcffflirte  zweite  Aabta  (Capp.  Sforza)  an 
S  Maria  Maggiore  her  (von  Giac.  della  Porta 
beendigt).  C.  soll  nach  Vaaaris  Zeugnis  an 
der  „Deposizione"  Michelangelos  (im  Dom 
n  Floreas)  gearbeitet  haben,  p^'^ilfin  aie 
Iclirterer  wiTiwndigt  Hegen  gelaaeen  bsMei  tmd 
auch  an  den  Brutus  (Bargello)  soll  er  Hand 
gelegt  haben.  Derselbe  Autor  bezeugt,  daB 
C  unter  Michelangelos  Leitung  den  Plan  u. 
das  Modell  ür  Sa»  Giovanoi  dci  Fioraitim 
in  Sooi  aingrHMirt  babc. 

Vaaari  cd.  lÜbamL  -  CoadivL  Vlla  dt 
llWWIaflflel«.  —  Gare,  Caitiaia  III  Itf,  -> 
Po  r  c  e  1!  a.  lAcrizloni  VII  00  u.  X  358,  Btnmfk. 

Calcagaiai,  s.  Monferrato,  Paolo. 

Calcar,  Jan  Joest  von,  s.  Joest,  J, 

Cälau,  Jan  Stephan  von  (Steven  von 
Cakar  Giovamd  da  Calcar),  Mder  u.  Hoh- 
»chnittzeichner,  aus  Calcar  stammend,  geb. 
1489,  t  zwischen  1646  und  1550  in  Neapel. 
Er  soll  nach  v.  Mander,  dessen  Gewährsmann 
offenbar  der  Maler  Heeaukerck  iat;  mit  der 
Tochter  chiev  Gaatwirta,  der  in  Dordredit 
eine  übelbeleumdete  Herberge  besaB,  ent- 
flohen &ein  und  um  1M8/37  in  Venedig  mit 
ihr  gelebt  haben.  In  Venedig  schlofi  er  sich 
(nach  Vasari)  an  Tizian  an^  denen  Stil  er 
so  nahekam,  daB  seine  Bilder  «ft  mit  denen 
seines  Meisters  verwechselt  wurden.  Er  ist 
dann  später  nach  Neapel  gezogen,  wo  er  ein 
beliebter  Porträtmaler  wurde.  Dort  hat  .l.n 
Vaaari  1646  gesehen.  Dei  tcrminus  ante  quem 
f&r  das  Todeidatttm  ist  das  Erscheintmgs- 
jahr  der  ersten  Ausgabe  des  Vasari,  1560. 
Noch  am  Ende  des  16.  Jahrh.  galt  C.  als  ein 
zweiter  Tizian,  und  selbst  ein  Kenner  wie 
Goltzius  wurde  noch  damals  in  Neapel  durch 
seine  Bilder  irregeführt.  Auch  heute  werden 
einige  Bilder  im  Stile  Tizians  wie  ein  Por- 
trät im  Palazzo  Balbi  zu  Genua  und  das 
des  Kardinals  Colonna  in  der  Galeric  Co- 
lontw  zu  Rom  dem  Cilcar  zugeschrieben.  Am 
besten  beglaubigt  ist  von  all  diesen  Bildern 
daa  Porträt  des  Kölner  Ratsherrn  Melchior 
von  Brauwiller  von  1640  hn  Louvre;  diesem 
sehr  nahe  steht  ein  Bild  im  Kaiser  Friedrich- 
Museum  zu  Berlin  von  15S6  (No  190).  An- 
dere dem  C.  zugeschriebene  Porträts  in  F1o> 
fcna  (Pttti  196^  187  ala  Morooe).  London. 
Galt.  (No  SBOT,  drd  venez.  Edelletrte  mit 
einem  Kind,  aus  d.  Salting-Stiftung)  u.  in  Pa- 
dua (angebl.  Vesalius).  Altere  Kataloge  nen- 
nen noch  eine  ganae  Reihe  vo«  Weriten  (vgl. 
andi  Wnnbach).  ^ 

Dia  Mbn  Beaielinngen  Jan  Stephana  wa 
Vaaari  bnben     Maader  vefl^lei^  jeaea  Ittr 


den  Anlor  der  Bildnisse  in  den  Viten  anzu- 
aeba^  eine  Amwimie,  die  achon  durch  das 
Schwelgen  Vasaris  Aber  diesen  Punkt  ge- 
nügend widerlegt  ist.  Das  Hauptwerk  des 
Jan  St^han  sind,  wie  schon  Vasari  sagte, 
die  Illustrationen  rar  Anatomie  des  VesaMOb 
die  vielidckt  nicht  ohne  EinflnA  anl  Ron» 
brande  gebfieben  sind.  Nach  Kristellers  neue- 
sten Forschungen  sind  6,  von  den  entsprechen- 
den der  Gesamtausgabe  verschiedene  Tafeln 
im  eigenen  Verlage  Jan  Stephans  1538  als 
FlqgUitSer  in  Venedig  erschienen  (das  eine 
der  swei  bdkaaiUeu  Exemplare  hi  der  Marei- 
ana  in  Venedig)  und  das  Buch  „htunani  cor- 
poris fabrica"  und  die  Epitome  mit  einer 
Reihe  neuer  Illustrationen,  1543  bei  C^rinus 
in  Basel.  In  allen  8  Büchern  des  VeaaUna 
gjnd  slmtliche  Tafeln  und  sonatigen  I1lntlm<> 
tionen  von  Jan  Stephan  gezeichnet.  Die  Zeich- 
nung für  d,  Titelblatt  liat  Kristeller  in  Stock- 
holm gefunden. 
Vasiri  ed.  Miianesi  (1881)  VII  4«0,  588. 

—  V.  Mander,  M.  Hyman«  (1S85)  I  181,  366. 

—  V.  Baien,  Be*chnnriiig  van  Oordrecht. 
p.  819.  —  Choulant,  Geach.  und  Bibliographi« 
der  anatom.  Abb.,  Leiprig  18SS.  —  Lotnaizo, 
Trattato  1585  p.  «15.  —  A  Wurzbach, 
Niederl.  Kstlerlex.  190«.  —  Zttchr.  f.  büd.  Kat 
XI  (187«)  374  ff.  -  Oud-Holland  1904  p.  95  u. 
1905  p.  39,  39,  64.  —  K  r  i  a  t  c  11  e  r  in  Mittlgn 
der  Gea.  f.  Ter^iclf.ilt.  Kst  1908  p.  17— (Abb. 
d.  Zeichnung  in  Stockholm).  —  And.  Veaalii, 
Tabulae  anatotntcac  sex.  London,  priTately  prin- 
ted  1874  (im  Auftrag  des  Besitzer«  Sir  W. 
Stirlins  Maxwell).  /.  A.  P.  Orbaan. 

CalcedMia,  Camillod'Andrea,da  Scr- 
ravall^  1606  in  Belluno  verheiratet  und  ab 
Bildbauer  titig,  mdBdta  1688  die  Mamnfw 
büste  des  Fodesti  Cint.  Comaro  im  Trep* 

penhaiu  des  Palazzo  Pretorio. 

F.  M  iari.  Diz.  Bellonese.  —  Volpc,  Scult. 
cd  incis.  Bclluncii,  1898  p.  1. 

Cakeaa,  Juan,  GieBer.  In  der  Kathedral« 
zu  Valencia  eine  von  ihm  gsgOBIcnB  Gfodoi 
aM  dam  Jahra  1806. 

KiaflObbdaslr.  aftsiajSpafaiM.  M.v.B. 

Cald,  Giambattista,  Historienmaler, 
18.  Jahrh.  in  Genua,  lebte  noch  ITdS  in  be- 
trächtlichem Alter. 

Nacler,  Lax.US«l.  —  Zani.  Em.  met  V. 

Cald,  Silvio,  rÖm.  Bildhauer,  am  IMO 
— 16W)  tntip,  verfertigte  eine  Urne  aus  rotem 
Porphyr,  ihe  auf  dem  Haiiptaltar  der  Kirche 
zu  Saint-Maximin  (Var)  steht. 

Rieh,  d'art,  Mon.  rel.,  Province  III  244.  — 
Mittig  T.  Dr.  Fr.  Noack,  Rom.  B. 

Calda,  Giuseppe^  gen.  ü  Gtnovtsim», 
Maler  d.  UL  Jahrb.,  lebte  im  ^^uiner  Gebiet 

vor  allem  in  Alessandria,  wo  er  die  Heil.  Do- 
menico und  Tommaso  für  die  Kirche  der 
Dominikaner  malte  und  kieitiere  Madonnen- 
bilder für  Privatsammlungea,  wird  in  Bar- 
toli's  Nob  d.  pilt  ital.  mit  Maro»  Genovesino 
verwechsefit.  Nadi  Zaoi,  Eue.  nct  V  818» 
geb.  um  1660. 
Laaai,  Siar.  pltt.  ISM  V  m  JL  C 


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CaIc«^  Paolo  de'.  Architekt  am  Mailänder 
Dombau,  begutachtete  am  30.  6.  1408  mit  an- 
deren die  Entwürfe  des  Maiäok)  ddla  Rama 
nnd  Wüteiar  siun  uillljucn  Chorfcnilsr  das 
Dooies. 

C  Boito,  U  Duomo  di  Milano  (1889).  —  U. 
M «b b i «,  lA  Sedt  nd  Dasm  di  MDioa  (UOg 

''Caicott,  s.  Callcott. 

Caldana,  Antonio,  Italien.  Maler,  nach 
Zani  geb.  in  Livorno,  tätig  um  1702,  nach 
Ricci  am  Anoona,  malte  für  die  Sakristei  von 
S.  Nicola  da  Tdentmo  in  Itom  eb  figuren- 
retches  Bild  mit  dem  Leben  des  Heiligen. 

F.  Titi,  AmmaMtrament  ccc.  IftSB.  —  P. 
Laazi,  Stor.  Pitt  1834  II  212.  —  Zani,  Enc. 
nct.  V.  —  A,  Ricci,  Mem.  Stor.  della  Marca 
d'Aacooa  1834.  —  C.  Ferretti,  Pitt  AnconiUni 
1888  p.  3«.  —  D.  A  n  K  e  1  i,  Chieae  di  Roma 
f.  431.  R.  C. 

Caldara,  D  o  m  c  n  i  c  o,  ital.  Maler,  geb. 
1814. 2u  Foggia,  t  1897  zu  Neapel.  Mit  der 
Unterstützung  seines  Mitbürger^  Graf  Gae- 
taoo  Varo,  konnte  er  auf  der  Ncapler  Aka- 
demie studieren.  1844  erhielt  er  ein  Staats- 
Stipeudium  von  der  Regierung  beider  Sizilien 
zu  seiner  Ausbildimg  in  Rom,  wo  er  Schüler 
von  Filippo  MarsigU  war.  Nach  seiner  Rück- 
kehr nach  Neapel  steOt«  er  2  Bikler  bibli- 
schen Vorwurfs  aus,  das  Opfer  Abels  und 
Jacob,  die  einen  Preis  erhielten  und  vom 
König  Ferdinand  II.  erworben  wurden,  der 
das  erste  im  SchloB  zu  Neapel  aufstellte,  da« 
andere  in  der  Residenz  zu  Capodimonte,  wo 
sie  noch  sind.  Im  Auftraf  des  Königs  malte 
er  die  Verklärung  des  S.  Francesco  Ferren 
für  die  Hauptkirche  von  Gaeta  und  einen  S 
Ferdinande  von  Castilien  für  die  Kapelle  des 
Königs.  1864  wurde  er  Prof.  an  der  Akad. 
SU  Neapel  und  erhielt  bei  den  Attsstellttoffeo 
1866.  1867  die  goldene  Medaille.  Als  Hbf- 
maler  des  böurbonischen  Königshauses  erhielt 
er  den  Auftrag,  die  Züge  Ferdinands  II. 
•nf  dem  Totenbett  festzuhalten  und  ^äter 
»eine  letstsn  AagenbUcke  darzustellen.  Die- 
ses Bild  wurde  wahrscheinlich  bd  der  natio- 
nalen Erhebimg  1860  zerstört.  Die  Anhäng- 
lichkeit an  das  Königshaus  schadete  ihm  nach 
der  Einigung  Italiens,  und  tt  erhielt  nur  we- 
nige Aufträge.  1868  malte  er  für  den  Mar» 
chese  Cappeln  eine  Madonna  della  Miaerf- 
cordia  für  die  Kirche  S  Demetrio  dei  Vestini 
und  später  den  Tempelgang  Mariae  für  die 
Kirche  S.  Maria  della  Scala  zu  Neapel.  Spä- 
ter fand  seine  altväterlidie  Malerei  kdne  Be- 
achtung mehr,  und  C.  Warb  arm  tnd  ver- 
gessen. 

De  Gubernatis,  Dix.  d.  art  ital.  —  V  i  I  - 
lani,  Scritt.  e  artist  Pugliesi.  1904  p.  182.  — 
C  ä  1 1  a  r  i,  Stor.  dell'  arte  conteap.  —  II  Sag- 
giatore  1844,  voL  IV,  I ISS»  IST.  —  BoOett.  d'arte 
1908  p.  219  ff.  G.  B. 

Caldara,  P  o  1  i  d  o  r  o,  ital.  Maler,  nach 
seiner  lombardischen  Heimat  meist  PoUdoro 
de  Csrwwfff»  genaant  Der  Faailiennaaie 


Caldara  ist  nur  von  Loniazzo  überliefert.  Das 
genaue  Geburtsdatum  ist  unbekannt  Die 
Nachrichten  darüber  schwanken  zwischen  1180 
und  1600.  (Protomoteca  Cspitoliu,  ForaeHn 
1480,  Mem.  d  pitt.  Messin.  1408,  Fiorillo 
1495,  Tas&i  1499.)  Nach  Vasari  könnte  er 
nicht  vor  1496.  am  ehesten  um  1500  geboren 
sein,  da  er  ihn  mit  18  Jahren  (Lod.  Dolce 
mit  81)  seinen  Künsdetberaf  entdtcfcfn  lilt, 
während  er  als  Maurergehilfe  im  Vatikan 
zur  Zeit  der  Ausmalung  der  Lc^ien  (1614 
bis  um  1521)  tätig  war.  Das  von  Passavant 
crwihnte  angeblicfae  Selba^oetrit  in  Pnuik- 
fiirtt  weldies  ttu,  ebenso  iwie  das  Fortrilt 
der  Vasariausgabe,  als  Greis  darstellt,  obwohl 
er  1543  &tarb,  ist  natürlich  kein  Argument 
dagegen,  ebensowenig  die  späten  Nachrichten 
(Taja,  Oiattard),  wekbe  abm  berdta  be> 
stimiBtn  TWle  der  MalereiiB  in  der  Stiasa 
della  Segnatura  (1608/11  Auffindung  u.  Ver- 
brennong  der  sibyllinischen  Bücher),  in  der 
Stanza  d'Eliodoro  (1512/14  die  Allegorien  der 
Baaia)  and  in  der  Stanza  delf  Incendio  ^17, 
die  Id  Xem&ii-md  iHe  FÜisleubiklniaie)  zu* 
weisen,  deren  Autorschaft  sich  jedoch  na- 
mentlich in  dem  jetzigen  Zustand  (Restau- 
rierung durch  Maratta)  schwer  entscheiden 
liSt.  Wabncfaeinlicber  wire  aein  Anteil  an 
den  erst  nadi  Raffaels  Tod  entstandenen  Gri- 
satUen  des  Basaments  im  Koostantin-Saal, 
welche  14  Geschichten  aus  dem  Leben  Kon- 
stantins darstellen.  Die  jedoch  auch  hier  noch 
tiitiwr  wttmUaimiutmAt»  QaeU&  VasacL  wciB 

ancn  cwvon  mcnrs  vao  erwannc  um  nur  m 

Zusammenhang  mit  den  Arbeiten  an  den  Log- 
gien, aber  auch  hier  ohne  bestimmtere  An- 
gaben, nur  in  jener  anekdotischen  Form,  wel- 
che die  apitcren  QueUen  in  fast  novdlistiicber 
AtngeataltBng  wiedcrliolen.  Anf  ihr  beiidil  im 
letzten  Grunde  die  ganze  Annahme  seines 
Schülerverhältnisses  zu  Raffael.  Als  eigent- 
liche Schüler  Raifaels  sind  nach  der  heutigen 
Auffasaung  überhaupt  nur  Gfadio  Ramanm  n. 
Francesco  Pcmi  zu  bezddmeB.  Die  Unridi* 
tung  einer  Werkstätte  im  weiteren  Sinn  ge- 
hört erst  in  Raffaels  letzte  Lebensjahre,  als 
Giovanni  da  Udine,  bereits  ein  fertiger  Künst- 
ler, mit  ihm  in  Vcrbiadong  trat  u.  die  Ober- 
aufiridit  9bcr  die  Ausatflaag  der  Loggien  cr^ 
hielt.  Diesem  unterstand  dann  allerdings  eine 
ganze  Reihe  von  Künstlern  (wie  der  infolge 
seines  spiten  Geburtsdatums  auch  nicht  vor 
1619  einznreihende  Pietino  del  Vaga.  Felle- 
grino  da  Modena,  Vincen»  da  S.  Gimlgnano), 
zu  denen  im  letzten  Lebensjahre  RaflFaels  u. 
nach  seinem  Tod  auch  Polidoro  gehört  haben 
muß,  der  demnach  eher  als  Scfafiler  Gidioa 
und  Giovannis  da  Udme  an  bewkhnen  iit 
Seine  Verbindung  mit  der  Rafttelwtrfcstitte 
kann  aber  auch  nicht  lange  gewährt  haben, 
da  Vasari  seine  weitere  Titigfcdt  ausdrück? 
Heb  ab  seUMindige  UnstcUt,  n  der  er  sidi 


37T 


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flrit  tineni  nir  in  dfewn  TmimniHrfiiiig'  cr> 
wihateit  Künstler,  Maturino  da  Pirenze,  vfr- 
ttand,  der  damals  schon  als  Zeichner  nach 
Antiken  einen  Namen  hatte.  Sie  verlegten 
iich  «nf  jene  iJSgn&ticf  genannte,  mono- 
ckfOMM  Art  der  ddnritivcn  FiMiedefiBuIefet, 
welche  von  Vasari  wohl  mit  Recht  auf  das 
Vorbild  des  Baldassare  Peruzzi  zurückgeführt 
wird  nnd  der  Polidoro  offenbar  seinen  Ruhm 
widwikl  dnrdi  den  er  x.  B.  in  dem  literari- 
•ehnWcrlidwiiui  der  Zeit;  (Lomeza^Tenqiio 
dctla  pittura)  seinen  Platz  unter  den  7  ,,go- 
vematori  dell'  arte"  neben  Michelangelo,  Raf- 
fael,  Leonardo  und  Tizian  erhält,  ein  Ruhm, 
der  not  heote  gar  nicht  mehr  recht  begreif* 
Hdi  ii^  idKMi  daran,  iveil  eben  jene  rSmi» 
•eben  Werke  bis  auf  spärliche  Reste  nicht 
mehr  erhalten  sind.  Die  anekdotische  Moti- 
Ticrung,  daB  er  imd  Maturino  diese  Art  ge- 
wählt hätten,  weil  sie  erkanatci^  daB  si^  all 
späte  Anfinger,  es  im  „oolbritai"  nidit  mehr 
weit  bringen  könnten,  ist  natürlich  nichts  an- 
deres als  eine  für  die  Kunsttheorie  des  16.  u. 
17.  Jahrhunderts  sehr  bezeichnende  Ableitung 
CS  faciOL  Vasari  und  die  seinem  Bericht  fol- 
genden Biographen  fBbrett  mehr  als  ein 
Dutzend  solcher  Fassaden  mit  Namen  an, 
ohne  dabei  Anspruch  auf  Vollständigkeit  zu 
cfMwn.  Denn  ma  4k  Vorstellung  des  Zahi- 
lOMi  ao  enwcktn,  sagt  er  übertnäbcsd :  „Es 
gab  Irin  Zhnmer,  Palast,  .Garten  oder  Vigne, 
wo  sich  nicht  Werke  von  Polidc  ro  u  Matu- 
rino befanden."  Bis  auf  geringe  Reste  an  der 
FMsade  des  Palazao  lUkai  In  der  Via  della 
maschera  d'oro  ist  uns  von  all  dem  nichts 
mehr  unmittelbar  erhalten.  Nur  die  Kompo- 
sitionen sind  uns  noch  durch  Stiche  u.  Hand- 
zeichnungen  bekannt  welch  letztere  in  den 
Sammlangen  meist  mter  Polidoros  Namen 
gehn,  aber  nur  in  ganz  wenigen  Fällen  Ori» 
ginalentwürfe,  vielmehr  bloB  Nachzeichnun- 
gen sind,  die  von  der  Popularität  dieser 
Werke  bis  ins  17.  und  18.  Jahrb.  zeugen. 
Noch  vbo  ebem  Kimstler  wie  Pietro  da  Cor- 
tona  ist  überliefert,  daB  er  sie  kopierte,  eine 
Tatsache,  die  für  die  Erkenntnis  des  Kunst- 
wollf-nj  riie.MT  Zeit  sehr  wichtig  i5t  und  P.s 
Werken  in  der  Entwickltmg  der  ital.  Kunst 
eine  ganz  bedeutende,  wem  auch  noch  nicht 
völliif  geklärte  Rolle  zuweist.  Einr  fa?t  voll- 
ständige Liste  der  Stiche  nach  diesen  Kom- 
positionen Polidoros  u  Maturinos  (von  Chc- 
rubino  Alberti,  Giulio  Bonasone,  G.  B.  Cava- 
lieri,  Job.  Saenredam,  Hendrik  Goltzius,  Job. 
Sadeler,  Raff.  Guidi  etc.  im  16.  Jahrb.,  von 
Stefano  della  Bella,  G.  B.  Galestruzzi,  Pietro 
Santo  Rartr  li  ij.  n.  im  17.  Jahrh.)  gibt  Tassi 
im  .Anhang  seiner  Vita  Polidoros.  Dem  In- 
halte nach  lassen  sich  8  Gruppen  unteracbei- 
dcn:  Reine  Historien,  welche,  abgesehen  von 
den  bibliacbcn  Darstellungen,  meist  der  römi- 
schen Gesdndile,  und  nmr  aidi  Livioa  (Kanb 


der  Sabinerinnen,  Horatios,  GoeHa.  CamShis 

u.  Brennus)  od.  der  antiken  Mythologie  (Per- 
seus,  Herkules,  Saturn  und  Jupiter,  Raub  der 
Proserpina,  Odysseus  und  Ajax)  entnomxnen 
sind;  femer  allgemeine  dekorative  Kompo- 
sitioaen  mid  Binadgestalten  (Schlachten,  Op- 
ferszenen, Pamass,  antike  Gottheiten),  sdilieB- 
lich  rein  dekorative  Stücke  (reliefierte  Va- 
sen, Kränze,  Opfergeräte,  Trophäen,  Putten- 
friese).  Diese  8  Gruppen,  von  denen  Beispiele 
im  Stich  cinadn  und  in  Serien  (z.  B.  Vasa  ft 
Polydoro  Caravagino  pictore  inventa,  RotMt 
1B82,  V.  Ch.  Alberti.  Bartsch  XVII.  1«— l*«*) 
erhalten  sind,  wurden  bei  der  Dekoration  der 
Fassaden  nebeneinander  verwendet,  wie  das 
eindge  im  Original  erhaltene  und  von  allea 
berühmteste  Beispiel  zeigt:  die  Fassade  des 
Pal.  Milesi  (später  Cesi,  jetzt  Lancekitti)  in 
der  Via  della'  Maschera  d'oro.  (Brief  Poli- 
doros an  den  Auftraggeber,  den  Magnifico  G. 
Airt.  Milesi,  vom  7. 10.  IBSB.)  Das  1.  Stock- 
werk schmücken  Szenen  aus  der  Geschichte 
der  Niobe,  darüber  zwischen  den  Fenstern 
berühnite  Männer  der  Antike,  unter  den  Fen- 
stern des  2.  Stocka  d  Szenen  ans  der  Mytho- 
logie wid  rdtt.  Geacbidite  abwechselnd  mit 
Trophäen  und  Armaturen.  Das  übrige  ist 
nur  mehr  in  Spuren  erhalten.  Zeichnungen 
dazu  befinden  sich  in  der  Galleria  G^rsini  in 
Rom,  in  den  Uifizien  wid  in  der  Ambrosiana 
m  Mailand  (hier  vielleicht  ebciKKesetben,  de- 
ren Diebstahl  1611  von  Pietro  Stefanone  aus 
Piacenza  denunziert  wird),  von  denen  einzelne 
Blätter  wohl  mit  Recht  als  Originalhandzeich- 
nongen  P.s  aageaprocben  werden.  Sie  geben 
retaliT  noch  den  besten  Begriff  TOn  seinem  StiL 
Zwei  Dinge  spielen  in  den  Werturteilen  der 
Zeitgenossen  eine  große  Rolle:  Sein  „Chia- 
roscuro"  u.  seine  Kenntnis  der  Antike.  Dies 
sind  auch  tatsächlich  die  xtm  Punkte  in 
welchen  er  filber  den  Stil  der  Raftdadnde 
hinausgeht,  während  er  in  der  KompoMtioo, 
in  den  Tjrpen  seiner  Figuren  sich  an  Raffael 
und  Giulio  Rootaiio  audilieBt.  Dabei  tat 
der  Ausbau  enMs  ardiioiogncfacn  ApparaM  an 
deboratfven  Zwecken  nor  cme  Ironseiimuliia 
Weiterbildung  der  antikisierenden  Tendenzen 
der  RaSaelschule,  welche  auf  seine  Zeitge- 
nossen einen  groBcn  Eindruck  machen  mußte. 
Die  Wand  au  seinem  Chiarosotrostü ,  iat 
jedoch  ans  den  Grnmilen  im  Vatikan  nodi 
nicht  genügend  erklärt.  Er  läßt  seine-  Figu- 
ren aus  dem  Dunkel  herauswachsen,  indem  er 
sie  in  eine  völlig  unnaturalistiache;  künstUch^ 
subjdctive  Beleuchtung  st^t,  durch  die  er 
den  Erscheinungen  eine  bis  dahin  unerhdrte 
Plastik  verleiht  Er  stellt  sich  damit  ge- 
wissermaßen als  eine  Analogie  zu  Corrcggio 
dar,  welcher  ähnliche  Resultate  anstrebte.  So 
wie  dieser  kam  er  damit  den  künstlerischen 
Absichten  einer  viel  späteres  Zeit,  des  17. 
JalMk..  artgwen.  Dies  arttllrt  dnenailab  «•> 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


Caldara 


wie  bei  Correggio,  seine  Popularität  in  dieser 
Epoche^  andererseits  hat  es  dazu  geführt, 
dÜB  er  Jd  der  alten  Literatur  Uafig  mit 
ariaent,  wie  PoKdoro  nach  deia  Gcbortiort 
benannten  Corapatriotcn  Michelangelo  da 
Caravaggio,  verwechselt  wird,  dessen  Stii, 
fast  hundert  Jahre  später  und  auf  einer 
ganz  anderen  Baaia  ein  ihnlirfifa  Ziel  bat. 
£a  liSt  aidi  aocb  nidht  crmeNen,  öb  vnd 

wieweit  P  s  Stil  —  so  wie  es  von  dem 
des  Correggio  erwiesen  ist  —  Elemente  zur 
Entstehung  dea  Seicento-Stils  geliefert  hat. 

Gvricaen  wurde  Polidoro  femer  ab  Land» 
acbAamakr.  Dioer  Ruhm  geht  auf  seine 
S  Stenen  aus  dem  T.cben  der  hl.  Magdalena 
ffir  Fra  Mariane  del  Piombo  in  S.  Silvestro 
a  Montecavallo  zurück,  wo  vielleicht  das 
erstemal  in  der  ital.  Kunst  die  heilige  Ge- 
schichte  bloS  als  Staffage  einer  idealen  Land- 
schaft dient,  eine  Auffassung,  die  auch  erst 
im  17.  Jahrh.  durchgedrungen  ist.  Diese  rö- 
miacbe  Tätigkeit  P.s  fällt  in  die  Jahre  1680 
bis  1628.  Der  „Sacco  di  Roma",  der  das 
geistige  und  künstlerische  Leben  der  SSadt 
auf  Jahrzehnte  hinaus  verödete,  und  in  sei- 
nem Gefolge  die  Pest  von  1528,  scheinen  auch 
P.  aus  Rom  vertrieben  zu  haben.  Sein  Ge- 
nosae  Maturino  loll  in  dieacm  Jahr  an  der 
Pest  gestorben  »ein. 

Es  folgt  nun  P.8  AofottlllJt  in  Neapel, 
deaicn  Datier  aich  nicht  goiau  angeben  liAt 
Dia  Tfetaiddidie  ist  durch  anekdotenhafte 
Nachrichten  völlig  verschleiert.  Gegen  den 
Bericht  Vasaris,  nach  dem  er  in  Neapel  be- 
schäftigungslos gewesen  wäre,  „weil  diese 
Herracbaften  wenig  Intercsae  für  wirkliche 
Ktnstweilce  hatten",  wenden  ddi  De  Domi- 
nici  lind  Ta^si,  die  eine  rührende  Ge,schichte 
von  seiner  Aufnahme  durch  Andrea  Sabba- 
tini  den  angeblichen  Raffaelschüler,  zu  er- 
idUilcD  wiaNiL  Die  Angaben  der  Topographen 
amd  widersprechend,  dodi  achetnt  P.  auch 
in  Neapel  vor  allem  seine  dekorative  Tätig- 
keit als  Fassadenmaler  fortgesetzt  zu  haben 
(Capacwio:  Fresken  am  Haus  des  Regenten 
Revertera,  De  Dominici:  PaL  der  Heraogin 
von  Gravina,  Haua  dea  Diditers  Bern.  Rotn 
dCi).  Auch  einige  Tafelbilder  werden  ihm 
angeschrieben:  so  in  S.  Maria  del  Popolo,  in 
S.  Maria  delle  Grazie,  der  Kirche  der  Fisch- 
bändler  (Pietra  del  Peace),  die  Apostelfüratcn; 
daaelbat  das  Hodnltarbild  der  Ifadonna  nk 
einer  Fcgcfcucrdarstellung  usw.  Andere  Bil> 
der  sollen  nach  I'landern  und  Spanien  ent- 
führt worden  sein,  wie  z.  B.  dif  Bilder  an 
den  Decken  zweier  Zimmer  in  der  Casa  Rota. 
Nidrt  aus  Neapel,  wie  filschlhdi  bdunplet 
wurde,  stammt  die  jetzt  im  Nationalrauseom 
in  Neapel  befindliche  große  Krcuztragung. 
Sie  ist  in  Messina  entstanden,  wohin  sich  P. 
vielleicht  Anfang  der  dreifiiger  Jahre  begab. 
Sab  Ldirvcrhillnia  an  den  Neapdhaoem  G. 


Bern.  Lama  und  Marco  Cardisco  ist  sehr 
problematisch,  wahrscheinlicher  das  zu  dem 
Spanier  Fr.  Ruvialc,  welcher  auch  den  Bci> 
namen  „Polidorino^  §&ute.  —  Pji  Ibapt> 
werk  aus  der  letzten  Periode  ist  eben  die 
seilen  von  Vasari  gerühmte  Kreuztragung,  im 
Auftrag  des  Pietro  Ansalone,  Konsuls  der 
Iranischen  Natk»  ior  die  Kapelle  der  kata- 
loniachen  Brndarscbaft  vor  IBM  tiiirtwitilnti 
wie  ein  Gedicht  des  Prete  Altbrando  aus 
diesem  Jahr  und  ein  Sonett  des  Abb.  Mau- 
rolico  beweisen,  ein  groBkompooiertes,  aber 
wenig  erfreulichea  Bik^  daa  acbon  von  Bal> 
dfaiucd  als  ZeoiBi»  fir  FiU^it  ala 
Kolorist  angeführt  wurde,  in  welchem  jedoch 
die  klassizistische  Kritik  eine  tadelnswerte  Mi- 
schung von  Naturalismus  und  Idealismus  ge- 
sehen bat.  Das  BiU  kam  acbon  Ende  dea 
18.  Jahrb.  nach  Neapel.  Ab  Kari  V.  «HB 

auf  seiner  Rückkehr  vom  tunesischen  Feldzug 
nach  Messina  kam,  errichtete  ihm  die  Stadt 
auf  der  StraBe  zum  Dom  zwei  hölzerne  Tri- 
uinphbcgen,  deren  Bemalung  P>  übernahm, 
jjica  m  we  leute  oanerte  nacnricnt  «dct 
seine  Tätigkeit.  In  den  ,,Memorie  dei  pit- 
tori  messinesi"  (1821)  ist  »och  eine  ganze 
Reihe  von  Werken  überliefert,  die  zum  größ- 
ten Teil  bereits  dem  Erdbeben  von  1788  zum 
Opfer  fielen:  daa  Mwqitaltaibtatt  fa  der  Kir- 
che der  Carmini,  in  deren  Kloster  P.  gewohnt 
haben  soll,  eine  Transfiguration  bei  den  Bene- 
diktinern, eine  Geburt  Christi  in  der  Kirche 
del  alto  Basso,  nqrtbolagische  Darstellungen 
(Mcleager)  für  lU«  Ptmilie  Balaami,  Fresken 
in  S.  Maria  degli  Angel  i  und  zahlreiche  an- 
dere, heute  nicht  mehr  festzustellende  Werke 
in  den  Kirchen  Messinas.  Lanzi  erwähnt  eine 
Serie  von  Pasaionabildem,  die  er  bei  Lord 
Hamilton  gesehen,  der  sie  m  Sinlian  erwüi* 

ben  hatte  Wie  P  s  Leben  ist  auch  sein  Tod 
in  einer  fast  noveilisuschcn  Form  überliefere 
Sein  Schüler  Tonno  Calabrese  soll  Um  in 
der  Nacht  vor  aeiner  Abreiae  nach  Rom 
ermordet  habci^  um  alch  Vs  reiche  Biapai^ 
nisse,  die  er  eben  behoben  hatte,  anzueignen, 
und  ihn  dann  vor  die  Tür  seiner  Geliebten 
gelegt  haben.  Jedenfalls  starb  er  eines  ge- 
waltsamen Todea  1548»  (nach  Di  Idarao 
schon  ipor  1641)  und  wurde  bei  den  Karnwli» 
tern  begraben.  Von  dem  Dutzend  Messincser 
Meister  ,  die  als  seine  Schüler  genannt  wer- 
den, hat  keiner  eine  Bedeutung.  Die  Me- 
moria nennen  an  erster  Stelle  den  Deodato 
GuHiacda,  der  audi  daa  Bild  der  Gebvrt 
Christi  vollendete. 

Die  Berühmtheit  P.s,  die  charakteristische 
Monochromie  seiner  Werke  und  schlieBlich 
auch  seine  Verwechslung  mit  Michelangelo  da 
C.  erklären  die  groSe  Reihe  von  Zoschrei- 
bungen  an  ihn.  Sein  Name  diente  zur  Be- 
aeichnung  einer  Gattung.  Solche  Bikler  aind 
dk  DwatcOaiig  vom  Tode  der  Piokrii  lin 


370 


HofmuscMm  in  Wien  Ciett.  ia  Tcaien'  Tlwi- 

trum  pictoricum),  die  auf  Kupfer  gemalte 
Schlacht  in  Dresden,  der  Zug  durch  das  Rote 
Meer  tii  der  Bridgewatergallery  und  die 
ApoitdIQnieii  ia  der  GrocveacnsiUeiy  in 
Loodoii;  cne  Serie  toh  bekshiidieii  Dentd» 
langen  in  Hanxpton  Court  (bereits  im  Ver- 
xeichnis  der  Gemälde  Karls  I.  erwähnt).  In 
der  Galerie  Liechtenstein,  Wien,  wird  ihm 
eine  Kopie  aedi  lUffael  (grode  lU.  Familie) 
zugrarnneBea.  aoco  in  den  luveuureo  ocr 
Prager  Wais.  Kunstkammer  werden  8  nicht 
mehr  identiiizierbare  Werke  von  ihm  ge- 
nannt. Auf  einer  Verwechslung  mit  Micfael- 
«agdo  da  C  beruht  wohl  die  Zuadiretbung 
«inee  fiildei  im  Pkl.  Bempoete  in  LJnebon, 
das  eine  Kopie  nach  Carracc!  darstellt,  ebenso 
die  von  Zjuiotto  im  Pal.  Manfrin  in  Venedig 
genannten  „Giuocatori".  Auch  aoost  werden 
f^  aoch  m  Itaüen  yietiMdb  der  >.Hmb<- 
'Stitie0  seiner  Tttigfcrit  ^Verfa  "^*f  * 
in  Citti  di  Castello  die  Dekoration  einer  Log- 
gj«  im  Pal.  Vitelli.  ein  Wunder  des  hl.  An- 
tonius in  der  Casa  Mancini  daselbst,  eine 
HerIcnleidMitelltmg  in  Rovigon  Cam  SUveetri. 
in  BreMie,  Cim  BerUeoni,  eine  Ifadom». 
Ebenso  befinden  sich  in  allen  größeren  Hand- 
setchnongsammlungen  auch  außerhalb  Ita- 
liens zahlreiche  Blätter,  die  P.  meist  aus  ganz 
Interlichen  Grfindea  aodi  «it  der  Überlie- 
fenmg  dm  18.  Jabik  nigcadirid»en  werden, 
unter  denen  eine  sorgfältige  Kritik  jedoch 
sicherlich  noch  manche  Origimde  wird  nach- 
»"dsen  kömien.  Solche  llad  c  B.  sicher 
mdhrere  Blilter  im  Lomn  mit  Vorzeich- 
tningcB  fBr  kumigewefliliAe  Erzei^nisse 
(Degenklinge,  Ciefäße). 

Va»arj-Milane»i,  V  Hl  ff.  —  Lod. 
Dolce,  L'Arrtino  (Edii.  1393)  p.  «1.  —  Lo- 
ra« 1 1  o,  Trattato  della  Pitt.  (Edii.  1844)  II 
248  rtc.  —  Baldinucci,  Not.  dei  Prof.  del 
DU.  (Edix.  Ranalli  iS45  ff.)  II  207  fT.  —  Eu- 

fe  n  i  o,  Napoli  Sacra  (1623).  —  Capaccio, 
I  Foraatier«  etc.  a  Napoli  (1630).  —  G.  Celio. 
Mcm.  etc.  di  Roma  (Napoli  lft38).  —  Titi, 
Ammaettr.  etc.  di  Roma  (1686) ;  Deacriz.  etc.  di 
Roma  (1768).  —  Celano,  Not  etc  di  Napoli 
(leOS).  —  MaWaiia,  FeUina  Pittr.  (Edix. 
1841)  I  »34,  313;  II  166  -  De  Dominici. 
Vit«  de'  Pitt  ete.  Napolcuuii  (1742  tl.)  II  41  f. 
—  CDi  Marzo,  I  Gagini  e  la  actilt  in  Sit, 
188t.  —  Samperi,  Meaaina  üluatr.  (1842) ; 
MeBrincal  iUuitn  u.  Iconologia  V  607.  —  T  a  i  a, 
Paecfli.  dei  Vaticano  (1750)  p.  181,  225/8.  — 
Ckattard,  Daaer.  dd  Vaticaao  (1757)  II 
B08  ff,  —  Carbeai-Chiaaola,  Lc  Pitt  di 
Bteaeie  ClfM)  p.  tl.  —  Siciemoado,  Deacr. 

m.  di  NaMU  (1788  f.)  n  IM:  m  iii.  - 

Teasi.  d^  Pitt  «tc  BefgUL  (lTt3)  p. 
n  S,  —  Bartoli,  Le  Pitt  atc  di  Kovigo 
C1793)  p.  SM.  —  (Creaa«  Cacopardo), 
flcm.  de'  Pitt  Hasalnaai  (1881)  p.  39  ff. :  Gdüb 
per  Messina  p.  3  etc.  —  Mancini,  Citti  dl 
CaiteUo  (1832)  I  104,  S72.  —  Scarabcltt, 
Gaida  di  Piaoenta  (1840)  188.  —  Waagen. 
Katw.  ti.  Katler  in  Englaad  (IttT  ff,)  I  320. 
41*,  499  i  II  184.  4M.  --Jae«««m«rt  ia 
Ohl  d.  BMfts  UM  p.  88M8L  -  D  Bnooamtl. 


Janoar  1867.  —  Le  Tareaillf,  iriMuM  de 
Rome  moderne  (Paria  18M).  —  Genesio  Mo* 
randi.  L'Arte  oeUa  Dcooras.  ItaL  (llHaaa 
1874).  —  Moralli.  Die  Galerien  Mänchta  «. 
Dre«ien  (1891).  —  Filangieri,  Indioc  d. 
Artet  etc.  Napolet  (1891)^  —  Habich  ta  Krt- 
chron.  1898  p.  375,  448,  59L  —  DoUmayr 
in  Jahrb.  d.  Kataammlgn  d.  Allerb.  Oaterr.  Kai- 
»erh.  XVI  236  fl.  —  Costa  u.  Ventnri  io 
L'Arte  1898  u.  1900.  —  G  r  i  1 1  i  in  Raas.  d'Aite. 
Jtüi  1905.  —  Hermanin  in  Bollett  d'Aitc. 
1907.  —  E.  Maccari,  Saggi  d'AitJdtettura 
(Rom  c.  1909).  —  Rolf»,  Geich,  d.  Malerei 
Neapeta  (1910>  p.  9,  182,  190,  200/1.  B  n  r  c  k  - 
hardt  Der  Cicerone  (Auag.  1910)  —  Gileric- 
Kataloge.  —  Kat  der  Omamentstich-Saramlfn 
ra  Berlin  (Jessen),  Wien  (Scbcatkg).  —  G  u  i  I  - 
mard,  Lea  matoea  omeaua.  —  lavcnt  c^n. 
des  Rieh.  d'Aft  de  In  RiM^  Rravteee,  Momna. 
ciT.  II  78,  245.  C.  S. 

Caldaxol«,  s.  MtglHrh,  d#,  und  damit  vcr^ 

bimdene  Vomameit. 

Caldecott,  R  a  n  d  o  1  p  h,  Illustrationsreich- 
ner,  Maler  und  Modelleur,  geb.  am  22.  8. 
1S16  ta  Cheeter.  t  em  IS.  8.  IfiSd  in  St. 
Augoitine  in  FlorldB  (Nordamerika).  Ob- 
wohl  er  schon  a!.?  Knabe  im  Schnitzen  von 
Tierfiguren  künsüeriscbe  Neigimgen  und  An- 
lagen bdnmdete,  und  echon  1861  die  von  ihm 
auigcführte  Skizze  ciBM  Hotelbramlet  In 
ehester  in  den  „Ilhntrated  Ljondon  Newe" 
zur  Veröffentlichung  gelangte,  wurde  C.  der 
Familientradition  gemäß  in  Whitchurch  und 
Manchester  zum  Bankbeamten  auagebildet. 
Erat  all  er  1870  zum  enten  liale  nach  Loa> 
doB  kam,  cntechloB  er  tidi  auf  den  Rat 
Thom.  Armstrongs  zur  Künstlerlaufbahn 
überzugehen.  Nachdem  er  1872  definitiv 
nach  London  übergesiedelt  war,  betrieb  er 
aa.der  Stade  Scbool  o<  Art  zanicfaat  ICat- 
stuuieu  ujiiei  sir  Bm  b  ujuibi  unu  tiai  nann 
in  Jules  Dalou's  Büdhauerwerkstatt  in  CThel- 
sea  als  Schüler  ein,  um  durch  Modellier- 
übungen  sein  Formgefühl  zu  stärken.  Die 
Ausatelltmg  der  R.  Academy  beediidctc  er 
1876  und  1878  mit  vereebicdcoen  aeicÄne« 
rischen  und  pla.<uischen  Entwürfen  und  noch 
1882  war  er  daselbst  mit  der  Reliefdarstel- 
lung einer  Szene   aus   Spencers  ,,Astrophel" 

vertreten.  —  Protegiert  von  Henry  Bladc- 
bom,  dem  Herausgeber  d.  »London  Soeictjr» 
begann  er  echon  1868  als  Illuatrationazeichner 
sich  zu  betätigen.  Eine  seiner  Skizzen  für 
die  genannte  Zeitschrift  kam  dem  Holz- 
schneider James  D.  Gx>per  zu  (Besicht,  der 
schon  seit  längerer  Zeit  nach  einem  Illustrator 
für  Washington  Irving»  „Sketch-book"  ge- 
sucht hatte,  und  auf  deas^  Veranlassung  C. 
dann  Ende  1375  eine  Auswahl  von  Illustra- 
tionen zu  diesem  Buche  Irvings  erscheinen 
KeB  imter  dem  Titel  „Old  Christmas*.  Wei- 
tere Erfolge  erzielte  der  Künstler  mit  seinen 
nittatratTonen  zu  Irvings  ,3racebridge  HalT 
(1876)  und  zu  Comyns  Carr's  „North  Italian 
Folk"  (1877).  Sein  Hauptwerk  schuf  er  je- 
dodi  mit  jcanr  Po|ge  von  bwitfiifUg  fliB> 


880 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


Caldeira  -  CaUkr 


rtrierten  Kioderbüchertt,  die  1878  zu  er- 
•cheinen  begann  mit  „Jolin  Gilpin"  und  «The 
Housc  that  Jack  built"  und  hierauf  weiter 
fortgesetzt  wurde  mit  Goldamith's  »Elegy  on 
the  Death  of  a  Mad  Dog"  und  „Babes  in 
tbe  Wood".  1879  illustrierte  er  Blackbums 
,3rcton  Folk",  1888  „Aeaop's  Fables  with  Mo- 
dern Instances".  Unter  seinen  letzten  Ar- 
beiten sind  noch  hervorzuheben  „Elegy  on 
Madam  Bki  zr"  u.  „The  Great  Panjardrum 
Himadr.  Seit  1682  war  er  Mitglied  des 
Inidtale  of  Fatalen  in  Water-Cotoon.  >- 
In  allen  seinen  Illustrationsarbeiten  wuBte 
er  djc  Zeichnung  in  geschicktester  Weise  dem 
jeweilig  in  Aussicht  genommenen  Reproduk- 
timsverfahren  itilgemäB  anzupassen.  In  der 
iBompositorisehai  Erfindung  und  adchneri- 
schen  Ausführung  seiner  Blätter  entwickelte 
er  ebensoviel  Grazie  und  Humor  wie  liebe- 
volle Kenntnis  des  Landlebens  Mit  beson- 
dmm  Gewhick  und  Pbantasierdchtum  be- 
htaMle  er  Dttitriltuifen.  atu  dem  altvite- 
rischen  Leben  der  Biedermeierzeit  sowie  na- 
mentlich Szenen  aus  dem  Kinderleben,  um 
derentwillen  man  ihn  geradezu  als  den  „Good 

PwlillfaH'iattoMtu^^feite  ZriclT 

nungen  für  Zeitschriften  wie  die  schon  er- 
wähnte „London  Society",  für  den  „Punch", 
den  „Graphic"  tmd  andere.  Das  British 
M  oMuni  besitsi  von  ihn  nUreiclie  Feder»» 
Blrietift»»  Kreide»,  ^ndi»  und  AqmrdI* 
Zeichnungen,  die  sämtlich  auf  der  am  11. 
6.  1886  bei  Christie  in  London  veranstalteten 
Versteigerung  des  Nachlasses  dieses  »highly 
taknted  Artist  Cakkcott"  erwofbcD 

wütitn.  Weitere  BO  ZcUdmngeB  Ca  cbs 
der  Samml.  C.  T.  Waddell-Manchcster  kamen 
am  5.  6.  1890  bei  Christie' zur  Versteigerung. 
Die  Art  Gallery  zu  Manchester  erwarb  von 
ihm  a  kleme  GcmUde,  betitelt  «The  Girl 
I  left  beUnd  me*  md  „May  Day* 

P.  Fitcgarald  In  The  Gentlemans  Maca- 
riac  1880.  —  W.  B.  Henleyin  The  Art  Joum. 
1881  80e-tl»:  cf.  1886  p.  187.  —  The  Port- 
foUo  186S  p.  14«:  18M  p.  «4;  1887  p.  IM.  18«. 
—  W.  Cloaah  ta  The  Maarhrilar^Nai». 
View  vwB  jmim.  —  et  PilUtea  in  Gaa. 
daa  B.-Artt  188«  IS».*-  Lady  I>ilk«  in 
Tk*  Art  Joora.  1808  p.  198  ff..  OOS  ff.  —  Bia- 
yon,  Cat  of  Drawings  ete.  in  the  Brit  Mm, 
1808  I  178  ff.  —  Bry an,  DicT.  of  Paint  (1008) 
t  —  Graye«,  R.  Acad  Exhib.  (1005)  I.  — 
Penn  eil,  Modem  IKustr  (1905)  p.  86.  —  A- 
Dayot.  La  Peintare  Anglaise  (1806)  p.  807. 
816,  329,  336.  — H.  M.  Cundall,  HUt.  of 
Brit.  Wat  CoL  Paint  (1908)  p.  192.  —  Dict  of 
Kat  Biogr.  (1008)  III  Ml.  —  Kmt  der  Art  Gall. 
■n  Mmcheiter  lOlÜ  p.  18.     M.  W.  BrockwtU. 

Caldeira,  D  u  a  r  t  e,  portug.  Miniaturmaler 
aus  Lissabon.  Sein  Name  erscheint  auf  dem 
Titel  eines  mit  schönen  Miniaturen  geschmikk- 
ten  Werkes:  (}enealogia  universal  de  la  No- 
biliasima  CAza  de  Sandoval",  als  Unterschrift: 
Ednardoa  CaMeira  Ulisaipooa  Scripsit  anno 


Dni  1612.  Ob  er  nicht  bloß  der  Kalligraph 
des  Manuskripts  war,  muB  dahingestellt  blei- 
beo.  Daaaalbc  befindet  aicfa  in  der  Fteiaer 
BiU.  Bat 

Raczynskl^  hm  aeta  dB  PartBgal  p.  007  u. 

Dict  p.  88.  A.  Haupt. 

Caldelari,  italien.  Bildhauer,  der  Anfang  des 

19.  Jahrh.  in  Paria  lebte.  1812  und  1614  stellte 
er  einen  Nardt  b  Marmor  aa^  1B14  Fnw  an 

der  Lfciche  d  Gatten,  1817  Androklus  mit  dem 
Löwen,  Allegorie  der  Architektur,  Relief  für 
die  Bastillc-Fontine,  1819  Statue  des  Generale 
Moreau,  später  ein  Porträt  des  0>mte  d'Ar> 
lOts.  1817  erhielt  er  eine  Medaille. 

Gäbet  Dict  d.  Azt  1831.  —  L'Ait  XL  148. 
-  Nouv.  Arcb.  de  l'art  franc-,  3  i^r..  III  188r 
p.  210.  —  Cat  du  Loavre.  Scnlpt  modernes. 

Caldern,  Gian-Antonio,  Maler,  Bild- 
hauer und  Architekt,  geb.  1721  in  Rrissago 
am  Lago  Maggiore,  t  1791,  zeichnete  Per- 
spektiven imd  Architekturbilder,  kam  zeitig 
in  die  Niederlande,  wo  eich  die  meisten  seiner 
Werke  befinden.  Er  erwarb  sich  die  Gunst 
des  Herzogs  von  Lothringen  Werke  von  ihm 
in  S.  (jottardo  in  Intragna,  in  5.  Antonio  in 
Locamo,  im  eigenen  Hause  in  Brissago  (Aus- 
malnag  eiaea  Selaoai  ITIS),  und  iUtarvcra^ 
nngcn  w  der  Kirdw  fi,  vcrBme  da  Pbnie  m 
Brissago  1778. 

Z  a  n  i,  Enc.  met  V.  —  Brun,  Schweiacr. 
Katlerlex.  1903  I.  —  M  o  n  t  i,  Sier.  •  Alte 
prov.  cU  Como  1900  p.  380. 

Caldanbac^  a.  KaUtnbaeh. 

Caltet^  Alexander  Milne,  amerikan. 
Bildhauer  von  schottischer  Geburt,  geb.  in 
Aberdeen  am  23  8  184C,  studierte  an  d.  Roy. 
Institute,  Edinburgh,  S.  Kensington  Schule, 
London  und,  nachdem  er  1868  nach  Amerika 
übergesiedelt  war,  an  d.  Pennsylvania  Acad., 
Philadelphia.  Von  C.  die  Reherstatue  des 
Generals  Meade  in  Fairmount  Park,  Phila- 
delphia, einige  Freifiguren  und  Reliefs  in  der 
Qly  Hall  ebcoidort,  und  mehrere  Bronze- 
Böam  ^  IBB  Teil  öffentlkb  Aofstelling 
gelvd»  habob  C  lebt  in  Philadelphia. 

L.  Taft^  Hialoty  «1  Aneikan  Scnlptarc, 
New  Yofk  1908.  —  Wbo'a  Who  in  Aneric« 
1010—11.  B. 

Calder,  Alexander  Stirling,  ameri- 
kan. Bildhauer,  Sohn  des  Alexander  Milne 
Cakler.  geb.  U.  1.  l^TO  in  Philadelphia.  Pa. 
amnene  an  oer  rcuuayivwni  AcwKiny  %m 
Fine  Arts  1SS6— 1890  und  unter  Chapu  und 
Falguicre  in  Paris  1890—92,  ließ  sich  bald 
darauf  in  Philadelphia  nieder.  (Großes  tech- 
aiacbes  Können,  verbunden  mit  Originalität 
d«r  Anffaoouag  «ad  einem  feinen  GefShI  fBr 
dekorative  Elemente  verleiht  seinen  Statnes 
den  Reiz  frischer  Scbaffungskraft.  Sein  „Pro- 
fessor Dr.  Samuel  D.  Gross"  vor  dem  Army 
and  Medical  Museum  in  Washington  gehört 
zu  den  voraüglichtten  llMiumenten  der  Sudt, 
und  seine  7  Statuen  von  presbyterianischen 
TheokDgen  über  dem  Eingang  zum  Wttfaer« 


3«! 


Cdder  —  Caldmri 


spooo-Gebiude  in  Philadelphia  zdchnen  sich 
durch  grofixögige  Auffassung  und  treffende 
Chanktcriaicning  im.  Seia  NaidiMi^  1900 
in  Parii^  wtifdt  tdir  geprieMo,  md  too  »d- 

oen  Ideal-Statuen  hat  ein  „Primal  Duooatent** 
noch  größere  Anerkennung  gefunden.  Andere 
Werke  voo  ihm  im  St.  Louis  Museum  of  Fine 
Alt,  in  der  Philadelphia  Acadenirt  im  Frank- 
lin Inn  Chib,  Phltadelpbia,  im  Flrirmonnt 
Park  ebenda  (Sunken  Sun  Dial)  u.  im  Throop 
Institute,  Pasadena.  Ca),  (monumentaler  Por- 
ticus). 

L.  Taft,  American  Sculpture.  —  The  World's 
Magazine  September  19  IQ.  —  Houie  and  Garden 
June  1903.  —  Out  West.  Sept  1009,  die  IcUtea  3 
osit  Abt>.  —  Salon-Kataloge.  Edmund  von  Mach. 

Galta^  Tbomaik  acbott.  Kt^entecher, 
«ahndieitttldi  in  E(finb«g,  atadi  1710  rcap. 

1720  zwei  Wappenexlibris. 

H.  W.  Finch  am,  Artista  of  British  and 
American  Book  Plates.    London  1897.  B. 

Calden,  Luis,  GlockengieSer  in  Sevilla 
(10.  Jahrh.?},  der  für  die  Kirche  S.  Miguel 
nnd  die  CapiUa  de  ia  Antigua  der  Kathedrale 
dodien  lieferte, 

G  ?  s  t  0  s  o.  Art«.  ScTill.  I  47.  U.  v.  B. 

Caldera,  Simone,  Goldschmied,  geb.  in 
Andora  (Rivicra  di  Ponente).  Nachdem  er 
•einer  eigenen  Aussage  zufolge  zur  Erlemtmg 
•efaier  Kvntt  ,4iscurrit  per  varta  mundi  ioea* 
nnd  hierauf  zunächst  in  Siena  tätig  gewesen 
war  (in  den  Sieneser  Urkundenwerken  von 
Milanesi  u.  Borghcsi  e  Banchi  nicht  erwähnt), 
siedelte  er  im  Frühjahr  1441  auf  Einladung 
gcnuesiacher  Notabein  „conttitnlonim  supra 
fabrica  guamimenti  reliquiarum  corporis  beat. 
Johannis  Baptiste"  nach  Genua  über,  wo  er 
auf  sein  Gesuch  vom  24.  März  durch  Anziani- 
Beschlüsse  vom  5.  u.  17.  Mai  d.  J.  auf  8  Jahre 
und  im  Dezember  1447  bezw.  im  Januar  1448 
mf  weitere  3  Jahre  erbebliclie  Steuerprivi» 
legien   zugebilligt   erhielt  (Urkondenfonde 

Staglienos).  Laut  Urkiindenfund  Alizeris 
1452  gleichfalls  noch  in  Genua,  laut  Urkun- 
denftmd  Bertolottis  dagegen  1454  in  Rom 
nachweisbar  als  Juwelier  des  Papstes  (Zah- 
lung I6r  Arbeiten  an  einer  göld.  Rose), 
scheint  C.  später  wiederum  in  Genua  an- 
sässig gewesen  und  jedenfalls  vor  dem  10.  2. 
1468  gestorben  »t  sein  (laut  Staglienos  Fest- 
Stellung  aus  G«aneser  Urlnnden  fiber  Erb- 
Bcbaftspronesse  zwiscfaen  Nachkoonnen). 
Den  aus  obiger  Urkundenangabe  v.  Staglieno 
vermuteten  bedeutsamen  Anteil  C.s  an  dem  in 
reichster  Gotik  durchgebildeten,  mit  10  Hoch- 
reliefs und  4  Statuetten  geschmückten  silber- 
nen Reliquienschreine  Johannes  d.  Tiufers  im 

Domschatzc  zu  Genua  fmit  ('er  lüciniK-rn 
Signatur  des  (loidschmicds  Terati.u  di  Da- 
niele aus  Porto  Maurizio,  datiert  vom  28.  5. 
1488)  will  Saida  eingeschränkt  wissen  auf  die 
TOm  Figurenstile  der  10  Hodirefiefs  (Dar- 
stellungen aus  der  Täufer-Legende)  wesent- 
lich abweichenden  4  Eckstatuetten  der  Ge- 


nueser  Schutzheiligen  Gcurgius,  Laurentius, 
Sims  u.  Johannes  d.  T.  —  Von  dien  in  den  obi- 
gen EritprozeBttrininden  crwUmtco  4  H&chr 
kanaun  d.  Shnone  C.  ist  GhOImo  C.  (Sohn 
aus  einer  früheren  Ehe  Simones?)  vermutlich 
zu  identifizieren  mit  jenem  Giujtino  di  A»dorm 
dt  Gtnova,  der  im  Juni  und  Juli  1454  ä  BoB 
hohe  Zahlungen  erhielt  fnr  JnnilinlliliinMmw 
n.  Goldarbfiten  «n  einer  Ptpet-Mitra. 

M.  Staglteno,  Appnntl  e  Doc  aopra  dhr. 
Artist!  etc.  in  Genova  (1870)  p.  l»-a2.  41— M. 
52.  —  L.  T.  Belgrano  In  Afah.  Star.  Ilal. 
1870  II  193.  -  P.  Aliserl.  Not  dd  PMl  dd 
Dis.  in  Ligmria  IV  (1879)  1C8  ff.  —  S.  Vamf, 
Appunti  artist.  sopra  Lemal»  (1870)  B,  SC  — 
A  B e r t o  1  o 1 1 i.  Art.  Snbalvinlin  RoMa  (1184) 
p.  15  f.  -  W.  Saida,  Gema  (Letpi^,  E.  A. 
Seemaan,  190«)  p.  so.  • 

Caldecarl,  Enrico,  römischer  Architekt, 
tätig  um  die  M-ttc  des  19.  Jahrb.;  leitete 
1860  den  inneren  Umbau  des  Senatoren- 
palastes in  Rom  behufs  Unterbringnig  der 
städtischen  Amter.  Sein  Neubau  des  Hauses 
Corso  No  180—162  i.  J.  1844  wurde  gerühmt. 

Nibby.  Itin^rairc  de  Rome  1877  p.  33.  —  II 
Sagsiatore  1844  II  214—216.        Priedr.  Soack. 

CaMeraii,  Giovanni  Maria,  eigentlich 
Zttifonif  Maler  aus  Pordenan^  um  IBOO^ 
t  xwiscliett  lS6t  nnd  IBTOl  NachaluBer  seinen 

berühtnten  Landsmannes  Pordenone  und  des 
Anialteo,  oft  mit  diesen  verwechselt.  Fresken 
im  Dom  zu  Pordenone  1668,  in  S.  Triniti  bei 
Pordenone,  in  der  Kirche  der  Passincann 
(Passancana)  ges.  J.  M.  P.  IBIS,  dne  Tafel  in 
Dom  seiner  Heimat  Johannes  Maria  Portuen- 
sis  1564  signiert  Um  1670  wird  an  seine 
Erben  die  Restzahltmg  für  die  Kapelle  der 
Familie  Montereale  urkundlich  bescheinigt. 

Lanzi,  Stor.  pltt  III  79.  —  Nag  1  er,  Mo- 
nogr.  IV.  —  Maniago,  Le  belle  arti  FHulane 
1823.  —  F.  di  Manzaoo,  Ceuni  Biogr.  d.  art. 
Friulani  1885.  —  V.  Candiani,  Cat.  d. 
gettt  d'Arte  in  Pordenone  1881  p  22,  2,"!.  —  Re-- 
naldis,  Deila  Pitt.  Friulsna  1796  p.  62.  — 
Lermolieff,  Gal.  München  u.  Dresden.  — 
Kat.  d.  Gem.- Gal  des  Kais.  Friedr^Mos.,  Berlin 
T,  19D9  p.  177  (Bildnis  elMS  Bstlsdittger«.  viel- 
leicht ein  Werk  C.s).  R.  C. 

CsWetaii,  Jneopc^  goB  IflOB  dne  sign.  n. 

dat  Glodte  fQr  S.  Giovami  in  Olio  in  Ve- 

ncdig. 

C  i  c  0  g  n  a,  Inscr.  ven.  II  165.  B. 

CaUaraii,  Cxmte  Ottone,  ital.  Architdct« 
geb.  8.  8.  1780  in  Vicensa,  f  87.  10.  1808. 

Schüler  des  Abbate  Cerato  in  seiner  Vater- 
stadt, hat  sich  C.  später  mit  Erfolg  ganz  den 
Prinzipien  Palludios  angeschlossen.  Seine 
Zeitgenossen  nannten  ihn  Mpriocipe  dcgli  ar- 
dittetti  moderni*.  Voo  Cji  Bauten  seien  er» 
wähnt;  die  zwci  großartigen  Palazzi  LoscM 
(jetzt  Zileri  dal  Verme)  und  Cordellina  in 
Viccnza,  die  casini  Anti-^irla  (lieute  Magnoni- 
Calvi)  u.  Capra  (jetzt  Lamperttco),  die  Loggia 
dei  Trisstno  dal  Vello  dT>ro  u.  einige  Villen 
das.  AuBerhatb  Vicenras  zciigfn  das  Seminar 
in  Verona,  die  Kirche  S.  Orso  in  Santorso, 


L;igiu^oa  by  Google 


Villen  in  Breganse,  VivarOb  Marottica  usw.  u. 
«adüdi  der  HoehaHar  d.  Carmioe  in  Padua 

von  C.s  Tätigkeit.  Seine  architckt.  Zeichnun- 
gen und  Schriften  sind  von  A,  Diedo,  G.  B. 
Marang  r.i,     \     RiKato    und    A.    Vivorio  in 

swei  grofien  Bänden  1806—1816  u.  d.  Titel 
»I  dläegni  e  «erittl  d'Afdiitettara  dd  Cdde- 
fari*  herausgegeben  worden. 

S.  Anti-Sola,  Un  dolente  trtbuto  di  versi 
«1  .  .  O.  C,  Vicenza,  1804.  ~  Arn.  Arnaldl 
d  i  I.*  T  o  r  n  i  e  r  i,  La.  vita  e  le  opctt  del  C, 
Vic,  1808.  —  G.  Lc  Breton,  Not.  hift  ».  la 
vie  et  let  ourr.  de  .  .  O.  C.  in  d.  Annale«  de 
rinjt.  de  France  (italien.  Übersetzung  Padua 
1839)  —  A.  Diedo,  Elogio  di  O.  C.  in  d. 
Atti  d  Accad.  di  belle  arti,  Venedic  1811.  — 
B.  Malacarne.  Letten  illtutr.  U  Tiu  d. 
arcbit.  C,  Vicenza  1845.  —  Bio«r.  Uniren.  IX 
88.  —  S.  R  u  m  o  r,  Gli  Scritt.  Vic.  del  aec.  18.  e 
19.  I         (Vcnexia  1905).  S.  Rumor. 

Calderini,  Guglielmo,  Architekt,  geb. 
1840  in  Perugia,  wo  er  leine  Ausbildung  er- 
hielt «.  seine  erste  Tätigkeit  als  Privatarchi- 
tdCt  entwickelte  (Wohnhäuser,  Villen,  Bade- 
anstalt, Friedhüfkapelle  u.  a.).  1867  beteiliRte 
er  sieb  an  der  Preiskonkurren«  für  die  Flo- 
rentiner Domfastade  ndt  t  Projdrten.  die 
Gottfried  Semper  als  Juryniitglied  lobend  her- 
vorhob (1S7(!  in  Parma,  1872  in  Maiiajui  aus- 
gestellt'!. Uie  Ausstellungen  in  Neapel  1877 
und  in  Turin  1S80  betchickte  er  mit  zahl- 
reicnen  njuwurien  m  oneniucMn  aaiitcn 
{Kommunal-  u.  .Ausstelliingspalästc,  Theater- 
bauten für  Perugia  und  Odessa,  Universi- 
tätsneubau für  Leiden  etc.).  Bei  verschiede- 
nen Preiskonkurrenzen  der  nächstfolgenden 
Jahre  cradi werte  er  hervorragendeil  Afchi- 
tekten  den  Sieg  mit  glänzenden  Konkurrenz- 
entwürfen, so  z.  B.  mit  denjenigen  zur  Banca 
d'Italia  in  Rom  (Sieger  Gaet.  Koch),  zum 
neuen  Sitznngaaaale  des  Parlaraentspälastea 
n  Rom  (Steger  Bd.  Talamo)  und  zur  neuen 
Biblioteca  Nazionale  Centrale  in  Florenz  (Sie- 
ger Ces.  Bazzani).  Er  selbst  errang  1883—87 
die  entscbeideiiden  Siege  in  der  Preiskonkur- 
roBi  um  den  neuen  Justixpniut  für  Rom,' 
dciaew  Grundsteinlegung  am  14  8.  1888  «r- 
ftdgte,  und  der,  Ende  1010  nach  C.s  Plänen 
vollendet,  am  11.  1.  1911  eingeweiht  wurde, 

—  eine  grandiose,  170  m  Länge,  164  m  Tiefe 
md  dO  m  Mnximalhöhe  aufweisende  Bau- 
Motes,  deren  wuchtig-pittoreske  Passaden- 
gliederiing  u.  -Dekorierung  in  einzelnen  Bau- 
teilen —  namentlich  an  den  Fiügelbauten  der 
nach  dem  Tiberflus&e  zu  gelegenen  Hauptfront 

—  Anklänge  an  das  Barocco  Bernin is  und 
Gal.  Alessis  aufweist,  im  übrigen  aber  eine 
auf  durchaus  nr  dcrn-persönlichen  Künstler- 
intentionen basierende  Ausgestaltung  erfahren 
hat.  Ein  weiteres  Hauptwerk  C.s  ist  der 
ebenfalls  1910  vollendete,  im  Anschlüsse  an  L. 
Pnlettis  neue  Kirchenfassade  in  streng  klassi- 
schem Stile  gehaltene  mächtige  Arkadenvor- 
bof  (Quadriportico)  vor  der  Westfront  der 


Basilica  di  S.  Paok>  fuori  le  nrara  n  Rom. 
In  aeiocr  Vaterstadt  Pentia  «iikililete  C 

noch  den  imgemein  harmonisch  wirkenden 
Prachtbau  des  Hotel  Moderne  (vollendet 
1908).  Auficrdem  betätigte  sich  dieser  schaf- 
fcnsfreudige  Künstler  auch  als  Restaurator 
hbloriseber  Baudenkmäler  (Kirche  S.  Co> 
stamo  in  Perugia  1888,  —  Entwurf  zu  einer 
stilechten  Renaissancefassade  für  S.  I^renzo 
in  Florenz  1900),  -  als  Lehrer  seiner  Kunst 
in  Perugia  und  Pisa  und  schließlich  an  der 
Scuola  SnperioR  di  Applkazione  degli  In- 
gegneri  zu  Ron,  —  SOwie  als  Kunstschrift- 
steller (interessant«  Studie  fiher  „Mkhelangek) 
Buonarroti  e  la  ptttuim  Dodenm"  —  Fitiii^ 

1876  —  u.  a.). 

G.  Semper  in  Kunstchronik  1867  p.  167, 
174;  cf.  1884  p.  710:  sowie  Ztachr.  f.  bild.  Kat 
1892  p.  72,  1SÖ5  p.  :i:j5.  —  II  lo  Congr.  Art.  Ital. 
e  l'Esposir.  di  B.  Arti  a  Parma  1870  p   190,  260. 

—  Giorii.  d.  Esposiz.  di  B.  Arti  a  Roma  1883- 
p.  66  f.  —  Arte  e  Storia  1888  p.  232,  1898  p.  8, 
1899  p.  30  f.  —  Illustrax.  Ita].  1889  I  187—190. 

—  Rasa.  N"ax.,  vol.  94  p.  79—90.  —  De  Guber- 
n  a  t  i «.  Dir.  d.  Art.  Ital.  Viv.  (1889)  p.  85  f.  — 
R.  R.  Padri  Benedeit,  di  S.  Paolo  a  Roma  1900 
p.  94.  —  L'Arte  1901  p.  258.  —  Raas.  d'Arte  1901 
p.  792.  —  A.  R.  W  i  1 1  a  r  d,  Hist  o£  Mod.  lul. 
Art  (1002)  p,  565  ff.  Ztschr.  „Der  Architekt" 
1903  p.  48  f  —  11  Manocco  190«  N.  23  p.  3.  — 
Augusta  Perusia  1907  p.  33  f.  —  L.  C  ä  1 1  a  r  i, 
Storia  d.  Arte  Contcmp.  lul.  (1909)  p.  122,  127; 
I  Palazzi  di  Roma  p.  341.  L.  CiUari. 

Caldefini,  Luigi,  Maler  u.  Bildhauer,  geb. 
ISdO  in  Turin,  Autodidakt,  malt  Figurenbil- 
der, Tierttücke  und  Landschaften,  von  denen 
mehrere  TOm  italieb.  Kfinigshause  und  vom 
Musco  Civico  zu  Turin  angekauft  wurden,  u. 
pflegt  gleichzeitig  die  Figuren-  u.  Tierplastik. 
Verschiedene  Marmor-  und  Bronzestatucn  u. 
-Reliefs  von  setner  Hand  findet  man  in  den 
Kirchen  Ttarins  und  Piemonts^  cfaies  scmer 
Bildwerke  be.-sitzt  auch  das  Turiner  Museo 
Civico.  Für  die  Stadt  Ludenscheid  in  West- 
falen .schuf  er  einen  Monumentalbrunnen  In 
der  Florentiner  Kunstausstellung  1807—08 
sah  man  von  Ümi  ein  T  andarliaftusmildf 
(„Sole  di  gennaio")  und  eine  bWMCae  Bie* 
fantengruppe  (Kat.  p.  72). 

Arte  Decorativa  Moderra  II  311.     L.  CAllari. 

frSMfr»ffilj  Marco,  Maler,  geb.  am  20.  7. 
1880  in  Turin ;  1867—70  Schüler  der  dortigen 
Accademia  Albertina  unter  Enrico  Gamba  u. 
Andrea  Gastaldi,  wurde  er  unter  der  Lei- 
tung Ant  Fontatiesis  zu  einem  der  bedeutend- 
sten und  feinsinnigsten  picniontesischen  Stim- 
mongslandschafter  imscrer  Zeit  iKratigebildd^ 
der  seit  seinem  Debüt  in  der  Turiner  Promo- 
trice-Ausstellung  1872  mit  Gemllden  wie 
„Giardino  reale"  (1878),  — Parco  antico" 
(1874),  —  „Fine  d'ottobrc"  (1875).  — 
„Rive  del  Po  a  Torino"  (1876),  —  „Veduta 
di  Valsolda"  (1878)  stetig  wachsende  Er- 
folge erntete  und  in  der  TUriner  Ausstel- 
lung 1880  mit  9  durch  den  Großen  Preis  für 
Landschaftsmalerei  ausgezeichneten  («emäldea 


S8S 


eineo  wahren  Triumph  feierte.  Die  ital.  Re- 
gi<Tiuig  erwarb  von  ihm  1884  das  Gemälde 
nTristezza  Invemak"  (1886  im  Pariser  Sa- 
lon, 1907  auch  in  Barcelona  prämiiert)  für 
die  Galleria  Naxknak  Modenu  in  Rom,  die 
als  weiteres  Weit:  Ca  neoerdii^  auch  das 
Bild  ,^tatue  solitarie"  ankaufte.  Das  Tu- 
rincr  Musco  Civico  besitzt  von  ihm  eine 
ganze  Reihe  voo  Gemüden,  darunter  „Salf 
altipiano*,  —  »Aprile",  —  „Estate  nelle  Pre- 
alpi",  —  die  Mailänder  Brera-Galerie  „A 
18b0  metn"  und  „Sole  d'Invemo".  Als  wei- 
tere Hauptwerke  C.s  sind  hervorzuheben  „II 
riposo"  (1890),  —  „MezzofiOfilO^  (1*91),  — 
„Soleil  d'automne"  (piemontrs.  A!p«nland- 
schaft,  1900  in  der  Pariser  Weltausstellung 
viel  bewundert),  —  „L'estatc  di  San  Martine" 
(1806,  —  1906  im  Pariser  Sakn  «i«cateUt). 
Eine  Mnfangrddw  KdlldctiyaiiMtdliav  yoa 
Gmilden  C.s  wurde  1898  in  Turin  veran- 
staltet und  brachte  dem  Künstler  vielfache 
Ehrungen  und  einträgliche  Verkäufe.  In  der 
Florentiner  Ausstellung  1807—06  sah  man 
von  flnB  noch  die  OlsciuHde  MTcn^orafi  In 
giro"  und  ,.Tn  Val  Pellicc".  Gelegentlich  hat 
er  sich  auch  als  schlicht  und  feinfühlig  cha- 
rakterisierender Porträtist  betätigt.  Als  Kunst- 
schriftsteiler veröffentlkhte  er  neben  abi- 
reichen Zeitschriften-BMiy«  dM  trdnkin 
biographische  Studie  üher  seinen  jung  ver- 
storbenen Freund,  den  Tnriner  Maler  F. 
Moeso  CfMemorie  postoiM  di  FilüceiBU 
Mosso",  —  Turin  1884). 

De  Gubernatis,  Di*,  d.  Art  Ital.  Vir. 
(1889)  p.  M.  —  A  Stella,  Pitt,  e  Scult  in 
ri—Oiite  (1W3)  p.  487— iBl.  —  Paola  Lora 
broso  in  Emporium  (Bergamo)  1898  VII  243— 
8M  (mit  Abb.).  —  E.  A  ft  e  II  i  in  L'Arte  all' 
E«pofix.  di  Torino  189»  p.  179—182.  —  Dr.  Bel- 
f  i  o  r  e  in  La  Quadriennale  di  Torino  1902 
p.  M  {.  —  A  R  VV  i  1 1  ard,  HiM.  of  Mod.  ItaL 
Art  (lOOS)  p.  491  -  L.  Ciliar i,  Stor.  d.  Aftt 
Contemp.  Ital.  p.  328  f.,  334,  339  f.  — 

Einpu.'io  Pi'tor.  1880  II  70.  -  Fanfulla  d.  Do- 
nieaica  löbl  N.  34  p.  3  ;  1883  N.  6  p.  3.  —  Italia 
Artiitica  1888  p.  198.  —  Gaz.  d.  B.-Arts  1900  II 
587.  —  L'Arte  IWlp.  289;  IWtt  p.  309.  - 
CM.  4.  BipoatM.  dl  Flmn  UOf-8  p.  78. 

L.  CUlari. 

CaMariao  (Galderini),  Giuseppe,  italien. 
Ifalcr,  Kanatfrwmd  n.  Abate,  Mitte  dee  18. 
Jdirh.  in  Miilnidt  von  den  in  der  KspmiBer* 

kirchc  in  Pavia  ein  Gemälde,  der  gekreuzigte 
Christus  zwischen  S.  Francesco  und  S.  Giu- 
■Eppe  de  Leonessa,  sich  befindet. 
ZnnLEac  wanx.  —  Bartoli,  Pitt.,  icult.  ed 
dltdin  n  181.  —  FBaali,  Lex.  Suppl. 

R.  C. 

M  a  t  e  o  d.  A.,  Buchmaler  in  Bar- 
«AmM,  ida  Name  in  Akten  der  Jahre  1885— 
1887. 

V  i  ft  B  r  ».  Adic.  1  34.  M.  v.  B. 

CaM«t6,  M  i  t  e  o  d.  J.,  Buchmaler  in  Barce- 
kma,  wohl  Sohn  des  Vorifen,  in  Akten  dea 
Jahres  1419  erwähnt. 

V  i fi aa a,  Adic  I  34.  M.  v.  B. 


CUtaab  Simone,  italien.  Ck>kiKJinucd. 
der  1603  Messeigrifie  for  d«B  Hof  v«B  Ur- 

bino  fertigte. 

Rjjv  bibl.  deir  arte  Ital.  1899  II  M.       R.  C. 

Calden»,  Abelardo  Alvere^  Gcnns 
und  Portritmalcr  aoe  Pcra,  lebt  in  London. 

C.  beschickte  die  Ausstellung  der  Londoner 
Royal  Acad.  1882  und  1894,  den  Pariser  Sal. 
d.  Sc>c  des  art  frant;.  1896  u.  1896  sowie  1900 

die  £xp  d.  beaux  arta  in  Paria  mit  einer 
Reihe  von  EHdem,  dem  Gegenatand  mei- 
stens aus  dem  gesellschaftlichen  Leben  ge- 
schöpft ist  („Aftemoon  Tea",  „Une  Char- 
meuse", ^ouma  ;x  il  ustrcs"  usw.). 

Graves,  Roy  Academy  I  1905.  —  Cat.  d. 
l'exp.  decTi    1  iOO.  —  Salon-Kat.  B. 

Caldcröa,  Andres,  (kddachmied  in  Akali 
de  Hcnards.  der  für  den  kgl.  Hof  ailwilclib 
erwähnt  1606  and  1680. 

Msrtt  j  Mona«.  Eamd.  Urt;  artbt.  888- 
80«.  M.w,B, 

CaMail^  Fernando,  Maler  in  Sevilla 
um  1480. 

G  e  1 1  o  •  o,  Artlf.  Sevül.  II  18.  M.  v.  B. 

Calderön,  Pedro,  Bildhauer  in  Sevilla, 
der  1694  daa  Monument  der  Karwoche  der 
Kathedrale  aoabeaaeite. 

Caan  Baraittdea,  Oiaa.  1 18f.  M.9,B. 

Ckltai^  P  e  d  r  o  d  e.  Uder  in  Sevilta.  1811 
führte  er  im  Auftrage  des  D.  Rodrigo  San- 
tillan  einen  Altar  in  der  Kirche  der  hl.  Ma- 
rina aus,  er  Idite  noch  1028. 

Gestoao.  Artü.  SevUL  II  18.  M.  v.  B, 

Calderaa,  Pedro  Lopez,  mextkan.  Maler 
des  18.  Jahrh.  Erwähnt  wird  von  ihm  ein 
Abendmahl  im  Kloeter  San  Fernando  zu 
Mexiko  von  1728 

Couto,  Dialogo  «obre  la  pintura  en  Mexico 
1880^  9.  Mi  —  Lneia  Retesfia  hiatorica  p.  19. 

AdoU  d*  CeuUtuer. 

Calderon,  Philip  Hermogenes,  Maler, 
geb.  am  8.  6.  1888  in  Poitiera»  f  am  80.  4. 
18M  in  IjondoBi  Sohn  einea  spanlsdien 
Priesters  u  Literaturprofessors,  mit  dem  er 
1845  nacli  I-ondon  kam.  Zunächst  I^ehrling 
eines  Londoner  Zivilingenieurs,  widmete  er 
sich  1860  in  Jamea  Matbewa  Leii^'a  Lehrate» 
Her  in  der  NcwsMn  Street  m 


1881 — 52  an  der  Pariser  Ecole  des  B.-Arts 
unter  der  Leitung  F.  C.  Picot's  dem  Studium 
der  Malkunst,  debütierte  in  der  Ausstellung 
der  Londoner  R.  Academy  1868  mit  dem 
GemiMe  ,3r  the  Waters  of  BaMoa*  and 
beschickte  sie  daim  bis  1897  fast  alljährlich 
mit  den  mannigfaltigsten  Historien-,  Genre-, 
Landschafts-  und  Bildnismalereien.  Seinen 
ersten  bedeutenden  Erfolg  erntete  er  1857 
mit  dtm  Gemälde  „Bröken  Vows",  mit  den 
er  auf  einige  Zeit  in  prä-rafFaelitische 
Bahnen  einlenkte.  Der  durch  dieses  Bild  be- 
gründete volkstümliche  Ruf  Cs  erfuhr  noch 
eine,  wesentliche  Steigerung  durch  das  1862 
aoigciteUte  Gemälde  „After  the  Battle". 
Während  er  bis  etwa  1859  eine  möglichst 
dicke,  glatte  und  leuchtend  weiBe  Leinwand- 


Ly  Google 


Calderoa  —  Caider6n  Roca 


bevorzugt  batu,  malte  er  apiter 
degcgin  nft  Vorliebe  sof  mir  cmfidi  giiiii* 

dicrte  Leinwandflächen,  wobei  er,  um  seine 
Gemälde  vor  der  Fcuclnigkeit  der  Mauern  u. 
vor  den  zersetzenden  Gasen  der  Luft  zu 
•chütien,  gern  zwei  dicht  miteixuoder  ver- 
klebte Leinwandblitter  verwendete.  Die  1888 
bis  64  ausgestellten  Gem.  ,,Catharine  of  Ara- 
gon", —  „British  Embassy  in  Paris  on  the  day 
of  the  massacre  of  St.  liartholomew"  u.  „John 
Hampden's  Burial"  brachten  ihm  die  Ex- 
w*n""E  zum  .^sociate"  der  R.  Academy. 
Für  das  1886  in  der  R.  Academy  ausgestellte 
vielfigurigc  Kostüiubild  „Her  most  High, 
Noble  and  PiDssant  Gracc"  (seit  1903  in  der 
Corporation  Art  Galierjr  zu  Leeda)  wurde  er 
in  der  Pariser  WeH—Wtelhlg  1867  durch 
eine  gold.  Medaille  ausgezeichnet  Seit  1867 
„Keeper"  der  R.  Academy,  behielt  er  dieses 
Amt  bis  zu  seinem  Tode  bei.  Mit  den  Ge- 
mälden „Sighing  his  Soul  into  his  Lad/s 
Face"  (1868)  und  „Home  they  brought  her 
Warrior  dead"  (1877)  schlug  er  schlieBlich 
jene  pathetische  Richtung  ein,  in  der  er  als 
sein  Hauptwerk  das  1891  datierte  Gemälde 
„St  Elizabeth  of  Hungary"  schuf,  das  aus 
der  Chantrey-Stiftung  tmter  dem  Katakig- 
titel  „Renundatiom"  für  die  Londoner  Natk>> 
nzl  Gallery  of  British  Art  angekauft  warde. 
—  Mit  G.  Lcslie.  W.  F.  Yeames,  H.  S.  Marks, 
D.  W.  Wynfield.  G.  A.  Story  und  J.  E. 
Hodgson  gehörte  C.  zur  KünstlerKruppe  von 
St  Johns  Wood  ScbooL  Gleich  seinen  Schul- 
genoBsen  malte  er  hanptsicUidi  Kostfim- 
stücke,  die  als  eine  Art  Zwischenstufe  zwi- 
schen Historienbild  und  Genreinterieur  sich 
darrtellen,  und  denen  cnw  gewisse  Kraft  der 
dramatisfhen  Wiritoot  aadnwfihaMi  ist  In 
seinen  Werken  finden  rieb  framMadie  Mal» 
wcLse  und  englische  Empfindungsweise  zu 
eigenartiger  Einheit  verbunden.  Sieben  Ge- 
mlMe  (signiert  „Ph.  H.  Calderoa"  tmd 
datiert  1868—18801,  aus  letzterem  Jahre  anch 
em  DoppelbiMnis  d.  Ebepaai«t&  C  Schvabe) 
gelangten  mit  der  Schwabe<^fln«  188S  k 
die  Hamburger  Kunsthalle. 

Gai.  d.  B.-ArU  1861  XI  274 ;  1866  XXI  W  f. ; 
1867  XXIII  92,  814;  1808  XXV  66  f.;  1869  II 
56,  «0.  —  Ztachr.  f.  bitd.  Kst  1870  p.  374 ;  1871 
p.  37«.  —  Tbe  Art  Joura.  1870  p.  9  ff . ;  1895 
p.  180 ;  1698  p.  190.  -  The  Portfolio  1870  p.  97— 
102;  1675  p.  15  f.;  1880  p.  42  f.  —  The  Maga- 
xine  of  Art  1878  p.  197—202.  —  Rcpcrt  f  Kstw. 
1888  p.  409.  —  Fr.  T.  BStticher,  Malerw. 
d.  19.  Jahrh.  (1891)  I  154.  —  P.  H.  Bäte,  Eagl. 
Pre-Raph.  Paintera  (1899)  p.  91.  —  H.  Mi- 
reur,  Dict.  des  Ventei  d'Ait  (1901  f.).  — 
Bryaa.  Dict  of  Paint  (1903).  —  Gravea, 
S.  AtmL  (UW)  i  BOL  lastit^  jUMe).  -  Kat 
'    ^g.  Alt  Caa.  an  X«adi.»W  jp.  88  ;  der 


Kat 
dar  Kl 


flf  Bdt  Alt  aa  Londaa  UIO  a.  M  Ls 

jr.Tk 


MIO 


William  Frank,  Maler,  g^ 

am  28.  2.  1866  in  London,  tätig  ebenda,  Sohn 
von  PhiL  Hennog.  C,  Schüler  von  A.  Le- 


gros  an  der  Loodooer  Slada  Sjdnot  et  Axt, 
beschickt  seit  18»  laal  aUjihrHch  die  Lon- 
doner R.  Acaderny-Ausstellungen  u.  seit  19OT 
auch  den  Paris.er  Salon  der  Societc  des  Ar- 
tistes  Frantais  mit  ilistonen-,  Genre-  und 
Bildnismalereien  sowie  namentlich  mit  Ticr- 
stfidwn,  die  seinen  Ruf  begründeten.  Ala 
Hauptwerke  sind  hervorzuheben  die  Gemilde 
„Feeding  the  Hungry"  (1882,  angekauft  von 
der  Königin  von  England),  —  „Pfcrde- 
schwenune"  und  „Pferdemarkt",  sowie  „Ratp 
tenOoger"  (1884  und  1886.  mit  der  Schwab«- 
stiftimg  in  die  Hamburger  Kunsthalle  ge- 
langt), —  „Dante  in  the  Valley  of  Terrors" 
(1SB(]),  —  „Jchn  I^Iampden  mortally  wounded 
at  Chalgrove  Field.  1043"  (1887),  —  „Gelert" 
(Kämpfende  Hunde,  1S1)3  in  London,  1896  in 
Berlin  ausgestellt),  —  „The  Crest  ol  the  Hill" 
(1888,  jetzt  in  der  National  Gallery  zu  Bris- 
bane, Australien),  —  ,,On  a  Sca-beat  Coast 
where  Hardy  Thracians  tarne  the  Savage 
Horse"  (1906  in  London,  1907  in  Paris  aua- 
gestellt), —  J>oga  playing"  (1910  in  Paris 
prämiiert),  —  dttu  BOdiiisse  wie  diejenigen 
Fred.  Corytons,  der  Miss  Clairc  Dewrance 
etc.  In  der  R.  Academy- Ausstellung  1810 
sah  man  von  ihm  auch  eine  Bronzcgiuppe 
wMatoal  Accomodation'*.  £r  ist  der  Bcffü»- 
der  und  Ijciter  einer  eigenen  Ldirwerkatatt 
für  Tiermalerci. 

Graye«.  R.  Acad.  Exhib.  (1905).  —  Wbo't 
Who  1911  p.  309  Pariser  Saloo-Kat  (Soc.  d. 
Art  Fran;.)  seit  1907.  —  Kat  der  Kunsthalle  lu 
Hamborg  1910  p.  20.  U.  W.  BrockwU. 

CaUmn  da  la  Bares,  Vicente,  Maler, 
geb.  170B  in  Guadalajara,  f  1TB4  in  Madrid. 

Schüler  F.  (Joyas,  hauptsächlich  im  Porträt- 
fach tätig.  Für  das  Kollegium  der  Primon- 
stratenser  zu  Avila  malte  er  die  GdMH  dea 
hL  NoriMiL 

Cean  Beraiade«.  Diee.  VI  88. 

€«ld«r6n  Soca,  A  1  f  o  n  ^  o,  Maler  und  Illu- 
strator, geb.  in  Manila  (Philippinen),  widmete 
sich  als  Soldat  atitodidaktiscben  Studien  in 
der  Schlachtenmalerei,  studierte  dann  in  Ma- 
drid unter  der  Leitung  von  Cärlos  Mugica  y 
Perez  und  debütierte  in  der  Madrider  Aus- 
stellung 1860  mit  einem  MCafäuus-Intericur 
in  Tetuan"  und  mit  2  Porträtstudien.  Spiter 
auf  Kuba  ansässig,  beschickte  er  die  KiflMb' 
ausstellungen  zu  Puerto  Principe  (jetzt  Ga- 
magücy)  sowie  auch  die  spanischen  Kunst- 
ausstellungen weiterhin  mit  kubanischen  und 
spanischen  Historien-  und  Sittenbildern  wie 
»Revalacian  dd  mar  Pacifico  k  Vasoo  Nnfiaa 
de  Bafboa*  (Madrid  1866),  —  „FanuBa  in- 
.surrecta  espaiQoIa  en  la  isla  de  Cuba"  und 
„Voluntarios  en  Cuba"  (Madrid  1876),  — 
,JSI  salto  de  la  (^rilla",  —  »Fosforeros  va- 
leBcianos''p  —  «Üna  iadta  malicana"  (Valencia 
IS&Cff  etc.  Pur  Zdtacbftftea  wie  «La  Itu- 
stracion"  und  „Museo  Universal"  liefarta  er 
zahlreiche  lUustratioasaeichitungen. 


I.V. 


uiyiii^uü  uy  Google 


Cmlderone  —  Caleff 


0««erio  y  Bernard,  G*L  Biopif.  de 
Alt  WmdL  *1  8.  ZDC  (IM  1>  uHl 

M.  Utrillo. 

CaUaroM,  Pier  Casimiro,  aizilian.  Ma- 
ler der  Gcfcawani  geh,  nmcbildrt  o.  titiK 

^  «        t  II  1 1 ii I  -" -  *  —  

■i  rllCTIIlO^  DCKBKB  QM  iUHRU^^n  IM 

dortigen  Circolo  Artistko  wie  aach  die  Kunat- 
auistellungen  zu  Neapel,  Mailand,  Turin  etc. 
mit  virtuos  gemalten  Archilekturaquarellen, 
Imerkon  de  In  der  Turiiier  Anntfllnng 


ans  dem  EktteAoU  an  MflWCak  (Kat. 
No.  692).  L.  CiUari. 

Caldenni,  Matteo,  veoez.  Bildh.,  Antvag 
dM  1&  Jabrh.,  voo  ihn  8  IfunDOfimd  fiber 
der  Tär  von  S.  Mark  dd  rimll.  «adi  un 
PaandenadniMMlc  voa  S.  EtHtnMo  wn  er 
beteiligt. 

lloschini,  Gaida  di  Venczia,  181S. 
Ctldkob  Andrea  dalle,  s.  ./l«tfrw  dalle 


CaUieii,  s.  Cialdieri. 

CaUiai,  L u  ig i,  italiefl.  Architekt,  beteDigte 
■ich  1900  an  der  Natioaalca  Koofairrais  fir 
die  FaiMde  von  &  Lorano  ia 
eriddt  mit  9  endercn  unter  B 

die  goldene  Medaille.    Den  ersten  Preis  er- 
warb der  römische  Architekt  Cesare  Bazzani. 
L'Afti  IMl  ».  M.  ~  iMt.  dTAMi  IMtt  p.  79. 

C.  B. 

9,  Francesco  di  Paolo,  Maler 
in  einem  TeaOment  tob  Si.  1  U91 
n  Vioan.  vor. 
Aroaldi,  Deier.  dl  VkoBa,  Vkeua  IRt 

I  18,  60.  in.  S.  Rmmmr. 

Caldolirer,  J  a  i  m  e,  Bildhauer  in  Barcelona. 
1546  führte  er  ein  hölzernes  Proaeasioaskm- 
zifix  für  das  Kloster  MoMleridB  aas  und 
Übernahm  kurs  vor  1060  — t*™— "  mit  Juan 
Hngnet  de  Artft  die  BiMbeocrarlieiten  an  der 
Orgel  der  Kirche  S.  Maria  del  Mar. 

Cean  Bermudez,  Dicc.  I  187.  —  V  i  Ii  a  i  a, 
Adic  II  89.  M.  V.  B. 

Caldori,  Carlo,  italien.  Zeichner,  nach  dem 
J.  B.  Sintea  eine  Fdge  von  Altertümern  fe> 
Höchen  hat;  erate  Hüfte  dea  1&  Jahrh. 

Hainaekea,  INek.  d.  Alt  ni.  R.  C. 

GMfvaU,  James,  Kupferstecher,  geb.  1739 
in  London,  debütierte  1768  in  der  Ausstellui« 
der  Society  of  Artist«  mit  einem  Kupferstich 
■ach  Dav.  TcnienT  HRattmfinfer*  nnd  be> 
icMckte  1770—80  die  AmaUMungen  der  Free 
Society  of  Artists  mit  weiteren  Reproduk- 
tnoastichen  nach  Gemälden  älterer  und  zeit- 
genössischer Künstler  sowie  namentlich  mit 
Portrülnvfersticbcn.  Unter  seinen  BUdaia- 
süclicu  sind  barvoitulieben  die  Portrita  der 
Catharinc  Countess  of  SufFolk,  des  Sir  Henry 
Oxenden,  des  Sir  John  Glynnc  und  des  Sir 
Roger  Curtls  O^tzt.  nach  W.  Hamilton),  des 
Admirala  Keppel,  der  Hiatorilcer  David 
Hnrae,  Tredway  Nash  and  John  Gilliet,  der 
Kupferstecher  F.  Vivares  und  G.  van  der 
Cucht,  der  Schauspielerin  Mrs.  Siddons  mit 


ihrem  Söhnlein  (dargestellt  in  ihrer  Rolle  ala 
„Isabella".  nach  W.  Hamihoo,  datiert  ITtKl 
etc.  Nach  W.  Hamilton  stach  er  auBcrdem 
„Tte  Camp  at  Coatheatb"  (1778)  und  eine 
Szene  aus  Shakespeares  „Coriolan"  (Akt  V, 
Szene  8),  —  nach  G.  Carter  „The  Immofta- 
lity  of  Garrick"  (1788,  die  Landschaft  von  S. 
Smith  gestochen)  nnd  wEnfagement  betwcm 
the  Quebec  Frigate  and  Hie  Sarreütante',  — 
nach  R.  Adams  „The  Fete  Champetre  given 
by  the  Earl  of  Derby  at  the  Oaks"  (1774,  ge- 
meinsam mit  Ch.  Grignion  gestochen),  — 
MKjh  &.  Willett  mhoi  TaiacfaiedMa»  JEagd^ 
Mlttefii  9  Kaffititifthi  so  „A  DeiufptlBn 
of  the  Library  at  Merly"  etc.  Auch  lieferte 
er  Kiq)ferstichbeiträge  zu  Boydell's  „Shake- 
speare", zu  Cook's  „Vcyases"  und  zu  Tbom. 
Sberaton'a  Möbelvorlagenweric  .The  Cahinet« 
Maiict'a  and  Uphobtcm'a  DrnHng»BoQl^. 
Die  Datienuigen  seiner  zam  Teil  unter  Zit- 
hilfenahme  ckr  Atznadel  in  brillanter  Technik 
auageführten  Linienstiche  laufen  bis  1789  (laut 
Bfjraoa  AogalN^  —  Sein  Bruder  CaW- 
fMff  war  ab  Maler  in  Schottland  titig  oad 
laut  Williamson  in  Ausstellungen  zu  Edtal> 
burgh  mehrfach  mit  Bildnisminiaturen  ver- 
treten (t  Februar  1819). 

Le  Blanc,  Man.  I  (mit  iit.  Lit.).  —  Hel- 
ler-Andresen.  Haiüdb.  I.  —  Redgrave. 
Dlct  of  Artl«tt  1878.  —  P.  Jeasen,  Kat  d. 
Oraamest«tichumml.  <L  Berliner  Kstcew.-Mui. 
1894  N.  855  —  M  treu  r,  Dict.  des  Ventes  d'Art 
1902  II.  —  Bryan,  Dict    cf  Pamters  1903  I. 

—  WiUiamion,  Tbe  Hist.  of  Portr.  Miniat 
1W4  II  SB.  —  Grave«.  The  Soc.  of  Artlata 
1907.  —  DicL  of  Nat  Bk>gr.  1908  III  688.  • 

COämn,  Edmund,  Maler,  geb.  am  SL 

12.  1852  in  Canterbury,  Schüler  der  dortige«  • 
Sidney  Cooper  School  of  Art  und  der  West 
London  School  of  Art,  weitergebildet  im 
Atelier  Julian  in  Paria  onler  Bonlanger  nnd 
LefclyTre,  titig  m  London ;  bcadtidct  die  Ana- 
stellungen  der  R.  Academy  seit  1882  mit  Tier- 
stücken  wie       Game  of  Hcn  and  Chtckens", 

—  JFor  the  Safety  of  the  Public"  (1887),  — 
JCran-Prinz"  (188Q),  —  «Arcadian  Paatarea* 
(tMi^ 

GravaiV  >•  Acad.  MäkOt.  ClifO). 

M.  W.  Brodmin. 

Caldwell,   William   H.,  engl.  Zeichner, 

geb.  um  1837  in  Rochester,  f  am  87.  6.  1890 

in  New  York  als  Kamtrcdakteur  des  dortigen 

„Daily  Graphic",  fir  doi  tr  anch  ala  lUustra- 

tor  tätig  war. 
Aneric.  Art  Anaual  1899  p.  82.  X. 

CalK  Hendrik  de^  hoUind^ Maler.  1171 
alt  Ldirling  in  der  GÜdo  sn  Haag,  «ter  fai 

Delft  tätig,  wo  er  1782  bei  einem  Hanikanf 

als  „Kunstschilder"  vorkommt 

0  b  T  ^  n,  ArcUaf  XV  Mi  CUer  Callce).  - 
DeUter  Archive.  A.  Brtäimt. 

Calais  Domenfcok  iMbA.  HoliKhnMwr 

aus  Florenz,  15.  Jahrh.,  fertigt  1492  für  flen 
Herzog  von  Calabria  einen  Casaone  mit  mu- 


aß6 


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CateCfi  —  Calegari 


siTiKfaer  Ailwit  imd  iür  da»  Ontorinn  de» 
junopa     ^  jimr  luii  pwiiiwiiwii 

PiUngieri.  Indice  d.  Art  upel.  1891  I. 

Calcffl,  Ercole,  BronzegieBer  und  -bild- 
hauer,  geb.  am  10,  10.  1631  in  Carpi  (Mo- 
dena),  t  ebenda,  eröffnete  1676,  nachdem 
er  es  als  Soldat  bis  zum  Capitano  gebracht 
ktttt^  im  alten  Sddofi  in  Caipi  für  dn  Her> 
wog  Francesco  Tl.  von  Cate  eine  Kanonen- 
gießerci.  Als  Gehüfrn  hat  er  zwei  Schweden, 
Meyer  und  Müller ;  sein  Lehrer  in  der  Kunst 
war  Anchise  Censori.  Bald  goB  er  auBer  Ka- 
naom' auch -andere  Wetl^  Omamentacfamucic 
fSr  daa  Tor  dea  kerngf.  Pädaatea,  apiter  an 
den  Fontänen  der  Zitadelle  angebracht.  Für 
das  Hau»  Rebecchi  ii»  Carpi  verfertigte  er 
einen  Türlclopfer  mit  feinen  Puttenreliefs  und 
«inem  Atlaa^.der  die  Weltkugel  halt,  £.  1687 
C>  ifeielduiet^  ferner  eine  Atrferatelranflr  naicli 
Ant.  Begarelli  und  Herkules  mit  Antaeus  für 
das  Haus  Bettini.  Bei  der  Familie  Gandolfi 
befand  sich  eine  Kreuzabnahme  aus  dem 
Jahre  1689,  in  aeablreichen  Kirchen  und  Ora- 
torien Kmsifece.  Seine  letstai  Aibcilien  waren 
die  sogenannten  M.insfetti,  Kanonen  flach  den 
General  Mansield  genannt. 

Z  a  n  i,  Enc.  met  —  Tiraboschi,  Notizie 
etc.  17Ö6  p.  132.  —  Campori,  Art.  uegli  suti 
eatensi.  —  Chainpeaux,  Dict.  d.  Fondcr.rs 

Calegaii  (Cailegari,  Caiigari),  A  I  c  s  s  a  n  - 
dro,  Bildhauer  in  Brescia,  18.  Jahrb.,  Sohn 
dea  Santo  il  vecchio^  Bradcr  dca  Antonio^ 
adnif  einen  Neptun  fSr  den  Gartan  des  Haoaca 
Soardi  in  S.  Maria  C.ilchera,  einen  anderen 
für  den  Palast  Mazzucchelli  (Martinengo)  in 
Gliverghe  und  die  Engel,  die  den  Marmor- 
lahman  dea  wundertätigen  Madonncnbildea  in 
S.  Giovanni  Evangetista  trafen.  ~  AUs$amiro 
jun.,  Bildh.,  ist  Enkel  des  obigen,  Sohn  des 
Gelfino  C.  —  Seme  Söhne,  imbedeutendere 
Bildhauer,  heilen  nach  Zani:  Gia».  BaUitIa, 
Goftano,  Getüko,  Paolo. 

Zani,  Eoc.  met.  —  Feoaroli,  Artiati  Bres- 
ciani  p.  86.  —  P.  B  r  o  g  n  o  I  i,  Naora  Guida  per 
la  cittä  di  Brescia,  1826  p.  50,  116.  R.  C. 

Calagaii  (CaU^gari,  CaUsari)^  Antonioi, 
Bildhauer,  geb.  1606  in  Breada,  f  am  18.  7. 

1777  ebrnda,  Bruder  des  Alessandro,  arbeitete 
zuerst  gemeinsam  mit  seinem  Vater  Santo  in 
der  Kathedrale  zu  Bergamo  am  Altar  der 
Hell.  Femio  und  RoitiQOk  ai^iter  am  Dom  an 
Breaeb  o.  a.  die  BflMe  dea  Kardinab  Qnirini 
über  dem  Eingang,  die  beiden  Statuen  der 
Heil.  Ottaziano  u.  Gaudenzio  im  Presbyte- 
ritm,  und  eine  hl.  Agnea.  Ffir  S.  Alessandro 
lieferte  er  die  Statoe  «faur  Fidca,  für  die 
WkXnxK  Qciia  noe  wiiwii  pameoacn  uewegien 
Giovanni  Evangelista.  Femer  die  Amazone 
auf  der  Fontine  am  Domplatz,  den  hl.  Gio- 
vanni Nepomuk  in  S.  Nazzaro  e  Celso,  die 
hL  Jnngfran  an  der  Faaaad«  der  Parodiial- 
Ufdie  so  Bottieeini  Sera  n.  andere  Werks  in 
CrenKma  u.  Bologna,  namentlich  reizvoll  de- 
korative, schwärmerisch  beseelte  Statuen  hei- 


liger Frauen  in  nieiat^licb  raffinierter  Mar» 


Bildhauer,  hallen  Uttti,  Gkmfpt,  Smito  ü 

giovane. 

Zani,  Enc.  met.  —  Fenaroli,  Arti«ti  Brc». 
ciani  p.  87  L  —  Champeaux,  Dict  d.  Fon- 
dcura.  —  P.  B  r  0  g  n  o  1  i,  N'uova  Guida  p.  1.  c.  d. 
Brescia  1826.  —  P  a  n  n  i,  Dipint.  di  Cremona, 
1762  p.  M2.  56.  —  L  o  c  •  t  e  1 1  i,  lU.  Bergämasclii 
III  314  Anmerk.  1.  —  Aacoso-Malvatia, 
Pitture  e  seult  delU  citti  di  Bologna  1782  p.  285, 
305,  306.  —  ViU  d'Arte  VI  1910  p.  2«  flF  (mit 
Abl>.).  —  Ein  Spezialwerk  über  die  Familie  r 
von  Pompeo  Moltnenti  wird  demnächst 
erscheinen.  R.  C. 

Calecari  (Cailegari),  Giovanni,  Maler, 
Stukkateur,  Architekturzeichner,  geb.  1706  zu 
Bologna,  wo  er  bis  um  1783  tätig  war.  Schü- 
ler von  Mauro  Tesi  und  Carlo  Bianeooi.  Von 
ihm  sind  die  Camere  della  Geografia  e  Nautica 
im  Palazzo  dell*  Istitato  delle  Scienze  c  dcil' 
Arti  geschmückt;  der  dritte  Altar  m  S  Gre- 
gorio  mit  Holzschnitzereien  nach  seinem  Ent- 
wurf; im  Patazzo  Zambeccari  Baaitlief  von 
Giov.  Lipparini  ausgeführt;  StuceoamtwtitaB 
Altar  in  S.  Caterina  di  Saragozxa. 

Zani,  Enc.  met.  —  A  s  c  o  s  o  -  M  a  1  vaala, 
Pitt  e  Scttlt.  deUa  Citti  di  Bologna  1782  p.  89. 
84.  154,  IM.  188.  —  Bianeoni,  Gaite  <U  Bo- 
logna  1888.  j?.  C. 

Calegari  (Cailegari,  Caiigari),  Santo,  il 
vecchio,  Bildhauer,  Holzschnitzer  u.  Kupfer- 
stecher, geb.  1682  in  Brescia,  t  1719  (nach  an- 
deren 1717)  ebenda,  Schüler  des  Algardi,  Vater 
dea  Aleaeandro  o.  Antonio  C,  achuf  mit  aaU 
nem  Sohn  Antonio  im  Dom  zu  Bergamo  den 
Altar  der  Heil.  Fermo  und  Rustico,  in  Bres- 
cia Marmorfiguren  am  Altar  del  Sacramento 
in  5.  Agata.  Stuckputten  im  Chor  von  S. 
Giuseppe,  t  Rgoren  «nd  1  Basrelief  mit  dem 
Martj'rium  der  Heil.  Faustino  u.  Giovita  an 
der  Fassade  sowie  den  Statuenschmuck  und 
die  Putten  am  Altar  della  Nativiti  del  Signor« 
in  S.  Faustino  Ifaggiore,  Figuren  fiber  den 
Kranageaima  am  Palaaao  Martinengo  am 
Mereato  del  Lino. 

ZaoL  Eoc.  met  —  Pasta.  Pitt  di  Bergamo. 

—  Carbon i,  Le  pitt  di  Btcaeia 187.  191.  — 
Barteli,  Pitt,  scolt  cd  arch.  dltalia  IX  191. 

—  P.  BrogaoH  Noeva  Gidda  di  Brescia  1888 
p.  128,  151.  in.  —  Pcnaroli.  Artisti  Bres- 
cJani  p.  88.  R.  c. 

Caügaxi  (Cailegari,  Caiigari).  Santo,  il 
giovane,  Bildhauer,  geb.  1722  zu  Brescia, 
t  1780  ebenda,  Sohn  des  Antonio  C. ;  von  ihm 
F,it.saflenschmuck  für  die  Parochialkirche  in 
Maaerbio,  die  Heil.  Fanatinoa  und  Giovita 
am  ChoräuBeren,  die  Evaagdiaten  Lakas  tmd 
Johannes  mter  der  lUvpd  dea  Donea  n 
Brescia,  1779  voUendM. 

Zani,  BBe.Mt  — Fenaroli» AftlBliBna- 

«ani  p.  89.  Ä.  C. 

Calegari,  V  i  1 1  o  r  i  o,  iul.  Maler,  geb.  1861 
in  Pianoro  ^rov.  Emiiia).  auegebildet  an  der 
Akademie  an  Bdhigna.  ^Mg  ebemfo;  besddekt 

die  ital.  Kunstausstellungen  mit  gefälligen 
Genremalereien  wie  „Cure  matcrne"  (Turin 


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Cakfari  —  Claul 


1884).  —  JlA  Stella  tnagRiore"  (Venedig  188t), 
—  „Vacanze  pericolosc"  (Bologna  1887). 

De  Gabernatit,  Diz.  d.  Axt.  lUl.  Viv. 
(1869),  Agciußte  p.  576  f.  £.  CtUmi. 

Calesaii,  s.  auch  CaUegaH. 

Calctariao,  s.  CaptUini.  Gtlirielc. 

Calend«,  G  u  g  1  i  e  I  m  o,  Maler,  gt  b.  1883  in 
Neapel,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  be- 
idridcte  die  Ncapekr  Kunstausstellungen 
1683—84  mit  einigen  ItolorittiKfa  fttSfOlles 
Landschaitsstudien. 

De  Gnbernatis,  Diu,  4.  Art  Ital.  VIv. 
(18S9)  p.  86.  L.  CAUari. 

Calendario,  Filippo,  Steinmetz,  geb.  in 
Venedig,  f  ebenda  am  16.  4.  1366,  —  u.  «war 
wurde  er  mit  anderen  TeOnehmem  an  der 
Verschwörung  des  Dogen  Marino  Faliero  un- 
ter den  Säulcnarkaden  der  älteren  Piazzetta- 
Proot  des  Dogenpalastes  gehenkt.  In  einigen 
venactan.  Cbronilnq,  deren  äheste  zu  Anf.  des 
15.  Jahrk  verfaft  wtwde,  iit  C.  aufgeführt 
als  „fenissimo  maistro  tajapiera"  und  als  Er- 
bauer der  heutigen  Molo- Front  des  Dogcn- 
palastes,  deren  Bau  1340  besonnen,  IMS  ji- 
doch  wieder  unterbrochen  wurde.  (Der  Bau 
der  Piaaettap-Ftaat  begom  cnl  1^  mit 
der  Niedcrlegtmg  der  letzten  "Rr^tt  des  äl- 
teren, schon  vom  Dogen  Seb.  Zi.mi  begon- 
nenen Palastbaucs.)  Als  ,4»roto  magistcr" 
Oes  Froatneubaues  wird  C.  nirgends  erwähnt, 
woM  aber  der  Stemmets  Pietro  Baseggio 
C^magister  prothus  palacij  nori")  und  ein 
roaestro  Enrico  (18S1  „protomagister  palacii, 
1R56  Stadtbaumeister  von  Venedig).  Immer- 
hin acbeint  C.  eine  bedeutsame  Stellung  ein- 
geuoUHUen  zu  haben,  da  er  von  dem  km  vor 
ihm  sterbenden  Baseggio  zum  Testamentsroll- 
ttrecker  ernannt  wurde;  rückständige  Geld- 
betrage  aus  des  Letzteren  Nachlaß  muBten 
Ca  Erben  1861  an  die  Nachkommen  Baseg- 
^k»  iMfaiwatiVii  Den  urkundlichen  Nach- 
riditen  zolblge  bcaafi  C  ucfat  nur  eine  Stein- 
metzwcricstatt  (zuletzt  im  Kirchspiele  S.  Se- 
vero  zu  Venedig),  sondern  auch  mehrere  große 
FracbtachiflFe  (sogen,  „marani")  zur  Herbei- 
achaffung  von  Baumaterialian  tau  den  Stein- 
brücben  Iatrien%  umt  nrar  Miwohl  für  den 
Dogenpaliat-Neidwa  wk  Hr  Strandbefeati- 
gmgsarbeiten  auf  der  Lido- Insel;  vermutlich 
war  C.  auch  aooit  nodi  an  damaligen  Bau- 
unternehmungen  in  Vcoedif  beteiligt.  Als 
aein  WcilBlallidiflIt  «w  von  sehica  Sötami 
woiil  }caer  HktMio  C.  tätig,  der  fan  Staats- 
gefängnis C>prigioo  forte")  des  Dogenpalastes 
sein  Leben  endete.  Die  von  einigen  älteren 
Autoren  versuchte  Identifizierung  des  Filippo 
C  mit  dem  Bildhaoer  Filipfo  de'  Santa  hat 
sidi  alt  tnhahbar  erwiesen. 

L.  Cicognar«,  Stor.  d.  Setilt.  etc.  in  Itali» 
188S  III  m  f.  —  A  Monti,  G.  Tjuicredi  e 
FQ.  Calendario  (Roma  18M).  —  P.  P  a  o  1  e  1 1  i, 
L'Aichit  etc.  del  rinasc  Veneaia  (1893)  p.  10. 
—  V.  Lassarini.  Fil.  Calendario  l'arcbit  d. 
tmdis.  dal,  Pal.  Dne.  (Veneaia  1804).  -  A 


Dair  Aa^na-Gittsti  in  Nnovo  Atek  V*' 
■ets  Vm  MT.  -  IL  Tho4«  in  Isfartar.  f. 
Kitw.  MM  p.  181  f. ;  cf.  497  f.        >.  PaohfH. 

Caleadi,  Giuseppe,  ital  KupFTblcchcr, 
tätig  in  Florenz  um  1800,  Schüler  Raffael 
Iforgliens.  Er  hat  Ghibertis  Reliefs  der  Tür 
des  Florentiner  Baptisteriums  auf  10  Tafeln 
gest.,  femer  Bildnisse  Raff.  Mengs,  nach  Pi- 
atti,  u.  des  sog.  Prinzen  Wilhelm  von  Nassau 
nach  Miereveit,  sowie  des  letzten  Groflmet- 
alers  des  Malteserordens  Giov.  Batt  dcT  Tom- 
masi  (1804,  nach  L.  Scotti). 

N agier,  Katlerlex.  U  886.  —  Le  Blanc. 
Man.  I  563.  —  Campori,  Letter«  art  p.  406, 
423,  43&-440.  —  Kunstblatt  1843  p.  402;  184S 
p.  tS»;  1846  p.  7.  —  Secolo  XX  IMi  a.  1  p.  4S 
nit  Abb.  —  Bollettino  d'Arte  1006  p.  114.  —  LiB- 
Mskr.  (Eibl.  Thietne).  P.  K, 

Calense,  C  e  .s  a  r  e,  Maler,  geb.  in  Lecce,  ar- 
beitete in  Neapel  im  IC.  Jalirh.    Er  wird  voo 

De  Dominici  zum  erstenmal  genannt^  der 
von  {im  dne  buckiluictc  tfKrenmbBahme 

zwischen  den  A?r.'tr!n  Petnis  und  Andreas" 
in  S.  Giovanni  alla  Marina  del  Vino  gesehen 
haben  will.  C^talani  hat  C  dann  noch  ein 
Bild,  „Madonna  zwischen  Antonius  von  Pa- 
dua uind  Franzislnu  von  Paola"  in  S.  Ma- 
ria d.  Rosa  ai  Costanzi  zugeschrieben.  Es 
handelt  sich  wohl  am  eine  von  De  Dominici 
erfundene  Persönlichkeit. 

De  D  omiaici.  Vile  U  153.  «-  Catalaai, 
h  c.c  d  Hmott  Un  n  IM.  —  Uv.  aiar.  Sft. 

lentma  III  Md.  G,  C«d. 

CaienanaU,  B6He  d  e  1 1  <^  Hai  Hdascliiiws 

und  Bildhauer  aus  Florenz,  um  1060,  von 
dem  sich  im  Museum  Boonarotti  in  Florenz 
eine  Einlegearbeit  in  Holz,  Madonna  dem 
Kind  Frikbte  und  Blumen  reichend  nach  der 
Zeiehaimg       PMio      GortoMi  bdndbt 

Gulda  ddla  G«U.  Bnooarroti  1886  p.  10. 

CaJtpini  (Galleppini),  Giuseppe  Maria, 
Maler,  geh  1625  zu  Forli.  t  1650  in  Bologna, 
Freund  und  Schüler  des  Guercino,  mit  dem  er 
1647  nach  ModCM  f«iate. 

Zani,  Eoc.  nat  —  Ualvaaia,  Fcitina 
Pitlricc  1841.  —  Campori,  Astist  nagli  auti 
eateasi  p.  46,  283.  R.  C. 

Caleplao,  Francesco,  verfaSte  8  Muster- 
bücher für  Stickerei,  die  er  beide  1868  in  Ve- 
nedig im  Druck  herausgab;  das  dne  unter 
dem  Titel :  Lucidario  di  Recami,  das  andere: 
Siplciidore  delle  virtnoae  gtovaoi. 

Gnilaard.  Lm  anfllrsa  otnaiH.  MM. 

JL  BtfMsaiNL 

OdsCH,  Giaacppe,  gen.  9  Cnmoimt, 

ital.  Maler  und  Kupferstechrr,  in  Ferrara  ti- 
tig, wo  er  um  1600  geb.  sein  soll,  obwohl  sein 
Beiname  auf  einen.  Ursprung  aus  Cremou 
deuten  «Arde^  «m  1660  f.  Bamffaldi  (Vite 
de'  pilt  c  senil.  Pemresi  [1846]  II,  900) 
widmet  C.  eine  eingehende  Betrachtung.  Da- 
nach hat  der  talentvolle,  aber  etwas  bizarre 
Künstler  die  Malerei  fast  ohne  Lehrer  nur 
durdi  das  Studium  der  Bilder  Tidana  oad 
der  Doad  «rtemt  und  aeiii  Patrabs«  baapi* 


388 


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Crif  -  Call 


Bichlich  darauf  gerichtet,  den  StU  dieser  Mei- 
•Icr,  beioodera  den  Tiiiint  nachzuahmen,  u. 
Twar  mit  dem  Erfolge,  daB  »eine  Bilder, 
denen  er  auch  den  Anschein  des  Ahers,  die 
Patina,  zu  geben  verstand,  von  vielen  Samm- 
lern in  Ferrara  und  besonders  in  Rom  für 
Werke  TUms  gdnltcn  tmd  oft  auch  als  sol- 
che bezahlt  wurden.  Baruffaldi  meint  jedoch, 
daB  der  Kundige  die  Gemälde  an  dem 
brooxefarbigen  Ton  des  Fleisches,  an  den 
achaifei^  itreüenfömugen  Lkfateni,  den 
scmeetg  weuKn,  wmmibpbik  nf  n  woiaeu  ona 
anderen  Übertreibungen,  ebenso  wie  an  Un- 
überlegtheiten und  Ungereimtheiten  in  der 
Komposition  u.  Nachlässigkeiten  in  der  Ans* 
ffihntqg  kicfat  erkennen  könne.  Wie  in  seiner 
'  wseordncicB,  lodwicn  LcbcnslHilliiiv  fcUte 
ihm  auch  in  der  Kunstausübung  Emst  und 
Konzentration  auf  ein  bestinuntes  Ziel;  aber 
die  Beweglichkeit  seines  Geistes  und  seine  leb- 
hafte  Phniasie  und  sein  Geschick  belUngtoi 
ihn  oft  sn  recht  anaichf  ndfn  I^islBnccni  die 
für  den  ersten  Blick  etwas  Bestechendes  hat- 
ten. Nur  selten  hat  sich  C.  von  seiner  spie- 
lerischen Art  zu  sorgfältiger  durchdachten  u. 
mageführtea  AitcitKa  sammehi  können.  Zu 
diesen  rechnet  min  vor  itlem  den  VL  tf  areos, 
der  aus  S.  Benedctto  in  die  Galerie  zu  Fer- 
rara  übergegangen  ist,  und  der  als  »ein  vor- 
z{iglichstefl  Werk,  als  seine  letzte  Arbeit  gilt 
Aach  hier  hat  tr  in  einer  Masse^  irou  siten 
Böcheiii,  die  den  HciHsen  wnscfeei^  seiner 
Laune  Genüge  zu  tun  gewuBt.  Hervorgehoben 
werden  femer  die  vier  Kirchenväter  in  S.  Be- 
nedetto  in  Ferrara,  eine  ICadonna  in  der  Kir- 
che dcl  Carmine  in  Massa  Lombarda,  eine 
Endiauptung  Johunis  fBr  die  Confratemiti  d. 
Morte  in  Ferrara  (gest  von  Bolzoni),  ein  hl. 
Carlo  Borromeo  in  der  Kapuzinerkirche.  Ein 
Reiterbildnis  des  Duca  Odoardo  befand'  sich 
im  Palazao  d.  Gtardino  zu  Parma  (nm  1080). 
Die  Gdden  führen  eine  ganse  ^nahl  van 
Gemälden  C.s  in  Kirchen  und  Privathäusem 
in  Ferrara  und  Bologna  auf.  Im  allgemeinen 
sdndnt  C  eine  Vorliebe  für  kleines  Format 
und  ffir  nqrtiiologiache  und  genrehafte  Gegen- 
stände, Bacchanale,  Jagden.  Kriegerfiguren  n. 
Karikaturen  gehabt  zu  hnben  Auch  in  Jer 
Darstellung  biblischer  Szenen  liebte  er  genre- 
hafte Motive  und  fand  Vergnügen  daran,  den 
gleichen  Gegenstand,  s.  B.  David  und  Gcdiath, 
häufig  in  veradriededen  Kompoaitianen  dar- 
zustellen. Bekannter  als  durch  seine  fast  ver- 
gessenen oder  unbeachteten  Gemälde  ist  C. 
dnrdh  eine  Reihe  von  Radierungen,  die  zu  den 
besseren  Arbeiten  der  Gr^lnk  seiner  Zeit  ge- 
hören. Er  scheint  in  diesen  hübschen  Blätt- 
chen die  Zeichenmanicr  u.  die  Technik  Guer- 
cinos  nachahmen  zu  wollen.  Es  .werden  24 
Radierungen  von  ihm  aufgeführt,  von  denen 
ahcr  die,  in  der  Tat  auch  sdmächeren  U 
Dowelhildiiisse  der  Henog«  von  Ferrara 


(Bartsch  11—24}  angezweifelt  worden  sind. 
Ifie  ytHkm  Namen  sind  zwd  v«a  den  drei 

DarsteDungen  Davids  (B.  1—8)  bezeichnet, 
Samson  und  Delila  (B.  4)  und  die  Enthaup- 
tung Johannis  d.  T.  iF  li  tragen  nur  die 
Buchstaben  I.  C.  F.  Ohne  Zv^reifel  von  seiner 
Hand  sind  auch  die  anbezeichneten  Stiche:  S. 
Roooo  {ß,  6),  ein  kniender  Bischof  (B.  7),  die 
nadtte  Frau  (B.  8),  der  Liebeshandel  (l'amou- 
reux  B.  0)  und  der  männüolie  Kopf  (B.  10). 
Das  Berliner  Kabinett  besitzt  noch  einen  tm- 
beschriebenen  Kopf  einer  nach  rechts  herab- 
bliciMaden  Frso.  Trate  vielen  Mängeln  in 
der  cCwas  weicfaHdien  Zeicfanung  sind  diese 
Stiche  nicht  ohne  Reiz  und  mit  feiner,  weich 
fließender  Parallelschrafiierung  sehr  tonig  u. 
zart  in  den  Hintergründen  behandelt. 

Baruffaldi.  Pittori  Ferrareti  (1846)  II 
«».  —  L«n«i.  Stor.  pttt  (1828)  IV  Ml.  — 
F  r  i  s  z  i,  Memorie  a.  Storia  di  Ferrara  V  4M.  — 
Laderchi,  Pitt  Ferrar.  (1856)  170.  —  Av- 
venti,  Gnida  p.  Ferrara  (1838)  169,  184,  190. 

—  Fiorentini,  Ferrara  »tor.  ed  art  p.  110. 

—  Fei,  PiMC.  Munic.  di  Ferrara  (1887)  38,  39. 

—  Campori,  Cat  d.  qoadri  p.  S73.  —  Gitta- 
della,  Cat.  istor.  d.  pitt.  (1788)  III  803—15; 
IV  315.  —  M  a  r  i  e  1 1  e,  Abeced.  II  40.  —  H  e  i  - 
necken.  DicL  IV  427.  —  Barttch.  P.-Gr. 
XX  129.  —  N  a  ( 1  e  r,  Kstlerlex.  II  236 ;  Moootr. 
III  2103.  —  Le  Blanc,  Man.  I  663.  —  Ztachr. 
{.  bild.  Kit,  N.  F.  XVII  (1906)  316.  —  KaL  d. 
Moa.  in  Stockholm  (1893)  p.  48  No  78.  —  Repcrt. 
&  Kttw.  XXIII  an.  —  Bryan.  Dfct  I  SS9. 

P.  K. 

Call,  Antonio,  Bildhaufr,  Rob.  1788  in 
Neapel  als  Sohn  des  Bildhauers  Andrea  C, 
t  8.  8.  1836  C.  studierte  unter  Thorwaldaen 
in  Rom,  wo  er  1818  die  Sutoe  eines  Fanst- 
kimpfers  ausstellte.  Darni  schnf  er  IBr  dtn 
Principe  di  Salemo  eine  marmorne  „Bac- 
chantin" (später  im  Besitz  des  Herzt^s 
von  Aumale).  Von  C.  in  Neapel  die  Bronze- 
reiterstatue  Ferdinands  L  v.  Bourboo  aal  der 
Piazza  del  Plebiscito  (1828;  das  Pferd  roü 
Canova  modelliert)  und  die  Statuen  France^ 
cos  L  (1883),  Ferdinands  IL  (1841-4S)  tmd 
eine  bezeichnete  Figur  des  hl.  Lukas  in  S. 
Francesco  d.Paola;  ferner  in  Cataoiad.  Statue 
FMtaMMts  I.  (1863).  C.  war  aoch  als  Re- 
staurator und  Schriftsteller  tätig. 

Camillo  Gacrrin,  Breve  cenao  in  morlt 
di  A.  Cali,  Neapd  1866.  —  Agottino  Logo, 
Le  tr»  Statue  del  Cali  in  Catania,  Cataaia  1853. 

—  CAllari.  Slor.  d.  arte  HaL  comIs^  ISO«. 

G.  Cttf. 

CaB,  B  e  n  i  a  m  i  n  o,  Bildhauer,  geb.  im 
Oktober  1882  in  Neapel,  ausgebildet  o.  titig 
in  Neapel,  Hflglied  der  Kommisiien  rar  Er- 

haltting  der  Neapelcr  Kunstdenkmälcr.  Un- 
ter seinen  im  akad.  konventionellen  Zeitstile 
gehaltenen  Bildwerken  sind  hervorzuheben: 
die  Victor-Emaanel^tatae  im  Prilcktiir*Pa- 
lasta  zu  Pafcnno^  das  StamlMM  des  Antcs 
und  Naf t:rforschers  Vinc.  Lanza  in  Foggia,  — 
die  Bildni^büsten  Konig  Victor  Emanuels,  des 


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Cril-CdivI 


PlüloMptwn  Paaqu.  Galluppi  und  dct  Sdirifl- 
stellers  F  M.  Pagano  in  der  Universitit  ru 
Neapel,  —  eine  seinerzeit  nach  England  ver- 
kaufte Garibaldi-Büste,  —  die  Kolomalbüsten 
Diatet  und  PaciUos  in  San  MariiiQ^  —  die 
Stitaen  der  HdL  Junarini  tdid  Hdcne 
einer  Kirche  zu  Torrc  dcl  Greco  und  der 
Apostel  Petrus  und  Paulus  in  einer  Kirche  zu 
Torre  Annunziata  bei  Neapel,  —  eine  Mater 
DokmM'Sutiie  im  Betitle  dee  itaL  Kömga> 
bauten  —  endlich  eine  in  der  Türiner  Um- 
stellung 1884  beifällig  aufgeOOMiUCOC  GCUC« 
figur  „L'unico  fiore". 

De  Gubernatia^  Dia.  d.  Alt  Ital.  Vit. 
(1889)  p.  86  f.  L.  Cällgri. 

CaO,  E  r  n  e  8 1  o,  Bildhauer,  geb.  1881  in 
Neapel,  Schüler  seiner  Oheime,  der  Canova» 
acmuer  auiuoio  uuu  uemaro  v^iii,  weiter- 
gebildet an  der  Neapeler  Kunstakademie,  tätig 
in  Rom,  Paris  und  London  als  vielbeschäf- 
tigter Grabmal-  und  Porträtbildner  im  klaaai- 
zistisdien  Stile  der  Caoova-Schulc.  In  Loa» 
don  moddlierle  er  andi  eine  Annbl  gmiSacr 
Wachsstatuetten,  die  von  Birminghamer  Sil- 
berschmieden  in  Silbcrabgüssen  in  den  Han- 
del gebracht  wurden.  Eine  von  ihm  model- 
lierte Silberstatue  des  hl.  Rochus  befindet  sich 
in  der  Cappella  del  Teeoro  xu  Neapel.  Für 
den  Duke  of  Buckii^ham  schuf  er  in  I^- 
don  ein  monumentales  Parkbrunnenbecken. 
Unter  seinen  Grabnionumentcn  &jnd  hervor- 
suheben  diejenigen  der  Lady  Victoria  Susan 
Talbot  in  London  (mit  der  auf  einem  ponpe> 
janischen  lectus  ruhenden  Bildnisfigur  der 
Verstorbenen),  der  Familie  Chidichini  auf 
dem  Friedhofe  zu  Cosenza  (mit  der  trefflich 
modellierten  Kolossalfigur  eines  Todesgenius) 
und  der  Marchesa  Bianca  Mosca  Chiara- 
mooti  in  Rom  (Grabkapelle  mit  den  allegori- 
•dien  Sttzstatoen  der  Fides  und  der  Caritas). 

De  Gabernetis»  IHs,  d.  Alt  It»l  Viv. 
(1889)  p.  87.  L.  Cälian. 

Call,  G  e  n  n  a  r  o.  Bildhauer,  geb.  in  Neapel 
17B9,  Sohn  des  Bildhauers  Andrea  C.  Stu- 
derte  in  Rom,  wo  er  1823  das  „Opfer  Poly- 
amm"  (Relief)  ansatelltc.  Neben  verschie- 
denen allegoriachen  Figuren  (Adonis  imd 
Venus,  Psyche  ctc  ")  seien  \on  Calis  Ar- 
beitoi  in  Neapel  folgende  genannt :  hl.  Johan- 
nes Chrysostoroos  in  S.  Francesco  dt  Paola, 
eine  Pieli  (1M7)  in  der  Kirdie  d-  Campo- 
•anlo,  «.  die  SMm  d.  P.  Colletta  (IM;  Vilb 
communale)  u.  in  Sorrento  di«  Staine  Ibr- 
quato  Tasaos. 

PoUorama  pittoreaco  VIII  267,  XII  54;  XIV 
809—310.  —  M  a  i  c  0 1  o,  Intomo  ad  alomi  di- 
pinti  e  ad  nn  gruppo  in  inanno  di  G.  Call,  Nea- 
1848.  —  L.  Cardinal  i  in  Mem.  romane 
antichiti  e  belle  arti  II  284.  —  Tasso  e  Sor- 
tenla^  Alfaura  per  U  IV  Centenario  delia  motte 
dl  T.  Taaae»  UM  p^  11.  —  KalM.  1835  p.  MO. 

G.  C»ci. 

Call,  Ignazio.  Maler  geb.  am  29.  9.  1865 
in  Capua,  Schüler  der  Accademia  Albertina 
nTnriiv  «arin  derTnrfaier  KonatnoMtellanK 


Bova  IHM  n  aar  neapier  r  roniocncv*AnMei* 

lung  1887  mit  einem  Landschaftsgemilde  .Ve- 
dute di  Terradna"  und  mit  dem  Halbfigur- 
bildnis  eines  Greiaes  vertreten  und  war  dann 
in  Neapel  als  Gcnrenaler  und  ab  Lehrer 
aemer  Kwut  sowie  ala  tedmlidier  Lcller  dci 
Artillcriearsenals  der  Kriegsmarine  tätig. 

De  Gubernati»,  Di*,  d.  Art.  luL  Viv, 
(1889)  p.  87.  L.  CAlhrL 

CaUa,  Salvatore.  italien.  Maler.  Mitte 
des  18.  JahriL,  SdiSler  dM  F^neeici»  Soli- 
mena  in  Neipel. 

W.  Rolfs.  Gaaeh.  d.  lUmI  Naapals  IM» 
p.  tag  Aaa.  1.  Jt  C. 

Calliiil,  Angela  (Anvelo  de  Chaliaio), 
Maler,  1528  in  Man^1a  urloir.d!  nachweisbar. 

Carlo  d'Arco  bei  GuaUndi,  Mcm,  5.  III 
81.  H. 

Caliaxl,  Benedetto,  verones.-venezian. 
Maler,  geb.  in  Verona  wahrscheinlich  1538  ala 
Sohn  des  Steinmetzen  Gabriele,  Schüler  sei- 
nes Bruders  Paolo,  den  er  bereits  IBM  bei  der 
Dekoration  des  Soffittos  der  Kirche  S  Se- 
bastiane zu  Venedig  unterstützte,  und  dessen 
bescheidener  Mitarbeiter  er  bis  zu  Paokie 
Tode  blieb.  Die  wenigen  von  Benedetto 
scheinbar  allein  ausgeführten  Bilder  sind: 
Eine  ..Geburt  Mariae"  in  der  Akad.  zu  Wien 
(No  88),  1677  für  die  Scuola  de'  Mercanti  zu 
Venedig  gemalt;  „Christus  vor  Pilatus"  und 
das  „Abendmahl  mit  der  FuBwaschung  im 
Hintergründe",  ursprünglich  in  S.  Niccol6 
della  Lattoga  in  Venedig;,  beide  jetzt  in  der 
Akad.  ebendort  (No  «8  a.  268) ;  schlieSlidi 
die  arg  beschädigten  Fresken  im  Palazzo  Ves- 
covile  in  Treviso,  Darstellungen  von  Parabeln, 
wie  der  „Verlorene  Sohn",  der  „Reiche  Mann" 
n.  von  den  Figuren  der  Tugenden  in  Ni- 
sdictt  flaitilncrt.  Am  90.  9.  lIHO  ildlie  Bene> 
dctto  eine  Quittunfi;  über  25  Duk.  aus,  die  er 
alü  erste  Zahlung  für  eine  „Bekehrung  Pauli" 
in  S.  Giustina  zu  Padua  erhalten  hatte.  Das 
Bild  wird  aber  von  Ridolfi  mit  seinem  Gegen» 
stück,  dem  „Martyrium  des  Jaikobus  Mhor", 
den  sogenannten  „Erben  des  Paolo  Veronese" 
zugeschrieben.  Als  Haeredes  Pauli  Caliari 
Veronensis  führten  nämlich  nadi  Paolos  Tode 
Benedetto  mit  den  Söhnen  des  verstorbenen 
Bruders  Carto  und  Gabriele  die  wcItberSbnrte 
Werkstatt  fort,  indem  sie  zunichst  gemein- 
sam die  nicht  fertiggestellten  Bilder  Paolos 
vollendeten,  um  dann  später  an  dieser  Kolla- 
boration festnihaltcn.  Benedetto  acbildeit 
selbet  diese  seme  Titi|(lMit  ndt  dem  IfeffM 

in  einem  Brief  an  Giacomo  Contarini,  der  ein 
Bild  erhielt,  das  von  Benedetto  entworfai, 
Carletto  angelegt  und  Gabriele  vollendet 
worden  war.  Es  wäre  nun  möglich,  daB  Ri- 
dolfi gelegentlich  der  Bilder  in  S.  Giustina  in 
Padua  nichts  Falsches  berichtet,  daB  jene 
wirklich  nicht  von  Benedetto  allein  ausgeführt 
worden  sind,  sondern  daß  dieser  nur  als  Haupt 
der  Werkstatt  die  Quittung  auaatelite.  Die 
Signatur  der  Eredi  di  PmIo  tngea  folgende 


i9o 


CaHari 


Biider:  „Die  Beg^ung  da  Papstes  Alexan- 
der III.  und  dea  Dogen  Sebastiano  Ziani  vor 
dw  CMiti'',  lowie  „Paprt  and  Doge  ichickai 
GcHodle  an  Prtodrkli  Baitarona  nach  Pa- 
ria", beide  in  der  Sah  de!  Gran  Cotrsiglio  im 
Docenpalastc,  zu  denen  Paolo  nach  Ridolfi 
<Ue  Entwürfe  noch  angefertigt  hatte,  an  die 
»ch  aber  die  Erben  nicht  senau  hielten.  Fer- 
ner cbe  ^belnnff  dar  Hirten"  im  Wiener 
Hofmuscum  (No  883),  früher  in  Ogniaanti  in 
Treviao,  und  ein  „Abendmahl"  im  Chor  Ton 
S.  Martino  zu  Neapel.  Benedetto  hat  mehr- 
mab  aainen  letzten  Willen  aufgesetzt;  sein 
letztea  Tcatanrnt  vom  1.  5.  1698.  das  mit 
einem  Kodizill  vom  24.  6.  veradMn  iat.  trigt 
den  Vermerk,  dafi  es  am  87.  6.  daa  g^ejchen 
Jahres  ai^aaidiia  da»  Lekhaanu  crMnat 
wurde. 

lAmtw:  Au£er  der  unter  Paolo  Caiiari  ver- 
mibMn:  Pini-Milaneat»  jScnttnra  di  Ar- 
llHl  itaHtal.  m.  Httdtln. 

Otfiarl,  Bonaventura,  Maler,  1684  in 
Verona  im  Kirchspiele  S.  Fermo  urkundlich 
nadnrdabar.  <?.  Gtnku 

Caiiari,  Carlo,  auch  Carletto,  vene- 
zian.  Maler,  geb.  16TO  m  Venedig,  dort  t  IMÖ. 
(Nach  dem-  Necrologio  von  S.  Samuele,  das 
Zanetti  zitiert,  wäre  Carlo  1696  im  Alter  von 
94  Jahren  tt  also  erst  1512  geb.,  was  nicht 
möglich  ist.  da  im  S^tanbcr  1571  and  im 
November  1572  Geburten  indarar  Kinder 
Paolos  st.it tfir.  i  n.)  Sohn  und  Schüler  des 
Paolo  Vcronesc,  nach  dessen  Tode  zusanunen 
mit  seinem  Onkel  Benedetto  und  seinem  Bru- 
der Gabriele  tätig.  Brrrichnitto  Werlte:  «Die 
Aaf erweckung  dea  LaAmaf,  frSIwr  ifi  dar 
Scuola  de'  Varottari,  jetzt  in  der  Accademia 
zu  Venedig  (No  246).  „Christus  bricht  unter 
dem  Kreuz  zusammen*,  früher  in  S.  Croce  zu 
Beihnio,  jetzt  ebaafalia  in  dar  Tanaaiamacben 
Akademie.  No  MB.  JDar  M.  Angnatitt  be- 
stimmt die  Ordensregel",  früher  in  der  Sakri- 
stei der  Kirche  der  Cariti  in  Venedig,  jetzt 
in  der  k.  Gemäldegalerie  in  Wien.  „Magda- 
lena swiachen  Maingarate  and  Blasius,  oben 
Madoona  mit  Kind  nnd  Eagaln".  früher  in 
Castelfranco  di  sotto,  jetzt  in  den  Uffizien  zu 
Ftorcnz.  Auf  Grund  dieser  signierten  Werke 
sind  Carlo  mit  Recht  zugeschrieben:  „An- 
betung der  Hirten"  in  S.  Afra  zu  Brescia. 
,J>ie  Dreiainigkeil*.  Mher  in  S.  Mar'u  de' 
Battuti  zu  Belluno,  jetzt  in  der  Kapelle  des 
Palazao  Reale  zu  Venedig.  „Vier  Engel  mit 
den  Leidenswerkzeugen" ,  früher  am  Hoch- 
altar VM  S.  Niocolö  de'  Frari.  jetzt  in  der 
Accadanln  an  Venedig  (No  264.  267.  828. 
888).  VenediK,  S.  Giobbe.  .JJer  hl.  Diego 
verehrt  den  Leichnam  Christi".  Treviso,  S. 
Teonisto.  „Martyrium  der  hl.  Katharina". 
Die  BUdniMe  eines  Herrn  und  einer  Dame  in 
der  Pinacolaca  communale  zu  Treviso,  Sala 
Semagiotto,  No  19  u.  28.  1566  datiert,  «hdt- 
lich  Leandro  Bassano  zugeschrieben,  adiritt- 


bar  ebenfalls  Werlte  Carkttoa.  Dagegen  Iat 

Signatur  wie  Zuschreibung  einer  Hirtenszene 
in  der  Galerie  zu  Budapest,  No  168  nicht  un- 
bedadcUch.  Die  Carlo  zugeschriebene  An- 
betn^  der  Könige  im  Maaritalmia  im  Haag 
ist  Wiederholung  einea  Bildea  daa  Paölo  Fte« 
rinato  in  der  Galleria  Giovanelli  in  Venedig, 
üie  vier  früher  Paolo,  jetzt  Carlo  zugewiese- 
nen Genesisbilder  in  den  Uffizien  in  Fk>renz 
gehören  dem  Alviae  dd  Friao.  — >  Von  Zeich- 
nungen  Carlettoa  aei  der  Entwurf  fSr  die 
obenerwähnte  „Auferstehung  des  Lazarus" 
(Venedig,  Accademia)  in  der  Albertiiu  in 
Wien  genannt  (Braun  282). 

Ut  a.  onler  Faote  CeNori.  Had*l». 

Cidlail,  Bredi  di  Paolo  (Bf1>en  dea 
Paolo  Veronese),  s.  unter  Benedetto  Caiiari. 

CaUaii,  Francisco,  auch  Zuanfrancesco 
di  (Ariele,  geb.  um  IBSO.  Steinmeu  in 
Verona  titig,  1667  noch  am  Ldien.  Bmder 
des  Paok>  Verooeae. 

Lit  ft.  unter  Paolo  CaUari.  H. 

Caliazi,  Gabriele,  veneztan.  Maler,  geb. 
in  Venedig  1668,  dort  t  1881.  Sohn  u.  Scfaä- 
1er  des  Paolo  Verooeae.  Mach  dem  Tode  dw 
Vaters  in  Gemeinschaft  mit  aeinem  Btnder 
Carlo  und  dem  Onkel  Benedetto  tätig.  Eine 
nach  Federici  angeblich  von  Gabriele  sign. 
Geburt  Christi,  früher  in  Ognissanti  zuTrevilOb 
jetzt  im  Wiener  Hofmuaanm,  trigt  die  ■»• 
memaame  Signatur  der  Ered.  Eine  ynadcr- 
auffindtmg  der  wenigen  von  Ridolfi  als  Ar- 
beiten Gabrieles  genannten  Kompoaitionen  ist 
bUhar  nkht  gelungen.  Nicht  recht  Idar  iat. 
ans  welchem  Grunde  MorcUi  eine  ana  der 
Samml.  daa  Abate  Gdiari  ITtt  nach  Drcaden 
(No  241  der  Galerie,  jetzt  im  Ftnanz-Mini<!te- 
rium)  verkaufte  hl.  Familie  Gabriele  zu- 
schrieb (Die  Galerien  von  München  u.  Dres- 
den, laBl  S.  829).  Daa  Bild  acbetnt  vielmehr 
identlach  an  sein  mit  einem  von  RidoK  bei 
Gabrieles  Sohn  Giuseppe  gesehenen  Bilde  des 
Carletto.  Gabriele,  der  sich  nach  Ridolfis  Er- 
zählung später  dem  Kaufmannsberuf  widmete, 
sdieint  überhaupt  wenig  gemalt  zu  haben. 

Lit.  a^  unter  Paolo  Caiiari.  H. 

Caiiari  Gabriele  di  Piero,-  Steinmetz 
m  Verona,  tätig,  wahrscheinlich  1497  geb., 
t  zwischen  1663  und  1656  in  Verona.  Eine 
Notiz  vom  7  3  1633,  die  besagt,  daß  Gabriele 
Pigtio  di  Picro  spezapreda  von  der  Confrater- 
niti  di  S.  Biagio  9  Lire.  9  aoldi  erhilt,  geofigt 
nicht,  um,  wie  geschehen,  (^abriele  da  Pa»» 
petto  des  AlUrs  des  hl.  Blasius  in  SS  Naz- 
zaro  e  Celso  in  Verona  zuzuschreiben.  Die 
Attribution  einer  Figur,  die  das  Weihwaaag- 
becken  trägt,  in  S.  Anaataata*  radrta  v|Mn 

Eingang,  ist  angesidlt*  dct  dogMa^Mlaa 
Datums  1601  unhaltbar.  —  C  «ar  Valtr  dea 
Paolo  Veronese. 

Lit.  •.  unter  PmI»  CaHari.  H. 

CahHO,  Giovanni,  itaL  Maler,  geb.  am 
17.  11  1808  in  VcnniK,  t  IW»  cbaid«,  Scfea 


301 


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CUiari 


mA  Sdiüler  des  ITBB  gd».  Paolo  C,  kopierte 
Cavazzola,  Caroto  und  Montagtu,  wurde  18S2 

PfX)fessor  an  der  Akademie  Cignaroli  und 
spiter  K  iiuicrvator.  Er  hatte  viele  Aufträge, 
teilweise  gfmriimm  mit  seinem  Vater,  und 
ImUerte  in  Kirchen  tmd  Privathätisern 
DedcCB  «»1  Winde  nach  eigener  Eiftidiing. 
WertTOÜ  vor  allem  seine  Tätigkeit  als  Ldirer. 
Untf  r  ;  rincn  Schülcm  ragt  Vinccnzo  Cabianca 
hervor,  der  Gründer  der  Schule  der  Macchia- 
ioli.  Dem  C  wurde  eine  EbiwliifiBl  ill  S- 
Maria  della  Scala  gewdht 
L.  Simcoai.  Vcroaa  19W  9.  XXXÜI.  118, 

uiNm ni.  207,  m  —  p.  c«ii«ri,  vu»  di 

Givr.  Cdiaii  (Mac).  —  L,  Tr«c«lL  GIot. 
CUiari  (Artikel  tm  Omck  Hr  Madoww  Vcrana). 

Bwa  Thu 

CaUaii  n  i  r  o  I  a  m  o,  Italien.  Bildhauer  aus 
Udine  stammend,  tätig  um  1600,  schuf  für  die 
Balnifade  im  Chor  zu  S.  Marco  in  Venedig 
als  Gegenilnck  zu  den  vier  ETUffdisten  des 
Jac.  Sansovino  (1563)  die  vier  Kirchenväter 
in  Bronze  1814. 

Z  a  n  i,  Enc.  met.  —  Moachini,  Nuova  Gtiida 
di  Veoesta  1834  p.  81.  —  M  o  1  m  e  n  t  i  -  F  u  I  i  n, 
Gnida  di  Venezia  1S81  p.  74.  —  C  b  a  m  p  e  a  u  x, 
Dict  des  Fondeurt  1886  p.  225. 

Caliaxi,  Ginseppe,  Holzschnitzer,  der 
1000  Ar  die  Khcbe  S.  Maria  Immacahta  bei 
Riva  am  Chorgestühl  14  bUiliiGlie  Samak  in 
Relief  schnitzte. 

Atz,  Ka^esch.  v.  Tirol,  Inaibruck  1900. p.  002. 

CtUtfi,  Paolo,  geDaant  Paoh  Vtrotuu, 
Maler,  tA.  in  Vereo»  wolmdiefalidi  1IB8. 

Trot7  Biadefl:n5  Ausführungen  möchte  ich  an 
diesem  Datum  festhalten.  Die  Büste  Paolos 
von  der  Hand  des  Camillo  Bozzetti,  die  der 
Bmder  und  die  Söhne  Paolos  über  dem  Grab 
des  Künstlers  in  S.  Sebastiano  aufsteliteii, 
trug  die  Inschrift:  Paolo  Caliari  effigies 
aetatis  suae  anno  58.  Dies  beweist  nun 
keineswegs,  daB  Paolo  58  Jabrc  alt.  1688 
starb,  sie  sagt  weiter  nichts,  als  daß  Paolo  hier 
&8j  ährig  dargestellt  tNtf:  Die  Büste  war  zu 
Lebzeiten  PaokM  entstanden  und  wurde  dann 
ztnn  Schmuck  seines  Grabes  verwandt  Auf 
dieser  falsch  interpretierten  Inschrift  möchte 
auch  Ridolfis  Angabe  fußen,  der  Paolo  mit 
68  Jahren  sterben,  aber  1532  geboren  sdn 
Uai  (1).  Dm  Necrologio  de«  Ulfido  «ni- 
tark)  1^  aa,  PMlo  sei  am  10.  4.  IMO  fan 
Alter  von  90  Jahren  in  der  Pfarrei  S.  Samuele 
zu  Venedig  gestorben;  danach  wäre  er  1528 
geboren,  was  vollkommen  mit  der  Angabe 
der  Anagrafe  von  S.  FmIo  in  Vcraoft  «on  IfiSS 
Innnoaiert,  laut  der  Paolo,  der  Sdhn  dee 
Steinmetzen  Gabriele  di  Piero  (der  ganz  sicher 
der  Vater  des  Künstlers  ist)  ein  Jahr  alt  ist, 
—  Die  künstlerische  Herkunft  Paolos  ist  noch 
nicht  recht  anfgeklärt  Ridoifi  gibt  ilim  den 
'Aamrio  Badlle  «1k  Lehrer  tmd  tateiehlldi 

nennen  die  Anaprafe  von  IMl  einen  14jähri- 
gen  Paulus  discipulus  im  Hause  des  Badiie, 

isl,daBdiMer 


mit  P.  Caliari  identisch  ist,  der  im  gleichen 
Jafare  von  den  Aoagrafe  im  Haus  seines  Va- 
ters genannt  wird,  aus  wekhem  Umstände 
ich  aber  nicht  mit  Biadego  die  Unmöglichkeit 
der  Identität  folgern  mächte ;  nennen  doch  die 
Anagrafe  Fiiob  noch  1557  im  väterlichen 
Hanse,  da«  er,  tri«  sich  zeigen  wird,  schon 
Jalm  voriMT  Tertaasen  hatte.  Betnahe  noch 
mehr  ala  BadOe,  scheint  Domenico  Brusasorcis 
Vorbild  fBr  die  Entwicklung  des  j  ungcn  Paolo 
von  Bedeuttmg  gewesen  zu  sein.  Auch  liegt 
die  Annahme  nicht  fem,  daß  Paok>  sdx» 
irfihaeitig  hn  nahen  Mntaa  die  Fretlcen 
Giulio  Romanos  kennen  lernte,  schließlich 
Icönnte  er  sich,  da  er  bereits  1661  bei  Castel- 
franoo  titig  war,  früher  da  giemeinhin  an« 
geiwnwimi  wird,  in  Venedig  iiingmhm  haben. 

Die  frühesten  Werice  sind  auf  Leinwand 
übertragene  Reste  der  Fresken,  die  Paolo 
nach  Vasaris  Zeugnis  in  Gemeinschaft  mit 
Zelotti  in  Villa  Soranzo  bei  Caatetfranco  au«- 
gef  ührt  hat  Von  diesen  Fragmenten  ist  eine 
allegorisdie,  welblidie  Flgnr,  die  ridi  m  der 
Pinakothek  des  Seminario  zu  Venedig  be> 
findet,  1661  datiert  (die  Signatur  „Panlu«^ 
nicht  von  ganz  unzweifelhafter  Originalität) 
und  ebenso  wie  S  weiteie  gräAere  in  die  Sa- 
KiiHei  nea  um«  vun  vuietiiaiMju  mer^ 
tragene  Stücke,  Temperantia,  lustitia,  Fama 
und  Chronos  und  4  Putten  sicherlich  nicht 
Zelottis,  sondern  Paolos  Werk;  ebenso  ein 
Putio,  der  sich  lieate  in»  Museo  ctrioo  in  Vi- 
cesia  befindet.  Andere  Piragniente  der  Plrea» 
ken  au,s  Villa  Soran?.!  sollen  nach  England 
gelangt  sein.  —  Laut  Vasari  dekorierte  Paolo 
gemeinsam  mit  Zelotti  auch  einen  Saal  des 
Palazzo  Porto-Colleoni  in  Thiene.  Dort  sind 
noch  in  einem  Raum  Freskendanteihngen 
aus  der  römischen  Geschichte  erhalten,  die 
aber  weder  C.s,  noch  Zelottis  Hand  deutlich 
erkennen  lassen  Im  Frühjahr  1552  erhielten 
Paok>,  sowie  Brusasorci,  Battista  del  Moro 
0.  Paolo  Farinato  vom  Kardinal  Ercole  Goa> 
zaga  den  Auftrag,  je  ein  Altaibikl  für  den 
Dom  von  Mantua  zu  malen.  Die  Bilder  waren 
am  11.  März  bereits  vollendet  wie  ein 
Brief  der  4  Künstler  an  den  Kardinal  zeigt 
Die  von  Paolo  gemalte  wVcnnäang  des  hl. 
AaAonins"  jetzt  im  Moseom  zu  Caen.  Am  Ii. 
1. 1666  gibt  der  venezian.  Patrizier  Vincenzo 
Zeno  dem  Steueramt  an,  daß  er  u.  a.  ein  Hat» 
bei  SS.  Apostoli  besitzt,  in  dem  Paolo  Vero- 
nese  zur  Miete  wohnt.  Paolo  hat  sich  also 
nicht  erat  im  Laufe  des  Jahrea  1666,  «andern 
i|iBte«leB8  &ide  1B64  vldlelölit  noch  etwa« 
früher  in  Venedig  niedergelassen,  und  es 
deutet  manches  darauf  hin,  daß  nicht  die  Sa- 
kristeidecke von  S.  Sebaatiano  seine  erste  Ar^ 
bett  in  Venedig  gewcaen  ist,  sondern  dal  er 
schon  vorher  mit  Pouchlno  imd  Zelotti  den 
Soffitte  der  Sala  del  Consiglio  de'  Dicci  deko- 
riert hat.  In  dem  Sdmitzwerk  dieser  Decke 


30« 


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Cdlari 


das  sich  kaum  anders  als  auf  den  1553  gestor- 
bene Dogen  Francesco  Donata  beziehen  läßt. 
Damit  ist  allerdings  nicht  gesagt,  daß  die  in 
diCM  Decke  eingelassenen  Bilder  dMaMls 
unter  dem  Dogat  dieses  Dosen  entstanden, 
aber  es  ist  unwahrscheinlich,  daB  sie  •beträcht- 
lich später  als  das  Schnitzwerk  fertiggestellt 
wurden.     Ferner  spricht  ein  bisher  über- 
sehenes literarisches  Zeugnis  für  die  frühe 
Entstehung  dieser  Ifskräen,  nämlich  ibce 
Erwähnung  i.  J.  1806  doreb  A.  Goisconi 
(wahrscheinlich  Pseudonym  des  Franc.  San- 
aorino).  Nun  sind,  wie  wir  gleich  sehen  wer- 
den, die  Jahre  1655  und  1556  so  stark  mit 
andenii  Arbeilea  besetzt,  d«8,  auch  die  JLeicb- 
tigfceit  des  Sdisffens  Pabk»  in  Betradtt  ge- 
sogen, die  Deckenbildrr  dts  Cortsiglio  dei 
Dieci  kaum  in  diesen  Jahren  entstanden  sein 
Manen.  Sic  sind  also  auf  1654,  vielleicht  so- 
gar Mf  1668  smiisftifn.  Voo  den  9  poly^ 
dnomen  Dechcu9>ildefn  gdiSfen  folgende 
Pack):  Das  im  Ixiiivre  befindliche  Mittelstück 
.Jupiter  schleudert  Blitze  gegen  die  Ver- 
brechen", die  in  das  Museum  von  Brüssel  ver- 
schlagene Juno  Schätze  über  Venetia  aos- 
streoend*.  sowie  noch  im  Dogeiq>alast  befind- 
lich „Jugend  und  Alter"  und  scheinbar  aiicli 
„Venczia  zum  Olymp  aufblickend".    An  den 
umgebenden   Chiaroscurofiguren    ist  Paolo 
dwaialls  beteiUgt  —  Vaiari  läflt  Verooese 
gMcn  ovanr  oen  aanmo  oer  aiimaiBiium 
Sala  della  Busolla  dekorieren,  was  die  Stil- 
kritik bestätigt  (das  Hauptbild,  Markus  und 
die  Kardinaltugcndcn  im  Louvre).  Dagegen 
cfscbeint  es  zweiieUuit,  ob  wirklich,  wie  V»> 
mri  sagt,  sttdi  hier  Zekrtti  mit  Paolo  arbeitete. 
Jttlenfalls  ist  das  Mittelstück  „Markus  er- 
.scheint  den  drei  christl.  Tugenden"  (jetzt  im 
Louvre)  Veroncscs  Werk.  —  Am  3.  6.  1555 
verpüicbtete  sich  Paolo,  für  den  Hochaltar  d. 
FfanUrche  in  Montagnana  eine  Transfigura- 
tion  zu  malen,  die  bis  Weihnachten  fertig  sein 
soll.  Das  Bild  ist  noch  heute  am  genannt  Ort. 
Gleich/ritig  arbeitete  Vcronese  an  der  Deko- 
ration der  S.ikristeidecke  von  S.  Sebastiano, 
die  laut  Inschrift  10.  11.  1556  vollendet  wurde, 
wo  er  in  der  Mitte  die  Marienkröntmg  dar- 
stellte, die  er  mit  den  4  Evangelistenfiguren 
umgab.   Die  4  kleinen  Tondi  mit  Putten  in 
den    Kcken,    wie    auch    die  umrahmenden 
Festons  sind  von  Gehilfen  ausgeführt.  Am 
1.  18.  1556  erfolgte  bereits  der  Anftrag 
fSr  den  Soffitto  der  Kirche  von  S.  Sebastiano, 
den  Paolo  mit  8  Szenen  aus  der  Geschichte 
Esthers  schmückte.  Restzahlung  iür  die  Ar- 
beit 30.  11.  1556.  —  Im  August  oder  Sept. 
1666  erhiettai  Paolo  and  6  andere  Maler  den 
Auftrag.  f8r  d.  Dedce  des  graien  Bibttolhdc- 
saales  in  der  vnn  Sansovino  erbauten  Libreria 
je  drei  Tondi  allegorischen  Inhaltes  zu  malen. 
Eme  Zahlung  erfolgte  24.  9.  1666,  die  Reat- 
zahlui«  10.  2.  1B67.  Paolo  erhielt  aoflerden. 
dft  das  Sdiiedigc  rieht  seme  Aibelln  fBr  die 


besten  erklärte,  eine  goldene  Ehrenkette.  Auf 
zwei  Philosophenbilder,  die  Paolo  für  den- 
selben Bibiiotbcksaal  malte,  bezieht  sich  viel- 
leicht eine  Zahlung  vom  1.  8.  1560.  —  Zsb- 
lungen  vom  31.  3.  und  8.  9.  1558  zeigen,  daß 
Paolo  zu  dieser  Zeit  wieder  in  S.  Sebastiano 
tätig  war,  und  zwar  schuf  er  damals  scheinbar 
die  zugrunde  gegangenen  Fresken  in  der  Kup- 
pel des  Chorea  und  die  arg  beechädigten  des 
Lvgfaanses:  Am  Triumphbogen  die  getrenn- 
ten Verfcündigungsfiguren,  Propheten  und  Si- 
byllen, an  den  Längswänden  das  Martyrium 
des  Titelheiligen  und  zwar  der  gefesselte  Se- 
baatian  auf  der  einen  Wand,  die  Bo^en» 
scbütaen  auf  der  gegenüberliegenden;  im  er- 
höhten Chor  JS^Mtßm  vor  Diokletian"  und 
da«!  zweite  Martyrium  des  Heiligen;  über 
den  Bogen,  die  diesen  Chor  tragen,  Apostel- 
figuren.   Am  26.  10.  1668  verpflichtete  sich 
d.  Schreiner  Domenego,  das  Oxgelgciiiaae  iör 
S.  Sebastiane  nach  Paolos  EatwOifen  sn  ar- 
beiten.   Paolo  selbst  malte  die  Orgelflügel 
und  zwar  außen  die  „Darstellung  Christi  im 
Tempel",  innen  den  „Teich  von  Bethesda",  an 
der  Bröstang  die  Anbetnag  der  Hirten  und 
an  den  Planlmi  <fie  CMarosctirafigitrcfi  des 
Hieronymus  und  Franziskus.  Restzahlung 
gleichzeitig  für  die  Entwürfe  d.  Cborgestühls 
1.  4.  1560.  —  Ridolfi  erzählt.  Verooese  sei  im 
Gefolge  des  Proicuratofs  Girotamo  Grtmani 
nach  Rom  gereist  und  man  glaubt,  daB  diese 
Fahrt  1560  stattgefunden  hat.    Erfolgte  sie 
wirklich  so  spät,  so  hat  sie  für  die  Kunst 
Paolos   gar  keine  Bedeutung  gehabt.  Rö- 
mische Elemente  sind  in  einigen  Frühwerken 
enthalten,  vor  allem  in  denen  d.  Sala  del  Coa- 
siglio  dei  Dieci,  doch  scheint  hier  der  Mit- 
arbeiter Ponchino  der  Vermittler  gewesen  zu 
srin.    Zum  t  ihu  k  hat  sich  Veronese  sehr  bald 
diesen  ihm  gewiB  nicht  zuträglichen  Ein- 
flüssen entzogen.  Um  1500  sind  aus  stilkriti- 
scben  Gründen  die  voo  Vasari  gerühmten  Ar- 
beiten in  der  Villa  Barbaro  in  Maser  anzu- 
setzen, wo  Paolo  die  Mi  rtlhalle  und  die  an 
diese  stoßenden  kleineren  Rautne  mit  Fresken 
ddeorierte.   An  den  Wänden  allegorische  Fi- 
guren, Landschaften  und  iUuaioniatiach  anf» 
gefaßte  Gruppen  und  Einzelfiguren:  Veneria- 
ner  und  Venezianerinnen  hinter  Balustraden 
oder  in  halbgeöffneten  Türen  stehend.  An 
den  Decken  mythologische  Szenen.  —  DlS 
Fresken  ia  den  Villen  Magaadole  und  Roaaaii- 
ziol,  die  cbenfaib  Veronese  tagesdiriebcn 
werden,  sind  im  Gegensatz  zu  denen  in  Maser 
sehr  schlecht  erhalten.   Scheinbar  handelt  ea 
•ick  ia  beiden  Villen  nicht  um  eigenhändige, 
soado»  Ml  AriMÜea  der  Schale.  —  1668  ar» 
bettete  Paolo  8  AltuMUer  fBr  S.  Benedetto 
di  Polirone  bei  Mantua,  über  deren  Schicksal 
wir  nichts  wissen.  Am  6.  6.  des  gleichen  Jah- 
res erhielt  er  den  Auftrag  für  die  riesige 
MHoch«it  sn  Kana"  für  das  Refektorium 
des  Kloaim  S.  Giorpo  Maggion  ia  VmBtlt, 


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jeM  im  LoBTre  so  Parti  (No  llfB>;  ih*  BBd 

w*r  schon  am  8.  10.  voIlMidet.  Während 
diese  gewaltige,  fi^u renreiche  KompositioQ 
fast  ganz  eigenhändig  ausgeführt  ist,  scheint 
das  gleichfalls  1662  für  die  KJotterkiicbe  voa 
Praxis  bei  Padua,  jetzt  im  MoMO  Chrico  sa 
Padua  befindliche  Altarbild  mit  dem  Marty- 
rium der  Hol.  Primo  und  Felicianu  von 
Paolo  nur  entworfen  zu  sein.  —  In  dieser  Zeit 
war  Veronese  wieder  für  den  Dogenpalast 
tätis,  tind  zwar  achuf  er  ein  gro8ea  Hiatoriea- 
bild  „Die  Begegnting  Barbarossas  mit  dem 
Gegenpapst  Viktor  IV."  Der  .Auftrag  scheint 
schon  Ende  1561  oder  .Ajif.mg  1B82  erfolgt  zu 
•ein,  im  August  1564  war  das  Bild  bereits 
vollendet,  vielleicht  schon  seit  mehreren  Mo- 
ntten.  Das  Bild  ist  beim  Brande  1677  zer- 
•tört  worden.  —  1583  ftmgierte  Veronese  mit 
Tizian,  Pistoja,  Schiavooe  u-  Tintoretto  als 
Sachverständiger  in  d.  bekannten  Prozeß  ge- 
gen die  Zuccari.  Am  20.  tl.  1664  erhielt  er  eine 
Zahlung,  der  eine  weitei«  am  6.  4. 1665  folgte 
für  zwei  Lfinettenbitder,  die  er  für  den  Hof 
der  Procuratia  gemalt  hatte,  Bilder,  die 
apäter,  nachdem  sie  von  Tintoretto  restauriert 
tvmrea,  ia  die  Räume  der  Procuratia  de  Supra 
Caiangtn  ud  aidi  haute  niciit  mdir  nicli* 
weiMU  taaaen.  tB6B  ficferte  Paolo  die  Kar- 
tons für  die  Darstellungen  des  „Blindgebore- 
nen" und  des  „Aussätzigen",  die  Bartoiomeo 
Bocza  in  der  Markuskirche  in  Mosaik  aus- 
iSIttta«  Ea  aind  diaMa  die  ctoztgaD  Koaopo- 
aidonen  b  S.  Marecs  die  ridi  mit  GewiMidt 
auf  Paolo  zurückführen  lassen;  eine  Zahlung 
vom  1.  12.  1678  ebenfalls  für  Kartons  ist  bis 
jetzt  noch  nidrt  ibcrzeagend  auf  ein  Mosaik 
dar  Kirche  bangM  «ordan.  Ebcnfalb  1666 
war  Paölo  wiaAtr  iBr  S«  SalNutianb  litig,  md 
zwar  hat  er  offenbar  damals  das  Hochaltar- 
bild „Madonna  mit  dem  Kinde  von  Engeln 
umgeben  auf  Wolken,  tmten  Sebastian  zwi- 
adictt  Johaonaa  dem  Tiafer«  KatfHurina,  £liaa> 
hetftt  Pctma  wd  PramdcBa''«  aoww  dia  bei- 
den Bilder  an  den  Wänden  der  Chorkapelle 
gemalt,  „Sebastian  ermutigt  die  zum  Richt- 
platz geführten  Märtyrer  Markus  und  Mar- 
ceUinua"  aowie  »Dai  sweite  Maitrrium  dea 
THallieiligcB".  ^  im  htett  sieh  Paolo  In 

Verona  auf,  und  zwar  heiratete  er  dort  am 
17.  4.  Elena,  Tochter  seines  inzwischen  ver- 
storbenen Lehrers  A.  Badile.  1566—1567 
malte  er  in  Venedig  eine  nTanfe  Christi"  für 
dea  HodkaUar  vtm  S.  GiovMud  in  Latisama; 
das  noch  erhaltene  Bild  wurde  am  &1.  6.  1567 
in  der  Kirche  aufgestellt.  1670  schuf  Paolo 
fiir  das  Rcfektarium  von  S.  Sebastiano  das 
„Gastmahl  im  Hause  des  Pharisäers",  jetzt  ia 
der  Brera  in  Mailand,  1678  das  Bankett  Gre- 
gor des  Großen  im  Refektorium  des  Kkusters 
auf  dem  Monte  Berico  bei  Vicenza  und  gleich 
darauf  fijr  die  Mönche  von  SS.  Giovanni  e 
Paolo  in  Venedig,  das  beute  in  der  dortigen 
Akademie  (No  908)  befiodlidte  »GaatnaU  im 


Hansa  dea  Lari".  daa  das  Datnm  M.  4.  UTt 

trägt  und  seinen  Urheber  zwang,  am  18.  7. 
dieses  Jahres  vor  dem  Tribunal  der  Inqui- 
sition zu  erscheinen,  da  diese  an  den  Narren, 
Zwergen,  Landsknechten  und  anderen  dekora- 
tiven Pigarai,  mit  daaea  Paolo  ^  KOnvo- 
sition  anagestattet  hatte,  AnstoB  genommen 
hatte  u.  haeretische  Tendenzen  witterte.  Das 
Prozcßprotokoll,  das  sich  erhalten  hat,  hat 
Über  die  kulturhistorische  Bedeutung  hinaus 
immensen  kunstgeschichtlichaa  Wart,  da  wir 
hier  einen  Renaissanceknnstler  ganz  ausnahms- 
weise einmal  nicht  theoretisch,  traktatmäßig, 
sondern  ganz  naiv  über  Kunst  sprechen  hören, 

—  das  Datum  1573  tragen  das  „Rosenkranz- 
bild" No  207  der  Akademie  in  Venedig,  früher 
ia  der  Kapelle  der  Compagnia  del  Rosario  ia 
S.  Pietro  Martire  in  Murano  und  die  große 
aus  S.  Silvestro  zu  Venedig  in  die  Londoner 
National  Gallery  gelangte  „Anbetung  der  Kö- 
nige". —  Am  90.  S.  1675  waren  Paolo  u.  seta 
Bruder  Benedetto  ia  Padua,  wie  aus  einem 
BesdiluB  des  Magistrates  voa  Udine  hervor- 
geht, der  die  Absicht  hatte,  den  Soffitto  seiner 
Sala  del  Consiglio  durch  die  sich  gerade  to 
Padua  aufhaltenden  Brüder  delcorierea  la 
ItMsa.  Paolo  woide  nodi  bis  »nn  Eada 
dea  Oktober  1815  ia  Padua  festgehalten: 
Er  malte  damals  das  Martyrium  der  hl.  Giu- 
stina  für  den  Hochaltar  der  dieser  Heiligen 
geweihten  Kirche.  Den  Auftrag  für  Udiae 
hat  der  KäasUer  aber  nicht  aasföhrea  kSaaai^ 
denn  er  wurde  scheinbar  von  der  Sigaoria 
nach  Venedig  zurückgerufen.  Hier  hatte  im 
Jahre  1574  ein  Feuer  mehrere  Riume  des 
Dogenpalastes  ausgdwaaal.  Gcgea  Bada  ISIB 

dM«,*^ä^mim"n  Nenddonnitioa'  d^ SUe 

geben  konnte.  Paolo  fiel  zunächst  die  Auf- 
gabe zu,  die  Decke  der  Sala  del  Collegio  zu 
dekorieren,  für  die  er  bereits  am  23.  12.  1676 
eine  ZaUnag  erhielft,  der  bia  iaa  Jahr  1677 
wetiere  nMgien>  jraoio  sccuie  awr  m  «ra 
Mittelfeldern,  die  von  kleineren  Feldern  mit 
den  Gestalten  der  Tugenden  und  Chiaroscuro- 
bildern  umgeben  sind,  den  Glauben,  die  thro- 
ntndf  Vcnezia  mit  Friede  nad  Gcfccbti^tail^ 
sowie  natar  dea  Gastsftaa  von  If ara  aad  Nap» 
tun  die  Kriefrsmacht  zu  Wjssrr  und  zu  I^ande 
dar.  An  der  Wand,  über  dem  ITiron  des 
Dogen  aber  malte  Paolo  Sebastiano  Venier, 
der  kniend  dem  Heiland  für  den  Siag  bei  Le- 
paalo  dankt.  ~—  Ia  dam  aaatoBaadaa  Aati- 
collegio  wird  Paolo  von  den  älteren  Autoren 
die  in  Fresko  ausgeführte  Verherrlichung  Ve- 
nedigs am  Soffitto  zugewiesen,  eine  Zuschrei- 
bung,  die  sich  angesichts  der  totalen  Über- 
malung im  18.  Jahrh.  nicht  nachprüfen  lädt 

—  26.  7.  1578  schätzte  Paolo  mit  Pahna  Gk>- 
vane  die  vier  mythologischen  Bilder  ab,  die 
Tintoretto  für  das  sogenannte  Atrio  qua- 
drato  des  Dogenpalastes  gemalt  hatte.  Im 
Dogenfalaal  hatte  ISTT  wiadaram  daa  Peacr 


394 


uiyki^uü  üy  Google 


Caliari 


gewütet  und  u.  a.  den  BUderschmuck  der 
Sala  del  Gran  Coasiglb  vernichtet  Bei 
Veiteilang  der  Bilder  für  die  Neudekoration 
des  Saales  6elen  Paolo  eins  der  drei  g^roBen 
Mittelstücke  dcs.Soffitto  zu  „Die  Apotheose 
Venedigs",  auf  der  das  Wappen  des  Dogen 
Niccolö  da  Ponte  angebracht,  das  also  vor 
1B86  «niiiMidm  ist,  ferner  zwei  kleinere  Bil- 
der u  der  Dcdte  ,4>ie  Erobertuig  Smyrnas" 
und  „Die  Verteidigung  Skutaris  durch  An- 
tonio Loredan" ,  sowie  mehrere  Wandgemälde, 
von  denen  Paolo  aber  nur  ,J)ie  Rückkehr  dM 
Dogen  Andrea  Contariot  nach  dem  Sieg  .«M 
unoggw  iwt  iigiiBiien  amiiiie  um  anco  oien 
nur  unter  Heranziehung  von  Gehilfen.  Die 
beiden  anderen  Wandbilder  mit  Szenen  aus 
der  Ceschichtt  Venedigs  worden  nach  Paok» 
Tode  von  wuen  Erben  antef  ührt,  daa  groBe 
MPkradiea"  hinter  dem  Dogentfirane  aber, 
das  Paolo  mit  Francesco  Bassano  malen  sollte, 
kam  später  in  Tintorettos  Hände.  —  Von 
kleineren  Werken  aus  der  Spätzeit  des  Künst- 
lers sind  nur  lest  datierbar  die  Vcritundigmig, 
No  MO  der  Aeeademia  tu  Venedig,  frdher  in 

derScilola  de'  Mcrcanti,  1581  vollendet  ti.  die 
ebeublls  1681  entstandene  Palia  für  d.  Hoch- 
altar von  S.  Luca  in  Veneiiig  mit  dem  die  Ma- 
donna malenden  Titeiheiligen,  eine  Verkündi- 
gung im  Eakurial  n.  eine  böBende  Magdalena 
im  Prado  zu  Madrid,  beide  1583  dat.,  u  2  kl. 
28.  8.  1684  bei  Paolo  bestellte  Altarbilder  tur 
S.  Giovanni  Xcnodochio  in  Cividale,  das  eine 
den  hL  Rochus,  das  andere  die  Madonna  mit 
Kind  «nd  Engeln  darstellend. 

Bevor  nun  im  folgenden  eine  Liste  der- 
jenigen wichtigeren  Werke  —  Vollständigkeit 
kann  hier  nicht  anpestrcbt  werden  —  Re>'ebe[i 
wird,  für  deren  Datierung  wir  keine  anderen 
Anhaltspunkte  als  den  Stil  der  Bilder  adbat 
liaben,  muB  darauf,  was  bisher  nur  angedeutet 
«Nurde,  ausdrücklich  hingewiesen  werden,  daB 
Paolo  nicht  alle  seine  Bilder  eigenhändig  aus- 
führte. Er  leitete  wie  später  Rubens  eine 
vielköpfige,  gut  organisierte  Werkstatt, .  aus 
der  Bilder  in  die  Welt  gingen,  TOn  denen  bis- 
weilen kaimi  mdir  ab  die  formalen  md 
koloristischen  Ideen  Eigentum  des  Meisters 
waren.  In  der  Regel  scheint  Paolo  allerdings 
die  Bilder  selbst  angelegt  und  in  den  WCMBl> 
lieben  Partien  Mlbst  ausgeführt  sn  haben,  om 
nur  nebenrilchlichere  Teile  Gcbitlen  zu  tt>er> 
lassen.  Ein  sehr  gutes  Beispiel  hierfür  ist  die 
grofie  Krei-zigung  in  der  Akademie  zu  Ve- 
nedig, No  256,  wo  neben  der  glinxenden  Fak- 
tur des  Meisters  die  unbeholfenere  Gehilfen- 
hand ganz  dentlidi  zu  ci  kennen  ist.  Es  gibt 
nun  nichts  Falscheres,  als  alle  diese  zahl- 
reichen Bilder,  die  mehr  oder  weniger  von  an- 
deren ausgeführt  sind,  Paolo  zu  nehmen  und 
womöglich  unter  seine  Schüler  xa  verteilen, 
dem  CS  handelt  sidi  nicht  wn  hlenie  K^bnwlt' 
stücke,  sondern  um  grofte,  wesentlich  dekora- 
tive Stücke,  bei  denen  die  Idee  sehr  viel  mehr 


als  die  Qualität  der  Ausführung  htduntirt 
Femer  gehörte  nun  einmal  der  WcrkrtaM^ 
betrieb  unlösbar  zur  Persönlichkeit  Paolos, 
aus  dessen  Bilde  man  einen  charakteristischen 
Zug  lierausretuschieren  würde,  wollte  man 
seine  Tätigkeit  als  Haupt  und  Leiter  eines 
sehr  produktiven  Ateliers  unberfidtsidltigt 
lassen.  Hauptgehilfen  Paolos  waren  seine 
Verwandten,  sein  Bruder  Benedetto,  sein 
Neffe  Alvise  Renfatto  (nicht  wie  dort  irr- 
tümlich angegeben  1611,  sondern  7.  10.  1609  f, 
nad  zwar  im  Alter  von  66  Jahren.  Vgl.  Ci- 
cogna.  Iscrizioni  voieaiane  III  876)  und  in 
der  Spätzeit  die  Sdhne  des  Meisters,  Cark> 
und  Gabriele  neben  vielen  anderen,  deren 
Namen  wir  noch  nicht  kennen.  Die  folgende 
Bemfihung,  in  die  Masse  der  nicht  festdalier- 
ten,  widitigsten  Bilder  Paolos  etwas  diRMK^ 
logiscfae  Ordnung  an  bringen,  muiB  ausdrück- 
lich als  Versuch  bezeichnet  werden  Dir  kri 
tische  Forschung  hat  sich  bisher  so  wenig  mit 
dem  Künstler  abgegeben,  daB  wir  noch  weit 
entfernt  von  emer  klaren  AMdannag  der 
Wandhugen  seines  Stites  sind. 

fVerke  der  fünfngtr  Jahre:  Venedig,  S. 
Francesco  della  Vigna,  hl.  Familie  mit  dem 
Knaben  Johannes.  Justina  (?)  und  Antonius 
Abt,  scheinbar  eins  der  fräiölcn  von  Paolo 
in  Venedig  gesclwffeiieii  IVciken,  den  Bildern 
Radiles  noch  sehr  nahestehend;  die  hetr.  Ka- 
pelle (Giustiniani)  wurde  laut  Inschrift  1561 
vollendet  Ebendort,  S.  Sebistiano,  Madonna 
mit  Kind,  weiblicher  Heiliger  und  Antonius 
von  Padua  (Porträt),  Halbleren.  Ebendort, 
S.  Bamaba,  hl.  Familie.  —  Verona,  Museo 
Civico,  Kreuzabnahme,  ursprünglich  in  S. 
Maria  della  Vittoria.  —  Florens,  Uffizien, 
Martyrium  der  hl.  Justina.  Ebendort,  hl.  Fa- 
milie mit  dem  Knaben  Johannet  md  Katha- 
rina. Ebendort,  Verkündigung,  von  Morelli 
fälschlich  Zelotti  zugeschrieben.  —  Lortdom, 
National  Gallery,  No  1041,  Vision  der  hl.  He- 
lena, vielleicht  identisch  mit  dem  von  Ridolfi 
in  Casa  Contarina  in  Padua  beschriebenen 
Bihle.  Ebendort  Mo  1S18,  1824,  1886,  1886 
vier  Allegorien,  Ebebnnd,  Untreue,  Veradi- 
'""K  (?).  Respekt,  die  Bilder  waren  früher 
m  der  Sammlung  der  Königin  Christine 
von  Schweden,  dann  in  der  des  Herzogs  von 
Oritans.  —  Turin,  R.  Pinaooteca,  Mo  680;  Das 
Festmahl  im  Hause  Simons  dn  Pfaarisisn, 
früheste  der  groBen  Cene  Paolos,  für  das  Re- 
fektorium von  SS.  Nazaro  e  Celso  gemalt, 
später  an  die  Familie  Spinola  in  Genua  ver- 
kauft, von  diMer  1884  an  Carlo  Feiice  von 
Savoktt.  —  DffsdtH,  Gemildegalerie,  vier  für 
die  Familie  Cuccina  gemalte  Bilder,  No  224, 
Madonna  mit  Kind,  Johannes  den  Täufer  und 
Hieronymus,  vor  ihnen  die  von  den  drei  Kar- 
dinaltugenden geleiteten  Mitglieder  der  Fa- 
mifie  Coedna.  No  898,  Die  Hochzeit  zu 
Kana.  No  225,  Die  Anbetung  der  Könige. 
Dieses  scheinbar  etwas  später  als  die  beiden 


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CdivI 


vorh«rgenaimtett.  No  tS7,  Die  Krcnztragung. 
Die  Ausfähnuig  dieses  Bildes  im  Gegensatz 
zu  den  3  anderen  vielleicht  nicht  ganz  eigcn- 
hindig.  Ebendort,  No  896,  Bildnis  eines  vor- 
aduMa  Hern  (PmMt  Barbaro?).  —  Pom, 
Loatrre,  No  IIW,  BIM^  daer  jungen  Prin 
mit  einem  Knaben  an  der  Hand,  früher  in  der 
Sanunl  Bcvilacqoa  in  Verona.  —  Wien,  K. 
GcBildegalene.  No  tSß,  ChriMM  hÖH  die 
Tochter  des  JwnWi 

Wtrtt  4*r  $*chttg»r  Jakr«:  WUn,  Aka- 
demie, No  1,  Die  Heil.  Geminianus  und  Se- 
verus (stark  restauriert),  ursprünglich  zwei- 
teilig, Außenseite  der  Flügel  der  Orgel  in  S. 
Geminiano  zu  VcncdiK.  ▼oa  den  Inöwiariten 
der  hL  Mcmai  m  der  CnHeria  BrttBW  io  JV0* 
dena,  Johannes  der  Täufer  im  Palazzo  Reale 
in  Mailand.  Die  Bilder  wohl  wenige  Jahre 
nach  der  1556  erfolfften  Restauration  d  Kirche 
entstanden.  —  Paris,  Louvre,  No.  1186,  Chri- 
stus in  Emmaos.  —  Madrid,  Prado,  No  697. 
Der  12jährige  Christus  im  Tempel.  Ebendort, 
No  628,  Der  Hauptmann  von  Capemaum  (die 
Komposition  mit  einigen  Veränderungen  von 
Paolo  und  seinen  Schülern  oft  wiederholt; 
das  Madrider  Exemplar  bei  wetten  das  beste). 
Ebendort,  No  532,  die  Findung  Moais»  worde 
ebenfalls  von  Paolo  u.  seiner  Schale  ludiiiuats 
wiederholt.  —  Venedig,  Akademie,  No  37,  hl. 
Familie  mit  dem  Knaben  Johannes,  Hierony- 
mus, Franziskus  u.  Justina  (?),  urspriingl.  in 
d.  Sakristei  von  S.  Zaccaria,  von  Francesco 
BoosMi  CS  1B68  gestiftet.  Venedig,  S.  Gate- 
rina,  Verlobung  der  hl.  Katharina.  Ebendort, 
SS.  Giovanni  e  Paok>,  Anbetung  der  Hirten, 
ursprüngl.  in  der  Kapelle  der  Seidenweber  in 
der  Kirclie  der  Crociodueri  —  Vwohq,  S, 
Polo^  dnonende  MadwiBS  nut  den  Kiiidfi  Jo* 
hsaaea  dam  Täufer,  Antonio  von  Padua  und 
zwei  Herren  aus  d.  Familie  Marogna.  Eben- 
dort, S.  Giorgio  in  Braida,  Martyrium  des 
hL  Georg.  —  London,  Nat  GaHenr»  No  284, 
Dw  PraiwD  des  Darios  tot  Alemidcr  dein 
Großen,  für  die  Familie  Pisani  gemalt.  Eben- 
dort, No  26,  Weihe  des  hL  Nikolaus,  nicht 
wie  der  Katalog  irrtümlich  angibt,  aus  S.  Nic- 
colö  de'  Frari  zu  Venedig,  vietleicht  identisch 
mit  einem  der  8  für  S.  Bcaedetto  di  Polirooe 
bei  Mantua  1Ö62  gemalten  Rüder  (s.  oben). 
—  Florem,  Pitti.  No  216,  Bildnis  eines  Herrn, 
angeblich  Daniele  Barbaro,  niiht  identisch 
mit  der  Persönlichkeit  des  oben  erwähnten 
Dresdener  Bildnisses.  —  Rom,  Palazzo  Co- 
hMma,  No  90,  Bildnis  eines  grüngekleideten 
Herrn.  Galleria  Borghese,  No  137,  Johannes 
der  Täufer  predigend,  von  M  relli  unbegreif- 
licherweise  Zelotti  zugeschrieben.  —  New 
York.  Metropolitan  Museum,  Venus  u.  Mars, 
wie  die  beiden  folgenden  Bilder  im  17.  Jahr- 
hundert in  der  Samml.  der  Königin  Christine 
von  Schweden.  New  York,  Knoedler  Galle- 
ries (1911,  vgl.  Americ.  Art  News,  7.  1. 1911). 
WcUheit  «ad  SUrks  (Herinkfl);  dwnd.,  «in 


Maua  (PkIo  Veronese?)  zwischen  Tugend  o. 
Laster.  —  Wien,  Akademie,  No  86,  84,  86, 
Verkündigung,  Anbetung  der  Hirten,  Maria« 
Hinundfahrt,  ehemals  Dekorationsstücke  des 
Soffitio  der  Kifdie  dar  UauM  ia  Vsasd«.  — 
Murmo,  S.  Pidro  Msitir^  BSIeader  Hi«» 
ronymus,  früher  m  S.  Maria  degli  Angeli. 
Ebendort,  Petrus  und  dn  Engel  besuchen  die 
hl.  Agathe  im  Kerker,  ebeafaOs  früher  m  S. 
Maria  dcgii  Angdi,  voa  BoaeUai  Bsaadatto 
VBnBn  sngcscancocaf  was  nngnBonaii,  os* 
reits  i960  als  Werk  Paolos  von  BattisU  Fon- 
tana gestochen.  —  Brescia,  S.  Afra,  Mar- 
tyrium der  Titelheiligen.  —  Venedig,  S.  Se- 
bsstiSBO^  Kreusigwig  Christi«  Dies«  hfidta 
vom  Bade  der  60Sr  Jahre,  vieilekfat  aoek 
etwas  spitw. 

Werk«  der  siebtiger  Jahre:  Paris,  Louvre, 
No  1198,  Gastmahl  im  Hau.sc  Sin.ons  des 
Pharisiers,  ursprünglich  im  Rdefctorium  des 
Kkaters  der  Servi  zu.  Venedig,  1664  voa  der 
Republik  Ludwig  XIV.  zum  Geschenk  ge- 
macht. —  MaHond,  Brera,  No  139,  Thronen- 
der Antonius  Abt,  von  Ciprian,  Cornelius  und 
zwei  Chorknaben  umgeben,  ursprünglich  auf 
dem  Hochaltar  von  S.  Antonio  zu  Torcelk».  — 
Wien,  Hofmuseum.  No  389  u.  404,  Anbetong 
der  Könige.  Verkündigung.  Eheniala  Deko- 
ration d.  Orgeltüren  v.  S.  Antonio  zu  Torcella 
—  Floren»,  Pitti,  No  186,  Taufe  Christi,  ur- 
sprünglich in  S.  Giovanni  dalle  Nävi,  dann  ta 
S.  Maria  Icooia  so  Padua,  1816  bd  daem 
Bildertmtaasdi  nach  Fk»reaz  gesaadt  —  Ma- 
drid, Prado,  Venus  und  Adonis  —  Venedig, 
Dogenpalast,  Saab  der  Europa,  für  Jacopo 
Contarini  gemalt;  geringere  z.  T.  verändert« 
Replikca  Paok»  o.  adncr  Sdinler  im  Wiener 
HohaiH.,  ia  der  Dresd.  GbL  No  M8^  ia  der 
Londoner  Nat.  Gall.  No  97,  in  der  Gall.  Capi 
tolina  in  Rom.  —  Venedig,  Akad.,  No  45  Dck- 
kengemälde  aus  d.  Magistrate  delle  Biade  im 
Dogcapalaat,  Venezia  mit  Herkoiea  oad  Cercs^ 

--Maa  ■■■■■  imI.  Iii.    *W— mAm*     *  *  VSaBAI^BlSi^* 

ofipmngticn  lonoo,  jcm  wuvn  BmscnDm 

verkleinert.  Ebendort,  No  681,  der  hl.  Niko- 
laus von  dem  Volk  von  Myra  begrüßt,  Teil 
der  Deckendekoration  der  Kirche  S.  Niccolö 
de'  Frari,  zu  der  auch  die  Evangelisten  Lukas 
aad  Johannes,  No  866,  sowie  Markus  u.  Mat- 
thäus No  261  der  gleichen  Galerie,  sowie  die 
Stigmatisation  des  hl.  Franziskus  in  der  Aka- 
demie, W\en,  No  10  ^(ehoren.  Ob  die  kürz- 
lich aus  d.  Marciana  in  die  Akad.  in  Venedig 
gelangte  Anbetung  der  Könige  wirklich  mk 
dem  ehemal.  Mittelstück  dieser  Dekoratioa 
identisch  ist,  scheint  mir  fraglich,  da  dieses 
Stück  in  Farbengebung  und  Figurenmaßstab 
beträchtlich  von  den  anderen  abweicht. 
Etwaa  apiter  als  die  Deckengemälde,  viel- 
leicht erst  um  1680,  adieiaea  di«  Waodbihler 
für  S.  Niccolö  de'  Frari  gmak  la  sein,  voa 
denen  sich  eines  ebenfalls  in  der  veneziani- 
schen Akademie  befindet,  No  265,  Kreuzigung 
Christi,  «ia  aaderes  ia  der  Brerm  n  UtÜmd, 


396 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


No  151.  —  Venedig,  S.  Andrea,  Hieronjrmus 
in  der  Einöde.  Ebendort,  S.  Francesco  della 
Vigaa,  Auicntthnng  Christi.  Ebcwlprt,  S. 
Gtooomo  dtH*  Ori<s  LmrailiMi  HfefOQjnBns 
tmd  Nikolaus,  scheinbar  von  Laura  Barbarig^o 
cum  Gedächtnis  ihres  1572  verstorbenen  Gat- 
ten GiroUmo  Malipiero  gestiftet,  von  Zanetti 
alt  ctas  der  besten  Bildier  PsoIm  gerühmt. 
JalBt  n»  dardiras  nidit  gfinstiger  WMnng. 
Eboidort,  S.  Pietro  di  Castello,  Petrus,  Pau- 
los imd  Johannes  der  Evangelist,  nach  Sanso- 
vino  von  dem  Patriarchen  Giovanni  Trivisan 
(1860— 1&80)  gestiftet.  —  Drudm,  Galerie, 
No  H0|  Der  bftnnhcndge  Seins  fiter . 

Werke  der  achtziger  Jahre:  Pfr'.in,  Kaiser 
Friedrich-Museum,  vier  Allegorien  aus  dem 
Fondaco  dei  Tedesch i,  No  303,  304,  30Q,  SU. 
Jnpiter,  Fortuna  und  Germania;  Minerva  und 
Mars;  Satmi  Mlft  der  Rdigim  die  Kelscrei 
überwinden;  Apollo  und  Juna  —  Wien, 
Hofmuseum,  No  891.  Judith  (fälschlich 
Zclotti  zugeschrieben).  —  Venedig,  S.  Giu- 
seppe di  Castello,  Anbetung  der  Hirten 
mit  dem  hl.  HierooTmus,  scheinbar  von  den 
Erben  des  Girolamo  Grimani  gestiftet.  Eben- 
dort, S.  Pantaleone,  der  Titelheilige  heilt  ein 
Kind;  ebendort,  Bernardin  von  Siena  als 
Jängling  Kranke  pflegend.  —  Oldenburg, 
Algusteum,  No  &5  Venus  (Bildnis)  o.  Amor, 
verschiedentlich  Zelotti  zugeschrieben,  aber 
ganz  eigenhändiges  Spätwerk  Veroneses.  — 
Turin,  Pinacoteca,  No  564,  Danae;  No  572, 
Königin  von  Saba  vor  Salomon  (Ausführung 
vorwiegend  von  Gehilfen).  —  Kassel,  Galerie 
No  606,  Die  Madonna  enefaeint  der  hl.  Ana- 
stasia (?). 

Die  Kenntnis  der  Zeichnungen  Veroneses 
liegt  noch  ganz  im  argen.  Von  den  zahl- 
nktait  InldmäBig  durchgeiührtsn 
siWnBsn  malst  auf  blau  oder  grin  _ 
Papier  mit  fiberreichlielier  Anwendung  von 
höhendem  Weiß  scheint  die  Mehrzahl  Nach- 
ahmern anzugehören.  Als  Beispiel  für  Blätter 
dieser  Art  von  Paolos  Hand  seien  genannt, 
Madonna  mit  dem  Kind  und  sieben  Engchi. 
Pmit,  Loovre,  No  IdO  der  Notice  cle.  von  Fr. 
Reiset,  sowie  Madonna  mit  dem  Kinde  in 
Wolken,  unten  Tliomaa  und  Caecilie,  Berlin, 
Kgl.  Kupfstkab.  Ferner  sind  zu  nennen  l  e- 
deneichnnagen,  meist  stark  bvicrt:  London, 
Bnt.  Mus.,  Vcmiih^ung  in  Gegenwart  eines 
Dogen  (Pr-itm  128);  ebendort,  ScVinlt!  der 
Kallisto  (Braun  129);  ebendort,  Jagdszene 
(Braun  131).  Wien,  Albertina,  Anbetung  der 
Könige  (Inv.  No  1625;  Alberttna  Puhl. 
No  nO).  Bnia^,  Natiooalgalerte,  Gast- 
mahl im  Hause  Simons  des  Pharisäers  (Al- 
bertina Publ.  No  666).  Turin.  Kgl.  Biblio- 
thek, Martyrium  der  hl.  Justina,  scheinbar 
erster  Entwurf  für  das  Altarbild  in  S.  Giu- 
a^ia  in  Padua.  Ferner  Studienköpfe  in 
schwarzer  Kreide:  Mohrenknabe,  Poris, 
Louvre  (Reiset,  No  141).  Frauenkopf,  flo- 


rtns,  Uffizien,  Coli.  SanUrcIli  74S1.  Mid- 
chenkopf,  Stockholm.  Nazional-MiM.  (Abb. 
Sir&l,  Dessins  etc.  en  SuUe). 

Vaia r  i,  Le  vite,  ed.  Milanesi,  VI  369  ff.,  489, 
Anaelmo  Guitconi  (wahrccbein- 
11«  Psewisnym  des  Fnoc.  Saaaovino),  Tutte  U 
COM  notSUH  cle.  In  Vcnetia,  Veaeda  1556^  Mcii- 
drock,  Venasia  18S1,  Naan  PiaaMMt»^L  - 
Franc.  Sansoviao,  Vcnetia  dsseritta,  Ve- 
nexia  1581,  Nenaaagabcn  von  Gio*.  Stoinga  1604, 
und  von  Giustiniano  Marthiioal  1611.  '—Aal* 
faelo  Borgbini,  II  ripoM,  ed.  nssnas  1190 
p.  469  ff.  —  C.  Rtdolf  i,  Le  ■amfgUe  etc.,  cd. 
2.  II  3  ff.  —  Marco  Boschiai.  U^dbe 
■tocn,  Venezia  1674.  —  Rinnovazioae  dallt 
riedha  minere,  Venezia  1733.  —  Zanetti,  PU- 
tura  veneziana,  Venezia  179S  p.  223  ff.  —  M  o  • 
s  c  h  i  o  i,  Guida  di  Venezia,  1815.  —  C  i  c  o  g  n  a, 
Inscrizioni  vcaciiane  IV  147  ff.  —  F  r  a  n  c.  Za- 
n  o  1 1  o,  n  falaszo  ducale  di  Venezia,  "i  iiails 
paacim,  und  La  Regina  Catterina  Comaro 
in  atto  di  cedere  la  Corona  di  Cipro  etc.  Dipinto 
da  P.  e  C.  Caliari,  Venezia  1840.  —  Federiei, 
Metnorie  Trivigiane,  Venezia  1803  II  53  ff.  — 
Zannandreis,  Le  vite  dei  pittori  etc.  vero- 
nesi,  Ed.  Verona  1891  p.  160  ff.  —  B  e  rn  a  »  - 
c  o  n  1,  Pittura  italiana  etc.,  Verona  1864  p.  322  ff. 
—  Lorenii,  Monumenti  per  servirc  alla  storia 
dei  Pal,  ducale,  I,  Veneria  186«,  —  Saccardo, 
Le«  mosaique»  de  S.  .Marc,  p.  64,  90.  —  Itil. 
Foncbgn,  hr»g.  v.  kathist.  Institut  in  I-lorcnt, 
IV  140  ff.  —  Campori,  Raccolta  di  Cauloghi, 
Modena  1870,  paasim.  —  P.  B  i  a  g  i,  Elogio  di 
Paolo  Caliari  Veronese,  Atti  dell'  Accademia  di 
Belle  Arti  in  Venezia,  1815.  —  A.  Aleardi. 
Sullo  ingegno  di  Paolo  Caliari,  Atti  dell'  Acc.  di 
B.  A.  in  Venezia,  1872.  —  G.  D  e  S  c  o  1  a  r  i,  Del 
celebre  quadro  di  P.  Caliari  „La  familgia  di  Dario", 
Verona  1875.  —  Pietro  Caliari,  Paolo  Verooeae, 
Roma  1888.  —  CharlesYriarte,  Paul  Vero- 
na, Pari»  1888.  —  G.  Biadego,  Intomo  a  P. 
V.  in  Atti  dei  R.  Ist.  veneto  di  •cicnzc,  lettere  cd 
arti.  Serie  VII  Bd  X  99  ff.  —  F.  H.  MeiBoer, 
P.  Veronese,  Bielefeld-Leipzig  1897.  —  A.  Bell, 
Paolo  Veroneae,  London  1905.  —  B.  Patzak, 
Unbekannte  Freaken  de«  P.  V.,  Repert.  für  Kstw. 
XXVIII  444  ff.  —  G.  Ca««i.  Un  celebrato 
dipinto  di  P.  V.  (Tatife  Chritti  in  Latiaana), 
BoUetiiio  d'Arte,  IV  481  ff.  —  H  a  d  e  1  n.  Wann 
ist  P.  V.  teborai,  Katchitm.,  N.  F.  XII  SS7  fl. 
und  einige  noch  oieht  pnbl.  Notizen  aus  den 
venez.  Staataarchiv.  Hadeln. 

Caliaii,  Paolo»  ital.  Maler,  geb.  1768  in 
Vcrana,  f  ebenda  an  SB.  4  18B5,  Naek- 

komme  des  berühmten  Paolo  Veronese,  Schü- 
ler des  Prospero  Schiavi,  eines  Giambettino 
Cignaroli-Schülers,  Im  Gegensatz  zu  der  all- 
gemeinen Richtung  seiner  2«it  griff  er  wieder 
auf  dia  Kunst  das  Qualtmaiiiu  sui&ck^  was 
ihm  Aufträge  von  Kopien  von  seiten  des 
Marchese  Maurizio  Gherardini  und  des  Prin- 
zen von  Carignano  verschaffte.  Drei  Preise, 
die  er  1792,  96,  M  für  seine  Gemälde,  Hebe, 
E<^  Homo  und  Hesperiden,  erhielt,  ver- 
schafften ihm  Anerkennung  in  jeiner  Heimat. 
Er  porträtierte  in  dieser  Zeit  Giüv.innantonio, 
Pietro  u.  Giov.  Arvedi  und  die  jungen  Gra- 
fen Portalupi,  Antonio  und  Giovanni,  sowie 
ihre  Mutter,  Gemälde,  die  noch  heute  in 
Haus  Portalupi,  jetzt  Spinola  (Liceo)  gezeigt 
werda^  ferner  seinen  gelehrten  Protektor, 


9lf 


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Cdtafi  - 

Dal  Ben  (früher  dem  Dalle  Mola  zugeschrie- 
ben). Auf  Porzellan,  Schalen  und  Möbel  ko- 
pierte er  Watteau,  Battoni  u.  Marco  Marcola 
nit  erlesenem  Geschmack.  Um  das  Jahr  1814 
•ebof  Caiiari  gröBere  Fretkea  «ad  Kopien 
nach  Giambellino^  Giroiaiiio  dai  libri,  F^olo 
Farinati  und  Aless.  Turchi.  Die  Güte  dieser 
Kopien  erhellt  die  Anekdote,  er  habe,  als 
cim^kaiserl.  Kommission  aus  Wien  die  Ma« 
doBM  des  Garafalo  aus  S.  Tommaso  Caatti»* 
rieoae  forttdiaffen  wollte,  das  Original  durch 
eine  so  gute  Kopie  ersetzt,  daß  die  Kom- 
mission, getäuscht,  seine  Arbeit  für  das  Ori- 
gina]  mit  sich  nahm.  Seine  reiche  Tätigkeit 

Setee  Weil»  io  Verona  «ind  lebr  zahlreieh. 

Aus  der  Fülle  seien  erwfihnt  Malereien  in 
Cata  Portalupi  (Corso  Cavour),  in  Casa  Pa- 
lazzolo  (spiter  Bentiroglio»  Pbuo»  Bri)  eine 
Gebort  Chriati.  in  Casa  SimMni  (jetzt  Bras- 
Kdi),  in  Casa  Meyer  (jetzt  Tedeadii.  Via  Nu- 
ova),  in  Casa  Palazzoli  (jetzt  Francescatti,  S. 
Giovanni  in  Valle)  Madonna  mit  Kind,  in 
Casa  Da  Lisca  (alla  Colomba)  Aurora  und 
Putten,  in  Caea  Angeli  (S.  Antonio),  in  Casa 
Dn  Penieo  Qthik  Jcona)  S  Dedm«emilde, 
in  Palazzo  Emitej  Oetzt  Forti),  in  Casa  La- 
vagnoli  (jetzt  Astori  bei  S.  Eufemia)  eine 
Virtu,  in  Ca&a  Franchini  (jetzt  Giordani)  zwei 
Deckengemälde,  in  Caan  Ddla  Torre  (ittzt 
Lebredit)  Baderimmer,  drei  WndBieniilde, 

in  Casa  Ravipnani  (jetzt  Renini)  zwei  Säle 
und  im  Cafe  sotto  la  Costa  einige  Ju- 
gendwerke auf  Holz.  Hierzu  kommt  eine 
grofie  Anzahl  von  l^iea  in  Kirchen  und 
PflvaihlnKi'n  tmd  bei  wirwii  Bibcn.  Zdch- 
nungen  br?itzt  die  Stadtbibliothek  in  Verona 
und  du-  C  i^a  F-Iavignani.  Von  Kupferstichen 
sind  bekannt:  Die  Arena  in  Verona,  Drei 
Engel  nach  G.  dai  Libri,  Kreuzigung  nach 
Jac.  Bellini,  Bambino  nach  Iffanlegna,  Vig- 
netten für  Columella  (übersetzt  von  Dal  Ben). 

Hierzu  kommen  zahlreiche  Werke  in  Land- 
häusern um  Verona,  in  Pojano,  Pergolana, 
Marzana,  S.  Maria  di  Stelle,  Bussolengo. 

Z a n  i,  Eue.  met.  —  G.  Da  Persico,  De»- 
cri*.  dl  Verona  1821  p,  90.  202.  —  P.  Caiiari. 
Vita  di  F.  Caiiari  (Msk.).  —  L.  Simeon  i, 
Verona  1909  p.  XXXIII,  158,  178,  238,  278,  323 

Eva  Tea. 

Caiiari,  Piero  di  Gabriele,  aus  der 
Lombardei  stammender  Steinmetz,  geb.  1474, 
in  Verona  tätig,  dort  zum  erstenmal  in  den 
Anagrafe  di  S.  Paolo  vom  Jahre  1602  als  Pe- 
trus lapicida  da  Como  achtundzwanzigjahrtg 
genannt,  in  den  Anagrafe  von  1514  als  Petrus 
q.  Gabrieliis  de  Mediolano  aufgeführt,  1B33 
«Kh  am  Leben.  Groävnter  de»  Paolo  Vero- 
neae. 

Lit,  s.  unter  Paolo  Caiiari. 

Calici,  A  c  h  1 1 1  e,  itai.  Maler,  geb.  um  1565 
in  Bologna,  r  1804  ebenda,  Schüler  des  Pro- 
apero  Fontana,  Nachahmer  dea  Lod.  Camcci; 
malte  die  Seitenflfigel  des  HanplaUan  in  S. 


Widiele  Arcangck>  in  Bologna,  den  Erzengel 
Michael  und  den  Erzengel  Ba&d  mit  TWnn 

darstellend. 

M  a  1  V  R  g  i  a,  Felsiaa  pittr.  —  De«.  (Aacoto), 
Pitt.  etc.  di  Bologna.  —  M  a  ■  i  n  i,  Bologna  per- 
lustrata,  1666  p.  812  u.  fi2!.  J?.  C. 

Calid,  Parisio,  Architekt  UUO  an  der 
Restauration  des  Domes  in  Cattiaia  ti^  VoB 
ilun  die  Entwürfe  für  dtt  Portal. 

Amieo,  Catana  iUustnta,  P.  II  Catania  1741 
Ilbro  VII  cap.  IV  p.  SM  1  — Di  MarsflLi  Ga- 
gini I  (1888)  184.  MmmtI 

Califaao,  G.  B.,  Maler,  wurde  nach  Rolfs 
(Gesch.  d.  Malerei  Neapels,  1910,  p.  406)  1685 
in  die  Lukasgilde  zu  Neapel  aufgenommen. 

CaMfaae^  John,  ita].-ameirilnn.  Maler,  geb. 
in  Rom  am  6.  IS.  1804,,  «odierte  in  Neapel 
unter  Domenico  Morelli.  C,  der  in  Chicago 
lebt,  malt  Genrestücke,  gewöhnlich  mit  Scha- 
fen, wie  „Gang  zur  Fiitterung"  und  „Heim- 
kehr der  Schafherde"  (1898),  und  ist  Inhaber 
vetaehiedener  Aaszeichnungen. 

American  Art  Annoal  (Ncv  Vofk)  UM  «. 
1907—08  (mit  Abb.  u.  Pdctr.).  0. 

Caliga,  Isaac  Henry,  amerikan.  Maler, 
geb.  24.  8.  1857  in  Auburn,  Indiana,  studierte 
unter  Lindenschmit  in  München  und  hat  sich 
in  Boston  niedergelassen,  wo  er  als  Porträt- 
und  I- igrurenmaler  tätig  ist,  und  als  Lehrer 
viel  Erlolg  hat.  C.  bat  auch  wiederholt  in  der 
groBen  Möncbener  Ausstellung  ausgestellt. 

Who's  Who  in  America  1910— IL  —  Tmm  L 
Alle  (1888),  V  (1890),  VII  (1893). 

Edmund  von  Mach. 

Caligard,  Carl  Thomas,  um  1680  als 
Maler  in  Brünn  tätig. 

Schweigel,  Yen.  der  Maler  etc.  von  1588 
Ua  UM»  (Mi^  dea  mlhr.  I«nda»AteUfa). 

(^gaii,  s.  Calltgari. 

Caligirinob  Ga b r  i e  1  e,  a.  CaptUmL 

Caligan^  Zonn  (Gkmani)  Battiita  del, 

aus  Caprile,  Holzschnitzer,  17.  Jahrhundert, 
schnitzte  für  die  Kirche  St.  Wolfgang  in  Mo- 
ena  (Diöz.  Brixen)  einen  Altar  in  der  Kapelle 

del  Rosario  gez.  „Calegar  da  Cavril  f.". 

Er  ▼ergoldete  den  Alur  der  Kirche  S.  Pelle- 
grino  gez.  „1606  Zan  Battietn  del  OtUgaro  da 
Capril  ho  indorato".   

Mittign  der  K.  K.  Cmlg<-Cowni  N.  P.,  XZVU. 
1900  p.  11,  17.  K,  C. 

Caligisfleo,  Mario.  Maler  aus  Sizilien»  fÄ. 
um  1090,  t  am  23.  7.  1648  in  Rom. 

PiwWeber  T.  Sb  Lorense  In  Lneica. 

Fr.  Noaek. 

Caligny,  Anatole  Victor,  französ.  Ar- 
chitekt, geb.  1861  in  Trooville,  Schüler  ««o 
M.  Paaeal,  itdlte  von  1918  Me  1880  im  SaloB 

aus,  erhielt  1876  eine  ^^edai^e  für  den  Justiz- 
palast in  Charleroi  und  3.  Preis  für  Schlacht- 
liaaa  in  Lons-le-Saulnier.  Femer  entwarf  er 
1880  die  Protestant.  Kirche  in  le  Pnjra  bei 
Dieppe. 

1997  n.  8h.  —  AteblKbfc  Rnadscbani  U,  USe 


398 


uiyki..L.L;  üy  GoOglc 


Caligo  —  Calker 


C«ligo^  iul.  Maler,  von  dem  in  florenti- 
nischen  KunitaanteUaiicen  am  1838—80 
einige  Kircbeninteriean  zu  sehen  waren. 

L'Afta  Vn  (18TB;  Floraos)  S— t,  10-U;W- 

m  O.  XV  (1880)  3S1.  .  ^ 

CaJi jo,  Antonio,  ital.  Maler,  wird  in 
Rom  ld25 — 30  im  Zusammenhang  mit  Ago- 
•tino  Tassi  erwähnt,  der  damals  ttr  im  bi^ 
dinal  von  SavQyen  arbeitete. 

Giom.  di  Erodix.  Art  V  210. 

Caliuo  d  i  B  r  e  s  c  i  a,  Maler  m  Venedig, 
1616  mit  Pellegrino  di  S.  Daniele  tätig. 

V.  Jopp  i,  Contributo  qitarto  alla  Storia  dell' 
arte  nd  Friuli,  Venedig  1894  p.  4«.  H. 

Callaperth  (Kahlenberg),  G  i  o  s  e  f  f  o,  \f  a 
ler,  geb.  zu  Beginn  des  17.  Jahrh.  als  Sohn 
deotacfaer  Eltern  in  Venedig,  soitebildet  and 
tätig  ebenda,  1668  noch  am  Leben;  malte  für 
die  Kapelle  zur  Rechten  des  Hochaltarcs  in 
der  jetzt  a'iKel  r.  «iit-nen  Kirche  S.  \f,ir;ri  dei 
Servi  zu  Venedig  eine  Darstellung  der  Feld- 
schlacht zwiadien  Kaiser  Constantin  und  Ma- 
zentius,  in  der  er  sich  laut  Lanzis  Urteil  als 
Mbuono  pratico,  ma  alquanto  pesante"  bekun- 

G.  Martinioni  in  Miner  Auag.  von  F. 
Sansoviaos  „Venezia  citti  nobiliMima"  (Venedig 
1M3).  —  Orlandi-Gaarienti,  Abeced. 
1753)  p.  220.  —  M  o  >  c  h  i  n  i,  Guida  di  Venezia 
1815).  —  L  a  n  I  i.  Storia  Pitt.  d.  Italia  (Auag. 
1884)  III  156.  -  M.ttlg  von  P.  Paolctti.  • 
CaUaand,  Eugene  .\f  a  t  h  u  r  i  n,  f  ranzös. 
Architdct,  Schüler  von  Vaiidremer,  geb.  1818 
M  Paria»  t  erhielt  mdirefc  Preiae  dar- 
Uter  enwn  1.  fSr  die  Ifairie  n  VincenDCS, 
die  nach  seinen  Plänen  erbaut  wurde. 

Bellier-Auvrajr,  Dict.  gitt.  Sappl.  — 
D  e  1  8  i  r  c,  Les  architect.  ^I^tcs  de  l'icole  d. 
b.-arta.  1807  p.  202.  —  Gaz.  d.  b.-arta.,  N.  S  XVI 
9«.  R.  C. 

Calinand,  Louia-F^Itx,  französ.  Archi- 
tekt, geb.  1840  in  Bourganeof  (Creuse).  Schü- 
ler d.  Eoole  d.  B.-Arta  ia  Paris»  irorde  öfters 
4mdk  Ifcdaillea  aosgezetdioet  Voo  ihiD  der 
Plan  d.  Kathedrale  zu  Saigon  (Kochinchina), 
Feataasl  und  Schulen  zu  Lxtrient  usw.  C.  lebt 
in  Savigny-sur-Orge  (Seine-et-Oise). 

Bellier-AuTray,  Dict.  g^n.  d.  art.  franc. 
Suppl.  —  D  e  I  a  i  r  e,  Lea  archit.  Cleves,  1907.  — 
Gai.  d.  B.-Art«,  Neov.  tir.  XVI  97.  B. 

CaUaav  Praaeesee^  Ilaler  ia  Bieacia, 
1G86  urkundl.  genannt. 
P  e  n  a  r  o  1  i,  Art.  bresciani,  appcnd. 
Caliao,  O  r  a  z  i  o,  Waffenschmied  aus  Bres- 
cia,  um  1594 — 1626,  ihm  werden  die  reichen 
Beinschienen,  Reste  einer  Rüstung  für  Carl 
Rnaaniiel  v.  Sav<qren  in  der  KgU  Waffeoaaana- 
bmg  b  Turin  zugeschrieben. 

Courrier  de  l'art,  1886  p.  123.  JL  C> 

Calino,  Paolo,  s.  Coylina. 

Caliseh,  Moritz,  geb.  12.  4.  1819  in  Aai> 
sterdam,  f  an  18. 8. 1870  ebenda.  Sdiolcr  von 
Jaa  Adan  Ki'useiiian,  erfolgreidier  Genr^  o. 
Historienmaler.  In  der  Wahl  seiner  Gegen- 
stände, auch  wo  dieselben  dem  alltäglichen 


Leben  entaommca  siodt  verrät  er  den  Ro> 
auBÜkcr,  luil  eiuei  Neigany  ca  tT^wiifiBBli~ 

ger  Melodramatik  wie  sie  für  die  HoBladar 
jener  Zeit  charakteristisch  war.  Bezeichnend 
für  ihn  sind  Vorwürfe,  wie  ,rKönig  Franz  I. 
von  Frankreich  am  Sterbebett  von  Leonardo 
da  Vinci"  oder  „der  Tod  des  DenweHitBeif*. 
OaB  er  bei  seinen  Zeitgenossen  in  Ansehen 
stand,  beweist  die  Tatsache,  daß  ein  Gemälde 
von  ihm  „Wassersnot"  iKönig  Ludwig  Napo- 
leon bringt  seinen  notleidenden  Untertanen 
Hitf^  aof  einer  Aasstelhmg  in  Paris  18H^ 
als  erstes  auf  der  Liste  der  von  Napoleon  ITT. 
angekauften  Gemälde  stand.  Als  Büdnisinalcr 
war  C.  sehr  gesucht;  im  Rijksmuseum  in  Am- 
sterdam sind  zwei  Porträts  von  unverkennbar 
tüchtigen  Qnalitäten,  die  auch  uns  noch  Ach- 
tung einflöBea.  —  £r  hat  auch  aof  Stein  gt^ 
zeichnet. 

Immerzeel,  Levena  en  Werken  1842.  — 
Kramm,  Levern  en  Werken  1857.  —  Kat.  des 
Rijksmuieuffi«  zu  Amaterdam.       W.  Sttenkoff. 

Caliati,  C  a  1  i  s  t  o,  aus  Bagnorea,  Maler. 
Firmiert  in  der  Kirche  der  Madonna  della 
Qoerda,  unweit  Nami^  ein  Leinwandbild,  das 
£e  ICadooaa  aiit  dem  Kiade  oad  HdKBcn 

darstellt:  Calistus  Calisti  Balnearie  1629. 

Guardabassi,  Indice-guida  dei  monum. 
deir  Umbria.  Perugia  1872  p.  381.      W.  Bomb*. 

Calisto,  Bartholomeu  Antonio,  por- 
tug.  Maler,  geb.  zu  Lissabon,  genoB  dort  den 
Zdchenonterricbt  bei  Roche,  studierte  dann 
als  Pendonir  des  port.  Hofes  bei  Labroni 
zu  Rom,  das  er  1797  mit  Fr.incisco  Vieira 
verlieB.  Wurde  1803  unter  der  Leitung  von 
0.  Aat  de  Sequeira  und  Franc.  Vieira  Por- 
tosme  aüt  Arbeiten  im  Schlosae  von  Ajada 
und  in  Mafia  beauftragt,  die  Raeagrndci  aber 
sehr  gering  bewertet,  f  9-  8.  1821. 

Racsyoski,  Lea  arta  cn  Portugal  p.  394  o. 
Dict  p.  35,  38.  —  Cyrillo  Maehad«,  Col- 
lecclo  de  mem.  p.  144, 14«.  A.  Hm^ 

Calisto  da  Lodi,  s  PiatMa  de'  Toccagai 
Caliato  d  i  P  a  o  1  o,  Bildh.  in  Siena,  arbeitete 
mit  an  dem  äuBeren  Schmuck  der  KspeHe  S. 

Giovanni  Battista  im  Dom,  die  nach  den 
Plänen  des  Baldassare  Peruzzi  1&04  errichtet 
wurde. 

Resiafnollb  Cenni  ttor-art.  di  Siena,  1840 
pb  U. 

Calhsr,  Barend  Christ  iaan  van,  Me- 
dailleur in  Zeist,  arbeitete  twisdien  1T81  und 

1796.  Seine  bekanntesten  Medaillen  sind: 
1764.  Medaille  mit  Brustbild  von  Jeronimo  de 
Bosch  (Vervolg  v.  Loon  872).  —  1769.  Preis- 
medaiUe  HZeeowsch  Ciienootschap  der  Weten- 
fChapgcnT  in  Midddburg.  (Vervolg  v.  Loon 
dU  tt.  482.)  —  1771.  26jährige  HochzdUme- 
daille  für  A.  J.  Bierens  u.  S.  H.  Willink. 
(Vervolg  van  Loon.  X.  pag.  XVII.  167  )  — 
177S.  Eiaweihnqg  des  neuen  Lutlieriadica 
Diakoidascnhaascs  hi  Amsterdam  (Vervolg  v. 
Loon  431  u.  4ffi).  2  verschiedene.  —  1772. 
Gd>urt8tag  des  Prinzen  Willem  Frederik 


von  Oranien  (Später  Köoig  Wilhelm  I.) 
(Vervolg  V  LtKjn  474.)  —  1773.  Prämienme- 
dailie  des  „Provinciaal  Utrcchtsch  Genoot- 
•ehap  van  Künsten  en  Wcterschappen".  (Ver- 
volg V.  Loon  400.)  —  1775.  200jährigea  Jabd- 
fest  der  Universität  in  Leiden.  (VervdiK  v. 
Loon  499.)  —  1782,  Zu  Ehren  Joh.  Adams. 
(Vervolg  V.  Loon  572.)  —  1784.  25jährige8 
Ehejubilätim  von  A.  M.  Moliere  und  M.  £. 
Veron.  (Vervolg  v.  Loon  609.)  —  1787.  Pri- 
mienmedaille  des  „Legaat  van  Jolianoes 
a  Monnikhoff (Vervolg  v.  Loon  689.)  —  Zu 
Ehren  des  Prinzen  von  Oranien.  (Vervolg  v. 
Loon  706.)  —  1796.  Nationale  VeraanuBhu« 
BD  Haag.  (Vervolg  v.  Loon  837.) 

Dr.  Wap,  Astrea  IV  215.  —  Vervolg  v. 
Loon,  Nederl.  Historiepenningen.  —  Bolsen- 
thal,  Skizsen  z.  Kstgeach.  d.  mod.  Uedailleo- 
Aibcit.  —  L.  Forrcr,  Biogr.  Diet  oi  MedaUiat 

A.  0.  tMM  Ktrkwifk. 

Calkin,  Lance,  Makr  in  London,  Mitglied 
des  R.  Institute  of  Painters,  beschickt  seit 
1682  die  Ausstellungen  der  R.  Academy  ttnd 
neuerdings  auch  diejenigen  der  R.  laatitiitiaa 
mit  Genrestudien  sowie  namentlidi  mit  zahl- 
reichen Bildnisgemälden,  imter  denen  diejeni- 
gen des  Londoner  Sheriffs  Thom.  Clark 
0888),  des  Londoner  Common  Sergeant  Sir 
Forrest  Fultoo  (188^.  —  der  Mrs.  Frank  Pa- 
rish  (1899),  des  Rev.  W.  Dawaon  (1906)  und 
des  Right  Hon.  Joseph  Chambcrlain  (1011) 
hervorgehoben  seien.  Die  Corporation  Art 
Gallery  zu  Birmingham  besitzt  von  ihv  cm 
1808  datiertes  BiUnis  des  Jobn  Feenqf. 

Griva^X.  Aaad.  Exkib.  1901  L  —  Kat  dar 
Cofp,  Aft  GäL  SV  »ntfMkam  1908  >  88.  — 
Tbe  CbonoiHenr  IMl  pu  Sfi.  JT.  W,  Snwimff. 

Call,  Jan  van,  d  A.,  getauft  in  Nijmegen 
am  19.  5.  1656  als  Sohn  eines  gleichnamigen 
Uhrmachers  tmd  Glockengießers,  wurde  durch 
Selbstübiiag  ein  geschickter  Zeidmer  von  Pro- 
spekten, von  denen  er  eine  groSe  Anzahl  auf 
seinen  Reisen  durch  Holland,  Deutschland, 
die  Schweiz  und  Italien  aufgenommen  hat. 
Vor  1688  etablierte  er  sich  im  Haag  und 
bat  dort  viele  der  von  ihm  gezeichneten  Pro- 
spekte gestodien,  wekhe  teflwehc  von  P. 
Scbenck  in  mehreren  Folgen  unter  dem  Titel 
„Admirandonun  quadruplex  spectaculum  de- 
Itctum,  pictum  et  aeri  incisum  per  Johanncm 
van  Call"  herausgegeben  wurden.  Er  bat  auch 
Blätter  bahig  gedruckt  (hierbei  Ttyiien  Ver- 
fahren verwendend)  tmd  Miniaturen  gemalt. 
Da  in  der  von  Anna  Beek  heraosigegebenen 
Folge  von  Schlachtenplänen  im  spanischen 
Erbfolgekrieg  mehrere  Schlachten  von  ihm 
gMtOcIm  sind,  bis  zu  dem  Plan  der  Erobe- 
nmg  von  Bafoelona,  10.  10.  1706,  und  von  da 
an  sein  Sohn  Pieter  seine  Stelle  einnimmt,  ist 
er  wahrscheinlich  im  Anfang  d.  J.  1706  ge- 
storben. Van  Gool  gibt  also  sein  Sterbejahr 
mit  1708  zu  früh  an.  Im  Kupferstichkahfactt 
in  Amstetdam  sind  einige  seiner  zwar  iMHtai 
■bar  ffir  die  Topographie  wichtigea  Bind- 


zeichnungen  (Ansichten  von  Gevc  und  Um- 
gebung). 

y.  Gool,  De  Nieuwe  Schotib.,  I  117—121.  — 
Kramm,  De  Levens  en  Werken  (unter  Jacques 
van  Kall).  —  Mittlgn  des  Herrn  van  Schcvi- 
chaven,  Archivar  von  Nijmegen.       E.  IV.  iioft. 

CalL  J  an  V  a  o,  Sohn  u.  Schüler  von  Jan  t. 
C.  d.      im  Haaf  1888  geb.,  üble  nauieuUlch 

Festongs-  u.  Gartenbau.  1748  zeichnete  er 
für  den  König  von  PreuBen  in  Gouache  alle 
Städte  und  Befestigungen,  welche  in  dem  da- 
maligen Krieg  in  Brabant  und  Flandern  von 
den  Frannaen  belagert  und  eingenommen 
worden  waren,  u.  DarsteUimgen  der  Schlach- 
ten. Er  hat  auch  viel  Zeicbenimterricht  ge- 
geben. 

V.  Gool,  De  Nieuwe  Schoub.  II  IM,  IW. 

E.  iV.  Motu. 

Call,  Pieter  van,  ein  älteres  Mitglied 
dieser  Stecherfamilie,  der  das  TitdUtlt  «inat 
von  Rein.  Smeiius  in  Nümcgen  hi  i  iiwiiijjlii 
nen  Bodies  „Adndmidk  rcnun  idniiriraim 

cncomia"  gestochen  hat  Seine  Arbeitsieit 
fällt  also  in  die  2.  Hälfte  des  17.  Jahrh.  in 
Nijmegen.  MögUcherweiae  Itt  er  ein  älterer 
Bruder  von  Jan  van  Call.  &  w.  Mou. 

Call,  Pieter  van,  Sohn  and  Schüler  von 
Jan  van  Call,  im  Haag  1688  geb.,  hat  wie  sein 
Vater  Prospekte  gezeichnet  und  gestochen. 
Namentlich  übte  er  aber  den  Festungsbau  u. 
die  FcldncBkiusL  und  bcachütigtc  sich  mit 
Ardritdctor  ondGaftenban.  Der  KBnIg  tob 
Preußen,  für  den  er  viel  gezeichnet  hat,  ver- 
lieh ihm  den  Titel  eines  königt.  Architekten. 
Einer  seiner  besten  Stiche  ist  die  Abbildung 
des  Fcnerwerin  in  Leeuwarden  am  Ii.  8. 1718 
zur  Feier  des  Friedens  von  Utrecht  Erat  am 

3.  8.  1781  trat  C.  in  den  Malerverein  im  Haag, 
er  war  ein  geschätzter  Zeichenlehrer  und  starb 
im  Haag  1737. 

V.  G  o  o  1,  De  Nieuwe  Schoub.,  II  165—167.  — 
Obreens  Arch.  V  143.  B.  W.  Mo4t. 

CaU«,  Makr,  matte  im  Dom  St.  Stephan  in 
Pasasu  nach  1881  die  Deckengemälde  dM 

Mittelschiffs  a1  fresco  und  die  Seitenaltarftüdar 
S.  Valentin  und  Mariae  Himmelfahrt. 

Debio,  Handb.  d.  damacb.  TaldenViii  III 
(Söddentachland)  376.  R.  C. 

Callais,  A.,  französ.  Holzschneider  zu  An- 
fang des  17.  Jahrb.,  schuf  eine  Alkforie  auf 
die  Ermordtuig  Henris  IV. 

L  e  B  I  a  n  c.  Man.  I  S64.  R.  C. 

Callallo,  Paolo,  Bildh.  in  Venedig  um 
1700;  von  ihm  die  Statue  des  hl.  Simeon  an 
der  Fassade  t.  S.  Maria  dei  Gcsuati;  ancb  an 
d.  Fassade  des  Oratorio  Sanf  Eustadiio  (mwli 
1709  bejconncn)  hat  er  Statuen  ausgefSlHt. 

Moschini,  Goida  di  Venesia,  ISIS.  — 
PaolettJ^  L'AnUt  c  Sodt  ...  in  Vonaia. 
1893. 

Callamard  (Callamani)»  Cba  rles-AntO- 
i  n  e,  Bildhauer,  Schüler  von  P^ou,  geb.  17T8 
in  Paris,  t  1821  das.  C  wir  1808  an  der 
franaSa.  Akademie  in  Rom,  no  «r  im  Wctt> 
beweÄ  mit  Canova  eine  KoioMilatilne  Na- 


400 


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Callande  de  Champmutüi  —  CaUault 


polaooi  ik  AcfaiUct  acbul.  Im  Salon  von  1810 
stellte  C  die  „Unidnsld  eine  Schlange  tötend" 
»US,  jetzt  im  Louvre.  Von  weiteren  Arbeiten 
C.9  kennen  erwibot  werden:  das  Wappen 
Italiens  von  Frankreich  and  der  Weisheit  ge- 
lutltai  «hI  d.  Afc  d«  Cuomeel,  Paris;  Mo* 
ddle  fnr  19  Brontereliefi  der  Cekmt  de  la 
Grande  Armee;  Marmorhüste  des  Comte 
d'Espagne,  früher  in  den  Tuilerien  (Salle  des 
Marichaux) ;  Statue  des  Marschalls  Lannes  in 
Hof  de»  Sddoawi  m  Vcnailk»  u.  die  BrooM» 
•tataette  Hetaridw  IV.  (von  Detafontaine 
gegossen).  Ein  Bronzcniedaillon  mit  dem  Por- 
trät C.s  von  David  d'Angers  befindet  sich  im 
Maseum  zu  Angers. 

Füssli,  Kstlerlex-,  Suppl.  —  BtlHer- 
Auvray,  Dict.  g^n.,  1882.  —  Champeaux, 
Dict.  d.  {oadenn  etc.  1886.  —  Gäbet,  Dict. 
dea  aitiat«»  1831.  —  Arch.  d.  l'art  franc  VI 
(Reg.).  —  Rieh,  d'art.  Paris.  Monunn.  civils  I 
(1870)  257,  347  u.  352  u.  Province,  Monum.  civ. 
III  (1885)  197—98.  —  Louvre,  Cat  d.  Sculpt 
aMdemea.  B. 

ftl"f^  de  Champmartin,  Charles- 
Bb^,  S.  ChampmartiH,  Ch.-E. 

Calünder,  Adam,  Maler  in  London,  be- 
schickte 1780—1811  die  Ausstellungen  der  R. 
Academy  und  der  British  Institution  mit  zahl- 
reichen Landschaftsgemälden,  Rcisestudten 
von  Teneriffa,  vom  Kap  der  Guten  HoChmng; 
vom  Vcaav  tnd  von  der  Insel  St.  Helena  so- 
wie namentlich  Sttromnngtvedutcn  aus  allen 
Gegenden  Englands  und  Schottlands. 

Graves,  K.  Acad.  1905;  Brit.  Instit.  1908. 

M.  W.  BrockwU. 

CaUaai,  Francesco,  ital.  Maler,  geb.  am 
T.  10.  1779  in  Mailand,  f  am  6.  4.  1846  in 
FUMM,  Sobn  des  Gactmo  C»  makc  inr  die 
Kaputlnef  in  kf attuid  die  ZjAnelten  ttcr  den 
Türen  der  Kirche  (1820)  und  des  Sprech- 
zimmers, in  letzterer  eine  Madonna  mit  dem 
Kind  und  Joh.  d.  Täufer.  Audi  in  einer  An- 
ahl  von  Kirchen  in  Parma,  wie  s.  B.  in  S. 
Andrea  (4.  Kapelle),  ^  SS.  Annunziata,  in  S. 
Antonio  Abbate  ist  er  mit  Werken  vertreten. 
Er  leistete  als  Restaurator  mehr  denn  als 
Maler. 

N.  Fei i cell  i.  Guid«  dt  Parma  1010  p.  135, 
»9.  141.  109,  218.  N.  PtlietlH. 

Cdlaal,  Gaetano,  Maler  u.  BiMhaner* 
geb.  am  16. 1. 1189  in  Piamn,  t  un  6i.  11.  IMO 

cbendort.  Aus  der  Schule  d»"^  Abbate  Peroni 
hervorgegangen,  hatte  C.  als  Maler  rasche  Er- 
folge zu  verzeichnen.  Er  wird  gewisser- 
ma£en  aU  der  Begründer  der  Mailänder  Aka- 
denrfe  angesehen,  andi  war  er  in  Parma  und 
Rom  tätig.  U.  a.  malte  C.  in  Parma  für  S. 
Andrea  „Triumph  der  Religion",  für  S.  Pietro 
den  hl.  Eligius,  für  S.  Vitale  Begegnung  d.  hl. 
Franziskus  de  Paula  mit  Ludwig  XI.  in  Am- 
Iwise,  für  S.  Rocco  eben  „Salvator  mimdi' ; 
auch  in  der  Galerie  derselben  Stadt  befinden 
sich  Bilder  und  Handzeichnungen  von  seiner 
Hand.  In  Piacenza  von  C.  ein  Altarbild  (aus 
der  Kathedrale)  im  btschöfl.  Palast  und  ein 


hl.  Amottins  In  der  Kirche  des  CoUegio  Al- 
beront;  in  der  Certosa  von  Pavia  10  kleine 

Bilder  mit  drn  Frrudcn  u.  Schmerzen  Mariä. 
Während  in  den  Bildern  C.s  nicht  selten  Ge- 
^ichmacklosigkeiten  zutage  treten,  sind  seine 
Slculpturai.  die  auch  die  Bewoisdenmg  von 
Mcnts  und  Csnova  hervorriefen,  künstlerisch 
wertvoller.  8  Statuen  der  Seligpreisungen 
fertigte  C.  für  S.  Antonio  in  Parma.  Auf 
Grund  dieser  Arbeit  wurde  er  dann  zur  Do> 
koration  des  PafauEM  Reale  in  Mailand  benn> 
gesogen,  wo  er  b  der  Sata  delle  Cariatidi  mit 
Franchi  und  Albertolli  gearbeitet  hat,  nament- 
lich die  Atlanten.  Weitere  plastische  Ar- 
beiten von  C.  sind:  eine  Büste  der  Kleopatm 
in  Maiknd»  der  Prophet  Jesaiaa  and  JoiiBn- 
ms  d.  T.  in  der  Chiesa  d.  NnmiBta,  Parma, 
und  der  tote  Christus  in  einer  von  16  Pas- 
sionsreliefs  geschmückten  Nische  in  Colorno. 

Scarabelli-Zunti,  Docum  e  mem.  di 
B.  A.  pamlffiane  1751—1800.  —  II  Facchino 
(Parma)  I  31.  8.  1830  p.  877—8.  —  P.  Mar- 
tini, GmA»  di  Parma  1871  p.  20,  35.  131,  136  f., 
161.  —  N.  Pelicelli,  Guid«  di  Parma  190« 
p.  135.  139,  141,  199,  218  —  C.  R  i  c  c  i,  U  R. 
Gallcr]»  di  Parma  p.  Ifi7  f.,  293,  295.  —  G.  M  o  n- 
geri,  L'arte  in  .Milano  p.  450  (1672).  —  VisiU 
«IIa  Certo»a  di  Pavia,  Mail.ind  1863  p.  59.  — 
Bertoluxzi,  Guid«  di  Parma  \H'iO  p.  5,  12  f., 
17,  03,  158,  183.  —  L.  C  e  r  r  i,  Piacetii«  nei  snol 
monumenti,  1008  p.  38—182.  N.  PelictlU. 

CallABi,  Maria,  Malerin,  Tochter  Gaetano 
Ca.  geb.  am  16.  8. 1778  in  Mailand,  f  «»  ^  ^ 
180&.  Anhngs  lernte  sie  bei  ihrem  Oniesl 
Gerli  in  Maitand,  später  unter  ihrem  Vater. 
Maria  C.  gab  früh  Zeichen  ihrer  auBerordent- 
liehen  Begabung  und  erhielt  1801  in  Mailand 
einen  «weiten  Preis.  Von  ihren  Bildern  sdM 
«cnaoiit;  Tnrfe  Christi  in  Qucrtarelo  di  Pia- 
cenza, derselb»"  Grgf  nstand  in  S.  Maria  Borgo 
Baschieri  in  Parma  und  emige  Bildnisse  (dar- 
unter Selbstbildnis  u.  dasjen.  tblCS  VMtft)  in 
der  Galerie  zu  Parma. 

C.  Ricci.  U  R.  Galleria  di  Pkraoi  18M.  — 
P.  Martini,  Guide  di  Panna  1871  p.  61.  — 
T  I  c  o  z  z  i,  DLzion.  —  U  Facchino  (Panna)  f 
(1839)  278.  —  Scarabelli-Znnti,  Docam. 
e  Uma.  di  B.^  famigian»  UM— ISöo. 

Gallar,  A.,  ein  durch  Hemeckcn  (Dict.  des 

Artistes  III  495)  eingeführter  Irfftnm  Vkt 
Callet,  Antoine  Frari^ois  (s.  d.) 

Canard,  Thomas,  engl.  Landschaftsmaler, 
lebte  in  London  und  stellte  1768—^  in  der 
Soc  of  Artists,  1770—71  in  der  llogwl  Acad. 
und  1770—74  in  der  Free  Soc.  eine  Anzahl 
von  Landschaften  aus  England,  Wales  und 
Deutschland  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  I,  1005  u.  der«.,  The  Soc. 
of  Aftistt  and  the  Free  Society,  1007.  B. 

CaUaalt,  Marie  Jnliette,  verehel.  Vt- 
mut,  franaos.  Portrltnuderin,  Sdiulerin  ihrer 
Mutter  Af"»e  C.  ni*  GW.  einer  Miniaturistin, 
und  von  Court,  stellte  von  1859  bis  1864  unter 
dem  Namen  C.  im  Salon  aus,  erhielt  1860  bei 
der  AusiteUaag  in  Rouen  die  silberne  Me- 


XBrnartMihM.  MV.  4«  H 


daOk  fAr  ihre  Portrits.  Sdt  1864  bia  1970 
äigBktt  ak  anf  den  «TiliiiMiHillaiini  Va- 

rotitt. 

Bcllier-AaTray,  Dict  I  o-  — 
L,  Jotttdan.  Lea  Pcintrea  fna«.  Saloa  18W 
9wlSS.->Gaa.  d.  B.-Arts.  VII  S41.  Jt  C. 

rmmaam  SarUnc^  kaMlaik  Ifakr  «m 

1612. 

Saaptr«  j  Iii«««!.  GartNC.  Cat  I  8. 

M.  V.  B. 

Callaway,  WilliamFrederick,  Maler 
ia  Loodoo,  baacbidtte  186&-60  die  Annt  der 
K.  Aeadeoq  r  «ad  der  IMtMi  laadtiitk«  nh 

Porträts  u.  mit  Genreszenen  aus  Shakespeare- 
Komödien  („Grtimio",  —  „Taming  of  the 
Shrew-). 

Grave«,  R.  Acad.  1905;  Brit  Iiutit  1908. 

R. 

Calloott,  Angustn«  Wall  CSir),  Mar 
ler.  gAb.  am  an.  8. 171«  in  Lento»  f  aaa  «B. 

11.  1844  ebenda;  Sohn  eines  vielbesrhäftiqrten 
Baumeisters,  jüngerer  Bruder  des  Musikers 
John  Wall  C.  In  seiner  Jugend  Chorsänger 
in  der  Weatminater-Abtci,  widmete  er  sich 
ITOT  ta  den  Loadaner  IL  Aeadenr  Scboola 
u.  unter  der  Leitung  John  Reppners  dem  Stu- 
dium der  Malkunst,  debütierte  1799  in  der 
Ausstellung  der  R.  Academy  mit  eioem  „Por- 
trait of  Min  Roberts"  und  beschickte  dann 
dinefbe  AnaateUoi«  und  gelcgcntfidi  aacfa 
diejenigen  der  British  Institution  sowie  der 
Old  und  New  Water  Colour  Society  bis  zu 
seinem  I  >9e  mit  zahlreichen  Porträts  und 
Landschalten  in  Ol-  und  AqnareUaBakrd.  Seit 
dem  8.  11.  1806  Asaociate  n.  aail  deai  la  & 
1810  Mitglied  der  R.  Academy,  ontemahm  er 
Studienreisen  durch  England,  Frankreich  u. 
Holland  sowie  nach  seiner  Verheiratung  mit 
der  Witwe  d.  Kapitäns  z.  S.  Tb.  Graham  (18S7, 
a.  «Bier  Callcott,  Maria)  auch  nach  Italien, 
von  wo  er  jene  klassizistisch  empfundenen  u. 
effdctvollen  südlichen  Abendstimmungsbilder 
mit  heimbrachte,  die  ihm  ^Un  unverdienten 
und  irreführenden  Ehrentitel  eines  „englischen 
Qaade"  ebtrugeu.  Nachdem  er  ISKT  durch 
d«  Adetatitdcnea  «KugfatT  aaMwamcIniat 
worden  war»  wurde  er  atWutlich  wenige  l(o» 
nate  vor  seinem  Tode  noch  zum  Konservator 
der  Gemäldesammlungen  des  Königs  von  Eng- 
land ernannt.  Die  National  Gallery  u.  das 
Victoria  and  Albert  HnaeuB  an  London  be- 
litieB  von  üub  saUreidtt  l<aiidic1iafiagi'ntllde 
u.  einige  Shakespeare-Szenen,  das  British 
Museum  einige  Landschaftszeichnungen.  Wei- 
tere Landschaftsgemälde  Ca  findet  man  ia 
der  Oiploan  GaUery  der  R.  Acadeniy  zu  Lon- 
don, ia  der  Galerie  an  Vörie,  in  lletropolitaa 
Museum  zu  New  York  und  in  der  Kunsthalle 
zu  Hamburg.  Sein  schönstes  Landschaftsbild, 
das  1818  in  der  R.  Academy  ausgestellte  01- 
gemUde  „Moutb  of  tbe  Tyne",  aduundct  jetst 
die  KumrtiauMiiung  dea  Ixad  Itidlejr,  aeia 
bestes  Figurenbild,  das  1840  tn  der  R.  Aca- 
demy ausgestellte  Ölgemälde  „Miltoo  dicU- 


tittg  .Paradise  Lost'  to  bis  Daughters",  die 
Corporation  Art  Gallery  zu  Leeds.  Wett- 
berühmt war  aeineraeit  auch  Ca  hiatoriadic 
Komposition  nRapImd  aad  his  Formrina* 

(lebensgroßes  Figrurenbild,  1837  in  der  R.  Aca- 
demy auigestcllt,  durch  Kupferstichreproduk- 
tionen allgemein  I  ckannt  geworden).  —  Die 
hohe  Wertung,  deren  Ca  Malwerke  bei  den 
Zeitgenossen  sich  au  erfreuen  hatten,  ist  durch 
die  neuere  Kunstkritik  mit  Recht  beträchtlich 
herabgestimmt  worden.  Seine  früheren  Ar- 
beiten /ei:^f  :i  bei  geschickter  Zeichnung  und 
breiter  Finselführung  noch  eine  gewisse  Kraft 
und  Wärme  der  Farbengebung ;  tfS^  «Hlda 
sein  Kolorit  immer  gleichförmiger,  matter  n. 
kälter,  trni  schlieSlich  in  völlig  kraftkiae 
Monotonie  zu  entarten. 

The  Art  Union  1845  p,  lÄ  (Nekrol.).  —  The 
Alt  Joum.  1856  p.  S  ff.;  1800  p.  00  ff. ;  189« 
p.  334  f.  —  The  Portfolio  1876  p.  161  ff.  —  J. 
D  »  f  f  o  r  n  e.  Pictore«  by  Sir  A.  W.  Qillcott 
(London  1878).  —  RedgraTc,  Dict  of  Art 
1878.  —  R  o  g  e  t,  Hiit.  of  the  Old  Water  Colour 
See.  (1891)  I  100,  323.  —  Bryan,  DI«,  of 
Painters  1903.  —  Graves,  R.  Ac«d.  1905;  Brit. 
Instit.  1908.  —  Dict  of  Nat  Bio^r-  1908  III  708. 
—  Armstrong,  Art  in  Great  Britain  (lOQg) 
p.  225.  —  Kat.  der  oben  zit  Mu»een. 

U.   W.  Brockwll. 

Calleott,  C,  Maler  in  London,  beschickte 
1874—78  die  Ausstellungen  der  R.  Academr 
mit  einer  Reihe  voa  Gcnfegemildcn  wie  „Far 
awajr",  —  ^WkerA      wauk^  de. 

Grava%  A  Dict.  ei  ArtlMa  UM;  1.  Acad. 

ms.  Jt 

CaUcott,  F  r  c  d  e  r  i  c  k  T.,  Bildhauer  in 
London,  beschickte  1878 — 98  die  Ausstellun- 
gen der  R.  Academy  mit  Bildnis-,  Genre-  und 
riiinlnifaknlptiirfn,  darunter  Motfacra 
Lovcf  (Mamorslatuettc  U8B)  und  tfSKiun  to 

School"  (Bronzegruppe  1889,  —  1898  auch  im 
Pariser  Salon  der  SociM  des  Arlistes  Fran- 
cais  ausgestellt). 

Graves.  R.  Acad.  1905.     M.  W.  BrockweU. 

Calloott,  J .  Stuart,  Maler  in  London,  be> 
adiiclEte  1868—68  die  Auiat  der  R.  Acadcnqr 
imd  der  British  Institution  mit  Portrita  und 
allerhand  malerischen  Entwürfen,  darunter 
auch  ,*Tbe  last  moments  of  Beatrice  Cenci" 
(1861). 

Graves,  R.  Acad.  1900;  Brit  Instit  1008. 

R. 

Callcott,  Maria  (Lady,  geb.  Dundat),  Ma- 
leria tt.  SdirlftateMerin,  geb.  17B6  M  Okter» 

mouth  (Cumberland),  f  2a  11.  1842;  Tochter 
dea  Konter-Admirals  Dundaa,  mit  dem  sie 
1806  Indien  bereiate.  Dort  verheiratete  sie 
aidi  mit  dem  Kajitin  s.  S,  Tlumaa  Giaham, 
nnc  «KD  iw  Zoll  nacn  Buguun  aui  ucaaiw  ir 
und  1821 — S8  Südamerika  bereiste.  Nachdem 
ihr  erster  Gatte  auf  dieser  letzteren  Reise  ge- 
ttorbea  war,  verheiratete  sie  sich  1827  in  2.  Ehe 
aut  den  Maler  Sir  Aug.  W.  Calkotl»  mit  dem 
de  dana  lange  Zeh  ia  Itdien  Mlfc  DuiBii- 
tish  Museum  besitzt  von  ihr  zahlreiche  Reise- 
skizzen in  Aquarellmalerei  b«zw.  Bleistift- 


Callcott  —  Callenfels 


oder  Feder-  and  Tuadaekhititng  (2  Albtuns 
m  lOi  becw.  87  BL  mit  je  innreren  Land- 
schaftsdarstelluagen  aas  England,  Italien, 
Indien,  Südamerika  etc.)-  HS  Federzeich- 
nungen aus  dem  südamerikanischen  Album 
des  British  MoMtn  finden  aich  in  HolaKhnitt 
reproduaert  in  dem  18tt  id  London  ytrSSeaU- 
lichten  „Scripture  Herbai"  der  Ijdy  Callcott. 
Neben  mehreren  anderen  Reiseberichten  die- 
ser Art  schrieb  sie  auch  das  populire  Ge- 
acbidildmcb  JLittlt  Artbur*!  Hiftonr  of  Eog- 


aa4l&]iai  — Binyon. 
CiL  «f  Dnwinn  etc.  in  The  BilL  Mm^  (1898) 
X  Sli-m  -  Di^  a  Nnt  Blogr.  QM8)  ni 
not  M.  m.Brvdtmai. 

Callcott,  William  J.,  Maler  in  London, 
beschickte  die  Ausstellungen  der  R.  Academy, 
der  British  Institution,  der  Suffolk  Street 
Galleries  etc.  1844—86  mit  englischen  Stirn- 
nitmgsluidBchaften,  Hafen-  und  Kfistenszene- 
rien,  Seestücken  etc. 

Grave»,  A  Dict,  of  ArtisU  1896  p.  45 ;  R. 
Acad.  1905  I  381  f. ;  Brit  Instit.  1908  p.  84.  R. 

CaUtbeit,  Ferdinand  bdg.  Historien- 
nnler  so  Roeiidere^  gd>.  lIBl,  t  Stu- 
dierte auf  der  Kunstakademie  zu  Antwerpen, 
erwarb  1857  den  2.  Preis  von  Rom.  C.  be- 
handelte vorzugsweise  religiös-geschichtliche 
Stoffe.  Mdirere  Kirchen  von  Flandern  be- 
sitzen von  ihm  AltargemiMe  od.  Kreuzwege. 
Seine  Komposition  „Das  römische  Kaiser- 
reich und  das  Christentum"  erregte  seinerzeit 
viel  Aufsehen.  Er  war  erat  Lehrer,  dann  47 
Jahre  lang  Direktor  an  der  Kunstakademie 
von  Roesseiare. 

Chron   <1  ArU  1908  p.  59.  Ary  DtUn. 

Caüegan  (Ciligari),  F  i  1  i  p  p  o  Antonio, 
aas  Lodi,  gründete  gemeinsam  mit  Antonio 
Casali  tmd  dem  Fajenccmaler  Pietro  Lei  aus 
Snanolo  1708  eine  Majolikawerkstätte  in  P«> 
sara  Zahlreiche  Stücke  im  Berliner  Kunst- 
gewerbe-Museum bezeichnet  C.  C,  Callegari 
Pcaaro^  F.  A.  C.  P.  und  Pesaro  C.  C. 

Corona,  La  Ceramica  1879  p.  170.  —  Otto 
V.  Falke,  Majolika  p.  181.  —  Brinckmann, 
Kat.  d.  Hambarg.  Mus.  1894  p.  280.  —  Jän- 
oicke,  Grundr,  d  Keramik,  1879  p.  574  R.  C. 

Caüsmri,  Giov.  Battista,  Zeichner  u. 
Aqnan^ist.  geb.  am  90.  10.  178B  fai  Parma, 

t  am  4.  8. 1866  ebendort.  Schäler,  später  Mit- 
arbeiter Paolo  Toschis  und  Professor  an  der 
Akademie  in  l'arma.  C.  lieferte  Zeichnungen 
nach  alten  Kunstwerken  für  die  von  Toschi 
und  seinen  Schülern  gestochenen  Blätter  der 
Raccolta  di  90  incisioni.  Als  Originalarbeiten 
von  ihm  seien  die  Bildnisse  d.  Grafen  Neip- 
perg,  F.  Comacchias,  Mistralis,  A.  Mazzas 
asw.  genannt,  die  ebenfalls  für  die  genannte 
Xaeeoltn  geatocben  wurden.  Für  die  Kaiatrin 
von  '  Oüerrcich  wifhartw  C*  in  achwaner 
Kreide  das  Bildnis  der  Maria  Lnln  t.  Oller- 
reich. .^uSerdem  hat  C.  die  Zeichnungen  für 
den  Altaraufsatz  für  den  Haiytaitar  im  Dom 


m  Modena  geliefert  (vom  Goldschmied  F. 
Sartori  in  vergoldeter  u.  versilberter  Bronze 
ausgeführt). 

Searabelli-Zunti,  Doc  e  Mem.  di 
BcUe  Arti.  1801—1850.  —  C  R  i  c  c  i,  U  R.  G«l- 
Icria  di  Parma  1896.  —  D  o  n  d  i,  Not  etc.  d. 
Duomo  di  Modena  1896.  —  B  £  r  a  1  d  i,  Lea  gra- 
Teor»  du  19,  (.  X!I  (ToKiii),  Paria  1891.  — 
Catal.  d.  Moatra  d.  Ritr.  IttL  FlannE  1911  (Por- 
trit  d.  Maria  Lui^a).  N.  PelictIH. 

Callefari,  Marco,  .Architekt  und  Holz- 
schneider in  Parma,  geb.  am  8.  8.  1608,  f  vor 
dem  31.  8. 1674.  C.  sduHsie  lBfT-.lBBe  nach 
Girol.  Mazzolas  Zeichnungen  das  schöne  Qr* 
gelgehäuse  der  Kathedrale  von  Parma. 

Scarabetli-Zunti,  Doc  e  Mem.  di  Bell*. 
Arti  1601—1550.  —  Bertolnzxi,  Gtdda  di 
Parma  183ü  p.  81  u.  165.  —  L.  T  «  » t  i  in  BolL 
d'arte  II  N.  10  (1908).  —  Pelicelli,  Guida  di 
Parma  191Ü  p.  35  —  St  Lottici  Maglione 
in  Raa«,  bibliogr.  d.  arte  ital.  XIII  (1910)  p.  18 
UUdt  noch  andera  nicht  sishare  Arbdteo  auf). 

N.  Pelicelli. 

Callegari,  s.  auch  CaUgari. 

Callaja,  Andres  de  la,  span.  Maler,  geb. 
in  der  Rk>ja  1706,  t  in  Madrid  &  t  1788. 
Schüler  des  Gerönimo  de  Ezquerra,  von  Phi- 
lipp V.  zum  Direktor  der  Junta  ernannt, 
welche  die  ErrichtunK  Icr  Akademie  de  S. 
Fernando  vorxuliereiten  hatte,  später  Mitglied 
und  1778  Dirdttor  dUMibcn.  Er  galt  ala  vor- 
züglicher Restaurator,  malte  selbst  Portrlts, 
Heiligenbilder  und  Allegorien.  In  der  Aka- 
demie de  S.  Fernando  das  Bildnis  des  Mi- 
nisters D.  Jos^  Carvajal,  im  Rathaus  zu 
Santiago  das  Bild  Karls  IIL  Von  d«  Go- 
mälden,  die  er  für  Madrider  Kirchen  atiagc- 
führt,  bei  Cean  Bermudez  genannt,  hält  Scn- 
tenach  den  hl.  Antonio  in  S.  Frincitco  el 
Grande  für  dasjenige,  welches  seinen  Stil  am 
deutlichsten  zeigt 

Cean  Befand*^  Diee.  1  m->l88.  • 
Sentenacb,  TlnlMa  cn  Madrid  Mt,  M.  «.  B: 

Callender,  Benjamin,  amerikan.  Kupfer- 
stecher, geb.  am  16.  8.  1773,  f  in  Northäeld, 
Mass  22.  2.  1856,  stach  nach  Staufftr,  Amme, 
Engr.  on  Copper  and  Steel,  Karten. 

B.  Rickttr. 


rallsndar,  Josaph,  amerikaa.  Ktvfcrst»- 
cber,  geh.  a  BoMw  am  8l  8, 1181,  f  ^u.  an 


10. 11. 1821,  er  Stadl  AmkhlH^  Pemilt»  Ex 

Libris  etc. 

Stauffer.  Amer.  Engra^eri  on  Copper  and 
Steel.  —  H.  W.  Fincbam,  Enfl.  and  Amcr. 
Book  Plates,  1897.  E  Ruht^rr. 

CaUsafels,Godef  ridus,bolL  Maler, geb. 
im  Haag  am  88.  8. 1688,  f  daa.  am  19.  9.  ITA 

Schüler  von  Godfr.  Schalcken,  der  in  einem 
Dokument  bezeugte,  da£  C.  4  Jahre  bei  ihm 
gelernt  und  auch  im  Ausland  studiert  habe. 
Er  war  damals  21  Jahre  alt  C.  bestKhte  auch 
IlaHen.  Es  werden  in  Familiendolcumenten 
als  von  seiner  Hand  erwähnt:  Christi  GeiBe- 
Icng,  Pauli  Bdcdirung,  die  Jünger  von 
Emmaus,  Hagar  in  der  Wüste,  eine  Frau  mit 
einem  Schädd  in  der  Hand  (MagdaleaaF). 


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Griltt  —  CdHn 


Selbstbildnis  mit  seiner  ersten  Frau,  diese 
Frau  allein,  er  selbst  mit  Niiier  dritten  Frau, 
4  Söhne  alt  Kinder,  wad  die  lündT 
Pttw  ms  devcn  cretcs  Ehe. 

Mir  sind  keine  Bilder  von  ihm  bekaimt. 

Aus  den  FamilienpapicTen  de«  Herrn  Callen- 
fela  im  Haag.  A.  Brtdiut. 

CaUet  (Calet)i  Antoinc  Frenfot%  HU 
etoricB*  and  PttrtiHmeler.  geb.  1741  «i  Parii, 

t  1823  ebenda,  Schüler  von  A.  Boirot,  erhielt 
1759  den  groden  Preis  für  Malerei.  1764  den 
Rompreis  a.  wdlde  1780  Mitglied  der  Akad. 
anf  ein  GcnUde  MpräUing"  für  die  AnoUo- 
Gelerie  dce  Louvre.  Unter  setnea  yfttkm 
sind  erwähnenswert:  Allegorie  auf  die  Ver- 
mählung Napoleons  mit  Marie  Louise,  Na- 
poleons Einzug  in  Warschau,  Familie  Corio- 
lan«,  Plafond  der  ApoUo-Galerie  im  Lonm, 
PUAmd  hl  der  Galerie  Lanemboarf ,  Avrora 
darstellend,  Allegorie  auf  den  Einzug  der 
Bourbons.  Arbeiten  von  ihm  bewahren  auch 
die  Mus.  zu  Abbeville  (Bildnis  d,  Grafen  Ar- 
lois),  Grenobk  (Bildnis  Ludwigs  XVI.},  Ami- 
cm  innwi||GUB  ranneBner  piauni  in  jMmth 
Versailles  (8  Bildnisse  Ludwigs  XVI..  das 
eine  dieser  bekannt  durch  den  Stich  von  C.  C. 
Bervic;  Allegorien  auf  die  Schlachten  bei 
Mareoco  und  Austerlitz  und  aul  die  Über- 
gabe XnniB)  nad  der  Lonne  (4  Jdmntilett). 

Nagler.  Leu.  II  m,  -  BelHer-Av- 
Trajr.  Okt  gta.  —  llacen,  Lea  Aiti  daos  la 
awlsen  de  Cmi/t  im.  -  Madraao.  Cat  d 
Koi.  de  Pndtt.  Anh.  de  l'Art  fran«.,  —  Chron. 
d.  Arts,  189«  p.  117.  —  Lm  Aru,  1005  XLIII  8. 
—  Inv.  gtn.  d.  rieh,  d'art,  prov.,  mo«.  dv.  II 
MS:  VI  14;  VU  M«.  —  Maafa  de  Gnaolde^ 
Parti  IMt  ».  tr.  R.  C. 

Catltt,  Apollodore  (eigentl.  Alphonse 
Apollodore),  franzöa.  Maler,  geb.  am  8. 5. 1799 
XU  Paris,  t  am  81. 11. 1881  ebenda,  Broder  des 
Arcbiieklen  Fittn-EmiiaBiwI  C,  erhielt  1887 
die  Mcdailie  I.  KlaMe»  Sdifiler  von  DarM  a. 
Regnault.  Unter  seinen  Gemilden  erwähnens- 
wert 1822  Condamnation  de  S^jan  (Musee  de 
Nimes),  1887  EmbarqocniMt  des  P«iaaiotea 
(Mus^  de  Rouen). 

Nacler.  Lex.  H  MOi  —  Belller-Att- 
▼  r  a  y,  Di  ct.  gin.  R.  C. 

Call««,  F^lix-Emmanuel,  französ.  Ar- 
chitekt, geb.  1791  in  Fan?,  ^  am  2.  8.  \8t>i 
ebenda,  Sohn  des  Architekten  C^t  (geb. 
Paris  10.  8.  17B6.  t  das.  um  1886,  bekannt 
durch  das  erst  1842  erschienene  Werk  „No- 
tice histor.  sur  la  vie  etc  de  quelques  archit 
franq.  du  seiz.  jiti.c"),  Schuler  von  De- 
lespine,  erhielt  1818  einen  2.  Preis.  1819 
den  Rentpreis  fnr  eine  Rekonstruktion  des 
Forums  zu  Pompeji,  1836  baute  er  die  Bahn- 
hofsgebiade  der  Linie  Orleans  in  Paris 
und  in  Corbeil,  1851—54  mit  Baltard  die 
Halles  Centrales,  auficrdem  die  Handelskam- 
mer (Ptace  de  b  Bouiie)>  Unter  aehwn  Pri- 
vatbanm  crwihnenawert  die  Villa  Bartho- 
lonqr  in  Secberon,  SddoB  Saalsure  bei  Vemon, 


von  Grabdenkmälern  auf  dem  Pere  Lacbaiae 
das  Denkmal  Bartholomy,  Marechal  Clause], 
Ddacrai]^  Lecomte,  Peröer.  £r  war  Mit- 
arbeiter an  dem  Werbe:  Aichltaclurc  ildiMM^ 
ou  Palais,  maisons  et  aatrt»  4diiM  dt  ntfeH« 

lüodcrnc.  Paris  1827. 

N«gUr,  Lex.  n  290.  —  Bellier-Au- 
V  r  a  y.  Dict.  gen.  —  Gäbet,  Dict.  d.  Artist. 
1831.  —  Lance,  Dict.  d.  archit.  I.  —  D  e  1  a  i  r  e, 
Le<  arcbit.  iliy«»  d.  l'icole  d.  b.-arts.  p.  SOS.  — 
B  a  u  c  h  a  I,  Dict  d.  arcUt  frsa«.  p.  617.    /L  C. 

am,  Francoifl,  Warkmeiatar  von  Li- 
mogei^  leitete  IBtF  dn  Ban  der  Kfache  Sah*» 
Pierre  du  Quercroix  zu  Limoges. 

A.  B  <  r  a  r  d.  Dict.  d.  Artist««  (ran«.  1871. 

Calli,  s.  Coii. 

CalUade^  Deni»,  Maler,  geb.  in  Kontn 
leBB  hl  England  nnhwiirtii. 
L.  Cnat  hl        ^-gr  «I  Iha  Hngiinet  See. 

IMS  p.  TS. 

CaÜlaaok  Antonio  Raffaele,  Italien. 
Maler,  geb.  in  Muzzano  1786,  f  gegen  1884  in 
Spanim,  Schüler  seines  Schwagers  Loigi  Ber- 
ncfOb  erhielt  1804  vom  yaiehSnig  v.  Itatten 
die  Aswaianngf  aenie  Stndhn  hl  Rom  an  wü* 
enden.  180O  erhielt  er  bei  der  Konkurrenz 
der  Akademie  S.  Luca  über  das  Thema  „Chri- 
stus und  die  Ehebrechato*  den  1.  Preis. 
Unter  den  Mitbearerben  war  auch  Barto> 
Imuneo  Phidli,  der  berShmtc  Stecher.  Der 
Karton  befindet  sich  noch  in  der  Galerie  dieser 
Akademie.  Murat,  König  von  Neapel,  lieB 
ihn  im  König^Ndast  an  Caserta  den  Tbroo- 
saal  mit  dem  Trhmwh  des  AchiUea  auamalen. 
Spiter  ging  Calliaiio  nach  Spanien,  wo  er  am 
kgl.  Hofe  Aufträge  fand. 

R  0  c  c  a  V  i  1 1  a,  L'Arte  nel  Biellese,  1905  p. 
73-75.  G.  B. 

CalH«Ho>  Giambattista,  Maler,  Bruder 
des  Antonio  Raflfaele  C,  geb.  1775  in  Mos» 
WH^  atndicrta  auf  der  Akademie  zu  Tnrii^ 
fibtc  vor  alkm  Mhiialuimalerei,  anerst  in  1^ 
land.  ging  von  da  atif  Veranlassung  seines 
Bruders  nach  Spanien,  wo  er  1821  in  Madrid 
gestorben  ist. 

Rocca  Villa,  L'Arte  nd  BicUasei  1905  a.» 
bis  73.  &  B, 

CalUari,  s.  CaUari. 

CalUat,  Horace  de,  französ.  Figuren-  u. 
Miniatutnialer,  geb.  in  Paris,  Schüler  der 
Ecole  d.  B.-Arts  und  von  Cabanel»  stellt  seit 
1870  in  den  Pariser  Sakma  aaa  <Ma  1881  n 
dem  der  Soc.  d.  Artist,  franc-,  spiter  in  der 
Soc.  Nat.  d.  B.-Arts),  und  zwar  in  den  letzten 
Jahren  zumeist  Miniaturen  auf  Velin  oder 
Elfenbein.  Unter  seinen  groflen  Historienbil- 
dern sind  erwähnenswert:  Thesens  n.  Ariadoe 
(1872,  im  Ministerium  des  B.-Arts  in  Paris), 
Gefangennahme  von  George  Cadoudal  (18TO), 
Tod  des  Generals  Kleber  (1879). 

BelHer-Auvray,  Dict.  gen.,  Suppl.  — 
SalonkataloRe.  R.  C. 

Calliat,  Pierre  Victor.  Architekt,  geb. 
in  Paris  am  1.  9.  1801,  f  das.  am  18.  1.  188L 


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Cditat  -  CaUot 


Schüler  von  V^audoyer  und  Chitillon  «n  der 
Eoole  d.  B.-Arts.  Seine  haupt^achiichstm 
BMitcn  in  Paris  sind:  die  Mairien  des  3.  und 
AiicirtimnMnl,  die  Kaserne  de  U  Ctti, 
das  Stabd^bäude  der  Gendarmerie  und  der 
Feuerwehr,  die  Schulgebiudc  der  rues  Bar- 
bette und  Bertholrt  und  du  Pfarrhaus  der 
Kirdhe  Saint  -  Nicolas  -  du  -  Chardoonet.  Er 
■tdke  zwischen  1861  und  1880  wiederholt  im 
Salon  aus  und  hat,  gemeinsam  mit  Lerotuc  de 
Lincy,  auch  einige  Architekturwmfce  pabK- 
xtert,  darunter:  L'Eglise  Saint-Eustache  (Pa- 
ria 1850)  u.  L'hötel  de  Ville  de  Paris  (1844  ff.). 
Ciemeinsam  mit  Ad.  Lance  gil»  er  tKL-M 
die  EncydopMie  d'archit.  heraus 

Bellier-AuTray,  Dict.  gto.  I  u.  5uppl.  — 
B  au  c  h  a  I.  Dict  d  archit.  frmnc.,  1887  p.  618.  — 
D  e  1  •  i  r  e,  Lea  archit  190T  p.  303.  —  Re». 

gtn.  de  l'archit.  (Herauf.  Daljr)  1881 

B.  35/e  (Nckrol.).  —  Inv.  g^n.  d.  Ri^.  d'art. 
SMA.  civ.  II  9.  10.  Jf.  V, 

ttäUrntt  s.  auch  Amumd-Caiiiat. 

CalUoa,  Jeaa«G>spard,  Pu-iaer  Bild- 
hauer, geb.  am  22.  1.  1718,  f  am  16.  9.  1810. 
war  sculpteur  du  Roi  de  Suede  u.  membre  de 
l'Acadteiie  d.  b.-arU  in  St.  Petersburg,  sein 
Gnbttdtt  aw  dem  Friediwf  vcn  Caamart  jctst 
uB  Miiefe  Ounavdet^  Ariwitcn  tob  ihn  bis 
jetst  unbekannt. 

NouT.  Areh  de  Vut  fraa«.,  3m«  Ur.  I.  188& 
p.  26  -  S  t.  L  a  m  i,  INtt  d.  ea^pL  XVIIIb* 
ai^e  1010  p.  1&3.  it.  C. 

CalililedA  Lodi»  t.  Fittm  de*  Toeeegni. 

Callmaadar,  Karl  Reinhold,  schwed. 
Maler,  geb.  am  25.  12.  1840  in  Orebro,  stu- 
dierte in  Stockholm.  Düsseldorf,  Antwerpen, 
Plarii  o.  1878—T7  in  Mönchen.  Spiler  in 
GOiebofK  anelflsig  ata  Lelner  ffir  ZclchiieB  n. 
Ornamcntmalerci  an  der  Zeichenschule  des 
Mus.  und  der  städt.  Kunstgewerbeschule.  Er 
malte  GeBidiilder  und  Portrats,  gab  Karika- 
tareneamadnnfeB  hcrans,  ging  dann  zur  deko- 
rative» Ktmst  fibcr  und  führte  Wand-  und 
Deckengemälde  aus  (Sage  von  den  Rittern 
Schach  und  Billard,  Sage  von  Psyche),  Spä- 
ter widmete  er  sich  in  der  Hauptsacdr 
Glasmalerei.  Ea  befinden  sich  Glasgemalde 
von  ihm  in  der  Donlcirche  zu  Upsala,  in  Kir- 
chen von  Göteborg,  Karlstad,  UmeS,  Var- 
berg,  im  Kirchensaal  des  Museums  in  Göte- 
borg usw.  Er  bat  ancb  Entwürfe  für  Mdbel 

ausgeführt.  G.  Nordentvon. 

Calloig&e  (CaluigtU',  Callo)ngeV  Jan-Ro- 
bert, Bildhauer,  geb.  2.5.  od.  31  5.  1775  zu 
Brügge,  t  ^  ^  1^  in  Antwerpen,  be- 
ancbte  die  Altad.  in  Gent,  wo  er  1803  1.  Preis 
für  eine  Büste  Jan  v.  Eycks  erhielt,  lernte  dar- 
auf an  der  Acad.  d.  b.-arts  zu  Paris  bei  Chau- 
det  u.  erlangte  1807  für  einen  Entwurf  „Archi- 
medes"  den  Rompreis.  In  Rom  schuf  er  neben 
anderen  idealistischen  Werken  eine  Venus 
Anadyomene  (1820  beim  Brande  des  Brvsae- 
Icr  Palais  des  Prinzen  WiDi.  II. 


gegangen.  Wiederholung  im  Mus.  Brügge), 
einen  Sokratcs  u.  gutgearheitete  Reliefs.  Er 
wurde  Direktor  der  Akad.  zu  Gent,  erbidt 
1880  die  grode  gold.  Med.  fir  den  Entwarf 
zu  einem  Egmont-Denkmal  Weitere  Arbeiten 
sind  ein  Jan  v.  Eyck  für  Brügge,  Grabmal 
des  Architelcten  Piison  in  der  Kirche  zu 
Mariakerke^  Standbikl  d.  Schauspielers  Tabna, 
Mifmofbfiain  dee  FMf .  GovoL 

Nagler,  Katleriez. II >M.  -  Mnrcbal.  La 
Sealpc.  «IC.  balces  18M.  —  J.  Imaacrsecl. 
Uvene  «•  wSSsn  I  1841.  -  Wnrabacb. 
Kaderiex.  —  Singer,  Katlerien.  —  Dala- 
•  ierre,  Gal.  d'art.  bnigaaiapi.  UL  — AKk.de 
l'ait  irui«.  -  S«v.  g4n.  de  IMH;  Itft  >  llt. 
—  Cat.  ön  Mnafe  de  rAead.  d.  K^il*  4  Bm% 
la.  —  H  y  a  a  n  «,  Balg.  Kanst  d.  1».  Jabrb.  tMi 
p.  M.  —  Jnmea  WeaK  Bngm  ei  eee 
«OTli««  p.  41;  US.  »C. 

CaUeni  (oder  Gallone),  Francesco,  Mai> 
linder  Bihlhauer.  17.  Jahrb.,  schuf  einige 
Shmb  Mh  dem  Marienleben  und  delcorativ« 
FHeae  am  Merrnnrleitner  de»  Ckm  im  Dom 
za  Heilend. 

Monge  ri,  L'Arte  in  MiUno  1878  p.  161.  — 
U.  N  e  b  b  1  a,  Duomo  di  Milano  1908  p.  20«. 

G.  B. 

Qtiiatj,  Lodewyk  (Lowia)  de,  Maler, 
wozdn  IWB  Meister  in  der  Sl  Lrinigüde  in 

Antwerpen,  f  1821  f29 

Rombouts-Lcr  1U5  Liggeren  I  418,  452, 
577.  R.  C. 

Gallnt,  Adolphe-Jean-Baptiste,  geb. 
am  18.  9.  1880  zu  Paris,  PortfiAmaler,  etellle 

von  1861  bis  1880  im  Sakxi  ans. 

Bellier-Aavrajr,  Dict  ght.  nad  Sqtpl. 

CaUot,  Claude,  f ranzös.  Maler,  geb.  lOSK) 
in  Nancy  in  Lotbiingen,  t  >ni  81.  8.  1688  od. 
16S7  in  Brealao.  er  int  der  Sohn  iren  Jean  C, 
iltestem  Bruder  des  berühmten  Jacques  Er 
war  1840  in  Rom  und  siedelte  1666  nach 
Polen  über,  wo  er  unter  Johann  Casimir 
VVezc^  Micbad  Wianiawicdci  und  Johann  SO" 
bieiici  Hufiiialer  war.  Sem  TeetMBCflt  vom 
9^  1?18a«  bewahrt  das  Breslauer  S^a^lf 
archiv  und  sein  Grabmal  befindet  sich  in  der 
Kirche  S  V^incenz  ebenda,  wo  allerdings  auf 
der  Inschrift  die  Zahl  1686  oder  1687  durch 
einen  Restaurator  in  1680  verändert  «OrdcB 
ist.   Werke  von  ihm  sind  zurzeit  unbekamit. 

Lutsch,  Kstdenkm.  Schleaiens  V  613.  -~ 
Ehrenberg,  K«t  in  Poaen,  «8.  —  E.  Rasta- 
wiecki.  Siownik  malanftw  polakirh  III  14S— ' 
154.  —  Chrao.  d.  Ans  1878  pi.  18S.  —  Dne> 
sieux,  Altist  fran«.  i  l'4tfuit.  1876  p.  SIT. 

Prof.  Dr.  Ctorg  Graf  UycitUhi, 

Gellet^  Georges.  Maler,  geb.  in  Paris 
18Ö7,  t  83.  6.  1908.  C.  studierte  an  der  Ecole 
d.  Arta  dtojratifs.  spiter  an  der  Eook  dea 
Beaux-Arts  (Adan);  er  stdite  eeit  107T  re- 
gelmäfiig  im  Salon,  seit  1890  als  Mitglied  d. 
Soc  Nat.  d.  Beaux-Aru  nur  in  deren  Salon 
ans.  C  WHide  ndtamals  mit  Medaillen  ans- 
geaeldmet  vod  war  Ritter  der  Ehrealegma. 
Er  melte  aücgoriiche  Sujets  (Diium  1886; 


4QS 


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Arbdoe  von  Baecfaot  getrOitet  IflST;  Ewj^ 
«Hees  Tod  1804  nsw.)  und  Genrebilder  (I.a 
mort  de  la  cigale  1888;  Sommeil  18Ö5;  Lc 
d^art  1896  usw.),  hat  sich  aber  in  seinen 
IcWcn  Jabren  tnebr  und  mehr  aui  dai  Por- 
Iril  boidiriiikt,  in  dem  er  Mich  tiervomgen- 
des  geleistet  hat.  C.s  Kunst  zeichnete  sich 
durch  sichere  Zeichnung,  poetische  Auffas- 
sung und  ieiclite,  zarte  l'"arbcngcbung  aus, 
BeMOders  geschätzt  waren  seine  Pastetlpor- 
triti,  in  denen  er  in  einer  glöcklichen  Weise 
an  die  Traditionen  des  18.  Jahrh.  anknüpfte. 
Für  d.  Pariser  Hotel  de  ville  malte  er  ein 
Itilil  „dif  Pliilosopliie" ,  ähnliche  Aufträge  er- 
hielt er  in  Arras  und  Oloron,  auch  führte  er 
in  verschtedeoen  Privathäusem  in  Paris  Ma- 
lereien «US.  1901  stellte  er  in  der  Xjoodoner 
Roy.  Acad.  „Schlummer"  aus. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gia..  Sappl.  — 
Chron.  d.  Arts,  1905  p,  803  (Nekrol.).  —  Gra- 
V  e  Regr.  And.  I,  1«0«.  —  Kkt.  d.  biidM  Sa^ 
loa«.  B. 

CriM»  H.  E.,  französ.  Landschaft.^-  und  Fi- 
gurenmaler,  stellt  seit  1886  im  Pariser  Sakm 
(Soc  d.  Artist,  franc )  aus,  darunter  Bilder 
aus  dem  Hafen  von  Rochclle,  Heimkehr  der 
Sardinenfiscfaer  (1900),  Legende,  Nymphen. 

Salonkatalot*.  ^-  C. 

CaU«t,  Jacques,  lothringisch-französ.  Ra- 
dierer, geb.  zu  Anfang  des  Jahres  1592  in 
Nancy,  t  am  2-4.  3.  1635  das.  Er  war  der 
sweite  Sohn  des  Wappenberc^ds  (zuletzt 
»Wappenkönigs"  des  Herzosa  Charles  III. 
von  Lothringen)  Jean  Calkx  und  der  Rente 
fcb.  Brunchantt,  einer  Tochter  eines  Leib* 
■Riet  der  Königin  Christine  von  Dänemark. 
Jacqnea  geno8  eine  Erziehung,  die  ihn  zum 
Theologen  vorbcrdtea  sollte,  neigte  sich  aber 
der  KaMt  n,  and  mrde  LehrUag  des  Ste- 
diers  und  Mmxnieiiten  Deninnse  CrocQ  so~ 
wie  des  Glasmalers  Claude  Henriet.  Als  des 
letzteren  Sohn,  Israel,  seinem  Mitschüler  und 
Fkcond  Jacques  Callot  begetsterte  Briefe  aus 
Itaai  Kfaricbk  «nüchloS  aich  dieicr,  ihm  dort- 
hin XU  folgen.  Er  entwich,  cnt  awOUIfthrig 
und  mittellos,  dem  Vaterhaus  und  schlnß 
sich  bald  wandernden  Zigeunern  an,  um 
Überhaupt  weiterzukonunen.  In  Florenz  soll 
er  SdiiUer  Cantagaliina»  geworden  sein 
Kaum  in  Kon  angdangt,  crtcannten  Ihn 

Freunde  seines  Vaters  und  brachten  ihn  wie- 
der nach  Hause.  1606  aber  entfloh  er  bereits 
wieder:  sein  älterer  Bruder  fing  ihn  jedoch 
ichon  in  Turin  ein.  Erst  Ende  1608  sollte 
aetn  Wonach,  nach  Rom  za  geben,  erffltlt' 
werden.  Der  Vater  gab  ihm  der  Gesandt- 
schaft, die  unter  der  Führung  des  Grafen 
Tnriiielle  de  Geberville,  die  Thronbesteigimg 
des  Herzogs  Henri  II  beim  Papste  anzeigen 
•Oihe,  nit  In  Rom  studierte  C.  vielleicht 
erst  bei  Tempeata,  «odann  sicher  bei  Ph.  Tbo- 
maaain  aus  Troycs.  Bin  galantes  Abenteuer, 
vatMOA,  ndl  Thomaadns  iwiier,  sehGner 


Frau  zwang  ihn  zum  Verlassen  Renas.  ScÜ 

1619,  wahrscheinl.  schon  seit  Ende  1811,  hielt 
er  sich  in  Florenz  auf,  wo  er  zunächst  Lehrling 
u.  Gehilfe  PariKi  ■  \vurde.  Hier  vcrvMlIkomm- 
nete  er  sich  nicht  nur  im  Zckhnca  und  Ste- 
dten sowie  in  der  Perspektive,  sondern  svdi 
in  der  Topographie,  Mathematik  und  der 
Festungskunde.  Dann  arbeitete  er  jalireiang 
für  den  toskanischcn  Hof.  Der  spätere  Char- 
les IV.  hidt  bei  einem  Florentiner  Beso^ 
C  diinglidi  nach  Kancy  ein.  Da  in  Tos- 
kana die  Verhältnisse  sich  zu  verschlechtern 
drohten,  folgte  C.  der  Einladung  1022.  An 
dem  glänzenden  lothringischc.T  Hofe  erntete 

er,  der  schon  einen  bedeutenden  Ruhm  erlangt 
hatts,  gnte  Erfoigie.  16B6  heirateCe  er  dte 

Witwe  Catharine  Kuttinger  aus  Marsal.  Er 
hatte  keine  Nachkommen;  nur  ein  Kind  aus 
ihrer  ersten  Ehe  brachte  Frau  Catharine  mit. 
Im  gleichen  Jahre  berief  die  In&ntin  Isa- 
bsBa  Cbm  Eugenia  C  vm6h  BrBssd.  da- 
mit er  die  Belagerung  von  Breda  zeichne  und 
radiere.  Er  kam  wahrscheinlich  erst  nach 
dem  Fall  Bredas  an,  fertigte  seine  Skizzen 

an  Ort  und  Stelle»  seine  Rsdiemng  aber  erst 
in  Nancy  an.  In  Brflssel  lernte  er  v.  Dyde 

kennen,  der  ihn  zeichnete.  1629  berief  Louis 
XIII.  C.  nach  Paris,  damit  er  eine  Radierung 
der  Belagerung  von  I  a  Rochelle  anfertige, 
wo  am  80.  Okt  1888  die  Ht«notten  aidi 
Rididien  ergaben.  Ancfa  dte  Belagerang  der 
Insel  Re,  gegenüber  La  Rochclle,  sollte  er  in 
einer  Radierung  behandeln.  In  Paris  trat  er 
in  Verbindtmg  mit  seinen  groBen  französ. 
FachkoUegen  and  erneuerte  die  Freundachaft 
mit  laraS  Henriet,  der  von  jetzt  (IdM)  ab 

sein  Verleger  wurde.  Als  sein  Vater  1880 
starb,  kehrte  C  nach  Nancy  zurück.  PoUti- 
sche  Wirren,  Plünderungen  und  die  Pest 
lasteten  damals  auf  dem  lothringischen  Lande 
In  der  cweltea  flilfle  16B8  wurde  Nanqr  von 
Louis  XIII.  belagert.  Der  Herzog  Char- 
les IV.  wurde  durch  Richelieu  gefangen  genom- 
men, und  gab  selbst,  indem  er  alles  für  ver- 
loren erkannia,  die  Weisung,  die  Stadt  su  über- 
geben, ohne  dal  es  tum  eigenfUcfien  krfegeri- 
sehen  .^ustrag  gekommen  war.  Louis  XIII. 
wollte  von  C.  nun  auch  die  „Belagerung" 
v«o  Nancy  radiert  liaben.  Caibt  weigertt 
sidi  ans  Patriotiana  und  soll  gesagt  haba^ 
er  sdmeide  sidi  lieber  den  Fmger  ab,  Sls 
daß  er  die  Schande  seines  Landes  mit  ver- 
ewigen helfe.  In  allen  Punkten  blieb  er  stand- 
haft u.  die  Darstellung  wurde  von  einem  sa- 
dem  Künstler  radiert  In  dco  ihm  aock  ver- 
bleibenden fBnf  I^ebcnsjshrcn  sduiT  O  in  der 
Hauptsache  reUg.  Blätter.  Er  erlag  einem 
Magenleiden  und  wurde  in  der  Franziskaner- 
kapdle  zu  Nancy  beigesetzt  Die  Reste  seines 
Grabstema  bewahrt  diu  dortigs  BibHoftifc. 
Sein  Auteres  Inbea  na  Votitarman  |udi 
van  Dyck),  Bosse  und  Lasne  überUefert.  IWT 


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Eugtof  Laurent  gesetzt 

Das  erste  bekaimte  Blatt  Cj»  cia  BUdoit 
dea  Henogs  Chailci  lu^  alafluiil  WMb  ans 

dem  Jahr  1607.  cJic  der  Künstler  in  Rom 
wirklich  zum  Studiuiu  gekommen  war.  Es 
ist  ein  Stich  —  wie  alle,  seine  frühen  Blätter 
aus  Rom  und  Florenz,  die  natürlich  Rcproduk- 
tknen  der  Werke  anderer  Meister  sind.  Erat 
um  1616  tritt  er  mit  selbständ  Arbriten  auf 
(Turniere  in  Floren*,  Kamevalszwischenakte) 
und  von  ungefähr  demselben  Zeitpunkte  ab 
wird  er  atHKhlieflkh  Radierer.  Er  iti*  durch 
ctacB  acht  haim  Gi'undt  ao  daS  er  flbcf  eine 
sehr  zarte  Linie  verfügt.  Tiefe  und  Farbig- 
keit bringt  er  in  seine  Platten  mehr  durch 
V' r-3r:irkung  und  Anschwellen  der  Linie  als 
durch  Anhäufung  od.  Anwendung  vt»  Kreuz- 
hgen.  Auf  Blättern  mit  gröfieren  Figuren 
nähert  sich  seine  Linienführung:  der  Steifheit 
des  damaligen  Stichs:  bei  den  kleinen  Figür- 
chen  ist  sie  nln  r  frei  und  delikat.  Sein  gesam- 
tca  Oeuvre  beläuit  aich  auf  über  1600  Blitter. 
auufcre  oeraeioen  atno  nui  aem  f  Cisuimn- 
§eoan  Monogramm  aus  J  C  signiert. 

Cs  Hauptehrentitel  ist,  daB  er  die  Radie- 
rung zu  einer  selbstäiMligai  Knaat  erhoben 
hiL  Bialaqg  war  aie  eigciitüch  unr  ab  der 
adtnelkr  arbeheDde  Eraats  f8r  den  linienatich 
gepflegt  worden.  Gab  es  wohl  auch  hie  u.  da 
Ausnahmen,  so  ist  es  doch  erst  C,  der  sein 
Lcbenawerk  dar  Radierung  widmet 
«Unit  Owen  Ampnidi  auf  die  Ehren 
dbatfiMfigai  KmiC  icehtfertigt. 
Br  hat  ihr  auch  ah  erster  ein  spezifisches 
Geprige  verliehen  durch  den  Ausbau  der 
Kunst  des  »Oeckens".  die  es  bekanntermaBen 
mOi^dtt,  in  nnmgkicUklier  Wdae  d.Luft- 
pawpdrthw  «M  behcf  rachea.  Hierin  ist  er  nicht 
anr  der  Erfinder,  wenn  man  sich  so  ausdrücken 
darf,  gewesen,  sondern  auch  unübertroffen  ge- 
blieben, wie  viele  aeiner  Ansichten  und  Land- 
•Ghaftcn,  vor  allem  acin  berfiluBler  „Pont 
neuf,  benoten.  Sodann  ist  iron  Wichtig- 
keit, daB  C.  der  erste  groBe  scköpf«rische 
Kfinatler  ist,  der  sich  damit  beacbeidet,  ledig- 
Hdi  Graphiker  zu  wla.  Ife^jie^^jMiJff^ 

dwaa  mit  ihni  zu  tun,  irie  etwa  die  (cmaUen 

Exemplare  des  Hieronymua  im  Gehäus  mit 
Dürer.  Auch  andere  Gemälde,  z.  B.  die  fast 
monochromen  im  Warschauer  Museum  (siehe 
Zaüadir.  f.  Uld.  Konat,  N.  XXI,  966), 
tfad  nicht  bener  verbärgt;  wir  kennen  ibcr* 
hanpt  kein  einziges  Ölbild,  das  man  mit  eini- 
ger Bestimmtheit  C  zusdireiben  dürfte. 

In  der  ZeiduiUBS  sind  Ca  Sicbcriieit  nnd 

Können  bewunderungswürdig.  Seine  Formen- 
phantasie ist  schier  unerschöpflich,  sein  Stil- 
gefühl hervorragend :  er  weiB  die  Andeutungs- 
kraft der  Linie  wie  kein  andrer  zu  verwerten. 
Der  Gciidrtikfda 


hk  auflerordetrtlkh  weit,  und  dabei 
steht  er  allen  Stoffen  mit  einer  rein  sach- 
lichen Wahrheitsliebe  gegenüber.  Sie  drängt 
alknählich  auch  die  manierierten  Proportio- 
nen^ die  aeine  italieniache  Schulung  ihm  anf- 
gefaingt  hat,  in  den  Hintergrund.  C  ist  der 
erste  groSe  Kfinatler,  der  seine  Kunst  wirk- 
ücfa  xom  Brennviegel  des  Volkslebens,  ohne 
Nebengedanken,  macht.  Schon  die  Klein- 
meiatar  lacken  «Iknfatta  fiber  daa  Volk,  leben 
aber  uidit  nnt  ihnj  erat  von  O  bann  man 
dies  sagen.  So  ist  er  auch  für  uns  zu  einer 
der  wichtigsten  Erscheinungen  unter  den 
Künstlern  geworden,  weil  sein  Werk  eine  un- 
vergleichliche knUnrreachichtUche  Fundgrube 
bildet  Ganz  besonders  sei  noch  seine  Meister- 
schaft in  der  Behandlung  großer  ^^enschcn- 
mengeo  iimerhalb  einer  geschlossenen  Kom- 
position hervorgehoben.  Es  kommen  dabei 
wofalwatalich  nur  Figuren  in  Ideisatem  MaB- 
atäb  vor.  Die  Darstellung  des  Florentiner 
Jahrmarkts,  die  sogen.  „Madonna  detla  Im- 
pruneta"  ist  in  dieser  Hinsicht  das  berühmte 
Kanptblatt  AuBer  <Un  schon  genannten  adm 
an  Hauptblättem  noch  angeführt:  die  Zigeu- 
nerfolge, die  kleinen  und  die  groBen  Misirea 
de  la  guerre,  die  Folge  vom  Verlorenen  Sohn^ 
die  Marter  dea  hL  Sebastian,  der  Kalender 
aller  Hdiffen,  das  „Parterre"  und  die  Renn- 
bahn zu  Nancy,  die  Trachtenfolge  der  „No- 
blesse", die  „Capricci",  die  „Gueux"  (Bettler- 
folge), die  „Balli"  (Tigurr'n  lisr  „Commi^Jit 
deir  arte"),  die  Kreuzschleppung,  der  Durch- 
zug durchs  rote  Meer,  die  Versuchtrag  dea 
Antodna  und  die  verschieden  staffierten  BHit- 
ter  mit  Annditen  aus  Paris. 

C  genoB  bereits  zu  seiner  Zeit  eine  VoOca- 
tüfnUchkait,  die  ttch  Jahrbnadcrte  Mndiifcii 
ciliallen  bat,  wie  B.  T.  A.  Hoffmanns  Bc* 

rufung  auf  ihn,  femer  die  Bilder  nach  Motiven 
aus  seinem  Leben  und  romanhaften  Bearbei- 
tungen der  Episoden  seines  Lebens  (z.  B. 

durch  Mirccourt,  Voiart  etc.)  bezeugen. 

Während  Callotsche  Radierungen  nicht  eben 
^t?]ten  sind,  gibt  es  wohl  viel  weniger  Zeich- 
nungen von  ihm  (Uifiaieo,  Florenz,  Loovr« 
o.  BibL  Nat.,  Pbriib  Albertina,  Wien  nnw.) 
als  gewöhnlich  angenommen  wird,  da  sehr 
viel  von  dem,  was  C.  beigelegt  wird,  seinen 
Schidem  und  Nachahmern,  besonders  dem 
Stefano  della  Bella  gehört  Letzterer  ist  auch 
der  Urheber  des  Sldzzenbuches  in  der  Wiener 
Albertina  (das  Thausing  1880  in  Wien  als 
Werk  Cs  veröffentlicht  hat1,  wie  O.  Levertin 
(Ztschr.  f.  bild.  Kst  N.  F  XV  [1904]  S.  177) 
hat  Er  bemerkt  femer,  daB 
ludst  flkttf  sitti^Hdt 

dickem  Papier  strVi<"n,  und  eher  kühn  als  zier- 
lich aussehen.  Ks  sind  Augenblickes  Indien 
mit  Kreide  oder  Rötel  hingeworfen,  dann 
aocb  mit  vkdctter  oder  branner  Tinte  aus- 
UV  OR  OTpmmcr  uuiMiHnviiim 


407 


CaUot  —  Callow 


Komposition&entwürfe  mit  MasMngnippen  sind 
gdcgentUcb  mit  spitaer  Feder 
C  lenidnei  «Mte. 

 üf 

B.  M ••«■I«  IM  Ib  t  Mafai  m  iMi: , 
a|ivi»«tla»««inflw.de;.  Csllot  Btattih 

ein  rlsonaicKadM  VciMidMto  4er 
Cm>fer  C*.  Als  weher«  Ut  IWBMt 

in  Betncht:  F^Iibiea,  Botreticns  a.  Ice  Tics 
de^  Trerottx  1725.  —  GBrea  i  n  t,  Cat-caia.  alc. 
de  U.  QtMatia  de  Loraagere,  Paria  1744.  —  Le 
Blanc.  Maimel  I  SM— 71  (mit  ält  Ut).  — 
Ftre  HuitoB.  Eloge  Mst  de  J.  Cailot,  Brüs- 
sel 176«.  —  J.  H.  Green,  A  Cat  aod  Descr.  of 
the  vbole  of  tbe  Works  of  tha  odcbr.  J.  Gallo«. 
UN.  —  Desmaret«,  Eloge  bist  de  Gallo«; 
Naacy  1828.  —  A  Honssay&J.  Callot  u  vte 
et  soo  oemrre,  Paris  1875.  —  P.  D«  Matt,  J. 
Callot,  Naacr  187».  —  E.  Meanflsc.  TsUeanx 
faMsement  attribo^  i  J.  CaUot.  Nancy  1878.  — 
If.  Vacbop.  Gallot.  Paris  188«.  —  H.  Bon- 
cbot,  J.  Callot.  Paris  1889.  —  G.  Kinkel, 
J.  Callot  in  Dohmes  Kttnat  u.  Kstler.  —  Herrn. 
Na  sie.  J.  Callot  (Meister  d.  Graphik  Ed  I), 
Leipug  ia09.  —  H.  W.  S  i  n  fte  r  in  Spemanns 
Mnanuti  1904  p.  57—60.  —  R<-v.  unir.  d.  artt 
XIII  297—321  (L.  A 1  V  i  n  :  Scjour  de  Callot 
a  Bruxellea).  —  L'art  et  les  artiste«  I,  1905, 
Suppl  No  3,  p.  XVI  ff  —  R4un.  d.  Soc.  d.  B.- 
Artj  XI  II  SIT  ff  :  XXIII  41273.  —  Rer.  de  l'art 
aoc.  et  mod.  XXV  (1909)  364/5;  XXVI  (1909) 
Sl  ff.  (L.  R  O  S  e  n  t  h  a  I  :  J.  Callot  en  Italic).  — 
Chron.  f.  TtTvielfiltig.  K»t  II  (Witn  1889)  81  ff. 
(S.  K.  Koebicr:  CalloU  KroAe  Mia^ea  de  ta 
gncm).  —  Oixl  och  Bild  XII  305  ff.,  369  ff.,  417  fi. 
(Q.  Lc  V  e  r  t  i  n :  Suid  öfTer  J.  Callot).  —  Mta. 
oe  facad.  de  Staniila«,  Nancy  1877  (Ifeaume 
über  C.  aU  Maler).  —  ZtKhr.  f.  bild.  Kst  N.  F. 
XV  (1904),  177  ff.  (O.  LcTertin  über  Ca 
Skizzenb.  i.  d.  Albertina)  ;  XXI  (1910),  MSfM  (2 
Gemälde  C.t  im  Warschauer  Mus.).  —  L'Art 
1876—8  (üt.^r  Cs  Zeichnungen).  —  Gai.  d.  B.- 
Arta,  ».  Table  alph.  1859—1892  u.  1911,  I  26!  ff. 
(Edm  Bruwaert,  Un  lirre  de  la  Bibliot. 
Naüon.).  —  Gaiffrey-Marcel,  Inr.  g^  d. 
dessinj  du  mxa.  da  LonTre,  1907  ff.,  II  120 — 27; 
III  9—19.  —  Denaicbat  ersdicint:  P.-P.  Plan, 
Jacqacs  Callot .  „  mtM  tfm  tm.  faia.,  G.  Oest 
«.  Gl«,  Brazdica.  H.  W.  Smfr. 

GaHot,  Jacques  H.,  französ.  Medailleur 
a..  BUdhaaer,  geb.  in  Blani  (Seiae-et-Oise). 
«Kjnier  wob  iMamwi:«  a  wihwiub  mm  xiMr* 

mas;  stellt  seit  18M  im  Pariser  Salon  meist 
PorträlmedaillonA  atis,  darunter  eine  solche 
des  Dichters  Maurice  de  Baudry.  1808  dfiag 
rr  im  Salon  den  2.  ^roSen  Preis. 

R.  Mtr«,  Lcs  UM.  franc..  IBST;  dcrs.  Lss 
MM.  fnnCn  eoatenp.,  1898.  —  Forrctt  Btegr. 
Dfct.  of  RMd.,  1M4  I.  PfM.  ilM«. 

Callot,  s.  auch  Calpt  u.  Collot 

Gallo«,  franzos.  Malerin,  um  1786  in  Reims 
tätig,  von  ihr  besitzt  da^  Museum  dort  2  aqua- 
rellierte Marinen  No  806,  806.  (Kat  v.  19Q0.) 

Callonr,  G  e  o  r  g  e  D.,  Maler  in  London,  be- 
schkkte  1858—66  die  Ausstellungen  der  Bri- 
tish Institution  und  der  R.  Academy  sowie 
bis  1873  auch  die  Suffolk  Street  Galleries  und 
lodere  Londoner  PrivMauest.  mit  zaMreichen, 
taaptsidilich  englische  Küstenszenerica  dw^ 


Graves,  Dict.  of  ArtisM  UM;  I.  Amt, 

1905;  Brit.  Instit  1906.  R. 

Cattow.  John,  Maler,  geb.  am  19  7.  1822 
in  Greenwich,  f  ^>  4-  1878  in  LoiMk». 
Seit  1886  in  Paris  Schfiler  aeinet  Bmdert  Wil- 
liam C.  und  seit  1848  wieder  in  London  an- 
säsaig,  debütierte  er  1844  in  der  R.  Academy- 
Auast.  mit  3  Seestücken  und  beschickte  dann 
bis  1848  die  Ausstellungen  der  New  Water 
Colour  Soctetjr  lowie  seit  1850  bis  zu  seinem 
Tode  diejenigen  der  Old  Water  Colonr  So- 
ciety (gelegentlich  auch  die  R.  Academy,  die 
British  Institution  und  die  Suffolk  Street  C»al- 
leries)  mit  zahlreichen,  meist  in  Aquarell» 
tedntik  und  nur  selten  in  Ölmalerei  ausgefiHur- 
ten  Seestücken  und  Knstenszenerien,  Ton 
denen  das  Gemälde  „Fresh  Breese"  für  die 
Art  Gallery  zu  York  angekauft  wurde.  Als 
Lehrer  seiner  Kunst  wirkte  er  seit  1856  am 
R.  Military  College  in  Addiscombe,  1861—48 
an  der  R.  Military  Academy  zu  Woolwich  n. 
seit  1875  bis  xu  seinem  Tode  am  Queens  Col- 
lege zu  London.  80  seiner  Aquarelle  wurdoi 
von  G.  Rowney  ft  Co.  in  (Thromolithographico 
herausgegeben  unter  den  Mappentiteln  „Cal- 
kiw'g  Eaiagr  LesMM"  (12  BU)  n.  JjtKtt»  fnan 
CklWs  Wster-Coloar  Sttetch-BMlc*  0»  Bl.) ; 
auch  lieferte  er  einige  Sepia-  und  Aqturell- 
Beiträge  zu  Vere  Foster's  „Drawing  Copy- 
Book"  (1871). 

J.  L.  Reget.  A  Bist  of  The  Old  Water  Co- 
lonr Soc  (1891)  II  889  f.  -  Graves,  A  Dict. 
o(  ArttiU  IflM;  K.  Acnd.  1805;  Brit  Instit.  1006. 
—  H.  M.  Cnadall,  Wnian  Callow  (London 
1908).  M.  W.  Brt€km*U, 

eäOmr,  William,  Maler,  gel»,  an  SB.  7. 

1812  in  Greenwich,  f  am  20.  2.  1908  in  Greaft 
Missenden  (Buckinghamshire).  Schon  als 
Knabe  in  London  Schüler  der  (jebrüder  Fiel- 
ding  (Theodore.  Newton  n.  Tbalea)  n.  Utt— 
88  in  Paris  «nrtcr  den  Bnflvasa  von  Tlion. 
S.  Boys  zum  Architektur-  u.  Veduten-.^qua- 
rellisten  weitergebildet,  kehrte  er  auch  in  den 
nächstfolgenden  Jahren  noch  mehrmals  zu 
längerem  Aufenthalte  nach  Paris  zurück,  wo 
er  den  Kfaideni  des  KSnigs  Loais  Philippe 
Zeichenunterricht  erteilte,  seit  1832  im  Sakm 
ausstellte  und  im  Salun  1840  für  eine  Aqua- 
rdlinaicht  von  Richmond  durch  eine  G  11 
Medaille  ausgezeichnet  wurde,  nachdem  er 
bereit*  1888  und  1889  in  Cambrai,  1837  ta 
Boulogne-sur-Mer,  1839  und  1840  in  Ronen 
für  seine  Aquarelle  prämiiert  worden  war; 
auch  späterhin  errang  er  noch  verschiedene 
Preismedaillen  (1876  in  Philadelphia,  1887  in 
Adelaide).  Am  15  12. 1888  Com  Associate  der 
Old  Water  Colour  Society  emamt,  bereiste 
er  noch  In  demselben  Jahre  die  Schweiz,  and 
ii'i  I'i  rlist  1840  unternahm  er  seine  erste  Stu- 
dienreise nach  Italien  Am  28.  3.  1841  siedelte 
er  endgültig  von  Paris  nach  London  über,  wo 
er  dann  bis  an  seinem  Tode  die  Attsatrllnnfi 
der  R.  Social  of  Fainter*  ia  Watcr  Colonn 
(ata  deraa  Sckretir  er  bis  Ende  1818  huf 


uiyki^uü  üy  Google 


gierte)  mit  ahlreichen  AquardtiiHfeffirira  b«> 
schickte.  Seit  1S47  auch  als  Olnuler  tit«, 
w&r  er  IMS— 1867  auch  ia  der  British  In- 
stitution sowie  1  SSO— 76  in  der  R.  Academy 
all  AoMldkr  vertreten.  Eine  Scoderaosct. 
■riner  die  SdMfieiH|wriode  IMl— IWI  tnn- 
fassenden  Gemälde  wtirde  1907  in  den  Lei- 
cester  Galleries  zu  London  veranstaltet,  wo 
im  Frühjahr  1909  auch  »ein  künstlerischer 
HachUft  nr  AuMtdlmiK  gdu^fi».  Die  Lon- 
toer  Hat.  Gallay  «f  BrMA  Art  bcriw  «m 
ihm  die  GemiMe  ^^ichmond  Castle,  York- 
•hire"  und  „Grand  Canal,  Venice",  —  die 
Londoner  WalUce  Collectioo  das  Aquarell 
MEutaring  the  Harboor"  (tisiiieft  »W.  Callow 
IMt^,  —  daa  LoodoBer  Victoria  aod  Albert 

Musi-iim  eine  ganze  Reihe  von  Landschafts- 
aquarellen; weitere  Arbeiten  C.s  findet  man 
in  den  Galerien  zu  Edinburgh  u.  Manchester 
acNrie  im  Handieicfaaiingeii-Kabinett  des  Pa- 
fittr  Loovre-lf oaeimia.  Brat  durch  die  Son- 
derausstellung von  1907  und  durch  die  Nach- 
laBausstellung  von  1909  fanden  C.s  Aquarell- 
makrcien  in  den  meisterlichen  Qualitäten 
üirer  technischen  Ausführung  und  in  der  per> 
ataUchen  Eigenart  und  Modernität  der  aus 
flmen  redenden  poetischen  Landachafta-  irod 
Naturauffassung  emettte  Beachtung  u.  Wert- 
schätzung. 

H.  M.  Cundall.  William  Callow  (Ixmdon 
1908  >.  —  J.  L.  R  Q  g  c  t,  A  Hi«t.  of  thr  OM  Wat. 
Col.  Soc.  (1891)  II  2IW  ff  —  Gra  V  e  s,  Dkt.  of 
Aftists  18«5;  R.  Acad.  1005;  Rrit.  Instit.  1908.  — 
Mirenr,  Dict.  des  Ventos  d'Art  1902  II  43.  — 
Schorns  KuiutbUtt  1835  p.  174;  1836  p.  218; 
1837  p.  22«:  1838  p.  246;  1840  p.  67;  1S41  p.  4; 
1842  p.  322;  1846  p,  LMl2.  —  Kunstchron.  1907 
p,  19».  —  The  Art  Journ.  1906  p.  27  f.  ;  1907 
p.  381.  —  The  Burlington  Magazine  1907  XI 
160  f.  —  The  Studio  1908  XUI  142.  —  Chron. 
des  Aru  1908  p.  78;  1910  ik  IM.  -  The  Year's 
Art  1909  p.  405.  ir.  W.  Brockwell. 

CaUwall,  Anette  (MiB),  Malerin  in  Lon- 
don» bcadiickte  1S80^  die  AusstetlttQgen 
der  R.  Academy,  der  Suffolk  Street  GaHeriea 
etc.  mit  Genregemäldan  wie  .JioüjT«  wIb 
an  Irisb  Boy"  etc. 

Grav«%  A  Dict  of  Artlsta  18M;  R.  Acad. 
1M6.  R. 

CiSmM,  E.  Phillppb  Kupfcratecber,  Ende 
des  18.  Jahrh.  in  Wien  tätig,  sein  Leben 
ist  unbekannt.  Stach  nach  H.  Ruds  Land- 
schaften mit  Tieren  und  zeichnete  E.  P.  C. 
1780  Sculp.  Viennae.  4.;  Landschaften  nach 
F.  K6UB,  Flgarenblitter  nadi  Langcaiioeffel- 
schen  und  Fügerschen  Zeichnungen  aus  der 
Sammlung  A.  Klein  in  Mannheim  in  Bister- 
nianier. 

N agier,  Monogr.  II  No  1724.  —  Basaer- 
nannache  Samml.  Mannheim.  Birinißr. 

Calfluiar,  Jakob  Mathias,  norwegiadher 
Landschafts-  und  Porträtmaler,  geb.  zu  Pre- 
derikshald  am  30.  10.  1802,  t  3.  8.  1883  in 
Cbriatiaiiia.  Von  1821  an  war  er  Schükr  der 
Akadcnia  in  Kopcfdiaicn  wid  Schnltr  das 


llakra  C  W.  BckarAeiv.  lflBO-<l  atndicrta 
er  unter  seinem  Landsmann  J.  C.  C.  Dahl 
m  Dresden.  Während  eines  langen  Aufent- 
haltes in  Kopenhagen  fand  er  Eingaof 
die  lettcadcn  iBÜnatlcEiadicn  wid  liierariKhan 
KtdK  (a.  B.  stand  er  iahrdai«  in  Brief- 
wechsel mit  Frau  K.  M.  Rahbek)  1834  nahm 
er  von  neuem  Aufenthalt  in  Kopenhagen.  Ver- 
mutlich gegen  Ende  der  dreißiger  Jahre  lieS 
er  sich  in  Hdnestrand  in  Norwegen  nieder 
und  lebte  spMer  in  Bcigcu»  Stotaliolni  vnd 
wieder  eine  Reihe  von  Jahren  in  Kopenhagen. 
Von  18&8  oder  1859  an  wohnte  er  bis  zu 
seinem  Tode  in  Norwegen.  Er  gehört  zu  der 
ilteftn  Generation  norweg.  Künstler  imd  war 
befreundet  mit  Dahl  n.  Thoni.  Peamler.  Er 
malte  in  jüngeren  Jahren  hauptsächlich  Por- 
träts, später  meist  mit  peinlicher  Sorgfalt  aus- 
geführte norwegische  Landschaften  mit  Ber- 
gen imd  Waaierfillen,  snm  gröfitcn  Teil  von 
Norwegens  groBartiger  n.  imiWHilistiliei  ^Vest* 
küstc  Tn  seinen  späteren  Jahren  war  er 
wenig  produktiv.  Er  stellte  aus  in  Charlotten- 
borg in  Kopenhagen  1823 — 65,  in  Dresden 
1890,  im  Kunstvercin  au  Christiania  1880— 
187D.  Bilder  Ton  ihm  sind  im  Konatnniaenai 
in  Christiania  und  in  der  Galerie  in  Bergen. 

Morgcnhladct  v.  4.  Aug.  1883.  —  J.  Bögb, 
Bergens  Ktmstforening.  Bergen  1888.  —  A.  An« 
bert.  Professor  Dahl.  Chr.  1893  p.  204.  — 
Weilbacb,  Nyt  daiuk  Knnataerlcx.  II  599.  — 
J.  Ross,  Kaptein  Georg  Prahl,  BcrfCB  18M 
p.  27.  33,  39.  —  J.  Thri%  Norake  ultra  eg 
biUedbuggefc.  Bergen  UOi  I  «.  —  R.  Tb*m- 
messen.  Caifelen  eg  bona  ssnMid,  Gbr.  UM 
p.  16,  19.  —  Briefe  an  C.  iai  norweg.  Reicba* 
archiv.  C.  W.  Seknitler. 

Calaalat,  Hedwig,  Landschaftamalerin, 
geb.  am  23.  5.  1814  in  Laon,  stellte  1818—1870 
Landschaften  in  Aquarell  vorsugsweise  der 
Schweizer  Berge  ans. 

Bellier-Auvray    Di  t    K^-n.  und  Suppl. 

r-ahwfi«,  C^lestin-Anatole,  franzos. 
BiMbaoer.  geb.  am  96. 4. 1822  zu  Pan».  1 1906 
in  Lissabon,  Schüler  von  Bosio.  Pradicr  imd 
Biondel  und  der  Akademie  des  B.-Arts  zu  Ps,« 
ris,  erhielt  1839  den  2.  Rompreis,  1852  eins 
Medaille  8.  Klasse,  1867  lobende  Erwähnung, 
nacb  setner  Uberaiedeluag  nach  Portugal 
wurde  er  1874  korrespood.  Mitglied  der  Akad. 
der  Künste  zu  Lissabon.  Erwihnenswert 
unter  seinen  Arbeiten;  Gutenberg  (für  die 
Zentraldruckerei  der  Eisenbahnen,  1848), 
Büste  von  Gericault  für  den  Sitzungssaal  im 
I^vre  (1849),  Gebort  der  Jimgfrau,  Relief  für 
Kirche  St.  Maurice  in  Lille  (1862),  Dar- 
bringung im  Tempel,  Relief  für  gleiche  Kirche 
(1863).  Calypso  (Mus.  in  Amiens  1855).  hl. 
Clement  für  den  Turm  Saint- Jaque»-la-Bou- 
cherie  (1864).  2  HeUige  für  Kircbe  St  Ger- 
main-I'Auxerrois.  2  Reliefs  fSr  Kirche  St. 
Elisabeth  in  Paris.  ReitersUtue  Don  Pedros 
IV.  in  Porto  1866^  Figurenschmuck  (Ruhm, 
Mol^  Genie)  am  Trionglibogett  (Plaee  d« 


409 


Cmiiiiifi'Oc)  Llmbcm  1878.  Hicrxu  fcowiHW 
ctoe  groBe  Reihe  Porträtbüsten  und  -reliefs. 

BclIier-AoTray,  Dict.  gia.  u.  Suppl.  — 
U.  A.  Müller.  Biogr.  IMkriot.  MOL  — 
Dussicux,  Art.  fraa«.  i  rUtlOf.  10IW.  — 
Balklla  de  rart  aae.  6t  IM^  1906  M«.  —  Afdk 

MbllM.  «dig.^  f ;  n  H«;  Mml  dv. 
I  irrt»  f.  Ä.  c. 

Calmels,  Henri  di^  Landschaftsmaler  in 
Carbofw»  (Hattte-Garonne),  geb.  in  Toulouse, 
■teilte  1877—80  im  Pariser  Salon  aus.  Das 
Mus.  in  Toalottse  bewahrt  cme  KoMewkii- 

nuQg  TOO  seiner  Hand. 

BelHer-Auvray,  Dict.  gtn.,  Suppl.  — 
Inr.  g<n.  d.  rieh,  d'art,  prov.,  mon.  civ.  VIII  208. 

H.  V. 

Calmite,  B 1  a  i  s  e,  f ranzös.  Architekt  und 
BUdbaaer  in  Montpellier,  erbaute  1432  den 
Uhrturm  für  die  Kirche  Notre-Dame-des- 
Tables  und  war  1466  Sachverständiger  beim 
Bau  des  Pont  Juvenal. 

Bauchal,  Dict.  d.  Arch,  frani;-  —  Birard, 
Dict  biogr.  R.  C. 

Catmttt«^  Henry,  f ranzös.  Dekoraticns- 
maler,  geb.  1889  zu  Bordeaux,  f  am  9. 12. 1866 
zu  Toulon,  malte  1868  den  Tbeatersaal  in 
Toulon  aus,  1864  gemeinsam  mit  Ludovic 
Bonnifay  drn  Chor  der  Kathedrale,  später 
malten  sie  gemeinsam  die  Corpus  Domini  Ka- 
pelle, ebcndort,  aus. 

Monr.  Av^  da  l'att  fna«..  Sm  ■Cr.-X.  18M 
fk  U4  —  Btedatt  das  See.  d.  b.-ail|,  XIX  196. 

X.  C. 

CilMaUa»  Fernatid,  framöa.  Gcnremaler, 

geb.  in  Paris,  Schüler  von  A.  und  L.  Glaize, 
atellte  1878—1898  im  Salon  aus.  Darunter 
1880  Antigooe,  die  auch  auf  der  Weltausstel« 
hng  in  Antweipen  1885  erachian,  1886  Neti« 
iieitria  (AbUM.  10  im  Cht.  du  Sahn  d.  Sc» 
d.  «t  franc-  1886),  1888  Erwartung  dar  Flol» 
1888  Besuch  im  Archiv-Museum. 

Bellier-AuTray,  Dict.  fin.  Suppl.  — 
Gm.  des  b.-arts,  3me  g«r.,  1  406.  —  Joum.  d. 
b^rts,  1885  p.  153.  R.  C. 

Calmettaa,  Pierre-P.,  franiöa.  Maler, 
fdb.  1874,  Sohn  aad  Schfiler  dea  Fenaiid 

lernte  auch  bei  Bouguereau;  seine  Ausst.  von 
Interieurs  aus  d.  Heime  des  Anatole  France 
in  der  ('jal  des  ,\;listes  mod.  (1907)  in  Paris 
hatte  groäen  Erioig.  Seit  diesem  Jahre  stellt 
dr  auch  im  Sab»  (Soe.  d.  Anist,  fran«-)  aus. 

Bull,  de  l'art  anc.  et  mod.  1907  p.  293.  — 
Chion.  d.  arta.  1907  p.  348.  —  L'art  et  lea  artistea 
1M7/8  VI  i38  i.  —  Tlw  Studio  vol.  4S  ».  SU  L 
—  Art  et  IMcorat  1M7  II  169  1  —  SiloB-lUt. 

CaU,  Giovanni  Battisfa,  itaüen  Ma- 
ler, geb.  in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jahrh. 
ZU  Barletta,  f  1886  ebenda,  studierte  in  Neapel 
OBter  Mandnelli,  kehrte  in  seine  Vaterstadt 
nrfidc,  wo  er  Zeichenlehrer  an  den  öffent- 
Hcben  Schulen  wurde.  Er  hatte  viele  Schüler, 
unter  ihnen  der  bedeutendste  de  Nittis.  1874 
stellte  er  in  Florenz  das  Porträt  einer  Donna 
vdata  aus,  daa  Beifall  fand,  leistete  aiber  auch 
G«lea  d»  Ludachaftar.  In  Barletta  befindet 


sich  in  der  Kiithe  dd  Paigatorio  ▼ob  adncr 
Hand  eine  Madonna  del  suflFragio. 

Villani,  Scrittori  cd  artiati  puglieti.  Tiui 
1904  p  i'^'t      Rass.  Pugliese  UM  VSi  I  9b  91fb 

Caloianm,  s.  ColaiaHni. 

CaWgae,  Jan  Robert,  s.  CWip^fM. 

CabMB«,  Pierre-Joseph,  französ.  Archi- 
tekt, geb.  am  14.  9.  1818  in  Lille,  f  am  10.  & 
1869  zu  Wazemmes,  Schüler  von  Penel  und 
Benvignat,  unter  seinen  Bauten  sind  er» 
wähnenswert,  Restauration  des  Kirchturms  zu 
Canrin  (1846),  Kirche  St.  Draon  bei  Carvin. 
Kirche  der  Frires  Maristes  in  Beaucatnps,  Ca- 
sino  in  Wazemmes,  Kirche  St  Pierre  und 
Paul  in  Wazemmes  (1864—67),  Plan  zur  Ver- 
größerutig  und  Restauration  der  Kirche  zu 
Looa.  £r  war  aocfa  fraditbam  ScfariftMaller 
auf  dem  Gebiete  der  Ktnat 

BelHer-AuTray,  Dict.  g<n.  I  199.  — 
Henri  Pajet,  Notke  nicrolocique  sur  l'arckit. 
C.  UUe,  1860.  R.  C. 

Calonukt«^  Bartolome o,  venetian.  Maler 
um  1660-eO,  schuf  kleine  Gcoi^iider  da» 
städtisclien      ündiii^ito  Irfbwiti 

L  a  n  t  i,  Star.  plHerioa  UM  in  Ml.  —  Z  a  a  i, 
Eoc  aat  JL  C. 

Celan,  Aebiltc-Angtistiq,  framfia. 
Maler,  stellte  von  1868  bis  1888  Aquarellgenre- 
biUcr  und  gezeichnete  Porträta  im  Sakn  aus, 
unter  den  GcnrAiOdem  Ranibolde  CUOQ, 
Sdiachameler.. 

B«lller>An«^ray.  Dict  fte.  SoppL  Jt  C. 

CaloBUs  (?),  kalenisch.  Töpfer,  s.  CanoUfus. 

Caloo,  Jean  de,  fläm.  Glasmaler,  tätig  in 
Gent.  Er  erhielt  1410  den  Auftrag,  für  daa 
seit  d.  J.  1407  dem  Rat  von  Flandern  einge* 
rlomte  griflicbe  Schk)6  in  Gent  ein  Fenster 
dea  großen  Saales  mit  d  4  Wappen  Karls  VI. 
von  Frankreich,  des  Herzogs  Johanns  ohne 
Furcht,  der  Margaretha  von  Bajrem  (dtiacn 
Frau)  und  von  Flandern  zu  schmüdcen,  wo- 
für er  U  Ihm*  8  soU  erhielt  U19  «hta 
er  ein  aiMhwa  Fcmter  im  aalben  Gtktida 
aus. 

Ifcasager  de^  nciences  hist  1854  p.  454,  1870 
p.  2M.  —  A.  Piachart,  Arcfau  d.  Arti  ete. 
I  Od  ;  III  m,  —  LdTy,  Hist  de  la  peinture  lur 
yietor  vom  Ütr  Hat^u». 

Oderts^  Jnan  Alonso^  Sdndbcr  «ni 

Buchmalcr  in  Orozco  tarn  1446.  In  der  KgL 
Bibliothek  in  Madrid  von  ihm  gefertigte 
Handschriften  des  Alonso  de  Cartagena,  doc- 
trinal  de  caballeroe!  ÜMttpitt  de  SantiOana» 
proverMoa  und  Ubco  de  laa  doee  eoeaa  fua 

Hercules  hizo. 

Rico  y  Sinobas,  Caligr.  eap.  SS.   U.  v.  B. 

Calori,  Guido,  italien.  Bildhauer,  gewann 
1907  im  Concorso  Aibacini,  ausgeschrieben 
von  der  Akad.  S.  Luca  in  Rom,  dn  Freie  iir 
Plastik  über  das  Thema  ,fitgegamg  Dänin 
mi\  Vergil"  und  1906  ein  Staatss^tendiom 
für  Bildhauer.  Seine  Tierpl^tiken  in  Gips 
auf  der  rdmiscliea  Ausstellung  1910  fanden 
Bdfali 


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Nuov»  Aatologis  vol.  128  (1007)  p.  571.  — 
Vtu  d'aite  1«M  X  IM.  —  L'Arte  XIU.  IMO 
^  M8.  C.B. 

Calori,  Rafaello  di  Paolo,  modenc.-. 
Maler.  Auf  Befehl  des  Herzogs  Borso  malte 
er  14BB  IQr  «in  Tabernakel  an  einer  Burg- 
zinnc  in  Sassuolo  eine  hl.  Janfffrau,  die  i486 
ins  Kapuzincrkloster  übergeführt  wurde.  Nach 
der  Wiederherstellung  der  durch  Hr^liwasser 
der  ScGChia  serstörten  Burg  hat  er  bis  1476 
in  ihr  geaflicitet,  da  er  noch  am  80.  6.  1476 
Zahlungen  vom  Podesta  v.  Sassuolo  erhielt 
Die  oben  erwähnte  Madonna  hat  Tiraboschi 
(Not.  d.  pitt.  etc.  1786,  p.  133)  noch  gesehen 
und  lobend  erwähnt.  —  Dondi  (Not.  d.  Du- 
omo  di  Modena,  1896  p.  63)  zitiert  eine  Ur- 
kundenstclle,  wonach  ein  Maler  gleichen  Na- 
mens (vielleicht  der  vorerwähnte)  am  4.  4. 
ir;ii4  für  Bcmaliing  und  Vergoldung  von  Ker- 
zen für  den  roodenesischen  Dom  Bezahlung 
erhielt 

Caloriti  (Calloriti),  G  i  a  m  b  a  1 1  i  s  t  a,  gen. 
il  Nero,  Landschaftsmaler  in  Malta,  f  ""i 
1700,  Schüler  von  M.  Preti.  Sein  Sohn  Giu- 
uPf»,  Perapektivmaler  am  17a(»_1740.  Beide 
mr  «00  D*  DomMei  (Vite  d.  pitt  napol.) 
in  die  Kunstgeschichte  eingeführt. 

Calowi,  A  r  t  u  r  o,  Maler,  geb.  am  8.  8. 
zu  Montevardii  (Prov.  d'Arezzo),  kbt 
in  Florenz.  Seinen  ersten  Unterricht  kitilt 
in  seiner  Heimatstadt  der  Hotzadiititzer  Piac- 
zcsi,  später  kam  er  an  die  .Akad.  zu  Florenz, 
wo  Poilastrtni  lehrte.  Im  J.  1871  errang  er 
ein  dreijährigea  Staatsstipendium,  1870  erhielt 
er  beim  Concorso  artiBtioo  Naaionak  anf  aeia 
Gemilde  „Frost",  eins  Familie  ficransidhen- 
der  Musikanten,  im  Schnee  verirrt,  den  ersten 
Preis  (Kgl.  Gal.  für  mod.  Kunst  in  Flo- 
renz). Das  Gemälde  zeugt  von  groler  Ana- 
4nidcsfiliii|Deit.  C  bffriligtt  ^di  aa  ¥v* 
acMadeiNn  Attsst.  In  FloteiiE»  an  den  Nktio* 
nalen  Ausst.  in  Turin,  Rom,  Mailand,  Neapel 
und  an  den  Internationalen  in  München, 
Wien.  London  und  St  Petersburg.  Seine 
«Röckkehr  von  der  Hocbseitareiae"  wurde 
von  der  Wiener  Preise  gdolvt  (7.  Aprfl  IflBB^ 
„als  delikate  Feinmalerci".  Hervorragend  als 
Porträtmaler  erhielt  C.  von  der  italicn.  Kö- 
nigsfamilie den  Auftrag,  den  König  Humbert, 
die  Königin  Marglierita  and  den  Prinzen 
Amadeok  Hcraog  Aoata,  cn  malen.  Diese 
Bilder  sind  von  sprechender  Ähnlichkeit  und 
werden  im  kgl.  Schloß  und  in  der  kgl.  Villa 
von  Mooza  verwahrt.  1896  wurde  C.  zum 
Piofeaaore  aggiunto  in  der  Figtircnklasse  der 
Ktf .  Akademie  «i  Fhirens  enanri;  ItOB 
wurde  er  ordentlicher  Professor. 

De  Gubernatii,  Dis.  degli  Ani^  ItaL 
vir.  —  C  i  1 1  »  r  i,  Stor.  dell*  arte  coatemp.  — 
Illustraz.  iuU.  1883  II  84.  —  Arte  e  Storia,  188S 
p.  222-223.  -  JabiUsoM-AtUML  Wien  iWS.  — 
latemat  AuMt  Berlin  UM.  —  Cat  dÜb  daU* 
Sapoa.  di  B.pAftl»  Finnaa  UM  Na  4ML  -  Eapoa. 
di  Tadao  ina  No  MT.  -  Mancihner  Glaapdast- 


Ausst  iWl  p.  Sa  —  Ffacaae:  Anoe.  Artist  HaL 

l9Vt~i90f^.  G.  B. 

Caloaao,  E  d  o  a  r  d  o,  picmonteser  Maler, 
geb.  1866.  Im  erzbiachöii.  Seminar  zu  Turin 
befindet  sich  ein  Gemilde,  den  Eucbaristiachcn 
KongreS  darstellend,  «id  in  der  Kirclie  detle 
Rosine  einige  Fresken  von  seiner  Hand.  Zu 
Kovara  in  der  Kirche  der  Salcsianer  hängen 
einige  Bilder  von  ihm,  auf  denen  Colonna  dem 
Papst  Pius  V.  türkische  Gefangene  aus  der 
Schlacht  von  Lepanto  vorführt 

N.  d'Althan,  CM  artisll  itsL  UM  m 

G.  B. 

CaM»  Emile  -  Emmanuel,  französ. 
Bildhauer,  geb.  in  Douai,  Schüler  von  Jouf- 
froy,  stellte  1878—81  Porträtbüsten  und  -Pla- 
ketten im  Sakm  aus.  Ein  Baardief  von  ihm 

am  Pariser  Stadthause. 

Bellier-AuTray.  Dict  gen.  Suppl.  — 
Champeaux,  Dict  d.  Fondeur»,  —  L.  For- 
r  e  r,  Dict.  of  Medall.  1Ü04  I  .^28.  —  Inv.  gia.  d. 
rieb,  d'art  Paria,  mon.  civ.  III  12.  R.  C. 

Calot,  Johann  Valerius,  Porträtmaler 
in  Prag,  um  1700;  er  malte  mehrere  Mit- 
glieder <ter  GrafdäunHe  Woracdczlqr,  die 
von  dem  aus  NümbeiS  atammenden.  1690 — 
1739  in  Prag  wiricenden  Kupferstecher  Joh. 
Giristoph  Sartorius  für  das  Werk  von  Adam 
Franck  von  Franckenstein:  MSyntagma  hiato» 
rico-geneal  donwa  WoracatcAyenas!*,  Prag 
1718  in  Kupfer  vervielfältigt  wurden.  Ebenso 
stach  nach  ihm  Joh.  Christoph  Kolb  in  Augs- 
burg ein  .Xux  Claustri"  mit  27  Sinnbildern. 

DUbaca,KatlerleLl2«li  UISt-Nac- 
ier,  KMMe&  tt  SOOi  SteMP. 

Calot,  s.  auch  CaUot  und  CaOot. 

Calpacon,  s.  Kolpokoff. 

Cak,  Adolphe  Felix.  Makr,  geb.  in 

Paris  am  17.  10,  1810,  t  am  8.  10.  1880  in 
Honfleur.  Er  entstammte  einer  Pariser  Ar- 
beiterfamilie. Schon  in  frühen  Kinderjahrea 
zeigten  skh  in  ihm  künstlerische  Neigungen. 
Der  adbsthewoBte  Knibe  folgte  der  Inneren 
Stimme  seines  Schicksals,  als  er  mit  12  Jah- 
ren bei  dem  Graveur  Am^lin,  der  seine  ur- 
sprüngliche Begabung  und  seine  ernste  Nci- 
gtmg  erkannte,  in  die  Lehre  trat  Sechs  Mo- 
nate darauf  starb  Amflin,  der  ihn  fcors  vor 
seinem  Tode  seinem  Kollegen  Pons  empfahl, 
bei  dem  Cals  Zeichnen  und  die  Grundbegriffe 
des  Modelliercn.s  erlernte.  Drei  J  ihri-  d.iuTtc 
diese  Lehrzeit;  während  der  letzten  1'/»  Jahre 
studierte  er  auBerdem  noch  bei  Lfon  Cogniet 
an  der  E^le  des  B.-Arts,  um  sich  in  den  dar- 
auf folgenden  Jahren  unter  ihm  ganz  zum 
Maler  auszubilden.  Er  un!?  rnahm  in  der  glei- 
chen Zeit  ausgedehnte  Studienreisen  durch  die 
franafloiaclien  Provinzen.  1886  debütierte  er 
im  Salon  mit  einem  Genrebild  und  mehreren 
Porträts  u,  stellte  dreizehn  Jahre  lang  regel- 
mäBig  aus.  ohne  den  Beifall  des  Publikums 
zu  finden,  ja,  ohne  auch  nur  von  der  Kritik 
bM«tet  «t  «ofdao.  Nachdem  dieaa  Bnldtai- 


4" 


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Crimr  —  CtMtnp 


■uwuH  lim  vun  ums  m  iwwiiiiim  nnH)  ncn 

vom  Salon  fernzuhalten,  und  nachdem  er  dann 
jahrelang  still  in  verschiedenen  Städten  der 
franz.  s  Pro,  nz  gelebt  hatte,  fand  er  in  dem 
Grafen  Ooria  «ncn  eifrigen  und  opferbereiten 
Uieen,  der  Qm  in  grof^giger  Weite  unter- 
stfitzte. Von  1868—09  lebte  er  fast  ganz  auf 
dessen  Gut  Arrouy.  1886  trat  er  vorüber- 
gehend einmal  wieder  im  Salon  auf.  Einige 
Jahre  spiter  wurde  der  rührige  Kunsthändler 
Uartoi  in  der  rue  de  Clichy  auf  ihn  auf- 
merksam, der  für  ihn  wie  atich  für  die  Im- 
pressionisten sich  auBerordentliche  Verdienste 
erwarb.  1871  kaufte  er  sich  in  Honfleur  ein 
Haus.  1870  nahm  er  zusammen  mit  Degas, 
Forain,  Monet,  Pissaro  und  Rouart  an  der 
denkwfirdigai  Ausst.  der  »IslnuisigeMita''  in 
der  Avcnoe  de  l'Op^  teil.  1881  fand  eine 
Vente  aeinea  Nachlasses  statt,  1B94  veranstal- 
teten Comte  Doria  und  Alexis  Rouart  eine 
Ausstellung  seiner  Werke  aus  ihrem  Privat- 
bcahi,  der  nach  dem  Tode  des  Comte  Doria 
eine  Vente  der  CaVachen  GemlMe  tm  deMcn 
Privatbesitz  folgte.  Nach  dem  Tode  von 
Alexis  Rouart  wurde  im  Mai  des  Jahres 
1911  dessen  Besitz  an  Calsfsdien  GcmMdwi 
versteigert. 

Cals  knüpfte  in  seinen  Werken  teils  an  die 
Holländer,  teils  an  Chardin  an;  seine  Bilder 
ihnein  den  Gemälden  Israels.  Auch  er  stellte 
hlofig  Arme  u.  Blende  dar,  Arbeiter,  Fischer, 
Spinnerinnen  in  engen,  dunqpfcn  Stuben  bei 
der  Arbeit.  Der  Reiz  snner  meisten  Bilder 
ist  eine  Iridcnde  Melancholie,  die  durch  seine 
sehr  persönliche  Technik,  in  der  bell  und 
dunkel  stark  kontrastiert  sind,  noch  erhöht 
wurde.  Auch  seine  Landschaften  sind  ans 
sciiwermütigen  Stimmungen  heraus  gesdiaiKen. 
Werke  seiner  Hand  finden  sich  in  Paris  im 
Louvre  („Femme  effilant  de  l'itoupe",  —  „So- 
leil  couchant",  —  „Lard  et  hareng",  —  „Etüde 
de  fdnme*,  —  „Le  Dejeuner  i  Hoofleur"), 
Im  Ltnembourg-Mus.  CfFenune  an  eoffret". 

—  „Lard  et  harcng"),  und  5m  Musetun  zu 
Reims  („Tetcs  de  jeunes  fiUes",  —  „Femme 
tlicotant",  —  „Paysage").  Am  bedeutendsten 
war  Gate  in  den  vier  PiivtlMiBpihiaiai  BkH, 
Comte  Doria.  Alexii  Ronart  vnd  Dr.  Vlau 
vertreten.  Comte  Doria  besaB:  „La  jenne 
mire",  —  ,X'enfant  endormi",  —  „La  fillette 
i  la  pomme",  —  „La  nie  Vavin  i  ilonfleur", 

—  Jjt  fiasain  de  Hooflenr",  —  ^  Butin". 

—  »Pbrtniit  dn  pebtn^,  —  aowie  verschie- 
dene BaAneae  von  IfhgHedeni  der  Familie 
Doria. 

L'Art  XXIII  (1880)  p.  9i.  —  Bellier- 
A  n  T  r  a  y,  Dict  «in.  (1888)  u.  &^pl.  —  Comte 
Doria.  Introduction  de  l'Expo«.  1H94.  P. 
L  a  f  o  n  d  in  Gar,  d.  B.-Arts  1998  I  2S0  ff  ; 
cf.  19<.ll  I  507  £.  —  Em.  Dacicr  m  Revue  de 
l'Art  «IC.  et  mod.  1901  X  5«  ff.  —  A  r  •.  A  1  e  - 
X  a  n  d  r  e,  A.  F.  Cali  ou  le  bonheur  de  peindre 

i Paris  MH>1).  —  H.  Mireur.  Dict,  des  Ventea 
'Art  n  (MM).  -  X.  £.  Sekmidt^  FmnsSi. 


Mal.  d.  19.  lahrh.  (1903)  p.  104.  —  H.  UarooL 
La  Fciat.  Fiia«.  dal»,  a.  CUM)  IM. 

O.  tSlnsMlaf. 

Calster  'Tne^t^rc),  Martin  van,  fläm. 
Bildhauer  und  Maler,  geb.  zu  Mecheln  ds 
Sohn  des  Jean  van  Calster  und  der  Elisabeth 
Kersavonts,  vermählt  vor  1686^  machte  Tcet»- 
mente  1600  und  1618^  f  in  Madidn  am  ST.  11 
1628.  Er  war  1619  Rechnungsführer  u.  1628, 
1626, 1827  Dekan  der  Lukaagilde.  C.  arbeitete 
1606  für  Saint  Jean  in  Mecheln  Figuren  und 
dekorative  Schnitzereien,  gegen  1006  zwei 
Figuren  für  die  Kirche  in  Edeghem.  1011, 
1617,  1628  mehrere  Bildwerke  für  St  Gom- 
maire  in  Lierre  (darunter  ein  Kruzifix  für  den 
Triumphbogen),  vor  1680  ein  Triumphkreuz 
und  andere  Werke  für  das  Priorat  Val-dcs- 
Lys  zu  MecheliL  Aach  die  Statteverwaltuaf 
beschäftigte  C;  so  modellierte  er  den  Brun» 
nen  beim  ,4X»t  de  la  Fontatne",  der  nach 
seinem  Holzmodell  (1602—03)  von  Pierre  de 
Qercq  in  Bronze  gegossen  wurde.  Die  Brun- 
nenfigur war  ein  auf  einem  Seeungeheuer 
rettender  Ncpton  0iente  verschollen}.  Nach 
Kardial  hüte  er  1616^7  fBr  die  genanirta 
Brücke  das  Holzmodell  eines  Kruzilixus  ge- 
liefert. 1606  wurde  am  Eingang  zum  „Palais 
du  Grand  Conseil"  eine  Madonna  von  ihm 
ai^gaateMt  (jetat  im  Musenm),  1611  erhielt  er 
den  Auftrag  f9r  ebten  Kntzifix  fBr  den  »Pont 
de  BeflTer",  1614/15  sclinitzte  er  den  Mittel- 
pfosten am  Portal  des  obengenannten  Pa- 
lastes. EndOch  schnitzte  er  mehrere  Figuren 

für  die  Ommcgaafla  von  ldl4/15  il  1686/27, 
worunter  eine  nodi  erhaltene  Rieaenfomilie 

tmd  eine  Fortuna  (Neeffs).  C.s  Bildnis  findet 
sich  auf  einem  1629  gemalten  Gruppenbildnis 
der  Schützengilde  zu  Mecheln  (aadl  Ntdli 
dort  im  Museum  No  18). 

E.  N  e  e  f  { t,  Hitt  de  to  Peiatnre  etc.  4  Ma- 
line* 1876 ;  I  28,  44,  II  10^113,  IM,  ÜtL  Ul, 
SOI.  243.  —  E.  Uarcbal,  La  Senlpt.  eie.  Mgm 
Brüssel  1895  p.  392  f..  S34.  —  Lder-Creuta. 
Gesch.  d.  Metallkst  I  (1904)  499.  -  G.  van 
Caatcr,  Malincs  (Brügge,  DcacUe  u.  De  Bcws* 
wer)vLM.  Z.V.M. 

Calster,  Pierre  van  der,  (Joldsrhmiffl 
in  Löwen,  f  1405,  verfertigte  1404  im  Aiiitrig 
der  Herzogin  Johanna  Gnldmünzen. 

L.  Fo  r  r  e  r.  Dict.  of  Medall.  1904  I  329.  R.  C. 

Calthiap,  Claude  Andrew,  engl.  Mater, 
geb.  im  Dezember  1846  in  der  Nähe  von 
Spalding  (Lincolnshire),  f  11.  4.  1893  in  Lon- 
don. Zunächst  Schüler  von  John  Sparkes, 
erhielt  er  seine  weitere  Ausbildung  an  d.  Lon- 
doner R.  Academy,  die  ihn  für  einen  „Hiob 
im  Gebet"  1866  durch  einen  Preis  auszeich- 
nete, und  deren  Ausstellungen  er  dann  bis  zu 
seinem  Tode  mit  Historien-  und  Genrege- 
nialden  beschickte.  Auch  in  den  Londoner 
AuHstellungen  der  Britiah  Imtitotion,  der 
SoffoUc  Street  Galleries  etc.  war  er  gelegent- 
lich  vertreten,  ebenso  im  Salon  der  Soc.  dm 
Art.  Franc.  (IBM  ,^anille  de  MmT)  m 


4ia 


uiyki..L.L;  Ly  GoOglc 


Oilthrop  "  Citawc 


Parii,  wo  er  1868  studienhalber  sich  auf- 
gdülten  hatte  sortie  du  bal  de  l'Optol 
i  Puii"  1870  in  der  Loodootr  R.  Acadiemr 
mgcsteUt).  BesopdcreH  Beifall  emng  er  mit 

feto  detaillierten,  ^riserisch  graziösen  Genre- 
Interieurs  wie  ,X»  levec  de  Monseigneur" 
und  „Tete  k  tete*  (1873  in  London  aiuge- 
MeUt).  Die  Loodouer  N«t.  GalL  d  Britiab 
Art  tnmh  von  ihm  du  Hiitorienbild 
„Meeting  of  Scottish  Jacobites  in  1740"  (R. 
Academy  1878),  das  Mus.  zu  Brighton  eine 
Interieor-SMae  ms  der  Peterskirche  zu  Rom. 
la  Italin  malte  er  anfierdem  aocb  Sitten- 
bilder wie  „Aller  Maas  at  S.  Giorgio  degli 
Schiavoni  in  Venicc"  (R.  Academy  1884)  etc. 
In  der  R.  Academy- Ausst.  1893  sah  man  von 
ihm  noch  die  Genre-Gemälde  „Conralcaccilf 
QOd  „Cavaliers  in  hiding". 

IlBCkr.  f.  Uld.  Kst,  Beibl.  IBM  p.  17 ;  187S 
p.  STD.  —  Gu.  d.  B.-Aits  1873  II  M8.  —  Chron. 
des  Arts  18M  142.  —  B  r  y  a  n,  Dict  of  Paint. 
1903.  —  GraTes,  Dict.  of  Art.  1898;  R.  Aead. 
1906;  Brit.  InMit.  190«.  —  Kat  der  Loodwcr 
Nat  GalL  of  Brit  An  1910  p.  96. 

Ür.  W.  Broekwetl. 

CaUhrep,  Dien  C,  Maler  und  Schriftstel- 
ler, geb.  am  2.  S.  1875  in  London,  ausgebildet 
ebenda  an  der  St.  John's  Woc<l  Schctol  und  in 
Paris  an  der  Acad.  Julian  und  in  Colarossts 
Ldiratelter;  debütierte  1900  in  der  Londoner 
R.  Academy-Ausst.  mit  dem  Gemälde  „An  old 
Garden"  mid  figtirierte  ebenda  wie  atxh  im 
R.  Institute  auch  weiterhin  gelegentlich  als 
Aussteller.  Namentlich  aber  widmete  er  sich 
der  Illustrierung  seiner  eigenen  literarischen 
Arbeiten  wie  „History  of  English  Gwtume", 
—  ►J'eter  King",  —  „Guide  to  Fairyland",  — 
„The  Dance  of  Love",  —  „Everybody's  Se- 
cret",  —  «The  Charm  of  Gardens",  —  „Sca- 
ranoadi"  etc. 

Graves,  R.  Acad.  Exdib.  1905  I  883.  — 
Who'a  Wbo  1911  p.  8U.  R. 

Calail  (Chaluri),  schweizer.  Maler  Mitte  des 
17.  Jahrb.,  malte  den  Chorbogen  in  St.  Paul 
bei  Räzüns  mit  Roilwerk  u.  Fruchtgehängen, 
sowie  St.  Matthäus  und  St.  Dorothea  aus. 
Unter  der  letzteren  stehen  die  Budwtabcii  C 
A.  S.  J.,  unter  jenem  die  Sign.  Chaluri. 

Brtin.  Schwclser.  Kstlerlex.  IVOS  I.      R.  C. 

Calswatrs,  Jan  Jozef,  belg  Architekt. 
R.  I.  B.  A.,  gceb.  in  Hingene  (Prov.  Ant- 
werpen) am  23.  8.  1868,  studierte  1881—02 
aof  der  KgL  Kunstakademie  zu  Brüssel  unter 
Henri  Beyaert.  Eines  setner  vornehmsten 
Werke  ist  der  Neubau  der  alten  Kirche 
zu  Hingene.  Caluwaers  wohnt  in  Brüssel 
und  ist  Vorsitzender  der  belgisdiea  Bwfe- 
tellsehaft 

Llandatisn  ISU  Tlsi.  IS-M  u.  18.  —  Eigene 
Notiasn»  iiiy  AtlM, 

Odawwrt,  Claus,  niederfiad.  Tcppidi- 

wiriwr.  1594  in  Hamburg  tätig. 

Brinckmann,  Hamburg.  MHS.-Kat  1894 
p.  JL  C. 

Caiawaatt,  s.  auch  Calvatrt. 


Caluwaaita,  Fran^ois  d.  A.,  fläm.  Sie* 
■dschneider,  geb.  wahrscheinlich  in  BrÜMd 
■m  IffTQ^  t  das.  am  86.  9.  1647.  Seit  Ausgan« 
dM  16.  Jahrh.  für  die  Regtenmg  der  span. 
Niederlande  tätig,  erhielt  er  später  Amt  und 
Titel  eines  Siegel-  und  Stempelschneiders  des 
Erzherzogs  Albert  und  der  lofantin  Isabella, 
nachdem  tetstere  Witwe  geworden  war.  Ver* 
mmHeh  1666  scfamtt  er  das  Siegel  des  Kar» 
dinal-Erzheriogs  und  Gouverneurs  der  Nie- 
derlande Aibert  von  Osterreich,  das  das  Wap- 
penschild des  Fürsten  von  der  Kette  des  gol- 
denen VlieBes  umgeben  seigt.  £r  fertigte 
eine  demUch  bedeutende  Anzahl  Stempel  und 
Siegel  für  die  Staatsbehörden  seiner  Zeit, 
darunter  ein  stählernes  und  ein  silbernes  Sie- 
get für  den  Geheimrat  Philipps  IV.  in  Brüs- 
seL  Im  Oictober  1688  trat  er  seines  hohen 
Atters  wegen  sem  Amt  seinem  gIcidtaMBigM 
Sohne  ab, 

Lit.  t.  unter  Fr.  Caluwaerts  d.  J. 

Cahiwaerta,  Fran^ois  d.  J  ,  Siegelschnei- 
de r,  Sohn  des  Vorigen,  geb.  in  Brüssel,  t  das. 
am  7.  4.  1663.  Durch  Patentbrief  vom  28.  10. 
1688  zum  Nachfolger  seines  Vaters  berufen, 
muB  er  auch  seinerseits  eilte  gröfiere  Anzahl 
von  Su-gtln  gefertigt  haben,  die  man  indes 
nicht  kennt,  weil  man  sie  mit  den  Arbeiten 
des  Vaters  zusammenge>«-orfen  hat. 

Pinchart.  Rech.  s.  la  vie  etc.  d.  grav.  da 
m6d.  (Rev.  beige  de  numixmst,  18S3  p.  63).  — 
Biogr.  nat.  de  BelgiquCi  IH.  —  Forrer,  Biegr. 
Dict.  of  med.,  190«  L  Prid.  AhU. 

Calnw«ait%  Jacques,  Münzschneider  M 
der  Mflme  to  Antwerpen,  1688—47,  wifd  in 
den  Münzrechnungen  als  Verfertiger  einiger 
Stempel  für  die  in  diesen  Jahren  in  Ant- 
wcrpcn  auagegeocnen  uon-  mra  suwennn* 
zen  genannt. 

Forrer.  Biogr.  Dict  of  med.,  1904  L  — 
Ronboats-Lerias,  Liggeren  II. 

Prid.  AMm. 

CaiswSk  Jacobns  de.  hoU.  Tapfer»  titig 
zu  Delft,  wo  er  sich  1686  verheiratete,  ITOt 

eine  Töpferei  erwarb,  1708  als  „wynkethou- 
wer",  1709  als  „plattieldraeijer"  sich  in  die 
Lolusgilde  eintragen  ließ  und  am  23.  1.  1730 
in  der  Oudeo  Kerle  begraben  wurde.  Er 
scheint  sdion  gleichseitig  mit  Bdttger  rotes 
Steinzeug  gemacht  zu  haben,  wie  aus  einer 
Zeugeiuussage  von  1711  hervorgeht.  Jedoch 
steht  dieses  Steinseag  dem  alten  rheinischen 
in  seiner  ZusanuBsasetiaBg  nilier  ala  dna 
Meilner,  da  es  kein  Kaolin  cntfuRt.  md  ist 
in  seinen  Formen  und  in  der  Farbe  nichts 
•.As  eine  Nachahmung  der  chinesischen  Ware. 
'  i  ticgte  seine  Arbeiten  mit  einem  nach 
rechts  apriogendsn  Kalb,  daa  von  einem  Bande 
mit  d.  Namen  Jaeobos  d.  CUnwc  umgeben  ist. 
zu  bezeichnen.  Eine  so  bei.  TwTffl1?ftT  ja  Jo> 
hanneum  zu  Dresden. 

Havard,  La  Ciramiquc  hollandaise,  1909 
I  222  f.,  227;  II  234  f.  —  B  e  r  1  i  n  g,  MeiBner 
PorxelUn,  1900  p.  21.  —  Obre«n,  Arcb.  I 
113  ff.  —  V.  d.  Bnrgh  in  Ond-üeUaad,  1901 


4SS 


V 


t,  IMl  —  Brlaekmano,  Du  H«m- 
'    IIm.  f.  Komi  «Bd  Gonrt«.  1894  p. 

Z.  V.  U. 

Calraert,  Denys  (Dionisio  Fiammingo), 
flijn.-ita].  Maler,  geb.  ru  Antwerpen  1640« 
t  in  BokcM  am  17.  3.  1019.  Er  wunje  16fi6 
in  Antwerpen  als  Schüler  des  Corstiacn 
Qoebom  eingetragen,  scheint  aber 
Meisterrecht  dort  nicht  erworben  zu  haben. 
Er  ging  bald  nach  Italien,  wo  er  von  den 
Bolognini  in  Bologna  protegiert  wurde  nnd 
MChcittander  Schüler  von  Prospero  Fontana 
und  Loreozo  Sabattini  war.  1670  ging  er 
mit  dem  letzteren  na  ili  Rom,  um  ihm  bei  den 
ArlKiten  in  der  Sala  de'  Re  im  Vatikan  zu 
hdüm  (Zahlungsurkunde  in  der  Tesoreria 
Scgreta,  Archivio  di  Stato  Roma  vom  86.  7. 
1672  an  J>iofust  Sahrati  (I)  durch  L.  Sabat- 
tini") C.  hat  in  Rom  die  Werke  Raffaels, 
Michelangelos  und  Barocci's  atudiert;  1672 
iat  er  nach  Bologna  zurückgekehrt,  wo  er 
bald  eine  Schule  eröffnete,  die  nicht  geringere 
Kwufler  alt  Domenichino.  Guido  Reni,  Fran- 
cesco Albani  besuchten.  Er  machte  von  Bo- 
logna aus  eine  Studienreise  durch  Obcritalien, 
die  besonders  den  Werken  Correggioa  galt. 
Sr  Iwt  nch  auch  in  Italien  verheiratet  und 
Im  cd  «ohlhabeiider  Mann  geworden,  wie 
•ein  Testament  von  1610  beweist,  in  dem  er 
seiner  Frau  ein  nicht  unbedentemks  Vermö- 
gen vermacht  —  C  tat  In  Bdogu  ml  Kap 
ikald  tu  timm  fanz  ital.  Maler  geworden. 
Er  hat  dort  «fie  Landadtaftsmalerei,  die  das 
Fach  seines  ersten  Lehrers  in  Antwerpen  war, 
verlassen  und  sich  ganz  der  religiösen  Ma- 
lerei zugewandt  Jedoch  wdien  auch  Bilder 
wie  das  «Nott  im  tamm*  and  die  JOtlic- 
hmg  QaMf  m  der  Pnahothdc  tu  Bologna 
und  die  „Danae"  in  der  Galerie  zn  Lucca 
Züge  fläm.  Eigenart  auf.  Er  blieb  immer  ein 
•ehr  aorgfiltiger  Zeichner,  und  sein  Farb- 
•aftns  hat  eine  cmailertige  Glätte,  die  ihn 
¥00  dir  Ckfracciadwite  dentHcb  trennt  Häofig 
findet  man  von  ihm  kleine  religiöse  Darstel- 
hmgen  auf  Kupfer.  Die  Mehrzahl  seiner  Bil- 
der hat  sich  in  Bologna  erhalten :  Eine  GeiBe- 
Inng  Ghriiti  in  der  Pinikothdc;  eine  »Vigi- 
tena*  Aenda;  der  MEraagd  MichaeT  in 
San  Giacomo;  die  „Verkündiguttg''  in  San 
Domenico;  ein  Altarbild  in  Santa  Triniti; 
ein  „hl.  Michael"  in  der  Cappella  Barliazzi 
in  San  PetionioL  Ein  Bild  des  FcBefeuen 
befindet  akb  Jctst  in  /nmIsl  Ander«  Werke 
finden  sich  in  England:  „Maria  u.  hl.  Fran- 
dscus"  in  Alton  Tower;  MVerlrändigung  Ma- 
rii"  in  Barletgh-House ;  „Himmelfahrt  Ma- 
rii"  in  Hanqitoa-Coart  In  Drt$imt  ein  IBM 
dit  BiM  der  „Erscheinong  Uaril  beim  M. 
Franz" ;  in  Ptttrsburg  eine  „Heimsuchung 
Maria"  (aus  Malmaison) ;  in  Mains  ein  ,4^iana 
und  Endjmion" ;  in  Turin  eine  „Maria  Egyp- 
tiaca"!.  in  Witn,  Sanml.  Liechtensteio^  ein 
»Martärriaa  aMtavtr  Reüiger" ;  in  der  Ea- 


pelle  im  Götsckwütr  zu  Spiringen  eine 
,^reurabnahme"  (bez.  dat.  1609);  in  AUiorf 
bd  Frau  Müller-Jaocfa  eine  »Taufe  Qnrüti" ; 
eine  „Grablegoog  Christi*'  in  der  Kapwber» 

kirche  in  Zug  (1596);  andere  Werke  in  der 
Klosterkirche  zu  S«*dorf  und  in  St.  Jean  zu 
Preiburg. 

Amorini-Bolognini,  Vhe  dd  pilk 
bologn.  III  109  ff.  —  Aacoso  (ICalvaaia),  Le 

Sitt.  di  Bologna.  —  Baldinucci,  Notine.  — 
'crtolotti,  Descriz.  di  Toriao  1840  p.  320. 

—  Btancooi,  Guida  di  Bologna.  —  B  o  1 1  a  r  i 
e  Ticosxi,  Letterc  pittoriche.  —  Brando- 
le •  e,  Pitt  di  Padova.  —  Calaini  e  Maiza- 
t  i  n  t  i,  Guida  di  Forll  1893  p.  M.  —  C  a  m  ;  o  r 
Art.  negli  ttati  ettenai.  —  ¥txi»,  Artitte*  bd- 
gc«  i  l'itranger.  —  Tb.  v.  F r i m m e I,  KL  Ga- 
leriejtTidicn  II  2  p.  55.  —  Giordano  Gae- 
t  » n  o,  Lc  cbicse  parocchiale  di  Bologna.  — 
G  o  □  s  e,  Le*  Chei»-4'ouvrc  des  Mua.  de 
France,  La  peinture  1900  p.  92,  93.  —  Gua- 
landi,  Mem.  I  3  u.  II  20—33.  —  Guarda- 
baiai,  Mon.  dell'  Umbna  1872  p.  351.  — 
L  a  n  X  i,  Stör,  pittor.  —  M  a  1  v  a  ■  i  a,  Felaioa 
pittr.  —  P  M  i  r  t  i  n  i,  Guida  di  Padova  1871 
p.  51.  —  M  a  r  c  e  1,  Pciature  fraa^  p.  237.  — 
Matteucci,  Le  chicse  artiatiche  del  Mantc^ 
vaoo  1902,  398.  —  Romboutt-Leriu», 
Liggercn  I  199.  —  R  o  s  i  a  i,  Storia  della  pittasa. 

—  Waagen,  Art-treasurea  of  Great-Britaia.  — 
A.  V.  Wursbaeh,  NIederL  Katleriex.  —  Za- 
notti.  Stor.  dell  Aocad.  Clem.  dl  Bologoa. 
17M  U  881.  ~  Zanatt«  Grida  dl  Vcasria 
1888.  —  ArdL  üor.  ddP  ait^  aar.  H.  voL  Ol 
a.  m  —  Onxe  Kaaat  1888  T  Mb  —  Oad-Bel- 
taad  1808  148, 148.  —  L'Aite  180t  ».48— 18.  — 
Gioni.  d'enidisioiK  art.  V  (1876)  Ül  t  —  BolL 
de  l'Acad.  Sef.  Belg.  1871.  —  Anaeigcr  f8r 
achweia.  AUiiÜMiiiMili  N.  F.  VII  1B08M 
p.  174  nod  Xn  (1810)  U8  ff.  —  Nedscn  von 
A.  Brixio.  Orhaan. 

Calrano  (Galvano),  Maler  aus  Padua,  wahr- 
scheinlich Schüler  des  Mantegna,  malte  seit 
Ffüiuahr  1487  bU  1489  för  Hcnof  Aliooao 
V.  CUabriea  nn  Lastgarten  t.  GMlel  Gvoano 

die  Loggia  und  die  anderen  Baulichkeiten  ans. 
Die  Gemälde  stellten  die  Schlacht  voo  OtrantOb 
Alf oosos  größte  WalfenUt,  dar.  Dieser  Künsl- 
1er  dürfte  mit  Giacomo  Cahmto  (GaivanOb 
Galvagno)  identisch  sein,  den  wir  seit  IBM  in 
Palermo  treffen.  In  diesem  Jahre  malte  dieser 
gemeinsam  mit  Antonello  Crescenzio  einen 
Gonfalone  für  die  Confratemiti  di  S.  Gio- 
vanni della  Yalca  und  mit  Salvatore  Pellioito 
oder  Pellinino  einen  Kruzifixus  in  Holz  ffir 
die  Confratemiti  del  Salvatore  di  Caltavu- 
torow  1616  vermählt  er  eine  Tochter  und 
1189  flbemimrot  er  gemeinsam  mit  Giovanni 
Andrea  Comiso  die  Ermalung  und  Vergol- 
dung des  von  Gili  begonnenen  Tabernakels 
für  die  Kirche  des  Frauenklosters  dd  Can- 
celliere  imd  die  Anefühmng  der  Flügel  mit 
des  Heil.  Lada  und  Apoibarfa  nAat  zwei  Ha- 
geln. 

Repert.  f.  Katw.  XX  III.  —  W.  Rolfs,  Ge- 
•cliichte  d.  Mal.  Neapela,  1010  p.  141,  148,  18«. 

—  Di  Mar  so,  Pitt,  in  Palenno  1889  p.  188^ 
132.  -•Di  Mara«,  I  I  881^  «l»  II  8li 
400.  Jt  C 


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Calv6  —  Calvert 


CtM,  Julien,  ituaö&.  Landscbaf t^maier, 
gdk  ta  Lormont  (Giroade),  Schüler  von  Ban- 
dit; stellt  seit  1886  im  Pariser  Salon  aas 
(1886:  Lea  anciens  foaaits;  1890:  L'etang  de 
Bonneau;  18^  :  Sous  bois;  1896:  Soleil  cou- 
Chant  u.  UiAoc:  1888:  Fin  Octobrc;  1902: 
&lviroiis  de  Fromental;  1905:  Landet  de 
Scnves;  1908:  L'Adour  u.  Va!l^  de  Cuatmi 
1909:  Cr^uscule  tt.  Bords  da  Gat-Mort).  C. 
wurde  1897  mit  einer  Iftdlilt  IMgadchoet. 

Salon-Kauloge.  B. 

CilfWlej,  Charles,  amerikaa.  Bildliauer» 
geb.  1.  11.  1883  in  Albanr,  N.  Y.  Studierte 
das.  unter  Palmer  u.  lebt  in  Caldwell,  N.  Y. 
Das  Metropolitan  Mn-  t  .  s  t  i  von  ihm  Büste 
d.  Rob.  fiums,  er  ist  aber  besooden  durch 
•ebe  Portrit-MedaiUons  bekannt;  von 
du  von  Louts  Meoand  Anerkenomf ' 

Cl«»«Bt  and  Hmtt«s,  Artiito  of  th«  Iflik 
Com;  —  L.  Ta{%  AMde.  Seolpt  •>  Wle'e 
Who  In  AiMrica  lflli-11.  Bdmmd  vo»  Hoch. 

Q^mt,  Bildhauer  und  Wachsbossicrcr  in 
London,  Schüler  von  James  Moore,  beschickte 
1767  die  Ausstellung  der  Free  Society  of  Ar- 
tiati  mit  einem  Stcinrdief  ^Tod  des  Sokr»- 
te^  and  t  Zeidnmnsen,  1788  diejenige  der 
Society  of  Artists  mit  6  bunt  bemalten 
Wacbsreliefporträts  (Mr.  Lewis  vom  R.  Co- 
vcnt  Garden-Theater  etc.). 

Grave«,  The  Soc.  ot  Art.  etc.  1907  p.  47  f. 

JE. 

Gah«^  Chftrlec»  coffl.  Maler,  geb.  am 
tt.  0.  1186  m  Gtoaiop  Halt  (Derbyshire),  t 

am  28.  2.  1852  in  Bo\vness  (Wcstmorland). 
Ursprünglich  Baumwollhändler  in  Manche- 
ster, widmete  er  sich  späterhin  ausschiieBlich 
der  Landachaftwnalerei  and  «unk  durdi  die 
von  riim  nirtbeg  i  luidf te  R.  IiislIlutiOB  su 
Manchester  mit  der  Gold.  Medaille  für  Öl- 
malerei u.  mit  der  Silb.  Medaille  für  Aquarell- 
malerei aoipKldmet  Er  maHe  mtt  Vor- 
UdM  StiumwiiiflBtff*wfitii  ana  den  nocdcoc^ 
liKben  BiniienKe-Gcbieten  a.  betitigte  sidi 
in  Manchester  auch  als  Lehrer  seiner  Kunst. 
In  der  Londoner  Ausst.  der  Brit.  Instit.  war 
er  18S6  mit  dem  Gemälde  „Nrar  Rustom, 
^^fifiirr**  vertrem*  Daa  Londoner  Victoria 
and  Albert  Uaamn  Mtart  von  db 
1812  datierte  AqpBNÜ-Laadachafi  »Vitw  «n 
the  Thames". 

The  Art  Journ.  1852  p.  150.  —  B  r  y  a  n,  DlCt. 
of  Palnt.  1903.  —  Graves.  Dict.  ot  Art.  1895 ; 
Brit.  Instit.  1908.  —  Ca,  ci  Wat.  Col.  Piint.  in 
tbe  Vict.  and  Alh.  Miu  ,  London  1906  p.  4ft. 

U.  W.  ~  ' 


Catratt,  Denjs,  s.  Cahntrt, 

CalfHt;  Edward,  engl.  Maler  and  Gra- 
phiker, geb.  am  20.  9.  17ft9  in  Applcdore  (De- 
vooshire),  f  un  14.  7.  1883  in  London.  Zu- 
nächst Schüler  von  James  Ball  und  Ambroae 
B.  Johaa  in  Flymooth,  erhielt  er  aeipa  Wdter- 
bildnnf  an  den  IL  Acad»  Schooli  m  I^ondon, 
yto  er  unter  den  entscheidenden  EinfluB  WtW. 
Blafaa  geriet  und  in  dessen  Stil  eine  Reihe 


ungemein  zart  empiundencr  und  charakter- 
voller Originalkompositionen  in  KapferMidl» 
Holaachnitt  and  Steinaeiebnaag  ausführte. 
Die  AuasteUui^en  der  R.  Acadeny  beschickte 
er  nur  1825 — 86,  und  zwar  mit  Gcmilden 
wie  „Nymphs"*,  —  „A  Shephcrdess", —  „Mor« 
—  Auf  einer  1844  untemom- 

Stodienreise  nach  Griechenland  stei- 
gerte iicb  aeine  Vorliebe  für  idyllische  Mo- 
tive, m  denen  er  sich  bei  aller  Modernität  u. 
persönlichen  Eigenart  der  malerischen  An- 
schauung vom  klassischen  Geiste  ^ler  antikm 
Idylliker  erfüllt  zeigt.  Seine  bedeutendsten 
Malwerke  dieser  idyllischen  Gattung  sind  ko- 
loristisch höchst  reizvolle  und  in  weichen 
Farbenakkorden  mannigfaltigst  abgestimmte 
Paalocalszenen  wie  „Arcadian  Shepherds",  — 
tfyimt  and  Cattle".  —  JPastorale  Virgi- 
lienne''  (letzteres  Bild  1888  für  das  Pariser 
Luxembourg- Museum  angekauft),  —  „Pan 
and  Pithys"  (mit  den  Gemälden  „Ulysses  and 
the  Sirens"  und  „The  Grove  of  Artemis", 
jetzt  in  der  Art  Gallery  zu  Birmingham). 
Sonderansstellimgen  seiner  hinterlassenen  Ge- 
mälde und  Handzeichnungen  wurden  nach 
seinem  Tode  1898  im  Burlington  House  und 
1904  in  der  Carfax  Gallery  zu  London  ver- 
anitaltet.  Das  British  Museum  besitzt  eine 
reiche  Swnmlung  von  Originalhandzeichnun- 
gen C.S  (41  Bl.)  sowie  von  Druckabzügen  sei- 
ner zumeist  in  kiemsteiii  Pormat  gehaltenen 
Kupferstiche,  Holzschnitte  u.  Steinzeicbnon- 
gen.  Solche  in  der  Regel  von  C.  selbst  her- 
gestellten Orig.-Drackabzüge  sind  von  größ- 
ter Seltenheit,  da  der  hyperskrupuiöse  Künst- 
ler die  Üriginalplattcn  aiabaki  nach  ihrer 
Vollendung  wieder  su  vemiehten  pflegte. 
Laut  L.  Bimiona  Urteil  „verraten  diese  Ar- 
beiten dne  sartere  tond  wesentlich  künstleri- 
schere Begabung  als  jene  Blakes".  Als  Haupt- 
blätter gelten  Holzschnitte  wie  „Tbe  Cider 
Preaa"  und  „Christian  pkogfains  tbe  Laat 
Farrow  of  Life" 

Samuel  Calver^  Tha  Wenk  ef  Edmid 
Calvert  (Lofidan  UM).  *  The  Art  Jaon.  IM 
44:  1904  B.  SM  I.        AUk).  -  U  Bin- 
fM,  Cu.  d  Drairfnai  ate»  i»  Oe  Biiük  ÜhMi» 
UM  ».  IM  ff.;  in  Dia  Gnah.  Kanala 

IMt  ^  100  f.  (Ahbk  9.  M  ff.);  ef.  IfiOS  ^  1«  t 
—  Bryaa,  Dict  ef  Ptint  190S.  —  GraTai^ 
R.  Acad.  Exhflk.  MOft.  —  L.  Binidite,  Le 
Moste  Nat  da  TanMÜhwiTK  (Paris  o.  J.,  Cat 
rsis.)  p.  00.  U.  W.  Brockwtü. 

Calvart,  Edwin  Sberwood,  engl.  Ma- 
ler« gab.  1844,  tätig  hauptsichlich  in  Glasgow 
•owk  In  Nordf rankrcicb,  wo  er,  nacbdam  er 

— »  . —   ««_^« — ■  _      mm^-M.  « —  _X« 

annuiga    reanniicne    ifciiiimiiiiffnf  neu  nnc 

Fischerstaffage  bevorzugt  hatte,  unter  dem 
Einflüsse  Corots  zur  silbertonigen  Stimmungs- 
landschaft im  Stile  dieaea  Meisters  und  zum 
idyUiacben  «Paatorale"  fibatgiai.  Mit  Ol-  a. 
AquareHgemilden  dieaer  Art  war  er  1878—98 
in  den  Londoner  Ausstellungen  der  R.  Aca- 
demy  vertreten,  sowie  gelegentlich  auch  in 


41S 


denjenigen  der  New  GaHery,  der  Suffolk 
Street  Galleries  und  der  New  Water  Colour 
Society,  ebeuso  auch  im  Pariser  Salon  (Soc. 
des  Art  Franc.  1806),  in  der  Berliner  Kunst- 
•vsstdhuig  (1886)  und  in  der  Münchenur  Se> 
sessioo  (1886).  In  der  Mänchener  Glu* 
palast'Atostellung  1901  sah  man  von  ihm 
Doch  cm  Cyeroäldc  „WiesenfluB"  auigcsteUt. 
IMe  R.  Society  of  Painters  in  WaterOiloact 
ernannte  ihn  zu  ihrem  Mitglied. 

Gr  BT  es,  Di  ct.  of  Artiau  18M:  R.  Acad. 
ExUIii  10OS.  —  J.  L.  Ca«.  SeottWi  Füliitfac 
(1908)  p.  301.  M.  W.  BroekmM 

Cahrwt,  Frederick,  engl.  Vedutenmaler, 
Zckkacr«  Radierer  und  Litbosrapb,  um  1815 
Ut  18M  in  London  Mg,  wo  er  IfllT  in 

der  Ausstellung  der  British  Institution  mit 
2  Ansichten  englischer  Schlösser  u.  weiterhin 
bis  1844  in  den  Suffolk  Street  Galle ries  mit 
einigen  SeeatöclMn  vertreten  war.  Einige  sei- 
ner AqMtrclIvedaien  indet  man  im  Brit.  Ifv» 
seum  und  im  Victoria  and  Albert  Museum 
zu  London  (je  8  Bl.,  meist  Ansichten  von  der 
Isle  of  Wight,  in  Aquatintätzung  reproduziert 
von  Percy  Roberts  in  „The  lale  o^  Wight 
tlltutrated"  1846).  Er  sdbal  vcrMenfKciite 
in  London  1815  (neben  „Lessons  on  landscape 
cokniring  .  .  4  Innenansichten  aus  Tintem 
Abbey,  —  1822  eine  Folge  von  Steinzeich- 
nungen, betitelt  ,»The  Foreat  Uloatrated",  — 
1880  ,4'tctare8qae  Views  in  Staffofdähire  and 

Shrc^shire"  (39  Bl.).  Auch  lieferte  er  IHu- 
atrattonen  für  das  „Archaeologicai  Journal" 
(vol.  XVI,  XVII,  XXI). 

RcdKrave,  Dict.  of  Artiat*  1878.  —  Gra- 
ves, Dict.  of  Artifts  1895;  Brit.  Initit  ilH)8.  — 
Binyon,  Cat.  of  Drawin^i  etc.  in  thc  Brit 
Mus.  18M  I  IM.  —  Cat,  of  Wat.  CoL  Fallit  in 
the  Vict.  and  Alb.  Mut.  190B  p.  46. 

M.  W.  Broekwetl. 

Catmt»  Henry,  Maler  in  Manrhcrtcr» Ijc» 
whicicle  die  Annt.  der  R.  AxaAmr  so  Li»> 

don  1826 -IRM  mit  Tier-  und  Jagdbildern 
wie  „A  brcKxf  inare",  —  „The  WynnsUy 
Hunt",  —  „The  royal  pair  of  the  jnnrfli*. 

Gravtis,  8.  Acad.  Exhib.  1905.  R. 

CUv^Ltott  Georges,  Maler,  geb.  1848 
in  Paris,  Schüler  von  Daubigtiy,  lebt  in  Vig- 
oory  (Haute  Marne).  Mitglied  der  Soci^ti  des 
Artiates  Francais,  in  deren  Salon  er  seit  1873 
ftgiimUii;  ffflffftflh-  Sdn  Hsiigliiiliift  ist  die 
Tieraialerei.  Bilder  von  ihni  befinden  aidi  in 
den  Museen  von 
Nixsa,  St.-Dizier. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g^n.  (1682),  Suppl. 
—  H.  MIrear.  Dict  d.  Ventet  d'Art  II  (1W8). 

O.  G. 

Calvis,  Marie  Didiire  (MUe),  Malerin. 
WA.  1888  in  Paria,  Schfilerin  ihres  Vaters 

Lfon  Georges  C,  lebt  in  Vlctiory  (Haute 
Marne),  Mitglied  der  Socicte  des  Artistes 
Francais,  in  deren  Salon  sie  seit  1898  ans- 
«teOt.  18M  erwarb  d«r  iranaöiische  Staat  ihr 
ds  battnt  ami  loups",  ^  1906 


tmd  1908  das  Museum  in  Cannes  eine  Reibe 
ihrer  Hundedarstellungen. 
Pariser  Salon-fCat  seit  1898  (meist  mit  Abb.). 

Calvet,  £sprit-Claude-Fraa«oi% 
Mediziner,  Literat,  Sammler  und  Mder,  gCk 
am  14.  11.  1728  in  Avignon,  f  am  96.  7.  1810 
ebendort  Gründer  des  Museuiiu  Calvet  in 
Avignon,  Das  Museum  besitzt  eine  Marine 
von  ihm,  die  er  nach  einem  Gemilde  seines 
Lehrers  Manglard  kopierte. 

Bellier-Anvrar,  Dict.  gia.  —  Rev.  de 
l'art  anc.  et  mod.  XXIX  (1911),  p.  S41  ff.  Ä.  C. 

OahraC,  Grigoirc^  innsö«.  Bildhauer  der 
(jegenwart,  stellt  seit  1888  im  Pariser  Sak» 
(Soc.  d.  Art.  franc.)  Statuetten,  Büsten,  Bas- 
Reliefs,  Medaillons  und  Modelle  für  Gold- 
schmiedearbeiten aus,  imter  denen  erwihnt 
seien:  Premixe  fleur  (Stotuette,  1896);  le 
Rayon  vert  (Bas-Relief  1897);  Bildnisse  des 
Ministers  d.  auswärtigen  Angelegenheiten  M. 
Delcass^  (1902),  der  M»«  Gavemy  (1801^ 
des  M.  Farjand  (Bronzebüste,  180^.  Ffinf 
TerrslBOttasUtuetten  mit  Darstellungen  der 
Peldttbeiten  (1908);  Modell  eines  Tafelauf- 
satzes mit  Darstellung  v  n  Ballettinzerinnen, 
gemeinsam  mit  dem  Maler  Pierre  Carrier- 
Belleuse,  in  Porzellan  ausgeführt  VM  dcf 
Manufaktur  in  Sivres  0808). 

Kat  d.  Sah»  188t  FirM.  dhim. 

Calret,  H.,  Pariser  Bildhauer  der  Gegen- 
wart, stellt  seit  1886  im  Salon  d.  Soc.  d.  art 
'  Uli;  Porträtbüsten,  Medaillen  und  Genre- 
figuren (1908,  Pccheur  de  doviaaea;  180^ 
Glasbläser;  1906.  der  Gitancapieisr)  aus. 
Sein  bestes  leistet  Calvet  im  Porträtfacfa. 
(1896,  A.  Causse;  1902,  Bischof  von  Nimcs; 
1903,  Em.  Dumas;  1904,  Bischof  von  Mo. 
naco;  1906,  Dr.  Blandamoor;  1807.  Portiiis 
Püisson  u.  VioOet;  1808.  Maitre  Hteid». 


Calvet,  Henri  Bernard,  Maler,  geb.  in 

Paris  am  7.  9.  1868,  lebt  das.,  Autodidakt  u. 
Schüler  der  Acadänie  Julian,  MitgUed  der 
Socift^  des  Artistes  Francais;  StilMcn  «id 
Landschaften  aind  sein  HMP4»biet 

Pariaer  Saloo-KSt  1I06-»1«1  O.  G. 

Calvetti,  Alberto,  venezianischer  Maler, 
Schüler  des  Andrea  Celesti,  1710  in  das  Buch 
der  Malergildc  in  Venedig  eingetragen,  aber 
offenbar  schon  früher  selbständig  tätig,  denn 
seine  Bilder  in  S.  Croce  d^li  AmMni  tragen 
nach  Moachini  die  Daten  1691  und  1686.  Von 
seinen  in  venezianischen  Kirchen  befmdlichen 
Werken  seien  genannt:  Geburt  Christi,  datiert 
1710  in  S.  Gallo;  Purifikatioo  der  Madonna 
in  S.  Zaccaria  und  eine  Madonm  ndt  dem  hL 
Gaetanus  in  S.  Fantin. 

Zanetti.  PHtma  «UMaiana,  cd.  U  590  f.  — 
Moaehiai.  Gnida  dl  Vcnesia  MIL  psarinL  -> 
G.  Nieoletti,  n  Ubf»  dl  Tana^ BMMMaMr 
Ateoco  Veneto,  1800,  SettembnKmobre.  81. 

EL 

Calvi,  .\gosttno  (di  Marciano,  da  S. 
AgaU),  Maler  lorobard.  Herkunft  in  Genua. 


4X6 


Google 


CM 


wo  er  seit  etw»  1600  alt  verheiratet  und  als 

Mitglied  »einer  Gilde  tiacliweiiter  isL  Laut 

Mitteilung  Milanesis  in  denen  Kominentar  zu 

Vaaaria  Vita  des  Domen.  Puligo  weilte  C  mit 

seinem  Genueser  Gildengenoasen  Battista  di 

Cristof.  Grasso  Ende  1525  in  Florenz  behufs 

ficruiuQg  des  Domen.  Puligo  nach  Genna  (nr 

«  — JM  «--  aii..anii--  «t-  —  

Auuuiuuug  nmer  Aimwiaer  iiir  \scnMwr 

Kirchen),  und  laot  Urktmdenfnnden  Alizeris 
hatte  er  1&82  und  1B40  dekorative  Malereien 
im  Dogenpalaste  zu  Genua  auszuführen,  — 
1540  für  S.  Giacomo  zu  Gavi  eine  AlUrtafel 
mit  den  Gestalten  der  Heil.  Jakobus,  Sebastiaa 
md  JdMimei  d.  Tioler  nt  nalai,  —  VM 
mit  mueu  Sdbnen  PluMleooc  nnd  ^  <im^ 
C.  (s.  d )  den  Altarchor  von  S.  Bartolomeo 
delle  I'ucine  zu  Genua  mit  Fresken  u.  Glas- 
malereien zu  schmücken.  1548  war  er  mit 
Teramo  di  Piaggio  da  Zoagli  Konsul  der  Ge- 
BMIcr  Malergilde.  Mit  s.  Sohne  Lazzaro  C. 
iMite  er  web  lOBÜ  Fresken  im  Aharchore 
von  S.  Zte  tS  BiMgno  mid  1868  ein  Altarbild 
mit  den  Heil.  Michael,  Petrus  und  Johannes 
d.  Täufer  für  S.  Maria  delle  Vigne  zu  Genua. 
Nach  dem  Wortlaute  einer  auf  3*antaleo  Cal- 
vus  pictor  q.  AqgiMtnii*'  beiäglichen  Urkunde 
war  er  Anfang  Febroar  1661  bmits  ver- 

AllterL  Not  dsl  Praf.  d.  Di«,  ia  Licuria 

ampM)  m  44?    vi  n    n  a.-,  mSU  t» 

DmctIs.  di  GcBova  (1840)  III  38.  —  Vtearl- 

Milanesi,  Vite  (1879)  IV  472  • 

Calvi,  A  u  r  e  I  i  o  und  B  c  n  e  d  e  1 1  o,  s.  im 
Artikel  Cai%n,  Lazzaro. 

CUM,  Costantia«^  itaL  Goktacbmied  « 
Swiear,  brachte  100  auf  ifie  KnattavMtel* 

lung  in  Rom  eine  Kassette,  Kelche  mit  Putten 
und  Leuchter,  verfertigte  1890  den  Ehrenpreis 
Triestiner  Damen  für  die  Regatta,  1806  das 
Hochzeitsgeschenk  Römischer  Damen  fär  den 
Herzog  von  Aotta  and  die  Sflberwicfe  (1904 
ifir  den  itaL  Thronerben  nach  don  Moddl 
dea  Btldhaaers  Mooteverde. 

ZMcIw.  f.  bOd.  Kst  XV  BeibL  p.  3M.  —  Arte  c 
Stotia  1901  p.  84.  —  Nat.  cd  Arte  1894—05  II 
6n.  —  Illttstr.  ital.  1890  II  74.  189S  II  18.  G.  B. 

Calvi,  Ercole,  ital.  Landschafts-  und  Ma- 
rinemaler aus  Verona,  malte  vorzugsweise 
lombardiache  Seen,  die  adriatiscbe  Riviera 
ond  den  Golf  von  Neapel,  stdlte  1870  ia 
Pama,  1880  ia  Ftorcas,  1684  ia  Turin  ans. 
Unter  lelnen  Gemilden  aind  bemeritenswert 
„Riva  deglt  Schiavoni"  u.  die  „Engclsbrücke". 
1887  zeigte  er  m  Venedig  vier  schöne  Land- 
schaften, Pescarenico,  Moote  BaUo^  Brogiüera 
und  Piazza  S.  Marco. 

De  Gubernatis,  Di*,  d.  art.  iul.  —  Arte 
e  Stor.  1882  p.  238.  —  lUL  artist.  188«  p.  3M-Vt. 
-  Kstchron.  XVI  Ml.  G.  B, 

Calvi,  Feiice,  s.  Calvit  Lazzaro. 

CaM,  Giovanni,  Bildhauer  hi  Vleenza. 
1710  verfertigte  er  6  Statuen  für  die  Kirche 
S.  Maria  in  foro  (dei  Servi).  1714  schmückte 
«r  daa  Kapitdhana  dea  Koaventa  S.  Codoaa 


mit  18  Statuen  voa  HdUgen  dea  Doofaf- 

kanerordens  und  einem  Hochrelief  der  Grab- 
legung über  dem  Altar.  (Von  Bortolan  wer- 
den diese  Arbeiten  filschlich  dem  Cassetti 
zugeschrieben.)  Ferner  kennt  man  von  C 
zwei  Statuea  znsdten  des  Hochalurs  in  S. 
Loeta  und  auOeihalb  Vicenzas  3  Marmoifi- 
gana  ia  der  tSnht  ma  Ztmella  und  eine  Ma- 
donna in  der  zu  Coatozza. 

Rnmor,  La  Oiicsa  di  S.  Maria  in  foro  in 
Viccaia,  1901  p.  81—33.  —  Bortotsn,  S.  Co 
nna,  Vieanaa  18tt_P.  887.  —  A  r  n  a  I  d  i,  Des- 
cria,  di  ylsraia,  im  L  —  Zaaott«,  Guida 
di  Veaada  ISM.  5#6MHm  ff«ifMr. 

CaM,  Giovanni  Battista,  Architekt, 
geb.  in  Caravaggio.  1646  war  C.  mit  Zaccagni 
zusammen  für  Pier  Luigi  Famese  an  den  B«- 
iestigoagaa  voa  Parma  aad  Piaoeaaa  titlf  «. 
am  14.  &  1517  Kefette  er  mit  D.  GiaaclB  die 
Zeichnungen  für  d  Castello  zu  Piacenza.  Im 
Juli  desselben  Jahres  war  er  in  Rom  am  Bau 
des  l'alazzü  I  arnese  unter  Ant.  San  Gallo  be- 
teiligt. Er  blieb  auch  später  im  Dienst  der 
Famese,  wie  diea  aus  einem  Brief  an  den 
Kardinal  Faraeae  vom  16.  6. 1676  hervorgeht 

—  Er  ist  wohl  identisch  mit  dem  gleichnanü- 
gen  ital.  Baumeister,  der  iuu:h  Llagumo  y 
Amirola  (Not.  etc.  II  66)  in  den  Jaluta  1088 
— 1558  an  den  Befestigungen  voa  Gibfakv, 
R^Hs^  Granada,  Mabon,  Tarlaaa  &  a.  ar- 

J.  Affö.  ^  di  Flir  Ldii  Wmmt  Wa 
p.  »7.  —  Scarabelti-Zuntt,  Doe.  e  Uea. 
di  Bell«  Arti  pvmigiane  1501—1550.  N.  PelictUi. 

CaW,  Gian  Donato,  Architekt  in  Cre- 
niona,  lebte  um  1406,  erbaute  den  Pahnao 
Tracdii  im  FrührcaaiasaaceitiL 

a  GraaaeIH  Abeaad,,  Cwniuna.  18t7. 

Jl.  c, 

CaM,  Giaa  Pietro^  Italien.  Bildbaueri 
gd).  und  tit%  CT  GMua.  Er  acbnf  viek 
DBifcu  InitoriNher  PmSMliddceiteB  (Beflbii, 

Garibaldi,  Victor  Hugo)  und  Porträts;  doch 
werden  auch  seine  Genrearbeiten  geschätzt 
Er  «Mite  aoeh  1880->1flOB  tai  Fitter  Sdm 

aus. 

D  e  G  n  b  e  r aatiik  Dia.  d«^  Afftisi;  ilai.  Vir. 

(AggiunU).  C*  f, 

Calvi,  Girolamo  Lnig^  Maler,  gA. 
1791  in  Mailand,  t  ebenda  am  S8.  8.  1872. 
Sdifiler  von  Giuseppe  Bossi  an  der  Mailänder 
Akad.,  später  des  Benvenuti  zu  Florenz,  mit 
dem  ihn  treuste  Freundschaft  verband,  und 
des  Camuccini  zu  Rom.  In  der  Kirche  S. 
Maria  Beltrade  zu  Mailaad  befmdet  sich  ciaa 
Id«  Paadüe  voa  aeiaer  Hand.  18tt  verOffeat» 
lichte  er  in  Mailand  „Deila  norma  che  per 
dipingere  le  ombrc  deve  dedursi  dalle  osser- 
vazioni  fisidie"  und  seit  1859  „Notizie  suUa 
viu  e  suUe  opere  dei  principali  architetti, 
aeuhorl  •  pitlori,  che  fiorirooo  in  Milano  do- 
rante  il  govenio  dei  Viacoali  a  degli  Sforaa". 

Arch.  itor.  Ilal.  HI  av.  Inm  XV  n.  343-M4. 

-  L'Aite  ia  Ilalia,  U»  p.  «1  f.  (Näml.). 


fr 


B«.V. 


Digiiizea  by  Google 


CM 


CaM,  G  i  u  1  i  0|  gen.  Coronaro,  Maler  in 
Cremoaa,  f  tun  1696,  Schüler  des  G.  B.  Trotti, 
in  dcMOi  Art  er  malte  Gcmikk  von  ihm  in 
Cjuiimw  mid  Smcliio^  s>  B.  fai  CicmooB  im 

Dormitorium  des  Klosters  S.  Domcnico  Altar- 
bild, Madonna  mit  Kind  umgeben  von  S.  Lo- 
renzo  u.  S.  Fenno,  bez.  Julius  Calvus  f.  1590 ; 
«1  der  Stiftddtcbe  S.  Giovamu  ia  Crocc  Stig- 
mmindoii  dci  S>  Francnciii»  lies»  CmobuIiis 
Cremonensis  f.  1690;  in  S.  Salvatore  Christus 
un  Kreuz  umgeben  von  S.  Franciscus  und 
S.  Fenno,  bez.  Julius  Calvus,  dictoi  Giro- 
mrina  I.  awio  168&  In  S.  SigiimaBdOb  dae 
Meile  TOB  Crcnom,  hit  er  18W  eine  AanU 
Bilder  in  der  Kapelle  der  S.  S.  Giaromo  und 
Filippo  begonnen,  die  von  Euclide  Malo&so 
vollendet  wurden. 

G.  B.  Zaist,  Not.  «c  Cr«nonesi  1774,  vol.  II 
p.  52  ff.  —  Gr  a  ••  e  I  I  i,  AWed.,  Crcmon«,  1827, 
—  Vidoni,  L»  pitt  Crcmon.  p.  133.  —  P  a  n  a  i, 
DIlÄMare  di  Cremoaa  1762  p.  115,  202.     R.  C. 

Calvi,  Giatcppc^  MajoUkamalcr  de«  17. 
Jahrh.  in  CMtatt,  ndle  Blonen  mi  ntii^iam 
KompoMtiooen. 

Hindi.  Art.  •bnuscsi.  Neapel  IM  n.  dm. 
Im  ■wioUche  di  CuHlU  cd  i  pitMri  ote  le  lihl- 
etaeraao,  Ncapd  1888.  ff. 

Calvi.  Jacopo  Alfssandro,  ital  Maler 
und  Kupferstecher,  geb.  in  Bologna  am  23.  2. 
1740,  t  ebendort  am  16.  5.  1815,  wurde  it 
Sardhio  genannt  weil  er  klein  oad  von  Kind- 
hik  ta  wA  war,  war  Sdifiler  Cim.  VareMb 
and  des  Gio.  Pietro  Cavazzoni-Zanotti.  As- 
eoeo  (Pitt,  di  Bologna  1766  p.  49.  402)  und 
Bianconi  (Gnida  di  B<dogna  1896  p.  6.  218) 
führen  eine  Reibe  von  GonMden  Ca  in  Bo- 
logMaer  Kirdien  anf .  B»  Catimt  weiM  nener* 
dings  (Raas,  bibliogr.  d.  arte  iUl.  III  p.  108) 
auch  noch  einen  hl.  Michael  Ca  im  Chore 
von  S.  Angelo  Magno  in  AscoH-Piceno  nach. 
Nach  Nagler  QLL.  II.  801)  hat  C  die  Ge. 
milde  in  S.  Ißdide  In  Bomo  bd  Bdhiw  in 
11  Bl.  in  Kupferstich  reprcxluziert.  C.  hat  sich 
auch  als  Dichter  u.  Kunstschriftstellcr  be- 
tWgt  tmd  über  Guerdno  u.  Francia  geschrie- 
ben. Sein  Selbstportr.  im  Mus.  in  Bologna. 

Malvaaia.  Fels,  pittr.  I  41  n.  —  Gaa- 
landi.  Memoria  I  28  n.  6.  —  I.  a  m  o,  Gratl- 
cola  di  Bolofoa  (1S44)  p.  20.  -  R  o  m  a  g  n  o  1  i, 
Cenni  ttor.  e  art  di  Siena  (1840)  SST.  873.  — 
G  i  o  r  d  a  n  i,  Brevi  not  stor.  d.  paromlia  di  S. 
Bcnedctto  Abheta^  Bdogne  1863.  P,  K. 

Gahri,  Lastaro  (geb.  IBQB.  f 
Pantaleone  (geb.  vor  IBOB,  f  1695),  Maler 
in  Genua,  Söhne  und  Schüler  des  Agostino  C. 
(s.  dort  ihre  mit  ihm  gemeinsam  ausgeführten 
Arbeiten),  weitergebildet  unter  dem  Einflüsse 
dM  aeit  1668  in  Genna  beschäftigten  Perino 
del  VaRa.  Ali«;  den  ausführlichen  biographi- 
schen Angaben  Sopranis  wie  auch  aus  zahl- 
reichen von  .\!i7cri  veröffentlichten  Genueser 
Urkunden  geht  hervor,  daB  beide  Brüder,  na- 
mentlich von  den  Doria  protegiert  u.  viel  be- 
schUtigt,  in  der  Regel  gemeinschaftlich  tätig 
waren,  wobei  der  ihere  Pantaleone  C  dem 


bedeutenderen  Lazzaro  C.  mehr  nur  Gefailfen- 
dienste  geleistet  zu  haben  scheint.  Neben 
Caaannie>£atwäiian  und  -Bcmafamgen  (16W 
fir  den  Genneaer  Bildadmitser  Matteo  d'Ant 

Castellino,  s.  d.),  Kartons  zu  Bildteppichen 
(1660  vom  Brüaeeler  Teppichwirker  Dionys 
Ifartanz.  8  Arazsi-Entwörfe  Lazzaros  in  Ce- 
aoB  angefahrt  für  den  dortigen  Nobile  G.  B. 
Lomellino).  Inaignien  fBr  Neapeler  Kriega- 
schiffe  Philipps  II.  von  Spanien  und  anderen 
DekoratiuRsarbeiten  schufen  sie  namentlich 
umfangreiche,  schon  von  Lomazzo  mit  beson- 
derem Lob  erwihnte  dekorative  Freiken* 
^kkn  an  den  Paaaadn  und  in  den  Prunk- 
gemichern  einer  ganzen  Reihe  von  genuesi- 
schen Adelspalisten;  auch  waren  sie  1544  im 
Kastell  des  Fürsten  von  Monaco,  15Ö6  im  Pa- 
laste des  Genucaen  («ebr.  Adorno  zu  Neapel 
mit  dekorativen  Malereien  beachäftigt.  Von 
ihren  Genueser  Fasaadenfresken  rühmt  Suida 
als  besonders  harmonisch  und  reizvoll  wirkend 
und  als  noch  jetzt  leidlich  erhalten  diejenigen 
am  1542  erbauten  Palazzo  CicaU  auf  Piazza 
deir  Agnelk)  (Friese  von  Gewappneten,  histo- 
riachen  Szenen,  Puttenreigen  o.  mythologi- 
adien  Etnzelfiguren),  aowie  femer  auch  die- 
jenigen an  den  Spinola-Palästen  in  Via  Gari- 
baldi 6  und  beim  Acquasola-Park  (letzterer 
Palast  jetzt  Präfektur)  und  am  Palazzo  Palb^ 
vkin  auf  Piam  Fontana  Movoae  tenurita 
SdMwardiltdctur  mit  9  allegoriadien  Inadn^ 
figuren.  erst  1585  von  dem  bereits  83jährigeo 
Lazzaro  C.  ausgeführt),  —  von  ihren  Innen- 
dekorationen die  Psyche-Fresken  im  Palano 
de  Mari  an  Piaam  della  Ucridiana  (nach 
Baflaela  Fameaibia-VotWIdem),  die  Dedean- 
fresken  mit  Zeus-Liebschaften  im  Palazzo 
Giorgio  Doria  in  Via  Garibaldi  6  und  daa 
Paris-Urteil  eowie  die  „mehr  lüsternen  ala 
achönen"  Aktfigurea  antiker  Gdttinnen  im 
Pahaao  SauK  in  Sampierdarena.  Laut  Suidaa 
Urteil  sind  alle  diese  mythologischen  Fresken 
„bisweilen  ganz  lustig,  sinken  aber  sogleich 
tief  herab,  wenn  sie  in  die  gefährliche  Nach- 
iMwadiaft  dea  ematan  und  gralcn  Loca  Caa> 
liiaao  kommen".  Ab  loiteatea  Frokiowerk 
des  Lazzaro  C,  zitiert  Soprani  die  erst  1587 
vollendeten,  jetzt  zerstörten  Malereien  in  S. 
Caterina  zu  Genua  (Gewölbefresko  mit  Heili- 
gcnglorie,  Wandfresken  mit  Darstellungen  dea 
lfartni<i'>^  der  Titularheiligen,  —  „opere  di 
poco  pregio").  Von  Lazzaro  C.s  Tafelbildern 
ist  ein  1677  vollendetes  „seelisch  wie  kolo- 
ristisch sehr  kaltes"  Pietä-Gemälde  in  der 
Kirche  der  SS.  Annunziata  di  Portoria  zu 
Genua  noch  vorhanden  (in  der  2.  Kapelle  des 
linken  Seitenachtffea,  für  die  laut  Sopranis 
Berkht  aocb  Pantaleone  C  zwei  Ölbil- 
der lieferte;  vgl.  hierzu  auch  den  Artikel 
Calxn,  PantaUone  d.  /.).  —  Auch  Pantaleooes 
Söhne  AwrtKo,  Btn$deUo,  PtUet  u.  liarcam- 
tomo  Calvi  Oetzterer  der  begabteste  und  be- 
liebteste) waren  laut  Sopranis  Angaben  in 


418 


Cüvi  —  Calviaano 


Gcmmer  Addqkalialea  o.  Kifdhm  noch  vid* 
lieh  ata  FradudakoralMiza  b«Mdiifti|t. 

Laaiaasak  Tiatt.  d  m  On«)  MH  — 
Sapraai*Ratt<,  VlM  daP  rat  tlb  Giapfwl 

ilYW)  I  «  -  Baldioaecl-Raaalli, 
lat  dal  Pn£  d  Dia.  (IflM)  II  148  1  - 
Laasi,  Stor.  FfIt  d  Italw  (Ktug-  1834)  V 
M8  ff.  —  Aliserl«  Not  dei  Proi.  d.  Dit.  in 
Lkuria  (1870-80)  II  501  f. ;  III  447  ff. ;  VI  75  ff, 
U6  ff.;  sowie  in  Descriz.  di  Genova  (1846)  III 
88  i,  153  u.  passiin.  —  S.  V  a  r  n  i,  Appunti  ar- 
dat  aopra  Levanto  (1670)  p.  45.  -  W.  S  u  i  d  a. 
Gom  (Ber.  Konaat..  L^iig  IM«)  |l  140.  * 
CaM,  MareaatoBto,  a.  CaM,  Laoaro. 
CilTi  (Calvo),  Niccolö,  iulien.  Minia- 
turiat  imd  Dominikanermönch,  tun  1600,  ko- 
ykft*  OMer  andern  Arbeitra,  die  verloren  ge- 
gangen dad,  für  die  Sakriatet  da»  Kloatara  in 
Tiöm  Leonardfl^a  Abcndimiil  ia  GriaaiUe  aaf 
Papier  (bis  1500  erhalten). 

Aliseri,  Not.  dei  Prof.  dei  Diaeg.  ia  Ligur. 
1871—80  III  17.  —  Marchese,  IfaaMfi*  «cc, 
cd.  1878  IV  523  (unter  Calvo).  R.  C. 

Caivl,  PantalaoB-a,  d  iU  Ctkßl,  Lbb- 
zaro. 

Cahri,  Pantalaotte,  d.  J.,  Maler  des  17. 
Jahrb.,  aua  Genua  stammend,  lebte  lange  Zeit 
in  Sardinien,  wo  er  (1648  urkundlich  als  in 
Cagliari  ansässig  nachweisbar)  eine  ungemein 
fruchtbare,  aber  in  der  Regel  nur  recht  mit- 
telmäSigaKäliatkrtätigkeit  entwickelte.  Einige 
der  ihm  zugeschriebenen  Malwerke,  wie  lu- 
mentüch  die  umfangreiche  Darstelltuig  des 
Rosenkranzwunders  in  S.  Domenico  zu  Cag- 
liari, würden  in  ihm  gleichwohl  einen  ur- 
sprünglich ganz  vortrefflich  begabten  Kfioat- 
1er  erkennen  lassen,  falls  nicht  etwa  in  diesen 
Sonderfällen  eine  irrtümliche  Verwechslung 
dieses  jüngeren  sardinischen  Pantaleone  C. 
mit  dem  älteren  Genuesen  gleichen  Namens, 
Bruder  des  Lazzaro  C.  (s.  d.),  vorliegen 
sollte.  Die  Wahraebetniichkeit  eines  derarti- 
gen Qui  pro  quo  der  Lokalgeschichtsschrei- 
bung wird  noch  verstärkt  durch  den  Umstand. 
daA  einer  von  Spano  ausdrücklich  erwähnten 
Loikattradition  zufolge  dem  sardinischen  Pan- 
taleone  C.  bei  Auaführung  jenes  Roaenkranz- 
gemildes  die  „brüderliche  Beihilfe"  dea  Laz- 
zaro C.  zuteil  geworden  sein  soll.  Möglicher- 
weise haben  wir  es  demnach  bei  dem  Roscn- 
kranzbilde  von  S.  Domenico  zu  Cagliari  wie 
•ncfa  bei  einigen  anderen  über  das  geringe 
Dvrdischnittsniveau  des  Kunstschaffens  des 
sardinischen  Pantaleone  C.  von  1648  hinaus- 
ragenden sard.  Malwerken  mit  Originalarbei- 
lOl  aeiner  gennes.  Vorfahren  Lazzaro  u.  Pan- 
tdaooe  d.  A.  zu  tun,  die  diese  sehr  wohl  von 
Genua  aus  nach  Sardinien  geliefert  haben 
könnten.  Jedenfalls  dürfte  auch  unser  jüngerer 
sardin.  Pantaleone  C.  seiner  Herkunft  wie 
aeiner  künstlerischen  Ausbildung  nach  mit  zur 
genuesischen  Schule  zu  rechnen  sein ;  vielleicht 
hat  er  als  Jüngling  in  Genua  sogar  noch  den 
persönlichen  Unterricht  des  ent  1M7  ttntor- 
benen  Lazzaro  C  genoaaen. 


Spano,  Goida  dl  Cwliari  (1861)  p.  MS 
Anm.  u.  pasdoi;  Slar.  dd  Pitt  Sardi  (CagUari 
1870)  p.  ai.  Enrico  BrumaUL 

Odff,  PietrcN  Hai  mdhaner,  geb.  IttB 

in  Mailand,  t  ebenda  am  27.  6.  1884.  Studiert« 
anfangs  an  der  Akademie  seiner  Vaterstadt 
und  war  später  Schüler  des  Seleroni.  Seine 
erste  Arbeit  war  eine  Opbclia,  daou  ein  Haan- 
let  Darauf  wandte  er  aieh  der  f arbifM  Pla- 
stik zu  und  schuf  aus  verschiedenfarbigem 
Marmor  Othello,  Aida,  Onkel  Tom.  Er  liebte 
auch  die  Zusammenstellung  von  Marmor  und 
Bnme  u.  bcacbickta  viele  iatemat  Auaatel- 
tanfHi  EiDTopBa  n  Amerikaa.  If aache  Weike 

wiederholte  er  mehrmals,  um  der  Nachfrage 
nach  seinen  Arbeiten  zu  genügen,  die  sich 
nicht  über  eine  schwächliche,  dekorat.  Genre- 
plaatik  erheben.  Wir  nennen  noch  dekorative 
Arbeiten  im  Dom,  ia  der  GatL  Vittorio  Em- 
manuele  zu  Mailand,  ferner  Büsten:  GrazieUa* 
Zulcika,  Lucia,  Manuccia,  Arabische  Typen, 
aetnerzeit  in  Turin  ausgestellt 

De  Gubernatis.  Dia.  d.  art  iul.  —  Cle- 
ment and  Hutten,  Artists  of  the  19.  Cent. 
1879.  —  Grave*,  Roy.  Acad.  Exhib.  —  C  h  a  m  - 
p  e  a  n  z.  Dict  d.  food.  188«.  G.  B. 

CaM,  Pompe«^  Laodachafta-  und  Per- 
spefctiveBialcr,  gieb.  1806  «a  MaBand  f  am  UL 

6.  1884  ebenda,  Schüler  des  Migliara;  seine 
Landschaften  und  Kircheneinblickc  werden 
»ehr  geschätzt.  Er  war  Ehrenmitglied  der 
Akad  der  Brcra.  Dk  Galerie  in  Wien  beaitzt 
von  ihm  «Alter  PiMfamarict  za  Rom"  ^flBi), 
„Innerea  des  Domes  zu  Monza"  (1888). 

Cv.  Wurzbacb,  Biogr.  Lex.  Oatatr.  —  Pr. 
V.  Bötticher,  Malenr.  d  lt.  |abfh.  —  BklH 
■traz.  Iul.  1884  II  p.  U.  G.  B, 

Calvi,  8.  auch  damit  verb.  FcnuHMH  iowie 
Calvit  und  Calvo. 

Calvia,  A  n  t  o  n  i  o  d  e',  ital.  Maler,  Ende  daa 
15.  Jh.,  von  dem  sich  im  Mus.  zu  Lisieuz 
(Normandie)  N.  79  als  Leihgabe  des  Louvre 
(seit  1870)  eine  Tafel  befindet,  Madonna  mit 
Kind  auf  dem  Thron  zu  Seiten  JohaiuKS  £v. 
u.  Johannes  d.  Täufer  mit  der  Unterschrift: 
Questa  Opera  Anno  Facta  Fare  le  Rellegiose 
Et  Principal!  De  Casa  Sancta  Caterina  e  Paola 
da  Mastro  Antonio  De  Calvis.  D.is  Werk  ge- 
langte aus  der  Sammlung  Campana  an  daa 
Louvre-Mua.  mit  dam  Vermerk,  daß  der 
Künstler  aus  Perugia  stamme.  Das  Gemälde 
zeigt  alle  Merkmale  der  umbro-römischen 
Schule.  Berenaon  identifiziert  unaagl  Kflaa^ 
1er  mit  Antoniazzo  Romano. 

Cbron.  des  Art«  1894  p.  308,  319,  326.  —  Rtntk. 
6.  So«,  d.  B.-ArU  XIX  327  f.  (Abb).  —  Nuova 
Rivisl.  Miaena,  VII  1894  p.  49  Anm.  —  .Salo- 
mon  Rcinach,  Rteert.  de  Feint  1010  III  321. 
(Abb.).  —  SIdL  dTArt,  Prav.,  Mm.  cIv.  VI  237, 
250.  R.  C. 

(^Ivisano  (Calvisiano),  Apollonto  da» 
italien.  Miniaturist  und  Augustinermönch  um 
1600,  aus  Calvisano  bei  Brescia,  malte  eine 

Anzahl  reich  mit  Bildnissen  geschmückter 
Chorbücber  für  daa  Kloster  S.  Barnaba  in 

■  tr 


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Brescia  und  für  die  Kirche  S.  Maria  del  Po- 
polo  zu  Rom,  darunter  eines  aus  dem  Jahre 
1486  mit  vorwiegend  Breacianer  Heiligen  sei- 
aet  Ordeofl,  in  dem  zu  FüBen  der  S.  Cristina 

da  Calvisano  die  Inschrift  steht:  Beata  Cri- 
•tina  de  Calvisano  de  cujus  patria  est  scriptor 
bujua  hymnarü. 

Zani,  Enc.  tnet.  —  Fenaroli,  Diz.  d. 
Artiit.  Bresc.  1877.  —  Bradley,  Dict,  of 
Miniat  1887  I.  —  Crlstiani.  Deila  vita  di 
Latt  Gambara  ccc.  1807  p.  116.  R.  C. 

Cain,  Antonio,  span.  Bildbauer,  Gehilfe 
to  Joaa  de  Juni  bei  der  Ausföhraqg  des 

Hochaltars  in  der  Pfarrkirche  zu  Santoyo 
(Palencta),  der  1B70  begonnen,  1583  beendet 
wurde. 

Cean  Bermudez,  Dicc.  I  189.      M.  v.  B. 

CalTo,  E  p  i  t  a  c  i  o,  mexikan.  Btldhauer  des 
19.  Jahrb.,  Schüler  Clav^  reiste  1864  nach 
Europa.  Zu  seinen  Hauptwerken  gehört  ein 
Isaak. 

Vigesinu  expoaicion  nacional,  Mexico  1881 
p.  VII  u.  94.  Adolf  dt  Ctulentfr 

CalTo,  Joaquin,  Architekt  in  Valencia, 
2.  Hilfte  des  19.  Jahrb.,  erbaute  dat.  die 
Kirche  N.  S.  de  la  Miierkordia  ä 
niachem  Stil. 

Alcahali,  Art.  Valencianos  1897  p.  413.  B. 

CalrOk  Juan,  Maler  in  Sevilla  um  lödö. 

Gestoao,  Artif.  SeviU.  II  19.  Ii.  v.  B. 

'  Oahnfl^  Mignc^  Maicr  in  Simancai.  Er 
«cMtMe  low  einett  im  dortigen  ScUoMe  be- 
findlichen Altar  aus  dem  NsrMa  -se  Kari.s  V. 

Marti  y  Monsö,  Estud.  Lisi,  artist.  174. 

M  V.  B. 

CalTO,  P  a  s  c  u  a  1,  Maler,  geb.  in  Palma  auf 
Mallorca  24.  10.  1752,  f  ebenda  12.  4.  1817. 
Schöler  mo  Qiiessa,  studierte  in  Genua  and 
Venedig,  adt  1714  ah  Penaioolr  der  Kaiaerin 

in  Rom.  Kopien  nach  Guido  Reni  und  Do- 
menichino  verschafften  ihm  einen  Ruf  nach 
Wien,  wo  er  von  1779  an  einige  Zeit  arbeitete. 

Er  bereiste  Italien,  gimg  1787  nach  San  Do> 
miago  und  lebte  dann,  seit  181B  gel&hmt,  wie* 
der  in  Mallorca.  Sein  einziges  daselbst  er- 
halten gebliebenes  Gemälde  ist  ein  Bildnis  des 
Coode  dc  Cifuentes.  Er  hinterlieB  verschie- 
dene ungedruckte  Werke  äi>er  Arithmetik, 
Afchitdctor,  Perqiektiv«  u.  a. 

Viiiaca.  AdJc  II  8fr~Wk.  Ossorio  T 
Bernard,  G*L  Biegiü  de  Art  Espafl.  da  S. 
XIX  (1SB8)  U4  £  M.  v.  B. 

Cal?%  Pcralea,  Mannet  und  Ramon, 
drei  Maler  der  Fatrence-Mamtfaktur  in  AI- 
cora,  1727—88. 
R  i  a  it  o,  Industr.  arts  in  Spain  196.   M.  v.  B. 
Calva^  Tomia  del,  Maler  in  BaicekMia, 
1448  ud  1407  crwihnt. 

Vifiaza.  Adfe.  I  a«.  —  Sanpere  /  Ui- 
«uel,  CoMiee;  Cst  T  »  (Catbo).       Jf.  v.  B. 

CalTO  y  FtrsTra,  M  a  r  i  a  n  o,  Architekt, 
geb.  am  16.  12.  1815  in  Sevilla,  f  am  29.  10. 
1884  in  Madrid.  Er  lieferte  die  Baupläne  für 
die  Markthallen  der  Place  de  la  Cebada  und 
m  Madrid 


öffentlkhte  seit  1863  eine  Reihe  bautechni- 
scher Schriften  sowie  1871  eine  „Monografia 
de  la  pintnra"  (gleichfalls  technische  An- 
leitung). 

C.  Frontanra  jr  M.  Oaeorio,  Dicc.  Bio- 
grii.  etc.  de  Bscrlt  y  Artiaiaa  (Madrid  1890) 

1  498.  Jf.  UtriUa. 

Calvo,  s.  auch  Cohn. 

Calxa,  Antonio,  ital.  Maler,  geb.  1658 
in  VemWp  t  am  i&  ^  17%  ebenda^  Sohn 
dnea  GöMidimiedi  Giuseppe  C,  entfloh  jung 
dem  Eltemhause  u.  wurde  Schüler  von  Carlo 
Cignani,  der  ihn  ermutigte,  Schiachtenmaler 
zu  werden.  Darauf  ging  C.  nadi  Rom  an 
fioqpjgnowv  dem  berülunieiten  Kriesmaler 
aelner  Zdlt,  kehrte  dann  für  kante  Zeit  in  die 
Heimat  zurück,  aus  der  er  wegen  Totschlag 
fliehen  muflte.  Er  hielt  sich  darauf  vorüber- 
gehend il  Bologna,  in  Toskana  u.  in  Venedig 
auf,  wo  ar  am  86.  8.  1710  in  8.  Ehe  die  Blu- 
men-, Pnxhf»  n.  TiermaleriB  Angiola  Agntse 
Patwa«»,  Tochter  d.  fläm.  Malers  Andreas  P 
heiratete.  Er  zog  mit  ihr  nach  Mailand,  um 
für  den  General  Baron  Martini  die  Befreiung 
Turins  n  oialcQ,  wobei  ihn  sein  Neffe  Giu- 
seppe GL  und  der  Schweiler  Joacf  Sloffcr  un- 
terstützten. Sein  Ruhm  verbreitete  sich  durch 
ganz  Europa,  und  Prinz  Eugen  v.  Savoyen 
Itkl  ihn  1714  nach  \inen  ein.  Er  malte  in 
aeinem  Auftrage  chiige  Kriegalnlder,  darunter 
die  Rinnahme  Belgrads,  aein  Poftr.  au  Pferde 
im  Hintergrund  einer  Schlacht,  das  Porträt 
des  ICaisers  mit  einer  Jagdszene  als  Staffage. 
Viele  seiner  Werke,  ztunal  während  aeinea 
bohitpieaer  Aufenthaltes,  wurden  too  Schü- 
lern m  verschiadenatt  Maiilffen  vci  vIelfiUtigt, 
z.  B.  das  Portr.  des  Marchese  Davio  zu  Pferde. 

Seine  Gemälde,  die  nach  Ansicht  vieler  Kri- 
tiker Poussin  nahdcommen^  zeichnen  sich 
durch  gute  MaaienverteiluBg  und  natörliche 
Anordnung  ans^'  waa  sonal  bei  Sddaditen- 
bildem  wertvoll  und  schwierig  ist.  Unter  sei« 
nen  zahlreichen  Schülern  sind  zu  nennen,  die 
Schweizer  Job.  Mattias  Cunzelman,  Peter 
Paul  rjmaman,  Hana  Gaapar  Glaiaeler,  der 
venenaner  nataie  ireruzn,  aen 
Schwager  Ciov.  Batt.  CimaroH  aus  Sal& 
Giov.  Batt.  Canziani  aus  Verona. 

Calaa  war  Ehrenmitglied  der  Accademia 
OamentlM  n  Botosonj  aeina  Grabadirift  in 
S«  MaMeo  m  Omcortme  n  Verona  nennt  ftn 
fälschlich  einen  Bolognesen.  Unter  seinen 
Werken  erwähnenswert,  in  Verona  ein  S. 
Carlo  unter  der  Sängerkanzel  in  S.  Luca, 
Prophet  Jooaa  in  S.  NioGolö  (oft  dem  Mar- 
chcaittl  AUgfarltrIeben),  8  Schtachten-  n.  I.and- 
schaftsbilder  in  casa  Allegri,  2  Schlachten-  u. 

2  Rundbilder  in  casa  Gherardint  (Sparkasse), 
im  Museum  Schlachtenbild,  im  Berliner  Mll- 
senm  Schlachtenbilder,  darunter  Schlarht  von 
Zeota  16QT. 

CL  B.  Dal  Poaae,  Vüe  ddjpht,  eeult,  e 
ar^tt  Venn.  1718  pu  ITC.  —  K  Laneeai; 


430 


uiyki..L.L;  Ly  GoOglc 


Caln  —  CalsMU 


»lcTe»zione  1720  p.  88.  —  L.  C  r  e  s  p  i.  Vite  dd 
pitt.  Bologn.  1789  p.  185.  —  Z  a  n  o  1 1  i,  Stor. 
dcir  ArraH  acment.  1789  II  353.  —  T  i  c  o  z  i  i. 
Diz.  Zani,  Enc.  met.  —  Lansi,  Stor.  tiitt. 
183«.  -  k  o  » i  n  i.  Stor.  delU  Pitt.  VII  45.  — 
Correr  cd  altrL  Venez.  e  le  «tie  ^^^m* 
1847  XII  369.  —  C.  Berniiconi,  Pitt  Veron. 
1864  p.  3*9.  —  Zmnnandreis,  Vit«  dd  pitt. 
scult.  e  archit.  1891  p.  2,H0,  528  f.  —  Elenco  dei 
(juadri  d.  Pinac.  di  Bolog.  1S95  p.  85.  —  Si- 
meon Verona  190«  p.  184.  —  L.  Trecca, 
Muflco  di  Verona,  Bergamo  1911.  —  Berto- 
1  o  1 1  i,  Art  Sviri.  a  Roma  sec.  16,  U,  17.  — 
Carboni,  Pitt,  di  Brescia  p.  61,  19L  —  Pitt 
a  Breaua  p.  151,  168,  169,  184.  —  C.  B  e  I  v  i  - 
tüeri,  Varau  e  to  m  proviac.  p.  S12. 

Eva  u.  Maria  Tta, 

Calu,  Ercole  Lorenzo,  Italien.  Maler, 
geb.  tin  88. «.  1716  zo  Wien  all  Sola  M 
len  Antonio  C.  1751  mähe  er  ekie  Klrdw  ätr 
Stadt  Cento  aus.  Er  unternahm  wette  Reim 
nach  Frankreich,-  Spanien,  der  Levante  and 
ganz  Italien.  Crespt  weil  iiidll;,  ob  «r  1119 
noch  am  Leben  ist. 

C  r  e  1  p  i,  Vite  de'  pitt  BoIobl  non  dcacritt 
nella  Felaina  pitt  ITW.  —  ZenBandrci«, 
Vite  dei  Pitt  cle.  Vcraoe  1801     ML       R.  C 

Calza,  FranceseOk  «•  Cwimim^iam,  Ed- 
ward Francis. 

CalM-Pakmaan,  Angela,  s.  Calta,  Ant. 

Calnda,  Bartolom«  de  la,  Architekt 
BW  Sopaeita  ia  der  DiSc.  Bargos,  Stadtbau- 
nieisler  in  Valladolid.  1598  wird  er  zum 
erstenmal  genannt,  1606  verheiratete  er  sich 
mtt  Urmla  de  Ceiägf^  t  lOS-  1614  verpflidi- 
tele  er  lidi  gorothiaui  nait  dem  Bildhauer 
Pedro  de  la  Cnadra,  die  Kapelle  des  Lizen- 
tiaten  Juan  de  la  Corte  mit  Altar  tmd  Reja 
aufzuführen;  1616  errichtete  er  den  Glocken- 
tarm  der  Kirche  S.  Salvador,  1817  das  schöne 
von  koriothiiGhen  Sitdea  gtraiene  Portal 
der  Kirdie  S.  Lorano. 

Marti  y  Moas6,  Eatud.  hiat  artitt, ' 
—  Liaguno  y  Amirola,  Notic  III  1! 

M.  V.  B. 

Calaaditla,  Bartolom^  de.  span.  ,\rchi- 
tekt  und  Mönch  im  Kloster  S.  Gerönimo  de 
Buena  Vista  bei  Sevilla.  Zusammen  mit  Fr. 
Fctipe  de  Moron  errichtete  er  von  1608—68 
deo  zweigeachdissigen  Haupthof  dieses  Klo- 
Mera  mit  unteren  dorischen  and  oberen  jo- 
nischen Halbsäulen. 

Llagnno  y  Amirola,  Notic.  III  123.  — 
Schubert,  Barock  in  Spanien  7f).       M.  v.  B. 

Calsamiglia,  Francesca,  Malerin, geb.  in 
San  Pier  d' Arena  (Genna)  in  der  cwdtcn 

Hüfte  des  18.  Jahrb.,  t  Anfang  des  19.  Jahrb. 
in  Rom.  In  der  Kirche  zu  Barcheto  (Prov. 
Porto  Maurizioi  befindet  sich  ein  Gemälde 
von  ihrer  Hand,  ein  hl.  Giacomo,  in  der  Kircbe 
der  Annunziata  zu  Oneglia  ein  Tod  dea  U. 
Joaeph  und  in  der  CollegiaU  dieaer  Stadt  ein 
hl.  Carlo  Borromeo. 

N.  d' Althan,  GH  artist.  ital.  1902.     G.  B. 

Caliaro,  ital.  Architekt  aus  Verona,  erbaute 
1826  im  Auftrag  des  Can  Grande  L  della 
Scale  die  Befestigung  voo  Verona  laut  einer 


von  Dalla  Corte  überlieferten  Inschrift  Von 
dem  prächtigen  Tor  derselben,  früher  „Cal- 
larotor"  genannt,  rühren  wahrscheinlich  ein^ 
Reste  bei  S.  Spirilo  in  der  Nihe  von  S.  Lnca 
her  (s.  Sinconi,  Vma»  IflOQ  p.  191). 

&  Dalla  Cart^  «er.  diVesenap.  145  - 
P.  Zagata.  Cnm.  174»  II  830i  —  Zaoi.  £nc. 
met  —  A.  Rieci,  Star.  ddT  aieUiett  in  Ital. 
^  Btm  n.  Mmia  T«o. 

Calas,  Franctaeo^  a.  Cmmb^km,  Ed- 
ward Francis. 

Calsetta,  Francesco,  ital.  Maler  dea  Ift. 
Jahrb.  in  Padua,  Schüler  des  Mait^ifgm  ^Oki 
Verwandter  des  Pietro  C  hrt  IdM  den  erstes 
Kretizgang  im  Kloster  S.  Giustina  ausgemalt, 
der  verbrannt  ist.  Jedenfalls  ist  Francesco  C 
der  Maler,  von  dem  Gonzati  erzählt,  er  habe 
am  1500  die  Kuppel  über  dem  Preabjrterinm 
dea  Santo  ausgemalt 

Gonxati,  U  Ba».  di  S.  An«,  IttB.  —  Pic> 
trucci.  Biogr.  degii  Artist!  MaVMd  UM.  — 
M  o  a  e  h  i  n  L  Dalla  pilt  Päd.  nner.  ins  A.  Mk 

OdaitiB,  Pietro  (di)  qn.  Benedetto^ 
Maler,  um  1456  in  Padua  Schüler  des  Mai- 
länders Picro  de'  Mazi,  t  ebenda  1486.  Schwa- 
ger des  Malers  Jac.  da  Montagnana,  stand 
laut  Urk.  vom  28w  6.  1480  «ach  mit  Andren 
M antegna  fa  persflid.  Bed«lrangen.  Haupt- 
sächlich im  Santo  tu  Padua  tätig,  malte  er 
1466  für  die  dort  eingebaute  Lazara-Kap.,  de- 
ren Deckenwölbung  er  außerdem  mit  Evange- 
Uatenf reaken  schmückt^  nach  einem  Entwürfe 
Hie.  PiiMtoa  die  AHartafel  mit  alicgor.  Dar- 
stellung der  Kirche  als  Lebensbronn  (seit  der 
um  1582  erfolgten  Zerstörtmg  d.  Kapelle  ver- 
schollen, Skizze  dazu  —  ausgeführt  von  unbelc 
Hand  nach  Ptzzoloa  Zeiduumg  aus  dem  Be- 
sitze des  der  Kootrdctahteaung  gleidhfalb 
beiwohnenden  Franc.  Squarcione  —  mitsamt 
der  Kontrakturkunde  im  Paduaner  Familien- 
•irchiv  der  Lazara  noch  vorhanden).  Nachdem 
er  dann  1468-68  für  Nie.  Vitaliani  8  jaofud 
di  etile  antieol"  hemaH  md  ein  mit  Sehnitz- 
werk verziertes  Altarbild  (bestellt  als  Replik 
einer  vorher  von  ihm  für  eine  Tochter  Gal. 
Mussatos  gelieferten  Ancona)  zur  .Ausführung 
übernommen  hatte,  restaurierte  C  1470  im 
Santo  einige  Malereien  des  9tef.  da  Ferrara 
u.  übernahm  in  (irms  Jahre  mit  Matten  dei 
Pozzo  die  Ausmalung  der  Gattamelata-Ka- 
pellc  im  Santo  (unter  fernerer  Brihilfe  des 
Jacopo  Montagnana  Ende  November  1474 
vollendet,  1661  wieder  zerstört).  1481  war  er 
noch  mit  Vergoldungen  in  der  St.  Antonius- 
Kapelle  des  Santo  sowie  mit  der  Ausführung 
eines  viclfigurigen  Gonfalone-Geniälde>  für  die 
Confraternita  di  S.  Giacomo  beschäftigt.  Der 
Alionimo  Morelliano  erwähnt  von  weiteren 
SantO-Fresken  C.s  noch  eine  Nischenfigur  des 
Apoetels  Petrus  (am  1.  Pfeiler  des  r.  Seiten- 
schiffs, jetzt  zerstört)  und  einen  „Toten  Chri- 
stus" (Freskofragrment,  noch  vorhanden).  Kurs 
vor  seinem  Tode  schmückte  C.  noch  das  Rana 
aefawa  Gliubigera  Piizaeomino  de'  Pisi 


4ai 


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Cakctti 


Crascho 


mini  in  der  Via  d«  Servi  zu  Padua  (wo  auch 
C.  Mtbtt  wohnte)  mit  Fassadenfresken,  die 
A.  Medin  irrigerweise  mit  einem  jetzt  im 
Mus.  Civ.  zu  Padua  befindlichen,  jedoch  von 

einem  Hpkjc  an  der  Via  S.  Egidto  stammen- 
den anonymen  Fassadenfrcsko  identifizierte. 

Anonimo  Morellianu,  ed.  Williamion  p.  7, 
10,  12.  —  Gontati,  La  Basil.  di  S.  Ant.  di  Pa- 
dova  (1852).  —  Pietrucci.  Biogr.  d.  Art.  Pa- 
dov.  (1S58).  —  Crowe  u.  Cavalcaselle, 
G«ch  d.  Ital.  Mal.  V  32  F  Portheim 

in  Jahrb.  d.  kgt.  preufl  Ksts.amml.  1886  p.  215 
(Squarcione-Mad.  des  Berliner  Mut.  C.  zviKewie- 
•en).  —  P.  Kristeller,  A.  Mantegna  (1D02) 
—  S.  DeKunertin  L'Arte  190«  p.  53  ff  (mit 
Abb.).  —  Laizarini-Moachetti,  Doc.  Pitt. 
PadoT.  (ISOB).  —  A.  Medin  in  Bollett.  d.  Mas. 
Civ.  di  Padova  1910.  —  II  Vcneto  XXII  W. 

CalMtti,  s.  WUhoos,  Matthiu. 

CUd,  Achill«^  Kupfent  a.  Mtkr,  girf». 

t6w  fl.  1811  in  Faenza,  +  ebenda  am  34  4. 
1860;  vorgebildet  in  der  Zeichen-  und  Mal- 
schule des  Conte  Ale&s.  Kicciardelli  zu  Fa- 
aua,  Sclinkr  des  Faeotiocr  iSLtip|eratccben 
Ifmi  tnt  188T  in  Rom  «laiMiff,  wo  er 
von  der  Congrcgazione  dei  Virtuosi  al 
Panttieoa  durch  eine  Silb.  Medaille  ausge- 
zeichnet wurde  für  seinen  Kupferstich  „Pre- 
dica  di  G.  Cristo  nel  deaerto*;  aeit  1848  in 
Florenz  für  L.  BardPt  Ptaditwerk  nlwp.  e 
Reale  Gallrria  Pitti"  als  Rcproduktionsslechcr 
tätig  (18  Bl.  nach  Gemälden  verschiedener 
alter  Meister  bezw.  nach  den  Kopien  Frassi- 
nettis  u.  anderer  Zeichner  von  C.  in  Kupier 
gestochen.  aufffnUdt  in  Le  Bianca  „Manuel* 
I  571  f)  Neben  verschiedenen  weiteren  Sti- 
chen nach  Gemälden  alter  Meister  (hl.  Hie- 
rcmymu.s  von  Correggio,  hl.  Magdalena  nach 
Sassoferratos  Uffizien-Bild,  Bildnisse  Becca- 
fumis  u.  Ant.  van  Dycks  etc.)  lieferte  er  auch 
eine  Anzahl  trefflicher  Reprodulctionsstiche 
nach  Gemälden  zeitgenössischer  italien.  Maler, 
namentlich  nach  Franc.  Hayez  u.  Franc.  Po- 
desti.  Die  Pinacoteca  Comunale  zu  Faenza  be- 
sitzt neben  seinem  von  Podesti  gemalten  Bild- 
nis eine  von  C.  ausgeführte  Bleistiftzeichnung 
nach  Podestis  Gemälde  „Torquato  Tasse  am 
Hofe  der  Eleonora  d'Ejte".  Al.s  Maler  schuf 
er  verschiedene  hl.  Familien  und  Historien- 
bilder wie  „Abelardo  ed  Eloisa*  etc.,  als  Stahl- 
stedier  eine  Reilie  von  BOdainai  n.  Vig- 
iietteUi 

Montanari,  UominI  Illuttri  di  Faenza, 
vol.  II  parU  I  p.  105.  —  Meaaeri-Calii, 
Faenxa  ndla  Stoe.  •  adl'  Aft*  IM  p.  U6 
(Reg  ).  L.  CAUan. 

Calri,  D  o  m  c  n  i  c  o,  Leiter  einer  1693  vorr. 
Grafen  Annibale  Carlo  Femiani  erneuerten 
Majolikafabrik  an  der  porta  Imoleie  zu  Fa> 
cnza,  die  der  M^oliltalnuwt  in  Faena  amen 


Maaaari-Calai 

ncSf  Arte  1«M  p.  4M. 

Calri,  C  i  a  m  h  a  1 1  i  <!  t  a.  Maler,  nach  dem 
Francesco  Zucchi  (1692 — 1764}  einen  Alessan- 


dro  Sault,  das  Kreuz  predigend  gestochen  hat. 

Vieltoidit  mit  Giamb.  Calci  identisdl. 
Heineeke«,  Dkt  d.  AftialM  III.  R.C, 
CaM,  Gia•ep^e,  Maler  and  Majolika- 

maler  in  Faenza,  geb.  1848,  f  6  9  1908; 
Schüler  des  Tancredi  Liverani,  in  dessen  Ma- 
nier er  Tafelbilder  malte.  Er  machte  Restau- 
rationsarbeiten  im  teatro  commnnale  zu  Fa- 
enza und  war  aodi  ionat  als  Tbealennater 
tätig,  ttber  30  Jahre  arbeitete  er  in  der  Ma- 
jolikafabrik der  Grafen  Ferniani  zu  Paenza. 

Metaeri-Calzi,  Faenia  nella  ttoria  • 
DcIl'  arte.  1909,  p.  441,  461,  491,  520. 

CalsoUio,  Sandrino  (AIe3.undro)  del. 
Maler  um  1660  in  Florenz,  Schüler  dea  Giov. 
Antodo  SogUaaL  Vasari  nennt  von  3ini  dit 
Pndella  zum  Altarbild  Soglianis  für  S.  Ja- 
COpO  sopra  Arno  (Altarbild  jetzt  im  Depot 
der  Uffizien,  die  Predella  verloren)  u.  einen 
S.  Giovanni  Battista  im  TcmplerlKMpiz.  Nodi 
erfnfteii  Ist  oadi  ^rooci  ein  Tabernakel  io 
der  Nähe  der  Muralen  in  Florenz,  von  Vasari 
ebenfalls  erwähnt.  C.  f  laut  Vasari  jung. 

Vaiari-Milaneti,  Vitc  IRKS  V  126,  131. 
—  Vasari,  (deutsche  .\u»g.)  VI.  1906  p.  112, 
118.  R.  C. 

Calaolaie^  (Calzolaretto),  s.  CaftlUm,  Gabr. 

Caholatl,  Ginaepp^  iHL  DdcofaÜoaa» 

maler  aus  Bologna,  t  18£B^  nwlte  die  cappeRa 
S.  Gaetano  und  die  cappelta  Maggiore  in  der 
Kirche  S.  Bartolomco  in  Rcn^  aus. 
B  i  a  n  c  o  n  i,  GtOda  di  Bologna  1£S0  p.  26,  473. 

Q,  DtgU  Atsi. 

Caiaolari,  Oratio^  Cwaamr  Architdtt 
trni  tWi,  cfbavte  mit  Andrea  Manimbeni  ge- 
meinsam die  Kirche  S  Domenico  mit  Glocken- 
turm imd  die  Kirche  S  Francesco,  die  später 
in  ein  Hospital  umgewandelt  wurde. 

Grasselli,  Abeced.  d.  pitt.  etc.  Crcmoo. 
lB>r.  —  Klacl.  Slor.  ddT  AriUMt.  in  IML 
II  410.  R.  C, 

CalaoUii,  Greste,  Italien.  Bildhauer,  nahfli 
1897  an  der  Konkurrenz  für  das  Denkmal  des 
Generals  Fanti  zu  Carpi  (Prov.  Modena)  teil. 
Sein  Entwurf  wurde  als  einer  der  dr-'i  '  est«i 
mit  einem  Preis  von  1000  Lire  bcdaclu.  1902 
wurde  sein  Denkmal  für  die  Gefallenen  von 
Mentana  in  Florenz  eingeweiht.  Vonihmancb 
das  Denkmal  auf  dem  Platz  in  Fieaole,  die 
„Begegnung  Vittorio  Emmanuele's  alt  Gari« 
baldi  in  Teano"  darstellend  (1906 1 

Arte  e  Storia  1997  p.  24;  1902  p,  6S.  —  II 
Marzocco  1898  No  6.  -  lUustraz.  ItaL  19M  II 
18.  C  B. 

Caas,  Gaspar,  a.  Ct», 

Caai,  a.  auch  Kam, 

Camacho,  BikUwaer  ia  Sevilb,  1B61  iVr  die 

Kathedrale  tät^. 

G  e  «  t  o  8  o,  Artif.  Sevill.  I  177.  U.  v.  B. 

Camacho,  Juan  Antonio,  s.  unter  Ca- 
matko  y  Gallego,  Eduardo. 

CaaaeH  Pedrc^  apaa.  Maler,  geb.  ia  AU^ 
cante  IflTB.  Er  atodierte  ia  Madnd  tu  taiäut 
zusammen  mit  Muftoz  im  Kreuzgang  des 
Ktosters  de  U  Merced  in  Lorca  Szenen  aas 


dem  Leben  de»  hl.  Petrus  Nolasctjs  Im  glei- 
ch«! Kloster  befand  sich  cm  Passii  nswrg,  der 
ihm  sugcKhrieben  wurde  und  in  der  KxA- 
Icffaitldrche  v.  Lorca  die  4  Kirchenlehrer,  ht 
der  Hauptkirche  von  Segovia  ein  hL  Petrus 
Nolascus,  im  Dominikanerkloster  von  Ori- 
huela  zwri  Gemilde. 

Ce»n  Bermudec,  Dkc.  I  IM.  —  A  1  c  a  - 
ha  Ii,  Artist.  VaJenc.  81.  M.  v.  B. 

«MM^  Sebastiin,  spu.  ICakr,  dtr 
tm  da«  RsOw  mhtefaniHgcr  BBder  ans  dem 

Leben  der  hl.  Therese  von  Jesu«  und  des  hl. 
Franz  von  Assisi  atuföhrtc^  jetzt  im  Kreuz- 
gang  des  Hospitals  in  C6flOV>> 

ViAais.  Adic.  IV9S.  M.v.B. 

etmmüm  y  Oallsg*,  Bdvardo,  tpui.  Ila- 
ler, Rcb  in  Cidix,  jtmg  t  i9ßß  in  Paris; 
Schüler  (irr  .Akademien  zu  Cidiz  ü.  Madrid, 
kopierte  Prado-Geinilde  von  Tizian,  Velas- 
fMs  tt.  Rubens  h.  hinterlicS  einige  Origiml* 
portrits  >P*fl.  Prftrafbciits).  —  Bin  auf 
Puerto  de  S  Maria  bei  CAdiz  stammender 
Juan  Antomo  C.  beschickte  die  Ausstellungen 
m  Madrid  18»  md  m  Cldis  18tt  mit  BOd- 
nh-  IL  Genremalereien. 

Oaso r i 0  y  Bernard.  Gal.  BioKfif.  de  Art. 
EmJL  de!  S.  XIX  (1883  t).  —  Frontanra 
y  O  s  s  0  r  i  o.  Diccioa.  Bfflgrtl  «ic  de  EKrit  y 
AftiMM  (Madrid  1800).  M.  Utrillo. 

GUMgai  (Camagny),  Hubert  -  Noil, 
französ.  Bildhauer,  geb.  zu  Dijoo  am  28.  12. 
1804,  t  1849.  Schüler  der  Kunstschule  von 
IHjon,  erfaieK  1848  Medaille  2.  Klasse,  stellte 
wa  1888  bis  1849  voraehmlich  Portritbfisten 
(Maraior)  tm  Pariser  Saloa  ane:  GMWWweriK: 
G>rdelia  aus  Shakespeares  König  Ltar  (tBIIQ ; 
Amor,  der  Rosendieb  (1849). 

Bellier-Auvray,  Dict.  g^n.  —  Gonte, 
Chefs-d'Ocuvrc  de«  Mua^  de  France  (Scolpt. 
1004)  p.  158.  —  Noav.  Anh.  d.  l'art  fesnci. 

a^.  II  1886  p.  .32. 

Camalao  di  Crescenzio  di  Dieti- 
salvi,  Bildhauer  u.  Architdct,  wiride  von 
im  bis  at  seinem  Tode  1888  in  Siena,  Vster 
des  Tino  di  Camaino,  der  in  der  Inschrift 
des  Denkmals  für  den  Bischof  Orso  im  Dom 
zu  Florenz  sagt,  daß  er  solange  sein  Vater  zu 
Sioia  lebe,  nicht  Mdster  genannt  sein  wolle. 
1996  wurde  sein  Gutachten  über  die  Ponte 
Nuova,  auch  Fönte  di  Borgo  Franco  genannt, 
eingeholt.  1300—1338  stand  C.  in  Diensten 
der  Opera  del  Duomo  in  Siena.  1318  war  er 
Cspotoaestro  und  erweiterte  gemeinsam  mit 
AgnBlo  £  Ventara  und  Agostino  di  Giovaoni 
da  Dom  nach  Valle  Piatta  hin,  d.  h.  die  Tauf- 
kirche mit  dem  jetzigen  Chor.  1329  bestimmte 
er  die  Grenze  der  Piazza  del  Campo  nach 
Porta  Salaia  hin,  und  1830  zählte  er  m  den 
Mdatero,  die  fSr  die  neoen  SladtmaMem  Vor- 
id^igc  imd  M eismgcft  nsdMen. 

Mllaneai.  Des.  ddl'  am  Sen.  I  ITi,  ISS, 
ISS.-  Vasari-miascsi.  Vlte  I  43S  not 


—  I.  B.  Svpinok  Arle  Pia.  1S04  p.  18«.  — 
Brach.  Nie.  ■.  Glav.  Plmn»  1904  p.  S&  - 
Vaaaffi.«d.K.        (ltli>  imi  K-C, 


Camaino,  Tino  d  i,  s.  Tino  di  Camaino. 

CamaSa  y  Bnicct,  Jos^  Z.,  span.  Archi- 
tekt, t  12.  4.  1877  in  Valencia.  Seit  1864 
Provinsialarchitekt  in  letzterer  Stadl;  erbnte 
C.  eine  Anzahl  öffentlicher  Gebäude,  so  die 
Fassade  des  Teatro  Principal  und  d.  Solar  de 
San  Francisco  in  Valencia,  die  Pfarrkircbe 
in  Ycla,  die  Glockentürme  in  Jitiva  und  Rc- 
quena  u.  a.  m. 

AUabaU  Art.  Valiiw4aaa»  Valencia  ISST 
V.4t4b  B. 

fi^sw  7  Cimaia,  Juan  Bautista, 
Span.  Areliitdct,  geb.  1840  in  Mayorga  (Pror. 
Vallad  t  um  1900;  zunächst  Hilfsarbeiter 
im  städtischen  Bauamt  zu  Toledo,  später 
Bibliothekar  der  Academia  de  S.  Fernando  ZU 
Madrid  und  Mitarbeiter  für  verachicdoM 
Kdnstkr-  und  Architeleten-Lexilca.  Er  sdnrf 
die  Tnnendekoratioaen  in  den  Festsälen  und 
in  der  Kapelle  des  Palais  des  Dtique  de  Bai- 
\i.n  zu  Madrid  tmd  beschickte  die  Madrider 
Ausstellung  1887  mit  dem  Entwurf e  zu  einem 
vor  der  Pterta  del  Sol  b  Madrid  za  crridH 
tenden  Monumente. 

Kat.  der  Ejcpos,  Nacion.  zu  Madrid  1887 
p.  225  f.  —  Frontaura  y  Oijorio,  Dicdon. 
BiogT.  elc,  de  F.»crit,  v  Artistaj  (1800)  I  503. 

U.  Utrille. 

Cimaxa  j  Cuadroa,  Juan  de  I  a,  Maler 
und  Schriftsteller,  geb.  um  1858  in  Valladolid, 
Scbäler  der  dortigen  Akademie^  debäticrle 
189B  mit  einem  BOdBla  Ktair  Alfanaoa  XIL 
von  Spanien  u.  einem  durch  einen  Akademie- 
preis ausgezeichneten  Ciemälde  „La  penitente" 
und  beschickte  die  Madrider  Ausstellung  1870 
mit  einem  Stodicakopf,  1888  mit  den  Ga- 
mitden  JtMcmuio  de  la  Isabeta*  mA 
trato  de  Lab  Santa  Ana." 

Oaiorio  7  Bernard,  Gtl.  Biogr.  de  All^ 
E^afi.  dd  S.  XIX  (1S83  f.).  —  Prontanra 
y  Osaorio,  Dlecloa.  Biogr.  de.  de  Baerft  r 
Artistas  (1880).  M.  Utrtthk 

Csauraao,  s.  Cammonmo. 

Camarda,  Caspare,  Maler,  geb  in  Mcs- 
sina  um  1670,  Schüler  vcai  Antonio  Catalano 
il  Vecchio,  u.  a.  malte  er  in  seiner  Vaterstadt 
für  S.  Caterina  ein  Martyrimn  dieser  HeiU- 
gen  und  für  die  Hauptkirehe  in  Barodkn» 
(Prov.  Memtaa)  cina  a|pt  «.  im  dit  Hl- 
donna. 

Groseo-Cacopardo,  Mem.  d.  pitL  Me»- 
■in.  (1321)  p.  105  mit  weiterer  Lit  —  Dera.. 
Guida  p<-r  Mesnin«  (1826),  Maucrri, 

Caaaxgo,  Fernando,  kastilianiscber  Ma- 
ler, welcher  am  Ende  des  16.  Jahrb.  eine 
Zeitlang  in  Barcelona  tätig  war.  Am  7.  8. 
und  17.  4.  1491  übernimmt  er  verschiedene 
AUarwerke  für  dir  Kirchfn  in  Vieh.  Für  die 
Rodooakapelle  der  Marienkirche  eine  Pieti 
mB  S.  Johannea  und  Iftria  Msgdska»  fav 
ner  Joachim  tmd  Anna  tmter  der  goMsBMI 
Pforte  und  die  Darstellung  Christi  im  Tem- 
pel, Christus  an  der  Säule  und  Christus  das 
Kxtxa  tragend.  Für  die  Kapelle  der  Ckrber 
cinaPidl.  FBr  die  BartholomiMlnprile  w 


uigwi^ui}  Ly  google 


Tor  eine  Kreuzabnahme,  auf  den  Flü- 
ge !d  die  Auferstehung,  Qiristus  der  Mari« 
Magdalena  erscheinend,  die  vier  Kircben- 
kbrer,  S.  Franciacus  und  S.  Bartholomaetis. 
£•  wurde  ihm  bei  dieser  Gelegenheit  rur  be< 
■oadem  Pflicht  gemacht,  die  Dargestellten 
tdch  gekleidet  darzustellen.  Keiaet  diewr 
Aharwerlce  ichetat  erbahcB  n  adn. 

S«Bper«y  HU««1,  Oülrae.  Cht  n  IN- 
07  Doc 

Camari»  }oh%nn,  am  1TI5  BUfli—er  ia 

Olmütz. 

Schweige  I,  Verz.  der  Ilaler  etc.  von  1888 
Ma  1800  (Ms.  des  mähr.  Landca-Archivs). 

W.  Sckrmm. 

4rf^'4ni  Joti,  BildlMuer  in  Hoctca  in 
4r-  iwdien  Rüfle  des  17.  Jahrh..  Vaitr  dM 
Nicolis  C. 

Cean  Bermudec,  Dicc.  I  180. 

Camaiia,  Nicolis,  Bildhauer  und  Archi- 
tekt, sckk  in  Hncta  160^  t  in  Scgortc  1767. 
Sotin  md  Schüler  des  Jok  C  In  AlMr  von 
24  Jahren  ließ  er  sich  in  Segorbe  nieder,  vro 
er  umfangreiche  Arbeiten  ausführte.  Für  die 
Katfiedrale  das  Chorgcstühl  mit  4S  Basreliefs 
nm  HeiUfen;  Ifir  die  JfwiitHiMidie  .den 
Hoctektr  und  die  beides  Aklfc  in  Qmt- 
schiff ;  für  die  Karthause  in  Valdecristo  Chri- 
stus auf  der  Weltki^el;  für  di«  Pfarrkirche 
in  Xerica  eine  gute  Hirtin;  für  die  Pfarr- 
Urche  in  Ontcnieote  vencliiedcae  Statuen: 
für  das  Kloster  de  Is  Corona  h  Vikaeia 
Qtristus  als  Knaben. 

Cean  Bermudes,  Dicc.  I  180—190. 

U.  V.  B. 

Canuifta,  Pedro,  span.  Bildhauer,  Ange- 
hüriger  der  bekannten  Künstlerfamilie.  Lebte 
in  Hucsca,  wo  er  1868  mit  Cristöbal  P^rez, 
Jvm  Gare^  and  Fennin  Gano  an  Dekoratio- 

nm  für  die  Feste  arbeitete,  welche  die  Stadt 
anläiJlich  der  Geburt  des  Infanten  D.  Baltasar 
Carlos  veranstaltete. 

Viiasa.  Adic.  II  00.  M.  v.  B. 

flgpffa  7  BMWat  (nicht  Bononat),  Jose, 
«an.  Uder,  geb.  am  17.  6.  1780  in  Segorbe 
^rov.  Valencia),  t  am  18. 7. 1808  in  Valenda. 
Zunichst  Schüler  seines  Vaters,  des  Bild- 
hauers NicolAs  C,  ging  er  mit  18  Jahren  — 
wohl  auf  Anregung  seines  Oheims,  des  Mi- 
aiaianstcn  Mos.  EL  Boronat  —  zum  Studium 
der  Malknnst  6ber,  in  der  er  sich  seh  ITBB 
In  Madrid  nach  den  Prado-Gemilden  Muril 
loa,  Velarquez'  und  der  ifal.  Rcnai&saiicc- Mei- 
ster weiterbildete,  um  dann  nach  seiner  Rück- 
hdir  nach  Scgorl>e  und  namentlich  nach  ad- 
ner  uiiersieoerang  nam  vaicncn  cne  unge* 
mein  fruchtbare  Tätigkeit  als  Maler  kirch- 
licher Fresken,  Historien-  und  Altarbilder  zu 
entwickeln.  Seit  1772  Mitglied  der  Madrider 
Academia  de  S.  Fernando^  wurde  er  von  der 
Acadfmh  de  S.  Carlos  zu  Valencia  am  11. 11. 
1775  zum  Acaderniro  de  Merito,  1790  zum 
Leiter  der  Malklasscn  und  1795  zum  General- 
dinMor  crwihh.  Unter  den  saUreidwn  Wer- 


ken dieses  von  sdhMn  Zettgenoasen  Tielge» 
feierten  Pinactvirtoosen  sind  hervorzuheben: 
In  Valencia  die  Gemälde  „Domenkrönung" 
und  „Tod  des  hl.  Franciscus"  in  der  Kathe- 
drale, —  „Martyrium  der  hl.  Katharina"  in 
S.  Catalina,  —  „Allegorie  der  Schönen  Kün- 
ite"  und  eine  ganze  Reibe  religiöser  Gemilde 
nnd  Zeidmangen  im  Ifnseo  Provincial;  — 
in  Madrid  die  „Mater  Dolorosa"  des  Prado- 
Museums  und  die  „Heil.  Familie"  der  Acade- 
mia de  S.  Femandki;  —  im  Museum  zu  Bar- 
»Ekstaae  des  hl.  Franctacus*.  Ala 
betätigte  er  sich  in  Kompositionen 
fBr  das  Gebetbuch  „Estacknics  etc.  de  la  via 
Sacra"  und  für  Pellicer's  PrachUusgabe  von 
Cervantes'  »Don  Quijote",  in  Vignetten  für 
die  Akten  der  Academia  de  S.  Caikn  an  Va. 
leocm  dCL 

Osserio  jr  Bcrnard,  GaL  Biogr.  de  Art. 
£«pall.  de!  s.  XIX  C188S  f.)  118  t  —  Viiaaa. 
Adic.  al  Oieeisn.  Instar,  ete.  da  Cean  Bcrmudei 
(1880)  p.  tl  A  —  Aleahali.  Dkdoo.  Biogr. 
da  Art,  Vslsncianee  (IMn  p.  8i  ff.-Mircnr. 
Dies,  d«  VsMm  dTAit  U  (1008)  M.  -  Ana. 
U  Mayer  hl  asdv.& WM.  Kst  1808p.  188l 

—  Notfsen  von  M.  t.  Bm^  * 
Camarta  y  MelU,  Fernando^  s>  onter 

Camarön  y  Meliä,  Viccnte. 

CamaroD  y  Melii,  Jos^  Jusn,  span.  Ma* 
ler,  geb.  1760  in  Segorbe  (Prov.  Vaknda). 
Sohn  des  Joti  C.  y  Borooa^  Sehfiler  der  Aca- 
demia de  S  Carlos  zu  Valencia,  die  ihm  1776 
einen  Preis  verlieh,  weitergebildet  in  Rom  als 
Stipendiat  seiner  Heimatprcvnz  Nach  Va- 
lencia zurückgekehrt,  wurde  er  am  2.  7.  1786 
zum  Mitglied  der  dortigen  Academia  de  S. 
Carlos  und  nach  setner  Übersiedelung  nach 
Madrid  zum  Hofmaler  des  Königs  sowie  ztrm 
Vizedirektor  und  schlicBlich  i  t;  Ki  nurar- 
direktor  der  Academia  de  S.  Fernando  er- 
nannt, die  von  ihm  das  Gemälde  „Sinison  n. 
Delila"  besitzt.  1806  war  er  für  die  kgl.  Por- 
zellanmanufaktur  von  Buen  Retiro  bei  Ma- 
drid beschäftigt  Oaut  Riafk),  s.  unten),  1807— 
1816  für  die  Real  Calcografia  zu  Madrid  mit 
Zdcfammgen  zu  einem  umfangreichen  Kupfer- 
stichwerke nach  Gemälden  in  span.  Kdniga- 
sehlÖssem.  Francisco  Goya  matte  1796  sein 
Porträt  (im  Besitze  der  Urenkelinnen  Adela 
und  Elena  C,  1902  in  der  Madrider  Portr.- 
AuBstellung). 

N  agier,  Kstlerlex.  II  (1835)  302.  —  Os- 
sorio  y  Bernard,  Gal.  Biogr.  de  Art  Espaft. 
del  s.  XIX  (1883  f.)  120.  —  V  i  ft  a  i  a,  Adic.  al 
Diccion.  Hiat6r.  etc.  de  Cean  Berniudei  (1889) 
p.  04.  —  J.  F.  R  i  a  fi  o,  The  Induatr.  Art»  in 
Spain  (London  1800)  p.  226.  —  Aleahali, 
Diccion.  Biogr.  de  Art.  Valenciapos  (1897)  p.  84. 

—  N.  Seatenach  y  Cabafiat,  Pint.  ca 
Madrid  (1907)  p.  237.  —  NotUen  von  M.  v. 
Boehn.  * 

Csmaröa  j  KelU,  Manuel,  span.  Maler, 
geb.  1768  b  Segorbe  (Prov.  Valencia),  Solm 
des  Jose  C.  y  Boronat,  Schüler  der  Academia 
de  S.  Carlos  zu  Valencia,  die  ihn  1780  und 
1788  dnreh  Preise  anemidmete  nnd  am  tt. 


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Cinuv6o  y  McBi  ~  ^iiTniitil 


8.  1801  zum  Vizedirektor  eniamite  (als  Nach- 
foHrer  des  zum  GenenMirektor  beförderten 
lliki»  VkMte  Lpp«  j  Pomfii).  la  der 
Kittfldnle  n  Scfoite  idnif  cf  dit  GcwCMifr» 
maiereien  des  Presbjrteriums  and  die  i  Me- 
d«ilk>nbilder  der  Hauptkuppcl.  £)as  Muaeo 
Provindal  zu  Valencia  besitzt  roo  Qun  ein 
lladoiMKiibiltl  «mr  Mater  Dohmiift  «ia 
minalicfies  Bildnis,  sowie  nach  Osaorioe  An- 
gabe  aocb  eine  Darstellung  König  Karls  III. 
von  Spanien  aU  Protektor  der  Künste. 

Oatorio  y  Bernard.  GaJ.  Biogr.  de  Art 
Evafi.  del  •.  XIX  (1SS3  L)  p.  120.  —  Alea* 
kall,  Diccion.  Bioer.  de  Art.  Valeocinst 
(1897)  p.  84.  —  Notiren  von  M.  v.  Boehn.  • 

Casuite  7  Melli,  Vicente,  Maler,  gdk 
ia  Madrid,  f  ebenda  am  8.  4.  1864;  Sohn  von 
Jfle<  J.  C.  r  Melü,  Schüler  and  später  Lehrer 
und  Mitglied  der  Madrider  Acadettiia  de  S. 
Fernando  und  Hofmaler  des  Königs  von  Spa- 
aien.  Er  beschickte  die  Madrider  Akademie» 
und  Kunstausstellungen  1888—1848  mit  zahl- 
reichen  religiösen  und  historischen  Kompo- 
sitionen sowie  auch  mit  Landschaitsgemälden, 
von  denen  ^1  rio  Tajo  tomado  desde  U  Pes« 
quera"  für  das  Madrider  Museo  Nadooal 
llodemo  angekauft  wurde.  Den  Sitnagssael 
und  die  Robe-  tmd  Leaeräame  des  Madrider 
Parlamentspalastes  schmückte  er  mit  dekora- 
tiven und  allegorischen  Freskomalereien.  Für 
Jose  de  Madrazos  „Colecciön  de  Cuadros" 
lieierte  er  eine  Reibe  voa  R^roduktioiis- 
leicliirangen  nedi  Genilden  Marino«  tmd  tn« 
derer  Meister  sowie  eine  Ansicht  des  Prado- 
Muaeums.  Auch  kennt  man  ein  von  ihm 
lithographiertes  Bildnis  des  Infanten  Don 
FfMcisoo  de  P«idft  toh  BootlMMU  Die  Ma- 
drider Acedeuttt  de  S«  7ciiuuido  ei'weib 
18  Handzcichniingen  Camar6ns.  —  Sein 
Snm  Bildhauer  ausgebildeter  Sohn  Fernando 
C.  erweckte  mit  einer  1846  im  Madrider 
Ueeo  ausgestellten  Büste  Quevedos  groBs 
Hofnimgen.  starb  jedoch  in  jungen  Jahren. 

Ossorie  y  Bernard.  Gal.  Biogb  de  Art. 
S^ai.  dei  S.  IX  (1883  f.).  —  Prontavr« 
y  Oaaorio,  Diedeo.  Biegr.  de.  de  Baerlt. 
y  Aitistaa  (1800).  W.  ütrmo. 

Camarotti,  Antonio,  (Antonio  Fran- 
cesco) di  Bartolommeo  dt  Gio- 
vanni, Florentiner  Bildhauer  u.  Architekt, 
v«B  1466—76  in  Rimini  nadiweisbar,  wo  er  im 
J.  1475  den  Auftrag  zum  Bsu  einer  Kapelle  zu 
Ehren  der  hl.  Katharina  v.  Siena  in  der  Kirche 
S.  Cataldo  in  Rimini  erhielt.  Diese  Kapelle 
mit  ihrem  dekorativen  Schmuck  in  Kalkstein 
«OS  S.  Marino  sollte  er  innerbalb  dreier  Mo> 
Ute  ansfShren.  Die  Kirdie  warde  1S78  er- 
baut, 1796  von  den  Dominikanern  wegen  Bau- 
fälligkeit  verlassen  und  ist  in  unserer  Zeit 
niedergerissen  worden. 

Rasa.  bibl.  dell'  arte  iuK.  X.  1907  p.  152:  XII, 
INt     105  (C.  Grigioni).  R.  C. 

CemaiBsi,  Andrea,  Maler  a.  Atzer,  geb. 
8.  IS.  160B  in  Bcvagna  bei  Foligno,  f  18.  B. 


1649  in  Rom.  Lernte  zuerst  in  Perugia,  dann 
in  Rom  bei  Domenichino  und  Saochi;  war 
etw»  80  Jahre  alt,  als  er  in  dem  vom  Mar- 
dWM  BeulivuKlio  angekauften  und  erweiter- 
ten Palazzo  Mazzarmo-Rospigliosi  eine  Decke 
zu  malen  bekam.  Wohl  unter  dem  Eindruck 
seiner  Studien  in  der  Ffemcsina  nach  Raflfed 
malte  er  die  Götterrersanunlung  mit  Amor 
und  Psyche  und  begründete  damit  seinen  Ruf 
in  Rom.  Von  Benf  ivoRlio  dem  Fürsten  Taddeo 
Barberini  empfohlen,  wurde  er  von  diceem  in 
sein  Hatis  aufgenommen  und  takt  groBen  Ad^ 
trägen  beschäftigt.  Im  Palazzo  Barberini 
sammelte  er  schon  Schüler  um  sich,  unter 
Papst  Urban  VITT  (R  irberini)  erhielt  er  das 
Amt  eines  Kustoden  der  Sixtinischen  Kapdle 
and  des  Aaftnf^  dn  PlmfeD  Vbtt  einer  VBf 
der  Petersldrche  zu  malen  (Petrus  tauft  seine 
Wächter),  das  nicht  mehr  vorhanden  ist ; 
außerdem  wurde  er  bei  verschiedenen  Kir- 
chenbantea  und  -Rcetauratiooen  dieses  Ps^ 
stce  beediiftigC.  Seine  gMddiche  Iiaafbniu 
erweckte  ihm  aber  Neider,  und  zu  anderem 
Mißgeschick  in  der  Familie  kam  nach  dem 
Tod  Urbans  VIII.  der  Verlast  seiner  Stei- 
hnc  an  der  Sixtiniidten  Kapelle^  so  dai  er 
mlftnudy  fton  veifieB  md  dniye  Zdt  wieder 
in  seiner  Heimat  lebte.  Währenddem  malte 
er  die  Kuppel  des  Domes  zu  Foligno  aus. 
Allerlei  Händel,  in  die  er  verwickelt  wurden 
fübrtai  nach  seiner  Rückkehr  nach  Rom  seme 
vemurang  ucmci.  juarcn  vei  wciiuuin  ocr 
Olimpia  Pamphili,  Schwägerin  des  Papstes  In- 
nocenz  X..  befreit,  matte  er  für  ein  Zimmer 
ihres  Palastes  an  Piazza  Navona  einen  Frict 
mit  Dancellmfen  n  Ovid.  Aber  Families- 
awiBugaeiieii  vvnmsemn  mm  oie  leuicu 
Jahre;  nach  mancherlei  Leiden  starb  er  in 
Schwermut  fast  gleichzeitig  mit  seiner  Fran 
and  wurde  in  S.  Agoetino  begraben.  Unter 
asMiHi  Schülem  amd  Giovanni  Cnsoetono 
Ciamberlano  ans  Tend  and  Giovann!  Onr- 
boni  aus  Tolentino,  sowie  sein  Neffe  Giacinto 
Camassei  zu  nennen.  Andrea  kommt  seit 
1684  in  den  Akten  der  Akademie  vor,  in 
der  er  wiederholt  das  Amt  einet  M^inalore 
di  ptttura"  bekleidete.  Er  war  ein  KBnstler 
von  ernstem  Streben,  der  sich  durch  gewis- 
senhaftes Studium  der  Natur  eine  gründ- 
liche Kenntnis  des  Nackten  angeeignet  hat 
and  in  seinen  Kompositionen  mit  einem  vor- 
ndanctt  Stil  anmutige  Zeichntmg  and  sdiSne 
Färbimg  verband.  Werke  in  Rom :  Der  Pa- 
lazzo Barberini  hat  von  ihm  im  nördlichen 
Flügel  zwei  Deckenfresken,  die  Erschaffung 
der  Engel  und  den  Pamat^  auBcrdem  zwei 
groBe  Ölgemälde,  Jagd  der  Diana  and  TStong 
der  Niobiden ;  in  dem  1828  durch  Urban  VIII. 
restaur.  Baptisterium  bei  S.  Giov.  in  Laterano 
die  beiden  groBen  Fresken  rechts  v.  Eingang, 
Schlacht  und  Triumph  des  Koostantin  (1786 
aasgebessert);  1688  das  AltaiUld  der  Man« 


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des  hl.  Sebastian  ia  teiBir  Erd»  attf  dem 

PaUtin;  1638  die  Marter  des  hl.  Bartholo- 
niua  für  den  Papst;  1634—1686  ein  Altar- 
bild des  S.  Beraardo  in  der  nach  1870  ab- 
tabrocfatnea  Kirch«  S.  Qtjo;  der  tote  Oiri- 
•tttt  in  der  dritten  Kapelle  Utda  der  Kapn- 
nnerldrdie;  die  Himmelfahrt  der  Jungfrau 
in  der  ersten  Kapelle  links  des  Pantheons; 
zwei  Fresken  in  den  Lünettcn  der  leisten 
ÜBto  in  S.  Csflo  ai  Catinari,  dsi^ 
KificnMttCB?  Ae  sAr  vcnloriMM 
Himmelfahrt  in  der  Tribüne  von  S.  Maria 
in  Via  Lata;  das  Bild  des  Hauptaltars  von 
S.  Bi^io  in  Traatevere,  darstellend  die  Ma- 
domn  mit  S.  Simone  Stok;  an  der  FaiMde 
1K»  S.  Biacfa  ddh  pBgnottB  das  trols  der 
Verwitterung  immer  noch  ausdrucksvolle 
Fresko  des  Heiligen,  der  ein  Kind  heilt  In 
Spcllo  hat  die  Kirche  S.  Lorenzo  ein  Altar- 
bild der  Gdnirt  Christi;  in  Bevagna  cnthilt 
de  IQrdie  des  Klosten  S.  MarghefHa  did 
Bilder :  Marter  der  Heiligen,  unbefleckte  Emp- 
fängnis und  ein  Wunder  des  S.  Filippo  Neri; 
in  Foligno  ist  die  Kuppel  des  Domes  von  ihm 
ansienialt  Parma,  g««»»t«im^  Dalaar:  Oiri- 
stos  1MMI  Bngdn  beweint;  Madrid:  Leidien- 
begängnis  eines  römischen  Kaisers;  Wien 
Kaiser!.  Gal.  No  537  (aus  Sammlung  des  Erz- 
herz.  Leopold  Wilhelm):  Juno  auf  dem 
Ff anenwagen.  Man  fcsont  von  Camsssri  zwei 
ucuuuie  ikH|iiusuuM<  ve  jiniyira  tun  am 
schlafenden  Jesuskind  und  die  Jungfrau  mit 
Joseph  und  Johannes.  F.  F.  Aquila,  P.  Fi- 
danza,  C.  Bloemaert,  R.  Persyn,  J.  Bergler  u. 
J.  Fr.  Greuter  haboi  nach  C.  gestochen. 

N  •  f  1  e  r,  Kstlerlex.  n  n.  Monosr.  I  136,  HO, 
930.  —  Boni,  Biografia.  —  Orlsndi.  Abece- 
4brio  es  f.  —  Grande  Encyclop.  VIII  103S.  — 
Baldinucci,  Not  dei  prof.  IV  57».  —  M I  •  - 
■  i r i n t.  Mem.  etc.  463.  —  Carapori,  Raccolta 
di  C»t.  Ä2.  —  MalT«»ia,  Feliina  pittr.  — 
Tili,  AramaeJtraraento  12.  34,  117,  183,  18Ö, 
M8,  88»,  30«,  329.  —  T  i  1 1,  Nuoto  Studio  50«.  — 
TIti,  Detcris.  13.  43,  13Ö,  206,  209,  8W.  318, 
333,  3«3.  —  Pa«coli,  Vitt,  I  38  ff.  —  Pas- 
teri  167  ff.  —  Bartsch,  P.-Gr.  XIX  72.  — 
L  e  B  1  a  n  c,  Manuel  I  57*.  —  Bertolotti, 
Art.  Bologn.  1«1.  —  Arth.  stör.  d'Arte,  Ser.  II, 
Vol.  III,  31.  —  Jahrb.  d.  Kataamml.  d.  dcterr. 
Allerb  Kaiaerh.  lSg3  I  S.  T.  110.  —  Lansi, 
Stor.  II  141.  —  T  i  c  o  f  1  i.  Di«.  I  258.  —  A 1 1. 
Preaencini,  Vita  ed  opere  del  pitt.  A.  Ca- 
massd,  Assini  1880.  —  Archiv  d.  Akad.  S.  l.uca 
—  Dcpositaria  Generale  im  röm.  StaataarchiT.  — 
Pfarrb  v.  S   Andrea  d.  Fratte  und  S.  Marcello. 

Friedr.  Noofk. 

Camaaaei,  G  i  a  c  i  n  t  o,  Maler  und  Kupfer- 
stecher, Neffe  des  Andrea  C,  um  1670  in  Rom, 
1678  Mitglied  der  Akademie  von  S.  Luca  zu 
Rom,  nadi  ifan  hat  GuiL  VaDet  Madonna  mit 

Kind  Restochen.  er  selbst  Stadl  daa  Htclbtatt 

TU  i!  Tevere  incatenato. 

F  ü  s  «  1  i,  l^x.  Suppl.  —  Heineclcen,  Dict. 
d.  artift  III.  —  Z  a  n  i,  Enc.  met.  —  M  i  »  «  i  - 
ri  n  i,  Accad.  di  S.  Luca  p.  464.  R.  C. 

Canuttc,  Etienne-Joseph,  f ranzös. 
Bortritmakr.  geb.  tt.  11.  1808  i«  Saint-a- 


saira  (Var),  sidlle  1888.  UM.  18«^  1881  im 
Sakw  aus. 

Bellier-Auvrsr,  Dict.  gfa. 

Casuyas,    J  e  r  o  n  i  rr,  •  >,    Goldschmied  In 
Barcelona.    Im  dortigen  Ardüv  der  Gold- 
schmiedeinnung  eine  Zeidunag  n  cinam 
OL  dat  ».  Mai  1681 

Vliass.  Adle.  II  tt.  M.w.  B, 

CsmbaH,  Francisco,  von  einigen  Cate- 
leri  oder  Cabalieria  genannt  Malkirqnini- 
sdisr  Kihistler  im  18.  Jahrh,  Hofmaler  des 
KäugB  D.  Janas  IL,  in  «iMi  Aoftrag  er 
daa  ScbloS  in  Bdfver  und  den  Palast  in 
Palma  ausmalte ;  nichts  dsMB  Ilt  erhalten. 

V  i «  a  «  a,  Adic  I  34.  M.  v.  B. 

CambaroOk  Toribio  de,  span.  Baumeister, 
der  1488  in  Gemcinscbsft  mit  Fernando  de 
ftiiiihin  daa  BsaadMoerkkMter  S.  Maria  da 
Piascs  in  den  Bergen  von  Littaaa  itiichlrtai 

LUgnno  y  ABirels,  NeUe.  I  IM. 

Cambarino,  s.  Samharino. 

Cambaaio,  C  i  e  c  o  da,  s.  GotuUi,  Giov. 

CambeUetti,  D  u  i  1  i  o,  Maler,  Bildhauer  und 
Graphiker,  geb.  1870  in  Rom,  Schüler  Aleas. 
Moranis  in  der  Lehranstalt  des  dortigen  Mu- 
seo  Artistico  Industriale.  Schon  in  seinen 
Illtistratiooen  für  den  „Impietrito"  bekundete 
er  sich  als  ein  eb«nso  eleganter  wie  origineller 
und  phantasiebegabter  Zeichner,  und  dkse 
Originalität  und  Vielseitigkeit  der  Gestsl- 
tongskraft  trat  dann  besonders  aag<enfil% 
zutage  in  seinen  für  das  .\rgrntina -Theater 
in  Rom  entworfenen  Figurinen  und  Szenerien 
zu  Shakespeares  .Julius  Caesar"  u.  zu  Ga- 
briele d'Annunzios  Drama  ,JLa  Nave"  (1908), 
dessen  Buchausgabe  er  gleichzeitig  mit  IIIn> 
stratioaen  schmückte,  sowie  auch  in  seinen 
Entwürfen  zu  den  mannigfachsten  kunstge- 
werblichen Erzeugnissen  u.  in  verschiedeocn 
Werken  der  Kleinplaatik,  wie  sie  in  den  Ialil> 
jährigen  venezianischen  u.  rSui lachen  Kunst» 
ausstcllungen  zu  sehen  waren  (darunter  präch- 
tige Vasen  mit  Tierfriesen  und  eine  „Mi- 
nerva** \m  Gold-Bronze).  Aus  der  Preiskon- 
kurrenz tmi  einen  Plalcatentwurf  fnr  die  f6- 
misdien  JubUlomsfeste  1811  ging  er  sIs 
Sieger  hervor  mit  einer  von  Chappuis  in  Bo- 
logna lithographierten,  grandios  wirkenden 
Adlergruppe. 

L  C  i  1 1  a  r  i,  Stor.  d.  Arte  contemp.  ital. 
(1909)  p.  417.  —  II  Maraocco  1907  N.  58  p.  1  — 
II  Secolo  XX  1908  p.  179  ff.  —  Viu  d'Arte 
1910  p.  195.  L.  CäUtH. 

CsmbeilailVi  Joseph^  Bildhauer  and 
datdtt,  gA.  tn  Antwerpen  am  11.  M.  IfHk 

t  in  Tinis  am  81.  1.  1821.  1771  Schüler  des 
Alex.  Fr.  Scbobbens  in  Antwerpen,  ging  dann 
nach  Paris,  wo  er  mehrere  Arbeiten  für  die 
Sorbonne  und  andere  öffentliche  Gebinde  sns- 
fihrte.  1796  war  er  hier  Chef  des  BQdhaner» 
ateliers  von  Jacobs.  Dr^fmhcr  1806  kehrte  er 
nach  Antwerpen  zurück,  das  er  im_Mai  1806 
wieder  verlla^  nm  akli  aacb  St 


4a6 


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Caxnbct  —  Cwnbi 


SU  begeben.  Hier  führte  er  einige  sehr  be- 
deutende Aufträge  aus,  darunter  das  GraboiaJ 
des  Grafen  Savadosses  im  Newiki-KkMter  o. 

das  Giebelrelief  d.  Mititärschule.  1810  wurde 
er  iura  Mitglieds  der  Petersburger  Akademie 
u.  bald  darauf  zum  Chefarchitekten  des  Gou- 
vernements Georgien  crnatmt ;  als  solcher  sie- 
delte er  noch  im  Dezember  desselben  Jahres 
nach  Tiflis  über.  Bald  nach  der  Schlacht  von 
Waterkx)  sandte  C.  an  König  Wilhelm  I.  der 
Niederlande  einen  Entwurf  für  ein  Denkmal 
Sur  Eriniifrung  an  den  Sieg  der  Verbün- 
deten. Zu  seinen  Schülern  gehören  Qu  An- 
dri  van  Ophem  und  Matthieu  Keaael«. 

Nag  I  er,  Kstlerlex.  II  303.  —  Rombouts 
et  Lerius,  Liggeren  II  834.  —  Edm.  Mar- 
chai, La  Sculpt  etc  hclses,  IH'J")  Rev  g6n. 
de  l'archltecturc  (hr»«,  v.  Crmi  Düly)  1873 
p.  223/24.  ^    Starije  Godi  1908  p    108.      H.  V. 

Caabct,  Henri,  Maler,  geb.  am  16.  10. 
1860  in  \^fOBt  t  dModa  un  4.  8.  18M;  Schü- 
ler von  Poncet  an  der  dortigen  Ecole  des 
B.-Arts,  dann  von  Tollet  in  Lyon  und  schließ- 
lich von  Bonnat  in  Paris.  Debütierr?  l^S-)  in 
der  Lyoner  Salon-Ausstellung  mit  einem 
Porträt  und  beschickte  sie  dann  ebenso  wie 
den  Pariser  Salon  bis  1894  mit  weiteren  Por- 
träts sowie  mit  einigen  Genrebildern.  Von 
letzteren  sind  als  vielverspreclietidp  Talent- 
proben des  zu  früh  Verttorbenen  bervorzu- 
iMbcn:  Droit  dTttil«  (Lgron  1800),  —  ChaiM 
CPteis  1891). 

Aidk  der  Ljroaer  Eeok  dM  B^-Afti.  —  lavamt 

1890  p.  17».  STViat. 

Cambges,  .Simon  des,  (gen. de Gravieres), 
Goldschmied  in  Namur,  fertigte  zwischen  1466 
und  1474  eine  Anzahl  Kirchengefife  fBr  die 
Kirche  St  Aubaia  in  Namur,  danuiter  «ine 
Monstranz. 

Le  Beffroi,  III  135.  202/3.  R.  C. 

€«aibl  (Cambio),  gen.  Bomtarda,  ctne 
cfcmoDucr  KSnitlerfimiUe^  die  nldit  mit  den 

beiden  Familien  Campi  (s.  d.)  aus  derselben 
Stadt  zu  verwechseln  ist.  Diese  Künstler 
lieißen  in  chronologischer  Folge: 

Andrea  I.,  Ornamentbildhauer,  der  mn 
1110  letrte  und  den  größten  Teil  aeiner  Ar* 
bdlen  (nicht  bekannt)  außerhalb  der  Hdmat 
in  Rom  schuf.  £r  hatte  drei  Söhne: 

1)  GaleazsOb  tfiditiger  Goldschmied  and 

Maler,  der  am  Mailär^der  Hofe  des  HerzoRS 
Franz'  IL  Sforza  (1493 — 1535),  de&sen  Por- 
trät er  sehr  ähnlich  malte,  in  hohem  Ansehen 
Stand  und  in  S.  Maria  della  MUericordia 
Öctxt  S.  Maria  Maggiore)  zu  Bergamo  einen 
vergoldeten  .Mtaraiifsatz  au«  Kupfer,  beRon- 
ncn  von  Simone  da  Pavia,  vollendete,  Teile 
der  Predella  in  der  Accad.  Carrara  in  Ber- 
gamo erhalten.  Er  war  ein  Freund  des  Ber- 
nardino  Campi. 

2)  Jacopo,  gleichfalls  Goldschmied,  der 
um  1521  blähte  und  seinem  Bruder  in  Ber- 


gamo bei  dem  Altaraafsatx  half  (Anonimo 
MbnUiano  Aoflg^  WHHamaon  1808  pi.  T^. 

8)  Giovanni  Battista,  Marmorbild- 
hauer, Stuckokünstler  u.  Holzschnitzer,  1 1583 
in  Cremona,  führte  mit  Hilfe  seines  Sohnes 
Sinidioro  u.  aeinca  Neffen  Brunorio  um  1666  d. 
StudBoadnrodc  in  4m  Kapella  det  SS. 
Sacramento  und  della  B.  Virginc,  gen.  del 
popolo  im  Dom  zu  Cremona  nach  dem  Ent- 
wurf von  Franc  Dattaro,  gen.  il  Piziafoco, 
aus.  (Ertfere  Kapelle  wurde  lfi&&  voUstindig 
erneuert)  Weitere  StuckoaiMtan  von  üun 
zeigen  die  Kapellen  SS.  Giaconio  tmd  Fi- 
lippo  sowie  S.  Girolamo  in  der  Kirche  S. 
Sigismondo  in  Cremona.  Der  Declcenschmuck 
in  Stucko  des  Saales  delle  Qtuttro  Porte  im 
Dogenpalast  xa  Venedig  nach  dem  Bntwnff 
Palladio's  wird  einem  Meister  Bombarda  zu- 
geschrieben ;  wahrscheinlich  ist  dieser  mit  un- 
serem Künstler  identisch.  (Moschini,  Nuova 
Guida  di  Venezia  1834  p.  91.)  AuBer  diesen 
Stuckoarbeiten  stammt  der  Marmoraarltopiiag 
des  Franc.  Sfondrato  beim  Altar  des  SS. 
Sacramento  im  Dom  von  Cremona  von  ihm 
(1.550),  und  auf  Grund  von  Stilverwandtschaft 
mit  dieser  Arbeit  wird  ihm  das  Grabmal  in 
S.  Domenico  nahe  dem  Portal  ngeadiriebeB. 
Am  20.  11.  1569  erhielt  Giambatti^ta  drn  Auf- 
trag (gemeinsam  mit  Giulto  und  Bcrnardino 
Campi,  denen  die  Malerarbeiten  übertragen 
wurden),  den  Triumphbogen  über  dem  Altar 
del  SS.  Sacramento  im  D>om  mit  Stodcoarbci- 
ten  anszuschmüdeen.  CSnelii,  Notide  CremoiL 
1879  p.  198.) 

Brunorio  (Brunoro),  Bildhauer,  Holz- 
scbnitier  und  Stodrakünitkr  in  Cremona  nm 
1686,  war  ein  Soim  dea  Gaffati»  n.  arbeitete 
gemeinsam  mit  seinem  Oheim  Giambattista 
und  dessen  Sohne  Sinidoro  im  Dom  zu  Cre- 
mona. 

Sinidorob  Bildbauer,  Holaacbnitaer  und 
Stucidcänstler.  Sohn  de»  Giovanni  Battiaci^ 

um  1665  in  Cremona.  Sein  Sohn  Giovanni 
Battüta  juniore  übte  um  1600  die  Malerei  in 

Belisario  (Belisare),  Bronre-  mid  Ma- 
jolikakünstler,  wahrscheinlich  Sohn  des  Gio- 
vanni Battista  und  Brudt-r  des  Sinidoro,  f  im 
Juni  1608^  wirkte  am  Hofe  der  Gonzaga  in 
Mantoa  ab  GesdiatqiieOer  (1600).  ah  Ifnlo- 

likalcünstler  (1692),  an  dem  H'iS  von  Me- 
daillen und  als  Leiter  der  Münze  tätig  (1593 
bis  159D).  Er  war  Freund  des  Giovanni  Bo- 
logna, den  er  in  Mantua  1086  gastlich  in 
seinem  Hause  aofnahm,  tmd  fSr  den  er  den 
Unterhändler  mit  dem  herzogl.  Hofe  bildete. 
Ein  Sohn  von  ihm,  yincenso,  lebte  in  Verona 
(1626).  (Bcrtoiotti,  FIgnU  etc.  alla  Corte  di 
Maotora.) 

Zu  derselben  FaniHe  gilifiwn  fienier,  cIMm 
daS  sich  das  verwandlKhiftUclir  VerUllnii 

feststellen  läOt: 


4t7 


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CwBbi 


Altobello,  Goldschmied  in  Cremona,  der 
für  die  Kirche  S.  Bartolomeo  1540  einen  sil- 
bemen  Arm  mit  vergoldetem  Fuß  als  Reli- 
qnir  für  citie  Reliouie  des  &  Biagio  vcr- 

Andrea  II,  ein  hervorragender  Medail- 
leur, um  1600  in  Cremona  xind  ein  sehr  ge- 
schickter Nachahmer  antiker  Münze,  über  den 
am  81.  6.  1676  Ercok  BaMO  aw  Bo- 
iQgu  an  4*D  Gfdhenwt  TirMcwco  dcf  M«- 
did  von  Todcana  ausführlich  berichtete.  Von 
•einen  Medaillen,  die  teilweise  Bora,  oder 
Bomb,  bezeichnet  sind,  sind  bekannt:  die  sei- 
ner Frau,  Leonora  Cambi,  der  Locrexia  de' 
Media,  erster  Gemahlin  Alfooso's  II.  d'Este, 
der  Violiate  Bruavola,  der  Lodorica  Poggi, 
des  GnHo  Vedriani,  der  Lodovica  Felicina 
Rossi,  des  bolognes.  Anatomen  G,  C.  Aran- 
zio.  des  bologn.  Edelmanns  A.  dall'  Armi,  des 
Vizekönigs  von  Sizilien,  Ferd.  Franc.  d'Ava- 
k»  (t  1571).  de»  Ippolito  OitiaoU  am  Padtta, 
dM  BiKbol»  CMogsia.  Gabriele  Pianma 
MM  Venedig,  des  Girolamo  Mipcroni  aas  Mai- 
land, des  Dichters  und  Historikers  Giambatt 
Pigna  aus  Ferrara  (1608—76)  (2  Varianten), 
des  Lod.  Rinaldo,  der  IsabeUa  MÜiaiii 
Varianten),  und  5  Portritt  Unbcicaiinler. 

Z  a  i  •  t,  Not  de'  Pitt  ecc.  Cremon.  1774  1 
219.  —  Fr.  Bartoli.  Notisia  ecc.  1776  II  189. 
"-Fr.  Bartoli,  Pitt  scnit  arch.  d'Italia.  17»3 
n  ML  —  P  a  n  n  i,  Dlpint  di  Cremon.  1762 
p.  27,  31.  —  Z  a  n  i,  Enc.  mct  —  Grataelli, 
Abeced.  de"  pitL  Cretnon.  i887.  —  Bertolotti, 
Figuli  ecc.  al  Corte  di  MantoT.  IMO.  —  Armand, 
lIMaill.  IUI.  188.1  I  214;  II  296;  III  95.  — 
G  r  u  y  e  r.  L'Art  Ferrar.  1897  I  6W.  —  L.  F  o  r  - 
r  e  r,  Dict  of  Medall.  1»04.  —  Milane,!, 
SpogU  inediti  ddl'  Archiv.  Mediceo,  filu  674 
&  Utt.  —  GaUerie  Nadoii.  IV  18M  p.  256 
W.  1«1.  —  Kass.  d-Arte  1904  p.  45.  R.  C. 

Cambi.  Altobello«.  Aadre«  I  v.  II, 
s.  1.  Artikel  CtmbL 
CaaU.  Aodrea  di  Gitiliano^  UMm- 

tnrist,  Scrtptor  und  Notar  in  Bologna.  1888 
ichrieb  er  für  die  Societi  de:  noUi,  bei  wel- 
cher er  auch  immatrilttiliert  war,  ein  Rubrik- 
buch (rubricario)  u.  die  Matrikeln,  tdiinäckte 
diese  mit  den  bezüglichen  Miaiatnm  und 
erhielt  dafür  10  bologiieier  Lire. 

.  ^-  H'.'Äll?»«*Jr«'«'*'  «^aitt  ia  Bo- 
Im  dal  XOL  al  XVIII.  sec.  (Aieh.  stw.  ital., 
ttr.  V,  T.  XVni  1996  p.  868-9).  —  Ders.,  H 
palano  e  Ia  cappella  dei  Nbtai  in  Boloipia. 

Sepert  f.  Kstw.  XXI.  1898  p.  184.)  —  De»»., 
eollcxlone  deUe  miniatnre  nell'  Arcb.  di 
Suto  di  Bologaa  (Atch.  Mar.  dell'  Arte,  VII, 
P-  •*)■  T.  Gtnpkh. 

Cambi.  Belisario  d.  BranorlOb  !• 
Artikel  Cambi. 

Cambi,  Francesco,  Maler  in  Florenz. 
Von  ihm  das  Icben.sgroßc  Bildnis  des  Malers 
und  Kupferstechers  Stefano  della  Bella,  von 
1648. 

Kit  d.  UffiaicQ  18SL  W.  Bomb». 

Cum,  Galtasso^  a.  1.  Artikel  Cambi 
ODd  CmmH 


Cambi,  Caspare,  ital.  Medailleur  aas 
Cremona,  war  bis  1610  aa  der  rön.  >*"tt 
ngestellt  und  VorglQ«Mr  des  Giaeon»  An- 
giuolforo  ana  Mailand.  6  Medaillen  des 
Fvetea  Clenens  VIII.  (Ippolito  Aldobran- 
dini)  kennt  man  von  seiner  Hand  (aus  den 
Jahren  15Ö5— Ö9)  und  eine  andere  den  Flui 
Po  mit  Wasservögeln  darstellend  (1698).  Sie 
mitAuHialune  dner  einzigen,  die  Cam- 
Mo  «gnieit  ii^  «dt  Gaap.  Cambi  bezeichnet. 

Araaad.  MM.  ItaL  I.  cdia.  I  304;  ii:  hs. 
-  Bertolotti.  AitiK.  lomhaid.  a  Roma  ii 

CB»M,6iov.Batto.  Jacopo,s.  I.Art. 

Cambi. 

Cambi,  Ottaviano,  Maler  voo 
im  17.  Jahrb.,  Schüler  von  Ri^*^  < 
da  Botogna^  Er  aoU  ein  Trakm  iber  die 
Maler«  veffA  iib«iL 

r.!'V''*"'A5S!*!f  -  Santoni. 

Carthi,  Sinidorov  «•  1.  Artikel  Cambi. 

Cambi,  Ulisse,  ital.  Bildhauer,  g.b  im 
22.  9.  1807  in  Florenz,  t  ebenda  am  8.  4, 
1895,  Sohn  eines  Bildhauers,  studierte  auf  der 
Akad.  in  Florenz,  und  jpag  nach  Verlethung 
elnca  dlilvi^en  Stlpeudinma  mdi  Rom,  von 
teoar  einige  Arbeiten  in  klassizistischem  Stil 
xorfidcbrachte :  Daphms  u.  Cbloe,  Labronzio. 
Psyche  (jetzt  in  der  Accad.  delie  B.-Arti  in 
Florenz).  Nach  seiner  Rüddcefar  nach  Flo- 
renz schuf  er  für  seinen  Freand  Salmtcili, 
Soin^  daa  Grabmal  im  Kloster  von  S.  Croce 
in  fibertriebeueiu,  rückstchtslosem  Realismus. 
Glücklicher  ist  das  Grabmal  für  den  Mir- 
chese  Tempi  in  der  Annunziata  in  Florcaa, 
vor  allem  das  Relief  mit  Engeln,  und  du  ifir 
die  Marchesa  Vittori  an  den  Porte  Saote. 
1867  beteiligte  er  ridi  femetaM«  mH  den 
Archtteirten  Falcini  nn  tWr  Konkurrenz  für 
das  Wellington-Grabmal  in  London.  1861  er- 
hielt er  die  k  l  lcne  Medaille  für  Eva  mit 
ihren  Söhnen.  schuf  er  daa  Standbild 

für  Francesco  Burlamacchi  anf  der  Piana  S. 
Mtchele  in  Looca  und  arbeitete  etwas  später 
die  Figur  der  Sleonora  d'Arborea  für  Ori- 
stano  in  Sardinien,  das  Goldonidenkmal  für 
Florenz  und  den  ßcnv.  Cellini  für  die  Loggia 
der  Ufüzien.  Zwei  andere  .Arbeiten  in  Flo- 
renz sind  der  Biachof  Tanuoci  an  der  Dooi- 
faonde  d.  S.  Maria  Matdalena  an  S.  Chxe. 
Besonderen  Erfolg  hatte  er  mit  seiner  Wie- 
dergabe von  Kindern;  Moses  in  der  Wiege 
schenkte  er  1886  der  Königin  Margherita  u. 
Amor  als  Bettler,  den  er  in  Paris  ausstellte, 
muBte  er  SOmal  kopieren.  Gelungen  ist  der 
Brunnen  mit  Putten  und  Delphinen  am  Dom- 
platt tu  Prato.  und  Grabengel  in  Brüssel  und 
in  Fterenz  (Grabmal  Familie  Ros<e).  Seine 
Kunst  schwankt  zwischen  Klassizismus  u.  dem 
Verismus  der  2   Hälfte  des  19.  Jahrh. 

O«  Gttbecnatia,  Dit.  d.  att.  haL  —  Cle- 
aent  and  Butt oa,  AftiHB  of  tte  ttk  Cca«. — 


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A.  R.  Willard,  Bist  of  modern,  ital.  art  p.  118. 
—  CAIIari  Slor.  datt*  wM  «gatai«.  ittl.  1009. 

G.  B. 

Caabi,  V  i  n  c  e  n  z  o,  s.  1.  Artikel  Combi. 

Cambiati  (Cambiaso),  Antonio,  ital.  Kup- 
ferstecher des  18.  Jahrh.  aus  Florenx.  Es 
werden  voo  ihm  genannt  eine  Trinität  nach 
Cigoli  (BUd  in  S.  Croce  in  Florenz)  u.  David 
mit  Abigail  nach  Reni.  Ein  Bildnis  des  Flo- 
ftntinen  Coote  Lor.  Magalotti,  eine  schwache 
Arbeit,  ist  bezeichnet:  Ant.  Cambiagi  inc.  A. 
1762 

N  »gl  er,  Kstlerlex.  II  305.  —  T  i  c  o  1 1  i, 
Di«,  I  258.  -  Heinecken,  Dict  III  538.  — 
G  a  n  d  e  1 1  i  n  i  Kot  d.  intagl.  I  170.  —  L  e 
B 1  ■  n  c.  Man.  I  572.  P.  K. 

CaiMiWb  Juan  Pablc^  BUdhraer  itaL 
Rerinrnft,  Schüler  des  Clemeote  Viraga  Mit 

Jacome  Trezo  hat  er  an  den  Grabstatuen  der 
l(gl.  Familie  im  Escorial  gearbeitet,  wofür 
er  1681—1001  Zahlungen  empfing.  1693  war 
er  mit  AnfeitiguDg  neuer  Münzstempel  be- 
KÜiiftigt.  1608  gdiOrte  er  m  den  KQottlerBk 
welche  den  Nachlaß  Philipp«  II.  zu  schätzen 
hatten.  ltK)7  arbeitete  er  das  Santiago  Ordens- 
hraiz  für  Ponqieo  Leonis  Statue  des  Herzogs 
von  Lerma  im  Kk«ster  S.  Pablo  zu  Valladolid. 

Ccan  Bermudez,  Dicc.  I  190—01.  — 
Marti  y  Monaö,  Eatad.  Uat  utiat,  eaeiim. 

CamMafOb  Rinaldo^  Architekt,  f  1640  in 

Cremona,  entwarf  1819  das  Kloster  der  Ere- 
mitani  di  Bant'  Agostino  in  Castelleone  und 
war  nach  einer  früher  vorhandenen  Inschrift 
Erbaner  der  Kirche  S.  Bartokmieo  ia  Cre> 


G  r  a  5  ?  e  n  i,  Abeced.  hiogr.  ejc.  1827.   R,  C. 

Cambisso,  .Antonio,  s.  Cambiagi. 

ClMbiaso,  G  i  o  \  .1  n  n  i  d  i  Bartolom- 
Bco  da,  Maler  aus  Cambiaao  bei  S.  Qnilico 
in  Vat  di  BotceTera  (Lignrlen),  geb.  1486 
(laut  Angabe  Sopranis),  f  zwischen  1577  und 
1679  (laut  urkundl.  Feststellung  Alizeris); 
Schüler  von  Ant.  Semino  in  Genua,  weiter- 
gebildet uiHer  dem  Einiiuae  dea  aeit  1688 
eboida  beachift^ten  Ferioo  dd  Vaga.  Von 
adnem  weiteren  Leben  wissen  wir,  nachdem 
Sopranis  biographische  Angaben  von  Alizeri 
als  absolut  unzuverlässig  nachgewiesen  wur- 
den, nkht  viel  mehr,  ab  dall  er  in  Genna  ver- 
heiratet war,  von  seiner  Gattin  zunichit  mit 
einem  (später  in  Genua  als  Tuchhändler  nach- 
weisbaren) Sohne  Faolo  u.  hierauf  1627  wäh- 
rend eines  vorübergehenden  Aufenthaltes  in 
Mooeglia  (Riviera  di  Levante)  mit  daem  8. 
Sohne  Lnca  beschenkt  wurde,  den  er  aelbtt  im 
Malen  und  Modeliieren  unterrichtete,  u  daß 
er  durch  diesen  jüngeren  Sohn  Luca  1558 
mit  dem  Erzbischof  von  Genua  in  Angelegen- 
hnt  aeinea  Landbeaitzca  im  heimatlichen  Val 
di  Poloevera  vethanridte.  Ala  etwa  75— 80jili- 
rigen  Greis  porträtiert  erblicken  wir  ihn  auf 
dem  im  Besitze  des  Marchesc  Spinola  zu 


Nervi  befindlichen  prächtigen  Selbstbildnis 
•eines  Sohnes  Luca  C,  der  sich  hier  am  BUd- 
nia  aeinea  Vatera  arbettead  dargcatdlt  hat 
Aia  IddBdi  erfadten  gebticbciKa  dgcnbladi- 

ges  Tafelgemälde  des  Giovanni  C.  konnte  Ali- 
zeri  durch  eine  Genueser  Urkunde  vom  6.  8. 
1646  das  mit  der  gleichen  Jahreszahl  datierte 
dretteiUge  Altarweric  in  der  Kirdie  in  Brc 
canecea  bd  CMavari  nadiwdaea,  daa  auf  de» 
Mittelbildc  die  Himmelfahrt  Christi,  auf  den 
Flügelbildern  die  Heil.  Christopborus  u.  An- 
toninuf  Martyr  dargestellt  zeigt  (u.  zwar  im 
üblichen  Zeitstile  der  Raffael-  und  Michel- 
angelo-Nachfolge,  laut  Alizeris  Gewährsmann 
Franc.  Gandolfi).  Für  ein  Freskowerk  von  der 
Hand  des  Giovanni  C.  erklärt  Alizeri  femer- 
hin  (aus  einer  Notiz  bei  Soprani-Ratti  I  98  o. 
ana  8  auf  Genueser  Fassadenmalereien  des 
Meisters  bezüglichen  Urkunden  vom  97.  9. 
1647)  einen  aus  dem  Abbruch  eines  Hauses 
bd  S.  Doraenico  zu  (jenua  in  die  dortige 
Aeeadania  Ligustica  geretteten  und  in  die 
Treppenhauswand  dieses  Akademiegebäudes 
eingelassenen  Mauerfries  mit  Darstellungen 
von  Flußgöttern,  Faunen,  Nymphen  u  Putten 
(vermutlich  mit  Luca  C.  gemeinsam  ausge* 
fflhrt).  Alizeris  Vermutung,  daB  Giovanni  C 
auch  an  Lucas'  Jugendwerk,  den  1544  ent- 
standenen, deutlich  zwei  verschiedene  Künst- 
lerhände erkeniun   lassenden  Giganten-  und 

Iliaa-Fresken  im  Festsaale  des  PaL  Doria-Spi- 
aola  att  AequaadarParic  (jetzt  PrÜdctnr) 

mitgearbeitet  haben  dürfte,  hat  neuerdings 
auch  Wilh.  Suida  als  wohlbegründct  akzep- 
tiert. SchlieBlich  sind  in  den  Kupferstich- 
kabinetten  hie  und  da  noch  Handzeichmingen 
Gkmaud  Ca  nadiweialMr,  nainentlldi  qna* 
driertc  Proportions-  und  Aktstudien,  wie  sie 
schon  von  verschiedenen  ital.  Quattrocentisten 
auageführt  wurden,  als  deren  Erfinder  jedoch 
der  übereifrige  Lokalpatriot  und  Andedoten- 
sdireiber  Soprani  aemen  Genueser  Hefanat» 
K'enossen  hinstellen  wollte. 

Soprani-Ratti,  Vit«  de'  Pitt.  etc.  C«w>- 
veai  (1768)  I  32  ff.,  77  ff.  —  Aliteri.  Not 
dei  Prof.  d.  Dis.  in  Liguri«  (1870  ff)  III 
45f.— »78.  —  Mireur,  Dict.  dc«  Ventej  d'Ait 
(1»Ü2)  II.  —  W.  Suida,  Genua  (Ber.  Kunst- 
Stätten,  Leipzig  190«)  p.  146,  152.  * 

^-"""'t  (Cangiaan),  Luca  (Luch*tto, 
Span.  iMqiute),  Ifaler  und  Bildhauer,  geb. 

im  Oktober  1527  in  Moneglia  (Riviera  di  Le- 
vante) als  Sohn  des  Malers  Giovanni  C, 
t  1686  in  Madrid;  Sdiüler  seines  Vaters,  der 
ihn  Handzeichnungen  italien.  Renaiaaance* 
mcister  kopieren,  tar  Festigung  aefaea  Fonn^ 
pcfühles  Tonfisruren  modellieren  und  als  V(Oir- 
bilder  für  die  dekorative  >fonumentalmaIerd 
im  Palazzo  Doria  zu  (iemia  die  Fresken  des 
Perino  dd  Vaga  und  des  Pordeaone  studieren 
lieft.  Lattt  Sopraida  Beridit  tonnte  Loa 
schon  mit  15  Jahren  seinem  Vater  bei  dessen 
Genueser  Fassadenmalereien  ood  Innendeko- 


4ag 


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ratiooen  als  Gehilfe  zur  Hand  gehen,  und 
bereits  1M4  schuf  er  mit  jenem  gemeinsam 
die  u^fi*«— voo  Mut  tmd  Kraft  überscbäo- 

^^A^^^k^l^M^  ^^^^UA     ^^^^B^^MiSAA^^k^^^     ^B^h^l^  ^^^^^^^ftA 

flWiMwn  t  mr  monsoKB  mcii  eiwu  uai  icu 

und  schwerfälligen  GiRanten-  u.  Ilias-Fresken 
im  Festsaale  des  Palazro  Doria-Spinelli  (jetzt 
Prätcktiir)  am  Acquasola-Park  zu  Genua. 
Nach  Soipraots  Meimmg  mx  Loca  auch  <kr 
Maler  der  PMe»dwrfrMfcea  Jcoes  Hauset  bei 
S.  Domenico,  von  dessen  Abbruch  der  TOn 
Alizeri  dem  Giovanni  C.  zugewiesene  mytho- 
logische Fries  im  Treppenhause  der  Acca- 
demia  Lignstica  herstammt ;  vermutlich  waren 
audi  dieae  Fresken  von  Vater  und  Sohn  ge- 
meinsam ausgeführt.  Im  freundschaftlichen 
Verkehr  mit  dem  1549  von  den  Sauli  nach 
Genua  benifenen  umbrischen  Architekten 
Gel.  Alessi  und  mit  dem  seit  etwa  1666  in 
Genua  ansiisigen  bergama&kischen  Architek- 
ten, Bildhauer  und  Maler  Gtambatt  Caetello 
knie  Luca  daim  nicht  nur  maBvoner  und 
mluger  komponieren  und  sorgfältiger  zeich- 
DCn,  aondem  er  ließ  sich  von  ihnen  speziell 
aadl  la  der  Architekturmalerei  tmd  Perspek- 
tfapv  aoinna  von  letztercD  noch  inabceonderc 
in  der  Faitengebosg  der  Tenedanischen 
Schule  unterweisen. 

Als  Genueser  Hauptwerke  dieser  zweiten 
Schaffeoaperiode  der  nunmehr  bis  1607 
b  der  Regel  mit  seinem  Freunde  Castello  aa- 
sammcn  arbeitete,  sind  hervorzuheben:  Die 
Festsaalfresken  in  dem  laut  Suidas  Angabe 
gegen  1500  von  G  B.  Castello  erbauten  Fa- 
lazzo  Imperiati  an  der  Piazza  Campetto 
(Caaibiaaoa  DedtenbUd  «Tod  der  Kleopatra" 
gut  cilailteii,  Ckatelloa  Gefemtfidc  seratSrt) 
und  in  der  Villa  Imperiali  zu  Terralba  bei 
S.  Fruttuoso  (kolossales  Deckenbild  „Raub 
der  Sabinerinnen"  in  weiter  Architekturper- 
iVektiva)t  daa  anmutige»  aoch  hndachaftltch 
kfidnt  reisvoUe  Hippokreae-FMko  ndt  Apoll. 

den  Musen  und  dem  Pegasus  im  Pa!az70  Pal- 
lavicini  an  Piazza  Fontane  Morose  (ur- 
aprünglich  an  der  Fassade,  jetzt  an  einer  Zim- 
merdecke, —  d.  Soprani-Ratti  p.  81  N.  b, 
Saida  p.  168),  aowie  die  jetzt  im  Faha» 
Bianco  zu  Genua  befindlichen  Freskenreste 
aas  dem  1556 — 56  von  Gal.  Alessi  für  die 
Grimaldi  erbauten,  nur  noch  als  Ruine  er- 
haltenen Pakao  Sauli  und  daa  neatge»  den 
Kampf  dea  Odyaeena  mit  den  Feneiop^ 
Freiem  darstellende,  von  wechselreichen 
Schlachten-  und  Paatoral-Lunetten  umrahmte 
Deckenfresko  im  Festsaale  des  seinerzeit 
ebcnfalla  den  GrimakU  febörenden  Palaaso 
De  Mari  (aa  Piam  d.  IferUKaaa),  fSr  den 
C  dam  laut  Sopranis  Angabc  auch  die  Kar- 
tons zu  einigen  von  flandrischen  Teppich- 
wirkern auszuführenden  Odyssee-Arazzi  ent- 
warf; —  ferner  von  kirchlichen  Malereien 
derselben  Periode:  in  S.  Bartokamneo  degli 
Armcni  die  Tafelbilddarstellungen  der  Auf- 
erstehung und  Verklärung  Christi  (1559  imd 


1561,  —  die  Taufe  Christi,  ebenda,  erst  nach 
15Ü7  gemalt),  —  in  S.  Maria  della  Cella  zu 
Sampierdaiena  daa  köaUiclie  Familicnid^l  der 
unter  einem  Baume  ritaenden  Madonna  mit 

den  Christus-  und  Johannes-Knäblein  und 
Engelkindcrn,  —  in  der  Annunziata  di  Por- 
toria eine  Verkündigung  Mariae  und  eine  An- 
betung der  Könige  sowie  zu  beiden  Seiten 
einea  mm  G.  B.  Castelto  gemalten  Wdten- 
richters  die  Himmelfahrt  der  AuserwähUen 
und  der  Höllensturz  der  Verdammten,  —  in 
S.  Matteo  eine  Wundcrlcgende  des  Titular- 
heiligen,  die  Puttendecke  sowie  Propheten  u. 
Sibyllen  von  „nahezu  michelangelesker 
GröSe*.  —  endlidi  die  zwischen  1660  und 
1667  entstandenen  Malereien  in  der  Lercari- 
Kapelle  von  S.  Lorenzo  (deren  Deckenfresken 
und  Stuckdekorationen  G.  B.  Castello  aoa- 
führte):  die  Wandfresken  mit  Darstellungea 
der  Vermählung  Mariae  und  der  DarbringOg 
des  Jesusleindes  im  Tempel  und  die  Tafel- 
gemälde mit  Darstellungen  der  Hirten- 
anbetung und  der  Anbetung  der  Konige,  der 
Einzelgesulten  Vater  Joachims  und  Mutter 
Annas,  der  Madonna  awiachen  St  Laorentioa 
und  Johannea  d.  Ttufer  sowie  des  M.  Bcne- 

diktus  zwischen  St.  I,ukas  und  Joh.'inncs  d. 
Täufer  (letzteres  Bild  erst  spiiter  aus  S.  Ca- 
terina  hierher  übergeführt).  In  einer  der 
vier  Manaorstatuen  dera.  Kap.  betätigte  La- 
dietto  andi  aein  liervorragendea  Btldliauer- 
können,  u.  zw.  meißelte  er  von  diesen  4  Tu- 
gendstatuen (laut  Alizeris  „Guida  di  Geno- 
va"  p.  14)  die  „Prudentia"  (nicht  die 
des").  Anfierdem  aoU  er  die  Modelle  gelieicrt 
lialiäi  zu  den  Rdiefa  am  nlb.  Corpoa  Domini« 
Schrein  des  Domschatzes  (155.3  vom  GoM- 
schmied  Franc,  de'  Rocchi  aus  Mailand  in 
Genua  ausgeführt)  und  zu  der  prächtigen 
Grabfigtir  einer  aoi  ihrem  s«rf«ifiMg  ruhend 
dargestellten  Frau  im  Santnario  dd  Moala 
zu  Genua  (8.  Kap.  links,  —  1668  von  Q.  G. 
Paracca  da  Valsoldo  gemeißelt). 

Nachdem  sein  Freund  G.  B.  Castello  1567 
Genua  verlassen  hatte,  am,  einem  Rufe  Känig 
Philipps  II.  folgend,  nach  Madrid  flbersude- 
dein  (1576  ansUtt  1567  —  Druckfehler  bei 
Soprani,  —  cf.  Bennudez  I  878  f.),  blieb 
Luchetto  zunächst  weiteriiin  im  Dienste  der 
Lercari  tätig  achmfidcta  den  Featmal  in 
deren  von  Gal,  AJeeai  erbautem  Palwt  (jctit 
Pal.  Parodi.  Via  Garibaldi  8)  mit  Fresko- 
darstellungen aus  dem  Leben  ihres  Vorfahren 
Megolk)  Lercari;  auch  malte  er  damals  im 
Hatvtaaale  dca  Erzbiacböä.  Palastca  zu  Genua 
Dcdceabilder  ana  dem  Leben  Abtabama  und 
Limettenbüdnisse  genuesischer  Bischöfe  sowie 
an  einer  Wand  des  Vorraumes  zu  diesem 
Saale  ein  Bischofskonzil  unter  dem  Vorsit» 
des  Cipriano  Pallavicini.  Von  erhalten  ge- 
bUdienen  Freücowerken  aus  dieser  auf  einer 
flüssigeren  und  fluchtigeren  Malweise  ba- 
sierenden 8.  SchaiSen^riode  C.s  sind  noch 


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CsmbiMo 


SU  erwähnen  die  mythologischen  Decken- 
bilder in  eitlem  Saale  dea  gleichfalls  von  Gal. 
Akflri  erbaaten  Palaao  Giocno  Doria  an 
der  Vn.  Gtrilwldi  (Ston  det  Flneton,  Dae* 
dalus  und  Ikarus,  Apoll  und  Marsyas,  Pallas 
und  Arachiie,  Gigantensturz)  und  die  Wand- 
biider  aus  der  Georgs-Legende  nebst  dem 
Hochaltarbild  mii  dem  Gaorga-Martjrriiun  in 
S»  Giorgio  (noch  von  T^iifi  hodi  gcruhnit« 
jetzt  arg  verwahrlost) ;  —  ferner  von  Luchet- 
toa  in  Genua  und  Umgebung  noch  vorhande- 
nen religiösen  Tafelbildern  dieser  8.  Periode: 
la  S.  Maria  di  ^«"g"'"^  acbes  einar  Vcr> 
fcHadigung  Mariae  wd  einer  ifa<lni—  im 
Grünen  da«,  pr  iBf  Altarbild  der  Beweinung 
Christi,  laut  Suidi^  Urteil  nicht  nur  Cj 
Meisterwerk,  sondern  das  gröBte  Werk  ge- 
nnesischer  Malerei  überhaupt,  —  in  S.  Lo- 
renzo  das  Madoniwnbild  des  Fieschi-AlUres, 
~  in  S.  Francesco  de  Paola  (früher  Geaä 
e  Maria)  das  innig-naive  Presepe^emilde 
des  3.  Altares  ;tjr  Rechten,  —  endlich  in  der 
Kirche  von  S.  Fruttuoao  bei  Portofino  eine 
GnUcKHOc  ChfiitL 

über  C  s  fernere  Lebcnaschicksale  erfahren 
wir  aus  Sopranis  weitläufiger  Biographie, 
da£  der  Meister  wenige  Jahre  nach  G.  B 
CastelkM  Weggang  von  Genua  (1567»  f  in 
Madrid  1609,  wie  Bermudez  I  279  urkttndlich 
nachweist,  —  nicht  1S79,  wie  Soprani  an- 
nimmt) seine  Gattin  durch  den  Tod  verlor, 
zur  Erlangung  des  päpstlichen  Konsenses  für 
•eine  Neuverbeiratung  mit  einer  Schwester 
der  Verrtorbenen  Reisen  nach  Florens  und 
Som  nntemabm  and  schlieBlich  1688  einem 
Hüft  Philipp«  II.  nach  Madrid  zur  Ana- 
malung  der  Escoriaikirche  von  S.  Lorenzo 
Folge  leistete,  in  der  Hoffnung,  durch  die 
Gunst  des  qtanischen  Königs  den  bisher  vcr> 
gafrHfli  grtdrto  pifitUdMa  Fbn  tTonwni 

^^^^^|L  ^^^^^^^^  ^^^^  ^^^^^^^^^^^^       ■KAd^^^H^^MB  ^aSaA  C^^^a  ^l^^m 

oocn  mcn  zq  ernngm-  namom  ein  nir  ucu 

Hochaltar  der  Escorial-Kirche  bestimmtes 
Probegeraälde  Ca,  darstellend  das  Martyriuni 
de»  hl.  Laurentius,  vom  König  beifällig  ak- 
s««icrt  wordea  war  (ßgihtt  in  die  C^illa  del 
Colcgio  des  Baconal  flbcrgcfSlirt),  aiedeltc 
der  Meister  in  Bcglcitiing  seines  Lieblings- 
schülers Lazzaro  Tavarone  und  seines  von 
ihm  gleichfalls  zum  Maler  herangebildeten 
Sohoea  QrosM  Combiaio  (nur  bdaumt  als 
Gehilfe  aeinea  Vatera  bd  demai  Prcdto- 
arbeiten  im  Escorial,  seit  1585  wieder  in 
Genua)  nach  Madrid  über,  wo  er  am  19.  11. 
1683  als  Hofmaler  des  Königs  urkundlich 
bestallt  wurde  mit  einem  Jabreagebalte  von 
800  Dtdtaten.  Binnen  16  Monaten  Dolleodeta 
er  dann  im  Escoriatkloster  (neben  einer  gan- 
ten Reihe  von  Ölgemälden,  das  beste  davon 
—  laut  Bermudez  —  eine  Predigt  Johannes 
d.  Täufers  in  einer  Kapelle  der  Kloster- 
UicIk)  nach  dem  vom  Klerus  fOtgMdwiebe- 
neo  scholastischen  Koropoeitionasdiema  die 
iufierst  umfangreichen,  von  zahlkwen  über» 


lebensgroßen  Figuren  wimmelnden  Gewölbe» 
fresken  des  Hochaltarchores  von  S<  Loreoso 
(Glorie  aller  Heiligen,  dem  Künstler  mit 
1900  Dukaten  extra  honoriert)  und  schuf 
darauf  noch  die  Gewölbefresken  des  Presby- 
teriums  (Himmelfahrt  Mariae)  und  einige 
Wandbilder  aus  der  Apostelgeschichte  im 
Haupttrqipenhaiiae»  Malwerke,  die  simt- 
lidi  nicht  mr  die  Eile  ihrer  Boti^iung,  son- 
dern auch  die  rapide  Abnahme  des  künstleri- 
schen Vermögens  ihres  alternden  Schöpfers 
bekunden.  Als  der  Meister  trots  dktcr  vn 
Plrilijjp  II.  iiiBerat  beifilUg  ■iifnMiiiwiiiwiiw 
GawaWriitUBy  eine  Interrention  des  fetzte  ran 
beim  Papst  rugun^ten  der  geplanten  Ver- 
wandtschäftsheirat  glcichw<^l  nicht  durchzu- 
setzen vermrx-hte,  verfiel  er  in  schwere  Krank- 
hait  and  starb  in  der  Verswdfhmg  (16S6). 

Ai»  dem  mgemein  tmiAuigreiditn  Oetmv' 
Ca  sind  als  gesicherte  in  öffentlichen  Galerien 
befindliche  Gemälde  des  Meisters  noch  her- 
vorzuheben: Im  Prado-Museum  zu  Madrid 
hl.  Familie,  Schlummernder  Copido  and 
Sdhacmord  der  Lueretia.  —  in  G*mm  im  Pkl. 
Bianco  hL  Familie,  Thronender  St  Augu- 
stinus und  Bestrafung  der  Kallisto,  im  Pal. 
Rosse  hl.  Familie  und  Beweinung  Christi, 
im  Pal.  Balbi  BüBende  Magdalena  u.  Bildnia 
einea  Gehamiachtiak  —  in  Rom  in  der  Oid. 
Borgbeae  hL  Hieronomus,  Venus  u.  .'idonis. 
Venus  «mI  Amor,  Ruhender  Amor,  in  der 
Gal.  Doria-Pamfili  Büßende  Magdalena,  —  In 
der  Brera  zu  iiailanä  2  Hirtenanbettmgen,  ~ 
in  der  Akademie  zu  Bologn»  Geburt  Christi 

—  im  Mnaemn  im  Haäg  Gebart  Mariae  und 
MadooMabad.  —  nn  Kala.  Friedrich-lfna. 
zu  Berlin  Caritas,  —  endlich  die  Selbstbild- 
nisse C.s  in  den  Uffisien  so  Floretu  und  hn 
Pal.  Spinola  tn  Htnd  bd  Genua  (s.  untkr 
Cambiaaob  Gisnani;  —  die  aua  dem  Spiwri- 
bilda  Nüdliereadt  KMmbcn  LiidaiiiiiAt- 
kett  des  SetbstbiUi^nalers  wurde  von  So- 
prani u.  anderen  fBr  bare  Münze  genommen). 

—  Reiche  Sammlongen  von  Handzeichnnn- 
gen  Ca  findet  man  im  PaL  Biaaoo  an  Genna, 
in  den  Uffrien  an  Florens,  in  der  BiUiolaca 
Naciooal  so  Madrid,  im  I^uvre  zu  Paris  etc. 

—  Einige  von  Heller-Andrcsen  und  anderen 
dem  Luchetto  selbst  zugeschriebene  Holz- 
schnitte sind  in  Wirklichkeit  nur  Faksimilie- 
rungen von  Orii^aalzeichnangen  von  der 
Hand  eines  anonymen  Forraachneidei*  (iarft 
der  Signatur  „G.  G.  N.  fec"). 

Von  dem  hohen  zeitgenössischen  Künstler- 
rufe  Ca  zeugen  nicht  nur  die  bei  Soprani  er« 
wUwten,  noch  bei  Lebseiten  dea  If  ciMera  ge- 
druckten „Elogi*  der  Genuesen  n»irrtn  und 
Paolo  Foglietta,  sondern  vor  allem  auch  die 
begeisterten  Lobeserhebungen,  die  ihm  in  den 
Schriften  des  Mailänders  Lomazzo  und  des 
Faentiners  G.  B.  Armenini  zuteil  wurden. 
In  unserer  Zeit  ist  das  ungemein  reiche  und 
vielseitige  Kunstschaifen  diesea  bedeutend- 


43Z 


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der  genuesiacben  Schule,  der  sich  bei  aller 
Eilfertigkeit  seiner  Pioselarbeit  den  „feier- 
lichsten rimidiM  BnMr*  der  Umfltriscben 


dordi  Wilhelm  Saida  neu  zo  Ehren  gebracht 

worden. 

Lonmcio,  Timtt  d.  Pitt.  (M»iUnd  15S4) 
Cap.  XIV ;  Ide*  del  Tempio  d.  Pitt  (1590)  C«p. 
XXVI.  —  G.  B.  A  r  m  e  n  i  n  i.  De'  Teri  Precetti 
d.  Pitt.  (RavMin*  1587).  —  Jo«.  de  Si- 
güenza,  Hi«t  de  U  6rdeo  de  S.  Gcrtoüno 
(Madrid  1006).  —  M.  Boechlni,  Oute  del 
NaTcgar  pHtor.  (Venedig  16M).  —  ICeeioi, 
Bologiu  MTbutr.  (1«M)  p.  lU,  «SS.  —  M  «1- 
veeiä.  Pde.  Pittr.  (Bologiw  1078);  Lc  .Pitt 
A     '       —   -       -      '  - 


di  BolMW  (im»  —  Amow).  —  G.  F.-  Mo- 
reia  lM  Not  d.  m  «  Fen«ia  (1688) 
■w  1»  lt.  —  SopreBi.mattl,  VWa  M  mm. 
«te.  GcnoYe«  (1766)  I  7t-tf.  —  C«aa  B«r- 
nadez.  Diedea.  ete.  de  iM  B.  Aitea  cn 
Bmfia  (1800)  I  IM  ff.  —  LkttsL  S«er.  Pitt 
d  lteli»  (Atng-  1834)  V  Ml  L  —  BiaocoBt, 
~  "  diBoloina  (1886).  —  C  d'A reo,  Delle 


Afti  etc.  dl  Uaatova  (1857)  II  157,  17S.  - 
Atiseri,  Not.  dei  Prof.  d.  Dia.  in  Ugtiria 
Oaro-Mi  III  459  ff.;  VI  104  f.;  sowie  in 
Deacrix.  m  Gonova  (1846)  III  37  ff.  u.  paaaim. 

—  G.  Camper i,  Racc.  di  Cat.  (1870).  — 
Helter-Andreten,  Handb.  f.  KupfersÜcha. 
(1870)  I.  —  Jännicke,  Grundr.  d.  Keranik 
(1879)  p.  323.  —  O.  Eiaenmann  in  Ztacltr. 
f.  bild.  Kat  18M  p.  138.  —  E.  Jacobien  in 
Arch-  Stor.  d.  Arte  1896  p.  89  pas»im.  —  A. 
T  a  r  a  m  e  1 1  i  in  L'Arte  1900  p.  168.  —  M  i  - 
reur,  Dict.  de«  Ventea  d'Art  (1908)  IL  — 
P.  Kr  ia  teil  er,  Kupfer»t.  u.  Holzschn.  (1905) 
p.  299.  —  W.  Suida,  Genua  (Ber.  Kunstst., 
Leipzig  1906)  p.  122,  130,  144  f.,  146  ff.  (mit 
Abb.).  —  N.  Sentenach  y  Cabafiaa,  La 
Pint  en  Madrid  (1907)  p.  35  f.  —  C.  J  u  » t  i. 
Miscell.  ana  drd  Jahrb.  Span.  Kstleb.  (IW)H) 
p.  »2  f.  —  O.  Grosso  in  Riviata  Ligure  1908 

& 357  iT. ;  cf.  1M3  p.  132.  —  Burckhardt- 
ode,  Cicerone  (Ausg.  1910)  p.  259,  599,  969  f. 

—  Kat.  d.  oben  angcg  Mus.    -  Not.  v.  L.  Ozzola.  • 

Gambia ao,  O  r  a  z  i  o,  s.  unter  Cambioto, 
Luca  (p.  431  1.  Spalte). 

Cambiche,  s.  Chambigts. 

Cambier,  Louis  G.,  Maler,  Radierer  und 
Bildhauer,  geb.  zu  Brüssel  1874.  Studierte 
auf  der  KgL  Kunstaludemie  in  seiner  Vater- 
•ladt  Mahe  in  Belcieo,  Palistiiia,  Kleiii- 
Asien,  der  Türkei,  Bretagne,  Ttnlicn  und  in 
Paris  Landschaften  und  Figuren.  Das  Mus 
von  Gent  besitzt  sein  Gemälde  „Die  Tausend- 
jährigen" (1906).  Das  Museum  von  Brösiel 
,3<»8>>clie  Wallfahrt  in  Jerusalem**  (1901); 
die  Sammlung  des  Königs  der  Belgier  ent- 
hält „Im  Lande  des  Moab"  ;  diejenige  der 
Prinzessin  von  HohenzoUem  die  „Verhaftung 
Christi  in  Jerusalem"  (1607).  Weiter  werden 
Werl»  von  ihm  bewahrt  in  den  Moaeen  von 
Luttich,  Elsene,  Brügge  und  in  zahlreichen 
Privatsammlungen.  Als  Bildhauer  trat  C. 
1S&4  im  Brüsseler  Salon  mit  „Apres  la  pechc" 

auf.  C.  ist  Mitglied  der  belgischen  Akad.  der 
•chBiMn  Kfinate.  Ary  DtUn. 

(^mbio  d  i  R  a  i  m  o  n  d  i  n  o,  Miniaturist  in 
Bologna,  1335 — 86  urkundlich  erwähnt;  im 


Jahre  richtete  er  ein  (besuch  an 
die  Anxiani  von  Bologna  im  Interesse  seines 
verbannten  Sohnes  Giovanni.  Arbeiten  un- 
belmmt 

O.  Matzoni  Toselli,  Racoonti  slor. 
eatratti  dall'  arch.  crimin.  di  Bologna  ele.,  B»> 
logna  1866-70,  III  367.  —  F.  Malagnsxi- 
Valeri,  I  codici  miaiati  di  Nicol6  di  Giacotno 
etc.,  Bologna  1893.  (Estr.  d.  Atti  e  mem.  della 
R.  depuC  di  ator.  patr.  per  le  prov.  d.  Romagaa.) 
p.  51  u.  La  miniaturm  ia  Bologna  dal  13.  «1  18. 
»ecolo.  Arch.  Stor.  Ital.,  Ser.  V,  T.  XVIII,  180« 
p.  867.  —  A.  Vootnri,  Stor.  dell'  atte  itaL  V 
1014.  r.  GtrtpMu 

CaaiUo^  8.  auch  damit  Dcrbttsdene  F«r- 
turmtn  vmd  Combi. 

(ZaaltOB,  Armand  (Henri  Joseph  Arm^ 
inmnk  HiatoticH^  und  Pofträtnaler,  gdi. 
88.  8. 18t8  n  IfentaidMn,  f  ISA  Acnda.  Er 

war  Schüler  seines  Verwandten  Ingres,  femer 
von  Paul  Delaroche  und  Picot.  Stellte  fast 
alljährlich  1846—84  im  Sak»  ans,  und  zwar 
neben  Fortrita  luutptaicldicii  Darstellungoi 
ans  der  BiM,  der  antücen  Mythologie,  aaa 
Ariost  und  kleine  Genreszenen.  Er  war  einer 
der  tüchtigsten  Ingresschüler  tmd  zeigte  in 
der  Sorgfalt  der  technischen  Ausführung  sei- 
ner Bilder  den  guten  EinfluA  seines  Leiireis. 
Das  Mus.  seiner  Vaterstadt  bewahrt  mdirere 
Arbeiten  seiner  Hand,  darunter  eine  Geth- 
semane-Darstellung (Salon  1848),  den  lebens- 
großen Rückenalct  einer  nadcten  Frau  (SaiOB 
1864),  ein  überaus  wirlcungsvoUes  Selbstpor- 
trat  (Salon  1877),  und  Rache  der  Medea  (Sa- 
lon 1868).  In  St  Eustache  in  Paris  ein  groBea 
(Jemälde:  Engel,  die  die  (jebete  der  Menschen 
gen  Himmel  tragen.  1863,  1873  erhielt  er 
Medailloi  im  Salon,  seit  1874  durfte  er  Hees 
Cooeoon  ausstellen.  Er  war  bis  an  logiW 
Tod  dessen  treastnr  Freond  uad  TtflfitWfHt- 
vollstreckcr. 

Bellier-Auvray,  Dict  gin.  u.  SuppL  "— 
Rhm.  d.  Soc  d.  B.-Arta,  1907.  XXXI  208  (aos- 
führl.  Biogr.  mit  Abb.  von  P.  Lespinasae).  — 
Gaz.  d.  B.-Attt  XX  614,  616,  618  o.  1870  II 
522.  -  RicliBSSH  dTiiät  Paria,  mumm,  dvila, 
I  98.  28«.  R.  C. 

Cambtm,  Charlea-Antoine,  Ddcorat^ 
und  Theatermaler,  geb.  1802  in  Paris,  t  *™ 
28.  10.  187B  ebcndrt,  Schüler  von  Cic^i,  war 
zuerst  Aquarellist,  widmete  sich  später  ganz 
der  Ausmalung  von  Theatern  und  Tlieater- 
ddiofationen.  Den  Innenschmock  verdanken 
ihm  u.  a.  folgende  Theater :  Cirque-Olympique 
in  Paris,  die  Theater  in  Brest  und  Lyon,  das 
Theater  In  Antwerpen  gemeinsam  mit  Hu- 
manitc Fhilastre,  die  Oper  in  Madrid  (1872). 

Bcllicr-Auvray,  Dict.  gin .  —  D  u  ■  • 
s  i  c  u  X,  Artist  fran?.  i  IVtrang.  1876.  —  L  a  - 
vigne,  Etat  civil.  —  Gäbet,  Dict  d.  Artiites. 
1831.  —  Gaz.  d.  B.-Arta  I  354.  —  Noov.  Arch. 
de  l'art  franc  3me  g^r.  II  1886.  —  ChlMiique  des 
Art*.  1875  p.  302.  •  R.  C. 

CamboB,  J.  J.  de,  war  vieUddit  der  Gatte 
der  Schriftstellerin  Maria  Geertruida  de  Cara- 
bon,  geb.  van  de  Werken,  in  deren  „(jcdenk- 


43» 


tduiit  ter  inhuUliging  van  de  oprecfatc  V«kr- 
Socictdtn*,  1787,  nach  leiiier  Zeich- 
1  aiiMmiichM  Blatt  gutorlira  te. 

&  W.  M99». 

Johannes,  Goldschmied  in 
MoQtpeltier,  verfertigte  1338  mehrere  Ar- 
betten  für  Notre  Dame  des  Tabks  in  Moot- 
teUier  and  war  viennal  Konsol  der  Gold- 


P  '  r  n  r  d,  Dict.  biogT.  R.  C. 

Cjimbot,  Jean  Jules,  Bildhauer  in  Paris, 
geb.  in  Caatres  (Tarn)  am  27.  4  1828.  trat 
lass  ia  die  Pwiitr  Eook  dca  B.-Artt  ak 
miiuwi  jvwSMvjm  an  iumi  oMcnow  wie  um 
faat  alljährlich  den  Salon  der  See  d.  art. 
fran^  Unter  seinen  hier  ausgestellt  gewese- 
nen Arbeiten  seien  genannt:  Aadromeda  (S. 
1861);  Marmorböste  des  Gcntraia  Anger  (fiär 
die  GaL  kl  Vcnailks,  S.  1M0;  die  Zitade 
(S.  1886;  Minist,  d.  B-Arts);  Ehebrecherin, 
Marxnorstatue  (S.  1889) ;  die  Ameise,  Gips- 
statue (S.  1874);  Lydia,  Gipsstatue  (S.  1877); 
Die  Poeaie  (Statue  für  das  Pariser  Satbait% 
S.  IflH);  fmcr  aahlrekhe  Statoctt«,  Par- 
tritbüsten  und  Statuen.  Zu  seiner  Irtitrn  Ar- 
beiten gehören:  Eva  (S.  1904),  Ltfcnde  v m 
Notrc-Dame  in  Paria  (S.  190^;),  Conctrt  des 
Boia  (S.  1910).  In  der  Kathedrale  zu  Nevers 
von  ihm  eine  Statue  der  hL  Solanfc^  In  der 
Fassade  vo«  Sahit-Amb«>ise  itt  Paiis  da  kL 
Exechiel. 

Bellier-Aovray,  Dict.  fbn.  I  u.  Suppl.  — 
Gm.  d.  B.-ArU  XVII  SlA;  XXI  83/4;  1869  II  18. 
—  Inv.  gte.  d.  Rkh.  d'art,  Paris,  mon.  rel.  I  ^8 ; 
moo.  civ.  I  80 ;  II  n ;  III  23.  —  Ztscbr.  £.  büd. 
Kst  V  179;  XVI  285.  H.  l' . 

Canbra,  Domingo,  Bildhauer  in  Cocen- 
taioa.  1621  führte  er  in  der  dortigen  Pfarr- 
lürche  von  S.  Maria  den  Tabernakel  des 
Hodudtan  aus,  der  von  Jaime  Terol  bcmah 
und  vergoldet  wurde,  ebenso  errichtete  er  in 
der  Kirche  d.  Franziskanerklosters  den  Hoch- 
altar. 

Vifiasa.  Adic.  II  Sft.  M.v.B. 

Oaaibta,  Juan,  AfdMrt,  der  1601  den 
Weiterbau  des  Kreuzganga  im  Kloster  S. 
Miguel  de  los  Reyes  in  Valencia  äbemahm. 

Alcabali,  Artist  Valenc.  415        M.  v.  R. 

Caibiat,  8.  damit  verbundene  yornam«n. 

Coabsajr,  Juan  de,  Bildhauer  in  Palcadai 
16d8  ist  er  Zeuge  des  Fraaciioo  Girall»  äa 
Proael  gegen  Juan  de  JuaL 

Marti  jr  Monsö,  Eatiid.  Mat  attlst.  HSb 

M.v.  B. 

Cambray-DigBy,  L  u  i  j?  i  contc,  florcnt.  Ar- 
chitekt, geb.  177B,  t  1843,  erbaute  die  Kirche 
in  den  Bagni  di  Monlccatini  1824,  S.  Pietro 
e  Paoto  in  Livomo  1832,  Privatbauten  in  Flo- 
ren«; voa  ihm  stammte  der  aodi  apiler  aus- 
geführte Plan  zur  Erweitenuig  d^  via  dei 
CalzajiioH  in  Florenz 

CäUari.  Stor.  drll'  arte  contemp.  ital.  1909 
p.  114.  —  ^{  i  a  s  i  r  i  n  i,  Stor.  dcU«  rom.  Accad. 
di  S.  Lura  p.  .■Iii,  —  Fabar,  Coav.-L««. 
d.  bild.  Kjte,  1646  p.  348.  R.  C. 


Caaobn  (Caberere,  Cabree),  Barthelmes 
(BartfaokMaeai^  Barthelemi),  Maler,  Meister 
der  AatMffeMr  Loka^pUe  IttlMI,  nate 
IflRi-M  nir  die  Kirehe  Nolre  Daaw  de  Ia 
Noel  4  Wappenschilder  und  1683— S9  das 
Forträt  des  Bi.schofs  für  die  gleiche  Kirche. 

Rombouts  -  Lerius,  Liggerca  II  44,  M. 

Cawhnusi,  Gaajpar^  Maler  ans  Feki« 
(1614—119.  Lenia  Ia  Vaaed^  bei  Fi«  Fraa- 

cesco  Camhnir/i  einem  Vetter  seines  Vaters, 
und  bei  anderen  venez  Malern,  zusammen 
mit  Vittore  Lxicatelli  aus  Fclire.  dem  er  auch 
apiter  in  Freundschaft  zmetaa  war.  Er 
sduD&dcte  dU  VOb  des  Daaldb  Zask)  bei 
MutjTiai  mit  Fresken  und  mahe  ein  Zimmer 
in  der  Villa  Rasai  »eines  Verwandten  Vittore 
Cambruzzi  aus.  Femer  schuf  er  1541  in  der 
ScuoU  della  Madonna  del  Prato  die  BiM- 
niase  des  Pietro  Saadi,  dca  Giovaaai  ZolMo^ 
des  Vittore  Argenta,  des  Dedo  de!  Dedi 
Femer  soll  nach  Angabe  des  Psdre  Ant.  Cam- 
bruzzi (Storia  di  Feltre  8^  y.  17)  aia  falM 
Bild  von  ihm  sein. 

Ia  der  nrehe  v«a  Araede  fan  Gebiet  von 
Feltre  ist  von  seiner  Hand  das  Büd  über 
dem  Mittelaltar,  das  die  Taufe  Christi  dar- 
stellt, vielleicht  sein  bestes  Werk.  Er  war 
einer  der  ntea  Maler  adacr  Zeit^  aorgiaai 

III  IKr  AUSnnir^^gf  wSOKT  ludn  Tuai  nonOB  UV* 

dankenflog.  Als  Sohn  einer  reichen  P:itri7ier- 
familie  verschmähte  er  es,  aus  seiner  Kunst 
materiellen  Gewinn  zu  ziehen  Von  seinen 
beiden  Söhnen  lernte  der  ihestc^  Btmardino, 
bd  ikm,  leistete  aber  nie  Hervorragendes  als 
Maler. 

Ant.  Vecellio,  I  pittori  fdtrini,  18M 
p.  119.  fValttr  Bom^. 

Cambnixsi,  G  i  a  c  o  m  o,  ital.  Porträtmaler, 
geb.  1744  in  Castel  di  Soligo  bei  Treviso,  war 
aa  viatea  ennyäiaclMa  Höfen  titig,  so  s.  B. 
in  Wfea  (wo  er  1768  Kaiser  Joaä  II.  por* 
trätifrte),  München,  Mannheim,  Köln,  Ver- 
isailles,  Madrid.  In  England,  wohin  ihn  Ge- 
org III.  berufen  hatte,  wurde  er  Mitglied  der 
Rogral  Acadeniy  und  stellte  ia  dicaer  1775  imd 
1TT7  (Gmfu,  Soyal  Acadeaqr  I  1606)  Ftor^ 
träts  in  Bleistiftzeichnung  aus  Nach  Ita 
lien  zurückgekehrt  war  sein  Haupttatigkeitä- 
feld  in  Venedig  und  Fk>renz.  Der  GroBher- 
aog  Ferdiaaad  voa  Toacana  craanate  ika  aom 
Mil6Üad  der  Pfoiaatiaer  Akadeaiia  aad  Tcr* 
anlaBte  ihn,  sein  SeTbstporträt  für  die  Uffizien 
zu  stiften  (im  Katalog  1899  nicht  aufgeführt). 
Nach  Federtet  (Memorie  Trcvig  1803.  II  188) 
lebte  er  1806  mrückgezogen  in  Treviso. 

R.  C. 

Camdea,  Samson,  Maler  aus  Lichfield, 
um  1640  zu  London  im  Stadtteile  Old  Bailey 
ansässig  und  Mitglied  der  dortigen  Paintera- 
Stainers'  Company;  nur  bekannt  aus  der  In- 
schrift „Gul.  Camdenus  Gareticenx  filius 
Sampeonis  pictoris  Loodinensis  dono  dedit' 
auf  dem  Deckel  eines  der  beiden  im  Besitze 


B4.V. 


433 


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der  Londoner  Malergilde  bis  heute  erhalten 
gebliebenen  Silberpokale,  die  dieser  Gilde 
iaStt-<S8  geitif  ict  wurden  voa  Samaoos  Soba 

WVHtßHt  (/.f  Will   VCmHCT  OBT  NTinnBiai 

antiqua'iscVif n  Werke  „Guilelmi  Camdeni  Bri- 
tannia"'  (London  1666)  und  „Remaines  ol  a 
greater  Wofke  cooecninv  Britmua*  Ood- 
doo  1806). 

Fiorillo,  Gcacli.  d.  Zcicbn.  K«te  (1806)  V 
14S  f.  —  RcdfraT«,  DicL  of  ArtiMi  1878 
p.  68.  —  A.  Beavcr  in  The  Portfolio  1884 
A.  17S  t  —  Dict  of  Nat  Biogr.  1908  III  729. 

U.  W.  BrockmtU. 

Onrtn.  W  i  1 1  i  •  m.  a«L  lAfiBMiNr,  1108 
bk  1786  fa  Londoo  dt  Gndemirftgfled  nadi> 

weiabar;  man  kennt  von  ihm  eine  in  engl. 
Privatbesitz  befindlidie  Standuhr  in  höb- 
•dicin  Mahagonigehiuse  und  ein«  angeUkh 

Karls  ZIL  v.  Sdme- 


F.  j:  Britten.  OM  Oocfa 
KXMcm  1904)  p.  57f  ff.  Jt 

Caaiel,  Th^ophile,  französ.  Bildhauer, 
geb.  in  Toulouse,  f  im  Januar  1911  in  Paris, 
48j ährig.  Schüler  von  Falguicre  und  Mercie. 
Bcacbicktc  die  AuaaUUuagai  des  SaL  d.  Soc 
d.  artirtca  Indi9.  üQihrlidi  IM-ttW  und 
dann  wieder  seit  1908,  anfängüch  meist  mit 
Porträtbüsten,  später  auch  mit  größeren  Grup- 
pe». Die  1908  und  19M  von  ihm  auagestellte 
Kiodentatue  „Premier  rcgfct"  befindet  neh 
\0A  im  Petit  Palaia;  die  Gnwe  .Ifctetriie!' 
wurde  vom  französ  Staate,  ,,La  MontüMf* 
troise"  von  der  Stadt  Paris  angekauft. 

Kat.  d.  Salon  IHK»— 98  u.  IflO^ia  —  ChroO. 
d.  arts  löll  p.  3a  (.Nekrol.).  H.  V. 

Cf"»^''".  Jean,  Architekt  aus  Rouen,  bezog 
1818  eine  Pension  aus  der  kgL  Kasse  und 
war  vielleicht  der  Schöpfer  der  Pläne  der 
Abteikirche  Saiat-Ouen  in  Rouen.  In  demi. 
Jahre  igt  er  ab  Werfaneister  an  Saint-Louis 
in  Poissy  tätig. 

De  Beaurepaire  im  Bull,  des  amii  des 
Monuffl.  roucnnais,  1901  p.  85  —  Stein,  Lea 
archit.  d.  cath.'dr.  «oth..  P»ri»  IdOfl.     H.  Stein. 

CoimfLio,  \  I  i  f  u  r  e,  s.  Gambello. 

Camera,  Ual.  Kupferst.  des  19.  Jahrb.,  ar- 
l>eitete  in  Liiiienstich  für  L.  Bardi's  L'Imp. 
e  R.  Galleria  Pitti  (Florenz  1887—42)  u. 
G.  Rosinis  Sturia  della  pitL  ital.  (Pisa  1889— 
1847). 

Le  Blanc,  Man,  I  S72. 

Camera,  Giovanni  dclla,  Mater  in 
Nei^  t  1788»  nach  De  Dominki  (Vht 
III.  978)  SiMler  tn»  Selimctta,  mA  demen 

Wfrkfn  er  Kopien  verfiTtiKtc.  G.  Ceci. 

Camera,  Giovanni  Maria  della,  s. 
Conti. 

Camannn^  Adam,  boUind  Maler,  wahr- 
adieioKdi  am  Gr 


frühestes  bekanntes  Bild  das  1644  gemalte  Re- 
gcntenstück  im  Waisenhaus  des  in  der  Nähe 
von  Amsterdam  gelegenen  Städtchens  Naar- 
den  ist.  Während  er  16&6  podi  in  Amiter» 
dam  die  mm  dem  Kmühindler  Jokunm  de 


Kcnialme  nachgelassenen  Kunstwerke  taxierte, 
wohnte  er  1668  in  Groningen,  und  die  im 
dortigen  Mnaeum  itefindlidie  Kindergrupp« 
der  Familie  Gerladua  vom  J.  1605  ist  wM 
auch  noch  dort  gemalt  Von  vmstigen  datier- 
ten Werken  ist  eine  i*  amiiicngnippe  in  der 
Gal.  zu  DarnuUdt  von  1648  (letzte  Zahl  un- 
deutlich, nicht  1688)  zu  erwähnen.  Recht 
gut  ist  die  Darstellung  des  ,4Ienp(manns  über 
Hundert"  im  Rijksmuseum  in  Amsterdam,  in 
der  Rcmbrandts  EinfluS  kaum  zu  verkennen  ist 
Das  von  ihm  benutzte,  aus  A  und  C  gebildete 
Monogr.  ist  öfters  als  die  Bezeichnung  des 
Job.  Mytens  gedeutet  worden,  auch  Adbert 
Cvjrp  sind  bezeicfanete  Bilder  Cs  zugeechrie- 
ben  worden.  Das  im  Bonner  Provindalrnns. 
befindliche,  aus  der  Samml.  Wc.sendonk  stam- 
mende, mit  dem  Mooogr.  aus  A  C  signierte 
mimd.  Bfldnia  ist  zuerst  von  A.  Bredius  dem 
Camerarina  easetcfariebcn  wocden.  —  Nach 
A.  Bredfais'  MittcUang  Iranmt  aach  im  Ia> 
ventar  des  Dirck  Kieff  in  Amsterdam  IttB 
denen  von  C.  gonaltcs  Porträt  vor. 

Oud-HolUnd  XVI  7.  —  Groningicbe  VoLks 
almanak  1893  S.  26,  27,  34,  35.  —  Notixen  von 
Dr.  W.  Cohen.  B.  W.  Mo*t. 

Camerata,  Andrea,  iul.  Architekt,  geb. 
um  1714  in  Venedig,  f  1788  ebenda,  baute 
1768  im  Auftrage  der  Stadt  Venedtg  die  Ka- 
pelle der  Madonna  di  S.  Lucs  in  Madame 
delle  Grazie,  während  seinem  Entwurf  für 
den  Altar  der  des  Maasari  vorgezogen  wurde. 
ITBT  nnd  1763  nach  dem  Blitzschlag  restau- 
rierte er  den  Caoapanik  von  S.  Marco.  Seine 
MiUrbdt  an  der  lorre  deir  orokigio  ist  nicht 
griichert. 

Z  a  n  i,  Enc.  met.  —  OettinRer,  Monit  d- 
Dates  I.  —  Mosebin  i,  Guida  di  Vecex.  I  S15 
u.  Nuova  Guida  di  Vene«,  p.  144.  —  Ricci, 
Stor.  dell"  Archit  in  lul.  II  59«.  —  M  a  n  i  a  ^  o, 
Gidda  di  Udine  1839  p.  42.  —  Corrcr  cd 
altri.  Vanea.  cc«.  184V  H  S  ^  375. 

G.  Dtgti  ÄMMi. 

Camerata,  G  i  ti  s  e  p  p  c  I,  venezian.  Maler. 
1762  (nach  anderen  1761)  94  J.  alt  in  Vene- 
dig t,  Schüler  des  Gregorio  Lazzarini.  1700  u. 
wiederum  1786  in  das  Buch  der  veneziani- 
schen MalergiMe  eingetragen.  Meh  gegen 
1732  ein  de»  hl  Pellegrino  Lazios!  darstellen- 
dea  Altarbild  für  S.  Maria  dei  Servi  (Cicogna. 
lacrimmi  venez.  V.  600).  Voo  BOdem  Cs 
\  Kiicfacn  seien  gemumt:  Oor* 
mid  Krentragung  in  S.  S.  Er- 
magoro  e  Fortunato  und  dat  Wonder  dM  U. 
Eustachius  in  S.  Stai. 

Rinnovazionc  dclle  Rieche  Minere,  Vcnezia 
1738.  —  Alcssandrü  Lunghi,  Compendio 
delle  vite  de'  pitton  venetiari,  Veneiia  1762.  — 
Z  a  n  e  1 1  i,  Pittura  venexiana,  ed.  II  549  f.  — 
Mosch  inj,  Itineraire  de  Venise,  1819  p.  219. 
250.  —  M  a  n  i  a  R  o,  Guida  d'Udtne,  1SS9  p.  Vi. 
—  G.  N  i  c  o  1  c  1 1 1,  Estratto  dall'  AtCBBO  «enHOk 
1890,  Settembre-ottobre,  p.  27  ,  30.  H 
Camenta,  Giuseppe  II,  venez.  Kupfer- 
stedier  uid  Miniaturmaler,  geb.  am  8.  i,  1718 
in  Vcnedift  t  in  Drcadca  am  14.  8.  UQB. 


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Camire  —  C«meron 


Schükr  aeinet  gkklmainigen  Vatera  und  des 
Giov.  CattiiiL  1748  ging  C.  nach  Wien,  wo 
er  die  Miniaturmalerei  erlernte,  1761  wurde  er 
JDretden  berufen  als  erster  Hofkupfer* 
r;  wihrend  des  siebenjährigen  Krieges 
:  ar  wieder  nach  Venedig,  kehrte  aiwi 
dcaadbcn  ffter  Uflndicn 
Dresden  rurück,  wo  er  zum  Professor  an  der 
Kunstakademie  ernannt  wurde.  C.  war  nur 
zeitweilig  ab  Portritminiaturmaler  titig,  als 
Kupleratedier  arbeitete  er  liaiiptaächlich  fär 
<ba  groBe  Dreadner  Galerieweric  vod  zwar 
nach  italienischen  Meistern  (7  B  das  Gleich- 
nia  V.  verlorenen  Groschen  nach  Feti,  der  hl. 
Bodna  nach  Procaocini,  der  hl.  Rochus  und 
maaNlfahrt  der  Maria  nach  A.  Carracd,  hl. 
Magidalena  nadi  Battoni,  die  EhCbredierin 
nach  Biscaino),  stach  aber  auch  Einzelblätter 
nach  verschiedenen  ital.  Bildern.  Von  Por- 
trätstichen  eigner  Erfindung  seien  genannt: 
Kitrfurstin  r.  Sachaan  mit  dem  Prinicn  Xa- 
ver, Graf  AcearandMMii,  der  Dogt  Marco  Foa- 
carini,  der  Prokurator  v.  S.  Marco  Simone 
Contarini,  der  Maler  Sab.  Bombelli,  Franz  I. 
u.  Joseph  I.  von  Österreich,  die  Tänzerin  Te- 
resa Zamelli  a.  die  Sängerin  Mlle  Albrizzi. 

Hataeeken,  Dict.  des  Art.  III  530.  — 
Cari-Gandellinl,  Not.  d.  Intagl.,  1810  VII 
ÜW  (Verwechslung  Vater  u.  Sohn).  —  Le 
Blanc,  Man.  ,  I  (Tencichnet  28  Blätter).  — 
Portalis-B^raldi,  Lei  Grav.  du  18.  a. 
1  2«3  I.  —  H.  Keller,  Nachr  in  Dretd.  leb. 
Kttler,  Leips.  1T88.  —  H  »  y  m  a  n  n,  Dreadens 
Schrittst  u.  Kitler,  1800  p.  387.  —  Hei  Becken, 
Nachr.  r.  Kation  tu  Kstaachen,  17M  p.  tlBi.  — 
Naglen  Kstlerles.  —  Lcabcrger,  INa 
BildnixflipB.  in  DawlSBiland  p.  IM,  in  naak 
R««.).  H. 

CaBMTt,  Henri,  fraazfia.  Zeirimer  n.  BIM- 
hatier,  19.  Jahrb.,  der  gemeinsam  mit  dem  be- 
rühmten Goldachmied  Emile  Froment-Meurice 
(s.  d.)  Sdunucksachen.  IQfclic»-  und  aübefiie 
Tafetgecile  verfertigte. 

Dnaaians,  Artist,  fran«.  i  l'itrang.  3  Mit. 
Un»  m  1^       SM.  —  Gai.  d.  B/Afta  XXIV 

lao,  ISS,  iTafc.  xvin  sss.  —  l* A«t  xxiv  m 

Camer«,  J o  b  s  t,  Goldschmied  und  Medail- 
leur zu  Halle  a.  S.,  lebte  das.  in  den  &Oer 
Jahren  des  16.  Jahrb.,  durch  Unfälle  in  küm- 
merliche Verhiltnisae  geraten.  Um  etwaa  m 
▼erdienen,  halte  er  eine  „panxinirta"  Portrit- 
medaille Kaiser  Karls  V  anfrefertigt,  die  er 
mit  einem  Bittgesuch  um  eme  Gegengabe  ge- 
schenkweise an  die  Verwaltungen  großer 
Stidte  schickte.  Ana  Nürnberg  erliielt  er 
adHM  IflOB  dn  Gcaclicnfc  von  16  Tüem  nut 
dem  Ersuchen,  sich  nicht  weiter  zu  bemühen 
oder  in  Unkosten  zu  bringen,  da  der  Rat 
i^ichon  mit  dem  verehrten  Kunststück  e  n  K  't 
begnügen  liabe".  Trotxdem  kam  er  später 
wieder  und  eriiielt  für  ein  vergoldetes  Exem- 
plar unter  dem  22.  4.  1S67  12  Taler;  ein  an- 
deres, wegen  C.s  Armut  nicht  vergoldetes 
Stück  ging  am  14.  5.  1568  nach  Köln  a.  Rh., 
wo  ca  heute  nicht  mdir  nachweisbar  ist 


Ztscbr.  f.  bild.  Kat  VII  143.  —  Zahm  Jahrb. 
I  247.  —  Kstgewerbebl.  I  119.  —  Niedermair, 
Katgesch   d.  Stadt  Wiriburg,  2.  Aufl.  p.  301.  — 

Jahrb.  d.  Kst»araml.  d.  Allerh.  Kaiserb.  X.  — 
Leun  er  in  der  Numtamat.  Ztachr.  1001.  — 
F  0  r  r  e  r,  Dict  of  Medal.  O.  Doermt-DMhm. 
Giovanni  da,  s.  Btcati. 
a.  aodi  damit  Tarhindane  F«r> 
namen. 

CamciUader,  s.  Camm4rland*r. 
CaaefUaek,  Gerard,  flim.  Maler  nach 
Kombouts-Lerius.  Liggeren  II  286,  280,  Mei- 
ater  der  S.  LukasgQde  in  Antwerpen  1667—68. 

Josef  von,  Portrit-Genre- 
vnd  Zcicfancr,  gab.  18.  8. 1890  an  Viach- 
taeh  im  Bayefwald,  f  6u  7.  1861  te  Manchen; 
war  durch  den  Vater  Georg  Ritter  von  Ca- 
merlohr, Landrichter,  zum  Juristen  bestimmt, 
erregte  aber  dtirch  aeine  Zeichenversuche  u. 
Naturttndien  die  AnfmcrinamiKit  dca  Por- 
tritmalers  Joa.  Bernhardt;  wdeher  ihn  in  srine 
Schule  nahm,  wo  er  durch  mehrere  gelungene 
Bildnisse  die  Mittel  zu  Reisen  erwarb,  deren  ' 
Ergebnisse  er  zu  bald  behüten  Genrebildern 
verarbeitete,  darunter  eine  vom  Müncbener 
Ktmatverem  angflranfte  „Doriaingarhide'*,  cm 
„Charmierender  Postillon"  (Prag),  ein  „Wahr- 
sagendes Zigeunermädchen"  (1849),  auch  fer- 
tigte er  viele  humoristische  Zeichnungen  für 
die  »Fliegenden  Blätter",  a.  B.  Baad  JUI. 
28.  81  4B.  88.  77.  176.  XVI,  ISA. 

Demach.  Ktuutbl.  Batün  UM  I SSS^—  Knaat- 
verelnabericht  f.  1851  p.5S.  —  Nagle  r,  Moaocr. 

mr>  T!  210  (p.  77).  H.  H. 

Cameio,  Juan,  Maler  in  Sevilla  um  1C12. 
G  e  •  t  o  s  o,  Artil.  Serill.  II  19.  M.  v.  B. 

Camaia^  Cbarlest  Architekt  u.  Kupfer- 
atedier  adiottiadier  Herltunft,  1707  und  171S 

in  IvOndon  ars3':^:g  wo  er,  nachdem  er  vor- 
her mit  Genehmigüng  Papst  Clemens'  XIII. 
in  R(Mn  Ausgrabungen  in  den  Kaisertlic  rmen 
veranstaltet  hatte,  in  den  Ausstellungen  der 
Free  Sodety  (1187)  and  der  Soeiety  of  Ar* 

tista  (1772)  mit  Rckonstniktionsplänen  für  die 
.\ntoninus-l~hermcn  vertreten  war  sowie  auiii 
mit  Probeabzügen  von  semen  Kapferstich- 
abbildungen  aus  den  römtscben  Kaisertber- 
mcn,  die  er  mit  eigCBen  Bcgieittexten  171S 
in  Lonflon  in  Druck  erscheinen  ließ  unter 
dem  Titel  „The  Baths  of  tiie  Romans"  (76 
Kupfertafeln,  1775  neu  aufgelegt).  Auf  dieses 
Werk  hin  alsbald  nach  RuBland  berufen,  er- 
richtete er  als  Nachfolger  J.  B.  Staroffs  und 
Vorgänger  Giac.  Quarenghis  in  der  Gunst  der 
Zarin  Katharina  II.  und  als  deren  Hofardli- 
tekt  im  Park  von  Zarskoje  Selo  die  noch 
jetzt  daselbst  vorhandenen,  im  römisch-klassi- 
ziatiadien  Stile  gehaltenen  prunkvollen  Bäder- 
anlagen, Säulenhallen  mit  .^längenden  Gär- 
ten" etc.  I^ut  Füsslis  Angabe  fungierte  er 
noch  1803  in  RtiBiand  als  Bauttaiiiii«Hor 
Kaiser  Alexanders  I. 

Fuss  Ii,  Kstlerle«.  1779  u.  180«.  —  Flo- 
rillo,   Kleina  Schriften  Artist   Inballa  II 


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(1806)  p.  59.  —  Uahrwi.  Ctt.  cf  Booki  «i  Art 
Omdim-Sonlli  Kaadattoa  Wlt)  I  —  L. 
Gen««  in  Gm.  dTT-Arti  UTT  II  4M.~  R«d- 
irar«^  Okt.  «I  Art.  (187S).  —  Orsv«%  Iht 
Soc.  of  Art.  «le.  (1907)  p.  48.  —  J.  Grnbnr, 

HcTop'f  PtccMIO  HcrrcrrBs  (1909)  IM,* 
Cemeion,  David  Voung,  Maler  u.  Gra- 
phiker, geb.  am  28.  6.  1865  in  Glasgow.  Ur- 
^rünglicb  zum  Kaufmann  ausgebildet  und 
all  aohter  in  Edinburgh  tätig,  besuchte  er 
zunächst  nur  aus  Liebhaberei  vor  und  nach 
seinen  täglichen  G^häftszeiten  einige  Zei- 
chen- tuid  Malkurse,  trat  dann  in  die  Kunst- 
schule zu  Edinburgh  als  Schüler  ein  und  lieB 
sich  schließlich  um  1885  in  die  jetzt  wieder 
aufgelöste  Scottish  Atelier  Society  als  Mit- 
glied aufnehmen.  In  seinen  hauptsicMich 
figürliche  Vorwürfe  behandelnden  Erstlings- 
nalwerken  machte  sich  der  EinfluB  Matthjrs 
Maris'  bemerkbar,  in  Porträts  wie  ,J[>aisy'' 
(1897)  und  JtahM  Mddrun  Esq."  (1808) 
dagegen  die  Nadmirfcong  eifriger  Veiaxquez- 
Stndien  sowie  gleichzeitig  atich  etwas  von 
der  dekorativen  PortritauffaasuQg  der  Glas- 
gOw-Schule.  Seitdem  hat  sich  C.  dann  mit  be- 
■ondarer  Vorliebe  dem  LudidiBfti-  and 
ArddldklarMlde  zugewandt,  wofir  er  ridi 
eine  auf  dem  Studium  der  Mrt  verschmolxe- 
nen  Farbcncebung  Whistlers  basierende,  nur 
pastoeere  und  in  der  Strichführung  wuch- 
Pimdieciwik  inrigiiHfn,  Aach  temt 
ffttneftif  Mtatt  tncewQhriHclie  'Sooden* 

billbvng  auf  dem  Gebiete  der  malerischr 
Wiffcongen  anstrebenden  Graphik  zutage. 
Seine  Gemälde  lassen  bisweilen  die  rechte 
Ldchtigjwit  und  Tnuiapnrciix  des  Lttfttooes 
ntmäutüf  md  effeklvotle  Farbengebung  ge- 
hört vollends  nicht  zu  den  integrierenden 
Wesensbestandteilen  seiner  Kunst ;  aber  selbst 
der  in  seinen  PaJicrungrn  so  beredt  sich 
ioficmde  Sinn  für  feine  Durchbildung  der 
Zeichnung  und  des  Clairobecurs  tritt  auf  den 
gröBeren  Bildflichen  seiner  Gemäkle  in  der 
Regel  mehr  nur  nach  der  Seite  des  grolrägi- 
gen  Effektes,  als  nach  derjenigen  intimer 
Bildwirkung  in  die  Erscheintmg.  Somit  zeigt 
sich  C.  in  der  Tat  vor  allem  zum  Radierer 
«od  KqplerMedwr  bentfea  Jedenfalls  aber 
ioden  sieb  die  Hauptvorzöge  seines  graphi- 
schen Schaffens,  eine  ungemein  wirkungsvolle 
Verteilung  der  Licht-  und  Schattenmassen 
Mid  cIm  wahrhaft  vornehme  und  meisterliche 
B^HHit  dü  Sttliwi  auch  ia  winwi  «j^iHimt 
viadn',  md  swar  veretnt  mit  der  in  allea 
Werben  C.s  vorherrschenden  Empfindungs- 
nola  des  traditionellen  Romantizismus.  —  Als 
Xadiarer  durchaus  Autodidakt,  konnte  C. 
nnr  gta»  allmählich  aar  Meiatenchalt  in  dar 
Ats-  und  Kupferstkbtteduiilc  sich  dardb- 
ringen.  Ebenso  wie  seine  F.rstlingsplatte 
„Burnmouth"  von  1888  haben  auch  die  20 
Radierungen  seines  „Clyde-Set"  von  1890  nur 
erat  ala  Veraadiiarbeitea  zu  gelten.  Sejnnoar 
Haden,  Rembrandt,  M^ttoq  and  Whistler 


waren  die  MeÜiter,  drrcn  Atzwerke  er  bei 
jeder  sich   bietenden   Grlegenheit  eingehend 
Studierte  und  unter  deren  genau  in  obiger 
Rdhanfö%e  in  seinen  Atzversachen  zutage 
tretendem  EinflaB  er  die  Radiertechnik  Schritt 
für  Schritt  bis  zur  völligen  Meisterschaft  be- 
herrschen lernte.    Das  Blatt  „A  Perthshire 
Village"  brachte  ihm  im  Februar  1888  die 
Ernennung  zum  „Asscciate"  der  R.  Society 
ol  Painter-Etcbers,  die  ihn  dann  im  April 
1806  SU  ihrem  Vollmitglied  erwihHe,  aus  der 
er  jedoch,  nachdem  er  ihre  Ausstellung  1902 
zum  letzten  Maie  beschickt  hatte,  1906  wieder 
austrat    Midi  den  „Clyde-Set"  veröffent- 
Ucbte  er  «n  «eiima  Sadiernngafolgai  1888 
seimn  „Datcb  Set  (SB  Bt).  1806-86  sefaiea 
^orth  Italian  Set"  (88  EL).  1890  .Jamdoa" 
(18  El.,  darunter  das  wunderbar  eindrucks- 
volle „Newgate"),  1940  „Paris"  (6  Bl.),  1907 
•ciaen  «BdglHft  SaC  (10  El.).   Den  Drudt 
safaier  RadiürwiiM  besorgt  er  seibat,  wobd 
er  fast  niemals  mehr  als  8 — 4  Dutzend  Ab- 
züge herstellt.    Zur  Verstärkoog  und  Ver- 
iebendigung  der  Atzlinie  bedient  Cr  Sich  ge- 
Icganttidi  der  kalten  Naddi  ilagiii  H  vsrwirfk 
er  die  umdaiue  Pnsna  der  Plattenverallb- 
Itmg.   Für  die  Abdrucke  benutzt  er  alte  ital.. 
boUänd.  und  japanische  Papiere,  nur  von  der 
prächtigen  Platte  „St.  Laumer,  Blois"  hat  er 
einnial  einen  Abztv  «of  Alt-GÜnarPapier  ge- 
aracnCi.    m  oen  rncinawii  seuier  rianai 
geht  er  nie  über  die  Quart-  oder  Kleinfolio- 
GröBe  hinaus.    Seit  1894  hat  er  auch  einige 
besonders    geschmackvolle  Exlibris-PUtten' 
radiert   In  den  Darstelloagsvorwirfcn  atnd 
seine  Radisiuagen  hBchat  abwechsalongsreiA 
Seine  Figorenstudien  reicbnen  sich  aus  durch 
ungemein  reizvolle  Behandlung  der  Motive,  u. 
seine  Laodachaftsradierangen  sind  voll  poeti- 
schen  Stimmungszaubers;   am  diankteris- 
tischsten  für  seine  Kaust  sind  jedoch  jene 
Blätter,    auf    denen    die  Architekturmotive 
dominieren.    Jedenfalls  verdankt  er  dem  Stu- 
dium  der   Baukunst,   in    der    er    in  stinrn 
Jugendjahren  sich  gleichfalls  versucht  hatte, 
die   Fihigfceit  snm  raschen  Erfassen  des 
Wesentli^en  und  in  konstruktiver  Hinsicht 
Bedeutsamen  in  arcbitektooischen  Bildvor- 
würfen, die  ja  ganz  besonders  geeignet  sein 
moBten,  den  Künstler  sich  ausleben  zu  laaaen 
itt  aeiaar  ao  persönlichen  and  ansdradcsvoUen, 
wmm  auch  bisweilen  etwas  wiUkörlidten  Art 
der  Verteilung  von  Licht  und  Schatten,  von 
Mas5c  und  Raum.    Seine  .^rrhitekturradie- 
rungen  waren  es  denn  auch,  die  ihm  zu  sei- 
nem heutigen  Weltrufe  verhalfen,  nament- 
lidi  in  den  188ft  in  Mcw  York  nnd  1886  bei 
Gntaknttit  in  Ixmdon  Tenuislaltelcu  Sonder* 
ausstellungen   seiner   graphischen  Arbeiten; 
jedoch  war  seine  Atzkunst  schon  vorher  in 
englischen  und  i^chottischen  Kanstaaastellun* 
gm  längst  anerkannt  and  ihrem  nbemgcn- 
dctt  Werte  genU  gewürdigt  worden.  Sanin> 


430 


Cameron 


vom  Ridianingw  Cj  findet  oun  im 
Britfah  Mmcom.  in  dn-  Hat  Galkry  of  Brit 

Alt  zu  London  und  anderwärts,  —  Gemälde 
von  seiner  Hand  in  den  Museen  zu  Man- 
chester, Liverpool,  Dublin,  Abo  (Finnland), 
Dwtaa,  Addudc^  BnduMt.  Mfinchen  ( J)ie 
BrftdnP^  de.  Dwch  IfcdüRn  wurde  er 
ausgezeichnet  1899  in  Antwerpen  tmd  Oi\- 
cago,  1895  in  Brüssel,  1897  in  Dresden,  1900 
in  Paris,  1005  in  München.  Er  ifit  Vorstands- 
mitglied der  Internationa]  Society,  Mitglied 
der  1t  Mllloiiflif iMwnf  unrti  b  f t  r  n  zu  Berlin  und 
Mönchen.  Aaaoctate  der  R.  Scottiah  Academy 
(seit  1904),  der  Londoner  R.  Academy  (»eit 
1911),  der  R.  Wiitrr  Colour  Society  etc.  Als 
lUnatrator  betätigte  er  aich  für  die  Werke 
„The  Compleat  Angler"  (UO^  —  11  ganz- 
seitig und  9  kleinere  Rnditnn|**)t  —  »'^e 
Tomb  of  Bnma"  (1904,  —  7  Zeidmungen), 
^  .  I  lie  Story  of  the  Tweed"  (1905,  —  21 
Sepia-Aquarelle)  und  MChwterfaouae,  Old  and 
New  (1810.    4  BndhrnvMO. 

Frank  Rinder.  Stella«  «1  SlY.  Chw> 
roo  (Ediah.  UM  n.  1911).  —IPraA  Waimara. 
Cameroa'a  BtAinfi  —  a  fliady  and  •  CaUlofne 
(1903.  —  te  Ktt.  küekMlIit  18t  Platten,  aAit 
MiitM.  OnataMliadca  ale.) ;  cf.  dcaadbcn  An- 
Un  Jttddag  in  Engtand"  (1895)  p.  137  ff.; 
WWteThTArt  Joum.  1901  p.  28»-293  u.  p.  «S; 
l««l  %  90;  1903  p.  61  u.  255;  1904  p.  117,  174; 
190«  p.  186  f.,  335,  880  f.  —  P.  G.  Hamerton 
in  The  Portfolio  189»  p.  186  ff.  —  W.  Bayea 
und  F.  R  u  1 1  e  r  in  The  Stodio  vol.  36  p.  3—14 
(■.  Index)  u.  toI.  44  p.  87-98;  cf.  vol.  6  p.  195 
ff.,  Tol.  37  p.  109.  voL  39  p.  259,  vol.  48  p.  S19, 
vol.  60  p.  23.  —  Campbell  Dodgion  in 
Die  Gfmph.  Könite  (Wien)  1904  p.  81-91.  — 
G.  Boarcard  in  d.  B.-Arti  1899  II  475. 
—  H.  W.  Finch  am,  Art.  etc.  of  BookpU«" 
(1897).  —  Graves,  R.  Acad.  Exhib.  (1905).  — 
Ch.  Holme.  R.  Scottiah  Academy  (The  Studio 
1907).  —  D  Martin.  The  Gla»gow  School  of 
Painting  (1902).  —  L  L.  Caw,  Scottish  Pain- 
ting  (1908).  —  A  Dayot.  La  Pcintnre  An- 
llaJM  (1908).  —  Who'a  Wbo  1911  p.  314. 

N.  Peaeock. 

Caaana,  Daacan,  achottiaGber  Maler, 
intltffg  ta  Stiriing  a>  Bdhifcanli,  bewJiickte 

1872—1900  die  Londoner  .^uastelhmgen  der 
R.  Academy  und  der  Suifolk  Street  Galleries 
mit  zahlreidm  ■choHiiclwa  SliBiiiMHilapd- 
schaltca. 

Grave«.  Dkt  al  AM.  ItWi  B.  Aeai.  UN. 

Cameroo,  Edgar  Spier,  amerikan.  Ma- 
ler, geb.  28.  5  1862  in  Ottawa,  IlL  Studierte 
■B  der  Chicago  Academy  of  Design  (1878) 
unter  L.  C.  Harle,  Art  Student«  League,  New 
York  (1882/88)  unter  T.  W.  Dewii«  und  W. 
M.  Chase,  an  der  Academie  Julian  in  Paris 
(1884)  unter  BouUager  und  Lefebvre,  tmd 
(1884/88)  in  Park  unter  J.  P.  Laurens  nod 
Benjamin  Constaat  an  der  Ecole  des  Beaux 
Arts,  dann  (1886/86)  unter  Cabenel  tmd  karte 
Zeit  an  der  Akademie  Colarossi.  1892/98  über- 
nahm er  zusammen  mit  Robert  Reid  und 


Waller  Mc  £w«n  and  aaler  dcrea  Oberleitung 
tfe  gioOertSgcB  IVudnuIcfcicB  fSr  4ie  IVeh« 

ausctellung  in  Chicago.  Von  1891 — 1900  war 
er  Kimstkritiker  und  Korrespondent  für  die 
Chicago  Tribüne  und  1900  Mitglied  der  inter- 
natinnalfn  Jury  für  die  Pariser  Ametdlang. 
SefIdciB  hat  er  ikh  wieder  gaaa  der  aneSbeB- 
den  Kunst  zugewendet  and  leistet  sein  Bestes 
auf  dem  dekorativen  Ciebiet,  z.  B.  den  Wand- 
gemälden in  der  Bibliothek  des  Supreme 
Court  in  SpringfickL  III,  und  dem  Gcricbts- 
gcMade  in  Ncwtoi^  Jewa.  Von  aeineB  BH- 
dem  seien  genannt  „Dreamland",  1910  in  der 
amenkan.  Ausstellung  der  kgl  Akademie  Ber- 
lin, „Youth  of  Christ",  ,,Thc  voiceful  Sea* 
und  «Glaaa-Uowcrf".  Bilder  von  ihm  auch 
in  Prhrügalerien  hl  PhfladdpMa  und  in  Pttta- 
bürg.  —  Auch  seine  Frau  Marie,  geb.  Gflon 
(geb.  in  Paris,  Schülerin  v.  Moreau  de  Tours. 
Cabanel,  Laurens  u.  Benjamin  Cunstsnt)  ist 
ale  Porträt-  tmd  Gcnr«nalerin  mit  Erfolg 
tMf  Ci^  Tha  Stadb  ZZXVI  9.  ITl*  119). 

Btaah  aad  FaaalL  Jair  HOL  ^  Th« 
Staffle  IMT.  -  Whe^  Wie  im  * 


1910- 

1911  Edmund  von  Mach. 

Cameron,  H  u  g  h,  Maler,  geb.  1835  in  Edin- 
burgh, ebenda  zurzeit  noch  am  Leben.  Seit 
18tt  Zeichcnachaler  und  aeit  Itttt  unter  der 
LeitBi«  Boh.  Scott  Laadei^  Mdaehüler  der 
Trustees*  Academy  zu  Ediirourgh,  erhielt  er 
seine  weitere  Ausbildung  daselbst  an  der  R. 
Scottish  Academy,  in  deren  Ausstellung  er 
1864  mit  einer  biblischen  Komposition  «Jo- 
seph ab  Trarnndeater  Pharaoe"  debutierta, 
und  die  ihn,  nachdem  er  ebenda  weiterhin 
verschiedene  Bildnis-  u.  Genremalereien  aus- 
gestellt hatte,  1859  zu  ihrem  „Associate"  er- 
naonle  für  sein  GcniMc  MGoing  to  tbc  Hay" 
Oelst  hl  der  Nat  Gallerr  «a  Edinburgh, 
Kupferstich  von  Edw.  Burton  in  „The  Art 
Journal"  1871  p.  280)  sowie  1889  zu  ihrem 
VoUmi^liede  für  sein  jetzt  in  derselben  Gale- 
rie befindliches  Gemälde  „Play".  Seit  1871 
beidlkkte  er  mit  seinen  dcnre-  und  Bildnis- 
malereien in  Ol-  und  Aquarelltechnik  auch 
die  Ausstellungen  der  Londoner  R.  Academy 
sowie  die  Grosvenor  Gallery  u.  andere  Privat- 
ausstellungen zu  London,  wo  er  seit  1876  auf 
etwa  ein  Jahrzehnt  sich  niederließ.  Unter 
seinen  zahlreichen  (jenremalereien  dieser  mitt- 
leren Schaffensperiode  sind  hervorzuheben: 
warmtonige  und  sorgsam  durchgebildete  Inte- 
rieurszenen wie  ,,Maternal  Care"  (1870,  Mn» 
seum  zu  Aberdeen),  —  „Rumtnaging"  (1878), 

—  „Auld  Robin  Gray",  —  und  mannigfaltigeb 
naiv-gemütvolle  ländliche  Idylle  wie  „The 
Village  Weir  (1871,  Museum  zu  Aberdeen), 

—  Lonely  Life"  (1872).  —  „Haymakers 
Noon"  (1878).  Von  London  ana  antemahai 
er  auch  eine  Reise  nach  Italien,  von  der  er 
eine  Reihe  von  Rtviera-Motiven  mit  heim- 
brachte, darunter  „Peasants  returning  frora 
the  Olive  (mwea",  —  „Children  of  the  Ri- 


4S9 


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viera".  —  „A  Child's  Funeral"  (im,  Mas. 

XU  Dundee).  SchlieBlich  1885  von  London 
wieder  nach  Edinburgh  zurückgekehrt,  ver- 
lebte er  die  Sommennonete  in  der  Regel  in 
Largo  am  Firth  of  Förth,  wo  er  dann  jene 
sonnig  leuchtenden  und  weit  gedehnten,  durch 
badende  und  spielende  Kinder  reizvoll  be- 
lebten Strandszenerien  malte,  die  dem  altern- 
den Künstler  noch  eine  Reihe  später  Er» 
foife  eintrugen  (danntter  ,,The  TimidBatfaer" 
im  Musenin  xa  Glasgow,  das  von  C.  auch 
eine  „Sptnning  Lcsson"  von  1885  besitzt). 
Gelegentlich  betätigte  sich  C.  auch  als  Maler 
feintoniger  addidit  u.  warm  beseelter  Frauen- 
bUdnisae  sowie  poetisch-historischer  Sseoen 
wie  ..Hie  Laird  of  Dumbiedykes  in  Dnaf* 
Cottage"  (1873),  —  „The  Last  Minstrel"  und 
wKilmeny"  (1892  in  der  Londoner  R.  Aca- 
demj  augesteüt).  In  der  Berliner  Jubiläums- 
auMtdloilg  1886  war  er  mit  einem  „Empfang 
bei  der  Grofimutter"  (dat.  18S4)  vertreten,  in 
der  Pariser  WeltMUilrilin«  IfiOO  mit  feinem 
„Timid  Bather". 
Graves,  Dict.  of  Art.  1895;  R.  Ac«d.  1905. 

—  E.  P  i  n  n  i  n  g  t  o  n  in  The  Art  Joum.  1898 
p.  369  ff  ;  1902  p.  17  «f.,  297  ff.  (mit  Abb.).  — 
J.  L.  Caw,  Scottish  Painting  (190S)  p.  259  ff. 

—  Who's  Who  1911  p.  315       M.  IV.  BrockvL'ell. 

Cemeno,  Katharina  (MissKate),  tchot- 
tisciie  Malerin,  Zeichnerin  tmd  Radiererin  der 

Gegenwart,  Schwester  von  David  Ynanj?  C, 
Ausgebildet  in  Glasgow  u.  weitergehildet  auf 
italienischen  Studienreisen,  beschickt  sie  seit 
etwa  1900  die  schottischen  und  englisclien 
Konstacnstelhmgen  sowie  gdegentlidi  audi 
diejenigen  zu  München  (Sezession  1902 — 03) 
und  Berlin  (Schulte  1904)  mit  effektvoll-de- 
korativen u.  koloristisch  reizvollen  Intcricur- 
bildern  (.3innorie''  etc.),  Frauenporträts  und 
Mifthenazenen  in  der  sentimentalen  Manier 
des  enf?lii*chen  Präraffaclifisnui«;,  «owir  atich 
mit  mannigfaltigi  n,  b.ild  Fantin-Latour,  bald 
den  Japanern  nachempfundenen  Blumenstücken 
tn  Ol-,  Aquarell-  und  Atztechnik.  Als  begabte 
Illustratorin  betätigte  sie  sich  in  Aquarell- 
zeichnungen für  Kingsle/s  .Wafpr-niibic?" 
und  Mra.  Louey  Chisholm's  „Fairyland" ,  so- 
wie auch  in  einer  selbständigen  FoIrc  von 
Märchenkompositionen  betitelt  „The  Enchan- 
ted  Land" 

H.  C.  M  a  r  1 1 1  i  e  r  in  The  Art  Joum.  1900 
p.  149;  cf.  1908  p.  318  (mit  Abb.).  —  The  Studio 
XVII  2;  XXX  155;  XXXVI  T8  f.;  XXXVII 
Ml;  XL  322.  324  (mit  Abb  ).  —  Kunst  t  Allc 
1904  p.  193.  —  W  a  1 1  e  r  S.  S  p  a  r  row.  Women 
Painter*  (1905)  p.  124  (Abb.).  —  J.  L  Caw, 
Scottiih  Painting  (1908)  p.  415  f. 

M.  W.  BrockweU. 

f-lftnti  Mary  (ktra.  AUjtis  Miller),  Ma- 
terin. geb.  in  Edinbttitb.  Ausgebildet  an  der 

dortigen  Kunstschule  und  weitergebildet  in 
Paris  unter  Lucien  Sergent,  Gust.  Courtoi»  a. 
J.  A.  Rixens,  malte  sie  zunächst  Soldaten« 
bilder.  wandte  sich  dann  der  Behandlung  roa 
Jagd-  und  Rcnnepoctmotiven  m  md  widmete 


Hch  scblieBlich  seit  1900,  wo  sie  zum  ersten 

Male  Spanien  bereiste,  hauptsächlich  der 
Schilderung  des  spanischen  Stierkämpfer-  u. 
Volkslebens  sowie  gelegentlich  auch  der  span. 
Landschaftsnatur,  wobei  ne  sich  voo  Ign. 
Zuloaga  stalle  beeinflussen  lieB.  In  der  Lon- 
doner R.  Acadeniy-.Ausbtcllung  wie  im  älte- 
ren Pariser  .Salon  19<X)  mit  Rennplatzszenen 
und  in  domselljcn  Pariser  Salon  1902  mit 
ehier  Stiezkampf-Arena,  1904  mit  dem  lebens- 
RTolien  und  lebensvollen  Bildnis  „Mme  Blair 
et  ses  borzols"  (Ment.  hon.),  1905  mit  der 
vieUigurigen  Riesenleinwand  „Une  danse  de 
gitane  i:  SCville".  1907  mit  einer  spanischen 

Spteleraaene  vertreten,  beschickte  sie  seither 
auch  die  Runstausst.  zu  Glasgow,  Liverpool, 
Manchester,  Madrid  etc.  sowie  \erschicdene 
Londoner  und  Edinburgher  Privatausstellun- 
gen mit  ihren  robust  realistischen  und  darum 
wenig  weiblich  anmutenden  omfugreicfaen 
Malwerlten.  ht  denen  sie  bei  aller  Abhängig- 
keit von  Pariser  \'ort)iliJem  und  namentlich 
von  der  brutalen  Kunst  Zuloagas  immerfain 
ein  stark  kfinstkriadiet  Empfinden  n.  Kfanen 
bekundet 

Ant.  Hirsch,  Die  Bild.  Künstlerinnen  der 
Keuieit  (Stuttgart  1905)  p.  20«  ff.  —  J.  Ca  w, 
Scottiab  Painting  (1908)  p.  429.  —  Gravei, 
R.  Acad.  Exhib.  UOS.  —  The  Studio,  toL  «7 
(1903)  p.  13»}  «pC  «l  (1907)  p.  68  £.;  voL  41 
riPr)9)  p.  ISl  1  »  The  Art  Joum.  1809  «.  4»', 
1909  p.  M  f.  —  Londoner  „Moming  Post"  tob 
4.  6.  1910.  M.  W.  RrnckTcetl. 

Camefon-GfioB,  M««  M  a  r  i  e,  s.  im  Artikel 
Camtro»,  E4gar  Spier. 

Camenwi,  A  n  g  e  I  o,  Bildh.,  geb.  zu  Ve- 
nedig, t  das.  atn  14.  3.  1867.  Im  Dogenpalast 
befinden  sich  ven  ihm  die  Marmorbüsten  des 
Pietro  Bembo,  Francesc.  Morosini,  Paolo 
Sarpi  tmd  Giov.  Arduini. 

Zanotto,  Noeviss.  Guide  di  Veoeda  1M3 
p.  in.  —  Oettingar,  Monit  d.  Dat,  SiVpL 

Camerryck,  C..  Kölner  Kupfenledier.  Merlo 
(Kölner  Kstler,  1895  p.  1B8)  nennt  ehi  C.  Ca- 
merryck fec.  bez.  Blatt  aus  dem  Jahre  1714 
mit  Christua  bei  Megdalena,  Triumphbogen* 
Wappen  des  Kurffiraten  etc.  u.  einem  Baad» 
streifen  mit  der  Inschrift:  Josenhw  Gemew 
Princeps  Elector  Coloniensis. 

Camers,  Philippus  Michael,  Maler 
oder  Zeichner  in  Rom  um  1700,  nach  dessen 
Vorlage  Arn.  v.  Westerhout  das  päpstliche  u. 
das  englische  Wappen  mit  histor.  Ornamen- 
ten gestochen  hat.  In  dem  1700  in  Augsburg 
von  Jos.  Fried  r.  Leopold  hertuagegdbenM 
Buch  „Ergötzliche  Kunst-Schau  .  . . .  ao  die- 
mals  bey  einer  Englischen  Extraordinar-Am- 
bassade  zu  Rom  zum  Vorschein  gekommen*» 
wird  C.  mit  anderen  als  „F.rfinder"  dieser 
Sinnbilder  genannt. 

Heineekea.  Dict  lU  Mft.  —  Kat.  d.  Ber- 
liner OmanMnlsäcbawnoL  18N  pb  S04  Ro  2016. 

Ä.C. 

OmmfA,  Coljrn     a.  AMr. 


438 


uiyiu^uü  Ly  Google 


Came«Laa  (auch  Caniessina,  Carmesiiu), 
Albert,  Hof  Stukkateur  in  Wien,  tebte  noch 
nach  1725,  fertigte  in  Schlofi  Minbdi  in  Sate- 
boiy  cuKo  Fncs  mit  Lsubwcrk  und  Kmit- 
tfOpMen  1710. 

Kaller,  Lex,  II  30«.  —  Mittle  d.  IC  k. 
CntnI-Conun.  N.  F.  II  XLVII.  -  F  r.  P  i  r  c  k  - 
■  ajrer,  Notizen  cur  Bau-  und  K«tgcsch.  Salz- 
bnrgs  1»03  p.  47,  66.  H-  C. 

CaoMiaiiia,  Albert,  geb.  18.  5.  1806  in 
Wien,  t  das.  16.  6.  1881.  radierte  einige  Blll- 

ter,  daninter  einen  Christus  nach  Dürer  grx. : 
A.  C.  f.  1826.  Wichtiger  sind  seine  Litho 
graphien  wie  ein  hl.  Leopold  nach  Meister 
Ructand,  hl.  Margarete  nach  Holbein  dem  Alt. 

Nagler-Aodreseo,  Mono«-.  I  No  380. 
—  L«  BI«aC|  ManMl  I  071.  —  Nag l«r,  L«. 
ntm.^th»  ABttk;  Alt  ttinigm  II, 

Camesini,  Baumeister  in  Steiermark,  der 
1720—1740  das  Schlo8  Stattenberg  bei  Win- 
disch Feistntz  für  den  Gnfn  Diamaa  t.  At- 
tems  erbaute. 
l  Waaticr,  SteirfKdrat  KrtleHex.  isn  %  •> 
Cameaino  (Camisino,  CamiasinO,  Johann 
Baptist,  Maurermeister  von  Obermässing, 
f  am  17.  10.  1724  zu  Obermäasing,  in  den  Ur- 
kunden oft  nur  Jobaan  Paptiit  oder  Johann 
Baptist  genomt.  Cametino  tntwatf  16B6 
den  Erweiterungsplan  und  die  EinwöHmng 
der  St.  Lorenzkirche  in  Berching  und  1688 
den  Umbau  der  Pfarrkirche  zu  Beflngries. 
1607  äbenuüun  er  die  Banlettting  der  P^r- 
ond  WalHahrtdctrdie  cur  RlTDrdfaltigkeit 
in  Eichelberff  Er  stand  im  Dienst  des  Hoch- 
sUits  Eichstätt  als  dessen  beratender  Bau- 
meister. 

Rstdenkm.  im  Kgr.  Bayern,  Bd  2,  Heft  IV  73, 
U1 :  XII  12,  33,  34.  162.  R.  C. 

Canutti  (Cometti),  Bernardino^  Bild- 
hauer, geb.  am  14.  10.  168B  zu  Gattinara  (in 
Piemont),  t  Juli  1736  zu  Rom,  seit  1719  Mit- 
glied der  römischen  Akademie  von  S.  Luca. 
Von  1695—88  führte  er  Stukkoarbetten  in 
S.  Ignazio  ia  Rom  aus,  seine  Haoptwci  kc  m 
Marmor  sind  das  Grabmal  Filipocei  in  S.  Gio- 
\:inni  im  Lateran,  die  FiRur  der  Elemosina  in 
der  Kapelle  des  Monte  di  Pieti,  xt.  der  S.  Ce- 
nrio  auf  einem  .Mtar  im  Pantheon  zu  Rom, 
ferner  die  Grabmäler  dea  Kardinala  Antonio 
and  des  Prinzen  Tsddeo  Bafberini  in  der 
Kirche  S.  Rosalia  in  Palestrina.  Ferner  stam- 
men von  ihm  zwei  Marmorstatuen  am  Haupt- 
portal der  Madonna  di  S.  Luca  bei  Bc^ogna. 
md  ini  Dom  von  Onrieto  die  Figuren  de* 
Sin  Simone  und  San  Gtaoonm  minore  In 
Carraramarmor,  die  1714  in  Auftrag  gegeben 
und  1722  geliefert  vrurden,  als  der  Künstler 
in  der  Kapdie  der  Uadoma  von  S.  Britio 
arbeitete. 

Zaai,  Bne.  mct  —  Bartololti.  Artist 
Sabal».  9.  Bdh;  UM|  Wt,  no.  »M.  -  Ma- 
rUtte^  Abacad,  —  Barteli,  Pitt.  amlL 
«d  amit  de.  dHalia  I  «k  —  FAtaJ^Mi,  1. 
tt.  S.  TdL  —  Aacoao,  FUt.  dl 


Tili,  Dcscrir.  delle  pitt,  scult.  e  archit.  di 
Roma  ms  p.  101,  178,  216,  362.  —  Foml. 
Duomo  di  Orvieto  1891  p.  319,  34S.  —  Notia 
Ton  Fr.  Noack.  R.  Q. 

Caaifoct,  8.  Campfoort. 

Cnikant,  Johannes,  holländ.  Bildbauer, 
Sohn  von  Marinus  C.  und  Anna  Stellenaar, 
ist  am  5.  3.  1739  in  Middelburg  geb.  und 
t  dort  unverheiratet  am  21.  11.  1797.  Er 
war  ein  tnditjiper  BSdhaoer,  der  in  den  Jakiw 
1174  ftn,  nW— 1784  mehrere  Arbeltett  fSr 
das  Rathaua  in  Middelburg  ausführte,  und 
von  dem  sich  Grabdenkmäler  in  den  Kirchen 
zu  Heinknwaad.  Vcm  and  Vlimi^en  be- 
finden. 

T.  EyndcB  tt.  V.  d.  Willigen.  Gcachieda- 
nl«  etc.  II  tSft.  — F.  Nagtglaa,  Lcrensbcriilan 
▼an  Zeemmn  y.  lOL  —  AfcUef  Zeeland  VIII  5 

P.  43,  48.  E.  W.  Mo*t. 

Camia,  Oratio,  Maler  aus  Piacenza,  der 
am  20.  10.  1619  in  den  Dienst  drs  Herzogs 
von  Parma  trat  C.  war  Schüler  von  TroCti; 
in  S.  Francesco  zu  Piaccma  ein  Bild  von  ihm 
mh  dem  U.  Antonios  o.  anderen  Heiligen, 
darfibcr  die  Jungfrau,  aus  dem  Jahr  1661. 

L.  Ambiveri,  Artistt  piacentini,  Piaceoi« 
1874.  —  Scarabelli-Znntl,  Doc.  e  Mea. 
di  Belle  Arti  1601—1650.  —  L.  Cerri,  Piacenia 
ne'  sooi  monaaeati,  1908  p.  26.       N.  PtUetüL 

Caideda»  C  Ii  i  m  e  n  t  Ü  t.  CMmmmM  4B  La»« 

nardo. 

Cawilliaai  oder  della  Camilla,  Beiname  der 
Florentiner  Büdhauerfamilie  Gucci. 

Giovanni  di  Niccolö  Albengi  C-, 
gehörte  (nach  Ciampi)  unter  Co^imo  l.  der 
Opera  del  Duomo  an  und  starb  (nach  Mila- 
nesi)  L  J.  1566.  Werke  von  ihm  sind  nicfat 
bekannt.  G.  war  zweimal  vanniUt  Aw 
setner  ersten  Ehe  mit  Nannina  stammt  Fran- 
cesco, aus  zweiter  Ehe  mit  Marietta,  der 
Tochter  d.  Santi  Birbi  de  S.  Gervtlio^  MUa- 
men  Santi  und  Pietro. 

Praneeteo  C,  t  IS.  10.  1B86,  begraben 

in  S.  S.  Annunziata.  Schüler  Baccio  Bandi- 
nellts  und  Mitglied  der  Accademia  del  di« 
segno.    Sein  Hauptwerk  ist  der  mit  Tier- 

VDtt  XACWChCIBIKhvCB  BOTCnDHIGKvB  «mW^^pChD* 

oeo  fSr  die  Villa  Don  Pedroa  von  Toledo  In 

Florenz,  der  1578  (nach  dem  Tode  Pedros) 
von  Luigi  von  Toledo  für  20  000  Scudi  an 
die  Stadt  Palermo  verkauft  u.  auf  der  Piazza 
Pretoria  in  Palenao  aaigmteUt  worde.  Dia 
Figw  des  Vcrtnmnua  an  der  Fontine  «rift 
die  Inschrift  :Opi35  Franc.  Camilani  Florentin. 
1554,  —  eine  der  Vasen,  an  die  sich  einer  der 
vier  kolossalen  Flußgötter  lehnt,  die  weitere 
Imdirih:  Qpi»  Franc«  Camilani  Ctvi  F]o- 
renlie  —  Tn  FioNns  iM  ab  Aibcit 
Francesco's  noch  die  Tonstatue  des  Melchisc- 
dek  in  der  Nische  neben  dem  Altare  in  der 
cappella  dei  pittori  im  1.  Kreuzgang  der  SS. 
Ammniiata  vorbanden  (dia  AaaidmiäGlraas 
~    "  Mf  Koalcn  der  Aeen- 


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dcnia  dfi  disegno,  die  Verteilung  der  Ar- 
bdten  an  die  einzelnen  Künstler  erfolgte  ;ini 
80.  11.  1667).  WeHerhio  wiiaen  wir  (durch 
Vinn  und  MdKd).  F.  «r  den  Fest- 
srhinuclf  zur  Hochzeit  des  Francesco  de'  Me- 
dici  tätig  war.  Für  den  Borgo  Ognissanti 
schuf  er  einige  SUtacit,  ffir  die  Ooötär  du 
Relief  der  Verkündigung. 

Santi  C.  (in  der  Regel  SomH  Gucci  ge- 
nannt) wird  (von  Bartoli)  als  ein  Beispiel 
oierkwttrdiger  Fr^reife  gerühmt.  S.  ging 
nudi  Pcilea,  wo  er  (Mcb  CiampO  bis  zn  tei« 
nem  Tode  verblieb.  Nfihere  Lebensdaten  sind 
unbekannt.  Gesicherte  Werke  seiner  Hand 
sind  die  Grabdenkmäler  aus  rotem  Marmor 
für  Stephan  Bitborjr  (rcfierte  bw  166Q)  and 
dMiea  Genablia  Annt  Jagiellonika  (f  UM) 
in  der  Kathedrale  zu  Krakau  (GrabkapeDeder 
Jigenonen).  Vermutlich  gehören  ihm  auch 
die  verwandten  Grebdenkmaler  Siegismunds 
(t  1648)  und  Siegiamnad-Aqgaeta  (f  167^ 
am  gidchen  Orte,  die  er  Ticlleiekt  in  gemete- 
»amcr  Arbeit  mit  Gian  Maria  Padovano  gen. 
il  MoKa  ausführte.  Auch  Santi  stand  offen- 
bar ooter  den  Eidhnse  BwdiaeWe. 

Pietro  C.  wird  von  Müanesi  al«;  Bild- 
hauer erwähnt.  Werke  seiner  Hand  sind  nicht 
nachweisbar. 

Camillo  C,  Sohn  d  Francesco  C  ,  Bild- 
hauer, Architekt  und  Icigenicur,  soll  (nach  di 
Marzo)  als  Jüngling  unter  Montorsoli  in 
McBsina  gearbeitet  haben.  Am  80.  1.  1674 
fcani  C.  mdi  Palcmio^  om  den  Coben  crwShR- 
ten)  Zierbrtinncn  seines  Vaters  aufzustellen. 
Von  diesem  Zeitpunkt  ab  ist  er  dauernd  in 
Sizilien  nachweisbar,  wo  er  zum  „ingegnere 
dd  ngpo'  ernannt  und  mit  der  Inepektioa 
der  Kfiatenbefestigungen  gegen  Seeiwbcr  be- 
traut  wurde.  Um  1603  muB  er  (nach  dt 
Marzo)  gestorben  sein.  Von  seinen  Bildhauer- 
arbeitca  ist  wenig  erhalten.  ~  Ob  C,  wie  di 
Marso  vemmtet,  als  Schöpfer  der  Marmor- 
ataine  ehies  muschelblaaenden  Triton  in  Be- 
tradit  kommt,  die  sich  im  ersten  Hofe  des 
Museo  Nazionale  zu  Palermo  befindet,  ist 
zweifenyfc  Die  Statue,  die  atis  den  fcOniBl. 
Garten  stammt,  ist  (nach  di  (}iovannO  vor 
1184  entstanden.  Demnach  würde  sie  die 
jMQlSte  erhaltene  Schöpfung  des  Meisters 
sein.  —  Ini  Giardino  Pubblico  zu  Caltagi- 
rooe  hat  rieh  eine  verstfimmehe  Tritonslatue 
aus  Marmor  erhalten,  die  stilistisch  mit  den 
Brunnenfigliren  Francescos  in  Palermo  zu- 
sammengehört, sowie  eine  schöne  Marmor- 
adiale.  Beide  sind  Fragmente  eines  groSen 
ZieilMnnBeBa,  der  ani  8B.  4.  IBM  von  der 
Stadt  Caltagirone  an  C.  in  Auftrag  gegeben 
wurde  und  der  den  AbacfaiuS  einer  neuange- 
legten Wasserleitung  büden  sollte.  Der  Brun- 
nen, der  woM  nie  gaat  «ollendet  wurde,  war 
fcylaat  ab  Bedm  am  pietra  41  Taormina, 
aot  den  aicb  anf  einem  weilen  llamoradiaft 


eine  kleinere  Schale  erhob,  die  über  sich  die 
Bronzest;i(uf  des  Hieron  von  Syrakus  trug. 
Um  den  Marmorschaft  im  Becken  sollten  sich 
lebensgraBe  MecfgOltCf,  Harpjien  md  Tien 
in  Marmor  und  T?roTi7e  gruppieren.  —  In  def 
Kirche  S.  Maria  zu  Caltagirone  sind  heute  an 
einem  weit  jüngeren  Tabernakel  12  zierliche 
korintliiaclie  Siukhen  und  eimge  andere  de» 
fcoralive  Fragmente  angebradit,  ifie  tob  einem 
Silbertabemakel  stammen,  das  C  ungefähr 
gleichzeitig  mit  dem  Brunnen  von  den  giu- 
rati  deHa  cttti  in  Auftrag  bekam.  Der  Ver- 
trag darüber  vom  88.  4.  1688  bcsümmt.  dal 
die  „cnalodia'*  ans  vergoldetem  Silber  8.06  n 
hoch  sein  und  mit  den  Nischenstatuetten  der 
18  Apostel  und  der  4  Evangelisten  geschmückt 
werden  solle.  Von  den  Statnetten  ist  nichts 
mehr  vorhanden.  —  Am  84.  8.  1608  rtr- 
pflichtet  «ch  C,  für  Donna  Laura  Vatdina  et 
Ventimiglia,  Baroncssa  Rocca,  ein  Marmor- 
grabmal in  der  Hauptkirchc  zu  Rametta  zu 
errichten.  Die  Ausführung  bleibt  zweifelhaft. 

—  Scillieftlich  sei  noch  erwähnt,  daß  C.  am 
86. 10. 1609  an  einen  gewissen  Francesco  Cur- 
cio  ein  Weihwasserbecken  aus  weißem  Mar- 
mor verkaufte,  das  in  der  Kirdie  S.  PaoUno 
de*  giardinieri  in  Palermo  anüicaldlt  waitka 
sollte.  —  Von  Bauten,  die  C,  in  Sizilien  aus- 
geführt hätte,  ist  nichts  bekannt.  Gaspare  di 
Regio  berichtet,  daB  C.  1593  für  den  „rice- 
vimcato  dd  capo  di  S.  Ninfa"  in  Palermo 
dnen  Triumphbogen  im  Auftrag  der  .jiszioDe 
ftorentina"  errichtete. 

Als  ingegnere  del  regno  arbeitete  C.  meh- 
rere Denkschriften  aus,  die  in  der  Stadtbiblio» 
tliclc  von  Palermo  aufbewahrt  werden:  1.  De- 
acrisioae  della  SieOia,  opera  composta  da  C»* 
millo  Camiliano,  celebre  matematico  (von  di 
Marzo  1877  publiziert).  —  2.  Dexcrittiooe 
delle  torri  maritime  del  regno  ecc.  —  8.  Do- 
aertttioae  delle  marine  di  tntio  il  regno  di 
Sicitia  etc. 

Di  Marzo,  I  r.aggini  1883  I  Ö4«.  811-820; 
II  440 — 447.  —  C  «  TO  p  o  r  i,  Mern.  biogr.  di  Car- 
rar«  1873  p.  300.  —  Ciampi,  Notizie  di  artisti 
ital.  in  Polonia  1830.  —  Bocchi-Cinelli, 
Le  belleue  di  Firenze  p.  229.  —  T  o  n  i  n  i, 
Saotuario  di  SS.  Annunziata  di  Firenxe  p.  240. 

—  Ricci.  Stor.  dell'  Architettnra  in  lulia  III 
8,  M.  —  Vatari-MiUnesi.  Vite  VII  828; 
Vin  391,  «18,  620.  —  Vasari-Gott- 
•  chewski.  VII  Halbbd  I  402.  —  Repert.  f. 
Ksiw.  VIII  422.  —  G*z.  d.  B.WUt»  1910  I  S03  ff. 

—  Arcb.  itor.  ital.  XVT  35S.  W.  Bi*U. 
Camillo,  ein  Maestro  d'intaglin,  der  für  den 

Monte  dei  Paschi,  den  Nachfolger  des  Monte 
di  Pietä  in  Siena  (gegründet  1478),  die  ersten 
Wappen  mit  der  Madonna  ah  Stempe!  (1825) 
in  Holz  schnitt,  nach  der  Zeichnung  des  An- 
tonio Gregori. 

N.  Mengoxzi  in  L'arte  ant.  Sen.  II  (1905) 
p.  502.  R.  C. 

Caaaflle  da  Gastet  Dnrante,  s.  unter 
GaiH,  Ballista. 
Ganill%  PranciacOk  a.  CmS«. 


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Mantovano,  i.  CttftUi,  Ca- 


ff— «H»  da  N o r c i  a,  Maler  in  Perugta, 
CBplliigt  am  6.  9.  1642  aus  der  päpstlichen 
Kam  90  Scodi  für  die  Bemalong  der  voo 

flCfls  BIDIUldICD  mhKWCB  Kl  X  CB IIKIB  VCwVDflr 

lia  RJUnM.  H':  A 

Caa^Uo  daUrbino  u.  sein  Bndtr  Bftt- 
tiat^  a.  tiater  Gattig  Battiata. 

CtadK  FraaeifcOk  apan.  Mdcr,  f  Ma- 
drid 1671.  Sohn  dfs  Florentiners  Domenico 
Camilo  und  der  Clara  Perez,  die  in  zweiter 
Ehe  den  Maler  Pedro  de  laa  Coevas  heiratete, 
diMM  Scbnkr  der  Stkinim  wrda.  Mit  18 
Jakm  malte  er  S.  Praaciaeo  da  Borja  fBr 
dcn  Hochaltar  des  Professhauaes  der  Jesuiten 
in  Madrid  und  wurde,  26  Jahre  alt,  von  Oli- 
▼arez  herangezogen,  um  im  Schk)8  jSuenretiro 
Pildniaar  apeniacber  Könige  und  Dantdlon- 
fca  Oidtodier  Verwandlungen  ausxnffihren. 
Er  bemalte  auch  die  Statue  des  Cristo  del 
Per  den  von  Manuel  Pereyra  in  der  Kirche  El 
Roaario  zu  Madrid  und  hat  für  die  Kirchen 
und  Klöster  in  Madrid,  Toledo,  Alcalfc  de 
>  Hcnares,  Salamanca,  Sc^^ovia,  El  Panlar  usw. 
zahlreiche  Werke  geschaffen,  die  heute  nur 
aocb  zum  geringatea  Teil  an  ihrem  Platze 


Ceaa  Beraiadei^  Diae.  I 
Vitaaa»  Adle.  II  M.  M.  v.  B. 

Caada,  Mathias,  Stukkateur  aus  Graz, 
fertigte  1661  Arbeiten  für  die  Kirche  zu 
Maria-Zell. 

J.  Waatlcr.  StaviMh.  KaOailcs.  188».  R.  C 
CnUa,  Alooao  a.  acte  Sohn  Hiffuel, 

spaa  Kunststicker,  die  1674 — 98,  zum  Teil  in 
Gemeinschaft  mit  Andr^  Ochandiano  und 
Simon  de  Aape  ühr  €k  Kathedrale  in  Brnf» 


Caan  Bcriaadez,  Diec  I  MO.  —  Riafio, 
ladeitr.  arts  in  Spatn  M4.  Af.  v.  B. 

Camimde,  Alexandre  Franguis,  iran- 
xö$.  Porträt-  u.  Historienmater,  geb.  in  Paris 
am  Ii.  12.  1788,  f  m  VeraaiHeaim  Mai  1862. 
,  SddUer  von  L.  David  md  lUriarfci  Emag 
1806  und  1807  Rompreise  mit  den  Themen: 
Röckkehr  des  verlorenen  Sohnes  und:  The- 
sena  als  Besieger  des  Minotauros.  Seit  1818 
beidndite  er  faat  aUjährlich  fia  Anaatelltuiges 
dm  Sakn.  Er  endclaite  die  Motive  an  Mioen 
HIatoricnbildcm  meist  dem  Neuen  Testamente 
oder  der  heimatlichen  Geschichte.  Folgende 
Pariser  Kirchen  bewahren  Werke  von  »einer 
Haad:  Saiat-Etieniie  du  Mont  (Fresko-Dar- 
sldlnngen  der  VeiMadigung,  Anbctong  der 
Kdntge,  Heimsuchung  Mariae  u.  Tod  Mariae) 

—  Saint-MMard  (Vermähltmg  Mariae)  — 
Motre-Dame  de  Lorette  (Tod  der  hl.  Therese) 

—  Saint<Servaia  et  Saiat»Protaia  CFreikcn 
Adam  ad  Eva,  Trafe  Girfati)  —  Salnt-Ea- 
stäche  (Martyrium  der  hl.  Agnes,  Kopie  nach 
Domenichino)  —  St. -Nicolaa  dea  Oiampa 
CFkidrt  ndi  Ägypten).  AaBcrdem  bcwaiirt 


das  Mua.  zu  Angers  ein  Bildnis  der  Dai^btne 
Marie  ThMat  CharkMte;  daa  Moa.  zu  Bor- 
deaux: Besuch  der  Königin  im  Kranken 
hause  nach  den  Julitagen  1880;  das  Mus.  zu 
Amiens:  Tod  Mariae  ;  das  Mus.  zu  Besannen: 
Reiterbildnis  Karls  X.;  die  Gal.  zu  VeraaiOea: 
Einzug  der  französ.  Truppen  in  Antwerpen 
am  17.  7.  17M;  Einnahme  von  Tyrus  1134, 
sowie  eine  größere  Reihe  von  Porträts,  dar- 
unter .die  des  Herzogs  von  Villeroy  und  des 
Marquia  de  Courtenvaux;  daa  Mua.  zu  StraS- 
bwv:  Die  Id.  Martha.  —  Audi  kamt  man 
von  ihm  eine  Lithogfi^Ue  nach  HoT.  Vcim*: 

Gouvion  Saint-Cyr. 

Bellier-Anvray,  Dkt.  g6a.,  I.  —  B4> 
raldi,  Lea  gnv.  du  19«  ■.,  1886  IV.  —  Inv. 
tta.  d.  Rieh,  d'art.  Pari«,  mon.  rel.  I— III ;  Prov., 
roon.  civ.  III  u.  V.  —  Kunstblatt  18M— S2,  dm- 
sim.  —  Gal.  hiaL  da  Pilaia  da  Venailks,  I84a 

p.  36/7,  649.  H.  V. 

Caflilaata,  Giacomello,  gen.  Momgi^ 
tmrrß,  Bildhaner  dea  14.  Jahrb.  in  Parm^ 
der  ^kh  neben  einem  jihichicItlK  daitllMt  te> 

benden  Maler  Moreo  C.  urkundlich  erwähnt 
findet.  Als  Nachkomme  dieser  Künstler  iat 
auch  ein  Maler  Michtle  di  Gtuffrtio  C.  WB 
1460  in  Parma  nrfcandlicb  aachwoiihir. 

Zaai,  EadeL  aiatod.  —  Saarahelll- 
ZaatL  Macr.  im  Mus.  aa  Vtea«,  iMC.  I  «.  IL 
—  M.  Lopes,  Anhaata  aUa  Zaeca  ela.  Iteaal- 
ItaM  (iloscaa  im-m  p.  «L  -  U  CULiVaa; 
r  1884  p.  81.  JL 

Camiaata,  Giovanni  da,  Maler  in  Pavia, 
schmückte  1468  die  dortige  Kirche  S.  Gia- 
CMno  di  Cereda  (im  Pfarrsprengel  Belgioioso) 
nrit  Freakomatereien,  die  in  ihrem  altertnm- 
fidm  Stile  noch  vSllig  mriweinfluBt  erachd* 
nen  von  den  reformierenden  Tendenzen  der 
Foppa- Schule.  Seine  Signatur  ist  zu  lesen 
auf  der  Freskodarstellung  der  Madonna  mit 
dem  CSvistaddade  und  dam  NamemlieiÜiea 

P.   Moiraghi,  Su  I  Pitt  Ttiwfl,  cp.  II 

(Paria,  o.  J.).  G.  N^aU. 

CamiDel,  französ.  Tischler,  fertigte  das 
Schrankwerk  und  die  rcichgeschnitzte  Wand- 
bckleidung  für  das  Archiv  dea  HMpiee  4a  Ift 
Cbarild  in  Lgron  im  Jahr«  1741-4B. 

RMi.  d*Art,  ^tw.  awawa.  ehr.  H  81t    lt.  C. 

Caminhoa,  Francois,  brasilian,  Architekt, 
geb.  1888,  Schüler  der  Ecole  des  B.-Arts  in 
Paria  und  von  Louis  Hippolyte  Le  Bas» 
ebenda.  Werke  von  ihm:  daa  Denkmal  aar 
Erinnerung  an  die  Expedition  nach  Para- 
guay in  Rio-dc-Janeiro  u.  viele  Privatbauten. 

E.  D  e  1  •  i  r  e,  Lea  Archltectes  iUvn  de  l'icole 
des  B.-Arts  1907  p.  203.  R.  C. 

Camino  (Gxnino).  Bildhauer  in  Ferrara, 
der  1885  al^  mit  einem  Bildhauer  Giovanni 
gemeinsam  an  der  Verschwörung  gegen 
Tommaso  da  Tortona,  den  Rat  Niccolöa  II., 
gen.  Tl  Zoppo,  beteiligtf  und  18W  ali  Qpfw 
der  Rache  des  Fürsten  fiel. 

L.  Cittadella,  Not  Ferrar.  p.  «38.  —  G»». 
daa  B^Arta.  1881,  II  181  i(k  Qrmx),  —  G. 
Grnyer.  LTait  fcmiaia  1 107.    Jt  C 


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Camiao,  Charles,  franzSs.  Maler  ood 

Miniaturist,  geb.  zu  St.  Etienne  (Loire)  am 
4.  3.  1824,  t  in  Paris  1888.  Tätig  in  Bourg, 
Lyon  und  seit  etwa  1857  in  Paris,  Er  machte 
um  186a— 18Ö4  eine  Reise  nach  Algier.  C. 
stellte  von  1848  bis  1877  im  Salon  zu  Lyon, 
von  1857  bis  zu  si-incm  Tode  im  Pari.ser  Sa- 
km  aus.  Seine  Bilder  haben  meist  algerische 
Motive  »mi  Gegenstande  und  erschienen  auf 
beiden  (genannten  Ausstellungen.  In  Lyon 
waren  u.  a.  ausgestellt:  Femme  des  Oasis  du 
Sud  (1865),  Le  Sahara  mauresque  ( 1S55),  Rue 
d'Aiger  (1857),  Mosquee  au  bord  de  la  mer 
(UM),  Souvenir  d'Aiger  (1865),  Nait  de  Ra- 
madan en  Algerie  (1868),  Serenade  devant  la 
tente  du  Caid  (1869).  Besonders  im  Pariser 
Salon  stellte  dann  C.  scmc  Bildnisminiaturcn 
aus,  von  denen  Bildnisse  des  Herrn  und  der 
Frati  Nadar  (1881)  genannt  seien.  SoldlC 
Arbeiten  befinden  sich  auch  in  den  MuSCCIl 
des  Luxcmbourg  und  von  St.  Eticnnc. 

Belller-Auvray,  Dict.  gen.  1882  u,  Sappl. 
—  G««.  d.  B.-Arta,  VIII  346;  XI  155;  2»«  pir. 
II  15;  XII  34;  Sme  pir.  XIV  (1895)  142  — 
Chron.  d.  Arta  31.  3.  1888.  —  M*m.  de  la  Loire 
April  1888.  A.  Granger. 

Caaiiao,  Domingo  del,  Maler  in  Zara- 
foxa  in  der  Mitte  des  17,  Jahrh. 

Cean  Bermudez,  Dioc.  I  800.    M.  v.  B. 

CamiB«,  Giuseppe,  Landschaftsmaler,  geb. 
am  29.  in.  1818  zu  Turin,  f  rim  2B.  2.  1890  zu 
Caluso  bei  Turin.  Nach  anderweitiger  Tätig- 
keit ging  er  zur  Malerei  über,  war  Schüler 
von  Bogliani  und  begann  als  Maler  von  Heili- 
genbildern. Ein  S.  Vincenw)  de'  Paoli  für  die 
Kirche  von  Rot  I;;:n 'lunc  und  eine  Via  Crucis 
für  die  Nonnen  der  Visitazione  zu  Turin 
erinnem  an  diese  Tätigkeit.  Später  ging  er 
zur  Landschaftsmalerei  über.  Vor  allem  lagen 
ihm  Hochgebirgsbtlder  mit  dunkelblauem 
Himmel,  Gletscher,  tiefe  Wilder  und  weite 
T&ler,  gehüllt  in  Nebel.  Er  stellte  in  zahl- 
reiciien  Ausst.  aus  and  schenkte  der  Galleria 
Modema  zu  Turin,  wo  er  seit  1864  als  Pro- 
fessor an  der  Akad.  lehrte,  2  groBe  Gemälde 
„Wald"  und  „Abziehendes  Gewitter"  ;  in  der 
Galleria  dell'  arte  modema  zu  Florenz  hän- 
fen zwei  Landschaften  „Chiusena-Tal  bei 
Vico  Canavese"  und  „Alpi  Apuane".  Auch 
figürliche  Gemälde  (das  Porträt  von  Vitto- 
rio  Emanucle  im  alten  Parlamentspalast 
zu  Turin)  lagen  seiner  Art  wie  die  Mit- 
wtrlcung  an  dön  groBen  Fresko  von  S.  Mas- 
stmo  in  Turin  beweist,  welches  die  Rückkehr 
der  durch  den  hl.  Epiphanias  befreiten  Pie- 
monteser  Sklaven  in  die  Heimat  darstellt. 
Auf  der  retrovektiven  AusateUang  in  Turin 
(18BB)  waren  11  sekicr  Werlos  ausgestellt 

De  GnberaatK  I>iB*  disitt  Arttat  ttaL  vKr. 
188*.  —  CitlarL  Sier.  daH*  arte  eoniamp. 
IM».  —  Stellst  Pitt.  •  Seidi.  In  Piemwte. 
IM  f.  —  CrlcoiTMte  artl  TkOTWane.  —  Pt«- 
rBceiai.  Gttida  dalle  GaU.  dl  nnam  UM.  — 
L'Aflis  ifto  p.  108.  »  H.  A.  Mfillaiv  KMer 
d.  Gfgenw.  —  Alte  e  Steria  UM  p.  W.    G.  B. 


Camlne^  Reaj,  fraazds.  Msler  und  Zeich- 
ner, geb.  185.,  t  1897;  Schüler  seines  Vater« 
Charles  C.  und  Lequicns.  £r  stellte  im  Pa- 
riser Salon  aus  (1879  Le  Bassin  de  la  VUhtte. 
188*3  Porträtminiaturen).  A,  OlWHflf, 

Camino,  s.  auch  Comino. 

Camiaoni,  F  r  ancesco,  Sinekatoru.Bild- 
haoer.  Arbeitet,  gemeinsain  mit  Palmerino 
AllegTucci,  an  den  klassisch  gehaltenen  Reliefs 
und  Statuen  in  Ton  für  die  Kirche  S.  Maria 
della  Piaggiola  in  Gubbio,  seit  1647.  Rest- 
zahlung von  10  Scudi  an  C.  6.  6.  1669. 

Gualandi,  M«B.ns|.  le  beU«  arti,  Ser.  III— 
IV.  —  Laearelli,  cSda  41  GobUop.  4S8. 

W.  B«m^ 

CtmlmtMt  Aug.,  Knpfentcdier,  von  dem 

man  ein  Brustbild  des  Grafen  Michel  (Dmi- 
tnjewitsch)  Buturlin  in  Ptmkticrmanier  kenn^ 
bez.:  Dessin^  d'apr^  Nature  par  Jean  de 
Maltaoff,  ag£  de  dooxe  ans,  i  Fkxcaoe  le 
mof  de  Mai  1888. 

Rowinskjr,  Lea.  lass.  Ftortritatiche  (1888"' 
188«)  I  455.  —  KoasOlatt  18S2  p.  40,  199.  ff.  V. 

CamUgne,  franzSs.  Kupferstecher  des  18. 
Jahrh.,  stach  in  Moreau's  le  Jeune  1776  er- 
schienener Folio-Serie  „Monument  du  co- 
stume"  das  Blatt  „Le  Pari  gagne",  und  in 
der  auf  12*  reduzierten  Ausgabe  der  12  er- 
sten Nummern  dieser  I'^olge  lie  Plittcr  ,4^s 
Petits  Parrains",  „Lea  Adicux"  und  „JLa 
Dame  du  palais  de  la  Reine".  Alle  4  Blätter 
sind  mit  C.s  vollem  Namen  bezeichnet.  Über 
die  verschiedenen  Ausgaben  dieser  l'i*  Serie 
vgl.  Port.ilis-Rt'-raldi.  Le  Blanc.  Man.  I 
673)  nennt  noch  als  Arbeit  „Le  Retovr 
du  chasaear*,  vielleicht  auch  nach  llorcan. 

Partalis-Btraldi,  Les  Grav.  da  18m  «. 
I  866;  m  175. 

Caaunaeit,  P  i  e  t  r  c,  film.  Bildhauer,  Mei- 
ster in  Gent  1687,  wo  er  noch  1693  vor- 
kommt. 

V.  d.  H  a  e  s  h  e  n,  Iji  corpor.  des  peintrrs  etc. 
de  Gand  1906  p.  84,  ÖO  (Anm.). 

CammarsiiSb  Giuseppe,  Maler,  geb.  so 
Sdacca  (Prov.  Girgcnti)  1788,  t  1880  in  Ne- 
apel. Nachdem  er  in  Neapel  in  ganz  jungen 
Jahren  schon  als  Maler  tätig  gewesen  war,  ' 
kam  er  1786  nach  Rom  mit  emem  kgl 
Stipendium  und  blieb  da  2  Jahre.  Später  war 
er  viel  for  den  KSnig  tSt{g,  so  bemalte  er  !■ 
Schloß  von  Caserta  die  Decke  einer  Galerie 
mit  d.  Darstellung  der  Apotheose  des  Genius, 
im  Neapler  SchloB  das  Hoftheater  mit  alle- 
goriachen  Figuren,  die  Kapelle  mit  srnibo- 
tis^en  Ssenen,  in  der  Sala  d.  Cons%Ho  von 
ihm  die  „Vertreibung  d.  Türken  aus  Otranto" 
und  in  den  Galerien  verschiedene  Dekora- 
tionsmalereien. In  seinen  unzähligen  Ar- 
beiten bdcundct  skh  C  als  ein  geschtUter  Oe> 
korsteur,  der  zwar  vieles  nodi  von  der 
Eleganz  und  der  fröhlichen  Farbengebung 
der  neapolitanischen  Malerei  des  18.  Jahr- 
hunderts behalten  hat,  aber  olme  Wahrhdts- 
•bn  und  AosdnicksflUgkeit  aMit.  1817 


44« 


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Cammanmo  —  Cammelyack 


nalte  C.  für  d.  Teatro  S.  Carlo  eine  „Apo- 
theosis  der  großen  Dichter"  und  die  „Glorien 
der  bourbonischen  Dynastie  in  Neapel".  Hi- 
storische und  allegorische  Malereien  von  C. 
noch  in  den  Palästen  der  Hcrz(:)ge  von  Capua 
u.  S.  Aotino  und  in  vielen  anderen  vor- 
nehmen  Häusern  zu  Neapel.  Auch  als  Por- 
trätist war  C.  sehr  produktiv.  Die  Kathe- 
drale von  Caserta  besitzt  von  ihm  ein  „Abend- 
mahl" in  Fresko. 

G.  Taddci,  Cenno  «tor.  d.  R.  Teatro  S. 
Carlo,  N«9cl  1817  p.  24— S»7.  —  R.  Colucci. 
G.  Cammarano  in  Albo  art.  napol.  Neapel  1893 
p.  17 — 24.  —  De  Luca,  Cenni  necroL  in  Anaali 
civili  LI  (1854)  106—108.  —  KapoU  NobiliMima 
X  (1901)  8  u.  107.  —  L'Arte  IMO  p.  70.  — 
Rolf«,  Geach.  d.  Malerei  Neapels  1910  p  366 
—  Kit  4.  Umn  del  ntr..  Floreiu  1911.  G.  Ceci. 

flMllilllW.  Michele.  Maler,  geb.  1848 
in  Neapel.  In  der  Sctrale  des  ahmodüclieB 

Gabr.  SniirRiassi  seit  etwa  1864  zunächst  zum 
Landschafter  ausgebildet,  ging  er  unter  dem 
Einflüsse  Pil.  Palizsb  o.  Dom.  Morellis  schon 
frühzeitig  zur  modem*naturaltstiadieil  Fi* 
gurenmalerei  über,  widmete  sich,  nadidcm  er 
1870  der  Einnahme  Roms  durch  König  Victor 
Emanuel  betgewohnt  hatte,  hauptsächlich  der 
maleriadMn  Verherrlichung  zeitgenössischer 
Kriegsszenen  und  gelangte  damit  alsbald  zu 
volkstümlichem  Ruf,  —  so  namentlich  mit 
dem  1872  in  Mailand,  1873  in  Wien  äußerst 
beifällig  aufgenommenen  Gemälde  „Uoa  ca- 
rica  di  bemglieri  die  mnra  di  Roma"  (jetst 
in  Schloß  Capodimonte  bei  Neapel,  von  Gius. 
De  Sanctis  in  Kupferätzung  vervielfältigt). 
Als  weitere  ungemein  temperamentvoll  be- 
lebte und  kokiristisch  kontrastreiche  Schlach- 
tenadiiMertingen  Ca  sind  henrorxalieben  die 
1883  in  Rom  ausgestellte  .  RnttaRlia  di  San 
Martino"  und  das  1890—95  im  .'Vuf frage  der 
ital.  Regierung  auf  Grund  afrikanischer  Lo- 
Icalstudien  gemalte  Kokwsalbild  .^a  battaglia 
di  Dogali"  (jetzt  in  der  Galleria  Naz.  Mo- 
derna zu  Rom)  Daneben  pflejyte  C,  nach- 
dem er  schon  1H77  in  der  Ncapeler  Kunstaus- 
■tellung  wie  1879  in  L.ondon  mit  einem  effekt- 
voll realistitchen  „Cavo  di  briganti'  and  1878 
in  der  Parber  Weltaimiething  mit  einer  per- 
sönlich-impressionistlschen  „Etade  de  jeune 
fille"  den  Beifall  der  Kritik  geemtet  hatte, 
mit  gleich  starkem  kompositorischen  u.  kolo- 
ristischen Können  auch  die  veriatiaclie  Genre- 
and  Landschaftsmalerei.  Besondere  Bewan- 
dcrunK  fand  in  der  venezianisclifn  Kunst- 
ausstellung 1887  seine  mit  brutaler  Energie 
hcruntergemalte,  von  düsterer  Lebenswahr- 
heit erfüllte  Osteria-Tragödie  „Uru  partita 
a  bri.scola",  in  t^er  römischen  Kunstausstel- 
lung IWO-  seine  ebenso  schlirbtfarbige  wie 
Stimmungsvolle  Herbstlandschaft  mit  der  Fi- 
gur eines  „Caecialore''  (jetzt  in  der  Galleria 
Nar  Modema  zu  Rom).  Seit  1902  leitet  C. 
als  Nachfolger  Dom.  Morellis  den  Malunter- 
ffklit  im  Iitümo  di  Belle  ArtI  in  NetpeL 


Martini,  La  II.  E«poaix.  Naz.  in  Milano 
1872  VIII  :<7.  -  Gai.  d.  B.-Art«  1873  II  212; 
1878  II  4Ü4.  —  Giom.  Artiitico  1874  p.  27  f.  — 
The  Art  Joum.  1679  p.  141.  —  Illuitrar.  lUl. 
1883  II  91.  —  L'Arte  (di  Firenze)  1884  p.  50  f. 
—  K»tchron.  1884  p.  75.  —  Kunst  f.  Alle  1887 
p.  266.  —  De  Gubernatis,  Dizion.  d.  Art. 
Ital.  viY.  (1»89)  —  La  racca-Ronchi,  Ct- 
&crta  e  le  sue  Reali  Delizie  (1897)  p.  117.  —  A. 
R.  Willard,  Hist.  of  Mod.  lul.  Art  (1902) 
p.  386  f.  —  L.  C  i  1 1  a  r  i,  Stor.  d.  Arte  contemp. 
ital.  (1»09)  p,  374  f.  L.  CiUlari. 

AgOfltinob  ne^olit  Maler, 
der  ISOl  einen  S.  Pranccsoo  und  1607  cm  Ma- 

donnenbild  malte. 

G.  C  e  c  i  in  Arte  e  Storia  1910  p,  107.     R.  C. 

Cammaa,  A.,  französ.  Miniaturmaler  Vtt 
1800^  in  dtf  ^-""'—'g  A.  Jaffi^ambnrg  war 
cto  TOllbcs.  Btld  Ca,  Junge  Pm  km  Negligi. 
nach  J.-B.  J.  Augustin  (1759—1832). 

Verkauftkat.  SammL  A.  Jaff«  (J.  M.  Heberle- 
Köln)  1905  p.  40.  R.  C. 

Camwib  Guillanmc!,  fraazfie.  Maler  und 
Arddteltt,  geb.  Anfang  dea  18.  Jalirli.  in  An- 
gers, führte  von  1750 — 60  die  Fassade  des 
Kapitols  (Rathaus)  zu  Toulouse  aus.  Seine 
Büste  steht  im  Museum  zu  Toulouse. 

Banchal,  Dkt  dea  Arekit.  fraa«.  —  Bai« 
lier-Auvrajr,  DIet  fte.  SappL  Jt  C. 

Cammas,  Lambert  Fran^ois  The- 
rese, traiizos.  Maler  und  Architekt,  geb.  am 
12.  11.  1743  in  Toulouse,  f  am  30.  1.  1804 
ebenda,  Schüler  »eines  Vaters  GuiUaume  C 
und  von  Antobe  Rivale  dem  er  1778  im  Amte 
als  Stadtbai:mristrT  von  Totilouse  nachfolgte. 
Von  ihm  stammen  viele  Restaunerungspläne 
für  Kirchen  dieser  Stadt,  von  denen  nur  Ar- 
beiten an  S.  Pierre,  ehanaliger  Kartbiuaer- 
kirehe,  auBgefGhrt  worden,  a.  zwar  am  Altar 
und  an  der  Kuppel,  die  er  auch  ausmalte.  Von 
Gemälden  sind  erhalten  im  Museum  von  Tou- 
louse, eine  Allegorie,  Louis  XVI  rappelant  les 
Parlaments  esiüa  aoua  le  rigne  pr&idcnt,  auf 
das  er  1786  den  eralen  Preis  der  Akademie  in 
Toulouse  erhielt,  und  eine  hl.  Jungfrau  er- 
scheint dem  hl.  Bruno.  1768  wurde  er  Pro- 
fessor an  der  Kunstschule  seiner  Vaterstadt, 
1770  Mitglied  der  Akademie  S.  Luca  in  Rom. 

Lane«^  Dlet  d.  archit.  I.  —  Baucbal,  Dict. 
d.  aiddl.  faanc.  —  M  i  •  s  i  r  i  n  i,  Accad.  di  S. 
Luca  %  464.  —  Bellier-Auvray,  Dict 
g^.  und  Suppl.  —  G  u  i  b  a  1,  Not.  luocr.  sur.  L. 
F.  T.  Cammaa  Toulouse  18S8  L  d.  M&n.  de 
l'Aead.  Imper.  des  scienoe*  de  T.  (M  pag.).  R.  C. 

Caanw,  Jean-Baptist e,  Portritnaler 
in  Paris,  geb.  in  Nantes,  Schüler  von  Bou- 
guereau  und  T.  Robert-Fleury,  stellt  seit  1887 
im  Salon  der  Soc.  d.  Art.  fran^.  aus. 

£.  Maillard,  L'Art  i  Naataa  a«  19«  •..  65. 

Cammei,  de',  s.  Compagnt,  Domenlca 

Cammell,  Bernard  E.,  Porträtmaler  in 
London,  stellte  1888—88  in  der  Royal  Acad. 
daselbst  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhit».,  1906  1.    H.  V 

Cammelynck,  Jean,  fläm.  BiMhauer,  mai* 
Belta  IBM  drei  Alabasterfiguren  ak  Stätten 


443 


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der  Balustrade  am  Tabernakel  im  Chor  der 
Kirche  Saint  Sauveur  in  Brügge. 
Ed.  Marchai,  UScalpt.  BtlfM  UM  9.  307. 

X.  C, 

t,  Jobst,  9.  Conurtr. 

Jacob,  Formschoeider  a. 

Drucker  aus  Mainz.  Manche  halten  ihn  auch 

tu  den  Verfasser  von  einigen  in  seinem 

Verlage  erschienenen  Otcnetzungen  und  lite- 

rarischen  Umarbeitungen.    1528  war  er  in 

Hagenau  bei  dem  Buchdrucker  W.  Seltz  be- 

^chütigt.   1580  kaufte  er  in  StraBburg  das 

DmckgadaiA  det  Chriatiaa  Efenolff,  dM 

Cr  Um  jwao  IUI  uuuTwB.   >hhiiii  cniB  uuwr* 

barger  Wohnung  befand  sich  in  der  Frei- 

Irargergasse,  später  wohnte  er  in  der  groflen 

Stadelgasse.  In  Straiburg  gab  er  eine  groBe 

Amhl  Tnf^irtftitfhfT  md  iiatnrwisscoscbaft- 
«« «    — »■  »   «.  -  —  ^— • — -  « «  « 
imer  ff  um  iriwb^  ■nMraein  Tencnwneiw 

gegen  den  Papst  und  den  Katholizismus  pole- 
misierende Schriften,  endlich  überaetztmgen 
tmd  Volksbücher  in  deatscher  Sprache.  Die 
letzteren  riod  meiit  illustriert.  Er  selbst  nennt 
dch  n^'^Bi  Sclmridti**  md  Mif  üIiwih  Bob* 
schnitte  des  1684  in  sebiem  Verlage  erschie- 
nenen „SaUttstius,  Chrtmika  von  dem  Rö- 
inischen  Bundtschuch,  ^''f— ^  oder  Empö- 
nmg  durch  L.  Catilinam  aagestifft"  (B1.V>) 
findet  sich  auch  seine  Signatur,  c.  Wahr» 
scheinlich  ist  aber  nur  die,  oft  sf.hr  reizvolle, 
an  Federzeichnungsmanier  erinnemde,  Holz- 
schnittansfüh  rung  von  ihm.  Die  Voraeich- 
nungen  zu  den  Büchcrillustrationen,  die  in 
den  ersten  6  Jahren  scmer  Druckertätigkeit 
erschienen,  hat  zum  Teil  Hans  Weiditz 
geliderti  die  Holxachnitte  seiner  sp&texen 
Dradw  (<.  B.  de«  JCftedWhudi*  ywi  1BI8 
und  von  ,,Brant's  NarrenschiflF"  von  154Ö) 
hat  ein  anderer,  unbekannter  Meister  ent- 
worfen. 

Heller,  G««ch.  der  Holruchneidckit  p.  138. 

—  .N  agier,  Kstlerlcx,  II  30«.  —  Naumanns 
Archi»  II  135  (W  i  e  c  h  ra  4  n  n  -  K  a  d  o  w).  — 
Serapcom  XII  .'^06,  10  (Sota  mann)  und 
XXIII  90  u.  117  (Wagner).  —  Gnilmard, 
Maitrcs  omemui.  362.24.  —  L  e  B  1  ■  n  c.  Man. 
I  573.  —  Na  gl  er,  Mon.  I  21«5  u,  »894.  — 
Zarncke,  «rants  Narrenachiff  CXXXVIII.  — 
Goedcke,  Gengenbach  6fiO  ff.  —  B.  Wetsel, 
Cammerlander  und  Viclfelrt.  Brrlin  1891.  — 
Heitz  u.  Barack,  EUäss.  Büchermarken 
S.  XXI,  XXX  u.  Tafel  XXIV  1.  —  Heltt, 
Formsclineidcrarbeitcn  des  16.  u.  17.  Jahrh.  N. 
F.  Tafel  LXXXVIII  1.  -  Goedeke.  Grandr. 
f.  Gesch.  d.  deutschen  DIchtwiiL  2.  Aufl.,  II  316. 

-  Röttingtr,  Bnt  Wwib,  StraBb  1904 

p.  10«,  87.  L.  Batr. 

CmnMAair  (Cammermayer),  Simon, 
Ofnimentzeichner  des  17.  Jahrb.,  gab  bei 
Pttttl  Fürst  in  Nürnberg  heraus:  „Neues 
7ierrathcn  Buch  .  .  Tnventirt  und  herfür- 
gegcbcn  durch  Simon  Cammermeir"  (Altare, 
Tabernakel  und  Epitqihien)  sowie  1678  „Voo 
den  Fünft  OrdnuQgen  der  Seulen"  (Vorwort 
mm,  Simon  Cammermayer,  Stecher  Wilh. 
Pfum). 


Kat.  der  Berliner  OmameQt<t.-SanunL  1894 
No  t».  1021. 

CsMKflU,  de  IIa,  s.  CamäHam. 

Cumulmu,  An^nttt,  rhlMhclirr  Ibhr» 

geb.  TU  Straßburg  am  10.  7.  1878,  Scböler 
der  Kimstgewerbeschulen  in  Karlsruhe  und 
Strasburg,  wirkt  als  Lehrer  an  der  KnMt> 
gewerbeadmk  zu  Strasburg.  Sein  S^oial- 
gcbkt  ist  dl*  ddcorative  dundera.  bd  der 
er  stilisierte  Motive  der  Flora  und  Fauna  u. 
elsässische  Landschaften  verwendet  (Andtfat 
voo  Strasburg  voo  Oberhaasbergen,  StraB« 
botb  L»  Falatia),  die  tUm  rhrinitdiw  Sa- 
gen erziUt  (Lesende  von  NMtdi;  R6hm 
Tdcbterschule,  StraBburg)  oder  b  Verbindtmf 
mit  Paul  Braonagel  die  VoIkstTpen  des  ElsaB 
schildert  (Der  Rekrut,  Der  Orden,  Der 
Fiaclier,  Auf  der  Ghauasee,  Fischer  im  Win- 
ter, Paris  Sak»  de  la  Soc.  nat.  IMT). 

Neuerdings  macht  C.  auch  farbige  Gläser 
für  Zimmereinrichtungen  und  Lichtreklamen. 
Er  war  auf  der  GleeBrtleieiensatellapg  in 
Karlsruhe  vertreten,  und  errang  auf  den  Aus- 
stellungen zu  Turin  1902,  St.  Louis  1901^ 
Dresden  1906  Auszeichnungen  Npl>en  seinem 
Hauptgebiet  pflegt  C  auch  die  Aquarelimalcrd 


Die  Shdatande  I  (IMSm  D)  Befk  T>  Ml 
V  (190S)  •.  —  DMhat.btfehiklMt.  — Mk> 


ftM  2«  la.  a  sMi  0*0  IM).  -  AMit«M. 

Kafut  etaetanw  ntasMt  V  Cl— 4t;  VI  4(-tt; 
Vin  T.  IX  Andri  OMk, 

Canunuccini,  s.  Camucdni. 

Camocdo,  Giovanni  Fraacesco^  itaL 
Kupfersikh-Vcrkgcr,  tilif  in  Venedif  vm 
1800—79;  dessen  Adreeee  anf  einer  Reibe  waa 

Stichen,  besonders  nach  Tizian,  von  Darstel- 
lungen von  Ortlichkeiten  und  Srhlachtfi^  sa 
ktcn  ist.  Ob  C.  .selber  Kqptotledier  ge- 
wesen sei,  ist  f  ragttdi. 

Heiaecken.  Diet  HI-MI.  —  L«  Blanc 
Mao.  I  573.  F.  IC 

Camogli  (Camc^i),  Stefano,  Frucht- 
und  Stillcbcnmalcr,  um  1690  in  Genua  tätig. 
Die  Figuren  in  seinen  Bildern  liefi  er  sich 
von  setnem  Schwager  Domeoico  Piola  (1888 
bis  1708)  malen. 

Soprani-Ratti,  Vite  de'  pttt.  Geoov. 
(1769)  II  31. 

CamogH,  s.  auch  damit  verb.  Vomamt». 

Camoln,  Charles,  Ifaler  der  jüngsten 
französischen  Schule,  der  etwa  in  der  Art 
des  Matisse  arbeitet  und  Einflüsse  von  Ct- 
zanne  erfahren  hat.  Er  hat  in  Spanien  und 
SüdfrankrekJi  Studien  gemacht  Seine  Bikler 
(LMdichaften,  Portri«*,  Stilleben)  ersdicinen 
u.  a.  auf  den  Auiitdlimgen  des  Salon  d'Au- 
tomne  in  Paris  (190B)  und  des  Mihfchener 
Kunstvereins  (1907)  sowie  in  mehreren  Pa- 
riser und  Berliner  Kunsthandlungen  (z.  B. 
Schntte,  Berlin  1607).  Eine  „Küstenland- 
schaf t*  im  Besitz  von  Frau  Sophie  Gerhardt 
war  1911  in  Bonn  im  Städtischen  Museum 


Gacette  des  Beaux-Art«  IW»  II  3T7,  378. 
—  Chron.  d«  Art«  1904  p.  119.  10O6  p.  147.  — 

2911.  Z.  v,'m'. 

CUMtotli,  Joha,  Sdmdxer  Architekt,  gA. 
1847  zu  Genf,  t  wn  81.  7.  1894  ebenda,  von 
bescheidener  Herkunft  arbeitete  er  sich  durch 
Fleiß  in  Paris  zur  Künstlerschaft  empor.  Von 
Minen  Bauten  «od  Eotwürieo,  <krea  Voll* 
cndittf  Min  fvBIiM  ^^odl  m»Amii»^  Micn 
nannt,  die  unvollendete  Arvekaserne  in  Plain- 
palais  (Vorstadt  von  Genf),  neue  Post  an  d. 
MontblancstraBe,  Umbau  dts  Schlosses  Roth- 
wliild  in  Pregnr»  <Ue  >Victom  HaU"  (Sttftuac 
dM  colli  Konmtt  Bnrton),  Fttoe  fSr  dM 
Kunstmuseum  in  Genf,  preisgekrönter  Ent- 
wurf für  Landesausstelhingsgebiude  (1896), 
weht  primiierter,  aber  angekaufter  Entwurf 
fir  EnfdtannpibM  dM  Eidgenöeaiidwtt 
Putanwnts-  und  Verwaltungagebiodea  in 
Bern  (1885)  gemeinsam  mit  seinem  Bruder 
Marc  C.  (geb.  1857,  Schüler  der  Ecole  des 
B.-ArU  1880). 

Singer,  Kadcrlex.  —  Katchron.  XX  019.  — 
Kit  f.  All«  IX  1^4.  —  E.Delaire,  Lea  Archi- 
taet  tUifm  etc.  1907.  —  L'Ait  et  lea  Artist«  Xll 

(modi)  ST  ff.  JL  c. 

Canuevyt,  Jacques  Marie  Omer, 
franzöa.  Maler,  geb.  in  Lectourc,  Schüler  von 
Bonnat,  Maignan  und  Cormon,  stellt  s(  [ne 
Landschaft»-  und  Figcrenbilder,  deren  Vor- 
wurf Mmeiat  Hollaad  oder  Spanien  entnom* 
men  ist,  seit  1807  in  Salon  (Soe.  d.  Artiit 
franc-)  aus. 

Cat.  de  l'expos.  die.  d.  kada  ISOOb  —  Salon- 
kataloge  (1905  Abb.).  R.  C. 

Camee,  Dekoraliomnialer,  wohl  Spanier,  der 
bei  den  ITiiiiligiiiiBiii  der  Känigin  Ifaria- 
TbMM  V.  Pratdtrdch,  Infntln  Spanien, 
Gattin  Ludwigs  XIV.  (1688)  und  der  Königin 
V.  Spanien  (1689)  in  Notre-Dame  zu  Paris 
dekorative  Arbeiten  lieferte. 

Nmit.  Aitk.  da  l'art  frao«.  8aM  Ut.  II.  18M 
p.  110^  m  US;  m  1W7  p.  138.  JL  C. 

Cawowaa»,  Maler  an  der  Teppichmanufak- 
tur  in  ßeauvais  seit  1777,  Nachfolger  des 
Jean  Jos   Du  Möns. 

Guiffrcy,  Hist.  de  U  Up.,  1886. 

CamouMa,  Pierre,  französ.  Bildteppicb- 
wirker  (Basselisse),  der  1716  mit  seinen  eben- 
falls als  (jobelinwirlcer  tätigen  Söhnen  Pran- 
(ois  und  Philippt  nudi  St  FManbnqr  be- 
rufen wurde. 

Gdriaet  hist  185«  p.  188  ff.  —  Duasianx, 
Lm  ait.  Iiaafi.  4  \'4l^^  187S  p.  ISl,  n.  8. 

Camp,  C  a  m  i  11  e  J.  B.  van,  belg.  Maler, 
geb.  1834  zu  Tongres,  f  i™  November  1801 
zu  Montreux  (Schweiz),  Schüler  von  Navez 
tmd  Louis  Huard,  gdiöcte  zu  dem  Kreb  der 
Netterer  in  der  belgbcItcH  Kunst  und  stand  in 
seinen  eleganten  Frauenbildcm  unter  dem 
EinfiuB  der  Franzosen  u.  von  Fdicien  Rods; 
doch  fehlte  seinen  Werken,  wie  jede  Kritik 


hervorhebt,  der  nötige  FleiS,  um  wirklich  Gutes 
zn  leisten.  Er  tteHle  wf  allen  grSfcwn  An^ 

stellimgcn  Belgiens  und  auch  im  Auslande  aus 
wie  im  Salon  von  Antwerpen  (1878),  Ex- 
position triennale,  Brüssel  (1876),  Intematio- 
nak  Kstansat.  Berlin  18y  (Gcmiljte  Boddiip- 
disfl).  Sm  Ifarfa  nodarne  da  Paluliiia  zu 
Brüssel  besitzt  ein  Werk  von  ihm  „Marie  de 
Bourgogne  bless^e  i  la  chasse"  (1878).  Außer- 
dem erwähnenswert :  DefiM  des  drapeaux  i  !• 
oa^bration  du  Cinquantanatn  de  l'Indipen- 
danoe  nationale.  Cunp  ist  «ndi  als  Radierer 
und  Illustrator  hervorgetreten,  so  als  Mi|> 
arbciter  der  lUustrated  London  News. 

Hippert  u.  Linnig,  P.-Gr.  1879X120-128. 
—  N a g  1  e r,  Mono^r.  V.  —  Av.  Wuribach, 
Niederl.  Kttlerlex.  I.  —  Lemonnier,  Ecole 
BelKC.  p.  41,  122,  ISS.  —  G»z.  des  B.-Arts  2.  Pir. 
VIII  257 ;  XII  348 :  XX  202,  200,  3.  P«r.  IX  81 
(Nekro!.).  —  Joum.  d.  B.-Arta  1878  p.  131;  1883 
p.  4».  109.  —  Cat  d.  Maafo  mod.  d.  Peiat.,  Bm»- 
sei  1908  p.  70.  —  Cst.  da  l'&9>  de  I'An  bei««, 
BnisMl  1905  (alt  Biogr.).  —  lotenat  Ksuuast 
Bertin  1891.  R.  C. 

Camp,  Fran^ois  ran,  war  1M0  Dofcn 
der  St.  Lukaagilde  zu  Mecheln 

Nee  ff«,  HUt  d.  la  peint.  de  Malines  1  45, 
460, 

Camp,  Jan,  holländ.  Maler,  war  1611  Schü- 
ler von  Paulus  Moreelse  in  Utrecht  Ein  Still- 
leben von  ihm  in  bollindischem  Privatbea^ 

Mullar,  SdUUsnvatccQigingcn  S.  St. 

B.  W.  Hott. 

Camp,  Joseph  du,  Bfldhauer,  geb.  in 
Alost  in  Flandern,  lebte  in  Piris  1872 — 89, 
wo  er  1672  Mitglied  der  Akademie  St.  Lukas 
und  1680  französiscber  Untertan  wurde. 

K«m«  uttiT.  dea  aila  XUI  SSO.  ~  Nour.  Anh. 
d«  r«ft  ima«.  18TS.  Sms  sie.  II  HS:         Jt  C 

Camp,  de,  s.  D«eamf. 

Camp,  s.  auch  Camptn,  Kamp  u.  Kampen. 

Campa,  Juan,  Maler,  der  1S82  GlasfenaMr 
in  der  Kathedrale  ran  Toledo  aaafihrte. 

Caan  Bermudet,  Dieb  I  SOS.    M.  v.  B. 

CAmpagna,  C  e  r  o  1  a  m  o,  Bildhauer  und 
Architekt,  geb.  1&49  oder  1660  zu  Verona 
im  Kirchspiele  S.  Marco  (laut  Atugrafe-An- 
gaben  ran  16S6  u.  1667),  —  in  Venedig  noch 
am  Leben  Ende  1686;  Sohn  eines  Matteo  C. 
und  seiner  Gattin  Maddalena  dei  Morandi, 
seit  1566  Lehrling  des  Bildhauers  OaneM 
Cattaneo,  der  damals  zur  Ansfdhfiuig  dM 
Fregosi-Grahmales  in  S.  Anastasia  in  Verona 
weilte.  In  Venedig  begegnen  wir  ihm  zum 
ersten  Male  1571  ;   und  zwar  sollte  er  hier 

auf  Vorschlag  des  Franc  Saaaoviao  mit  sei- 
nem Veroneaer  Lefameisler  an  der  Bcfot- 

achtung  von  Jac.  Sansovinos  Broozetür  im 
Presbytcrium  von  S.  Marco  teilnehmen;  sei- 
nes I.chrvcrhältnissea  zu  Cattaneo  und  seiner 
Jugend  wegen  wurde  er  jedoch  au  dieMr 
jacuTBi  siauuigWMWiJi  i  hm  isawm  neac  xugeraa* 
sen.  Seine  früheste  Arbeit  ist  die  1672  nach 
Oittaneos  ModelUkizze  gemeifielte  sitzende 
Bildniafignr  dM  Dogan  Leonardo  Loradan  an 


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dcst«n  Grabmal  in  SS.  Giovanni  e  Paoio  zu 
Venedig,  da  Bädwok  voo  korrekter  For> 
OMbduiiidlnng*  aber  gmiinm  Ausdnidng»- 
Inlt  Nocii  xa  denaMlbea  Jahre  ging  er  alt 
Gehilfe  Cattaneos  mit  nach  Padua  und  über- 
nahm dann  nach  dem  Tode  seines  Lchrmei- 
aten  (IBR)  die  Vollendung  der  von  diesem 
begonnenen  Bildbauerarbeiten  für  die  Anto- 
nius-Kapelle des  Santo  zu  Padua,  für  die  er 
das  letzte  n  -  h  fef,le;.de  Marmorrelicf  (das 
dritte  in  der  Reihe,  darstellend  die  Aufer- 
wtdtmtg  des  Jünglings  von  Lissabon  durch 
den  M.  Antonius)  nach  Cattaneos  Abbozzo  in 
Marmor  ausführte  (vollendet  1677).  Nach 
Venedig  zurückgekehrt,  meiBelte  er  1578  die 
Statue  der  hl.  Joatina  über  dem  Giebdpor- 
ttte  4c8  (lortlgeB  Anenalei  und  f&r  cne  be> 
nachbarte  kleine  Madonnenkirche  die  seit  de- 
ren Abbruch  (180S)  in  S.  Maria  della  Mi- 
sericordia  aulgestente  Gruppe  der  thronenden 
MadoBM  mit  dem  atchend  daiieiteUten 
CtriatMifciiHie.  Audi  modellierte  er  damids 
die  allegorischen  Figuren  der  Beredsamkeit, 
der  Wachsamkeit  und  der  Leutseligkeit  zur 
Bekrönung  dner  der  Türumrahmui^en  in 
d.  Sala  delle  quattro  porte  des  Dogenpalastcs. 
Unter  der  Leitung  des  Architettten  Ce«. 
Franco  arbeitete  er  1679  am  bildnerischen 
Dekor  des  Altar cborea  und  des  Hocbaltares 
hü  Santo  an  Fkdiia  md  gleicliiciüi  lieferte 
er  verschiedene  Bildhauerarbeiten  für  den 
Palazzo  dei  Capodilista  im  benachbarten  Mnn- 
tecchio,  wo  er  damals  mit  dem  Maler  Ant. 
Vaaailacdii,  gen.  AUenae,  in  freundachafti. 
uezicnangcn  trat,  nacn  eineiiiem  Kurzem 
Aufenthalt  in  Venedig,  wo  er  1580  seine  erste 
Gattin  Lucia  durch  den  Tod  am  Kindbett- 
ieber  Wlor,  arbeitete  er  wiederum  mit  Ces. 
FnuMo  an  dem  lekhen  Tabernakel  iür  den 
Sakramentaaltar  im  Santo  zo  Padtia.  Nach 
dessen  Vollendung  kehrte  er  dann  für  immer 
nach  Venedig  zurück  und  errichtete  hier  zu- 
nlchst  den  grofiartig  koaaipicrten  und  präch- 
tig durchgebildeten  Altaraufbau  der  Cap- 
pella del  Rosario  in  SS.  Giovanni  e  Paolo, 
für  den  er  u.  a.  auch  die  Statuen  der  hl.  Rosa 
tmd  des  hL  Thomas  von  A4utno  —  xwei  set- 
ner besten  Bildwerke  ~  anafOhrte,  wihrend 
AlesB.  Vitton'?,  für  denselben  Altar  gleiclizei- 
tig  die  Statuen  der  Heil.  Dominicus  u.  Justina 
meiBelte  (sämtlich  arg  beschädigt  durch  den 
Kiichenbrand  von  1892).  För  S.  Sebastiane 
modellierte  C.  1801  die  4  trefFlidien  Stock» 

figuren  in  den  Ecken  des  oberen  Chcrbaues 
dieser  Kirche  u.  in  den  nächstfolgenden  Jah- 
ren entwarf  er  den  reichen  Kamin  der  Sala 
del  Collegio  im  Dogenpalaste,  für  die  er 
auBerdem  auch  den  Stuckdekor  modellierte 
und  die  jenen  Kamin  flankierenden  Statuen 
des  Herloiles  und  des  Merkur  meifielte.  Um 
1B87  arbeitete  er  an  einer  Reihe  von  Statuen 
iBr  die  Scoola  Grande  di  S.  Rocco^  vnd  zwar 


an  der  Altarstatue  des  hL  Rochus  im  Erd- 
geschoBsaale  und  an  denjenigen  Johaimes  das 
Tiufers  und  des  U.  Scbanäan  im  Obeia^ 
schoBsaile     weitere  HeOigenalatwa  VSäbm 

unvollendet),  sowie  an  2  Marmorengeln  für 
d.  Hochaltar-Tabernakel  der  jetzt  nicht  mehr 
existierenden  Kirche  S.  Maria  delle  VerginL 
Einen  besonders  reidien  und  ehrenvollen  An- 
teil an  statuarischen  Arbeiten  hatte  er  so- 
dann für  den  NcDb  iu  der  Libreria  di  S. 
Marco  zu  li^em,  deren  Bauleittmg  nach  Jac. 
Sansovtoos  Tod  Simone  Sorella  übernommen 
hatte;  so  meiBelte  er  1587  fünf  Viktorien  für 
die  Bogcnzwickel  über  den  Fenstern  des  jo- 
nischen Obergeschosses  dieses  Prachtbaues  u. 
1588—81  iör  dessen  Attika  die  Statuen  des 
Jnpiler,  des  Uats,  der  Vcoos,  der  Juno,  der 
Pomona,  des  Pluto,  des  Proteus  und  ver- 
mutlich auch  diejenige  des  Apollo  (mit  Ca 
Venus  an  der  Molo-Front  des  Libreria-Pa- 
lastes  anfgeatellt).  Vco  den  übrigen  Libreria^ 
BiMhaneni  mrterseheidet  er  sieb  in  allen  die» 
sen  Standbildern  höchst  vorteilhaft  durch 
seine  treffliche  Kenntnis  des  nackten  mensch- 
lichen Körpers  und  durch  seine  dekorative 
Gestaltungsgabe.  Nach  1681  schuf  er  auch 
einen  der  beiden  steinernen  Giganten  des 
Zecca-Portales,  mit  dem  er  denjenigen  seines 
Mitarbeiters  Tiziaoo  Aspetti  ItänstkriaGb  weit 
ttwrtnrf.  Sehr  sdiwadi  sind  dagieBcn  seine 
4  Hochreüeffiffuren  der  Maria,  des  Verkün- 
digungscngels  und  der  Heil.  Marcus  u.  Theo- 
dor an  den  Bogenflanken  der  1591  vollendeten 
Rialto-Brücke.  Bitteres  Leid  ventrsadtte  ilm 
der  im  Wahntitta  begangene  Selbstmord  sei- 
nes Freundes  Francesco  da  Ponte  il  Gk>- 
vane  (Bassano,  t  8-  7.  1593  in  Venedig),  für 
dessen  Grabmal  in  S.  Francesco  zu  Bassano 
er  damals  die  jctat  im  dortigen  Musco  Ct- 
vioo  anfbewahrte  Bildniibflste  dieses  ongföek- 
lichen  Malers  meiBelte.  Ebenfalls  noch  1591 
erhielt  er  durch  Ant.  Vassilacchis  Empfeh- 
lung den  Auftrsg  auf  den  Hoehaharbau  in 
S.  GiorKto  Maggiorc,  den  er  unter  Beihilfe 
seines  aucli  sonst  noch  mit  ihm  gemeinsam 
beschäftigten  Bruders  Giuseppe  C.  nach  dem 
Entwtirfe  VassiiaccMa  1098  vollcodctc^  ein 
originelles)  pittoredc  wirkendes  PrvnlBtSck;, 
d^s  nicht  nur  durch  seine  kostbare  Marmor- 
bekleidung, sondern  vor  allem  auch  durch 
seine  in  wundervoller  Gußtechnik  ausgeführ- 
ten, in  der  ModeUierwig  freilich  nidit  be- 
sonders korrdrten  Bretten  den  Besdtaoer 
fesselt;  die  Marmorschranken  dieses  Altares, 
an  deren  Ausführung  C  gleichfalls  beteiligt 
war,  wurden  erst  1616  vdlendet  Als  beson- 
ders glänzend  gelungenes  BronzeguBwerk  prä- 
sentiert iich  sodann  der  Kruzifixus  auf  dem 
(1679  im  Bari_K:kstil  umgebauten)  Hochaltare 
der  Redentorekircbe  auf  der  Giudecca.  für 
den  iteaer  Kfinstler  anBerdem  noch  die  weni- 
ger bedentenden  Bronaestataen  der  Heil. 


44< 


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Campagna 


llarciM  and  Frandtcu»  lieferte;  für  die  Fas- 
nde  derwlben  Kj'idie  ioll  er  MkUcaKdi  im 

noch  die  beiden  wenig  erfreulichen  Nischen- 
statuen  gemeifielt  haben.  —  Für  die  Fnri- 
Kifdtt  modellierte  er  16Sß  die  weit  elcgan- 
imm,  ym  Bald.  Stella  gdowcnrn  Broose- 
itatncttcit  des  liL  Aaterim  nd  der  „M uwiw> 
tudo"  über  den  Weihwasierbecken  zu  beiden 
Seiten  des  Hauptportalcs  und  wiederum  für 
S.  Giorgio  Maggiore  1&06  die  dann  von  ihm 
in  Veroneaer  Stein  gemciSeltc  Ahuimnie 
der  Madonna  mit  dem  Chrtetodcindt  «nd  4 
Engeln,  ein  von  hohem  technischen  Können 
zeugendes,  aber  wenig  autdruckavoUes  and 
bereits  ziemlich  manieriertes  Bildwerk.  Fär 
den  CamiMnile  der  letzteren  Kirdie  loH  C. 
übrigens  auch  den  bekrönenden  Bronaecngel 
modelliert  haben.  In  der  von  Aless.  Vittoria 
fllit  Stuckdekoratioaen  versehenen  Sakra- 
nottskapelle  der  Kirche  S.  Giuliano  schuf 
er  den  die  Hinterwand  dieser  Kipelle  ab- 
schlieBenden  Altaraafbau,  ein  in  udlitektoni- 
scher  und  ornamentaler  Hinsicht  ziemlich 
manieriertes  Dekorationsstück  mit  barocker, 
anf  dne  korinthische  Siulenstellung  aufge- 
■i'-tztrr,  mehrfach  gebrochener  Giebelbekrö- 
nung;  das  bildnerische  Hauptstück  dieses 
Altares,  das  marmorne  Halbnmdrelicf  mit  der 
Darstettnng  des  von  2  Engeln  gestützten 
LddnUHM  QuM  im  trotz  seiner  dem  dama. 
ligcn  Zeitgeschmacke  entsprechenden  Manie- 
riertheit von  trefflicher  Gesamtwirkung  und 
zeugt  wiederum  von  C.s  hervorragender  Ge- 
wandtheit in  der  Behandlung  des  nackten 
nMuehKehcB  KArpera,  wihrnd  dasegen  die 
zu  beiden  Seiten  des  Altarea  aufge«tellten 
Bronzefiguren  eine  ziemlich  mittelmiüige 
Qualität  repräsentieren.  Besser  als  diese 
Icutercn  Bronacn  stod  die  beiden  ebenfalls 
itt  Branae  gegossenen  KanddäMT^Engeli 
die  man  jetzt  auf  der  Balustrade  des  dritten 
Altares  im  rechten  Seitenschiff  der  Car- 
mine-Kirche  aufgestellt  sieht.  —  Für  die 
hentige  JemitcnkirdN  entwarf  C  du  Grab- 
mal des  Dogen  Fasquale  Gcogm  (t  UM), 
einen  Compositsäulen  -  Aufbau  von  guter 
Masscngliederung   und    Linienwirkung,  der 

—  abgesehen  von  dem  wenig  glücklichen 
FnnMndekor  des  nütUeren  Inteilnlanuiiwns 

—  andi  im  dekorativen  Belwet*  nnd  na- 
mentlich in  den  Schmi:cktrophäcn  dem  Auge 
künstlerisch  wertvolle  Eindrücke  bietet;  vor- 
sägliche  Bildhauerarbeit  ist  der  Kopf  des 
ruhend  dargestellten  Dogeo^  Ctwat  icfawer- 
filtig  wirkt  dagegen  die  Gewandbdttndlung. 

—  Das  höchst  bcnthtenswerte  Hauptwerk  un- 
seres Künstlers  ist  und  bleibt  jedenfalls  das 
Bronzestandbild  des  hl.  Antonius  auf  dem  Al- 
Ure  der  Goldschmiedezunft  in  S.  Giacomo  di 
Rialto,  ein  GuBwerk,  das  offensicfitlich  unter 
dem  wohltätigen  Einflüsse  der  nahe  benach- 
barten Bronzefigur  von  der  Hand  des  Ales*. 
VÜtoria  cotstandcB  hUi  aodi  dis  fibtigai 


Bronzen  und  cbcato  die  delsorattvcn  Deteüs 
des  gffnMinHii  Allaica  sind  wohlgeltmgen.  — 

Für  S.  Maria  dei  Miracoli  entwarf  C  «an 
1602  die  später  wieder  abgebrochenen  kleinen 
Altäre  der  Heil.  Franciscus  und  Qara,  deren 
aichtMagcfide  Stendhilder  jetzt  in  der  Sa- 
kriüei  jener  Kirdie  asfbewdirt  werdai^  wih- 
rend  die  erhalten  gebliebenen  clcg.inten  Ar- 
chitekturteile beider  Altire  in  das  Museo  Ci- 
vieo  übergeführt  wurden.  —  Für  Scamozzis 
groSes  Grabmal  dm  Dogen  Marino  Grimani 
(t  1606)  nnd  tenier  Getnidilin  in  S.  Giuseppe 
schuf  C.  die  freilich  nicht  zu  seinen  besten 
Arbeiten  aählenden  mannigfaltigen  Bronzen 
und  Manmntatuent  —  für  das  Grabmal  des 
Prokoralon  Andrea  Dolfin  und  seiner  Ge- 
mahlin Bcnedetta  Pisani  in  S.  Salvatore  die 
Bildnisbüsten  dieses  Ehepaares;  die  wenig  be- 
deutende Madoonengruppe  auf  dem  Dolfino- 
Altare  der  letztgenannten  Kirche  ist  lielier- 
lieh  nur  von  Werkstattgehilfen  Cj  ausge- 
führt. Weit  sorgfältiger  durchgebildet  und 
künstleriscfi  wertvoller  als  alle  diese  letz- 
teren Arbeiten  ist  das  romanisierende  Stand- 
bild des  Herzogs  Federico  da  Montefeltn^ 
das  C.  für  eine  bis  dahin  leer  gebliebene 
Renaissance-Nische  im  Treppenhaose  des 
Herzogspalastes  ZU  Urbino  meißelte  (in  Auf- 
trag gegeben  April  1004,  aufgestellt  Umi; 
für  ^  Grabmiler  des  Federfc»  tmd  des  Gni- 
dobaldo  r!a  Montefeltro  in  S.  Brraardino  fu- 
ori  le  inura  zu  Urbino  lieferte  er  außerdem 
im  Auftrage  des  Herzogs  Francesco  Ma- 
ria II.  von  Urbino  die  Bildnisbüsten  jener 
beidtH  MoBlefcItro»  Wicdenun  efaNU  kSb- 
nen  und  mächtigen  Hochaltaraufbau  entwarf 
er  1616—18  für  S.  Lorenzo  in  Venedig ;  unter 
den  Statuen  dieses  Altarwerkes  sind  nament- 
lich diejenigen  der  Heil  Lanrentius  nnd  Se- 
bastian liei  vof  zuhcben.  Fflr  den  HodiaUar 
von  S.  Tomaso  lieferte  er  1618  die  zu  beiden 
Seiten  desselben  aufgestellten  Statuen  der 
Apostel  Thomas  und  Petrus;  beide  sind 
^eich  anderen  Biklwerken  Ca  mit  diwca  Na- 
menszug  signiert,  trotzdem  aber  ziemlich  ge- 
ringwertig in  der  Durchbildung,  insbesondere 
der  Extremitäten.  C.s  letzte  Arbeit  war  das 
Modell  zu  einem  Denkmale  für  den  Frate 
Paolo  Sarpi  (t  iOtt)^  dm  twtr  den  Beifall 
der  zeitgenössisdwa  KmiilliMmt  Uni,  ans 
politischen  Ursachen  jadodi  nie  nr  An^ 
föhrung  gelangte. 

AiKh  Ar  seine  VatersUuft  Verona  hat  C 
verschiedene  beadttenawcrte  Bildwcrka  ge- 
schaffen :  so  für  die  Pastade  des  Palazao  dei 
Consiglio  die  jetzt  zu  beiden  Seiten  des  Por- 
tales unter  dem  Frontportikus  aufgestellten 
BronzefigvrCtt  der  Maria  und  des  Verkündi- 
gungaengels,  —  für  die  Casa  dei  Mercsnti 
(jetzt  Handelskammer),  die  später  an  die  Fas- 
sade eines  der  Kapitelhäuser  am  Domplatz 
versetzte  Madonnengruppe.  Für  die  Villa  der 
Conti  Veriti  (felat  Villa  dei  GramO  in  S. 


447 


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Pietro  di  I.avagno  bei  Verona  melBelte  er 
die  noch  jetzt  daselbst  vorband.  Gruppe  des 
Herkakft  im  Kampfe  mit  Antacua.  Weitere 
ddtowdhra  ArMten  Cs  tnd  idner  Werk- 
statt (Kamine  Bronzen  etc.)  sind  in  großer 
Anzahl  in  verschiedenen  Patrizierpalästen  Ve< 
nedigs  und  der  venezianiieliai  Pcitlinidpiio> 
vias  crbahcn  ^Uiebcn. 

Aagaben  flbcr  Ort  and  Jahr  de»  Todei  Ca 
tind  uns  nicht  überliefert.  Direkte  Nach- 
richten über  den  Künstler  fehlen  bereits  seit 
1088.  Im  Totenbacfae  von  S.  Samuele  zu 
Vowdif  fand  Tuaamk  Modam  äbcr  den  Tod 
der  obwigfiianBten  cntan  Gattin  Cjb  and 
über  das  Hinsterben  mehrerer  Kinder  aus  sei- 
ner zweiten  Ehe  (mit  Laura  Rt^eri).  Aua 
dem  von  mir  auigefundcaa  and  bisher  00- 
varölkittUclitca,  tiicahindig  ntd^Aaatn 
TcManwnte  aciacs  Binden  oad  Werfcatattge- 
hilfen  Gitueppt  C.  vom  8.  6.  1619  geht  her- 
vor, daB  Gerolamo  damals  mit  eben  diesem 
Bruder  „in  fratema"  hauste  im  Kirchapiele 
S.  Silvestro  zu  Venedig.  Später  siedelte  Giu- 
seppe C.  in  das  Kirchspiel  S.  Gregorio  über, 
wo  er  am  1.  oder  8.  Nov.  1326  f-  oua 
in  dem  besagten  Testamente  des  letzteren 
keinerlei  Abänderungen  oder  Nachträge  hiB> 
sichtlich  der  dort  seinem  Bruder  Gerolamo 
C,  seiner  Schwester  Angela  C.  und  den  Nef- 
fen Campagci  und  Francesco  C.  (vcnnutlich 
Söboen  de»  Gerolanio  CO  teaticrtcn  NachlaS- 
gBltr  yfimert*  »tuS,  tot  woU  ab  aicher  an- 
aunehmen,  da£  Gerolamo  C.  seinen  Bruder 
Giuseppe  überlebte.  Übrigens  findet  sich  in 
Giuseppes  Testament  auch  ein  Eintrag  über 
«ta  kkiaea  Legat  wgnmtni  eines  Sohnes  sei- 
aci  ocrent  vcmonicnen  s.  nnHan»  «ci  mIb 
eccellente  Stgnon  Gbvaiiai  Battbl»  Cm- 
pagna". 

Urkunden  im  Arch.  di  Stato  zu  VeocdlK.  Sest 
Crivelli  Gior.  Franc.  222  N.  968;  Pruc.  de 
Supra,  Reg.  3  u.  4.  —  Anonimo  Morelliano,  ed. 
Friuoni.  —  M  m  a  t  n  i,  Bologna  perlnstr.  (16S0). 

—  Aicoso  (Malvaaia),  Pitt,  di  Bologna 
(1704).  —  Orlandi-Guarienti,  Abeced. 
Pittor.  (1763).  —  Mariette,  Abeced.  (Ausg. 
ISftl  ff.).  —  Temanza,  Vite  dei  piu  cet. 
Archit  etc.  (Vcnczia  1778).  -  M  ilixia,  Mem. 
d.  Arctit  (1781).  —  Brandoleac,  Pitt.  etc. 
di  Padova  (1705).  —  Zannaodreis,  Pitt.  etc. 
Veroneai  (Ausg.  1891).  —  Federici,  Mem. 
Trerigiaoe  (1803).  —  Cicognara,  -Stona  d. 
Scult.  (1813  ff.).  —  Moschiui,  Guid«  di 
Veneiia  (1815  u.  1S28)  c  di  Padora  (1817).  — 
Persico,  Dc5criz,  di  Verona  (1821).  —  Ci- 
C  0  g  n  a,  Iscriz.  Venez.  (1824  ff.).  —  Bian- 
coni,  Guida  di  Bologna  (1835).  —  £.  Pao- 
letti,  Ii  Fiore  di  Venexia  (1837  ff  ).  —  Sel- 
v  a  t  i  c  o,  Suir  Archit.  etc.  in  Vcnexia  (1847).  — 
C  o  r  r  e  r  etc.,  Venezia  c  le  sue  Lagune  (1847), 

—  Z  a  n  o  1 1  o,  Nuov.  Guida  di  Venexia  (1850). 

—  A.  Ricci,  Storia  d.  Archit.  (1857  ff.)  vol. 
III.  —  Campori,  Lett.  Artist.  (1866) ;  Mem. 
btogr.  etc.  di  Carrara  (1873).  —  Pini-Mila- 
nesi,  Scritt  di  Art  Ital.  III.  —  Molmenti- 
Fulin,  Gnida  di  Venezia  (1881).  —  Berto- 
lotti.  Art.  Vcacti  a  Roma  (1884).  —  Guida  dd 
IfuBM  CMe»  di  VcBoia  (1888).  —  Cham- 


pean^  Dkt  des  Faadaurs  (1886).  —  Taa- 
•ini,  OkMA  Vaneiiaae  (1887)  p.  843.  —  P. 
Paalctti,  L'AveUt.  «le.  in  Venezia  (1888).  — 
B.  Calaia«.  IMiao  «d  I  eaol  dialoeai  (U8T) 
p.  811,,  aar.  — L.  Marinem  iaSan.d'Arte 
180t  a.  da.  9k  G.  Andreia.  OmhI  «tae. 
aic  dl  &  Clav.  In  Bragora  (1903).  —  U  Ria- 
sali  ia  VAsta  1905  p.  87».  -  6.  LllL  Büm 
Faigir  «•  dla  laaat  (Leipzif  1808).  —  U  Si- 
■aoal,  Vaeeaa  (18M)  pTSL  -  Bas&  BOL  d. 
Atta  ÜaL  ItO»  IS  Aaak  -  Barckhardt* 
Bodc^  Oeenaa  (Aaeg.  1910).  »  G.  Loraa» 
aatti«        ^  Saasquina  (Vc«waig  IMl). 

norSs  wa'ff  Infi  *G^ulimffvlL£^ 

laB).  P.  PaoUtH. 

^-■nFI— I  Giascppe,  s.  unter  C»m- 
MfMii  Gcrofauno  Qpb 

CMpagHW  Lodovico,  Maler  in  Bokigna, 
wo  er  begfitert  war.  Laut  Masmot  am  1607 
gd>.  1888  wntde  er  verldigti  wobei  Ciaoomo 

Francia  Zeuge  war,  1585  betraute  ihn  GiuUo 
Francia  damit,  für  ein  Bild  das  Holz  zu 
präparieren  und  die  penpdcUv lachen  und  de- 
koratiTett  Teile  lafaaitfagen,  worat«  cm  PfO- 
se8  entstand,  da  der  Auftraggeber  mh  der 
Arbeit  n'cTit  zufrieden  war.  In  seiner  bottega 
am  Quartiere  di  S.  Mammoio  hatte  er  einen 
gewissen  Leoaus  de  Ardavilis  Lugdunensb 
zum  Genossen.  Mazzoni  nennt  ihn  auch  Land- 
schaftsmaler. Wahrscheinlich  identisch  mit 
ihm  ist  Lodovico  Nicola  C,  der  laut  Mab- 
gossi-Valeri  (Aldi.  Stor.  d.  Arte  VII  871) 
1B87  de  Maler  in  Bologna  attaadlicii  er- 
wähnt wird,  und  vielleicht  auch  jener  Bolog- 
neser Maler  Lodovico  Campagna,  der  nach 
Bertototti  (Art.  Bologn.  1888  p  36,  45)  1B20 
und  1664  ukondL  in  Born  nachweisbar  ist, 
nMh  Miaiirlni  (Accad.  di  5.  Loca  18, 4fl8> 
zu  den  Künstlern  gehört,  die  den  ,3zcco  di 
Roma'  (16S7)  miterlebt  haben,  wkI  der  nach 
einem  ZaMungsvermerk  von  1S60  im  Vatikan. 
Archiv  (Diven.  CamefsL  XZX  n.  IM^  loL 
lOT,  Mitteilmv  ▼.  Dr.  J.  A.  P.  OfM)  an 
„mag.  Lodovicus  Campania,  pictor*  KanU- 
nalssessel  zur  Papstwahl  (scabelH)  bemalte. 

O.  Mazzoni  Toselli,  Raccoati  Stor. 
•sttatd  daU'  aich.  crimin.  di  Bologaa  «Sc  Ba- 
lavm  1886-fOL  VaL  II,  ^  8ML     T,  Cwwfci. 

Campagna,  Pietro,  s.  Ktmptmr,  Peter. 

'^^-tTTj  Pietro  Paolo^  Maler,  lebte 
um  1610  ia  Ron. 

Pfarrbuch  v.  S.  Andrea  d.  Fratte.   Fr.  Noack. 

Campagna,  Placido,  Maler,  geb.  in  M88- 

sina  am  23.  11.  1629,  Sch&ler  iron  Giovami! 
Quagliata,  spater  arbeitete  er  in  Rom  unter 
Franc.  Romanclli.  £r  malte  in  Rom  eine 
Predigt  des  hl.  Paulus  für  die  Kirche  N.  S. 
sotto  il  Duomo  zu  C  f  SSjUtfig 

vergiftet  in  Frascati. 

GroBSo-Cacopardo,  Mem.  d.  pitt  Mes- 
aiaaei  (1881)  p.  168.  —  G.  Cncbettl  in  Raas. 
Canianvotiaes  IM»  □  IM  L  MmetH. 

GaavapM,  8.  auch  Cm^ma. 


448 


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Campagne  —  Crnpagiiol« 


Caapagae,  Arnoldas,  holländ.  Makr, 
war  17S0/21  Schüler  von  Abraham  Biaachop 

in  Middelburg 

Obreeni  Arch.  VI  239.  £.  ^V.  MotM. 

Campagoe,  P.  £.  D.,  Bildhauer  in  Paris,  be- 
«duckt  «ett  law  den  Sakn  des  art  fraa«. 
nft  BHdiib"  und  OcnrcdnilptiiNB  (1800:  An* 
tcur  du  drapeau,  Stuckgruppe;  1891:  Amo- 
rosa,  ebenso;  lbü3:  Phryne,  Stuckfigur;  1896: 
Mme  C  .  .  .  u.  L'^ave;  1896:  Un  cbouan; 
19M:  Marschau  MacDoaald;  1906:  £a  fMC 
da  Tyran,  allegoriidie  Gruppe  und  Bildais  d. 

Scha[ispi(?!erin  JdMflM  d^Orliac)* 
Saloa-Kalaloge.  B. 
CampftfBiai,  Pietro  Nicola,  Bildhauer, 
der  die  von  dem  verdorbenen  Lorenw  Mar- 
rma  bcjowicnc  linhe  MamoiliaBik  in  der 
Loggia  delU  Mercanzia  in  Siena  1536  voll- 
endete. Er  war  mit  einer  Nichte  des  Ma- 
len Giacomo  Pacchiarotti  vermählt  (1527), 
n.  war  im  August  1641  nkbt  mehr  am  Ldxn. 
Milanesi,  Docna.  per  la  Stsr.  ddl'  »tt 

ScB.  18M  m  isa/r.  x;  c 

CampifBala,  Andrea,  fIaL  Stnckatear,  nra 

1660  in  Padua,  der  für  das  Chorgestühl  der 
Basililca  S.  Giustitu,  das  Riccardo  Taurino 
wihrend  28  Jahren  schnitzte,  die  Modelle  un- 
ter Anieitnns  eioes  Mönches  nach  Zetcfannn- 
gen  des  Domenico  Cimpignola  in  Gips  fer- 
tigte. 

Z  a  n  i,  Enc.  met.  —  Brandole*  e,  Pitt,  di 
Padova  1795  p.  94.  —  M  o  t  c  h  i  n  i,  Guida  di 
Padova.  —  M  o  *  c  h  i  ai,  Deila  Pitt,  in  Päd.  Me- 
moria 182(1  V  7ü.  —  Pictraeel»  Biecnf.  d. 
artiat.  Padov.  1858.  R.  C. 

OimpaCBoU,  C  o  r  n  e  1  i  o,  Maler  in  Padua, 
war  aäefa  den  Eiatragnogeo  ia  die  dortige 
MaletgiMe  181»  sindaco  and  186B  veochso 
laassaro  derselben. 

M  o  ■  c  h  i  n  i,  Deila  pitt.  in  Padova  Mem., 
ItiZe  p.  70,  ^  —  K.  Pietraeci  Biötr.  d.  art. 
padov..  1858.  R.  C. 

CampatDola,  Domenico,  paduanisch- ve- 
nezianischer Maler,  Stecher  und  Zeichner  für 
den  Hoixsdmitt.  Scheinbar  Schüler  des  Giu- 
lio  Canspagnola  und  wahrscheinlich  identisch 
mit  dem  von  Marcanton  Michiel  genannten 
Domenico  veneziano  allevato  da  Julie  C.  Sig- 
niert: Dominicus  CampagnoU,  Do.  Camp., 
Dck  Cup»  TMk^t  C^Hip^  angfhlich  aodi 
menicus  Patavinus.  Zwar  sehen  Giovanni 
Battista  Maganza  (1610  gedrucktes,  an  Bar- 
tolomeo  Moreto  gerichtetes  Sonett)  und  Za- 
barella  (Storia  di  Padova.  1670,  p.  80)  Do- 
meaieo  ab  Padoaaer  an,  doch  adiHelt  daa 
nicht  aus,  dnß  der  Künstler  in  Venedig  ge- 
boren ist.  Sicherlich  hat  er  den  größten  Teil 
seines  Lebens  in  Padua  verbracht,  so  daß  die 
Faduaner  auf  jeden  Fall  ein  Recht  hatten,  ihn 
xa  den  Ihrigen  an  aihien.  Von  efadgen  !!• 
tcrcn  Autoren  wird  1482  und  1484  als  Ge- 
burtsjahr C.S  angegeben,  was  nicht  recht 
glaubhaft  ist,  schon  weil  er  dann  gleichaltrig 
mit  Giulio  Campagnola  gewesen  wäre.  Atich 
der  oft  wiederholten  Behauptung,  C.  habe 


1611,  als  sich  Tizian  in  Padua  befand,  mit 
diesem  gememsam  gearbeitet,  darf  nicht  ohne 
weiteres  Glauben  geschenkt  werden.  So  ha- 
ben sich  Notizen  angeblich  von  Tizians  Hand 
auf  der  Rndcsette  einer  wertloMa  Zeichmog 
der  Akademie  in  Düsseldorf,  wo  u.  a.  gesagt 
wird,  daB  C.  Tizian  bei  Arbeiten  an  der  Fas- 
sade des  Pala-'zo  C  ornaro  in  Padua  unter- 
stützte, als  plumpe  Fälschung  berauagcatellt. 
Auf  der  Rückseite  einer  anderen,  heute  nidit 
nachzuweisenden  Zeichnung,  die  Mariette  im 
Cabinet  Crozat  sah,  soll  sich  ein  Vermerk  und 
zwar  von  C.S  Hand  befunden  haben,  der 
besagte,  daff  er  im  Herbst  1611  mit  Tizian 
zuerst  in  der  Scooh  dri  Carmin«,  daan  tai  4er 
Scuola  dcl  Santo  arbeitete.  Die  Fresken  C.s 
in  der  Scuola  dcl  SatUo  sind  ganz  gewiß  be- 
deutend später  entstanden,  ob  diejenigen  in 
der  Scuola  del  Santo  aber  gkichaeitig  mit  den 
drei  von  Tisian  gemallea  sind,  ist  zwn  min* 
densten  zweifelhaft.  Die  beiden  Quittungen  v. 
J.  1511,  die  Gonzati  publiziert  hat  und  die 
Zahlungen  für  Afhdiän  in  der  gen.  Sctiola 
gelten,  sind  nur  von  Tizian  und  Girokmo 
Padovaao  turterschridM».  ScheiiAar  hat  alio 
Domenico,  wenn  er  damals  wirklich  mit  Ti- 
zian tätig  war,  diesen  als  Gehilfen  unterstützt, 
nicht  aber  als  adbitindiger  Künstler  neben 
ihm  gaarbettet. 

Die' frÜiesten  festen  Daten  smd  ^jenigen 
der  Kupferstiche  und  Holzschnitte,  die  die 
Jahreszahlen  1517  und  InlS  und  die  Signatur 
des  Künstlers  tragen.  Das  späteste  sichere 
Datum  dagegen  ist  der  24.  11.  1662,  an  wel- 
chem Tage  C.  sich  verpflichtete,  für  86  Scttdi 
die  Altarwand  der  Domsakristei  in  Padua  zu 
dekorieren.  Diese  Dekoration,  bestdt«id  aus 
einem  Ecce  bomo  in  Lünettenform,  darunter 
Cherubköpfe  in  Zwickeln  und  zu  den  Seiten 
die  vier  Patrwie  der  Stadt,  ist  an  Ort  tmd 
Stelle  erhalten.  Brandolese  will  allerdings  auf 
einem  Bilde  Cs,  das  sich  in  S.  Uomobono 
ttt  Padua  befand,  die  JahreaaaU  1681  gelesen 
haben,  doch  ist  die  Annahme  begründet,  daß 
Brandolese  sich  hier  geirrt  hat.  —  Eines  der 
frühesten  Bilder  Domenicos  scheint  ein  Altar- 
bild. ^Geburt  Christi"  in  der  Akademie  zu 
Wien  (Ho  4)  an  adn,  daa  sieh  ursprünglich 
auf  einem  1626  gestifteten  Altar  in  S.  Ago- 
sttno  zu  Padua  befand.  Mc^chetti,  dessen 
Untersuchung  wir  dieses  Datum  verdanken, 
hilt  awar  auf  Grund  älterer  Aufzeichnangcn 
Pidfidoro  da  Laauao  für  den  Maler,  eine 
Zuschreibung,  dlc^  achon  weil  Polidoro  1515 
geboren  ist  und  da,  wie  auch  Moschctti  an- 
nimmt, das  Datum  des  AHares  auch  für  das 
Bild  nicht  aufrecht  an  halten  ist.  Der 
frühen  iiaX  C  s  gehören  femer  an  die  Heilt» 
genfigurcn  (Fresko)  am  Lettner  von  S.  Maria 
in  Vanzo  und  die  übermalten  Fresken  in  der 
Stada  del  Santo  in  Padua,  nämlich  das  Etels- 
wunder  und  die  Wiedererweckung  einca  «r- 
trunkaoen  Kndaa  durch  dctt  M.  Antoahia,  io> 


KOastterltaUiDB.  84.  V.  449  29 


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Camp«giiolt 


wie  die  Figur  dieses  Heiligen,  des  Franzis 
lois  u.  Engel  über  d.  Altar.  Femei  eine  IL 
Familie  mit  Elisabeth  u.  d.  Knaben  Johamw« 
im  Pitti  in  Florenz  (No  264),  fälschlich  dem 
altrren  Palma  zugeschrieben,  und  zwei  Grup- 
pen apielender  Putten,  scheinbar  Cas&oaebil- 
der«  beim  Grafen  Szap4ry  in  Budapest  Vier 
ProplieteRfiguren,  die  jetzt  in  die  Decke  des 
großen  Eingangssaaks  der  Akademie  zu  Ve- 
nedig eingelassen  sind,  stammen  vom  Soffitto 
des  Oratoriums  S.  Maria  del  Parto  an  Padn^ 
der  nach  Brandolesc  IBBl  datiert  war.  Der 
spiteren  Zeit  des  Künstlers  gehören  u.  a.  an: 
8  Fresken  in  der  Scoola  del  Carmine  in  Pa- 
dua, nämlich  Geburt  Christi,  Anbetung  der 
Könige  and  DartteUnoig  im  Ten|^;  ienier 
«Im  Tinfe  Chriiti  io  S.  Maria  in  Vauo 
Aoidort,  und  v^riter  eine  Madonna  mit  Kind, 
Markus,  Lukas,  den  unschuldigen  Kindern  u. 
den  vier  Stadlpatranen,  ursprünglich  in  der 
Sala  dd  Conaiglio,  jetzt  im  Muaeo  Chneo  n 
Padua  (No  876);  ebcndort  (No  078,  maga> 
siniert)  und  von  gleicher  Provenienz  der  Po- 
desti  Marin  Cavalk>  vor  dem  thronenden  Er- 
löser, dem  die  4  StadQwtraK  aar  Sola  ateben, 
datiert  1B68, 

Die  Stiche  und  Hoteadmftte  I>omeiiiooa 
sind  am  ausführlichsten  von  Galichon  be- 
schrieben worden,  auf  welche  Arbeit  für  alle 
Einzelheitea  hier  verwiesen  wird.  Eine  der 
frühesten  graphischen  Arbeiten  DomcniooB 
möchte  die  Vollendung  des  von  (jittUo  Cam- 
pagnota begonnenen  „Musizierenden  Hirten" 
sein.  Von  den  weiteren  15  Stichen  Dj,  die 
(jalichon  beschreibt,  tragen  merlcwürdiger- 
weise  14  die  Jahreszahl  1617,  nur  einer,  ,^e 
AusgieBung  des  hl.  Geistes",  ist  1518  datiert. 
Domenico  hat  also  offenbar  eine  kurze  Weile 
sehr  intensiv  mit  dem  Stichel  gearbeitet,  um 
diesen  dann  scheinbar  für  immer  aus  der 
Hand  zu  legen.  Und  ebenso  fällt  C.s  Tätig- 
keit als  Zeichner  für  den  Holzschnitt  vor- 
wiej^cnd  in  ^^einc  frühere  Zeit,  denn  einige 
der  14  von  Galichon  als  Kompositionen  C.s 
anfgeffihrten  Holzschnitte  tragen  wiederum 
die  Jahreszahl  1517,  so  der  große  Bethlehemi- 
tische  Kindermord,  die  Heilung  eines  Kran- 
ken durch  Christus  und  eine  Madonna  mit 
Kind  und  Heiligen  in  Landschaft,  von  den 
mdatierleii  aber  IcSmkii  mir  wenige,  wie 
etwa  der  hl.  Hieronymus  in  der  Einöde  (Gal. 
11)  und  die  beiden  großen  Landschaften  mit 
Staffage  (Gal.  12  und  13)  aus  stilistischen 
(sTÖiiden  ctwaa  apäter  angesetzt  werden.  — ' 
Koma  Znachreiboflg  der  graSen,  ana  8  Blit* 
lern  sich  zi!saminense(7rnc1en  „Marter  der 
2^hntauscnd''  an  Campagnola  kann  ich  durch- 
aus nicht  zustimmen,  (jegenüber  bedeutenden 
•tiliatiachen  Abwekboogen  dieaer  Konpoai- 
tionen  tod  den  aothentisdien  Büttem  Ca 
fällt  der  Umstand,  da2  die  „Marter  der  Zehn- 
tausend" laut  Signatur  von  demselben  Holz- 
adneider  geschnitten  ist,  der  aodt  Cs  „An- 


betung der  Könige"  (Gal.  2)  geschnitten  hat, 
nscfat  ins  Gewicht  Die  Persäilichkeit  dieica 
meist  L.  A.  mit  einem  Sternchen  signierenden 
Hdzschneiders  ist  bis  jetzt  noch  nicht  fest- 
gestellt worden.  Sicherlich  ist  es  nicht,  wie 
früher  angenommen  wurde,  Luc  Antonio  Gi- 
tmta,  der  Drucker  und  Verleger  war.  —  Bhl 
anderer  Holzschnitt  C.s  trägt  die  Signatur 
des  Niccol6  Boldrini.  Ob  einige  von  den  an- 
deren Kompositionen  von  C.  selbst  geschnit- 
ten wurden,  ist  nicht  recht  klar,  doch  hUt 
das  Kristeller  in  Anbetradit,  dal  C.  ah 
Stecher  tätig  war,  nicht  für  ausgeschlossen. 

Sehr  groß  ist  die  Zahl  der  Zeichnungen  Cs, 
die  beinahe  ausnahmslos  mit  der  Feder  aus- 
geführt und  zwar  keine  BUdentwürfe  oder 
V  otbereileiide  StndicB  aind,  aoodem  Settat- 
zweck.  Campagnola  ist  wohl  der  erste  profes- 
sionelle Zeichner  gewesen.  Viele  Blätter  C.s 
wurden  früher  Giorgione,  noch  mehr  dem 
Tiaiaa  zugeachriebenj  beute  neigt  nun  etwaa 
za  aehr  dazn,  die  gaaie  Ifaaae  geringerer 
tizianesker  Zeichnungen,  soweit  sie  nur  in 
den  Motiven  irgend  etwas  mit  C.  gemeinsam 
haben,  diesem  zuzuweisen,  wobei  man  ver- 
gißt, daA  nicht  nur  C  Tizian  imitierte,  aon^ 
dein  Mm  wiederan  vod  andera  midigeabmt 
wurde.  Auszugehen  ist  bei  Attributionen  von 
glaubwürdig  signierten  Blättern,  wie  einer 
Landschaft  mit  zwei  Jünglingen  der  SamnL 
Uakobn  im  Britidi  Mvaum  (No  888),  einer 
Landadiaft  mit  Fiadier  im  Beahz  dea  Pdraten 
Liechtenstein  in  Wien  und  einer  Stigmatisa- 
tion des  hl.  Franziskus  im  GroShzgl.  Museum 
in  Weimar,  sowie  von  der  Vorzeichntmg  zu 
dem  Kupferstieb  der  rubeoden  Venös  ((Sali- 
chon  14)  im  British  Museum.  Besonders  die- 
ser letztgenannten  Zeichnung  steht  eine  ganze 
Gruppe  von  Blättern  in  ihrer  tüpfelnden,  eng 
strichelnden,  in  den  Schattenpartien  mit  sehr 
dichten  Kreuzlagen  arbeitenden  Manier  so 
nahe,  daB  auch  sie  C.  zuzusprechen  sind.  Be- 
sonders reich  an  Blättern  dieses  Stiles  ist  das 
Kabinett  der  Ufäzien  in  Florenz:  No  682. 
Die  Köpfe  eines  Jünglings,  eines  Mönches  u. 
eines  bärtigen  Greises  mit  Kapuze.  —  No  680. 
1766.  1774.  Studienköpfe.  —  No  693.  Jüng- 
lingskopf und  ein  am  Boden  liegendes  Kind. 
~  No  602.  Männlicher  Rückenakt  —  No 
686.  Hl.  Sebastian.  Rückseite:  Kopf  eiaea 
jungen  Mannes.  —  No  697.  Lucrezia.  Femer 
gehören  zu  dieser  Gruppe  die  Köpfe  einer 
aufwärts  blickenden  jungen  Frau  und  emes 
birtigen,  jungen  Mannes  in  Chatswortb 
(Btami  171)  tind  ein  mimilicber  Kopf  im 
Berliner  Kupferstichkabinett,  Sammlung  von 
Beckerath.  Die  signierten  Holzschnitte  Cs 
geben  genügend  Anhalt,  um  dem  Künstler 
noch  eine  lyeitere  groBe  Anzahl  von  Feder- 
TftflwffBf*'  zuzmdireibcii,  von  denen  hier 
nur  einige  als  Spezimina  genannt  werden 
können.  Btrlin,  Kupferstich-Kabinett:  No 
4B8l  Fa8waickmig.  No  488.  Mi.  Arm  seBi» 


4S0 


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Campagnola 


dritt  auf  Wolken  untr  n  4  Heilige.  No  484  u. 
436.  Landschaiicn.  —  Chatsworth:  Madonna 
mit  Kind  u.  5  Engeln  auf  Wolken  (Braun  178; 
Kopie  im  Brh.  Mus.).  Reigen  voa  6  Patten 
(Braun  181).  7  tpielMd«  Putten  (Braun  1TB). 

—  Floren:,  Uffizicn:  No  1323.  1324  Land- 
schaften. No  1780.  Christi  Gefangennahme. 
1782.  Vertreibung  der  Händler.  1783.  Susanna 
im  Bade.  1784.  Phamoe  Untergai«  im  Roten 
Meer.  —  FtwiMtrf,  StideMies  tntdtat;  No 
820  4017.  4428.  Landschaften.  No  418.  Ma- 
donna mit  Kind  und  Heiligen  im  Freien.  — 

—  Mmrletn,  Teyler  Museum:  B.  4.  Versu- 
chung Chritti;  B.  11.  Madonna  mit  Kind, 
Engeln,  Marlcm  u.  Stcphimu.  B.  14.  Hnipt- 
mann  von  Capernaum.  — ^  London,  British 
Museum,  Samml.  Macolm,  No  373.  Geburt 
Christi :  No  388.  Landschaft  mit  Figuren ; 
No  m.  Auientehoi«  Cbrati;  No  890.  Ur- 
toi  det  Midas;  No  8M.  Madonna  mit  Kind 
in  Landschaft.  —  Paris,  Louvre:  Parisurteil 
(Braun  432);  Landschaft  (Braun  437).  Eben- 
dort,  Cott.  Hia  de  la  Salle,  No  31.  Anbetung 
der  Hirten.  —  Wien,  Albertina  Landachaft 
(Abb.  Puhl.  1858). 

Marcanton  Michiel,  Not,  d'opere  di 
discgno,  cd.  Bas«ano,  1800  paulm.  —  Ridolf  i, 
Le  MaraTiglie,  ed.  II  t.  I  p.  118.  —  Roasetti, 
Deicri«.  delle  pitt  etc.  di  Padova,  1765.  — 
Brandoleae,  Pitture  etc.  di  Padova,  1793.  — 
M  o  s  c  h  i  n  i,  Guida  di  Pidova,  1817.  —  N.  P  i  e- 
trucci,   Biogr.  d.  padov.,  Padova  1859 

p.  64  ff.  —  M  a  r  i  e  1 1  e,  Ab.-ccd.,  Parit  1851—53, 
t.  I  p.  294  ff.  —  Zanetti,  Cat.  d.  coli.  Ci- 
coRTiara,  p.  170  ff.  —  Bartsch,  P.-Gr.  XIII 
377  Nag  1er,  Monogr.  I  No  2*88;  II  877 
und  1004.  —  Pasiavant.  P.-Gr.  V  253  ff.  — 
E.  Galichon  in  Gai.  des  B.-Art«  XVII  (1864) 
450  ff.  u.  536  fr.  (1664  auch  als  Sonderdr  crsch  \ 

—  W.  Korn,  Tizians  Holuchnitte.  Breslau. 
Dits.  1897  p.  65  ff  —  P.  K  r  1  8  t  e  1 1  e  r,  Kupfcr- 
■tich  U.  Holrschn  ,  Berlin  lOOS  p.  292  f.  —  G. 
Morel  Ii  (Lermoliefl),  Die  Galerien  au  Mün- 
chen and  Dresden,  Leipzig  1891  p.  872  ff.  — 
A.  Moscbetti,  La  prima  revisione  dellc  pit- 
ture in  Padova.  I,  Padua  IWM.  Hadtln. 

Caavagaala,  GaaparinOb  Maier«  in  der 
Liste  der  MateisiMa  an  Fadna  IBttl  «nvilmt 
MoaebiBi.  Ddlafitt  in  Fidova  Man.  UM 

p.  83.  J?.  C. 

CampaiMta«  Girolamo^  i.  im  folg.  Ar- 
tikel 

Campagnola,  ü  i  u  Ii  o.  ital.  Maler  und  Kup- 
ferstecher, geb.  in  Padua  I4ö2  als  Sohn  des 
Girolamo  C,  der,  wenn  er  auch  nicht,  wie 
angcnoaunen  wwdc^  ananbender  Kfinstler, 
sondern  Notar  u.  Gelehrter  gewesen  ist,  doch 
ein  lebhaftes  Interesse  für  Kunst  und  viele 
gotc  Beziehungen  zu  Künstlern  gehabt  haben 
nmBi.  Ghüio  wird  von  Zcitgcnoiaen  als  früh- 
reifes Talent  hoch  gerühmt.  Schon  in  lemem 
zehnten  Lebensjahre  hat  er  sich  in  der  Kennt- 
nis der  alten  Sprachen,  in  Dichtkunst  imd 
Mwik  ebenso  wie  in  Malerei  und  Plastik 
aoageadehnet  Seine  maleriacbe  Begaban« 
•efacim  akfa  alMv^s  hannOrhlkh  in  der 


geschickten  Nachahmung  der  Werke  anderer, 
grofier  Mdater  und  in  der  niniatnrartlg  fei- 

nen  Ausführung  seiner  wohl  meist  kleinen 
Bilder  betätigt  zu  haben.  Man  suchte  den 
Knaben,  wie  es  scheint  vergeblich,  als  Pagen 
dci  Markgrafen  und  als  Schüler  Mantcgnaa 
in  Mantna  ansohringen,  hoaole  dann  aber 
am  Hofe  von  Fcrr.ira  einen  Platz  für  ihn 
finden.  Später  (um  lt>07)  hielt  sich  C.  in  Ve- 
nedig auf  und  wird  1515  im  Testament  des 
alten  AMna  Manutius  als  derjenige  bezeid»* 
net,  der  mit  der  Anfertigung  der  Majuskdn 
für  die  Kursivschrift  beauftragt  werden  solle. 
Was  aoa  C  Cpiter  wurde  und  wann  er  ge- 
atorben  ist,  wiHcn  wir  nicht.  Er  scheint  nicht, 
wie  man  angenommen  hat,  nur  Dilettant  ge- 
wesen zu  sein,  sondern  Bemftkfinathr,  da 
ein  Schüler  von  ihm  (,,Domenico  veneziano". 
vgl.  Domenico  Campagnola)  genannt  wird. 
CHiwohl  C,  nach  Vasari,  in  Padua  und 
anderwärts  viele  Gemälde  and  Miniatnrea 
ausgeführt  hat,  finden  wir  von  zeitgenBaii- 
sehen  Schriftstellern  doch  nur  ein  einziges 
Bildchen  seiner  Hand,  eine  nackte,  liegende, 
vom  Rücken  gesehene  Frau  nach  Giorgioae 
erwähnt  (vom  Anonimo  Morelliano,  bei  Pietro 
Bembo  in  Padua).  Spätere  Zusdhreibungen 
erweisen  sich  als  lialtlos,  und  unter  dem  heute 
bekannten  Bestände  von  Gemälden  der  Zeit 
hat  man  Uliier  nur  vermutungsweise  das  eine 
oder  das  andere  als  Werk  C.s  bezeichnen 
können.  Für  uns  hat  C.  eine  gewisse  Bedeu- 
tung nur  als  Kupferstecher.  Es  .'.ind  etwa  20, 
z.  T.  bcaeichncte  Blätter  von  ihm  bekannt, 
fast  alle  von  groter  Seltenheit,  die  sowohl 
gegenständlich  und  stilistisch  wie  technisch 
Interesse  erregen  und  für  die  Geschichte  des 
Kupferstiches  wichtig  sind.  Abbildungen  al- 
ler bekannten,  erreichbaren  Stiche  und  Zeich- 
nungen Cj  bietet  die  V.  VerSffcntlichung  der 
graphischen  Gesellschaft  (Berlin  1907).  Wie 
in  seinen  Gemälden  hat  C.  auch  in  seinen 
Stichen  mit  Vorliebe  Gestalten  und  Motive 
aus  Werken  bedeutender  Knastler  verwendet 
Die  Figur  Johannes  des  Tivfers  gdit  offen- 
bar auf  eine  Erfindung  Mantegnas  lurück, 
auch  Dürers  Stichen  hat  er  für  emige  seiner 
Arbeiten  die  Landschaften  entlehnt,  ein  Blatt 
des  deutschen  Meisters,  wie  auch  einen  Stieb 
von  Ludwig  Krug  sogar  genau  kopiert  Hanftt- 
sTichlich  aber,  und  dadurch  wird  er  uns  be- 
sonders interessant,  hat  er  sich  an  Giorgione 
angeschlossen,  einzelne  seiner  Gestalten  ko- 
piert, andere  in  seinem  Stile  frei  nachgebildet 
Überall  ist  die  weidhe  OMlancholisdie  Stirn* 
iiiung  Giorgiones  vorherrschend,  die  meisten 
seiner  Darstellungen  haben,  wie  die  Gemälde 
des  venerischen  Meisters,  den  Charakter 
elegischer  Idylle  imbestinunten  Inhaltes. 
Nicht  ohne  Geschick  und  Erfolg  hat  CT  dte 
koloristischen  Effekte  des  Malers  mit  seiner 
Kuast  nachzuahmen  gesucht.  In  der  Ver- 
bhidimg  der  Gcttahcn  mit  der  Landschaft  o. 


45» 


in  der  Formeagebimg  entwickelt  C.  hier  eine 
tjmqMthiscbe  Eigenart  Mit  voller  Selbttia- 
digkfit  tmd  Ptcihctt  (ntiltet  C  in  leinen 
xierlicben  StidwB  4k  Tedmik.  Er  geht  von 

oVr  mantegnesken  Manier  der  SchraifirrunK 
schnell  durch  das  Studium  Dürers  zu  einer 
weich  rundenden  Behandlung  der  Taillen 
über  tmd  findet  dann  in  der  ihm  ganz  dgcn- 
tümlicben  Modellierung  der  Flächen  durch 
Punktmassen  ein  ganz  vortreffliches  Mittel 
sum  Ausdrucke  seiner  Formeaempfindung, 
mr  Wiedergabe  der  fein  vertreibendea,  ar> 
ten  und  glatten  Tönung  der  Mimaturmalerei. 
Später,  im  18.  Jahrb.,  sollte  diese  Punkticr- 
manier  durch  ihre  Verbindung  mit  der  Ra- 
diertechnik  eine  grate  BedeuttBig  für  den 

^P^^^i^^^^^^^^L   ^^^^^^^^^^^  af  Ah   I^^^^a    a^^^^^   *  - 

auipRinjui  gcwmnab  aun  MMtMU  ien,in 

ob.^chti'n,  wie  dieser  PuokÜCrleclaük  in  den 
einzelnen  Stichen  C.s  immer  mehr  Raum  ge- 
gönnt wird,  bis  sie  schlieBlich  die  Linien,  so- 
gar dis  UmriBUnien.  f aat  gaas  Tenfaringt. 
Nach  Anar  PiitwWriwHy  faloar  TidHÜt  tas" 
sen  sich  die  Stiche  C.s  leicht  chronologisch 
anordnen.  Zu  den  frühesten  Arbeiten  gehören 
der  Tobias  mit  dem  Engel  (Kristeller  1)^  der 
Saitnni  ^  6)*  die  Lada  (K.  «9^  die  GaiMiMfft 
nach  Dürer  (K.  4).  die  LndaelMfk  ana  Dfi- 
rers  Amjrmone  (K.  18)  und  der  Ganymed 
(K.  6,  ebenfalls  mit  Landschaft  nach  Dürer). 
Schon  ganz  und  gar  venezianisch  und  gioi^ 
jiontilc  aiod  der  Jüi^UoSt  der  den  ToMh 
•dhidel  betradilet  (K.  10)  toid  die  «vellendkCe 
Landschaft  mit  den  musizierenden  Hirten 
(K.  9),  zu  der  die  Zeichnung  Cs  im  Louvre 
erhalten  ist  Die  ersten  Versuche  mit  der 
Punktiertechnik  machen  aich  in  dem  alten 
Hirten  (K.  12)  und  im  Astrologen  (K.  11,  dat 
1609)  bemerkbar.  Ganz  planmäBig  scheint 
dieae  Technik  dann  in  dem  jungen  Hirten 
(K.  8)  nnd  in  der  Samariterin  (K.  2)  verwen- 
det. Zorn  gröBten  Teil  oder  ausschlieBlich 
mit  Punktierarbeit  sind  der  Johannes  der 
Täufer  fK.  5),  das  Kind  mit  den  Katzen  (K  T), 
der  liegende  Hirsch  (K.  14),  die  beiden  nack- 
ten Pranen  nach  Krug  (K.  17)  und  die  nadrte 
liegend?  Frau  (K.  13)  ausgeführt.  Zahlreiche 
Kc^ien  und  Entlehnungen  bezeugen  die  Be- 
liebtheit der  Stiche  C  s,  die  in  der  Tat  zu 
den  anmutigsten  Erzeugniaacn  dca  frühen  ital. 


Gallchon  in  Gaz.  d.  B.-A  (XIII)  3S2f. 
—  Kriateller,  Ginlk»  Camp««noU,  Graph.  Gc- 
aeUadk  V  Bariin  1M7,  n.  AM.  n.  Angabe  der 
Ut  —  Grnnnn.  VaMri-übetaelnBgV  (1906) 


HL  M  «.  Konstchronik  N.  F.  XX  (UQM) 
—  VM»  Vm  (10O5)  849  f.  (FtiaBanl  «ber 


(10O5) 

iU  Ca).  —  Bind  kn  Barlli«aa  Ifaca- 
sine  Xni  (1906)  888  «.  CaL  ef  carly  (tat.  engr. 

in  The  Brit.  Mu».  (London  1910)  p.  4^9  ff,  P.  K. 

Campagnola,  J.  J.,  s.  Meister  J.  J.  Ca. 
CaapagnoU,  1 1  a  I  o,  Bildhauer,  geb.  am  S. 
7. 18M  in  Mirandola.  Schüler  von  Sahr.  Sal- 
vini aa  dir  Akadanit  zu  Bologna,  wo  er  vtr> 
crnng  md  ali  Genre*  tmd 


Porträtbildner  ansässig  blieb;  auch  schuf  er 
zahlreiche  Grabmonnmente  für  den  dornen 
Cünitero.  Unter  seinen  Bikinisbüsten  werde« 
diejenigen  P.  S.  Mancinis  und  Quir.  Filopan- 
tis  liervorgehoben  (letztere  1888  in  der  Bo- 
logneser Ausstellung,  deren  Hauptpalaiafront 
C  anfierdem  mit  einer  Kokiaaaiilatae  Pier 
Creacenäoa  schmückte).  Die  Münchener  Glas- 
paUst-Auastelhing  1901  beschickte  er  von  Ca- 
pri  aus  mit  einer  Apoll-Bronze. 

De  Cubernatis,  Diakn.  d.  Art  lul.  viv. 
(1889).  —  L.  Cillari,  Ster.  d.  Arte  contenp. 
ital.  (1»<»)  p.  77.  JL  CäUmi. 

Campagaall  (Campagnnola),  Simone^  itad. 
Maler,  (Geistlicher  und  Kunstschriftstellfr,  um 
1766  in  Forll;  von  ihm  stammen  das  Altarbild 
mit  S.  Antonio  in  der  Kirche  del  Suffragio 
und  ein  Gemälde  in  der  Sakristei  von  S. 
Lucia  in  Forll. 

Zani,  Eqc.  met  —  Clg«««!,  Paacria.  di 
ForU  1838  p.  M,  89.  —  Calalni  •  lUs««- 
tinti.  CHdda  di  Fori!  1803  p.  47.  G.  DifßtJbtL 

Campain,  Robert,  s.  Compi». 

Campaine^  Bartholome w,  engl.  Ck>ld- 
ichmied  aur  Zeit  der  Kjönigin  SUiabcth  (1668 
bte  160B),  weldier  der  EiWgin  ab  Neqiakni- 
geschenk  ein  gesticktes  Bildnis  Heinrichs 
Vin.  überreichte.  Möglicherweise  ist  er  iden> 
tisch  mit  einem  (joldschmied  Campion,  der 
vor  1688  für  den  Grafen  von  Suaaex  attbemcf 


P.  Hanta  in  Gaa.  dca  B.-Arta,  nouv.  B4r. 
XVI  814.  —  R.  Walpele,  Aneedotes  of  pamt 

in  Eagl.,  1862. 

Campalsttro,  Lodovico,  ital.  Maler  aus 
den  Marken,  um  1678,  lieferte  in  Fcrrara  für 
das  Oratorium  S.  Cri^ino  8  Gemälde,  Christi 
Geburt,  Robe  auf  der  Flodtt  and  Anbetmg 
der  Könige,  u  für  S.  LoffDIO  cinca  &  Fnft- 
ciscus  von  Assisi. 

B  a  r  u  f  f  a  1  d  i,  Vitt  de  pitt  II  SW7.  311.  — 
C.  Barotti,  Pitt,  e  Scnlt  a  Ferrar»,  1770 
p.  »7.  116.  129,  173.  Ä.  C. 

Campamar,  Miguel,  span.  Maler,  geb. 
1829  in  Pollenca  (Insel  Malktrca),  f  1888; 
Sdiüler  der  Eaciiela  d.  B.  Artea  zu  Barcelona, 
wo  er  veracMedene  Preise  errang  und  IflN 
ein  Madonnenbild  ausstellte.  Laut  Ossorios 
Angabe  soll  er  auch  ein  Porträt  des  Mar- 
ques de  Alfarräs  gemalt  haben. 
__ Qaaorio  jr  Beroard,  Art  Eapafi.  de!  S. 
XIX  (1888  1).  ir.  UtriO», 

Caäf  na,  Andrea,  wird  in  den  (^roniken 
um  die  Mitte  dea  16.  Jahrh.  in  Modena  ab 
„eccellente  maestro  d'intagli"  erwähnt.  Cam- 
pana  aoU  nach  Tiraboechi  o.  a.  auch  als  Maler 
titiff  g^weaen  aein.  Eine  Serie  von  Vi,  von 
einer  Ancona  stammenden  Täfelchcn  mit  der 
Geschichte  des  hl.  Petrus  Martyr  modenesi- 
■rlir-ri  Ursprungs  in  der  Galerie  zu  Parma, 
deren  eine  mit  d.  Monogr.  A  C  versehen  ist, 
wird  ihm  zugeschriel»eB.  Nadi  VeMnri  aol 
das  mit  einem  Kreuz  gekrönte  Monogramm 
jedoch  nicht  dasjenige  des  Künstlers,  sondern 
dea  Beafdlcn^ 


45« 


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CokMabo  ia  Hodrwi<  vidi,  des  Aatanio  Co- 
wiimi  wcnu  nwcn  Mictnimg  fuii  l»  1.00 
Jadoch  diese  Deutung  aus  heraldischen  Grän- 
den  nicht  möglich.  Ricci  sieht  dagegen  in  den 
Bildern  eine  Hand,  die  sehr  wohl  auf  einen  ge- 
wiiklrten  lataniator  schlieBen  lassen  ktente. 
So  rind  die  USM.  Chorgestühk,  wie  Iber» 
haapt  alles  Ornamentale,  mit  außerordentlicher 
Sorgfalt  ausgeführt  Da  von  C.  keinerlei  be- 
^Uibigte  Arbeiten  vorhanden  sind,  wird  eine 
Mdgfiltige  Löeting  der  Frage  kanm  mögUch 
min.  Dem  Stile  nach  stehen  diese  Bilder 
stark  unter  ferraresischem  Einfluß;  sie  mögen 
um  1460/60  entstanden  sein  and  zeigen  xeicb- 
nerfaKh  und  kokiristiscb  fiol«  Vonite.  VgL 
auch  Camfmot  Aadrea. 

Tirsk*ttfel,  MalMt  178«  p.  Ul.  — 
Vaatnri  in  «AitT  ttM  ».  ff»  «.  IM»  »,  tU. 
—  C  RIeeLLa  K.  GalL  dl  Pasm.  BmuHL 


Campaca,  Bartolommeo,  Bildhauer  in 
Bologna,  hat  1506  eine  etwas  roh  gearbeitete, 
mit  Rankenwerk  geschmückte,  rundbogige 
Tirrinfammg  im  KkMtagaiiB  der  Carmditer 
bd  S.  MwtiBo  an^dUirt  Ctrarimaodi 
als  Architekt  an  der  Kirche  der  Suore  della 
Triniti  tätig,  doch  ist  voo  seiner  Arbeit  dort 
nichts  mehr  erhalten.  C.  war  viellddlt  dar 
Bnider  oder  Sohn  des  Giovanni  C. 

llalaguzxi* Valeri,  L'archit  d.  Rlnaaci- 
meoto  a  Bologna,  Rocca  S.  Casciaao,  1899.  — 
Den.  in  Repert.  f.  Kstw.  XXII  299.  B. 

Campana,  C  e  s  a  r  e,  Geadiidrtudiidber, 
geb.  1540  in  Aquila.  f  1009.  Lebte  in  Vkcaxa 
und  war  auch  .»Is  Scidensticker  berühmt.  Eine 
Madonna  von  seiner  Hand  besaß  Philipp  II. 
von  Spanien. 
Bindi.  Artiati  AbcnssM^  Ncivd  am. 
Camja— ,  Ferdianndo,  Ind.  Kopfeiv 
Stecher  des  18.  Jahrh  ,  bat  an  den  Stichen  der 
Raccolta  di  pitture  d'Ercolano  (1752—02)  mit- 
gearbeitet. 

Hei  necken,  Dict.  III  549.  —  Gandel- 
lini,  Not  d.  inugl.  I  172.  —  Nag  1er,  KsÜcr- 
lv.Utl3.  — Le  Blans  14aa*I»ft.  P^ 

fl— T-^j  Pran«olt»  i.Cfl«MaM,IgiiMe- 
Jean- Victor. 

CaMpaiM,  Giacinto,  Maler,  wahrschetn- 
Bdl  am  Bologna,  geb.  um  1000.  Schüler  VOB 
Franc.  Brizio  und  Fr.  Albant.  C  mdle  in 
der  Kathedrale  von  Piaocna  dne  hl.  Barbara 
(1.  Kap.  I.),  in  Bologna  sind  Arbeiten  von  ihm 
in  der  Kirche  d.  Ospedale  S.  Francesco  (Tod 
dL  hl.  Joseph  und  Martyrium  d.  hL  UrtnLO 
und  in  der  Cap.  Zow'i  der  Servi  (Gottvater, 
Fresko).  Auf  Empfehlung  des  Kardmals 
Santa  Croce  ging  C.  später  nach  Polen,  wo  er 
Hofmaler  voo  Wladislaw  IV.  in  Warschau 
irnrd&  Er  konnte  jedoch  das  Klima  tädHt 
»ailiagan  und  starb  bdd  darauf,  1060. 

Anbiveri,  Art  PiaeentiaL  1879.  —  Mal- 
▼asia,  Fddna  pittr.  —  E.  Kaatawiacki, 
Slownik  ValanAw  Poldddi,  Waracbaa  1880. 

Campana,  G  i  a  c  0  m  o,  wahrscheinlich  Bo- 
logneser Kupierstecher,  der  100.  (?)  ein  Blatt 


S.  Rqpoo  in  liirandola  fcatochcn  hat.  Das- 
■dbe  trigt  da*  Wappen  der  Fandlie  Pico  und 

ist  der  Herzogin  Maria  Pico  gewidmet. 
C  a  m  p  o  r  i,  Art  n.  sttti  Estcasi,  llodcaa  18U. 
Campaaa,  Giovanni,  BQdhaner  in  Bo> 

k)gna,  war  im  Jahre  1500  Gehilfe  des  Marsilio 
di  Antonio  Picconi  (s,  d.)  bei  dessen  Arbeiten 
für  die  Fassade  der  Kathedrale. 

M  a  1  agnssi*  Valcri  in  Repert  f.  Kstw. 
XXII  899.  M.  H.  B 

Onwpaan,  Giovanni  Pdwwticmmalcf 
in  Bologna  am  1160.  V«  flun  i.  d.  Kiidie 
Servi  (Kap.  S.  Desiderio)  Verderungen  um 
Antonb  Rossi's  DarsteUoag  des  Todes  des 
Beato  Alesaio  Falconieri. 

Aacoae  (Udvaaia),  L«  pitture  di  Bologaa, 
Bd.  im  M.W.B 


Ignace  Jean  Victor,  Mi- 
niaturmaler aus  Turin,  wohnhaft  in  Paris, 
„Peintre  du  Gibinet"  der  Königin  Marie 
Antoinette,  f  in  Paris  am  29.  10.  1786.  Lie- 
ferte Malereien  für  DoaeiV  Tibatiiren  und 
BonbooKhachteln  u.  zählte  unter  seine  Kun- 
den die  Gräfin  d'Artois,  die  Gräfin  de  Po- 
lastron,  die  Herzogin  von  Lu>-nes  und  den 
Grafen  Jaucourc.  Er  ist  wohl  sidier  iden- 
tiach  mit  dem  bisher  in  der  LilCfaliir  F.  Cam- 
Pma  oder  Franfois  Campana  genannten  Mi- 
niatnmaler,  der  gleichfalls  1780  in  Paris  ge- 
storben und  auch  KabinetLsmaler  der  f.farie 
Antoinette  geweKn  sein  soll.  —  Dem  obcn> 
genannten  IgnMe-Jaan- Victor  C.  sind  dea- 
halb  die  hervorragenden  und  gesuchten  nur 
„Campana*  bezeichneten  Portritminiaturen 
zuzuschreiben,  die  bisher  z.  T.  als  Werke  des 
Frangois  C.  gegangen  sind.  Solche  befanden 
sich  z.  B.  in  der  Sammt.  der  Gräfin  Festetica- 
Hamilton  (Kat  d.  Miniat-Auut.  in  Wien 
1906  No  1227,  1280),  femer  in  den  Pariser 
Samml.  Doistau,  Mme.  Achillc  Fould  und 
Baron  Schlichting  (Catd.  d.  ^xpo«.  d'oeuvres 
d'art  du  18  s.  Paris  190O  No  72—76).  bei 
Lady  Sophia  Des  Voettx  in  London  (Catal. 
Exhibition  of  Portr.  Miniat,  London  1865 
No  2544)  und  in  der  Samml.  Jaffi  in  Ham- 
burg (s.  tt.).  —  Seine  Gattin  Campaniia,  Marie 
Christine  (•,  d)  war 


nah.  dt  IWt  teM,  a4r.  VI  (1885) 
189—18».  —  H.  B«n«i«t>  La  Mtniatora 
fraac.  1780-18t8.  Mi  UOV  ▼  MO  (Abb.).  — 
WiTlIamaon,  n«.  af  Ftotr.  lOnianns^  Lott- 
daa  U04  n.  —  Maa«-S«n«iar.  U  Ilm 
des  Coneelioocan  1888  9.  4»6.  —  Klranr, 
Dkt  des  Vcaica  d'Ait  II,  1881.  —  Ibl  ' 


Bfai)  MOS  Ko  8S8-S8S.  —  Kot  VM  R.  Stein. 
Campalla,  Juan  Bautista,  Maler,  Sohn  d. 
Peter  Kempener  (Pedro  Campana),  bei  des- 
aen  Rückkehr  nach  Bräaael  er  in  Sevilla 
gnrediMidt.  Er  war  Temiblt  mh  Antonia 
Qkoa.  1B7B  arbeitete  er  für  den  Akaiar,  1B|9 
and  1500  für  die  Kathedrale,  1594  war  er  mit 
nderen  an  der  Ausbesserung  des  Monuments 
iicr  Aanma  nvcnaingia 


453 


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Ce»n  Berroudez,  Dicc  I  201.  —  Ge- 
»  t  o  1  o,  Artif.  S«Till.  II  20—21.  !■(.  v.  B. 

Cimy— ,  Marie  Christine,  geb.  Vag- 
Ktmg;  If  iniitarmderin,  Pnu  d.  Ignoc«  Jtm 

Victor  C,  heiratete  nach  dessen  Tod  (1788) 
den  Kupferst  GiSelm.  Sie  war  ital  Herkunft 
(Turin?),  Schülerin  Isabey»  in  Paris»  und  hat 
der  Königin  Horteose  BeaiihanuM  im  Minis- 
tnranlctt  Untmidit  eitält  Min  kmnt  von 
ihr:  Porträts  des  Marquis  de  Bonibeües  u.  der 
Kinder  desselben,  Allegorie  auf  djc  Geburt 
des  ersten  Dauphins  (Anonjmier  Stich  nach 
C;  der  Konigin  Marie  AntajneUe  gewidmet, 
Vcnot  des  Amor  Pfdle  lenkend  (von  GflNUn 
gestochen;  sign.  Maria  Campana  inv.  et 
pinx.),  Porträt  der  Prinzessin  von  Savojren, 
Gri&i  von  Artois  (von  Gaillard  gestochen). 
Nach  einem  Brief  der  Madame  EliaabcUi  de 
Pranoe  an  die  Marquise  de  Bombellea,  vom 
24.  0.  178Ö  hatte  C.  für  crstere  ein  Bildnis 
Marie  Antoinettes  zu  malen.  Gibelin  stach 
eine  .Allegorie  sur  le  nom  de  Madame  Gi- 
belii^  flda  Marie  Campant*  mit  einem  interes- 
santen ifBlienbchen  Sonett  .^Ih  Signon 
Campana"  betitelt. 

Heinecken,  Dict  d.  aitistes  III  1789.  — 
P.  de  Baudicour,  Le  P.-Gr.  fran;aia  con- 
tinue,  Paris  1861  II  232—33  (hier  i«t  da«  oben 
erwähnte  Sonttt  abgedniclrt).  —  Nouy.  arch. 
de  l'art  franc.  2«  »er.  VI  190  (.  —  New  York 
Hcnld,  Pariser  Ausg.  1.  4.  1902.  B. 

Campana,  Pedro,  s.  Ktmfttur,  Peter. 
Oan^piwi,  Pietro^  itd.  Kupfcntadier, 

geb.  in  Rom  oder  in  Soria  1725  oder  1727, 
tätig  in  Rom  und  Neapel,  t  in  Rom  um  1765, 
Schüler  Rocco  Pozzis,  hat  für  das  Museo 
FifM'entino  und  für  die  Serie  di  ritratti  de' 
ptttori  (Plorctts)  einige  Bildnisse  gestochen 
u.  für  den  Rccueil  d'estampes  der  Dresdener 
Galerie  (1763—67)  und  für  die  Pitture  d'Er- 
cdianD  (1767—48)  gearbeitet  Hervorgehoben 
«erden  von  sciMn  Stichen:  die  Befrehmg 
Pctri  nach  Preti.  der  hl.  PnoeiseHS  n  Fnnla 
nach  Conca,  die  Bildnisse  Berrettinls,  Poe> 
eettis,  Gaullis  u.  a.  m. 

Heinecken,  Dict  III  .^49.  —  Gandel- 
Itoi,  Not.  d.  inUgl.  I  171  u  VII  277.  —  Z  a  n  i. 
Enc  V  247.  —  B  o  n  i.  Biofrr.  174.  —  N'  a  g  1  e  r, 
Krtlerlex,  II  312.  —  Le  B  1  a  n  c.  Man.  I  575. 

P.  K. 

Campaa«,  P  i  e  t  r  o,  s.  auch  unter  Campani, 
Savinoi 

Campaaa.  Rocco^  span.  Stecher,  der  nm 

1750  arbeitete. 

Z  a  n  i.  Enc.  I,  V  247.  M.  v.  B. 

Cunpana,  Stanislao,  Maler,  geb.  1795 
zu  Fanmxchia  (Parma),  t  sni  22.  5.  1884. 
Nachdem  C.  1825  den  großen  Preis  der  Aka- 
demie zu  Parma  gewonnen,  begab  er  sich 
nach  Rom  zur  Vervollkommnung  seiner 
Kunst.  Von  seinen  Arbeiten  in  Parma  seien 
genannt  ein  hl.  Michael  (1828)  in  San  Mi- 
chele,  die  Kreuzabnahme  in  der  Chiesa  del 
Quartiere,  eine  Zeichnung  mit  Achilles  und 
Agamemnon  in  der  Galerie,  «eine  Tcilnalune 


an  der  Dekoration  der  Sala  di  Maria  Luigia 
(von  C.  die  chiaroscuri  in  Broozefarbe  histo- 
rischen Inhalts)  und  endlich  die  Chiarasenri 
im  RidoCfo  des  kgl.  Theaters. 

C.  Ricci,  La  R.  Gallcria  di  Parma,  189€.  — 
Pelicelli,  Goida  di  Parma  ld06.  —  Gaz.  lU 
Paism  18M  N.  SS,  19.  April  u.  1864  N.  ISI. 
1.  loai.  —  II  Facchtno.  Parma,  1841  N.  U, 
L  ifsL  —  Scarabelli-Zunti,  Doeam.  • 
nem.  d.  Belle  Arti  pannigtane  ISOl'—SO. 

iV.  Pelicelli. 

Campana,  T  u  m  m  a  s  o,  Bologneser  Maler, 
gcb  um  1650,  lebte  zeitweise  in  Rom; 
die  Nachrichten  über  dieaen  Künstler  sind 
sehr  spirUeh  and  selbst  Mafvasia,  trotz  der 

Überschätzung  der  heimatlichen  Kunst,  weiß 
nur  wenig  von  ihm  zu  sagen.  Er  war  Schü- 
ler von  Lodovico  Carracci,  doch  ging  er 
ter  zu  Guido  Reni,  aber  weder  von  dem 
einen  nodi  %Km  dem  anderen  Icmle  er  die 
Gewandtheit  der  Zeichnung,  die  Pracht  der 
Farbe.  Das  einzige  unzweifelhafte  Werk  von 
ihm  sind  2  Szenen  aus  dem  Leben  der  S. 
Cacilia  im  bcriihmtcn  Kloster  S.  Michele  hi 
Bosoo  bei  Bologna.  In  diesen  Gemilden  er- 
weist er  sich  in  der  Komposition  als  Schüler 
des  Carracci;  doch  soll  dies  die  letzte  Arbeit 
in  dessen  Manier  gewesen  sein.  Das  kgL 
Museum  in  Stuttgart  bcaitst  eine  Magdateni^ 
die  ihm  in  hypodietiseher  Weise  sogcsehrie- 
ben  wird. 

M  a  1  T  a  s  i  a,  FeUina  Pittr.  —  M  a  s  i  n  i  B»- 
logna  pcrlastr,  1666.  —  Bianconi,  Guida  di 
Bolt^a  1835.  —  O  r  I  a  n  d  i.  Abeced.  pitt  — 
T  i  c  o  z  I  i,  Dix,  dei  Pittor.  —  R  o  8  i  n  i,  Stor, 
delta  Pitt.  ital.  —  Kat.  der  Kgl.  Gal.  in  Stuttg. 
1007.  —  Notii  V.  Fr.  Noack.  BriMto. 

Campana,  V  i  n  c  e  n  z  o,  ital.  Kupferstecher 
des  18.  Jahrb.,  hat  an  den  Stichen  der  Rae- 
colu  di  pittnre  d'Erootano  (1758—88)  wit- 
gearbeitet. 

Heinecken.  Dict.  III  548.  —  Gandel- 
lini, Not.  d.  intag^l.  I  17S.  —  Naglet,  Katkr- 
lex.  II  313.  —  L  e  B  !  a  n  c.  Man.  I  S7S.      P,  K. 

Ctmpaiia,  s.  auch  Campagna. 

Cajpajvajo,  s.  Lolli,  IxirenzettO. 

Camjaaari,  Giacomo,  GkxkengteBer  in 
S.  Angefo  hl  Vadok  ans  chier  ahen  Giefer« 
familie;  goB  1518  (Äm  groBe  mit  der  Geiße- 
lung, Kreuzigung  a.  dem  Wappen  der  Monte- 
feltre  geschmückte  Glocke  für  d.  SchloSkircbe 
zu  Piagnano  (sign.  Jaeobms  Vadeniii  m«  fMÜ. 
MCCCCCnr.).  Efae  ihnliche  Gloehe.  ohne 
Sign  ,  ist  in  S  Francesco  zu  Macerata  (Fel- 
tria),  mit  der  Jahreszahl  MDL,  die  wohl  aus 
derselben  GieBhütte  stammt. 

Scataaaa  in  Arte  e  Storia  1906  p.  85.  B. 
•  Campaaario  (Campanato?),  Pietro,  BiU- 
hauer  und  GieBer  aus  Treviso,  ura  1488  in 
Padua  im  Borgo  di  S.  Giovanni  ansässig,  wo 
er  damalü  tinter  anderen  dekorativer  Arbeiten 
für  den  neuen  Hochattarchor  der  Basilica  di 
S.  AMmdo  98  bronxene  Eogelköpfchen  — 
..testas  serafinis  sive  testis"  —  lieferte,  die 
dann  von  verschiedenen  Autoren  für  Ori- 
ginalarheiten  Donatenni  gehalten  wnrdca 


454 


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Ptoletti,  L'ArchiL  etc.  dcl  Rioasc.  in 
V««k  (1893)  p.  271.  P.  PttoUUi. 

J  acopo  (aacb  Ambivcii  Gk€' 
iwrito),  war  einer  der  8  Banmeialer,  die  1981 

A\f  Plan«'  für  den  Palazzo  del  Cofntme  in  Pia- 
cenzj  eins  der  Hauptdenkmäler  der  lombardi- 
tchfii  I-rofangotik,  geliefert  l:jbcn 

L  Ambivcri,  Aitüti  Piacentini,  Piarenii 
1879  p  29.  «  VcBtari  Star.  d.  atla  MaL  Ul 
57  (1904).  U*  Jf.  B, 

CaavMMlni/  Alvlt^  i.  unter  C«M#«MMb 

Pietro 

Campanato»  Antonio  tmd  Francesco 
etc.,  s.  unter  Campanato,  Vincenzo. 

Gampanata^  Giovanni,  veoezian.  Bronze- 
fieter,  NaddBoniim  de»  Viaccaa»  C  von  5. 

Luca,  seit  1514  in  den  Steuerregistern  auf- 
geführt, 1562  vermutlich  noch  am  Leben;  goß 
nach  Modellen  des  Jacopo  Sansovino  1535 — 37 
die  ersten  drei  u.  1642—48  mit  seinem  Sohne 
Ptttto  C.  weitere  drei  der  an  den  ScilcuwSo' 

den  des  Presbyteriums  von  S.  Marco  in  die 
unteren  Logenbrustwehren  eingelassenen  8 
Bronzereliefs  mit  Darstellungen  aus  dem 
Leben  des  Evmog.  Marcos.  Sein  Sohn  Pietro 
war  1S6B  auch  am  Goaae  von  Snnaownos 
bronzener  Sakristeiture  für  S.  Maren  beteiligt. 

P  a  o  1  e  1 1  i,  L'Archit.  etc.  del  RinAsc.  in  Ve- 
nezia  (1893)  p.  134.  —  La  Duc.  Basil.  di  S. 
Marco  (ed.  Ongania- Venedig),  Docum.  N.  216, 
223—220,  875,  P  PaoUtti. 

Campanato,  Giovanni  Battista  und 
Giov.  Paolo  etc.,  s.  im  Artikel  C«mfM«fa« 
Pietro  di  Giovanni  Battista. 

Campanato^  Pietro  di  Giovanni,  s. 
im  Artikel  Campanato,  Giovanni. 

CaapaaatOk  Pietro  di  Giovanni  Bat> 
tista  (Pier  Giovanni)»  veneiiaa.  Bronmgie^ 
Ber,  vielleicht  ein  Verwandter  des  Trevisaner 
Giefiera  Pietro  Campanario  (s.  d.),  geb.  um 
1402;  t  am  18.  10.  1542  in  Venedig.  Ai». 
gdnidet  in  der  Werlcstatt  des  Ahnst  Cmitf' 
utto  (etnea  N addionmcn  des  Vinccnso  Ci» 
s.  diesen)  im  Kirchspiele  S.  Luca  zu  Venedig, 
begründete  er  alsbald  eine  eigene  Gießerei  u. 
errang  namentlich  als  KanonengieBer  bedeu- 
tenden Rai.  Als  KunstgieBer  war  er  1606 
bis  1615  an  der  AwfBtinniff  der  hanptskb- 
lichsten  Bronzegüsse  nach  den  Modellen  des 
Aless.  Leopardi,  der  Gebrüder  Ant.  u.  TulUo 
Lombardo  (Solari)  und  des  Paolo  Savini  I8r 
die  Cappella  di  S.  ZcBO  in  S.  Maroo  m 
Venedig  beteiligt;  seine  Signatar  mit  der 
Jahreszahl  1515  ist  am  Thronsitze  der  Altar- 
Madonna  dieser  Kapelle  zu  lesen,  und  1681 
goB  er  auch  eine  der  Bronzetüm  dcndboi 
Kapelle.  Von  seinen  8  lündem  waren  Gitr 
vowN  Francesco,  GiowuuU  Domenieo  and 
Giovanni  Battista  C.  in  der  v.iterlichen  Werk- 
Statt  als  Gehilfen  tätig.  Die  beiden  erstge- 
nannten starben  noch  vor  ihrem  Vater.  Giov 
Batt.  C.  (geb.  1607,  verheiratet  mit  EHsa- 
betta  del  fu  Ruggero  GambeUo)  war  Broder- 
schtfftmdtglied  der  Scwdn  Grande  di  & 


Marco  and  starb  in  Venedig  Ende  1556  oder 
Anfang  1666.  —  Ein  Giovonni  Paolo  C.  goß 
1688  noch  eine  GkxJce  für  S.  Sebastiano  m 
Venedig,  wo  Pietro  C.  und  seine  Söhne  ihre 
Grabstätte  gefunden  hatten. 

F.  Sansovino,  Venezia  descritta  (1581) 
p.  33».  —  Cicogna,  lacrii  Vener.  (1824  ff.), 
IV  204  f.  —  Correr  etc.,  Veoexia  e  le  tue  La- 
gnne  (1847)  II  2  p.  43  f.,  6«.  —  Selvatico, 
Afchit  c  Scult  in  Veneii«  (1867)  p.  190.  — 
Taitini,  Coriositi  Vcnczianc  (1887)  p.  125. 
—  Paoletti,  L'Ardiit.  etc.  dci  Rinasc  in  Ve- 
nexia  (ISN)  U  Ut»  m,  IM-MB,  244-M«. 
2T2,  292.  P.  PaoUttL 

Campanato,  Simone  venezian.  Hronze- 
giefler.  Nachkomme  des  Vincenzo  C.  von  S. 
Lnca,  äbemahm  am  88.  6.  1484  im  Auftrage 
des  Nobile  Andrea  Troo  den  UmguB 
zweier  alter  Glocken,  1486  denjenigen  einer 
Glocke  für  SS.  Maria  e  Dorato  in  Murano 
uid  1487  den  GuB  der  prächtigen  Glocke  des 
Uhrtaraei  an  der  Pirna  di  S.  Maroo  an  V*> 
nedig.  Srin  Sohn  Vineuu»  C  Wir  lata 
WerksUttgchilie. 

M  a  1  i  p  i  e  r  o,  Annali.  —  M.  S  a  n  a  t  o, 
Diari.  —  E  r  i  X  X  o.  Relax,  stor.-crit.  ddla  Torre 
deir  Orolofio  di  S.  Marco  (1860).  —  Pao- 
letti, L'Archit.  etc.  del  Kinase,  in  Venesia 
(1893)  p.  133  f..  188,  268.  P.  PaoUtU. 

Campanato,  Vincenzo,  Bronzegiefier  m 
Venedig,  wo  er  im  Kirchspiele  S.  LiKa  eine 
Werkstatt  und  mehrere  Himer  besaB.  Laut 
TMament  vom  9.  9.  1888  hat  er  fBr  die 
Kirche  S.  Lnca  verschiedene  Gtißarbeitcn  ge- 
liefert, bei  denen  seine  Br'üder  PasquaU  u. 
iVicola  C,  seine  Söhne  Vittore  u  NtcoUtto  C 
and  verschiedene  Enkel  ala  Gehilfen  mit- 
wiricten.  Von  den  letiteieu  hcaorgte  Awlomio 
C.  nach  dem  Tode  seines  Vaters  Vittore  C. 
(laut  Ausweis  des  Steuerregisters  1379  noch 
am  Leben)  äilt  Weiterführung  der  Werkstatt 
und  lieferte  a.  a.  1884  die  Glocke  zum  S.  Ali- 
pio-UhrWerk  auf  S.  Marcos  sowie  fSr  die  Sig* 
noria  von  Venedig  den  GuB  der  Blcisiegel. 
Nach  seinem  Tode  (f  vor  dem  16.  2.  1480) 
war  sein  Sohn  Francutö  C.  Liiler  der  Gielsr- 
wcfkstntt  von  S>  LnMi 

Paoletti,  L'AfcMt  cte;  d>l  Kinase,  in  V«> 
nexia  (1893)  p.  133.  P.  FmJMM. 

Campanana,  Angelo,  Ital.  Haler  a.  Kap« 
ferst,  geb.  am  7.  2.  1746  in  Rom,  t  das.  am 
18.  1.  1811.  Schüler  Voipato's.  Er  hat  unter 
anderem  die  18  Apootelsutuen  der  Lateran» 
kirchr  gestochen,  femer  eine  Darstellung  im 
Tempel  nach  Fra  Bartolommeo,  den  bethtehem. 
Kindermord,  Christus  mit  den  Jüngern  in 
FrllHIIS  and  daa  Gröttergastmahl  der  Fame- 
sina  nach  Raffael,  die  Weisheit  nach  Luca 
Giordano,  sowie  die  meisten  Stiche  der  Wand» 
gemälde  der  Villa  Negrooi  (1778—1706  von 
Camilk}  Buti  herausgegeben). 

Gandellini,  Not  d.  intagl.  VII  280.  — 
Heinecken,  Dict  III  SSO.  —  N  a  g  1  e  r,  Kst- 
lerlex.  II  313.  —  I,  e  B  I  a  n  c.  Man.  I  579.  — 
Murr't  Joum.  i.  Katgeach.  III  12.  —  P  i  •  t  o  - 
leai.  Deacr.  di  Roma  p.  60.  —  Manorie  per  1« 
Min  hH  I  «;  U  18«;  tV  888.  ~  Pbnk  v. 


45S 


S.  Afldm  d.  Vnm  iw$A  Hct  'nm  Dr.  Vt. 

NoKk).  P.  K. 

Campasell«,  Mifi  Catherine, Landschaits- 
mtlenn,  hat  1854 — 55  in  d.  BriL  Institution, 
1881—02  in  der  Rogr.  Acadcnv  to  Loodoo  An- 
tifliiwi  MB  ItiHfiii  Dcntidiluid  iww« 
gcftetit 

Gr  «Tel,  Rot.  Acad.  Gxliib.  (1905)  n.  Brit- 
Irrt.  (1908).  M.  H.  B 

^^T*"',  Andrea,  s.  Campatui  u.  Cam- 


Ferdinando  Maria,  Ifi^ 
HkBinaler  ni  Siena.  f  das.  89jähr.  am  4.  6b 
1771.  C,  der  ,4laffael  der  Majolika"  ge- 
nannt, war  der  hervorragendste  Künstler 
■daer  Art.  den  das  18.  Jahrh.  hervorgebracht 
liat  In  aciaen  Malerdcn,  die  unter  dem  Ein- 
flnsse  von  Ctstelli  itdien,  hat  C  Gemälde  des 
Raffael,  der  Carracci,  wie  auch  Stiche  von 
Marcanton  und  Bartoli  reproduziert.  Da- 
neben aber  hat  er  nicht  selten  nach  der  Natur 
gearbeitet  Besonders  geschickt  war  er  im 
Porträt  C.  scheint  Iwinen  eigenen  Ofen 
besessen  zu  haben,  er  arbeitete  wohl  für 
G.  D.  Ciabattini.  Carapani  war  verschie- 
dentlich für  die  Prinzessin  Violante  von 
Bajrem,  Witwe  des  GroBherzogs  Ferdinand 
von  Toskana  u.  Statthalterin  von  Siena  tätig. 
Das  South  Kensington  Museum  bewahrt  von 
ihm  13  Teller  und  Vasen,  auf  denen  u.  a.  fol- 
gende Darstellungen  vorkonunen:  „Weiplese" 
(signiert  Ferdinande  Maria  Campam  1747). 
J)ame  mit  Pfauen  und  Papagei",  „Erschaf- 
fung Evas"  fnarh  Raffael,  sign.  Frrdinando 
Maria  Campani  stnts*  dipinse  1733),  und 
»Joseph  in  Agjrpten"  (nach  Raffael,  auf  einer 
Vaae).  Das  Kstgew.-Mus.  in  Berlin  besitzt 
von  ihm  einen  Teller  mit  der  Erscheinung 
Gottes  in  der  Wolke  nach  Raffael  u.  2  Schüs- 
seln mit  Hirtenszeoen.  Mit  C.  verschwindet 
die  MajoHkaindostrie  aus  Siena.  (Für  die  Be- 
hauptung, dafi  C.  auch  in  S.  Oirico  tätig  ge- 
wesen wäre,  fehlt  jede  Begründung.) 

G  u  a  s  t  i,  Di  Cafaggiolo  e  d'altre  fabbr.  di  cer. 
in  To»c.  1902.  —  Drury-Fortnnm,  Descr. 
Cat.  of  the  Maiolica  etc.  in  the  South  Rentington 
Mos.  —  O.  V.  F  a  1  k  e,  Majolika  3.  A  1907.  — 
Fährer  durch  d.  Kunstgew.-Mut.  Berlin.  15.  A. 
1910.  —  Jinnicke,  GnindriB  d.  Keramik,  187». 

Bematk. 

Campani,  Jacopo,  Goldschmied,  1686  er- 
WÜrnt.  Er  verfertigte  mit  Giovanni  Bonecchi 
geneinschaftlicb  einige  SUbcratatnettoi  für 
den  Hauptaltar  des  Domes  in  Siena. 

Romagnoli,  Ccnni  itorico  artistici  d!  Siena. 
IMO,  37.  —  Milanesi,  Sulla  stona  d.  arte 
«oicana,  1873.  M.  H.  B. 

Campani,  Savino,  BronzcgieBer,  von  ihm 
im  R.  Spedale  su  Siena  ein  gesdimadcvotl 
dekorierter  Mörser  mit  dem  Rektorenwappen 
und  der  Inschrift:  OPVS  SAVINI  PETRI 
CAMPANI  A.  D.  MCCCCCX.  —  Sein  Vit  r 
Pictro  C.  war  1498  in  Siena  als  Gkxkengiefler 
tätig,  ebenso  schoQ  dessen  Vorfanren  Magio 
und  T^mo  ü  Ifflgl«  C«  die  1988  in  Sient 


als  BebdIcB  tungendstet  worden,  md  tob 

denen  auch  die  Genueser  Glocken-  und  (jB> 
schützgieBcr  Nicola  und  Pistro  ü  Nieok  C. 
(c.  1490)  laut  Angelocci  abstinunen  sollen. 

Anf  aloeei.  Ose.  ins«,  de;  d.  «mi  (186»). 
—  Ricc^  Ott.  gn.  d.  mp»  d.  arte  «at.  Sien« 
1904.  M,  H,  a. 

Omfuit,  Lodovlco^  Si.  CM^agHm. 

Campsslls,  Maler,  stellt  1829  in  d.  British 
Institution  in  London  einige  Interieurs  and 
einige  Architektnrvedntcn  ans  Rom  aus. 

Graves,  Brit  Institution,  1908.  —  Koat^ait 
lOl.  M  p.  18«.  M.  H.  B. 

CMMfuSk^  Floriob  ilal.  Ardiitekt,  aach 
dcMen  PliiMB  UBB  der  Ben  des  Palaeies  der 
HerTopin  von  Gravitta,  Beatrice  Ferrella,  in 
Solofra  bei  AveUino  (Prov.  Neapel)  begonnen 
wurde. 

Filaagicri,  Indies  digU  artaf.  1891  I.  — 
G.  Ceel,  AitiM.  aavol.  d.  ase.  lg  t  IT  (INT) 

p.  13. 

Campanlle,  Santillo^  Kartcnnakr,  w$t 
1641  Mitglied  der  neapoL  MaleigUde. 

Rolfs.  GcMh.  d.  Malerei  Nenpds,  1910.  B. 

Campanile,  Simone,  Maler,  geb.  1825  in 
Cava  dei  Tirreni,  f  1886  in  Neapel;  Schüler 
von  Fil.  Palt»,  tätig  in  Neapel  als  feinsinni« 
ger  Stimmongshmdschafter  in  der  auf  un- 
mittelbarem Naturstudium  basierenden  Art 
seines  Lehrmeisters.  Unter  seinen  Land- 
schaftsgemälden fanden  besonderen  Beifall 
„Sulla  collina"  und  „La  piauw«  di  Sateraof 
(Ansst  Neapel  1877,  —  letzteres  Bild  jetzt 
in  Schlot  Capodimonte  bei  Neapel),  —  „La 
Puglia"  (Ausst.  Turin  1884).  —  ,J)opo  la 
mietitura"  und  ,J'anorama  di  Cava"  (Ausst 
Venedig  1887). 

De  Gubernatis,  Diaian.  d.  Art.  ital.  viv. 
(1889).  —  L.  Cällari,  Staris  d.  Arte  contemp. 
ital.  (1909)  Dl  89»  L  L.  CUkH. 

Qnpeaiii,  Giovanai  Dornt  aicob  Ar> 
chitekt,  geb.  am  5.  2.  1184  la  Parma,  t  das. 
am  30.  6.  1616.  C.  war  sdt  12.  6.  1608  im 
Dienste  des  Herzogs  Ranuxio  I.  von  Panaa 
■ad  oabm  am  Baa  des  Palaales  wie  der  Pi- 
btt»  teil.  Aodi  aa  der  Safe  d'ami.  spüer 
ins  Teatro  Famese  umgewandelt,  und  der 
Kirche  S.  Annunziata  hat  er  gearbeitet.  C 
war  jedoch  mehr  Ingenieur  als  Architekt. 

Searabelli-Zunti,  Docmn.  e  Mem.  di 
B.  A.  parminane  1001— lOSO.  —  D  o  n  a  t  i,  Nuova 
descriz.  di  Paitaa  p.  110.  —  P sl i  c e  1 1  i,  Guida 
di  Panaa  19(M.  —  A.  Pnstnaa,  Mem.  d.  acritt 
toL  Vn  gn.  N.  PHictUL 

Caa^eaM,  s.  C^tHma. 
rawip««!»,  Andrea,  italien.  Holzbildhsoer 
aus  Modena,  16.  Jahrh.,  schnitzte  auf  Gnmd 

eines  Auftrages  vom  31.  5.  1530  innerhalb 
von  4  Jahren  das  Chorgestühl  von  S.  Lorenzo 
ia  Spello.  Dieses  mit  Intarsia,  Häuserpro» 
spckte  darstellend,  eingelegte  Gestühl  aut 
Nußbaum  zeigt  auch  vorzügliche  Heiligen- 
rcliefs  und  wurde  n  u  h  einer  alten  Tradition 
dem  Pinturicchio  zugeschrieben,  der  aber 
schon  1518  gestorbca  ist  Der  von  Jacopo  daf 
Biaadii  gea.  Laacellotio  (t  1«8)  ia 


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fnodenesUchen  Chrootk  erwihnte  .^cellrnte 
maestro  d'tnUgli"  gleichen  Namens  dürfte 
mit  C.  achwerlidi  tdfntiKh  Mn  Cam- 
pami, Andrea). 

Arch.  Stor.  dell'  Arte,  S.  «er.  III  M.  —  Tira- 
boichi,  Bibl.  Moden.  VI  p«rt.  II  345.  —  Erudiz. 
c  Belle  Arti  I  151—3.  G.  DtgK  A*ti 

Cumpnio,  s.  auch  CampaHa  u.  Campom. 

Campaiio«en,  Jean,  f ranzös.  Architekt,  geb. 
in  der  Noniiiiidi^  wurde  1809  nadi  Miiland 
ucJiueUi  wo  Cr  anc  muwih  acPVMr  jiw  mu- 
gDOt,  der  ihm  aus  der  Heimat  Uigtt,  bis  HOS 
am  Dom  gearbeitet  hat. 

Cicofntra,  Stor  d.  icult,  8.  A.  II,  191.  — 
D  a  ■  ■  i  e  u  X,  Let  artittes  franc.  A  l'^r.,  Paris 
ISTft.  —  B  o  i  t  o,  n  Duomo  di  Milano.  1899.  B. 

Caapantica,  Giambattista,  italien. 
Kapicntecher  der  1.  Hälfte  des  19.  Jahrb., 
stach  einige  Blätter  lör  Banlia  Galleria  Pitta, 
Firenze  1889. 

Alizeri,  Not.  d,  Prof.  d.  dii.  in  Liguria, 
1M4— 66,  III  485.  ~  Le  Blanc  Manuel  I 
57W6.  H.  V. 

Campaniu  (oder  Gmipuia),  Johann  Ja- 
cob, Maler  and  Zeichner  in  Ulm,  ntn  1630 — 
1610  tätig;  nach  deaaen  Zeidmangcn  Matthiaa 
Reinbold  indifcre  Ktipfef  fSr  Joaeph  Porttni- 
bachs  Architectura  universalis  (Ulm  1635)  und 
auch  das  Porträt  dieses  Architekten  stach. 
AoSerdem  stach  Jac.  Custodis  nach  ihm  den 
Titdkngler  Mr  Fnrttenbadi»  Architecttira  Na- 
valia  (Olm  IflW.  ,J.  jMdb  Gampanus,  Pin* 
rät.").  Ein  weiteres  Blatt  nach  ihm  führt 
Heinecken  auf  (Dict.  d.  art   1789,  III  649). 

Albr.  Weyermann,  Nachr.  t.  Gelehrten, 
Katlem  etc.  aus  Ulm,  1798  p.  97/8.  —  Kat.  d. 
Berlin.  Ornameatst.  Samml.,  1894  No  864.  H.  V. 

Caapaans,  Joseph,  Uhrmacher  in  Rom, 
ttm  1669;  von  ihm  eine  vollbez.  hohe  Stand- 
iilir  im  Kaminzimmer  des  Grüoen  Gewdibea 
in  Dresden  (Kat.  1884  p.  60/1). 

Campanug,  Mathias,  Maler  des  17.  Jahrh. 
in  Ulm.  Er  hat  für  eine  von  Simon  Grim 
gestodiesie  i,AM»ildanff  dea  Feuerwerks  de. 
1666"  die  Vorlage  gezeichnet  Auch  hat  er 
10K  für  die  Kirche  zu  Nerenstetten  ein  Altar- 
bild gCMl.'.lt 

Weyermann,  Neue  Nachr.  v.  Gelehrten  u. 
Künatlem  etc.,  Ulm  lfi29.  B. 

ftawrf^ij  >•  auch  Campana,  CampaiU  u. 

Campben,  A.  G.  und  J.  K.,  amerikao.  Kup- 
ferstecher, i*-arcn  nach  Stauffer  (Americ. 
Fngr.  on  Copper  and  Steel)  um  1860  in  New 
York  im  Portritfach  tätig.  E.  Riekttr. 

CaBpbeU,  Arclitbald»  engl.  Offbier  und 
Architekturzeichner  um  1716,  den  Zani  and 
Heinecken  fälschlich  Campdell  nennen.  Nach 
ihm  haben  P.  B.  Benazech  eine  Ansicht  von 
Gnadcloitpe,  Jamca  Pcake  eine  Ansicht  von 
RoMtn  auf  Gaadekwpe,  Grignloa  nud  Mazäl 
andere  Anbellten  dct  gteidicn  Forts  fe- 
stochen. 

Zani,  Eric.  met.  --  Heinecke  n,  DicL  d. 
Artist.  UL  —  Le  Blanc,  Manoel  (s.  o.  d. 
MiBM  4.  Slacker).  JT-  C. 


riHglaü^  A  r  c  h  i  b  a  1  d,  Maler,  stellte  1866, 
66  u.  97  L  d.  British  Institution  einige  Genre- 
bilder aoa.  (Vielleicht  identisch  mit  dem 
gleichnamigen  1804  geb.  und  im  Nov.  1874 
zu  London  f  Arzt  und  TndiolQgaBO 

Graves,  Brit  Init  190S.  B. 

Campbell,  B  1  e  n  d  o  n,  amerikan.  Maler, 
geb.  in  St  Lottis,  Mo,  am  88.  7. 1878,  Schüler 
von  BenjaminiCciiiataol^  Lanrau  ud  Mnriat> 
ler  in  Paris,  wo  er  auch  18M  im  Salon  dB 
Porträt  ausstellte.   Lebt  in  New  York. 

A ir  rr  Art  Anooal,  1907/8  p.  326. 

Campball,  C  h  a  r  1  e  s  W  i  1 1  i  a  m,  engl.  Ma- 
ler und  Kupferste  lier  in  Mezzotint,  geb.  in 
Tottcobam  am  18.  7. 1866,  f  in  Sevenoaks  am 
81.  8b  1887.  C  war  S6hn  eines  Londoner 
Architekten  Donald  C,  in  dessen  Atelier  er 
1870—78  arbeitete.  Um  sich  als  Architekt 
auazubilden,  ging  er  dam  nach  Italien,  wo  er 
in  den  Kirchen  too  Fbrenc,  Venedig,  Pisa 
oad  Lucea  zeichnete:  dann  ttndierte  er  in  d. 
Ruskin  Drawing  School  in  Oxford  und  er- 
öffnete endlich  in  Wells  eine  Kunst5chule, 
ohne  jedodi  dUttit  Erf(^  zu  haben.  Durch 
Bume-JaM«  «rmutigt,  sog  C.  nach  London 
und  eröffnete  dn  Atelier  für  Portritmaterd; 
zu  seinen  besten  Arbeiten  aus  dieser  Zeit  zäh- 
len die  Bisterporträts  d.  Archidiakons  W.  Sin- 
ddr.  Alex.  Wilsons  u.  Ellen  Terry's.  1883 
«Hidte  dch  C  auf  Rat  G.  F.  Watta'  der 
McModntotcchnik  *a  tmd  arbeitete  darin 
unter  Herkomer.  Im  folgenden  Jahr  begann 
er  eine  Platte  mit  der  „Geburt  Galatheaa", 
nach  Bnrae-Jones,  die  Bildntaae  d.  Kni^adi 
Newma  n.  Watta'  and  den  sog.  Arioato 
(Palma  Vecdito  xageschr.)  der  National  Gal- 
lery.  1885—87  stach  C.  „Ophelia"  nach  dem 
von  ihm  gemalten  Bildnis  Ellen  Terry's,  i4**n 
«od  Fopdie"  and  „Verkündigung"  nach  Bnma 
Jona,  and  die  Lioaardosche  Felaenmadoona 
der  Nat  Gallenr.  C.s  ganze  Produktion  xählt 
12  Platten,  von  denen  7  unbeendigt  blieben; 
„Ophelia",  „Geburt  Galathea's"  und  „Pan  und 
Psyche"  sind  von  Rob.  Dunthorne  veröffent- 
lidit  worden.  „After  stomgr  Seas"  hat  seine 
Witwe  1887  herausgegeben.  AuBer  diesen  ist 
nur  nrnrh  das  Selbstporträt  Watts*  beendigt 
worden.  Ca  Oeuvre  befindet  sich  vollständig 
im  British  Museum.  Er  arbeitete  in  der 
reinen  Megaotintotechnik,  ohne  Verwendtmg 
von  («rabstichet  oder  der  kdten  Nadd  and 

war  ein  ruisKe^eichnete-  Interpret  der  lld- 
stcr,  deren  Werke  er  reproduzierte. 

Atbenacum  9l  4.  IMT.  —  Mlttlgn  d.  Broders  d. 
Känstlen.  C.  D. 

CampbeQ,  Colin,  Architekt  und  Zeichner, 
atammte  wahrscheinlich  aoa  Schottland  and 
wurde  im  Anfang  seiner  Karriere  vom  Her- 
zog von  Argyle  und  Lord  Burlington  pro- 
tegiert. Für  letzteren  war  er  am  Burling- 
ton Hoose  in  London  tätig,  dessen  Fassade 
von  ihm  herrührt  In  dicaem  Bau  lehnt  aicb 
C  an  die  norditaUeniachen  gpitrfnaiaaanrf' 
bauten  an.  Zwiadien  1716  and  1790  erridMdc 


4S7 


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C.  das  1822  niedergcrisä«iic,  aber  in  alten  An- 
sichten erhaltene  Wanstead  House,  das  zu  den 
vornehnwtcn  Privatbauten  der  Zdt  gehörte. 
Eilniten  nocfi  sdii  f Ar  Sir  Robert  Walpole 
erbaiitrs  TTonphton  Hatl,  sowie  Mereworth 
Housf  Ersteres  ist  ein  typisches  englisches 
Landscfiloß,  während  letzteres  dem  neuen, 
klanirigicrendca  Geschmack  huldigend,  die 
Ko^  dner  palhdiaiiiadien  Villa  darstdlt 
Außer  liescn  Pmitrn  war  C.  noch  verschie- 
dentlich an  öffentlichen  wie  privaten  Gebäuden 
beschäftigt.  Er  starb  am  18.  9.  1789.  —  C.  hat 
auch  in  drei  Bbiden,  zwiacbm  1717  u.  172& 
den  ti^tivvitn  Bntaimicinl''  mit  rthlwidicii 
eigenen  Zeichnungen  herausgegeben. 

£.  B.  C  h  a  n  c  e  1 1  o  r,  Lives  of  the  Brit.  Ar- 
ebitects  1909.  —  Kat  d.  Berlin.  Ornam.-Sticlk- 
Samml..  1S94.  —  W  a  1  p  o  l  e.  Aoecdotes.  —  Dict 
of  Nat.  Biogr.  B. 

CampbeU,  D.,  Bildhauer,  stellte  1857  in  der 
Roy.  Acad.  in  London  eine  Frauenbüste  aiis. 

Gravca»  Rojr.  Acad.  Exbib.,  1905  L  B. 

CUqfedl,  J.  Hodfftoa,  ciq^  Landaebafta» 
u.  Genremaler,  stellte  zw.  1884  u.  1894  in  d. 
Royal  Acadcmy  aus.  („Daddy's  Dinner",  „At 
E'en-  etc ) 

Gravca,  Roy.  Acad.  Exbib.,  I.  1906.  B. 
CaapMI,  J.  K..  a.  unter  CampbOl,  A.  G. 

Campbell,  James,  engt.  Maler,  geb:  in 
Liverpool  1828  (?),  f  am  28.  12.  1908  daselbst. 
C  Idrte  abwechselnd  in  Liverpool,  London  u. 
Rd^ate  and  hat  Landschaften,  später  auch 
Genrebilder  im  holtind.  Gcsdniadc  gemalt. 
18M  u.  1863  stellte  er  in  der  Roy.  Acad  aus. 
1866—1868  in  den  SuSolk  Street  GaUeries. 
Werke  von  ihm  befinden  aidi  in  der  Gakrie 
za  Liverpool 

Singer,  Kstlerlex.  Nachtr.  1906.  —  Gra* 
VC«,  Dlet  of  Aitiata  ete.,  169S  n.  Mtf.  Acad. 
EMb.  I.  IM».  B. 

Campbell,  Johann  Georg  Böhmer, 
norweg.  Maler,  geb,  in  Bergen  25.  7.  1835, 
t  in  Bergen  19.  8.  1871.  Begann,  ausgebildet 
bei  dem  Landschaftsmaler  Rcnach  in  Bergen, 
ab  Stillebenmaler.  Kam  1864  auf  Sk  Alcad. 
zu  Düsseldorf,  wo  er  sich  auf  den  Rat  seiner 
Landsleute,  der  Professoren  Tidemand  und 
Gude,  auf  die  Landschaftsmalerei  warf.  Mit 
öffentlichem  Stipendium  unternahm  er  eine 
Reise  nach  Norwegen  und  lebte  danach  in 
dürftigen  Verhältnissen  in  Düsscld  irf  bis 
1800.  Dann  ließ  er  sich  in  Bergen  nieder,  wo 
er  bis  ZO  seinem  Tode  mit  Kränklichkeit  tmd 
Armut  zu  kämpfen  hatte.  War  Zeichenlehrer 
an  Privat!5chu1en,  malte  Landschaften  mit 
Fjordniüti  ven  von  der  norweg  \Vestk:üste, 
sowie  ein  paar  Altarbilder  für  Dorfkirchen. 
Bilder  in  der  Galerie  in  Bergen. 

loh.  B5gh,  Bcfgca«  KtmatfareBiBg,  Bcncn 
1808  p.  90.  C.  W'SdtmMir. 

Campbell,    John    Archibald,  schott. 

Architekt,  geb.  in  Glasgow  1851.  Schüler  der 

Pariser  Ecole  d.  B.-Arts  unter  Pascal.  Zuerst 

in  daagoir,  adt  ca  1907  in  Berlin  ansässig. 


wo  er  mit  dem  Deutsch-Amerikaner  Pullich 
(Firma  Campbell  «  Pullich)  ein  KCTncinsames 
Atelier  innehat,  aus  dem  namentlich  eine 
BeSie  trefflicher  I..andhaus-Entwürfe  hervor* 
gegangen  ist.  Von  ausgeführten  Bauten  der 
Firma  seien  das  Landhaus  Schimmelpfeng  in 
Zehlcndorf  bei  Berlin  genannt.  Von  C.  allein 
stammen  u.  a.  das  Gebäude  der  Brit.  Work- 
man'a  and  General  Assurance  Company  in 
Gbagow  und  der  Neubau  der  West  GeoiBS 
Street  Property  Company  ebendort. 

Delairc,  Lcs  archit  ilcv.,  1907.  -  Deutsche 
Kst  u.  Dekor.  (Kach-Dannstadt)  XXI  125— X38; 
XXII  241—254.  —  The  Studio,  vol.  35,  p.  ZM  ff. 
—  Acad.  Architecture  XIII  (1898)  ;  XV  (1899) ; 
XXI  (1902):  XXV  (1Ö04);  XXXI  (1907); 
XXXII  (1907)  ;  XXXIII  (1908)  ;  XXXVI  (1909). 

H.  V. 

Campbell,  John  Patrick,  engl.  Illustra- 
tor der  (jegenwart,  der  seine  Blitter  meist 
mit  dem  Pseudonym  SfogAon  MacCathmlmoü 
wMmet,  In  Bdfsat  geb.,  bildete  er  sich  fa 
London  und  Paris.  Seine  ersten  Tllustratto- 
ncn  erschienen  in  den  Publikationen  der  Gaelic 
League  und  in  der  Zeitschrift  „Uladh"  1904. 
Ca  fernere  Werke  illustrieren  meist  Aus- 
gaben irischer  and  heltisdier  Sagen  m.  Iia4tr, 
so  z.  B.  „The  Tain",  1907;  anch  cii4ge  Kari» 
katuren  hat  C.  publiziert. 

R.  A  Oava^n  in  The  StadiDb  «el  XLVm 
p.  37—43. 

Campbell,  Joshua,  schott.  Kupferstecher, 
um  Mitte  dea  18.  Jahrfa.,  von  dem  einige  Blät- 
ter nach  Rembrandt  bekannt  sind.  Die  Naliiv 

nal  Portrait  Gallery  in  Edinburgh  bewahrt 
von  ihm  eine  Bildniszeichnung  des  »Right 
Hon.  Duncan  Forbes  of  CunodcnT',  der 
Bez.:  Nov.  20.  1746. 

Redgrave,  Dict  of  art.,  1878.  —  Kat  d. 
Nat  Pom.  Call.,  Edinburgh  1909,  p.  81  a.  254. 

M.  W.  Brockmtü. 

CampbeU,  O  s  w  a  I  d  R.,  engl  Maler,  stdUe 
1817  und  1848  in  der  Royal  Acad.  xu  London 
zwei  Bilder  ,J>er  Gang  nach  Emaus"  and 
„Der  Gefangene"  aus  und  1847—68  in  wr- 
schiedenen  Londoner  PrivatM— t.  M  BiMer 
mit  bibliachen  Vonrürfen. 

Gravee,  Diet  ef  Artists  «te.,  lOIS  u.  The 
Rajr.  Aead.  190«. 

GamphsO,  Peter,  engl.  Maler,  stellte  171V 
in  der  Ausstelltmg  der  Soc  of  Artists  qf 
Great  Britatn  eine  kleine  Landsch.tft  aus. 

Grave»,  The  Society  of  Art.,  London  1907. 

CampbelL  Robert,  Kupferstecher,  war 
laut  Slmmr  (Amer.  Engr.  on  Copper  and 
Steel)  AnfMig  des  19.  Jahih.  in  Philadelphia 
tätig.  E.  RickUr. 

CampbeU,  Samuel,  engl.  Maler,  stellte 
186i  in  der  Bogral  Acad.  und  in  der  British 
lUBUUliion  au  uonooo  i  ■anustiiaiiifii,  iqdo 
1857  in  letztcrrr  Ati;'?tenunf»  fernere  2  Land» 
Schäften  mit  schottischen  Motiven  aus. 

Graves,  The  Rogr.  Acad.  1900  n.  The  Btlt 

Initit.  1908. 

Campbell,  Thomas,  Bildhauer,  geb  am 
1.  6.  1790  in  Edinburgh,  f      4.  8.  1868  in 


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Campdell  —  Caxxipelle 


UrtprüogUcli  our  euüacher  Onu- 
mentbiMiwiMr  m  einer  Stflbtoietzwerkstatt  »i 

Edinburgh,  Wirde  er  von  cinein  schottischen 
Gönner  zur  künstlerischen  Ausbildung  nach 
London  und  nach  raehrjährigeni  Studium  an 
der  dortigen  R.  Andemjr  »chlieUkh  1818 
flach  Rom  gesandt,  wo  «r  sich  nuBCiitlich  an 
Thorwaldsen  und  an  die  deutsche  Künstler- 
koknie  anschloß  und  als  gewandter  Porträt- 
iiililiMr  von  seiten  seiner  reisenden  Landsleute 
mit  so  zahlreichen  Bildnisaultrigcn  bedacht 
wurde,  daB  er  über  ein  Jahrtdmt  daadbst 
verweilen  konnte.  Sein  Hauptwerk  aus  dieser 
römischen  Zeit  ist  eine  im  Auftrage  des  Duke 
of  Devonslure  aMh  dem  Leben  modellierte 
und  in  Marmor  ausgeführte  SitzMttae  der 
Paolina  Bonaparte-Borghese  (j****  io  Chats- 
^forth,  —  ebenda  auch  eine         von  C.  mo- 
dulierte bronzene  Kolossalbüste  des  Duke  of 
Devonshire).    Die  Londoner   R.  Acadcmy- 
Ansstellung  beschickte  er  1887  und  18S8  voa 
Rom  aus  sowie  nach  seiner  Rückkehr  nach 
London  (1830)  auch  weiterhin  bis  tv\  seinem 
Tode  mit  zahlreichen  Bildnisbüsten  und  ver- 
efattdten  Phantasiebildwerken   (1830  mar« 
morne  Psyche-Sutue,  1841  Modell  euer  G*- 
njrmedgruppo,  —  letzteres  seinerzeit  im  Lon- 
doner South  Kensington  Museum  aufgenom- 
men).   Wie  in  diesen  Phantasiebildwerkcn 
vertrat  er  auch  in  seinen  sorgsam  durchge- 
bildeten Porträtskulpturen  den  klassizistisch 
antikisierenden  Stil  der  Canova-  u.  Thorwald- 
sen-Schule,  dem  er  bis  zu  seinem  Tode  treu 
blieb.  Ab  Hauptwerke  seiner  späteren  Zeit 
•faid  hervorsnheben:  Das  Grabmal  der  Da- 
chess  of  Buccieuch  in  der  Grabkirche  zu 
Boughton  (Northampton,  —  Sitzstatue  der 
Verstorbenen  zwischen  den  allegor.  Standbil- 
dern der  Fides  n.  der  Caritas),  —  die  Bronze- 
staadbilder      Duke  of  Yoilc  und  des  Ge- 
nerals Lord  Hopetown  in  Edinburgh  (letz- 
terer in  röm.  Feldherrcntrachl  neben  seinem 
Leibro8  stdiend  dargestellt,  —  2  Federzeich- 
anngicn  dasa  in  Brit.  Moacum  zu  London), 
—  die  BildaisbOste  des  Sfa>  James  Gibson 
Craig  in  der  Nat.  Portrait-Gallery  zn  Edin- 
burgh,  —  die  marmorne  Kolossalstatue  des 
Duke  of  Wellington  in  Dalkeith  bei  Edin- 
buigb,  —  das  von  M'Donakl  und  Lcslie  in 
Granit  gemeitelte  Koloss&lstandbild  des  DoIm 
of  Gordon  in  Aberdeen  (Schottland).  —  die 
Bildnisbüsten  des  Earl  Grey  und  des  Duke 
«f  Wellingtcm  in  Windsor  Castle,  —  das 
Bronzestandbiid  des  (aaanahmsweiM  in  Zeit- 
tracht dargestellten)  Lord  George  BentfaKk 
auf  dem  Cavendish  Square  zu  London,  —  die 
marmornen   Grabstatucn   des   Sir  William 
Hoste  und  der  Schauspielerin  Mrs.  SIddons 
in  der  Westminster-Abtei  au  London,  -»  «nd- 
Ikh  in  der  Londoner  Nat.  Porlralt-Gallery 
das  Hochreliefbildnis  der  letzteren  ti  die  Bild- 
nisböste  des  in  röm.  Feldherrenrüstung  dar- 
gcatellten  Lord  George  Bcntiadc  (beide  Mar- 


morwerke als  letzte  Arbeiten  Cs  1856 — 87 
in  der  Londoner  R.  Academy  ausgestellt). 

T.  L.  Donaldson  in  Tbe  Art  Joura.  1858 
p.  107  f.  (mit  Aasabea  über  xahlr.  weitere  Arbei- 
ten C.«).  —  RedgrsTe,  Dict  of  Arti»ts  1878. 

—  F  o  r  c  e  1 1  a,  lacriz.  etc.  di  Roma  1884  I  398. 

—  B  i  n  r  o  n,  Cat.  of  Drawings  etc  in  The  Biit. 
Mus.  1808  I  m.  —  Grave*.  R.  Acad.  Exbib. 
1905  I  38«.  —  Kat.  der  Nat  Portr.  Call,  in 
Undon  (IMT  f.  937)  und  in  Edinburgh  (1909 
p.  254).  Ii.  W.  BrtekmU. 

Canpdell,  Arehibald.  a  CampM. 

Campe,  Gauthier  de,  Pariser  Maler  zu 
Ende  des  15.  Jahrb.,  der  mit  dem  Entwurf 
der  Patronen  für  einen  Teppich  mit  der  Dar- 
stdhng  des  Martarrinms  iIm  hl.  Stephan  so- 
wie der  Airffindong  «nd  Bestattung  seinsr 
Reliquien  beauftragt  wurde.  Der  Tcppkh 
war  für  die  Kirche  in  Sens  bestimmt. 

Gax.  d  B.-Arts  1880  I  253.       /.  /.  CuiWrey. 

Q»mt%  Gielis  van^  flimiscber  Maler, 
Metaler  in  Antwerpen  IBlff. 

Rombouts   l.  erius.  LigReren  I  85. 

Campe,  Jacob  van,  fläniischer  Maler, 
Meister  in  Antwerpen  1518 

RoatbotttB-Lerius,  Liggeren  I  89. 

Caape,  Jan  van,  flämisdier  Küiutter. 
Meister  der  Lidcasgilde  in  Antwerpen  ljUT. 

Rombouts-Lerlas,  Liggeren  I  88. 

Campadionl,  Antonio,  Bildhauer  aus  Mal- 
lorca, Sohn  und  Schüler  des  Francisco  C. 
Während  des  Baues  der  Kathedrale  v.  Palma 
wurde  er  1880  als  Obermeister  mit  der  Aus- 
führung der  Skulpturen  beauftragt.  TvtA 
schreibt  ihm  den  Hochaltar  zu,  der  sich  jelat 
auf  der  Rückseite  des  modernen  befindet. 

Vlftaza,  Adic  I  35.  M.  v.  B. 

Campadrooi,  Francisco^  Bildhauer  aus 
Perpignan,  im  18.  Jahrh.  VOB  D.  Jahne  H. 
nach  Mallorca  berufen,  schuf  er  für  einen  dST 
SchloBtürme  von  Bellver  einen  Engel  von 
Braun  als  Wetterfahne^  der  spüer  nach  Si- 


V  I  C  a  «  a,  Adie.  I  8«.  M.  v.  B. 

Campaggi,  Giuseppe,  iulien.  Maler  m 
Ancona  um  1650,  Schüler  von  Ciro  Fern, 

hielt  eine  besuchte  Malschule  und  hatte  u.  a. 
Giuseppe  MalatesU  aus  Fabriano  zum  Schü- 
ler. Von  ihm  sollen  einige  Gemälde  in  der 
Cnngregazione  Maggiore  de'  Mercanti  in  An- 
cona stammen,  die  aber  vermutlich  bei  einem 
Brande  1844  zugrunde  gegangen  sind. 

A.  Ricci,  Mem.  stör.  d.  Marca  d.  Ancona, 
1834  II  365,  367.  —  C.  F  r  r  r  c  tt  i.  Pitt  Anco- 
nit.  1883  p.  39.  —  Le  pitt,,  KvlL  ed  trchit.  ^ 
Ancona  1811  p.  10.  *•  V- 

Caapea,  s.  Compb4lL  , 
Csavsm  (Cunpioiissai),  a.  dunit  vcrbon- 

(]rnc  V ornaiHtll. 

Campello,  F  i  1  i  p  p  o.  s.  FiUpp«  da  Csm- 

pello. 

f-»»]P>n<H,  Manoel.  portog  Maler  gegen 
1840,  so»  lehon  von  KSoig  Manoel  (t  16fi2) 
mit  Caspar  Dias  zu  seiner  AusbiMung  nach 
Rom  geschickt  worden  sein  und  biadile  flüt 
jensa  in  aehi  Vatariud  dia  ital.  AnfCsasnaf 


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Campdlo  &t  tonn  —  Canpen 


in  der  Malerei  im  Gegensatz  zu  der  dort  iwch 
lange  herrschenden  flandriscb.  TraditkML  Man 
•chfcibt  ibm  dk  Krcoitngaag  im  TrcppM- 
kMM  dn  Klotten 

gtaob^  daB  ihm  auch  die  im  Stil  nahe  ver- 
wandten  Darstellungen  der  Domenkröoung 
und  Auferstehung  auf  doB  Haoptaltar  in  der 
l^ird^c  öicscs  JKloMtfS  Mifdi6fdi  kfiotttCRi 
Diew  gdtcii  9brigfiii  MOit  «b  Wcifa  dei 
Gasp.  Dias.  M.  Carapello  wird  als  Schüler 
und  Nachahmer  Michelangelo«  bezeichnet. 

Nmgler,  L«x.  314.  —  Raczyntki,  Lea 
artt  en  Portugal  u.  Dict.  p.  36.  —  Crrillo 
Ifachado,  Colleccio  de  mem.  p.  54,  57.  — 
Jahrb.  d.  kgl.  preuB.  KstummL  IX  149. 

A.  Hamft. 

Cimpaii»  da  flou^  Bento^  portng.  Bla- 
mernnakT  ttm  1780,  SchBler  dct  Joai  B«r- 

nardes  zu  Lissabon. 

Ractyniki,  Dict.  p.  28,  36.         A.  Hampt. 

Campan,  Albert  Joseph,  Maler,  war 
1708  ia  Lötraa  «uiMig,  dcuen  Momooi  von 

Lambert  L  (vor  der  von  ihm  gegrOadMOl 
Kirche  S.         in  Brüssel)  besitzt. 

Cat  d.  table«  m.  i  IMM  dt  villi  dt  Lou- 
vain,  1898.  B. 

Campoi,  Arnt  van,  war  in  der  2.  Hälfte 
des  15.  Jahrh.  unter  Leitung  von  Alart  du 
Hatneel  als  Maler  an  der  Ausschmückung  der 
SL  Johannskirche  in  HtnOfnlHltch  beteiligt 

0«d  Holland  XII  8.  £.  W,  MoM. 

Cunpea  (oder  Kämpen),  Jacob  van^  Ma- 
ler und  Architekt,  wurde  zu  Haarlem  am 
2.  2.  1B96  geboren  u.  t  13.  9.  1657  auf  seinem 
Landgut  R  inienbroek  bei  Amersfoort  I  i 
war  der  älteste  Sohn  des  Pieter  vaa  Campen 
Jacobsz.,  der  sich  ia  Amsterdam  aai-4.  10. 
1604  mit  Gerrit  je  Clacs  Berendsdochter  von 
Haarlem  vermählte.  1614  wurde  van  Cam- 
pen als  Maler  in  dfr  Haarlemer  Lufcasgilde 
aufgenommen  Sein  Vater,  der  1016  lUrb, 
war  ttH  1086  SciCBt  dct  OadtmaaBca  Haaict 

b  Haarlem.  Wahrscheinlich  1616—1621  war 
van  Campen  in  Itahen,  wo  er  im  Veneziani- 
achen,  besonders  in  Venedig  und  Vicenza 
liagerc  Zeit  verbUdi^  oad^  ädi  der  Archi- 
tclctar  aamadtc.  Er  tdmat  Viaceoso  Set- 
mozzi  noch  persönlich  gekannt  zu  haben. 
Jedenfalls  hat  er  sich  dessen  Werke  sowie 
die  de*  Andrea  Palladio  zum  Vorbild  ge- 
anmrncn.  16S1  war  van  f  ■«"y«  nach  Haar- 
Ion  anrfldqtikidirt,  da  Samnet  Ampzing,  der 
damals  die  2.  Auflage  seines  „T^of  van  Hacr- 
lem"  erscheinen  lieB,  unseren  Künstler  unter 
den  berühmten  Malern  der  Stadt  erwähnt. 
Bit  1680  etwa  blieb  er  ia  Hatrlcfli  aMiMift 
ttn  ifiSter  teis  Rittef^t  Raudcubfodc  bet 
Amersfoort,  das  er  28.  Juni  1628  von  seiner 
Mutter  erbte,  zu  bewohnen.  Als  van  Cam- 
pen unverheiratet  starb,  wurde  er  in  der 
St  Joriakirdie  zu  Amerafoort  begraben.  Seine 
Schwetter  Gccrtnnd  van  Campen,  mit  Jan 
BttfftRiMa  an  Lddca  verheiratet.  ttülMc 


dem  Künstler  ein  Epitaph  aus  Marmor,  das 
wahrscheinlich  von  Rooiboat  Verfaulst  ber- 
rfihrt  Der  Didtter  Joott  van  den  VoikM 
Hcfferte  die  Grabadinfl.  Dat  Grabcaal  war 

4.  März  1668  fertig. 

Nur  zwei  Gemälde  des  van  Campen  sind 
erhalten  geblieben,  die  sich  im  Rathause  la 
Ametaloort  bciadco,  aiadkii  ein  Porträt  dct 
o«au«-£iuiiiiei  uieisiei  t  L«cittcn  n mnoti  to* 
wie  ein  Jüngstes  Gericht,  das  für  das  St.> 
Pieters  und  Bloklands-Qasthuis  in  Amersfoort 
gemalt  wurde.  Auch  die  Entwürfe  für  die 
Gemäkle  des  Oranien-Saals  im  Hoia  ten  Botdb 
beim  Haag,  durch  flimisdie  toid  hoOiaA» 
sehe  Meister  ausgeführt,  stammen  von  vaa 
Campen.  Nach  freundl.  Mittig  von  Dr.  A, 
Bredius  kommen  in  TTttrfcnur  Inventaren 
noch  mdirerc  Bilder  C  j  vor,  4.  bai  ciaer  Erb* 
schaftateOang  zwischen  Cs  Schwetter  Marga- 
retha und  dem  Maler  Jac.  Vennecool  im  J. 
1664  werden  zwei  Bilder  mit  Schweinsjagden, 
Ulysses  am  Strande  pflügend,  eine  Hirtin  mit 
Schafen  und  2  Zeichenbücher  mtdrneklich  alt 
Werke  Jacobs  v.  C.  genannt 

Als  Architekt  hat  van  Can^pen  nur  Eilt» 
würfe  angefertigt,  deren  Ausführung  er  zwaf 
überwachte,  aber  andern  Meistern,  z.B.Pialtr 
Post,  Arent  van  's  Gravesande,  Bartholomeut 
Dryffhout,  Willem  de  Keyser  und  Daniel 
Stalpaert  überließ. 

Der  erste  Entwurf  stammt  von  1626  und 
WOrde  Ar  den  reichen  Amsterdamer  Kauf- 
mann Coymans,  mit  dem  van  Campen  in 
freundschaftlichen  Beziehungen  stand,  ange- 
fertigt, als  dieser  sich  sein  fürstliches  Haus 
an  der  Keizera-Gracht  (jetzt  H.  Bürger- 
tdiole)  bauen  HeB.  Ober  eteem  Sockcigetdioi 
erheben  sich  zwei  durch  jonische  und  kern- 
posite  Pilaster  gegliederte  Geschosse.  Ein 
HalbgeschoB  bildet  den  AbschluB.  Die  ganz 
in  Hantteta  aotscfährte  Faiaadc  hat  dncn 
tlmica  ftaileritdiCB  Chtrakter. 

Die  Bauarbeiten  von  1680,  die  dem  Haar- 
lemer Rathause  das  gegenwärtige  Aussehen 
verUdiea  haben,  besonders  der  zur  Rechten 
vonpriatmde  Frontaabao,  der  darcb  Pilatler 
und  GcMIkc  gegliedert  itt,  idiciuen  steh 
Plänen  van  Campens  ausgeführt  zu  sein. 

Das  sogenannte  Maurit&haus  im  Haag,  der 
Palast  dea  Johann  Moritz,  Gouverneurs  voo 
BruiUen,  am  öatlichcn  Eingtng  dct  Binnen- 
hofci,  itt  1088  voo  van  Gaiupcn  cntworfca. 
1704  wurde  die  kostbare  Innenausstattung 
durch  Feuer  vernichtet.  Die  vier  Fassaden 
mit  ionischen  Pilasterstellungen,  welche  dnrdi 
aw«i  Gcicfaottc  laafeq»  imd  in  Backttdii  wit 
Hatntehilellen  ausgefilhrt  Pieter  Pott  war 
der  Bauleiter,  nicht  aber,  wie  irrtümlich  an- 
genommen wird,  der  Entwerfer  des  Palastes, 
der  etwa  1660  vollendet  war. 

Im  Dienste  des  Statthalters  Prins  Friedricb 
Heinrich  schuf  van  Camp«  swd  SditStier» 
die  bdda  Uder  am  1800  atagcbtodicB  dad. 


4*» 


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Campen 


Dm  dwauOige  Schloi  m  Sljnrij^bwihnt 
dordi  den  PHcdco  von         kcMHid  mm 

drei  viereckigen  PaTillons,  die  durch  Zwi- 
schenbauten  verbunden  und  durch  Pilaster- 
steilungcn  gegliedert  waren.  Das  auf  den 
Fandamenten  des  aftcn  Kastdls  vcm  Naakl» 
wijk  erridttele  Sdik>8  Hoodabolredijk  un- 
schloB  einen  viereckigen  Hofraum,  und  besaß 
eine  aebr  monomentale  Front,  mit  Statuen 
ia  Whdhw  geschmückt  Seit  1680  bat  van 
Campen  auch  das  jetzt  nicht  mehr  existie- 
rende Schk)&  zu  Büren  iür  den  Statthalter 
umgebaut 

Die  Rcfienuig  von  Haarkm  betraute  van 
^hopeii  1MB  mit  den  Entwurf  f8f  ^Bs  Nisua 

Kirche,  1649  vollendet.  Diese  Kirche,  früher 
irrtümlich  dem  Salomen  de  Bray  zugeschrie- 
ben, itt  taagefähr  quadratisch;  die  Fassaden 
babem  du  doriachea  GeUUk  als  AbwUoB. 
Joniadie  SInileti  lud  Pfdler  ttfitan  die  blH- 
zeme  bemalte  Decke. 

Jacob  V.  C.  und  seine  Schule  führten  augen- 
scheinlich die  klassischen  Formen,  wekhe 
seit  1690  die  malerisch-effektvolle  Ziegel- 
Hausteinarchitektur  verdrängten,  in  d.  Haar- 
lemer  Wohnhausbau  ein. 

Ab  16M  Afcnt  Adriacnas  van'a  Gravesandc, 
der  Stadtaidntckt  Ton  Lndcs,  mit  a>iiif  in 
Entwürfe  zur  Mare-Kirche  hervortrat,  wurde 
Jacob  van  Campen  von  den  Bürgermeistern 
um  sein  Urteil  gefragt  Unter  seiner  Auf- 
eidit  faad  die  Ausfühmuff  ttatt  Er  entwarf 
IMl  Mdi  das  königlicheSddoB  in  Haag. 

Van  Campen  fertigte  die  Zeichnung  für 
die  grofie  Orgel  der  St  I^rentius-Kirdie  in 
Alkmaar,  denn  St^uialen  1642  von  An- 
thony Dionys  geliefert  wurden.  Pieter  Ma- 
thysz.  v(>lkndete  die  Holzschnitzereien  164S, 
Caesar  von  Everdtogoi  Nlme  die  llslefcicn 
ans. 

Zorn  Entwerfen  vtrsddedeaer  Bamca  worde 

van  Campen  von  der  Amsterdamer  Regie- 
rung herangezogen.  Das  Hetligeweg»-Tor 
wurde  nach  seinen  Plänen  1686  erbaut,  und 
adgle  eine  joniadie  Pilasterstellnng  an  den 
Passaden.  Es  ist  106S  abgerissen. 

Auch  der  Entwurf  für  den  von  der  Zeich- 
nung Headrick  de  Keysers  abweichenden  und 
mit  der  Kaiacricrone  Iwhdinlen  Oberbau  des 
Turmes  der  Westerkirche,  IfflS  vollendet,  ist 
van  Campen  zuzuschreiben.  Die  Stockwerke 
sind  quadratisch  und  mit  verlvfipftes  Eck* 
aiol^  gcschmödct. 

Ungefähr  gldchzeitig  mit  diesen  beiden 
Amsterdamer  Schöpfungen  van  Campens  ent- 
stand das  1688  vollendete  Accynshaus  das.,  bei 
dem  d.  Meister  eine  strenge  jonische  Ordnung 
angewandt  hat  Sein  Werk  war  auch  die 
Sdwotvburg,  ein  Theater  aa  der  Ketzers- 
gracht,  1688  eröffnet,  und  filschlich  seinem 
Neffen  Nicdaes  van  Campen,  der  kein  Archi- 
tdct  war,  iimschriebea.  Es  war  neck  dem 


Tcatra  Ottmpico  von  Awirca  Pdladio  ia  Vi-  . 
os^aa  gi^bantf  nad  irntte  efatt  BIMme  ^dt  ftstsr 

Architektur.   1664  wurde  das  Tbmlar  Back 

italienischer  Art  umgebaut. 

Das  Meister  werk  van  Campens  ist  das  1(MI 
angefangene  Ratliaat  in  Amsterdam,  jetzt 
königl.  Palais.  Schon  IMO  war  der  Künstler 
mit  Skizzen  beschäftigt  die  Pieter  Post  1647 
ausarbeitete.  Seit  1047  hatte  der  Stadtstein- 
hauer Wncm  de  Keyser  die  Stelle  faine,  die 
Post  eingenommen.  Als  Bauleiter  wurde  1648 
Danid  Stdpaert  angestellt,  Artus  Quellinus 
aus  Antwerpen  fertigte  mit  seinen  Gehilfen 
seit  1660  den  Skulpturenschmuck.  Daa  Ge- 
binde ist  ganz  in  Hanstein  ausgeführt,  nnd 
erst  1700  vollendet  Die  um  die  beiden 
Lichtböfe  gruppierten  Hallen  im  Sockd- 
geschoB  waren  für  die  Wechseibank  und 
für  Gefängnisse  eingerichtet,  und  deshalb 
einfadi  gdidten.  GrÖBc  Pradit  •  lierradit  in 
dem  Gerichtssaal,  dem  Bürgersaal  und  den 
Galerien  des  Hauptgeschosses.  Die  Fassaden 
haben  unten  Pilaster  mit  mannigfach  variier- 
ten röm.  Kapitalen.  Daa  obere  Stodcwerk 
zeigt  eine  looriadt  Ofdmmg.  Der  yrldrtite 
Bürgersaal  bildet  das  Zentrum  der  oblongen, 
mit  Risaliten  in  der  Hauptachse  u.  Eckpavil- 
lons versehenen  Anlage.  Diese  Eckpavillons 
sind  mit  Zeitdidiem,  die  MittelrisaUte  mit 
Gid)ein,  deren  Marmoraknlpt.  OneHlaM  fer^ 
tigte,  bekrönt.  Eine  korinthische  Glocken- 
halle, auf  quadratischem  Sockel  massiv  Inn- 
struiert  bildet  den  Al»chluB  der  Hanpt- 
fassade.  Van  Canvca  liatte  Statnca  als  Be- 
krönung  des  Gebltks  dieser  Glodoeidialte  be- 
absichtigt die  jedoch  fortgelassen  sind.  Für 
diese  und  sonstige  Abweichungen  vom  Plane 
van  Campens  ist  Daniel  Stalpaert  verantwort- 
lich n  madien,  dessen  Intrigea  den  Avdii- 
tcMen  zwangen,  sdtieMsfeb  von  dem  Weik 
fernzuhalten. 

Jacob  van  Campen  war  im  siebzehnten 
Jahrhundert  der  gefeiertste  u.  einfluBreidiste 
Meister  der  holländischen  Architektur.  Dttrdi 
eifriges  Studium  von  Palladios  und  Sca- 
mozzis  Wfrkcn  hat  er  den  Stil  gebildet  den 
er  an  den  zahlreichen  Arbeiten,  weldie  er 
auszuführen  hatte,  angrande  legte.  Er  wnlle 
sich  den  mannigfachsten  Anforderungen  stets 
2U  fügen,  er  wuBte  seinen  Anlagen  durch  die 
Anwendung  antiker  Formen  stets  das  Gepräge 
von  Würde  und  minnUdier  Kraft  zu  geben. 
Seiner  Kunst  ist  die  Graihdt  des  Sinnes 
eigen,  welche  die  holländische  Kultur  des  sieb- 
zehnten.  Jahrhtmderts  vorzugsweise  charak- 
terisierte. • 

Houbrakenlll  380-382.  ^  v.  d.  Willi- 
gen, Lea  artiitet  de  Hmrlem  p.  101—107.  — 
Obrcens  Arch.  VI  304,  305.  —  Oud-HolUnd  XX 
lU— ItT,  154— 169,  248.  —  Hofstede  de 
Groot  Am.  Houbraken  p.  44S,  443.  —  Gal- 
land, Gesch.  d.  hoIL  Bankrt,  1890.  —  A  S  c  h ey 
Jpnra.  d.  B.^Atta  (Bsdaad),  ISTS^  Sa  Wi, 
9t  m»  A,  Wt  fr  dcnssiip 


461 


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CuBp«  "  Campeny  y  Batnuiy 


Cawjf ,  Johannes  Eusebius  Voet 
van,  gd».  in  's  Gravesande  an  M> 
(wo  sein  Vater  Johannes  Schaglil  VM  Canj- 
pen  damals  Pfarrer  war),  war  an  ndireren 
anderen  Ortin  und  zuletzt  1817—1848  Pfarrer 
in  Leiden,  wo  er  auch  am  10.  9.  1851  starb. 
In  fleber  Jagend  bat  er  eine  Uetoe  Landschaft 
radiert,  be7<'ichn<'t :  van  Campen  inv.  et  i.  In 
seinem  Alter  hat  er  noch  die  Lithographie 
ausgeübt. 

A.  J.  V.  d.  A%  Biogr.  WoonUaboek. 

A  IT.  jr«M. 

Campen,  L  e  v  i  van,  war  um  11W  all 
Bildhauer  Schüler  im  Haag. 

Otaceie  Aich.  V 161.  fi.  W.  MtM. 

Ciafng  Nicoines  van,  Neffe  des  Archi- 
Idcten  Jacob  van  Oimpen,  war  „Accyns- 
meester"  in  Amsterdam  tmd  hat,  als  sehr  be- 
güterter Mann,  einen  Teil  der  Mittel  für  den 
Ban  des  von  Jacob  van  Campen  entworfenen 
Theaters,  der  „SchouwburR"  an  der  Keizers- 
gracht  in  Amsterdam,  beschaßt.  Er  ward 
deshalb  von  seinen  Zeitgenossen  als  „Bou- 
faecr"  des  Theaters  gefeiert.  Nicolacs  van 
Gauipen  ist  am  S.  4.  1088,  Intrc  nadi  der  Er- 
öffnung des  Theaters,  in  .Amsterdam  gestor- 
ben. Vor  etwa  drelBig  Jahren  tauchte  in 
Amsterdam  ein  getriebener  silberner  Becher 
aof,  mit  einer  Inschrift  veraeben»  die  den 
Nicolaes  C  als  Ardritdct  des  Amster- 
damer Theaters  nannte  Der  verstorbene 
Adriaan  de  Vries  hat  aber  sehr  bald  darauf 
nachgewiesen,  daB  dieser  Becher  falsch  war, 
der  dann  vom  Kunstmarkt  verschwand. 

Campen,  R.  v  a  n,  sonst  unbekannter  holländ. 
Maler,  von  dem  eine  »o  bezeichnete  Gemüse- 
händlerin, etwa  in  der  Art  des  Metsa,  m  10. 
10.  1884  in  einer  Amsterdamer  Auktkai  ver- 
steigert wurde. 

KnMtehnn.  XX  190.  E.  W.  Moet. 

Campen,  s.  auch  Camp,  Kamp  u.  Kampen. 

Campenhoudt,  J  e  a  n  -  J.,  fläm.  Goldschmied 
und  Kupferstecher,  tätig  in  Mecheln  in  der 
2.  HiUte  des  18.  Jahrii.,  wo  er  1776  für  die 
Stadt  arbeitete.  Von  sdncn  Stichen  werden 
genannt:  Ansicht  der  erzbischöflichen  Gruft 
in  Mecheln,  bez.  und  dat.  1769;  Ansicht  des 
Schlosses  Borgenstein  bei  Mecbebi,  bez.  J.  B. 
V.  C;  das  Reliqniar  des  HeiL  Franz-Xaver; 
mdirei«  Stkhe  fir  em  Albani.  das  1775  («. 
oben)  anläßlich  der  Romuald-Feier  heraus- 
gegeben wurde.  Ein  Holzschnitt  von  C.  stellt 
eine  Erscheinung  des  hl.  Romuald  dar  und 
ist  1760  datiert  AuAerdem  soll  er  noch  aahl- 
rekhe  BQcherai^ben  gestochen  haben.  Eine 
Zeichnung  C.s,  die  Auffindung  der  Leiche  des 
hl.  Romuald  darstellend,  besaß  1876  Aug.  de 
Bnqm  hi  Mecheln. 

Neeffib  HiM.  da  la  peint  de.  4  MelioM 
im  I  4M  f.  S.v,M, 

tnt^m^tnk,  Abraham^  llimisdier  Ma^ 


ler,  Meister  (Meisterssohn)  io  Antwerpen 
1641/42. 

Rorubouts-Lerius,  Liggeren  II  127,  135. 

Z.  V.  ü. 

Campeahoata  Hans  van,  fläm.  Bildhauer« 
Meister  in  Antwerpen  1&61,  meldet  1584  efaen 
Lchrjungen  an ;  sein  Name  kommt  femer 
in  den  Rcclinungsbüchem  der  Ddcane  der 
Lukasgilde  Philippe  Galle  u.  Frangois  Franck 
1086/86  und  1688/89  vor.  Er  ist  möglicher- 
weise identisch  mit  dem  1660  in  Middelburg 
zugelassenen  Bildbauer  Hans  Komperhout. 

Rombouts-Lerins,  Ligfefea  I  SM.  S8^ 
30«,  341.  -  Obreen.  Aich.  VI  lU.  — 
von  E.  W.  Moe«.  Z.  v.  M. 

Campeahout,  Hans  van,  Bildschnit2er  in 
Middelburg,  war  dort  1595  und  1633  im  Vor- 
stand det  Gilde  und  f  1603  und  1612 
schnitt  er  Wappen  für  Kirchenglocken. 

Obreen.  Arch.  VI  177.  258,  MS.  -  Arch.  Zee- 
land  VIII  1  S.  TO,  104.  B.  W.  MoM. 

Campeay  y  Kstraoy,  Damiän  Buena- 
ventura,  Bildhauer,  geb.  1771  in  Mataro 
bei  Barcelona,  f  7.  7.  1866  in  San  Gervasio 
bei  Barcelona.  Ursprtagfidi  LdifÜng  in  der 

Sattlerwerkstatt  seines  Vaters,  wurde  er  auf 
frühe  Takntproben  hin  vom  Barceloneser 
BikUiauer  Sdv.  Gurri  in  die  Lehre  genom- 
men, bi>  er,  nach  4jihr.  Lehrzeit  von  diesem 
zu  Unrecht  entlassen,  schliefilich  ni  die  vw 
der  Junta  de  Comercio  de  Cataluna  unter- 
haltene Escuela  de  Nobles  Artes  zu  Barcelona 
als  Schüler  eintreten  konnte.  Von  dieser  Aka- 
demie 1792  durch  den  1.  Preia  amgeaetchnet, 
bald  danach  jedoch  mfolge  emeater  Intr^ioen 
seines  früheren  Lehrmeisters  Gurri  wieder 
entlassen,  errang  er  nach  mehrjähr,  selbstän- 
diger Bildhauertätigkeit  b  Cervera,  Lerida, 
Monserrat  und  Mootealegre  bei  Barcelona 
(eine  für  letzt.  Kloster  von  C.  gemetBelte 
Statue  des  hl.  Bruno  jetzt  nicht  mehr  vor- 
handen) 1796  doch  noch  den  mageren  Rom- 
Preis  jener  Barceloaeser  Kunstschule  u.  nach 
seiner  Übersiedelung  nach  Rom  auch  die  1. 
Medaille  der  dortigen  Accademia  di  S.  Loca. 
Mit  Hilfe  weiterer  Stipendien  der  Barcelone- 
ser Akademie  und  König  Karls  IV.  von  Spa- 
men  konnte  er,  nachdem  er  1804  durch  Uber^ 
Sendung  von  ihm  ni  xiellierter  Statuen  einer 
badenden  Diana  und  eines  verwundeten  Epa- 
rninond.is  die  Fürsprache  der  Madrider  Aca- 
demia  de  S.  Fernando  gewonnen  hatte,  noch 
bis  1816  in  Rom  weUen,  wo  er  freilich  für 
immer  in  den  Bannkreis  Canovaa  und  seiner 
klassizistischen  Manier  hineingezogen  wurde. 
Nach  Barcelona  zurückgekehrt,  wiinie  er  arn 
4. 1. 1816  zum  Lehrer  an  der  dortigen  EscueU 
de  KoUes  Artes  nnd  1819  zum  Leiter  der 
Rildhauerschulc  dieses  Lehrinstitutes,  sowie 
gleichzeitig  auch  zum  Ehrcrunitglied  der 
Madrider  Academia  de  S.  Fernando  und  zvm 
Hofbildhauer  des  Königs  von  Spanien  er- 
naolrt;  apilere  Ernennungen  zum  Vizedirek- 
tor (1887)  nnd  nm  Genenddirclrtor  (1840) 


46» 


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Campeny  y  Santamaxia  —  Campesino  y  Mingo 


der  BarceioiMser  KuostMhulc  nahm  er  nkht 
■Mbr  «a.  Die  KoiMtaiHStenrtv  sv  Btroekoa 

feCKhickte  er  1824  mit  4  Marmorstatuen  der 
Divia,  des  Paris,  des  Hymen  und  der  Fides 
conjugalis,  die  er  zusaimneo  mit  den  2  älte- 
ren Slatucfi  der  Thalia  und  des  „Genio  del 
CttStcHkf*  fi}r  Bewitligimg  einer  Jahrespension 
VOD  8800  Pesetas  und  gegen  die  Verpflichtung 
der  jihrlichen  Ablieferung  je  eines  weiteren 
Marmorbildwerkes  (zum  Selbstkostenpreise) 
an  die  Stadt  Barcelona  abtrat  (aämtUcb  jetzt 
in  doiliieu  Piahwio  de  B>  Artes,  der  von  C. 
außerdem  tjoch  eine  1798  in  Rom  entstandene, 
jetzt  als  Brunnenfigur  verwendete  Marmor- 
kopie des  Famesischen  Herkules  beherbergt). 
Fernerhin  findet  nnn  von  ihm  im  Muaeo  Ba- 
kCDCr  XU  >^lanneva  y  GehrA  bei  Barcelona 
eine  Meptunstatue,  in  der  Kathedrale  zu  Bar- 
celona eine  Marmorsutue  der  Virgen  del 
Pilar;  weitere  religiöse  Bildwerke  C.s  in  den 
Kirchen  an  Matarö,  Tortosa  und  Rena  sowie 
in  der  Aeademia  de  S.  Fernando  an  Madrid, 
die  von  ihm  neben  verschiedenen  Gipsmodellen 
auch  eine  Urania-Statue  und  andere  mytho- 
logische and  allegorische  Skulpturen  besitzt. 
Endlich  beherbergt  da»  R.  Muaeo  d'Antichiti 
(Piateaao  Ptlotta)  an  Parma  einen  ISOi  in 
Rom  von  C.  für  den  Herzog  von  Parma  in 
Bronze  und  Alabaster  ausgeführten  prunk- 
vollen Tafelaufsatz. 

C.  Piroxxini,  Damiin  Campeny,  Ettudio 
oitf-UotT.  (Barcelona  1883).  —  C.  Fron* 
tanra  y  M.  Osiorio.  Diccion.  Biogrif.  de 
Ewait.  y  Art.  (Madrid  1890)  I  500.  —  N.  Pel i- 
cclli,  Gnida  di  Fama  (1910)  p.  107.  —  En- 
cidttr  Sapasa.  M.  ÜMIh. 

Campeny  y  Santamaifa,  Jose,  Bildhauer, 
geb.  am  17.  8.  18ß5  in  Igualada  bei  Barce- 
k)na,  Schüler  der  Escuela  Provincial  de  B. 
Artes  an  Barcekwa,  die  ihm,  nachdem  er  sich 
schon  1879  mit  dem  Uoddl  in  dnem  „Ver« 
lorenen  Sohn"  um  den  Fortuny-Preis  be- 
worben hatte,  ein  Stipendium  zu  seiner  Wei- 
terbildung in  Paris  verlieh.  Schon  1882  in 
der  Aasstellung  zu  Madrid  durch  eine  Men- 
tion  honorable  auageieichnet,  errang  er  Me- 
daillen in  den  Ausstellungen  zu  Barcelona 
1888,  zu  Madrid  1899  und  lÜÜti.  zu  Athen 
1903  und  zu  Wien  1904.  In  der  Berliner 
Kunstausstellung  1881  war  er  mit  einer  Mar- 
moibibte  „Flamenoo^  vertreten.  Du  Museo 
Monicipal  zu  Barcelona  besitzt  von  ihm  die 
(}enre-Statue  ,JLa  hormiga"  und  die  Tier- 
gruppe  „Hirsch  und  Adler"  (Kat.  N.  60  und 
61),  daa  Mnseo  Modemo  zu  Madrid  die 
Gruppe  mucrld''  {Kam|if  dnes  Inders  mit 
einem  Tiger,  Kat  N.  17),  das  Musen  Balaguer 
zu  Villanueva  y  (Seltni  bei  Barcelona  die  Bild- 
nisstattie  Cabanyes'.  Für  Vivero  bei  Lugo 
adraf  er  das  Standbild  dea  Nicomedca  Fastor 
Dia,  für  Hdlin  bei  Albaeete  das  Grabmal  des 
Amador  Garcfa.  für  das  Kloster  von  Mon- 
serrat  bei  Barcelona  die  Monumentalgruppc 
dm  nPrimcr  Miattrio  de  DOlor^,  I6r  IqnivM 


in  Peru  (Süd-Amerika)  das  StandbiM  des 
Genetmts  Lamrte.   Besonderen  Ruf  hat  sich 

C.  als  Tierbildner  sowie  auch  auf  dem  Ge- 
biete der  kunstgewerblichen  Kleinplastik  er- 
worben. Zurzeit  wirkt  er  als  Lehrer  an  «kr 
Kunstgewerbeschule  zu  Barcelona. 

Ossorio  y  Bernard.  Art.  Eapafi.  del  S. 
XIX  (1888  f.)  188.  -  A.  Opisss,  Arte  y  Ar- 
tislaa  ^Idanca  (Bavodena  3S08)  9. 19-87. 

U.  Utritto, 

Gampei;  Govert,  a.  Kamptr. 

Camper,  Petrus,  geb.  in  Leiden  am  11.  5. 
1722,  t  im  Haag  am  7  4.  1789.  Dieser  be- 
rühmte Zoolog,  Professor  am  Athenaeum  in 
Amsterdam  mid  an  den  Universititen  m 
Franelcer  und  Groningen,  hat  auch  in  den 
bildenden  Künsten  als  Dilettant  Treffliches 
geleistet.  Karel  de  Moor.  Vater  und  Sohn, 
waren  im  Zeichnen  »eine  Lehrer.  Schon  ab 
ISjähr.  Knabe  hat  er  dn  Idetnes  humoristi« 
sches  BHMdKtt  radiert,  und  Tom  J.  1748  smd 
vier  Schabkunstblätter  seiner  Hand.  Noch 
als  dOjähriger  hat  er  von  .^nth.  Ziesenis  Un- 
terricht erhalten.  Nach  seinen  Zeichnungen 
auf  anatomischem  Gebiete  liaben  Jac.  mb  da* 
ScMey  und  R.  Vinkelcs  gestochen.  Zvrd  von 
ihm  gezeichnete  Studien  nach  Elefanten  sind 
im  Kupferst.-Kab.  in  Amsterdam.  (Vgl.  Cam- 
P4S,  P.) 

Eynden  u.  v.  d.  Willige o,  Gescfaiede» 
nia  etc.,  II  181—174.  IV  V»,  176.  —  E.  W. 
M«ca>  leonogr.  Bataia,  m  vom.    £.  IF.  Mou. 
Cwiiyailsb  Jacopok  §.  jfffwf «Wo,  Bertolinns. 

Campero,  Juan,  span.  Architekt  Kardinal 
Jimenez  übertrug  ihm  1512  den  Bau  der  Kir- 
che und  des  Franziskanerklosters  in  Torre- 
laguna.  Im  gleichen  Jahr  beteiligte  er  sich 
mit  dnen  Entwurf  an  dem  ^Vettbewerb  für 
den  Neubau  der  Kathedrale  in  Salamanca,  den 
er  1513  unter  der  Direktion  des  Juan  Gil  de 
Hontafion  begann.  Von  1524 — 30  übertrug  er 
in  Segovia  den  Krenvang  der  alten  Käthe» 
drale  auf  dnen  neuen  Platz  tmd  Teipflichtete 
sich  1529.  den  Tum  TOtt  S.  Mafia  dd  Fftml 
um  29  Fuß  zu  erhOhen. 

LlagUDo  y  Amirola,  Notic.  I  145 — i8. 
—  C  a  v  e  d  a,  Enaayo  bist  de  arquitect  1848. 

M.  V.  B. 

Camp^  G^rard  de,  fläm.  Illuminator, 
Sohn  eines  Baudouin  C,  wurde  1480  zu  Tnttr> 
nai  als  Mdater  in  d.  Lukaagilde  angenommen. 

Ptaehart.  Arch.  des  Aits  cte.  1810  m  Tl. 

Campet,  P.,  Stecher,  von  dem  Heincckcn 
ein  Blatt  mit  dem  Bildnis  des  Priesters  N. 
Feuillet  kennt  <WoU  ideatiach  mit  CnaMsr, 
Petrus.) 

Heineeken,  Dkt.  d.  Art.  lU.  —  Füsali, 
Allf .  KsUerlex.  II.  1806.  Z.  v.  Jf. 

Campesaa,  Bartolomeo  fn  Lanci- 

I  o  1 1  o,  Maler,  wird  in  Bassano  nach  G.  Chi- 
uppani  (Bellet,  d.  museo  civico  di  Bassano, 
III.  1906  No     UN  envihnt. 

Ca mp^slno  y  Mingo,  V  i  c  e  n  t  e,  Maler,  geb. 
in  Madrid,  Schüler  der  dortigen  Eacuela 
Eapedal  de  Pintnra  und  Yon  Vic  FelanaraU 


4CS 


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7  Gonzalez,  beschickte  die  Madrider  Kunst- 
aosstellungen  187ft— IflBO  mit  Genremalereien 
«04  HutorieiibiUlaB  int  „Visita  del  cardeoai 
Ettmm  i  ImM  d«  Valoi«".  —  JPridfa  M 
rey  FranciMoP,  —  „Gurlot  V  j  FfMidlOO  Pi- 
tarro". 

C.  Frontaura  v  M.  Ossorio,  Diccion. 
Biogr.  de  Ejcr.  ,  An   flS90)  I  509.    M.  Utrillo. 

C«mp«strini,  A  I  c  ;  d  e  Davide,  Maler, 
gd».  9.  It  186B  in  Trient,  bemchtc  vm  1881 
•n  ^  k.  Akad.  der  ^fld.  Kflnste  hl  Maflitid 
und  widmete  sich  besonders  der  Darstellung: 
des  Nackten.  Seine  Lehrer  waren  die  Maler 
Bartolomeo  Giuliano  «ad  Raflfaele  Casnedi  B. 
die  Bildhauer  FranoeMO  Bwsaglii  and  Afli> 
brogto  Borghi,  haoptsichlich  abv  der  Maler 

Giuseppe  Bertini,  als  dessen  tüchtigster  Schü- 
ler er  l8vS7  Lehrer  an  der  Höheren  Kanst- 
gew.  Schule  und  18S6  Lehrer  an  der  mailän- 
diacben  Brera-Akvl-  wurde.  Bei  dem  Preis- 
anncbreiben  des  Mailänders  Gavazzi  gin«:  er 
1894  als  Sieger  hervor  mit  dem  großen  Ge- 
mälde nl  Negligenti"  (aus  dem  4.  Gesänge 
von  Dantes  Fegefeuer,  gegenwärtig  in  der 
Bildergalerie  Hiralfi  in  London).  Femer  sind 
zu  nennen:  ..Amorini"  (1907  auf  der  Kunst- 
ausstellung in  Florenz  vom  König  von  Siam 
erworben)  und  „Prinii  sooni"  (im  städt.  Mu- 
seum in  Trtent),  weldie  von  Ca  Gtdietfenlidt 
in  der  Nacktmalerei  zeugen.  Unter  seinen 
zahlreichen  Porträts  sind  besonders  hervor- 
zuheben jene  des  Vize-Admir.ds  und  Gtnr- 
rala  Cobtanchi  d'Intra.  des  Graien  Amerigo 
Pooti.  des  Marcheae  Crivelli  ia  Ifafland.  der 
Baronessen  Salvadori  in  Trient,  des  Biblio- 
thekars  Francesco  Ambrusi  im  städt.  Mus. 
ebenda  etc.  Freskomalereien  von  ihm  u.  a. 
im  Friei&ofc  von  Intra,  im  Falazzo  dca  Gra- 
fen PnlK  in  Mailand  md  im  PaL  BcM  in 
LodL  Korrekte  Zeichnung  und  krift^  Fi»- 
selfühnmg  sind  C.s  Vorzüge. 

Franc  Ambro«  i,  Scritt.  cd  art.  trentini, 
2  ed..  p.  494.  —  Strenna  Trentioa  lettermri«  e 
artistica,  Trento  1894  (eine  Zeichnona).  —  lUu- 
•trazione  luliaaa,  1H94  I  303.  —  Mittlen  der 
k.  k.  Centr.-Comm.,  N.  F.  XXIII  (1897)  p.  191. 
—  Espo».  di  Torino  del  1898.  Cat.  delle  Belle 
Afti.  Torino  1898,  N.  485,  789.  —  B  t  g  n  a  ffl  i, 
La  pittura  lomb.  nel  »ec.  XIX,  Milano  1900, 
Nr  328.  —  S.  D.  P  a  o  1  e  1 1  i  in  „Strenna  dell' 
Alto  Adige",  Trento  1902  p.  3«.  —  In  dera- 
»ell>ca  Werke.  1900—1905  mehrere  Zeichnun- 
geti.  —  Jac.  Turco  in  Cronache  della  civilti 
clkno-latina.  Ann.  I  (1903)  N.  20,  p.  188.  — 
Raas.  d'Arte,  1905  p.  122,  noU  1.  L.  0. 

Caapfooit,  Simon  van,  tläm.  Bildhauer, 
lttl8/18  Schüler  in  Antwerpen  (Ligg.  I  551), 
wvfde  irar  Meister  m  Gent  (s.  v.  d.  Hatghen, 
La  corpor.  des  peintres  etc.  de  Gand,  1906 
p.  40)  und  hat  für  die  Kirche  in  Hoorn  Grab- 
denkmäler des  1658  f  Vizeadmir:ils  Pieter 
Florisz.  und  des  im  selben  Jahre  f  Bürger- 
meisters Albert  Sonde  geliefert,  wddie  aber 
im  J.  18S8  durch  Feuer  vernichtet  worden. 
Beide  sind  abgebildet  bei  Abbing,  Geacbie» 
daala  der  atad  Hoont,  18«!  1.  B,  W,  Mm», 


Camphaosea,  Wilhelm,  Militär-  und 
Schlachtenmaler,  geb.  zu  Düsseldorf  am  8.  SL 
m&,  t  daa.  am  1«.  6.  1866i  Erhielt  den' 
Tiw  ACicDcnnicrriGiK  uoiui  Aurea  Kcmn, 
trat  1884  in  die  Düsseldorfer  Akad..  auf  der 
er,  anfangs  unter  C.  Sohns  Leitung,  mit  eini- 
gen Unterbrechungen  bis  1860  verblieb.  Seine 
Neigung  führte  ihn  achoo  früh  a  nowcUiitiack 
zugespitzten,  genrdttften  üantrihngea  ana 
dem  Reiterleben,  an  denen  die  Zeitgenossen 
vor  allem  die  Realistik  der  Detailbehandlang 
bewunderten ;  doch  steckte  er  seine  SoldaMha 
lidik  in  daa  moderne  Koatnni^  ao^ 
die  maleHscbe  Tradrt  der  Zeit  des 

80jährigen  Krieges  und  des  18.  Jabrh.  AtM 
diesen  beginnenden  •iOtr  Jahren  stammen  Bil- 
der wie:  Ully  auf  der  Flucht  bei  Breitenfeld 
(IMl).  Frins  Eugen  bei  Belgrad  (1848.  Wall- 
raMücbarts-Moa.  ih  K6ln),  Cromwetladw 
Reiter  (1848,  Berliner  Nationalsal  V  Ein  ver- 
einzelter Griff  in  noch  femer  zuruckUcgende 
Zeiten  bedeutete  das  gro6e.  fal  Mfittöhen  ontar 
dem  Einfluß  der  dortigen  romantischen 
Schlachtenmalerei  1845  entstandene  Bild: 
Gottfried  von  Bouillon  in  der  Schlacht  bei 
Aakakin.  Aber  schon  1848  tat  C  mit  seinem 
nn  Anftnge  des  Prionen  Priedtidi  von  Pren« 
Ben  gemalten  Reitergefecht  des  preuß.  1.  Kü- 
rassier-Regimentes den  Spnmg  in  die  Gegen- 
wart. Nachdem  er  Ende  der  40er  und  Anfang 
der  60er  Jahre  nodi  hauptaicblicli  Stoffe  ana 
der  engl  Geadiidite  dca  IT.  Jabrii.  behandelt 
hatte  —  Karl  I  in  d.  Schlacht  bei  Naseby 
(18B1,  Hamburger  Kunsthalle),  Puritaner  auf 
der  Morgenwacht  (1852,  ebendort)  —  wandte 
er  iidi  seit  Ende  der  60er  Jahre  fast  aos> 
adiUeMieh  der  Dantellang  der  vateründl» 
sehen,  speziell  der  preuBischen  Geschichte  zu. 
So  entstanden  1860:  Blüchers  Rheinubergang 
bei  Caab  (Schles.  Mus.  in  Breslau)  und  Lusti- 

get  Jagen  bei  RoSbadi  (Berlin.  Nat-GaL, 
nidrt  amgeatdit);  1881;  Friedridi  Tl.  und  daa 

Dragooer-Rgmt  Ansbach-Bayreuth  nach  der 
Schhurht  bei  Hohenfriedberg  (im  Bes.  des 
Kürassicr-Rgmts  „Königin"  in  PasemflOS 
1882:  Begrünung  Blöchera  nad  Wellii«too8 
nach  der  Schlacht  bei  Bdle-AlHance  (Stadt- 
Mus,  in  Königsberg);  1883:  Parade  Fried- 
richs d.  Gr.  in  Potsdam  (i.  Bes.  d.  deutschen 
Kaisers).  Im  darauffolgenden  Jahre  machte 
C  den  diniadien  Feldzag  ata  Schlachtea- 
zeichner  mit,  der  ihm  den  Vorwarf  an  dreien 
seiner  bekanntesten  Bilder  lieferte:  Übergang 
nach  Alsen  (1886,  Bremer  Kunsthalle),  Düp- 
pel nach  dem  Sturm  (1867,  Berliner  Nat.-Gal) 
und  Erstürmung  der  Düppeler  Schanze  No  8 
(1867,  im  Bes.  d.  deutschen  Kaisers).  Auch 
.Szenen  aus  dem  österreichischen  l-"cldzuge, 
den  C.  im  Hauptquartier  des  Kronprinzen 
mitmachte  und  aas  dem  deutsch-französischen 
Kriege  wurden  von  C.  in  mehreren,  durch 
Stich  und  Lithographie  weit  verbreiteten  Bil- 


1 


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CsinpliuyMu 


Si€«M«miig  in  Beriin  und  Napoleon  IIL 
nuü  der  Seblacht  Iwi  Scdan  (1878).  Die 
gröBte  Popularität  aber  sicherten  ihm  jene  im 
Format  mächtigen  Reiterporträts  des  .»Alten 
Fritz".  Kaiser  Wilhelms  (WUlmf-RidHrts. 
Mm.  Köbi).  des  Gr.  Korfüiste«  wam^  dit  dait 
'Tief  bewandert,  dennoch  die  innere  Berechti- 
gung ihrer  Riesenformate  durchaus  vermissen 
lassen.  Eine  der  letzten  Arbeiten  des  viel- 
beschäftigten Künstlers  war  das  1882  voll- 
endete Wandgemilde:  Schlesien  huldigt  Fried» 
rieh  d.  Gr..  in  der  Ruhmeshslte  des  Berliner 
2^ghaused.  Auch  als  Radierer  hat  sich  C 
mehrfach  betätigt;  so  lieferte  er  Illustratio- 
nen zu  Hauffs  ..Reiters  Morgenlied"  und  zum 
„Prinz  Ei^enius"  fär  den  IL  Bd  der  «Lieder 
und  Bilder"  (Dfisseldorf  1848).  AuBer  den 
schon  erwähnten  Galerien  besitzen  ncxh  fol- 
gende Museen  Arbeiten  von  C. ;  Neue  Pina- 
kothek München,  Städt-  Gem.-Samml.  Düssel- 
dorf, Kunsthalle  Karlsruhe,  Pror.-Mus.  Han- 
nover; außerdem  bewahrt  die  Berlin.  Nat.- 
Gal.  46  Handzeichnungen  von  ihm.  —  Eine 
Sonderausstellung  seiner  Werlte  veranstaltete 
die  Berüner  Nat.-GtL  1886w 

Fr.  V.  B6tticher,  Mfelerw.  d.  10.  Jabrh. 
I  1  tu  Nachtr.  zu  I.  —  W.  Hüller  t.  K5- 
nigswinter,  Dfisseld.  Ksticr.  Lptg  IBM.  — 
Heller-Andresea.  Haodb.  f.  Rpferstkfc- 
-  1.,  IMDL-H,  A.  Müller,  Biogr.  Kat- 
,  UM.  —  H.  W.  Singer,  Ailg.  Kidei^ 
UM  L  —  Pr.  Sekeerseknidt^  Zur 
Gssck.  d.  DkseM.  Ksl^  IMt.  —  IC  •  n  S  e km  { d. 
KMftsch.  d.  la.  JdMh.  Lfsg  U04.  -  KmifbUtt 
ISW-S^  paaal^  —  IMeteen  lMO-73,  pas- 
ikn.  —  Zisekr.  f.  bOd.  Ksl  o.  KateknuL. jpeasia^ 
s.  Reg.  H.  VoUmtr. 

Camphuysen,  D  i  rck  Rar'!,  geb  in 
Gorinchem  1686  als  der  Sohn  des  Chirurgen 
Rafel  C  tmd  der  Maria  van  Uaseyck,  wurde 
Schüler  von  Dirck  Govertsz.  und  blieb  bei 
ihm  bis  etwa  1604.  Er  zeigte  groBe  Begabung 
für  die  bildende  Kunst,  wendete  sich  aber  bald 
der  Theologie  zu  und  wurde  ein  berühmter 
Prediger  und  Dichter.  Er  starb  in  Dokkum 
am  9.  7.  1627.  Obgleich  von  seiner  Hand 
weder  dn  Bild  noch  eine  Handzeichnung  be- 
kannt ist,  walirscheinlich  hat  es  solche  aucfa 
nie  gegeben,  wurden  ihm  früher  sinitlicbe 
jCuatitiagmL''  bcx.  Bilder  sugesdirieilMii. 

L.  A.  Rademaker,  Didericus  Caraphtqraeo, 

Gouda  1S98.  —  Oud-Holland  XXI  193—196. 

E.  W.  Moes. 

Camphuysen,  G  o  v  e  r  t  od.  G  o  d  e  f  r  i  d  u  s, 
hoUänd.  Maler,  Sohn  von  Govert  C.  und  der 
Ljrsbeth  Gramer,  Enkel  des  Malers  Jochem  C, 
ist  etwa  1657/58  in  Amsterdam  geb.  und  hei- 
ratete dort  am  14.  5.  1678  fl  AutKehnt)  Mar- 
tyntje  de  Coetser.  Im  selben  Jahre  wird  er  in 
einem  Aktenstüdce  ttisdrücklich  „Konstschil- 
der"  genannt.  Eine  vor  einigen  Jahren  im 
Kunsthandel  befindliche  „Heilige  Nacht"  in 
der  Art  des  Cornelia  Saftlcvrn,  .Thcr  schwä- 
cher u.  bezeichnet:  Godefriedus  Camphuysen, 
w«r  «roht  v<on  sefaer  Hud.   Er  bat  did 


Malerei,  die  er  ohne  Begabeng  «taseQbt  hit^ 
nachher  aofgegeben.  1688  war  er  Wein- 
Händler  und  wohnte  fai  der  Palnmraa^  1088 

lebte  er  noch. 

Oud-Holland  XXI  217.  E.  W.  Mms. 

Gaasykafasi^  Govert  Dircksz.,  boUind. 
Makr,  Sohn  des  Pfarrers  Dtrdc  Rafelsz.  C 

und  der  Anna  van  Alendorp,  ist  nach  eigener 
Angabe  etwa  1624  geb  Sein  Vater  starb  be- 
reits am  9.  7.  1627,  und  dessen  Witwe  sog 
mit  ihren  Kindern  wahracheinlicfa  nach  Am« 
steidani,  wo  Govert  am  11. 9, 16tt  uiei'sl,  und 
zwar  als  Bildnismaler,  erwähnt  wird.  Er  hei- 
ratete dort  am  9.  2.  1647  (1.  Aufgebot),  woh- 
nend an  der  Lindengracht,  Nelletje  Francketi 
Ein  Jahr  nachher  wohnte  er  in  der  Rooecstrast 
nnd  am  16. 8. 16B0  kaufte  er  das  Amünwiamer 
Bürgerrecht.  Dennoch  ist  er  bald  darauf  aus 
der  Sudt  gezogen,  und  als  am  4.  8.  1608, 
wahrscheinlich 
adnaa  Haneseritn 
wohnte  in  der  Kalventraat  —  war  er  weht 
schon  in  Schweden,  wo  er  im  Mai  und  No- 
vember 1665  für  die  Königin  Hedwig  Eleo- 
nora  tätig  war.  Ancfa  hier  malte  er  nament- 
lich Bildoisse,  wovon  das  diCB  Olof  Laiaaon 
von  D.  Padtbrugge  gcstodien  Ist  In  den 
Jahren  1688  und  1661  war  er,  und  im  J  1668 
seine  Frau  Taufzeuge  in  Stockholm,  aber  im 
Mal  1866  wohnte  er  wieder  in  Amsterdam, 
■wo  er  am  80.  6k  16S7  ein  Testament  macfale 
und  am  4  7.  1978  ans  seinem  Hause  an  der 
Ol  If  rhans  in  der  Neuen  Kirche  begraben 
wurde.  Mehrere  seiner  Bilder  stellen  Stall- 
loleriaan  dar  mit  schäkernden  Bauemmäd- 
cheo,  ao  em  ausgezeichnetes  Bild  vom  J.  1660 
im  Mus.  in  Brüssel,  und  nicht  datierte  Ge- 
mälde, u.  a.  in  der  Galerie  zu  Am'^terdam,  in 
der  Ermitage  in  St.  Petersburg,  in  der  Samml. 
von  Carstanjen  in  Berlin  und  in  der  Kasseler 
Galerie  (das  letztere  galt  früher  als  Werk 
Potters).  Interieurs  mit  anderen  Motiven 
z.  B.  in  Breslau  und  Kopenhagen,  Landschaf- 
ten mit  allerhand  Staffage  u.  a.  in  Rotterdam, 
Prag,  Litle^  Dulwich,  St.  Petersburg,  und  efal 
sehr  schön»  sonniges  Bild  mit  den  Trümmern 
des  Schlosses  Cleve  bei  Haarlem  in  der  Wal» 
lace  Collection  in  London  Soweit  C.  seine 
Bilder  bezeichnete,  bediente  er  sich  seines 
v6Uen  Namens.  Offenbar  hat  er  Paulus  Pot- 
ter beeinflußt,  als  seine  Schüler  werden  aber 
nur  Regardus  de  Groot  und  Jan  Pietersz. 
Opperdoes  1648  genannt.  Es  existiert  auch 
eine  Radierung  von  C,  eine  Kuh  darstellend. 

Ond-HoUand  III  73.;  XXI  203-216.  —  P. 
Scheltema,  Rembrandt,  Amsterdam  1853  S. 
70.  —  O.  G  r  a  a  b  e  r  K,  Les  coUectionf  privies 
de  la  SuMa,  S.  103,  104.  —  Notes  a.  Que- 
r  i  e  •,  1871  S.  188.  B.  W.  Mo«$. 

Camphuysen,  Jochem  Govertsz.,  hol- 
länd.  Maler,  jüngerer  Bruder  des  Rafel  Go- 
vertsz. C,  geb.  in  Gorinchem  1601/02,  kam 
etwa  1681  nach  Annsterdam  und  heiratete, 
m  der  GasdwdsraolenMeeg  wohnend,  am  4.  S. 


KSoitierlcsikon.  64.  V. 


4«S 


30 


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1627  im  benachbarten  Dorfe  Slotcrdijk  Heyn- 
drickje  Jacobs.  Er  ist  am  21.  1.  1659  von 
ttioem  Hauae  am  Daoorak  bei  «kr  Vroowen- 
■taer  in  dir  Nienwe  Ziidahapd  beerdigt  wor- 
den. Die  mit  dem  aus  den  Buchstaben  J  O 
(verschlungen)  u.  C  gebildeten  Mooogr.  ver- 
adienen  Landschaften  müssen  C.  zuerteilt  yiti- 
den;  aufirr  tinigen  sa  PnvatwminL  befindet 
ncn  enw  ioicim  ^aein  ju  lAjuveu  MminjniC' 
b«n)  im  Mus.  in  Bordeaux.  Sie  haben  mit 
ihrer  sehr  sorgfältigen  Baumbehandlung  ein 
ahertümlichea  Gepräge,  sind  dabei  aber  von 
crmtcr  Stimiiiung  und  ähndn  etwa  vaa  dar 
Mcaf'a  PffilnMikM« 

OudHallaad  m  TS;  XXI  800-203.  -  KM- 
«ftmt  N.  F.  n  lt9.  —  Jahrtk  d.  KgL  pren&  Krt- 
■amm!  TV  ?n3,  204.  B.  IV.  Mots. 

CamphuyBen,  Iv  a  f  cl  öovertsz.,  holländ. 
Maler,  Neffe  des  Dirck  RafeUz.  und  Sohn  VQO 
denen  älterem  Bruder  Govcrt  C  (Quntrg  in 
CSmIhIiciii^  iil  dort  1607/89  sck  wbA  wah^ 
acheinlich  wie  sein  Onkel  Schüler  von  Dirck 
Govcrtsz.  Nachdem  er  in  Gorinchcm  schon 
als  Maler  tätig  gewesen  war,  zog  er  nach  Am- 
•teidam  und  hciratetCj  wolmend  am  Cooincks- 
HiatJH,  nn  iwfiiw  iiuai  wu  uuiic  muwmii»»  un 
15  11.  1626  Machtelt  Crose  van  Hertsberghe. 
1642  war  er  Taufzeuge  für  ein  Kind  von  Aert 
Tan  der  Neer,  und  am  23.  10.  1667  ist  er  aus 
•emem  Hauae  an  der  Keiaefagiaclit  in  der 
Nmmb  Kifclw  (cffriibeB  wofdeii.  Seins  Plmuid* 
•chaft  mit  Aert  van  der  Neer  verleugnete  sich 
nicht  in  semen  Werken.  Da  nun  letzterer 
etwa  6  Jahre  jünger  war  als  C.  und  erst  in 
«Iterca  Jahren  za  der  KanstünuK  gdnn» 
imn  ia^  iat  ca  mehr  ala  wakndieiididi,  daB  C 
van  der  Neer's  Lehrer  gewesen  ist  Von  sei- 
nen Mondscheinlandschaften  befinden  sich 
zwei  gote  Exemplare  in  der  Dresdner  Galerie, 
Flu0-  and  Wiatcrlandachaf  tan  aind  v.  a.  in 
dcB  lifaa>  Jft  Amatefdan,  TTtrecM^  Bnnn* 
schweig,  SchleiBheim,  Stockholm  (Universität) 
und  namentlich  bemerkenswert  ist  eine  aus- 
gaieichnete  Winterlandschaft  in  der  Samm- 
kns  TUcnc  in  Ldpaig.  ficneiduiec  aind  aaine 
Bilder  entweder  mit  dem  vollen  Nanwn  oder 
mit  den  Initialen  R.  C. 

Oud-HoUand  III  73,  234;  XXI  196-200.  — 
Obreens  Arch.  V.  125,  129.  E.  W.  Moat. 

Camphnjaea,  s.  auch  Kamphuyttn. 

Campl,  Alex.  Ang.,  mit  dteaem  Namen 
und  dem  Zu.satz  „Joa.  Bap.  fil.  pinx.  1560" 
ist  eine  Beschneidung  Christi  in  der  Sakristei 
der  Kongregation  der  Kirdie  GesA  fiwifalnnp 
in  Capua  bezeichnet. 

H.  W.  Schuls,  X>cdn.  d.  KM  d.  IL  A.  io 
UntatitaUcn,  UM. 

Campi,  Andrea,  BiMKauer  in  Carrtra. 
studierte  in  Rom,  wo  eine  seiner  Arbeiten 
1106  von  der  Akademie  S.  Luca  preisgekrönt 
wurde.  1714  hat  er  Rundrelieis  in  Marmor 
lür  die  Abtei  Monte  GwQino  ausgeführt ;  sie 
befinden  aich  über  den  Türen  der  Sakristei 
«nd  Mellen  die  Madonna  und  Chriitna  arit 


Engeln  in  Halbfigurcn  dar.  Ebenfalls  für 
Monte  Cassino  arbeitete  C.  dann  noch  sechs 
Marraormedailioos  mit  den  Doictorcn  der  Be- 
nediktiner. Die  ZaUHBg  dafür  wurde  am  8B. 

2,  1715  Releistet 

C  a  m  p  o  r  i,  Mem.  biogr.  d.  Carrara,  Modena 

1873.  B. 

Campi,  Antonio^  Bildhauer  aua  Mailand, 
Sohn  dea  Gregorib  C,  arbeitete  fan  letztes 

.T3^r/fh^t  des  16.  Jahrh.  in  Ferrara,  wo  er 
um  1505  t-  Die  „lavori  di  marmo  all'  antica" 
an  der  nach  den  Plänen  Ercole  Grandis  von 
Bart  Triatano  «bauten  Kirche  S.  Marti,  in 
Vndn  worden  C  aufgetragen.  Audi  halle  er 
für  die  Reiterstatue  Ercoles  1.  nach  den  Zeich- 
nungen desselben  Grandi  die  Kapitale  der 
Tracesiulen,  die  Dekoration  des  Piedestala» 
einen  ornamentalen  Friea  und  einen  Archünv 
tn  tiefem.  Von  den  B  Siulen  fielen  UM  zwei 
in  den  Po,  so  daB  nur  eine  errichtet  werden 
konnte.  Sie  steht  noch  beute  und  trägt  die 
Statue  des  Ariosto. 
Gru/er,  L'ait  fcrranis,  Paris  1897  I.  B, 
Gampi,  Antonio,  ttal.  Maler,  Bildhauer, 
Architekt  und  Schriftsteller  aus  Cremona 
(nicht  identisch  mit  Antonio  da  Cremona, 
s.  d.).  GdMirtsjahr  uidiekanot,  t  gegen  1691, 
da  wir  aus  diesem  Jahre  sein  Testament  be- 
sitzen, zweiter  Sohn  des  Galeazzo,  Bruder  des 
GiuKo  und  Vincenzo  C  ,  lernte  bei  seinem  Va- 
ter und  ging  1561  nach  Mailand,  war  aber 
auch  hl  vielen  anderen  Städten  tätig  wie  in 
Piacenza,  Lodi  (1556—70  im  Chor  de» 
Domes),  Brescia,  Mantua  und  in  seiner 
Vaterstadt  Cremona.  Nach  si'in'n  Zeich- 
nungen wurden  einige  Bauten  in  Cremona 
ausgeführt,  wie  die  Paläste  Vidoai  und 
Pallavicini.  Uber  seine  Tätigkeit  in  Rom 
wissen  wir  aus  Bertolotti  und  anderen  nichts, 
nur  ein  Breve  des  Papstes  Gregor  XIII.  ist 
bekannt  mit  der  Ernennung  dea  Künatlew 
nom  jCunOkn  ddP  Abito  di  Griatel*,  mm 
Dank  für  seine  Dienste  an  römischen  Bauten. 
Von  Bildhaucrarbeiten  sind  erwähnenswert: 
em  Denkmalsentwurf  für  die  Piazza  Maggi- 
ore  (167^  und  Stnrkriffcnrationen  für  ifie 
Kirdie  S.  Sigiamoiido  In  CraBooa.  1BT1 
wurden  ihm  für  eine  Landkarte  von  Cremona 
und  Umgegend,  die  er  der  Vaterstadt  wid- 
mete, die  Stenern  erlassen  und  1686  veröffent- 
lichte er  dne  Geachicbte  Cremoiiaa,  Pfan 
lipp  I U  für  den  er  auch  ata  Mder  tit^g  war, 
gewidmet  und  mit  vielen  Illustrationen,  ge- 
stochen von  Ag.  Carracci,  versehen.  Seine 
Tätigkeit  als  Maler  iM  adir  «mfangreich.  Für 
den  Dom  von  Crenxmn  malte  ar  eina  PieM  mit 
Heiligen  (1586) ;  für  S.Pietro  eineConaolatrix 
afflictorum  (1667),  eine  Madonna  mit  Heili- 
gen (1575)  und  in  der  Sakristei  das  Decken- 
fresko, Elias  fährt  ztmi  Himmel;  für  S.  Si- 
gismondo  seine  besten  Werke;  Magdalena, 
die  Christi  Ffile  aalM,  and  Tanfe  Chridi 
(1677)  und  Arbettoi  an  den  Ffdletm  gcmein- 


4» 


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mm  niit  idiKn  Brüdern  ba.  PlaatiGc  et  Pk- 
tnra  AmoBlm  Cuojfl  fee.  IfiTT.  In  ICdluid 

malte  er  eine  Anbetung  der  Könige  für  das 
Moiufttero  nuggiore,  die  Geschichte  S.  Pao- 
lo« für  die  gleichnamige  Kirche  (1561),  die 
Gd>art  Cbriati  fär  den  HavptalUr  (1580)  u. 
du  Mutjrriinn  S.  Loremoe  (1681)  ebenda, 
für  die  Kirche  S.  Marco  eine  Beschneidung 
(1638)  und  für  S.  Bamaba  Madonna  mit  Kind 
and  Heiligen  (jetzt  in  der  Brera).  Kolortt  U. 
Inkarnat  semer  Werke  ist  arm  u.  hart,  besser 
gelingt  ihm  der  Aufbau  und  Faltenwurf. 
Vgl.  auch  d.  Artikel  Giulio  C 

Va  sa  ri- M  ilaneii,  Vit«.  —  M  a  1  ▼  a  a  i  a, 
FeUina  l'ittr.  —  Baldinucci,  Not.  d.  prof.  d. 
diacgno.  -  O  r  I  a  n  d  i,  Abeced.  Ticozsi, 
Düionariu.  -  L  a  n  i  i,  Stör,  d-  pitt  —  C  r  o  w  e 
und  Cavalcaselle,  Stor.  d.  pitt.  ttal.  — 
Gra  •Belli,  Abeced.  d.  pitt.  Cremoneii.  — 
V  i  d  o  n  i,  Pitt.  Crem.  (1824).  —  S  a  c  c  h  i,  Not. 
d.  Pitt.  Crem.  1878.  —  Z  a  i  s  t,  Pitt.  Cremon.  — 
Panni,  DIpint.  di  Cremona  1762.  —  Torre, 
Ritr,  di  Milano.  —  Mongcri,  L'Artc  in  Mi- 
lano  1872  p.  91.  —  Malaguxzi-Valcri, 
Cat  d.  R.  Pioac.  di  Brera  11)08.  —  Cal.  d.  Espos. 
d.  Arte  Sacra  Cremon.  1899  p.  33.  —  E. 
Schweitier  in  L'Arte  IWO  III  ?>s  ff.  — 
Cein  Bermuder,  Dicc.  ecc.  de  Us  B.-Artea 
cn  F-ip  ina  I  204  f.  —  M  a  d  r  a  z  o,  Cat.  ciel  Mua. 
d.  Ptado  a  Madrid.  —  Cat-  du  Muscc  du  Louvre- 
Paris.  •-  Vitali,  Pitt  di  Birsseto  (181»).  — 
C  B  r  a  s  i,  Le  pubbl.  Pitt  di  Piaccnza  17bü  p.  147. 
—  Scarabelli,  Guida  di  Piacenra  1841 
p.  128,  1G8,  178.  —  Matteucci,  Le  Chicse  del 
Mantovano  (1002)  p.  236.  —  Campori,  Art. 
ncgli  Stati  Esten«  (1855)  p.  113.  —  Averoldo, 
Pitture  dl  Bresci.i.  1700.  —  Carbon  i,  Pitt, 
e  Scult  di  Brcscia,  1760.  —  G.  L  i  11,  Hans 
Fugger  (Leipzig  1908)  p.  138.  —  Burck- 
h  a  r  d  t,  Cicerone.  —  W.  Bode  u.  E.  Ja- 
cob •  e  n  in  Jahrb.  der  kgl.  prenB.  Katsamml.  X 
74  ff..  XVtl  38  f.  —  Jahrb.  der  kathist.  Samml. 
des  0rterr.  Allerh.  Kaiserh.  IX  389,  SM.  —  Gas. 
des  B.-Art9  1891  II  203;  1896  I  914.  —  Aich, 
■tor.  di  Lodi  X  (1891)  p.  94  1.  XI  (1899)  88  Li 
XV  (1896)  101.  F.  Malagiun-Vattn. 

Campi,  B  a  r  t  ci  1  o  ni  e  o,  (joldschmied,  Waf- 
fenschmied und  Kriegsingenieur,  geb.  im  1. 
Viertel  des  16.  Jahrh.  in  Pesaro  als  Sohn  des 
Modtneser  Jaweliert  Btnardmo  C«  f 
dem  9.  19.  1606  (httt  Datienn«  seinea  von 
Gact.  Giordani  im  Notariatsarchiv  zu  Pesaro 
Buigefundenen  letztea  Testamentes,  durch  das 
gleicli  aaderan  frÜharen  NachlaBbestimmun- 
gen  Ca  auch  dessen  von  Antaldi  im  Archiv 
der  Confraterniti  della  Cariti  zu  Peaaro  auf- 
gefundenes Turiiier  Testament  vom  15.  8. 
1578  aiuiulliert  imd  des  Meisters  Sohn,  der 
gleichfalls  hochangesehene  Kriegsingenieur 
Scipione  C ,  a!s  alleiniger  Erbe  bestätigt 
wurde;  damit  ist  auch  jene  ältere  Legende 
endgültig  widerlegt.  \\'  nach  Hart.  C.  schon 
am  7.  8.  1678  bei  der  Belagerung  Haarlema 
anter  Henc«  Alba  du  Leben  eiagebfiSt  1»- 
ben  sollte).  In  der  väterlichen  Juweüerwerk- 
statt  zum  Goldschmied  herangebildet,  war  C. 
laut  Zeugnis  eines  vom  März  1M5  datierten 
and  an  Bart  Egnaxio  adressierten  veneziani- 
acben  Briefes  dM  Pktro  Aretioo  in  jüngeren 


Jahren  namentlich  als  Verfertiger  kfimtk- 
riach  her  vorragender  Prtnkliafiiiache  beiQlunt» 

Von  dem  hohen  Ansehen,  das  C.  schon  da- 
mals in  seiner  Geburtsstadt  genoB,  gibt  uiis 
seine  am  81.  IS.  1645  erftdgte  Berufung  in 
den  (SaflMindefit  von  Peaaio  tidxre  Kaada. 
Ehi  Mt  dieser  Zeit  stammendes  Prachtwerk 
Ca  besitzt  die  R.  Armeria  zu  Madrid  in 
einem  der  Tradition  zufolge  ans  dem  Beaitie 
Kaiaer  Karls  V.  atanwaanden,  konatvoll  ge- 
ttiAnKUt  im  Feuer  grau  angelaaaenen  and 
reich  in  Gotd  tauachierten  Eisenhamtsch  „all' 
aiitica":  Im  Stile  altrömischcr  Imperatoren- 
rüstungen aufs  raffinierteste  einheitlich  durch- 
gebildet (das  Bruststück  in  Nachbildung 
der  Muskelanatomie  des  menschlichen  Ober- 
körpers sorgfältig  getrieben,  an  der  Bauch- 
weiche  wie  an  den  Hai--  u.  Schuitf-rgelcnkca 
präzis  artikuliert  tmd  unter  dem  Halsansatz 
gleich  den  daa  Riemenwerfc  antiker  Sandalen- 
stiefel imitierenden  Panzerstiefeta  mit  einer 
vergoldeten  Medusenmaske  verziert,  die 
Schulterstücke  als  wundervoll  stilisierte  Lö- 
wenrachen  gebildet,  die  herrlich  geformte 
Stormhavhe  mit  vergoldetem  Elcfaeidaab  nm- 
kränzt),  zeigt  dieser  Harnisch  auf  dem  linken 
Schulterbügel  die  Datiertmg  ,J*isauri  anno 
MDXLVJ".  —  auf  dem  Rückenstück  die 
Initialen  »B.  C  F.",  —  auf  dem  Bruatatück 
endlich  die  volle  Signatar  des  «eber  i>romp> 
ten  Leistung  scIhstbewuBt  sich  rühmenden 
Künstlers:  „iiartholomeus  Campi  aurifex,  to- 
tius  operis  artifex,  quod  anno  integro  ndiga- 
bat»  principis  sui  nutui  obtemperam,  gemi- 
nato  mens«  perfecit*.  Daa  aaa  8  verachtun» 
genen  G  gebildete  Goldmonogramm  de» 
Rückenstückes  wie  der  goldene  Eichenlaub- 
kranz der  Sturmhaube  lawen  als  den  Be~ 
steiler  dieser  Prunkrüstonff  mit  Sicherhett 
den  damaligen  Herzog  von  Urbitio,  Gttldo- 
baldo  II.  della  Rovere  erkennen,  der  dann 
nach  seiner  1547  in  Pesaro  erfolgten  Ver- 
mählung mit  Vittoria  Pamese,  einer  Schwe> 
ster  des  Ottavio  Famese,  Schwiegersohnes 
Karls  V.,  diesem  letzteren  als  mächtigem 
Protektor  des  neuen  Ehebundes  die  1546  von 
ßart.  Campi  „binnen  2  Monaten  vollendete" 
PnudcrSstung  (De  Valencias  Annahme  zu- 
folge) als  Ehrengeschenk  überlassen  haben 
soll.  Für  die  besagte  Vermählungsfeier  schuf 
C.  übrigens  laut  urkundlicher  Nachricht  die 
Festdelcoratioaen,  ebenso  auch  lb49  das  in 
Gold  md  Silber  gearbeitete  Taufeeachenk 
der  Stadt  Pesaro  für  den  jenem  2.  Ehebundc 
Guidobaidos  entsprossenen  Prinzen  Francesco 
Maria  von  Urbino.  Eine  mit  den  zum  Mono- 
gramm verschlungenen  Initialen  B.  und  C 
Bornierte  BiMniauMdaitie  Goidobaldoa  IL  rmt 
Urhino  (auf  dem  Revers  der  Grundplan  der 
von  Guidobaldo  neu  erbauten  Zitadelle  von 
Sinigaglia)  wird  von  .\rmand  wohl  mit  Recht 
dem  Bart  Campi  zngeacht'iebcn  (von  Morto- 
Un  irnBmlich  dem  Vicentlner  GoMachmied  «. 


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Cmpl 


Bildschnitzer  Giorgio  Caimbknco  zugewiesen, 
t.  dort  u.  unter  Capocaccia).  Rüsttmgs- 
itöcke  mit  Bart.  Campii  Signatur  ,3>  C  i." 
fotlen  deinlich  hiufig  vorkommen,  jmc  Geltti 
Angaben  zufolge  jedoch  in  der  Regel  als  alte 
Nachahmungen  der  Madrider  Rüstung  oder 
als  moderne  FilichlBIgen  festzustellen  sein.  — 
Später  war  C.  nur  noch  aU  Kriegsiogenieur 
titig,  and  zwar  warde  er  auf  Empfehlung 
Guidobaidos  II.  von  Urbino  zunächst  von 
König.  Heinrich  II.  zur  Reorganiaterung  des 
fraflaMtchen  Geschützweaeaa  in  Dienst  ge- 
nommen. Hierauf  diente  er  in  gleicher  Eigen- 
schaft 1564 — 67  den  Republiken  Siena  and 
Venedig,  1568  dem  Duc  de  Guise  bei  der  Ein- 
nahme von  Calais,  1562—68  Karl  IX.  von 
Frankreich  bei  den  Belagerungen  von  Roanne 
und  Orleans,  1568—73  dem  Herzog  Alba  in 
den  Niederlanden,  wo  er  bis  Anfang  1678 
auch  weiterhin  in  spanischen  Diensten  titig 
blieb.  Aus  den  beiden  oben  angeführten 
Testamenten  ist  er  dann  im  llin  U78  in 
Turin  und  Ende  1596  in  Pesaro  als  noch  le- 
bend nachweisbar.  —  Sein  Sohn  Seifion«  C- 
(s.  oben)  wird  als  Leiter  der  Festtmgsbauten 
von  La  Valetta  auf  Malta  Uterarisch  enwihnt 
—  Bartolomeos  Bruder  Giaeomo  di  Bmm 
dino  C.  war  StöckgieBer  u.  konstruierte  1666 
in  Florenz  ein  aus  mehreren  Sonderteilen  zu- 
sammensetzbares und  dadarch  Icichltr  tnni» 
portables  Ricsengeschüts. 

Macr.  Antat4i'6i*rdani  (Znsitaa  za 
OHMidk  Abaead.)  fai  der  BibUot  OUv.  an 
aifo,  N.  tO.  —  A.  Aacclneci,  Docu.  inai. 
p.  la  SlotiB  d.  Ami  (■■«■■*  SN»)  ».  m 
A.  Armand  hm  Mit.  IM.  (UM  OT)  I 
IM:  m  m  d.  n.  —  &  UpwUm  M  Alte 
•  Sloria  UM  «L  m  ~  IL  Mniadron  in 
Gaa.  d.  B^Aala  UM  n  SSI  t.  —  W.  Boe- 
heln.  IMaief  d.  WalTinsiliM  Kü>  (1M7)  p. 
80  f.  —  Cond«  da  Valencia,  Cat.  de  la 


R.  Armerla  de  Madrid  (ISM)  n.  64-M  n.  Taf. 

XI.  -  J.  Gellt  in  „EinM>riim^(B«nine)  XV 

(1902)  p.  138  f.  —  J.  GeIH  u.  G.  fioretti, 

Gli  Arm^rcili  Milane«  (1903)  p.  25  f.  • 

Campi,  Bernardino,  ital.  Maler,  geb. 
um  1522  in  Cremona,  Sohn  eines  Gold- 
«chmieds  Pietro  C;  ob  er  in  venwandtachaft- 
lidwm  VerMllnb  m  der  Midenn  Fknilie 
Campi  seiner  Vaterstadt  gestanden  hat,  ist 
unbekannt ;  doch  war  Giulio  Campt  sein  er- 
ster Lehrer,  Später  lernte  er  in  Mantua  bei 
Ippolito  Coata,  wo  er  Gelegenheit  hatte, 
Wefke  des  Gitdio  Sonano  tu  rtndieren.  In 
die  Heimat  zurückgekehrt  (15411,  arbeitete  er 
für  einige  Kirchen,  vor  allem  für  5.  Agata 
und  S.  Sigismondo  und  würde  nach  Piacenza, 
Alba  und  Pizsighettoac  berufen,  UcUjgailMl- 
der  und  Pbrtrits  xu  malen.  Tn  dtcscn  Jahnn 
(IM.*? — 49)  nahm  er  Sofonisbe  und  Elena  An- 
guisciola  als  Schülerinnen  in  sein  Haus.  1560 
berief  ihn  Isabella  v.  Capu^  Gtttin  dea  Prin- 
«en  Ferrante  Gonzaga,  Gouverneur»  von  Mai- 
land,  nach  Maflaad,  am  Porträts  ihrer  F»* 
aulie  n  malen  im  Wettbewerb  mit  Cristo- 


fano  deir  Altiasinia  1663  wurde  er  nach 
Como  gesandt,  die  Porträtsammlung  des  M«- 
aeo  Giovio  nn  leqpieren.  £ia  «aderer  Gönner, 
Nieeolft  Seeeo,  etteifte  ihm  de»  Auftrag,  die 

Kapelle  del  Corpo  dl  Cristo  in  der  Haupt- 
kirche von  Caravaggio  auszumalen.  Von  die- 
ser Malerei  sind  nur  die  Medailloos  an  den 
Wänden  erhalten.  Im  J.  16M  oder  bahi  da^ 
nach  hat  C.  nach  Lamo  den  Maillnder  Sern- 
tMf  Gal.  Brugora  und  dessen  Frau  porträtiert, 
dann  malte  er  in  Montevecchio  die  Enthaup- 
tung Johannes  d.  T.  mit  lebensgroBen  Figuren 
und  trat  hierauf  eine  Erliolangareiae  nach 
Parma,  Piacoiza,  Reggio  und  Modena  an,  um 
bei  dieser  Gelegenheit  die  Werke  vet^chie- 
dener  Meister,  besonders  des  Correggio  zu 
studieren.  Die  Kosten  dieser  Reise  trug  Don 
Proepero  QuinUvalle,  aus  Dankbarkeit  für 
das  Porträt,  das  C.  von  ihm  gemalt  hatte. 
Dieses  Bildnis  fand  v.  Frinunel  vor  einigen 
Jahren  im  Besitz  des  Kunsthändlers  H.  O. 
Miethke  in  Wien  auf  a.  hat  es  im  Jahrg.  IV 
seiner  Blätter  f.  Gemäldekde  (p.  904  ff.)  publi- 
ziert. Nach  einer  nach  v.  Frimmels  Ansicht 
vom  Dargestellten  selbst  herrührenden  In- 
schrift auf  d.  Rücicseite  der  Bikltafel  ist  es 
als  Werk  Campis  und  ab  Portrit  Quinta- 
vallea beglaubigt  und  1656  entstanden.  E« 
befindet  sich  gegenwärtig  in  der  Samml.  Ste- 
fan Auspitz  V.  Artenegg  in  Wien.  Nach  Mai- 
land zurückgekehrt,  malte  C.  für  einige  Kir- 
chen, wie  S.  Paolo  und  S.  Marco,  schuf  vide 
Porträts  und  schmückte  die  Orgelverkleidung 
von  S.  Radcgonda  Am  28.  8.  1669  erhielt 
er  nach  den  Annalen  den  Auftrag,  die  Orgel- 
flügel im  Dom  zu  schmücken,  den  er  aber 
nidit  MMgcftthrt  luAea  eoH,  weil  er  den  Gon* 

vernator  Marchese  v  Pescara  nach  MaolM 
zur  Hochzeit  des  Guglicimo  Gonzaga  brei- 
tete. Hier  kopierte  er  1662  Tizians  Kaiser- 
bilder  in  der  Residenz  der  Qoaxigk  und  hat 
diete  Serie  wihnchcinllcli  auch  flfici'i  fSr  den 
Kaiser,  für  D' Avalos  und  andere  wiederholt 
1662  kehrte  er  nach  Cremona  zurück  und 
heiratete  1664  eine  vermögende  Frau,  die  Gü- 
ter ha  S.  Cotombaao  al  Lamlxo  besaB.  Er 
Uieb  kiudeilon.  Bei  dieaem  a  weiten  Aufoit- 
halt  ia  Cremona  hatte  er  viele  Aufträge  f8r 
Kifühfn,  1570  malte  er  in  wenigen  Monaten 
die  KivpdfredGeB  in  S.  Sigismondo,  die  an- 


finden, «d  von  Gkdio  Campi  und  Sojaio 

günstig  beurteilt  wurden.  1678  finden  wir  ihn 
in  der  Certosa  v.  Pavia  mit  der  Vollendung 
der  Mariae  Himmelfahrt  des  Andrea  Solario 
beechiftigt  (er  oMlte  die  obere  Hilft^.  1676 
bii  IBBl  war  er  b  S.  CokmlbeBO  al  Lanbro 
tätig,  das  Oratorium  der  S.  Maria  Magda- 
lena al  fresco  schmückend.  Das  Schloß  war 
Eigentum  der  Certo&a  v.  Pavia.  Aus  den  er- 
haltenen Quittungen  geht  hervor,  daS  C  auch 
die  Aacona  des  Onlorinaie  gemalt,  bitte  wA 
800  Scodi  «r  die  ICdetciea  crUd^ 


4tB 


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Campi 


die  Aurelio,  Sofan  dt»  Bernardino  Luini,  ab- 
gcachitzt  ti.  gelobt  hat.  (Als  1B46  dH  On- 
iQlinm  aemört  wurde,  ging  die  Ancona  und 
Bradtttödce  der  Freiken  mit  der  Geschichte 
der  Magdalena  in  die  Parochialkirche  von 
S.  Colotnbano  über,  andere  Teile  kamen  in 
die  Brera  )  Vo»  dort  ging  C.  nach  Sabbio- 
aeta  bei-  Manttia,  um  mit  einer  großen  Zahl 
KSastler  daa  Schloß  des  Herzogs  Vespasiano 
Gonzaga  Colonna  ZM  schmücken.  Bei  dieser 
Gelegenheit  arbeitete  er  auch  für  Kirchen  im 
Uakrcit  ao  &  B.  für  Vigoreto  eioeii  Christat 
am  Kreuz,  wo  in  einer  der  Nebenfigurer  der 
Künstler  sein  Selbstporträt  gegeben  haben 
soll. 

Von  1688—80  treffen  wir  ihn  in  GuastilU. 
um  fSr  Fcrrante  II.  die  ArhdleB  im  Sddoft 

zu  leiten.  Briefe  an  die  Herzöge  von  Sabbio- 
neta und  Guastalla  sind  erhalten  und  publi- 
tiat.  Von  dort  ging  er  ndl  Rcggio,  den 
Chor  der  Kirche  S.  Protpeto  mit  den  Ge- 
•chichten  des  Laitraa  und  Jeabel  zu 
schmücken.  Die  Vollendung  dieser  Arbeiten 
verhinderte  sein  Tod,  der  zwischen  1S90  und 
1806  fliit  C  Teröffentlichte  1684  eine  Schrift 
iiPwere  aopn  to  pitton".  Eine  Aiiisihlang 
aUer  Werke  Ca  Ins  168«  cntbitt  der  ,J>ii- 
corso"  seines  Zeitgenossen  Lamo.  Viele  sei- 
ner Zeichnungen  sind  im  Besitz  der  Aoca- 
demia  zu  Venedig,  in  der  Ambrosiaaat 
im  der  Biera,  bei  Frizaoni  und  in  Crcmooeaer 
PriVataanunlungen. 

C  war  sehr  fruchtbar,  doch  sind  seuse 
Werke  kalt,  akademisch,  solange  er  anter  Gihf 
Uo  Romanos  EfufluB  stdii^  wie  die  im  Dom 
zu  Cremona  erweisen.  Das  Studium  Correg- 
gios  gibt  seinen  Gemälden  freieren  Schwung, 
aber  die  Lieblichkeit  und  zarte  Empfindung 
des  AUcgri  fehlt  seinen  Gestatten.  Mandie 
Werke;,  wie  die  Fresken  in  S.  Coloaibano^  er* 
freuen  durch  die  Frische  der  Erfindung  und 
gute  Einzelheiten.  Charakteristisch  sind  seine 
blonden,  schlanken  Frauengestalten  voll  vor- 
nehmer Anmut  Seine  Männer  aeigen  eine 
ernste  ScMbliett  Gut  tmd  ancb  seine  IumI- 
schaftlichen  Gründe,  die  eine  intime  Vertraut- 
heit mit  der  Natur  zeigen.  Bei  den  Fresken 
in  S.  Sigismondo  »«raüiwa  «dr  die  Bcwm- 
denmg  der  Zeitgenossen  nicht  mehr;  und 
doch  Itann  man  einen  gewissen  großen  Zug 
dem  Ganzen  nicht  ahsprecben.  Am  reichsten 
flieBt  seine  Erfindungsgabe  in  Friesen,  Putten 
und  Emblemen,  Iiier  zeigt  er  eine  Kraft  und 
Abwcchslmig,  wie  sie  in  aeioer  Zeit  nur  noch 
sehen  vorkmnmt.  Die  Fresken  in  der  Brera 
(aus  dem  Castello  von  S.  0>Iombano)  bilden 
aber  nur  ein  Präludium  für  den  Schmuck 
dca  Chors  von  S.  Prospero  in  Reggio  Emüta, 
ekle  der  schönsten  dekorativen  Hinterlassea- 
Schäften  des  16.  Jahrhunderts. 

A  1  e  s  s.  L  a  rn  o,  Discorso  int.  atla  Scolt.  ecc. 
(atte  da  B.  Campi  (1684  verfaflt,  cctchicn  «ist 
1774  im  Dniek  als  AiAa^  sn  Gfamk  Zals^ 


Not  iitor.  de'  pttt  etc.  Cremon.,  wo  sich  im 

I.  Bd  p.  186  auch  eine  Biogr.  des  Künstler«  be> 
findet  AI«  weiterer  Anbang  i«t  bei  Zaist  ab- 
gedruckt „Parere  «opra  la  pittura  di  Ben. 
Campi".)  —  C.  Morbio,  Ccnni  int  a  B.  Campi, 
Cremona  I5S4  c  1774,  Mailand  1840.  —  A.  R  o  fl- 
eh i  n  i,  B.  Campi  in  Guastalla  in  Atti  e  Me- 
morie  ecc.  per  l'Emilia  I  67—92.  —  G.  S  o  m  m  i  - 
Picenardi,  Doc.  Int  a  B.  Campi  in  Areh. 
Stor.  Lomb.  VII  92.  —  Morelli-Ler- 
molieff.  Gall.  Borghtrse  r  Doria  Pamphili.  — 
C.  Ricci,  R.  Call,  di  I'arma  1896  p.  31.  — 
Malaguüti-Valeri,  Cat.  R.  Pinac.  Brera 
1»08.  —  Kit.  Gal.  Czemin,  Wien  —  Cat  Des- 
sins Mu»ee  du  Louvre  I.  —  Zanotto,  Nucviss. 
Guida  di  Veneria  185«.  —  Bertolotti,  Art 
Ix)mbardi  a  Roma.  —  Mo  n  t  i.  Stor.  e  Arte  nella 
prov.  di  Como  (1902)  p  111  R  c  I  t  r  a  m  i. 
La  Ccrtoaa  di  Pavia  18Ö5  p.  129,  164  —  M  a  1  a- 
«p  i  n  a,  Guida  di  Pavia  1819  p  CS,  no.  —  Siepi, 
Descr.  di  Perugia  1822  p.  396  (Canepi).  —  Arte 
e  Stori«  1895  p.  49.  —  Raa«.  d'Arte  1901  p.  12, 

—  L'Arte  1900  p.  6« ;  1901  p.  304;  1905  p.  416. 

—  Gai.  d.  B.-Art«  1898  I  9  f. :  210  f.  —  Repert. 
f.  Katw  XXXII  (1909)  p.  126  f.  -  Ztschr.  f. 
bild.  Kst  \  F  XIX  (a.  1908)  102.  —  Jahrb.  d. 
Wgl.  preuß.  Kitsamml.  XVII  38.  —  Jahrb.  d. 
ksthi»t.  Samml.  d.  ö»terr.  Allerb.  Kaiserh.  IX; 
XVII  205.  —  PinieMilaneai,  Sritt.  di  art 
ital.  III  No  m.  VgL  auch  Literatur  unter 
Campi,  Antonio.  F.  MalagttMMi-VaUri. 

Campi,  Borso  de',  Steinmetz,  arbeitete 
1600-1608  in  Ferrara  am  Palaao  CaateUi 
und  «deren  Bauten. 

Citadella,  Not.  rcl.  a  Ferrara,  318,  423.  — 
Gruyer,  L'Art  Ferrarau,  I  (1897)  526,  Anm.  2. 

Pritdr.  Noach. 

Campi,  David,  Maler  in  (jenua,  f  das. 
17SCII  ffTjäbrig.  C,  der  Schüler  von  Merano 
war,  aalte  Htstarien  und  Portrits,  war  je» 
dodi  hauptslditfclt  als  Kopist  titig. 

S  o  p  r  a  n  i- Ratt  i,  Vite  d.  Plttori  etc.  C^eno- 
ve«i  1769  II.  —  Nagler.  Kaüericx.  IL  B. 
Campi,  Feiice,  ital.  Maier,  geb.  am  18. 

II.  1746  in  Mantoa,  f  am  4.  6.  1817  ebends, 
Scbflsr  vou  Bazzmri  und  Boitani.  1T86  cT'* 
hielt  er  für  eine  Judith  die  goldene  Medaille, 
seit  1785  war  er  Vizedircktor  der  Akademie 
Vergiliana  Feiice  in  Mantova  und  nach  ihrer 
Auflösung  1811  Professor  för  Zcicfacnkunst 
an  den  Kgt.  Lyceen.  In  der  KaAedrate  zu 
Mantua  bemalte  er  die  Sängeifcaaid  gegen- 
über der  Orgel  imd  restaurierte  ebenda  alte 
Fresken.  Er  kopierte  das  Fresko  des  Giulio 
Romano  in  der  Kapelle  dd  Sacnuncnto  dea 
Domes  tmd  malte  ebend.  4  Doktoren  der 
Kirche  und  eine  Fides,  sowie  für  eine  an- 
dere Kapelle  einen  San  Girolamo.  In  S.  An- 
drea malte  er  die  Sopr&porten  über  den  Ka- 
pellen, eine  S.  Caecilia  auf  Leinwand  und 
dnigc  Prealcen;  die  Dekorationen  der  Pfeiler 
ließ  er  von  seinen  Schülern  atisführen.  1783 
malt  er  nach  Zeichnungen  RafTaeis  im  Auf- 
ttsge  des  Kaisers  Joseph  II.  den  Saal  degit 
Arazzi  in  der  Residenz  in  Mantua.  Im  Pa- 
haao  dd  Ti  restaurierte  C  ^  Camera  d! 
Cesare. 

Er  hatte  Aufträge  für  den  Palazzo  Guer* 
itei,  far  die  Matchesa  Castiglteoi  CHitiaai 


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und  für  andere  Private  in  Mantua.  Für  die 
Galleria  der  Akademie  porträtierte  C.  die 
Kaiaeria  Maria  Tbereaia  uod  den  Grafen  G. 
Murari. 

Zani,  Enc.  raet.  —  Vasarl-Milaneai, 
Vite  V  553  No  2.  —  Codd*.  Mem  bioKral 
p.  39 — 43.  —  Matteucci,  Chieic  del  Mantov. 
p.  92  ff.  —  d '  A  r  c  o,  Arte  ed  artel.  a  Mantov. 
1857  I,  II.  —  Aliaari,  Ptol  del  disegn.  in 
Ligur.  1864  I  373.  C.  Degli  Aui. 

Ctmpl,  Galeazxo,  hat.  Maler,  geb.  1477 

in  Cremona,  f  ebenda,  wie  wir  der 

Chronik  d.  Sohnes  Antonio  entnehmen,  der  ihn 
einen  für  seine  Zeit  achtbaren  Künstler  nennt. 
Er  war  Schüler  des  Boccaccio  Boccaccino  u. 
Gründer  einer  hervorragenden  Künstlergene- 
ration.  Nähere  Daten  feMen,  man  weiß  nur, 
daß  er  mit  seinem  Bruder  Sebastiane  in  der 
Ktfcbe  S.  Abbondlo  in  Cremona  gemalt  hat 
und  1517  mit  diesem  Zahlungen  für  einen 
Altar,  und  ein  Tabernakel  im  Dom  entgegen- 
nahm. Seine  Tätigkeit  entfaltete  er  in  Cre- 
mona u.  in  den  umliegenden  Provinzen.  Das 
iltaale  bcMUgte  Weit  Ist  die  sdi6ae  Ma^ 
donna  zwischen  9  Heiligen  aus  dem  Jahre 
1603,  jetzt  im  Musco  Civico  in  Cremona, 
früher  in  der  Sakristei  von  S.  Domenico. 
1B16  entStaad  Quiittopiwrus  mit  dem  Kind 
in  der  Rircbe  S.  Matte  dd  Caneflo  in  Via- 
dana (Provinz  Mantui);  der  Heilige  ist  als 
Ritter  des  Cinquecento  gekleidet  und  auf  rei- 
chem, mit  Gewässern  durchzogenem  land- 
schaftlichen Hintergründe  dargestellt  Von 
1B18  keaatn  wir  ebie  Madonna  mit  SS.  Se- 
bastiano  und  l^occo  in  S.  Sebastiane  in  Cre- 
mona bez.  „Galcat.  de  Campo  faciebat  1618 
hoc  opus  F.  F.  Benardino  Rosellic".  Dieser 
Tafel  verwandt  ist  das  Bild  der  Brera,  Ma- 
donna mit  Kind,  nebst  S.  Antonio  und  S. 
Biagio  bez.  „Galeaz.  de  Campo  Facebat" 
ans  Rebecco  d'Oglio  im  Cremonesischen,  wo 
«8  Zaist  geseheii  hat  Beide  Werke  stehen 
anter  dem  Einfluß  des  zwanzig  Jahre  früher 
entstandenen  Gemildes  des  Perugino  in  S. 
Agostino  in  Cremona,  wo  es  sich  noch  jetzt 
b^indet  Andere  Werke  von  ihm  sind  in 
Cremona:  die  groBe  Tafel  in  S.  Giovanni  in 
Croce  ungefähr  gleichzeitig  mit  obigen,  die 
Krönung  Mariac,  eines  seiner  besten  Werke, 
im  Vorraum  der  Sakristei  von  S.  Abbondio 
(fälschlich  dem  Altobello  Melone  zuge- 
«ehrieben),  ein  TriptychoB  in  S.  Maria  Mag- 
dalena (fälschlich  dem  Boccaccino  zuge- 
schrieben), ein  Abendmahl  im  Keiektorium 
von  S.  Sigismondo  (G.  F.  Bembo  zuge- 
schridMo).  Die  Galerie  BorrooMo  in  Mailaad 
besitzt  eine  Predella  mit  Ssenstt  der  Dar> 
bringung  im  Tempel  und  Verkündigung,  die 
Galerie  Lochis  in  Bergamo  eine  Darbringung 
im  Tempel,  der  Madonna  von  S.  AgeatirntTM^ 
ifandt  Crowe  und  CaystoaseHe  aennen  eine 
Anfenrackung  des  Lazarut  bi  CMalmaggiore 
mic  der  lasdirift  .jGhletas.  de  Ctmpo  P. 


IBIS*.    Zaist  erwähnt  die  Behandlung  des 

gleichen  Vorwurfs,  wohl  dasselbe  Gemälde^ 
mit  dem-  Datum  1615.  Er  sag^,  daß  es  der 
apiler  «erstörten  Kirche  S.  Lazzaro  gehört 
habe  und  später  in  die  Kanzlei  des  Ospedale 
Maggiore  in  Cremona  gelangt  sei.  Eine  sehr 
zerstörte  Madonna  befindet  sich  im  Solarolo 
Raineria  Galeazzo  C  war  ein  Nachahmer 
Peruginoa  oad  Boceaocinos,  deren  Grazie  odd 
Eleganz  er  seinen  mageren  Gestalten  nicht  zu 
verleihen  vermochte.  Die  Finger  der  Figuren 
sind  knotig,  die  Ohren  lang  und  häßlich,  nach 
unten  «pit^  die  Stirn  edcig. .  Seine  Gewand- 
falten  ibnebi  denen  Beoeaocinos,  sind  jedodi 
eintöniger,  und  koloristisch  weniger  reich  bei 
der  Wiederkehr  gleicher  Färbung,  vor  allem 
eines  Ziegelrot.  Viele  Werke,  die  man  ihm 
zuschreibe  geboren  nach  Venturi  seinem  Zeit- 

Vasari'Milanaai  Vifte.  —  Zaiat  Net 
de'  Pitt.  Cfemoa.  (uMer  CuiM.  —  Crras- 
•  elli.  Abaeel.  dd  pilt  Cnnwn.  («ntar  Cunbi). 

-  Vanni.  Dipfat  dt  Cnuoa  tim»)  p.  M. 
M.  134,  142,  148.  —  Saeehi,  Not  Cramon. 
p.  79  ff.,  160.—  Crowe  u.  Cavalcaselle, 
Stor.  d.  Pitt  Ilal.  —  Frissont,  Anonimo  Ho- 
relliano  und  in  Arte  e  Storia  XII  1893  p.  123  t 
'  M«lagvzzi-Va.Uri,  Cat  Brera  1908 
p.'SM.-»  A.  Ventttrl,  Gatt.  Crespt  in  Milano 
2808  pi.  118.  —  Cat.  del  Mus.  Civico  Correr  in 
Veaette  1898  p.  68.  —  Cat.  detl'  Espoa.  Sacra  a 
Crenon.  1899  p.  30—38.  —  L'Ane  1899  P-  1^2, 
8T8;  19P0  p.  44.  46,  65.  56 ;  1905  p.  52.  —  M  a  t  - 
^encct  Cbiese  art.  del  Mantov.  1902  p.  236. 

—  Carati,  Le  pubbl.  pitt  di  Piaceaza  1780  p. 
147..—  Scarabelli,  Guida  di  Piaceaza  1841 
p.  ISO.  —  KaL  kgl.  Gemälde-Gal.  Stuttgart.  — 
Burckhardt  Cicerone.    P.  M^hgimm-Vtl'n. 

Campi,  Giacomo,  ttal.  Haler,  geb;  1MB 
in  Mailand,  studierte  in  Crema,  an  der  Akad. 
der  Brera  und  später  an  der  Akad.  S.  Laca 
in  Ron,  unter  Coghetti  und  Podesti.  1806 
nahm  er  an  Garibaldis  Fddzug  teil  und  trat 
1871  81s  Genremal^r  hervor:  „Tkrodcspidef'', 
, .Erinnerung  an  den  Honigmond"  u.  a.  m. 
Später  wandte  er  sich  dem  Historienbild  zu 
(„Napoleon  auf  S.  Heleqa",  die  ^.Eroberung 
Roms").  Im  Hause  Manzoni  in  Mailand 
malte  er  in  Fresko  Szenen  aus  den  Promced 
sposi. 

De  Gubernatis,  DI»,  d.  art.  ital.  —  Cil- 
lari,  Stor.  dell'  arte  cont  ital.  —  Illustraz.  luL 
1875  p.  363;  1893  I  323.  —  Natura  ed  Arte 
1908—04  II  140;  1905—06  I  114—118.  —  Bif- 
nami.  Pitt  Lombard  nel  sec.  XIX  N.  353. 

G.  B. 

Campi,  Giacomo,  s.  auch  unter  Camfi, 
Bartolomeo. 

Campi(a)t  GiOTanni  de,  Maler  in  Nc- 
vara,  wo  er  1400  (fie  Taten  der  Hdt  Sisgiob 
Agncse,  CecIHa  in  der  Cappella  ai  San  Bia- 
gio am  Dom  malte  tmd  von  dem  ein  Fresko 
in  der  Kildie  Totti  i  SaH'sa  Kovtre  er> 
halten  igtt 

A.Masaarabi1taBa.d'AftaVI(1906)  p.l8a 
(s.  das.  Quellen  u.  Lit).  Z.  P.  M» 

Campi,  Giulio,  üaL  Maler,  gcfei.  um  IBOB 
in  Cremoo»,  Sohn  «.-Sditiler  des  Galeu»» «.  d. 


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Campt 


Benurd.  Gatti  gen.  Soiaro^  biMete  ■etneti  Stil 
vBter  den  BinfhiA  dce  p<mwih»«>  md  eplter 

des  Pordmonc  Die  Cremoneser  Biographen 
sprechen  ihm  schöne  Proben  seines  Talentes 
bereits  im  Jahre  1622  zu,  was  das  Datum  1608 
für  aeine  Gdrart  macht  Sein  frfib- 

sne  crnanenee  wcre  wt  oer  nnfnnar  von 
S.  Ahbondio  von  1627,  mit  der  Darstellung 
der  Madonna  zwischen  den  Heil.  Nazarius 
und  Celsus,  sichtlich  unter  dem  EinfluB  des 
Romantna  1680  irealderte  er  in  der  Kirdie 
S.  M.  ddle  Gnxie  in  Sonctno  bei  Crema 
tffld  malte  in  öl  die  Tafel  für  dieselbe  Kirche, 
jetzt  in  der  Brera,  bezeichnet  Julius  Cam- 
poa  Cremon^sis  faciebat  1860.  1686  malte 
er  ffir  Santa  Agata  in  Cremona  die  wlla- 
donna.  die  daa  Kind  aiagt".  188T  vier 
froSe  Fresken  im  Chor  dieser  Kirche  mit  dem 
Martyrium  der  Heiligen.  Im  Louvre,  dem 
Tizian  mwclirieben,  bewahrt  man  eine 
ZfichnMBg  n  cner  Mianerlignr  aus  diesem 
Zylchit.  Jnlil  Ompi  optu  1540"  ist  die  Al- 
tanafel  der  Kirche  S.  Sigismondo  bei  Cre- 
mona bez.  Nach  1540  zeigen  Cs  Werke  den 
EinfluB  Giulio  Romanos.  Antonio  C.  erzähk 
in  ieiBar  Geichichte  Cremooas,  er  habe  dem 
Giulio  Romano  in  Mantua  bei  Arbeiten  ge- 
holfen Nach  Zaist  war  Giulio  C.  an  ver- 
schiedenen Orten  tätig,  so  in  Soragna  (Parma) 
in  der  Burg  Meli-Lupi,  in  Brescia,  wo  er 
die  Fassade  der  Casa  Calini  bemalt  haben 
soll,  in  Mailand  in  verschiedenen  Kirchen 
(S.  Maria  della  Passic  ne,  S.  Cclso  u.  a.  m.); 
doch  sind  diese  Angaben  durch  Daten 
nicht  nt  belegen.  Derselbe  Schriftsteller  he» 
hauptet,  seine  Werke  seien  nach  FranT^reirh, 
Spanien  und  anderen  Ländern  gebracht 
worden.  Er  scheint  auch  Architekt  gewesen 
an  sein,  da  er  die  Restaurierungiarbeitea  der 
Kirche  S.  ttatulberila  in  CremoMi  im  Anf- 
trage  des  Prälaten  und  Dichters  G.  Vida  lei- 
tete. 1547  malte  er  Fresken  in  derselben 
Kirche,  1568 — 68  im  Dom  von  Cremona.  Sein 
leutes  Weric  dürfu  der  Scbmucli  der  Ka> 
pelle  der  Madonna  in  S.  Maria  di  Campagna 
in  Piacenra  gewesen  sein,  über  die  wir  einen 
Kontrakt  aus  dem  Jahre  1571  (28.  Oktober) 
besitzen.  Sein  Tod  verhinderte  die  Voll- 
endung derMlbenj  sein  Bruder  Antonio  aoUte 
die  Arbeit  fortfuhren  und  sog  nadi  einem 
Kontrakt  vom  21.  8.  1572  auch  den  Bruder 
Vincenzo  hinzu.  Der  Anteil  der  3  Brüder 
an  dem  Werk  läSt  sich  nicht  mehr  feststeilen, 
da  die  Kapelle  1701  aerstöit  iturde.  Einnlne 
Ttrfle  im  Prcsbylei  iuui  und  in  der  Saicmtci 
erhalten.  C.  starb  1572  und  seine  Söhne, 
Galeazzo^  Curzio  und  Annibale  errichteten 
An»  ein  Grabmal  in  S.  Nasaro  In  Cremona. 
CL  war  ein  fibemni  ffodobtivar  Kümtlci  md 
eine  Übersicht  seEner  Werlte  iM  edkier  m- 
möglich.  Erwähnt  seien  außer  den  obigen: 
Eine  Allegorie  im  Mus.  Poldi-Pezzoli,  Mai- 
Mad,  die  SchweltKr  (L'Arle  UI)  gkiclMeilto 


mit  dem  UauptalUr  von  S.  Ahbondio  (1887) 
aelrt.  Die  Brera  besltit  aufler  dem  obca  cf^ 

wihnten  Bilde  eine  Madonna  mit  Heil.  u.  En- 
gelglorie, gleichzeitig  wie  die  Gemälde  in  S. 
Abbondio  u.  im  Museo  Poldi-Pezzoli.  Durch 
das  warme  und  lebhafte  Kolorit  erinnern  diese 
Bilder  an  Rnmaninc^  dem  dm  BrenbOd  mit 
Madonna,  Heiligen  und  Engel  lange  Zeit  zu- 
geschrieben wurde.  Ein  Jugendwerk,  Frauen- 
biki  im  Besitz  des  Marchese  Foaati  in  Mai- 
land» «igt  den  EinfluB  Pordenones  so  stark, 
dal  man  «a  den  Künstler  selbst  denkt  I« 
den  Uffizien  befindet  sich  ein  Porträt  des 
Galeazzo  Campi,  das  Zaist  und  andere  für  ein 
Selbstporträt  halten,  indem  sie  sich  auf  BäU 
diueei  atötnn.  der  auf  der  Rückseite  ciae 
Inachrift  mit  der  Zahl  1688  gesehen  haben 
will.  Moderne  Kritiker  weisen  es  dem  Gi- 
ulio zu,  während  Loeser  es  wohl  dem  Ga> 
leazzo  abspricht,  aber  nicht  mit  Sicherheit 
Giulioa  HÜd  aneiitcmit  Uber  den  Spuren 
einer  ütarea  Aufschrift  trigt  das  Bild  jetxt 
die  Jahreszahl  1535.  Der  sogenannte  Cesarc 
Borgia  der  Galierie  Martineogo  in  Bresda, 
dem  Giorgiooe  zugeschriebo^  ist  nach  Jacobs« 
dae  der  besten  Arbeiten  unseres  Künstlers. 
Sein  Raoptwerk  ist  die  Madonna  in  S.  Si- 
gismondo Unten  in  grüner  Landschaft 
knien  Fraacei>co  Sforza  von  S.  Sigismondo 
und  Bianca  Maria  von  S.  Girolamo  emp- 
fohlen. S.  Crisanto  tmd  Sta.  Daria  vervoO- 
ständigen  die  Kompositton.  Die  Tafel  ist 
zur  Friru  ! ning  an  die  Trauung  der  Sforza  in 
dieser  Kirdie  geraalt,  die  ungefähr  ein  Jahr- 
hundert früher  am  Tage  des  S.  Crisanto  aad 
der  Sta.  Daria,  am  25.  Oktober  1441  stattge- 
funden hat  In  seinen  Spitwerken  (Fresken 
in  S.  Margherita  und  im  Dom  von  Cremona 
1647—68)  ist  C.  kalt  und  manieriert  und  steht 
anter  dem  EinfluB  Giulio  Romanos.  Giulio 
Campi  ist  die  ausgeprägteste  Persönlichkeit 
unter  den  Künstlern  dieses  Namens,  Vor- 
nehm in   seiner   reichen  Begabung  schuf  er 

in  seiner  Jugendzeit,  seiner  besten  tind  selbst- 
•chBpferiaclien,  farbig  reiche,  wertvolle  Werhe^ 

die  mittmter  im  Kolorit  an  die  Venezianer  er- 
innern (wie  in  S.  Abbondio).  Seine  Gestalten 
tragen  edlen  Ausdruck  und  Haltung,  frisch 
und  leicht  nemaU  sind  seine  Landschafta» 


Jsr  LiL  bd  jfnlfwfs  a.  ffr**"— f  C,i 
ICaiagnssi-Valcri.  Cat  d.  Brem  1906  f. 

380.  —  Ost  IL  .Pkiae.  di  Bologna  1008  p.  8S.  — 
Cat  Bspos.  Sacn  di  Cccauma  188P  p.  3»— 47.  — 
Cat  da  Loovre  de  Paris,  Peint  et  Dessins.  — 
Bodo,  Galerie  Otdcabtug.  —  Morelli-Lcr- 
moliefi.  Call.  Borghesc  c  Doria  PaafilL  — 
Borenson,  Tbe  North  ItaL  Paint  of  Renaias. 
IMT  p.  18S-188.  —  A  Corna,  S.  Maria  dt 
Camp,  a  Piaceasa,  Bergamo  1908.  —  A.  Me* 
lani  in  Arte  e  Storia  1908  p.  17  f.  —  Ras«. 
d'Arte  1907  p.  5.  —  L'Arte,  1899  p.  173;  1900 
p.  S»— «0 ;  1905  p.  SU.  —  Arch.  Stor.  d'Arte  II 
32.  267 ;  Ser.  II  toL  I  p.  U6.  —  Natura  ed  Arte 
18M-«»  I  M8.  —  ATereldo,.Pitt  ^  Brasda 
p.  M,  117.  —  Bragaoli» 


47« 


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ISM  pw  60.  —  If «tteacci,  Le  Oueae 
art  dd  MtatoV.  1902  p.  81,  236.  —  P  a  n  n  i. 
Dipinti  (U  Cnnona  1762  p.  13.  —  S  a  c  c  b  i, 
Not.  Cremoaea.  n,  »  L.  iSZ  f.,  33«.  3ft2.  —  Gax. 
d.  B.-Arts  1898  f  «4  —  E.  Jacobsen  im  Jabik 
d.  kgl.  preuB.  Kttsamml..  1896  XVII.  —  Jalirb. 
d.  KiUamml.  d.  ötterr.  Allerb.  Ksiaerb.  I  part. 
II  352,  495;  IX  tM.  —  ZtKbr.  f.  bUd.  Ibt  I 
S65;  XVII  50.  —  BolL  Stor.  PiacentiDO  1910 
lue  I  5-12.  F,  Hthimmi4^«l*ri. 

CbMpif  J  B  c  o  p  lloRiit.  KodiMIkIwi,  VW 
dem  ein  großes  bezeichnetes  und  1338  datier- 
tes Antependium  mit  Krönoog  Mariä  und 
14  Heiligen  tüA  in  Af tiitomc iiiii  in 
befindet 

Lehnert,  OL  Ceicli.  im  btinr.  I 

(Abb.). 

Campl,  Pietro  Paolo,  ital.  Btldbaner, 

■tammtc  aus  Carrara,  tätig  hauptsächlidl  tn 
Rom,  wo  er  1702  einen  Prei«  bei  der  Akad. 
S.  Lucacfllielt,  Schüler  u.  Gehilfe  des  Pierre  II 
Legres  war  und  Mitglied  der  Bruderschaft 
der  Virtuos!  del  Panteon  wurde.  Legres 
empfahl  ihn  als  tüchtigen  Künstler  den  Mön- 
chen voo  Monte  Cassino,  für  die  er  »dt  1712 
iaiHctaaf  «rbeitete  n.  nach  Legroa'  Tod  1719 
dessen  angefangene  Statuen  Kar!^  d.  Gr.  und 
Heinricha  II.  vollendete.  Selbständig  führte 
er  für  die  genannte  Abtei  die  Statuen  des 
jGfCgor  JL,  GtaoUs,  Koorada,  Zachariai*,  Wik- 
ton  in.  tmd  Benedtfcts  XIIL  am,  mietet 
noch  die  voüfndrtcn  Statnfn  fies  hl. 

Benedikt  und  der  Scholastika  am  Fub  der 
Treppe.  In  Rom  arbeitete  er  unter  Qemcns 
XL  eine  der  TraTertinstatuen  auf  den  Ko- 
lonnaiden  dci  PctenplslM%  fn  S>  Salvature 
b  Lauro  die  schwebenden  Engltgnippen  am 
Hauptaltar,  in  der  Peterddrdie  die  Kolossal- 
atatuen  der  S.  Giuliana  Falconieri  und  des 
S.  Pietro  Nolaaoo  im  Unken  Querachiff;  für 
S>  Agncae  in  Piazza  Navona  fei  Ufte  er  dan 
schönen  S.  Scbastiano  aus  einer  antilcen 
Statue.  —  Rosalba  Mona  C,  Frau  des  obigen 
und  ebenfalls  Malerin,  s    unt.  Sahfioni. 

Tiraboschi,  Not.  dei  pitL  etc.,  1.15.  — 
Titi,  Nuovo  stud.  27.  —  Titi.  Dcscriz ,  21. 
Itl,  408,  450.  —  Campori,  Mem.  biofr.  etc  4i 
Camra,  53.  Pri*dr.  Nö&dL 

Campi,  S  c  i  p  t  o  n  e,  s.  Campi,  Bartol. 

Caapi,  Sebastian o,  ital.  Maier  aus  Cre- 
mona,  16.  Jahrb.,  Bruder  des  Galcazzo  C 
mähe  mit  ihm  in  S.  Abbondio  in  Cremona 
and  1617  im  Dome  ^  Galeaam  C). 

Zani,  Enc  met  —  Ticozsi,  IMa.«- Boai, 
Magr.  —  Graiselli.  Abeced.  dal  pJtt  Cre- 
aHNicsi.  —  Sacebl.  Not  Cremoo.  p.  IM.  — 
L'Arte  III  (1900)  M.        P.  MalaguMMi-y^trl 

Campi,  Vincenzo,  ital.  Maler,  geb.  in 
CrenMsna  15S6,  Sohn  des  Galeazzo  C,  lernte 
nerst  bei  seinem  Bruder  Giulio  C,  malte 
fal  vielen  Kirchen  in  Cremona  und  Milano. 
Seine  Heiligenbilder  sind  oberflächlich,  besser 
gelangen  ihm  die  Porträtmalerei  u.  vor  allem 
Stilleben  und  Genrebilder.  Die  Brera  be- 
wahrt zwei  Bilder,  eine  Frucht-  und  eine 
Fiachhindlerin,  die  den  Einüufi  des  hoUändi- 


StülelMnuMlen  Pfder  AcHsm  ytt* 

raten.  Die  Galerie  zu  Bergamo  besitzt  das 
Porträt  des  Mantuaners  Giulio  Boccanwllona 
(1669).  Er  unterstfitzte  oft  «te  BrUcr  M 
größeren  Aufträgen  und  war  mdir  pro» 
daktir  ab  begabt  Nadi  ZaiiC  wanderten 
viele  seiner  Werke  ins  Atuland,  nach  Frank- 
reich und  Spanien.  Nach  demselben  SdirÜt- 
•teller  war  Vincenzo  auch  Architekt,  Kosmo* 
grapli,  Stecher  und  rqwodoaerte  die  Fline 
der  Umgegend  von  Cremona  nadi  EnIwBifen 
des  Bruders  und  erhielt  gleich  ihm  zum 
Lohn  SteuererlaB.  C.  starb  ohne  Nachkom- 
men aus  seiner  Ehe  mit  Elena  Luciani  am 
8.  10.  1501.  Vgi.  auch  d.  Artikel  GimUo  C 
Anfar  der  Ut  bei  Amtttii»  C.  a.  C  Ricci. 
Ckt  d..!.  GdL  dl  ranm  1896  y.  298.  -  cet^  d, 
Gatt.  Ceisam  e  QaO.  Ladda  •  Bergamo  -18a 
»b  8S.  —  CUL  dn  Lonm  Pafia^  Peint  ItaL  — 
ut  d.  Bmoa.  «cm  a  rrewoae  1899  p.  40,  49.  ~ 
Gandcllini.  Net.  fstor.  d.  latagL  1808  L  — 


Caan  Bcraadea^  Dfeeloa.  aee.  en  Eapafia 
1800  L  —  Malagnssi-ValerL  Cet  iraa 
1908  p.  198,  904.  S9L  —  6.  Lill,  Bana 


1908  p.  38,  18«  1.  —  L'Arte  in  1900  p.  70.  - 
Jahrb.  d.  *  d.  ftiterr.  Allerh.  Kaiaerli. 

IX  939,  895.  P.  Matmputfi-yaUrt. 

Campi,  8.  auch  damit  verbk  yomomem  ao* 

wie  Cambi  n  Camlni- 

Cemyiate,  s.  C<mbiago. 
Oampldnedri,  s.  CaH^^td^t. 

Campidoglio,  Michelangelo  di  (eigcntl. 
di  Face),  Maler,  geb.  1610  in  Rom,  f  ebend. 
1670.  C.  war  Schüler  d.  IHoravaitte  u.  malte 
Frucht-  und  Blumenstüdce,  von  denen  sich 
eins,  das  sehr  gelobt  wird,  in  der  ehemaligen 
Blenheim-Samnil.  befand;  ein  anderes  be- 
wahrt das  Suermondt-Museum  in  Aachen. 
In  England  sollen  Proben  seiner  Kunst  häu» 
fig  sein.  Earlom  und  Joe.  Bofddl  atachen  je 
ein  Blatt  nach  C. 

Bryan,  Dict  of  Painter»  etc.  —  Hei- 
necken, Dict  d.  artiste«  III.  —  Mireur, 
Dict  d.  Tentes  d'art  II,  Pari»  1902.  —  S  c  h  i  r  f, 
Cat.  Blftiheim  Palace  1861  p.  45.  —  Kat.  d  Suer- 
mDndt-?\Iij:iri_;ni3  in  Aachen.  B. 

Campidoglio  (Campitoglto),  O  n  o  f  r  i 
Bildhauer  ital.  Herkunft,  der  11^  a.  d.  Grab- 
mälem  Philiberts  des  Schönen  und  seiner  Ge- 
mahlin Margareta  in  der  Kirche  ru  Brou  mit- 
arbeitete. Drc  von  Rousselet  ihm  zugeschrie- 
benen Putten  an  den  getiannten  Grabmälero 
sind  nach  Vöge  dem  K.  Meit  and  ednen  den^ 
achen  Gehilfen  zuzuschreiben. 

Laini,  Dict  de«  »culpt  etc.  1898.  —  Rous- 
selet Hitt.  de  l'ifliae  de  Brou  1826  p.  119.  — 
R«un.  des  aoc.  des  B.-Arta  XXI  361,  XXII  2&2. 
-  W.  V  6  g  e  im  Jahcb.  d.  kgL  pmJL  KetHwaL 
XXIX  (1908)  117. 

Campidori,  G  i  a  n  B  a  t  t  i  .s  t  a,  ital.  Archi- 
tekt, tätig  in  Faenza,  wo  er  den  Bau  der 
Kirche  San  Pnneeeoo  leitete  (vollendet  1762), 
die  Zeichnungen  zu  einer  Säulenhalle  am 
Markt  (auf  der  Seile  der  torre  del  orologio, 
llb[^)  und  zum  Oratorium  der  Contratcmiti 
di  S.  Pietro  in  Vtncoli  (voU  176Q  lieferte. 


4»« 


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Campidori  —  C«mpin 


lleas«ri-C>lti,  Faenn  nelU  •torU  e  oell' 
Atf,  Paenu  1009,  431,  493,  516.  Z.  v.  M. 

«luBpIdori,  Raffaele,  itaL  Architekt  des 
18.  Jahrb.,  tätig  in  Faam.  Er  erbaute  in 
Faenza  die  Paliate  Cavina  (via  Gtulio  Castel- 
lani  No  82)  und  Pasolini-Zanelli  (Corso  Max- 
zini  No  62)  und  lieferte  die  Zeichnungen  zum 
Umbau  der  S.  Umilta  1741^44.  Auch  die 
Kirche  SS.  Michele  ed  Agostioo  wXi  »ein 
Werk  sein  (beg.  1719  voll,  litt  vom  capo- 
macstro  Antonio 'Boccbi). 

Ifeaaeri-Calsi,  Paenca  nella  atoria  e 
Mll'  Art^  Faam  IM»  pu  484,  4M.  499,  UT. 

m  X.V.M. 

Camp^jM,  Giovanni,  ital.  Porträt-  und 
Miniaturmaler,  hielt  sich  1777  In  Potsdam  u. 
Berlin  auf,  später  in  Polen,  wahrscheinlich 
•m  Hofe  dea  Königa  Staoialaua  Aug.  Pooia- 
towllrl  n  ^KTandiaQ  titig.  Ef  maila  Uciue 
Landschaften  mit  Architekturen  und  mytho- 
logischen  Szenen.  Zwei  solche  groBe  Minia- 
turen sowie  eine  Porträtzeichnung,  den  Kö- 
nig adlMt  darateUcnd,  befanden  ikh  in  den 
SamnrimgcB  dct  Kflidgi.  Pcrtigic  aodi  klei- 
nere Kopien  nach  ital  Meistern,  wie  Tizian 
o.  a.  Erhaltene  Werke  von  ihm  lassen  sich 
nicht  mehr  nachweisen.  —  Ein  Campiglia, 
der  nach  FoBU  (KaUerlex,  a.  T«I)  für  das 
IBOB  SB  Ron  cndhiawna  Praditwcfk  dar 
Schola  italica  artis  pictoriae  Zeichnungen  ge- 
liefert hat,  ist  vielleicht  mit  ihm  identisch. 

Nicolai,  Naciir  v  Kitlcrn  in  Berlin.  1786. 
—  Raitawiectci  Slown.  m»!  polsk.,  I  85.  — 
S.  Ciampi,  Ri^lio^r.  critica,  II  245.  —  Kat.  d. 
Gem.-Gal.  drs  König»  Stanitl.  Aug.  Pontatowski 
(M»cr.  in  der  Bihl  des  Grafen  L.  Brawcki  in 
Schlofi  Such»  bei  Krakau).  Grat  UycieUki. 

CaMpigUa,  Giovanni  Domenico,  Ma- 
ler und  Stecher,  geb.  1692  in  Luoca.  t  un- 
sicher wann,  jedoch  nicht  vor  1762,  da  er  in 
der  Akademie  S.  Luca,  deren  Mitglied  er  seit 
B.  1.  1740  war,  am  1.  1.  1768  som  Frcmden- 
dlrdrtor  gnvfldt  wofden  iaL  Scfaw  Studien 
machte  er  in  Florenz  bei  Tomaso  Redi  und 
Lorenzo  del  Moro,  dann  in  Bologna  bei  Giu- 
seppe del  Sole.  Seinen  Ruf  begründete  er 
luiivtaädUich  ala  gaacbickter  Zeichner,  doch 
tiui  Midi  CfHilMe  von  flmi  bflraimt  und 
swar:  Altarbild  des  S.  Nicola  da  Bari  in 
S.  Giovannino  zu  Florenz;  die  Kopie  nach 
Qgoüs  „Petrus  heilt  den  Gichtbrüchigen", 
noMch  daa  Moaaikgenriüde  im  linken  Sdten» 
idiiff  der  Peterdnrdw  auageführt  wurde;  dn 
Pfldi*»  des  Rubens  in  der  Galerie  Corsini  u. 
•cfal  Selbstbildnis  in  den  Florentmer  Uffizien. 
Nadi  Rom  wurde  er  berufen,  um  antike  Sta- 
tnen  n  leichnen;  da  das  1729  in  Rom  ^ 
dradcle  Buch  „Principatus  HispaniarWB  «fa- 
dicatus"  einiKc  von  ihm  gezeichnete  Vignetten 
enthält,  so  dürfte  er  schon  damals  dort  ge- 
wesen sein.  Seine  bedeutende  Tätigkeit  da- 
aelbst  begann  aber  erat  nach  der  1784  er- 
folgten Gründung  dea  Kapitoliniadicn  Mn- 
tenmi^  dcaaco  Hanpiwerka  er  in  11  BHlInni 


für  den  Stidi  zeichnete  (aeit  1741  ala  mSgoI- 
ture  del  Campldoglic^  vcröffentlldit).  Um 
diese  Zeit  wurde  er  zu  Gutachten  über  die 
reiche  Kupfersammlung  des  G.  G.  De  Rossi 
herangezogen,  und  als  durch  deren  Ankauf 
1788  Ckmcna  XII.  die  Cakografia  Camerale 
bcurflndct  hatte,  wurde  C  deren  Voraldicr. 
Für  das  Kupferwerk  „Museo  Fiorentino" 
zeichnete  er  in  den  letzten  Lebensjahren  28 
Blätter  (verschiedene  Antiken,  die  BildniaM 
dea  Bemioi,  Qalfe  Romano,  Salvatore  Rom, 
Leonardo  da  Vmci,  Sodoma)  mid  die  Vig- 
netten. Nach  seiner  Zeichoong  bat  M.  Fran- 
cia  das  Bildnis  des  Pieter  van  Laer  ge- 
stochen. Die  Calcograiia  Reale  in  Rom  be> 
sitzt  von  ihm  den  Stich  einer  Silenatatoe. 

Nagler,  Katlerlex,  IL  —  Tieozzi,  Dia.  I 
263.  —  B  o  n  i,  Biogr.  —  Grande  EncrclopMie 
VIII  1138.  —  Le  Blanc.  Manuel  I  576.  — 
L a n t i.  Storia  I  243.  —  Gori-Gandellinl. 
Not-  »tor.  dejli  inUgl.  I  172;  VII  2«)  f.  — 
Campori,  Cat  di  quadri  536,  S86.  —  Titt, 
Nnovo  Studio  618.  —  M  i  ■  •  i  r  i  n  i,  Memorie 
464.  -  Oud  HoUand,  1894  XII  109.  —  Rieh a, 
Not.  d.  chieie  flennt  V  147.  —  Ovidi,  U 
Calcogiafia  Roaaaa.  —  Kat  d.  Caloogfafia.  109. 
—  Archiv  v.  S.  Luca.  Pritdr,  iveaeft. 

Campiglione   (Campilione),  s.  Campione. 

CampiUi,  Bernardino,  italien.  Maler, 
IB.  Jahrb.,  firmiert  Bemardinus  CampiUiu. 
SpoL  fteOtt  A.  D.  MDII  ein  Fieako.  daa 
ddi  friUMr  an  der  Paamde  der  Cwkl  Tattnii 
in  Spoleto  befand  (jetzt  abgelöst  in  der  Stadt 
Pinakothek,  Saal  1,  9):  Thronende  Madonna, 
das  auf  ihrem  SchoBe  liegende  Kind  an- 
betend, mit  Anaidit  dm  biadmfl.  Palaatm  und 
dem  Stemenwonder  nber  dem  Bronnen  mi 
HintcrRrunde,  und  segnendem  Gottvater  mit 
2  Seraphim  in  der  Lünette.  Nach  Angab« 
Guardabaaais  wurde  das  Werk  von  der  Fa- 
milie Benedetti  aua  Spoleto  der  Pinakothek 
geacfaenkt  Der  Knnatler  iat  em  Nachfolger 
Spagnas.  Auf  Grund  des  obipren  signierten 
Werkea  werden  ihm  folgende  Fresken  in  der 
Pinakothek  zu  Spoleto  zugeschrieben:  S.  Se- 
baatiaa  (Saal  1,  8),  Madonna  mit  Kind  (Saal 
1,  tOi  imd  tmter  Vorbehalt  die  ana  dem  Ex- 
Idealer  della  Stella  stammende  Madonna  zwi- 
schen Engeln  u.  den  Heil.  Lorenzo  u.  Brizio 
(Saal  2,  48).  Das  Fresko  der  Nunziateltai  fal 
FoUgno^  daa  ihm^  Crowe-Catrakaaelle  tn- 
achreiben,  gehSrt  einem  unbekannten  Mcialer 
oberitalienischer  Schulung.  Crowe-Cavalca- 
selle  schreiben  ihm  ferner  eine  angeblich  bez. 
Madonna  zwischen  den  Heil.  Antonius  mid 
Johannes  d.  Täufer  in  S.  Maria  d'Arone  zu. 

Guardabasii,  Indice-Guida  dei  Monum. 
ddP  Umbria.  —  G.  AnKelini-Rota,  Spo- 
MO  e  Dintomi,  1905,  S9  u.  ff.  —  Crowe-Ca* 
valcaselle,  Ital.  Mal.,  Deutsche  Ausg.,  IV 
342,  350;  Engl.  Auag.  (Edw  Hutton),  II  341. 
III  321  f.  —  Mothes,  Baukat  des  Mittelalt  in 
lulien.  tfalttr  Bomb*. 

Campia,  Robert  Der  Name  dieaea  18?ft 
geb.  Malera  eracheint  m  Urkonden  dw  Sindt 
Toomi  swiadicn  1406  and  144i  Er  t  ■« 


473 


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£6.  4.  1444.  Verschiedene  Dekorationsarbei- 
tcn,  TOD  deneo  keine  Spur  eFhalten  ist,  wer- 
dn  dam  Mditer  von  der  Stadtverwaltung 
anvertraut.  ItfS  tmd  1488  worde  er  wegen 
unordentlichen  Lebenswandels  in  Strafe  ge- 
nommen. Seine  Gattin  hiefi  Ysabelle  de  Sto^ 
qusin  (Stoquem).  —  Daa  kunatgesdiichtlicbe 
Lttcnaai;  daa  an  dieaen  Namen  knäpf^ 
berobt  d^raof,  daB  Roger  van  der  Weydcn 
seine  Lehrzeit  in  der  Werkstatt  Pobert  Cam- 
pina durchgemacht  zu  haben  scheint  Wenig- 
atens bezieht  man  auf  den  berühmten  Brüsse- 
ler Makr  lotoeode  Eintragung:  Rogekt  de  te 
Paatme«  nattf  de  Touiuajr,  oommencba  aon 
appresure,  Ic  cinquiesme  jour  de  mars  l'an 
mil  CCCC  vinqt-six  et  fut  aon  maistre  Ro- 
bert Campin,  pdatrc^  kquel  Rogd' t  parfaict 
aon  appresure  deuement  avec  son  dict  maistre. 

Auch  Jacques  Daret,  der  den  Urkunden 
nach  ein  bedeutender  Maler  gewesen  zu  sein 
achein^  war  bei  Canmin  titig,  vom  6.  Mira 
1488  an  (wjaqudotte  Darel*).  Er  wurde  am 
18.  Oktober  1432  Freimeister  zu  Toumai.  — 
Man  hat  die  Hypothese  aufgestellt,  Jacques 
Daret,  der  Mitschüler  Rogers  bei  Campin, 
wire  idcntiacb  mit  dem  Meister  von  F14midk 
(^lanter  dca  M^rode^Aftara).  So  Geoigea  H. 
de  Loo  (Hulin)  im  Catalogue  critique  der 
Brögger  Ausst.  von  1902,  XXXV— XLVII. 
Später  hat  derselbe  Forscher  eine  Schöpfung 
Jaoquca  Darcta  von  1484  ein  Altarwerk  der 
AMd  St  Vaaal;  nacbgewieaea.  Erbahea  von 
diesem  Altarwerkc  sind  eine  Anbetung  der 
Könige,  eine  Heimsuchung  im  Kaiser-Fried- 
rich-Museum  zu  Berlin,  sowie  eine  Beschnei- 
düng  in  der  Sammlung  Halnaiier  (jetat  bei 
den  Herren  Davcen  Brotbera  in  London).  Da 
diese  Tafeln  nicht  vom  Flcmallc-Mcistcr  aus- 
geführt sind,  wohl  aber  von  einem  Maler, 
der  vom  Flimalle-Meister  abhängig  erscheint, 
bat  Hulin  oonmebr  die  Hjpotbeae  vor- 
getragen, Robert  Craipm  wire  der  PI6nalle- 
Meister  (vgl.  Burlington  Magazine  1009, 
Juli).  —  Abgesehen  von  dieser  Vermutung, 
hat  Otto  Seeck  den  Versuch  gemacht, 
eine  Beweinung  Cbriati  im  Berliner  Kaiacr 
P^iedrich-Muaeum  Robert  Campin  mauacbrei- 
ben.  Das  Büd  ist  in  der  Komposition  Roger 
nahe  und  nach  der  Ansicht  Seecks  zu  alter- 
tSroliel^  na  cbem  Nadifblger  des  Brüsseler 
Mciatara  gegeben  «erden  au  können  (Ztacbr. 
f.  Wfd.  Kat  N.  F.  XVIII 197  ff.). 

Pincbart,  Roger  de  le  Patture  (Bull,  des 
commisi.  rojr.  d'art  et  d'archeolügie,  1867  p.  499. 
-  De  la  Crange  et  Cloquet,  Etudes  sur 
l'art  ä  Tournai  et  sur  les  anciens  artistes  de  cette 
ville.  II.  Partie  (memoires  de  la  80ci^t6  faistorique 
et  littiraire  de  Tournai,  ISSS,  t.  XXI  p.  121  f.. 
220  f.).  —  Maurice  H  o  u  t  .i  r  t.  Jacques  Da- 
ret. 1907.  —  A.  J.  Wautcrs,  I.ccolc  de  Tour- 
nai, extrait  de  la  Revue  4e  BclKi<|uc  (Bruxelles, 
Weissenbruch,  1908).  Max  J.  Friedländtr. 

Cawpini,  L  u  i  g  i,  Maler,  geb.  1817  in  Mon- 
teebian»  (Piemont),  f  Breacia,  wo  er 


als  Schlachtenmaler  (3»ttagiia  di  S.  Mar- 
tino"  und  „Episodio  della  battaglia  di  Sc4fe- 
rino")  wie  ala  Lebrer  aeiner  Kunat  (aem 
ScbSler  z.  B.  der  Landadiafler  Franc.  R- 

lippini)  in  ansehnlichem  Rufe  stand.  Seit  1861 
war  er  Mitglied  des  dortigen  Ateneo. 

Ateneo  di  Brescia  1858—61  p.  367  f.  —  lUu- 
strai,  Ital.  ISöo  II  59.  —  L.  Cillari,  Storia 
d.  ArU  contemp  Ital.  (1909)  p.  317.  R. 

Campino,  G  i  o  v.,  a.  Compo,  Giov.  di  FiL 

Caapioaa,  Hans,  iiaLStaehcr,  crwibnl  ala 
Meister  in  den  LiggefCB  der  ABlweipeaar 
LukasgUde  1826/27. 

Rombouts-LeriuB,  Liggeren  I  637. 

Gan^iaa,  Adrien,  Maler.  1<J76  Mitglied 
der  Pariaer  Lokasgilde. 

Rev.  univ.  d.  arts  XIII  332. 

Campion,  Charles  Michel,  Amateur* 
radierer,  Bruder  des  Ch.  Ph.  Campion  de  Ter- 
aan,  geb.  am  88.  9.  1784  in  Maiaeill^  f  ^ 
am  fR.  8. 1781»  atudierte  n.  a.  bei  Joe.  Vemet 
gelegentlich  dessen  Aufenthaltes  in  Mars^jillc. 
Er  war  11  Jaiirc  in  Orleans  ansässig.  Man 
kennt  von  ihm  eine  Reihe  sehr  sorgfältig  und 
zart  gcatochener  Landacbaiten  und  Porträt% 
darunter  daa  rdaende  Blidnia  der  M«  de 
Guillonville,  das  in  2  Versionen  existiert. 

Portalts  et  Biraldi,  Les  grav.  du  18«  s.. 
1880  I  286—73.  H.  V. 

Campion,  F.,  Kupferstecher  und  Kupfer- 
stichverleger in  Paris  während  der  1.  Hälfte 
da  17.  Jahrb.  Le  Blanc  fübrt  89  Blitter 
aeiner  Hand  auf,  darunter  eine  Folge  von 
21  Bl.  mit  Darstellungen  aus  dem  Lehen  des 
hl.  Franciscus  de  Paula  und  eine  Folge  von 
4  BL:  Histoire  de  l'Enfant  prodjgue. 
Le  Btan& Maand  I  677.  H.V. 
Oaaviea,  George  B.»  engl  Maler,  Litbo- 
^'raph  und  Schriftsteller,  geb.  um  1796,  f  am 
1.  4.  1870  in  München.  An  der  Militäraka- 
demie zu  Woolwich  bei  London  eine  Zeitlang 
ala  Zeichenlehrer  tätig,  beacbickte  er  aeit 
1888  bb  au  aeinem  Tode  «He  Auaatellungea 
i^cr  SufTolk  Street  Gallery  zu  London  so- 
wie namentlich  diejenigen  der  New  Water 
Colour  Society  (jetzt  R.  Institution),  die  ihn 
1884  zu  ihrem  Mitglied  ernannt^  mit  aaU- 
reichen  Landadiaften  mid  Geareatndien  in 
Aquarellmalerei,  von  denen  eine  „Weish 
Mountain  Scene"  und  ein  „Boy  with  Rabbits" 
in  daa  Londoner  Victoria  and  Albert-Mo- 
aewa  geengten.  Die  Londoner  Nat  Galknr 
of  Brit.  Art  besitzt  von  Sun  eine  frühe  Stna- 

zcichnang,  betitelt  ..Guards".  \V.  H.  Mason 
in  Bnghton  gab  1840  sechs  Hefte  mit  Stein- 
zcichnungen  C  j  heraus  unter  dem  Titel  „New 
Drawing  Book  of  Sketdiea  from  Brightna 
Beach".  Als  Sdiriftateller  veröffentlichte  C 
das  Jägerbuch  „The  Adventures  of  a  Chamois 
Hunter"  sowie  von  Mönchen  aus,  wo  er  mehr- 
mals jahrelang  analaaig  war  und  schlieSlich 
starb,  im  Londoner  „Art  Jouraal''  Berichte 
über  deutaches  Kunstleben. 
Tbe  Art  Jeinnai  tflO  p.  M4.  —  Redgrav« 


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Campion  —  Campisi 


Dict.  of  Art.  1S78.  —  Grave»,  Dict  of  Alt. 
1895.  —  Kat.  de»  Vict.  and  Alb    Mu«.  1906  «. 

der  Nat.  Gall.  of  Brit.  Art  in  Ix)ndon  1910. 

M.  W.  Brockwell. 

Cunpion,  Howard  T.  S.,  Maler  in  Lon- 
don, beschickte  seit  1876  die  Atnitelhiogen 
der  Suffolk  Street-  und  Grosvenor-Galleriea 
sowie  1880 — 83  auch  diejenigen  der  R.  Aca- 
demy  mit  Landadnllen  wie  „Holidajr  in 
•weet  ioeadows",  ->  NTwilight  —  Baseea- 
rjirfnfci*  etc. 

GrATea»  Dict.  ol  Afiiata  UN;  S.  And. 
IMS.  JL 

Campion  (Le  Campion),  J.  A.  „et  son 
frire"  (?),  Kupferstecher  und  Verleger  des 
18.  Jahrh.  in  Paria.  Sie  gaben  unter  dem 
Titel  „Ineorrigibtea  «»  Falai»-£giaiti''  «ioe 
Folge  klctner  reisender  Anakhlen  von  Paris 
heraus,  die  von  ihnen  selbst,  Roger,  Laurent 
Guyot  u.  Mlle  Guyot  gestochen  waren,  ferner 
Karikaturen  etc.  Das  von  ihnen  verlegte 
Blatt  L.  GtQOta  Jjt  Verrou"  (nach  FragO- 
aard)  trägt  das  AÜiagramm  „NoipmaccT. 

Portalis-Biraldi»  Lea  Gmr.  da  U.  a. 
I  174,  ni  740. 

Campion  d«  Tersan,  Charles  Philippe, 
Amateurradierer,  Kupferstecher,  Zeiclmer, 
ArcMologe  und  KiuieHafflinlfft  AbM  von 
Tersan,  jüngerer  Bruder  des  Charles  Michel 
C.  geb.  in  Marseille  1736,  f  am  11.  5  1819. 
Er  stach  hauptsächlich  Porträts,  darunter 
8  BUdnisse  Mooteaquieast  des  Geometers  Clai- 
rant  (nach  Oi.  Nie.  Codnn),  dca  Kardfaiala 
Rohan-Gueniene  (n.  Cochin) ;  ferner  Vignet- 
ten, Buchillustrationen  sowie  einige  Land- 
schaften, unter  letzteren  Ansichten  von  Blois 
und  Cannes.  Sein  gest  Oeuvre  ist  in  151  Bk 
▼on  Olivier  de  Crinnaif  smanuncngeitellt 
worden  (Marseille  1878).  Er  signierte  mit 
seinen  Initialen  C  C  sc.  oder  C  P  C  de  T  oder 
auch  Tema.  —  Das  Mus.  in  Orl^s  bewahrt 
von  ihm  eine  graeicbncte  Anticht  dea  Schk»- 
M»  Le  Plessia-SaiBtFP^ 

Le  Blaa^  llaaud  I  67W7  (AaftiUww  von 
fS  Bl..  aber  s.  T.  Verwechsdttng  mit  Arbeiten 
dcaClu  UichdC).  —  Portaliaet  B«raldi. 
Las  grav.  dti  18*  •..  1880,  I  87374.  —  Nagler. 
Maoogr.  I  No  tS87:  II  No  552  u.  723.  —  II i- 
fut,  Dict.  d.  ▼entes  d'art,  II  (1002).  —  Inv. 
gin.  d.  rieh,  d'art,  prov.,  mon.  civ.  I  144.     H.  V. 

Campione  (Campian,  Campion,  Campigli- 
one),  Johann  de,  italienischer  Steinmetz 
und  Architekt,  gebürtig  aus  Campione  bd 
Lugano,  tätig  in  Prag  und  Böhmen  um  1687 
bis  1563.  Im  Jalirf  1537  kam  er  mit  den 
cum  Bau  des  Lustschlosses  Belvedere  berufe- 
nen italienisdien  Werkleuten  nach  Prag  und 
war  von  da  ab  ständig  in  kaiserlichen  Dien- 
sten an  diesem  u.  andern  kaiserlichen  Bauten 
tätig.  So  arbeitete  er  1657  am  Oberstock- 
Werke,  1669  am  MarmorfuBbodenbelag  des 
Belvedere.  1666  reichte  er  einen  Konkurrenz- 
entwurf für  den  Orgelchor  im  Dom,  1659 
einen  andern  für  die  Landrechtstube  im 
Sddoiie  ein  (Ictsterer  crlalteB  and  im  Jalnh. 


dea  Allcrh.  Kaiaerh.  publiziert),  nnterlsg  aber 
bddeanl  g^eafiber  Bonifaz  Wohnuet  la 

diesen  Jahren  war  er  abwechselnd  in  Prag 
und  (unter  Gio.  Batt.  Austalis)  am  Baue  des 
kaiserlichen  Schlosses  in  Podiebrad  in  Böh- 
men bcachi^  (1668—1682  in  den  Akttt 
geaaanO.  IBtt  tieCen  wir'  ihn  noch  brim 
Belvederehause  an.  Wann  er  gestorben  ist, 
ist  ttobekanqit;  nach  1563  verschwindet  er 
aus  den  Akten. 

RegeaU^  im  Jahrb.  d.  kunsthitt.  Samml.  des 
Allerh.  Kaiserh.,  V.  X,  XII  (s.  die  Registerl).  — 
Mi  dl  in  den  Mittlgn  d.  k.  Ic  Centr.-Comm., 
N.  F.  XXI  (1895)  192.  —  Winter,  ftetiM- 
sinictvo  a  iivnosti  XVI.  viku  ▼  Cechich  1526 — 
1620  (Handw.  u.  Gew.  im  16.  Jahrh.  in  Böhmen 
1526—1620)  (Prag  1909),  p.  67,  100.  —  O.  Pol- 
lak  im  Jahrb.  d.  kunsthiit  Samml.  des  Allerh. 
Kaiserh.,  XXIX  (1910)  III,  113.    0/*ar  Pollak. 

Caapiooe,  Johann  Bapt,  s.  Busn. 

Campione,  Isidore  da,  s.  BioMcki. 

Campione,  S.,  Maler,  stellte  in  d.  Londoner 
Royal  .^cadcmy  und  in  d.  British  Institution 
1881 — 88  eine  Anzahl  Jagd-  u.  Fischerszenen 

Gravei.  Roy.  Acad.  I  (1905)  u.  British 
Instit  (1908).  B. 

Campione,  Zacharias^  ital.  Steinmets, 
wohl  gebürtig  aus  Campione  bei  Lugano, 
tätig  um  1820  in  Prag.  Im  Jahre  1021  er- 
wirbt er  das  Prager  Bürgerrecht.  Er  war 
beim  Bau  des  Palais  WaMstein  in  Prag  titig. 

Winter,  fiemeslntctvo  a  Üvnosti  XVI.  viku 

Cecliäch  (Haodw.  u.  Gew.  in  Böhmen  im  l6. 
Jahsh.),  Prag  19M  9.  «6.  Oster 

Campione,  s.  aodi  damit  verbundene  Vor- 
namtn. 

Campia,  Benignus  (auch  Ptnmu  gen.), 
Maier  in  Köfai,  1666  in  dem  Bruderschafta» 
regiaiar  van  S.  Adiatnia  eingetragen,  1607  a. 
1878  Boch  erwlhat.  —  In  einem  im  ArdiiT 

zu  Borbeck  (Rheinl.)  befindlichen  Rechnungs- 
buch über  die  von  Hans  Hurst  beschäftigten 
Künstler  wird  ein  Bildhauer  „Benignus  Com- 
Ptu  v«a  CöUen"  erwähnt  (1667),  watodbtia- 
lidi  in  dieaer  mit  obigem  idcatiaeli; 

J.  J.  Merlo,  fCain.  Kader.  Ausg.  1805.  — 
Kitdenkm.  d.  Rheinprov.  ITT  (l99A)  125.  B. 

Campis  (od.  Catnpos},  N  i  c  o  1 4 s  de,  Herold 
und  Wappenmaler  itaL  Abkunft  16(X)  u.  1601 
in  Valladiolid  in  Diensten  des  Hofes. 

If  arti  y  Monsö,  Estud.  bist  aitist,  pasaim. 

Ii.  V.  B. 

Campiai,  Luciano,  Bildhauer,  geb.  1860 
in  Syrakus,  Schüler  von  Giov.  Gagliardt  and 
Ant.  AUegretti  in  Rom,  wo  er  sich  nament- 
lich mit  seinen  Campe  Verano-Grabmälem 
f&r  Luciano  Manare  (1886)  und  Goffredft 
Mamei;  HSOl,  auf  dem  Sterbelager  darge- 
stellt, zu  1  uitcn  Leier  und  Schwert,  zu  Häup- 
tcn  die  rom.  Wölfin)  einen  Namen  machte. 

Für  den  Campoaaoto  zu  Syrakus  achuf  er 
1881  'du  Gftbautl  dca  Seaaton  Greeo-Ca*> 

sia  In  der  römischen  Kunstausstellung  war 
er  18ti3  mit  einer  monumentalen  Garibaldi- 
Bfiste  and  mit  der  dardi  dae  Madailia  aa»> 


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gezeichaeten  Genregruppe  „Prime  siltabe", 
1906  mit  einer  „Pastorelte  coa  peoore"  ver- 
Sdt  1906  ist  er  in  BoMoo  in  Nord- 
assässig. 

Italia  Artirtic*  1886  p.  113.  —  Arch.  Stor. 
d.  Arte  1891  p.  344.  —  K«tchron.  1891  p.  585.  — 
La  Tribuna  lUustr  1891  p.  217.  —  Natur»  ed 
Arte  1892—93  II  112.  -  L.  Cillari,  Storia  d. 
Arte  contexnp.  ital.  (190d)  p  70.       L.  C4ttar<. 

CampitOi^  8.  CampidogUo. 

CmfÜ,  s.  damit  whimdcoe  Vomamtm. 

Camplins,  James,  engl.  Architekt,  stellte 
1770—74  in  der  Society  of  Artist»,  London, 
eine  Anzahl  Entwttrfe  für  öffentliche  Bauten 
(Böcae  in  DubM  u.  •.),  Kirdicn  od  Frivat- 


GTAvca.  The  Soc  «f  Artbto  dc^ 

IMT.  B. 

Camplo,  s  damit  verbundene  Vornamen. 
Caanpob  Andresdel,  Bildliauer  in  Sevilla 
mn  1607. 

G  e  8 1 0  •  o,  Artif.  Serfll.  I  219.  M.  v.  B. 

Campo,  Angelo,  ital.  Maler,  geb.  am  3. 
1.  1735  zu  Verona,  t  1826  ebenda,  Schüler  des 
Prunati,  erlangte  in  Verona  bald  Ruf  und 
«wde  1786  warn  Dirddor  der  Akademie  Cig- 
naroli  ernannt.  Campo  hatte  viele  Schüler 
und  war  bis  an  seinen  Tod  arbeitsam. 
Er  malte  in  Verona  in  Casa  Beniiii,  in 
Casa  Maffei,  in  der  Kirdie  S.  Pietro  Incar- 
nario  (die  SddösidttberBabe  an  Petrus),  in 
der  Umgebung  von  Verona  in  der  Villa  Pulli 
al  Chievo,  in  der  Kirche  von  Cavalcaselle 
(S.  Maddalena),  im  Palazzo  Canossa  in  Grez- 
zano,  femer  in  Beiluno  in  der  Kirdie  S.  Nic- 
ooi5  da  BuL 

Zani.  Bk.  met  •>  Clem.  VmaattL  Fraw 
•  sosria  loedite.  1BS6.  —  A.  Itarakl,  Ket 
«de  «Ucee  di  Ckvakaadle  1840.  —  C  B«r* 
nateont.  Pitt  Yen».  18M,  I  IM;  U  1«6. 
834.  —  D.  Zannaodrcia,  Vit«  dd  ^tt 
tctilt  ed  arch.  1881  p.  478.  —  L.  Simeon i, 
Guida  di  Verona  1909  p.  380,  392.  —  C.  Bei- 
▼  iglieri,  Cbiete  di  Verona  p.  226.  —  P. 
Sgttlmero«  PoatiUc  allo  Zanoandida  (Mm.). 

Bm  T«a. 

Campo,  Diego  dci  Glasmaler  in  Valla- 
dolid,  von  Philipp  III.  am  1.  10.  1602  zum 
Hofmaler  ernannt 

C«ao  Bermudei,  Dioe.  I  806.  M,v.B, 

Campow  Federico  del,  audunerikan. 
Maler,  geh  in  Lima  (Peru),  ausgebildet  in 
Paris,  bereiste  Italien  und  beschickte  u.  a.  den 
Pariser  Salon  1880  und  die  Madrider  Kunst- 
ausstellung 1881  mit  venezianischen  Veduten. 
Die  Gfolheraogt.  Kunsthalte  zu  Kartorulie  be- 
sitzt von  ihm  ein  1889  datiertes  öltrcmälde, 
darstellend  die  Marina  Grande  von  Capri. 

C  Frontaura  y  M.  Ottorio,  Diccion. 
Biograf.  de  EKrit  j  Artistas  (1890)  I  510.  — 
Kat.  der  Gnolh.  Kslhalk  an  Karliruhe  1910 
p.  167.  M.  Utrillo. 

Campow  Giovanni  di  Filippo  del 
(/m»  Duehomp  od.  Jm»  Atotf),  Maler,  geb. 
un  1600  in  Cambra^  Sdiaier  des  Abraham 
Janiaem  in  Antwerpen,  Mkfete  sieb  apSter  in 


Rc»n  nach  den  Werken  des  Caravaggio.  In 
Rom  ist  er  1686— €8  nachweisbar  tmd  «robote 
suaammen  mit  f  ieter  van  I^er,  d«r  mm 
Sdifiler  gewesen  aein  aOR,  ta  der  via  liär> 

gutta.  Auch  Alexander  van  Wclinkshofen 
und  Gerhard  van  Kriclt  sollen  bei  ihm  gear- 
beitet haben.  C.  war  in  Rom  öfters  an  den 
Streitigkeiten  der  dortigen  niedertindiscben 
Ktattler  beteiligt.  Später  zog  er  nach  Spa- 
nien, wo  er  für  Philipp  IV.  arbeitete.  Im 
Kunsthandel  kommen  häufig  Bilder  mit  Sol- 
datenszenen vor,  die  die  Bezeichnung  „del 
CaQpo*  tragM.  —  Bermudez  (DKcionario) 
Termutete^  daB  C  Italiener  von  Geburt  ge- 
wesen sei  und  als  Kind  nach  Antwerpen  zur 
Ausbildung  gekommen  sei,  doch  beruht  das 
wohl  auf  einer  Verwechslung  von 
mit  Camerino.  C.  wird  in  den 
als  „fornmingo"  bezeichnet 

Sandrart.  Teutsche  Akademie  p.  31!?.  — 
Kramm,  De  Levens  en  Werken.  —  Obreen» 
Arek.  III.  —  Bertolotti,  Art  franc.  in  Rom*, 
ICantum  1886  u.  Art.  belgi  ed  olandesi.  Florena 
1880.  —  Oud-HoUaad  XII  (1894).  -  A.  R  icci, 
McB.  <L  arti  n.  Marca  d'Ancona,  1834.  —  A.  v. 
Wnrabacb,  Niederl.  Kstleriex.  u.  Nachtr.  - 
Kat  d.  Berliner  Akademieaostt.  1810  (Gin- 
stiniani-Samml.).  —  Mittig  von  Fr   N'Dack,  B. 

Campo,  Giovanni  dt  Jacopo  dal, 
(Soldschmied,  lieferte  zwischen  1612  und  1615 
eine  atattltdw  Anzahl  von  Arbeiten  für  die 
Domtnkristd  in  Pisa:  Vortragskreuze,  ver- 
goldete und  silberne  Kelche,  Kupferbecko^ 
Emaillen  usw.  Genaue  Aufzählung,  nebst  do- 
kum.  Belegen  bei  Tanfam-Ctntofanii,  NotiBe 
d'artisti  Pisani.  Pisa  1897  p.  252  ff.  B. 

Campo,  Josijoaquimde,  p(jrtug  Holz- 
bildhauer, lebte  am  Ende  des  18.  Jahrh. 

Racsyntki,  Oict  p.  36w  A.  Häuft. 

Campe,  Juan  del,  Giaamaler  in  Granadi. 
der  die  zehn  oberen  Gemälde  der  Fensterreibe 
des  Altarhauses  der  ICathedrale  in  Granada 
nach  Zeichnungen  des  DiCgO  4»  Sikx  (MBO 
bis  1568)  anafnhrte 

Justi,  Maeall.  I  880.  M.9.B, 

Campo,  Juan  de,  span.  Maler,  geb.  in  Ita 
1680.  Schüler  des  Francisco  Coniontes  in  To- 
leda  1867  nahm  ihn  der  Biadiof  von  Co- 
mfyagna  mit  nach  Südamerilca. 

Cean  Bermudez,  DIoe.  I  m.     Jf.  «s,  0. 

Campo,  Juan  del,  Bildhauer  in  Granada. 
Nach  dem  1Ö&2  erfolgten  Tode  des  Niccolö 
da  Ceite  bat  er  den  oberen  Teil  des  Süd* 
portals  am  Palast  Carla  V.  aof  der  Athambra 
vollendet. 

Justi,  Misccll.  I  838.  M.  v.  B. 

Campow  Maria,  BiMLiuer,  hat  laut  In- 
sdtrift  vom  68.  4.  1166  dao  Portal  von  S. 

Maria  Nova  in  CelHno  Attanasio  gearbeitet. 
(Rivista  Abruzzese,  1909,  fasc.  VII— VIII. 
p.  898.) 

Campo,  Pedro  de,  Bildhauer  io  SeviBi^ 
1518  und  1662  nachgewiesen. 
Geatoa«.  AfHl  UI  ]tt--68;         IT.  «.  A 


476 


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Campo  —  Campora 


C«av%  Pedro  dc^  ipan.  Bwiindster,  der 
Vm  ndt  yiiinMidMiia  udra  aber  du 
Weiterbau  der  CipiU»  ml  der  KaOedrate  'm 
Sevilla  b«rict. 

Llagano  j  Anlrol«,  Molic  II  IM. 

ir.  V.  B. 

Camp«,  Sperindio  di  Giovanni  da. 
icrrares.  1484  nm  «rateiuaal  erwähnt 

Cempori  (Pittori  d.  Beicui  ad  eee.  XV  p.  60) 

nennt  als  seine  Arbeiten  Fresken  im  Pa- 
lazzo  ducale,  u.  a.  einen  Fries  in  d.  Loggia,  eine 
Madonna  für  das  Ufficio  deUe  Gabelle  (1489) 
and  2  Bädaisse  des  Herzoge,  die  übet  dk 
TSrea  d.  Barco  gehängt  warden.  C.  wird 
1600  zum  letztenmal  erwähnt. 

C  i  1 1  a  d  e  1 1  a,  Doc.  cd  illuttr,  Ferr.,  Ferrara 
IflftH  u    ::-rs,  Notli-  rel,  a  Ferrara  186«.  B. 

Campo  AgutOf  Francisco  de,  span.  Ar- 
chitfdct;  OberiMMuneieter  der  Kathedrale  yon 

Segovia,  t  12.  9.  1660. 

Llag;uno  y  Amirola,  Notic.  IV  55. 

M.  V.  B. 

Campo  Kedondo,  D  i  c  g  o,  Glockengießer  in 
Sevilla,  der  1644  di«  FMdaiMe  fir  die 
Kathedrale  goB. 

Geeteee,  Aclif.  Serill.  IM.  Jl. «.  B. 

Campo  Sedoado,  Jos^  de,  «ipan  ArcbiteVt 
in  Madrid,  der  1688  einen  Kataialk  iur  die 
Exequien  dar  KftaigiB  Maria  Loiaa  da  Borinii 
entwarf. 

Llagvao  f  Amirola,  Ketie^  IV  104. 

JT.  V.  B. 

Gaafa^    atidi  damit  verb.  ^enMMM  und 

Campi. 

CaapoUzge^  Pedro  de,  Maler  und  Kup- 
ferstecher aas  Antwerpen,  in  Sevilla  tätig, 
Schüler  Herreraa  d.  A.  1600  beteiligte  er  akb 
aa  dar  Aloideime,  £e  famst  K&naUer  tn  der 
dorrigeo  Börse  begründet  hatten.  Seine  Stiche 
stellen  Landschaften  vor,  sind  mit  dem  Grab- 
stichel gearbeitet  und  mit  Zuhilfenahme  der 
Radierung  beendet  £r  encheint  1666  o.  1680 
in  Akten. 

Cean  Bermuder.,  Dirc.  I  206.  —  Vift  ax  a, 
Adic.  II  9.^—96.  —  G  c  s  t  o  5  o,  Artif.  Sevill.  II 

2:   Ii:  41 1_  M.  V.  B. 

Campolaxfo,  Pedro  de,  Sohn  des  Vori- 
gen, Maler  in  Sevilla  am  171S. 

Gestose,  Artif.  Sevtll.  II  21  hl.  v.  B. 

Campolo,  A  n  t..  s.  Antonio  de  Campuk). 

Campdio,  Placido,  Maler,  Kupferstecher 
und  Architekt,  geb.  in  Messina  1698,  f  1748; 
nachdem  er  anfangs  unter  den  Filocamo  in 
seiner  Vaterstadt  studiert  hatte,  kam  er  nach 
Rom  in  die  Werkstatt  des  Conca.  1782  siegte 
C>  in  einem  Wctfbcwcilv  der  rikn.  Akademie ; 
später  wurde  er  Geistlicher.  1786  wurde  C. 
vom  Senat  in  Messina  mit  der  Ausführung 
von  Malereien  in  der  städtischen  Galerie  be- 
traot  imd  1788  arbettele  er  in  S.  Angelo  de' 
Koaai  (Starz  der  IMmonen;  nacii  nldidainge- 
leskem  Muster).  Auch  in  der  Kapelle  d. 
Monte  di  Pieti  hat  C.  Fresken  ausgeführt. 
Ein  Ölbild  —  Madeona  ddla  lattan  —  nm 


C  befand  aidi  in  der  Cliieaa  aotto  ü  dnooio. 
Er  war  aadi  ala  Knpferatedier  tit%,  ao  Im 

er  die  letztgenannte  Madonna  gest  Rombi 
stach  nach  ihm  einen  S.  Paolo  (1788).  C 
lieferte  auch  die  Zeichnang  für  daa  Titdblatt 
für  die  „Storia  d.  Ardiiconlratemita  d.  Az- 
BorT.  Der  Entwarf  for  den  Treppenaufgang 
der  Kirche  d.  Monte  di  Piet4  d.  Aanri 
stammt  ebenfalls  von  C. 

Grosso-Cacopardo,  Mem.  d.  pitt.  Mes- 
■in.  1821  p.  225  f.  —  Dert.,  Guida  p.  Messina 
1826.  —  Vita  d'arte  IV  77  (Abb.  d.  Treppenauf- 
gangs  d.  Monte  di  Picti).  —  Not.  v.  £.  Haaceri 

Camp«l«Qfo,  I  mpu,  itaL  Maler,  Sdmler  des 
Giovanni  Bellini.  Ein  von  ihm  Imp.  Campo- 
longo  ffc.  sign.  Bild,  die  Halbfigur  der  das 
Kind  anbetenden  Madonna  mit  Ausblick  in 
eine  hübsche  Landschaft,  gelangte  mit  dem 
Legat  Marenzi  in  die  Galerie  der  Aocadenia 
Carrara  in  Bergamo  (No  64). 

Frixaoni,  Le  Gallerie  dell'  Acc  Carrara  in 
Bcfiaao,  B«|hm»  UOV  9.      Abb.  p.  12«. 

Walter  Bombe. 

Campoaeachi,  Angelo  Maria,  Maler. 
Firmiert  ein  Leinwandbild  in  S.  Antonio  zu 
Par%  U.  Antonius  in  der  Wüste:  Angelna 
Maria  Camponeshis  fecit  Rodie  1790. 

Gaardabaati,  Guida  dei  monumenti  deü' 
Ufflbria.  Perugia  1872  p.  ."^61.       Walter  Bombe. 

Campoca,  Francesco,  ital.  Maler,  geb. 
zu  Rivarola  (Pokevera,  Ligurien)  am  160^ 
t  sn  Genua  1768;  Schüler  Palmiaria  md  Do* 
mcnioo  Parodis  in  Genna.  Nadidem  C.  adne 

erste  Lehrzeit  vollendet  tmd  schon  selbständig 
einige  Bilder  gemalt  hatte  (Fresko  im  Phi- 
lippinerkloster in  der  Strada  Balbi,  Fresko 
der  Face  im  Palazzo  P.  M.  GiustinianosK 
zog  er  naeb  Neapel,  um  bei  SoKmena  m  Icr^ 
ncn,  dem  er  in  der  Malweise  sehr  nahe  ge- 
kommen sein  soll.  Nach  einem  Aufenthalt 
von  einigen  Jahren  in  Genua  kehrte  er  wie- 
der nach  Neapel  zurück,  ging  aber  dann  nach 
Rom,  wo  er  ein  Bild  für  San  Lorenzo  in  Pis- 
cibus  (S.  Giuseppe  Calasan/io.  die  Messe  le- 
send) malte.  Endlich  aber  kehrte  C.  wieder 
in  seine  Vaterstadt  zurikk,  wo  er  eine  reiche 
Tätigkeit  entfaltete  und  nach  Ratti  folgende 
Werke  ausführte:  (Thristus  und  Petrus  in 
Santa  Maria  delle  Grazie;  Ankunft  der  Asche 
Johannes  des  Täufers  in  Genua,  San  Giovanni 
Battista  in  Sestri;  die  Decke  eines  Zimmers 
im  Palazzo  Leopoldo  Dorlas;  Madonna  mit 
Hl.  Nicolaus  und  Erasmus  für  Santi  Kiccolo 
ed  Erasmo  in  Voltri;  eine  Madonna  mit  Hei- 
ligen und  die  Decke  im  Oratorium  San  Mar- 
tine in  San  Pier  d'Arena;  St.  Sebastian  in 
S  .Apostino;  Ruhe  auf  der  Flucht  nach  .'Egyp- 
ten, m  der  Sakristei  von  S.  Francesco  d'Al- 
baro;  die  Heiligen  Cribpin  Crispinian  und 
Isidoro  Agricoltore  in  der  Pfarrkirche  von 
Roioto;  HeÜ.  Michael  and  Franz  Ton  Salea 
in  SS.  Gesü  e  ^faria  funri  porta  S.  Tommaso; 
Vermählung  Maria  in  Santa  Maria  degli  An- 
gdii  Johannca  der  'Nuler  für  den  Dom  in 


477 


CBHipoHi  ~  CrnHpofcii 


Sarzana;  der  hl.  Sebastian  und  der  hl.  Bene- 
dikt tm  Bencdiktinerkloster  zu  Polccvera. 

Soprani-Ratti,  Vite  de'  pitt,  tcult.  etc. 
genoveai  (1769)  II  284—288  (mit  BUdnia).  — 
Damia.  di  Gcnova,  184«  III  134,  197.    Z.  v.  M. 

Ctmgma,  Mttteo  di  GiroUrno^  ftd. 
Maler,  urkundlich  erwUmt  1648. 

Alizeri,  Not  dei  Prof.  di  di».  1870-M  III 
418,  529.  Z.  V.  M. 

CampoiAale,  Gcrolamo  uikI  Simone, 
Maler  in  Ron,  swtodieii  IflSB  md  ION  |wch> 
weisbar. 

Pfiunb;  V.  S.  Andres  d.  Fr.  Fr.  ffoaek. 

Camporeae  (Camporesi),  röm.  Arcbitekten- 
familic  im  18.  und  19.  Jahrh.  Folgendes  ist 
9k  Stammbaum : 

Pietro  d.  A.  (17aft— 1761) 

Giuseppe  (176ft-16S2)   Giulio  (17S4-1B40) 

Pietro  d^  J.  (1792-18731. 

CampoTBaa,  Giulio,  röm.  Architekt,  geb. 
1754  in  Rom.  f  das.  1. 11. 1840,  Schüler  seines 
Valera  Pietro  tnd  des^FMqaale  Bdli,  seit 
1812  Mitglied  der  Accadcmia  di  San  Luca. 
Er  vollendete  mit  Hilfe  des  Giuseppe  C.  den 
von  seinfoi  Vater  bfgonnfnfn  Ban  dü  Domi 
von  SubtiocK 

M iaslrlai,  AeewL  di  S.  Laca  (Roma  1823) 
p.  iW.  —  Gasparoni  in  Biogr.  derli  Ital.  ill. 
IV  (Vcnexia  1837)  291.  —  Archiv  von  S.  Luca 
a.  nanMcher  von  S.  Andrea  delle  Fratte  (nach 
Iftodga  wo  Dr.  Fr.  NoMlk).         Otkar  Pollak. 

rmpwMS,  Giuseppe,  röm.  Architekt, 
geb.  17W  in  Rom.  t  das.  16.  8.  1822.  SdiBkr 
des  Pasqnale  Belli  und  seines  Vaters  Pietro. 
Er  erbaute  die  Kirche  in  Genzano  und  in 
Carbognano  und  vollendete  mit  seinem  Bru- 
der Giulio  den  vom  Vater  Pietro  begonnenen 
Bau  des  Doms  von  Subiaco.  Ihm  wurde  die 
Direktion  der  Brücken  und  Straßen  in  der 
rjtmiscben  Campagna,  sowie  (am  Anfang  des 
Ii.  Jalifii.)  LdtoDg  der  Aasgrabangen  auf 
den  Forum  Romanum  und  dem  Trajans- 
fonim  übertragen.  1786  wiirdc  er  zum  vati- 
kanischen Architekten  ernannt  und  widmete 
ikh  als  aokher  bauptsiddich  dem  Bau  des 
vtifceniechcn  Statuaunot.:  von  ihn  stammt 
dort  das  Atrium,  die  Sala  deih  Biga,  die 
Eingänge  zur  Galleria  de'  candelabri  u.  degli 
anbnali,  sowie  das  ägyptisierende  Eingangstor 
an  der  Sah  RoUmda»  in  der  er  auch  die 
riesige  Porphyrschale  aofatdltt.  AI»  er  snr 
Zeit  der  römischen  Republik  sein  Amt  ver- 
lor, schuf  er  eine  Reihe  antikisierender  Ent- 
«Ärfi^  die  er  selbst  in  Aquatinta  itzte  und 
herausgab.  Von  ihm  rührt  «ueh  die  Aus- 
schmückung des  zweiten  StodrweriEs  der  spa- 
nischen Botschaft,  dfT  Tnnenumbau  der  Kir- 
che, sowie  der  Klosterhof  von  S.  Maria  in 
Monserrato  und  endlich  die  Ausgestaltung 
des  groBen  Saales  im  Senatorenpalast  her.  Er 
war  seit  1796  Mitglied  der  Accademia  di  San 


Mlssirini.  Accad.  di  S.  Luca  (Roma  1823) 
pH  4M.  —  Gaaparoni  in  Biogr.  deg^i  ItaL  itk 


IV  (Venexi«  1837)  291  ff.  —  Nibby,  Ron»  od 
1838  II  61f       C  i  1 1  »  r  i.  Palaxxi  di  Roma,  188. 

—  Cillari,  Stör,  dell'  Arte  contemp.  itaL 
(Roma  IW»)  p.  115.  —  Angeli.  Chie«  di 
Roma  p.  351.  —  Archiv  der  Accad.  di  S.  Lac« 
(naci  Mittlgn  von  Dr.  Fr.  Noack).  Otkar  PoUak. 

Caapoieae,  Pietro  d.  A.,  röm.  Architel^ 
geb.  20.  10.  1786  in  Rom,  f  das.  1781,  adt 
im  Mitglied  der  Aoodenua  di  San  Im 
Er  erbaute  das  CoHegh)  Gernianico  in  dar 
Via  della  Scrofa,  1746  die  Fassade  von  &, 
Maria  in  Aquiro,  um  1779  die  UrsuUne|i> 
kirche  sowie  die  zweite  Ordntmg  der  Glien 
degli  OiiancUL  Mit  Simoactti  aosammen 
bnrte  er  «mter  demeaa  'XlII.  tmd  Pias  VI. 
an  den  Sälen  des  Vatilcanischen  Museune. 
Für  Pius  VI.  war  er  auch  in  Subiaco  tOig, 
wo  er  dett.  Ehrenbogen  errichtete  und  des 
später  vqp  seinen  Söhnen  vollendeten  Dom 
begann.  In  dca  Jahren  1778—76  machte  er 

mit  dem  Maler  Ssvorplli  die  V'urzeirhni.ngen 

zu  den  beiden  ersten  Bänden  des  Stichwerkes 
Loggia  di  Raftdlo  ad  Vaiiauior  (ßam 
tm,  ntp.  1776). 

Ffiaaii.  Kaaarlcs.  II  (ISM)  IfO.  —  Mlssi- 
rini, Accad.  di  S.  Laea  (RoaM  18S3)  4«4.  — 
Nagler,  Kstlcrlc«.  —  Gaaparoni  in  Biagr. 

degli  JS"'Äw22BtJ5«5Lr 

(UM)  966.  -  AagalL  r 

—  Cillari,  Stor.  ddl' 
(Roma  19W).      Pfsnb.  voo 
Mittlgn  von  Dr.  Fr.  Noack).         Oaiar  Altak. 

Campores«,  Pietro  d.  J.,  röm.  Ardii- 
tekt,  Sohn  des  Giulio^  geb.  82.  6.  1798  ia 
Roon.  t  das.  18».  Uolcr  Leo  XII.  (1888-fl9 
war  er  mit  Bosio  zusammen  nater  der  Obcr- 
leitnng  des  Paaqoale  Bdll  am  Neaban  der 
abgebrannten  Basilika  S.  Paolo  fuori  le  mura 
tätig.  1834  resUurierte  er  S.  Vito  e  Modesta 
1837  baute  er  dat  Teatro  Argentina 
1888  crriditcta  tr  ana  den  in  Vci  tcfondeacn 
antÜten  Slalen  den  ,^ortioo  di  Vei*  anf 
Piazza  Colonna  (ehemals  Postpalast).  180  ff* 
baute  er  die  die  Kirche  flankierenden  Fassaden 
des  Ospedale  di  San  Giacomo  degli  Incura- 
bili  am  Corso  Umberto.  Im  Jahre  1860  be- 
gann er  den  nach  semem  Tode  von  Poletti 
und  Vespignani  vollendeten  Bau  von  S.  Tom- 
maso  di  Canterbury  in  via  di  Monserrahx 
Von  ihm  stammt  auch  das  Ospedale  dcgH 
Orfanelli,  sowie  das  mit  einer  interessanten 
konkav  weit  ausgeschwungennn  Fassade  ver- 
sehene Istituto  di  belle  arti  in  Via  Ripetta. 
Er  war  Schüler  und  Mitglied  der  Accadenia 
di  San  Luca. 

Kunstblatt  (v.  Schorn),  1843  p.  303.  —  11 
Buimamti.  XII  (1878)  178:  XIV  (1880)  206, 
407.  —  Arnaud.  L'acadtoie  de  S.  Lac 
(Rone,  1880)  p.  202.  —  Angeli.  Cbiese  di 
Roma,  444.  —  Ciliar i,  Stor.  dell'  arte  con- 
temp. ital.  (Roma  1909)  123.  —  Pfanb.  von  S. 
Ambea  delle  Fiatu  (nach  Mütlin  von  Dr.  Fr. 
Noaek).  Oäkw  PMk. 

Camporesi,  Francesco  (Franz  Iwano- 
witsch),  Architekt,  geb.  1747  in  Bokjgna, 
1 1881  in  Moekau;  Sohn  dea  Giainbattiala  C 


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Camporesi  —  Campot  Guerrero 


Einer  der  Archit,  die  Katbariaa  II.  nach  Rufi- 
lud  berief,  tnt  er  1182  in  den  Dienst  dee 

russischen  Hofs.  1783  wurde  er  nach  Moskau 
kommandiert,  um  den  von  Karl  Blank  1T76 
begonnenen  Bau  des  Katharinenpalais  (jetzt 
Sitz  des  Moskauer  Kadettenkorps)  weiterzu- 
fülircn»  Dieser  Ban  dauerte  Ins  mn  Tode  der 

Zarin  (signierte  und  1794  datierte  Baupläne 
nocJi  vorhanden).  Im  Jahre  1B08  baute 
tr  in  Uoskau  ein  grofies  Panorama.  Wie 
•Hi  dner  cigeabindigen  Bittschrift  Ca  von 
1810  erriclitlidi,  wurde  er  später  mit  keinen 
Hofbauten  mehr  beauftragt,  war  jedoch  zwi- 
schen 1790—1810  einer  der  beliebtesten  Mos- 
kauer Architekten  in  den  Kreisen  des  russ. 
Adel«i  für  wildM  er  .ablreklie  Palaia  und 
LostseliUliser  erbante. '  Weidges  ist  darca  er> 
halten,  so  das  jetzige  Haus  Ltphart  auf  der 
MiaßnitzkistraBe;  auch  dürfte  in  dem  Palais 
des  Landsitzes  Archangelskoje  der  Fürsten 
Jofsqpoff  Vieles  von  C.  herrühren.  Das  im- 
posante Katharinenpalais»  welches  Sber  8*/i 
Millionen  Rubel  gekostet,  und  an  welchem 
außer  Blank  und  Camporesi  auch  Quaren^^hi 
odlgewirkt  hat,  zeigt  die  Ubergangsformen 
vom  Louis  XVI^  raun  Enofiire^tile;  die  spä- 
teren Bauten  Cs  sind  im  strengen  russischen 
Empirestile  gehalten.  —  Auch  als  Radierer  ist 
C  tätig  gewesen.  Rowinsky  ketmt  von  ihm 
S  El.  von  1791  mit  Darst.  MoaloMier  Kirdien 
n.  8  BL  mit  Krcml-Ansicbten. 

Sek  Claapi  Not  dl  Mcdid  sie.  häL  in 
Polonia  etc.  (Lucca  1830)  p.  154.  —  Rowlaa« 
kf,  Hotp.  Caoaifit.  Pyccz.  rpaa.  (1895)  I  4M  i. 
—  Igor-Grabar,  „OsUnkino,  das  Luftschlon 
der  GnfcB  Sdieremetjew"  in  Crapue  rojiu,  Mai- 

Jnni  1910  p.  33- P.  Eltineer. 

Campozcsi,  Giambattista,  Ornament- 
UUner  des  18.  Jahrh.  in  Bologna.  Arbeiten 
¥0ttihmittBok3gna:  in  d.  Corpus  Domioi  Kir- 
die,  Onuunente  der  Kapelle  Aldrovandi-Ma- 
rescotti;  der  Altar  der  Scuole  Pie  (nach 
Zeichnung  Mauro  Tesi's)  u.  die  Stuckatur  des 
Oratorio  in  d.  Madonna  di  Uiranoate.  — 
1788  war  er  noch  am  Leben. 

Pitt,  sooft  etc.  di  Bologna  (1782,  cd.  Lon^). 

Camporesi,  Giovanni,  ital.  Kupferstecher, 
stach  in  Aquatintamanier  nach  Zeichnungen 
Fei.  Gianis  einige  Illustrationen  zu  Conte  di 
Vtril  «Notti  Romane\  Rom  1801  (FüssU. 
Xsffertex.,  8.  Teil,  1806.) 

Campo»,  Bildhauer  in  Sevilla,  wo  er  1554 

mit  Lorenao  de  Vao  die  steinernen  Köoigs- 
tSMCB  am  Bogen  der  Capflb  real  der  Kathe> 

drale  ausführte.  Er  ist  wohl  derselbe  Bild- 
hauer Campos,  der  laut  Gestoso  (Artif.  Sevill. 
I  177)  sdMm  1647  für  diese  Kathedrde  aiw 
beitetei 

Ceaa  Bermudez,  Dicc.  I  S06.      M.  v.  B. 
Campoa,  Maler  in  Sevilla,  wird  als  „Sohn 
des  Campos"  15(30  unter  denen  genannt,  die 
am  Monument  der  Karwoche  arbeiteten. 
Gestoao,  Artif.  Sevill.  II  21.        U.  v.  B. 
Agnatin  de^  Bfldbaner  in  IIa* 


drid,  geb.  1661.  1699  begutachtete  er  die  Tri- 
iimphbugea^  die  Ponpeo  Leoni  fftr  din  Ei^ 
zug  der  Erzhenogin  MafsuctK  von  Oater- 

reich  errichtet 

Marti  f  Kons«»  Bsini.  bist,  artist  280. 

M.  V.  B. 

CSsmpos,  D  i  e  g  o  d  e,  Maler  in  Sevilla.  1588 
bemalte  tmd  vergoldete  er  eine  Statue  der  hL 
Jungfrau  für  die  sUldt  RedmniBikMnnier; 
1694  übernahm  er  im  Verein  mit  Vssoo 
Pereira  und  Juan  de  Saucedo  nicht  nur  die 
Gemälde  für  den  Hochaltar  der  Klosterkircütt 
von  S.  Leandro  auszuführen,  sondern  auch  die 
Statuen  des  Gerteimo  Hemsndez  am  gleichen 
Ort  zu  bemalen.  1806  wurde  er  Aufseher  der 
Maiehnnuflg. 

«estosob  Aitif.  Sevill.  H  U;  III  288. 

Jf .  9.  B. 

Cmpas^  Diego  de.  Maler  in  Scvflla  nm 

1658. 

Gestoso,  Artif.  Sevill.  II  22.  M.  v.  B. 

Campos,  Joac[uin,  Maler,  geb.  in  Va- 
lencia, Schüler  der  dortigen  Academia  de  S. 
Carlos,  die  ihn  am  14.  8. 1778  au  ihrem  Ehren- 
mitglied ernannte  Seit  1790  Direktor  der 
Escuela  de  B  Arles  zu  Murcia,  schuf  er  da- 
selbst eine  Reihe  großer  Gemälde,  von  denen 
noch  vorhanden  sind:  in  der  Kathedrale  eine 
hl.  Famiii«,  in  S.  Juan  de  Dios  ein  Madonnen- 
bild, im  Rathausc  das  Historienbild  „Fer- 
nando VII  y  la  lealtad  murciana"  (datiert 
1812).  Das  Museo  Provincial  zu  Valencia 
besitzt  von  üun  ein  Gemälde  mit  der  Dar« 
siellnag  des  „Gspttitto  para  la  declaraeife  de 
Don  Fernando  de  Antequera". 

Ossorio  jr  Bernard,  Art.  F.sp«fi.  del  S. 
XI.X  (1S83  f.)  p.  123.  —  Alcahali,  Diccion. 
Biogräf.  de  Art.  Valencianos  (1897)  p.  85. 

M.  Utrillo. 

Campot,  Juan  de,  Bildhauer  in  Madrid, 
t  am  10.  2.  1619. 

Viftaza,  Adic.  II  98.  M.  V.  ß. 

Campos,  Miguel,  Bildhauer  in  Valeneia 
im  Anfang  des  17.  Jahrb.,  von  ihm  dn  Cll0r> 
pult  im  CoUegium  Corpus  Christi. 

Videx  a,  Adic.  II  96.  M.V.B. 

Camfua,  Pedro  dc^  swei  oder  adutra 
Maler  in  Sevilla.  1641  fQlirt  dner  dn  BÜd 
der  hl.  Lucia  aus,  154ß,  1550,  1579, 

1576,  1581  erscheinen  ihre  Namen  nochmals. 

Gestoaok  Aztif.  Sedfl.  U.  U;  III  289,  354, 
409.  M.  V.  B. 

Ctaatm,  Salvador,  de^  s^en.  Uder  in 
Sevilla,  1570  und  1689  nachgewiesen. 

G  e  9 1  o  s  o,  Artif.  SeriU.  II  23 ;  III  290. 

M.  tr.  fl. 

Campol  Guerreio,  Gonzalo  de,  Maler  in 
Sevilla,  bemalte  1600  vier  Wagen  zum  Gt- 
braodi  d.  Proolddmamvrocessioo,  war  1606 
AttfKher  der  Mslerinnnng.  Er  nemU  ddi  in 

einer  Eingabe,  die  er  1602  an  den  Magistrat 

richtete,  als  seit  vielen  Jahren  im  Dienst  der 

Stadt  besdAftigt.    1619  lebte  er  n<jch. 

Gestoso»  Artit  Sevill.  U  22;  lU  288. 

Jf.  9. 


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Onnpo«  y  Olno  —  Campriaiii 


Campoi  7  Olmok  J  o  s  6,  Maler,  geb.  in  Va- 
lencia, Schüler  der  dortigen  Escuela  de  B. 
Artcs,  beschickte  die  Valencisner  Konatana- 
•tellang  1872  mit  Landschaft»-  nnd  Genre- 

nnlereien  wie  „La  novicia",  —  „La  pesca", 

—  „El  crepüsculo",  —  Iluvia"  etc.  und 
wurde  in  derselben  Ausstellung  1873  für  ver- 
schiedene wettere  Landschaftsbilder  durch 
eine  Silb.  Medaille  auageieichaet 

Ossorio  y  Bernsrdi  Afti  E*pafi.  del  S. 
XIX  (1883  £.)  p.  123.  U.  Utrillo. 

Cnvotoeto,  Henry,  Maler,  geb.  b  Bel- 
sen, ausgebildet  in  Brüssel,  tätig  ebenda  bis 
1870  sowie  seit  1871  in  London,  f  Anfang 

1910  in  Rabies  Heath  (Red  Hill  bei  London). 
Im  Pariser  Salon  1861  mit  dem  Gemälde 
„Hcureux  äge"  vertreten  (angekauft  für  die 
Salon-Lotterie),  beschickte  er  1867  die  Pari- 
ser WelUusstellung,  1871—74  die  Londoner 
R.  Academy  und  1878  die  dortige  Suffolk 
Street  Gallery  sowie  1880  die  Berliner  Aka- 
demie-Ausstellung mit  (jenrebildem  wie  „The 
Belgtan  Fisherman's  Family"  (1871)  und  na- 
mentlich mit  anmutigen  Kinderszenen  wie 
„The  Spring  of  Life"  und  ,,The  Dead  Lamb" 
(1871 — 72  in  Kupferstichen  von  J.  C  Armi- 
tage  und  T.  Brown  im  ,^rt  Joanwl"  ver- 
öffentlicht) Die  Galeri''  7ii  Leeds  besitzt  von 
ihm  das  Gemälde  „Italian  l-isher  CThildren". 

—  Seine  Tochter  Octavic  C.  war  1871—74  in 
den  Ausstellungen  der  Loodoner  R.  Aademy 
mit  efauga  FMrits  nrnl  Genraitndien  rtr- 
tretcn. 

Ga«.  d.  B.-Art«  X  1860  p.  320.  —  The  Art 
Journal  1871  p.  80;  1872  p  \M.  —  GravCI, 
biet,  of  Art.  1895  ;  R.  Acad.  1905. 

^f   W.  Brockxvtll. 

C^ampgTecchio,  Luigi,  Maier,  geb.  in  Man- 
tua,  t  in  Neapel  tBOi,  SdriUcr  TCO  P.  Pozzo 
und  GioY.  fiottsm,  gbf  spiltr  nach  Rom, 
wo  er  fm  Stile  Claude  Lorrains  Lambchaften 
maltf  Er  soll  die  enkaustische  Malerei  der 
Antike  nachgeahmt  haben  und  in  dieser  Tech- 
nik 1788  einige  Bilder  für  das  Kabinett  in 
Pdenbuig  geliefert  haben.  Eiae  Ludachtft 
im  ihm  befmdet  tidi  fm  Uoseom  xn  Mont- 
pellier (Studie  aus  Tivoli).  C.  schöpfte  seine 
Sujets  meistens  aus  der  Campagna.  Mehrere 
von  C.s  Bildern  sollen  nach  England,  Ruß- 
land und  Deutschlsnd  (Hamburg,  Graf  Re- 
ventlow)  gewsndert  sein. 

C  d  '  A  r  c  o,  Arti  cd  Artef.  di  Mantova,  Man- 
tua  1857.  —  Füssli,  Kstlerlex.  II.  —  Rieh, 
d  art,  mon.  civ  ,  pruv.  I  239  (Paris,  1878).  — 
Mem.  per  le  Belle  arti,  Rom  1788  I  126;  IV 
IM.  B. 

Gampriaa^  Alce&te,  Maler,  geb.  am  IL 
9l  1848  hl  Terni  (Umbrien).  Schfiler  der 

Akademie  zu  Neapel,  wohin  er  schon  als 
Knabe  mit  seinem  Vater  übergesiedelt  war, 
und  seit  1871  von  Gius.  De  Nittis,  auf  dessen 
Empfehlung  ihn  dann  der  Kunsthändler  Gou- 
pil  nach  Pkria  kurnrnm  HeB.  Nach  Sjähr. 
Pariser  Attfendialt  nadi  Neapel  »irückge» 


kehrt,  blieb  C.  auch  weiterhb  6ber  ein  Jahr- 
zehnt für  jenen  Pariser  Händler  tätig,  durch 
den  ahkddie  (kmalde  Cs  ins  Ausbtnd  omi 
namentfidi  nadi  England  und  Amerika  «er- 
kauft wurden.  In  Italien  errang  er  sich  den 
Ruf  als  einer  der  bedeutendsten  süditalieni- 
schen Landschafter  der  Neuzeit  erst  in  der 
Turiner  AnaatcUnng  1880  mit  dem  (jcmilde 
Jtttorao  da  Monteverguie".  Unter  den  flott 
behandelten,  mit  prächtigen  Menschen-  imd 
Tierfiguren  belebten  und  in  echt  italienischer 
Sonnenglut  leuchtenden  Landschaftsgemälden 
dieaer  fröbaren  Scha0cnaperiodc  Ca  sind  noch 
hervoranhdicn  »Nefl*  Aoiuario  di  Napoli",  — 
„Pastorelk)  sul  Vesuvio",  —  ,,Trattoria  a  Po- 
silippo"  etc.  Seit  1882  auch  in  den  Kunstans- 
stellungen zu  Wien  und  seit  1888  in  den- 
jcaigai  a«  Mönchen  von  Zeit  zu  Zeit  mit 
MafwMiKn  vertreten,  legte  er  in  setner  8pite> 
ren  Schaffensperiode  unter  Zurückdrängung 
der  figürlichen  Staffage  mehr  Gewicht  auf 
die  naleriache  Durchbildung  seiner  Land» 
SChaftMIOtive,  wobei  er  sich  gleichzeitig  einer 
breitcfwi  Pinselführung  und  einem  vorneh- 
meren und  zarteren  Stimmungskolorismos 
zuwandte.  Hauptwerke  C.s  aus  dieser  späte- 
ren Periode  sind  Gemälde  wie  „Scirocco  sulla 
OOetiera  di  Amalfi"  und  „Mattino"  (1895  und 
1900  für  die  (jalleria  Naz.  Moderna  zu  Rom 
angekauft).  —  „AI  porto"  (Ausst.  Venedig 
1905)  —  „Calma  dopo  U  picggia"  u.  „Quietc 
d'aprile"  (Ausstellung  Venedig  1907).  Im 
Münchener  Glaspalast  war  er  1901  und 
1001  mh  verschiedenen  Sonnenuntergangs- 
motiveni  in  der  venezianischen  Ausstellung 
1910  mit  einem  „Tramonto  d'autunno"  und 
mit  einer  .StimmungavedlllC  y.  der  Londoner 
Black  Friars  Bridge  vertreten.  Auch  in  Brüs- 
sel und  Buenos-Ayres  hat  er  1910  mit  glän- 
zendem Erfolg  ausgestellt.  Er  ist  Elirenmit- 
glied  der  bedeutendsten  italienischen  Akade- 
mien und  wirkt  seit  etwa  1900  als  Lehrer 
seiner  Kunat  an  der  Accademia  ddle  B.  Arti 
zu  Lucca. 

lUustras.  Ital.  1876  II  327.  —  Princip. 
Maria  d.  Rocca,  L'Arte  tnod.  in  Italia  (1883) 
p.  225.  —  V.  P  j  c  a  in  lulia  Artistica  1886  XVI 
Ö8  f.  —  C.  Petitti  in  Gazretto  Letterari» 
1886  p  94  —  De  Gubematis,  Diiion.  4. 
Art.  ital.  viv.  (1889)  p.  91  f.  —  F.  v.  B  oetti- 
c  h  e  r,  Malerwerke  d.  1».  Jahrh.  (1891)  I  157. 
—  G.  Pierantoni  in  Natura  ed  Arte  1892— 
1893  II  759  ff.;  ygl.  auch  die  Ausst.-Berichte 
der  spät.  JahrKänre  ders.  Ztschr.  —  A.  R.  Wil- 
lard. Hist,  of  Mod.  IUI.  Art.  (1902)  p.  604.  - 
L.  C  ä  1 1  a  r  i,  Storia  d.  Arte  contemp.  iul.  (1909) 
p.  370  f.  -  A.  B  r  a  n  d  i  im  Nuovo  Giomale 
(Florenz)  vom  10.  4.  u.  25.  4.  1910.   L.  Cällari. 

Campriani,  Giovanni,  ital.  Landsdiafis- 

und  Marinrmaler,  Sohn  des  Alcestc  C,  geb. 
1880  zu  Neapel,  Schüler  seines  Vaters,  weiter- 
gebildet in  Paris;  beteiligte  sich  an  den  Aus- 
stellungen der  Royal  Academy  in  London 
(1903)  mit  einer  Marine-  und  einer  Berglandf 
achaft,  in  Draadaa  (liMM— 0^»  in  Gern»  (Pko. 


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Camprobin  —  Camradt 


motrice  UM».  1904  1806)  nül 
Vunggio,  Luca,  Neapel,  in  PIords  (1M^ 
1907).  in  Venedig  (lOOR),  in  Rom  (1906—06), 
ta  Taho  (1804—08),  in  Paris  und  München 
in  Mailand  (1906)  mit  Ansichten  von 
Looca.  Von  aeinen  gemalten  Pariser  Ertnne- 
rongen  erwihnen  wir:  Place  de  l'Opira,  Jar- 
din  des  Tuilerie«,  Aux  bords  de  la  Seine,  Bois 
de  Botilogne.  Seine  Landschaften  sind  voll 
aatörlidMr  Eattutmm,  fddi  an  Farba  vmi 
Lnfb 

L<ett  de  Lora  Ib  Nnove  Gleen.  W- 

rrnte)  tob  11.  1.  1911.  G.  B. 

Campnibia,  Pedro  de,  span.  Maler  in 
Sevilla,  aoagezeichnet  in  Blumen  u.  Frucht- 
atöckca.  In  der  K^eUe  N.  S.  de  los  Dolores 
im  KhMlnr  S.  Fabto  war  dne  Folge  Ton  swAlf 
Blumenstücken  von  seiner  Hand.  Um  das 
Jahr  1660  beteiligte  er  sich  an  der  Akademie, 
welche  die  Künstler  in  Sevilla  errichtet  hatten. 

Ceaa  Beraudes,  Dicc  I  206.     M.  v.  B. 

Camtntm,  Arnal,  Bildhauer,  der  1880 
tind  in  den  folgenden  Jahren  in  Palma  auf 
Mallorca  tätig  war  u.  wahrscheinlich  an  dem 
Chorg'^stühl  der  Kathedrale  axbdMe. 

Majorqu«  Aitistiqae  p.  23  ff.  U.  v.  B. 

Caava,  Carl  August,  Maler,  stellte  1811 
bis  1890  in  der  Berünpr  Akademie  (s.  Ausst- 
Kat.)  Porträtzeichnui^cn,  Kopien  nach  alten 
Meistern,  ein  lebcn.sgroBes  Selbstbildnis  in 
halber  Figur  und  einige  Miniaturen  aus. 

Campe,  Hanec  de,  BSdsdnHser  in  Chl- 
lons,  ist  nur  durch  einen  im  November  1696 
ausgestellten  „lettre  de  remisaim"  Franz  I. 
bekannt  (Noav.  ar^  de  Fait  fnmt.  9*  air. 
I  (1879]  p.  66  f.) 

Campe,  Juan,  Gotdaclnnicd  in  Barcekma; 
im  Archiv  der  dortigen  Goldscbmiedeinnung 
die  Zeichnung  zu  einem  Halsschmuck  vom 
Jahre  1610. 

Saopere  y  Miguel,  Coatroc  Cat  II  134. 

U.  V.  B. 

Camp%  L«oaardO!i  ipan.  Maler,  geh.  in 

Milaga,  Schüler  von  kalt,  de  Lona  o.  C.  VL. 

Esquivel  in  Madrid,  beschickte  die  dortigen 
Ausstellungen  1860—64  mit  Blumenstücken 
und  Genregemälden  wie  „Una  hu^rfana"  etc. 

Ossorio  y  Bernard,  Art  Eapafi.  dd  S. 
XIX  (1883  f.)  p.  123.  jr.  UMOo. 

Cam|%  Padrob  Maler  in  Baicdona  um 

im 

Sanf  ata  j  MUnal,  Coatroe.  Cat.  I  114. 

M.  V.  B. 

Campea,  Paolo,  s.  Cakampsa. 

CampalOt  Ant.,  s.  Antonio  de  Campuk). 

OaflV*%  Beniffana,  s.  Campis,  B. 

Camptixaao  j  Afidm,  T  o  m  &  s,  span.  Maler 
und  Kupferstecher,  geb.  am  6.  1.  1867  in 
Santander,  Schüler  von  Carlos  de  Haes  an 
der  Escuela  Especial  de  Pintura  etc.  zu  Ma> 
drid.  tittg  cbante;  bcachidrt  aeH  etwa  18» 
die  Madrider  AusstcllunRen  mit  modern  emp- 
fundenen Landschafts-  und  Marinegemilden, 
für  die  er  1884  (Tajo-Ssenericn),  1880  and 


1901  (JLa  ribam  de  Demto'O  durah  Medaillen 
aoageaeiehnet  wurde.  In  der  Berliner  Kunst- 
ausstellung war  er  1881  mit  Marinen  in  Ol-  u. 
Aquarellmalerei  vertreten,  1896  mit  Original- 
ndierungen  von  der  cantabriaclien  Käste,  die 
er  schlieUich,  n  aiaer  Folge  von  84  Bl.  ver- 
einigt, unter  dem  Titel  „Del  Cantftbrioc/'  in 
einer  Sammelmappe  herausgab.  In  der  Ma- 
drider Ausstellung  1910  sah  man  von  ihm 
vier  weitere  Atzdantellungen  von  Land- 
ichafta-  und  MarineoMHivco.  Znrxeit  wiifct 
er  ala  Leiter  der  Madrider  Calcografia  Na- 
cional. 

Oasorio  y  Bernard.  Art  Eapaft.  del  S. 
XIX  (1SH3  f  )  p.  123.  ^  La  IloMracion  BspafL 
la^l  I  419;  II  65;  1883  I  123;  1884  II  S19  etc. 

—  Kat.  der  Berliner  Kstauast  1891  p.  143.  237  B. 
1896  p.  137,  towie  der  Madrider  Katausst  Ms 
1910  (p.  IRl.      Periönl.  Mittlgn.        M.  UtriUo. 

Campy,  Louis  de,  f ranzös.  Bildbauer,  der 
laut  Inschrift  auf  seinem  Grabeteia  to  NotK 
Dame  an  Qiiliww  dort  ^'MP^tvt  war 
1581  starb. 

L.  Grlgnon,  Bach,  aar  ha  Ast  Chil.  1889 

p.  33.  Z.  V.  U. 

Campyneire  oder  Campyna,  Henry,  Maler 
aus  Brabant,  wird  in  London  um  1567 — ^71 
als  zu  der  Hugenottengemeinde  gehörig  mit 
seinem  Haushalt  urlnudlich  erwähnt.  (L.  Cust 
in  Procedings  of  the  Huguenot  Society,  1906 
p.  70.)  Wahrscheinlich  ist  der  Nama  ana- 
Kempener  oder  van  Campen  entstellt. 

Campyaa,  M  a  1 1  h  i  e  u,  französ.  Bildhaner 
(inciseur?),  tätig  zu  Valenciennes  1649. 

A.  B^rard,  Dict  biogr.  1872.  —  Rev.  naiv, 
de*  Atta  XI  (1880)  50.  Z.  v.  M. 

Camiadt,  Frederik  Christian,  dän. 
Maler,  Solin  .  J,  F.  Camradt,  geb.  1762  in 
Kopenhagen,  t  1781—86  war  er  Schä- 

ler der  Kunstakademie  in  Xofcnbagen.  Er  hat 
Blumenbilder,  Porträts  uod  Miniaturen  ga- 

malt  und  ausgestellt. 

Weilbach,  \yt  dansk  Kunstnerlex.  — 
Reitcel,  Fortegnelse  over  Charlottenborg-Ud- 
.itillinKrm'-  (Kop.  188,'!)  p.  83.  —  VVeinwich, 
D*n«k  Kunsthistorie  (Kop.  1811)  p.  203.  — 
Lund,  Danskc  malede  Portraiter  (Kop.  1B95 
ff.)  I  «4—65,  86,  134;  II  32;  VII  27.    /.  Swan«. 

Camzadt,  Jörgen  Frederik,  dän.  Por- 
trätmaler, geb.  1736  in  Kopenhagen,  f  daselbst 
am  4.  3.  1784.  Man  kennt  vcm  ihm  aitt  SdMt- 
portrit  und  ein  Porträt  aeinar  Fnw. 

WcMbaeh,  Nyt  Dandt  KaaMaHlai  t  and 
II  622.  —  Laad.  Damte  Malada  Faitmllir 
(Kopenhagen  1895  ff.)  I  68,  VII  IS.  LmSwuH». 

Camradt,  J  n  h  an.  Ein,  wie  es  scheint,  sonst 
unbekannter  Maler  dieses  Namens,  hat  1780 — 
1796  mehrere  Arbeiten  an  der  kgL  Porzellan- 
fabrik in  Kopenhagen  auigefülirt;  u.  a.  eine 
Vase  mit  Poctrit  der  Königin  Juliane  Maria. 

Wallbaab.  Njrt  DaaSk  Konstnetlea.  - 
WalBwlahrDuHk  Kanamariaa.  (Kop.  1819). 

-  TidMkalft  for  KansJadustol  (Kepeabagsa) 
IX  (1893)  U»  Smmt». 

Camradt,  Johannes  Ludwig,  dän.  Blu- 
mcnmaler,  geb.  in  Kopenhagen  am  20.  9.  1779, 
t  in  HiliefM  am  4.  tS.  IM»,  Sohn  des  J.  F. 


■i.V. 


48« 


81. 


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Cunradt.  Er  war  1794 — 07  Lehrling  an  der 
Porzellanfabrik  in  Kopenhagen  und  ge- 
wwn  ia06  dne  McdaiUs  an  der  KwMttilfMW 
mie  diaer  Sttdt   In  ChtHolteiboiy  Melke 

er  1810—43  eine  groBe  Reihe  von  Blomen- 
biMern  aus,  deren  viele  von  der  kgl.  Gemälde- 
galerie gekauft  wurden.  AuBerdem  gab  er  ein 
Heft  mit  ia  Kupfer  geatocheaen  Blnmen- 
leiehnimgen  beraas  (181^.  1819 — 80  reiilc  er 
nach  Dresden  und  wurde  1888  llilglied  der 
Akademic  in  Kopenhagen. 

Weilbach,  Nyt  dan»k  Kunstnerlex.  — 
Bricka,  Danak  biogr.  Lex.  III  350.  —  Lund. 
Danike  malede  Portraiter  (Kop.  1896  fT.)  I  65. 
VII  15.  —  Reitze],  Fortegnelse  ovcr  Charlot- 
tenborB-Ud»ti!lingcme  (Kop.  18S3)  p.  83  f.  — 
Seltner,  Nekrologiike  Samling:cr  (Kop  1852) 
p  456.  —  Qft't  Arkiv  (Kop.  1824)  I  264.  — 
Nyette  Skilderi  og  Köb^bara  181 S  Sp.  456  u. 
671.  L*o  5tMiM. 

CaauM^  Sydney  George,  cnfL  Bildb.« 
Mcüle  18(16. 1864  tmd  1870  in  der  Rqr-  And. 
Porträts  des  Arztes  H.  W  Füller,  det 
Australienforschers  Rob.  O  Hara  Burke  und 
Sam.  Brights  aus. 

A.  Grave«,  Rogr.  Acad.  ExWx  I  (UOS). 

CeMMecIal,  Pietro,  ridie  mter  VmetnMo 
CamuccinL 

CaiMndni,  Vincenzo,  Maler,  geb.  in 
Sooi  81.  9:  1771.  t  8.  8.  1814  cbendn.  der 

bedeutendste  Vertreter  des  akademischen 
Klassizismus  und  erfolgreichste  Nachfolger 
dtt  McntS  in  Rom.  Mit  letzterem  hat  ihn 
nichts  persönlich  verbunden,  aber  seine  Ans- 
InMong  ging  ganz  in  der  Rkhtang,  die  dnrdi 
Menfys'  Wirken  in  Rom  herrschend  geworden 
war.  C.  war  der  jüngere  Sohn  des  aus  einer 
Genueser  Kohlenhandlerfamilie  stammenden 
Ifanfmanna  Giov.  BattiaU  C  Der  illere  Bru- 
der PUfro  C.  geb.  88.  8. 1780.  f  98.  10.  1888 
in  Rom,  mußte  nach  des  Vaters  frühem  Tod 
die  Familie  erhalten  und  für  die  Erziehung 
Vinofoios  sorgen.  Pietro,  den  Goethe  in  sei- 
nem zweiten  römischen  Aufenthalt  aU  einen 
Freund  von  Jenkins,  Zuccht,  Vdpato  usw.  er- 
wähnt, war  selbst  Maler  und  Kunstsammler, 
wenn  auch  als  Künstler  ohne  Bedeutung,  und 
verschaffte  dem  jüngeren  begabteren  Bruder 
eine  gründliche  Ausbildung,  zuerst  in  der 
Schule  des  tüchtigen  Zeichners  Domenico 
Corvi,  dann  durch  mehrjährißes  Kopieren  nach 
den  Meisterwerken  Raffaels  u.  MtcheUngck» 
htt  ValQna  tmd  dnrdi  ileiBigea  Stndimn  des 
menschlichen  Körpers.  So  erwarb  sich  C, 
der  kein  schöpferisches  Genie  war,  eine  sichere 
Technik  und  ein  feines  Formgefühl  und  lebte 
lieh  ganz  in  den  Stil  der  Rcnaiaaanccmeiater 
ein.  Dnrdi  adnen  Verwandten,  den  Aitliio- 
logen  Ennio  Quirinn  Visconti  wurde  er  be- 
wogen, die  antike  Kultur  zu  studieren  und 
eignete  sich  reiche  Kenntnisse  an,  die  ihm 
bei  der  Hiatorienmalerei  zustatten  kamen.  Ein 
ttngerer  Aufenthalt  in  Florens  wibrend  der 
vSmiacfaeD  Revohition  gab  aetner  Ausbildung 


den  Abschluß,  die  ihm  zwar  nicht  den  Man- 
gel einer  kräftigen  Eigenart  ersetzen  konnte, 
aber  ihn  mit  aUem  Erlofderlicfaen  anntattctc^ 
um  in  der  Periode  dca  berradienden  Klaaai- 

zismus  eine  Führcrrolle  zu  spielen.  Die  Er- 
folge kamen  rasch.  Hatte  er  schon  1788  mit 
einer  Kopie  der  Grablegung  VOO  Raffad  filf 
Lord  Bristol  Aufsehen  erregt,  ao  bahnte  er 
sich  gegen  Ende  des  Jahrhunderte  mit  aeinen 
eigenen,  mehrfach  umgearbeiteten  Komposi- 
tionen „Tod  der  Virginia"  imd  „Tod  des 
Claar"  den  Weg  zur  allgemeinen  Anerken- 
nung. Um  dieselbe  Zeit  malte  er  für  den 
Fürsten  Marcantonio  Borghcse  an  der  Decke 
des  4.  Saals  im  oberen  Stock  seiner  Villa 
eine  Szene  aua  der  Jugend  dea  Paria.  Am 
8.  8.  1808  in  die  Alcadmde  8.  Lnea-anfige- 
nommen,  deren  Princeps  er  schon  1906  wurde, 
obgleich  er  das  satzungsmäBige  Alter  noch 
nicht  hatte,  war  er  nun  ein  halbes  Jahrhun- 
dert lang  der  unbestrittene  Diktator  in  der 
rSmiaehen  Malerei.  Ah  Pius  VIT.  nadi  Rom 
gekommen  war,  ernannte  er  schon  1803  den 
C.  zum  Leiter  der  Mosaikfabrik  und  gab  ihm 
Aufträge  für  die  Peterskirche.  Während  der 
napoleonischen  Herrschaft  über  Rom  besachte 
C.  München  und  Paris,  wo  er  den  Kaiser 
kennen  lernte  u  Aufträge  zur  Ausschmückung 
des  Quirinalspalastes  erhielt.  Nach  der  Re- 
suuration  wurde  er  von  Phit  VH  cum 
Generalinspektor  der  römischen  Gemälde  er- 
nannt und  hat  in  diesem  Amte  viele  ältere 
Bilder  auffrischen  lassen,  allerdings  nicht 
immer  in  glücklicher  Weise.  Auch  die  fol- 
genden PIpste  begünstigten  ihn  und  lie8en 
ihn  in  allen  künstlerischen  Fragen  entschei- 
den; Pius  VIII.  machte  ihn  28.  8.  1830  zum 
Baron,  Gregor  XVI.  ließ  durch  ihn  die  vaiU' 
lauuBdie  Pinakothek  neu  onfaicn.  Schoo  vor- 
her hatte  KSnig  Pranz  I.  ihn  nadi  Neapel 
zu  ziehen  ver.sucht,  hatte  ihm  groß^'  Aufträge 
gegeben,  die  Neapeler  Galerie  durch  ihn  ord- 
nen lassen  und  ihn  zum  Dirdrtor  aeincr  Aka« 
demie  in  Rom  ernannt.  Kein  europäischer 
Fürst  besuchte  Rom,  ohne  Bestellungen  bei 
C.  zu  machen  oder  sich  von  ihm  malen  zu 
lassen;  im  Biklnisiach  war  er  ohne  Zweifel 
vorcflgticb.  Aua  seiner  gAnsendcn  und  iuluii> 
reichen  Tätigkeit  wurde  C  am  19.  2.  184S 
durch  einen  Schlaganfall  herausgerissen  und 
hat  von  da  an  bis  zu  seinem  Tode  nicht  mehr 
gearbeitet.  Die  von  ihm  und  seinem  Bruder 
zusammengebrachte  Kunstsamml.  ging  mdi- 
her  zum  großen  Teil  in  den  Besitz  des  Her- 
zogs von  Northnmberland  über ;  seine  eige- 
nen Zeichnungen  tmd  Entwürfe  wurden  von 
seinen  Erben  im  SchloA  Cantalnpo  in  der 
Sabina  aufbewahrt. 

Werke,  nach  Möglichkeit  in  der  Zeitfolge 
geordnet:  1785  Noaha  Daakopfer  (EratUngi- 
fconvoiitkm)  i  1788  ff.  Tod  Claan  und  TM 
der  Virginia  (Originale  im  Sdilo8  C^podi' 


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CuBuffo  —  Cmwii 


nwa««  SU  Ntapel;  latwftrfe  in  der  Gatcria 

d'Artc  Moderna  zu  Rom  No  101  und  102); 
der  hl.  Ursus  im  Dom  xu  Ravenna;  Len- 
tulu«  und  Pompeius  für  den  Fürsten  Gabri- 
elli;  Altarbild  des  ungläubigen  Thomas  in 
der  Petersicirche;  1806  Darstellung  im  Tem- 
pel für  S.  Giovanni  in  PiaccBEa;  1806  Bikini* 
Thorwaldsens  für  die  Aleaden^  S.  Loca; 
Bildnis  der  Fürstin  Dir trichstf  in ;  IfilO  zwei 
Gemälde  für  den  Quirmalspalast,  die  spater 
nach  Neapel  kamen :  Karl  d.  Gr.  beruft  italie- 
luidie  Gckbrt^  Ptokmina  Phüadelplnis;  die 
KretBatniriiiiie  fSr  Kart  IV.  inmi  Spanien; 
Horatijs  Cocles  für  Fürst  Manuel  Godoy; 
die  Mutter  der  Gracchen  für  die  Herzogin 
von  Lucca ;  1812  Einzug  Astorrc  Bagliones 
in  Perugia;  18U  Bildnis  Pius' VII.  für  den 
Prinzen  Friedr.  von  Gotha;  Deckengemälde 
der  VermlUmc  der  Fagrcbe  für  den  Palano 
Torlonia ;  1818  BHdiriaiC  des  Königspaars  von 
Neapel ;  1819  Bildnis  d«r  Glifin  Kotschuboy ; 
Bildnisse  des  Herzogs  und  der  Herzogin  von 
Blacas;  1821  S.  Orso  für  den  Dom  zu  Ra- 
venna; 18U  die  Haibfifnrcn  der  hL  Simoo 
md  Jndaa  in  der  PieleriUrtfbe;  18U  Abedried 
des  Rcgiilus  für  die  Gräfin  Ostraska ; 
Die  Findung  des  Romulus  und  Remus  in  der 
Alcad.  S.  Luca;  Collatinus  rühmt  die  Tugen- 
den der  Lukrezia,  für  den  Grafen  Appony; 
M.  Curius  DentatnSr  l&r  den  Fürsten  Aldo- 
brandini; 18H  Jenü  ngßut  die  Kinder,  für 
den  Herxog  Bhcas  d'Aalps;  1828  Judith,  für 
eine  Kirche  in  Alzano  bei  Bergamo;  1829 
Bildnis  Pius'  Vni.,  jetzt  in  Cesena ;  Cliristus 
in  der  Vorhölle  für  den  Verein  der  Kunstfr. 
in  Prac  tietzt  im  Rudolphinom  das.);  1880 
Wunder  dea  M.  Frans  von  Paola  für  «eine 
Kirche  in  Neapel;  1833  Entsendung  der  Mis- 
sionäre nach  England  durch  S.  Gregorio  für 
die  Kirche  S.  Nicola  in  Catania;  1835  Be- 
kehrung Pauli  und  Eksta.^c  desselben  in  S. 
F^k>  fnori  bei  Rom;  1839  Virgil  liest  seine 
Diditnnf  vor,  für  den  GroSfünt  Akunder 
von  RaBland;  1840  Candthn  liefreH  das  Kapi> 

toi,  für  den  König  von  Sardinien;  Grab- 
legimg  für  den  Dom  von  Terracina.  Auf  Ver- 
anlassung Leos  XII  hat  C.  84  Blätter  zum 
Lebtu  Christi  für  die  Lithographie  gezeich- 
net» aiidl  die  von  der  Herzogin  von  Devon- 
aliire veranstaltete  Ausgabe  der  Aeneide  ent- 
hilt  Zeichnungen  von  ihm.  Nach  seinen  Wer- 
ken stachen  Bettel  in  i  und  Scudeltari;  die 
Stiche  nach  den  Bildern  aus  der  römischen 
Gead)t€hte  sind  gesammelt  in  Missirini  „Al- 
cnni  fatti  della  Storia  Romana"  18S6. 

Naaler,  Kstlcrlex.  II  m  —  Le  Blanc, 
Hannä  I  «9.  —  Pweictaipadla  IlaUtaa  IV  BU  I. 

—  F«te«nieriL  ^^ta  ii  VineanaB  CaanceiBL 

—  Ciliar i,  Stor.  deH*  arte  eoMMM.  161.  — 
Missirini.  Mcmorie  345.  -  Willard.  Hirt, 
of  Bod.  ital.  an  247  ff.  —  M  a  n  c  t  n  i,  Gtti  di 
Caslelle  I  lOl;  II  228  ff.  —  Camp  ori.  Lett. 
■rtift.  m  f.  —  Sicpi.  Dcacff.  di  Pcnigi«  MO, 
«».-Illecl,  Galdaii  ~ 


Romane  di  amtich.  etc.  1824  I  3 ;  1829  II  217  ff. ; 
182«  III  371  ff.  —  Omnibus  pittoresco  1838,  22, 
•7  f.  —  Poliorama  pittoresco  1840 — 11  V  289; 
1844—45  IX  131,  182.  28«,  29.1.  302.  —  Giom. 
Arcadico  1819  I  301,  447;  1819  IV  378  ff.; 
1830  XLVI  360  ff.  —  G»x.  d.  B.-Art»  VI  234; 
XI  87;  XII  296;  N,  S.  XV  451;  XIX  188.  — 
Kunstblatt  1820,  103,  416;  1821,  343.  400  ,  1825. 
127;  1824,  14;  1S29,  284,  287,  378;  1842,  124; 
1844,  392.  —  Thiele,  Thorwaldsens  Leben, 
I  165.  Iß'i,  172,  193  r  ;  II  21*-,,  —  Nuova  Guida  di 
Piacenxa  1840  p.  100,  257.  —  Caliini  eMa*- 
aatiati.  Goida  di  Forli.  1893  p.  27.  78.  — 
PfaniL  von  S.  Lorcaao  in  Lucia«  n.  S.  Gtacomo. 

—  Qtmv»*  Art  GaO.  Cat.  IM».  —  Cat.  d.  McMtn 
d.  RHr.  Ital.  Pleraii  IMl.         FWMr.  Mooek. 

Camnflo,  Antonio,  ital.  Intarsiator  des 
19.  Jahrb.,  von  dem  sich  in  der  Sammlung 
Querini-Stampalia  2  Bilder  in  Holzintarai« 
befinden;  in  der  Icomtgewerbl.  AnastcUnnf  im 
.Pahno  dncaie  «i  Venedi«.  18891,  bat  C.  7 
solche  Bilder,  Perspektiven  und  Landschaft, 
ausgestellt,  die  wegen  der  Feinheit  der  Aus- 
fülu-ung  sehr  gelobt  wurden 

Arte  c  Stor.  1882  p.  101.  —  Molmenti- 
F  u  I  i  n,  Guida  di  Veneria.  1881  p.  208.  B. 

Camullo,  Francesco,  ital.  Maler,  geb. 
in  Bologna  gegen  1570,  f  1650  das.  Schüler 
des  Lodovioo  Carraicdi  balf  er  dem  MeiMtr 
liei  vielen  Werben  «ad  vollendeie  naeb  dea- 
sen  Tode  einige  .luf  Grund  von  Verzeich- 
nungen des  Künstlers.  Er  war  wenig  frucht- 
bar und  von  seinen  Werken  befinden  sich 
jetzt  noch  in  Bokigna  ein  GenüMe  im  Ora- 
torium dea  S.  Roceo  (die  Mutter  des  Heiligen 
im  Gebet  um  Kinder)  und  in  der  Sakristei 
der  Kirche  dei  Poveri  eine  Himmelfahrt  nach 
Zeichnung  des  Carracci. 

M  a  8  t  n  i,  Bologna  perlustr.  lOGG  Mal- 
V  a  s  i  a,  Felsina  pittr.  —  P  i  n  i.  Guida  di  i^o- 
lo^a.  —  Bianconi,  Guida  di  Bologna  lnl45, 

—  .s  c  i:  s  Q,  Pitt,  di  Bologna.  —  Maler,  Bo- 
logna.      N  a  g  1  e  r,  Monogr.  I  u.  II.  Britio. 

CamviIIo,  Giovanni  Battista,  ital 
Maler.  Masini  (Bologna  perlustrata  16C6 
p.  409,  625)  gibt  an,  dafi  er  1548  in  Sla 
Marin  del  Ceatelto  (jetzt  del  Cmcefisao)  in 
Bdogna  das  HiuplallarbIM,  Pieti  mit  Jo- 
hannes d  T.,  gemalt  habe. 

Camna.  Goldschmiede familie  von  Troycs. 
17.  Jahrb.,  deren  Mughodcr  sind:  Jean  l 
(1&05— 1Ü27).  —  Jean  II.  arbeitete  1635—38 
fi^r  Saintc-Madeleine,  1630/40  für  St-Remi 
und  1848—61  für  Ste-Etienoe.  —  Loms,  fet 
1606.  _  iviiwe  C ,  arbeitete  188B/8  fnr  St.- 
Urbain. 

Nouv.  arch.  de  I'art  fran^.,  3«  »*r.  VII,  1891. 

H.  y. 

Camua.  Name  einer  W'erkmeistcriamilie 
des  17.  Jahrh.  zu  .-Vngcrs,  von  der  folgende 
Mitglieder  durch  Arbeiten  bekannt  sind:  Vin- 
etHl  /,  t  am  13.  10.  1631,  baute  die  heute  zer- 
störten Kirchen  der  Minimen  (1017)  und  der 
Nonnen  des  Kai varien  -  Ordens  (1620).  — 
Jean  I,  f  am  2.  12.  1654,  baute  1644  die  Fa- 
milienkapellc  Louet  an  der  Kirche  St-Micbel- 
dnpTcrtK.  "  ViHCMt      f  ITII,  bante  1878 


483 


81* 


L;igiLi^oa  by  Google 


Camus  —  Canaun 


da?  Kloster  St-Maur-sur-I^irc  wieder  »uf 
und  1G81  den  Schlafsaal  der  Schwestern  vom 
Johanneshospital  in  Angers. 

C  Port.  Lea  art  aanvio^  1881  (hier  wettere 
mm  oftaNidL  «rrthatt  Mftgntdtr  d.  Fwilie). 

H,  V. 

Gamna,  Porzellamnaler  aa  der  Mtn«fd(tar 
in  Sivrtt,  im 
LecfeeTallier-ChcTif aard,  La  Ma- 

nuf.  de  Porcel.  de  Sevres,  190«. 

Camna,  Adulphe  Auguste,  Bildhauer 
in  Paris,  Schüler  von  A.  Doublemard,  stellte 
in  den  80er  Jahren  des  19.  Jalirh.  Porträt- 
Uttaa  und  •ÜeddlkNu  in  Gtpi  s.  Brome  im 
Salon  aus. 

Ballier-Auvray,  Dict  g^n.  Sappl.  — 
Kat  d.  SaloD  1880—8«. 

Caau,  Colin  oder  C  o  1  i  n  e  t  I  e,  Enlu- 
mineur  zu  Trojres,  t  zwischen  1480  und  1482, 
ühBuiBicrte  ]d68  Gebetbücher  für  die  Kathe- 
drale «nd  onlle  1466  nkttrea  d'or,  d'asur  et 
vermillon"  in  die  Kirchenbücher  von  St.- 
Etienne.  —  Ein  Pitrre  C,  Maler  und  Illu- 
ninatt»',  wird  1488 — 97  in  Troyes  erwähnt 

Menr.  aich.  da  l'ait  £nuic.  2*  a^r.  III  (188S) 

Canmt,  Duval  1     s  Dura!  \t  Camus 

Camua,  E  t  i  e  n  n  e,  Bildschnitzer  von  Rouen, 
arbeitete  aeit  1467  unter  Philtipot  ^Hart  am 
Chorgestühl  der  Kathedrak. 

Langlot  1,  Lea  ataUca  da  la  cattUr.  de 
Sooaa,  1888  p.  188.  U.  y. 

CaaiM^  Fernaad,  Pariser  Laadaeliafla» 
maier,  stellte  1879 — 87  im  Salon  Motive  mdst 
aus  dem  Seine-et-Oiae-Departement  aas. 

Bell  ier-Anvrajr,  Dfat  gfa..  SaulL 
Kat.  d.  Salon. 

Camu,  Jean,  Holzbildhauer  in  Arras,  ar- 

bdtcta  18tt  für  den  Palast  der  Grifla  von 

Artois. 

L  1  III     Dict   d    Sculpt.  frang.  1898.  B. 

Camus,  Jean-Marie,  iranzös.  Bildhauer 
der  Gegenwart«  stellt  seit  1900  im  Sak»  der 
Soc  des  artistaa  franQ.  aoa.  Von  seinen  Ar- 
beiten idea  geaaant:  tOQO:  Groope  d'enhnts, 
1802:  La  neige,  1903:  Porttit  de  Miss  S.  E. 
T..  1905:  Byblia  pleure,  190B:  Psych*,  1910: 
Porträt  Jean  Crousy,  Bacchante  et  panthire. 

Salonkataloge.  —  Annnaire  de  la  Curiotit^  et 
des  B.-Arti  1011  p.  M8. 

Marie  Nicolaa,  s.  Ponct-Ca- 


Camua,  Pierre,  s.  Camus,  Colin. 

Gamoa,  Pierre  Duval  le,  s.  Duval  le 
Camus. 

Camas^  a.  aucli  L«  Camus, 

Onat,  Jean  Praacoit  Emile,  Ar- 
chit.,  geb.  in  Paris  1849,  f  das  im  Aug.  1906, 
war  Schüler  v.  Doumet  an  d.  Ecole  d.  B.-Arts 
und  wurde  in  Paris  wie  im  Ausland  ver- 
tfhiTdTntlicli  mit  Medailka  y^tiiftTtk'tiwti  Im 
Salon  stdlte  er  aeit  1878  neben  Entwürfen 
auch  Aquarelle  (Ansichten  von  alten  Bauten) 
aas.  Von  seinen  Bauten  seien  erwUmt:  Pa- 
lais da  Jaaüca  ia  MwHnft  I  <<h wt wiafw w  ia 


Germoat-Ferrand  und  der  Favülaa  da  |CVS 

im  Boia  de  Boulogne. 

Bcllier-Auvray,  Dict,  gen.  d.  aft.  franc. 
Suppl.  —  D  e  1  «  i  r  e,  Le*  archit  üinm,  1907.  — 
Rev.  d.  l'art  anc.  et  mod,  XI  355  (1902;  Abb.). 
—  Bull,  de  l'art  anc.  et  mod.,  19.  Aoüt,  1905 
p.  2"-i7   <  Todeanachr.).  B. 

Camuxat,  Claude,  f  ranzös.  Architekt,  geb. 
am  15.  4.  1848  in  St  Aubin-les-Forges  (N^ 
vre)«  Schüler  von  Ourntd  und  Bnuveanlt  in 
Paria.  1878-44 'war  er  in  Gcaf  aasisaig. 
später  in  Nevers.  Er  ist  namentlich  als  ge- 
schickter Restaurator  hervorgetreten  (Kapelle 
Notre-Dame  des  Macchabeea  in  Genf). 

C.  B ran.  Sdiwdaer.  KaUartex.,  1805  L  H.  F. 

Camaaal,  ArnoldOb  Landaehaftaafudcr, 
geb.  am  29.  1.  1B3S  in  Petfr  T)urg,  t  am 
18.  8.  1896  in  Montagnoia  bei  Lugano.  Er  ist 
hauptsächlich  bekannt  geworden  durch  ein 
Panorama  von  Lugano,  daa  er  in  Mailand  und 
Turin  ausstellte. 

C.  B  r  u  n,  Schweiler.  Kstierlex.,  1905  I.  H.  V. 

Camunoni,  Giovanni,  ital.  Maler  in  Ve- 
rona, um  1700,  malte  für  die  Sakristei  der 
Parochialkirche  von  Busaoleogo  die  Rückkehr 
der  hl.  Familie  aua  Ägypten  (datiert  1799. 
In  S.  Fermo  und  Rustico  zu  Inzi^e  hingt 
ein  anderes,  gleichfalls  17ÄS  datiertes  Bikl, 
und  in  S.  Maria  Fossa  Dragonc  zu  Monte- 
forte  zwei  Gemälde  1722  u.  1728  dat  Fer- 
ner werden  in  S.  Maria  ddla  Vittoria  «ini 
Heiligenbilder,  S.  Pictro  da  Pisa  und  S.  Plol» 
Rom.ino,  aus  dem  Jahre  1680  erwähnt. 

D.  Zannandreii,  Vite  de  Pitt  Scalt  e 
Arcbit.  Veron.  1891  p.  372.  —  Simeoni, 
Guida  di  Verona  1909  r  397.  —  P.  SgUl» 
m  e  r  0,  Postille  allo  Zanuandreia  (Mtc). 

Eva  Tn. 

Can,  Jan  van,  aus  Alost,  war  bei  der  Ver- 
gebung der  Kanzel  in  Notre  Dame  zu  Ter- 
monde  1628,  wohl  ala  aachvciatiadigar  Bild- 
hauer, fugegea. 

B.  Karehai.  U  Sealptara  de.  hs^aa  1888 
p.  878.  Z.  u.  M, 

Caaa,  F<Hx,  Porträtbüdhaoer  in  Paris, 
Schüler  von  A.  Dumont  und  Gapellaro.  Be- 
schickt seit  1878  die  Ausst.  des  Sak»  (Soc  d. 
art  fraat.)»  meist  mit  Büsten  in  Marmor  odcf 


BeUiar-Auvrajr,  IHet.  fia.»  SuffL  oliBk 
d.  Salon  ISflS  s.  H.  V. 

Cana,  L  o  u  i  t  Emile,  Tierbildhauer  in 
Paris,  geb.  das.  1845.  Schüler  von  Alph.  Ar- 
son;  stellte  zwischen  1868  und  1878  dUShr« 
lieh  im  Sak»  und  1878  auf  der  Expos,  oni- 
wtn.  aaa.  Gcanaat  aeita  die  ftoaaegruppen: 
Reiher;  Boaiard  und  Haae;  Fumen;  Httae* 
kämpf. 

Bellier- Auvrair.  Diet  gCa.  I  <u  Sop^ 

Cana  am,  Lazzaro,  üim.  Teppichwirker, 
der  1662  für  dea^  Senator  Cailo  Zaae  ia  Ve> 
nedig  yUT  Teppidie  nadi  Zcichnnngca  von 

Tizian  verfertigt  hat  Dieselben  stellten  die 
vier  theologischen  Tugenden  dar  und  wurden 
mit  87  Dfliintea  per  Jiraecio" 


4S4 


uiyui^Lü  Ly  Google 


Canabaa  —  Canal 


&  M.  Urbsai  4«  Gktlto«.  aiMri 
Ymt^  Vawdk  IMt  pw  M  1  B. 

CtMähä»,  Joseph  französ.  Ebenist,  176B 
in  Paris  wohnhaft,  stand  mit  Jean-Fran{ 
Oeben  in  geschiftl.  Beziehung.  Von  ihm  wer- 
dan  TiwlM  n.  SchfribMkwUre  in  den  die» 
insligctt  Suiunlunscu  Gstidny  vad  Liarent 
erwähnt. 

Msie-Sencier,  Livrc  d.  collect.,  1885 
p.  34.  —  Nouv.  arch.  d.  l'Ait  fran^,  189y  ji  305. 
—  A.  de  Champeaaz  (Not  aus  Manuacr.). 

H.  Stete. 

fwiwl,  Giustyyc,  Kt^eratccher,  ar- 
britele  in  Floreax  Aaf.  <L  10.  Jrihrfi.  Von 

ihm:  „Mater  dolorosa"  und  „Buonaccorso  da 
Palude",  beide  in  fol. ;  ferner  Alexander  1. 

KnWänd  (im  Hintergrunde  eine  Schlacht), 
uMh  Gttt.  PiftttoH  (laas  gestochen)  n.  fiiMl- 
blld  de»  Grafen  Roitapidun  nach  Umfeld. 

Le  Blanc,  Ifen.  I.  —  R«wineky,  Pbrträt- 
kat.  No  8,  373.  B. 

Cnacd^  Tereea, «.  MtogM. 

Cana^  Antonio,  genannt  Canaletio,  ve- 
ntz.  Landschaftsmaler  und  Radierer,  geb.  in 
Venedig  18.  10.  1087,  t  daselbst  20.  4.  ITW. 
Gewöhnlkii,  doch  ohne  Gnnd,  ComaU  ge- 
nannt, wShrend  er  selbst  sich  Canal  schrieb. 
Seinen  Pt  inamen  Canaictto  bezeugt  die  eigen- 
händige Unterschrift  auf  der  Zeichnung  eines 
Hofes  in  Berlin  (s.  dort),  die  seine  Vornamen 
als  Zuane  (Giov.)  Ant  und  seinen  Familien- 
namen als  da  C.  gibt.  Da  auch  sein  Neffe 
Bern  E'  ilotto  tlcn  BeinaiiK-n  Canaletto  führte, 
SO  wurden  beide  Künstler  häufig  miteinander 
verwechselt.  Der  Beinanie  Tontno.  den  er  in 
seiner  Jugend  führte,  ist  nur  die  Koseform 
für  .Antonio.  Daß  er,  wie  Zanetti  behauptet, 
zur  Patrizierfamilie  da  Canal  gehört  u  deren 

Wappen  geführt  habe,  acheint  durch  die  oben 
angeffihrte  Beseiduuing  taf  der  Berliner 

Zeichnung  gestützt  zu  werden.  Er  war  der 
Sohn  und  Schüler  des  Theaterdekorations- 
malers Bernardo  C  1719  ging  er  nach  Rom, 
wo  er  Beziehmigen  zu  seinem  Alteragenoescn 
G.  P.  Panini  gehabt  zu  haben  adwint.  Einige 
Ansichten  von  Rom  stach  nach  ihm  der  Eng- 
länder Fletcher.  Nach  einer  Abwesenheit  von 
ein  paar  Jahren  kehrte  er  nach  Venedig  zu- 
rück, wo  Luca  Carlevaria  (geb.  1666)  und 
der  an  Dughet  gebadete  Marco  lüod  (geb. 
1879)  auf  dem  Gebiete  der  Landschafts- 
malerei das  Feld  beherrschten.  Durch  Sicher- 
heit und  Feinheit  der  Zeichnung,  malerische 
Wiedergabc  der  Luit,  des  Himmela  und  det 
Waaierä,  vnrIningsvoBe , Anordnung  und  vor 
allem  eine  äußerst  gewissenhafte  Wiedergabe 
der  Natur  gelang  es  ihm,  &ich  zum  ersten 
Landschaftsmaler  Venedigs  emporzuschwin- 
gen! an  einer  Zeit,  da  neben  ihm  der  gleich* 
eitrige  G.  B.  Tiepolo  (geb.  1696)  als  FreAo- 
maler  und  der  um  weniges  jüngere  Pietro 
Longhi  (geb.  1702}  als  Bildnis-  und  Sitten- 
■aaler  frirktCB.  DaS  sich  C  «frig  der  Cn> 


mera  obscura  bedient  habe,  erscheint  durch- 
aus glaubhaft.  Besonders  nahm  sich  seiner 
der  englische  Konsul  in  Venedig  Jos.  Smith 
an,  für  den  er  um  17dl  eine  Folge  von  Ra- 
dierungen fertigte;  ant  dem  Vcricanf  der  Bil- 
der C.8  nach  England  zog  Smith  selbst  den 
Vorteil.  C.  wurde  durch  seine  zahlreichen 
Bilder  der  Verherrlichcr  des  Dogenpalastes 
und  besonders  des  Canal  Grande  in  aUn 
seinen  Teilen.  Er  war  Mitglied  der  Akademie 
der  Argonauten.  An  ihn  schlössen  sich  als 
Schüler  Jac.  Marieechi  (geb.  1711)  und  na- 
mentlich Francesco  Guardi  (geb.  1712)  an, 
der  ihn  an  Leuchdcraft  der  Farbe  und  gdat- 
reidiem  Vortrag  nodi  übertraf,  vHDirend  Ma- 
rieschi sich  von  einer  gewissen  Düsterheit 
des  Tons  nicht  zu  befreien  vermochte.  Als 
sein  treuester  Schüler  aber,  ist  sein  Neffe 
Bern.  BeUotto  (geb.  ITSQ)  anauschiti,  der  ihm 
an  Ebren  den  Namen  Onaletto  annahm,  je- 
doch den  größten  Teil  seines  Lebens  auBer- 
halb  Italiens  verbrachte.  Nach  C.  haben  An- 
tonio yiaintiiii  und  Michele  MarieKhi  Folgen 
von  vcMtlanischen  Ansichten  gestochen,  fer- 
ner J.  B.  Brustolone;  in  Bs^^and  verschie- 
dene Stecher.  An  seinen  Radierungen  tadelt 
Hariette  die  touche  trop  ^ale  et  trop  peu 
däicate;  doch  besitzen  die  nach  der  Natur 
aosgefäbrten  Ansichten  unter  ihnen  entsdiie- 
den  makrisdien  Beiz.  —  1746  ging  er  nach 
London,  wo  er,  nach  der  Zahl  der  ausge- 
führten Werke,  einige  Jahre  geblieben  sein 
roufi.  Oer  UBtcsneUed,  welcher  zwischen  den 
frühnnn  und  den  nach  dieser  Reise  ausge- 
fOhrten  Werben  besteht,  sowie  der  zwischen 
C.  einerseits  und  Guardi  wie  Bellotto  andrer- 
seits, ist  noch  nicht  genügend  untersucht  wor- 
den, so  daB  man  sich  weder  von  der  Eigen» 
art  noch  von  der  Entwickelung  des  Ktasl- 
lers  ein  genügend  klares  Bild  machen  und 
noch  weniger  ein  erschöpfendes  Verzeichnis 
seiner  Gemälde,  deren  schönste  sich  in  Eng- 
land befinden  dürften,  aufstellen  kann.  Wethe 
wie  die  Scuola  della  Caritä  hi  der  Londoner 
National  Gallery  und  S.  Giov.  e  Paolo  in 
Dresden  vermögen  einen  Maßstab  für  die 
Beurteilung  seiner  Leistungsfähigkeit  abzu- 
geben. Danach  bevorzugt  er  einen  wannen 
Ton  in  den  Schatten,  zeichnet  äußerst  be- 
stimmt ohne  Härte,  hat  einen  dünnen  gleich- 
rriaÜiKcn  V'urtrag  und  erweist  sich  in  der 
richtigen  Bewertung  der  Lufttöne  als  seiner 
Zeit  weit  vorgeschritten,  ja  als  durchaus  mo- 
dern Diese  Eigenschaften  gestatten,  ihm  den 
Rang  eines  Klassikers  in  der  Maleret,  im 
besten  Sinne,  zuzuweisen. 

Gemälde.  Uber  römische  Aniicbten  s.  Uxannc 
106. 

In  Italien:  Ftorens,  UfEzieo :  Dogeapalaat ; 
Rialto.  —  Uailond,  Brera :  Kolosseum  u.  KoD- 
stantinabasilika ;  Samml.  Sormani :  2  venestaa. 
Ansichten  (groB).  —  Modena:  2  Bilder.  — 
NMifti  1»  venes.  Aasichtea.  —  R»m,  Galeila 
BervMse:  t  ttok  Aae.  —  TM»:  Degenpalaak 


48s 


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Canal 


(•cUn).  —  Venedig,  And.:  Vorhalle  eines  Pa- 
lastes (lioch)  ;  Museo  Correr:  Salute. 

In  Deutschland  u.  Oster  r.:  Dresden : 
Canale  Gfande  (sehr  grofi) ;  S.  Gio.  e  Paolo 
(gro0)  ;  4  Tenezian.  Ansichten.  —  Frankfurt :  Do» 
tenpalast :  Palast  am  Wasser.  —  Schwerin :  Aal« 
gaac  xum  Kapitol.  —  Stuttgart :  Markusplata.  — 
Wien,  S.  Liechtenstein:  Markusplats;  Piamll»; 
Dogana ;  Canale  Grande  (alle  groB). 

In  Frankreich:  Grenoble :  Salute.  —  Lille : 
Steinerne  Brücke  (SkiMe).  —  Nantes :  Salute.  — 
Paris ,  Louvre  :  Salute. 

In  Rußland:  St.  Petersburg,  Ermitage: 
Empfang  de«  fransös.  Gesandten  (jrafen  Gergi 
vor  dem  Do^npalast ;  Hochzeit  des  Dogen  mit 
dem  Meer  (Gegenstück  zum  vorigen). 

In  England:  London.  Nat.  Gall.  ■  Scuola 
della  Carita ,  Scuola  di  S.  Rocco  (die  Fig.  sollen 
von  G.  B.  Tiepolo  sein ;  das  Ganse  von  Guardi?)  ; 
Regatta  auf  dem  Canale  Oande;  Canale  Grande 
(von  Beltotto?) ;  9  venesian.  Anakktca.  —  Fcr« 
ner  aus  England :  Eton  College  1T4S. »  Htmp^ 
Court :  Kolosseum,  1743. 

Waagen  riihmt  in  London:  Wallsce-Collection, 
1  Bilder;  Saone  Coli.,  Canale  Grande  (groB  und 
besonders  schon)  ;  .S,Triiml  Holford,  Dogenpalast: 
Lofd  Aahburton,  2  Bilder;  Wyne  Ellis.  Rira  dei 
ScU«V«ai  —  AnderTL  ärts :  Wanrick  Caatle,  Do- 
genpalast (groß)  ;  Castle  Howard,  Ansicht  y,  Ve- 
nedig (groß)  ;  Woburn  Abbey  (DviVe  of  Bedford), 
24  Bilder  (2  davon  groB)  ;  Lord  Caledon,  2  rön. 
Ansichten;  Henderson,  3  Bilder;  Lord  EaSeM, 
Pianettt;  Earl  of  Mormenton,  Dogenpal. ;  Barry, 
Cm.  Grme:  Dake  of  Buccieuch.  6  röm.  An- 
sichten: Anderson,  Can.  Grande;  Will.  Drury 
Lowe,  Campo  S.  Giacomo. 

In  Windsor  gegen  40  z.  T.  groSe  Bilder,  dar- 
unter besonders  die  Salute,  femer  einige  Themsc- 
Aiwlchten  und  groBe  römische  Ansichten  v,  1743. 

Die  folgenden  von  J.  Meyer  Bellotto  gegebenen 
Bilder  dürften  xum  gröBtcn  Teil  Canal  gehören : 
In  Darmstadt:  Dogenpal.;  Piazxetta.  —  Dessau, 
SchloB :  Venei.  Ansicht.  —  Schwerin :  2  Innen- 
ansichten e.  Palais.  —  St.  Petersburg,  Eremit. : 
Caml«  Cvrande ;  S.  Leuchtenbg :  S.  Giov.  e  Paolo ; 
&  Gtoffgio  Magg. ;  S.  Lasarew :  4  venes.  An- 
•tehtca.  —  Brüssel:  Brenta.  —  Haag:  2  Ruinen 
^ka,  Püläste.  —  Ebenso  die  ihm  von  Waagen 
gegeboien  in  England:  S.  Hesidcnoa.  Vcoet. 
Kanal;  2  Bilder  beim  Marqn.  of  LnaJiwsae  in 
Bowood;  1  in  hfostall  Priory. 

Zeieknungen :  in  Windsor,  in  der  Albertina  zu 
Wien,  in  Qiantilly  (Blick  auf  den  Markusplatz, 
Feder),  Samml.  A.  Regnaut  in  Paris  (Canale 
Grande,  getuockt),  in  Berlin  (Regatta,  getuschte 
Federz.,  gr.  qocr;  Häuserfassade,  Federz.,  Fol., 
No  59  aus  einer  Folge  sich  panoramenartig  an- 
cinandersdilielciMler  Blatter  „Vista  dela  piazza 
di  S.  Basao  veno  S.  Giminian  (parte)" :  Platz 
bda  Rialto.  get  Federz.,  quer  (reprod.  J.  9.5) ; 
Hof  eines  Hauses,  get.  Fed.,  fol.,  bez. :  Jo  Zuane 
Antonio  da  Canal,  deto  il  Canaleto  16  dissegniö 
i  fatto  (reprod.  Lippm.  43),  in  London  (ehon, 
S.  Malcolm :  Blick  auf  Ven.,  get.  Fed..  quer,  PliOC. 
Ausst.  Paris  No  22S;  ähnlich  No  237). 

Radierungen :  „Vedute  |  Altre  prese  da  t 
Luoghi  altre  ideate  |  Da  |  Antonio  Canal  |  .  .  . 
Air  Illmo  Signor  |  (^inaeppe  Smith  |  .  .  ."  1741, 
81  BI.,  teils  quer  fol.,  teils  zu  2  od.  4  auf  1  Bl. 
gedruckt.  Erste  Ausgabe  in  Berlin.  —  Kirche 
▼on  versch.  (Gebäuden  umgeben,  bez.  A.  Canal, 
qu,  fol.  Kur  in  Berlin  (Reprod.  in  Jahrb.  d. 
IC  Pr  K.-S.  1904).  Vesme  32.  —  Blatter  in 
Boschinis  Rieche  Miniere  1733  (?). 

ihm  tßMtüehttt :  Ant.  Viamtioi,  Promte- 
tiü  M^pnl  (Mb  173S.  1»  Bl.;  toq  '  " 


Urbia  Venetiaram  Prospectus  Celebriores  174S, 
38  Bl.,  darunter  14  Bilder  aus  Smith's  Bcsits.  — 
Michele  Marieschi.  —  J.  B.  Brustolone,  Kröatmgs- 
fderlichkeitcn  des  Dogen,  12  Bl.  —  J.  J.  BoydeH's 
Etchings  after  the  orig.  designs  of  Raphael  etc. 
(14  Bde)  1775.  —  Röm.  Ans.  von  Fletcher  gest. 
—  Engl.  Ans. :  Vauxhall,  gest.  v.  R.  Parr  nach 
„Canaletti" ;  Westminster  gest.  v.  S.  Müller  1751 ; 
femer  v.  L.  P.  Boitard,  F.  Berardi,  Remi«  J. 
Wagner,  Hulet,  Steevens.  J.  Bowles,  E.  Rooks. 

Bildnis :  gest  von  A.  Visentini  nach  J.-B.  Piaz- 
actta;  ein  anderes  anonym  (s.  Moureau). 

Altere  Literatur  (besonders  Orlandi  1752, 
Zanetti  und  Lanzi  1800)  bei  R.  Meyer, 
Die  beiden  Canaletto.  1878;  femer  wichtig  E.  A. 
C  i  c  o  g  n  a,  Iscr.  Venez.  Ven..  1824—86,  V 
345  f.,  569  f.,  III  469  (biogr.  Notizen  o.  Angaben 
über  Bilder).  —  Waagen,  Treas.  of  Art.  1854. 

—  W  a  I  p  o  I  e,  Anecd.  of  Painting  in  Engl.  1862. 

—  Wessely  in  Dohmes  Kunst  und  Künstler 
II  (1877  f.).  —  Weltmann  u.  Woer- 
m  a  n  n,  Gesch.  d.  Mal.  III  2.  1888.  —  A.  A  c  q  u  a 
im  Ateneo  Veneto  1893.  —  R.  H  o  I  m  e  s  im  Art 
Joura.  1894.  129  (London).  —  A.  Moureau, 
A.  Canal,  Par.  1894  (in  Artistes  C61.).  —  H. 
Ellen  Brown  in  Art  Jotim.  1905,  340  (Castle 
Howard).  —  O.  Usaono,  Lea  deas  C*nal€tto> 
Paris  1006  (in  Let  Gnmb  Art.).  >-  Katckfoolk 
1909,  254. 

Radierungen:  De  Vesme,  P.-Gr.  lUl.  1906. 

—  R  u  d.  Meyer,  Die  beiden  Canaletto.  Dresden 
1878.  —  J.  S(prllifer)  im  Jahrb.  d.  K.  Pr. 
K.-S.  1904,  80.  —  P.  Kristeller.  Kopf.-  u. 
Holzschn.,  1905.  —  L.  D  e  1 1  e  i  1  in  SUrije  gody, 
Okt.  1908.  —  Altere  Lit.:  Le  Blanc.  Man.; 
Hellern.  Aadresco,  Handh.  IV.  v.  Seidiä*. 

Caiul,  R  e  rn  a  r  «i  o,  vcncrianischcr  Maler. 
1737—1743  im  Buch  der  MaiergiWe  zu  Vc- 
tu  iig  aufgeführt  Bilder  von  Unn  sind  weht 
bekannt. 

G.  N  i  c  o  I  e  1 1  i.  Estrato  dall'  AH—  Vcoeto. 
1890,  Scttembre-Ottobre,  p.  30.  H. 

Cual,  Fabio^  venezianiicber  Maler,  geb. 
17(0  in  Venedig,  t  ebendort  1767.  Schüler 
des  Giambattista  Tiepolo,  1740 — 1745  im 
Hticli  der  venezianischen  Malergilde  aufge- 
führt Hauptsächlich  als  Freskonuier  in 
Venedig  und  auf  dem  Terraferma  tiUig. 
Werke  in  Vcncdipr:  SS  Apnstoli,  Soffitto  v 
J.  1744,  Hauptbild  „Das  Abendmahl",  an 
den  Ecken  die  vier  Evangelisten,  gegen  1818 
von  Fabioa  Sohn  Giimbattwta  restauriert 

—  S.  Gwvaimi  Nnovo,  Chor  «Abnhatn  und 
Mfichisedeck"  und  ...Alirah.Ttn  opfert  Isaak" 
(Chiaroscuri).  —  S,  Martine,  (Thor,  Wand- 
bilder, die  gleichen  Darstellungen  wie  in  S. 
Giovanni  Nuovc^  an  der  Decke  Engelsgloric 
Für  andere  Werke  Päbio»  vgl.  Cicogna  (s.  u.) 

Alcesaadro  Longhi.  Pittori  wiitiianl, 
Veuetia,  im  —  Zanetti.  Pitt  tcnet.,  ed.  n 
«OS.  —  Heiebini.  Gaida  di  VcMiia.  WS  I 
64,  IM,  «S4.  —  Rpaelti.  DaMr.  ddle  «ftt  m. 
di  Faden,  ITIS  ».  asi.  »  B.  Clc«gaa,  iKrii. 
iwnec.  V  S4T  ff.  o.  sm.  —  G.  Ni««lettL  n 
Hbf»  dl  taaae,  Bitcatto  dati*  Aienao  Veneio  18M, 
Settcnbre-Oltolwe.  tf* 

Canal,  France.";  cn,  venezianischer  Maler, 

von  dem  nur  bekannt,  daß  Giovanni  Volpato 
1764  nach  ihm  das  Bildnis  des  Prokoralocs 
GiaDinaroo  Calbo  gestochen  hat 
E.Cieoffna,  tteris.veneg.  VSBQi  JT. 


486 


CanaL  GiambAttista,  vcnezian.  Maler, 
geb.  17«  in  Venedig,  t  cterfort  8.  12.  IfflÖ, 

Sohn  des  Fabio,  nicht  des  Antonio,  wie  bis- 
weilen irrtümlich  angegeben  wird,  Schüler 
seines  Vater».  1768—1780  im  Buch  der  vene- 
zuoiMbefi  MikfiUik  fcfnbrt.  HMiptsichlich 
als  Fredcomaler  kt  VtaiSg,  Trevuo  «od 
Umgegend,  Rovigo,  Triest  und  Ferrara  tattg. 
Von  der  groBcn  Zahl  seiner  Werke  (Battista 
soll  allein  70  Klldunsoffitti  dekoriert  haben) 
seien  hier  nur  ganont:  Vowdig:  S.  Eafemia, 
Soffitto.  Glorie  der  TftdhdKgoi,  J.  1764 ; 
ebcndort  HcinMOchung  v.  J.  1T71.  —  SS. 
Apoatoli,  AltarbiM,  Madonna  mit  Ludwig  u. 
Syfvatcr  V.  J.  1772.  —  Treviso,  S.  Leonardo, 
Soffitto,  Titelbeilige  und  andere  HeUige  wir 
Madonna  und  Dreiemtgkeit  aufblidMod.  — 
Serravalla,  Di  in.  Soffitto,  Gebart  ManM. 
Für  andere  Werke  s.  Ckogna. 

H  •  ack  I  n  L  Itiniraire  de  Venise,  181»,  I«M|nL 
«.  (Ud^a  PadoT»,  1818.  -  Zanotto,  GumI* 
di  Tanilii  1856  paMim.  —  Fedenci,  Me- 
Mte  tiMc,  Ven^ieOS  II  132.  -  Crico. 
LaMn  TmbiaBe  iMMin.  —  M  a  n  i  a  g  o,  Ouida 
dlTdine,  1825  p.  55.  —  B  a  r  t  o  1  i.  Pitt,  di  Ro- 
Vtao.  Veoeaia  1W3.  -  C  i  c  o  g  n  a,  I»cni.  ventz. 
V»»  «.  n.  »70;  VI  »17.  —  G.  Nicoletti, 
Atcaeo  Vcaalo,  18M  Settcadtre-Ottobre.  M. 

Caoal,  Gilbert  von,  Landschaftsmaler 
in  München,  «eb.  am  26.  12.  1849  zu  Laibach, 
ausgebildet  auf  der  Wiener  Akademie,  von 
1878— «6  in  Düaaeldorf.  aeitlicr  in  München 
tätig.  Ein  moderner  Jünger  der  aHoü  Wlttn- 
dischen  Meister,  belebt  er  seine  mtimen  land- 
iCbaftlichen  Stimmungsbilder  stets  mit  malcn- 
gcben  ArchitektnreB.  Im  Motiv  vielfach  ein- 
ander ähnelnd. —  »meist  sind  es  versteckte 
Bauten  an  stHlen  Gewissem  oder  Uferpar- 
tten  mittelalterlicher  Städte  —  smd  seine 
Werke  besonders  durch  die  feine  Bcobach- 
ttmg  des  wechselvollea  Farbenspiels  ausge- 
zeichnet, wie  es  in  feuchter  Luft  durch  die 
mannigfaltige  Liditibitcfcong  hervofgeruleB 
wird.  Sein  HaupUrbeitsfeld  bildeten  seither 
England  mit  seinen  feuchten  Küätenstnchen. 
Hollattd  mh  seinen  stillen  Kanälen.  Nieder- 
deutschland mit  seinen  TOB  ktaren  Lüften  er- 
fülltcn  weiten  Flächen.  Auf  d«  deuto^n 
Kunstausstellungen  in  München  (seit  1883), 
Berlm,  Düsseldorf  ein  ständiger  Gast,  hat  er 
auch  in  vielen  MFentUcben  Gemäldegalerien 
Vertretung  gefunden,  so  in  der  Munckcaer 
Neuen  Pinakothek  (..Alter  SdlMgraben  W 
Westfalen",  „Abendfriede",  „Stimmung  bei 
Docdrecht"),  in  der  Berliner  Nationalgalcne 
(„Westßlisdie  HOd**),  ki  der  Diisseldorfer 
Galerie  (,.Gcwittcrstimmung  ),  u»  Weimarer 
Museum  (,^bcndstimmung' )  u.  t.  «L 

Singer,  Katlerlex.  -  Spemann,  D.  gold. 
Buch  d.  Kunst  (Porträt).  --Fr  v  Botti- 
ch er.  Malerw.  d.  1».  Jahrh.  I  u.  Nachtr^  -  Das 
KcistiKe  Deutschland  18»8.  —  Drcfllen  Kitjahrb. 
-SSdJ^LMA^  XXIII  M5;  XXIV  IM. - 

aO*.  att;  XI  SM:  XUI  l«;  XIV  IM» 


XV  310;  XVII  117;  XVIII  ItS;  XIX  ST8; 
X>:  511 ;  XXII  22,  6«5,  581;  XXIII  T«.  —  Kst 
u.  Kstler  VI  393.  —  Kunst  unserer  2eH  UM 
I  44;  180e  II  90;  1904  II  Ml,  162;  1909  U 
225.  —  Kat  d.  Auast.  im  M&nchcner  Glaspalaat 
1883,  1S8»-1910,  der  Gr.  BerL  Kslanast  1004, 
1905,  der  Berl.  Akad.-AuMt  1880.  83,  84.  88. 
89,  92,  der  Dresden.  K.-A.  1899,  1904.  Wgn. 

Caaal,  V  i  n  c  e  n  z  o,  vcnezian.  Amateur  u. 
Nachahmer  des  Gregorio  Lazzarini,  f  1748, 
nicht  der  btlfTr"*-»  Kunstler-  sondern  der 
Patrizierfannfie  enwammcnd.  Ikm  wird  von 
Moschini  eine  Madonna  mit  schreibendem 
Heiligen  in  S.  Maria  del  Carmine  zuge- 
schrieben. 

If  oaakini,  Guida  di  Vcn^  1815  II  865,  88». 
CmuW,  Antonio^  s.  Cmtal. 

CafiAle,  Cesare,  Architekt  aus  Genua. 
Nach  seinen  Zeichnungen  wurde  läSÖ  der 
Neubau  der  Kircke  S.  Ihrit  a  Dofana  bei 
Siena  ausgeführt. 

Romagnoll.  Cennl  att».  art.  di  Siena. 
1840  No  40».  .       ^  , 

N  Caaale,  Giuseppe,  ital.  Knpiersleeher, 
gc\>.  in  Rom  1726,  begraben  m  Dresden  am 
22  9.  1802,  Schüler  Freys,  wird  1751  nach 
Dresden  berufen  als  Zeichenlehrer  der  Prin- 
zen und  als  Professor  der  Ruyterstschkuast 
an  der  Akademie.  Als  Holkuplei  Stecher  hat 
er  für  das  Dresdener  Galeriewerk  eine  Reihe 
von  Stichen  in  der  Manier  der  französischen 
Meister  ausgeführt.  Es  werden  genannt: 
Adam  und  Eva  nach  Albani.  der  ungläubige 
Thomas  nach  Preti,  die  Philosophie  nadl  Ri- 
bera, die  Sibylle  nach  Angelica  KaufTmaim. 
Femer  hat  er  eine  Reihe  von  Bildnissen,  z.  B. 
das  König  Augusts  von  Sachsen,  das  der  Ma- 
ri T<>sephina  von  Polen  nach  Botar^  das  des 
Administrators  von  Sachsen,  Printen  Xa*«r 
nach  Casanova,  das  Hagedorns,  das  Grabmal 
des  Kard.  Spinola  in  Rc»n  (1746)  gestochoi 
and  Radierungen  nach  Zeichnungen  alter 
Meist«  r  (Hundertandnineteen  etchings  after 
original  drawings  of  RaflPael,  Parmigiantno, 
Reni  etc.  —  London  177B)  ausgeführt  u.  eine 
Anleitung  .  zum  Zeichnen,  deutsch  (Leipzig 
1804)  und  französisch  (1806)  herausgegeben. 

H.  Keller.  Machr.  t.  .  .  in  Drwd.  leb.  Kst- 
lern,  1788.  —  GaBdelliai,  Not  d.  inUgl.  I 
173:  VII  283.  —  Heinecken,  Dict,  III  6«0. 

—  N  a  g  1  e  r,  Kstletlex.  II  325  u.  Monogr.  II  8811. 

—  Haymann.  Dresdens  Kstler  (180»)  p.  387. 

—  y»«M«M>tt  1843  p.  87.  —  Levin,  Rm>.  der 
SsmL  DasBddarf  (1883)  p.  215.  -  Le  Blaue, 
IfaLlBTT.  ^  . 

Caniletto,  Antonio,  s.  Cmmm. 

Canaletto,  eigaitlidi  Btmardü  BOtttC 
(zeichnete  sich  seltener  Belloto  oder  Betetto 
oder  auch  Bek>to),  fügte  gewöhnlich  den  von 
■dnem  Ohrfm  und  Ldirer  Ant.  Canal  über- 
nommenen Beinamen  U  CanaUtio  hinzu: 
venez.  Landschaftsmaler  und  Radierer,  geb. 
in  Venedig  80.  1,  1720,  t  in  Warschau  17.  10. 
1780.  Nach  seiner  Lehrzeit  bei  A.  Canal  ging 
er  nm  IMO  nadi  Rom,  besuchte  dann  in 
Okerittlien  Tlirin,  Rvticia,  Verona.  Mailand. 


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OmtoNo 


fertigte  noch  vor  1745  aetne  ersten  Radieron- 
gen.  Um  1745  besiKhte  er  München  und  lieB 
tkh  1746  oder  1747  dauernd  in  Dresden  nie- 
der, wo  er  zum  Hofmaler  ernannt  wurde 
(dicMn  Titel  fährte  -t  herritü  1748)  und  1764 
mit  dnem  Gduüt  von  600  Talern  Aufnahme 
in  tfe  Akademie  fand.  In  Dresden  blieb  er 
bis  1766  und  unterbrach  diesen  Aufenthalt 
nur  während  der  Kriegfsjahre  1759  und  60, 
die  er  in  Wien  verbrachte.  1768  ging  er  mit 
eiam  ncmuiiooatifgi  Urlaub  nach  St.  Pe- 
tcriburg«  dun  1717  Mdi  WtndiMi,  tnldii 
1768  seine  Demission  aus  dem  sächnschen 
Dienst  und  wurde  1770  Hofmaler  des  Königs 
Stanislaus  II.  FoniMowi^  u  Wmdwi^  wo 
er  1780  starb. 

Die  gfoBe  Zahl  mnf angmdicr  CcmUdc  von 
Dresden  und  dem  benachbartpn  Pirna,  welche 
er  in  den  Jahren  1747—54  malte  und  welche 
sich  seit  dem  letzteren  Jahre  in  der  Dres- 
öcMT  Gclerie  bcfiudn  (14  Ansichten  von 
Drudci^  dimter  swd  in  Ruüifuvnst,  vnd 
11  adt  1761  gemalte  von  Pirna,  deren  eine 
ein  besonders  großes  Format  hat),  bezeugen 
die  voriHtfcIlt  AmbOdanc,  die  er  bei  seinem 
Otacäm  snTCOMi^  «Mris  aeiaea  atUkrordcnt» 
fldiHi  TWB  tnd  wiBe  GtwiMfliiftlilwlt. 
IUI  swei  groflen  Ansichten  von  Verona  und 
däcr  TOn  1748  datierten  Darstenung  des 
BicnttlEMnls,  die  sich  gleichste  in  der 
DfMdöwr  Galerie  befinden,  wird  er  ekb  in 
dca  neuen  WlAoogArds  eingeführt  beben. 
Aas  diesen  Werken  kann  man  auf  den  Stil 
sorückschlieBen,  den  sein  Onkel  Antonio 
Caoal  um  die  Mitte  der  ▼ierdger  Jabre  sich 
anagcbildet  hatte.  Denoi  ite  addieieB  «icb  eo 
«ng  an  gewisse  Werke  dieses  tdaea  Lducm 
an,  daB  man  lange  Zeit  ihm  auch  letztere  zu- 
schrieb. Nur  ist  seine  Behandlungsweise 
trockener  und  etwas  gleichförmiger  als  die 
Canals,  seine  Schatten  sind  daakler  u.  kilter. 
sein  Vortrag  pastoser,  seine  ZdduMBf  bei 
gleicher  Sicherheit  weniger  fein,  überhaupt 
sein  Streben  stärker  auf  eine  dekorative  Wir- 
kang  gerichtet;  auch  die  Behandlung  des  be* 
wtgten  Wassers  liBt  eine  persönliche  Jfaaler 
erxennen.  Die  Figuren  sollen  gelegeafKdi  TOB 
dem  damals  an  der  eben  erbauten  Dresdener 
Hofkirche  beschäftigten  Stcf.  Torelli  in  seine 
Landschaften  hineingemalt  worden  sein.  DaB 
diese  Bilder  für  den  Grafen  Brühl  gemalt 
worden  seien,  scheint  sich  nicht  tu  bestätigen ; 
wohl  aber   wurden  sie  dem   Künstler  erst 

ÄZeit  nach  ihrer  Ablieferung,  im  Jahre 
BÜt  fau«esamt  4200  Talern  bezahlt.  Spä- 
ter kamen  noch  zwei  kleinere  Ansichten  voa 
Dresden  in  die  Galerie,  und  im  19.  Jahrh. 
sein  1766  gcmalte.s  Rezeptionsbild,  wiederum 
eiae  Ansicht  von  Dresden  in  kleinerem  For- 
mat, die  bi  dcmaelbca  jabre  femalten  Trüm- 
mer der  Kreuzkirche,  die  ihm  für  200  Taler 
abgekauft  wurden,  sowie  fünf  in  Warschau 
flMaaUc  Bilder.  Das  am  U.  Aprfl  inS  ia 


Dresden  gegebene  Ballett  Le  Türe  Gäiireux 
hat  er  1769  in  einer  Radierung  dargestellt. 

Während  seines  Wiener  Aufenthaltes  in 
den  Jahren  1759  und  60  malte  er  18  An> 
sichten  dieser  Sudt,  darunter  1759  dea 
SchloBbof  von  Scbönbrunn  mit  400  Figuren. 
178B  malte  er  zwei  Sopraporten  fär  das  War- 
schauer Schkifi.  In  Warschau  selbst  radierte 
er  1771  und  72  zwei  Ansichten  dieser  Stadt 
und  malte  1776  die  Wahl  Stanislaus  II.  Sein 
Stil^a^rint  Midb^  dieaer^ieto^  Z«t 

auBer  daB  vielleicht  die  Sutten  etwa»  daak- 
ler geworden  sind. 

über  diese  Warschauer  Zeit  gibt  noch  Dr. 
Georg  GraiMvctdaki  io^ieade  baadacbr.  No- 
tbcs.  Sdiiai  aacii  dar 'IttBaabaia  Dna- 
dens, sei  B.  mit  d.  König  Friedr.  August  III. 
vorübergehend  einmal  nach  Warschau  ge- 
kommen. 1768  sei  er  dorthin  mit  setner 
Fraa,  aeincm  Sohn  und  swd  Tficfatara  fiber- 
geaiedeft.  Sebie  eitle  AtMi  ffir  dca  KSnig 
Stan.  Aug.  Poniatowsky  sei  eine  Ansicht  des 
1767  abgebrannten  Teils  des  KönigaschkMses 
mit  vielen  Bildnisfiguren  gewesen,  u.  dem  Kö- 
nig sa  Pf  erde  Die  fCSaigawabl  TOn  ITBi  baba 

swenau  wiwienion  \a.  an  verc  a.  jauncri. 
Ein  zweites  groBes  Bild,  das  er  für  den  König 
gemalt,  sei  der  Einzug  des  Grofikanslers 
Botschafters  Grafen  Ossolinski  in  Rom  1888; 
mit  vielen  Figuren  und  der  Plana  del  Po- 
polo  im  Grande^  wovon  aidi  dB  aafdlca 
in  der  Gal.  Ossolinski  in  Lemberg  befindet. 
Auch  Ansichten  des  Sobiesldschen  Königs- 
Schlosses  Willanow  bei  Warschau  habe  er 
gemalt.  Im  Besitz  des  K^Hp  Staaialaaa 
August  bitten  sich  87  AaaidileB  vaa  Wai^ 
schau,  12  von  Rom  und  10  andere  befaadai 
(jetzt  in  Gfltschina  bei  St.  Petersburg. 

Die  meisten  seiner  Ansidilea  voa  DrcadcB 
imd  Pirna  hat  er  ia  aebr  gniBem  Ftormat 
ItiBerst  wirkungsvoll  radiert  Ifarieltca  Ur- 
teil über  dir-  Cleichförraigkeit  ihrer  Tech- 
nik wird  diesen  Werken  nicht  völlig  gerecht. 

GtmSldt.  In  Dresden  »oBer  den  genannten 
nach  3  Ansichten  des  Warachaaer  Schloaita.  —  Ia 
Btrlm:  9  Udae  Ansichten  von  Pirna,  äbereia- 
atimmend  mit  dea  groBen  Bildern  in  Dresdca. 
doch  feiner  (andere  kommen  in  Privatbesitz  vor). 

—  Posfn.  S.  Racxynski:  SchloS  Staaislaas'  II., 
1778.  —  Frankfurt :  Venedig  v.  S.  Giorgio  Uagg. 
aus;  Markt  v.  Dresden-N.  —  Hambmrt,  Mos  : 
Krettsldrche.  Samml.  Weber:  2  veaez.  Ansich- 
ten.  —  Hannover,  Kgl.  Samml.:  2  Architekturen. 

—  München  :  München  v.  d.  Ostseite,  1745  (früh, 
in  der  Ptnak.)  und  4  veaes.  Ansichten  (Jagend- 
bilder unter  Canala  Namen).  —  Tmtm:  S  An- 
sichten der  Stadt  (grofi,  Tor  1745).  —  Mailand , 
Brera:  2  Ansichten  von  Vare»<;  Simml.  Poldi : 
S.  Gittstina  in  Padua.  —  IVUn,  Mu». :  13  Ani. 
der  Stadt,  darunter  der  SchloShof  v.  Schönbrann 
von  1759.  Samml.  Liechtenstein :  K5nigstein : 
Pirna.;  2  An«,  d.  Pal.  Liechten»tein.  Slg  Harrach: 
FreionR  in  Wien.  —  Warschau,  Graf  Adam  Kra- 
sinski :  Konit,-tv.at.i,  für  kn  Hofmar»cball  Grafen 
Franz  Rsewaski  geaialt.  Gral  MoriU  Potocki: 
Ansichten  von  Warsdan.  —  LmOm«.  GaL  Oase- 


4M 


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Canali  —  C«fiaveral  y  Pcrez 


linald :  EituoK  dd  BoUchaitcrs  OiaoHnaki  in 
Rom.  —  Gatjckina,  Schloß  2.  Stodc :  3  Aatichten 
von  Warschau  (Vorlagen  der  Radierungen)  und 
Tide  andere  Bilder  atia  dem  SchloB  cu  Warschau. 

—  Uo4kau,' Knrnl  :  Wahl  Stanialaus'  II..  IHS 
(ana  dem  SchloB  in  Warschau). 

Ztichmuttgen :  Darmstadt :  82  BL,  meist  Fed. 
(r.  T.  von  A.  Canal,  1729,  1732). 

Radumngen :  M.  1 — 8,  ital.  Ansichten,  auf  1  Bl. 
gedruckt.  —  9 — 22  Ans.  von  Dresden,  sehr  groß, 
1747— 6B  (19,  20  und  22  nur  in  alten  Abzügen 
bekannt).  —  23  Le  Türe  G^n^reux,  Ballett,  1759. 

—  24—31  Ansichten  von  Pirna  n.  Umgegend, 
kleiner.  —  M,  33  Ruinen  von  Dresden,  1765—66. 

—  34,  Landschaft  nach  J.  ».  d.  Heyden.  —  34— 
37,  Ansichten  von  Warschao,  1111  «.  11,  (M.  tl 
in  Dresden  vorhanden). 

Um  1850  wurde  die  Mehrzahl  der  in  Dresden 
bvmhiten  Platten  an  einen  Berltner  Kunst- 


I1ac\  xkm  gtstocktn :  Kopten  nach  4  der  Dresd- 
ner Anuchten.  —  20  Ansichten  von  München, 
1766  von  Jungwirth  gest.  —  P.  Fr.  Tardieu,  das 
Schiffertor  in  Pirna.  —  I^uis  Schuir  (Ende 
19.  Jahrb.),  Der  ZwinRcrhof 

Von  der  bei  A.  Caaala  angeführten  Liltralur: 
Weltmann  u.  Woermsaa;  O.  Uaaaa«; 
Kriateller  (Radier.). 

Jal.  Meyer  im  Kstlerlex.  III  (1^85).  - 
Lermolieff,  Gal.-Stud.  —  Burckhardt, 
Cic.  —  E.  Rastawiecki,  Poln.  Malerlex. 
1860  I  52  u.  III  132.  —  G.  Mycielski,  100 
Jahre  poln.  Malerei  (pcln  i  Aufl.  lf»02  p.  34.  — 
Olazcwslci  in  „Tydrien"  1906  No  5.  — 
Fournier-Sariovozr,  Les  pilOlNI  ds 
Stan.  Aug.  II,  Paris  1907.  13.V 

Raditrunten:  De  V  e  t  m  e,  P  Hr.  1906.  — 
Rnd.  Meyer,  Die  beiden  Canalctto,  1878. 

ly.  V.  SeidUtj. 

Cuali,  Paolo,  Bologneser  Archit-,  geb. 
1618,  t  1680.  Erbaute  die  Scala  regia  des 
Palazzo  Fantuzzi,  die  zierliche  Kirche  S.  Ma- 
ria Nuova  in  seiner  Vaterstadt  und  die  Col- 
legiata  S.  Giovanni  in  Pcrsiccto,  auch  .soll  er 
in  Bayern  wiederholt  tätig  gewesen  sein. 
Aacoso  (Malvasia),  Pitt.  etc.  di  Bo- 
cd.  1782.  —  Bianconi,  Guida  di  Bo- 
1B35.  B. 

Canallaa,  J  a  i  m  e.  katalan.  ^^alcr,  der  1372 
einen  Hulzplafond  im  Rathaus  zu  Barcelona 
bemalte. 

Viftasa,  Adic  I  36.  M.  v.  B. 

CtaaUa,  Glan  Marco^  ».  CatwIK. 

Caoall  de  Berta,  Jacques,  französ.  Bild- 
hauer, machte  lfl46  einen  Marmoraltar  iür  die 
Kirche 
Orientale»). 
If  a  ai  ^  DIct,  dca  leaipMura  etc.  16M>  X»  • 
Caaala  y  Llambl,  Ricardo,  Maler,  geb. 
am  11.  12.  1670  in  Barcelona,  Schüler  der 
dortigen  Eacuela  de  B.-Artes,  weitergebildet 
unter  dem  petafinUdien  Einfliuee  Renoir«  und 
Getrttftt  in  Parte,  wo  GmmIs  etwa  ein  Jahr- 
gehnt  lang  lebte  und  ÜBT— 19nc  den  Salon 
der  Sociiti  Nat.  des  B>-Arta  wie  auch  den 
Salon  d'Autonuie  wit  modetll>impres8ioni8ti- 
iclMa  DacsteUoagea  ans  dem  ipaa.  Volkalebcn 

Taa^baretts,  Zigaitttcab1»rOcen  etc.;  — 


eine  Sonderauastellung  lokher  Gemilde  Ca 
von  Durand-Ruel  1908  In  New  York  vefa»> 

staltet,  —  seine  ,.(  ifjarreras"  1908  auch  in  der 
Berliner  Sezession  ausgestellt).  Nach  Barce- 
lona zurückgekehrt,  beschickt  C.  seit  1907  die 
dortigen  wie  aach  die  Madrider  KunstaoB- 
stellangen  mit  weiteren  impreeiiodetlidl  be- 
handelten Genregemälden  (1907  in  Barcelona 
7  Bilder  ausgest.,  darunter  die  effektvolle  Bou- 
doirszene ,,E1  tocador"  und  ein  Porträt,  lets> 
teres  für  das  Museo  Municipal  zu  Barcelona 
angekauft)  und  wurde  dafflr  in  MadHd  nnd 
Barcelona  wie  auch  1010  in  Brüssel  (sein  Qj- 
mälde  „Gitana"  für  das  Museum  zu  (jcat 
angekauft)  durch  Medaillen  ausgezeichnet.  In 
der  Madrider  Auastellung  1910  war  er  mit 
dem  Gemilde  „Matemidad*  vertreten.  Er  kt 
Genossenschaftsmitglied  des  Pariser  Salon 
d'Automne  und  Mitbegründer  des  Salon  de 
les  Arta  y  de  Artiitei  an  Baicelona  (cröffaat 
1910). 

Pariser  S*L-Kat.  (Soc.  Nat  d.  B.-Arts  1807, 
1899,  1905,  19«,  mit  Abb.).  —  Kstchron.  1B97— 
1898,  p.  2ÖS.  —  Chron.  d.  ArU  1902,  p.  123.  — 
Foma  (Bafcdeoa)  1907.  U  Ml.  297,  3M  (nit 

AVb.).  k.  vina». 

Caaapaa,  Joseph,  s.  Canabos. 

Ceaepiaa,  s.  MoructUi,  Angelo. 

Onaid  (Caaarte),  Josef,  Bildlianer  in 
Rom,  arbeitete  um  1780  u.  a.  für  die  KifdM 
S.  Maria  Maddalena  md  in  NeapeL 

F  ü  s  8  Ii,  KstelcK  I.  «.  II.  TdL  —  Zanl. 
Eocid.  met.  9> 

Caaaiwflo,  Giovanni  Battiata,  Bild- 
hauer, führte  ca.  1615 — 18  nach  Zeichnung 
des  Girotamo  Campagna  den  Hauptaltar  der 
Kirche  S.  Lorenzo  in  Venedig  aus. 

G.  A  n  d  r  e  i  s,  Cenni  stor.  etc.  di  S.  GioT.  Batt. 
in  Bfiaora,  1903  p.  49.  Watttr  BmsI«. 

Canarale^  s.  Cantvale. 

Canavaii,  s.  Cann/ori. 

CaaaTaro,  Paolo,  s.  Cannavaro. 

CMMvai^  iraane.  Maler  des  18.  Jalirh.,  von 
dem  im  »Saloa  de  1a  Correepoodeaee''  ITBO 
eine  „Volupte*  ausgestellt  war  und  dessen 
Karikatur  sich  in  einem  in  der  Bibliothek 
von  Montpellier  verwahrten  Karikatureniieft 
Vincents  findet. 

Rev.  unir.  des  B.-Axts  XIX  MS.  —  Gas.  des 
MjHm  IV  (185»)  IM.  a.  IT. 

Gmiavelli,  Jacobo,  Sohn  cinee  Mareo. 
Haler,  um  1540.  In  Blatta  im  Österreich. 
KSstenlande  ist  das  Hochaltarbild  Jacobo 
Canavelli  1B40  bezeichnet 

Mitügn  der  Centr.-Corem.,  N.  F.  XXV  173. 

/foiu  TittM*. 

Gaiaveml  y  Pesei,  drei  Brüder,  Maler,  in 
Sevitia  titig,  19.  Jahrh.   Sie  stellten  ana: 

Enrique  1881  in  Madrid  „Un  patio  de  Mar- 
raolejo"  und  „El  Calvario  de  Peftaflor";  Ildt- 
fonso  ebenda  18S2  „Un  barranco  de  Sanlii- 
ear^ :  Josi  ebenda  1881  «Una  cita  ca  el  AI* 
cimr  da  Sevilla*  nnd  UM      laide  an  mm 


4S9 


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C.  Frontaura  y  M.  Ossorio,  Die.  biogr. 
iättn.  de  Mcrit.  j  MtUtM,  liadrid  1800. 

Af.  Utrillo. 

CiMVesi,  G  i  r  o  1  a  tn  o,  Rildliauer  u.  Archi- 
tekt voo  Lugano,  arbeitete  um  1517.  Wohl 
Stammvater  der  übrigen  C. 

If  «Btl.  Stor.  e  Arte  aelU  provinci«  di  Cooe, 
Cmbo  im  p.  3M.  B. 

CaaaTesi  (auch  Caneves:  und  Canevcxi), 
Hieronymus,  Steinmetz  ^.bpicida)  auä  Mai- 
land, eixheint  1662  in  Krakau,  wo  er  1562— 
1674  für  die  dortige  Oominiloiierlcircbe  ein 
prachtvolles,  mit  grofla  volbknlptiertea  Fi- 
guren verziertes  Marmordenlcmal  des  Salz- 
grafen (Salzbcrgwerks-Vorstandes)  Orlik  aus- 
führte, welches  jedoch  1860  vom  Feuer  ver- 
nicbtet  worden  ift.  1607  übenMhm  er  die 
Aosfühfoiv  eine«  imndnrollea  Grabmonumen- 
tea  für  Gabriet  Tarlo,  Obcrsthofraarschall  der 
Königin  von  Polen.  1574  verfertigte  er  ein 
Wandgrab  der  Familie  Görka,  und  1677  ein 
Wandgrab  des  Bischofs  Adam  Konarski, 
beide  hn  Dom  st  Poeen.  Von  ihm  tat  anch 
das  Wandgrab  des  verstorbenen  J.  Ro- 

kosowski  in  d.  Pfarrkirche  zu  Samter,  Prov. 
Posen.  Das  Architektonische  an  seinen  Wer- 
ken ilt  bcdentcader  ala  das  Figürliche,  und 
VSBt  die  strenge  Sehnte  der  ital.  Hochrenais- 
sance erkennen.  C  war  in  der  Stadt  Kasi- 
mierz  bei  Krakau  ansässig,  und  gehörte  zur 
Krakauer  Maurer-  und  SteinmetzenzimfL  Er 
t  1688  in  Krakau.  —  Sein  Sohn  Httronymus 
ward«  1674  als  Geselle  in  die  dortige  Maurer- 
und Steinmetzenzunft  ri:>.,  nommcn.  Die  Fa- 
milie Canavesi  existierte  noch  im  17.  Jahrh. 
hl  KfdcMi  und  besaB  dort  ni  der  Floriaal» 
Saaae  ein  nos  dem  Nachlasse  von  HicRinymns 
Canaresi  herstammendes  Haus. 

Grabowiki,  Skarbniczka  arrheol.,  Spra- 
wozdani«  Kom.  bist,  sztuki,  IV.  —  Kohte,  Kst- 
denktn.  d.  Prov.  Posen.  —  Handachriftl.  Auszüge 
aus  den  Krakauer  Stadtbücbem.   Sl.  Tomkowics. 

CanaVMi,  Pietro.  ital.  „Intagliatore", 
.geb.  fu  Piacenza  1786,  f  m  Parma;  ScbiUer 
des  Institoto  Gazxola.  Er  machte  ommien- 

tale  und  figürliche  Arbeiten  in  Piacena  Oad 
iu  Parma  für  Kirchen  und  Paläste. 

L,*Ab>  b  i  V  c  r  i,  Art.  Piac.  1879  p.  313. 

OaaaTaaio^  Giovanni,  Maler  aus  Pine- 
rolo  (Pieraont).  wo  er  schon  1460  als  „ma- 
gister  Johannes  Canavexii  pinctor"  in  einer 
Steuereinschätzungsurkunde  erwähnt  wird. 
Dem  harten  und  altertümlichen  Stile  seiner 
älter.  Malwerke  nach  (laut  Bertea)  vermutlich 
nach  heimatlichen  Vorbildern  von  der  Hand 
des  Piemontesen  Giov.  Bcrtramtno  (s.  d  )  her- 
angebildet, geriet  C.  bei  seiner  späteren  Ma- 
lertätigkeit ah  der  Riviera  di  Ponente  mdhr 
und  mdir  unter  den  Einfluß  der  Malerschule 
von  Nizza,  insbesondere  des  Jean  Miraiheti 
(Mirallieti)  aus  Montpellier  und  seities  .Schü- 
lers Lud.  Brea  (s.  d.).  Seine  früheste  bisher 
bekannt  gewordene,  vom  Okt.  1488  datierte 
Signatur  .^resbiter  Johaaoea  Omavetii  de 


Pinerolio  pinxit"  liest  man  unter  den  alter- 
tümlich interessanten,  leider  arg  zerstörten 
Passionsfresken  in  S.  Bcmardo  an  Pign»  bei 
Ventimiglia,  m»  an8erdem  anch  die  88  mf 

Goldgrund  gemalten  Tafelbilder  des  reicfage- 
schnitzten  gotischen  HochalUrwerkes  der 
Kirche  S  Michele  (auf  dem  Mittetbilde  der 
Eraengel  Michael)  laut  Signatur  von  C  her» 
rühren.  Weit  besser  eriwlten  ist  der  in  einem 
freieren  und  reiferen  Quattrocentostile  durch- 
geführte, laut  Signatur  ün  Okt.  1492  voll- 
endete umfangreiche  Freskenschmuck  vun 
Notre  Dame  de  ia  Source  zu  Brigue  Mari- 
time bei  Nizza  (viclfigurige  Darstellungen 
aus  dem  ^f .iricnleben  u.  der  Passion  Christi, 
Tod  des  Judas,  Auferstehung  der  Toten  und 
Weltgericht).  Fast  völlig  zerstört  sind  da- 
gegen  Ca  Fresken  in  St.  Victor  zu  Nizz;a  und 
in  der  Kirche  von  St.  Etienne  du  Mont  (bei 
Nizza).  Eine  vom  20.  3.  1490  datierte  Ma- 
donnenlunette  C.s  entdeckte  Alizeri  über  dem 
Portale  von  S.  Dalmasio  zu  Pomask>  (Riv. 
di  Ponente),  im  Altarchore  dieser  Kirche 
auBerdem  ein  gleichfalls  signiertes  iaieibiid 
C.S  mit  der  Gestalt  des  Titularheiligen.  Ein 
laut  Signatur  am  3.  3.  1481  vollendetes  16teiU- 
ges  Alurwerk  Cs  (unten  Madonna  fai  trono, 
oben  Cruzificus  mit  Maria  und  Johannes,  zu 
beiden  Seiten  Heilige,  sämtliche  Bilder  noch 
auf  Goldgrund  gemalt)  wurde  1864  in  Genua 
für  die  R.  Pinaooteca  zu  Turin,  ein  andefes. 
1480  dttierlM  grales  Pblyptyefaon  Cs  1800 
fnr  die  Brera-Galerie  zu  Mailand  erworben 

Atiseri,  Not  dei  Prof.  d.  Dii  in  Liguria 
(1870  ff.)  I  323.  II  Append.  —  E  \>.  r  t  e  a,  Ric 
•.  Pitt  etc.  del  Pinerolcs«  (Pinerolo  1S97)  p. 
17  ff. ;  sowie  in  RoUctt.  Stor.  Bibliograf.  Subal- 
pino  1897  p.  48-63;  cf.  1896  p.  152  ff.  —  A. 
TaramelH  in  L'Arte  1900  p.  IfiS;  cf.  p.4S4. 
—  W.  Saida,  Genua  (Leipzig  1M6)  ^  77.  — 
Not  von  G.  DegliAstL  • 

CtoKfmy,  Jacques,  Maler  ia  VeiMe 
(Venza)  bei  Nizza,  augenachehilkh  Ver- 
wandter des  aus  Pinerolo  nach  Ligurien  ein- 
gewanderten Piemontesen  Giov.  (Tanavesio 
(s.  d.),  malte  1491  mit  seinem  Sohne  Antom» 
C.  im  Auftiag»  der  Ortagemeinde  roa  Vtam 
Pkttfonshistorien  etc.  Seb  Eiricel  Sitatt^ 
C.  malte  in  St.  Paul  bei  Nizza  eine  Kreuz- 
abnahme Christi  und  eine  Bekehrung  Pauli. 
ZaUreidtt  weitere  Maler  des  Namens  Omh- 
vesy  waren  bis  ins  17.  Jahrh.  in  Vence  an* 
sässig  tmd  lieferten  ffir  die  Provinzorte  tna 
Nizza  Malwerke  aller  Art. 

E.  B  e  r  t  e  a,  Ric.  s.  Pitt.  etc.  del  Piaecolcae 
(  Pinerolo  1897)  p.  17  fT.  --  VgL  aoch  dfe  üb 
unter  Caiurvetio,  Giovanni.  • 

Canby,  Louise  Prescott.  amerikan. 
Radicrcrin  in  Philadelphia.  Hat  seit  1888 
einige  I..andschaften  radiert  E.  Rickttr. 

Cancarelli,  Albert«^  Maler  ans  Tem^ 
lebte  IttMt  in  Rom;  «r  war  damals  ffiofaig 
Jahre  »1t 

Bcrtolotti.  Aftistl  Boiegn.  118$  181. 


490 


Digiti/  :;  1  y  C^Oüglc 


Cancaret  —  Canclino 


CtaoVMf  jACques,  franzöa.  Maler  der 
Gcgonirmit  Ml  ia  Parb  und  beschickt  seit 
1904  den  Salon  d.  Soc.  d.  art  frani;.  mit 
df^fint  gctTialten  Gescilschaftsbildern,  von  de- 
nen nLe  soir"  (Damen  am  Balkon;  1906)  und 
HSnr  reau'  (Portritgniffpe  im  Boote;  1908} 
nervorgenoocn  seien. 

Salon-Kataloge.  B. 

Cancela,  Juan  Jose,  span.  Maler,  f  188Ö 
in  Santiago  de  ConiposteLi,  wo  er  als  Lehrer 
wirkte.  Für  die  dortige  Kathedrale  malte  er 
1948  eine  Mater  DoknvMa  u.  ein  Ecce  Homo- 
Bild.  In  den  Provinzialausstelliingcn  zu  San- 
tiago war  er  1858  und  1875  mit  Miniatur- 
malereien etc.  vertreten. 

Oiaorio  y  Bernard,  Art.  EapaA.  dd  S. 
XIX  (1883  f.).  M.  ütfitto. 

Caaeellari,  s.  Castelli,  Francesco. 

Caacellaro,  Nicola,  ital.  Maler,  geb.  zu 
Campobassu  im  Sept.  1866;  Schüler  der  Aka- 
demie in  Neapel  und  Ciampolinis.  Er  wurde 
merst  1885  auf  der  Ausstellung  der  „Pro- 
motricc"  in  Mailand  bemerkt  („Studio")  und 
errang  1888  größere  Erfolge  in  Mailand  (Pro- 
motrice,  „Fanciulla  dcvota")  und  in  London 
C.Un'  ora  dopo").  Als  "ein  bestes  Bild  gilt 
mE  nNsta"  (von  der  Stadt  Neapel  angekauft). 
C.  hat  neben  seinen  zahlreichen  Genrebildern 
auch  Porträts  gemalt 

A.  de  Gubernati%  Dil.  d.  artisti  ital. 
Vhresti,  1»8».  L,  Cällari. 

Gnmileciab  Giovanni,  Maler  aus  Sizi- 
iten,  «rird  in  der  Heiratsnrkonde  des  Nie. 
Boltrini  mit  «inar  Sdiwciter  des  CmOto  di 
Campi  am  19.  6.  1647  in  Venedig  ala  Trau- 
zeuge genannt. 

Archiv.  Beitr.  aus  G.  Ludwigs  NachlaB  in 
Ital.  Forschgn  de»  Ksthist.  Inst,  tn  Floreni  IV 
(1011)  B. 

CaaceUicd,  Bartolommeo  di  Guido. 
Maler  des  16.  Jahrb.  ans  Pialoia.  Man  w«a 

von  ihm  nur,  daB  er  mit  R.  Costabili  zusam- 
men studierte  und  daß  er  für  die  Famese  in 
Parma  3  Bildnisse  (Ottavio,  Margarete  von 
Osterreida  u.  ihren  Sohn  Alessandro)  gemalt 
bat. 

'  Zanl.  Endel.  I.  V  MS.  —  Baruffaldi. 
Pitt  e  Sealt  feciasasi«  IM«  toL  II  p.  30L  — 
Scaraballi-Zvati»  Doa  •  Mcm.  dl  B.  A. 
parmigiane  fatc.  III.  N.  PeUeMi. 

Caache,  Jacques,  Uhrni.irher  in  London, 
arbeitete  um  1692.  Von  ihm  im  British  Mus. 
eine  silberne  Uhr  mit  perforiertem  Deckel. 

Britten,  Old  clocks  etc.  Loadon  1904 
(8.  A).  B. 

Caacby,  franxös.  BikUiauer,  stellte  179B  «ne 
Statuette  der  FidAit4  im  Salon  aus. 

St.  Lami,  Dict.  des  Sculpt.  etc.  1910. 

CaadaBi,  A  1  f  o  n  s  o,  Bildhauer,  geb.  am 
11.  12.  1863  in  Brazzano  (Osterr.  Küstenland). 
Ala  Steimnetilebrling  begann  C,  bevor  er 
noch  18  Jbfare  alt  war.  Mit  90  Jahren  kam  er 
nach  Wien;  blieb  dort  von  1888—1896  an  der 
Akademie  der  bild.  Künste  (unter  Helmer  u. 
Kundmann),  wo  er  die  Hanptyrciae  der  Sdnile 


erwarb.  Sein  erster  größerer  Wurf  war  (1886J 
die  Skizze  zu  einem  Dante-Deidanal}  rie  er- 
regte berechtigtes  Aufsehen  ii  verschaffte  ihm 
ein«!  dreijähr.  Aufenthalt  in  Italien  (Rom- 
preis). Eine  Unterstützung  durch  Kaiser 
Franc  Joeq^b  von  Oaterrcicb  ermMdicbte  ihm 
die  AnsfBlif  ung  den  Dantc^Entwntna  in  gr6> 

ßercm  Maßstäbe,  (.\usst.  d  \\'iener  Sezession 
1900,  Künstlerpreis.)  Für  die  Denkmal-Kon- 
kurrenz zum  Ciedächtnis  der  Kaiserin  Elisa* 
betb  schuf  C  einen  Entwurf  der  1906  fär 
die  Waiaenanstilt  b  (jtShl  in  Marmor  «ua- 
geführt  wurde  und  zu  den  hervorrageodllen 
Arbeiten  des  Konkurses  zählte.  1903  sdiuf 
er  das  Lnngerdenkmal  unter  den  Arkaden  der 
Wiener  Universität,  1906  da»  Grabdenkmal 
der  Familie  Bab  am  D5Mlnger  räedhi^, 
1910  die  Rckt nrskctte  für  die  Ticrärztl.  Hoch- 
schule in  Wien.  &tehrere  Porträts  (z.  B.  Zam- 
boni,  Nietzsche  u.  Rieh.  Wagner)  u.  kleinere 
plastische  Arbeiten  eiginaen  aein  Werk.  C. 
gehört  zu  jenen  Kunstfem,  die  aus  sich  her- 
aus die  Lösung  der  kün.<itl.  Probleme  kraft- 
voll entwickeln,  durch  einfache  unmittelbare 
.\usdruckswcisc  packende  Wirkungen  erzie- 
len. Er  hat  eine  stat'ke  persönliche  Anschau- 
ung und  ernsten  Willen  zu  groBzügiger  Ein- 
fachheit; ein  sicheres^ .  gefeatigtet  Kfinnen 
leitet  seine  Hand. 

Heveti,  öiterr.  Kunst  p.  307.  —  Weite  Welt 
XXII  1«22/1«27  Art.  v.  Stefan  Zweig  m,  Abb. 
—  Deutacbe  Kunst  u.  Dekoration  X  (1902).  — 
Die  Kunst  (XVII  1907—1908)  m.  Abbild.  — 
Kst  u.  Ksthandw.  Wien  V  18.  —  Kat  d  Münchn. 
Glaspalast  1901,  1S07,  U08.  der  Wiener  Sezes- 
sions-Ausstelluaflen  seit  IMO.  d.  Gr.  Kslau&st. 
Berlin  1910.  Hartwig  Fischet. 

Cancioo,  Andrls,  Bildhauer  in  Sevilla, 
f  1670.  1668  war  er  erst  in  die  Akademie 
aufgenommen  worden. 

CeSn  Bermudei.  Dicc   I  MT.       M  v.  B. 

Canclao»  Luis,  span.  Maler,  geb.  in  Sevilla 
um  1686,  t  in  Madrid  1768.  Schüler  des  Lu- 
cas Valdes,  wurde  er  Mtter  Getsdicher  und 
erlangte  auch  Rnf  ab  Hiitorilcer.  FSr  sein 

bestes  Werk  galt  ein  Bild  aus  dem  Leben 
des  hl.  Elias,  das  er  im  Kretugaog  des  Klo- 
sters der  bcachvhtai  Karmettten  in  Sevilla 
aasfährte. 

Cean  Bermadez,  Dkc.  I  Wl.  —  Nag* 

Irr   K^t!rr!?x.  II  325.  M.  V.B, 

Canclino,  A  b  o  n  d  i  o,  Maler,  soll  um  1504 
in  Bormio  (Veltlin)  gearbeitet  haben  Nichts 
sicheres  über  ihn  bekannt,  die  ihm  zuge- 
sdiriAenca  Freahtn  in  S.  Antonio  di  Combo 
zu  Borroio  sind  spiteren  Datums,  und  es  Ist 
anzunehmen,  daB  eine  Verwechslung  mit  An- 
tonio C.  (s.  d.)  vorliegt. 

M  o  n  t  i,  Arte  e  Slor.  Hella  prorincia  di  Como. 
Como  1902.  —  Malagnaat-Valerl  in  Raas, 
d'arte  1906  p.  137.  Bemalk. 

CMMttw  (GncHni),  Antonio,  Maler  In 
Bormio  (Veltlin)  Seine  frühesten  bekannten 
Arbeiten  sind  eine  Verkündigung  und  eine 
Heimactanf  in  San  Loraiao  ra  Morbegno, 


49t 


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Candamo  de  Im  Tablas  —  Cndiano 


letaterc  mit  Siga.  n.  D*t  1686.  Seine  wet» 

'   I  Ji  .tl.»    t  if     <         mtmJtm    L>    Amm    t  IlT  

VW  AiueiHB  Mmoni  ncn  n  <wb  ■wiiiibii 

Kifciien  des  Veltlin,  so  in  BioKRin  in  Monte 
(io  S.  Maria)  eine  Geburt  Christi  mit  den 
18  Aposteln  (sign.:  Antonius  Candintis  Bur- 
niensit  pilig.  UOl),  ia  Bido  cme  etwM  an* 
geachtadrte  AMond  (ngn.:  Antonioi  Gu- 
clinius  Burmiensis  pfalgebat  IBQl). 

M«l«Kusii-V«leri  in  Ru*.  d'Arte  1906 
p.  137.  —  Moatl^  Am  t  SlOfla  ndU  prov.  di 
Como  1902  Bfmoth. 

Caadamo  (3e  las  Tablaa,  Juan  de,  span. 
BMuneiater  in  Oviedo,  1479  an  der  dortigen 
Kaditdfale  titig. 

Llag «ao  f  Amirola,  Notk.  I  122. 

M.  V.  B. 

Caadel,  Willem  Philippus,  holländ. 
Maler,  geb.  16.  7.  1888  im  Haag,  Schäler  von 
A.  Doam»  ndta  Ludadnftan  mit  VMMtaf» 

iage. 

J.  Gram,  Oiue  Scbilders  in  Pulcbri  Studio  I. 

Cwirieia,  Pictro»  Maler  in  Anoona,  mU 
SdiOler  von  Carlo  11  aralta  geweien  tefa. 
A.  Ricci  &ah  von  ihm  2  Porträt«  im  Hause 
der  Marcbesi  Bourbon  del  Monte  mit  der 
Signatar  PHnu  CmtMara  piit^bal  Attetmf 
IWS, 

C  Ferrctti,  Rlt  ■MBonlfOl.  Aaeoaa  Utt. 
—  ARieeitMaoMtkator.  d.afticic.d.  Mana 
^Aacona,  Maeeiata  1884.  B. 

Candeli,  E  ti  g  e  n,  s.  Kandrlt 

CaadeloC,  Martin,  Wcrkmribter,  geb.  zu 
Beauvais,  t  das.  1806,  Schüler  des  Jean  Vast. 
Er  war  Städtiacher  Werkmeister  zu  Beau- 
vats  und  wuide  1806  Domtwwnnwattf,  nadi' 
dftn  er  <^chon  1573  und  1575 — 76  beim  Dom 
beschäitigt  worden  war.  Sein  Grabstein  be- 
findet sich  in  Beauvais  am  AolpMf  nun 
Glockenturm  der  Kathedrale. 

A.  B^rard,  Dict  biogr.  1872.  —  Ch.  Baa> 
chal,  NooT.  Dict.  de*  arcUt  fraa«.,  1887. 

Canimaa,  Bernardino  dc^  van.  Bodi» 
maier,  der  in  Gemeinschaft  mit  anderen  von 
1614—18  die  sechs  großen  Bände  des  Missale 
des  Kardinals  Cisneros  in  der  Kathedrale  KU 
Toledo  mit  Miniaturen  schmückte. 

Cean  Bernade x,  Dicc.  I  207.      U.  v.  B. 

Caadi,  Giovanni,  Architekt  in  Venedig, 
wo  er,  nachdem  er  schon  1476  unter  den  Be- 
werbern um  die  Dadikonstruktion  für  S.  Chi- 
ara  hervorgetreten  war,  als  einer  der  Haupt- 
meister  am  Neubaue  der  1486  abgebrannten 
Scunla  Grande  di  S.  Marco  figurierte.  In 
der  Villa  Scorze  bei  Mirano  Vcncto  erbaute 
er  1489  eine  Kapelle,  und  zwar  gemeinsam 
mit  einem  maestro  Giov.  Bastun,  mit  dem  er 
«faum  nm  dieser  Banaosfühnnig  willen  10 
Jahre  lang  prozessierte.  Für  Bclluno  lieferte 
er  —  nachdem  die  „oratori"  dieser  Stadt  am 
10.  1.  1486  den  Auftrag  übernommen  hatten, 
in  Venedig  „vinun  ingenioaum"  zu  suchen 
nr  NaapiaBoag  dea  bereits  1401  daadbat  be- 
gonaenctt  Rathausbaues  —  ,,model1um  et  for- 
mam"  für  den  jetzigen  prächtigen  Palazzo 
dci  RcNori  dieaer  Stadt  and  erliielt  dafftr 


aml0.8.14eeZalihmg;  die  Vollendung  dicaea 
Baoes  erfolgte  erat  viele  Jahre  aplUer,  je- 
doch augenscheinlich  nach  C.s  Modell.  In 
Venedig  arbeitete  er  für  verschiedene  Patri- 
zierhiuser,  so  für  den  Nobile  Zeno,  für  die 
Qoerini  von  S.  Leonardo  u.  für  Fictro  Coa- 
tarini,  deaacn  im  Kiicliapiele  S.  PMfrniMin 
fclrpfnen  Palast  er  mit  dem  rühmlich  be- 
kannten graziösen  Wendeltreppenturme  — 
„bovolo"  —  schmückte,  einem  der  elegan- 
teaten  and  malerisch^en  Bauwerke  der 
ganien  uaiiung  (von  i».  aeioac  ▼oncnoai 
1499)  —  Seit  1480  war  Giov.  Candi,  von  dem 
auch  ein  Bruder  Benedetto  C.  urkundlich  er- 
wähnt wird,  mit  Lucia  di  Bartolomeo  Possato 
verheiratet,  laut  Testament  vom  18.  8.  1400 
jedoch  später  in  %.  Ehe  Terinmden  mit  Co- 
rnelia de]  fu  Benedetto  Bomben  (vermutlich 
aus  Treviso  stammend).  Zuletzt  im  Kirch- 
spiele S.  Marciliano  wohnhaft,  erhielt  er  vOn 
der  Scuola  Grande  di  S.  Marco!,  der  er  aeit 
1460  dt  Mitbrader  angehörte,  am  0.  8.  1M6 
die  Aufnahme  in  eines  der  Altersheime  dieser 
Bruderschaft  zugebilligt,  wo  er  noch  in  dem- 
fdben  Jahre  starb.  —  Giovanni  C.  ist  nicht  ztt 
vcrwecliaela  mit  dem  gididnettigen  Mailänder 
Miniatarialen  Giovanni  de  CmtÜM  (s.  d.). 

Paoletti,  L'Archit  etc.  dd  Mnaac.  in  Ve- 
neria (1893)  I  2»,  43;  II  101  t,  168,  175,  223. 
288—240.  —  Gaggenheim,  II  Pal.  dei  Ret» 
tori  di  Bellnno  (18M).  —  G.  Ravattini  fa 
Arte  e  Stori«  1911  p.  75  fiF.  P.  Paoletti. 

Caadla,  Agostino^und  Giacomo  da, 

Caadia,  G  i  r  o  1  a  m  o,  ital.  Architekt,  von 
dem  sich  im  Mus.  zu  Toulouse  2  Gouache- 
fcopien  der  Fresken  der  Termen  des  Titna  in 
Riom  mit  der  Sign.  wGirolamo  Candia  ardiL 
iSatgA  nd  1778*  befinden.  (Ricfaeaaea  d'art 
Prov.  mon.  civ.  VIII  Paris  1908.  p.  234—5). 

Candia,  Leonardo  de,  settgeaöaaisdier 
Bildhatier  ana  Apalien.  geb.  an  Molfctta,  Mt 

in  Neapel,  .Schüler  von  Jerace,  schuf  1903  die 
Büste  von  Salvatore  Q^etti  de  Martiis  für 
die  Stadt  Bari  und  fährte  1906  das  Denkmal 
dea  Mattco  Renato  Imbriani  fiir  Trani  au». 
Er  moddüerte  die  groBe  Ifedaflle  iSr  die 
neapolitaner  Gesellschaft  Louis  Camoens  und 
das  Medaillon  für  CarlotU  Poerio.  Erwähnt 
seien  femer  das  Denkmal  Nicola's  de  Cres- 
ccnsio  in  TerUxd  tmd  daa  Grabmal  Antonio 
Gaetani  di  Laarennna  n  Neapd. 

Vülani,  ScrHt  ed  aitist  po^iaa,  Ttaat 
1904  p.  198.  —  L'Aite  VI.  1903  a.  tU.  LÜhf 
•traz.  Ital.  1908  I  44.  —  Giemla  dltaüa  v.  tl. 
11.  1910.  G.  B. 

Candia,  s.  auch  damit  verbünd.  Vornamen 
fjMHi«»«^   Battista,   ital.  Guld»chmied 
aus  Como,  t  am  80.  6.  1867  in  Rom,  wo  er 

seit  1'17  iirknndlirh  erwähnt  wird.    Er  fer- 
tigte in  diesem  Jahre  für  Margherita  Farnese 
einige  Schmucksachen 
Bcrtolotti,  Artist,  lombardi  a  Roma  1B8L 

p.so8rr.  Jt  c 


49« 


Candid 


Cu4i4i  Elia  (fiÜM  i*  WitU),  BroMC» 
HicScri  riwMtB  nislflidi  mit  Mincni  Sohne 

Peter  aus  den  Niederlanden  nach  Florenz 
über.  Selbständige  Werke  des  Künstlers  sind 
mit  Sicherheit  nicht  nacfaweiibar;  doch  wur- 
tei  ihm  du  Pcricut  (dioii.  Stmml.  Hainaoer) 
mid  du  Meiower  (Sumnl.  Clemens)  In  der 
Art  des  Giovanni  Bologna  zugewiesen 

W.  Bode,  Kat.  d.  Samml.  Oskar  Hainauer, 
1897  No  87.  —  B  u  e  r,  Ausst  plaatischer  Bild- 
werke in  München,  Zucfar.  f.  bild.  Kst,  N.  F. 
XVIII  102. 

CaadU,  Peter,  ursprünglich  bis  minde- 
stens 1674  de  Wit  oder  4*  Witte.  Maler. 
Geboren  (nach  van  Mander)  um  1548  wahr- 
adieinlich  in  Brügge.  Gelangt  um  1570  mit 
•doem  Vater,  dem  Erzgiefier  Elicu  d.  W. 
nach  Florenz  und  wahrscheinlich  in  die  Lehre 
Vasaris.  In  Florenz  bleibt  er,  seit  der  Mitte 
der  siebziger  Jahre  im  Dienste  des  Großher- 
zogs (von  nun  an  nennt  er  sich  Pietro  d'Elia 
Candido)  bis  1586.  Auch  die  dekorativen 
Malereien  Venedigs  mdl  er  in  dicaer  Zeit 
kennen  gelernt  haben. 

Arbeiten  C.s  für  ItatUn:  Dem  Vasari  Ulft 
er  1678  bd  der  Auamahmg  der  Sala  regia  dm 
ViililMn%  iplter  bei  der  Bemtldnf  der  Knppd 
des  Florentiner  Domes.  Nach  einer  unkon- 
trollierbaren Angabe  Naglers  arbeitete  C.  fer- 
ner, und  zwar  noch  1577,  am  großherzogl. 
Paliut  an  Fkireni^  auSerdem  führt  er  T^ppidi- 
kirtoiM  fBr  den  GroMwnoK  am.  Ein  von  Ct- 
nelli  (Le  bellezze  della  citti  di  Firenze,  16T7) 
erwähntes  Fresko  in  S.  Niccolö  in  Flo- 
renz, die  Madonna  zwischen  den  HeüigeB 
NikoUoa  nad  Frana  ht  ai«nmde  gegamen 
(Studie  Tiellddit  In  der  Hafansehca  Sanmd. 
I  54,  München  Graph.-SIg).  Erhalten  hat 
sich  keine  Schöpfnng  dieser  Epoche.  Eine 
Verkündigung  am  Choraltar  der  Karmeliten- 
Idrche  in  Brescia,  1595  von  Hcnogin  Bcoata 
von  Bayern  geschenkt,  stammt  wdhi  erat  aus 
der  Münchener  Zeit.  In  der  Casa  Bianconi 
in  Bologna  sah  man  1758  in  München  er- 
worbene, wohl  gleidi&lls  nicht  mehr  in  Italien 
entstandene  AUegorie«  der  vier  Haoptfluaie 
Ttidiena  von  «einer  Rand. 

1586  wird  C.  unter  ehrenvollen  Bedin- 
gungen mit  hohem  Gehalte  (MO  &.)  von  Her- 
ao«  Wilhdm  V.  an  den  Mfindmcr  Hof  be- 
rufen Zwar  sinkt  das  Gehalt  1589  durch  die 
ungünstigen  allgemeinen  wirtschaftlichen  Ver- 
hältnisse auf  150 ,  um  jedoch  1594  aufSOOfl. 

ZU  steigen.  Der  Regierungsantritt  Maximili- 
ans o.  das  damit  eiosetsendc  Sparayatem  fBh- 

rcn  1596  zur  Entlassung  des  Künstlers,  der 
indes  seinen  Wohnsitz  in  München  behält; 
er  besitzt  ein  eigenes  Haus  und  arbeitet  auch 
wdterbia  privat  für  den  Herzog.  Madi  Bmie- 
rang  der  Finanzlage  wird  er  lOn  wieder 
mit  500  fl.  Gehalt  angestellt,  1611  erhält  er 
Pensionsberechtigung,  außerdem  zahlreiche 
Gcadttrikfe  f  anfamga  lOU.  TcitamcnlaTall> 


Streckung  88.  8.  1018.  Die  itaL  Form  sdaea 
NamcBa  wurde  bi  ICfindien  in  die  heule  lucial 

gebräuchliche  ., Peter  Candid"  reKcrmanisiert. 
Von  seinen  5  Kmdcm  ist  Wilkeim  C.  1618-» 
1625  ohne  sonderlichen  Erfolg  als  Maler  titig. 

Cs  Anlninft  in  München  fällt  in  de  Zdt 
der  VoOendung  der  graten  Basten  der  Resi- 
denz und  des  Jesuitenkollegs.  C.  hat  hier  mit 
Bestimmtheit  nur  als  Maler  gearbeitet;  ob 
er  als  Schöpfer  von  Entwürfen  für  Bauten 
und  Skulpturen  in  Betracht  kommt,  ist  adir 
strittig.  Doch  hat  er  nadi  Sustris  Tode  wohl 
als  Berater  einigen  EinfluB  auf  die  einhell* 
liehe  Ausgestaltung  der  Residenz  gehabt 

Urkundlich  oder  insckriftlith  gesicherte 
Werk*  d*r  iiimchmer  Epocht:  t,  Anna  selb- 
dritt,  AHatbild.  1086  nach  Graz  (Hoflcapelle  ?) 
geliefert;  verschollen.  —  2.  Ausmalung  der 
östlichen  Halle  des  Grottenhofes  der  Resi- 
denz, 1687,  mit  Paduaoo  und  Viviani;  von 
C.  ikber  die  Lünettenbilder  Ariadne  und 
Jona  —  8.  Ausmalung  der  Freyen  Maikapetie- 
und  der  Neuen  fürstl.  Kapelle  der  Münchener 
Residenz  1687  (mit  Fcmzano);  zerstört.  — 
4.  Verkündigung,  Altarbild.  1587  (mit  Vivi- 
ani?), Mflncben»  S.  Michad,  t  Kapelle  links. 
— >  6.  Kranftxua  auf  schwarzem  Atlas,  1587 ; 
verschollen.  —  6.  S.  Augustinus  (mit  Pon- 
zano);  verschollen.  —  7.  Martyrium  der  hl. 
Ursula,  Altarbild  1588,  München,  S.  Michad, 
8.  Kapelle  rechts.  (Nicht  eigenhändige  Wieder- 
holungen in  Wien,  Kais.  Gem.-GaL  No  805, 
und  Polling).  —  8.  Zwei  Bildnisse  des  Her- 
zogs Maximilian,  das  eine  1688;  beide  ver- 
schollen. 9.  8  kteme  Tafehi  für  die  Je- 
suiten; verschollen.  —  10.  Pauli  Gefängnis, 
1889;  verschollen.  —  11.  Marienbild,  1689; 
verschollen.  —  12  Z»f  i  Engel  für  die  „Co- 
media" ;  verschollen.  —  13.  Madonna  mit  S. 
Ulrich  und  Afra,  Altarbild,  vor  1696,  Augs- 
burg, S.  Ulrich.  —  14.  Madonna,  S.  Benedik- 
tus,  S.  Franziskus,  Altarbild,  in  der  Predella 
Abendmahl,  um  1595,  Augsburg  S  Ulrich.  — 

15.  Madonna  mit  S.  Wilhelm,  Altarbild, 
SchleiBheim,  Kapdie  des  dten  Schioeses.  — 

16.  Madonna,  AlUrbild,  SchldBheim,  Frauen- 
klause, verschollen.  —  17.  Heimsuchung,  Al- 
tarbild, Freisinn,  Dom.  —  18.  Anbetung  der 
Könige,  Altarbild,  Freising,  rrom ;  (Farb- 
atndte  dazu  und  besondere  Studie  zum  Giri- 
sttiskind,  datiert  1600  in  der  Samml.  Halm  I 
58,  München  Graph.  Samml.).  —  19.  Aus- 
malung der  westlichen  drattenkapelle  (am 
Antiquariuro)  der  Müncbener  Residenz,  IdOO, 
aerstdrt.  ~-  80.  Beouobogen,  yrauenMrdie^ 
München,  1601,  Entwurf  u.  Bemalung;  1B59 
zerstört;  Reste  der  Malerei  im  B.  NatMu.s. 
—  21.  Heilige  Familie,  Altarbild,  1602,  für 
die  ehem.  Franziskanerkirdie,  jetzt  Antonius- 
Ideelle,  Mflnciien.  88.  Ama  selbdritt, 
Altarbild,  und  mehrere  kleine  Bilder  für  die 
Angostiacrkirche  in  München;  verschollen.  — 
88b  Entwürfe  m  Gobdinfolgen  für  die  16M  m 


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Candid 


Mönchen  jpegrändete  Teppichmanaiiktur,  us- 
gefährt  16M— 16  von  Hnu  ven  d>  Bicsti  meist 

von  G.  Amling  in  Kupfer  gestochen;  Ent- 
würfe gröStenleils  in  der  Graph.  Samml., 
München,  Kartons»  früher  im  Hofgarten  un- 
ttrgcbradit  aenrtArt;  T^fjebe  in  der  Mün- 
diener  Rehdens,  im  Wittelebedwrpeleis  and 
Nat.-Mus.  aufbewahrt:  a)  Taten  Ottos  von 
WitteUbach.  U  Teppiche,  erhahen  11;  b)  12 
Monate,  4  Jahreszeiten,  2  Tageszeiten.  —  24. 
Verkündigung,  1607,  über  der  Tür  der  Rei- 
chen Kapelle  der  Münchener  Residenz. 
25.  Ausmalung  der  Maximilianischen  Resi- 
denz, München,  löll — 1619,  und  zwar  a)  der 
Räume  im  Erd-  tmd  Obergeschosse  auf  der 
Nordostsdte  des  Grottenhofes;  gröBtenteils 
zerstört;  von  den  6  Bildern  des  Obergeschos- 
ses Vogelfang,  Jagd-  und  Fischerei  heute  in 
SchleiBheim.  b)  Historien  des  Herkulessaales, 
aus  der  bajrr.  Geachichte,  von  Hainhof  er  1611 
beschrieben,  zerstört  (Aufzählung  bei  R^, 
Candid.  1886,  S.  187  f.);  Entwürfe  in  der 
Graph.  Samml.,  München,  zweifelhaft,  ob  von 
C  oder  M.  G.  Fiacbcr;  c)  vielleicht  Entwurf 
ffir  din  Ctaamtdehofation  der  Stctnafannief 
und  Trierischen  Zimmer;  von  den  allegori- 
schen Decken-  und  Wandgemälden  nur  weni- 
gea  eigenhändig  (vgl.  Ree  a.  a.  0.  S.  171  iT  )  ; 
der  Kaiaersaal  zerstör^  die  vier  mittleren 
THeriadiea  Zhmner  verindert;  Eatirärfe 
der  Gemälde  größtenteils  in  d.  Graph.  Samml 
München ;  d)  Taten  Ottos  von  Wittelsbach 
und  Zug  Kaiser  Ludwigs  nach  Rom,  Hof- 
gartengalcrie;  Entwürfe  in  d.  Gra^  Samml. 
München.  —  90.  Madonna,  Akarlrild  (viel- 
leicht ans  der  Münchener  Theatinerkirchc), 
Nürnberg,  Germ.  Mus.  —  27.  HI.  Cacilia,  Al- 
tarbild, München,  ehem.  Franziskanerkirehe. 

—  28.  Abendmahl,  1616^  München,  Franaa* 
leaneilitester,  Winterrefekloriam ;  verscbdten. 

—  29.  S.  Franzi.'Jcus,  Münrlien,  Kapuziner- 
kirche; vcrs<;hüllcn  —  30.  Entwürfe  für  die 
Gemälde  des  goldenen  Saales  im  Augsburger 
RaduuM^  iei8  (Entwurf  für  die  Gesamtdeko- 
ration imd  Ansfahrung  der  Zndmangen  C.s 
von  Kager).  —  31.  Hochaltar  der  Münchener 
Frauenkirche,  1620;  1869  entfernt;  die  Him- 
melfahrt Mariae  heute  an  der  Nordwand  der 
Frauenkirche,  Verkündigung  und  Christi  Auf- 
erstehung auf  dem  Dachboden  atifbewahrt  — 
33.  Bildnis  der  Herzogin  Magdaletu,  SchleiB- 
heim Gal.  134.  —  33.  S.  Karl  Borromäus, 
Altarbild.  1628,  für  die  Karlskirche  in  Neu- 
deck,  jetzt  in  Schleißheim.  —  34.  Saaldekorat. 
im  alten  Schlosse  zu  Schleißheim,  1636.  — 

35.  Jephthas  Tochter,  Schieißhcim  Gal.  &42,  — 

36.  Ernst  v.  Bayern,  Erzbischof  v.  Köln  (?), 
SchleiBhenn  A.  G.  24.  —  87.  Heilige  Fa- 
milie,  Wien,  Kgl.  Gem.-Gal.  No  804  ~  88. 
Engelsturz,  Wien,  Kgl.  Gem.-Gal.  No  806. 

Die  Zuschreibung  von  plastischen  Werken 
gründet  sich  auf  die  Behauptung  van  M an- 
ders» daS  er  nicbl  awr  «een  gocdt  Uccster 


in  het  nat  en  Olyverwe"  gewnen  sei,  sondern 
CS  auch  verstanden  habe,  „aerdigh  van  Aerde 

bootserende  dat  hem  in  der  Schilderkonst 
groot  vordeel  is",  ferner  aus  einer  Rech- 
nungsnotiz, die  von  „des  Khrumpers  vnd  P. 
Candido  werckstat"  spricht,  also  auf  eine 
Ateliergemcittschaft  mit  d.  Bildhauer  Kram- 
per hinweist.  Indes  ist  es  nicht  möglich,  ihm 
von  den  zahlreichen  Münchener  Bronzewer- 
ken der  Maximilianiscben  Epoche  auch  mir 
einen  Entwurf  snzuweiaen.  Zugeschrieben 
wurden  ihm  in  Münchtn-.  1)  Perseusbnmnen 
der  Residenz  (Entwurf  Sustris,  Modell  Mair, 
Ausführung  Frey  und  Wenglein).  —  2)  Ba- 
varia  im  Hofgarten  (Krumper).  —  8)  Vier 
Elemente  am  Wittelsbacher  Brunnen  der  Re- 
sidenz. —  4)  Madonna  an  der  Residenzfassade 
(Krumper,  Wenglein,  Mair).  —  5)  Vier  Jah- 
reszeiten, Venus,  Virtus  (Bayr.  Nat.-Mus.).  — 
6)  Madonna  der  Mariensiule,  161S  in  der 
Frauenkirche  befindlich,  1688  auf  dem  Ma- 
rienplatz aufgestellt.  —  7)  Mausoleum  des 
Kaisers  Ludwig,  Frauenkirche  (die  4  Wäch- 
ter, wahrscheinlich  auch  die  beiden  Statuen 
Wilbetms  IV.  und  AlbfcditaV.  n  den  WO- 
helm?;grahnial  in  S.  ^fichnel  gehörig  tmd  1905 
von  Hubert  Gerhard  und  Carlo  Pellago  mo- 
delliert, von  Krumper  gegossen;  das  übrige 
erst  1622  von  Krumper  vollendet;  Entwürfe 
in  der  Graph.  Samml.  M findien).  — >  ifnffr« 
halt  Münchens:  8)  die  Entwürfe  zu  Gerhards 
Augustu^runnen  in  Augsburg,  9)  zu  dem 
Grabmal  des  1612  f  Bischofs  B.  v.  Gemmin- 
gen im  Dom  au  Eichstitt  nnd  IQ)  der  Statue 
Ludwigs  d.  Bayern  auf  dem  Brunnen  am 
Rathausc  zu  Landshut. 

Ganz  unerwiesen  ist  die  Annahme,  daB  C. 
als  Arehitikt  tätig  gewesen  sei.  Die  Atisfüh- 
mng  des  MajdmiUaniscben  RfaidmAauea  leg 
in  den  Hinden  von  HcMfaiatud  und  Sdiön. 

über  die  Entwürfe  ist  nicht.s  bekannt. 

Handzeichnungen:  Auöer  den  zahlreichen 
oben  erwähnten  Entwürfen  in  der  Graph. 
Samml.  in  München  folgcadc  »i  erwähnen: 
in  Berlin:  Venus,  Vermlhlnng  Ifariae,  An> 
betung  der  Hirten;  —  in  Wien  (Aflwitin^: 
Galoppierender  Ritter,  Schlacht. 

C.S  Stil  hält  sich  durchaus  im  Charakter 
der  allgemeinen  italienisch-flämischen  Maletei. 
Unverkennbar  ist  die  Abhängigkeit  von  Iii- 
chelangelo,  die  nahe  Verwandtschaft  mit  Va- 
sari.  Die  Komposition  ist  einheitlich,  groB- 
xfigig  und  voll  starken  rbjrtfmüadien  hAm», 
das  Kolorit  kalt.  Fortgesetztes  Naturstudtum 
bewahrte  den  Künstler  vor  Manierisnwis  in 
der  Körperbchandking,  Drvli  ?f^igen  seine 
Köpfe  einen  ihm  besonders  eigenen  Typus. 
Der-  Gegenstand  der  (3emilde  kt  rein  hblo- 
risch-allrgorischer  Natur. 

Vtraeichnis  der  Stick*  noch  Candid  bei 
Nai^  (KSutlerlesilKm)  mmI  Sie  a.  a.  a 

Van  Mand«t>  U.  Hjwum,  I  74;  D  »?.  - 
Raiuhefcra  Knircsp.  ele.  in  Qudkaaebr.  VI 


494 


« 


Candida  —  Candido 


»,  109,  110.  117,  139,  143,  241.  —  P.  C«rdon, 
NoCct  biogr.  stir  Pedro  Candido,  Artiste  Bra- 
liMS.  Ann.  de  la  aoc  d'Emu].  pour  l'etude  de 
l'hiat.  ...  de  Flandre,  s^.  2.  T.  I.,  Bnigea  1843 
p.  1»— 32.  —  Nagler,  Kitlerlex.  u.  Monogr.  — 
Sifhart,  Gesch.  d.  t  ld  Kste  m  Bayern,  IWS 
p.  710.  —  Lipowsky,  Bayer.  Ksüerlex.  — 
Woltraann-Wärmann,  Grsch.  d.  Malerei 
III  8«4.  —  R^e,  Peter  Cantlid,  I.pi.  1885  (Tgl. 
Repert  f.  Katw.  IX  491,  Bcil.  AWg.  Ztg  1SH6 
No  182,  311)  und  Peter  Candid,  Bamberg  1890. 

—  Manfr.  Mayer,  Gesch.  d.  Wandtcppich- 
iabrik  in  Bayern,  1892  p.  51.  —  Katdenkm.  im 
Kgr.  Bayern  I  p.  357.  403.  Sil,  622,  750,  809, 
M«.  938.  971,  »74,  960  ff.,  1032,  1034  1037,  1073, 
1078,  1001,  1114  ff.,  1119,  1123.  1175,  1185,  118«, 
1100,  1649;  II,  Heft  13  p.  135.  —  Schlecht. 
KatgcKh.  ▼.  EichsUtt,  113,  114.  —  Baaaer- 
mann-Jordan,  Dek.  Malerei  am  bayer.  Hofe, 
1900.  —  L  i  1 1.  Haaa  Funer  u.  d.  Kunst,  1908. 

—  A.      Wurzbach,  hfiederl.  Katlerlex..  1910. 

—  Zottraann,  Gem.  der  Micbaelskirche, 
Manch.  Jahrb.  d.  bild.  Krt.,  1910  p.  13.  Baum. 

Caadida,  Giovanni,  ital.  Medailleur,  geb. 
vor  1450,  lebte  noch  1504.  EntsUmmte  der 
voraduiwii  Ftaiilk  der  FitaBgieri,  der« 
Zweig  den  Namen  Candida  annahm  von 
einem  Lehngutc,  das  er  im  Königreiche  Ne- 
apel besaB.  Er  selbst  war  der  Sohn  des  Sal- 
vatore,  eines  Edelmannes  von  Benevent  und 
Bamas  von  S.  NieeoIAL  NidideiB  er  als  Di- 
plomat an  mehreren  Gesandtschaften  teilge- 
nonunen  hatten  lebte  und  arbeitete  er  einige 
Zeitlang  am  bofsondiacben  Hofe,  am  französ. 
Hofc^  dMiMO  wie  in  Italien.  Das  Verdienst, 
■rfnea  Namen  der  Vergessenlwit  entrissen  za 
haben,  gehört  Leopold  Deli^le,  dem  ehemali- 
gen Leiter  der  Pariser  Nationalbibliothck.  Es 
ist  kein  Zweifel,  daB  C,  laut  den  arkundlicben 
NachrkhteB,  die  wir  bettte  über  söna  Ar- 
beiten besitzen,  ein  glinsender  Modellear  war 
(„sculptoriae  artis  atque  plasttccs  consum- 
matisstmus",  woraus  freilich  kaum  hervorgeht, 
daB  er  auch  Bildhauer  war).  Er  nimmt  eine 
widttige  Stelle  in  d.  Konstgeadiichte  cta,  varc 
es  anch  nur.  weil  er  die  frandSs.  Kfinstter  In 
die  italienische  Renaissance  eingeführt  hat. 
Sein  EinßuA  war  auflerordentlich  groB.  Die 
Medaillen«  die  er  auageführt  hat,  sind  mo- 
delliert und  gegossen,  ohne  Retu.schen  und 
Ziselierung.  Wahrscheinlich  hat  er  niemals 
Medaillen  geprägt  od.  Siegel  vertieft  geschnit- 
ten, wie  einige  vermutet  haben.  Sein  Stil  ist 
temperamentvoll  imd  ohne  Könsteleicn;  er 

ist  Realist  v.-ip  die  mei.sten  der  gfOleB  itsL 
Modelleure  der  Rcnais^ancezeit. 

1475  war  er  im  Dienste  des  Hauses  Bur- 
gund tätig;  doch  hatte  er  vordem  in  Italien 
wenitstens  eine  McddHe  modelliert,  die  Zn- 
sammenhänge mit  der  Schule  von  Mantua 
(Cr.  Geremia,  Lysippus  etc.)  vcrr.it.  I^ut  Fa- 
briczy  soll  Lysippus  die  Liebe  für  die  Me- 
dailleurkunst dem  jungen  C  eingepflanzt  ha- 
ben, der  nach  Rom  gekommen  war,  um  sich 
dem  Priesterstande  zu  widmen.  Später  ge- 
wannen die  Florentiner  Medailleure  einen  ge- 
wissen Einflot  auf  seine  Knnat 


1477  treffen  wir  C.  in  BrüHge  in  Fbadcnib 
^wo  er  Sekfcllfdicnsle  am  buisundtsdien  Rofc 

tmter  Maximilian  von  Osterreich  tat;  seine 
Medaille  des  Jean  Miette  von  1479  lehrt  uns 
durch  ihre  Aufschrift,  dafl  er  in  dieser  Zd^ 
vermutlich  wegen  politVergdieas,  saLUieim 
Kcffeersat.  Bsid  daruf.  wdinchemHchl48B 
oder  1483,  vcrlieB  C.  den  Dienst  bei  Maxi- 
milian, um  sich  in  die  Dienste  Ludwigs  XI. 
von  Frankreich  zn  begeben.  Aller  Wahr- 
Ktieinlicfakett  nach  war  er  beim  Rcgiemoga- 
aatritt  Karls  VfTT.  In  Fnudoreieb,  für  den  er 
eine  kurze  Geschichte  Frankreichs  in  lateini- 
scher Sprache  schrieb.  1491  empfing  er  den 
Titel  eines  CoMciller  du  roi  und  in  demselben 
Jahre  nahm  «r  an  der  framäsiadien  Gesandt- 
scliaft  nadt  Rom  teil.  Die  darauffolgenden 
Jahre  wurde  er  noch  mit  verschiedenen  Mis- 
sionen nach  Italien  beauftragt  und  blieb  auch 
unter  Ludwig  XII.  imd  Franz  I.  in  FüUnng 
mit  der  Politik. 

Unter  den  ihm  mit  gröBter  Sicherheit  zu- 
geschriebenen Medaillen  sind  zu  erwähnen : 
Antonio  Graziadei,  bez.  „Candid",  wahrschein- 
lich vor  1475;  Juan  de  Palomar,  neapol.  Ge- 
sandter am  franzöe.  Hofe;  Karl  der  Kühne 
und  Maximilian  von  Osterreich,  bez.  „opus 
Cand"  (zwischen  1475  u.  1477)  ;  ^^aximilia^  v. 
Osterreich  und  Maria  von  Burgund  (1477  u. 
1479) ;  der  Kanzler  Jean  Carondelet  u.  Mar- 
guerite  Chass^;  Jean  de  la  Gnithuse  u.  Jean 
Miette  (1479);  Niculas  Rutir  (1482);  Robert 
Brigonnet,  Erzbischof  von  Rheims;  GiolisnO 
und  Clemente  della  Rovere. 

Sein  Einfluß,  wenn  idcbt  seine  eigene  Hand, 
ist  in  den  Medaillen  auf  Pierre  de  Court- 
hard>',  Guillaume  des  Perriers,  Pierre  de  Sa- 
cierges,  Pierre  Briqonnet,  Thomas  Bohier, 
Franfoi«  de  Valoi«  (1604),  Louise  de  Vatois 
und  seine  Tochter  Ifaigaerite,  sehr  lelcAt 
erkennen,  Die  zwei  Stücke  mit  ?;eincm  eige- 
nen Porträt  hat  er  wahrschcmlich  nicht  ge- 
macht. 

A.  Armand.  Lea  mMaill.  iul.  1883—87, 
I  106 ;  III  33.  —  A.  H  e  i  a  a.  Jean  de  Candida 
(Rev.  nuxnianiat  1890  p.  473).  —  H.  de  la 
Tour,  Jean  de  Candida  (Rev.  numistnat  1894 
p.  327,  441).  —  L.  Delisle,  Le  mM.  Jean  de 
C.  (Bibl.  de  r£cole  des  Chartes.  LI  p.  310; 
Comrier  de  l'art  1890  p.  SM).  —  F.  Maze- 
rolle,  UM.  fran«;.  1908,  p.  XI.  —  C.  v.  Fa- 
hr i  e  z  y.  Med.  d.  ital.  Ren.  Leipzig  o.  J.  p.  80.  — 
W.  Bode,  Ztacbr.  f.  bild.  Kst  1904,  p.  42.  —  L. 
Forrer,  Biogr.  Dict.  of  Med.,  1904  I.  —  Do- 
rn a  n  i  g,  Die  deutsche  Med.  (1907).  p.  9.  — 
L'Arte  1909  p.  312.  —  Gallcric  nazionali  I  52. 

-  Gai.  d.  B.-Arts  1895.  II  S07  ff.  —  Jahrb.  d. 
Kstsaraml.  d.  öatciT.  Kaiserh.  XIV,  T.  I,  p.  19. 

-  Not  von  G.  P.  HflL  FfM.  ÄMm. 

Caadide,  Pierre,  s.  Candid. 
Caadidi,  Marianna,  s.  DUmigi. 

CaalUo^  Domenico  dl.  Maler  und  Hob* 

bildhaucr  aus  Tolmezzo,  siedelte  «ich  mit  sei- 
nem Bruder  Martina  1479  in  Udine  an.  Sie 
waren  hanptsichlich  ab  Holzbihlhaoer  tili» 


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Candido  —  Candoll 


Wir  aind  über  ihre  Lebentachicksale  verhilt- 
■iMniliir  flvt  luMcffidilet»  ItMoo  Belio  war 

Schwiegersohn  des  Domenico.  1479  lieferte 
dieser  für  den  Dom  von  Udine  em  Altarbild, 
HSH  einen  hölzernen  hl.  Rochoa,  1488  arbeitete 
er  an  Holiachniliereien  für  die  Kirche  t» 
Camia:  swiadicn  148»-180e  hat  er  fär  die 
Kirchen  von  Cormons,  S.  Vito,  Flambro,  Ver- 
gnano,  Villaorba  und  andere  Ortschaften  der 
Untegend  teils  geschnitzte,  teils  gemalte 
Akttwerke  geliefert.  I>as  Bild  im  I>om  n 
Udine  trigt  auf  dnem  ^itdlnio  die  Sigtutnr 
„1479  opus  Domenici  de  Tumrtk  "*  \md  ist 
noch  vorhanden.  Es  ist  auf  Gold  gemalt  und 
Stellt  in  der  Mitte  die  Madonna  mit  Stiftern 
der,  während  zu  ihn»  Scitan  die  HeiL  Her- 
magoras, Markus,  Beftrmd  and  Omcbono  lu 
sehen  sind;  darüber  die  Pieta  und  auf  den 
Seiten  die  Verkündigung.  Trotz  aller  Roheit, 
—  die  Gewandung  verrät  deutlich  die  Hand 
tiMt  nodi  in  der  Spätgotik  Bteckenden  Hols* 
Mdfaanera,  —  iit  der  EMlaB  der  ilteren  >^va- 
rini  in  dieser  Malerei  unverkennbar.  Weitere 
signierte  Werke  von  Domenico  kennen  wir 
nicht,  aber  eine  Anzahl  von  Wandmalereien 
in  Landkirchen  Friaato  waA  in  S.  Toacana  in 
Verona  (Bfiaten  von  Heiligen  hi  den  Ge- 
wölben; signiert?)  verraten  untrüglich  seine 
Hand.  Von  crstcrcn  seien  die  Verkündigung, 
Christus  tmd  die  Hand  Gottvaters  (in  einem 
Medaillon)  in  S.  Vito  zu  Liaria  und  die  Male- 
reien im  Chor  von  S.  Leonardo  in  Fomi  di 
Sott(^  die  Kirchenväter,  Propheten,  Evan- 
geliMeosymbole,  Apostel  u.  verschiedene  Hei- 
l%»  darilidlcn4  erwähnt.  Alle  diese  Arbeiten 
xeugen  von  einer  groSen  Rückständigkeit  in 
der  Formgebtmg.  Sie  sind  im  schlimmsten 
Sinne  p r  vinziell.  1607  war  Domenico  f,  wie 
dies  aus  einer  an  seine  Erben  geleisteten  Zah- 
lung hervorgeht.  —  Von  Martina  haben  wir 
Imn  einziges  bezeichnetes  Werk,  aber  wir  be- 
sitxen  Nachrichten  über  seine  Tätigkeit  von 
1491  bis  1506  1491  schloß  er  einen  Vertrag 
mit  den  Vorstehern  der  Kirche  zu  Villacaccia 
fir  ein  Mtandmitnreffc.   1492.  1497.  1608; 

1606  usw.  bis  zu  seiner  letzten  Erwähnung 
gelegentlicli  des  Altarwerkes  für  Trcsso  war 
er  mit  seinem  Bruder  Remeinsam  an  den  Al- 
tiren für  Pozao.  Pozzuok)^  Marizza  usw.  tätig. 
Er  figurierte  aoeh  mit  Domcaieo  dflers  lÄi 
Schiedsmann  bei  Lieferungen  v.  Altarstücken. 

Crowe  u.  Csvalcaselle,  Gesch.  d.  ital. 
Malerei  VI  Ldpsi«  1870.  —  Burckhsrdt- 
B  o  d  e.  Cicerone.  14.  A  1910.  —  Simeon!, 
Geida  di  Verona,  Verona  1900,  p.  330.  Btrnath. 

Caaiideb  Martino  di,  s.  vorherg.  Art. 
Candile,  Pietro.  a.  Condid. 

Caadides  (Bruun),  Mönch  und  Maler  in 
Pohla,  9.  Jahrh.  Der  Mooch  Candidus  oder 
Bmm  spiehe  naeh  den  Blerarisehen  Qoellen 

in  dem  Kun^tleben  Fuldas,  welches  seit  der 
Zeit  der  Abte  Ratgar  u.  Eigil  (s.  das.)  offen- 
hnr  ein  sehr  ntes  wid  f&r  die  deutiehe  Karo- 


lingerkunst sehr  bedcntendes  war,  eine  ge- 
wisse ttoHe.  Freifidi  Ist  es  bei  den  gegebenen 

künst'erischen  Arbeitsverhältnissen  der  Zeit 
und  Jem  Sprachgebrauch  der  Quellen  nidit 
zu  entscheiden,  ob  C.  die  Kunst  selbst  pciik* 
tisch  ausfsfibt  hat,  oder  inwieweit  er  aar 
dsfllc  seiner  literarischen  BiMkmg  das  Knnst* 
schaffen  seines  Klosters  beeinflußt  und  geleitet 
hat  Nach  seinem  eigenen  Bericht  in  der  von 
ihm  verfaBten  Biographie  des  kimstsinnigen 
Ahtes  Eigil  malte  C  die  Apsis  der  Booif  azius- 
bntlBkA  in  Päldk  ans  (Acta  SS.  V.  p.  243) : 
Absida  quam  super  exstructa  namque  imminet 
ingena  quamque  egomet  quondam  hac  Christi 
nutfitMi  in  aöla  presbjrter  et  monachas  Bnran 
viliitM  inagiMer  dqgiina 
MM|ue  Bßncrvn  fomuM  < 
gie  vultiis.  Auch  die  von  C.  verfaßte 
EigUis  seihst  war  künstlerisch  ausgeststtet  «u 
swir  mit  whr  merlcwürdigen  Miniaturen,  die 
ma  iwaipWM»  ia  späteren  Stichen  erfaaltea 
shid.  WahrKhcinlfch  ist  C,  als  Verfasser  des 
Textes,  auch  an  dem  Entwurf  dieser  Minia« 
turen  beteiligt;  doch  ist  nicht  ausgeschlossen! 
daß  deren  AusfSbnUV  von  einem  anderen 
Fuldaer  Mönch,  namens  Reccht9-M9d*$tH$ 
(s.  das.)  herrührt. 

Bradley,  Dict.  of  Miniat.  —  ViU  Ei«Uis, 
c»p.  17.  —  Springer,  De  .\rtificibua  p.  29.  — • 
J.  V.  S  c  h  1  o  8  e  r,  Jahrb.  d.  Kstsamml.  d.  Allerh. 
Kaiserh.  XIII  1.  T.  p.  32.  —  Clemen  in  Re- 
pert.  f.  Kstw.  XIII  123  f.  —  Lei  t  schuh. 
Gesch.  d.  Karoling.  MaL  313  f.  SwarMensUi. 

Caadidiia,  Harry  W.  T.,  Landschaftsma- 
ler, geb.  18.  IL  1867  in  New  York,  t  JaK 
1908  in  Mifaxte  wo  er  seH  ttBD  IsMe.  C. 
war  7  Jnhre  laof  ScMkr  A.  Boqrsii  in 

Cronbcrg  a.  T. 

Jahrb.  d  bild.  Kunst.  Berlin  1903  p.  103.  B. 

Caadiotti,  G  i  u  I  i  o,  itaL  Formadmeidsr  des 

18.  Jahrh.,  tätig  in  Rom  um  1110  dw  ÜT 
Hipa  Peruginos  Iconologia  (Peiagilr  17M)  die 
Vignetten  geschnitten  hat. 
N  agier,  Kitlerlex.  II  326  S.  Msnogr.  II  M. 

—  Le  Blanc,  Man.  I  »78.  P.K. 

Gaadietti,  Glnlio^  Maler  des  18.  JM. 

in  Macerata,  malte  die  Kuppel  und  Chorab- 
siden  der  Kirche  della  Misericordia  in  Ma- 
cerata aus. 

Foglietti,  Gnida  di  Macerata,  lOOft  p.  47. 

Gaatts^  Giovanni  de,  Miniaturmaler,  ar- 
beltete  14M— 1800  am  Dom  sn  Mailand,  wo 

er  „certe  figure  della  Beata  Vergine  super 
cartis  capretorum  cum  fatie  eocUsiae  etc." 
für  Opferkästen  lieferte.  Er  kommt  mImm 
1468  nrknadlkli  in  Maiimd  vor. 

RcfecL  L  Tbtm.  TOKTT  IMw  —  Fr.  Mala- 
ga s  s  i  •  V  •  1  e  r  i.  PIttori  Uaibai«.  1M8  ».  SlO. 

-  C  Boite,  It  Doono  dt  MOaM  (188B).  p.  1«. 

Candito  (Canditus),  S.  C<wdM. 
Candler,  s  Kandier. 

Csadeli,  Johann,  Italien.  Architekt,  er- 
bMte  1701-JQB  die  StadfUfche  n  ~ 


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Candolfi  —  Caodla 


Getch.-Bl.  f.  Magdeburg,  1870  p.  177;  1872 
p.  337. 

Ca4tfU|t  GondolS. 

OiM^  B«rtt«rdOb  ttaifica.  Haler,  titig  zu 

Pavia  in  der  2.  Hälfte  dea  16.  Jabrh.  Von 
den  einst  in  Pavia  befindlichen  Werken,  die 
Baitoli  aufzählt,  sind  nur  noch  die  des  Do- 
mes S.  Michele  erhalten:  Fresken  der  Drei- 
einigkeit, einige  Sybillen,  ein  Tafelbild,  die 
Verkündigung  an  Maria  (1588). 

F.  Bartoli,  Pitt.  etc.  d'Italia,  Veneaia  1776 
II  102.  —  C.  Dell'  A c q  u a,  S.  Michele  Maoi- 
ore  in  Paria  2.  Aufl.,  Pavia  1879  p.  113. 

C.  Natali. 

Caas^  Carlo  del,  iul.  Maler,  war  nach 
3Saai  ia  Gallarate  bei  Mailand  1618  geb., 
nach  anderen  in  Trino  bei  Monferrato 
(Piemont),  f  1688,  studierte  angeblich  un- 
ter Melchiore  Gherardini  und  bil^ii  tc  srin  n 
Stil  nach  den  Werken  des  Morazzone,  die  er 
im  Santuario  von  Varallo  studiert  haben  soll. 
Wahrscheinlich  hat  er  die  Kapelle  S.  Ambro- 
gio  in  der  Ccrtosa  v.  Pavia  mit  Fresken  ge- 
schmückt, ferner  malte  er  nach  Torre  die 
Seitenflügel  des  Hauptaltars  in  S.  Catehna 
alla  Chiusa  in  Mailand  und  in  der  Kafniatner- 
kirche  ein  Gemälde,  die  Jungfrau  und  S. 
Franciscus  darstellend.  Seine  Werke  er- 
heben sich  nicht  über  den  Konventkxialismuä 
seiner  Zeit  und  sind  nur  in  den  landarhaft- 
Hcben  Gründen  von  einiger  Bedcatnnf.  Als 
Autorzeichen  pfletrtr  rr  auf  seinen  Werken 
einen  Hund  anzubringen.  £r  hielt  eine  sehr 
besuchte  Maieradmk  mit  AktUaaM  in  Mai- 
land. 

Zaai,  £nc.  mct  —  Lanzi,  Stor.  d.  Pitt 
Ital.  —  F.  Bartoli,  Pitt.  etc.  d'Italia  I 
245:  II  102  {.  —  Colombo,  ViU  di  Gatid 
Ferrari  p.  39.  —  Torr«,  Ritratto  di  Milano 
p.  127,  156.  —  Malaspina,  Guida  di  Paria 
(1819)  p.  147.  —  Cat.  du  Louvre  de  Paria,  Not. 
ua  Ixasins  I.  F.  Malagusti-Valtri. 

Caat,  G.  B.,  italien.  Maler,  tätig  in  Voghera, 
wo  er  1666  die  Wölbung  der  Karmeliter- 
Idrche  ausmalte  (Himmrlfaliit  Marli  vmd  die 
Ii  Apostel). 

&  Uaaf  redi,  Stoiia  dl  Va^era  1008  b.  tS. 

G.  Nahüi. 


Ottaviano,  Maler,  geb.  in  Trino 
(Novara)  geg.  1495.  f  nach  1570.  Die  Pinako- 
thek zu  Turin  besitzt  v.  ihm  die  Madonna  di 

Fontaneto  aus  der  Congregazione  (!ei  Discipli- 
nanti,  eine  Ancona,  zu  der  C.  am  29.  10.  1541 
Auftrag  erhielt,  und  die  Verlobung  der  S.  Ca- 
tarina  (No  61),  bez.  Ottavianus  Canis  Imita- 
tor nattirc  pinxit  Anno  Durmni  .MDXXXXIII 
p.  °  Juli  Im  Refektorium  des  Dominikaner- 
klosters zu  Trino,  aus  dem  dieses  Gemälde 
stammt,  befindet  sich  ancli  noch  eine  Geburt 
ChriMi,  Hat  1551,  C  s  Werke  vemten  den 
Einiliiß  des  (iaudciizio  Ferrari. 

F.  Gamba,  I.'Arte  ant.  in  Piemonte,  1882 
p.  34.  —  L  c  r  m  o  I  i  e  f  f,  Call.  Berlin  1893  p. 
152.  —  L'Art  VII  2.S3.  —  Archivio  stor.  dell' 
arte.  Ser.  2  III  122.  —  CaUl.  d.  R.  Ptnacot  di 
Tofino  UM  p.  41. 


Caaaau,  Philippe,  s.  Canot. 

Canedi,  Gaetano,  Architekt,  geb.  188S  in 
Bologna,  f  1889  zu  Mailand  Canedis  Spe- 
zialität war  Theaterbau  wie  die  Theater  Ca- 
stelli  und  Pezzana  in  Mailand,  da.s  groSe 
Theater  in  Alessaadria  (Piemont)  und  daa 
Stadttbeater  in  Osimo.  Sein  Entwarf  f&r  dat 
Theater  in  Palermo  erhielt  auf  der  Ausst.  in 
Philadelphia  die  goklene  Medaille.  Er  war  in 
Rom  viel  tätig,  und  sein  Palast  Moroni  in  der 
Via  S.  Niccolö  da  Tolentino  ist  einer  der 
flchteaten  modernen  Bauten  der  Hanplatadt 

M  o  n  g.e  r  i,  L'Arte  in  Mihum  MT.  —  Ea- 
porio  pittoreaco  1874  II  217.  —  lIhMr.  Itil., 
1874  II  202;  1880  II  27.  G.  B. 

Canedo,  Joaquin.  Maler  in  Valladolid, 
t  Anf.  19.  Jahrh.  Von  ihm  ein  signiertes  u 
1785  datiertes  Bildnis  eines  Kardinals  von 
Mendoza  im  Krcuzgatige  des  Cc^egio  de  loa 
Agustinos  Filipinos  in  S.  Maria  de  la  Vid  zu 
Valladolid,  sowie  im  dortigen  Museo  Pro- 
vincial  ein  nnj  rIatier!eT  S.  Juan  de  la  Cruz 
und  verschiedene  andere  Heiligen-  und  Ma- 
donnenbilder. 

Marti  y  Monsö,  Estud.  hist.  artisticos, 
p.  318.  '  Ossorio  7  Bernard,  Art  EmaJL 
dcl  S.  XIX  (1883  f.)  p.  124.  Ii.  V.  B, 

Caaai,  Jean-Baptist e.  fransüa.  Radie- 
rer, von  dem  es  einen  Porträtstidi  to  Malera 
J.  B.  Henry  von  1709  gibt. 

Le  Blanc.  Man.  1884-88. 

Caaalla,  Carlo^  ilal.  Landschaft«-  und 
Marinemaler,  gel»,  in  Verona.  Er  atellte  1818 
in  Mailand  Ansichten  der  Piazza  di  San 
Marco  in  Venedig  und  der  via  di  San  Ferrao 
in  Verona  aus  (Schneebild).  1877  auf  der 
Mostra  Nazionale  zu  Neapel  einen  «Canal 
graade^  and  1880  in  Törin  eine  JPionia*'. 
Er  hat  die  .A.usstellungen  in  Venedig,  Turin 
und  Mailand  häufig  beschickt.  Später  ist  er 
Kaufmann  geworden.  —  Ein  älterer  Maler 
Ca4o.C-»  Bruder  imd  Schüler  Gioaeppe  Cs 
d.  A..  wurde  am  &  4. 180O  ia  Verona  fttanit. 

A.  de  Gobernatia,  Db.  d.  astlall  ital. 
irhcnti  1880.  —  Not  von  &  Tmaaa  a.  d.  TMrf- 
regiater  von  S.  TrioMt  zu  Vcrana.    L.  CiUtrU 

Casella,  Giorgio,  ital.  Maler,  geb.  zu 
Venedig,  wo  er  auch  titig  ist.  Er  stellte 
zwischen  1880  und  1893  auf  den  Ausstellun- 
gen zu  Venedig,  Florenz,  Mailand,  Rom.  Tö- 
rin Bilder  wie:  „II  preiUcozzo",  .JLungo  la 
spiaggia",  „Venezia",  „Monaca".  „In  cbiem'* 
aus  und  errang  einigen  Erfolg.  Er  pflegt  alle 
Techniken  der  Malerei  mit  gleichem  Geschick 
und  ist  in  der  Wahl  seiner  Themen  sehr  viel- 
seitig. Seit  etwa  1893  hat  er  akh  auch  der 
Buchillustration  zugewandt  aowii^  den  Floiv 
trat  und  entfaltete  aof  dlcMm  Gebiet  eine 
reiche  Tätigkeit. 

A.  de  Gubernatia,  DIs.  d.  artisti  ital. 
viventi  1880.  L.  Cält<tri. 

^tmnMm^  G  i  u  s  e  p  p  e  d.  A.,  Landschaftsma- 
ler, geb.  am  28.  7.  1788  in  Verona,  t  «m  11. 
9.  1847  zu  Florenz,  begraben  in  S.  Crooe 
ebenda,  war  Bchon  mit  14  Jahren  ab  Maler 


M.V. 


497 


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in  die  öffentlichen  Register  eingetragen  und 
galt  seinerzeit  viel  ab  Landachafts-  und  Ma- 
rinemaler. C.  stellte  1826  und  1887  in  Pari« 
Pariser  Ansichten  aas,  die  der  Herzog  ron 
Orl^llS,  Ipiter  K  tuR  Louis  Philippe,  cr- 
«arl»,  mid  die  dem  Künstler  die  groÄe  gol- 
dene Medaille  dotmea.  Seit  1880  M»te  er 
in  Mailand,  wo  er  von  Ferdinand  T.  zum 
consigliere  di  Brera  ernannt  wurde.  £r  lehnte 
eine  Berufung  als  Lehrer  an  die  Akad.  von 
Venedig  ab.  C.  stellte  seinerzeit  viel  ia  Wien, 
Mifaiid  und  in  den  AtuMeHongen  der  Ber> 
liner  Akadf^mir  aus.  Die  Brera  besitzt  eine 
Anzahl  seiner  Gemälde  wie  „Gewitter  in  der 
Campagna",  „Sturm  an  der  Küste  von  Sche- 
veniogea",  ^traM  im  GroBhenogtnm  Bi^ 
den*  o.  >f  Ol.!  tndi  Masewn  m  Ntntee 
enthSlt  rin  Werk  von  ihm.  Unter  seinen 
Schulern  erwälincnswert  sein  Bruder  Carlo 
und  Ercole  Calvi.  —  Sein  Vater  CiffvmuH  Co» 
MÜS  (geb.  18.  8.  1760,  f  80.  18.  1^  «nr 

titig.  "* 

N agier.  KMlerlex.  —  Gäbet.  Dict  d.  Ar- 
tist 1831.  —  C.  V.  W  u  r  z  b  a  c  h,  Osterr.  biogr. 
Lex,  II.  —  Bertin.  Ak*d.-Kat.  1838  p.  8.  —  Co»- 
moram«  Pittorico  Anno  1839  p.  48;  1847  p,  303, 
345,  411.  —  Garoll  o.  Dir  BJogr.  Uni».  — 
Giovanni  Orti  Manara,  Rel.  delV  espos. 
di  Belle  Arti  in  Verona  1835  p.  19 ;  1836  p.  20 ; 
1838  p.  80.  —  Susan i,  Kttov.  proapett  della 
pitt  di  KantOT.  1830  p.  41.  —  C  a  K  n  o  I  i.  II  Ci- 
mitero  di  Verona,  lacriz.  1858.  —  Clement  and 
H  u  1 1  o  n,  ArtiaU  of  19.  Cent.  —  B  i  g  n  a  m  i, 
Pitt  lomb.  Eapos.  Milano  1900  N.  30—38.  — 
Malagnzxi-Valeri.  Cat  d.  Pinacot  di 
Brera  1908  p  370fl.  —  G.  Trecca,  Cat  d. 
Pinacot.  Veron.i  p.  98.  —  Utkundl.  Notixen  aua 
den  Parochr.!,!  .Archiven  SS.  Trinitä  n.  S. 
Pietro  in  Carnario  »owie  aua  dem  alten  Vero- 
neter  Communal-ArchiT.  C.  Trrcca. 

Csadla,  Giuseppe  d.  J.,  itaL  AqpiercU« 
meier,  geb.  tu  Padua,  ScMler  Napoleone  Na- 

nis  an  der  Akademie  zu  Venedig.  Er  stellte 
1872  in  Mailand  u.  a.  einen  „Winterlichen 
Sonnenuntergang  in  Venedig"  aus.  ScitJcm 
hat  er  mit  seinen  Landacbalt*-  and  Marine- 
bildem,  in  denen  er  Motive  ans  Vcnedic  to> 
vorzugt.  die  meisten  großen  ita!.  AtttStelltMl'- 
gen  beschickt.  Von  seinen  Bildern  seien  ge- 
nannt: „Loggia  Comaro  in  Padova"  (Turin 

1880)  ;  Jj^  lettnnt",  d'aapetto"  (Flo- 
rens  188(V);  JSä.  Maria*.  JLa  chiesa  dei 
Frari",  „AI  soccorso".  .  Trsmonto"  (Venedig 

1881)  ;  „Canale  del  porto  Malaraocco  a  Ve- 
nezia",  „L'Isola  di  San  Michele  di  Murano" 
(Neapel  1887);  „Natura  morta"  (Venedig 
IMV). 

A.  de  6vb«rnati.s,  Diz.  d.  artiati  ital. 
viventi  18M.  —  K.tchroa.  XIV  (187S/T9)  871. 

L.  Cillari. 

Caaellaa  j  Valla,  J  o  a  q  u  i  n,  Bildhatter.  in 
Barcelona  tätig  um  1885;  schuf  für  den  dor- 
tigen MoDte-Pio  die  lebenigrole  Gnvpe  der 
Madonna  ^  b  A|iida^  oqd  dner  aribMM^ 
den  calalaniaclien  Bänenot  iar  eine  EkirftiF> 


che  bei  Gerona  eine  ,.Madre  del  Amor  Her- 
moso", für  eine  Kirche  zu  Ciudad-Real  einen 
„Christas  an  der  Siule",  für  Logo  einen  St 
Joseph  mit  dem  Jesuskinde. 

OaSOrio  y  Bernard,  Art.  F:5pan  del  S. 
XIX  (1W8  f.),  D.  12«.  —  £  1  i  a  a  d  c  M  o  l  i  n  t, 
Diccioo.  IMeitwL  dt  Bserit  «Se.  Catalane« 
(1889).  M.  Utniio. 

Caaepa,  A  1  c  s  s  a  n  d  r  o,  Maler  aus  Genna, 
Mitglied  der  Accad.  Ligustica  um  1785—70^ 
stellte  in  der  Akademie  das.  ein  Ofht  der 
IpUgeoie  aas. 

Aliaari  Net  dd  Praf.  dal  Dtssga.  18M  I 
IM. 

Canspa»  Angela,  s.  Catu^a.  Giuseppe. 

Caaspa,  Giov.  Battista,  Stukkator  aus 
Mez2ovico  im  teasin.  Bezirke  Lugano,  f  das. 
1768.  sirka  6(Hihrig.  haaptaiehlich  in  Bologna 
tStig,  wo  er  für  die  Kirchen  S  Giovanni  Rat 
tista,  della  Cantä  und  Madonna  dclle  Lame 
Stnkkaturen  lieferte 

Mal  va  ata.  Pitt..  Scolt.  etc.  di  Bologna, 
1782.  —  B  i  a  n  c  h  i,  Art.  Ticinesi.  I  »o  —  Gio. 
Batt.  Canepa,  cennu  bio^.  di  G  U  Brigar- 
dnello  (Bologna  1867).  H.  V. 

CaMps,  Giuseppe,  Maler,  geb.  am  26.  7. 
1781  in  Voltri  bei  Gcooa,  wo  er  bis  Ende  des 
18.  Jahrb.  lebte.  Er  malte  nach  Alizeri  gnt 
komponierte  (jemäldc  für  die  Kirchen  von 
V(  Itri,  z.  B.  für  S.  Carlo,  S.  Ambrogio  (Dis- 
putation des  hl.  Ambrositis)  und  S.  Eraamo 
(Mtarbktt  der  S.  Lada).  Aach  in  vcrsdiie- 
denen  Palästen  der  -Stadt  und  Umgebung  von 
Voltri  malte  C  Fresken,  sowie  in  der  Kirche 
d.  Annunziata  in  Genua.  Von  seinen  Schülern 
ist  neben  Francesco  Monteverde  und  Ein- 
manoele  Mnsw  seina  T^oäMer  ifngvia  cne 
tüchtige  Landschaftsmaler  in,  zu  nennen. 

AHaeri.  Not  dei  Prof.  del  Di»ep»o.  1864  I. 

Canepina,  Mario  da,  Kapuzinermönch  u. 
Architekt,  baute  ca.  1680  (gemeinscbaftl.  mit 
Giamb.  Mcnicacci)  die  Fassade  des  181S  von 
Onorio  Longhi  auf  (jeheiB  des  Kardinals 
Omodei  errichteten  Neubaues  von  S.  Carto 
al  Corso  in  Rom. 

T  i  t  i,  Ammaertr.  etc.  di  Roma  168«.  — 
Nibby,  Itmer.  di  Rona  1861.  Fr.  Noack. 

Canam  (Caneri,  CanerifD^  Cannerio^  Carle» 
rio),  Anselme^  Maler  aas  Verona,  Nad>- 
ahmer  des  Paolo  Veronese,  dem  er  bei  man- 
chem Werke  half,  Schüler  des  Giov.  Ca- 
roto.  blühte  um  1676.  Von  seinen  Wer- 
kcti  bffadfn  sicli  in  Verona  in  der  Kirche 
S.  Femo  Maggioi«  (Kapelle  Beonon)  die 
Dreieinigkeit  mit  S.  Fermo  u.  aad.  Heil  in 
S.  Nazaro  ein  Ölgemälde  „Pfingsten**,  im  Fa- 
lazzo  Murari  „Triumph  des  Cimbrensiegers 
Marios",  gemalt  in  d.  Manier  des  Brosssorci, 
hl  Caaa  RidoU  „Moaea  als  Knd*,  im  MoseoB 
S.  Elena  mit  dem  Kreuz  und  die  Beschnei- 
dung Christi  (bis  1883  in  S.  Zeno  in  Monte, 
dann  in  S.  Oirlo),  bez.  Anselmüs  Canarias 
verocensis  pingdMt  1608  (Art  des  Veronese), 
in  Caaa  Taechetti  Christas  mit  dem  Knoi 
(Fresko),  fcnwr  ist  im  Mnaemu  m  Vtecom 


49i 


Caneua  —  Canevate 


dM  Jungfraa  mit  Kiad^  S.  Gkmamp  S.  Joa- 
dirni  und  S.  Anna. 

V  «  J  .1  r  i  ■  M  i  1  a  n  f  5  i,  Vite  (in  Vit»  dci 
Liberale  (U  Verona;.  —  B.  Dal  Potzo,  Vite 
de  Pitt  ecc.  Veroo.  1788  p.  27.  —  E,  Lan- 
ccni,  Ricr«azione  pittorka,  Verona  1720  I  SS7; 
II  37,  44.  —  P.  Z  a  K  a  t  a.  Croaica  Verona  1740 
II  197.  —  Orlandi,  AbeceA  1763  p.  «4.  — 
C  i  c  o  g  n  a.  Ifcrizioni  Tcncxianc,  188^—85,  IV 
339.  —  G.  B.  da  Persico,  Dcacris.  di  Verona 
18M  I  272;  II  37,  44.  —  C.  Bernaaconi, 
Pitt.  Veron.  1884  p.  348.  —  D.  Zannandreia, 
Vhe  dci  Pitt  ecc  Veron.  IMl  p.  144.  —  L.  Si- 
nieoni.  Verona  lOW  p.  t49.  —  C  BcWi» 
glieri,  Gitete  di  Verona  p.  ISl.  —  G.  Tr«ce« 
ha  Atü  d.  acc.  d  agric,  adense,  lett,  arti  «  erai- 
OMTcio  1910  aer.  IV  vol.  XI.    Eva  xl. Maria  Tea. 

CuMM,  Achille,  ital.  Bildhauer,  t  1606 
in  Genua,  tdraf  das  Standbild  des  Christoph 
ColiiiiilNtt  ffir  Portorico  nnd  «Im  DenkmaJ 
GoMnräter  in  Lfan*. 

ninMtax.  itd.  IIM  n  M.  '  Twin»  iftiM. 
1888  p.  38.  C.  B. 

Canet,  Antonio,  Architekt  u.  Bildhauer 
aus  Barcelona,  im  Anfang  des  16.  Jahrb.  als 
Meister  an  der  Kirdie  lu  Urgcl  tittg,  1416 
nach  Gerona  berufen,  am  aber  den  Bauplan 
der  Kathedrale  ein  Urteil  abzugeben. 

V  i  n  <t  z  a,  .^dic.  I  36^  —  Lltgaa»  JT  A  n  i  • 
r  o  1  a,  Notic.  I  92.  M.  V.  B. 

CanaC,  Ch.  E.,  französ.  Landscbafts-  und 
Mannemaler,  atelhe  im  Sakn  (Soc.  dea  ar- 
tifte*  ffran^is)  zwiieiien  1887  nnd  IMO  melit 
Motive  aus  Boulogne  ior-Mcf  and  aeiner 
Umgebung  aus. 

Salon-Kat.  d.  Soc.  d.  artittes  franc 

Caaatt  Denis»,  franxds.  Maler,  arbeitete 
1510-40  im  SddoB  von  Pontninebleaii  nnd 
lebte  1662  in  Troyes. 

NouT.  Arch.  de  l'art  fran«.  3nM  Ur.  III  (1887) 
182.  —  De  L  aborde.  Renaiaa.  d«a  Atta  i  I» 
cotir  de  France  1850  I  4231 

Caaet,  J  a  u  m  e,  Iwtalnn.  Haler,  1888^  1888, 
1334  erwähnt. 

Sanpcr«  y  Miqncl,  Pintom  adgeval  caul. 
II  IM.  M.  V.  B. 

Canet  (oder  Cavet),  Jean,  Maler  in  Lyon, 
t  zwischen  1363  und  1965,  war  um  1360 
„maitre  peintre"  der  Kirche  St.  Jean  zu  Lyon. 
Vielleicht  war  er  der  Malet  des  Begräbnisses 
dea  ArcbkUakoocn  Thibaud  de  Vassaliea  an 
deaen  Grabnnl  in  der  Qiartrease  de  Ste. 
Croix  (Forez).  Möglirherweise  ist  er  auch 
mit  jenem  gleichnamigen  langjährigen  Ge> 
hilfen  des  Lyoner  Malers  Jean  Cbatard  zu 
identifizieren,  der  1861  den  Idnittcriadicn 
KadilaB  nnd  da«  Halfcrlt  aeiaaa  UtumA- 
stcTs  erbte  (von  Rondot  alt  /«•»  //  CmmI 

unterschieden). 

Rondot,  Lea  Peintret  de  Lyon  (1888)  p.  42 
(N.  7  u.  11) ;  L'Art  et  Ic*  Art  4  Lyon,  1902.  -  F. 
Fa  n  c  k- B  rentano  in  Gaa.  d.  B.-Arti  1890 
I  346.  —  M.  C.  u.  G.  Guigne,  Biblioth.  hiat 
du  Lyonnaii  I  137  f.  —  A.  V  a  c  h  ei  in  iUm. 
de  la  Soc.  Litt,  de  Lyon  1896—97  p.  153  f. 

E.  Vial 

Caaati,  Fra  Francesco  Antonio, 
itaL  Uder  nnd  lliniator,  gdk  n  Crmona 


lOOa,  t  in  Sonaina  1721.  Schüler  des  Giov. 
Batt  NataK;  trat  mit  17  Jahren  in  den  Kapti- 
zinerorden  ein.  Von  ihm  war  u.  a.  das  Bild 
auf  dem  Hochalur  der  Kapuzinerkircbe  in 
Coroo  (S.  Bonaventura  mit  dem  Knizifix  und 
S.  Francesco  in  Extase).  Zaist  führt  noch 
eine  lange  Reihe  von  9>l(lem,  worunter  Hei» 
ligenbilder  n.  BOdnlaae,  nnd  vide  Miniatttre» 
auf. 

G.  B.  Z  a  i  s  t,  Not.  ist  de'  pitt  etc.  CrenMneat, 
Creraona  1774  II  131  i.  -  G.  Grasaclll. 
Abeced.  biogr.  dei  pitt  etc.  Crctnooesi,  18IT.  » 
Videni,  La  pitt  Cremoneaa,  p.  138. 

Onali,  Qtovannt  Battiata,  gen.  ü 
Cremontsino,  Cremoneser  Maler,  von  dem 
Zani  die  Inschrift  „Jo.  s.  Baptiata  CaneUi  die- 
tus  Cremonesmus  f.  Genuas  XWf  aafSbrt. 

Zani,  Endel,  met  1820 

(^«MtoU,  A  l  b  e  r  t  o  u.  B  a  1  d  o  d  e  ,  s.  Baido 
^tASbtrto  di  Gambia 

Onav%  Antonio  Maria,  ital.  Archi- 
tdtt  aoa  Porlezza  am  Luganer  See.  Nach 
seinem  Entwurf  wurde  1603 — 42  die  Kirche 
S.  Bartolomeo  in  Bergamo  wiedererbaut.  Er 
soll  auch  die  Fassade  eines  Hauses  gegen- 
über dem  SüdporUl  der  Kirche  S.  Maria  in 
Bergamo  mit  Fresken  geschmückt  haben. 

Ricci,  Stor.  drll'  archit.  in  Ital,  III  691.  — 
Locatclli,  Illustri  Bergamaacbi,  1867—79  III 
M.  302. 

CaMrala  (audi  CanavaU,  Camerak,  Kbtei- 
vaH,  Canniva],  Ganaera!  etc.),  ans  Gomo  stam- 

mende  Familie,  von  der  mehrere  Mitglieder 
im  17.  Jahrh.  als  Arcnitekten  oder  bloBe 
Maurermeister  in  Österreich,  besondert  in 
Prag  und  Wiei^  tätig  iraren.  Sie  wnrdan  voa 
Ilg  (Miulgn  der  Centr.-Goram.  N.  F.  V.  64) 
irrigerweise  als  ein  Zweig  der  groBen  Künst- 
lerfamilie der  Carlone  angesehen,  von  Hay- 
iltrckt  richtig  von  diesen  abgetrennt  (Jahrb. 
der  Crntr-Comm.  II,  a&4~76  und  Ber.  u. 
Mittlgn  d.  Alterturarrercins  in  Wien  XÜCIX, 
87  If.J.  Von  einzelnen  Mitgliedern  des  in  Wien 
tätigen  Zweiges  sind  zu  nennen :  Carlo, 
Ckrüioph,  FroHM,  Jok.  Dominik  u.  Isidonu, 
yoa  dea  in  Piag  titign:  Domimik  I  n.  //« 
taküb,  fdtoh  Amkm,  Jakmm  B^t.,  JtUmm 
Dom.,  Johann  Jak^  Matt  Anttm  (a.  die  aia- 
zehien  Artikel). 

CanoftK  Carlo,  Manrcrmeiater  in  Wien, 
wo  er  von  1661  bis  zu  »einer  Flucht  anliS- 
lich  der  Türkenbelagerung  1683  nachweisbar 
ist.  1661  ist  er  noch  Parlier,  seit  1662  Mei* 
ater,  1070  Untencchnieiater  der  Genoann 
schttft  der  Wiener  Bauliandwerter.  108T  er? 
hält  er  für  seinen  Anteil  am  Bau  des  Posta» 
mentes  der  Mariensäule  am  Hof  1000  fl.; 
1667 — 68  ist  er  an  dem  Bau  der  Scrviten- 
kirchc  in  der  Rosaan  ItcteUift.  ohne  dafl  seine 
Rolle  etne  leitende  geweacn  sn  aein  actieint« 
Sein  Anteil  am  Bau  des  Kärnmertors  (1672) 
und  der  Paläste  Lobkowitz  und  Paar  in  Wien 
ist  vorlinfg  rmUdbaft  1019  bdnmmt  er 


4M 


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Canevale 


einen  Auftrag  zusammen  mit  Bernh.  Ccra- 
sola  (s.  d.). 

Ilg.  Jahrb.  d.  Centr.-Comm.,  N.  F.  V  60,  64. 
—  Haydecki,  Jahrb.  d.  Ceatr.-Coram.  II 
254  f.  u.  Ber.  u.  Mittig  de«  Altert  Vcr.  in  Wien 
XXXIX  37  f.  —  Quellen  lur  Gesch  d.  Stadt 
Wien  L  Abt.,  VI,  Reg.  6855,  6918,  6963,  8117, 
9520,  »522,  9542,  »677.  »802,  »883.  »893.  — 
Schlager,  Materialien  sur  öaterr.  Katgcscb. 
im  Archiv  f.  öaterr.  Goch.  V  714.  Hans  Titttw. 

CMMTok^  Christoph.  Architekt  in  Linz 
ErhÜt  166i  IBBI^  W  MMldüdigungea  für 
Reisen  nadi  Plrac  im  Aufbrate  KaiMr  Ru- 
dolfs IL 

Jahrb.  d.  ksthiüt.  Samml.  H,  Alk-rh  Kaiaerh. 
VII,  Reg.  5549;  XV  2,  Reg.  11644,  1168Ö. 

Hans  Tielge. 

Cuerale,  Dominik  L»  Stukkatear,  viel- 
leicht aus  LanzD  «ffntdvi  bei  Gobo^  timv  ni 
Prag.  1631  erwirbt  er  das  Hra<lschiner  Bür- 
gerrecht. Ein  Stukkateur  Dominik  Canevale 
de  Moneta  aus  Lanci  (wohl  Lanzo)  Mai- 
land  war  an  der  Loretokapelle  beschäftigt. 

Hera  in,  Stari  Praha  (Alt- Prag)  p.  3».  — 
Z.  Winter,  Remeslnictvo  a  iimoati  XVI. 
•v4ku  T.  CechAch  (Handw.  u.  Gew.  im  16.  Jahrb. 
in  Böhmen)  (Prag' 190»)  p.  8«.     Otkar  PoUak. 

Cenevel«,  Dominik  JU  Ardiitdct,  geb. 
in  Lanzo  d'Intelvi  bei  Como,  t  vor  dem 
8.  7.  1687  in  Prag.  Von  1642—1645  ist  jein 
Dominik  C.  bei  Meister  Simon  Redagg  in 
Wien  als  Lehrjunge.  Ein  „Präger  Architekt" 
Domittieut  CoMVtÜi  erbrat  nadi  16T9  die 
Sakristei  von  S.  Benigna  bei  Rokitzan  (Böh- 
men), femer  die  dabei  gelegenen  Kirchen  des 
hl.  Augustinus  und  des  hl.  Nikolaus  Tolen- 
tinus.  1688  wird  er  aU  konig].  böhm.  Hoi- 
btmneiBter  in  Prag  angefOfart  und  soll  oadi 
Baum  das  Kloster  Strahow  gebaut  haben  (s. 
dagegen  unter  Marc  Anton  Canevale  und 
Silvester  Carl<mel).  Sein  Testament  ist  vom 
26.  7.  1686  datiert  und  darin  die  Söhne  Peter 
und  Jakob  (aidw  da«.l)  erwähnt.  Da  das 
Testament  am  8.  7.  1687  publiziert  wunde, 
dürfte  er  kurz  vorher  gestorben  sein. 

Dlabacz,  Katlerlex  I  i;63.  —  Baum  in 
Ifittlgn  des  Archit-  u.  Inu.-Ver.  1881  82.  — 
Po  dl  aha  in  der  Topogr.  Kon.  Böhmen,  Bez. 
Rokrtran  (Prag  1901)  p.  7.  -  Schraerber, 
Dintienhofcr  fPrag  1900)  j).  10.  —  H  a  j  d  e  c  k  i 
in  Her.  u.  Mittlgn  de*  Altert.-Ver.  au  Wien 
XXXIX  (1906)  p.  3».  Oskar  PoUak. 

Caaeval«,  Franz,  Maweiparlier  in  Wien, 
t  IB.  1  1669;  am  Ban  der  Söiritenkirdie  das. 

mitbeteiligt.  Vielleicht  identisch  mit  dem  bei 
Dlabacz  (Kbtlcrlex.  f.  Böhmen,  1815  p.  284) 
erwähnten,  bis  1647  in  BtMiweis  lebenden  Bkti- 
meister  FranM  Comool, 

Haydecki  lai  jahffa.  d.  Centr-Comm.  II 
M».  Um»  TiM». 

Canevale,  Giovanni  Maria.  Ztir  Fa- 
milie der  Cancv-ale  gehört  wotil  a;ich  C.  M. 
Canniz\ih  aus  Mailand,  der  am  21.  12.  1600 
zusammen  mit  Seb.  Bacilleri  Stuckarbeiten 
fOr  die  „chiesa  maggior"  ia  Cimiana  (im  Pa- 
kmütadadien)  äbcmahn.  Diese  Arbeiten, 
die  im  Anftfsc  des  dottor  Giov.  Andrea  de 


Baihs  für  dessen  KapcUe  ausgeführt  wurden, 
sollten  versdiiedenc  Figuren,  darunter  Engel 
und  einen  Gottvater  darstellen;  Zahlungsur- 
kunden aus  dem  Jahre  1601  beweisen,  dafl 

die  Arbeitt  11  \.  rklich  ausgeführt  wurden. 

G.  d  i  M  a  r  r  o,  I  Gagini  e  la  acultura  in  Si- 
ziha  1883  II  425. 

Caaerals,  Jakob,  Sohn  des  Dominik  IL, 
Baomeister,  (itig  in  B6lnncn.  Er  baut  den 

neuen  Klosterflügcl  von  S.  Benigna  bei  Ro- 
kytzan  (Böhmen).  Im  Testamente  des  Do- 
minik II   vom  26,  7.  1686  ist  er  erwähnt 

Schmerber,  Dintzcabofer  (Prag  1900) 
p.  10  —  P  o  d  1  a  h  a  in  d.  Topogr.  Koo.  Böhmen 
Bez.  Rokytzan  (Prag  1901)  p.  7.  OikarJ>eUak. 

Caotvale,  Jakob  Anton,  KaisetL  Hof- 
Maarenndster  und  Haasinspektor  in  Prag, 
Soibn  des  Johann  Dominik,  erwälmt  v.  1696 
bis  1698. 

Dlabacz,  Ktücriex.  I  263.  —  B  a  u  tn  iu 
Mittlgn  dea  Arcbit.-  u.  Ing.-Vcr.  Prag  1881  p.  HZ. 
—  Hera  in,  Sur4  Praha  (Alt- Prag)  p.  187. 

Oskar  PoUak. 

Caaevsle.  Johann  Baptist.  Hftfw.«w 
Kaiser  Rudolfs  IL  in  Wien.  hat  er 

mit  einem  (jenossen  verscWodene  Malereien 
fSr  den  Hof  geliefert,  um  deren  Bejahlung  er 
1615  suppliziert  und  die  ilim  1616  gewilut 
wird.   1684  wird  er  nochmals  erwähnt 

Jahrb.  d.  K.stsamml.  d.  AUerh.  Kaiaetb.  XV 
2.  Teil.  Reg.  11800.  -  Hajdecki  in  Ber.  o. 
Mittlen  d.  Altob-Ver.  Wi«a  XXXIX  (i»06)  38, 
3»-  Oskar  PoUak, 

Cuevale,  Johann  Dominik,  BHAaner 
aus  Mailaad,  in  Wien  seit  1684  nachweisbar. 
^  OnalUn  aar  Gas^  d.  Stadt  Wien  1.  Abt,  VI. 
«eg.  Mtt.  —  H«ydeeki  in  Ber.  n.  Mittle  d. 
Altert-Ver..  Wen,  XXXIX  M.       Hans  Tiette. 

Canevale,  Joh.  Dominik,  Kaiserl.  Hof- 
niaurcrmeister  in  Prag,  Vater  des  Jakob  An- 
ton. 1678  wird  er  als  Börger  des  Hradschin 
erwähnt  Herain  schreibt  ihm  den  Bau  der 
Paulaaericirche  (1684)  tu,  liBt  Om  auch  1715- 
1722  den  Bau  des  von  Fischer  von  Ertacfa 
entworfenen  Palaia  Clam-Gallas  führen  (?). 

Herain,  Stori  Praha  (Alt-Prag),  p.  41, 
187.  —  Schmerber.  Dintxenhofer  (Prag  1900) 
P-  10-  Oskar  PoUak. 

Canevale,  Johann  Jakob,  Bildhauer  u. 
Architekt,  geb.  im  Mailandiacben,  titig  in 
Oberösterreicb  und  Prag:  Voa  Anfang  1680 
bis  zum  Dez.  1081  war  er  als  „Bildhauer  in 
Stein"  am  Bau  der  Kirche  zu  Garsten  in 
Oberösterreich  beschäftigt  und  reiste  hieraul 
n  seine  Heimat.  Im  Jahre  1696  wird  er  in 
Prager  Akten  als  Kais.  Kön.  Baumeister  in 
Prag  genannt.  Es  ist  nicht  sicher,  ob  es  sich 
beidesmal  um  denselben  Mann  handelt. 

Baum  in  Mittlgn  dea  Arcbit.-  u.  Ing.-Ver. 
Prag  1881  p.  82.  —  W  uaa  i  n  u.  I  1  g  in  Mittlgn 
der  Centr.-Comm.  Wi>n,  N.  F.  X  j>.  V  ff. 

Oskar  Poltak. 

Canevale  (Canevale).  Isidoras  Msr- 
cellus  Amandus,  Ingenieur  u.  Hofarebi- 
tekt,  im  kgl.  SchloB  in  Vincennes  in  Frank- 
reich 1780  geb.,  t  8.  IL  1786  in  Wien.  Seit 
17W  in  Wien  titig;  wo  das  Gamiaonaapital 


500 


Canevale  —  Canfield 


No  1  und  das  Joscphinum  seine  Hattptbatiten 
sind.  Gegen  Ende  seines  Lebens  begann  er 
den  Bau  des  Neugebäudes  in  Budapest  Fer 
ner  war  von  ihm  das  Traoenerüst  für  den 
PBnICB  V^cbmI  Ltcclilcutlnii  (ITTB,  ge- 
stochen von  J.  G.  Janota)  und  ein  Entwurf 
zum  Neubau  des  1760  abgebrannten  Palais 
Hatzfeld  in  Brcfltao,  deo  C.  G.  Ijmthsm  nidit 
akzeptierte. 

Haydecki  im  Jahrb.  d.  Ccntr.-Comm.  II 
SnV.  —  Hofbauer.  Die  AlaervorsUdt  1861, 
104.  —  Mittlen  d.  Gc«.  f.  venrielfiltiK.  Kuost 
19O0  p.  11.  No  37.  —  Hiariaki,  C.  G.  Lans- 
hana,  1909  p.  11.  Haiu  Titlse. 

Caaand^  Marc  Anton,  Bamnelster,  fd». 

am  28.  9.  1662  in  Lanzo  d'Intelvi  bei  Como, 
tätig  in  Böhmen.  löSO  erlangte  er  das  Prag- 
Neustädter  Bürgerrecht.  1682  führte  er  mit 
Silvester  Carloae  ausanuncn  den  Bau  der 
avMiwnc  Oes  oirauuwei  luuwcrs.  aa* 
gegen  Canevale,  Dominik  II.!)  Von  1PM — 98 
hat  er  auf  Kosten  des  Reichsgraien  Pranz 
Ferdinand  von  Gallas  die  Kreuzkirche  in  Rei- 
cbenbeix  in  Böhmen  errichtet»  die  1763 — 66 
durdi  Joa.  Knnse  tmisebaut  wurde  j  sein  Ict^ 
tes  beglaubigtes  Werk  ist  die  1719—22  ent- 
standene Jubanneski rche  auf  dem  Berge  Ma> 
kowa,  ein  interessanter  Barockbau.  Auch  der 
Bau  der  1701—04  errichteten  Ursulbiertnnen- 
kirdie  in  "Png  wird  Qim  zageadirieben. 

Dlab.icz.  Kitlerlex.  I  204  und  273.  — 
Schottky,  Prag  II  248.  —  H  e  r  a  i  n.  Stari 
Prah»  (Alt  Prag)  p.  187,  252  ff.  —  S  c  h  m  e  r  - 
ber,  Diotaailiofer  (Prag  1900}  p.  10.  —  Topo- 
snpMe  von  BMuao.  »II  TS.    Otkttr  Ptiu*. 

Caflerail  (Canevaro,  Cannevari,  Canavar^ 
Cannerari),  Antonio,  Architekt,  geb.  1681 
in  Rom,  t  um  die  Mitte  des  18.  Jahrb.  in 
Naapd.  Er  war  Schüler  de»  Antonio  Vale> 
rl)  nnd  des  Pier  Francesco  GaretH  vnd  seit 
1724  Akademiker  v.  S.  Luca.  Fr  erbaute  den 
Konvent  von  S.  Giovanni  c  i'aolo  in  Rom. 
später  (uro  1723)  baute  er  auch  die  Kirche 
voUstindig  nm.  Er  machte  auch  einen  Ent- 
warf ffir  die  Sakristei  von  S.  FMer,  der  bei 
der  Konkurrenz  siegte,  Geldmangels  halber 
aber  nicht  ausgeführt  wurde.  Er  vollendete 
die  von  Ci  ntini  begonnene  Kirche  S.  Stim- 
mate  di  S.  Francesco  (vor  1781  voltendet). 
Alle  diese  Arbdten  fallen  vor  das  Jahr  17S4. 
Nach  dieser  Zeit  baute  er  in  Rom  noch  Kirche 
und  Portikus  von  S.  Eustachio,  sowie  (im 
Jahre  1725)  den  vorher  zweimal  eiflgCttörzten 
Portikus  von  S.  Paok)  fuori  Ic  mnra  mit 
Vatteo  Sasai  zusammen  um.  Auch  der  dt- 
wurf  zum  Garten  der  .\rcadia  am  FuBc  des 
Giankolo  ist  sein  eigen,  auch  erbaute  er  den 
rückwärtigen  Teil  des  1900  abgebrochenen 
Pal.  Boloipietti-Torlooia  anf  Piaiza  Venezia. 
Er  wurde  andi  nach  Pbrtogat  berufen,  wo  er 
in  Lissabon  den  Uhrturm  erbaute.  In  meinen 
ipiteren  Jahren  ging  er  nach  Neapel,  wo  er 
im  Jaiue  11B6  den  l^laiio  Reale  von  Portiei 


erbaute.  Auch  den  Entwurf  für  das  Ciborium 
der  Kirche  von  Montecassino  hat  er  geliefert. 

Tili,  Nuovo  studio  etc.  .  .,  ed.  1721  p.  IM; 
ed.  1763  p.  65,  77,  151,  165.  —  N.  P  i  o,  Vitc  de 
Pittori  etc.,  Roma  1724  (M»kr.,  Eibl.  Vat,  Cod. 
Cappon.  No  257)  p.  208/'J.  •-  {Roisecco). 
Roma  ant.  c  mod.  (176.5  1  158,  273,  40:?.  SM.  — 
Marictte,  Abeced.  im  Arch.  de  l'Art  Fran^., 
II  298.  —  Milicia,  Memoric  d'Architctti,  ed. 
Baasano  178»  II  2.^1.  —  Heinecken,  Dict.  de« 
Artiites  III  564.  —  Fü  s  s  1  i,  Kstlcrlfx.  I  (1779) 
129.  —  Sigiamondo.  Deacr.  di  Napoli,  III 
(1789)  224  —  Ticoxci,  Diriotrario,  1  (1K30) 
266.  —  Pistoleai,  Descris.  di  Roma  p.  243, 
416,  417.  —  Platner-UrlicKv  Rrschrcib. 
Roms  (Stuttg.-Tüb.,  1848)  441.  —  A.  Raciyn- 
iki,  Dict.  1847.  —  G.  Filangicri,  Indice 
degli  Artefici,  I  (Napoli  1891)  436.  —  Aogcli. 
Chkse  di  Kaan  IfB,  C68.  OakarPttttk. 

Canevari,  Giovanni  B  a  1 1  i  s  t  a,  Maler, 
geb.  am  4.  3.  17BÖ  zu  Genua,  f  1876  zu  Rom, 
verbrachte  seine  Jugend  in  S.  Margherita  Li- 
gure,  lebte  spater  in  Livomo  und  Florenz,  wo 
er  unter  Benvenoti  arbeitete.  In  Jungen  Jäh- 
ren erbiclt  er  Aufträge  vom  Hof  zu  Lucca. 
wo  damals  Elisa  Bacciocchi,  die  Schwester  Na- 
poleon Bonapartes  herrschte.  In  Florenz  trat 
C  in  die  Kaiserlichen  Garden  ein  und  machte 
den  Pddtug  nach  Prankreich  mit  In  die 
Heimat  zurückgekehrt,  arbeitete  er  in  Turin 
nnd  Genua  als  Miniaturist  für  vornehme  Fa- 
milien und  für  den  König  Carlo  Feiice.  1^ 
siedelte  er  nach  iRom  über.  Bis  cum  60.  Le- 
bensjalire  Miniatttrist,  begann  er  siNiter  Zeich- 
nungen und  Gemälde  alter  Meister  zu  kopie- 
ren und  malte  Porträts  in  Pastell,  Aquarell 
und  Ol.  Er  hat  zahlreiche  vornehme  Italiener 
wie  auch  in  Rom  lebende  Anslinder  por- 
tritieit.  Zwischen  1848  and  1891  steIHe  er 
mehrmals  in  der  Royal  .-\cad.  zu  London  aus. 
Kurz  vor  seinem  To<le  schenkte  C.  seine 
Zcichnung(?n  und  Skizzen  der  Altademie  S. 
Luca  SU  Bom,  deren  Mitglied  er  gewwen  ia(. 
Diese  Alcademie  besitit  sein  Bildnis  von  der 
Hand  R.  Bompianis,  die  Gal.  der  Uffizien  zu 
Florenz  sein  feingezeichnetes  Selbstporträt. 
.Seine  Schüler  waren  Ercoic  Crisphu  und  der 
Engländer  Buckner. 

lUanraz.  ItaL  1878  II  14S.  —  Gotti,  Gallcr. 
di  Firenxe  1B7S  p.  III.  —  Graves,  The  Royal 

Ac.  of  Arti,  1M5.  G,  B, 

C«n«T«ri,  Raffaele,  .Architekt,  geb.  1826, 
t  IflOO.  Im  Auftrag  des  Ministers  Quintino 
Scila  begann  er  den  Bau  des  Ftnanzmini' 
steriums  zu  Rom,  eines  künstlerisch  unbedeu- 
tenden Riesenbaus.  £r  ist  ein  5>obn  Giov. 
Batt.  Ca. 

Ciliar!,  Palazsi  di  Roma  p.  341.  —  C41. 
lari,  Stor.  detl'  arte  contemp.  —  II  Buooarottl 
167'-  n,  ?18  seg.  G,  B, 

Canevolt,  s.  Canevale. 

Canfläld,  Birtley  King,  amerik.  BUdh., 

geb.  12  12.  1866  in  Ravcnna  (Ohio),  Schüler 
von  Falguiire  in  Paris,  wo  er  im  Salon  des 
trt.  franc-  18B4  nnd  1806  MMStdlie  (Le  Ihm 


501 


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follet,  Nymphe  et  Cupidoo,  Tete 
Lebt  in  New  York  und  Ravcnut. 

Ancricaa  Art  Aantial  VI  (MOTtt). 

Cutfeai,  s.  Gaggini 

CasfUd,  Luca,  s.  Camhiaso. 

CoifUiio,  A  n  s  e  1  m  o.  Tcatinermönch,  Ar- 
diitekt  und  Mathematiker  aus  Neapel,  17. 
Jahrh.,  von  ihm  befindet  sich  in  S.  Apoatott 
in  Neapel  dn  koatbarer  Marmoraltar  mit  Jas- 
piaaiilen  tmd  Statuen.  Für  den  GroBherzog 
Ferdinand  !I  vm  Toskana  uiid  den  Kardi- 
nal Carlo  de'  Medici  leitete  er  die  Wiederher- 
stellungsarbeiten  an  den  Florentiner  Kirchen 
S.  Gaetano  und  S.  Michcie  agU  Aittiiiori» 
deren  Front  er  nach  dem  Platxe  richtet«. 

Richa  Not  d.  ckieM  fiorant  ITM— M  III 
tO».  —  B  i  a  d  1.  Antichc  iabbric  di  Flmw  mm 
finite  1824  p.  153.  -  Flfeae  aitiat  IBM  ■.  4 
P  <  G.  D«tfr  AmwL 

Canpaa»,  Salvatore^  neapolit  Holz 
achidtier,  fölirt  1788  die  Arbeiten  im  neuen 
Chor  der  Karmrliterkirchc  in  Neapel  aus  u. 
liefert  1772  Ti«rh  und  Bänke  für  das  Refek- 
torimn  der  Kartncliter  ebenda. 

G.  P  i  1  a  n  g  i  e  r  i,  Ind.  degli  Actef.  MC.  namtto- 
tant  e  sicil.  1891. 

Caafiaai,  Luca,  s.  Cimbüso. 

GmWari,  Bartolomeo  de.  Maler  aus 
Ferrara,  wird  in  Rom  1684  zum  erstenmal 
erwihnt;  1539  verpflichtete  er  sich,  für  Giov. 
Franc.  Spinola  2  Bildnisse  zu  maleiL  Viel- 
leicht ist  C.  mit  BortoUmee  d»  Ftmra,  der 
bei  Missirini  (Aoc.  di  Saa  Loca)  genaimt 
wird»  identiach. 

Bertolotti,  Art.  bologneti.  1B86.  B. 
Cani  (rany>.  de,  ^^alcr  u   Bildh.  in  Paria, 
wo  er  am  28    1.  1072  beerdigt  wurde. 
Herluiioti,  Actc.i  d>t»t-civ.,  1873. 
Cani  (Canyl.  Jean-Baptiste,  franafia. 
Maler,  t  zu  Paris  1603.  Er  malte  BiMniaae 
und  Büder  geiatUehen  Inhalts,  von  denen  eine 
BekekruJig  dea  hl.  Dionjrsius  für  das  Maifest 
in   Notre-Daine   1671  genannt   wird.  Hei- 
necken führt  eine  Reihe  von  Stichen  von  Ba- 
zin  u  a  nach  Heiligenbildern  und  Bildnissen 
C.s  an.  Die  Zeichnungenaammluag  des  Lou- 
vre  bewahrt  einen  von  C  bet.  Entwarf  ta 
einer  Heinuticfaung  Maria. 

Bcllitr>Aavray,  Dict.  gte.  IMS.  — 
HalaeekcB,  Dieb  daa  Aitialaa»  1718.  *-> 
7i*ali,  Allg.  Kstletkx.,  t.  Teil.  18M.  —  Ha- 
rle tte,  Abeced..  in  Arcb.  de  l'Art  fraoe.  II 
(Itn-ftS)  301.  -  Ga«.  de»  B.-ArU  XVI  (1864) 
4M.  Guiffrey-Marcel,  Inventaira  ite. 
des  DeMins  du  Mus^e  da  Lonvre  etc.  IIL 

GuriaM  (Cagnana),  Antonio,  Rahmen- 
admitser  des  17,  Jahrb.,  Summvater  der 
glrichnamigen  Holzbildhauer  und  Intarsia- 
torenfamilie, lebte  in  Romano  (Lombardei). 
Loca  teil  i.  III  BerRamascbi  III  ISO.  B. 
Caaiana  (Cagnana),  C  ate  r  in  a  di  Gipv. 
Batt.  Bildhauerin  des  18.  Jahrli.  in  Ber- 
fnnob  Schwester  des  Giuseppe  C.  (s.  d.),  wid- 
■M»  aidl  anfangs  der  Stickerei,  durch  ein 
wofda  ate  jedoch  Uerio 


dert  und  wendete  sich  der  Hotabildbaoaici 
«ad  loteiaia  m,  in  welchen  Kunstzweigen  sie 
ndt  flntm  Bmder  gemeinschaftlich  tätig  war. 

So  arbeitete  sie  an  den  Altären  von  Rosate, 
der  Kapuzmermnen  (von  ihr  d.  Frontale  mit 
dem  Opfer  .Abrahams),  der  PtelUTCke  «OB 
Borge  S.  Caterina  etc.  mit. 

Loeatelli  ÜL  Beriafltaachl,  m  114  1  B. 

Caalaaa  (Cagnana).  Giacomo  di  Giu- 
seppe, Intarsiator  und  Architekt  in  Ber- 
gamo, geb.  1750,  t  um  1790.  Neffe  des  Gi- 
anibattista  C.  Schüler  des  Malers  Raggi  in 
Bergamo  und  des  Malers  und  BiMhauera  C 
M.  Giodki  in  Mailaad.  Seine  erste  Arbeit 
waren  die  Tntaraiea  an  swei  Stühlen  im  Pres- 
byterium  der  Cappella  Colleoni  (alttestaroen- 
tarische  Darstellungen).  Reifere  Schöpfungen 
von  ihm  sind  die  Intarsien  einer  Bank  Uler 
dem  Monument  der  Medca  Cnllfoni  ia  der* 
selben  Kapelle  (Taten  des  Bartot.  CoUeoai 
elc).  Intarsiaarbeiten  von  C.  sollen  aadi 
nach  Rom  und  dem  Haag  (Holland)  gekom- 
men sein;  auch  hat  er  1789  das  Chorgestühl 
der  Capodifcrri  in  S.  Maria  in  Bergamo 
restauriert.  Als  Architekt  entwarf  er  die 
Kirche  della  Rooica  und  di*  Fassade  dea 
Kirchhofa  bei  S.  Üi^k  to  Alaa&  —  C 
war  das  letzte  Glied  der  gl«ielnMiii«flB  In- 
tarsiatorenfamilie. 

Locatelli,  III.  Bergmma*fhi,  III  150  f.. 
301  f.  —  T  a  1 1  i,  Vitt  d.  pitt  Bergam.  B. 

CanUna  (Cagnana),  Gioannantonio 
di  Giov.  Batt,  Intaraiator  und  Holzbttd- 
hauer  des  18.  Jahrh.  ia  Bergamo,  atarb  adioa 
mit  87  Jahren. 

Locatelli.  III.  Benam.  1867—79  III  l«3.  B. 

Caniana  ((^nana),  Giovanni  Bat- 
tista,  Architekt,  Holzbildhauer  und  InUr- 
aiaior,  Sohn  des  Antonio  C,  geb.  in  Ro- 
nmo  am  8.  5.  1871,  f  in  Bergamo  5.  5.  1754. 
Er  kam  jung  tiaA  Venedig,  wo  er  jedoch 
nur  kurze  Zeit  verweilte,  kehrte  dann  nach 
seiner  Vaterstadt  zurück  und  bildete  sich  dort 
zumeist  kls  Autcxlidakt  aus.  Von  seinen  Ju- 
gendarbeiten sind  belcaanl:  m  der  Kirche  tu 
Honnno  ein  Altarvocnls  ia  Intarsia  mit  6- 
govearcicfaer  Krensigoog;  m  der  Kirche  zu 
Atnao  (aus  d.  J.  1710  u.  f.)  die  Intarsien 
der  Sakristei,  biblische  Geschichten  an  den 
Wänden  und  —  die  Darstellung  der  Rettung 
Mosis  ist  mit  G.  B.  C.  signiert  —  an  den 
beiden  von  A.  Faalmi  gescfanititcn  Bc^^utea 
(Heilvag  dea  Sidavcn  des  Centnrio  u.  R8dc' 
kehr  des  verlorenen  Sohnes).  In  dieser  Sa- 
kristei haben  auch  noch  2  Brüder  des  Giov. 
Hatt.  als  .,fak>'nami"'  und  Schnitzer  gear- 
beitet, ihre  Vornamen  sind  uns  jedoch  nicht 
überliefert.  lOM,  nachdem  er  nach  Alano 
übeigesieddt  war,  verheiratete  sich  C.  Er 
stand  m  stindigen  Beclehungen  zu  den  Fao- 
toni,  besonders  zu  Andrea  Später  lief  er 
sich  in  Bergamo  nieder,  wo  seine  Nachkom- 
owa  noch  duicli  B  Geaeraifcwia  dit  vter* 


908 


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Caniana  —  Canin 


liehe  Kurut  ausübten.  Voo  seinen  Arbeiten 
dort  seien  erwihat:  Tabernakel  der  Kapu- 
zinerkirche, Altar  und  Rahmen  in  der  Je- 
suitenkirche, kleinere  Tafel,  Tische  etc.  für 
die  casa  Moroni,  die  Grafen  Carrart  u^.v 
Aufierhalb  Bergamos:  die  Intarsien  der  Kan- 
zel der  Kirche  zu  TagltunOh  des  Chorgestühls 
in  Zanica  (Karyatiden,  Doktoren  der  Kirche 
und  Propheten)  und  viele  Arbeiten  fiir  Pri- 
vate, unter  denen  sich  auch  der  Kanlina! 
Cornaro  in  Padua  und  die  Grafen  Pellegriai 
in  Verona  befanden.  Andi  ab  Arddtdct  be- 
tätigte sich  C  in  Bergamo,  er  erbaute  in 
spätem,  aber  gemäßigtem  Barockstil  d.  Pfarr- 
kirche der  Vorstadt  S.  Catcrina,  das  Oratorio 
S.  Maria  Maddalcna,  und  überwölbte  die 
Kirche  S.  Sfririto.  Aalerhalb  Bergamoe  wor- 
den in  Tclgate,  Cologno,  Sconzo,  Ardesio, 
Aizano  (üel  Suffragio),  Albino  (Nonnenkir- 
che), Desenzano  al  Serto  (della  Madonna) 
lünhen  nach  Plänen  C»  errichtet.  Auch  der 
Pafaixo  Rot^i  in  IVesobio  and  daa  C6lle> 
gio  dcllc  Dimcssc  in  Vcrr)la  gehen  auf  seinen 
Entwurf  zurück.  Schließlich  sei  noch  er- 
wähnt, daß  er  von  1732  an  die  Mefigebäude, 
nebft  dem  Brunnen  in  Prato  di  S.  AlaiBandxo 
bei  Bergamo  entworfen  und  aMfrfilirt  halle. 
A.  Faidoni  stach  nach  Cs  ZeichauBgein  Mar- 
tyrium des  hl.  Petrus. 

Locatelli,  III.  Bernn.  III  128  L,  146, 
14T-ieS,  SM-301.  —  Taasi.  Vitt  d.  nftt 
BernnMsciii  (aosfuri.  AtfihloBg  d.  Ailmten 
Ca).  —  Paaia.  Pitt  dl  Bcfiun«.  —  Hei- 
naekan,  Diet  d'ait.  in.  -*  X*  GfAnar.  Vat^ 
bOdar  «naok  Knntt  d.  haL  Scbrian  (BärMe 
Cscbcr  Intanicn  unter  der  BcBcmmng  rkstonl). 

Bemath. 

Caniana  (Cagoana),  GiuscppediGiov. 
Batt,  HntebiMiiaaer  und  Intarsiator,  von 

seinem  Vater  aiisgehüdet  und  ebenfalls  in 
Bergamo  in  der  2.  Hälfte  des  18.  Jahrh.  tätig. 
Seine  erste  größere  Arbeit  mit  seiner  Schwe- 
ster Catertna  C.  gemeiaacliaftlicb  aoflgeführt. 
war  ein  «nlugreichcr  Aftar  f  Ar  dit  Noonan- 
kirche  von  Rosate,  derselbe  ist  mit  architek- 
tonischer wie  ornamentaler  Dekoration  im 
späten  Barockgeschmack  überladen  und  bildet 
die  Einfassung  eines  Gemäldes  des  verooesi- 
achen  Malers  Cignnrali.  Eine  Anahl  ande- 
rer ähnlicher  Altäre  wurde  bei  Caterina  C. 
genannt.  Andere  .Arbeiten  haben  die  Ge- 
schwister für  Brrscia,  Crema  und  Venedig 
auagefnhrt.  Wahrscheinlich  ist  C  mit  dem 
KapierancBer  gwirniHi  wamwia  ineniiicni  vna 
dem  Le  Blanc  (Man.  U  «iaiBe  Stadipline  er- 
wähnt. 

Leeatelti,  Iii.  Bcrgaiaaschi,  III  lOT  f.  «. 

164  f.  —  T  a  «  s  i,  Vitc  d  pitt.  Bergatn.  B. 

CaaiaBa  (Cagnana),  Martino  Bonif  a- 
tiodi  GiOT.  Batt,  Priester  des  18.  Jahr» 

hunderts  in  Bergamo.  Soll  nach  Tajsi  (Vite 
d.  pitt  Bergamaschi)  als  Zeichner  und  Ar- 
cUMkt  tilig  gewnssn  sein. 


CaaiagSi,  Antonio  de^  Maler  in  VaUado- 
lid,  erwähnt  1646  qnd  1661». 
4|artiy  MonaA^  Eatad.  Ust  iitiil jisssim, 

Cuiiago.  Lucas  de,  Maler  in  VallädoHdi 
erwähnt  1669. 
Hartf  f  M«ns6,  Bsind.  Ust  aitist  is. 

Oaaia^  Barthelemy,  f ranzös.  Bildhaaet» 
gebk  in  Valcndcnnes,  SchAkr  wo  Cavclier  ■. 
Faches  lebt  in  Genf.  C.  stellte  nwiaehen  1885 

und  IdM  im  Salon  d.  Art.  fran^.  aus  (1^: 
Daraenbildnis ;  1887:  Der  sterbende  Leander, 
Studdigur ;  1891 :  Frauenbildnis  in  Stuck  und 
Louise  Labd  in  Marmor;  ISOA:  Stnckbüdnia 
der  Ifadetebe  de  Flandre;  1908:  Bildnis  das 
Genfer  Architekten  H.  luvet  und  Un  r^ign^; 
1904:  Porträt  M.  Regnault,  f ranzös.  Kouaul 
in  Genf  usw.).  .C.  vollendete  im  Staatsauftrag 
18M  die  koloasak  Steinfigur  des  gfodcn  Coodi 
fttr  d.  EbfCntreppe  d.  ]fio6le  super,  de  guent 
in  Paris. 

B  eil  ier-Auvray,  Dict.  g^..  SupoL  — 
Aim«n.  f.  Kst  Ob  Kstgew.  Beriln  (INI).  —  Msb* 
Kataloge.  B. 

Caaiggia  (Canigia),  Carlo,  italien.  Bildh., 
geb.  1806  bei  Alessandria  (Piem.),  t  nach  1860 
in  Rom.  ging  jung  nadi  Rom,  wo  er  nnler 
Canova  studierte,  gewann  1829  ein  Stipen- 
dium der  Turincr  Akademie.  In  Turin  wurde 
er  vom  kgl.  Hofe  mit  Aufträgen  bedacht  wie 
z.  B.  die  Figur  des  seligen  Amcdeo  v.  Sa- 
voyen  für  die  Riidw  Gran  Madre  di  Dio.  die 
Statue  des  Prinzen  Eugen  für  den  kgl.  Palast, 
ein  Bacchus  für  König  Karl  Albert.  Von 
Turin  zog  er  nach  Madrid,  wo  er  Professor 
an  der  Akademie  wurde,  für  Vista  Alcgre 
BiMnisbAtlett  spadadier  Kömge  modelliert« 
und  1834  den  span.  Adel  erhielt.  1B46  wurde 
C.  Direktor  des  Konservatoriums  voo  S. 
Maria  drgli  Angeli  zu  Rom,  wo  er  bis  an 
seinen  Tod  blieb.  Unter  seinen  Wericen,  die 
alle  die  Anlehnung  an  die  klassische  Ridi- 
tung  des  Canova  zeigen,  sind  erwähnenswert: 
Orpheus,  die  Zither  spielend,  Amor  u.  Schmet- 
terling, die  Sudt  Aleasandria  betohnt  die 
Künste  (Basrelief). 

Aval!«.  Slar.  di  Alaisandrls  IHI IV  in.  — 
Oaaorlo  r  Bernard,  Artislaa  Espafialea  dsl 
L  ia.  tmm  p.  im.  -  dotn.  Areadico  LV 
161— IM  G.  B. 

Cauigiajii,  Don  R  a  f  f  a  e  l  e,  Benediktioer- 
mönch,  Kopist  und  Miniaturist,  seit  1497  im 
Orden.  Er  verfertigte  Chorbächer  für  die 
Badia  in  Florenz;  spilar  ia  La  Cara,  wo 
er  Anfang  des  16.  Jahrh.  starb. 

Caravita,  I  codici  e  le  Arti  •  Monte  Cas- 
tüio.  I  483.  B. 

Canin,  P  i  e  i  c  r,  (läm.  Glaser  (Glasmaker), 
tätig  in  Gent,  Sohn  des  Jan  C,  wurde  6.  7. 
1696  Freimeistcr  and  1687  Geschworener  der 
LakasgÜde:  C.  lieferte  16M-t1  dem  Magi- 
strat von  Gent  Scheiben,  arbcltri  nl«;  Glaser 
1666  an  dem  von  Heindrik  van  Ballaert  in 
der  ras  Luigmwit  crrichtslett  MGrcaatl  ap- 


503 


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Caaina  —  Casini 


per  genannten  Haute  mit  u.  machte  1568  Lie- 
icf  iiuKcn  rar  on  ikwiwr  nKjpsc  vjmuiuis  . 

Sein  Sohn  Jacques  Canin  war  ebenfalls  Glaser. 

Not.  aus  d.  Gentcr  Arch.  —  (LHacghcn, 
Doc.  faux,  Bnucelles  18M  p.  S3 ;  La  eofpor.  dca 
peintres  etc.  i  Gand,  190ft  p.  15,  16. 

Victor  van  der  ffaeghen. 

Canina,  L  u  i  g  i,  ital.  Archit.  und  Alter- 
tumsforscher, gcb  in  Casale  Monferrato  (Pic- 
mont)  88.  10.  1795.  t  in  Florenz  17.  10.  1866, 
Sclriilcr  des  ArdiitcktCB  Pcfduundo  Bonstc* 
von  in  Turin.  1818  mit  einer  Unterstützung 
des  Königs  von  Sardinien  nach  Rom  ge- 
schickt, nahm  er  daselbst  seinen  bleibenden 
Wohotits.  Er  war  mehr  Gelehrter  and  kriti- 
acfwr  Pondier  ab  ■ehSplerfadier  KBnstlcr; 
die  wenigen  von  ihm  entworfenen  Bauten 
zeigen  auch  keine  selbstiUMÜge  Eigenart,  son- 
dern nur  gründliche  KfnBliBS  alter  Stilarten. 
Durch  eine  Empfcblaot  IB  dM  Haas  Bot' 
ghese  wurde  er  bald  dciaen  Arddldet  «od 
leitete  um  1825  ff.  die  Ncuanlage  der  Villa 
Borghese  für  den  Fürsten  Camillo;  das  Por- 
tal bei  PorU  del  Popolo,  ein  jonisdier  Pro- 
pyläenbau, und  die  beiden  Brüdcenverbindun- 
gen  innerhalb  der  Villa,  die  eine  als  ägyptische 
Pylonenanlage,  die  andere  als  römischer  Tri- 
umphbogen gedacht,  sind  seine  Hauptwerke. 
AuBerdem  führte  er  das  Casino  Vagnuzzi 
vor  Porta  del  Popolo  in  ägyptischem  Stil  aus 
und  entwarf  1846  den  nicht  zur  Ausführung 
gelangten  Neubau  der  Wallfahrtskirche  von 
Oropa  als  dreischiffige  Basilika.  Der  Herzog 
TQQ  Nortlittnbcrlaad  lieft  Ihn  1866  nadi  Eng- 
Innd  kommen,  um  ihm  einen  Plan  für  einen 
SchloBhau  zu  machen;  auf  der  Rückreise  von 
dort  starb  C.  in  Florenz  und  wurde  in  der 
dortigen  Kirche  S.  Croce  begraben.  Fir  die 
EflHdtmg  u.  Erfortdrang  der  BrnderifanHer 
Bonn  hat  C.  unendlich  viel  gewirkt.  Von 
sdnen  zahlreichen,  z.  T.  grundlegenden  lite- 
rarischen Arbeiten  sind  die  wichtigsten ; 
L'Architettara  aottc«  deacritta  e  dioxistrata 
CM  moframutl  i  Riccrdie  soll*  aiitiltcttuva 
pin  proprio  dei  tempij  crisfiani ;  GH  Edifici 
di  Roma  antica  e  sua  campagna;  Storia  e 
Tiopografia  di  Roma  mlk»  «le.;  Descrizione 
atgrica  del  Foro  RoMaw»  e  aue  adjacetize; 
Antica  Etraria  maritima;  Pianta  Topografica 
di  Roma  antica;  La  prima  parte  della  Via 
Appia  dalla  Porta  Capena  a  Boville;  Des- 
crizionc  dell'  antico  Tusculo;  L'antica  dtM 
di  V^i;  Descrizione  di  Ceri  antica. 

Magier,  Kstlerlex.  II.  —  Gfande  Encydop. 
IX  88.  ->  BMdc».  Ital.  IV  M«  ff.  ~  Areb.  ator. 
Hat  Nnofir.  Ser.  ÜBT  V  1  p.  UO  ff.  —  Rer.  de 
l'Art  Chr«t.  18S7  I  ST.  —  GiofB.  Afcad. 
Vol.  145.  p.  118  ff.  —  Shriita  Bompca.  UT8  iff 
M  ff.  —  Ciliar!.  Stor.  dell'  arte  contetnp. 

1888»  ^^S^dJ^^Taseifc. 

Canini,  Giovanni  Angel o,  Maler  nnd 
Stecher,  geb.  in  Rom  1617,  f  ebenda  166C. 
(Letzteres  Datmn  durch  PaacoK  and  Paaaeri 


wie  durch  das  Archiv  der  Akad.  S.  Loca 
bezeugt.)  Er  war  ein  S<dm  des  SteiBtaietKn 

Vincenzo  C,  der  Bildhauer  Marcantonio  C. 
war  sein  jüngerer  Bruder,  nicht  »ein  Vater. 
Fast  noch  Knabe,  lernte  er  die  Malerei  bei 
Domeoithino  und  dessen  Schüler  AnL  AI- 
mra  neu.  uwi  iiBiwma»  in  seinBi  cigeneii 
Gcmilfipn,  die  zum  Teil  ausdrucksvoll  und 
kräftig,  z.  T.  oberflächliche  Arbeiten  sind, 
huldigte  er  dem  Barockgeschmack  seiner  Zeit 
Er  malte  Altarbilder  fär  verachiedcne  r6nri- 
adie  KJrdien,  admiBdrtc  den  Palaat  der 
AstalH  in  Sambud  und  1666—1657  den  Qui- 
hnalpalast  mit  Wandgemälden,  arbeitete  auch 
Wfackkdenes  für  die  Königin  von  Schweden, 
die  ihn  idv  achitste.  Seit  1686  kämmt  er 
in  des  Listen  der  Akademie  S.  Loca  vor, 
war  auch  Mitglied  der  Virtuosi  del  Panteon. 
Neben  der  Malerei  beschäftigte  C.  sich  vor- 
dgHefa  mit  dem  Studium  der  Altertümer  u. 
begann  eine  Sammimig  von  Bildnissen  nach 
antiken  Kameen,  Reliefs  usw.,  die  er,  als  er 
in  Begleitung  des  Kardinal.«^  Chigi  nach  Paris 
kam,  dem  Kötüg  Ludwig  XIV.  vorlegte. 
Nach  Rom  snrfickgekehrt,  konnte  er  dica 
Werk  nicht  zu  Ende  führen,  da  ihn  infolge 
von  Ausschweifungen  eine  tödliche  Krankheit 
ereilte,  Sein  Bruder  Marcantonio  vollendete 
dasselbe  und  gab  es  1669  als  ,4caaografia 
doi  diaagno  d*  inaglnl  dei  famoai  prindpi, 
rcgi"  etc.  heraus  (nachgedruckt  in  Amster- 
dam 1731).  Werke  in  Rom:  Altarbild  des 
S.  Stefano  in  der  vorletzten  Kapelle  rechts 
in  S.  Martino  ai  Monti  um  1650;  sein  fär 

dSM^a^flkA  SPSaMjkA  ^^^^mmaIAmm  laJk 
leseiDc  ■uroK  gemuicr  o.  Baiunuuieu  wt 

nicht  mehr  vorhanden ;  in  S.  Marco  das  dritte 
Fresko  rechts  im  Mittelschiff,  darstellend  den 
Triumphzug  eines  Kaisers,  rohe  Arbeit;  in 
S.  Maria  Maggiore^  Kapelle  Cesi,  das  erste 
Olgemiide  redits  vom  Eingang:  hl.  Katherina 
im  Disput  mit  den  Gelehrten;  in  S.  Giovanni 
dei  Fiorentini,  4.  Kapelle  links,  die  beiden 
Sdtenbilder :  Auferstehtuig  des  Heilands  tmd 
Bdtehrung  Panli,  acböne  anadmcktvoHe  Kom- 
positionen: in  ^len  des  OniriBalst  Vcrtrei- 
bung  aus  dem  Paradies,  Opfer  Abrahams 
und  Ornamente  in  Qiiaroscuro.  Seine  Fres- 
ken von  Heiligengeschichten  in  S.  CoaimalO 
aind  dnrch  die  Restauration  der  Kirche  gegen 
1810  zerstSrt  worden.  C  stach  selbst  ein 
Bildnis  des  Kardinals  Mazarin,  das  Titelblatt 
der  Historia  di  Temi  von  Franc.  Angekmi. 
eine  Allegorie  der  Wahrheit,  die  den  Neid  zu 
Boden  wirft,  8  Blätter  „Scherzo  dei  Pacsi'' 
(gedruckt  1688)  usw.  Nach  ihm  Stadl  Bioe> 
maert  einen  hL  Benedikt  und  IfiBcnra  und 
die  Musen. 

Na  gl  er,  Kstlerlex.  II  u.  Monogr.  IV  38.  — 
Grande  Encyelop.  IX  39.  —  Orlandi,  Abece- 
dario  223.  —  B  o  n  i,  Biogr.  —  L  e  B  1  a  n  c,  Ma- 
nuel I  578.  —  T  i  c  o  X  «  i,  Dix.  I.  —  T  i  t  i.  Nnovo 
Stud.  di  pitt.  etc.  617.  —  Pascoli,  Vite  dd 

att  II  114—186.  —  Passeri,  Vit«,  864  ff.  — 
Isalrini»  Msancle  464.  —  Taja.  Dsserfa. 


90« 


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del  Pal.  Apo«to1ico,  315.  —  Bartsch,  P^Gr. 
XXI  47.  —  Gill  »ri,  PaUxii  di  Koma  157.  — 
Bcrtolotti,  Art.  bologn.  165.  -  T  i  t  i,  Dcscr. 
IflO,  843,  244,  265,  308,  309.  4S5.  —  Rm5.  bibl. 
ddr  trte  iUl.  III  (1900)  187.  IM.  —  Arehir  der 
Akm<L  S.  Luca.  —  Pftrrb.  v.  S.  Nicola  in  Arcione. 

Fnedr  hi'oacl;- 

Caaloi,  Marcantonio,  röm.  Bildhauer, 
Sohn  des  Steinmetzen  Vincenzo  C,  geb.  tun 
KWL  SdnUer  und  Gehilfe  dct  Bernini;  letzte 
Mch  den  Tod  teiiiei  Bruders  Giov«  Ansdo 
dessen  Iconografia  fort  Fr  Stach  selbst  einen 
hl  Hieronymus  mit  dem  Löwen.  Von  seinen 
plastischen  Werken  sind  mir  bekannt  die  vier 
anmutigen,  pausbackigen  Putten,  die  kirch- 
liche S:hnbole  halten,  zu  beiden  Sdtai  det 
Hanptaltars  in  S.  Acoetioo  s»  BoiB. 

Btfni,  Biogr.  —  Feaceli  II  IM-IM.  — 
Tili.  Nuovo  Studio,  1721  p.  427.  Pritdr.  Noaek. 

Caaini^  Pierre,  aus  Toul,  wurde  im  14. 
Jahrb.  am  päpstlichen  Hof  m  Avignga  all 
Bildhauer  beschiftigt 

A.  J  •  c  q  u  o  t  in  SAn.  d.  eoe.  d.  B^^Afli  XXIV 
(ISKX»  317. 

CiBieae,  D  o  n  a  t  o,  Maler  in  Neapel,  über- 
oebm  1578  die  AasführuBg  dekorativer  Ma- 
lenicn  h  den  Paliaten  des  Coote  «tt  5.  Aa> 

gelo  und  der  Donna  Giust.  Caracckda  (G, 
Ceci  in  Arte  e  Storia  1910.  p.  107.) 

CaaJa,  Jean,  französ.  Maler,  wurde  am 
7.  10.  1077  in  die  MAcadtoie  de  St.  Lac"  zu 
Paris  anffciiaiBaNn. 

Rev.  univ.  d.  B.-Arts,  XIII  (1861)  333. 

CajÜTet,  C.  G.,  französ.  Bildbauer  der  Ge- 
genwart, lebt  in  Charenton  (Seine)  und  stellt 
seit  1896  im  Salon  d.  art.  fran;.  Medaillen, 
Genre-  und  Porträtskulpturen  aus.  (1890: 
Tfioaicra;  1900:  Orestes;  1908:  Fkwai, 
Att.  in  SdookataL) 

SalookaUloge.  B. 

CaaiTet,  J  e  a ..  französ.  Buchbinder,  war 
lö68  Universitätsbuchbinder  in  Paris  und  be- 
zeichnete als  solcher  seine  Arbeiten  mit  dem 
Tild  i^ldigator  Universitatis". 

Bdrard.  Oiet.  Uegr.  UTS. 

Cntaaissb  Vineemob  Maler,  geb.  n 
Reggio  (Calabria),  war  Schüler  von  Fran- 
cesco di  Mauro  u.  Pompeo  Battoni.  1766 
wurde  C.s  „Tran&figuration  auf  dem  Tabor" 
von  der  Akademie  zu  Parma  preisgekrönt 
(gc^enwärtiK  in  der  dortigen  Galeric). 

C.  Ricci.  La  R.  GaUcria  di  Parma  100«.  — 
R.  Museo  dl  PatSMk  ACCSdnde  d.  Belle  Art! 
1767—1814.  N.  PtlictUi. 

mi'fTf*,  Gaidoi  gen.  Cagnaeci,  Maler  n. 
Stecher,  geb.  1601  in  S.  Arcangelo  di  Ko- 
ro agna,  t  1681  in  Wien,  wo  er  einen  groBen 
Teil  seines  Lebens  als  Hofmaler  Kaiser  Leo- 
polds I.  zugebracht  hat.  C.  studierte  in  Bo- 
logoa  bei  Guido  Reni  und  wurde  einer  seiner 
besten  Nachfolger,  der  dem  Meister  io  kor- 
rdder  anmutiger  Zeicluiung,  edlem  Ausdrude 

der  Köpfe,  schöner  Rchnndl-inf  drs  Fleisches 
md  des  UclldunkeU  nahekommt.  Nachdem 
er  cinite  Jahre  in  Botagoa.  Binüai.  ForO, 


Rovigon  Bergamo  für  Kirchen  und  vornehme 
Himer  gearbeitet  hattSi  wurde  er  an  dm 
Wiener  Hof  berufen.  Die  Verwandlung  sri- 

nrt  Mnmens  in  Cagnacci  verdankte  er  seiner 
huülichcn  Gcsichtsbildung.  Wien  besitzt  von 
ihm  in  der  K.  K.  Gal  eine  Magdalena,  einen 
hl.  Hieronymus  und  den  Tod  der  Kleopatra 
(die  beiden  letzteren  16B0  im  Bes.  des  Erz- 
herz.  Leopold  Wilhelm) ;  in  der  Gal.  Liechten- 
stefai  einen  Jakob  mit  Laban.  In  der  Eremi- 
tage zu  St.  Pcter-iburg  eine  Magd.ilcna  in 
der  Glorie.  Dasselbe  Bild  in  der  Münchencr 
Pinakothek  (No  UM),  wo  außerdem  noch  die 
schmerzhafte  GMtesmuttcr  (No  1108)  u.  eine 
bfiBende  Magdalena  (No  1196,  nicht  sicher 
von  C).  Dresden:  Die  büßend--  M.igd.ilcna 
(No  691).  Kassel:  Lucretia  und  Tarquunus, 
wovon  Wiederholungen  in  Madrid  und  in  der 
Galerie  S.  Luca  zu  Rom  (No  108).  Braun- 
schweig: Die  gefesselte  Andromeda  und  Nar« 
ziB.  Paris»  Lintvre:  Johannes  der  Täufer. 
Montpellier t  Die  junge  Märtyreria  London: 
Jakob,  Rahel  und  Lea.  Floreiu:  in  den  Uffi- 
zien  Jupiter  u.  Ganymed,  im  Pal.  Pitti  Mag- 
dalena in  der  Glorie.  Parma:  Weib  bei  einer 
He>e  CNo  9Si)  und  ein  Reiteigef  edit  (No  m). 
Ron:  In  der  Gdcrie  Dorla  dn  Samson  (No 
308);  in  der  Galerie  Colonna  ein  David;  in 
der  Galerie  Spada  eine  Magdalena;  in  der 
Galerie  Borghese  eine  Sibylle  (No  51);  auch 
der  Pal.  Sacchctti  zu  Rom  soll  mehrere  Ge- 
milde  von  ihm  besitzen.  Dem  C.  schrdbC 
Corrado  Rkci  aocb  die  bekannte  unter  den 
Namen  des  Guido  Renl  gehende  u.  fllschlieh 
als  Bildnis  der  Beatrice  Cenci  angesehene  ju- 
gendliche Sibylle  der  Galerie  Barbcrini  zu. 
(Vgl.  Diomede  Kodäm,  Ijl  storia  vera  di  Bea- 
trice Cenci,  Roma  1899  und  Illustrazione  Ita- 
liana,  1900,  p.  83).  Im  Don  von  Bergamo 
sind  die  beiden  Apostelköpfe  an  den  Seiten 
des  Presbyteriums,  in  der  Residenz  der  Re- 
golatori  zu  Rovigo  die  Medea,  im  Dom 
zu  Fori]  der  predigende  S.  Antonio  Werke 
rsnlssiii,  Kimini  besitzt  fünf  Gemälde  den* 
idbrn:  in  Si.  Giovanni  Battista  die  Jungfran 
mU  S.  Andrea  Ondni,  In  der  Ordie  Ma^ 
donna  degli  Anpeü  der  Heiland,  im  Oratorio 
del  Rosario  das  Abendmahl,  in  S.  Francesco 
Saverio  die  japanischen  Märtyrer  und  in  S. 
Matteo  Christus  mit  dem  Apostel  Matthäus. 
C.  hat  u.  a.  gestochen:  eine  Kreuztraguog 
und  ein  aUegoriscbea  Bild  der  MdereL 

Ticossif  Hb.  L  —  Le  Blaue,  Uaaad  t. 
—  Lansi,  Stsr.  V  100.  —  Nagler.  Kstlerlex. 
IL  —  Grand«  &ic])ciop.  IX  42.  —  W  o  1 1  m  a  n  n- 
Woermann,  Gctch.  d.  Malerei  III,  2.  Teil, 
166.  —  Rotini,  Storia  VI  99.  —  Campori, 
Lattere  Artist  159.  —  B  a  r  t  o  1  i,  Le  pitt  di  Ro- 
vigD.  13S,  238,  271.  —  Paata,  Le  pitt.  di  Ber- 
gamo 17.  —  C  r  e  s  p  i,  Vite  dei  pitt.  Bologn.  ISS, 
259.  —  M  a  I V  a  s  i  a.  Felsina  pittr.  —  G.  Bi. 
Costa,  L«t.  var.  e  doc.  autcnt.  intomo  le  opetc 
d  G.  C.  (um  1750).  —  Zanotti,  Stor.  dell' 
Accad.  Clementiaa  I  306.  —  Marcheaelli, 
Pitt  ddle  «Mise  dl  BJmfad  «H  9^      «.  TL 


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Cmühs  ~  Ciwiwlim 


Ric^i,  G»l.  di  Pam«.  79.  ~  Cainport.  Rac- 
ColU  di  Cat.  440.  597,  633,  634.  e  7',  - 
Jahrb.  d.  Kstsamml.  d.  österr.  Allerb.  Kai&erh., 
1883  I.  2.  Teil,  114.  -  Ca*,  des  B.-A.  V  12.  — 
Raa«,  bibltogr.  d.  arte  iul.  III  (1000)  183.  — 
Rkhcaaea  d'art.  Prov..  Mon.  Civ.  I  230;  IV  58  : 
V  860/1.  —  Mireur,  Dice.  des  ventes  d'art  II 
(1902).  Friedr.  Noack. 

Caolera.  A  d  r  i  e  n  de,  Architekt  u.  Mönch 
von  Saint-Andre-au-Bois,  t  am  28.  8.  1788| 
TS^ihrig;  baute  1690  die  Abtei  seines  Klosters 
und  1787  das  Fremdenhaus  der  Abtei  Ger- 
marais 

fiaachal,  Dict  d.  archtt.  franc.,  1887.  U.  V. 
CaalM^  Ctatries  StanisUs.  BiMk., 

Ziseleur  und  ErzgieBer  aus  Tournai,  tätig  in 
Paris,  wo  er  1812  ermordet  wurde;  Schüler 
von  Dejoux ,  erhielt  als  solcher  1808  einen 
S.  Preis  in  der  Acad.  des  B.-Am  fär  eine 
Gmppe  Dacdalve  n.  Ilceme.  1810  stellte  er 
im  Louvre  eine  sitzende  Figur  Napoleons, 
nach  dem  Modell  Moutonis  aus.  Als  weitere 
Werke  C.s  werden  die  4  Adler  am  FuBe  der 
Vendöme-Sättle  und  die  Brooaetümie  des 
Loavre  genunt. 

Auch,  de  reit  fimn«..  Doe.  V  SIS.  —  Nagler, 
KidMte.  (Cudcr).  —  Gm.  des  B.-Arts  XIV 

1184  p.  6«. 

Canlera,  Pierre,  Bildhauer,  errang  1703 
einen  zweiten  Preis  »uf  der  Parieer  Ecok 
acadte.  mit  einer  Arbeit  Iber  du  Thetna: 
Moses  Miiinnt  die  Töchter  Jethros. 

Aiefc.  de  Part  inam.  Doc  V  384.  H.  V. 

Caaaabacdolo,  Renco,  s.  CmmtdiHo. 

Caaaabatio,  Francesco,  neapolit.  Bild- 
hauer, machte  1558  verschiedene  Arbeiten  in 
Stein  für  das  Hau»  dci  Gregorio  Panoa^  via 
Toledo  in  Neapel. 

G.  Fi  Ungieri,  Ind.  dcgli  Artef.  etc.  napoL 
e  sicil.  1881. 

CSiaaas,  Henric,  Bildhauer  aus  Flandern, 
erhielt  1Ö25  einen  Altar  für  Nntrc-Dame-dc 
Cortines  in  Six-Fours  bei  Toulon  in  Auftrag. 

(iMir»;^"*'  ^  ^ 

Geiaavni^  Paolo,  neapolit.  Holzbildhauer, 

hat  sich  laut  Urk.  vom  28.  4.  1557  mit  einem 
Vinccnzo  di  Silvestro  von  Pavia  verpflichtet, 
ein  von  einem  Valerio  Vallelunga  gemaltes 
Bild  mit  Schnitzereien  zu  schmücken.  Diese 
Arbeit  hat  C.  jcdodi  nicbt  ausgeführt.  (Di 
Marzo,  I  GaRini  c  la  scult  etc  PalermOk  1888. 
I.  p.  69Ö;  II.  411.) 

Camed,  Theodore  Joseph,  belg  Ma- 
ler, geb.  zu  Gent  am  8.  11.  1817,  t  daselbst 
am  16.  5.  1892.  Zuerst  Lithi  «raph  in  der 
Druckerei  von  Busschcr,  ging  er  1S3S  zu  van 
Haenelaere,  um  Maler  zu  werden.  1843  wurde 
C.  Proiessor  an  der  Akademie  zu  Gent,  1848 
bis  1850  machte  er  eine  Studienreise  nach 
Italien  und  besonders  nach  Rom  (seine  Reise- 
briefe in  der  Univ.-Bibl.  zu  Gent),  18S0  willde 
er  Direktor  der  Akademie  in  Gent,  wekliea 


Amt  er  bis  zu  seinem  Tode  mit  viel  Geschick 
verwaltete.  Seit  1869  war  C.  Inspektor  der 
Akademien  and  Zdcfaenschulen  Flanderns. 
Sein  frShestet  Weit  ist  ein  „Kain  nach  dem 
Brudermorde"  von  1838;  es  folgen:  1840 
.,Jan  Steen  und  Greet  van  Goyen"  (Mus.  von 
Gent),  „Karl  V  und  Johanna  van  der  Gheenst 
an  der  Wiege  ihres  Kindes";  1841  „Szene 
ans  dem  Leben  van  Dycks" ;  1842  „Roland 
de  Lattre"  (in  der  Sammlung  Leopolds  II.); 
1846  „Ecce  homo"  (in  der  Kirche  von  Riqr»- 
selede.  erstes  rcligriöses  Werk);  18B0  ,J>ie 
beiden  Schwestern**,  „Und  führe  uns  nicht  in 
Versuchung"  (Coli  Vellemann,  Gent),  „Eine 
Italienerin",  1S,">3  „ChrlStus^  Die  Kirche  St. 
Martin  in  Lede  besitzt  einen  hl.  Diongrsias 
von  C  and  das  Hospital  Loasberg  nt  Gent 

trägt  auf  seinem  Giebel  einen  von  C.  gemalten 
„Tröstenden  Christus".  Aus  dieser  Zeil  stam- 
men auch  einige  Porträts,  z.  B.  ein  Selbst- 
bildnis im  Museum  zu  Antwerpen  (No  Ifitt). 
^liter  wandte  ddi  C.  fist  gans  der  Moni- 
mcntalmalerei  zu.  1857—62  malte  er  den  Chor 
der  Salvatorkirche  zu  Gent  („Venite  ad  me 
omnes  qui  laborati  et  onerati  estis")  und 
1868—74  in  Burst  bei  Aalst  Wandgcmäkk 
ans  der  Gesehielne  des  bl.  Marthi.  Sein  Haupt- 
werk aber  ist  die  Ausmaltmg  der  Annenkirdie 
in  Gent,  an  der  er  1862—08  arbeitete  und  die 
er  bis  auf  zwei  nach  seinem  Tode  von  Theo- 
phil Ljbacrt  ausgeiöhrte  Kapellen  voUcadete 
(eingeweiht  1866).  Zwei  Skinen  zu  diesen 
Werken,  von  denen  die  Szenen  aus  dem  Le- 
ben Christi  hervorzuheben  sind,  bewahrt  das 
Museum  zu  Antwerpen  (No  1561,  1563).  In 
solclien  Arbeiten  Cs  lassen  sich  Einflüsse  von 
S^norr,  Oveibedc  and  Plandrin  nachweisen; 
Sicherheit  der  Zeichnung  und  Wärme  der 
Farbengebung  vereinigen  sich  in  ilmen  mit 
tieCni  Gfffilil  md  edler  Eifindmg. 

J.  Staltaert,  Metiee  sar  Tb.  J.  Caaiied  in 
Ann.  de  l'Acedcoüe  lapde  de  Bdgique,  1884.  -> 
HL  de  Cnehte»aet<fe  llweder  Cswieil 
Nicderli  MnssnsL  1888.  ~  Tenteenst»  wm  Ca 

^fts^  ^^vOO^^BCfll^^fltp  Kstsp  ^Sttlt  1^18^^^ 

Imncraccl,  De  Levens  en  Weiltsn.  1 188^  — 
Kramn,  De  Lcvcae  cn  Wcihco  I  817.  —  Leven 
en  Werhcn  der  Znidaedeil.  Schryvers,  Gent  VW, 
188-191.  —  Mcassiw  dm  setenees  et  des  arti^ 
1846  p.  8»;  1888  p.  818;  18»  p.  808.  —  Jwn. 
des  B.-Arts.  1868  p.  188;  1898  p.  181;  1818 p.  88; 
1884  p.  100.  —  Gas.  d.  B.'Afts  XXIV  418.  — 
Chroniq««  des  arts  1898  p.  190.  —  Ricfcl. 
Gesch.  d.  Wandmalerei  in  Belgien  seit  1856  p.  45, 
88k  80,  03,  175.  —  W  a  r  z  b  a  c  >>>  Niedert.  Kstler- 
t«.  1  u.  Nachtrag.  —  Verklaring  der  ooderw. 
voorsesteld  in  de  muurschildertngen  uitgcvoefd 
in  de  parochlekerk  van  Ste  Anna  dor  Th.  |. 
Canned,  Gcot  1878.  —  Vcridaring  ...  in  de  pe- 
rodiiekeilK  der  geawote  Borst.  Gent  1874. 

Aiolt  dt  CeuUmMr. 

Cannehan,  Bildhauer,  arbeitete  für  Erziier- 
zog  Leopold  Wilhelm  von  Osterreich  «id  Cf* 
hielt  am  19.  4.  und  12.  11.  1647  Zahlungen. 

Jahrb.  d.  iCstsaaunl.  d.  AUerb.  Kaiserh.  V,  1, 
p.  8««. 


506 


0  l:y  CiOOglc 


Cannella  —  Caiio 


"fg  Giovanni,  Maler  aus  Lanciano, 
Mie  am  lOQO  und  war  Minorit  in  Neapel, 
wo  er  auch  starb.  Nach  5iN<ii,  Artisti  Abruz- 
zcsi  (1883)  war  er  ein  tüchtiger  Poet  und 
Maler.  —  Ein  Ornamentschnitzer  gleichen 
Namens  hat  laut  Pitlrucci  (Biogr.  d.  artisti 
»•dovini  1866)  1688  an  der  „OrdMstn"  der 
Kanneliterkirche  tu  Padua  pre.irheitct 

Caaacr,  Johann,  Maler  um  1725.  Be- 
zeichnetes Porträt  eines  Grafen  Kuefstein  im 
Schlosse  Burgschleinitz  in  Nieder-Otterrcidi. 

Osterr.  Kunattopogr.  V  8.  HoM  TMir. 

CaaMri,  Ant«lBiO|  CoHtn. 

CasBtvail,  Antonio,  s.  Camtvari. 

Caanicci,  G  a  e  t  a  n  o,  Maler  aus  San  Gi- 
miKnano,  wo  er  1838  das  in  der  dortigen  Col- 
legiata  befindliche  groBe  Altarbild  mit  der 
Darstellung  des  Abendmahls  zu  Emaus  malte. 
Die  Kapuzinerklosterkirche  S.  Spirito  bei  San 
Gimignano  btiicrbergt  in  der  3.  Kap.  zur  Lin- 
ken ebenfalls  ein  Altarbild  mit  C.s  Signatur, 
darstellend  die  Heil.  Joachim  und  Anna  mit 
der  Jungfrau  Maria  als  Kind.  Er  war  der 
Vater  des  Malers  Niccolö  C.  (s.  d.)  und  bei 
dessen  Geburt  in  Florenz  ansässig. 

r.  B  r  0  s  i,  Invent.  etc.  d.  Prov.  di  Siena 
(1897)  p.  487,  508.  R. 

CiMiliri,  Niccolö,  Maler,  gd».  im  Okto- 
ber 1846  in  PloiCBS,  f  «ttcoda  am  19. 1. 1006; 

Sohn  des  vorgenannten  Gaetano  C.  Von  sei- 
nem Vater  dem  frommen  Historienmaler  Ant. 
Ciseri  zur  Ausbildung  überwiesen,  von  dni 
mr  die  eolidea  tcdmiiclieii  Gnmdlefen  teiaer 
Kwttt  fibeitam,  ohne  sich  jedoch  m  itiliiti- 
scher  Hinsicht  narhhattig  von  ihm  beeinflussen 
zu  lassen,  verlebte  er  seine  Jugendjahre  größ- 
tenteils unter  schlichten  Ltadleuten  in  der 
Nihe  von  San  Gimignam»  wid  nahm  dort 
jene  Liebe  «tr  freien  Natur  and  zum  Leben 
des  Landvolkes  in  sich  auf,  die  dann  sein 
gesamtes  späteres  Kunstschaffen  beherrschen 
sollte.  In  der  Florentiner  Kunstausstelimg 
1878  debütierte  er  mit  realistischen  Gennge- 
milden  wie  „Una  famiglia",  —  „Cenerentola", 
—  „Pilo  elettrico",  denen  die  damalige  Kritik 
poetischen  Stimmungsgehau  und  koloristisch 
roaJ volle  und  feinsinnige  Abtönung  nach- 
rühmte. Unter  dem  Einflüsse  der  Florentiner 
Impressionistenschule  der  „maccUabli",  von 
deren  extravagantem  Radikalismus  er  sich  je- 
doch unter  steter  Betonung  des  persönlich- 
innerlichen  „poetischen  Miterlebens" .pittores- 
ker NaturadiMMpiele  und  schlicht  ländlicher 
Lebensbilder  wohlweislich  fernhielt,  gelangte 
er  zu  einer  immer  freier  und  persönlicher 
•ich  entfaltenden  tiefpoetischen  Auffassung 
dea  NatnracMlacn^  um  derentwillen  er  schlieB- 
iich  geradezu  als  der  „Segantini  Toscanas" 
gefeiert  werden  konnte.  Nachdem  er  schon 
in  der  Pariser  Weltausstellung  1878  mit  dem 
Gemälde  „Viu  tranquUla"  und  1883  in  der 
Londoner  R.  Academy  mit  seiner  „WiefBH* 
ndit  bei  San  GtmigiiMko''  dia  Aneilceainiing 


des  Auslandes  errungen  hatte,  wurde  in  der 
Turiner  Kunstausstelhmg  188<  sein  Gemüda 

„Getreidesaat  in  Toscana"  von  der  itat  Re- 
gierung für  die  Galleria  Naz.  Mrxlerna  zu 
Rom  angekauft,  die  datm  1897  auch  seine 
Badestrand-Idylle  JEatate"  hinzu  erwarb.  Ala 
weitere  Hauptwerta  Ca  sind  hertofwünbwi; 
„Segnung  der  Felder"  (1888  in  FlONMI  pri* 
miiert,  1896  auch  in  Berlin  ausgettellt),  — 
„Heimkehr  vom  Felde"  (1888  in  Paris  prä- 
miiert), —  „Wintertrübeal  in  Toecana"  (1880 
in  Venedig  ausgcKclIt).  •—  „Hymne  an  dia 
Sonne"  (1900  in  München  ausgestellt),  — 
„Scliafstair  (1904  in  der  Ausstellung  zu  Düs- 
seldorf für  die  dortige  K.  (Gemäldegalerie  an- 
gekauft). —  „Materniti"  (Triptydwo,  1906 
IB  Venedig  aoegeilelK).  Einer  groteren  An- 
zahl seiner  nachgelassenen  Malwerkc  war  in 
der  retrospektiven  Florentiner  Macchiaioli- 
Ausstellung  1910  der  verdiente  Ehrcnplata 
eingeriumt.  An  der  maleriachea  Tormnnne 
reu  Monlemiccioli  bei  San  Gfanignino  wtirde 
im  Herbst  1910  eine  schlichte  Gedenktafel 
für  den  toskamschcn  Malerpoctcn  enthüllt. 

De  Gubernatis,  Diiion.  d.  Art  Ital.  rir. 
(1889).  —  V.  Pica,  L'Arte  Mond,  a  Veneria 
1H99  ff.  (Reg.).  -  A.  R.  Willtrd.  Hiat.  of  Mod. 
Ital.  Art.  (1902)  p.  604.  —  1,.  C  i  1 1 1  r  i.  Storia 
d.  Arte  contemp.  ital.  (1900)  p,  344.  —  M.  Fo- 
reai  in  Nat.  ed  Arte  1905—6  I  507—514;  cf.  p. 
432.  —  G.  H  n  J  1.  Di  \icc.  Cannici  (Flo- 
rens 1906)  :  »owie  in  Misceil.  Stor.  d.  Valdelia 
190«  p.  4.^—53 ;  cf.  1907  p.  59.  —  Ca«,  d.  B.-ArU 
1S84  II  95.  —  Illustraz.  Ital.  1886  II  62;  1888 
II  9« ;  1906  I  88.  —  Arte  e  Storia  1893  p.  38  f. ; 
1905  p.  181;  1906  p.  28;  1910  p.  SSft  ff.  —  II 
Marzocco  1904  IV  4.  —  L'Afla  IMO  9,  U4.  — 
Uittlgn  von  L.  C  i  1 1  a  r  i.  * 

Canniaaii,  Jcan-Baptiste  Pl  ilippe, 
Architekt,  geb.  am  17.  1.  1798  in  Landau  (Bas- 
Rhin).  1  1877,  Schäler  von  Chatinon,  Leeoteie 
und  Hittorf.  Von  ihm  die  Kaufhäuser  St.- 
Antoine,  Patriarches  und  St.-Marcel,  das  nau- 
tische Theater  und  die  bains  de  Jouvence  in 
Parts,  iemer  die  Schlösser  Nogent,  la  RocbetU 
und  la  Roche- Vaux  (Sarthc)  sowie  Mairie  «md 
Schule  in  Bercy  Seif  lBi8  Architekt  der 
Stadt  Lille,  erbaute  er  hier  u.  a.  den  Glocken- 
turm von  St.-Etiennc  und  die  Seitenfassaden 
von  St.-Maurice.  18S1,  86,  87  und  41  be- 
schickte er  den  Pariser  Salon. 

Bellier-Auvrar,  Diet  gte.  I.  —  Bav- 
chal,  Dict  d.  archU.  fruK,  1887  n.  618.  — 
D  e  1  a  i  r  e.  L«  arcUl.  4Uv7li6T  fi.  8M.  -  Rer. 
g«n.  de  l'archit  (HwMIg.  Ctaa  Sklr).  1878 
p.  35  (Nekiol.).  H.  V, 

Caaalvali,  s.  CamnnU. 

Caan,  A 1  o  n  s  o,  Architekt,  Bildhauer  nnd 
Maler,  getauft  in  Granada  am  19.  3.  1601, 
t  ebenda  am  8.  0.  1687.  Sohn  des  Migad 
Cano  und  der  Maria  de  Almansa,  beide  ans 
der  Mancha.  Er  kam  jung  nach  Sevilla; 
stammt  seine  Bekanntschaft  mit  Velasquez 
doch  aus  dem  Jahre  1614,  wo  er  Schüler  de$ 
Jon  dd  CMtillo,  des  Francisco  Pacheco  mtd 
Hemm  d.  A.  worden  neb  aber  bctoodera  eng 


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Cano 


•D  den  BiMliMer  Jtuu  Mirtmes  If  aotafiez, 
den  «igeiehcoitcn  Mäster  der  Estefadoafcglp- 

tur  anschloß.  Wilirend  seines  A«f«ithaltes 
in  Sevilla  entstanden  die  Altire  in  S.  Paula, 
diejenigen  in  S.  Alberto,  die  Bilder  S.  Johan* 
nes  Baptista  und  Evangelista  für  die  Univer- 
sitätskirche u.  a.  1080  übernahm  er  von  sei- 
nem Vater  den  groSen  Altaraufbau  in  Lcbrija, 
den  er  1636  beendete,  von  ihm  rührt  die  Ar- 
chttdctor  tind  die  Ststnen  her.  die  Gemälde 
sind  von  Pablo  Legot.  Am  24.  9.  1686  ver- 
pflichtete er  sich  mit  Juan  del  Castillo  einen 
Altar  für  das  Kloster  S.  Pablo  zu  liefern; 
am  11.  8.  1687  überaalmi  er  mit  Pablo  Lcgot 
den  Hodudtar  der  Pfutldrclie  in  Ouuptna. 
Am  2.  1.  1637  übertrugen  ihm  Martincz 
Montafiez  und  andere  Künstler  ihre  Vertre- 
tung in  einem  Streit  wegen  Zahltmg  der  ll- 
cabäla,  in  demselben  Jahr  aber  nmfite  er  we- 
gen «^nes  Daeflfl,  in  dem  er  den  Mater  Se- 
bastian de  Llano  y  Valdes  schwer  veruundot 
hatte,  Sevilla  verlassen.  Er  begab  sich  nach 
Madrid,  wo  Velasquez  ihn  bei  Hofe  empfahl. 
Cano  wurde  Hofmaler,  Zeichenlehrer  des  In- 
fanten D.  Baltasar  Carlos  und  beauftragt,  mit 
Cardiicho  ti  a,  verschiedene  Räume  des  AI 
cazar  mit  Gemälden  zu  schmücken.  Für  den 
Konödiensaal  führte  er  Bilder  von  Hofnar- 
rrn  als  gotische  Könige  aus  und  religiöse 
Sujets  für  die  Kirchen  S.  Isidro  ei  Real,  S. 
Gin^  S.  Miguel,  Santiago^  S.  Martin  u.  a. 
Im  Jahre  1644  floh  er  von  Madrid,  da 
er  venHchtigt  wurde,  arine  Frau  ernmrdet 
zu  haben,  und  begab  sich  erst  nach  Valencia, 
dann  in  den  Schutz  der  Karthause  Porta 
Coeli.  Er  nulte  während  dieses  Aufenthaltes 
Bilder  für  die  Ktrcbcn  S.  Juan  de  Ribera 
und  S.  Frandaoo  in  Vahnda,  aiebcn  fBr  die 
Sakristei  der  Karthause,  auch  stammt  wohl 
der  Kruzifixus  im  Kapitelsaal  der  Kathedrale 
aoa  dieser  Zeit.  Nach  Madrid  zurückgekehrt, 
cnkirarf  er  für  die  Kirche  S.  Gil  das  Monu- 
ment der  beüigen  Woche  und  beim  Einzug 
der  Königin  Marianne  (15.  11.  1648)  ein  Tri- 
umphtor im  Prado,  das  durch  die  Neuheit 
seiner  borromineskcn  Formen  allgemeine  Be- 
wunderung erregte.  Vorübergehend,  um  ein 
Gutachten  über  den  Bau  des  Ochavo  abzu- 
geben, hielt  CT  stell  1650  jn  Toledo  auf,  be- 
gab lieh  aber  1662  nach  Cranada,  wo  ihm 
dtt  Kafild  der  Kathedrale  eine  Pfr6nde  ab 

Singer  ^lacioncro)  erteilt  hatte.  Streitipkei- 
ten  mit  der  Geistlichkeit  und  der  drohende 
Verlust  seines  Postens  führten  ihn  166d-60 
wieder  nach  Madrid.  Nach  Beilegung  dea 
Zwistes  und  Empfang  der  niederen  Wdhm 
kdirte  er  indessen  nach  Granada  zurück,  wo 
er  am  4.  6.  1667  Oberbaumeister  der  Kathe- 
drale wurde,  aber  schon  am  8.  9.  deaaetben 
Jahres  starb.  In  diesen  Jahren  widmete  er 
adnc  Haupttätigkeit  der  Kathedrale,  deren 
Faaaade  nach  seinen  Plänen  auigdfihrt  wurde. 


die  er  mit  Skulpturen  (Bütten  von  Adam  und 
Eva,  bemak  von  Juan  Veles  de  Ulloa:  Sta- 
tuetten der  hl.  Jungfrau)  und  Gemälden  (die 
sieben  Freuden  Mariae  in  der  capilla  major 
10O8-«4)  schmückte,  auch  d  e  Silberlanpe 
vor  dem  Hochaltar  nach  seinen  Zeichnungen 
anfertigen  lieB.  AnBerdem  entwarf  er  den 
Plan  der  Klosterkirche  del  Angel,  die  Juan 
Luis  de  Ortega  1653—61  errichtete,  die  90 
Bilder  ans  dem  Leben  der  hl.  Jonj^ran  nnd 
die  Sktdptnren  des  Gotteshauses  stammen 
ebenfalls  von  Cana  Die  Augustinerinnen- 
kirche S.  Maria  Magdalena  in  Granada,  die 
Schubert  Cano  zuschreibt,  ist,  wie  August  L. 
Hagrer  nachgewiesen  tat,  erat  1897  bi  Ban 
begonnen  worden 

Alonso  Cano  war  in  den  drei  Künsten,  in 
welchen  er  sich  schöpferisch  betätigt  hat, 
gleich  hoch  begabt  wenn  er  auch  als  Maler 
am  weni^ten  Eig^rt  zdgt.  l^ein  Maler, 
sagt  Justi,  ist,  wie  Cano,  darauf  ausgegangen, 
die  umständliche  Arbeit  der  Malerei  zu  ver- 
einfachen und  abzukürzen.  Die  meisten  seiner 
in  Madrid  entstandenen  Städte  sind  Eiud- 
figuren  in  möglichst  leerer  und  ddiorativer 
Umgebunp  Er  erleichtert  sich  die  Charak- 
terisierung, indem  er  das  Anthtz  durch  Schat- 
ten und  Verkürzungen  verhüllt,  bei  Gruppen 
durch  Gebrauch  des  verlorenen  Profils.  Wie 
abhängig  er  fiberdies  fat  der  KompodtloB  hft, 
wie  er  Ribera,  Becerra,  Corrcggio,  Tizian, 
Veronese,  Rubens,  Dürer  u.  a.  abschreibt, 
haben  Karl  Justi  und  August  L.  Mayer  im 
finariniBn  nackgewieaen;  In  der  Farü;,  sa- 
mal  {n  dem  wirmeren  und  cuglddi  liditeren 
Ton  seiner  späteren  Zeit  steht  er  so  unter  dem 
Einfluß  der  Bolognesen,  dafi  die  älteren  Bio- 
graphen ihn  eine  Stndienreiae  nach  Bologna 
machen  lassen,  die  aber  nicht  verbürgt  ist 
Zu  dem  Besten,  was  er  gemalt,  gehören  die 
hl.  Jungfrau  mit  dem  Kind  in  der  Kathedrale 
in  Sevilla;  die  Konzeption  in  der  Sakristei 
von  S.  Isidro  in  Madrid ;  der  Zyklus  der  aie* 
ben  Freuden  Mariae  in  der  Kathedrale  von 
Granada,  die  Rosenkranzmadonna  in  Malaga. 

Als  Bildhauer  zeigt  sich  Cano  ala  Meister 
der  farbig  bemalten  Holaskulptur,  jener  Spa- 
nien so  eigentümlich  sngeMtacnden  Art  der 

Plastik,  welche  trotz  (oder  wegen)  ihrer  un- 
bedenklichen Anwendung  derb  realistischer 
Mittel  doch  die  höchste  künstlerische  Wir- 
kung erzielt.  Er  hat  zahlreiche  Attirc  mit 
Frctfiguren  geschaffen,  zu  den  besten  seiner 
Arhtiten  dieser  Art  gehören  die  Statuetten 
der  hl.  Jungfrau,  die  Büste  Adams  am  Tri- 
umphbogen der  Capilla  mayor  in  Granada; 
ein  Kruzifix  in  der  Kathedrale  in  Segovia 
u.  a. ;  in  Spanien  werden  als  Regel  alle  bes- 
seren Skulpturen  dcs  17. 'Jahrb.  auf  Cum» 
Namen  getauft 

Die  hervorragende  Sidlung,  wddie  AlOMO 
Cano  als  Architekt  einnahm,  ist  erst  durdi 


508 


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Otto  Schubert  ms  rechte  Licht  gestellt  wor- 
den. Die  Festdekoratte  jOM  Trimiphbo- 
gens  in  Madrid  offenbarte  zuerst  Canoe  völlig 
neue,  jenseits  aller  architektonischen  Regeln 
Hegende  I"ormcn\vclt.  Die  herabhängende, 
auigesägtc  und  aufgelegte  Platte,  zu  wieder- 
liolten  Malen  iibereinandcrgeschichtet,  in  Ge- 
meinschaft mit  glatten  Wandüsenen  an  Stelle 
der  Säulen,  das  Streben  nach  frei  erfundenen 
rein  malerischen  Losunt^cn,  geschickte  Be- 
nutzung der  perspektivischen  Täuschungen^ 
bewuflte  Abkehr  von  der  TradHioa  und  das 
Verwischen  der  (Frenzen  zwischen  den  einzel- 
nen Künsten  zugunsten  malerischer  Wirkung 
sind  die  Merkmale  von  Canos  architektoni- 
schem Stil,  durch  dessen  Einführung  er  den 
cjgwilliclien  Beginn  der  gttmenden  spapi* 
■chen  Barockkiinst  bezeichnet.  Sein  ^feisler- 
«erk  als  Architekt  ist  dte  Ka.ssade  der  Ka- 
thedrale von  Granada,  welche  das  Tnumph- 
bogenmotiv  in  einer  ganz  einzigen  stark  tbea- 
traUacben  GroBartii^it  ofaM  Aidclinge  an 
frühere  Bauten  durchbfldd«  Zu  den  Schülern 
des  Malers  und  Bildhauers  Cano  gehören  Ata- 
nasio  Bocanegra,  Pedro  de  Mena,  ]osi  de 
Mora,  Juan  Nifio  de  Guevara,  Sebastian  de 
Herrera  Bamuevo  a.  a.  Canos  Bilder  und 
Skulpturen  sind  noch  heute  zahlreich  in  den 
Kirchen  von  Sevilla,  Madrid,  Granada  etc.  zu 
fiadsn,  SU  den  bedeutenderen  Werken  gehört 
der  viergeschossige  Hochaltar  der  Stadtldrche 
in  Gctafe  mit  Bildeni  ans  dem  Leben  der 
Maria  Magdalena. 

Das  Museum  im  Prado  besitzt  10  Bilder 
von  ihm,  danmter  Christus  am  Krem;  Qni- 
stus  an  der  Siule,  der  tote  Christus  von  einem 
Engel  gehalten,  Maria  mit  dem  Kind,  drei 
Gotenkönige  n  a  ;  i;n  Kaiser  Friedrich- 
Museum  in  Berlin  die  hl.  Agnes,  ein  Bild  sei- 
ner Frühzeit;  in  der  Alten  Pinakothek  in 
München  die  Vision  des  hl.  Antonius;  in  der 
Dresdener  Galerie  der  hl.  Paulus;  im  Mus. 
Rinlapest  ein  Noli  n-.e  tangere,  weitere  Bilder 
in  der  Eremitage,  im  Louvrc,  den  Museen  in 
Leipzig,  Stockholm,  London  und  anderswo. 
In  der  Sammlung  Cook  in  Richmond  eine 
Himmelfahrt  Mariae  (von  Hcrm.  Voß  dem 
Mas:  itr.  j  Stanzioni  zugeschrieben),  Zeichntm- 
gen  im  British  Museum,  Biblioteca  Naciooal 
in  Madrid.  Albertina  in  \Wen,  ColL  JoveOa» 
nos  ?n  Gtion,  Museum  Cordova  etc.  Die  we- 
nigen ihm  zugeschriebenen  Radierungen  sind 
miudmiBitc  Arbelten. 

Juaepe  Marttnei^  Arte  de  la  pinttira, 
Uadr.  18M.  pastim.  —  Falomino  y  Ve- 
lasc«,  Mtiseo  pict  III  §78  &  —  Cea  n  B  er- 
mndet.  Diec.  I  KW  Wk,  —  LIaguao  y 
Amlrola.  Notic.  IV  SS  ff.  —  Geateao  y 
Peres.  AnU.  SeviU.  UI  MO.  »M.  —  Roaell, 
Aguas  fuertct  de  piatores  e^paft.  Mosae  B9,  de 
Antiiaedadai  IV.  —  VlSaaa,  Adie.  n  «7,  >- 
Paul  Lafend,  Alease  Cano  (oft  oenne 
Katalog:  158  Büder,  41  SMptami}  in  ICsnnlS' 
heil«  Cjhtm.  1908  9.  Uü-O.  -  Jasti,  Vdaa- 


qucz,  passim.  —  August  L.  Majrer,  A.  C.  «. 
die  Kunst  v.  Granadä  in  Jahrb.  der  kgi.  preuB. 
Kstsamml.  XXX.  Beiheft  p.  89  flF.,  XXXI  1—80. 
—  Otto  .Schubert,  Barock  in  Spanien 
p.  148  flf.  —  ii  a  e  n  d  c  k  e,  Studien  zur  Gesch. 
der  span.  Plastik  p.  28  rT.  —  Forma,  Barcelona  I 
401,  454.  —  Burlington  Magazine  XI  319  ff.  ~ 
Ci:eronr  1910  p.  5  ff.  M.  v.  Roehn. 

Cano,  Joaquin  Josef,  span.  Maler, 
t  in  Sevilla  1784.  Schüler  des  Domingo  Mar- 
tincs.  Vorzüglich  geacbäm  waren  seine  Ko- 
pien nach  Bildeni  Manilas,  in  dessen  Nach- 
ahmung ihm  niemand  gleichkam. 

Cean  Ber  müder,  Dicc.  I  225.       M.  v.  B. 

Cjuio,  Jorge,  span.  Bildhauer  in  Toledo 
im  Begmn  des  16.  jabrh.  Von  ihm  die  Graln 
denkmäler  Juans  I.  ood  der  ICfiwyw  Legnorc 
in  der  Capilla  de  loa  Rcgrc*  aoevot  'm  der  Ka- 
thedrale. 

Aranje  GomeSt  Saeah.  an  Eq>.  119. 

M.  V.  B 

Cano,  J  o  s  ^,  spaiL  Waffenschmied  in  Ma- 
drid, besonders  angesdien  als  Lauisdimied» 
zeichnet  von  17B6— 00.  In  der  IgL  Gewciir- 

galerie  in  Dresden  eine  Flinte  von  iha^  bCB.: 
Joseph  Cano  en  Madrid  1738. 
W.  Bö  heia,  Maistar  dsr  Wafleaschmiedekst 

p.  19.  M.  V.  B. 

Cano,  Lorcnzo,  Bildhauer  in  Cördova, 
t  am  10.  8.  1817.  Sutuen  und  Reliefa  von 
seiner  Hand  in  vciacfaiedcnni  Kiidm  diaier 

Stadt:  Santiago^  S.  FrandMCk  S.  Pedros  de 

k»  Dolores. 

V  i  fi  a  a  a,  Adic.  IV  92.  M.  v.  B. 

Caao^  Miguel,  span.  Kunstschretner  atis 
Almodövar  del  Campo,  von  1587—1616  in 
Graaada  nachweisbar»  dann  in  Sevilla.  Vater 
des  Akoso  Cana  Von  1602—04  führte  er  in 
der  Kirche  S  Escolastica  einen  Altar  aus, 
dessen  Gemälde  l'edro  Raxis  anfertigte,  von 
1C03— 06  arbeitete  er  den  HocMhar  der  Kir- 
che S.  Iklefonso  nach  Zeichntmgen  von  Am- 
brosio  de  Vico.  In  Sevilla  war  er  am  Mo- 
nument der  Karwoche  beschäftigt,  wofür  er 
1824  eine  Zahlung  empfing.  1628  verpflichtete 
er  sich,  den  Hochaltar  der  Pfarrkirche  in  Le- 
brija  auszuführen,  scheint  aber  1630  gestor- 
ben zu  sein,  da  der  Auftrag  in  diesem  Jahr 
an  seinen  Sohn  Alonso  ubcrginR 

Gestoso  y  Perei,  Artif.  Sevill.  I  163,  - 
Jahrb.  d.  kgl.  prcuß,  Kstsamml.  XXXI  2  —  LI«- 
guno  y  Amirola,  Notic.  IV  154 — 156. 

AT.  V.  B. 

Cano  de  Arivalo,  Juan,  span.  Maler,  geb. 
m  V.ildenioro  1656,  t  in  Madrid  1696.  Schüler 
des  Frandsoo  Camilo.  In  Alcali  führte  er 
in  der  Pfarrkirche  S.  Maria  und  in  der  Ka- 
pelle der  Santas  Formas  des  Jesuitenkolle- 
giums gute  Fresken  aus,  seine  Stärke  aber 
waren  Malereien  kleinsten  Formates,  besoO" 
dcrs  für  Fächer.  Seine  ersten  Werke  dieser 
Art  gab  er  für  französische  Arbeiten  aus, 
wodurch  sie  reißenden  .Vbsat?  f.indfn.  Für 
das  Werk  über  die  Excquicn  der  Königin 
Ifaria  Loisa  entwarf  er  ein  Blatt,  welches 
G.  Tonnan  1090  in  Kupfer  gestochen  hat.  Er 


S09 


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Cum  de  la  Pefla  —  Canolejut 


war  ein  geschickter  Fechter  und  wurde  im 
Auftrage  eines  Gegners,  den  er  bilfagt  bitte, 
voo  Meuchelmönlera  überfallen  «.  to  idiwer 
vcnvondel^  daB  er  infolgedeaien  ^btA, 

C«aa  Bcraittdet,  OiecIlM»— •  Viiiaia. 
Adle:  II  W.  M.  V.  B. 

Ceao  d«  U  Pei«,  Eduardo,  Maler  und 
Illustrator,  geb.  im  1.  Drittel  des  19.  Jahrh. 
in  Madrid,  t  ^897  in  SevilU.  Schüler  der 
Madrider  Eacuela  Eq^  de  Pintura  und  von 
Joaqaln  Domtngiies  Bccquer,  debütierte  er 
1861  in  der  Ausstellung  der  Acad.  de  S.  Fer- 
nando zu  Madrid  mit  einem  Genrebilde  „Una 
j6ven  distraida  de  la  uracion"  und  einem  Kin- 
derporträt und  beschickte  dann  die  Ausatel* 
hnffM  wa  Madrid.  Sevilla  imd  C4dtz  mit  wei- 
teren Genre-  und  Bildnismalcreien,  sowie  na- 
mentlich mit  kompositorisch  wie  malerisch 
gleich  wirkungsvollen  Historienbildern,  für 
die  er  1866»  IfiöS  und  1866  durch  Medaillen 
aiMgeaeidinet  und  zum  Mitgliedc  der  Akade- 
mien von  Madrid  und  SevilU  ernannt  wurde. 
Die  Span.  Regierung  erwarb  von  ihm  1856 
„Cristobal  Colon  en  el  convento  de  la  R&- 
bida"  und  1809  ^  entierro  de  Don  Alvaro 
de  Lmia"  (letxteres  Gemälde  jetzt  im  Ma- 
drider Musco  Nac  Modemo,  ebenda  auch 
wCervintes  y  Don  Juan  de  Austria",  —  Kat. 
No  M  «.  60).  Für  das  Madrider  Prado-Ifu. 
mähe  er  eine  Reihe  von  Idealhildnisscn  alt- 
SfNinischer  KoniRc,  für  die  Biblioteca  Co- 
iombina  zu  Sevilla  einige  Idealporträts  spani- 
scher Humanisten,  Dichter  etc.  (Vahles  Leal, 
Cervantes,  Daoiz,  Vebrde),  für  die  VHb  de« 
Don  Juan  Ctvt  zu  Sevilla  ein  allegorisches 
Deckenbild  (Apotheose  der  Künste  und  Wis- 
senschaften). Als  Illustrator  lieferte  er  u.  a. 
eine  Reihe  von  Steinzeichnongen  für  die  Zeil- 
•chrifl  ,31  Arte  en  Bipaia*'.  Schon  mH  1869 
in  Sevilla  ansä-^'i-T.  wirkte  er  Jahrzehntelang 
an  der  dortigen  Kscucla  de  B.  Artes  als  Leh- 
rer seiner  Kunst;  zu  seinen  Schülern  zählen 
hervorragende  Künstler  wie  Joa^  ViUegaa» 
Jinlnes  Anmda,  Garda  j  Ramoa. 

Oesorio  y  Bernar^Art.  EapaA.  del  S. 
XIX  (1883  1)  p.  m  ff.  -  E.  Sedano,  Enudio 
de  Eetudios  (SevilU  lft96)  p.  2»— 33.   Af.  Utrillo. 

Canocehi  Giovanni,  ital.  Kupferstecher 
des  18  Jahrh  ,  tätig  in  Florenz,  der  ein  Bild- 
nis des  Korsischen  Generalissimus  Pascal  de 
Paoli  gestochen  und  bctonders  für  Bnchbind- 
1er,  für  das  Dirionario  enciclopcdico  (Lucca), 
für  DicKiatis  Riblioteca  tcatrale  gearbeitet  hat. 

G  a  n  d  e  1  l  i  n  i,  N'ot.  d.  int.Tgl.  I  173.  —  H  e  i  - 
necken,  Dict.  III  566.  —  Nag  1er,  Katkrlex. 
II  330.  -  L  e  B  I  a  n  c,  Man.  I  CfB.  P.  JC. 

Canoccio^  s.  Lendinara. 

CuMb,  Egidlns,  GlockeqgteBer  v.  Pn«, 
goB  1498  eine  Gktdce  fär  den  St  NiUaa' 
türm  daselbst. 

D 1  a  b  a  c  z,  Kstlerlex.  (.  BöhmcB,  1S15. 

GanoUJiia.  Name  zweier  in  Cales  in  Cam- 
ptaien  heimiaelier  Kunsttöpfer,  Hauptver- 
ttcter  der  calenischen  Reliefkeramik^  welche 


vom  a  Drittd  de«  8.  vorchristlichen  Jahrh. 
Mi  in  der  nkM  weit  voo  Capua  gelegenen 
Stadt  (dem  heutigen  Calvi  Risorta)  blühte. 
Die  GefäSe  sind  aus  Terrakotta,  mit  glänzend 
schwarzem  Firnis  überaogen  und  meist  mit 
Rdiefa  gcachnmckt,  die  einen  Ersatz  für  die 
im  Niedergang  begriffene  Benulung  abgeben 
sollen.  Vorzügliche  V<  rhilder  bot  die  seit 
Alexanders  Zeit  glänzend  entwickelte  To- 
reutik.  Die  neue  Gattung  war  imgfinfin  ytr" 
brdle^  «odb  duicfa  Gipsabgüsse  der  Einzel- 
formen tmd  Wiederverwendung  der  einmal 
geschaffenen  Stempel.  Diese  calenische  Gat- 
tung ist  nicht  in  Süditalicn  erfanden.  Die 
tiefe  Schale,  wekhe  in  der  Mitte  in  hohem 
Relief  Köpfe  voo  oft  hoher  Schönheit  trägt, 
hat  ihren  Ur^rung  in  Alexandrien,  auf  Grie» 
chenland  geht  die  Schale  mit  ausgedehnteren 
Daratellaogen  in  Flachrelief  «iröck.  Dagegen 
eebcint  die  idir  beliebte  Omphaloeaduile,  wel- 
che um  den  Mittelpunkt  herum  in  fritsartiger 
Anordnung  gröSere  Darstellungen  anzubrin- 
gen pflegt,  in  Italien  heimisch  zu  »em,  ebenso 
der  „Gattoü",  ein  zum  Füllen  von  Lampen 
dienendes  GieBgefäB,  das  mit  Mcdaillon- 
relicfs  verziert  zu  wer  Im  pflegte.  Die 
calenischen  Reliefs  zeigen  das  »fqmrtlfristhg 
Handweik  auf  hoher  Stufe.  Zwar  itdien  sie 
den  Meisterwerken  griechischer  Vasenmalerei 
nach,  doch  sinken  sie  nie  so  tief,  wie  die  un- 
erfreulichsten Beispiele  jener  Gattnaf^-  ^ 
einmal  hergestellten  Toofonncn  immu 

verwandt  werden.  Und  eben  dnrdi  Snt  

chanischere  Herstellung  waren  die  Fabrik- 
herren imstande,  einen  so  ausgedehnten  Be- 
trieb einzurichten  und  Campanien,  A|»ilien 
und  Lukanieo,  ja  sogar  Etrurien,  mit  einer 
nnendücben  Menge   reizender  griechischer 
Kompositionen  zu  versorgen,  wodurch  ge- 
rade das  ärmere  Volk,  das  auf  derartige 
Na^badnagcn  des  kostbaren  Geschtnes  an- 
gewietai  war»  mit  griechischem  Geschmack 
und  griechischer  Formenanmut  vertraut  ge- 
macht   wurde      Die    Reliefs   lehren  uns, 
welche  Kunstströmungen  sidl  im  heHemsd- 
schen  Süditalien  vereinigten^  hrfiigaii  gneli 
hier  und  da  Reproduktionen  berühmter  Werke 
der  GroSkunst  und  werden  so  für  die  Kunst- 
:  r   n  ii  t;  von  Interesse.  Neben  die  griechi- 
sch« Kunst  des  Mutterlandes  tritt  der  Haile- 
nismus  Kldnasiens  und  jene  eigentüniücba 
Stilmischung,  die  aus  der  Vermenguiv  im» 
portierter  attischer  mit  einheimisch  ägxpti- 
xher  Kunst  in  Alexandrien  entstand.  Einiges 
gaben  auch  Süditalicn  imd  Sizilien,  denn  wir 
finden  mandwrtel  Erinnerangen  an  Münzprä- 
gungen ihrer  Städte.   Was  Rom  bietet,  ist 
wenig;  sein  Wappen,  die  Wölfin,  erscheint 
hier  u.  da,  auch  wM  enie  Kopie  der  Scftmer- 
geldprägung,  des  aes  grave    Calenische  Ware 
findet  sich  von  den  Alpen  bis  in  den  Süden 
Italiens,  in  Satdioisq.  SimiicQ,  Kotf^  am 


SIO 


niniti.;cci  l:y  C^ooglc 


Canon 


Voriiafer  aoBer  ia  den  obcngrnann- 
tm  Uaden  meh  b  SAdraHMid,  aaf  Krei» 

and  in  Nordafrika;  doch  haben  nUM  Mt 
Fabriken  gietchmäBig  exportiert. 

Die  bedeutendste  Fabrik  ist  die  des  L.  Co- 
Mtk/iu,  Söhnet  daet  aJeichnamigica  Vaten, 

sind.  Sein  Hauptabsatzgebiet  war  Etrurien, 
doch  ist,  wie  sich  aus  Fonnscbüsseln  nacb- 
wriMl  lädt,  der  Ort  der  Heratettung  steu 
Cd«  gcUkbcn.  Die  Werke  aeincr  Fibrflc 
■M  mi  Misiuuiinsm  vffnpiiaiuwuiBMn  imi 
Friesen,  die  dionysische  oder  andere  Mythen 
darstellen,  in  maiKhen  aber  lehnt  er  sich  deut- 
lich an  die  netten  igyptischen  Vorbilder  an, 
ein  Unwtiiid.  der  in  ao  iräher  Zeit  —  teine 
BlBic  gdiSrt  nudi  den  9.  Jilirli>  ui  bcnwr» 
fcenswert  ist  Aus  seiner  Fabrik  stammt  auch 
die  am  reichsten  verzierte  HochreUefscbaJe, 
die  wir  kennen:  der  SO«  der  BINiotll^ne 
Nalioaale  in  Paris. 

MH  16  Schalen  ist  die  der  (UbMtr  die 
zweitgrößte  Fabrik,  doch  köiuien  wir  hier  drei 
Generationen  Titus,  Lmöiu  und  Cajuj  unter- 
acheiden,  dazu  noch  die  Freigelassenen  Servius 
und  Rettu  des  ersten  und  des  letzten  Gabi- 
niers.  Großvater  und  Vater  stellten  mir  Me- 
dailkmschalen  her,  der  jüngste  aber  versuchte 
mit  der  Fabrik  des  Canolejus  zu  konkurrieren, 
hidem  er  nach  Etrurien  Omphalosschalen  ex- 
portierte. Die  Dauer  der  Fabrik  läßt  sich 
aus  den  Darstellungen,  welche  auf  den  Ein- 
fall der  Gallier  in  Delphi  und  den  Altar  von 
Pergamon  zurückgehen,  auf  etwa  2ö&— 160 
V.  Cbr>  diiiereii. 

Außer  diesen  beiden  Hauptfabriken  sind 
noch  bekannt:  L.  Anidus,  von  dem  eine  in- 
teressante Gallierdarstellung  erhalten  ist,  L. 
Al^imt,  Kßuo  und  Numtrim  Atü»u,  Calonus, 
JSbMw,  Kano  Strponh$$.  tmd  Q.  Vo  ,  .  .  . 
Einige  Male  ist  auch  das  griechische  ln6t\ 
als  Rest  ehemaliger  griechischer  Künstlerin- 
•Chriften  erhalten,  daneben  das  lateinische 
Mfecit"  ohne  Himufügung  des  Nanicna.  Man 
kam  daraus  ersehen,  wie  willkflrfich  oft  mit 
den  Stempeln  Bewirtschaftet  wurde. 

Diese  Keramik  muß  noch  bis  m  das  erste 
nachchristliche  Jahrfatmdert  hinein  existiert 
haben  und  iit  erat  dann  vollatindiK  durch  die 
Signiate,  die  adnn  seit  Jahrinmdertea  ndbett 
ihr  bestand,  verdrängt  worden. 

PsKenitecher,  Die  caleniiche  Relief- 
Keramik;  VIII.  Ergänxung«heft  des  Jahrbucbea 
d.  loatituts  in  Rom,  1909         R.  PagtnsttcKrr. 

Caaam,  Hans  (Johann  v.  Strasifipka),  geb. 
18.  &  182»  in  Wien,  t  das.  12.  9. 1886.  Unter 
d^  Wiener  Malern  der  Makartzeit  nimmt  C. 
eine  stark  ausgeprigte  Stellung  ein  und  zwar 
idcht  bk>B  durch  sein  Werk,  sondern  vielleicht 
mdw  noch  durch  die  Einwirkung  seiner  tem- 
penmcntTollen  und  energischen  Persönlich- 
kdt  Er  ataad  anfänglich  unter  dem  Ein- 
Sahli.  hüdete  akh.  «her  ht^ptiieUieh 


an  alten  Meiatem,  insbesondere  an  Rubena 
und  teinein  l&eis.  Er  tridt  dietca  hiitoriech* 

analytische  Studium  so  weit,  daß  er  schließ- 
lich die  Arbeitsweise  dieser  Künstlergruppe 
zu  seiner  eigenen  machte  und  wie  ein  q>ät- 
geborener  Schüler  des  Rubens  wirkte.  Er 
Hehte  die  KBrperfaile  und  kraftvollett  Be- 
wegungen der  Figuren,  breitbehandeltes  de- 
koratives Beiwerk.  Er  stKhte  die  einfache 
Ridwnapalette  wieder  anzuwenden,  malte 
yrinia  ohne  Tid  Übermaluqg,  fibemabm  aber 
auch  dcd  Gderieloo  der  alten  oft  nachge« 
dunkelten  Bilder.  Seine  stärkste  Wirkung  er- 
zielte er  durch  das  Porträt  interesaanter 
minnlicher  Erscheinungen,  von  denen  eme 

große  Zahl  in  Wien  erhalten  ist. 

C.  diente  von  1848 — 1655  in  der  österreichi- 
schen Armee,  die  er  als  Kürassieroffizier  ver- 
ItdL  Aua  dieaer  Zeit  aind  Portritlitbogra» 
yMcn  von  seiner  Hand  hdiannt  (Mor.  Leh- 
mann, J.  Stockhausen,  Fr.  Knepf,  Fr.  Kar- 
nritzlör  etc.).  Einer  kurzen  Studienzeit  bei 
Rahl  folgte  eine  längere  Wanderzeit.  Seine 
Abenteueriuat  brachte  ihn  in  den  Orient,  nach 
England  und  Firaidcreidi.  fiberall  der  Jagd  u. 
dem  Sport  wie  der  Kunst  ergeben  Die  statt- 
liche kräftige  Erscheinung  Cs  war  zumeist 
durch  ebe  der  polnischen  Natiooaltncbt  ent- 
nommene KleiduDgsart  im  Gcgeneats  sur  all- 
gemeinen Tradit  seiner  Zeit  erkennbar,  wae 
er  gerne  Ictofi',.-.  1?80— 1860  lebte  C,  in 
Karlsruhe,  dann  kam  er  nach  Stuttgart  und 
ediHcllidi  udeder  in  aeme  Vaterstadt  Wien, 
wo  er  bis  an  sein  Lebensende  wirkte,  schaf- 
fend, agitierend,  dozierend,  seiner  Rednergabe 
folgend. 

Seinen  eraten  Erfolg  erraUf  er  18B0  durch 
sein  „Fisehermldehen'*,  weitere  markante 
Werke  seiner  in  Deutschland  verlebten  Zeit 
sind  sein  „Cromwell"  und  sein  „Rüden- 
meister" und  endlich  die  allegorische  Kom- 
position „Die  Loge  St.  Jobaunia",  die  im 
Kunst-Pavillon  der  Wiener  WeHausatellong 
einen  Ehrenplatz  crh;-lt  und  derzeit  im  k.  k. 
Hofmuseum  in  Wien  hingt.  Sie  brachten  ihn 
wieder  hi  Kontakt  mit  Wien,  wohin  er  Mitte 
der  siebziger  Jahre  zurückkehrte.  —  Aus  der" 
Reihe  seiner  genrehaften  Figurenbilder  seien 
hervorgehoben  die  „Mcxlerne  Judith",  der 
jidodeme  Diogenes",  der  „Pagenjunge",  die 
„Kartcnanfaehligerfai'',  der  „Waffenhändler", 
der  „Schatzgräber",  die  „Moderne  Magda- 
lena", die  „Flamingojagd",  der  „Bacchus",  das 
„Obstniädchen",  die  „Bajadere",  „Mutter- 
liebe". ^arailiengHkk".  Seine  Förderer 
waren  Graf  O'Sullivan  (Sieg  der  Wahfheit» 
Orientalin  und  Porträts),  Fürst  Joh.  v.  u.  z. 
Liechtenstein  (Hirtenfamilie  und  Porträts), 
Graf  Hans  Wikzek  (Mädchen  mit  Hund,  St 
Hvpolit.  Rödenmeiater.  Schiff  Charou  und 
Fortrita).  F9r  letsleren  achnf  C  aadh  ein 
JHaoMdtaiUhr'.  da*  aber 


5IS 


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der  für  das  Käiserhatu  gemalte  „VotiralUr" 
n  adDca  besten  Arbehen  dblt  —  Von  dm 
nUrdtben  Portritt  wicii  crwihnt  Pru 

Priedländer  (1874),  Baronin  Bourgoing  (187S), 
Smolka.  v.  Hauer,  Ritt  v  Lanna  (1883), 
Kard.  Fürst  Schwarzenberg,  Freih.  v.  Fel- 
der, Grf.  Ed.  Zichy,  Freih.  v.  Hofmann,  Ge- 
neral Hauslab,  Prof.  Dr.  Benedict ;  ferner  sind 
6  Selbttportritt  bekamt  Dutt  Werke  be> 
Anden  sich  teile  in  Prfritbeeitz,  teth  en  dffentL 
mgängl.  Stelle,  wie  in  der  K.  K.  Geolog. 
Retchsanstalt,  K.  K.  Burgtheater,  Museum 
der  Stadt  Wien,  K.  K.  AkadenK  d.  bild. 
Knute,  K.  K.  Hofmoeetun. 

Ztt  eeiiien  bedeutenderen  Scüiüpfiuigen  sih* 
Icn  auch  einige  dekorative  Werke  für  Ar- 
chitekturen. Schon  in  Karlsruhe  malte  er 
Wandbilder  für  den  groBherzogl.  Wartesaal 
des  Bahnhofes.  Für  den  Salon  Auspit2-Wien 
schuf  er  ein  Deckenbild.  Für  New  York  eine 
SjpeieeeeeWekoretkitt.  Zur  Ausscbmäckuag  der 
monumentalen  Neubattten  der  Wiener  Stadter- 
weiterung wurde  auch  Canon  vielfach  heran- 
gezogen, l'ür  d.  Univers.  (v.  Ferstel)  führte  er 
4  Lünettenbiider  aus:  Boethius,  Cassiodorus, 
Papst  Leo  der  GroBe,  St  Benedict  Für  das 
Stiegndiaus  des  K.  K.  Natnririat  Hofmtiseums 
(t.  Hasenauer)  11  Lunetten  und  ein  großes 
Deckenbild  „Kreislauf  des  Lebens".  Ein 
zweites  großes  Deckenbild  „König  Mammon" 
blieb  unvollendet.  Skizzen  zu  diesen  Arbeiten 
bewahrt  das  K.  K.  Hofmuseum  in  Wien. 
In  den  Galerien  von  Berlin,  Stuttgart,  Riga, 
Prag,  Hamburg.  Kartsnibe,  KSIn  nsw.  ist 
C.  vertreten  —  Er  fand  die  Anerkennung 
seiner  Zeitgeno'^sen,  die  in  ilim  den  bewußten, 
konscfjiu'iuen  un<1  sicher  schaffenden  Künst- 
ler schätzten,  der  einen  Gegensatz  zu  dem 
gröfier  angelegten,  sensitivctt  wA  «qerinMB* 
tierenden  Makart  bildete. 

Cs  Bedeutung  für  Wien  trarde  llngere 
Zeit  nach  seinem  Tode  durch  ein  Bronze- 
Denkmal  betont,  das  von  R.  Weyr  an  der 
Ecke  des  Wiener  Stadtparkes  aufgestellt 
wurde;  es  hilt  seine  Persönlichkeit  mit  natu- 
ralbtisdier  Lebendigkeit  fest.  1886  fand  eine 
Canon-Ausstellung  zu  seinem  Gedächtnis 
statt.  Der  Katalog  dieser  Ausstellung  ver- 
zeichnet 227  Werke  Cs. 

ffekrolcge  Ton  größerem  Umfangt  io :  Ztschr. 
fftrbild  Kunst  (1886).  -  Agg.  KstCblSn.  (1— >). 

—  Kunst  für  Alle  (1886). 

Thode  im  Kunttfreund  (1883).  —  Kanzoni 
ün  Kat  d.  Canon- Au»rt.  v.  1896.  —  V  i  n  c  e  n  t  i 
widmet  ihm  in  »einer  Wiener  Kunst-Renaissance 
1876  eine  längere  Besprecbung.  —  H  e  v  e  >  i  in 
seiner  Oaterr.  Kuait  eine  aolche  mit  Abb.  (1908). 

—  Die  Knast  (XI,  XVII).  -  Repert.  f.  Katw. 

aXIV>.  -  Kaller.  Katkrlex  (1S84).  - 
WbilBlanile  IV  riMtt-^)  429,  430.  431.  432. 
->  OsMtr.  Tevegr.  Ii  3M.  —  Nene  Freie  Presse 
T.  M.  an.  IMS.  '  Jabib^AuisI,  Beriin  1906. 

GnMb  Jean  Loni%  Historien«,  Genre» 
nnd  PortritniSler  und  Utbognsh  in  Ptiis» 


geb.  das.  am  16.  2.  1800,  f  1892.  Schüler  von 
Charlet,  Dnpont  und  LetU^.  Er  ddiötierte 
mit  einigen  Bildnisminiataren  1881  im  Pa- 
riser SakM^  den  er  seit  1886  bis  1880  regd- 

mäBig  beschickte.  Mit  Vorliebe  pflegte  er 
das  bürgerliche  Genre.  F.in  Bild  dieser  Art 
von  seiner  Hand  besitzt  das  Leipziger  Mos.: 
Blinder  Bettler  Ott  seinem  Knaben,  bc&  iJL. 
Canon".  Mit  ebcsn  ht  Vincens  de  Pania  er- 
raiv  er  1888  dnt  8.  Ifsd.  ~  Aach  ] 
von  ihm  einige  Utl 
und  Holbein. 

Bellier-Auyray,  Dict  g<a.  I  u.  Sappl 
—  Cbron.  d.  arts  1898  p.  143  (NekroL).  —  Kuosi- 
blatt  1836—38,  passiai.  —  Gm.  d.  B.>A(la,  N.  & 
II,  VIII,  XVIII,  XX.  -  Rer.  de  Tait  anc.  et 
mod.  XXVIII.  1910  p.  74.  H.  V. 

Canon,  Pierre  Laurent,  Porträt-  und 
Landschaftsmaler,  auch  in  Miniatur,  geb.  zu 
Caen  am  6.  6.  1787,  f  in  Paris  am  4  8.  1808^ 
stellte  in  Ulk  und  Donai  and  1881  im  Fuiaer 
Salon 


6nb«^  Dkt  d.  ert,  mt.  —  Bcllicr- 
Anvrari  Dkt  gfa,,  Snwl.  —  LaTlgac^ 
Blafrelv.,  1881.  n.  V, 

Canoace,  G  u  i  1 1  a  u  m  e.  französ.  Glasmaler, 
tätig  in  Reuen,  wo  er  1384  Glasfenster  für  die 
Kathedrale  ausführte. 

A.  Birard,  Dict  bioir.  1872. 

Csnins^  C  dentscber  Genremsler,  um  18T8 
bis  1880  in  München  und  Wien  tätig,  war 
angeblich  Schüler  der  Münchner  Akademie 
unter  Kaulbach.  C.  malte  im  Stile  der  hollän- 
dischen Kleinmaler  und  hat  1879  in  Wien 
ausgestellt  Ein  Werk  von  ihm  findet  sich 
im  Katal.  der  Wesendonck  .Sammhwg  (Ber- 
Hn  1888)  Teraekhnet,  ein  Brustbild  eines 
M.innes  in  altholländischer  Tracht  (bez.  C. 
Canone)  war  im  Dez.  1910  beim  Münchner 
Kunsthändler  Heinemann;  laUreklie  Bilder 
Ca  aolkn  nach  England  vericanf  t  «rocden  setn. 
CMiltlgn  Ton  D.  Henemson  m  München.) 

Caaone,  C  o  1  a  r  t,  Maler,  erhielt  1419  eine 
Zahlung  für  Bemaiung  einer  Standarte,  die  er 
gemeinsam  mit  anderen  anter  Hoe  de  Bon» 
kigne  ausgeführt  hat 

De  Laborde^  Lm  dnes  ds  Boorsogne.  I, 
1849.  N.  575.  M.  H.  B. 

Caaeniea,  Bertoltno  (Bartolommeo) 
de  1 1  a,  Maler  u.  Biklschnitxer  atis  Pavia,  dort 
und  in  Genua  tätig.  1464  in  Pavia  zum  ersten- 
mal  erwähnt  1465  führte  er  mit  Bartolo- 
meo  Caylma  (mit  dem  C.  nicht  zu  verwechseln 
ist I)  im  kl.  Kreuzgang  der  Certosa  dt  Pavia 
verschiedene  Fresken  aus.  1470  erhielt  er  den 
Auftrag  f3r  die  Bmdersdiaft  des  M.  Hugo  ni 
Genua  für  S.  Nicolö  de  Boscheto  ein  Ahar- 
werk  auszuführen,  das  er  jedoch  erst  gegen 
1462  vollendet  zu  haben  scheint.  Von  da  ab 
wohnte  C.  ständig  in  Genua,  wo  er  auch  1477 
Vk>lante  aus  dem  Geschlechte  der  Doria  hei- 
ratete. Vincenao  Fofipa  wohnte  eine  Zeit  lang 
bei  ftm  nnd  srhfin^  andi  nüt  C  luaanuncn 
geaiMtet  sn  hribcn  (1488  hat  C  für  Fovpes 


Sta 


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Altar  des  S  Scbastiano  in  der  Kathedrale  zu 
Genua  4  Holz&guren  geliefert),  später  jedoch 
überwarfen  sich  die  beiden  wegen  Geld- 
«agdtgenliettai,  und  C  lieB  den  Fofipft  Mgar 
yerhafta».  14B1  war  C  Voratdier  der  Mder- 
gilde  in  Genua,  aber  einige  Jahre  spiter  bat 
er  die  Spielkartenfabrikation  betrieben.  Von 
Werken  Ca  ist  nichts  erhalten. 

Aliieri,  Notixi«  d.  prof.  del  diiegno  in  Li- 
gWia,  1873  U  6,  83,  889.  —  Ffoulkes- 
lleieechi,  V.  Foma,  London  1900.  —  Bel- 
trftal,  Certon  di  Pavia  etc.  1895.     M.  H.  B. 

QnMfa^  Liligi,  iul.  ArcUtdrt»  geb.  za 
Tewerite  bd  Lugano  (Kiotoa  Tente)  1768, 
t  zu  Mailand  am  7.  2.  1844.  Er  kam  früh 
nach  Mailand,  wo  er  zuerst  Schüler  Pier- 
imrinis  war  und  dann  in  die  kgl.  Bauakade- 
mie eintrat  Schon  1783  erhielt  er  den  Staiti- 
preis  für  einen  Kirchenplan;  1»ald  wurde  «r 
Professor  der  Baukunst  am  Collegio  Impe- 
riale dei  Nobili  und  Gouvernementsarchitekt 
Napoleon  verlieh  ihm  dann  nach  seiner  Krö- 
amg  nm  König  von  Italien  den  Titel  eines 
kgt  Architekten  and  daa  Amt  eines  Auf- 
sehers der  kgl.  Bauten,  und  machte  ihn  1810 
zum  Ritter  der  eisernen  Krone.  1821  zog 
•idi  C  durch  schwere  physische  Leiden  ge- 
rwungen  in  den  Ruhestand  zurück.  —  Im 
Dienste  Napoleons  hat  C.  die  Grundrisse  zum 
Foro  Bonaparte  in  Mailand  und  zu  den  Gär- 
ten des  Schlosses  in  Monza  entworfen.  Fer- 
ner erbaute  er  für  Napoleon  die  große  Arena 
in  Mailand  (1808),  das  Kgl.  Schloß,  die  Villa 
Bonaparte,  den  groBcn  Saal  der  giardini  pub- 
blici,  die  Villa  Traversi,  die  Porta  Vercel- 

lina  und  die  Porta  Mareogo,  die  Villa  Ta- 
venu  am  Comeraee  und  «Ue  Villa  Nava  in 

Monte  Brtanza.  Er  hatte  auch  speziell  als 
Bühnenarchitekt  großen  Ruf  und  gilt  als  der 
erste  Theaterbaumeister  Italiens  im  19.  Jahr- 
hundert; er  achuf  außer  dem  oben  erwifanten, 
rierigen,  80000  Ifenaciien  fanenden  Ampln» 
theater  zu  Mailand,  daselbst  das  Teatro  Car- 
cano  und  das  Teatro  Re;  von  ihm  sind 
auch  die  Theater  von  Breacia,  Cremona,  Mo- 
dna,  SoodriOb  Genna.  Vier  Zeictanong« 
aeiner  Hand  gelangten  nenerdinga  in  dn  Hi- 
storische Museum  zu  Lugano. 

Brofnoli,  Nuova  Guida  di  Brescia,  1828 
p.  18.  —  The  Art  Union,  18+4  p.  144.  —  Illu- 
■tras.  Ital.  1882  1  46  u.  1905  I  450.  —  Arch. 
»tor.  Lomb.  XV  350—371.  —  G.  Mersario, 
I  Maestri  Comacini  1893  II  157.  —  Mooti. 
Stor.  e  Alte  di  Como  1902  p.  149  f .  —  G  i  r  a  r  d 
in  Bruns  Schweizer.  Kstlerlex.  190S.  —  Cil  - 
Uri,  Stnr.  ddT  arte  cootMap.  teO.,  1809  p.  119. 

F.  Pollak. 

Canoaica,  P  i  e  t  r  o,  Bildhauer,  geb.  am  28. 
2.  1869  in  Turin,  Schüler  der  dortigen  Aca- 
demia  Albertina  unter  Od.  Tabacchi,  debü- 
tierte in  den  Turiner  und  Mailänder  Kunst- 
ausstellungen 1890—91  mit  realistisch  durch- 
gebildeten weiblichen  Gonrestatuettcn  in 
Bronze  und  Marmor,  wie  .^ivagando",  — 
„GontraatI"  ond  „Dopo  it  voto*  (lelstere 


Marmorstatuette  1893  in  Paris  prämiiert, 
Bronzereplik  im  Turiner  Museo  Civico). 
Nachdem  er  dann  für  den  Turiner  Ctmitero 
Monumentale  eine  Reibe  wirknngavoUer  Gral»- 
dcflfanller  (Ifanaoleen  Gibello.  Boetti.  Gor- 
nagliotti  etc.)  geschaffen  hatte,  errang  er  na- 
mentlich in  der  venezian.  Ausstellung  1899 
durchschlagende  Erfolge  mit  einem  „Grwi' 
fixua"  (für  die  Oiien  del  Sacro  Cuore  zu 
Tnrin)  tnd  mit  den  graiiSa  empfundenen, 
durch  Virtuosität  der  technischen  Behandlung 
ausgezeichneten  Marmor bildwerken  „Istinto 
matemo"  und  „Sogoo  di  Primavera"  (ange- 
lianft  für  daa  Museo  Rivoltella  zu  Triest  und 
für  die  Berliner  Natiooalgakrie),  sowie  ebenda 
1901  mit  7  weiteren  Marmorbildwerken,  dar- 
unter i^inderköpfchen"  u.  „Bildnisbüste  der 
Duchessa  di  Genova"  (beide  für  die  Galleria 
Naz.  Moderna  7n  Rom  angekauft),  die  un- 
gemein Icbcns-  und  ausdrucksvolle  Halbfigur- 
büstc  des  Turincr  Latinisten  Tom.  Vallauri 
(Monument  für  Turin),  die  patbetiach  be- 
aeehe  n.  in  raffinierter  Marmortecfanik  durch- 
geführte Doppelbüste  zweier  jugendlicher 
„Kommunikantinnen"  etc.  In  den  nachfol- 
genden ▼ennianiadien  und  Turiner  Ausstel- 
longen, wie  «ndi  in  Paris,  London,  Berlin, 
Mfindien  etc.  durch  goldeoe  Medaillen  ana- 
gezeichnet, schuf  er  neben  zahlreichen  Bild- 
nisbüsten hervorragender  Persönlichkeiten  u. 
gdcrönter  Häupter  (1903  für  die  Giardini 
Poitblici  zu  Venedig  Denkmalbüste  des  Dich- 
ters Ric.  Sehratico,  —  in  der  Londoner  R. 
Acadcmy  1904  Bildnisbüsten  des  englischen 
Königspaarea  ausgestellt,  —  etc.),  auch  eine 
Aniaid  wirlcongsvolter  MonumentalstandbU« 
der,  so  diejenigen  der  Könige  Vittore  Ema- 
nuele  und  Umberto  I.  für  Stresa,  Gius.  Gallia- 
nos  für  Mondovi,  Gius.  Mannes  für  Alghero 
etc.  Für  daa  Riesenmonument  Vittore  Erna- 
noeka  in  Rom  vollendete  er  1909  die  Fhil- 
gott-Statuc  des  „Po".  Vom  Zaren  Nikolaus  II. 
nach  Petersburg  berufen,  modellierte  er  da- 
aeibat  1010  die  BÜdmataüafem  der  Zarenidnder. 

De  Gubernatit,  Diiion.  d.  Art.  ital.  vi». 
(1889).  Au.  p.  577  f.  —  A.  Stella,  Pitt.  etc. 
in  PieoMM»  (1693)  p.  «23  f.  —  V.  P  i  c  a,  L'Arta 
Mond.  eU'  EsBociz.  di  Veoesia  1899  ff.  —  M. 
d' Althaa.  Qi  Art.  Ital.  (Turin  1902)  p.  81  L 
-AR.  Wlllard,  HUt  of  Mod.  Ital.  Art 
(London  1900)  605.  —  Gravea,  R.  Aead. 
l«06L-L.CAliari.  Stocia  d.  Arte  witii» 
IML  a0Q0)p.lMf.--CRe2naadiinNat 

«d  Aiite  ms-m  I  Ml  Ct  II  mt  ci 

tt  ttsi  iwr-N  n  bois  uot-a  i  »sv  f.  —  a. 

Perrato  in  UArta  atT  lapeo.  di  Teiiae  IBM 
p.  299  f.  —  mwlraa.  Ual.  MW  I  91;  189»  I 
339;  iMi  n  m  ~  P.  Lcvi  in  Rhr.  d'Italia 
1990  9-  4n-ie&  —  MnM»  Aateloeia  CXC 
p.  401-^418.  —  A.  Calaaanti  In  L'Arte  1901 

^101  1909  p.  Sil ;  1900  p.  994.  —  Kstchron. 
m  p.  484:  1903  p.  998;  1907  p.  339:  1908 
p.  97.  —  Kst  u.  Ksdcr  (Berlin,  Casaierer)  1906 
p.  907  1  —  The  Alt  Jooni.  1905  p.  352.  —  Vita 
d'Afla  1900  p.  094  ff.  —  Kat.  der  Berliner  Mit.- 
GaLl9Q0p.»i.-MitD|nv.  I*  Cillari.  * 


KaMflitoOwa.  B(I.V. 


513 


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Canonici  —  Canossa. 


Cnoaid,  LodovicOi  GoMtdunied  and 
Stempekdineider  in  Bolc«ni,       IISI^  UM, 

1462.  14Ö5,  1469  Massaro  der  Goldschmiede- 
Innung.  1463,  kurz  vor  dem  Tode  des  Sante 
BoitiiNVliOk  pachtet  er  die  Zecca  (IfiOK) ;  er 
mur  StwnpelidiDdder  der  ktxteroi  ivabr- 
fehehilidi  »odi  14M  md  1468.  in  wdcher 
Zeit  zwei  Kaufleute  die  Pächter  waren.  Unter 
Giovanni  II.  übernimmt  er  1472  wieder  die 
Zecca,  diesmal  im  Namen  der  ganzen  Societi 
d«gU  Orefici.  und  «war  auf  6  Jahre.  1472,  ja 
Mgar  1416  ~  ab  er  tdieinbar  nicht  mehr  der 
Pächter  war  —  wurden,  mit  wenigen  Varian- 
ten, die  von  ihm  146S  hergestellten  Münz- 
typcn  verwendet,  welche  erst  1489  voUatindSK 
verschwinden.  Ktirz  nachdem  die  Zeoca  ihm 
cum  zweitenmal  anvertraut  worden  war,  be- 
auftragten ihn  die  Anziani  mit  der  Anferti- 
gung einer  dem  Giovanni  della  Rovere  wahr- 
scheinlich bei  Gelegoihett  sdner  Verlobung 
(1474)  zu  schenkenden  Bronze  tmd  eines  Sil- 
berbecltens.  Die  nach  der  Beschreibung  des 
Pachtvertrages  identifizierbaren  Münzen  C.s 
vom  J.  1463  sind  die  auf  der  Liste  Malaguz- 
zi's  unter  folgenden  Nummern  angeführten : 
Sante  1,  8,  6—8.  Von  Münzen  Giovanni's 
II.  würden  wir  Malag.  4—7,  10,  11,  14,  25, 
83,  84.  61,  62,  65—67  und  vielleicht  9.  26, 
27,  86—37  auf  ihn  bestimmen.  Sein  Siglum: 
ein  am  oberen  Ende  mit  dem  charakteristi- 
schen Haken  versehener  Buchstabe  C  ist  an 
den  Münzen  Malag.  (Giov.  II.)  11,  34  zu 
sehen. 

B.  A.  M.  C  a  r  r  a  1 1  i,  T^i  Onorandi  Maasari 
deir  Arti  di  Bologna  etc.  1783  (M».  in  der  Eibl. 
Comunale  <u  BoloRna)-  —  Mss.  G.  Zanettis 
(18.  Jahrb.)  ebenda  ^  F.  M a  1  a g n e s i - V a- 
leri,  La  Zecca  di  Bologna.  MUano  1901  (Estr. 
dalla  Riv.  It.  di  Nun.  ATlC-XIII)  p,  39  (auf 
Uifcoadeo  baatercad).  T.  Gtrtvich. 

CmobM,  Oriente,  GoMsdunied  v.  Wba- 

Schneider  in  Bologna  1523  war  er  einer  der 
drei  Bcschaunicistcr  (saggiatore)  der  Zecca, 
die  er  1648 — 50  mit  Albcrti  Angeli,  ebenfalls 
einem  Goldscimiiede,  pachtete.  Er  verfertigte 
di«  StMce  nr  Zdt  der  Pipsle  Marcenos  Tl. 
(1555)  und  Paul  IV.  (1566—59)  zusammen 
mit  einem  anderen  Mitgliede  der  Familie,  als 
FilipiK)  Vincenzo  Cecchi  der  Pächter  war. 
Dem  an  Lodovico  C.  erinnernden  Stile  nach 
Bolllen  der  Silbcr-Biuiook  Malsg.  (Paolo  IV) 
N.  3  und  die  ilmlichen  T>pen  von  ilun  her- 
rühren. 

F.  Malaguzzi-Valeri,  La  Zecca  di  Bo- 
lecna,  Milsao  IMl  p.  71,  78»  807.    T.  GtiwUk. 

CtmitaSd,  Paolo  di  Oriente,  Gold- 
schmied und  Münzschncidcr  in  Bologna.  Sohn 
des  Oriente  C.  Pachtete  unter  Pius  IV. 
1660—68  die  Zecca,  unter  welch  letztcrem 
aber,  wk  et  scheint,  die  Stdclte  gröfitenteils 
von  Giroltmo  Fkcdoli  verfertigt  wurden. 
Vielleicht  rühren  von  ihm  die  sog.  »cudi  del 
Bole  (Malag.  Pio  IV.,  1.  2.  Gold)  her.  Unter 
Pnis  V.  von  1667  an  ind  «mter  Gregor  XIII. 


im  J.  1578  wird  er  xnr  Verfertigung  der 
StSeite  vcrpfBditet;  er  starb  n  An^ng  157IL 

Die  aus  der  Zeit  Pius'  V.  bekannten  und  von 
Malaguzzi  angeführten  Münzen  stammen  von 
ilm,  mit  Ausnahme  Matag.  1— Die  Ur> 
knndca  nennen  ihn  «owie  nkm  Vaiv, 
Oriente  ortiUt,  4aA  lind  GoMsdnnletetliei- 
ten  von  keinem  bdoomt.  Die  meisten  Mün- 
zen der  drei  C  tSaä  im  Mus.  Civico  zu  Bo- 
k)gna  und  in  der  XJmvw»til»SMlWil  dlMOtt 
zu  finden. 

P.  Ilalagnsst-Valeri,  La  Zecca  dl  B*. 
logna,  MUsna  IWn  IlL  n.  —  G.  Porrer, 
Dict.  oC  «Nd,  London  IMH  I  Ml  (mit  unriditi- 
flsa  Datnaoanbon).  r.  Gtmrifk 

CnmU»,  Gregorio,  Ardiitefct  f  18.  4 
1691  in  Rom,  Schüler  des  Vignola,  erbaute 
1684  den  Palazzo  CaffareUi  auf  dem  Kapitol. 

h.  C  a  1  1  a  r  i,  I  palazzi  di  Roma  o.  J.  2&8.  — 
H  ü  l  ■  e  D,  Bilder  aus  d.  Geach.  d.  Kapitola  ^  8. 
—  Pfarrbuch  von  S.  Lorenao  in  Lneina  in  Bom 
(Ifittlgn  von  Fr.  Noack).  A. 

Caaömw^  A n s i e  1  de,  Kupferschmied  in 
Tonmai.  wo  er  1888—1480  in  dm  DicaUeD 
der  Stadt  besdiiftigt  war.  Er  aifechete  lUe 
Wetterfahnen  für  mehrere  Türme,  so  die  für 
die  Tour  des  Six,  die  von  Robert  (Tampin 
bemalt  wurde,  und  machte  den  Entwurf  für 
den  noch  crhaltcMn  Ocadicn  aof  der  Spitas 
da«  beffrol.  1^  liefeite  er  dne  kuptems 
Wetterfahne  für  den  First  des  beffroi. 

De  la  Graoge  et  Cloquet,  L'Art  ä 
Tounui  1889  I  334,  370.  —  L.  Cloquet,  Tour- 
nai  et  Toumaiiis,  Brügge  1884  p.  104.    Z.  v.  M. 

Canonne,  C  h  a  r  1  o  t,  französ.  Bildhauer, 
titig  an  der  Kathedrale  von  Cambrai,  wo  er 
1807—18  mit  GntDunne  Tltre  anamnen  an 
St.  Gangolphs-Portal  arbeitete;  ihre  Arbeit 
wurde  für  ungenügend  erklärt  und  wieder 
entfernt. 

St.  Lami.  Dict.  des.  sculpt.  etc.  1Ö98.  —  E. 
llarchal,  La  Sculpt.  etc.  beiges,  1895  p.  295. 

Caaann^  Jean  ie,  Knpfcrsdunied,  Sohn 
des  AnsM  tt  C,  nrlrandl.  mebwei^bar  in 
Toumai  1424—82.  1428  lieferte  er  einen  „co- 
quelet  d'airain"  für  die  Kapelle  der  Halles 

DelaCrangeet  Claq«a^  L'Art  i  Tour- 
nai  1889  I  334.  370  f.  Z.  v.  M. 

Canonvill«  (Canovelle),  Pierre,  französ. 
Mder,  erhielt  1680  den  Ronpreis  ÖFratrictds 
de  Clin)  als  zweiter  Preistriger.  Er  topkrls 
1688  in  Rom  den  Attila  Raffaels  im  Vatikan 
für  den  König,  welche  Arbeit  wahrschetn- 
tidi  als  Vorbild  für  ein  um  1688  in  Paria  ge- 
webtes («obelin  gedient  hat 

Aich,  de  rart  feaac..  Doc.  V  278.  —  Nou». 
Ank.  de  l'art  franc.  2i>>«  i4r.,  lU  ÖMt)  IM  L 

CuMrgu«,  Michel,  f  rsinOe.  Bildbaner  a. 
Ornamentschnitzer,  tätig  in  Montpellier,  wo 
er  1460  die  Dekorationen  anläßlich  des  Ld- 
chenbegängnisses  Karls  VII.  ausführte. 

A.  Bizard.  DicL  Uo«.  187I. 

rtnowi.  GiOTannl  Battista,  ftsl.  Kup- 
ferstecher und  Holzschneider,  tätig  in  Bo- 
logna tmd  dort  t  1747,  Schüler  Giov.  Viani». 
Sin  giöBeres  Blatt,  ChriMw  vor  Filatna  vw 


5»4 


DigiiizüQ  by  G». 


Canotn-Seanelli  —  Canova 


1706  im  Berliner  Kabbett  zeigt  eine  weich- 
liche Technik  und  handwerkliche  Mache.  Cha- 
rakteristischerweiM  wird  von  seinen  Holz- 
■chirittfn  fleröbnl^  daS  sie  wie  in  Kupierstich 


talit  et  Biraldi,  Lei  graveurt  du  18.  a.  III. 
App.  £.  Bock. 

Caaova,  Antonio,  ital.  Bildhauer,  geb.  am 
1.  11.  17B7  in  Possagno  (Prov.  Treviso),  t  »m 


»•ekea.  Diet  III  8M  -  Naaler,  KMl«lex. 

  -    -      -    -  -.11« 


n  Mli  —  Heller,  Gewh.  d. 
^MI.  — LeBUae>liu>X*l&  X. 
CeMMe  BmimIH,    lf«ri«  Catarioa, 

ital.  Holzschnetdertn,  titig  in  Bologna  im  18. 
Jahrh.,  Tochter  Gia  Batt  Canossaa,  Gemahlin 
de«  Kupfcnt  ond  RduAuMtn  Alwaadro 
ScaiadU. 

Cr«s»i  Vlli  d.  fftt  Bologn.  (17M)  p.  84S  a. 
MO.  -  B*Utcke&  Dkt,  m  IM.  -  Nag- 
l«r,  KmImIbl  n  tn.  —  B«tl«r.  Gaedb  d. 
HelttB.  ti  MI.  —  Le  Btss«.  Mn.  m  4». 

P.K. 

CaBoaaini,  P  i  o,  Kupferstecher,  geb.  zu 
Reggio  (Emilia).  1840  arbeitete  C.  im  Atelier 
von  Paolo  Toschi  mit,  namentlich  stach  er 
mit  Toidu  und  Riimcodi  die  Poticn  für  das 
sian  itoonni  evenior  \,n.  mt  ner  xaecuKnen 
Kaccolta).  Für  die  von  Lutgt  Bardi  in  Flo- 
renz 1839  herausgegebene  „I.  e  R.  Galleria 
Pitti"  war  er  ebenfalls  als  Stecher  tätig  und 
1847  arbeitete  er  ein  BOdnia  Ferdinande  II. 
von  Medid. 

C  Riecl,  U  S.  Gen.  di  ftma  UM  p.  Md. 

—  LeBlancMan.!.  M.  PtKetUL 
Canot,   Fran(;oi9,  Büdbaoer  in  LgNNl, 

nachweisbar  1750 — 51. 

N.  Rondo  t,  Les  sculyltan  de  Um»  14r- 
18.  s.,  Paris  1684  p.  ftd. 

Ctäot,  Louis,  frittiSe.  Maler  and  Radie- 
fcr  des  18.  Jahrh.  Er  malte  den  Vorheag 
des  Sladldieatert  In  Versaillee  v.  itidi  mdi 
Pillement  Chinoiscrien  (selten). 

Joum.  de«  B.-Art»  1886  p.  19. 

C*iiot,  Philippe,  Maler  des  18.  Jahrh.  in 
Paris,  Bruder  des  Pierre  Charles  C,  Schäler 
CherdinTa.  Heinecken  (Dict.  d.  art.  III  667) 
erwähnt  4  von  J  I'h.  Le  Bas  nach  ihm  ge- 
stochene Blätter,  darunter  „Lc  Gäteau  des 
R<MI*  und  „Le  Maitre  de  dansc". 

Le  Blanc,  Man.  II  S12  No  208,  219,  244. 

Canot,  Pierre  Charles,  f ranzös.  Knp- 
ferstecher,  nach  Heinecken  Bruder  des  Genre- 
maicrs  Philippe  Canot,  geb.  in  Paris  (?)  um 
1710,  siedelte  1740  nach  England  über,  f  1777 
in  Kentiahtown.  Von  C.  sind  etwa  200  Re- 
produlttioiMetidie  in  Unienmenier,  ohne  her- 
vorragende Eigenart,  bekannt,  keine  Original- 
arbeiten. Als  sein  Hauptwerk  gilt  die  Er- 
oberung der  Kriegsschiffe  le  Prudent  und  le 
Bienfaisutt  (1768)  nach  R.  Paton.  Auflerdem 
iriele  See-  «.  Kfletefdendediaften  naeli  Swdne. 
Pillement,  Gl.  Lorrain,  Backhujrsen  u.  a.,  auch 
Tierstücke  nach'Roea  di  Tivoli  und  Jervaise. 
Einige  seiner  Weiln  oadiiMMn  im  VcriiBa 
John  Bojrdells. 

Heioecken,  Dict  de«  Art  —  N a g  1  e  r, 
KMlerien.  IL  —  Le  Blane.  Miaael  I  (Kat). 

—  Bellier-Anvraj»  Dict  gbu  I.  —  Per- 


13.  10.  1822  in  Venedig 


hdem  sein  Vater 


Pietro  C.  schon  in  semem  27.  Lebco^jahre 
gestorben  war  tind  seine  Mutter  Angela  Zardo 

mit  dem  Steinmetz  Franc.  Sartori  einen  neuen 
Ehebund  geschlossen  hatte,  kam  der  drei- 
jährige Knabe  in  das  Haus  seines  Großvaters, 
des  BUdb.  u.  Ardiit.  Pasino  C.  (s.  d.),  der  ihn 
in  den  AnfugsgrOndcn  d.  Bildbaneriranat  mt- 
terrichlete,  in  der  Tat  jedoch  Ursprung!,  nur 
einen  einfachen  Steinmetz  in  ihm  heranbilden 
wollte.  Gleichwohl  wurde  C.  schon  1768  oder 
1709  mit  Empleliluav  des  vcnezian.  Seastocs 
Gior.  Fkfier  nadi  Venedig  gebracht  and 
dem  Bildhauer  Gius.  Torretti-Bemardi  in 
die  Lehre  gegeben,  wo  er  mit  dem  jungen 
Antonio  d'Este  itmige  Freundschaft  schloß  u. 
b«reiu  als  Vicraehnjihriger  für  die  Galiena 
Parsetti  die  beiden  jetit  fan  dortigen  Museo 
Civico  befindlichen  Fruchtkörbe  meiBelte. 
(Die  irrtümlicherweise  gleichfalls  dem  ju- 
gendlichen Canova  zugeschriebene  St.  Georg- 
Statue  am  Balkone  der  Molo-Fassade  des 
Dogenpalastes  ist  in  Wahrheit  ein  Werk  des 
Bildhauers  .A.lv.  Pellegrini,  der  dieses  Stand- 
bild schon  im  Juli  1767  vollendet  hatte.)  Nach 
Torrettis  Tod  leistete  C.  zunächst  eine  Zeit* 
lang  Gehilfendienste  in  der  WerksUtt  des 
Bildh.  Giov.  Ferrari,  eines  Neffen  seines  ver- 
storbenen venczian  Lehrmeisters.  1778  ar- 
beitete er  bereits  in  einer  eigoten.  im  Kk>ster- 
bofe  von  S.  Stefano  gelegenen  Werkstatt,  wo 
er  damals  für  den  Senator  Giov.  Falier  die 
jettt  in  der  Villa  Falier  zu  Predazzi  bei  Pos- 
sagno befindlichen  Steinstatuen  des  Orpheus 

und  der  Eur/dike  aosföbrte;  von  der  Or- 
pheos-Statoe,  der  ali  weftttcs  Jngeudwaric  Ca 

die  schwächliche  Terrakottastatue  eines  Apoll 
(?)  im  Museo  Archeologico  zu  Venedig  sti- 
listisch nahesteht,  existiert  eine  im  Auftrage 
des  Senators  Grimani  aasgelulirtc  Mannor- 
replik  fan  kaia  Wiaterpalals  n  St.  Pclers> 
bürg.  Als  weitere  venezian.  Jugendarbeiten 
C.S  sind  anzuführen  die  1776  modellierte  Her- 
menbüste des  späteren  Dogen  Paok>  Renier 
im  Canova-Mossam  mi  Poasagno^  die  177S 
f3r  Ae  Cenncih  Marcben  Sphiofai  ausge- 
führte, die  Bildniszüge  des  Senators  Alv.  Va- 
leresao  zur  Schau  tragende  marmorne  As- 
kulap-Statue  im  Museo  Civioo  an  Padua  und 
schlieBlich  die  1779  für  die  vcneiiaa.  Patri- 
zierf  aniiUe  Pisani  di  S.  Pok)  voDeodete  pridk- 
tige  Marmorgruppe  „Daedalus  und  Ikarus* 
in  der  R.  Galleria  der  venezian.  Akademie. 

Ende  1779  siedelte  C.  dann  auf  den  Rat  des 
Ant.  d'Este  und  anderer  Freunde,  in  GeiaU- 
Schaft  des  Ardutdeten  Setva  und  des  Müer» 
La  Fontaina  von  Venedig  abreisend,  nach 
Rom  über,  wo  er  seitdem  hauptsächlich  ao- 
hHA  Znoiehtt  fand  er  doit  gaatlidw 


5X5 


Digitized  by  Google 


Aufnahme  im  Haus«  des  venezian.  Gesandten 
Ctvaliere  Zulian,  der  ihm  bei  der  vcaezian. 
SigHOrU  die  BcwilliguoK  eines  drei j  Ihrigen 
Stipendiums  auswirkte.  Nach  einem  kurzen 
Besuche  Neapels  kam  er  1780  vorerst  noch- 
mals nach  Venedig  zurück  behufs  Vollendung 
einer  ichoo  Irüber  bcgoonciien  antikisiereo- 
doi  BüdnlMCalae  das  lltdmiatikers  a.  Astro- 
nomeo  Marcbese  Poleni  für  das  Paduaner 
Pantheon,  den  Prato  della  Valle.  Schon  1781 
w^e  er  wieder  in  Rom.  Dort  fand  er  jeUt 
im  «ngUwhen  Maler  Gsvin  HamUtoo,  im 
Kapferatedief  QfiOKt»  Volpefco  v.  uiderai  N<^ 
tabilitäten  des  Kunatlebenj  eifrige  Freunde 
und  Bewunderer  seiner  überragenden  Künst- 
ltf|lbeo.   Leider  aber  erwiesen  sich  diese 
MMB  römtsdwti  Frvoadt  nidtt  als  die  besten 
VBrdersr  seinsr  ^Vcitcicutwidtdiiiig  co  per- 
sönlich-künstlerischer    Eigenart.  Sicherlich 
hätte  der  jugendliche  Schöpfer  der  so  Ttel 
verheiBenden  Daedalus  und  Ikarus-Gruppe 
«ilictt  riel  freieren  und  genndcnn  Eatmkk- 
lungigMig  eingeschlagen,  wlre  er  dsaub  Ar 
die  wohlmeinenden  Ratschläge  L.  Lagrenies, 
des  Leiters  der  französischen  Akademie  in 
Rom,  zugänglich  gewesen,  denen  zufolge  er 
sttr  Wiltfin«  MiBir  UntUeriadMi  Sdbitiii- 
digMt^  seiner  UnilMngigkeft  v«a  der  UaMi» 
zistiscben  t^berliefcrung,  in  Paris  seiner  Wei- 
terbildmig  hätte  nachgehen  sollen.  Von  Na- 
tnr  ta^baSkt  oaentschlossen  und  wenig  auf 
sich  selbst  vertrauend,  lieB  er  sich  von  dem 
im  neoklassizistischen  Kooventionalismus  be- 
fangenen Engländer  Hamilton  willig  wider 
raten  und  blieb  in  Rom.   Hier  vollendete  er 
1781  zunächst  du  Modell  SQ  emem  als  Be- 
Sieger  des  Minotaurus  dargestellten  Theseos, 
den  er  1788  in  Marmor  ausführte;  nach 
äußerst    erfolgreicher    Ausstellung    in  Rom 
wurde  dieses  bedeutendste,  klassisch  groß- 
sflgige  imd  dabei  doch  noch  auf  gesondestem 
Naturstudium   basierende    Jugendwerk  Cs. 
vom  Grafen  Fries  in  Wien  angekauft,  von 
wo  CS  später  nach  England  in  den  Besitz  des 

Marquis  ol  Loodooderiy  überging.  Im 
junngv  oev  mnapv  tfvn  AODwnBio  am* 

zonico  und  nach  errungenem  Konkurrenz«eg 
über  Gius.  Angelini  meißelte  C.  damals  auch 
eine  Apollostatue.  Femer  entwarf  er  1788 
für  die  Kirche  SS.  Aposloli  in  Rom  du  Mo- 
dd  xam  Grabmale  Piptt  Ckmmf  XIV. 
(GanganellO,  dessen  Marmoransfühnmg  er 
1787  vollendete:  ein  im  Gegensatze  zu  den 
schwülstigen,  überladenen  Papstgrabmälem 
der  Barockseiten  in  «oradmier  and  klarer 
Rkjrfhuik  Ui^Bebaulu  mldttigu  Nlsclienni^ 
nument  mit  der  in  imposanter  Geste  über  dem 
Sarkophage  thronenden  Bildnisstatue  des  Ver- 
storböeo,  flm  za  FfiBen  redits  und  links  die 
klaastnatbch  drapierten  trauernden  Gestalten 
der  Mansoetado  tnd  der  Temperantla.  Der 
allgemeinen  Bewunderung  der  Zeitgenossen 
für  diese  erste  Monumentalschopfung  des 


Neoklasuzismns  begdalert  sich  anschlieBeiu^ 
ernannten  die  Aaolaatr  &m  jungen  Heimatge- 
nossen zu  ihrem  Ehfcnmitbürger.  1787  okk 
dellierte  C.  außerdem  noch  die  durch  leb- 
haft bewegtes  Linienspiel  ausgezeichnete  Ve- 
nus und  Adonis-Gnippe  des  Canova-Museunis 
zu  Possagno.  und  gleichzeitig  erhielt  er  von 
Don  Abbondio  Rezzonico  den  fBr  du  fMite 
Anwachsen  seine«!  Künstlerrufes  besonders 
beredtsam  zeugfnden  ehrenvollen  Auftrag  zur 
Errichtung  eines  Grabraales  für  Papst  Qe- 
mena  XIIL  ^eszooico)  in  d.  Petenididie  wa 

4VStt     HBüMaAul^A       a^Xaub     JU^^^^  ^^^^^C^^ 

wm.    am  viwwnoBi»  acini  onks  zweue 

grandiose  Nischengrabmal  unseres  Künstlers 
die  um  ihrer  achlicht  realistischen  Durch- 
bildung willen  einst  wie  jetit  noch  Tielge- 
rühmte  Bildniafigur  du  öber  ttiaem  Swko- 
phage  ha  GAtt  kuleudeu  Papates,  nr  Lin- 
ken des  Sarkophagea  die  majestätisch  ernste, 
aber  in  ihrer  unpersönlichen  Typisiertmg  doch 
schon  ziemlich  ausdrucksleere,  aufrecht  ste- 
hende Gewalt  der  Fidcü»  sur  Rute  dk 
UMg  ndKnde  onbddddete  Gestalt  eines  ja- 
gendlich  gebildeten  Todesgenius,  mit  dessen 
nichtssagend  konventioneller  Posierung  und 
weichlich  gezierter  Formenbehandlung  C.  be- 
reits völlig  in  die  Bahnen  des  Hasairistisch 
manierierten  Virtuosen tumes  einlenkte,  —  zn 
FüBen  beider  Nebenfiguren  endlich  die  präch- 
tig stilisierten,  technisch  meisterhaft  durchge- 
bildeten Tierfiguren  zweier  mheoden  Löwen 
Während  der  Arbeit  am  Rezzonico-Monu- 
ment  sdiuf  C.  für  die  Prinzessin  Lubomirska 
r'nen  die  Bildniszüge  des  elfjäi, rigen  Prin- 
zen Czartoryski  zur  Schau  tragenden  Eros- 
knaben, für  Lord  Cawdor  einen  Eros  als  Jüng- 
ling, für  den  Engländer  Henry  Blundell  eine 
Psyche  O'etzt  noch  im  Besitze  der  Familie 
Blundell),    verschiedene    Rclirflc  imp«  ^itioncn 
etc.    Von  den  in  dieser  römischen  Frühzdt 
entatandwim  Modctt*  uid  AktatodicB  Os  ge- 
langte das  meiste  m  die  Hände  seines  Stief- 
bruders, des  Abtes  Sartori,  späteren  Bischofs 
von  Mindo,  der  auch  im  übrigen  den  Künst- 
ler weidlich  aammätsen  venrtami.   la  die- 
tdbe  Zeit  flllt  mA  Ca  erfclglMu  Lie> 
beswerben  um  Giov.  Volpatos  schöne  Tochter 
Domenica,  die  spätere  Gattin  Raffaei  Mor- 
ghen's;  ausführlich  berichtet  hierüber  Caoova 
aelbat  in  seinen  von  Alu».  d'£ata  pnhHrieit« 
Memoiren.  1798  voHcndole  CL  fSr  den  cng^ 
lischen  Kapitän   Campbell   eine  marmorne 
Amor-    und    Psyche-Gruppe    nach  einem 
schon  1787  entstandenen  Modell  imd  17M  ffir 
den  Neapeler  Mardiese  Salsa-Berio  eine  neu 
Venot-  imd  Adoidt-Grappe  (mit  ruhig  nelicn- 
einander  stehenden  Figuren,  namentlich  die 
Jünglingsfigur  trefflich  gelungen);  die  ganze 
in  Marmor  ausgeführte  Gruppe  wurde  von 
C  nochmala  iUMrarheite^  als  aie  1880  in 
den  BtAx  du  Cctoiel  GnfflaimK  Vkbre  fiber- 
ging, um  in  dessen  Villa  zu  Eaux-Vivcs  am 
Genfer  See  aufgestellt  zu  werden.  Ende  1794 


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Canova 


wvnk  C.  von  der  Kaiaerin  Katharina  II. 

er  kkote  jedoch  diese  Einladung  ab,  um 
idne  Arbeit  an  einem  von  der  venezjao.  Sig- 
noria  ihm  in  Auftrag  gegebenen  Denkmale 
Sät  dm  Admiral  Emo  idrdeni  n  könneii. 
AaA  toDeadrte  tr  «n  dkw  Zdt  eine  mw 
Psyche-Statue,  die  dem  Cav.  Zuüan  als  Ge- 
schenk zugedacht  war,  jedodi  erst  nach  dem 
Tode  dieses  eifrigen  Gönners  Ca  in  Venedig 
eintraf;  durdi  eines  der  Erben  Zdiana  be- 
Iddigt,  sah  äch  der  KBnaekr  dann  wnlal^ 
diese  Statue  an  den  Grafen  Gius.  Mangilli 
zu  verkaufen,  aus  dessen  Besitz  sie  alt  Ge- 
IctadE  Napoleons  I.  für  die  ^^-y«  von 

Fürsten  Leon  Kotacbubey  übergeführt  wurde. 
Durch  den  Tod  des  Cav.  ZuUan  ging  C. 
flbrigens  auch  eines  Auftrages  auf  ein  in 
der  Frari-Kirche  «t  Venedig  zu  errichtendea 
Grabmal  für  Tizian  verlus^;  ein  1706  von 
C.  angefertigtes  Modell  zu  diesem  Grabmal 
wurde  vom  Direktor  Cantalamcssa  im  Ma- 
gazin der  venezian.  Akademie  wieder  aufge- 
funden und  1901  dem  Museo  Civico  zu  Vene- 
dig zur  Aufbewahrung  überlassen.  Das  1796 
vollendete  Denkmal  des  Admirala  Emo  kam 
akbt  —  wie  ursprüngUcb  beabsichtigt  war 
—  k  der  Sda  delle  Qnatlio  Porte  des  Den 
genpalastes  nir  Aufstellung,  sondern  im  Ar- 
senale zu  Venedig;  es  gehört  keineswegs  zu 
den  wertvollsten  Arbeiten  unseres  Künstlers, 
trag  ihm  aber  gleichwohl  mit  dem  Beifall  der 
Veneabner  eine  soldeae  Ifedellle  vnd  cfaie 
kbessling!icli(>  Staats-Pension  von  monatlich 
100  Silberdukaten  ein,  die  ihm,  abgesehen  von 
einer  kurzen  Unterbrechung  (17Ö7 — 98),  in 
der  Tat  bis  an  «ein  Letienacnde  auigeaahlt 
worden  lil^ 

Die  1793  für  den  Engländer  Campbell  aus- 
geführte und  hierauf  vom  General  Murat  für 
seinen  Landsitz  zu  Villiers  angekaufte  be- 
rihmte  Amor-  und  Pejrche-Gruwc^  in  wekher 
der  j««endl.  Liebeagott  n  sirädieni  Knee 
sich  über  die  vom  Schlummer  erwachte  Psyche 
beugt,  wurde  1802  von  C.  einer  leichten  Über- 
arbeitung unterzogen.  Murat  gab  dem  Künst- 
ler anfiodem  mdi  den  Attftrag  auf  chw 
swdte  Amor^  nnd  Pivydie'^fruppe,  fai  der 
diesmal  die  naive  Unschuld  des  göttlichen 
Liebespaares  zu  symbolischer  Darstellung  ge- 
langen solite,  und  zwar  Ift  ruhig  nebeneinan- 
der stehenden  Figuren.  Beide  Marmor- 
gruppen, die  in  tmzihUffm  Nachbildungen 
volkstümliche  Beliebtheit  erlangten,  kamen 
acUieUich  ins  Pariser  Louvre-Museum.  Ca- 
nova  eeiDst  nane  Dercns  von  pewen  ufiippcn 
Marmorwiederholungen  auszuführen,  u.  zwar 
lieferte  er  von  der  zweiten  Gruppe  1800  für 
Napoleons  Gemahlin  Josephine  Beauharnais 
eine  genaue  Wiederholui^  (jetzt  im  Erroi- 
tage-Mnaetim  w  PetenbwiO»  von  der  enten 


Gruppe  —  deren  genial, komipiettee  md  mit 
HiUiiiunw  uiaaie  uuiLiigcnnnea  ivompoai- 

tions-  und  Bewegungsmotiv  jedenfalls  mehr 
Bewunderung  verdient,  als  die  völlig  koaven- 
tiooelle  Formenbehandlung  and  Typisieraog 
beider  Groppen  —  ür  den  FürMen  Yaaeqpoff 
chie  leidbt  varSerte  Replik.  (Dfe  ta  der  VOla 
Carlotta  zu  Cadenabbia  —  am  Lago  di  Como 
—  befindliche  Marmorwiederholung  dieser 
Uteren  Amor-  und  Psycbegruppe  ist  —  ent- 
ji^ett  der  landUn^gcn  Aiyiahme  ~ 
Orighiairvllk  von  Ce  dgeaer  Hand,  Modcni 
eine  erst  1827  von  Adamo  Tadolmi  nach  C.s 
Gipsmodell  ausgeführte  Kopie).  Ebenfalls  für 
den  Fürsten  Yusetipoff  meiBelte  er  einen  ge- 
flügelten Eroaknabeiv  UmUcb  demjeaigciH  den 
er  früher  für  die  Fürstin  Lubomirska  auszu- 
führen hatte  (siffltlich  jetzt  in  Petersburg). 

Inzwischen  hatte  er  vom  Herzog  Onorato 
Gaetani  (aus  dem  Hanse  Aragonien)  Auftrige 
auf  zwei  groBe  Marmorwerke  erhalten:  eine 
Kolossalgruppe  „Herkules  u.  Lichas",  deren 
wundervolles  Modell  schon  im  April  1798 
vollendet  war,  und  eine  Kok>ssalstatue  König 
Ferdinands  IV.  von  Neapel,  deren  wenig 
rühmliche,  jetzt  im  Museo  Nazionale  zu  Ne- 
apel befindliche  Marmorausführimg  erst  lange 
nachher  vom  Künstler  vollendet  wurde.  Mon- 
aignore  Priuli  in  Venedig  beauftragte  ihn 
gMdneitig  mit  der  AnafOhrang  einer  Statue 
der  büBenden  Magdalena.  Im  Mai  1796  mo- 
dellierte er  für  Giac.  Albrizzi  eine  Hebe- 
Statue,  deren  Marmorausführung  erst  1800 
wiitande  kam  {jtW  in  der  Berliner  Nattonal- 
galerie),  eowie  ench  ein  Gnibmoonncnt  fBr 
den  verstorbenen  Paduaner  Podesti  Gerolamo 
Zustinian,  das  dann  später  für  ein  anderes 
Mitglied  der  Familie  Zustinian  ausgeführt 
wurde.  Endlich  meiBelte  er  damaU  für  daa 
Grd»  des  Venetianera  Leonardo  Pento  In  S. 
Marco  zu  Rom  den  Grabstein  mit  dem  Ife- 
daillonbildnis  des  Verstorbenen. 

Der  Tod  seines  Freundea  Hamilton  and  die 
durch  die  Invaaion  der  FneiMecn  henroffe» 
nifcoen  poUtiidien  ^Wlnm  veranlaBteu  den 
weichmütigen  Künstler,  für  einige  Zeit  in  sei- 
nem Geburtsorte  Possagno  Zuflucht  zu  su- 
chen. In  Bei^eltaBC  des  Principe  Reaeonico 
1796  k  Wien  ewwiwid  behub  Reklamiemng 
eeittcr  aeil  17S7  »ngiftliilbeBen  Staatspension, 
erhielt  er  daselbst  vom  Herzog  Alb.  von 
Sachsen-Teschen  den  Auftrag  auf  Ausfüh- 
rung eines  Grabmales  für  dessen  kurz  zuvor 
ventorbene  Gemahlin  Maria  Chriatina.  Ober 
MGnchen  tmd  Venedig  nadi  Rom  zurOdcge- 
kehrt,  kaufte  er  Ende  1799  achtzig  antike 
Säulen-  und  Grabmalfragmente  auf,  um  sie 
vor  der  Verschleppung  ins  Ausland  zu  be- 
wiOiTtn,  u.  schenkte  sie  dem  Papste  Pius  VII. 
als  Grundstock  ztmi  späteren  Museo  Lapi- 
dario  Chiaramonti.  Um  dieselbe  Zeit  wurde 
er  auch  mit  der  Ausführung  einer  Bildnis- 
imtne  Kaiser  Franif  II.  bcaaftrigt«  zu  deren 


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aUcgoriicbem  Ersatz  er  seioe  Herindea-  und 
lJdia»^Gtvp9t  Itt  Vondil^  brachte,  ohne  je- 
doch damit  Gehör  zu  finden.  Im  April  IBOl 
vollendete  er  eine  marmorne  Pcrseas-Statue, 
zu  der  er  unter  Anlehnung  an  das  Vorbild 
des  damals  von  den  Franaosen  nach  Paris 
cfltfttbrten  ApoHs  vom  Bdvwfere  ein  sdMii 
mehrere  Jahre  früher  begonnenes  Mars-Mo- 
dell umarbeitete;  diese  trotz  des  begeisterten 
Lobes  der  Zeitgenossen  recht  weit  hinter  ih- 
ffm  idassischen  Vorbilde  wiriktotthcBdc  Per' 
seaS'Statae  warde  nach  nochmaliger  Über* 
arbeitung  C.s  vom  Papste  angekauft  u.  fand 
dann  im  heutigen  Canova-Kabinett  des  Vati- 
kanischen Museums  Aufstellung.  Der  Künst- 
ler erntete  dafür  neben  einer  bedeutenden 
GeMsrnnme  andi  die  Einenmnv  tun  lUtter 
vom  Goldenen  Sporen.  Eine  Wiederholung 
dieses  Perseus  hatte  er  1806  für  die  polnische 
Gräfin  Tarnowska  auszuführen.  Das  schon 
für  Gian  Albrizzi  behandelte  Hebe-Motiv  be- 
schäftigte ihn  1801  von  neuem  in  einer  für 
Napoleons  Gemahlin  Josephine  zu  liefernden 
Marmorstatue  (jttzt  im  Petersburger  Ermi- 
tage-Museum) ;  eine  dritte  Hebe  meißelte  er 
1814  für  Lord  Cawdor  (jetzt  in  der  Samm- 
hing des  Herzogs  von  Devonshire  zu  Chats- 
worth), eine  vierte  —  die  schönste  vun  allen 
1816  für  die  Gräfin  V.  Guarioi  zu  Forli 
Odst  iB  der  dortigen  Knacoteca  Comanale)« 
1802  entwarf  er  ein  kleines  Modell  zu  einem 
Grabmale  für  den  vcnezian.  Patrizier  Franc. 
Pesaro,  das  jedoch  unausgeführt  blieb.  Auch 
vollendete  er  damals  die  Marmorausfühnmg 
sweicr  atlMctiBdi  gebildeten  Paoiddbnpfer- 
Statuen,  deren  Modelle  er  nach  mannigfalti- 
gen Vorstudien  schon  um  1790  fertiggestellt 
hatte,  betitelt  „Kreugas"  und  „Damoxenos" 
(jetzt  ün  Canova-Kabinett  des  Moseo  Vati- 
canc^ ;  der  „Kreoga^  ist  trotz  emiger  idiofi 
von  C.  "wlbst  rrkanntcn  Mängel  als  eines  der 
vollendetsten  Werke  des  Meisters  zu  betrach- 
ten. Ebenso  vollendete  er  tun  diese  Zeit 
die  für  den  Möns.  Priuli  begouiene  Marmor- 
figar  der  m  üppiger  Fleisdih'dikett  am  Boden 
knienden  büßenden  Magdalena,  die  nach  mehr- 
fachem Besitzerwechsel,  und  nachdem  sie  bei 
ihrer  Ausstellung  in  Paris  den  Enthusiasmus 
der  dortigen  KÖnerwdt  bervorgemfen  hatte, 
scUMHcli  m  der  Villa  Carkttta  zu  Caden- 
ahUa  landete;  ein  kleines  Modell  zu  dieser 
Figur  besitzt  das  Museo  Civico  zu  Venedig, 
eine  1809  für  Eugene  Beauhamais  ausge- 
Kbrte,  das  Original  an  Sorgfalt  der  Durch- 
büdong  noch  öbertrcflFende  Marmorreplik  die 
Kais.  Akademie  der  Künste  zu  Petersburg. 

Auf  Drängen  des  Vatikans  akzeptierte  C. 
nach  langem,  aas  seiner  Zi«haftigkelt  and 
wohl  auch  aus  persönlicher  Antipathie  cnt- 
spruigendem  Zögern  1802  endlich  auch  eine 
Einladung  Napoleons,  in  Paris  dessen  Bildnis- 
büste zu  modellieren;  die  damals  in  Paris  ent- 
stndenen  Gipsmodelle  werden  im  Canon- 


Museum  zu  Possagno  aufbewahrt,  während 
die  nach  diesen  Modellen  ausgeführte  mar> 
mome  Napoleon-Büste  in  den  Florentiner 
Pitti-Palast  gelangte.  Nach  Rom  zurückge- 
kehrt, wurde  er  vom  Papst,  der  auf  Cj  An- 
raten inzwischen  durch  Motu-proprio  vom  L 
la  laOS  die  AnsMir  von  Kunataheitämem 
aus  dem  römischen  Kirchenstaate  gesetzlich 
verboten  hatte,  ziun  Generalinspektor  der  rö- 
mischen Kunstaltertümer  ernannt,  tmd  zwar 
mit  einem  Jahreagehalte  von  400  Seadi;  der 
Kfintder  verzichtete  jedodi  für  stdi  persön- 
lich auf  dieses  Jahresgehalt  zugunsten  der  rö- 
mischen St.  Lukas-Akademie,  die  ihn  dann 

1804  zu  ihrem  Direktor  und  1818  zum  Prisi- 
dcnten  awf  T«fbmsitrir  erwählte.  —  Nachdem 
er  m  Sonmarfvas  Auftrag  die  jetzt  in  der 
Villa  Carlotta  zu  Cadenabbia  befindliche,  in 
ihrem  ausdrucksleeren  Konventionalismus  so 
wenig  befriedigende  Palamedes-Statue  tL  fir 
Venedig  die  9itcr  ins  Wiener  Hofmuseum 
überg^hrte  astflEbierende  Bildnisbüste  Kai- 
ser Franz'  II.  vollendet  hatte,  begab  er  sich 

1805  nach  Wien,  um  in  der  dortigen  Augusti« 
ner-Kirche  das  1708  begonnene  Grabmal  der 
Erzherzogin  Maria  Christina  zur  Aufstellung 
zu  bringen.  In  diesem  grandiosen  Kunstwerke 
hatte  er  die  seinem  M<5dell  zu  einem  Tizian- 
Grabmale  zugrunde  liegende  Idee  einer  nur 
atemlich  flach  aus  der  Kirchenmauer  vor* 
springenden,  ^itzwinkelig  auslaufenden  Mau- 
soleumspyramtde  (mit  offener  Grabkarnraer- 
türc  und  darijbcr  im  Relief  Rcbildeti  in  Toten- 
bildnis,  —  auf  den  Sodcelstufen  der  Pyra- 
mide  zur  LfiifcsH'  der  TSiroAiulig  Preifigurcn* 
gruppcn  von  l  eidtragenden,  zur  Rechten  ein 
jugendlicher  Todesgenius  mit  schlummerndem 
Wappenlöwen)  weiter  ausgebaut  und  in  mei- 
sterlicher Durchbildung  der  Gesamtkompo» 
sition  wie  andi  der  hi  diesem  Pafle  zu  dieuo 
anmutvoller  wie  stilstrenger  Klassizität  sich 
erhebenden  Einzelfigurcn  zu  einzigartiger 
Schönhettswirkung  zu  bringen  vermocht 
Ein  grandioaes  Projekt  so  einem  Ndson- 
MaanmcA;  das  ihn  mn  diese  Zeit  besdiiftigt 
hatte,  gab  er  nach  dem  Friedensschlüsse  von 
Prefiburg  gänzlich  wieder  auf,  und  gleichsam 
zur  nlfiriellen  Bekundung  seines  Abschwen» 
ko»  tm  dem  Heerlager  der  Napoleon-Geg- 
ner zu  dem  der  Napoleon-Verdirer  huldigte 
er  damals  dem  siegreichen  korsiscben  Impe- 
rator durch  Übersendung  eines  Geschenkes  in 
Gestalt  einer  Bildnisbüste  Papst  Piua'VII. 

Femer  schuf  er  1806  noch  die  Ascfacnume 
für  das  Grab  der  Gräfin  Diede  de  Fürsten- 
stein an  der  Eremitani-Kirche  zu  Padua  tmd 
das  antikisierende  Grabrelief  für  Giov.  Falier 
(auf  dem  Predaszi-Landgute  der  Falier  bei 

Possagrvo>,  nach  dessen  Muster  er  dann  eine 
ganze  Reihe  solcher  mit  Reliefdarstellungen 
trauernder     Frauengestalten  geschmückten 

Grabstelen  auszuführen  hatte  (so  für  den 
Grafen  Alex,  vim  Soui».Holsaia  in  S.  Gisr 


5i8 


Canova 


oomo  degli  SpagnuoU  m  Rom,  für  den  Prin- 
M  Wühdoi  ^nm  lXtm»Omim  in  der  Ere- 

mitani-Kirche  zu  Padua,  für  den  Kupfer- 
«lecher  GioT.  Volpato  in  der  Vorhalle  von 
SS.  Apostoli  zu  Rom,  für  den  Conte  Jac.  Mel- 
krio  uod  Mine  Gattin  in  der  Villa  Genietto 
n  Brium  bei  MaHaod«  fGr  den  Coote  Ott. 
Trento  in  der  Casa  di  Ricovcro  zu  Viccnza, 
für  den  Conte  Domen.  Manzoni  in  der  Tri- 
oiti-Kirche  zu  Forli,  endlich  für  den  Conte 
Tidint  an  Lovere);  gana  bMOodeicn  Beiialt 
erntete  er  bei  seinen  Zeitgenowen  mit  der  m 
ihrem  manierierten  Konventionalismus  für  uns 
nur  noch  schwer  genießbaren  mehrfigurigen 
Reliefkomposition  zu  einem  Grabmale  für  die 
Cbntcsaa  Marianna  dt  Santa  Cma  (das  toü- 
stindig  auageffihrte  Marmonnonument  jetat 
im  Canova-Museum  zu  Possagno).  Nachdem 
er  ebenfalls  noch  1806  in  Neapel  von  Joatfb 
Bonaparte  den  Auftrag  auf  ein  groBes  Reiter- 
standbild Napoleons  erhalten  hatte,  brachte  er 
in  setner  Werkstatt  in  Rom  das  Model!  zu 
einer  Kolossalstatue  des  nach  klassizistischer 
Manier  nackt  dargestellten  Imperators  zur 
Anastdlong.  Ein  Bronzegufi  nach  diesem  Mo- 
dell mißlang;  eine  Marmorreplik,  nach  der 
neben  zahllosen  Kupferstichreproduktionen 
1810  unter  C.s  Aufsicht  die  Br  T  /ercduktion 
im  Mailänder  Brera-Hoie  hergestellt  wurde, 
kam  1811  in  das  Pariser  Motfe  Napoitai  n. 
schließlich  1915  als  Siegesbeiitc  des  Herzogs 
von  Wellinptcn  nach  England.  Von  weiteren 
Bildnisskulpturen  schuf  C.  1807  eine  Büste  des 
Kardinals  Fesch  (Gipsmodell  im  Oaova-Mw. 
sn  Posngno)  and  die  m  der  Buigliess  Cilene 

zu  Rom  befindliche  berühmte  Bifarmorstatue 
der  in  zweiter  Ehe  mit  dem  Fürsten  Camillo 
Borgfaese  vermählten  f>aolina  Bonaparte^  die 
ihrem  Wunsche  entsi^recfaend  liier  in  pom- 
pöser, nur  spärlidi  Tcrfinlher,  Tom  KfiMtler 
mit  weichlichem  Raffinement  behandelter 
Nacktheit  auf  einem  römischen  lectus  ruhend 
als  „Venus  victrix"  dargestellt  ist.  (Voiter 
hatte  sie  sich  von  C  bereits  in  einer  Mannor- 
boste  portritieren  lassen.)  Dem  Bfididi  der 
Schwester  Napoleons  fol^e  dann  das  der 
Mutter  Laetitia  Bonapartc,  für  deren  Posie- 
rung tmd  obligat-antikische  Drapienmg  C.  die 
Agripptna-Sitzstatne  des  Capitolinischen  Mu- 
setmis  zum  Vorbild  wählte;  das  durch  vor- 
nehir.-gclasscnc  Bildnistreue  ausgezeichnete 
Marmorbildwerk  wurde  mit  verschiedenen  an- 
deren ^ipturen  Cs  im  Juli  1806  nach  Paris 
abgesandt  und  gelangte  später  in  die  Samm- 
limg  des  Herzogs  von  Devonshire  zu  Chats- 
wort fi.  Eine  dritte  weibliche  Sitzstatue  schuf 
C  einige  Jahre  später  in  der  ein  besonders 
edles  klassizisttsches  Gewandmottv  aalweisen- 
den IcbensffroBen  Ri1dni<;figtir  der  Fürstin  T-eo- 
poldine  Eszterhäzy  (jetzt  im  Stammschlosse 
der  Eszterhäzy  zu  Eisenstadt  in  Ungarn).  Atis 
dem  Jahre  1808  ist  neben  einer  BildnÜ>äste 
der  Fnmsia  Marie  de  BicMlnnv  noci 


das  Modell  zu  einer  Udctor-Statue  nachzu- 
fragen, die  C  mitsamt  daer  ab  GcgenstSek 

hinzukomponierten  Ajax-Statue  einige  Jahre 
später  in  Marmor  ausführte ;  beide  Marmor- 
werke kamen  erst  6  Jahre  nach  dem  Tode 
des  Meisters  aus  dessen  Nachlafi  an  die  Of- 
iciiuiuUHCil  tma  wuitien  nfwniis  Tom  oaron 
Treves  de'  Bonfili  zum  Schmudce  seines  ve- 
nezian.  Palais  angekauft. 

Nachdem  C.  1810  nach  einer  kleineren  Mo* 
dcilslctsae  das  RiesenmodcU  eines  Bosses  n 
dem  für  Neapel  geplanten  Rdterstandlrilde 
Napoleons  vollendet  u.  Ende  September  des- 
selben Jahres  der  Enthüllung  seines  mit  der 
Statue  der  trauernden  Italia  geschmückten 
SatlBoplisg-Monamcates  iur  den  Dichter  Vitt 
AUicri  in  der  S.  Crooe^irdie  zn  Ftorenz  bei- 
gewohnt hatte,  reiste  er  in  Begleitung  sei- 
nes Stiefbruders,  des  Abate  Sartori  zum  zwei- 
ten Male  nach  Paris,  um  dort  in  Napoleons 
Anftrag  die  neue  Kaiserin  Marie  Louise  in 
einer  B&ste  und  in  einem  Standbüde  zu  por- 
trätieren. Am  11.  10.  1810  daselbst  angelangt, 
kehrte  er  nach  Vollendung  seiner  Modelle 
noch  vor  Beginn  des  neuen  Jahres  wieder 
nach  Rom  zurück,  um  dort  zunächst  die  Sta- 
tuen zweier  Tänzerinnen  zu  vollenden  (für 
den  Grafen  Kossakowsky  in  Wien  und  für 

den  Conte  D.  Manzoni  in  Forli);  eine  dritte 
Yänaerm  wurde  zusammen  mit'einer  Tctpsi- 

chore  und  mit  einer  üppig-weichüchen  Paris- 
Statue  1811  an  die  Ex-Kaiserin  Josephine 
nach  Paris  abgesandt  (alle  drei  Marmorwerke 
jetzt  im  Ermitage-Moseum  zu  Petersburg^  — 
eme  erst  1816  ansgelSlirle  MannoneplBc  der 
Paris-Statue  in  der  K.  Glyptothek  zu  Mün- 
chen, —  das  Original-Gipsmodell  dazu  im 
Museo  Civico  zu  Venedig).  1812  meißelte  er 
die  jetzt  über  seinem  Grabe  in  der  Trinttil- 
Kirche  an  Poasagno  aafgcsidite  kolosssie 
Sclbstbildnisbüste,  —  die  in  der  Florentiner 
Uifizien-Galerie  befindliche  prächtige  Marnrar* 
StSlItt  der  dem  Bade  entsteigenden  Venus,  vm 
dir  er  spiler  noch  mehrere  Wiederholungen 
anszaffihren  hatte  (ffir  den  KSaig  von  Bayern, 
für  den  Principe  di  Caaino  und  für  den  eng- 
lischen Archäologen  Thom.  Hope),  —  die 
Helenabüstc  des  Palazzo  Albrizzi  zu  Venedig 
(als  Dankgeschenk  ausgeführt  für  die  Coo- 
teasa  Isab.  Teotochi  Albrizzi)  und  die  jetzt 
im  Museum  zu  Montpellier  aufbewahrten 
marmornen  Bildnisbüsten  des  Barons  Mar- 
tisl  Daru  uod  seiner  Gemahlin.  1818  mo* 
dellierte  er  in  Neapel  die  Bildnisbüsten  des 
Königs  Murat  und  seiner  Gemahlin  Caroline. 
Ein  gleichzeitig  von  ihm  geplantes  8  m  holies 
Idealstandbild  der  Religion,  zu  dessen  Aas- 
führung für  die  Peterskircfae  in  Rom  er  s^ist 
200  000  Scudi  stiften  wollte,  kam  nicht  zu- 
stande infolge  der  Zurückweisung  dieser  Stif- 
tung von  selten  des  Vatikans;  die  Aocademia 
di  S.  Loca  übernahm  das  jedes  tieferen  reli- 
giSsen  AnsArncksidisIlss  «mbdiiends  G|ps- 


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modell  zo  dkacr  KoloualsUtoe  als  Gcachcak 
Hr  ihre  Xii«fct  SS.  Luc*  e  Mutii|i  n  San, 
tmd  C.  verwertete  teioe  Idee  dann  zur  Aai- 
führuflg  einer  nnr  etwa  4  m  hohen,  aaflerdem 

natürlich  auch  Qirer  päpstlichen  Attribute  ent- 
kleideten Statue  der  Rel^n  für  das  Brown- 
low-Mausoleom  in  der  Kirche  zu  Beltoo  in 
Lincolnshire  (England).  1814  vollendete  er  die 
jetzt  im  Romanzoff-Museum  zu  Moskau  auf- 
bewahrte Marmorstatue  der  Pax  und  die  ihm 
1811  vom  Marcheae  Giov.  Torlonia  zu  Rom 
in  Auftrag  gegebene  Marmorausführung  sei- 
ner Kolossal prupp«  „Herkules  und  Lichas", 
in  der  er  sidi  in  besonders  hervorragendem 
Maße  als  ein  Meitter  der  bildnerischen  Kom- 
poittioQckunat  nnd  Linienführung  und  der 
dudpUmlCB  BAcciwJiMWg  des  dranatuch  be- 

wegten  nadcten  Körpers  erwiesen  hatte;  frei- 
lich eignet  der  Vorzug  plasti&cher  Gruüzugig- 
keit  der  neuerdings  in  die  Galleria  Naz.  Med. 
n  Rom  übergeführten  allzu  aorgsam  donch- 
pdhefteu  liCinnorgruppc  in  wdt  seriBBCicni 
Maße,  als  dem  herrKcben  Original-Gtpaaaodell 
von  1796  in  der  R.  Galleria  der  Akademie  zu 
Venedig. 

1816  wcUte  Cnova  som  drittca  Male  in 
Patii,  wo  er  danala  In  rerdieuatroUater 

Weise  als  einer  der  Hauptag^torcn  für  die 
Rückerstattung  der  von  den  Franzoeen  aus 
Italien  nach  Paris  entführten  Kuaitwerke 
inur;  snn  Danke  inr  dia  aifriie  Aatail- 


Englanda  an  dieser  Agitation  sandte  er  1817 
eine  ganze  Reihe  eigener  Mannorbildwerke 
als  Geschenke  nach  England,  iO  an  den  Lord 
WelliogtOB  eine  VcnnAfiau^  an  den  Count 
HaniHon  md  den  Vlacouul  OaatlcTMsh  <fie 
Büsten  zweier  Nymphen,  an  Sir  C.  Lang 
eine  Helena-Büste  (Replik  der  Helena-Büste 
des  Palazzo  Albrizzi  in  Venedig),  an  den 
Büdlianer  Franda  Cbantrqr  aeine  Selbsd»Ud> 
nifbüste  (jetzt  im  Museum  von  Westen  Park 
in  Sheffield).  Um  dieselbe  Zeit  entstand  auch 
•eine  affektiert  süßliche  Gruppe  der  Drei  Gra- 
liM  (jetzt  im  Ermitage-Museum  zu  Peten» 
borg,  eine  für  den  Duke  of  Bedford  auage- 
ffihrte  Replik  zu  Wobam  Abbey  in  Eng- 
land). Zur  Ausführung  der  jetzt  in  der  R 
Pinacoteca  zu  Parma  befindlichen  Sitzstatue 
der  Kaiserin  Marie  Louise  benutzte  er  das 
Model]  einer  ursprünglich  die  Bildniszüge  der 
Prindpessa  Elisa  Baciocchi  zeigenden  Con- 
cordia-Statue.  Eine  für  diese  letztere  Fürstin 
gemeiBelte,  aber  von  ihr  zurückgewiesene 
naitnome  Polyhymnia-Statue  befindet  sich 
jetzt  in  der  Kais.  Hofburg  zu  Wien.  1816 
vollendete  C.  die  jetzt  im  Londoner  Bucking- 
haro-Palace  befindliche  formenreine  und  li- 
nicnidiöoe  Marmorgrufipe  w^ara  o.  Venus* 
sowie  andi  das  fetst  im  Ganovi-Maseam  zu 
PossrigTvj  niifbev,ahrte  Gipsmodell  zu  einer 
vom  Lord  Cawdor  bestellten  ruhenden  Na- 
jade.  Btatt  pM^idM  Jahreipeaaion  voo  MOO 


Scudi,  die  ihm  mit  dem  Ehrentitel  eines  i^ca- 
vaüere  e  marchese  d'Ischia"  1817  zufiel,  über- 
«iit  der  edchnntige  Meiater 
iHHtiiinsiraaae  ffir  Kfinstler 
Instituten.  1818  vollendete  er  die  ausdrucks- 
volle Bildnishilsts  dsa  verstorbenen  lomhardi- 
•dMn  Malers  Gtua.  Boasi  O'etzt  in  der  Biblio- 
teca  Ambrosiana  zu  Mailand).  Inzwischen 
war  auch  der  BronzeguB  des  Rosses  für  das 
Neapeler  Reiterstandbild  Napoleons  z^:?;.^^^le 
gekommen;  an  Stelle  Napoleons  wurde  1814 
znn&chst  Mural  ds  Mcoumentdieitar  fBr 
diese  Rieaenmihre  in  Auseicht  genommen, 
bis  sie  schließlich  mit  einer  ebenfalls  noch 
von   C.   modellierten   bronzenen  Bildnisfigur 

Carls  III.  von  Boorboo  auf  dem  Röcken  ihr 

eVmmBMBK  mUt  oeT  FiaaUl  Oei  rMMSOID  n 

Neapel  einnehmen  konnte.  Während  der  Ar- 
beit an  diesem  Monumente  erhielt  C.  auch  den 
Auftrag  auf  ein  Reiterstandbild  König  Fer- 
dinands I.  von  Neapel,  zu  dem  jtdodi  nnr 
das  Sai  voOendet  «nrde.  Das  adiea  1806 
begonnene,  jetzt  m  der  Akademie  zu  Venedig: 
befindliche  Modell  einer  Kolossalgruppe  „The- 
seus  im  Kampfe  mit  dem  Kentauren"  kam 
erst  in  der  Üer  hcaprochenen  Spätieit  den 
Mchtwa  nr  Mannor ausf Chmnir  s  bei  allar 
Großartigkeit  der  Konzeption  und  der  Linien- 
führuflg  zeigt  dieses  schließlich  Ui  das  Wie- 
ner Hofmaseom  gdaacte  gewaltige  Mamor- 
werk  imoMrliin  tnritu  SdnMica,  o.  garar 
apf  iMI  in  der  ^  nn  Gcgcnsatie  cur  sfinidcr- 
voll  lebendigen  Durchbildung  der  Kentauren- 
figur —  stellenweise  ziemlich  weichlichen  und 
leblosen  Aktbehandlui^  der  in  ao  Itlflimitfllff 
AktioQ  gadachtan  Theaewfignr. 

Nadidni  er  das  1819  im  Anlirage  der  eng- 
lischoi  Regierung  aüsgeführte  Stuart-Monu- 
ment in  der  Peterskirche  zu  Rom  zur  Auf- 
stellung gebracht  hall%  reiste  C  nach  seiner 
Vatentadt  PaatagnOb  um  hier  den  Gnuidstein 
an  legen  zu  dner  auf  seine  Kosten  zu  er- 
richtenden michtigen  Rundkirche  mit  dori- 
scher Säulenvorhalle  (vollendet  erst  1880). 
Krank  nach  Rom  zurückgekehrt,  ging  ar  acK 
fort  wieder  an  die  Ausführung  einer  mar- 
mornen Sitzstatne  des  in  obligater  römisdwr 
Feldherrentracht  dargestellten  Republikaners 
George  Washington  (18S0  nach  Amerika  über- 
geführt, später  durch  ciaca  Unfall  zerstfift). 
Gleichzeitig  vollendete  er  eine  Reihe  von 
Büsten:  eine  Eleooora  d'Estc  (im  Museo  Ci- 
vico  zu  Brescia),  eine  Bcatrice  (in  der  Galle- 
ria  Giovanelli  zu  Venedig),  eine  Sappho 
Museo  Gvico  zu  Ttarin),  sowie  die  Hcnnen- 
büste  einer  Vcstalin  (im  Museo  Cornuml?  ju 
Mailand).  Ebenso  entstand  damah  nclxra 
einer  weiteren  Bacchantin  noch  ein  schlafen- 
der Endjrmkn  (för  den  H«aog  von  Devon- 
tUfc).  Unter  seinen  letalen  BildweifaB  ifad 
hervorzuheben  Eine  seelenlose  Hermenbüste 
der  Ex-Kaiserin  Marie  Louise  (in  der  Biblio- 
tcca  NailoMla  m  Fama),  daa  adm  1819 


SM 


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begonnene  Mcjddl  zu  einer  groBen  Pietä- 
Gruppe  (Bronzeabguä  in  CanovM  Trinitä- 
Kirche  zu  Poeaagno),  die  lAcnagroBe  Bild- 
Bufignr  dei  in  Gebet  hnktwl  duiMlelltcn 
Papctn  PiM  VI.  CBrooscebguB  in  der  Pe- 
terskirchc  zu  Rom),  endlich  noch  eine  Venus 
und  eine  Najade.  Auch  als  Maler  hat  aich 
C.  betitigt.  jedodi  in  einer  M  mMteUm  di- 
lettentiicbcn  ^fi/tin$  vit  amb  es  eincM  oit 
so  todi  MmtferiMlMni  lnt>lMtt  beisbica  sHp 
gewaltigen  Beherrtdier  der  bildnerischen  For- 
menwelt kaum  zutrauen  möchte.  —  Nachdem 
er  am  13.  10.  1822  aus  dem  Lettn  geschieden 
und  sein  Leichnam  in  der  Truuti-Kirche  zu 
■r  Ruhe  bestattet  worden  war. 
■■I  jlm  in  der  Frari-Kirche  m 
Venediv  ein  in  AiddhMmg  sn  sein  Modell  zu 
einem  Tizian-Grabmale  von  Leop.  Cicognara 
entworfenes  mächtiges  Marmor-Kcnotaph 
(ausgeführt  von  Cs  Scbülem  Bart.  Ferrari. 
Ant  Bosa  etc.  enthüllt  am  1.  7.  1887). 

Cj  Mtmoirtn,  pabl.  Toa  Ales«.  d'Estc  (Pl^ 
rcns  18M).  —  Ca  Britft,  pobL  von  G.  Bottari 

ffilcc  di  Lett.  Mailand  WA  VIII  4«2) ;  G.  A. 
▼a  (Venedig  1835) :  A  Beavenuti  (Venedig 
IBM):  V.  MaUmani  (Citti  di  CasteUo  1800). 

F.  Tadini,  Le  Scult.  etc.  di  Ant  C.  (Ve- 
nedig 179«).  —  V.  Barroni,  L'Ebe  di  C. 
(Venedig  1800).  —  Federte  i.  Mcm.  Trevig. 
(Ven.  1803)  II  15,  192—212.  —  J.  ».  d  e  Vi»ere, 
1^  Mausolie  de  Marie  Chri«t  d'Autr.  (Rom 
1S0,V).  —  C.  L.  Fernow,  Über  den  Bildh.  Ant. 
C.  (Zürich  180«),  —  I»ab.  Albnui-Teo- 
tocbi,  Operc  etc.  di  Ant.  C.  (Florenz  1809;  — 
Netunag.  tob  G.  Roaini  mit  Kpfst.  von  G.  P. 
LaaiBio  ia  Pisa  IBM.  fi,  —  von  L.  Cicocnara  mit 
KpiM.  «SB  R  Messs  in  Loadoa  UsTl.).  - 
Biffckensteek  Moona.  Marias  Christ  Ar- 
shM.  Aastriac  (Wka  IftU).  —  &  Csatsriai, 
Gsaova  a  Parigi  (Feltre  1891).  —  L.  Ci««> 
gaara,  Diaoorao  nmebre  (Venedig  1822);  Bia- 
grafia  di  Ant.  C.  (Vcaedig  1823).  —  G.  Tan- 
broni,  Nekrol.  in  Giom.  Arcad.  1S28  (XVI 
1  ff.) ;  Int.  aUa  Vita  di  Ant.  C.  (Venedig  1823).  — 
P.  Zanaini,  Storia  d.  Malattia  per  cui  i  norto 
Ant.  C.  (Venedig  1822).  1  T.  G  a  d  o  w  •  k  i, 
In  mortem  Canovie  (Paris  15^2).  —  G.  Fa- 
ll e  r,  Mcm.  etc.  del  Kfarch.  Ant  C.  (Venedig 
1«»).  —  P.  A.  Paravia.  Not  etc.  di  Ant  C. 
(Turin  1823).  —  G.  B  o  ■  i  i,  II  Temp.  dl  Ant.  C. 
r  U  Villa  di  Poasagno  (Udine  1823).  —  Bibliot. 
CanoTiana  (4  Bde.  Venedig  1823).  —  M.  M  t  ■  - 
iirini,  Deila  Viu  di  Ant  C  Ubri  IV  (Prato 
IBM,  Mailud  1825);  Del  Tcaipio  er.  ia  Poa- 
ssgaa  da  ABL  C  (Venedig  Ittt).  —  D.  A. 
Marsella,  CsMacalsrias  de  Ant  C  (Kam 
UN«,  1SSS).  —  G.  Roaini.  Ssailas^VIlaele. 
dl  Ant  C  (Pisa  1828  u.  1890).  —  lt.  Dela- 
toncbe,  Oetivre«  de  C.  (Paris  1825;  Sttrttgart 
UM  u.  1835,  mit  100  Lithogx.).  -  J.  S.  Me- 
ies, Mem.  of  Ant  C.  ^Edinburgh  1628).  — 
>pol.  Pindemonte,  Teaeo  etc.  di  Cuiova 
t'isa  1826).  —  II  Montnoento  a  Caaova  (Ve- 
nedig 1827).  —  Quatremire  de  Qnincy, 
Caaova  et  aes  ouvrage*  (Paris  1834).  —  A. 
Mancghelli,  Tredici  Baaairilievi  di  C.  (Pa- 
dan  1837).  —  P.  M.  Canali,  Stor.  d.  Buseo- 
«na  del  Doge  Renier  (Venedig  1S40).  — 
Correr  etc.,  Veneiia  e  le  tue  Lagune  (18-47) 
Kcg.  —  Champollion-Figeac,  Canova  et  «es 
0«vr.  poor  Napolten  (in  Revfic  Univera.  d.  Arta 
im  IMl  ff^.  — a  Caraane^  Per  rinaiw^ di 


Statua  col.  di  Napoleoae  I  (Mailand  1850).  ~ 
C.  Ferrariai,  Deilo  Sradio  dl  C.  (Reggio 
1864).  —  A.W.  Becker.  Ant  C  u.  d.  Regencr. 
der  Hilda,  ia  Italien  (L^xtg  1885).  —  Ad.  da 


Ipp 
(PU 


Banclaa,  Gsnasa  et  HapoUen  (Paria  UHs 
tL  HIaiiatisns  da  NsneUaa  avce  C  en  tMfc 
Paria  1824).  —  Fr<d.  Koenig,  U  Lion  de 
Benrre  de  C.  (Tours  18M).  —  S.  B  r  t  g  i  d  i,  La 
Vita  di  Aat.  C.  (Florcu  18M).  —  Cea.Cantii, 
Cfaadl  dri  Canova  (in  L'Arte  in  Itelia  —  Tnrin 

—  1870  p.  4»,  137).  —  A.  Nani.  Canova  e  U 
suo  Tempio  di  Poasagno  (Treviso  1882).  —  V. 
Malamani,  La  Motte  di  Ant.  C.  (in  Arcb.  Ve- 
neto  1886  p.  ft3).  —  L.  G.  P  e  1  i  s  •  i  c  r,  Canova 
etc.  et  le  Tombeau  d'Alfieri  (in  Nuovo  Arcb. 
Veneto,  N.  S.  III  1  fT.).  -  H.  Lücke,  Canova 
u.  Thorwaldaen  (in  Dohmc»  Krt  n.  Kstler  IV  1, 
l.«iprig  1886).  —  H.  Mereo,  Canova  diplomat« 
(in  Coarrier  de  l'Art  1888  p.  35  ff.).  —  A. 
Campani,  Süll'  Opera  di  Ant  C.  pel  Ricu- 
pero  oei  Monum.  lul.  a  Parigi  (in  Arch.  Star, 
d.  Arte  1892  V  18»  ff.).  —  P.  PaelattL  L'Al^ 
cbit  etc.  d.  Ria.  ia  Vcaex.  0893)  1 1.  —  Hai» 
calli.  n  Taaaiia  er.  fai  Possagno  da  Ant  C 
(Bssssnn  Ittl:  d.  Ulustraa.  Ital.  1897  II  380  ff.). 

—  Cat  della  Gjrpaotheca  Canoviana  er.  in  Poa> 
sagno  da  Mona.  G.  B.  Sartori-Canova  (Baaaaao 
1894).  _  p.  Caliari,  II  Canova  a  Verona  (Ve- 
rona 1994).  —  A.  Filangieri,  Ferdinando  I»  di 
Borbone,  Statua  del  C.  (Neapel  1898).  —  B. 
C  r  o  c  e  in  Nap.  Nob.  XV  8  f .  —  A.  G.  M  e  y  e  r, 
C^anova  (Bd  38  der  „Katlermonogr.",  Bielefeld 
1898).  —  G.  Bindoni,  Mem.  Canoviane  (Tre- 
viso 1905).  —  G.  Giovannoni,  L'Ercote  e 
Lica  del  C.  (in  Bollett  d'Aite  1906  p.  39  ff.; 
cf.  p.  112).  —  E.  Bertaux  in  Revue  de  l'Art 
.^nc,  et  Mod.  XXVI  Li35  f.  (C.i  Büste  der 
Mma  Ricamier).  —  V.  Malamani,  Ant  Ca- 
nosn  (MaBMd  IMl,  awlllbrllflis  Moaogrspliie). 

P.  PaoUtti. 

(Caaova,  P  a  .s  i  n  o,  Architekt  und  Bildhauer 
in  Possagno  bei  Asolo  (Prov.  Treviso),  »dt 
1760  Pflegevater  und  später  erster  Lehrmei- 
Hgr  ag-mgg  Enkels  Anlonio  C;  leitete  lant  F«* 
derlcla  Angabe  in  j&iignen  Jaliran  den  Er^ 
weiterungsbau  des  von  Giorgio  Massari  er- 
richteten Wohnpalastes  der  Falicr  auf  deren 
Landet  Predazzi  bei  Possagno  und  meißelte 
später  für  die  Kirche  im  benachbarten  Mon- 
fumo  einige  Statuen  und  Mtrmorputten,  für 
di^anlBe  n  Tka»  «in  Lspislaxalt-Tabemakel. 

Pedsrlcl.  Um.  Trevigiaae  (Veaed.  1808) 
II  193.  —  A.  a  Mayar,  Gsnoffa  (Bielefeld 
1898)  p.  0.  —  V.  Malaasanif  Aat  Caaova 
(Mailaad  ItU).  JE. 

Cnawrib  ital.  Maler  der  1.  HUfte  des  IB. 
Jahrb.,  von  dem  das  Hochaltarbild  —  eine 
Madonna  mit  dem  Rinde  —  in  der  Kirche  der 
Madonna  del  Buon  CoOHlliQ  in  Fruaifli  bei 
Chiusdino  herrührt 

F.  B  r  o  g  i,  Ibv.  gsn.  d.  aggsltl  dtete  d.  prov. 
di  Siena.  1897.  H.  V. 

Ctaaras  del  CastOIo  y  Vallejo^  Antonio, 
Maler.  Schriftatdler  und  Politiker,  feb.  18tt 
in  Madrid.  Anfalls  Jurist,  wurde  er  splfar 
Schüler  des  Malers  C.  de  Haes.  Die  „Vas- 
cano"  signierten  Landschaftsgemälde  wer- 
den wegen  ihrer  ruhigen,  abgeklärten  Schön- 
heit g»«''«"'*  Einet  seiner  letatcn  Malwerka 
iak  daa  im  8>^iiiiilliii  MSonnanbad".  Er  iai 
ala  Kuaatachfiftateller  »r  aUreidie  Zeü- 


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Cinom  y  GaUaido  —  Cntacillim 


Khriften  tätig  und  wirkt  zurzeit  als  Leiter 
eines  großen  photographischen  Atrlit  rs  m  Ma- 
drid. 

A.  G.  TcBpl«,  Modeta  Spanlah  Paioti&B 
(UadM  1W8)  p.  54  t  -  BMfcL  £*pasa,  XI. 

U.  UtriUo. 

CfMfU  7  GallAxdo,  Andres,  Span.  Lasd- 
achaftsmakr,  Schüler  von  Ed.  Caao  oad  Man. 
Waetl.  wurde  1881.  1884  und  1890  in  SertllB 

OOd  Madrid  durch  Medaillen  ausgezeichnet. 
Von  seinen  hauptsächlich  Motive  von  den 
Ufern  der  Guadaira  wiedergebenden  Land- 
adiaftcQ  sei  mLs  Caids  da  la  urda"  hervor- 
geboben.  Das  MoMO  Hae.  Ifodemn  m  Ma- 
drid besitzt  3  seiner  Gemälde  (No  01—63  des 
Kat).  Gegen  1802  ist  C.  Mönch  geworden. 

E.  Sedano.  Eatudia  da  Bitadio^  Sevilla 
189«,  p.  145-148.  *f.  Utrillo. 

Caaovelle,  Pierre,  s.  Canonvüle 

Canow,  Carl,  Bildnis-  u.  Genremaler,  geb. 
zu  Wismar  am  9.  1.  1814,  t  das.  am  SO.  10. 
1870.  Schüler  C  E.  Dübergs,  der  Berliner 
Akademie  (188(-4HI)  mid  Prof.  t.  Klfibers. 
Die  GrnBti  Galerie  in  Schwerin  bewahrt  2 
Gemälde  seiner  Hand:  Auf  dem  Eise  (1882) 
und  Fischerniädchen  (1«6<)).  (Kat.  1884,  p.  8.) 
Auch  stammt  von  ihm  das  Altarbild  in  der 
Dorfkirche  zu  Camia  uH  ciaer  Gethscniane» 
DarateUmg  (18M). 

KsU  a.  Gcadi.-I>enkm.  d.  GtoBh.  Meddcoburg- 
Schwerfai  1900  III  95.  —  Kat  d.  Bedia.  JUatd  - 
AuMt  1840  p.  8.  K.  V. 

Otaar,  Rocu«  de,  Aim.  Bildbanar,  «orde 
IMl  Meister  in  Gent. 
V.  d.  Hacshea,  La  «aifar.  das  peiniflas  de, 

de  Gand,  1900  p.  42. 

Canoiii,  -  J.r<\'.{{nara. 

Cans,  1  i  a  a  c  A  t,  iranzös.  oder  niedcrländ. 
Nf;i',tT,  um  ICnri  in  London  nachweisbar, 

L.  C  u  s  t,  Proc.  of  thc  Hugucnot  Soc.,  London 
VII  (1903)  4  -  '. 

Cansaechi,  Stefano,  Archit.  aus  Amelia. 
Nach  seinen  Zeichnungen  wurde 
die  Kirche  S.  Afoetii»  in  Pcragia 


Blepl.  Deacria.  tapal.  alar.  d.  dtli  di  Peratia 
iM  p.  107.  -  Awnta  Panda  I  (1906)  IM- 

ML  H^.  B. 

Gast,  Arend,  Stecherdilettant  in  Dord- 
recht,  hat  um  1721  mehrere  »ntlftinftfhf 
Blätter  gezeichnet  und  gestochen. 

Heinecken,  Dict.  de«  artittea.  £  iV.  Mott. 

Canta,  Angelo  di  Giov.  Batt,  Maler 
in  Novara,  1888—89  nachweisbar;  malte  liffiS 
mit  Francesco  dei  Bozzi  und  Pietro  da  No- 
vara  den  Palazzo  des  Kanzlers  Mercurino  in 
Gattinara  (Prov.  Novara)  aus. 

G.  Colotnbo.  Art.  Vcrcdlesi,  1883  p.  86. 

Canta,  Johanne;  ,-\  r.  t  o  n  i  n  hoUänd. 
Maler,  geb.  19.  1.  181«  in  Rotterdam,  wo  er 
tltig  war  and  am  10.  4.  1888  t-  Ei  malte 
meistens  Interieurs  mit  Figuren  in  trockener 
Weise  und  ohne  Originalität,  sowie  Porträts. 

S i r e t.  Dict  —  Immer  see I,  De  Letcae  en 
Werken  p.  1S5.  <-  Rotterdaacr  Airchivci. 


Caata,  Johann  Baptist,  Architekt  aus 
dem  Schweiz.  Kanton  Graubünden,  Hof-  und 
Stadtbaumeister  in  Burghauaen,  wo  CT  ITlf 
den  firückentorturm  erbaute. 

Kstdenkm.  d.  Kcr.  Bayern  I  (190g)  ItfS, 

Gaata,  Ladovico  di  MarcamtoatOb 
Maler  aas  Novara,  wird  1808  ojliuiidlidi  er« 
wähnt  als  gemeinsam  mit  Giovanni  Rapa  aus 
Varallo  und  Girolamo  Varoilo  an  dem  Trip- 
tychon  für  den  Hauptaltar  der  Coofratemiti 
dei  Sacramento  in  Boigomanero  beteiligt 
Uber  seinen  Anteil  a»  diesem  der  Sdnle 
Gaudenzio  Ferraris  angehdrigen  Werke,  das 
die  Madonna  mit  Heiligen  und  das  Datum 
1567  zeigt,  läBt  sieb  nichts  Sicheret  festStettn. 

Arch.  ator.  d.  arte,  «er.  II,  I  340. 

CaatagaUi,  Namen  einer  Florentiner  Majo- 
lika-Fabrikanten-Familie,  die  sich  bia  tas  16. 
Jahrb.  sofUckverfUfeen  UBt;  1484  and  1497 
ist  ein  Bartolommto  Antonio  nachweisbar, 
der  schon  Töpfer  gewesen  zu  sciq  scheint. 
1692  erwarb  Giovanni  Battitta  ein  Grund- 
stück vor  Porta  a  San  Pier  Gattolini,  um 
eine  Töpferei  zu  errichten.  Sie  adieint  bia 
1S78  ununterbrochen  bfatanden  an  hafaeo.  In 
diesem  Jahre  gaben  ihr  die  beiden  S&hne  cinca 
Giuseppe  neuen  .Aufschwung.  Besonders  der 
eine,  UUsse  (f  1902),  bemühte  sich,  die 
Geheimnisse  der  alten  Majolikaktmst  zu  er- 
forschen; er  hat  den  alten  Perlnatdcqtlans 
und  das  Rnbinrot  wieder  angewandt.  Die 
Fabrik  macht  jetzt  Nachahmungen  alter  ita- 
lienischer, spanisch-arabischer  und  persischer 
Arbeiten,  sowie  großer  Reliefs  im  Rob!  i  o,ti" 
u.  a.  m.  Sie  führt  als  Marke  einen  Iträhcnden 
Hahn. 

G.  Corona,  L'lulia  Cenunica  1885  p.  IM  S. 

—  G.  G  u  a  •  t  i,  Di  Cafagiciolo  etc.  1902  p.  444  ff. 

—  R.  Borrmann,  Moderne  Keramik  Lelpiif 

o.  J.  p.  46. 

CaatagalH.  N  i  c  c  o  t  6  War  1516  und  1617 
dner  der  Bauleiter  am  Neubau  von  S.  Pdi> 
ciano  in  Poligno,  den  Cola  di  Caprarola  mh 
führte. 

Giorn.  di  Erudiz.  art  VI  358  n.  W.  B. 

Cantagallina,  Antunio,  ital.  Architekt  u 
Kupferstcchrr  (?)  aus  Borgo  S.  Scpolrr.,  nn. 
17.  Jahrh.  in  Florenz  (?)  tätig,  war,  nach  Bal- 
dinucci  (IV,  142)  ein  Bruder  Remigioa  und 
wie  diaaer  Schüler  Pangia^  und  geistlichen 
Standes.  Stiche  seuiei  Rand  Aid  bisher  notli 
nicht  nachgewiesen  worden. 

Mancini,  Citti  di  Cattello  (1832)  II  276  n. 

—  Coleachi.  Storia  di  Sauepolcro  (1886) 
p.  2SS.  —  Ricci,  Stada  d.  Archit.  ia  Italia  III 
MT.  —  Baldlnncel,  Vot  d,  ml.  d.  dia.  IV 
Mt.  —  TleeaaLDia^  I  tn. ->Cand«lllaL 

Net.  d.  intagi.  vn  tn.  p.  £ 

Caatagallina,    Gianf  ranceaco,  Rai 

Pestungsbaumeister  und  Zeichner  aus  Borgo 
S.  Sepolcro,  Bruder  Remigios,  t  16.  10.  1666. 
Nach  Baldinucci  (IV  p.  142)  war  er  nicht 
nur  als  Zeichner  von  t  .^f ^If'faaftfn  geschätzt, 
da  Brteaer  tob  Be> 
Der  GroHMfaec  von 


5ta 


üigiiizea  by 


Cantagaüfaui     riirtiliimuM  P<n>nHl 


Toskana  sandte  ihn  nach  Flandern,  wo  er  sich 
11  Jahre  aufhielt.  Nach  aeiner  Rückkehr  hat 
er  die  Pläne  für  die  BefestigtiQgen  tmd  andere 
Anlagen  in  Livomo  ausgeführt  und  dann  für 
den  König  von  Spanien  die  Befestigungsarbei- 
ten von  Gaeta  geleitet  /Dehnungen  oder 
Stiebe  von  tefner  Hand  werden  nkht  namhaft 
gemacht. 

GandcUini,  Not  d.  inugl.  VII  288.  — 
Baldinucci,  Not.  d.  prof.  d.  dl».  IV  142.  — 
Ticoszi,  Dil.  I  271.  —  F.  Maneschi,  Trc 
lettere  ined.  di  G.  F.  Cantegallina  ingegnere  mili- 
tare^  Fiienae  1874.  —  PinieMilaneai,  Scrit- 
tan  dl  «itiMl  iML,  HI  tt.  971.  f.  K. 

Cantagallina,  R  e  m  i  g  i  o,  italienischer  „In- 
gegnere",  Maler  u.  Kupferstecher,  soll  in  Flo- 
fcnx  um  1682  geb.  Kin,  da  er  sich  aber  selber 
HBmgeoBis''*  aenntt  muS  er  wohl  «ub  Botgo 
S.  Scpdcro  stammen.  Den  Daten  airf  semen 
Stichen  zufolge  ist  er  um  1602 — S5  tätig  ge- 
wesen, hauptsächlich  wohl  in  Florenz.  Er  soll 
sich  in  der  Schule  der  Carracci  ausgebildet 
haben  und  Scbnlcr  des  Ginlio  Parigi  in  Fk>- 
fenz  gewesen  sein«  m  dessen  Werkstatt  er 
jedenfalls  mit  dem  Meister  gemeinsam  ge- 
arbeitet hat.  Hier  »oll  er  Callot  und  Stefano 
della  Bella  uiMnlchtet  oder  wenigstens  in 
ihren  Studien  unterstützt  haben.  Mincini 
(atti  di  Castelb.  18S2  II,  276)  fflhrt  zwei 
Gemälde  von  C.  in  S.  Seix  lcro  auf,  eine  As- 
sunzione  mit  S.  Giov.  Battista  und  S.  Fran- 
cesco in  der  Kirche  der  Kapuzinerinnen  und 
ein  Abendmahl  im  Refektorium  der  Nonnen 
V.  S.  Bartolomeo.  In  verschiedenen  Samm- 
lungen [z.  R.  in  Paris,  München,  Berlin,  Flo- 
renz) werden  C.  Federzeichnungen  im  Stile 
der  Carracci  und  Gueicluos,  hauptsächlich 
Landschaften  mit  Figuren  ztigeschrieben,  die 
das  liehe  Tx:)b,  das  ältere  Schriftsteller  seiner 
Geschicklichkeit  als  Zeichner  von  Landschaf- 
ten spendei^  nur  wenig  zu  rechtfertigen  schei- 
nen. Atteh  C«  Radierungen  sind  mdir  gegen- 
ständlich als  künstlerisch  interessant.  Nach 
Giuiio  Parigis  Zeichnungen  und  mit  ihm  zu- 
sammen hat  C.  zwei  Folgen  nach  den  Auf- 
fiifarungen  zur  Feier  der  Hochzeit  Herzog 
Codmot  Ton  Toscuui  i.  J.  16QB  n^ert^  die 
7  Intermezzi  (Bartsch  13 — 19),  von  denen  C. 

Parisi  zwei  (B.  15  und  18)  ausgeführt  hat, 
imd  die  Prunkschiffe  der  Battaglia  navale 
nppr.  in  Arno  ifi.  20—88),  die  alie  von  C 
gdtodien  sind.  Bartsdi  fShrt  nocli  eine  Pdge 
von  12  Landschaften  an,  vielleicht  dieselbe,  die 
C,  nach  Gandellini,  1627  dem  March.  Cer- 
bone  Borbone  widmete,  Naglcr  (Monogr.  IV, 
8684)  7  Landacbaften  ».  T.  von  1606  und  die 
Belagerung  von  Bona  von  1607,  Le  Blanc 
(Manuel  I,  .i  iEor  anderen  Landschaften 

(No  30-31  und  45-^0  von  1624)  eine  Ma- 
donna nach  Callot  (No  8),  ein  Blatt  mit  zwei 
Reisenden  (No  61  von  1636),  feiner  eine 
Rfickkelu*  dM  Tobias  (No  1)  und  Qifiitw  «. 
die  SmarilRffin  (No  8,  bes.:  Rcmif.  CmM 


Gallina  Burgensis  I.  et  F.  1609),  die  zu  einer 
Folge  Idetner  Landwhaften  mit  bibUi^cher 
Stafiag»  gtMSnai,  "waa  der  das  Berliner  KaU« 
nett  nod  zwei  andere,  mit  Monogr.  aus  RC 

u.  mit  1600  bezeichnete  Blätter  besitzt.  Diese 
Sammlung  bewahrt  auch  noch  eine  Folge  von 
10 (einer  Serie  v.  12.  Gandellini  XII— XXIII.) 
schteckigen  Landschaften,  die  1025  nach  C. 
(bez.:  R.  CG.  JN.)  ziemlich  grob  gestochen 
worden  sind.  Die  Theatervorstellungen  und 
Festaufzüge  sind  geschickt  im  Stil  der  ttal. 
Kunst  jener  Zeit  gezeichnet  u.  etwas  trocken 
und  ohne  besondere  Reize  radiert  Die  Land- 
schaftsbilder lassen  den  Einfluß  der  Nieder- 
länder, wie  Brill,  erkennen,  sie  sind  etwas 
schärfer  und  kontrastreicher,  mit  kräftiger 
Stichelarbeit  auf  den  zarter  radierten  Grün- 
den behandelt  und  weisen  hierin  wie  in  den 
Formen  auf  die  Beziehungen  C.s  zu  Callot 
und  Deila  Bella  hin. 

Baldinucci,  Not.  fi.  prof.  d.  disegtio  IV 
142.  —  Hcineckcn,  Dict.  III  668.  —  Gan- 
ri  e  I  1  i  n  i,  Not.  d.  inUgl.  I  270;  VII  28,V  — 
Bartsch.  P.-Gr.  XX  58.  —  N  a  g  1  e  r,  Kstler- 
Icx.  I  338  u.  Monogr.  IV  3587.  —  M  a  n  c  t  n  i, 
Citti  di  Castello  ( 18  i2 )  II  276  n.  —  C  o  1  e  •  c  h  1, 
Storia  di  Sansepolcro  1886  p.  255.  —  Meaume, 
Callot  110.  —  Catnpori,  Cat.  d.  quadri  p.  579, 
582.  —  Lermolieff,  Werke  italten.  Meister 
(1880)  p.  119.  —  Reiset,  Louvre,  Not.  de* 
dessins  I  p.  LIII.  —  L e  B  1  a n c,  Man.  I  580.  — 
L'Arte  1893  p.  68.  P.  K. 

Cantagallo,  s  CantagaÜi. 

Cantala,  Juan,  Bildhauer  in  Toledo.  1587 
arbeitete  er  an  dem  Portal  der  Turmkapelle 
der  Katliedrale  und  1641  an  den  Torflügeln 
der  Ptterta  de  loa  Leones. 

Cean  Bermudex,  Dicc.  I  226.       M.  v.  B. 

Cantalameasa,  Giuiio,  ital.  Maler,  geb.  zu 
Ascoli  Piceno  am  1.  4. 1846;  Schüler  Antonio 
PucdnelUs  in  Bokigna  und  Ciseria  in  Florenz. 
1869  iMtle  er  seinen  eisten  Erfolg  auf  der 
Ausstellung  in  Fermo,  wo  ihm  sein  1868  ge- 
malter „Plautus"  den  ersten  Preis  eintrug. 
1871  zog  C  nach  Rom.  Dort  malte  er  den 
MUonlaiiSfO  cieco"  (auf  einer  Ausstellung  in 
Urbino  primiiert),  den  „Franoesoo  StabiH* 
(1873—75,  für  den  Pal.iz/o  mimicipale  von 
Ascoli),  „Joachim  mit  der  jugendlichen  Ma- 
ria", die  „Hl.  Vincenzo  a  Paula",  „Erdrosse- 
lung Papst  Johannes  III  "  (unvollendet).  Seit 
1888  hat  C.  nur  wenig  gemalt  (1894  nocIi 
einen  Kruzifixus  für  Colli  del  Trento,  Prov. 
Ascoli  Pic).  da  er  sich  mehr  der  Kunst- 
schriftstellerei  und  Museumstätigkeit  (als  Di- 
rektor der  venezian.  Gall.,  seit  1806  der  GaSL 
Borghese  in  Rom)  widmete. 

A.  De  Guhcrnatis,  Dir.  dcgli  art  itaL 
viv..  IftSQ  -  L  Cillari,  Stor.  dell'  arte  con- 
temp.  ital..  1909  p.  •64,  —  Nuovs  Biv.  Miscaa 

VII  (1894)  58. 

Cantalancssa-Papotti,  Nicola,  italien. 
Bildhauer,  geb.  in  Asooli  Piceno  am  21.  1. 
1883,  t  zu  Rom  «m  81.  &  IMO;  Sdifiler  der 
Bridsr  Fsci  in  Ascoli.  Pietro  Teneranis  and 


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CSttntlrtH  —  Cantarini 


der  Accademia  di  San  Luca  in  Rom.  Seinen 
«nin  Erfolg  errang  er  mit  einer  Gruppe 
mS.  BB^dio  die  hl.  Polidia  taufend",  die  er  im 
Auftrag  Perduiaiida  II.  für  das  SchloB  in 
Capodimonte  ausführte.  Sein  nächstes  großes 
Werk  war  ein  Flachrelief  für  das  1867  von 
Phia  IX.  errichtete  Denkmal  der  unbefleckten 
Kmpifingnii  auf  der  Piazza  di  Spagna  in 
Soai,  das  den  Traum  Josephs  darstellt  An- 
dere Werke  wie  die  Büsten  Franz'  II.  und 
seiner  Gattin  Maria  Sofia  für  Capodimonte, 
die  Statuen  Amors  und  der  Venus  and  Grab» 
denkmilcr  lör  Aacoli  und  Rom  folgten.  18BT 
ging  C.  tum  entenmal  nach  Amerika,  wohin 
er  in  der  Folge  mehrfach  zurückkfhrcn  sollte. 
Er  bat  dort  auf  den  Ausstellungen  zu  Phila- 
delphia, Chicago  und  St.  Louis,  sowie  bei 
melitcrai  Preiaauaachreiben  bedeutende  Er- 
folge ta  Tenetchnen  (Denkmäler  des  ladu- 
Mriellen  Chilsorn  und  des  1881  ermordeten 
Plitidenten  Garfield).  Auch  an  Primtanf- 
trigcn  fehlte  es  ihm  in  Anaerika  aüÄt  In 
seiner  Heimat  hat  er  1889  ein  Denkmal  für 
König  Vittor  EmanueJe  in  Ascoli,  die  Fi- 
guren auf  der  Attica  der  Banca  d'Italta  (1889), 
8  Statuen  für  die  BaaUOca  in  Loreto  ans- 
geführt.  C  war  aodi  nnter  den  Bewerbern, 
die  in  die  engere  Konkurrenz  für  die  Reitcr- 
Mtne  auf  dem  Nationaldenkmal  für  Vittor 
Emanuele  in  Rom  kamen,  muBte  aber  vor 
Chiaradia  zurückstebeo.  Er  lälirte  alter  die 
Statue  der  Politica  und  eine  der  Viklorien 
(1908)  für  dieses  Denkmal  aus. 
.  A^ 1*88  p.  49.  —  Areh.  stor.  dell' 
^  m  (UM)  84;  V  (18W)  2M.  -  Nuora  Ri 
visia  Uucna  II  (18M)  M8.  -  Gioniale  d'Italia 
¥om  1.  WO.  —  lllnsiiaiioBa  Italisna  UU  II 
M8.  —  NoHa  von  Pr.  Noack. 

CaatareH,  G  i  r  a  1 1,  Architekt  aus  der  Pro- 
vence. Er  arbeitete  mit  Joaa  Font  1584  am 
Glodtenturm  der  KoMegteHcirciie  in  litt- 
fcaa  (Katalonien). 

A.  Michel,  Hist  de  l'att,  IH  1.  7«.  -  I. 
Torret  Argullol,  Monogr.  de  la  Ucsia  da 
K.  S.  de  U  Aurora,  Barcelona  IBM.      mTv.  B. 

Cartirsm,  Giovanni,  C^Idschm.  in  Reg- 
gio  d'Bmilia;  nachdem  er  schon  1416  u.  1418 
von  der  Commune  Aufträge  erhalten  hatte, 
lieferte  er  1425  daa  silberne  Religaiar  des 
Stadtheiligen  S.  Prospero  tmd  1481  eine  Sil- 
iierschüssel  als  Hochzeitagesdicnk  der  Stadt 
an  den  Marche.se  d'Este. 

Ein  Goldschmied  gleichen  ^aMMttmrlMl 
Leiter  der  Münze  in  Reggio. 

F.  MalaguxziValeri,  Art  ReniaaL  IStÜ 
p.  13.  37  n.  in  Raas.  d'Arte  X  (1910)  164. 

CaatanOi,  Glaseppe,  ttal  Kupferstecher, 
titig  in  Bologna  um  1744,  hat  außer  einer 
Reihe  kleiner  Heiligenfiguren  die  Via  Cructs 
nach  D.  M.  Fratta  und  die  DarstcUoiV  des 
Carroccio  der  Modenesca  nach  Awy]^ 
•MNiMn  wd  die  Vita  «  BertoMo.  Bertoldino 
C  GMCaseono  mit  20  Knpfer.<;tichen  illustriert 

Gaadellini,  Not.  d.  inta«!.  I  174.  —  Uet< 
aeciceq,  Dict.  lU  6Va  —  Kagier«  KMcHea; 


II  83»  o.  Mooogr.  III  19«.  -  La  Blanc,  Man. 
I      -  Campoti  All.  a  siMi  ssMmI  p.  ii7 

Csrtawlll,  If  Stte'c^  Konstsdunied  in  Ra- 
vemia,  von  ihm,  aus  d.  J.  1T04,  das  eiserne 
Gitter  werk  für  die  Cappella  Sancta  Saactoruna 
m  S.  Vitale. 
C  Rieci  in  Rasa.  d'Arte  IV  (i«04)  107. 
CsitsHll,  Simone,  auch  Simone  da  Pt^ 
saro  oder  //  Pesarest  gen.,  itaL  Maler  u.  Rad, 
fä;  Oropeiaa  bei  Pessn^  t  tf.  ML 

1648  m  Verona.  Er  lernt«  anent  bei  einem 
Maler  namens  Giovanni  Giacomo  P.-3rKiol6  in 
PlesSPOt  ging  dann  nach  Venedig,  kehrte  von 
dort  mit  Claudio  Ridolfi  Veronese  ala  aein 
Schüler  zurücl^  amdierte  lüeraof  vid  neh 
Barocdo.  daaa  taA  Rsai  aa  dte  er  rieh  bi 
der  Folge  ganz  anschloß  und  png  schließlich, 
nachdem  er  bereits  in  Pesaro  und  Fano  selb- 
ständig tätig  gewesen  war,  su  Reni  nach 
Bokjgna,  der  ihn.  aadidem  «r  sein  Takat  cr- 
kanot  hatte,  acbr  fSrderte.  Die  VHensdfdbcr 
erzihlai  mit  groBer  Breite,  wie  er  sich  durch 
semen  „Hochmut"  mit  Reni  zerschlug,  sich 
in  Bologna  unmöglich  machte,  nach  Rom 
flolL  hier  insgeheim  Raffael  und  die  Antike 
slndierM^  dann  vaA  Bok>gna  snradMirte. 
wo  er  sehr  viel,  hauptsächlich  für  Private, 
malte.  Dabei  passierte  ihm  aber  das  Mift- 
geschick,  daß  viele  seiner  Bilder  unter  dem 
Namen  JKeni"  nach  tnswirts  verkauft  wur- 
den. Aach  hl  Mantna.  wohin  er  berufen 
vrarde,  um  des  Herxogs  Porträt  zu  malen, 
soll  er  sich  unbeliebt  gemacht  haben;  eine 
Krankheit,  in  die  er  dort  verfiel  Mld  an  dniSB 
Heihmg  er  nach  Veraoa  giaib  wo  er  aber 
bsM  diranf  starb,  wird  nach  einer  Versioa 
auf  eine  Vergiftung  zurückgeführt,  darch  die 
sich  ein  Hofmaler  in  Mantua  wegen  cinea 
abaprechenden  Urtdles  gerächt  haben  sdl. 

^  gemalt  und  eine  große  Reifte 
von  Wcfhen  befindet  aldi  heute  in  öffentlichen 
Sanunlungen.  Von  Altarbildern  sind  zu  nen- 
nen: eine  hl.  Barbara  bei  den  P.  P.  Riformati 
und  eine  hL  Magdalena  bei  den  Philip- 
ptnem,  und  eine  Reihe  anderer  Altarbilder 
in  Pesaro^  eb  SeitenblM  in  der  Haupt- 
altarkapelle der  Kathedrale  in  Fano  (Petras 
heilt  einen  Besessenen),  zwei  Seitenaltäre 
(SS.  Josef  und  Dominicus  und  SS.  Frans  de 
FMI*  und  Antonius  ▼.  Padua),  m  S.  Tomaso 
dd  Mercato  fai  Bologna,  der  hl.  Filippus  Be- 
nidus  (von  Albani  vollendet)  m  S.  Giorgio 
und  eine  Transfiguration  in  S.  Urbaoo,  beide 
ebenfalls  in  Bologna;  femer  ein  hL  Antoirfna 
bei  den  Franziskanern  in  Cagli,  ein  hl.  Jakob 
in  S.  Jacopo  in  Rimini  u.  a.  m.  Die  Werke, 
die  in  Privatsanimlungen  ihm  zugeschrieben 
wurden  und  von  dort  teilweise  in  öffentüdw 
übergegangen  sind,  sind  csUlos.  Dt  es  aoeh 
keinerlei  Versuch  eines  kritischen  Oeuvre, 
weder  ans  alter  noch  aus  neuer  Zeit  gibt, 
*  ca  hier      ~  ~ 


Cant^rfl  —  Cantdoup 


Orientierung  im  Literaturnachweia  die  auf 
•eine  Bilder  bezüglichen  Werke  und  Kataloge 

anfgezihlt  werden.    Von  seinen  Bildnismale- 

reiea  «ei  wenigstena  <lu  ia  der  R.  Pinacotcc« 
xa  Bologna  bHhwfflche,  tdoen  Lehrawitter  ia 

späterem  Lebensalter  danteDeode  FortfIt 
Guido  Ranis  erwähnt. 

Eine  bei  weitem  größere  Bedeutung  als  als 
llakr  bat  C  aber  ala  Radierer.  Daa  Oeavre 
MofHi  Ifalvuia  tnd  Gori-GaiidetlM,  am 
vollständigsten  Bartsch  u.  Le  Blanc  (87  B1 ). 
Zum  gröfiten  Teile  handelt  es  sich  um  reli- 
giöae  Darstellungen,  am  liebsten  war  ihm  das 
Motiv  der  Rabe  auf  der  Flncbt  in  einer  Laad- 
adialt,  daa  er  aebr  hiofig  in  TerscUedeneD 
Vuatingen  radiert  hat;  ferner  gibt  es  meh- 
rere mythologische  uod  allegorische  Darstcl- 
hdlfCII  (danmter  die  Al^gorie  auf  Card.  Bor- 
l^heae  wem  Jabre  1688  mit  Jupiter,  N^tun 
mi  PlulOk  oft  f äladilidi  „Qoca  ego"  genannt) 
von  ihm.  Einige  seiner  Blätter  sind  nach 
fremden  Entwürfen  (Reni,  P.  Veronese,  L. 
GamMl)»  die  meisten  aber  nach  eigenen  Zeich- 
Mocea  gearbeitet  Beaeidwead  Ifir  aeiae 
Blitter  ist  eme  überaoa  todcere  and  dtBkal^ 
fa^t  nervöse  Führung  der  Nadel  und  eine 
duftige  leichte  Atzung  der  Platte.  £a  tot 
mehr  auf  die  DartteOnng  des  Lichtes  und  der 
dadurch  hervorgentfenen  Zeraetxuog  der  Foim 
ala  auf  eine  plastiacbe  Darcharbeitong  der 
lelstem  Wert  gelegt  C  ist  ohne  Zweifel 
adbcn  Reni,  Rosa  und  Testa  einer  der  in- 
teressantesten italienischen  Radierer  um  die 
Mitte  des  17.  Jahrh.  Auch  eine  grofie  Reibe 
teilweise  vorztiglicber  Handteichnungcn  be- 
ben sich  in  TeradiiadeneB  SamadaBgen  er- 
halten. 

Malvaaia,  Feltioa  Pittr.,  ed.  Bolocna  1641 

U  878  ff.  —  N  i  c  P  i  0,  Vite  de  Pittori  etc.  1724 
Miikr.  in  d.  Vat  Bibl.,  Cod.  Cappon.  257)  p. 
14  ff.  —  Hariette,  Abeced.  im  Arch.  de  l'Art 
Ft«a«aU  II  300.  —  Creapi.  Felsina  Pittr.  (Bol. 
1700)  p.  131.  —  Lanti,  Stor.  pittor.  litt  (ad. 
Basaano  1795—8)  11«  ff.  —  Codex  Antaldi  (in  d 
BibL  Pesaro,  1805).  —  Na  gl  er,  Kitlerlex.  — 
A  m  o  r  i  n  i,  Vite  de  pitt.  ed  artef.  Bolognesi 
(Bol.  1843),  V.  parte,  p.  273.  —  AL  B ill i.  Brei- 
Uno  e  Stm.  Cantarini,  Faae  18W  (Per  le  neaae 
Giacomint-Rinaldnccio ) . 

Gtm&ld*  u.  Znchnungtn:  Masini,  Bologna 
perloatraU  (1««8),  p.  157.  327,  6«1.  —  Ascoao 
(Malvasia),  Pitt  di  Bologna  (IftSS)  p.  99, 
III.  —  L a n s i,  Stor.  pitt  —  Laziarini,  Pitt, 
di  Pesaro  (Pesaro,  1783)  p.  140.  —  Lc  pitt.  etc.  . 
di  Ancona  (1821)  p.  29.  —  M  a  n  c  i  n  i,  Citti  di 
CastcUo,  I  (Pcrjgia  1832)  182.  —  Bianconi, 
Gnida  di  Bologna,  1835  p.  22,  50,  69,  271.  — 
T 1  c  o  z  z  i.  Dif .  I  271.  —  Campori,  Racc.  di 
Cat  ed  inventarii  (Modena  1870)  (Index  I).  — 
Calzini,  Urbino  (Rocca  S.  Casciano  1897) 
p.  123  —  Revue  de  l'art  rhrfticn,  VI  (1862)  610. 
Frir/tini  im  Arch.  S- r  d'artc  V  1B8.  — 
L'Arte,  Xlil  134.  —  Arch.  de  l'art  fran«;.  1909 
p.  38fi  (Flucht  nach  Ägypten  im  Louvre),  393.  — 
Rieh,  d'art.  Ptov..  Mon.  civ.  VI  58,  VIII  162. 
—  Bologninl-Amorini,  Ma  sttpplem.  alle 
sae  „Vite  dei  pitt.  Bologn."  Append.  p.  12  (im 
Bes.  dea  kMhlM.  Inst  bi  Flercaa) :  Memaeb  an 


1840  in  Psesf«  von  Werfcen  des  C.  vorhanden: 
Bildnis  einer  Nonne  in  der  Casa  Mooca  n.  Bild- 

niaae  eines  Greises  und  einer  (jreisin  in  d.  Caaa 
Longo  Ondedei.  —  Katalog*'.  Bologma,  Pinac. 
1907  p.  13.  —  Drtsden,  Kgl.  Gem.-(rfü.  1908 
p.  190.  —  Hannovtr,  Prov.-Mu«.  1905  p.  38.  — 
Uiptig.  Stadt  Mus.  1807  p.  90.  —  Madrid,  Prade 
1885  p.  30.  —  Mailand.  Brera  190«  p.  30A,  — 
MÜHehem.  Alte  Pinak.  1904  p.  263.  —  OUtnbmrg, 
Augasteum  1002.  —  Paris,  Louvre,  Notice  döl 
Dessins.  18««  p.  LX.  —  Parma.  R.  C^all.  180« 
p.  7«.  —  Riga.  Stidt  Mus.  190«  p.  137.  —  Stock- 
holm. Moste  Nat  1910  p.  50.  —  Stntigart,  Gem.- 
Samml.  1891  Mo  29.  —  Witm.  Akad.  der  bild. 
Künste,  1000  p.  52.  —  Kais.  Gea.-Gal.  1904 
I  140,  184.  —  Samml.  Harrach  1897  p.  120,  130. 
—  Wickhoff,  Die  itaL  Handscichn.  der  Alber- 
tina in  Wien  im  Jahrb.  d.  Kunsth.  Samml.  des 
Allerh.  Kaiserh.  XII  p.  CCCIX  nnd  XIII 
p  CCLXXXIII.  —  O.  P  o  1 1  a  k  in  ffaiiBliiihrn«lt. 
N.  F.  XXII  (1910-11),  Sp.  220. 

Raditmmgtn :  Malvasia.  Felsina  pittr.  (ed. 
BoL  1841)  I  97  ff.  —  Gori-Gandellini. 
Not  .  .  .  degl'  Intagl.,  Siena  1771  I  Sl«  ff.  — 
Heinecken,  DIct  des  Art  III.  —  Bartseh, 
P.-Gt.  XIX  181—14«.  -  N  ä  g  1  e  r,  Monogr.  I 
u.  IV.  —  Heller-Andresen,  Handb.  f. 
Kpferstaammler  I  (1870)  222.  —  Le  Blane, 
Manuel  I  581  ff.  —  Bollett  darte  (1908)  p.  114. 

Oskar  PolUk. 

Caotepil,  Filix-Eugine»  iranxöe.  Ma- 
iCT>  gen.  s«  iKJiiKBnx,  amiunr  nngua» 

in  seiner  Vaterstadt.  Er  stellte  seit  MM  In 
Sakn  zu  Paris  Landschaften  aus. 

Bellier-Auvray,  DIct.  gin.  Suppl.  — 
(jSS.  des  B.-Arts,  Noov.  »ir.  I  422  ^  UI  558;  VI 
83;  VIII  102. 

(iantelbseck,  Gaspar  van,  A.  von  Wurz- 
bacb  kennt  eine  ZeidoMif  in  der  Albertiaa 
in  Wien,  die  eine  (jfiq^  von  Scbafcn  dar- 
Stent  tind:  „Gaaper  van  Gaatdbeedc  11W 
alias  den  hysvolgel  veneta  den  26  iunius"  be- 
xeichnet  ist  Sie  muB  von  jenem  Ja^eer  de 
Cantelbeeck  sein,  der  168Q^  tb  L^ange 
in  der  Takaagilde  so  Antmwpm  «tagetoagm 
wild. 

A  V.  Warsbach,  Niederl.  Kstlerlex.  — 
Rombouts-Lerins,  Liggeren  II  610,  513. 

Z.  V.  M. 

C^telbeeck,  II  e  n  d  r  i  c  k,  ääm.  Maler. 
1709/10  Lchrjunge  des  Jacobua  van  Hai  IB 
Antwerpen,  wird  1717/18  Freinciater. 

RomboatB-L«ria%  UggMen  II  ML 
«OB,  707,  700.  738.  Z,9.M, 

Qmtani,  Angellca,  s.  Caoaaaa. 

Cantellops,  Josef,  span.  Maler,  geb.  in 
Palma  auf  Mallorca,  f  ebenda  1785.  Mit- 
glied der  Abadende  wo  S.  Fcmiado  in  Ma* 
drid. 

Caan  Bermades,  Dke.  I  SIT.     M.  v.  B. 

CaaMbai^  Giosue,  nfnpolifani?ch?r  Ma- 
ler, der  1474  für  Malereien  und  Zeichnungen 
Zahlungen  erhielt. 

G.  F  i  1  a  n  g  i  e  r  i,  Indice  degli  artefici  etc., 

1891. 

Canteionp,  Ildevert,  fraaiöaiacher  Bild- 
acbnitwr,  g^  an  Satnt^Gemate-aar-Avre  bei 

Evreux  um  1641,  t  ^«  Alainville  am  28,  11. 
1689,  machte  Altäre  für  mehrere  Kirchen  in 
der  Ungcgend  aebier  Vaterstadt  (1676  fir  die 


525 


Canter  —  Cantinella 


Kirdbe  in  Droi«^).  Er  w«r  oftahar  dn  tndi- 
tiger  BaaernkÜDStkr. 

E.  Veuclin  In  Man.  4  See.  d.  &>Alti^ 

XXXII  (1M8)  133—1«. 

Canter,  Frans,  war  als  Maler  1611  Schüler 
voo  Evert  Cttosz.  van  der  Maes  im  Haag. 

Obmaa  AtA.  IV  6.  B,  W.  Mm*. 

Caoter,  James,  engl.  Maler,  der  zwischen 
1771  und  1788  in  der  Royal-Academy,  in  der 
Soc.  of  Artists  und  in  der  Free  Soc.  Land* 
acbafteo  und  Arcbitekturbilder  auutcUte^  de- 
TCB  ICotm  er  m  HihImkI  oder  SfcnicB 


A.  Graves,  The  Roy.  Acad.  1005.  —  A. 
Grave«,  The  Society  of  Artists  etc.  1907. 

Canteta,  Rodrigo  de  la,  span.  Archi- 
tekt aus  Trasmiera.  Er  errichtete  das  groBe 
Scfaloft  des  Henogt  von  Lenoa  in  Lenn«  and 
•rbnite  von  lOM— 88  TflWT""***  ndt  Her» 
UBdo  del  Hoyo  die  beiden  prachtvollen 
KremgiDge  des  Konventes  der  Mercenarios 
calzados  in  Valladolid. 

Llaguno  y  Afliirela,  Notie.  III  13S,  191. 

M.  V.  B. 

Gaateraine,  MargttOrite,  e.  im  Artikel 

Beequerel,  Francoise. 

Canten  (Kanters),  A  d  r  i  a  e  n,  alias  Bocks, 
flätn.  Maler,  Meister  in  Antwerpen  1646, 
meklet  1665  einen  Lchrjtuigen  an. 

RoBbonta-Leriua,  Limrai  X  1S3,  IM. 

Ctttwied,  Gtuieppe  Maria  (od.  Cam- 

tersant),  ital  Kupferstecher,  geb.  1697,  f  1769, 
tätig  in  Bük^na.  Unter  seinen  Stichen  wer- 
den genannt:  eine  Madonna  nach  Solimena 
aad  eine  andere  nach  D.  M.  Fratta,  eine 
Madonna  m.  d.  KL  Anna  nadh  Elia.  Sirani, 
das  Bildnis  des  March.  Gio.  Gickseflfo  Orsi 
für  die  Ausgab«  von  dessen  Werken  (Mo- 
dena  1735). 

G  a  n  d  e  11  i  n  i,  Not  d.  inUgl.  I  178.  —  Hei- 
necken, Dict.  III  670.  —  T  i  c  o  z  z  i,  Diz.  I 
tn,  —  Boni,  Biogr.  183.  —  N agier,  Kstler- 
lex.IIM8.  —  LeBlanc,  Man.  I  S83.  —  C  a  m  - 
porl,  Act.  a.  stati  eMwi  p.  117,  497.     P.  K. 

Caattet;  Jaeobns  Tan»  Mm.  Ibier, 
Meister  in  Antwerpen  am  11.  7.  1771. 

Rombouta-Lerius,  Liggeicn  II  834. 

Canti,  Giovanni,  Maler,  geb.  in  Parma 
am  6.  12.  1663,  f  in  Mantua  am  4.  7.  1716. 
Sdlfiler  des  Franc.  Monti  von  Breaeia.  C. 
war  meistens  in  Mantua  tätig,  wo  er  eine  gut 
besuchte  Schule  hielt,  von  seinen  Schülern 
seien  Franc.  Rainrri,  Giov.  Bazzani  und  Gicv. 
Cadioli  genannt.  Von  seinen  Werken  sind  in 
Mantua  2  Altarstücke  (S.  Antonio  da  Padova 
und  die  Verkündigung)  in  S.  Martino,  die 
Heil.  Cosmas  und  Damianus  in  S.  Maria  della 
Caritä,  S  C:\rln  Borromeo,  der  Täufer  und 
S.  Antonio  di  Padova  in  S.  Gervasio  e  Pro- 
tasio.  Für  Guastalla  malte  er  einen  hl.  Fer- 
dinand. Die  Wohnhäuser  der  Patrizier,  wie 
dei  Bürgt T  zu  Mantua  sollen  eine  groBe  An- 
zahl seiner  profanen  Malereien  enAalten 
(Landschaften  und  Schladiten). 

Raslnl.  Stor.  d.  pItt  HaL  VU  1«L  —  Gact 


Susani,  Nuoro  prosp.  della  pitt.  etc.  di 
tova  1818  p.  5^-3,  63,  103.  —  Scsrabelli- 
Zanti,  DoctuB.  e  man.  di  Bell«  Arti  IWl— 
1700  (Ml.,  BibL  in  Parma).  —  Mattencct.  Le 
chieae  artist  del  MaatoraoOk  llanttia,  IMS  p.  8T. 

—  d  '  A  r  c  o,  Delle  Arti  e  dL  Aite&d  di  M&ntora, 
1857  I  88;  II  18«,  189.  N.  PtHcelH. 

Caatfleaa,  Antonio,  ital.  Medailleur,  ar- 
beitete, soweit  bekannt,  haavtsächlich  im  Kö- 
nigreich Neapel,  um  1680—80.  Seine  Signa- 
tur („Ant.  Cantilcna",  „Ant.  Cantilena  F", 
„A.  (jant.  F.")  ist  auf  Medaillen  auf  Sctpwoe 
de*  Monti  voo  Corigliano  (um  1M8),  Paolo 
Regio  degli  Orseoli,  Bischof  vr^n  Vico 
Equense  (1588—1607),  Sertorio  Quatlromani 
von  Cosenza  (f  1598)  und  Marcant.  Cokxma» 
Herzog  von  Paliano  (f  1684),  zu  lesen. 

H.  Bolzenthal,  Skizzen  p.  164.  —  Ar- 
mand, MM.  ital  I  286;  III  137.  —  Fetroff. 
DIct.  of  Medalluts  I.  G.  F.  MK 

CaatDoe.  s.  Joy.  John  u.  Will. 

CaatlB,  Jean,  französ.  Makr.  wurde  1665 
in  die  „Acadteie  de  Saii 
aufgenommen. 

Rev.  uniT.  d.  arte,  XIIT 

Cantinaan,  Virgile  bck'  Maler  u  Rad  , 
geb.  in  Frameries  (Hennegau)  am  18.  5.  1864. 
Nachdem  er  zwei  Jahre  auf  der  Bergakademie 
in  Mona  studiert  batte^  besncfate  er  seit  1S8K 
die  ICuiistaiuideniie  derselben  Stadt.  188^^ 
1890  war  C.  auf  der  Brüsseler  Akademie,  wo 
er  seit  1898  ständig  wirkt.  C.  pflegt  beson- 
ders die  Porträt-  und  Figureninalerei,  aocbt 
zugleich  in  kotorierten  Zeichnungen  daa  L^cn 
der  modernen  Frau  zu  acluldnn.  Er  malt 
auch  Stilleben,  in  denen  er  interessante  Far- 
benharmonien zu  erreichen  sucht.  Der  Sakn 
in  Gent  1902  enthielt  von  ihm  „Frau  mit  der 
Zigarette",  der  Salon  d.  Art  franc.  in  Paris 
1808  dn  MauMüCrtfit.  die  drcijilirlldie  Ans- 
stell,  in  Antwetpen  1604  „Dame  im  Schwar- 
zen". Seitdem  beschickt  er  mit  seinen  Ge- 
mälden und  Zeichnungen,  Porträts,  Stilleben 
und  Figuren  die  Ausstellungen  in  Brüaas^ 
Vakndennes.  Mona  mid  Maubetige.  C.  bt 
auch  als  Radierer  tätig.  Ary  Delm. 

Caatinella,  Antonio,  ital.  Maler,  tätig  in 

Udinc  1646. 

Fr.  di  MaasaaeL  Ceaai  Uofr*  dd  kMsiati 
cd  attisti  PMoiaiii.  IM«. 

Caatiaella,  Floriano,  ItaL  Maler,  nacli- 
weisbar  in  Udine  1606. 

Fr,  di  Manzano,  Cenni  biogr.  dsi  lallaraii 
ed  artisti  Friulani,  1885. 

Caatiaall^  Francesco  di  Giovan 
Pietro^  Maier,  nudte  in  Udine  1648  einen 
gonfslona  fBr  die  KaAedralo.  1680  flgui leit 

et  gelegentlich  der  Einschätzung  einer  .Ar- 
beit des  Battista  Grassi.  Von  1560  an  war 
er  in  Vicenza  ansässig,  «o  er  noch  am  90l  lH 
1670  erwähnt  wird. 

M  a  n  i  a  g  o,  Stor.  d.  belle  arti  Friulane,  Udine. 
1823.  —  Manzano,  Cenni  biogr.,  Udine,  188A. 

—  C r 0 w e  und  Cavalcaselle,  GeKh.  d, 
itaL^tfaJer^lWjL^L  —  Mittig  tm  & 


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Cantini  ~  Canton 


Cmtflai,  Giovacchino^  rcpcodmkrender 
Kupfetstecher.  geb.  in  FloniB  mn  1780, 

t  das.  um  1844,  Schüler  des  R.  Morghen. 
Stach  euch  AJIori  Qudith),  Leonardo  da 
Vinci  (HL  Fanilie),  Lod.  Cigoli  (Petrus  auf 
don  Meere  «mdeiod)  u.  a.  Sein  Hauptblatt 
fat  eine  thronende  IfadoOM  «tt  dm  U.  Se- 
bastian und  Antonin«,  nneli  Fra  BartotooMO 
(1827,  selten). 

L  e  B  1  a  n  c.  Man.  I.  —  A.  A  p  e  1 1,  Handb.  f. 
Kpfertst-Sanunl.,  1880.  —  M  i  r  c  u  r,  Dict  d.  ven- 
tei  d  art,  II  (1902)  H.  V. 

Caatiai,  Pietro^  Arcbitdict,  1847  su 
Floren^  studierte  Im  CoUegio  ndlitare  and 
später  auf  der  Florentiner  Akad.  1879  erhielt 
er  einen  Ruf  von  der  Regierung  von  Colum- 
bia, das  Regierungsgebäude  zu  Bogota  zu 
bauen  und  an  der  Knnatakademie  zu  lehren. 
Zum  GeneraldirdEior  der  Sffentlidictt  Arbdten 
ernannt,  legte  er  Straßen,  Wasserleitungen, 
Kasernen,  Hospitäler,  Theater  und  viele  Pn- 
vatbauten  an.  Er  entwarf  dort  auch  das  Tem- 
pelchen  für  daa  Momnneat  des  Generale  Co- 
li va. 

De  Gubernatis,  Dil.  decli  Art.  itaL  Thr. 
—  Ciliar!,  Stor.  dell'  arte  contenp.       G.  B. 

Gaste.  Goldschmiedefamilie  in  Sevilla,  von 
der  Gcatoeo.  Artif.  SevilL  II  168^  160  euie 
Reihe  von  lflt«yedeni,  ndat  ana  dem  18. 
Jahrh.  anführt.  M  v.  B. 

Canto,  franzüs.  Bildhauer,  Schüler  der  alten 
,»Ecole  acaddmiqne*  BU  Paris,  nahm  1772 
an  der  Konkurrens  am  den  Morand  pm" 
teil 

St.  Lami,  Dict  des  sculpt,  18.  a.,  1910. 

Caato^  Girolamodel,  gen.  Porno,  Bildh. 
in  Genna,  als  junger  Mann  kurz  vor  1667  t 
Er  war  Schüler  de»  G.  B.  Santacrooe  und 
dci  Dom.  Bitsone.  Sopram  fahrt  tob  ihm 
einige  Werke  in  (xenueser  Oratorien  an,  dar- 
unter zwei  Kruzifixe. 

Soprani  -Rattl»inie  dd  ptttori  cte.  gcao- 
vesi,  Gcnova  1708. 

Caatf^  Pablo,  Maler  in  Barcelona.  Er 
verpflichtete  aich  am  2.  5.  1496,  für  den  Kauf- 
mann Bartolom^  Fibregas  auBer  handwerk- 
lichen Malereien  auch  einen  dem  hl.  Domi- 
nicua  geweihten  Altar  mit  dem  Calvarienberg 
dauranf  an  malen. 

Sanpere  y  UiqaeU  Cuatnc.  Cat  I  308. 

M.  V.  B. 

Caatoldi,  Giaevra»  ttal.  Malerin,  geb. 
1608  und  t  am  19.  B.  1678  in  Bologna,  war 
anfangs  S  Ii  lerin  der  Elisabetta  Sirani,  die 
einige  ihrer  Bilder  vollendete  u.  1666  ihr  Por- 
trit  malte.  Spiter  genoB  aie  Unterricht  bei 
Emilio  Taruffi,  Pasinello  und  Giov.  Gioseffo 
da!  Sole.  Sie  war  mit  dem  berühmten  Landi 
verheiratet.  Anfangs  malte  sie  kleinere  Bil- 
der und  Fastellportrita,  später  erhielt  aie 
Anftrige  fttr  (raflere  Aibeilcn  von  Privates 
und  arbeitete  auch  für  Kirchen.  Von  Bolog- 
neser Kirchen  bewahren  S.  Procolo  (Abend- 
mahl). Chieaa  ddk  norte  (S*  ApnOonia)  and 


S.  Tonunaso  di  Villanova  Werke  von  ihr. 
Ihr  «elhatbfldnia  in  dar  Ifaillader  Bicra. 

Caaspori,  Cat  d.  «wdiL  —  MaalnL  B  - 
legaa  perlostr.  1«86,  —  Aac«a^  Fte.  dl  Ba* 
logaa.  —  Blaneeni,  Oaüa  m  iMMna  — 
Ant  Beiogaiai-Aasoriai,  VÜe  ddPftt. 
eee.  Beloga.  (adiat  baadachilM.  NadMfoi).  ~ 
Malvaala,  PeUaa  pittr.—  Creapi,  Vite  dar 
pitt  Bolof.  17W.  —  N.  d'AlChaa,  GH  actist 
lad.  190B.  — If  alagussl.Valeri,  Cat.  dalla 

B.  Plaae.  di  Brem,  1908.  Britta, 
Caataa,  Charles,  engl.  Kupf entedier  a. 

Radierer ;  von  ihm  kennt  man  eine  Radierung 
Alexanders  I.  von  Rufiland  zu  Pferde,  mit  der 
Adresse:  Richard  Evans,  London  18.  Mai 
1616,  aowie  daa  ia  Punktiermanier  seatocheoa 
Brustbild  dm  Gcnerala  Tettenborn,  nadi  enier 
Zeichnung  M  Sheppcrsons.  —  Ein  C.  Canton, 
Maler,  vermutüch  mit  Obigem  identisch, 
stellte  1819  eine  Landschaft  mit  Vidi  in  der 
Londoner  Rc>ya(  Acad.  at». 

Rowiasky.  Lex.  rasa.  Pumiialidie  (1886- 
1881).  9,  488.  —  Graves^  Begr.  Acad.  Eih, 
1908^. 

Canton  (Cantone),  Franz  Thomas  (Fran- 
cesco), Maler,  geb.  zu  Udine  ItiTl,  t  «n  Wien 
1784.  Dort  erwarb  er  sich  einen  Ruf  als 
Laadicbafta-  und  S1^hl^ffht^f>l1wlf^■  Ein  altes 
▼crseiuniu  ocr  i>uuei aeiiiiinung  ins  oonea 
Melk  f  ihrt  rine  „Seefahrt"  von  Canton  (ohne 
Vornamen)  an,  die  wohl  von  unserem  Künst- 
ler ist  und  sich  vermutlich  noch  dort  befindet. 
Die  Gemildegalcrie  in  Hermannstadt  (Baron 
Bmdtentfialiiches  MoaO  bciim  8  Gcnilde 

C.  s :  eine  M arictncne  and  8  Landadiaftca  mit 

Fischern. 

F  ü  s  s  1  i.  Allg.  Kstlerlex.  1779.  —  Fr  M  a  n  - 
I  a  n  o,  Ccnni  biogr.  dei  lett.  cd  art.  friul.,  Udine 
1885.  —  Oiterr.  Kattopogr.  III  (1909)  p.  294 
No  10.  —  Kat.  d.  Gem.-GaL  v.  Hermannstadt, 
1909. 

Canton,  Gustav  Jakob,  Landschafts- 
maler, geb.  am  4.  7.  (nach  dem  Archiv 
des  Dtscben  Kstlerver.  in  Rom  jedoch  10.  6.) 
1813  zu  Mainz  als  Sohn  eines  Kaufmanns, 
studierte  1832—86  in  München,  von  wo  tr 
Ausflüge  in  die  bayer.,  tirolisch.  u.  schweizer. 
Alpenländer  machte.  Ende  188T  ging  C.  nach 
Düsseldorf  u.  studierte  dort  unter  Aichenbach, 
Lessing  und  besonders  Schirmer.  Zu  der 
Büddeus'schen  Publikation  ,JDeutsche  Dich- 
tungen mit  Randzeichnungen  deutsch.  Künst- 
ler" lieferte  er  1844  „Almleben"  und  „Der 
lustige  Tirolerbua",  beides  Originalradieron- 
gen.  1847  war  er  in  Mainz  und  machte  in 
den  folgenden  Jahren  wieder  mehrere  Reisen 
in  die  bayerischen  und  österreichischen  Berge, 
kam  auch  dfters  nach  München.  1861  war  er 
in  England  und  Schottland  und  illustrierte  in 
Edmburgb  den  Reynard  the  Fox.  Von  1863 
an  folgten  Reisen  nach  Südfrankreich  u.  den 
Pjrenien,  aowie  nach  Italien,  wo  er  vom  Nov. 
181»  bia  Okt  1867  Mitffied  des  Dtscben  Kst 
lerver.  in  Rom  war  und  im  Sommer  1867 
auf  einer  Studienreise  bei  Gaeta  verhaftet  und 
aaa  den  Kgr.  Newel  aaafawiaaai  mnde. 


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Seit  1884  lieB  ^ich  C.  dauernd  in  München 
nitder,  wo  er  regelmäßig  im  Kunstverein  aus- 
ildlte.  C  starb  das.  an  einer  Lungenentzün- 
dung am  20.  3  Von  »einen  Werken  ist 
vieles  nach  Amerika  gekommen.  Die  an- 
nnitigen,  aus  lebhafter  Empfindung  geschaf- 
fenen BÜder  zeigen  Landschaft,  Tiere  u.  lien- 
adiea  io  lunnoBitcher  Vereinigung.  Zn  er* 
wähnen;  Viehstück  1839;  Vieh  auf  einem 
basrerischen  Hofe  1841;  Weidendes  Vieh 
(Berner  Oberland)  1842;  Abt^nd  auf  der  Alm 
1844  (apgekauh  vom  Kunstvereia  f.  RhetnL 
a.  Wcstf.);  Almlcbca  1846;  TirOler  Bauern 
beim  Abendgebet  1845;  Wengemalp  mit 
Jungfrau  1^;  Landschaft  bei  Palestrina 
1886;  Nettuno  an  der  Küste  der  Pontinischen 
Stepit  1888;  Osten«  an  der  Via  Flaminia 
IBÜ;  Soonncrlaiidseliaft  mk  Kfiben  (Han- 
nover, Provinzialmuseum)  1871 ;  Römische 
Osteria  1878;  Terracina  1873;  Mittagessen  in 
einem  rdmischcn  Klosterhofe  1878 ;  Römische 
f.».p.g.»j—  tak  Böffellierde  1874;  Tientück 
am  Stambergenee  1816;  NcapoHiaiiiMlie  PI* 
scher  1878;  Sonntagsmesse  in  der  Campagna 
(Sammlung  Gastell-Wiesbaden)  1879;  Aus 
Latium  1880;  CJemsjägcr  1880;  Kloster.suppe 
1880;  Bei  Bmiheisa  1888;  Steinbruch  bei 
Bnuncnbuqr  188B;  Vor  dem  Kloster  1888; 
Meerbusen  v.  Sorrent  (auf  der  Mainzer  Aus- 
Stellung  aas  Privatbesitz  1837);  das  letzte 
Büd  war  («Ans  Cerbara".  —  Graphik:  auSer 
den  fTfrtngf**ttn*«<*n  «ine  Radierung:  Sldien- 
der  Hfifanerhond,  sowie  LithographieiB. 

Allgem.  dtadbe  Biosr.  —  Wolfg.  Müller, 
Dä««ldorfer  KüniUer  p.  304.  —  Kun«tbl.  1840, 
Mfl;  1844,  174.  —  Dio»kuren  18«1,  57.  —  Hel- 
Icr-Andresen,  Handb.  f.  Kupferstichslr.  — 
H.  A.  Malier,  Künstler  der  Gegenwart  94.  — 
Fr.  Bftttlcher.  Mtlcrw.  d.  19.  Jthrh.  — 
M  •  i  1 1  i  n  g  e  r,  Bilderchronik  II  245  ;  IV  171.  — 
Allg.  Ztg  4.  10.  188&.  —  MüDcbeoer  Kstrereiot- 
berickt  ife  IMk  ~  Netisca  Dr.  Fr.  Noack. 
Rom.  O.  Dotring-Dachau. 

Caaton,  Johann  Gabriel,  deutsdber 
Schlachtenmaler»  gdi.  n  Wien  am  84.  5. 
1710,  t  das.  10.  6.  1T88,  Sohn  des  F^anr 
Thomas  C.  Er  war  Pferde-  und  Fig-iren- 
maler  und  staffierte  als  solcher  die  Landschaf- 
ten des  Joseph  Orient  mid  den  Hintergrund 
dsa  von  11 .  van  Irrten«  gsaaahen  Bflinlssri 
des  Prinzen  Kart  von  Lofhrtogen.  In  der 
Wiener  Galerie  (No  1682)  eine  „Landschaft 
mit  tanzenden  Bauern"  von  ihm,  in  der  Gal. 
in  Hermannstadt  8  GtndUs^  Rriter  und  B«l- 
em  darstellend. 

Ffisali.  All«.  Kstlerltx.  ITT»  (nntsr  ftmi 
Tk  Cantoa).  —  Kat.  d.  (kmMStM»  des  Allsril, 
Kalisrt.,^ili^  M^y.  £fmi  ^la'iftmili'ilSrii'ii 
Mos.)  IMtt. 

CaatSD,  Ruth,  Bildhauerin  in  Ix)ndon, 
Stellt  seit  1880  in  der  Roy.  Ac«d.  au».  Wir 
nennen  von  ihren  Werleent  ^rtt"  (1880), 
„The  Light  of  Asia"  (Bronzestatuette,  1884), 
„The  Star  of  Fate"  (Gruppe,  nach  Lytton's 


„Pilgrinuns  of  tlie  Rhinc",  1886),  .Azrael" 
(1892),  femer  TerrakottasUtuettcn  CScberao" 
und  „Capriccio".  1887,  Spadstfee  TinaeriB 
1888).  Einige  ihrer  reizvollen  Arbeiten  aus 
neuerer  Zeit  finden  sich  in  The  Studio  abge> 
bildet,  so  ,,The  F.iiry  Godmother"  (Wachs- 
Statuette,  koloriert  in  Bd.  III  in  86),  »Sidrt 
Danen*  (Silberstat  VIII  p.  168),  „Rdie*' 
(Marmoratatue,  X  p.  ISO).  1887  stellte  sie 
in  der  Roy.  Acad.  die  Zeichnung  für  eine 
Medaille  zum  Jubiläum  der  Königin  Victoria, 
1887  aolche  für  eine  Erinnenrngsmed.  auf  Th. 
H.  Hmder  aus. 

Cr^v^j    The  Roy.  Acad.  Exhlb.  1905  L 
Cantos,  s.  auch  Ccmton*  und  Contoni. 
t.  Cantoni. 

B  a  1 1  i  s  t  a,  Genueser  Architdct, 
der  1B9G  einen  Ruf  nach  Sarzana  erhielt,  um 
einen  Entwurf  zur  Vergrößerung  des  Chores 
und  der  Sakristei  des  dortigen  Domes  vor- 
zulegen. 

Alisari,  Net  d.  Prof.  d.  üi^s  in 
1864.  I  4T.  —  Bisnebi  Art  tietaesiriMIk 

Caatone  (Cantoni),  Pier  Francesco, 
Architekt,  beendigte  nach  dem  Tode  des  G. 
A.  Falcone  (1867)  den  Palazzo  Durazzo  Getzt 
Pal.  Raak)  in  Gcnaa,  der  an  den  stattlicbaleai 
Palislen  das  Seicento  in  Genna  gebort,  WMi 
begann  daselbst  den  Bau  der  Kirche  Madonna 
della  Gonsolazione.  Er  war  GroBvater  des 
Simone  C. 

Aliscri.  Not.  d.  Prof.  d.  dia.  in  LigariSa 
Genna  IBM  f.  I  u.  II.  —  R  i  cci,  Stor.  d.  ardu 
In  It^ia,  UI  78»-30.  —  Saida,  Garaa  (Bcr. 
Kttstitten,  No  S3)  1006.  —  La  Patria  (Florens) 
18M,  vol.  6,  D.  6>-«3.  —  Dmot.  di  Genova  (AU> 
seri)  1846  III  88.  IT»,  88L  —  Blanefci,  Ast. 
tiefaMsi,  Li«ano  190a 
etat—,  Pietro,  s.  folg.  ArtikaL 
Cantone  {Cantoni),  Simone,  Architekt  in 
(jenua,  geb.  1786  in  Muggio  (Mendrisio), 
wahrscheinlich  Abkömmling  einer  alten  Fa- 
milie von  Baumeistern,  deren  Mitglieder  wäh- 
rend des  16.  u.  17.  Jahrh.  verschiedentlich  die 
Stellung  rir?s  Stadtbaumeisters  in  Genua  be- 
kleidet haben.  Simone  C.  war  der  Sohn  dea 
Aiddtekten  Pittro  C,  der  SinMNW  andi  4m 
ersten  Unterricht  in  der  Baukunst  erteilte. 
Dieser  hielt  sich  dann  eine  Zeitlang  in  Rom 
auf,  machtr  sich  bald  einen  Namen  und  si:hlug 
Einladungen  an  ^ie  Höfe  von  Polen  und  Ruß- 
land aus.   Am  meisten  ist  er  bekannt  dncll 
seinen  Neubau  der  1777  durch  Brand  zer- 
störten Fassade  des  Palazzo  Ducale  in  Genua, 
dessen  großen  Saal  er  ebenfalls  errichtete.  In 
diesen  Arbeiten  lehnte  sich  C  in  der  glück- 
lichsten Weise  aa  die  Traditionen  des  genuesi- 
schen Palastbaues  an.  Auch  die  grofie  Kirche 
zu  Porto  Maurizio  ist  »ein  Werk.    In  Mai- 
land erbaute  C.  1794  f.  die  Palazzi  Serbellooi- 
Busca,  Metlerio  und  Pertusati,  sämtlich  im 
Stil  des  Patladif/sclien  Klaasisismus.  Er 
\fh*T  auc^  längere  Zeit  in  Como,  wo  der  Pa- 
lazzo Od^caichi  all'  Ohno,  das  Seminar  und 


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das  Lyzeum  Zeugnisse  setner  Tätigkeit  sind. 
Pemer  errichtete  er  eine  erröBere  Anzahl  von 
ViOctt  m  Breacia,  Como  und  deren  Um- 
WAnug.  Sein  letstet,  vielleicht  auch  sein  be- 
deotenJrtee  Werk,  die  Kirdie  in  Gorgomoi» 
konnte  er  nicht  mehr  hwcnilltrii.  da  er  am  8l 
3.  1818  dort  starb. 

Mongeri,  Lirtc  in  Milaao.  —  Mont^ 
Stor.  ed  arte  nella,  prov.  di  Como,  Como  1902.  — 
Suida,  Genua  (Bcr.  KunststättEn  No  33), 
Leipzig  1906,  Abb.  —  L«  Patria  (Florenz)  1892 
(vol.  6)  p.  4S,  1SÜ4  (vol.  9)  p.  302—303.  — 
Descr.  di  Genova  etc  (AUieri)  1846  III  29.  — 
MiUno  e  il  suo  tcrritono  (1844)  II  415.  — 
G  s  e  1 1  •  F  e  1  3,  Obentalicn  (Meyers  Reiicbücber) 
1892  p.  817  (schreibt  die  Koppel  von  S.  Maria 
d.  Consolarione  in  Genua,  1769,  C.  za).  — 
B  i  a  n  c  h  i,  Art.  ticinesi,  Lugano  1900.  B. 

Ctvttmi  8.  auch  Cmttm  o.  Cantomi. 
Caatoni,  Barbara,  «.  Ctmtmi.  Catterina. 

Cantoai,  Bernardino,  Waffenschmied 
(Plattncr),  Treibarbeiter  u.  Tausiator  in  Mai- 
land, war  Ende  des  16.  und  Anfang  des  16. 
Jahrh.  für  die  Herzöge  von  Mailand  und  für 
Kaiser  Maximilian  tätig.  Aus  dem  Besitze 
des  letzteren  stammt  ein  Korazin  in  der  Real 
Armeria  zu  Madrid  (früher  242,  jetzt  C.  11), 
der  den  kaiserlichen  Doppeladler  und  den 
Namen  des  Meisters  trägt;  er  dürfte  tun  das 
Jahr  1510  gefertigt  worden  sein.  —  Cs  Neffe, 
Bcrio'ionno  C,  ist  als  Goldschmied  tätig  ge- 
wesen; ein  Jacopo  C,  „armorura  faber",  wird 
1488  erwähnt,  dessen  Sohn  Sttfano  C.  f  1492; 
dann  ist  noch  ein  Pietro  C.  im  16.  Jahrh. 
Waffenschmied  in  Mailand. 

W  e  n  d  e  l  i  n  R  <j  h  c  i  m,  Mr ist? r  der  Waffen- 
schmiedekunat,  p.  'A2  ;  Werke  Mailänder  Waffen- 
•chmiede  in  den  kaiscrl.  -Samml.  (  J.jhrli  d  Allcrh. 
Kaiserh.  IX  380)  ;  Die  Mailänder  Nigroli  und 
der  AuKs'rarger  Dcsidcriut  Colman,  die  WaSo^ 
ksticr  Karls  V.  (Repert,  f.  Kstw.  VIII  188).  — 
J.  Gelli  u.  G.  M  ü  r  e  t  t  i,  GH  Armaroli  Mü.i- 
ncsi,  p.  11  Taf.  IV,  V,  VI  (Harnische  Maxi- 
milians I.  in  der  kaiserl.  W'affeniamml.  zu  Wien, 
No  7,  67,  ohne  Grund  dem  B.  C.  rugeschrieben). 
—  Maurice  Maindrou.  L'Armeria  de  Ma- 
drid, Gax.  des  B.-Aru  1895  II  212.  —  Cat  bist 

deaerip«.  d«  la  Keal  AnMfla  de  Madrid,  p.  129. 

Cantoni  (Cantona),  C  a  1 1  e  r  i  n  a,  Mailän- 
der Kunststickcrin,  aus  der  vornehmen  Fa- 
milie de  Leuco  (Lecchi)  stammend,  Frau 
eines  Bartokimeo  Cantoni,  nach  einem  hand- 
schriftl.  Zusatz  in  einem  Hconi  bekannten 
Exemplare  des  Orlandi  am  13.  8.  1605  f- 
verstand  es  nicht  nur,  minutiöse  Bilder  mit 
der  Nadel  nachzuahmen,  sondern  führte  auch 
lebensgroBe,  auf  beiden  Seiten  des  Stoffe; 
gleichmäßig  sichtbare,  gestickte  Figtircnkora- 
positionen  und  Porträts  aus,  die  ganz  den  Ein- 
druck von  Gemälden  gemacht  haben  sollen. 
Sie  war  für  verschiedene  HSfe  (Bramnchweig, 
Florenz,  Wien)  tätig  und  besonders  für  Phi 
lipp  II.,  der  sie  zusammen  mit  Sofoaisba 
Anguisciola  (1660)  nach  Madrid  kommen  lieB. 
Von  dem  hohen  Rufe,  den  sie  ala  Künstlerin 
flenoB,  zeugen  die  6  Epigramm  dn  Bme- 


detto  Sociacco  (.A.usg  1616,  Mailand)  md  dai 
Sonett  Lomazzos  („Kime",  Libro  2,  Muland 
1587).  Ob  Catterina  C.  auch  gemalt  hat,  ist 
nicht  erwiesen.  Sentenach  möchte  ihr  das 
sich  durch  die  vorzügliche  Stoffmalerei  aus- 
zeichnende Olbildnis  einer  jungen  Hoftlame 
ans  Philipps  II.  Zeit  im  Prado  in  Madrid 
xuweisea  (Kat  v.  1910  No  1088^ '«He  No 

—  Auch  Catterinas  Tochter  Barban  C  bl 
als  Kunststickerin  tätig  gewesen. 

Lomazzo,  Idca  del  tempio,  Mil.  ir<dO  p.  16A. 

—  P.  M  o  r  i  g  i  a,  Hist  dell'  antichiti  di  Milano, 
Venezia  1592  p.  674.  —  Orlandi-Gaa* 
rienti,  Aheccd.  pitt,  p.  119.  —  Zani, 
Enc  met  V  £7ft  u.  not  67  hier  einige  der  oben- 
erwähnten Lobgedichte  abgedruckt).  —  St.  Ti- 
colli  l'iz.  etc.  I  1830.  —  Ccan  Rrrrau- 
dei,  Ditc,  1800.  —  N.  Sentenach,  La  Pin- 
tura  en  Madrid,  1907  p.  29,  31.  —  Jahrb.  d.  KsS- 
aamml.  d.  Aüerh.  Kaiserh.  IX  380,  415. 

Caatoal,  G  i  a  c  o  m  o,  ital.  Archit.,  erbaute 
nach  Mattencci  die  neue  Kirche  S.  Pietro 
zu  Viadana  (f?tm.  Mantia),  «eil  10B1  Der 

künstlerisch  nicht  sehr  bedeutoide  Bm  wurde 
erst  78  Jahre  später  vollendet. 

.M  a  1 1  e  u  c  c  i.   Le  thlsss  SClist  del  manto- 

vano,  1902  p.  302.  Jf.  B. 

Cantoni,  Giuseppe,  ital.  Architelct;  1881 
wurde  unter  seiner  Leitung  das  Anfitentro 
Virgiliano  in  Maatna  aufgeführt,  voo  1810 
bis  1844  errichtete  er  die  Kirche  S.  Mari» 
in  Schiavonia  zu  Forli. 

Calzini  e  Mazzatlnti,  Goida  di  Forli 
1893  p.  32.  —  Magier.  Lex.  U  344.  G.B. 

Caataal,  Pietro  n.  Stefano^  s.  ArtÜMl 

Contoni,  Bernardino. 

Cantoni,  s.  auch  Canton  u.  Contone. 

Caator,  Christoph,  Münzmeister,  geb.  in 
Frankfurt  a.  M.,  heiratete  1611,  ist  1612  in 
Bficp  anaissig.  %t  nach  Anwds  teber 
Münzen  von  1611 — 18  für  Teschen,  dann  bis 
1816  für  die  Herzöge  von  Liegnitz-Brieg,  von 
1618—80  für  Karl  von  Troppau,  1621  für  die 
schlesischen  Stiode  und  Georg  Rudolf  von 
ueBuiu  geaiBciwc  wim  iim  an  uegmuer 
Münzmeister  genannt.  Stirbt  1623  als  Ge- 
neral-Münzmeister von  Ober-  und  Nicder- 
schlesien. 

F.  Friedentbura,  Stud.  z.  achles.  Medkde 
in  Sddeaieaa  Vorzeit  vll  6L  —  Friedena- 
barg  u.  Seger,  Schlesiens  Münzen  u.  Med. 
der  neueren  Zeit,  No  73  ff.,  88,  1483  ff..  1683  ff.. 
3027  ff..  3150  ff.  —  N  agier,  MonoRr.  I  2380. 

E.  liinttt. 

Caatar  (Kantor),  Johann  d.  A.,  Budw 
dmcker  and  Badunter  in  "Prag,  wo  er  auf 

der  Altstadt  im  Hause  „zur  Schlüge"  (daher 
auch  „had"  oder  „Coluber"  genaimt)  in  den 
Jahren  158&— 80  zahlreiche  Bücher  in  tschech. 
Spradtt  T^egte.  Spiter  erwarb  er  das  Bär- 
gerrecht der  Prager  Neustadt  and  widmete 
sich  vorzugsweise  der  Buchmalerei,  da  durch 
das  Aufblühen  der  ,J.iteratenchöre"  (Vereini- 
gungen zur  Pflege  des  Kirchengesanges  und 
gcmeUen  Gotteadienates)  in  Frag  und  den 
grülenn  Sttdfcn  BOtans  la  der  8.  Hüft« 

9  M 


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Ccntü  —  Caniiet 


dM  16.  Jahrh.  dcr^  Bedarf  in  IstoiBiKlica 
Welken  in  f iclwcli iiclw r  Spradw  ein  wAr 

groBer  wurde,  und  die  einzelnen  nCbore"  in 
der  schönen  Ausstattung  der  Bücher  wett- 
wodurch  die  BvdWttlerei  in  Böhmen 
froBca  iiufidiwuag  nilun.  Bd  dm 
Betriebe  Stenden  den  Mcfater 
Gehilfen  zur  Seite,  weshalb  sich  in  vielen  Co- 
dices  verschiedene  Malweisen  deutlich  erken- 
nen lassen,  so  hatte  er  L.  Mihier  und  W. 
Zyma  als  Mitarlwiler.  Die  von  C  tdbat  ber- 
riHuttHden  Malcralcn  sei|CB  üui  alt  tfiditiBen, 
unter  niederländischem  EinfluB  stehenden 
Künstler.  Von  seinen  Werken  sind  zu  nennen : 

1)  Ein  2teil.  Cancionale  auf  Papier  (ttchcch.) 
V.  1507,  aiit  Noten  u.  BildschmiKk  t  d.  Fletachcr- 
zunft  Ton  Pras-Neoftedt  (Univ.-BibL  ^v).  — 
2)  S  tachech.  Cancionale,  1672  gcault  anf  Koaten 
dar  Kath.  Militka  in  Jongtnuulaa;  das  gfUere 
aatkilt  daa  Selbatbildnia  des  Künatlera,  vor  dem 
Knote  kniend ,  in  der  lialweiae  lassen  aich  zwei 
Biade  antcracheiden.  Daa  kleinere,  ähnlich  aua- 
«slattet,  TOB  einer  Hand  geiaalt  (Maa.  in  Jung- 
mnulau).  In  beiden  CodiMS  Bind  wie  oft  die 
der  Verherrlichung  dea  Job.  Hna  dienenden  Stel- 
len z.  Z.  der  Gegenrelonnation  berauageacbnitten 
worden.  —  8)  Daa  so«.  Kleinaeitner  Gradnalc 
Ton  1572  auf  Perg.  in  tschech.  Sprache ;  der  nicht 
aehr  bedeutende  Buchschmuck  wurde  unter  Lei- 
tnng  des  J.  Cantor  von  Laurin  Milner  auageführt 
(UniT.-Bibl.  Prag).  —  4)  Das  Graduale  der  Neu- 
itädter  Fleischerzunft  von  1574  tachcch.  auf  Pa- 
pier mit  einigen  kolorierten  Miniaturen,  die 
meisten  blieben  unanacefübrt  (Univ.-Bibl.  Pra(). 
—  6)  Daa  Graduale  der  Magdalena  v.  gold.  Stern, 
1976,  diente  später  nach  Auascheidung  einzelner 
Stellen  dem  Literatenchor  xu  St  Gallus,  Prag- 
Altstadt,  Perg.  (tschech  )  mit  giiten  Miniaturen 
(Univ  -Bibl.  Prag).  —  fi)  4  Bände  eine»  Sstimm. 
Gradualbuches  (die  .'').  Stimme  fehlt)  (von  1578) 
(lat.-tschcch.)  mit  guten  Miniaturen  von  Cantor 
und  W.  Zyma  gefertigt  {Univ.-Bibl.  Prag).  — 
7)  Ein  2teiliKes  Graduale  (tschech.)  mit  Noten, 
zahlreichen  Initialen  und  Miniaturen  von  ver- 
schiedenen Hinden,  um  1680  in  der  Werk- 
•titte  dea  J.  Cantor  gefertigt  (Rathaus  u.  Stadt- 
kirche zu  Pfibram).  —  8)  '2  Graduale  für  die  Ge- 
meinde Lomnitz  1579 — 80  (tschech.)  mit  zahl- 
reichen Miniaturen  o.  Initialen  (jetat  int  frilfl» 
Morzinscben  Arch.  zu  Hohenelbe). 

R  i  e  g  e  r,  Arch.  z.  Gesch.  u.  Stat.  d.  Kgr.  Böh- 
men, 1792/95  I.  —  J.  Jirefek,  Rukovet  k.  dej. 
liter.  iesk.  I  33«.  —  Pam.  arch.  a  mistop.  III  857 ; 
IV  74 f.;  X  125,  732:  XIV  611  f.  m.  Abb.  —  Otto. 
SlOvn.  niu£.  XIII  947.  —  Sotipis  pam.  bist,  a 
um».  XXI.  1905  (Bez.  Jungbunzlau)  p.  277,  Fig. 
2SS— 238.  —  TopoßT.  d.  bist.  u.  Kstdenkra.  d.  Kgr. 
Böhmen  XIII,  1502  (Bez.  PHbrara)  p.  143  ff.. 
Fig.  170—174.  —  Ko  nrid.  Dej.  sp*v.  staroieak. 
I,  1893  p.  144,  201.  —  Chytil,  NarodopisnA 
vysUva,  .141,  —  Trnblaf,  Cat  cod.  msc  Qui 
in  c.  r.  Bibl.  Univ.  Prag,  aaservantur,  1900  II 
Ko  2015-72018  tmd  Rat  nikop.  tesk.  t.  eis 
kril.  Tefej.  a  «ihr.  knihoTnt  t.  Praze,  1906 
Me  S.  n,  S«,     dt.  SiMtef  . 

Cantfi,  Gi  »3  Seppe,  Maler  aus  Bolo^a, 
malte  nach  Barotti  die  Apsis  der  Kirche  S. 
Maria  <lella  Rosa  in  Ferrara  atis. 


1810  in  der  Rogral  Acadnqr  za 


Cea.  Barotti,  Pitt  e  Scdt  a  F«mn  ino 
CMhNH  lU  ciBi.  Kakr.  mllic  180O  nnd 


A  Graves,  Tbe  Royal  Acadcmy,  1905. 

Caatzlex,  Axel  Leopold,  schwed.  Bild- 
hauer u.  Maler,  geb  in  Stockholm  am  18.  flL 
188^,  t  das.  am  80.  8.  1876,  stodierte  an  dv 
Konstakad.  1881—08,  and  apiler  in  liandM 
und  Rom.  Von  seinen  Skulpturen  gilt  als  die 
beste  die  ganz  onpersöaliche  Statue  „Erigooa* 
(Marmor,  ausgestellt  1868.  Nat-Mns.  StociE- 
ImIiiO.  Er  frörde  «iler  auch  Landsdnftn- 
mater  und  lieliandeite  II otivc  ana  Italien,  Dn- 
lamc  tj.  a  ;  im  Nat.-Mus.  ist  er  durch  eine 
Landschaft  aus  den  Sabinerbergcn  vertreten. 

Caatzlar,  Johan  Oscar,  Bruder  des  Axd 
Leopold  C,  schwed.  Maler,  geb.  in  Stockhda 
am  20.  2.  1844,  Schüler  von  Hafström  u.  Per- 
Ua»,  studierte  in  Paris  1882— 8S.  Malte  Por- 
träts und  Genrebilder  (Lautenspielerin,  Moho- 
blumen,  In  der  Küche  tt.  a.).   G.  Nordtnsvm» 

Oann.  Jean,  frannBa.  Bfldliaoer,  tätig  IStT 
bis  1629  in  Rouen,  wo  er  mit  Nicolas  C.  zo- 
saminen  auf  dem  Friedhof  Saint-MackMi  ar- 
beitete. 

Sl  Lami,  Dkt  dea  seo^  U08. 

Gan^  Jean-Dorainiqve-Etienne» 

franzos.  Stecher,  geb.  zu  Paria  1788,  Schüler 
de  Launays.  Vornehmlich  als  Illustrator  für 
naturhistorische  Werke  tätig,  machte  aber 
auch  eine  ReilM  von  Poitritatidicn  tvie  die 
Heittrichi  IV.,  Ludwigs  XVI.,  Marie  An- 
toinettes,  Gritiys,  Robespierres  and  endlich 
eine  Folge  von  Unüormbjldera  (1782—1816). 
Künstlerisch  wertvoOe  ArMtn  ainl  aidtt 
unter  seinen  Stichelt 

Bellicr-Auvraj,  Dict  188S.  —  La 
Blanc,  Man.  1854-«t.  —  Gäbet,  Dict  dM 
Artistea  1831.  —  Ifircnr,  Dict  des  vcntaa 
d'An  II  (19W).  —  Rowinaltya  La.  Swa. 
Portrlt-Kopferttiebe,  UN  ff. 

Caso,  Nicolas,  s.  unter  Camu.  Jean. 

Caaoc,  französ.  Omamentzetchncr,  Mitte 
des  18.  Jahrh-,  von  dem  4  Entwürfe  von  Kan- 
zda,  1  Ofgd  tuid  1  Portal  skh  in  Bknidels 
„Nooreaa  Livre  dea  cinq  ordrea  d'ardutae- 
ture  par  Jacques  Bamdo  de  Vipnk  ClC.* 
Paris  1767  finden. 

Guilmard,  Lea  Maitres  Ornemaniates  1880 
I  167.  —  Kat  der  Cmamcntstichaaaual.  da  Ka^ 
gew. -Mus.  lü  Berlin  1894  pi.  US  N«  IML  — 
Mittig  von  R.  BemoulH. 

Caandas,  Juan,  Maler  «nd  Jcantt,  f  **■ 
30.  4.  1888  in  Barcelona.  Ansässig  in  Ori- 
huela,  erhielt  er  1878  in  der  Ausstellung  za 
.'Micante  eine  Medaille  für  seine  Gemälde 
„S.  Francisco  de  Borja"  und  „El  nifio  Jena". 
Einige  seiner  religiösen  Bilder  adftde  er  in 
die  Jeaaitenkirche  zu  Barcelona. 

Oaaorio  y  Bernard.  Art  Eapafi.  del  S. 
XIX  (1883  f.)  p.  Ue.  —  Prontanra  j  Oa- 
aorio, Diccion.  Biogrif.  Interaac.  de  Eacrit  7 
Art  (1890)  I  S2S.  U.  UtrilU». 

Caantt,  L.,  französ.  Gcnremakrin,  lebt  in 
Paria  vaA  ateHt  lait  18»  in  Sdw  d  art 


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Canuleiitt  —  Canud 


frans,  aus  (1893:  Etüde;  1896:  Li  lettre; 
1899:  Coquettcric;  1903:  O  Jeunessel  Prin- 
tanp*  de  b  vie;  IWT:  Soarire;  1008:  Otw^ 
don  d'argent). 
Salon-Kauloge. 

Canuleiua.  M.  Canuleius  Zoslmub, 
Goid Schmied  des  1.  Jahrh.  n.  Chr.  Seine 
Grabsctirift  (CK  VI  9828  p.  8488).  die  mit 

Unrecht  verdächtigt  ist,  rühmt  außer  seiner 
Rechtlichkeit  die  Meisterschaft  in  der  „Caelt- 
Iura  Oodiaoa".  Damit  ist,  wie  aus  Plin.  88. 
188  bemMgeht*  eine  bestimmte  Sorte  silber- 
ner Bcdier  gemeint,  deren  Art  wir  indessen 
nicht  feststellen  können. 

Brunn,  Gesch.  d.  gr.  Kstler  II  404.  —  Des- 
sau, Inscr.  Ut.  select.  II  2,  7695.  Pernice. 

Csanti,  Domentco  Maria,  Italien.  Ma- 
ler, geb.  zu  Bologna  1620.  f  zu  Rom  am  6.  4. 
1664.  Der  Olivetanerabt  Pepoli  nahm  sieb 
des  talentvollen  Jünglings  an.  sandte  ihn  za 
Guido  Reni  in  die  Lehre,  und  schon  bald 
wurde  C.  in  Bologna  ein  gesuchter  Maler. 
Er  nslte  Fredcen  im  zweiten  Hofe  des  Pa- 
lazzo  puhblico  zu  Bologna,  Fresken  im  Pa- 
lazzü  Prpoli  (wo  er  u.  a.  rwei  Medaillonpor- 
träts des  Taddco  Pefvoli  anbrachte),  Decken 
und  Wandmalereien  im  Falazzo  Fibbia  (spä- 
ter Palm);  bei  solchen  Arbeiten  führten  Men- 
gazzino  oder  C.s  Schüler  Enrico  Haffner 
meist  die  ..quadratura"  aus.  Auch  zahlreiche 
Fresken  und  Altarbilder  in  Kirchen  Bologms 
naite  er  in  der  Zeit  vor  seiner  römischen 
Reise,  so  eine  Madonna  mit  Heiligen  in  S. 
Bemardino  (um  1661),  Fresken  in  der  Capp. 
Monti  in  S.  Francesco,  einen  hl.  Bernhard  im 
Kloster  deir  Acqua  bei  Bologna,  einen  Tod 
des  hl.  Benedikt  für  S.  Margherita  (bez.  u. 
d>t  1667.  jetzt  im  Mus  zu  Bokgnn),  dne 
hl.  Cristina  für  Sta  Cristios  n.  a.  m.  Seines 
Ruhm  als  vortrefflichen  Maler  begründete 
aber  seine  Kreuzabnahme  bei  Fackellicht  in 
der  Kirche  des  Klosters  S.  Michele  in  Bosco 
licl  Bologiia,  die  als  die  „notte  del  Canuti"  be- 
zeichnet zu  werden  pflegte.  1662  arbeitete  C 
für  den  Grafen  von  Novellara  m  dessen  Villa 
zu  Marmirolc.  Im  Jahre  1665  beriefen  ihn 
die  Olivetanennönche  nach  Padua,  wo  er  in 
ihrer  Kirdie.  San  Benedetto  Novellu,  eine 
Madonna  mit  dem  hl.  Bernardo  Tokxnei 
(Altarbild)  und  6  Bilder  aus  dem  Leben  des 
hl.  Bernhard  ausführte.  Im  folgenden  Jahre 
ging  C.  dann  nach  Mantua,  um  für  den  Her- 
ng  den  Palast  in  Marmtrolo  auszumalen.  Er 
hat  in  Mantua  auch  noch  andere  Arbeiten 
ausgeführt,  von  denen  ein  Schatzengel  und 
ein  hl.  Thomas  von  Aquino  in  der  3.  Kap.  des 
rechten  Seitenschiffs  von  S.  Pietro  noch  er- 
hahcn  sind.  1688  iai  C  (nach  Crespi)  in  Bo- 
logna, wo  er  im  Palazzo  Curti  arbeitet.  In 
einem  der  nächsten  Jahre  aber  muß  er  nach 
Rom  gegangen  sein,  wohin  er  als  Gehilfen  E. 
Haffner  und  G.  Paganuzzi  mitnahm.  Dort- 
lün  beriefen  ihn  die  Nonnen  von  SS.  Do- 


mcnico  c  Sisto  di  Monte  Mafrnanapoli,  tira  die 
ganze  Decke  ihrer  Kirche  mit  Fresken 
zu  schmücken.  Nach  Vollendung  dieser  Ar- 
beit malte  er  noch  in  Rom  für  die  Olivetaner- 
kirclie  S.  Fianeesca  Romana  ein  Altarbild 
mit  dem  Iii.  Bernhard,  schmückte  eine  Galerie 
un  Palazzo  Colonna  (begonnen  Juni  1672)  u. 
die  Galerie  des  Pal.  .Mtieri.  Femer  kopierte 
er  im  Pal.  Barberini  die  Magdalena  des  Guido 
Reni;  er  nahm  diese  Kopie  nach  Bologna  mit 
und  vermachte  sie  später  dem  Kloster  San 
Micbele  in  Bosco,  in  dem  er  begraben  sein 
wollte.  Seit  dem  21.  8.  1672  war  C.  Mitglied 
der  Akademie  S.  Luca  zu  Rom.  1676  schrieb 
er  noch  ans  Rom  an  den  Grafen  Malvasia. 
1077  aber  mtiB  er  wieder  nach  Bologna  zu- 
rückgekehrt sein,  da  er  in  diesem  Jahr  dort 
die  Ausmalung  der  ..Libreria"  des  Klosters 
San  Michele  in  Bosco  begann,  die  er  im  fol- 
genden Jähre  vollendete.  Diese  Arbeit  (im 
Auffrag  seines  alten  (Gönners  des  Abtes  Pe- 
iKjl!  ausgeführt)  wird  von  Crespi  sehr  gelobt. 
Im  selben  Kloster  malte  er  dann  für  den 
Abt  Frati  (1682-94)  die  Kuppel  des  Chores 
ans,  die  Crespi  noeli  8ber  die  Genilde  in  der 
Libreria  stellt.  —  C.  hat  eine  ganze  Reihe 
von  Schülern  gehabt,  von  denen  hier  nur  G. 
M.  Crespi  genannt  sei.  Für  Canutis  Lebcns- 
geschichte  sind  wir  ganz  auf  die  Viu  bei 
Crespi  und  auf  vereinzelte  Urkundenpubli- 
kationen angewiesen;  Malvasia  erwähnt  ihn 
nur  beiläufig.  Die  neuere  Kunstkritik  hat 
sich  mit  ihm  ncKh  nicht  beschäftigt.  Seine 
Zeitgenossen  stellten  ihn  offenbar  sehr  hoch 
and  tcilwciae  sdhat  über  Gnido  Rcni>  Von 
seinen  Werken  seien  außer  den  obengcnaoatlB 
noch  auigt  z.xhlt :  in  Forli  in  der  Kirche  del 
Carmine  (4.  Kap.  rechts)  die  Hl.  Giuseppe, 
Teresa  und  Maddalena  de'  Pazzi;  in  Ferrara 
in  S.  Giorgio  dn  hL  Benedikt;  in  Siena  im 
Dom  (nach  Romagnoli)  ein  Altarbild  mit  S. 
Girolamo  (am  1.  Altare);  in  Mantua  werden 
ihm  einiKe  mittelmäßige  Arbeiten  in  der 
Kirche  Sa  Teresa  zugeschrieben;  Crespi  und 
Mahrtdas  Führer  von  Bologna  nennen  riKh 
eine  ganze  Reihe  von  Werken  in  Bokigneser 
Kirchen  und  Palästen.  Im  Museum  zu  Bo- 
logna befinden  sich  die  bereits  obengenannten 
Bilder:  „Tod  des  hl.  Benedikt"  aus  S.  Mar- 
gerite u.  „Madonna  mit  Heiligen"  aus  S. 
Bemardino.  Zeichnungen  C.s  besitzen  i.  B. 
die  Uffizien  zu  Florenz,  das  Louvre-Mus.  zu 
Paris  und  die  K.  graph.  Samml.  in  Mün  ben 
Auch  in  Anictioiislcatalogcn  dea  18.  und  19. 
Jahffi.  koonnctt  dfteri  «oIcIm  (vgL  Ifi- 
reur). 

C  ist  auch  als  Kupferstecher  tätig  gewesen. 
Man  kennt  von  ihm:  die  Madoniu  mit  dcns 
Rasenkranz  über  der  SUdt  Bologna  und  oMa 
hl.  Rochus  (beide  bezeichnet),  femer  nadi 
Guido  Reni  den  hl.  Franciscus  v.  Assisi  und 
den  hl.  Dominicua.  Brulliot  schreibt  ihm  im 
Kat  d.  KopfefatidiiMDiii!.  Baron  d'Arelin 


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(München  1827  II  60)  auch  noch  ein  unb«z 
Blatt  ^üBende  Magdal«»"  zu.  Über  d  e 
Stiche  anderer  Künstler  nach  Canuti  vgl. 
Crespi  o.  HciDedn^  Dict  det  Art  (ITBB) 
III  671. 

C  MalTatia,  Feltioa  pittr.  (Auag.  IMl,  •. 
—  CccspL  Vit«  d«  Pitt  bolocB-  1709, 
Itf-Ut.  —  Ch  Bottari.  Rmc  di  Leltere. 
18»  n  4M  1  -  L.  Lsati.  SM.  vi»,  US4 
V  100  t  —  S.  Roaiataoli,  Cmti  ■tet.^HiH. 
di  Siena,  1840  p.  7.  —  G.  C  a  m  p  o  r  i,  GU  art 
«tc  aegli  aUti  eMenii,  18S5  p.  118.  —  J.  Ler- 
Molieff,  Werke  iul.  Mciater  in  den  Galerien 
wo  München,  Dreaden  und  Berlin  1880  p.  119. 
—  F.  T  i  1 1,  Ammaestramento  etc.  dt  Roma,  lft86 
y.  Ml  f.,  849  f.  -  .\  SCO  so  (MalvaiU),  Le 
Pitt  di  Bolocna,  1755.  —  P.  Brandoiete, 
Pitt  etc.  di  Padova,  1795  p.  163.  —  Kibby. 
Iti'n^raire  de  Romc  —  Pistole*  i,  Descrit  di 
Roma  —  B  a  r  o  1 1  i,  Pitt,  e  acnlt.  a  Feirara, 
1870  p.  198.  —  G.  B.  Intra,  Mantova  nei  «uoi 
moanmenti,  1883  p.  79.  —  C  a  1 1  i  n  i  e  M  a  z  - 
satintl,  Guid«  di  Forll,  1893  p.  44.  —  Mat- 
teucci,  Le  chieae  aitiU.  del  Ifantovano,  1902 
p.  377.  —  S.  Brinton.  Mantua,  Leipn«  1907 
P.  1S9.  —  Bnrckhardt.  Cicerone  1910  II 
983,  1000.  —  Mirear,  Dict  de*  vente«  d'art. 
n  (190S)  62.  —  Rieh,  d'art,  prov.,  m  n  civ. 
D  80.  —  Kat  d.  Pin.  Bologna.  —  Reiset.  Kot 
4,  igmia»  da  Loom^  1860.  —  Camper i,  Raec 
M  CtelflcU_187ll.  •>  Arte  e  Stör.  1893  p.  «8.  — 

inc, 
Hasd- 
tt. 
BHmIo. 

Canntl,  Gaetano,  ital.  Kupferstecher  und 
Lithograph,  titig  in  Bologna  im  Anfange  des 
19.  Jahrb.,  hat  unter  anderem  die  GemUde 
Prancewo  Carraod«  im  Ontock»  dt  S.  Rooco 
(1881)  and  Birtdloiiinieo  CMi  In  der 
Kapelle  des  Studio  pubblico  in  Bologna  (1833) 
in  Kopfer  gestochen  und  die  Bilder  Fr.  Fran- 
cias  im  Oratorium  der  hl.  Caedlie  bei  S. 
Giaoomo  in  Bologna  in  Utbompfaie  iCkIi« 


m  CatalflfU  1970.  •»  Alte  e  Stor.  1893  p.  «8. 
BarläeVP'^ir.  IBl«  XIX  tn.  -  Le  B 1  ai 
Iba.  UM  E.  — ^  Rallar^Aadreaan,  Hat 
fmk  Ar  Kupfanwinwt,  18m  -  Natia  v. 
MoaA  IM 


Malvaai«,  PcU  ftar.  (1841)  I  44  n.  243  n, 
•M  B,  —  LBa«L  Gntieola  di  Bologna  (1844) 
fk  N  ■»  W  ■.  —  Biaaceni  Gaida  dl  Botogaa 
?!«»)  V-  IM.  P.  K. 

Caaoti,  Gian  Francesco  (Francesco); 
nach  Zani  em  bolognesischer  Maler,  der  um 
1060  gelebt  bitte.  In  der  Sakristei  der  Kk>- 
itarkirdie  Monte  Mocdao  nuovo  in  Perugia 
hAäm  Mt  BBdar  von  ihm,  die  die  Iii. 
Mnvus  und  Placido*.  Biidikt  mid  Scüio» 
lastica  darstellen. 

Zani.  Encid.  met  —  O  r  t  i  n  L  Gridt  dl 
Perugia  1784  p.  172.  —  Gioca.  d'BnidlL  artht 
IV  216.  G.  DnK  AMtt. 

CanoH,  G  i  u  1  i  a,  s.  tmter  Bonaveri,  Cirio. 

Cany,  JeanBaptiste,  s.  Cani. 

Canjallei^  Maler  in  Baredona  tun  HSti, 
irahl  identisch  mit  Fraaclico  C 

Vitaia,  Adie.  IM.  M.v.B. 

Caayallai^  Francisco,  Buchmikr  fa 
Barcelona,  dessen  Name  in  einem  TVilwi»i*«ii 
vom  18.  8.  1888  erwähnt  wiid. 

Vidaaa,  Adie.  I  M.  M,%  B. 


C&nyea,  Marcos,  Goldschmied  in  Barce- 
lona^ 1406  lieferte  er  dem  Stadtrat  du  SO- 
bergerit  lir  die  Klette  deMBliUML 

Saapara  j  Mi^nal,  Omime,  CMmI 

.    ^  M.9.B, 

duanl,  Demefriok  StempelKdndder. 
geb.  6.  11.  1819  zu  Mailand,  arbeitete  seit 
1841  an  der  dortigen  Münze.  Er  schnitt  u.  a. 
eine  Medaille  auf  die  Eröffnung  des  Sintal« 
in  Tricst;  Medaille  ani  Fcldaiaradiall  Aa> 
dctdv  0M8);  auf  die  Seesdiladit  bei  No- 
vara;  Glückwunschmfdaiüe  des  iombardischea 
VoUcea  air  Ankunft  des  Kaiserpaares  1857. 

Kat  d.  Mänxen  u.  MedaillenatempeJ-Samml.  d. 
k.  k.  Hauptmuncamtes,  Wien  1906,  IV  N.  1216.  B. 

Caaii,  August  Alexius  (Agost  Elek, 
hicB  eigentL  Martm  Kmu),  Maler,  geb.  &  8. 
1808  h  Baden  bd  Wien,  stodierte  in  Stutt- 
gart und  (seit  1884)  bei  Ingres  in  Paris,  1888 
bis  1840  lebte  er  in  Stuttgart,  1840  in  Wien, 
dann  wieder  in  Paris,  und  seit  1846  in  Buda- 
pest, wo  er  bis  zu  seinem  Tode  am  18.  4. 1888 
tätig  war.  C.  malte  zahlreiche  POftritS  (s.  B. 
der  Tiaseria  Sof.  Taglioai  in  Berlin  (1833, 
im  Bca.  v.  Frl.  Aug.  Taglioai  in  Berlin],  des 
Barons  Reinhard  [Paris  1834,  im  Stuttgarter 
Mus.],  des  Ministers  Freih.  v.  Doblhoff-Dier 
in  Baden  [1848],  des  Staatsmanns  Fr.  v.  Deik 
in  Sacgedin  (1881])  und  Genrebilder,  von  wel- 
chen Mni.  d.  tdiönen  Ktte  in  Budapest 
das  beste,  „Weinlese  in  Vicz"  (1859),  beutst 
(gestochen  v.  Charpentier  in  Paris). 

C.  V.  W  u  rz  b  a  c  h,  Oiterr.  btogr.  Lex.  XXIII 
871.  —  Raciynski,  Gesch.  d.  mod.  Kat  III 
877.  —  W i n  1 1  e r  Ii  n,  Wörttemb.  Katler  p.  415. 
—  Kat  d.  Jahrb.-Ausst  in  Berlin,  190«  (Ttglioni- 
portr.).  —  Kat  d.  Gem. -Samml.  in  Stuttgart, 
1907  p.  228.  —  L  e  i  s  c  h  i  n  g,  Bildaiamin.  ia 
öiterr.  p.  23^        Magyar  Festömüveaxeti  altnun 


b.  Wien. 
K.  Lyka. 

Caaii,  Rezs6  Odön  (Rudolf  Edmund), 
uogar.  Maler,  Sohn  d.  Aug.  AI.  Canzi,  geb.  am 
4.  2.  1864  zu  Budapest,  f  1906.  War  anfaogi 
al«  Bocfafaindkr  titig^  arbeitet«  dann  im 
Atelier  dca  Badapeater  Architekten  Weber 
und  nahm  als  I^tenieur  beim  Durchstich  des 
Kanals  von  Corinth  teil.  Mit  dem  Wiener 
Kunsthändler  Miethke  verschwägert,  befaßte 
er  sich  einige  Zeit  taiit  dcaaea  UntaraduBM. 
lerala  aber  auch  bei  Eagcrtb  naka  u.  trirkte 
dann  als  Illustrator  für  ungarische  Zeitschrif- 
ten. Von  seinen  (meist  Miniatur-)  Gemälden 
ist  das  bekannteste :  Yum-Yum  (1896).  Eini- 
ges von  ihm  durch  Angerer,  Galerie  mod. 
Meister,  vervielfältigt. 
Nach  Aagabeo  d.  BtmtOb.  K.  Lyta. 

Cnäbad,  Gtambattfsta,  ital.  Maler, 
geb.  in  Verona  1664,  f  in  Rom  1730  (fälsch- 
lich nach  Boni  1712,  nach  Campori  1710), 
Sctiüler  des  Voltolini,  ging  wegen  Totschlagt 
nach  Ferrara.  wo  er  dm  Kardinal  Lodovieo 
Pico  portriticfte.  gwtecliM  «na  Gir.  BeMi 

r  bb  n  •Omm 


53S 


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Caiuiani  —  Cipaltl 


Tode  blieb.   Von  Caiwiaiiit  Wericeo  lind 

Abftbams  tind  rine  Sosanna  bekannt 

B.  Dal  Pozzo.  Vite  dei  Pitt,  ecc  Veroa. 
1718  p.  183.  —  P.  Z  a  I  a  t  a,  Cron.  Verona  1749 
II  21».  —  L.  Creapi,  Pitt.  Bologn.  176B.  — 
C  a  m  p  o  r  i,  Artist.  Ital.  e  stran.  negli  atati 
Baten.  1855  p.  118.  —  C.  Bernaiconi,  Pitt. 
Veron.  1864  p.  389.  —  D.  Zannandreis,  Pitt, 
ecc.  Verona  1891  p.  299.  —  L.  Simeon  i, 
Verona  1909  p.  13.  Eva  IL  MMi  Tm. 

GndtwA,  Loaisa,  a.  Starr. 

CiiriiiH  Mden  wM  IIM  ab  in  Poi- 
aombrooe  wohnhaft  urkundl.  crwilni. 

Calaini,  Urbino  1899  p.  131. 

Camäo,  Michele,  Bildhauer  und  Dekora- 
Um,  fl«b.  1787  ia  Gönn,  t  dat.  8.  Ol  1868, 

sein  Hauptwerk  ist  der  Entwurf  für  das  Ko- 
Ittmbosdöikmal  seiner  Vaterstadt,  das  dann 
Bartolini,  Freccia  u.  a.  ausgeführt  haben. 
Als  Dekoratioosinaler  arbeitete  C.  in  der  Villa 
Pallavicini  zu  Pegli  und  im  Pal.  Spinola  zu 
Genua. 

A  1  i  z  e  r  i,  Not  d.  prof.  d.  d!s.  in  Ligtiria, 
Onua  18«.  —  d  '  A  1 1  h  a  n,  Gli  artiati  ital., 
Turin  1902.  —  Müller.  Kstlerlex.  4  (SomL). 

—  A.  R-  W  i  11  a  r  d,  Hist  c  f  mod.  IM.  iftXon- 
doa  IMS.  —  Singer.  KaUerlex.  B. 

Gadwod.K  ander,  GoMadmiiedefanitKc 
b  Mönchen.  J.  B.  Canzler,  1746  zünftig, 
t  1778;  von  ihm  ein  silbernes  Schildchen  am 
zinnernen  Pokal  d.  Kürschnerzunft  im  Natio- 
nal-MaKoia,  Müncben  (bes.  IBC  im  Drei- 
paB).  —  Vea  Jotianii  Frlcdrieti  C, 
1743  zünftig,  das  Tabernakel  in  der  Pcters- 
kirche  (1766) ;  4  silberne  Brustbilder  von  Hei- 
Hgcn  rnid  Propheten,  nach  Entwürfen  von 
If?naz  Günther  ausgeführt,  in  der  Sakristei 
des  Betraumes  des  Bürgersaales;  die  große 
Monstranz  und  silbernes  Meßkännchen  bc- 
aeichnet  IFK  im  DreipaB)  in  der  Michaelis- 
Idfdie  fo  Mandieii.  Auaerhalb  MudcheiM 
von  ihm :  in  der  kath.  Pfarrkirche  zu  Weiden 
ein  silberner  Kelch  mit  Rokokomuschelwcrk, 
nun  Teil  vergoldet  (bez.  IFK  im  FünfpaQ. 

—  Ein  M  a  r  c  C.  soll  1774  f&r  dca  bayrischen 
Hof  tätig  gewesen  sein. 

Kstdcnkm.  d.  K«r.  Bayern  I  (1902)  944,  95«, 
1040  u.  1050,  II.  Lief.  IX  137  u.  187.  —  Roten- 
berg, Der  Goldschm.  Merkzeichen  1890.  —  V. 
S  c  h  a  a  s  9,  Kat.  d.  kgl.  bayer.  Schatzkammer, 
München  1879  p.  fi5.  B. 

Cio  (Cam),  G  a  s  p  a  r,  portug.  Maler  des 
K9nigs  Joäo  III.,  als  Nachfolger  des  Alvaro 
Pires  1539  bestellt.  Nach  CyriUo  Machado 
war  er  der  Sohn  des  Alv.  Pires.  Raczjmdtt 
vermutet  in  ihm  den  Maler  von  4  Gemälden 
aus  Thoroar,  die  zu  seiner  Zeit  in  der  Aka- 
demie in  Liaiabcn  sich  befanden,  weil  auf 
einem  derselben  ein  Hund  (cio),  vielleicht  als 
redendes  Meisterzeichen,  vorkam.  Die  Bil- 
der scheinen  ans  dem  Kloster  zu  Thomar  SO 
Stammen,  also  etwa  von  1620. 

Raciynski,  Dtct  p,  87,  47.  —  Cjritl» 
M  «  e  h  a  d  «,  CoUectlo  de  awBi.,  p.  W.  —  8  o  •  s  a 


V  i  t  e  r  b  o,  Not  de  alguna  pintores  portucoexca. 
XXIV  40.  *^  A.H^. 

Caadino  (Cbaorlino),  Ludovico  ud 
Haren,  veneilatt.  GoMachmiade  um  die 

Mitte  des  16.  Jahrh.  Ludotnio  C.  verfertigte 
mit  Vincenzo  Levrtero  zusammen  einen  kost- 
feMVa  Goldhelm  mit  Edelsteinen  und  4  Kro- 
nen geziert,  der  an  den  Sultan  Soliman  II. 
verlcanft  werden  sollte,  und  ging  später  selber 
nach  Konstantinopel  Marco  di  Zuanr  C.  un- 
terschreibt am  ao.  11.  1647  als  Zeoge  das 
Testament  d.  BfUhnieft  Simone  Wanea 
Archiv.  Bdtr.  etc  a«a  &  LaMga  NacUai 
ItaL  FofMboaieo  d.  lalUM:  laBlit  IV)  19U 
mit  wetam  l3t).  B. 

Cap^  Constant  Aim^  Marie,  belg. 
Gcnremaler  und  Radierer,  geb.  in  Saint  Nico- 
las (Ostflandera)  am  8.  6.  1848;  Schüler  der 
kgl.  Alodemie  in  Antwerpen.  Er  pi^  das 
anekdotische  Genre  und  besonders  das  hu- 
moristische. C.  erhielt  1878/74  in  Sydenham 
eine  Medaille,  1879  in  Antwerpen  die  goldene 
MedaOk  mid  wvrde  1881  Killer  dea  Leofo^ 
Ofdens.  Sefaie  BiMer  stellen  mdst  Sienen  tat 
Salon  oder  Eisenbahnabteil,  oder  Episoden 
aus  dem  Alltagsleben  dar;  er  malt  aber  auch 
elegante  PoftrilS.  Zu  nennen  wiren  von  C.s 
Bildern  JLe  aoavenier  des  fetes  nationales" 
(1880,  Museum  in  Antwerpen),  Saint  Ni- 
colas" (1881),  „Tan  Claas"  (1889)  und  nne 
Serie  von  Altantwerpener  Ansichten  (Plan- 
tinbatis  tt.  a.).  Von  aeinen  Kadlenmien,  die 
ähnliche  Motive  behandeln  wie  seine  Bilder, 
sind  her\orzuheben:  „En  premi^e  clasae", 
,3rustbild  einer  Dame".  „Die  ChontBhle  von 
St  Lorenz  in  Nürnberg". 

Fr.  V.  Böttichcr,  Malerw.  d.  19.  Jalilu 
18»1  L  — Slret,Diet  d.peintm.  —  Singer, 
Katteitai.  —  Jenra.  d.  B^Afta  1878  p.  106.  18S; 
1879  p.  2,  49,  190;  1887  p.  IM^  118.  K.  HymoMr. 

Capacet,  Pedro,  Maler  ans  Zaragoca,  der 
IßSO  In  Rom  studierte.  In  diesem  Jahr  rich- 
tete er  mit  anderen  spanischen  Künstlern  die 
Bitte  an  König  Carl  II.,  in  Rom  eine  Spani- 
sche Akademie  einrichten  lassen  fu  w<dlett. 
V  i  fi  a  z  a.  Adic.  II  97.  U.  v.  B. 

Capad.  Domenico,  Maler  in  Ravenna, 
t  gegen  18(X)  in  Venedig.  C.  war  ein  mittel- 
mäBiger  Schüler  des  G.  Anziani.  Von  ihm  in 
S.  Apollinare  Nuovo  zu  Ravenna  Fresken- 
medaillons in  der  Apsis  mit  Darstellungen 
aus  d.  Gesch.  dieses  Heiligen  u.  ein  Bild  mit 
den  Heil.  Petrus  und  ApoUinaris  ebendort  — 
C.S  Brader  dovaimi  war  Tiermaler,  werde 
aber  in  Facnza  in  jtigendl.  Alter  getötet 

Martinetti-Cardoni.  Vite  brevt  d.  artef. 
dcfunti  etc.,  Ravenna  1878.  —  C  Rlcei,  Guida 
di  Ravenna  1900  p.  «5  B. 
Capaiitis,  s.  CavaUettO- 

Capalti«  Alessandro,  Maler,  geb.  um 
1810  m  Rom,  f  ebenda  am  SB.  8. 1888;  Sdid- 

\cT  von  Tom  Minardi  Als  junger  Künstler 
vom  röm.  Fürstenhause  der  Torlonia  prote- 
gier^ malte  er  1837  für  die  Hauskapelle  in 
deren  Belvedere- Villa  an  Frascati  das  Alur- 


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dpmui  ~  Capam 


bild  des  hl.  Sebastian  und  1842  ebenfalls  im 
Auftrage  der  Torlonia  das  Hochaltarbild  für 
die  Chiesa  del  Gesü  in  Rom,  darstellend  die 
Beschnetdung  Oiristi ;  auch  hatte  er  den  Fest- 
saal  des  Palazzo  Torlonia  an  der  Piazza  Ve- 
oezia  zu  Rom  und  die  Villa  Torlonia  vor 
Porta  Pia  mit  mythotogiaclicii  Frohodeko» 
rationen  zu  schmücken.  Als  Historienmaler 
war  er  mit  einer  Darstellung  des  „Opfermutes 
der  Florentiner  Frauen  bei  der  Belagerung 
-wan  Florenz  im  J.  1628"  (Ansicht  der  Piazza 
ddla  Signoria)  1851  in  der  Ausstellung  der 
Londoner  R.  Acaflcmy  vertreten,  die  er  gleich- 
zeitig wie  auch  weiterhin  bis  1868  mit  ver- 
edikdenen  Bfldniasen  engliecher  Auftraggeber 
beschickte.  Als  Porträtist  auch  von  der  rö- 
mischen Gesellschaft  vielbeschäftigt,  schuf  er 
zunächst  im  Stile  Gasp.  Landis  und  des  um 
1880  in  Rom  ansiatigen  deuUchen  Bieder- 
meler-Portrittalen  Ed.  Magnus,  später  mehr 
im  Anschlüsse  an  den  freieren  Stil  van  Dycks 
und  Thom.  Lawrences  eine  Reihe  prächtiger 
und  feinbeseelter,  das  Wesen  des  Zeitalters 
charakteristisch  wiederspiegelndfr  Bildnisse, 
unter  denen  namentlich  diejenigen  der  Fa- 
milie Rolland,  der  Principessa  Guendolina 
Borghese,  der  liebreizenden  Duchessa  Mas- 
almo  (1910  im  Bcsitae  der  Ffirrtin  Somino) 
und  der  Schauspielerin  Adelaide  Ristori  (1911 
im  Bes.  des  March.  Capranica  del  Grille  zu 
Rom)  hervorzuheben  sind.  Die  Aocadteia 
di  S.  Loca  in  Rom  besitzt  von  ihm  neben 
■eiliem  Selbetbildnis  die  Porträts  der  Maler 
Tom.  Minardi  und  P.  Mercuri,  des  Archi- 
tekten Ant.  Sarti  und  der  Donna  Anna  Ceta- 
_«-»  ■   

TWU. 

Schorns  Kunstblatt  MST  p.  886;  1842  p.  III; 
1843  p.  52i  1844  p.  Mt.  ~  Oettinger.  Moni- 
tear  dca  Dato%  Slipfl.  ISTS  9.  40;  Append.  p.  36. 
—  G.  D«  Saaetia,  Ton.  Minardi  e  il  tno 
Tcofo^Qtem  ItOO).  —  AR.  WilUrd,  Hiit. 

^  «0«.  -  Grave».  R. 

A«a.  IMk  (1906)  I  88$  f.  -  Cillari.  Stor. 
4Alt»  Cootem».  ItaL  (1908)  p.  165,  4M.  - 

FBttr<-AflHt  IMI  p.  9t.  • 

Capanna,  Maler  in  Siena  um  llMO.  Nach 
Vaaari  soll  er  Gehilfe  des  Don  Bartolommeo 
della  Gatta  und  Freund  u.  „domcstico"  des 
Baldassare  Peruzzi  gewesen  sein.  Derselbe 
Autor  berichtet  auch^  daß  C.  aich  in  der  Faa- 
aadenmalerei  betitigt  babe,  «nler  anderan  aoll 
er  das  Haus  de'  Turchi  (heute  Piccolomini 
Cleraentini)  auf  der  Piazzctta  d.  Loggia  del 
Papa  bemalt  haben.  Man  sieht  noch  einige 
K^e  oben  unter  dem  Dache.  Das  andere 
Vasari  genannte  Haut  kann  möglicher- 
weise mit  dem  der  Bocciardi  (Avastagi)  auf 
d.  Piazza  del  Campe  identisch  sein,  dessen 
Fassade  noch  Clairobscuremalereien  mit  den 
Taten  des  Herkules  aufweist,  allerdings  in 
•ehr  ruiniertem  Zustande.  Milanesi  vermutet, 
daB  C.  mit  Giacomo  di  Lorenso  detto  il  C. 
•cer^oolo",  der  um  die  fragliche  Zeit  in  Siena 


lebt,  eine  Person  sei.  Nach  Mancioi  soll  sich 
in  der  Chiesa  degli  Umiliati  auf  der  Unken 
Seite  über  einem  Altar  ein  Fresko  vcn  Cs 
Hand  befunden  haben.  (Romagnoli,  Cenoi 
stor.  1840  nennt  einen  Giovanni  Batt,  4i  Gm- 
como  (M  C^^aima,  wie  jedodi  aus  aeinni 
Text  hervMgeht,  handelt  ca  sidi  hier  an  den 
von  Vasari  nur  C,  ohne  Vornamen,  genann- 
ten Maler.  Derselbe  Autor  erwähnt  noch 
weitere  Arbeiten  von  ihm,  ohne  jedoch  eine 
nähere  Begriindung  au  geben.  Dasselbe  gilt 
von  den  angeführten  Lebensdaten  1489  bis 

t  mo.) 

Vasari.  ed.  MUancsi  III  823  u.  IV  611.  — 
Codex  M.mcini  (Bibi.  VaHeana;  Barb.  Lat. 
4315)  fol.  &&— 67.  Bwnuth. 

Capaaaa,  Paolo.  Bildhauer,  geb.  in  Rom 

um  1611,  t  29.  7.  1657  ebenda. 
Pfarrbuch  v.  S.  Nicola  in  Arcione.  Fr.  Noack, 
Capjuina,  Puccio,  Maler,  figuriert  1850 
(alten  Stiles)  im  Register  der  FkirenL  Maler- 
glldfc  Eine  trahi  noch  freiere  Ebtragung 
in  das  Libro  di  entrata  e  di  uscita  von  S.  Gio- 
vanni Fuorcivitas  in  Pistoja  (.A.rch.  d-  Subeoo- 
nomato)  netmt  ihn  unter  den  besten  Ifaiem 
von  Florens.  Vasan  schreibt  C.  eine  ganze 
Ansdd  von  AlMten  ru,  die  aber  untereinan- 
der so  verschieden  sind,  daß  sie  unmöglich 
von  derselben  Hand  sein  können.  Auch  sagt 
Vasari  C  sei  ein  Schüler  und  Preond  Giottw 
gewesen,  was  aber  kaum  zutreffen  wird,  denn 
keines  der  ihm  zugeschriebenen  Werke  läBt 
in  der  Qualität  auf  einen  direkten  Schüler  des 
groBen  Florentiners  schliefien.  In  San  Fran- 
cesco al  Prato  so  Pislofa  werden  mit  groBer 
Wahrscheinlichkeit  die  Fresken  einer  Kapelle 
seitlich  vom  Chore  mit  C^eschichten  aus  dem 
Marienleben  und  im  Chore  selbst  vier  HeiU(e 
in  den  Gewölbezwickela  nebst  den  schönen 
Guitverzierungen  auf  C  snrfickgeffihrt 

Vasari,  ed.  Milanesi  I.  —  Croweu  C^i 
V  a  1  c  a  s  e  1 1  e.  Ilist.  of  Paint.  in  It  (Auag  1 9  3 
ed.  Hutton)  I.  —  B  u  r  c  k  b  a  r  d  t  -  B  o  d  r  d 
ccronc,  10.  A.  —  Gigltoli,  Pistoja.  1904.  — 
Jahrb.  d.  preuB.  Kstsanunl.  XXVI  100  (Saida 
über  d.  ohne  jeden  Grund  C.  zugesclirict>eDe 
Kreuzabnahme  in  d.  Uffizicn).  —  Ras».  Intemaz. 
d.  Lett.  e  dcll'  Arte  contemp.,  Florenz,  1.— 15.  10. 
1901    i'Palmarini).  Bematk, 

Capaii  (od.  Capelli),  Giacomo  d'Anto- 
nio^  Maler  ta  Alessandria.  1B0»-Id  dolen- 

ment.  erwähnt. 

G.  Colombo,  Artist!  Vercellcai,  Vereelli 
1883  p.  86.  B. 

Capana.  Niccolö  Grosso,  genannt  C, 
Fk>rent  Eisenschmied,  um  1500  tätig.  Seinen 
Beinamen  Caparra  („VorschuB")  erhielt  er 
durch  Lorenzo  de'  Medici,  da  der  launenhafte 
Meister  keine  Aufträge  ohne  Handgeld  an< 
nahm.  Das  einzige  sicher  beglaubigte  erlial- 
tene  Wenk  von  Üm  tat  der  pracbtvolle«  den 
Höhepunkt  der  Schmiedeeisenkunst  der  Re- 
naissance darstellende  Eisenschmuck  am  Pa- 
lazzo Strozzi.  An  den  4  Ecken  des  PalaxMk 
ruhen  auf  Eisenkonsolen  Lalemea  (pJlerÄnit 


SM 


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O^Mm  —  Ctpiinlek 


nicht  Lateraen  im  heutigen  Sinne  sondern 
durch  den  Mitteldorn  und  geschwungenen 

deren  Schlinlidt  seit  den  xasc  ihrer  An- 
bringung, dem  16.  11.  1600,  7u  allen  Zeiten 
gepriesen  worden  ist.  (Seit  1903  nur  noch 
S  Laternen  an  Ort  und  Stelle,  diejenige  der 
Ecke  Via  Tornabuoni  und  Via  Strozzi  fehlt.) 
Die  diesen  Laternen  sehr  verwandten  an  den 
Palästen  der  Guadagni  und  Riccardi  werden 
ebenfalls  C.  «ugeechriebcn.  In  Anlebnmg  an 
dieie  Vorbilder  witrtawd  der  BiieiwclmiBclc 
der  Palazzi  Gondi  und  Rosseilt  Del  Turco. 
Eine  Menge  anderer  Arbeiten  werden  dem  C. 
noch  zugeschrieben,  so  Türklopfer  an  ver- 
schiedenen Florentiner  Palästen  u.  ein  Tiadi, 
der  sich  uro  ISffi  im  Besitz  des  Restaarators 
Giov.  Gagliardi  befunden  hat. 

V  a  •  a  r  I  -  M  n  a  0  e  s  1.  Vit*  IV  446  f.  —  V  a- 
s  a  r  i,  Deutsche  Ausg.  (Gottaebew^-Gronau) 
1906  III  330  f.  —  O.  B  r  n  n  i,  Vite  di  artist  cel. 
1867/8.  —  Gualandi,  Meoi.  riaguard.  le  belle 
arti  III,  IV.  —  R  i  c  c  i,  Stor.  dell'  archit  in  lul. 
ni  206.  —  Burckhardt.  Cicerone  10.  A. 

—  N.  Laurent!,  Ptacer.  raccolt  di  optuc.  upr. 
argem,  di  Arti  BeL  1847  l  118  f.  —  Lüer- 
Crenti,  Geach.  d.  Metallktt  I  44.  —  Leh- 
nen, Illust.  Geach.  d.  Kstgcw.  I  488.  —  C.  v. 
Stegmann  - H.  t.  Germäller,  Arch.  d.  Re- 
naisa.  in  Toac  —  Gas.  d.  B.-Arta  II.  P«r.  XIV 
101.  —  Rm.  t  Katw.  lU  88S.  —  Raa«.  d'Art« 
IMMT  Vinl.  —  Afta  e  fltoria  1893  p.  «8. 

G,  DtgH  AmkL 

Ckpanik  Jean,  TapMer  v«a  Arraa»  Hei 

rieh  1S52  in  Toumai  nieder,  wo  er  zuerst  die 
Hantelisseweberei  eingeführt  haben  soll.  Da- 
gegen hat  Eug.  Soil  (Les  Tapisseries  de  Tour- 
a■^  p.  11,  81,  M)  nad^vrieseo,  daB  beidla 
vor  1800  Hanlefinewebereiett  in  Tboma!  an- 
gefertigt wurden.  /.  /.  GuHfrty. 

Capaaii  (Ka-Paul).  J  o  b  a  n  n  d  e,  ital.  Baa- 
meiiter,  tiHf  in  Bfluncn.  1 1  B.  lOfTB.  1688 
erwirbt  er  das  Prag-.Mtstidter  Bürgerrecht 
Seit  ca.  1650  ist  er  als  Maurermeister,  dann 
(seit  ca  1673]  als  Ingenieur  und  Maurermei- 
ster am  Prager  Schlosse  ond  bei  den  Prager 
tmd  Egerer  Fortifikatiofisbaitten  tittg  ond 
erbaut  u.  a.  das  Zeughaus  am  Wischehrad  in 
Prag.  Die  Maria  Magdalenenkirche  am  Au- 
jezd  in  Prag  (1666—1886)  soll  nach  seinen 
Plänen  erbaut  worden  sein  («ehe  Caratti 
Franzi).  In  den  sechziger  Jahren  restaurierte 
er  die  Präger  Thomaskirche.  1668  erbaute 
er  das  neue  Kooventsgeltäude  in  Unter-Rot- 
seliow  (BShonaen),  das  al>er  im  18.  Jälnb.  von 
Kil.  Ign.  Dintzenhofer  ganr  umgebaut  wurde. 

Matijka  in  der  Topogr.  Kön.  Böhmen  II 
(Laun)  (Prag  1897)  p,  67  Herain  Stari 
Praha  (Alt-Prag)  p.  lOK,  146,  205.  —  Ruth. 
Kronika    Prahy    (Chron.    Prag).    Prag    1903  4. 

—  Hajdecki  in  Ber.  u.  Mittlgn  d.  Altert- Ver. 
Wien  XXXIX  (1906)  36.  OtVlxr  Potlak. 

Capdeboa,  Pierre  Francois.  französ. 
Historien-,  Genre-  und  Porträtmaler,  geb.  In 

Pf  rpignan  am  27.  2.  1795,  f  in  Paris  am  81.  7. 
1886.    Schaler  von  Ren^  Theod  Berthan; 


stellte  1819  und  1822  im  Pariser  Salon  aus. 
Das  M ttSb  m  Perpignan,  dessen  Begränder  B. 
ist»  bewahrt  von  seiner  Hand  ein  Blkyiis 
Heinrichs  IV. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g<^n.  I.       ff.  V. 

Ci.pdeTitUe,  Louis,  Porträt-  u.  Figuren- 
maler in  Paris,  geb.  in  Lourdes.  Schüler  von 
Milkl;  Bomat  und  CabaneL  Debütierte  im 
Salott  1874  mit  einem  Hiob  u.  stellte  zwischen 
1878  und  1902  fast  alljlhrlich  im  Salon  (Soc. 
d.  art.  fran«.)  aus:  Scherenschleifer  (S.  1876); 
Hochzeit  in  Lanms,  Ende  Nanas  ^  18BQi 
Bildnis  des  Generals  Hantion  ^  1881)*  Frtk- 
littg  (S.  1806),  usw. 

Bellier-AuTray,  Dict  g^,  Suppl.  — 
Joom.  d.  B.-Arts  1889  p.  145.  —  G«.  d.  B.-Art« 
1878  II  176;  18S0  II  48,  —  Kitchron.  IX  73* 

CapdeTila  Poig,  Gin^a,  Maler,  geb.  am 
3.  8.  1860  in  Barcelana,  SchiUer  der  dorttgaa 
Escucla  de  B.  Artes,  weitergebildet  in  Madrid 
und  Paris  nach  den  Gemälden  alter  Meister 
im  Prado  und  im  Louvre,  wo  er  die  für  seine 
Figurenbilder  und  Porträts  charakteristische 
altmeisterlicfa«  Art  dsr  Ppslcraag  tmd  der  ma- 
Icrlsdicn  Gssamtabttnang  sidi  aneignete. 

M.  UtrÜlo. 

CapderOla,  Bernardo  de,  span.  Archi- 
tdc^  der  IBOO  an  dem  Bemardiner  Kkstar 
in  C^mlmnp  AngoMi  bMrtc» 

Llagnno  j  Aailtala,  N«tfe  H  58. 

JT.  V.  B. 

Capl^  Pariser  Buchbinder  um  1880,  der  für 
seine  Arbeiten  meist  die  schönen  fär  Jean 
Grolkr  hergestellten  Etnbiode  als  Uoster  be- 

Gac  des  B.-Afls  XV  m 

Capece,  G  i  r  o  1  a  m  o,  Maler  tmd  Bildhauer, 
geb.  in  Neapel,  f  ebendort  4.  7.  1876.  Man 
kennt  von  C  nur  die  Arbeiten,  die  er  för  & 
Dmmuoo  Msggiore  Terferttgte:  cm  liolscr* 
ner  Knizffix  mit  der  Figur  d.  hl.  TlMmst  n 
den  FüBfti  \uv^  rine  gemalte  KteuiJgUUg  Aber 
dem  Altar  seiner  Familie. 

Celano,  Not.  ed.  1859  III  460.  —  D  e  D  o  - 
miotci.  Vit«  U  19«.  —  Volpicella.  I>cscr. 
d.  alcmi  «dffid  di  Napoli  1880  p.  392.  G.  Ctei. 

(Upeee,  Ottaviano,  Bischof  von  Nioo- 
tera  und  Erbauer  der  dortigen  neuen  Kathe- 
drale, die  am  2.  7.  1610  geweiht  wurde  (eine 
Inschriit  über  dem  Hauptportai  bes^e: 
Temphm  SSjuae  Virgini  Dtcatnm.  O*  Ca- 
pic>njs  Epus  Nicotercn  M.DXQ. 

Arte  e  Storia  XIII  (18Ö4)  100.  B. 

Capecbea,  Jean,  Maler  in  Nancy,  geb.  um 
1619,  gcslorbai  an  Nangr  am  8.  10.  1688. 
mähe  Portrits  und  GenniUIdcr,  1688  war 
er  auch  an  den  Dakontioaen  für  den 
Einzug  des  Marschalls  d'Rbcquinoourt  tätig. 
C  soll  vid  für  den  Heraog  Kttl  IV.  von 
Lothringen  gearbeitet  haben. 

R<un.  d.  So«,  d.  B.-Arts  XXm  4U  (Paris 
18M).  B. 

Capeiaick,  Jean,  iläm.  Blumemnsler,  geb. 
1888  in  Gent,  t  in  Mlrs  1880  in  Brflssel,  «o 
er  tätig  war. 


SU 


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Sir  et,  Dict.  da  pdatrM,  Saivl.  —  Ckaoa. 
de«  mm  1890  p.  78. 

Capd,  Adriaen  Willemsz.  van,  Ma- 
ler in  Utneht,  war  dort  1611  Mitglied  der 
Zonft 

If  «llet,  ScUldmuefeievw  S.  IM. 

Capel,  Willem  Adriaensz.  vtn,  M- 

Und.  Maler,  Sohn  von  Adriaen  Willems/.,  van 
C,  kam  1^/32  in  die  Zunft  in  Utrecht  und 
schciiJcte  1686  oder  1639  ein  von  ihm  gemaltes 
Bild,  Zacharias  mit  dem  Kinde  JcsOt  dem 
St.  Hiobs-Spital  in  Utrecht. 
11  «Her,  SeUMafniclievea  S.  i2o.  134. 

E.  W.  Mo*s. 

CapeUB,  Philippe,  französ.  Maler,  wohnt 
1688  in  Amtterdam.  Sein  Vater,  Jean  Cape- 
lan,  gibt  in  dieaem  Jalm  in  einem  franxöa. 
Brief  Erlaubnia  an  deaicn  Heirat  mit  einem 
Frl.  Fineau. 

AtcIl  AfliatafdftBi.  ^«  Aniidiiic 

CapelU,  8.  Cappella. 

CayaUaia^  Bcrnardo,  Haler  in  Valen- 
cia, ms  ala  Zeuge  in  einem  Aktenttnek  ge- 
nannt. 

A 1  c  a  h  a  1  i,  Artist.  Valenc  65.  M.  v.  B. 
Gapilln  (CappcHaa),  Antonio^  ital.  K«v- 

fcrstechcr,  peb.  in  Verona  oder  in  Venedig 
um  1740,  tätig  in  Venedig  und  Rom,  Schüler 
Wagners  in  Venedig.  Er  hat  für  Hamiltons 
Schola  ital.  pict.  gearbeitet,  für  Bottaria  Va- 
mri-Ausgabe  von  17SA— 60  daa  Titelblatt  und 
die  meisten  Bildnisse  gestochen  und  ist  an  den 
Stichen  für  den  S.  Bd  des  Museo  CapitoHno 
(Rom  1783)  und  für  daa  Ifuaeo  Pk)  Qemen- 
tino  (1782  ff.)  beteiligt.  Es  werden  anter  sei- 
nen Arbeiten  hervorgehoben  die  ErschafiFung 
der  Eva  nach  Michelangelo,  die  Verlobung 
der  hl.  Catharina  nach  Correggio,  die  Ruhe 
a.  d.  Findil  nack  Baroed  (ITIS),  die  Ge- 
mälde Domenichinos  in  Grottafcrrata  (mit 
Bartolozzi),  der  Kentaurenlcampf  nach  dem 
Mosaik  aus  der  Hadriansvilla,  die  Ansicht  des 
Portico  der  Villa  Albaai  n.  a.  nach  Fr.  Panini. 

Tieeasi,  Db.  im.  — Reinecken. Dkt 
in  iTS.  -  N af  1  er,  KaUeriex.  H  m  n.  Men»- 
lieiHMlUiin  I  mT.  —  Gaodcllini,  Not  d. 
SlagL  I  178;  VII  SM.  -  Le  Blan^  Man.  I 
H4.  —  Bryan.  Dict  I  M6.  Gas.  £  B.-Arta 
N.  S.  VI  (1872)  2«2:  XVI  (1877)  401.      P.  K. 

CapeUaai  (Capeliano),  Familie  von  „mura- 
tori"  in  CrenxMia,  von  deren  Mitgliedern  fol- 
gende bekannt  sind:  Daniele  C,  arbeitete  laut 
Urkunde  vom  19.  6.  1606  unter  B.  Bocoli,  gen. 
de  Lera,  mit  Lastaro  C.  an  der  Kapelle  S. 
Martino  bei  S.  Domenico.  Daniele  wird  1612 
u.  1618  in  Zmnmmenbang  mit  deradben  Ar- 
beit wieder  erwähnt.  —  Antonio,  Daniele  und 
GaleoMso  C..  Söhne  eines  Daniele  C.  verpflich- 
teten sich  1606,  die  Kapelle  S.  Caterina  bd 
S.  Doneako  n  cri»tiea  Dieidbe  wnrda  von 
Galcam  allein  tieaüidigt. 

Malaguxtl-Valerl  in  Saas,  d'arte  IM» 

p.  140  u.  187.  B. 


Capaiaii,  Paul,  Bildhauer  nnd  Sdwn- 

Spieler,  geb.  am  9.  9.  1877  in  Paris,  lebt  das.. 
Schüler  von  Max  Blondat  u.  Raphael  Geyre, 
Mitglied  der  Societ^  des  Artiales  Pran^ai^ 
atellt  seit  1886  in  deren  Sak»  aus.  Sein 
Hauptgebiet  iin4  Bildnisse.  Das  Museum  an 
MontrSt  Midiel  erwarb  von  ihm  1900 
,J-TEali8e". 

Pariaer  Salon-Kat  seit  IfOX  O.  G. 

Capailanb  Architekt  aus  Levada  bei  Monte 
(Pror.  Venedig),  titig  in  Treviao  in  der  9. 

Hälfte  des  18.  Jahrh. ;  lieferte  die  Baupläne 
für  die  Pfarrkirche  zu  Casacorba  und  baute 
mit  dem  Architekten  Bemo  (s.  d.)  die  Sttdl- 
kirchen  in  Resana,  Piombino,  Villanova  nnd 
anderen  Trevisaner  Provinzorten. 
Fedcrici,  Mem.  Trevigianc  (1803)  II  142. 

—  L.  Crico,  Lctt.  s.  B.  Arti  Trevigjane  (1853) 
p.  316.  R. 

CapeUaro,  Charles  Romain,  f ranxöo. 
Bildhauer,  geb.  in  Paris  am  2.  9.  1896,  f  dns. 
am  9.  11.  1869.  Schüler  von  David  d' Angers, 
Fr.  Rtide  tmd  Duret  Er  beschickte  zwischen 
1848  und  1897  fast  alljäfirlich  die  Ausstellun- 
gen des  Salon  der  Soc.  d.  art  fran«.  mit  Por- 
tritbOaten,  Grabatatnen,  dlegorisclNn  Gfnp> 
pci^  Bronzestatuetten  usw.  1868  stellte  er 
eine  Statue  des  Genius  der  Unsterblichkeit 
für  das  Grabmal  zweier  seiner  Kinder  aus, 
die  seinen  Ruf  begründete.  In  den  nidnt- 
folgenden  Jahren  adnif  er  n.  a.  die  Statnen 
eines  Landmannes  für  das  Minist^re  de  la 
maison  de  l'Empereur  et  des  B.-Arts  u.  eines 
Engels  der  Erlösung  für  die  Kirche  St.-(3er- 
main  l'Auxerrois  in  Paris.  Wegen  setner 
Tdlnahme  am  Aufstande  der  Kommune  wurde 
B.  1871  zur  Deportation  nach  Neukaledonien 
verurtdU.  Unter  den  nach  seiner  Rückkehr 
■na  «er  verrauiiung  fiw  w  ai  wfnm  wer  am 
srien  als  die  hauptsächlichsten  genannt :  Erz- 
engel Gabriel  für  das  südl.  Querschiff  portal 
von  St.-Eustache  in  Paris;  Statue  des  Advo- 
katen H^rank  de  Sichellea  für  die  Rück- 
faaaade  dca  Pariser  StadtÜMMa  (1881);  ADe- 
gorien  auf  die  franzöa.  Revohrtlon  ond  die 
Satire,  1881  ausgestellt. 

Bellier-Auvray.  Dict,  gen.  I  u.  -Suppl. 

—  H,  A.  Müller,  Biogr.  K»tlerlcx.,  1882.  — 
Inv.  gen.  d.  Rieh,  d'art,  Pari»,  mon.  rel.  I  S; 
III  3Ö3 ;  mon.  civ.  1  17 ;  III  18.  247.  326^27.  — 
Chroo.  d.  arta  1899  p.  327.  —  Gaz.  d.  B.-Arta  XXI 
68/4.  —  NouT.  arch.  de  l'art  franc..  3*  a^r.  XIII, 
1M7  p.  114,  285.  H.  V. 

CapeUanb  P-  G.,  Bildhauer,  lebt  in  Pana 
nnd  atellt  aeit  1885  hn  Sol.  d.  art.  franc.  aua 
(1886 :  Stuckbuste  P.  Crhevandier ;  1889 ;  Amor 
und  Psyche,  Stuckrelief  -,  1896:  J.  Defran  u. 
Paulette;  1902:  Bildnis  Bertol-Graivil ;  1907: 
Friiaon;  1908:  Caventon;  1000:  fiildniabüaten 
M.  n.  lfme  Ckxlin  usw.). 

SaloD-Kaulogc.  B. 

CapeDa.  Ein  Landschaftsmaler  C.  war  1746 
bis  1800,  ein  C.  fils  1766—67,  die  Frau  dea 
enteren  17d0— dS  an  der  Manufaktur  in 
vrea  ab  Ponellanmaler  tittg. 


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Lechevatlier-CbeTignard,  La  Ma- 
nuf.  d«  porc.  de  S^vres,  II  (1908)  129. 

Cipt'H,  Alfred  Eugene,  f ranzüs.  Tier- 
und  IiUdldiaftsnialer  (auch  in  Aquarell),  gib. 
in  Ronen  am  18.  10.  1^4^  ansässig  in  Chenne- 
vieres-sur-Mame,  später  in  Asniires.  Schüler 
von  Couturc  und  Sauvageot.  Stellte  fast  all- 
jährlkb  zwischen  1803  und  1886  im  Pariser 
Säkm  ans.  Pfir  die  Jdiannialrapelle  der 
Kirche  Saint-Pierre  de  Montrouge  in  Paris 
milte  er  1868  in  Fresko  die  Heii.  Johannes 
Evang.  and  Joseph,  für  die  Markokivene 
bmtcr  dem  Chore  einen  Christus. 

Bellier- Auvray,  Dict.  gta.  I  a.  Suppl. 
—  Ibt.  1^  d.        d'art,  Fuia,  noo.  fcL  U  46. 

Capcll«,  Cornelis  van  der,  s.  Canuitt* 
de  Lyon. 

Capelle,  Jean,  Miniaturmaler  voo  Brügge, 
1480  Schüler  des  Henri  Seraua. 
Gax.  d.  B.-Art*  IMO  II  18». 
Capdla^  Jan,  kam  am  90.  7. 1686  als  Maler 

in  die  GiWe  in  Haarlcm. 
T.  d.  W  i  1 1  i  K  e  n,  Lcs  artiste»  de  Harlem,  107. 

E.  W.  hloit. 

Capalle,  P  i  e  t  e  r,  ein  1614  geborner  Maler 

in  Haarlem^  dessen  gmeidnietca  Fortrit  Iran 

der  WilUgen  besaB. 
T.  d.  Wnii g  e n.  Lcs  aitistet  de  Baitaik  106. 

Capdie,  s.  auch  Cappettt  und  CkaptO*. 

CapeUen,  Jan  Baptistevan,  fläm.  Ma- 
ler tätig  in  Antwerpen,  das.  1606/67  Lebr- 
}uiige  des  Peter  van  den  Velde  and  1678/78 

Meister. 

Rombouts-Lerius,  Liggeren  II  371,  373, 
416.  425.  548.  «.  M. 

CapaUetti,  s.  CafptlUtti. 

CapaU,  A.,  ital  Stecher  des  19.  Jahrh.,  der 
laut  Apell,  ,,Cimon  und  Pcra",  nach  Sacchi, 
nnd  irAngiolo  Doni",  nach  Raflaei,  stach ;  er 
aitcitele  ferner  an  Luigi  Bardis  „Imperiale 
c  taale  Galleria  Pitti".  Firenzc  1889  ff.  mit. 

Afall,  Handb.  USO.  —  Le  Blanc,  Man. 
1854—88.  Z.  P.  M. 

Capelli,  Bartolomeo  de*,  Holzadmllttr 
2u  Bologna,  der  1420  mit  Giacomo  de'  C.  und 
einigen  anderen  Möbel  für  den  „Palazzo  degti 
Ansiani'*  au  Bologna  und  die  Sitze  für  die 
„Sedici  Reformatori"  arbeitete  und  1487  Ka- 
pellen in  San  Petronio  eindeckte. 

Rau.  d'arte  I  (1901)  25.  —  SttplnOb  La 
Scultttra  in  Bologna,  1910  p.  35. 

CmO^  Battista,  Maler,  wird  1&6S  in 
Fcrrara  erwähnt.  Vgl.  CitUdella,  Doc  ed 
ill.  ferrar.,  Ferrara,  1888.  B. 

Capelli,  B  c  r  ti  a  r  d  i  n  o  d  i,  aus  Mantua 
Stammender  Maler,  1547  urkundlich  in  Ve- 
nedig nachweisbar.  Da  keine  Werice  von  Ihm 
bekannt  sind,  auch  nicht  von  älteren  Autoren 
erwähnt  werden,  ist  wohl  anzunehmen,  daü 
Bemardino  vorwiegend  als  Gehilfe  seioea  be- 
rfihmleren  Bruders  CamiUo  titig  war. 

Literatur  •.  unter  Canillo  di  CapettL  M. 

Capeüi,  Camillo  d  i,  genannt  Camillo 
Mantovano,  aus  Mantua  stammender  Maler, 


Sohn  des  Zuan  Maria,  Malers  aus  Mirandoia. 
Nach  Gxldi  soll  Camillo  bereits  1614  für  Zaa- 
beUa  d'Eate  in  Mantua  tätig  gewesen  aon, 
▼idleidit  an  der  Defcoration  des  Appartamenlo 

del  Paradiso  milvsirkcnd  (Vernuitung Patzaks). 
14.  8.  1537  in  Pesaro  urkundlich  erwähnt,  wo 
er  unter  Gengas  Leitung  mit  Francesco  Men- 
zocchi  tmd  Raffaello  da  Borge  die  Villa  Im- 
periale aus&chmückte.  Seit  lö.  12.  1541  in 
Venedig  nachweisbar:  Camilk>  war  in  Ge- 
meinschaft  mit  Giua^pe  Salviati  für  Fran- 
cesco Saraceno  Ütiff  gewtaen;  wegen  der  Be> 
Zahlung  entstanden  Schwierigkeiten,  die 
schiedsrichterlich  am  gen.  Tage  entschieden 
wurden.  Um  welche  Arbeiten  es  sich  han- 
delte, wird  nicht  gesagt  Vom  7.  12.  1M6 
liegt  ein  Brief  der  Herzogin  Giulta  von  Ur- 
bino  vor:  Camillo  soll  nach  Angaben  Gengas 
einen  Karton  für  Ledertapeten,  die  dann  in 
Spanien  hergestellt  werden  sollen,  entwerfen. 
Patrak,  der  diese  Notiz  bringt,  versucht  sie 
nicht  recht  verständlicherweise  mit  Fresken 
im  Stadtpalast  zu  Pesaro  in  Verbindung  zu 
bringen.  Am  19.  6.  1547  vermählten  in  Ve- 
nedig  Camillo  und  aefai  Bruder  Bemardino 
ihre  Schwester  dem  bekannten  Xylographen 
Niccoiö  Boldrini.  Die  Brüder  wohnten  da- 
mals in  der  Pfarrei  von  S.  Marina.  Dort 
wohnhaft  macht  Camillo  am  1.  10.  1608  sein 
Testament  tmd  t  am  18.  dieses  Monats. 

Vasari  rühmt  Camillo  als  Maler  von  Land- 
adiaften,  Blumen  und  Früchten.  Leider  läflc 
sieh  nicht  inel  als  Arbeiten  des  Kfimtfera 
sicher  nachweisen.  Ihm  hat  Patzak  nur  hypo- 
thetisch einige  der  landschaftlichen  Fresken 
der  Villa  Imperiale  zuteilen  können.  Von  den 
Wandmalereien  im  Stadtpalast  in  PesarOb  von 
denen  Lanzi  spricht,  sind  heute  nur  IcOnüner^ 
liebe  Reste  erhalten.  Leidlich  gut  konserviert 
sind  dagegen  die  durch  Vasari  beglaubigten 
DcckenmalerdCtt  im  Palazzo  Grimani  in  Ve« 
nedig,  Festons,  die  ursprünglich  eine  beute 
nicht  mehr  am  Ort  befindliche  „Psyche"  voo 
Francesco  Salviati  umgaben. 

Paolo  P  i  n  i,  Dialogo  della  pittura,  1548 
(nur  Erwähnung).  —  Vasari  ed.  Milanesi  VI 
318  u.  VII  18.  —  S.  B  e  1 1  i  n  e  n  i,  Ddlc  Lett. 
e  d.  artl  mantov.,  Mantua  1774  p.  135.  —  Pat- 
qaale  Coddi.  Mein,  biogr.  d.  pitt.  etc.  Man- 
tov., Mantua  1837  p.  38  f.  —  M  o  i  c  h  i  n  i,  Guida 
di  Venctia,  1816.  t.  I  205.  —  L  L  a  n  i  i,  Stor. 
pitt  ,  Vene«.  1837—39.  t.  VIII  20.  —  B.  P  a  t  z  a  k. 
Die  Villa  Imperiale  in  Pesaro,  Leipsig  1908,  pas- 
sim.  —  Archiv.  Forschungen  aus  dem  NachlaB  G 
Ludwigs  (lul.  Forsch,  d.  katbist  Inst  in  Flo- 
renx  IV.)  Berlin  1911  p.  107  ff.  /fo4l#ftfc 

Capelli,  C  o  s  m  o,  Bildhauer  und  GieSer  um 
1800,  Schüler  und  Gehilfe  Pietro  Taccas,  spä- 
ter bei  dem  Sohn  des  letztcreti,  Ferdinando, 
tätig.  —  Ca  Sobn  DomUmo  war  als  GieSer 
titii  und  soll  KndfljBe  ud  Büsten  nach 
fremden  Modellen  (Giov.  Bologna,  P.  Tacca 
usw.)  gegossen  haben. 

Füssli,  Katlerlex.,  1.  u.  2.  Teil.  —  Baldf- 
nucci.  Not  d.  Prof.  d.  Diaegno.  9* 


»7 


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Capelli  —  CapgrM 


Capelli,  G  I  a  c  o  m  o  d  e*.  s.  Captlli,  Bartolo- 
meo  de'. 

GapdU,  Gtuiepp«^  Thettennakr,  geb. 
fa  Rom,  titiflr  in  Nespel,  wo  er  1784  t  A. 

Magüar  stach  nach  C.  «n  zu  Ehren  des  Kni 
aers  Joseph  I.  gegebenes  Feuerwerk  o.  Pfeffel 
eine  Folge  von  HcüiVHI. 

Pättli.  Krtlerlex..  1.  u.  1.  Teü.  -  Hei- 
necken.  Dict.  III.  B. 

Cftpelli  (Cappeln),  Pancrazio,  ital.  Kup- 
ferstecher der  1.  Hälfte  des  18.  Jahrh.  Es 
wrerden  von  ihm  nur  erwähnt  eine  Darstel- 
lung der  Madonna  di  LoretOb  eine  hL  M^gdn- 


GnadsltlnL  K«i.  d.  fMai^  X 180.  -  Nag. 
Ur»  KMlcftoL  n  MT.  —  L«  Blanc.  Man.  I 
»86.  P  K. 

CapeUi,  Zuan  Maria  di,  Maler  aus  Mi- 
randola,  scheinbar  auch  in  .Mantua  titig«  Vn> 
ter  des  Camillo  C,  vor  1547  f. 

Lit  s.  unter  Captlli,  Camillo  dL  H, 

Capdll,  s.  auch  Cappeln  u.  CappeHo. 

Caprilioi  (Cappcllino),  Gabriele,  gen. 
Caltolajo  oder  CaUgorino,  fcrrares.  Maler 
des  16.  Jahrh.  C.  war  Schüler  und  Gchilie 
detDoMoDoMi;  von  seinen LebenatdiidcnleB 
ist  nur  bekannt,  da£  er  ursprünglich  Schuh- 
macher war  und  erst  spät  zu  der  Malerei  über- 
gegangen ist.  Von  ihm  bewahrt  die  Gcmllde- 
galerie  in  Femra  cineii  hl.  Fransiskn^  dar 
im  Betsein  mehrerer  Heiligen  die  Stigmata 
erhilt  (aus  S.  Francesco).  Ebendort  befindet 
skh  von  seiner  Hand  eine  schwächere  S.  Lucia 
mit  Stifterbildnissen  (früher  in  S.  Andrea), 
lo  S.  Maria  della  Rosa  ist  das  Altarbild,  der 
Orgel  gegenüber,  von  seiner  Hand  (der  Täu- 
fer u.  Johannes  d.  Evangelist,  mit  Stifterpaar ; 
ursprünglich  befand  sich  diese«  Bild  in  S.  Gio* 
vannino).  Nach  Frixti  «eigte  di«NS  Bfld 
Irfiher  d.  Datum  1660  —  Nach  seinen  Werken 
tn  urteilen,  war  C.  ein  schwacher  Nachahmer 
der  Dossi,  mit  nur  geringem  formalen  Kön- 
nen» der  aber  über  ein  kräftiges,  glühendes 
Kolorit  verfügte.  Er  soll  idir  irid  gemalt 
haben,  doch  sind  weitere  Aibeitea  von  ihm 
unbekannt. 

Baruffaldi,  Vite  d.  pittori  etc.  Ferrareii, 
Ferrara  1844—46.  —  F  r  i  r  r  i,  Mem.  p.  U  stör, 
di  Ferrara  ed.  I^derchi.  —  G  r  u  jr  e  r,  L'art  Fer- 
rarais.  2  toI».  Paria  1897.  —  Repe«,  f.  Katwiae. 
XXIII  (1900)  373  (Jacobson).  BMIMlft. 

Capallinl,  s.  auch  ZnppeUi. 

CaydllMi»  Giovanni  Battista.  falsch 

für  Cappellino,  Giovanni  Domenico. 

Capelllno,  s.  auch  CappeUino. 

Capelle,  Gabriele,  nach  seinem  Geburts- 
ort ü  Moncalvo  genannt,  Erneuerer  der  Kunst 
der  Intarsia  in  Piemont,  arbeitete  für  das 
KiinigshriKs  im  Thronsaal  des  Turiner  Schlos- 
ses (1849),  in  der  Kapelle  des  Königs  Carlo 
Alberto,  im  Saal  del  Medagliere  und  in  der 
Vilin  TW  Rarconigi. 

Finocchietti,  Scult.  e  tarsia  in  legno, 
Firenze  1873  p.  216.  G.  B. 

Capello,  8.  auch  Cap«Ui,  CopptUi  u.  Cappeüo. 


Capet,  Marie  Gabrielle,  Malerii^  geb. 
am  6.  9.  1761  in  Lgnn,  t  «m  1.  11.  18IS  hl 

Paris;  Schülerin  von  Adil.  Labitle-Goiard 
(später  Gattin  des  Malers  Frang.  Andr<  Vin- 
cent). Debütierte  1781  in  der  Pariser  Ek- 
poaition  de  la  Jennease  mit  einer  Stvdica- 
fcopf-Zeichnnng  (ntfte  d'cxpräsrfoa  anc  trois 
crayons")  und  beschickte  dann  1782—1814  die 
Pariser  Ktmst-Aasatellungen  weiterhin  mit 
von  Porträts  in  Ölmalerei,  Pastdt- 
ttnd  Aquarellminiatur.  Nachdem 
sie  schon  gegen  Ende  des  18.  Jahrh.  zu  an- 
sehnlichem Rufe  gelangt  war,  wurde  sie  zur 
Zeit  des  Consulates  und  dea  Empire  geradexu 
eine  der  beliebtesten  Portritbttonea  der  oM- 
zicUen  Welt,  h.}?,  ihre  Hauptwerke  sind  her- 
vorzuheben: „Un  jeune  homme  en  habit  noir" 
und  „Une  personne  riant"  (1785^,  —  Selbst» 
bildnU  (1788),  ~  Bildnis  der  MUe  Man 
Falnfe  und  Midatorbildnis  des  Bfldhaoers 
Hoodon  (bei  der  Arbeit  an  setner  Voltaire- 
Büste  dargestellt,  1800).  —  „Feue  Mn»e  Vin- 
cent travaillant  au  portrait  de  Vien  et  asi 
prindpaux  fl^es"  (1806),  —  „Hygi^,  d^ease 
de  la  Santi"  and  „Officier  d'Artillerie"  (1814). 
Außerdem  kennt  man  von  ihr  Bildnisse  der 
„Mmes  Adelaide  et  Victoire"  CTöcbter  Lud- 
wigs JtV.,  hl  KiipHBj  stich  sei  tldflMgt  tob 
Mip?r\  der  Mmc  de  St.  Fal.  der  Princesse 
de  (^araman-Chimay,  der  Maler  Fallit  tmd 
Fran<;.  Andre  Vincent  etc. 

E.  Beliier  de  La  Chavignerie  in  Re- 
vue Unhren.  des  Artj  1364  p.  42.  —  Herini- 
son,  Actes  etc.  d'Art.  Franc  (1873).  —  Bal- 
lier-Aavray,  DIct  tin.  (1882).  —  Maac- 
Sencier.  Le  Llvre  des  Collect  (1885)  p.  497. 

—  Rondot,  Le»  Peintrea  de  Lyon  (1888)  p.  197. 

—  P.  A.  Lemoisne  in  Lea  Atta  100«  LV  %l  ff. 

—  H.  Bonchot.  La  Minist  fraa«.  (1907)  V 
t40:  sowi«  in  Gaa.  d.  B-^Afta  UM  I  SM;  ei 
im  I  im  1;  1M0  n  T8^  IMS  I  W«  ff. 

£.  ViöL 

Capeyroa,  J.,  Landschafts-  and  Hermaler 
in  Bordeaux,  stellte  im  Salon  zu  Bordeaux 
1878  „(Theval  nisse"  u,  „CThevaux  de  ferme" 
aus. 

Gaa.  d.  Bw-Axta  N.  S.  Vm  lit.  ~  L'Ait  XIQ 
m.  B. 

Capezsnoli,  Giovanni  Battista,  Bild- 
hauer, tätig  in  Florenz  seit  ca.  1700.  Von 
ihm  d:>.sc;bit  die  Statue  des  S.  Vlncenzo  an 
der  1777  au<geiährten  Fassade  der  Kirche  & 
Marco. 

FüssH,  Kstlerlex .  2,  Teil.  —  Zani.  En- 
ciclop.  —  BiadL  Not  s.  antichc  tslrtmche  di 

Fircnze,  1824  p.  TT. 

Capgiaa.  Georges,  Maler,  geb.  am  10.  5. 
180S  in  Joinville-Ie-Pont  (Seine),  lebt  in  Paris: 

anfangs  Kaufmann,  1894 — 97  Schüler  von 
Gustave  Moreau,  Georges  Callot,  Damiroa 
und  Herrmann-Lfon,  1900—01  in  Brasilien. 

in  Belgien  aufhältlich,  Mitglied  der  So- 
ci^te  des  Artistes  Fran^ais,  in  deren  Sak» 
er  seit  1898  regelmäßig  ausstellt  und  zwar 
hauptsächlich  Tierbilder  und  Landschaften. 


SSß 


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Capi  —  Cm^iin 


lifdime  feiner  Bilder  befinden  ikh  in  bnui- 


Mk  UN  (dnli*  mH  Abb.). 

O.  C. 

CfpL,  Paolo  E  m  i  I  i  o,  Stecher  in  Pcsaro, 
t  tWOf  soll  bes.  in  der  Perspektive  tüchtig 
(cwcMD  fein.  AotfMi  Itinnlv  von  {hm  ein 

Blatt  mit  einem  Katafalk. 

Antaldi,  NotUie  d.  «Ic.  Arch.  Pitt  ScuU. 
di  Urbino,  Pessro  etc.  INI  (MfCr.  in  d.  Bibl. 
OliTeriana,  Pcmio;.  B. 

Capietuc,  Johann  Stephan  (Jean  Eticnnc), 
Zeichner  und  Radierer,  anfangs  auch  Maler 
und  nebenbei  Miniaturist;  geb.  am  8.  1.  1748 
in  Schwedt,  f  in  Leipzig  am  8.  7.  1818.  Er 
war  Ende  der  60er  Jahre  Schüler  Oesers  und 
der  Leipziger  Akad.;  gleichzeitig  konditio- 
nierte er,  um  m  ferdienen,  bei  Leipziger  In- 
mmgamalera,  m  Mit  1789  in  der  Werkstatt 
des  dordi  feine  Federrietutücke  bdiebten 
Leipziger  Malers  Fassauer,  bei  dem  er  zwei 
Jahre  lang  Landschaften,  Jagden  u.  Historien 
auf  Tapeten  malte  und  nebenbei  kleine  Staf- 
leleibikler  fertigte  und  Landschaften  kopierte 
Seit  1T71  widmete  er  sich  mediiinischen  und 
■■turwissenschaftlichen  Studien;  nebenbei  gab 
er  Zeiclienunterricbt;  1778  vorübergehend  auch 
SB  der  Afcadefliie»  In  danuribeB  Jfhrs  wnrde 
er  wegen  eines  mit  zweideutigen  Erläuterun- 
gen auagestatteten  satirischen  Landkarten- 
ftidis  „Leipziger  Studattengecgraphie'  in 
einen  PraaeB  verwicicclt  u.  mit  Geldstrafe  be- 
legt BaM  derauf  verlief  er  Leipzig,  nach 
Oesers  Angabe  vom  Kriege  verscheucht, 
um  einige  Jahre  in  Hamburg  bei  dem 
Malermeister  J.  G.  Wagner  su  arbeiten. 
Seit  1775  widmete  er  sich  gan?  ausschließlich 
dem  anatumiijchea  u.  naturwisscnbchattlichen 
Zeichnen,  zunächst  in  Halle,  seit  1782  in  Leip- 
zig, wo  er  alabald  als  Nachfolger  Mtalalcf 
univerfnamteicnfnBieifier  wurae  n.  oancrwi 
verblieb.  Als  Illustrator  anatomischer,  bo- 
tanischer und  mineralogischer  Werke  erwarb 
er  sich  naclimals  groSen  Ruf.  Er  entfaltete 
als  fokher  eine  ioBeret  frachtbare  Tltii^t 
und  galt  tenge  als  der  erste  in  seinem  Fach. 
Der  fleißige  Künstler  und  Gelehrte  wurde  von 
der  naturforschenden  Gesellschaft  zu  Halle 
zum  Mitglied,  von  4er  ökonomischen  Soxietit 
zu  Leipzig  1788  sogar  zum  Ehrenmitglied  er- 
nannt und  erlangte  1801  die  Magisterwürde. 
Seine  farbigen  Kadierungt-n  nach  Pflanzen. 
Mineralien,  Muskeln  etc.  zeichnen  sich  dnrch 
groBe  Aldturalesfe  and  Ldtenswahrli«!  ane. 
über  sein  umfangreiches  Oeuvre  siebe  Ecks 
«Leipziger  Gelehrtes  Tagebuch"  Gg.  1781— 
1801)  und  Dindorfs  .leipziger  Gelehrten-  u. 
Künstleralmanach".  Im  Bruderbuch  der 
Leipziger  Schfitzengesellschaft  befinden  sich 
anmutige  Miniaturmalereien  von  C.  in  Form 
klassizistischer  Schriftrahmen  (datiert  1808). 
Abb.  bei  Lange,  Die  Le^dger  Schateen-Ge» 
•etb^aft  (1886)  nndi  p,  86. 


Fa»»n,  Kstlerlex.  II,  1  p,  155  f.  —  Hage- 
dorn, Briefe.  —  N  a  g  1  e  r,  Kstlerlex.  II  348.  — 
G  e  y  9  e  r,  Geich,  d.  MaL  in  Leipiig  84.  — 
Wuttmann,  Aua  Lripziga  Vergangienheit  I 
294  ff.  VL  Nenjahrsblitter  d.  Bihl.  d.  SC  Leiseta 
1907  p.  96  flf.  4,  JCarävij^ 

Ca|ie«9^  Johann  Stephan  Fried* 
r  i  ch,  Sohn  des  Johann  Stephin  Mititf- 
maier  in  Leipzig,  geb.  1777,  f  180L  Wette 
sind  bisher  nicht  nachgewiesen. 

Gey  «er,  Gesch.  d.  MaL  in  L^ipiig  84.  — 
Wustmann,  Neujahrabi.  d.  Bibl.  d.  St  Letpxig 
1907  p.  98.  A.  KursvMUy. 

Capilla»  Vicente,  Kupferatecfaer,  geb.  m 
Vakaci«  «n  7.  8.  1787.  Sdifiler  Ton  Men- 
fort,  seit  6.  11.  1798  Mitgl.  der  Acad.  de  S. 
Cartof  zu  Valencia.  1812  und  1817  Studien- 
direktor an  derselben.  Er  stach  Heiligenbil- 
der, Vignetten,  eine  „Via  Crucis" -Folge  (nach 
J.  Camarön  j  Boronat)  und  entwarf  die  Me- 
daille, welche  die  Akad.  zur  Seligsprechnog 
des  Malers  Niool4s  Factor  prägen  lieB. 

Vi&aza,  Adk.n98.  — AlenhelL  Artist. 
Vaicac  8C.  M.  9.  B, 

CafOnAGeminianok  Maler  fai  Modena, 
Schüler  des  Giov.  Vecchi,  seit  1604  „maestro 
di  cappella"  am  Dom,  f  daselbst  81.  8.  1606. 

Boni,  Biogr.  degli  Artiiti,  1840.  —  Dondl, 
II  Duomo  di  Modena,  1S96. 

Capiaani,  A  n  g  e  1  o,  piemont.  Maler,  stu- 
dierte auf  der  Alcad.  ta  Twrtn  md  vcrroU- 
Itomiimete  sieh  in  Ron.  Er  hetSt^te  nch  stif 
verschiedenen  Gebieten,  religiöse  Malerei, 
Porträt,  Genrebilder,  mit  einer  gewissen 
Sicherheit  des  Striches,  aber  mit  schwachem 
Kolorit.  Wir  erwähnen  seine  Costumi  d'Al- 
bano  (1840),  Neue  Sybille  (1860),  Rückkehr 
(1861) 

Cillari,  Stor.  deU'  arte  cootcmp.  10O9.  — 
Stella  PHt  e  Scidt  in  PtasMaie  1893  p.  74. 

G.  B. 

rejlihnn,  Franz,  ist  der  Klc^emsme 
eines  sonst  unbekannten  im  18.  Jahrh.  zu 
Lemberg  lebenden  FranztskanermöoclMS,  von 
dem  man  nur  das  gestochene  Ftetrit  des 
Reformators  Leonardus  kennt. 
Kratzewtki,  Catalogue.  M.  G. 

Csfitaia,  Edmnnd  C,  Archtt.  in  Frank- 
furt a.  M.,  geb.  1878  «n  Ifihenberg  a.  Main, 
studierte  in  StraBburg,  Bonn  u.  Berlin  Rechts- 
wissenschaft und  Kunstgeschichte,  trat  zum 
Studium  der  Architektur  an  die  technische 
Hochschule  in  München  über.  Als  .Architekt 
ist  C.  hauptsächlich  im  Sinne  der  Bewegung 
für  heimische  Bauweise  und  Volkskunst  tätig. 
1804^06  beim  Wiederaufbau  des  abgebrannten 
wunnuHjergiBcnen  uuMHiaoicnenf  aUHOon. 
Seine  Bauten  finr!r-n  sich  meist  in  Bayern  und 
Württemberg :  Klcinkinderschule  in  Gruol 
(Hohenzollem),  Schwesternheim  u.  Gemeinde- 
haus in  Lautlingen  (Württemberg),  Bühleraell, 
Bieringen,  Oberkessacfa  u.  a.  Orten;  Arbeite» 
riimenheim  in  Ebingen  (Württ),  Friedbofan- 
lage  mit  Gruftkapelle  für  StaattMt  Frelh.  T. 
'    fai  Hausen  (bd  Neonfan); 


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Ctpildii  -  CaptteUi 


Jahrmmapp«  der  Gc»ell»di,  f.  chrisü.  Kitnat 
1M6,  mit  Abb.  —  Pionier,  II  (1909)  20—23  (mit 
Abb.).  —  Frankfurt  a.  M.  1888—1910,  Führer 
durch  MiM  BmM«.  —  Zt»Ar,  f.  «kriatl.  Kunst, 
1906.  A.  Pfeifer. 

CApltAlii,  Remio,  Stecher,  gab  1641  eine 
Reihenfolge  von  BiidaiMcn  der  franxös.  Kö- 
nigiiuieii  and  DiophiH  hmai.  C.  arbeitete 
für  Jacqties  de  Bie  —  Ein  Capitain*  signierte 
das  Schabkunstporträt  des  Ministen  Turgot. 

«.^"SA^'»        I  «Bd  n.  —  H«ln«eken, 

Dict  III.  B. 

Cifitaine,  Gilles,  Bildhauer  hl  Lille^ 
führte  1688  für  die  Halle  fchevinale  die  Sta- 
toen  Christi,  der  Jungfrau,  des  Kaisers  und 
des  Königs  von  Spanien  aus.  Noch  1597 
fährte  er  BikUuaer«rbeiten  CRcsUurationcQ) 
fBr  dmdbe  GcUndt  am. 

Ltal,  Oiet.  d.  aedpt  «tc,  IM«  (mit  weiter. 
lA.).  B. 

Capitaaeis,  Girolamo  de',  ital.  Archi- 
tdct  und  Festungsbaumeister,  aus  Sesto  stam* 
mtoA  und  um  1660  in  Mailand  tätig.  Er 
nidit«  ein  Pn^ekt  für  die  Fassade  des  dorti- 
gea  Demes  ein. 

Zani,  Enc.  met.  —  BoitOb  II  Daomo  di 
Milano,  188»,  p,  262.  G.  B. 

Capitaaela,  Pompeo  de,  Goldschmied 
von  MaOaiK^  arbeitete  für  Qemens  d.  VII.  in 
Rom.  wo  er  16M  von  Benvenito  Celltni  ge- 
tötet wiirdc. 

Plön,  B.  Cellini  Paris  188»~«4  p.  82,  26  f. 
-  B  c  r  1 0  I  o  1 1  i,  Art.  MMasMl  (tm)  n.  Ar- 
tisti  (ubaipini  (1884).  B. 

CapitaoelH  Tommaso.  ferrares.  Maler 
um  1670,  malte  im  Oratorium  der  Teatiner- 
brWer,  in  der  Kirche  der  Nonnen  von  S. 
Gabriele  (eine  Annunziata),  in  der  Kirche  der 
Somaschi,  in  S.  Stefano  des  Philippinerordens, 
litt  Oratorium  von  Gesu  and  in  der  Kirche  S. 
GmatiPDe  des  Augustinerordens. 

C  Barott i.  Pitt  e  Scult  a  Ferrara  1770 
p.  4«,  6<^-«5.  57,  67,  106,  118.  —  ATventi, 
Goida  per  Ferra»  1838  p.  213.  —  Baruf- 
faldi.  VHa  dar  Pht  c  Senlt.  Perrar.  1844  II 

G.  B. 

Capitani,  Cristoforo,  Maler  des  16. 
Jahrb.,  arbeitete  in  Figino  (Como). 

M  o  D  ti,  Slor.  ed  Art»  a.  Vnt.  d.  Cono,  Cmno 
l>Oä»-  B. 

Capitani,  Giov.  Battista,  Baumeister 
aus  Rocca  Contrada  (Arcevia),  wird  seit  1768 
als  „capomastro  muratore"  erwähnt,  soll  aber 
auch  die  Zeichnungen  f9r  Äe  PkliBi  Costa 
und  Torri  in  Macerau  geliefert  haben  (As- 
tolfi  in  „Arte  e  Storia"  1905  p.  180). 

CapiUni,  Giuliano  od.  Giulio,  Maler, 
Schüler  des  Bemardino  Campi,  unter  dem  er 
von  Vm  an  in  Cremona  arbeitete. 

Orlandi-Guarieoti,  Abeccd..  1753.  — 
A«*.  itor.  di  Udi,  1896  (vol.  15)  p.  101.  B. 

Capitaao^  Perino  del,  pipstl.  Architekt 
in  Rom,  1610  «um  erstenmal  erwähnt,  ar- 
bcilele  swisdien  1686  nnd  1687  am  Arco  di 
S.  Marco  und  nach  einer  Zahlung  T.  20.  8. 
1630  auch  in  der  Peterskirche. 


I  ^'-^^cl^^V;^.**^.^*'  o.  Art  Bo- 
loKaesi  1886.  -  JibA  d.  pNuL  Kstsamad.  XXXI 
Beih.  p.  86.  g 

Capitelli,  Bcrnardino.  ital.  Maler  und 
Kupferstecher,  geb.  in  Siena  1689,  f  1889, 
tätig  in  Siena  und  in  Rom,  Schüler  des  Alcss. 
Casolani  und  dann  des  Rutilio  Manclli,  war 
seit  1886  für  Cav.  Cassiano  dal  Pozzo  in  Rom 
bescbiftigt,  antike  Reliefs  zu  stechen.  Voa 
seiner  Tätigkeit  als  Maler  ist  nicht  viel  be- 
kannt, Romagnoli  führt  als  Arbeiten  von  C4I 
Hand  in  Siena  tmd  dessen  Umgebung  *mi 
Gemälde  in  der  unteren  Kirche  des  Oratorio 
di  S.  Giuseppe;  Lünetten  in  der  Compagnia 
dclla  Misericordia;  Bilder  an  der  alten  Pom 
di  S.  Maurizio;  die  Madonna  del  Rosario  am 
rechten  Altare  m  S.  Maria  degli  angeli;  die 
Madonna  della  Rosa  in  der  alten  Picve  di 
Corsaro  u.  2  Fresken  im  Oratorio  der  Villa 
Sergardi  di  Viteccio.  DaB  er  seine  Kupfer- 
stiebe zum  größten  Teile  nach  fr  emden  Vor- 
bildern ausgeführt  hat,  läßt  auf  seine  germge 
Selbständigkeit  als  Zeichner  schließen.  Bartsch 
beschreibt  43  Stiche  Cs,  Le  Blanc  hat  diesen 

II  weitere  hinzugefügt    Eine  ansehnliche 
Reihe  von  ihnen  hat  C.  nach  Vorlagen  seines 
Lehrers  Manetti  ausgeführt,  z.  B.  Lot  mit 
seinen  Töchtern  (B.  1),  die  hl.  Familie  bei 
fCcmnlicbt  am  Tische  (B.       ein  Gelage 
(B.  W)  n.  a.,  in  denen  er  Caravaggcskes  Hell- 
dunkel u.  Honthorstsche  Beleuchtungseffekte, 
die  Manetti  als  Maler  nachzuahmen  suchte, 
durch  kräftige  Kontraste  in  Schwarz-WeiB- 
kimst  wiedenogeben  sich  bemüht.  Diese 
Stidie  ^tti  nodi  besonders  wegen  ihrer  Be- 
ziehungen zu  Callot  beachtenswert.  Cs  Tech- 
nik nähert  sich  in  manchen  Teilen  der  Ba- 
toeeis,  in  der  Gegendaamlersldlnag  von  lfas> 
sen  tiefer,  aus  langen,  geraden  Linien  gebil- 
deter Schatten  und  scharfer  Lichter,  dann 
auch  in  der  Vermittelung  der  Töne  durdl 
Punktarbeit.  Cs  Technik  bleibt  aber  hart, 
oft  fast  roh  nnd  lUt  die  elastische  WdcfabeH 
der  Ubergänge,  die  Farbigkeit,  die  Baroccis 
Arbeiten  auszeichnen,  vermissen.  C.  hat  nach 
Manetti  unter  anderem  auch  eine  Folge  von 
12  Darstellungen  ans  dem  Leben  des  hl.  Ber> 
nardinus  gest.,  nach  Berrettini  eine  Madonna, 
nach  Corrcggio  die  Verlobung  der  hl.  Katha- 
rina, nach  Salimbeni  den  hl.  Bernardinus,  nach 
Elsheimer  die  Ceres  (1622),  nach  der  Antike 
einige  Reliefs  (Medea-Sarkophag)  und  die  Al- 
dobrandintsche   Hochzeit   (nach  Berrettinis 
Zeichnung),  ferner  eine  Reihe  guter  Bildnisse, 
z.  B.  die  Salimbenis,  Vannis,  AI.  Casolsnis  n. 
Seb.  Ftdlis.   Besonders  interessant  ist  eine 
Anzahl  von  Stichen  nach  Festvorstellungen 
(Siena  1632,  Bartsch  34—40),  von  Caroossels 
auf  dem  Platze  zn  Siena  (IflM  nnd  I68B1  B. 
41 — 43)  u.  a.  m. 

Ticozzt,  Die  I  878.  —  Lansi,  Stor.  pitt. 
I  438.  —  Mariett^Abeeed.  I  8».  —  B«i- 
necken,  IMet  III  811.  —  Battseb.  P.FGr. 
XX  148.  — Gandcllinl,  Net  dinisgL  1118; 


540 


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Capitio  —  Capobiaaco 


Vm  MT.  ~  Magien  KmImIml  U  Sit  «.  llb> 
aecr.  I  im.  —  Le  BUa^  Ifitt.  I  OW.  — 

Brjran,  Dict  I  247.  —  Ueaame,  Jacques 
Callot  II  503.  —  Gualandi,  Man.  orif.,  aer. 
m  (1849)  IM,  189.  —  Bottari.  Latten  I  MOl 
—  Milaaeai.  Am  ToMiun  (ISn)  pw  61.  — 
Borghesi  e  Banchi.  Nnofr.  doc  Sanaii 
(1898)  p.  637.  —  RomafOOll,  CtBIli  itor. 
art  di  Siena  (1852)  a.  Reg.  —  Repert  L  Kit». 
V  45  u.  .XXXIII  217  Anm.  4.  —  Ricel,  IfeMra 
d.  ant  arte  Scnc»e  (1904)  p.  21  u.  24.       P.  K. 

CapKio,  Giovanni,  Maler,  wird  in  Rom 
um  1688  erwähnt. 

Bcrtolotti,  Artitti  Ifodoicai  (1882)  u.  Art 
Bolotaeai  (1886).  B. 

(^pisncchi,  Marco,  Maler  aus  Rimini,  er- 
hielt 1808  in  Mailand  einen  Akademie- 
Preis;  später  in  Rimini  tätig,  malte  den 
ThMiervorbatig  des  alten  Theaters  »CaeMr 
mkt  zu  M  iHf  n  Soldaten  iiadi  tJbcndircHcii 
des  Rubicon".  Er  hatte  auch  Fresken  im 
(Kasino  Civico  gemalt,  die  bei  Restaurierung 
des  GeMudes  zugrunde  gingen. 

T«aini,  C^iida  dd  fonatkra  di  Riauai  1864 

n,  41.  —  FüsaU  KstierlajL»  Sl  Tsil  p.  149 
^Campictucclü).  G.  B. 

CapM,  Jean-B aptiste,  Maler  in  An- 
gers, 1787—80  das.  urkundlich  erwähnt 

C.  Port,  Art  angevina,  1881.  H.  V. 

CapUn,  Jean  Francois  Isidore, 
Zcichncrj  Kapferatechar  nad  Aqnarettmaler» 
feb.  in  Paris  1779,  Schaler  ton  Alex.  Bkm- 
deau,  stach  imd  zeichnete  hauptsächlich  Kar- 
ten und  Pläne.  Im  Salon  1827  stellte  er  eine 
Aquarelle  mit  einer  Hafenansicht  aus. 

Gäbet  Dkt  d.  art,  ISU.  —  La  Blaoc. 
Manoel  I  SM.  —  Belllar-AnTrajr,  Dict 
t«n.,  I.  H.  V. 

€apliuiglie,  s.  Kaplunge. 

Capmany  y  Saadiumenge,  Pedro,  Maler 
in  Barcelona,  wo  er  1880  den  Marquis  de  la 
Mina  porträtierte  und  um  dieselbe  Zeit  ver- 
schie  irnr  I  andschaftoi,  Ardiitekttiratncke  n. 
Stilleben  ausstellte. 

Osaorio  y  Bernard,  Ast>  Eapafi.  del  S. 
XIX  (1883  f.)  p.  127.  M.  Utrillo. 

Cap(v  C  a  m  1 1 1  o  d  a  1,  Bildhauer  u.  Bronze- 
giefler  aua  Breacia.  In  der  Kirche  S.  Maria 
Maggiore  an  Bergamo  tiefinden  lich  zu  selten 
des  Hauptaltars  2  Bronzepulte  von  reicher 
Arbeit,  auf  denen  der  Künstler  signiert  hat: 
Opus  Camilli  a  Capite  Brix.  1608.  Zuge- 
schrieben werden  ihm  ferner  2  Kandelaber  im 
Chor  ders.  Kirche. 

St.  Fenaroli,  Artist.  Bresciant  1877  pi>  M. 

(Tapo,  D  o  m  e  n  i  c  o,  s.  CafaggL 

Capo,  Francesco  de,  Maler  aus  Lecce, 
tätig  aJs  Landschafter  in  Neapel  trad  Rom, 
wo  er  um  1775  mit  dem  dort  studierenden 
jungen  Genuesen  Gius.  Baccigaluppo  befreun- 
det war.  Orsini  sah  von  ihm  eine  ganze  Reihe 
von  Landschaftsbildem  in  Ol-  und  Aquarell- 
malerei in  Privatbesitz  zu  Perugia.  Einige 
seiner  Landschaften  wurden  von  Gius.  Cuncgo 
in  Kupferstich  reproduziert. 

Oraini,  (joida  di  Pemgia  (1784)  p.  89.  — 
Keiaaekea,  Dkt  des  Aitiatas  III  (178») 


IVft.  —  Aliaeri,  Not  d.  Prof.  del  Dis.  in 
Ugaria  dalla  Feadaa.  d.  Accad.  II  (1885)  35S— 
W7.  Watter  Bombe. 

CapSb  G.  B.,  s.  Capocaccia,  Giov.  Batt. 

Capo^  N.,  Kupferstecher,  der  um  174A  sHf 
MalkMca  arbeitete. 

Vifl«aa.A^ll9a  M.V.B. 

Cap«  y  Celada^  Antonio,  Silhouetten- 
schneider, geb.  1817  in  Madrid,  t  4.  10.  1870 
in  Cördoba.  Ursprünglich  Schauspieler  und 
Qpemsiager  von  Ruf,  widmete  sich  C.  nach 
Verhist  sefaier  Stimme  d.  Silhouettenschneide- 
kunst  und  errang  mit  seinen  minutiös  de- 
taillierten Arbeiten  (allegor.  Konqiositionen, 
Porträts.  Silhouettcttkopien  nadh  Gemilden 
alter  Meister)  am  span.  Königshofe  (1853), 
wie  auch  in  den  Ausstellungen  zu  Paris  1855. 
zu  Madrid  und  Sevilla  1858,  zu  London  1862 
verschiedene  Auszeichnungen  und  Medaillen. 

Ossorio  y  Bernard,  Att  Espaft.  del  S. 
XIX  (1883  {.)  p.  127  i.  M.  Virilto. 

Capo  dl  Ferro,  s.  Capoäiferro, 

Capobianchi,  V.,  wohl  italien.  Genremaler, 
der  um  1870-«0  arbeitete.  In  der  Galerie  A. 
von  Liebermaon,  vcntnigcrt  1866  in  Bertin 
bei  Lepkc,  befand  sich  cteBild  von  ihm:  „Im 
Schuhladen",  eine  ähnliche  Szene,  nach  einem 
Aquarell  von  C,  wurde  1880  in  der  Mappe 
,J4eisterwerke  der  Aquarellmalerei*  bei  A. 
TitK  m  Leipzig  herausgegeben. 

Ztadir.  f.  bild.  K>t.  Beibl  XV  (1880)  140: 
Kaldinm.  N.  F.  V  (1893/4)  261.  B. 

Capobiaaosb  Francesco,  Maler»  Aitlii- 
tdct,  (jemmenschneider  und  Iqfenieiv  ans 
cenza,  f  1670. 

Zaal,  Eue.  —  Sigiamaadob  Dsacr.  di 
Kapoll.  1788  III  147.  B. 

Capobiaaco,  Giorgio  (Giovanni  Giorgio)« 

(joMaclunied,  Bildscbnitaer  wid  Infenfenr. 

geb.  an  Anlu«  des  18.  Jahrb.  in  Viccna, 

t  1570  in  Rom.  Laut  Erwähnung  in  einem 
der  1589  in  Druck  erschienenen  vcnezian. 
Briefe  des  Pietro  Aretino  schon  vor  diesem 
Jahre  in  Venedig  tätig  und  Marzaris  bio- 
graphischen Notizen  zufolge  zeitweilig  auch 
an  den  HerzoK^^höfen  von  Urbino  und  Mai- 
land sowie  zuletzt  am  Papstbofe  zu  Rom  be- 
schäftigt, wttrde  C.  namentlidi  von  seinen 
Vicentiner  Heimat-  ti  Zeitgenossen  P.  Viola 
mid  G.  Barbarano  (s.  u.)  als  reichbegabter 
und  vielseitiger  Künstler  und  ingeniöser  Er- 
finder gefeiert  Als  schon  vor  1589  entstan- 
dene Arbeiten  Cs  findet  man  bei  P.  Areitao 
neben  einer  automatischen  Tänzerfigur  her- 
vorgehoben ein  silbernes  Schiffchen  mit  win- 
zigen Figürchen  von  Ruderern  etc.,  die  durch 
die  Umdrehungen  der  Laufräder  des  Schiff- 
chens in  Bewegung  gesetzt  wurden  (Crescheok 
des  vcnezian.  Dogen  für  den  Sultan  Soliman) 
und  eine  in  einen  Fingerring  gefaßte  kleine 
Sitberuhr  mit  winzigem  S^igerfigürdien  ((je- 
schenk  für  Guidobaldo  II.  della  Rovere,  Her- 
zog von  Urbino,  für  den  C.  auch  als  Kunst* 
feuerweriMr  titi|g  mr»  nd  Mr  dssasn  Ga- 


S4X 


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Capocacci«  —  Capodifcrro 


mahlin  er  außerdem  einen  Satr  winziger 
Schachfigürchen  in  Buchsholz  schnitzle).  Von 
2  Medsillen  mit  dem  Bildnis  Guidobaidos  II. 
vott  UttlDO^  die  B.  llonoUn  (s.  tu)  dem  Gi- 
C.  xmvdsen  möchte,  wird  die  eine  ntt 
der  Signatur  „G.  B.  Capo"  (auf  dem  Rcvrrs 
eine  Quadriga  in  römischer  Circus-Arcna) 
von  G.  F.  Hill  mit  gröBerer  Wahrschein- 
lichkeit dem  Anconitaner  Goldschmied  tmd 
Medailleur  Giov.  Batt.  Capocaccia  (s.  d.),  die 
andere  mit  dem  B-C-Monogramm  (auf  dem 
Revcra  der  Fertungaplaa  voo  Sinigaglia,  — 
•tilistiidi  von  der  crtteren  Ifedtüle  vSlUff 
verschieden)  ebenfalls  mit  mehr  Recht  von 
Armand  dem  Pesareser  Gold-  und  WafTen- 
•chmied  Bart  Campi  (i.  d.)  zugeschrieben. 
Übrigens  wurde  Giorgio  Capobisaco  durch 
Gaidöbttdos  IT.  PBrapnche  nidit  nar  vor 
der  wegen  Mordes  in  Venedig  über  ihn  ver- 
hingten  Todesstrafe  bewahrt,  sondern  als  ge- 
«chickter  Ingenieur  (Erfinder  einer  Bagger- 
maschine zur  Entschlimninng  der  venezian- 
Lagune)  auch  an  Kaiser  Karl  V.  weiter- 
empfohlen, der  durch  ihn  das  Mailänder  Ca- 
stell  (unter  der  Statthalterschaft  des  Ferrante 
Gooaga)  tnit  neuen  Befestigungsanlagen  ver- 
sehen lirß  Für  den  Mailänder  Dom  schuf 
C.  damals  eine  silberne  Altarampel  mit  mi- 
nutiösen Reliefdarstellungen  von  Passions- 
sxencn.  Von  weiteren  Arlieiten  Cs  werden 
noch  crwihnt:  Ein  stlbemer  LcncMer  mit 
Uhrwerk,  durch  dessen  Stundenschlag  die 
aufgesteckte  Kerze  entzündet  wurde,  —  ein 
minutiös  detailliertes  kleines  Kruzifix  auf 
mehrteiligem  Bergkristall-Untersatz  mit  ein- 
geschnittenen Medailkmreliefs  (im  17.  Jahrh. 
im  Besitze  des  Viccntincr  Kunstsammlers  G. 
Gualdo),  —  sowie  ein  in  Holz  geschnitztes  u. 
venÜbertes  Relief modell  der  Stadt  Vicenza 
(von  dieser  dem  Künstler  mit  300  Dukaten 
bezahlt).  SchlieBlich  in  Rom  ansässig,  ver- 
brachte C.  die  letzten  Jahre  seines  Lebens 
alt  Registraturbcamter  in  der  vatikanischen 
Bibliothek. 

Pietro  Aretino,  I.<-ttcrc  (Venedig  1539, 
—  Mailänder  Neuau«g.  1864  I  350).  P.  Vi- 
ola, De  vet  oty.  rom.  temp.  ratione  (Vcneiiig 
1546)  p.  12  verso.  —  G.  Barbarano,  Viccn- 
tiae  Monutnenta  (Yen.  1566).  —  M  a  r  z  a  r  i, 
Hirt,  di  Vicenra  (Vic.  1590)  II  189.  —  A.  Ar- 
mand. Lea  Uid.  Ital.  (1883—87)  III  81;  cf. 
82  \i.  I  180  f.  —  B.  M  o  r  8  o  1  i  n  in  Arte  e  Sto- 
ria  1800  p.  108  fF.  —  Mittig  von  S.  R  u  m  o  r  aus 
d.  Arcb.  di  Tone  zu  Vicenza  (Lib.  Part  c.  23A 
tgo.). 

C.^IK>caccia,  Giovanni  Battista  (nach 
Ferretti),  ital.  Medailleur  u.  Stuckmodelleur, 
geb.  in  Aneoiuu  Schoo  1S88  wurden  seine 
feinen  Porträts  und  „storie"  in  bemaltem 
Stucco  (Zusammensetzung  von  Gips,  Harz 
und  Wachs),  mit  reichem  Schmuck  wie  Per- 
len ecc.  beeetat,  gelobt;  so  werden  Stuck- 
BUdniiM  dct  P^tle»  Pin^V.  mi  dei  Km^ 
dinelpalriardicn  voo  Akataodrieni»  U idiele 


Bonelli,  von  C.  erwähnt  Eine  Medaille 
Capocaccias  (signiert  „opus  Cspocaociae") 
stamiM  MW  dem  Jahre  1681  md  diott  ab 
Erinnenmv  an  eine  TnnawUMirkwg  in  A»- 

OOM.   AuSerdem  ist  vermatfich  sein  Werk 

eine  von  Armand  dem  Giorgio  Capobianco 
(s.  d.)  zugeschriebene  Medaille  auf  (}uido- 
baldo  II  von  Urbino  mit  der  Sgottur  „G.  B. 
Capo.",  wonach  Ferrettis  Namensangabe  rich- 
tig wäre,  —  falsch  dagegen  diejenige  Vasaris, 
der  für  C.  den  Vornamen  Mario  annahm,  in- 
dem er  ihn  wabrscbeinlicb  mit  d.  UcduUenr 
Marhu  (Mario  di  Lodovico  di  Pefi«ia)  ver- 
wechselte. 

Vasari-Milaneii  VII  544.  —  Fr.  Fer- 
retti, Diporti  Notturni  (1579)  p.  140.  — 
Alesi.  Maggiori,  Pitture  etc.  di  Ancona 
(1821)  p.  105.  —  A.  Ricci,  Mein,  stor.  d.  art. 
di  Ancona  (1834)  II  66.  —  A rm a a d,  Mid. 
ital.  I  2«3;  III  81.  133.  (?«  F.  JW0L 

Capodibaa,  s.  Codibu*. 

CafOdUm»  (Codi! erri),  Künstlerfamilie 

in  Bergamo,  aus  Lovere  stammend.  Alfonto  C, 
Bruder  Zimno  Cs,  Maler,  wird  1554 — 58  in 
Zusammenhang  mit  verschiedenen,  unbedeu- 
tenden Arbeiten  für  S.  Maria  in  Bergamo  er- 
wihnt  —  (fSnvmrf  DmmIo  C,  gen.  ZMm* 
Intagliator,  S<*n  des  Giov.  Francesco,  wird 
von  1549  an  erwähnt,  meistens  in  Zusammen- 
hang mit  den  Arbeiten  für  S.  Maria.  Die 
letzte  ihn  betreffende  Nods  ttanunt  ans  d.  J. 
1BB6.  —  GioMiMrf  Pftmeuf  Inlardator, 
geb.  in  Lovere,  seit  7.  10.  1522  wurde  er  mit 
den  Intarsienarbeiten  des  hinteren  Stuhl- 
werkes im  Chor  von  S.  Maria  betnut.  Laut 
einer  Notiz  vom  7.  7.  1628  war  er  auch  in 
Mailand,  um  den  Maler  Bemardino  Zenale 
diese  Arbeit  betreffend  zu  konsultieren;  es 
liegen  auch  über  weitere  Reisen  nach  Venedig 
und  Padua  (1680)  Nadtriehlea  vor,  die  er 
wohl  ebenfalls  im  Interesse  der  genannten  Ar- 
beit unternommen  hat.  Als  seine  (jehilfen 
werden  Angelo  Ferri  von  Romanengo  und 
Giambatt  Belli  genannt,  während  die  Maler 
Andrea  PcevitaH,  Lorcnao  IjottOt  AL  Bomvi- 
cino  (Moretto)  n.  a.  die  Zeichnnnpcn  lieferten. 
.\uf  Lottos  Vorlage  gehen  wahrscheinlich  Cs 
4  großen  Intarsien  zurück,  die  die  Außenseiten 
des  Presbyterium  schmücken;  der  Stil  der 
früheren  Bilder  Lottos  q>iegeit  tick  in  ihnen 
wieder.  Sie  stellen  Judith  den  Holofemes  tö- 
tend, David  und  Goliath,  die  Arche  Noahs  u. 
den  Zug  durch  das  Rote  Meer  dar.  Lotto 
hat,  wie  urkundlich  belegt,  auch  zahlreiche 
Szenen  aus  dem  Alten  Testament  für  C.  ge- 
zeichnet. Die  Signatur  Cs  kommt  zweimal 
auf  den  Intarsien  vor  (er  nennt  sich  lateinisch 
Capile  ferreo  Bergemensis).  Da  C.  nach  dea» 
30.  11.  1533  nicht  mehr  erwähnt  wird,  ist  an- 
zunehmen, daß  er  bald  darnach  gestorben  ist. 
Die  von  Ö  ausgeführten  Intarsien  gehören  zu 
den  ichönitcn  in  Italien.  Er  seigt  sich  als 
ein  (daiffidMr  wmI  kihiillriiiik  balBdBicr 
Interpret  der  ihm  vorliegenden  Zdcfanrngciw 


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CSflpodofo  —  ^^pffn 


Die  technische  Vollkommenheit  der  Ausfüh- 
ningen  läßt  vermuten,  daB  er  schon  ein  fer- 
tiger Meister  mr,  als  er  die  Arbeit  über- 
nahm. Er  konnte  auch  nicht  gut  Schüler  de* 
Fra  Damianu  gewesen  sein,  da  letzterer  erst 
1628  in  Bologna  in  den  Orden  trat.  Das 
ChoiseMüb)  von  S.  Maria  wurde  für  zahl- 
fCidie  gk^aeidge  oder  spitere  Arbeiten  ähn- 
lichen Charakters  zum  Vorbild.  —  Giovanni 
Pietro  C,  Bruder  des  Vorigen.  Intagliator, 
arbeitete  laut  einer  Notiz  vom  J.  1530  eben- 
£aU«  tm  Chor  voo  S.  Mari»,  ging  aber  «ahr- 
•dieiiil.  baM  darauf  nach  Lo^  <*Ott  wo  er  am 
25.  B.  1553  wieder  nach  Bergamo  berufen 
wurde;  er  kehrte  jedoch  bald  nach  Lodi  zu- 
fffidL  Im  Mai  1654  wurde  er  wieder  nadb  Ber- 
gamo berufen  u.  in  den  lo|g.  Jahren  war  er 
in  S.  Maria  bei  den  Arbeiten  des  Chores  als 
Holzschnitzer  beschäftigt,  im.  dann  nach  Er- 
ledigung derselben,  im  Jahre  1556,  nach  Lodi 
snrfidcxttkehren.  In  letzterer  Stadt  führte  C 
die  Schnitzereien  des  Chorgestühls  im  Dome 
(1560 — 1573)  aus,  ohne  jedoch  dabei  ein  hö- 
heres künstlerisches  Können  zutage  treten  zu 
taMten.  1664  hat  er  iör  das  Hauptportal  der 
Inoorauata  hflfateme  Sockd  gf  K'liimrt»  Andi 
war  er  für  die  Maler  Piaoa  vcndtiadenlHcb 

als  Rahmenmacher  tätig. 

Locatelli,  niustri  Bergamaschi,  III  (1870) 
11—34;  pass  bis  55.  —  Bnrckhardt,  Cice- 
rone. 10.  A.  1910.  —  Finocchtetti,  Scult 
e  tarsia  in  legno,  Floreni  1873  p.  116.  —  A  n  o  - 
ntmo  Morelliano,  cd.  Frizxoni,  Bologna 
1884.  —  Aich.  itor.  d.  arte,  «er.  II  vol.  II 
p.  21A,  —  Asch.  Star,  dl  Ladt,  XI  (18»2)  S9  u. 
118.  Bgmotk. 

Capadon),  s.  Paganini,  GnglidnWK 

Capofeiro,  s.  Capodiferro. 

Capold,  Giuseppe,  Makr,  wird  in  Rom 
1666  als  im  rione  Caiqpo  Manio  wohnhaft 
aufgeführt. 

11  Buonarroti.  «er.  II  toI.  5  (1870)  p.  125. 

Capdangi^  Antonio,  Maler  in  Neapel, 
der  nach  De  tHmhiici  (Vitt  IT.  WB)  wih- 
rcnd  der  2.  Hälfte  des  16.  Jahrh.  arbeitete  u. 
Schüler  G.  Bernardo  Lamas  war.  Derselbe 
Verfasser,  dessen  Angaben  nur  mit  der  gröS- 
ten  Vorsicht  aufzunehmen  sind,  schreibt  C. 
2  nicht  mehr  vorhandene  Tafeln,  die  Jungfrau 
zwischen  Franziskus  von  Assisi  und  Anto- 
nias von  Paduai  einst  in  S.  Diego  (Oapeda- 
letto),  und  ehie  Madonna  mit  Biagio,  Gae> 
tano  und  anderen  Heiligen  einst  in  S.  Nicola 
de  Aquariis,  sowie  eine  noch  in  S.  Caterina 
Spina  Corona  befindliche  Kreuzigung  zu. 

Q^ma^  Luiaa,  neapoUt.  Malerin,  aus 
einer  Patrizrerfamilie  von  Poxzuoli  stam- 
mend. Bekannt  von  ihr  ein  Altarbild  von 
1681  in  S.  Chiara,  Neapel,  die  Madonna  mit 
des  anbetenden  llc9>  Bonaventura  n.  Carlo 
Borromeo  darstellend.  Auch  werden  ihr  zwei 
Bilder  in  Gesü  e  Maria  zugeschrieben. 

De  Dominici,  Vite  III  90—9.3.  —  S  i  g  i  •  - 
aoodo,  Deacr.  di  Kspoli  1788  I  820;  III  118. 


Capoa,  William,  Maler,  Architekt  und 
Altertumsforscher,  geb.  am  6.  10.  1767  in 
Norwich,  t  am  28.  9.  1827  in  London;  Sohn 
eines  Malers,  der  ihn  zunächst  in  der  Por- 
tritmalerei  unterrichtete.  Schließlich  Schüler 
und  Gehilfe  de.s  Architekten  und  Theater- 
malers Novozielski  in  London,  war  er  mit 
diesem  am  Baue  des  dortigen  Itaüan  Qpcra 
House  und  an  den  architektonischen  und  de- 
korativen Arbeiten  m  Ranelagh  Gardens  so- 
wie mit  Com.  Dixon  am  Baue  des  Lcmdoner 
Rfigraltj  Tbetlera  bctaiUgt  ond.crbaata  dann 
1780  ein  Ideines  Theater  fai  chwm  Hofe  swi- 
schcn  Wctis  Street  und  Oxford  Street  zu 
London  sowie  1794  für  Lord  Aldborough  cin- 
Theater  in  Belan  House  bei  Kildare  (Irland). 
Seit  1794  von  John  Kemble  ab  Szenarien- 
maler für  das  damals  unter  seiner  Bethilfe 
umgebaute  Drury  Lanc-Theater  engagiert, 
lieferte  er  auch  für  den  Royal  Circus  (neben 
den  Svrrcy^^ffaeater  gelegen)  vciicliladeua 
BQhnendekorationen  (Ansichten  der  Pariser 
Bastille  etc.)  sowie  1799  den  Entwurf  zu 
einem  Nationaldenkmale  für  Shooters'  Hill 
in  Kent  Anflerden  schuf  er  lahlrriche  aorg- 
ssffl  durchgcfShrte  ArchttdUuiaeichnongen  n. 
Aquarr IK  eduten  aus  London,  wie  auch  aus 
verschiedenen  anderen  Städten  und  Land- 
schaften Englands  und  beschickte  damit  seit 
178S  bis  zu  seinem  Tode  die  Ausstellungen 
der  R.  Acadeiny  sowie  gelegentlich  auch  die- 
jenigen  der   Society   of   Artists   (17t*0),  der 

Suffolk  Street  Gallery  und  der  British  Insti- 
tution (1816—16).   Eine  Sanuninng  von  81 

aquarellierten  Londoner  Vedutenjeichrungen 
Cs  (darunter  verschiedene  Außen-  u.  Innen- 
ansidhten  von  Londoner  Theatern)  besitzt  das 
British  Mus.,  —  einen  Kupferstich  R.  Roffes 
nach  Cs  Ansicht  der  „Priory  of  Hofjr  Tri« 
nity,  Aldgate"  das  Victoria  and  Albert  Mu- 
seum zu  London.  Seit  1804  Architektur-  und 
Landsdiaftsmaler  und  Zeichner  des  Duke  of 
York,  war  er  schließlich  in  seinen  MiiSestun- 
den  auch  mit  baugcschichtlichcn  Studien  eif- 
rig beschäftigt;  namentlich  soll  er  die  Sub- 
stroktionen  der  Westminsterabtei  u.  den  ehe- 
dem dort  gekflenen  alten  Kteigspalast  jahr- 
zehntelang gewissenhaft  studiert  haben.  Seine 
Architekturaufnahme  vom  alten  Königspala.st 
von  Westminster  wurde  1826  von  der  Society 
of  Antiquaries  angekauft  und  von  Basire  in 
Kupfer  gestochen ;  noch  am  81.  B.  18B7  hielt 
er  vor  demselben  Geschichtsverein  einen  Vor- 
trag über  seine  Königspalastforschungen,  die 
dann  1888  (nach  seinem  Tode)  in  London 
veröfifentlicht  wurden  unter  dem  Titel  „Notes 
and  remarks  by  the  late  Mr.  W.  Capon  to  ac- 
corapany  bis  plan  of  the  ancient  Palace  of 
Wettmioster".  Sein  Bildnis  wurde  voo  W. 
Bond  Coach  *^i*f*  IfliniaturgcniUda  IV»  Bo* 
nes)  in  Kupfer  gestochen. 

The  GcBtkman's  Magazine  1827  I  B4<  f.; 
tm  I  Ul  ff«  n  481        RadgraT%  Dkt 


543 


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of  Art.  Ifi78.  —  Graves,  Dict  of  Art,  1895 ;  R. 
Acad.  1905 ;  Soc.  of  Art.  1907 ;  BriL  Instit.  1908. 
—  Dict.  of  Nat  BiogT.  1908  III  932.  —  The  Bur- 
lington Magazine  1905  VU  258.  263.  —  Bin- 
yon,  Cat.  of  DfSWiagB  ClC^  in  the  Brit  Mus. 
1898  I  194  ff.  U.  W.  Broekwli. 

CStpOM^  Gaetano,  ital.  Maler,  geb.  1846 
in  M^ori  bei  Sakniq,  lebt  in  NeapeL  Er 
•Itnmit  tm  ciwr  KniMtkrfiiBilie»  stndierte 
in  Neapel,  in  Rom  unter  Fracassini  und  er- 
hielt Preise  von  der  Akad.  S.  Luca.  Er  be- 
TOrzogt  das  Genrebild  mit  südlichen  Kostü- 
men in  der  dortigen  Landschaft,  und  behan- 
delt CS  in  liebenswürdiger,  frischer  Manier. 
Er  stellte  i:;  Turin,  Mailand  und  Neapel  aus 
Wir  erwähnen:  MÄaacjagd  (von  der  Regie- 
tmt  von  Ungoay  ■mriraiiH),  Es  lebe  der 
König  (im  Museo  Capodiamile  ia  Ncaffd), 
Krebsfang  am  Meer. 

De  Gnbernatis,  Diz.  d.  art.  itaL  —  C  ä  1 
lari,  Stör,  dell'  arte  contcmp.  ital.  — •  lUoatras. 
ital.  1SS7  II  266;  1B94  II  6*2  18M  II  110.  — 
Eap.  Naz.  Torino  lüä4  p.  94.  G.  B. 

Capone,  W.  H.,  StahMcdwr  der  1.  Hälfte 
de»  19.  Jabrh.  ia  London*  «n  dem  Le  Blaue 
(Manuel  I  666)  6  Blltter  mh  Stidte-  mid 
Archttekturansichten  aufführt.  H.  V. 

Cigi— ri,  Gaetano,  Italien.  Dekoratioiis- 
oder  in  Botogna.  um  1880,  malte  vor  allem 
Blumen  und  arbeitete  in  den  Kirchen  5.  6ar- 
tolomeo  in  Reno,  Madonna  della  Porta  und 
im  Palazzo  Ercolani. 

Bianeooi,  Guida  di  Bologna  1820  p.  32,  61, 
m  SOO,  866,  474.  G.  Dtgti  Ani. 

Capooetti,  Antonio,  ital,  Holzschnitzer 
des  19.  Jahrh.  in  Palermo,  Leiter  der 
Schnitzerachule  im  Reale  Albergo  Poveri, 
von  ihm  stammen  Möbel  lär  die  Villa  Achil- 
lekm  auf  Kbrfb. 

Ztschr.  f.  bild.  Kst  N.  F.  VI  m  C.  B. 

Capoai,  s.  Capponi. 

Capesale,  Francesco»  Bildhauer  in  Rom ; 
nach  Bertolotti  kommt  er  in  einer  Urkunde 
von  1606,  die  .^rbeiten  in  S.  Maria  Maggiore 
betrifft,  u.   1ti08  als  Gehilfe  Madernas  v(}r 

Arn  anderen  (neugefundenen)  Urk.  von  160S 
heiTor,  daB  er  md  iilciit  fSkof.  Lorenzo 

Bemini  (vgl.  Bd  III  463)  die  Büste  des  .An 
tonio  Nigrita  in  Sta  Maria  Maggiore  aus- 
geführt hat.  Diese  Arbeit,  die  einen  Neger 
darstellt  (Nigrita  war  Letter  einer  Gesandt- 
xhaft  des  Königs  von  Kongo  und  t  1M6  in 
Rom),  ist  aus  schwarzem  und  gelbem  Mar- 
mor gearbeitet;  sie  gibt  die  fischen  Merk- 
male der  Rasse  im  Kopf  gat  wieder.  1611 
hat  C,  nach  anderen  Zahlungsurkunden,  zwei 
auf  Delphinen  reitende  Putten  für  einen  Brun- 
nen gearbeitet,  der  damals  am  Fuß  der  Haupt- 
trene  des  Quirinalapalastes  aufgestellt,  aber 
späer  durdi  einen  anderen  ersetxt  wurde. 

A.  Bertalvtti,  Artiati  lombardi  a  Roma 
im  n  lOT,  119.  —  A.  Mafios  in  Arte  XII 
(1009)  178—182,  316 

Capnali,  Bartolome o,  Maler  in  Pe- 

ragia.  Sein  GebttrtslShr  unbclcamit.  Idtt  hi 


die  Malerzunft  zu  Perugia  aufgenommen, 
1468  Kämmerer,  1462  Prior.  14%  CapitsoD 
del  Popolo,  1472  Kämmerer,  1478  EleeHo- 
narioa  (Wahhnann)  Capitanei,  1478  Kämme- 
rer der  Mhüaturistenzanft  an  Stelle  seinci 
verstorbenen  Briiders  Jacopo,  und  von  Juli 
bis  August  Prior,  1484  und  1486  FanceUua 
Masiarionnn  und  1481  KlmoHrer.  Diese  n. 
die  folgenden  Angaben  beruhen  meist  auf 
Forschungen  Adamo  Rossis  und  des  Unter- 
zeichneten in  den  Peruginer  Archiven.  C.  er» 
hält  am  8. 8. 14A2  Zahhn«  für  einen  bamalten 
BaMachfat  md  andere  Arbeiten,  die  er  mr 
Feier  der  Ankunft  des  päpstlichen  Vizelegaten 
ausgeführt  hatte.  Am  18.  6.  1464  empfängt 
er  vom  Kloster  S.  Pietro  bei  Perugia  als  Rest 
der  Bexahlang  für  2  Tabernakel  eine  Sorna 
Koro,  and  am  18.  7. 1467  und  14.  8. 1468  quit- 
tiert er  gemeinsam  mit  Benedetto  Boöfigli 
über  inagesamt  100  Fiormi  für  ein  Altanmrk, 
das  für  die  Cappella  S.  Vineeuo  in  S.  D»- 
menico  zu  Perugia  bestimmt  war.  Von  C. 
rühren  die  Figuren  der  Verkündigung  her, 
die  ihn  unter  dem  Einflüsse  des  Nia»io 
Alunno  aeigea,  wahrender  an  den  Sdtentafdn 
(mit  S.  Pauhis  und  Petras  Martyr,  S.  Petras 
Ap.  u.  S.  Catharina)  stark  beteiligt  ist.  Bon- 
figli  hat  nur  das  Mittelbild,  die  Madonna  mit 
dem  Kinde  u.  4  musiziefcadstt  Eflgcln  eigen- 
händig ausgeführt.  Das  ganze  Altarwerk,  in 
seine  einzelnen  Tafeln  zerlegt,  befindet  sich 
jetzt  in  der  städt.  Pinakothek  zu  Penigia. 

Am  81.  L  1471  wies  ihm  die  pipstUche 
Rechnungilcanuner  an  Perugia  40  Piomi  as 
für  das  am  Palazzo  Pubblico  und  an  den  6 
Stadttoren  gemalte  W^pen  Papst  Sixtus'  IV., 
nnd  am  81.  1.  1472  eine  kleine  Zahltmg  für 
gemalte  Trompetenwtnq^.  Am  12.  8.  1477 
übertrugen  ihm  die  Erben  des  Niccoio  di  ser 
Jacopo  aus  Perugia  für  ihre  Kapelle  im  Dom 
ein  Altarbild  mit  Darstellg  der  Pietä  mit  S 
Heiligen  n.  SEngehi.  Em  sidwies  Weile  ds, 
die  Pieta  darstellend  und  1488  datiert,  ist  rv  K-h 
im  Dom  erhalten  und  von  J.  Carlyle  Graham 
als  Werk  des  Fiorenzo  di  Lorenzo  publiziert 
Nach  demselben  Kanon  scbnf  er  ein  Fiesta» 
der  Pleti  mit  Magdalena  nnd  Johannm  fSr 
die  Kirche  S.  Giuliana  bei  Perugia  Oetzt  in 
der  Pinakothek  dortselbst).  Beide  Werke 
zeigen  ihn  imter  dem  Einfluß  des  Fiorenzo  di 
Loren»},  der  fortan  die  Richtung  aeiner  Kunst 
bestimmt  Am  tt.  10.  1484  eiliilt  er  vom 
PeruRiner  Magistrat  22  Soldi  für  gewöhnliche 
Malerarbeiten.  Vom  Kloster  S.  Pietro  wer- 
den ihm  1487  für  10  p^istlidie  Wappen 
8  Lire  und  für  einen  Kopf  des  Täufers  7  Lire 
gezahlt,  u.  von  der  päpstl.  Rechnungskammer 
27  Fiorini  20  Soldi  für  gemalte  Trompeten- 
wimpel.  Am  88.  11.  1487  quittierte  er  über 
9*/t  Piorbii,  die  ihm  der  Notar  Evangelista  di 
Francesco  de'  Rossi  für  eine  an  seinem  Haus« 
zu  Petrignano  bei  Assisi  gemalte  Pieti  und 
filr  «einite  Flgaffcn'  über  dem  Altar  des 


w 


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Caporali 


hi  Hieroqymiu  in  dem  Kirchkin  der  Rocchic- 
ciolabei  Assisi  schuldete.  Von  der  Pieti  in 
duer  Nische  des  Hauses  sind  nur  noch  be- 
iKfaridenc  Reste  eriiiltai,  oad  das  Frako  in 
der  BoecUedob,  dm  ^  Ifaaaan  mh  S. 
Hieronymus  u.  Antonius  v.  Padua  darstellt  u. 
die  Inschr.:  EVANGELISTA  DE  R(ubei)S 
und  du  Wappen  der  Rossi  aufweist,  ist  leider 
•taric  filwnnalt.  1487  malte  er  für  die  Kirche 
S.  Maria  Ifaddatena  in  Caatigliane  del  Lage 
ein  Altarbild,  das  die  Madonna  mit  d.  Kinde, 
4  anbetenden  Engeln  und  den  Heiligen  Maria 
Magdalena,  Antonius  Abbas,  Sebastian  und 
Kodma  darstellte.  Altere  Autoren  lasen  auf 
dem  Bilde  die  Inschrift:  „Pixit  Bartbolomeus 
Caporalis  de  Perusia.  Questa  Opera  ano  facto 
iare  c  cacciadore  de  Caat^glkme  de  Lago  A.  D. 
14gr.  Die  ktstes  Rette  de«  Bildet  bewahrt 
die  Pinakothek  tu  Perugia  (Kopf  der  Maria 
Magdalena  und  2  Engelsköpfchen).  Am  4.  8. 
1487  lieB  ihm  das  Kloster  Monteluce  bei  Pe- 
rogia  ft  FkM-ini  für  Bemalong  u.  Vergoldung 
'  cmct  Täbemakdi  anweisen.  1488  empfing  er 
vom  Kloster  S.  Pietro-18  Lire  für  Wappen 
und  1  Fiorino  für  die  Restaurierung  u.  Voll- 
endung des  von  Pietro  di  Galeotto  unvollendet 
hinterlaasenen  Freslinbildes  über  dem  Eingang 
des  Klosters,  von  dem  nur  noch  geringe  Reste 
erkennbar  sind.  Ferner  erhielt  rr  ntxh  im 
Laufe  dieses  Jahres  Zahlungen  für  bemalte 
seidene  Fihnchen  und  f&r  eine  Flgnr  der  S. 
Justina,  die  zugrunde  gegangen  ist  Am  14. 
9.  1489  wurde  er  zugleich  mit  S  anderen  Mit- 
gliedern der  Confraterniti  von  S.  Giuseppe 
cum  Schiedsrichter  über  das  damals  dem 
Pinluriochio  nbertragene  Bild  de»  Spotalixio 
ernannt,  das  später  Perugino  ausführte  und 
am  27.  9.  wählte  ihn  Pinturjcchio,  im  Begriffe 
nach  Rom  abzureisen,  zum  Rechtsvertreter  in 
allen  während  seiner  Abwesenheit  etwa  ent- 
stehenden Streitigkeiten  mit  der  Brüderschaft. 
Für  eine  Figur,  die  C.  im  Hause  de;'  päpst- 
lichen Schatzmeisters  gemalt  hatte,  empfing 
er  am  80. 11. 1481 8  Piorini  vnd  90  Soldi.  Im 
selben  Jahre  vollendete  er  ein  Fresko  in  S. 
Francesco  zu  Montone  bei  Umbertide  im  Auf- 
trage des  Beraardino,  des  Sohnes  Carlos 
Fortebraccio  wieder  au^efiuden,  sign, 
wid  dat.):  S.  Anfeonini  v.  Padua  in  der  Qorie 
mit  Joh.  dem  Täufer  und  dem  Erzengel  Rai* 
phael  mit  Tobias.  Die  gute  Modellierung,  die 
feste  und  bestimmte  UmriBzeichnung  und  das 
harmonische  Kolorit  beweisen,  da0  C  noch 
immer  bemüht  war,  mit  den  größeren  Zeit- 
genossen, vor  allem  mit  Fiorenzo  di  Lorenzo, 
Schritt  zu  halten.  In  der  1S06  erneuten  Ma- 
trikel der  Peraginer  Malerzunft  erscheint  C. 
an  erster  Stelle  unter  den  in  Porta  Ebumea 
ansässigen  Mitgliedern.  Im  zweiten  Semester 
1509  wird  er  in  Pcruginer  Urkunden  bereits 
als  verstorben  erwähnt.  Von  seinen  Söhnen 
g»MnMle  lieh  Giovan  Battista  als  Makr  twd 
Ardiüdct  ansi  Giovaimt  Padto  war  GoU- 

XiHilMinifeML  B4.V.  I 


Schmied.  C  bat  während  eines  langen  Lebens 
die  ganze  Entwidclung  der  Peruginer  Malerei 
von  den  Zeiten  Benozzos,  Boofiglis  u.  Alun- 
nos  bis  zu  Fiorenzo  di  Lorenao  mitgemacht. 
Ein  frfihes  Werk  des  Meislers  scheint  die 
hübsche  Madonna  mit  4  anbetenden  Engeln 
zu  sein,  die  aus  dem  Besitz  des  Herrn  Sal- 
vatore  Rosa  in  Perugia  1904  in  die  Uffizien 
gelangt  ist  und  noch  stark  an  Benozzo  Gomoli 
gcaiihnt  Der  ihm  mdnfadi  zugeschriebene 
Gonfalone  der  SS.  Annunziata  (von  1466, 
Galerie  in  Perugia)  ist  meiner  Meinung  nach 
ein  Werk  Alonnos.  C.  scheint  längera  Zeit 
als  Werkstattgenosse  Bonüglis  tätig  gewesen 
za  sein.  Seiner  Beteiligung  an  dem  Altar- 
werk für  S.  Domenico  wurde  bereits  gedacht 
Er  ist  in  noch  viel  bedeutenderem  MaBe  be- 
teiligt an  dem  1488  datierten  Gonfakoe  von 
S.  Francesco  in  Montone,  in  welchem  zum 
ersten  Male  auch  der  EmiluB  Fiorenzos  di 
Lorenzo  klar  zutage  tritt,  der  sein  späteres 
Schaffen  ganx  beherrscht  Seiner  letzten, 
dwdi  das  PtcSho  mit  der  Glorie  dss  M»  Adr 
tonius  gekennzeichneten  Periode  gehört  ein 
Leinwandbikl  in  der  Kirche  zu  Civitella 
d'Ama  (1492)  an,  das  die  Madonna  mit  den 
Heiligen  Sebastian  und  Johannes  d.  T.  zeigt; 
bei  geringer  Durchbildung  der  Glieder  hat 
dieses  Bild  noch  die  peinlich  beobachtete  sym- 
metrische Anordnung  und  im  Ausdruck  das 
geziertanmntige  der  vorperugincaken  MciüBr 
Perugias. 

Lupattelli,  Pitt.  peru«.  1895.  —  Crowe 
u.  Cavalcaselle.  Hist.  of  paint.  in  luly  (1909, 
ed.  Hutton).  —  Berenson,  Central  It.  Paintert 
2.  A  1909  p.  157.  —  Rivista  d'Aite  1904  p.  38. 
—  Burckhardt-Bode,  Cicerone  —  M  a  - 
riotti,  Lett.  perug.  —  Martotti,  Hdschr. 
Not.  in  d.  BibL  Perugia.  —  RaM.  biblio^r.  dell' 
Arte  it.  III  70  —  L.  Fu  m  i.  Tesorcri»  Apostolica 
di  Perugia  c  Umbria,  1901  p.  88,  105,  107,  109, 
112,  113  —  J.  Carlyle  Graham,  The  Pro- 
blem of  Fiorenio  di  Lorenzo,  Perugia  1903  p.  91 
n.  ff.  —  S.  W  e  b  e  r,  Fiorcmo  di  Lorenio,  Str»ß- 
bwi  1904  p.  120  u.  i.  —  Rcpert  f.  Katw.  1910 
9.  IM  (W.  Boadie).  WMtr  B»n»e. 

CapaaB,  Bcncdettcb    C«^9nK,  GSov. 

Batt. 

Caporali,  F  i  1  i  p  p  o,  reproduzierender  Kop- 
ferstfcher  zu  Creniona,  geb.  in  Pieve  d'Olmi 
am  13.  1.  1794,  lebte  noch  1848,  Schüler  des 
G.  Long^i  in  Mailand.  Stach  hauptsichlich 
nach  den  alten  vencTinnischen  Meistern  wie 
Gio.  Bellini,  Crivelli,  Cima,  Bordone  und  Ve- 
ronese,  femer  auch  nach  Perugino,  Gaud. 
Ferrari,  Bdtraffio,  Bern.  Loioi,  Correggio 
mw.  Das  Verzeichms  seiner  Ariietten  bei  Le 
Blanc  (Manuel  I  v^S8)  umfaßt  23  Bl.;  5  wei- 
tere, von  Le  Blanc  nicht  gekannte  Blätter 
werden  bei  Apell  (Handb.  f.  Kpiferst«SamniL, 

1880)  aufpeführt. 
G  i  u  ü.  G  r  a  3  a  e  1 1  i,  Abeccd.  biogr.  ecc,  1827. 

Caporali  (Capporali),  Francesco^  IM, 
Kupferstecher  des  18.  Jahrh.  Von  ihm  «in 


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Blatt,  Madonna  mit  Kind  und  dem  U.  Qijc- 
taik,  nach  Dom.  Aot  Vaccara 

Heine cken,  Dict  det  Aitiitca.  —  N  «gl er, 

Kttlerlex.  (unter  Vaccaro). 

CiMnl^  Giacomo  (di  Scgnola).  Miniata- 
fbt  m  Perui^a,  Btinler  des  Bartofaniineo  C. 

Die  Nachrichten  über  ihn  datieren  von  1471 
bis  1478,  in  welchen)  Jahre  er  gestorben  ist. 
1474  war  er  Prior  der  Stadt  Perugia  und 
signierte  folgendermaBen  eine  Miniatur  in  den 
Amafi  decemvirsK. 

Non  guardare  a  tal  iavoro 

CheGiiyecliodelC^yowleMagBilicoPrioge 

El  fe  et  no  i  eosto  denafo  il  notait»  fora. 

Noch  1473  schmückte  C.  zwei  Antiphonare 
des  Klosters  S.  Pietro  (pig.  K,  M)  mit  Mmia- 
tnrea.  DieseBien  ermSglicfaen  es  um^  ein  BUd 
von  seinem  IcSnstlerisdien  Sdwffen  xa  ge- 
winnen. 

Giom.  d'Enid.  Artiitica  II  308  ff.  —  L'Apolo- 
ntko  II  S6».  ~  W.  Bombe  in  Bmrt.  L  Kstir. 

xxxm  H.  1  tL  IL  Ith.  jimMt*. 

Capotali,  Giovan  Battista  (von  Vasari 
fälschlich  Bentdttto  genannt),  gai.  Bittg  oder 
Büti,  Mater  taA  AnMtdEt,  Pentgia.  geb.  am 
1476,  Sohn  des  Bartolommeo  C.  1497  in  die 
Matrikel  von  Porta  Borgna  aufgenommen, 
war  C.  1519  Dectoivir  in  seiner  Vaterstadt. 
B.  soU  Dach  Vasari  Schüler  von  Pemgü»  ge- 
wesen sein,  nach  anderen  von  Pfntarioeliio 
oder  Signorelli,  auf  alle  Fälle  stand  er  mit 
diesen  in  personlichem  Verkehr  in  Rom,  wo 
er  am  Anfang  d.  16.  Jahrh.  (1609?)  auftaucht. 
Seine  Fresken  an  der  Tribuna  der  Kloster- 
kirche von  Monte  Luce  in  Perugia  (1543J  und 
in  Montcmorcino  (1547f  sind  zerstört.  Von 
seinen  Arbeiten  für  S.  Pietro  in  Perngia  be- 
sitzen wir  neben  den  ddkmn.  Nacfarichlen 
einige  Überreste,  darunter  eine  Verkündigung 
(am  18.  1522  und  7.  2.  1530  bezahlt). 
In  der  Galerie  zu  Citti  di  Castello  befindet 
sich  eine  Madonna  mit  Heiligen  mit  der  Si- 
gnatur „Hoc  opns  fcelt  Jwt»  Bta  140B^. 
Dieses  Werk  steht  stark  unter  dem  Einflüsse 
des  Luca  Signorelli,  mit  dem  C.  in  Rom 
später  verkehrte.  Es  wird  wohl  dne  Jugend- 
arbeit C.S  sein.  Ein  Gemälde  in  der  Kirche 
Gesü  in  Perugia,  den  Kardinal  Fulvio  delle 
Corgna  mit  anderen  Jesuiten  zusammen  dar- 
stellend, wird  C.  ohne  positive  Grundlage  ai- 
geschrieben.  1186  «fiielt  C.  den  Anftrag,  te 
der  Sala  Verde  d.  Municipio  in  Perugfia  ein 
Fresko  mit  der  Verherrlichung  des  Siq^ 
den  die  Stadt  über  die  aufstindischen  „rusli- 
cani*  crfoditcn  ha^  n  matcn.  (Nicht  cr> 
haken.)  1868  malte  er  eine  Mialatar,  den 
Papst  Julius  III.  darstellend,  in  d.  Annale 
decemvirale  d.  J.  (erhalten).  Er  übersetzte  den 
Vitruvius  (1&86  gedr.)  und  hat  sich  auch  als 
praktischer  Architekt  betätigt  Nach  Vasaris 
Zeugnis  war  C.  der  Erbauer  der  Villa  Passe- 
riai  (Pitanme)  bei  Corloaa,  wo  er  ancb  mit 


Maso  Papaccllo  die  noch  erhaltenen  Fresken 
im  groSen  Saale  ausgeführt  haben  soll  Die- 
selben stellen  16  Szenen  aus  der  römijcben 
Geschichte  dar  und  sind  unter  dem  Einflüsse 
von  GUSo  Romano  und  Michelaugelo  ge- 
malt, ohne  jedoch  eine  größere  künstlerische 
Begabung  zu  verraten.  Crowe  u.  CavalcaseUe 
haben  auf  Grund  dieser  Malereien  dm  C 
noch  die  Fresken  von  S.  Maria  dcl  Caicinaio 
bei  Cortona  u.  a.  zugeschrieben.  Nach  neuer- 
dings  aufgefundenen  Dokumenten  steht  e» 
auch  fest,  daS  C  mit  Pinturicchio  aa  der 
gro8ett  Kr6nang  If arii  fOr  die  OsservanH 
von  Fratfa  ijtXzt  im  Vatikan)  gearbeitet  hat. 
In  Fanicaie  befinden  sich  zwei  authcntiäcbe 
Werke  von  ihm.  —  C.  zeigt  sich  in  seinen  IIa* 
lerden  als  Eklektiker  ohne  sonderliche  Gaben, 
anfongs  rein  nmbrisch  mit  SignorelKschen  Re- 
miniszenzen, kam  er  später  vollends  ins 
römische  Fahrwasser.  C.  war  auch  der  Lehrer 
von  Galeamo  Akssi  in  der  Architektur.  Pas- 
savant vermutet,  daß  die  Stiche  die  C  s  Vi- 
truviusansgabe  schmücken,  wenigstens  der 
Erfindung  nach  von  ihm  selbst  herrühren 
könnten.  Er  machte  am  27.  7.  1563  aeitt 
Testament  imd  starb  bejahrt  1660. 

r  a    c  o  1  i   Vite  d.  pittori  ecc-  Perugini  p.  50. 

—  r  a.  s  s  a  V  a  n  t,  P.-Gr.  I.  —  Vasari  ed.  Mi- 
laneai.  —  L  u  p  a  1 1  e  1 1  i,  Pittura  Perug.  18dS.  — 
Orsini,  Vita  di  P.  Pcrugino  p.  277  ff.  (1804). 

—  L'Apolo.K'1:  I  II  4«3  ff.  (1866).  —  Giom. 
d'Emdix.  ArtisUca  III  15.  77,  182  (1874).  — 
Crowe  u.  Cavalcatelle,  Hiat.  of  painring 
in  It.  ed.  Hutton  1909.  —  Adamo  Rossi.  G.- 
B.  C.  Conferenra,  Perugia.  —  Giom.  ill.  AüY 
Eapoais.  Umbn,  Penifia  18M  (Degli  Azzi;  t. 
aneh  Bass.  hlbUsgr.  dall'  Art»  it  i900  p.  i75). 

U.  H.  Bernath. 

CapomU,  Giov  an niPaol Ob  Goldschmied 
in  Perugia»  Bmder  des  Giov.  BattisU  C.  und 
Sohn  des  Bartolommeo  C.   C  bat  sich  am 

3.  1  1492  in  das  Matrikel  der  0>1  1  aiTnicde 
von  Porta  S.  Susaniu  folgendermaßen  eio- 
gettagen:  lo  Paulus  Bartolomd  CafNMalis 
receptus  1492  die  8  Jan.  Durch  Dokumente 
crfaliren  wir  von  verschiedenen  Aufträgen, 
die  C  teils  allein,  teils  mit  Rodolfo  Ompagni 
gemeinschaftlich  für  die  Kathedrale  und  die 
Kifdicn  S.  Biagk>  und  S.  Plalvo  ausgeführt 
hat.  Es  läßt  sich  jedoch  fcdn  richeres  vor- 
handenes Werk  aui  ihn  zarSckführen.  Er 
starb  1S88. 

L'ApcdMSdeo  II  fasc  U,  UM  p.  460  «.  660.  ~ 
Gioin.  d'find.  Art.  Ht  HS.       M.  Jf.  Btmätk. 

Caporali,  G  i  u  I  i  o,  Maler  aus  Perugia,  Sohn 
des  Ciov.  Batt.  C.  C.  war  am  30.  8.  1566  in 
d.  Matrikel  der  Maler  zu  Perugia  aufgenom- 
BMB  und  hat  1M6  einen  Brauten  bei  Qabdla 
d'Afiio  (genannt  r/MBF  Ostens*)  mit  Pfsshcn 
dekoriert,  von  denen  aber  nur  dürftige  Reste 
noch  erhalten  sind.  Von  den  Arbeiten  für 
die  Pä{»te,  die  er  1654 — 66  in  Perugia  aus- 
führte, sprechen  die  von  Fimii  publizierten 
Rechnungsbücher.  So  hat  er  z.  B.  1564  in 
der  Zitidene  ein  Zimnwr  i 


546 


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Caponmi  —  Cappden 


rwei  andere,  die  vom  Feuer  beschädigt  waren, 
restutriert  und  1664— 6B  ia  der  KapeUe  des 
„Palazio*  (wohl  pabblico?)  gemalt  n.  Rah- 
men vergoldet.  C.  muB  auch  als  Architekt 
tätig  gewesen  sein,  denn  zweimal,  1579  und 
1688,  hat  er  sich  vergeblich  um  den  Posten 
eines  Stadtarchitekten  in  Perugia  beworben. 
Ein  Dokument  aus  d.  J.  1594  zeigt,  daB  C.  in 
diesem  Jahre  mit  cinftn   anderen  zusatnnien 

die  Vergoldung  der  Decke  von  S.  Gioraniii  im 
Latcnno  in  Ron  mtemomiiKn  hat, 

Lupattelli,  Pitt.  Pen«.  UM.  —  Vaaari 
cd.  Milancal  III.  —  Marietti,  JMllan  pitt.  per. 

—  L.  Pttmi,  La  Tetoferia  apoBoL  ü  Ptenala 
c  Umbria,  Pemgia  1901.  —  BertetettL  Ar* 
tiiti  BolAfBcaL  —  Baai^  Uhliagr.  d.  Arte  it  II 
SIS.  SIS,  S18.  JT.  M.  Btm^h, 

Capoaanti,  V  i  n  c  e  n  z  o,  florentiner  Gieler, 
war  1601  am  BrooiegaA  der  Rcilertlaliic  Co- 
aimo^  I  von  (Hör.  Bolognn  mHbftrhiftigt. 

Cbampeaux,  Dict  d.  Fondeun  de,  IBMb 

—  Zahns  Jahrb.  f.  Katw.  1869  II  84. 

Gipotoato,  Andrea,  röm.  Kupferstecher 
vemutlich  vom  Ende  de»  17.  Jahrb.,  «tacb 
ein  Martyrium  de«  liL  Aadreaa  nach  Guido 

Reni. 

Z  a  n  i,  Enc.  met  286.  —  L  c  B  U  n  c.  Ma- 
nuel I  (hier  wohl  irrtümlich  ;  Capostolo).    H.  V . 

Capoul,  Charles,  Porträt-  und  Geore- 
makr  to  Paria,  leb.  in  TouKnim;  SchBler  von 
L.  Cogniet;  ttdhe  1608—17  wiederholt  im 
Sak»  aus. 

Ballier- Abt ra 7,  Dict.  gen.,  Suppl. 

Cappa  7  Ifaaaecao^  Jose,  Makr,  geb.  in 
Madrid,  ausgebildet  in  Paris  unter  der  Lei- 
tung von  L.  Ferrant  und  L.  Ribot;  wurde  in 
der  Madrider  Ausstellung  1806  durch  eine 
Mention  honorable  auageateidmet  ffir  «wei 
Genrebilder  (Bettler-  und  Zigeunerszenen)  n. 
war  ebenda  1880  noch  mit  einer  Interieur- 
szene aus  Galiden  und  mit  ciaer  Natnntudie 
vertreten. 

Oisorio  r  Bernard,  Art.  Eapafi.  dcl  S. 

XIX  (1883  f  )  p  128  f.  14.  Utrillo. 

Cappaaini,  Teresa,  ital.  Malerin,  geb.  1801 
hl  Verona,  t  am  16.  4.  1886  ebenda,  Schü- 
lerin von  Agoatino  Ugolini  und  Ehrenmit- 
glied der  Akademie  za  Verona.  Werke  von 

ihr  befinden  sich  in  der  Kirche  Beata  Vergine 
della  Corona  in  Monte  fialdo  (Madonna  der 
sieben  SchmeraenK  hn  Dom  von  Cotogna  Ve- 
neta (die  Enthauptung  Johannes  des  Täufers), 
im  Dom  zu  Lcgnago  (das  Herz  Jesu), 
in  der  Parochialkirche  von  Quinzano  (Ma- 
donna della  Neve),  in  S.  Fereto  di  S.  Fk>- 
riano  (eiiw  Visitazioae),  im  Oratorium  von 
S.  Lorenzo  in  Verona  (S.  Lucia  und  ein  Herz 
Jesu),  in  der  Bibliothek  zu  Verona  Bleistift- 
zeichnung (Porträt  Tizians). 

Ihre  Schwester  Santa,  gleichfalls  Malerin 
und  Schülerin  Ugolinis,  geb.  am  27.  10.  1806, 
t  am  28.  7.  1800,  malte  im  Liceo  Scipione 
Maffci  in  Verona  ein  Ölbild:  Franz  I.  über- 
reicht den  Sdiiikni  die  Primiea.  Sie  trat 


später  in  das  DominikanerkkMter  della  Sacra 
Famiglia,  für  das  aie  mehrere  GenüMe  «chol 
(Tod  des  hl.  Joaeph,  Himmelfahrt  Mariae). 

Foglio  Scttimaiiale  di  Verona  1826  N.  17,  44. 

—  Hubert  i,  Not  di  Verona  e  del  congreMO 
p.«4.  —  D.  Zannandreis,  Vite  dci  Pitt.  ecc. 
Veron.  1891  p.  526.  —  S  i  m  e  o  n  i,  Verona  1909 
p.  70,  201.  —  P.  S  g  u  I  m  c  r  o,  Postillc  allo 
Zannandreis  (Manusk.).  —  Not.  v.  G  Trecca 

£  t  j  Tea 

Cappaziai,  Fabio  di  Jacopo,  Mäicr  in 
Perugia,  fordert  und  erhält  1606  nach  laQf> 
jihrigera  AofcntlMlt  in  Perugia  daa  fiücger- 

Perngia,  Annali.  Deeeanr.,  IIM     14.  t 

fV.  B. 

Capparoni  (Caperoni)  della  G  u  a  r  d  i  a, 
G  a  s  p  a  r  o,  (kmmenschneider,  geb.  17&6  in 
den  Abruzzen,  tätig  und  t  1006  in  Rom.  Er 
soll  in  seinem  Fach  Tüchtiges  geleistet  haben. 
Es  werden  von  ihm  folgende  Geramen  u.  a. 
aufgeführt :  Augustuskopf  (bez.  Capparom), 
Brutoa,  Cicero,  Herlnilee,  Ganjrmed  (bez. 
KAO),  Maeeenas  (bez.  KAR)  Napoieon  I. 
(bez.  KAfl),  Quintus  Pompilius  Rufus,  Vennt 
und  ein  IntagHo:  Massinissa  (bez.  CAP). 

P  :  11  r  t  t,  Dir  Glyptiker  (Mscr.  der  Bibl. 
Tbifnifi.  —  Tommaso  Cades,  Gemme  etc. 
LV;iI  No  858— «S.  —  Goethe,  NachKelusenca 
von  Hackcrt  —  Nagle  r,  iUtlerlex.  II  345.  — 
Zan^  BnekL  1,  5  p.  888  u.  289.  B. 

Ctytumi,  Silverio^  Kircbcnmakr  in 
Rom,  wo  er  in  den  60er  und  iQer  Jahren 
des  19.  Jahrh.  mehrere  Malereien  in  öl  und 
Fresko  für  dortige  Kirchen  ausführte,  dar- 
unter Gewölbemalereicn  in  der  Immacolau 
Concezicne  am  Ponte  Margherita,  in  S.  Gla- 
como  degli  Incurabili  und  in  S.  Vinccnzo  e 
Anastasio,  Altargemälde  für  S.  Giuseppe. 
1888  lieferte  er  die  Gewölbemalereien  in  der 
Krypta  der  Kaptlie  dea  Seminar«  der  ana> 
wärtigen  Missionen  in  Paris. 

D.  A  nrg  e  1  i,  Chiese  di  Roma,  o.  J.  —  Inv. 
K^n.  d.  Rieh,  d'art,  Paria,  OMO.  leL  lU  »0—83. 

—  Dioakuren  1870  p.  14.  H.  V. 
Cappart,  Philippe,  Bildhauer,  der  zwi- 
schen 1666  und  1668  mehrmala  Zahlungen  er» 
hUt  ffir  Ariieiten  an  der  Katfiedrale  zu  Camp 
brai. 

J.  Houdy.  Hirt,  arlist.  de  U  cath.  de  Cam- 
brai,  1880  p.  218/19  H.  V. 

Caffe,  J.,  .Porträtmaler  in  London,  stellte 
daa.  hl  der  Ragral  Acad.  17B0  ein  Herren* 

biWnis  aus. 
G  r  a  V  c  f,  Roy.  Acad.  Exh.,  1905  I. 
Cappel,  8.  Kappel. 

Cappelaars,  M"«  Henriette  Jacottc^ 
PoHrit-  und  Genremalerin  in  Pari^  SchSle- 
rin  von  L.  Cogniet,  «(«Ike  awiadicn  18M  und 

1869  im  Salon  aiu. 

Bellier-Aavray,  Dict  gte.  I.      JT.  V. 

Cappeltn,  Herman  Attgaat,  aorweg. 
Landschaftsmaler,  geb.  in  Skiea  1.  S.  1687, 
t  8.  7.  1862  in  Dnsseldorf.  Seine  Kindheit 
verbrachte  er  auf  der  Besitzung  seines  Va- 
Itf^  HoUm  In  Tckaaita^  and  die  ernste, 


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Cappella  —  Cappdk 


Waldnatur  dieses  Landestcils 
war  batimmend  für  seine  spätere  Entwick- 
lung als  KünMicr    Immer  zog  ilm  die  Sehn- 
sucht nach  seiner  Heimat  zuröd^  in  der  er 
Mdi  Mets  die  SoauBennoiute  veibradile. 
1846   traf  er  in  Christiania  seinen  Lands- 
mann Hans  Gude  und  beschloß  auf  dessen 
Anregung  hin»  Maler  n  «erden.  Im  Win- 
ter 184&-46  iHrhnm  «r  unter  Gudes  Let- 
tnoff  ia  ChriaHaaia  «nd  mleniilmi  im  Som- 
mer 1846  zusammen  mit  ihm  eine  Studien- 
reise durch  das  Gudbrandstal.    Im  Herbst 
1846  trat  er  als  Schtjler  in  die  Akademie  n 
Düsseldorf  ein,  wo  damals  eine  Reihe  nor- 
wegischer Maler  unter  ihren  Landsleuten  A. 
Tidemanri  un1  H.  Gude  studierte.    C.  Schlott 
sich  auf  der  Akademie  den  jöi^eftn,  utora- 
listiscbcB  Kfdtcn  a^  die  io  QppoeitioB  gcBcs 
EHisseldorfs  ältere  Idissizistischc  Kunsttra- 
ditioDcn  standen  —  trotzdem  er  unter  den 
starken  persönlichen  EinfluS  seines  Lehrers 
J.  W.  Sdiirmer  Icam,  mit  dem  er  den  Glau- 
bea  aa  die  Bedevtmig  der  stihrollen  Kompo- 
sition in  der  Mallcunst  teilte;  auch  Gude  hat 
C.  sehr  beeinflußt.  Bis  18C0  arbeitete  C  an 
der  Akad.  in  Dösseldotf.   Wibraid  idaet 
Sommeraufenthaltes  in  demselben  Jahre  in  der 
Heimat  kam  seine  künstlerische  Eigenart  zur 
vollen  Reife-  Er  erreichte  jetzt  eine  wirldi(& 
monumentale  Auffassung  der  Natur  und  ■•• 
wann  die  vode  Herrschaft  tbcr  eb  KdorH 
von  seltener  Kraft  und  Schönheit,  das  aller- 
dings bisweilen  auf  den  Effekt  berechnet  ist. 
Er  entfaltete  nun  auch  eine  starke  Produk- 
tiTttit  Als  er  im  Herbst  1851  von  Nor- 
wegen nach  Düsseldorf  zurückkam,  vollendete 
er  in  einem  Winter  alle  seine  großen  Werke: 
„WaMsee",  „Wasserfall  in  Nieder-Telemar- 
ken",  .^Aussterbender  Urwald*  (alle  drei  im 
Mus.  in  Giristiania)  sowie  „Herbstmorgen 
bei  Rauhfrost  und  aufgehender  Sonde",  nach 
allgemeinem  Urteil  und  seiner  eigenen  An- 
sicht sein  Hauptwcrl^  das  auch  bei  der  Ausst. 
in  Rotterdam  sofiort  Terkanft  wurde.  Auf  der 
Höhe  seiner  Kunst  riß  ihn  der  Tod  —  ein 
unersetzlicher  Verlust  für  die  norweg.  Kunst 
—  hinweg,  und  erst  nach  seinem  Hinscheiden 
erkannte  man  seine  volle  Bedeutung.  Er  Ist 
der  einzige  Vollblut-Romantiker  und  Stim- 
mungslyriker von  monumcnuler  Größe  und 
mächtiger  Phantasie,  den  Norwegen  gehabt 
hat,  and  stdit  ab  sdbstiMliBe  PersdnticMRft 
auf  gleicher  Höhe  mit  seinen  weit  berühm- 
teren Landsicutcn  Tidemand  und  Gude,  denen 
es  vergönnt  war.  in  einem  langen  Leben  zu 
wirken.^  Seine  Motive  sind  fast  ausschließlich 
norwegische  Wald- Interieurs,    in  einsamer 
Wildheil  oder  träumender  Verlassenheit  — 
mit    gewaltigen    moosbewachsenen  Baum- 
stimmen, die  rieh  wie  Skelette  aus  der  Vor- 
teit  über  die  umRebendc  frische  Vegetation 
erheben  —  meist  eingehüllt  in  Nebelstimmung 
oder  im  Lkht  der  unter«  oder  aafjräeadcn 


Sonne.  Seme  großen  Kompositionen  sind 
freie  koloristische  Phantasien  über  ein  Natur- 
thema,  oft  pathetisch,  bisweilen  etwas  Ata* 
traliach,  trotzdem  er  Beißige  und  vortreff. 
Hche  Studien  machte.  Cj  Werke  befinden 
sich  zum  großen  Teil  auf  dem  Familiengut 
Holden  in  Norwegen,  einige  auch  in  den 
Museen  in  Stockholm  und  Christiania  (hier 
auch  zahlrrtche  Studien  und  Zeichnungen), 
Düsseldorf  und  in  der  Liechtenstein-Galerie 
in  Wien.  —  Eine  Gedächtnisausstellung  fand 
inQiriatiaaia  im  Kunstverein,  April— Mai 
110^  statt  Wilb.  T.  Abbema  hat  eine  „Nor- 
wegische Landschaft"  Cs  gestochen. 

R.  Thommessen,  Cappelen  og  hans  samtid, 
Chr.  190«.  —  Illuitr.  Nyhedsblad,  1854  p.  2L  — 

£Illu«trcr.  Tidende"  (dAniich)  1865  p.  218.  —  L, 
'iethrichson,  Adolph  Tidemand,  Chr  1878 
I  156,  17«,  183 ;  II  42,  68  u.  Af  Haui  Gude«  Ur 
o«  Vaerker,  Chr.  1899  p.  22—42.  —  „Verdens 
Gwjg"  Febr.  u.  Marx  1901  (Briefe  C.»).  —  A. 
Aubert,  Det  nye  Norges  Malerkunst,  1904 
p.  20—21.  —  Jen«  Thiit,  Nonike  malere  og 
billedhuggere.  Bergen  1904  I  195—207  ;  11  308, 
398.  —  R.  Thomroesicn,  Nor»k  billedkunst. 
Chr.  1904  p.  85-89.  —  FolkebUdet  1906  p.  129. 

—  Wolfg.  Müller,  Düsseldorfer  Künstler, 
P.  345.  —  A.  Aubert,  Die  Norweg.  Malerei, 
Ldpsig  1911  p.  16.  —  Deutsche»  Kanstblatt  1851 
p.  344 ;  1852  p.  287,  362.  —  Dioskuren  1861  p.  Tl. 

—  Ztachr.  f.  bild.  Kat,  N.  F.  III  96.  —  Kstt&ea 
N.  F.  I  88.  C.  W.  SMOtr, 

Canalla,  Francesco  (FamUiennane: 
Duit^,  g«n.  C),  Maler,  geb.  1714  in  Vene- 
dig, t  1784  (laut  Tassis  Angabe);  Schüler 
von  G.  B.  Piazzetta,  in  dessen  flüchtigem  Stil 
er  um  1740  für  S.  Maria  ddla  Pieti  in  Ve- 
nedig einen  Madonnenaltar  mit  den  Heil.  Do- 
minicus,  Vincent  ius  und  Theresa  und  dem 
Beato  .'Kcota.uo,  für  S.  Eufemia  auf  der  Giu- 
decca  eine  mit  seinen  Initiaka  signierte  »Dis- 
prtaiioB  der  Schrtflgdehricri"  malte.  Spiler 
in  Bergamo  ansässig,  schuf  er  im  Auftrage 
des  CcHite  Giac.  Carrara  und  des  Archidia- 
konen  Albani  zahlreiche  mittelmäßige  Altar- 
bilder etc.  für  den  dortigen  Dom  und  für 
die  Kirchen  S.  Agostino,  S.  Caterina,  S.  Pan- 
crazio  etc. 

Tassi.  Vite  de'  Pitt  etc.  Bergamaschi 
(1793).    —    Moachini.    Guida   di  Venezia 

(1815).  —  E,  P.olctti,  II  Fiore  di  Venexia 
(1837  ff  ),  —  Zan  tt  o,  va  Guida  di  Ve- 
neiia  (1856),  —  L  o  c  a  t  e  1 1  i,  Illustri  Berga- 
maschi  (1867—79)  I  425  f. ;  III  317  Anm.  —  G. 
Andrei«,  Cenai  Stor.  aoUa  Chiesa  di  S.  Gior. 
Batt  in  BtagDia  (Veaed^  IMI)  ^  39. 

P.  PaolHtL 

(^ppeUa,  Scipione,  neapolit.  Maler  dcs 
1&  Jahrii.,  Schfiler  F.  Solimenas,  dessen 
Werke  er  kopiert  haben  soll.  Später  hat  er 
sich  der  Miniatur  zugewcadat»  (De  Domi- 
nici,  Vite.  III  p.  688.)  G.  CcdL 

Cappallaa(i)»  i.  C^aM(i). 

Cappellaao,  Antonio^  BiMhaaer  des  17. 
Jahrh.  in  Ligorien. 

Alizeri,  Not.  dci  prof.  d.  dis  in  Liguria  II. 

CappeU«  (Pelle).  Fancoise  van  der* 
Schrdberin,  Schwsrtef  and  Sabprioria  des 


54B 


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CappeUe  —  Cappelletti 


Kioeters  Unserer  Lieben  Frauen  in  Brfigge, 
nachweisbar  16S4,  1686.  Sie  war  wahrschein- 
lich nicht  Miniatorin,  da  mehrmals  von  ihr 
gcachriebene  Bücher  von  anderen  Schwestern 
tHimrkft  wttrdML 

U  Beffroi  in  IT,  tO.  SSI,  SSS.  KM.  Z.  ».  M. 
CappelU,  Jan  Tan  de,  tiolliiid.  Ifaler, 

5>ohn  des  Karmoisinf.irbf rs  Franchojrs  van 
de  CappcUe  and  der  Anncken  Mariens,  ist  in 
Amaterdam  lflM/96  gtb.  u.  hat  sich,  wenn  er 
vielleicht  auch  nicht  dessen  Schüler  war,  doch 
wenigstens  nach  Simon  de  Vlieger  gebildet, 
Ton  dem  er  etwa  ISOO  Handzeichnungen  gc- 
nmiiMlt  hatte.  Ala  «r  «n  SS.  7.  166B  da» 
AmilcrdaiDcr  BQrfcmdit  crwaf b,  waf  er  be- 
reits verheiratet  mit  Anna  Grotingh.  1664 
seichnete  er  eine  Darstellung  voo  Ballspielem 
auf  dem  Eise  in  das  Stammbodl  dc«  Gym- 
nasialrektors  Jacobns  Heyblocq,  n  welcher 
Gerbrand  van  den  Eeckhout  ein  Gcdidttchen 
schrieb  u.  Cappelle  als  Autodidakt  lobte.  Am 
».  6. 1661  kauft  er  iör  9600  Goklea  ein  Haut 
in  d.  KoMtraat^  aw  «ddHm  cruB  B.  18. 1819 
in  seinem  eignen  Grabe  in  der  Neuen  Kirche 
beerdigt  wurde.  Am  8.  9.  1679  hatte  er  ein 
Testament  gemacht,  das  ihn  als  einen  sehr 
trahUiabcnden  Maoo  «igte.  Die  Firbctd  aeip 
nea  1^4  geatorbenen  Vatert  Iwitt  er  beibe- 
halten und  vererbte  sie  auf  seine  Söhne 
Johannes  und  Louis.    Das  Inventar  aeines 
Nachlaases  weist  auBer  98710  Calden  an 
Geld  und  Obligationen  u.  a.  mehrere  Häuser 
auf,  einen  Landsitz  bei  Nieuwerstuis  an  der 
Vecht,  ein  Jachtschiff  und  eine  groBartige 
KimittiMmfnIimg  mit  nicht  weniger  ala  etwa 
■  600  HandseiclHMBgM  von  Senbmdt.  Wenn 
der  Betrieb  seiner  Pirberei  ihm  auch  nur  ge- 
stattet hat,  nebenbei  die  Kunst  auszuüben,  so 
muB  er  dennoch  zu  den  größten  holländischen 
Marinemalern  gerechnet  werden.  Meistens 
hat  er  die  mit  zahlreichen  Schiffen  belebten 
breiten  Flußmündungen  a!s  Tl  cma  gewählt, 
und  die  Lichtwirkung  der  Sonne  auf  Wolken, 
Gewiaaer  nnd  Schiffen  hat  hcuxr  ao  nator- 
wahr  wiedergegeben  als  er.  In  einem  Bilde 
in  der  Sammlung  von  Caratanjen  in  Berlin 
hat  er  sogar  mit  Erfolg  versucht,  die  Sonne 
lelbst  abzubilden.  Die  Mdiraahi  aeiner  Werke 
iat  hl  englischen  öffeullidieB  M.r«eai  (London. 
Glasgow)  und  Privatsanunlungen,  aber  auch 
in  den  Galerien  zu  Amsterdam,  Brüssel  (Mus. 
u.  Arenberg),  Antwerpen,  Berlin,  Wien.  Stock- 
holm und  St.  Petersburg  iat  er  mit  treff- 
lichen Marinebildem  vertreten.  Weniger  her- 
vorragend sind  seine  Wintcrlandschaften,  in 
denen  er  sich  an  Aert  van  der  Neer  an- 
schlieBb  Bn  gntea  Kcemplar  beaitzt  da« 
M3mrit3huis  im  Haag.  Datiert  sind  «eine  Bil- 
der nur  selten.   Von  1649  ist  der  Seehafen 
in  Stockholm,  von  1660  eine  der  Marinen  in 
London  tmd  daa  Bild  hi  Amaterdam,  von 
1«88  die  WimerludKhall  im  Haag.  Wih- 
ffcad  im  bventar  adne^  Maddaami  etwa  IlOO 


Handzeichnungen  von  ihm  verzeichnet  sin  ., 
sind  diese  doch  jetzt  ziemlich  selten;  genannt 
ir,ügrn  bc')n  die  Blätter  im  AmMerdamer  Kabi- 
nett, im^  Museum  Fodor  daaelbet,  im  Moaetui 
Tcjder  n  Raericm  nnd  in  den  KiMnetten  tv 
Berlin,  Dresden,  Frankfurt  a.  M.  und  Ham- 
burg. Die  zwei  Radierungen,  welche  voo  ihm 
bekannt  sind,  Winterlandschaften,  gehören  an 
da^öAlen  SeÜenhcitcn  (Knpleratichlahinetl, 
AmsterdittV  Im  18.  Jahib.  haben  Ouret, 
Beauvarlet  und  d'Sallieth  Bilder  von  ihm  ge- 
stochen. Remhraodt,  Frana  Kala  und  Ger- 
nrana  vao  den  BMCWOua  nwcn  ihd  rwiftt 
familk, 

Ond-Hollaad  X  97— US-lSt.  —  NederL 
Speetator  m»,  897.  —  Otoana  Ardricf  V  IS.  — 
Schclteaia,  8anAnadtTl.  —  C  Hofstede 
de  Groot,  Hollandacbe  kunit  in  Engetach« 
▼efsameliiicen.  —  Fred.  C  Willis,  Die  nie- 
derliadisch«  Mariwmalirii  (Diasert.,  Halle  1910) 
«♦-«7.  E.  W.  Moti. 

Cappelle,  Jan  Baptist  van  de,  belg. 
Architekt,  geb.  zu  Gent  am  28.  10.  1772, 
wurde  Mitdirektor  der  Zeicheiukademie  und 
Mitglied  der  „Maatschappij  van  fraaije 
kunsten  en  van  botanie".  Nach  seinen 
Plänen  wurden  zahlreiche  Gebäude  in  Gent, 
S.  Nicolaas  und  Aalst  aufgeführt.  Ferner  amd 
von  ihm  daa  Gememddmoi  fai  Ninove» 
Schlösser    ia   Ooitachrr   tmd  Mocfbdte 

u.  a.  m. 

Immerzeel,  De  Levens  en  WcilNa. 

CappeDe,  s.  auch  Capeüt. 

CappeUer,  Viktor,  Bildhauer,  Edld  det 
\nktor  Heidek}ff,  geb.  in  Nürnberg  am  29.  9l 
1831.  t  in  Frankfurt  a.  M.  am  9.  6.  1904. 
1848  kam  er  nach  Stuttgart,  um  unter  Leins 
an  arbeiten.  1850 — 1862  studierte  er  in  Paria. 
Nach  aeiner  Rfiefckehr  nach  Stuttgart  eihldt 
er  eine  Lehrstelle  für  Modellieren  u  Zeichnen 
an  der  Gewerbeschule,  die  er  bis  1899  inne 
hatte.  Von  seinen  Werken  ist  der  Sarko- 
phag der  Prinaeaain  Marie  von  Württemberg 
in  dem  Mattsoletmi  auf  dem  Rosenberg  zu 
erwähnen 

StuttKartt-r  N<- if»  T«gb1att  vom  10.  6.  1904. 

CapvaOat  (oder  la  Chaptüt),  Pierr^ 
AirbHekt,  wird  1442  als  erster  Weifaneiater 

am  Bau  der  bereits  1286  begonnenen  Kirche 
Saint-Sauveur  in  Aix  en  Provence  genannt 
und  zwar  erbaute  er  die  Kapelle  Saint-Mitre. 
1460  achliefit  er  in  Arles  einen  Vertrag  mit 
OCH  uui  Ilgen  Mnoncai  ucuuia  cTDavoiv 
eines  Glockenturmes  ab. 

R*un.  d.  Soc.  d.  B.-Arts  d.  Depart.  XVIH 
6S9  ff  ,  7CH1  ff.  H.  V. 

Cappallatti,  Candeloro,  Majoltkakünst- 
1er  hl  Gastetli,  geb.  am  2.  9.  1682,  f  am  25.  1. 
1772.  Anfangs  Soldat,  wandte  er  sich  1718 
der  Majolikamalerei  zu  und  lernte  bei  seinem 
Oheim  Carlantonk>  Gme.  Er  heiratete  1724 
und  war  1785  Gonvemeur  von  S.  Valentiao 
(Abnwm)*  Semen  Arbeilmi  ittmit  Biodi 
nedi,  aie  aeien  gut  in  der  Konipoaitkn,  eni^ 


549 


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CappeUctti  —  Cappelli 


achieden  in  der  Mach«  und  von  ongewöhn- 
licher  Sicherheit  in  der  Perspektive.  Im  Mu- 
setun der  Majolikafabrik  zu  Caitclli  befand 
ikh  eine  Tonstatuette  des  hl.  Joseph  von  ihm, 
tHe  C  dem  besondera  in  plaslischen  Arbeiten 
sich  ausgezeichnet  haben  soll. 

V  ß  i  ndi,  Artisti  Abruzxcfi  1883  p.  80  f.  — 
V   P  1  I.  d  i.  L«  maiolichc  di  Castelli,  1883. 

CappeUetti,  Fedele,  Italien.  Keramiker 
der  Gegenwart,  in  Rapino  tätig,  geb.  in  Ca- 
ilelli,  entstammt   eitler  Keramikerfamilie. 

Maneeee  IMS  N.  SS  p.  1.  —  II  SksIo  XX 
1«M  N.  10    SM  t  —  Uv.  Abranae  IfOf  WL 

np.  m  G.  B. 

Cappelletti,  Feiice,  ital  Maler,  pcb.  um 
1606  in  Veruna  und  nur  einmal  urkund).  1738 
erwähnt,  Schüler  Prunatis.  Werke  Cjs  befinden 
aich  in  Verona  in  d.  Sakristei  von  S.  Niooold 
(9  Gemilde),  in  S.  Maria  Antica  (im  Hause 
des  Geistlichen)  eine  Jungfrau  mit  Kind  und 
Heiligen,  in  der  Kapelle  der  Ursulinerinnen 
eine  S.  Ursula,  in  Cas^  Gaaota  ein  Fresko, 
Zeus  und  Cybele,  in  Casa  Ravignani  Geschich- 
ten aus  dem  neuen  Testament,  in  S.  Anastasia, 
in  S.  Apollonia,  S.  Margherita,  im  Orato- 
rium S.  Simone,  in  Casa  Borri.  femer  bei 
Verona  in  der  Kirdie  su  Valeggio,  In  AIR 
und  in  Lovere 

D.  Dal  Pozzo,  Vite  dei  Pitt.  ecc.  Veron. 
1718  p.  197.  —  E.  Lanceni,  Ricreaz.  Pitt  Ve- 
ron.  1720  I  29,  48,  77 :  II  54.  —  Z  a  n  i,  Eac. 
raet  —  L.  Tadint,  Cat.  dclle  B.  Arti  di  Lo- 
dere J828  p.  31.  —  C.  Biadego,  CisnaroH, 
not  ^  docum.  1890  p.  38.  —  D.  Zannan- 
dreia,  Pitt  ecc  Veron.  1891  p.  341.  —  C. 
BelviflUri,  CUese  di  Veraon  %  135,  177 

Bva  Tea. 

Cappelletti,  Nicola,  Majolikakünstler  in 
Castelli,  geb.  am  26.  &  1681.  f  am  88.  10. 
1787  <?). 

V.  B  I  n  d  I,  Artisfi  Abnuseil  1883  p.  81. 

Cappelli,  A  g  o  s  t  i  n  o,  Architekt,  Maler  u. 
Bildhauer  in  Ascoli  Pic,  Bruder  von  Gia- 
como  und  Giovanni  C  C  erriclitete  1781  das 
Grabdadanal  aefaies  Ldirers  Lanaro  Gk>- 
safTati  in  S.  Maria  delle  Grazie,  auch  aollen 
die  die  Kirche  von  Campolungo  schmücken- 
den Statuen  und  die  zwei  Engelsfiguren  auf 
dem  Hauptaltar  der  Verginc  del  Buon  Con- 
siglio  zti  Ascoli  von  ihm  lierrflhren.  Die  Villa 
Sgariglia  zu  Campolungo  erhielt  durch 
C.  ebenfalls  statuarischen  Schmuck  und  die 
Kirchen  S.  Giuliano  und  delle  Senrite  m  Aa- 
coli  enthalten  Bilder  und  Fresken  von  seiner 
Hand.  Mit  Ciacomo  C.  zusammen  leitete  er 
von  ca.  1707  ab  eine  Zeitlang  die  Majolifca- 
fabrik  der  Olivetaner  in  Ascoli. 

Rieci,  Mem.  stor.  d.  art.  d.  Marca  d'AaCSna. 
1834.  —  Arte  e  Sloria,  1889.  p.  »1  L  B. 

OiwaOi,  Dioniaio  di  Praneeaeo, 
Maler  aus  Amatrice.  Seine  Signatur  (Dio- 
niseius  Cappello)  befindet  sich  mit  der  Jahres- 
sahl 1611  auf  dem  Triumphbogen  der  Kirche 
&  Antonb  in  Cornilk}  Nuovo  bei  Amatrice, 
dasssn  Fresken  den  ErKser  in  der  Mandork 
«wischen  der  Jirngfrau  md  dem  M.  Seteatian 


■eigen.  Von  ihm  in  derselben  Kirdie  in  der 
Ahamieelie  ein  Agnus  Dd  mit  9  Figuren 
des  hl.  Antonius.  Weitere  Fresken  von  C 
sind  in  S.  Maria  delle  Grazie  bei  Capricdüa. 
ebenfalls  in  der  Nähe-von  Amatrice  (die  Sign. 
„Hoc  Dioniisius  Francisci  CapfH^lüs  De  Ama- 
trice Meppitit.  106X"  ist  unter  dem  Gesims 
der  Apsis  angebracht)  zu  sehen:  Votivbilder 
von  Heiligen,  die  12  Apostd  in  der  Apais  etc, 
daneben  aber  andi  einige  grSBere  Komposi» 
tionen,  wie  Krönung  Maria  und  Anbetung 
der  Könige.  Auch  in  S.  Agostino  zu  Ama- 
trice  sind  Arbeiten  des  C.  vorhanden,  SO 
eine  Madonna  über  dem  1.  Altar  links  — 
na  dl  C^lzmi  des  Künstlers  bestes  Werk,  14tt 

dat.,  —  und  eine  Verkündigung.  In  allen 
diesen  Arbeiten,  wie  in  den  übrigen  \on  Cal- 
»ni  aolgaililtcn,  bdrandet  sich  C  als  eta 
untergeordneter,  provinzialer  Künstler,  der 
noch  in  den  Traditionen  der  Mitte  des  Quat- 
trocento steckt.  Calzini  vermutet,  daB  wir  in 
ihm  den  oder  wenigstens  einen  der  Lehrer 
des  Cda  d' Amatrice  an  sehen  haben. 

E.  Calsini  in  Rasa,  bibliogr.  d  aiie  ital. 
190T.  X.  134—141  u.  Riv.  Abnizzese,  1908,  p.45 
bis  47.  B. 

Cappelli,  Francesco,  Maler  aus  Sassu- 
olo  Schüler  des  Correggio,  1535  in  Bologna 
wohnhaft.  Von  ihm  in  der  Confraterniii  5. 
Sebasttano  zu  Sassuolo  ein  Bild  mit  der  Jung- 
frau und  den  Heil.  Geminianus  u.  Sebastian, 
Rochus  und  Prosperus.  Ein  Bild  mit  den 
hl.  Geminianus  in  S.  Pietro  an  Itfudeua 
wurde  ebenfalls  C.  zugeschrieben.  Er  war 
1568  noch  am  Leben.  Kaiser  Rudolf  II.  soll 
2  Bilder  des  C  von  Marco  Pio,  dem  letzten 
Herrn  von  Sassook),  zum  (beschenk  erhalten 
haben. 

TIraboschi,  Not  d.  pitt  etc,  Modena, 
1788.  —  M  a  I  i  n  i,  Bolofna  perluctrata,  ISW, 

p.  821.  B. 

Cappelli,  G  i  a  c  o  m  o,  s.  Cappelli,  Agost 
Cappdli,  Giovanni,  Maler  tmd  Zeichner, 
geb.  in  Ascoli  Pic.  4.  4.  1756,  f  in  Perugia 
1828.  Bruder  von  Agostino  und  Giacomo 
Schüler  von  Lazzaro  Giosaflati.  Um  1780 
sog  C  nach  Perqgia,  wo  er  das  Hatte  des 
Cvr.  L.  Bdddli  ausmalte  and  daa  Chorgi^' 
stuhl  von  S.  Pietro  für  den  Kupferstich  zeich- 
nete. Auch  die  Fresken  des  Perugino  im 
Cambio  hat  er  für  die  Reproduktion  gezeich- 
net (der  erste  Stich  von  1783  dem  König 
von  Schweden  dediziert).  Des  weiteren  lie- 
ferte er  die  Zeich  nunpen  für  das  Gitter  der 
Cappella  del  Sacramento  in  der  Kathedrak 
dieser  Stadt  und  soll  andi  als  Büderrealawap 
tor  tat  ig  gewesen  sein. 

Cantalatnetsa-Carboni,  Mcm.  int  i 
lettcrati  e  rH  artisti  di  Ascoli,  1830,  p.  271.  — 
Giom.  d'erud.  art.  V  (1876)  p.  233.  B. 

Cappelli,  Giovanni  Antonio^  a.  Cth 
peüo,  Antonio. 

Cappdli,  Pietro.  PerqwfctiMn-  n.  Lni^ 
schaftsmalerf  Sohn  dea  rBn.  Theatanmkri 


550 


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Cappelii  —  Capi>enberch 


Ginaeitpe       der  am  Theater  S.  BartoloiMO 

in  Neapel  tätig  war,  f  1784  in  jagendtichcnt 
Alter  in  letzterer  Stadt  Von  ihm  in  der 
SchleiBheimer  GaL  eine  sign.  Vedute  mit  rö- 
mischen ThenBOk 

De  DoaiaUI.  Vhe  III  B66w  —  R»lf% 
Cttck.  ±  llalcfei  Neapda,  Lc^ig  IMO.  —  iCtt. 
d.  SchleiBheimer  Gal.  No  «53.  G.  Ceci. 

Cappeln,  Stefano.  Majolikamaler  von 
Castclli,  Anfang  des  17.  Jahrh.  Seine  Signa- 
tar befindet  «ich  z.  B.  aui  einigen  in  S.  Do- 
fltto  n  ^itcUi  beliiidlidwn  MajoiaBeB. 

Biadi,  Aft  Abfoncd,  NetMl  188S  Md  Le 
■^Bliebe  di  Qwtem,  Neand  IM.  ». 

Cllfilll.  s.  auch  Cnpellt  und  C^pOo. 

Cinalliai,  s.  Zupp€iü. 

Canallino,  Gabriele,  «.  CapeUini. 

Cappdlino,  Giovanni  Domenico,  ital. 
Maler,  geb.  zti  Genna  1580,  f  daselbst  1651, 
Schüler  des  Giovanni  Battista  PaRgi.  Nach 
Soprani  hätte  er  schon  mit  22  Jahren  das 
MartTftam  des  hl.  Sebasttan  (noch  an  Ort 
und  Stelle)  und  hald  darauf  ein  Martyrium 
der  hl.  Agathe  (1747  entführt)  für  Sa  Sabina 
in  Genua  gematt.  Soprani  nennt  ferner  als 
Irübe^  Werke:  Binett  hl.  Dcsiderine  «or  dm 
Kmsdbc  knieiid  mit  einer  UedooM  in  des 
Wolken  in  Sa  Agatha  presso  il  Bisagno  und 
eine  hl.  Francesca  Romana  ein  stummes  Kind 
heilend  in  S.  Stefano  zu  Genua  (noch  dort); 
als  spätere  Werke  erwähnt  er  eine  Geißelung 
und  eine  Dornenkrönung  Christi  in  S.  Siro 
zu  Genua.  Dazu  kommen  noch  folgende  Ar- 
beiten, die  Ratti  kannte:  Vdtn,  S.  Eranao: 
RL  Andreai  du  Kreos  anbetend;  Genua,  S. 
Niccolö  di  Castclletto:  Tod  des  hl.  Franz; 
Genua,  S-  Spirito,  Sakristei:  Tod  Christi  (bez. 
und  dat.  1^).  —  In  seraen  frühen  ArbeiM 
hat  «ich  C.  sehr  nahe  an  seinen  Lehrer  an- 
geschloasen;  später  verlieB  er  dessen  Art, 
wurde  steifer  in  der  Be\vc>5ung  und  dunkler 
in  der  Färbung.  Soprani  lobt  in  seinen 
frühen  Werken  beeooders  die  Lebendiglgeit  ia 
der  Schilderung  seelischer  Vorgänge. 

Soprani-Ratti,  Vite  de'  pittori  etc. 
Genovesi,  1768  I  177  f.  —  L.  L  a  n  i  i,  Storia 
pittorica,  1834  V  267.  —  W.  Saida.  Genua 
(Berühmte  Kststittcn  33),  LeiptiK  1906  p.  154.  — 
D«Kriz.  dl  CcnoTa,  1846  III  44,  114.  123. 

Z.  V.  M. 

Cappello,  Antonio,  Maler  von  Brescia, 
geb.  1069,  t  1741.  Schüler  des  Pompeo  Ghitti. 
däim  dce  Lor.  Pasiadlo  ta  Bokignn  nnd  des 
Baedoda  in  Harn.  Er  mafte  lianptaidilidi  in 
Fresko  und  entwidcelte  eine  fruchtbare  Tätig- 
keit in  seiner  Heimat.  Er  arbeitete  in  der  Art 
des  Pietro  Teste. 

Cristiani,  D«IU  vita  cte.  di  Latt  Garn- 
ban.  1807  p.  148.  —  Fcnaroli  Dix-  d.  art. 
breaciani,  18n  p.  91.  H.  7. 

CappeU«,  Bartolomeo  I gnazio, Zeieb- 
ner  und  Maler,  geb.  8.  12.  1688  in  Borgo 
di  Valsi«aaa  bei  Trient,  f  das.  19.  8.  1768. 
SchBkr  Gfegorio  Laoarlni  und  Antook) 
Bahrt»    VcMdif.  Uldrte  er  «eh  aach  Coiw 


in  ModeM  «eiler  aus.  Er  make  ftirv 
die  Grafen  a  Pntn  nad  Sarractni  in  Trient, 

für  den  Grafen  Giovanelli  in  Novcr.ta,  für 
den  Kurfürsten  von  Mainz  und  den  Bischof 
von  Speyer.  Kard.  Damian  Graf  von  Sehte» 
bom,  sowie  in  verschiedenen  Benediktiner- 
Klöstern  im  Elsaß,  für  den  Erzbischof  von 
S  ilzbur^^  und  den  Bischof  in  Chiemsee.  In 
Anbetracht  seines  langen  Lettens  hinterlieS  er 
wenige  WTetfa^  trotadem  sdn  leichter,  fleiBi* 
ger  Pinsel  und  seine  lebhafte  Phantasie  es 
ihm  ermöglicht  hätten,  mehr  zu  schaffen. 
Weich  in  der  Färbung  und  tüchtig  in  der 
Per^ktivfl^  veratand  ea  C,  viel  Leben  in 
•eine  Kompositionen  liinetnznbringen.  In  der 
Landschaft  ahmte  er  oft  Tizian  nach,  und  in 
der  Architektur  Paolo  Veronese.  Seine  Werke 
sind  jedoch  meist  imvoUendet.  Daa  Moseom 
Ferdinandeum  in  Innsbnxk  besitzt  von  ihm 
22  Handzeichnungen,  2  andere  befinden  sich 
in  der  Universitätsbibliothek  das. 

G.  A.  Montebcllo,  hTot.  stör.,  topograf.  e 
relig.  della  Valwigana  e  di  Primiero.  Rovcrda 
1793  p.  301.  —  Tirol.  Katierlex.,  p  29.  —  N  ag- 
I e r.  Kstlerlex.  II  416.  —  Agostino  l'erial, 
Statiatica  del  Trcntiae.  Ticnto  18S2.  II  109.  — 
Fr.  Ambroai  SctMatl  ad  aiHsll  trentini, 
2  ed..  p.  154.  L.  O. 

Cappallo,  Francesco,  Architekt,  dessen 
zurückgewiesen  T  Entwurf  für  die  Fassade 
des  Mailänder  Domes,  1646,  die  Ursache  von 
langen  Streitigkeiten  war,  die  dann  zur  Aof- 
hebtmg  der  Dom-Fabbrica  geführt  habeiL 

Ticosci,  Dia.  etc.,  Maü.  1830. 

Cappdk^  G  o  g  1  i  e  1  m  o,  ferraresischer  Mi- 
niatariat,  ilhmüiierte  1428  etnoi  JOitta» 
mondo^  dca  Fasio  degli  ttlherti« 

G.  Gruyer,  L'Art  ferrarais  1807. 

Cappello^  s.  ancb  Captäi  n.  CopptUi. 
Cappca,  Abraham  van  der,  IkII.' Maler, 

geb.  um  1636,  begraben  am  22.  11.  1683  in  der 
Westerkerk  zu  Amsterdam.  Er  machte  dort 
in  den  Jahren  1601,  1664.  1666  (mit  seiner 
zweiten  Frau  Marri^e  Adams),  lOBO  (schwer 
krank),  endlkh  1680  Testamente,  heiBt  immer 
.Jconstryck  schilder"  In  dem  Nachlaß  seiner 
Witwe  befanden  sich  123  Bilder  mit  ganz  ver- 
addedenen  Darateltungen.  PUHpa  Üigelbadi 
besaß  1672  zwei  Landschaften  von  ihm.  In 
der  kostbaren  Sammlung  von  Pctronella  de 
la  Court,  Witwe  Oortman  1707,  mit  aus- 
gewählten Bildern,  aach  eine  Vamta«  Ton 
A.  van  (der)  Cappen. 

Amat.  Archive.  A.  Brediut. 

Cappeaberch,  Georgea  van,  Bildhauer  in 
Mecheln.  wo  er  1MB  and  1MB  wünndlicli  er^ 
wähnt  wird. 

Neeffs,  Bist  de  la  pdnt  etc.  ft  ICalinca  II 
124.  Z.  V.  M. 

Cappenberch,  J  e  a  n  v  a  n,  Bildhauer  in  Me- 
cheln. wo  er  UM  «ad*  1MB  «ilataAidi  er^ 
wihnt  wird. 

Neef  {%  Bist  de  la  pdnt  ate.  k  Mattaaa  I 

minm.  ^.ekir. 


S5> 


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Cappcr  —  Capponi 


Caft«*  J.  K«  Lndadnfmakr  in 
■teilte  iSaS-M  in  dar  Brit.  InilitdlioB  am. 

GriTca,  Brit.  Iiudt..  1008. 

Cann,  J.  Jt  engl.  LandtchaftimaJer,  stellte 
18tt-ttB0  in  der  Loadoncr  Bar.  Aadmf 


Graves.  R07.  Aead.  Exhib.,  190S  L 
CafffWa,  s.  Chapron. 

Capptale^  Leonett  o,  italieiu  Maler,  Kari» 
katurist  und  Plakatzetchner  der  Gegenwart, 
geb.  in  Livomo,  lebt  in  Paris.  In  seinen 
Karikaturen  kommt  weniger  die  Ps]rchok>gie 
zum  Aosdrock  als  die  treffsichere  Erfassung 
des  HomorvoDen  der  äußeren  Erscheinung. 
Seine  Plakate  zeichnen  sich  durch  Eigenart 
der  Erfindung  und  einfache  Farbengebung 
aus.  Als  Porträtist  und  Dekoratioosmaler 
hat  sich  C  noch  ndtt  k  ghicliar  WdM  dudi- 
gesetzt. 

La  Letturm  1901  N.  2  p.  122  f.  —  NooTS  Parola 
1»06  II  103  f.  —  Vha  d'Arte  1909  I  1  fif.  —  Art 
et  IMconÜon  190e  II  IM;  1907  II  191  ff.  — 
Tks  Attfst  N.  S.  I  flt-M.  "  BhI&  SdM«at. 
(Soe.  Natfoods)  1«M.  Ititl  G.  B. 

Cappone,  Giovanni,  Maler  aal  Tokolilio, 
wird  unter  den  Künstlern,  die  16S6  im  riooe 
di  Campo  Marrio  in  Rom  gelebt  haben,  auf- 
geführt (II  Boonarroti,  Ftorem,  IBK^  aer. 
II.  vol.  6  p.  126.) 

Cappoai,  Giuseppe,  Zeichner,  üe ffrte  die 
Vorlage  für  du  von  Franc.  Roaaspina  gesto- 
chene Piortrit  Breoles  III.  von  Eate,  das  ala 
Titelblatt  den  „Prose  e  Poesie  degli  Accade- 
mici  etc."  Modena,  1781,  vorangeht.  {Cam- 
pari,  Artist!  negü  stati  estensi,  Modena,  1886.) 

Capponi,  Lorcnao^  Radierer  in  Bologna, 
geb.  1733,  von  dem  9  BL  Ar  Pinia  e  Spac- 
cato  del  nuovo  Teatro  di  BologBa  (Bologna 
1771)  bekannt  sind. 

Kat  d.  Berlin.  Omamenttt-Sanunl.,  1894. 

Cappoai,  Lttigi  di  Giampietro^  Bild- 
hauer  aus  Mailand,  in  Rom  tätig.  Er  wird 
zweimal  urkundlich  erwähnt;  im  Kontrakt  für 
das  Grabmal  des  Kardinal-Bischofs  von  Nico- 
sia,  Giov.  Franc.  Brusati  in  San  Demente 
(vom  8.  7.  1485  dat.)  und  in  einem  anderen, 
das  eine  Arbeit  für  S.  M.  d.  Consolarione  be- 
trifft (8.  3.  1496  dat.).   Das  Brusati -Grabmal 

zeigt  den  während  d.  Frührenaissance  in  Flo- 
rens fiblidien  Waadgrabtypna:  der  Tote  ist 

auf  einem  Sarkophag  liegend  dargestellt,  dar- 
unter Inschrifttafel,  rechts  und  links  Wap- 
pen, an  den  Seiten  mit  Ornamenten  ge- 
schmückte Pilaster,  das  Ganze  oben  vm  daiem 
Hallinmd  abgcadilossen.  Letzteres  cnAieit 
ursprünglich  eine  sitzende  Madonna  mit  der 
Halbfigur  des  betenden  Kardinals  in  Freska 
Das  (knze  ist  eine  nur  wenig  variierte  Wie- 
derholung des  Rovere-Grabmals  von  Bregno 
in  S.  M.  del  Popolo.  Die  Ausführung  ist  ein- 
heitlich, so  daß  man  keine  Möglichkeit  hat, 
die  Hände  der  im  oben  erwähnten  Kontrakt 
beiden  mit  der  Aasffihrang  be- 
rii**.  C  n.  ein  Giac  dl  Do- 


menioo  deila  Ptetm  V«  Carisni,  I 
adilKn,  —  Die  im  Kontakt  Ar  S.'V.  d 

Gxuotazione  genannte  Arbeit  ist  ebenfalb 
erhalten.  £«  handelt  aicb  um  einen  von  Mi- 
dide  Battarini  geitffMai  Marmorattar,  be> 
aldhand  ans  einer  ornamentalen  Umiahnmag 
(}ctsl  in  der  Sakrialei)  und  einem  Hochrelief 
mit  dem  Kruzifixus  zwischen  Johannes  und 
Maria  (jetzt  aus  der  Umrahmung  genommen 
in  der  Kirche).  Der  künstlerische  Charakter 
der  Arbeit  entspricht  ganz  dem  des  Bnisati- 
Grabmals.  Von  diesen  beglaubigten  Arbeiten 
ausgehend,  sind  dann  mit  Bestimmtheit  fol- 
gende Arbeiten  in  Rom  für  C  in  Ankroch 
ganoHimen  wordent  Hodirellef  mit  Joitannm 
Evangelista  und  dem  knienden  hl.  P^ste 
Leo  I.  in  der  Capp.  S.  Giovanni  Evangelista 
in  S.  (aiüvanni  in  Laterano;  Altarrelief  in  & 
Gregnrio  ani  dam  Monte  Olio  nü  dm  dnrch 

^^mn^mflHs^^^nASmmA^a  ^^B8^^a^^^^h^a  ^^^^a^^^^^^^^^^^^^  ^^^^^^^j^^S^^^^l^^m 

IM  iiaiucuacfic  niawei  gmcBncn  viesLiiKiiieii 

des  Titelheiligen,  vor  1498;  Grabmal  der  Brü- 
der Antonio  u.  Michele  Bonsi,  in  derselben 
Kirche  (nach  1488?) ;  Tabernakel  für  das  hL 
Ol,  ebendort;  Portal  des  Hospiuls  S.  M.  d. 
Consolazione  mit  Madonnenrelief;  Fragment 
des  sog  Grabmals  des  apost.  Protonotars  Lo- 

renao  Coloona  im  Porticus  von  SS.  Apo^i 
(mn  1486;  fiber  daa  tiraprBagL  Anaadwn  dieaes 

Grabmals  vermag  die  Wiederholung  desselben 
in  S.  M.  Aracoeli,  Grabmal  G.  B.  Cav-alicri, 
Aufschluß  zu  geben) ;  Ziborien  m  SS.  Quattro 
Coraoati  u.  Madonna  dt  Monaertata  C  ist 
stilistiscli  jenen  kanbardlstlMPH  Bildliaueio 
verwandt,  die  die  römischen  Kirchen  während 
der  2.  Hälfte  des  15.  und  zu  Anfang  des  16. 
Jahrb.  mit  Grabdenkmälern  u.  a.  Arbeiten 
füllten.  Er  loxmnt  wohl  aus  der  Schule  des 
Amadeo,  dessen  Stil  sich  bei  ihm  in  Einzel- 
heiten wiederfindet  und  ist  ein  sorgfältiger,  in 
den  Ornamenten  geschmackvoller  Bildhauer. 
Einen  höheren  Schwung  vermißt  man  m  sei- 
nen Arbeiten,  die  auch  in  der  Modellierung 
ziemlich  hart  sind.  Mit  seinen  übrigen  Ge- 
nossen lombardischen  Ursprungs,  Bregno, 
CUovanm  da  MUano  usw.,  bat  er  jedoch  aid 
die  fffiiie  Zeit  der  rSmisdien  CinQuccentt^ 
plastik  einen  wesentlichen  Einfluß  ausgeübt. 
So  hat  z.  B.  Andrea  Sansovino  in  seinem 
Grabmal  des  Pietro  da  Vicenza  in  Aracoefi 
Anregungen  aus  Werken  C.s  verwertet. 

Dom.  G  n  o  I  i  in  Arch.  »tor.  d.  arte,  VI, 
1893  (grundlegender  ArtikeH  —  V  e  n  t  u  r  5, 
Stör.  d.  arte  iUl.  VI  1908.  —  D  Angcli, 
Chicse  di  Roma,  o.  J.  —  Bert  hier,  L'Erüm 
de  la  Minerve,  Rom  1010.  —  Jahrb.  d.  preuB. 
K'^tMinml.  XXVII  84.  —  L'ArlaXl  (loos)  231- 

33  (m.  Abb.).  Bernalk. 

Capponi  (Capponibus),  Raffacllo  de', 
florentiner  Maler.  In  der  florentiner  Zunft- 
matrikel  wurde  am  16.  11.  1499  ebgetragen: 
Raphael  Bartolomaei  Nicolai  Capponi  pictor 
nel  Garba  Der  Zusatz  bedeutet,  daB  der 
Künstler  in  der  Via  de]  Garbo  (einem  SiM 
der  heutigen  Via  Coodotta)  aeine  Weriotatt 


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Capps  —  Caprm 


hatte.  In  den  Uffizien  befindet  tkb,  aat  der 
früheren  Sammlung  des  Hospitals  von  S. 
Maria  Nuova  stammend,  ein  Altarbild  der 
throoaulen  Madonna,  der  die  Heil.  Franz  und 
Zcnäbiw  «in  StiflefpMr  «npidikn;  es  ist  sig- 
niert :  Raphad  de  Otponibus  me  pinsit  A.  D. 
MCCCCC  Gens  eidier  von  derselben  Hand 
bt  ein  Rundbild  der  Madonna  mit  dem  klei- 
mn  JohaiiMe  in  der  Galerie  Poldi  in  Mai- 
land,  wie  Fiiuuui  xoent  eilunnl  hat  (Ardu 
stör.  d.  arte.  II»  »erie,  I,  1806,  S.  201  ff.; 
so  auch  Gamba,  Rassegna  d'arte  VII,  1907, 
S.  104).  —  Aus  dem  Stil  des  signierten  Altar- 
bildes ersieht  man,  dafi  der  Künstler  florai> 
tinische  und  urabrische  Stilelemente  nutcin> 
ander  vermischt.  Verrät  die  Komposition  des 
Bildes  deutlich  Anlehnung  an  Filippinoe  S. 
Spirilo-Altar,  beeonden  in  der  F^r  des 
männlicheti  Stifters,  läßt  die  Formenbildung 
des  Madonnenkopfes,  wie  die  Bewegung  des 
Kindes  den  Einfluß  Credis  (Altarbild,  eben- 
falls in  S.  Spirho)  crkennaib  eo  «igt  die  Fal- 
tengebung  und  bcModert  die  Gottlt  des  U. 
Zenobius  offenbare  Nachahmung  eines  om- 
brischcn  Vorbildes,  und  zwar  des  Pinturic- 
dda  Die  gleiche  Stilmischung  findet  sich  bei 
dem  als  RafTaelHno  de  Carlis  bekannten  Mei» 
ster  (vgl.  namentlich  dessen  1B02  datierles 
Corsini-Altarbild).  Dieser  Umstand,  femer, 
dafi  Carlia  einen  Teil  setner  Kindheit  im 
HanM  Capponi  ireAradit  hat,  and  daB  beider 
Vater  Bartolommeo  hieß,  nötigen  zu  dem 
Schluß,  beide  seien  ein  und  dieselbe  Person. 

—  Das  einzige  von  Capponi  signierte  Werk 
ist  vielleicht  identisch  mit  Ctoem  Bild,  das 
Vasari  in  seiner  Biographie  des  Garbo  Mxh^ 
tig  erwähnt.  Raffaellino  malte,  sagt  er,  in 
der  Villa  der  Familie  Girolami  in  Marig- 
nolle  zwei  Aftarhilder  mit  der  Madonna,  Ze- 
nobius u.  a  Heiligen.  Die  genannte  Familie 
stand  zu  jenem  florentincr  Heiligen  in  ▼er- 
wandtschaftlicher  Beziehung ,  die  Namen  Za- 
nobi  und  Francesco  wechseln  sich  bei  den 
Gifolarai  ab  (nach  frdl.  von  Dr.  Gcisenhdmer 
angestellten  Forschungen).  Auf  dem  sicher 
von  ihnen  gestifteten  Altarbild  von  Granacci 

—  früher  in  S.  Jacopo  fra  i  Fossi,  neuerdings 
in  den  Uffizien,  —  erscheinen,  wie  auf  dem 
Bild  Raifaellinos.  Franciwos  n.Zcnot»tiiB  iid»en 
der  Madonna.  So  würde  also  (die  Richtig- 
keit vorausgesetzt)  Vasari  das  einzige  sig- 
nierte Bild  des  Capponi  als  Werk  des  Garbo 
arpesehen  haben.  —  Man  vergl.  auch  die  Ar- 
tikel Carli,  Raff  de',  u.  Garbo,  Raff.  del. 

Lit.  s.  unter  CarU,  Raffaellino  de',  G.  Gr. 

Capps,  Edward,  sonst  unbekannter  Maler 
nm  1800,  von  dem  das  Brit  Mus.  eine  mit 
WasserfailwB  aogelcsle  Landtchafttneichmmg 

bewahrt 

L.  Ii  1  IS  V    n,  Cat.  of  drawing«  etc.,  18M  I. 

Cappacdo,  Angelo,  tüchtiger  italien.  Me- 
dailleor  itr  Gegenwart,  arbeitet  für  die  Finna 
Jchnaon  in  Mailand.   Erwihoenswect  van 


•einen  Arbeiten:  die  Erinnerangvnedaille  an 
die  400  Jahrfeier  der  Emdedrang  Amerikas 

(Genua  1898),  Ehrenplakette  für  Luea  Bel- 
trami  (1001),  Erinnerungsmedaille  an  den 
Jahrestag  von  Verdis  Tode  (1902),  Jubiläums- 
medaille für  Leo  XIII.  (1008),  Ehrenplakette 
für  Cam.  Boito  (1910,  gemeinsam  mit  L. 
Secchi). 

Raas,  d'arte  1901  p.  76 ;  1908  p.  101.  —  Illustr. 
Ital.  1888  II  302;  1»82  II  364;  1901  I  SS;  190S 

I  84.  —  Riv.  di  Numismatic».  1908,  XXI  491— 
495;  1610,  XXIII  l^j'..  -  Natur«  ed  arte 
1002—3  vol  I  420.  —  Ane  e  Storia  1892  XI  169. 

G.  B. 

Canf$  Louis  de,  iranzöe.  Werkmeister, 
na  vappy  ^iJwiiiiiB/,  naa  uueu  wii  v  iiirin~ 

cfaen  verzierten  Glockenturm  besitzt,  an  dem 
er  vermutlich  gearbeitet  hat.  1&61  erhielt  er 
gemeinsam  mit  Jehan  de  Quini&res  den  Aul- 
tms  ani  VoUemlnng  des  Portataa  von  St- 
Pierre  ht  Montdldier.  Es  liandelte  lidi  ohne 
Zweifel  nur  um  Ausführung  der  Entwürfe 
(,j>ourtraict  de  l'ouvraige  avec  son  plain"), 
die  1688  Cha4>ron,  Werkmeister  der  KaAe» 
drale  zu  Beauvais,  geliefert  hatte,  und  um 
Fortsetzung  seiner  Arbeit,  indem  man  die 
Skulpturen  des  Portales  von  St. -Pierre  in 
Bcauvais,  die  Qupron  bereits  zum  Muster 
genonunen  kaue,  wiedsilioUe;  der  Kontrakt 
legte  die  Verpflichtung  auf,  sich  an  diese 
Skulpturen  als  Vorbild  zu  halten.  Die  beiden 
Werkmeister,  denen  der  Sohn  Qniniires'  als 
Gehilfe  nnterstand,  verpflichteten  aidi  zur 
AtisfShrimg  der  beiden  Seitenpfosteii,  des 
Mittelpfeilers  und  der  Bogenwölbung.  Das 
noch  mit  Ausnahme  seiner  großen  Statuen 
vollständig  criialtene  Portal  ist  ein  schönes 
Beispiel  des  spätgotischen  Stiles,  in  das  sich 
hier  und  da  schon  Renaissancedet^  ein- 
mischen. 

V.  de  Bcauvill*,  Hist.  de  Montdidier.  — 
B  •  u  c  h  a  l,  Dict.  d.  archit  frang.,  1887.  —  Baron 
de  Bonnault  d'Houet,  Not  tVT  Montdidier 
(Picardie  bist  et  monom.  II).  C.  EnUtrt, 

Csfca,  Alessandrok  Architekt,  geb.  zu 
Cremooa  Anhng  des  17.  Jahrb.,  Schüler  von 
Jacopo  Erba,  ist  hauptsächlich  durch  seine 
architektonischen  Publikationen  bekannt,  von 
denen  nuova  architettura  faroigliare  dl 
A.  C"  Bologna  1878  genannt  seL  Als  prak- 
tischer Architekt  betätigte  er  sidi  am  Bau 
der  Kathedrale  von  Pontremoli,  deren  Plan 
von  ihm  herrührt  Sie  wurde  1683  (nach 
anderen  1620)  begronnen,  ist  einschiffig  n.  hat 
die  Form  eines  lateinischen  Kreuzes. 

Zaitt.  Not  Utor.  d.  pitt  etc.  CreaMHMrfp 
Cremona  1774.  —  Camporl,  Mem.  biogf.  d. 
•calt  etc.  di  Carrara,  Ifodeoa  1873,  n,  Mi.  — 
Ricci,  Stor.  d.  ardiit.  ia  ItaUa,  «odeoa  1880, 
III.  —  Univerttl  Cat  of  Beoka  OB  Art,  I<endan 
1870,  I.  —  P.  Boloina,  Art.  e  cose  d'iarta 
etc.  Pontremoleti,  Florenz  18M,  p.  M.  B. 

Capca,  Domenico  d.  A.,  Holzbildhauer 
in  (Cremona,  f  zwischen  1680  und  1595. 
IBM  übernahm  er  die  AosHbräOg  des  Chor- 
■MiaUs  der  Kirche  der  Hitronymitenerabtei 


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Capn  —  CapraroU 


S.  SiKismondo,  an  dessen  Beendigung  flia 
jedoch  der  Tod  verhindert.  Es  wurde  von 
Ca  Sohn  GübrüU  1603  v  llendet.  —  2  wei- 
tece  Söhne  Domenicoa,  der  der  Stammvater 
der  gMchimn.  Cfemoneeer  KfiMtferfunflie 
ist,  waren  die  Architekten  Cim>aHni  und  Giu- 
seppe, die  am  Refektorium  des  genannten 
Klosters  arbeiteteo  und  die  Forcfllem  deaad- 
bea  erbaut  babeo. 

Zalat.  Not  iator.  d.  pitt.  etc.  Cremonesi,  Cre> 
gMM  17.4.  —  B  a  r  t  o  I  i,  Pitt.,  scult.  etc.  d'Italia, 
II.  m.  —  U.  C  a  f  f  i,  Alcimi  art.  Cremen.,  Mai- 
land US»,  B.  T.  —  Fiaocchietti,  Scatana 
e  tanla  in  legBO»  Florens  ISTt,  p.  1S8.  B. 

Capra  (Capri),  Francesco,  Architekt  in 
Cremona,  soll  1578  das  großartige  Refelcto- 
riom  der  Dooiinikancr,  aowte  1594  das  No- 
vimt  desaelben  Kloeicfs  erbatit  haben.  — 
Ein  Pietro  C.  wird  um  dkadbe  Zek  dwn- 
talls  als  .A.rchitckt  in  Cremona  genannt. 

G  r  a  s  s  e  1 1  i,  Abcctd.  d.  pitt.  etc.  Cremone«i, 
Cremona  1828.  B. 

Capra,  Gabriele,  s.  Capra,  Domenico. 

Cafn,  Galcazso,  s.  Capra,  Oraxio. 

Capra,  Giovanni,  ??.   Capra,  Domenico. 

Capra,  Giuseppe,  s.  Capra,  Domcnico. 

Capra,  O  r  a  z  i  o,  Cremoneser  Architekt, 
1.  Hälfte  des  17.  Jahrb.,  Sohn  dea  Franceaco 
C  Er  soll  ArcMlckt  der  Kathedrale  aeiner 
Vaterstadt  gewesen  sein  und  die  Kirche  S. 
Vittore  neu  erbaut  haben.  Auch  an  den  Wie- 
derherstcliungsarbeiten  von  S.  Franceaco  und 
SS.  Siro  e  Scpolcro  hat  er  gearbeitet  —  Sein 
Sohn  GaUoMMO  wird  von  Zani,  Encicl.  wi* 
Maler  und  Vergolder  um  1629  genannt. 

G  r  a  s  s  e  1  i  i,  Abcced.  d.  pitt.  etc.  Crcraooesi, 
Creinona  1828.  Jl. 

Capra,  Pietro,  s.  Caprot  Francescow 
Capra,  s.  auch  Capri. 

Capraneti,  Giovanni,  Maler,  geb.  1862 
in  Rom,  Schuler  von  Aleaa.  Maatovani,  ab 
dessen  G^tlfe  er  iwnlclist  an  der  Reataarie» 

rung  und  Weiterführung  der  vatikanischen 
Loggienfresken  mitarbeitete,  um  daim  in  sei- 
nen eigenen  Arbeiten  mehr  dem  ungebond^ 
nen  Dekorationsstile  eines  Paolo  Veroneae  n. 

eines  Tiepolo  niichzustreben.  Nachdem  er  im 

Dom  zu  Ferrara  (mit  Virg.  Monti)  und  in 

verschtedenea  Kirchen  Roms  (Kuppefiresken 
der  Sakramentskapene  in  S.  Ignazio  ete.)  wie 

auch  im  Festsaalc  des  Palazzo  Piombino  (für 
Königin  Margherita  v.  Italien)  und  im 
Sitzun^saale  der  Banca  d'Italia  zu  Rooi  um- 
fkivreidie  Freslcadckgrationen  aussefährt 
hatte,  weifte  er  sdt  18M  in  BrasOiett  n.  w3mf 

dort  mit  Domen.  De  Angelis  nicht  minder 
ausgedehnte  Dekorationsmalereien  in  Kirchen 
und  Theatern,  staatlidlCQ  und  privaten  Pa* 
lasten  zu  Pari,  Manaos  etc.  Nach  Rnrn  zu- 
rückgekehrt, malte  er  1902  ein  gleichfalls  noch 
für  Brasilien  bestimmtes  Kolossalbild  „La 
morte  di  Gunez"  (mit  den  Porträtiiguren  dea 
Prisidenten  Canpoa  Sales  und  vieler  anderer 
bfatnian.  Sttttaminner),  190B  für  ein  SdiloS 


bei  London  einen  38  Meter  langen  Tempc»> 
fries  mit  Darstellungen  der  4  Jahreszdteii, 

1906  einen  ähnlichen  Fries  für  das  Palais  des 
Principe  Pignatelli  in  Rom,  1907.  im  Palazso 
Girand-TorkNiia  12  Wandgfeiletgcaiüde  n» 
allegor.  Monatsdarstelltmgen,  sowie  weiterhin 
verschiedene  Deckendekorationen  in  Tempera- 
malerei in  den  Palästen  Tempini  und  Marain 
und  in  d«  Villen  Aaarta  und  Toriooia  m 
Rom,  endhdi  IWO  ein  wmtswg'feiclica  ddcora- 
tives  Gemälde  ,,Le  feste  di  Baccoed  Arianni*. 
Zurzeit  arbeitet  er  an  Banknotenentwurfcn 
für  die  Banca  d'Italia.  Auch  als  Porträt- 
maler ist  C.  in  Rom  zu  bedeutendem  Rufe 
gelangt.  Im  Frühjahr  1911  wurde  ihm  die 
Mitgliedschaft  der  rämiacbcn  AoeidaniB  di 
S.  Luca  verliehen. 

Illa«tra».  lUL  1894  I  28.  —  Rom.  .\rtioli 
in  Arte  e  Storia  1903  p.  90.  —  L.  Cällari. 
Storia  d.  Arte  cocteinp.  ital.  (1^)  p.  290  f.; 
sowie  I  Palazii  di  Roma  (1910)  p.  37.  —  D. 
An  gel  i,  Le  Chiese  di  Roma  (1910)  p.  210, 
Sil,  L.  Cällari. 

Capnuoia,  Cola  oder  NiccolödiMat- 
teuccio  da,  ital.  Architekt,  dessen  Tätig- 
keit wir  von  1194 — 1518  verfolgen  können. 
1494  war  Antonio  da  SangaUo  d.  A.  von  Alex- 
ander VI.  nach  Civid  Caslellana  gesandt  aa 
Arbeiten  am  Palast  und  an  der  Festung ;  unter 
den  vier  Werkmeistern  in  seiner  Begleitung 
befand  sich  C.  1499  war  Cola  am  Bau  des 
fifstlicben  Kastells  m  Nepi  tätig,  gleichfalls 
nnter  Leitmv  des  iHeren  Sangallo.  Selb- 
ständig tätig  treffen  wir  ihn  zuerst  1508,  in 
wcldicm  Jahre  er,  wie  Adamo  Rosst  urkund- 
Uch  festseatellt  hat,  am  7.  Oidober  eine  An- 
zahlung erhält  für  Arbeiten  am  T^nii  ffer  be- 
rühmten Wallfahrtskirche  Madonna  della 
Consolaziooe  in  Todi;  da  dies  die  erste  Er- 
mUmung  des  Baoea  ist,  to  kann  es  wohl  kaim 
nodi  awcifcHnft  aem,  daB  diaer  lange  Zeit 
Rramante  zugeschriebene  Prachtbau  tatsäch- 
lich von  Caprarola  in  diesem  Jahre  begoonen 
wurde  und  im  Entwurf  sein  Weric  ist.  Ans 
den  Dokumenten,  die  ihn  einen  „architectum 
darum  et  praestantem,  viram  probatum  et 
honoris  cupidum"  nennen,  geht  überdies  zur 
Genüge  hervor,  da£  C  sich  eines  holien  Rufes 
als  Bautiiinsder  eificul  iiifcen  nrat.  Von  C> 
selbst  ist  nur  das  Tnnere  ausgeführt,  bis  1512; 
der  Außenbau  wurde  1616 — 24  von  Ambrogio 
da  Milano  und  Fr.  de  Vito  Lombardo  voB* 
endet,  die  Ktwpel  gar  erst  seit  1606  aoCBe* 
ffihrt.  1617  wurde  das  wundertätige  Madon- 
ncnbild  in  die  fertige  Kirche  gebracht.  Trotz 
dieser  mehr  als  100jährigen  Bauzeit  ist  die 
Kirche  eine  darcliaus  einlieitiiclie  Schöpfung 
und  Rehört  neben  der  Madonna  di  Biagio 
Sangallos  in  Montepulciano  zu  den  voll- 
endetsten Zentralkirchenbauten  der  Hocb- 
renaiaaance,  ja  nacii  Btttcidiardk  wire  sie  dncs 
der  TotÜwtninwMten  GeUMc  ItaBeas,  nasi 
die  VerUKniase  der  mnsicn  PUsMirdnaiH 


5S4 


Capren  —  Caprile 


g«a  ao  glöckliUt  wiren  wie  die  der  iuBeren. 
Der  Bau  hat  epochemadieod  gewirkt  und  ist 
in  kleinerem  Maßstabe  späterliin  Ffrs  wie- 
derholt worden.  —  Von  der  spateren  Tätig- 
keit C*  nt  nur  noch  bekannt,  daB  er  1518-49 
den  Umbau  des  Domes  zu  Foligno  begann 
und  seit  1518  im  Auftrage  AgOStino  Chigis 
die  Befestigungsbauten  von  PoitO  Ereok  am 
Monte  Afsentario  leitete. 

Vaaari  •  HilaneaL  IV  IM.  -  Ad. 
Reaal  in  Giosn.  dt  BMta.  Aiti«.  I  S  ffiS  Ol 
an  a.  1:  VI  tia  ft.  —  Bng.  U«nta^  Laa  Am 
A  la  cour  d.  paffaa  ianaacnl  VIII  «le.  (Paria 


1898).  ».  81«;  daia.  in  Att»  e  Stofia  XI  (1892) 

rat  &  —  Clansse,  Lea  Sangallo.  Paria  1908, 
flit;  III  S43.  —  Joa.  Dnrn,  Baokst  d. 
■anaiss.  in  Italien,  Stutlg.  ttOt  p.  487  ff.  - 
Jac.  Burckhardt,  Cleerooe,  10.  Anfl.  1010. 

H.  V. 

Capreia,  G  e  r  o  1  a  m  o,  Maler  des  17.  Jahrh. 
aus  Tomo  am  Lago  di  Como,  der  Werke  von 
Laini  and  Leonardo  kopierte  und  auch  adb- 
atindig  Porträts  gemalt  haben  soU. 

M  a  1 V a s  i  a,  Felsina  pittrice.  —  M  o  n ti  Stor. 
c  Arte  nelta  prov.  di  Como  1908  p.  379. 

Capnttl,  Giuseppe  Oraxio.  Maler  aus 

Correggio,  studierte  in  Rom,  war  als  Ko- 
pist Correggios  tätig  und  wird  1683  und  1687 
in  seiner  Vaterstadt  urkundl.  erwähnt  („Das 
kanaaniische  Weib"  u.  wMadoona  mit  Jo- 
aaph  n.  Engetn*!  vcncliollen)» 

Pungileoni,  Mem.  di  Antonio  Allegri 
detto  Correagio,  Parma  1862—63  vol.  II  p.  78. 

Capri,  Bernardino  de',  ital.  Miniatu- 

riat^  Ende  16  Jabxli.,  soU  ein  Miisale  für  die 

Franziskaner  In  Nnvin  mit  MiniatttRn  gia> 

schmückt  haben,  daa  wgSHtt  Carlo  Morbk»  in 

Mailand  l>e8aA. 

Mongcri  in  Atafciv.  Slor.  Loir^bardo  XII 
785.  P.  dTAncona. 

Capri,  Pietro  Paolo,  Veroneser  Maler, 
t  um  1760,  Schüler  von  Simbenati.  In  der 
Kirche  ddla  Diaciplina  bei  S.  Zeno  maite  er 
die  Figuren  der  Jungfrau  und  dea  Jetiannes 
Ev.  zu  Seiten  eines  älteren  Reliefkruzifixes. 
In  S.  Zeno  Maggiore  befindet  sich  eine  Tafel 
von  C.  mit  dem  Titelheiligen,  der  Jungfrau 
and  dem  Christuskind  und  St  Peter  Martyr. 
Zamiaadrtit  (Vite  d.  pitt  Teit».  ed.  Biadego. 
1891),  sein  Biograph,  erwähnt,  daß  er,  n^wohl 
nicht  ohne  Begabung,  in  seiner  Kunst  es  nicht 
sehr  weit  gebradil  hatte. 

Gqrif  a.  auch  Ca^o. 

Capiiani,  Fran»eac<H  (Franceaco  da 
Voherra).  ital.  Arehhekt  tnd  Bildhauer,  f 

nach  Kfilizia  1588  (?);  er  war  in  Rom,  Vol- 
terra  und  (juastalla  tätig.  In  seiner  Jugetld 
Holzschnitzer,  wandte  er  sich  später  der  Ar- 
chitektur zu.  1566  sah  Vasari  beim  Herzog 
von  Mantua  einen  von  ihm  reich  mit  ein- 
gelegten Paneelen  von  Ebenholz  und  Elfen- 
bein auagestatteten  Raum  und  rühmte  bei 
disicr  Gelege  Bhait  aetna  Gcwudtfidl  In  dar^ 
wtigeii  Aibdlcii.  In  Rocn,  wo  er  Mftilied 


der  Aeadenie  di  S.  Loca  war,  hat  C.  die 
Rifthen  San  Gtaoomo  dcgli  Incurabili  be- 
gonnen Cvon  Madema  voll.),  das  Langhans 
der  S.  Maria  della  Scala  gettaut,  den  Falaxio 
Lancelotti  errichtet  und  2^eichnungea  fOr  die 
unvollendet  gebliebene  Fassade  der  Kirche 
S.  Maria  di  Monserrato  geliefert.  Ihr  sehr 
ähnlich  ist  die  Kirche  Santa  (Thiara,  die  1562 
von  C  erbaut  wurdcw  In  Guaatalla,  wohin 
ihn  der  Hemg  Casare  Gonaga  von  Rom 
berief,  baute  er  seit  1666  am  herzoglichen  Pa- 
last (später  im  Imiem  ganz  verändert)  und 
an  S.  Pietro.  Dort  machte  er  auch  1668  Ent- 
würfe für  die  Servitenkirche.  deren  Bau  1660 
begonnen  wurde  und  die  später  vielfach  ver- 
ändert worden  ist,  u.  ebenso  den  Entwurf  für 
den  Palaxao  del  Commune  daselbst  und  den 
Plan  fih-  die  damab  neu  angekgte  atrada 
Cesarea,  später  strada  Lunga  genannt  1678 
ist  er  wieder  in  Rom  nachzuweisen.  1679 
sandte  er  einen  Entwurf  für  das  Grab- 
denkmal des  Kardinals  Niccolo  Gaetani  da 
Sermooeta  nach  Loreto,  der  wahrscheinlich 
für  das  Werk,  dessen  plastische  Teile  An- 
tonk>  Cakagni  und  Tommaso  della  Porta  aus- 
führten, benntst  worden  Ist  Endlich  wird 
ihm  die  reich  kaaiettierte  Decke  des  Donw8 
in  Volte  rra  zugeschrieben,  die  1680  vo^endeC 
wurde  und  die  (^eymüller  zu  den  achoBitea 
ihrer  Art  in  Toskana  zählt 

C.  War  mit  der  Stecherin  Diana  Scultor 
(Ghisi,  Mantovana)  verheiratet,  die  1679  drei 
Blatt  mit  Architekturdetails  nach  ihm  stach. 

Vasari.  ed.  Milaoesi  VI  489  f.  —  MiHsia, 
Memorie  degli  Arcbitetti  1785  p.  St  —  Mia- 
■  i  r  i  n  t,  Stor.  della  romana  Accademia  di  S. 
Luca  1823  p.  474.  —  Ricci.  Mem.  >tor.  di 
Ancona  1834  II  S6,  77.  —  Campori,  Artitti 
negli  stati  cstansi  1855.  —  Bertolotti.  Arch. 
etc.  in  relai.  coi  Gonzaga  1889  p.  60  —  Guil- 
raard,  Lea  Maltres  omcm,  1880.  —  Ricci, 
Volterra,  Bergamo  1905  p.  130.  —  Geyniül- 
ler-Stegmann,  Die  Architektur  der  RsB. 
in  Toacana  1890-1908  XI  11  und  Taf.  III. 

Z.  V.  M. 

Caprile,  VincenxOb  Malfcr,  geb.  1866  in 
Neapel,   ausgebildet  dbenda,  heachidrt  die 

Kunstausstellungen  Italiens  und  Deutschlands 
seit  etwa  1880  mit  originell  kixuüpierten,  ko- 
loristisch ungemein  wtrknngavolMii  aatnrap 

listischen  Genredarstellungen  aus  dem  neapo- 
litanischen Volksleben,  von  denen  das  beson- 
ders charakteristische  Gemälde  .J^'Acqiia  Zur- 
ief a  S.  Lucia"  1884  für  die  Galleria  Naa 
Moderna  In  Rom  angekauft  wurde.  lAlMe* 
res  Motiv  behandelte  er  auch  atif  einem  1903 
in  Vciiedig  ausgestellten  Pastellbilde  v.  größ- 
ter Delikatesse  und  Modernität  der  farbiptt 
Wirkuni^.  Auch  in  den  Ausstellungen  zu  Ve- 
nedig 1905  (Gemälde  „Apparizione"),  tu  Mal- 
land 190ß,  zu  Florenz  1^7  sowie  in  verschie- 
denen Wiener,  Munchener  und  Berliner  Aus- 
wak  er  biab  die  jfiwste  Zeit  herab 


SSS 


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Caprina  —  Caprioli 


bekundenden  GcnraiMicfciett  vorteilhaft  ver- 
treten. 

De  Gubernatis,  Dizioa.  d.  Art.  iul.  yiv. 
(1889).  —  A,  R.  W  1 11  *  r  d,  Hiit  of  Mod.  lt*l. 
Art  (1902)  p.  607  f.  —  L.  C  4  1  U  r  i.  Storia  d. 
Arte  contemp.  ital.  (1909)  p.  375  f.  —  Illustraz. 
Iul.  1880  II  250;  1881  II  355;  1891  II  67.  351; 
1892  II  III;  1893  I  227;  1894  I  15.  —  Arte  e 
Storia  1882  p.  197,  231 ;  1892  p.  12 ;  1896  p.  135. 
—  Natura  cd  Arte,  lul.  Ausst.- Berichte  Mit 
1892.  —  V.  Pica,  Veneiian.  AuMt-Bericbti 
(L'Arte  Mondiale  a  Venezia)  seit  1895. 

L.  CäUari. 

Cafäa«,  Luca  del,  Lmca  dd  Caprioa. 
Oi^iiH»  Meo  dal,  •.  Amti««  4i  Piaa- 

cesco. 

Capiia«,  Simone,  i.  Simons  del  Caprina. 

Capriai  (oder  CaprioBsi),  Marco,  gen. 
M  RMipoU,  Maler,  geb.  in  Civiti  Castellana, 
arbeitete  ia  Rom  im  18.  Jahrb.,  Sdiöler  des 
Cav.  Benefiale.  Er  malte  für  die  Kirche  S. 
Stimmate  di  S.  Francesco  in  Rom  einen  S. 
Giuseppe  Calaaanzio  (noch  an  Ort  u.  Stelle). 
Die  beiden  Mater  am  Perugia,  Baldanarre 
Oratai  md  Vincenso  onotti  waica  aeaie 
Schüler. 

T  i  t  i,  Ammaeatramento  d.  pitt.  etc.  —  D.  A  n  - 
( e  H,  Le  chieae  di  Roma,  Rom  o.  J.  p.  568.  ~ 
Lupattelli,  Stör.  d.  Pitt  Penig.  1895. 

Capiiao  di  Domenico,  Bildhatier  aus 
Settignaao^  14SS  io  Florenz  Gehilfe  des  Luca 
ddia  RtibWa  bei  der  Ausführung  der  Dion- 

G.  Peg (i.  II  Ehiomo  di  Firenxe  (Ital.  Forach. 
d.  Ktthist  Inst  in  Florenz  II)  p-  CXXVI.^ 

Capiiao»  Domenico  di,  Goldschmied  in 
Neapel,  der  1561  zu.sammen  mit  Flaminio  For- 
tunato  drei  Reliquienbüsten  für  das  Kloster  S. 
Gaudioso  zu  Neapel  anzufertigen  sich  ver- 
pflichtete. 

Pilangieri,  Indice  degli  Artcfici  IMl. 

OapiioU,  A Ii p r a n do^ Zeichner  und  Kap» 
feratedier  des  16.  Jahrh.  aoa  dem  Gebiete  von 
Trieat  Er  selbst  nennt  skh  wiederholt  in 
seinen  Werken  „Tridcntinus".  Von  1875  an 
— >  wenn  nicht  früher  —  finden  wir  ihn  in 
Rom  titig,  dahm  befördert,  wie  es  scheint, 
von  der  fürstlichen  Trienter  Familie  der  Ma- 
druzzo.  Die  Richtung,  der  er  folgte,  ist  jene 
des  Cornelius  (^rt,  welcher  sich  einige  Jahre 
frülier  in  Rom  niedergelassen  hatte  und  des- 
ien  Manier  er  lidi  so  aneignete,  daB  viele 

seiner  Blätter  bis  in  die  jüngste  Zeit  seircin 
niederländischen  Lehrer  zugeschrieben  wer- 
dm  hoaaten.  Unter  seinen  schönsten  Blät- 
tern, die  er  meistens  nach  Taddeo  und  Fede- 
rico  Zuccaro  stach,  sind  besonders  hervor- 
zuheben:  das  Abendmahl  des  Herrn  l'T'  , 
die  Himmelfahrt  Marii  Ü677),  der  hl.  Gregor 
der  GroBe  cilleiil  von  Hinunel  Hilfe  gegen 
die  Pest,  sein  Mdfterweric  (1581),  die  Be- 
kehrung der  hl.  Mi^alena  und  die  Verehrung 
des  hl.  Kreuzes,  beide  undatiert,  letztere* 
Stück  nach  seiner  eigenen  Erfindung.  InBodi» 
form,  Folio,  gab  er  1070  che  ganze  Reihe 
lOB  BÜttern  beraoa,  wddie  du  Leliaa  «nd 


die  Wunder  des  hL  Benedict  veranschauli- 
chen: „Vita  et  miracula  sanctiss.Bl  Patris 
Benedict!  ex  übm  II  Dialogoruni  Beati  Grc- 
gori  Papae  et  Moaachi  collecta,  et  ad  iniUn- 
tiam  dcvotomm  Monadiorum  coBgwgaHoöli 
eiusdem  S.f  Benedict!  Hispaniarum  aencis 
typis  accuratissime  delineata.  Romae,  a.  D. 
MDLXXVIIH".  Es  sind  dies,  das  TitelbUtt 
mit  ciabegriffen^  60  wahriiaft  meiaterfaafte 
Stidic^  welche  hdm  P^lüram  dasa  groten 
Anklang  und  trotz  des  hohen  Preises  einen 
derartigen  Umsatz  fanden,  da£  das  Werk 
binnen  kaum  18  Jahren  in  vier  weiteren  neuen 
Auflagen  erschien,  1586  in  Florenz  (apod  Bar- 
thol. SennatelKum),  1587  in  Rom  (ex  typb 
Bartholomei  Bonfadini),  beide  Male  in  4.*  mit 
lat  Text,  1596  daselbst  (sumptu  Faullini  Ar- 
nnlfini  Lucen.  in  f."),  oid  1007  gleichfalb  In 
Rom,  bei  Herabmindening  der  Blätter  von 
50  auf  23,  in  f.*.  —  Dem  Bei^iele  anderer 
Kupferstecher  seiner  Zeit  folgend,  gab  C 
1606  eine  Sammlnng  von  80  (nicht  100^  wie 
auf  dem  TItelbUtte  des  Werkes  steht)  Por- 
träts von  Fürsten  und  Kriegsmännem  des 
Mittelalters  u.  der  Neuzeit,  „Ritratti  di  cento 
ca^turf  illustri  intagliati  da  Aliprando 
priolo  con  Ii  lor  fatti  in  guerra  da  lui  breve- 
mente  scritti"  in  Rom  heraus,  darunter  Fried« 
rieh  der  Rotbart  und  dessen  Enkel  Fried- 
rich II,  Can  Grande  della  Scala,  Castruccio 
Caatracane^  Nioool6  Fieeinino.  Galeaiao  Vih 
conti  I.,  Lulgi  Gonzaga  von  Mantua,  CriatD* 
foro  Cblombo,  Kaiser  Maximilian,  Kaiser 
KarIV.,  Karl VIII.,  Ludwig XII.  u.  Franzi, 
KBoige  von  Frankreich  etc,  welche  gleicfa- 
fdlt  sehr  beifällig  aufgenommen  vmide  mid 
binnen  50  Jahren  dreimal  (1600,  1636  u.  1647) 
wieder  gedruckt  werden  mußte.  Diese  Por> 
trita  weisen  einen,  vrena  aodi  bisweilen  har- 
ten, so  doch  meist  festen  und  reinen  Strich 
auf,  der  bei  der  gewohnten  Sorgfalt  C.s  eine 
groBe  Naturwahrheit  crreiclit,  so  besonders 
bei  der  Wiedergabe  der  Gesichter,  der  Haarc^ 
der  Kleidnag  and  der  Waffea^  wdehe  auf  Ca 
Blättern  ihren  natürlichen  Glanz  und  Schim- 
mer bewahren.  —  Am  Schlüsse  seiner  künst- 
leriadien  Laufbahn  (C.  scheint  um  1600  ge> 
storbea  an  sein)  besorgte  er  noch  IBOO  ia 
vei  gl  üOei  (ein  Maflstabe  eine  neoe  Avfiage  der 
12  Sätze  des  apostolischen  Glaubensbekennt- 
nisses, welche  Johann  Sadeler  20  Jahre  früher 
1579  nach  Martin  de  Vos  gestochen  hatte.  — 
Wie  die  Vorzüge,  so  findet  man  bei  C.  auch 
die  Nachteile  der  neuen  Stecherkunst  seines 
Vorbildes  Corn.  Cort,  nämlich  feste  u.  kunst- 
reicbe,  aber  oft  harte  und  übermäfiig  wAmtn 
Handhabung  der  Nadd;  vndse  AaMdong 
der  Strichlagrenverbindongen  zu  koloristischen 
Zwecken,  aber  daneben  öfter  eine  störende 
Obertretbung  des  Helldunkels ;  Liebe  zu  gro6> 
artig  bewegten  Sujets,  aber  soglctcb  Idcfatm 
Hinneigett  n  ItaninitrChdt  dar  Foica.— Um 
tatoa  Butter  ru  beadehnen,  bediente  sich  C 


5S6 


^     i-  L-d  by  Googl 


oft  des  Monogranunes  AC,  der  ineinaader  ver- 
Kfaluwaicn  Anfangabucfasubai  Ntoct  N»- 
iHwwy  wncncn  er  insvidWB  iVt  wiiiiiin^w» 

G.  Gori-Gandellini.  Not  ütor.  degl' 
iatasL.  Sien«  im  I  224.  —  Zani,  Eockl.  awt. 
VI  Parte  la  p.  311—318.  —  N  a  f  1  c  r,  KsUerlez. 
II  4S0.  —  P.  J.  M ariette,  Abeccd.  V  421  — 

F.  de  B  o  n  i.  Biogr.  degli  art.,  Veneiia  1852.  — 

G.  C  a  m  p  o  r  i,  Lettere  artiat  ined.  Modena, 
1866.  —  Gallerie  naxion.  ital. :  notizie  e  docum., 
Roma  1804  III,  doc.  XII  11.  —  P.  A  m  b  r  o  a  i. 
Scritt.  cd  «rt  trentini,  2.  cd.  Trento  1894  p.  44. 
—  A.  B  e  r  t  o  1  o  1 1  i,  Lettere  Inedite  di  A.  Ca- 
prioli  in  Arcli.  ator.  per  Trieste,  l'Iitria  e  il 
Trentino,  III  (1884)  117—11».  —  Guido 
Snater,  Dell'  inci.iore  trcntioo  A.  Caprtoli,  in 
„ArduTio  Trenüno".  XVin  (1903).  Faac.  II 
p.  144-aO«.  L,  O. 

Caprioli,  France*co,  ital.  Maler  aus 
Resgio  Emilia,  f  ^  0-  8.  1606.  Dank  der 
neueren  Forschung  kann  man  ihm  mit  Sicher- 
heit OD  Frcskogcmilde  im  Baptisterium  der 
Kadiedf«!»  von  Bcrio  Emitb  zmchreiben. 
Im  Archiv.  Notarile  von  Rcggio  wird  eine 
Urkunde  bewahrt,  mit  der  Verpflichtung  des 
mgister  Franciscus  Capriolus  für  die  Ca- 
wema  dar  Katliednk  cia  Bild  su  malen 
mit  der  Tattfe  Cbritä  Ar  den  Preb  von  „du- 
cati  stx  decim"  und  bei  Zufriedenatellung  der 
Auftraggeber  „ducati  viginti  auri".  Diese 
fSr  daa  Verhältnis  zwischen  KSatileni  «nd 
Auftraggebern  in  jener  Zleit  interessante  Ur- 
kunde ist  am  6.  7.  1497  ausgestellt.  Das  er- 
haltene Gf  mal ctk spricht  den  in  Hern  Kon- 
trakt gestellten  Bedingungen,  es  stellt  die 
l^Mtfe  im  Jofdui  dir,  ndC  der  Taube,  mit  dem 
Engel,  der  ein  Zettclchcn  mit  drr  Aufschrift 
hält:  Hic  est  filius  meus  dilectus.  Auch  die 
Landfldaft  ist  gemiB  dem  Wortlaut  der  Ur- 
kunde mit  Hioaem,  Rttiocn,  PflaaB»  be- 
lelrt.  und  la  einer  fidce  tdien  wir  ein  lau- 
erndes  Reh,  vielleicht  eine  Anspielung  aiif 
den  Namen  des  Künstlers.  Die  Gestalten 
dieses  Gemäldes  sind  schmächtig  und  trocken, 
das  Kolorit  ist  gelblich,  die  Zeichnung  sicher 
und  gut  umrissen.  Als  Ganzes  erinnert  da* 
W't-l:  in  die  fcrrarcs.  Schule.  Spuren  der  al- 
ten Umrahmung,  wie  sie  d.  Urkunde  verlangt, 
■lud  eriialten.  IMeMadomia  an  einem  GewOlbe- 
schluBstein  im  Kreuzgang  scheint  vom  glei- 
chen Autor.  C.  kann  man  auch  ein  Gemälde, 
die  sogen.  Madonna  del  Pilastro,  zuschreüwB, 
die  in  der  Kapelle  Rangooi  bewahrt  wird,  ^ 
aber  bis  1609  am  Pflaster  rediti  vom  Haupt- 
portal hing,  woher  der  Name  stammt  Jetzt 
llängt  sie  so  ungünstig  und  unzugänglich,  daß 
eine  cenmie  Prüfung  schwer  fällt ;  doch  kann 
man  eine  sorgfältige  Ausführung  und  das 
liebliche  Gesicht  der  Madonna  erkennen.  An 
dem   gleichen   Pfeiler   befand  .sich   ein  Bild 

des  S.  Gregorio  mit  der  Sigiutur  F.  C  P. 
1499,  wat  sieh  Mdcgen  ttfit:  Praadscus 

priolus  pinxit.  Tiraboschi  erwähnt  noch  an- 
dere Werke  mit  dieser  Bezeichnung,  die  sich 
leineneit  in  Rcggio  in  vcncbiedeMB  Hitnera 


befunden  haben,  und  die  er  unserem  Meister 
zuschreibt  Derselbe  Autor  erinnert  noch  an 
cIm  Anzahl  Werke,  deren  Spur  verloren  ist, 
so  an  einen  Kruzifixus  zwisdien  S.  Celestino 
und  Proepe ro  für  die  Kirche  von  Ci  del  Bosco 
di  Sopra  (1482),  eine  Kreuzabnahme  für  die 
jetzt  aufgehobene  Kirche  S.  Maria  del  Gonia- 
kme  (1491),  endlich  eine  thronnde  JmgfriU 
zwischen  Heiligen,  die  nach  dem  Zeugni-;  des 
Ottavio  Azzari  sich  bis  1623  bei  der  Bruder- 
schaft der  Empfängnis  der  hl.  Jungfrau  be- 
fand und  q>äter  in  Besitz  des  Grafen  Nicola 
TMeOii  flberginff. 

Tiraboachi,  Not.  d.  Pitt    ctc    Mr  irnfsi 

il786).  —  Ualagusai  Valen  ui  Ras». 
'Am  19M  p,  IT»;  1908  p.  149  tegg 

F.  MalatutMi-VaUri. 

CaprioU,  L  o  r  e  n  z  o,  GieBer  aus  Venedig ; 
er  go0  1600  für  Ferxarm  eine  Statue  Fapat 
Akxudcrs  VII^  die  1975  dort  andeatdh 
wurde  (1796  zerstört);  der  Kopf  und  eine 
Hand  sollen  sich  noch  im  Palazxo  dei  Dia- 
manti  in  Ferrara  befinden. 

L.  N.  Cittadalli^  Not  seL  a  Pemm  UM 
I  Wl.  —  A  de  Cbanpcans,  Dtet  dea  Ibn* 

deurs  188«. 

Capiioli,  Sigismondo,  ital.  Maler  aus 
Reggio  Emilia,  wahrscheinlich  Sohn  des  Fran- 
oesoo  C,  ia  einer  Uriconde  vom  81  9.  1689 
erwihnt,  wo  ein  gleiebfitls  unbedeutender 

Maler  Carlo  di  Marco  Licint  seiner  Tochter 
50  Lire  hinterläßt,  für  den  Fall,  daß  der  Vater 
eine  Madonna  mit  Heiligen  für  die  Kirche  von 
Canolo  (in  der  Gegend  von  Reggio  gelegen) 
male.  Nach  Tiraboschi  soll  er  auch  für  die 
Confratemitä  d.  Concezione  bei  S.  Francesco 
in  Reggio  o.  im  Refektorium  der  Augustiner 
aiit  Uatei'stOtiuun  semes  Bmdsfs  jMHsIt 
haben.  Die  Werke  sind  verschwanden.  Sigil- 
mondo  starb  am  7.  5,  1566. 

Tiraboschi,  Not.  dei  pitt  etc.  Modeneei 
(1786).  —  ZanL  EadcL  metod.  -  F.  Mala- 
gnssi-VaUrl  la  Raas.  d'Arte  1003  p.  ISL 

P.  MalatuMsi-ValeH. 

CaptlolOk  Domenico  di  Bernardino, 
venezian.  Maler,  1494  geb.,  wahrscheinlich  in 
Venedig;  Termutlicb  Schüler  seines  Schwie- 
gervaters,  des  Pier  Maria  Peanacchi;  seil 
20.  4.  1518  urkundlich  in  Treviso  nachweis- 
bar; dort  8.  10.  1528  von  Francesco  de  Bo- 
scharinis,  der  nach  Pcnaacchis  Tode  dessen 
Warnt  feheintcl  hatt^  «naoidet  Im  Mntaa 
Civico  sa  Treriso  eine  voll  liegriclaiete  und 
l^l^  datierte  „Anbetung  der  Hirten"  (alte 
Kopie  im  Schlesiscbcn  Museum  zu  Breslau) ; 
mit  diesem  Bilde  SlilistiKh  übereinstimmend 
eine  mit  dem  Monogramm  des  Künstlers  (C 
in  D,  darüber  ein  Stern)  bezeichnete,  fälsch- 
lich dem  Domenico  Campagnola  zugeschrie- 
bene ,/jebttrt  Christi"  im  Palaazo  Giovanelli 
in  Vncdiv,  sowie  ehie  Iddne^  D.  C.  beseidi* 
nete  „Hl.  Familie",  ehemals  in  der  Samm- 
lung Mantovani  in  Treviso  (1898  in  Mailand 
vcfslci|isfO>  üfknndlidi  als  WisA  Caprioka 


SS7 


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beglaubigt  ist  eine  von  Ridolfi  irrtümlich  dem 
Pier  Maria  Penaacchi  zugeschriebene  «»As- 
•WM»*  im  Dom  so  Treviso,  für  die  am  80.  7. 
1520  der  Auftrag  erfolg^tc.  Das  Bowes  Mu- 
seum in  Baniard  Castle  besitzt  das  späteste 
Werk  des  Künstlers,  das  Bildnis  eines  89jäb- 
rigini  Ikm^  US8  datkit  ud  voll  bczeicJmet 
Von  den  saUreidiett  Bildera,  «He  Ciftriolo 
tonst  zugeschrieben  werden,  kommt  nur  die 
„Anbetung  der  Hirten"  in  der  Madonna  dci 
Ifiracoli  in  Motta  di  Livenza  für  den  Künst- 
ler emstlich  in  Betracht,  doch  kann  auch  hier 
die  Attribution  höchstens  unter  der  Voraus- 
setzung, daß  es  sich  um  ein  SpitireHc  tMO- 
delt,  aufrecht  erhalten  werden. 

G.  B  a  m  p  Spigolatsre  dell'  Archivio  nota- 
riale  di  Treviao  io  ^Archivio  Veneto"  XXXII 
(188«)  41S— tSl.  —  G.  Bitcaro.  Atti  del 
Ateoeo  di  Tieriso.  1897.  —  D.  Sant'  Am- 
broffio.  Acte  •  Storia  XVI  147.  —  C.  v.  Fa- 
bricsy.  Sipmt  f.  Kitw.  XI  «oe;  XXII  2S1; 
XXIV  UM.  —  B.  Cook  in  Burlingtoo  lfa«a- 
dne  Vin  UL  —  Jahibw  d.  »nall  KataMunL 
XXIV.  Beben  p.  M.  SWrti. 

Capiido,  Nicola  Andrei*  Maler  in 
Reggk)  (Calabria),  wo  er  1BI7  iSr  die  Kirche 
der  Knüuiner  eine  Madonna  della  Onuobp 

zione  gemalt  hat. 

Span  &  Rolani,  Stor.  dt  Reggio  di  Calabria 
II  2e4.  —  E.  Strinati  in  Nitom  cd  Arte 
1002—3  I  246  f.  (m.  Abb.).  C,  C»eL 

Capiiolo,  Viocenzo,  ital.  Maler,  «famd- 
lich  nadnitiilMr  in  Bretda  Ififlfi. 
Ffoalkcs>Maioeclii  Viaceaae  Popp« 

1909  p.  287. 

Capdenl,  s.  Caprimi. 

Ctfm^  Mite  Adile^  frmufis.  Fortrit- 

malcrin,  geb.  in  Calais  1806,  Schülerin  der 
Mm«  Hersent,  stellte  zwischen  1831  und  1845 
im  Pariser  Salon  aus.  In  der  Kirche  Notre- 
Dame  in  Cfinville  (Manche)  von  ihr  ein 
AMuieniilde  mit  dem  Tod  dea  hl.  Joseph. 

Bellier-Auvray,  DIct.  gia.  I.  —  Inv. 
tfo.  d.  Rieh,  d'art,  prov.,  mon.  rel.  I  3.      H.  V. 

Capronnier,  Albert  D6sir^  Charles, 
belgiscber  Ardiitdct,  geb.  in  Brömel  am  1.  5. 
ISN.  Erhielt  leine  KonitaoeUldant  anf  der 
Kgl.  .AJcad.  in  Brüssel,  als  Schüler  Henri 
Beyaerts  Wohnt  in  Brüssel  seit  1874.  Unter 
seinen  zahlreichen  Bauten  seien  hervorgehoben 
die  Kirche  zu  Woluwe  (1876).  Wiederher- 
stellungen und  VergröBerungen  der  SddSmer 
zu  Bouchoutc  u.  Meysse  (1890),  dlC  Klfdw  n 
Bertrix  (Luxemburf^  usw. 

L'Eamlstion  180T.  —  Biieae  Kotizen. 

Art  D*lt%. 

Cefiaiaiir,  Pranfole.  bclg.  Giumnler, 

geb.  in  ChantÜly  (Frankrcicb^  1789,  f  in 
Brüssel-Schacrbeek  1853.  1612—19  Porzellan- 
naler  an  der  Manufaktur  in  Sivres.  kam  er 
ISBO  nach  Brömel,  wo  er  an  der  grofien 
eUanfabrik  P.  Faber  ingeatellt  wurde. 
Er  zeichnete  sich  dann  durch  Neuerungen  in 
der  Technik  der  Glasmalerei  aus,  die  ihm 
1888  dorcfa  KfioigUches  Di^om  ak  aeine  Er- 


findung bestätigt  wurden  18^  stellte  er  ad 
der  Hcxpositioo  natjooaJe"  ein  Giaigemildt 
..Abschted  Oraniens  trad  Eigmond«"  am.  18M 
erhielt  C.  den  Auftrag,  die  Fenster  der  Ga- 
dulakirche  in  Brüssel  zu  restaarieren,  bei 
wekher  Arbeit  ihn  sein  Sohn  Jean  BapClMe  C 
onterstützte.  Ein  bexeidmetn  Werk  von  itan 
~~  V^appen  von  Burgund  bcfaidit  wdl  ■ 
der  Kgl.  Bibliothek  in  BrüaaeL 

A  O '  K  e  11  y,  Notice  sur  la  peinture  aar  rerre 
en  Belgique,  Pari«  1859  p.  IL  —  Lecheval- 
lier-CheTigoardi  Manai.  d«  porcd.  de 

Capnmaler,  Jean  Baptist  e,  belg.  Glas- 
maler. Sohn  und  Schüler  FranQois  Cj,  geb. 
in  Paris  am  SO.  1  1814,  t  in  Brüssel-Schaer- 
beek  am  31.  7.  18Ö1.  Er  arbeitete  seit  1838 
unter  seinem  Vater  an  der  Restauration  der 
Fenster  in  der  Gudulakirche  in  Brüssel  mit 
und  ttbemahm  bald  darauf  die  Yao  jenem 
gcgrifaidele  Fdtrik.  1880  etdlte  «r  auf  der 
Ausstellung  in  Brüssel  ein  Glaagemälde  atis, 
„die  Darstellung  im  Tempel",  die  ihm  etnm 
starken  Erfolg  eintrug.  Er  wurde  seitdem 
einer  der  Föhrer  der  Bewegung,  die  der  Gltt> 
malerei  m  Belgien  eitle  neue  Blüte  verschaffte^ 
und  führte  eine  lange  Reihe  von  Restauratio- 
nen alter  Glasgemälde  (St.  Jacques  in  Lät> 
tich.  St  Catharina  in  Hoogstraaten)  uud  «mi 
Nenschöpfungen  aus.  Von  diesen  sind  beson- 
ders zu  nennen:  Die  ^^Anbetung  des  Sakra- 
ments" in  d.  Kap.  du  St  Sicrcm.  de  Mirack 
d.  Gudulakirehe  in  Brümel  aUe  FcntMer 
der  Scileusdnile  dieser  Kirdie,  und  cunge 
Fenster  im  Chorumgang;  die  Fenster  der 
Kathedrale  in  Toumai  (publ.  von  Capronnier 
und  Emile  Livi);  die  „Verkündigung  des 
Dogmas  von  der  unbefleckten  Empfängaii* 
ip  St.  Jacques  xu  Antwerpen ;  Fenster  in  St 
Midwl  und  Saint  Nicolas  in  (}ent  und  in 
Notre  Dame  zu  Namur;  Fenster  der  cba- 
pdle  de  St  Saar  in  BrOggc  Nadi  Batfhnd 
lieferte  C  n.  a.  Glasfenster  für  das  Rathaus 
in  York,  die  Kirchen  in  Doncaster,  Long 
Preston,  Howden,  St.  Albans,  Sulybridge, 
Eoeleab  Rjrd^  Great  Croebj,  Liverpool.  Tod- 
morden  (Lmcatfiire),  Cotöngham,  Bdton; 
nach  Deutschland  Glasfenster  für  die  Lieb- 
frauenkirche  in  Trier,  für  Kirchen  in  Dül- 
men, Calcar,  Grevenratli,  Kevelaer  und  für 
St.  Ix)renz  in  Münster;  nach  Holland  31  Fen- 
ster für  St.  Peter  und  Paul  in  Hertogcnbojch 
und  für  Kirchen  in  Amsterdam  und  Eind- 
hoven. AuBerdem  beschickte  er  zablreicfae 
AuMldlungen.  C-  eildcll  saMfcidie  McdriBm 
und  wurde  Ritter  und  Offizier  des  T-eopolds- 
ordens.  Nach  dem  Tode  C.s  wurden  seine 
zahlreichen  Kartons  versteigert;  der  Katakg 
(1892)  umfaBt  8600  Nummern.  Der  Käaetkr 
hatte  viele  Mitarbeiter  unter  den  KSaslferB 
seines  Vaterlandes,  die  ihm  Entwürfe  liefer- 
ten, 80  Cbarle«  de  Grom^  C.  Mennier,  Emst 
B:«llieliii,  F.  J.  Nams  (CbacfeMler  voa  St 


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Capcotti  —  Capuü 


Gudula)  C  s  Bildnis  findet  sidl  im  «Fatriole 
illustre"  vom  16.  8.  1801. 

A-  O  '  K  e  II  jr,  Not.  «tir  U  p«intare  »ur  verre 
CO  Belgique.  Parii  1859  p.  13.  —  E.  L « v  i,  Hi- 
•toire  de  U  peinture  tur  verre,  —  H.  Hyroans, 
Rev.  du  Salon  de  l'expos.  d.  B.-Arts  de  1857.  — 
W  e  a  1  e,  Brugea  et  »es  eavirona  p.  115.  —  M  ü  1- 
1  e  r,  Kttlerlex.  Nachtr.  Seubert  1870.  —  Kstbl. 
1848  p.  115.  —  G«z.  d.  B.-A.  IX  1S9:  XI  460  fF. 
—  Rev.  de  l'art  chritien  1887  p.  544.  —  Le 
Bcffroi  I  182.  193  ff.  —  Chfoniqiie  de«  arU  1867 
».  64.  —  RmiM  imiT.  d.  Aiti  I  149l  H.  H^ammt. 

Cafaotti,  de*,  SM. 

Captier,  Eticnne  Francois,  Bildhauer 
in  Paris,  geb.  am  87.  8.  1642  m  Baugy  (Dep. 
eher),  t  in  Parit  dttfch  SdbMmord  im  Juni 
1902.  Schüler  von  A.  Dumont  und  Bonnas- 
sicux.  Beschickte  seit  1869  fast  alljährlich 
den  Salon  der  Soc  d.  Artistes  franc-  mit  Por- 
tritbüsten und  MadaiUona,  Gcnregnippn« 
«llegof  lachen  und  Idctdatatoea.  1900  erhielt 
er  auf  der  Wcltausst.  eine  goldene  Medaille. 
Genannt  seien  von  seinen  Arbeiten:  Marmor- 
bOste  der  Poesie  im  Foyer  des  Th^tre-Ly- 
riqtw  in  Paris;  Statue  dca  Dichters  Sedaine 
an  der  Rädefassade  des  Pariser  Stadthauses; 
Bronzestatuc  eines  mittelalterlichen  Bogen- 
schützen im  Innern  desselben;  Tanzender 
Faun,  Bronzestatue  im  Mus.  zu  Orleans ;  „T>i- 
sespirance"  im  Mus.  des  Luxembourg;  „Ve- 
nus" im  Ministerium  der  schönen  Künste, 
ebendort  Gipsstatue  des  Misanthropen  Ti- 
mon;  JLa.  Ros^",  im  Mus.  in  Chakm-sur^Sa- 
tee.  Seine  lettte  EhneiMltuv  fan  Salon  1M8 

war  eine  Venus  Anadyomenc,  die  für  das 
Mus.  in  Mäcon  bestimmt  war,  das  mehrere 
Arbeiten  seiner  Hand  bewahrt,  danmter  «faM 
Statue  dea  Mutius  Scaerola. 
B«lli«ff-Anvra7»  Pkt  ,i<a,  ^*S& 

Onva.  d.  aila  MOt,«,  m.  —  Gb&  d.  B.WUts 

um  u  «MS;  iwt  nuiim  n  ms  im  ii 

46;  im  n  UO;  UM  n  Mb  -  br.  ifaL  d. 
Rick  düui^  TlHfe  aMa.  dv.  I  M0|  lU  STUi 
Pfov.,  BHHL  tSv.  I  Ml.  -  Kit  d.  Saka  liM^ 

1902,  H.  V. 

Capiia,  F  r  a  n  g  o  i  s,  flära.  Maler,  wurde 
1684  Meister  in  Antwerpen. 

Ronboats-Leriaa,  Uggata  II  59,  48. 

CafMBib  Praneeico^  Laadachafta-  and 
Genremaler,  geb.  1864  zu  Neapel,  stellte  1887 
in  Venedig  einen  nSteinbrucb",  1891  in  Neapel 
^Ruhe  nach  den  Starm*  oad  «dler  Iiis  lÖM 
in  Neapd  ani. 

Ai^.  Star.  deU'  arte,  IV  tlT.  -  Cillari. 
Stor.  deir  arte  contemp.  C.  B 

CapuiDO,  Giuseppe,  Maler  aus  Neapel, 
in  Rom  nachweisbar  1671 — -1696. 

Pfarrb.  v.  S.  Andrea  d.  Fr.  Fr.  Noaek. 

Capaod,  a.  C^mH. 

Capnsnano,  Giovanniao  da,  Bologn. 
Maler  um  1650,  geb.  zu  Capognano.  Mahrasia 
erzählt  allerlei  Anekdoten  von  ihm  und  stellt 
ihn  als  einen  Narren  dar.  Er  sagt  ferner, 
daB  er  Autodidakt  gewesen  sei  und  Bilder 
aller  Art  gemalt  hsic^  die  an  addedft  wie 


verschroben  gewesen  wären,  aber  gerade  we- 
gen letzterer  Eigenschaft  Liebhaber  gefunden 

hätten. 

Malvasia,  FeUina  ptttr.,  18T8  II  IM-IM. 
Laoxi.  Stor.  pitt  —  BaidinaeeL  NoL 
d. jpset  dal  diseiae  IUMA.~Aaiarl8l.Vila 
der  Pitt  Betogtt.  V. 

Capula,  Giovanni,  Architekt,  tätig  in 
Cagliari  (Sardinien)  m  den  Jahren  1300—07. 
C.  wird  verschiedentlich  ohne  Beweis  als  Fi- 
•aaer  beseicbaet.  mägUcberweiae  war  er  aber 
Strde  wn  Gebart,  da  es  in  Sardinien  eine 
Ortlichkeit  namens  Capula  gab.  Zwei  der  be- 
deutendsten pisanischen  Wehrbauten  in  Ca- 
gliari nennen  in  langen  metrischen  Insdiriflen 
C  ala  ihren  Schöpfer.  Am  Pankraziustuna 
von  1800  findet  sich  die  Angabe:  arcitector 
optimus  Joan(n)es  Capula  murarior(um),  — 
am  Elefantenturm  von  1307  die  folgende: 
Gapala  J«IKaaa)cs  Mt  cap(at>  inagKate)r 

Ricci,  Stor.  d.  archit  in  Italia,  1858  II  419. 
—  S p ano,  Gotda  d.  Ca^iari,  1861  p.  83,  103.  — 
Scaaob  Stor.  d.  arte  L  SaideiBa.  1907  p.  35«. 

Enrico  BruntUi. 

Caporo,  Francesco,  genuesischer  Maier, 
Ende  des  17.  Jahrb.;  Schüler  und  Nachahmer 
des  Domenico  Fiaseih.  Nadi  Beendigung 
sfiner  Lehrifit  ging  er  nach  Rom  und  von 
da  nach  Neapel,  wo  er  besonders  nach  Spag- 
noletto  stadierte.'  Er  kehrte  dann  ia  seine 
Vaterstadt  snrfick,  die  er  aocli  iweimal  iw 
lieB,  oni.ini  Keraoglidiea  Palast  oad  Kr  mdi* 
rere  Privatleute  in  Modena  zu  arbeiten.  In 
Genua  hat  C.  zahlreiche  Kirchenbilder  ge« 
malt;  Soprani  neimt  einen  hl.  Franz  v.  Sales 
in  SS.  Bernardo  ed  Alessio  und  eine  hl.  Rosa 
in  S.  Doraenico.  Lazzarelli  zählt  eine  Reihe 
von  Werken  in  Modencser  Kirchen  auf.  Er 
nennt  den  Künstler  Fnmcueo  GmtoogUt  was 
dann  an  nidirbchen  Verwechslungen  mit  B. 
Strozzi  geführt  hat.  —  C.  hatte  «inen  Sohn, 
der  ebenfalls  Maler  war,  aber  früh  starb. 

Soprani-Ratti,  Vit«  de  pttt.  etc.  Genov. 
176«  p.  239—242.  —  M.  A  Latrarelli, 
Dcscrix.  delle  pitt.  delle  chiese  di  Modena.  — 
Baldinucci,  Not.  dd  pfof.  dd  dis.  1847  V 
414  f.  —  Camperi,  Gaaitele.n.etatiesMaal 
1855  p.  120  L 

Capatl,  Francesco,  aeapotit  Miidator- 

maler,  Schüler  von  G.  B.  Rosa,  1.  Hälfte  des 
17.  Jahrh.  C.  soll  hauptsächlich  Bibeln  und 
Cborbücher  illustriert  haben;  zu  de  Domini- 
cis  Zeitea  sollen  D.  Paolo  Dentice  und  D. 
Francesco  Pandone  Bilder  von  ihm  besessen 
haben. 

De  Dominici,  Vite  II  239.  —  NapoH  Nobi- 
liMima  VII,  189«  p.  184.  G.  Ccci. 

Capott  (Qvuoci),  Giuseppe,  iuL  Edel- 
steimchneider  u.  Medullenr,  in  der  1.  Hüfte 
des  19.  Jahrh.  in  Rom  tätig.  Es  kommen  die 
Signaturen  Caputi  und  Capucci  vor,  doch 
hsndelt  es  sich,  wie  Forrer  schon  feststellt, 
um  denselben  Künstler.  C.  hat  wahrscfaein» 
Udi  ia  Paris  gelernt,  da  dort  1818  ab  »Cff> 
ttucT  als  Schüler  eiaea  Akademiepreia  er- 


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Capnto  —  Cap6s 


Uli,  und  sich  dann  jedenfalls  in  Lrndon  auf- 
gdnlten  wo  er,  dort  wohnend,  lölö  in  der 
Ray.  Acad.  ausstellte.  Von  seinen  Medaillen 
sdc&  genannt:  die  aal  die  Wahl  Leoe  XII. 
V.  IflBS,  eine  andere  mh  dem  Büdnie  dewelbcn 
von  1884.  eine  auf  Pius  VIII.  (182d-30) 
und  eine  auf  den  1824  t  Kardinal  Erc  Coo- 
salvi  \'on  Intaglicn:  Porträts  des  Malers 
Girard,  Alexanders  I.  von  Rußland,  des  Prin- 
zen Bogdan;  Jugendlicher  Herkules,  Juppiter 
Serapis,  St.  Georg  (Juni  1904  auf  d.  Aukt. 
Duke  of  Cambridge).  C.  Chr.  Vogel  Vo- 
gcmem  xeicnneie  \»jm  suims  rar  eeme  tror- 
trätsammtung  berühmter  Zeitgenossen,  die  als 
Geschenk  an  das  Kupferstichkab.  in  Dresden 
kam. 

Nag  1er,  Kstlerlex.  <—  Anh.  de  t'art  fran^ 
(Doc.)  V  315.  —  Cardineli,  Mein.  Romane 
III  (ISM)  445.  —  Gravei,  Roy.  Acad.  Exhib. 
I  (1905).  —  L.  Forrer,  Dict  of  Med-.  1904. 
—  Kat.  d.  Wiener  Congreft-Ausst  189«  No  272. 
«82. 

Capnto^  Domenico^  Maler,  trat  1666  in 
die  Lukasgilde  zu  Neapel  ein,  f  am  11.  10. 
1677 ;  sonst  nichts  bekaimt, 

Wilb.  Rolfs.  Geach.  d.  Malerei  Neapels, 
Leipsif  1910  p.  406. 

Gafmt«^  Onoirio^  neapolit  Goldachmied, 
der  1668  fBr  die  Karmefiterkirdie  in  Neapel 
ein  reiches  silbernes  Lesepult  riac!i  dem  Mo- 
dell eines  Fra  Bonaventura  für  1450  Dukaten 
ausführte. 

Filangieri,  Indio«  dcrii  Aflef.  etc.  napole- 
tanl  IWl. 

Capeto,   Sebastiane,   neapolit.  Holz- 
schnitzer, nachweisbar  1668  und  1679. 
Filangieri,  Indiea  da^  Aitcf.  ele.  napoie- 

tani  1891. 

Capnto,  Ulisse,  ital.  Maler,  geb.  in  Sa- 
lemo»  Sdmler  Ton  Morelli  und  Paliz»,  atellt 
seit  l«tt  in  Fnris  in  beiden  Salons  ans 
und  erhielt  1909  das  Recht,  ein  Gemälde  jury- 
frei jährlich  einzureichen.  Außerdem  war  er 
auf  den  Ausstellungen  in  Venedig  (1907, 
1910),  in  Rom  mit  farbigen  Knpfersticben 
tmd  in  MSncMen  (1900)  vertreten.  Seinen 
grotten  Erfolg  bradite  das  Gemälde  „ESTetto 
di  Notte",  sonst  noch  erwähnenswert  „^\lle 
prove",  „Venezia",  „Place  de  l'Observatoire". 
y.  Pjejb  Vtm  mondtele  alle  Eap.  di  Ve- 


wn  v^m.  —  VArt»,  uoe  n.  \ 

Bolkii.  d'aiea  UOt  p^  UH  —  Salen^Kat. 
»10.  —  Aeaat  Vendk.  GiaapataM  IM»  p.  83.  — 

Vita  d'Arte  1910  p.  221.  G.  B. 

Cap4s,  Francisco,  Bildhauer,  geb.  in 
Valencia  1065,  f  ebenda  am  22.  11.  1727. 
Sohn  und  Schüler  des  Julio  C,  trat  1679  in 
<Kn  lAJUUBW  BiiPi wuBU.  i&r  BCKnneie  sicn  aia 
Plastiker  in  Elfenbein  aus  und  war  besonders 
berühmt  durch  Arbeiten,  die  er  in  der  Größe 
einet  Kineidccms  anzufertigen  liebte. 

Cean  Bermudez,  Dicc  I  227  —  Alca- 
halt,  Artist  Valenc.  357—58,  M.  v.  B. 

Capfis,  Jacinto,  Maler,  geb.  in  Valencia, 
Sohn  eines  Bildbaners  gleichen  Namens,  er- 
hielt in  der  Va 


1881  eine  silberne  Medaille  für  die  Gemäkk 
„S.  Magdalena"  und  „5.  Jeröoimo"  u.  brachte 
später  ebenda  mytliokjgiedbe  <^T*f4t 
cbua'  etc.)  zur  Aoastelha^ 

Frontaura  j  Ossorle,  Diedoa.  .  

Interaac  de  Eacrit.  j  Art.  (1890)  I.  ti.  Ulrille. 

CapAi,  Julio  (Giulio),  Bildh.  aus  Genua, 
Sohn  und  Schüler  eines  dortigen  Bildhauen 

gleichen  Namens.  Schon  frühzeitig  nach  Sfn> 
nien  auagewaadcrl  «nd  aait  dem  SB.  9.  1689 

in  Onteniente  bei  Valencia  verheiratet,  schuf 
er  später  in  Valencia  selbst  mit  seinen  Söhnen 
und  Schülern  Francisco,  Leonardo  Julio  und 
Raymondo  C  (a.  d.)  im  landliufigen  Barodi- 
stiie  der  damaligen  Carrareser  Mannorari 
zahlreiche  dekorative  Bildwerke,  bei  deren  ty- 
pischer Stilgleicbheit  die  vom  Vater  Julio  C. 
selbst  ausgeführten  Ariidlen  aidi  nidit  ndtf 
mit  Sidierbeit  feststellen  lassen. 

Cean  Bermndez,  Diccion.  1800  I  227  f. 
—  7  a  n  i.  Fncicl.  V.  R. 

Capüz,  Leonardo  juli o,  Bildhauer,  geb. 
in  Onteniente  am  10.  4.  1680,  f  in  Valencia 
im  April  178t  Ältester  Sohn  und  Schüler 
des  JuBo  C  In  Valencia  hat  er  gctdttHim: 
in  der  Kathedrale  den  toten  Christus  für  das 
hl.  Grab  der  Karwoche,  in  der  Dominikaner- 
kirche die  Heil.  Dominicus,  Maria  Magda- 
lena  und  Maria  von  Ägypten  ;  in  der  Kirche 
der  Santos  Juanes  die  Heil.  Johannes  Bap- 
tista,  Johannes  Evangeüsta,  Vincenz  Ferrer, 
Vincenz  Martyr,  Lorenz;  in  S.  Bartolom^  die 
Heil.  Barthoioaiaeaa,  Ifignd,  Santiago,  JomI; 
in  der  Karmeliterkircbe  die  Heil.  Josef,  The- 
resia, Maria  Magdalena  de  Pazzis;  in  der 
Ermita  de  la  Soledad  die  hl.  Jungfrau  and 
die  BildnitmedaiUona  des  D.  Rodrigo  Cabol- 
leny  um  aemer  ran,  lerner  riguren  Mi  ob 
Brücken  und  Promenaden  der  Stadt. 

Cean  Bermudcx,  Dicc.  I  228—230.  —  A 1  - 
c-  ni  h  .1  :  1,  Arti<it  VaicDC,  356.  M.  V.  B. 

Capäa,  Ray  mundo»  span. Bildhauer,  geb. 
hl  Valentin  10OB,  f  ebenda  (begnAcn  B.  10) 

1748.  Zweiter  Sohn  und  Schüler  des  Julio  C 
Er  kam  früh  nach  Madrid,  wo  er  durch  kleine 
Figuren  von  Bettlern,  bei  denen  Köpfe  tmd 
Hände  von  Elfenbein,  die  (aewinder  aber  f«n 
vefscbicdenfub.  HOhem  waren,  AnCMhcn 
machte.  Von  1712—15  war  er  in  Toledo  be- 
schäftigt die  Türflügel  im  Querschiff  der  Ka- 
thedrale nach  dem  Muster  derjenigen  des 
gegenüberliegenden  Löwenportals  zu  model- 
lieren und  von  Antonio  Zurreiio  und  Juan 
Antonio  Dominguez  in  Bronze  gießen  zu  las- 
sen. 1784  begab  er  sich  wieder  nach  Valencia, 
wo  er  fSr  den  Gonvento  de  b  Omnn,  das 
Dominikanerkloster,  die  Kirchen  S.  Andres 
und  S.  Miguel  Statuen  von  Heiligen  und  En- 
geln ausführte, 

Cean  Bermudez,  Dicc.  I  230—32.  —  Al- 
cahali,  Artist.  Valenc.  357.  Af.  v.  B. 

Capfiz,  Tom4s  Carlos,  Holzschneider, 
geb.  am  4.  11.  1834  in  Valencia,  f  am  2L  a 
1889  in  Madrid.  Schfilcr  der 


500 


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Capüx  y  Gil  —  Carabaglio 


Valencia  und  Madrid,  und  in  den  Madrider 
Ausstellungen  1868,  1882  und  1878  durch  Me- 
daillen ausgezeichnet,  erwarb  er  skh  bedeu- 
tenden Ruf  durch  seine  Illustrationsbeiträge 
für  Zeitschriften  wie  „El  Museo  Universal", 
—  „La  Ilustraciön  Espanola  y  Americana" 

etc.  sowie  lör  Getchicbttwerke  wie  RotoodM 
^Mtori»  dd  EMoriaT,  —  für  Konwne  Na- 

varro  Villoslada's  und  Perez  Escrich's  ctc 
In  der  Madrider  Ausstellung  1881  war  er 
noch  mit  Einzelblättern  wie  Virgen  ma> 
dre",  ~  »Et  ingel  dd  Jtiicio  final",  —  «Ale- 
goria  dd  Nilo"  vertreten.  Unter  sehen  Por- 
trätholzschnitten wird  namentlich  das  l?bens- 
gro8e  Brustbild  seines  Gönners,  des  Staats- 
maimea  Gutdar,  hervotgeholKW. 

Oaaorlo  y  Bernard.  Art.  Espafi.  del  S. 
XIX  (188S  f.)  p.  IM.  —  Singer,  Kstlerlex.. 
Nacbtr.  1906  p.  48.  U.  Utrillo. 

Capfis  y  Gil,  Antonio,  s.  folg.  Artikel. 

Gap6f  y  Komero,  Cayetano,  Bildhauer, 
geb.  1838  in  Godella  bei  Valencia.  Schüler 
der  Academia  de  S.  Cirlos  zu  Valencia  und 
in  der  Madrider  Kunstausstellung  1868  durch 
eine  Mentioa  booorable  auageteidinet  für 
seine  Bildnisbfiste  des  Don  Mariano  Liftan  y 
Morcll6,  schuf  er  später  namentlich  religiöse 
Bildwerke,  darunter  einen  „Altar  oratorio" 
fflr  das  Seminario  Conciliar  zu  Valencia  so- 
wie namentlich  die  Knabenfiguren  zu  beiden 
Seiten  der  „Virgen  de  los  Desami>aradDs'' 
m  deren  Tabernakel  am  Dom  zu  Valencia.  — 
Ein  ebenfalls  aus  Godella  stammender  Bild- 
hauer Aniemh  Cap^  y  GU  (gdb.  am  17.  1 
1846,  Schüler  der  .Akademie  zu  Valencia  tind 
von  Franc.  Martinez)  soll  sich  taut  Ossorios 
Angabe  als  Mitarbeit«  des  Vatadaner  Bild- 
hauers Modesto  Pastor  auageaeiduiet  haben. 

Oatorio  y  Bernard,  Art.  EapalL  dd  S. 
XIX  (1883  f.)  p.  IM,  U.  Utrillo. 

Capy,  Eugene,  Porträtbildhauer  in  Paris, 
geb.  das.  am  9.  6.  1829,  Schüler  von  DroUing 
und  Pradier,  stcUta  im  Saka  IStt— 68  dnjga 
Bfisteo  and  Meddllons  ans. 

Belller-Auvray.  Dict.  g*n.  I.        H.  V. 

Caqni,  Augustin  Armand,  f ranzös. 
Medailleur,  geb.  in  Saintes  (Charente-Inftri- 
eure)  1798,  f  in  Paris  im  Dez.  1881.  Trat 
zuerst  bei  einem  Uhrmacher  in  die  Lehre, 
besuchte  dann  auf  Staatskosten  die  Ecole  de 
sculpture  in  Rodiefort,  darauf  die  Ktmstge- 
wcrbeaetittle  In  Mets.  Die  Medaillenrlnnist 

erlernte  er  bei  Raymond  (layrard  in  Paris. 
1817/18  war  er  auf  der  Münze  im  Haag  be- 
sdiiftigt  Ztmi  Graveur  Kaiser  Napoleons  III. 
ernannt,  IteB  er  sich  in  Paris  nieder  and 
unternahm  zunächst  eine  groBe  Anzahl  Ar- 
beiten für  den  TTandi !  rm  denen  die  Kunst 
nur  geringen  Anteil  hatte.  So  vervoUkomm- 
nete  er  ein  medianisdws  Verfahren  cnr  Ver- 
kleinerung der  Bildnisstempel.  Die  Quantität 
seines  oeuvre  überragt  bei  weitem  dessen 
kfinsttofiidMt  VcrdicntL  Uotar  der  gralett 

KAoMtertalfess.  W.V.  • 


Anzahl  seiner  Arbeiten  verdienen  hauptsäch- 
lich Erwähnung  die  Galerie  numismatique  des 
rois  de  France,  eine  bedeutende  Arbeit,  die 
74  Medaillen  enthält,  die  C.  in  den  Salons 
IBM— 89  ausstellte.  Ferner  nahm  er  breiten 
Anteil  an  den  Series  numismatica  universalis 
viroram  iUnstrinm  Durands.  Zu  erwifanoi 
sind  namenHirli  von  Dm:  Bildnis  Louis-PM- 
Uppes  (Sakm  1888);  Porträtmedaillon  T^uis- 
NapoMons  Boaaparte;  Medaillen  des  Grafen 
Momy,  der  Annexion  Nizzas  und  Savoyens 
dnich  Frankrctdi,  der  Vermihlung  Na^dü- 
ons  III.  Er  liat  nodi  ahireidw  Meddtlen 
auf  kirchlidw  Zdteretgnisse  sowie  eine  grata 
Anzahl  Stempd  und  Jetons  gestodien. 

Bellier-Auvray,  Dict.  fin.  I.  —  L. 
Forrer,  Biogr.  Dict  of  med..  1004  I.  —  Noov. 
arch.  de  i'art  fran«..  3«  s^.,  VIII,  1802  p.  3ft3/4. 

—  Inv.  gte.  d.  Rieh,  d'art,  Paria,  oMn.  dv.  I  41 ; 
prov.,  moo.  dv.  III  S70/80;  VIII  481.  —  N. 
Rondot,  Lea  MMailL  ecc  en  Frmace,  1904 
p.  380.  FrH.  AMm. 

Caqafi,  Pierre,  Pariser  Architekt,  t  am 
3.  7.  1767,  errichtete  1746  das  Portal  sowie 
den  Chor  u.  Hochaltar  des  Terople  de  FOn- 
tdre  in  Paris,  rue  St.-Honor^. 

Baue  hat,  Dict  d.  archit  fran«..  1887.  — 
Inv.  gte.  d.  rieh,  d'art,  Paris,  mon.  rel.  I  63.  — 
G  u  i  1  m a  r  d,  Lei  ouitres  omeman.,  18äl  p.  184. 

—  Noov.  arck  de  I'art  tranc,  «•  s^r.,  VI  (18«5) 
240.  H.  V. 

Caqnelart,  f ranzös.  Kunstschreiner,  der  1668 
Zahlung  für  von  ihm  zu  liefernde  Stühle  im 
Chor  d.  Val-de-Grace  Kirche  in  Paris  erhielt. 

Aich,  de  I'art  frao«.,  Doc  V  (lW7-fi8}  71. 

Oiqnil^  Jean  Gabriel,  Zddner,  Ra- 
dierer und  Kupferstecher,  geb.  in  Paris  1749, 
t  1802.  Man  kennt  von  ihm  sieben  ziemlich 
mittelmäBig  ausgeführte  Stiche  nach  Frago- 
nard  für  die  £nählunfen  dca  La  Fontaine 
sowie  dnige  Ornamenfafidie  mid  Ardiitektnr« 
blätter.  2  gute  Stiche  seiner  Hand  sind: 
L'Innocence  en  danger,  nach  Lavreince  und 
La  Soiree  du  Palais-Roy al. 

Le  Blanc,  Maaud  I  587.  —  Portalit  et 
B  ira  1  d  i,  Lea  gf«V.  du  IB«  s.,  1880  I.  —  M  i  • 
reur.  Dict  d.  veatca  d'art,  II.  1902.       H.  V. 

Caqneton,  Louis,  französ.  Architekt,  war 
1531  mit  der  Instandhaltung  der  Befestigun- 
gen der  Stadt  Paris  beschäftigt  und  arbeitete 
1B84,  gemeinsam  mit  Boecador,  am  Ban  des 
dortigen  Stadthauses. 

Leroux  de  Lincy,  L'hötel  de  ville  de 
Paris,  1846.  —  Bull,  de  la  Soc.  de  Thiat  de  Paris 
XXVr  (1004)  123—1.16  u.  171-177.  —  L.  Lam- 
beau,  L'hötel  de  ville  de  Paris  1908.  H.  Stein. 

Cai,  H.,  mdte  das  Porträt  des  1711  gestor- 
benen Rotterdamer  Pfarrers  Wilhelmus  van 
Brakel  Q-  Houbrakcn  ac  1742).  &  W.  Utt. 

Car«,  s.  Carra. 

CsxabagUo,  Juan  Bautista,  ital.  Bild- 
baoer  und  ErzgieBer,  der  anter  Philipp  II.  in 
Spanien  tatig  war.  1678  empfing  er  SOO  Du- 
katen für  zwei  Reliquiarien  in  Büstenfontti  die 
für  den  Esoorial  bestimmt  waren. 

Caan  Bcrasndc^        I  m.     JT.  S. 

X  U 


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Carabajal  —  Carabio 


Casabaj«],  s.  Carbajat. 

Cmlb»i%  Jacques  Fraofois,  b«lg.  Ar- 
chitektur- urd  Landschaftsmaler,  geh  in  Am- 
sterdam 1834,  Schüler  der  dortigen  Akademie 
bei  Doyen  und  V.  Bing.  Er  zog  nach  Brüssel, 
ist  seit  1880  naturalisiert  aad  deshalb  xur 
DdBUCOCB  scnuw  zn  rPcwnciL  amie  siHNTt 
die  sich  durch  viel  Geschmack  u.  eine  schim- 
mernde Farbe  auszeichnen,  haben  Ansichten 
aus  Belgien.  Deutschland  (Rothenburg), 
Frankreich  und  Italien  (insbesondere  Padn% 
Vieenza,  Verona)  tum  Gegenstande :  mdirere 
Werke  seiner  Hand  (Ansichten  aus  dem  alten 
Brüssel)  befinden  sich  im  Rathaus  zu  BrUNd» 
dm  Rndolfinnm  in  Prag  fcaitit  dae  Aarfd* 
•US  Poggiodomo. 

Fr.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Milerw.  d.  19.  Jahrh.  — 
Singer,  Kjtlerlex.  —  Joum.  d.  B.-Arts  1887 
p.  n.  —  Gm.  d.  B.-Art»  N,  S  XII  352.  —  Le 
BefTroi  I  314.  —  Kat  d.  Rtidotfinumf  Prag  1888 
p.  46.  —  Kat  d.  intern.  K»t-Au*ft  Berlin  1891. 
—  Auast-Kat  H.  Hywumt. 

CaiaiaiH,  Antonio^  Italien.  Stukkator,  ar- 
bcJlcte  seit  1600,  scnieiucbaftlicli  mit  den 

Brfidem  Brenno,  an  A.  reichen  Stukkaturen 
in  der  Kajetaner-  (Tbeatiner-)  Kirche  zu  Salz- 
burg ;  doch  ward«  di*  AiMt  1688  eingestellt 
Fr.  Pirka ayer,  Not  z.  Bau-  u.  Kstgesch. 
SaUborgs,  1903  p.  10(11,  M.  —  A.  Eckardt. 
Dia  Bmdtat  in  SaUbofg  «ihicBd  das  17.  Jahih. 
SmAft  Heft«,  »10  p:  Vrlft.  H.  V. 

Caxabelli,  Donato,  Bildhauer,  Neffe  und 
Schüler  des  Folgenden,  geb.  1760  in  Obino 
(Bes.  Mendrtsiol,  hauptsächlich  in  Mailand 
titig,  später  in  England  Für  die  Mailänder 
Domfassade  lieferte  er  seit  1789  mehrere  Ar- 
beiten, darunter  ein  Basrelief:  Traum  Jakobs, 
eine  Darstellung  Daniel»  in  der  Löwcagrub« 
(1810)  ood  diw  &atae  de»  U.  Mukns. 

Zaal,  Eac  SMt  V  MS.  —  Bianchi,  Art 
Tidneai,  1900.  —  C  Broa,  Schweiz.  Katlerlex., 
1005  I.  —  U.  Ncbbia,  La  Seult  n.  Duomo  di 
Milaao,  190«  p.  291  ff.,  225,  229,  233,  883.  275 
(No  12  u.  35).  H.  V. 

Cazabelli,  Francesco,  Bildhauer  von 
Castel  S.  Pietro  bd  Mendrisio^  geb.  1787, 
Schüler  seines  Vaters  Giovnn  Albino,  dann 
des  Cbt.  Giudici  in  Mailand.  Er  war 
namentlich  im  Porträtfach  tiichtig  (Büste  des 
Archit  Simone  Cantoni).  Femer  sind  von 
ihm  die  Statnn  an  der  Hauptfaande  da  P«> 
lazzo  Odescalchi  in  Mailand  und  eine  Ma- 
donna mit  dem  Kinde  im  Dome  zu  Monza. 
Auch  war  er  am  Schmuck  der  Mailiador 
Domfassade  mit  bcMbiftigt  Im  Parte  n 
Sdiwelzjngfn  von  9n  4  If armoraiMn  mit 
symbolischen  Danldhugin  der  Kflmlo  in 
Flachrelief. 

R.  S  i  1 1  i  b,  SdiloB  u.  Garten  ia  Schwetzingen, 
1907.  —  Weitere  Lit  a.  bei  Donato  Carabelli. 

Hl  F. 

Caiabelli,  Giovan  Albino.  Bildhauer«. 
Bildschnitzer,  geb.  1680  in  Castel  S.  Pietro  bei 

Mendrisio,  t  1766,  studierte  in  Rom.  Er  war 
vielfach  für  den  Hof  von  Portugal  beschäftigt 


tmd  lieferte  auch  für  die  Kirche  seiner  Vater- 
stadt mehrere  Arbeiten. 

Lit.  •.  bd  Donato  Carabelü.  ff.  V. 

Caiabie  (oder  Carabye),  Name  einer  wäh- 
rend des  17.  und  18.  Jahrh.  in  Caen  tätiges 
KünstlfrfamiKe^  deren  Mitglieder  sind:  Bti- 
ffcrd,  Bfldtener,  168»— 1T06;  Jacquts.  Bild- 
hauer. leSQ^q»?;  Michel  Gasfard,  Maler, 
t  vor  1766;  Phüippe,  Architekt,  t  1729,  Tho- 
mas, Bildhauer,  lieferte  1662  den  Hochaltar 
der  Kirche  zn  Coigiqr,  wird  1666  noch  er» 

WÜBIt. 

R^n.  d.  Soc.  d  B.-Arta  XXI  14»,  154 ;  XXII 
118;  XXIII  85.  08.  118;  XXVUI  335,  581.  - 
Banchal,  Dict  d.  afcUt  iBM«.,  1887  p.  MI 
(unter  Carraby).  ff.  K. 

Carabio,  Francois  Rnpcr^  franafli. 

Bildhauer,  Medailleur,  Gemmenschneider,  geb. 
zu  Zabem  (ElsaB)  am  27.  8.  1862.  Zuerst  war 
er  als  Gemmenschneider  Schüler  Leqoeins, 
dann  arbeitete  er  als  Holzachnilzer  bei  ciaem 
MSbctfibrütanlen  in  Fmbomg  St  Amoine 
und  war  zugleich  Schüler  Pcrrins.  Er  be- 
gründete 1884  mit  Seurat,  Dubois>Pillet  und 
Signac  die  „Sociiti  des  artilics  jfrffffndtwurt 
in  der  er  Wacbsstatoetten  von  Frauen  ans- 
Mritta,  V«M  tnO  an  hat  er  die  Ausstellung 
der  SodM  Nationale  regelmäßig  mit  Skulp- 
turen tmd  Inuatgewerblicben  Arbeiten  be- 
schickt Seine  Hauptbedentnng  aber  hat  C 
durch  die  Erneuerung  der  Holzslculptur  0> 
langt,  eine  Technik,  die  er,  von  mitteldlc^ 
liehen  Vorbildern  ausgehend,  auf  die  Darstel- 
lung moderner,  mit  Eigenart  beobachteter 
Oegeintfnde^  bcfondera  nacfcter  PraMnliBf^ 
per  überträgt.  Seine  Arbeiten  für  das  Mu- 
seum Galliera  in  Paris,  die  Ausstatttmg  von 
Klavieren  und  Bibliotheken  usw.  gaben  ihm 
Gelegenheit,  auf  das  Iranzöi.  Konstgewerbe 
umgestaltend  elnznwiriccn.  Aach  auf  den  Ge- 
bieten der  Gcldschmiedekunst  tmd  der  Kkin- 
plasttk  der  Keramik  ist  C  einer  der  Bahn- 
brecher des  modemco  StSio.  BadUdi  iat  er 
eine  Reibe  v«n  PlitettsB  and  IfodailcB  ge- 
schaffen. 

Katgewerbeblatt  N.  F.  IX  303:  X  60—77  (wa 
R.  E.  Schmidt).  —  K.E.  Scbraidtia  Zeil- 
Schrift  f.  bild.  Kit  K.  F.  XV  65—6«.  —  Tie 
Studio  XXV  3.  —  Kunst  n.  Handw.  UX  (1908- 
09)  372.  —  Art  et  CXcoration,  tone  XII  (1902  II) 
40.  —  P.  Giordani  in  L'art  d^raUf  (1907) 
XVII  25—30  (m.  Abb.).  —  Forrer.  Bioff. 
Dict.  of  Medallista.  —  Auast.-KaUloge :  Wiener 
Seieasion  1898—190«;  Münchner  Sezesaioa  ISN; 
Dresdener  latenuaionalc  1901;  Pariser  Salon 
(Soc.  Nation.)  1907—1911;  Berliner  Sczessan 
lOOOi.  Bona,  aodctne  Ksk  «m  Privathes. ,1911. 

Carabio  (Carrabio),  Battista,  Steinmetz 
aus  Genua,  verpflichtete  sich  am  29.  18.  157S, 
^rferzig  korinthische  Säulen  ans  wei£em  Mar- 
mor für  die  Kirche  S.  Gtoigio  d.  Genovcsi 
in  Palermo  zu  liefern.  tStt  arbeitefee  er  dnm 
Bogen  aus  Marmor  in  der  Kapelle  del  Sa«*» 
mento  in  der  Hauptkirche  in  Akama 


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Filaa« i«rL  lad.  d. 
ddL  III  IMC.  II  ».  SM  t:  XVn  M  i  -  Di 
M«rae.  I  G^iBi  (1M3-4)  im-,  UM. 


Cancca,  s.  Kraek. 

Guaod,  s.  Carracei, 

Cancdao,  s.  Molinari,  Giov.  Antonio. 

C4iwad<l<b  GioT.  BattUta,  gen.  BatH- 
$ußo,  11  ater,  gd».  ia  NmimI  am  IBIO.  f  eben- 
dort  1687.  Aus  der  Schule  von  Fabrizio 
Saiitaiedc  hervorgegangen,  kam  C.  später  un- 
ter den  EinfiuB  Michelangelo  Caravaggio«  u. 
der  Carr«cci.  Frühe,  sicher  datierbare  Ar- 
beiten von  ihm  «ad:  das  Altarbild  der  »Be- 
freiung Petri"  (1806)  in  der  Kirche  Monte  d. 
Misericordia ;  die  Fresken  d.  Kapelle  Lof- 
fredo  in  S.  Teresa  agii  studi:  „Madonna  mit 
Karmelitern"  und  „Die  Jungfrau,  die  Seelen 
von  Verdammten  befreiend"  (1616),  das  groBe 
Bild  der  ^^uBwaschung"  (1688)  im  Chor  von 
S.  Martino,  die  „Assunta"  (1681)  ursprüng- 
lich ebendort,  jetzt  im  Museo  Nazionalc  (No 
858).  Von  seinen  weiteren  Arbeiten  seien 
erwähnt:  eine  hl.  Cecilie  im  Museo  Nazio- 
mk  (No  868),  nrcpröogUch  ia  der  Chiesa  d. 
Sotitüia  und  die  Frettts  der  Googrcg.  d. 
Nobili  in  Gesü  Nuovo.  C.  malte  sehr  viel, 
ohne  dabei  rein  künstlerischen  Prinzipien  ge- 
recht zu  werden.  Seine  Zeichntmg  ist  hart 
und  roh  und  seine  Farben  dnnkel  und  unrein. 
Zu  Lebedten  wurde  er  jedoch  sehr  geschitat 

—  Von  demselben  C.  sind  wohl  auch  die 
Fresken  in  einem  Oratorium  bei  der  Kapelle 
des  Monte  di  pielA  n  Neipel  (cf.  L'Arte  II 
[1899]  p.  412). 

Celano,  Not.  cd.  1859  II  Z\l ;  III  60,  104, 
314.  357 ;  IV  664,  684,  685.  688.  —  De  D  o  tn  i  - 
n  i  c  i,  Vite  II  273.  —  Gualandi,  Mem. 
risfiruard.  le  Belle  Arti,  Bologna  1844,  ser.  V 
n.  178.  —  lllustr.  lul.  1875  p.  168.  —  Arch.  »tor. 
Napol.  X  435-  54;  XVII  657-78.  —  Napoli 
Nobiliaaima  I  1892  p  lOH;  VI  1897  p.  132.  — 
L'Arte  II  (1899)  412.  —  A.  B  o  r  r  e  I  IS,  Bat- 
tittello  Caracciolo  pittore  e  i  deputati  del  teaoro 
di  S.  Gennaro,  Neapel  1893.  —  A.  de  Rinal- 
dia.  Pinacot.  d.  Muteo  Nazionalc,  Neapel  1911. 

—  Rolfs,  Gesch.  d.  Malerei  Neapel»,  Lcipsiz 
WlO  C'  i  r  G.  Cen. 

Caracäolo,  Giuseppe,  Architekt  m  Ne- 
apel, leitete  1648  den  Bau  der  Kinte  Monte 
dei  poveri  del  Nome  di  Dio. 

Celano,  Not  ed.  1859  II  878.  —  Sigia- 
nondo,  Descr.  di  Napoli.  17S8  I  6.     G.  Ceei. 

Caiaodolo,  L.,   Kupferstecher   in  Lavier- 
manier,  1.  Hüfte  des  19.  Jafarh,  stach  eine 
Folge  von  60  Bl.  nach  den  Zeidmungen  des 
Liber  Veritatis  des  Qaude  Lomio. 
Le  B  1  a  n  c,  Manuel  I  587.  H.  V. 

Caxaodolo,  0 1 1  o  r  i  n  o,  Figuren-  und  Por- 
trätmaler, auch  in  Miniatsr«  Schüler  der 
Aksd.  in  Neapel  geb.  in  Bui  f  1680  —  erst 
86jihrig  —  in  Paris»  wo  er  seit  ca.  1872  an- 
sässig war  und  1880  im  Sakm  ,J*anoplie" 
und  eine  Boulevardszcne  ausgestellt  hatte. 
C  ViUani,  Scritt  cd  Art.  pugUeai,  Tnuia 
i».  IMM.^  L'Art  XXn  M  (IMr.).  IT.  K. 


Cazaedolo,  Raimondo,  s.  Raimondo  da 

Napoli. 

Caracciolo,  R  c  n  zo,  Maler,  erhielt  mit  dem 
Maler  Stefano  Caracciolo  zusammen 
an  1&  4  1478  fientalung  für  8  Tage  ArbcH 
bn  Speiseseal  des  Cistelk>  Nuovo  in  Nc^^ 
Wrihr'>chcinlich  ist  Renzo  C.  mit  dem  Rtngp 
Ca»nabacciolo  identisch,  der  1449  zusammen 
nit  Marco  Gallo  einen  Altar  für  S.  Aonun- 
dam  in  Aufing  crUdt  and  1487 
uflrandBch  erwilmt  wird. 

Minier i  Rlccio^QlartMele.inC 
nvMO.  Neapel  Itn  pi.  f .  —  Barone  bi 
Star.  Napol.  IX  MS.  -*  FilaagierL  ladke  d. 
ansAd.  1891.  —  Rolf%  Gesdk  4.  Mderel 
-         -        iMOpwUL  CCtet, 


dl  Vereano,  Mder,  titiv  in 

der  Gegend  von  Como  im  17.  Jahrh.  (?).  Er 
malte  m  der  Kapelle  dciia  Beata  Vergine  zu 
Montemezzo  (alias  Burano)  und  in  dcrT 
zu  Peglio  (K»f.  der  hJ.  Rosalia). 

n.frav.« 


M  o  n  t  i,  Stor.  ed  Ana  i 
p.  883,  a««. 

Cmäfca,  Peter,  Bildhauer,  titig  in  Wien, 

Sohn  des  Alberto  Caradea,  Steinschneiders  in 
Venedig.  Ist  von  16d3 — 1749  nachweisbar. 
1748-49  UnivcrsitäUbildhauer. 

N  a  R  1  e  r,  Katlerlex.  II  353.  —  Qudlen  nir 
Geach.  d.  Stadt  Wien  1.  Abt.  VI,  Re».  74S«, 
8«01,  9188,  0273,  10533  ff..  1186T,  11511.  1403«. 
14317.  Hutu  Tirtwt. 

Gaxadaa,  Peter  Silvester,  Bildbaaer« 
1601  (?)  in  Venedig  geb.,  t  in  Wien  9.  B. 
1748;  in  Wien  seit  1689  nachweisbar.  Ar- 
beitet 1718  geschnitzte  Ornamente  für  ein 
indianisches  Kabinett  in  Schönbrunn. 

Nag  1er,  Kstlerlex.  II  353.  —  QueUea  tar 
Gesch.  d.  Stadt  Wien,  1.  Abt..  VI  (laut  Register). 
—  Ottcrr.  KunittopogT.  II,  XVII  230. 

Hans  TütMt. 

Csrsflseri,  Vittorio^  Bildhauer,  Schüler 
von  Aag;  Rivdla  am  letitato  delle  B.  Arti  n 
Florenz,  tätig  ebenda.  In  der  Florentiner 
Auastellung  1896  machte  er  sich  mit  einigen 
kleinen  Frauenköpfen  vorteilhaft  bekamil, 
ebenso  auch  in  der  Pariser  WcItausetellunS 
1900  mit  dem  180d  in  Florenz  pfteüerten 
Modell  zu  einem  Sundbilde  des  Quattrocento- 
Bildhauers  Destderio  da  Settignano,  das  im 
Sommer  1?)04  In  Settignano  bei  Florenz  ent- 
hüllt wurde  (7  m  hoch,  mit  Sockelinachrtft 
von  Gabr.  d'Annunzio)  und  um  setner 
dmcksToOen  Schlichtheit  und 
Tifgemitianpniilliin  wiltai  tIcI  BeifaR  fand. 
Den  Salon  der  Pariser  Sociitd  des  Art. 
Prancab  beschickte  er  1909  von  Florenz  aas 
mit  einem  „La  Fum^  monte  veri  lea  Ha* 
sfea"  betitelten  Phantaiicl»Udweflw. 

IlliMfaa.  TtaL  ISM  I  4M;  1M4  I  618.  -  Arte 
e  Jitoria  15f»4  p.  9«.  L.  Cillaru 

Carailo»*o  (Foppa  mit  Familiennamen),  ital. 
Goldschmied,  Stempelsclinc iiJ?r  u.  Medailleur; 
Sohn  des  (joldschmiedes  Gian  Maffeo  Foppa 
von  Mailaad  and  der  Fiora  de  Carminalibüs 
da  Biambilb  voa  Paviaj  ceb.  wahndieinHdi 


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Cmdotio 


1462  in  Mondonico  in  der  Brianza  (letTttre 
Vermutung  beruht  darauf,  daß  er  ab  „Cara- 
dossus  del  Mundo"  oder  „de  Mondo"  Briefe 
•igniert  und  empfiogt).  In  einem  Dokument 
ClS81<-88)  wird  er  wCristofuo  Caradono" 
genannt.  Die  Benennung  Ambrogio  scheint 
unbegründet  zu  sein.  Bis  zum  Sturze  Lodo- 
vicos  il  Moro  arbeitete  C.  btuptiichlicb  in 
Mailand  u.  war  des  Herzogs  vertraoier  Sieb» 
verständiger  für  Juwelen  usw.  Er  wird  am 
S9.  1.  1480  zum  erstenmal  erwähnt,  dann  aber 
nkbt  wieder  bis  zum  16.  4.  1480.  Bellincione 
(t  1401)  führt  ihn  zusammen  mit  Mcrula  u. 

Leonardo  auf.  1490  erhielt  er  den  Auftrag, 
Francesco  di  Giorgio  aus  Sicna  nach  Mai- 
land zu  berufen,  um  seinen  Rat  in  Angelegen- 
heiten dei  Dombaua  zu  boren.  Im  Okt  I40ä 
war  C.  im  Auftrag  des  Moro  in  Venedig« 
um  Diamanten  zu  kaufen;  1493  besuchte  er 
Ferrara  und  Anfang  1406  Parma,  Florenz, 
(um  ein^  Kunstobjekte  aus  dem  Besitze  der 
Medics  zn  erwerben)»  Viterbo  und  Rom;  im 
Juni  war  er  aber  wieder  in  Mailand.  Briefe 
von  1496  und  1407  erzählen  von  Reisen  na  !j 
Piacenza  und  Venedig.  Nach  dem  Sturze 
Lodovicoa  il  Moro  blieb  C  wahrscheinlich  in 
Mailand;  1603  wurde  sein  Rat  betreffs  des 
Entwurfs  für  eine  Tür  des  Domes  eingeholt. 
Schon  im  Mai  1504  stand  C.  zu  Isabella 
d'Este  in  Beziehungen  und  im  Sept.  1606  kam 
er  von  Mailand  nädi  Mantoa,  um  der  Mar» 
chesa  eine  Vase,  bestehend  aus  49  Krbtall- 
stücken  in  »ilbervcrgoldeter  Fasstmg,  mit 
Emaillen  und  Nldlen,  zu  dberbrifligen.  Im 
Dez.  1605  war  er  in  Rom,  wo  er  sich  an- 
siedelte und  für  die  Päpste  Julius,  Leo,  Ha- 
drian und  Clemens  arbeitete.  Seine  Betäti- 
gung erstreckte  sich  auf  Goidachmiedearbei- 
ten»  uesufgung  u.  acnaiznng  von  JBaeHiemen 
u.  Antic;'ii*^Sti"n,  auch  wurde  er  häufig  von 
den  Gonzaga  u.  a.  in  Anspruch  genommen. 
Zum  erstenmal  eracfaeint  sein  Name  in  den 
pipsU.  Recfamn««  am  80.  4.  1608.  1608 
nahm  er  teil  an  der  Grfiadnng  der  rSoisclien 
Goldschmiedegilde;  1610  besuchte  er  Loreto; 
1516  erwarb  er  Landbesitz  bei  S.  Biagio  della 
Pagnotta,  wo  er  sein  Testament  am  6.  12. 
1626  aufsetzte.  Am  1.  4.  1687  war  C  sicher 
nicht  mehr  am  Leben. 

Bildhauerarbeiten:  Obwohl  C.  von  Lo- 
mazzo  t^tatuario"  genannt  wird,  haben  wir 
■WIK  ncncren  wmiwiwi  imi  ms  oiranaoer  sd* 
zusehen.  Die  Terrakottafricse  und  die  Pieti 
in  S.  Satiro  in  Mailand,  von  der  Tradition  C. 
zugeschrieben,  sind  als  Arbeiten  des  Agostino 
dei  Fonduti  nachgewiesen  (eratere  ganz,  letz- 
tere wenigstens  teilweise  von  letzterem  her- 
rührend). Alle  übrigen  Zuweisungen  von 
Bildhauerarbeiten  an  C.,  wie  z.  B.  die  Bronze- 
turen  des  Reliquiars  von  S.  Pietro  in  Vincoli, 
beruhen  hauptsächlich  auf  der  Stilverwandt- 
schaft mit  den  Friesen  in  S.  Satiro  u.  einem 
BiomdEaslea  ia  Florenz,  der  ehenfalls  ihm 


ziigesch rieben  wurde,  durch  den  Wegfall  der 
San  Satiro-Friese  als  Werk  C.s  entbehren 
aber  diese  Zu  Schreibungen  jeder  Begründung. 
Der  Kupido  (oder  Apollo)  aus  Bronze»  dm 
Theseus  Amhroetus  (UBBIi  beschreibt,  war 
wohl  nur  eine  kleine  Statuette;  die  Marmor- 
figuren  und  Köpfe,  die  Ludovico  (jonzaga  ia 
einem  Briefe  von  1001  erwihnl»  mai  sMfld' 
loa  AhoImii. 

G«idt^mi*dearbdttn:  Dardi  diese  war  C. 
hfrühmt  und  er  wird  in  Dokumenten  sowie 
von  frühen  Autoren  (wie  Belliocicme  u.  Pom- 
ponius  Gauricua)  in  Zoaammenhans  mit  sol- 
chen erwähnt.  Cellmi  beschreibt  seine  Art, 
eine  Goldplatte  über  einem  Bronzcmodell  zu 
hämmern  und  dann  zu  treiben.  Seine  Spezia- 
titit  waren  Kruzifixe  ans  ganz  feinem  Gold^ 
Paxtifeldien  and  Hutagraiffen  („medagUe"). 
eine  solche  mit  Herkules  und  Cacus  verfer- 
tigte er  für  Isabella  d'Este  1612,  aa  einer 
anderen  arbeitete  er  1522-^  ffir  Fsdwigll 
Gonzaga.  Seine  Edelsteinfassungen  sollen  an- 
Sbertreflnidi  gewesen  sein;  von  der  präch- 
tigen Tiara,  die  er  für  Julius  II.  1510  be- 
goimcn  hatte,  existiert  eine  farbige  Zeichnung 
von  ca.  1726  im  Britidi  Museum.  Für  den- 
selben Papst  begann  und  vollendete  er  wohl 
auch  eine  Pluvialschließe  mit  einem  Diaman- 
ten in  d.  Mitte  u.  Darstellungen  d.  Kirchen- 
väter in  GoM  und  Silber.  Laut  Kontrakt  vom 
10. 18. 1684  arbeitete  C  an  einem  Tabernakel 
für  das  Christusbild  in  der  Sancta  Sanctorum, 
doch  hinderte  sein  l'od  die  Vollendung.  Es 
wird  berichtet,  daB  er  in  Diamant  schnitt  nnd 
daB  seine  Intaglien  in  Cameol  etc.  für  An- 
tiken gehalten  wurden.  Von  seiner  Ktmst  ab 
Silberschmied  können  einige  Bronzeplaketten 
mit  den  Darstellungen  des  Raubes  des  Gaagr^ 
med,  der  Kentauren-  u.  LapitfienseMaeht  db 
einen  Begriff  geben,  falls  sie,  wie  wohl  an- 
zunehmen ist,  Repliken  der  Reliefs  eines  be- 
rühmten silbernen  Tintenlaaaes  sind.  Eine 
Plakette  mit  Laokooa  wird  Ox  die  Wieder- 
holung einer  Ratagralfe  gehatlcB.  Xciac 
dieser  Plaketten  zeigt  jedoch  Stilverwandt- 
schaft mit  den  Medaillen  oder  Münzen,  dk 
C.  zugeschrieben  werden.  Überhai^t  ist  keine 
Arbeit  in  Edelsteinen  oder  kostbarem  MettU 
erhalten,  die  ihm  mit  genügender  Sicherhdt 
zuzuschreiben  ist;  auch  die  goldene  Paz  de> 
Mailänder  Domes  ist  kaum  früher  als  ia 
Pitts'IV.  Zeit  (1BB8-86)  sn  datieren. 

Münsen  und  Medaillen:  Vasari  spricht  von 
Münzen,  die  C.  für  Julius  II.  und  Leo  X.  ge- 
schnitten haben  soll;  aber  man  hat  keiner!« 
dokumentarische  Belege  für  seine  Tätigküt 
an  der  päpstlidwn  M8ase  gefunden,  noch  sei* 
gen  irgendwelche  Papstmünzen  der  in  Frage 
kommenden  Zeit  Verwandtschaft  mit  den 
Mailänder  Münzen,  die,  obwohl  weder  sig- 
niert, noch  urkundlich  belegt,  mit  gröAter 
Wahrscheinlichkeit  C.  zugeschrieben  werden: 
es  sind  die  Testonen  mit  den  Portrüs  voa 


5«4 


Glan  GdeuBO  If arli.  Lodovico  il  M ori,  Bom 

von  Savoycn  und  Beatricc  d'Este.  Diesen 
itehen  11  Porträtmedaillen  in  flachem,  münz- 
artigem Relief  auf  dieselben  PersönliddteitCII 
ond  «nf  Gian  Galcano  Viaooatit  FmeeMO 
Sfom  und  Ladwir  XIT.  toq  PranlcreMi 
nahe;  wahrscheinlich  sämtÜrh  unter  letztge- 
nanntem Herrscher  geschlagen.  Eine  grofle 
Medaille  auf  Galeazzo  Maria  Sforza  von  1470 
kann  eine  Jugeodarbcit  Ca  aein,  wena  sie 
tncht  dier  roa  Lodorioo  da  PoUgno  herrfitnrt 
Dagegen  mag  eine  geprägte  Med.  auf  Julius  II. 
mit  der  Bekehrung  des  Paulus  als  Ca  Ar- 
beit angesehen  werden ;  er  verfertigte  auch 
noch  GuBmedaillen  auf  Lodovico  il  Moro 
(Idfll^,  Franc.  Sforza  (um  dieselbe  Zeit),  Bra- 
mants  und  Julius  II.  (1606).  All  diese  Hfin- 
jen  und  Medaillen  zeigen  einen  großen  tech- 
nischen Fortschritt  im  Vergleich  mit  früheren 
Arbeiten  und  haben  B.  Cellini,  und  durch  ihn 
dann  eine  groBe  Anzahl  anderer  italienischer 
Künstler,  besonders  MediUkurt^  stark  beein- 
flolt 

P.  Gauricut,  De  Sculptura  (Brockhauf, 
258)  —  Atnbr.  Leo,  De  nobtlit.  rcrum  (1525) 

c.  4  1  Ponv  Cell  inj,  Vita  (ed.  Bacci)  p.  53; 
Oreficena  cap.  V.  —  Vasari-Milaneat,  III  535  ; 
IV  101.  —  Theteat  Ambroiiui,  Introd.  in 
Ckald.  liagnam  (1539)  188  f.  —  Lomaxzo, 
TiattatO  d.  pin.,  VI  c.  18;  VII  c.  23.  —  Piot. 
Cabiad  de  I' Amateur  (1S63)  p.  2A— «6.  —  P  i  n  i 
•  Mllaneal,  Scritt  di  «rt.  ital.  (MM).  - 
Caffi,  Alte  ant  LooA.  (Anh.  Star.  Leatb. 
iMOjkdWff.).  —  Bertolotti  iaAreh.8tor.aft. 

d.  dttfc  di  Roma  I  (1875)  39  f..  38  f.  —  A. 
Resal  In  Giom.  di  erud.  art  VI  (18T7)  p.  211 
—  Friedlinder,  Ital.  Schaamün»en  (1SH2;.  ^ 
Müntz  in  Gaz.  d.  B.-ArU  1883  I  421  ff  ,  493  <f . ; 
Rcv.  Kunuim.  1884  p.  339  ff.;  La  tiare  pontificale 

iUim.  Ac*d.  Inacr.  t  36,  1898),  p.  303  ff.  — 
l  Plön.  Cellini  (1883);  Nout.  app.  (1884) 
p.  29.  —  Ar  man  d,  MM.,  I  (1883)  107  ff.;  III 
(1887)  34  ff.  —  Bertolotti,  Art.  Lomb. 
(1881)  ;  Art.  Ven.  (Mi»c.  Deput.  Ven.  1885) 
p.  30;  Art.  in  rfl.  coi  Goniaga  (1885).  —  Mu- 
linier, p-.aquette»  (1.885)  T  39  ff.,  Arti  apjjli- 
qu*s.  li.rfrvr.  p.  2ft8  ff.  —  Malaguiii-  Va- 
ter i  in  Rcpert  f.  Kstw.  1902  p.  57  ff.  —  v. 
Fabriciy,  Medaillen  (iy03)  p.  82  ff.  — 
Thurston  in  „The  Delphin"  (Philadelphia) 
IV  (1903)  30«  ff.;  Bfrlin<ton  Mag.  \  III  (1905) 
43.  —  Ad.  Vcntur»,  L^Arte  VI  (1903)  1  ff.; 
Stor.  d.  arte  ital.  VI  (190S)  928  ff.  -  Kgl.  Mu- 
seen, Berlin.  Ital.  Bronien  (1904)  p.  85.  — 
Malaguzzi-Valeri  in  Raas.  d'Arte  V 
(1905)  170  ff.  —  Fedele  in  Afch.  Soc  Rom. 
1905  p.  4&5.  —  Burckhardt,  Dar  Ckavant 
(1910)  524.  —  Biscaro  fo  Arth.  Stor.  Lomb. 
ISIO  p.  113  ff.  G.  P.  Hill. 

Canfaatani,  Bartolommeot  Maler  in 
Pistda,  w*e  IBTT  (joofaloniere  in  Pistoia  und 

nach  Franchi  als  Maler  tätig.    Sein  Neffe 
gltichtn  Namens,  Sohn  eines  Camillo  C,  war 
^benfaUs  Maler  und  blühte  um  1000. 
T  0 1  0  m  e  i,  Guida  di  Pistoia,  1821  p.  158. 

^fSTB*f,  Giov.  Antonio,  Kristallkünstler 
■mM  Breieis»  den  Rossi  als  sehr  geschickt 
fÜant;  er  «nrde  U70  nacb  Venedig  berufen. 


Rosai.  EM  Umi.  de  Brcadaal  Oloilrf.  1«M» 

p.  514.  —  Fenaroli,  Art  Bresciaai,  1877 ^  9L 

Csadhb  Armand  Charles,  Historien- 
oad  Piortritmakr,  Zeichner  tmd  Radierer, 
tdi.  in  Paris  17CB.  f  das.  am  18.  8.  1822. 
Schfiler  von  Lagrenie  und  David.  Debütierte 
1783  im  Salon  de  la  Correspondanoe  mit  einer 
Räckkebr  des  verkuenen  Sohnes  imd  «iner 
Aofierwedtanr  des  Jüngfinga  ra  Ndm.  1716 

stellte  er  zum  ersten  M.ile  im  Salon  3  Zeich- 
nungen (Szenen  .tus  der  romischen  Geschichte) 
aus.  Als  einer  der  eifrigsten  Anhänger  des 
Jalcobinerklubs  wurde  B.  1794  in  Hait  ge- 
nommen, aus  der  er  erst  1797  entlassen  wurdSk 
1790,  9»,  1800  und  1808  beschickte  er  die 
Aosst  des  Sakm,  meist  mit  Zeichnungen,  die 
orientalische  Szenen  behandelten  —  Erinne- 
rungen an  eine  türkische  Reise  — ,  aber  auch 
mit  historischen  Gemälden,  Allegorien  und 
Portfiti^  anter  letatcrcn  ein  Bildnis  Selima  III, 
If  dwere  dieser  Weilte  sind  von  Oi.  P.  Lan- 
don,  eines  seiner  raeistbeachtetsten  Gemilde: 
,J^'Esp^rance  soutient  Thomme  jusqu'  au  tom- 
beau"  von  L.  A.  Desnoyers  gestochen  worden. 
1800  erhielt  er  den  Auftrag  für  ein  Deckcn- 
gemilde  im  Anatomiesaale  der  Ecole  dt 
mWecine  —  1802  begab  B.  sich  nach  Peters- 
burg, wo  er  als  Hofmaler  und  Historienmaler 
an  der  Ermitage  bis  1812  wirkte.  Hier  ent- 
stand im  Auftrage  des  Fürsten  YussupofF  sein 
(acmilde:  Der  Scfawar  der  Horatier,  nach  dem 
LwMaos  dncB  Stidi  angefertigt  bat.  IBIS 
kdute  er  nach  Paris  nrSck.  Ais  Rsdierer 
hat  sich  B  durch  2  Blätter  allegorischen  In- 
halts bekaimt  gemacht :  Le  Remord  oo  le  Cri- 
minel  vis-i-yia  de  lui  meme  (bez. :  „CsrS^  Iht. 
et  aculp.")  und:  Droits  de  l'Homme. 

Nagler,  KsUcrlex.  II  353/4.  —  Bellier- 
A n ▼  r a y,  Dict  gin.  I.  —  Baudicour,  P.-Gr., 
1861  II  315/6.  —  Le  Diane,  Manuel  I  587.  — 
D  u  •  •  i  e  n  X.  Art.  frao«.  4  I'te^l87ft  pi.  5flg, 
581.  —  Rev.  univen.  d.  aits  XIX  MWT.     Jf.  K 

CasaSa^  a.  auch  Crs#«. 

Qaafal  (ParaffeO,  Giovanni  Batti- 
sta,  Holz-  und  Elfenbeinschnitzer  aus  Ormes 
in  Piemont,  tätig  zu  Rom,  wo  er  1595  u.  1000 
urkundlich  vorkommt.  1585  wird  ein  EUdH 
bein-Kruzifix  von  ihm  erwähnt. 

Bertolotti,  ."^rtisti  rahaipini  kl  Senn, 
1884  p.  132.  2:12.  256,  258. 

Camino  (Caralio,  Caralius,  Karalis),  Gian 
JncopOk  ital.  Kopfcrttedier,  Gemmenachnei- 
der, Goldschmied,  Medailleur  ond  Ardiitdct; 
geb.  um  1600,  wahrscheinlich  zu  Verona,  wo 
er  und  seine  Schwester  Margherita  ein  Haus 
besaBen.  Er  zeichnet  gewöhnlich  „Jacobus 
Verooensis"  oder  Jfaoobiu  Caraliua  Vero- 
nensis*.  Bin  Stich  seiner  Hsnd  (den  Bbrigcns 
Nagler  anzweifelt)  i'it  .  Jacnbn?  Parmensis* 
bez.  Dieser  Umstand  im  Verein  mit  den 
Tatsachen,  daB  C.  in  Santi  Russfti  bei  Parma 
Grundbesitz  hatte,  daß  Vasari  sagt,  er  habe 
dort  Geld  angelegt,  um  bei  seiner  Röckkelir 
at»  Polen  in  seinem  Vaferlsnde  sein  Leben  be- 


S«5 


.  ^  .i.L  .  l  v  Google 


Caragn«  —  Caran  d'Ache 


schließen  zu  können,  und  daB  endlich  der 
Name  Caraglio  »uch  sonst  in  Parma  vor- 
kommt, hat  zu  der  Verrautimg  Anlaß  ge- 
geben, dafl  er  dort  geboren  aei.  C.  iat  aus 
der  Sdiule  det  Hareatiton  herrorgcgangen. 
IBM  tmd  vielleicht  schon  früher  arbeitete  er 
in  Bom,  wo  er  einen  Stich  nach  Parmigia- 
tlM  MAnbeimig  der  Hirten"  mit  dieser  Jah- 
reszahl bezeichnete.  Baviera  licB  ihn  nach 
RoMOS  Zeichnungen  zahlreiche  Stiche  anfer- 
tigen, 90  z.  B.  die  sechs  Herkulesarbeiten, 
dctt  Wcttfmnpl  der  Muten  und  Pieriden,  die 
»•  GftlergeiUHen  in  Nisdien  (1626).  tmd 
rwei  der  „Lascivie"  oder  Liebesgeschichten 
der  Götter  (die  anderen  stach  er  ebenfalls 
nach  Pierino  de]  Vaga).  Eine  ^tle  mit 
dem  Raub  der  Sabinerinnen  war  beim  „sacco 
di  Roma"  noch  unvollendet.  Zum  Teil  später 
ist  eine  Reihe  von  Stichen  nach  RafPael 
(Schlachtweae;  Verkündigung),  Farmigiano 
(Martrriam  der  Heil.  Peter  md  Patd,  bes. 
Jacobiis  Parmcnsis  fecit;  Diogenes),  Tizian 
(Verkündtgtmg,  in  mancher  Hinsicht  sein 
bestes  Blatt,  and  vielleicht  auch  das  Porträt 
des  Aretino,  den  C.  in  Venedig  gut  gekannt 
zu  haben  scheint).  Seine  besten  Stiebe  sind 
fein  und  sorgfältig  ausgeführt,  aber  etwas 
eintönig;  sie  zeigen  eine  groBe  Meistersdwft 
in  den  Wcdisel  von  Lidit  «nd  Schatten  vnd 
sind  zarter  als  die  seines  Lehrers  Marcanton, 
über  den  ihn  Aretino  zu  stellen  pflegte.  — 
S#Uer  liat  C.  das  Kopferstecheo  gaas  anf> 
gegeben  und  Gemmen,  Medaillen  und  Gold* 
Schmiedearbeiten  gemacht  und  sich  auch  mit 
Architektur  beschäftigt.  1B39  oder  schon  et- 
was früher  berief  Um  Sigismund  I.  auf  die 
Empfdilaiig  Aretinot  liin  nach  Polen,  von 
wo  er  schon  in  dem  i^enannten  Jahr  zwei  Me- 
daillen der  Königm  Bona  Sforza  und  des 
Alessandro  Pesenti  an  den  venetiantschen 
Dichter  aandte.  Eine  -Gemne  ans  ortentali- 
scbem  Achat  mit  dem  Bilde  der  Königin,  die 
„Jacobu.  Veron."  bezeichnet  und  in  Gold  ge 
fafit  war,  befand  sich  in  der  Sammlung  De- 
bfng^DwimH  md  Inn  von  dort  in  die 
Samml.  Hope  in  Holland.  C.  wurde  auch 
Gemmenschneider  König  Sigismunds  August, 
für  den  er  1552  einen  silbernen  Schild  aus- 
führte, und  der  ihn  im  selben  Jahr  zum 
„eques  aureatns"  machte  tmd  ihm  ein  Wap- 
pen (ein  goldener  gekrönter  Löwe  in  rotem 
Felde)  verlieh,  mit  der  Erlaubnis,  es  als 
Marke  auf  seinen  Werken  zu  benutzen.  Zu- 
gleich wurde  C  Bürger  in  Krakau,  wo  er 
Grundbesitz  erwarb.  1557  besuchte  C.  Ol- 
bra(:ht  Laski  in  K^mirk  in  Ungarn.  Trotz 
seiner  Absiebt,  im  Alter  nach  Italien  zurück« 
stdEsfaren  (s.  o.)  blieb  er  in  Kralni^  wo  «r 
im  August  1565  starb  Er  hinterließ  eine 
Witwe  (Catherina,  eine  Krakauerin),  einen 
Sohn  Lodovico  und  eine  natürliche  Tochter 
Catliarina.  Von  seinen  ardiitektooischen  Ar» 


beiten  hat  sich  bisher  nidits  nachweisen 
lassen.  Die  einzige  Medaille,'  die  ihm  mit 

Sicherheit  zugeschrieben  werden  kann,  ist  die 
des  Pesenti,  höchst  wahrscheinlich  aber  ist 
auch  eine  Medaille  auf  Sigismund  I.  von  1538 
sein  Werk.  Es  gibt  auch  eine  Medaille  der 
Bona  Sforza  von  1640;  jedoch  kann  diese, 
wenn  sie  überhaupt  von  C.  ist,  nicht  jcan  MtilW 
die  er  1639  an  Aretino  schickte. 

P.  Areti  n  0,  L*  Cortigiana  (1534),  AttO  Uli 
Lettere  (ed.  160«)  II  »0  b  (153«).  —  V  a  •  «  r  i  - 
M  i  1  a  n  e  I  i,  Vite  V  424  f.  —  R.  Borghioi. 
U  BipoSO  (1584)  p.  4«5.  —  Giulianelli. 
Mem.  d.  Imagl.  (1753)  p,  38,  132,  —  Hei- 
necken, Dict.  (1789)  III  678.  —  Bartsch. 
P.-Gr.  XV  (1813)  6»— 100.  —  Bott»rj-Ti- 
cossi,  Lettere  culla  pitt.  etc.  V  (1822)  Zil  L 

—  S.  C  i  a  m  p  i,  Not  di  Mcdici  etc.  (1830)  p.  89. 

—  Nagler.  Kstleriex.  II  (1B35)  354  f.  —  A. 
Zancttt.  Cabinet  Cicognara  (1837)  p.  357  f.  — 
J.  Lab  arte.  Coli  Dcbrugc-Dnmenn  (1847) 
p.  401  No  415.  —  Le  Blanc,  Man.  I  (\9H) 
587  fr.  —  Nagler.  Moaogr.  I  (1858)  p.  679  IL 

—  Passavant,  P.-Gr.  VI  (1864)  95.  — 
Heller-Andresen,  Hdb.  I  (1870)  230  f.  — 
Armand,  Uü.  ital.  I  ([1883)  154.  —  Soko- 
lowski  im  Repert.  f.  Katw.  VUI  (1885)  41S. 

—  R.  Förster  im  Jahrb.  d.  pmBw  Kataamml. 
XV  (1804)  p.  100  n.  —  L.  Lepsiy  in  Ana.  d- 
Akad.  d.  Witt,  in  Krakau  1898  p.  280  ff.  — 
Z  i  e  1  i  n  I  k  i  in  Atti  Congr.  iotero.  di  tct.  stor. 
(Roma)  VI  (1004)  53  f.  und  Riv.  ital.  nua. 
XVII  (1004)  3M  f.  —  Kritteller,  Kapferst, 
u.  Holuchn.  (1005)  p.  265.  —  J.  Ptainikin 
Rocznik  Krmkowiki  IX  (1007)  15,  126  (F.  -  A. 
M.  Hind.  Short  Hitt.  of  Engr.  (1008)  p.  132, 

—  lltttlgn  von  L.  Lepeejr,  Kiakau    G.  P.  HM. 
Casagaa,  s.  Kratk. 

CazaUo,  s.  Caraglio. 

Cazanmsl  de  Lobkowiti,  Juan,  span.  (Geist- 
licher und  (gelehrter,  geb.  in  Madrid  am  28. 
5  IBTfl^  t  als  Bischof  von  Vigevano  im  Mai- 
iindischcn  am  8.  9.  1682.  Er  war  auch  In- 
genieur und  nennt  sich  selbst  gelegentlich 
Maler,  Bikier  von  ihm  sind  nicht  bekannt. 

Ceaa  Bernades,  Dioc  I  ns.  M.  v.  B. 
.  Caran  d'Ache,  mit  eigentlichem  Namen  £fic- 
mtmmel  Poiri,  bekannter  f  ranzös.  Karikaturen- 
zeichner und  Ilhistrator,  geb.  1869  (nach  an- 
derer Nadirkbt  1868)  in  Moskan,  wohin  sein 
GfoBvalef  ein  Lothringer  mw  Kmtignjr* 
lez-Metz  —  mit  der  Napoleonischen  Armee 
gekommen  war  und  sich  1812  das.  niederge- 
lassen und  mit  einer  Russin  verheinlet  ImM^ 
t  am  26.  2.  1909  in  Paris.  Bis  zum  rnaa- 
zigsten  Jshre  etwa  blieb  der  junge  PcM  b 
Moskau,  darauf  ging  er  nach  Paris  und  tat 
hier  5  Jahre  lang  militärischen  Dienst,  zuerst 
im  IIB.  Regiment,  dann  als  Korporal  im  Bo- 
reau  des  Gcneralstabs.  Diese  Tätigkeit  bot 
ihm  zugleich,  bedeutende  künstlerische  An- 
regungen, deim  schon  frühzeitig  hatte  das 
militirtaciie  Milien  für  ihn  das  stärkste  Imnat* 
Icrische  Intcicsan*  In  dieser  Zeit  cihiell  er 
den  Auftrag,  einige  Zeichnungen  für  die 
MChronique  parisienne"  anzufertigen.  Wegen 
seiiwr  militirischen  Stellung  muBte  sich  Poir6 
eiM.Piemlo4pa.fiir.einePnUikntioM.be. 


566 


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Cwsncs  —'  CvsmIo 


dienen  und  wählte  dafür  die  russische  Bc- 
TfK^nng  für  Bleistift:  „Carandache"  (l 
yanium)t  eine  Signatur,  die  er  dann  andi 
späterhin  beibehalten  hat;  nur  einige  Zeidl> 
nungen  aus  seinen  letzten  Lebensjahren  sind 
mit  seinem  richtigen  Namen  bezeichnet.  Ob- 
woU  Cuan  d'Acbe  einige  Zeit  die  Ecole  d. 
BeanZ'-Arti  in  Paris  besucht  hat,  kann  er 
doch  als  Autodidakt  angesprochen  werden, 
der  sich  durch  Modellsttidium  und  an  den 
Vorbildeitl  too  Busch  und  Oberländer  im 
wesentlichen  selbständig  herangebildet  hat  — 
Die  ersten  Zettschriften,  für  die  Caran  d'Acbe 
arbeitete,  waren  die  „Chronique  parisienne" , 
d«s  von  ihm  wlbtt  mit  Adric  Richard  be- 
gribiÄete  „Tout  Parb"  tati  die  „Vie  mfli- 
taire".  Bald  verpflichtete  ihn  auch  der  Fi- 
garo, für  den  er  die  Voyagcs  de  M.  Carnot, 
die  Courses  dans  l'antiquit^  (später  bei  Plön 
ab  Albtim  veröffentlicht)  und  die  Revnes  de 
fin  d'ann^  tlhistrierte.  Gemeinsam  mit  Jalct 
Lcvy,  der  ein  Hauptwerk  Carans,  die  „Hi- 
stoire  de  Marlborough"  (50  farbige  Kompo- 
sitionen) heransgab,  begründete  Caran  die 
Zeitschrift  ,,Art?  incohcrents",  Für  das  Chat- 
Noir-Theater  lieferte  er  „1809"  u.  „Epopöe", 
beides  Verherrlichungen  der  Taten  Napole- 
ons; die  Figuren  für  das  erstgenannte  Sil- 
houetten-Sehampiel  waren  aas  Äippe,  die  der 
Epopöe  aus  Zink  geschnitten.  Hauptsächlich 
aber  war  er  für  die  seit  1880  erscheinende 
ZeittArift  «Caricature"  tätig,  wo  tdae  Bet- 
trige  —  namentlich  Darstellungen  von  Mi- 
titirszenen  —  neben  den  Pariserinnen  Albert 
Robidas  den  Clou  des  Blattes  bildeten.  Auch 
mit  seinen  Mlundis"  im  Figaro  und  im  Jour- 
wd,  Ae  spiter  vielfach  ab  Albums  bei  Plan 
verSffentlicht  worden  sind  (z.  B.  „Peintres  et 
Chevalets")  erntete  er  starken  Erfolg. 

Caran  d'Ache  hat  vieles  mit  Wilh.  Buscil 
uid  Oberländer  gemein«  mit  denen  üm,  wie 
er  selbst  gesagt  hat.  eine  lifittstlerlsclie  Ver- 
wandtschaft  verbindet.  Wie  Oberländer  in 
den  „Fliegenden  Blättern",  so  hat  er  in  „Vie 
militairc"  zuerst  Geschichten  in  Bildern  ohne 
Text  eingeführt.  Eigentliche  Textillustratio- 
nen hat  er  nur  für  die  „Histoire  de  Marl- 
borough" geschaffen.  Unter  seinen  Albums 
(meist  bei  Pk»  erschienen)  seien  aufler  .  den 
scfioti  crwüinteii  nodi  genimts  JBrio4* 
Brac" ;  com^die  du  jour  sous  la  R6pu- 
blique  ath^nienne"  (Text  von  Alb.  Milhaud, 
Paris  1887);  „Physiologics  parisiennes"  (Text 
von  Milhaud,  1888) ;  „Cest  k  prendre  ou  i 
laisser";  „Le  Camet  de  Chiqties"  und  ,JLes 

joies  du  picin-air"-    Gf .ep^entlir.h  ist  C  auch 

ab  Figurenschnttzer  an  die  Öffentlichkeit  ge- 
II  Vidi       im  „i3«iufi  HCT  xiaUNHinui  i0er* 

Hner  Seze^ssion  1908)  sah  man  von  ihm  einige 
prächtige  Karikaturen  dieser  Art,  europäische 
Potentaten  auf  der  Jagd  darstellend. 

B « r aldi.  Lea  ipw.  du  19«  a,  18M  IV  M.  — 
loa,  Pcnaell, 


Ob  J.  —  Bäk  Bajardi  La  carieat  et  ba  casi* 
csfiblis  (Faria  1900)  p.  Ml  ff.  -  H.  Mi- 
ratt^  Dkl.  d.  mataa  dTact  (»02)  II  9tlt.  — 
Nalmdaia  in  Chnm.  d.  arts  HOB  p.  78 :  im  BidL 
de  l'art  aae.  et  mod.  UM  p.  TS.  —  The  Studio 
Xni  tS  ff.  (tU.  Aftikd  V.  Gabriel  Moorer)*. 
Winter  Monber  IMO-lMl  p.  m  ff.  —  Db 
Knnst  XVII.  1908  (Kit  f.  ABe  XXIII)  p.  11«. 

Hanl  VotliMr. 

Caianca,  Domcnicodi,  genuesischer  Ar- 
chitekt, der  um  1580  den  Palazzo  Grimaldi 
restaurierte  und  etwa  am  dieselbe  Zeit  die 
neioen  gronen  Anncv  weicne  nie  uueraunne 
von  S.  Lorenzo  abschließen,  entwarf ;  der  letz- 
teren Skulpturenschmuck  rührt  vpn  Guglielmo 
und  (^angiacoDK)  della  Porta  her. 

Aliceri,  Not  dd  prof.  di  diiegno  III  (1874) 
M7.  —  Su t d a.  Geoua,  Ldpxig  1906  p.  120. 

CaTanflini,  Paolo^  MiniatäniuJcr  von  Mo- 
dena,  tätig  in  Rom  um  1660,  wird  von  Ve- 
driani  gerühmt,  doch  sind  Arbeiten  bisher 
nicht  nachgewiesen.  —  Ein  Giantmlomo  C. 
war  ab  Majolicaro  in  Saasnolo  bei  Ifodcna 
titig,  17.  Jahrh. 

Vcdriani,  Racc  d.  Pittori  etc.  Moden.. 
1663  p.  133  u.  14«.  —  Tiraboschi,  Not.  d. 
Pitt,  etc.,  178«.  —  Argnant.  II  rinaacim.  d. 
cer»miche  etc.  in  Faenia,  1898  p.  108.      H.  V. 

Cazani,  A  d  r  i  a  n  o,  Kupferstecher  des  18. 
Jahrh.  aus  Cavalese  im  Fleimstale  bei  Trka^ 
lernte  das  Zckfanen  bei  Domenioo  Bowm  «. 
vollendete  sehie  Studien  in  Rom,  wo  er  ricli 
mit  gutem  Erfolge  auf  die  Kupferstecherkunst 
in  geätzter  Manier  verlegte.  Er  starb  das. 
1780.  —  Em  Sohn  von  ihm^  wddwr  anfangs 
des  19.  Jahrh.  noch  lebte,  war  ein  guter  Stefax- 
schneider.  —  C.  ist  wohl  mit  dem  Adriane 
Cariani  tdentisch,  voo  dem  Heinecken  (Dict. 
III  688)  einen  wwb  eigner  Zeichnung  geat 
U.  FOippo  de  Neri  nenot 

J.  A.  von  RiceabOB%  Ma^.  reu  bOd. 
Kideni  etc.  in  „Sammler  f.  Geaeh.  and  Statislflt 
V.  Tirol"  III  130.  —  Tiroler  Kstleriex.,  30.  L.  O. 

Caxaniani,  Antonio,  Stecher  und  Kupfer« 
Sticfaverfcter  in  Rom,  1.  Hälfte  des  17.  Jahrh., 
soH  o.  a.  nach  PoUdofo  Caldara  gestochm 
haben.  Er  gab  ein  Portrit  ftpat  Pada  V. 
heraus  (bez.:  „Antonius  Caranzanus  formis"). 

Heinecken,  Dict.  d.  «rt.,  1789,  III  587.  — 
L  e  B  U  n  c,  Manuel  I  590.  H.  V. 

rsffajtimMi,  Romanoi,  itai.  Baumeister, 
SdlBbr  Carlo  FontaMa,  Hdt  um  1700.  Er 

leitete  den  Umbau  der  Fassade  von  S.  Gio- 
vanni Colabita  zu  Rom;  später  ging  er  nach 
llaHa,  wo  «r  mnar  and  Batunebter  dea  M al- 


PaaeoU  VUs  da  ^It.  etc.  Ron,  1730  II 
S49.  —  Tit^  Daser,  delle  pitt  SM.  in  Bonn. 
1703  p.  80.  —  FS  SS  Ii.  Allg.  Kstktlex.  ITVA. 

Casaqna,  s.  Kratk. 

Carara  (Carari),  s.  Camra  und  damit  ver- 
bundene Vomamtn. 

Caxuihk  Anf  elo,  ital.  Architekt,  erbaute 
1724  zusammen  mit  Giacinto  de  Lanrentib 
nach  den  Plänen  D.  A.  Vaccaros  daa  Tcatro 
niipfv  in  nmpn* 


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Carasco  —  Carattoli 


SaM.  BibL  d«U'  Alt«  itiL  III  (IBOO)  83  (dort 
ilt  IJt). 

Cmmm,  Gonzales,  mexikanischer  Ma- 
ler des  19.  Jahrh.,  Schüler  des  Salomi  Pina ; 

trat  in  den  Jesuitenorden  ein.  Seine  Haupt- 
bilder sind:  Ein  Werk  der  himmliachicn  Liebe; 
Römische  Gtadiatoreo  in  einer  Kne^;  Die 
Missionäre  in  Paraguay;  Hiob  (in  der  Gal. 
der  Akademie  zu  Mexiko;  in  Anlehnung  an 
Boonats  gleichbenanntes  Bild).  Cj  Werke 
•dehnen  sich  durch  die  Darstettung  religiÖMn 
md  geistigen  Ausdmdcs  and  durch  Feinheft 
der  Farbengebung  aus. 

Vigeiima  exposicton  nacional,  Catalogo.  Mexico, 
1B81  p.  6.  Adolf  U  CMltMMf. 

Csrssco,  8.  auch  Carrasco. 

Cezat,  H  a  n  c  e,  Goldschmied  in  Paris,  „var> 
kt  de  chambre"  des  Herzogs  v.  Burgund,  er- 
hilt  zwischen  1992  tmd  1896  mehrmals  hohe 
ZahlunRcn  auf  herzogliche  Rechnung. 

De  Laborde,  Lea  Docs  de  Bonrg.,  1852  III. 

Carate,  Silveetro  da,  Bildhauer  und 
Mosaicist,  arbeitete  nach  Malaspina  1611  mit 
Francesco  Brioeco  zusammen  am  Tabernakel 
des  Hochaltars  der  Certosa  von  Pavia.  Nach 
Magenta  hätte  er  auch  an  der  Fassade  mit- 
f^Mibeilet  md  wnre  1888  nach  Mittmd  zum 
Dombaii  berufen  worden. 

M  a  1  a  «  p  i  n  a,  Guida  di  Pavia  1819  p.  142.  — 
C  M  a  g  e  n  t  a,  La  Certosa  di  Pavia  1S97  p.  393. 
—  Champeaux,  Dict  des  foadeurs  1886.  — 
6  M  a  g  n  Scor.  dsll'  Atls  itiUane,  Roma  1905 
III  543.  G.  Natali. 

Caratery,  Jean,  Bildhauer  („sculteur  archi- 
tecte")  in  Le  Man^  crhüt  1667  den  Altartisch 
fOr  den  Hochaltar  der  Kirche  Sahit-Martin  In 
Dangciil  in  Atiftrag,  1685  ist  er  mit  der  Her- 
stellung des  Hocbaltares  der  Kirche  zu  Fief 
(Fy«)  beachill^  tm  «BMlit  er  sein  Testn- 
ment 

Eanaalt,  DicL  d.  art.  etc.  manceaux,  1809. 

Caxato,  Mateo,  Maler  in  Sevilla  um  1638. 

Gestoso,  Artif.  Senil.  II  23.  U.v.B. 

Caxatacb,  Balthasar,  Schweiz.  Porträt- 
makr,  geb.  am  15.  4.  1861  in  Münster  (Kt. 
Grrnb.),  t  ani  16. 10. 1901  in  Samaden.  Schü- 
ler von  Deschwanden  m  Luzem,  lebte  später 
in  Mailand,  München,  Zürich  u.  a.  O.  Ar- 
beiten vrm  ihm  im  Rät.  Museum  in  Chur. 

C.  Brun,  Schweizer.  Kstlerlex.,  1905  I.  H.  V. 

Centtt  (Carrate,  Caretz),  Frans,  Arehi- 
tekt,  geb.  zu  Bissone  bei  Como,  tätig  in  Böh- 
men, t  1879  in  Prag.  Im  Jahre  1652  trat  er 
in  fürstl.  Lobkowitzsche  Dienste  in  Raudnitz 
Odhmo^  tt.  lieferte  im  Jahre  1658  die  Pläne 
«mn  Nenbane  des  miditigen  Schloaeea  in 
Raadnitz,  dessen  Bau  er  bis  zum  16.  7.  1865 
leitete.  Sein  Plan  wurde  aber  auch  nach  sei- 
ner Entlassung  von  den  ihm  folgenden  Bau- 
meistern zur  Grundlage  genommen.  Von  1666 
bis  1686  soll  er  zusammen  mit  Johann  de 
Capauli  die  Maria-Magdalcnenkirchc  am 
At^ezd  in  Prag  gebaut  haben,  was  aber  we- 
m|»teM  lar  die  Zeit  bis  1M5  durch  seinen 
ftmdnitser  AufcntliBH  unwahrsdieinlich  wird. 


Am  18.  4.  1669  schKeBt  er  mit  dem  Grafen 
Czemin  einen  Kontrakt  betrefFend  den  Ba« 
des  riesigen  Czemin'schen  Palastes  am  Hrad* 
scfaan  in  Prag.  Seine  Quittungen  für  dieses 
Bav  resdiett  bis  zum  Jahre  1871.  Er  gehört 
jedenfalls  zu  den  interessantesten  Arcfaitekten- 
personlichkciten  Böhmens  aus  der  2.  Hälfte 
des  17.  Jahrb.,  di«  heute  faßbar  sind. 

Dlabacz,  Katlerlex.  I  265.  —  Max  Dvo- 
fäk  (MD.),  Raudnitzcr  SchloBbau  (Prag  1873) 
p.  47  ff.  —  BoUett  stor.  della  Svizzera  ital.  1899 
p.  85.  —  Herain,  Stari  Praha  (Alt-Prag) 
p.  202.  —  Schmerber,  Dintzenhofer  ( Prag 
1900)  p.  12.  —  Brun,  Schweiler.  Katlerlex.  I 
(1903)  274.  —  Ruth.  Kronika  Piahy  (Präger 
Chronik),  Prag  1903--4  p.  657.  —  MaxDvo- 
f  ik  (Jan.),  und  Mat«jka  in  Topogr.  des  Kön. 
BShmca.  XXVII  SddÖB  Kaudniti  (Pra«  1910) 

If-M.  Oskar  Poliah. 

Gamtti  (auch  Kara),  Martino,  lapicida, 
ansässig  in  der  Stadt  Kasimierz  bei  Krakau, 
wurde  1673  als  Geselle  und  noch  in  denucU>en 
Jahre  als  Meister  in  der  Krakauer  Mturer- 
und  Steinmetzenzunft  aufgenommen  .Kn% 
einem  1677  der  Zunft  vorgelegten  Attestat  aus 
Eirani  (sie)  in  Italien  geht  hervor,  daB  er  der 
Sohn  des  Christoph  Alexander  Carattt  vm 
t<nveri  fwäbrsdieiBlieli  Lorere  am  IseO'See 
in  den  brescianischen  Alpen)  war.  Er  lebte 
noch  1582  in  Krakau.  Seine  Werke  sind  un- 
bekannt. 

Spniwozdania  Koau  bist,  sxttiki  IV. 

St.  TomkovriCM, 

Caiattoli,  Giuseppe,  ital.  Maler  vom  An- 
fang des  19.  Jahrb.;  stammte  aus  Perugia 
und  bildete  sich  in  Rom  unter  Landi  und 
Camuccini.  Für  S.  Maria  della  Misericordia 
zu  Perugia  malte  er  1818  emcn  „Tobias  mit 
dem  Erzengel"  (jetzt  in  der  Pin.  Vannucci  zu 
Perugia),  im  Auftrag  .seiner  Vaterstadt  schuf 
er  zwei  Bilder  für  den  Palazzo  Communita- 
tivo  (j^t  communale),  die  sftäter  in  die  Aka- 
demie gelangten  (Anfei  weüiimg  des  Jüng- 
lings von  Naim,  Jacobs  Trniim),  und  Porträts 
Pius'  VII.  und  der  Kardinäle  Cesarei  und 
Gius.  Albani  (später  ebenfalls  in  der  Akade* 
mie).  Femer  befand  sich  eine  ^Glcrification 
des  Seligen  Angeln  da  Acri"  von  ihm  in  der 
jetzt  zerstörten  Kirche  S.  Maria  della  Face 
zu  Perugia;  in  der  Kirche  von  S.  Andrea  di 
Sorl»eRa  ein  Kntzifixus  und  ein  M.  Andreas 
von  1818.  C.  war  auch  als  Restaurator  (%fa» 
lereien  d'Arpinos  im  Kapitolspalast  zu  Rom) 
u.  als  Kopist  (1S14  Madonna  nach  Raffael  im 
Pal.  oomm.,  18S2  Madonna  nach  Pen«;ino  in 
S.  ICnria  Nuova  sn  Perugia)  geschitst 

A.LapatteIli,  Stor.  d.  pitt.  in  Perugia  ML 
p.  U.  —  S.  Siepi,  Oescr.  di  Perugia  UM 
p.  US.  457.  NO.  90S.  —  M aneini,  Chti  « 
CastenelBSSlSS.  — Guardabassi.  Mooim. 
deir  UnAria  18TS  p.  S6L  —  Notis  ven  A.  Bfi< 
gantt. 

(larattoli,  L  u  i  g  i,  it.!  f<f^'cr  in  Perugfis, 
malte  1804  den  omamentalen  Schmuck  asi 
Ziferbtatt  der  Uhr  am  Palaiio  Comunafe 
Von  Um  nad  Pierf  i 


Canttoli  —  Cacwid 


dk  ornamentale  Bemalting  Im  rechten  Seiten- 
achiff  des  Domes  zu  Perugia  (um  1790). 

S.  S  i  e  p  i.  DcKriz.  di  Perugia  1822  p.  58,  92a 
—  Lnpattelli,  Stor.  d.  Pitt,  in  Faraida  18W 
!>.  91.  92.  —  Brigaati'MagalaCnniila 
c  Dintotni  191A. 

Crnttdi,  Pietrok  Ddoontknamaler  und 

Architekt  in  Perugia.  Geb.  dat.  1708,  stu- 
dierte in  Bologna  unter  Bibtcna.  Fertigte  für 
die  Fassade  von  S.  Gioranni  in  Laterano 
xwei  Konkurrenzentwürfc.  Seine  Spezialität 
waren  Schciaarchitekturen  in  der  Art  des 
Padre  Pozzo.  Solche  Malereien  fertigte  er 
ür  daa  Palano  Doontni  a|n  Cono^  für  die 
Knalle  del  Sacramcnto  ni  S.  Piebo  dei  GMai- 
nensi  (1762),  für  die  Sakristei  des  Oratoriums 
von  S.  Agostioo»  für  die  Confraterniti  del 
Crocifisso  in  S.  Maria  Nuova  zu  Perugia,  für 
die  Privatkapelle  des  Kanonikus  Saracini  in 
^ssen  Villa  zu  Casamanza,  tmd  für  die  Klo- 
sterkirdie  S.  Eiisabetta  zu  Amelia.  Für  ein 
Theater  in  FoUgno  und  für  du  Theater  Pa- 
vooe  in  Perogia,  das  nadi  seinen  Zeiduum- 
gen  erbaut  war,  fertigte  er  Dekorationen.  C. 
war  auch  als  reproduzierender  Kupferstecher 
tätig.  Von  ihm  flüchtige  und  künstlerisch 
wcrtloee  Stiche  nach  dem  Gonfalooc  des  Berto 
di  Giovanni  im  Dom,  nach  der  Madoons  der 
Confratemitä  della  Consolazione  von  Peru- 
gino^  nach  dem  Gonfakme  von  S.  Franceaco 
de.  Voo  aeinen  udiitektonischcn  Schöpfun- 
gen sind  zu  erwähnen:  der  Umbau  von  S. 
Francesco  u.  von  S.  Fiorenzo,  die  Bauleitung 
des  Palazzo  Antmori  (jetzt  Gallenga),  in  dem 
er  ancb  einen  Saal  mit  Scheinarchitdcturen 
dekonert^  nach  Zcidmongen  Biukdkto,  eine 
Brücke  über  d.  Fluß  (Thiascio  (Chiagin)  Für 
d.  Kloster  S.  Domenico  schuf  er  einen  Brunnen 
im  1.  Kreuzganr  und  für  den  Hoehaltir  der 
gleichnamifen  Korche  ein  kleines  nurmomts 
ZiboritmL  tetitee.  nidtt  mdir  voUeodetes 
Werk  waren  Fresken  im  Chor  des  Doms  zu 
Perugia.  £r  starb  an  den  Folgen  etnea  Stur- 
lea  vom  Gcrfiit  am  1.  Februar  178^ 

Oraini,  Guide  di  Penwia  UM  (a.  Ind.  d. 
pitteri  n.  Ind.  d.  archit)  n.  Mcm.  del  pitt  Perug. 
1806,  woselbst  Atuführlicberes.  —  S  i  e  p  i,  Descr. 
di  Perugia,  1822  p.  44.  170,  IflS.  274,  344,  354, 
376,  455,  807,  845,  550,  595,  667—8.  668.  711. 
784,  840,  89S.  —  Lnpattelli,  Stor.  d.  Pitt,  in 
Perugia  1895  p.  78.  Waller  Bomb». 

CaiattoU,  Valentino,  ital.  Delcoratioas- 
maler  aui  Perugia,  f  am  80.  7.  1780  in  Pe- 
rugia, Sohn  und  Nachahmer  des  Pictro  C, 
malte  1760  Deckenornamente  in  der  Sakristei 
der  Giiesa  nuova  (Kirche  des  S.  Filippo  Neri). 
Von  seiner  Hand  stammen  ferner  die  Be- 
maltmg  der  Winde  und  der  Wölbung  in  der 
Kirche  S.  Lucia  del  Clero  und  in  dem  H;iuse 
der  Congregazione  de'  P.  P.  della  Missione 
und  der  ornamentale  Schmuck  im  Querschiff 
des  Domes  (1778/9).  Nach  seinen  Entwürfen 
wurde  der  Marmorschmuck  der  Kapelle  Ca- 
ponli  im  r.  Arm  des  Quenebiffs  dM  Domes 


und  das  große  Stnckomament  hinter  dem 
Hauptaltar  der  Kirche  des  Klosters  Mcmte- 
luce  gefertigt 

S.Siepi.  Deacriz.  di  Pemgia  IflM  fasita. 
Lvnettelli.  Stor.  d.  Pitt  in  Patugi«  UM 

Caiattoni,  Francesco,  ital.  Kupfer- 
stecher, geb.  in  Riva  di  Treoto  1758,  t  zu 
Verona  am  16.  7.  1806;  Bruder  des  GireltBM» 
C.  und  vielleicht  wie  dieser  Schüler  des  G.  B. 
Buratto  in  Verona.  Nach  einem  dreijährigen 
Aufenthalt  in  Rom  liefi  er  sich  in  Verona 
nieder,  wo  er  besonders  rom.  Motive  stach. 
Er  war  srit  118T  Ehrenmitglied  der  Accade- 
mia  di  pittura  zu  Verona. 

Zannandreii,  Pittori  Veronesi  (1891)  p. 
496. 

Csrsttsni  (Carrettoni,  Carettoni),  Giro- 
famo^  ital.  Kupferstecher,  geb.  in  Riva  di 
Trento,  Bruder  des  Francesco  C,  ausgebildet 
in  Verona  tmter  G.  B.  Buratto  und  in  Rom 
unter  Cunego,  tätig  in  Rom  und  dprt  t  mn 
1809.  Er  hat  für  das  Museo  Pio-CTIementino 
gearbeitet,  einen  mittelmäßigen  Stich  nach 
Raffaels  Madontu  della  Sedia  ausgeführt  und 
das  Bildnis  des  Procuratora  von  S.  Marco  An- 
drea Memmo  nach  Angelica  Kauffmami 
(178B)  gestochen 

Ticorri,  Dii.  I  ZS\.  —  B  o  n  i,  Biogr.  18«. 

—  Gandcllini.  Not.  d.  inUgl.  VIII  50.  — 
N  agier,  Ksticriex.  II  363.  —  Lc  Blanc, 
Man.  I  590.  —  Zannandreia,  Pitt.  Verone«! 
(Verona  1891)  p.  494.  —  Calzini  e  Mazza- 
tinti,  Guida  di  Foril  (UBS)  pw  P.K. 

Caratz,  s.  Caratti. 

Caraud,  Joseph,  Maler,  geb.  in  Cluny 
(Dcpart.  Saöne  et  Loire)  am  5.  1.  1821, 
t  1806;  Scböler  von  Abel  de  Pojol  und  Cb. 
L.  Maller  soane  der  Pariser  EoOle  des  B.- 
Arts  (seit  Oktober  1844).  Debütierte  1848 
im  Pariser  Salon  mit  Porträts  und  mit  dem 
(jenrebilde  „La  bonne  maman  et  la  petita 
fiUe"  und  malte  dann  in  Paris  neben  einigen 
Porträts  namentlich  eine  Reihe  fein  u.  geist- 
reich durchgeführter  Genrebilder  (intime, 
anekdotische  und  historische  Szenen,  häufig 
dem  Zeitalter  Ludwigs*  XV.  cotfdmt).  Mit 
besonderer  Vorliebe  malte  er  graziöse  Kam- 
merkätzchen sowie  1848 — 1861  Szenen  und 
Volkstypen  aus  Italien  und  Algier.  Unter 
seinen  in  Paris  ausgestellten  Gemäblen  sind 
hervorzuheben!  Le  d^jeuner  tnferrom|Mi 
(1855),  —  La  reine  Marie-Antcinottc  au 
petit  Trianon  (1857),  —  Louis  XV.  et  Mme 
du  Barry  (1859),  —  Repräsentation  d'Atha- 
lie  par  les  demoiselles  de  St.  Cyr  (1869), 

—  Prise  d'habit  de  Mlle  de  La  Valliere 
(iSßl),  —  La  signatnrc  du  contrat  (1863), 

—  Louis  XVL  dans  son  atelier  de  ser- 
rttrerie  (1805).  —  Szene«  aus  „Figaras 
Hochzeit"  (1868),  —  Soubrette  repassant 
(1872),  —  L'abb^  complaisant  (1877),  —  Sou- 
brctta  endonnie  (1880),  —  Le  petit  d^cuner 


569 


Canivacque  —  Caravmggio 


(1885),  —  Soubrette  allumut  Ic  fcu  (1888),  — 
Le  pr^  —  Le  d^jeuner,  <—  La  toikttB  de  la 
mariee  (Pariser  Weltausstellung  1889),  —  A 
Toffee  (1892),  —  LTieure  du  diner  (1894),  — 
Indocile  (Pariser  Weltaasttellung  1900),  — 
Indiscr^tion  (1901),  —  Jardin  des  Tuileries 
(1903).  Viele  dieser  Gemälde  erlangten  in 
Vervielfältigungen  volkstümliche  Beliebtheit 

L.  Jourdan,  Lcs  Peintrcs  Frangait,  Salon 
de  185«  o.  122,  —  Claritie,  L  Art  et  les  Art 
fnac  p.  191  f.  —  Gaz.  d.  B.-Arts  III  126 ;  X  202, 
aao.  —  Bellier-Auvray,  Dict.  gio.  (1S82). 
—  Coli.  Th.  Eggen,  Wien  (Kat  1888)  N.  25.  — 
Montrosier,  Art.  mod.  I.  —  Clenient  and 
Htttton,  Artof  thtXIXCent  — Fr.  v.  B6t- 
ticber,  Malcnr.  d.  19.  Jahrh.  —  La  Grande 
EncydopMie.  —  Mlrevr,  Dict  dea  Veatea 
d'Art  (1902)  II  «7.  —  Anniair«  de  l'Aaaoc.  des 
Art  Peintres  ....  Ibaila  par  Ic  banm  Taylor 
1907  p.  72.  92.  —  Kat  dar  Anfct  Sadelmeyer- 
Paiia  1907  IV  7.  B,  Vml. 

CüMlieqa^  s.  Caraveu/u«. 

CnavagfiBO^  s.  Luini,  Tomaso. 

CoaaTagiK  Alctsandro  d»,  Maler, 
IBBB  In  8mda  cpwShnt« 

F  e  n  a  r  0  l  i,  Art  breadani,  1877  p.  300.  B»  V. 

Cararaggio,  F e r m o  da,  s.  Stella. 

Caravaggio,  Francesco  da,  s.  Prato. 

Caiavaggiio,  Michelangelo  Merisi 
oder  M er iaiodüMhlich  auch  Meriaii.  Ho- 
lld  Amerigi,  Amerighi)  da  Caravaggio, 
HaL  Maler,  wurde  geb.  zu  Caravaggio  (Pro- 
vinz Bergamo)  um  1600—65  als  Sohn  acbt> 
tiarcr  Leuten  des  „maestro  di  cata  e  aidii- 
tetto  dd  Mardiese  di  Caravanio^.  Ab  ao- 
verlässige  Quellen,  namentlich  über  die  wcatf 
bdcannte  Frühzeit  des  Meisters,  kommen  Bag- 
Hoacs  *tnd  Betlorto  Viten  in  Betracht,  da- 
neben vor  allem  die  handschriftlichen  Auf- 
zeichnungen Giulio  Mancinis,  des  Kunstfreun- 
des und  späteren  Leibarztes  Urbans  VIII. 
Ana  einer  Cjcgenüberstellung  dieser  QoeUea 
ood  neuerer  Forschungen  ergdicn  sidi  fol- 
gende Tatsachen  über  das  Leben  des  Malers, 
der  als  das  Haojtt  der  „naturalistischen" 
Schale  in  Italien  gilt  und  dessen  überragender 
EinfluB  nicht  nnr  in  Italien  selbst,  sondern 
auch  im  Norden  (Rubens,  Honthorst  etc.)  zu 
S|>üren  ist  In  seiner  Jugend  macht  er  in 
Mailand  (bei  etnem  der  Quagil)  eine  4--5jäb- 
rige  Lehneit  durch,  sdidnt  dldi  dann  eine 
Zeitlang  in  Venedig  aufgehalten  zu  haben  u. 
taucht  im  Alter  von  etwa  20  Jahren  (um  1586 
bis  1687)  in  Rom  auf.  Dort  schlägt  er  sich, 
ToUig  mittellot,  anfangt  dend  durch.  Eineni 
^lefiriateD  von  S.  Peter  dient  er  ab  Auf» 
Wärter.  Er  entläuft  ihm  und  gerät  nach  einer 
Krankheit,  die  er  im  Hospital  der  Consola- 
zione  übersteht  (malt  dort  viele  Bilder  für  den 
Prior,  der  sie  später  mit  nach  Sizilien  nimmt), 
in  eines  der  größten  Ateliers  von  Rom,  in 
das  des  Cav.  d'Arpino,  der  ihn  beschäftigt 
wegen  seiner  Geschicklichkeit  als  Blumen-  u. 
Frfiditemaler.  BaM  sdishit  er  den  Cav.  d'Ar- 
pino wieder  verlassen  zu  habeiv  tun  mit  Pio- 


tftso  Orst  (Fro^erino  delle  Grottcacfa^  m- 

einem  Aufenthalt  bei  einem  sizilianischeo 
Maler,  der  mit  rohen  Malereien  handelte,  vor 
seiner  Tätigkeit  bei  d'Arpino.  Aber  erst  «Be 
Bekanutadiaft  «»«t  dem  Knnsthindbr  Vakn- 
titt  verschafft  ihm  Besiehmigwi  au  asgcadwMB 
Kunstfreunden  und  Sammlern,  vor  allem  zum 
Kardinal  Francesco  Maria  del  Monte  (Kardi» 
aad  aeit  1588),  der  einige  seiner  Bilder  (dar- 
imter  „die  Kartenspielcr"  und  eine  JLaoten- 
Spielerin")  erwirbt  und  den  Maler  in  sein 
Haus  und  seine  Umgebung  aufnimmt  Seit 
dieser  Zeit  ist  Cj  Rai  im  Aasteigca.  Seine 
BDder,  die  na  ihres  neuartigen  ChassÜttc» 
willen  höchstes  Aufsehen  erregen,  werden  ^-on 
den  Sammlern  gesucht  von  denen  u.  a.  be- 
sonders der  Marchese  Giustiniani,  die  Kardi- 
nile  Sdp.  Borgbese  und  Montahtv  die  Malta 
zu  nennen  sind.  —  Bald  faflen  ihm  andi  gfole 
Aufträge  für  Kirchen  zu.  Durch  die  Empfeh- 
lung seines  Gönners,  des  Kardinals  del  Monte 
(nadi  anderen  durch  die  Vermittltmg  des  be- 
freundeten Dichters  Cav.  Marino),  wird  ihm 
gemeinsam  mit  dem  Cav.  d'Arpino  im  Auf- 
trage des  Testamentsvollstreckers  Virgilio 
Cresoentij  die  Ausschmückung  der  KjfcOs 
des  Kaidhiab  Malteo  OmtatelH  (t  vm  b 
S.  Luigi  de'  Francesl  übertragen  (um  1B90). 
Dieser  ersten  öffentlichen  Arbeit  folgen  wei- 
tere Aufträge  für  römische  Kirchen:  für  S. 
Agostino,  S.  Maria  in  Vallicella  (Chiesa  No- 
ova),  S.  Peter,  S.  Maria  del  Popoto,  S.  Msfb 
della  Scala. 

Die  Quellen  geben,  bei  Bellori  durch  den 
Maaablstisi'hen  Siandpmdct  nur  dtmUer  ge- 
färbt das  pleirhe  I^ild  von  C.s  heftigem  und 
leidenschaftlichem  Charakter  Sein  Leben  ist, 
namentlich  im  letzten  Jahrzehnt,  voller  Un- 
ralie  gewesea  Die  urkundlichen  Beridbie  sei- 
gen  um  ■mraig,  im  iw  wv^cn  cnremiBiiiw  hs 
im  Konflikt  mit  der  Justiz.  Schon  im  August 
1605  ist  er  einmal,  weil  er  einen  G^oer 
verwundet  hst,  auf  kurze  Zeit  nach  Genna 
geflüchtet.  Im  Mai  1606  aber  treibt  ihn  ein 
Totschlag  schlieBlich  von  Rom  fort :  am  99.  8. 
hat  er  im  Duell  Ranuccio  Tomassoni  getötet 
C,  selbst  schwer  am  Kopfe  verwundet  Sicht 
8  Tage  später  nach  Pagliano,  wo  er  noch  am 
20.  8.  1607  vergeblich  auf  den  Erlaß  der 
Strafe  und  die  Erlaubnis  zur  Rückkehr  nach 
Rom  wartet  In  dieser  Zeit  malt  er  die  Halb- 
fig.  einer  Magdalena  und  Christus  in  Enaas 
(nach  Mandni:  una  Maddalena  e  Ctviato  die 
v4  in  Emaus,  von  Sg.  Costa  in  Rom  gekauft). 
C.  wendet  sich  hierauf  nach  Neapel,  wo  er 
reiche  Beschäftigung  iadet.  Damals  entstebea 
seuie  Altarbilder  fflr  mdirere  dortige  Kir- 
chen. 

Von  Neapel  geht  er.  begleitet  von  Leooello 
Spada,  der  ihm  von  Rom  gefolgt  war,  nadi 
Malta  jsr  porträtiert  dort  oen  wOBmeuRr 
dci  OrdoM  Aiof  da  WlgMCOof^  «iml 


S70 


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sitzend  in  der  GroBmeistertracht,  ein  zweites 
Mal  stehend  in  der  Rüstung  (dieses  Bildnis 
jetzt  im  Louvre).  Im  Auftrage  desselben 
Herrn  entsteht  daauli  auch  die  Enthauptung 
des  Tiofen  und  8  Halbfiguren,  Magdalent 
und  Hieronymus,  für  die  Kirche  S.  Giovanni 
in  La  Valette.  Als  Lohn  für  solche  Dienste 
empfängt  C.  auBer  anderen  Ehrungen  das 
Kreuz  des  Malteserordens.  Doch  wieder  ge- 
rät er  mit  einer  einflußreichen  Persönlich- 
keit des  Ordens  in  Zwist,  wird  gefangen  ge- 
setxt,  entkommt  aber  bei  Nacht  und  ent- 
fidit  flsdi  SWUew.  Doft  duichsieht  CTt  mi* 
geblicfa  verfolgt  von  den  Sendboten  seines 
Gegners,  alle  größeren  Städte,  überall  trotz 
der  kurzen,  ihm  noch  vergönnten  Lebens- 
xett  eine  überraschende  Zahl  von  Werken 
hinterlassend:  in  Syrakus  für  die  Kirche  S. 
Lucia;  namentlich  in  Messina  zahlreiche 
Bilder  u.  a.  das  Altargeroälde  für  die  Kapu- 
cineridrche,  das  ihm  vom  Senat  mit  1000  sc. 
bezahlt  wird,  si.  für  die  Kapelle  des  Genuesen 
Gio.  Batt.  de'  Lazzari  in  der  Kirche  der  Cro- 
ciferi  die  Auferstehung  des  Lazarus  (zwischen 
Dez.  1008  und  Mai  lOOO  —  in  der  darauf  be- 
söitl>  UflEinide  Fra  Michelangelo  Caravagto 
miles  Gerosoltmitanus  gen.).  Unter  den  Auf- 
trägen für  Private  ist  eine  Kreuztragung  für 
Nioolö  di  Giacomo  bezeugt.  Uber  Pdermo, 
wo  er  für  die  Compagnia  di  S.  Lorenzo  malt, 
aaeh  Neapel  zurückgekehrt,  erwartet  er  die 
Nachricht  vom  Nachlaß  der  Strafe,  di'-  srlnr 
Gönner  unterdes  in  Rom  auagewirlct  hatten. 
Damals  soll  er  ab  Vers(9iiMttHigeadienfc  fBr 
den  Malteser-Großmeister  die  Halbfigur  einer 
Herodias  mit  dem  Haupte  Johannis  geschaffen 
haben. 

Ali  Schoo  die  Erteubnb  znr  Rückkehr  nach 
Ron  rieh  in  den  Hinden  des  Kardlnsls  Goo- 

zaga  befand,  wird  er  eines  Tages  von  Bewaff- 
neten angefallen  und  übel  im  Gesicht  zuge- 
richtet. Eilends  macht  er  sidi  in  efasm  Boot 
nach  Rom  auf.  Als  er  unterwegs  an  der 
Koste  der  römischen  Campagna  anlegt,  wird 
er,  offenbar  durch  ein  Verschen  der  Person, 
VQQ  eoier  pantschen  Wache  gefangen  gesetzt 
Zwar  vrird  er  Md  wkder  freigdassai,  findet 
sein  Boot  mit  seiner  Habe  nicht  mehr 
Infolge  der  Aufregungen  verfällt  er  in 
ein  hitziges  Fieber.  Nadi  wenigen  Tagen 
stiiht  er  so  Porto  d'Eroole  im  Hochsommer 

looe. 

Das  Bild  von  C.s  künstlerischer  Art  ist, 
weil  sie  im  Widerspruch  stand  mit  den  popu- 
lären klassizistischen  Anschauungen,  seit  tif 
lione,  den  auch  persönliche  Erfahrungen  ge- 
gen seinen  Kollegen  einnehmen  mußten  (sein 
Prozeß  gegen  €.),  noch  mehr  seft  Belloris 
ausführlicher  Biographie  in  starker  Entstel- 
ham  aaf  de  Nadrandt  gdangt  Als  Paust« 
maier,  als  Verächter  geheiligter  Traditionen, 
als  Hauptvertreter  jenes  gemeinen  Naturalis- 
BWB  die 


wahrer  Ktinst  finvenzione,  decoro,  disegno, 
bcllezza)  vermißte  und  der  so  ganz  zu  dem 
Bilde  von  seiner  schroffen  ond  selbstbewußten 
Perstelichkeit  zu  passen  schien  ,  hat  ihn  dk 
Thidition  geaddidert  Dasa  ist  ihm  auf  die 
Rechnung  gesetzt  worden,  was  irgendwie  im 
sog.  „Kellerlicht"  und  in  der  Wahl  der  Vor- 
würfe an  seine  Art  erinnerte,  so  daß  jetzt 
das  Opus  C.S  zum  allergrößten  Teil  aus  Wer- 
ken seiner  Nachfolger  wie  Valentin,  Man- 
fredi  u.  a.  besteht.  Erst  die  iünfcste  Zeit 
hat  sich  bemühe  dieser  eigenartigsten  und 
sllriEBiett  PtrsfiiiliBlilBpIt  nm  die  ^Vende  dca 
16.  Jahrh.  gerecht  zu  werden  und  Cs  kunst- 
historische Bedeutung  so  einzuschätzen,  wie 
dies  der  Wirkung  seiner  Kunst,  der  Behand» 
lung  der  neuen  Farben-  und  Lichtproblemc; 
die  er  ao%reift  mid  hi  seiner  stailc  persSo- 
Hchen  Weise  weiterbildet,  gebührt.  Auch  C.s 
Kunst  bewegt  sich  durchaus  im  Rahmen  der 
allgemeinen  Entwicklung  seit  den  Zeiten  der 
Hochrenaissance.  Das  neue  Streben,  den  dar- 
gestellten Vorgang  seelisch  zu  vertiefen,  den 
seelischen  Gehalt  durch  die  Stimmung  des 
Ucbts  SU  steigern,  nach  Echtheit  der  Aktioa 
ist  der  gansGo  Bpodie  *^jp— Nor 
sind  solche  Probleme  bei  ihm  mit  weit  größe- 
rer Schärfe  herausgearbeitet  als  bei  seinen 
Zeitgenossen,  so  daß  er  in  vielem  als  ein  Vor- 
läufer der  groOen  Holländer  erscheint.  Auch 
C.  empfängt  wie  lest  alle  kOnstlertodicn  Neo- 
(-rschcimingf'n  in  diesem  Jahrhundert  in  Ober- 
italien seine  ersten  Anr^:ungen.  fn  Venedig 
bildet  sich  sein  frühester  Stil  mit  seiner  brei> 
ten,  frischen  Farbigkeit.  Mit  Tizian,  TintO- 
rctto  und  den  Bassani,  an  die  auch  zahl- 
reiche Motive  in  seinen  Gemälden  erinnern, 
hat  er  den  Sinn  für  LkfatstiomMingvrobleme 
gemein,  die  seine  Bilder  von  frBh  ahf  be- 
herrschen. An  Gtorgione  selbst,  dessen  Name 
bald  darauf  in  Rom  vor  Caravaggioe  Werken 
genannt  worden  ist,  erinnert  adoe  Vorliebe 
für  du  damals  in  Mittelitalien  wenig  ühlidie 
HalbfignrenMudc,  für  die  WiedergiÄe  feiner 
seelischer  Stimmungen,  in  seinen  Frühwerken 
oft  von  einem  melancholischen  Zuge  gefärbt 
Unter  allen  Schulen  Italiens  ist  die  voOcstüm- 
liche  Art  der  Vcnetianer  der  Kunst  C.s  am 
nächsten  verwandt.  Auch  bestätigt  seine  Be- 
ziehungen zu  Venedig  die  Aufschrift  auf  dem 
frühen  Sdhatporträt  (Budapest),  die  angibt, 
daß  CS  ffir  einen  der  Sansovim)  gcmak  sei. 

Seine  ersten  Arbeiten  sollen  Devotionsbil- 
der  gewesen  sein  (nach  Mancini  nach  Reca» 
nati  gelangt).  Seinen  Ruf  als  Neuerer  Siber 
begründen  in  Rom  jene  Darstellungen  voo 
Stilleben  aus  Blumen,  Früchten  etc.  (Bag- 
lione:  qnadretti  da  lui  nello  specchio  ritratti), 
an  denen  die  treue  Naturbeobachtung  und 
sorgflUtige  Wiedergabe  optisdwr  Erschei- 
nungen (z.  B  Reflexe  auf  Glä«ern)  gerühmt 
wurden,  dann  genreartige  Darstellungen  von 

(oll 


sn 


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Caravaggio 


OOmischc  Studien),  ebenfalls  mit  malerisdi 
ugeordneten  Stilleben  als  BeiweHc.  Von  die- 
sen frühesten  Arbeiten,  die,  wie  Baglione  be- 
merktCb  noch  etwas  hart  gemalt  sind,  ist  ein 
Ini^eiidlldwf  Bacchus  untcf  IVcinrcfeco  m 
New  York  aufgetaucht,  von  den  selbständigen 
Fruchtstücken  eines  in  der  Ambrosiana.  Ihnen 
schließen  sich  u.  a.  das  Medusenhaapt  in  den 
Uffizien,  der  David  in  Pal.  Spada  aa.  Unter 
den  veradtoDoMn  Wcrttm  «BÖer  Art  werden 
ein  Selbstbildnis  mit  dem  Spiegel  (ehemals  in 
der  Sammlung  des  Duca  di  Bracciano,  dann 
iit  der  Gaterie  Orleans,  später  nach  Engtand 
verkauft),  rin  Knabe,  von  einer  rwischen 
Blumen  und  Früchten  hervorschlüpfenden 
Eidechse  gebissen,  ein  anderer,  eine  Birne 
schäkndt  und  das  Bildnis  seines  Wirtes  ge- 
namtt 

Dann  aber  ist  C.  im  Anschluß  an  die  Ve- 
netianer  der  Schöpfer  jener  Genreszenen  np- 
veUistischen  Inhalts,  meist  in  halben  Figuren, 
die  weit  über  Italien  hinaus  Vorbilder  dncr 
neuen  Gattung  geworden  sind.  Sokbe  Dar- 
stellungen von  musizierenden  jtmgen  Leuten, 
voo  Kartenspielem  usw.  (Beispiele  in  der 
&J.'  Uedrtenstein,  Wien,  m  der  Sammlung 
Rodudnld,  Paris,  in  Turin,  in  der  Ermitage 
n  St  PetcrAurg)  sind  mit  emer  in  der  zeit- 
guSmSmiim  Konst  nngew^licben  Unbefan- 
genhtitt  mit  Mnaler  Edvfindttog  für  Stirn« 
mang  tmd  psyduksiadie  Chandcttriilik,  f&r 
den  Reiz  der  iiialeritdMB  Endwinong wieder^ 
gegeben. 

Alle  zu  seiner  Zeit  üblichen  Stoffgebiete, 
auch  die  Allegorie  (himmlische  und  irdische 
Liebe,  Amor  als  Sieger,  im  Kaiser  Friedrich- 
Museum  zu  Berlin),  behandelt  C.  in  einem 
ibnlichen  genrehaften  Sinn.  Doch  überwiesen, 
besonders  ib  sdner  latfercn  Zeit^  bei  weitem 
die  religiösen  Motive.  Auch  sie  empfangen 
durch  ihn  einen  ganz  neuen,  persönlichen  Ge- 
halt. Mit  einem  ehrlichen  Sinn  für  die  Wirk- 
lichkeit sudit  er  die  Vorginge  im  Geiste 
der  M.  Sdirifl  so  cdit,  ao  wahfiKfieinticb  md 
irdisch  wie  möglich  zu  gestalten.  F,r  liebt 
die  einfachen,  starken  Charaktere  und  die 
eindringlichen  Affekte;  er  bricht  mit  den 
althrrpehrachtcn  Typen,  den  symmetrischen 
Kompositiunsfigurcn,  mit  dem  seit  der  Raffael- 
schulc  beliebten  reichen  Apparat  an  Neben- 
figuren und  Beiwerk,  soweit  er  nicht  für  die 
Cbaraltteristiii  der  Hendlung  vomfiten  ist 
(vgl.  schon  seine  frühesten  Werke  biblischen 
Inhalts  in  der  Gal.  Doria-Pamphili).  Aber 
nie  ent^richt  C.  der  üblichen  Vorstellung 
von  seinem  wilden  Naturalismus.  Seine  Kom- 
positionen sind  zvrar  freier  ttnd  nat6r1icher 
als  bei  seinen  Zeitgenossen  zusammengestellt, 
aber  doch  in  echt  italienischer  Monumentali- 
tit.  Selbst  in  der  Gewandung  mit  ihrem  gro- 
ßen Wurf  ist  er  vom  üblichen  Brauche  nicht 
uiubhängig.  Erst  die  Werke  seiner  Nach- 
ahmer lialMa  C  aelbit  den  Bnf  «ioflcbfadit, 


er  habe  auf  jeden  Fall  die  Häftlidikeit  gesucbt. 
Gerailde,  wie  die  berühmte  (auch  von  Rubens 

kopierte)  Grablegung  im  Vatikan,  eines  der 
ergreifendsten  Bilder  der  Zeit,  das  auf  der 
H6iie  aeines  Sdnflfiens  cnlslaiid,  xeigt  cdbccw 
doch  wohlgebildcte  Gestalten. 

Die  neuartige  Behandlung  und  Auffassung 
heiliger  Geschichten  und  Persönlichkeiten  hat 
den  acfarofftten  Widerspruch  in  kircUicfiea 
Kreisen  hervongcrufciL  Schon  ciiies  aefaMr 
ersten  Altargemälde  (der  hl.  Matthaeus  für 
S.  Luigi  de'  Francesi,  jetzt  in  Berlin)  ist  voo 
der  Geistlichkeit  als  unpassend  (sensa  deoofo 
ne  aspetto  di  Santo)  zurückgewiesen  und  von 
C.  in  einer  zweiten  milderen  Redaktion  aus- 
geführt worden,  während  das  ursprüngliche 
Bild  MarcbescGiustimsni  erwarb.  Das  glcidie 
Schicksal  hat  adiie  AitarUlder  fiir  S.  Maria 
della  Scala  (Louvre).  für  S.  Maria  del  Po- 
polo  (die  zurückgewiesenen  Bilder  erwarb 
Kardinal  Sannesio)  und  für  S.  Paler  (GaL 
fiorghese)  getroffen. 

Sdner  ganzen  Art  nach,  die  mit  so  tiefem 
Emst  auf  den  Menschen  eingeht,  der  man 
gerade  das  Untergehen  im  Porträt  der  Wirk- 
Udikdt  ab  künstlerische  Scfawicfae  angerech- 
net hat,  scheint  C.  besonders  zum  Büdnis- 
maler  bestimmt  Schon  in  seiner  Mailänder 
Jugendzeit  soll  er  nach  Bellori  Porträts  ge- 
malt haben.  Anfier  den  Bihlntsaen  in  seinen 
erdhlenden  GemlMen  werden  voo  den  Qoei- 
len  die  heute  verschollenen  Porträts  seines 
Fretmdes  des  Cavaliere  Marino,  des  Mekhi- 
orre  und  Virgilio  Crescentij,  des  Kardinals 
Maffeo  Barberini  genannt.  Bis  zu  welcher 
Wucht  der  Charakteristik  er  in  diesem  Fache 
gelangt  ist,  zeigt  vor  allem  eins  seiner  letzten 
Werken  das  Porträt  des  Malthcser-Ordcns- 
nKinerv  mn  sbiiikiii  i  agui  (lamivici. 

Schon  die  frühesten  Kritiker  C.s,  die  das  Re- 
volutionäre seiner  Kunst  und  ihrer  Technik 
hervorhoben,  unlersciiiedea  swti  Perioden  in 
seinem  Schaffen. 

'JHt  erste,  farbige,  anfangs  noch  »etwas 

trocken'  (Baglione),  später  mehr  in  einem 
warmen,  goldigen  Tone  zusammenklingend 
(z.  B.  Wahrsagerin  des  Kapitols,  Kartenspie- 
ler bei  Roth^chilri  etc.),  hat  einstimmig  auch 
die  Anerkennung  der  Gegner  gefunden.  Ne- 
ben der  konventionellen  Changeantfärbung 
der  Maniertsten  erschien  Ca  Malweisc  in  der 
ungewdhnlidien  Kraft  ihrer  reinen  Farben, 
der  wahren  Behandlung  des  Inkarnats  und 
der  stofflichen  Wirkung  der  Oberfläche  den 
Zeitgenossen  als  die  „buona  maniera  nel  co- 
lorire  del  naturale".  Die  zweite,  etwa  um  die 
Wende  des  Jahrh.  fertige  Art  dagegen,  die 
auf  Her  Wirkung  starker  Licht-  tmd  Sch  ittm- 
kontraste  beruht,  ist  voo  der  Kritik  verurteilt 
worden  (s.  B.  Bilder  te  S.  Maria  del  Popokv 

Halbfiguren  Davids  in  Villa  Borgheae  ttd 
Wien,  Marientod  im  Louvre).  Diese  Eia^ 
WKhhmg  von  der  acMnfartnep  Eraciienmi( 


57« 


Digitizcd  by  Goügl« 


Canvaggio 


■einer  Bilder  zu  einer  tonipcren  Gesaint- 
hahnng,  in  der  die  Lokaliarbe  anfangs  durch 
knuM  Schatten,  später  durch  eine  ModelHe- 
nim  in  ■cfawärzlicben  Tönen  und  greUen 
Uditeni^  mit  imtwi  ReflcMn  immer  ndir 
untergeht  ilt  mir  die  folgerichtige  Weiter- 
btldui^  de*  bd  C.  in  erster  Linie  stehenden 
Lichtproblems  als  Stimmongsfaktor.  Damm 
ist  ihm  auch  die  Technik  des  hellfarbigen 
Freskos  fremd  geblieben.  Das  kontrastreiche 
Lichtspiel,  die  grelle  Beleuchtung,  in  der  die 
Formen  in  scharfer  und  bcatimmter  Plaatik 
ant  dem  tiefen  Dtudtel  seiner  Bilder  aofün»' 
chcn,  gibt  den  biblischen  Geschichten  voll  Pa- 
thos, die  er  in  seiner  späteren  Periode  fast 
msschlieBlich  behandelt,  die  ernste,  eigenartig 
gewaltige  Stimmung.  Gerade  diese  Art  der 
Lichtführung  hat  am  meisten  Nachahmer  ge- 
funden, wenn  sie  auch  bei  C.  selbst  nie  zur 
Manier  geworden  ist  In  scinoi  spätesten 
Werken,  die  seine  kfinsHeriadie  Entwiddnng 
noch  in  aufsteigender  Bahn  zeigen,  kompli- 
ziert sich  oft  das  Lichtproblem  z.  B.  durch 
Einffihrung  veradtiedener  Liditqttenen. 

Doch  hat  C.  seine  italienische  Art  nie  ver- 
leugnet. Gerade  seine  spätere  Manier,  in  de- 
ren künstlerisdien  Prinzipien  er  den  nordi- 
adien  Meialefii  verwandt  adbeint»  liSt  trots- 
dem  dentlidi  den  italienisdiett  Geiit  erkennen 
in  der  Vorliebe  für  die  fast  alleinige  Darstel- 
lung der  menschlichen  Gestalt,  in  der  Veran- 
lagimg  für  Bdierradiung  d.  plastiaeben  Form. 
Darum  gibt  er  auch  meist  der  Wirkung  des 
direkten  Lichts  im  geschlossenen  Räume  den 
Vorzug,  weil  sie  eine  energischere  Modcllie- 
mng  erlaubt  Sein  UcUdunkel  hat  nicht  die 
farbige  Klarheit  der  Bilder  Bembnndta.  Die 
Verbindung  der  Figuren  mit  dem  Raum  hat 
ihn  weniger  zu  interessieren  vermocht  Seine 
Hinleigründe  sind  meist  unklar,  nur  ange- 
deutet, es  fehlt  jede  bestimmte  Begrenzung, 

In  der  Entwicklung  der  Kunst  des  17.  Jahr- 
Imndeita  ist  C.  einer  der  mächtigsten  Fak- 
toren geworden.  Schon  sein  Auftreten  in  Rom 
gleicht  einem  Triumph.  Das  Ansehen  der  bei 
seiner  Ankunft  herrschenden  Richtung  Fede- 
rigo  Zuccheros  und  des  Cav.  d'Arpino  en^- 
fingt  durch  üni  den  TodesatoB.  Bald  rfvaH- 
aiert  er  auch  mit  der  in  Rom  schnell  zur 
Popularität  gelangenden  Kunst  der  Bologneser 
and  findet  sogar  m  leren  eigenem  Lager  Ein- 
fluß tind  Anhang.  Besonders  Guido  Rani  und 
in  geringerem  MaBe  selbst  Maler  wie  Anni- 
bale  Carracci  und  seine  Schüler  sind  eine 
Zeitlang  unter  seinen  Bann  geraten.  —  C. 
•dieint  keine  eigenttldMn  Sdiflier  gelubt  ni 
haben.  Doch  hat  namentlich  seine  realistische 
Auffassung  und  seine  dunkeltonige  Manier, 
meist  in  starker  Übertreibung,  Nachahmer  ge- 
fanden. Unter  ihnen  sind  Maler  aller  Natio- 


Vakntin,  Manfredi,  Sidlaert,  A.  Garoidii,  T. 


Luini,  O.  Riminaldi,  A.  Gentileschi  u. 
andere,  während  Meister  wie  Carlo  Saraccni 
sich  mehr  seiner  früheren  Manier  angeschloa* 
sen  haben.  Cs  EinflnB  ia«  in  ganz  Italien  zu 
Spören,  bcsondera  im  Sflden,  der  wie  die 
Schule  von  Neapel  und  Sizilien  ein  selten 
günstiger  Boden  für  seine  künstlerische  Aal- 
fassung  gewesen  ist.  NamentUeh  llordlinder 
haben  sich  empfänglich  gercigt  für  C  s  Kunst- 
weise, wie  Honthorst  und  Rubeus  bezeugen. 

Von  C.s  Hand  sind  auch  2  radierte  Blittcr 
in  flotter,  sktsicnhafter  Behandlung  bekannt: 
ehe  Verieognang  Petri  On  8  Halbfig.},  bei.: 
Caravagk}  P.  Samt  1608  oad  dne  »Wahr- 
sagerin". 

y*r»tichnis  der  Werkt ', 

Rom:  Pmakotkak  des  Vatikans:  Grablegung 
Cbruti.  Gennlt  für  die  Cbicsa  Nuova  an 
1595.  —  VerleagBong  Petri.  —  S.  Lmifi  dt"  Fran- 
Ceti  :  Capp.  Contarelli:  AlUrbild:  Matthäus  mit 
dem  Encel;  SeiteobUder:  Benrfnag  and  Tod  des 
HeUigen.  Um  1590.  —  5.  AgottmQ,  Cu».  C«wal> 
letti :  Madonna  di  Loreto.  —  S.  Uaria  in  P^lc, 
Capp.  Ceraai,  Seitenbildcr:  Kctndguag  Petri, 
Bekäkrang  PaolL  —  C<#fM«jiH:  S.  naaeeaeo.  — 
Gatffrja  Borghete:  hU  Hjeronymus  (No  56) ;  Jo- 
hanne« der  Täufer  (schon  1613  ia  der  Saaiml.) ; 
David  mit  dem  HnMt  des  Goliath  (Mo  455); 
Maria  mit  den  Üäd,  das  die  Sddaoie  «crtritt, 
und  die  hl.  Anna  (gaoiait  fBr  den  Ahv  der  Pate* 
fiKniefi  ia  S.  Peter):  Kaabe  mit  Fknehdraibi 

-  KafiMkidaek»  Mmtoftei:  Dw  Wahtaagarln. 

-  (Äilbi^  l)»rl»Ä«i*iM»:  Bibc  aaf  der  Flacht: 
die  U.  Magdalena;  JelMiMs  d.  T.  (No  »4. 
Nach  Bdlori  «r  Said.  Fla).  —  Primcifg  Bor* 

S'  tttt  Bildaia  Papil  Fads  V.  —  GaU.  Sfäia: 
vid ;  die  hl.  Anna  mit  der  Jungfrau. 
Neapel:  S,  Domtt^   Maggiore,  Capp. 
Finnen:  GeMMnng  ChriatL  —  S.  Arnum  ätT  Lom- 
hardf]  AntoaWtauii  ChristL  ~  5.  Mmrtimo,  Sa* 
krialelt  Veftananf  PetrL  —  Kirtkt  der  Mimi' 
«dMifs:  Die  V  wcne  der  Banaherridcdt. 
Syrakus:  S.  Lmeiai  Tod  der  hl.  Lucia. 
Kessina:  Mmmo:  Gebart  Christi,  hl.  Hieft^ 
Ofmus  (beide  BUdcr  aus  der  Kapurinetldrche)  j 
AnfenreiBkaitt  des  Lazarus  ^aus  der  Kirche  dinr 
Credferi);  Ecee  Homo  (aua  S.  Andrea  Avel- 
liao) ;  Enthaaptong  des  Täufers  (aus  S.  Gio- 
vanni Decollato). 

Palermo:  Oratorio  dtUa  ComptMim  di  S. 
LorenMo :  Geburt  Christi  nit  den  heO.  Fkoasia» 
kus  und  Laurentius. 

Florenz,  UfMen:  Mednsenhaupt  (gemalt 
auf  Tnmierschild  de»  16.  Jahrh. ;  Geschenk  Kard. 
del  Monte's  an  den  Großhenog  Ferdinand  Ton 
Toskana;  frühes  Werk);  Selbstbildnis  (aus  dct 
späten  Zeit). 
Turin,  Pinakothek :  Der  Lautenspieler. 
Mailand,  Ambrosiana:  Fnichtkorb. 
Venedig,  GaUrit :  Homer.  —  Principe  Bor- 
ghtse  BruaSiildnia  FMta  V.  (MitHg  van  Dr.  L. 

Vcnturi). 

Berlin,  Kaistr-Pritdrich-Mtiseum  hl  Mat- 
tbaeus  mit  dem  F.ngel  (erste  Redaktion  des  .\;tar- 
bildei  der  Capp.  Contarelli  in  S.  Luigi  de'  Fran- 
cesi) ;  Himmlische  und  irdische  Liebe ;  Brustbild 
eines  Mannes;  Amor  als  Sieger;  Brustbild  eines 
jungen  Mädchens ;  Grablegung  Christi  ( ?) ;  Chri- 
stus am  Olberg  ^leihweise  nach  Emden  abge- 
geben).   Alle  7  Bilder  aus  der  Gal.  Giustiniani. 

W  i  c  n,  K.  K.  Hofmus. :  RosenkranKmadonna 
(aus  der  Doininikanerldrdie^  su  Antwegton^  an- 


S7S 


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CuMggj^  —  CanvaqtM 


MkMrft);  OmM  adt  dm  Havte  dw  GoHMli 
T^emäk  bdm  Coota  dl  VÜh  IMü»?).  — 

Galrri*  LUchttnitti» :  Latitenapielerin. 

Budapeat,  NationalgalrrU :  SelbatbUdni« 
(atu  der  früheaten  Zeit,  für  «Inen  dw  SmindM 
gemalt:  bü  1673  Gal.  Ejterhizy). 

Paria,  Lotwrt :  Die  Wahrugerin  (wenig  rcr- 
indcrte  Wiederliolung  deraelbea  Dantellong  auf 
dem  Kapitol ;  1005  oben  etwu  beschnitten).  — 
Tod  der  Maria  (für  S.  Maria  della  Scala  in  Rom ; 
dorcli  Rubeiu  für  den  Herzog  von  Mantua  er- 
worben ;  Sammlung  Karls  I.  von  England ;  Samm- 
lung Jabach).  —  fitldn.  d.  MaJteaer-Grofimeisters 
Alof  d«  Wignacourt  (1670  für  Ludwig  XIV.  aua 
der  Sammlung  Hoursel  erworben  l  —  Sammlxnc 
Rciktcküd:  Kartenapieler  (Frühwerk;  Samm- 
toofca  Kard.  Antonio  Barberiai,  apäter  Sciarra). 

London,  National  GalUry:  Quiatiia  in 
Emaua  (aua  der  ap&teren  Zeit,  für  Card.  Sd- 
^ooe  B«n^*»a;  afiter  bei  Lord  Vemoo,  der  es 
1839  der  R  G.  aebenkte). 

Sc  Peteraburg,  BmntafH  Laateo^fale- 
ria  (Sammhmgen  Kard.  dd  Honte  und  Ginsti- 
■iyd,  dBwjTBnwo  Dom»  1806  fär  dia  Si»- 

N««  Y»rl^  C.  ClflfiwMM;  »ggf hm  (Mh- 

Uber  andere,  C.  ztigeacfariebene  Werke  aUkt 
aach  den  Artikel  in  J.  Meyera  Kstleriex. 
yartekolUna  WnU'. 

FOr  Kard.  dt\  Montt :  hl.  Katharina ;  for  Mar- 
cheae  VimetnMo  Gitatiikiam:  Domenkrdntmg ;  un- 
gläubtger  Thomaa;  für  Asdmbat*  MatUi;  Ge» 
fangcnnahme  Chriati  (Halbfig.) ;  für  CiHaea 
Matiti;  Johannes  d.  K.  S.  quando  andö  in 
Emaua;  tmgläubiger  Thomas ;  Sifri  Massimi: 
Ecoe  homo  (nach  Spanien) ;  Marchese  PatrUi : 
(jaatmabl  in  Emaoa;  Kard.  Maffeo  Barbmni: 
Opfenug  laaaka  (ein  solches  Bild  gelangte  atu 
&tT  Sammlung  des  Daca  di  Bracciano  1A9S  in  die 
Galerie  Orleans);  Sigri  Costa:  Jadith  mit  dem 
Haupte  des  Holofemcs  (später  in  der  Sammlung 
Scaipa  SU  La  Motta  bei  Treviso,  jetxt  England?) ; 
ehemals  in  VUla  Borgkttt :  Christus  an  d.  Säule ; 
Knabe,  der  von  einem  Kreba  gebissen  wird ;  Drei- 
einl^t;  Contw  di  VUla  Mtdiana:  David  (Halb- 
fig.) ;  an  giorine  con  an  fiorc  di  melarancio  in 
■ano;  Malta  (Prioratapalaat) :  hl.  Hieroaran»; 
aach  Spanien :  Knaiignaf  dai  U.  Andiaii  (doRh 
Coote  di  BemvaaMi);  nach  ftrtr:  U.  Srilartaa 
mit  swei  Schergen. 

Bellori,  Le  Vite  de'  Pitt.  etc.  17S8  p.  11»— 
129.  —  Baglione,  Le  Vitc  de'  Pitt  etc  1733 
p.  12»-132.  —  Baldinucci,  Oper©  X  204— 

MO.  —  Scanneiii,  Microcosmo  etc.  p,  61 — 62. 
—  M  a  I  T  a  »  1  a,  Felsiaa  Pittr.  —  La  Galeria  del 
Cavalier  Marino,  Veneria,  Giotti  1620,  40.  —  K  a- 
rel  Man  der,  Hct  Schilderboek  .  .  .  (15()3) 
ki.  191  (nach  Mittig  von  Herrn  L.  Burchard)  — 
Göhl,  Kstlerbriefe  II  xx— xxvu.  —  R  o  s  i  n  i, 
Stor.  della  Piit  Ital.  VI  167— 170.  —  H.  D  e  1  »  - 
röche,  Cat.  hi.st.  et  raia.  de  tableaux  etc.  com- 
posant  la  .  .  Gal.  Giuitiniani,  Paris  1812  p.  74— 
8S.  —  C.  Lecarpenticr,  Michcl-Angc  Amc- 
rigbi,  dit  le  Caravagge  (Roucn)  1811.  — 
Eisenmann  in  Dohme'a  Kunst  und  Künstler 
(1877—80)  II  Bd  in.  —  Bertolotti,  Artiati 
lomb.  a  Roma,  Milano  1891  und  Art.  in  relsK.  coi 
Gonzaga  etc..  Modena  1885,  —  A.  Venturi,  La 
Galleria  E^tense  in  Modena,  Modena  1882.  — 
V.  Sacci  im  Arch.  stor.  Messineae  VII  (1906) 
40—69  und  VIII  (1607  )  41—79  (als  Separat- 
publikation gedruckt  Meaaina  1900).  —  W.  K  a  1  - 
lab  im  Jahrh.  d.  Katsamml.  d.  AUerh.  Kaiaerh. 
XZVl  (IMV)  m-WI.  —  L.  Vaatvrl  ta 


L'AHi  Xm  CltlO)  191-Ml  und  S68-S84  (da- 
•dkgt  «rft  Lhcntanasaben),  sowie  XII  (1909) 
9—13.  —  E.  Pornoni,  Michelangelo  da  C  e 
le  soe  opcre,  conierensa,  Bergamo  1907.  —  U. 
Maindron,  Le  portrait  du  Grand-maitre  Alof 
de  Wignaooart  ao  Maate  da  Loorre  in  La  Reroe 
de  rart  aae.  «t  taoi.  XXIV  (1908)  241-2M  «. 
SB»— 851.  —  CCaatalamessa  in  Bollettiao 
d'Arte  II  (1908)  401  f.  (un  quadro  di  M.  da  C.l ; 

—  J.  Breek  in  L'Arte  XIII  (1910)  461  (un' 
opera  primitiva  del  C).  —  C.  Ricci,  Le  Me- 
duse degU  Uffiai  in  Vita  d'Arte  I  (1908)  1-10. 

—  ▼.  Frimmel,  Blätter  f.  Gemäldck!r  ICH  ) 
V  87  f.  —  P.  K  r  i  s  t  e  1 1  e  r.  Kupfersuch  und 
Helaachnitt,  1905,  409  f.  ^  D  e  V  e  s  m  e,  P.-Gr. 
Italien,  190«,  1— t.  —  E.  C  a  1  r  i  n  i  in  L'Arte  VI 
(1903)  891  t  ttod  Rasa.  Bibliogr.  d'artc  ital.  1»00, 
18fi.  —  H.  Schmerber,  Betrachtungen  über 
di«  ital.  Malerei  im  17  Jahrh.,  Straflburg  1»0«.  — 
W.  Rolfs,  Geschichte  der  Malerei  Neapel», 
Leipzig  1910,  251  ff.  Hont  Pout. 

Canv«csio,  Polidoro  da,  s.  CaUan. 

Caiavaggl«^  s.  auch  damit  verb.  Vonamn. 

Onrntfla,  •.  Cavwwfib. 

Cazaral,  s.  Cmwaqu*. 

Caxav»aala%  Allrc4,  BOdhaiier,  gdi.  7. 
10.  1866  in  Saint  Nrndn^  lebt  in  Park, 

Schüler  von  C^velier,  Birao  und  Millet.  C 
stammt  aus  armen  Verhältniatea  und  widmet 
sich  fast  ausschlieBlich  relifpösen  und  histo- 
riachea  Sigctg.  Er  ateltt  «dt  1885  im  Saka 
d.  trt  frtnc  aoa:  1S86:  d.  bL  Ignatius  Toa 
Loyola  u.  d.  Oneral  de  Charette,  Terrakotta- 
figuren ;  1881 :  Schlummer  der  Unachnld  taid 
Ste.  GeaeTÜve.  Bronzen;  1884:  StutUwm 
Dr.  Botrel;  1896:  Simsona  Kampf  gegen  die 
Philister  und  Bikinis  d.  Mme  Albert  Bertin; 
1902:  Robert  Surcouf;  1904:  L'ftude  u.  U 
peiu^  dekorative  Figuren  für  d.  Hotel  Di»- 
fayel;  1906:  Blldnlg  Frl  Caravaoaieg.  Vt» 
C.  rührt  auch  d.  imifangrekhe  Monument  des 
Grafen  Chambord  in  Sainte-Anne^'Annj  n. 
«ine  Branzcstatue  der  Jungfrau  amf  dOB  Fd> 
MB  ««MI  Btaenx  bei  DioanL 

S.  Msillnrd,  L*Ast  4  MaHM  aa  Ifa  a,  Bi. 
ilB  J.  9.  Ut-t «.  m,  -  Sda»-Kat.  -Ona. 
d.  aita  UM  v.  M.  B. 

Omnqp»,  Maler  von  Toolom  fUrte  lOn 
Sehiflmalereicn  aua. 

Noar.  anb.  4a  Vm  fna«,  8«  air«  X  (IM) 

OanvafM^  Fran^oia,  Bfldhaner,  Sctm 

des  Jean  C,  erringt  1874  als  Schüler  der 
riser  Ecole  acad^.  einen  2.  Preis  mit  eiacei 
Basrelief,  das  die  Erschaffung  Adams  and 
Evaa  darstellte.  1M4  erKheint  er  ia  Mar> 
seille,  wo  er  am  80. 11.  das  Testament  FScrre 
Fugets,  dessen  Schüler  er  war,  roituntcneicfa- 
net.  1686  bewarb  er  akb  um  die  Dekoratiooi- 
arbdten  an  der  Faaaade  der  Kathedrale  le 
Toulon,  die  indes  AOwrt  dv  Pkte  in  Aafiflg 
gegeben  wurden. 

S  t  a  n.  L  a  m  i,  Dict  d.  scalpt  etc.  sous  h 
r*gne  de  Louis  XIV,  1906.  —  Nouv.  arch.  » 
l'art  fran?.,  3«  i^r.,  X  (1894)  215  ;  XII  (18«) 
81  ff.  -  Gas.  d.  B.-ArU  IV  66;  XXI  171,  44», 
«IL  tf.  f> 


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Caravaqne  —  CanvogUa 


Ctravaqae,  Jean,  Bildhauer,  Bildschnitzer 
und  Vcrgolder  von  Toulon,  arbeitete  seit  1840 
für  die  Corpus  Domini-Kapelk  der  Katlit 
drale,  deren  Alur  er  leSfr—ieaS,  gtuidiMMl 
mit  seinem  Bruder  Louis  nach  Entwürfen  des 
Pierre  Fuget  herstellte.  1666  lieferte  er  den 
Ahar  der  Kirche  so  La  Valette,  iür  den  Fuget 
4  Bilder  mähe 

NouT.  arch.  de  l'art  fran«^  8«  wir.,  IT,  18M 
pw  Uli  ;  IV,  1888  p.  1&4/&;  V.  1889  p.  306;  VI, 
1890  p.  28W90 ;  X,  1894  p.  215.  —  Rten.  d.  Soc. 
d.  B.-Afts.  XVI  174;  XXI  403;  XXXI  908.  U.  V. 

Canrvaqiu  (Karavak),  Louis,  rosa.  Hof- 
maler, wahrsdieinlich  gebürtig  aus  Marseille 
(im  Kontrakt  von  1715  [s.  u.]  wird  er  als 
„Meister  aus  Marseille"  bezeicfanet),  f  at"  15. 
6.  i7M  in  St.  Petersburg.  Wichtig  als  einer 
der  Ifoporleare  iruuriie.  KuiMt  nadi  SaHaiid 
zu  Anfang  des  18.  Jahrh.  In  seiner  Heimat 
wohl  zunächst  haiqitüchlicb  als  Porträt-Mi- 
niaturist titig,  KhlieBt  er  am  13.  11.  1715  in 
Paris  mit  Lefort,  den  Unteihindkr  Peters  I, 
einen  Kontrakt,  in  weldiein  er  sidi  veipflidi- 
tet,  auf  3  Jalire  nach  Petersburg  zu  gehen, 
„um  im  Zarendienste  Porträts,  Landschaften, 
Historien,  Bataillen  usw.  in  Ol  zu  malen  und 
Schüler  in  die  Lehre  zu  nehmen".  So  sie- 
delte er  wahrscheinlich  im  Frühjahr  1716 
(nach  anderer  Nachricht  schon  1715)  mit 
einer  fraozös.  Künatkrkokxiie,  xu  der  aocb 
o.  a.  der  Architekt  Kastrelli  »d  der  BHd- 
hauer  Nicolas  Fineau  gehörten,  nach  St.  Pe- 
tersburg über.  Hier  machte  er  sich  schnell 
bekannt  durch  ein  noch  in  demselben  Jahre 
«qgcfeftigtee  Bttdnii  Peters  d.  Gr.,  dat  vm^ 
mal  — 1788  nnd  1784  —  von  Pierre  Gabriel 
Laoglots  gestochen  wurde.  .Später  hat  er  den 
Zaren  noch  öfters  porträtiert,  so  u.  a.  auch 
1722  gelegentlich  des  Aufenthaltes  des  kais. 
Hofes  in  Astrachan.  Eines  dieser  Bildnisse 
wurde  V.  Pierre  Süubcyran  gestochen  (1748), 
ein  anderes  hat  sich  im  Besitze  Emile  Biais' 
in  Angodcme  bewahrt  (Abb.  in  dem  unten 
ailiertcs  Anfsitt  der  R€tw.  d.  Soc.  d.  B.*Arts 
XXXI). 

Auch  sonst  wurde  C.  als  Forträtist  viel 
vom  russ.  Hofe  beschäftigt.  So  hat  er  die 
Zarin  Katharina,  die  Töchter  Peters  (Gal.  Ro- 
manoff, St.  Petersburg),  den  kleinen  Cisare- 
witsch  und  die  Zarin  Anna  Iwanowna  (Stiche 
von  C  Rosr  und  von  Chr.  A.  Wortmann  1781 
wd  ITdOj  n  wicdcrfiolten  Malen  portriticrt, 
ferner  die  Fürstin  .*inna  Karlowna  (Stich  von 
Wortmann)  und  4raal  auch  die  Kaiserin  Eli- 
sabeth Petrowna  (Stiche  von  Jean  Stenglin, 
Seb.  Pinssio  u.  Sokoktff  1746).  Namentlich 
in  seinen  Kinderbildnissen  zeigt  sich  C.  als 
tüchtiger  Porträtist,  wie  das  ein  ebenfall  itn 
Besitz  Biais'  in  Angouleme  bewahrtes  reizen- 
des Bildnis  der  Tochter  des  eng  mit .  dem 
Künstler  befreiinr!»f?n  Rildh.  Nie.  Pineau  be- 
weist  Aufier  ab  Bildnismaler  bat  sich  C. 

niimnitlirli  tneli  ab  KartonnichMr  fir  T)ih> 


ptsserie- Vor  lagen  am  russ.  Hofe  betätigt  Im 
Auftrage  der  Kaiserin  Anna  malte  er  femer 
tinen  Plafond  im  groBen  Saale  des  Winter- 
palais. Bildnisae  seiner  Hand  haben  sich  in 
der  Romanoff-Gal.  im  Winterpalais  nnd  in  d. 
Akad.  d.  Wissensch,  in  St.  Petersburg  sowie 
in  der  Orushejnaja  Palata  in  Moekau  er- 
halten. Es  existiert  übr^enachigeaaMfl  Ver- 
zeichnis der  Werke  Ca  aus  den  Jahren  1716 
bis  1722,  welches  der  Künstler  einer  Bitt- 
schrift an  Peter  1723  beilegte.  Darin  wird 
aodi  ein  Scblachtbikl  erwähnt,  welches  wohl 
nH  der  im  Ermitagepavilk»  in  PMethof 
befindlichen  ,, Schlacht  bei  Poltawa"  identisch 
•ein  dürfte.  —  Feste  Daten  aus  dem  Leben 
C.8  kennen  wir  nur  wenige:  Juli  1720  hei- 
ratete er  in  St  Petersburg  eine  Schwester 
der  Gattin  N.  Pfaieau's,  M"«  Simon  aus  der 
Familie  der  Ijroneser  Bildhauer.  April  1723 
macht  er  Peter  d.  Gr.  den  Vorschlag  zur 
Gründung  einer  Akadearie  in  der  mas.  Hanpt» 
Stadt  nach  Pariser  Muster;  er  selbst  .ver- 
pflichtet sich  zur  Heranbildung  von  4  Schü- 
lern. Aus  den  Jahren  1748  und  1745  liege« 
Bittschriften  von  ihm  an  die  Kaiserin  Elisas 
bett  ¥or,  m  denen  er  «.  a.  diNB  Khnonat- 
liehen  Urlaub  mit  BeflMhillUOg  seines  Ge- 
haltes erbittet.  1747/48  malte  er  einen  gro&en 
Plafond  im  Schlafzimmer  der  Zarin  in  ZarH 
koje  Sek)  und  —  gemeinsam  mit  anderen 
Künstlern  —  die  Heiligenbilder  für  die  Fa- 
lastkapf^llf _  Welcher  Beliebtheit  sich  C-  am 
Zarenhofe  auch  nach  PeUrs  Tode  (1726)  er- 
freut hdtcn  flwB,  t<ht  daraus' hmor,  ÄiB 
nach  seinem  Tode  semer  Witwe  eine  jährliche 
Pension  von  1000  Rubeln  von  der  Zarin  Elisa- 
beth gewährt  wird. 

Heinecken,  Dict.  d.  Art  1789  III.  —  D  r»- 
gulin,  Allg.  Portr.-Kat  1859.  —  Dussieux. 
Les  art.  fran?  i  VHt.,  1786  p.  542/3.  —  Rtoi.  d. 
Soc.  d.  B.-Arts  XVIII  (1894)  378;  XXXI  (1907) 
SOS— 311  (Artik.  v.  EoL  Biaia).  —  Gax.  d.  B.- 
Art«. 1005  II  418  ff.,  Abb.  p.  415  (Denis  Roche). 
—  Slaatasfch.  d.  Minist  d.  Aufl.  su  St.  Pet«n> 
bau  (KaiavaWM-Afcten  XVII.  N.  26C).  -  Ta- 
Tam«8%,  Dpana,  aoaea.  JL  fsysaeaa  (Methan, 
O.  L;  Monogr.  flberC  too  Tattsehticheff  — 
P^ecBÜ  «ona*.  caoaapb.  —  N.  Sobko  in  L'Art 
JOOL  (M8I),  p.901— 806;  ders.  in  Hcropnecxil 
Btcmm  VIII  138,  47&— 70:^.  —  W.  Weretni- 
koff  in  Cnpkie  Foau,  Juni  1908.  —  Notizen  von 
F.  Ettinger-Moskau.  H.  V. 

Cazamia^  Louis,  s.  auch  Caravaqm, 
Jean. 

CaiaTOflia,  Bartolome  o,  ital.  Maler, 
geb.  zu  Livorno  (Vercellese)  gegen  1620,  f  zu 
Turin  zwischen  1678  und  1691.  Er  war  wahr- 
scheinlich Schüler  Guerciooe.  Von  seinem 
Leben  ist  nur  bdcannt,  daB  er  na  1M6  fai 
Diensten  des  Herzogs  Karl-Eramanud  IIL 
von  Savoyen  stand,  dafi  er  1652  bei  der  Grün- 
dung der  R.  Aocademia  Albertina  di  belle 
arti  in  Turin  zum  „Sottopriore"  gewählt 
wurde  und  daB  er  1668  einen  Kaufvertrag 
acUotb  Ein  Abendmahl  rgo  ihm  auf  dem 


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Carbajal  —  CarbiUet 


Hochaltar  der  Corpus  Domini-Kirche  zu  Tu- 
tiü  ;  lo  der  Pinakothek  das.  ein  hl.  Antonius 
von  Padua  mit  dem  Christkinde  (No  73)  und 
eine  ICadom»  (No  78).  C  itt  offenbar  em 
Ntctolwicf  Guemooe  gcwceen,  dcMen  stwice 
Lichtgegensätze  er  aber  (nach  Lanzi)  in  sei- 
nen Bildern  in  abgeschwächter  Form  an- 
brachte. —  Heinecken  kannte  2  SÜAt  OSCb 
ihm«  die  die  Marquisen  von  Marco  und  St. 
Maurice  zu  Pferde  (gest.  von  G.  Tasnifre) 
und  den  Herzog  Karl- Immanuel  II.  und  seine 
Fraa  Frangoise  d'Orliaoa  (gest.  voa  G.  Au- 
dnn)  darttenten. 

h.  LmuzU  Sloria  pittor.  8.  And.  18M  VI  M«. 
•-^  A.  Bertelotti  AHM  anbalfini  in  Itoma 

theo.  GU  artbd  HaltaaL  Itck  —  Wm.  et 

Doe.  peIbL  par  la  Soc.  SateMcatte  d'Uat  et 
d'aaeh.  XV  8  (1876)  p.  m.  —  Heiaccken. 
IHct  d.  Artfartm  178».  —  Kat  der  Pia  ia  TMa. 
18M.  X.  V.  M. 

Caxbajal,  Francisco,  span.  Maler  im 
17.  Jahrb.,  Sohn  und  Schüler  des  Luis  de  C. 
Er  mahe  und  vergoldete  die  Kuppel  im  Saal 
der  Königin  im  Lustschlosse  El  Pardo  bei 
Madrid,  die  sein  Vater  begonnen. 

Vifiaz  a,  Adic.  II  99.  M.  v.  B. 

Caibe^al  (Carvajal,  Carabajal),  Luia  dc^ 
•pen.  Haler,  geb.  in  Toledo  1684,  f  in  Madrid 

1607.  Bruder  des  Bildhauers  Juan  Bautista 
Monegro,  Schüler  des  Juan  de  Villoldo.  Phi- 
lipp II.  ernannte  ihn  zum  Hofmaler  u.  über- 
trvtg  ihm  grofie  Arbeiten  im  Eaoonal,  wo  er 
von  1B70— 89  nennzetm  groSe  Gremilde^  dar- 
unter 12  Altarbilder  ausführte.  1591  malte 
er  zusammen  mit  Blas  del  Prado  den  Hoch- 
altar der  Minimeoldrche  in  Toledo^  1604  einen 
Altar  für  die  Augustiner  in  Mri'lrigal.  Er 
beteiligte  sich  an  dem  Entwurf  der  Deko- 
rationen, mit  denen  die  Kirche  S.  Domingo 
el  Real  in  Madrid  15&8  bei  der  Trauerfeter 
fSr  PMKpp  II.  gesctntfidct  wurde  vaA  an 
jenen  der  via  triumphalis,  durch  welche  Mar- 
garete von  Osterreich,  Gattin  Philipps  III., 
1BI9  In  Madrid  einzog.  Er  starb,  als  er  eben 
begonnen  hatte,  die  Kuppel  im  Salon  der  Kö- 
nigin im  Lustschlosse  El  Pardo  auszumalen. 
Im   Kapitelsaal  der  Kathedrale   von  Toledo 

das  Bildnis  des  Erzbiscbofa  D.  Bartolom^  de 
Carranza.  Im  Mos.  des  Prado  eine  bfiflende 

Magdalena  und  S.  Nicolaus  de  Tolentino; 
in  der  Eremitage  eine  Beschneidung  Christi. 

Cear  Bcrmude«,  Dicc.  I  233  — 
V  i  n  a  I  3,  Adic.  II  98.  —  Marti  y  M  o  n  »  6, 
Esui  J  fiLst.  artist.,  pauim.  —  Jahrb.  d.  KstsammJ. 
d.  AJlerh.  Kaiserh.  XII  2,  8483.      M.  v.  Bothn. 

Caxbarelli,  Antonio,  Florentiner  Intar- 
siator des  17.  Jahrh  ,  führte  1670  das  Gestühl 
an  den  Seiten  des  Choraltarcs  in  S.  Corona  in 
Vicenza  aus. 

(E.  Arnaldi),  Descric.  delle  archit  ecc.  di 
Vicenza,  1779  I  14. 

Caibaaitu,  D i r c k  oder  Theodoras  (so 
wedttelnd  in  Dokumenten  genannt),  holt.  Ma- 
ler, nur  kun  als  tüchtiger  Maler  titig  in 


Haarlem,  wo  er  1646  Mitglied  der  S.  Lukai- 
gilde  wurde,  und  am  11.  1.  1660  eine  Brauerei 
kaufte  (aber  Mr.  Schilder  heißt  I),  daim  nur 
noch  als  Brauer  erwähnt.  1647  verkauft 
.JXidc  Carbasins,  Mr.  Schilder*  em  priehti- 
ges  Haus  in  Haarlem,  für  5315  Gulden.  1672 
ist  er  noch  am  Leben.  Vortreffliches  an  Ver- 
qiroRck  erinnerndes  Damenporträt  in  Olden- 
burg bez.:  T.  CarbaaiHs  1640.  £s  kt  das 
einzige  mir  tdcMinle  BM. 

Archive  t.  Haarlem.  —  v.  d.  W  i  11  i  g  e  n,  .Vrt. 
de  Haarlem  I  37.  —  Mittig  des  Hr.  Dir  t  m 

DiflCk  «1  Oldenburg.  A.  Brcdins. 

Cazbaaae,  Joseph,  f ranzös.  Architekt,  geb. 
1857  in  Perpignan,  f  1906,  Schüler  von  Ginain 
und  der  Pariser  Ecole  d.  B.-Arts.  Von  ibm 
sind  der  Grand  Bazar  u.  das  Kriegerdenkmal 

(1871)  in  Perpignan,  Landhäuser  in  St.-Genis 

und  Caladrojr,  Badhaus  in  Amelie-les-fiain% 
Sanatorium  in  Banjruls-sur-Her. 

Delaire,  I-es  archit.  61ev.,  1907  p.  204. 

Catben,  Josef,  Maler  und  Illustrator  m 
München,  geb.  am  15.  2.  1882  in  Hanunel- 
burg,  Schüler  der  Müncbencr  Akademie  unter 
Lnidcnsdmiit  und  Liesen-Mayer.  Airf  Am* 
steHungen  wenig  vertreten,  ist  er  nur  durch 
seine  linearstilisierten  Federzeichnungen  — 
zumeist  landschafdicbe  Vignetten  und  Bieder^ 
meierbegebenbeiten  —  für  die  MundMner 
„Jugend*  bekannt  geworden. 

Singer,  Kstlcrlex.  Nachtr.  1905.  —  DrcB- 
1er»  Kstjahrb.  —  Jugend,  JahrR.  1396  -1905.  — 
Kat.  d.  Gr.  Bcrl.  K.-.\uast.  1901,  1905;  des  Mün- 
cheoei  Glaspal.  1907.  —  3000  Kunstblatter  d. 
Münchener  Jugend,  p.  22.  Wgn, 

Caifaier,  Sebastian,  Maler  uobekannter 
Herkunft,  der  1644  in  Köhl  das  Bildnis  der 
Gattin  des  Kapitäns  Weidenfels  malte. 

J.  J.  M  e  r  1  o,  Köln.  Kstler  (Ausg.  Finnenkh- 
Ri-hnrt.')  190'. 

Carbület,  Jdccjues  Frangois,  Porträt- 
miniaturmalcr,  geb.  in  .\uberive  (Haute- 
Mame)  am  4.  2.  1766^  f  1888  in  Chakm-aur- 
Sadne,  wo  er  Begrflnder  und  Leiter  der  Zd- 
chenschule  war.  Das  Mus.  das.  bewahrt  von 
setner  Hand  ein  Krtaben-Doppelbildniä  und 
eine  Ansicht  des  dortigen  Hospitals. 

Bellier-Auvray,  Dict  gto-,  SuppL  — 
Inv.  g^n.  d.  Rieh,  d'art,  prov.,  mon.  civ.  I  399. 

Caxbillet,  Jean-Baptiste  Prudent, 
Historien-,  Portrlt-  u.  (jenremaler  in  Paris, 
Neffe  des  Vorigen,  geb.  am  8.  4.  1904  in  Es- 
soyes  (Aube).  Schüler  von  Gros.  Debütierte 
im  Salon  1888  mit  einigen  Bildnimn  and 
stellte  bis  1868  fast  alljährlich  das.  aus.  Sein 
Hauptgebiet  war  die  biblische  und  legendari- 
sche Historie.  Bilder  dieser  Art  finden  sich 
in  den  Kirdien  Saint-Michel  zu  Dijon  (hL  Se- 
bastiatt),  in  Msasere^  Gorrtee  (GeiBehn« 
Christi),  in  St.-Jacques  du  Haut-Pas  in  Paris 
(2  Szenen  aus  dem  Leben  der  hl.  Genoveva), 
in  der  Kathedrale  zu  Dax  (Jesus  auf  dem 
Meere  wandelnd)  sowie  im  Mut.  zu  Cahocs 
(Martyrium  der  hl.  Agathe).  Das  lins,  an 
ClMloB-«)r-Satae  bcwÄrt  von  ihm  cm  Büd* 


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Carfaio  —  Carboodl 


n'ia  seines  Onkels  Jacques  Fran^ois  C.  u.  eine 
bü£ende  Magdalena,  die  Gal.  zu  Versailles  ein 
Porträt  des  Schwedenkönigs  GaMw  Waat 
und  des  Francois  Marquis  d'O  .... 
fiellier-Auvray,  Di  et,  gto.  I  u.  Sappl. 

—  lov.  fia.  d.  Sidi.  d'«r^  Fui»,  mn.  nL  I  IM: 
Ptav«  wm.  Chr.  1 SL  Jf.  F. 

CtaMa,  Rainaldus  de,  s,  Jacovetti. 

GMklb  Ralael,  Maler  in  Barcelona.  1476 
und  Htt  in  Aktenstücken  erwähnt. 

SaA^«r«  f  Mitn«!,  Oiaaoe.  Cat.  il  SOS. 

Ctttaa,  Ctineat.  Hctodmltser  b  Cottr- 
trai,  2  Hälfte  des  19.  Jahrh.,  führte  in  der 
Kirche  Saint-Koch  den  grofiea  rcichgcschnitz- 
ten  Hochaltar  (Saeam  aoa  dem  Ld>en  des 
Heiligen)  aus. 

Joum.  des  B.-Afts  XVII  (1875)  89  (aoiführl. 
Beschreibuni;  des  Altares). 

Garbo  nah,  Giuseppe,  Maler  in  Modena 
um  1750,  vollendete  nach  Pagam  (Le  pitt.  e 
acnlt  di  Modena  deacr.,  1770)  die  von  Franc. 
Vaccaro  begonnenen  MalereicB  mi  Ganölbe 
des  Archivs  in  Modena  und  Jekoriifta  nit 
Gir.  VanulU  das.  eine  Galerie. 

Caitomhii  (Carboneino),  Cav.  Giovinni, 
venezian.  Maler,  Schüler  des  Ponzone,  wird  in 
den  Registern  d.  venezian.  Akademie  bis  1692 
hinfig  erwihat.  Federid  nennt  ihn  einen 
guten  Nachahmer  Tictans,  desaen  Werke  in 
Venedig  und  Rom,  wo  er  sich  zur  Vervoll- 
kommnung seiner  Kunst  aufhielt,  Absatz  fan- 
den. Für  die  Dominikanerkirche  S.  Nicolö 
in  Treviso  malte  er  3  groBe  Bilder  mit  Dar- 
stellungen aus  dem  Leben  des  B.  Enrico  Su- 
sone,  die  „Carboncmi  opus"  sign.  sind.  Die 
Kirche  der  Familie  Gradcnigo  in  Vas  (Tre- 
viso)  bewabrt  von  C.  das  Altarbild  mit  dem 
M.  Marcus  und  anderen  Heiligen,  Sta  Maria 
del  Carmine  zu  Venedig  ein  Martyrium  des 
S.  Angiolo  aus  dem  J.  1672,  die  Kirche  des 
Osped.  della  Pietä  ebenda  eine  Predigt  des 
hl.  Antonius.  In  Vicenza  weisen  S.  Barlo» 
lomeo  (Christus  die  Besessenen  befreiend)  u. 
der  Dom  (der  hl.  Ludwig  v.  Frankreich  gibt 
dem  B.  Bartol.  Breganze  das  hl.  Kreuz,  im 
Chor)  Weriee  von  C  anf.  Giaoomo  BoloeMn 
stach  nach  ihm  das  Bildnil  des  Generalisti' 
mus  Franc.  Mauroceno. 

Feder  ici,  Mcm.  Trevigiane  di  B,  A.  1803. 

—  C  r  i  c  0,  Belle  Arti  Trevigliane.  —  Ü  r  1  a  n  d  i, 
Abecedario,  ITSrt.  —  Heincckcn,  Dict.  — 
Lanri,  Stor.  pittor.  —  Boschini,  Descr.  d. 
pitture  di  Vcnciia,  Ausk-  von  1733  (nennt  in  d. 
Kirche  d.  Osped.  d.  Pieti  2  Werke  C.s).  — 
M  o  s  c  h  i  n  i,  Guid«  p.  Venezia,  1815  ;  ders. 
Guida  per  Padoya.  —  Brsndolete,  Pitt  di 
Padova  ll'J'i.  —  (Arnaldi),  Deacr.  d.  arch., 
pitt.  etc.  di  Vicenia,  1779  I  5,  32.  —  Z  a  n  o  1 1  o, 
Kuoviu.  Guida  di  Veneiia,  1856.  B. 

Caiben%  s.  Carboni  sowie  Seacdani,  Cam. 

GastaHl,  AlottSOb  Span.  Ardiitdct  u.Bild- 
haner,  t  »n  Madrid  im  Sept.  1660.  1620  er- 
ridltete  er  in  der  Kirche  Merced  calzada  in 
Madrid  einen  Dekorationsaltar  für  die  Heilig- 
aptccfanng  dea  U.  laidro  Labiador,  USA  mit 

Klaiilsrlimnn  Bi.V. 


Eugenio  Caxes  den  Hochaltar  derselben 
Kirche.  Am  6.  2.  1627  wurde  er  Hofbau« 
ntdster  and  begann  188B  den  Bau  des  Lost« 
arhloaiea  Buen  Retiro,  wo  er  die  Sänica» 
ariadcn  des  Hofes,  das  groBe  Tbnter,  die 
Einsiedelei  S.  Antonio  u.  a.  ausführte.  Für 
das  Pantheon  des  Esccrial  entwarf  er  Portal, 
Treppe  and  Alur.  1634  bewarb  er  aidi  mit 
Velazqnn  «n  die  Würde  eines  aposentador 
de  palacso  und  erhielt  sie.  1644  begann  er 
den  Bau  des  Rathauses  in  Madrid  und  wurde 
1648  nach  dem  Tode  des  Juan  Gomez  de 
Mora  kgL  Oberbaudirektor. 

Cean   Bermudes,  Dke.  I  235— 36k 
Vifiaza,  Adic.  II  99.  —  LlasuDo  y  Ami- 
rola,  Notic.  II  49;  IV  pasaim.  Af.  v.  B. 

CaxboiMl,  Andres,  Bildhauer,  der  1728  als 
Bürger  in  Palma  auf  Mallorca  ansässig  war. 
Er  arbeitete  für  die  dortige  Kirche  der  Mer- 
cenarier  und  b^^ann  am  tt.  11.  1717  die  Se* 
bastianskapelle  in  Banalbufar  unter  der  Be- 
dingung, da£,  falls  er  während  der  Arbeit 
sterben  sollte,  sein  gleichnamiger  Sohn  das 
Weric  beenden  aoUe.  Diaaer  Fall  scheint  1750 
eingetreten  an  aein. 

Vifiaza,  Adic  II  100.  M.  v.  B. 

Carbonel,  Blas,  span.  Architekt,  t  1^45. 
Neffe  und  Schüler  des  Alonso  C.»  war  er  adt 
1641  im  HoflMoaail  angestellt. 

LUtnno  j  Amirola,  Nodc.  IV  Sl.  ' 

Caibeaei,  Gin 6s,  Maler  und  Vergolder. 
Sohn  des  Alonso  C.  1620—26  arbeitete  er  im 
Kloster  der  Merced  calzada  in  Madrid. 

Ceaa  Bermudes,  Dicc  I  238.     ii.  v.  B. 

Caibeml,  Sebastian,  Modelleur  der 
Fayencefabnk  in  Alcora  um  ITU^  in  Frank- 
reich und  Spanien  tätig. 

Riafio.  Ind.  ails  In  Spaia  19«.       U.  v.  B. 

CsTbcaell,  Com  es,  Waffenschmied  des  17. 
Jahrb.,  in  Valencia  tätig.  Von  ihm  2  Degen 
in  der  AiOMtfa  fiaal  an  Madrid  (vgl  Cat. 
1888). 

Caitwali,  Joaiiuin,  Maler  In  Pdma  anf 

Mallorca,  f  am  9.  5.  1749. 

Vifiaza,  Adic.  II  100.  M.  v.  B. 

CazbOBell,  Jorge,  Kunststicker  auf  Mal- 
lorca»  t  in  Pahna  am  19.  12.  1769.  Bruder 
daa  Malera  MIgnd  C  Er  arbeitete  fflr  Ae 
Kathedrale  vier  große  Wandbehange  in  Gold 
und  Seide,  die  vier  Evangelisten  darstellend, 
sowie  Ifir  die  Donünihanetkirehe  einen  Pso> 

Vlflass.  Adic.  n  101.  M.  v.  B. 

Carbooell,  Jos^,  span.  Bildhauer,  tätig  in 
Alcoy  bei  Alicante,  beschickte  1879  uic  Kunst- 
ausstellung zu  Alicante  mit  einem  in  Holz  ge- 
achnitsten  Krusifixua  und  meifielte  1881  für 
die  Pfarrldrche  S.  Mauro  zu  Akosr  eben 
,rAuferstandenen  Christus",  1^87  für  das 
Hospital  zu  Alcoy  eine  „Caritas".  Unter  sei- 
nen apäteren  Bildwerken  wird  noch  eine  bron- 
zene Hamlet-Statue  benrofgchoben. 

Frontaura  y  Oaaorlo,  Dtedan.  Bfapifi 
IManae.  de  Bmlt  r  Alt  (UM»)  L  tf.tfirmfc 


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Oubondl  —  Carboni 


Cazbenell,  Juan,  katalan.  Goldschmied,  der 
18M  das  herrliche  in  Silber  getriebene  PfO» 
Mttioolkreuz  der  Kathedrale  in  Vidi  ar- 
bHtete 

s  ^  n  p  r  re  7  Iliqttel,  Cmtns.  Ckl;  I  US 
(mit  Abt.;.  Jjf,  «r.  B. 

CAibonell,  Juan,  Güldschmied  Iii  BaMB- 
kxu.  Im  Regi&ter  des  Ardthra  der  Gold- 
erhiniwlfimiiiiig  am  It  8.  1618  da  Verferti- 
ger eines  silbernen  Kruges  giaailBt. 

V  i  fi  a  s  a,  Adic.  II  101.  M.  v.  B. 
Carbonell,  Juan,  span  Architekt,  f  1864, 

8()iihrig.  Schüler  der  Madrider  Akad.  Sein 
bdEamtestet  Werte  iat  die  CayiBa  de  Ntieatra 
Sefiora  de  los  Decamparados  in  A!c6y. 

Ale  aha  Ii,  Dicc  bioirr.  de  art.  valenc,  1897 
p.  Alf, 

CarboneU,  Miguel,  Maler  in  Palnu  auf 
Mallorca  im  Beginn  des  18.  Jahrh.  Bilder  von 
itam  waren  in  der  Benediktakapdle  der  Kathe- 
drale  nt  Pahna»  in  der  Kirdie  Mootedta 
eine  unbefleckte  Empfängnis  und  die  Heil. 
Stamslaus  und  Ludwig;  im  Kk»ter  der  Tri- 
nitarier  in  Palma  dne  Kopie  des  Abend- 
mahls nach  Junooea''n.  a.  m.  Er  hinterlieB 
handschrifüidi  ein  Werk  über  Mathematik 
tn  katalaa  Spradie:  Cooipeadi  mathnnatirh. 
1727. 

Vifiasa,  Adic  II  101.  M.  v.  B. 

Caibooell»  Nicoliir  ^aJer  in  Barcelona 

Wtt  Idflk 

Sanper«  y  Miqvel,  Ontroa  Cat.  I  287. 

M.  V.  B. 

Caitonell,  R  a  f  a  e  1,  span.  Maler,  geb.  und 
tätig  in  Valencia,  beschickte  1864  die  Kunst- 
ausstellung zu  Madrid  mit  dem  Gemälde  „Epi- 
sodio  del  dia  16  de  Julio  en  las  afueras  de 
Valencia"  und  malte  für  den  Kunstvereia  „El 
Iris"  zu  Valencia  das  Bildnia  dca  Verdaa- 
vorsitzenden  Ant.  Balieater. 

Oaaorio  i  Bernsrdi  Alt;  EapaiL  d«l  S. 
XIX  (188S  f.)  IM.  M.  UlriUo. 

CaAanall,  Tomit,  Maler  b  Valenda, 
t  am  29.  6.  1629. 

V  i  fl  a  z  a,  Adic.  II  102.  Af.  r.  B. 

Garbonell  y  Hagnet,  Pedro,  span.  Bild- 
hauer, geb.  in  Sarrii  bei  Barcekma,  Sdiüler 
der  EaeiMa  de  B.  Aitea  in  Barcdona,  titig 
ebenda.  In  den  Ausstellungen  zu  Madrid 
1690  u.  1896,  zu  Berlin  1801  (BronzesUtuettc 
nAngelus")  und  zu  Paris  1900  (bronzene  Ret- 
teratatue  des  Generals  Ulyaae  Heurenx)  durch 
MeddUta  auagezeidmet,  adiuf  er  neben  zahl- 
reichen dekorativen  und  religiösen  nüdwer- 
ken  als  sein  bisheriges  Hauptwerk  den  Skulp- 
tarenschmuck  für  das  Kenotaph  des  Christoph 
Columbus  in  der  Kathedrale  zu  Santo  Do» 
mingo  (Insel  Haiti). 

Madrider.  Pariser  u.  Bcriiaer  Ausst.-Kat. 

U.  Utrillo. 

Carbonell  y  Miralles,  Francisco,  span. 
Holzschneider,  geb.  in  Akoy  bd  AUcante, 
Scbfiler  der  Madrider  Academia  de  S.  Fer- 
nando. In  der  Ausstellung  zu  Alicmtc  IRfiO 
durch  eine  Medaille  ausgezeichnet,  war  er 


als  lUustrator  namendidi  lör  die  Zcitiduift 
ja  If  oaso  Unvcmr 

O^ssorio  r  Bcrnsrd,  Ast  Eapan.  dd  S. 
XIX  (1883  t)  ItS  t  M.  Vtrülo. 

Cartonell  y  Selva,  Miguel,  katalan  Ma- 
ler, geb.  1856  in  Molins  de  Rey  b«i  Barctlona, 
t  am  14.  5.  1896  in  Barcelona;  Schüler  von 
Ant  Caba  y  Casamitjana  an  der  Escuela  de 
B.  Arles  zn  Barcekma.  die  ihm  die  gold.  Me- 
daille verlieh.  Die  Kunstausstellungen  za 
Madrid,  wo  er  15  Jahre  lang  frrtitiig  war, 
beschickte  er  adt  1881  mit  wlrkungavoOm 
mythologischen,  allegorischen,  historischen  u. 
religiösen  Gemälden  sowie  später  namentlich 
mit  lebendig  beobachteten  Genreszenen  aus 
dem  katalan  wehen  Volksleben  und  mit  feia 
empfandenen  LaadSchafla-  and  Tierstudkn. 
In  der  Pariser  Weltausstellung  1889  wa»  er 
mit  den  Gemälden  „Tragedia  Pajaril'.  — 
nCementerio  de  Aldea"  und  „Etüde  d'enfaat* 
vertreten,  in  der  Wiener  Künstlcrhaus-Aus- 
stelltmg  1894  mit  den  Gemälden  „Bcrfmenlese" 
und  „Hof  in  Chapiz  (Granada)".  Als  Por- 
trätmaler lieferte  er  solid  durd^efährtc  Bild- 
nisse von  F.  Folg»  V.  Balaguer.  E.  Cutäu, 
M  1'trillo  y  Riu  etc.  Auch  als  katalanischer 
Diaiektdichtcr  hat  er  sich  einen  Namen  ge- 
macht. 

La  Itustradon  1882  I  282;  1884  I  305.  — 
Frontaara  y  Oaaorio,  Diccioo.  BiogtU. 
Intemac.  de  Eacrit  y  Art.  (1890)  I  535  (mit 
Portr.).  —  C.  Martin  Saornil  in  „La  Coo- 
centracidn"  (Figueras,  Gerona)  vom  26..  28.  % 
2Ö.  8.  189L  —  F.  Alcäntara  in  „El  1» 
pareial"  (Madrid)  vom  7.  4.  im.     M.  UtHK». 

Caibenan^  Jos«,  s.  Mtermio^arboMro. 

Cartxmet,  französ.  Gartenkünstler,  um  1700 
tätig,  Schüler  des  Andre  Lenötre,  lieferte  um 
1716  den  Plan  für  die  Umwandlung  dcs  NlSI- 
phenburger  Schloßparkes. 

R.  Streiter,  Die  Schlöaaer  za  g>M-8Sfc«l« 
u.  Nymphcnbu«  p,  II  (Heft  7.  Serie  U  d.  JBaB* 
kmiat").  W/V. 

Ceibeni,  Bemardinn,  Brcscianer  Bild- 
hauer und  Architekt,  geb.  nach  Zani  1726, 
Sohn  des  Ricciardo  C.  Er  machte  1767  Fest- 
ddcoratiooen  für  die  Stadtverwaltung.  ITH 
war  tr  noch  am  Leben. 

ZanL  Bae.  meb  um.  —  Criatlaat. 
taasfo  GaaAan,  Breseia  IMT.  —  St  Pena' 
roli  Dia.  d.  Artiati  breiciani  1877. 

Caibani.  Domenico,  Brescianer  Archi- 
tekt, geb.  1727,  t  am  11.  6.  175S,  Sohn  des 
Ricciardo  C.  Er  erbaute  nach  eigenen  Flänea 
die  Chiesa  di  Fiumtcelk)  na  boigo  San  Gio- 
vanni, die  Benediktinerkirche  S.  Eufemia  in 
Breseia  und  die  Collegiata  von  Casligliooe 
dcllc  Stiviere. 

Ci 
1807. 

ciani  1877. 

Caiboal,  Francesco,  Bologneser  llakr, 
nach  Zani  f  1636,  Schüler  und  Schwiegersohn 
Aless.  Tiarinis.  Er  wandte  sich  nach  Ma!- 
vasia  später  der  .\rt  des  G.  Reni  zu  und  ar- 
bdtete  bisweilen  mit  G.  A.  Castelli  als  jif»- 


^ristiani.  Lattaozio  Gombaia.  Bnseta 
7.  -  St  FenaroU  Dta.  d.  AitM  bra- 


37» 


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Cubeai 


draturista"  zusammen  (ao  in  S.  Maria  dei 
Servi).  Malvaaia  xihlt  von  adnen  Werken 
in  Bokern  feUgmäB  auf:  in  Sm  Hartino 

Magg'ioTt,  Sakristei,  ein  Kruzifix  mit  der  hl. 
Terese  und  Karmeiiterheiligen  und  vielleicht 
auch  der  Gottvater  darüber  (gewöhnlich  G. 
Reni  zugeschrieben);  in  einer  Kapelle  in  S. 
Paolo  Geißelung  und  Domenkrönung  an  der 
Wölbung  (erhalten) ;  in  Sa  Maria  dei  Servi, 
über  der  Sakristeitür  eine  Entluutptnng  Jo- 
hnmia  nach  Zeichnone  TiaHnis  (crfu1tien)i  in 

der  Bibliothek  eine  Dispntä,  ebenfalls  nach 
Zeichnung  Tiarinis;  in  Sa.  Annunziata  die  hl. 
Margaretbe  von  Corton»  nH  swei  Pnnzia* 

kanerheilig^en. 

Malvasia.  Fclsina  pittrice.  —  A.  Bolog- 
nini  Amorini,  Vite  d.  pittori  Bolognesi  1  ^«4 1 
V  93  und  handschr.  Nachträge  (Ms.  im  Deut- 
sclien  Ksthiit.  Inst,  xu  Floreoz).  —  Z  a  n  i,  Enc. 
met.  V  1820.  —  Orlandi.  Abeced.  pitt  1840 
p.  188.  —  (Malvasia),  Pitt  etc.  di  Bologna 
1782  p.  65.  183,  296,  298,  359.  —  C.  Ricci, 
Guida  di  Bologna  4.  Aufl.  p.  46,  124.  Z.  v.  M 

Cazbeni,  Giovanni,  Makr  von  San  Seve- 
rlaOk  Sdraler  von  Cunaaad  in  Beinigna  nnd 
Ifilgl.  d.  Accademia  di  S.  Luca  in  Rom  seit 
dem  81.  1.  1666.  Seine  Arbeiten  in  Rom 
nicht  mehr  vorhanden,  doch  besitzt  seine  Hei- 
mat noch  Bilder  von  tbna  in  S.  Nicola  di 
Tolenttno  (Ricci).  Nach  demadben  Aolor  soll 
C  ein  tüchtiger  Kupferstecher  gewesen  sein 
und  das  Titelblatt  —  dekoratives  Schild  mit 
Wappen  des  Kardinals  Brancacci,  —  zu  der 
spanischen  Vita  d.  hl.  Rosa  des  D.  Alonzo  de 
Guzman  (Viterbo  1665)  gestochen  haben  (sign. 
Gio  Carboni  Thiboust). 

BaldinuGci,  Vite.  —  L a n z i.  Storia  d. 
pitt.  —  Orlandi,  Abeced.  p.  456.  —  Ricci, 
alcm.  ator.  ecc.  di  Aocooa  II  27«.  —  No«ta  v.  Fr. 
Noadb  V,  JttmOrL 

Caxboni,  G  i  o  v.  B  a  1 1  i  s  t  a,  ital.  Bildhauer 
und  Schnitzer,  geb.  in  Brescia  am  29.  8.  1723, 
t  das.  am  25.  12.  1783;  Sohn  de«  Riociudo 
C  Er  modellierte  dnige  Snenen  ms  dem 
Leben  dea  hl.  Roehisa  ffir  die  TOren  der  Seo- 
ola  di  San  Rocco  in  Venedig.  In  seiner  Vatcr- 
atadt  sind  die  HolzAguren  an  der  Cantoria  in 
SS.  Faustino  e  Giovita,  die  Steinfiguren  an 
den  beiden  Seitenaltären  in  SS.  Cosma  e  Da- 
miano und  die  Heil.  Mattheus  und  Markus 
im  neuen  Dom  von  ihm.  Für  letzteren 
machte  er  auch  den  Entwurf  zu  einer  Assunta 
rSr  den  Hoehaltan  der  spiter  von  Aleeaandn» 
Possentt  ausgeführt  wurde.  Er  gab  1760 
ein  Buch  ,4^e  pitture  e  sculture  di  Brescia 
ciie  sono  espoatn  al  pubblico  etc."  anonym 
Itenius,  XU  dem  er  selbat  die  Kupfer  stach, 
und  arbeitete  an  einer  Anatomie  ffir  Künat» 
ler,  die  jedodi  nie  fertif  gcwordsa  in  sein 
scheint. 

C  r  i  s  t  i  a  n  i,  Lattanzio  Gambara,  Breicia  1807. 
—  St  Fenaroli,  Diz.  d.  Artisti  bresciani 
1877.  —  P.  Lo  c  a  t  e  1 1  i,  Illustri  Bergamaschi 
1879,  III  318.  —  Univera.  Cat.  of  booka  oo 
an,  London  1870. 


Caiboni,  Giovanni  Bernardo  (Ber- 
nardo),  ital.  Maler,  gri».  an  Albaio  im  Cenu^ 
Aschen  1814,  f  zn  Gmm  1MB.  Aus  einer 

angesehenen  Familie  stammend  kam  er  zu 
Giov.  Andrea  de'  Ferrari  in  die  Lehre.  In 
seiner  Jugend  malte  er  besonders  religiöse 
Bilder,  wie  z.  B.  zwei  Tafeln  mit  den  Heil. 
Battista  nnd  Rocco  für  S.  Martino  in  Albaro. 
Später  wandte  er  sich  mehr  der  Porträt- 
malerei zu  und  nahm  sich  van  Dyck  zum 
Vorbilde.  Er  ging  dann  nach  Venedig.  In 
seine  Vaterstadt  zurückgekehrt,  vollendete  er 
ein  von  Valerio  Castello  unvollendet  hinter- 
lassenes  Fresko  in  Sa  Maria  dei  Zerbino 
(Marii  Tempelgang).  Er  hat  dann  einige 
KitdwnMlder  gemalt,  wie  ein  AHarUld  für 
die  Pfarrkirche  zu  Celle  (Riviera  di  Ponente) 
u.  eine  „Heimsuchung  Maria"  für  die  Haupt- 
kirche von  Lerici  (Riviera  di  Ponente)  mA 
einen  Kruzifixns  mit  dem  Id.  Ludwig  von 
Praidcreieh  fnr  die  Kapelle  der  Pranzooen  in 

Sa  Annunziata  zu  Genua,  mit  der  er  einen 
französischen  Konkurrenten  übertroffen  haben 
soO.  Eine  Madonna  mit  den  Heil.  Karl 
Borromäus  und  Anna  befindet  sich  in  S.  Mar- 
gherita di  Marassi.  C.  ist  einer  der  besten 
der  von  der  fläm.  Kunst  beeinfluBten  Maler 
seiner  Zeit  in  Genua,  und  beoondera  seine 
ruTtrata  naocn  trotz  oes  iremocn  snunnsea 
eine  unverkennbare  Eigenart,  die  sich  in 
einer  herben  und  scharfen  Ausprägung  der 
Charaktere  ausspricht  Er  hat  offenbar  viel 
für  genuesische  Familiea  gearbeitet.  Ratti 
nennt  zwei  Weilce  bei  den  Spinola  (Bildnis 
des  Alessandro  Sp  )  und  Doria.  Im  Palano 
Rosso  befindet  sich  ein  dem  Rubens  zöge» 
schriebenes  männliches  Bildnis  seiner  Hand, 
ein  anderea,  den  Alessandro  Ginstiniaitt  dar> 
stellend,  ist  in  Genoeser  Privatbewtz;  feimr 
in  Genueser  Palästen:  Bildnis  des  Luca  Spi- 
nola bei  Marchese  Paoio  Aleramo  Spinola 
(anigMldlt  in  Florenz  1911),  Bildnisse  einet 
Senators  und  einer  Dame  im  Pal.  Bianco 
(ausgestellt  in  Florenz  1911).  In  anderweiti- 
gem Privatbesitz  sind  folgende  Bilder:  Bild- 
nis eines  jungen  Mannes  bei  Cav.  Cark>  Baz- 
sen>  in  Mailand,  BiUni»  des  Alessandro  Bottn 
Adorno  bei  Enrico  Belimbau  in  Ovada  (atis- 
gestellt  in  Florenz  1911),  Bildnis  eines  Mit- 
gliedes der  genuesischen  Familie  Raggio  bei 
Pio  Fabbri  in  Rom.  Endlich  besitzt  das 
Vosen  Narionate  in  Rom  drei  gro6e  mim- 
liche  Porträts  von  Mitgliedern  der  soeben  ge- 
nannten Familie  Raggio,  die  mit  jenem  Bilde 
zu  einer  Folge  gehören  müssen  (früher  als 
v.  Dyck  in  der  Samml.  Torlonia),  und  die 
Pinakothek  in  Turin  das  Bildnis  eines  Kns> 
gers  (Nü  545,  früher  Rubens  gen.)  nnd  dsS 
Bildnis  einer  Dame  (No  549). 

Sopranr- Ratti,  Vite  dei  pittori  etc.  Ge> 
noretl  1768,  I  270  II  18—21  (mit  Biidnii).  — 
Z  a  n  i.  Enc.  met.  V  304  f.  (Epicrenun  M.  A. 
Bendineilis  auf  ein  Bildnis  Job.  Bapt  Raoioa 
von  C)  ~  W.  Snida.  Genna  (Ber.  KMatUMa 


599 


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Carbooi  —  Carga 


»)  Ldpxig  INS,  9,mt  (Afeb.).  -  L'Atte  II 
tum)  SM.  ~  «MMm  'M_Vn  (IMT)  74. 


dl  IMW  U99. 

ini.  -  H. 


llir««f,  Okt  dM  «MM «Art  n,  IMt  (Wri 
BUdafak  UM  te  SuubL  Alpk.  Oodfr).       v.  IT. 

Caiböni,  L  u  i  g  i,  Landachaftsmaler  ded  18. 
Jahrb..  geb.  in  Marcianise  (Prov.  Terra  di 
Lavoro).  malte  ntd  De  nonriiriri  in  StQe 
d.  P«h1  BriL 

De  Deal ni et,  Vit»  II  247.  —  NapoU  No- 
bü.  VII  123.  C.  Crci'. 

Caitool  (Carbone),  Matteo,  ital. Kupfer- 
stecber,  tätig  in  Floreiic  in  der  8.  Hälfte  des 
18.  Jahrliv  Schüler  LastniM,  unter  deMea  Aus- 
sieht er  einige  alle  Gcmilde  (Medomia  von 

Cimabuc.  Johannes  Bapt.  von  Buffabnacco?) 
mit  Verwendung  von  Aquatinta  gestochen 
hat.  Er  hat  ferner  einige  Reliefs  von  Lorano 
Ghibcrti  und  Giovanni  da  Bologna  rq>roda- 
ziert:  Ein  hl.  Franciscas  de  Paula  nach  Villa- 
mena  i^t  1769  datiert. 

Na  gl  er.  Katlerlex.  II  357.  —  Le  Blanc. 
Ifaa.  I  590.  P.  K. 

Csxboni,  Ricciardo.  Holzschnitzer  und 
Intarsiator,  tätig  in  Brescia  in  der  1.  Hälfte 
des  18.  Jahrh.,  Vater  von  Gior«  Battists.  Ber« 
nardo  und  Domenico  C. 

Zani,  Enc.  met.  1820.  —  Cristisal,  Lsl- 
tanxio  Gambara  1807.  p.  148  f. 

CeibOMean,  Jcan-Bapt.  Charles,  fran- 
zös.  Zeichner  und  Holzschneider,  geb.  in  Hon- 
fleur  (Calvados)  am  7.  1.  1815,  stellte  zwischen 
1818  und  1860  im  Pariser  Salon  aus:  Blätter 

nach  Velapquf  /  Watteau,  X  Stpnlon  usw.  für 
Ch.  Blancs  liist.  d.  Pcintres  de  toutes  les 
ecolcs  und  ähnl.  Publikationen. 
B  e  1 1  i  er-AnTrajt  Dict.  efo.  I  u.  Suppl. 

-  Gaz.  d.  B..Am  IX  IM;  xvni  laes  xxiii 

U1.463.  H.  y. 

OsAonss«^  Auguste  Jean  Marie, 

GieBer  u.  Ziseleur,  geb.  Paris  1789,  f  das.  20. 
8.  1843,  Inhaber  einer  der  bedeutendsten  fran* 
zös.  ErzgieBereien  attaar  Zeit  Aus  seiner 
Werkstatt  gingen  u.  a.  hervor:  die  Reiter- 
standbilder Ludwigs  XIV.  auf  der  Place  des 
Victoires,  nach  Bosios  Modell  und  für  Mont- 
pdlier,  nach  J.  De  Bajrs  Modell;  Staadbild 
HcinrfdM  IV.  von  De  Bigr  fBr  Hinc;  Stand- 
bild Karls  III.  für  Stockholm. 

Fr.  Faber.  Konven.-Lex.  f.  bild.  Kst,  1846 
II.  —  Champeaux,  Dict.  d.  Fondeurs  etc., 
1886.  —  Lüer-Creuts,  Geacb.  d.  Metallkst, 
1004  I.  —  G  o  □  s  e.  Les  Chefa-d'Oeuvre  d.  Mus. 
de  France  (Sculpt.).  J  904  p.  340.  H.  V. 

Caihsnnlsr,  Carl  Philipp,  Graveur,  geb. 
in  M i«debiic8  1788,  aclmitt  PortritnwdaiUons 
in  BlmdMia  und  Perlnotter.  Er  sieihe  1787 

in  der  Berliner  Akad.  ein  Bildnismedaillon 
Fricdr.  Wilh.  II.  aus.  —  Sein  Bruder  Johann, 
geb.  1786  in  Berlin,  adl  das.  bis  um  1789  als 
Mater  tätig  gewesen  sein.  Er  ist  vicllcidit 
mit  Jean  Carhonnier  (s.  d.)  identisch. 

Fütsli,  Ksüerlex.,  T.  II,  1806.  —  Nagle  r, 
Kstlericx.  II.  —  Kat  d.  Berlio  Akad.-Aas«t.  1787 
Vi  41.  ILV. 


Cazboaaier,  Casimir  (frhe  FranfoU), 
französ.  Maler,  geb.  in  Beauvais  am  24.  5. 
1787,  t  in  Paris  am  80.  8.  1873.  Schüler  des 
Brüggers  v.  d.  Bergiie»  dann  Davids  und  Is- 
grc4[.  1819  staute  er  im  Salon  „VirgS  die 
Aneide  rezitierend"  aus,  ein  Bild,  das  Be- 
achtung fand  und  ihm  Aufträge  der  Königin 
von  Neapel  (Caroline  Bonaparte)  eintrug,  de- 
ren Bildnis  er  auch  malte.  1815 — 36  hielt  er 
sich  in  London  auf,  wo  er  wiederholt  in  der 
Royal  Acad.  und  in  der  British  Instit.,  haspt- 
sichlich  Miniatuiponräts,  aosstellte.  För  dit 
spaniaelie  «.  die  franzde.  Kq>dle  das.  lieferte 
er  relifriöse  Gemälde.  1838  kehrte  er  nach 
Frankreich  zurück  und  trat  nach  3  Jahren  in 
die  Gemeinschaft  der  Lazaristen  ein,  wo  er 
seitdem  nnter  dem  Namen  „fr^re  Fran(oii' 
bdtannt  war.  Er  arbeitete  lange  Zeit  für  de« 
Brudersduft  und  schmückte  namentlich  die 
Kapelle  der  rue  de  Sevres  in  Paris  aas;  aocfa 
malte  er  1842  die  Bildnisse  der  Mirtjner 
Jean-Gabriel  Perhoyre  und  Frarnjoi?  Regis 
Clet.  Seine  religiösen  Gemälde  zeichnen  sich 
durch  Kolorit  tmd  Ausdruck  aus,  ermaugds 
aber  der  Pervelctive  und  sind  veridüt  in  der 


Belller-Auvray,  Diet  gtn.  I.  —  Gra- 
ves, R<qr.  Acad.  Bäk,  1905  Ij  Brtt  lastit,  1906. 
—  Eatournet^  Not  sur  C  Cartennis»  iM» 

nuakr.).  tt.  Swti. 

Caibmnier,  Jean,  Maler  in  der  Fayeace- 
fabrik  von  Stralsund,  bietet  1766  dem  Grafen 
Leopold  von  PmAau  seine  Dienste  für  die 
zwei  Jahre  zuvor  in  Proskau  gegründete 
Fayencefabrik  an.  Mit  ihm  ist  wohl  identisdi: 

CarboanleT,  Joliann,  a.  uttt  Crtsaaiir, 
Carl  Philipp. 

nsihswiisr,  Paul  in,  Zeichner,  Rafiercra. 
Kupferstecher  in  Paris,  Schüler  von  Lshsai; 
Allonge  und  Harpignies,  stellte  1878—199 
eine  Reihe  von  Landschaftsblättem,  teils  nach 
fremden  Vorbüdcfab  teils  nadi  cigcnsr  Zcidn 
nung  in  Pariser  Sakn  aus.  GenanOI  sei 
namentlich  die  12  Bt.  umfassende  Serie:  Urve 
vieille  ville  de  Normandie.  Candebec-en-Caax. 
Paris  1879. 

Belli«r>Anvra£  Dict  gin.,  SonL  A  F. 

Carte«  y  fam;  EugeniOb  Maler,  |(l> 
in  Madrid,  Schüler  von  C.  de  Haes,  tätig  in 
Madrid,  beschickte  die  dortigen  Kunstausstel- 
lungen seit  1871  mit  Landsdiaftsgcmildcflwie 
„Arrogro  dd  Infiemo  (Navacerrada)*,  —  Jtt* 
rededores  de  Bedotix  (Francia)",  —  „Tesi« 
pestad  en  los  montes  de  Navacerrada"  (1878) 
etc.   Auch  als  Bühnendichter  hat  er  sich  be- 


Froataura  jr  Ossorio.  Dicdon.  IWsgii 
Tnteraae.  de  Eserlt  y  Ai^  (1890)  I.  ti.  Vtim. 

Carca,  .^lessandro,  s.  Turcki 
Caisa,  Diogo  Qakob)  da,  portug.  Bild- 
hauer um  1660.  Auch  D.  da  Carla  genannt. 
Von  ihm  waren  die  beim  Brande  17S5  »- 
gründe  gegangenen  ChurUBide  der  Ona»* 
kircbe  an  Lissabon,  die  man  1648  dem  i«^ 


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1- 


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züglichsten  Bildhauer  des  Königreichs  über- 
trug; berühmt  wegen  ihrer  auBerordentlicheo 
Maonigfaltigkeit  in  Relieffiguren  und  anderen 
Gegenständen  der  Darstellung.  Vermutlich 
sind  von  seiner  Hand  die  noch  erhaltenen 
außerordentlich    prächtigen    Chorstühle  der 

Klosterkirche  zu  Belem  bei  Lüuboo  von 
1860  in  nkhiler  RwMlMincwdwhicrei  vjHHf 

spanischen  Stils;  die  Rückwand  bildet  eine 
grofie  Rahoaenpilaster-Architektur  mit  reich- 
ster Reliefschnitzerei  omamentaler  und  figür- 
Udicr  Aft;  gaas  ifanlich  ist  von  deraelben 
Rand  das  tStr  adiBoe  Chorgestühl  auf  der 
Empore  der  Kathedrale  211  Evora,  nur  im 
Maßstab  etwas  kleiner,  im  Detail  etwas  weni- 
ger schwungvoO  a.  IddewchaftKch  dt  jenes; 
datiert  1063. 

Racsynski,  Dict.  p.  37,  41.  —  A.  Haupt, 
Baakvt  d.  RenaiM.  io  Portugal  I  89;  II  134.  — 
Zttekr.  f.  bUd.  Kst  N.  F.  II  M,         A.  Hamp*. 

GUmi  Fiti»»0»  gOL  FW|M«M,  Bild- 
hauer in  Rom,  Mitglied  der  Virtuosi  del  Pan- 
teon  und  seit  10.  7.  1678  Akademiker  von 
S.  Luca;  hatte  bei  Fabio  Cristofori  zeichnen 
gelernt  and  war  mit  16  Jahren  Scliüler  des 
Bildh.  Ercote  Ferrata  geworda.  C  folgte 
ganz  dem  ausschweifenden  Barockgeschmack 
•einer  Zeit,  war  ein  virtuoser  Techniker  und 
phantasievoller  Dekorateur.  Seine  süBlichen 
Engel  erinnern  an  Berninis  Teresa-Gruppe; 
tinter  seinen  naturalistischen  Putten  sind 
manchmal  hübsche  Kinderköpfe.    Werke  m 

Rom:  Am  Grabmal  Clemens'  X.  in  der  Pe- 
teraldrcbe  die  weibHchen  allegofischcn  Ge- 
stalten und  die  beiden  Putten ;  einige  Traver- 
tinstatuen  auf  der  Fassade  von  S.  Maria  dei 
IfiraooK;  in  S.  Maria  deUe  Vergini  die  Su- 
tacn  von  S.  Giuseppe  and  S.  Agostiap  in 
den  Seitennischen  des  Hauptaltars;  in  8. 
Marco  das  Grabmal  des  1684  verstorbenen 
Kardinals  Basadona;  in  der  mit  dem  Umbau 
des  Palazzetto  Vencsin  1911  versetzten  Ka- 
pelle der  Madonna  von  S.  Marco  die  Engel 
am  Hauptaltar;  in  S.  Maria  sopra  Minerva 
die  anmutige  stehende  Gestalt  der  Charitas 
am  Grabmal  Bonelli  (t  1676),  ober  dem  rück- 
wirdgtn  Aasgang;  in  S.  Marin  Ifaggiore 
das  Grabmal  des  Monsg.  Favoriti  im  linken 
Seitenschiff ;  in  S.  Giovanni  in  Laterano, 
rechtes  Seitenschiff,  das  Grabmal  Rasponi- 
Vaini,  ein  unplastisches  Virtvosenstnckcbcn; 
ebenda  in  der  4.  Kapelte  links  die  game 
Stuckdekoration;  in  S.  Maria  in  M  ntc  Santo 
die  4  Heiligen  in  den  Kuppelnischen,  die 
knienden  Engel  aber  dem  Haaptaltar  und  die 
Wappenhalter  über  der  2.  Kapelle  links;  in 
S.  Maria  in  Campitelli  ähnliche  Engel  an  der 
8.  Kapelle  links;  die  Heiligen  in  Stuck  neben 
dem  Hauptaltar  von  S.  MarceUo  sind  nicht 


Ticotsi,  Di«.  I  2fi0  —  ß  o  n  i,  Biogr.  — 
X  i  sa  i  r  i  n  i,  Memorie  464.  —  T 1 1  i,  Aninaestr. 
11,  t»,  l»,  IM,  IW.  t«l»  SB«,  2N^  Sm,  IN^ 


434.  43«.  -  T  i  t  i,  NnsiTO  Stndi»  Ol.  -  Archiv 
der  Akad.  S.  Luca.  Frkdr.  Noaek, 

Cazeaai,  s.  andi  Carcon«. 

Carcanio,  Manuel,  mexikan.  Maler  vom 
Ende  des  18.  Jahrb.  Er  war  Schüler  Cabre- 
ras  und  wurde  später  einer  der  ersten  Lehrer 
der  Alcadcmie  San  Cark»  zn  Mexiko^  die 
am  B.  11  1781  gegründet  ward.  Bekannt  sind 
besonders  seine  Darstellungen  aus  dem  I.^ben 
der  hl.  Jungfrau  iur  das  Kloster  San  Do- 
mingo zu  Mexiko. 

VigcaiaM  espoeidon  naciooal.  Mexico  18S1 
p.  V.  —  Lveio,  Resefta  bisteeiea  p.  19.  —  Fr. 
de  Arrangoii,  Hist.  de  la  pinturm  en  Mejieo 
Madrid  1879  p.  49.  —  Lamborn,  Mexican 
paint.  and  paint.,  N.  Y.,  1S91.  Adolf  de  CeuUneer. 

Carcaao^  Alessandro,  mailänd.  Maler 
um  1600,  der  Malereien  in  der  Vieruagdnppel 
(tiburio)  des  Domes  ausführte. 

Boito,  II  Duomo  di  Milano.  1S89  p.  tSSw  — 
Bcpcft  f.  Katv.  XXIV  (1901)  £36.  _ 

CtlMM^  Filippo,  Maler,  geb.  1840  in 
Maihnd,  seit  1857  Schüler  der  Brera-Aka- 
demie  unter  Franc.  Hajrez,  in  dessen  aka> 
demisch-konventioneHem    Historienstil  noA 
sein  1862  vollendetes,  von  der  Brera  prämiier» 
tes  und  angekauftes  Erstlingsgemälde  „Fede- 
rico  Barharossa  a  Chiavenna"  (Gal.  N.  31)  ge- 
halten war.   Von  diesem  für  andere  so  ver- 
hii^tnisvoWen  Einflasse  seines  Lehrmeisters 
•wußte  sich  C  jedoch  schon  in  den  nächstfol- 
genden Jahren  mehr  und  mehr  zu  befreien 
durch  Freilichtstudien  nach  der  Natur,  deren 
einige  schon  in  der  Mailänder  Aasstelluiig 
1888  durcti  ihre  Wendenden  Stuuunliclrte  ffcklc 
Aufsehen  erregten     Als  bettelarmer  Kunst- 
jünger mußte  er  dann  zunächst  eine  Zeit  lang 
leicht  gefällige  und  dadttrcb  leicht  verkäuf- 
Ucfae  Genrebilder  malen,  von  denen  erwähnt 
seien  „Partita  a  fcigtiardü",  —  „Un  pasaa* 
tempo",  —  ,,Un  idillio"  (Mailänder  Ausst. 
1872),  —   .,Una   passeggiata  amorosa",  — 
„Ridda  di  ninfc"  (Neapeler  Ausst.  1877),  — 
,3cuola  di  hallo",  —  .JL*  vedova",  —  „Baoa 
cuore  infantile"  (Brera  Gal.  N.  75)  etc.;  in 
einigen  dieser  Cf ü r'  ><emälde  wie  z.  B.  „Bolla 
di  sapone"  betätigte  er  schon  frühzeitig  impres- 
sioniathdie  benr.  „divimonistische''  Bestrebon- 
^fn     Ebenso  malte  er  damals  gelegentlich 
auch    religiös-symbolistische  Darstellungen 
wie  ..Cristo  che  bacia  rUmanitä"  und  „Jn- 
das  Ischariotb"  (1881  in  Mailand  vom  König 
von  Itdien  angdmuft)  «id  lieferte  aiif  diesem 
ihm  sonst  ferner  liegenden  Kunstgelkicle  nodl 
1900  den  Entwurfkarton  zu  einem  von  Glos. 
Bertini  ausgeführten  Glasgemälde  „(Thristus 
in  Gethsemane"  für  den  Dom  zu  Cooaob  Sein 
Hauptschaffensgebiet  blieb  jedoch  ron  seinen 
pleinairistischen  Jugendversuchen  an  die  Land- 
schaftsmalerei, mit  der  er  namentlich  m  den 
Ttariner  Ausstellungen  IfiSO,  1884  u.  1888 
unter  seinen  kunbardischen  Kunstgenossen- 
bahnbrechcnd  wiricte  and  neben  Giov.  Segu- 
tiai  M  einer  i^inscnden  VomngMdlaag  sidi 


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Carcano  —  Cardano 


emporrang.  Emes  seiner  Hauptwerke  auf 
dem  Gebiete  der  modernen  spezifisch  lombar- 
dischen LAndschaftsmalerci  ist  das  1909  für 
die  Gailtria  Modem  zu  Venedig  angekaufte 
Genilde  „Estete  in  atu  montagm*.  Dmebcn 
erzielte  C.  auch  als  Maler  modern-impressio- 
nistischer Architekturveduten  (Aufien-  und 
Innenansichten,  —  Mailänder  Dom^Iolerietir 
1886  ia  Berlin,  1906  io  München  von  der 
Kritik  rnhmlicfi  hervorgehoben)  bedeutende 
Erfolge,  besonders  hohen  Ruf  genieBt  C.  aber 
als  Verherrlicher  der  bergamask.  Alpenland- 
aeliaft.  Die  Galleria  Naz.  Modema  in  Rom 
erwarb  von  ihm  schon  J883  eine  „Piazza  S. 
Marco"  und  1884  sechs  pompejanische  Ve- 
dutenstudien, der  König  von  Italien  1884  in 
Tarin  das  Gemälde  „AI  pascolo".  In  allen 
itaKeniaehen  Kanitaawtelhingen  wie  aocti  1889 
u.  1900  in  Paris,  1894  in  Wien,  1896  in  Berlin, 
1901  m  Dresden,  1909  in  München  durch  Prä- 
miierungen ausgexeichnet,  war  C.  in  der  Mai- 
länder Zentenaranaaieltung  1900  und  nament- 
lidi  in  der  TCtierian.  AuialeUung  1910  mit 
glänzenden  Sammelgruppen  seiner  Malwerke 
vertreten;  aus  letzterer  Ausstellung  findet 
man  im  Septemberheft  1910  des  Bergamasker 
„Emporium"  reproduziert  die  Gemälde  „Pom- 
pei",  —  „Marina"  u.  „La  strada  al  Bosco  dei 
Gardanelli" 

De  Gubernatis,  Dixion.  1889.  —  Wil- 
lard. Hist.  of  Mod.  IUI.  Art.  (1902)  p.  471  f. 
—  S.  M  o  n  t  i,  Storia  e  Arte  etc.  di  Como  (1902) 
p.  42  ff.  (mit  Abb.).  —  L.  Ciliar  i,  Storia  d. 
Arte  contemp.  iul.  (1909)  p.  309  f.  —  V.  P  i  c  a 
in  ,,L'.Arte  etc.  a  Veneria"  leit  1895,  sowie  in 
„Emporium"  1910  XXXII  200  ff.,  206  ff.  —  E, 
A.  Marescotti  in  Glomale  d'Artc  (Neapd) 
1897  N.  IV.  ~  Zlschr.  f.  bild.  Kst  1869  p.  22.  — 
Kumtchronik  1892  p.  52;  1893  p.  484;  1895 
p.  490.  —  Kunst  f.  Alle  1891  p.  330,  350;  1905 
p.  570;  1907  p.  471.  —  Gaz.  d  B.-Arts  1900  II 
587  f.  —  Illustraz.  Iul.  1876  II  289  f. ;  1910  II 
501.  —  AuistelL-Bertchte  in  Arte  e  Storia  leit 
1888,  —  in  Nat  ed  Arte  seit  18M.  —  Kat.  der 
Mailänder  Cent.-Ausst.  1900  0.  der  Mailänder 
Breca  Gal.  1908  p.  373  f.  L.  CUlan. 

CaieaBO,  Francesco,  ital.  Maler,  der  aus 
Mailand  stammte  u.  1457 — 70  in  Vercelli  nach- 
zuweisen ist.  Er  malte  Fresken  in  der  Capp. 
S.  Emiliano  des  Domes  zu  Veredli  (seraiört). 

C   r,  lombo,  Arttsti  Vercelleti  1883  p.  59. 

Carcano,  L  e  a  n  d  r  o,  röm.  Maler,  der  ge- 
gen das  Ende  des  17.  Jahrh.  die  Fresken 
der  Kippet  in  S.  Scvero  idla  Saniti  in  Nea^l 
und  ein  BtM  mit  der  Verlcündigung  für  die- 
selbe Kirche  malte. 

S  i  K  i  s  m  o  n  d  o.  D«cr  d.  N'apoli  1788  III  53. 

Carcano,  L  u  d  u  \  i  c  o,  Maler  aus  Pavia, 
atig  in  Vercelli  1463—81  GebiUe  eines  Ber- 
tolino  de  Grandia.  Er  malte  femer  im  Auf- 
trag der  Stadtverwaltung  für  den  Einzug  der 
Königin  von  Cypcrn  fünfzig  „banderuole". 

G.  Colomba^  Arttsti  Vcrccllesi  1883  p.  dO. 

Carcano,  Macarioi,  itaL  Büdbauer  vom 
Anfang  des  Jabrli.;  er  war  am  Onnt  n 
Mailanil  tStig,  wo  er  unter  anderem  an  den 


Deckenskulpturen  der  Kapelle  das  laL  Gio* 
vanni  Buono  mitarbeitete, 
u.  Nebbia,  U  Scult.  aet  Dnomo  4i  Mi- 

lano  1908  p.  74,  217.  219. 

Csrcanc^  s.  auch  Carcani. 

Caroasi,  Josi,  span.  Bildhauer  d.  Gegen- 
wart, geb.  in  Barcelona.  Schüler  der  Brüder 
Vallmitjana.  Stellte  1881  in  Madrid  <rin  Bild- 
nis ausi  1884  David;  1886  in  BarcekMu:  II 
Idtfooo  sowie  188T  Uns  Ftomsaca  nml  do 

Kruzifix.  Von  ihm  rührt  die  Statue  des  Fer- 
rer de  Blanes  am  Cristof  Columbus-Denkmal 
in  Barcelona  her. 

C  Frontaura  j  M.  Otsortq.  DiecioM. 
iniemae;  de  EKrit.  y  Art  (IBM)  I.  M.  UtriU». 

Carcedo  y  llartfn,  P  r  i  m  i  t  i  v  o,  span. 
Zeichner,  geb.  in  Burgos  am  27.  11.  1856.  Re- 
digierte die  Ilustraciön  de  Espaüa  und  illu- 
strierte die  von  der  Akademie  berauag.  Ui- 
storia  de  Espaüa  sowie  mehrere  Romane. 

M.  Utrillo. 

Carceller  y  GsrcU,  E  d  u  a  r  d  o,  span.  Histo- 
rienmaler, geb.  in  Valencia.  Schüler  der 
Acad.  de  San  Fernando  in  Madrid  und  von 
Federioo  Madrsao.  StdHe  18M  in  der  Bipoa. 
National  „El  arresto  del  duque  de  Alba"  aus. 
Weitere  Gemälde  von  ihm  sind:  Cervantes  en 
Ia  cärcel  de  Argamasilla  escribiendo  el  Qui- 
jote;  El  capell4  de  lea  Roqucs;  El  tributo 
que  pagaba  el  rey  moro  de  Zaragoza  al  rey 
D.  Sancho  de  Navarra;  Interieur  der  Antigua 
aula  capitular  in  Valencia.  1870  wurde  er 
zum  Zetctienlelirer  an  die  Kunstsdiule  in  Tn- 
dela  (Navarra),  1874  in  gleicher  Stellang  SB 
die  Kunst-  und  Gewerbeschule  in  Pamplona 
berufen,  wo  er  z.  Z.  noch  tätig  ist. 

Ossorio  y  Bernard,  Art.  cspafi.  d.  S.  19. 
Madrid  1883-84.  Jf.  UtrUbf. 

Caroeo,  Antoni,  Bildbauer  in  Krems»  «oIIp 
endete  1779  den  Hodialtar,  die  beiden  Seüen- 

altäre  und  die  Kanzel  der  Pfarrkirche  Maria 
Stiegen  in  Albrechtsberg.  1781  faBte  und  ver- 
goldete er  die  dem  15.  Jahrli.  entstammende 
MarienMatue  des  HochaUarea. 

Osterr.  ntttopographie  IV,  ISIO  p  S,  S.  ff.  V. 

Circova,  Ernestodela,  argentin.  Maler, 
geb.  1867.  Zuerst  Jurist,  studierte  er  die 
Malerei  an  der  Akad.  zu  Turin,  wo  er  1890 
ausstellte.  1893  erhielt  er  eine  goldene  Med. 
in  Mailand  u.  1900  eine  solche  in  Saint-Louis. 

Cardador,  Miguel,  Maler  auf  Maltorca, 
der  1615  ein  Bild  des  Königs  Martin  für  den 
Kapitelsaal  der  Karlhanse  Valldemiosm  nnd 
für  dasselbe  Kloster  die  hl.  Jnngfmi  als  Coo» 
solatrix  afflictorum  malte. 

Viflaaa,  Adic.  II  102  M.v.B. 

<?ff*fff  ^  Felipe,  span.  Kuplerstecber  und 
Lithograph,  tilig  in  Paris  wid  Madrid,  wo 
er  1818  zum  Ehrenmitglicde  der  Acad.  de 
San  Fernando  ernannt  wurde.  Er  stacn  4  Bl. 
für  d.  Musee  Filhol,  2  Bl  für  den  „Vü>agcpitt. 
de  Coosmntino^le''  (nach  Zeichn.  Meilings). 
4BL  für  SalioettiB  „Campagnes  dltttie*  sowie 
einige  Ansichten  von  Madrid  f ar  den  «Voysfe 


58s 


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Cttdano  —  CirdMUt 


en  Espagne^  d«  Grafen  Alex,  de  U>orde. 
Seit  1820  war  er  Direktor  der  ueusegl Sudeten 
Steindruckerei  in  Madrid,  wO  er  loeret  Äe 
Lithographie  eingeführt  hat. 

L  e  B 1  a  n  c,  Manuel  I.  —  N  *  g  1  e  r,  Kstlerlex. 
II.  —  Ottorin  y  Bernard,  Art.  eapalL  d. 
m.  19.  (1883/84).  —  Kunstblatt  1821  p.  91. 

M.  Utrillo. 

Geiteaeb  TommaiOb  Maler  u.  Radierer 
in  Rom  am  Ende  dea  17.  Jahrli.  Von  ihm 

das  kleine  Fresko  an  der  Decke  der  2  Ka- 
pelle rechts  in  5.  Maria  dell'  Orto  zu  Rom, 
daratellend  Putten  mit  Blumen,  eine  ober- 
flächliche bunte  Arbeit  im  barodKa  Ge- 
schmack der  Zeit.  Er  radierte  6  Blitter  Är 
das  1684  erschienene  Werk  „Apparato  nel 
Mortorio  della  Dottoreaca  Helena  Lucretia 
Cornelia  Comara-Piioopia''. 

Roma  Antica  e  Moderaa  1746  I  I«-  ~  Le 
B I  a  o  e,  Manael  I  Wl.  Frteir.  JVMce. 

Cardaa,  Vicente,  Architekt,  geb.  in  Cau- 
diel,  t  1772  in  Manila,  Mitglied  des  Augusti- 
nerordca%  von  ihm  der  Hochaltar  der  Kirche 
S.  Miguel  in  Liria  und  das  Sagrario  und 
die  Kapelle  des  hl.  Thomas  von  Villanueva 
im  Kloster  del  Socorro  ebenda. 

Aleaiiali,  Aftiat  Valeac.  41«.       M.  y.  B. 

Caidafvenif,  Doming Baaneister, 
der  1005  das  llauptporttl  der  Pfoffldfdie  in 
Guetaria  errichtete. 

LUgvno  y  Amirola,  Nctie.  <       ^  ^ 

Cardelli,  D  o  m  c  n  i  c  u,  rum.  Bildhauer,  um 
1804—1810  in  Paris  tätig.  Er  errichtete  1794 
das  Grabmal  der  Chiara  Maria  Rosa  Spinocd 
in  der  Kathedrale  zu  Fermo.  1786  wird  von 
ihm  eine  Büste  des  Königs  Stanislaus  von 
Polen  erwihnt.  IBIO  dne  Suttw  des  Hyme* 
neus.  Der  Loovit  bewahrt  eine  Arbeit  von 
seiner  Hand. 

Aliieri,  Not.  d.  Prof.  fiel  di»egno  in  Li- 
guria,  1865.  II  «Ol.  —  N  agier,  Kaöerlex.  IL 
-  Ciliar i,  Slofia  d.  arte  eenteov.  it^U  1»09 
p,  IOl  H.  V. 

•CMMH,  PietrOk  Bildhauer  in  Paria,  wo 
er  um  1806—10  am  Reliefschmuck  der  Colonne 
de  la  Grande  Armie  auf  der  Place  Vendöme 
mittätig  war.  1815  und  1816  ist  er  in  London 
ansässig  und  stellte  das.  in  der  Rogral  Acad. 
und  der  Brit  InstitutioQ  cfadge  PMIritbatleil 
und  Genregruppen  aus.  —  Er  ist  mSglldier- 
wcise  identisch  mit  dem  Vorigen. 

InT.  zin.  d.  Rieh,  d'art.  Paria,  raon.  civ  I  .'H47, 
S53.  —  Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I  u. 
The  Bfit  iMtit,  1M&  y- 

Cardelli,  Salvatore,  Kupferstecher,  geb. 
in  Rom,  später  in  Petersburg  ansässig,  wo 
er  1797  ein  Bildnis  des  Zaren  Taul  T.  stach 
nnd  1814  mit  einem  Jahresgehalte  von  ISOO 
Habel  zam  kais.  russ.  Hofkupferstecher  er- 
nannt wurde;  auch  war  er  Mitglied  der  Pe- 
tersburger Akad.  Rowmsky  kennt  von  ihm 
67  in  der  Zeichnung  und  Ausführung  sehr 
ungleichwertige  Kupferstiche,  darunter  na- 
mentlich zahlreiche  Porträts  ' 


russischer  Persönlichkeiten,  eine  Reihe  von 
ReprodnktioaMticlien  nadli.  Gemälden  iltafer 
una  sengcnoH.  lunmier  aowie  cuubc  hr» 

geschichtliche  Gelcgenheitskompositionen  (Tod 
Golenischtscheff-Kutussoffs,  Leichenfeier  für 
den  Herzog  Eugen  von  Württemberg  u.  Teck 
in  Petersburg  1798,  Brand  von  Moskau  1818 
nach  L.  Rugendas  usw.).  Sehie  russ.  Signa- 
tur lautet  ,/paBep.  Käpacjh". 

R  o  w  i  n  s  k  y  ,  IIoAp.  Ciosapk  Pycoc.  Tpaa. 
(Iti95)  1  458— «64  (mit  Abb.).  • 

CaxdalUaLLodoTico^  itaL  HoiMrfmitner» 
arbeitete  1886—88  an  den  Sehaftzerelctt  d«r 

Decke  im  Dom  zu  Volterra  unter  der  Lei- 
tung des  ArchitelUen  Francesco  Capriani. 

Cinci,  Mem.  eümlt  daU'  ArehMo  di  Vol- 
terra 1887.  G.  B. 

Cfftau^  Bartolom^,  Haler  (hi  To- 
ledo?), 1480  .«hon  verstorben. 

Gest  OSO.  Artif.  Sevill.  II  23.  M.  v.  B. 

Girdcnaa,  Bartolome  de,  Maler  portu- 
giesischer Abkunft,  geb.  1647.  £r  war  ein 
Schaler  des  Alonso  Ssndies  Coelto  hi  Ma* 
drid,  wo  er  im  Kloster  von  Atocha  Bilder 
aus  dem  Leben  des  hl.  Dominicus  malte.  1610 
begab  er  sidi  im  Auftrage  des  Herzogs  von 
Lerma  nach  Valladolid,  wo  er  im  Kloster  S. 
Pablo  eine  Reihe  von  Gemälden  ausführte, 
darunter  eine  Glorie  von  40  FuB  im  Quadrat 
Für  das  Franaiskaneridoster  dort  malte  er 
eme  Pordoncuh  nnd  übemahm  1414  ^  Ans- 
führung  des  Hochaltars  im  Kloster  BdSB  in 
V.,  im  gleichen  Jahr  noch  die  des  Hodl- 
altars  der  Marienkirche  in  Tudela  de  Duero. 
1622  wurde  er  zum  Maler  der  Stadt  Vatb- 
dolid  ernannt  Sein  Todesjahr  ist  nufewiS. 

Cean  Bermudei,  Dicc.  I  83*-87.  — 
Vinaza,  Adle.  II  102-103.  —  Marti  jr 
M  o  II  s     r  tud.  bist,  artist  pasaim.      M.  v.  B. 

^-i«^*^  Cristöbal  de,  Maler  in  Se- 
villa, wohnte  MTB  auf  der  Pba  de  tos  Tor- 
ncrr  s ;  1518  malte  er  am  Monnment,  das  die 
Kathedrale  in  der  Karwoche  aufstellen  läfit; 
1526  führte  er  mit  anderen  die  Triumphbogen 
für  den  Einzug  Karls  V.  aus;  er  lebte  noch 
1B80. 

G  e  5  t  o  s  0,  Artif,  Sevill.  II  24.  M.  v.  B. 

Cirdeoas,  Cristöbal  de,  span.  Maler  in 
Sevilla,  1508  erstmals  aadlfairieBaw  f 
sehen  1548  und  1866. 

Gestoso,  Artif.  SeeUt.  HI  191  ff.  M.  v.  B. 

Cirdenas,  Gutierre  de,  Bildhauer,  An- 
gestellter des  Colegio  mayor  de  S.  Ildefonse 
in  AlcalA  de  Henares.  1518  verzierte  er  den 
großen  Hörsaal  desselben  (der  Universität) 
mit  Stukkaturen. 

Cean  Bermudez,  Dicc.  I  238.     M.  r.  B. 

Ciidenas»  Ignazio  de,  Kupferst. in Cör- 
dora  mn  1882,  verfertigte  Wappen  und  Ab> 
bildungen  von  Gnadenbildem. 

Cean  Bermndez,  Di«.  I  838.     M.  v.  0. 

CJirdenaa,  Josi,  Bildhauer  in  Sevilla, 
t  um  1780.  Schüler  des  Pedro  Roldän,  den 
er  mchahnHf,  er  war  bauptsidilieb  als  Ver- 


5«3 


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Cirdenas  —  Cardet 


fcrtifer  liäiMclier  Ximeiifigfircben  m  Too 
bflkannt  CiHwo  tdutlbt  iliin  eine  Pieti  im 
oberen  Kremsrang  des  Rlarissinnenklosters  zu. 

Geatoso,  Artif.  Ser»!.  I  820.  —  Cean  Ber- 
nade s,  Dicc.  I  238.  M.  v.  B. 

QMm»;  Juan  de,  span.  Maler,  Sofan  a. 
Schüler  des  Bartolom^  de  C.  Er  Ule  «M 
1820  in  Valladoüd  und  war  besonders  ge- 
schätzt seiner  Frucht-  und  Blumenstüdce 
wegen. 

Cean  BermudcB,  Dioc.  I  388.  —  MftrtI 
ylIons6.  Eatiid.hbtaitiM.7.  M,9,», 

Cf4M%  F edro  4«^  lUkr  in  Scvflbi  am 

um 

Gestoto,  Aitif.  SerUL  II  24.  M.  v.  B. 

Ctfimt,  Martin  d%  «pan.  Bildhauer  m 
Sevilh,  der  1616  Wapptn  m  Holz  und  Stda 
arbeitete. 

Gestoto,  Artii.  SeyüL  UI  144.  M,  v.  B. 
Otfdema  y  8ol«a%  Valentin,  qna.  lfa> 

1er  and  Kunstforscher,  geh   14.  2.  1798  in 
Huesca  (Aragonien),  f  2ö.  3.  (nicht  6.)  1880. 
Ursprünglich  für  den  Prietterbemf  beetfanntt, 
kam  er  auf  Betreibett  aeiaei  GSnaere,  des 
Generali  FkhMK;  sich  Sangoiia,  wo  er  den 
Unterricht  des  Malers  B.  Salesa  genoB  und 
gleichzeitig  die  Academia  de  S.  Luis  besuchte, 
1816  nach  Madrid,  wo  er  unter  M.  S.  Maella 
und  nach  dessen  Tod  unter  Jos«  de  Madrazo 
y  Agudo  weiterstudierte,  und  schließlich  als 
Stipendiat  seines  Madrider  Gönners,  des  Dv* 
que  de  VUUhermoea,  ISffi  nach  Ron,  wo  er 
naler  lehweiHgeiu  Anfntfnlt  in  Neqid  and 
Kailand  bis  1831  ansässig  blieb  und  haupt- 
Richlich  als  Porträtist  tätig  war  (Bildnis  der 
Ptiueipeasa  Doria  in  der  Samml.  Villaher- 
mosa zu  Madrid,  der  Kardinäle  Pacca  und 
Fransoni,  der  Marquesa  de  Labrador  etc.). 
Nachdem  er  hierauf  auch  Paris  und  London 
besucht  hatte,  kehrte  er,  getränkt  mit  der 
romantisdwn  Jbthetik  Schlegels  und  Chateaa- 
briands,  1882  nach  Madrid  zurück,  wo  er, 
alsbald  zum  Mitglied  der  Academia  de  S. 
Fernando  ernannt.  1888  die  im  gotischen  Stile 
gdiallenen  Tranerddtorationen  zur  Leichen- 
feier fSr  KSnig  Ferdinand  VIL  schuf.  1886 
mit  dem  Studium  der  Kunstschätzc  in  den 
1886  aufgehobenen  Klöstern  der  Provinzen 
Valladolid,  Bnrgos,  Palencia  und  Sabnumca 
beauftragt,  übernahm  er  1B?58  die  Leitung  der 
Restaurierungs-  und  Neuordnungsarbeiten  im 
Madrider  Prado-Museum.   Seit  1848  war  er 
Hofmaler  de»  Königs  u.  Professor  Ifir  Tlieo- 
rie  vnd  Geschichte  der  Kihiste  an  der  Ma- 
drider Akademie,  seit  1848  Vizedirektor  des 
Prado- Museums.  Ali»  Maler  Repräsentant  des 
konventionellen   akademischen  Klassizismus, 
beschickte  er  die  Madrider  .Ausstellung  1836 
mit  dem  Historienbilde  ,,Los  Reyes  Catölicos 
recibiendo  4  Colon  ä  su  vuelta  del  Nuevo 
Moado",  —  1888  und  1846  mit  der  aU^ori- 
idien  KiwumsHioii  nla  Fmdeada  y  1a  Her- 
moeara*   Ein  DeckenMio  Ca  findet  man 


im  Lustschlosse  Vista  Alegre  bei  Madrfd,  — 
in  der  Samml.  Villa  hermosa  zu  Madrid  ne- 
ben dem  schon  erwähnten  römischen  BiMnfa 
der  Principessa  Doria  eine  groBA  hl  \farce- 
Haa  vnd  9  religiSse  Triptychongemäide  von 
seiner  Hand.  Unter  den  Bildnismalereien  sei- 
ner späteren  Madrider  Zeit  sind  die  Porträts 
der  Königtn  Oirialiaa  von  l^panien,  dca  Do- 
que  de  Osuna,  d«f  Marquesa  de  Brancifone 
hervorzuheben.  Für  Perez  Villaamils  „Eq>ana 
artistica  y  monumenUl"  lieferte  er  Illustra- 
rioiisseichanngen.  Seine  Hauptbedeutung  be- 
rafct  Jedodh  anff  seinen  kunstschriftstelleri- 
schen  Publikationen,  von  denen  neben  zahl- 
reichen Zeitschrift-Essays  namentlich  erwälait 
Wien:  „Iconografia  bpaflbla*.  —  JLa  BHtto- 
ria  de  h.  Pintura  en  Aragon"  (Einleit  zur 
Ausgabe  v.  1866  von  J.  Martin«'  J)iscnrsos 
practicables"),  —  „Memoria  aobre  el  retrato 
...  de  CristÖbal  CoUaT  et&  Sdne  nmfang- 
Kieha  Kupfuilldi-  and  Haadzeidmungen- 
sammlung  wurde  für  die  Madrider  Biblio- 
teca  Naciooal  angekauft  Ein  besonderes  Ver- 
dienst erwarb  er  sich  durch  die  Gründtav  dts 
aainentlkh  aa  altaragooesischen  Malwerkea 
sttr  reichen  Museums  zu  Huesca,  das  auch 
sein  von  Fed.  de  Madrazo  1832  gemaltes  Bild- 
nis beherbergt;  ein  erst  1876  von  AL  Penant 
gemaltes  Biklali  C»  beritst  die  Acadeotfa  de 
S.  Fernando  zu  Madrid. 

.J£»^A**'°'  (G»l.  de  los  hijo*  etc., 

18T0)  II  24—35.  —  Athenacum  (engl.  Ztachr ) 
vom  10.  4.  1880  (Nekrolog).  —  P.  de  Ma- 

^ü***'  '*  ^-  A<=*'1   de       Hi»t.  Jan. 

1882  od.  ism.  -  Os.orio  y  Bernard.  Art. 
E«>afi.  drl  .s  XIX  (188S  1)  180  ff.  -  Kat.  de* 
Mus.  XU  Huesca  1905.  M.  ütrOlo. 

Caxiee,  Lorentz,  din.  Maler,  arbetlele 
am  1708  an  dei  AaMdndcknag  des  Schlosses 
FfCdcrlkilMrg  beiKopMliagen,  indem  er  einen 
Plafond  und  handwerkliche  Arbeiten  aus- 
führte. Ein  Plafond  im  Schlosse  Rosenborg 
in  Kopenhagen  von  ihm  nnd  seinem  Sohne 
Marcus  wird  auch  erwähnt.  Ein  Stich,  den 
Grafen  Conrad  Reventlow  vorstellend,  von 
allegorischen  Figuren  umgeben,  nach  Gottfried 
Fuchs  gestochen  und  Lorenz  Cartes  signiert^ 
rührt  ohne  ZwcifU  voa  ihm  her  (c.  1713). 

Weiljbaeh.  Njrt  dansk  Knnitneriex.  I,  H 
T  ^S-**  ^iint  til  Danak  Kmat- 

MilMle  Qb^  UM)  M,  63,  «5.  -  F.  J. 
Maler,  wsJsrüahefg  Sto«  (Kop.  18»«)  p.  57 
a.  IIB.  Strunl^  Fortegnelse  oirer  dn*- 
naeebs  POftraitei  <Kop.  18«5)  No  2364. 

Lro  Swan*. 

Caxdee,  Marcus,  4än.  Maler.  Sobn  des 
Lorentz  C ,  geb.  1675,  f  1751.  Er  wnrde  1748 
Zeichenlehrer  an  der  Kanstakademie  in  Ko* 
aenhagca,  siehe  auch  Lorentz  C 
Weilbaeh.'lfot  danak  Koattnerlex  I  n.  II 


----i—  'iJ.  Meier,  Prederikaberg  Slot  (Kop. 


—  F.  R.  Fr  ÜB,  Bidrag  tÜ 

(Kop.  1890)  p.  «1,  63.  «5. 

Lfo  SvHmt. 

Cardet  (CadeO.  Jean,  französ.  Maler  und 
;  ativ  ia  Trofee,  wo  er  seit  16« 


SN 


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nachzuweüen  ist  und  1&71  starb.  Er  illumi- 
aieite  1662  -  63  ein  „colectaire"  für  St.  Jean 

»mr.  Anh.  da  fAit  ftao«,  ».  ti*.  III 

Cardi,  Lodovico,  s.  Cigoli. 

CML  Loreosc^  jtalien.  Maler  tun  1608; 
wamcimiocii  wr  wrane  naEnauuiiuc  oc» 

Francesco  oder  dea  Simone,  der  Söhne  (fkurz 
iL  1606)  dea  Lorenxo  di  Pierantooio  di  Lo- 
rens3,  aus  der  Familie  der  Cardi  „da  Gam- 
baaai",  der  Verwandten  der  Cardi  da  Ogolit 
jener  Hanptlinie,  welcher  der  floreotiiiitcbe 
Maler  Lodovico  (1668—1613)  entstammt  Da 
die  Schwestern  Marietta  und  Lisabetta  des 
Grofivaters  Lorenzo,  für  den  sich  die  Zahlen 
1B16  und  1518  (Manni)  finden,  beide  im  Jahre 
1606  in  San  Gimignano  verheiratet  waren,  ist 
die  Familie  lokalisiert.  In  der  ebenfalls  im 
CoaMme  von  S.  Gimignano  gelegenen  Kirche 
S.  Maria  •  Vilb  CastelK  findet  lich  andi 
die  von  Brogi  notierte,  wohl  im  sienesisdiCB 
Stile  gemalte  Tafel  des  (j  unseren)  Loreuo 
mit  der  Himmelfahrt  Mariae  and  den  HdL 
Sebastian  tmd  Jobanaea  Bant;  fie  iit  be&: 
,JLattrenzius  Cardai  piniat  mDCVIII*. 

Brogi,  Inventario  d.  provinx.  d.  Stena,  1807 
p.  617.  —  Dom.  Manni.  „II  Zibaldooe'*  Ms. 
«B  d  Bibl.  Nation,  zu  Florenz.  JC.  «Htf*. 

Gn^  Sebastiano,  s.  CigoU. 

Mno^  BCitbMMie  Malerfomilie  Von 
den  Geschichtsschreibern  der  m^ssincsischen 
Kunst  werden  3  Maler  dieses  I^ameas  ge- 
nannt: Cardillo  Vantico,  Ende  des  16.  Jahrb.; 
Fmteuco  CtardUh,  I61.1— 17.  Jahrb.;  «owie 
Francewoa  Sblni  StthHO  CarüBo. 

Cardillo  l'antico.  Neuerdings  ist  die 
Existenz  eines  solchen  Künstlers  in  Frage  ge- 
stellt worden.  Seine  Aufstellung  gründet  sich 
nämlich  nur  auf  ein  Bild  in  der  Kirche  S. 
Maria  di  Montalto  zu  Messina,  das  die  Heim- 
suchung darstellt  und  auf  dem  ein  Stieglitz 
(cardellino,  im  aizilianischen  Dialekt  cardillo) 
angebracht  iat.  Jedodh  beiodet  eich  dieser 
Stieglitz  an  einer  Stelle,  die  nach  den  allge- 
meinen Gewohnheiten  der  Maler  zu  urteilen, 
Termnten  läBt,  daB  es  sich  um  eine  Signatur 
handelt.  Der  Makr  des  Büdea,  den  man  den 
„Meister  mit  dem  Stieglitt*  od.  (^rdtllo  nm- 
tico  nennen  m.^g,  zeigt  sich  als  einer  der 
besten  Nachahmer  des  Antonello  da  Messina. 
Man  kann  ihm  außer  dem  genannten  Bilde 
noch  eine  Madonna  in  der  Pinakothek  zu 
Messina  zuschreiben,  auf  welchem  Bilde  ein 
gleicher  Scicglitz  wie  auf  jenem  zu  sehen  ist; 
iedoch  ist  dieses  Werk  etwas  später  tmd 
schfedMer. 

Francesco  Cardillo  ist  ein  archai- 
sierender und  später  Raffaelnachfolger.  Von 
•dacr  Hand  befindet  sich  in  der  Kathedrale 
voo  Novan  ein  Ldnwaodbikl  mit  den  HL 
Aana,  Venen  and  der  Madonn  (1607);  anf 
dictem  Btlda  ist  ein  Sticglits  aatebtacfat,  der 


im  Schnabel  ein  Cartellino  mit  der  Inschrift: 
„ego  feci"  trägt,  was  die  oben  dargestellte 
Ansicht,  es  handle  sich  aocfa  bei  den  Sti<v> 
litzen  auf  den  Cardillo  l'antico  zugeschrie- 
benen Bildern  um  Sigiwturen,  noch  lu  stützen 
vermag. 

Stefano  Cardillo  gehört  der  Zeit  an, 
die  in  Mcsdna  Andi  Ekldc^cer  wie  Calalano 

u.  Comande  charakterisiert  wird.  Ihm  ist  ein 
Bild  in  S.  Francesco  dei  Mercanti  zu  Messina 
zugeschiiebai  worden,  das  den  hl.  Franz  dtf>- 
atdlt»  wit  er  «idi  in  die  Domen  wirft,  «f 
den  Vcrsndmngen  eines  in  Gestalt  einer  Praa 
eracheinenden  Dämons  zu  entgehen,  ,\ber  G. 
La  Fartna  hat  bewiesen,  dafl  die  Zuscbreibung 
nicht  aufrecht  erhalten  werden  Itann.  E3n  si- 
cheres Werk  Stefanos  kennen  wir  nicht. 

Gresso  Caeopardo,  Kern,  dd  pitt  mc»- 
afaL,  im  p.  M,  «4.  loa  f.  —  Carmelo  la  Fa 
rina,  Rioodie  intemo  le  belle  arti  in  Mcaaina, 
IfcHnaa  183S  p^  U  1  —  Giaseppe  la  Fa- 
rial, McssiiM  •  i  aooi  awotunenti,  Metsina 
aSM  p.  n.  —  Di  Marso,  Di  Aatoadlo  da 
Utaäna  ctc  Palermo  1008  p.  118.  —  Bor- 
ta«  in  Anh.  stor.  acsaineae  anao  VU  9, 
—  Brunetli  in  L'Arte  XI  300. 

Enrico  BruneUi. 

Cardia,  Blumenmaler  in  der  PorzelUnmanu- 
faktur  zu  Sevres,  tätig  1749—1786. 

G.  LecheTalier-Chivignard,  La  Ma» 
nof.  de  Pore  de  Sevres,  Paris  190S  II  IM. 

Cardin  de  Chantelou,  s.  Valtnce, 

Cardin,  G  a  i  r  a  r  d,  s.  Gu4rard. 

Cardinali,  Luigi,  Bildschnitzer  von  Pia- 

cenza,  geb.  das.  178^  1 1888,  arbeitete  viel  für 

«»'     »  -  «      -      «-   -     wmt   ■«  .  -  _ 

iviivnai  um  r  nva^niaaic  jr  HBenaaSf  uai  inner 
eine  Cooocplio  fOf  S.  Benardbo  dsi 

puccini. 

Ambiveri.  Art  Piacentini,  1870  p.  tli. 
r4nüMll,  Robert,  eagL  Maler  der  1. 
Hilft«  des  18.  Jalirfi.,  ScMler  v«a  Gedfrer 

Kneller,  tätig  in  SufFoIk,  wo  er  als  angesehe- 
ner Meister  galt.  1730  malte  er  einen  Moses 
und  einen  Aaron  für  den  Altar  in  S.  Peter's 
Church  zu  Sudbury,  Suffolk.  Auch  wird  ihm 
das  Porträt  Robert  Gainsborougb's  in  der 
Sammlung  des  Rev.  E.  Fartw  in  Hiadefday, 
Suffolk,  ziigesGhricben. 

Farrer,  Pottraita  in  Suffolk  Hooaes,  1008 
p.  18«.  M,  W.  Bnekm$U. 

CafOBavi;  Emlt,  Sdiweiier  Landsciiafta- 
maler,  geb.  1877  in  Bern,  studierte  in  Mün- 
chen bei  Schmid-Reuth  unid  Franz  Stuck, 
1903—04  in  Paris;  seither  lebt  er  in  Bern. 
Sein  Bestes  gibt  er  in  seinen  herben,  deko- 
rativen Hochgebirgslandschal'ten,  von  denen 
einige   in  schweizerischen  u.  internationalin 

Kunstausstellungen  ausgestellt  waren  (Mün- 
diener  Gtaspal.  1000:  Frülier  Morgen  im  Ge> 
birge  vgl.  Kat ).  Das  Kunstmuseum  in  Bern 
sowie  das  Kunsthaus  in  Zürich  besitzen  einige 
seiner  Landschaftibilder.  Daneben  ist  C.  als 
Plakatmaler  öberans  nichilit;  andi  gibt  es 
«ine  Annhl  gnier  Rel^nit*  nnd  Celegenlieita- 
bUtter  von  ihm. 


58s 


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Cardini  —  Cardon 


Chion.  d  Arts  IMM  tST.  —  Katcfcroo.  M.  F. 
XVIII  48«.  -  DeutMb«  Kat  v.  Dekor.  XX  MO 
hw?).  —  Die  BhdnlMwk.  1907  IL  T.«  11t 
(Abb.).  ~  MttlfB  d.  Ver.  d.  tUkaOsda,  lUO 
n.  W  <r.  (Abb.).  —  Klein,  Hedler  oad  die 
SdnreiMr.  Berlin,  vm  1009.  J?.  BtnumIH. 

Cudini,  Joio,  Kupfers:   d   1^.  Jahrb.,  vim 

dem  das  Porträt  des  Alf.  Uenriques  ia  der 
PCNrtritsaiitml.  „Retratos  dos  Grandes  Homen» 

da  naqäo  portTtgueza"  herrührt.  Er  ist  wohl 
identisc  .  mit  John  Cardini,  der  1813/14  in 
Loodoo  8  Porträtstiche  (darunter  General  Mo- 
rcan  aof  dem  Totenbette)  «asfubrtep  and  viel- 
leicht  ancli  mit  G.  Cor4mi,  der  dn  MB  mn 
C.  Knifl:ht  gest.  Portrit  des  Sief.  Bgid.  Fto- 
troqj  zeichnete. 

ftacsynski,  Dict  p.  37.  —  Rowiniky, 
Lex.  rttts.  Porträtstiche.  1886— «9.       A.  Haupt. 

Cardiai,  S  a  n  t  i,  geo.  AreHno,  Zeichner 
und  Maler  zu  Florenz,  der  für  Gius.  Alle- 
grinis :  Serie  di  Rttratti  d'uomtni  illustri  Toe- 
cani  (Firane  17B6— TO)  aiteitete. 

Heinecken,  Dict.  d  art..  1789  IIL    H.  V. 

Cardiaco,  Marc  u,  gen.  Calabrese,  Maler, 
geb.  um  1486  in  Kalabrien,  f  in  Neapel  1542. 
C  arbeitete  seit  1508  in  Neapel  (voiiier  aber 
war  er  laut  Vaaari  in  Rom),  nn  adnen  zahl* 
reichen  Werken  ist  nur  weniges  bekannt. 
1S21  malte  C.  im  Konvent  von  S.  Agneilo 
ein  Altarbild,  gegen  1580  für  S.  Agostim» 
Maggiore  einen  hl.  Augustin  mit  den  Ketzern 
disputierend  (jetzt  im  Museo  Nazionale),  dann 
lieferte  er  noch  für  S.  Barbara  in  Castel- 
niiovo  BUder  mit  der  Kreozigong«  dem  hl. 
Ant.  T.  Pkdua  u.  der  U.  Bnrbara  v.  1640  einen 
hl.  Franziskus  für  S.  M.  del  Gesu  in  Cava. 

Vasari  ed.  Milanesi  V  211.  —  D 'En- 
ge nio,  Napoli  Sacra  p.  384,  476.  —  Celano, 
Not-,  ed.  1869  IV  173.  —  FiLangieri.  Ind.  d. 
artcfici,  Neapel  1891.  —  Arch.  «tor.  d.  arte  IV 
(1801)  44.  —  NapoU  Nobil.  VII  8.  122,  200.  — 
R»lf  a,  GcMk  d.  Haleici  Neapda,  Leipzig  1910. 

G.  Ceci. 

GiSll^  Alberto,  Maler  des  18.  Jahrh.  in 
Vieena«  von  dem  £.  Amaldi  (Descriz.  delle 
ardiit.  ecc.  di  Vicenza.  1770,  I  p.  18)  ein  Ge> 

niälde,  ?  l'^cdelp  von  den  Henkern  umgeben, 
in  der  Kapuzinerkirche  in  Vicenza  anführt. 

Caidn»  Alexandre  Aim^  Portrit-  n. 
Historienmaler  in  Paris,  geb.  das.  am  1.  1. 
1821.  Schüler  von  P.  Delaroche.  Stellte 
1845 — 67  wiederholt  im  Salon  aus.  Das  Mtis. 
zu  Rodte  bewahrt  von  ihm:  La  «ainte  Vicige 
apprenant  au  Christ  1  hMr  1e  monde. 

Bellier-Auvray,  Dict.  gen.  I.        H.  V. 

Cardon,  A  n  t  o  i  n  e  fAnthdny),  fläm.  Kupfer- 
Stecher,  tätig  III-  i  L  in  lüit^lLind,  geb.  in  Brüs- 
sel am  15.  5.  1772,  f  in  London  am  16.  4. 
1813,  Sohn  des  Ant.  .Mex.  Jos.  C.  Anfangs 
Schüler  seines  Vaters  und  der  Akademie  in 
Brüssel,  errang  er  ruch  seiner  Übersiedelung 
mdi  London  1788,  dort  hn  Jahre  1794  »einen 
cnica  Erfolg  (Gold.  Med.  der  Roy.  Acad.). 
Er  Oilicilete  dann  an  den  „Cries  of  London" 
mdl  Wbcalky  mit  Zu  seinen  bdamiteilen 


Blättern  gehören:  Die  Vermählung  Katha- 
rinas von  Frankreich  und  Heinrichs  V.  von 
England  nach  Stotbart  (Pnnktiefmanier) ; 
„Der  Angriff  auf  Scriogapatam"  nnd  J3m 
Übergabe  der  SSme  des  Tippo  SaMb*  nadi 
Singleton  (Punktiermanier)  ;  ,,Dic  Schlacht 
bei  Alexandria"  u.  „Die  Schlacht  vun  Maida' 
aaeh  Loutfaerbourg,  Abschied  Ludwigs  XVI. 
von  seiner  Familie  (nach  C  Benazech,  1794, 
farbig  gedruckt) ;  einige  Reproduktionen 
nach  Rubens,  von  denen  die  „Ehebrecherin" 
die  berühmteste  ist.  Neben  diesen  Arbeiten 
hat  C.  chw  fattiBe  RcQie  von  Portrlls  ge> 
stochen,  z.  B. :  Sir  Jnhn  Stuart,  nach  Wood; 
Herzog  von  Buckingham,  Ix>rd  Southami^oa 
nach  Fitzroy,  Georg  III.,  Alexander  I.,  Sir 
William  Sidncy  Smith,  Alexander  Sindair 
Gordon,  nach  A.  W.  Devis.  der  Abb«  Delille 
nach  S.  L.  Monnier,  General  Thadd  Kos- 
zioszko,  n^  R.  Cosway  (1796,  farbig  ge- 
druckt). —  Antome  Cardon  gchBrt  ta  den  er> 
sten  englischen  Stechern  seiner  Zeit. 

N  a  g  1  c  r,  Kstlcrlex.  I!  360.  —  Portalitet 
B  e  r  a  1  d  i,  Lea  graveurs  du  18«  s.  —  Heller- 
Andresen,   Handb    d.    Kupferstichkunde.  — 

A.  V.  Wurzbach.  N'icilirl  Kstlcrlex.  —  Lc 
B  1  a  n  c.  Man.  de  Tamatcur  d'wtampcs  —  Im- 
in  e  r  t  e  e  1,  De  Leven«  en  Werken.  —  Gaa.  d. 

B.  -Arts  I  370  iiod  Register  zur  2.  p^iode  23— 3ti, 
S.  p4r.  i— 8.  —  Annalaa  da  Salon  de  Gand  1S23. 

H.  Hymont. 

Caidfla^  Antoine  Alexandre  J  oseph, 
fläm.  Stecher  und  Maler,  geb.  in  Brüssel  am 
7.  12.  1739,  t  das.  am  lü.  9.  1822,  Schüler  des 
Hjracinthe  de  la  Pegna,  dem  er  von  Bitad 
nach  Wien  folgte.  Von  dort  aus  Ring  er  mit 
einer  kaiserlichen  Pension  nach  Italien,  wo 
er  1764  vier  groBe  Panoramen  von  Neapel 
aacb  Zeichnung  J.  Braods  und  andere  itaL 
Landschaften  stach  und  1766  an  der  Pubh- 
katinn  der  Antikensammlung  Sir  William 
Hamiltons  von  Hancarvilie  nutarbeitete.  Bei 
seiner  Rückkehr  nodl  Brüssel  (vor  1771) 
wurde  er  Professor  an  der  „Academie  de 
Dessm  et  de  Peinture",  wekhes  Amt  er  Ms 
zu  seinem  Tode  innc  hatte;  1822  ernannte 
ihn  der  König  zum  Mitglied  des  „Institnt 
Rogral  des  Pays-Bas".  C.  Stadl  tahlretche  Blät- 
ter nach  Rubens,  Watteau  und  reproduzierte 
mehrere  Bilder  aus  den  Sammlungen  des 
Grafen  Cobemzl  und  des  Herzogs  von  .Arcn- 
betg  (z.  B.  Le  oontrat  de  niarisK  Le  bain 
rustique,  nadi  Wattesn).  Von  sdäea  Arbdien 
ist  die  „Fete  donnfe  dans  le  Parc  de  Schoonen- 
berg  i  Lacken  par  Lenrs  Altcsses  rojrales  les 
Goaveraeurs  gäi^raux  des  Fays-Bas  aux  cinq 
serments  de  la  ville  de  Bnixelles  le  2  aoüt 
1786"  als  sein  Hauptwerk  anzusehen.  Be- 
merkenswert sind  ncxrh  folgende  Bildnisse: 
Prinz  Georg  von  England  (Georg  IV.),  Jo- 
seph IT.  (meh  Herreyas),  Üb  dwraKer  Ver- 
hülst,  General  van  der  Meersch,  der  Prinz 
von  Ligne  (nach  C  le  Cleccq),  der  Erzherzog 
Karl,  der  Musiker  ViMhaml».  Andi  Aasieb- 


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CardoB 


ten  von  Haarlem,  Brüssel  etc.  hat  C.  gest. 
(vrI.  Muller,  Topogr.  anc.  No2ü8. 1098,  1316). 

Heller-Andresen.  Handb.  f.  Kupferst- 
Mmmlff  I  1870.  —  N  a  g  1  e  r,  Kstlerlex.  II.  — 
L  c  B  1  a  n  c.  Man.  de  Tamateur  d'estampe».  — 
M  i  r  c  11  r,  Dict.  d.  ventei  d'art  II.  —  Goet- 
he <-  1  riturts  relative«  i  l'histoire  des  sciences 
etc.  en  Belipque  Bruxelle«  1837/38  II.  —  Por- 
talit  et  B^raldi.  Lea  graveun  du  18«  s.  — 
P  i  n  c  h  a  r  t,  Arch.  d.  arU.  III  824.  —  N  a  g  1  e  r, 
Monogr.  I.  H.  Hymans. 

GMÄUb  Charles  Leoi^  bdg.  Genre- 
matcr.  g^b.  in  Brüssel  18G0,  ScbSfer  der  Kgl. 
Akademie  seiner  Vaterstadt  Seine  Wirksam- 
keit dehnt  sich  über  die  Jahre  1870 — 86  aus. 
Neben  einigen  Genrestücken  (Arquebusiers 
flanumds  aa  tir  1872;  Lc  cadeau  1874;  La 
Ixmne  epfe  1878  usw.)  sind  voa  ihm  ein  Fresko 
in  dem  Heiratssaat  Jcs  Rathauses  zu  Brüssel 
und  solche  in  dem  dortigen  Königlichen  Pa- 
last C.  ist  Besitzer  einer  wichtigen  Samrn» 
lung  alter  Kunstwerke  und  spielt  im  Kunst- 
leben seiner  Heimat  eine  bedeutende  Rolle. 

Eigene  Notizen.  Ary  DtUn. 

CacdoB,  Claude.  Maler  ia  London,  stellte 
öorl  18«U.1900  in  der  Roy.  Acad.  Genrebil- 
der aus. 

(jfaves.  Roy  Acad.  Exhib.  I  1005. 

CardoB,  Forci  (Fursi),  Bildbatier,  geb.  in 
Arras,  wurde  1800  Freimeister  in  der  Lukas- 
gilde zu  Antwerpen  und  am  tt.  8.  IflOB  Bfir- 

ger  dieser  Stadt.   Er  ist  Vater  des  Servals 
C.  und  wird  bis  1640  häufig  in  den  Liggeren 
als  Lehrmeister  erwähnt. 
Ed  ID.  Marchai.  U  Soilat  ctc  bdf«,  180S 

{.  374.  —  Bonbeuts  et  Lerln%  Uöefta 
u.  IL  JB.  V. 

Cni«,  H.,  Kupferstecher,  ca.  181T— 88  in 
Ia>ndon  und  Paris  tätig,  vielleicht  ein  Sohn 
des  Antoine  und  Bruder  des  Philippe  C.  L* 
Blamt,  Man.  I  B91  verwiebnete  81  Blitter  die- 
ses sonst  in  der  Literatur  Ranz  unbekannten 
Stechers;  es  befinden  sich  darunter  vier  Ma- 
donnen nach  Raffael,  Danae  nach  Ch.  Chasse- 
lat,  Hebe  nach  Huet  Villiers,  sowie  Porträts 
fnuttoa.  Könige  (Louis  XVIIL,  8  vendiie- 
dene;  Charles  X.;  Lnuis  T'hilippc  und  seine 
Gemahlin  Marie  Amelie)  u.  des  Königs  Wil- 
helms L  d.  Niederl.  u.  seiner  Gemahlin  (um 
1820,  lebensgr.  nach  Zeichn.  Eqg.  Bourgeois'). 

Cardoa,  Henri,  belgischer  Bildhauer  in 
Spanien,  f  Madrid  1700  Am  2.  12.  1688 
ernannte  ihn  Carl  IL  zum  Hofbildhauer. 
Cean  BermadcK,  Diee.  I  SM.  M.V.B. 
Cardon,  Jean,  Bildhauer  von  Antwerpen, 
vermutlich  Bruder  des  Scrvais  C,  geb.  1605 
in  Douai  (laut  Pinchart  1602),  wurde  am  6. 
11.  1643  Bürger  in  Antwerpen.  Er  liderte 
1661  das  Gestfibl  der  Bcnedlbtfaier-Ablel- 
kirche  zu  Afflighem,  das  für  eines  der  schön- 
sten im  Lande  galt.  Später  ging  er  nach 
Frankreich.  —  Er  ist  vielleicht  identisch  mit 
dem  gttichtumigen  BikUnner,  der  Kit  16AB 
Ml  Paris  nachweiibar  iat  md  lAK  daa.  in  dte 
Lnkasgilde  aufgenommen  wird»  in  deren 


Listen  er  bis  1682  vorkommt.  Von  letzterem 
erwähnt  Lami  eine  Kinderbüste  aus  Terra- 
kotta,  mit  der  Bez.:  „Johannes  Cardon  fedt 
1642"  (1899  im  Kansthandel  zu  Lille). 

AI.  P i n e  b  a r  t.  Anh.  d.  ans  elb.  1860  Z 151 
—  Rombonta  el  Larlus.  LiggaMn  IL  ~> 
tiavinlsonf  Actaa  d'Btat^lv.,  18TS.  —  Stan. 
Lami,  Dict  d.  sealiit  de.  sens  lc  rttae  d> 
LMdsXIV.  ^.V. 

Cardon,  J  o  h  a  n  Elias,  schwed.  Lithogr., 
Bruder  des  Karl  Usk.  C,  geb.  in  Stockholm 
am  17.  10.  1808,  t  das.  am  3.  7.  1878.  war 
Schüler  des  Gravcnra  Forssell  und  der  Kunst' 
akad.,  kmte  spiter  die  Lithographie  m  Paris 
tmd  München  (1829—34),  Errichtete  im  Ver- 
ein mit  A.  M.  Spoog  ctn  lithogr.  Atelier  in 
Stockholm  und  fährte  eine  große  Zahl  Por- 
träts und  Bilder  aus,  z.  B.:  Eine  Osteria  in 
Rom,  Die  Grablegung  Christi,  Spanische 
Flüchtlinge.  G.  Nordensvan. 

Cardon,  Karl  Oskar,  schwed.  Lithogr., 
Bruder  des  Job.  El.  C,  geb.  itt  Stockbotm  am 
20.  7.  1812,  t  das.  am  3,  5.  1R99,  studierte  die 
Stecherkunst  unter  Forssell  und  führte  einige 
Platten  für  dessen  Werk  „Ein  Jahr  in  Schwe- 
den" ans»  ging  dann  sor  Lithographie  ober  n. 
fahrte  ehe  Menge  Portrits  rädi  Gemiiden, 
aber  auch  nach  lebenden  Modellen,  botanische 
Tafeln  u.  a.  aus.  Er  war  Zeichenlehrer  an 
der  Kimstakademie  ia86--78.  G.  Hartmumm. 

Cardon,  E  a  m  b  c  r  t  u  s,  trat  1738  als  Ma- 
ler und  Zeichenlehrer  in  die  Gilde  zu  Haarlem. 

V.  d.  Willigen,  Lss  aitistas  de  Hadem,  :i3. 

£.  W.  Mots. 

CazdoB,  Lance lot,  Miniaturist  und  Kalli- 
graph des  IS.  Jabrh.»  schrieb  und  schmikkte 
mit  prächtigen  M iaiaturbildem  «td  Initialen 

den  Pergamentkodex  einer  „Bible  Historialc" 
(Petrus  Comestors  „Historia  Scholastica")  in 
der  R.  Bibltotcca  zu  Turin  (mit  dem  SeUoi* 
vermerk  —  „Lancelot  Cardon  ce  livre  cy  es- 
cript,  enlumina  ency,  —  Prie  Diu  pour  lame 
de  luy"  —  und  dem  Wappen  eines  Marchese 
di  Saluzzo,  —  auf  dem  Einbände  die  Marlte 
des  Brtgger  Bnchbmders  Stuvaett  Lievfai»  — 
beim  neuerlichen  Brande  der  Torinar  Biblio- 
thek schwer  beschädigt). 

P  a  I  i  n  i,  Cat.  Cod.  Bibl.  Reg.  Taurinen«. 
(1749)  II  482,  3.  —  Bradley,  Dict  of  Minia- 
turist« (1887)  I  193,  —  A.  V.  Wurxbacb, 
Niederländ.  Katlerlex.,  Ergänzung»-Bd  (1910) 
p.  4«  f.  • 

Caidaa,  Matilde  Kristine  (Kerstin)» 
Tochter  von  Johan  Elias  C,  Halerin,  geb.  fai 

Stockholm  am  17.  8.  1848,  studierte  an  der 
Akademie  lb64 — 71  und  später  in  Paris,  Mün- 
chen und  Wien.  Malt  hauptsächlich  Porträts 
in  Ol  und  Pastell.  Eröffnete  1874  ein  Schüler- 
atelier für  Zeichnen  u.  Malerei  in  Stockholm. 

G.  Nordensvan. 

Cardon,  Nicolas  Vincent,  Ornament- 
bildhauer, der  1766— eO  für  Schloß  Cramayel 
ca  Brie.  1768—70  {ür  das  Palaia  Bourbon  in 
Paris  tätig  wmr.  Er  iat  hii  1788  hl  dn  Liitcn 
dar  Pariser  Ldtasgiide  nadtwciibar.  —  Vid- 


587 


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Cardon  —  Cardone 


leicht  mit  ihm  idcntiich  ut  da  Bildhauer 
C«r4«m  «nhcKnirtw  Vocmmm«»  dir  UM  hn 
Pariser  Saloa  9  FMiita  a«Mttlltt  «ad  17NJ6 

starb. 

StaiL  Lami,  Dict.  d.  SCOlsL  cle>  tn  18«  a-, 
1910  (mit  ilt  Ut).  H.  V, 

CazdoB,  Philippe,  Kapientecher,  Soha 
des  Antoine  C,  f  tun  1817  in  London,  stach  in 
Aquatinta-  imd  Zeichnungamanier  Vichstückc 
nach  Ommeganck  u.  a.  Nagler  rühmt  ihn  als 
geschickten  Zeichner  mit  chines.  Tinte.  Mach 
2  in  dieser  Tcdmik  gexeidioeten  TandsftiaftcB 
hat  L.  Portman  große  Aquatintablättcr  gest. 

Nagler,  Kstlerlex.  —  Redgrave,  Dict.  of 
Artista,  1S7S. 

Cardon,  Servais,  Bildhaaer  von  Ant- 
werpen, Sohn  des  Forci  C.  u.  vermutl.  Bruder 
des  Jean  C,  1628  Freimeister  der  Lukasgilde 
das.,  fertigte  168(^-42  den  Hochaltar  der 
Kirche  St.  Jacques  und  lieferte  1642  die  Kan- 
zel für  das  Oratoriom  der  Benediktiner-Ab» 
tcQdrdie  ia  AffUii^Mai. 

Roabo«taciI.crf«i,  UfpvaaXa.  n.  ~ 
B.  Marehal,  La  Seolpt.  etc.  bdfSib  W 
p.  374.  'a.  V, 

Cazdooa,  B  a  r  t  o  1  u  m  c,  Maler  in  Vakadt. 
Scha  des  Juan  Cardona  und  viele  Jährt  Ga- 
feilie  deaaelben,  1660  zuletzt  «rwibat 

Ateali a  1  i.  Altist  Valaac  91.       M.  v.  B. 

Cardona,  Jo»i,  span.  Bildhauer  der  Gegen- 
wart, einige  Zeit  ansässig  in  Clichy  (Seine), 
seit  1806  in  Paris.  Beschickt  seit  iWS  die 
Aaaat.  dea  Sak»  dar  Soc  d.  art  f  raafi.  aiit 
Genrestatttetten  and  Bildinsbästen,  1908  anch 
den  Salon  der  Soc.  nat.  und  1907  die  EaqKMic. 
internac.  de  bellas  artes  in  Barcelona.  —  Ein 
älterer  BiMhaaer  gleichen  Namens  war  1876 
in  Washington  ansässig,  in  welchem  Jahre  er 
ein  Modell  für  ein  Natiooaldenkmal  der  Ver- 
einigten Staaten  fertigte. 

Ossorio  y  Bernard,  Art  espaii.  d.  S.  19., 
1883/84.  —  Forma  (Barcelona)  I,  1004  p.  159, 
160  (Abb.) ;  II  (1907)  364.  367.  —  Kat  d.  Salon. 

M.  Utrillo. 

Cavaaaa,  Jujsn,  Maler  in  Valeada.  1623 
worde  er  aäeh  dem  Tode  des  Juan  MaH  zum 

Maler  der  Stadt  ernannt.  1524,  1541,  1542, 
1543  wurden  Zahlungen  für  verschiedene  Ar- 
beiten, namentlich  Fahnen  an  ihn  geleistet. 
1546  fährte  er  für  die  Kapelle  der  Diputacico 
da  Aatepcndhim  mit  Szenen  aus  der  Passion 
aus  u.  bemalte  auch  ein  Kruzifix  für  dieselbe. 

A 1  c a h a Ii.  Artist.  Valenc.  86-«7   M.  v.  B. 

Cardona,  P  e  d  r  o  d  e,  Bildhauer  in  Seidlla, 
15S1  u.  1539  erwähnt. 

Gestoio,  Artif.  Sevlll.  I  177:  HI  «6.  M.  v.  B. 

Cardona,  Raffaele,  sizilian.  .Architekt, 
geb.  26.  7.  1847  in  PozzaJlo  bei  Syrakus,  Schü- 
ler voi.  Gius.  Damianl-Abneyda  und  Salv. 
Giarrizzo  in  Palermo^  wo  er  1870  und  1876 
dvrdi  Anastellmigsprene  auagezeichnet  wurde 
und  1877  den  im  klassischen  Hochrenaissance- 
stile gehaltenen  Paiazzo  Pagano  an  Piazza 
Castelnuovo,  1880  den  Paiazzo  Anfossi  aa 
Piazza  Rnggero  VIL  erbaute.  Audi  leitete 


er  da&elbst  den  Erweiterungs-  und  Restau- 
rieningsbau  des  Paiazzo  Ckraci  am  Corso 
Vittorio  Emanuele.  Zurzeit  wirkt  er  ab  Lcfe» 
rer  an  den  Scnole  Tecaiche  VOB  Aiaoiata 

(19W>  9,  138.  Tcällari, 

Onkaa  y  Pastnaa,  D.  Jos^,  Architekt, 
geb.  in  Valencia,  f  ebenda  am  15.  6.  17Ä 
Schüler  des  Fadre  Toaca.  Von  ihm  die  Sa- 
kristei der  Kirche  S.  Martia  and  die  KM» 
der  Minimen. 

Ale  aha  Ii,  Arti»t.  Valenc  416.      M.  v.  B. 

Cardoo«  y  Ti6,  Juan,  span.  Maler  der 
Gegenwart,  geb.  ia  TortOMi  (Tarragona). 
Schüler  dea  Garioa  de  Haea  und  der  Kunst- 
^ch\i\t  in  Madrid.  Erhielt  Auszeichnungen 
auf  den  Madrider  Ausst.  1895,  97,  99  u.  1001. 
Seit  einigen  Jahren  ist  er  in  Paris  aaaiaa^, 
«O  er  aeit  1906  die  Ausst.  d.  Soc.  Nation, 
beschickt.  Er  malt  Figurenbilder,  namentlich 
Ausschnitte  aus  dem  modernen  Leben  seiner 
Heimat  (Eiaverkiufer  in  Spanien,  Sakm  1807; 
«aa.  Ifaacgeb  S.  1011)  a.  mondlae  weibtkhe 
Typen  (Espama). 

Forma  (Barcelona)  I,  1904  p.  67,  68,  73  441 
♦4B  (Abb.).  —  Art  et  Operation  1905  II  205, 
t06  (Abb.).  —  Jugend  (München)  1SK)8  p.  440. 
—  Kat.  d.  Salon.  if.  UtriUo. 

Cazdone,  Francesco  Antonio,  itaL 
Maler  and  Stoklmteur  aus  Ateaaa  (Abruzzen), 
gd>.  1708.  Er  andMe  dekorative  und  auch 
fiigilrliclie  Rdieh  aas  sog.  „scagliola".  bei  de- 
nen sich  die  reliefierten  Teile  in  weiß  von 
schwarzem  Grunde  abhoben.  Voo  ihni 
drei  Alttrvorsätzc  in  der  PeadUe-Riiche  m 
Atessa  und  angeblich  noch  viele  ähnliche  Ar- 
beiten in  seiner  Heimat.  Er  führte  auch  Frei- 
figuren in  „scagliola"  aus  und  _ 
sehe  und  landschaftliche  Bilder. 

V.  B  t  n  d  i,  Articti  AfaraasMl,  1M8. 

Cardone,  Nicola,  ita!.  Maler,  geb.  ni 
Atessa  (Abruzzen)  am  11.  4.  1811;  Schüler 
des  R.  Ist.  di  Belle  Art!  m  Neapel.  Mit  38 
Jahren  kehrte  er  von  Neapel,  wo  er  eine  Zeit- 
lang eine  Malsdmle  fdialten  hatte,  in  seine 
Heimat  zurück,  um  auch  hier  Zeichenunter- 
richt zu  geben.  Er  hat  in  seiner  Jagend  viele 
Kopien  nach  BiMem  des  Musenaw  ia  No^d 
gemacht;  von  seinen  originalen  Arbeiten 
nennt  Bindi  nur  eine  „Sacra  FamigUa".  Er 
ist  später  erblindet. 
V.  Bindi,  Artisti  Abnizusi  1883. 

Cardone,  Paolo,  ital.  Maler  aua  Aqida; 
Schüler  Pompeo  Cesuras.  Er  war  Gehilfe  sei- 
nes Lehrers  bei  den  Dekorationsarbeiten  an- 
läßlich des  Einzuges  der  Margarete  von  Oster- 
reich in  Aquila  (1668) ;  1672  malte  er  Fres- 
ken an  der  Porta  daib  Barefe;  1666  führte  er 
die  malerischen  .Arbeiten  am  Katafalk  Mar- 
garetes von  Österreich  im  Dom  von  Aquüa 
aus.  Bindi  nennt  außerdem  folgende  Werke 
C.8:  Auferstehung  und  Petri  Schlüsselamt  in 
S.  Pielio  di  Coppito,  eine  Madonna  di  Loreto 
f6r  S.  Bfaria  di  Pi^aaiea,  dne  Staadarta  nik 


5» 


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Cardonael  —  Carduccui 


Ansicht  von  AquiU  (im  Pal  Municipale). 
Rownkranzbilder  für  S.  Panfilio  di  Ocere  u. 
für  die  Kirche  in  Fossa  (bei.  u.  dat  1583), 
Fresken  in  der  Cappella  della  Tone  im  Pa> 
lazzo  de'  Tribunali,  Aqatliu 

V.  B  i  n  d  i,  Artiiti  Abmucsi  1883.  —  IL  O. 
Bonafede,  Guida  di  Aanila  1888. 

Cudonnel,  Adam  de,  Archäolog  u.  Kup- 
ferst  in  Edinburgh,  f  Juni  1880  in  Crain- 
lington.  Northumberland,  stach  90  Blätter  nit 
schottischen  Münzen  für  sein  Werk  „Numis- 
inaU  Scotiae"  (Edinburgh  1786)  u.  schmückte 
•da*  nPicturesque  Antiquities  of  Scotland" 
d^don  1T88— 93)  mit  einer  Anzahl  von 
Ueinen,  sorgfältig  ausgeführten  architektoo. 
Radteriuigen  (sign.  ADC). 

Diet  «f  Nat  Biography  IX  41.  —  L  c  B  U  n  c. 
Maanal  L  C.  D. 

Caxdoao  (Cardozo),  Manoel,  portug.  Holz- 
bildhauer zur  Zeit  Joios  V.,  fertigte  nm 
1784  die  „Einrahmung"  für  die  Kapelle  Santa 
Üta  ia  S.  Anipiitia  za  Saatarem,  also  ver- 
mdieh  die  gcnmte  rcidie  HobscbnitKrei 
der  von  den  besten  Malern  des  Ekfes  nit 
Gemälden  geschmückten  Kapelk. 

Raczy  nski»  Dlct y.  88  «.  Lm  aiti  en  Por- 
toial,  p.  849.  ^-  Hottpl. 

Mud,  Achill«.  AftUtdct  d.  18.  Jahrb.. 
geb.  zu  Lecce,  von  dem  laut  C  Villani  (Scritt. 
cd  artisti  Pugliesi,  Trani,  1904,  p.  1230)  der 
Bw  der  Kirche  S.  Mattco  zu  Lecce  herrührt 

Carducci,  Agostino.  Im  ältesten  Tauf- 
buch des  Archivio  Capttolare  des  Domes  zu 
Norcia  befindet  sich  unter  dem  12.  12.  1584 
folg.  Vermerit:  D.  Pomphüo  battesd  Miccai 
Angela  üglio  di  M.*  AgotHtto  CmdmtH  .... 
G.  Sordini,  der  diese  Notiz  publiziert  (Rass. 
d'Arte  1909,  p.  196;  dort  weitere  Lit  ),  meint 
sie  auf  den  „Maestro  Agostino  pittore  di  Nor- 
cia" beziehen  zu  dürfen,  der  gegen  Ende  des 
16.  Jahrh.  in  S.  Maria  di  Mawreto  bei  ViüO 
gemalt  hat. 

Caidncd,  Bartolomeo,  s.  Carducho. 

Caxdncd,  Lodovico,  Architdct  o.  Mifitfav 
Ingenieur  aus  Urbino,  2.  Hüfte  d.  16.  Jahrh., 
im  Dienste  d.  Herzens  Francesco  Maria  II. 
Er  toll  den  auf  die  strada  Maestra  (Corso) 
blickenden,  1672  vom  Erdbeben  zerstörten  n. 
Ift87  von  Franc.  Garampi  wiedererbauten  Teil 
d.  Palazzo  del  Comune  in  Rimini  erbaut 
iMben.  1684  in  San  Severine,  errichtete  er 
dort  die  Kirclie  Madonna  def  Lumi. 

Mnsio  OddL  Gat  d.  noniai  iUastri  d'Ur- 
Uno  (Mscr.  in  d.  BiU.  4  Seoole  Pi«  m  Utfaino). 
-  Vitale  KiehalL  ter.  d.  erig.  e  mlnooU 
d.  Madonna  de  Lnaü,  8.  Snferino  1«M.  —  Codex 
Antaldl  (Meer.  d.  BiU.  an  Vtmn),  "  Las- 
«arl,  AmoH  17M.  —  Tonini,  GoMa  «te.  dl 
Rimini,  \°M  p.  34.  B. 

Caxdocd,  Michelangelo,  Maler  aus 
Norcia  (Spoleto),  wird  1555 — 56  im  libro  del 
Sagreataaato  der  Cappella  della  Santissima 
loona  Im  Dom  von  Spoleto,  ala  mit  der  D»> 
koration  des  Gewölbes  dieser  Kapclk  betrant. 


wiederholt  mit  Zahliiiliwi  uOgefalirt  Von 
diesem  einst  reicben  FTokHisdiniMk  sind  mir 

noch  spärliche  Fragmente  erlialten.  In  Norcia 
ist  vnn  C.  die  groSe  Altartafel  mit  der  figu- 
rennkliett  Bjooposition  der  Auferweckung  d. 
Lazarus  über  dem  2.  Altar  links  in  der  Kirche 
S.  Benedetto  (sign-  Anno  dnij.  M.  CCCCC, 
LX,  M.  A-  C.  N.  faciebat;  höchst  wahrschein- 
lich im  Auftrage  eines  Mitgliedes  d.  Familie 
Tebaldesdii-Afgentieri  gcnudt,  denn  d.  be« 
treffliche  Altar  stand  unter  dem  Juspatronat 
dieser  Familie).  Die  Grundlage  für  die  Be- 
stimmung der  beidoi  genannten  Arbeiten  als 
Werke  C.s  —  gelegentlich  d.  Arbeit  im  Dom 
zu  Spoleto  wird  der  Künstler  nur  mit  Vor- 
namen aufgeführt,  —  bildet  eine  grofle  Kom- 
positioa  ia  Fresko  in  der  einstigen  Kirche  der 
Miserioordia  sn  Spdlo,  sign.  UMmnk». 
Carducius.  Nursinfus).  Pietor.  Die.  Octava. 
lulii.  1562.  Dargest,  ist  in  einer  Nische  die 
Kreuzigung,  darüber  in  den  beiden  Zwickeln 
1.  die  Caritas,  r.  die  Fides;  auf  den  seitücben 
Pilastem  1.  ein  Prophet,  dsnttter  dis  Veifcfin» 
digung,  r.  oben  ein  anderer  Prophet,  darunter 
die  Madonna  della  Misericordia  mit  den  ver- 
niulL  SffilMfeildi^seB.  —  C.  bdcundet  sich  in 
diesen  Malerden  als  ein  michelangelesker  Ma- 
nierist, der  jedoch  in  seinem  formalen  Können 
über  die  sonstigen  Provinzialmaler  d.  Zeit  hin- 
ausragt. Seins  Kompositino  ist  geschickt  -~ 
dies  gilt  besonders  von  der  Krendgang  in 
Spello,  —  die  Zeichnung  korrelrt  und  seine 
Typen  sind  interessant.  Auch  versteht  er  der 
Draperie  einen  groBen  Schwung  xu  geben.  — 
C.  muB  in  jugendlichem  Alter  gestorben  sein, 
wie  aus  dem  von  Zani  (Endel.  VI  Wl)  ab- 
gedruckten Epitaph  von  G.  C  Catena  hervor- 
geht. Da  daa  besagte  Epiupb  in  den  1577 
gedmcktcn  „Aocadeadd  Attdati"  erschien, 
muß  C.  schon  vorher  verstorben  sein,  anderer- 
seits ist  es  wahrscheinlich,  daB  Catcnas  Ge- 
dichte in  chronologischer  Ordnung  der  Ent- 
stehung abgedruckt  sind  und.  da  das  Epitsph 
zwischen  zwei  ISTl  u.  1BT4  datierten  Siflcken 
steht,  Iconunt  man  der  Pfisisisnng  des  To> 
desdatums  noch  näher. 

a  Sordini  in  Rasa.  d'Arte  1009  p.  193  9« 
(naafBluL  n.  iktb.)  n.  den.  ebend.  1910  Heft  7. 
Kotizio  p.  It  —  ArdL  Slor.  dTAfMi  ssr.  II  v.  III 
p.  25.  Btmamm 

^yjyv^^  Vincenzo,  s.  Carducho. 

Caiineda  (alcbt  Gardocci),  Francesco 
della,  Töpfer  in  Urbino,  übernahm  laut  Ur- 
kunde vom  86.  6.  151 .  für  den  Kardinal  „Ca- 
puttiquiensis"  (Capaccio?,  in  der  unten  zi- 
tierten PubUkation  wohl  fälscU.  «Capnrri- 
Oniensis")  die  Aosffihnmg  ehies  TaMsenriees, 
bestehend  aus  91  mit  den  Insignien  des  Be- 
stellers und  anderen  Malereien  geschmückten 
GcOien»  deren  eimtehie  StOcke  in  " 
Kontrakt  genau  präzisiert 

Arcb.  stor.  d.  arte  1889  p. 

w.~  ■ 


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Carducho  —  CaxdweU 


C«rdncho  (Carducci),  Bartolome,  Maler, 
geb.  in  Florenz  lödO,  f  in  Madrid  16()8.  Inder 
Architektur  und  Skulptur  Schfiler  Bartol.  Am- 
manatis,  bildete  er  sich  in  der  Malerei  unter 
Federigo  Zuccaro  in  Rom  aus,  unter  dessen 
Leitung  er  zuerst  (1581)  als  Stuccatore  in  der 
cappella  Paolina  im  Vatikan  tätig  war.  Er  half 
KUKin  Metster  bei  d.  AaifShmne  d.  Fresken 
der  Florentiner  Dnmkuppel  und  folgte  ihm 
1686  nach  Spanien,  wohin  er  von  Philipp  II. 
sar  Ausmalung  des  Escorial  berufen  worden 
war.  Er  verheiratete  sich  mit  J^ronima  Ca- 
pelle tuid  blieb  in  Spanien,  als  Zuccaro  nach 
drei  Jahren  nach  Italien  zurückkehrte.  Er 
hat  in  der  Bibliothek  und  den  Kreuzgängen 
des  Esoorid  eine  Sdhe  Fresken  ausgeführt 
tnd  1596  mit  seinem  Schüler  Francisco  Lo- 
fCS  den  Hochaltar  von  S.  Felipe  el  Real,  der 
■iefat  ndir  existiert  Beim  Einzüge  der  Mar- 
gaxele  von  Ostemkh  in  Madrid  1509  ent- 
warf er  ebien  Teü  der  Pestdeltorationen  der 
via  triumphalis  und  blieb  daviernd  in  Diensten 
des  Hofes,  dem  er  nach  Valladolid  folgte. 
Hier  hat  er  von  1601—06  in  dea  Wohnräu- 
men  des  Königs  und  des  Herzogs  von  Lena* 
gemalt,  1605  mit  seinem  Bmder  Vicente 
den  Altar  des  hl.  Diego  im  Franziskaner- 
klofiter  ausgeführt  und  sich  1O06  mit  Pantoja 
dt  la  Cros  verpflidilet,  den  Hochaltar  der 
IBrche  S.  Agustin  herzustellen.  Zu  dieser 
Arbeit  ist  er  nicht  gekommen,  da  er  auch  im 
Alcazar  zu  Segovia  beschäftigt  war  und  nach 
Madrid  übersiedelte,  wo  er  in  dem  neuen  kgL 
Lustsehtoeae  Et  Pardo  die  Sudgaterie  im 
Quartier  des  Königs  mit  Stukkaturen  und 
Fresken  verzierte.  Während  dieser  Arbeit 
starb  er.  Seine  Gemälde  sind  von  allen  Wer- 
ken der  vielen  nach  Spanien  berufenen  itaL 
Manieristen  „die  reinsten  und  gewissenhafte- 
sten, sie  zeigen  in  der  Farbe  noch  den  Ge- 
schmack der  Schule  des  Andrea  del  Sarto*' 
(Juiti).  In  Maseum  des  Prado  eine  Kreuz- 
abnahme, ein  Abendmahl  tmd  ein  hl.  Sebastian. 

Cean  Bermudez,  Dicc.  I  23&— 45.  —  B  e  r- 
t  o  1  o  1 1  i,  Artisti  Urbinati  in  Roma  p.  20,  23.  — 
Jahrb.  d.  Kst«amm!.  d.  Allerh.  Kaiscrh.  XII  2, 
8483.  —  Marti  y  Möns  6,  Eatud.  bist,  anist., 
(»aHim.  —  J  u  •  t  i.  Vdax<iuez  I  220.  M.  v.  Boeh». 

Caidvdie,  Vicente,  span.  Mater,  geb.  in 
Florenz  1578,  t  ««  Madrid  1688.  Bruder  und 
Schüler  des  Bartolom^  C,  der  ihn  1686  mit 
nach  Spanten  nahm.  Er  half  ihm  bei  seinen 
.Arbriten  für  den  ITof,  hegleitete  ihn  nach 
Valladolid,  wo  er  u.  a.  Dekorationen  für  die 
Theatervorstellungen  der  Hofgesellschaft  und 
zusammen  mit  dem  Bruder  den  Diegoaltar 
la  der  Frantidcaaerfcifche  atisfuhrte.  Er  ging 
mit  dem  Hof  nach  Madrid  zurück  und  be- 
tsiligtc  sich  an  der  Ausschmückung  des  Lust- 
adilosses  El  Pardo,  in  dem  er  die  Kapelle 
ausmalte.  Nach  Bartokmiis  Tode  wurde  er 
am  28.  1.  1609  Hofmaler.  Mit  Eugenio  Cax& 
Öbemahra  er  161S  die  AasKbraag  des  Hoch- 


altars im  Hieronymilcnklo.ster  Guadalupc  u. 
mit  demselben  die  Ausmalung  al  freaco  des 
Sagrario  der  Kathedrale  in  Toteda  Die  ZaU 
der  von  ihm  für  die  Kirchen  und  Klöster 
von  Madrid,  Valladolid,  Salamanca,  Valencia, 
Torrelaguna,  Casarubios,  Cordova,  Alcala  aus- 
geführten Gemälde  ist  außerordentlich  grofl, 
Sehl  Hauptwerlc  aber  ist  ^  Serie  iron  66 
Bildern,  die  er  1626  für  die  Karthause  von 
El  Paular  begann,  Szenen  aus  dem  Leben  des 
hL  Bruno,  Wundergeschichten  und  Martjrrien 
von  Karthäusem  darstellend.  Bevor  er  an 
diesen  Auftrag  hcrariKing.  machte  er  Reisen 
nach  Valencia,  um  I-rancisco  Ribalta  zu  stu- 
dieren, u.  nach  Granada,  um  einen  ähnlichen 
Zjdclus,  den  der  Kartfainser  Joan  SaadMx 
Cotan  in  der  dortigen  Karthause  gemalt  hatte, 
zu  sehen.  Er  hat  in  £1  Paular  diese  Bilder 
nicht  nur  stark  benutzt,  sondern  geradezu  ko- 
piert Carducho  «hatte  gans  die  Konstitntkm 
der  gn)6en  italienischen  Praktiker,  flire  Be- 
weRlichkeit  und  Anpassungsfähigkeit,  ihre 
erstaunliche  Arbeitskraft.  Seine  Bilder  sind, 
was  Zahl  und  Flächenraum  betrifft,  n»  kei- 
nem Spanier  erreicht  worden.  Aber  man  ver- 
miBt  die  Wahrheit  der  Natur,  zu  der  er  sich 
nur  h<  r.ih'rißt,  die  Wahrheit  der  Empfindung 
und  Überzeugung.  Carduchos  Ausdruck  ist 
schwichUch,  seine  Aktk»  theatralisch,  scia 
Affekt  erzwungen"  (Jtjsti,  Velasquez  I.  ^Off.). 
Er  war  ein  angesehener  und  einflußreicher 
Künstler,  der  viele  Schüler  gebildet  hat,  u.  a. : 
Felix  Castelk)^  Francisco  Femindez,  Pedro 
de  Obregiön,  Bartotomi  Roman,  Praaceseo 
Rizi  u.  a.  Auf  seine  Veranlassung  versuchten 
die  Künstler  1619  die  Errichtung  einer  Kunst- 
akademie in  Madrid  durchzosetaen.  Er  ist 
auch  als  Schriftsteller  tätig  gewesen,  seine 
Dialogos  nennt  noch  Cean  Bermudez  das  beste 
spani-sche  Buch  über  die  Malerei  Erste  Aus- 
gabe: DialogOB  de  la  pintura.  Madrid,  Fran- 
cisco Martines,  MBB.  4*.  Nene  Ausgabe  von 
Cruzada  Villaami!,  Madr.  1885.  8«.  Im  Mus. 
des  Prado  drei  Schlachtcnbilder :  die  Schlacht 
von  Flenrus,  die  Belagerung  von  Konstanz» 
der  EntsMz  von  Rheinfeld  und  zwei  voa  den 
BiMera  ans  El  Paolar,  die  1886  simtlieh  in 
das  Nationalmuseum  der  Trinidad  Rekomnien 
waren.  Im  Museum  zu  Nantes  Selbstpor- 
trät. Weitere  Bilder  in  den  Museen  zu 
Dresden  und  Edinburgh,  in  der  Ermitage  in 
St  Petersburg,  der  Galerie  in  Budapest  u.  a. 

Cean  Bermudez,  Dicc  I  245—256.  — 
Marti  y  Uonsö,  Eatud.  Ust  artitt.,  passim. 
—  Jahfb.  d.  IbtaeaunL  d.  Alkrii.  Kaiserh.  XII 
S,  8483.  M.  V.  Bofhm. 

Cardwell,  Holme,  engl.  Bildhauer,  geb. 
1820  in  Manchester.  Studierte  in  Paris  tmter 
David  d' Angers  und  in  London  und  lieft  sich 
später  in  Rom  nieder.  Er  stellte  iwisdua 
1837  und  1856  wiederholt  in  der  Londoner 
Roy.  Acad.,  1840  in  der  British  Instit.  aus: 
PcrtFltfaflitw^  Gcnrcgruppcn,  Stataetm  aaw» 


590 


Cared  —  Carclli 


IL  W.  Singer,  Allg.  KsÜerlex.,  1895,  L  — 
Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I ;  The  Brit. 
Insrit,  1908.  iL  V. 

Caivd,  Mclchiorre  de,  s.  Carrocci. 

C«reel^  Johann  (Jan),  nach  Nagler  ein 
Blumenmaler  zu  Nürnberg,  offenbar  holländi- 
scher Geburt  oder  Abkunft,  der  zwischen 
1760  und  1780  Ölgemälde  und  Aquarelle  im 
Geschmacke  der  Dietsch  ausgeführt  und  sich 
eines  aus  J  und  C  zusammengesetzten  Mo- 
nogrammes  bedient  haben  soll. 

Nagler,  Kitlerlex.  II  afi2.  -  Nagler, 
Monogr.  II  N.  223.  Tk.  IL 

Caref«  (Karega),  Xaver,  Kupferstecher 
in  Wilna  (Rußland),  stach  1779  ein  Porträt 
des  Bischofs  Massalski,  1797  ein  Porträt  des 
Kaisers  Pauls  L 

R  o  w  i  n  •  k  y  ,  IToJlp.  CxoBapt.  Pycc.  Tpaa. 
(1895)  1  iMf.  • 

CareL  Künstlcrfamilie  in  Grcnoble.  Michel, 
Gießer  1641  u.  1645  erwähnt,  goß  die  Glocke 
für  S.  Georges-dc-Commiers,  t  ^-  11-  1654.  — 
Jacques-Philippe  „hebeniste",  aus  Paris  ge- 
bürtig, heiratet  am  10.  £L  1712.  Vielleicht 
von  ihm  die  1903  mit  der  Samml.  Itzinger 
in  Berlin  bei  Lepke  versteigerte,  kunstvoll  ge- 
arbeitete, mit  fein  ziseliertem  Bronzebeschlag 
geschmückte  Kommode  im  Louis  XV.-Stil, 
die  die  Sign.  „Carci"  u.  d.  Monogramm  ,J. 
M.  E."  trug  (vgl.  Kat.  d.  Samml.  Itzinger, 
N.  61).  —  Gabriel  „faiencier"  aus  Barraux 
gebürtig,  um  1792,  war  an  der  Fabrik  „de  la 
Tronche"  tätig. 

E.  MaignieOf  Les  artist«s  grenoblois,  1887. 

Canl,  Samuel,  geb.  in  Am.sterdam,  wurde 
dort  am  2L  L  1701  Bürger  und  war  Maler. 

Aemsteli  Oudhcid  V  filL  E.W.  Moes. 

Gaxel  van  Ypern,  s.  Foort. 

Canlla,  Anton,  ein  durch  Füssli  (Kstler- 
tex.  II.  Teil)  in  die  Kunstgeschichte  ein- 
geführter Irrtum  für  Barelli,  Agostino  (s.  d.). 

Canlla,  Domenico,  ital.  Maler,  frcs- 
kierte  1776  einige  Säle  im  1668  erbauten  her- 
zogl.  Palaste  der  Caracciolo  zu  Martina 
Franca  (Prov.  Lecce). 

Arte  e  Storia,  1892  p.  Sfi.  B. 

CareUe,  C,  französ.  Maler  des  VL  Jahrb., 
nach  dem  Nicolas  Regncsson  ein  Bildnis  des 
Francois  de  Vendosme,  duc  de  Bcaufort  stach. 

Heinecken,  Dict.  d.  art..  1789  III.    IL  V. 

CareUi,  Bartolom  eo,  Bildhauer  von  Va- 
rallo,  soll  um  1611  sechs  Statuen,  welche  den 
Besuch  Mariä  bei  Elisabeth  darstellten,  in  der 
2.  Kapelle  r.  des  Santuario  zu  Varalto  ge- 
meißelt haben.  Gerühmt  werden  besonders 
die  Figuren  des  Joachim  und  Joseph.  Die- 
selben werden  auch  dem  Tabachetti  und  B. 
Ravello  zugeschrieben. 

G.  A  r  t  e  n  t  a  in  Arte  c  Storia.  1897  p.  li5L  — 
Bartoli,  Pitt,  scult.  etc.  d'ltalia  II  liLL  B. 

CaxtlU,  Consalvo,  neapolit.  Landschafts- 
maler, geb.  am  20.  2.  1818  in  Arcnella  bei 
Neapel,  f  am  2S.  12x  1900  zu  Neapel,  war  einer 
der  ersten,  die  den  Akademismus  beiseite 
warfen  und  die  Landschaft  nach  der  Natur 


studierten;  er  war  Mitglied  der  Künstler- 
gruppe von  Posilippo,  die  die  Landschafts- 
malerei für  Süditalien  neu  belebte.  Seine 
Landschaften  zeigen  tiefes  Naturverständnis, 
kräftige  Farbe  und  gute  Beleuchtung.  Er 
entstammte  einer  Künstlerfamilic.  Sein  Vater 
Giuseppe  C.  war  Genremaler,  sein  Bruder 
Gabriele  Aquarellist  von  Ruf.  Sein  Leben 
war  abenteuerlich.  Er  lernte  unter  dem  Elng- 
länder  Lcith  in  Neapel,  ging  dann  nach  Rom, 
später  in  Paris  erhielt  er  Aufträge  vom  Hof 
und  malte  für  die  Galerie  in  Versailles  und 
für  das  Palais  Royal.  1B48  nahm  er  in  Mai- 
land an  den  Freiheitskämpfen  teil  und  erwarb 
sich  das  Ehrenbürgerrecht  dieser  Stadt. 
Freundschaft  verband  ihn  mit  Nino  Bixio, 
Massimo  d'Azeglio,  Hayez,  Pompeo  Litta  und 
Alexandre  Dumas.  Nach  der  Befreiung 
Italiens  erhielt  er  Aufträge  vom  Königshause 
und  unterrichtete  Margherita  von  Savoyen, 
die  künftige  Königin.  Für  Napoleon  III. 
entwarf  er  ein  Album  mit  IQQ  Zeichnungen, 
und  Zar  Alexander  III.  erwarb  verschiedene 
seiner  Werke  (Panorama  von  Neapel,  Blick 
von  der  Höhe  von  Camaldoli).  Viele  Arbeiten 
befinden  sich  im  kgl.  Schloß  Capodimonte  und 
in  der  Villa  in  Monza:  Unwetter  über  Rom 
(1877  in  Neapel  ausgestellt),  (jolf  von  Neapel 
gesehen  vom  Grab  Virgils,  Hügel  der  Sybille, 
der  Avernersee.  Das  Porträt  des  Dichters  G. 
Regaldi  von  C.s  Hand  (Bes.  G)mm.  Giov.  Te- 
sorone  in  Neapel)  war  1911  auf  d.  Florentiner 
Porträtausst.  (s.  Kat.  p.  33).  Beachtenswert 
sind  auch  seine  Aquarelle,  die  frisch  u.  leuchtend 
wie  Ölgemälde  wirken.  Er  hatte  viele  Schü- 
ler, imter  diesen  seinen  Sohn  Giuseppe.  Auch 
schriftstellerisch  war  er  tätig ;  außer  Künstler- 
biographien eine  Schrift  „Dei  Mczzi  elastici 
deir  arte"  (Napoli  1884).  In  der  Hamburger 
Kunsthalle  hängen  2  seiner  Gemälde  (Verm. 
H.  Hesse). 

De  Gabernatis,  Diz.  degli  Artist,  iul. 
viv.  p.  632.  —  Illustraz.  Ital.  1900  I  5;  1901 
I  Ififl.  —  Poliorama  pitt.  1840—41  p.  ^14.  — 
C  i  LI  a  r  Lt  Stor.  dcU'  arte  contemp.  in  Ital.  — 
Fr.  V.  B  ö  1 1  i  c  h  e  r,  Malerw.  des  ISL  Jahrb.  L 

G.  B. 

CareUi,  Gabriel,  Architekturmaler  in 
Kenilworth  wohnend,  stellte  1868 — 80  in  ver- 
schiedenen Londoner  Ausst.  aus  und  1874 — 80 
in  der  Roy.  Acad.  in  London  vier  italienische 
Architekturbilder.  Der  Künstler  ist  wohl  Ita- 
liener u.  wahrscheinlich  der  Bruder  des  Con- 
salvo C.  (s.  d.). 

Graves.  Dict  o£  Art.  1895  u.  The  Roy. 
Acad.  Exhib.  L  1»05. 

CareUi,  Giacomo,  Kupferslecher,  geb.  in 
Palazzc)  (Gegend  von  Jvrca-Piemont)  1812, 
t  1887.  Arbeitete  mit  Agostino  Lauro,  stach 
mehrere  Bilder,  darunter  die  Märtyrerin  S. 
Eulalia  und  anerkcnnenswrrtc  Porträts,  wie 
das  Carlo  Albertos  und  Giuseppe  Verdis. 

Stella.  Pitt  e  Scult,  in  Picmonte  1893 
p.  322.  —  CaLiari,  Storia  deU'  arte  contemp. 
1909.  G.  B. 


S9X 


CareUi  —  Caresmc 


CwcDi,  Gittseppe.  ital.  Georoiuler,  V«- 
ter  de»  Comtahw  C,  (s.  d.). 

Omlli,  Giuseppe,  Landschafts-  und  Ma- 
rinemaler, geb.  am  9.  3.  1869  in  Neapel,  Sohn 
und  Schüler  des  Consalvo  C,  darauf  der 
Neapeler  Aicad.  unter  Marinelli  und  Man- 
cinelli,  später  in  Rom  ansässig,  pflegte  er 
Freundschaft  mit  Podestt,  Fracassini,  Wolff 
und  Carta.  £r  bereiste  ganz  Itatkn  und 
malte  die  Schönheit  seines  Hcfanafliades  mit 
glühendem  Kolorit.  Erwähnenswert  unter 
seinen  Werken:  Marina  di  Posilippo,  Capo 
Palinuro,  Stagno  di  Nettuno,  Taormina,  Gran 
SasK)  d'Italia»  Villa  di  Donna  Anna  bdm 
Poiiljpf». 

D«  Gnbernatis,  DU.  degli  Artist,  ital. 
—  Ciliar i,  Storia  dell'  arte  contemp. 
1«05  G.  B. 

CareUi,  Nicola,  Architekt,  geb.  in  Rutig- 
liano  (Apulien)  am  88.  11.  1796,  studierte  in 
CcpnxMk  Nenpd  tiad  Rom.  Durch  seine  Teil- 
nahme an  der  revoluliooiren  Bewegung  der 
Cariwnari  bei  der  Regierung  verdächtig,  ver- 
lieB  er  1830  Italien  und  zog  nach  Koostanti- 
nopel,  wo  er  mit  kurzen  Unterbrechungen  bb 
1842  verblieb,  und  als  lehrender  wie  prakti- 
scher Architekt  tätig  war.  Unter  anderem 
erbaute  er  die  Kirche  der  Antonianer  und  die 
in  Holx  aufgciährten  Pallete  dci  Ncmeuk 
Pascha  und  des  Barons  Umed.  Seit  1849  in 
Bari  ansässig,  entfaltete  er  in  dieser  Stadt  und 
in  ihrer  Umgebung  eine  rege  Tätigkeit 

c.  Villaal,  Serittori  ed  aitlstl  Pudiesi. 
Trani  1904.  ^B. 

CbnI^  Henri.  Hin.  Bildhauer,  titig  zu 
Mecbeln,  wo  er  1619  als  Minderjähriger 
vorkommt  und  am  26.  11.  1040  starb. 

Neeff«.  Hiit  da  la  pefae.  cte^  i  Malinea  II 
84«.  Z.  M. 

Cumun,  Balthasar,  s.  Karmaiu. 

CarCme,  MarieAntoine,  französ.  Zeich- 
ner, geb.  Paris  8.  6.  1784,  f  das.  12.  1.  1833, 
1^  S  Werke  heraus:  Lc  Patissier  Royal  Pa- 
rieien  (Parts  1816)  und:  Projets  d'Arcbitec- 
tnre  ponr  les  enbdUseemeots  de  Paris  et  de 
St.-Petersbourg  (Paris  1821—26). 

B  au  c  h  a  1,  Dict.  d.  archit.  fran?.,  1S87  p.  619. 

—  Univ.  Cat.  of  Booki  on  Art,  London  1870^  I. 

—  Octtinger.  Monit  d.  dates.  IMO  L 
CMb«.  s.  auch  Corumt, 

Caremolo  di  Modrone,  Waffenschmied, 
geb.  1489  zu  Mailand,  f  27.  2.  1543  in  Man- 
tua.  Er  arbeitete  wiederholt  für  Karl  V., 
PranccsGo  II.  Gomaga  (dessen  Hofwaffen- 
dmied  er  war)  tmd  Termutlich  auch  für 
Franz  I.  von  Frankreich  Aus  den  urkund- 
lichen Nachrichten  über  C.  geht  hervor,  daB 
«r  ein  sehr  geschätzter  Meister  war. 

A  BertolettL  Axtiati  d.  GoosagB,  USB.  — 
\V^Boehtifli,  »toter  d.  Watochnledekit 
18»7  p.  34.  B. 

Cann,  J.,  ein  in  England  während  der 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  tätiger  Maler,  nach 
dem  A.  v.  d.  Does  ein  Bildnis  der  DocoChea 


Narbona,  Frau  des  MedsiUenls  Thon.  Saw 
luiB.  stedi. 

Heinecken.  Diel.  d.  art.,  178Ö  III.    H.  V. 

Carena,  Feiice,  ualicn.  Maler,  geb.  1880 
in  Turin,  lebt  in  Rom,  wo  er  1906  ein  Staats- 
stipendium mit  seinen  Gemälden  „Aufruhr" 
und  iJRirchhof  errang.  1910  stellte  er  auf 
der  großen  römischen  Kunstausstellung  eine 
ganze  Reihe  von  Porträts,  Akten  u.  Kon^ 
sitioncn  aus.  Erwähnenswert:  2  Akte  Paria 
tnd  Vittoria,  ein  Triptychon  „Mutter",  die 
Wanderer,  Nest,  Mütterchen,  Hochzeit  und 
dekorative  Entwürfe.  C,  der  zu  den  hoff- 
nungsvollsten jüngeren  italienisdiea  Küast- 
km  geUSrt,  hat  Einflösse  von  Carrlire,  'Stack 
osw.  empfangen,  ohne  indessen  seine  crfn- 
derische  Originalität  zu  verleugnen. 

C  4  1 1  a  r  i,  Stör.  delU  pitt  contemp.  it*l.  1909 

Z.hi^^  P-  '  P-  -  Vit*  d'Artc 
1910  p.  242  {.  —  Arte  dec.  med.  II  187  f.  o.  253 
-  U  Tribuaa  «.  a.  1910  u.  4.  4. 1910.  —  Mösck 
^  W  '**^       p.  81,  m  -  E^aifnm  1909 

CareH  CarrtKo. 

CaTMixanl,  Antonio^  s.  CamumL 
Caran,  s.  Contra. 
Cawsaaa,  s.  CarrasMo. 

Caretme  (Carcme),  Claude  Frangois, 
Zeichner  und  Maler,  geb.  in  Paris  am  L  4. 
1709,  Vater  des  PhiUppe  C,  wurde  174H  zum 
conseiller  amateur  der  Akademie  ernannt. 
17«  erldUt  er  Bezahlung  für  ein  in  das  Schloß 
Choisy  geliefertes  Gemälde  und  1746  8ok:be 
für  eine  Darstellung  von  Acis  und  <^^th*f 
(Kopie  nach  de  Troy),  die  er  ffir  das  Zimmer 
der  Dauphine  im  Schlosse  Fontainebleau  ge- 
malt hatte.  1780  heiratete  er  eine  Tochter  des 
Malers  Nocl  Gsypel. 

Bellier-Auvray.  Dict  gen.  I.  —  Chron. 
d.  arts  1896  p.  ll.s.  H  y 

CarssBM   (Careme).  Philippe.  Malerj 

KnpferBtecher  u.  niustrator.  Sohn  des  Claude 

Francois  C,  geh    in  Paris  am  25.  2.  1734 
(nicht  1754!),  f  das.  am  1.  3.  1796.  Schüler 
von  Ch.  Ant.  Coypel.   17B1  errai«  er  einen 
2.  Preis  mit  ehier  Enthauptung  des  Holo> 
fernes,  1786  wurde  er  in  die  Akademie  auf- 
genommen.  1767  debütierte  er  im  Salon  mit 
einig«!  Genre-  und  Tierbildem  und  fipt"» 
Bischofsporträt.  Bis  1777  beschidcte  er  t^pd- 
mäBig  die  Salonausstellimgen,  im  drauf  folgen- 
den Jahre  wurde  er  aus  der  Akad.  ab- 
gestoßen, weil  er  seine  Aufnahmearbeit  nfcht 
geliefert  hatte.    Seit  1768  stand  C  im  kgL 
Dienste;  in  diesem  Jahre  fahrte  er  8  Su- 
praporten mit  Darstellungen  aus  der  antiken 
Mythologie  für  das  Vorzimmer  des  Pavillon 
im  petit  Trianon  aus,  die  er  indes  erst  1771 
vermutlich  vollendete.  Für  SchloB  Vinccoaes 
malte  er  dne  Verwanddung  der  Nymphe 
Menthe.  Das  Mu.s  zu  Bordeaux  bewahrt  von 
ihm   eine   Zeichnung   von   1780:  Badeode 
Frauen,  dasjenige  zu  Nantes  ein  ihm  zu- 
geacfaridMoea  Gemilde  mit  der  U.  Familie; 


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C  malle  mch  in  Miniatur  and  Gouache.  — 
Als  Stecher  arbeitete  C.  raeist  nach  fremden 
Vorbildern,  so  nach  Cl.  Briceau  (Jupiter  a. 
Antiofte),  Chatelain  (Erigooe),  J-B  Patas, 
Tanacrt  um.  Nach  tiiuwr  Zcichming  atacb 
«r  die  Mtenn  BHttar:  Ln  Dran  de  to  r 
ae  rendant  i  Versailles,  LTx^tton  du 
qob  de  Fayras  und  Lea  Fureurs  du  fanatiame 
on  la  mort  de  Colignjr.  Er  lieferte  anch 
Vignetten  und  lUaaCratiooea  för  Bncher*  d>r> 
anter  für  Le  Dtomiroo  ffancaii^  Selb  1178 
and  eine  Auagidbe  4u  Febica  de  Le  Fooleine 
(17(»-75). 

Bellier-AsTray.  Dict  L  —  Jal, 
Dict,  crit..  ^187S.  —  IL  Portalis.  LesdcMioat 
d'Uluatr.  etc.  ISH  p.  4»—«.  —  Portal ia  el 
Biraldi,  Lea  grar.  dti  18«  •.,  1880  I  28a  — 
P.  MaatB  in  CSroo.  d.  arts  1M3  p.  37—3».  — 
F.  Engerendia  Chroo.  d.  arts  1806  p.  118.  — 
Inv.  gen.  d.  WdL  d'ait,  prov.,  mon.  cir.  II  63  u. 
m.  —  Mirear.  Dkt  d.  vsntas  d'ait,  II,  I9(tt. 
—  Ul-Hamiser.  (BAL  ThieoM).  H.  V. 

S.  auch  Caremt. 

^arecst,  Keryst),  Gooaen,  Maler 
II.  Klaviei bauet  j  cf  stanmte  eoe  KDhit  wufde 

aber  schon  als  Lehrjunge  in  die  Antwerpener 
Liggeren  eingetragen  (1519).  1520  wurde  er 
eis  Maler  Meister  (sdiiMer  en 
nwlwr)p  1B82  meldete  ci 
en;  erst  1BB6  (1537)  wurde  er  Mrger  in 
Antwerpen.  Kr  gehört  zu  den  Klavierbauern, 
die  1567  (1568)  die  Zulassung  ihres  Gewerbes 
in  der  Lukaagilde  durchsetzten.  Ein  Joos 
Kerresf  der  ebenfalls  Klavierbauer  u.  auBer- 
dcm  Maler  und  Schnitzer  war,  wurde  1628 
Meister.  Auch  er  gehörte  zu  den  Meistern, 
die  1667  als  Klavierbauer  in  der  Lalawgihk 


Romboate-Lerlvai  Unncn  I  lU, 

11« ;  101.  Z.  mTU. 

Careetia,  Zeffirino,  Bildhauer  aus  Pie- 
mon^  2.  Hälfte  des  19.  Jahrh,,  geb.  io  Riva 
VebMbie  in  Valsesia,  f  Anfang  des  20.  Jahrb., 
studierte  zuerst  in  Varallo,  darauf  auf  der 
Akad.  Alberlina  in  Turin  unter  Odoardo  Ta- 
bacchi.  Dann  zog  er  nach  Rom.  Als  Por- 
trätist  von  Begabung  verfertigte  er  eine  Büate 
Vittorio  Enräuelca  II.  und  von  QtdMiao 
Setla.  Er  war  Mitarbeiter  am  Denkmal  zur 
Erinnerung  an  den  Durchstich  des  Mont  Ccnis 
auf  der  Piazza  delb  Statuto  in  Turin  (1879). 

Stella,  Pitt,  e  SctdL  in  Piemonte  1803 
p.  521,  —  C  ä  1 1  a  r  i,  Stor.  dell'  arte  contemp. 
ital.  180».  -  De  GubcrnatiSi  Dia.  dc|^ 
Artist  Itat  vlv.  G,  B. 

Garet,  A  n  d  r  i  e  u,  Waffenschmied,  erhielt 
1342  eine  Zahlung  für  verschiedene,  für  den 
burgundischen  Hof  ^hötel  d'Artois)  geUetarte 
Hemiscbe  oad  andere  Panxeratüd». 

Dabaisne,  Doctim.  etc.  conc  lliiat  de  Part 
Lille  3M8.  B. 

Caxette,  Antoinc  Auguste,  Architek- 
turmaler in  Paris,  geb.  das.  1788,  Autodidakt 
Stellte  18M  nod  S6  in  Lille  und  Dooei  eoe. 

Gebet  Dict  d.  art,  UM.  B.  V, 


Caietta,  Charles,  Maler,  1640  als  Pate 
bd  einem  Kinde  dee  Malen  Franeois  fiel(OiB 

erwihnt. 

Jal.  Dict  crit,  WTt  p.  l»a  H.  V. 

Cavirtta,  G.  E.,  französ.  Maler  der  Gegen- 
wart, in  Paris  lebend,  stellte  180ft— 1907  im 
Salon  d.  an.  iranc.  kräftig  gemahe,  stilvoüe 
T  ■airfttliefleii  nd  Strifciiibnd(  f  eoe,  melitcna 
aus  Paris  und  Umgebung,  von  denen  Setne- 
landschaft  bei  La  Frette  (1888).  Fluctuat  nee 
mergitur  (die  Seine  bei  Paris;  190A),  Bode> 
%tjrd  des  Capudnes  (1906)  und  Cafe  de  Ia 
grandc  rue  (Kleinstadtstrafie ;  1907)  hervorge- 
hoben seien 

Saloa-Kauloge.  B. 

Cazev,  Anna  Maria,  engl.  Miniatur- 
malerin,  um  1602,  kopierte  einige  Gemilde 
Karts  II.  in  Miniatur. 

Clayton,  En«!   fcmale  art.,  1876  I  38. 

Carew,  F.,  Bildhauer  in  Brightoo,  der  1884 
in  der  Londoner  Rojral  Acad.  2  Porträtbüsten 
"tt^Wt*-  <~  Ein  jfstoilmMiteii"  BiMhenw  in 
London  üdke  IBM  in  der  BritUi  Imtit.  eine 
Diana  aus. 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  1905  I;  The 
Brit  loatit.  1908. 

Cazaw,  John  Edward,  Bildhauer,  geb. 
um  1786  in  Wexford,  Irland,  t  *»  80-  ^l- 
1868  in  London.  Studierte  zuerst  in  Dubün 
dann  seit  1800  bei  Richard  Westtnacoti,  bei 
dem  er  bis  1828  blieb.  In  diesem  Jahre 
wurde  er  von  Lord  Egremont  verpflichtet, 
der  n»  eine  grSIcre  Reihe  von  Weilcen  fSr 
sein  Schloß  in  Pctworth  in  Auftrag  «ab. 
1885  siedelte  C.  sich  in  Grove  House  bei  Pct- 
worth an,  wo  ihm  der  Lord  einen  Wohnsitz 
geschenkt  hatte;  hier  blieb  er  bis  1887,  als 
sein  Gönner  sUrb.  Zwischen  181S  und  1848 
beschickte  er  wiederholt  die  Ausst.  der  Royal 
Acad.,  1824—43  auch  die  der  Britiah  Insti- 
tutioa.  Ztt  eeincn  besten  Arbeiten  gehfifen* 
das  Denkmal  des  Schauspielers  Keaia  ab 
Hamlet,  in  der  Westminstcrabtci ;  Arethusa 
(ausgestellt  in  der  Brit  Inst.  1824,  gest.  v. 
Dyer) ;  Adonis  (ausgest.  ebend.  1826)  und  der 
Falkenjiger  (ausgest  1881,  gest  v.  W.  T. 
Fry),  Marmorstatuen  i.  d.  Galerie  des  Lord 
Egremont;  Gladiator  im  Kampf  mit  einem 
Bären  (1830  Roy.  Acad.).  Ferner  zahlreiche 
Porträtbüsten,  darunter  die  des  Marquis  of 
Wellington,  des  Captain  Marryat  und  des  Ge- 
neral Sir  Robert  Sale.  1&46  war  er  an  der 
Ausführung  der  Reliefs  für  das  Nelsondenk- 
mal  zn  London  mitbeechiftigt. 

Fr.  Feber  Cenvcfe^Us.  &  Wld.  Ksl,  Lelp' 
zig  1846  IL  — Fr.  Malier,  Allgem.  Katkrlen.. 
SMtl»  um,  L  -  Gravea.  Soir.  Aead..  1901^ 
Iikirft  iMlIl,,  VM.  -  The  Art  Jevnal  1886, 
p.  S7S  (m.  Abbj.  —  The  Affe^Mon  1M6,  n.  »• 
(m.  Abb.).  —  Konslblell  1S8S-1846.  paate 

M.  W  BrockweU. 

Carey,  Charles  Philippe  Auguste, 
Zeichner,  Radierer,  Kupferstecher  und  Maler, 
geb.  in  Paris  1824,  Schüler  von  Tony  Johan- 
not  and 


Kawttertexlkoii.  Bd.V. 


593 


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Caccy  —  Cvini 


1014  tmd  1880  fait  •Ujihrlkh  die  Ausstellun- 
«R  des  Salon.  Er  itach  haqptncblich  aidi 

nuran,  P.  Baudry,  E.  Meiasonier,  Pimwutiii. 

Decarnps  und  A.  Stevens,  doch  kennt  man  von 
ihm  auch  mehrere  Blätter  nach  eigener  Er- 
findung. Genannt  seien:  La  Joueur  de  Casse, 
nach  Chavet;  La  lecture,  nach  Meissanier; 
L'Mucation  matemelle,  nach  Tony  Johaonoti 
La  vague  et  k  p<-rlr,  nach  Baudfy;  Lca  lUo- 
stoos  perdues,  nach  Gleyre. 

Gas.  d.  B.-Afl8  ni,  IV.  XI,  XII.  XV.  XVL  — 
BelHer- A  n  vray,  Dict  gfe.  I  u.  Sappl.  — 
L«  Blanc,  Manuel  I  592.  —  Helle r-An- 
drescR,  Handbach  1870  L  —  Apcll.  Hand- 
boch.  1880  p.  90.  —  Biraldl.  Laa  gnv.  du 

IS«  %^  vm  IV.  H.  V, 

Gany,  Jacques,  a.  Cmntf. 

Carey,  Regina,  Kupferstecherin  in  Aqua- 
tinta-Manier  in  Paris,  Anfang  des  19.  Jahrh., 
Grofimutter  dea  Charles  C,  stach  einige  Land- 
schaftsblätter  nach  Jos.  VemaC»  Rqpoa  dea 
Bestiaux,  nach  Potter  u.  a. 

Le  BUnc.  Manuel  I  592.  H.  V. 

Ctenj,  W.  F.,  engU  Kupferstecher  der 
2.  Hälfte  des  18.  Jahrb.,  aUch  u.  a.  nach  Th. 
Rowlandson,  z.  B.  das  seltene  Blatt  ^  Sketch 
from  nature",  1784  in  Punktiermanier.  • —  Ein 
Maler  P.  Carey  stellte  1796  in  der  Londoner 
Royal  Acad.  8  Architdcturbilder  aus  und  ist 


H  e  i  n  ««k«l»  Diat  &  ait»  in»  m.  —  Gr*- 
V  e  6,  Roy.  Acad.  Bidiib.,  1M6  I.  —  Ltt»lfMnNer. 

/Bibl.  Thieme).  H.  V. 

Caiffe.  s.  Cor  off«,  Annand  Charlea. 

Carfra«,  G.,  engl  Maler,  stellte  1787  in  der 
Londoner  Royal  Acad.  eine  Szene  aus  der  Be- 
wegonff  von  17'16  aoa.  Daa  Biitiah  Mua.  be- 
wahrt eine  mit  Wasserfarben  angelegte  Tasch- 
zeichnung von  seiner  Hand  mit  Darstellung 
eines  Opossums. 

L.  B  i  n  y  o  n,  Cat.  of  drawüiga  etc.,  1898  I.  — 
Graves,  Roy.  Acad.  £xliib.,  IM»  I.       H.  V. 

CaiiM,  Andriea,  Maler,  168^  Frei- 
ineiater  der  Anlwarpener  Lnkaafftlde. 

Rombout»  et  Leriu?,  TJfrgeren  I  586. 

Cargül,  William,  Architekt  in  Le  Havre, 
geb.  das.  1864,  Schüler  von  Daumet  an  der 
Pariaer  ExxAt  d,  B.-Arta.  Von  ihm  aisd  in 
Le  Havre  it.  a.  die  Cliapelle  des  MotiKnes,  die 
Frnnzi^kancr-  und  die  Joscphskapelle  erbaut. 

Delairc,  Les  archit.  elcv.,  1907  p.  204. 

Cargnel.  V  e  1 1  o  r  e,  Maler,  geb.  in  Venedig, 
Schüler  der  dortigen  Akademie  und  Cesare 
Laurentia.  Erliidt  18BB  auf  der  1>  intematien. 
Kunstausst.  in  Venedig  einen  Ermunterungs- 
preis für  sein  Gemälde:  Averte  faciem  tuam 
a  peccatis  meis.  Auf  der  Florentiner  Knnst- 
auast.  1896  sah  man  von  ihm  JLupo  di  mare", 
daa  BtMnia  emea  alten.  wetterBebrinnten 
Seemannes,  auf  der  Berliner  Internationalen 
desselben  Jahres:  Requtescat  in  Face,  im 
Münchner  Glaspalast  1901:  Trurigcr  Mor- 
gen» cbendort  1809:  Winter. 


A.  S.  Wlllnrdi  Hiat  af  «Md.  llSL  aat,  180t 
n.  888.  —  EMehnn.  M.  F.  VU  9;  Vin  m  — 
Kat  d.  anr.  Aaset  CWbH. 


Caii,  Cesare,  Fayencdcünstler  aas  FIft» 
enza,  arbeitete  unter  dem  EinflaB  dar  Faü- 
tana  nm  168»~164B  ia  Utbba  FUcrinD» 

seiner  Marke  bei  Jäoiddn^  Gnodr.  d.  Ks* 

ramik  (1879),  p.  320. 

O.  V.  Falke.  Majolika,  1896     184.  H.V. 

Cari,  G.  d  e,  Zeichner  und  Radierer,  tätig  in 
Paris  um  1820,  von  dem  Le  Blanc,  Manuel  I 
682.  7  Blätter  auffahrt  H,  V. 

Cari,  s.  auch  Coro. 

CariaKe,  Paul  Claude,  Maler  in  Paris^ 
geb.  in  Vesoul  (Haute-Saöne)  am  17.  8.  1886. 
Schüler  von  Gleyre  und  G^röme,  atellte  1864 
bia  1807  einige  Figurenbilder  im  Salon  ans. 

Bellier-Auvray,  Dict.  k^.  I.        JT.  K 

ftarfaitl,  A  d  r  i  a  n  o,  s.  Carani 

CaiiaaL  Giovanni  de'  Busi.  gen.  C, 
bergamaskiscli-vetie.-ian  Maler,  signiert  lO- 
ANES  CARIANI  oder  CARIANUS»  anch 
I.  C;  te  Vcnediff  fch.  (oder  da  Kind  dort 
hingekommen,  —  nach  G.  Ludwigs  Berech- 
nung zwischen  14S5 — ^90  geb.),  Sohn  des  ana 
Fuipiano  bei  Bergamo  stammenden  Praeco 
oder  Comandadof  am  Magiatrato  del  Pro- 
prio (hSherer  Geriditsbeamter),  Giovanni 
Giovanni  de'  Busi  detfo  Cariani,  nach  dem  der 
Maler  bisweilen,  z.  B.  durch  Marcanton  Mi- 
cM^  ala  Zuan  de  Zania  Comandador  bezeich- 
net wird.  C.  wird  zum  ersten  Male  urkund- 
lich erwähnt,  Venedig,  29. 4. 1609.  1614  datiert 
war  ein  von  Tassi  erwähntes,  heute  verschol- 
lenea  Altarbild  in  der  Kirche  von  Lonno  im 
Seriotal.  11.  11.  lUT  madite  seine  Pran 
in  Venedig  ihr  Testament,  in  dem  sie  eine 
Adoptivtochter,  aber  keine  leiblichen  Kinder 
bedenkt,  was  den  SchluB  erlaubt.  daB  die  Ehe 
betricfatUch  vor  1517  geacfaksssen  sein  mai^ 
daS  C.  damals  also  nicht  mehr  ganz  jung  setai 
konnte.  Am  8.  8.  1617  wird  C.  als  Mitglied 
der  Malergüde  in  Venedig  genannt;  14.  4. 
sowie  88.  4.  1624  fangiert  er  in  Vcnedic  *1> 
Zeuge,  wo  er  bis  26.  11.  1547  urkundlidi  nadl- 
weisbar  bleibt  Die  einzelnen  archivaUadm 
Belege,  die  G.  Ludwig  gesammelt  hat,  um  Cs 
beinahe  unanterbrocbene  Anweaenheit  in 
neu  lg  Zu  CTwdBcn,  uiwiuicn  uiei  uwjh  oh* 
zeln  zitiert  zu  werden,  sondern  es  genügt, 
auf  die  Tatsache  hinzuweisen,  daB  C.  lebens- 
länglich in  der  Lagunenstadt  tätig  war  und 
mcht,  wie  Giovanni  Morelli  meinte,  um  1U4 
von  dort  nach  Bergamo  übergesiedelt  iat 
Allerdings  hat  er  sich  vorüberKehi^nJ  in  Ber- 
gamo aufgehalten,  was  aus  dem  Umstände 
hervörgaiit,  didl  er  an  der  Faaaade  dea  dar» 
tigen  Palazzo  del  Podestä  Szenen  aus  Ari- 
osts  Orlando  furioso  in  Fresko  dargestellt 
hatte  (nicht  erhalten).  Auch  das  verschollene 
Altarbild  mit  dem  hl.  Rochus  für  den  Hci> 
mstsort  seiner  FkniÜie,  Fuipiano,  hat  C  16fl 
scheinbar  in  Bergamo  (nicht  in  Fuipiano)  ge- 
malt; im  November  dieses  Jahrea  wird  er 
tnHieUidi  da  v«ii  Vcaadti 


594 


Cariasi 


erwähnt  Dagegen  können  die  zahlreichen 
Bildnisse  bergamaskiacber  PenönltdikdteD 
sehr  wohl  größtenteils  in  Vcnedif  tBMUmSm 
tein. 

Als  Ca  Lehrer  ist,  wie  scboo  Mordfi  «r- 
teilte,  woM  Falmt  maMliHL  Zwar  meinte 

G.  Ludwig,  da  C.  längst  in  Venedig  heimisch 
gewesen,  bevor  der  allerdings  ältere  Palma 
von  Scrinalta  nach  Venedig  Übersiedehe,  sei, 
zumal  stilkritische  Gründe  nicht  zwingend  für 
ein  Abhängigkeitsverhältnis  sprächen,  C  ron 
Giovanni  Bellini  und  Giorgione  abzuleiten,  wo- 
gegen SB  bemerken  ist,  daB  wir  aUerdtngs  für 
Pahnu  Anweeenheit  in  Vcaedlt  (vor  1610) 
keine  archivalischc  Notiz,  wohl  aber  als  Zeug- 
nis den  Stil  seiner  Jugendwerke  haben,  die 
gans  eindeutig  sagen,  daB  er  in  Venedig  ge- 
knit  bat  Andererseits  sind  bis  in  die  aeueste 
Zeit  Palma  und  C.  ddit  tdlcn  Tcrwcdiiek 
worden,  was  seinen  tieferen  Grand  haben 
mochte.  Im  Grunde  kommen  beide  Meinun- 
gen iragefähr  auf  das  gleiche  hinaus:  Palma 
wif  C.  gehören  zu  der  Nachfolgeschaft  Belli- 
nis  u.  Giorgiooes,  verleugnen  aber  nie  ihre 
bergamaskische  Herkunft. 

Es  fällt  nicht  leicht,  bei  d.  Mangel  an  festen 
Daten  die  Bilder  Cs  chronologisch  zu  ordnen. 
Nur  4  seiner  Bilder  sind  datiert  und  diese 
fixieren  auch  nur  die  kleine  Zeitspanne  von 
IBlft^.  Es  kommt  liinsa,  daB  C,  wie  die 
meiaten  Bcrgamasken,  seinen  Stil  wenig  wan- 
delte. Dennoch  scheint  hier  der  Versuch  ge- 
boten, das  Oeuvre  des  Malers  nach  der  zeit- 
lichen Folge  zn  disponieren.  Es  aei  aber  be* 
merkt.  daB  das  Nadi^ander  der  Werte  nidit 
allzu  wörtlich  zu  nehmen  ist,  daß  vielmehr 
nur  eine  Vereinigung  in  Gruppen  beabsichtigt 
wurde.  Die  Datierungen  MorelUs  sind,  da 
dieser  sich  durch  Zuschreibung  von  Bildern, 
die  weit  über  dem  Vermögen  Cs  stehen,  eine 
ganz  falsche  Vorstellung  von  dem  Künstltr 
gemacht  hatte,  notwendigerweiae  ebenfalls 
irrig. 

Als  Jugendwerk  Cs  sind  anzusehen  ein 
«Kreuztragender  Christus"  in  der  Galleria 
Lochis  zu  Bergamo.  No  172,  vielleicht  iden- 
tisch mit  dem  von  Michiel  im  Hause  des 
Lconin  de  Brembat  genannten  BiMe,  eine 
Halbfigur  der  Madonna  mit  dem  Kinde  im 
Dom  ebcndort  und  eine  zweite  Madonna  mit 
Sebastian  im  Louvre,  No  1186.  Frühen  Da- 
tums sind  gewiß  auch  das  Jünglingsbildnis 
im  Berliner  Kaiser  Friedrich-Mus.,  No  188, 
das  Porträt  eines  jungen  Mannes  in  weiBem 
Rock,  Brustluld  vor  dunklem  Gnmd^  in  der 
Galieria  Locbis  in  Bergamo,  No  168  «ad  das 
fälschlich  früher  als  Selbstporträt  angesehene 
Bikinis  eines  Mannes  mit  breitkrempigem 
Hute  in  der  Galleria  Carrara,  No  136  eben- 
dort,  sowie  eine  koloristisch  für  C.  ungciv61m- 
lich  feine  hl.  Familie  mit  Magdalena  und 
dner  mratten  weibUdieB  Hciligai  in  der  Aka- 


demie zu  Venedig,  N    '56.  —  Zu  den  Ar- 
beiten der  etwas  spateren  Zeit  gehören  eine 
Madonaa  mit  d.  Kinde,  Kniestück  vor  Land« 
Schaft  in  der  Ixindoner  National  Gallery  (Ver- 
mächtnis Salting) ;  ein  familiär  autgefaßtes 
Heiligenbild  in  der  Galleria  Corsini  in  Rom, 
Maria,  das  Cbristoskiod,  Elisabeth  und  der 
Knabe  Johannes  m  einer  Landscbaft  sitzend; 
femer  das  signierte  vorzügliche  Bildnis  des 
Gelehrten  Giov.  Benedetto  Caravaggio  in  der 
Gatleria  Lochis  (No  184)  in  Bergamo  und  die 
palmeske  Halbfigur  einer  jungen  Frau  in  der 
Galleria  Carrara,  No  86,  ebendort;  das  Brust» 
bildnis  einer  jungen  Frau  in  der  Galerie  zu 
Stottgar^  No  468.  die  Halbfigur  eines  Gi- 
tarre spielenden  Jünglings  in  der  Galerie  an 
Straßburg,  der  „Abschied  Christi  von  den 
Frauen",  sowie  die  „Krenztragung"  in  der 
Ambrosiana  zu  Mailand.   1519  datiert  und 
bezeichnet  ist  das  imponierende  Grappenbild- 
nis  von  4  Damen  und  8  Herren  beim  Grafen  ■ 
Roncalli  in  Bergamo,  ebenfalls  signiert  und 
mit  der  Jahresaahl  1620  verseben  eine  Ma- 
dom»  mit  Kind  mid  dem  kniendm  Stifter  in 
der  Galleria  Carrara,  Vermächtnis  Baglioni, 
und  ebenso  1520  dat.  und  bez.  eine  Aufer- 
stehung Christi  mit  kniendem  Stifterpaar,  Be- 
ben dem  dessen  Schutzbeiligeni,  HienaqrmM 
und  der  Täufer  stehen,  beim  Grafen  A.  Ma- 
razzi  in  Mailand.  Diesen  Arbeiten  stehen  sti- 
listisch so  nahe,  daB  auch  sie  um  1520  ent- 
standen sein  müssen:  das  große  Altarbild  ans 
S.  Gottardo  zu  Bergamo,  jetzt  in  der  Brera 
in  Mailand,  die  in  einer  Landschaft  sitzende 
Madonna  von  7  Heiligen  umgeben,  dessen  die 
JeHucht  nach  Ägypten"  darstellende  Predella 
sich  in  der  Ssmmlung  PicdnelK  in  Bergamo 
befindet;  ferner  zwei  Teile  eines  Triptychons, 
Katharina  und  Stephanus,  in  der  Galleria 
Lodns  in  Bergamo,  No  192  und  196,  ur- 
sprünglich in  der  Kirche  von  Locatello  im 
Imagnatal  bei  Bergamo  (der  heutige  Standort 
des  dritten  Teiles,  eines  hl.  Jacobus  ist  un- 
bdiamit)^  eine  Madonna  mit  Kind  und  Petrus 
in  der  GaUeria  Borgbese  an  Rom,  No  164 
eine  andere  mit  Antonius  von  Padua  und 
dem  knienden  Stifter  in  S.  Francesco  zu  Ro- 
vigo,  eine  Madonna  mit  Kind  zwischen  Fran- 
ziskus und  Hieronymus,  ganze  Figuren  ¥0r 
Landschaft  (bez.)  bei  Herrn  F.  Frizzoni-Salis 
in  Bergamo,  eine  „Ruhende  Venus"  in  Hamp- 
too  Cour^  eine  »Junge  Frau  in  Landschaft 
liegend*  im  Kaiser  Priedridi-Viiseam  » 
Berlin,  No  185,  sowie  zwei  vorzügliche  Por- 
träts, das  eine  signierte,  eines  alten  Herrn, 
in  der  Samml.  Thiem  in  S.  Remo,  das  andere, 
eines  vornehmen  Jünglings,  beim  Henog  von 
Devonshire  in  Chatsworth.  In  der  Akademie 
zu  Venedig,  No  800,  ein  ebenfalls    ehr  tijch- 
tiges  Bildids  eines  rothaarigen  Mannes  in 
Bslabcsslilfm,  wekinndigem  Rocke,  Knie- 
stSck,  1086  datiert  —  Senile  Arbeiten  Cs 


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Caijat  -  CaritUo 


--- -M  9Ün  eine  Madonna  mit  <Jem  Kinde 
tu»  adrt  Heiligen,  ganze  Figuren  in  Land- 
schaft in  der  Gallcria  Carrara,  No  67,  konfus 
in  der  Kompositioa  itod  na^^js^jg  jg 
ZeichDni«,  sowie  eine  ,,A]ibetanf  der  Hirten* 
in  Hampton  Court. 

Ohne  absolute  Voiiständigkett  erreichen  zu 
wollen,  seien  nun  noch  kurz  einige  Bilder  C.s 
genannt  von  deoea  idh  keine  genügend  klare 
Voralellimg  fistte,  um  sie  den  oben 

genannten  Gruppen  einzuordnen,  die  aber  doch 
hier  nicht  übergangen  werden  dürfen,  fier- 
gMno,  Galleria  Lochis,  No  9  BnisAildnis 
««er  Frau,  No  148  Schlafender  Hirle  und 
mintzierende    Frau,    No  165  Brustbildnis 
eines  Mannes,  bez.  J.  C.  Bergamo,  Galleria 
Morciii,  No  89  Mäanlidiei  Bildnis,  No  100 
Madonna  mit  Kind  und  JcNcf.  London,  Nat 
Gallery,  No  1203  Madonna  mit  Kind  und 
Heiligen.    Ebcndort,    Vermächtnis  Saltiag, 
Porträt    einer    Magistratsperson.  Malland, 
Brwra,  No  129  und  im  Depot,  8  Fragmente 
«ner  Gdnirt  Christi,  ursprünglich  m  Spirito 
Santo  zu  Crema,  dort  von  Michicl  genanm 
Mailand,  Museo  Civico,  No  108  Lotfa  und 
München.  Sanunl.  Lotebeck, 
Mo  100  Männliches  Bildnis.    Wien,  Akad 
No  77  Madonna  mit  Kind  zwischen  Täufer 
u.  Katherina  (ruiniert).  Zogno  bei  Beigano, 
5il?^.  Aabetong  der  Hirten,  schon  von  Ki- 
doW  als  Werk  Gsrianis  genannt. 

Marcanton  Michtel,  Kot.  ctr    ed  Bat- 
!*^'  r  Ridoin.  Le  Maraviglie.  ed.  II 

t  I  p.  190  ff.  -  A.  Pasta,  Le  pi«.  noUb.  di 
BerRamo,  Bergamo  1T75.  —  F.  M.  Tasti  Vite 
dt'  put.  etc.  bergam.,  BerRamo  1793  t.  I  p.  33  ff 
Localelli,  Illustr,  BerKamischi  1867—79. 
A      f'  —  G  Frirzoni,  U  Gali.  dcll' 

AcMdetnia  Carrara  in  Bergamo,  Bergamo  1907 
ü  ,  \  Cavalcaselle,  Goch.  d.  Ital. 

Malerei,  Dtsche  Ausg.  V  608  ff.  —  G  i  o  v  M  o  - 
""j'A  Die  Galerien  zu  Mfinehen 

und  Dresden,  Leiprig  1891  p.  28  ff.  —  B.  B  e  - 
renton,  The  Venetian  Painters,  3.  cd  p  94  ff 
~     ,  '°  ^^^'^        ''«l-  Preuß.  Kst- 

P    3-'  ff-;  XXVI,  Bei- 
?or  a  M  o  I  m  c  n  1 1,  Emporium,  XVIt 

tt  ir7i,^:^r°°^J'"  B"f>i"Kton  Magazine  II 
78  u.  VIII  342  f.  Guido  Cagnola  in  Rass. 
dArte,  1905  p.  61  u.  79.  -  Malaguiii- 
V  a  1  e  r  i  in  Rasa.  d'Arte,  1909  p.  139.  —  A.  Fo- 
ra 1 1  i.  L'Arte  XIII  ITT  ff.     '  HaStln. 

Caxjat,  Etienne,  französ.  Karikaturen- 
seichuer,  Literat  und  Photograph,  geb.  in  Fa- 
reins  (Depart  Ain)  am  1.  4.  1828.  f  in  Paris 
am  9.  8,  1906.  Nachdem  er  runächst  einige 
Zeit  m  Paris  mit  Zeichnungen  für  indu- 
strielle Zwecke  beschäftigt  gewesen  war,  wid- 
mete er  sich  seit  1854  vollständig  der  Kari- 
katurenkunst. Eine  erste  Portratserie,  die  er 
^er  dem  Titel:  Le  Thdatre  i  h  viüe  vcr 
offentllclMe,  und  in  der  die  Schauspieler  und 
Sanger  karikiert  waren,  erzielte  lebhaften  Er- 
folg durch  den  gcUtvoUen.  schlagfertigen 
Witz,  der  darin  zum  Ausdruck  kam.  Zwei 
Jahre  darauf,  186^  begründete  er  mit  Qu 


Bata  Tr  nd  AmMc  Sollanl  die  Zeitschrift 
.^e  üiogcne",  in  der  die  Bildnisse  aller  mehr 
oder  minder  beriUunt«!  Tagesgrößen,  der 
Künstler.  Literaten  und  Politiker  erschienen 
darunter  Victor  Hugo,  Lamartine,  Tb6o|»h! 
bautier,  Rossini,  Berlioz,  OMmch,  TUns. 

iS^?  ^  ^P^**«"  »«^te  er  im  „Gau- 
wis  diese  Karikaturen  fort.  Gleichzeitig 
machte  er  einige  Reisen  in  der  Provinz  md 
fertigte  Porträtkarikaturen  von  den  hervor- 
pgWMterea  Persöolidikeiten  tn  den  Städten 

Z  ^"f"*^'»"  in  Lyon, 

Harsente,  i>t.  Etienne  usw.  Ständig  blieb  er 
m  Verbindung  mit  dem  Journalismus;  nach« 
u!f  »»'*n«"ch  m  der  „Presse  theatrale" 
g^riekan  kMte.  wurde  er  später  ein  ge- 
schätzter Mitarbeiter  der  „Gazette  de  Paris" 
und  des  „Figaro".  1862  begründete  er  den 
„Boulevard",  worin  er  seine  Karikaturen  foct- 
«etxte;  doch  hielt  sich  diese  Zeitschrift  nur 
1%  Jahre.  1872  schrieb  C.  auch  ein  vater- 
landisches  Schauspiel:  „La  LcQon  de  Jeaane-, 
u.  18ÖÖ  erschien  von  ihm  eine  Sammlung  ko- 
raischer  Gedieht«  unter  dem  Titel:  „Artiste 
et  citoycn  .  -  Seit  1860  leitete  C.  auch  ein 
Hhotographcnatelicr.  das  sich  schnell  zu  einem 
der  angesehensten  in  Paris  aufocfawaiw  mi 
von  allen  Tageaberiihmtheitfla  aiAncht 


lUGmnde  Enc.vclopedie.  —  Lc  grand  diction. 
»•■wasse.  --  Le  Larousse  illustre.  —  B  e  r  a  1  d  i 
Les  grav.  du  19^  ...  iv.  -  Grand-CaVtV: 
ret.  Lea  mocurs  et  la  caricat.  en  France.  - 
7iT^f*^M:?'J^  caricat  et  les  caricaturiste* 
mT^',  ?  -  "ts  1906.  p.  95 

.  MarcBrisac. 

x,r^\'  ^  ' «  " -  J  e  a  n  -  H  en  r  i.  fmnzös. 
Medailleur,  hat  1896  u.  1897  („Suzanne". 
jj)er  Bildhauer  M.  X.")  im  Salon  und  1900 

<'^«««»'e  d-  B.-Aru  verschiedene 
Medaillen  ausgestdlt 
Saleokataloge. 

i#£!?**i^  2  **^*"i«*er  Bildhauer. 

Mflttt-  and  Steinschneider,  geb.  am  1.  12. 
1W7  in  Padula  (Prov.  di  Salerno),  f  18TO 
in  Neapel.  Mit  18  Jahren  arbeitete  er  etnea 
Morser  aus  Travertin  mit  allegor  Figuren 
und  Pruchtkffnsen.  Ein  Mäzen  sandte  ihn 
auf  die  Akad.  zu  Neapel,  wo  er  mehrfach 
mit  Preisen  ausgezeichnet  wurde.  Auf  eine 
Elfenbeinfigur  des  Königs  Ferdinand  Tl.  vtn 
Bourbon  erhielt  er  eine  Anstellung  an  der 
Konigl.  Münze.  Einen  Ruf  an  die  Londoner 
Münze  schlug  er  aus.    Nach  der  Erbebuag 
1860  ernannte  ihn  Garibaldi  zum  Professor 
am  Istituto  Tecnieo  zu  Neapel  u.  bestätigte 
ihn  in  seinem  Amte  als  Leiter  der  Münze  in 
Neapel.   Außer  einer  Anzahl  von  Münzen, 
Mtxlaülen,  Steinschnitten  verfertigte  C  efaie 
Marnaorbüste  König  Ferdinands  IL,  jetzt  in 
der  Residenz  zu  Caserta,  das  Denkmal  und 
die  Huste  des  Monsif^nore  Rosini  in  Pozznoli, 
die  Büste  des  Kardinals  Ludgnano  in  NeapeL 
Auch  Broonarkeiten  von  ihm  shid  bdkanat 


596 


Cwkn  —  Cnion 


ein  Kruzifixus,  flötenaptelender  Hirte,  kleiner 
Satyr,  Putten,  die  sich  um  ein  Herz  streiten. 
Sein  Hauptwerk  ist  ein  Tiefschnitt  in  Topas 
mit  der  Darstellung  des  Erlösers,  wie  er  das 
ettcharistttdie  Brot  zerteilt,  im  Jahre  1863 
begonneit  und  nach  xetmjihriier  mähevotl« 
Arbeit  im  harten  Steirr  vollendet.  IHcse  große 
Gemme  war  in  Mailand  und  Chicago  aus- 
gestellt und  wurde  Leo  XIII.  zum  JubiKniii 
von  Neapler  Frauen  gestiftet. 

Eonofio  PlttoNaeo  1873  I  262.  —  Illuitras. 
itaL  ItW  um."  Vit«  d'arte  1908  p.  25. 

C.  B. 

Carieu,  Giovanni  Pellegrino,  bo- 
logn.  Maler,  der  nach  Crespi  um  1680  tä- 
tig war  und  für  S.  Antonio  zu  Ceretok)  und 
die  Kloeterkircbe  S.  Cristina  zu  StUoote  meh- 
rere Altarhildcr  nnite. 

Crespi^  VUe  de  pitt  belopt,  lern  ITM 

p.  253. 

Cariera,  s.  auch  Carriera. 

CarisDuu,  S  c  i  p  i  o  n  e,  Landschaftsmaler, 
geb.  am  24.  6.  1821  zu  Turin,  zog  später  mit 
der  Familie  nach  Genua,  widmete  sich  zuerst 
der  Miniaturmalerei  unter  Anleitung  von  Pa- 
nario.  1848  in  Rom  genoß  er  Unterricht  des 
mvarischen  Malers  Markö,  Vater.  Nahm 
1848-40  am  Kriege  als  Freiwilliger  teil,  zog 
nach  des-^en  Ende  nach  Turin,  wo  er  sich  bald 
der  Kunst,  bald  dem  Handel  widmete.  Nach- 
don  er  sich  so  die  pekuniäre  Grundlage  ge- 
aiebert  hatte,  widmete  er  sich  ganz  der  Kunst 
and  stdlte  von  18B0  bis  1860  nwhrefc  Male 
auf  der  Promotrice  in  Turin  nus.  Viele  seiner 
Landschaftsstudien  besitzt  noch  seine  Familie. 
Ein  finanzieller  Zusammenbruch  beschleunigte 
seinen  Tod,  der  ara  aS,  8.  1876  eintraL  Auf 
der  retrospektiven  Ausstellung  in  Turin  tlWB) 
waren  neun  seiner  Werke  ausgestellt. 

Stella,  Pitt,  e  Scult.  in  Picmontc,  Torino 
1893  p.  2.'}1.  —  Ciliar!,  Stor.  dell'  arte  con- 
temp.  iul.  -  Alixeri,  Prof.  del  discRno  in 
Ug.  III  (1864-68).  G.  B. 

Caiillo.  Wohl  span.  Maler  des  16.  Jahrb. 
Im  Vorrat  des  Kaisef  Friedrich-Museums  zu 
Berlin  eine  auf  Holz  gemalte  Madonna  mit 
Kind,  bez. :  Canllo.  Ein  ebenso  bezeichnetes 
Bild  des  gleichen  Sujets  in  englischem  Privat- 
besitz, ein  anderes  im  Januar  1911  bei  Ueine- 
mann  in  München. 

N  a  g  1  e  r,  Lex.  IT  363.  W.  v.  B. 

Caiillon,  Phileas  Hector,  Porträtbild- 
lauer in  Argcnteuil,  geb.  in  Trancy  (Yonnci 
Schüler  von  Guillaumet  Deschiclcte  zwischen 
1876  und  1890  die  Ausateltungen  des  Pariser 
Salon  mit  Bildmd>&8ien  in  Mwnior«  Terra- 
kotta und  Gips. 

Betlier- Auvray,  DicL  gte.,  ShmL  — 
Kat  d.  Salon  187ft-W.  H.  V. 

Carilio^  IL  franiös.  Bildhauer  der  Ge> 
genwart,  stellt  seit  1890  im  Salon  d.  art. 
fran^  Porträtbüsten  und  Medaillons  (meistens 
v«a  Danen)  und  1906  auch  zwei  Soldaten* 
figofttt  aas  der  Revolutioaszeit  aus. 

Sden-Kalalofe.  B, 


Crrimiai,  L  u  c  a,  röm.  Architekt,  geb.  1880, 
1  14.  12. 1880  in  Rom.  Vom  dnfadMD  Stein- 
metz rang  er  sich,  ohne  jemab  eine  Akademie 
besucht  zu  haben,  zum  bedeutenden  Architek- 
ten empor  und  schuf  in  Rom  eine  Reihe 
hervorragender  Bauten  im  Stile  der  italieni- 
schen Hochrenaissance.  Als  Hauptwerk«  die» 
ser  Art  sind  hervorzuheben:  Das  Verwal- 
ton^gebäude  bei  S.  Luigi  dci  Francesi,  das 
Cbllegio  Francese  mit  der  Fassade  von 
S.  Chiara,  das  Collegio  Canadese  mit  dem 
hübschen  offenen  Hofe  an  Via  S.  Vitale,  das 
Istituto  dclle  Picc.  Suorc  dei  Poveri  an  Piazza 
S.  Pietro  in  Vincoli  und  das  anmutige  Kirch- 
lein S.  Ivo.  Noch  grandioeer  und  künstlerisch 
Iwdentender  smd  ledoch  sdne  nn  Stile  Bra* 
mantcs  gehaltenen  Kirchen-  u.  Klosterbauten 
von  S.  Antonio  sowie  der  an  den  Seicento- 
Klassizismns  anklingende  Palazzo  Brancacci 
in  Rom.  Gelegentlich  bat  sich  C.  auch  als 
Bildhauer  und  Maler  betitigt 

II  BuonarroU  1874  p.  188  ff.;  1876  pw  174  f.; 
1877—78  p.  461  ff.  —  Arch.  Stor.  d.  Arte  IWl 
p.  75.  —  L.  C  i  M  a  r  i,  Stor.  d.  Ana  CMleaipi 
ital.  (1909)  p.  130  L;  aowie  I  PkL  dl  Roma 
p.  340  f.  —  D.  Angcli,  U  CUcae  di  Roma 
p.  «19  (Reg  ).  I.  Citlwi. 

CaiisKS,  s.  Keirincx. 

Cazini,  Giov.  AngeK  Maler,  1056/57 
in  Rom  ab  Gehilfe  des  Gio.  Fr.  Grimaldi 
urkmdl.  genannt 

Bertolotti,  Art  bolognesi  ete.  in  Rama» 
1886. 

Caiini-Motta,  Fabrizio,  Architekt  des 
Herzogs  von  Mantua,  erbaute  dort  das  Teatro 
Fedeli-Gonzaga  (zerstört)  und  veröffentlichte 
1910  in  Gnutella  einen  „Trattato  sapra  In 
struttura  dei  teatri  e  scene".  Zani  (Enc.  met.) 
bringt  von  ihm  die  Kupfcrstichsign. :  Fabri- 
tius  De  Carinis  Inven.  et  fecit  (1687). 

C.  D'Arco,  Delle  arti  etc.  di  MantOTk,  L 
Mantua  1857.  -  A.  Bertolotti,  AfcUt  etc. 
in  reU  ooi  Gonzaga,  Genova  1889.  B. 

Carte!)  Antoniodel,  Maler,  von  dem  sich 
in  Privatbesitz  zu  Piacenza  ein  aus  der  Kirche 
S.  Franca  stammendes  Altarstück  mit  zwei 
Reihen  von  Heiligenbildern  u.  der  Inschrift: 
MCCCLXXXXVII  Ant,  de  Cario  pinxit  be- 
fand, auch  Frcakemalereien  in  S.  Francesco 
Grande  in  Piacenza  soll  er  ausgeführt  haben. 

Anibiveri,  Artisti  piacentioi,  Piacenu  1879. 
-  Galt  NaaionaU  I  (ISN)      «1.  52. 

N.  PelicttH. 

Carioli,  demente,  Architekt  von  Carpi, 
lieferte  1082  den  Entwurf  für  den  Turm  der 
dortigen  Fk-antilricinerldrche.  Auch  rührt  der 
Fassadenentwurf  der  Xifdie  S.  Chiara  das. 

von  ihm  her. 

Tiraboschi,  Not.  de'  pitt.  etc.,  17S6  p.  133. 

Caiioli,  Marco  Antonio,  Maler,  um 
1867  mit  Zahlungen  für  Arbeiten  in  der  Gal- 
Icria  di  Monte  Cavalk)  in  Ron  nrkundl.  be> 
legt 

Bertolotti,  Art.  belgi  etc.  in  Roma,  1880. 
CaiiOB^  Louts- Adolphe,  französ.  Bild- 
lianer.  geb.  in  Vnkndemes  Qlord),  Sehdler 


597 


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Catlot  — Carito 


«m  Divclier,  lebt  in  Paris  und  beschickt  den 
PuiMT  Salon  aeit  1878  fast  alljährlich  mit 
PortriUataiiptiiftii.  Von  ihm  todi  die  Branse- 
büste  Louis  Charles  über  dessen  Grab  auf 
dem  Friedhof  Montparnasse  zu  Parts  (1887). 

Bellier-Auvray,  Dict  gin.,  Suppl.  — 
SalonlutAloKc  —  Kouv.  arch.  de  l'art  frao;.  1897. 

Quiot,  G.  G.,  französ.  Maler  der  Gegen- 
wart, lebt  in  Perigny-sur-Yerres  (Seine  «t 
Oise)  und  stellt  aeit  1906  aUjihrlidi  Land- 
icbaften  im  Sak»  der  Soe.  Hat  des  BwArtt 
M  Paris  aus. 

Sabnlatalete. 

CariB,  Johann  Wilhelm,  ^f aler,  geb. 
zu  Köln  1747,  f  daselbst  1830.  Schüler  der 
Düsseldorfer  Akad.  imd  des  Hofmalers  Felix 
in  Kassel.  Das  Wallraf-Richaitz  Mus.  in 
KBh  bewahrt  Ton  ihm  ein  Bildnis  WaUrafs, 
im  Kostüm  eines  Geistlichen  and  als  Natur- 
forscher dargestellt  (Kat  herausgegeben  von 
J.  Niesscn.  1888^  No  SU;  oidit  fnehr  atia- 

Fr.  T.  B Stileher.  Maleiw.  d.  1«.  Jahrb.. 

I  1.  H.  V. 

Caxia,  Joseph,  Bildhauer  in  Atx  (Pro- 
vence), führte  1780—82  den  Schmuck  der  nicht 
mehr  bestehenden  Fontaine  Saint-Michel  in 
Took»  ans^  wofür  er  700  Uv.  erhielt. 

Newr.  areh.  de  l'art  iraoc^  >•  sir.,  III,  1887 
I».  Sn-M;  IV.  1M8  p.  IT»;  X,  1»M  p.  214. 

Cari«,  Roul,  Bildhauer  vr-n  Nnnte^,  1W7 
für  das  dortige  Rathaus  beschattigt.  —  Ein 
Tugat  C.  wurde  1655  Nachfolger  des  Helie 
Brosset  als  Architekt  der  Kathedrale  zu  Nan- 
tes. Er  tat  sicherlich  tdoitisdt  mit  dem  be! 
Bauchal  erwähnten  Architekten  Carist-Tugal 
von  Rennes,  der  1640 — 54  den  Bau  der  Türme 
ond  dtt  HaiQ^portals  der  Kathedrale  zu  Ren- 
ms  leitcia  und  tun  1650  den  Hochaltar  der 
Kathedrale  zu  TrCguier  aufführte. 

Nouv.  arch.  de  l'art  fran?.,  3»  ser.  XIV,  1898 
p.  100.  —  Bauchal,  Dict  d.  archit.  franc., 
1887.  —  Laaee^  Dict.  d.  ardk  fran«.  un  II 

300. 

Caiiaana,  Nicolas,  Bildhauer  in  Madrid. 
Philipp  V.  ernannte  ihn  1744  zum  Mitglied 
der  Junta,  welche  dfe  Errichtung  der  Akade- 
mie von  S  Fernando  vorbereitete  Von  ihm 
der  Statuenschmuck  der  Fassade  der  Kirche 
S.  Justo  7  Pastor,  die  Giaoomo  Bonai^  in 
Madrid  errichtete. 

Cean  Bermudez,  Dicc.  I  256.     M.  v.  B. 

Cariu,  H.  T.,  Maler,  Rcb.  in  Philadelphia, 
Pa.,  Schüler  der  Pennsylv.  Acad.  of  Fine 
Arts,  tätig  in  Philadelphia.  1882  hat  er  dort 
radierte  Studienbiätter  ausgestellt. 

Amcric.  Art  Ann.  IMO.  E.  Richter. 

Cariaaimi,  Giov.  Francesco  dei,  Gold- 
schmied und  Ziseleur,  geb.  23.  10.  1486  in 
Pama,  Sohn  eines  Giovanni  C  C  wird  am 
2.  A.  1618,  gelegentlich  der  Geburt  eines  Soh- 
ne^ cum  letetonnal  erwihnt  Ein  Pronessi» 
oaskreuz  von  C,  aus  Silber  und  vergoldeter 
Bronze,  mit  Christus,  der  Madonna  und  Hei- 
Ugea*  wird  in  der  Pfarridrd»  von  Cossano 


aufbewahrt.  Dasselbe  ist  von  Arciprete  Ilario 
de'  Gooizzi  1614  in  Auftrag  gegeben  worden 
und  trägt  die  Inschrift:  Hoc  Hopus.  F.  F. 
Hilarius  de  Gunicib.  Ar  —  chipresb  —  iter. 
de  Chozan  —  o.  Jo.  Fra  —  ncischu»  De  Ca- 
rissimis.  faciebat.  In  stilistischer  Beziehung 
Steht  diese  Arbeit  unter  dem  EinfluA  der 

LUnv  dd  Batteoati  1489-14M  ia  Bapti- 
stariom,  Panw.  H.  P^IMtL 

Caiiat-Tugal,  s.  unt.  Corfs,  Roul. 

Caziftia,  Auguste,  s.  CanMÜt,  Micbel-A. 

CBiiati%  Attgttstin  N ieolaa,. fraaaSs. 
Architekt,  geb.  am  6.  12.  1788  in  Avalkjo. 
t  am  5.  12.  1862  in  Paris,  Sohn  des  Auguste 
und  Enkel  des  Michcl-Ange  C.  Schüler  voa 
Perder  tmd  Ant  Th.  L.  Vaudoyer  an  dir  Pa» 
tiser  Eook  d.  B.-Arts.  Nach  7 jährigem  Auf- 
enthalte in  Italien  und  Sizilien  kehrte  er  nach 
Frankreich  zurück,  wo  ihm  als  erste  gröSere 
Aufträge  die  Restaurierung  des  Are  dt 
triomphe  in  Orange  und  der  Bau  des  Mauso- 
leums und  der  Sühnkapelle  in  Quiberon  über« 
tragen  wurden  (1821 — 29).  1827  wurde  er 
Inspelctor  der  bätiments  civ.,  1840  Mitglied 
der  Comniissioo  des  monnm.  iiistor.  ISÜ  be- 
gann er  sein  Hauptwerk,  den  Justizpalast  in 
Reims,  der  1846  vollendet  war.  Auch  das 
Gefängnis  und  die  Gendarmeriekaseme  in 
Reims  rühren  von  ihm  her.  1842  restaurierte 
er  das  Schlod  Anet;  18tt  wurde  er  com  In> 
specteur  g6n6ral  der  Departement-sbauten  er- 
nannt, welchen  Posten  er  bis  1354  innehatte. 
Seit  1822  beschickte  er  wiederholt  die  Aus- 
Stellungen  des  Salon.  Der  Louvre  bewahrt 
eine  Handseicfmung'  von  ihm;  Tempietto  des 
Bramante. 

Bauchal,  Dict  d.  archit  franc-.  1887  p.  619 
(mit  Ut  Lit).  —  Bellier-Auvray.  Dict 
g<n.  1.  —  Lavigne,  Eul  civ.,  1881  p.  57  - 
Inv.  gen,  d.  Rieh,  d'art,  Paris,  mon,  civ,  I  65, 
178;  mon.  rcl.  II  367;  Prov.,  mon.  civ.  II  228. 
—  Delaire,  Lea  archit.  elir.,  1907  p.  205.  — 
Gar.  d.  B.-ArU  XI  103^205,  297-310.     H.  V. 

Caiistie,  M  i  c  h  e  1  -  A  n  g  e,  Architekt  ita- 
licn.  Herkunft»  der  1700  den  Entwurf  au  dem 
coltöge  in  Aotun  lieferte  und  1796—98  die 
Kirche  der  Cölestiner  in  Amiens  wieder  auf- 
baute. —  Sein  Sohn  ist  Augutte  Caristie,  geb. 
1740,  t  1795,  der  die  Pläne  für  die  Dom- 
herrenbauten in  Dijon  lieferte  und  1773  für 
die  Kollegiatkirche  in  Avallon  beschäftigt 
war. 

Bauchal,  Dkt  d.  archit  frang.,  1887.  — 
Delaire,  Lcs  archit.  <^l^v.  etC,  1907  p.  205. 

Cadtü,  Marco  della,  veneaian.  Archi- 
tekt, Anfn«  des  IT,  Jalulk,  leitete  eine  Zeit- 
lang den  von  Jac  Sansovino  entworfenen  u. 
begonnenen  Bau  der  Procuratie  Nuove  in  Ve- 
nedig. 

M  Osch  in  i.  Onida  per  Veneda.  1815.  B. 

üuAtb,  Raffaele,  neapolit.  Architekt,  er- 
baute 1899 — 93  gemeinsam  mit  Antonio  Landi 
die  Villa  Achilleion  auf  Corfu,  einst  Residenz 
der  Kaiserin  EKaabcth  v.  Ostcneich,  jcut  im 


598 


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Carl 


Besitz  Kais«r  Wilhelms  II.  Die  Villa  ist  in 
klusuchem  Stil  erbaut  und  voa  italienüchcn 
Kflntdera  «ng«ndL  C.  f  am  7.  1.  1911  in 

Boscotrecase. 

IlItMtrsu.  IUI.  18M  I  7.  —  ZUchr.  f.  bilA  Ktt 
N.  F.  VI  122.  G.  B. 

Ctxl,  Ansbacher  Emailnuler,  um  1780  für 
den  fürstl.  Hof  daa.  titig. 

Fr.  H.  Hofaana,  Di*  Kvnat  am  Hofe  d. 
Mailvr.  V.  BfeadaAc.  SmMf  ItOi  p.  IM. 

Call,  deutscher  Kupferstecher  in  Punlrtier- 
manier  um  1780,  too  dem  Le  Blanc  (Ma- 
nuel I)  ein  Bildo.  dea  Leop.  Emst  v.  Firmian. 
Fürstbisch,  v.  Passau  nennt  (vgl.  Karl,  Joh.). 

Call,  Adolf,  Landschaftsmaler,  geb.  in 
Kassel  am  18.  6.  1814,  f  in  Rom  am  29.  4. 
1846  —  erat  SOjährig.  Zuerat  Schüler  von 
Sicgfr.  Bendixcn  tu  IIaiiiboi]gi  dam  ^ttt  MbuL 
in  München  (1839)  und  DüsscMorf  Seit  1887 
erschienen  seine  Bilder  vielfach  auf  den  Aus- 
stellungen in  Hamburg,  wo  C.  seit  1841  an- 
aissig  war,  München  und  Berlin.  Anfänglich 
bevorzugte  er  Motive  aus  Oberbayern,  dem 
Salzkanimcrgut  und  Tirol,  aber  daneben  auch 
die  weiten  Heidelandachaften  Holsteins  und 
der  Etbufer.  1848  gnv  er  nadi  Italien,  wo 
er  namentlich  mit  seinen  sizilianischen  Land- 
schaften Erfolg  hatte.  Das  Provinzial-Mus. 
in  Hannover  bewahrt  von  ihm:  Lüneburger 
Heiden  Am  Logaaer  See  «ad,  aeiae  letxte  Ar« 
bck,  öae  Aaaidit  dea  Ataa,  die  Hambarger 
Kunsthalle  4  Bilder,  darunter  Fernblick  auf 
Hamburg  und  Römiaclie  Campagna,  dav<« 
erste  res  auf  der  Berliaer  JahriwadeilauaHei' 
liiag  1906  erachien. 

Fr.  Faber,  CoDnrecs.-Lc3b  f.  Uld.  Kst.  1846, 
II.  -  Hanbo»  KsUcilMb,  18S4.  —  Wftllfr 
Müller  V.  KSnigawiater,  DlMddoffer 
Kader,  1B«4  p.  SUHL  —  Fr.  ▼.  Bftttichrr 
Malerwerfce  d.  19.  Jahrb.,  I  1.  —  Deotache  Biogr. 
—  Kunstbl  18.17—1845,  pasaini,  H.  V. 

Call,  Clara  Vilhelmine,  dän.  Malerin, 
geb.  in  Kopenhagen  am  10.  12.  1869.  Sie  be- 
auchte  189S-M  die  Schule  der  Kuaitakade- 
mie.  Seit  m  hat  akbCharlolM^boiv  Laad- 
schaften, laieriawf  «ad  Bhnacanalafdaa  ana- 

gestcllt. 

Wei  Ibach,  N>-t  DansW  Konitnerlea,  — 
KaL  der  Ausst.  in  Charlottenborg  1889  ff. 

Leo  Swan*. 

Ctü,  J.  franzöa.  Bildhauer,  lebt  in  Paris 
oad  headiielt  dea  Sah»  de  ht  Soe.  d.  art. 

frang.  seit  189S  und  den  der  Soc.  nat.  d.  B.- 
Arts  seit  1894  fast  alljährlich,  meistens  mit 
Porträtakulpturen  CJ.  B.  Thiery,  M.  E.  Picot 
vaw.),  aber  «och  nüt  hiator.  und  Genreautuen 
(s.  B.  Jeaane  d'Are,  SaL  de  la  Soe.  d.  ut 
franc.  1910). 
Salonkataloge. 

Cid»  Johann  (Hans),  IngeidCttr  u.  Archi- 
tdtt  hl  Nfiraberg,  wo  er  an  IB.  1.  1587  ala 
Sohn  dea  Bamadatera  Peter  C  (t.  d.)  geb. 
war.  Er  lernte  ursprünglich  das  Kannen- 
giefierhandwerk,  genofi  aber  auch  in  jungen 
Jahren  bereita  dea  Unterricht  dea  ilterea  Ja- 


kob Wolf,  des  Erbauers  des  Nürnberger  Rat- 
hauacik  in  der  Per^dctiTe.  Um  daa  Jahr 
1AO0  ghig  er  eadi  Ulm,  wo  Job.  Faidhaber  fai 

der  Mathematik,  Perspektiv-  und  Feldracß- 
kunst  sein  Lehrer  war.  In  einem  Briefe  an 
Sebastian  Kurz  in  Nürnberg  vom  9.  6.  1609 
rühmt  Faulhaber  ihn  auch  als  „guten  Reifier 
and  Radierer  un  Kupfer".  Die  „Newe  Geo- 
metrische und  Perspcctivische  Inventiones 
Etlicher  sonderbahrer  Instrument,  die  zum 
PerapeeÜviachea  Grundrissen  der  Pasteyen  u. 
Vcstungen,  wie  zum  Planimetrischen  Grund- 
legcn  der  Statt  Fcidläger  und  Landschaften 
sehr  nützlich  seynd.  Durch  Johann  Faul- 
habera  xu  Ulm.  Frankfurt  MDCX,"  4*  tragen 
teOweiae  Cj»  Zefchca:  HCN.  la  der  Folge- 
zeit trat  er  in  kurbrandenburgische  Kriegs- 
dienste, wobei  er  sich  unter  dem  Ingenieur 
und  Obersten  Meinhard  von  Schönberg  na- 
mentlich  im  Featungabau,  Artillerieweaea,  wie 
auch  hl  der  Feuerwerkerkunat  ausbildete. 
1614  gewann  ihn  der  Nürnberger  Rat  für 
den  städtischen  Dienst,  in  welchem  er  u.  a. 
zu  dem  Rathausbau  mit  beraagczogen  wurde^ 
1620/21  eine  RoBmüMe  errichtete,  zu  der  be- 
reits Peter  C. Plane  getcrtigt  zu  haben  scheint, 
u.  in  den  folgenden  Jahren  die  Befestigungs- 
werice  der  Stadt  veratärkte  und  ihr  Artillerie- 
waaea  ▼erbeaaerte.  16BT— 81  beachHUgle  On 
dar  Bau  der  Dreieinigkeitslurche  zu  Regens« 
btirg,  die  nach  seinen  Plänen  erbaut  wurde: 
sie  trigtMeinen  ganz  spezifischen  Stempel,  ge- 
diegen, ehrbar,  schwerfällig"  (Dehio).  Auf 
der  Randleiste  der  Medaille  auf  die  Kirche 
vom  Jahre  1627  wird  er  „Joan  Carl  In- 
gen[ieur]  a  Nor"  genannt  (s.  Carhngen,  Joh.). 
Aof  Gnmd  diemr  l^iatiiiigui  wurde  ihm  noch 
1631  da?  Amt  eines  städtischen  Zeugmei- 
sters vom  Nürnberger  Rat  übertragen.  Wei- 
terhin hören  wir  noch  von  Restaurierungs- 
arbetten am  Spitaltorturm  au  Herabrudc 
(1686),  ran  der  Heratdlnng  ehica  dgeaart^ea 
mechanischen  Kunstwerks,  eines  ,,Musenber- 
gea"  (ParnaB),  das  er  1650  vor  dem  schwedt- 
idwaGcaeralissimus,  Pfalzgrafen  Karl  Gustav, 
produzieren  durfte  und  das  später  nach  Stock- 
holm wanderte,  von  einem  Leuchtfeuerwerfc, 
das  er  auf  Kesten  Karl  C  .  tavs  nicht  nur 
»firk^**«  und  abbrennen,  sondern  auch  «in'a 
Kopfer  briagca"  md^t,  v.  a.  m.  Auch  die 
interessante  Sammlung  von  Modellen  von 
Kriegswerkzeugen,  Kanonen,  Lafetten,  2^1ten 
vÄt  die  heute  <i:i.  Germanische  National- 
maseum  in  Nürnberg  bewahrt,  «aeia  kleinea 
Zeughaus",  wie  ea  la  daer  Qäetle  atia  dam 
Jahre  1666  heißt,  rührt  von  dem  vielseitigen 
tmd  erfinderischen  Manne  her  und  ist  wohl 
zum  gröfiten  Teil  von  ihm  aelbat  vcffertigL 
Er  starb  am  14.  6.  1666. 

Nendörfer-Gulden,  Nachr.  von  Näro- 
berg.  Werklcnten  (Edhioo  Lodiner)  p.  814.  — 
SaadrarLTcalaehe  Akad.  9»  876.  —  Oep- 
pelmarr,  Btat  Hachr.    Mk  —  Mnaiaiea» 


599 


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Cari 


hoff,  Das  Rmthaus  in  Nürnberg  (vgl.  Register; 
iaibeaondere  p.  167  u,  Anm.  43fl).  —  Hampe, 
Mfinbu  Rstsverl.  II  No.  u  2921.  —  Mitügn 

aas  d.  German.  Nstioosimus.  1S08  p.  1&3  No  42. 
—  P  s  n  z  r  r,  Verz.  Ton  Nürnberg.  Portritai  p.  31 
(wo  3  Bildnisse  von  Jolunn  Carl,  darunter  eins 
von  J.  Sandrart,  ein  anderes  v.  Lukas  Schnitzer 
in  Kupfer  Rcstochen,  angeführt  werden).  —  N  a  g- 
Icr,  MonoffT.  III  No  793.  D  c  h  i  o,  Handb. 
der  deutschen  Kstdenkm.  III  404.     Th.  Hampt. 

Carl,  Katharine  (Kate)  A  u  s  u  s  t  a, 
•merikan.  Malerin,  geh  iti  New  Orleans, 
Loittsiaiu,  giag  mit  16  Jahren  nach  Paris  n. 
ttudlcrte  unter  J.  P.  Jjutttn  und  G>  Courtob. 

Sie  ist  Tid  (ereist  und  hat  ihre  Erlebnisse  in 
China  unter  dem  Titel  „With  thc  Empcress 
Dowager  in  China"  in  BiKhform  veröffent- 
Bcbt  Sie  hat  die  Kaiierin^Witwe  Tzi-Hti  in 
Chfaa  gemalt:  du  Portrit  hängt  jetzt  im 
kaiserl.  Palast  in  Peking.  Ein  Bild  von  ihr 
im  National  Museum  in  Washington,  andere 
in  mehreren  Privatgalerien.  Erwähnt  sei  „Am 
Sgkgd"  ^aris  1900)  ood  mehrere  Portrita. 

SUea-Katatote.  —  WWs  Whe  in  Amtrica 
1910—11.  Edmund  von  Mach. 

Ud,  Mathiat  (llatbM),  Gohtocfamied  n. 
vor  dkm  l>rtaiiiit,  tfirhtig  ud  ffuchtlwT  sli 

„contcrfeter  in  wax*  und  zugleich  Medailleur, 
war  geb.  zu  Augsburg  und  kam  Ende  der 
70er  oder  zu  Anfang  der  80er  Jahre  dn  18. 
Jahrhunderts  nach  Nürnberg,  wo  er  nach  län- 
geren Verhandlungen  zwischen  dem  Rat  und 
dem  Handwerk  der  Gold&chiiiiuiJi-  am  4.  2. 
1685  Meixter  (Meisterbuch  im  Kimstgewerbe- 
mOMMi  «u  Bellte  BL  68*)  md  an  18. 8.1865 
Bürger  wurde.  Im  Juli  1687  erbat  ihn  sich 
Kurfürst  Christian  I.  von  Sachsen  für  ein 
Jahr  vom  Nürnberger  Rat,  da  C.  „für  einen 
knnatrfy***?**  ^y^^jffhmn^  und  ContyafcGlor 
sonoenicn  geruiuuei  werae,  an«  ocr  kwot* 
1er  lehte  nun  längere  Zeit  am  sächsischen 
Hofe,  vor  allem  wohl  mit  eigentlichen  Gold- 
schmiede- und  Juwel ierarbeilefi  beschäftigt. 
Schon  am  29.  6.  1587  hatte  er  für  ein  silber- 
vergoldetes Kunstwerk  mit  allerlei  springen- 
den Wassern  aus  der  kurfürstlichen  Kasse 
614  Gttldcn  erhalten;  zum  Jahre  1688  hören 
tvif  von  afacm  reich  mit  Rtdrfnei^  DiamaiiUsu 
imd  Perlen  geschmückten  Kleinod  mit  einer 
Caritas  und  von  einem  andern  ähnlichen 
ScimTOckatödc,  das  vom  Kurfürsten  der  Kur- 
fdrstin  ▼.  Brandenbucg  s.  Geschenk  gemacht 
wurde.  Noch  am  81.  11.  1880  erMdl  er 
im  Dienste  des  Kurfürsten  Diamanten  ru 
einer  Nachbildung  des  Elefantenordens,  die 
aa  dem  BOdnisse  König  Friedrichs  von 
Dänemark  angebracht  werden  sollte.  1697 
ward  ihm  vom  Nürnberger  Rat  erlaubt,  800 
Goldgulden  des  Bischofs  Julius  von  Würz- 
borg  „mit  dessen  Gepräge  zu  pressen".  Wci- 
tetlÄi  adim  wir  ilm  audi  im  Dienste  des 
Pfalzgraf-Kurfürsten  Friedrichs  IV.  u.  dessen 
Statthalters  in  der  Oberpfalz,  des  Fürsten 
Christian  n  Anhalt  titig,  «od  Anfang  1008 


siedelte  C,  ganz  nach  Amberg  über,  ohne  in- 
dessen sein  Nürnberger  Bürgerrecht  aufzn- 
gdwtt.  Zun  88.  Bt.  1808  wird  er  in  den  KAm- 
berger  Ratsakten  als  verstorben  bezeiclmet 
Die  Betrügereien,  die  sich  1608  sein  Sohn 
Hans  in  Nürnberg  hatte  zuschulden  kommen 
laaaei^  mnaaen  ihm  daa  letite  Jahr  adnea 
T^lifna  adir  Teihillert  Ivdwn. 

Seine  Medaillen,  zumeist  auf  Nürnberger 
Persönlichkeiten,  insbesondere  aus  den  Reihen 
der  Crtschlechter,  doch  auch  auf  Friedridi  IV. 
V.  d.  Pfalz  (1696),  Christian  I.  v.  Anhalt  and 
dessen  Gemahlin  Anna  (1599,  1606),  Emst 
Friedrich  von  Radcn-Durlach  (1603),  Joachim 
Emst  von  Brandenburg-Ansbach  (1^7),  Chri- 
stian V.  Brandl  nhwy-B<y i enlii  {1801),  Angii» 

sttis  Fürst  von  Anhalt  (1607;  BleiabguS  im 
Germanischen  Museum  zu  Nürnberg)  u.  a. 
reichen  von  1684 — 1607.  Sie  sind  am  Brust- 
oder  Annabachnitt  durch  ein  MC  oder  MCF 
ab  seine  Arftdten  gekennzeieiuiet  and  sengen 
von  dem  scharfen  Blick  unseres  Wachsbossie- 
rers  in  der  Erfassung  der  Persönlichkeit,  von 
seinem  gewählten  Geschmack,  seiner  sicheren 
Hand  und  seiner  Sorgfalt  in  der  Ausführung. 
Nur  in  .seinen  Wappen-Rückseiten  verfällt  er 
hin  und  wieder  in  ein  mehr  oder  weniger 
deri»cs  Schematisieren.  Vielleicht  blieb  die 


Gesellen  oder  Lehrlingen  —  1608—07  lernte 
bd  ihm  Michel  Feil  von  Dresden  (Lehrlings- 
rolle der  Nürnberger  Gotdidniade  lo  der 
Bibliatfaek  dea  KnnatgewerteBiWFiimi  jp  Bar- 

Schaffen  dea  IfaiMera  Irishar  nidit  bdnaddt 

worden. 

Bauch  in  der  Histor.  Ztachr.  der  Gdrres- 
gesellsch.  19,  470.  —  Hampe,  Nümb.  RatsvcrI., 
an  vielen  Orten  (vgl.  RMister).  —  Ders.  in  den 
Mittitn  aas  d.  German.  Nat-Mos. 


1903  p.  187  ff 

—  CTGnrlitt  im  Kstgewerbebl.  N.  F.  II  19  f. 

—  Er  man,  Dtsche  MedaiUewe  im  16.  u.  17. 
Jahrii.  «0  ff.  Tk.  Hampt- 

C$A,  Melchior:  „Melchior  Carl  Silber- 
arbeiter Obiit  Anno  1628  yEtatis  Suae  74" 
steht  auf  einem  Schabkunstblatt  aus  der  er- 
sten Hilfte  dea  17.  Jabrh.  Sonst  weiB  man 


Psaaer,  Yen.  von  M 
XL  das  betr.  Blatt  sdbat  in  dar 

tritttflunl.  (llerkcladie  Samod.  iai   

in  Nilmberg).  —  Hampe,  Nflmb.  Katsteil  II 

No  17M.  Th.  Hampe. 

Caxi,  Nikolaus,  Diamantschneider  von 
FMenthdi  wird  nm  1816  hi  Nönteqr  B8r- 
cer> 

Rampe^  NBrnb.  Ratsveii  II  No  2A38.  S73S. 

Carl,  Pe  t  e  r,  Baumeister  und  Zinmiermann 
zu  Nürnberg,  der  (nach  Sandrart;  doch  vgl. 
über  denen  Qudle  die  Ltteratnmotis  am 
Ende  dieaea  Aitikda)  1841  an  Hdüng ,  eteem 
dem  Herrn  Georg  Ericinger  von  Lendersheim 
(Lentersheim  im  heutigen  BJi.  Dinkelsbühl  in 
MitlaUraniKn?)gdiarigen  Dorfen  gab.  mr.  Er 


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Cid  "  CnUtoM 


verheiratete  sich  1677  u.  wurde  1580  in  Nüm- 
berg  Meister.  In  den  Diensten  des  Nümber- 
■er  Rais  ab  der  Stadt  Ziaunermaim  und 
WaaaendiMwr»  „Werkmann  u.  Stadtmeiater*, 
JBia-  o.  Wcrimaeister",  wie  er  genannt  wird, 
und  auch  im  Dienste  auswärtiger  Fürsten  u. 
Herren,  die  seine  Kunst  und  seine  er&ndungs- 
rekhe  Geschicklichkeit  zu  schätzen  wußten 
und  vielfach  seinen  Rat  erbaten,  ist  er  dann 
über  ein  viertel  Jahrhundert  lang  tätig  ge- 
wesen. Schon  168%  dann  wieder  1686  citet 
ihn  Plaligni  Ottkcnirich  von  Nfindiaijiu 
tKK  ntr  nme  txst.  idqd  ■oohib  manaeii 
nicht  scRleich  kommen,  da  er  sich  eben  in 
Böhmen  bciand,  wo  er  während  eines  etwa 
halbjUuigen  Aufenthalts  das  Pochwerk  zur 
Eule  und  andere  Arbeiten  ausführte.  1593 
fertigte  er  für  den  Markgrafen  Georg  Fried- 
rich von  Brandenburg-Ansbach  die  Visie- 
ruflg  za  einer  RoBmühle  ond  begutachtete  im 
glekiiea  Jahre  abf  Ulig  des  Octavio  Strada 
Wasserkunstbuch.  In  die  Jahre  1596—1598 
fillt  die  Erbauung  desjenigen  Werkes,  mit 
dem  Cs  Name  vor  allem  verknSgft  ist  u.  das 
ab  seine  bedeutendste  Leistung  namentlich 
als  Konstrukteur  gelten  darf,  nämlich  der  den 
Pegnitzfluß  in  einem  flachen  Bogen  über- 
apanoendent  an  den  Ponte  Rialto  xu  Ve- 
neolg  eruuMiuucu  i*  leucnDrocice  n  nttniDcig« 
Wiederholt  (1601,  1Ö12)  finden  wir  ihn  sodann 
in  Amberg  tätig.  1605  richtete  er  den  viel- 
bewunderten Dachstuhl  des  Pellcrhauscs  in 
Nünibeig  auf  ood  wußte  1618  die  Spitalkiithe 
mm  U.  GeiBl,  die  an  der  FtaBseite  dem  Ein- 
sturz drohte,  derartig  neu  zu  fundieren,  daß 
ihr  Abbruch  nicht  nötig  wurde.  Im  Mai  1616 
lidl  Kurfürst  Friedrich  V.  von  der  Pfalz, 
der  nachmalige  „Winterkönig",  den  geschick- 
ten Meister  nach  Heidelberg  kommen,  wo  ihm 
eine  höchst  scnwierige  Restaurierung  des 
dicken  Tarmeik  dessen  die  Mitte  des  runden 
<  if  Ilm  lies  eimieiiiiiH luci  ums  a^scnwenc  w»- 
gende  Sänlr  haufällig  geworden  war,  gelang, 
dn  Werk,  an  dessen  Möglichkeit  des  Kur- 
ffirsten  Architekten  Salomon  de  Caus  und  Jo- 
iiMin  Scboch  versweilelt  waren.  Des  weiteren 
setzte  er  hier  dem  knrffiratltchen  Landhaus 
im  neuen  Lustgarten,  ohne  den  Dachstuhl  ab- 
zutragen, den  er  nur  mit  noch  dazu  recht 
unyollkomniHien  FlasdwniMgvorriciitiiiigtü 
(PreBschrauben  von  den  Weinkeltern)  zu 
heben  verstand,  ein  neues  Stockwerk  auf. 
Auch  an  den  Featungsbauten  zu  Mannheim, 
an  Rastaarieningsatbeilen  an  Frankenthal  n. 
Sandliofcn  war  c.  im  Anftrage  des  KvrfSr^ 
sten  tätig.  In  Sandhofen  unweit  Worms  über- 
fiel ihn  am  7.  2.  1617  unvermutet  eine  heftige 
Krankheit,  der  er  am  12.  2.  1617  erlag.  Die 
Leiche  ward  nach  Heidelberg  übergeführt  Mn<1 
am  14.  2.  in  der  Peterskirchc  das.  begraben. 
Auf  besonderen  Wunsch  und  Befehl  des  Kur- 
fürsten, der  den  Künstler  ganz  beiondei's 
nocn  gascnaizc  nant^  mcn  uim  oer  noiinxQi~ 


ger  Abraham  Scultetus  die  Leichenrede.  In 
Nürnberg  ward  sein  Vetter  Mathes  Carl  sein 
Nachfolger  als  „Wasserschauer" .  Der  Sohn 
Peter  Caris  ist  der  bekannte  Ingenieur,  Ar« 
chitdrt  und  Zeogmeister  Johann  C.  (s.  d.). 

NcudSrfer- Gulden,  Nacfir.  von  Nümb. 
Katlem  u.  Werkletitcn  (Edition  Lochner)  213  f. 

—  Sandrart,  Teutsche  Akad.  II  274  f.  ijnd 
Doppelmayr,  Histor.  Nachr.  vun  den  Nümb. 
Mathematicis  u.  Kstlem  p.  213  f.  Doppelmayrs 
Handexemplar  in  d.  Bibl.  d.  German.  Nat.-Mm. 
(Sandrart  wie  Doppelmayr  haben  den  biogr.  Teil 
ihrer  Nachr.  offenbar  KTÖBtentcils  aus  des  Ahr. 
Scultetus  oben  erwähnter  und  auch  irn  Dnick  er- 
schienener Leichenpredigt,  Heidelberg,  1&17  ge- 
•chöpft,  die  mir  für  obigen  Artikel  leider  nicht 
zur  Hand  war).  —  Mummenhoff,  Das  Rat- 
haus in  Nürr.brra;,  an  vielen  Orten  (vgl.  das 
Register).  —  H  a  m  p  e,  Nürnb.  Ratsverl.  (vgl.  da« 
Register).  —  Die  Kstdenkm.  des  Kgr.  Bayern  II 
Heft  XVI  (Stadt  Arnberg)  p.  121.     Tk.  Ilam(ye. 

Call,  R  e  i  n  h  o  1  d,  Bildh  auer  und  Maler  in 
Lei^sig,  Mitglied  der  Ldpsiger  Sezession  nnd 
des  DeutBclwn  KQnstlerbundes,  geb.  am  B. 
11.  1864  in  Lucka,  Sachs.-Altenb.  Zuerst 
Buchhändler,  wandte  er  sich  erst  19(X}  dem 
Könstlerberufe  zu  und  studierte  in  Italien, 
namentlich  in  Rom.  Seine  hauptsächlichsten 
plastischen  Arbeiten  sind  bisher:  Wettin- 
hrunnen  zu  Lucka  (1908).;  Büsten  des  Buch- 
händl.  J.  J.  Weber  in  der  Leipziger  Guten- 
berghalle  (1010)  nnd  des  Heraoga  Emst  II. 
von  Sachsen-Altenburg  im  .Mtenburger  Mus. 
(1911);  dekorativer  Relief  schmuck  in  Bronze 
und  Marmor  tmd  lebensgr.  Bronze-Figuren 
Gastfreondsdiaft  u.  HirtenknalM  in  der  Villa 
A.  Hirt  In  Leipzig  aWi-lOOtf);  Grabmal 
Kies&ig-I^istncr,  Südfriedhof  Leipzig  (1911) ; 
Porträts  für  d.  Sachsensaal  d.  Gutenberg- 
halle  (1904).  Auf  der  Leipz.  Jahres-AnSSt 
1911  war  er  mit  S  plastischen  Arbeiten  ver- 
treten.  —  1911  malte  er  für  die  IX.  Bürger- 
schule in  Leipzig  das  Aulabild:  «.Lasset  dk 
Kindlein  zu  mir  kommen". 

Kstgewerbeblatt  N.  F.  XVIII  59/60  (m.  Abb.). 

-  Tllustr.  Ztg  Uipzig  Heft  3479.  t.  8.  S.  MIO.  — 
Kat.  d.  Leipz.  Jahrea-AnsM>  UU  ».ff.  —  Per- 
aSaJ.  Mittig  d.  KatkfS. 

Csil,  s.  ancb  Csrlsv  CaHoM.  Ckarks  etc.  nnd 
Karl. 

Cail-Nielsen,  s.  Nielsen,  Anna  Maria  C. 

Carl-Sosa,  Mario,  französ.  l^ndschafts- 
maler  nnd  Zeidinert  geb.  in  Loadun  (Vienne). 
dnrcb  Sdbststndinm  gebildet  Stellt  seit  1886 

im  Salon  d.  Art.  fran^.  seine  feingemalten, 
von  groBer  Empfindung  getragenen  Stim- 
mum^andKhaften  aus,  von  denen  „Matinee 
d'Automne  sur  les  bords  de  la  Sarthe"  (1890) 
in  das  Museum  von  Amiens  gekommen,  ,JLes 
vieilles  maisons  d'Argenton"  (1892)  von  der 
Tuniser  Regierung,  „Un  village  en  Lorraine" 
(1888)  vom  Zar  angdtauft  worden  rind.  C.  ist 

verschiedentlich  mit  ^fedai^c^  ntisRcrc-ichnet 
worden,  hat  1899  auch  d.  Salon  d.  S<x.  nat.  u. 
1900  die  Münchener  Glaspalastausstellung  be- 
schickt und  ist  Mitarbeiter  der  Journale  La 
Presse»  La  Cocarde,  Le  National  n.  a. 


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Cariandi  —  Carlexuan 


i«les  Martin,  Nos  pdolm  «I  Kolptews, 
IMT.  —  Salonlnuloffe  (teihr.  n.  Abb.).  —  K»t. 

d.  Münchener  Glaspat.-Auast.  B. 

C«rUndi,  0  n  o  r  a  t  o,  Maler,  geb.  15.  5, 1848 
in  Rom,  Schüler  der  dort.  Accadcraia  di  S. 
Loca  unter  Franc.  Cogbetti  und  AI.  Capalti, 
weHergebildel  im  Atdier  dm  GiigL  De  Ssnc- 
tis  Malte  anfangs  Historienbilder  wie  „I 
Garibaldini  prigionieri  a  Mentana"  (1876  in 
Rom,  18T7  in  Neapel  präm.)  u.  „I  Garibaldini 
ai  mont-  Parioti"  (»ngek.  vom  Principe  Ru«- 
poli)  und  lieferte  damals  für  das  (jetxt  ab* 
gebrochene)  Politeama-Theater  zu  Rom  den 
Bühnenvorhang,  darstellend  „Horatius  Cooles 
auf  dem  Pons  Sublicius".  Während  eines 
mehrjährigen  Aufenthaltes  in  England  und 
sper.  in  London,  wo  er  die  Ausstellungen  der 
R.  .-Xcademv  1882—89  mit  italien.  und  engl. 

Landschaftsbitdem  beschidcte,  ging  er  dann 
«618g  rar  Landachaftimalerri  {£er,  in  der  er 

sich  alsbald  zu  einer  führenden  Stellung  unter 
seinen  röm.  Kunstgenossen  empor  rang,  und 
die  ihm  lelt  1887  in  allen  italien.  Kunstaus- 
stellungen, wie  auch  in  Paris  (1900)»  Berlin 
(1896),  München  (1801)  and  Dassetdorf  (1904) 
hohe  Auszeichnungen  eintrug.  Aus  einer  1907 
in  Venedig  ausgestellten  prächtigen  Sammlung 
von  Aquarellgemäldea  C*  (mit  den  mannig- 
faltigsten Szenerien  vom  (}esamtlaufe  des 
Tiberstroines)  erwarb  die  (Salleria  Naz.  Mo- 
derna  zu  Rom,  die  bereits  sein  herrliches 
großes  Ölbild  „Tramonto  romano"  besafi,  fünf 
besonders  charakteristische  PrachtstöclM.  Mit 
Nino  Costa  Begründer  der  röm.  Kunstgenos- 
senschaft „In  Arte  Libertas"  und  damit  einer 
der  verdienstvollsten  Erneuerer  des  römischen 
Kuiuttreibens.  lebt  er  zurzeit  f»$i  autachlieftl. 
noch  der  malerischen  Verfiertlidrang  Roms 
und  der  röm.  C^mpagna  .Ms  besonders  glän- 
zende Zeugen  seiner  hohen  Künstlerschaft  u. 
seiner  Betätigung  auf  letzteran  Spezialgebiet 
seien  hervorgehoben  seine  wann  empfundenen 
Stinunungsbilder  aus  der  Villa  d'Este  an  Ti- 
voli, vom  ^^<)^te  Suratte,  vom  Castdlod'Oltit« 
vom  Forum  Romanum  u.  a.  m. 

De  Gubernatis,  Dix.  d.  Art.  ital.  viv. 
1889).  —  Willard,  Hirt,  of  Mod.  Ital.  Art 
1902)  p.  608  (.  —  Graves,  Nat.  Gall.  ExUb. 
1905)  I  894.  —  L.  C  i  1 1  a  r  i,  Stor.  d.  Arte  con- 
temp.  ital.  (1909)  p.  274.  —  V.  P  i  c  a,  L'Arte  etc. 
di  Venezia  (Ausst.-Berichtc).  —  lUustrazione 
{Rom  1874  p.  7  ff.  —  Natura  ed  Arte  1895—9« 
II  3(,:,  370;  1904—5  I  77  f.  (Abb.).  —  Arch. 
Stnr.  d.  Arte  1890  p.  128 ;  1891  p.  143.  —  L'Arte 
1901  p.  184;  1903  p.  280;  1909  p.  388  f.  —  Bol- 
lettino  d'Arte  (Rom)  1907  [i.  12  f.  —  The  Studio 
1901  XXII  102  ff.;  1908  XUI  30«  i  L.  Cälhri. 

Cndaw,  John,  Gcnreraaler  in  Glasgow, 
stellte  1887—91  in  der  Londoner  Royal  Acad. 
aus,  arbeitet  meistens  in  Aquarell.  Zwei 
Werke  von  ihm  („Expectation"  u.  nLaad- 
■chaft")  in  der  Glasgow  Art  G.ill 

Graves,  Roy.  Acad.  Exhib.,  19U5  I.  —  Caw, 
Scott  paiatiag  IMM.  —  Cat.  Glasgow  Art  Call. 
1903.  mTw.  Broekmett. 

GMaw,  William»  Mhott.  ICarinenaler, 


geb.  1947,  +  1889,  hat  eine  Reihe  trefflicher 
Aquarelle  mit  Szenen  aus  d.  Fischer-  u.  Schif- 
ferleben hinterlassen.  Eine  Küstenlandichaft 
von  ihm  in  der  Glasgow  Art  Call. 

J.  L.  Caw.  Seotttsh  Patnting,  1908  p.  384.  — 
Cm  Glaüffow  Art  Gall.  1903.     M.  W.  BrockvtfU. 

Carltyeri;  Bengt  Wilhelm,  schwed.  Ar- 
chitekt, geb.  1696  in  (k^thenburg,  f  WW. 
Diente  alt  Fortffikationsoffiaier  in  der  Arme« 
dea  K6idgi  Karl  XII.  tmd  war  attdi  daza 

ausersehen,  die  Leiche  des  Königs  in  Frede- 
rikshaid zu  empfangen  und  von  dort  zu  trans- 
portieren. 1797  wurde  er  Stadtardiitekt  in 
Gothenburg.  Im  Auftrage  de?  Kriegskolle- 
giums machte  er  Zeichnungen  zu  dem  Ar- 
senal in  Jönköping.  Sein  bedeutendstes  Werk 
als  Baumeister  ist  das  Hans  der  Ostindiacfaen 
fvompagme  m  uouMuwng  (seme  ACicniiuBgen 
wurden  jedoch  teilweise  von  Härleman  ver- 
bessert). Er  baute  auch  die  Kt^pel  der  Dom- 
kirche, die  1802  durdi  Brand  amfeSrt  «ude. 

Nordick  Familjebok.  0.  5". 

Carlberg,  Johan  Eberhard,  schwed. 
Architekt,  Sohn  eines  Geistlichen  Bengt  C, 

geb.  in  (^othenbuig  1688,  f  in  Stockhohn 
1778.  Diente  in  dar  Pui  tifikalMUf  mim  ifccr 

1721  Abschied  mit  Hauptmanns-Rang.  Wurde 
1727  Stadtarchitekt  in  Stockholm  und  baute 
hier  bis  zu  seinem  90.  Jahre  ziemlich  viel, 
aber  meistens  nach  Plänen  von  Hlrleman  and 
Adelcnniz.  Er  hat  eine  ganze  Menge  von 
älteren  Geb.^uden  in  Stockholm  teilweise  um- 
gebaut oder  restauriert,  z.  B.  das  Ratbans. 
das  Polizeigebäude,  das  StaMiUH  im  SUen 
tisw  ,  ist  aber  besonders  bekannt  wegen  setner 
wenig  glucklichen  Restaurierung  der  Stor- 
kyrka  in  Stockholm.  Seine  Bauzeichnungen 
werden  in  groBer  Anzahl  im  Stadtarduv  in 
Stockholm  aufbewahrt. 

Nordisk  FntT.iljebok.  0.  S. 

Caxtteig.  Karl  Wilhelm,  Sohn  d.  Bengt 
WiHidm  C  geb.  in  Gotfaenburg  1746,  f  1814. 

Gleich  seinem  Vater  war  er  Offizier  an  der 
Fortiiikation  und  daneben  als  Architekt  tätig; 
er  wurde  auch  der  Nachfolger  seines  Vater« 
als  Stadtarchitekt  in  Gothenburg.  Er  kitcie 
dm  UmliMi  des  RathaoMs  (noch  vorhanden) 
und  war  auch  wirksam  als  BiHBWlller  der 
Domkirche  in  Gothenburg. 

NetdUk  Flwilcbok.  O.  5. 

Carl  6,  de.  Miniaturmaler  in  Freiburg 
(Schweiz)  um  1768—76,  von  dem  ein  „Album 
intime  etc."  mit  27  Blättern,  üsinen  Miniatur- 
bildern und  Silberatiftzeidinungei^  bekannt 
ist,  davon  das  erste  den  Kfinstler  im  Eniw 
seiner  Familie  Kigt  (Beniner  A.  GSMBu, 
Freiburg). 

C.  Brnn.  Sehwelaer.  Ksderiex.«  IMg  L  tt.  V, 
Carle,  s.  auch  Frig.  Ludw%. 
CarlcbT«,  s.  KarUbyt. 
Cadsman,  Karl  Gnatnf  Vllhtla. 
icliwed.  Maler,  geb.  am  &  8. 1881  in  HaM 


6m 


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Cttttt  —  Ctfteffsril 


Studiertc  an  der  Akademie  in  Stodcholm  und 

in  Dütseldori  imd  Paris,  malte  Motiv«  tm 
der  allsB  Mirdiidieii  Sige  u«  ucu  deni  Bauei  u* 

leben.  Er  widmete  sich  nach  1855  auch  der 
Photographie  u.  war  der  erste,  der  in  Schwe- 
den die  photooiechanische  Reproduktion  für 
den  Buchdruck  einführte  C  hat  die  Lilbo- 
graphicn  „En  glodadi  iiilH0dai*  O^ext  von 
A.  J.  AlMliM)  1846  hMiii«egeben. 

G.  Nordtiuvan. 

CaiU%  Antontn  Jean  Paul,  Bild- 
hMier,  sfib.  am  24.  7. 1861  lu  Gimont  (fitn.), 
Sdifiler  von  Jouffraif .  ld>t  in  Paris  md  rtcDt 

seit  1887  im  Salon  d.  Soc.  d.  art.  frang.  aus. 
C,  der  zu  den  bedeutenderen  französ.  Bild* 
haiKm  der  Gegenwart  gehört,  begann  seine 
Stadien  in  Marsdlle  u.  arbeitete  später  imter 
Jouffroy  und  HioIIe  an  der  Ecole  des  B.-Arts 
in  Paris.  Er  pflegt  das  Porträt,  Genre  und 
die  histor.  Skulptur  in  gleichem  MaBe.  Von 
seinen  Werkm  lekn  genannt:  La  cigde 
(1878,  Mus.  von  Lectoure),  —  La  jeunesse, 
Marmoriigur  (1885,  1.  Medaille,  Mus.  Luxem- 
bourg),  Abel,  in  Marmor  (1887,  ebend.),  die 
Bronze  «Heinikehr  von  der  J««!"  In  Tnito* 
riwgwten,  die  Statue  Charlea  VIL  im  Hat- 
hniB  zu  (Tompiigne,  Herold  im  Kostüm  des 
17.  Jahrb.  im  Rathaus  von  Paris.  1906  wurde 
C.S  Statne  des  Chevalier  de  la  Barre  auf  dem 
Montmartre  aufgestellt  C.s  Kunst  zeichnet 
sich  durch  groBen  Schönheitssinn,  geschmack- 
volle Modellierung  und  stilvolle  Auffassung 
aus.  Seine  Konturen  sind  stark  akzentuiert 
und  die  Bdiandhuff  der  SaicCa  aeigt  groSe 
Originalität.  Er  wurde  verschiedentlich  in 
Paris  wie  in  München  mit  Medaillen  aus- 
gezeichnet und  hat  1887  in  der  Londoner  Roy. 
Acadenqr.  180A  und  1909  auch  im  Mdnchener 
Glaspalaat  ausgeatdlt 

Bcllier-Auvray,  Dict.  gtn.,  Sappl.  — 
Jules  Martin,  Nos  peintres  et  gculpteurs, 
Paris  1897.  —  Waisilicff,  Nos  contemporaini 
Paris  (IMO?).  —  Rev.  de  l'art  anc.  et  mod.  III 
1898)  627;  V  (1890)  487;  XI  (1902)  401;  XV 
1904)  439  o.  XXVII  (1910)  432-3  (mit  Abb.). 
—  Kstchron.  N.  F.  XVIII  88.  —  Kat.  d.  Münch. 
Glaspal. -Ausst.  1909  p.  170.  ~  Gai.  d.  B.-Arts. 
Reg.  II  u.  III  P^.  —  Salott- Kataloge.  Ci  r  a - 
ves,  Roy.  Academy  I  (1905;  unter  Antonin).  — 
Nouv  Arch.  de  l'art  fran?.  1897.  —  Rieh,  d'art 
Mon,  civiU.  Paris  III  37  u.  276.  Province  VI 
M3  ;  VIII  400.  B. 

Gadaib  Louis,  kolzbildbauer  in  Grenoblei 
liat  lant  Ulk  vnm  4.  1.  1841  daa  IMwTmlnt 

der  Kirche  von  Aoste  geschnittt,  wofür  er 
eine  Bezahlung  von  300  Livres  ernielt.  Das- 
■dba  war  9^lw  FuB  hoch,  mit  Figuren  von 
Aposteln  und  der  Jungfrau  geschmückt  tmd 
oben  mit  dem  auferstandenen  Christus  ge- 
krönt ;  an  den  Seiten  waren  2  Engel  an- 
gebracht. Das  Ganze  sollte  nach  dem  Modell 
des  „retable"  in  «fer  Kapelle  Notre-Dame  an 
Grenoblc  ausgeführt  werden  C.  wird  dann 
noch  bis  1660  mit  verschiedenen  untergeord- 
neten Arbeiten  für  Kirchen  «nd  Frtvale  er- 


wähnt.  —  Weitere  Mitglieder  der  in  Grenoble 
ansässigen  Familie  von  Mnienuisiers''  gkicfaen 
Namens:  /«an  C,  vom  88.  8.  1884  Wa  18.  1. 
1690  mit  Arbeiten  erwähnt,  danmter  die  Lie- 
ferung eines  Teile«  des  Mobiliars  der  Kirche 
zu  Mont^limar  für  d.  Architekten  J  Vezian 
(leaO);  Nail  C,  f  66jihrig  am  1.  6.  1701, 
sollte  lant  Kontrakt  vom  7.  8.  1884  die  «wei 
Beichtstühle  und  die  Balustrade  des  Giores 
für  die  Piau-rkirche  des  Cranges  nach  Zeich- 
nungen von  Dicnhunaat,  inV&nieur  dn  toi, 
anfertigen. 

E.  Maignien,  Les  artistes  grenoblola.  18ST. 

Geriet,  Gabriel-Jules,  französ.  Bild- 
hauer und  Medailleur,  lebt  in  Paris  und  stellt 
seit  1884  im  Salon  aus.  Von  seinen  Arbeiten 
sei  ,J}ie  KcEamik"  (Bronaerelief  1884)  er- 
wähnt. 

Salonkataloge.  B. 

Carleton,  Clifford,  amerikan.  Illustrator, 
geb.  7.  11.  1867  in  Brooklyn,  N.  Y.,  studierte 
an  der  Art  Students  League  New  York  u.  hat 
viele  Illustrationen  für  größere  Zeitschriften, 
hesoi;  ji Tb  fT  irpcrs',  und  Bücher  geliefert.  Auf 
der  Weitausstellung  in  Paris  gefiel  sein  jj)er 
Brief".  Bimmi  «w>  Math. 

Cailettl,  Loren  zo,  ital.  Maler  des  18. 
Jahrh.  Von  ihm  eine  Kreuzigung  Christi  in 
der  Haapthapdle  der  Kirche  S.  FeUdti  in 
Ftorens. 

Zaai,  Boe.  met.  —  Rieba,  Nofc  delle  chiese 

fiorent.,  1754-4S  IX  324. 

Cailetti,  Nicola,  „marmoraio"  in  Neapel, 
führt  1619  den  MarmorfuBboden  der  Kirche 
Carmine  Maggiore  aus  tmd  beendigt  162Ö  den 
Hochaltar  derselben  Kirche.  Letalere  Arbeit 
wurde  mit  3000  Dukaten  honoriert.  (Filan- 
gieri  di  Satriano,  Indice  d.  artef.  I,  1881,  u. 
Napoli  NcbiliMina,  VI.  188-8;  Z.  86;  XIZI. 
106.) 

Caitotti,  Nicola,  Architekt  o.  Ingenieur, 
geb.  in  Aquila  gegen  1T20,  f  in  Neapel  1796, 
beendigte  u.  a.  den  Palast  des  Fürsten  von 
Cimitile  in  letzterer  Stadt.  C.  hat  auch  ver- 
schiedene Werke  topograph.  Charakters  ver- 
öffentlicht. Am  4.  9.  1767  wurde  er  Mitglied 
der  Akad.  S.  Luca  In  Rom. 

Groasi,  öpuKoli  di  BeUe  Art!  II  169.  — 
Miaelrlni.  Star.  d.  Aee.  dl  S.  Laca  4M. 

<r.  Cm. 

CMalH,  Polieroml«^  ital  Bildfaaner  aoe 

Venedig,  stellte  1M2  auf  der  Ausstellung  zu 
Venedig  ein  Marmorrundbild  imd  eine  Büste 
aus,  verfertigte  1909  die  Bronzebüste  des 
Kunathistorikera  G.  B.  Cavakaselle  an  Lsg- 
luno  (aufgestellt  auf  einem  von  Dometdoo 
Rupolo  entworfenen  Sockel)  und  1910  die 
Bronzefigur  der  Maria  für  das  Santuario  von 
Lendinara. 

Alte  •  Storla  1888  p.  »0.  —  RMsla  Beoedittina 
1910  p.  40«.  G.  B. 

Carlevaria,  Giovanni  Leonardo,  Bild- 
hauer, geb.  in  Udine  am  18.  8.  1614,  hat  taut 
Urirande  vom  18.  8. 1888  die  AnafBhnn«  dea 


603 


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MoBumenlw  fftr  Zaccaria  Vafareaao,  weil. 

Kapitän  von  Friaul,  im  Auftrag  der  Deputati 
von  Udine  übernommen.  Dasselbe  ist  noch 
in  einem  Saal  im  ErdgeschoB  des  Pal  d.  Uf- 
fid  ertuUien  nad  ist  mit  4  Statuen,  Wawen  tk 
Gesimaen  gcadunSckt,  Sc  Büste  des  Kaintins 
ist  von  anderer  Hand.  (Joppi  u.  Bampo, 
Cootrib.  4*  alla  stor.  d.  arte  nel  Friuli,  Ve- 
nedig 18M  p.  120  f.).  B. 

Caihrvaris,  L  r  c  a,  Maler  u.  Radierer,  geb. 
1686  in  Udine,  t  1731  in  Venedig;  pflegte  als 
Autodidakt  die  Landschafts-  a.  Marinematerei 
sowie  auch  die  Vedutenradierung  und  die  de- 
korative Prospektmalerei.  Auf  letzterem  Ge- 
biete betätigte  er  sich  in  Venedig  namentlich 
im  Palaste  seiner  Gönner,  der  Zenobio  (daher 
adn  Beiname  Luca  da  Cit  Ztnobio),  und  im 
Palazzo  Contarini  a  S,  Trovaso.  Für  die 
Kirche  S.  Pantaleone  malte  er  2  mit  kleinen 
Figuren  staffierte  Landschaftsbilder  (auf  Lein- 
wand)« Ür  Kdnig  Friedrich  IV.  von  Däne- 
matk  eine  Darstellung  der  bei  dessen  An- 
wesenheit in  Venedig  veranstalteten  festlichen 
Regatta  Oetzt  in  Kopenhagen).  Venezian.  Ve- 
dutenmalefsien  und  Handsetdunnges  Ca  be- 
finden sich  in  fast  allen  größeren  Kunstsamm- 
lungen Europas,  namentlich  in  den  Museen 
zu  Dresden,  Berlin,  Posen,  Nürnberg,  Vene- 
dig (Museo  Civ.  Correr),  Rom  (Galt  Conini), 
Bergamo  (Gal.  Carrara  «.  Lodib),  Vieenza, 
Lucca  etc.  AI^  technisch  gewrui  !trr  Ra- 
dierer veröffentlichte  er  1708  eine  Sammlung 
von  mehr  als  100  Ansichten  Vcacdig»  und 
seiner  Bauwerke  (mit  sehr  ungeaaiMI  Auto- 
renangaben). Von  ihm  stammen  aucll  jene 
1729  zur  Umrahmung  eines  umfangreichen 
Stadtplanes  von  Venedig  ausgeführten  16  ve- 
naalanisclien  Veduten,  die  dann  vom  Kupfer- 
stecher Franc.  Zucchi  mit  der  falschen  Signa- 
tur „Canaictto  dip."  in  Quartblättern  heraus- 
gegeben wurden.  Sein  Spezialgebiet  der  ve- 
nesiaaiacben  Vedntenmalerei  wurde  von  sei- 
nem weit  bedeutenderen  Schüler  Antonio  Ca- 
naletto  weitergepflegt. 

Orlandi,  Abeced.  Pitt  (1753)  p.  349.  — 
M  3  r  i  e  1 1  e,  Abeced.  I  305.  —  A.  M.  Z  a  n  e  1 1  i, 
Deila  Pitt.  Venei.  (1771).  —  Renaldis,  Deila 
Pitt  Friulana  (17M)  p.  119.  —  Maniago, 
Storia  d.  B.  Arti  FriaUoe  (1823)  p.  138,  250.  — 
Moschini,  Goida  di  Venezia  (1815).  — 
Correr  etc.,  Venezia  e  le  tue  Lagune  (1847). 
—  Zanotto,  Guida  di  Venezia  (1856).  — 
Gandelltni-De  Angelis,  Not  d.  Intagl. 
(1808)  I  u.  VIII.  —  Le  Blanc,  Manuel.  — 
Heller-Andres en,  Handbuch.  —  W o  1 1 - 
m  a  n  n  -  W  o  e  r  m  a  n  n,  Gesch.  d.  Malerei  III 
(1888)  p.  231.  H2L  —  Mireur,  Dict.  des  Ven- 
tes  d'Art  (1902)  II.  —  L'Arte  1905  p.  286 ;  IMO 
pL  118  f.  (Büt  Abb.}.  —  BoUcttino  d'Arte  (Rom) 
190T  X  Sl.  P.  Paokhi. 

Carli,  A.  H.,  französ.  Bildbp.ucr  d.  Gegen- 
wart, lebt  in  Paris  und  stellt  seit  1890  im 
Salon  d.  art.  frang.  Genrewerice,  relig.  Sujets 
und  Porträtbüsten  aus,  von  denen  die  kraft- 
vollen, aber  etwas  kalten  Gruppen  „Jakob 


mit  dem  Engel  kämpfend"  (1902)  u.  „Romeo 
und  Julia"  (1907)  genannt  seien.  1911  stellte 
C.  J£sprit  et  Matiere",  eine  vorzüglich  kom- 
ponierte u.  edel  stilisierte  allagariacbe  Gruppe 
■n  (Abb.  in  .^'Iliuatratioii''  80.  5.  18U). 

Saloo-Kauloge.  9. 

Carli,  F  L  ,  französ.  Bildhauer  der  Gegen- 
wart, lebt  in  Paris  und  stellt  seit  1806  im 
Salon  d.  art.  franc  Portritbfiatcn  ans. 

Salon-Kataloge,  b. 

Carli,  Gab  riefe  (nach  seinem  Geburtsort 
Milano  genannt).  Maler,  macht  in  Ferrara  am 
24.  10.  1570  sein  Testament  und  wird  dort 
am  15.  11.  1577  als  verstoitca  Mlg^räbrt. 

Cittadella.  Doc.  ed  Uhistr.  Ferrarcsi,  I96S. 

Ca!«,  Giambattista,  Töpfer  von  Castel 
Diirante,  um  1613,  dessen  Name  durch  In- 
.schriften  auf  einigen  ornamentalen  MajoUkca 
überliefert  wird.  —  Von  einem  /.  B.  CamK, 
gen.  Frate  de  Fossombront,  1612  erwihM; 
kennt  man  einige  mit  seinem  Namen  bec 
Apothekervasen. 

Giu».  Raffaelli,  Mcm.  d.  maioliche  lavor. 
in  C:.i5tel  Durantc.  Fermo  1846.  —  Van  co- 
li n  i,  Maioliche  Metaurensi,  Pesaro  1879  p.  152, 
208  (hier  noch  ein  Gianluca  di  Giambalt.  Carli, 
Fayencemaler  1620,  erwähnt).  —  O.  v.  Falke. 
Majolika.   Berlin  189«  p.  147.  H.  V. 

CaiU,  Suor  Ludovica,  Ifiniaturmalerin 
d.  1&  Jahrh.  in  Lnoca,  sie  aoli  CborbSdier 
illuminiert  haben. 

Marchese,  Mem.  d.  pitt  etc.  Domcaie. 
1879.  -  Mem.  •  docon.  p.  la  ator.  di  Lueca.  Vni 

122—2.!.  ^. 

Carli,  K  .1  f  f  a  c  1 1  o  de',  florentiu.  Ifaler.' 
In  dem  Kommentar,  den  Milancai  in  aeinar 
Vasari-Ansgakbe  der  Biographie  des  RaHad« 
lino  del  Garbo  hat  folgen  lassen,  gibt  er  die 
folgenden  Daten  über  diesen  Künstler:  Raf- 
faello  di  Bartolommeo  di  Giovanni  di  Cario^ 
geb.  «TO  UilQ,  wurde  nach  dem  Tode  des  aas 
der  Valddsa  stammenden  Vaters  (1479)  zwei 
Jahre  im  Hause  eines  Vtrwandten,  Pn  quino 
di  Qislo,  und  nach  dessen  Tode  im  Hause 
der  (äpponi  auferzogen.  Im  jÄre  10QB 
führte  er  gegen  Carlo,  Sohn  jenes  Pasquino^ 
um  gewisse  Besitztümer  aus  dem  NacUaS 
seiner  Großmutter  väterlicherseits  c&MB  Pni> 
zefi,  der  durch  Spruch  am  11.  Oes.  n  seinen 
(xunsten  mtsddeden  wurde.  Ein  zweiter 
Prozeß  zwischen  denselben  Personen  fällt  in 
das  Jahr  1518.  Darüber  hinaus  fehlen  Nach- 
richten von  dem  Maler.  —  Von  diesem 
RaffaeUlno  aind  mehrere  Arbeiten  durch  Sig- 
natur oder  Dokument  sichergestellt.  1)  Die 
Messe  des  hl.  Gregor,  aus  S.  Spirito  in  Flo- 
renz, jetzt  in  der  Sammlung  Bensen  in  Lon- 
don, signiert  (wie  alle  diese  BiMer  in  Kapi- 
tale): Raphael  Karli  pinxit  (pixit  nach  Ul- 
mann) a.  d.  1501.  2)  Madonna,  verehrt  von 
Hifr'  Tiymus,  Bartolomaeus  und  zwei  Engeln, 
aus  S.  Spirito^  jetzt  in  der  Galerie  (Torsini  in 
Ploremi  signiert:  Raphael  de  Krells  pixit 
a.  d.  1602.  8)  Madonna  in  der  Glorie,  mit 
vier  Heiligen,  im  S.  Maria  degli  Angeli  bei 


604 


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Carli 


Sieoii  signiert:  Raphael  de  Florenti»  ptnxit 
«.  d.  150B.  4)  Die  wunderbwre  Speimng  der 

6000  durch  Christus;  Fresko  aus  dem  Re- 
fektorium des  ehem.  Klosters  Cestello  (S. 
Maria  Maddakna  dei  Pazzi),  jetzt  Scuola 
EkmenUre  (Repertoriam  XIX,  186);  nach 
aher  KkMteraufxekhniuis  1606,  von  Raftelk) 
di  Barto.  Carli  gtmalt  (L'Arte  IX,  1906,  S.280). 
6)  Das  von  Crowe  u.  Cavalcaselle  (ttal.  Ausg.) 
ood  Berenaoa  ihm  zogeachriebcne  Altarbild 
des  S.  Giov&nni  Gualberto  zwischen  4  Heili- 
gen in  Vallombrosa,  datiert  1608,  Kaie.  Jun. 
(Inschrift  verstümmelt),  für  das  in  den  Jahren 
1607—00  .JUOmUo  dipintofc"  bezahlt  wurde 
(CavaHoed,  La  BladooM  di  VaUombron  di 
Raffaello  da  Urbino,  notizie  inedite,  Florenz 
1670;  vgl.  die  Notiz  bei  Müntz,  Lcs  historiens 
et  Im  critiques  de  Raphael).  Dazu  darf 
nun  aus  stilkritischen  Gfönden,  obwohl  mdkt 
signiert,  redinen  6)  das  AMarbfld  der  flito- 
nenden  ^^aljo^Il:^  mit  vier  Heiligen  in  S. 
Spirito,  datiert  1506.  Das  an  dritter  Stelle 
genannte  Bild  hat  zwar  Milanesi  einem 
besonderen  Meister  geben  wollen,  doch  stim- 
men sämtliche  Beurteiler  sonst  darin  über- 
ein, es  als  Werk  des  Raffaellino  de'  Carli  zu 
l>ctrachten,  der  auf  dem  für  eine  fremde 
Stadt  bestimmten  Werk  sein  Vaterland  an- 
gegeben hat.  Die  Mchrralil  der  kompeten- 
ten Kritiker  ist  sich  ferner  darin  einig,  das  als 
Werk  des  R.  de  Capponibus  (s.  d.)  signierte 
Altarbild  der  Uffiikn  ebenfalls  dem  Cirltt 
zu  geben,  und  der  Vergleich  diesct  Wcritei 
namentlich  mit  dem  Corsini- Altar  schtieBt 
jeden  Zweifel  an  der  Richtigkeit  dieser  An- 
sicht aus.  DuniH  bentaeil  wir  sieben  große 
Werke,  entstanden  in  den  Jahren  1600— 150K 
die  alle  einen  sehr  starken  umbrischen  Ein 
schlag  zeigen,  während  die  florentinische 
Schulung  des  Künstlers  andererseits  nicht 
verl(eaid>ar  ist  Die  iuBere  Ertdlnrng  ür 
diese  Stilmischung  gibt  ein  bisher  nicht  be- 
achtetes Dokument.  Im  Jahre  1508,  als 
Michelangelo  sich  in  Florenz  nach  Gehilfen 
für  die  Ausmalung  der  sixtinischen  Decke 
umsah,  bot  sich  ihm  auch  „Raffaellino  dipin- 
tore"  an:  „verra  al  uostro  chomando,  quando 
c'  crcderra  passare  el  salario,  che  gia  gli  dette 
maestro  Piermatteo  d'Amelia"  (Frey.  Briefe 
an  Michelagniolo,  1899,  S.  7)  Der  hier  ge- 
nannte Meister,  über  den  wir  erst  in  neuerer 
Zeit  unterrichtet  sind  (vgl.  Steinmann,  Sixtin 
Kapelle  I,  S.  190  ü.),  war  rusammm  mit  Fin- 
turiccMo  im  Vatikan  titig.  Da  Raffaeflino 
offenbar  als  Gehilfe  in  dessen  Diensten  ge- 
standen hat,  erklärt  es  sich,  weshalb  sein  er- 
Hes  datiertes  Bild,  dasjenige  in  den  Uffinen 
von  1500,  so  auffällige  Beziehungen  gerade 
zum  Stil  des  Pinturicchio  zeigt  In  Florenz 
dagegen  schließt  er  sich  dann  mehr  an  den 
dort  vielfach  tätigen  Perugino  an.  Schon 
Crowe  and  Cnvakaadle  haben  ihm  richtig  die 
Kr^hning  Marli  mit  vier  HeiNgctt  im  Loorre 


(aus  S.  Salvi  bei  Fkirenz)  und  die  Madonna 
nrt  HciSgeB,  Kwgtllt  nnd  StSterin  in  der 

Akademie  in  Pisa,  ans  S.  Matteo  daselbst,  wo 
sich  noch  die  dazu  gehörige  Predelle  befindet, 
zugeschrieben.  Von  den  addfddien,  dem 
Carli  neoerdiags  durch  Berenaon  tmd  Gamba 
zugeschriebenen  Bfldem  gehört  ihm  gewiB 
das  Altauinld  der  Madonna  in  der  Glorie  mit 
vier  Heiligen  in  den  Uffizien  (ans  S.  VivaJdo 
in  der  Val  d'Elta).  Den  FrühatO  des  Md- 
sters  will  Bercnson  in  drei  sicher  von  der 
gleichen  Hand  stammenden  Altarbildern  er» 
kennen,  von  denen  sich  zwei  in  S.  Spirito  in 
Ftorena^  das  dritte  im  Muaenm  zu  Voltcna 
befinden}  doch  cncheint  der  ZuaamnienliBny 
zwischen  dieser  und  der  gesicherten  Gruppe 
von  Bildern  nicht  unbedingt  schlüssig.  Für 
weitere  Attributionen,  namentlich  kleinefcr 
Bilder»  aei  auf  die  Listen  obiger  Autoren  ver- 
wieaen.  Von  den  oben  angeführten  Werken 
des  Carli  hat  Vasari  u.  a.  die  Bilder  der 
Sammlung  Bensen,  der  Galerie  Corsini,  das 
Fred»  im  Kloster  Cestello,  das  Bild  im 
Loovre  und  vielleicht  auch  das  1606  datierte 
Altarbild  in  S.  Spirito  (wenn  wir  den  ver- 
stümmelten Passus,  Milanesi  S.  287  oben, 
riditig  interpretieren,  wie  auch  Bereneon. 
Plorentme  drawings  S.  90  vermuM)  in  sei- 
ner Biographie  des  R.  del  Garbo  aufgeführt 
—  des  einzigen  Malers  mit  Namen  Rafifael- 
lino,  von  dem  er  weiß.  Da  er  zwei  Schüler 
des  Meisters  persönlich  gdcannt  liat,  ist  dies 
ebenso  beachtenswert,  wie  der  Umstand,  daB 
in  dem  angeführten  Brief  an  MicbL\ jiikcIo 
von  RafiaeUino  dipintorc  schlechthin  die  Rede 
ist,  olme  Zosati;  dier  wohl  notwendif  gewesen 
'väre,  wenn  es  damals  in  Florenz  zwei  be- 
kannte Maler  des  gleichen  Namens  gegeben 
hätte.  Nimmt  man  dazu,  daß  der  Vater  so- 
wohl dea  Carli,  wie  des  Garbo  Bartolommeo 
hiel,  dail  R.  de  Qvponibos,  der  sicher  mit 
Carlis  identisch  ist,  in  der  Via  de!  Garbo 
wohnte,  nach  der  der  andere  den  Beinamen 
führt,  so  kommt  man  mit  Ulmann  zu  dem 
Schlufl,  daB  auch  Carli  und  Garbo  ein  und 
dieselbe  Person  sein  müssen,  eine  Ansicht, 
die  zuvor  schon  Crowe  und  Cavakaselk  ver- 
treten hatten,  und  der  u.  a.  der  Cicerone, 
jüngst  A.  Venturi  (Storia  dell'  arte  italiana, 
VIT,  p  I,  S  680)  sich  angeschlossen  haben. 
Da  aber  die  für  diese  Frage  entscheidenden 
Dokumente  bisher  nur  in  den  ungenügenden 
Auszügen  Milanesia  vorliegen,  liBt  sich  diese 
im  hohen  Grade  wahrsdiädidie  These  vor- 
läufig  nicht  absolut  schlüssig  beweisen.  Nicht 
einfach  freilich  ist  CS,  die  sicher  dem  Garbo 
gehörigen  Bilder,  besonders  die  einen  Spät- 
Stil  offenbarende  „Auferstdiung  Christi"  in 
der  Florentiner  Akademie  in  eine  chronofegi- 
sehe  Reihe  mit  den  Werken  des  Carli  zu 
bringen.  Dies  hat  Berenson  veranlaSt,  an 
swei  wenigstens  Icunstlerisch  getrennten  Per- 
sSnlichkeiteq,  dem  rein  filipptnesken  R.  del 


«OS 


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CarU  — CarJier 


Garbo  und  dem  umbro-florentinischcn  R.  de 
Csrlis  festzuhalten.  —  Vgl.  auch  die  Artikel 
C^omi,  Raff,  de^»  u.  Garbo,  Raff.  dat. 

Vaasrl-Milaaeal,  IV  m-W  -  Crowe 
«,  CavaleasalU  HI  tO»-«T  (itaL  Am«. 
VH  1H-17T>. ~ Ul a «  n  n.  Repcrt.  XVII.  18M 
9,  tO-»118.  —  Bereoson,  Floreotine  paintera 
9.  AvA.  p.  12«  u.  135;  Flofoit  4am^  I  8fr— 100; 
II  »  ff.  —  Gamba»  Raaa.  d'arte  VII,  IMT 
a^  104—109.  —  M  o  r  e  1 1  i,  Gal.  B«rliD.  p.  1«.  — 
Frlazoni.  Arcb.  stor.  d.  arte,  IIa  Seiie,  I, 
1896  p.  202—205.  —  Jahrb.  d.  preuS.  Kataamml. 
XI,  1890  p.  26.  —  Repert  XVIII,  1808  p.  lOL 

G.  Gr, 

Carli,  5.  auch  Frig,  Ludwig. 

Culiar,  Bildhauer  in  CambraJ,  fertigte  1888 
für  die  dortige  Kathedrale  eine  Statue  Johan- 
nes d.  Täufers  und  erhielt  IBM  Zahlung  für 
ein  TatNiaakel  fdr  dne  Johtmieaatatut  im 
Chor. 

Statt.  Lami.  Dict  d.  Sedpt.  da  l'fcole 
itan^,  180«  (mit  alt.  Lit).  H.  V. 

Carliar,  Bildschnitzer,  erhält  1606  Bezahlung 

für  den  figürlichen  und  ornamentalen  Schmuck 

der  neuen  Cboracbranken  der  Kathedrale  zu 

le  Man. 

Baaaul^  Diet  d.  aet  aiancfana,  Danii, 
1000.  V 

Carlier,  Antoine,  französ  Bildhauer, 
1636— 4S  in  Rom  nachweisbar,  später  in  Laon 
— lf,  wo  er  1666  sein  Testament  macht. 

NauT.  arch.  de  l'art  fraac,  Sa  a£r^  XI«  UM 
B.  130-38.  -  Gaz.  d.  B.-Arta  1880  I  888.  - 
Arcbivnot.  v.  Dr.  Fr,  Noadc 

Caxlier,  C.  F.  J.,  französ.  Bildhauer  der 
Gegenwart,  lebt  in  Paris  und  stellt  seit  1902 
im  Salon  d.  art.  franc.  Portr&tbüsten,  Geure- 
figuren  und  rCKgiSae  Sujets  at». 

Salon-Kataloge.  B. 

Carliar,  Emile,  Bildhauer,  geb.  1827  in 
Paris,  Schüler  von  J.  Peucbira,  beachidcte 
seit  1869  den  Salon  mit  Genrestatuetten  in 
Bronze  und  Marmor  und  lieferte  dann  seit 
etwa  1S66  dem  Pariser  Goldschmied  Emile 
Froment-Meurice  eine  Reihe  von  Entwürfen 
zu  PMdnIen  and  Prunkgeachirren,  Modelle  zu 
Silherstatucttcn  sowie  eigenhändige  figürliche 
Elfenbeinschnitzereien,  mit  denen  er  nament- 
lich in  den  Pariser  Weltaosstdlttllgeil  1887 
UDl  1878  Beifall  erntete; 

Gaa.  d.  B>Afla  1888  I  ISO:  1880  II  888; 
^4  n  818  £i  1878  II  881.  —  L  Dutiieux. 
Lea  Art.  Fkaa«.  i  rBinatar  (18f8)  p.  297,  304, 
iMb  818.  —  Bcliier-Auvray,  Dkt  gte. 
(1888)  tt.  Sappl.  J?. 

Carlier,  Emile  Joseph  Nestor,  Bild- 
hauer, geb.  am  8.  1.  1S4Ö  in  Cambrai,  Schüler 
der  Akademien  zu  Cambrai  und  Valenciennes, 
weitergebildet  unter  Jouffroy,  Hiollc,  Cavelier 
und  Chapu  an  der  Pariser  Ecole  des  B.-Arts, 
tit^  in  Paris,  wo  er  !-eit  1874  iiri  Salun  aus- 
stellte, seit  1888  verschiedene  Medaillen  und 
Ordeosausieichiiungen  errang  und  von  der 

Sociefe  des  Artistcs  Frangais  zum  Jury-Mit- 
glied erwählt  wurde.  Von  Anfang  an  als  Por- 
tritbildaer  vielbesdiiftigt  (Standbild  d.  Chro> 


nisten  Knguerrand  de  Monstrelet  für  Cam- 
brai, Salon  1876,  —  BildniaaUtae  dea  Bncb> 
dmcfcera  Pirmtn-Didot  am  Pariser  Hofe!  de 
Ville,  dat.  1881,  —  Bildnisbüsten  der  Musiker 
Hcctor  Berlioz  und  Victor  Masse  m  der  Gro- 
ßen Oper  zu  Paris),  schuf  er  auSerdem  lahl- 
reicbe  wirkungsvolle  Phantasiebildwerke  wie 
»La  R^rrection"  (Bronzegruppc  von  1879 
auf  dem  Pariser  Pere-Lachaisc-Grabmale  der 
Architektcn-Gattia  M.-A.-Adel.  Carlier),  — 
„GUliat  saisi  per  la  pieaTre**  ((Sipsgnippe  von 
1879  im  Museum  zu  Valenciennes,  BronzcguB 
von  1880  im  Museum  zu  Cambrai,  Marmor- 
ausführung V.  1890  im  Pariser  Luxembourg- 
Mua.),  —  .JL'Age  de  Pierre"  u.  J-'Aveugle 
et  le  ParatjFtiqoe*  ((Gruppen  von  1881  u.  1888 
im  Museum  zu  Cambrai).  Für  das  Musee 
d'Histoire  Naturelle  der  Pariser  Sorbonne 
lieferte  er  (nach  J.  Martin)  eine  Reihe  von 
Tierdarstellungen.  In  der  Pariser  Weltaus- 
stellung 1900  war  er  vorteilhaft  vertreten  mit 
Marmorwerken  wie  „Gilliat"  und  „Miroir* 
(beide  in  französ.  Staatabcaitz),  —  jüloe  Ro- 
land" (Bil^iisiiine),  —  JLe  Destracteor* 
frr(7.n!l^  KiadOlsUtuette) .  In  den  letzten 
i'ariser  Salonausstellungen  1909—10  sah  man 
von  ihm  die  ausdrucksvoll-realistischen  Mid> 
chenakte  JBaigneuae"  und  mJeuaease". 

Pariaer  Salon-Kat  dar  See.  d.  Art.  Pfaa«. 
1874-1010  (oft  aiit  AUO.  ~  Gaa.  d.  &.A«tt 
1870  II  485;  18T8  n  w£  —  Durleus,  Art. 
Cambresieos  (1874)  p.  374  f.  —  BelTier> 
Attvray,  Dict  f/ba.  (1882)  Suppl.  p.  128.  — 
Journal  d.  B.-Atta  (Briiaacl)  188S  p.  171.  — 
Nouv.  ArdL  da  TArt  Ftan«.  1807  p^  114.  — 
J.  Martin.  Naa  Peiotraa  et  Se^p«.  (1807)  p. 
88.  ~>  CUaL  oflk.  da  rSepaa.  Unhara.  *  Paria 
1000  II  181.  —  Invent  tin.  dea  Rieh.  d'Art  da 
ta  Praace,  Paris,  Moo.  Ov.  III  (1902)  17  f.,  90. 

—  Mittel! .  V.  O.  Gratitoff-Pari». 

Carlier,  F  r  a  n  ?  o  i  s,  franz.  Architekt,  t 
29  12.  1760  in  Bayonne.  Sohn  und  Schüler 
dea  Reni  Carlier.  1712  von  Robert  de  Cotte 
an  den  sptn.  Rof  nach  Madrid  empfohlen, 
arbeitete  er  hier  am  Palast  und  an  den  Gärten 
des  Buen  Retiro,  wurde  aber  bereits  1716 
wegen  Unfähigkeit  entlassen.  Unter  Fcrdi« 
nand  VI.  treffen  wir  ihn  wieder  in  Madrid, 
wo  er  bei  der  Gründung  der  Akad.  S.  Fer- 
nando 1762  zum  director  honorario  ernannt 
wurde.  Um  dieae  Zeit  erbavte  er  die  erst 
1777  geweihte  Rolltirdic  von  El  Ptedo,  eine 
mit  einem  tonnenüberwölbten  l-anghause  kom- 
binierte Seckige  Kuppelanlage  von  klassi- 
zistisch strenger  Fonngdrang.  Ein  weiteres 
Werk,  die  Prämonstratenaerkirche  in  Madrid, 
ist  nicht  erhalten.  1760  begann  er  im  Auf- 
trage der  Königin  Maria  Barbara  den  Mo- 
numentalbau des  Salesianerinnenkkwtera  in 
Madrid,  dea  letzten  der  gigaatisdien  Kloater- 
bauten  Spaniens  (jetzt  Justizpalast).  17B8 
war  das  riesige  Bauwerk  voUaidet. 

Llaguno  7  Amirola,  Notie.  IV  234—30. 

—  Schubert,  Baieek  in  Spanien  810  ff.  — 
Duaalaux,  Aal.  fkaa«.  i  l'te..  UM  pt,  888.  — 


606 


Cailtar 


Gcymüller,  Bautest  d.  RenuM.  ia  Franlcr., 
319.  ^-  * 

CuU«,  Henri,  Makr  von  Saint-Omer, 
der  für  diie  Kapelle  der  Abtd  Qermarrii  dn 

Gemälde  lieferte,  das  St.  Bernhard  im  Ge- 
spricbe  mit  den  Kirchenvätern  darsteUte  und 
„Henricus  Carlier  fecit  D.  DjNMlirinB  le  Frill« 
^ois  solvit  1689"  bezeichoet  war. 

Rhm.  d.  Soc.  d.  B.-Arta  XII  879.  tt*  V. 

Cadter,  Jean  Guillaume,  fläm.  Maler, 
feb.  in  Löttkh  am  8.  6.  1688.  t  daa.  am  1.  4. 
16TB^  Sdifikr  md  Nachfolger  des  Berfholet 
Fl^alle,  beeinflußt  auch  von  Douflfet.  Er 
vermählte  sich  1669  und  hatte  einen  Sohn, 
Vincent-Leonard,  der  auch  Maler  wurde  (s.  u.). 
1670  war  er  vielleicht  mit  seinem  Meister  in 
Paris,  wo  er  ihm  bei  seinen  Arbeiten  für 
Ludwig  XIV.  hilf.    Als  C.s  Hauptwerk  gilt 

aein  Martyrium  des  hl.  Dionysius  für  dessen 
Klrebe  in  Lfiltkh  von  1066  (serstfirt  17M  n. 

später  durch  eine  Kopie  von  Lovinfosse  er- 
setzt) ;  die  Skizze  dazu  im  Museum  von  Brüs- 
sel. Als  Frühwerke  von  ihm  nennt  Heibig: 
Taufe  Christi  (ietst  in  der  Kathedrale)  und 
Heilung  einet  Beacaseacn  für  dM  Kanadier» 
kloster  in  Lüttich  (letzteres  verschollen).  Fer- 
ner sind  von  ihm  erhalten:  eine  Kreuzigung 
im  Hospital  zu  Lüttich,  St  Maria  Maddelena 
de'  Pazzi  in  der  Karmeliterkirche^  ein  hl. 
Johannes  der  Täufer  im  Mus.  zu  LSttidi,  dn 
Selbstbildnis  das.,  ein  Familienbildnis  Bür- 
germeister Guillaume  de  Stembiers  in  der 
s«i«awiiiiy  d»  Theox  de  Montjardin,  ein  hL 
Joseph  mit  dem  Jesuskinde  im  Museum  zu 
Mainz  (bis  1794  in  der  Konzeptionistenkirche 
]■  Lüttich.  Abb.  bei  Heibig).  Heibig  nennt 
ferner:  Loth  tmd  seine  Töchter.  Alexander 
d.  Gr.,  «ein  Testament  madiend,  Pobdore, 
hl  Familie  für  Notre-Dame-aux  Fonts,  die 
4  Kirchenväter,  bis  1794  in  Jemeppe,  Kar- 
meliterkirche u.  a.  m.  Zeichnungen  von  C. 
befinden  sich  in  der  Sammlung  der  Universität 
zu  Lüttich  und  im  Muaenm  von  Brüssel.  C4 
Bildnis  wurdc  nadi  S.  Finc*'  Zeichnmv  ge- 
stochen. 

J.  Hetbiff,  La  pdntoK  an  pays  da  T.Hir, 
LMge  1003  p.  274—281.  —  Fr.  v.  Httta^  Rtfns 
de  Liöge  1837  (Sepantdrock).  —  loa»,  d.  B.» 
Art*  187»  10  1  —  Naglcr,  KstMan. -> 
Pitts,  Cat.  dss  tsMasas  aneiea^  Bfunlks 
1888.  —  Imnerseel,  De  Levens  ea  Weil»n. 
184S.  —  A.  V.  Wnrsbacb.  Nkdal.  Kidcrlcx.. 
Suppl.  ü-  Hymatu. 

Csilier  (Karlin),  1  g  n  a  z,  Töpfer  in  Trais- 
kirchen bei  Baden  (Nied. -Osterreich),  geb. 
178S  in  Znaim,  1804—1820,  welche  Zeit  nur 
durch  die  Militär-Dienst) ahre  unterbrochen 
war,  teils  als  Werkführer  teils  als  Kompa- 
gnon in  Wien  titig,  siedelte  dann  nach  dem 
Markte  Traiskirdwn  über.  Hier  verfertigte 
er  aus  gfcwöhnlichem  Ton  einen  Kochtopf  von 
ungewöhnlicher  Gioße  und  „besonderer"  Ar- 
beit, den  .größten"  in  Österreich,  4000  Mafi 
haltend.  An  demselben  worden  die  schönen. 


reinen  Verzierungen  gerühmt,  u.  a.  der  kai- 
serliche .A.dler  mit  der  Krone  und  Adam  und 
Eva  nebst  Inschrift,  welche  ihn  als  Verierti- 
gcr  acant,  der  Jahrescahl  188fr  vnd  Spmdi. 

C  Schirek,  Mitttil.  des  Mihr.  Gew.-Mo«.  ia 
Brtan  1888  p.  118.  —  DavidAan..  „Der  gröSte 
Topf  in  Ostefsekh*  «nd  JEiu  Riesenweilc  der 
Tgnfahunst  in  Ostenddi^^in  Adolf  Biuerles 
Alu.  TbsatBrag  n.  Originalblstt  fOr  Kst  tisw. 
im  «o  185  (mit  Abb.)  und  219.      C.  Sehirtk. 

Carlier,  Martin,  franzis  Hofbildhauer, 
geb.  in  Piennc  in  der  Picardic,  1676—79  als 
Peasionär  des  Königs  in  Rom  nachweisbar, 
wo  er  einen  Hermaphrcxliten  u.  einen  Gan)rmed 
nach  der  Aptikc  kopierte  Nach  seiner  Rück- 
kehr nach  Frankreich  finden  wir  ihn  seit  16^ 
in  Versailles  beschäftigt;  hier  fertigte  er  für 
den  Parte  anfler  Vasen  tmd  Schalen  rtehrere 
z.  T.  noch  erhaltene  Kopien  nach  der  Antike, 
darunter  eine  Urania,  eine  Venus  und  die  sog. 
Gruppe  Orestes  und  Elektra.  Für  Marly 
lieferte  er  1688/8A  eine  nicht  niher  bezeichnete 
Gruppe,  ffir  Trianoa  4  PQasterkapitäle,  ffir 
die  Invalidenkirche  1690/91  Skulpturen  am 
Hauptportal,  für  Schlofi  Meudcm  einige  bron- 
scne  Kaminmcxielle.  Er  erscheint  1700  zum 
tetitM  Male  in  den  kgi  Recfannngabüchein. 

S.  Lanif,  INel»  d.  Ssi^t.  eSc  sonv  le  i8aus 
de  Louit  XIV,  1986  {tätOL  LIt).  H.  V. 

Carlier,  Modeste,  belg.  Tftstorien-  und 
Porträtmaler,  geb.  in  Wasmuel  (Hairuut) 
1820,  f  .  in  Bruxelles-Ixelles  1878;  aus  einer 
Bergisiannsfamilie  stammend,  wurde  er  SdiB- 
1er  der  .Akademie  in  Möns  und  später  der 
Ecole  des  B.-A.  in  Paris  und  Picots ;  1850 
erhielt  er  den  Rompreis  für  seinen  „Kampf 
der  Horaticr  und  Curiatier".  Er  blieb  fünf 
Jahre  in  Italien  md  malte  dort  18B8  sdnen 
„Locuste  e&sa>'ant  des  poisons  sur  un  esclave* 
(Museum  zu  Brüssel).  In  den  folgenden  Jahr- 
zehnten lebte  er  in  Paris  und  maH»  dort: 
Die  hl.  Barbara,  für  die  Kirche  in  Onafcgma 
(1860) ;  Baudouin  V.  an  die  Bürger  von  Möns 
Waffen  verteilend,  Rathaus  von  Möns  (1889) 
u.  a.  m.  Dann  zog  er  nach  Brüssel.  Von 
seinen  Werken  sind  außer  den  obengenanolca 
erwähnenswert :  „La  Pologne"  im  Mus.  von 
Moos,  Junges  Mädchen  mit  Ziege,  Schlafende 
Binerin  im  Wald,  Najade,  „la  Courtisane 
tax  souris  blanchea",  Die  Hobhackerirau, 
Die  Nymphe  (Wdtanistellung  Wien  1818). 
C.  hat  auch  Blumenstückc  gemalt 

H,  Voituron,  Modeste  Carlier  etc..  Mon» 
1907.  —  Lcmonnier.  I. ecole  beige  de  pein- 
twre,  Bruxelles  1906.  —  B  r  y  a  n,  Dict.  of  Pain- 
ter».  —  Gax.  d.  B.-Arts  VI  240;  X  340,  N.  S. 
XVIII  1100.  —  Beffroi  L  —  Joum.  d.  B.-Art» 
1878  p.  13  V  -  Cat.  da  Mosie  Moderne  de  Pein- 
ture,  Bruxelles,  1908.  H.  Hymatu. 

Carlier,  Nicolas,  franz.  Bildhauer,  erhielt 
1618  den  Auftrag«  beim  Einzug  des  Herzogs 
Renn  de  Ms^eone  in  Borde«««  mit  Barthi- 
lemy  Musnier  zusammen  8  Statuen  für  die 
Dekoration  des  Hauses  des  Herzogs  lu 
machen. 

RbuL  d.  Soc  d.  B^Arta  XXI  091  ff. 


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Cutter  —  Cirfingca 


Culier,  Pierre,  Maler  und  Bildcrrestau- 
rator  in  Paris  um  17»)— 1808,  pflegte  das 
Genre  nnd  Portrit;  er  alellte  im  Saloa  178B 
einige  Bildnisse  aus. 

Reun.  d.  Soc.  d.  B.-Arta  XXIX  186,  Anm.  1. 

Caxlier,  R  e  n  6,  f ranzös.  Architekt,  der  Phi- 
lipp V.  nach  Spanien  folgte,  t  im  Escorial 
«m  lA.  &  im  £r  hat  die  Fatkanl^goi  des 
SdiloiK«  San  Ildefbnio  bei  Segovia  ge- 
schaffen. 

Llaguno  y  Amirola,  Notic.  IV  234. 

Cadier,  Vincent-Leonard,  fläm.  Ma- 
ler, geb.  in  Lüttich  am  11.  L  1674,  t  daaellMt 
«m  6.  9.  1746,  Sohn  and  Sdiiiler  des  Jean 

Guillaume  C.  Arbeitete  20  Jahre  im  Louvrc 
zu  Paris  und  später  in  Lüttich,  wo  er  für 
mehrere  Kirchen  Bilder  malte;  darunter  ein 
Martyrium  des  hl.  Christoph  für  dessen  Kir- 
che. (Zeichnung  dazu  in  der  Univ.-Bibl.  zu 
Lüttich.)    W'urzbach  schreibt  V.  I.    C  vcr- 

aehemlicb  den  grüfiten  Teil  der  Gemälde  sei- 
an  Vaters  zu. 

Slret,  Dkt.  da*  pciolfea,  1883.  —  J.  Hcl* 
big;  La  Btiataft  an  pay«  da  LUge.  —  A.  v. 
Wurabaeb,  Niedari.  XalkftaR.    H.  Hfmami. 

Caziiari,  Alberto,  Arehitekturmaler,  geb. 
in  Rom  1672,  t  nach  1720.  Schüler  von  Gius. 
Marchi  und  Andrea  Pozzo,  wird  von  Orlandi 
gerühmt.  Arbeiten  nicht  nadiwcUbar. 

Ozlaadi.  Abaaed.vittar.,  ITSSp.  3T.  H.V. 

Oaite,  Eleonore  Angnste,  Maler  in 
Paris,  geb.  in  Ronen,  Schüler  von  Morin, 
Pils  und  L.  Cogniet.  Stellte  zwischen  1868 
und  1882  wiederholt  im  Salon  aus:  Genre- 
szenen  (auch  in  Aquarell),  Architekturbilder 
und  legendarische  Historien,  unter  letzteren 
1873  einen  hl.  Antonius  mit  dem  Jesuskinde 
und  1874  St.  Qcmens  als  Marler.  —  Ein 
A.  Corikt  beKUckle  1888-11101  den  Saloo 
mit  PortriU. 

Bellier-Auvray,  Dict.  g<n.,  Suppl.  — 
K«tchron  IX  7S5.  —  Kat  d.  Salon.  H.  V. 

Carlül,  Stephen  B.,  englischer  Maler, 
der  zwischen  1888  und  1887  in  der  Royal 
Acadenqr  xu  London  mehrere  Bilder  aos- 
MHHei  worunter  cme  »Predigt  dei  hl.  Augu- 
stin vor  den  Sachsen". 

Graves,  The  Roy.  Ac.  of  Arts,  1905. 

Carlin,    Eticnne    Con.stant,  Porträt 

maier  in  Paris,  geb.  in  Qermont  (Oise)  1808. 
t  in  Paris  am  17.6k  1888^  hat  lafabdclie  BOd. 
nisse  hinterlassci^  dodi  nie  Affoitlicti  ans- 

gestellt. 

Bellier-Auvray,   Dict.  gen.,  Suppl. 

Gailia^  J  e  r  c  ni  i  c,  Kunsttischler  u.  Graveur 
in  Montb^iiard,  verfertigte  1800  einen  ge- 
schnitzten Schrank  im  dortigen  Rathause 
(sign.  u.  dat.).  Auf  demselben  befinden  sich 
eingraviert  dekorative  Figuren,  die  der  Mars- 
Khüsael  und  der  dazu  gehörigen  Kanne  dea 
Franc,  ^iot  entlehnt  dnd.  Maa  hat  in  C. 
eben  Sdiöler  des  Briot  vcnnutet. 


H.  D  e  tn  i  a  n  i,  Frau;.  Briot,  C.  Endcrldo 
u.  d.  Eddzinn  1897,  Anm.  160.  B. 

CaiUa,  John,  amerik.  Maler,  geb.  181S  in 
Philadelphia.  Er  hat  sich  zuerst  in  New  Yoric 
unter  Neagie  und  später  (1838)  in  London  u. 
besonders  in  Paris  unter  Delarocbe  auagebil- 
det. Später  lies  er  sich  in  New  Yoflc  aiater 
und  malte  Miniaturbilder  auf  Elfenbein  Mld 
später  Landschaften;  1878  noch  tätig. 

Clement  and  Htttton,  ArtisU  of  the 
19Ut  Cent.  Bimmtd  von  Mach. 

Gam^  Martin,  franös.  Ebedat.  1786  in 

Paris  wohnhaft.  Man  kennt  zahlreiche  sig- 
nierte Möbel  von  ihm,  darunter  eine  Kom- 
mode mit  drei  FüUaogea  Im  Eiche  und  Lade 
mit  ziselierter  Braoai^  aat  den  Tuilericn 
stammend,  jetzt  im  Loorre  befindlich,  femer 
ein  Tischchen  aus  I-ack  und  F.bcnhulz,  dessen 
Beine  mit  Bronzestreifen  geschmückt  sind 
(ebendort),  ein  kleines  Schreibpult  mit  kan- 
nelierten FüSen  aus  Lack  mit  Bronzeeinlagen 
(ebendort),  eine  große  Standuhr  mit  Marke- 
teric-Einlagcn  u.  ziseliertem  Bronzeschmuck 
von  1778  (Paris,  Conservatoire  d.  Arta  et 
nrftlers).  ein  Schreibtisch  mit  DoppeUflgdn 
in  Lack  mit  ziselierten  Bronzeappliken  und 
Eckverzierungen  in  Lack  und  Ebenbolz  mit 
vergoldetem  Bronzeschmuck  (Paris,  Garde 
Mcnble),  ein  Schreibtisch  mit  Schabfidiem, 
mit  Mailceterie-  n.  Sivres-Porzdlanefailagen 
(Paris,  Samml.  Edmond  de  Rothschild),  an- 
dere Stücke  in  den  Samml.  Cavendish  B en- 
tlock, Joyant,  Jones,  Laurent,  Mussey  Main- 
waring  etc.  Als  Lieferant  Ludwigs  XVI.  u. 
Marie-Antoinettes  hat  er  wirkliche  Meister- 
werke in  einem  sehr  sicheren  und  abwechs- 
lungsreichen Geschmack  geschaffen. 

Maze-Sencier,  Livre  d.  coUcctioa.,  Ifltt 
p.  34  —  L  e  h  n  e  r  t,  Illustr.  Gesch.  d.  Kstgew. 
II  235,  248  (.\bb.).  —  NooT.  arch.  de  l'art  fraiK.. 
1809  ».  80«.  —  The  Alt  Jonra.  IM»  f.  MO 
(AMk).  —  Oha.  d.  B.*Afl8  im  t  4«.  IT.^IMi. 

Cartin,  s.  auch  BertinoMn,  Antonio. 

Cailia«k  George^  cngL  Genre-.  Laad- 
schafta*  und  Portritmalef,  geb.  18B6  m  Lm* 

coln,  studierte  in  London,  Antwerpen  und 
Paris  und  stellt  seit  1886  in  der  Londoner 
Bogpal  Acad.  o.  ia  d.  N«w  Water-colour  Soe. 


Graves,  Roy.  Aead.  BaMbL,  1M6  I  «.  Dict 

of  art.  —  Who'.  Wlio  1911  p.  338.  H.  V. 

CarliagaB,  Johann:  Domanig  (Die  deut- 
sche Medaille  S.  OK  No  886  und  S.  ISO)  ver- 
mutet in  dem  Namea,  dn  die  Inschrift  auf 
der  Randleiste  der  VeddUe  auf  die  Drei- 

faltigkeitskirche  zu  Regensburg  aus  dem  Jahre 
1627  nennt,  den  Stempelschneider.  Es  handelt 
sich  indessen  lediglich  um  den  Erbauer  der 
Kirche  und  jene  Inschrift  bedeutet:  Johann 
Carl  Ingen [ieurl  zu  Nürnberg  (s.  Carl,  Joh.). 

n.  Jf. 


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