ALLGEMEINES
LEXIKON DER
BILDENDEN
KÜNSTLER VON
DER ANTIKE BIS...
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I
ALLGEMEINES LEXIKON
DER BILDENDEN KÜNSTLER
FÜNFTER BAND
ALLGEMEINES LEXIKON
DER BILDENDEN KÜNSTLER
VON DER ANTIKE BIS ZUR GEGENWART
BBQROMDST VOV VUIICB 1BIBIIB QID EBIIX BICKBR
UNTER MITWIRKUNG VON MEHR ALS 300 FACHGELEHRTEN
DES IN- UND AUSLANDES
HSRAUS«BBBN VON
ULRICH THIEME
FÜNFTER BAND
Brewer ^ Corlingen
LEIPZIG
VERLAG VON S. A. SEEAiAllH
ini
AlU nCHTB. OMBnONDOS DAS IMR IMRaiffUNO.
BLEraBN VORBEHALTEN
COPVRIOHT I9U BY E. A. SUMANN. UBPZIO / UZBNZ NR. 4M. 3S0/13/U
PMNnD IN OnMANV
IWOIOMKHAMSCHni NACNDMICK VON P. lUMANN WO. SWICKAIMA.
VORWORT.
Seit dem Erscheinen des IV. Bandes des Allgemeinen Lexikons der bilden-
den Künstler sind im inneren Betrieb dieses Werkes wichtige und einschneidende
VcriMkrangen vorgegangen, über dte eine Ifktdlangan dieser Stdle erwünscht
•dn wird. Am i. Juli 1910 ist leider der Mitbegründer des Unternehmens,
Herr Professor Dr. Felix Becker aus Gesundheitsrücksichten von der Leitung
«nröckgetreten. Nachdem ich zwöli Jahre lang mit ihm gemeinsam gearbeitet
habe» diiiigt et mieh, ihm ffir idiie benihrte, mlopfcniafifollc Mitwfarktmg,
die mir stets, und ganz besonders in den tdnrtcrigen Zeiten der Organisation
und Einführung des Werkes wertvoll war, meinen aufrichtigen und herzlichen
Dank auszusprechen. Herr Prof. Dr. Becker hat in der langjährigen Arbeit,
«fie dem Endidnen des I. Bandes voransging und der Siditnnir nnd Ordnmg
des Stoflfes, der Festsetzung der Grenzen bei der Aufnahme der K&ostler, der
Art der Behandlung der Artikel und der Gewinnung der Mitarbeiter gewidmet
Wir, die also gewissermafien die Grundlage des ganzen Unternehmens schuf,
mÜ^iiclMrem BHck praktiichera Urteil oft den rechten Weg g<: wiesen, und
beAmre es lebhaft, daß seine grofte Arbeitsknft nnd reidie Erfahrung nur
den ersten vier Bänden des Werkes zugute kommen konnten.
Der Verlag des Lexikons ist mit dem vorliegenden V. Bande an die Firma
E. A. Seemann in Leipzig übergegangen. Dem Verlage von Wilhelm
Engelmann in Leipzig, der das Unternehmen abzugeben wünschte, möchte
ich für das lebhafte Interesse und die Sorgfalt, die er auf das Werk gewendet
hat, meinen besten Dank aussprechen, insbesondere aber bin ich dem Leiter
dieses Hauses, Herrn Dr. E. Reinicke, für das grolk Entgegenkommen ver-
bunden, das er uns an oft erwiesen hat.
Der Übergang des Verlags an eine Firma, die sich hauptsächlich kunst-
historischen Werken widmet, wird dem Künstlerlexikon ohne Zweifel zum
Vorteil gereichen; von den vielfaltigen und langjährigen Beziehungen des in
ktmstwiisenschaftficben und ktmstHebenden Kreisen wohlbekannten Verlagshauses
E. A. Seemann darf mancherlei Förderung erwartet und erhofft werden.
Das Allgemeine Lexikon der bildenden Künstler wird von nun ab unter
ineiner verantwortUchen Leitung in der bisherigen Form, die sich nach allge-
meinem Urtdl bewihrt hat, fortgefflhrt werden. Dem schnelleren Fortschreiten
des Unternehmens schien es aber dienlich, den seitherigen, langjährigen Mit-
arbeitern im Redaktionsbureau, den Herren Johannes Kurzwelly und Dr.
Hans Vollmer, noch einige jüngere Kunsthistoriker ztu- Seite zu stellen.
Ba rind fies die Herren Morton H. Bernath, Dr. Knrt Zoege von Man»
teuffei, vorübergehend Dr. Robert Corwegh tmd neuerdings Dr. Walther
Biehl, die alle bereits an den Arbeiten für den vorliegenden Band beteiligt
sind. Mit diesen neuen Hilfskräften wird sich auch in kurzer Zeit das Erscheinen
der dmdnen Bände des Lexikons so besddenmgcn lassen, dal jihrfidi swd
Bände zur Ausgabe gelangen und das gaue Werk in etwa fwinag Binden
nach acht bis nenn Jahren tortig vorH^.
ULRICH THIEME.
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B
(FoilMinuig.)
Brewer, Mrs, Porträtminiatumuüerin in
London, stdite 176&— 1780 fast aUiifarUch in
der Sodelj of artials mi Vm in der Vnt
Sodüj aus.
A. Graves, Soc. of artitu etc., HK)7. H. V.
Brewer, Franciscus, Gold3chmied in
Köln, urkundlicb erwähnt 1717—1761, winde
1738 Meitter; von ihm venau^di Svergöldete
Kelche mh getriebenen Köpfen und Medail-
lons in der St. Andreaskirdüe zu Köln.
„H^Roe«ab*rft CaldMto. Maifca. 1. AoS.
N. 9S4.
^tvmn, H cnry C, t. nter Brtmm, Kmrw
WÜUam.
Bnwar, Henry Joseph, amerik. Maler
und Illustrator, geb. 16. 8. 1860 in Phila-
delphia, Studiertc in Paris und England. B.
machte zunächst Entwürfe für die RockwOOd
Poreelam Fabrik und war ab Lithograph von
1888 Ua 18M tltig. Tn den nidisten Jahren
malte er mehrere Wandgemälde und lieferte
Illustrationen für die San Francisco Chrooicle.
Nach kurzer Tätigkeit als Kunstredakteor am
CaUfomia M«gaitne (1888-86) widmete v
fich der Landechafttmalerei mit foktan Er»
folg, daß er 1904 den offizieller. Auftrag er-
hielt, BUder vom San Gabriel-Tal für die
fit Loiii»AMMdlimK au makn.
Bdmmnd vom Mach.
Bmw«^ Henry William, einer der hcr-
vomgcadlteii, taA. Arcbitekturzeichner, geb.
In Oxford, f am 7. 10. 1908, stellte seit 1868
in der Royal Academy häufig aus. Er begann
mit der Veröffentlichung einer Reihe von
mittelalterl. Bauten DeutadUands, die er auf
Holatöcke gfichnrte, mid die von HemTiside
gcachnhten wurden. Man kennt auch von ihm
selbst erfundene, phantasievolle Architekturen
sowie Wiederherstellungsent würfe nicht mehr
bestehender Bauten, die in der Nummer vom
17. 10. 1806 des «Builder" veröffenUicbt wor-
den sind. Zv aeinen HaaptbHttem gehAren:
Verlassene mittelalterliche Stadt mit riesiger
Kathedrale im Mittelpunkte; Wiederherstel-
lungen der alten St. Peterskirche in Rom, von
London und Pari^ aar Zeit des ersten Drittels
des 16. JaliilL mid ab Gegenitfidce: ,JUnaM-
nesque grandeur" und „Renaissance gorgeous-
ness". Er lieferte auch Beiträge für «Tbc Gra-
phic" und „The Art Journal". — Auch sein
iltester Sohl, HMry C. Brnm isC «in ddco-
ralifcr Maler wen mgewShnnefier GcseUdc-
lichkeit
Graves, Royal Acad. Exfaib. I. u. The British
lastit 1806-67. — The Art Journal, 1881, m.
2S7— Ml. — Deutsche Bauitg, 1»04, p. 607 ff.
James Wtalt.
Brsver, John, engl. Maler, der 1763 und
176Ö einige Landschaften (in Aquarell) nod
1779 ein Damcnminiaturbildnis In der Frat
Society in London anastclHe.
A. Gravei, Soc. of artitto etc., 1007. H. V.
Bmw«r, Julian C, Miniaturmaler, 18S6—
57 in Plyniouth, 1859 in Bath, 1870 in Nor-
wich ansässig; beschickte die Ausst. der Lau«
doner R. Acadbny 1865—76 mit Btldnlt>
nuniatorcn* namentlich Mädchenportrits.
Graves, R. Aead. Briiib. (1905). je.
Biewer, M" Mary, Miniaturmalerin in
Worcestcr, beschickte die Ausst. der Londoner
R. Academy 1848 — f :^ rT:it MiniaturpoftrÜa.
Graves, R. Acad. Exhib. (1905). Jt
Brewer, s. auch Br*u4r.
BmwU^ A r t h u r W, Architekt der G^an»
wart in Nottingham. Von ihm ahid il a. er-
baut, mri^t gemeinsam mit B. E. BtBtft
Prcsbyterian Church in Nottingham; Wes-
leyan CThurch nebst Schulgeb.; Long Eaton,
Derbgranire; Schule in CrestweU, Derbyah.;
Seacroft Gotf-Iidca Hoial in Slc«nem; Fried-
boftkapelle in South Witham, Lincolnsh.
Acad. Archit. XV 8. 71, 142; XVII 69;
XIX 4; XX 40, 43: XXIII 46; XXV 137. tW.
— Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 1.
Brewster, Amanda, s. Sewell.
BvBwater, George Thomas, amerik.
Bildhauer, geb. in Kingston, Mass.. 84. 2. 1868;
studierte an der State Normal Art Scfaool in
Boaton tmd der Bcole des B.-Arts in Parts
und lebt in New York. B. ist besonders durch
seine Soldatenstatuen bekannt, z. B. „Die ver-
teidigte Fahne" in Athens, Pennsylvania. Zu
dem Krieger- tmd Matrosen-Denlanal des
Staates Indiana sdraf er die Statne Jlnttum",
die gröBte Bronzestatue in Amerika. Fiär die
„Pan-Ani( rican" Ausst. in Buffalo führte Br.
den „Bnirnrn der Natur" aus, dessen grot-
artiger Skulpturenschmuck Aufsehen erregte.
I* Taf Aiaerie. Sealpt.. 1M3 p. 439.
.V.
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■nwtMn, Edward Frcdericl^ lfder,
geb. am 13 10. 1846 in London, f am 13. 11.
1902; malte Landschaften in Ol- und Wa.sser-
farben. In der Roy. Acad.-Ausstellung debü-
tierte er 1872 mit dem Gonilde «Tbe modert
hndwoo" Getzt in der Gilerie n Sheffield)
and beschickte dann diese Ausstellungen bis
1900 mit weiteren 17 Gemälden. Die Old
Watcr Colour Society ernannte \hn 1R75 zum
„associate", 1883 zum Mitglicdc. Der Society
of British ArtiaM bat er 1882—86 als Mitglied
ingebört; ebenso war er Mitglied des Institute
of On Painters. Das Londoner Victoria and
Albert Museum besitzt von ihm die .Aquarell-
gemäide .^At Cley-next-tbe-Sea, Norfolk" und
nNcar St HawKM» Cocmvair.
B r y a n, Dictionary I IM. — G r a t e », Roy.
Acad. Exhib. 1 S77. M. W. BrockuMlI.
Wnr, Hendrik, boinad. Maltr, gdi. im
Haag 1682, war Schüler VCQ Jas de Bacn,
starb aber schon 1706.
J. C Weyarman, Da Lawmrtiirlir, IV 83.
B. W. Mou.
Bnfia^ Frans, Maler von Interieon»
Landschaften und Porträts, Bruder Karels,
geb. zu Antwerpen am 8. 9. 1679, f daselbst
am 24. 11. 1760. Er hielt sich seit seiner Ju-
geiMi im Ausland (Deutschland und England)
auf und war Hofmaler des Kurfürsten von
Hessen-Kassel. In der Dresdener Gal. rwei
kleine, bezeichnete Bilder von ihm, darstel-
lend Maskentänze unter römischen Ruinen.
Biogr. Nat de Bdgique. — J. J. r, d. Braa-
dci^ GeseUcdeaia ete. IBOl« Um Mm
Bnfdal, Karel (gen : T.e Chevalier),
Schlachtenmaler, getauft in Antwerpen am 27.
8. 1678, Schüler von P Yckcns u. P. Rysbrack,
arbeitete in Frankf . a. Nümbeis o. Kasael,
hier zusammen mit seinem Brader Tmu.
Später findet man ihn in Amsterdam, wo er
für den Bilderhändler Jac. de Vos Kopien
malte. Im J. 1704 wurde er in die St Lukas-
gilde in Antiraipen aafgenaaunen. Seine
Werke indet man in Tielen Galerien; sie «ei-
gen eine unbestreitbare Geschicklichkeit, aber
doch nur mäßigen Gc&chmack und buntes
Kolorit. Der EinfiuB Rytbracks and van der
Meulens tritt in ihnen deutlich zutage. Im
Brüsseler Mus. sind 6 Kava11erlakinif»fe von
ihm, davon 2 bezeichnet; in der Galerie zu
SchleiBhcim 2 Türkenschiachten, davon eine
bezeichnet; im Nationalmus. zu Stockholm
2 KavaUeriekimpfe, PendantSt davon das eine
bezeichnet. — Im J. 1T28 verKeB d^ KifaMder
Antwerpen n-if längere Zeit, wird aber da»
selbst begraben am 12 . 9. 1783.
J. J. V. d. Branden, Ceschledetds etc. —
Biogr. Nat. de Belgique. — A. v. Wunbach,
Miederl. Knlerlex. — R o o s e s, Antwerp. Maler-
sehnle, Dtiche Anag. p. 448. — Tb. v. F r i m -
acl, Mitt. aus d. Genn. Nationalmus., 1893
». M. — Mirenr. INct d. veatcs d'sM. 1901 L
BnfiiI, Paulus, kam 1081 ab fremder
Maler in die Gilde 7u Ddft
Obreens Arck. I 86. B. W. Moct.
Bieyer, Name einer vom Ende des 16. bis
Mitte dei IS. Jahrb. in Troyes tätigen G<dd->
sduniedefamilie; deren zahlreiebe Mil^lieder
indes meist nur urkundl. bekannt sind. Mit
Arbeiten sind genannt: Antotnt !, 1677—78
liitig i'ur die Kathedrale; — Claude Eloi, ar-
beitete 1723—28 für die Kirche St-Urbain ; —
Premfou, arbeitete 1828-28 für St.-PantaM«i;
— Jtm III, arbeitete 1688—86 für Ste-Made-
leine; — Nietes IV, lieferte 167Ö/6 ein Weih-
rauchfaB» Kckhe und Mcnmnndien für St*
Urbain.
Ne«r. an*, da l'krt fma«.» St sir.. VII (1891).
Big. H,V,
Bfajfsr, Frans Anton, Maler, Prag, 1708^
wird anläßlich seiner Vermählung mit der
Anna Rosalia, Tochter des 1700 verstorbenen
Christian Ditmanns von Lawenstein genannt
Dl ab a CS, Böhm. Kstlerlex. I 220.
Bruno Bitcko0.
Bnysi^ Jan Hendrilf^ d. J., Maler, gch^
1816 In Amheim, Sdhtt tmd Sehfiler dsa
Zeichenlehrers /. H. Breyer d. A. (f am
ü. 9. 1861), weitergebildet unter B. C. Kode-
koek in Amsterdam; malte ebenda Ol- und
AquareU-I .andschafteo, deren Motive er auf
Studienreten an der Maas nnd am Nieder-
rhein sammelte.
Immerxeel, De Leven» en Werken (1842)
p. 99. — K r a m m. De Levens en Werken, Aan-
hangsel (1864) p. 2«. — N a g l e r, Monogr. III
976 N. 2546. R.
Breyer, Robert, Maler in Berlin-Charlcrt-
teoburg, Mitgl. d. Herl. u. Münchener Sezes-
sion. Geb. am 19. 6. 1666 in Stuttgart. Schü-
ler von Nauen in Mfindie» (1888~60>, darauf
der dortigen Akademie unter W. Diez, seit
1901 in Berlin ansässig. Seine HauptschaflFens-
gebiete sind das Stilleben, das Interieur und
das Porträt. Er stellte zum ersten Male 1895
in der MSnchener Sezession aus und beschid[t
seit 189f) alljährlich die Berliner Sezessions-
ausst , aulJtrdcm wiederholt die Ausst. des
Münchencr Glaspal. (1901, 09), die Dussel-
dorf er Internat. Ausst. (1902, Ol) und die
Ausst. d. Deutschen Kstterbundes. — B. ist
einer der typischen und emstesten Vertreter
der Berliner Sezession, in deren Atisst. er von
!,iinem ersten Auftreten ab lebhafte Beachtung
gefunden hat. Sein Impressionismus, so ent-
schlossen, ja draufgängerisch er sich gelegent-
lich gebärdet, wird freilich vom Verstände
mehr als vom Temperament geleitet und findet
seine besten und originellsten Wirkungen in
einer apart akzentuierten Farbigkeit, die sicll
am freisten und sichersten in Stilleben aus>
spricht Weniger glücklich ist B. bisher im
Portrit gewesen; hier fdth es seiner (cühten
Natur am intuitiven Erfassen und am rechten
inneren Verhältnis zum lebenden Modell.
Nicfatsdestoireniger sbid ihm auch auf diesem
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Breymann — Brejrsig
I
Gebiete ctnige Schöpfuagca voo itiUer, eia-
druchsvoller Eigenart gdoniefl, mrnwitlkh
da, wo er das Bildnis mit dem Interieur und
dem Stilleben zu einer Einheit verbindet (Tee-
stunde, 1902; Damenporträt, 1906; Lektüre,
1909). Die Landschaft hat B. bislang wenig
gepflegt Die 1907 artstandenen tandsdufd.
Studien aus der Umgebung Stuttgarts zeigen
den breiten Vortrag und die sichere Technik,
aber au ': 1' etwas trockene Kühle, die ein
besonderes Kennzeichen seines Schaffens ist.
— Die Münchener SezessionsgaL bewahrt von
Brejrer „Zimmer mit Spiegel": ein iholicbes
Interieur die Stuttgarter Gemäldesammlung.
Die Kunst III (Kst f. Alle XVI), 293; V 439;
VII 244. 359, 399: IX 290. 391. 439. 46«: XI
161, r>i7. - Kat «. Kstlar Vi S48, an.H (Abb.),
S74:VU 409. Bgbtrt Dtlpj.
Adolf, BBdbmer, gd». 16. 6.
1839 in Mahlum (Herzogt. Braunschw.). Seme
ersten Studien machte er in Braunschweig
«nter Strün^tell und Howald. Seit ISSD WW
•r ia Dresden. Hier «an C W. Schurig i»
Zeidioeo vorgebildet, trat er iin Nov. d. J. in
die Obcrklasse der Akad., Ostern 1881 zu-
gleich in Joh. Schillings Atelier ein. dem er
bis Okt 1869 angehörte. Schoo seine erste
Arbeit, das GlciehBi» von verioraiea Sohne
(Relief, 1808) erwedcte HoAnniKen. 1886 be-
gann er sein Hauptwerk : das überlebensgroBe
Standbild Heinrichs des Löwen für den Schö-
nen Brunnen auf dem Hagenmarkte in Braun-
ichweig, das, von Howald ia £n gegflsacob
ISTA an^ipestdlt ward imd den jvngen lilciBter
im J. vorher auf der Wiener Weltausstellung
die Denkmünze für bild. Kunst einbrachte.
Mit seinem Mitschüler G. A. Kuntz reiste B.
im Herbst 1869 nach luliea, hielt sich 8 Jahre
in Florenz, Rom und Neapel aal, sdiof dort
einige anmutige Büsten und Statuetten aus
dem Volksleben und kam, nach kurzem Auf-
enthalt in seiner Heimat, 1872 nach Dresden
zurück. Von hier aus besuchte er England,
um die Aufstelltmg zweier, im Auftrag der
Königin für das Mausoleum des Prinzgemahls
Albert in Windsor gefertigten Engelfiguren
zu leiten. Von seinen übrigen Arbeiten sind
hervorzuheben: mehrere männl. Bildnisse,
daraater die Marmorbüste des Bibl. Dr. Beth«
fluaa ia Wolfeoböttel (1868); du scfalicht-
vorndime Kricgerdenfanal in Göttingcn
(1875); die Bronzestatuette Gretchcn (1876)
tmd ein Standbild Heinrich des Voglers für
die Albrechtsburg in Meißen. Sein zweites
Haqptwerlt, das groBgedachte Stcgcadealcmal
f6r Braonsdiweig. fcoonte er aidit vollenden.
Ein Magenleiden, das ihn schon längere Zeit
quälte, raffte den hoffnungsvollen Künstler
am 1. 9. 1878 zu Wolfenbüttel dahin.
Akten der kgl. Kunstakad. zu Dresden. —
An».<it.-Kat. Oreaden (1803—77) u. Berlin (1874
u. 1876). — Zimmermann i d. Allg. Dtsch.
Biogr. 47 (1903) p. 231—33. — L. Schräder,
Eriaa. aa A. B. (Btaonachw. TageU. 1878
No S31). - Ztachr. f. bUd. Kst VII 230. — Kst-
ckno. (V— XV) tt. die Dioakun» (XIV-XVIII)
a. T. St — Dreadn. An«, r. 5. 9. 1878. — A.
S e u b c r t, Allg. Kstlerlex. (nach autobiogr.
Mittlgn). — M. Jordan, Fr. PrelUr d. J (1904)
p. 181, 311. — Boa* au KMdeBimi d. Kgr. Sachs.
XX 194. £nu« Sigitmimd.
Breymann, Gustav Adolf. Architdet,
Prof. an der Techn. Hochschule in Stuttgart,
geb. 1807 in Blankenburg a. Harz, f 1869 zu
Stuttgart l it-ff-rtc den Entwurf der von Ad.
Wolff ausgeführten, mit 2 Kuppeln versebenen
Synagoge in Stuttgart u. errichtete Bahnhofe«
gcbäude in St Petersburg und das Ober-
postamt in Hamburg. AU Schriftsteller
machte er sich bekannt durch seine 1849 — 54
in 1. Aufl. erschienene MAllgemeine Bau-
H. W. Singer. Alk. XidedeL 1885 L —
Ztsebr. f. bHd. K«t. X «T H.V.
Breyiig, Johann .\dam, deutscher The-
atermaler, Zeichcnkünstler und Erfinder des
Panoramas, geb. am 1. 4. 1766 zu Leutesdorf
a. Rhein, t am 29. 8. 1881 in Danzig. Nadi
einer Lehrzeit bei dem Theatermaler Becken-
kamp in Coblenz schloß er sich einer reisen-
den Schauspielergeselladiaft an, deren Bedarf
an gemalten Szenen ÜMB die beste Schulung
bot 1792 reiste er nach Italien, und in
Rom gewann sein ihn schon seit 1788 be-
schäftigender Gedanke, einen Kuppelbau mit
einem Rundgemäldc zu schaffen, bestimmte
Form, indem er die reiche und große Aat-
deht^ voa den Ruinen des Kaiserpalastea aaib
l&r aefai Vorhaben am geeignetsten fand and
sie in acht Blättern zeichnete. Besprechungen
mit Fremden über seinen Plan im Verlauf
dieser Arbeit, machten diesen in der Offeal»
Udikdt bckaaat nad bevor B. sdbst iha ver>
wfrkQcfien konnte, geschah dieses unter der
Bezeichnung Panorama durch Barker in Lon-
don 1704. Im Frühjahr 1800 führte B! sein
Vodiaben endlich aas, er malte das Panorama
von Born aadi aciacn Zddnuiagen mit Hilfe
dca Landsdiaftmalera Ibitz, f^ dea Mder
und Kupferstecher Ticlke zu Berlin, der es
hier zuerst öffentlich sehen ließ. 1796 trat B.
als Baukommissar in den Dienst des Fürsten
von Aahalt-Bemburg. Am Hofe bd Koast-
btnlen and ab Ddeoratenr besdiiftigt, Midi
ihm Muße am den .Aufträgen auswärtiger
Bühnen zu genügen. Gegen Ende des 18. Jahrh.
begarm seine öfTentliche Lehrtätigkeit. König
Friedrich Wilhelm III. von Preußen ernannte
ihn zum ersten Ldirer an der Provinzialkunst-
schule zu Magdeburg, die ihm ihre Organi-
sation verdankt. Das Aufblühen dieser Kunst-
schule veranlaßte das preußisclie .Sta.itsmini-
sterium auch in anderen Provinzen ähnliche
Anstalten zu errichten; B. wurde mit der Or-
ganisation einer solchen in Danzig beauftragt,
die er im Mirt 180A eröfoete. Die Kriegs-
ereignisse von 1806 veranlaBten ihn, .<^ich für
längere Zeit nach KBaigd>erg zu begeben.
Ly Google
wo flu du Malen limtlidier Saeoea für du
neu erbautf Schauspielhaus übertragen war,
das jedoch mit allen seinen Arbeiten 1806 ab-
brannte. Ende des Jahres kehrte B. nach
Diniig ntrück and war noch faat 88 Jahre
lanr an der am 1. Jan. 1800 sum xweiieB Male
eröffneten Kunst- und Handwerkerschule als
Lehrer wirksam Für das Theater nicht so
viel beschäftigt als früher, war er als Zeichner
nach der Natur in Danzig und im SchloS
Marienburg ungemein titiff, trab« ihn «eine
Schüler Randt, Ludwig, Fejrerabcndt u. a.
unterstützten. Mehrere seiner Zeichnungen
sind in Kupfer gest ^in ri. die sechs groBen
Blitter von Danziger Gregenden, welche er
mh dem Maier Hinkd, der die Staffafe be-
sorgte, gemeinschaftlich zeichnete, wurden
durch den berühmten Haldenwang in Karb-
ruhe in Kupferstich ausgeführt 6. war auch
als kunsttheoretiacher Schriftsteller (Perspek-
tive etc.) titig; die KupferstichMnunl. der
Daniiger Stadtbibliothek besitst eine woU
voUitlndige Sanunhnig aeiner Scliriftea. —
Auch B.S Neffe Johannes Baftista Breysig,
geb. am 10. 9. 1788 in Leutesdori a. Rhein,
t am 19. 11. 1866 in Dwiig, ww ab Zeiehoi-
lehrer dort tätig.
C P. Anger in Nene PkwdL Pkw.-B]itter X
1880 p. 97. — Kataloge der Berliner Ahadeniie-
AMalelhuifea, 1797 S. TO, 1798 S. M. 1818 S. 7
■■1 laass. 4. <~ Manaal, Nene Ulscdlaiieen
ait Inbalto Reft VI (IW) p. ttt-tL
G. Cmu^
Br«7sae, R < g i s, Bildhaner, geb. am ST. 7.
1R10 in Braye (Ardiche), t 1852 in Paris.
Im J. 1839 wurde er Schüler der Pariser
Ecole des B.-Arts u. des David d'Angers.
DebBticfte im Loarre-Saloa 1841 mit dem
GipsreHef „Trait de coarage da eolood Ranu
pon" u. beschickte ihn weiterhin bis 1851 mit
verschiedenen Bildnisbüsten u. mit religiösen
BiUwcrken wie «L'ange Gabriel" (S 1844,
Mannontatne) a. ^Cbriat en croix" (S. 1818
Ma 4Ht Bflliiflmitoweri^»
H. Vaaelialde in „Revoe da DmaUn«"
de 18T9. Nov.-I>ex.-Nitiiuner. — Beliler-
Attvray, Dict. g^n. (1882). S. Lami.
Bieyt (Breydtc, Breit, Brait, Brete, Preyt,
Preit. Praidte), Johann, Goldschmied in
Görlitz, heiratet am M. 8. 1606. Wird wohl
1607 Mdiler. Efwiibt du Bfiigeiicclil am
10. 1. 1868. Stirbt als Zunftältester 46 Jahre
alt im April 1682. Zeichnet I B in ovalem
Felde. Von ihm eine silbervergoldete Abend-
mahbkannc mit drei religiäacn Daratellimgen
in Rwdmedvflkmt und BaiodeMwitew in ce>
triebctier Arbeit, datiert 1671, im Görlitzer
Kaiser Friedrich-Mus. E. Hintse.
Bresin, Michel, franz. KanoncngieBcr und
Stempelschneider, geb. in Paris am 27. 11.
1768,tdas.am21. 1.1888. Bez. Arbeiten t«D
ihm in der Wiener k. Walloinfflinlang ad
im Berliner Zeughause.
Cbaaipeanx, Dict d. Ptandcon eie., 1886.
— Porrcr, Biogr. Die*, ef maddL I, 1904. —
Nom. areUr. da l'ait Itan«, Im alr^ XIU
Blla, P i c r r e d e, franzö-s Maler und Bild-
hauer, t am 28. 7. 1673 in Paris, 4öjahrig.
J. Crepy d. A. s^ach nach ihm du Büdnia dct
Bischofs Paul de Godct.
H e r 1 u i s o n, Act d'^t-eiv., 1873. — H e i -
necken. Dict d. ait. IIL ~ L« BUnc, Ma-
nad n «7 Ho 16 (Uer IttlBaL PmU Bria).
H. V,
Briais, Jean, s. Brioij.
BdMa, Jean Louis, Bildhauer, geb. am
18. 11, 1806 in Avignon, t im Januar 1864
in Paris; Bruder von Joseph B., Schuler von
David d'Angers. Er errang 1832 den groBen
Rompreis mit seiner Komposition „Capan6e
ioodrayi aotis les murs de Troyes" und 1840
eine Medaille 1. Kl. mit der Marmorstatue
eines jungen Fauns (jetzt im Museum zu
Avigncm). Neben verschiedenen Bildnis-
büsten in Marmor u. Bronze (Lamartine.
Aimi^ Martin im Muaeum zu Angers, Admiral
Romain-Desfeaaä, Galeerengeneral L Strozzi
u. P. Baillot, beide im Museum zu Ver-
sailles) schuf er das Bronzestandbild Nie.
Poussins für Les Andelys (Salon 1847—48),
— die Mannoratatue der Jeanne d' Albret im
Lrocemboutl-Garten. — die Steinstatuen des
h. Marcus an der Fassade von St. Vincent
de Paule u. des h. Hieronymus an St. Au-
gustin zu Paris. Einer von B. unvollendet
htnteriaMeiien McrkursUtne wurde im Sak»
186i noch eine Medaille d'homiear zuericannl;
Aldk de I'art fran«. V (l8r>7— 58) p. 388. —
Parraeel. Annalea de la jpeint. (Paris 1888)
p. SU. — Gai. d. &.<Art8 XVII (1864) p. SS f.
~ Cbfon. d. Alts, 1884 n. 48. — BetUer-
Anvray. Dict gte. (188». — Mamr. Aich, de
Vatt lfmn«., 1897 p. 868. ~ Rltimm ifAtL Vteis.
MomB. Rellg. fu. II; Mbmun. Ot. lü; Tto-
vince, Homnn. CIt. III (Register). S. Lami.
Biiaa, Joseph, Bildhauer, geb. am 21. 1.
1801 in Avignon, t am 1. 5. 1861 in Paris;
Bruder des Jean Louis B,, Srhulcr von F. J.
Bolia Errang 1828 den 2. Grand prix mit
■einer Komporition „Hort d'Hjradnttie^ Oetst
im Museum zu Avignon), kam dann 188S
nach Rom u. debütierte im Pariser Salon
1836 mit einer Eva Sutue. Seine wichtig-
sten Arbeiten sind: das Medaillonbikinis
Charlea Zeuoera (f 1841) an deaaen Grabmal
auf dem Montmartre, — eine Marmorbüste
des Kupferstechers G. Edelinck (Salon 1850,
Staatsauftrag), — die Gicbehkulpturen am
Loavre-Pavillon Larue, — die Ruhmesgöt-
tinnen für das Pariser Hötel de Ville (1871
zerstört), — das Standbild J. Alhons in
Avignon, die Moliere- Statue im Theater zu
Avignon und die MarmorbttStt Joa. Vcmcta
im Mus. Calvet daselbst.
Arch. de I'art fran?. V (1857—58) p. 321. —
Parrocel, Annale» de la pei'nt. (Paris
1862) p. 295, ;ilO Gaz, J. B.-Arts XV (1863)
322. — Bellicr-Auvray, Dict. gen. (1882).
— Nmnr. Aich, de I'art fnn«., 1897 p. Sil. —
4
L;igiü^oa by Google
Britn
G o n • e, Les cheft-d'oeuvre det Mos. de France,
Sculpt etc. (1904) p. 141. — Richeuc« tf'Ait»
ProTÜice, Monum. Cit. III (Re^itter).
51 L&mk
Brian, s. auch Briand u. Briant.
Briaachoo, Keramiker, Mitbesitzer der Pa-
nier PofMllaiiiiiMiiifalrtur GUlet et Brian*
dK»; criildt 1860 eine rilbenw Medaille alt
Erfinder der mit einem Perlmutterlüster ver-
sehenen „porcclaine nacree" und fabrizierte
später auch Porzellaae fliit gnutem nod btafl-
rosigem Lüster.
Revue imirers. d Art« 1860 p. 66. — Gax. d.
B.-Artt 1878 II 086. — Jaennicke, Gnindr.
d. Keramik (1870) p. 841. R.
Briaad, B e r n a r d, Bildschnitzer, geb. am
94. 12. 1829 in Qiilon-sur-Saöne, tätig eben-
da; beschickte den Pariser Salon 1886 — 65
mit zierlichen Schnitzarbeiten in Holz, na-
mentlich mit Darstellungen von Vögeln.
Gas. d. B^-Arts (1860) V M8, VU 241 ; 1861,
XI 171. — Bein<C'A«Trar, Dkt gta.
(1888). S. Lami.
Biläaf, If acC, Blldhaaer in Angers, mei-
Se'.te 1516 für den Glockenturm der dortigen
Kathedrale die Statuen des h. Mauritius u.
dreier Krieger u. für die Ecktürmchen IS
Apostelttatutn Ou^ta erhalten). Gleicloeitig
fibemalim er die Arnffilmnc AltarMf-
satzes für die KlosterMrcibe «1 EtiT>l-en-
Charoie (Mayenne).
Laml, XMct dea led*! fnnc (1888).
S. LamL
Biiand d» CMiWNWW» JeB% ■■ Cripnomtr,
J. B. de.
Briand, •. atidi Briam n. Brimi.
Briane, Mrs., Miniaturmalerin in London,
die 1811—14 und 1836 in der Roy. Academy
ttid 1812 in der BrMah Imttt meiit Dunen-
ond KinderbiklniMe aaaatdlte.
K GraTeai Tht Brit Inat (1908) n. Th«
Rot. Acad. Exhlb. (1905). H. K.
Bijaoflki, Michael Wassiljewitsch,
russ. Maler, geb. 1S31 in Kiew, war von ISSO —
1865 Schüler des Akademikers K. S. Pawloff,
des Zeichenlehrers an der Wladimiruniverti»
tat, und arbeitete dann nach der Natur in ver-
schiedenen Gegenden RuBlands, malte aber
vorherrschend Bildnisse, Die Akad. in Pe-
tersburg zeichnete ihn für das ausdrucksvolle
Bild einer Braut durch die Verleihung eines
akad. («radea aus. Er hat in Pctenborg viele
Portrito gemalt md veraucfatc sv^eiEh in die
veraltete byzantinische MadomMmmleKl Ctncn
modernen Zug zu tragen
Huni zyxoxHiiKa (Unsere Künstler) I 65. —
Boikin. 3muauon. (Große Encyklop.) III 782,'.'<.
W. Ntumann.
B^tmttit Peter, maa. Kopierst., wurde
1689 auf Kaiser Peters I. BefeM dem hotlindi-
schcn Kupferstecher Adriaen Schooncbet-k zur
Ausbildung übergeben. Von ihm gibt es einen
heil. Bartholomäus und eine H i stllf umf tÜCh
Dürer mit der Bezeichnung: ipwopo— wv m
MaoBikneiirk Bpaaodl— AjfisAlDoMfcrh npo-
AACT-t, (gestochen in Moskau von P. B. —
Adriaen Schoonebeek verkauft).
Boum. diinuuon. (GroBe EacyUop.) III 783.
ff. Ntumamn.
Bliant, tpan. Bildhauer und Architeict, der
mit einem gewissen Pcrrinet MflO in der Av-
guslinuskapelle der Seo zu ZangMi arbeitete.
V i fi a t a, Adic. I 32. M. v. B.
Briaat, Antoine, s. Briaut
Briaat (Brian), Jeaiv frans. Landschafts-
maler, geb. hl Bordeanx am 4 t. 1760, f >■
Toulouse am 20. 8 1709, von dem das Mus.
in Bordeaux eine kleme ital. Landschaft bei
Tivoli bewahrt. Er war in Toulouse Lehrer
Ingres', ans dem er einen Landschafter zu
Bcllier-Anvrart Dkt- fba. L — Rinn,
d. Soc. d. B..Aia XXV 836/7. — Gas. d. B.-AitB
XXII 418/91 Or. — Cat du Mnsfe de Bocdsan«,
1S»4 p. 188. H. V.
Bilant, s. aiich Brian u. Briand.
Briaati, Antonio, Architekt u. Maler in
Parma, geb. 1789, t 1787. Er entwarf die
Hochaltäre für die Kirdien Madonna della
Steccata (1762) n. L^Amianiiata (1776. aus-
geführt von Albertolli), malte Proflpektdeko-
ratioaen in S. Antonio Abate zu Parma (mit
seinem Lehrer Gaet. Ghidetti) u. in der Capp.
BnrsJi im Dome zu Piacenza (mit Gaet. Cal-
taid), resianrirrte 1780 die Südseite von S.
Severine zu Parma (Ersatz der gotischen
Fenster durch häßlich geschweifte Bogen-
fenster) n. Toflendete 1782 den TON üim cnt>
wnfenen steinernen Fassadenban iN» S.
(Sluseppe ctt Parma (mit dorischem Untere
u. jonischem Obergeschoß)
Carasi, Lc pubbl. pitt. di Piacenza (1780)
p. 13. — Zani, Encicl. metod. (1820) V 48.
— Bertolnaxi, Guida di Parma (18.30) p. 140,
177. — Scarabelli, Guida di Piaceosa (1^41)
p. 14. — Scarabelli- Zu nti, Men. d. B.-A.
(Mscr. im Mu.s. zu Parma). Siel. Lotlici.
Briania, lombard. Maler in Rom, wird in
einem vom 19. 10. 1511 dat. Briefe des Hu-
manisten Stasio Gadio an IsabelU d'Este als
HPictor dd canfinale di Mantova" beieidwet
151 B erhielt er erhebliche Zahlungen fGr Male-
leien zur Papstkrönung Leos X.
C. d ' A r c o, Delle arti etc. di .Mantova ■: l^.'T)
I 78. — Bcrtolotti, Art. Lombardi a Rvmia
(1881) I 101. •
Briard (Briart), Gabriel, Maler, geb. in
Paris 1729, t das. am 18. 11. 1777. Schüler
von Natoire. Errang 1748 einen 1. Rompreis
nnd studierte 1780—68 m Rom. 1781 Auf«
nähme in die Akad., 1778 Professor. 1775 er-
hielt er Bcllengers früheres Atelier in der alten
Bau-Akad. 1761, 1766 and 178» bcseladtse er
die Sakns; audi ateUte er im »Salon de In
Correspondanee" ans. Das Gemilde: Auf-
fahrt der Seelen aus dem Purgatorium in den
Himmel (gegenwärtig in der Kirche Sainte-
Marguerite in Paria aufgestellt), gibt keinen
hohen Begriff von seinem Talente. Doch ge-
noB er einta gewissen Ruf an seiner Zdt nnd
S
Briaft — Bffedoi
cfWclt dnlgc R<gi>i iiiniiiiirtljpc* 90 htttc er
von Bouchen Geschichte der Psyche Kopien
herzustellen, die als Gobclinvorlagcn für den
Prinzen Conde dienten, und malte 1772 einen
Plafond im Hotel de Lassay in Paris aus, der
Amor darstellte, wie er die Künste ins Lebeo
ruft. Weitere Plafondmalereien lieferte er
für d. Hotel Mazarin u. d. Pavillon d. M™« Du
Barry in Ixmveciennes. — Erst 1779 erhoben
seine Erben die 1600 liv., die man ihm seit
8 Jahren für die Gemälde mit ländlichen Dar-
stellungen im Spielsaale der Ueineo Gemächer
dei Königs im Schlosse Versailles schuldig
war. Diese Malereien — Supraporten —
dienten als Gegenstücke für Natoires Geoiälde.
— Er war übrigeitt der «Me Ldircr der 1^
Vigee-Lebrun.
Betller-Attvray, Dkt jfa. L — Htt-
lulsoa. Acta« d'teftici«; — Bev. oahr. d. Sftti,
XU 3M; XIX IM. -> Mqiir. udb. de V&it fraa«.
vn m: ae aii^ tv (tun wot xxi amh -
Ckimu d. Mli UM pb 1% — Ga& d. B^Atti
IMB, II «14». — Xbv. gla. d, cidk d'art, Pferis^
■MO. rSL t 8ML — Engeraad, Inv. d. tabl
coaun. et achet, Paris 1900. — Macon, Lea
arts dana la maiaon de Cond^, 1003 p. 128. —
Dapleasisb Cat. de la coli, de pMe. a. Ics b.»
arts, p. IM. M. StHm.
Briart, Pierre de, Maler in Pari?, seit
dem 16. 10. 1063 Mitglied der Academie de
St Luc. — Auch ein Louit Briart findet licll
1666 in Paris urkundlich erwähnt.
Revue Uniyen. d. ArU XIII (IMl) 32?. —
Herl ui ton, Actes etc. d'Art fran«. (1873)
p. 58, •
Brias^ Charle«» belg. Genremakr, geb. in
Mecheln am 8S. 4. 1798, f in BrSsMl am S8.
11. 1884, Scliiiler der Akad. seiner Vaterstadt,
dann in Pari» und licB sich nach seiner Rück-
kdhr I8S8 in Brüssel nieder. Seine höchlt
•nÄer aiiageführten GenrebDdchen erachienai
auf vielen Ausstellungen in den Wer and 40er
Jahren des vorigen Jahrh. ; das Bild ,,Der
Wildbrethandel" kam in die Nationalgalerie
in Berlin (nicht mehr im Kat. 1008), ein SU»
deres m das Mus. Fodor in Amsterdam. —
Br. hat auch ein Selbstbildnis (1810) md dnen
Fischer radiert fr. Hippcrt o. Littnig, P Gr ,
1879). H. H.
JMatly Giuseppe, Glaskünstler in Ve-
nedig w6 er (nach Erlemimg de« Glasschlei-
fens in B6hmen und Aufgabe eber 1786 in
Mur.mo pcRfündeten ersten Manufaktur) 1739
eine neue Manufaktur eröiTnctc und zu hoher
kfinaderischer Blüte führte ; t am 17. 1. 1772.
Neben Sf inrn Sjpegdn md Kroolenchtcm mit
farbigem Blattwcfl^ Mid Blomenddcor er«
langten besondere BerBhmthcit seine an For-
menschönheit u. Vomdunheit des Geschmackes
an die besten venezianischen Gläser des 16.
Jabrh. heranreichenden FiUgrangiasgefäBe, von
denen im Moseo Gvico Cbrrer za Venedig
(Gläsersamml. N. SRS, 466, 577, 573^ mehrere
charakteristische Stücke vorhanden sind.
& F. Zaatttl, Ddl' orig. 41 alc. aitt prladp.
prcHo i Vcnexiani (1798). — Moaehini. QtMm
di Murano 1808 p. 11, 40. — V. L a i a r i in Gaz.
d. B.-Arta XI (1801) 3*5 ff. — Kat Museo
Civico « Racc. Correr in Venedig 18W p. 187.
161, IM. <
Biiavdsai^ Paul, Pariaer Landschaftsmaler
der Gegenwart, Scfafiler von Gust. Moreau,
stellte 1896—98 im Sak» der Soc. d. art. fran«.
und 1901 in der Soc d. art. ind^pend. einige
tüchtige Arbeiten aus.
Kat d. Salon 1896/8 (mit Abb.). — Chron. d.
art«, 1901 p. 67 u. 138. H. V.
(oder Briant), Antoine, Maler und
wa Amboise, erhilt 1487 eine Be-
zahlung für einen St. Michael, den er fürs
Stadthaus gemeiBelt und bemalt hatte. — > Ein
Bildhauer Pitrre B., wahrscheiidiGh Bnidcr
des Obigen, wird 14^ erwähnt.
G i r a u d e t, Art Tbuiang. 1885 p. 49. -> Cb.
Chevalier, lav. aaaL des Accb. d'Anboise
(1874) p. 51, 196, tOL Ä. C.
Biicard, Albert, franz. Archit , der 1693
für Arbeiten am Palais-Royal und solche am
Schlosse Saittt-Qood bedeutende Zabhmgen
erhält.
N a . arch de l'art fran«. IV (1876), p. 72/3.
Bricait, Claude Zctduker und Kupierst,
in Paris, an Anfang des.18. Jabrli.. nnr durch
2 Bl. bekannt : Le Frappement du rochcr, nach
Nie. Poussm und Üeonietria, nach J. Ü. Sari-
terre
L e B l a n c, Man. I. — Ca*, d. B.-Art» II 34«.
Bticci, Basilio, s. folg. Artikel.
Bricd (Bdsio), Plautilla, BankünsÜerin,
Malerin und Nonne, gen. FUntHOa Romana
(zum Unterschiede von der älteren Florentiner
Malerin Suor Plautilla Kelli), tätig um 1650
in Rom. Sie entwarf die Baupläne zur Ka-
pelle des Abtes Eipidio Benedetti in S. Luigi
dei Praacesi au Rom (8 Kap. des südl. Seiten*
Schiffes), in der aucfh das Altarbild des hl.
Ludwig von ihrer Hand herrührt Außerdem
baute sie für die in Rom ansässigen Franzosen
einen kleinen Palazao vor der Porta S. Fan*
craaio und gemeinsam mH ihrem Bmder
silio Brie rt das Lusthaus Giraldi bei Som (hl
Gestalt eines Kriegsschiffes).
Fil. Titi, Ammaestr. rtc. nclle Chieae di
Roma (1686). — Orlandi-Guarienti,
Abeced. Pittor. (1753) p. 436 -- Z a n i, Encicl.
mct. (1820) V 49, ~ M i s s i r i n i, Stor. d. Rom.
Accad. di S. Luca ilH2'A) p. 462. — D. AngClL
Le Chiese di Roma (l&OO) p. 243. •
Briccio, Francesco, s. Brizzi.
Bricdo, G i o V. B a 1 1., s. Bertani u. ScuJtorü
Biicciiu de Stannimonte {Brykcius od.
SryieMy m Cfmbirkit, vom Zkinberg), böhmi-
sdie Zmn» n. Brong^gieBerfamilie, begründet
von einem auf den Namen Briccius getauften
Sohne des Prager Glockengießers Andreas
(laut „Topographie der Kunstdenkmale in
Böhmen" 1544—1578 nachweisbar mit einer
Iteihe signierter Glodcen, — vergL auch Bd I
unseres Kstlcrlcx p 471 f.), Enkel eines el)en-
falls als Glockengieikr in Prag nachweisbaren
«Mfjif «r Bmrtkakmatn» (alias Barlwu, IdOA—
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1632 in Prager Glockeninschriften genannt)
u. vielleicht Nachkomme des nach Dlabacz (a. a.
q. I». 888) USa in Png enUiaupteten Glockeo-
(wlcra BrykcMj, Bfitetui fdiStte xa den vor*
nehmsten Bürgern PraRS, saß im dortigen
Stadtrate und im buhmischen Landtage und
wurde 1571 tinter dem Beinamen ,,von Zinn-
bCTg" geadelt. Vorzüglich vorgebildet, hob er
ungemein den Ruf der väterlichen Gießerei
die er in das Haus No 481 der Prager Neti-
stadt verlegte. Seine die Zahl Hundert jeden-
falls noch überschreitendenGlockengÜMe zeigen
überaus reichen, in den figürlichen Darstel-
hmgen künstlerisch wertvollen Reiiefdekor so-
wie nmilgen Inschriftenschmock. Besooden
hervorzuheben ist die Glocke tu Birkenberg
(bei Pi^ibram) von 1580 mit einem Bildnis-
relief von bochkünstlerischem Reiz. Die
Signatur dieses unübertroffenen böhmiMben
GlockengieBen lautet in der Rcgd «^rieciiB
Pragensis' oder ^ Cympergk", — seftcfier
„Briccius Bartholomaei nepos" oder „Brykcy
zwonarz z Cymbergku w Nowem Miestie
Prazskem" etc. Er starb am 10. 9. 1699 in Prag
«■d lunMrliefi drei Söhii^ die aeine WerksUtt
weiterführten: BwihOtmatut jw«. ff
eine Prager Glt-)cke von ihm signiert
thotomtcg zwonarz z Cymberku"), — Simon
(f xm laoe) und Briccius jun. (f 1607). Mit
ifanen and deren Söhaen Johamm Christoph
(Solm da Briodns jtm.) o. Brteehu iehmm
(Sohn des Bartholomacus jun., t 1606) starb
das Geschlecht der Glockengießer des Namens
Briodus noch vor Beginn des Dreißigjährigen
Kri^^ea aua. — Gruebera Vermutung; daB die
Bricquej (t. d.) tob da Brieeiaa aÜMtamnwii
könnten, hat sich als unhaltbar erwiesen.
G. J. Dlabacz. Allgem. bist. Kstlerlex. für
Böhmen (IKi.'i) I 2:i9 ff. — B. Grneber, Die
Kit de« MA in Böhmen (1871 flF.) VI 15«. —
A. Rybiika, O eeskim svonafstA in Abhandl.
der K. Böhm. Ges. der WiMenach. VII (1885)
I 15 f. — Champeaux, Dict de« Pondetn«
etc. (188«) p. m f. — A. Nowak n. R. Mül-
ler in Mittign der K. K. Central-G>nmiia. sur
Erforschung etc. der Hiat u. Kunat-Denkm. 18M
p. 139 ff.: 1898 p. 10« {. Kam,', 18M «9» Mi>
100. — Jahrb. d. KatsamniL dea OMr; Atkfk.
Kaiaerh. X, T. 1 p. «6. «7. K» fNl* AML —
Topogr. der Kstdenkm. in Bttaun (IM B.)
Biice, Anton, s. Briet, Ignaz.
Biloa, Jean, (Goldschmied in Angera, ur-
kuadlidi erwähnt 1681—1680: rcatanrierte
16BB die „uralten" ProaeaafanAreog» ^
Notre-Dame du Ronceray (mit gold. Kruzi-
fixtti) und St. Laud und lieferte I62fr— 81 ver-
aduedene weitere Goldschmiedearbeiten für
St Anbin dea FOnta de C6 o. fär Ste. Trinit<
ta Angera.
r P r r t, Les Art, AnRcvins (1881). *
Brie«, Ignaz, Maler u. Zeichner, geb. in
Brüssel am 2. 4. 1796, f daselbst am 10. 8.
1866, Sohn einea Malers AnitoH Caacb dea-
«pi Zeichnung A. Cardott die Vcrbcrrfidmag
Kaiser Leopolds II. (1792) stach), Schüler
der Brüsseler Akademie, wurde einer dei
Gründer der Societe des B.-Arts de Bruxellea.
Er malte (Genrebilder und Porträts. Von den
ersteren sei das Genrebild ,JDer Geflügelhänd
ler" im Rijksmus. in Amsterdam, von den
letzteren das -rT'iche Bildnis der Therese
Langbendrie», Oberin im Ho^ital in Brüssel
(f lOBK cfwBnt h. H.
Briceau, (joldschmJed u. Omamentstecher,
Paris um 1709. Von ihm 8 Bl. Schwarzoma-
mer.te ;ii st für Uhrdeckel nebst Friesen und
Rankenmotiven. BL 1 mit der Anfacbrift:
Briceau. ICaiatre Orflore A Paii» lIWi
Gnilmard. Ifaltm encMolataa S. IM. —
OnMEMfertMatc Beriia. Krt|C«etbcnrai. 88«.
Briceau, Alexandre, franz. Zeichner .und
Kupferst-, 2. Hälfte d. 18. Jahrh., Vater der
Ang^Nque B., such Köpfe u. Landschaften in
faibiger Cqqroomanier und dne Folg« tob 06
anatomiadiBi BL (t7B6).
Kagler, Kstlerlex. II. — Le Blane, Man. I.
Briceau, Angel ique, s. Allais.
Briceau, Claude, Kupferst in CrayoB*
manier, titig in Paria vm 1760, tob don La
Blane 9 Bl. aoMUt darunter Jopiter d An-
tippe, nach Ph. Carcme, Louis XV. et sa fa-
mille, nach J.-B. Huet und 3 antike Architek-
turen, nach P. h. de Machy. Heinecken er-
wähnt außerdem : JLa CoBvenation dea Fer-
mters", nach J.-B. H«wl^ and aagt; B. Ub«
auch nach Albani gest Bei beiden nicht er-
wähnt ist das seltene, bei Portalis-Beraldi be-
schriebere BI ,,Les Plaisirs reunis", nach P.
A. Baudoutn, und ,4-'Agr^ble Rqua". Por-
talis-B^raldi halten ihn irrtümlicherweiae I8r
den Vater der Ang^lique B. Femer sind von
ihm: Kopf eines jungen Mädchens, nach J.-B.
Grenze; L'Heureux Cour la France. Louis
XVI. oouronnd i Reima le 11. 6. 1775, nach
J.-B. Huet nadi BraatbUd der russ. Schau-
apielerin Iwanowna Pyaschinsky, dessüni 4
Moacou par B. et gravi par le meme.
Hcineckcn, Dict d. »rt. III. — N i g 1 e r,
Kstlerlex. II. — Lc Blane, Manuel I. — P o r-
t a 1 i s et B ^ r a 1 d i, Les grav. dtt ISme I 2«,
28; III 724. — U«»-M». (BIM. Thieme). H. V.
Brichard, t.\oj, Direktor der Porzellan-
manulaktur in Vineennea, dem am 19. &
1788 das Pririlee aar Heratdlung tob Bor«
zellan als Nachfolger des Charles Adam
übertragen wurde, das er bis 1769 innehatte.
Lechevallie r-C hevignard, La manuf.
de porc. de Scvrea, Paria 1908 I 31 ff. H. V.
Biichaut, .\uguste, belg. Medailleur, eine
Zeit lang der Brüsseler Münze attachiert,
t um 1900 in Paris. Seine Signatur findet sich
auf Bildnismedaillen Ed. van Hendes aus Lille
(1882) , — J. West Wilsons aus (Rothenburg
(1883) , — des Präsidenten Grovcr Qrvrlanii,
— des Herzogs Ferdinand Philipp von Sach-
sen-Koburg-(jotha, — des Grafen von CtttU^
bord (6-Frankstäck), — der Königin Rana»
vak) III. von Madagaskar (DoUarstüclc). *~
Ly Google
Bvidwr " Bcicquiy
ie«w tof iddrridMB IMkmfiimi (Chriitoph
Columbus, Linn< etc.). In der Revue Bel^e
de Ntunismatiqae veröffentlidite er 1870 — 90
vwdifcdwe AoMtse fiber Mfinzkunde, —
cbeaio gpmrimm nüt Ch. Ttn P^tegbem
IflTO— Tl swd Hefte nSouvcfliffi )f nmnn. de
la Revolution Frangaise".
Forrer, Btegr. Dict. of Medallirt» I (1904). *
Bri^er, Alfred Thompson (nicht
Albert T.), amerik. Marine- und Landschafts-
maler, geb. in Portsnwuth, U. St., 10. 4. 1837,
t 80. 9. 1808 in New Yofk. Br. vcrlieB die
KanfmaiuidaiTiere 1868 b Bottt», wo er
bereits vorher im Lowell Institute Zeichen-
tind Malunterricht genommen hatte. Seine
fKondliche Wiedergäbe von hübschen Mo-
livcii MM der Hetmit gewaim ibm bald viele
PKunde. 1870 HeB er nch in New York
nieder und 1879 wurde er zum Mitglied der
Academy gewählt. Br. malte meist in Ol,
dann in A<|uarell. Eins setner schönsten See-
■tfidk« iit dnrcb die Pbotogravüre der Ovkgr
PHbIb n weitutcii KreittB hckuBt ffKtmiiUL
CUaicat and HaUaa Art el tite !•.
Cent Bdnumd w» Indk.
Bilcherasio, Contcssa Sofia d i, Materin,
geb. im April 18Ö9 in Turin, Schülerin von
Lor. Delleani in Turin, ansässig ebenda ; be-
«cbickt Mit 1800 die Kunstausstellungen Ita-
Uena und des Anstoadcs mit fein gestimmten
Landschaften und Interieurs. Als Landschaf-
terin bevorzugte sie zunächst schwermütige
Herbst- und Winterstiramungcn aus ihrer pie-
nMOleatscbeD Heimat G.Fine d'Ottobre", 1805
vomKBdfTOalttHen angekauft). Spiter be-
handelte sie die mannigfaltigsten Stinmiungs-
raotive aus Piemont, der Lombardei, Süd-
frankreich tad menerdiaBi anch aokhe am
Holland.
Kat der KunatauMtellungen ru Turin (seit
1890), Wien (18M), Paris (sdt U98). Müacben
(1901, 1909) etc. — B. Graaa« ia Nattra ed
Am 1905-6 II 28. *
BriAet, Robert (bei Le Blanc a. Portalia-
B^aldi Francois R. F. B. gen.), französ. Kup-
ierst, in Schwan- und Puiilctiermanier, tätig
in Paris und St. Petersburg, 2. Hälfte des
18. Jahrb., stach u. a. eine Folge von 80 Bl.
„Recuil de griSooBOMBts" ; femer: Exerdce
d'imaginatioa etc, fFtv^ par R. Brichet, en
1784^ d'apris les deasins de J.-F. de Goes (in
Augsburg erschienenl, sowie ein sehr seltenes,
geistvoll behandeltes Bildnis Voltaires (Rad.)
Mdesaini d'aprest nature par Brichet an 1778
4 Pcniqr*. In Peteraburg» wo er voo 1780
Iii 1780 wdhe. fertigte er v. a. Portriliticlie
Alexanders I . Katharinas IT., des Großfürsten
Coostantin Paulovitsch und des Fürsten Gri-
gori Alex. Potemkin,
Le Blanc, Manuel I. — üagler, Monogr.
IV No 3636. — Portalis et r^#raldi, Le»
«av. dtt 18. I. — R o V i n 8 k v , Lex. ru»i.
nctrlfe-Kpfoatiche (ITojipoÄHonT. cjoH^pi pyc-
' cm .ipaaapOMMMuxb noprperogv, 1886—89, u.
X«i.faM.SteclkarCDQii9bCaaai.Pyccs.Bpaai) ISM^
BftAdahi, Eleanor Ferteaevc (A. R.
W. S.), Aquarellmalerin n. Illustrationszeich-
nf rin in London, beschickt die Ausstellung der
Roy. Academy seit 1896. Von den Roy. Acad.
Schools erhielt sie 1807 einen Preia lär einen
dekoratiren Entwurf C>Sprfng*) n einer der
Lünetten im Erholtinp?saa!e d?r Roy. Acad.
Unter ihren Aquarcllzocr nuiigcn sind hervor-
zuheben: „Riehes", „Love and Adversity",
„The Duenna", „Guestt", nAn Opportunity",
„Cup of Happiness", „The Tratveitiea of Life",
wUncoonted bottra", „To-morrow", sowie „Tbe
Youth and tbe Lady" (letzteres Bild im Be-
sitze des Herrn Ch. Dowdeswell in London).
Sonderausstellungen ihrer Arbeiten sah man
im Juni 1901, 1905 und 1900 in den Dowdea-
wcU'GaUertca an London und 1908 in Leigfaton
Home in Kenaingtoo. Sie lieferte auch Hin-
strationen zu den Gedichten Rob. Brownings
imd zu einem Buche über Tennyson (Endy-
mion-Series).
The Studio Xin 103-8; XXIII 31—44. —
The Art Journ. 1905 p. 387. — W. S. S p a r r o w,
Women Paisten 1005 p. 73. — Graves, Roy.
Acad. Exhib. I 277. M. W. Broekwtl.
Brieot, Daniel, Maler in Nantes, war 1598
mit anderen an der Aosfübrung der Fest-
dekorationen mm Bmofe Hcinridis IV. be>
tciligt.
De GrangetdeSurgi rca in
de l'Art Fran«. 1898 p. 79 f. •
BrioBO; Jales Charlea» franzSa. Maler,
geb. in La Chapelle St. Luc (Aube), Schüler
von H. Lehmann in Paris, beschickte den Sa-
Ion seit 1879 mit aaUreidien Fortrit* und
Genrestudien.
Bellier-Auvray. Dict. gin. (188t) Suppl.
— Pariser Salon-Kat. 1870—1898. R.
BfleqneC, NoSI, a. Britiul.
Bricqney (Pricquey, Pridovcy), Johann,
böhm. Glockengießer, dessen Signatur schon
eine 1836 datierte Glocke der kathol. Pfarr-
Itircbe zu Adelnau l>ei Krotoachin (Frov.
Poaen) anfweiit. Seit 16B1 lit dieaer laut
GV-Kkcnin-^cIirift von 1R55 (Kirche zu Chrou-
Stov in Bohmeol aus Lothringen gebürtige
Künstler mit seinen Söhnen Stf^^h'-n und Jo-
hann d. J. in Prag und Klattau in Böhmen als
Bürger nachweisbar. Johann d. J. gründete
1660 in Jung-Bunzlau eine neue GieBerei, die
nach seinem Tode (1697) von seinem Sohne
Nirolaus B. weitergeführ'. ■,. irdc. Die zum
Teil mit künstlerisch wertvollem Reliefdfknr
versehenen Glodkcflgfiaaa dieaer Familie :i 1
über gans Böhmen verstreut und bis 1743
(Gkxke von Nik. B. za Selau) datiert. —
Gruebers Vermutung, daß die Bricquey von
den Brieeius (s. d.) abstammen könnten, hat
aicb ab anhaltf>ar erwieten.
G. J. Dlabscz, Angetn. bist Kstlerlex für
Böhmen (1815) I 821 ff. — B. Grueber, Die
K»t de» MA. in Böhmen (1871 ff.) VI 156. —
Cbampeaux, Dict. des Fondeurs etc. 1886
p» m — R. Müller in llittlgB der K. K. Cen*
tfal-CanuBlaa, aar Bcfarachnflg etat der Bist. tL
L;igiii^oa by Google
Knntt-Denkai. 1898 p. IM f. Anm. ; 18M |l. <S,
68, 100. — Topogr. der Kxdenksi. in BÜunei
(1898 ff.) pawiin. — Bau- o. Kitdenkm. Pnr.
toten I (1898) p. 149. Jos. Ttig:
BricncU, Bildhauer in Sevilla, der 1561 in
den Büchern der Kathedrale erwähnt wird.
Geitoto, Artii Serill., I 176. U. v. B.
Brida, Matteo^ Maler in Verona, nach
Dal Pono 1718 im Alter von 18 Jahren, Scbfi«
ler voD Gian Ant. Siiiibcnti n. Ant Bdeitim;
in den Kirchenbüchern von S. Tomaso Can-
tuariensc 17^5 — 45 öfter zugleich mit mehre-
ren Solinen aufgeführt Laoceni u. Dalla Rosa
(Mscr. 1008 der Bibl. Comtin. zu Verona) cr-
wllneD von ihm venciiiedene Gemälde, von
denen jedoch nur das aua S. Maria della
Scala stammende Altarbild mit dem „Wunder
des hl Mo" im Chore von S. Mtria in Oll»*
vica erhalten geblieben ist.
B. Dal Pozto, Le vite de' pitt. etc. (Verona
1718) Agg. p. 36. — G. B. L a n c e n i, Contin. e
not delle pitt. (Verona 1733) p. 23, S3. — E.
Araaldi, Deacr. delte «rchit. di Viccnxa, Vic.
IT» ^ 55. - ICwhwMt Venn tl07 IV 185 f.
G. G«rola.
Bridan, Charles Antoine, Bildhauer,
|Bb. am 81« 7. 1780 in Ravitect (Yome), t «oi
S8. 4. 1806 in Paris; Sdiüler von J. B. Vi-
nache. Errang 17ä? den 2 und 1754 den
1. Rompreis u. studierte seit dem 13 9. 1757
in Rom. Im J. 1782 kehrte er nadi Paris
ntriidc o. wurde von 4er Acadfmie Roarale
•m SS, 1. 1778 (fSr «eine jefctt in der Ka4!lie>
drale zu (Thartres befindliche Marmorstatue
des h. Bartholomaeus) zum Mitgliede, am
80. 12. 1780 zum Praleaaor ernannt. Am
8. 7. 1768 «nrde er auf 18 Monate nadi Car^
rtra benrlaoiit snr Besorgung von Hannor
für Bildwerke, die ihm vom Domkapitel zu
Chartres in Auftrag gegeben waren und die
sich in der dortigen Kathedrale noch be-
finden. £• sind 8 grofie ReUefdar Stellungen
ana dem Marienlebcn o. die Koloaaalfrappe
der Himmelfahrt Mariae (!77fi hinter dem
Hochaltare aufgestellt). Hierauf schuf er in
königlichem Auftrag eine Marmorstatue des
Vulkan (^akm 1777—79, jetzt im Luxem-
bourr^arten) sowie diejodfen Vaal»am u.
Bayards (S. 1783—85 u. 1787, beide im Mu-
seum zu Versailles). Ferner arbeitete er für
das von Friedrich d. Gr. in der Minoriten-
b^Ue zu Aix erriditete Grabmal des Mar-
qda d'Ancm die Statue eines Gcniui Gct*t
im Museum zu Aix, ebenda auch ein Gips-
abguß von B.s Bildnisbüste dieses Philo-
aophen) ; endlich die Marmorbüsten des Mar-
«nia Dupieis (S. 1787) u. des Michel de Mon-
trigne (lM»ide im Museum su Versailles) and
als sein letztes Werk die Büdnisbüste J. D.
Cxxhins für das Pariser Co< hin-Hospital. —
Am 14. 7. 17S4 wurde dem Kunstler für seine
TcrdienstvoUe Betätigung als Akademicpro-
fsttor eine F^mioo tob 600 fr. bewilligt
Ch. Franc. Viel, N«t biair. aar Cta. Aat
H (MS MÖO. — AvA. de l'art b&a^ Deona.
VI (1888-40) 434. — Nouv. Arch. de l'art fmn?.,
1878 p. 43 ; 187B p. 3S7 ; 1904— a p. 291 ; 1906—7
p. 363. — Gas. d. B.-Arta, 1872. 1 177 ff. — H e r-
luise% Actes d'4tat cir. d'art fran«. (187t).
— Balliar-AuTray. Dkt. gä. (1885). —
JakA. der k|L tutA WsfminiT. 1898 p. lU
Ana. 1. — Genae^ Lea. ckd^dToeun« des anis.
de Rance^ Seidpt. ele. (1904) 9. IMk — ~
des Soe. d. JL-hat», 1908 s. IM^IBH ~ I
ses d'Art, Arch. da Mos. oee Uomun. ftanc
Richesses d'Art. Paria, Moonm. SeUg. I, ]
Qt. Uli FiwAn^ Mbnuat. Ov. l^T — l.«aii.
Diet dca weäHtL (tt. a) I. IMft 5. LamL
Bridaa, Pierre Charles, Bildhauer,
geb. am 10. 11. 1766 in Paria, t am 4. 8. 1838
in Versailles; Sohn u. Schüler von Charles
Ant B. Errang 1788 den 8. ti. 1781 dca
1. Aompten fnit der KbiwporiUou MAIdnw(>
lech rend Sara ä Abraham'^, blieb dann bis
1798 in Ron» u. debütierte im Pariser Salon
1799 mit einer Paris-Statue. Von weiteren
Werken seien genannt: die (ä^atue „L'im-
mortalitC* (Salon 1800) im Haid des Inva>
Ildes, — die Marmorbüste Marlboroughs (S.
1801) für die Galerie des Konsuls, — die mar»
morne Epaminondas-Statue (S. 1802) und dis
Mannorbüste Tizians (S. 1808) im Louvrc, ~
die Marmorbfiste des Generali St Hilaire
(S. 1812) für die Tuilerien (2 Gipsabgüsse im
Museum zu Versailles), — die Marniorstatue
Bcrtr. Duquesclins (S ISlTi im Scliloßhofe
zu Versailles, — die Marmorstatue Bossuets
(S. 1819, grand prix) im Musetun zu Dljon,
— der erblindete Michelangelo einen antiken
Torso prüfend (S. 1827), di; Marmorstatue
eines Kanoniers am Are du Carrousel, — 18
Abteilttogen der bronzenen Spiralreliefs an
der Vcnddme-Siole, — die Neptun- u. Ctares*
Reliefs des Louvre-Treppenhauses, — das
marmorne Medaillonbildnis des Bildhauers
Aug. Pajou auf dessen Grabstein (jetzt im
lAxobt Canuvalet zu Paria) u. die Marmor-
Statue JUtBhmt i foiaeait* im Museum an
OrMans.
Gäbet, Dlet dm art de l'fc. fcao«. (1831).
— Arch. de l'art Inn«., Docuol V (185T-48)
30«. — Nottv. Arch de l'art fnn«., 1879 p. Wl;
1885 p. 55-88, 43 £. 171. — Bellier-Au-
Tray, Diet g4n. (1888). — Roger Marx,
Lea mid. franc (1897). — G o n » e. Les chefs-
d'oeuvre de« mos. de France. Sculpt. etc. (1904)
g 865. — Richeasca d'ait, Paris, Monum._Civ. I ;
Provinee, Ifemnn. Cir. I.
5.
Brldault, R^my Francois, Ornament-
bildhauer aus Paris, arbeitete 1720—21 im
Schlosse zu Chantilly, — 1724—80 mit L.
Mauriaan in der Bibliothek des Königs u. in
den (}emächera des Duc d'Orleans, der Du-
chesse d'Alinconrt a. des (jeoeralkootrollears
im Schlosse zu Versailles, — 1784 — 88 am
Marstalle ZU Chantilly, — 1740 im Auftrage
des Duc de Bourbon im „grand appartement^
des Hötel de Cood^ zu Paris. Für die
tere Arbeit cridell er alkin 7180 fr.
MaeeiL Lsa arte dans la mslssn de
fUtS) p. tt. TI, 80. - Ltmi, Dlet dm t
(18. a.) I. 1910l S.
9
BriM-BridgM
Bridcll, Frederfck Lee, Maler, geb. un
7. 11. 1831 in Southamp'.on, wo sein Talent
1846 von einem Bilderrestaurator und Kunst-
hSadter entdeckt und unterstOtsI; dun liber
tilller to dröckenden Bediasimen Msgeontit
warde, deB die ecliwidilidie nnd empfind wmc
Natur des Künstlers infolge von Entbehmii-
gen und Uberanstrengungen der Schwindsucbt
•nbeimfiel, die dann im August 1868 xu seinem
vorzeitigen Tode führte. — Nach etneiii mchr^
jährigen StadienaufenÜialte In Pirb, Mön-
chen, Rom u. anderen Kunststädten des Fest-
landes war er 1851 nach England zurück-
gekehrt tuid hatte sieh in London nieder-
gdaaeen, wo er dann bis 1888 die AottteUim-
gen der R. Aeedeniy nid der Brit. Iiisttliilfan
mit Landschaftsgemäldcn aijs Tirol u. Italien
beschickte. Aber schon 1866 war er wiederum
nach Rom gegangen und hatte sich dort im
Februar 1858 mit der Portrit- und Genre«
makrb BKn Plorenee Fox (s. BrideH-FV»)
verheiratet. Er hat sich vollkommen frei ge-
halten vom beengenden Koovcnti(xialismu5
der gleichzeitigen englischen Präraffaeliten-
Schttle und bekundet in aeiaen Landschaft»-
gemildctt efaw so grofaflgig» Naturan^unag
und eine so intensive Vorstellungsgabe, daß er
bei längerer Lebensdauer sicherlich zu inter-
nationalem Rufe gelangt wäre. Die Londoner
Nat Call, of Brit. Art besitzt von ihm das
Gemikle ,4^astanienwi1der bei Varenna am
Lago di Como", die Galerie zu Reading (Berk-
shire) eine „Neapolitanische Landschaft" tmd
ein ,,C olosscum bei Mondschein". Einige
seiner Gemälde kamen am 27. 2. 1881 und am
8BL S. 1805 bd CbriMie fai London enr Ver-
steigertmg.
The Art Joum. 1S64 p. 12. — C 1 a y t o n, Fjigl.
Female Artist» (1878) p. 84 fF. — Redgrave^
Dict 1878 p. 03. — B r y an. Dict 1M8 I IM. —
Graves, R. Acad. (UOM I 81»; Bfit bflit
(1908) p. 63. — Nat GäiL «f Brit AA Ott.
1909 p, 8. -> Dict «1 Nat Biagr. 1N8 g im
Jf • If^m Brvtfiknitik
Bridell-Foz, Eliza Florence, Malerioii
geb. in Hackney bei London, Schülerin von F.
S. Gary in Sass's Art Scbool xn London, be-
achicloe die AnaateUungen der R. Aotdemr
1848—86 unter ihrem Uiddiennamen S, P.
Fox hauptsichlich mit Bildnisstudien. Wäh-
rend eines Studienaufenthaltes in Rom (1858 —
58) verheiratete sie sich mit dem Landschafts-
maler Fred. Lee Bridell (von ihr portritiert
IflBV) and stellte dann bis 1871 nnfcr dem Nn>
ir.en £. F. Bridell in der R. Academy wie in
der Brit. Institution eine Reihe von Porträts
und Genrebildern aus. Nach dem Tode ihres
ersten Gatten (1868) lebte sie mdirere Jahre
in Algier, wo sie die Gattin des Goaveraeors
Marsch n!I Mac Mahon porträtierte und ver-
schiedene orientalische Sittenbilder malte C>R«-
turn of the Caravan", 1867, — „An Arab
Marriage", 1871). Seit 1871 wieder ver-
heiralet nit Ouem Vetter Geone Edw. Foo^
nannte sie sieh scMieMIdi Jfr«. BrUM-Pw
und beschickte unter diesem Namen die R.
Academy noch 1883 mit dem (jemälde „Riva!
Pets".
Clayton, Engl. Petnale Artiits (ISTft) IX
80—87. — Graves. R. Acad. (1905) I StS^ III
ISl, 1S2: Brit Initit (1»08) p. 63.
M. W. BrockwtU.
Briden, Ditiri, BiUhaner ans La Chn>
pdle>St Lne (Anbe), ScbSler von Dnmont n.
Thomas in Paris, debütierte im Salon 1881
mit einer Bildnisbüstc in Terrakotta. Neben
verschied. Phantas:cskulpturen, wie ,Jeanne
d Arc" (Salon 1S86). — «A la patrie" CS.
1887), — JDmkr somnwfl*' tS. 188B|,
J.*aUrme" (S. 1894), — „Le vin« (S. WKlIf
— hat er namentlich zahlreiche Bildnlsbiteten
im Salon ausgestellt, darunter diejenigen des
Schauspielers Bailiet (S. 1880) o. des Advo-
katen Labori (S. ISH). Im Sslon 1908 sah
man von ihm eine POrtritbOste dc« IHpIrtier-
ten G. Arbouin.
Salonkat. seit 188L — Bsllisr- A u v r a y,
Dict. gen. (1888). S. Lami.
Brideile, Johann Michael, s. Biderle.
BrilM Joseph. Haler, geb. am 84. 6. 1846
m Sbrewsbury, f ebenda am 8. 6. 1884; aeh
1868 Schüler der Londoner Royal Academy,
die er 1867—1872 mit verschiedenen Modell-
Studien und Genrebildern beschickte. Später
hat er bis 1881 namentücli in Binningham
häufig ausgesteftt. Das FltswüHaiiHlfaseam
zu Cambridge besitzt von ihm ein lebensgioBes
Halbfigurbildnis des High Steward der Uni-
versität Cambridge^ Edward James Hcrbcrl;
Earl of Poeria.
Graves, R. Acad. Exhib. — F. R. Earp, A
dewaipt. Cat of tbe pict in tha FitswiiUam
seum (1902) p. 29. JL
Bridgeman, s. Bridgman,
Bridge«, Charles, engl. Porträtui.ilcr der
1. Hälfte des 18. Jahrb.. von dem die So-
ciety of Antiquaries in London ein Portrit
bewahrt
Rodgrsv% Dict eC est, 1BV8. H, F.
Bridga% Fldelia. amerilc Ualerin, geb.
19. 6. 1886 in Salem, Mass , studierte unter
W™ T. Richards, wurde hauptsächlich be-
kannt durch die schönen Reproduktionen,
weldie die Prang Art Publishing Ca von
ihren Landsdiaftcn o. ■Blnmenatttcken madhte.
Lebt z Zt in Canaan, Conn.
Clement and Hutton. Art. of the 19.
Cent. lH9:i. Edmund von Mach.
Bridges, James, Porträt- u Landschafts-
maler in Oxford, der zwischen 1819 und
18B8 wiederholt in der Londoner ISjoj. Acad.
und In dcf British Ünetila BiUnisse dnd An-
sichten UM RoQ, Ncspel» Sisilisn usw. ans-
stellte.
A. Grave», Roy. Acad BaUk. 1806^0. Exhib.
*t the Brit Inatit., 1908. H. V.
Bridges^ Joho, engl Porträt-, T.and-
schafts» und Historienmaler, in London.
alaUla iwisdien 1818 und 1864 In der Regr.
L;igiü^oa by Google
Aead. und iwiMiien VBtff «od 1868 häufig
in der British Instit. namentlich Datnen-
bildnisse und Landschaftsnwtive aus Neapel
und Sizilien, sowie auch einige Historien-
und Genrebilder aus. 1848 erlüelt er daen
Prd«, fBr dnen ffir die PradionMlereien der
Parlamentshäuser bestimmten Karton „Alfred
d. Gr., sein Gesetzbuch der Prüfung Sach-
verständiger unterwerfend".
A. GrsTes, Roy. Acad. Exhib., 1905, u. Exhib.
•I the Brit. IiMth., IMMi H. V.
BddflHd, Thomaa (R. H. A.), Maler,
flcb. 18tS in I>d)lin, t ebenda am 21. 11. 1878.
Seit 1836 m London tätig, beschickte er bis
1844 die Ausstellungen der R. Academy und
1887—88 aacfa diejenigen der Brit. Institutioa
ait dner Kdlw von Portritt CKüasüerbOd-
niMcn von A. Cooper, W. Malreadr. A. W.
Callcott, Ch. L. Eastlake etc.) und Genre-
bildern. Seit 1844 wieder in Dublin ansässig,
wurde er tum Mitgliede der R. Hibemian
Academjr ennumt Unter adncn vitcrcn
Bitddnttilereien vwrto die Portrili dei
Dublincr Erzbischofs French. des Rev. David
Mc Kee und der Gattin des Generals Ward-
law besonders gerühmt ; unter seinen Histo-
rien- und Genrebildem Gemälde wie .The
Arrat off Sir Hemr SUngaby, — J<n Iriah
Wake", — „The Cutting out Expedition" usw
Tbe Art Joum. 1879 p. 28. — B r y » n, Dict.
1903 I 199. — G r a V e s, R. Acad. (190S) I 279 ;
Brit Instit (1908) p. 64. M. W. Brockwelt.
Bridgman, Frederick Arthur, amerik.
Maler, geb. am 10. 11. 1847 in Tuskegee, Ala-
bama. War zuerst als Banknotenste^ar ^Ulg,
ging aber adxHi 1866 nach Paris, wo er an
der Ecole des B.-Arts, hauptsächlich unter J.
L. Geröme, studierte. Die folgende Zeit lebte
er in der Bretagne, besuchte die Pyrenäen,
(seit 1872) Algier, Ägypten und Nubien
1877 in Paris seinen ständigen Wohn-
Wihrend B. in seinen früheren Jahren
Motive aus der Bretagne und Normandie bc-
iiandelte — wir heben den i^nierikaniscben
Zirkus in Frankreidl" md nZwei Mäddien
im Kahn" liervor — , iit er seit 1872 atta-
acMieBlich Orientmaler. Seine technisch auBer-
ordcntlich geschickten, durch glänzendes Kolo-
rit ausgezeichneten Bilder sendete er auf zahl-
reiche Avaaldlungen u. blieb auch in AmerilBB»
IVO er adiMi aeit Irvlieren Jahren eifrig aua»
«tdlte, dadardi adir bdcannt Unter den lahl.
reichen Orientbildern Bs wollen wir nur
„Festiug des Apis" (Coli. Gordon Bennet),
„Transport einer Mumie auf dem N'il" (1877),
.Marktszene in Nubien" (1888), .Ncgcrfcat in
BUdah", „Pharaos Ztig durch daa rote VeeT"
(1892) nennen. 1900 war B, Vorsitzender der
AbtejI. f. amerik. Kunst auf der Pariser Welt-
ausst. — B. iat auch Komponist. Eine seiner
Symphonien wurde 1904 in Vichgr gccpidt
The Art Jonm. 1899 p. IM. — I. Strnfenn,
F. A. Brldgman (tat .(Mnda falnina fnn«.' «t
«rang.'* II part Paria Uig. — CUmont nnd
Hutton, Alt «i tha Ift. Cent im. — S. le-
ham, Americ Pdnt HOB ». 4M— U, — J nUa
Martin. No« pektow « mImmm n OM»
- Kstchron. XVI 409: N. P. V Hl; VU MC —
A. G r • T e R07. Acad Exhib. London UM. —
Kat des Pariser Salon, der Londoner Flna Alt
Spc, US? (A jriionae of dw Baal), daa Ast Intt.
of CbkaiB 18&) (fiai-Jaai). mSSmi ww Mach.
Biidfoiaa, Lewis ] r 'sr, amerik. Illustra-
tor, geb. 17. 11. 1887 in Lawrence, Mass. Ab-
SOlvierte die Harvard Universität 1881 u. ist
seitdem besonders als aympathischer Illoatra»
tor von Kinderbüeheni bdännt Er iat aalbot
auch Schriftsteller. Edmund von Uoek.
Bhdgwater, Henry Scott, engl. Mezzo-
tintostecher der Gegenwart, der namanllidl
nach Lac Fildca, Harkomar. G. Bornum n.
Idghton geatochen hat Aach fdligte er cfa
Mezzotinto nach dem bekannten Selbstpor*
trat der Mm« Vigie-Lebrun. Er stellte 1889
bis 1900 in der Londoner Roy. Acad. aus.
A. GraTes, Roy. Acad. Exhib» 190S. — Die
Giaph. Unafe^ XXII (UM) Uiiägn, p. SS.
H V
Biidi, Loigi, Kupferst. des 19. Jahrli.i
Schäler von Gina. Looghi in Mattand; atach
für du Gderiewerk Oa Pbae. dd PaL Reale
di Milano* (1888, 8 Bde) Marco Palmezzanoe
„Geburt Christi", — für L. Bardis „Imp. e R.
Gall. Pitti" (Florenz 1887-42. 4 Bde) Tizians
„Gebart Chriatä". — Ifir D'Azwlioa JL GalL
di Torino* (18BB-i0^ 4 Bdei Franc. Aflndria
„Salmacis u. Hermaphroditus".
Le Blanc, ManaeL — ApelL Handb. L
Kpfstsamal. — Gaa. d. &-Art8 VII (18M>
P 69. Jt
Brii^ieT, Marc de, Emailleur und Mönch
der Abtei Saint-Martial in Limoges, für die
er 1860 ein Reliquiar lieferte, das die Be-
»cichnuiig tntg: Me fabrefecit frater Mar-
ens de Briderio Anno milleno bis centum,
bis octuageno.
T e z i e r, Dict d'orfivrerie, 18S7 p. 281. H. V.
BridUag (Bndiai), Joseph, Miniatur-
maler in Wua, nm 1707— <W. Atbdtcn bia>
her nicht wif 1^ wltiio
Ed. Lelachlni^ Dia MMnla-Mhriatar in
Oatcrr., 179^-1880 p. T4. M. V.
Bridonneau, Pierre. Maler in Amboise,
1495, lieferte Wappcnschilde für die Leichen-
feierlichkeiten für den kteinas
Sohn Kfinig Karls VIIL
Noor. aicUv. de l'art fran«. VI (1878) MO.
Cu P. Durrimu
Bridooz, A u g u 8 1 1 n (Frangois Eugine An»
gustin), franz. Zeichner und Kupferst., geb. zu
Abbeville (Picardie) am 28. 7. 1813. f am 10.
4. 1892 in Orsay (Seine-et-Oise), Schüler von
Forater und David ^Aatm, Mg in Paria.
Er atadi cahirtfdie BL nach Raffiad (danmat
die Vierge aux Candelabres), nach Murillo^
Lionardo, F. Winterhalter, Signol usw. Eines
seiner vorzüglichaten 61. ist der bc^renhaltende
JöngUng;, mit dem er 1884 den Romprcu da-
II
L;igiü^oa by Google
L« Blsac^ MkmhI L — S6aa. d. •oe. ±
1hr«rti X SMfl. — Reller-Aodreaen,
&adh. L — BeIli«r>AitTraT. Dict. gin. I
o. Satupl. — Ap«ll, Handb., 1880. — Nouv.
•rch. de l'irt fno«. 9» »ir. X (1894) 11«. -
B^raldi. Lea GiMMn da !»• IV. —
Catalocve du ÜMie d'AbtavÜI« tl D« PootUen.
Ftfis 1908. a. V.
Bridpoft, Hugh, anglo-anerik lld«' and
Stecher: gfb. London 1794, stellte 1813 in der
Rojral Academy 3 Miniaturen aus (s. Gra-
ves» Rof. Aead.) und ging 1816 nach Phila-
ddplu«, «o er noch 1887 lebte. Eröffnete 1817
mit tefaiem Binder Georg ehw Zeicbenidiiile,
1818 mit dem engl. Architekten John Hari-
Und eine Bau- und Zeichenscbule. Anch
malte er Porträts and Miniaturen. Er hat
einige recht gute Portrtte in PaaktienBuicr
VBHHDEBBflL BHU IHK SMv^v WiS uVCW ^EW^B^^^BKta
a He N.Stn«fi«r. Awrie. mpmen IMV.
B. Rkkttr.
Bzidt, B e r n 3 e r t de, vläm Tier-Stüleben-
maler, wird 1688 als Meister in die Antwerpe-
ner Gilde aufgenommei^ Ubibt noch 1722. Im
Amalienctift in DeMia orerden von ihm drei
Afliettcn mH Denldhmgeo toten GcflOgcb
bewahrt, d.ivon eine B. de firldf b"7?ichnet ist.
Ein ebenso bez. und 1712 dat. großes Stück:
Toter Schwan mit Hasen, Schnepfen usw.,
links ein Affe, rechts efai Jagdhund, aus der
Semmir des f Pfirslen Mat. Borissowitsch
Konralcine in Petersburg wurde am 9. 4. 1907
bei Hebcrle in Kola vcrlcauft (Abb. imKatal.).
Na»ler, Kiüerlex. II. - Liggeren II 529,
537, 728. ~ Kat. d. Gem.-Smlg d. Amalienst. zu
Dessau. 1S77 p. tt, M. M. — Zdtsehr. f. bOd.
Kst XIV 388. M. V,
Brie (oder Brye), d e, Name einer vom lA.
bis 18b Jahrb. in Angers tit^ei^ giöfltenteib
nur urlcandL tdcannlen IfslorfuiiUe^ deren
Mitglieder in dircmolog. Folge dnd: Uan,
1680 Hofmaler in Paris. — Fronftfi», t 1686.
— Nicolas, Sohn des Vorigen, geb. 1671,
t 1786. — Jactitu 1, Bruder des Vorigen,
geb. 1674. t 1790. — Chrütopht, Sohn des
Vorigen, f uni 1754, — Jacques II, f um
1750, erhielt 1735 Bezahlung für Lieferung
des Hochaltargcmäldcs der Kirche zu An-
drez6. — /mm, lieferte 1788 eine Verkün-
digung Mariae für den Hochaltar nach An-
dign6. — Tean Franfois, Sohn des Jacquea II
(1715— 63j, schmückte 1757 den HtKhaltaf u.
die Sakristei der Kirche zu Jarze.
C P 0 r t; Lea art, angevina, 188L U. V.
Bll* {Dtmhry, Den Bry, d'OnirMt),
Adriaen de, Bildschnitzer in Antwerpen,
wird 1607 Meister dir d<irtigen Gilde, bis
168? nachweisbar; erhielt Zahhingen: 180S,
für Herstellung und Bemalung eines Christus
für die Kanzel der Kirche St.-Andr^ ; 1628/24
für einen Christus für die Kanzel 6tr Kirche
Notre-Dame; 1645, für eine Statue des hl.
Andreas fGr die Kirdbe St-Andr& Er hatte
zahlreiche Schüler.
X ik Q, a, Bo^ (unter Deabfy). —
B. Iffsrehal. La Sculptore etc. beige«, 180S
p. 365. H. V.
Brie, Fran^ois de, Bildhauer in Foo-
tainebleaa, lieferte 1561 verschiedene Skul^
turenmodelle für den Jardin de la Reine.
De Laborde, La icnaiManea d. arta i la
oonr de Pi«ii«e I 491. S* lumk
Brie, Jean de, fransBa. Wcrfcmeirter. ci^
hält 1333 den .A.uftrag zur Wiederherstellung
der Vorhalle der Katlicdrale zu Noyon. Das
noch bestehende Werk trigt einen redift all»
täglichen Charakter.
Lef^vre-Pontalit, CathMiale de
joo. — Baucbal, Nour. Dict. d. atüdt_
(unter Brya). C.
Brie, s. auch Bry u. Debrig.
Brlede (Bryde), Kaiel, Maler aus Yperq,
wird 1539 " '
Antwerpen.
Liggeren I 134.
Bdc^ J. A. (f edti. Dicae Bezeichnnng trigt
efaies der .^tahtrddiea mISigen, in der Farbe
leidlichen" TafelbOder biblischen Inhalts an
den Emporenbrüstungen der Seitenschiffe in
der S. Stephanikirche zu Helmstedt.
Bau- u. Kttdenkm. d. Herzogt BraunichwetL
I «3. H.vi
Bliel» Pieter van den, Delfter Töpfer,
Besitzer der Fabrik „bet Fortuin", heiratete
1746, + 1784. Seine Witwe setzte die Fabrik
fort. Von beiden haben sich monogr Arbei-
ten erhalten, z. B. von der Witwe eine blau
♦»fnmitff KaffedniuM im Ncdcxland. Miia. in
Amatodam und ehie blaa bemalte TeebSdne
im Mus. im Haag.
Havard, Hist. d. Fayence«, 1900, II 256. —
|a«nniek% GrvndrU d. Bmmik, p. 629.
/. C. S. Pttlen.
Briele, Pierre van den, Mder, 14B6/87
in Mecheln urkundL erwähnt.
E N c c f f a. lOat de la peint etc. i Malines,
1876 I 120. H,V.
Brieioun, Jacques Alfred. Landaehafis>
maier in Paris, f das, — 56jährig — im Febr.
1892. Schüier von Lavieille. Stellte alljähr-
lich seit 1868 im Salon (Soc d. Artistes fran^.)
seine meist den Seine- und Loire-Gebieten
cntnotaunencn; hinfig durch Ttentaffage be-
lebten T andschaftcn aus. Für das Mini-
sterium der öffentl. Angelegenheiten malte er
eine .Ansicht der Seinemündung.
Beilier-Auvray, Dict fin., Suppl. —
Kat. d, Salon, 1868—92 (i, T. mit Abb.). H. V.
BriemoiV Cornelia vai^ geb. in Leiden,
wurde am 81. 8. 1717 BSrger von Amster-
dam, und war Maler.
Aeniücls Oudheid-V 68. E. W. Mo^t.
Briend, Alfred, f ranzös. Radierer, geb. in
Matignon (C6tcs-du-Nord) am 10. 6. 1834»
Schüler von P. Rajon, lebt in Paris, stellt seit
1875 aus. Von ihm : Rue de l'Fure 4 Harfleur;
— A la Coutrie (grände ruc 4 Noisiel); —
Montivilliers, rue de la Poissonncrie usw.
Für das äuficrst kostbar ausgestattete Werk:
Vagrage dana num grenier: Boaqainai, Ftfenoeit
II
BkiMM " Bkfavm
Aatographes et Bibdots, Parts 1878, in —8.
lieferte er die Radierungen.
Katchrao. XII 848^ — The PortfoUo, 1875 p.
in. — B<rald^LMpmT.dBtf»t.»]88e, IV.
H V.
Brienae, Aug «tte PUntt dc; s. PjfMf
de Brienne.
Bri«n, Charles de la, Maler, wird 1626
in die Pariser Gilde aufgenomnieni
Rev. tmiT. d. arts, XIII 323.
BiUn^ Thomas, französ. 9t1dliaaer, md*
ßelte 1582/3 eine Knirifixg^riippe mit 4 Fi-
guren, die vor Jcr Kirche Notrc-Dame-de-la-
Roade in Rouen Aufsteilting fand.
S. Lami, Dkt d. aculpt, 1898. JST. V.
Brieriy, Sir Oswald Walters (K. B.,
R. W. S., F. R. G. S.), Maler, gcb am 19. 5.
1817 in ehester, t am 14. 12. 1891 m London;
Schüler von Sass's Art Scluxil in London,
beschickte die Auastellungen der R. Acadosjr
1889—1871 und später diejenigen der Old
Water Cbkrar Society mit Seestücken in Aqua-
rellmalerei Er unternahm 1841 und 1^8 als
Begleiter englischer Adttiir.ilitätsc.xpcdltionen
mehrjährige Weltreisen nach Australien usw.,
begleitete 1854 die vereinigten Kriegsflotten
EiWUnda und Frankreicha an Bord des „St.
Jean d'Acre" ins Baltische Meer („English
and Frennh Fleets in ibe Baltic", Umdon 1855,
18 farbige Lithographien B.sJ, bereiste 1868
an Bord des englischen KriegsacUffes JBt»r
ooaoi' die KüHeogewässer Norwegens, um-
segelte 1887—48 im Gefolge des Herzogs von
Edinburgh an Bord der „Galatea" die Erde,
begleitete 1868 zur Ausführung von Reise-
ikinen den Prinzen von Wales auf einer
Heise oacb Agjfpten. KoaMaatinapel und der
Krim und besudite 16T4 wie anch spiter noch
mehrfach den europäischen Kontinent. In
letzterem Jahre zum Marinemaler der Köni-
gin Viktoria ernannt, wurde er von der R.
Water QfAaax Society« deren wAsaociate" er
adt 1873 war, 1880 zum Mitglied erwihlt md
schließlich durch das „R. Diploma" ausgezeich-
net. Auch der R. Geograph. Society hat er
als Mitglied angehört. Seit 1881 war er Cu-
rator der Painted Hall zu Grcenwich bei
London and 1885 wurde ihm die engKsehe
Ritterwürdc verliehen. Er ist ausschließlich
als A(!u,\rcl]ist tätig gewesen und hat neben
7.-jhlrcichen Reisestudien (viele im Besitze des
englischen Königshauses) seit 1871 auch eine
Reihe historteber Schlaehteo- und Plotten>
bilder gemalt wie „Retreat of thc Spanish Ar-
mada 1588" (1871), — „Blake going on board
the Re olutir n 1652" (1873). — „The ship of
Don Pedro de Valdez taken to Torbar by
Drake in the Reveng«" (1882; um 1887 In an-
Stral. Privatbesitz) usw. Mehrere sc'ncr Ma-
rinen wurden für die öffentlichen Galerien zu
Sidncy und Melbourne angekauft. Zu E. C.
Booth's „Australia" hat er Illustrationen gc-
J. LRogetin The Art Joum. 1887 p. 12»—
184. — Bryan, Dict 1903 I 195. — Ch.
nc\m% Tbe Old Water Colour Soc (The
Studio IMS). — GraTcs, R. Acad. (i»oö)
I >W- M. W. Broekwtll.
Bries (Bryais), Jean n. Pierre de (oder
Le B ), Teppichwirker aua Toors^ 1648—1650
als „tapissiers du roi" mit liodil»esaiiften Ar-
beiten für das SchloB su Fontafaidilieau or-
kundlich erwähnt.
De Laborde, Renaiss. etc. a la Cour de
France (1850-55) I 432 £. ; II 608. — F. Her-
be t, Eztr. d'actes etc. cooe. des att. de FoB-
Uiaebleau (1901) p. 98 f. •
Brieaea. Emy von. Malerin in Dflaaddor^
geb. auf Wiesenhof bei Merzig am 24. 12.
18Ö7, war 1876—1882 Schülerin Albert Baura
in Düsseldorf und bildete sich bei Emanuel
Fremiet in Paris als Tiermalerin aus. Sie malt
femer Genrebilder, Porträts und rdigiöae
Gemilde. Ein Altarbild in der Pfarrkirche
m Krooenberg in der Eifel. Die Künstlerin,
von der auch Radierungen bekannt gewordca
sind, ist auch schriftstellerisch tätig.
Dressier, Kstjabrb. 1010. — Katchron. N.
F. Vm 413. - Kstkr d. G^otw., Vcil. Eck-
aiefai, Beilia. C.
Briet, Arthur, holländ Maler, geb. 25. 1.
1867 in Madiun auf Java, studierte anfangs
unter J. Hoevenaar Wzn. und folgte dem
Zeichenunterricht der GeseUscbalt nKonat-
Hefde^ in Utrecht, arbehete dami nadi du-
jährigem Aufenthalt in Neapel und Capri auf
der Akademie in Antwerpen und darauf un-
ter Alex Stroys in Mecheln. Im. seinen Stu-
dien seigtc er eine NeiguoK n dem grofien
FigurenbiMe. Ein Aufendnlt auf dem Lande
in Nordbrabant brachte ihn jedoch auf den
Weg, den tr noch heute wandelt: er ent-
wickelte .sich hier zum Maler des Bauerninte-
rieurs. Er lic6 sich daim gans auf dem Lande
nieder, in Nunspeet in Gdderland, nedeHn
aber 1907 nach dem Haag über. Als £b>
tericurmaler nimmt er in Holland eine ganz
besondere Stellung ein. Die Wiedergabe der
Loft in den admmmerigen Bauernhiusem ist
in schien Gemälden nicht, wie bei den an-
dern, die Hauptsache. Ein Interieur von Brilt
gibt die Mannigfaltigkeit malerischer Neben-
dinge in der Wohnung der armen Landbe-
wohner tmd zwar in aebr anaffibriicher imd
sorgfältiger Weise.
Seine Arbeiten sind besonders in Deutsch-
land sehr geschätzt und in verschiedenen
nichtholländischen Museen finden sich Ge-
mäkie von ihm, n. B. un Lazembonrg in
Paria.
G. H. Marias, Holl. Scbaderkunit etc. —
Plattchacrt, XIX eeuwache Holl. Schilder-
kunst W. SUenhcir.
Bheva, Simon de, span. Kupferstecher,
grb. in Zaragoza am 28. 10. 1742, f in Madrid
am 88. 8. 1786, Schuler der Akad. von S. Fer-
nando in Madrid. Er stach Andiditshildsr,
Bachkupfer a. einige Bildnisse für die Samm«
lung berühmter Spanier.
Vlfi*!«, Adic. IV »0-«l. M.V.B.
Biicaio (Briago), Alessandro, Intarsia-
tor and Maler ia Venedig am 1550; von ilim
dM OionertaU in 5. lÜMfai ddlt Cvitl ia
Venedig.
SanaoTiao, Venetia etc. 1581. R. C.
Brige, Kupferstecher in Paris, von dem Le
Blanc (Manuel I) das 1809 dat. Blatt: Ajax.
Mcb E. B. Garnier aafföhrt n. V.
Biigel, Claus, Stein- und .'^irgrlschncider
in Ulm um 1640, weniger gut alb Goldschmied.
Biigel, Hans Ludwig. Maler, Anfang
des 17. Jahrh« von ihm Arbeiten, sumeiit
I<indec1wftei^ in Kloder Ottobeum. Hont
Ulrich, sein Vater f am 19. 2 1619. Verfasser
der Ulmer Chronik, die ersterer bis 1611 fort-
ietzte_
A. W e y e r m t n n, Neue Nachr. r. Gelehrt
u. Kttlem aus Ulm. Ulm 18S9. R. C,
BnoK Artus vii^ amerilcan. Keramäer
in KbioradcH 1 1906. Zuerst in der Rodcwood-
pottery in Cindnnati sowohl als keramischer
Künstler wie auch als Porträtmaler tätig,
gründete er später eine eigene Werkstatt in
Kolorado^ aas der eine Reihe in der Form
a^ fdtvciUer u. ftoBerst farbiger Kenmflccn
von matter Glasar hervorging.
Die KoMt XIV (= Dekor. Kunst IX). 190«
p. 176. H. V.
Brigga, E rn e s t E., engl. Landschaft»- und
Ccnreinaler, stellt asft 1889 in der Loadooef
Roy. Acad. aus.
A. Gravea, R07. Acad. Exhib., 1005. H. V.
Biigg% en|^. Landschafts- o. Marine»
naler in A^on, Ifiddlesex, der 1810—1881
in der Londoner Roy. Acad. untl 1822 — ^29
in der British Instit engl. Landscliafts- und
Küstenbilder ausstellte.
A Grarea, Roy- Acad. Exhib., 1»0S, u. Exhib.
■t tiie Brit Inttit. 1008. H. V.
Briggs, Henry Perronet (R. A.), Ma-
ler, geb. um 1791/98 in Walworth, t am 18. 1.
1814 in London; seit 1811 Schüler der Lon-
doner R. Academy Schools, beschickte 1814 —
1844 die Ausstellungen der R. Academy und
der Brit. Institution mit rahlreichen Historien-,
Genre- und Bildnismalcrcien Nachdem er
schon durch die 1818 und 1820 ausgestellten
Historienbilder »Lord Wake of Cottingham
scts fire to his Castle" und „Sccne from the
play of Henry IV." zu ansehnlichem Ruf ge-
langt war, und 18BB voa der Brit. Institution
für 8 ShalMVC«f«-S«aM einen Ebrovreis
von 100 Pfund Sterl. criMÜten lutte, imde
sein 1820 in letzterem Institut ausgestelltes
Gemälde „George III. presenting thc sword
to tfae Earl Howe at Spithead 1794" ebenso
wie sein „Robert Blaln General of thc Fleet"
f&r die Painted Ran ed Grecnwich bd Lon-
don angekauft. Von der R. Academy 1828
sum nsssociate" und 1832 zum Mitgliede er-
nannt, widmete er sid) seit 1886 susschlieBlich
der Bildnismaleret. Als sein Hauptwerk der
letzteren Kunstgattung gilt aligemein sein 1838
entstandenes Bildnis des Earl of Eldon. Die
Londoner National Portrait Gallery besitat
von ihm die Bildniaae der Admirale Sir Edw.
Codrington tmd Sir Sydney Smith, — das
British Museum einen männlichen Studien-
kopf in Kreidezeichnung und die Oiskizzc xu
daen „Raub der Proserpina'', — das Mo-
aeum an Birmingham ein Historienbild voa
1888, bcttlelt .Challenge of Rodoroont to
Roger". Sein KünstlemachlaB wurde am
25. 4 1844 bei Christie in London versteigert.
Thc Art Union 1844 p. 6S. — Atbenaeum vom
27. 1, is4t. — Th. Smith, Rccollections of th«
Brit. Instit, (1860) p. 83. 85, 89. — R e d ^ r a v e,
A Cent, of Painter» (1866) II T8 f.; Dictionary
1878 p. 53. — Bryan, ülct. 1903 I 195. —
Graves, R. Acad. (1905) 1 282, BriL Inatit.
(1»08) p. 64. — L. B i n y o n, Cat. of Drawingi
etc. in the Brit Mua. 1898 I 140 f. ~ Kat der
The Mac ForUr. GaU. IM« p. 02, 534.
*f. W. Brockwell.
Briggs, Robert A., Architekt der Gegen-
wart in London, der sich namentlich auf dem
Gebiete des Wohn- tmd Villenbaues aua*
geaeichnet Int: Landhinser in Sutton, Hanv-
stead, Bastboume^ Wcnbley, Nocthwon^
Hamblcdon, Titlyfourie 1l*w. Sr Stellt Seit
1884 in der Royal Acad. aus.
Graves, Roy. Acad Exhib I (1905); VIII
(1S06), 417. — Acad Architecture XV 14, 15;
XXIV 113; XXV 1, 34; XXVI 108; XXVII 46;
XXXI 8, 134/6 ; XXXIV 32, US. — Tbc Studio
III Sl-H»s SMnaurOInnibsr IM» M-Cl.
H. V.
Briggs, W , Porträtmaler in L: r. !ün, der
1842 — 45 einige Herren- und Damenbildnisse
in der Rqy. Acad. ausstellte.
A 0 r a vea^ Ragr. Acad. Eddük, 1906. H. V.
Bngga, Warren RIcliard, amerikan.
Architekt, geb. am 0. 6. 1850 in Maiden, Mass.,
studierte in Boston unter Peabody und Stearns
und Cummings u. Sears, u. von 1872 bis 74 in
Paris an der Eoole d. B.-Arts. 1876 UeB er
sieh dauernd in Bridgeport, Conn. nieder.
Seine Spezialität sind Schulgcbäude, darunter
die State Normal School in New B ritain, die
Hochschulen in Taimtoo, Yonkers, Bridgeport
und die Rogers Memorial Schule in Fair-
haven, Mass. In Bridgepoft rind aueh nodi
7U nennen der Bahnhof, das Sea Side Institute,
das Protestantische Orphan Asylum, das Ge-
bäude der Young Mens' Chr'stian As^iciation
und das Gerichtsgebäude. Von anderen be-
kannten und teilweise adir bedeutenden
bänden in Danbnry das Gerichtsgebäude und
das Alrns Huusc, in Willimantic das Rathaus
und da? Gericht. Uwis F. Pilcker.
Briggs, William Keighley. PorUit>
maier in London, der zwischen 1818 md
1868 in der Roy. Aead. auistdlle.
A Graves, Roy. Acad. Exhib.. 1905. H. V.
Brighi, G i 3 m b a 1 1 i s t a, s. Ferraroni.
Bxighintitts (Brigkinth?), Johannes Do-
mlnlcvs^ eni^. MSadh und angebt Arehi-
lelct, der einer alten Vercelleser Lokaltradition
sufolge um 1219 mit dem aus England heim-
kdireiMkn KardtotUcgaten Jac. Giialft-Bio>
diicfi Bidi VercelH gdBomnoB aem md dort
im Auftraj^e jenes Kardinals nach dem Vor-
bilde englisch-romanischer Kathedralen die
Srdie S. Andrea erbaut haben soll. Jedoch
haben ikb cor bistoriaclien Stätze dieaer
Obcrlief ei uuB wedei ii(eudwdclw wltiind-
lichen Anhaltspunkte auftreiben lassen, noch
läfit der rein lombardisch-romariische Kir-
chenbau von Vercelli eine wirkliche Stilver-
wandtachaft mit gieictoeitigen englischen
jkii uienuamcn ciMiiucn*
Fr. Osten, Bauwerlte der Lombardei (1847).
— C. S c h II a a s e, Gesch. d. Bild. Künste VII
(19M) 123. — G. Colombo, Art. Vcrcelleai
(1883) p. 33. — G. Marangoni in Rasaegna
d'Arte 1909 p. 125 ff., 154 ff. •
Bdf^ Beatrice, Maleria in London»
Schülerin tob A. S> Copei bcactiidct die Ana*
Stellungen der R. Academy seit 1896 mit Por-
träts, von denen erwähnt sei F. Dempster
Smith als „Richelieu". Außerdem porträtierte
sie: Sir Ch. Murray, General Sir Godirqr
Cleric, PrinxeB Louise Aogusta von Sehlesur^
Holstein eic, Tm P.iriser Snlnn 1908 sah man
von ihr das Gemäkle ..Lilas odorant".
Graves, R. Acad. F.xhib. (lOOS) I ttl. —
The Tatler vom 9. 9. 1908 p. 280.
Biight, Henry, Maler, geb. 1814 in Sax-
mundham (Suffnlk), f am 21. 9. 1878. in Ips-
wich. Ursprünglich Chemiker und Pharma-
, wurde er in seiner Stellung als Kranken-
er XU Norwich durch den Verkehr
mit J. B. Crome, J. S. Cotman, J. Sttih «od
anderen dortigen Malern veranlaßt, zum Stu-
dium der Landschaftsmalerei überzugehn. Seit
1836 in London ansässig, bereiste er 1839 den
Bh^iWi Holland und die -Küstenländer Frank-
reieha u> mtemahm audi apiter nodi Idhfige
Studienreisen ins Ausland. Die Ausstellungen
der British Institution beschickte er 1836—48,
diejenigen der New Society of Painters in
Water CokNua (der er als Mitglied beitrat)
1889—44, dielen^ren der R. Academy 1818—
1?71 mit zahlreichen Landschaftsbildern in 01-
und Aquarellmalerei. Durch die Protektion
der Königin Victoria, die mit mehreren an-
deren Werken Bj audi sein 1844 entstandenes
V^nteihikl „Bntrance (o an old Pmsaian
Lawn" ankaufte, wurde er ein ebenso beliebter
wie erfolgreicher Lehrer seiner Kunst. Mit
Turner und Clarkson Stanfield su^nd er in
Ireondschaf tlichem Verkehr. Seine Landschaf-
ten dnd wohl etwas kaoTentioaell in der Auf-
fassung, aber in ihrer glänzenden technischen
Ausführung stets anziehend und wirktmgsvoU.
Das British Museum besitzt von ihm nicht
weniger als 11 Aquarell-Landschaften, — das
Victoria and Albert Museum eine „Aquarell-
Landschaft mit FluB und Brücke", — die Art-
Gallery zu Sheffield die 8 Gemälde ,Landscape
in Wales", — „The Old Hall, Lincotashiw"
und „Dog and Rabbit" (letzteres Bild mit T.
Earle gcmeinaam gemalt, — die Galerie n
Ghagow eh „SeestfieV und eine „Gebirgs-
landschaft au.s dem Val d'Aosta", — das Castle
Museum zu Norwich ein Gemälde „Effect
after Rain".
Tlie Art Joum. 1873 p. 327. — B lay o n. Cat.
of Drawings etc. in thc Brit. Moa. UW I 141. —
Bryan, Dict. 1903 I lö5. — Graves. R. Acad.
1905 I 885; Brit Inrtit (1908) p. M. — W. F.
Dickea, Norwich School of Painting (1905)
pi. fn-n». ~ Diet oi Nat. Biogr. 1909 II 1238.
M W. BrockwM.
Bright, William, engl. Landschaft!- V.
Portritmaler, der 1828 und 1880 in der Lon-
doner Roy. Acad-, 1880—88 in der British
Instit. tt. a. einige cng$. fOiloibilder ana-
stellte.
A. G r a y e 1, Roy. Acad. EMk, IMf U. EAih.
at tbe Brit. loitit, 190& ff. V,
Mg^ihnBf Cetil ia Lucy, Radlererin n.
Schriftstellerin, lebte in Norwich, f am 17. 4.
1876. Sic pflegte neben ihrer schriftstelleri-
schen Tätigkeit als Amaleurin die Kunst des
Kupferätzens imd radierte nach Gemälden
alter Meister (Figurenbilder) wie nach der
Natur (Landschaften und Seestück^
Redgrave, Dict. 1»78 p. 54. ff.
Brighty, G. M., Porträtmaler, Radierer u.
lUttstrator in London, der zwiachen 1800
und 1607 che Reihe von lOniataibiMnliaen
ili der Roy. Acad., 1812 eine Ansicht des
Brandes des Drury Lane Theaters in der
British Instit ausstellte. Das Brit. Mus. be-
wahrt von ihm ein Aqoarellporträt dea
¥nnithhidle«i Cb. G. I>yer von 1810.
A, Gravea, Roy. Acad. Exhib.. lOOS o. Exhib.
at the Bfit Inatit, 10O8. — L. B i n y o n, Cat of
DrawinKS etc., 1898, I. H. V.
Briglia, Giovanni Francesco, Maler,
geb. 1737 in Rom, f um 1794; Schüler von
Franc Mancini, malte Bildnisse^ J^gdi- nnd
Füj.lL Aüfea. KMetkn. im X IM {nach
Paui). -N agier. Kadcilex. n 188w R.
Brigaegny, Gerard de, Maler und Bild-
hauer in Paris, f am 2. 9. 1647; nur urkund-
lich bekannt.
Herlttiaoa, Actes etc. d'Art. Franc. (187S)
Brigaole, Giovanni Bat t latl^ Maler in
Genua, Schüler von Lazz. u. Pant CaIvi, um
1590 (Konsul der Genueser Malergenossen-
schaft; als Maler eines Altarbildes urkundUch
erwannx loiri^ sowie von sopram an ocnopKT
einer Wappendekoration an dw DedOt der
Loggia de' Banchi zu Genua.
Soprani-Ratti, Vite de' Pitt etc. Geno-
veai (1768) I 52. — Alixeri, Not de" Prof.
etc. in I i^airia (1880) VI 50. — Guhl-Ro-
aenberg. Ksüerbriefe (1880) II 46. •
llilgaensb a. Brtgno.
Brigot, Ernest Paul, Porträt- u. Genre-
maler in Paris, geb. i886 in Neuilly-Saint-
is
L;igiü^oa by Google
BflcModw ^ Bris
Front (Aisne), rtdRe zwisdMQ 1886 u. 187V
einige Bildnisse und Jagdstücke im Salon aus.
Bellier-AuTrajr, Dict. gia. I u. Suppl.
H. V.
Bxigrtocke, Thomas, Porträtmaler in
London, geb. 1809, f un 11. 8. 1881, Schüler
4ler Begr. Acad. School unter H. Brigip
«nd J. P. Knight, dAfitierte 18tt mit dem
BOde: „The rcvcrie of Ainaschar" in der
BiCgr. Acad^ wo er zwischen 184^> und 1866
Wtotebolt ausstellte. Von seinen Arbeiten
•den gHuant: 8 Bildoiaie des Fudia Mo-
huuncd AU» BUdiiis des KsrdJnab ¥nsemaii,
des General-Majors W. Nott, des Captain
Gotteaux und des Generals James Outram.
Eine Studie zu letzterem Bilde bewahrt die
Nat GalL OU. Kat, heraaif. v. L. Oost,
tBGB, n Mi.)
A. Graves, Rey. Acad. Bidtfl», IMW v. Exbib.
ak die Brit. Inath., 1M8. — Brya^ Dkt of
Fkint, 1903 I. U. V.
Briguet, N o e I, s. Briqutt.
Brigvibonl, Marcel, Maler in Paris, geb.
am SL 11. 1837 in Ste-Colombe-sur-l'Hcrs
(Aude), t 18Ö2. Schüler von Cogniet und
Gtqpit^ trat 1860 in die Eoolc d. b. arts ein
imd steUte seit 1881 tiemtidi regelmäßig im
Salon aus. Erwähnt seien: Klage der Venus
über Adonis (S. 1863, im Museum zu Nar-
boone) ; Robespierre im Comit^ de salut pu-
Uk am 10. tbermidor des Jahres U (S. 1868) ;
Jabal seinen Kindem IfodlnmtefTidit ertei'
lend (S. 1884); Kampf des Kastor und Pol-
lux gegen Idas und Lynkeus (S. 1866) ; Frau
ans dem Stamme der Oulad-Sidi-Ayssa (S>
lafH) — Der sterbende Kain (S. 1880). —
Er Tersncltte rieh andi mit Erfolt in der
BQdhauerci ; im Salon 1866 sah man von ihm
die Bronzcstituc eines Falkcnjägers und eine
Frauenbüstc, Marmor.
Bellier-Auvray, Dict. gen. u. Suppl. —
Chron. d. arts, 1892 p. 150. — Gar. d. b.-arta.
Table alph. I-XV u. XVI-XXV. Gtifroy.
Bilkdiu (Brikczy), s. Bfk€iit$.
Brit, Bril«, s. BrilL
Brill (Bril, Brilii, Prüll etc.). arsprüngl. aas
Breda stammende Malerfamilie des 18. u. 17.
Jahrh., von der mehrere Mitglieder bekannt
•ind:
Cyrtacus B, Sohn des Paol B« geb. um
1606 in Rmn, f das. nach 1866^ war Maler,
doch ist nidito von seiner Tätigkeit bekannt.
Bertolotti, Art Bdgi cd Olandt a Rom«.
1885 p. 102 f.. 37«. - MitMOs. Dc Fr. Noack
au* röm. Pfarrbüchem.
M at t fi c u s B. d. A., Maler, wohl aus Breda
stammend, aber auch in Antwerpen tätig, ihm
zugeschrieben wird eine 1550 datierte Land-
schaftszeichnung im Mus. Boymans in Rot-
terdam.
Lit s. unter Paul Brill.
M a 1 1 h e u s B. d. J., Ma]er, Sohn des älteren
Matth. B., gcb 1550 in .'Antwerpen, f am 8.
6. 1688 io Rom, wo er am SO. 8. 1562 gehei-
ratet iHttc (MittdL von Dr. Fr. Noack ans
PfariMcheni von S. Lorenio b Loch» n. S.
Maria delf Anima in Rom), vielleicht Schüler
seines Vaters. Er kam in der 2. Hälfte der
70er Jahre nach Rom u. war im Vatikan be-
achäf tig^ wo sich als eimiges sidieres Werk
seiner Hand em ZyUos von sehr trodcenen xu
steifen Fresken in der Galleria Geographica
befindet, der in 10 Bildern die Prozession dar-
stellt, in der Gregor XIII. 1580 die Reliquien
des U. Gregor von Naafann aua der Kiiche
Sta Maria in Campo Mano nadi der Petera-
kirche übergeführt hat. Die dem Verfasser
bekannten unter Mattheus B.8 Kamen in ver-
schiedenen Gal. befindlichen Tafelbilder sind
ihm durchgängig filschlich zogeadiriebei^
ebenso die HandxeiGiNiaogen (s. B. in der Al-
bertina u. in den Uffizien). Der Charakter
seiner ZeichnLinRen ist indessen zu ersehen aus
2 Folgen vcn Landschaften (5 Landschaften
u. eine „Topugraphia variarum regioram" ans
84 Landschaften u. TiteIbL bcstieÄend), die
Hendrik Hondius 1611—1613 nach ihm ge-
stochen hat (Mathias Bril invcntor H Hondius
excudit bez. Beide Zyklen z. B. im Kupfer-
stichkab. in Amsterdam). Die auffallende
Verwandtschaft der Zeichnungen früherer Zeit
Paul B.S mit diesen Stichen des Hondius nach
Mattheus B. lehrt uns, daß wir den letzteren
als Lehrer seines jüngeren Bruders anzusehen
haben. Als Arbeit nach Mattheus B. ist auch
ein anonymer Stich in der Biblioth^ue natio-
nale in Paris zu betrachten, der eine Land-
•ebaft mit Tod u. Amor wiedergibt u. Matthia
Brill in- bez ist.
Lit •. unter Paul Brill.
Paul B., geb. 1B64 in Antwerpen, f m 7.
10. 1628 in Rom, zuerst m Antwerpen Schüler
des wenig bdunnten Malers Damiaen Wortel-
mans, kam 1674 nach Lyon u. von da nach
kurzem Aufenthalt nach Rom, wo er 1592 hei-
ratete u. bis zu seinem Tode blieb. Sein
äofleres Leben ist wohl ohne grofie Erlebnisse
gAtieben.
In seinem Schaffen können wir 3 Perioden
unterscheiden. Die erste reicht bis zu seiner
Bekanntschaft mit Adam Elsheimer (um 1600),,
dessen EinfloB auf Bs Kunst von cntsdieiden»
der Bedentang war. Die Bilder der 1. Periode
sind kleine, oft sehr kleinlich gemalte Land-
schaften (meist auf Kupfer) mit scharfer
Trennung des Vorder-, Mittel- u. Hinter-
grundes. Auch die Fresken dieser Zeit laasen
den gioBeu Zug veruilsseni sie sind nur
größere Wicderboltmgen seiner Tafelbilder.
Durch den stammverwandten, in Rom leben-
den Ad. Elsheimer lernte nun B. das Streben
nach großzügiger Form, besonders im Baum-
sehlag u. in der KomposiHon ß. Periode IHs
ca 1614) ; er studierte Hlshctmers Art, dann
kopierte er sie, um sie endlich in seinen letz-
ten Werken (3 Periode bis 162ü) vollständig
ZU verstebei^ wenn auch nicht vollständig zu
ofwichHi
s6
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Brin-MBte
B.S Stellung in der Gescnichte ist die eines
Übergangsmeisters; tr hlir-; das Bindeglied
zwischen den Landschaftern des 18. Jahrh.,
wie Patini r, Bley, Cooinxloo und denen des
17., wie Claude Lomtn und Poossin. Seine
Kunst ist nicht oder nur sehr wenig von den
Italienern, z, B. den Carracci, beeinflußt wor-
den; in seinem innersten Wesen fühlte er sich
aar wa sehen Landsleuten, wit — im weiteten
Siaas — ElsheiaiBr, liiagwoiSB. — Sdae
Fntengebung wechselt in den weMejcnen
Perioden ; erst überwiegt ein hartes kalkiges
Blau und Grün der Bäume und des Himmels»
sowie ein stumpfes Braun des Erdbodcas;
spiter werden die Farixn weidberi rot aOBm
i|t dss Bfan des Himmels oft von Mwew fei-
nen Tönen durchzogen. In den letzten Bil-
dern herrscht ein tiefes und saftiges Grün,
während sich am Himmel grole dekorative
weifie und gnoe WoUcca ballen.
Fredren beftidca sicli sinitlich In Rooi,
u. rwar sind es folgende Zyklen : Hof dts
Lateran: ö Landschaften um 1589. — Scala
Santa: 2 Meerstücke mit der Jonastcgende
am 1588. — Laadscbaften in 5ls CtcXa im
Traslivtn, 1009. — 5ala Clenwnfk'M Ah Fist^
kan : lleerstück mit dem hl. Clemens, es
1602, — Nebenzimmer der Sola Cltmentina:
6 Landschaften, ca 1602. — Sakrüiti der Copp.
Paotim m Sta Maria. Uaggion: 6 Laad-
sdnllai, c« 160B. — ÜMiaa Itatpiifiiadt 4
Landschaften, ca 1606. — PalasMO Rospigliosi:
11 Landschaften, ca 1609. — Nicht mehr er-
halten sind B s I re ,ken mit Landschaften für
Asdrubal Mattei u. Kardinal Mootaldo (durch
Hterar. Qtiellen vor 160d bekannt), die Er-
schaffung der Welt in der Chie&a Nuova, Frei-
ken im Garten der Padri Theatini o. nicht
mehr zu erkennen das Fresko mit l**—
des Gius. Peniz im Gcsü.
Tafelbilder aus allen drei Perioden B.s
(Landschaften z. T. mit Tier- u. Jagdstaffage,
biblischen u. mythol. Szenen) befinden sich in
vielen Galerien, die besten in Florenz (Uffi-
zien), Braunscbweig, Montpellier (Mus. Fahre),
Hfindien, Paris, Parma o. Wien. Zeichnungen
Miner Hand besitzen die meisten Kupfersdch-
kab., die boten in London, Paris, Amsterdam
u. Florenz. Sie geben ebenso wie die Bilder
ein klares Bild seiner Entwicklung. B. ist
aadi ab Stecher tätig gewesen. Bekannt sind
TOB lloB I. B. 8 achteckige Landschaften, bok
Pa. Brlll,'vor lOOO entstanden, 8 Stiche nrft
der Jonaslegende, ebenfalls aus der Zeit vor
1590. u. 2 Landschaften, sog. „Ajisichten der
Küste von Campanien", bez. Paulus Brill in-
Tcait et ladt 1090. AnterordentUdi gnit ist
die Zahl der Steeher. ^ aadi B. gatkaiat
baben. — Als Monogranua lial Paul B. öCten
tine Brille benützt.
B. hatte m Rom viele Schüler; die beiden
bakanateaten atnd der HoUiader W. Nicolaadt
yg»A der Italiener Agostino Taad^ der Lehrer
KftortlnlMlkoa. Bd.V.
Cl. Lorrains. Es haben sich auch Nach-
ahmer uiiij Kopisten gefunden, die .schon bald
nadi seinem Tode anfingen, seine Bilder, be-
aoaders die der erstca Püiod^ ni wiederholen.
Anten Mevary Daa Leben u. die Werin
der Brüder IfalAsw a. Fad Brill. Leipdc 1910.
Kstcetch. Ifonogr. XZV, K. W. BieriemaiuifBiiipc.
in M. DvoMks KatMsA. Aai. IMO pw M i ~
C M ander. Sddldefbodc (Raariem IM4 a.
hL Bynaaa n »4). — Baglioae, Vite dei
litL etc. (Aosn. v. tm). — BaldinaccI,
Net. dd Prof. dä «a. «ta. (Aas«. 1770). — CU-
c o n i a ■, Vitae et res gestae pootif. Roraanonaa,
Rom 1827. - A. Taja, Deacr. de! pal. Vatlb,
ITM. -» Titi. Deacr. delle pttt. etc. In Roaaa,
tnt. — A. Bertolotti, Art. Belgi ed Olandcai
• SoaM, 1880. - E. F « t i a. Lea Art. bdfw 4
l'teang., Brax. 1857. — Obreena Afch. III. V. —
Rooaei, Die Malcrsch. t. Antwerpen, 1889. —
i b. V. Frimmel. Die Samml. de^ Scblosaea
Ambras, im Jahrb. d. Kstaanunl. d. Allerb. Kai-
aerh., 1805. — R. Eisler im Burlington Mag.
VU (1905 p. 311). — A V. Wurabach, Nie-
deftisd. Kstlerlex. Anton. Maytr,
Brill, George Reiter, amerik. Maler u.
Illustrator, geb. S7. 8. 1867 in Allegheny City;
studierte in New York und Philadelphia.
Einer der Uistongsfähigsten amerik. Illustra-
toren der Jetztzeit Er ist auch Schriftsteller
uad iUaatrieft seine eigenen Bäcfaer mit geisb
reidier Charakterisienmg und Humor, z. B.
JDaa Tagebuch einer Fliege", „Das verlorene
Hündchen", „Andy und der Ignoramua" und
«Bobby Bumpkins". Auch für Zeitschriften
und aU Plakataeicbner ist B. titig ^ H. W.
Singer. Ksdericx. Naditr. IMS). Sein adribaa
Märchenbild „Once upon a time" gehört dar
Society of Illustrators, Philadelphia.
Edmund von Mtdl»
BriUand, Francois, franzos. Porträt- n.
Genremaler in Nantes, vordem in Paris, geb.
in Cugand (Veadte), Schüler von Pils, stdDt
seit 1977 Im Sah» (Soc. d. art f ranc-) Damen*
bildfiisse und sorgfältig gezeichnete Genre-
stücke, darunter mit Vorliebe weibliche Akte
in Waldlandschaften aus. Erwihat aaiea:
A la chute da joar (1878) ; — Chez mon graad
p^e (1881); — Le baln (1899) ; — (Ba-
dende Mädchen. 1901) ; - L'alerte (1902) ; —
Demiers rayons (1904); — Marchande de
peches (1907).
Bellier-AnTray. Dict. gia., Sunt —
Kktd.aaiga,iafV-im(a;T.mitAMk).Jr. V.
Brtlli, Antonio di Domenico, Floren-
tiner Architekt imd Mönch, leitete um 1479
die Emeuerungsbauten in den Kapelle'^ der
Kirdie S. Maria Maddalena de' Par.zi in
Borgo Pfali SU Florenz (laut Vasari aoa-
geführt nach den Baupliaea des Gialiaao
d' Antonio da San GaUo).
Kaam Oassfv. nafeatina IMS p. 93.
G. DegU Atti.
BiiUie, Giuseppe, Bildhauer. Führte 1761
den Waodadunock d. Musiksaales im Scbloase
BriU aaa nad Befette die StuckdekmaHon der
satte des gardes des Bonner Schlosses.
Ksideokm. der Rkdopiov. IV 83 : V 4««.
uigwi^ui} Ly google
Mlhi^ g. Brkm.
Brllloaifl, Louis Georges, Genremalef
in Paris, geb. am 22. 4. 1817 in St.-Jean d'An-
gäy (Charente-Inf^r.). f am 21. 11. 1893 in
Udk. Schfiltr voa DraUing und Cabat, trat
IfltT in di« Bcofe d. b.«arti dn and debA*
tierte im Salon 1848 mit emer Landschaft:
Pririe. Doch war die Landscliaftsmalerei
nicht das Gebiet, dem er sich widmen sollte.
Er wandte lich der Gcmcmakrci ata. die ihm
Gdcgenhdt gab, eeine bedcotendcn Kompo«
sitionsgaben zu entfalten. Sein „Tintorctto
erteilt seiner Tochter Unterricht" war zwar
nur Zeichnung, kündete aber bereits in der
Eigenart der Figarenaiiordnuag die Vorzöge
dea Künstler» an. Ea folgten: Don Rodrigo
de Lara; Olympio; Turnier König Johanns;
Jagd des Burggrafen (S. 1847), sämtlich
Zeichnungen zur Illustrierung von Dichtungen
Victor Hugoe. Im Salon 1867 erschien er
■dl 9 Gemlldcfl, die 1807 trfeder aoagcaleDt
waren: La visite d'amateurs (im Besitze des
Königs von Belgien) und ; Un scrmon en
Province au XVIil s. Nachdem er im Salon
1866 eine Medaille mit dem „Chaaeeur" und
JSdnt de jeu" errungen hatte, komponierte
er die folgenden Jahre mit Vorliebe Genre-
srenen in einem geistretcben Gouache i l'ea-
sence Verfahren, das ihm 1M9 cim nene Ana-
zeichnung brachte.
Erwähnt seien noch : Die Hochzeit des Ge>
orgca Dandin (S. 1874); L'antichambre ; La
Vocatioo d'on cadet de famiUe (S. 1876);
Le rendez-vous des nouveUMCS (S. 1887);
La Le^n (S. 188ß)
Bellier-Auvray, Dict. gen, I u. Suppl.
— Chnm. d. arta, 1803 p. 301. — Gax. d. b.-arts,
lUlealplb'lf {r««r.Diel;dea vcates d'art I.
IMl. GeWroy.
Biimbal (BrynibiQ, Pierre di^ gen.
CktvrUrs Bildlianer aa» Tonn, wo «r 1522
cvvpiluit wfrd als Sohn cfaet Slelunieteen Jc-
han Chevrier Später in Paris ansässig, ar-
beitete er 1B32— 33 als „ymagier du roy" für
Franz L an einer „histotre de marbre" und
1884 mit P. Bdiard u. P. Gilet am Grabmale
dci siear Jean Fotaire de Mooeeaolx n. aei-
ner Gcmahttn Isabeau de SafTrey für die
Kirche zu Boynes bei Orleans. Augenschein-
lich ist er zu identifizieren mit „ung certain
Chevrier ettant d'OrMan»". der 16S9 im Auf-
trage der Stadt Pkiii ua Einzugsgeschenk
für Kaiser Karl V. eine ca 6 Fuß hohe Her-
Icnlesstatue nach Rosso Fiorentinos Zeichnung
in vcrKoldctem Silber ausführte, die von Ben-
Vmtto Cellini ala Beispiel für die aaccUtchc
VnzalingNddcdt der franzMacben Gold-
schmicdekuiist seiner Zeit angeführt wird.
Arch. de lart fran«., Do.\ II (1852-^) p.
133 Doc. III (1853".';:.) p. 365 f . — D c
L a b 0 r d e, Les comptes des hit. du roi II (1880)
p. 260. — Giraudet, Art. Tourangeaux (1885)
p. 70. — C b a m p e a u X, Dict de« fondeurt etc.
(1888) p. 182 f. — S. Lami, Dict. d. aculpt.
1898 p. 94, 123. — Uit Notixcn von S. Lmü. R.
Mmmar, A n n ev Portritminiatnnnalerin,
stellte von tB4C bis 1887 fal der Rofal Acar
demy in London aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1005 I. R. C.
Bna, Emile^ ICaier in Pari% geb. daadbat
1888, SchBler von Alex. Gabud «. Ulyase
Buttn. Stellt seit 1901 im Salon der Soc nat.
d. B.-Arts aus. Sein Gebiet ist das Figuren-
bild, und zwar interessiert ihn hauptsächlich
der den Bedingungen dea Pleinair onter-
worfene Akt Graannt aeicn die trefflieh
beobachteten Treidler C.A la peine") im Mus.
zu Arras und der lebensvolle wcibl. Akt „Co-
Ncuilly- Revue I (1901) No 11. — Kat d. Sa- •
Ion 1901 ff., meist m. Abb. Jf. f.
Bdi^ Hertzig van, a. Htrtätg.
Wäaä, Ginatppc^ Maler von BetganK^
18. Jahrh. Vtm fln werden erwähnt: Jesus
mit Maria Magdalena und Kapellcnfresken in
der Carmine-Kirche zu Bergamo; ebendort
Madonna mit Heiligen, oberer Teil einca drei-
teiligen AharbUdea; Gart Borromeaa fcniet am
Altare des hl. Leonard, in S. T..eonardo in
Bergamo; 2 .'^Itarilügel mit Darstellungen
aas drrn ] rben dea hk Deaidcriii» in S. Deal*
derio in Brescia.
Averoldo, Scelte pittnre di Brescia, 1708,
— P • ■ t a, Le Pitt d. Bergamo, 89, 41, 88. —
Carbon i, Le pitt d. Bfsacia« If. F>
Brin^ a. auch .BrtM.
Btfnaidaly, J. C, Mhdaiui'nuiler, 18. Jahiliij
von ihm Miniatur der GrSfiri Lichtenau mit
dem Grafen v. d. Mark auf Atnt Scl:olie, gel,:
J. C. Brinardely la hyzo cn Cadiz 1797.
Aukt.-Kat. £. v. Waldenburg-Potsdam No 1364
(J M. Hebert«^ Beriln Kov. 1894). R. C.
Bdadt, Jan van dei^ Inmmt am 80. 1.
1888 ala Kopferstedier In Amaterdam vor.
Er wohnte in der Laurierstraat und war ver-
heiratet mit Grietje Willems. £. iv. hto*$,
Biiack, Pierre de, Glasmaler, tteferla
1688 ein Fenster für daa Archiv in Löwen.
A. V. Wnrsbaeh, mederlind. Kstlerlcx.
Brinckwana, Hermann, Landschaftsmaler
und Zeichner für den Holzschnitt in Düssel-
dorf, geb. am 10. 2 1830 in Horneburg bei
Stade, t am 10. 5. 1902 in Düsseldorf, wo er
seit 1852 lebte. Schüler von J. W. Schiimer
und A. Michelis. Er malte Stimmungslaad>
achaften (meist kleinen Formats) wie „Mond-
nacht im Walde", „Herbstmorgen", „Flußufer
bei Mondschein". Von seinen Holzschnitt-
publikationen sei erwähnt: „Unsere deotache
Heimat in Bildern", Berlin, Grote.
Das geiitige Deat»ch*and. Leipzig-Berlin 18Mw
— Fr. V. B S 1 1 i c h e r, Haler*, d. 19. Jahrb. I.
— Katelwoa. IV 4«; IX 887; N. F. XIII 407.
Bdndanaaa, Johann, a. folg. Artikel.
Brinekaum, Philipp Hieronymus,
Maler u. Rad., geh 1709 zu Speyer, t 1781
Mannheim. I..emtc bei dem Porträtmaler
Joh. (jeorg Dathan, nahm sich aber die da«
mab beliebten Landsdiaften von Christian
Hülfgott Brand zum Vorbild, während er in
Uigiiized by Google
H-l- ,t,lm
Drmcmr ~~
Briai
Historienbildern und in der Radierkunst Rcm-
brtndt nachstrebte. Er machte eine Studien-
reite in die Schweiz, die teiner Landschaft«-
InmU Anfegtmgen bot. Wcnigt Zeit vor id-
nem Tode, um 1700, nahm er noch einen Auf-
enthalt in Paris. Am kurpfälzischoo Hofe ZU
Mannhfiin w.;r <t Hofmaler, Kammerrat und
Obeniutschcr der berühmten Bildergalerie ge-
worden. Zu seiner Zeit war er geschätzt,
wie z. B. die lobende Erwähnung beweist, die
Goethe ihm in .Wahrheit und Dichtung" zu-
teil werden lä£t unter den Malern, deren
Werke auf seine Jugendzeit Eindruck ge-
ondlt Unter seinen Schülern wäre Seekatz
SB nmnm Von Minen, ziemUdi schwicb-
Kdieii, brimdi^en GemlMen — Landsdiaf-
Un, meist mit Waldmotiven — werden welche
in den Samml. Aschaflfenburg, Karlsruhe,
SddeiBheim, Speyer, Frankfurt a. M. (Städel),
Maifli^ OMenbaig «nfbewabiti die AnsAnr-
fcf Gifefie bciilit mci toldw mit Tednten*
haften Motiven: eine Ansicht aus dem H^f
garten zu Mannheim und eine solche des sog.
Wolfsbrunnen bei Heidelberg, beide mit Ge-
Hf^-iif *ttmff Tgt In der Bremer Ktmithallt
mchreM Zeidman(cn too ihn (Köpfen biUi«
sehe Darstellungen, Landschaften). Andresen
(Handb. f. Kupferstichs.. Leipzig 1870. 1. Bd)
verzeichnet 11 eigene Radierungen des Künst-
lers: eine Hjndtth* und dae JDartteihmg im
awiipci , oeme vun mi, nueraem cn senMi*
porträt. „David", „Pyramus und Thisbe",
.3üste eines Orientalen"', „Ruhe auf der
Flucht" und 4 I.ands<;haften. (Bei Heinecken,
Dict d. Artiste» und Hober-Ro«, Hudbudik
6 LudtdMflea.) AoBerdem radierte er ein^
Blätter nach Rf^mbrnntlt V\kt verschiedene
Formen seiner Signatur vcrgl. Naglers Mono-
grammistcn IV Ko 2614, 2827, 3011, 3012.
Nach seinen Kompositionen stachen u. a.
Ifidiel Boydell, Elliot. Woolet. Nach Füssli
hat auch ein Porträtstecher Jokm» Brimck-
mann in Stuttgart existiert.
N a g ! e r, Kstlcrlcx. — F ü » 8 1 i, Kstlerlex. —
W o 1 l m a ri n u. W o e r m a n n, Gesch. d. Ma-
lerei III 1018. — Le Blanc. Manuel (mit ält.
Lit.) I. — Mireur, Dict. des vcnics d'art I,
1901. A. PelUer.
Briodair, Elisabeth, französ. Kupfer-
stecherin, geb. 1751 in Paris, Schülerin von
Clnffard, Mach Archttekturatücke imd Orna-
mente m Crajfonmanier s von ihr auch em
Bildnis des Schauspielers Volange C>Ah, c'en
est"), nach Touzc. — Für einige „L. Brin-
claire" bez. Ornamentbl. kommt vielleicht die
mir bei Zani (Enc. met V 68) erwähnte Lamu
Brlm^ldn ato Verfaawrin in Betndrt.
Baaaik Dict d. gm*.. lltT. — PortaSia
et B«raldl. Lea gnr. ia IS. 1888. III 784.
Bilndeau de Jainy, Edouard, fran7Ös.
Maler und Zeichner d. Gegenwart, stellt seit
1888 verschiedentlich im Salon (Soc. d. art.
Iran«.) und seit 1882 regelmiBig in d. Sxxkbbk
nationale StiHcbeq, Portrita oaw. aoa. — Sein
Bruder Paul B. Ist durch seine Kunstsclimiede-
arbeiten in Eisen und Kupfer bekannt.
Giron. de« Artj, 1903 p. 94. — L. RiotOf.
P. L. Brindcau in Rev. d. arU decor. XXII IM.
— Kat. d. beidcD Pariser SalonvercinigaBgCB«
MaOey, Charles A.. Maler in Sor^
bitOO, atdtte 1888, 188&-M und 1888 einige
GomatB^ m der Londoner Roy. Acad.
aus.
Gr »res, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Brine, J. G., Zeichner und Maler in Lon-
don, der viele Zeichnungen lieferte für daa
König Ludwig von Bajenn geiridäiete Book
of British Ballada, London 18M.
N a g 1 e r, If ooogr. III No 2416. H. V,
Biiagbaivt, Robert P., amcrik. Bildhauer,
geb. in Jersey County. Illinois 1855, studierte
in der Scbool of Fine Arta in St Louit und
vcnroUlaMnmnite aich im Atdier Dumont in
der Boote dea B.-Arts in Parts. Seit 1886 ist
er Direktor der Kunstschule in St. Louis, wo
kaum ein größeres öücntlicbes Gebäude seit-
dem gebaut worden ist, ohne von ihm bildae»
riachen Srhmwk erhalten zu haben. Wetteitn
Krdicn worde er dnrdi aeine schonen Ddto*
rationen für den Kun<itpalaft der Ornaha-Aus-
stellung und für das Gebäude für Unterrichts-
wesen der St. Louis-Ausst. 1904 bekannt In
Chkago errang er 1808 groBcn Erfolg mit
aehiem tiPmmT und JDäa Erwachen der
Quelle" (jetzt im Art Institute in Chicago).
Seine Richtung ist poetisch. Tiefes Empfin-
den und schöne, oft müde Linien «•^«•K^tn ihn
aoa. £tna aeiner beaten Werken «eldwa Ilm
««gleich äber von aainar admrichaten Seiten
einer gewissen SentimantaKtit, aaig^ ift „Der
Kuß der Ewigkeit"
L. Tafi^ Ameria. Sealpt, 1003 p. 539 (mit
Abb.). Edmund van Mach.
Biingol, Jean Charles, Architekt, geb.
1805 in Paris, f 1861, Schüler von Huve. Von
ihm u. a. das Rathaus zu Laon und daa Bade>
haua in der nie ia Victoira in Paris.
Delaire. Lea ateUt «Mr.. 1807 p. IM.
BriBhaaaer, A., Landschaftsradiercr, von
Brulliot (Dict. I No 88) ohne nähere Angaben
erwähnt.
Biiait Carlo^ Hiatorienmaler aua Poggi-
bonai. titig in Fforenc, ateHte 18BS fai der
Londoner Roy. Acad. eine Auferwcckung
des Lazarus aus. In der Collegiata di S.
Maria Assunta in Poggjbonsi befindet sich
von ihm eine Schmerzcnsjungfrau (Halbfig.,
Lebensgr. 180(9» in der ParochiaUdrche S.
Pietro in Megognaso ein Eoce Homo QSaib-
fig., Lebensgr.).
Gravea, Roy. Acad. Exhib., 1905. — F.
B r o K i, Inv. gen. etc. d. Prov. di Siena, 1897
p. 4i:i, 416. — Lc Arti <1. rlisi.-KHo, 185« p. 338
(Espos. n, sale d Accid. lii Fircnzc). fj. V.
Brini (rxlrr linnai. I-" r i n c e s c o, Maler
von Florenz, Bruder des Giovanni B., geb. um
1540 (in der älteren Lit. fälschlich in daa 17.
Jahrh. verwicaen), vollendete ala junger
Manach noch die von {%arardo begomwMn
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Malereien neben dem Portale von S. Egidto.
1566 war er für die Feierlichkeiten anläBlich
der Vennihlttsg Francesco« de' Media tätig.
Fflr S. Pucrasio aulte er 1670 die Tafel auf
dem Vigna- Altare, die bei dem Eiiutnrz der
Kirctic zerstört wurde. In der Akad. in Flo-
renz wird eine Anbetung der Könige von ihm
bewahrt, in der Farmacia von Sta Maria No-
vella eine hl. Familie. Die Kirche S. Mkbele
Bisdomini besitzt von ihm eine Cooceptk) Im-
maculata, die die Bezeichn. trägt: Fr : Brini •
P ; A : D : 1570. Nach 1577 ging B n.ich
Voltcrra, wo er vermutlich gegen Ende des
Jabrit. starb. Für die Kirche zu Volterra
malte er gleichfaUs eine Immactdata. Die
Gal. Rinuccini in Florens betaB eineii Sal-
v.itor, die casa Capponi eine Madonna. Im
Mus. V. Hildesheim Maria mit Khid und klei-
nem Johannes.
Va>ari-Milane«i III 238/9. — L«nri.
Storia pitt.. 5. edi*., 1834, I 212. — R i c b a, Not.
d. chicse fior« 17M-«a» II 1«; III 3310. H. y.
BHal, GloTanni, Maler von FloffBs, Bin-
der des Francesco B,, f im Dez. 1599 zu Pisa;
half dem Vasari bei dessen Malereien im Fa-
tazzo Vecchio. FBr dat KkMter della Nun-
natina in PloreiiE maft« tr dne Verkdndifingi
die die Bes. trigt: Joa. da Brin» fadcbat
Vasari-Hilaneal III tlflL — LeMre m
U Pitt, ecc, 1754. I UL BlcIlB» Net d.
chie»e fior., 1754-«2. IX UT. Ä V.
Biiai, s. auch Brina.
BrialniaM, a. JWwrtiiiaiM.
Brinkopff, H e n r ik Vilhe 1 m, dän. Archi-
tekt und Kstgewerbler, 80. 6. 182S geb., 16, 6.
1900 f. Ursprünglich für die Dekoration aus-
gebildet liegt leiae Tittgkdt nicht so aehr auf
dem GcMet der ArcMtdttur (Zirkusgebiude in
Kopenhagen 1888 — 86) wie auf demjcniRen der
Möbelindustrie und Innendekoration (Innere
Ausstattung dea mmiaeben Kaiaefidiiffea
^Standart").
Weilbach, Nyt dansk Kunstner-Lex. I m.
— Arkitekten, VI 252. - .\rchitekten, II 1»8.
Vilk. LorenMtn.
Brinaer, Mathiaa» lieferte laut Inscbrift
die Zdcfammg so d. arrlclMetan ^temua»
Epitaphium des Jos. Anton Igoas Graltn V.
Tannenberg in Schwaz.
K. A ts. KügMCk. T. Tirol, 10O9 p. 928. H. V.
Mab, Georgea, Iranzöe. Bildbauer, gd».
in Provins (Seine-et-Mame), SchSter von
Gauthicr, stellte zwischen 1869 und 1890 wie-
derholt im Salon der Soc. d. art. franc. und
1896 im Salon der Soc. nat ans: Giolto als
Kind (S. 1875); Bronzeatatuetteit von StA-
dalen (S. 1878, 1880) ; Zinnmedainan mit dem
Bildnis des Generals La Veuve (S. 189S).
Bellier-Anvrajr, Dict. gte., Suppl. —
Gas. d. Mkrt» W», n Ulk — Ka«. d. Salon.
H.V.
Briois (oder Briais), Jean, Maler von Tro-
yea, bemalte 1616/16 die Statuen des Hoch-
allem der Kifche Ste-Madelehie und 1617/18
90
das Bild der hl. Katharina in der Margareten-
kapelle der Kathedrale.
A 8 • i e r, L<« acta «t Ic« art etc. 1876. I 58.
- Nouv. arch. da Fait toac., 9m ttr., III
(1887) IM. H. V,
Bliolate (• AsliMo), Ardritekt md Bildhauer
in Verona, 1189—1220 mehrfach daselbst ur-
kundlich erwähnt; t vor 1226. Aus einer in
der Basilica di S. Zeno noch vorhandenen In-
edirif^ wonach dieser Mdater „Ytroot pnmi-
toa balnwim lapideum ^lae dealgnavit'*, hat
man deswegen, v ril diese Inschrift jetzt in
der Nähe des iaufbrunnens der Kirche an-
gebracht ist, den Schluß ziehrn woUf-n, daß
eben dieser Taufbrunnen B.8 Werk sei. Da
jedodi die Inachrift uraprängU^ dnen an-
deren Platz in der Kirche eingenommen hat,
ist eine solche Annahme völlig unerwiesen.
Dagegi'ti K'-ht aus derselben Inschrift mit
Sicherlieit hervor, daB B. der Schöpfer der
die Westfront von S. Zeno schmückenden
Fensterrose (mit dem Glücksradei — der ao>
gen. „Raota della Fortuna") gewesen ist.
L. S i m e o n i in Atti e Mem. dell' Accad. di
A«ricolt. di Verona 1Ö9Ö LXXIV 2; sowie in S.
Zeno di Verona (1909) p. 19—23. 60— «3 n. in
Goida dl Verona 1909 p. 169, 172, 177.
G. Gerda.
Brioo, Albert, Archit. m StraBburg, geb.
1843 in Goxweiler i. Elsaß, Schüler von Andri
und Coquart an der Pariser Ecole d. B.-Arts,
führte mehrere bedeutende Bauten in StraB-
burg aus. darunter das Anatoraiegebäude, das
physiologisch-chemische Institut u. die Frauen-
klinik, ferner, gemeinsam mit Berninger, mdl-
rcre Geschäftshäuser und Villen daselbst.
Str»Dburg u. s. Bauten, 1894. — D e 1 a i r e,
Lea archit. clev., 1907 p. 197 H. V.
BrioD (Brillen), E(tieime), französ. Kupferst.,
geb. zu Rheims 1729, tätig in Paris. Von ihm
ein hl. Bartholomäus nach Boucher, eine La-
tona nach Jouvenet sowie nach Watteau: Le
Colin-Mnill.ird (bez. E. Brioni, La Contre-
dansc (bez. Brion) u. Le Printemps (bez. Bril-
lon). Nagler u. Portalis et BÄtldi ncmica
ihn irrtümlich Antoine B.
Nagler, Monosr. I No 2037. — L e B 1 a n c,
Manuel I. — PortaJia et Harald i, Lea
gravears da 18« •., I. — Mir cur, Dictk>nnaire
dea vente» d'art 1 (1901) H. V.
Btion, Gustave, Maler, geb. am 24 10.
1824 in Rothau (Vogesen), t am 5. 11. 1877
in Paris. Sdiüler des Gabrid Guäin in
StraBburg und des Bitdhsners Andreas Fried,
rieh, hatte im Salon 1883 einen unerwarte-
ten Erfolg mit der Kartoffelernte während
der Rheinüberschwemmung (im Mtiseum su
Nantes) n. den Scblittenlahrcm im Sdiwara»
wdd (II. Medaille). Sne neue Ausseldi*
nung errang er 1859 für sein Begräbnis am
Rhein und 1801 für die Hochzeit im Elsafi.
Es folgt»: 1888, Jesus und Petrus auf dem
Meere; die Pilger der hL Ottilie und ElsaA;
leMercs GenUde wurde 186T wieder anag^
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1»-*,,-. HattiMnlit
«teilt and für den Luxcmbourg erworben;
1864, La fin du dringe (im Luxembourg-
Mvseum) ; 1887, Eliänwche Banern vor der
ttbcnchwcnumiBf flüchtend.
1868 erhielt er eine Medaille für Lecture
de la Bible und Interieur Protestant en Al-
sace. Seine protestantische Hochzeit im El-
asB (1800) ist eipea eeiner besten and zu-
gleich ^»iteiten Bilder. Min ktnn Brion ab
den Maler des Elsaß par excellence bezeich-
nen. Seine Illustrationen für die von Hoetzcl
herausgegebenen elsässischen Bände bilden ein
fönnUches lokalgeschichtUches Kostünunuse-
OB. Er ilioitrierte «och Victor Hugos Mi-
serables und Notrc Dame de Paris, 280 kräf-
tige, malerische und ausdrucksvolle Blätter.
Die Illustrationen f\;r Jie Miserables ver-
dienen besondere Bewunderung durch die
Art, wie sie den Geist des Werkes und den
Charakter des modertien Lebens treffen. Für
Hugos Quatre-vingt-treize hat B. ebenfalls
einige Illustrationen geliefert. Napolton III.
bestellte bei ihm das BUd: Belagerung einer
Stadl durch die Römer unter Cäsar. Die
Stottgarter GemUdeammlg bewahrt voa ihn:
Hochzeitszug im ElsaB (1860).
Bellier-Auvray, INet fte. I o. SuBpl.
— Chron. d. arts, 1877 p. 3M. — Biraldi, Las
graTcurs du XIX« s.. IV 17/8. — Mdasrd.
L'ait cn Alsace-Lorrainc, 1876 p. IM, — Gas. d.
hfttiM, Table alph. — MaBtrosior, Laa aiti
awdefBca (1881), I IT «. 1 — M lv««n Die*
tSBonaire des veatca d^art I (1901). GMVwy.
Brioa, Isidore Hippolyte Nicolas,
Bildhauer, geb. am 18. 12. 1799 in Paris,
t ebenda am 24. 10. 18Ö3; Schüler von Bosio.
^"^»^UtlTl* im Salon 1819 mit einer Schäfer-
Matae n. einer Bildniabäate n. crldelt dafür
eine Medaille 9. Kl. Von sdnen AihdtM
werden erwähnt: die Marmorbästen des
Bailly de Suffren a. Lamotte Picquets (Sak>n
1881 □. 1888) ha Marinemuseum des Louvre,
— eine bromene AriadDeatatue (S. 1884). —
chie mannome Najade (S. 1888) fBr ehi Bas-
sin des Jardin des Plantes, — die 8 allegori-
schen Bronzestatuen des Zierbrunnens an der
Södsehe der Place de la Concorde (1®9), —
die Marmorstatue des Mineralogen Aitbi
Haüy (1868, Gipsmodell d«sa im S. 1887 prl-
miicrtV Außerdem besitzt das Museum zu
Versailles von ihm eine Marraorbüate Phi-
lipps des Schönen u. eine Gipsbüste des Ad-
mkala Doc de Jojreua^ daa Museum zu
Anriena chie marmorn« Goerehm-Bfiste.
Seine Skulpturen für das Pariser Hotd do
Ville sind 1871 mit zugrunde gegangen.
Gäbet. Dict. des art. de l'icole fran?. (1831).
— Bellier-Auvrar, Dict. g^n. (1882). —
Champeaux, Dict de* fondcurs etc. (1886).
— Gaa. d. B.-ArU, 1872, I 4üO — Nouv Arch.
de Tart fran«., 18W p. 329. — Kichessen d Art,
Paris, Mon. Clv. I 216. II 108. II Z4i. S. Lami.
WÄon, L., Kupferstecher, lieferte die Radie-
rungen (88 StidteaniiditeiO für das 1802 ia
Paris cnctdcaaM Wofc: Vogr«e dana 1s d-
devant Belgique et sur U rive gauche du Rhiiv
par J. B. J. Breton da in Ifarthü^ftt. H. V.
Elisa, L^on Ascagne, Porträt- und
Genrenialer in Paris, SdiQler von C Boa-
langer und J. Lefebvre, stellte zwischen 1877
und 1S90 regelmäßig im Salon (Soc. d. art
fran<;.) aus, danmter: L'Arrivfe ä 1 hospice
(S. 1884); La iooimi und U «mmiuiianf
($. 1885); NoBvaii« du Mre (S. 1880).
Bcliier-AuTrar. Dict t^-, Suppl. —
Gas. d. B.-Arls 1884 1 470. — Kat d. Salon
1877— »0. H. V.
Brian de la Tou, franz. Stecher in Punk-
tiermanier, tätig in Paris um 1781 — 1823 ;
fertigte Pläne von Paris und Blätter auf die
revolutionären Ereignisse seiner Zeit wie:
Bmordangen Marata und Michel le PeUe-
tiera. Nach Monsiau atadi er: Apelles tmter
den schönsten ^■»■^'»■PTftHi*^ Mina Mo>
delle wählend.
Le Blanc, Manuel I. — P or talts «t Bd>
raldi, Lcs graveun du 16« I. JV. V»
BtioiMi, Domenico da, Maler, 1886 In
Breacia urkundl. erwähnt
Fenaroli, Art Breaciani, 1877 p. 305.
Briool, Giovanni de', Maler in Bas-
aeto, dessen Signatur „Opus de Brionis Jo-
anis anno 1478" laut Scarabellis Festit^Il jng
ehedem zu lesen war auf den nur in Resten
erhalten gebliebenen Fresken dtt POTtleo dd
Paladiai im Kaaldl
Saaraballi.ZuncL Mam. d. B. A. (MacB.
im UMb an Panaa). - vltall» Ufltt. dl Bna>
aeto p. 68. SU». LolHei.
Brioai, s. auch Bre(;nn
Brioscki, Andrea gen. Riccio, s. Riccio.
Brioaeld, Anton, Wiener lloftheatcrmaler,
1^. am 30. 11. 1866 in Wien, Schüler seines
Vaters Carlo and der KunstgewerbesAnls
unter Josef Storck, dann in München von
Quaglio. 1888 wurde er an das Hoftheater in
Hannover berufen, am 1. 6. 188Ö als Nach-
folger seines Vaters an die Wiener Hofoper,
ffir die er aettdem aimtliriiff Opern und Bal-
lette auaseSkattet hat Neben aeincm Vatar
gebührt ihm das Verdienst, den Ruf der Wie-
ner Dekoratioosmalerei begrijndet zu haben,
L. Eisenbera. Das geistige Wien, 1803. —
A. Marthas» WlNar AmUsc« 18IS. I 1, p.
6—11. H. V.
Brioschi, Antonio di Pietro (da Rri-
osco), Mailänder Bildhauer, wird in den Doku-
menten der Dom-Fabbrica von 1414 bis 1457
erwähnt Wohl der Begründer der gleich-
namigen Kfinstlerfamilie. Am 31. 12. 1414
wurde ihm für .A.u,sfi;hrung der Statue der
hl. Magdalena und andere Arbeiten eine Zah-
lung geleistet. Diese Figur ist noch erhalten
und befindet aidi an ainm der Dompfciler.
Sie zeigt trotz röher AoafSlirong ein gutes
Maß von Frische und Anmut. Weiter ist noch
von ihm aus demselben Jahre die Figur des
S. Nazaro, ebenfalls an einem der Dompfeikr.
Auf Grund dieser swd beseugtca Arbdlca
B. -
ax
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xugewieaen. 1448 wurde B. von
Priamo della Quercia den Vorstehern der
Opera di San Petronio zu Bologna empfohlen,
um die durch den TwJ seines Bruders Jacopo
unterbrochenen Arbeiten am Portal von San
Petronio zu Ende zu führen. B. stellte auch
Kaution, bat aber keine Hand an die Arbeit
gelegt und die Kaution wurde ihm von der
Domopera zurückerstattet.
Malagurzi-Valeriin Repert. XXII 283.
— N <■ b b i a, L» Scult. od Doomo di Milano
(Mailand 180«) p. 283. AT. H. B.
■riOMMf Benedettcv s. Briosco.
Brioachi, Carlo, Wiener Hofthcatermalcr,
geb. am 24. 8. 1826 in Mailand, Sohn des Giu-
seppe B., t .ITH 12 11. 1896 in W : 11, wo er
von 1856 bis I88ti als Nachfolger scmcs Vaters
dem Maleratelier der Hofoper vorstand.
Schüler voo Ktipclwteser, Tb. Ender tmd
Steinfeld an der Wiener Akad. Er schuf zahl-
reiche Dekorationen für Österreich! ehr und
«iswärtigc Bühnen, z. T. gemeinsam mit
Herrn. Burghart und Joh. Kautsky, und ist
der Begründer des hohen Ruiea dar nraiRn
ViHeoer Ddcoratkitiamalerd. Du Hofknoaeara
bewahrt von ihm „Fassade der Kirche zu
Bergamo" (bez.: Brioachi Sohn 1850), das
Stift Melk «ine Aaakht det StiflM idbit roa
Norden.
P. T. Bvttieber. MilanNriM 4, 1«. Jahik.
I 1. - Kat i, iUI« IV (U89) S78: VUE (UM)
m - KrtdMa. XVm mi XIX 43; XXO
«Ml — A. Martinea, Wienn Atelien, 1893,
1 1. p. B— 11. — Oaterrficti. KunattopoKr. III 349.
— Illustrai. Ital 189S II 331. H. V.
Brioschi, Giuseppe, Italien. Dekorations-
maler, Vater des Carlo B., Schüler des San-
quirico, dem er bei der Ausmalung des In-
nern des Mailinder Domes half. Wurde 1838
als Hoftheatermaler nach Wien an das da-
malige Kämtnertor-Theater berufen, welche
Stolhing er bis an .-.einen Tod 1856 inncliatte
A. Martine z, Wiener Malerateliers, 1S93,
I 1, p. 5—11. H. V.
BdooeU, Othmar, Landachaftsmal.. geb.
17. e. 18S4 in Wien, ältester Sohn des Cark>
B., anfangs gleich seinem Bruder Anton zur
Tlieatermalerei erzogen, studierte mit diesem
in München bei Quaglio, zugleich aber an der
doitigcn Akad. aeit 1874, betrieb dort unter
LöfFtz seit 1870 die Figurenmalerei a. nacMe
tinter Schönlcbers Leitung im Sommer Stu-
dienfahrten. 1878—1880 ah Gehilfe seines
Vaters in Wien tätig, stellte B. im Künstler-
hiaa dn Gemälde ^Waldeinsamkeit'' atub das
Erfbers. Karl Ludwig angdcavft wurde.
Hierauf studierte B. bis 1882 in d. Meister-
schule f. Landsch. unter Lichtenfels u. gewann
1882 d. gr. Staatspreis f. zweijähr. Aufenthalt
in Rom. Von dort bracht« er 1884 d. groBe
Gemüde mit „Poeaie wandelt im Pfade beili-
ger Abgeschiedenheit" u. erhielt d Auftrag,
für d. naturhist. Mus. zu Wien zwei Bilder zu
nudcn: «J)ianiiitlelder v. Kimbcflqr u. .jGik
lizische G^^end", wozu er 1886 nach Rom zo>
rückkehrte^ das aein itändiger Wohnsitz
wurde; 1887 heiratete er dort Marietta Imhof,
Tochter d. Schweizer Bildh., u. wurde 1905
Prof. d. Akad S. Luca. Die Stärke des
Künstlers liegt in d. brillanten Darstellung d.
Landschaft um Rom, die er in allen mögliclica
Stimmungen u. Uditeffekten wiedergibt; er
hat sic^ hierbei eine sehr mannigfaltige Tech-
nik entwickelt, in Tempera- u. Leimfarben, in
Ol u. Aquarell gemalt, mit Bleistift u. Paatell
gfurirhnft n. groBa tfrhnffrhf Feinheiten cf«
reicht. B.a Ailteiten haben alle dne starice
koloristi.sche Wirkung Besonders bck.tnnt
sind seine Zyklen der Villa d'Este (Original
im Bes. d. Erzherz. Franz Pefdiuadh
Atbanergebiiveih t. Porto d'Aarfo^ aeine Ge-
ndDde ms d. Sabbergebiige u. vom Hain der
Egeria.
Kunstchr. N. F. XIV 418. — L'Arte VI (1903)
08—70. — Natura cd Arte, 1Ö04J5, I K2. — Kat.
d. Berliner K«Uu»st., 1886 u. 1893. ~ Kat d.
Wiener Auut., 1888. — Kat. d. Glaspal. in Mün-
chen, 1893. — Mündl. Mitteilungen u. Akten d.
Dtseh. K.-Vcr. Rom. Friedr. Noack.
Brioschi, Paolo, Mailänder Historien- und
Porträtmaler, f 1868, stellte in Mailand zwi-
achen 1828 und 1881 einige Bildnisse atis, fer-
ner: Susanna tm Bade, Madonna u. Empfang
des pfipstl. Legaten durch den Erzbischof Gio-
vanni Visconti in der Kathedrale zu Bologna.
Das Neapler Mus. bewahrt von ihm eine Ver-
lobung der bl. Katbariii», Kopie nadi Cor-
reggio.
C V. Wurzbach, Biogr. Lex. d. österr. Kai»
scrsta-iti»». — Schorns Kstbl., 1827 p. »88. —
N a R 1 e r, Kstlcrlex. II 138. — Zani, Enc. mcl.
V 54. — Chron. d. arts, 1868 p. 43. H. V.
Brioachi, Vinccnzo (di Giovanni, alias
Iwanowitacb), Maler und Steinzeicbner, geb.
1786 in Floräiz, f 1M8 in PMertbqrg, wo er
seit 18H ansässig war tmd 1813 zum Mitglied
der Kais. Akademie, • 1817 zum Conscrvator
der Ennitagegalerie ernannt wurde. Aus-
gd)ildet an der Florentiner Akademie, malte
er bisiorisciie und reügidae Kompositionen,
von denen namentlich eine 1823 in Petersburg
ausgestellte hl. Familie um ihrer neuartigen
Auffassung willen sehr gerühmt wurde. Sein
litbographischea Hauptwerk ist ein in der
Pietenbnrger Erniitage in einem hindicolorier*
ten Exemplare vertretenes Prachtalbum, be-
titelt „Representation de la fete donnce par
S. M. rimp^ratrice i S. A. I. M"« la Grande-
Duchesse Marie de Saxe-Weimar ä St. Pitera-
bourg le 4 firrier 102" (auf den eimelnen
Blättern bald mit vollem Namen, bald mit B
signiert).
Zani, Enciel. met. V 54. — N a g 1 e r, Kstler-
lex. II 138. — Rowinsky, IloAp. CjioMpb Pye-
CRUn I^aBcpon (1895) I 108. *
BriflMtk Andrea (u. a. Vater Ambro^
B.), s. unter Kedö, Andrea.
Antonio da» «. Brioseki,
39
üigiiizea by Google
BritMCO, Bar tolommeOb Bildhauer am
Mailindcr Don. 1476 and 14W urkundlkb
erwähnt.
Nebbia, U Sccdt. nd Dnomo dt BUIanOb
1^ p. 12» u. 140.
Moattf Benedctto^ Büdlnuier aus Pavia
oder aus Ardizolo da Briosco, in den Mai-
länder Domannalen vom 9. 7. 1483 zum ersten
Male erwähnt als „lapicida e sciiltorc di figurc
di marmo" ; und zwar vollendete er damals
für den Dom eine Statue der hl. Apollonia.
Von den «pitcr noch von ihm gelieferten DcHn-
atatuen ist an einem Pfeiler des südlichen
Querschiffcs eine Statue der hl. Agnes er-
halten geblieben, die nach Venturi den Stil
Amadeos zu einer neuen Formenspracbe wei-
tar «atwidEeU adgt Zahlongcn lör Dooi»
dralptnm erhidt er l4Bft— 86 nnd IdOtMR;
im J. 1490 verpflichteia «T aich, alljährlich
4 Statuen aus karrariachem Marmor von je
'8 Eilen Höhe an die Dombauhüttc abzuliefern.
— Fcnicr hatte er achon i486 von den Ge-
hffidcm Brivio den Auftrag cftaften, mit
Tom. Cazzaniga in S. Eustorgio tu Mailand
ein Grabmal für die Familie Brivio zu er-
riditen, daa mit icinem reichen Relief- and
StatncnachnmciBa nodh jctat dairlbaf vofhan«
den lat. Daa von Uni nnd TVm. Caiianiga
ebenfalls gemeinschaftlich ausgeführte Grab-
mal für Pier Viscardi aus Saliceto ist da-
gegen zugrunde gegangen. Ein von ihm und
Tom. Cazzaniga gemeinsam aignierter delcor»-
u vvi ocmiu am giaiwin otcui mn xiuuiiuki'
Frstons im Treppenhaus^ dfs Palazzo Trivul-
ziü soll nach Caivi von dem 1184 in der Mai-
länder Carmine-Kirche «IllchlalMt ^HMOali-
Grabmale herstammen.
Bine ld>hafte Tätigkeit entfaltete B. in der
Certosa zu Pavia. Nach dem Weggange des
Gian Cristoforo Romano, von dem er stilistisch
wesentlich bceinfluBt wurde, arbeitete er seit
1484 namentlich am Grabmale des Gian Ga-
leazso Visconti, außerdem schon seit 1481 ond
«mmterhrochen aeit 1497 mit Amadco o. an-
deren an den Passadenskulpturen der Certosa,
für die er 1408 den Giacomo de Nava als eige-
nen Gehilfen mit heranzog. Im J. 1501 äber-
nahm er die Ausschmückung des Kirchni-
poctalea dar Ccftoaa« wohci er einige vOB
Anmdeo hcgannene oder doch cntworfena
Flachreliefs mit verwertete. Ebenso schuf er
einige der Medaillons an den Türeingäagen
zur Sagrestia Vecchia imd zum Lavabo (litt
bia aowie nach Ma^entaa n. A. G. If qwi
PestileUungen anch ahas d9 Bdlda nrit Dar*
Stellungen der Versuchw Antonios
am Sakristei-Eingänge. Andl das früher dem
Mantegazza zugeschrieI>eDe anmutige Lavabo
in der 1. K^elk »ir Linken wird ana atiUati-
aclien Grfinden jctst dm Brioaeo ngevrfaaan.
— Im J. 1506 erhielt er schließlich noch den
Auftrag, den jetzt in der Krypta des Domes
9H Gtcmon% irSher in der doil%Bn Xiide S.
Tommaso hrihidWdien Reliqufentarkoph^ der
Heil. Petrus und Marcellinus mit Reliefs za
schmücken. Auch für die Münze der Saluzzo
arbeitete er. Seine Stileigcntümlichkeiten
zeigen auch mehrere weitere Arbeiten, z. B.
venduedene von D. Sant Ambrogio neu be»
stimmte Reliefs der Certosa von Pavia, —
einige im Mailänder Sforza - Kastell auf-
bewahrte Bildwerke, — der reizende Locken-
kopf eines Engels in der Mailänder Sammlung
Trivulsia
Seine knnafleriadie PersönUclikdt ist bisher
weder feit nmrissen, noch ist man über seine
hohe Bedeutung sich einig. So wird sein cha-
rakteristischstes Werk, die signierte Statue
der Madonna auf dem Certosa-Grabmale dea
Gian Galeazzo Visconti, vod Müntz als noch
redit befangen, ängsdidi tmd ardtalsch cha-
rakterisiert, während Venturi demselben Werke
eine geradezu schon cinquecenteske Reife nach-
rühmt I Jedenfalls acheint mir Briosco die
Eicgans acinca alle Kanten abrundenden, aOe
T^pcn veredelnden Piguicuatilaa nielit von
.\madeo überkcnnmen zu haben, wie Venturi
annimmt, sondern vielmehr von Gian Cristo»
foro Romano. Höchstens in technischer Hin-
sicht dörfte Briosco der cralen Manier daa
Amadeo efaiigcs n verdanken haben. Säht
man ab von der vornehmen, herben Gestalt
der hl. Agnes im Mailänder Dome u. von
wenigen ähnlichen Bildwerken B.S, so wird
man sein Hauptbestreben darauf gerichtet
finden, seinen Figuren eine reicvolle Anmnl
zu verleiben imd den Faltenwurf weich, breit-
flüssig und ebenmäßig zu gestalten. Dabei
mußte seine Kun.t freilich am Ende in Mono-
tonie verfallen, namentlich in den Reliefs des
Crcmoneser Petrus und Marceliintts-Sarko»
phagea mit ihrer vielfältigen Wiederholung
rundlichler ond zarter Gestalten in gezierten
Stellungen; sie bildet daher das Vorspiel zum
überzierlichen Stile Bambajas. Um so mehr
ist der Verlust jener Flachreliefs zu beklagov
mit denen Brioeoo nach Lomaaioa Mitteilung
daa Lantree^Srabmal geadmiQckt hatte, und
die uns im Gegensatze zu jenen Cremoneser
Sarkophagreliefs kriegerische Gruppen von
seiner Hand vor Angen führen Utaurten.
AicUvio elor. lomk XV p. »MT-tT: ItOS tae,
XVII p. 146, XX p. m, XXL p. Mm am. »
Archivio Ster. d'arte V US. — Arte e Storia VII
804. VIII 162». XIX 86-T. XXI 13/4. — IX
Sant'Ambrogio, Undici nuovi baasorilieH
d. CertOM di Pavia aKrivili allo scult B. B. te
Leea Loobaida vom SO.— 22. Juli 1895 und vooi
a. Sept IBM (vgL Rcp. f. Kitw. XVII I 491, XXU
S06). — Cervetto, I Gaggiai p. 70. — Bel-
t r a m i, La Certosa di Pavia. — MalaKu«*'-
Valeri im Repert. f. KMwtSMOicli. XXIV 232;
derMlbe : G. A Amadeo, MUaao, 1005. — Neb-
bia. La Scult. Ml OwMBo di Milano (1908)
pw 1« 1 -> deeiena, SO. Aufl. IBIO p. 523.
P. MalaguMMi-VaUri.
Brioeco, Cristoforo, Bildhauer in Mai-
land, wo er an Dontane beachlft^t war, bia
•3
er 1496 mit andtTcn BiMhauern nach Pavia
übersiedelte, um gegen höhere Bezahlung iür
die Certosa zu arbeiten. Sfkäter war er bis
1618 wiedcnim für den Mailänder DonibMi
Mg.
Nebbia, La Scult. nel Duon. .11 Milano
(1M8) p. 149 f., 262. F. .MaJasua^i i'a.'.-W.
BrioMO, Francesco, lombard. Bildhauer,
Sohn des Bencdetto B., aU dessen Gehilfe er
1500—1607 in Pavia an den Slraljrturen der
Certon-FaMade mitaffacitate; audi wird ihm
der Entwurf zu dem vdn anderen Künstlern
ausgeführten reichen Hochaltare der Certosa
zugeschrieben. Später war er für den Mai-
länder Dombau tätig, und zwar erhielt er
1618—1618 Zahlungen für veradiiedene Star
tMO, von denen diejenige Johaanea d. T. aadi
Nebbia an der AuBeaadle dar Clionpait er-
halten geblieben ist
Lega Lombarda vom 3. 9. 1890. ~ Arte e Storia
1902 p. 13. — B e 1 1 r « m I, L* Certosa di Pavia
(1907) p. 108, 128, 162. — Nebbia. U Scult.
nel Lhiomo di Milano (1908) p. 161, 170 ff.. 262.
F. Mataguesi-yaUri.
Bzioaco, Giovanni Battista, Ziseleur
und GokUchniied in Padua, Bruder des An-
drea (Brioaoo) Riocio. Im Archiv der Area
dt S. Antonio findet Siek ein mit B. abgeachlos-
sencr Kontrakt vom 8. 4. 1518 über ein ver-
goldetes Silberkreuz: auf ihn bezieht sich
vfobl auch die Notiz bei Cavaccio (Illustr.
Anachoretaram «kcii^ Vanetüa 1085}, daß
i3a|itiata patayinm^ 18M ein Krear aas Kri*-
stall und Silber ausführte.
Pictrucci, B'iogt. degli art. Padov., 18M.
Briosco, G i o V. Giacomü da, Hildhaucr
in Mailand, wurde 1S17 von der dortigen
Dom -Opera mit anderen Bildhauern derselben
Baahfittft dii|ienaiert aar BcteU««« an den
Bildhaaeraitehen der Gqvdla Trfvaldo in
S Nazaro, sowie wiederum 1628 zur Mit-
arbeit am Marmorportale des Mailänder
Monte den* Abbondanza, von dem das jetzt
im Verkanfmale dieses LeiUuuiaea anf-
(Mtdlte, an den Stil des Bencdetto Brioaeo
erinnernde Marmorrelief mit der zwölfftguri-
gen Darstellung der Beweinung Christi her-
stammt.
D. Sant' Ambrogio in Lega Lombards
vom 3. 9. 1899. — Rrpm, f. K«tw. XXII 506. —
U. N e b h i a, La Scult nel Ehiomo di Milano
(1908) p. 157 f. •
Brioaoo, Pietro da, Bildhaaer ana Mai-
land, der USOfii mit an der Vollenduv ^
Portalskulpturen Quercias an S. Petronio in
Bologna tätig war. 1473 ist er mit andern
Bildhauern -dm Altar deS S. Cd SO in Mai-
lander Dom beschäftigt.
A. Ricci. Star, d'archit — M o t h e •, Baukat
d. Mittelalt. in It., p. 498. — Perkin«, Sculpt
ital., II 158, 212. — U. Nebbia, La scult. nel
Duomo dl Milano, 1901 p. 128. P. K.
Biioaeo^ Pietro da, Italien. Holzschnitzer
und Intaraiat, in Mailand um 1666 titig.
Zani, Baeic]. aMt. Vf4tt.tS8. P.K.
BM, Antoln^ a. JMM« laaac II.
Briot, Charles, 1683 als KupfersL er-
wähnt, wohl Verwandter der anderca Briob
*«5*?w?'.L®*"***'' FlWMc« proteMute.
MW. UI m. Demü.ni.
Wtt, Didier I, angeblich ktthhng. Gold-
schmied ond BnogieBcr, f in Damblain vor
1543.
Joura. de la Soc. d'arch. lorraloe 1891 p*. 8, 9t,
Biiot, Didier II, lothring. MedaiUeor
und MfinaaeiuKider, geb. 1868, f 1635, um 1600
in Damblain, zuletzt in Paris wohnhaft, wohl
Bruder von Fran^ois Br. und Vater von Nico-
las Br. Zeitweilig für den Herzog von Loth-
ringen bez. als Münameiatar in darleville
und später auch in Sadan titig.
J al, EHct crit 18» p. M4. - Bandol^ hm
m&L etc. en Fnuu» 1904 p. Ml, tfl». — Mase-
rolle, Lea mid. fraofaia 1902 p. CIX. Demiani.
Briot, Dominique, Maler des 18. Jahrh.,
in Luneville tätig, wohl Verwandter der ande-
ren Briot; heiratete 1754.
J a c q u 0 t, Essai de r^pertoire des artisMa
lotjain« 1900 p. 20. - Rkm. 4. See. d. KrMttk
XXIII 411. DmImC
Biiot, Prancois, ursprünglich Zinngießer,
später Medaillen-, Münzen- und Siegclschnci-
der, geb. um 1550 zu Damblain, seit 1579 oder
1680 — mit Unterbrechungen — in Mont-
beliard (Mömpclgard) Utig, unter dem 7. B.
und 26. 4. 1616 zum letzten Male orlnmdtich
erwähnt (Todesjahr unbekannt). Dieser Mei-
ster war zwar seiner Kunstrichtung nach Fran-
zose, von Geburt aber Deutscher (Lothringer)
und entstammte einer FamiHe, aus der zahl-
reiche Künatlar hervorgegangen sind. Es mag
dahingestellt bleiben, ob und inwieweit die
viel.<;citige künstl. Tätigkeit der Briot, insbe-
sondere aber die von Fran^ois Br., in Zusam-
menhang steht mit Pierre Wodriot, dem be-
kannten Kupferatecher ond Holzschneider,
welcher geiegenttidi andi Medaillen fertigte
«nd wohl noch nebrnher Goldsclmiied war.
Jedenfalls besaß dieser Künstler in Damblain,
wo er wahrscheinlich auch gdwren wurde,
den ererbten Edelhof ChampjanQotv anf «al>
chem er bereita wibrend seiner bis 1S98 rei-
chenden Lyoaer Zeit vorübergehend sich auf-
hielt und wohl später auch seine Tage be-
schloß. Sollten nähere Beziehungen zwischen
Pierre Woeiriot ond Frangoia Br. bfitandf
haben, 80 sind sie wahrscheinlich fiber die
Grenzen einer allgemeinen künstl. Anregung
und Förderung nicht wesentlich hinausge-
gangen. W enigstens läßt sich in den tms er-
halten gebliebenen Arbeiten Br.s ein dirdcter
Btnflnß Woeiriots nicht erkennen. InriMaoi^
dere gilt dies hinsichtlich der noch näher za
besprechenden TempcrantiaSchüsscl, deren
Vorbild recht wohl eine Italien. Komposition
sein konnte, etwa ein Entwurf aus dem Atelier
Primaticcios odtr cinaa aeiner Genoeaen in
Fontainebleau.
Der Lebenalanf Br.s bietet, vom rein
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Btiot
■dv crfreolkbes Bild. Dm Aavenfilligste
darin sind zahlreiche Prozesse, die in die Jahre
1594 bis 1616 fallen u. deutlich zeigen, wie o/t
und in wie peinlicher Weise der Künstler mit
Geldverlegenheiten zu kämpfen hatte. Ver-
mutlich bis 1679 verblieb Bf. in Damblain,
1678 oder 1K80 siedelte er — möglicherweise
um des verfolgten Protestantismus willen, xu
dem er sich bekannte — nach f.f rntSeliard
Über und hielt sich daselbst mit einigen in den
Anflog des 17. Jahrh. fallenden Unterbrechun-
fui Hl ogeiilir 1616 «nf. Dort lieB er sich
todi — ili „poder d'eMin, de DambeUun,
pays de Lorraine" — 1680 in die alle
Metallarbeiter umfassende .^cbaoffe des mar^
cbaux, dite de St-Eloi" aufocihllKB und wird
«r 1604 urkundlicb «I» Bftrnr «rwUnt In
MontDciiara, oer Renacns aes nuiiWBiiiiiigeu
Friedrich von Würiremberg-Mömpetgard, hat-
ten sich damals, zum Teil durch die in Frank-
reich wütenden Religionskriege veranlaBt, TCr>
■chiedciie Künitkr gnd KuasthaiidweriEer
mauoaigtbmätea, so diB dort fSr die Est»
Wickelung von Brj Talent die Verhältnisse
besonders günstig lagen. In der Tat scheint
er auch seine ursprüngliche Profession, wenn
nklit aulgcgeben, so doch wenigstens nicht
mdir mosschlieSlich bctridben nod sidi hSbe-
ren Aufgaben zugewendet zu haben. Jeden-
falls steht fest, daB er um 1586 „graveur de
Son Excellence", nämlich des damals in Mont-
btiiard residierenden Grafen, späteren Her-
Mgi Friedridi von Wflrtleniberg. Grafen von
Mömpclgard, wurde und in dieser Stellung
auch unter dessen ältestem Sohn und Nach-
folger, dem 1608 zur Regierung gelangten
Herzog Johann Friedrich, verblieb. Dieser
seiner veränderten Tätigkeit verdanken wir
eine Reihe namentlich die Jahreszahlen 1686,
1698. 1507. 1698. 1606 (?) und 1609 tragen-
der, teils F B oder F BRIOT signierter, teil«
such nicht bezeichneter Medaillen mit den
Bildnissen der genannten beiden Fürsten.
Versdiiedene schön geschnittene Talerstempel
irird man wdil ebenfalls snf ihn zurückfuhren
dürfen. 1609 fertigte er ein Geheimsiegel für
die Hofkanzlei. 1610 ein ..Insigel". Nach
Landschreibereirechnungen von 1610/11 er-
hielt „Franz Briot, Sigclschneidcr zu MÖn^
pelgart, für gefert^ Büdnlsse tmd Stempel
auf die Münz" 777 Gulden 32 Kreuzer. Von
1611 oder 1612 an scheint er nicht mehr für
Württemberg gearbeitet zu haben; an sei-
iKr Stelle finden wir Franz GuidMut tätig.
Vfaneidit amd Mich dnige bwfisdw M cdiiDca
Br. zuzuschreiben, z. B. eine mit dem Bruil-
bild des Markgrafen Georg Friedrich von Ba-
den. Möglicherweise veranlaBte ihn das
höhere Anifhfn, daa ihm aeine SteUuig als
HofgrsTeuf ireraehiffte, sich am M. 1.
^'S^A in die vornehmere ..chonfTe deg mar-
cbaxu de la grand vergc" aufnehmen zu las-
flHIi cina fjnBuBrrirhw KanfiDaBBigild^ du
nur Katiflente, soodcm geacbtete Min-
ne r aller Stände angehörten. In dem betref-
fenden Eintragsvermerk wie auch sonst in
Urkunden wird Br. seit 1585 ausnalmislos nur
noch als Graveur bezeichnet Ob er nunmdv
wm der „chonffe des mar^chaux" atntrat, wto>
«Ctt wir nkht Ebenso entzieht sich unserer
Kenntnis, ob er verheiratet war und Nach-
kommen hinterließ. Dafi er trotz seiner an
scheinend ständigen finanziellen Verlegen-
heiten .Ansehen und Zutrauen genoB, bcwdH
der Umstand, dafi er wiederholt TeatameH-
zeuge bei aehien Glaubenagenossen tmd I^ta
von deren Kindern war.
Wendet man nun das Augenmerk der künst-
lerischen Tätigkeit Br.s zu, so ergibt sicli, daß
sweif cÜM teine Haiqtbcdeotnqg aui dem Ge-
Ucle des Bdetdutt fiegt; ab demcn hervor-
ragendster Meister er zu bezeichnen ist, wäh-
rend seine Leistungen als Medaillen-, Münzen-
ond Siegelschneider nicht über ein gewiaaet
achtmgtwertes Mittelmafl hinausgehen. Seba
Haoptweiln amd die in Zmn gegoasene Tem-
perantia-Schüssel und die ru ihr gehörige, auf
dieselbe Weise hergestellte Henkelkanne.
Erstere zeigt in flachem Relief auf dem er-
höhten, cum Untersatz für die Kanne he-
wnuuiien Huieiiuuu, oas cm wi eiiei rnea msc
den vier Elementen umzieht, die auf einen
Sockel sitzende Gestalt der Temperantia und
auf dem Rande die sieben freien Künste mit
ihrer Führerin Minerva. Den Zusammen-
hang dnter diesen zwischen reichen Omamen»
ten angebrachten figürlichen Darstellungen
gibt der Gedanke, daB die Kräfte des Geistes
und der Natur, v.inn sie segenbrinfjcn J und
ihrer Bestimmung gemäß wirken sollen, von
weiser Mäfiigung beherrscht sein müssen. Die
nicht auf derselben künstl. Höhe stehende
Kanne weist auf ihrem eiförmigen Körper
drei Zonen auf, von denen die obere Maska-
rons und geflügelte Seepferde, die mittlere
drei Allegorien des Glaubens, der Liebe und
der Hoffnung und die notiere drei bockbeinige
geflügelte Gestalten mit mcnaehtichen Leibeni
und Köpfen enthält ; den ein wenig dürftigen
Henkel ziert eine weibliche Halbfigur und
unter dem breiten Ausguß befindet sich eine
Saiynaarim. Die Schüssel iat am Sodwl der
Temperantia F B signiert and trigt auf der
Mitte der Rückseite das Mednillonporträt
Briots mit der Umschrift SCVLPEBAT
FRANCISCVS BRIOT. Auf der Kanne
findet naii an drd StcUen die Beaeichmiog
F B, naiiilicli neben dem oberen Ansatz des
Henkels, unter dem Maskaron rechts vom un-
teren Henkelansatz und in der die Darstellung
des Glaubens umschlieBenden Kartusche. Der
Umstand, dafi häufiger eine der Temperanda-
Plalte Br.s scbr Ihnlidie Ziunaebfiaael vor«
kommt, auf deren Rückseite ein anderes Bild-
nis mit der Umschrift SCVLPEBAT GAS-
BAR <ri6D BNDBKLBIN ^ebnetat kt, hM
«I
L;igiLi^oa by Google
iHUier zu lebhaften MeiniiBg»micMeJeu'
heiten darüber geführt, welches dieser beiden
Stücke das Original und welches die Kopie sei.
Man achtete damals bei Behandlung dieser
Slirtitfrage nicht darauf, dafi sich bei genauer
Bctnchtung gewisse smr nicht sofort in die
Aogn fallende, aber trotzdem für die Ent-
•chddung »ehr bedeutungsvolle Verschieden-
heiten ergeben, z. B. hinsichtlich der Korper-
fornien, der Art der Modetlierung u. der An-
ordnang beL Reihenfolge der Darstelltmgen.
Encfewcft mvde ein klares Urteil dadurch,
difi vMt gtoabten, Br. sei Goldschmied und
Bildhauer gewesen, und deshalb aiirfi an-
nahmen, die Tempcrantia-Schüsscl und deren
Kanne seien Abformungen von Edelmetall-
arbeitai und nicht mit Hilfe von Formen her-
gettdlt, ^ direkt und aasschlieBIich für den
ZinnguB bestimmt waren. Heute wissen wir
auf Grund vielseitiger Forschungen, daB Br.
der Schöpfer des höher stehenden Originals
uid Enderlein der Verfertiger der schwSche-
ren Kopie ist Und die Kontroversen über die
Art der (in die Zeit um 1685 bis etwa gegen
1600 fallenden) Entstehung der Temperantia-
SchOssel erledigen sich durch den Hinweis
damif, da0 Br. anvräi^sUch 7.faiint»ft>r, dam
Medtütensciindder war tnid, wie 9ub emer ge-
richtlichen Entscheidung (in einem seiner zahl-
reichen Prozesse) vom 28. 3. lÖOl hervorgeht,
kupferne GuBfofBen für eine Schiissel, eine
KaiuM^ etae VaM^ ab SalifaB und andere
Stfldte fferÜBie. In der SOOmi tmd der
Kanne wird man unbedenklich die Tempe-
rantia-Schüssel und die zu ihr gehörende
Kanne erblicken dürfeti. Wohl mit Unrecht
liat man^er als die Vase ein gebeniielles
kaiMMwaftlgBa GcflMp dai in mehreren Varian-
tett vorkommt und wahrscheinlich eine fran-
s5s. (vielleicht Lyoner) um 1B70 entstandene
Arbeit 'ist, und als das SalzfaS einen im Mus.
zu Dijon befindlichen Salibdiälter «««ffc^r
wollen, an dem vefschiedene Hcifanale anf
einen deutschen Ursprung hinzuweisen schei-
nen. Es würde zu weit führen, sämtliche
Zinngegenstände zo erwähnen, die man mit
Br., dessen Name früher, als man dem fidel*
zinn kaum flächt^ Beaehtong scÜNBkle;
gleichsam eine Gattungsbezeichnung war, hat
in Verbindung bringen wollen. Daß an be-
glaubigten Werken nicht mehr erhalten blieb,
als die Temperantia-Schüssel nebst Kanne, ist
sehr bedauerlich, al>er andererseits auch leidlt
erklärlich. Der geringe materielle Wert des
Zinns und die Gefahr der Abnutzung bczw.
Zcrstfirung und des beliebigen Einschmelzens,
der dieses weiche Metall ausgesetzt war,
machen es begreiflich, daB daraus gefertigte
Geräte in verhältnismäBig viel geringerer An-
nU auf uns gekommen sind wie die viel kost-
bareren und deshalb sorglich gehüteten Er-
zeugnisse aas Gold oder Silber, überdies war
Br. aar anfinglidi als 2Snngkler oad später
H$ «gravenr* tätig. Wir sollten «» mit der
Peststellung dieser Tatsachen begnügen und
nicht ohne zwingenden Grund Br. beliebige,
seinen besprochenen Hauptwerken an künstl.
Wert erheblich nachstehende Zinnarbeiten zu-
schreiben, nur um sein Werk zu vervollstäB»
digen. Eine Ausnahme wäre nur höchstens
bei der Mars-Schüssel gerechtfertigt, einem an
Schönheit und Bedeutung der Temperantia-
Platte sehr nahe kommenden Stück, das v.
Falke — im Gegensatz zu Demiani — Br. zu-
weisen wilL Das Nähere über diese Streit-
frage findet man in einem Artikel von De-
miani im Repert. für Kstw., XXII 806 ff.
DaB unser Meister einen bestimmten Ztnn-
atempd gefühlt' hOt^ üBt tidi nicht
Was die Tätigkeit Brs ab MedaiHeor an-
belangt, so sind wir insofern glückliclier, als
uns auf diesem Gebiete eine große Anzahl von
Erzeugnissen seiner Kunstfertigkeit erhalten
geblieben ist. Die nachfolgende Anfzählanf
soll nkht eine erschöpfende sem, sondern nnr
ein ungefähres Bild von seinen Leistungen
geben. 1585 : Med. mit den Brustbildern von
Friedrich (damals noch Graf, seit IBfö Her-
log) und seiner Gemahlin Sibilla von Aidiah,
ho. P B 1886. — 1B88: Med. mft den Bildnis
des späteren Herzogs Johann Friedrich im
Aller von 8 Jahren, bez. F B 1686. — 1698:
2 Med. mit Porträt und Wappen des Herzogs
Friedrich, bez. F BRIOT im, ttmk Med. mit
«en si uBtuinera Qcs xiemgs iTMQncn OdQ
der Sibilla von Anhalt, datiert 16M; davon
eine wenig abweichende Variante; beide
Stücke nicht signiert. — 1697: Med. mit dem
Porträt von Friedrich» bcc F B 1687. — 1608:
Med. mit dem Bmstiiild tob Prledridi^ dallcit
1598, nicht signiert. — 160S (?): ovale Med.
mit Bildnis des Herzog.« (DVX) Johann Fried-
rich, nur aus einer Abb. bei Heraeus (Nv-
mism. rccent. dq»romta ex gaza imp. aog.
Caroli VI elc, o. O. o. J., am 1714 ersdrienea,
ätiBerst selten) bekannt, ohne Bezeichnung;
Datum 1606 auffällig, da Johann Friedrich
erst 1608 Herzog wurde. — 1608—1611 : Ver-
schiedcne Med. mit dem Brustbild des Her-
xcgs Johann Friedrich, meist beieidHMt F B
und mehrfach datiert 1609.
In H. D e m i a n i • Werk : Frangois Briot,
Caspar Enderlein u. das Edelzinn, Leips., Hierse-
nann, 18B7, findef sich als Anhang p. 115 ff. ein
safer aoslihrl. Lit-Vers. Auf dieses sei verwiesen
«d hitr aar die seit 1897 erschienene Lit über
BtMWnhrt: Ballv-HlUfer. BcMhnft^
1^ MBaaan tL Msdi d, IPaialsflk, Vk l^adss Badsn
«le., Aasa«, 1. T. UM; X. T. IMC — Blader-
Bbncr, Wettlsab. Uilns- n. Uti^Kami», SmMk
1904 ff. — Demiani im Ripsrt & Kitw, 3011
30« ff. — Forrer, Lea «Uioi de h colL Alb;
Riüenc i Straaboun, Stnab. 1906 (Ed. de la
Rev. Alsac. ill.). — Leaslngim Kanstgew.-Bl.
N. F. IX (1897/8) p. 88. — If aserolle. Les
in<d. fraofi. etc., Ftals 1908. — RoadotJ Les
atäd. «t gn». da nwmaiss etc. an Fnaee^ Paris
L;igiü^oa by Google
Bliot
Mit, Gaillaamc; Maler, 16» in Hoi*-
bäiard geb. als Sohn des Gerbers Guill. Briot,
vielleicht eines Bruders des Franc- Br. 1^
in Paris erwähnt, wo er 1649 starb.
/•l, Diet. crit, 1872 p.' 284. — H»ae-Bor-
• r, La Praacc protettante, 1881, III 105. —
J o u V e, Biogr. g^it. des Vosges, 1890 p. 6».
Demiami.
Enat, Jacqve«» fraoSa. Kivfefatccher,
1618 geb., 1680 b Paris erwüiitt, ai«eblidi
ein Solln von Pierre Br. Wohl der Jacques
Br., der nach Jal 1646 in Paris eine Tochter
taufen lieB.
JaU Dkt criu 187S p, S84. — Haag-Bor-
«ler, U AMwa ptMaaltt, IWl, DI 186.
Bdot, Isaac I, Moaxadweider in Paris,
wohl ein Verwandter von Isaac II Br. und
vielleicht identisch mit dem Isaac Briot, der
1916 „SOUS-fern ier !:s monnaics de Rouen,
dt Saint-Lö, de Keniies et de Nantes" war,
1618 bauftragt, in Paris „par la roft
moolia'* Silbefgdd (das Stüde im Betrage TOn
8 soos 6 deniers) lierzustdlea.
Rondot; Lea edd. de. cd F^anee, IWM p.
STO, tn. DemimU.
Briot, Isaac II (öfters fälschlich Antotne
gen.), franzöa. Kupferst., Kunsthändl. u. -Ver-
leger, sowie — um 1640 — Münzmeibtcr, jung.
Bruder des Nicolas B., geb. in Paria im Juli
1586^ t 6. 8. 107D ebenda. Stach Blitter
religiösen Inhalts nach eigner Komp<wition,
86 lllusfrat. für Les Metamorphoscs d'Ovide
(trad. en prose franf. par N. Renouard, Paris
1618), -> GaldadiBiiade>Vorlagen nach Jaomei
Caillart (Livte de tovtes softes de feailles poar
servir i l'art d'orfebvrie, Pnris 1fl-.37i, —
Modebilder nach Jean de Saint-lgny, Hein-
rich IV. auf dem Paradebett und Marie de
Ifedici mit Louis XIII. (bdde naduF. Ques-
nd), ferner Ptortrits Colignys, Rldidiani^ Ur-
bans VITT., des Chevalier Marin etc. aoirie
eine Folge römischer Kaiser (11 Blatt nach
Ant Tempesta). Da Br.s Porträt Papst Ale-
xanders VI. (nadi J. Girar) «J. Briot fe. Roma
1686" bez. ist, nniB er sich aodi in Italien auf .
fehalten haben.
Le Blanc, Manuel. — Jal. Dict crit, 1872
p. m. — Uowr. Arth, de l'art frr.r , 2» s IV
(1883) p. 8. — P. Jessen, Kat. d. Ornament-
stich Samml. d. Kg\, Kstgcw.-Mus. zu Berlin
(1004) p. 92 N. 624. — Rondot, Le« mid. etc.
SB France, 1904 p. 291.
Briot, Marie, französ. Kupferst., nach Fr
Brulliot (Dict des monogr. 1882) eine Tochter
des Isaac Br., nadi Jal (Dict. crit 1878 p. 28i),
der in den Taufregistem eine Tochter Isaac
Br.s dieses Namens'nicht gefunden hat, viel-
leicht die Tochter Marie des Malers Guiliaume
Br., welche am 9. 11. 1664 den Kaufmann
Dadd Gauchi in Paris fadraute. Le Blanc
(Manod) nennt von ihr nnr ein Blatt mit
Maria und Kind, das den Fuß auf des Drachen
Kopf setzt, sowie eine Folge von Vi^eln (bei
F. Madatie erschienen). KöhertpDumaaoit
(X p. 801) erwihnt ab Arbeiten vnn ihr nodi
13 Blätter für das 1688/89 erschienene Werk
„Recueil d'emblemes divers par J. Baudoin".
Jaave^ Kagr. gia^r. des Vaagea, 1890 p. 72.
Blla^ Nicolas, beräunter franads. Me-
dailleur und Münzschneider, geb. 1579 odrr
1680, t 1646,. wohl Neffe des Frangois Briut.
Sein Geburtsort ist nicht bekannt. Sein Va-
ter Didier II B, war Münzmeister, wodurch
Nico! B. irfihaeitig Gdegenhdt zur Übung sd*
ner Kunst geboten wurde. Nach Reisen in
Deutschland lieB Nicol. sich 1601 oder 1602 in
Paris nieder, wo er so .scfinell zu Ruf und
Aasehen gelangte, dafi er am 81. 6. 1606 ge-
meinsam mit Ph. DaaMe aom gnvtnr gtefr.
d. moonaies de Franca emanot wurde. Am
1. 7. 1006, nach dem Tode seuies Kollegen,
folgte er diesem allein im Amte nach. Bald
darauf ließ er sich auch noch zum ersten Gra-
Venr der MfinaCD 4ct Herzogs Heinrich II.
von Lothringen «nMOiMa. Er riditete in den
Münzen m QiarleTille, Sedan und Nancy
neue Prägcwcrkrcuge ein, die er aus Dcut«Ji-
land kommen ließ, und vermochte auch bei der
Pariser Münze eine neue Prigemascbine ein-
zuführen, ein Plan, der ihm indes durch die
Mi8gtnist dea MflnlioCea und seiner Kollesen
vereitelt wurde. Als Besiegter flüchtete er
nach England, wo er sich 1625 in London
niederlieB. Hier schnitt er die Siegel König
Karla I. aoarie veracUadene Sten^d mit den
Bildntascn des ICflniga imd der KOugm.
Nachdem er sich 1828 hatte naturalisieren
lassen, wurde er mit der Prägung der engli-
schen Münzen betraut u. mit der Einrichtimg
der Londoner Münae nach Pariser VorbUd
beauftragt Am 87. 1. 16tt erfolgte seine Er*
nennung zum ersten Graveur der Londoner
Münze. Zu derselben Zeit gab ihm der König
mehrere offizielle Medaillen in Auftrag, dar-
unter diejenigen auf seine Krönung als König
von England und als König von Schottland.
Femer arbeitete er für die Münzen von Edin-
burgh, Oxford und York. Atifier den Münzen
Karls I., für die er die Stempel schnitt, tragen
auch mehrere Jetons seine Signatur. Aber
trots seiner Naturalisienmg und der hohen
Gunsl^ dar er sidi bd sftinwi ttsnan Lsndf-
leuten crfreote^ arhrint Ott daa Hcmiwdi nadi
seinem Vaterlande ergriffen zu haben; jeden-
falls kehrte er 1644 noch einmal vorüber-
gehend nach Frankreich zurück, wo er Jetona
mit den Bildnissen Ludwigs XIII. und Anmaa
Ton Österreich schnitt, fir ^ m Oxford 1646,
— Mazerolle nennt Nicolas Br. eine der in-
teressantesten Gestalten zu Beginn des 17.
Jahrh. Ein tüchtiger Techniker tmd zu allem
geadiidcter Mensch, war er ein Jaliradmt hin-
Qu r eil cme ner wwnugsicn jreisuiien sei ner
alten franzos. Münzbehörde. Ebenso bedeu-
tend sind seine künstlerischen Verdienste,
•7
uiyiki..Lü Ly google
Bfiol Bciteld«
tt. Jcloiu von GaOL "Doptt bcdofloBt sind» ^
6. hat aocli in Kupfer gestochen, z. B. Blät-
ter mit den Bildnissen Louis Potiera de Ges-
vre, des Botanikers Jean Beauhin (1601), Ja-
oölw I. von England. 1015 idineb er sett»t
-1-, „|Ll»i liti.. — ttt«ii«iiim»»ji««_l^ l_
cm rampniR mer niiw iTcueiioiiiaf ci miuil
in der Münzenherstcllung:.
Ein vollständiges Verzeichnis seiner Ar-
beiten findet sich bei Forrer. Wir heben aus
diesen hervor: Ovahaed. mit dem Brustbild»
nlsse Heraog Heinrichs II. von Lodtrfaigai,
1612; mehrere Med. mit dem Bildnisse Lad-
wiRS XIII ; die französ. Münzen, die er 1616
scfitiit'. T.iler, 1 Franc, '/i Franc usw.);
seine englischen Münzen, die Grueber als
Gcamen der Müueidcunst bezeichnet, ttad
tcioe zahlrekben Jetons, die eine bemerkens-
werte Feinheit seines Stichels offenbaren. Er
signierte mit vollem Namen oder hlwlier mk
seinen Initialen N. B.
A. D a u b a n, Nicol. Briot, in der Rev. nu-
m\sm II, 1857. — H. L e p • g e. Nicol. Briot etc.,
.Van^y, 1858. — F. Maxerolle, Nicol. Briot,
Brüssel 1891. — J. R o u y e r, L'oeuvre de N.
Briot, Brüsacl 1895 (Extr. de Ii Rev. beige du
Nttmitm.). — A. Ca •tan, Lea deux Briot etc.,
in der Ritin. d. So«. Sav. d. B.-Art» III 110 ff. —
L c B I a n c, Uaauel I. — Nouv. arch. de l'art
fran?. V (1877), «M—iiO. — Franks and
Grueber, MedaUic Illostr. etc., London 1885.
— H. Demiani, Francois Briot, Caip. Ender-
lein etc., Leipzig 1897 p. 3, 4. — Rev. beige de
Numism., 19<M p. 191—203, 294—315. — For-
rer, Biogr. Dict. of medall., 1604 (mit weit. alt.
Lit). Frfd. Alvin.
Bdvtt Pierre, 1612 u. 1614 urkundl. er-
«ilMIt tto «jn^piinieur en taille-douce et gra-
venr des momwiee et eifigks du B/öT. Wohl
Viter des Jacqoct Br.
PaailaBl, Ftmcob Briot ete^ UtT n^ 4, Wt
(Ann.M). DrmtamL
Briotti, Pictro Andrea, aus Recanati
(Marche), mittelmäBtger Maler des 17. Jahrh.,
Anhänger der Schule von Bologna und wahr-
sdieinlicfa Sdiüler des Giovanni Carboni ans
S. Sevtrinou Br mite dn Bild fBr die Kiiclie
in Civitanaovft vaA >lMb sduMi im Alter von
35 Jahren.
C a 1 c a g n i, Memorie storiche di Recanati,
p. 248, — Ricci, Mem. »tor. delle Arti ecc
nell» Marca d'Ancona, II 276. V. Altandri.
Biioa (Briot), Edme, Verfertiger von blau
emailliertem Steinzeug in &int>VSrain um
1640. In der SammL in S^res von ihm ein
Edme Brioa 1641 i Saint-V^rani bez. Schreib-
zeug. Nach Jal, Dict crit.. 1872 p. 284. starb
am 2. 1. 16B0 in Paris, 76 Jahre alt. ein Edme
Briot „marchand neider*, Tidkidil der
Obtge.
Gas. dm BwArte XIX 146. Jaennicke,
Gfoadr. dl KcrasL, 1879 p. 373, 553 u. Marken-
'vef a. No 546,
Brionz, Lionel, Landschaftsmaler in Pa-
ris, geb. in Angers, Schüler von Daubigny,
stellte zwischen 1864 und l^^SR wiederholt im
Salon meist durch alte malerische Rainen be-
IdMe Lettdeetelten mm: SddoB Chmipioci in
Anjou (S. teaSix Sddoa Cüseoa b d. Br«*
tagne (S. 1888). — Ein Henri Liond B. aus
Angers, wohl Bruder des Obigen, stellte 1874
und 1870 zwei Porträt^ 1860 «iK LaodMiMtt
im Pariser Sakm aus.
B cl I ier-AnTffuy, IHeL fin., Si^l. —
Kat. d. Salon. H. V.
Brionie, französ. Architekt, entwarf 1770
den Hochaltar der Kirche St Sauvcar in
Caen.
Man. 4L See. d. B.nAiti JOOS, 1866 p. 118.
R. C.
Briqnet, Nocl, Bildkeaer, seit dem 16. 9.
1668 Mitglied der Pariser Academie de St
Luc; lieferte 1670—1606 zahlreiche dekora-
tive Arbeiten (hauptsächlich Boisericn) fSr
dae ScbloB n. für die Kirchen von VersaiUci^
für die Kirche von St. Cyr, für die Schlöaear
von Fontainebleau, St. Germain-en-Laye,
Marly, Choisy u. Meudon u. für das Colligc
de« Qnatre Nationib lür die Kunzinerkircbe
der Phte Venid6aie n. fOr du Invaliden-
kirche. In der Notre Dame-Kirche zu Ver-
sailles wird ihm u. seinem Mitarbeiter PhiL
CafAeri die ans der Gründungszeit der Kirche
(1034) stammende Kanzel sageschrieben.
Lami. Dict des scolpt etc. soos Lonis XIV
(1904). — Richessea d'Art Paria, Mooum. CIt.
I 4; Province, Monum. Relig. I 153. .S. Lami,
BiiqiMTills, Jean (Jacques), errichtete 1748
eine Fayencefabrik in La Rochelle. Ein mit
J. B. bezeichnetes Stück im Museum XU
Sivres, andere in der Sammlung Poterlet in
Epemay.
Jaennicke, Grundr. d. Keramik, 1879
p. 543. R. C.
BiiabelC (Briesbalg), Joseph» bclg. BOd-
haner, f ITM; von ihm zwei Kinder m llar>
mor fan Salon zu Gent 1796 ausgestellt
Karcha 1, La Sculpt etc. Beiges, 1895
p. 625. R. C.
BäscUe, Emil, Maler, Radierer u. Zeich-
oer, geb. am 0. Ül IBM »i Offenburg i. B.,
war ursprünglich m einem Gewerbe be-
stimmt lernte 1600—1608 bei ehwm (Mfen-
burger Glasmaler (Stritt). Vom Herbst 1001
bis Frühjahr 1904 bei Prof. Schlabitz, Berlin,
von da an bis Oktober 1906 Akademie Berlin,
1005—07 Alcademie München bei Prof. K.
R«VP- 1007 eelhttindig in SinJharK. 1606
bis 1909 in der Radierklasse von Prof. P.
Halm und Gröber (Akt) München. Vom
Frühjahr 1909 ab selbständig in Str.'ißhurg.
Von starkem Einfluß auf B.S Entwicklung
waren J. Vermcer y. Ddft, Rembrandt spüer
Manet. C^zanne, Hodlcr und die Japaner. —
Von seinen Bildern in Ol und Pastell sind zu
nennen: Schwarzwaldland.schaft 1906 (Ba-
ginski, Straßburg), Morgensonne, 1906, Das
Tuch, Der kleine Moritz, Madee (1907),
Fächer'!, Die Kerze, Weidenbaum am Bach
(Bcringer, Mannheim), Der Krug, Fächer II
(1908), Blick aus dem Fenster, Puppe, Ein-
machtöpfe, Die Muschel, Die Widmung» Alte
Weiden (1606. Mosenm Mct^/ABer Wdden-
uiyki..L.L; üy GoOglc
MOCk, Ansicht «iner Fabrik (.Dr. Blum, Mana-
bcim), Drama, Die Erinnerung, 1910. — Die
«fichtigsten Radierungen sind: Alte Frau
(UMS), Der Wanderer, Im Rhdnwald, Die
letzte Fahrt (1909), Spiel um den Rock (1910) ;
Ausstellungsplakat f. k^^tgew. Mctallarbeiten
(19101. — Das gemalte Werk B.s zeigt bei
•elbständiger Entwicklung und Naturanschau-
mg eine feine nuüerische Kultur and eine
sichere Technik. In den Radierungen geht
B. sehr glücklich auf Helldunkelwirkungen
von groBer Fdabeit bei aUcr Bwliiiiiirtlitit
der Form aas.
Priv. Mittivi «• bt dar MtlMr «. Badencr
Kst-Attsst. Btringtr.
WaOllB, Kapferstecher, um 1825 in Paris
tittig; BiHi kennt von ihm ciae A4aatiiitiadie>
mag null Wright : „La pritee dn Mir".
L e B 1 a n c, Manuel I 582.
Bha£, Cürnclis, s. Brisi.
Brisebaire, Robert, Bildhauer, arbeitete
1B09 an den Wappenakolptaren des Kaminei
in groflen Saale dea SddoaNa sn GbamMry
(Savoyen).
Lami, Dict des aculpt fnm«. (1898).
5. LamL
Biiaebotux (Biesebout etc.), Nicolas
(Clay), Goldschmied, in Lille 1354-52 titig.
1867 — 70 restaurierte er einen St. Macaire u.
eine Madonna mit Kind in Gold und Elfen-
bein für die Kirche St. Pierre, bis 1882 war
er an den silbernen Einbänden für die Kirche
Notre Dame beschäftigt und restaurierte für
die gleiche Kirche einen St Donatien u. einen
St. Macaire.
Dchaianea, Hiatdre de l'ait (1886) p. 17S.
Vn, Ut; DocDSMats II N. 1060. IL C.
Brlaetottt, Guillaume, Glasmaler von
Troyes, um 1868—1878, lieferte Glasmalereien
u. a. für das dritte Fenster und die Po^t de,
Nordportals der Kathedrale. 1878 verließ er
Troyes. — Sein Sohn Guyot B. war ebenfalls
GUsmaler; er lieferte 1388/84 Glasmalereien
für Saint-Urbain, 1888/89, 1891—08 und 1408
sjlclie für die Kathedrale; von letzteren hat
sjch eine Scheibe mit den 4 Evangelisten in 4
Rosen am Portal des nördl. Querschif!c3 er-
halten. — Ein J«an B., Glasmaler von Trofsa
um 1419—86, lieferte 1^/21, gemeinsam mit
Je.in Blänc-Mantel, Glasmalereien in die dm*
pelle 'le la Conception der Kathedrale.
Ncuv arch de Tart fran<;., 3« scr , III (1887),
». Reg. — A s s 1 e r, Les ans et leg art. etc., 1876
I 14, IK, 19. E. Levy, Hist. de la peint. «.
vexT«, Brüssel 1860. — De Laborde, Let ducs
de Boargogne III 7359, 7382. H. V.
Mmau, Charles Eticnne^ Arcbttdct,
veb. In Bamne-lea-DanNS (Frandie-Goaiti)
1660, t am 20. 9. 1764. Im Quartier Mont-
martre, Paris, baute er das Palais des General-
steuerpächters d'Augny, hat sich aber haupt-
sichlich ^jüj^tew'etiter^ditf^
Vorlagen für Außen- u. Innen architektur-
achmuck bekannt gemacht. Es sind die zwei-
«9
bändigen Werke: Architecture moderne M
l'Art de bien bätir etc. Paris 1728!, 2. Aasg.
1764; iemer L'Art de bätir des aoaisaos de
csmpagne «•& Faiia 1748 nnd das einbindig«
Werk : Traiti da BflSa cssentiel dans les art3
etc. Paris 175B; eine spitere Ausg. Paris An
V d. L Republ.
G a i 1 m a r d, Lea maitret omema&istea p. Ul.
— Nou». Arch. de l'art fran?. XII (1885) p. M.
— F. Schumann, Barock tind Rokolü). —
G u r I i 1 1, Ge*ch. d. Barockstils in Deutschlaad
p. 43«, 471 , in Eaglaad p. 155. S47. 270. **
BtiaighaU«, Carlos s. Bmmi
BdalsBVt s. BnuouMtm
Bdü% Une, Pariser MiniatonBalsfin. die
in der Liste der „Prfaents du Roi" 1769—61
vorkommt und in dieser Zeit wenigstens 12
Bikinisse Louis' XV. malte, deren jedes ihr
mit 900 liv. bexaUt woide. Man kennt kdn«
erhaltene Arbeit Ton ihr.
Maaa-Saneitr, Um d. Callset. UM
p. 4M. H. V.
Briaoae, Giov. Batt, s. Bistom.
Btispot, Henri, Maler in Paris, geb. am
S, 7. 1848 in Beauvais (Oise). beschäftigte
•idl neiat nit Dckorationanialerei, stellte
dann 1889, ifflO tmd 1878 Stilleben im Salon
atis. Erst 1876 wandte er sich der (Jenre-
malerd zu. Unter seinen höchst populären
und allgemein sehr geschätzten Arbeiten die-
-aar Ait aeian arwihnt: Chantres au Lutrin;
DooiMvr d'aa« Mnite: En provinoe; Le boo
bourgeois; Noce surprise par l'orage ; J e d^
part pour la mairie; Barbier de viilage; La
bouteille de Champagne; La demande an OB**
liste; Le bülct da loBcnMat; Lea comieea
(nadi dem GnstaTe Fteabertediea Somaa
Mbm Bovary) ; Richelieu et ses chats; Lea
quais ä Paris; Au Parc Monceau; Le repas
de bapteme; Echec et mat usw. Werke von
ihm bewahren die Museen an Dime^ l^^nal,
RiMcab AbbcfiDa^ GaNfW» Batttfäu.
Martin^ Mea fehMiea et seaStTlMP- — Gaa.
d. hyart% TMde alph. — gstilafs des Sah».
Brlsquet, Pedro, s. Bisqturt, Antonio.
Biiaaard, Gustave, Landschaftsmaler in
Paris, geb. in Bomqr-sar-Loire. Schüler von
L. Loir, stellte zwischen 1877 and 1898 fsst
anjihflidi im SakWp oacist AmidMeft mm dem
SeinoiCMiet odar der Unflagiod von Paris
aus.
Belli er- AvTrayv IMct fltet Sappl. —
Kat d. Salon. H. V.
Briasart, P(ierre), fransfia. Kopferat der 8.
Hälfte dea 17. Jalirli. in Paris» von dem man
n. a. eine Pol^ von 88 Bl.: Le Sacrifioe de la
Messe sowie einige Architektur- Ansichten
(Schlofl Vincennes — Abtei Citeaux) u. einen
Stadtplan von Paris kennt Auch stach er eine
Ansicht des Reiterbildsissea Heinrichs IV. auf
der Plaee da Pont neof.
L r B ! a n c, Manuel I. M, V,
Biiascikau, s. ßrastamw.
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Bmlle. MflÜlniialer te Parii.
Schttler von Bonnat u. Yvon, stellte rwischen
1870 — 1^ im Salon Manöver- und Schlach-
tmbilder aus dem deutsch-französ. Kriege aus.
B•Ili«r•AaTr•J^ Dkt. gte. Sut>pl. —
K 6M. — bt d. Sdoo 1070-90.
H. V.
tt, Jean u Jacques, Bildhauer in
Tragpes, arbeheten 1606 an dea Choradmaken
der Kirche Sie Madeldne und 1618 an den
Stadttoren St Jacques und Comporte.
Baach«], Dict d. Archit fna«. — B£-
r a r d, Dict. biogr. — Lftsl, Okt. d. aadB«. d.
moyen ige 189S. 77. C.
Brisaet, Pierre, Werkmeister, gcb zu
Amiens, war 1600 maitre macon an der Bene-
diktinerabtei von Saint- Josse- sur-Mer (Pas de
Calaia). Er führte daselbst das QnerachiS.
den Altarraum und die Kapelle de« U. Jodo-
cus aus, deckte das Schiff des 12. Jahrh. mit
Gewölben ein und vollendete diese Arbeiten
mos, wie eine Inschrift am Gcwölbe-SchluB-
«leni beaagti; 1600 wurde «r mit anderen
Ifetitcrn mdi Saint'>Oncr bemfen, mn den
Turm der Notre Dame-Kirche auf seioca InMI-
liehen Zustand hin zu untersuchen.
Die Altarkirche des hl. Jodocus wurde im
17. Jahrh. aeratdrt und im 19. Jahrh. nieder-
gerissen, aber ans Zeichnungen und Betdirei-
bungen geht hervor, dafi der Bau Brissets
dem Flambojantstil angehörte und einer ge-'
wissen Vornehmheit nicht entbehrte. Man
kann B. den Clior der nodi beetehcitdea Pa-
rodiiandrclie xn Saint>J(»ie<«iiiwlIcr m»
weisen, der in demselben Stile mit cjaifen
Renaissanccdttaiis erbaut ist.
D. Robert Wy«rt, Hirt. Saacti Jodod,
Eibl. Nat. de Pari«. Ms. lat 128N (1674). —
C. E n I a r t, L'architectore romane dani la re-
gion picarde (1895) p. 150. — Alex. Her-
rn a n d, Epoquea de construction de N. D. de
St.-Omcr, 1859. — L. De*champ« de Pa»,
L'dgllse Notre Dame de Saint-Omer. C. Emlart.
Briaaet, Pierre Nicolas, Maler in
Paris, geb. daselbst am 18. 8. 1810, t
28. 8. 1800. Schüler von Pkot tmd Cooder
mid der Beate d. B.-erta, erranf er 1M0 den
großen Preis mit dem Gemälde : Caius Grac-
chus, vom Senat gerufen, zieht nach Rom.
Seit 1847 stellte er im Sak>n eine Folge von
Kompoeitionen baivteidilich rcligiöecn In-
halte t)u, die TOB cinffiH tfldittpD, braven
Tal<»nte zeugten, dessen Ti-mperamentlosig-
keit sich niemals zu emeni Schwünge der
Begeisterung erlinl).
B e 11 1 c r - .\ u V r a y, Dict. gin. I u. Sappl.
— Chron. d. arts, 1890 p. 127. — Imr. t<a, d.
Rieb, d'art, Paris, Mon. rel. I, II, III. (htroy.
BriaMm, Paul, Maler, Meister der St La-
kaigUde za Aoiweipcn 1616—88.
Beabenta-Lerina, UncrcB I 44». B14,
m, WS. SU. 578.
BViaaonwii (Bressonnaz), Jacquesde, Er-
bauer des Hotel de Vttle de la Palud eu
Lausanne 14ÖB— 68.
Bma, Scbweia. KMkries. 1903. JL C.
Jeen, Ho1d>adhraer in IVo*
ye.s, wo er If50t5— 1521 für die Kirche St. Jean
u. St. Pantaleon verschiedene Boiserien und
für Ste Madeleine eine Kanzel lieferte.
Lami, Dict des sculpt. fran«. (1S98).
5. Lami,
Briaeat «• Wuvim Filix Saturain^
frauS«. Maler, geb. tn V^ron (Yonne) tm
7. 6. 1818, t im Juli 1892 in Versailles. Schü-
ler der Ecole d. B.-Arts und von Leon Cog-
niet, stellte im Salon seit 1840 breit hin-
gestricbeiM;» acUkhte Landecfaaften aus» die
aidi in der ftrbe der grSBten Zaraddialtung
befleiBigten. Vor landschaftlichen Hinter-
gründen, die der Künstler den malerischen,
meist bewaldeten Gegenden des Herzogtum*
Berry, der Touraine, haupkaäcMich aber der
XJa^egend von CoopUgne «id Fontaiaebtem
entnahm, lieB Brissot mit Vorliebe im ganzen
wie im einzelnen gut beobachtete Hammel-
herden WC I n
Außer semen Radierungen und seinem litho-
graphischen Album, das die Hauptpunkte des
Waldes von Compiigne darstellt, seien fol-
gende Gemälde von ihm genannt : Rückkehr
aus dem Walde ; Gespann in Agcn (S. 18ß9) ;
Hammelherde in den Pyrenäen (S. 1883);
Schwemme in Spanien, Aquarelle (S. 1870);
Hammel auf der Weide (S. 1882) ; Einaame
Sdiiferd (S. 1888). Das Museum zu Mar-
seille besitzt von ihm: Aus der Umgegend
von Granvtlle ; das Mus. zu Boulogne-sur-
Mer: Hammel im Freien; Mus. zu Char*
tre»; BiMnia des GroAvaten des Künstlers,
det 17BB enfhavpteten berfihraten Girondisten
Brissot de Warville
Beliier-. A.uvray, Dict gen. I u, Suppl. —
Chron. d. arts, 1892 p. 207. — Gaz. rl b.-arts.
Table «Iph. I— X V. — M i r e u r. Dict de» vcntes
dart I (1901). Cetroy.
Böia/, Michel d^ Architekt von Brüssel,
nadi döi» PUnen 1781 der Neubau der
Kirche Saint-Pierre zu Douai errichtet wurde
S c h a 7 e s, Hist de l'arcbit. cn Bcigique,
Brüssel 1853. H. V.
Bristol, Augustus John Hervey,
Earl of, geb. 1724, f 1779, Dileltant, vor
dem das Brit. Mus. in London 2 aquarellierte
Federzeichnungen: Hafenbild u. Flotten vor
dem Gefecht bewahrt. Sein Porträt von J.
Reynolds Hand befindet sich in Wilton Hotise.
U B i n y o n, Cat of drawings etc., ISüH T.
Bristol, John Bunyan, amerik. Mater,
geb. am 14. 4. 1828 (nach den Akten der Nat
AcadJ in HiUadik^ N. Y. Ohne bei bedeo-
tenderen Lelirem m die Sdnile gegangen xn
sein, gehörte er zu den hervorragendsten
Landschaftsmalern der sogenannten Hudson-
River School. Ihm hat nur das heimische
Amerika die Vorwürfe geliefert, und diese bat
er mit seltener Treue und Liebe gemalt.
Dabei verfügt er über große technische Fertig-
keit und ein schönes Kolorit. 1859 reiste er
mcb Floridn und atelHe dami die
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Biiitow ~ Bfftio
•merik. tropischen Bilder aus. Obgleich er
so lange in die moderne Periode, die mit
der Weltausstellung in PhiUdelphia 1876 be-
giiMil; hineingelebt hat, ist er doch den Tep-
denzen der früheren Periode treu geblieben,
und malt heute noch Bilder im Sinne von Ken-
•ett tmd Durand.
The Art Journal, 1879 p. 110, III. — Cle-
Bi e ii l a ii d H u 1 1 o n, Art. of the 19. Cent. 1893,
Ith am, Araeric Paintiog, 1905 p. i-MO,
Edmund von Mach,
Bdetow, Edmund, engl Maler, geb. 1787
in ^on, t ebenda am 19. 9. ISW; tätig in
Etoo und in*Windaor, wo er vom Duke of
Qarence (spiter König William IV.) und
anderen hervorragenden Persönlichkeiten pro-
tegiert wurde und verschiedene Gemälde für
die Schlofigalerie lieferte. Er malte mit Vor-
liebe Tierstäcke, die Landseers besondere An-
erkennong fanden, sowie auch ländliche Genre-
bilder, Landschaftsansichten aus der Um-
gegend voo Windsor und Eton und Bildnisse
von SpOfttleaten, mit denen er 1809—20 die
Awfrfim^P» j ,^yf|^^^nm>f ]^ AcedfiBjr und
der Bf& betitntMB tcedtadcte. Dm Pronn*
zialmuseom zu Hannover besitzt von ihm ein
Pferdestall-Interieur voo 1818 (Kat. 1891.
Neuere Meieter N. SQ. Mit der Sammlung
Ch. Sedelmcsrcr km von ihm cm «Interiear
de Fcm^ 1907 i» Flwie tnr Versteigerung.
Tbe Act iMML Uft ». m - L'Art Ult
B. 84« — RedgraTe n. Bryan, Diet —
Cr 8 V et, R- Acad. 1904; Brit Instit. 1908. •
BdavUle^ H u g u e s, Kunstschlosser, Paris,
um Iflflik Von ihm: Diverses Pieces de Ser-
imiesi bwnWH pts Hogoes BrisriUe ... Et
grures per Jean Bertin. Paris. Mit Tit u.
Widmoi« 17 B1. (SchloBbeschläge).
Galltsard, Maltres oraeman., 1881 p. 93. —
Ad. Bräning^ Die ScfeadedikM (Monogr. d;
Kstgew. III). W.
BritHn^ GioT. B«tt, a Birtom n. fotf-
Bdehaodos» Abt des KkMters Ely (Cam-
bridge), wurde 981 ermordet. Er lieferte
mehrere bedeutende Goldschmiedearbeiten,
darunter 4 Madomwutataen, fBr die XirdM
aetnca KiMteca.
Texi er, tMet d*or««r.. Paris 1B8V. It. V.
Blito, Jose de, portug. Maler der Gegen-
wart, Prof. an der Acad. das beilas artcs in
Porto, geb. zu Sta. Marta de Vianna do Ca-
steUo^ besadite am 1880 die oben genannte
Kunstsclnile in Porto, ging spiter mit riner
Ideinen Pension des Königs D. Fernando nach
Paris, wo er schon 1888 in den Salons aus-
•Idite;. Nach sehr schweren Jugendjahren
errang er dort raacfae Erfolge; aetn Gebiet
war anflbglidi das der lifotor. Tendenz-
maierei: „Martyre du fanatisnfte" ; ,.la fable et
la verit^", ..La vague" fanden viel Beifall.
Spiter Iwt er nch der Sittenmalerei mehr zu-
gewendet n. auch das Porträt g^fkgt. Oben
genannte Bilder, oekat einem Portrit des
Grafen de L. waren in Paris 1900 auagestellt,
auf der internationalen Kunstausst. in Berlin
1896: „Diana", — „Bikinis des Grafen de
Caparica", — „Mädchen mit Katzen" (Pa-
stell). •— Seine Sittenbilder „Oü es-tu, Lili"
(bretonisch), — JLa bonne mcnagire" sind
von großer Feinheit in Farbe und Empfin-
dung, sein Bildnis de? Herrn Anselmo da
Sousa Botelho (Villa Real) an die besten
neueren Eqgünder anklingend.
Partanl artiitieo, 1005 p. VM. « Ort, das
loas in Taris. 1888-189«. A. HmfU
Britwi-Rivitoe. s. Riviire.
Britseels, Jean, Stadtmaler in Löwen, lie-
ferte 1606 für die Kircbe zu Wcsemael eine
Kreuzigung OniML
Piaehart: AsdL d. arta de. (UM-W U
ttS. — Van Byen. Loitvain p. 4M. Jr. V,
Britselins, Ant., fläm. Maler, der die Zeich-
nungen lieferte für das 1668 erschienene, sel-
tene Werk: G^^ogie des Ducs de Braban^
avec leura portiaits etc, Brax. 1668 avec lig»>
res desainfaa per Aat BritaeUns. gravte par
Jean Troyen.
K r B m m, Levens en Werken, 1857, I 183. —
B!ogr. nat. b^lg. H. V.
Brittan, John, Porzellankünstler in Bristol,
wo er in der 1768 von Rieh. Champion ge-
gründetn Manufaktur ato Werkfährer titig
war. gteicli desaen ipitercm Kompagnon W.
Cookworthy jedoch vorher schon für eine
andere, jetzt nicht mehr bestimmbare Manu-
faktur gearbeitet haben muB laut Datierung
zweier bei seinen Nachkommen crltaltcn ge-
bliebenen signierten St&te mit Bianmaierei
im chinesischen Stil: eines Tellers von 17BS
mit konventioneller Landschaft und einer
Schijsscl von 1762 mit dem Wappenemblem
der Schmiede und den Namenainitialen aetnea
Bruders» dm Brisloler EiaanhinOers Fraada
Brittan
M. L. S o 1 o n, A brief HIst ol cid Engl. Por-
ceUin (1903) p. 179 *
Britten, William Edward Frank,
engl. Maler, der 1884—1888 figürlich-dekora-
tive Malereien in der Londoner Roy. Acad.
ausstellte. Eines seiner Hauptwerke ist die
Flucht Helenas für Wyfold Court (1881).
GVavei, Roy. Acad. Exhib.. 1905. — Cyclop.
of paint. etc.. 1888 I TIm Aft Joonul 1883.
p. M« (Abb.), Text p. 248. H. V.
Britto^ Giovanni, deutscher Holadmet-
der, der um IfiCO in Venedig titig war. Ein
Bildnis Hibns in Rdhachnitt (Paaaavant.
P.-Gr , I 150 u. VI, 244 n 108a, Jahrb. d. kgl.
preuß. Kstsl.: 1907 p. 47 f. m. Abb., Exem-
plare in Berlin, Amsterdam und im British
Mus.) bat er: „In Venetia per Giovanni Britto
latagliatore^ betefchnet Pleiro Aretino be-
antwortet die über.iendung dieses Bildnisses
mit einem freundlichen „AI Todesco, che in-
tl^ia" adressierten Briefe vom Juli 1660, in
dem er den Künstler »Mastro Giovauni" an-
redet und ihm ein, offenbar als Unterscfcrift
Ittr dn Bfldnis beftimmtet Sonett auf Tizian
zustellt. B. ist Gehilfe des bekannten Druckers
u. Holzschneiders Francesco Marcolini ge-
wesen und hat ein mit der Bezeichnung „In
Vinezia per Gtovanni Britto intagliatore. 1548*
versebenes, aber, wie das Druckerzetchen be-
weist, in Marcolinis Verlage eracfaitnciMa
Werk : „I^ congiaratione de* Ghetdrest cootro
la citta danvcrsa da Giovanni Servilto .."
gedruckt und mit Holzschnitten ausgestattet.
Segelken (Naumanns Archiv f. d. zeicfan. KMi^
IX [IMSi 4M) scbRibt B, noch dnige
dere, mit G. B. oder B «nf cinm Wfiifd
signierte Holzschnitte zu und identifiziert ihn,
beides ohne hinreichende Gründe, mit dem be-
kannten Kupferstecher der Marcantonschule,
der aidi einet ihidicben Zeichen» bedient hat.
(Bvttch. P.-Gr., XV 181.) p. k.
Biition, John (F. S. A.), Architekturzeich-
ner und Scbriftatdkr, geb. am 7. 7. 1771 in
Kingitaa St llicbul bei ChippentMin (Wik-
shire), f am 1. 1. 1887 in London ; war in sei-
ner Jugend zunächst in verschiedenen prakti-
schen Berufen tätig, kam 1799 als Rezitator
m Chipmaoe Tbealer in Panloa Street (Hqr>
uisnccf / Zu uuuuuu hdq wujue sduicsncn
durch sein«! Freund Edw. Wedlake Brayfcy
(s. d) auf die Verwertung seiner künstleri-
schen und schriftstellerischen Begabung hin-
gelenkt. So veröffentlichte er mit jenem ge-
meinsam die topographischen Werke „Beautiea
of WÜtshire" (8 Bde, 1801-1826) und „Bt«u-
ties of all the other Counties of England and
Wales" (26 Bde. 1801—1818). Außerdem ver-
öffentlichte er u. a. 1808 einen „Catalogue Rai-
•onni of Pictures belonging to the Marquis of
Stafford in the Gallery at Cleveland House".
~ 1810 die „Topograph ical and Historical De-
acrjptiMi" von Cornwall u. die von Cumber-
laad mit der Isle of Man, — 1812 das Werk
„Ftae Ansof the Engliili Sdiool", — 1829 ein
,i>ictk>nii7 of AicliitiBCtiii« cic oi the Middle
Ages", -~ cndfich 1860 eeine AnlolriaKrapIde.
Die Ausstellungen der Londoner R. Academy
beschickte er 1799—1819 mit zahlreichen eng-
fittben Architdcturveduteo. Das British Mu-
beahit voo ihm d «oicfaer Arefaitcktur-
ane Landoa «id TnAaeAmy in aqua-
rellierter bezw. getuschter Federzeichnung.
Sein 1846 von John Wood gcnaltct Bikinis
wurde in die LoodoDer Hat FMnit GtSktj
aufgenommen.
JobA Britto»*» Aiitobiogtashy (London
Vm^ S BdO, IL Db Wyat^jMBf Mot of
XHT p. «a (NeknL). — IMvem Cit of
«■ Alt (ISW) 1 lTC-in.-Rodf rav«.
Dict (1878) p. 04. - Binyo«, Grt. «f Dfaw^
fagi kr Brit Art. la ^ Brit Mos. (1888) 1 14t.
— GravoiL R. Aead. BxhMtors (1905) I 888.
— Diet vf Hat Biegnvbr (1909) II 12S8.
M. W. Brockwll.
Brits, Wenzel, Maler, geb. in Prag 1680.
bildete sich in Italien weiter aus, kdvte dam
in seine Vaterstadt solrficl^ wo er als tüchtiger
Historienmaler geschätzt wurde. Bekannt
sind von ihm d. b. Franz Borgias und die h.
Barbara, welche er für die St Niklnskirchc in
Prag-Klcinseite schuf. Auflcrdem malte er
noch Landschaften, die jedoch weniger Bei«
fall landen. Er starb am 1740 in München,
HO er adoe letiten Ldieiis jähre zubrachte.
Neu« BibL der sefa&n. Wim. u. freyen Künste
XX. 1776, 149. — Dlabaes, Katierlex. I m.
-Otto. Slovn. n&ue. lU fU, B. Bteftaf .
Biinlow, s. Brüloff.
Brivio, Luigi, Bildhauer in Mailand, wo
er namentlich durch seine Arbeiten für die
Sfmplon-AusMdlung 1906 (Monumentalbnm-
nen u. 4 Victorien am Trumphpoftale) rfihm**
lieh bekannt wurde.
Emporio Pittoreoco 1686 I 1S5. — Illa-
•tnz. Ital. 1S84 III 235; 190« II 384. — Natnia
ed Arte 1905—« I «54. — Milaao • rB^wsia.
Intemaz. Seapiooe 190« p. 4« {. R.
Biiz (Brixius), Jean, Maler. 1468 Frei-
meister der Lukasgilde zu Antwerpen. — Ein
Gilbtrt B., Maler von Antwerpen, wird 1088
in Rom erwähnt.
Ronbouts-Lerins, Liggercn I 12. —
Bertolotti. Art bdgi cteTuM P- H. V.
Vtit, R., engl. Haler, der 1806 «ten Tod
Julius Caeaar» in der Londoner Sioy. Acid.
ausstellte.
G r a V c f, Roy. Acad. Exhib.. 1906. H. V.
Brlzia, s. damit sowie roit Brescia u. Brixen
Verb. Vornamen.
BriTlainia (Brixicnsis), a. BrMctano il damit
VCl1>. ^OrWMMII.
Brixard (eigentl. Britard), Jean-Baptiste,
franz. Zeichner und Schauspieler, geb. m Or-
leans am 7. 4. 1721, f in Paris am 80. 1. 1791,
Schäler voo Carle Vanioo. Das Mn^ in Or«
Kam bewahrt tqo Ihm ein Bildnis Ph. de
Champaignes (Federzeichn.), die BibUotME in
Besan^on eine Aktstudie (Rotstift).
B o n i, Biogr. d. art, 1840. — Inv. gia. d. rieh,
d'art. prov.. mon. dv., I 144 ; II 222. H. V.
Bxis4, Cornelia, Stilleben- u. Porträt-
maler in Amsterdam, 16S8 in Haarlem geh,«
war Mftcabei Kastdlatt des Theaters in Am-
sterdam, welches Amt er aber 1666 verließ.
Als Witwer von Ida Cornclisdr. heiratete er
am 6. 7. 1663 (1. Aufgebot), wohnend an der
Keizerwracbt, Marrike Marcus. 1666 lebte
er noch, tmd 1870 heiratete sehie Witwe
den Maler Govert van der Leeuw. Ein männl.
Porträt von 1652 war 1&36 in einer Amster-
damer Auktion. Im städt. Mus. in Amster-
dam ist von ihm eine nicht upgeachickt ge-
malte Darstellnng von Paketen mit Akten*
stücken, 1656 für die Schatzkammer des Rat-
hauses gemalt, und von Vondcl und Vos be-
sungen. Für den feierlichen Einzug von
Louise Henriette, Gcauhlin des Grofien Kur-
ffirsten, in Amsterdam, August 106^ lieferte
er Projekte für Triumphwagen. Die Türe
der kleinen Orgel in der Alten Kirche hat er
1868 mit alUrhand
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Bfisi Bfinl
malt. In dem Oraniersaal im Haus im
Busch bei dem Hztg aoüen die Heroldsfiguren
von ihm semalt adn. Am öftesten bcsegnet
Bun seinen Diwtdli iiHüH von JifdpertlHi»
s. B. im Rcichsmus. zu Amsterdam-
Oud-HoUand III 71 ; XXIV 157, 175. — Aem-
steli Oudhdd II 126. — Ncd. Kunatbode III 234,
235. — Notlien von Dr. A. Bredius. E. W. hiott.
Bzisi, Paolo, ital. Maler, geb. 1702 in
FaiKv t in Oktober 177S ia Pcrnsi«' B. «r-
lidteie taent 5 Jahre unter Gianpäolo Paubl
in Rom u. ließ sich dann in Perugia nieder.
Seine ersten Arbeiten dort waren Dekoraticns-
malereiea ia der Kap. S. Filippo Neri der
Chieaa Noora. Für die kkiae Kirche ddle
Dereihte mähe er figfirliclie nnd omamentale
Fresken, in verschiedenen Perr!g:!ner Privat-
hiusern Plafonds (Palazzo Donnini und Pa-
lazzo Baldeschi im Cor so, PaL Ugolini in Via
Nnova. jet2t Via Mazxin^ rieUdclit aeiii kts-
tca Werk), im P«la»> Gradaai in TorcUmo
bei Perugia einen großen Saal mit Allegorien
der vier Weltteile, Festons und Putten (die
Flora in der Mitte des Saales ist nicht von
ihm), aoch im Falaao Pubblioo zu Pemgin
Jekor lei te er einen Raum und den Bibnothak-
saal des Klosters S. Francesco al Monte mit
Fries und Deckenfresken. Die Ln jener Zeit
so beliebten Effekte der Scheinarchitekturen
verschmähte er, doch wuBte er aeinen Gro-
teakea^ Putten und Fcalaas den Anschein'
plastischer Dekorationen zu verleihen.
O r 8 i n i. Mem. dei pitt. penig., 1806, 54 und
Quida p. 43, 55, 163, '^07, 281, 282. — Lupat -
telli, Pitt, perug., 18d5 p. 78. — La Pinacoteca
Vannucd illnstrata, 1909 p. 76. — S i e p i. Deacr.
di Perugia, 634, 613, 652, 849. 8S5-«. 893.
Walttr Bomb*.
Brlxi, Sante, genannt Sanbrisio, Holz-
schnitzer in Gubbio. Fertigte 1622 Ornamente
für die Kirche der Madonna del Ponte und
zahlreiche Altäre mit gewundenen Säulen für
Kirchen in Gubbio, Cantiano und Costacciaro.
I. u c r e I 1 i, Guida di Gubbio, p. 462.
Walter Bombe.
Briuano oder Britio, G i o v. B a 1 1., s. Ber-
tani und ScuUori,
Brisio, L u i g i, Maler aus Teramo (Abrox-
zen), 18. Jahrh. Malte 1783 gemeinsam mit
Vincenzo Baldati die Decke der Kirche S.
Maria al Odo Assunta in JoaoelU (Fraktion
von Torricell» SksnnO. Von beiden KfinsUem
firmiert.
V. Balzanoin Riviita Abraueae Aug.— Sept
1907 p. 493. fValter Bombe.
Brizio, Menechino del, s. Ambrogi,
Domenico.
Brizio, r,ijch ßricci u. Brisei.
BtiroelA, f c d r o de, span. Architekt, 1013
bei dem Bau des kgl. Schlosses in Valsain be-
schäftigt. 1620 erbaute er das pncbtige Nord-
portal der Kathedrale in'Segtnria.
Llag ano y Amtroia, VoHb etc., III 170.
M. V. B.
XOwIMnikoa. Bd.V. a
Bcifzi (Bricciü, Brizio), Filippo, Italien.
Maler u. Kupferstecher, Sohn des Francesco
Br., geb. 1603 in Botogna. f um 167S, Scbäkr.
Guido Renis. Gemilde roa ihm werder fi^
nannt in S. Silvefstro in Bologna (Madonna
mit Johannes d. T. und .S Silvestro), in S.
Giuliano (der hl. Giuliano mit der Palme de»
Martyriums und Engel, in d. Sakristei) usw.
Nach Campori, Art. n. Stat. Est p. 96 besal
die Galleria Estense in Modena von Br. eine
Madonna mit der hl. Katharina v. Bologna,
ein Opfer Iphigenies und 2 Aquarelle.
ferstiche von Br. werden nicht erwähnt.
Malvaaia. Fela. Pittr., I 884. — Baldi-
nncei-Ranalli, Not. d. pnl 4. dis. III
311. J^. JC.
Brizzi (Brizio, Briccio, Britius), Fran-
cesco, Italien. Maler, Architekt und Kupfer-
stecher, geb. in Bologna um 1B76, f ebendort
iSä&f Schüler zuerst Bart Fassarottii^ dann
des Lodtwlco .v, Agusüno Carraoci, ndC ^fwt
er dauernd in enger Beziehung blieb. Er war
in seiner Zeit ein hochgeschätzter Künstler.
Von den Fre.skcn im Klosterhofe von S. Mi-
cbele in Bosoo in Bologna bat er eine Dar-
sUÜIang ans dem Leben des hl. Benedict und
zwei aus dem der hl. Cacilia gemalt, für S.
Petronio eines seiner Hauptwerke, die Krö-
nung Mariae, für S Domenico eine hl. Cata-
rina von Siena, in S. Martino drei Engel, in
deren Darstellung ihm eine besondere Meister»
Schaft nachgerühmt wurde, und zahlreiche an-
dere Gemilde für Bologneser Kirchen tmd
Pnvathäuser, r B eine ("elirstafrl für die
Angelelli. Einige Werke von ihm befinden
sich jetzt auch in der Pinakothek zu Bologna.
Wie als Maler ist B. auch als Stecher tüchtig
aber wenig selbständig. Der gröBte Teil sei«
ncr Stiche geht auf Erfindungen der Carracci,
besonders Lodovicos zurück, so die Flucht
nach Ägypten (Bartsch, F. -Gr. 2), die Madonna
del Monte Carmel (B. 6), der hl. Petrus Tho-
mas (B. 10), fast alle Thesenverrierungen tuul
Wappen (B. 11—23), die Blätter für das Fune-
rale Agostino Carraccis (B. 25 — 27). Nach
Agostino Carracci hat B. die Madonna in der
Landschaft (von 1596, B. 8), den betenden hl.
PranciBcnB (B. 8) u. die Betder (B. 81) ge-
stochen, nach Corrcggio eine hl. Familie (B. 4),
nach Parmigianmo den hl. Rochus (B. 9), nach
Aless. Maganzi den hl. Ubaldus (N agier, Mo-
nogr, II 1968). Seine eigenen Entwürfe bat
er benutst fai einer allegor. Daratelluiig, in der
f in Gelehrter mit drei Kriegern an einem Erd-
globus beschäftigt ist (unbeschrieben, Berlin,
Kqpferstichkabinett, bez.: Franc. Bricci9 inv
et fecit), in dem hl. Bcnedictus vor der Ma*
donna (Nagler, Monogr., II 1961), in dem
Löwen mit seinen Jungen (B. 29) und in dem
Bildnis des schreibenden Kardinals Ludovisi
(B. 28). Bartsch, P.-Gr., XVIII 248 ff., b».
schreibt 81 Blätter B.«!, zu denen zwei «oo
Nagler, Monogr., II 1951 od lOBQ, aufge-
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fSbite und dM crwihotc wibcKliflcb€M Blitt
in Berlin hinzuzuzählen sind. Die Beschnei-
duDg Christi (B. 1) ist ganz in leichter, zarter
Radiertechnik in der Art Renis ausgeführt,
die metiten aadereo Stiebe sind in der Art
Agoitioo Cumod» sehr kriftiff mit dem
Grabstichel gearbeitet oder weniffsten? über-
arbeitet. In einzelnen Werken kommt B.
Ago&tino sehr nahe, in manchen sogar Anni-
bale (z. B. in dem vorzüglichen hl Ubaldus)
«nd Lodovico Carracci.
Malvasia, Felsina pittrice, I 879 S. —
Bolognini-Amorini, Vite d. pltt Boloipi.,
IV (u. handschriftl. Zus. desselben in Besitz
dca Inuistbistor. Instituts in Florenz). — Ca-
vaszoni-Zanotti, Pitture di Bologna. 1706.
— Crespi, Vite de' pitt Bologn. etc. 17C9. —
Bildinucci, Not d. Prot d. Dia., III 310. —
N a g I e r, Kstlerlex. u. Monogr., II 1051, 1959,
2408, 2421. 2458. — Gualandi, Memorie, IV
IM ; VI 14, U, t9 u. Nuora raccolu di lettere,
II 8«. — Campori, Racc. di catal 549, 580,
877 u. art. n. Stati Est, p. 97. — C 1 1 1 a d e 11 a,
Not rel. a Ferrara, I ft24. — Woltmann u.
Woermann, Gesch. d. Mal., III 160. — Arch.
Stor. A Arte. IV 133 — L. Gessi in Marzixco
190« Heft I p. «. P.
Bdoiy Giovanni, Maler aus Mailand, um
1780; von ihm befand sich nach Malvasia eine
Madonna mit Kind in dcT Kiicbe Fttebcn-
fratclli in Bologna.
M a 1 T a ■ i a, Pitt ■ mäk 4L tiUk di Bologria
1787 p. 882. R. C.
Briiii, S e r a f i n o, Maler in Bologna, geb.
am 24. 5. 1684, f 1737 ; Autodidalct nach den
Wericcn Vignolas, Paradossos, Pozzis u. Bibie-
BM, tätig ab gesuchter Prospektiven-, Thea-
termaler u. Kostümzeichner, namentlich tach
für das Ausland (London).
Z a n o 1 1 i, Storia d. Accad. Clenentina (1739)
n. — Crespi, Vite de' pitt. Bolognesi (1769).
—.Campori, RaocolU di cat (Modena 1870).
BrizziMM^ GioT. B«tt, 8. Btrtmd «. Seut-
Im.
Wadt, B. Bririü mm.
Broadbridge, MiB Anna, Malerin in Brigh-
ton, stellte 1868 — 94 einige Genrestücke in
der Londoner Roy. Acad. aus.
Graves Roy. Acad. Exlitb., 1905 l. H. V.
■iMdlMnit, John, engl. Iftniattirmaler, der
1776 , 77 und 78 Porträtminiaturen in der
Londoner Society of Art. ausstellte.
Graves, Soc. of Art., 1907. H. V.
Broc, Jacques u. Pierre, Maler in
Brügge, 1460 Mitglieder der dortigen St
T iWlfiiigildf
D« Leberde, UidMi de Bcwmna (IM»)
1 546.
Broc, Jean, f raufSi. Portff t> u. Geiddchts-
maler, geh in Montignac (Dordogne) um 1780,
t um 1S50 in Polen; Schüler Davids, debü-
tierte im Pariser Salon 1800 mit dem noch
1881 im Lw^nnbourg befindL Gemälde: Schule
des Apelles. Bs folgten: 1801, Sddffhrach
der \'irginia (im l otivre, im Kat. aber nicht
erwähnt) ; — 1806, Tod des Generals Desaix ;
— 1814» Rinaldo maA Aroiid»; Tod HyMmthi
(geitochen v. Dttsart); — 1818^ La nwgMfW
consultfc (im Loavre, im Kat. aber nicht er-
wähnt); — 1888, Les envoycs de Dieu. — Im
Tuilerien-Palaste befindet sich von ihm ein
Bildnis des Marschau Soult in ganzer Figur.
Er wmk von Ingres^ der ihn „tm talent mo-
deste et peut-etre trop oublii" nannte, 1846
für die Mitgliedschaft der Ehrenlegion an den
Minister empfohlen.
Gäbet Dict. d. art, 1831. — Bellier-
A u T r a y, Dict gin. I. — Nour. arch. de l'art
frani;., 3me s^., IV (1888) 9 ; VII (1891) 396/7.
H, V.
Sto(^ Pierre,«. Brot, Jacques.
Braea, Alex de^ töcbt franxöt. Uarlne-
m.->!cr, geb. in Le Havre am 8. 9. 1888, ver-
lebte seine Jugend in der Bretagne, wo er
ohne Anleittmg vor der Natur malte. Er iit
der Begründer der SopM d. Artiates Bre«
tons und erUdt aufler anderen Anssekb'
nungen die goldene Medaille auf der Atis-
Stellung in Marseille. Seit 1909 arbeitet Br.
in Aquarelltechnik, die er jedoch mit einer
leichten Deckfarbenmaterei und naclitrig«
lieher Überarbeitung mit dem Zeichenstift
verbindet. Reizvolle Erzeugnisse dieser ori-
ginellen Technik zngte er im Salon von 1909
<irid lyiO, sowie in einer IDIÜ bei G. Petit
veranstalteten Sonderauast. (bretoo. Bauern-
typen). Haoptvonfigc seiner Ktmst ibid ge-
wissenhafte ZeirhntinK und sensibles Erfassen
der für die Landschaft der Bretagne charakte-
ristischen feuchten und zarten Farbenstim-
mung. Arbeiten von ihm befinden sich in
folgenden Museen: Nantes (Alter Seemann;
le dejeuner d'Ivon, Aquarelle) — I.orient
(Bauer von Morbihan) — St-Nazaire (Land-
schaft der UiUi r Scinei — Morlaix (Brctone)
— Stadthaus in Tunis (Inneres eines Beduinen-
idle»: dit Place anx dwnax in Tonil).
Bneaii. Lofhrhg. GlodcengieBerfamtHedei
18. Jahrh., deren Arbeiten sich durch äußerst
sorgfältige Ausführung und elegante Formen
auszeichnen. Ihre Mitglieder arbeiteten u. a.
iür Notre*Dafflc in PariSi iür Renne«, Bay-
onne tmd die Kadwdrale zu Chartra. —
Ein Jean Brocard lieferte 1531 ledia GtodMO
für Notrc-Dame zu Amicns.
Chatnpea-)x, Dict. d. fondeurs etc.. 1886.
Brocard, franzos. Maler des 17. Jahrh.; von
ihm im Hauptschiff von Saint-Pierre in Avi-
gnon ein bU Lukas (gcs. 1674 Brocard) und
ab Gegenstück der hL Markos. Au8erdem
werden ihm folgende Werke im Chor dieser
Kirche zugeschrieben: St. Petrus im Gebet
und das Gegenstück Petrus und ein Engel,
eine hL Familie tmd Petrus erweckt durch
aeinen Sdiatten enien Toten. WdwwlKinlicb
war dieser Maler ein Mitglied der FandUe
Broccardo (s. d l oder Brocardo.
inv Ken. des Richcascs d'Act Pkw. Hob. relic.
III 1^3, 158, 159. R, C.
Btaaaiiak a. Brcceardo»
i^igiki^oa by Google
Brocart — Broccardo
Brocurt, G u i 1 1 a u m e, Glockengieficr, von
dem skh eine bez. und ISll dat. Glocke im
Twcant der Kiiche n Vimpdle erb<ea hat
Texler, Dietd'wfefr.,188T 9.88». H. V.
Brocu, C, Porträtmaler in Dublin, der
1881 in der Londoner Roy. Acad. ein Bild-
ab der Mrs. de Mootmorency ausstellte.
GrftTea» Uay. Acad, Eshib, UM L H, V.
Braei% Charlea^ Inuufie. PMtrit- und
Historienmaler, geb. in Toulouse 1774, f 'o
Paris 1835. Schüler seines Oheims Jc»eph
Roques und Regnaults; debütierte im Pariser
Salon 1801 mit: Apolk» instminot Cypariaae.
PcTner amd n. a> vou ihn* Amor bliuiwnd
(Salon 1902); Aristides in der Verbannuni:'
(S. 18061, im Mus. zu Toulouse; Prometheus
(S. 18.'Jlj ; Letzte Augenblicke des Generals
Foy; Schlacht bei Eylau. Gemeinsam mit
Alaux, Roehn und Brisaet hat er den 74 Saal
der Vcrsailler Galerien ausgemalt.
Gabe t, Dict. d. art., 1831. — B e 1 1 i e r -
A u V r a y, Dict. g6n. I. H. V .
BrocM, Eugene Mary, fraruös. Porträt-
tmd Hiatorienmaler, Sohn des Vorigen, geb. in
Paria am 2a 11. 1818, debütkite im Salon
IflM mit: Jagcment dVilMin Graadier, einem
Damenbildnisse und 2 Pariser Architdtur*
ansichten; er stellte daselbst bis 1867 aus.
Bellier-Auvray, Dict, gin. I. H. V.
Broea«, JamesHenry, Landschaftsmaler,
namentlidt In Aquarell, geb. 1766 in Dublin,
t 1888 daa, wo er aeit 1801 als Lehrer für
das Landschaftsfach an der Sodety's Schocl
wirkte. Das Brit. Mus in London bewahrt
8 Aquarelle u. 1 Sepiazeichn. von ihm. Sein
Porträt, von R. L. West, in d. Gall. in Dablin.
— Seine 8 Söbna Htmrf, Samm«l mA WÜ-
tkm warm ebeofalla ala Landadiaflsmaler in
Dublin tätig. Von Samuel kennt man eine
aorgfältig ausgeführte Serie Dubliner An-
sichten von 1817 (Atnardl). Das Brit Mus.
Iicwalift Ton ilun eme getönte Federzeicb'
nong mit efaier Anaicbt dea neuen Foat-
gebäudes zu Dublin.
Redgrave, Dict. of art, 1878. — L. B i n -
y o n, Cat of drawiogt etc., 1898 L — C u n -
da II, Hist of Brit water colour paint, 1898
p. 189. — F i n c h a m, Art. and en^rav., 1897.
Brocca, Giovanni, Archit, u. Maler, geb.
im Juni 1SÜ3 zu Mailand, f am 8. 6. 1876 zu
Magenta. Schüler von Domen. Moglia u. seit
IflM an der Brera-Akad. weitergebildet, wid-
mete er aidi sunidiat kunstgesch. Spezial-
sta£en über den Dom tu Como; jedoch hat
er zu dem von ihm geplanten großen Tafcl-
werke über diesen Dom nur 10 einzelne Kup-
fertafcln vollendet. Hierauf unternahm er
eine Reise nadi Spanien xmn Stndinm der
dortigen mittelalterfidlen Baadenfanller, um
sich dann 1B39 zu längerem Aufenthalte nach
Rom zu wenden. Von seinen mittelalterlichen
Atcidtcirturstudien in der römischen Cam-
pagna Kugten die von den Zeitgcnaaacn aehr
gerühmten Gemildeyednten dea Pal» Calonna
3S
zu Geoazzano, der Kirche S. Maria zu Tos-
canella etc., mit denen er 1846 die Mailänder
Brera-Ausst. beschickte. Nachdem er 1848
an den ttal. Freiheitskämpfen teilgenommen
hatte, bereiste er von neuem Spanien sowie
auch England u. Deutschland u. zeigte als
Früchte dieser Studienfahrten in den Mai«
linder Anast 1861—68 Ansichten spanisdter
Kirdieritaitten, der Westminsterabtei, dea
Straßburger Domes etc. Als ausführender
Archit. erbaute er 1866 im Auftrage der österr.
Regierung nach eigenen Entwürfen die Kirche
XU Sermide im Mantnaniaciien u. 1669 daa
Sdtladitenmonament an Magcnta bei Mal»
land. In Mailand selbst war er mit anderen
an den Rcsuurierungsbauten in S. Ambrogio
u. S. Eustorgio maBgebend beteiligt Seine
Tätigkeit als Privatarcbtt blieb auf nur
wenigca beadiribdtt Ccigenes IWohnbaua m
Mailand, Villa in M.igenta etc.), da er, von
Hause aus reich begütert, seinen Kunstgenos-
sen keine Konkurrenz bereiten wollte. Gleich-
wohl bat er vermöge aeiacr umfaaacndcn
geiiti(^tBiiaileriacliHi Kuflnr bedeot*
samen autoritären Einfluß auf die Entwtcke-
lung der lombardischen Kunst seiner Zeit aus-
geübt.
Caimi, Delle arti etc. di Lombardia (1868)
p. 25, 31, 110. — A. Annoni in ,,IlIu8tra«.
Ital." 1876 p. 309 f. — G. M o n g e r i, Coraraem.
di GioT. Brocca (MaiUnd 187fi) ; »owie in Arct,
Stor. Lombardo (B. C. A.) III 39 ff. — Gai. d.
B-Arts 1S7U, I 235. — Mstteucci, L« chiet«
artist. dcl .Mantovano (1902) p. 215. E. Verga.
Broccardl, D o r o t e a, Miniaturistin in
Volterra, lebte um 1600 als Nonne im dor-
tigen Kloster S. Lina Ihre Signatur „Scrit-
tura di suor Dorotea Broccardi di S. Lino"
trägt auBer einem Predigtenmanuskripte der
Ribliotec.1 Guarnacci zu Volterra das ebenda
befindliche „Libro dell' Ordine di S. Chiara".
Letzteres zeigt auBer rot u. gelb ausgemal-
ten Tituli u. Initialen auf Folio FV eine An-
zahl Heiligeniigürchen (Päpste Innozenz IV.
u. Urban IV., Heil. Franciscus u. Qara etc.)
in hübscher farbiger Miniatur. st$t, LotfkL
BrseearU» Giov. di GiuL, a. Boccordi,
Broccardo (Brocardo), P e Uegrino^ Maler
aus Pigna bei Nizza, seit 1622 in Diensten dea
Herzogs Emmanuel I. v. Savojren, und zwar
ala Maler und adiutante di camera. Nacb
ulfnwfrifirwtri iwg ourcn neraogi. namr
schreiben (1628) wurde er 1632 governatore
dcl castello, und 1643 ernannte ihn die Her-
zogin Cristina gleichfalls zu ihrem adiutante
di camera und sicherte seinen Söhnen die
Nachfolge in seinen Ämtern zu. Von seiner
Hand hängt im Schloß 7ti Turin eine Dar-
stellung des Lebens u. der Wunder des lieato
Amcdeo, sowie ein Gemälde David und Go-
liath. Der Maler Brocard ifi. d.), von dem
Bilder in Saint-Pierre in Avignon hittgea, ilt
wakracbeinlkh einer seiner Söhne.
Camperi, SaocoU« dsT catal. p. so, 97. —
8*
IMm. de te Sse. Smfaicai» loa. XV (lOT»)
II 226. R. C.
BioccAü, Giovanni di Michclc, italkn.
Mintagliator" (BildMlailaer^ tlUg ia Fcmn
um 1660.
Cittadell«, N«L ttL a Femn, H 243.
P. K.
BiwifiU, Giateppe, Biklh., Architekt u.
Medailleur, geb. 1684 in Florenz, t ebenda
1733 (nach Zani) ; arbeitete hauptsächlich für
Floririi;nf r Kirchen, so für S Lorenzo die
Statuen der Caritas u. der Fides, für S. Lucia
Ml Pnto den Statuenschmuck und die SttKk-
dckorationen des 1720 im Auftrage des Mar-
ine Tomgiani restaurierten Hochaltarchores,
für die nach siincn (.-iKcncn Entwürfen neu
auagebaute Cappella dell' Annunziata in S.
J^anerazio die Bildnisbüste des Marchese
Franc. Rkcardi. AuBerdem «dunnckte er den
Hodialtarelior der Kirche S. Mari« degli
AngeU (in Snia) zu Pistoia mit cmer in Stiick
moddtierten vieliigurigen Engelglorie. Unter
aeinctt Medaillen ist die bekannteste die in
zwei Variaalen vorkommende Büdnismedaille
der berähmlen Singerin FantiBa Bordoni.
R i c h a, Not. d. Chiese Fiorent. (17M— l?tt)
III 317, IV 217. — M 0 r e n i, Man. d. BaaiL <U
S. Lofcnzo (1804—1817) II 07. — Z a n k EacieL
Metod. (18S0) V «0. — Tolomei, Gtiida di
Plalste (1821) p. 128. — Biadi, Am. FtaUr. di
Vlraaae (1824) p. 150. — Bolstnthfti, SU»-
aea s. Kafenach. der md. Med.-Aflk (Bcfttn
1840). — Iffl NotiteB von G. Deitt AiaL JL
Brocchetti, Gian Antonio, Mater 81»
Cortona, in Rom 1637 erwähnti
B c .1 u I ottl kl dorn, dl Bradia. Art. VI,
1877 p. 46. M. H. B.
Broedil, Andrea diCioTannt. da Cam-
piene, Bildhauer in Genua, bis 1484 Gehilfe
seines Vaters Giov. d'Andrea B. (s. d.) ; mei-
fielte 1488 und 1498—99 marmorne Reticfr
bilder dea hL Geoig für die Stadttore TOn
Terranova nüd BaaSa anf Korsika, — 1199
mit Matteo da Bissone marmorne?; Ornament-
werk für den Palast des Luca Adorno in
Genua, — IBOO mit Giacomo da Campiooe
«inen Marmoraltar ffir die Ogniaaanti-Kapelie
in S. Maria di Castdh) an Gnoa.
Aliseri, Not d. Prof. d. Dii. in Liguria IV
(1886) 2S4— S28. — S. Varn i, App. artist sopra
L«anto (1870) p. 34. •
Brocchi, Benedetto, Bildhauer in Bo-
logna, lieferte 1464 — 65 dekorative Marmor-
arbeiten für den Kloaterhof von S. Domenioo
an Bologna.
F. Malaguixi-Valeri, L'Archit a Bo-
logna (1899) ; sowie in Repcrt. f. K*tw. XX
(iS^j?) 1R3, •
Brocchi, Giovanni d'Andrea, da Cam-
pione, Bildhauer in Genua, 1466 — 1489 ui^
IcondÜch erwähnt, lieferte ddcorative Marmor-
arheiten für die Paläste Lazzaro und Marco
Doria i'!46S; — Ein Gi<yjanni di Bellrame B.
erwarb 1471 mit Antoiüo Brocco da Campion«
doen Stdnimwh ki Aifok>. Letaterer wird
1474 in Spezia als Festungsbaumeister er>
wähnt.
A I ! z e r i, Not. d. Prof. i. Dia. ia Liguria IV
(iBSG) 220 ff., m. — Braii,Sch»abribdii1««.
I (1905) 257. •
Brocchi, Niccolö, Maler und Mu^aik-
künsUer, war am Dom von Orvicto 1722—86
tilig.
Fnmi, Duomo dl Orvieto (1891) Reg. R. C.
Brocco (Brök, Brach, Procho) von Campi-
gli<inc (von (Campiooe), Anton, Steinmetz
und Bildhauer, tätig in Prag in der 2. Hälfte
des 16. Jahrh. Seit dem Jahre 1568 wird er
erwähnt. Für die 1563 — 1667 entstandene
Bronzefontaine im kaiserlichen Hofgarten in
Prag arbeitete er nach dnn Ent würfe de.s
Malers Franz von Tcrtio die Modelle C.pats-
sienmg") zu der Säule, zum oberen Becken
und mr Figur dea Dudelnckplailcn auf der
Spitze. Im Jahre 160B wird er ab Bürge er-
wähnt. Da man sein Todesdatum nicht kennt,
so ist es möglich, daB Aktenstücke aus den
Jahren 1580 und 1593 sich auf seinen Sohn
/oketm Anton Br. beziebci^ der 1615 in Prag
t und seit 1668 ala Sftinniffi n. BiMhaner
öfters urkundl. erwähnt wird (8. Winter a. «.
O. p. 78—80, 130).
Jahrbuch der Icunsthist. Samml. d. Allerh. Kai-
•«rh. XII, Reg. No 8106. — Winter, Rcme-
slnictTO .... XVI viku v Cechich (Handw. u.
Gewerbe in Böhmen Ifi. Jahrb.), (1000) p. 71,
130. Ottar PM*-Pmt.
Brocco, s. auch Brocchi.
Brocetti, s. Broccttti,
Bloch, Johan Jörgen, norw. Maler, geb.
m ChrisHania am 10. 2. 1846, f im April 1868.
Begann seine künstlerische Ausbildung bei
dem Landschaftsmaler J. T, Ecker-sberg in
Christiania u. besuchte 1864 — 67 die Akad. in
Kopenhagen. Br. malte auaachlieUich Land>
■diaften and stellte anl den afcandinav. Ausst
in Staddwlai 1886 und in Kopenhagen 1898
aus.
Priv ^T;tt-;i -~ Weilbach, Nyt dansk
Kun*tner:cj. , II 501. C. W. Scknilltr.
Brochardi, Giov. d i G i u 1., s. Boccardi.
BrochAxt, Conatant Joseph, fraazös.
Portril- tmd Genreraaler, PaatdKsl; geb. am
7. 4. 1816 in Lille, f am 7. B. 1899 in Paria»
wo er seit 1845 den Salon beschickte. Seine
Hauptstärke war das Damenbildnis, das er
mit groBer Feinheit zu behandeln wufite. Das
Mus. in Lilie bewahrt von ihm daa Pastdl:
Undine.
Bellier- Anvray, Dict. gta. I u. Suppl. —
Chron. d. Art«, 18M p. 170. H. V.
Broche, Jean, Maler in Avignon, 1S70 er-
wähnt, vielleicht identisch mit dem 1865 er*
wähnten Jean Roche.
Arth, de l'Ait tan«.. IV ISl-fl». M. ft. B.
Broche, Ignace u. Joseph, 7v,ei in ihren
• Arbeiten schwer voneinander zu trennende
Pariser Bildhauer, die in Willes TaKebuch
unter dem 14. 4. 1768 als noch jugendliches
I Kfiostler- und Bmderpaar erwihnt werden.
36
uiyki..L.L; üy GoOglc
Bvochtt — Bradi
Etner von Omen war 175T— 61 Sdnler der
Pariser Ecole Acad^ique. Ignace, der
jüngere der beiden Brüder, wurde am 16. 10.
1708 zum Mitgliede und später zum Profesaor
der Acad^mie da St. Lac cnannt .und starb
fan Monat Florfd des Jähret III (April 1796) ;
laut Thierys „Guide des amatcurs etc. ä Pa-
ris- (1787, II 537) schuf er für die Theatincr-
kircfae. zu Paris das Grabmal des Marquis da
TcrraU (f 1720). dessen H««rnr*«wtw4r«»i«4r,
das Msrmerretief döer trsoemden Pranoi-
gcstalt, jetzt im Louvre Museum aufbewahrt
wird (Kat. N. 515). ZugcKiirieben wird ihm
auBerdem die seit 1819 im Museum zu Angers
bcfindUche Mannorbvate des Marschalls Duc
de Brissae (f iTSOf». /sw^k ist 1719 in Paris
als verheirateter Hausbesitzer nachweisbar.
Als Werke des letzteren kümcn am 7. 1. 1778
in der Pariser Vente Briard 2 weibliche Mar-
morstatuettcn (sitzende Aktügurcn) und eine
Marmorgruppe „L'Amour caressant Vinus"
zur öffentlichen Versteigerung. Eitie Reihe
ähnlicher kleinerer Marmor- und Terrakotta-
bildwerke (Venus-Motive, badenie Frauen,
Amor und Amicitia, eine Vestalin, ein Opfer-
prieater de.) wird femer in Pariser Auktioos*
katalogen von 1777—1809 unter der rinfarhrn
Bezeichnung „B röche" aufgeführt
L a m i, Dict. des Sculyt. elS. dn tt. S. (IMO)
p. 141 (mit alt Lit.). R.
Brochet, Lou i s - Philippe^ Bildbaner,
1766 — 83 in Besanqon.
G a u t h i c r, Dict. d. art. franc-comt.
Biocheton y MngQXUxa, Luis, span. Maler,
geb. 1806 in San Sebastian (Prov. Guipuzcoa),
t in Madrid 1868, Schüler der Akad. von San
Fernando in Madrid imd von Antonio Gomez
jr Croz ; beteiligte sich reßehnäßig seit 1860
an den Kunstausst. in Madrid. B. widmete
•ich hauptsächtich der Biklnismalerei, daneben
d>er auch der Genremalerei (Matrosen bejm
Spiel — Erinnerung an Santander). Von sei-
nen Porträts seien erwähnt diejenigen des
Generals Mac-Crohon y Mendoza und des Ale-
jandro Olivin ; ein Frauenbildnis im Museum
au San Sebastian tnd das Porträt Alfonse»
VIII. in der Folge der span. Königsbilder im
Mus. dcl Pradü in M.^drid. Von ihm auch
zahlreiche Zeichnungen für das Werk „Rcyes
contemporincoa j Ertado Mayor dd cjirdto
espafiol".
Osiorto j Bernard, GaL biogr. de art.
cs^ cta. IMSf«. P, Lßlomd.
Bndtotti, Valerias, potat. Maler, gdk
1849 in Wlociawek (Gouvernement War
schau). Studierte in der Warschauer Kunst-
adinle unter Leitung Adalbert Gcrsons, seit
1870 ein^ Jahre in München, wo er sich der
Lanbdiaft widmete. Schon 1670 «leihe er in
Warschnu ein Bild „Aus der Umgebung von
München" aus, dessen Beleuchtung hervor-
Reholicn wurde. Es folgten im Münrhcncr
Kunstvereine: 1871 «Waldlandschaft" u. der
iBoloristisdie «Bocbcnwald", 1878 „Fiacher-
hatte an der Weichad". Auf der Wiener
Weltausstellung 1878 war B. durch ein vid»
gelobtes Bild, das „Zigeunerlager", vertreten.
Er hatte damals in Wien noch ein zweites Bild
aoagcatdlt: LaadlsMt«^ die durch da pohiiKhfs
Dorf vom Fdde aurOcIAehren. 1878 entsteht
die „Rückkehr von der Bärenjagd". 1874
schickt er von München nach Warschau ein
Bild mit Motiven, auf die er später oft zu-
rnddBOinncn sollte: elende Dörfer ans dem
Wddisdgdtiele. IXe Jshre 1076— 1878 bringt
er in Paris zu, wo er unter anderen ein „Wald-
inncrcs"*, ein ,JDorfkirchlein'', „Am Brunnen"
und einen stimmungsvollen, 1877 im Pariser
Salon aoai^atdltea »Abend" malt 1879 stdit
er nodi m Pans eme Mm genlandsdiaft mit
SfaffsRe aus. Ins Vaterland zurüclcgckehrt,
wendet er sich seinen geliebten Landschaften
aus den (jegenden der Weichsel zu. Da ent-
steht z. B. 1878 ein von Schilfrohr umwachse-
ner Sumpf ndt einigen Bäumen, ein heimi-
sches, von Naturtreue und Poesie erfülltes
Bild, dann „Der erste Schnee", „Bauem-
gehöft"', ,,SoiinriiutuiTgang", „Vor einem
Gutshofc", „Sonntag im Dorfe". Der Künst-
ler sucht aber auch entferntere Motive anft
„Podolisches Dorf", „Aus dem Dniester-
gebiete". B. ist ein sUrkes, individodtes Ta-
lent, das die sogenannten „malerischen"
Gegenden flieht. Arme Bauernhäuser und
Hütten, spärlich belaubte Bäume, sandige,
triste Ebenen und kotige Wege stdit er am
hiufigsten dar. Über diesem Elend und dieser
Armut wölbt sich ein hoher Himmel, dem die
Liebe des Künstlers besonders zugewandt zu
sein scheint.
Fr. V. Bötticher, Malcrw. des 19. Jthrh.
— W. Eacyldopedjra Illustrowana. — Tygodnik
illuitrowany (Wochenschrift). 1873, XI 77: XII
Bl, 224; 1874, XIV 296; 1875, XV 16(. ; XVI
196; 1878, V 55. — Swieykowski, Pami«-
tnik T. P. S. P. w Krakowie. 1854— IMM. — Kit-
Chronik VI 149, VIII 213, IX 467.
C. M. V. G' iski.
Brochatete, Johannes, Steinmetzmeister.
Ein Wappenstein des jetzt abgebrochenen Su-
denburger Tores zu Magdeburg trägt die In«
Schrift: „Anno dni. MLLLLXLVIII. magis.
i.jhe> brochstete lapicida." Sein dabei stehen-
des Zeichen findet sich auch an dem schönen
Ldtaer des dortigen Domes sowie an den
obersten Stockwerken der damals voUcndetcn
Türme. Aller Wahradieinlichkeit nadi war
er also Werkmeister an der Dombauhfitte.
Gesch.-Bl. f. Magdeburg. 1871 p. 440.
Brock, Maler der 2. Hälfte des 18. Jahrh.
in Kassd, von dem Meusel eine Enthüllung
des Dcflicmals Landgraf Friedrichs II. (14. a
17S3i, Bepepnung zwischen Friedrich d. Gr.
und Ziethen sowie ein jüngstes Gericht er-
wähnt.
;. G. Meutel, MisceU. artist. Inh., 1786,
X.K VII 189/90. H. V.
Brack, C. Edmood, Poitritmaler o. lUu-
strator in Brondcsbufj« atditc seit 1808 in dar
37
Londoner Rojr. Acad aus. Er {Uustrierte tt. a.
die Humorous Poems Thomas Hoods.
Gr «res, Ror Acad. Exhib., 1905 I. — Um
Studio II 145; Winter-Numb. 1900/01 p. 37.
Block, T h o m a 8 (R. A., H. R. B. A.), Bild-
hauer, geb. 1847 in Worcester; seit 1866 in
London Schüler von J. H. Folör* der ab er-
folgreicber Gegner det itt d«- eiiglischa
Plastik jener Zeit vorherrschenden Formalis-
mua ziemlich bedeutenden Ruf besaß, und seit
1887 Sdifiler, seit 1668 Aussteller der R. Aca-
denqr. die ihm 1869 iär aeiiie Herkaks> tud
Antäeii»<*nippe ^ töMene M eddlle Tcrlieii.
Dann beschickte er dl? R. Academy-Aus-
stelitmg mit einer Bildnisbüste seines Lehrers
Foley, nach dessen Tod (1874) er auch die Voll-
endtmg verschiedener von diesem imvollendct
liiatartatMMr Bildwericc fibemafan. So voll-
cndete er die von Folcy begonnenen Denk-
mäler O'Connells und Lord Goughs für Dublin
und Lord Cannings für Calcutta. Sein 1S80
in der R. Academy ausgestelltes Modell zu
einem Standbilde Robert Raikes' (für das Lon-
doner Thcnise-Embankment) und sein 1881
aus der Chantrey-Stifttmg für die Londoner
Nat Galt, .of Brit. Art gekauftes Werk „Mo-
ment of peril" trugen in besonderem Made dazu
bei, d«0 er 1888 zum „Associate" der R. Aca-
denj emaant wurde. Sein 1884 ausgesteUtea
Modell xa einer Loogfcilow-BSste hatte er
später für das Dichter-Mausoleum der West-
minster-Abtci in Marmor auszuführen. Durch
seine Bronzebüste Lord Lcightons {j^3t in
der Diploma-^xalkry von Burlington-House in
London, Marmor repHfc bk der Kopenhagener
Ny Carlsberg Glyptothek) erwarb er schliefi-
lich 1B91 die volle Mitgliedschaft an der R.
Academy. Auf eine lebensgroße Bildnisfigur
des aitxend dargestellten Bischofs Philpott von
Worcester (1886 für die Kaüwdrale von Wor^
rcstcr vollendet), eine Bronzebüste des Sir
Henry Täte (1898 für die Londoner Nat. Gal-
Icry of Brit. Art vollendet) und eine mar-
morne Eva-Statue (18d8 in London und 19CX}
in Paris ausgestellt, jetzt gleichfalls in der
Nat. Call, of Brit. Art) ließ er dann 1901 eine
Marmorbüste der Königin Viktoria von Ehr-
land folgen, die ihm bei ihrer .Ausstellung in
der R Academy (wenige Monate nach dem
Trxie der KöoiKin) den Ruf als bedeutendster
Porträtbildner tmter den zeitgenössischen
BiMhanera Englands eintrug. Nachdem er
eine ganze Anzahl weiterer plastischer Ver-
ewigungen der Königin Viktoria geschaffen
hatte (für Worcester, Birmingham, Cariislc,
Hove» lÄwtfoiA, Sät den Londoner Junior
ComtitHtfanal CMb imd fSr die Christ Chorch
zu Oxford, für Lucknow, Cawnpore, Agra u.
Brisbane) sowie auch den Entwurf zu dem
Bildniskopfe der Königin auf zahlreichen dV*
liadien Mönaen geliefert hMXbe, wurde er von
Nstimwlbomitee nr Sniciitaa^ äaei Natio-
naldcdanala der KBdgiB Viktoria vor den
Lonckmer Baddnghsm-Palaste auch mit dem
Entwürfe and der Ansfühning dieses Monn-
mentes bctrant Seb Mdddi an diesem Natio-
naldenkmale ist ausgezeichnet durch harmoni-
sche Einheitlichkeit der Konzeption, hohe
Würde der Auffassung u. eindringliche KrafI
der kfinstleriKhen Gcsamtwirkung. Bisher
Ist aar erst ein Tdl der tmifangreichea TMk-
malsanlage vollendet worden. Mit der archi-
tektonischen Ausgestaltung derselben wurde
Sir Aston Webb beauftragt, der die Entwürfe
hierzu 1904 als Dipiomarbeit znr Erwerbung
der Mitgliedschaft an der R. Acaderny
London zur Ausstellung brachte. Die vor-
nehm großzügige Gesamtplanung dieses Archi-
tekten zeigt eine 8 Fuß hohe und 2CH^ Fuß im
Geviert messende offene Plattform, flankiert
von zwei 6 Fuß hohen BronzebdastradCB,
deren Aufienseiten weite Brunnenbecken vor-
gelagert sind. An ihren Endpunkten von ge-
flügelten Löwen bewacht, werdt-n lu idc Balu-
straden in ihren Mittelpunkten von hohen
Statuengruppen überragt, von denen die eine
Flotte und Heer, die andere Kunst und Wis-
senschaft versinnbildlicht Inmitten zwischen
diesen seitlichen Balustraden erhebt sich über
einem mächtigen Stufentmterbaue die 70 Fufi
hohe Sockelpyramide für die von den alle»
goriachen Goitalten der Gerechtigkeit und der
Wahrheit flankierte, im Rficken von einer ge-
waltigen Nike überragrto Sitzstatue der Köni-
gin. Mit Ausnahme dieser letzteren Haupt-
figurengruppe (vergoldete Bronze) und den ge-
flügelten Balustradenlöwen (gleichfalls in
Bronze gedadrt) soll das ganxe Denkmal in
karrarischem Marmor ausgeführt werden.
Wahrhaft monumental in seinem architektoni-
schen Gesamtaufbaue, wird dieses gewaltige
Natiooaldenkmal in seinen von Thomas Brocfc
modellierten figfirlicben Sonderbestandteilcn
bei wirlwamster T inienffibrUBg u. großzügig-
ster Formbehandlung Jedenfalls einen echt
skulpturalen Charakter zur Schau tragen; da-
für bürgte allein schon das in halber GröBe
auagefahrte Modell f6r die Joatilia'' der Be-
krönungsgruppe, das 1909 in der Londoner
R. Academy ausgestellt war. — Feinen künst-
lerischen Geschmack und echt skulpturalc
Ruhe der Auffassung bekundet B. auch in
seinem Reiterstandbilde „Edward the Black
Prince" für Leeds (1908 in London aus-
gestellt), in seiner Marmorstatue des Lord
Russell of Killowen für die Londoner Law
Courts (1904 vollendet) und in seinem über-
lebensgroß. Marmorstandbilde Thomas Gains-
boroughs für die Londoner Nat. Galleiy td
Brit Art (1900 von Mr. Henry Vaughan dem
Künstler in Auftrag gegeben und 1906 in der
R. Aademj auagestellt). Jedenfalls beweist
er in allca aeinen Bildwerken, daß er das
nnere Weaen aeiaer Kunst richtig erfaflt bat
Znaogtei sei, dal «r binraüen an einer ge-
wissen Schwefe der Formbeiiandhwg Un-
38
neigt. Völlig fern hält er sich dagegen von
allem herkömmlich Gewöhnlichen und äußer-
lich Dekorativen sowie namentlich auch von
den längst verbrauchten DarstellungsmotiTcn
der klassizistischen Historienbildnerei, da er
nur zu wohl weiB, daB derartige Trivialitäten
die Volkstümlichkeit seiner ■ MOBnincntMl'
Schöpfungen gefährden würden.
M. H. Spielmaaa, Brit SeidM. ef today
(1001) p. 24; sowie im Jottra. of Soc of Arts
1905 p. 409. — F o r r e r, Biogr. Dict of Medal-
li»f! (1904) I 295 f. — Grave«, R. Acad. Ex-
hibitors II905) I 889 ff.; VIII 417. - Kat. der
Lcnd. Nat. Call, of Brit. Art 1910 p. 20 u. der
Kopenhap. Ny Carlsbcrg-Glviitoth. (1907) N. 4M,
467 (p, 39). — The Art Journ 1870 p. 316; 1874
p. 176; 1K77 p. 184, 360; 1887 p. 179; 1H94
p. 281, 301; 1904 p. lOfl ff ; l<..il»f) p. 379; l'JÜ\)
p. 266 f. — The Studio, A Record of Art in 1898
B. 130 f. — Kitchron. 1900 p. 459 ; 1903 p. 35«. —
Ztachr. f. bild. Kst 1003 p. 80. M. W. Brockwell.
BneklMBk, A 1 b e r t £. (R. B. A.). Maler in
Lhrcfpool, beachidrt seit 1886 die Aasatdlnn-
gen der Londoner R. Academy und seit 1890
diejenigen der R. Society of British Artists
mit zahlreichen Landschaftsmalereien. Die
Walker Art GaUery zu Liverpool besitzt von
ihm du Aquandlgeaiitde ,Jjnfi(cring Ugirt*
(1892 in London ausgestellt).
Graves, R. Acad. Exhibitor« I 291. — The
Studio XXIV (1902) 136. U. W. Brockvatlh
BVKkidaa, William (F. R. &J|» Maler,
Ilhutrator nnd Schriftsteller, geb. am S. 10.
17S7 in Totnes (Devbnshirc), f am 29. 8. 1854
in London. In der väterlichen Werkstatt zu-
nächst zum Uhrmacher ausgebildet, kam er
1800 an die Londoner R. Acadenqr. deren
AnmlrilMyn er dam 1818—1841 mit sahi-
reichen Historien-, Porträt- und Landschafts-
gemäldcn beschickte. Außerdem sandte er
seine Arbeiten 1817 — 1836 in die Ausstellungen
der British Institution, die ihm 1818 für das
Gemüde .ChriM raisiag the Widow*« Son'
einen Preis von 100 Pfund Sterl. verlieh und
sein Bild in die Pfarrkirche zu Dartmooth
stiftete Nachdem er bereits 1815 Frankreich
bereist hatte, unternahm er 1821 — 22 eine ita-
lienische Studienreise, auf der er sein 1821 ge-
maltes Seitetbildnis in die Uffiziengalerie
stiftete und zum Mitgliede der Akademien zu
Florenz jjnd Rom emaimt wurde. Ebenso er-
warb er die Mitgliedschaft der Royal Society
und beteiligte sich 1880 an der Gründung der
R. Geographicat StK-iety. Ancb als Erfinder
hat er sich betätigt (V'erbesaenmff ^ Stahl-
feder), wie er denn die letzten Jahre seines
Ldiens überhaupt mehr wissenschaftlichen als
kBnitlerischi-n Arbeiten widmete. Die Lon«
Awer NaL Portrait^allery besitzt von ilm
Bildnis G. B. Bdaonis (Gcmllde), — das
British Museum ein Bildnis John Bacons (Se-
piazeichnungj, — daj Victoria and Albert Mu-
seum 8 Aquarell-Landschaften. Als Schrift-
steller und Illustrator vcröSentlicbte er »Illu-
stratkMt of die Pasaes of <be Alpir* (im Tkf
1829), — „Road-Book from London to Naples"
fmit Illustrationen, 1835), — „Italy Classical
Historical and Picturesque* (60 Tafeln, 1646),
— »Remarks upon the Compound india-rabber
Stopper" (1842). Außerdem lieferte er die
Illustrattonen zu Fmdens „Life and Works of
Lord Byron" (1833) sowie den historischen
Begleittext zu D. Roberts' „Egypt and Nubia"
(1846-49).
The Art Journ. 1854 p. 342 f. (Nekrol.). -
Smith, RecoUectiona ot Brit Institution 18M
p. 76. — Redgrave, Dict. p. 55. — Bryan^
Dict I 197. — B i n y 0 n, Cat of Drawings bjr
Brit Art. in the Brit Muieum I 143. — Gra-
ves, R. Acad. Exhibitort I 292; Brit Institution
p. 66. — Kat d. Lond. Nat Portr. Call. (1907)
p. 29. M. W. DrockwM,
Bfscln^ Barthold Heinrich, Dilettant
im Radiero^ gd>. 171S ab Sohn des bekann-
ten Hamburger Dichters. Man ki tint von
ihm u. a. einige kleine Landschaftsbl. aus den
Jahren 1748 und 1760, einen Christus am 01-
bnse von 1711 und das Bibliothdnseicfaen des
Köln. KurfBrstcn ClencM Amost von 1700,
Hamburg. KsHstlMb, 18*4. — Matt«, Kita.
Kaüer. Ansg. 18M. IT. V.
Brockboll, Johann, Maler u. Graphiker in
München, Lehrer an der Schule für graphische
Künste ; geb. am 16. 6. 1871 in Aachen, Schü-
ler der k. Akad. in Dresden (Bairtaer) u. Mün»
dien (Halm) u. d. Acad. Julian m Paris. Von
seinen Bildern wurden in den Münchener Aus-
steltungen nur einige Interieurs (Bauemküche,
Itmeres eines Bauernhauses, Kanzel u. Haupt-
altar in d. Hofldrcbe in Fürstenfeldbnidt) bc>
kennt Sehl grapMsdies Werk (landsehaftl.
Studien, Interieurs, Architekturmotive) um-
faßt ca 25 Blätter in verschiedener Technik.
D reBier, Katjahrb. 1909. — Kst für Alle
XVIII 389. — Kat der Auaat. im Munchener
Glaapal. 1900. 1902—04. 190f>— OS ; in Düsseldorf
ia04; in Dresden 1899, 1904, 1906; in Beritn
M^fln.
BrockboS, s. auch Brokoff.
BmlftMS% Marie von, Mderin bi Man-
chen, geb. am 24. 6. 1888 in Neu-Ruppin,
Schülerin von Th. Hummel-München und W.
Trübner-Karlsruhe; führte sich durch flott
gemalte Interieurs, Biumenstücke und Still-
leben (z. B. 1907 „Der Glaaadirank*) gut ci%
die seit 1906 in den Mündbener Gla^asi-
Ausstellungen erschienen.
Singer. Kstlerlex. N.Tchtr. 1906. — DreS*
ler, Kstjahrb. 1910. — Die Kst f. Alle XXII
364. — Kstchron. N. F. XVIII 415 — Kat. der
Ausst im Münch. Glaspalast 1906—10 u. der Ber-
liner K.-A. 1910. Wgn.
Brockbuaen, Theo von, Maler, geb. am 16.
7. 1882 in Marggrabowa (Kr. Oletzko in Ost-
prcoBen), Schüler der Akademie in Kdnigs-
bersf unter Max Schmidt und spitcr Olof
Jemberg, siedelte im Herbst 1904 nach Berlin
über, war auch längere Zeit in Baumgarten-
brück (Mark Brandenburg) und in NiciifKjrt
(Belgien) titig; Mitglied der Berliner Sezes>-
•fc». Sein Haoplgebiet is( die Landschaft ab
üigiiizea by Google
tlteblt Natur unter der wechselnden Wirkung
der Soone. Sdne Arbntan^ die neben im>
pfeuMobtischcB Tendcnscn den &nflnB der
energischen Linien- und Raumdispositionen
ven Goghs aufweisen, erregen seit 1906 auf
den Ausstellttncen der Berliner Sezession Auf-
nwrkMndceiti aach m Dreadei^ Dfiaiddorf,
ktremeo und Weimar hat Br. m den letzten
Jahren ausgestellt Genannt seien eine Mär-
kische Landschaft (Paul Cassirer, Berlin) und
Gutshof in Seelow (1910).
Mittlen des Katlers. M, Oibom.
Bwctman, Charles, Maler in Loadaa,
der 1883, 1884 und 1897 einige Landschaften
in der Roy. Acad. ausstellte. — Ein CharU*
Drakt B. in London, später in Brügge, stellte
1878 und 1904 in der Rogr. Acad. einige Win-
lerHadadiaften« cm CharUt H. B. in Witley
1874, 75 und 92 einige Genrestücke u. Land-
schaften das. sowie 1890 im Pariser Salon
«US.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H. V.
Brockaui^ £ 1 e n a, span. Genremalerin
der Gegenwart, geb. »i Ma^Üd, Schülerin tod
Jaan Llanos, Jm^ Benllittre und Joaquin So-
rolla. Da.=; ?.rus f mod Kunst in Madrid be-
wahrt von ihr: Eine Prozession zum Kloster
San Juan de los reyea in Toledo und Hof
eines römischen Wirtshanses, 1B87 (Abb. s.
Shaw-Sparrow, Wonen l^inters 1906 p. 819).
P. Lafond.
Brockmaaa, Friedrich, Maler, geb. 20. 1.
1809 in Güstrow in Mecklcnb. Um 1880
Schüler der Düsseldorfer Akad., später in
Rostock (um 1838), Dresden (am 1844) und
auch eine Zeitlang in Hamburg tätig. Stellte
auf den Ausst. d. Berliner Akad. (1880, 1832,
1838 ff.) ein „Ecce homo" n. Kgmcnstücke aus.
Hamb. Ksüerlex.. 1864. Rasp*.
Bfseknuuu, Henry, s. JCmmCm».
Brockmann, s. auch Brokmann.
BiockmM^ J., Porträtmimaturmaler in Lon-
don, wo er zwischen 1768 und ITTO in der
Society of artists 46 Miniaturen ausstellte.
Graves, Soc. of art., 190T. — G. C Wil-
liamson, Hiat of Portr. Mintat., 1904 I ZO'i.
Brocktnüller, Friedrich Franz, Bild-
hauer, gt h aiTi 28. 9. 1880 in Schwerin i. M.,
Schüler der Hochschule f. bild. Könatc'in
Berlin, tätig in Berlin, wo er atlf den GroBen
Kunstausstellungen seit 1907 besonders mit
hübschen Tierplastiken in Bronze auftrat,
z. B. „Liebesgrtlü^ter" (MarabugruBpe IWXQ^
.Hamster" (1909). Fe mer Manen von Sun
^odieyspieler" (1007, fSr den tJIdenliorster
Hockeyklub) und eiti Grabdenkmal (1906) auf
dem Ohlsdorfcr Friedhof in Hamburg.
Mittlgn des Kstlcrs. U. Ostwrm,
Biockni«ier, Paul, Maler n. lUwtrator,
gebw am M. 4. 1864 in Wölsdiendorf bd
Kehna i. M., studierte 1883—1887 an der Ber-
liner Akademie, lebt in Berlin. Br. bat sich
bcsondei» durch solid geaiteitcte Portrits o.
Arbeiten f3r den BodMduDndc bekannt ge-
macht.
Mittlen des Kaders. U. Otbom.
Brocky, Käroly (Karl), ungar. Porträt-
maler, geb. am 22. 5. 1807 in Temcsrir, wo
er den ersten Unterricht von seineni GSnner.
dem Amateur Melegh erhielt, f am 8. 7. 1856
in London. Aus seiner Frühzeit, 182:3, besitzt
das „Südungar. Museum" in Temesvär das
Bild ,^uf dem Friedhof von Versec". 1828
ging Br. nach Wien, wo er 10 Jahre lang lidl
Ender und Daffinger studierte. Sein Talent
wurde früh entdeckt : die Herzogin von Mont-
ieart betraute ihn mit Miniaturkopien, und
nachdem sein erstes selbständiges Gemälde
CEhcpaar") 1884 in der akad. Ausst in Wien
bdoumt wurde, saB ihm auch Franz I. Re-
pliken). Sein aher Gönner Melegh nahm ihn
mit sich nach Italien, von wo er nach kurzem
Aufenthalt in Wien 1837 nach Paris ging.
Die Venezianer und Correggio machten auf
tbn acboa in Italien einen gewaltigen Ein-
dl Utk, hn Ijuuvie stöberte er ^e Italiener
weiter. In Paris schloß er Freundschaft mit
William Turner, der ihn dem schottischen
Peer und Kunstliebhaber Munro of Novar
vorteilte. Diese Bekanntschaft ward iür
sdne Lanfbalai aoaschlaggebend. Honro of
Novar lud ihn zu sich nach Ivondon, und
schon 1839 treffen wir B. in seines Mäcens
Hattse, wo dne stattliche Reihe Porträts ent-
stehen sollte. FleiBig studierte hier B. die
GroBudster der engl. Portritmalerd imd
lenkte die Aufmerksamkeit des Kunsthändlers
Colnaghi auf sich, in dessen Haus er dann
später übersiedelte und dessen Familie er auch
in einer ReUie von Bikinisaen verewigte. Aach
sein PTemd '^mer gaB Ünn xo ton j die neue
Auflage von dessen „Liber studionim" wurde
z. T. von B. fertiggestellt. Die großen Er-
folge seiner Porträts verschafften ihm die
Goaneradiaft der Londoner Aristokratie, und
nach dem gdimgenen Portrit der Hofdame
MiB Liddel, wurde sein Atelier von der Kö-
nigin Victoria und d. Prince-Consort Albert
häufig besucht. Nicht nur die Königin malte
er, sondern auch viele Hofwürdenträger (so
Viscount Melbourne, in Windsor - Castle).
Seine Bildnisse, tdls in Ol gemalt, teils illn-
ndtaierte Crayoo-, Rötel- und monochrome
Zeichnungen, wurden sehr geschätzt (viele da-
von im Brit. Mus., South-Kensington-Mus.
und im Mus. in Budapest). Sein bestes Selbst-
pcrträt, ein Olbikl, besitzt H. J. Lorent in
Reigate, Grafach. Snrrey. Die meisten Aqva-
relle und Pastelle in London bei Colnaghi u.
in Gratz bei L. Theyer. Auch versuchte sich
B. in gröBeren Kompositionen. So malte er
1840 einen „Christus n. die Sanuritaaerin*
fBr sdnen Jugendfreund Mor. Kolbenheyv,
jietzt Altarbild der evang. Kirche in Eperjes
(Ungarn). Auch eine Bacchantin ist von ihm
bdcaaot Im Mns. in Budapest befinden Mb
4»
uiyki..L.L; Ly GoOglc
BrocoU ~- Brodoa
^aheade Psyche", .Amor wd Psyche", JDie
Armut", weibliche Bildnisse etc.
Norman Wilkinson, Sketch of the lif e
of Cbarlea Brocky, the Artist. London 1670. —
B i oi y o n, C«t. of Drawings by Brit Art. in the
Brit Mus. I 143. — S. N y 4 r i, „Btocky Kiroly"
Vasarnapi Ujsig. 1906, Budapest — Divald
K o r n e 1, „Brocky Kiroly fömüve" in Müviszet
1003, S. 316—324. Daselbst S. 427—4.^0 Beiträge
»on L. Esitegiru. L. Hevesi. — Szent-
klirayjenö, „Brocky Kiroly" (1907) ; „Sifp-
irodalmi ^s isipniiStanl * T T I f mh" IV'., Te-
mesvir, 1906, S. *— 103. A'. Lyka.
BrocoU, Teodoro, Bildhauer in Bologna,
üKtBdte für die dortige Füippiiierkirclie S.
lUria di GdBer« IBM «wd Bngdrefiefs («i
daeB bereits vorhandenen Altarwcrkf) und
1578 TM-ci Apustelstatuen (Petrus und Paulas).
F. MalaguzaUYaleri iB Aidb Stor. d.
Alte 1893 p. 40.
Bioee^ ICodeito^ Maler der G^enwait
in Rio de Janeiro, stellte 1888, 1890 und 1898
im Pariser Salon aas (Kriegsszencn, Porträts)
und ist auch als Radierer tätig
Th* StDdh» XXU 138; XXIV
Bneq, Pierre Jules, frunSe. Maler,
geb. in Paris 1R11, Schüler von E.-J. Pigal
und Jules Coignct. Hat 180^—1878 ver-
schiedentlich im Pariser Salon ausgestellt,
Blmncfw Stilleben u. ' Genrebilder, auch in
Aqoarell und Pastell.
Bellier-Auvray, Dict. gen. I u. Suppl.
Brodauf, Friedrich Moritz, Graphiker
und Bildhauer, geb. 1872 in GroB-Hartmanns-
doci (ßintAttgt), Schüler der Kunstgewcrbe-
achafe zu Dresden (1889—82), nach Tätigkeit
als Zeichner bei Schupp u Nicrth in Dresden
1^ selbständig, entwarf er Plakate, u. a. iür
Kaps-Pianos; seit 1907 auch als Bildhaner
tätig, stellte er in Berlin u. Dösaddorf Brooxe-
gruppe Bacchantin aus. Lebt in Oberlosch-
witz.
Dtsche K*t u. Dekorat I 55. 116. — Kat. d.
KsUuist. Düsseldorf 1907, d. GroSen Kstausst.
BerUa IWT, d. Uüncheoer GlaapaL 1908. R. C.
WwieilaM, 8. Brotdtriam.
Biodetmao, Heinrich, GIockengieBer von
Köln, der 1448, gemeinsam mit Christian
CkMt, die zweitgrößte, mit Reliefs geschmückte
Glodcc dea dortigen Domes goS. — Sdne
bdden Sahne HtlmUh and M«h waren
ebenfalls' GIockengieBer. — Ein Johann B.
goS 1412 die Glocke der Kirche zu Ederen.
Ott e,Qockaila»de. — M e r 1 o, Köln. Kstler
JAmg, Flimeaicb-Rkharti ) , 1895. — Kstdenkm.
L Bhdaprar. VTH H. 1 p. 83. H. V.
Brodexaeo, Anna Maria, s h'tehen.
Bndie, Alexander, s. unter Brodit,
WUKanL
Brodle, John Lamont, Porträt- und
Historienmaler in London, der zwischen 1848
und 1881 wiederholt in der Roy. Acad. und
1867 in der British Instit ansstellta: BUd-
■isie der Sduunpiderin MiB Lann Kceq. de*
James Stoart; ferner Findit Karl Edwards
und Flora Macdonalds; Mann fiber Bofdl;
Beichte eines Räubers usw.
Graves. Roy. Acad. bUh, IMW I u. The
Brit lostit. IM». H. V.
Brodle, William (R. S. A), schott. Bild-
hauer, geb. am 22. 1. 1815 in Bantf, f am 30.
10. 1881 in Edinburgh. Ursprünglich nur als
einfacher Bleigieher aoagebildet, modellierte
er in sdtier WeriEstett an Aberdeen in seinett
Midtestuiden kldne Portritfiguren, bis er
schließlich durch eine Bildnisbüste des Lord
Jeffrey öffentliche Anerkennung als Porträt-
bildner fand und auf einer 1868 unternomme-
nen Romidse sich kfinstlerisdi wdlerbilden
konnte. Hierauf lonidist som „AwmxuUf
und 1889 zum Mitgliede der R. Scottish Aca-
dcmy ernannt, verwaltete er seit 1876 das
Sekretariat dieser Akademie. Seine Haupt-
werke sind die Standbilder dea Lord Code-
bom hn Parlanentagdriiade und dea Sir Da*
vid Brcwster im Universitätshofe zu Edin-
burgh sowie eine Bildnisbüste der Königin
Viktoria in VVindsor Castle. Die Nat. Galleiy
zu Edinburgh iKsitzt. von ihm die Bildma-
bfislen des Lord Coddram (16B8) imd der
nigin Viktor!,-» (IfißT) sowie eine „Scotch Girl"
(1869). Die Ausstellungen der londoner R.
Academy beschickte er 1850 — Sl mit zahl-
reichen Bildwerken (darunter auch Phantasie»
gnippcn wie „Corinna and the Bttnd Girl" de,
namentlich aber Porträtbüsten). — Von seinem
jüngeren Bruder Alexander Brodie (geb. 1880,
t am 30. 5. 1867, in der .Auästellung der Lon-
doner R. Academy 1864 mit 2 Phantasiebild-
vierken vertreten) besitzt Aberdeen dn Stand-
bild der Königin Viktoria.
The Art Jüurn. 1867 p. 172; 1881 p. 379. —
R e d g r a V c, Di. t. p. 55. — Clement and
H u 1 1 o n, .Art. of the 19. Cent. p. 98. — Graves,
R. Acad. Kxijibitors I 293, 294. — Kat. der Nat,
Call, zu Edinburgh 1908 p. 120.
M. W. Brockwell.
Brodon, G u i 1 1 a u m e, Archit. von Caen.
errichtete 1680, gemeinsam mit seinen S^-
nen MicM und Themas, Kloster und Kirche
de 1a Visitation daselbst (heute Kaserne md
Fouragemagazin) und baute 1684 — 89 die
Jesuitenkirche Notre-Dame in Caen. — Ein
Archit. Antoine Nicolas Br. baute 1616 in
Caen jlie Kirche St Etienne wieder auf.
Banehal, Dict d. arch. üanc., 1887. —
Rfun. d. aoc. des B.-Arts XXVIlT 580. H. V.
Brodoa, Michel, Bildhauer u. Architekt in
Caen, f 1709; arbeitete um 16% mit seinem
Vater GutUanaM B. u. setaem Bruder Thomm
B. an der Egltse de la VMtatk» itt Gsn und
errichtete 1684 — 88 die Nordpyramide der
Kirche zu St. Lö. In Caen stammen von ihm
noch die Altäre der Franziskanerkirche nnd
der Kirche St Etienne-le-Vieux (1707).
Nouv. Arch. de l'art frao«., 1886 > 8««. —
Lami. Dict. dea seUlpt elb saus Lools XIV
(1906). S. LamL
41
Bradott ~ Btoodiick
Nico!« 8, fcMttS«. BUdluuer, er-
hielt an d(r Ecote Acad io Farii 160(MMOB
einige 1' reise.
Lami, Dict d. Sculpt. etc. (Louis XIV.) 1&06.
Bradii% ThOLmas, s. unter Brodon, MicbeL
BMlMnlM, Anton, potn. Malen MiA, 1781
in Warschau, t <las. am Sl. 3 1832, lernte zu-
erst in Warschau bei dem Maler Leicher, dann
bei dem Maler und Kupferstecher Kappeller
und bei dem Bildhauer Pink. 1806 reiste er
nach Paris, wo er bei dem Miniaturmaier J.
B. J. Augustin sich weiterbildete (bis 1808?).
Nach seiner Rückkehr nach Warschau ver-
schafften ihm einige tüchtige Arbeiten ein
Staatsstipendium, das ihm einen zweiten Stu-
dienaufenthalt in Paris ermöglichte. Hier
lernte er (seit 1809) noch bei Fr. Gerard und
wwrde auch durch David merklich beetnflofit.
1815 kehrte Br nach \\'arschau zurück, wo
ihm eine groBcre Kotnposition, Saul und
David, auf der 1. poln. Ausstellung (1810) die
soldcne StMtsinedaUle vencbaSte und ihn mit
einem Sditag belannt machte. Nocli in dem-
lelben Jahre wurde er Professor an der War-
achatier Kunstschule und übte seine Lehrtätig-
keit bis 1831 aus. Er las auch Kolleg über
Anatomk^ Oateologic^ Mjolosie »d Kooat-
gesdiiclite. AuBer dem erwihnten Bilde
„Sau! und David" seien von Br.s großen histo-
rischen Gemälden angeführt: „Odipus von
Anttgpne geleitet", „Hektor tadelt den Paris
in Gegenwart der Helena*, und »Der
Zar Alexander I. überreidit don Rektor der
Universität Warschau das Gründungsdiplom",
ein Bili! ir> der Art der Zeremonienbilder Da-
vids. Auclt in seinen za}ilreichen, gewissen-
haft gemalten Porträts zeigt Br. die nüchterne
Auffasstmg Davids, z. B. in den Bildniaaen J.
U. Niemcewiczs, des Bischofs Woronicz and
der Minister Potocki und Mostowski.
Rastawiecki, Stownik maUrzy polskich,
Warszawa 1850—57 I 71—77. — M y c i e 1 8 k i,
20U lat dziejöw malarttwa w Polscr, Kraköw 1897.
— W. Gerson. Tygodoik Illustrowaay 1885
a. 96, 97. — H. PJatkowaki, AlbuB aztaU
polsldej. p. 87. T. Sa.
Bsodowald, Joseph I, poln. Maler, geb.
um 1775 in Warschau, t 1853 in Krakau. Die
Fürsten Lubomirski in Laiicut ermöglichten Br.
von 1706 an cmen lOjähr. Aufenthalt in Wien,
wo er bei Jos. Abel die Historienmalerei und
dann bei G, B I.rinipi die Porträtmalcrei stu-
dierte. Seit 1S09 wohnte er dann ständig in
Krafcm, wird 1811 Zeichenlehrer am St. Anna-
Gymnatinm vnd 1817 (bia48^ Profeaaor der
If alerei an der Kamtacbule. Von Br.s Histo-
rienbildern seien genannt; »Koiciuszko in
Krakau (1794)" und '„Gefangennahme Ko-
Iciuszkos bei Madejowice", von seinen my-
tfaolog. Kompositionen „Herknlea tfitet die
lemliaehe Hydra", „Plndit der Vestalinnen
aus Rom", »Tod des Germanikus", von reli-
giösen BOdem „Ubergabe der Schlüssel an
Petnu* (Peteraldrclie in Krdnq). Br. bat
aaeb in den Jahren 1815-I8W atdiddie her.
vorragende Persönlichkeiten porträtiert, die
dauernd oder vorübergehend- in Krakau sich
aufhielten (z B B St. Wodzicki, J. M. Osso-
liäski, den Bildhauer Thorwaldsen, die Sänge-
rin CatalanO und auch historisch interessante
Ansichten aus AH-Kxakau gemalt. Sein
Sell»stportrit befindet sich im Ossolineum
in Lemberg (No 267). Als Künstler ist Br.
wenig bedeutend. Seine pädagogische Tätig-
keit beurteilt Luszczkiewicz nachteilig („KartB
z dziejöw pds. aalarstwa." Krakau 1882).
Rastawtaekl, Stamaik aalanar polskich
Waratawa ISM-VT III 144-14». — Mj-
cielski, Sto lat dsiejdw aulanlivs w Fotoea
a. 147— UO. T. Sa.
BnOawiU, Joseph II, poln. Maler, geb.
am 17. I. 1SS8 in Warschau (Sohn des Anton
Br.?), t das. 1900. 1844 Schüler der neu-
gegründeten Kunstschule in Warschau unter
Hadziewics und Suchodoiski, 186^1866 an
der Petersbaiter Akademie nmler Wniewaibl
(einem Nachahmer Vemets), 18&8 in Paria
bei H. Vemet, nach einem Studienaufenthalt
in Italien seit 1S59 in War.schau ans.i^sig.
Schon als Schüler hatte sich Br. entschieden
der Schlacht- nnd Pferdemalerei augewandt
1&63 malt: er mit dem ihm befreundeten J.
Kossak die „Schlacht bei Beresteczko". Aus
seinem Atelier gingen zahlreiche Krugs- und
Genrebilder aus den Zeiten der sächsischen
Könige und des Königs StanisL Poniatowski
hervor, außerdem Jagdbilder, weidendea Vieh
und dergleichen. Er war Mitarbeiter der
Ztschr. ,,Tygodnik Illustrowany" zur Zeit der
Leitung Franz Tegazzos. In den Jahrgängen
1860— 1896 dieser Zeitschrift zahlitkfae Hc-
produktionen nadi aeinen Werken.
Mrcielski St* lat daieüw matantm w
Fotoea Ktak6w UV7 9. Üt, tl. T.Sa.
BwtawaM, Thaddaens, poln. Maler, geb.
am 2. 9. 1821 in Warschau, f am 31. 8. 1818
in Paris, Sohn des Anton Br., in Warschau
Schüler von Ant. Blank und AI. Kokular. Er
kodierte Gemilde von J. Suchodolaki n. aeigte
besonders Neigung fSr Kriegs- imd Genre-
malerei. 1841 stellte er in Warschau per^i^che,
tschcrkessische u. griechische Schlachtenbilder
aus, die sowohl in der Wahl des Vorwurfs als
in der Technik an Werke Orlovrskis erinnern.
In demselben Jahre ermSgticht ihm ein Staata-
stipendium eine Studienreise nach Italien.
Nach zweijährigem Aufenthalt in Rom geht
er nach Pari? und bildet sich bei H. Vcrnct
weiter aus. Ein frühzeitiger Tod verhinderte
die Weitcrcntwiddnng diMCS vMversprechen-
den Talentes, von dem meist nur akiaaenhafte
Entwürfe bekannt sind.
Rastawiecki, Slowntk malany polskich,
Warszawa 1850-67 I 678—80. — Myeielaki.
St» lat daiaite aala^ amlaiatwa S. 9tO-9X
r. 5a,
Brodrick, Cuthbert, engl. .Architekt, in
Hall, stellte in der Londoner Roy. /kCAd. 1854
dat Prctfibt dnes Rntitanses fBr Leeds, 1887
uiyki..L.L; üy GoOglc
einen Plan des Grand Hotet m Scnterough
aus. In demselben Jahre lieferte er einen
in antikem Stile gehaltenen Entwurf für den
Keabaa der Londoner NatUndgaiok.
GrsTca» Sty. Aead. Bihlbb, IfW L — lü*-
dtton. II m H. V.
Broduky, S4ndor (Alexander), ungar.
Landschaftsmaler, geb. am 20. 6. 1819 in T6-
Ahnis (Ungarn), f am S8. 1. UOl in Budapest,
befaBte sich anfangs mit medizinischen Stu-
dien, vertauschte jedoch die Universität 1841
mh der KunsUkademic in Wiei^ WO sdne
Lehrer Möfimcr und Stainfeld wtmi. 1816
ging er aadi Mfindm, wo er 10 Jahre vtr>
brachte, und hauptsächlich den Anregungen
seiner Freunde Albert Zimmermann u. Friedr.
Voltz folgte, auch Anton Ligeti und Carl
Markö wirkten «ötscbeidend auf aeinea woU-
temperierten akad Stil. 1847 stellte Br. seb
erstes Gemilde „Verlassene Mühle" im Mün-
diener Kunstverein aus, der das Bild erwarb.
Als er dann ins Album Münchener Künstler,
das Ebrc^gabe für König Ludwig v. Bayern,
ein setndl .bdtannt gewordenes Landachafts-
bild malte, ward ihm der Weg auch nach aus-
wärts geebnet ; B. nahm an den meisten
Kunstausstellungen in Deutschland mit Erfolg
tciL 1848 stellte er snerst in Budapest aus,
WD sein ^Sce Balaton" Aufsehen erregte.
1866 entschloß er <^iVh, nach Budapest überxu-
riedeln, wo Fran^ J < ;,( ph I. bei ihm das Bild
,.Die Margaretheninsd ' bcitcHtc (jetzt in
Lazenburg). Die ung. Regieruilg kauttr von
tbn den „See Balaton im Gewitter", „Um-
gebung von Esztergom" und „Ruine Saskö"
(1857). alle 3 im Mus. in Budapest. Seinem
fleißigen Pinsel entstammten in den folgenden
Jahren zahlreiche Landschaften, zumeist Ve-
dolen, alte Btugcn tBMl GcwilterstunnmigeB.
Nach peraSol. Ai^Sbcn d. KlasttcfS. <— KDss-
Lexikon, Budapest — F. t. BSttteber,
Malrrw V 19. Jahrh. I. K. Lyka.
Brodtmaan, Joseph, Lithograph, von
Überlingen am Bodensee, geb. am 3. 2. 1787,
t zu Basel am 18. 6. 1888, lebte in Züricb,
später in Schaffhaosen. Er lithogr. u. a.
nach G. Mind eine SammUing von Kinder-
Bielen (10 Bl.) und eine Sammlung von
Kttsengrappoi (8 Bl.).
Brun, Schweixer. Kstlerlex. 1905 I. B, V.
Bsodwol^ Ludwig, Bildhauer in Berlin,
geb. das. am 19. 4. 1839, f am 8. 10. 1S95
Schüler der dortigen Akad. unter Karl Heinr.
Möller, stellte zwischen 1868 u. 1888 wieder-
holt in den Akad -Aiisst aus. Sein erstes
gröfieres Werk war die Minerva-Gnippe über
dem Portal der ArtiUeriewcilcstitte (1869).
Von späteren Arbeiten seien genannt: Rriief
der Bergpredigt über dem Hauptportal der
Zionskirche; Gruppe der Pflege der Ver-
wundeten, auf d. König^latz, ur^rünglich für
die neos KanigibrödBe bcatiant (1871);
Statue des Rent Baron de FHänune de Goar*
bi^e, für die Feldherrenhalle des Zeughauses;
einige der Relief medaillen in der Eingangs-
balle d. Nationalgal. tmd einige der Tonrdiefa
für die Rathausfassaden.
B. A. Malier. Biogr. KMlerlex., 1882. —
BctSn «. a. Bauten. 189« II u. III, Rat —
DioalRmB. 1872 p. m. 801; 1873 p. 222. Ml.—
Ztschr. f. bild. Kat VI 188. — Katahnw. I UT;
XI 457, SM; XVI Him. — ICat d. AkadepAuNt.
18Cr>— 83. H. V,
Brodaki, Viktor von, poln. Bildhauer,
geb. 1826 in Olexinek (Gouvernement Po-
dolien)^ t 8. 10; 180A in Born. Scbüler der
Pctenwnrger Knnatdndenie^ «Be er 1886 mit
einer gold. Med. für einen Ruhenden Adonis
verließ. Mit einem Staat&stipendium auf 6
Jahre begab er sich nach Rom, das er nicht
mebr verlaasen sollte. Petersburg stedct« da-
null gnz im Akademismus und in Italien
war Gefahr, in dieselbe Atmosphäre ZU ge-
raten. Einen gewissen Adel kann man zwar
der Mehrzahl seiner Werke nicht absprechen,
wie s. B. seiner „Sendung Christi" (schreiten-
der Chrbttts mit zwd Engelknaben), die^ dem
Papste Pius IX. geschenkt, sich heute beim
Fürsten Torlonia befindet, oder seinem „Glatu
ben", „HoflFnung" (beide 1869), „Kruzifixus"
(1878), mehreren Grabfiguren usw. Doch hat
ihm Italien anch etwas daauds Medisciies bei-
gebracht, n.^mlich ein Suchen nach rein tedl»
nischen Effekten, Eine weibliche Büste, ein
nacktes, liegendes Kind so zu verschleiern,
daB man durch das marmorne „nasse Gewand"
die Formen deutlich erkennen kSnnc^ die Trä-
nen eines Kindes im Marmor auszumeifieln
(vergl. ..Hänschen weint" in Posen, MielzyA-
skisches Museum, als Pendant zu „Hänschen
schreit" und „Hänschen lacht"), schien ihm
das Ziel der Kunst zu sein. Am weitesten
ging er in dieser Beziehung, als er 1881 das
Grabmal des Grafen M. Poniatowski (Krakau,
Peterskirche) auszuführen hatte.
Brodzki hatte großen Erfolg, 1868 wurde
er Titularprofessor der Petersburger Aka-
demie^ dam Mitglied der Alcademica sn Mai-
land und Plorenz. Er arbeitete f8r den rus-
sischen kai5. Hof (Erste Liebe, Zcphyr), Seine
zwei schlafenden Putti in einer Muschel soll
er ttwr 80 mal wiederholt haben. Aufier reli-
giSsei^ mjtbokgiidiett und alkgorischen (die
Politik) Skulpturen hat B. nidi POrtrits ge-
schaffen; Pius IX., der poln. Dichter Mickie-
wicz (Rom, Konservatorenpalast), Copemiais.
Selten arbeitete er in Bronze, da ihm dieselbe
weniger Gelegenheit zu Idetnlidier Detail-
bearbeltung g^, doch srfnif er in diesem Ma-
teriale ein Medaillon des poln. Dichters Kocha-
nowski für sein Denkmal in Posen 1884 und
die Gruppe Flucht aus Pompeji.
Ktosy, 1878, UM. — 8wierkowiki,
Pamittaik T. F. S. P« W Kakowie, 18&4— 1904.
— UsiBi iiMiiMi— (Usaem Unatlar) I ST—
80 (pk Vera. d. Werin). CM.«. GMA
43
Bfoe — Brocck
Bioi^ dCt Afchltdtt^ bsute ISA du Steuer*
hios an der Porte de Qwrtrain in Gent und
1811 die Fassade voo Sc-Sauveur daselbst.
R^v. giD. im llmMtod (ßmmm, Ciwr Di^)
1873 p. 91.
BiMbM, Jean - Baptist c. Architekt
und Kupferstecher, geb. um 1660 zu Paris,
t btld nach 17B0 tn Barby. Schüler von
Jean Marot Von 1688 bis 1692 war er in
Bremen als Ratsljaumeistcr angestellt, ver-
heiratete sich dort und lieferte die Pläne für
das Weserbrückentor und die Alte Börse.
Sdiwiw^ltdlai bd der Ausfühmv des lets-
tercn, nie ganz vollendeten Baues TcranlaS-
ten ihn, Ende des Jahres 1692 heimlich zu
entweichen. Er trat dann als Ingenieurhaupt-
aunn zu Berlin in brandenburgiscbe Diea';te
oad vorde an der neubcgriiadetcii Akademie
ab Prafcasor der Bankonst angesteUt 1720
folgte er einem Rirfe des Herzogs Heiaridi
von Sachsen nach Barby, um den dortigen
SchloBbau zu vollenden. Dort ist er bald
darauf gestorben. — Von seinen offenbar
nicht zahlreichen Bauten i«t nichts erhalten.
Nach aeliif in Tode endiien eine Samm-
lung von 47 architektonischen Aufnahmen,
die er gezeichnet u. gestochen hatte unter dem
Titel: Vue« des Palais et Maisons de Plai-
sance*de S. M. le fiojr de Prusse. Augsburg
J. G. Merz. 1788 qtaerkii (In viden Pillen
nicht sowohl die at^sgeführten Gebäude al'^
Projekte.) — Früher hatte er einzelne Platten
gestochen für: Blondtl, Cours d'ArchiteCr
ture Paris 1683 fol.; DttgodttB, Edifices anti-
iiuea de Rome. Paria IttS fd.; WniMlmtmn,
Hess. Ghmnik.
Nicolai, Besehr. d. kgl. Resideiust. Berlin
«. Potsdam, 1786. — Le Blaac, Manuel I. —
Nag 1er, Modmt. III No 198&. — Garlitt,
Ja Kstchim. m S88 £, SU t - P. WalU In
Ksicbna. XEK Wl f. — P. Sebnsana in
XMdnoa. XXII SM bMhi«B. XXIV m I.
— Bvtimalaler-Prier. Ksdtr n. Ksfe>
bandw. in Heaaen. UM. — Job. Peeba, Bn-
ndid» Wedonelster, 1890 36^ — Kat d. Ber-
ttner OnismialaUcbsBaiaJ. 1SB4 No. 1007. Pa^i.
Bnecfe; Abraham Tan den, Kupfer-
stcihcr in Amsterdaoi, dort um 1616 geb.,
heiratete das. 24. 2. 1651 (1. Aufgebot) May-
ken Christoffels. Am 2. 4. 1665 wohnte er
noch an der EgeUntieragracht Er hat Kar-
ten gestochen für den Verleger Joannes Jan-
sonins.
Obrecns Arcb. VII 25Ü, 257, 260. — Oud-Hol-
hnd III 71. E. W. Uoet.
Broeck, Abraham v. dL Bildschnitzer,
F/cimeistcr in Antwerpen 80.
Liggeren II 538, 547,
BMeck, Anton van den, Maler in Ant-
weipen. 1618^ 1628^ IflSS u. 162» ala Frei-
meister erwlhnt.
Liggeren I 418, 54(5, 547, .'i.';'!, fifl3.
Broeck, A r n k o, s. Broeck, Hendnck van
den.
Bnecl^ Barbaravanden, Kupiersteche-
rii^ tA. 1880 in Anttreipen. SchQlerin Dim
Vaten Crispin n. .J. Colherts. Sie stach
einige Blitter nach Zeichnungen und Gemäl-
den ihres Vaters (Simson u. Dalila, Die heil.
Familie, Das jüngste Gericht, Venus u. Ado>
nis, Erstürmung von Karthaga n. Madoni»
auf den Knien tot Scipio) and signierte Bar-
bara fecit; B. leettj B.-Rlia; $L; B. FiUn
Crhp- sc.
N agier, Kstlerlex. II 145, — Le Blanc
Manuel I 524. — Heller-Andreten, Hand-
Buch I. M. H. B
Broeck, Bartholom aeus van den,
holländ. Bildh. u. Makr. geb. am 19. 4. 1760
in Leiden, 28. 6. 1784 Im Atbum Stn-
diosomm hi Leiden als »Stattttrhn et Pielor*
eingeschrieben. Hat sich später nur mit
Zeichnen u. Malen beschäftigt, f am 25. 7.
1856 in Leiden. Sein Porträt 1836 von J, L.
Coract lithogr. Er ist wohl derselbe B. «m
dm Broteh, der 1807 „Die Steile der Pulver*
explosion in Leiden nach Aufräumimg der
Trümmer" gezeichnet hat (gestochen von R.
Vinkeles u. D. Vrijdag).
Immerzeel, De Levens cn Wcrtcen, ISiS.
— R r a m m. De Lcvcr.i rn Werfnn, AsaL, IBM.
— Obrecns A«b. V 288. •••
Broeck, Chrdtien v. d, s. Btwek, Cii-
. V. d.
1^ M«« CKraence van den, belg.
Malerin, geb. 1843 in Molenbedc-St.-Jcan
(Brüssel), von der das Mus, mod. in Brüssel
eine Innenansicht der Jerusaiemcrkirche in
Brügge bewahrt (Kat. 1906, No 865).
Broeck, Crispin van den (latinisiert Pa-
hidanus), Maler u. Zeichner, geb. .in Mecheln
1624, Sohn eines Jean v. d. B., vielleicht des
Malers, Schüler von Frans Floris, wtirde 1565
Meister in der Antwerp. St. Lukaagild^ alter
dort erst 1650 wohnhaft u. Burger. Im nicb-
sten Jahre malte er ein Jüngstes Gericht, sig-
niert: Crispiaen fesit vctitor (sicl) anno 1560
September, jetzt in der Brüsseler Galerie; freie
Wiederholungen in den Museen zu Arraa und
Antwerpen (dat. 1B71). In Sbrügen hsben
.sich von seinen stark romanistisdicn, aber
damals sehr geschätzten Bildern nur noch
wenige sichere Proben erhalten. Im Prado
in Mbdrid eine Heilige Familie 0>ezeiciuiet),
im Mos. des Antwerpener Hospizes ein Rat-
varienberg. Wichtig ist seine grnphischt
Tätigkeit, sowohl seine Stiche nach seinen
Zeichnungen, wie seine eifrige Mitarbeit an
den Illustrationen für Werke der Plantinschen
Drudcerei. 1S88 lieferte br denk berShntten
Antwcrpeiier Dnirker Plantin seine erste
Zeichnung; 1571 folgten die Platten für das
Werk Humanae salutis monumenta des Arias
Montanas, und auch an der Illustration der
gro8« lateinischai Bibel ven 1B88 war er be*
teiligt. Ferner zeichnete er das Frontispiz
der Descrittione di tutti i pacsi bassi vnn Lod.
Guicciardini (15S1) und die große \m:l beileu-
tende Komposition, die sich auf die Plünde-
rung Antwerpens dnrdi die Spanier (187^
44
uiyi
Ly Google
bezieht (gestochen von Adriaen Collacrt). —
Nach K. van Manders Angabe wäre Crispin
in HolUnd gcstorbei^ mdes ist wahrsdida-
Hchcr« dtB €t in Aiilwcipeii ittrii md zwtr
vor dem 6. 2. 1691, wo seine Witwe dort er-
wähnt wird. — Um sich cinc-n rechten Begriff
von dem Talent Crispins zu verschaffen, muß
man auch das Oeuvre der Brüder Wieric»
darchsehen, dk vid nadi CriqAii EntwErln
gestochen haben.
J. J. d. B r a n d e n, Geschiedenis etc. — K.
T. Man der, Schilderboeck, franzöi. Ausg.,
fiiberseUt H. Hrmans. — L e B 1 a n c, Man. I.
— E. Keef f HUt. de la peint etc. i Malinei,
U78. — Max Kooges, Pläntin et rimprimerie
Fluitia. — J. Weal«, Le Beffni, III M4. —
L. A I ▼ i a. Cat f*i«nii< de roearre das Mres
Wiericx. — M. Kooaas la Oase Kunst 1003,
I, 55 (äber aeÜM Haadsridinangen) . H. Hymant.
Broeck, Elias van den, Blumenmaler,
geb. wahracbetnlich in Amsterdam um 1650
Önch Btedias), wird 1S78 Freimeister in der
Antwerpener Lukasgilde, malte Blumen u. In-
sekten in der Art J. D. de Heems mit solcher
Feinheit, tiaß Wiizholde seiner Zeit aus-
sprengten, er male nicht die Schmetterlinge
auf seinen Bildern, sondern klebe sie kbendig
darauf. Er lieB sich 1686 in Amsterdam nie»
der, wo er am 6. 2. 1708 b^aben wurde«
Signierte Arbeiten seiner Hand sind nicht
häufig ; man findet sie in den Galerien zu Am-
sterdam, Rotterdam, Wien (Kaiserl. Gal,
Sammli Figdor u. Gal. Liechtenstein), OrUana,
Sdweria, Stoekhotm, Quimper.
Houbraken, De Groote Schouburgh. — J.
J. V. d. Branden, Geschiedenis etc. — A. d e
Vries, Biogr. Aanteekcningen betr. Aiu-sterd.
Schilden etc. p. 18. — F r i m m e 1, Kl. Galerie-
ttadien, N. F. IV 37. — H s v e r k o rn van
Rijaewijk, Cat du Muste Boijmans, läW2
(mit Notizen von A. Bredius). — Mireur,
Dict des ventes d'art I 1901. — Oud-Holland
XXIII (1905) 81 ; XXIV (T906 ) 64. H. Hymant.
Bioecli; Gilles van den, Maler, Ant-
werpen, 1088—84 als Freinidater crwUmt
Liggeren I 459, 598, 605
Broeck (Broeckc, Broucke usw., auch Poel)
gen. Paludanus, Paledaen, Palidamut usw.,
Guillaume oder Willem van den,Bild-
hiuer in Medidn, Binder d. Hendridc ▼. d.
geb. in Antwerpen 1620 oder 1529, f daselbst
am 11. 8. 1579, wurde in der Kirche Saint-
Jacques beigesetzt. 1567 wurde er Freimeister
in der St. Lukasgilde in Antwerpen, 1659
erlangte er das Bürgerrecht 1566/87 erhielt
er BezaUung für 8 in die Kathedrale unter
das Kruzifix gelieferte Statuen. 1571—73
führte er in Spanien, wo er CuiUt-rmo Palu^
dano genannt wird, für das KJosicr San Leo-
nardo im Alva ein Gitterwerk aus. Später
hielt er steh auch in Rom auf. Arbeiten von
3im adidnen nicht erhalten zu sein.
Immer Zeel, Levens en Werken, I 101. —
Neef fs, Hist de la peint i Malines II 144/5.
— Edm. Marchai, La Sculpt etc. beige«,
18M p. 293, 83»-334. — Rev. univ. d. am I
91/OS. — Liciercn I 201. — A. S c h o y, Hist de
llni. itaL a. V&nUk. daas ks Pajrt-Bas, lOi, 209.
JS. d« Ta^.
Bneck; Hendriek v. d. (Arrigo Fian-
mingo), Maler aus Mecheln. auch Arrigo Pa-
ludano, Hennequin de Meeclc, Henricus van
Mecheln und Nicolas Hendriek genannt,
Schüler des Frana Florii tmd jedenfalls iden-
tiidi mit jenem Arrigo dd Twtü Bani, der
mit seinen Brüdern Crispiano und Gtiplielmo
von Lodovico Guicciardmi in seiner Descrit-
tiooe di tutti t Paesi Bassi erwähnt wird. Sein
Geburtsjahr ist nicfait bekannt, darf aber vid-
leidit WB ino MfeKttt werden. Er acheint
um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach
Florenz gekommen zn scm, wo er im Auf-
trage des Herzogs Cosimo I. arbeitete. ,,An-
cor giovaae, ma di grande e penetrante spi-
rito ; stette un pezzo col Duca di Firentc, ove
dato boon saggio del suo valore andi di poi
a Roma" (Gutcciardini p. 99). 1661 können
wir ihn in Orvieto urkundlich nachweisen,
wo ihm am 1. Oktober auf Grund einer
Probearbeit für die Cappella della Grata
(neben dem Gitter des S. S. Q>rporale)
im Dom Malereien mit Darstellungen der
Wunder Christi übertragen wurden. Alsdann
finden wir ihn am 26. 1. 1502 in Perugia (s.
unten), aber VOM neuem am 15. 5. des Jahna
in OiirielOb w> «rw die Baokiter des Dont
dw Gttod) iidilei, den Beginn der Arbelt
bis zum November aufschieben zu dürfen.
In diese Zeit fällt vielleicht die Ausführimg
eines Aharbildes mit der DmteUong des Mar-
tyriums der Id. Katharina in S. Agoetino zu
Peragia, weil der ragehörige Altar 1660 ge-
stiftet wurde. Am 28. 1. 1562 erhält er von
Adriano Montemelini den Auftrag, für die Ka-
pelle der Montemelini in S. Francesco zu Pe-
rugia ein Altarbild sn malen» eine Anbetung
der Kdnige^ jctnt in der itldl PMahothek da-
adbst (Sala della Decadenza No 4). Das Bild
ist signiert und datiert: Henricus Ma-
linis Faciebat 1664. Die erste Zahlung
iür das Bild empfängt er am 29. 1., dit letzte
am 18l 9. dieses Jähret. Im gieicben Jahr^
am 10. 7. erhält er von der Kirche in Moo«
giovino 10 Scudi für eine Kreuzabnahme in
der Cappella del Crocifisso, signiert und da-
tiert : Henricus Mallnis faciebat
1664. Am 22. 12. 1664 schlieDt er mit Niccok)
di Antonio Circignani, genannt Pomarancio^
einen Gesellschaftsvertrag zur gemeinsamen
AusLibung des Maler- und Bildhauerhand-
werkes. Am 81. 1. 1666 ist Arrigo wieder-
mn m Orvieto anwesend. Der genannte Auf-
trag wird erneuert vnd am 80. 6. nochmals
bestätigt. Alsdann tritt sein Werkstattge-
nosse Pomarancio für ihn ein, erhält am 81. 7.
den Auftrag und führt ihn sofort aus. 1666
liefert Hendriek den Karton zu dem schönen
von ihm signierten Glaagemälde im Dooi
M Fenvia, welches die Predigt des bd-
Bfoedt
Ugen Bernhardtn darstellt. Bei der Ausfüh-
rung wurde er von Constantino di Rosato
di SpailetU unterstützt Das Fenster, eines
der achOngteti Werke seiner Art io Italien,
Ton herrlichem SilberRlanr der Farbe, ist
neuerdings von Francesco Moretti und Elisco
Fattorini restauriert worden. Am 2-1. 1. 1507
▼erpflichtet sich ein Errico de Errico aus Me-
ebdn» den wir mit unserem Meister identifi-
zieren dürfen, Temperamalereien in der Kirclie
S. Gandioso zu Neapel anzufertigen, indem er
dabei der Zeicb.nung eines von Giov. Bern.
Lama angefangenen Frieses folgt. (Preis 170
Dukaten.) Die Angaben von Celano und De
Dominici über seine Arbeiten m NeapoUtaaer
Kirchen und Sammhingen sind der Nach-
prüfung bedürftig Orbaan hat in den
Büchern der Cumpagnia di S. Barbara in
Floreaz (eiiKr kirchlichen Vereinigung von
Deutschen and Vlamen) den Namen etne»
Arrigo l^ammingo gefunden, der am 9l S.
1672 in die Brüderschaft eintrat und daselbst
noch einmal 1580 erwähnt wird. Wenn dieser
Arrigo F&Hnmingo mit dem nnarigen identisch
Jm^ waraa wohl loum fotweifelt werden
darf, 80 hat er nodi hi d« siebziger Jahren
Florenz wieder verlassen und sich nach Pe-
rugia begeben, wo er am 24. 9. 1579 das Bür-
gerrecht erhält Crispolti, Lancellotti (Scorta
«agra. Ms. in der BibUotec« Conninale) wid
Ste^ herktiten, daB er für ^ Familie Meni-
coni eine Aufcrsfehwng Christi in S. Domenico
zu Perugia gemalt hat, die durch Brand zu-
gnmde gegangen ist. Die Familie Meniconi
erwarb das Areal warn Bau der Kapelle 1578^
1661 erhält er für da GemiMe in der Kapdte
der Sozi in S. Agostino daselbst eine Ab-
schlagszahlung von 21 Scutli. Der dafür
vereinbarte Lohn betrug 100 Scudi^ 1582
wird er bezahlt für eine Statue gegen-
über dem Hochaltar an der Bingaagaseite
der Kirche in Mongiovino. Die Stelle, an
der sich einst diese Figur befand, ist jetzt
durch die Orgel eingenommen. 15615 malt er
für die genannte Kirche eine noch vorhandene
Auferatdrang Qirbti mit den 12 Aposteln,
vielleicht zusammen mit seinem Schüler Jo-
hann Wraghe aus Antwerpen, der in der Ka-
pelle der Madonna daselbst eine Geburt der
Maria signiert hat Von 1586 ist auch sein
Gemälde daselbst Welches die heilige Familie
darstellt 1588 erhält er 110 Scudi für Male-
reien in der Kap. der Madonna ders. Kirche,
an denen, wie oben bemerkt, sein Schüler Jo-
hann Wraghe bedeutenden Anteil hat Reste
eines Glasgemäldes unseres Meisters, die V«l^
kündigung darsteUendl aind ttodi etiiattcn.
Von seinen Fresken vcrticnt nodi cma Kimh
aagung in der Kapdle der Fviorctt »t Pemgia
Erwähnung.
B. hat sich ebensowenig, wie die vielen an-
decca nordischen Künstler, die längere Zeit
im Süden gelebt haben, dem EiaflnB der te>
lienischen Kunst zu entziehen vermocht. Seine
Kunst stellt sich dar als eine Mischung flandri-
scher Traditionen mit dem Stile der damals in
Perugia tonangebenden, ihrerseits wieder von
den Florentiner Maniertsten beeinflußten Mei-
ster, ganz besonders des Orazio Alfani. In
dem Fresko der sixtinischen Kapelle, das
die Auferstehung Christi darstellt und sicher
von dem in Perugia tätigen Arrigo Fiam-
mingo herrührt zeigen sich deutliche An-
klänge an den Stil Vasaris, daneben auch
Versuche, die Formensprache Miclit- langclos
nachzuahmen. Genaueres über die Zeitfolge
der römischen Werke und die in hohem Grade
wahrscheinliche Identität des in Rom tätigen
Xfcistera mit dem in Orvieto, Perugia vaA
Florenz nachweisbaren Arrigo Fiammingo
wird sich erst nach Durchsicht der römischen
Archive, speziell der Rechnungsbücher der
Päpste Grenr XIII, Sixtus V. wtd Qe-
mens Vm. festatdlen lassen. So tsnge mfii-
sen auch die folgenden Kotizen Vasaris und
Späterer mit Vorsicht verwendet werden.
Vasari berichtet in einem Brief an Vincenzo
Borghini vom 6. 2. 1678 über seine Arbeiten
in der Sala Regk des Vatümns und erwähnt
unter den 12 Künstlern, die ihm dabei halfen,
einen Arrigo Fiammingo, der wahrscheinlich
mit unserem Meister identisch ist. (Vaa
Maader gibt uiter den Gehilfen Vasaris bei
den Freriien in der Sala Regia einen ifHeiH
drik in te Croon" an, von dem wir sonst
nichts wissen.) Uber diesen selben Arrigo
Fiammingo weiß Baglionc (Vitc p. 77) zu
bericbt«, dafi er miter dem Pontifikat Gre-
gors Xin^ der 1B7S— 85 regierte, nadli Rom
gekommen sei, u. daB er unter Sixtus V.
(1585 — 90) Fresken in der vatikanischen Bi-
bliothek ausführte, darunter eine große Dar-
stellung eines Konzils mit Bildnissen von
BIsdiGtei, Prälaten und anderen Würde»-
trägem. Diesen Angaben Bagliones ist ent-
gegenzuhalten, daß L. Guicciardini in seinem
oben erwähnten Werke, das 1567 erschien,
bereits Von Arrigos römischem Aufenthalt
spricht; dessen Beginn wir also früher Uh-
nehmen müssen, als BagUone meint.
Titi (s. Register) und Baglione erwähnen
außerdem Werke seiner Hand in den folgen-
den römischen Kirchen: S. Maria in Campo
Santo, S. Maria Maggiore, S. Maria degli
Angeld S. Lorenao in Ludna und in der
sixtidsehen Kapelle. Bertolotti gibt an, daB
er 1580 in die Akademie S. T uca aufgenom-
men wurde. Orbaan (Italiaansche Gcgevens)
vermtitet, daß dieser Arrigo vait Manders
Hendrik in te Croon identisch sd. Nadi
BagUone (I* c.) starb Arrigo, trotz groBer B«>
triebsamkeit in bitterer Armut unter den
Pontifikat Qemens VII L (also zwischen IHSB
und 1006).
^lMI>isltW*e. Owllm in Pmigf»;
LJbco Kkonfi dd Csnveat» di S. DesMniie^
46
BnMck — Brotdchuyien
gezeichnet 42 c. 26 t (Arch. Com. Perugia) und
Aich, della Uercaada, Libro ytti», c. 97 ia
Motgiovimc. Giornale gez. 19 (lUO— tt) e.
136, leS; Regiatro gez. » (ISM-ST) Ifl;
Kcgiitro gez. 24 (1S«S-«1) c 1 £.
Altffr u neuere Literatur:
V a s a r i. Ed. Milanesi Vol. VIII p. 488. —
Lodovico Guicciardini, Ducrittione di
tatti i Paesi Bassi, Antwerpen 1567 p »9, 101. —
Baglione, Le Vite de' Pittori etc., Koma
1642 p. 77. — Critpolti, Perugia Augusu,
Perugia 1648. — Criapolti, Raccolta delle
COM aegnalate la Pittura, Mi. der Comttnale.
Ptongla, e. U f. — Cel aa«, Not . . della Citti
di HapM, len. — Bern. De D o m I n 1 c i.
VHa der »ftt etc. napol. NapoU 174S (beida nit
' Aagabeo). — F i iTp p o T i 1 1, Daaeria.
tare etc. in Kaau.. 1T6B (RcaiMer). — >
Ottiai Gaida dl Pcra^ ITM p. US. 140,
141^ MT» m — Mariotti, Lett pItt penig.,
Feiiifia 1788 p. 240—41. — Laaeellotti,
Seorta Mgra. Ms. in der Comnnale, Peniaia. -~
S i c p i, Dcscr. di Perugia, 1822 p. 65, ISf, 806,
780. — G a y e, Carteggio VoL III p. 361. — M o-
retti, Corapendio Stor. . . . di Mongiovino, Mi.
im Archiv daielbit — Anaitaiio Roteil i,
II Santuario di Mongiovino, Apologetico, Perugia
Anno I, Vol. II p. 353—356. — F. R a v a gli. II
Tenpio della Madonna di Mongiovino. Endfa.
e Belle arti 1893 p. 9»— «8. — Carrl van
Minder, Le Livre dea Peiatres, Ed. Hymans,
Parii 1884, 347— *8. — Bertolotti. Artiiti
Belgi ed Olandesi a Roma, p. 1S4. — Lupat-
telli. Stor. della Pin in Perugia, Foligno 1895
p. e.'i. — F u m 1, II Du. :r:' j dl Orvirto p. 350, 3^0,
413, 414 — Bombe, Henedetto nunnh(tli. Brr-
lin 1904 p. 32 Anm. 3. - O r b a a n in Oud-Hol-
land XXII (1904) 136 f., XXVIII (1910) 219,
224, 227. — Bombe in Räss. d'arte Umbra
I 14 (Perugia 1910. Zusanimenfassender Auf-
•ati). — W. R o 1 f 1, Gesch. der Malerei N'eapels,
Leipzig 1910 p. 24*— 7. 278, 326. WalUr Bombe,
Broed^ Hendrick van den, sonst tin-
bekannter Maler, der das Porträt der Gcer-
troyt Collaert, Frau des Bildhauers Albert
Vinckenbrinck (t 1664), fCmatt hat
Ood-HoUaod V 83. S. Mw.
iMNli^ Jas laeoliii. van dea, tiol-
Oad. Makr, IMS— 1687 in Amsterdam tätig.
A. Brtdiu*.
BxMCk, Jean van den, Maler in Mechcln,
am 26, 8. 1551 erwäiint, vielleicht Vater des
Crispin v. d. Br.
E. Naaffs, Hiat da U pdat «le. i Ifailaas
1 SOL -> Da lIiianB I Ut Au. 1.
Broeck, Jean-Jacques van den, Erx-
gießer in Brüssel, gofi 1633 in Kupfer die
beiden Kirchenpulte v. S. Gudule (n. Zekhn.
V. J. Fraacquait). Im Moa^ Conunottil»
omaaei, en peienjinetes atamcRn-rn von
ihm.
E. M a r c h a 1, La Sculpt. etc. Beiges, 1895,
349,
Bnwck, Mosesvytden, s. Uytttnbrouck.
Bnack, Pierre van den, zwei Maler
dieses Namens werden erwähnt, der eine 1688
in Mecheln, der andere 1518 als Freimeister in
Antwerpen.
B. Naaffs. Bist da U palat ctc; i Ifailaas
Ure I 801-401.
Broeck, Raphael van den, gen. Paiu-
donus, Bildhauer von Antwerpen, Sohn det
Guillaume, wurde 1686 daselbst Freiinetster.
1686 meiBelte er den WivpandiiM des nieder«
länd. Statthalters Alex. Farnese über dem
Eingange zur Zitadelle in Antwerpen. 1590
erinilt er Bezahlung für Renovierung der
Steinstatue des Iii. Jacobus in der Kiiche St-
Jacques daselbst. 159a— 86 fBhrtC «r lanKni-
sam mit Michel Dresseier und Hubert Goes
den schönen Lettner der Kathedrale aus. 1594
wurde er für das nr.il in.il des Fcrd. Ximenes
Perretta und weitere Arbeiten in der Käthe*
drale bezahlt Er lebte noch ISBBl
Edm. Marchai, La Sculptare etc. bdges,
1895 p. 334, 402. — Liggeren I 293. — A.
Scho7, Ulst da i'lod. MaL a. l'aicUt daaa ka
ftn^ 101. tOO. A da Tanr.
Broeck, Sander ten, geb. in Amster-
dam, wurde dort am 12. 7. 1725 Bürger
und war Maler.
Aemiteli Oudheid V 68. £. IV. Mou.
Bnack; Willem t. d., s. Brotek, CvSn.
V. d.
Bxoack van den. s. auch Brotckt, Broih
Broecke, Jacques van den, bemalte um
1594 die Holzätatue des hl. Johannes (Arbeit
des Bildh. Jean v. Doome) auf dem Ahar
der Weber in Ste-Catberiae in MecfaefaL
E. Neaffe, Bist da la peiat ete. 8 Mallnea
II 331.
Bnadte^ Jean van den, Bildhauer aus
Löwen, wird 1555 Freimeister der Lukasgilde
in Antwerpen und am 29. 8. 1661 Bürger
dieser Stadt
De T it'prren I 195.
Broecke, Fierre van den, fläm. Bild-
hauer, lieferte 1692 eine Statue des hl. Niko*
laus in die Kirche Saint-Jean zu Mecbeln.
E. ICarchaL La Saalpt «tc Beliia, 1895 p.
338. «. K.
Bteaekav t an d en, §. ancb Brotek o. Brotk.
Broeckerhoff, Sebastiaen fcxJ Bastiaen),
Töpfer zu Delft, um 1683—1714, der 1704—
1714 die „BJoempof-Fabrik leitete. — Sein
Sohn facob, get. in der Nieuwe Kerk in
Delft am 20. 4. 1691, t 172», wurde 1708 als
plateelbakker in die Gilde das. aufgenommen.
Man schreibt ihm einige J B bez. Stücke zu.
Havard, Hiit d. Faiencci, 1909 II 214/5,
836. — Ood-HoUaad, 1901 p. U7. H. V.
meAihiiTaan, Gerrit vaa, Kapierst,
erklärt am 21. 11. 1676, daß er Sdhfiler dM
Bastiaen Stopendael gewesen sei.
Obrcens Arch. VII 334, 335. E. W. ifoes.
Bioeckliuyaaiv Steven van, Kartenzeich-
ner in Leiden, von den viele Defiflkarten,
datiert 16rl0— Iß.'^H im Leidener ArcViiv sich
befinden. Eine zusammen mit Jan Jansz.
Dou 1646 gezeichnete Karte des Stromge-
richtskreises Rijnlaod ist 1047 von Gm.
Dandceit* geMocben. b, W. JTas»
47
Ly Google
Bioecknus, J ohan, Maler, zahlte 6. 12. 1664
Cintrittigdd iBr die Gihh im Haag.
E. W. Mm,
Broedelet, J., Kupferstecher, war 1686 und
1690 in Utrccfal litig. Er hat topognvluacbe
Blätter radiert, eber ttUMnOkii ta Sdieb^
kunst gearbeitet, u. a. 1688 ein Porträt des
friesischen Statthalters Heinrich Casimir II.
bd dem Utrechter Verleger Jasper Specht
herM^iegebca. Nach Gerard Hoet hat er
die Geediiehte von Ceplialtis und Procris ge-
schabt und nnrh pigener Erfindung andere
Blätter. Der Kunsthändler Johanius Brot-
Met, der 1743 Dekan der Gilde in Utredit
war. ist vielleicht ein Nachkomme von ikm.
UiiUer, ScUldnaRUcMa & 188. — A. v.
Wnrtbaeh, NIsduL Ksdoleib — Le Blase.
Utaad T. B. W. Utas.
Broederlam, Melchior, Hofmaler der
Grafen von Flandern und Herzöge von Bur-
gond, aachwdsbar 1381— UOg Er war in
Ypern geb. und hier den größten Teil seines
Lebens tätig; in seinem wohl ausgestatteten
Atelier in eignem Hatisc bildete er auch
Schuler aus. Drei Jahre lang weilte er im
Schlosse Hesdin und machte mehrere Reisen
sowohl nach Paris (IBM, 1896) als nach Dt-
jon (1889 u. 1399).
Srit 1381 spätestens arbeitete er für den
Grafen von Flandern, Louis de Male. Der
Schwiegersohn tnd Erbe desselben, Philipp
der Kühne, Hemg vm Borgand, berief B.
an seinen Hof. ernannte ihn 1886 zu seinem
Maler u. „valet de chambre" u. gew.ährie ihm
durch VerfügunK vom 13. B. 1384 einen sehr
hohen Gehalt, abgesehen von sonstigen Grati-
fikationen und besonderes Hosoraren für ge-
wisse Arbeiten. Im Jahre 1407 beauftragten
die Canonici von Courtrai den Künstler, die
Porträts des Herzogs Philipps des Kühnen
und seiner Gemahlin an die Mauer einer Ka-
pelle zu malen. Aus den Urku:iden erfahren
wir, dafi er zu den mannigfaltigsten Auf-
gaben berufen wurde. Aber eines seiner
wichtigsten Werke im Auftrage des Herzogs
ist die Malerei von vier Altarflügeln für die
brtaose Chamjmol in Oijon. B. erhielt den
Auftrag, der nrft 800 Francs honoriert werden
sollte, im Februar 131>2, führte ihn in seinem
Atelier in Ypern aus und kam 1399 selbst
nach Dijon, um das Werk, für das Jacques
de Baerae die Skulpturen verfertigte, aufzu-
atdlen. Zwei FISgel dieses Aharwerks sind
erhalten u. befinden sich im Museiun XU Dijon.
Der eine Flügel stellt die Verkündigung und
die Heimsuchung, der andere die Darstellung
im Tempd und die Flucht nach Ägypten
dar. B. schlieBt sich in diesen Werken den
Miniaturisten, die in Paris und am Hofe des
Herzogs von Berri tätig waren, an, aber auch
italienische Einflüsse sind bei ihm unverkenn-
bar. J^cae Gemälde bilden ein wichtiges
Deskmal in der K^mstgesdnchle Wcstotro-
pss vor dem Auftreten der Brüder van Erck.
Sie sind in Tempera gemalt 1395 ist Br.s
Tätigkeit im Schlosse de la Walle zu QtxA
bezeugt, 1896 malte er „in Ol" das Wappes
von Burgund auf swei Atlasstandarten, diese
Arbeit wurde mit 87 Livres beMmt 1406
zeichnete er Kostüme für die Ratsberren von
Ypern u. 1409 wird er zum letztenmal erwähnt.
Nach der Stilanalyse hat man versucht,
dem B. aocb soch einige andere Gemilde
»mmdses. Aber die Flügel im Musenni
zu Dijon sind die einzigen authentischen
und dokumentarisch gesicherten Werke seiner
Hand.
Dehaiines, Hist de l'trt dans U Flandre,
163—5, 480 ff.. 505—8. — Waagen, Manuel
de l'hist. d, 1. peinture, fr»niös. Ausg. von Hy-
mans u. Petit, II! fiO. - - A. d e C h a m p c a u x
in der Gaz. d. B.-Arts, 1898, I 137—42. - M o n
get. La chartreuse de Dijon (1898-1901, 2 vol.)
I 204 ff. — Kleinclausr in der Kevue de
l'art anc et raod. XX ;;53— S. — Ctf P a.u 1
Durricu in der Histoirc de l'art dir!|?cr par
A. Michel, III, I plic 147- 55. — H. B o u c h 0 t,
Lcs prirniiis (rangais 2 Aufl. — M i c h i e 1 s,
Hibtnirc de la p«int. tianiande. L». .Aiusr. II .'U ff.
— (.) c r m « i n, Lt-s nccrlandais cn DourKOKTic,
1909 p. 4»— 50. Cte Paul Dvrru u.
firoederlam, Richard, Maler in Ypern.
14B6 erwähnt, als er vom Herzog von Bur*
gtmd mit der Überwachung „de fsienees
peintes et emaillees" betraut wird.
Hondoy, Hist d« la cteaivK Lillois« etc
1869. M. H. B.
Broek, J. G. ten, zeichnete 1708 das von
L. A. Claeaaens gestochoM Bildnis des Rot-
tcfdamer Pfarrers J. J. le 4Sige les Bradc.
Bioek, JacobuB teil, geb. in
dam, wurde dort am 14 IL 1710
und war Maler.
Aemstcls Oudheid V 67. E. W. Mots.
Bioel^ Michicl van dei^ hottind. liar
1er, geb. in Dordrfecht am 98. 8. 1770, war
dort Schüler v. A. Lamme und J B. Scheffer,
und hat namentlich Landschaften von kleinen
Dimensionen und sorgfältiger Ausführung in
Ol und AquardI gematt, von denen sich viele
in hollind. Samml. (c B. im Dordredner
Mus.) befinden Nebenbei war er auch Bildrr-
restaurator. Er starb in Dordrecht am 25. 4.
1853.
V. E y ■ d c n u. v. d. Willigen, Gesch. III
234. — Kram m. De Levens cn W. E. W. Uoes,
Bndc d*ObnBaa, M«« Victorine van
den, FOrtritmalerin und Ra^iererin in Paris,
geb. in Poiticrs, Schülerin von Chaplin und
Hcdouin, stellte 1878—1882 im Salon u. a.
Radierungen nach Watteau, Qia|din, Rey-
nolds und auch Blätter nadi ejgesem £nt-
würfe ans.
H e 1 1 i c r ■ .•\ 11 V r a y, DJct. prn TT 621. FI. V.
Bioek, V a i; d c n, ;-. auch Broeck u. Broeckt.
Bröker, Wilhelm, Landschaftsmaler in
Berlin, geb. das. am 6. 2. 1648^ begann al«
Hobidineider and studierte als Baikher M
L;igiu^oa by Google
Moritz Müller, wandte sich dann auch der
Lithographie and Original-Radierung zu und
•chlicfiUch der Malerei. Er malt feine Stim-
mongslandachaften, oft in sehr kleinem Mafi-
ttabe, rn Ol OL PaalcU: Waldinoent; Herbit-
morgen ; nach dem Regen; Amfehten ron
Alt-Berlin usw. Das IIandzeichn.-Kab. der
Berlin. Nationalgal. bewahrt von ihm eine
Hddelandschait in Kohle od Kreide. Von
•docD Radierungen adCB gBawwit „Abend im
Ifoei^ (1884), „Kiithe nn WaM" (1888).
g^n.der Waldhütte" (im).
Das getitig« Deutjchland, 1898, I. — Fr. v.
Bottich er. Malcnvcrkc d. 19. Jahrh, I 1 —
Zeitaclir. f. bUd. Kat, N. F. 1 3dl. — Kstchron.
Jüai 107, laa, fSV; XXIV «O; H. F. I isi.
H. V.
Broekethoff, J a c o b u », geb. in .Amsterdam,
wurde dort am 18. 7. 1748 Bürger und war
ICaler.
AenwteU Oudheid V 89. B. W, Hott.
Bnekhaywn, Claes, geb. in Amsterdam,
wurde dort «D 7. 1TI8 BOrgBr, md war
Maler.
AemateU Oudheid V «0. E. W. Mo**.
BwtkWii, wird voo Gcrard Hoet «r^
wShnt dt eis in J. vaa Goob «De NkmM
Schoubowi*' (ITM) amt^HMner Folrtfi^
maier.
G«r. Ho«^ OwiiMmiM 8. M.
B. W. Mon,
■Anse, Au((ust,. deutschböhmiscber Ra>
derer npd Maler, geb. 8. 1878 in Fntasem-
had (Bdlmeo), lebt m Prag. Seb Vater war
Mecklenburger, zu Rostock geboren. Vom
Jahre 1893—1898 besuchte er die Berliner
Kunstakademie und studierte hier hauptsäch-
Ucb unter Woldcmar Friedrich, C3iriitian
I^idwiy Podcahiiaim und den ^^emalcr Paid
Meyerheim. Er fühlte sich aber bald zu den
graphischen Künsten hingeziTj^en und erhielt
vom Kupferstecher Louis Jacoby im Kupfer-
stich und in der Radierimg private Unter-
wcJmkv. Von Berlin ging er in die Hetmat
zurück und lebte hier mehrere Jahre. In die-
ser Zeit entstand in den J. 1902—3 sein erster
großer Radierungszjrklus „Der Tod und das
Mädchen' in 14 Blättern, der im Salon des
beaux-arts in Paris 190B die goldene Medaille
erhielt. Dieser Zyklus wurde vom kgl. Kup-
ferstichkabinette in Berlin und von den Mo-
dernen Galerien in Wien und Prag angekauft.
1906 fiberstedelle er nach Prag, wo er sich
im anflillt Hier entstand von 1906—1906 m
Panaen ein zweiter Zyklus von 10 Blättoni:
JÜtm ganze. Sein ist flammend Lrid*. Im
Jahre 1907 begann er mit der farbigen Ra-
dierung und hat in diesem und dem folgen-
dem Jahre die Blitter des ersten Zyklus zu
farbigen Blättern nmgeataltet Aua den letz-
ten Jahren datieren auch zahfrdche Versoche
der Malerei in einer von ihm selbst her-
festellteo Farbe. Verschiedene von diesen
Bildeni wurden auagcetefll und xwd davov
JEin Lcbenatag* imd „Sdiloflberr und Haus-
geist" von der Modernen Galerie in Prag an-
gekauft Ein in dieser Farbe gemaltes Bild
.JDämmerung* soll demnlchat im JfCaait>
wart" reproduziert werden.
Hack cifeDcn Aogabcii d«s Ktesders. — Kus-
many in den „Cnfhtehcn Unrteai" VfOOt,
1907 p. 108 ff.) mit e*
AibdT. M08. Oiftar P««
Broea, August in, Stecher des 17. Jahrh.
Von ihm 6 Blatt mit der Geschichte des To-
biaa. Die von Helnechen S. zugeschriebenen
Blätter der VeiMndipBif «nd der Beachnet»
dung sind von Crii^iB vaa dm Broedc
Heiaecke«, Dkl UL — L« Blaa«^ Ua-
and L
Broen, Gerrit de, Kupferstecher in Am-
sterdam, iat dort etwa 1669 gd>. als Sohn tod
Baadaen und Necitfe de Broen. Am 8. 4.
1684 heiratete er (1. Aufgebot), wohnend an
der Pnnacngracht, Dorothea van Akerlaken.
Er hat Karten gestochen, u. a. für Menso
Altiqgi Deacriptio aewindttm antiquoa agrt
Bat«^ et Friafi (1607), adicint aber namenl'
lieh als Verleger tätig gewesen zu seht; ala
•olcber kommt er noch 1707 vor.
ni 71. E. W. Mota,
Tnm, Ge r r i t d e, hoUind. Kt^ferstecher,
Sohn des Vorigen, wurde am 4. 1& 171B
Bürger von Amsterdam. Er hat 1720 nadl
Nie. Vcrkolje ein Forträt des Petrus Poiret
gestochen. Sonst hat er namentlich für den
Buchhandel gearbeitet Am 18. 1741 iat
er in die Buchhändlergitde in AnMCfdaa
getreten und 1780 wohnte er am Rtllan is
dem Hause „Lcyden ontset".
Obreent Arch. III SSS. — Kat d. Rijkstnus. in
Amstcrdaai. 1904 pw m B, W. Mfiu.
Broeo, Johannea de, ilterer Bruder des
Gerrit de Br., und am 12. 9. 1649 in der
Nordkirche in Amsterdam getauft. Am 12.
11. 1677 heiratete er (1. Aufgebot), wohnend
an der PrinMogracht, Am» HasewinckcL
Von ihm ist eine Karle dm
nach Entwurf von Renunet
in Enkbuisen bekannt
Oud>Holland III 71. B. W. Moet.
Bma«, Willem de. Kupferstecher in Am.
sterdam, dessen Bendiuag xtt den andern
Vertretern dieses Namens UOCh nicht fest-
gestellt ist. Mehrere Folgen von seinen Kup-
ferstichen sind herausgegeben von Gerrit de
Broen, so eine Folge dü aidifen Werke der
Barmherzigkeit, dne« andere rar GMchidite
des verlorenen Sohnes, und 1706 eine von
Baucrnsziru-n nach Adr. van Ostade. Er
hat auch n"j ehrere Porträts gestochen, so von
Job. Coccejus und Gjrsb. Voetins; das des
Prinzen Eugen von Savoien Ist 1767 datiert.
Auch verdient eine große Kopie nach Schelte
Bolswerts Bekehrung des Saulus nach Rubens
EnriUnnng- B. W. Mou.
KflMtlerloikoa. Bd.V.
49
Ly Google
Bnaanm ~ flnni
Ana«, Am^ttr.
Broetmaa, E ti g e n p, Maler und Zeichner,
geb. zu Brüssel 1860, war Schüler der
dortigen Akademie unter Jean Portaels. 1881
crbieU er bei der Concarrcs» Godedurk im
Salon zu Brönd den ersten Pre« für seinen
„pauvre Lazare", und machte während dreier
Jahre auf Staatskosten größere Reisen. Seine
groflzügigen Werke erscheinen in den fol-
Cenden SakoatiMteUiiqgeii: Kiodliclie Hin-
gebiiuK (lueoMs vbA Biton'^ 188B, Ave Mens
(Erinnerung an Italien) 1883, Nach d Kampf
1887, Oliva (Mus. zu Brüssel) 1887, Sonniag-
morgen auf der Grande place zu Brüssel (Zeich-
aiing) 1887. Dante in g«nser Figur 1888. Auch
ieinePiortrits, wie das d. PartämcntarienPMil
Janson, haben <lfr Ziif? ins GroBc. Nachdem
er dann einige Jahre hintereinander mit ein-
zelnen Porträts hervorgetreten war, zeichnete
er längere Zeit an einer Porträtsammlung be-
deutender Staatsmänner, Künstler n. Wiesen-
ichaftler Belgiens. Diese Sammlung erhielt
dnen ganzen Saal im Staatsmuseum und
wurde vorher in verschiedenen belgischen
Städten und in Paris ausgestellt. 1898 er-
■dlienen du-bc Bilder in einer Reproduktion
unter dem Titel „CäArlt^ Nationaks'', 66
Seiten stark, Anvers, Dero freies MHeurs.
Die Originale sind spätir aus dem Museum
entfernt worden. Von cmem Aufenthalt im
Süden Frankreichs brachte B. eine Sammlung
gemalter Studien gut, die er in Paris und
Bdgi« aosstdhe und dem grofien franaSs.
Dichter F. Mistral widmete : Alycamps in
Arles, Kloster von St Trophime etc.
1903 schuf B. das allegorische Porträt des
belgischen Staataministera» Baron Lamber-
mont, welches, auf Grund einer öffentlkheo
Ausschreibung .iIs K.-irton hergestellt, dem
Museum zu Antwerpen einverleibt wurde.
Öfters erhielt der Künstler Staatsaufträge für
Afficben und Diplome, dk den Medailkn für
Verdienste um dk Industrie, Arbeit, Mut imd
Treue heigcgcben wurden. Sein Name ist
aufs engste verknüpft mit dem „Oeuvre de
l'Art public" oder „PArt de la Ruc". In
BrikseU Lütticb, Paris sind Kongresse ab-
gdalten worden, um den schlechten Ge-
schmack in der Öffentlichkeit zu bck.impfen,
und die treibende Kraft dieser Unternehmun-
gen war B. Mit Erfolg hat er für bessere
AusichmückuQg der Fassaden durch Maleret
und Plastik ^Implt Im Rathaus Saint
Gilles bei Brüssel hat er den großen Saal aus-
gemalt mit Allegorien in neuzeitlicher Klei-
dung zum Ix)b nationaler Einrichtungen. Im
Brüsseler Salon 1910 war eine grofle Lein>
wand „Ave Maria der Fischer" aasgestellt
1904 zeichnete B. sein Selbstporträt, das fhoto-
lithographisch vervielfältigt wurde.
Chron. d. arts. I':t02 p 12;t — Journ. d, h.-arLi,
1884 p. 137; 1S87 p. 130, 161, 18«. — Educat.
popUL N» M. IWtt. Hmrt Hsmmu.
Bntn, Franfoia^ BOdsdmitzer, Frei-
mckler der '^fc-r"« w Aatweipen 1006/08.
Kembeuts-Leriaa, De UgiBrai H.
Broers, Jasper, Schlachtenmaler, geb. in
Antwerpen am 21. 4. 1682, Freimeister in der
dortigen St Lidcasgilde 1708, begraben da-
selbst am 19. 1. 1710^ &diükr des J, B. v. d.
Meiren. Sein iimf angte telws Hanptwcric? Dk
Schlacht bei Eeckeren (1708) im Musie Plan-
tin in Antwerpen. Zwei signierte Bilder:
Reitergefecht im Gebirge und Reitergefecht
im Tak in der Dresdener Gakric. — Dk
Zeichnung J. Broers fecit findet skh auf einen
Reitergefecht in der Stuttgarter Galeric
No 118 und 2 Gefechtsszenen der Mannheimer
Gal.
J, J. V d. Branden, G«»chiedeni* etc. — M.
R o o s e 5, Cat. du mus^ Plantin. — T h. v.
F r i m m e I, Blätter f. Gemildekimde III (lOOT)
116. jsr. ir.
BicMOcq, D u, s. Dubrotucq.
Bnlander, Giovanni, deutscher BiM-
bauer, um 1890 am Dom zu Mailand titig.
Ntbbla. Sodl. nsl Duo«» dt lOten» 1908
Bnfs, Karl Harald Alfred, dän.
Maler, geb. 6. 5. 1870 in Kopenhagen. Schü-
ler der Kunstakad., stellt seit 1892 jährlich
auf der Kopenhagener (Qiarlottenborg) Aua-
atdlMK Mine Spezialität sind besonders
Interieurs mit altosodiacher Ausstattang und
Landschaften
Weilbach, Nyt daiuk Kstnerlex. I im
A. Röder.
Broggi, Francesco, Medailleur, f 1857
in Muland, 1818 an der Mailänder Münze an-
gestellt Unter seinen Werken eine Medailk
auf dk Krönung Ferdinands 1. 1888» Bartolo-
meo Romilly, F.rzbischof v. Mailand 1817 lUd
andere Portratmedaillen.
F o r r t r, Dict. of -Mcdallists. I. R. C.
Broggi, Giovanni, italicn. Bildhauer, geb.
am 26. 5. 1853 in Ligurnn, neben Grabmälem
Sur den Kirchhof ta Mailand erwihnenswett
von ihm eine Nonne (Halbfigur in Mannor,
1888 Jubiiänmsausst in Wien), Klcopatra und
Gruppe (7anbaldianer.
N. d ■ A 1 t h a n, Gli art. ital. 1902. R. C.
Broggi, Luigi, Medailleur in Mailand;
schnitt 1890 M^illen zu Ehren Crispis, sur
Erinnerung an den Mailänder Kongreß der
Krematorien-Gesellschaft u. zur Eröffnung
der Banca Popolart /.i Bergamo.
Riv. ital. di Nuroism. 1893. R.
Broggi, L u i g i, Archit., geb. im Mai 1851
in Mailand, Schüler von Camillo Boito an der
dortigen Scnola Superiore d'Arddt Seinen
ersten Konkurrenzpreis errang er 1879 mit
dem Entwürfe zu einer Fricdhofshalle für
Novara. .^iis der Konkurrenz für Entwürfe
mm Parlamentspalaate in Rom trug er 1889
mit Gius. Sommamga einen 9. Preis davon.
Unter den zahlreichen Privntbauten, die B. in
den vornehmen Neubauvierteln Mailands aus-
führte^ werden namentlich die Paliate der
SO
uiyiii^uü üy Google
Broggio — Broglio
Societi d'Aasicurazione XtaUa (1889) u. der
Familien Torelli (1896) o. Sardi (1896) viel
bewundert. Von ö£Fent]ichen Monumental-
bauten verdankt ihm Mailand das im römi-
schen Seicento-Stile gehaltene Börsengebäude
(IWl). dia Pradupriaii des Credito Itatiaoo
(IflOS) n. den KiwiffTtiaal in R. Owin r> ilorio
(1908) ; dazu wurde ihm neuerdings noch der
Achtmillionenbau der Banca d'Italia in Auf-
trag gegeben. Femer restaurierte B. in
Novara den Palazzo BelUiiH Sita der
Banca Populäre (1907), in Aleasaadria die
Cassa di Risparmio (1909) sowie mehrere
große Hotels in Genua u. Salsomaggiore.
Unter den fachliterariscben Arbeiten B.s ver-
dioien besondere ficacfatoog: Gite d'un archi-
telto OiaihnMl 1888), — Samnacgnamolo del
öatgao (Mailand 1894), — II Hstauro dello
•tor. pal. Bellini in Novara (Mailand 1906).
De Gubernatia, Diz. d. art, ital. viTenti
(1839), Aggiunte p. 576. — Arte e Storia 1889
p. 216; 18Ö0 p. 15 f., 17 f. - M lano e l'Eipoiiz.
1894 No. 2 p. 1. — Rivista ü Espo». di Milano
1901 ( N. vom 22. Des.). — Illustraz. lul. 1901,
11 262 ; 1905. II 11 f. ; 1908. Ii 280 f. — RiviaU
d'Italia 1906, II 654 ff. — Rauegna d'Arte 1908
£uc VI, Cron. p. IV f. — Cillari, Storia d.
•fte coatenp. iul. (19M) p, iM, MS. — Eigene
Ifhtcilangen des Küaadcrt. B. Verga.
BmggiOi G i u i i o, ital. Baumeister, geb. in
Mailand, kam um 1670 nach Leitmeritz, wo
er 1673 das Bürgerrcjcht erwarb und sich rasch
eine aageaelMiie Stellung adnif. Er encbeint
in den Urkunden als mdirfadier Hanabcsitfer,
bekleidet 1680 und die folgenden Jahre die
Würde eines Gemeindeältesten und außerdem
wird er in den Jahren 1675 und 1680 als
Altester der Maurer- u. Steinmetzenzunit ge-
nannt Sein Tod erfolgte um 1718. B. ent-
faltete in Leitmeritz u. dessen Umgebung eine
rege künstlerische Tätigkeit; schon 1670 wird
er mit dem Baue der dortigen Domkirche be-
traut, den er bis zur Wölbung der Kirche
(1681) leitete; diese wurde von Domenico
Orst oder Orsini vollendet In das Jabr 1675
flUlt die Erbauung der Kirchen in Tschisch-
kowttz u Dlaschkowitz, außerdem arbeitete
er mit dem ital. Steinmetzen Bemardo Forctto
an der Koslawschen (St. Barbara-) Kapelle u.
Gruft in der Leitmeritzer Stadtkirche. Hier-
für bdcam B. 810 fl. a. V« Wein, Foretto 86 fl.
12 xr. Um diese Zeit wurde auch unter seiner
Leitung die Set. Krichuskapelle in Leitmeritz
erbaut. Die von ihm 1688—1692 errichtete
WaUfahrtsIcirche zu Polita bildet jetzt das
Mlttdiddff des 1728 bedeutend erweiterten
Gotteshams». 1680 entwarf er den Plan 7um
Neubaue der 1639 zerstörten St. Adalbcrts-
kapelle in Leitmeritz u. leitete den Bau durch
einige Jahre; vollendet wurde sie erst 1703
dordi Octavian Brogglo. Aoeh d«r Bau der
bischöfl. Residenz (1680 -17011 und des bi-
schöfl. Konsistoriums in Leitmeritz ist auf
Giulio zurückzuführen.
Mitt des nordböhm. E]dairt.-Khtbt VI 309;
X 56; XU 30. — B. Seifert, Die Uitm Diö-
1 acte, 1899, 129. — H. A n k e r t, Die Baumeitter-
fMmÜM Brnnio ta Ifitt d. Vcr. f. Geaeh. 4.
Deutsch. L tSkmm XL M8 «L B. BheMr.
Broffio, Octavian, italien. Baumeister,
geb. 1668, machte seine Studien am Leitme-
' ritzer Gymnasium, wurde 1694 als Bürger auf-
genommen und beldeidete in der Folge die
Würde eines Ratsherren (1718—1781). Er ist
der bedeutendste Baumeister in Leitmeritx
während der ersten Hälfte des 18. Jahrb., seine
Bauten teigen die ganze Fülle und kraftvolle
Gliederung, die jener Zeit eigen war. Die
ersten Bauten, so die 1699 entstandene Kirche
u. Piam zu Grofimergthal bei Zwickau, führte
er im Auftrage der GroBherzogin Maria Anna
Franziska v. Toskana aus, die ihn auch weiter-
hin noch mehrfach beschäftigte. Sein bestes
Werk ist die St. Wenzelskircbe in LeitmeritS
(171dn-171^ welche die Vorafige seiner Ban>
weise in vollem Ha8e ze^ Im Jahre 170A
schloS er für den Neubau der Jesuitenkirche
einen Vertrag mit dem Leitmeritzer Kollegium
ab, nach welchem ihm für die Bauzeit ein
jihrlicher Betrag von 60 8. besahlt werden
soUie. 1718 Übertrag ihm der Rat die Wiederw
Herstellung und Ausschmückung der Stadt-
kirche, deren Inneres er mit ungemein reichen
Stuccoomamenten zierte. Seiner Tüchtigkeit
verdankte er auch den Auftrag, die baufällige
Sudtkirche an Randnils a, Elbe wieder herzu-
stellen. Er schloß am 30. 6. 1725 mit Philipp,
Herzog von Sagan, Fürsten v. Lobkowitz
darüber einen \'crtr^g; \1M war die Arbeit
beendet. Auch in der Profanarchitektur
leistete er Tüchtiges; so baute er 1714 — 1716
für die Stadt Leitmeritz den Meierhof zu
Prosmik um 3000 fl., ebenso zeigen mehrere
Plauscr in Leitmeritz sein reifes Können. Ob
die Hauptfassade des Klosters Osscgg, die
Dominikanerkirchen in Leitmeritz u. Aussig,
daa kais. SchloB in Ploachkowitz und die
Kirche in Sdbenitz, die in Anlage und Form-
gebung mit B.s Schöpfungen große Verwandt-
schaft haben, ihm auch mit Sicherheit zuzu-
weisen sind, mtiB erst die weitere urkundliche
Forschung lehren. Er f 84. 7. 1748 und
fand seine letzte Ruhestitte in der Senatoren-
grnft di.T Leitmeritzer Stadtkirche.
Min. d. kk. CcntT.-Comm. XV, 1889, N. F. 118-
Fig. 10. — Mitt. d. nordböhm. Exkura.-Klubs X
57, XXIII 255. .197, XXV 276, XXVII 157. —
J. H o f m a n n. Die Barocke in Nordwestböbmen,
1898, 79, 102. — Topogr. d. bist. u. Kunatdenkn.
d. Kgr. Böhmen IV 1900 (Bes. Raudnits) 158 f.
— H. Ankert, „Die Banmeisterfaailie Broggia'*
in Mit«, d. Ver. t Gaseh. d. Dortseb. i. Vkmm
XL WS 9. B. Bitehe».
Broglio, Romolo, aus Treia (M3rche\
Architekt und Mathematiker, lebte zu Ende
des 17. und zu Anfang des IS. Jahrb. Er ist
der Verfasser der „Effemeridi Trivulziane**
und hinterliefl viele Schriften über die Bau-
kunst. Nach seinem Entwurf wurde die
Kirdie S. Filippo in Recanati erbaut
5t 4«
Brughola — Brakoff
Colucci, Treia illustrata, pte III» p. 224.
— Ricci, Mem. «tor, delle Arti ecc. della Marca
d'Ancona, II 10/S, M6. — S a n t i n i, Elogio dci
■■tematici piceai, p. 63. F. Altandri.
Brogliola, s. Anionio di Niccolö da Pirenze.
BnliB (Broo, Koo, Pion), W o l f f Ernst.
Bildhauer, wurde am 4. 0. 1680 Bürger ia
Dresden u. arbeitete damals schon tingere
Zeit für den kursächs. Hof. Ihm war die
Aufsicht über das Schnddeo u. Schleifen der
ICarmorstücke sowie über die AltbMler- «.
Serpcntinsteiovorrite übertragen. 161B war
er mit Reparaturen im Schlosse Liditenburg
beschäftigt, später am ,,Fürstl. Monurnent-
gebäude" in Dresden hervorragend tätig, fer-
tigte das Epitaph der Herzogin v. Sachsen-
Zeits u. Uderte aoch beim Begräbniaae des
«ichs. Kurf. Jahmn Georg I. (f 1686) ver-
schiedene Arbeiten. 1660 führte er den "Htel
„Hofbiidhauer". Trotz seiner Emsigkeit be-
fand er sich, namentlich vrährend seiner letz-
ten Lebenajahr^ ia sraAer Bedriogiu«. da er
die Benhimif fBr aeivi ArfieileB nur jcliwer
erlangen kannte. B. üicb Anfiag Nor. 1084
in Dresden.
Akten des kgl. säctu. Hauptataaturch. u. des
Ratsarcb. in Dresden. — Bau- u. Kstdenkm. d.
Kgr. Sachsen XXVI W. Emst Sigismund.
Broker, N i c h o 1 a s, Kupferschmied, geb.
um 1860 und zwar vermutlich in Dinant in
Frankreich, tätig in England, f 14^: nur be-
kannt durch die vergoldeten Metallbüsten
König Richards II. von Engl in l und der Kö-
nigin Anna von Böhmen, die er 1395 mit God-
frejr Preat in London für das in der Wcst-
ninsterabtei aufgeatellte Grabmal dieses Herr-
sdierpaares anaföhrte (galvanoplaattsehe AV
formungcQ in der Londoner Nat Portrait
Gallcry'l.
Archaeologia XXIX (1»42) 52. — F o r t n u m,
Bronze*, p. 150. — Champeanx, Dict. des
Fondeort, p. 18V. — Lfthraby, Westm. Abbey
and the Kiags Cnftsmeo p. 2üi — Kat. der
Land. Nat Pactr. GalL a«>7) p ^
M. iV. BrockwtU.
BnkBiaaa, E h 1 e r t, Bildhauer, verfertigte
1716 ia der Kirche xu Propsteierbagcn die
Kansel fai Hobsehnitsefel mit Etfsagelisten-
figuren.
Bau- u. Kstdenkmäler der Prov. Schlesw.-Hol-
ateiii, II 176. R. C.
Brokoll, Anton, Sohn des Johann Br^ t am
14. 9. 1721, wird von Dlabacz als trefflicher
Maler oad Dkbter am Hofe Kaiaer Karls VI.
DUkaaib 9nm. KWteka« Uli. —
PalscL AhUiardar fettaa. «. «Mr. Gd. «.
KMIar n 149. - Nene BttlMh. d. Wlaaaaaeh.
«. Ksls XIX SSI. XX ISS. — C T. W« r sbaefe,
OMht. taiogr. Lex. II 160.
Bnriksf (auch Prokof, Prokop, Brackhoff
etc.), Ferdinand Maximilian (nicht
».Johann Ferdinand"), Bildhauer, tätig in
Böhmen und Schlesien, geb. im Sept. 1688 in
Rothenhaus bei Komotau (N.-W.-Böhmen),
t Mira ITOl in Prag. Sohn und Schüler des
Johann B. Sein erstes selbständiges Werk
ist die Gruppe der hl. Margaret, Barbara und
Elisabeth (1707) für die Prager Brückl der
auch die Tltigfeeit der fOtgindeB Jahrs fast
ausschließlich gewidmet war. So entstand
u. a. 1708 die Gruppe des hl Franz Seraph,
1709 die des hl. Adalbert, 1711 dir •in lrn
großen (1892 ins Wasser gestürzten) Gruppen
des hL Ignatios von Lojrola und dea hl. Frans
Xaver. 1712 die der hl. Vincenz und Prokop.
1714 die der hl. Johann v. Matha, Feli.< und
Iwan und die des hl. Veit. Gleichzeitig ar-
beitete er aber auch viel für Paläste und
öffentlidie Plitse; so entsttad u. a. 1710 das
Portal des Hauses „Zum Hopfenstock", 1713
bis 14 die berühmten Mohrenkar>aliden am
Palais Morzin in der Spornergasse, 1715 die
Statue des hl. Philippus Nerius auf der neuen
Schlofistiege. Im J. 1715—16 arbeitete er daa
prächtige Grabmal des Oberatlcaaslera TOB
Böhmen Grafen Wratislaw von Mitrowits
(t 1712) in der Prager Jakobskirche, zu dem
j. B. Fischer von Erlach den Entwurf ge-
liefert hatte. 1718 entstand das große Mar-
morrelief der Familie Christi für die Thein-
kirche in Prag, bald nachher, neben kleineren
Arbeiten, die ölberKßrnppe und die vier Evan-
gelisten für die Tou iikapellc in der S. Gallus-
kiichc. Zu Beginn des Jahres 1722 berief ihn
J. B. Fischer von Erlacfa nach Breslau, um die
von ihm erbaute kurfürstl. Kapelle am Dom
mit plastischen Werken auszuschmücken: die
überlebensgroßen Marmorstatuen Moses tnid
A^ron am Altar und vier Reliefs über den
Taren skid sein Werk. Kurz nachher ar-
beitete er Budi daa Grabaul des 1792 ver^
storbenen Herrn Johann Georg von Wolff,
das sich in der Elisabethkirche zu Breslau be-
endet In den folgenden Jahren kehrte er
wieder nach Prag zurück und achuf hier neben
kleineren Wetten die reiche Marienainte am
Hradschiner Platz (172R1, die mit zehn Sta-
tuen, resp. Gruppen gcMihiiiuckt i^t. Am 23.
6. 1728 erwarb er das Bürgerrecht auf der
Neustadt Im aelben Jahre folgte er ciaer
Bfenif ung nach Wien, wo er dn Hochaltar
der von Fischer von Erlach erbauten -S Karl
Borromäus-Kirche im Modell entwarf und
wohl auch selbst ausführte. Die Übertragung
dieser Arbeit bricht für die Schätsuagi die
er genoB. Im Jahre 1789 wurde er zum
zweiten Male nach Schlesien berufen, diesmal
zur Aus.schniuckung der ini Bau befindlichen
Zistcrzien.serkirche in Grü.s^au bei Landeshut;
er hat dort bis zum März des Jahres 1730 ge-
arbeitet Aof ihn griien zwei von den riesigen
Portalfiguren (Moses imd S. Crcgcr), im
Innern zwei Altäre und verschiedene andere
Hülzfignrcn zurück. Eine schwere Krankheit
(die Schwindsucht) zwang ihn, die Arbeit ab-
zubrechen und nach Prag zurückzukehrend
In Prag übernahm er noch einen Auftrag«
nämlich sechs Modelle für Statuetten, die il
Si
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Silber geschlagfn und auf dem Hochaltare der
Thomaskirche aufgestellt werden sollten, aus-
snföhren. Er hat aber nur drei davon (S.
IfOOka, S. Ludmila, S. Augttstinus) ausfuhren
kömien. Die Kfiiddieit imd der iröhe Tod
hinderten ihn an der Vollendtmsr.
Der Künstler war der bedeutendste Barock-
bildhauer Prags; in der Formengebung $chloB
er sich der Berninisdmle an.
Nenr&utter, Stttoac PontU Practnafa
1714) . — (K»a«aleky), Präger BrOcl«
1715) . — Haameraclimid, Prodromal
i^riae Prag. (17SS). — H • h n, Grüaaau (1735).
— Kundnann, Snedi in ntmimia (1738). —
gelael), Abbild, bdhm. u. mähr. Gelehrter u.
nitler (1775) II — S c h a 1 1 e r. Prag (17M—
9T). — (Zimmermann), Breskn (1794). —
Dlabaci. Katlerlcx. (1816). — Schottky,
Prag (1830). — Erdmann. Katbedr. S. Jo-
bann ... in Brealau (1860). — Schlager,
Donner (1853) p. 138. — Midi im „Svitotor"
XVII (1883) p. 407. — Ilf in All«. Deutsche
Biographie XXVI (1888). — Ottur Slovnik
niucn^ (Ttchechiacbes Konreraationalexikon) IV
(1891). — Ilg, Fiacher v. Erlach («lebe Re-
gisterl). — Matijka in „Pamitky archaeol.
a miatop." (Jecb. KunaUeitachr.) XVII (I8ö6ie7)
Sp. m ff. — Herain, StarA Praha (Alt-Prae)
(Registerl). — Pollak-Prag im Kanatge*ch.
Jahrb. der k. k. Zentral-Kommission (1908)
p. 150 ff. u. in Forschungen lur Kunstgeschichte
Böhmens V (Prag, 1910 .Johann und Ferdinand
Maximilian BrokotT"). Oskar Pollak-Prag.
BrokoS, Johann, Bildhauer, geb. im Juni
1652 in S. Georgenberg (Oberungam), f 28.
12. 1718 in Prag. Im J. 1676 begab er sich
auf die Wanderschaft und hielt sich bis zum
J. 1680 in Prag auf. Beim Ausbruche der
Pest zog er fort und blieb zwei Jahre beim
Freiherrn Wunschwitz auf Schlofi Ronsberg
(S.-W.'Böhmen), wo er 1682 nach einem klet*
nen Modelle des Bildhauers Mathias Rauch-
müller das Gußmodell für die Statue des Jo-
hannes von Nepomuk arbeitete, die im folgen-
den Jahre in Nürnberg gegossen und dann
auf der Pni|(er Karlsbräcke au^eitellt wurde,
•ein berühmlestci Weile. Tm getben Jahre
(1682) trat er vom lutherischen zum katholi-
•chen Glauben über. Von Ronsberg zog er
nach Manetin b. Pilsen, wo er bis zum J. 1685
arbeitete, und am 81. 18. 1686 trat er in die
Dicnate des Grafen Thtm in KlSsterle (N.-W.-
Böhmen). die er am 12 6 1687 verließ. In
Klösterle arbeitete er eine große Reihe von
dekorativen Figuren, die seinerzeit den Schloß-
fMk schmückten, heute zum gröfiten Teile
nrf einem Brutnen am Marktplatze anfgctCelh
sind. Von KInsterle ping er nach Schloß
Rothenhaus b. KonK t.iu, wo er itun listcns
xwei Jahre sich aufliidt. V<jii den dort ge-
arbeiteten Werken haben sich u. a. zwei
schöne figurale Brunnen im Schlctbofe er-
halten. Am 23. 2 1C03 erwirht er das Bür-
gerrecht in Pr.ig-A]t^;.'irJt und kauft am 30.
9. 1898 ein TTan'^ Im J l'iOfi arbeitete er eine
Pieti für den Marktplatz von Görkau, kurz
danul die groAe Picti, dk auf der Präger
Brücke aufgestellt wurde. Neben kleineren
Arbeiten für böhmische Provinzstädte war er
in den späteren Jahren haoptsichlich für die
Prager Brficfea beaehifligl; die damals mit
Hdligcnstatuen und -gnnpen ausgeschmückt
wurde. So entstand 1706 die (Jnippe der
Taufe Christi, an der sein Sohn Ferdinand
Maximilian bereits eifrig mitball. Unter diesen
Arbeiten sind beachtenswert die Statue des
hl. Cajetan o. die dea U. Frans Borpa 0.700
resp. 1710). Gleidiieitig (1700) arbdtete er
acht grofle Sandsteinfiguren für die Terrassen
über und vor der Stiftskirche zu Braunau (N.-
O.-Böhmen). Seine letzten bekannten Werke
sind die Grutgt ani der PulsnitzbrüdM Im
Tetacben-Ahstadt (N..Böhmen) (1714) und die
Johaim V. Nep.-Statuc in Skramnik (1715).
Seine Werke zeichnen sich durch eine strenge,
an den BronzeguB erinnernde Formengebung
und durch ein tiefes religiöses Gefühl aus.
Neuriuttcr, Statoa« Pontis Pragensia
(1714). — (Karaenickjr). Pragar BiMbsb
(1716). — Berghauer, PkvtaaMitfr . * . •
Joanaaa Mepowwems (17SI). - (Pal aal),
AbbiM. blhn. n. nihr. Gdshitsr a. Ktnadw
(1775). II 171 ff. — Diabaes, KstMa. (UU).
— Ilg in AUg. Deotacbe Biogr. XXVI (sab
Prokoff). — Ottnv slovnik nia&n^ IV. — Ilg^
Fischer v. Erlach (siehe Register!). — Pod-
laha im „Method" XXIV (1893) 130. —
Herain, Sur& Praha (Alt-Prag), (s. Register).
— Cerny im Caaopis spolecu. pfitel staroiitv.
V Praxe (Zeitschr. iech. Altertumsfreunde), X
(1902). — Pollak-Prag im Kunstgesch.
Jahrb. der k. k. Zeotiat>Ki>mmisaion (1008)
p. 150 ff. u. in Forschungen nr Kunstgescbtchta
Böhmens V (Prag, 1910 .Johann und Ferdinand
Maximilian Brokoff"). Otkar Pollak-Prag.
Bnkolf, Josef (Johann Michael), Bild-
hauer, geb. im .'\pril 1688 in Klösterle (Böh-
men), t am 14. 9. 1721 in Prag, ältester S<An
des Johann Br. Am 80. 6. 1718 erwarb er daa
Pftig-Neaatädtcr Bürgerrecht Inwieweit er
an den Arbeiteii aeinea Vaters oder Bruders
beschäftigt war, oder ob er selbständige
Werke geschaffen hat. ist nicht bekannt.
Jahn in der „Neuen Bibl. der schönen Wis-
sensch, u. freien Künste", XIX, II (1770) 331.
— (Pelzel), Abbild. b4hm. u. mihr. GcU 9.
KünMler. II (1776) 173, — DokniMnU Im Piagar
StaAsrnUv. Oalsr PaUsihÄiw.
Bro^ Hans Jakob, Maler, wahrscheinlich
süddeutscher Herkunft, dessen Name sich
auf einer in der kgl. graphisch. Sammlung in
Mönchen aufbewahrten Zeichoang befindet:
„1600 H Itob Brot, moner in Saldmrg*.
Dns Blatt stellt 2 schreitende Frauen im Ge-
spräche dar. 2 weitere Zeichnungen eben-
dort von derselben Hand, mit einer Früchte-
trägerin und einer Scbalneiipielerin, sind
1680 datiert. DemaelbeD KBnstter gebBrcs
eine ebendort aufbewahrte, bei Bassermann-
Jordan (Die dekorative Malerei d. Renaiss.
am b;iycr. Hofe, 1900, p. >?Z) publirierte
Zeichnung — Entwurf einer Decke mit Mi«
aerya und den Moaca — > aa, aowie aina
S3
L;igiii^oa by Google
Aqomlle und eine Lüncttenskiste mk den
Uustt und törichten Jungfraica.
Päcklef'-Liaparg in BdMogi Vonats-
btr« TU, 19M p. UIA. Y,
Bk«B, Jan, GoMidimied der Gegenwart in
Utrecht, der sich besonders durch Arbriten
für kirchliche Kunst (Altar in der Antonius-
kirche in Utrecht, Monstranz für St. Bavo in
Haariem^ Chormantelagraffe für die aUjibr-
liehe PraMwioii vom „Bcgijnliof jn Aimter^
dam) sowie künstlerisch ausgefäbfte EhrcA-
ketten etc. ausgezeichnet hat.
Ztachr. f. christl. Kat XI «13. •> ZUchr. «Dia
Kirche" VII 365 ff.
Bromberger, Otto, Maler u Illustrator in
München, geb. 1662 in Reudnitz bei Leipzig,
kurze Zeit Schöler der MQnchaer Akademie.
In seinem Spezialgebiet, der humoristischen
Tierzeichnung, nähert er sich der Art Ober-
länders. Lange Jahre eifriger Mitarbeiter der
Müncbener „Fliegenden Blätter" und „Bilder-
bogen" sowie der Meggendorfer Blätter hat
er auch zahlreiche Beiträge zu Jugendachriften
(.Jugendlust", „Jugendblätter") geliefert
Seine beliebten Kinderbilderbüchcr und Mär-
chen sind bei Braun u. Schneider, München,
F. Sdmiber-Efilingcn u. W. Völräch-Leipzig
«ndiienen. Audi ala Karikaturenzeichner hat
er aidi mit GexUck betitigt; einige beaoo-
ders gelungene Proben (Karikaturen bekann-
ter Münchencr Künstler) besitzt die Samm-
lung der Münch. Künstkigenoeaenschaft In
den Glaapalaat-Ausstetloiwea itt er aeh 1890
mit •dncn bmnigvn, hamdoa salifiaChen Aqoa-
rcllen und kolorierten Zeichnnngen wie: Der
Virtuos, Der eingebildete Kranke, PoHt. Ver-
aammlung im Tierheim, Kaffeeklatsch, D.
Bkr-4iberdicbter. WaMerkur, D. DichtcrUng«^
Sonntagsfciter, GtShwünndiCB tisw. ein gcra
gesehener Gast.
D r e ß 1 e r, K»tj»hrb. — K»t f. Alle XV 263
u. 86.3. — UündieneT Bilderbocen No 1003, 103«,
1052, 10A3, 1078. 1098, 1120, 1149, 115«, 11«0,
11T8. — Kat der Austt im Münch. Glaapalaat
1890, 03, 04, 06-00, 1001-8, 05, 07, 08. —
Mittlgn des Kstler«. Wgr^-
Brom«, Charles, Porträtmaler u. Stecher
in London, ertrank am 23. 4. 1801, erst
27jährig, Schüler von Skeltoti. Er stellte
1798—1801 mdirere Bildnisse m der Roy.
Acad. ans nnd atädi nach Owen ein Portrit
Pitts.
Redgrave, Dict of art., ISTIi — Graves,
Roy. Acad. Exhib.. 10O5 I. H. V.
Bromeis, August, Landschaftsmaler, geb.
am 26. IL 1818 in Wilhelmshöhe, f 12. 1. 1881
in Saudi Soln des Archit. Joh. Conr. Hr.,
■ntegi nun Baufach bcstinunt^ warf sich
cifng' auf die Malerei, lueisl an d. Alcad.
Kassel, 1831—1833 in München, wo Klenze,
Gärtner u. Quaglio auf ihn einwirkten, ging
1833 nach Rom, wo er bis Mai 1848 blieb u.
durch Joa. Ant Koch in d. Idaas. Landadiafts-
Stil eiogafiUtft wurden den er im wer
blidk Durch die Rcvolntitn aus Ron
trieben, lebte er bis 1867 üi Frankfurt a. If«
ging dann batqitsächlich wegen Andr. Acben>
badi nach Dfiiseldorf v. worde 1667 Lehrer
u. 1868 Prof. an d. Akad. Kassel. Im Som-
mer vor seinem Tode besuchte er nochmals
Rom u. Olcvano. B. gab mit Erfolg die Groß-
artigkeit itaL Natur, besondere d. Gebiigs-
formea wieder n. bcMte seine Landadiaftea
mit trefflich aufgefaBtcm Landvolk u. Vieh;
seine deutschen Landschaften stehen den ita-
lien. nach. 1881 veranstaltete d. NaL«GaL in
Berlin eine Ausst. s. Zeicfantmgen.
Unter Br.s zaMreiehen Werken nennen wir:
Rom. Campagiu bei Veji 1843 ; Eicluvald bei
Abend 1843; Vorgeb. der Circc 1846; Bei Ole-
vano 1869; Campagna-Landsch. 1862; Las^
Schaft aus d. Sabin^seb. jn. d. bamdk Saau-
riter v. Hessische I.xndsdi. ban Ifertzstcin,
Gegen.stücke v. 1B74 (Gal, in Kassel i ; Römi-
sches Gebirge 1SC9; Ital. Landsch. von 1869
(Berlin, Nat.-Gal.) ; Rom. Campagna m. Blidc
auf d. Soracte (Mus. in Köln); Tempelndnen .
V. SeNnunt; Abenddimmening in d. Pootin.
Sümpfen. Mehrere seiner Werke z. B auch
in d. Mus. in Hamburg, Hannover u. Leipzig
u. In Privatbes. (Fraddurt a. M.).
AH» Oentscba BiMr. XLVIL ~ XunsOL,
ISMTlou 81; 1844 1fo. »; »IT Na. —
Stieglitz, ErinnenuigeD p. 13 ff. — GaaaeM
di Roma, 1848 No 70. — Alnan. Ictt., Rooa 1841.
- Allg. Ztg, 1843 No. 185 Be«.; 1847 No. 188s
1881 No. 15. — Kstchron. XVII 148 f. — Fr. ».
BStticher. Malerw. d. 10. Jahrb., 1801. —
Weissäcker-Oessoff, Kunst u. Kstler
in Fraakfntt a. M. II. 1000^ — Akten d. Ponte
Molle n. d. Dtsch. IC-Ver., sowie Pfarrb. v. S.
Vincenzo in Rom. Fritdr. Noack.
Biomeia, Johann Conrad, Archit. und
Oberhofbaudirektor unter Kurfürst Wilhelm
II. von Hessen, geb. am 21. 6. 1788 in Kassel,
t dasellist 1664. Von ihm n. a. das sog. rote
Palais am Friedrichsplatr.c in Kassel, femer
mehrere Kirchen, Kasernen, Brücken und
StraBenanlagcn daselbst.
Fr. Faber, Konverslex. d. bild. Kst. 1848^
II 270. — Hoffmeister. Kstler u. Ksthandw.
ia Heesen. 1888. — Oentachc Baostt 1806 p.
*a ff. H. F.
Bromere, Joscpli '1 e, wird vermnfunKS-
weise als Künstlername für eine Serie von
6 Rundbildern mit der Geschichte Josephs in
OH anf Hds aa8egd)en, die sich 1618 im
Scblosae Beannraitt des Herzogs von Aerschot
befanden. 4 von diesen Gemälden aus den
Samml. Abel-Stuttgart u. Demidoff-S. Donato
hängen jetzt als Werke eines unbekannten
niederiindtscboi Meisters am 1480 bis 1500
Ml Kaiser Pnednch^Museun in Berfan und
2 in der Samml. des Freih. v. Hcyl in Worms.
Auf dem einen dieser Gemälde im Kaiser
Friedrich-Museum „Joseph wird in die Grube
gestoAen" stdit auf dem Kleideraaume Joseplis
die InsdirifC ijoic^ dt BromeK!*, die tkb
wohl auf den Dargesteltten bezieht.
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Beffroi. 1863 p. SSI. — Gu. «L B.-Aitt
1870 I 105 f. — A. V. Wnribacb, Niederlind.
Krtlerlex. u. SoppL — Kmt de« Kaiser Friedrich-
Mu^ Pcrün, 1906 N. 539 A-D. R. C.
Brome t, William, engl. Landschafts- u.
Architekturmaler in Snow Hill, Stellte zwi-
schen 1818 und 1842 in der Londoner Roy.
Aead. nnd zwiidien 1888 and 1834 in d«r
British Tnstit Motive aus England, von
Rhein, der Italien. Riviera usw. aus.
Graves, Roy. AcML BxUb., IM» I; The
Brit. Instit-, 1908. V.
BromJg^ A n d r e n s Conrad, geb. 17S0,
Bildbauer in Nürnberg, wo er zu Anfang des
10. Jahrb. arbeitete. Er verfertiste Ornamente
ai Spkgdralmm u. dergL
HauMM Af«h. 1 A Midto. EBmü X US.
Bnali* Georg, BiMhaoer in Nfiraberg,
Jm Nadlersgrabcn" wohnhaft, f tSOl (Toten-
bucb 2U St Sebald in Nürnberg 1790—1810),
Th. Hamp*.
Bromig, J. L., seinen Lebensumständen nach
bisher kaum bekannter tüchtiger Bildhauer u.
ErzgieBer zu Nürnberg, der 1687 nach dem
Vorbilde von Beminis Fontana de! Tritoae
auf der Piazza Barberini in Rom den Tritoo-
bnmncn auf dem Maxplatze zu Nürnberg
schuf, und von dem als weiteres bezeugtes
Werk eine Brunnenfigur, Herkules mit der
lemäischen Hjrdra kämpfend, aus d. J. 1196
herrührt. Diese befand sich 1006 im Besitze
des Herrn Kommerzienrats Wilhelm I-cuchs
m Nürnberg.
Nagler, KstlsclBK. U 147. — F. T. Schals
im Kat der Ust Awb dST Stlrft Nfimb.. 1906
No 77«. Tk. Hamt0.
Biwdi; Johaoa Frledricli, fck 1171^
Bildhauer zu Nüm^rg, van ^McMbt Tltiglteit
wie Andreas Codt. B.
Namnannt Archiv X 118. Tk. Hampt.
Bramlegv CBramUger, Bramlcger, Brem-
lige, Bromlacer, Brnnilacer, Ptamlaager
o&w.), Ignaz Anton, Goldschmied in Ol-
mütz, wurde ani 30. 10. 1702 von seinem
Vater. Franz B , freigesprochen u. am 12. 12.
1712 als Meister aufgenommen. 1718, Januar
piapplidfct" er „tun das nach seinem vater
leer stehende ladl" und wird 1716 ab Be-
ailzer dn Hauses Theatergasse 12 genannt
1732 und 1735 kommt er als Altgesthworener
vor. In letzterem Jabre wird von ihm un-
term 5. 9. gesagt, da£ er die Goldschmied-
Profession ndennahkn fast gabr nicbt mdir
fihet, sondern nur die pettschafflen xn stechen
pfleget". 17B0, 22. 6. ist von seinem „zeit-
lichen Hintritt" die Rede, seine Stelle war
infolgedessen in Erledigung gekommen. Das
BndMKr Mnaeam für Knostgiewcib«» md
Allel lOmer besitzt eine; nadi den Mristfr-
zdcben, ihm und dem Johann Frans Benack
zugeschriebene Schale aus vergoldetem Sil-
ber, in Form einer auf drei Delphinfüfien
rahendcn Muaclicl mit getiidkenen Wein-
— h— «Mul tSammn Trilmi dls fiskfjlinmK. nrtA
der Domschatz zu Olmütz einen ihm, auf
Grund der Marke IB zugeschriebenen, silber-
vergokleten Kelch, laut Inschrift ein Ge-
schenk des Kanonikus Baron Hofmann 1706^
mit getriebenen Blumengirlanden und ge-
flügelten Engelsköpfen am Fufie und ovalen
Medaillons mit Christus, Maria und hL JO>
seph auf der Verschalung der Kuppa.
C. Schirek. Mitteil, des Mähr. Gew.-Mns.
in Brüna, 1893 p. 25. — C. S c fa i r e k, Pmsi**
rung in Mähren, 1902 p. 41 und 151. — Dr.
Hans Kux nnd M. Kresz, Daj Rathaus co
OlmüU, 1904 p. 141. — Kat. der Au»st. .Mtösterr.
Goldschmiedearfo. in Troppau, 10O4 p, B3. ~ Kat.
der Aosst. von Goldschmiedearb. in Schlrs. Mos.
für Kstgew. n. Altert zu Breslau, 1905 No 731
— A. Kettner, Ztschr. des Deutschen Ver.
für die Gesch. Mihrena und Schles., Brünn 1906
p. 427 (hier wird er irrtümlich Bromberger ge-
nannt). — K. k. Statthalterci-Arch. Brünn, Fas-
zikel FSt» Wu, Ga* und Sm. C. Schirek.
Bioniley, A., Bildhafter in London, der 1864
und 1886 einige Porträtbüsten in Marmor in
der Roy. Acad. ausstellte.
Graves, Roy. Aead. Exhib., 1905 I. H. V.
Bnimler, Clough W., Landschaft»- and
Genremaler in Gapham, stellte zwischen 1872
und 1904 wiederholt in der Londoner Roy.
A .iJ aus. In The Art Journal 1894, l^. t>r4
findet sich die Abb. einer von ihm |uch einem
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H. V.
Bromlfly, Frederick, Kupferstecher in
London, Sohn von John Charles B. ; beschickte
die Ansstdlnngai der iL Acadenqr 1866—60
RBC fLOpresaociien iwrn xicmitnen vui
Grant und D Maclise. Außerdem kennt man
von ihm Kupfer.stiche und Scbabkunstblätter
nach Gemälden von F. Tajtef, Qk L»adiS»r,
G. Harvey u, anderen.
Schorns Kstblatt 1839 p. 400 ; 1840 p. tt%,
295, 443; 1846 p 40. — Heller-Andresen,
Handbuch 1870 p. 188 i. — Graves, R Acad.
Exhibitoca I 29S f. M. W. BrocktBtll.
Bromley, Henry (wahrscheinlich Pseu-
donj-m für Anthony Wilson), engl Kupfer-
stecher, geb. 1750 in Wigan, nur bekannt
als Verfertiger des 1796 in London ver-
öffentl. „Catal. of Engrav. British Portritg^.
Redgrave, Dict of art, 1878. H. V.
Bromley, J., sen^ Makr in I-*indon, stellte
1829 und 1882 in der Roy. Acad. 2 Historicn-
bttder ans: Hagar md der Eogd nnd FalstaA
Hostess tmd Bardolph.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H V.
Bromley, James, Kupferstecher, geh. um
1800. t am IS- 18. 1838 in London, Sofan des
Winiara I Broadey; besdndcle die Aaaslcl-
lungcn der Suffolk Street Galleries zu London
mit einer Reihe von Schabkunstblättern nach
Porträtgemälden von George Hayter (Königin
Viktoria 1887. Lord John Russell), W. Roes
(Marcbkaess of Loodooderty) de.
Le Blanc, Ibnifel I 525. — Redgra««^
Dict. 187S p. W. Grsves, Dict p. IT. —
55
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Binyon, Cat. uf Drawmgt by Brit. Art. in the
Btit Mm law I 144. — DiGt of Nat Biogr. I
(IMt) UOT. M. W, BnekmtU.
Bromley, John, engl. Zeichner, tätig in
London um 17S0. Das British Museum be-
sitzt von ihm datge Londoaer Vcdnln in
Aquarcllzeichnung.
Binyon. Cat of DwiHti by Brit. Art. in
tke Brit Mua. 1898 I 144. M. W. BnckwtlL
Bromley, John Charles, Kupferstecher,
Reh. 1795 in CheLsea, f am 3 4. 1830 in Lon-
don, Sohn des Williarn I Bromley, beschickte
1827—29 die Ausstellungen der Londoner R.
Academy sowie spiterhin diejenigen der Suf-
fdk Street Galleries mit Schabkunstblittem
nach Fcd. Baroccio (Aeneas und Anchiscs),
F. P. Stephanoff (Trial of Algemon Sidney),
Turner (Kirkstall Abbey), G. Hayter, J. Lewis,
B. R. Ui^doa etc. Aach atacb er diudoe
BBtter für B. Pflnlen «Britiah Gdfcfy of
Engravings" vnd ür «Tli* Bewilei of Chode
Lorrain"
The Art Union 1830 p. 90 (Nekrol.). — Le
B 1 a a c, ManueL — Heller-Andresen,
I». — Redgrave, Di ct. -- B r y a n,
Diet — GraTca, Dkt p. 37; R. Acad. Ex-
h{bitors I 295. — MlfUt, Dict. des Vcntcs
d'Art I (1901). M. W. ßrockmll.
BnadtTf John Mallord, cafL Mder,
um 1880—90 in St John's Wood bei London
und um 1903 in St. Ives in Comwall an^äbsig ;
beschickte seit 1881 die Ausstellungen der
Loodooer R. Acadeoijr mit xahlreichen Dorf-
m4 GobitBitoniticiiwIteiL
GraTCik B. Aead. BiAik I m
M. W, BrodmttL
Bromley, Valentine W a ' t e r, Maler u.
Illustrator, geb. am 14. 2. 1848 in loindoq,
t am 30. 4. 1877 in Harpenden bei Ixmdoo,
Sdm und Schüler von William III Bromkijr.
Schon 1867 zum „associate" des Institute of
Painters in Watcrcoloiirs f-mannt, bereiste er
Nordamerika mit Lord Dunravcn, für den er
dat Rcdie grofier Bilder mit DarstelluOfOl
m i^Tiffi 1— »irM«iM»ii— » Volks* ^1"* Indiwef-
lebcn SD mden hittc, md besdndcte dum
1872—77 die Ausstellungen der Londoner R.
Academy mit Märchen- und Indianerbildem.
Als Illastrator lieferte er die Zeichnungen zu
Lord Dummveot «Gicat Divide" sowie laU-
ftfehe Beitrlge f&r die „Illustrated Londan
News". Sein Gemälde „Troilus and Cressida*
wurde von J. C. Armytage gestochen.
The Art Joum. 1873 p 358. 372 ; 1877 p. 2Ö5
(Nekrol.). — Gaz. d. B. Arts 1803 II Ö7. — R e d-
(! r a V e, Dict. 187H p. .".6, — Clement and
Hutton, Art. of the 19. Cent. 1893 p. 99. —
Bryan. Dict I 198. — Graves, R. Acad. Ex-
hlbtton I 29fi. — Dict. of Nat Biogr. (1909) II
1311. U. W. BrockwtU.
ft Willilm I, Maler und Kupfer*
r, fA. ITBO in Ciflsbrooite (Tde of
WliM, t am 22. 10. 1842; Schüler des Kup-
Woodiog in London und seit 1819
*'* der R> Acadengr, deren .
gen er 1786— I8tt wät ttUfdchen Arbeiten
beschickte, während er gleichzeitig auch in
der Society of Artists und in den SufTolk
Street Gallerics aus.stellte Er lieferte Kupfer-
stichillustrationen zu Macklins .^ible" und
stach auBerdem nach Gemälden von Rubens
(Christus und die Ehebrecherin), Th. Hudson
(Bildnis G. F. Handels), Th. Lawrence (Bild-
nisse des Duke of Wellington, der Countcss
Lieven), A. W. Devis (Nelsons Tod). Th. Stoth-
ard, L. Gennell, Sir G. Beanmont, R. Smiita^
P. J. de LomhBrbottiy de. Auch lieferte «r
im Auftrage des Dirdctorltmu des BridÄ
Museum Kupferstichreproduktionen der Par-
thenon-Skulpturen (nach Zeichnungen von H.
Corbould). Pas Londoner Victoria and Albert
Mttscnm bcsitai vqb ihm doe ISIA datierte
KreideaeldMimy. darstellend die Kreuziguttg
Christi (Kat. p 3^).
The Art Union 1842 p. 278. — The Art Journ.
1899 p. 313, — L e B 1 a n c, Manuel, — Heller-
Andresen, Handbuch. — Redgrave, Dict.
1878 p. 55. — G r a V e 8, R. Acad. I 296 ; Soc. of
Art p. 40. — F i D c h a m, Art. and Engrav. of
Bfk. «IG. Beek FlaMs (1897) p. 12.
iir. W. Brockwü.
Brotnley, William II, Kupferstecher, ar-
beitete in London in Schabkunsttechnik in der
Art des William IB., des.sen Sohn er war.
Clement and Hutton, Art. of the 19.
Cent. (1893) I 99 (unter Bromley, Valentine). R.
Brasuley, William III, Maler in Londoi^
Sohn Ton William II B., der ihn nmichst
zum Kupferstecher ausbildete Später aus-
schliefilich als Maler tätig, beschickte er 184S
bis 1867 die Ausstellungen der British In-
stitution und 1844—1870 diejenigen der R.
Academy sowie auch die Aosslellungen der
Suffolk Street Galleries mit zahlreichen CJenrc-
und Landschaitsgemälden. Er war Mitglied
der R. Society of Brit Aftisls md der New
Watcr Colour Society.
Clement and Hatten, Art. of the 19.
Cest (1803) I 98. — Grave», Dict p 37; Brit
Inatit p. 67; R. Acad. I 298. hi. W. BrockweU.
Biompton, Richard, engl. Porträtmaler,
geb. 1734, t 1788 in St Petersburg, Scbfikr
von Benj. Wilson u. in Rom von R. Mengs,
besuchte dann mit dem Earl of Northampton
Venedig und kehrte 1763 nach London zur&dc.
Hier wurde er 1770 Mitglied der Roy. Aei»
demy und stellte dort 1771, ITBT— 1780 In der
Society of Artists, 1768 und 1768 in der Free
Society aus. Vom engl. Könige der Kaiserin
Katharina II. v. RuBland empfohlen (1778
malte er eto Portrit derielhen) wurde er warn
rtisrischen HoCnaler ernannt und lebte die
letzten Jahre (wohl erst nach 170)) in St.
Petersburg. Obgleich wenig begabt, erfreute
sich B. der besonderen Gunst des engl, tmd
mis. Hofca^ leider hat er als BUdenrestaarator,
besonders bei Werken van Dycks in England,
nur Unheil gestiftet. In der Gal. des Green-
wich Hospitals befindet sich B.8 Porträt des
Adminls Saunden^ b der Nat. Portr.
56
uiyki^uü üy Google
dis WiUiam Pitt's (gest. v. Will. Sherwin).
1772 stellte B. Porträts des Prinzen v. Wales
and dessen Bruder Prinz Frederik aus, die
1774 V. J. Saunders gestochen wurden.
S. Redgrtve, Dict. of Art. 1878. — G r «-
tei, The Roy. Acad. Exhib. IWii; The Soc of
Art., Tbe Free Soc 1907. - Kat. d«r HA Poctr.
Call. (L. Cost) I (1901) 254. — 9iaMIIBMIbCteMIBk
(Bncydofid. La.) VIII 700.
Bna, Je»n Louis, geb. 1819 in Genf, seh
1901 dort oomemteur de la Salle des Ar-
mures, hat einige Landschaften in Aquarell ge-
malt (eine von J. J. v. d. Maate« HÄogr^k M
Iber haoptsächlicb Kostümzeichner.
Brun, Schweiser. Katterfa, 1905 L
BntB, Philibert-Joseph, belg. Maler
nad Lithograph, geh. in Moos am 28. 11. 1791,
f in Schaerbeck bei Brüssel am 9. 9. 1870.
Die Elisabethldrche seiner Vaterstadt besitzt
VOQ ihm: Der junge Tobias und der Engel.
AI» IMegnth madite er Poitrits und Sudt-
D e V i 1 1 e r s, Lc Paati artist de Mon». H. H.
Bionatowaki, Anton, Kupferstecher in
Krakau aus dem 18. Jahrb., vielleicht ein
Geisüicber, bekamit duicb einen Stich mit dtr
Dmtelltmg des MtrienbOdes in der Ibrme-
literkirche zu Krakau.
Kolactkowski, Slownik rytownilt6w pol.,
Lemberg 1874. Marian Cumowski.
BnHuner (Pronauer, Brunauer, Braunauer,
Pimuuuer), Nürnberger Malerfamilie, von
dmn MitgUcdem folgende bekannt «nd:
Abel B., Atmaler, war, ab sein Sohn
Bus heiratete (1806), n<>:h am Leben. 1688
dagegen, als sein Sohn Paulua heiratete, ver-
fftorben (Ehehüdier bei St Lorenz in Nfim-
befg).
Dietrich B. kommt ata Maleneadle IBM
hl Nfimberg vor.
Georg B., Atzmaler, Sohn des Abel B.,
worde am 26. 8. 1613 mit einem „weiß geätzten
If aanaharaiKh" alt Probeetücfc Metiter. Er
heiratete am 88> 8. lAlO zum ersten-, am 87. 7.
1686 zum zweitenmal (Ehebüchier bei St Lo-
renz). Am 2. 11. 1637 ließen er und scme
Frau Katharina einen Sohn auf den Namen
GeocK taufen (Taufböcber bei St Lofcnz io
NQi ubcrg), ^ 10tt>
Hans B, Bildhaiitr, „hinter dem Tetzel",
t 1ÖÖ7 (Mittlgn des Germ. Mus, II 278).
Hans Atzmaler, ein Sohn Abel Bs,
heiratete am 23. 6. 1606 (Ehtbücher bei St. Lo-
ra») and «ttrde am gleichen Tage und mit
einem ebenaofchea Probeat&dc wfe Geoiv B«
Meister.
J i k o b B., Atzmaler, wurde am 3 5. 1021
mit einem „weiB geätzten Mannsharnisch"
Vcistcr»
Kaspar B., Maler und Sohn eines lialers^
wohl d>enfalls des Abel B.. lernte 1607—1611
bei dem Maler Jakob Stretz.
Panlus B., Atzmaler, „auf dem hohen
PlIiMer" Ownt«: Ziiketaehmiedflgttae) wihn-
haft, Abel 6.S Sohn, beiratete am 98. 1. IM
(Ehebücher bei St. Lorenz in Nürnberg) und
t am 81. 8. 1686 (Totenbücher bei St Lorenz).
Den Arbeiten der Broimer tat mm btther
nicht nachgegangen«
lOttlgn aas d. GseiL Mm. UM S. IM. ~
m%mp9, Ntink »sISHiinite TÖl^^lNi.
Broudiet, Jacques, Gießer in Paris, lie-
ferte 1616 ein großes Kruzifix mit Johannes
und Maria, das später über dem Hauptpor-
tale des Hötel Dien bei Ndtre-Dama ant-
gestellt wtnrde;
Champeaux, Dict. d. fondeun, 1886. H. V.
BtooeliorBt, P. van. fläm. Bildhauer, lieferte
1744 eine Statue der hl Justina in die Marien-
IcBpelle zu Langbewaede. lamut W*aU.
BnwUanl; Claes van, hoUänd. Maler,
Sohn von Pieter van Rr., trat am 26. 8. 1641
in die Gilde in Delft und kommt 1644 dort
noch vor. In alten lawcntarai findet man
Stilleben und Bettlerszenen von ihm erwähnt.
Obtecns Arch. IM. — Ond-HoUaod VI MO.
E. W. Mott.
Bnmckbotst, Gerard van, holländ. Ma-
ler, Sohn des Jan Gerritsz. van Br., etwa
1687 in Utrecht geb. Er war längere Zeit
in Italien und schrieb sich seitdem meistens
Gerardo van Bronckhorst. Am 14. 10. 1664
war er in Amsterdam, und gibt an, etwa
27 Jahre alt zu sein. Von 1665 bis 1667 war
er Ddcan der Gilde in Utrecht, nahm aber am
85. 7. 1667 seinen Abschied, weil er nicht
mehr malte. Er wurde 1670 Ratsmitglied und
1671 Kämmerer der Stadt und starb daselbst
am 1. 4 Ifi? ' Seine Frni: rrgarcths W
Berck, überlebte ihn. den Mus. zu Rot-
terdam und Schwerin sind HaBcntodie Land-
schaften seiner Hand, Iftrtfro staffiert mk
Diana imd ihrem Gefolge^ dns bes. mjtfaol.
Darstellung andi bei Fnn A. t. LalmiMn in
Wien.
Muller, Schildersarchiev rii " 131. — Oud-
Holland XXII S. — T h. v. F r i ro m e ! in Thron,
des Arti 1891 p. 124. — Notizen von Dr A. Bre-
dios u. von Dr. S. Maller Fs. E. W. Moes.
Bronckhors^ Jan van, Maler in Amster-
dam, ist dort etwa 1617/18 geb. o. heiratete
am 25. 8. Ifl88 (1. Au^febot) Ljutje Davits»
Witwe des Michiel Gerritsz.
H a V a r d, L'art et lea artittes hollaad. II 180,
187. E. W. Uots.
Bronckhont, Jan Gerritsz. van, hol-
länd. Maler und Radierer in Utrecht, etwa
1606 geh, soU nach Ausasas des Conidüs de
Bie schon 1014 in dem äumaler Jan van
der Burch in die Lehre gekommen sein.
Nachdem er dann bei ihm l*/f Jahr geblieben
war und bis 1620 noch bei xivei anderen
Glasmalern gearbeitet hatten lOf CT mdi Ftaa>
dem, blieb IV* Jahr in Arras bd dneni
Glasmaler Pieter Matthysz, u. dann bei einem
Chamu in Paris. Kurz darauf muB er aber
nadi Utrecht zurfickgdeoouncn leii^ .dem
S7
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Saadrart, der etwa von 1008 bis IflBT dort
Irbte, erwähnt ihn ab einen Glasmaler, der
sich damals viel unter den jüngeren Künst-
lern aufhielt. Am 12. 11. 1628 heiratete er
in Utrecht Lyntgen van Noort Im scUwa
Jdn« lieferte er flir die «tUtisehe Regiemnff
Zeichnungen für StuhlbekleidunKen. Nach-
dem er 1628 in Brüssel für 260 livres die
Fenster des Hauses Österreich in der Kirche
Notre-Dame du Sabkn restauriert hatte, koaunt
er von 1«0O— ÜBT wtedetMt vor ds Uefemil
von Wappenzeichnungen und Glasfenstem in
Utrecht Sein Umgang dort mit Com. van
PoetCBburg führte ihn aber erst zum Ra-
dieren, nachber Mich nun Malen. 1686 kaufte
er ein Haue in der MinoritenfcraBe, «nd erat
1639 trat er in die Gilde. Inrwischen hatte
er als Radierer schon einen guten Ruf be-
kommen, und Gerard van Hontborst emp-
fahl ahn am 89. & 1687 Conet. Htqrgena,
Sdnetir des Mnzen Ton Oraiden, alt vor-
züglichen Radierer. Für den Prinzen hat er
dann eine Darstellung der Belagerung von
Breda auf sechs Blättern vorzüglich radiert,
eine Arbeit, für die die Regierung von Utrecht
flm DOdi mit 986 Golden Iteechentte. Dai
Glasmalen hat er dahci aber nicht aufgeRebcn,
und am 28. 8. 16-17 schließt er sogar mit
der städt. Regierung in Amsterdam einen
Kontrakt, ein groflea Fcnater für die oeu-
etbaute Neue Kirche daaelbet zu Uefem, die
legendarische Wappenschenkung des Grafen
Wilhelm IV. darstellend. Am 16. 9. 1048
folgte dann ein zweiter Köntrakt für drei
andere Fenster derselben Kirche, mit einer
Verherrlichung des Friedens. 1661 wurden
ihm für alle diese .■\rbeiten 12 400 Gulden
ausgezahlt Die Fenster sind nicht mehr
vorhanden. Diese Arbeit in Amsterdam hat
ihn veranlaAt dorthin überzusiedeln. Schon
1650 war er dort Sergeant der Stadtmiliz
und am 29. 1. 1662 kaufte er das Bürger-
recht Er iwohnte auf der Roeengracht bei
der MTeaterUi clifc Audi mdtre groBe Ar^
beitcn hat er für AnsiTdam geliefert u. a.
1665 die Türe der großen Orgel in der Neuen
Kirche mit der Geschichte von Saul und
David bemalt. Im neuen Rathause malte er
mehrere Zhunerdeehea mit allerhand AIle>
gorien und 1689 ein großes Kaminstück im
Ratsaal, sein Hauptbüd: Jethro gibt Moses
den Rat, siebzig Älteste als Unterrichter
dnaiietien. Am 27. 1 1668 hatte er akkor-
diert, dieeea Bild für 1800 Gniden zu malen,
and am 14. 1. 1660 wurde ihm erlaubt, es
für 1000 Gulden noch zu verbessern. Am
14. 8. 1661 machte er mit seiner Frau I.ynt-
gen van Noort ein Testament, und noch im
sdben Jahre ist er gestorben. Seine Witwe
tnirde am 23. 9. 1677 in Utrecht begraben.
In den Unaeen ist er nur spärlich vertreten.
In Bramudiweig sind swci Bilder in der Art
des Boothorsi mit GHifrrcnspieier (IM^
in Utrecht eine mythologische Darstellung
„Jupiter befiehlt Merkur Argus zu töten",
in Amsterdam zwei Armenspeisungen (1657).
Bedeutender denn als Maler ist er aber iJs R*-
dieter. Seine Btitler smd meistens Komp
Positionen seines Freundes Poelenburg, mit
zarter Nadel wiedergegeben. Sonst hat er
einige vorzügliche Porträts radiert, u. a. das
des Malers Ucrman Saftleven. Ein snonymci
gf lejchuetes Jugendbildnis von Br., ihn vier*
zehnjährig darstellend, ist im Nijhoffschen
Reproduktionswerk der bedeutendsten Hand-
zeichnungen des Amsterdamer Kabinetts re-
produziert P. Bailiiu hat für Meysseos'
1M8 crsddcnenes IHirtrUwetk Br« Sdbst>
porträt gestochen Br. war der Vater VOB
Gerard van Bronckhorst.
C. de B 1 e, Gulden Cabinet, 278. — S » n d -
rart. TeuUche Academie, 317. — MuUer,
Schildersarchievcn, 125. — Bulletin des Com-
minions Royale* XI ISO. — Oud-HolUnd IV SIS,
214, IX 194. — Obreens Arch. II. Regirter. —
Houbraken, De gt. Schoub. I 231—883. —
K ramm, De Leven» en W. — AemjtcU Oud-
beid IV 73—88. — K r o o n, Het Stadbuis van
Aniiterdam, 80, 81. — CaL dea Mtts. Kunstliefde
In Utrecht, 1885 S. 38. 39. — Riegel. Beiträg«
etc. IT 1H5— 187. — Bode, .Studien etc., 320.
Bartsch, T.-Gr. IV 55-68. — W e i g e 1,
Suppl. 151. — Repe«, f. Kstw. IV 231. — No-
tizen von Dr. A. Bredius und von Dr. S. Mul-
ler Fa. E. W. Moet.
Bronckhorst, Johannes van, holländ.
Maler u. Kupierst., Sohn des Leidener Prof.
Evcrhsrdos van Br, ist «m 8& a. 1687 in
Zwolle getauft, am M. 1608 tcam er nach
Haarlem als Schüler des Cornelis Comelisz.,
während dort am 5. 2. 1608 Jacob Matham
als sein Lehrer im ICnpierstechen genannt
wird. Kurz darauf sog er ins Ausland.
Nachdem er in Pftris, Bourges and OrMans
gearbeitet hatte, kam er im April 1612 wieder
nach Leiden, wo er am 15. 7. 1617 starb.
Oud- Holland XVII 62—64. B. W. Uots.
PwnchheiBt, Pieter Anthoniss. van,
hoHind. Maler, geb. te Ddft am 18. 5. «88,
besuchte in seiner Jugend Frankreich. Ath
7. 5. 1609 machte er, wohnhaft am Marktveld,
sein Testament Er war verheiratet mit Ja-
oobmjma Bronddiorst. Am 0. IS. 1688 wurde
in Ddft ein Kind von ilmi in der Alten Kirche
beerdigt und am 27. 11. 1631 eine Tochter,
Maria, getauft. 1665/66 war er Hoofdmsi»
der Gilde. Er malte Kircheninterieurs und
Arcfattdctutstäcke mit biblischer Staffage.
Dss Urteil Salouos, dargealdit in einem
groBen Gebäude, 1682 für das Gerichtszimmer
im Rathause zu Delft gemalt, ist nicht mehr
vorhanden. Er hat mehrere Landschaften
von Pieter Stael staffiert Eine aokhe von
1816^ mit dem Opfir des Tsaac^ Ist in Dfissd-
dorfer Privatbesitz. Er starb am 21. 6. 1661
und war der Vater von Claes van Bronck-
hent
5i
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AaA. I 69, ML VI «. —
«yek, BcMluyvlafe van OaUi S, 991. — Ha«
vard, L'wt Im «tiiMi boOndpis ni Iii—
U3. — Hof ttcdc de Groe^ AmeU Moo-
' ~ S. MT. — NodMB TOB Dr. A. Bradia.
•. aoch Bromckortt'tatA Sronk-
korsl.
BroDconi, Antonio^ Teppichwirker in Flo-
renz, leitete 1717—1782 die Bildteppich-Manu-
faktur der Medici. Du Floreotiner Musao
degli Arazzi bewahrt von ihm eiiien farben-
prächtigen, 1728 nach einem Karton des Lo-
renzo dci Moro ausgeführten Portierenteppich
mit der allegorischen Gestalt der Erde in
iqvigcr Ilokoln>>UairaliiitaaK. — Vcmnitlkb
war er ein Nadikoiiime der wn 16S0 in Rom
am Hofe Papst Alexanders VII. nach\*Tis-
baren „ricamatori" Amgek) Cinlhio u. Emüio
Broneoni.
J. Gniffrey, Hist. de la TapiaKrie (18S6)
p. 390. — A M e 1 a n i in The Art Joitm. 1900
L305 i (mit Abb.). — L.Ot(olain Ardu d.
E. Rom. di Stor. Patr. 1908 XXXI 83. — A
Bertolotti, Art. Bologn. etc. in Rom> (1880)
287. •
ffwnJiMrt» Albtrtuiy Mater n. Badifr>
rer, gdi. 2. IS. 1786 in Anuterdam, t 80. 7.
1849, Schüler von P. G. van Os und H. Nu-
man. Er war ein sehr guter Kopist, beson-
dan nadi Werken von öiyp (RijksmuMoni).
iMaiersecl, De Levaa» «i Weilpn. —
Kramo, De Lefvot ea Weilm. W» SUmiMf*
Brondnm, Anna, s. Ancher.
Btoagniart, Alexandre, geb. am 6. 2.
1770 in Paris, t du- am 7. 10. 1847. Sohn des
Alex. Thtol Br, Geolog, 180O-18A7 Dirtktor
dar yorBetjaiiniaimf. in Sit ru. Br bevor-
Waffit das H,irtporzf1!an, das er technisch ver-
vollkomnuiete, doch ging unter aeiner Leitung
die Manufaktor itt MotderlMlicr Beafehung
zurück.
Lechevali«r«Cfc«Tignard, La ICannf.
eiew de Stotel IMS I II» i — Nmnr. Anh. de
fmn fran«. S. a«r. I (1888), V (188t).
Btongnlaxt, Alexandre Theodore,
Architekt, geb. am 15. 2. 1739 in Paris, t
daadbst am 6. 6. 1813. Schüler von Boulcc
md BkMidel. Architekt des König», des Her-
sogt von Ortfans, des Uinbteriaau der aas»
wärtigen Angelegenheiten, des Inyaliden-
hauses und der Militärschuk-, deren Bau er
(nach Plänen des J. A. Gabriel! leitete. Von B.
aind folgende Bauten in Paris: Kapuziner«
Uoster OctsI Lyoeum Coodoroet) u. -Urdie
(Saint-Louis-d'Antin), 1783. — Marstall des
(x>mte de Provence. — Archiv des Ordens
St-Laiare; ferner zahlreiche Wohnhäuser
Sein Haaptwerk ist die Pariser Börse, die,
1806 begonnen, erst nach seinem Tode vollr
endet wurde. — Sein Sohn Alexandre tKr>
öffentlichte 1814 die Pläne seines Vaters com
Portal der Börse und dem Friedhof Mont-
Louis mit einer Vorrede auch über andere Ar-
Bellier-A«vrS]r, Dict g^.
Art«, des Sciences et de la Utt^tni& 4.
18. 6. 1813 p. 35S (Leichenrede BllaatCfsS
— Bauchal, Dict. d. archit. franc,, 1887 p.
«15W (mit älL*Lit.). — D e 1 a i r e, Les archit.
üknM de l'Ecole d. b.-aru, 1907 p. 197. — Gaa.
d. BmAiti, Table alph. Gefiroy.
Bnogakit, Edonard Charles Frank-
1 i n, Portritnuler in Paris, geb. das. am 28.
12. 1830, Schüler von Picot und Heim, debü-
tierte im Salon 1S59 mit: Convaicscence, —
Religicuscs de Saint-Joscph u. einem Porträt.
Von ihm ti. a. die Bildnisse Adolphe Brogni-
arts, David d'Angenl' and des M. de Sacy.
Die Kirche St-Nicolas-des-Champs in Paris
bewahrt von ihm einen hl. Nikolaus, Kinder
erweckend.
Bcltier- Auvrsy, Dict. «In. L Gaz. d.
B.-Arts X 335. - br. gin. d. fkh. dfkit. Paris,
noo. leL III 4U. U. V.
WMMiaiBl, Hendrll^ aadi Knunm (De
Levens en W.) ein Zeichner von Vögeln in
der Art des Johannes Br., mit dem er nicht zu
verwechseln sei, wahrscheinlich auch in Lei-
den und gleichzeitig mit Barend Hendr. Thier
(I761>-18tl) tStig. der anf dem einen dar 4
Blätter, die Kramm als Arbeiten des Hendr.
Br. nach dem Kat. der SammL J. v. Buren
(Haag, 1808) aaffihrt^ ^ Landschaft ge-
zeichnet bat.
»wWliiat, Hnybsrt, Knpferat, Sokn
des Jan Bronckhorst, «Ofde 4 12. 1796 B6r-
ger von Amsterdam.
Obreens Arch. III 222. JS. W. Uoft,
BronUMCst, Jan, hoJländ. Kupfarstteher,
t vor 172S, war der VUsr von Ho^bert
Bronkhorst.
Obrceos Arch. III 222. B. W. Mms,
Bronkfaont, Johannes, holländ. Zeichner,
geb. in Leiden 1648. Ab 1661 sein Vater
gestorben war, brachte seine Mutter ihn bei
einem Vetter, der Pasrctcnbäcker in Haar-
lem war, unter. Auch nachdem er sich 1670
in Hoom aageriedelt hatte, blieb er Pasteten-
bäcker und erst nach seiner bald dar.iuf statt-
gefundenen Heirat fing er an zu zeichnen,
meistens Vögel und Insekten. Seine fein aus-
geführten Aquarelle mit allerhand kleinen
Tieren sfod sehr zahlreich, man findet sie in
fast allen Sammlungen. Er starb am 5. 8.
1727. In der Sammlung van der Willigen
waren zwei Handzeichnungen mit seinem
FOrtrit, die eine von J. van der Vinne, die
andere «ine Kopie von T. H. Jelgersma nach
Nie. VcrVo1-e 1726. In der Sammlung Gcr-
ritsen im Haag ist sein von Anna Folkeraa
gezeichnetes Porträt. Er hatte Nie. Vcrkol-
je's Vater Jan zimi malen veranlaBt, und auch
HendrSc Grauw and Herman Hengatenbuig
waren seine Schuler.
Houbraken, De gr Schoub. III 242. —
Nederl. Spectator 1867, 137, 138. B. W. Moet.
Bnnkhorst, s. auch Bronchcrst und Bronck'
horsl.
S9
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Frans Antoi^ cber-
«chwäb. Maler, malte 1724 dir KrenabMlime
für den Hochaltar zu Langenargen.
Württaorik Viwtaliahnbdit N. F. XII, 1903
p. 48. Ht. L.
BnoiiCT, Christoph Maxinailian,
gfh. am 17. &. 1681 io Nürnberg, t am i. 11.
1TB8 x» GieBen ab üniversitittinaler, Land-
schafter und Porträtist.
Hoffmeister-Prior, Katler u. Kathand,
werker in Hesten 1885 R, C.
BAHUiec, Konstantin Fcodorowitsch,
russ. Maler, geb. um 1830, Schüler der Peters-
boffer Akad. bis 1866, widmete «ich anfangt
AtT Sriilatlilfiiiiialertt dann aber fast ani-
schließlich dem Porträt. Er war I ehrrr an
verschiedenen Petersburger Erziehungsanstal-
ten.
HatuH .TyjuikHHUi (Uniere Künstler) l 00.
BnnuM^ Leopold *• Protmn.
Bwnnllwtf, Feodor Andrejewitaeli,
nus. Maler, geb. 1827 m Schadrinska tm
Permschen Gouvernement, f ^-
Rom. Sohn eines HeiUgenbildmalers, von dem
er den eratcn Unterridht empfing. Nach dem
Tode des Vaters besudite er die Petosburgei
Akad. lind wurde Schüler von A. T. MarkoflF,
unter dessen Leitung er die Heimkehr des
Odysseua malte. In den folgenden Jahren ent-
standen: Johannes in der Wüste predigend
und dne mater doloroaa. 1864 ging er als
Pensionär der Akad. ins Ausland und ließ
sich in Rom nieder. 1863 wurde er zum Prof.
der historischen Malerei ernannt. B. pflegte
vornehmlich das historische Genre: Horaz
seine Satiren vorlesend; vor dem Gericht der
Drei in Venedig; die Aufrichtung des Grenz-
steins; Aldbiades und Aspasia vor den Ar-
chonten; vor der Klostcrpforte ; der Sterbende
Gladiator; Kaiser Augustus mit seinen Kin-
dern spielend; das letste Mahl der Märtyrer;
SchiUer des Fytfaavm* im Gebet bei auf-
gidiender Sonne.
Haiiin xyaoiKMHKK (Unsere Künstler) I 60—63.
— CaUl. de l'Expos. Moscou 1882, 5. — Campus
Bceteratii9 in Rom 1878. — ;)huhkjiou. caoB«pt>
(Encyklop. Lex ). VIII 722. W. Keumann.
Broaquart, Jcan-Baptiste - Adolphe,
französ. Maler, der 1814—61 Landschaften u.
Genrebilder im Paiter Salon aoMtelhe.
Bellier-Auvrar, Di et gia.
Brontin, Pierre, französ. Historienmaler,
geb. im Depart. du Nord, um 1510 in Lille
tätig, wo er Gemälde für mehrere Kirchen
malte.
Birard* Dict Ungr. JL C.
Wnaaä, Stefano, Mosaizist in Venedig,
NeflFe des Domen. Cadenazzo, nur bekannt
durch da.s 1674 von ihm ausgeführte Moeaik-
bild des hl. Theodor in der Tanffcapelle von &
Marco zu Venedig.
Zacetti. La pitt Venex. (Ausg. 1792) II
783. — P. Saeeard«^ Les bos. de St. Man i
Vsalsa (UM) p. M. L. Fm^
Jean. tmaX». Kalcr, stellte in
Marseille 1842 drei Porträts und Jesus bei
Martha und Maria aus; 1844: Rückkehr des
verlorenen Sohnes tmd 3 Bildni^ darunter
das des Stechers Poiie. — Ein Brornttt aM
Stent« «beafilla in Uaiaeilte 1811t
sesrnct die Kindlein aus. Beide
haben viel für Kirchen gemalt.
Farvoeal, AnnsL da la pdnti, tMt p. «M.
Broasetti, G i o v., ital. Goldschm., geb. um
1744 1 am 8. 8. 1784» von dem aidi ein adMoer
bea. aUbemer Keleb in der ehem. Kirche Sta
Sofia in Cremona befand.
G r a I a e 1 1 i, Abeced. biogr., 1827. H. V.
Brooiettl, Innocenzo, renommierter
Goldschmied zu Cremona, am li60— 79, ar-
beitete namcntlidi in Niellolcduiflr. Ein von
ihm gearbeitetes silb. Ostensoriiim bcsriß^-n die
Franziskaner <ler ehcmal. Kirche S. Luca zu
Cremona (bis 1772)
G r a a a e 1 1 i, Abeced. biogr., 1827. — P a a s a-
V a n t. P.-Gr., I 2M. H. V.
Bnasl, Antoine» Maler und Konservator
des Mm. in Toakm, f 1886. malte 1860 die
lebensgr. Halbfiguren der 4 Evangelisten im
(Thore der Kirche St.-Fran<;ois de Paule in
Toulon.
R^un d Soc. d B.-Arts, XX 213. — Noov.
arch. de lart fran?., 3e sir., X (1894) 805. —
Not. d. tableaux etc. du mos. de Toulon, par
Bronsi, 1869. H. V.
Bran^no^ A g n o 1 o (eigentt. Agniolo di O:^
sin» di Mariane), itaHien. Maler, gd>. 17. 11.
1606 als Sohn eines Cosimo und einer Dianora
in der Florentiner Vorstadt Monticelli. Seine
Eltern, in ärmlichen Verhältnissen lebend,
licBen ihm von einem handwerlmäBigcn Ma-
ler den ersten UntefridU erteilen, dami lernte
er zwei Jahre lang bei Raffaellino del Garbo
und kam dann endlich unter die Obhut jenes
Meisters, der bestimmend auf seine Entwicke-
lang als Künstler wirken soUtc^ Jacopoa
da Pontormo. Dieser meuschcnscheuc Son-
derling, der Bronzino „wie einen Sohn"
liebgewann, hat, laut Vasari (cd Milancsi VI
216), in dem Gemilde „Joseph empfangt Jakob
und seine Brüder" (London Nat.-Gallery) ein
Porträt seines Schülers angebracht. B.s erste
Arbeiten entstanden denn auch unter dem
Augen dieses Meisters. Als Pontormo 1684
in der Certosa bei Florenz tätig war, schuf
6r. über dem Eingang zum Kapitelsaale im
uuUcrcn Bogenfcldc eine „PictA" mit zwei
Fjigeln und im inneren Bogenfelde das Mar-
tjrriom des hl. Laurentius und malte dann
in der Cappella Capponi von St. Felicitä, die
Pontormo mit seiner großen „Kreuzabnahme"
schmückte, ein Oltondo mit eiliem Evangelisten.
Nach der Belagarong von Florenz begab steh
B., den «nerqwddichen Verhiftnissen der Hei-
mat entfliehend, nach Pesaro .in den Hof des
Prinzen Guidobaldo von Urbino, wo er den
Oediel dnes «arploordo'' (eines IdavierartigRa
60
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Instrumentes) mit „vielen Figuren" bemalte,
am Wandschmuck der Villa Imperiale sich in
cioer beute nicbt mehr genau festzustellenden
WciK betcÜigtie and jenes Portrlt des Her-
togs schuf, das Carl Tusti in einem dem Pon-
tormo zugfewicsencn Bildnis des Ipfwlito de'
Medici im Pdlazzo Pitti wieder erkannt hat.
Da Pontormo seiner Hilfe bei den Maiereien
in Poggto a Cajano, einer Mediceer-Villa bei
Florenz, bedurfte, kehrte B. wieder nach Flo-
renz zurück, wo er »einen alten Lehrer auch
späterhin bei den Malereien in der Loggia der
Villa von Careggi unterstützte. Seine glän-
tenden Festdekorationen im Hofe des Palazzo
Medidh die er anläBlich der Hodneit dct
Herzogs Coshno I. süt Eleonora voo Toledo
ausführte, lenkten die Aufmerksamkeit dieses
Fürsten auf B., der nunmehr im Gebieter von
Florenz einen allzeit huldvollen Auftraggeber
Ufanden hatte. Zunächst begann er die Ka-
pelle der Rerxogin fan Palazao Vcochio mk
noch heute gut erhaltenen Fresken aus der
„Gcächichtc Mosis" au-szumalen, eine Arbeit,
die übrigens 1664 (s. Gaye, Carteggio etc. III
184) noch nicht roUendet war. Das Altarbild
dieser KapeHe^ die „Gralticgang Christi* dar-
stellend, das man heute (stark restauriert) im
Mus. von Besannen sieht, hatte der iierzog
1M6 dem Kardinal Granvella geschenkt und
von B. ein anderes »genau wie die erste"
(Gajre IT ISO u. 1S1) machen lassen, das sich
nebst drn rogehörigen Flügelbildern der „Ver-
Itündigung an Maria" heute wieder im Palazzo
Vecchio befindet, wohin die drei Bilder aus
den Uffizien vor kurzem überführt wurdetu
Dann lieferte er 164fr— 166S, z. T. unterstützt
von RaffaeUo dal Collt, den er sich zu diesem
Behufe aus Rom mitgebracht (s. Brief vom
80. 4. 1548 aus Rom bei Gaye II 368 f.), die
Zeichnungen zu siebzehn Arazzi für den
Saal der Zweihimdert im Palazzo Vecchio
(Geschidite des alttestam. Joseph, ein Teil die-
ser Arazzi noch in der Sah dei Dugento, der
andere jetzt im Pal. del Quirinale in Rom),
malte 1564 im Auftrage Cosimos für die
Kirche S. Stefano de' Cavalieri zu Pisa eine
Geburt Christi, die sich noch an Ort und
Stelle befindet, und für die vom Hemg ge-
stiftete Hauptidrche in Cbsmopolis auf Elba
eine Kreuzabnahme, die wieder nach Florenz
zurückgebracht und dann durch eine ui»-
geschidct« Scstanratioii Tcrdorben wurde.
Sie gehSrte za den uidit ansgestdUen Bildcm
der Accademia und ist jetzt ins Museo
di San Marco übertragen worden (s. Gaye
III 134 u. 166 f.). Sdne Haupttätigkeit
für den Hof entfaltete er jcdodi als BUdnis-
maler. Er hat den Hersog mdmnab (Bilder
in Berlin, Lucca, s. Gaye II 330, u. Pal. Pitti)
gemalt, die Herzogin allein (Berlin, Turin)
n. mit ihrem Sohne Don Fernando (Uffizien),
und in den praditvollen Bildniaaen der ideinen
• Prinzen nnd Primesainncn (CHfiacB md
Lacca) die ersten selbständigen Kinderporträts
der Florentiner Kunst geschaffen. Von dem
Liebling des Hcrmga suchten nttfirlich andi
die Hemn des Hofes nnd angcselicBC BQigcr
Bilder und Porträt? zu erlangen; so malte er
für Bartolommeo Panciatichi eine hl. Familie
(Palazzo Pitti), sein und seiner Gattin Bildnis
(Uffizien), für Filippo Salviati eine Geburt
Christi Budapest), für Alamanno SsMati
„Venus mit einem Satyr" (Rom, Palazzo
Colonna) und für Bartolommeo ZajKhiai
das groiSe Altargemälde von 1562 „Christus
in der VorhöUe" (Uffizien). Sein Freund, der
Ingenieur Luca Martini, den er zweimal por-
trätiert (Pitti, Faenza) niad überdies auf einem
verschwundenen Vottvblld dargestellt hat, ver-
schaffte ihm 1554 den Auftrag, ein heute eben-
falls verschollenes, 1556 vollendetes Gemälde
„Christus mit Heiligen" für den Dom von
Pisa xa malo^ was Er. i^nm seiner liebe für
dicsea Dom willen" tMOnders gern tat (s.
Tanfani-Centofanti, Not di art tratte dai doc
pis. Pisa 1898 p. 1). Dann legte er nach Pon-
tormos Tode an dessen Fresken in San Lo-
remo (1788 überwciBO die letste Hand, malu
1B66 hl der nimlidien Kirche als Rieaenfresko
das Martyrium des hl. Laurentius und schuf
— wohl semc letzte größere Arbeit — für die
Kapelle der Gaddi in S. Maria Novells, die
Auferwednmg der Tochter des Jaima. Br.
woBte auift mit der Pcdcr gut unmigtJicn.
Auf eine Rtmdfrage Benedetto Varchis, ob die
Malerei oder die Skulptur die edlere Kunst
sei, hat auch Br. geantwortet, und der erste
Teil seiner Abhandlung, der allein uns er-
halten blieb (s. Bottari I 80 und Oobl-ltoscn-
berg I 268 f.), ist das Vernünftigste, was an
Varchi damals geschrieben wurde. Seine
Dichtungen, die an Petrarca und öfter noch
an Bemi anklingen, sind freilich, obscbon
ihnen die Accademia della Crusca die „Gasst-
citaet" schenkte, herzlich unbedeutend. An
äuBem Ehren hat es dem Künstler, den Her-
ztvg Cosimo in Briefen mit „Carissinio nostro"
anredete, nicht gefehlt; mit Cellini, Vasari
und Ammanati vertrat er die neu gegründete
Florentiner Künstler-Akad. bdm Letchea-
begiingnis Michelangelos, «md bekleidete kom
vor seinem Tode noch das Amt eines Konsuls
(Vorstehers) der Akad. Am 23. 11. 1572
starb er, und Akssandto AUori, der beden-
^fndity tnnpT sriilrricimp Schfilffr^ zu 'frnTiH
tt. a. auch Santi di Tieo nnd Battista Nddinl
gehörten, hielt ihm in der Traucrvcrsammltmg
der Akad. die Grabrede. In San Cristoforo
wurde er beigesetzt
In seinen religiösen und nqrtliolagisclien Ge-
nSMcn strebt Br^ auf den Keic des Koluiiles
verzichtend, nach einer michelargrlesken
Skulptur im Bilde. Zuweilen geht .seine Kunst
rein-malerischen Problemen nach, aber Schöp-
ftmgen wie die beinahe an Corrcggio ge-
mahnende J^eburt Christi" des Bnd^ester
6z
uiyiii^uü uy Google
Museams oder die Pandatkhi-Madoaiu des
Paluao Pitti gefajtevn zu den Ansmlmiai im
Wate BroniiDM; im aUfODeinen venit
«odi Mine helle «Ml te Kilkige apielende
Farbcngebung, deren Glätte namentlich bei
Frauenkörpern unangenehm süßlich wirkt,
den EinfluS von MichelaagekMUffizteD-Tondo.
Seinen Gateheo fehlt, wie «dwa Ly» be-
tneriElc« jfjjHdm tjrißmt/* Ccbw duicli ibi1c>
riscbe Mittel bewirkte Rundung der Formen,
die sich bei ihm kamn vom Hintergrunde
lösen), jegliche Abtönung in den Schatten, kurz
•Uct Farbig«ReixvoU^ a. Cdlini ipendcte ihm
darom dit für einn Haler etwaa bedcnUidw
Lob, er leite ,,wie Michelangelo alles aus den
durchdachtesten Skulpturmodellen her" (Bot-
tari I 17). Aber während die Menschen
Michdangeloa mit all' ihren acbeinbar getodi-
ten und komi^cierleB Gebirden doch crfSlH
sind von einem unendlich reichen inneren
Leben, wirken Br.s Gestalten mit ihren oft
gauklerhaften Gliedervcrrcnkungcn, die keiner
seelischen Notwendigkeit entspringen, meist
nur wie die mühseligen Modellstudien eines
kalten Virtuosen. Niemals wurde seine Kunst
vom Thema bedingt; ob es sich um religiöse
oder mythologische Gegenstände handelte,
sein Schema blieb sich immer gleich : stets
füllen eng aneinander gedrückte Figuren den
Raam, der tniotee dieser Uberladenbeit mit
Formen selten au aoklier sich geltend macht
Da Br. um seiner formalen Tendenzen willen
aoch vor dem Nackten in religiösen Bildern
nicht zurückscheute, so muBte er schon früh
den Vorwurf der Laactvitit hinnehmen (Bor-
ghini, Riposo, Mitano 1807 p. 104, 126 und
133), und sein Christus in der Vorhölle wurde,
da die nackten Frauengestalten des Bildes
Ärgernis erregten, aus der Kirche S. Croc«
entfernt und in die UttiieD gdkracht — Ein
gindkh anderer ab in dieaen nmideriatbeben
Weiten ist B. in seinen Porträts. In silberi-
gen Tönen, die ungemein nobel wirken, um-
spielt helles Licht seine Gestalten, die, meistens
ala lebenagrofie Knieatücke bebandelt, von
einem neotraten Hintergrunde, zuweilen atich
von einer pratihrnuncn Palastnrchitektur oder
einer eriiAteti Draperic sich abheben. Br. hat
auch hier nichts von jener malerischen Weich-
heit, die noch Pontormos Bildnisaen eigen
war: seine UnienfSbru« itt hart, aber dent-
Ueh und bestimmt. Seelenstudien bietet Br.
niemals, alle Modelle, besonders die Damen,
bergen ihre Empfindungen hinter einer drei-
fachen Maske der Undurchdringlichkeit, und
B. hütete sich wohl, diese zu lüften. Tidan
tennte den Menschen im Fürsten schildern,
Persönlichstes und Repräsentatives miteinan-
der verknüpften; Br. hcgmißtc sicii mit <\c:ri
letzteren, und gerade weil seine besten Bild-
nisse (wie der Bartolommeo Panciatichi der
Uffizien, der Kavalier der heute aufgelösten
Sammlung des Herzogs von Sagan oder der
Herzog Cosimo des Berliner Museums) das
Individuell-Bedingte auBer acht lassen u.
dcaTypotMCortiiiano" an cncfai^ea
habe» sie fnr UM ~ "
Wert noch de
Ranges.
Von im Text nicht erwihnten Hauptwerken
Br.a wären, noch lu nenaca: Afrliat, Kaiser
Friedfkh-Mas.: Pottrlt dea UgoKno Martelli;
Samml. E. Simon : Bildnis eines bärtigeo
Mannes mit Venustorso; Floretu, Uffizien:
Porträt eines Bildhauers, Bildnis einer Dame
in Trauer; PratMmrt, Herr v. Mumm:
BruMbUd einer Dame; Loti49m, NatioRai>
Gal.: Allegorie (Vasari VIT 59S f.); Mailand,
Brera: Andrea Duria als Neptun (Vas. VII
595 — Kopie nach Sebastian« del Piombo, s.
L'Arte XII 82); Militsch. Herr v. Maitzahn:
Damenportrit; Paris, Louvre: „Noll um
tangere" u. Bildnis eines Bildhauers; Ptters-
burg, Gal. Leuchtenberg: Sog. Bildnis „Lau-
ra's" ; Rom, Gal. Corsini : Bildnis des Stefano
Cok>nna (Dat. 1516), u. Pal. Doria: BiMnia des
Gianettino Dorit; Wimi, HoloHia.: Heüife
Fnrnih'c.
L\t. -Quellen: Vasari (Ausg. Milanesi) VIl
553 f. ; ,\usg. Gottschcwslti-Gronau VI 312 ff. —
Borghini, II Ripow, Milano 1B07. III 97 fi.
— Gayc, Cartenk) etc. (•, im Text). — Gua-
landi, Nuova raccolts di letterc I 66 (Auftrag
vom Herzog zu den Kaftoo* f&r die Fresken in
S. Lorcnzo). — Bdttari, Lettere etc. %. ob. in
Test «. I Vn, VTSt — Supinotm Arch. stör,
detl' ana VI 4M ff. bringt Briefe u. Doknaeate
ibcr Brana; Büd ta Dem PIm. - Riehe,
Nelia. eie. atwibnl BOdHr Br,» I W n. m n
m. III TIM«B» M8, VIII 40l ~ Als Qoelle von
•enngefftr Bedeumii| hine in Betracht: JX
diari» di Jacepo Carncel da Pontorme",
Ma. der BiU. Nu. Palatfaa Mo «1 (Flomna).
Heransgabe dwcb CSlaaanli betetattben^
5fit«r* LUtratmn lloveni, Net isler. dd
contomi di Firenze etc., Ftrenze 1791 Let>
tera X 102 ff. — L a n z i, Stor. pitt. (4. ed.
Pisa 1815) I 201— SOS. - R o s i n i, Stor. della
pitt. ital.. V 108. — F i o r 1 1 1 o, Gesch. d. scidM.
Kste (Götlingen 1798) I 96—97. — J. Meyer,
Kstlerlex. I 494 ff. — L e rm o Ii e f f. Die Gal.
Borghese und Doria PamfUi in Rom, Leipzig
1890 p. 168. — Das Zusammenfasaendste über
Br. all Schriftsteller bei Alb. Furno, La vita
e le riroe di A. Hr., Piitoia 1902, woselbst auch
die Rektifizierung (eines Geburtsjahre* (1503
sUtt 1502) u. p. 103 f. Abdruck seines Testa-
mentes. — H. Schulde, Annelo Bronr. Werke,
Straßb, lÖU) (1. MDHrgr. über d. Kstlcr Br.,1. -
Cbcr die Fi'sancr Hiliirr g. M o r r o n a, l'i&a
iliustr,, IT'.Ki, III f. , uUrr die „Kreuzabnahme"
in Bcsangon ^ a 9 t a n, I.c Droniino du Musee
de Besangon, Iic.san;.ün ISSl (mit Briefen und
Dolcumenttn, das Bild betreffend. S.A. aus
d. Reun. des Soc. de» B.-Arts V (l^il i p tv.) ff.)
u. in dfr Gar. des B.-Arts, 18fil, II 4.',^'d4 «.
Reproduktion bei Gonse: Les chcfs-Jocuvrc
Af-s uiüscts de France; La Peinture, Pari» 1900
fi, tili, s. ferner über P.s zweit? hcMtc wieder im
Pal. V'rcchin hefindlirhe ,,Picta" Rivista d'arte
Anno VI l'.uif) p, 26? f. At.'.i. ■ - V\^t Bronz. Tätig-
keit in der Villa Imptfri.ilt s. T Ii o i1 e, Jahrb. d.
kgl. preuß. Kiinstsamml. IX IT'i. der riiiif;r l.;i-
nettenbilder auf Kartons von Bronzmo zuruck-
L;igiu^oa by Google
führen nöcht«, und Patzak, Die Villa Im-
periale in Penro, Lejpsig 1908 n. Ml ff. «.
' ' Ei. M ■Ibwh G««<iilbefaS dacn
und Entwürfe für
■i» GmuMi OMdkeUfniea) iwöck-
llitftrtln CoH« dann «ahnchcipUch
VeccUe a. Gif Hol i in der RiTiatm
4'Afta 1M9 p. SO «. M9. — Ober d. Araa» •.
Geiaenhetmer: Gli arazzi nella sala dei Dn-
gento a Firenac im „Bollettino d'arte" III (190S)
137 ff. mit Dok. n. Abbild.; cf. Arte e Storia
1907 p. 8. — Ober Bronzioo ala Porträtmaler a.
Scbaeffer, Dai Florentiner Bildnis, Mün-
chen 1904 p. 170—198. Ober sein Bildnis Guido-
baldoa im Palazzo Pitti a. J u • t i in d. Zeitschrift
t bOd. Kunst N. F. VIII (1897) p. 34 Abb. Ober
das Datnenportrit der Samml. Lettchtenberf a.
Schulze in den Monatsheften für Kstw. 1910
p. 239, der es für ein Bildnis der Vittoria Co-
lonna hält. Cbcr B.s Oeuvre s. Berenson,
The Florentinc Painters etc. III edition, 1909.
— 61 Abb. seiner Werke in dem Büchlein „Die
Meisterwerke Broniinos" ed. Wcicbcrt l'M9.
Emii Schatifer.
Braudno^ Alessandrou. Cristof ano^
8. AUorL
Bnuok^ Michelangelo, Maler, gcb
17» in Padua, f 1865 in Rom; Schüler von
Bottafogo und Merlini in Padua, weiter-
gebildet und tätig io Rom als Dekoratkxu- u.
BUdnisoMler, tämk mnieadkli «Ii Land»
Pictracci, Biofr. d. Art. Padovani (18S8)
p. 54 £. R.
Bnwk, R., Kupferstecher in London, stach
1810— mO eine Reihe von BOdieCMiciwn,
namentlich Wappen-Exlibris.
Fincham. Att aod BagT. «f Book Plates
(U87) p. U. R,
Uli Ilm, E. AdTcnoi, engl. Landidnfti«
maler, stellte 185.?, 59 u 61 in der Londoner
Roy. Acad., 1858 in der British Instit aus.
Graves, Roy. Acid. BxUb., 1906 u. Brit
Instit., 1908. H. V.
Brooke, Henry, Historienmaler, geb. in
Dublin 1788, f daa. 1806, 1761-67 in Lon-
don, seitdem in Dublin anaiaiig. Stdhe 1776
in der Society of Artists; „Paofhea mOW-
ning Over Abrwiotes, and visitcd by Cynis"
aus
R e d g r a V e. Dict. of art., 1B78. — Grave»,
Soc. of art.. l'J07 //. V.
Brooke, J., engl. Kupferstecher, dessen Si-
gnatur die 1751 in Ixindon gedruckten Liidcn-
alkbporträts des Captain Thomas Coram
(nadi Nebot) und des William Parsons (nach
Jenson) zeigen. Gilberts Identifizierung dieses
Stechers mit dem gleichzeitigen Dubliner
Schabkünstler Jotoi Brooks ist nach J. Chal.
Smith unhaltbar wegen handgreiflicher Stil-
unterschtede zwiachcn den hJ- Broote" ttid
,J. Brooks" signierten Blättern. — CL Broo-
kfS. I.
Gilbe It. Hist. of Dublin II App. 3. — J.
Ch.il. Smith, Rrit. Mczzotint Porträts (1878)
I 84. •
Brook«, L. Leslie, engL Maler u. lUustr.
der Gcccnivart, atdlt seit 1867 to der iUqr*
Acad. Landschaften, Porträts und Genrebilder
aus und hat sich aneh ato Zddhner für Ex-
libris betätigt
A. GraTcs, Roy. Acad. Exhlb., 1905. —
Fincham, Art. and Engr. of Book Platcib
1897. - The Studio I 14|, X UV «.
Mnaber tWOtmi p. Ii.
BMIb^ R., Laadsdnlti- «od
in London, stellte zwischen 1802 und 18B te
der Roy. Acad. das. wiederholt ans.
Grayes, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Brooke, Richard N., amerüc Maler, geb.
20 10 1847 in Warrentoti, Virginia, studierte
an der Pennsylvania Academy of Fine Arta
und in Paris tmter Bonnat u. Constant und
lebt z. Z. in Washington, D. C. Seine Gcnre-
und Figtircnbilder sind allgemein bekannt und
befinden sich in vielen Privatgalerien, auch in
der Corooran Gallery of Ar^ im Saal de*
United States Supreme Court tuid im Army
and Navy Club, Washington, B. ist Vicc-prin-
dpal of the Gwcoraa Scbool of Art u. Präsi-
dent der Soddy «( WiiUiigK» Artists.
Bimmmi vo» Uteh.
Brook«, William, Laadidnflimakr ia
London, stellt* 1779 and 1788 in der Sof.
Acad. aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Brook«, William Henry, Maler und
Illustrator, geb. 1772, f am 12. 1. 1860 in Chi.
ehester; Schüler voo Sina. Drammond in Lon>
don. tätig ebenda. Er beacWatte 1808—1880
die Ausstellungen der British Institution und
1810— 2ö diejenigen der R. Academy mit
historischen Rompositionen, Landschaften und
Porträts. Die Londoner Nat Portrait Galkry
bcsitst von ihm ein 1884 datiertes Bfldnis Bob.
Owens Als Holzschnitt-Illustrator lieferte
er 1812 eine Reihe von Zeichnungen für die
Monatsschrift „The Satirist", 1822 die Vi-
gnetten zu Moores »Irisb Melodies", 1881 die
UmriBwieiaiungen (nach antiken Gemmen
etc) zu Keighticys „Greck and Roman Mytho-
logy". — Mit ihm identisch ist wohl jener W.
H. Brook, von dem in Le Biancs „Manuel"
(I 526) ein Kupferstich mit der Krönung Kö-
nig Georgs IV. von England angefiihrt ist.
Redgrave, DkL p. 56. — B r y a n, Dict
I 199. — Grave«, BriL Instit. p. 68; R. Acad.
I »9. — L. Gast, The Hat Pofftr. GalL (19M)
II M f. M. W. BnckmM.
'Smik/tt, ]., Kupferstecher in Cambridge,
von dem ein Exlibris aus dem Jahre 1800 be-
kannt ist.
Fincham, Art. and Engr. of Book Plates,
1897.
Brooker, J., engl. Maler in Bath, stellte 1867
in der Brit. Institution in London ein Genre-
bild aus. Daa Brit Mus. besitzt eine Zeicli-
nung von ihm „QiiMren witfa a dookey".
A. Graves, Brit Inst, 1908. — Blnyoo^
Cat of Brit Draw. etc. 1898.
Biookea, J., engl. Veduten zeiehiur oder
-maler des 18. Jahrb. Seine Signatur las
Hcinedtea anf S groleiv ^ad dn Blatt ge»
«8
L;igiü^oa by Google
upiBiwii iiiHMBingi cum iamk-
hauses des Count of Burlitlfiiton (gfs' von J.
Fougcron) sowie auf stilverwandten ivupfcr-
stichdarstellungcn eines Feuerwerkes in „Green
Parc" (von F. Anguier) und der LatuUcbaftt-
WDgclNing des SdikMMs zu Sioo (v« P. P.
Benazech). — Cf. Brooke, J.
Heinecken, Dict. des Art. III (1789) 370.
Brooket, T., Tier- und Landschaftsmaler in
London, stellte in der Free Society 1782 tmd
1783 einige Ltmbchaftcn mh Kgnren- mid
Tierstaffage aus. Ein T. Braakes hat 1834
eine Folge von Blumenstudien nach W. Pegg
lithographiert.
G r a T e •, Soc. of art etc., 1907. H. V.
Bipokea, W a r w i c k (gen. Bnekta ef Man-
ehuttr), Maler tmd Illustrator, geb. am 6. 6b
1806 in Salford bei Manchester, f ebenda am
11. 8. 1882. Ursprünglich nur Musterzeichner
für eine Kattundruckerei in Manchester,
wurde er 1888 Schüler, von J. Zcph, Bell in
der Zeichenschnk der dofttfen R. Institution
tmd 1840 Hauptaddowr der Roasendale Prin-
ting Company, für die er unter anderem die
Illustrationen zu den Werken John Brownes
lieferte. Weiteren Kreisen wurde er erst
dnrch die Manchester Exbibith» von 1867 be-
nnnt. verscnieoene roigeB von ivQBareucn
und Federzeichnungen B.s, der Mehrzahl nach
anmutige Kinderszenen und Genrekompositio-
nen, befinden sich im British Museum (7 Bl.),
iio Victoria and Albert Moseum (6 BL) und in
der Nat Art Libraiy lo Loodoo.
T, Letherbrow In Tha PortfoUo 1888
Ml ff, »5 ff.; 188T p. 60 ff. — Brraa. IMct
1903 I 199. — Candall, A Hist. of Brit Water
Colour Paiot. (1908) p. 189. — Binyon, C«t
of Drawings by Brit. Art in the Brit Mos.
(1898) I 144 f. — Cat of Wat Col. Paint in the
Vict and Alb. Mus. 1908 p. 33. M. W. BroekunU.
Bteokiax, Charles, engl. Maler, geb. 1728,
f im Fru!; afir 1759 in I^ndon. \'erniutlich
in einer Dekoratiooswerkstatt der SchiSs-
werften a Deftlbrd mm Künstler heran-
gebildel^ widmete er sieh ausschUefiUcfa der
Marineraalem. Er soll frühzeitig in drödunde
Abhängigkeit von Bilderhändlem geraten sein
und sein ganzes Leben in größter Armut ge-
ffistet haben, bis schließlich erst kurz vor sei-
«MB «oraeitigca Ende ein wohlhabender
ner sidi fnr semc Kmist luteiessiefte. Ver-
schiedene reizvolle Marinen B s sind erhalten
geblieben in der Nat. Gallery (,iThe Calm"),
im Foundling Hospital (,3ea3cape with Ship-
finc"), im Kensington Palaoe and im Hamp-
tott Owit Pafawe bei London sowie in den
Galerien zu Glasgow und zu Weimar, — meh-
rere Aquarell- und Tuschzeichnungen mit Ma-
rinedarstellungen im British Museum und im
Victoria and Albert MusennL Alle diese Ma-
rinen lassen deutlicfa efileiineni, daB ihr Sciifl^
fer Gelegenheit zum Studium der Werke alt-
hoUändiscber Marinemaler und namentlich
Willem ym da Veldes
glänzendem kdoristisdMn KSnncn md gdsl>
reicher Eigenart der Malweise auch eingebende
Kenntnisse auf dem Gebiete der Schiffs-
taktilc besessen liat. Eine ganze Reihe von
Marinebildem Bj wurden von Godirey, Ra-
fcnet und BoydcO in Kuplerstiefa Terviel-
filtigt.
Heinecken, Dict III (1789) 8M f. — Gas.
d. B.-Am 1873 II 402. — Redgrav«^ Dict.
(1878) p. 57. — Brraa, Dkt (1903) I 199. —
W. Armstrong; Alt in (kea* Britaia (1908)
p. 198, 20«, aCL — B. Law. Tb« R. (klL «f
Haoqitoo Cantt (1898) p. 308 M. »18. — L B i n-
yon. Ca«. o( Ssawinca Iqr BtlL Art, in tte Brit
Mos. (1896) ItM. — }. Peynter, TIm Nat.
Gau. (1900) m If; Ort. 1909, Brit Scbool p. 7.
— Cat of Water Coloor Paint in the Vict aad
Alb. Mua. 1908 p. 34. — Kat des GnUterwoäL
Mus. zu Weimar 1894 p. 8S N. 256 f.
M. fV. Brockwttt,
Brooks, Frank; Maler in Salisbunr flEoff-
land), beschiclcte die Anstellungen der Lmh
doner R. Academy 188IV-1M8 mit einer Aeihe
von Damcnpcrträts.
Graves, R. Acad. Exhib., 1905 I 300. R.
Bnok^ Henrjr Jermyn, Porträtmaler
in London, sidite awbdien 18M and IMO in
der Roy. Acad. wiederholt ans. Unter seinen
Bildnissen seien genannt die König Edu-
ards VII. und der Königii^ Qaditoo« mid
des Andrea C. Lncciicsi.
Graves Roy. Acad. MABk» 1909. — Th«
StadiOb XXXI UL H. V.
BbsAib; James, engl. ArcUldct, geb. am
80. 3. 1825 zu Hatford in Berkshire, f arn 7.
10. 1901, kam 1847 als armer Farmerssohn
nach London, wo er Schüler des Lewis Stride,
des Prof. Donaldson am Universilj College
und SludcBt ao der Hoyr. Acadenor wurde.
Einige Zeit darauf im Atelier des F. Cro99
tätig, machte er sich 1853 selbständig. Wih-
rend seiner fast 50 Jahre dauernden künstleri-
schen Titia^tcit, iührte er nach eigenem Etit-
wurfe cnige der giÖOtett K3rrfinibauteii im
Osten Londons aus. Die Anlage dieser im
Grundriß, in den Verhältnissen und in der all-
gememen Wirkung hervorragenden Bauten,
erinnert an die frühen Backsteinkirchen Flan-
derns tmd Hollands. Die bedeutendsten seiner
Werke sind: 1886. St Michael, Shoreditch,
Schule u. Kapelle ; — 1866, St. Saviour, Hox-
ton ; — 1869, St Chad and St. Columba, Hag-
gerston: — 1870. St Andrew. Plaistow; The
Annunciation, (jhislehurst ; — 1882, Tbe
Transfiguratioo, Lewisham; — 1888, St Mary,
Homsey. Unter seinen Profanbanten sind «na
Br-increi in Wantage und das Sootfa Fstltm
R.ii!\v;4y-Hötel in Deal zu nennen.
Graves, Royal Acad. Ezhib., 1S05, I. — Gat.
d. B.-Arts. 1886. II 100. — Acad. Archit etc
XIII (1898) 19 ; XV (1899) 10. James WeaU.
Bi*sk% Jobn^ Kupferstecher, gelK in Ir-
land, arbeitete zunädist in Dublin mit dem
Grabstichel in l inicnmanicr (Tifclktipfer zu
Sam. Füllers Horaz-Ausgabe, Dublm 1730, —
Landschaftsvednten «os der \Sm-
Brooks
gegend von Dublin, darunter „The Obelisk at
the Boyne", datiert 1786, — friihestes Bildnij
der Schaotpiekria Itfaivaret Woffington, d»-
Heit Jane jt 174r, AMniek im Brit
Museum). Nach einem vorübergehenden Auf-
enthalte in London, wo er die Schabkunst-
technik erlernte, kehrte er nach Irland zurück
und liefi «ich in Cork Hill )m Dublin alt Bild»
nmieciiCT um iwuinci ■uiuuHUUKr iiwimiI) qo
Kopfbildnis Sir Isaac Newtons als Firmen-
schild benutzend. Die meisten seiner Mezzo-
tint-Porträts zeigen denn auch iieV>en der Si-
gnatur nj. Brooks" oder „Ino Brooks" die
Adrcne ,4^riiited & seid by Ino Brooks at
Sir Isaac Newton's Head on Qtrk Hill Du-
blin", — andere Drucke derselben Bildnis-
stiche dagegen die Londoner Adresse „Sold
by T. Jefferys .... & W. Herbert" de., wo-
nach die Platten offenbar zunächst in DubHll
abgedruckt und erst später in London neu ver-
legt wurden^ Die Platten mit dem Signatur-
zusatz „Fecit" sind nach J. Chat. Smith sicher-
lich eigenhändige Arbeiten B^, diejenigen
mit dem bloBen „Excudit" dagegen vermut«
lieh Arbeiten seines Freundes Andrew Idilkr
«. seiner Schuter James Mac Ardell, Ridnrd
Houston, Ch. Six>>ner etc. J. Chal. Smith hat
B4 Mezzotmt-rorträts mit semer Signatur zu-
sammengebracht, darunter John Abcrnethy
(1741, nach J. UOmaO» WUL Aldrich (1742,
flach A« Lee), Biadiof G. Berkeley (nach J.
Latham), Erzbischof Hugh Boultcr (nach
Lord F. Bindon 1742), Lordkanzler John Bo-
wes (ohne Malernamen), Phil. Dormer Stan-
hqpe Earl of Cbeaterfield (nach W. Hoare),
Jflhn Lewis Earl of LIgonier (nach J. Latham).
König William III. (nnch G. Kncllcr, mit
Rand Vignettendarstellung der Schlacht am
Böyne-Flusse in Irland) etc. — Um 1747 ver-
liefl B. Dublin für. immer und übernahm als
Erinder ehies Emafldmekverf ahrens auf Por-
zellan die Lci'nnc' von Stcph. Thcod. Janssens
Porzellaniiuiijuläktur zu Battersca bei Lon-
don, führte jed<jch durch seine Verschwen-
dungMucht 1756 den Bankerott diesea Unter-
nehaieM herbei und Übte dann hi tatkaer
Verkommenheit bei einem befreundeten Lon-
doner Gastwirt in Westminstcr und filooms-
bury, wo «r In völliger Veigcnenheit ge-
storben ist.
KadgraTe, Dict ISTS p. 87. — J. Ch«-
lener Smith. Brit Mezxotinto PortraiU
(tm) I 83—99. — Freeman O'Do-
noghae, Cat of Engr. Brit Portr. etc. in the
Brit ICos. (1008). •
Brooks^ Maria, Porträt- und Fignren-
malerin in London, stellte fast alljährlich
zwischen 1873 und 1890 in de«" Roy A ,»d.
aus. Genannt seien die Bildnisse des Dayrcll
Mootague Cookson, der Töchter des Majors
DooneUy, der Mrs. Edward Sklgwicdc and
,J>own Piccadilty".
Graves, Roy. Acad Exhib , 1305 — H,
Blackburn, Acad. Notes 1877—7», 81. 83.
XOBMMialiM. B«.V. 65
Brooks, Richard E., amerik. Bildhauer,
geb. 1866 in Braidtree, Mass. Sein Interesse
an der Skulptur erhielt durch die benach»
harten Stembrüefaa von Quincy großen Vor>
ischub, so daß er schon als Knabe jede freie
Stunde mit Modellieren und Meifieln zu-
brachte. Als er mit einer Porträtböste rtm
Govemor Rusaell, hanptaicblich dank der on-
gemefaieu Pbpalaritit des Govemors, nch mit
cinemmal einen fluten Ruf geschaffen hatte,
ging er nach Paris und studierte unter J. B.
Aube. Dort schuf er einige Idealwerke, z. B.
„Der Geaai« der WeUe", TcrlicB aber bald
dieses Gebiet md ging snm Porlrit fiber.
Hierher gehört sein Oberst Thora. Carr in den
Public Gardens in Boston Die Statue wird
als „eines der besten Beispiele von ruhig
stehenden Soldatcnfiguren in der amerik.
Kunst" gepriesen (Taft). Leider hat sie duch
ein sehr schlechtes Postament und unglück-
liche Patina-Atzung groBe Einbuße erlitten.
Auch sind die Pmixirtionen fürs Freie fast zu
klein. Brooks lebt in Mew York. Von jünge-
ren Werken seien erwähnt die Bronzestatuen
von pjohn Hanson" und „Charles Carrolf" in
der Nat. Sculpt Call., Washington und die
Statue von Robert Treat Paine, Taunton,
Mass. — Forrer. Dict. of Med., 1904 p. 288
verzeichnet auch 2 Porträtmedaillen Brooks
auf Dr. Jamet Read Chadwick in Boatt» toh
1887 and 1808L
L. Taft Americ. Sculpt 501(2 (mit Abb.). —
Pariser Salonkat. 1894—1901 ; 1903—1905 ; IM».
Edmund von Mach.
Brooks, S , amerik Goldschmied und Stem-
pclschneider in Philadelphia, der die Stempel
der Manly (Washington) Medaille von 1790
lieferte.
Porrcr. Bic«r. Dict of medall, 1M4 I.
■nUcBb T. W, Landicbaftanaler in Lon-
don, der 1808 und 1810 in der Roy. Acad.
eine Alpenlandschaft und eine Ansicht von
Donnington Castle ausstellte.
Graves, Rag. Acad. Exhih, IMS. H. V.
Braoh% Thomas, Maler, geb. 1818 in Hull
(Yorkshire), t im Juni 1891; seit 1838 Schüler
von H. P. Briggs an der R. Acadcmy zu Lon-
don, deren Ausstellungen er 1848 — 1882 mit
seinen Gemälden beschickte, während er auBer-
deu 1646—1867 audi in der British Institution
ausstellte. Er malte mit Vorliebe volkstüm-
liche Genrebilder, deren Motive bald dem
Leben der GcK;enwart, bald der cnglis' hcn
Geschichte entlehnt waren, und von denen
namentlich Gemälde wie „Launching the i-ife-
boat" a888) und „Stoiy of the Sea" (1871)
eine Zeit Jang populär« Bdiabtheit genossen
(in Holzschnitt vervidfiltigt TOn J. o. G. P.
Nicholls).
J. Dafforne in The Art Journ. 1872 p.
m ff.; 1810 p 224. — Clement and Hut-
ton, Art. ( f the 19. Cent. (1879) I 99. — H. A.
lliller, Biograph. Kstlerlex. nsS2) p. 79 —
Graves, Brit Instit. p. 68: R. Acad. i 302.
M. W. BrockwU.
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BlOOfcl — BgOMOMf
■noks, LandKhaftsnuüer in London,
der zwischen 1780 u. 1801 in der Roy. Acad.
Motive aus Sussex, Hampstead Heath, Bed-
fordshire usw. ausstellte.
G r a V e I, Roy. Acad. Exliib., 1005. H. V.
BiookahAw, Richard, engl. Kupferste-
dwr in Schwannuaier. gd». um 1786^ titig
in London, Kit ca 1778 in Paris, 1779 in Brö>-
•el u. Amsterdam, lebte noch 1800, stach meh-
rere Porträts Ludwigs XVI. u. Mark-Antoi-
nettes, femer die Bildnisse des Grt&B nnd
dar Grilia Artoia, Louia FbiUsp« tob Or-
Muis, der Comtesae de Provence, dea Dau-
phin Louis-Auguste. Auch kennt man von
ihm einige Blätter nach Rubens und van
Dyck, 2 Landschaften nach H. Kobell, Dorf-
bicker und Mikliveridlufcr aadi J. Sleen
(1779, Hauptblatt) «. a. Seine Fortritstidie
der französ. Köoigsfamilie sind selten und
aehr getuchL Er aignierte mit seinen Ini-
tialen oder ToUeoi Naa«: R. Drodabaw
fecit.
L e B 1 a n c, Manuel I 526/7 (mit ilt. Lit). —
PertalisetBiraldi, Lea grav. da 18. si^.,
I MO. - Heller- Andreaeo, Handbuch I.
«•J. ChaLSmith, Brit Meizot. Portr. (1878)
I S9— 109. — Expo*, d'oeuvres d'art du 18b a. i b
Bibl. nat. Paria 1906 p. 137118. — Fra«M«n
O'Donoghue. Cat of BOfb BcÜ. Psftr. etc.
in the Brit Mus. (1008). H. V.
Bitwis, Isaac, Bildbaoer, geb. am.lÄ. S.
1S35 in Valcartier (Kanada). Ausgebildet an
der Akademie zu Philadelphia, war er 18N^—
66 in WashinKton an der Ausfuhrung von
Crawfordfl Giebelskulpturen für das Kapitol
belamgtb schuf 1867 das Standbild fBr W. W.
Corcorana Mamoleum in Georgetown und
ging dann 1868 nach Italien, um in Rom ein
Atelier zu eröffnen, aus dem er eine Reihe
idealistischer Bildwerke in die Heimat sandte.
Seit 1880 Mitglied der Akademie zu Phila.
delphia und Letter der Modell- und Antikcn-
klaase dieser Akademie, widmete er sich später
namentlich keramischen Arbeiten, für die er
■of der Pariser Weltausstellung 1878 durch
eine Medaille ausgezeichnet wurde, sowie
neoerdtnga auch tcchoiscben Erfindungen
(1908—7 Verbesserung der Rotatknyresae
etc.) .sowie induatridkn nnd sorialpoKtischen
Reformarbeiten.
L. Taft, The Hist. of American Sculpturc
(1»03) p, 505. — Who's Who in America 1910—
1811 p. i;:i4.
Broos, J e an J acques Z., fläm. Maler der
Gegenwart, von dem 1891 und 1900 die (Senre-
bilder „La devineresse" und „Apres le duel"
aas Privatbesitz in Paris zur Versteigerung
kamen. Ein Köcheninteriear B.8 atacb J. D.
Sluyter.
H. Mircur, Dict des Veniea d'An (1881).
Bn% a. Brest».
BnMmar, Hans, Haler, Kupferstecher n.
ForTF^chncidcr, gcb wahrscheinlich zu Fulda
um d. J. 1500, t oder bald darauf zu Er>
fort. Die auf einem Mmiatargemilde B.a
in der UnhrcniliiaaialrllHl wa Brfnrt aadi*
träglich eingeschriebene Notiz, nach welcher
B. 1562 an der Pest gestorben »ei, beruht
auf einem Irrtum, da in jenem Jahr keine
Pest in Erfurt hauste und da daa Mono»
granun dea Unatlers aodi anf daem Bolc-
schnittwerk von 1664 vorkommt. — Über
sein Leben und seinen Bildungsgang ist
nichts anderes bekannt als was seine Werke
mitteilen. Daa früheate Datum auf ibnen ist
Uao. Wiederholt hat er vomefame Persöo-
lirTikfit-n in Fulda porträtiert und sich auf
dem Hauptblatt seiner Kupferstiche, dem Ge-
kreuzigten (B f)) von \:A2, als Einwohner
Fuldas ausdrücklicb bezeidmet. Später acheim
er iiadi Erfurt fibergeaiedelt an aein. Dcrgtofle
Holzschnitt mit dem Bildn des I.andgr Phil,
von Hessen (P. 81) trägt die Bezeichnung
„Hans Brosamer Formschneider zu Erffordt".
SchlieBUch ist auf der crwihnten ktsten da-
tierten Arbeit B.a, dem aoa 9 BL soaammen-
geSetzten Holzschnitt der Bathseba im Bade
(P. 17), Erfurt als Druckort genannt. Daß
B. auch an andern Orten vorübergehend aeiM
ICulist ausgeübt habc^ ▼ennutcn wir dcawegcoi,
wdl Bficher mit Ilhiatrationen aeiner Hand
in Ingolstadt, Wittenberg, Magdeburg Wid
Frankfurt a. M. erschienen sind.
In B.s Arbeiten begegnen sich Einflüsse der
sächsischen Schule Cranachs mit denen der
norddeutschen Kleinmeister wie Binck und
Aldcgrevcr, denen B. namentlich in seinen
Kupferstichen folgt. Daraus, daß B.s aus
den AnfangsbtKhstaben aeines Namens xo-
sammengesetztes Mo«Mgranun gleidizeitig von
mehreren anderen Künstlern benützt wurde,
sind für die Bestimmung setner ArbdtCQ
Schwierigkeiten erwachsen.
Die GtmSSit, die B. mit Sicherhett n«
geschrieben werden können, beschränken sich
abgesehen von ein paar Miniaturen, auf eine
kleine Anzahl von steif gezeichneten Bild-
aiaaen mittelmäBiger Qualität Briualicbca
Iidcantat und grtoer Hintergrund aind cha-
rakteristisch. Nach der Zeitfolge sind es
folgende Bilder: Wien: Hofmus., Kat.-No
1477, Männl. Bildnis v. 1620. — Mailand:
Samnd. Borromeo^ Kat-No 00, Männl. Bildnia
V. IHM). — Strasburg i. E.: Stidt. Moa.,
MSnnl Bildnis v. 1620. — Karlsruhe:
Kunsthalle, Kat.-No 128, Bildnis des Wolf-
gang Eisen v. 1528, und Kat.-No 129, Weibl.
Bildnia. — Sigma ringen: Hobemolleni»
schesMus., Kat.-No54, Bildn. d. Kafh. tferiaa
V. 1524. (Die auf der Rückseite von fremder
Hand vermerkte Datierung stand wahr-
scheinlich auf einem abgeschnittenen Stück
der Vordeiteite.) — Zürich: H. C Bodmer,
Weibliches Bildnis von 1886. ~ Wien:
Samml. Frau Cien -Konsul Dr. Meyer, Bildnis
des Fuldaschcn Kanzlers Otihera v. 1536. Mit
voller Namendwisckrift. — Göttingen:
66
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BfOMuncr Braidi
Gemäldcsamml. der Universität, Bildnis der
Maria princeps v. 1641. — Erfurt: Bibtio-
thd^ StudemeiiiiiatrilKl. Mimatur de» hL Hie-
roiiTiinit T. 1640; BiMd» de« Rektors Joh.
Leo mit Heiligen ~ Magistermatrikel ; Minia-
turbildnis des Magisters Hugotd Strecker mit
Beischrift von fremder Hand, nach weldier
B. 1668 an der Peit gestorben sein adU.
Das ihm sonst tugesdiririwne Bildnis des
Bürgermei'.tf rs Leitpeb von 1506 mit dem
erwähnten vieldeutigen Monogramm bezeich-
net, in der Sammig der Frau Dr. Meyer,
Wien, würde nicht nur der £ntatchungsaeit
nach, sonde» ehensosdir nach seinem kflnst-
lerischrn Charakter unter den Gemälden B s
vereinzelt dastehen. Seinetwegen das Geburts-
datum B s um zwei Jahrzehnte zurückzuver-
legen, ist nicht gerechtfertigt. Es ist keine
Arheit Ba — Andere ihm an Unreeht cuge-
srhriebene Bilder in öffentlichen Sammlungen :
Braunschweig: Kat.-No 28, Weibliches
Bildnis V. 1528. — Cassel: Kat -Xo 14,
Weibl. Bildnis v. 1525. — München: Bayer.
Nattonalmus., Kat.-No 439, Ecce Homo. —
Sigmaringen: KaL-Mo 68^ Minnliches
Bildnis von 1622.
Zeichnungen B.s kommen selten vor. Nur
im Berliner Kupferstichkabinett ist er mit
85 BL vertreten, ndat mit lavierten Feder-
leidmnigen. Hervorzuheben ein mit der Fe»
der gewidmetes männliches Brustbild. Eine
gute wciBgehöhte Tus<'Iizeic!munK (hl. Bar-
bara) gegenwärtig in der Kunsthandlung Kep-
pel, New York.
Ja den Kupferstichen, deren Daten von
mH bis 1645 reichen, zeigt sich B. als einen
gewandten Techniker, aber unsicheren Zeich-
ner. Seine Stechweisc, die sich an dem Bei-
spiel der Kleinmeister geschalt hat, verfeinert
Bich in seinen niteren Stieben nach der Art
niederlind. Manieristen unter Anwendung an»
ßerst gedrängter Strichlagen Bartsch hatte ihm
24 Bl. zugeschrieben. Passavant fügt (die
letzten beiden Bartschnummern wiederholend)
6 weitere Stiche binzti, von denen indessen 2
(No 96. identisch mit B. 17, und 28 von
Maria Wicolatin herrührend) wieder abzu-
streichen sind. Fernere Ergänzungen des
Kupferstich Werkes bei Nagicr, Monogr. III
No 666, No 2 und 8, Wesseljr Supplemente
No 5. Ztt diesen kommen folgende vier «»>
beschriebene Stiche: 11 Sitrenrlc? Satyrweib-
chen nach H. S. Beham (Pauli 112i. Mono-
gramm oben I. 42:33 Berlin. 2) Hirsch-
jagd nach links. Unbez. 88:175 Berlin.
8) Hasenjagd nadi Indes. Uobex. 88:160
Berlin. 4) Bärenjagd nach links. Monogr.
H P oben rechts 23:U5.'j Bremen. Letz-
tere 8 Bl. gehören zu den Stichen B, 20, 21.
Demnach sind zurzeit 86 Ki^ferstiche von
B. bdcannt.
Sein umfantr^^;c^es Holsschntttwerk be-
darf genauerer Untersuchung. Die Nummern
6, 7, 15 bei Bartsch und 28 bei Passavant
sind Arbeiten Baidungs. Daß Brosamer auch
ala Fonnachneider tätig war, basengt, die In-
schrift auf dem groBen HolzsdmHtbildnis.
Philipps V. Hessen (P. 81) u. da*; \V)rkommen
eines Schneidemessers neben dem Munogramm
auf dem Holzschnitt des Folium populi (P.
86) tmd auf einer Anzahl seiner Kopfer-
stidie. Für folgende Verleger hat B. andi
Illustrationen geliefert: P .^pinn in Ingol-
stadt nls Sclbstverlcger (Quadrans 1532. In-
strumchtbuch, Folium Populi, Introductio geo-
graphica, Horosoopium 1683. Inscriptiooes
1884), Mich. Lotler in Magdebwg (Aoslcgaaf
der Episteln 1535 und Bibel 1538), G. Ran in
Wittenberg (Auslegung der Evangelien 1538),
Hans Lufft in Wittenberg (In Prophet.ini
Arnos Brentii expositio. 1530, Auslegung der
Evangelien 1581, Bibel 1560 u. Katediismus
1550). H. Gülfferich in Frankfurt a. M. (Hor-
tulus animae 154S. Chorografia 1551. Biblia
1552), Chr. EgenolflF in Frankfurt a. M.
(Kleine Btb«l 1649). — SchlicBlich ist das von
B. in Fulda herausgegebene Kunstbüchlein
hervorztdid»ei^ eine Reihe von 20 beiderseitig
bedruckten Blättern mit VorbUdem für
PrunkgefäBc (1SS2 neu herauagStabCll VOtt Fr.
Lippmann, 1897 in London).
Bartsch. P.-Gr. VIII 455. — Pastavant,
P.-Gr. IV X. — Wessely. Suppl. p. 16. —
Na gl er, Monogr. III No 654 — 656. — Jani-
t s c h e k, Gesch. d. deutschen Mal. p. 506. — O.
Eisenmann, Allg. deutsche Bioer. III 363
und ZtAchr. f. bilA Kat IX 154. — W. J. A. v.
Tettau, Mittlgn des Ver. f. Getcb. u. Altert, v,
Erfurt XIV (1890) p. 64. — T h. v. F r i m m e 1.
Gesch. d. Wiener Gen.-Slgn I 602 und Blätter f.
Geni.=ttdekde I 124. — R. B e r g a u, Kstchron.
XIII 4'J4. — Bau- u. Kstdcnkm. d. Prov. Sachnen
III. H. XIII p. 30, 321. — L Rosenthal, Rep.
f. Kw. V 390. — R. S t i a s s n y, Rep f. Kw .XI
303. — A. ». D r ac b u. G. K ö n n e c k e, Die
Bildnisse Philipps d. GroBraürigen, Marhuri^ 1005,
p. 16, 17, 28.- Pauli, Hans Seb. Beham (Nach-
träge z. krit. Verl.), StraflNHV Mtl. — Mittlgn
von C. Dodgson. Pauli.
Brosamtr, Martin, angeblich ein Sohn
von Hana B.» wird auf einem Holxscbnitt-
bllAib des Kurfürsten Joh. Priedridi des
GroBmütigen von Cr an ach (B. 136) als Ver-
leger zu Erfurt genannt. — Es liegt nahe, in
ilim den Monogrammisten M B zu vermuten,
dessen Zeichen nebst dem des Hans Bro-
samer auf dem groBen Holzschnitt der Batfi-
seba von 1554 (H. Brosamer, Passav. 17) vor«
kommt. Doch ist die Identität dieses B. mit
den beiden Monogrammisten, die Nagler in
Zusammenhang mit ihm bespricht, nicht er-
wiesen und Art und Umfang seiner künstle-
rischen Tätigkeit nicht bekannt.
N a K 1 e r. Monogr IV No 1650, 1651. - W. J.
■■. , V, T f t t .1 u. Mittlen d. Ver. t, Ciach. u. Alter-
tumsk. von Erfurt XIV' 85. Pauli.
BlMch, Porzellanmaler, Prag, sandte 1740
emen mit „allerband legiertem Gold" bemalten
Tdler mr Begntachtung an die MeiBner Por-
Google
Bioidi — Uroiic
■dtanfibrik; laut RfidcioBentoK ftod dk
Probe wigcn der liohen Kosten keinen Beifall,
auch wurden übar die Haltbferkeit der Be-
■nlaic Zwdfd erhoben.
Gt Pas««r«k la Mitt. d. Bordbahin. G«w^
Mbi. XIX M. B. JKidkaf .
Browb, Franz Anton, Kupferstecher
des 18. Jahrb., nur bekannt durch ein nach
eigener Zeichnung geslodiHMS BUdnil Job.
Gottfr. Hentichdi..
Relneekca, Diet d. Ml, III. H,V.
BxoM, Carl Bildhauer, gcb, am 8 B 1890
in Osnabrück, Schüler der Kunstakacl. in
Leipzig und Dresden, tätig in Dresden. Von
gröfieren Arbeiten nennen wir den „Sieger"
mid die unnatlKe Pisar dac* nackten joagco
Mädchens fBronzeV Br. hat auch Porträt-
büsten und l'lakctten geschaffen, und sich mit
Mctalltreibarbeiten (Schmuckkästen, Schalen)
auf dem Gebiete des Kunstgewerbes betätigt.
PenSnI. Mittlgn. ***
Bxoaeaid, Andri G ui 1 1 aume Etteaac,
Porträtmaler in Paris, geb. in La 'Rocbdle
(Charente-Inf.) am 7. 7. 1808, stellte zwnschen
1833 und 1880 alljährlich im Salon Bildnisse
in Ol u. Pastell aus. Das Mus. in La Rochclle
bewahrt von ihm eia Portril des Etahiaßhois
Landriot fOB Ron ^tÜM 1MQ|.
Barilar-AvTrar, Dict i<a> I «. Snjipl.^
Broisard, A n t o i n e, französ. Archit. in La
Rochclle, geb. das. 1800, f zwischen 1878 und
1S85, Schüler von Detespine^ erbaute das. u. a.
das Diözesan-Scminar» da« Lyntiiii, die Bi-
bHodielc; das Natmlienfadsinett n. die Marien-
kapelle in der Kathedrale. Femer in Roche-
fort das Gefängnis, in Saintes die Kirche St-
Vivien sowie mehrere Kirchen des Departe-
ments, dessen Chefarchitekt er von 18fi0 bis
Iflfn war.
Ba««ha|, Diet d. areUt taa«, MST p. Sie.
H. y.
BxMsard, Jehan, Goldschmied in Nantes.
Von ihm ein silbernes Schiff, das 1618 Franz I.
bei seinem £inzu|^ in NantSS dbCfNicht HUI de.
1537 noch am Leben.
Nowr. Aich, de l'kft&Hi«, t. sir, ZIV (UM)
p. M,
Bwwsld de BeaaUav, f rant^ MaJer n. Kup-
ferstecher der 2 Hälfte des 18. Jahrb., geb. in
Rochellc, malte u. a. die Bildnisse des Pa-
riser Erzbischofs Leclerc de Juign6 (Gal. in
VersaillcaX des Jean Garrel, des Abbi Dam-
plerre und dea Advokaten Grisatd. Nach s.
Gemälde des Leclerc de Juigne lieferte er
einen Kupferstich. 1783 malte er im Auftrage
des Grafen Orvillicrs die Abfahrt der Flotte
von Breat 1806 stellte er im Pariser Sahm
ehi Selbstportrit aas. — Seine Tbcteer MaHt
Renh Cenevihje, Malerin und Kupferst. in
Schwarzmanier, geb. 1760 in La Rochelle,
Schülerin ihres Vaters und Greuzes, stach u. a.
die Portrits Lamoignon de Malesherbcs' und
LavöUefS. Sie 1^ in Parii, apiler In Lille
and war die erste Lehrerin des Bitdfa. Ch.
Dupaty. — Einige andere Mitglieder dieser
Familie weist G. Musset in der Reun. des Soc.
des B.-Arts XIX 869/90 nach, so einen Bildh.
o. Ingen. FrmHgait m Ijk HocheUe um 1700.
dnen BHdh. HtWr« m.Poitiers, 10. Jahrk,
Hümrt-Vinctnt u. Pierre, Maler d. 18. JOaAk,
Joseph": Bildh. des 18. Jahrh
Gabel, Dict. d. «rt., 1831. - Bellier-Au-
V r « y, Dict. gen. 1. — G o n s f . Les Chefs
d'ocüvrc d. mu«. de France; La Peinture, 1900
p. (Abb.). — Rev. univ. d. arts, XIX 264/5.
H. y.
Brocae, Eugene, französ. Maler, geb. in
Rive de Gier (Loire) am 18. 8. 1865, Sdmler
von Ch. .Jung, seit 1880 in Lyon ansässig, wo
er seit 1881 im Salon Blumen- und Früchte-
stücke in breiter Manier und reichem Kolorit
ausstellte. Das Mus. in St. I^tienne bewahrt
von ihm: Pivoincs.
loron-Salon, 1898, 56; 1899, 11,>30. S. Vial.
Bnase, Jacques de, s.' Brasse, Salomonde.
Bross«, Jean de, franzuj. ^.A.rc! it , '-'.itcr
des Salomon de B., f um 1584, Schüler des
Jacques I Attdrouet Du Cerceau, des5cn T(jcli-
ter Julienai tr am 1661 beiratete. 1565 war
er In dem Dorfe Vemedl-sur-Oise bei Senlis
ansässig, 1568 arbeitete er mit Du Cerceau an
dem jetzt zerstörten Baue des prächtigen
Schlosses des Herzogs von Nemours in Ver-
neoil (erfaatua in einem Stiche im 1. Bde der
„Ptns exoellens baatiniens de France'" Da
Cercean.s). 1578 — 82 stand er im Dienste der
Konigin Margareta von Frankreich.
H. V. G e y m u 1 1 e r, Baokat d. Renaiu. in
Frankr., Stuttg. iy9H, p. 154, 288 ff. — Übrige
Lit I. unter .Salomon de ürosso. H. Stein.
Bzoesa^ Joachim Hanniba I, Stück- a.
GlodkengieBer, der nach 1685 das Bronie>
denkmal des Gustav Friedrich Schmeiß von
Ehrenprcißberg in die Pctri-Pauikirche zu
Zittau lieferte, ,.schr fein gegossen und sorg-
fältig modelliert". Von Pilastem eingerahmte
Inschrifttaiel, darüber eine durdl 8 lagerade
Eflgel gduldete Gtebelarchitektar.
Bao- o. KiCdenloB. d. Kteigr. Sachaen, XXX
47 (mit Abb.). H. V.
Broae, P a u I d e, französ. Archit., Sohn des
Salomon, 1617 bereits verheiratet, 1619 Hof-
archit Ludwigs XIII., führte gemeinsam mit
seinem Vetter Jean I Androuet Du Cercean
die UmwalluQgsanlagen der Stadt Paris aus
und baute seit 1682 die orte Saint-Honori
bei der Porte St.-Den;s ist er mit Jac-
ques Lemercier an der Kathedrale zu Troyes
beschäftigt Et lebte noch 16M in Vemeoil*
sur>Oise.
H. V. Gtjrmailen Bsadot d. BaoaiBSL in
Fraakr., SMttg. tSM^ p. SOI. — übelie Iii. a.
•aater Satemon da B. H. SMta.
Brösa«, Salomon de, berühmter frandte.
Architekt, Hofarchitekt Heinrichs IV. and
Marias von Medici, Sohn des Jean B. and
der Julienne Androuet Du Cnceau, lange
ZeM'irrtümlich Saeguts ät Bnuu gen., gdh.
uiyi
I..L.L; Ly Google
spätestens 1562 in Vernetiil-sur-Oise, beerdigt
in Paris am 9. 12. 1628 auf dem Friedhofe der
SaintA-Peres. Vermutlich Schüler seiiics Va-
ters and «eines GroSookels Jacqim I Da Cer-
ttM. Ob de Brosse in Italien war, woran!
man bei der ausgesprochen italo-antiken Rkli*
tung seines Stils schließen möchte, wissen wir
nicht. Die bekannten Daten aus »einem Leben
«od «einer ntigkeit, über die wir auffallen»
dcrweise vor dcäi Jahre WA nkfata erfahren,
hat Geymnller (p. Wß 9.) fibeiiiditBcli waam-
mengestellt. Die hauptsächlichsten darunter
sind folgende: 1682 wird er in den Reg. von
VlcBeuil-sur-Oise, wo er bis 1696 iniliaig
war, ab verheiratet aaseföhrt — 1618 witd
der nadi icincin Eul würfe auuuffiliFeMde
Aquädukt von Arcueil dem Jehan Coing in
Akkord gegeben. — 1618 baut er das Hdtel
de Bouillon (später de Liancourt) in der nie
de Seine in Paria. — la denw. Jalira Beginn
der Atttage dca Luaein'boMH'-Cartepa in l^ri%
des SchloSbaues zu Coulommiers und der Bau-
arbeiten des Aquädukts von Arcueil; letzterer
1624 vollendet. — 1616 Beginn der Anlage ix»
LuxemboiUK-Palaatca (lOaO/Sl voUendet). —
1616—17 Idtet er Terädiiedeae Arbeiten im
Schlosse ru Monccaux-en-Brie. — 1616 Grund-
steinlegung der Fassade von St. -Gervais in
Paris (1621 vollendet). — 1617 Grund-
•tetnlegung der Kapuziner(Schlofi-)kirche von
CoahMMaiers (1626 vollendet). — 1618 Liefe-
rung der Pläne für das Palais du Parlement
de Bretagne in Rennes (erst nach seinem Tode
16f>4 vollindtt). — 1619—22, Bau der 1618 ab-
gebrannten Grand' Salle des Justizpalastes za
Paris. — 1621—28 errichtet er den berühmten,
nach der Aufbebung des Edikts von Nantes
1888 terstörten Temple der Hugenotten in
Cti.ircnton.
De B rosse hat die Kunstrichtung des Grand
St^le I.udwig.s XIV eingeleitet und gleich-
seitig „mit dem Zug des überwiegend bis mr
KUte Verstandeamifiigen und Bmstctt" den
sog. Hugenottenstil in Frankreich geschaffen.
Das Cbarakteristiscfae seines Stiles liegt in
dieser Verbindang groBartig römisdritälien.
Aoffasstmg mit hugenottiacher Strenge und
Nüchternheit Sein Hauptwerk fst der hn
ganzen noch intakt erhaltene Luxembourg-
Palast, als dessen Vorstufe das prachtvolle
SddoB zu Coulommiers-cn-Bric (in Original-
Kidm. tt. in Stichen des J, Marot n. Isr. Sil-
veatre erhalten) in betrachten ist Beides sfaid
trotz der ital. Vorbilder ausgesprochen national-
französ. Anlagen. Die vielfach behauptete An-
lehnung Brosses in seinem Luxembourg an
die Hofarcbitektur des Florentiner Falasio
Pittt dea Ammanati ist nur dne gans cnt*
femte, und ist diese immer wiederholte Be-
hauptung darauf zurückzuführen, daB Marie
von Medici zuerst eine Wiederholung des
Pitti wünschte und 1611 den Architekten
MelCMMi swedn Adnahmen dea Fidaales
nach Florenz sandte. Dagegen besteht eine
auffallend enge, schon von Palustre entdeckte
Verwandtschaft zwischen dem Luxembourg
und dem Du Cerceauschen Entwürfe zum
Schloiac in Vemeuil, an dessen Baue der Va-
ter Salomons mit beteiligt war. Die Gnmd-
rißanordnung mit dem stattlicbfn Portal-
Kuppelbaue in der Mitte der m ^eiden Fällen
nur aus einem Erdgeschosse mit darüber lie-
jiffulff Tcrraaia ImittriMimlfn iuBerai Fiägebv
sowie die nuqtdiaien dea Aufrisses hat Brosse
unmittelbar von Vemeuil herübergenommen.
Die Bossatur der AoBenfrooten aber, in deren
Anwendung man haaptaüdilkli ctan Nadi-
ahmnng des Pitti hat erkennen wollen, war im
IB. JMl in Franicreich verschiedentUdi auch
in größtem Maßstabe (Charleval, Foataine-
bleau, Gaillon) verwendet worden. Der Lu-
xembourg wird in der Klarheit und vornehmen
Wurde aeiner Anordnung von Lubke mit
Recht als das Muster eines Palastbaaes be-
zeichnet. Die Außenarchitektur kennzeichnet
eine „fast feierliche Ruhe" und ein sehr weit-
gehender Verzicht auf statuarischen Schmuck,
der mit dem groflartig-schlichten Charakter
der Rustica andi adilecht liaiuimdert Idttte«
Leider wird das Gesamtbild jetzt durch die
teilweise Zerstörung des unvergleichlich schö-
nen (Martens — gleichfalls einer Schöpfung de
Broaaes —» der den Reiz der Anlage erst ver-
voOatfndigtci, starte beeintrlchtigt. (Den ur-
sprünglichen Zustand zeigen ein Stich des
Aveline und die Aufnahme bei Blondel, Ar-
chit. frang. vo! IL) Wesentliche Verände-
rungen an dem Baue nahm 1804 Chalgnn vor,
der auch die Säulenstellungen im Hofe ein-
führte. Die Fassade der Gartenseite, die der
Stadtseite völlig gleich war, wurde 1836 — 44
von A. de Gisors pietätvoll erneuert.
Brosses monumentale Hauptwerke auf sakra-
lem Gebiete sind die lange Zeit berühmte Fas-
sade der «pitgot. Kirche Saint-Genraia in Pa-
ris und der Hngenottentempd zu Charenton.
Die Fassade von St-Gervais, die schon im
Jahre ihrer Vollendimg für die „vollkom-
menste unter den antürnn imd modernen, so-
wohl von Frankreich ab von Italien" gdiaHan
wurde, liat ihren gio6en Mstoi'iadiett Wert
darin, daß sie die erste vollständig und ent-
schieden in neuem klassischem Stile aus-
geführte Kirchenfront in Frankrekh ist
Klarheit und achöne Schlichthrit der Kompo-
sition xeidnen sie ans. Der TJntersdiied
gegenüber Italien. Vorbildern liegt hauptsäch-
lich in der Ausbildung des hohen Giebels als
dritten Mittelgeschosses, vrodurch die Front
sich einen nationalen Charakter gerettet hat.
— Der nnr nodi in 8 Stidicn des Ardiit Jban
Marot erhaltene Temple zu Charenton stellte
eine kolo&sale rechteckige, dreischiffige, hallen-
artige Anlage dar mit allseitig herumgeführten
Doppeienvoren und mächtigem, alle 8 Schiffe
fiiffil^fMi^ii^^^j atigfwaliirtffHi SattddadWy
auf dewen rinem Ende «in incdric«r kupptl-
förmigcr Dachreiter sa£L
Brosse stellt sich in seinen Werken aU der
geistige Schüler Jacques I Da Cerceaus dar,
ohne daS er seinen Meister an originakr
Schöpferkraft errekitte. Reflexion und ntio-
nelle Auffassttog fiberwicgcn bei ilim die
Phantasie.
Lance, Dict d. archit. fnm«. I 185—189. —
Bauchal, Dict. d. archit. fnuic, 155—157. —
L^on Palustre, Renaist. cn France, Paria
1884 ff. — J a I, Dict. crit., 2« edit.. 1872. —
L ü b k e, Gesch. d. Kenaiss. in Frankr., 2. AuA.,
1885 p. 334 ff. — C h. R e a d, Salomon de Brosse.
I'srchit de Henri IV et de Marie de Medicis,
Nogent-Ie-Rotrou 1881 (Extr. d. Mim. de la
Soc. nat. d. Antiq. de France, XII, 1881) ; ders.,
Lea De Brosse et les Du Cerceau, im Bult, de U
Soc. de rhist. de Paria IX (1882) 148—151. —
J. J. G u i f f r e y, Lea De Brosae et le* Du Cer-
ceau, archit. paris., et la fatnille de Sal. de Brosse
(lUfl., juillet — die. 1882). — Couard-Luys,
SaL da Brosse et ses enfants (Ibid., 1883 p. B3—
95). — De M a r s y, Act. conc. la famille de
BroMC, in der Rcun. d. .Soc. d. B Arts V (16S2)
15ü— 161 — L. Batiffol, Marie de Midicis et
le palais du Luxembourg. in der Rev. de I'art
anc. et mod. XVII (1905) 217-2.12. — Gar d.
B.-Arts, 1901, II 393; 1905, II 448. — Guil-
inard, Les maitres omeman., 1881 p. 44. — H.
V. G e y m ü 1 1 e r, Baukst d. Renaiss. in Frankr.,
Stuttg. 1898, p. 154. 288 ff., 432 ff., 490 ff., 605
u. f. — H. S t e 1 n, Dessins orig. du cbat. de
Conlommiers (Alman. de Seine-ct-Mame, 1904
p. IW). — Mit Not. von H. Stein.
■iHMl^ Alexandre, französ. Ktinst-
achmied, geh. 18S9 in Paris, lernte in der
väti rliclir-n Schmiedewerkstatt, in der Bronze-
gieikrei von Barbcdicnnc, in der Goldschmiede-
werkstatt der Gebr. Fanniere und als Model-
leur im Atelier des Bildhaocn Ch. Morice.
Nach Vollendung seiner Ansbildon^ teitete er
zunächst 10 Jahre lang die Kunstschmiede
der Gebr. Moreau, in der er die Ilauptstücke
der reichen schmiedeeisernen Dekorationen
für die Ehrentreppe des ScMoiaes von Cha-
niliejr, fQr die Rampen und die Balkom der
Pariser SnrVwmne, für dris I'.ilais de? Manpiia
da Foz zu Lissabon u. für das Palais Vander-
bilt zu New York eigenhändig ausführte.
Seit 1891 in eigener Werkstatt titig. lieferte
er anfangs grazifiae Arbdten im Stile Lud-
wigs XV. (Vitrine für den Juwelier Roucheron
in der Rue de la Paix zu Paris, Anrichtetisch
für Dr. Gotth. Weld in Boston) und im Stile
der Italien. Hochrenaissance (Türklopfer für
das Palais Marinool zu Paris), ging jedoch
bald zu selbständigen und neuartigen Stit-
versuchcn über, insbesondere bei Ausführung
der vom Conscrvatoire des Arts et Metiers
ihm übertragenen mannigfachen Schmiede-
arbeHen f6r <fie Salle des Brevcts, die efw-
maÜKc Kirche, die Bibliothek und das Mu-
seum zu Sevres, sowie mifdenjeniRen für das
Musee Orfila und die Salle Di ^ove in der Pa-
riser Ecole de Medccine (Gitter, Kandelaber,
Konsole» Striaen elcO. FQr den Baron J.
Vkta schmiedete er neuerdings nadi F. Brae>
quemonds Entwürfen zwei in ihrer neuartigen
Ornamentierung besotjdcrs beachtenswerte
Kaminböcke.
L. V a i 1 1 a r t in L'Art et les Artistes VII
(1008) ISO ff. •
Bfoaaet, Heli^ Arcbit u. BiUh. in Nantes»
1680—65 nachweisbar. Eibaule dort unter
anderer lß4'2/3 die ,,chambrc de commerce"
und war ICmÜ — 65 am Bau der Kathedrale be-
schäftigt, scheint aber dier Baoiutetoeiunir
gewesen zu sein.
Nouv. AnL de I'art tnai^ S. sCr. XIV (UM)
p. 84/85.
Broaset, Marie Louise, französ. Male-
rin, geb. in Paris 1817, Schülerin von Aug.
Boulard, stellte 186*— 70 Stilleben und Genre-
bilder im Salon aus.
Deilier-Auvray, Dict. gen. u. Suppl.
Bioesette, französ. Lithogr. des 19. Jahrb.;
von ihn Porträt Victor Orsels (1868 nach
Sdbstportr.), Savonarota (nach Granet) etc.
B < r a 1 d 1, Les Grav. du 19. s., 188«.
BroOmann, Gustav. Bildhauer, geb. 12. 4.
lS;-i(.i in G'jÜki. .'^tudirrtc seit Okt, l-^Sl auf
der Dresdn. Akad., seit 1853 im Atelier E.
Hähneis. 1860—61 weilte er in Italien, be-
sonders in Rem. Dann lebte er in Dresden^
seit 1888 mit d. Titel Professor, u. t 8. 8. 189T
im Stadt. Sieciieahause daselbst .Seine zahl-
reichen .Arbeiten gehören meist dem bist.
Genre an Unter den früheren seien genannt!
Die hl Elisabeth (im Modell 1864 ausgestellt
und 18S9 für den König v. Griechenland aus-
geführt); Sitn^- n und Dclilii (l^^"", kl gold.
Med.) ; Christus, lebensgroße Figur für ein
Grabdenkmal auf dem Trinitatisfriedhofe in
Dreaden (1866) tind eine Bohemia für den
Böhm. Bahnhof daselbst (186v3). Seit 1868
lieferte er mehrere Marmorreliefs, z. B. die
Grablegung Christi (1874, nach einer Skizze
F. Schwenks für die Kirche zu Hartha bei
Waldheim L S. in karAr. Marmor gefertigt).
Ans den folgenden Jahren sind fienrorzuheben :
Das Volkslied (1875. im Besitz der Königin v.
England); Mädchen mit Eidechse (in Bronze-
guß vom Sächs. Kunstver. angek. \^~7}; die
Statuen Christi u. Johannes des Täufers (1885,
in franaös. Sandstein ausgeführt für die Kirdie
zu .Schwarzbach b. Rochlitz i S.) ; endlich
2 Reliefmedailloos : Amors Ausstattung durch
Venus (1894). AuBerdem war B wiederholt
an der Attsachmfickung Öffentl. Gebäude Dres-
dens beteiligt. GMiannt seien: xwei für das
Altstadt. Hoftheater in weißem PoBtClwitaier
Sandstein ausgeführte- Figuren, Macbeth »md
Hexe (1877); drei Pfcilcrrelicfs mit den Me-
dailkmbildnissen des Aeschylus, Sophokles o.
Btu^pidea an der kgl. Knn^ahad.; zwei aym-
bol. Zwickclfiguren, Eifer und Zweifel, am
Akad. Ausstellungsgcbäudc und das Rclief-
pijrtr.it J. J. Winckelmanns im Treppenhause
der k^l. Bibliothek. Besondere Erwähnung
verdienen noch sein Nymphenbrunnen auf dem
Ly Google
Molikeplatze in Dresden und der für die Her-
mannstiftunp; Refcrtigte „Germaniaschild", eine
Verherrlichung des greeinten Deutschland«
1870/71 (in der Dresdn. SkulpturensammlOBf)*
Akten der kgt. KuuUkad. su Dretdeo. —
AttMt-Kst. DT«3en (185»-94) u. Berlin (1874-
86). — A Seubert, AUg. Kttlerlcx. (nsch
mntobioKT. Mittlgn). — Dre«dn. GeschicbUbl. 6,
72. - Ztschr. f. bild. Kst V 184; VII 196. —
K»tcbron. (I— XXIV) u. Die DiosWuren (18««—
SS. T. St. — B«»- IL Kttdcnkm. d. Kgr. Sachs.
SM. Enut SigUm»Hd.
Brosterbnlaen, Jan, geb. in Leiden am iSM,
wurde schon am 3. 8. 1610 Student tu der
dortigen Universität Vielseitig gebildet, übte
er Poesie, Musik, Architektur, Malerei,
Radierkunst und vor allem Botanik. Mit den
bedeutendsten Dichtern und Gelehrten aei>
ner Zeit war er befreundet, namentlich mit
Casp. R-'iI-T iis und Coiist. Huygens. 1639
war er, wahrscheinlich in amtlicher Stelle,
hl Hcoidai und 1642 wohnte er in AmerB-
foort, in regem Verkehr mit dem berühmten
Architekten Jac. van Campen. Er war da-
mals beschäftigt mit einer Übersetzung des
Vitmv und hat in dieser Zeit mehrere Blät-
ter radiert für das von seinem Freunde Bm^
laeus für den Grafen Johann Moritt von
Nassau verfaßte Prachtwerk „Herum per oc-
tennium in Brasilia gestarum historia", das
erst 1647 bei Joann. filaeu in Amsterdam er-
schienen ist Di« BHtter find sehr zart nadi
Vorzeichnungen von Frans Poat radiert, mei-
stens aber, wahrscheinlich raa Tlieod. M»-
tham, mit dem Grabstichel überarbeitet. In
dieser Zeit hat er wohl auch die höchst
geistreichen Landschaften radiert, wefche
sämtlich zu den gröBten Seltenheiten febören.
Auch hat er damals gemalt, und »einem
Gönner Huygens schickte er von Amersfoort
eine Ansicht dieser Stadt. Huygens ver-
adimfFte ihm 1648 eine Stelle als Professor
der griechischen Sprache luid der Botanik an
der neuerrichteten Unhreraitit In Breda. Hier
starb er am 13. 9. 1650. Im Mus. Teyler in
Haarlem ist sein von D. Bailly 1825 gezeich-
netes Porträt. In der Universitätsbibliothek
in Leiden werden 50 Briefe von ihm an
Huygcitt verwahrt.
Album Studios. Acad. Lnf&rBat 5p. M,
Nederl. Volksalmantk 1858 S. lO-W. — ». O.
Kellen. F.-Gr. 12»-138. B. W. HOV-
Bro«toIon(i), s. Brustolonit).
Brot, Edouard, Marinemaler in Genf,
geb. das 1864, studierte in Paris, stellte in
Bern (Erste achweiz. Kstausst, 1890). in
Vevey (1901), in Genf und im Pariser Sakm
(1886) aus.
Brun, Schweiler. Kstlcrlcx. I. H. V.
Brotherton, A. H., eng! Landschaftsmaler.
1846 in Rom, später in L<in<ion, -stellte 1R46
m der Roy. Acad, 1859—64 in der Brit.
Instit cinite Italien. Landschaften aus.
Graves» Rer. Acad. Exkfli., 1905 o. Tke Brit
laslit, IMS. If. F.
Hans Ernst, .JEanatstedief''
(Kupferstecher) zu Nürnberg, verheiratete sich
daselbst am 4. 10. 1624 (Ehebücher bei St. Lo-
rens in Nfimberg). r*. Hamt*.
Bron, Charles de, Genremaler u. Ra-
dierer, geb. in Brüssel am tt. 1911, f da-
selbst am 13. 7 1877. Der Malerei mußte er
1845 infolge einer Verletzung entsagen und
wan(te sich der Radierung zu. Er war aodl
Konservator der Samminngen des Fürsten von
Arenberg.
Immerceel, Levens ca Welken. Hip«
pert u. Lfnnig, P.-Gr. ff. H.
Bron, Frid^rlc, Bildhauer, geb. am 11.
12. 1862 auf Mauritius (Ind. Ozean), in seiner
Jugend Matrose der französ. Kriqsmarine,
apücr in Paris mm fiildhaoer auagebildet
nnlv Lammx nnd G. Lematre, titig ebenda;
dMUerte im Salon der Soc. d An. FrniK;ais
188T mit dem Modell einer £va-Statue, die in
der Wdtaasatetlung 1900 in Marmorausfüh-
rang wieder aoigestdlt war, und beschickte
densdbcn Salon dam weiteihm mit etner
Reihe von Genre- imd Bildnisskulpturen sowie
1907 mit dem Modell zu einem Monument für
ViUiers de l'Isle-Adam. Auch lieferte er 1906
das Modell zu einem vom Ammkaner J.
Harics fftr Paris gestifteten Pranklfai'liCaiMi-
ment; Bronzerepliken der 2 Sockelrcliefs die-
ses Monuments, dar.stellcnd den Empfang
Franklins am Hofe Ludwigs XVI. in Ver-
sailles und die Unterzeichnung des französ.«
amerflcan. Vertrages durch Franklin in Paris^
besitzt die Kunsthalle zu Bremen. Die Sivres-
Manuiaktur erwarb von ihm einige Modelle
zu Porzellaniiguren.
Pariser Salon-Kat. seit 1B97. — Cat. gen. ofF.
de l'Kxpos. Univcn. Pari» 1000 II 179. — Kat.
der Kunsthallp zu Bremen 1907 p. 94. — Lc-
chrv.iiiiFr-Chevillard, La Mannf. da
Porccl. de S^vres 1908 II 158. •
Bmaard, Familie von Goldschmieden des 18.
Jahrb. in Nantes, von der sablreiche Mitglie-
der oikundlich, jedoch ohne nachgewiesene
Werke, bekannt sind.
NouT. Arch. de l art fran?., 3. »*r. XIV (18M)
p. 86 f.
Brooard, französ. Ingenieur und Zeichner
des 18. Jahrh., von dem das Mus. zu Ver-
saillea eine bezeichnete Aquarelle mit der An-
sidit des 1748 eiteoten SchkMses Bellevue be-
wahrt Ferner werden ein Plan der Schlacht
von Fontenoy (gestochen von Guelard) und ein
solcher der Belagerung von BergH)p-2Soom
(gestochen von Marvie) erwähnt.
Guiffrey-Marcel, Inv. d. deisina d.
tnuB. du Louvre et de Versailles II 119 (mit
Abb.). — Heinecken, Dict d art III. —
Füaali, Ksüerlex., 2. T., 1806. H. V.
Bmavdal, Mb* L., geb. La^erre, franafis.
Malerin, stellte 1890—1901 im Salon Portrits,
1902 in der 10. Ausst. der „Femmes Artistes"
eine I.and.schaft aus.
Salon-Kat — Chron. des AtU 1908 p. 12.
«yt den (van), s. VyMMtrmici.
7«
BroucUiuyMn — Bronillst
BiwiikfcuyM% Steren van» t. BroKi-
kuysen.
BiOQdetl, F 1 e r r e, Maler in Avig^non, 1462
urkundlich erwähnt
R<5un, des Soc. d. B -Art« XIII 462.
Broue, 1 a, s. Labrotu.
Batqgh, Robert, acbottucfaer MakTt geb.
am 90. 8. IflTB m layeigofdoo, Row-sMre,
durch einen Eisenbahnunfatl in der Nähe von
Sheffield am 21. 1. 1906 getötet. AU Knabe
wurde er in Aberdecn erxogcn; später kam
er m den Litlngnvliai A. Gibb & Ca and
•tndierte sogleich in den Abendklaaien der
Aberdecn Art School unter T. R. Fräser.
Morgens vor der Arbeit und oft abends bei
der Gasflamme wurde fleiBig gemalt. Nach
der Lehrzeit gab er daa lithagraplucren auf
tmd kam 18M in Edinburgh In die Royal
Scotttsh Academy Life School, wo er das
Chaimers-Stipendium erhielt, außerdem den
Stuartpreis für Figuren und die Medaille von
Maclaine Waltera. Nach zwei Semeatem ging
er nadi Pari% wo er vier ICeaaie «aicr Ltn-
rens und Gxistant studierte. Im Sommer
1894 kehrte er nach Aberdecn zurück, wo er
viele Porträts malte. Im J. 1897 kam er end-
gültig nach London. Mit 16 Jahren stellte er
ein Aquarellbild „Stmrise effect in Aberdecn
Harboür" aus und mit 17 Jahren ein kleines
Selbstporträt, bereits sehr fein und gewandt
gezeichnet 1S96 stellte er das Porträt von
W. Ross £sq. aus (Grafton Gallery), das Auf-
sehen erregte; später erhielt er eine goldene
Medaille in München. Im J. 1697 hatte sein
vornehmes Damenporträt «^antaisic en Folie"
beträchtlichen Erfolg (Royal Academy). 1904
wurde er Asscciate of thc Royal Scottish
Academy. Durch seinen frühen Tod verlor
die britische Knoat einen boffauagsvoUcn
lfder. Obwohl R. Broogh xeitweiae Ton Kae-
bum, Lawrence, Reynolds, Whistlcr. Sargent
u. vielleicbt C. H. Shannon beeinfiuBt wurde,
verkognete er nie seine eigene Kraft, seinen
Eatfansiannaa nnd Eifer. Seme Motive atnd
innter hSehst Mint nnd aMgeacidnet he-
handelt Sein Werk umfaBt viele feine Por-
träts, afrikanische Skizzen tmd Malereien,
Motive aus der Bretagne und Spanien, achot-
tiidtt Landacbaften. Ebemo vielseitig war
■eine Technik: bald Ol, bald Aquarell und
P.istcll, bald Kreide und Kohle. Er stellte in
Abcrdeen (.\rtist's Society, Royal Scottish
Academy), in Glasgow (Royal Glasgow In-
■tttote) ain^ auch inderSocof Portr.Patntcf^
Voyal Acadcny usw. und euf Efadedung in
ifünchen, Venedig und Budapest. Eine Ge-
dächtnis-Ausstellung seiner Werke wurde im
Burlington Fine Arts Club veranstaltet. Vtm
öffcntl. Sammltuigen haben Werke von ihm:
Nat. Gall. of Seodand (Porträt des Herrn W.
D. Ross), die Abcrdeen Art Gnll (3 Porträts
imd ein Selbstporträt des Künstlers im Alter
von 17 Jahna), die GrqT« School off An,
Aberdeen (Studie nach dem LcM), Town
Hall, Linlithgow (Olportrit der Gräfin Lin-
lithgow), Nat. Gall. of British Art, London
(Fantaisie en Folie), die nKxlcme Gelcfie tl
Venedig (Twixt Sun and Moon).
Tbe Art Jouni. 1898, 14^-9 (Artikel von E.
Pinnington); 1904. 43; 1905, 83, 131; 190«, 2g,
84; 1907, 135. - The Smdio XXVIII 204«
XXXIV IM: XXXVI 73. — Grave«. Rot.
Acad. Bdrih. L — |. L. Cew, Scott Paiatia&
1M8. H. PaacecK
BMm(^ William, engl. Genre- und Hi-
storienmaler, der zwischen 1823 und 1S42 in
der Roy. Acad.. zwischen 1826 und 1862 in
der Brit. Instit. in I/mdon einige profane n.
blbhadw HiatoneabUder per Doge Foaeari
vcrliflt den Pdaat; Aoferwedrang von Jairi
T6chterlein u a.), Genreszenen und auch
mehrere Portrats zur Ausstellung brachte.
G r a T e s, Roy. Aoad. BaUk, ItOS n. Tbc Brit.
Instit., 1908. H. V.
Broegier, Adolph, Porträt-, Genre- und
Laadjchaftmakr in liwidoB, geb. in Stuttgart
am 8B. 9. 1830, Sdifiler von Papperits, darauf
von Benj. Constant u. Bouguereau in Paris.
Stellte seit 1901 wiederholt im Glaspalast in
München aus, wo er tinige Zeit ansässig war
und Mitglied der Luitpoldgruppe wurde.
Who's Wbo 1910 p. 841. H. V.
Brmhfe, Hugoes, Archit„ lieferte den
Plan zu dem 1574 erbauten Portal des Palaia
de Justice in Dijon.
B a u c h • I, Dict des Archit. fran;., 1887.
BrouilUrd, Eugene, französ. Maler, geb.
in Ljroo am 8. 0. 1870^ Autodidakt, debütierte
im dortigen Salon 18M mit ehier Zdclmung:
Sous bois, und stellte seitdem Landschaften
von Lyon und Umgegend, Figurenbilder und
Porttitt daselbst aus. Seine breite, kraftvolle,
tcmpenmentvoUe Malwciae läBt ihn an die
imprcsBionietisdie Sdnile anrdhen. ErwUmt
seien: Fiolcs et livres de chimie (!895i ; Les
peupliers (1897); Boulevard de la Croix Roussc
(1901) ; L'homme au bonnet und L'approchc
de la tempete (1903); Matin i la Vitriolcrie
(IMQ: La mare (1908). e. Vial.
Bionillet, A n d r 6 (Pierre Aristidc), Maler,
geb. am 1. 9. 1857 in Charroux (Depart.
Vienne), Schüler der Pariser Ecolc Centrale
adt 1876^ der Eoole des B.-Arts seit 1879 unter
G<rdme o. J. P. Laurens, debittierte im Salon
1879 mit einem männlichen Bildnis und be-
schickt ihn seitdem alljährlich mit sorgsam
durchgebildeten realistischen Genre- und Bild-
nismalereiei^ die ihm trotz einer gewissen
Nfldhternheit der malertachcn Auffiusong cehl*
reiche Erfolge eintni«cn : 1990 „Ecce homo*
(im Museum zu Pi iiiersi, — 1883 „Le chan-
ticr" (ebenda), — 1884 „L'ejrorcisme" (Im
Museum zu Reims), — 1880 „I^ paysan
blcia^ (im Museum zu Grenoble), 1887
„Charcot i la Salpetri^re" (im Museum zu
Nizza), — 1888 „L'amour aux champs" (fim
Moieum la Betanoon}, — 1881 ML'amhnlaaee
7«
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BroniUet — Bronwcr
to Cüaridie-Fniicdw en inv (in der P».
ct:lt6 de MMecinc zu Paris), — 1898 „In-
timite" (im Pariser Luxembourg-Museum),
— 1886 vaccin du croup i THöpital
Trouaicaa" (aufdcauft von der Stadt Paris),
— 1896 »FtaeoM^ (angdtaafl vom franste.
Staat), — 1B97 „Rcccption de TEmpereur et
de rimpcratricc de Russic par l'Acad^ie de
France cn IStH)" {angekauft für das Institut
de France). Fiir den 2. KoiiumMiQii»>Sitzniig>-
iaal der Pariser Sorbouie malte er 1901
„Emest Renan i TAcropole d'Athenes" u.
„Michelet et Quinet acciam« par les etu-
diants". Später hat er sich fast ausschließlich
der Bildnismalerei zugewandt und neben ele-
ganten Damenporträts (darunter Königin Olga
von Grkdienland. 1901) eine ganze Reihe von
Interieur- tind Repräsentationsbildnissen her-
vorragender Pariser Zeitgenossen gclieicrt,
von denen eine gröSere Anzahl 1907 in der
Galerie Bemheint in Paris zur Sonderauasld-
Inag vereinigt waren. Erwähnt seien aus
früherer Zeh die reich detailiierten Interieur-
bildnisse der Schriftsteller Odyssc Barot 1SS4
und L. de Fourcaud 1886, — seit 19Ü1 die
Portrits der Vizerektoren der Acad^mie de
Paria» Giiard o. Uai^ des Minendirektora
Ad. C^rnot, des Marineminuters Thomson,
des Justizniinisterp Brtand, des „Liberte"-
Redakteurs G. Berthoulat (Salon 1910). Für
die Zeitschriften „Paris Illustre", — „Figaro
lUostri" etc. ist B. auch als lUustrationszeicb-
Dcr titiig
fiJ«l•• Martin, Mte Pdatna et Seulptenrs
■is MOT) sw 80i - Qu. d. B.-Art* 1884 I
t im n R; mt 1 M i; tsn 1 4(19, -
ChraL d. Ams um p. «flk — La Flüra vm i.
11. 1907. - Pariser £lon-lCat adt im - Ot
|6l offic. de l'Expoe. Uaivm Paria IMW II IB.
— Cat dn Moste da la VÜle de Beins IM»
9. Vr—n (9 GenlMe). *
Brouillet, Pierre Amedee, Bildhauer,
geb. am 6. 9. 182ß in Chatain (Vienne), Schü-
ler von Picot u. Hivonnait, tätig in Poitiers;
beschickte den Pariser Salon 186^1875 mit
verschiedenen Phantasicsikidpturen u. Büdni^
Imsten. Die Pariser Ecole Normale Supe-
rieure besitzt von ihm eine Marmorbüste des
Physikers Gay-Lussac (Salon 1874);
Bellier-Auvray, Dict gen. (18S2) u.
Snppl. S. immL
Bioain, Jakob, Steinmeta, erhält fai Linz
am 14. 8. 1087 fBr einen von ihm gefertigtoi
Marmorkamin im Werte von 300 fl. den Rest
seiner Forderung von 1G6 fl. 6 Schilling — Pf.
ausbezahlt.
Jahrb. d. Allcrh. Katserh. XV/2 1894 N 11696.
Bronn- Mohson, Guy Edward, Maler,
geb. 1868 in Edinburgh, tätig in London als
Landschafter („Die Marsch von Goweric in
Schottland", 1906 in Mimchen ausgestellt) u.
Figurenmaler. Besondere Anerkennung fand
sein 1801 in der Londoner New Gallery, 1906
im Pariser Saioii anigestellter PrtwaaltI
»SIecp*. In letslerem Salon sah man von
ihm BuBerdem das Genilde wAraoor Consola-
teur".
Singer, Kstlerlex-, Nachtr. 190«. — The Art
Joum. 1904 p. t>9 f. (mit Abb.). — AuMt-Kat.
Dresden 1901; München ( Sezession) 1903; Düf-
teWorf 1904; Paris (Salon de l« Soc d. Art.
Fran. I 1908.
Bzoossas^Andr^ Pierre Henri, Bild^
hauer in Pkria, geb. in IfMgonte (Deine-
Sivres), Schüler von Jouffroy und P. Do-
bois, stellte 1870 und 187&— 81 einige Bild-
nisbüsten und Statuetten im Salon aus.
Beiner-AuTray, Dict S^pl. H. V.
BrouBseau, Joseph, frani6a. AtdAdd;
geb. 17B0 in SoUgnac bei Limoges, f in S^z
am 17. 1. 1T9T, erscheint zuerst 1708 am Bau
des Höpital gencral in I ini iges beschäftigt.
In demselben Jahre legte er den Grundstein
zu dem erst 1787 vollendeten bischöfl. Palaste
daselbst Wahrscheinlich 1774 verlieS B. Li-
moges nnd übertiefi seinem Bmder Mathurin
B. (Reh 1732, t am 18. 7. 1798) die Leitung
dieses Baues. 1776 fand die Weihe der 1771
von Joseph B. begonnenen Kirche J a VmA-
tation in Limngei statt 1778 war der Bau
dea bisdiM. Paiastea in Stes vollendet, der
gleichfalls sein Werk ist. Vi^eitcre Bauten
B.s-sind : die Fassaden der Präfektur und dea
Oberlandesgerichtes in Limoges u. ein Wohn-
haus in der rue Crodicdor das.; i^qrner
reicfae SditBaser im D^art. Hante-Vienne,
darunter in Brignac, Salvanet, Lacosse und
Thouron -- Mathurin B. hat gleichfalls einige
Bauteil scitiständig ausgeführt; doch scheint
er in der Haiiptsachc blofler Unternehmer «■
den von seinem Bmder entworfenen Bantcn
gewesen zu sein.
Cam. Leymtrie in R^on, d. Soc. d. B.-
Arts XXI 740 -66. H. V.
Broutellea, Thiodore de, iranzos. Ma-
rinemaler, geb. in Dieppe, Schüler von J. Noel,
stellt seit 1879 im Sakm aas. Das Mos. in
Dieppe bewahrt von ihm: Fisehedwot v«a
ireport
Boliier- Anvray. Dict Suppl. —
■V. gta. d. rieh, d'ait^ psev.. awa. ehr. II 843. »
Inv._
Kat d. Salon. 187» ff.' H. V.
Bronty, Charles, französ Anhitekt, geb.
zu Qievreuse (Seine-ct-Oisc) am 9. 6. 1823,
t hl Paris im Juli 1886. Schüler von Tissier
nnd Vengagr and der Eoolc d. B.-Arts. Von
ihm zahlreidie Villen nnd Wohnhäuser im
Weichbilde von Paris, zwischen St-Germain
l'Auxerrois und der Seine, in Chevreosc, Vil-
lenb Catterets, Magny usw. In der Konkur-
reni um den Bau cinca Opemhanaes in Paria
nnterlsg er. Ab AidiiMt der Prinisasig
Mathilde erbaute CT ein KraBkcohMn !■
Neuilly-sur-Seine.
Bellier-Auvray, Dict. gin. I u. SuppL
— Rtvue K*n. de Tarrhifect., XXV Taf. 57;
XX : \ i\,f. 40. Geffroy,
Broawer, Abraham, holländ. Maler, kam
am 18^ 8. 1M8 in die Gilde in Leidm «ad
TS
Ly Google
Bcouwtr
in 1660 YOB dort foftivnscs. Von itun
Igt wahrscheinlich die „Brouwer f. 1634" bc-
tdchncte Darstellung des ungetreuen Dienst-
knechts im Mus. zu Kassel, in der der Ein*
fluB TOO Dou unverkennbar i$t
ObrecM ArdL V S09. B. W. Mort.
Brouwer, Adriaen, niederländ. Genre- u.
Landschaftsmaler, geb. in Oudenaerde 1605
oder 1606, als Wais« in seinem 16. Jahre
davongelaufen, walirschcinlich nach Antwer-
pen; im Marz 1625 ist er in Amsterdam
nachweisbar, wo er sich auch noch Ende
Juli 1626 befindet In der 2. Hälfte des
Jahres 1628 wird er in die Haarlemer Rhe-
torijkkamer In Liefd Bovcn AI aufgenom-
men: im März 1627 widmet ihm Pieter
Noobnaas, dner seiner Amsterdamer Fretmde,
eine Dichtung; er bezeichnet Br. darin als
kunstreich und weltberühmt und wohnhaft
zu Haarlem; auch gedenkt er der vielen
Dienste, die Br. ihm erwiesen habe. Im
Winter 16B1/M tat Br. wieder in Antwerpen,
wo er sich als Meister in die Lukasgilde ein-
schreiben läßt. Im Sommer 1632 wird sein
Hab und Gut vom Notar Frans Marcelis
seiner Schulden wegen inventarisiert. Ver-
nvtlicii infolge <änes poUtisdien Vergehens
befindet sich Br. im Februar I6f{3 in fler
Antwerpencr Zitadelle in Haft, in der er un
September desselben Jahres noch immer er-
wälmt wird. Seit dem 26. 4. 1634 wohnt Br.
bei dem Knpfgralechcr Paolos Fontins. Am
1 2, 1638 wird er beerdigt.
Den ersten Unterricht hat Br. möglicher-
weise von seinem Vater genossen, der, wie
dtuxh eine gute Tradition verbürgt wird,
Vorlagen für «Be TeppidiwAerd in Coden«
aerde malte. Houbrakens Nachricht, Br.
habe in seiner Jugend Laub und Getliigel
auf Leinwand gezeichnet, scheint hiermit in
ZasMninealMiig zu stehen. Seine Ausbildnog
In einem Mder-Atefier empfing er wahr-
scheinlich in Antwerpen, in der Umgebung
des jüngeren Pieter Brueghel. Der Stil sei-
ner Prühbilder ist durdiaus flimisdL Ate
er nach Holland kam, war «r sdnem Auf»
treten und seinem Rufe nach bereits ein voll-
endeter Maler Die Tradition erzählt, er sei
bei der Belagerung von Breda (1625, nicht
16C8 wie Unger angibt) zugegen gewesen;
etwas Wahret wird dieser Geschichte so«
gründe liegen, detm in Br« Inventar von
1632 wird eine Karte dieser Belageraog er-
wähnt
In Haarlem ist er «tarli von Frans Hals
beeinflußt word<'n, in fle^^cn Kreise er zwei-
felsohne gelebt hat. Üic Berührung mit Hals
gibt seiner Kunstentwicklung eine ent.schci-
dende Wendung. Von einem Schülerverhält-
nis XU Hate Icann aber Iceine Rede sein. Die
stilkritische Pt-trnrhtuTit: von Br Früharbei-
ten widerspricht dem völlig. In dieser Hin-
sHiui crwewn sicn xioonrancns BntanMBgSB
hinfällig. In einem Antwerpener Aktenstück,
in dem Br. sich über die Editheit von zweien
»einer Bilder aosspricht, madit er selbst einen
Unterschied zwischen frähoi n. ^tcn Bil>
dem. — IKe Anregung zu seinen Landsdiaf«
ten hat Br. anscheinend auch in Haarlem
empfangen. Dahm deuten einige Anklänge
an die Art Pieter Molyns und daneben die
Natur einiger Landschaften, z.B. des Bildeader
Sttnnd. Thienw in Leipz^. Soviel er aber
auch den holländ. Künstlern verdankt, so hat
er seinerseits auf die holländ. Genremalerei
einen Einfluß ausgeübt, der noch nie in sei-
ner ganzen Bedeotang bervorgdioben worden
ist Die Zeidnumgoi A. v. Ostedc« «ad B.
van Heemskerks gsboi Mcnni einen inteian»
Bauten Beleg.
Nach seiner RQcIdcehr naeb Antwerpen
fängt seine fruchtbarste Tätigkeit an. Er hat
Teniers und Craesbceck dauernd beeiniluBt
und damit dem flämischen Genrebild dct 17.
Jahrh. sein festes Gepräge gegeben.
Der Ubersiditlichhdt wegen ist das Oeovre
von Br. also in drei Teile zu zerlegen: die
frühe Antwerpener und Amsterdamer Zeit
(1621— Ende 1620) bis zur Berührung mit
Frans Hate; die Haarlemer Zeit unter Ein-
floe von Hab (Ende 1686-Endc 1661); die
zweite Atwcrpwier Periode (168S— Anfans
1638).
Die erste Bildergruppe trägt einen ausge-
sprochen flämischen Charakter; Ausfühnmg
u. Kolorit machen einen archaistischen Ein-
druck; einzelne Motive erinnern lebhaft an
den alten Peter Bruegel. Neben vielem Neuen
stodrt noch etwas Starres und Befangenes
in diesen Bildern; das Traditionelle herrscht
stark vor. Ein Hauptbild aus dieser Zeit sind
die Bauern vom Moerdijk, früher in der
Pariser Sammlung Maurice Kann; dann die
groBe Bauernmahtzeit in der Sammlung A.
SchloB, Paris, vielleicht schon in Amster-
dam gemalt. Zwischen diesen beiden Bildern
steht z. B. das Interieur im Kasider Mo».
Per lioüänd. Aufenthalt modifiziert dann
mit tincin Mnle die altertümliche Farbcn-
sk.-ila : das charakteristische Rosa verschwin-
det; Helldunkel u. Luftperspektive einigen u.
klihigcn das Kolorit; Bilder mit Kerzen-
beleiichtung (Sammlungen SchloB-Paris, van
Gelder Uccle, von Mallmann-Berlin) zeigen
dasselbe Bestreben : dazu kommt dann die
frische, von Fr. Hals hervorgerufene Auf-
fassung und dessen Virtoosität in der nn>
«rlfiilininp Der EinfluB des Hals zeigt sich
außerdem ■;i!ch in der ungewöhnlichen Größe
des D.irjzc-irlltcit, oft auch in der Porträt
äbnlichkeit; z. B. der Raucher in der Galerie
Laeaxe, sein Pendant m Frankfurt a. M. u.
d'T ifln-n.^groBe Trinker in der Sammlung
Schloß (Parts). Zu dieser Periode gehören
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auch das sehr Hals-artig ausgeführte Bild in
der Samml. Nardus (Suresnes) aus der Vente
Rothan; das Bild der SarnnL SteenonKbt
(Haag); die Ludidiaft der Stimnl. Wer-
neck (Paris).
Die zweite Antwerpener Periode zeitigt die
fortOVOHendCUteil Bilder Br.s in einer ab-
gnchlosseaeii, sehr überlegten, oft mathe-
matiach begrändeten Komposition, in flotter
aber doch sorgfältiger Ausführung, mit schar-
fer Beobachtung und unvergleichlicher Wie-
dergabe der Mimik: Bilder wie die Sieben
Todsünden, die Fünf Sinne und die groB'
artige Kompoeition der raafenden Karten-
Spieler in der Pinakothdc (Mfiadm) ent-
standen in dieser Zeit.
Kurz vor seinem Tode zeigt die Kunst
Br.s eine letzte Weiterentwicklung. Die
Plastik seiner Figuren wird erhöht. Er be-
vorzugt einen ge<iämpftcn. ins Grauliche ge-
henden Gesamtton; die Farben werden sehr
dSnn und flüsaig aufgetragen. Die Szenen
werden ruhiger und die Psychologie seiner
Sujets feiner und tiefer. Hauptbilder aus
dieser U-tzten Zeit sind die Zcitungslescr bei
Adolphe Schk>B (Paris) und die Würielnden
Soldaten in der PinakoAek (Mfindien).
Als Zeichner ist Brouwer ganz hervor-
ragend i ein fast blitzartiges Notieren von
Ausdruck, Bewegung, Raurn, dns zugleich
an Rembrandt und an die Japaner erinnert.
Die Skizzenbuchblätter der Sännnhng Hof-
stede de Groot sind hervorzuheben, sowohl
wegen der eigentümlichen Ausführung, an-
scheinend in trockenen Farben, als wegen der
Meisterschaft, womit das Gesamtbild kom-
poniert und die einzelnen Ausdrücke und
Haltungen erhascht sind. Geatochen adicint
Brouwer nicht zu haben.
Seine markante Persönlichkeit spricht sich
am merkwürdigsten aus in den zehn bis zwölf
erhaltenen Landacbaften. Etwas von der
Halsschen Temperamentsnulerei und vom
modernen Impressionismus geht hier zusam-
men ; in der Auff.isjung und Ausführung
scheint er Constable und Corot vorausgeahnt
zu haben. Außer den genannten befinden sich
Landschaften in Berlin (3), in der Sammlung
Liechtenstein, im Bridgcwater-House, in Brüs-
sel und in der Nat. Gallcry (als Rembrandt).
Brouwer ist oft kopiert worden; schon bei
•änen Ld»zeiten ist er gezwungen, Gutachten
über die Authentizität seiner Bilder abzu-
geben. Es ist oft sehr schwierig zu bestim-
men, ob ein Bild das Original von Fr odor
eine zeitgenössische Kopie ist. Dokumen-
tariadi werden wederholt unvollendete Bil-
der von ihm erwähnt. Nach seinem Tode
sind walirsclipirilich solche Bilder von späteren
Händen f crtifgestellt worden. D:i-^ Intcrunir
d. Haarleroer Mus. scheint so zustande gckum-
roen zu aein. Ebenso die großartige Land-
schaft beim Hersag von Wcstminster, die
Figuren von Teniers aufweist. Von Brs
Schüler Jan Dandoy ist keine beglaubigte
Arbeit bekannt. Bilder von Teniers, Crae»-
beeck oder sogar Rydcaert werden oft Br.
selbst zugeschrieben.
Brouwers Porträt ist in van Dycks Icono-
graphie enthalten. Ein von v. Dyck auf Pa-
pier genuülea Bildnis des Malers befindet
sich in der Samml. Tritsch in Wien, ein
Selbstbildnis auf der schönen Kncii": in Dul-
wich und dem Bilde der Samml. Steengracht
im Haag; ein vermutliches, spites ^batbikU
ms im Ifouritshnis im Haag.
Das Pridikat der Genialität kommt Br. m
vollstem Maße zu. Man kann nicht sagen,
wodurch er am meisten hervorragt : er ist
außerordentlich in der Zeichnung, im Koto*
rit, in der Komposition, in der Mimik seiner
Figuren, und in der Landschaft hat er Unver-
gleichliches geleistet.
De B i e, Ilet Gulden Cabinet, Antwerpen 1661.
— Sand rar t, Teutsche Academie. Nürnberg
167.'5, — B u I! a c r t, Acad. des Sciences et de*
Ans. Paris 1682. — Houbraken, Groote
Schüub., .Amsterdam 1718. — W. Schmidt,
D.-is Leben des Malen Adriaen Brouwer etc.
Leipzig 1873. — Van den Branden, Adriaan
de Brouwer u. Joo» van Craesbccck, Haarlem
18SL — W, Bode, Adriaen Brouwer in Die
Graph. Künste 18S4 (». a. Rembrandt und seine
Zeitgenossen. Leipzig 1906). — J. H. W. U n g e r,
Adriaen Brouwer te Haarlem in Oud-Holland II
(1884; 161 f. — F. Schmidt- Degen er.
Adriaen Brouwer etc., Bruxellet 1908. — C.
Hofstede de Groot, Verz. d. Werke der
hervorrag. HoUind. Mate des 17. Jahrh. III
(1910) 587 f. F. Schmidt Deeener.
Brouwer, Anna Catharina, Holland
Kupferstecherin, wahrscheinlich Tochter von
Cornelis Br., hat mehrere kleine Prospekte
gestochen ffir das 17S3— 1801 erschienene
Weric von van OUefen und Bakker, De Ne-
dcrlandache Stad> cn Dorpbeachryvcr.
E, W. Mott.
Brouwer, Ary Cornelisz., „plateel-
schitder" in Delft, Sohn dca Conidia Janas.
Br., hdratet am 10. T. 1§M, f IISS. Er arbei-
tete wahrscheinlich bei seinem Vater oder bei
Huibrecht Brouwer. Vermutungsweise teilt
man ihm einige polychromierte Delfter Fay-
encestücke mit dem Monogramm aus A B zu.
Havard, Hist des faiences etc., 1909 p. 220.
Bmmar, Clacs» hoUänd. Miniator, arbei-
tete wahracbetniich im Bechk der Utrechter
Diözese. Die Bibl. roy. in Brüssel bewahrt
eine mit Miniaturen von seiner Hand gezierte
Bibelhandschrift, die laut Inschrift 1481 fftr
Claes Peterssoen geschrieben wank.
Wilh. Vogelsanf, HoUind. Ifiaiat d.
S^itaMn Ifittelalt, Strang, Helts 18B9 p. 44 tk
Bronwer, C o r n e 1 i s, Maler, geb. zu
Rotterdam, f daselbst am 24. 8. 1681. Hou-
braken erzählt, daß B. Schüler von Rem-
brandt war und den jungen Adriaan v. d.
WcHf im Jahre IffW protegierte. Er wurde
am 19. 10. 1671 Vorstand der MaknOde m
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Bfoiswwr
Rotterdam. Für Joach. Oudaen's Weile
„Roomsche Mogcndhcit" (1654) zeichnete er
das (ohne Br.s Namen) voa Com. v. Daten
gest. Titelblatt (s. J. Oudaov Poeqr I 8U^
Mitügn von E. W. Moe^
Hottbraken, De giodte SdwriMnfc II SM.
— Rottvrd. BtftofkbladeB I Ml — w. Bftd«^
Banbraadt u. mIm Zeitcenonao 9. 9U. — Sol-
•crd. TotBOWffater. Haverkom v. ^fsnrifk.
Bnmw, Cornelia, Kupferst. in Amster-
dam, hat von 1781—1802 eine Anzahl Por
träts, Geschichts- und topographische Blätter,
sowie mehrere Bücherillustrationen gestochen.
1798 hat der Kunsthändler C. S. Koos eine
Folge vorzüglich ausgeführter Blätter in
Handzeichnungsmanier nach Landschaften
holläfld. Künstler des 17. Jahrh. von ihm ber>
■nagegebeo. Er ist wahrschdnlidi der Vater
von Alma Catharina Bronwer.
K r a m m. De Lerens en W. B. W. Hots.
Bzonwer, Cornelis Jansz., „plateel-
schilder" in Delft, 20. 9. 1660 Meister, bis
lees Werlcmetster bd Grottlant, dann bei
WiDeni Kleffyus.
HsTsrd. Hitt. des falenon etc. 1909 II M.
Bnrawer, D o m i n i c u 8, geb. in Lecuwar-
den, wurde am 3. 9. 1727 Bürger von Am-
aterdam, und war Maler.
Aenuteb Ondheid V 68. B. W. Mo€t.
'Bmmm» Gerrit, „plateelbakker" in Delft.
übernahm um 1756 die Fabrik „de Lampet-
kan", die nach seinem bald erfolgten Tode
seine W itwe Maria Brouwer gab. v. d. Hagen
sicher bis 1779 fortführte. Die Erzeugnisse
dieser Fabrik, teils farbig, teils blan vertieft,
tragen seit 1764 den Namen der Fabrik (Lam-
petkan), aber meist in verkürzter Form, als
Marke, sind technisch vollendet, aber kCmstlc-
risch nicht hervorragend. Beispiele z. B. bei
Frau V. Stolipine im Haag; Herrn Jonrde in
Paris und in den Muaeen im Haag und in
Amsterdam.
H a ▼ a r d, Hitt des falences etc. lOOO p. 257 f.
Broower, Hugo, Töpfer in Delft, t das.
am 17. 8. 1807, Havards Taufdatura Ver-
wechslung mit dem des Vaters Joost Br., Di-
rektor d. Fabrik: „De 3 porseleine öesschen".
Er verheiratete sich 1762 und übernahm
nach dem Tode seines Vaters 1770 wahr-
•dieinlich dessen Fabrik .J)e Bijl". denn
auf .,2 Plaques" in der Samml.: Evenepoel
befinden sich als Marken: eine Axt und der
Name des Hugo Brouwer. Die „plaques"
zeigen Darstellungen von Scheveningen, 1775,
und den Durchbruch der „Ysseldijk" in der
Nähe von Gouda 21 —22. 11. 1770 Vf n
seinen erhaltenen Arbeiten seien ooch er-
wähnt : in der Samml, Evenepoel eine Platte
auf seine Heirat, im Nederland. Museum in
Amsterdam; 1 Tdler mit Danteltg der Uo>
nate, 2 blau bemalte Saucieren und 1 blau
bemalte Schüssel; auch das Mus. im Haag
l>esitzt 2 blau bemalte Saucieren.
Obrecas Asch. I. VIL — Havard. Hist. d.
iüsBeesdeDetft. IM», 11978/4. — JaeBaieke^
Gnmdr. d. Keramil^ 1879 p. 630. /. C. E. Peelen.
Bronwer, Huibrecht, Töpfer in Delft,
wurde am 27. 12. 1679 als „winkcihcuder"
in der Lukasgilde eingeschrieben, etablierte
dann die Fabrik „de porceieijne Wjt" mid
nahm Jac. Aldcrsz als Obermeister an 1686
wurde er „Mr. plateclbackcr" und übergab
am 17. 6. 1697 seine Fabrik dem Joris van
Torenburg. Seine Arbeiten sind biufig; abef
in der Qoalitit adir veridiicden. IXe HatercL
ist gewöhnlich schön, das Biskuit ein wenig
schwer, aber das Email und die Farben glän-
zend. Seine Marke, ein Beil, ist meistens
blau; aal polychromen Stücken bisweilen,
aoch violett. In den Muieen im Hiag mid in
Amsterdam ist er vertreten, ferner sah man
auf der Ausstellung der Kunstgcschichtl. Ge-
sellschaft in Berlin 1890 12 blau bemalte
Teller mit Darstellungen des Heringfangs.
Havard, Htst d. faiences de Delft, IMQ^
II UMftO. — Kstchron. N. F. I 433.
/. C. B. PeHm.
BmnrH^ Jan, Kupferstecher in Amster-
dam, geb. um 1626, wohnte am SO. 4. lflB8
an der Lindengracht, und kommt am 28. 6.
1662 dort noch vor. Er hat mehrere Porträts
gestochen, u. a. die Pfarrer Ad. Vissdicr
tmd Joannes Rulitius nach Chr. Dusart, Casp.
de Carptntier nach Herm. v. Aldewerclt, Erz-
bischof Philippus Rovenius nach Barth.
Brccnbergh und Kaiser Leopold L nach Wall.
Vaillant.
Obncoa Arcb. V 2«1. — Le Blanc. Man. L
B. W. UP0t.
Brouwer, Jan, Porträt- und Omamcnt-
maler in dem Haag, geb. in Delft, wird 1695
im II.iaR erwähnt; am 1. 6. 1G97 in die dor-
tige Confrcric aufgenommen, wurde er so-
fort Aaiiitent des Regenten. Am 25. 11. ITOl
kommt er als solcher noch vor.
Obreens Arch. IV 158, 167, 174. — K r a m m.
D« Levens en W. — Notis van Dr. A. BrediMC.
B. W. Mon.
Brouwer, Jan, Maler und Kunsthändler in
Rotterdam, der am 20. 12. 1703 in der Haar-
lemer Zeitung annoncierte, dafi Werke von
Picter van drä Beige bei ihm käoflicb waren.
Naderf. S^eelalor 1§0T. It7. B. W. Mon.
Brsawer, Joost, Töpfer in Delft, getauft
am 6. 7. 1716 daselbst, kaufte die Fabrik
„De porseleinen Bijl", deren Arbeiten, be-
sonders die buntbemalten Teller und die
SehOsseln mit Danteltung des Hertngs- und
Walfi.<;chfang,s. sehr bekannt sind. Seine Marke
ist das Beil. Das Ncderl. Mus. in Amsterdam
besitzt eine Schüssel von ihm.
Havartl. Hist d. faiences de Delft, IMO,
II 2ST. — Jaenaicitc^ GnmdriB d. Keramik.
P «28. /. C. E. Peelen.
Brouwer, Justus, hnlländ. Maler, geb. um
1646 zu Leiden, wo er 1678 in die Gikle ein-
trat und 16T7 als sehr vermögender Mann
u'xh lebte. Er besaß ca. 40 Häuser in Lei-
den. Wahrscheinlich Schüler von (ierard
7»
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Dou. Vortreffliches Bild in Gotha, bez.: /.
Brotnaer i673, in der Art des Frans van Mit-
lia: dB Interimr mit einem rauchenden Muhl
Ohne GdedElhdt mh groBer AtisffihrHdikeH
gemalt, von harmonischem Kolorit und feinem
Helldunkel. Gute alte Kopie bei Bredius,
Haag. Sonst sind z. Z. keine Bilder B.8 nach-
«€1111». 1791 wurde von ihm ein Hof mit
Gebinde, !m Vordergnmd ein Mann, der an
einem Tisch sitzt, ein Gärtner erwartet seine
Befehle, eine Frau setzt ein Glas W»in %'or
ihn, bez. J. Brouwer, in der Aukt Versyden
Tio Varick zu Leiden verkauft (für 10 Gul-
den). Jetzt wahrscheinlich unter anderem
Namen gehend. 1863 in Groningen verkauft :
Stilleben, bez. : Justus Brouwer (Aukt, Roelf-
sema). Dr. van der Burgh im Haag besal
ein Stilleben mit Vögein, bez. : J. Brotnnr.
Br. hat auch radiert und mehrere Schab-
kimstblätter gemacht, u. a. das 16S9 dat. groBe
Blatt mit Vertumnus und Pomona nach Th.
V. d. Wilt (Mittlgn V. E. W. Moes).
Obreena Arcbiei V 234. A. Bndi»$.
Bramm, Pietcr Jan, ArcMtdct, geb.
1779 in Amsterdam, 1842 noch am Leben ; ur-
sprünglich Offizier im holländischen Kolonie-
dienst auf Java, seit 1829 pensioniert und in
Amatei^dam «is ehemaliger Schüler des Archi-
tdcten Ahr. van der Hart md des Maters P.
Barbiers mit dem Anfertigen fein detaillierter
Modelle nach Amsterdamer Bauwerken (kgl.
Palais etc.) und za verschiedenen Schlachten-
dcnkmileni digenen Entwurfes beschäftigt.
Unter tei letateren wird namentHch dasjenige
zu einem Kolonnaden-Monument römischer
Ordnung fiir das Schlachtfeld von Waterloo
von Inmierzee] als ausführenswert gerühmt.
Immerseel, De Levens en Werken (1842)
p. 106 ff. R.
Biottwer, Willem Caeilraad» holliad.
Konsttopfer, geb. am 19. fO. 1877, kam
nach vollendetem Akademiestudium mit 17
Jahren in J. A. Loebirs Leidener Küastler-
weflettatt für Buchschmuck und Innendeko-
latkn and lieferte mit Loebir gemeinaam auch
einige EntwQrfe f&r etaie Leidener Konst-
töpferei. Nachdem er dann eine Zeit lang in
der Goedewaag'schcn Pfeifenfabrik zu Gouda
am Töpferofen gearbeitet hatte, konnte er
ini J. 1801 in Leiderdorp eine eigene Kunst-
tiSpferei crricliten, die rieh jetzt zu einem
blühenden Aktienuntemehmen entwickelt hat.
Seine Töpfereien zeichnen sich aus durch
materialgemäBe, lediglich der Töpferscheibe
entstammende Formbehandlung und Linien-
ffibrung und adiSiie, ferbenicriftige Glasie-
rung. Für den Haager Friedrnspalast u. für
den Bahnhof zu Zandvoort übernahm B. die
Ausführung des gesamten arcbitektooisciien
Terrakottadekors.
J. A Loebir jr. in ,.ODse Kunst* IMT II
M &: Dsfcor.-Kst 1908 p. M8 f. — Bbeinlaiide
m IMt-l p. 330, 334 i MaCB. Ptrittt.
Bnwnnb Philippe de; ein Maler dieses
Namens soll 1896 eine Geburt Christi für die
Abtei St. Bavon bei Gent gemalt h^>en.
E. De Bnstcher, Recherche« lar leg
peintret Gantoia, 1859 p. 167. —■ Van der
Haeghcji. Mtooüre aar des DocHaentes fmx
etc. 18M pw m AiHB. 9.
Bmrwere, s. auch Brauwere.
Broawne, Joseph us Franciscus de,
Maler in Antwerpen, 1716/17 Schüler des Gas-
par Jacob v. Opstall d. J.. 1722/23 Meister
der Gilde.
Rombouts-LeriuB^ De Liggcien II TW'
730.
Brcwer, s. Brouwer.
Broweie, John Henry Isaac amerik.
Bildhauer, 1792 in New York geb., reiste zwei
Jahre in Europa und erfreute skb, atvöck-
geicdirt (mnlSBS), einer besonderen BefieMieit
als Porträtist. Seine vorzüglichen Porfrät-
büsten hervorragender Amerikaner sind wich-
tige Dokumente dieser Zeit.
L. T a f t, Amcric. Scolpt, 1903 p. 36.
Edmund von Mach.-
Brawn, Agnes» amerikan. Makrin der
Jetztaeit^ geb. in Newbvryport. Mass., ver-
mählt mit J. Appleton Brown, malt L.qnd-
schaftcn, Blumen und Tiere und als Speziali-
tät Katzenbilder.
Clement «od Hutton, Artists of tfae
19. Cent, IMS. -^ Who's Wbo in America,
1910/11.
Brown, A I e x a n d c r K c 1 1 oc k (R. S. A.,
K. S. W.), schott. Maler, geb. um 1850, tätig in
Glasgow. Ursprünglich nur Musterzeichner
für Kattundruckereien, beschickte er schon
seit 1873 die Ausstellungen der Londoner R.
Academy alljährlich mit Landschaftsgemälder«
und untem^ra dann 1876 eine Studienreise
nach Ägypten. Die R. Scottish Academy er-
nannte ihn 1892 zu ihrem „associate" , 1908
zum Vollmitgliede. Im Pariser Salon wurde
er durch eine „mention honorable", in den
Kunstausstellungen zu München (1S93) und
Barcelona durch goldene Medaillen ausgezeich-
net. Auch flic .Ausstellungen zu Venedig liat
er mehrfach mit Erfolg beschickt. Besonderen
Beifall erntete er schließlich mit einer im
Frühjahr 1910 in der West Regent Street Gal-
Icry zu Glasgow veranstalteten Sonderausstel-
lung von 22 seiner neueren vchottischen Stim-
mungslandschaften. Z%v<'i solcher Landschaf-
ten wurden schon früher für die Galerie za
Glasgow angekauft. Das Städt. Museum zu
Leipzig besitzt von ihm das Gemälde „Helens-
burgh bei Gewitterstimmung", dasjenige ZU
Magdeburg eine „Erntelandschaft".
Graves, R. Acad. Exhib. (1905) I 305. —
Kstchron. 1^94 p. 30 ; 1895 p. 459 ; 1901 p. 30. —
The Art Joum. 1901 p. 101; 1904 p. 1T2. 174;
1909 p. 153. — The Studio 1908 vol. 43 p, :?20 ;
vol. 44 p. 14."i-147. The Glasgow Herald vom
8. 4. 1910. — J. L. C a w, Scottish Painting, 1908.
M. IV. Brockwell.
Biows, Alfred, engl. Bildhauer. Schüler
der Londoner R. Acadenv, die ihm 1815 eina
goldene Medaille verliefi fiir die Rellefltaaipo»
77
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sitiun ,,The Hours leading out thc HorsCb of
the Sun" Die Ausstellungen der R. Acadcmy
beschickte er dann weiterhin bis 1Ö55 mit
ptafdadun DanteHtmgen biblischer ti. mytho-
logt^her Vorwürfe fKain, Satan, David, Cu-
pido, Phincas, Una) suwic inU dekorativen
U. monumentalen Entwürfen (Figurengruppe
at einem .«ilbcmen Kandelaber für den Mar-
tinis of Tweeddale und Standbild des indi*
sehen Gouverneurs Sir Ch J. Napier) In der
Brit. Institution \v;ir 1853 von ihm eine Sta-
tuette des Duke of Wellington ausgestellt.
Gravc-i R. Acad. Exhib. I 304; Brit. Insttt.
p. 2L'2, - H 1 d K ' n And Eaton, R. Acad, and
hs Merabcrs p. 3ti<3. M. W. Brockwttl.
Brown, A r n e s by (John Alfred, A. R.
R. B. A.), idaler, geb. 1866 in Nottingham,
Schüler von Andrew Mac Callum an der dort.
Kunstschule, sowie 18St) — 92 von Hubert Her-
komer an dessen Malschule zu Bushey ; be-
•chickte die Ausst. der Lond. R. Acad. seit 1891
mit fein gestimmten Tierlandschaften, die ihm
1908 die Ernennung zum „assodate" der R.
Aci t [iiv eintrugen, sowie auch mit einigen
Seeslücken, Pastorales und Bildnisgemäldcn.
Die Stadtgaleric zu Manchester erwarb von
ihm 1S8B das Gemäkle ,J>rinking Pool", —
die Corporation-GaHery zu Preston „Home-
ward", — die Stadtgalcric zu Worcester „The
Herald of the Night", — die Walker-Galle ry
zu Liverpool „Bridge", — die Stadtgalerie zu
Auckland auf NeuMeland «After the Heat of
the Day", — die Londoner Nat. Gall. of Brit.
Art 1901 „Moming" (aus der Chantrcy-Stif-
tung angekauft) und 1010 „Silver Morning".
The Studio, A Rccord of Art 1898 p 118—122.
— The Studio vol. XX (1900) 211—216; XLI
(1907) 34; XLVII 32; I. 21. — Thc Art Journ.
1902 p. 214 ; 190.i p. 86, 175 ; 1»05 p. 169, 184. —
The Nottingham Guardian vom 3. 3. 1910. —
Graves, R. Acad. Exhib. I 305, 309; VIII 417.
U. W. Brockwcll.
Brawa, Austen, s. Brown, Thomas A.
Bnwa, Benjamin, Kupferstecher, 1812
in New York tätig.
D. Mc N. S t a u f f e r, Americ engrmTer« 1907.
£. Richter.
Bnwa, Bolton Coit, amerikan. Land-
icluftsmaler, geb. 1864 in Dresden, war mit
dncr guten Landschaft in der amerikan. Au»>
Stellung in Berlin 1910 vertreten; »wSb In
Amerika selbst hat er öfters ausgestellt.
Kat. d. atnerikan. Attsst. t. d. kgl. Akad. d.
Kste. Berlin 1010. — AaMriCMl Art News IX
(1010) No 7. p. 8. M, H. B.
Browa, Catlierine H adox, ■. Hi$000r,
Cath,
Brown, Cecil, engl. Tierbildhaucr in Har-
row, der seit 1896 in der Londoner Roy.
Acad. eintp Broozegnippen wie Stiergefecht,
Trab, Polo usw. aimlellte.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905. M. V.
Brown (Browne), Charles. Genimen-
schneidcr, geb. 1749, f am 1. 6. 1795 ; Bruder
von William B., tätig in London und Pari«,
beschickte die Ausstellungen der I ondoner R.
Academy 1771—1785 mit Gemme n und Ka-
meen (Darstellungen aus der antiken Mytho-
logie lind Gttdiichte und aus dem Tierlebcn).
Der Gemmnsammler James Tassie bestft V
Steinschnitte von seiner Hand.
R. E. R a j p c, Kat. der Coli. J. Tassie. Lon-
don 1791. — L e t u r c q, Cat. (London 1874). —
Redgrave, Dict. 1878 p. 59 (unter Browne,
William). — Grave«, R, Acad. Exhib. (1905)
I 30C. R.
Brown, C h a r 1 e s V., amerikan. Maler, geb.
1Ö48 m Philadelphia, Schüler seines Vaters J.
Henry Br., Schussele's u. Thom. Ealdna.
Malte btoptiidiliGli Portiila.
CUmeat «ad Hattoa. Art. ol die lt.
Cent.
Brown, David, engl Maler, der von der
anfänglich von ihm betriebenen Firmenschild-
malerei erst als 35j ähriger unter der Leitung
George Morlands sich der I .andschaf tsmalerd
zuwandte und 1798— 179T die Anssidlang«!
der Londoner R .^cadcmy mit staffierten
I.andscliaflsbildern im Stile seines Lehr-
meisters beschickte (Views of Salter's Buil-
dings in Waltbamstow, View in Chigwell Parte
in Essex, A like in Qnaberlsad etc.)*
Redgrave. Dict (189S) p. 57. — Graves,
R. Acad. Exhib. (19«) I SM. — Dict. of Kat.
Blofr. (1909) III Z. M. W, BroekwtU.
BnwB, E., Bhimen-, Laadsduft»- n. Por^
trätmalerin in Richmond, stellte 1797—1812
fast alljährlich in der Londoner Roy. Acad.
aus. (Vgl. Brown, Elisabeth de.)
Graves, Roy. Acad. Exhit>., 1905. H. V.
Brown, E. Jr., amehk. Lithograpih, WM
Mitte 19. Jahrii. in New York titig.
B. RiekUr.
Brown, Edward Archibald, Land-
schaftsmaler in Hertford, stellt seit 19(X) m
der Londoner Roy. Acad. aus.
Graves, R^. Acad. Exhib., 1905. H. V,
Brown, Elisabeth de. In der Sanmd.
des Herrn Simon Ritter v. Mataxa in Wien
befindet sich ein ovales Elfenbetnportrit der
Prinzessin Pauline v. Hohenzollera, geb. Prin-
zessin V. Kurland, das ,^\\^ de Brown, f.
Paris 180V beieidtnet ist. Vielleicht ist die-
ses ausgezeichnete Porträt eine Arbeit der
gleichzeitig lebenden engl. Radiererin fifwe-
beth Brown, von der nach freundl ^^itt(•ilung
von E. VV. Moes ein Blatt mit dem Porträt
des Grafen Bergamo C.published by Dobson
& Co. 18 Fetter Lane") bekaimt ist» auch die
oben genannte E. Brown kirne in Betracht
Kat. der Wiener Kongrcßausit 1896 (No 340),
' der Miniaturcnausst. in Troppau, 1905 u. in Ber-
lin 1906 (No 569).
Brown, Ford Madox, engl. Maler, geb.
am 16. 4. 1821 in Calai.s f am 11. 10. 1893 in
London. Schon in früher Kindheit kam er
mit seinem Vater, einem pensionierten Vcr-
walttm^^heamfen der englischen Marine, nach
Brügge uiiiJ erliiclt dort vom Porträtmaler
und Akadf iniedirektor Alb. CircRorius den
, frsten Kunstuiiterricht. Weitergebildet in
7»
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Gent unter Hanselaer, studierte er schliefilich
1837 — 1839 an der Antwerpmer Akademie
ooter Gittt V/tMftT», dem er die MMgCMkli-
ttcte tediritclK GntndlmBs für iciiw ipstBrB
Konstübung verdankte. Nachdem er schon
ab Antwerpener Akademieschüler mit seiner
Erstlingskompositioo „Hiob u. seine Freunde"
in daer Getiter Kunstiuisstdltuig Anerkennung
gcfuiMln Ittttei feomite er bereits 18M eni Bild
mit der Darstellung eines blinden Bettlers an
einen Londoner Kunst\ crleger verkaufen.
Seit 1840 in Paris ansässig, vollendete er durt
sonidist eine »Hinrichtung der Maria Stuart",
wumna cnn vui udci Kcneuueu Aimniimm
in England malte er eine Anzahl Medaillon-
bildnisse von Personen aus seinem Bekannten-
kreise. Nach Paris zurückgekehrt, verhei-
ratete er sidi in erster Ebit mit leiner .Cousine
dwatteth Bfonitejf tt. betrieb duB ctfrigc Stu-
dien nach dem lebenden Modell und nach den
Gemälden alter Meister im Louvremuseum.
Auch komponierte und malte er damals schon
an dem fiildc aManfred oq the Jungfrau",
MB oem er zum crweo maie MRurnciie Ljcnt-
e£Fekte mit bestem Erfolg künstlerisch tu ver-
werten suchte; jedoch erst 18Ö1 kam er dazu,
dieses Bild zu vollenden. Die Londoner R.
Academy beschickte er zum ersten Male 1841
mit dem Gemilde »The Gfaoar^ Catfessioa*'.
Sein nächstes größeres Bild „Parisina's SIeep"
wurde trotz seiner für einen so jungen Künst-
ler SMtt ungewöhnlichen Grofizügtgkeit der
KoipOMtion 1848 vom Pariaer Sak» znrück-
gewtoen «od kam dann erst 1815 in der Lon-
doner British Institution zur Au^^t. Um diese
Zeit sdmf er noch die Umrißentwürfe zu
einer aus 16 BL bcMcibenden Illustrationen-
lolge für Shakeiipenret oKinK Lear" sowie
zwd Freakcfikartons «od dne enkaustisdie
Studie als Wctlbcwe rb-Entwürfe zur maleri-
schen Ausschmückung des Londoner Parla-
nentspalastes (1844 in Westminster Hall aus-
sog cboMO IBIS dm FrakosnniMe hJt»
uralter andi die tm Hi^doo und anderen
besonders gepriesene „Justitia"). Im August
1844 siedelte er dann nach einem kurzen Auf-
enthalte in England nach Rom über, wo er
Sät seine leidende junge Gattin Heilung zu
indcn hoffte. Im Prüh|abr 1846 kehrte er
aus Italien wieder zurück und ließ sich, nach-
dem seine Gattin auf der Heimreise in Paris
flnea Leiden erlegen war, im Mai desselben
Jahres für immer in London nieder. Hier
ging er zunichst an die Ausführung seiner in
Italien entworfenen Chauccr- und Wickliffe-
Geniälde, die ihrer stofflichen Konzeption wie
ihrer stilistischen Ausgestaltung nach unter
dem Einflüsse der monumentalen Wandmale-
reien des Peter Cornelius md der deutschen
Prii-RafT.ieliten entstanden sind. Von der
Komposition „Chaucer reading the Legend of
Custance", deren Vorwurf er dem Stoffkreise
des Ausschmückungsprogrammes für den Lon-
doner Parlamentspalast entlehnte, befindet sidi
die umfangreichere Hauptversion in der Muni-
cipal Gall. zu Sidney, eine kleinere R^lik in
der Londoner Hat GaH of Brit Art Andi
die Werke der frühflorentinischcn Fresko-
maler hatte er in Italien eifrig studiert und
damit seinem künstlerischen Stilempfinden eine
wesentliche Steigerung verlieben. Wenn
jedoch seine Italienretse zu einem ctnsdmei»
denden Wendepimkt für sein gesamtes ferne-
res Kunstlerstreben geworden war, so ist dies
mehr ncch auf den nachhaltigoi Eindruck sn-
rückzuführen, den die Werke des jitagerttt
Hotbem in San henrorricfeH, ds er auf der
Ausreise nach dem Süden einen kurzen Auf-
enthalt in Basel genommen hatte. Sagt er
doch selbst von »einem Bildnis des Mr. Bam-
ford, seinem einigen Werlte von 1846: JEs
war dies das erste Zeugnis dner vStUg neuen
Richtting memes künstlerischen Denkens und
Empfindens Ich wollte effektvolle In-
szenierung durch achlichte Naturwiedergab«,
schulmäfiige Tiefe der Xanung durch Reinheit
uci n «KT nimr ocoBucniefeu r arocn wei le
ersetzen und fand dazu keinen besseren Weg
als den, ein Holbein-Porträt des 10. Jahr-
hunderts — wie ich es damals nannte — zu
malen." Von der Riqral Acsd. wurde dieses
Bildnis 1847 zurBchgewiesen, dienso ainJi sein
Karton zu einem Bilde „Our Ladye of Good
Children (Saturday Night)". — In der Free
Exhibition 1848 kam dann sein Gemälde
«Wickliffe resding his trsnalatkin of the Bible"
zur AuBstelhmg, durch das er mit dnem Msle
in enge Beziehung' zu dem damals soeben neu
gegründeten englischen Prä-Raffaeliten-Bunde
gebracht wurde, da Dante Gabriel Rossetti in
enthusiastischer Bewunderung eben dieses
Bildes an den Kfinstier die briefKehe Bitte
richtete, sein Schüler werden zu dürfen.
Brown trat also als bereits fertiger Künstler
in den Kreis der noch im Werden begriffenen
Prä-Raffaclitcn, die ihrerseits erst ganz sll-
mihlldi einen gewissen EinlluS auf ihn ge-
wannen. Als er den jungen Rossetti in der
Stillebenmalerei zu unterrichten begaim, ar-
beitete er selbst noch an seinem Chaucer-
Gemälde. Sein £influ8 auf Rossetti iaSerte
sidi schon in dessen noch in Hofanan Hunit
Atelier vollendetem Gemälde „Girlhocd of th<
Virgin", das bereits deutliche Anklänge an
Browns „Our Ladye of Good Children" auf-
wies. Er selbst wurde niemals offizidles Mit-
glied des Pri-Rafiaditen-Bundes, obwohl er
mit Rossetti eng befreundet war, von ihm
wie von J. E. Millais tmd Holman Hunt sich
Itfinsderisch stark beeinflussen lieB und 1860
sogar einige Beitrige zum jGana", dem lite-
rarischen Organ des Bundes, lieferte. In des
Jahr 1S13 fällt übrigens auch nrKh seine Ver-
heiratung mit seiner zweiten Gattin Emma
Hi'l. — 1819 malte er „Ccwdelia at the bedside
of Lear", und 1860 begann er das durch Mine
7»
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fdnmaleriKbe Detailbehandlung bemerlcens-
werte Bildchen ,,\Vaiting", das jedoch erst
1854 vollendet wurde. Das 1851 vollendete,
jetzt in Sidney befindliche groBe Chaucer-Gc-
mäkle führte bei seiner AuasteUung in der
R. Acad. seiner ungünstigen Placierung wegen
zu einein Zerwürfnis zwischen Brown und
den Akademikern, das nie wieder beigelegt
wurde und 9chlieBlich dahin führte, daB B.
seit 1866 die Aniwlrllangcn der R. Acid. über-
haupt nicht mehr badddcte. 1861 begann er
ferner das um seines echt prärafFaelitischen
Charakters willen höchst interessante, jedoch
leider nie vollendete Gemälde „Take your Son,
Sir" aowie das noch im Sommer desselbcD
Jahres vollendete GcmiMe „Pretty Ina-
lambs", das früheste Freilicht Figurenbild, das
überhaupt gemalt worden ist. Im Herbst
1851 besuchte er mit William Rossetti die
Prä-Raffaeliten Millais tmd Hont in Wor-
cester Puk FanB and lieB sich von ünicn in
ihrem neuen Malverfahren auf nasser WeiS-
grimdierung unterweisen, jenem Verfahren,
dem die Werke dieser Künstler die rühm-
lichst bekannte Reinbett and Laochtkraft ihres
Kolorites verdanken. Er selbst hatte damals
schon seit Jahren die vom Baron Wappcrs in
Antwerpen erlernte Malweise semer Erstlings-
aeit vöUig aufgegeben und auch von derjeni-
gen der deu tsc h -präraffsciitischcn Vorbilder
seiner Jünglmgsjahre durch eifrige Natitr-
und Freilicht-Studicn sich allmählich mehr
und mehr freigemacht, — Sein 1Ö52 voll-
endetes, jetzt in der Lond. Nat Gall. of Brit.
Art. befindl. Gemälde »Christ waallilig Fcfeer's
feet" war zwar von der R. Acad. für die AlW-
stellung dieses Jahres angenommen, jedoch
wiederum so hoch gehängt worden, daß dem
Kfinitler und seinen Freunden neues Ärgernis
daraus erwachsen war. Der Heiland war auf
diesem Bilde ursprünglich völlig nackt dar-
gestellt; erst 1856 hat B. diese Figur mit der
jetzt auf dem Bilde sichtbaren Draperie be-
kleidet. Das auch in einigen anderen Details
damals leicht umgeänderte Gemälde wurde
dann 1856 in der Akad.-Ausstelltmg zu Liver-
pool mit dem fiO Pfund Sterling betragenden
Jahrcaprctse prämiiert, ebenso 1857— &8 auch
du Chaoeer'Genilde. Sc« jctst in der Gal.
zu Manchester befindliches Gemälde „Work"
hat er 1852 begonnen, aber erst 1863 vollendet;
den landschaftlichen Hintergrund dieses das
LdMoadrama der Menschheit des 19. Jahr-
huiideiti so priigmuit mid cfschSfifeod bdnn-
delnden Pracht-Bilde? malte er — dem prft-
raffaelitischen Grundprinzip ^temäß — nach
der wirklich existierenden Naturszencric „cn
plein air" direkt auf die Leinwand. Ebenfalls
IttS Hgann er das jetzt in der Gal. zu Bir<
mingham befindliche Gemälde „The I^st of
England". Die Vollendung dieses durch
einzigartige Intensität der dramatischen lic-
kbuog ansgcseichneten Kunstwerkes fällt ins
Jahr 1886 (in dem übrigens auch des Künstlers
Sohn Oliver Madox Brown geboren wurde);
B.8 eigener Aussage zufolge symbolisiert es
mit absoluter Tatsachentreue einen realen
zeitgeschichtlichen Vorgang : die große eilg-
lisdw Auswanderungsbewegung, die gerade
1852 auf ihrem Höhepunkte angelangt war. —
Aus den Jahren 1852— ö4 datiert das in der
Regel als schönste LandschaftsscUgilHg
bezeichnete Gemihtc «Tbe English aotamn
«ficmoan*. Die in der Lond. Nat. Call, of
Brit Art befindl. verkl. Wiederholung seines
Chaucer-Bildcs ist 1866 begonnen und 1867
vollendet. Ihr folgtca als weitere Prodidrte
seines an f rfiliere romantische Jogendneigon-
gen anknüpfenden phantastischen Kfinsder-
schaifens '— nächst dem wild grotesken tmd
gewaltig dramatischen Bilde „The death of
Sir Tristram" — Gemälde wie „King Rene's
Himeymoon'' (1868-64), - »Cordelia's Por^
tion* (Aquaren 1886-«8, Olreplik 1867-78).
— „Romeo and Juliet" (1867). — Als Haupt-
werk seiner letzten Scliaffcnsperiode ist die
Folge von Wandbildern aus der Gcschichle
der Stadt Manchester in der dortigen Tom
Hall liei toiiulieben ; 1878 begonnen und im
März 1R03 vollendet, sind diese 12 Fresko-
gemälde namentlich durch eme höchst rüh-
menswerte Einheitlichkeit der dekorativen
Kottz^tioa MWgneictiiiet Zu Anfang der
80er Jahre entwarf er schließlich noch eine
Reihe von Bühnendekorationen für Henry
Irvings Neuinszenierung von Shakespeares
„King Lear". — Zu seinem Schmerze mußte
er nicht nar seinen Sohn Oliver (t 1874) and
semen Preond Dante Gabrid RoMetti (f 1888),
sondern auch seine «ndtc Gattin (t 1880) um
Jahre uberlebeiu
Sein künstlerisches Schaffen läBt sich fibcr*
sichtlich in drei Hauptperioden gliedern: in
die unter fremdnationalen Stileinflüssen stehende
Jugendperiode, — in die einen ausgesprochen
englisch-nationalen Kimststil vertretende Pe-
riode der realistisdwn Darstellungen aus dem
modernen Leben und aus der englischen Ge-
schichte, zu denen auch die 1866 begonnene,
echt englisch-präraffaelitische Folge der „Sta-
ges of Cruelty" gehört, — und in die auf
dekorative Stilwirkangcn ausgebende, etwa
um 1866 bis 1880 anztisetzende Periode der
poetisch-romantischen Historien und Bibel-
illustrationi-n Mit Recht hat Holman Hunt
darauf hingewiesen, daB die Fixierung und
Wertung des ursprünglichen Stilcharakters
der Werke B.s mit groBen Schwierigkeiten
I verknrpft ist, da ja der Künstler fortwährend
an der 1 1-, I ',\ cisi-ii od'-r gar volLitandigen Um-
; gestaltung und Cbermalung bereits voliendeter
Bilder zu arbeiten liebt^ wobei er nicht allein
auf stilistische Verbesserung, sondern auBer-
I dem auch auf möglichste Aimäherung an die
StilanifasMing der rrri-Raffaelitcn ausging.
I Eine eingehendere Klarlegung der Wechsel-
80
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*
Brown
besiebungen und Wechselbeeinßussangca, die
iwiKben B. und den efaMflnen Mitgiiedern
des Pri-RaffMlitenbttDdes stattgefunden habra,
muß ich mir an dieser Stelle versagen, zur
ErcirterunR dieser interessanten Frage würde
es namentlich notwendig sein, die in diesem
Zusammenhange bisher noch niemals ge-
nügend gewürdigten Werke William Dyccs
in den Kreis der Betrachtungen mit herem-
zumben.
R» künstlerisches Hauptverdienst scheint
mir darin ru beruhen, daß er als einer der
Ersten das Heil der modernen Kunstemeue-
rung nicht in neuen Darstellungsmotiven
suihtf, sondern in einer neuen Methode der
künstlerischen Naturbeobachtung und Natur-
'wiedergabe. Stolz, empfindsam und ungemein
selbständig im Handeln, verfolgte er unbeirrt
seine eigenen Wege, wobei er freilich nur zu
oft mit Gönnern und KünstlerverciniKungcn
in Konflikt geriet Um so treuer wuSte er
Fretndseliaft zu hilten und mit seinen Kennt-
nissen und seinem gereiften Urteil strebenden
Jüngern und schaffenden Vertretern der Kunst
hilfreich beizustehen. Er war einer der Mit-
begründer des Londoner Hc^arth-Klubs, der
Künstler wie W. Burges, Sir F. Burton, Lord
Leighton, D G. Rossetti, G. E. Street und Th.
Woolner 7u seinen Mitgliedern zählte, und
hatte mehrere seiner Werke zu der S' gcn
Pre>Rapbaelite-£xhibition am Russell Place
(Filzroy Square) beigesteuert. An dem 1854
gegründeten „Working Men's College" war
er als Nachfolger D. Gabr. Rossettis als
Zeichenlehrer tätig. Auch war er an der von
WilL Morris 1861 begründeten und unter der
Firma „Morris, Marshall, Falkner and Com-
pany" weifergcfüVirtcn Werkstatt, für künst-
lerische Innendekoration bis 1874 als leitender
Mitinhaber beteiligt und lieferte für sie
namentlich eine Reihe trefflicher Entwürfe zu
GhsgemlMcn. Sonderausstellungen seiner
Gemälde und Studien wurden 1865 von einer
Kunsthandlung in Piccadilly, 1896 in der
Grafton Gallery und 1909 in den Leicester
Gallcrics veranstaltet. — Als Buchillustrator
betitigte er sieh fBr eine 1888 in Drocit er-
schienene Anthologie ..l.yra Germanica" und
für eine 1870 veröffentlichte Ausgabe der
Dichtungen Lord Byrons. „King Rcne's
Honeymoon Cabinet" wurde 188ä mit pboto-
mechanisetien IllaatratiaiisbeilageB «ich sei-
nem gleichnamigen CemUde^lus heraus
gegeben.
F. M Brown's Address upon his candid.
for the Slade Chair of F. Arts (1873). — F. M.
Hijcffer, F. M. Brown (IS'iG) ; Cat. of the
Brown-Ejthib. 1909. — H. M. M. R o a s e 1 1 i,
F M. Brown (1«02). — W. M Rossetti in
Fräser« Mtgaiine 1865. — S i ri n c v Colvin
in Th» Portfolio 1870 p. 81 ff ; rf p, 130;
1883 p. 206; 1887 p. 63; Engl, Faintcrs of the
Piesent Day (1871). — J. Dafforne in The
Art Journal 1873 p. 105 ff.; cf. lb<J3 p. 363;
1M5 p. IM, IM; IM» p. tSl f. — Tius Acadeaqr
msMMnBna. B4.V. 8l
1879 p. 379 (B.s Mural Paint. at Manchester). —
F. G. S t « p h e n s in The Portfolio 1893 p. dS If.,
«9 ff.; Dict. of Nit. Biogr. — The Studio IL
1894 p, 4 f., 11 f. (B.s Süüned Gla«5-De»i«iii). —
E. Chesneau in LArt XXXI 81, 101, 161. —
Cfiron. d. Arts 189.'i p, 2^,:,. — Encyc!, Rrit;. tnic*
1902. — Kstlerlexica von Clement-Hutton,
Champlin-Perkina, Bryan-WilliaB«
»OP. — Gravei, R. Acad. liK).^ ; Brit Instit
1908. — W. S t a n f 1 e 1 d, The Mancht-ster Art
Call. 1894 p. 43 ff. — I B i n y o n, Cat. of Dra-
wing» etc. in the Brit .Nfus 1898 I 145 f. — E.
J. Poynter, The Nat Gall. im) III (Brit. Sch.) ;
Täte Gall. Cat. 1910. — Roh. De La Siieranne,
Die zeitgenös». Engl. Malern i Dcutiche Auag.
189«) p. 46, 56. 66, 254. — P c r cy B a t f , The
Engl. Pre-Rapb. Paintcrs (18'jä>. — W. Ros-
setti, Pre-Raph Diarie» and Letter» (1900). —
A- R. W i 1 1 a r d, A Hist. of Mod. Ital. Art
(1902) p. 291 ff, 406. - R. Mut her, GcKh.
der Engl. Malerei (1903) p. 164 ff. — G. W o o 1 -
liscroft Rhead, The Trcatmmt of Drapery
in Art (1904). — W. Holman Hunt, Pre-
Raphacliti.'ira (U)05). — G. S. L a y a r d, Tenny-
»on and his Pre-Raph. Illustrators. — H. M.
C u n d a 11. A Hist of Brit Water Col6ur Paiiit-
ing (1908) p. 127, 190. — A. D a y o t La Pein-
ture anglaise ,'190-) p. — W. Arm-
strong, Art in*Great Brvuin and Ircland (1909)
1». 814. N. Peacoek.'
Browa, Frederick, Maler, Professor,
geb. zu Chelnuford, Essex l&ßl. Studierte
an der South Kensington School of Art und
später in Paris unter Bouguereau und Tonjr
Robert-Fleury. Er lehrte dann cfnige Jahre
an der Westminster School of Art u. wurde
1802 zum „Stade Professor of Fine Art" an
dem University College- m London als Nach-
folger von Prof. Legros gewählt, eine Stel-
lung, die er noch heute inne hat. Scfaie Far-
ben und Entwtirfc sind immer interessant u.
seine Malerei liat viel Charme, ohne geziert
und überspannt zu wirken; es ist etwas spe-
zifisch Englisches in seinen Gefühlen und in
seuiefn Giaralrter. Er malt Figurenbilder v.
jetzt vorwiegend Landschaften. Ende der
8(''cr Jalirc begann sein Name etwas unter
den jüngeren Kunstbeflissenen zu bedeuten,
und seit er Slade Professor ist, hat er viel
^nfluB auf die jüngere Generation mah-
hängiger Maler gewonnen Im J. 1879 stellte
er in der „Roy. Acadcmy" aus und setzte es
einige Jahre fort, aber seit 1886 stellte er nur
noch im New EngUsh Art Qub aus, dessen
Mitglied er ist Das erste BÜd. das 6on
erschien, hieß „Hard Times", jetxt ifll Be*
sitze der Cx)rporation in Liverpool.
Art Journal 1893, 8». — Graves, Roy. Acad.
Exh. I. — Studio, vol. XXXVII, 29, 32, XLIV
136, 138. — Saturday Review Nov. 1907 „The
Slade" von W. Rotheniteio. — Eigene Notiien.
Brown, George, Landschaftsmaler in
London, stellte 1773—1780 in der Roy. Acad.
aus.
Graves, Roy. Acad, Exhib., 1905. H. V.
Browa, George, Miniaturmaler in Lon-
don, Stellte 18B5— ISS» in der "Bof, Acad.
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eine Reihe Porträts und „Rebekka" (nacb
Scott's „Ivanhoe") aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Brown, George Lorin g, amerik. Maler,
geb. in Boston 2. 8. 1814^ f «» M«ldait Mass,
am S6. 6. 1680. TMs sroBer Anmrt erwarb
er sich eine ziemlich gute Ausbildimg zuerst
in der Heimat (wo er zuerst als Holzstecher
för Illuatratioascwecke tätig war) und später
in Barqga, wo er aidh über 20 Jahre auf hielL
B. malte ausachlieBlich Landachafteti, haupt-
sächlich italienische Motive, nur selten solche
seiner Heimat, nach der er 1860 wieder zu-
rüdKgdidirt war, nm b Boston seinen Wohn-
ü»z st nelmMn. Die graBartif poetischen ££-
fdue Ton TurncF u. Oande Lorrafai ainadm
ihn derarlip an, daß deren Einfluß oft unver-
kennbar ist, z. B. im „Sonnenuntergang in
Genua" (1876). Das Theatralische seiner BO-
der bat Mriüffni Rnl asiir geschadet^ da man
fiber diesem Febler sdne viden gnten Seiten,
schöne Kornpositionen und harmonische, äu-
ßerst wirksame Farben, übersehen hat. — B.
hat in den 60er Jahren atKh mit zarter Nadel
eine Anzahl Ton Aaaiebten d. Camfgn« (2
BL) radiert und bat sich aoeh im Strindrodc
»ersucht.
S. R. K ö h 1 e r in der Zöchr. f. bild. K«t VI
(1871) p. AI f (ausf. Artikel auf Angaben des
KstJeri beruhend). — The Art Journal. 1880 p.
110 f. — Kstchron. N. F. I 103 (hTekrol.). —
Clement and Uutton, Art of tbe 19. Cent.
ISM. — S. Ishasi. Aacric. Paint., 1905.
Edmund von Mach.
SkVWn, H. Harri i k" Nf aler der GeRen-
wart; beschickt seit IHBÖ die Ausstellungen der
Londoner IL Academjr mid neuerdings aiwh
diejenigen der New Gallery sowie beider Pa-
riser Saloovereinigungen mit zahlreichen wir-
kungsvollen Porträts. Die Stadtgalcrie zu
Dublin besitzt von ihm ein Porträt des Bi-
■choil WtU. Alex, von Armagh, das Pariaer
Loxerobourg-Museum ein weibliches Bildma.
Grarei. R. Acad. Exhib. U«05) X 808. —
The Studio 1906 voL 88 n. 14 f.; 190S vol. 44
p. 47 L — L'Ait et Ics Aftistes VU (1906) p. 166.
1T8. — Faiisor Salon-Xat; siik im
Jf. W. BroekwtU.
Brown, Henry, Kupf erst., Rad. u. Formschn.,
Bruder d. Holzschn. Will. B., geb. am 3. 4. 1816
zu York, t am 2. 2. 1870 in Borgerbout bei
Antweipov 1887 Prof. an der Brüsseler Ste-
cheradinle^ 184D nm Leiter der kgL Gravcor-
schule im Haag ernannt, 1841 zum Prof. für
Formschneidekunst an der Antwerpener Akad.
Lieferte Illustrationen für Prachtwerke in
Hobadmitt B. 1841 niederländ. Kostüm-
werte) n. radierte n. a.: Don Carloa vor der
Inquisition, nach P. Kremer u als SdiaUnuul^
Watt .X'Avare" nach Eeckhnut.
Immerceel, Levens en Wcrkrn, 1B42, I
108/9. — Nederl. Kunstblad I (1843/45). — De
Vlaemschc Scbool, 1870. — B«ll«r- An d r e -
«en. Handbuch, 1870. H. V.
Brown, Henry B., amerik. Maler, geb. in
Portlan«^ Maine 1881. Besonders interessier-
ten ihn die Küstenländer von Maine and Nova
Scotia, und auf seinen häufigen Studienreisen
dorthin hat er Landachafts- und Marinebikler
gemalt. Im großen Publiknm Int er nie An-
klang gefunden, obgleidi er SOwdil in Eng-
land als in Amerika, besonders in den 70er
Jahren, die größeren AusstellunBen beschickte.
Dagegen fand er bei den Dichtern Longfellow
und Whittier und deren vielen Verehrern viel
Ansehen und hatte um den Absatz seiner Bil-
der nidit zu sorgen. Seine „East Highlands"
waren 1876 in Philadelphia, „On the Andro-
scoggin" tt. „On the CxMSt of Maine" 1878 in
Boston anigeiidlL
Clement and Hvtto% Aftisls of the U.
Cmt, ISN. irdimwid vom M«eh.
Brown, HenryKirke, amerik. Bildhauer,
geb. 24. 2. 1814 in Leyden. Mass.. t 10. 7. 1886
in Brooklyn. N. Y.. studierte snerst die Ma-
lerei in Boston und Cinrinnati, wo er 1887 nr
Bfldlianerd überging. 1840 siedelte er nadi
Albany, N. Y., über und hatte dort genug Er-
folg, um eine Studienreise nach Italien an-
treten zu können, von der er 1846 zurück-
kelut^ um sich in New Yoric und dann &l
Braoldyn niedei zulassen. Hier cntwidcelte er
eine große Tätigkeit. Von seinen z.ihlreichen
Statuen und Gruppen ist besonders die Reiter-
statue Washingtons in Union Square in New
York iL 7. 1666 entbüUt) n annen, die andi
nacn neuugem uaasan nocn cm neisierwent
ist und durch ruhige Würde und einfadM
Nütürlichkeit hervorragt. Jedenfalls bezeidl-
net diese Sutue den Höhepuidrt der Icünstieri-
schen Tätigkeit Bj. Von seinen andaren
Durdisduittsarbeiten seien genannt: Brome»
Statue des Gouverneurs De Witt Clinton (1850,
auf dem Green wood Ccmetery), Statue Lin-
colns (1866, Prospectpark in Brooklyn], Reiter-
statnea des (aenmda Natbanad Greene (1887,
HaL Statnaiy Hill in Washington) und de«
Generals Scott (Washington), außerdem hat
Br. auch Idealfiguren in Marmor, Reliefs und
Porträtbüsten geschaffen.
UTall^AaMfie. Sealpl, 1908 p. 114 i (aosf.
AiHU mit AUi). Bi$mmä «s» JT«».
Brown, J , Miniaturmaler in Edinburgh,
stellte 178t) in der Londoner Roy. Acad. acht
Porträts aus — Ein gUichnamigtr Miniatur-
maler in Richmond stellta 1806 und 1806
das. 8 Bildnisse aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 190.^. H. V.
Brown, J. (Julien) Apple ton. amerik. Ma-
ler, geb. am M. 7. 1844 in Newburyport;
Mass., t am 18. 1. 1902 in New York, .stu-
dierte unter B. C. Futter in Boston und in
Europa, besonders in Paris unter Lambinet.
Heimgeicehrt, lieB er sich in Boston nieder,
ging aber später nach New York. 1896 wurde
er in die Akademie gewählt, Brown war citt
großer Verehrer von Corot, mit dem er oft
verglichen wurde. Seine Bilder haben im
Aussehen mit denen Corots zwar nicht viel
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Brown
Wmda, doch geht er ebenso liebevoll anf die
Natar ein, nnr bringt er seine poetiidien Ein*
drücke auf andere Weise zum Ausdruck.
Seine Frühlingsbilder nüt blähenden Apfel-
blumen und reichem Gras, am blauen Him-
Bd carte Doftwoiken, atmen to viel natärUdw
]Poesie^ daB sie einen groBen Eindrodc nadien»
In Boston ist er am besten vertreten im Mo-
aeum, in der Gal. von Mrs. John L. Gardner
nnd fast in allen Privatgalerien, beinahe
«bcMO whlrrirh aind «eine Bilder auch in
Siminini«eB in New Vortc.
Tka Aft |«wnaL Uf9 9, lH7i. — Clenent
«■d Hntto^AftiM of di« 19. CmL, IBM
f. im. — lakan, Aacrie. Paini, Ud» 4SS.
Bdmmi von Itaek,
Brown, J. Henry, amcrik. Maler, geb. in
Lancaster, Pa, 1818, Todestag unbekannt, er-
freute sich in den 60er und 60er Jahren großer
Popttlarität aU Maler von Miniatniportrits.
Genannt seien Abraham Linodn, George
Buchanan u. Coomodore Stodctan. Br. lebte
in Philadelphia.
ClementandHvtton, Artist« of tiie 19th
Cent., 1803. Edmund von Mach.
Bnwn, J. Michael, Landschaftsmaler in
Edinbuffa. stellte 18B0-88 ojid 1900 in der
Kor. Aöd. in London na.
Graves. Roy. Acad. BldUh« 1905. H. V.
Brown (Browne), John, engl. Maler, seit
etwa 1502 in London urkundlich nachweisbar,
t ebenda am 24. 9. 1632; seit dem 11. 1. 1512
„Sergeant paintet^ K6dg Rdnrichs VIII.,
für dessen Hofstaat er Banner, Tumierdeko-
rationen und Heroldsgewändcr zu bemalen
hatte. Er war Mitglied der Gilden der Putz-
warenhändler {,jM!tittiM^Ti'') und der Ma-
ler ond Färber (nPainter stainers"). Der letz-
teren Gilde vermachte er, nachdem er schon
am 17. 9. 1682 sein Testament aufgesetzt hatte,
am 21. 0^ 153"2 sein in der Trinity L;ine zu
London gelegenes Haus, das er etwa 80 Jahre
IWber gekauft hatte, und daa seitdem den Na>
«MB JPdfltar'a Hall" führte.
B. Walpela^ Ancedot 1 64. — Redsravc,
Met tara ». «7. - Archaeoloda XXXIX tt ff.
— Okt et Nat Biogr. (1009) in •.
IT. W. BroehmM.
Bnwn, John, engl. Kupferstecher, in Lon-
don um 1676 tätig, zeichnete Wld Üsdi dtS
Bildnis des Richard Colltns.
L e B 1 a n c, Manuel I. H. V.
Brown, John, Makr und Zeichner, geb.
1768 in Bdinburgh» t am 5. 9. 17S7 in Leitfi;
Schüler von Alex. Runciman, weitergebildet
in Italien, wo er seit 1771 etwa 11 Jahre lang
weilte. In Rom und Sizilien entstand sein
jetzt in der Londoner Nat Art Librarx befind-
Hclies SfciiienbDth nft Zdchnungen nach an*
tikcn Statuen. Nach seiner Heimkehr war er
in Edinburgh nnd London al.s Porträtmaler
tätig. Die Londoner R. Acadcmy-Ausstcl-
Inog, in der er schon 1774 mit zwei Veduten
MM Ron ond Siiilicii vertreten gewesen war,
hfscWcfcte er 17W mit einigen Portritoiiiisp
taren. Seinen Haogtruf verdankt er mehreren
Polgen wnndeilwr zart in Bleistiftzeichnung
ausgeführter Bildnisköpfc, deren eine (Por-
träts von Mitgliedern der Society of Scottish
Antiqüaries) in der National Portrait Gallery
zu Edinburgh aoftewalirt wird, während eine
zweite sidi im Besitze der dortigen R. Scottish
Academy befindet. Nach seinem Tr>dc gah
Lord Monboddo 1789 seine Briefe über die
Italienische Oper in Buchform heraus.
Redgrave, Dict. p. 68. — C a w, Scott Pain-
tiiw. (1908) p. M. - Graves, R. Acad. Exkib.
I 308. — Kat. der Nat Portr. Call, aa Ediabufdi
19M pw M. Ii. W. BMekmSS.
Brown, John Alf red, s. Brr'vn. Arnrsby.
Brown, John Crawford (A. R. ä, A.),
Maler, geb. 1805 in Glasgow, t am 8. 6. 1887
in Edinburgh; beschickte 1888 die Londoner
R. Academy mit dem Gemilde „A scene on
thr: Ravensbourne, Kent", — die British In-
stitution mit MKilchum Castle un Loch Awe".
Von der R. Scottish Academy wurde er 1843
nun „asaodate" ernannt Er bereiste Hol-
land, Belgien imd SpaniH ond war dann in
London. Glasgow «od Edinbtugh als Land*
st h. Itter ansässig.
RcdRrave, Dict. 1H78 p. 59 f. — G r a v e »,
R. Acad. I 3üü; Brit. In»tit. p. 69. — Ch.
Holme, R. Scottish Acad. (Tlie Studio 190T)
p. VIII etc. — Dict. of Nat Bio«-. III 21.
if. ly. Brockwell.
Brown, John George, englisch-amcrik.
(jcnremaler, geb. in Dorham, England am
11. 11. 1831, studierte unter Robert Scott, Lan-
der und WüUam B. Scott in England und
unter Thomas Cununings in New York in den
60er Jahren. 1808 wurde er zum Mitglied der
Akademie gewiU^ aof deren Anaitellungen
er r^elmäfiig vertreten isl^ meistens mit Bil-
dem atu dem Leben und Treiben der StraBen-
jugend, mit denen er sich das Gefallen des
grofien Publikums erworben hat, während
er mit anderen Sujets nur geringen Erfolg
hatte. Alle seine Bilder sind mit echt eng-
lischer Gründlicfakeit von der Mütze bis zum
zerrissenen Schuh detailliert gemalt. Sein
„Heels ovcr Head" auf der Weltausstellung in
Paris 1900 zeigt ihn von seiner besten Sdte.
Auch in Deutschland hat B. attagestellt —
Man kennt voa B. auch ein flott radiertes
Blatt mit eiacm Schahpctaer, der die Flöte
spielt.
Clement and H n 1 1 o D, Art. of the IS.
Cent., 1893 p. 101. — Fr. y. Bottiche r, Ma-
lerw. des lö. Jahrb. - S. Is h a m, Americ. Paint.,
1905 p 34.'?/4, — C h. H. C a f f i n, Arnr ric. Paint-,
1»07 p 'J6 (Abb. V. ,3ssiS Over Hcad"). — Not.
n^on £. Richter. Edmund von Mach.
TBnmm, J&hn Lewi% frsniSs. Maler,
Radierer u. Lithograph, geb. in Bordeaux am
16. 8. 1829, t am 14. 11. 1880 in Paris, aus
einer schottischen Familie stammend, die sich
nach dem Sturze der Stuarts in Frankreich
BtedergetaascB battb Sein GeMet sbd Genre-,
Ifilitir* nnd Jagdssenen, die er fai anmutiger
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Brown
tmd geistreicher "Weifle Yortrigt. Mit mile-
rischer Kraft weiß er vom Halali und besser
noch von der steifen, gcscliraubten Eleganz
der SchloBherrschaft zu erzählen, wenn sie
im Rotrock, von der Meute omringt, hoch
za RoB auf herbstlicher Uchtung Unter-
haltung führt. Brown debütierte im Salon
1848 mit: Ein Tambour, einigen Pfcrde-
bildem und 2 Zeichnungen: „Henriot am
10. August" und „Custine in Speyer". Der
italien. Peldzug lenkte ihn etwas ton der
Stecplc-chase ab. Aber nachdem der Kaiser
ihm das Bild „Ecole du Cavalicr" abgekauft
hatten nachdem er temperamentvolle Bilder
•US dem amerikanischen Unabhängigkeits-
kriege, dem 7jährigen tmd dem detitsch-fran-
XÖsischcn Kriege gemalt hritte, die im Salon
1870 erschienen, wandte der Künstler sich
BlH gröBerem Eifer als je dem Genre und der
Aquarellmalerei zu, die ihm bis aui diesen
Tag einen immer wachsenden Ruf gesichert
haben. Sein Hauptstreben war stets, den
Eindruck von Anmut und Feinheit zu ge-
winnen. Hierin stedct der Reiz seiner Aqua-
relle, die zu allen Zeiten bei den Liebhabern
hochgeschätzt waren und sein werden. Meist
sind es lustige Jagerslcute, Jockeys, Meute-
kncchte, Soldaten, galante Offiziere, die sich
von einem leichtbläulichen Hintergrunde ab-
heben, der den Hauptfiguren im Vordergrunde
eine Art Atmosphäre verleiht. Bewegungen
und Au druck sind meist gut beobachtet, frei
von Steifheit und Befangenheit. Der Künst-
ler sdtdnt das konventionelle Gebahren der
vornehmen Welt, der Snobs zu lieben, und
wenn er ein wenig ausschmückt, so geschieht
das, um das Typische im Wesen noch stärker
zu betonen. Das Luxembourg-Musctnn besitzt
von ihm das Gemälde „Avant le Start", die
Stadtgalerie zu Dublin (Kat 1908 p. 88) da»
Gemilde „Mountebank".
Bellier-Auvray, Di«, gixt. I u. Supp!.
— B^raldi, Le» Kraveura du XIX« s. IV 19.
— Chron d. arts, 1890 p. 287. — G. Hidiard,
Les maitrea de la lithographie ; John Lewis
Brown, 8» Cbatcaudun 1899. — L. B 6 n 6 d i t e,
John Lewis Brown in Revue de r»rt *nc. et med.,
XIII (1903), p. 81-94. — Gaz. d. B.-arts, Table
alph. — M i r e u r, Dict. d. ventes d'art I 1901.
— Rev. Eacyclop., 1891 p. IT«? (Nekrol.). —
T. Bonnefon in L'Artistr, nov. 1890. Geffroy.
Brown, Joseph, engl. Kupferst, stach 18Ö4
nach W. Ross ein Portr. d. Regenten v. Portu-
Sd Don Fernando u. stellte 1867—59 u. 1881—
1888 Portrits nach H. T. Wells in der Roy.
Acad. m London stn.
Graves, Roy. Acad. Exhib.. 1905. H. V.
Brown, L. H., Miniaturmalerin in London,
Stellte 1801—04 5 Portr in d. Roy Acad. aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Bivwa, Lancelot (alias Martin, genannt
„Cvpebility Brown'), engl. Gartenarchitekt,
geb. 1716 in Ktrkhall (Northumberland),
t am 6. 2. 17?3 m I.-(-n(iün : schuf im
Stile seines bedeutenderen Vorgängers Will.
Kent NatuTparlcanlagien fDr den Duke ot
Grafton (in Wakefield Lodge) und andere eng-
lische Edelleute, zum Teil auf Kosten künst-
lerisch wertvollerer akengl. G.anenanlagen.
In London war er wesentlich beteiligt an der
Gestaltung der Kensington Gardens und des
Hampton Court-Parkes; auch fungierte er ab
„head-gardener" von Windsor Castle.
Redgrave, Dict. 1978 p. 58. Trigjat
Formal GarJens in England etc. p. 9. — Ch.
H o 1 m r, The G.irdens of Fngland i[i the South
and West Countric« (The .Studio 1907) p.
XVIII f. — Dict. of Nat Biogr. (lOO')) III 22.
— The Connoiss. 1910 p. SSO. U. W. BroekweU.
BWvn» Lucy Madox, s. RotsttH.
Brown, M C, Portr.itmaler in London,
stellte 1800 — 07 eine Reihe von Arbeiten in
der Roy. Acad. aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib.. 1905. H. V.
Brown, M. E. D., in Philadelphia, Fa., erste
Hälfte 19 Jahrh. tätig. Hat zoologische Blät-
ter nach der Natur lithographiert. E. Richter.
Brown, M. Lamont, tücht. amerik }iolz-
stecher. Seit den 80er Jahren in Boston tätig,
l^wtrits sowoM wie I^ndsdiaft B. Riehitr,
Brown, Madox, s. Brown, Ford Madox".
Brown, Miss Mary Cummings, bat in
den 80er Jahren in New York (Long Island)
einige Strandskizzen radiert E. Richter.
Brown, Math er, Porträtmaler. Ameri-
kaner von Geburt (vermutlich aus Boston
stammend), f am 1. 6. 1831 in London, wo er
schon seit früher Kindheit gelebt und mter
der Leitung Benj. Wests seine künstlerische
Ausbildung erhalten hatte. Er beschickte 17S2
bis IWl die Ausstellungen der R. .'\cademy u.
seit 1800 auch diejenigen der British Institu-
tion mit zahlreichen Bildnissen englischer Ari«
stokraten, Flotten- und Heerführer efc sowie
mit historischen und biblischen Kompositio-
nen und lieferte 2. B. für Boydells Shake-
spearc-Gallcry das Gemälde „Bolingbroke
offering the Crown to Richard II." König
Georg III. und Königin Charlotte von Eng-
land lieBen sich von ihm nach dem Leben por-
trätieren, und die Herzuge vun Clarence und
York ernannten ihn zu ihrem Hofporträtisten
und Hofhistorienmaler. Die Londoner Nat.
Portrait Gallery besitzt von ihm die ölporiräts
des Philanthropen John Howard, des Admirals
S:r H R P(jpi:;un und des Rechtsgelehrten
Sir F. BuUcr, — die Nat. Portrait Gallery zu
Edinburgh seine Bleistiftstudie zu letzterem
Bildnis. Der Court Room der Painters' Hall
zu London beherbergt ein von ihm gemaltes
Porträt des .Sir Ji;.ri Milcs ilSlS Unter der
Londoner Malcrgenossenschaft).
Redgrave, Dict. 1398 p. 58. — Bryan,
Dict I 202. — A. Beaver in The Portfolio
1884 p. 176. — S. I s h a m. The Htst. of Ameri-
can Painting (1905) p. 124 f. — Graves. R.
Acad. I 3M fT. ; Brit. Instit. p. 70. — L. C u » t,
The Nat Portr. GaU. (London 1902) I 284. 304 ;
II S4. — Kat. der Nat Pom. Call, zu Edinburgh
1909 p. 29. U, W, BroekmtlL
«4
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Brown
Biewa, Mayaard» Genre- u. HUtorten-
naler in Nottinghun, itellte zwiidiai 1868
und lf)02 wiederholt in der Londoner Roy.
Acad. aus: Ophelia (1S84); Zenobia von Au-
relian gefangen genommen (1885).
GrsTca, R«j. AcmL Exhib.. 190». H. V.
Bnwfl, Moftimer J., engl. Bttdhnier,
stellte 1898—1908 verschiedentlich in der Lon-
doner Rojral Academy aus. (Aeneas verlädt
Troja; Johannes d. T.; Bdate de» N. De«*
hoUn Divis etc.)
Graves, Roy. Acad. Exhib. \. — The Studio
XVIII 287. — The Art Joum. 1003 p. 179.
Brown, N a t h a n i c 1, Porträt- und Land>
schaltsmaler in London, stellte 1765— 1T71,
1774^ 78 und 79 eine grofie Reihe von BiM-
vinukt Blanen- »d Prüchtestficken sowie
einiffe Laodachaften in der Free Societjr das.
atu.
Graves. Soc. of art. etc., 1907. H. V.
Brown, Oliver Madox, Schriftsteller
und Maler, geb. zu Finthlcy, London, 20. 1.
tUßb. t 6. 11. 1874 zu London, Sohn des
Ford Madox Brown. Er war von Natur
sehr begabt; schon mit 5 Jahren bedeckte er
Kaminsinue und sonstige Flächen mit Jagd-
nod Kriegsszenen und ähnlichen Motiven.
Unter seines Vaters Anleitung machte er
gute Fortschritte im Malen und mit 8 Jahren
vollendete er sein erstes Aquarcllbild Sein,
erstes Bild von Bedeutung, nachdem er die
Schale verlassen hatte, war s „QuccB If ar^
garet and the Robbers", ein Aquarell Der
Vater hatte als Aufgabe den Stoff gewählt,
und Oliver führte das Bild mit viel Geschick
und Originalität aus. Es kam dann in den
Besitz Dsnte Sosettis. Seb erstes aosgestdl-
tes Aquarell war „Chiron recciving fhc In-
fam Jason from the Slave", welches 1ÖÜ9
in der „Dudley Gallcry" erschien. Im sel-
ben Jahre machte er zwei Entwürfe für eine
Aosgabe von ^jrrons Gedicliten, <fie sein
Vater illustrierte. Eine dieser Zeichnungen:
„Mazeppa" führte er später in öl aus und
stellte das Bild 1871 in der New British In-
stitution aus. Die andere Szene: MDefornied
Transformed" fing er in Ol an, ohne sie xn
vollenden. 1870 schickte er in die Dudley
Gallery ein geistreiches Bild, „Obstinacy"
genannt. Das Pendant dazu, „Exercisc", er-
schien einige Jahre später in der Roy. Aca-
demy. Daraals waren Reiteiliitder sein Lieb-
lingsstüfT. Daiui folgten eine Szene aus dem
„Tempest" : „Prospero and the Infant Mi-
randa" (Intern Exhibition in South Kensing-
ton, London, 1871); ein Aquarellbild
ScMie from Süss Msmer" (Gallery of tiie
Society of French Artists in der Bond Street,
1872), zugleich das letzte Bild, das Brown
ausstellte, Ende 1871 und die folgenden
Jahre besudite er eine Aktklasse im Atelier
des Framoeen Berthe. — Die hmlerlasacne»
Artdten des joflendKcben Olhrer Madoic B.
zeigen, dafi er sich als Maler ausgezeichnet
hätte, wenn er am Leben geblieben wire. "Br
erzielte neit mehr Erfolg noch in der Lite-
ratur, namentlich in Prosadichtungen, als in
der Malerei.
Dictionary of NaL Biograph/ 1909. — D. G.
R o s 8 e 1 1 i in „The Portfolio" 1870 p. 119. —
;. H. I n R r a m, O. M. BrowB (London 18B8). —
Scribncr's Magazin« nOUvcr IndoK Brown" von
P. B. Marson. N. Ptte^ek.
Brawa, Peter, engl. Mater, bescMdcte 1T8S
bis 1768 die .Ausstellungen der Society of *\r-
tists, 1767 und 1783 diejenigen der Free So-
ciety und 1770—91 die Londoner R. Acadenqr
mit Studienirapfcn, Landachaftsatudien. Ticr^
and Blomcnmalereien inid stellte 1772 in der
R Academy auch eine „hl. Familie" in Minia-
turmalerei aus. Der Prinz von Wales er-
nannte ihn zu seinem Hof-Blumenmaler. Das
British Museom besitzt von ihm eine Studie
KameHenblfiten in Waaser- and Deck-
farbenmalerei.
Redgrave. Dict. IRTR p. 59. — Graves,
R. Acad. I 311 f.; Soc. of Art. p. 41, — B i n -
yon, Cat. of Drawmg.s etc. in the Brit. Mus.
(lf»98) 1 146. U. W. Brockuell.
Brown, Richard, engl. Architekt u. Zeich- '
ner, beschickte 1804—1888 die Aasstellnasen
der Londoner R. Academy mit Bauentwürfen
(zu Villen, Kirchen etc i und Architekturzeicli-
nungen (,\ijBen- u Innenansichten der Kathe-
dralen von ehester, Exeter etc.). Auch ver-
öffentlichte er verschiedene theoretische Schrif-
ten wie „The Principles of Practical Perspec-
tive" (1815), — „Domestic Archttecture"
(lS41i, — „Sacred Architecture" (164.)) etc.
Redgrave, Dict. 1878 p. 59. — Gravea,
R. Acad. (1905) I 312. M. W. Brockwtll.
Bivwa, Robert, engl. Maler» t «m SO. 18.
1758 ; Schüler von James Thomhin, anter des-
sen Leitung er an den Kuppelmalereien der
Londoner St. Paulskirche mitarbeilete, wobei
er seinen Lehrmeister vor einem Sturz vom
Malgerüstc bewahrt haben soll. Auch als Milr
arbeiter von Verrfo und Laguerre wM er
erwähnt. Von seinen späteren Londoner Kir-
chengemälden, deren einige von Val. Green,
J. Mac Ardell und R. Earlom in Kupfer ge-
stochen wurden, sind hervonuhebcn: da»
Hodialtarbitd in St. Mary in Underahaft. die
Verklärung Christi in St. Botolph in Aldgatc,
die Heil. Johannes d- Täufer und Johannes
d. Ev. in St. John's Chapel in Bcdford Row
und das Altarbild mit den Heil. Andreas und
Johannes Evang. in St Andrew in Holbom.
Außcrilcni malte er namentlich religiöse Haus-
cmblcmc, wie sie damals m I.^ndon sehr be-
liebt waren, sowie eine Anzahl Porträts; einige
seiner Kinderbildnisse sind von J. Mac Ardell
in Kupfer gestochen. Sem HanptsdiSler war
Francis Ilayman,
H. W a I p o l e, Anccdotes of Painting in Eng-
land II 667. — Redgrave, Dict 1878 p. 59. —
B r y a n, Dict. 1903 I 202. — Dict of Nat. Biogr.
(IMW) III U. Jf. W, BntkwM.
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Brown, Robert, Maler in London, be-
Bchickte 1792—1821 die Ausstellungen der R.
Acadenqr und 1806—1831 diejenigen der Brit.
iniuHiuon mc nnmicneB i iMioiiwiMiByeiwr'
tcn.
Graves, R. Acad. I 312 f.; Brit. Inatit p.
TO f. M. IV. BrockwtU.
Brown, Taylor, schott. Landschaftsmaler
der Gegenwart, beschickt seit einigen Jahren
die Ausst. in Glasgow, wo er ansässig ist, und
1M7 den Mfindmer Gla^ilait
Caw, Scott. Paiat, IMNL — The Studio, voL
89^ ttt; mL 48. 9. m
BXVWX, Thomas, engl. Kupferstecher des
19. Jahrh., von dem sich im Art Journal
folgende Blätter reproduziert finden: Our
pets^ nach Edm. Castan; The dead lamb,
nadi H. Campotoato; Tod de» Eari of War*
wick, nach J. A. Houston; Feast of cherries,
nach Bircket Foster; The Shrine in the fo-
rest, nach W. A. Orchardson.
The Art Joam. 1871. p. 36; 1872 p. 156; 1873
p. 328 ; 1870 p. 48 wid 124. H. V.
Brown, Thoma» Austen (A. R. S. A.),
Maler, geb. am IS. 9. 1809 m Edinburgh,
Schüler und seit 1889 „assrn-iate" der R Scot-
tish Academy, tätig in London wie in Nord-
frankreich und Sdwtäand. In der Rcgd wird
er der Jung-Glaagower Malergruppe ab
tra-mural member" zugerechnet, und zwar
mit Recht. MamiigfaUigen Idealen und Ein-
flüssen unterworfen, hat er sich zu keinem
völlig eigeacn und individuellen Kunststil
durchzuringen vermocht. Seine Gemälde
zeichnen dch aus durch glänzendes Kolorit
und heileren, bisweilen etwas gi/icrten und
sentimentalen Erapfindungsgehalt, ermangeln
jedoch wahrer Originalität und persönlicher
Aoadrudcakraft Die Ausstellungen der Lon-
doner R. Academy beschickte B. 1885—1886,
späterhin dann mit Vorliebe diejenigen der
Londoner New Gallery mit zahlreichen Tier-
landwhaften und ländlichen Sittenbildern, so-
wie auch mit einer Anzahl wirkungsvoller
weiblicher Bildnisse. Besonderen Beifall fand
er in der New Gallery mit den Gemälden
„Haymakers" (1902), — „A peasant-idyll"
(1906), — „Sunny hours" (1904), — „Autnmn
paitnre" (1906). Eine Sonderausstellung von
Gemälden B.s wurde 1906 in den Londoner
Leicester Galleries veranstaltet. In den Kunst-
ausstellungen zu Dresden und zu München
wurde er durch goldene Medaillen ausgezeich-
neL Gemilde von ihm findet man in den Ga-
lerien zu Glasgow („Gipsy encampfnent"),
Draden („In the farmers cow-sUll", 1893),
Mfindien („Mlle. Plume Rouge"» lKI$i sowie
das Aquarell „Auf der Weide") und Biidaiwit
CNew bedding", AqwuvU).
. Caw, Seettiili Paiating (lOM) p. 446^ —
Cravet, IL Aead. Exhfb. I au. — Singer,
«adedwb, Naehlr. 1906 p. 41. — Kütten. 1897
p. IT, 19l — Krt t Alle 1887 9. 188; 1903 p. 471.
— Tke StoOD 1908 SoBmer HoAcr p. 9, 22 ;
1806 vol. S« p. 188 f.; 1988 toL 38 p. 18; 1807
voL 41 p. 6», 59: S. Scott. Aead. (1907) p. IX.
— The Art Joom. 1901 p. 379 i; 1908 p. 223 f.;
1908 p. 188 1; 1904 p. 44 f.. 10« L\ 1905 p. 91,
184; 1909 Ob 888. — Kat. der Galerim m Oaa-
gvw, Dwaasa. Mta^cB. Budapest
U. W. Brockmll.
BwwB, W., junr.. Maler in London, der
1798 ein Selbstporträt und 1808 Bildnis eines
Sportsmannes in der Roy. Acad. ausstellte.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V,
Brown, W, Maler il Zeichner in Durlüm,
ca 1705->1800 titig. Das Brit M naeam 1m-
sitzt von ihm einige Ansichten in Sepia und
Wasserfarben. Wohl identisch mit dem
Brown, der 1801 und 1809 in der Roy. Acad.
einige Architckturzeichnungen ausstellte.
L. B i n y o a, Cat of Drawings etc in the Brit.
Mua. 1898. — A. GrsTe» Acad. B«Mk L .
Bmipa, W. B., Portrihnisler in London,
der zwischen 1799 und 1824 eine Reihe von
Arbeiten in der Roy. Acad. ausstellte, dar-
unter Bildnisse des Admiral ApUi^ T. Franks'
und C. Rossis.
Graves, Roy. Acsd. Bj^Uk, 1988; ders. The
Brit. laatity 1906. U. V.
Bwwa, w. M., Porträtmaler in London,
der 1818 und 1829 in der Roy. Aciid. diS.
2 Herrenbildnisse ausstellte.
Graves. Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Brown, W. M a r s h a II, schott. Marine-
maler der Gegenwart, stellt seit 1904 in der
Akad. in Edinburgh eine Reihe trefflicher, mit
Figuren belebter Freilichtlandschaften und
Küstenbilder aus, die sich namentlich durch
gute Beobachtung luminaristischer Effekte
auszeichnen.
J. L. Caw, Scotüsh Painting, 1908 p. 333. —
The Art Joum. 1904 p. 284. 301. — The Studio,
TcJ.48, p. 84; 4S, ». m CAUk) ; 4fc 13«. 188.
Bmwa (BnNrM9, William, Gemmen- xu
Siegelschneider, geb. 1748, f am 20. 7, 1825 in
London; Bruder von Charles B. Er be-
schickte die Londoner Ausstellungen der So-
ciety of Artists 1766-49. diejenigen der R.
Acadenqr ITTO— 18BB, diejenigen der Britiah
Institution 1907 — 1812 mit zahlreichen Gem-
men, Kameen und Siegelschnitten (meist Dar-
stellungen aus der antiken Mythologie and
Geschichte sowie BildniskopCe^ Amoretten-
gmppen, Embleme etc.). Seine sehr fdn tmd
sehr geii^treieh atisgeführten Fdelstcinschnitte
Ovaren namentlich in I rankrcich und in Ruß-
land .<;ehr geschätzt ; 1788 — 8Ö war er in Paris
für König Ludwig XVI. und seinen Hol als
Gemmenadmeider titig. tind von der KaiseiiB
Katharina TT wurde er zum rusisclien Hol-
Gcmmenschncidcr ernannt.
R. E. Raspe, Kat. der Coli, J. Tassie, Lon-
don 1791. — Hess, Daktyliothek (1792). —
Biehler, Über Gemmenkunde (1860) p. 84. —
L e t u r c q, Cat. (London 1874). — Redgrave,
Dict. 1878 p. r.9. — Graves, R. Acad. (1905)
I 314 f. 31»; Soc of Art. (1907) p. 42; Brit.
Instit (1908) p. 71. M. W. Brork-tdl.
Brown, William, Holzschneider, Bruder
des Henry B., geb. 1814 in York, t am 15. 8.
1877, lebte in BrüsseL Als seine beaten Blätter
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gdtca: Notre Dame du Bon Conseü nach
r. MaMcghem, Tranafiguratk» nach Raffael,
Doraenkrönaag Qiriiti nidi t. Dyck, Him-
iDdfihrt Maria«, HetL FamSk «. Das Abod«
mahl nach Rdboi^ ferner dB Foctrit Rcm-
brandts.
Immcrzecl, De Levens cn Wrrkrn
Nederl. Kunstblad I (1843/45: H. en W. Brown).
— The Art JouTO. 1877 p. 3M.
Brown, William Beattie (R. S. AO»
Maler, geb. um 1881 in Kaddingtoo (Schott-
land), t im April 1909 in EdinburgFi : ai:'^f:e-
bildet und tätig ebenda. Er beschickte aeit
1688 die Ausstelluiigen der Londoner IL Aca-
daajr uid der R. Soottiah Academjr mit zahl-
reichen wirkungsvollen Landachaftsgemälden,
darstellend eigenartig gesehene Stimmung»-
motive aus dem schottischen Hochlande. Von
der letzteren Akademie wurde er 1871 nm
gmodate", IBäi mm Mitglied emamit
Clentst »ad Hatlaa, Art. of Üm 19.
Cent (1898) B. un, 6raT«a. iL Aead. Ea-
kib. (1905) XIII. — Caw, Seett Paint (1M8)
n, SM. " Ch. Bolme^ R. Scott Acad. (Tb«
Stüde 1907) p. IX. — Tbe Art Joum. IMM
p. 138 f. ; 1909 p. 180. Mi. W. BnekwtlL
Brown. William Fulton (R. S. W.),
Schott. Maler und Illustrator, geb. am 2. 8.
1878 in Glasgow, f ebenda am 27. 1. 1905;
Sdrflier aeiiM« OHmIiiib David Fulton und der
KottStschule zu Glasgow, seit 1804 Mitglied
der R. Scottish Society of Painters in Water
Cülcjrs, 1901 in Salzburg durch Verleihung
der Silbernen StaatsmedaiUe ausgezeichnet.
In aeiner Technik durch niederländische Vor-
bilder beeinfluBt, malte er in Ol- wie in Was-
serfarben Kostümbilder und häusliche Genre-
szenen. Die Galerie zu Glasgow erwarb TM
ihm ein „Orpheus" betiteltes (Jemäldc.
Caw, Scott Paint (1908) p. 429. — The
Studio 1903 toL 88 p. M, MB. — Kat. der Art
Gdl. SU gsNtnw 1908 p. II M.W. Ih ati— fl.
Brown, s. stich Brown«.
Browne, Alexander, engl. Maler, Kup-
ferstecher und Kunstverleger, verfaßte die
1660 Too Peter Stent in London beraos-
gfgebcM Sdirift «Tiie whdc Art of Drawing,
Painting, I.imning and Etching" und ver-
öffentlichte m London weiterhin die Werke
,Ars Pictoria, or an Academy treating of dra-
wing, painting, tinming, etching" (mit 81 Kup-
fertaieln, 1676) «id »A compwiioas Drawing
Book" (mit 40 Kupfcrtafcln nach Gemälden
Ant. van Dycks, P. Lelys etc., signiert
xsnder Browne excudit", 1677). Nach Red-
grave und anderen hat er nicht nur die Ktip-
fertafeln und ScIiahkuimMättBr so ariimi
Schriften .«selbst grestochen, sondern auch Mi-
niaturpctrträis gemalt (König Karl IL. Prinz
von Oranien, Countcss Stuart etc.). J. Chal.
Smith zählt 44 Mezzotint-Fortrits mit B.a
— Btllar-Aadre-
Catakga al
La Blaac^
Alt (ttfO) f. IVB. — KadgraT«b
A Cent of Paint of the Ea^. Scbool (18M)
I 415; Dict 1878 p. 59. — J. Chaloncr
Smith, Brit Messotiat Eogr. (1884) I 105 £
- neu af Hat Biotr. (1m8) ni 68.
M. W. BroeHtttt.
Bnwa«, Alfred J. Warne, Marine- u.
Laadschaiftsmaler in Ealing, später in Coro-
wall, stellte zwischen 1880 und 1006 wieder-
holt Jli der lioodoncr Kogr. Acad. ani^ Strand*
Ulder u. a. ans.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1906. H. V.
Bnwae, Charles Francis, amerik. Ma-
ler, geb. 2L 6. 1868 in Natik, Mass., studierte
inBoatoi^PlMladiitohia n. in Pariai beaondcn
unter G&6iub und Sehende Seme I.and~
Schäften werden rühmlich genannt z. B. im
Union League (Tlub, Chicago, und in mehreren
Sammlungen in Providence, Rhode Island.
B. iat aber besaer bekannt ab mehijihriijBr
Rcdaktenr der bedeutenden Kimstzdtochrift
„Bmsh and Pcncil" und in letzter Zdk tli
Professor am Art Institute, Chicago.
Edmund von Mach,
Browne^ IjindtchaftamalfT in LondoPg
spiter in OaUaad, steDte 1868—60 in der
Roy. Acad. aus.
Graves, Roy. Ac«d. Exhib, 1905. H. V.
Browne, GeorgeElmer, anicrikan. Land-
schafts- u. Figurenmaler, geb. 1871 in Glou-
cester, Maaa.« lebt in Paria md hat öftert im
Salon ausgestellt. 1904 hat die französ Re-
gierung eins seiner Bilder angekauft. Seine
Gemälde behandeln Szenen aus dem Fischer-
und Batiemlcben u. zeugen voa feiner Nator-
beobachtuBg. Beaoadera. ^DdcHdi iat B. in
der Wiedergabe von Küstenlandadndfn.
The Studio, XLV 286 ff.
Browne, George H., engl. Marine- und
Landschaftsmaler, der zwischen 1836 u. 1885
wiederholt in der Londoner Roy. Acad^
zwischen 1860 oul 1880 in d(v Brit Inaiit
ausstellte.
Graves. Rar* Aead. ExhBk, liM; The Brit
Instit., 1908. H. V.
Browne^ Gordon Frederick (R. L, R.
B. A), Maler und Illustrator, g«b. um 1868 in
Banstead (Surrey), Sohn von Hablöt Kni^bt
P., Schüler der South Kensington Art Schools
und von ThoiiL Heatherley in London ; be-
schickt seit 1888 die Ausstellungen der R. Aca-
demy und der Grosvenor Gallery zu London
mit Genremalereien sowie namentlich mit
Zeichnungen für Buchillustration. Nachdem
er schon 1876 die Illustrationen zu Ascott R.
Hopes „The Day after the Holidays* geliefert
hatte und hierauf für verschiedeiie engliicha
ZeHaehriften ab Illustrator titig geweaen war,
gelangte er namentlich mit seinen Holzschnttt-
zeichnungcn zu R T Stevensons „The Bcach
of Faksa", zu Wash Irvings ,Jlip van
Winkle" und für H. Irvings und F. Marshalla
Shakcspeare-Anigabc so aawliriichfm Ruf.
The PaitieUoUSTp.M; ISIS p. 104. — J. W.
Dartoa fai The Art Jaam. ISIS KjW-Tt. —
Ch. Haimar Mad. Vm Praw^ Oh*
87
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Bioinw
WMK Noinber 1900-1901) p. 27. - Fin-
ekAOi, Art. and Bur. oi Brit etc. BoolmUtes
(180T) jp. 13. — GrsTCt, R. Acad. Exhib.
I SU. M.iy, BnekmtU.
BNrmMb Mn. H., engl. Ifiniilnniiilifin»
stellte 1830— 18S7 in der Roy. Acad. «m.
A. Graves, Acad. Exbib. I.
Browne, Hablöt Knight, gen. „Phis",
cngL KupitnL, Holiichiiittilltistntor u. M«kr,
geb. am 15. 6. 1815 in Ktnniugtop bei London
als .Sprößling einer seit 16S5 in England ansäs-
sigen, ursprünglich Le Brun (oder Brünnl) be-
nannten französ. Emigrantenfunilie^ f m 8.
7. 1882 in Hove bei Brightoo. Schfikr des
Kupferstediera WiÖ. Finden and nach Beendi-
gung seiner Lehrzeit noch eine Zeit lang in
der Malkunst weitergebildet an d. St. Martin's
Lanc Life Scho«'! zu Lohdon (unter Will.
EtQr). cmng «r 1688 die von der Society of
Arte avflgcsetste SHb. leis-M edaille fnr Msto-
rische Komposition. Nachdem er dann zu-
nächst die Architekturzeichnungen zu Winkles
„Cathedrals of England and Wales" geliefert
hatte (eradiienai 1885-48), wurde er 1888 als
Nachfolger des damals aoebeir versloibenen
Hob. Seymour der Ilauptillustrator des Dich-
ters Ch. Dickens und lieferte diesem zu den
„Pickwick Papers" (1888), zu „Nicholas Nick-
leby" (1839), zu „Martin Chuzzlewif (1844).
zt> „Dombey and Son" (1848), zu „David Cop-
perfield" (1850), zu „Bleak House" (1868), zu
JLittle Dorrit" (1855) und zu ,A tale of two
chie«" (1869) kongeniale Holzschnittzeichnun-
gen von bleibendem Kttnstwert. Schon in
den „Pickwick Pap^s" vertauschte «' seme
,<nf angliche Signatur „Nemo" mit dem neuen
Pseudonym „Phiz", unter dem er dann zu
wahrem Weltruf gelangen sollte. Die knap-
pen Mußestunden, die ihm seine angestrengte
Illustratoren- u. Karikaturistentatigkeit übrig
ließ, benutzte er zu phantastischen Kompo-
sitions- und Malversuchen in öl- u. Aquarell-
technik, wobei ihm seine dilettantische Un-
beholfenheit in diesen Techniken allerdings
recht hinderlich war gleichwohl beschickte
er niit diesen Versuchen seit ISll von Zeit zu
Zeit die Ausstellungen der R. Academy und
der Brit Insthirtioo. Neben seinen spiteren
Illustrationen zu den Dichtungen Levers,
Scotts, Byrons etc. sind schließlich noch seine
humorvollen BiUJer/yklen „Raciug .md Cha-
sing" und „Home Pictures" (ISöl) hervorzu-
hdten. Eine Sonderausstdlong seiner Werke
wurde 1883 von der Londoner Fine Art So-
ciety veranstaltet. Das British Museum be-
sitzt eine umfangreiche Sammlung von Hand-
zeichnungen und Aquarellskizzen dieses un-
gemein fmditbaren Zeichenkünstlers.
P. G. Kitton. Phiz, A Uemoir (London
ISn). — D. C. Thomson, Ufe and Labour
af H. K. 'Browne (London 1888). — The Port-
foUo 1883 p. 244 £. — Clement and Hut-
ten, Art. of tbe 19. Cent. (1893) I 105. — B i n-
yon, Cat of Drawingt etc. in the Brit. Mus.
(1898} 1 147 ff. » B r y an, Di^ 1003 I SOS. —
Dict. of N'at. Biogr. 1909 III 45. — 6rav«%
R. Acad. I 317; Brit InstiL p. 72.
M. W. BrockwM.
BtawMb Harry £. J., Maler in I^don,
stellt seit 1881 Figurenbilder (Waldnymphen ;
— - Meermädchen u .i \ in d( r Roy. Acad. aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
Browne, Henriette (Pseudonym für
MaM juin de Sana, geb. Sophia de Bonteü-
lier), if alerhi u. Radiererin, geb. hi Paris am
16. 8. 1829, t um den 20. 3. 1901. Schülerin
von Perin und Chaplin, widmete sich der
Porträt- und Genremalerei und lieferte na-
mentlich bübacbe Kinder- und Fanilien-
wweaea: Bibellelttüre (Salon 1863). — Annen-
schule in .A.ix (S. 1855). — Die Puritaner
(S. 1857). — Die barmherzigen Schwestern
(S. 1860). 1861 und 186B erhielt sie Aus-
xeichnimgen für die Frauen von EIcuiia, ein
Porträt und eine Kollektion ihrer fein aas-
geführten Radierungen. Aus dieser Zeit
stammen einige orientalische Szenen, Harems-
darstelluRgen, Marokkaner- und Türkcntypen.
Doch gehören diese Bilder nicht zu ihren
besten Arbeiten, obwohl ihr „Türkenkind" im
Salon 1864 sehr gelobt wurde. Ebenso er-
fuhr ihr 1872 ausgestelltes Bild: „ElsaBI
1870* hohe Würdigung. Die Galerie zu Man-
chester besitzt von ihr das Gemälde ,3rother
of the Christian Schools",. — die Londoner
National Gallery einen „Greck Captivc".
Bellier-Auvray, Dict. K*n. II 471. —
Biraldi, Lcs Rravcurs du .XIXe s. IV 19. —
Gai. d. B.-arts, Table alph. — Catal. Manchester.
Art Gallery p. 32 (mit Abb.). — Grave«, R.
Acad Exhib. (1905) I 311. — Chron. des Arts
l'jia 103 (Nekrol.). Geifroy.
Browne, J., Porträt- und Landschaftsmaler
in Sbrevrabrny, dar 1616 vnd 18B6 in der
Londoner Roy. Acad. 4 Arbeiten ausstellte.
Graves, Roy. Aead. Exhib., 1905. H. V.
Browne, T C, Landschaftsmaler, geb. in
Glasgow 18Ö(^, t in Edinburgh am 8. 6. 1867.
Beanchte die Niederlande tmd Spanien, lebte
darauf einige Zeit in London, dann in Glas-
gow, schließlich in Edmburgh. Er malte
meist schottische Szenerien wie: nThe FerrjT
Rock", j,The Desolate Glen".
Redgrave. Diet of art. IBV8. tt. V,
Browne, Jacques Louis, s. Rons,
Browne, James Loxham, Landscbafta-
und Genremalcr in London, ataüt aeit 1894 ia
der Roy. Acad. das. aus.
Gravca. Ray. Acad. Exhib., I SlT/8; VIII
418. H. y.
Browne (oder Brown), John (A. R. A.),
cni::! Kupferstecher, geb. am 26. 4. 1741 in
l inchficld (Essex), t am 2. 10. 1801 in Wal-
worlh bei London; Schüler von John Tinney,
in dessen Londoner Werkstatt er 175G— 1761
arbeitete. Nachdem er 1767—68 in der So-
ciety of Artist s Probedrucke einer Radierung
nach Salvatore Roids „Johannes d. Täufer als
Wfistenpredigcr" ausgestellt hatte, wurde er
am 27. 8. 1770 zum »associate" der R. Aca-
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demy ernannt und beschickte dann deren Ans-
stellungen 1771 — 1801 mit Radierungen nach
Gemälden von Rüben«, A. Botli, Th. Gaina-
borottgh, G. Bcamnaot etc., aowje anch mit
4 Radierungen nach ejgeneil Zeichnungen
(„Morning", — „Evening", — „After sunset",
— „Moonlight", 1796—68). Seine Haope*
Uätter encbioMn 1768—1795 im Verlagt von
Aid. Bojrddl. Sem Hauptgebiet war die
I^dschaftsradierung, in der er bei" seinen
Zeitgenossen ähnlich hohen Ruf genoB, wie
sein Freund Will. Sharp als Ilistorienstecher.
Lc Blanc, Manuel I 529. — Heller-An-
dre ten, Handbuch I 193 f. — Redgrare,
DIct. 1878 p. 59. — B r y a n, Dict. 1903 I 203. —
Graves. R. Acad, (VX)!>) I 317; Soc. of Art
(1907) p 42. — Dict of Nat. Biogr. 1909 III 50.
U. W. Brocku'ell,
BrowM^ Mathilda, amerik. Maleria, geb.
itt Newark, N. Y.. an 8. ft. 186B; itodierte
unter Dcwey, Bisbing und in Paris unter Du-
prc. Sic stellt nicht häufig aus, hatte aber
groBen Erfolg mit ihren Tierbildern auf der
Weltausst. in Chicago 1888 und der Ausst. der
Akademie in New Yoflc 1901; ist auch als
Illustratorin bekannt. Edmund von Mach.
Browne, Philip, Landschafts-, Blumen-
und Fnkhtemalcr m Shrewsbury, der fast
aQjäbrlich iwiachen 1824 u. 1861 eine lange
Rdhe TM Arbeiten ^eser Gattungen, dar«
unter mehrere Ansichten von Shrewsbvry,
in der Londoner Roy. Acad. aufstellte.
G r a V e 1, Roy. Acad. Exhib., 1905. H. V.
BrowB«^ Robert, cogL Keramiker, um
1186—1771 Leiter der PorMtlanaannfaktttr
zn Lowcstoft (Suffolkl. Seine Signatur „R.
B. 1762" trägt ein in englischem Privatbesitz
befindl. neunkantiges Tintenfaß mit pseudo-
dünes. Omajoeotienuig in Unterglasur-Blau-
Selon, OM Engl Forcelaln (1903) p. 218.
BnwBS^ Robert Ives, holländ. Maler,
^b. am 6. 4. 1866 in Rotterdam, Schijler
Fritz Jansens an der Haager Akad., malt zu-
meist Landschaften aus der Umgebung des
Haag, aber auch Stilleben und Figurenbilder.
Gran, Oaic Scbtldcn In Polelnl Studio.
iMtp.n I,
Inrwiie, T. D. H., engl. Malier, stellte in
den 60cr Jahren acs 19. Jahrh. wiederholt
in der Londoner Roy. Acad, und Brit. In-
stit. aus: Genrebilder, Verkauf Josephs an
die Ismaeliter sowie 1861 auch eine plasti«
sehe Gruppe: Satan addrcssing the sun.
Graves. Roy. Acad. Exhib., 190S: The Brit.
Instit. 1908. H. V.
Browne, Tom (R. L, R. B. A.), Illustrator
und Karikaturist, geb. 1S72 in Nottmgham,
t am 16. 3. 1010 in London. Ursprünglicb
Lithogra^ und in seiner Kunst voUkommcn
Aotodididct, kam rr 1895 nach London und
entwickelte sich dort rasch zu einem der be-
liebtesten Karikaturisten. Er war Mitglied
des Londoner Sketch Club, der R. Society of
Brit. Artists Ueit 1888) und des R. Institute
of Potnters in Water Colours (seit 1901). Seine
wertvollsten Zeichnungen veröffentlichte er in
„Tom Browne'a Aanaal". Besonderen An-
klang fanden sdne hmnorvollen Skizxenblitter
aus dem spanischen und holländischen Volks-
leben und aus dem modernen Nordamerika.
Graves. R Acad. Exhib. I 319. — The
Studio XX\ (1H04) 22 ff., 42, — The Standard
vom IH, 10, KHK). _ The Times vom 17. 3. 1910.
— Athenaeum vom 19, 3, 1910. — A. E. J o h n -
som, Tom Bfowne (London i9io).
M. \V. Brockxvell.
Browne, s. auch Broi<n.
BwndW^ W. u. Sohn, Leiter einer Fay-
encefabrik in Cambridge, deren Erzeugnisse
— Kannen, Services usw. in feinem Ste^n-
zeug und Fayence — in London 1862 und in
Paris 1867 durch Medaillen ausgezeichnet
wurden. Seit 1871 lieferte die Krma anch
künatteriadi wertvolles Porzellan.
Jaennick«; Gmadr. d. Keramik, 1879 p.
877/8, H. V.
Browning, E , Porträtmaler in London, wo
er 1867, öä und 71 in der Roy, Acad. aus-
stellte.
A. GraTca, Roy. Acad. Exhib., 1905. H, V,
Biuvnlnf, F., Ifaler, von dem das Brit.
Mus. in London eine F. drowning, Hastings,
1&48 signierte Zeichnung mit Ansicht der
Eastbourne Street in Hastings bewahrt.
L, Binyon, Cat. of diawiagi etc., 1808 I.
Biuwulngi 6. P., Alf li'ltinaler m London,
der zwischen 1854 und 1873 einige Damen*
büdnisse in der Roy. Acad. ausstellte.
A, Grave s, Roy. Acad Exhib., 1905. H I".
Browning, George, Porträt- und Genre-
maler in London, wo er zwischen 1827 and
1852 wiederholt in der Roy. Acad., zwischen
1826 und 18ö3 in der Brit. Instit. ausstellte.
A. G r a v e a, Bor. Acad. Elhib., 1105; The Brit.
Instit., 1908. H. V.
Browning, Robert, engl. Zeichner, geb.
um 1782, t am 14. 6. (nach andern am 7. 12.)
1866; Vater des gleichnamigen Dichters, lebte
bis wenige Jahre vor seinem Tode als Beamtet
der Bank of England m London und zuletzt
in Paris. Von den zahlreichen humorvollen
Skizzenblättem, die dieser b^bte Kari-
katurist (lut Attfzeidanniien seines Bruders
Rcuben B. und seines Enkels Rob. Barret B,)
in seinen Mußestunden anfertigte u. im Freun-
deskreise verteilte, kam auf einer Londoner
Kunstaoktion um 1886 ein Convolut von mehr
als W t. T. kolorierten Pleder- und Tusch-
zeichniinKc-n in dm Besitz des Londoner
Sammlcr.s .\lr. George Galic.
F. G. Kitton in The Art Joum. lllMp.SS ff.
(mit Abb.). •
Browning, Robert Barrett, engl. Maler
u. Bildhauer, geb. um 1848, Sohn des Dichter«
Robert B., ausgebildet in Antwerpen, wn wo
aus er 1S78 — 84 die .'\iK=;tclhingcn der Lon-
doner R. Academy mit lebensvollen Straßen-
und Stimmungsbildern aus Antwerpen und
Dmant beschickte. Für Baliols Colkge malte
89
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er 188S ibs Bitdnb adaet Vaten. Wdter-
^bildct in Paris und Italien, malte er später
mit Vorficbe weibliche Aktstudien wie „Bai-
gneuse" (1887—88 in Paris und Brüssel aus-
tii« for die Gondob* (1887 in der Loikbwr
Grosvcoor Gallery ausgestellt) etc. Als Bild-
hauer beschickte er die Londoner R. Academy
1888 mit einer bronzenen weiblichen Bildnis-
Mflte^ — die Broaickr AmsteUni« 1884 imd
den Parieer Sdon 1888 mh der fironxestttae
„Dryope", — den Salon 1888 mit einer bron-
zenen männlichen Bildnisbüste etc. Im Saloo
1891 war von ihm die Dolomitenlandschaft
JLt lit d'tm fleuve" auagcatdlt LaodicfaafM-
gemlMe gelangten in die Mnieen n
Boston und New York (Metropol. Mus.
N. 041: »The Meuse from Bouvigne", datiert
1879).
ChampHn-Perkins, Cydopedia o£ Pain-
tert (1888) I 2n. — Journ. de« B.-Arts (Bru-
sdlM) 1884 p. 140; 1887 p 150. — lEtllWt für
AUe 1888 p. 83. - Pariser Salon Kit 1888-18B1.
' Graves R. Acad. 1906 L *
Bivwu% K. mBi« jmiiini.aiiii ^ ubb
Karikaturenzeichner, f ^897 in Edinburgh,
arbeitete u. a. für die Blätter „Sketch" und
»J«dy".
B r 7 • n, Dict of paint. and engrav., 1903.
BnnrBlev, Emma, Genremalerin in Lon-
don, die zwischen 1862 und 1887 fast all-
jährlich in der Roy. Acad. und in der Brit.
Instit. ausstellte.
A. G r a ▼ e «, Roy. Acad. Exhib., 1905 ; The Brit.
Inst!L_, l'.'OS. //, V.
Brownlov, G. Washington, engl. Genre-
maier, der cwiidien 1858 und 1866 in der
Brit Institution, zwischen 1860 und 1876
in der Roy. Acad. wiederholt ausstellte.
A Gravei, Segr. ABld.B]^ib.» 1998 ; Tbe Brit.
Initit., 1Ö08. H. V.
BrowBorer, T., engl. Maler zu Beginn des
18. Jahrb., von dem die Nat Porträt Gallery
Ib londop ein Porlftt des PtukMophen f^ifhf
bewahrt.
S. RedgraTe, DIet of art etc., 1878. — L.
C u s t. Nat. Portr. Call., 1»01 I 144/5. H. V.
Brovmacombe, JennieAugusta, amerik.
Malerin, geb. 10. 12. 1860 in Hooesdale, Pa
Ihre Genrebilder, von denen über 00 in Ba-
dierungen ti. sonstigen WadiHMiingfn in New
York und Ixxidon herausgegeben wurden, sind
dadurch in weitesten Kreisen bekannt ge-
worden. — 1889 hat die Künstlerin auch einige
radierte Blätter in New York atvgestellt.
Clement and Hatton, Art. of the 19.
Cent. 1898. — Sbaw Sparrow, Women
Paintern, 1909 181 (Abb.). — Notiz Ton E.
Richter. Edmund vom Mmdk.
Bnwaky, Wladimir Se rgej ewitseh,
russ. Bildhauer, geb. 1834 im Simbirskischen
Gouvemem. Schüler der Moskauer Kunst-
schule. Von ihm der Eatwtuf »IB DenlcIDal
des Admirals Laaarcff.
CrtSL de rEivea Mosten 1888.
W, Ntumann.
leliaai^ s. folg. Arliltd.
Bioter, Istvän (Stefan), ungar. Gold»
scfamied des 17. Jabrb. Ein sign, imd dat.
gold. Pokal VI» ihm (1640) in d. er. ref.
Kirche in Klausenburg, 1900 in Paris aas-
gestellt u. vielfach besprochen. Er ist vermutL
identisch mit dem Posener GoidMlmiied /o-
hann BroMgk (finutUti, VQB dsa ein Kdch
(1648) in der kath. Pfarrkirdie in Pogorzela,
8 Altarlcuchter (1661—64) in der kath. Pfarr-
kirche in Kolmar und 8 Meflkänncben in der-
Mlchalikin Jhni.
Oidds HNV la CdU. UsL «iBi
BepradTTlIiaw IHUBCsdt m. tUL 8.
pest. — KoBte^ KstdanimriD. d. Plwr. Posen,
IPia, I 12«. K. Lykü,
Broük, Wenzel von, tschcchiscfaer Hi-
storien- tmd Genremaler, tätig fai Präg mid
Paris, geb. am 5. 3. 1851 in der Einschichte
Hammer bei Tfemosna (bei Pilsen) als Sohn
eines Kesselschmiedes, t 16. 4. 1901 in Paris.
In den sechziger Jahren trat er als Iifhrling
in eine HthogrsiMsehe Wcfkstalt dq, die aller
im Jahre IR'W infnlge des Krieges aufgelöst
wurde. liieraui schlug er sich kummerlich
durcli und zeichnete ohne Anleitung nach
der Natur, bis ein Mäscn auf ihn atifmericssm
wvrde^ der iluu fan 7« 1888 den Bcsodi der
Prager Akademie ermöglichte Bald aber
fühlte er sich bei der damals herrschenden
Richtung nicht am Platze und verließ die
Akademie wieder, am cjne Zeit lang im
Atdier Bndl Ijuiucib n ailteitcu. In '
Zeit, in das Jahr 1871, fällt sein erstes größeres
selbständiges Bild: „Eva von Lobkowitz bei
ihrem Vater im Kerker". Damit betrat er
einen StofiOcreis^ den er sein ganses Leben
lang nicht Terlassen hatt den der böhmischen
Geschichte und Sage. Bald nachher er-
möglichten ihm seine Gönner den Besuch der
Dresdener Akademie, doch hielt er es anch
hier nicbt iaiwe aus und sog es vor« Iniipierend
die allM Masler der Dresdener CMerie cn
studieren. Auf Grund dieser Studien malte er
ein großes Bild: „Der Brautzug des Zawisch
mit Kunigunde, Witwe des Böhmenköoigs
Ottokar IL", das aal der Dresdener Aus>
stdlnng und auch auf der Prager, wo es 1878
erschien, Aufsehen erregte. Hier zeigt sich
schon jene Freude an riesigen Leinwanden
mit einer Unzahl von Figuren in prächtigen
(«ewindeni, die für ihn so cbaralcteristiscb ist
Aas Dresden kehrte er nach Prag snrSck, um
sich ansässig zu machen, und malte hier neben
Porträts ein weiteres Historienbild: »Ab-
Mhied Premjrai Ottokars II- von seiner Familie
vor dem Heeresnge nach Osterreich''. Sei
dieser Arbeit fBblte er dss Unznliaglidie sei-
ncr Technik und ging deshalb im Herbst
1873 nach München, wo er ins Atelier Pilotys
eintreten wollte, was aber Platzmangels halber
ii^dit mfigUch war. In München malte er di«
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Braük
JieiUge Iria", die stark unter dem Einflitsse
Gabriel Max" steht; dicMt BiM wurde 18IA in
Prag ausgestellt
Nach zweijährigem Aufenthalt kehrte B.
nach I'rjg zurück, WO er hauptsächlich Genre-
bilder und Porträts malte. Im Herbste 1876
ging er nach Paris, um sich zu vervoilkomm-
neu; hier lehnte er sich hauptsächlich an die
Art des ungarischen Historienmalers Mim-
kacsy an. Im Salon 1877 stelltt' er das bereits
in München gemalte Bild: „Dagmar, die
Tochter Ottofean wird von ihrem Bräuti-
gam Waldemar von Dänemark in festlichem
Zuge heimgeführt", sowie das Bild: „Opfer
des religiösen Fanatismus" O-'erbrennung hus-
sitischer Märtyrcri aus. Doch fanden diese
Bilder keine Beachtung. Erst mit dem Bilde;
„Gesandtschaft König Wladislawa von BSh-
men und Ungarn an den Hof Kails VIT. TOO
Frankreich, um um die Hand von dessen
Tochter anzuhalten", das er im Salon 1878
ausstellte, machte er auf sich aufmerksam;
das Bild, das die 2. Medaille erhielt» wurde
vom Kunsthändler Sedelniejrer angdcanft,
1879 in Prag, Wien und München, 1880 in
Berlin ausgestellt, wo es die gro6e Medaille
bekam und wo es auch gcschenkweiae Ib der
Nat.-Gal. geblieben iat Mit Sedelmorer ver-
banden ihn bald Verwandtschaft. Bcadiungen,
da t r dessen Tochter heiratete. Im folgenden
Jahre (lb79j machte er eine Reise in die
Niederlande; die Früchte dieser Reise waren
eine Reibe von Genrebtldem in reicfaen Re-
naiasancelnterieurB, n. a. ,J>as SdireSben",
^Eine protestantische Familie die Bibel lesend",
»Die Vorstellung des Singers", »Der Herr
OnkcT etc., die in den Jahren 1880—82 aus-
geatdlt wurden. Von grofien Historienbildern
entstanden in Aeser Zeit: „Laura und Petrarca
werden Karl IV. am päpstlichen Hofe in
Avignon vorgestellt" (1881) und JColumbus
am Hofe Ferdinands", auf Grund dessen er
vier Jahre apiter ein groBes Bild ausführte
(bdde im Sak» 1881); femer „Ein Fest im
Hause des Rubens" mit einer Reilic von Por-
träts niederländischer Künstler; endlich „Kai-
ser Rudolf II. bei seinem Alchymisten" (188S),
itDie Kommunion der eraten böhmischen
Proteatanten* n. der .^atladensinger" (1882).
In diesen Jahren studierte er die Zeit der
böhmischen Hussitenkriege, und auf Grund
dieser Studien entstand im Jahre 1883 das
Kokxaalgemilde JOte Verurteilung des Ma-
gifller Johamwa HnM anC dem Kootil von
KOBttan***, das im folgenden Jahre durch
Sabslcn'ption von der tschechischen Nation ge-
kauft und im Prager Rafbanae an^pehiogt
müde. £a ist eine grofle Sammhmg von
pricbtigen Koatümgruppen mit Portrifköpfen.
wie auch die folgenden Historienbilder „Ko-
lumbus am spanischen Hofe" (größere Fas-
sung, 1884—86) und der „Fenstersturz in Prag
1616" C188»), wo di« Kraft B.8 voUatändig
versagte, um diese leidenschaftliche Szene
glaubwHidig damaidlcn.
Seit 1882 pflegte er auch das Kostümgenre
weiter (z. B. „Duett" [1884], „Junger Krieger"
[1888] u. a.), wandte sich später aber mit
Vorliebe Salonmotiven zi«, in denen er es ver«
aoditc^ rieh der 1 Ickten niudei iicn Manier so
nähern; auch Bauemhildcr, die er nach einer
Reise in die Normandie malte (1890), zeigen
dieses Streben. Im Jahre 1884 war er übri-
gens zum Mitglied und 1880 zum Offizier der
Etireuleg loii ei'uauiit worden« Im J> 1888
V irdc er zum Professor der Präger Kun?!t-
Akademie emarmt und ging infolgedessen
nach Prag. Hier entstanden zunächst zahl-
reiche Porträts, hauptsächlich Damen der
kSelMlea Ariatokralie darstellend. Im Auf-
trag Kaiser Franz Josephs T malte er das
riesige Gemälde „Tu Felix Austria nube"
(voll. 1897). Schon im nächsten Frühjahre
war wiederum ein ebenso groBes tmd ebenso
figurenreiches Bild: ,J>ie KSnigawahl Georgs
von Podiebrad" vollendet, das ebenfalls im
Prager Rathause Aufstellung fand Hierauf
malte er zwei Lünetten für das Prager Landes-
museum. Im Jahre 1896 wurde er zum Mit-
glied der Pariser Akademie der Künste an
Stelle Miüais' gewählt Nach Weihnachten
1900 kehrte er schwer krank nach Paris zu-
rück, wo seine Fami];c siLindlg wohni ■ L;;id
Starb im kommenden Frühjahre an einem
Nieradeiden.
B. war einer der bedeutendsten Vertreter
der Prager Historienmalerei. Ein Vorzug
seiner Malerei ist ein saftiges leuchtendes
Kolorit, das aber fast immer dndi das Fehlen
gebrochener Töne brutal wirkt. Die besten
seiner Kompositionen sind die ruhigen Zu-
stand!- u. Repräsentationsbilder ; bei bewegter
oder leidenschaftlicher Handlung versagt sein
Können. Für den Mangel an VeigeiMiginig
der Handlung mid der Einzelperaonen kam
die durch historische Treue der Interieurs, der
Kostüme und der Köpfe angestrebte Wahrheit
nicht cMsebädigen. Bei den meisten seiner
Figuren macht sich das Fehlen einer gründ-
lichen anatomischen Schulung bemerkbar, in*
dem die reichen Gewänder wohl die darunter
befindliche Gliederpuppe, nicht aber einen
menschlichen Körper vermuten lassen. Bei
all seinen Bildern vsnmBt mm anBer geistiger
Tiefe vor allem dnakamara Dirlkkslfhtignng
von Lkbft ad Luft.
M4dL Albam VfcL Bnlika (Pru 1885). -
Bioff^Mna kl »Ottov Slevnlk näotef" (Tsche.
cbiackm KanvemtioBSIeadhDn) IV (Prag, 1891)
TIS ft mri in „The^* Journal'', 1895 (S b e-
rarOf.lM ff. (oiit AbUld.). — Fr. v. Böt-
tieher, Ifolenreffce des ». Jahrh. I (Dresden
1605) 138. — Mfiller-Singer, Kstlex. I
(1805) IM. — Nekrologe in Kunit f. Alle XVI
388 oi^ Cbronique des Arts (1901) p. 136. —
AnsställangBberichte Gaxette des beaux-arts, Zeit-
echr. 1 bSd. Kansi; Kaaat f. Alte (siehe Re>
9>
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tbtar). — Oliva- M4dl,Vic«l«TBralik (Prag
1908) OU Taida in M.). Oskar J»a«U>raf .
Bnml, Benedetto^ Ifaler in Gubbio, gcS.
1B56, t 1617. Schüler des Bcncdcttr. Nucci in
Gubbio. Seine besten Werke daselbst la den
Kirchen der Battitaa^ S. GittUim, S. Affosttno
and S. Pietra
Lacarelli. Gtdda di GnUMo» i». 448. -
Gnardabasti, Indfca gidda det mumm, dd'
l'Umbria. Perucia 18» ^ Ml. H^mlttr Bombf.
Brotd, Paolo, Maler aus Bologna, arbeitete
um 1660 in Genua mit Valerie Castello und
anderen als Pm^ktmaler n. Ffofco Dtko-
rateur.
Soprani-Ratti, Vite de' Pitt. «te. Gcao-
vesi (1768) I 346 (mit Anm.). •
Brozzio, böhm. Baumeister, errichtete 1701—
1706 das Langhaus und die drei Vorhallen der
Wallfahrtskirche Mariascheia bei Teplitz.
C. Cur litt. Gesch. d. Bafoekatila etc. in
DeutKhland, 1889, 208. H. V.
Bni, Francisco, Maler und Bildhauer,
geb. in Valencia 1733, f ebenda am 30. 6.
1803. Schüler des Jos^ Vergara und wit 1T78
Mitglied der Akadönie von S. Cark». war er
von 1799 an ihr Direktor. Von seinen mM-
reichen für die Kirchen u, KUistcr von \'a-
icncia ausgeführten Bildern sind einige heute
im Mut. provinc.
V i a a f a, Adic II 80, — A I c a Ii a 1 1, Artist.
Valenc. 77. M. v. B.
Bn» Manuel, span. Kupferstecher, geb. in
Vtfcneia 173C, t ebenda am 7. 5. 1802. Schü-
ler seines Bruders Francisco B. 1779 wurde
er Direktor der Kupferst.-Schuie der Akad.
von S. Carlos. Er stach nach Gemälden des
Juan de Juanea» Ribaha n. Andachttbikler,
Bnddrapfer u. a. n».
Vifiaaa, AdicIlBL-AUabali, Artist.
Valencn TT. M. v. B.
Btn, Mosen Viccntc, span. Maler, i^eh.
in Beniginim 1682, f in Valencia 1703. Schü-
ler des Juan Conchillos, studierte gleichaeitiff
Phitoaopilie u. Theologie. Drei Gemälde von
%ra lo der Kirdie der beiden HH. Johannea
in Valencia: Der hl. Franciscus de PioUt;
Taufe Christi und Glorifikatioa.
Cean Bermudez, Dicc I 1T9. — A 1 c a -
h a 1 i, Artist Valenc, 76. M. v. B.
Eni Y Albifiana, Jose, span Nfakr, geb. zu
Valencia, Schüler der Akad. der schönen
Künste daselbit Ztierst als Fichennaler
tätifr, betrat er gegen 1878 mit einer „Landung
Franz' I. an der Küste bei Valencia" das Ge-
biet der Historienmalerei. 1878 beteiligte er
«ich an der Madrider Nationalauast. mit einer
Magdalena: an derjenigen von 1801 mit Isa-
bclla von Bourbon, die Philipp TV. seine un-
verdienten Gnadenbezeugungen gegen Oüvarcz
vorwirft.
Oisorio j Bernard, Gal. bio^cr. de art.
cqi. etc. 1883/4. P. Lalond.
Bnaa^ Prancois, s. im Art Liberal B.
Braand (Bruant). Jacques, franf. Archit.,
t am 7. 9. 16(V1. Bruder des Liberal Br.. 16ÖI
im Dienst des Herzogs von Orleans, 1658 in
dem dci Königs, baute 1060 die Passade des
Hauses der Tuchhändler in Paris, und in
demselben Jahre das SchloB Fayel. Auch
lieferte er die Pläne zu dem Hause des Eber-
hard Jabach in KöhL Von seinem gleich-
mamigtm St^t, der ebenfalla Architela war
(geb. am 22. 10. 1068» f I7tt) ist nkhts
Näheres bekannt.
Lance, Dict. d. arch. frani;. I. - J a 1, Ditt
crit, 2. id. 187S. — Baucfaal, Dict d. arch.
franc., 1887. — Imr. fCn. d. rick. d'ait, Arch. du
Musie II 4. H. r.
Bnuad (Bruant), Liberal, franz. Hof-
archit, jüngerer Bruder des Vorigen, geb.
um 1687, t in Paris am 22. 11. 1697. Lie-
ferte gegen 1600 die Pläne zu der K.ipellc
des Hospizes de la Salpetriere, die von Le-
vau vollendet wurde. Daim setzte er nach
dem Tode Le Muets den Bau der Kirche der
Petits-Pires (Notre-Dame des Victoires)
fort. 1671 IcRte er den Grundstein zu dem
Bau des Invalidcnhauses, für dessen Kirche
er ebenfalls die Entwürfe lieferte und Chor
und Schiff 1871—79 selbst errichtete (Kup-
pel und Nordportal von J. H. Mansart). 1671
fertigte er auch den ersten Entwurf zu der
Place Vendömc, der dann aber 1685 durch
Mansart eine vollständige Änderung erfuhr.
Ferner lieferte er 1662 die Pläne des
Schlosses Richmond in England für den
Herzog von York.
Seine beiden Söhne Liberal Michel (geb.
am 7. 11 um^, t 1725) und Froitois (geb.
am 22. 7. 1679, f 1782) waren ebenfalls
Architekten. Die Autorschaft an dem Hotel
de Bclle-Isle (1721, Quai d'Orsay. jetzt öMl.
Teil des Palais du Quai d'Orsay), das zu den
umfangreichsten Pariser Palästen jener Zeit
gehört, ist zwischen beiden strittig.
Lane% Dict d. archit firaa«. I. — Jal. Dict
crit. t. M.. 18», — Banehat. Dict d. arekit
iranjE., MST. — New. anb. de t'arl fivK., 2 a^.,
IV 180^98: V 91; 8 str., VI 897, 89». - C
Gurtttt, Gtich. d. Barodntüs hi Fraiilmlch
etc., S. 98, 188, 886, 881. — Delaire. Las
archit. 4Mv., 190T p. 198. — Inv. g^n. d. rieh,
d'art, Paris, non. id. II 83, 224 ; III 210. H. V.
Braand, Liberal Michel, s. im vorigen
Artikel.
Braandet, L a z a r e, Landschaftsmaler und
Radierer, geb. am 3. 7. 1755 in Paris, f da-
selbst am 26. 3. 1804. Er suchte Ruisdael
nachzuahmen, sagt der Louvre-Katalog von
ihm, und zeichnete sicli in der Darstellung
von Pariser Ansichten aus. Aber er malte
auch Feld und Wald und genoB darin eine
gewisse Berühmtheit Man kann das aus der
Antwort ersehen, die der von der Jagd heim-
kehrende Louis XVL eines Tages auf die
Frage, was er gesehen habe, gab : „Nur
Keiler und Bruandet". In seinem Kampfe
gegen das unwahre Pathos der Historien-
malerei und später gegen David, erhob er
durch seine selbständigen Arbeiten Protest
gegen die Lehrmethode der Michalloo, Valen-
Q9
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Bruant — Bruebwdler
cicnncs und Bidault. Man muB bekennen
daS seine Zeit ihn schlecht verstand, aber di(
Nachwelt erkennt mit vollem Rechte in sei-
nen Bemühungen den Vorlitifer von Malern
wie Cörol^ Paul Haiti ^bat, BooMeaa imd
Dupr^.
Sein Leben ist in Dunkel gehüllt. Man
weiB» daß sein Lehrmeister der Deutacbe
Mathias Roeser war, und daß er audi bei
dem 1795 verstorb. Phil. Sarrazin arbeitete.
Er giiig nicht nach Italien und wählte seine
Motive nur aus den Wäldern der Ile de
France. Der feine Kunstkenner Baron de
Vezc hatte für B. die gröBte Hochachtung
und betonte gern, dafl dieser etwas \vüs«c
Zechbruder die Anerkennung seiner Mitwelt
vet achte. Gl. BiUK schreibt über ihn: „Alle
seine Zeichnungen und Gemälde atmen den
Duft der Wälder. Die Blätter rauschen und
die l.tift zittert. Er interessiert suis vnuJ weiß
unser Interesse zu fesseln für einen Dornen-
bnacb, ffir dne alte Weide, für die Trümmer
eines eingestürzten Felsens." Im Louvre be-
wahrt man von ihm eine Ansicht des Wal-
des von Fontainc1)lc;u] ; im Muscnrn zu Nan-
tes eine Ansicht des Bois de Boulogne, in
Grtooble ein Waldtnheres. Weitere Bilder
von ihm in Nancy, Arfas, Marseille, Chälon-
sur-Saöiie und im Nationalmuseum in Stock-
holm.
Bellicr Auvray, Dict. gen. I (mit iilt.
Lit ). — Lc B I a n c, Manuel L — Herlui-
son. .^ctes d'etat-civ. (1873). — Gaz. d. b.-arts,
Table alfih. — Inv. gen. d. Rkh. d'art, Prov.
Mon. civ. I, II. V, VI. Ctfroy,
Bnaat, s. Bmand.
Bruce, William, engl. Hofarchitekt (seit
1671», geb. in Schottland, f 1710, baute nach
dem Brande von 1674 Holyrood Palace in
Edinburgh wieder auf (Hof u. Hauptportal)
md crriditete 1686— 17QB du von Qnatre>
nicrc de Quincy im Dict. bist, de l'archit.
nälier beschriebene Hopeton House in Lin-
lithgow, Schottland, eine prächtige, freie
Nachbildung der Villa Rotonda des Palladio.
Fr. M i 1 i z i a, Memorie d. archit. etc., 1785
II 227. — S. Redgrav«, Oict-of art.. 1878. —
c Garlitz Gcsdu d. Barockstflea, 1688 ii
m. H. V.
BtMt, William Blair. Maler, geb. am
8. 10. 1857 (nadi anderen 1869) in Hamilton
(Kanada), f am 17. 11. 1906 in Stockholm;
vorgebildet an der Kunstakademie seiner Va-
terstadt; weitergebildet in Paris unter Rd>ert
Flemr ««I W. BOuguereau, seit 1M8 verlwi-
ratet mit der schwedischen Bildhaucrin Knro-
line Bcnedicks-BruA, mit der er nach lang-
jährigem Aufenthalt in Paris tuid Südfrank-
reich die letxte Zeit sdiies Lebens in Stock-
holm xttbrachte. In den über 800 Gemilde u.
Studien umfassenden Pariser u. Stockhol nie r
Sonderausstellungen seines Künstlcmachlasses
(1M7— 06) bekundete er sich namentlich mit
Minen Marinen (südf ranzösiscben und schwe-
dischen Strand- und Hafenbildern) kleineren
Formates als feinsinnig begabter Freilicbt-
Impresaionist, in dem die Stilcinflüi^se Cazins
und Whistlers zu glücklicher, aasgesprL>chen
persönlicher Einheit verschitiolzen waren.
Außerdem umfaBt B.s Werk sorgsam durch-
gebildete Sittenbilder, Genre-Interieurs and
Charakterköpfe (Bildnisse von Indianprhfiiipt-
lingcn etc.) aus seinem kanadiscbcn Heimat-
lande. Das Xationalmuseum zu Stockholm
erwarb von ihm die Gemälde ^it Welle", —
„Die groBe Wolke", — sowie einige Stock-
hobaer Sttnunongsbitdcr.
Pteiscr 8al.4bl. adl Utt (x. T. «ot. Blair). —
Graves, JL Aead. EnUh. (IMÜ I Ml (unter
BfHce). — Mlmissnlitilhihn W. BUir Bioee
Konitahad. SlocUnfaa 1907. — Knnstduvnflc
1896 p. 87; IMl p. 307; 1W8 B. m — Cbro-
nique des Aits IMT p, 1T6. — Bidlctin de l'Ait
1907 p. IM. — The Studio IMS XUIt 181 L •
Bruce J07, A I b e r t, s. Jof, Ad). Bnwe.
Bmehaty, s. Brtuchaty.
Bnicher, A n t o i n e, französ. Medailleur u.
Münzschneider, seit 1658 Nadiiolger seines
Bruders Guy ab Graveur an der Pariser
Münze, t 1568. Lieferte Münrstcmpel für die
Münze vun Puiticrs (15t>4i, i'ür die Republik
Lucca (1565) und für die Königin Maria
Stuart. Femer lieferte er die Medaillen auf
die Krönung Karls IX.. von denen man drei
Varianten kennt, sowie mehrere Jetons für
den Münzhof, für die Gendarmerie Frank-
reichs i'iid für die Stadt l'ari.-;.
J a 1, Du t. crit., 2e cdit., 1872. — N. R o n d o t,
Merl, en Fran.^e. I'.ID I. — F. M a z e r o 1 1 c, Le*
med. franq., l'.ini-', dcrs., Deux med. franc. du
XVI s. : G. M.irtin et Ant. B,, im Bull, numisin.
X (1903) .'53. — Forrer, Biogr. Dict. of med.,
1904. Fred. Ahm.
Bnicher, Guy oder G u y o t» Münzschncider
in Paris, Bruder des Vorigen, f ltS57, seit
1553 Graveur an der Pariser Münre .\ußcr
Münzstempeln kennt man von ihm einige Je-
tons, fur die Rechenkammer, den Minuhof
und die Generalkriegskasse.
Lit. ■. unter Ant. Bracher. Frid. Alvin,
Bnuki, Giovanni Battista, Maler
der B. Hilfte des 17. Jahrb., Schüler des
G. B. Gaulli \'on ihm eine S Snbn in einer
Seitenkapeile der Kirche SS. Barbara e Tom-
maso in Rom.
D. A n g e 1 i. Chiese dl Roma. 68. H. V,
BrucboB, N., Zeichnef, Frankreich, nm 1770.
Nach ihm Cahier de Six Chcminees Nouvel>
le.s . . . Gravccs par Le Mcuni^, Paris. —
1<''' Cnhi<.r de lettre.s alphabetiques en fleurs. . .
Gravees par C. Colinet Guilmard erwähnt
noch l«r Cahier de fleurs.
Gnilnard. Maitrea omemanistes S. 293. W.
Bmehwetler, Miniaturmaler zu Ende des 18.
Jahrh , v. n dem man auf der Troppaucr Aus-
stellung WTo ein Bildnis (No 86) und auf der
Miniaturen-Ausst. Berlin 1906 ein ovales Da*
menporträt (No 817) sah.
Le i s e h i n g. Bildnis-Mhilat in Osterr. 1750—
lUO p. 229. H, Y,
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Bruck, A m a n d , Gcnremaler, geb. !n
Ypcrn am 5. 2. 180^ f am 13. 8. 1871. Im
dortigen Mtueom von Ihm Mlnnerai der Kir-
Ciie St. Martin".
A. V. d. Peereboom, Ypriua. — Immer«
seel« LrvcM en Wadna. H.U.
Brod^Chriitopli, Tiroler Bfldh. tL Stuk-
kateur, führte 1678 die Kanrel tmd Seiten-
altare, 1681 den großen Porphyr-Stucco-Altar
der Franziskanerkirche in Luzcm mn.
Brun, Schweixer. Kstlerlex.
Bruck, Hermann, Maler der Gegenwart
in Hamburg» vordem in München und Berlin,
leit 11N16 ordend. Mitglied der Berliner Sezes-
sion, deren Ausst er seit 1809 beschickt Er
malt hauptsächlich Garten- und I.andschafts-
bikler und Interieurs in einem derben, bis-
weilen last brutal anmutenden impressioniäU-
iclwii Stile md mit bicileiii fcMeoi F^ariien-
auftrage.
Kat d. Berlin. Scseaslao UM ft — Kunst u.
KMlcr Vn 411 (Abb.). H. F.
Bnd^ L • } o 8 (Ludwig), ungar. Maler, geb.
am 8. 11. 1846 in Papa, seit 1862 Schüler v.
Geiger und Wurzinger in Wien, ging 1869
mit einem Staatsstipendium nach Italien, wo
er namentlich in Venedig bei Molrocoti stu-
dierte, und aieddte 1878 nach Faria fiber.
Seine Medena gemütrolkn Genreeienen ver-
adiafflen 9m aodi in England Liebhaber, und
B zog nach London, wo er auBer seinem
früheren Genre auch Bildnisse schuf. Später
lebte er in BudapeaL Zum erstenmal stellte
B. 1878 in Budapert md Wien wi«^ idt 1680
auch vfdiidl im Pariser Salon; die meisten
seiner Werke gelangten in engl, und ameri-
kanischen Besitz. Von ihm im Mus. in Buda-
pest: „Markt am alten SchwurplatX" (IMl).
Er starb am 3. 12 1910 in Budapest.
T. S z a n a, Magyar Müv^axek Albuma. Buda-
ßt. 1S8Ö. — F. V. D o 1 1 i c h e r. Malerw. d. 19.
rh. 1. A'. Lyka.
Bruck, M i k s a (Max), ungar. Gcnremaler,
geb. am 6. 4. 1888, itodiefte fai München, dann
in Pari« bei Bonnat «md seinem Bruder Lajos
B., um darauf noch in der Meisterschule
Benczüra zu arbeiten. T^bt jetzt in Budapest.
Seine sehr zahlreichen Bilder veranschaulichen
meist dunlcelgetönte Interieurs, Hühnerhöfe,
Dorfstraficn in mildem Kolorit u. tuaber-fleifli-
gem Vortrag. Von ihm Im Mus. n Budapest:
,3tilles Heim" (1902) und „Häuser in der Au-
vergne" (1903), Im Besitz König Franz Jo-
sephs I in der Burg zu Budapeiti« («Am
Lebensabend", „Waldstück".
„Ezredfves Orszisoi KUIliti«. A kepz6-
mÄT^szeti csoport kep«> tirgymutatöja." S. 65,
Budapest, 1HÜ6. K. Lyka.
Bruck (Brugk), Peter de, Maler aus
„CÖlbi''. Malte 1610 mit Chr. Grome daa
jPärstl. Haus in der Elbgasse" (SchloBstr.)
zu Dresden aus u. wurde 8. 9. 1619 Bürger
das., war auch Mitglied der Malerinnung.
1820 u. 1628 lieferte er als Tiermaler am kur-
sidia. Hofe Arbeiten ffir diesen, 1886 ver-
zierte er mit Siegm. Bercht den neuen Orgcl-
stuhl in der Sophienkirche. Zwei Jahre später
wird er als Bürger u. Malerältester in Torgau
genannt, scheint also dort sich niedefgelisaen
au haben.
Akten des kgL Ach%. Hauptataataarcb. u. deo
RaUarch. in Dresden. — N. Arcb. f. d. aiclia.
Gecch. XI 273. — Bau- o. KoastdcnkuL d. Ear,
Sachsen XXII 416. Bnut StiUmmt,
Bnwkai^ Nicolaua» t. Fntektr.
Bndk, Heinrich van der, Zeichner
und Kupferstecher, von dem eine Folge von
5 Bl. stilisierter Blumenbukette bekannt ist,
mit der Bez.: Heinrich van der Bmddi ia>
ventor et excudit anno 1626.
A. V. Wuribach, NiederUnd. Kstlerlex. I.
Bradd, Friedrich, Kupferstecher, ein
geb. Znaimer, nahm dort Unterricht bei dem
Maler Stiasny, kam dann an die .Akademie der
bildenden Künste m Wien und wurde Schüler
K. Heinr. Rabis und Stöbers. 1843 und 1847
erhielt er eilten HoiiiM'eis L Klasse im Kirnst-
fadie der Kupferstecher, im letitcren Jahre
für den Kupferstich „Die drei köstlichen
Dinge" (nach Amerling). In der ersten inter-
nationalen graphischen Ausstellung war Er.
durch den Kupferstich „Christas am Kreuz"
mit der Bezeichnung Br. del et sc. vertreten.
Nadi Vollendung seiner Ausbildung erhielt er
ehie Anstellung als akad. Kupferstecher im
k. k gengr. InatitMe in ^NiKMt woer in liintr
1873 starb.
Schräm, Verzeichnis mähr. Kupferstecher.
— Bodenstein, Hundert Jahre Kunstgesch.
Wiens. W. Schräm.
Bnickmaa, Willem Leendcrt, hoUänd.
Landbchaftsmaler, geb. am 11. 8. 1866 im
Haag, in London ansässig. Widmete sidi au>
erst der Architdctur, studierte dam auf der
Haager Akad. die ^falerei Kr malt in 01,
Pastell und Aquarell und kommt in seiner
geistvollen pleinairistisch - impressionistischen
Manier den groBen französischen Landschaf-
tern wie Monet, Sisley u. Pissarro sehr nahe.
Er entlehnt die Motive zu seinen in silberige
Atmosphäre getauchten Landschaften und
Architekturen tnit Vorliebe den weiten Flach-
landschaftcn der Grafschaft Sussex, Hollands
und Nordfrankreichs. Letzthin hat sich der
Künstler auch im Porträt versocbt AuBer in
London (New Gallery» Grafton Gall., Patei^
son's Gall.) stellte B. wiederholt in der Mün-
chencr Sezession (1900, IWS). m der Düssel-
dorfer Intcrnafionalfti (1904), in Dresden
(Engl. Kst.-Ausst. 1907) und in Paris (Soc. d.
art. franc. 1909) aus.
The .Art Joum. 1904 p. 4S; 19W p. 224. 228
(Abb.) : 1910 p. M0-g04. — The Studio vol. 43,
p. 64-47 (Abb.). H, V.
BracinMUHi» Alexander, Historien- ond
Portratmaler, geb. 21. 2. 1806 zu Etlwangco
als Sohn des Kreisbaurats J. Aug. v. B.
Lernte anfangs im Geschäfte seines Oheims
' Peter Bnickmann in Heilbronn die Graveur-
■ u. MedaiUearkunat, kam 1886 nach Stuttgart
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n Eberhard von Wichter, um sich als Maler
aacnbUdcn, studierte in den Jahren 1827 — 29
in MÜEOchen unter Cornelius, dann mit Staats*
ttiptuiüm kk Rom (pacb NoMk) IW-U
mdim-f». Er Meh sieh von 1806-89 wie«
der in München auf, woselbst er unter H.
HeB' Leitung 14 Bilder aus den Gedichten des
Thcükrit im Schlafummer des Königs in der
kgl. Residenz atisfäbrte. Seit 1840 hielt er
sich gröBtentetU in Stuttgart auf and madite
•einem Leben am 0. 2. 1862 selbst ein Ende,
nachdem er schon seit längerer Zeit infolge
einer Gchim^rschüttening nmw- 9. gCOlfltl*
leidend geworden war.
Von seinen Werken sind zu nennen: Die
•Sifoiai, 1888^ im kgL Scblome in Stnugart;
Tod Priedrkli Bailwranat, 1888, in der Ga-
lerie ni Stuttgart; Sabinerin, angekauft vom
Kunstvercin in Stuttgart; Das Brautlicd der
Helena. Kampf des Castor u. Linkeus und
Herkules als Kind. Eigene Kompositionen
aus dem Zyklus von Bildern im Schlafzimmer
des Kfloigs in der Residenz zu München; Die
Weiber Ton Weinsberg. 1886—88, in der Ga*
Icrie zu Stuttgart; Fresken bei Dr. Härtel im
ehemal. „römischen Hause" in Leipzig 1886;
Ein Kind TOO den Wassernixen geraubt. 1888 ;
Midehai aa» der Fremde^ 1888^ im ScIiloB au ,
PriedridHliafen; Romeo tu 1M0L ge-
stochen von Duttenhofer; Fresken im alten
Festsaale des Museums der bildenden Künste
zu Stuttgart: Die Geburt der Venus u. Der
h. Lukas die Madonna malend; Thusnelda in
der Gtfainwiclwlt. Galerie ta Stuttgart
WintterliiL Wfirttembernsche Künstler,
U8S. — M. Beck, Stuttgarter Kuait 17M— IMO.
— Graf Raczyniki, Gesch. d. mod. deotach.
Kst 1840 II 123, 215 f., 3«7, 527. — v. B Stti-
C b c r, Malerw. d. 19. Jahrh., 1891 I. — B r y » n,
XHct of paint. 1903. — Kat. d. Mäncfa. Glaspal.
1906. — Kat d. Gemälde- Samml. im kgl. Mu*.
Stuttgart 1907 p. 19, 228. M. Back.
Bnckmaaa, Fr^d^ric» achwed. Email-
kv ond Gotdachnned. geb. fa SloddialRi.
tVOlde 1688 in Genf als Bürger aufgenommen,
IWt—QQ in Paris tätig, wo er wiederholt
Zahlungen erhielt für Dosenbildnisse (por-
tnits tmaHiit cn baa-rcUef) Ludwigs XIV.
Masc-Sencter, Livre d. collection., 18SS
•.4M/6. — G. C. Williamson, Hiit. of Portr.
Walat. 1904 U a». — C Brun. Schweuer.
KHIeriex. L H. V.
Bracknas^ Peter, Goldachmied u. Me-
dailleur, geb. nt Heifbroan 10. 6. 1778, f da-
selbst 4. 12, 1850. Gründer rlc r Silbcrwaren-
fabrik P. B. u. Söhne in Heiibronn. £r fer-
tigte die ersten in Deutaddimd mittelst Staht-
alcmpel g^rigtcn SübenmraL Bekannt sind
seine MedaükB an! den Tod der RBolsin
Katharina von Wiärttemberg, f 1819 (verf?!
Binder. Württemb. Münzkunde No. 31, 32,
88. 46,' 58).
Nagler, KstletlWi, II UM. — Porrer,
- r.1Uet. «i MaialiisttL IT. Back.
Bmckmanii, Peter, deutscher Bildhauer,
geb. 1850 in Heilbronn, nahm als Freiwilliger
am deulsch-französ. Kriege teil und besuchte
acit 1871 die Münchner Akad. als Scbüler
Wah. KaidlMdH. Dordi Haas m» Maries
lernte er Arnold Böddin kennen. Er folgte
diesem nach Florenz u. heiratete dort dessen
Tochter Clara (ca 1878). 1881 bis 1884 lebte
Bnickmann in Rom, wo er sich aa v. Maite
•oschloB, seit 1885 in Zürich, wo er ganain-
sam mit Böcklin an einer Reihe polychromer
plastischer Werke arbeitete. Diese scheinen
im Entwurf von BLicklin angeregt worden zu
sein, Bruckmann führte sie aus, während ihnen
Böcklin durch die Benulung die letzte Voll«
cndnog gab. Voo aokhen Arbeiten sind noch
erliahent^ IfnsiziercQde Nymphe auf dem
Rücken emes Triton kniend (Bes. Georg Mirth,
München), Froschkönig (Herme, 18Sfi, Samml.
Simrock), ein zweites Medusenschild in Stuck
(1887, bemaltet Gipsabguß im Hasler Mus.,
ein erstes Meduaenachild von 1886 nicht mehr
erhalten), Mutter und Kind (1887, Flachrelief
in Gips, Skulptoreitsamml. in Dresden), lebens-
RrnSr Gipsbüste der Frau Böcklin (1801, Be-
sii7 Ur Familie Böcklin). Bruckmann lebt
7 Z in Fiesole bei Florenz.
Kaokei-Carle BAaklia, Über mcina
Kurt. Bert in 1910, 9. WL
Bnekoer, Dominik, Zinn^eßer in Mähr.-
Trübau. Einer der letzten Ausläufer des hier
einst blühenden Zinngie&crhandwcrks — das
Mähr. Gew -Mus in Brünn verwahrt in sei-
nen Sammlungen eine Reihe hOfMnlf ITIIill
ter Mihr.-TrObaoer ZinngnSforaien am Gran-
wadce fSr WaBfahrtagegenitlnde — lietrieb
dieses „sehr kriftig" bis 1825 noch in seinem
74. Lebensjahre und versah seine Arbeiten
mit einem aus den Buchstaben DB und einem
gehenkelten DedceQdümcben dazwischen sich
msammenaetaendcn Stanpd. — Sein Sohn
Anton B.. der letzte Mähr.-Trübauer Ztnn-
gie&er, starb 1868 im 09. Lebensjahre und
übte seto Gcimte bis n seinem LAeuande
aus.
C. Schirek, Mitteil, des Mähr. Gew. -Mus.
in Brünn, 1894 p. 141, 1899 p. 54 und 1004 p.
IM Oder asll aa atatt im iUMs 1679 bdBen).
C. Sckirgk,
Btockaar, Theodor, Maler in Wien, geb.
das. am 6. 8. 1870, Schüler der Wiener Kunst-
gewerbeschule, darauf von Benj. Constant und
J. P. I^urent in Paris. Er pflegte zuerst das
dekorative Gebiet, um sich dann hauptsichlich
dem Porträt (auch in Pastell) zuzuwenden.
Er stellte in Wien, München, Berlin uid Pa-
ria wiaderlMdt aus.
Koael, Deittach-öiterr. Kstlerlex., 190S I. —
Di« Kunst III. 1901 p. 543. — Kstchron. N. F.
XIV Ugb — DoMache Kat n. Dehont. V 888.
IT. P.
Bmcy (Bracy, Bracin), Pierre, aus Brüs-
sel stammender Bildhauer, in Montpellier
titig, wo er 1«8 da*
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kleidete. 149S fohlte er Wappen und eine
Marienfigur für verschfedenc Stadttore aus,
1488 ein Wappen für die Universität. Er
•iMtete audi in ToukMie.
L a m i, Dict. des Sculpt. 1898.
Bmdaglio» R i c c a r d o und V i t o, apulische
Bildschnitzer de* 18. Jahrh. Riccardo schnitzte
för S. FraoeeBOO in Andria eine Holzgruppe
der Kremesvistofi des hl. Giuseppe da Cofwr>
tino, sein Bruder VilO 1786 eine Holatatn«
des hl. Franziskus.
V i 1 1 a n i, Scritt. cd art. Puglieti, Tnoi. UM
p. 171. — Napoli Nobiliss. XIV 94.
G. Dtgli Asst.
Bmdei, Johann Friedrich Franz,
Land^chaftszeichner u. Rad., geb. 1782 in
Dresden, t 19 5 1S3S das. Schüler von Joh.
Philipp Veith (nicht von Zingg), stellte
als solcher bchun 1799 u. 1800 Landschaften
in Tusche und Sepia au5, stach auch nach
dessen Zeichnungen eine Folge von Ruisdael-
schen Gemälden. Bis 1814 ist er als „Mahler"
in Dresden nachweisbar. Dann ging er in
Begleitung des poln. Majoratsherrn St an
Zannoyski nach Warschau. Erst 1831 kehrte
er in die Heimat zurück, wo er nun bis zu
seinem Tode als Zeichenlehrer tätig war.
1834 stellte er noch einmal aus. B. hat eine
Anzahl Zeichnungen in Tusche, Sepia oder
Aquarell geliefert, landschaftliche Darstellun-
gen «US Sachsen und Böhmen. Von OlgemiU
den seiner Hand sind nur 6 kleine Skizzen,
böhmische Gegenden (18121, bekannt. Seine
Haupttäligkcit crufdltctc er als Radierer. Pur
den Dresdner Kunsthändler Heinr. Rittner
fertigte er liolorierte UmriBradiertuigen, An»
sichten aus der Umgebung Dresdens und der
Sächä. Schweiz, nach Joh. Gfr. Jentzsch, Casp.
Dav. Friedrich urnl eigener Zeichnung. Gou-
schick stach ttach ihm die gesprengte Dresd-
ner ElbbrQcke (1818).
AdfeBbfider. — Allg. Ut AotelKer. 1T99 Sp!
«SL — Dteehe Knnilblitter, 1800 p. M. —
Fa«»H Kaderiex. It 1. — J. MyeieUkl.
Sto tat diiejiw IfatarMw« w Polece. MM^HO
(IVOS) p. 1« u. TM. — Bwi- n. XatdcBln. det
Ktr- SecbMn M. Heft (1804) p. 133.
Emst Sigiftmmd.
Bmder, Ulrich, Rild^rbnit^^r von Otwyl
am Bodensee, lieferte 1494 die z. T. nach Mo-
tiven des Ktipferstechers „Meister E. S." ge-
acbnitzten Cborstühle der St. Peterskirche zu
Baeet. IWt die Hohdedw im Bcinlttaie zu
Sursec und 1504 diejenige in der Kirche von
Muttenz bei Basel.
D. Burckfcardt fai Bfuns SikmtäM. Kstler-
lex., I. H. V
Bradermaim, Franz, Schlachtenmaler, geb.
1803, t 1858, einige Zeit in Kbstemeuburg
tätig. Im Schlosse Grafenegg von ihm ein
Stilleben mit Krügen, Glisem, Waffen, be-
zeichn. : Brudermann.
Singer, Kstlcrlex., Nachtr., 1906. — Oiterr.
KsttofOft., Beiheft su I, 1908 p. 69. H. V.
Brficke, Hermann, Genre- und Historien-
maler in Berlin, 1857 in Rom, stellte in den
Berliner .Akad.-Ausst. 1866—1868 u. a. fol-
gende Gemälde aus: Der Goldmacher; FbuK
drisches Fischermädchen, 1856; — Vor dem
Forsthause, 1862 ; — Di'^ verlassene Psyche,
1864; — Spn-ewalder auf der Wasserfahlt^
1866. Das Metrop. Mus. in New York be-
wahrt von ihm: Gilumbus am Hofe Perdi»
nands d. Katholischen.
F r. V. B 5 1 1 i c h e r, Malerw. d. 19. Jahrb. I I.
— Dioskurcn, 1880—1870, pauim. — Kat. d.
Akad.-Auast. 1856—1868. — Kttchron. II 68.
H. V.
Brücke, Johann Gottfried, Forträt- u.
Genremaler, geb. (wahrscheiolicb fai Bertto)
1796, t in Wien am 28. 4. 1873, beschidrte
1818, 1820, 1822 und 1840 die Berliner Akad..
Ausst.
Ein Ckj/ov Brückt stellte ebcndort 1S86 u.
1888 ein Bildnis und 8 Stffl^en «u.
Pr.v. B5tticbcr,lldenv.d. 19. Jakrh. 1 1.
— Ottinger, Mooft. d. l>atet. — Kat d. Bert.
Akad.-AuMt. H. V.
Brücke, Wilhelm, Architektur- u. Land-
schaftsmaler in Berlin, geb. in Stralstmd, 1889
bis 1881 in Rom weilend. Stellte regelmäSig
1820—1870 in den Berliner Akad.-Ausst. aus,
meist Motive au> l\om und Umgegend oder
aus Herlin, darunter Ansichten der Peters-
kirche, des Forums, des Tempels der Roma
und Venus, des Nemi-Sces. Im Mus. zu Han-
nover von ihm 3 Ansichten von Berlin, im
Schlosse Bellevue in Berlin eine Ansicht der
„Linden" und Blick nach dem Schlosse, im
kgl. Schlosse Berlin Ansichten des Berliner
Zeughauses (1828) und des kgl. Schlosses
(1888), im Winterpalais in St Petersburg eine
Parade vor dem I'.ilais Kaiser Friedrichs.
Die Ictztgenatmten 3 Arbeiten, die sich der
Art Gärtners näherten, sah man auf der Jahr*
hundertausst. Berlin 1906, sie zeigten eine
äußerst sorgfältige Ausführung und trcfTlich
geseichnete Staffagen.
P r. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerw. d. 19. Jahrh. I 1.
— Faber, Konverslex. d. bild. Kst II (1846).
— Ausst deutsch. Kst 1775—1875 in der kgl Na-
tionalgal Berlin 1906, München 1906. — Kat d.
Samml. von Gemälden etc. im Prcnr.-Mus.-Gebi.
zu Hannover, 1891 p. 230. H. V,
Brfickaer, Friedrich Augu5t, Kupfer-
stecher in Leipzig, geb. das. 1785, Schüler von
Baust in Leipzig und A. Graff in Dresden.
Stach hauptsächlich Vignetten und Porträts,
unter letzteren diejenigen Klopstodo, SdUl»
lers, Napoleons I., Ferd. v. Schttis n. (1861)
Papst Pius' IX.
N a g ! e r, Kitlerlex. II. — Kat d. Berliner
Akad.-Aijaat. 1828 p. 97. H. V.
BrtdtneiV Gabriel, Kunsttisehter ans
Priedland in Böhmen gebürtig, fertigte für die
wendische (St. Johannes-) Kirche in Löbau
(Sachsen) 16S7 einen neuen Altar, dessen
kunstvolles Schnitzwerk rühmend crwihnt
96
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BcttdoMT — Bniccel
wird. Nach Mittlgn v. E. Hintze starb «T Im
März 1717 60 Jahre aJt in Laaban.
liilt d. «wMhü. Sdina^CMM XXVI 3«9.
B. Biickoff.
Brtckatr, Gottlob Heinrich. Maler,
geb. 27. 7. 1828 zu Lengefeld i. S. Trat Nov.
1&42 in die Mittelklasse der Drcsdn. Akad. u.
war dann vom Mai 1845 bis Mich. 1848 Ate-
Uerachttler JuL Hüboers. Darauf ging er nach
Amerika. Weitena nnbetamBt Von seinen
Arbeiten werden genannt: zwei Ölgemälde
„Kinderszene, eigene Erfindung" (1846) a.
,, Kinder in einer Scheune" (lS+8), beide vom
Sachs. Kuostver. aogek., sowie eine Bleistift-
iififhniiin mDw Sluii der Plcfidcil'' (IfltQ»
Snut Sigirmund.
WUkau (Brickner, aiKh Imt Pootantis), J a -
cob, Formschneider in Breslau^ f 1610, das
älteste Mitglied einer Breslauer Familie von
Formschneidcm, Briefmalem und Buchhänd-
lern (p. Scholz Untersuch, s. Gcach. d. schka.
Mtl. p. 98 f.). In der Kirche zu Obendler»-
dorf bei Zittau befinden sich 12 Holzschnitte :
Abendmahl, Taufe, jüngstes Gericht etc., von
denen einige Br.s Namen tragen (s Bau- u.
Kstdenkm. im Kgr. Sachsen, Heft 89 p. IIS).
Jacob, Goldschmied, lieferte
17Ö eine erhaltene silberne Abendmahlkanne
für die Thomaskirche in Leipzig.
Bau- u. Kstdenkm. d. Kgr. Sachaen, XVII 66.
BrUdOMT, Jörg, ein detttscher Formachnei«
der des 16. Jahrb., Sohn eines Brcslauer Bür-
gers Jakob B. Cwahrsch. des obigen Form-
schneidersi, wurde von dem hervorragenden
gelehrten Buchdrucker Johann Januszowski-
Lazarowkz nach Krakau bentfen, um für
seine Buchdruckerei die notwendigen Holz-
schnitte zu stechen. Hier wurde er von den
Studenten infolge unvorsichtigen Umgehens
mit dem Gewehr im Juni 16M tödlkb ver>
wimdet^ «oraof er bald starb. Sein Zeit-
gOloaae Januszowski hebt seine Tüchtigkeit
hervor und führt an, daß B. die Portrats des
Königs Bülcslaw Qirobry, de.s Großkanzlcrs
Valentin Dembinaki und des Kroamarscballs
OpaHAski gestochen hat. Es worden ihm voa
den Kunsthistorikern Muczkowski, Nagler u.
a. eine Menge von IIolzÄchnittcn, welche teil-
weise mit den Initialen J. B. versehen sind,
mit vieler Wahrscheinlichkeit zugeschrieben,
doch ist CS bis jetzt nicht gelungen, seine Ur>
heberschaft mit vollkommener Sicherheit fest-
zustellen, da die bereits erwähnten und von
Januszuwbki angeführten HdlBdlllfttB bii
jetzt nicht bekannt sind.
Josef Muczkowski, Zbiör drzeworyt6w
w bibliotece Uniwersytetu Jag., Kraköw 1849 n. 9.
— Derselbe, Mieszlnnia lak6w knkowsktea p.
140. — Nagler, Monogr. III No 1953.
L. LtpsMf.
Briickwald, 0 1 1 Architekt, Hofbaunaeister
in Leipzig, geb. dat. am & tt. WH, f tÖOA,
leitete nach den Entwürfen von Langhans
1864—67 den Bau des Leipziger Stadttheatera.
Selbständige BaoteD von ihm sind da» Alleii<
borger Hoftheater, noch mit Anklängen an
den Stil Gottfr. Sempers, ferner das Opern-
haus in Frankfurt a. M. (1880 voll 1, das Fest-
spielbaus in Bayreuth, schlieBlich in Leipzig
mehrere Geschäftshäuser, die VIL Bürger-
schule, die öffentl. Ilandelslehranstalt aowla
die Baulichkeiten des Nordfriedhofes.
Spemanns Goldenes Buch v. Eigenen Heim, — •
u. seine Baateo, 1892 p. 326, 329, 485,
5f>3. H. V.
fira«derle, Johann, Maler in München,
t das. 1634. Schüler des Joh. Keller von Frei-
aing; machte 1608 aeia ProlMatüdL — Nagler
(Katferles. II) cnrihnt —"«Tfm «in« CArf>
stopk B., der HUB Hofnakr Ja Ifiadin
wurde.
Lipowaky. B^. KMcrkB. It» I H H
217. H. V.
Bmegel, Abraham (gen. IfM^tantr),
Blumenp und Früchtemaier, getauft am S8. 11.
1681 hl Antwerpen, Sohn des Jan B. d. J., in
den Antwerpener Liggeren nicht erwähnt.
Aus Bildersignaturen um 1670 in Rom nach-
weisbar (laut Mariette seit dem 8. 8. 1670 Mit-
glied der dortigen Aocadcmia di S. Loca, und
swar nadi J. Tan Gooi unter dem Bentnaoien
„Rhyngraef"), verheiratete er sich in Neapel
(vermutlich am 28. 10. 1872, Kramms ver-
mmntlichem Geburtsdatum) mit Angela Bo-
laai, die ihm 1675 und 1677 swci Söhne gebar,
und atarb daadiit ugebHdi mn 1600 (nach
Dominici, der ihn u. a. Gemälde des Luca
Giordano mit Blumen und Früchten staffieren
läfit; — Kramms Todesdatum 1720 ist laut
BeÜB ebcnaoiNBig haldiar wie obiges Ge-
burtsdatum desselben Autors). Zugewiesen
wird ihm eine kleine Anzahl von Früchte- und
Blumenstücken mit der Signatur „.^reugel* :
im Rijksmuseum zu Amsterdam N. 648 (mit
dem Sigoasamuaatie »f. Roma 1670"), im
BojiiiaiM' Museum su Rotterdam N. 88, — im
Nationalmuseum zu Stockholm N. 874 (Junges
Mädchen vor einem mit Blumen und Früchten
bcladenen Tische, mit dem Signaturzuaai^
»Roma fccit:"). — in der R. Pinacotcca zu
Turin N. 881 (saniert „JBruegd f. 1871"),
N. 280 (signiert f." — beide Bilder im
Kat \&9Q irrtümlich dem Landschafter Am-
brosius B. zugewiesen). — Ein Fruchtstüdl
mit der gleicfaca Signatar „JBreugd" Icam
mit der Sammt GMftaarai-Brombaeb 190J
bei Helbing in Mipdun zur Versteigertuig
(Kat. N. 22). Über die ihm sonst noch zu-
geschriebenen Blumenmalereien vergl den
Artütd Ambrotimi Boss^Mtrt. — Nach Rolfs
ist Abraham Bruegel als Lehrer oder dodi
Vorbild zahlreicher neapolitanischer Stillcben-
maler der Zeit um 1700 zu betrachten. 5ach
Heinecken und Le Blanc soll er auch all Ra-
dierer und Holaschnittaeichner titig gewesen
sein.
KüMtlsrlnikra. Bd. V.
97
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Bniegel
Moubraken, II 351, III 101. — Ma-
ricttc, Abcced. I 200. — B. de Dominici,
Vlte de" Pitt ete Napoletani (1748—43), — J.
van Gool, De Nieuwe SchottbnTg (1750—61)
II 463 f. — Hein ecken, Dict. III (178«)
p. 343. — Kramm, De Levern en Werken
(1857) I 157 f. — Van den Branden, Ge-
schied, d. Antwerp. Schildcrsch. (1B88) p. 457
.\nm. 2. — O. Granberg in Oud-Holfand IV
(18fl6.) 265. — L. Salasar in Napoli Nobi-
liaiima XIII (1904) p. 81; cf. IX (1900) 143
(Lode des Andr. Permcd auf Abr B. 1695). —
Wnrzbacb, Niederländ. Ksterlex. (1906) I
802. - W. Rolfs, (Sesch. d. Mal. Neapel«
(1910) p. 36a — Notizea von H. Hjnana. *
BrntpSt Ambrosittt, Landachtfttniater.
geb. am 10. 8. 1817 in Antwerpen, Sohn des
Jan B. d. A., t cb«nda am 9. 2. 1875 ; Mündel
seines Bruders Jan B. d. J. und des David
Tenicra. mit denen er 1641 abrechnete; seit
1615 Meister. 1«64 tnid 1671 Ddnn der Ant-
werpencr Gilde. Seine Signatur „Ambrosius
Brueghel fecit 1853" lag Michicls um 1876 auf
einer pittoresken Burglandschaft der Samml.
J. LengUrt zu Lille. Eine weitere Landschaft
mit der Sipi. ,.Ainbrosio9 BiueKltd" befindet
sich nach P. (Heraen's .Angabe in d. Bildergal.
der Fahnenburg bei Düsseldorf (mit Figuren-
stafFage von David Teniers). AuBerdem be-
herbost die Kirche St Jacqoes sn Antwerpen
in ihRBB ChofunsuiiBe einen anf dem Rtbmcn
alt B.8 Werk bezeichneten und nach PKrvT;es'
Mitteilung sicher als solches zu betrachtenden
Blumenkranz (um Madonna v. anderer Hand).
Uber die sonst noch ihm zugeicfariebeoea Blu-
Bosschaert.
Van Mander-Hymana I 305. — R o m -
bouts-Leriiia. Liieren II 894. — A. M i -
c h i e 1 a, L'Art Flamand (1877) p. 407 Anm. ->
Van den Branden, GeacUed. d. Antweip.
Schaderschool (1883) p. 459 f. — O. Gran-
berg in Oud-HolUnd IV (1888) p. 263. — M.
R o o a e s, (kach. d. Malerach. Antwerpens (1889)
p. 432. — P. Clemen,Die Katdenkm. d. Stadt
de. DäsMldorf (1894) p. 107. — Warsbach.
Nicdcriaad. Katlerlex. (190«) I SOt. — NetiMn
ipon R. Hrmana u. M. Rooies.
Bmegel, Ferdinand, Maler, getauft am
8. 7. 1687 in Antwerpen, Sohn Jan B.s d. J. ;
wird in Antwerpener Uritoadcn von 1668 mit
seinen Brüdern Jan Peeter vd Plliljpa B. alt
„constschildcr" aiifKcfiihrt.
Vanden Branden, Geschied, der Antwerp.
Schilderach. (1883) p. 467 Anm. 4. •
BnHitf, Frans Hieroaynai^ willkür-
liche und falsche Lesart älterer .A.utoren für
die auf einigen Blättern einer Folge von etwa
10 Marinedarstellungen von 1585 vorkom-
mende Signatur MBntcgel. F. H. — H. Cook
ttcc.", die vidmdbr su deuten ist auf den
gleichzeitigen Antwerpener Kupferst. Frans
Huys (s. d ) u. Pieter Druegel d. A. (als Maler
bezw. Zeichner der entsprechenden Vorbilderl.
Beider Künstler gemeinsame Signatur ändet
sich aocfa auf anderen iras Hjeron. Gock in
Aatwerpen verlegten KoplefitiGlidtntdlpi. *
Btügal. Hans Ladwig, Landscbaita-
mikr der 1. Hüfte dat 17. Jahrb. In Uhn.
WinwftHg. ViarfaU^BIta xn» 1M3 p. 48.
Ht. L.
Bnufel, Jan, tl Ä. Cgcn. Fluweelen- oder
Samt-Br. oder de Veloura, wegen seiner Vor-
liebe für Samt- u. Sddamliofli^» Maler, geb. in
Brüssel 1568, f zu Antwerpen am 12. 1. 1825.
der zweite Sohn Pieter B.s d. A. (des Bauem-
bruegel), Schüler des P. (ioetkind (f 1683) m
Antwerpen. Sehr jung noch trat B. seine
Kunstreise nach Italien an, wobei er in Kflln
längere Zeit arbeitete; 1596 — 94 war er in
Rom, wie eine mit ersterem Jahre dat. Hand-
zeichn. mit Darstellung des Kolosseums be-
weis^ aowie auch eine vom 14. 10. 1594 dat.
römiaelie Rainenlandschaft im Brit Mut.; — »
dann war er 1506 in Mailand für den Kardind
Borromeo tätig, mit dem ihn hinfort eine
lebenslängliche Freundschaft verband. In der
Antwerpener St Lukasgilde wurde er 1597
Meister, 1601/2 Dekan und in dieser Zeit aodi
Bürger. Von mehrmaligen späteren Reisen
B s nach Deutschland zeugen die Signaturen
verschiedener Originalzcichnungen des Mei-
sters: 1604 in Prag nach Zeichnung im Brit.
Mus., — am 10. 10. 1616 in Nfirnberg nach
aquarellierter Miniaturansichl der dortigen
„St. Jopskerck" im Kabinett zu Amsterdam;
auch die „brug van Heidelberg" hat er nach
der Natur gezeichnet laut Bezeichnung einea
Blatte*, daa Haricite mit der franafiatichea
Privatsanimlung Crozat katalogisierte. — Sein
großes Talent brachte ihm nicht nur Reich-
tum, sondern auch auBergewöhnliche Ehren.
Wie Rubens erhielt er den Titel einea Malera
dea Erdienoga Albert and der laabdla, der
Gouverneure der Niederlande, mit allen Privi-
legien, einer guldncn Kette etc. Eng befreun-
det mit Ruhen.s, wurde er von diesem öfter
zur Mitarbeit herangezogei^ wie z. B. die
Madonnen in Blomenlrrinien in der Miindie>
ner Pinakothek und im I.ouvre reigen. Auch
das wundervoll gemalt» Paradies im Maurits-
huis im Haag hat die Gestalten Adams und
Evas von Rubens in der entzückenden Land-
adtaft Braegels. Ebenso malte er auch
Landschaftsgründe oder Blumengirlanden in
die Bilder von.H. v. Baien, Ruttcnhammcr,
Frans Franckm II, Joi^s de Momper u. auch
reizende Staffagehguren in die Landschaften
von P. Bril oder in die Architekturintericttra
von P. Neefs. Seine eignen Gemälde: Land-
schaften, Tier- und Blumenstücke, Genre- und
Historienbilder, auch einige „Diablerien", er-
strecken sich über eine dOjährige Tätigkeit
und lasaen «ta nodi heote in ilirer wunderbar
feinen Detailausfühnmg und dem strahlenden
Kolorit die Bewunderung der Zeitgetiossen
gerechtfertigt erscheinen. Freilich hat diese
Hochschätztmg auch eine Unzahl von Ko*
pien and Nachafamnngen bervorgerafen, ao
dal ca aebr acfawer tat unter der Unxald tod
9t
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I
Wettet, die unter seinem Namen kursieren,
die echten von den Nachahmungen zu unter-
scheiden. Unter den echten Werken verdienen
ia erster Linie die 54 Gemälde im Madrider
Pndo-Moseum genannt zu werden; sie über-
treffen an Qualität beinahe alles übrige, was
er geschaffen hat, and bilden in ihrer Gesamt-
heit ein großartiges Denkmal seiner Künstler
tätigkeiL Herrliche frühe Bildchen sind die
fir des Kardnal Borromaeus gemahen Dar-
stellungen der „Vier Elemente" in der Mai-
länder Ambrosiana. Auch Dresden, München
und Scfili'ißheim sind reich an Schöpfungen
des älteren Jan fi. Beiooden hervorgehoben
n werden verdienen seine «tUreichen Hand-
zeichnungen fWiener Albertina, Mus. Teyler
in Haarlem ctc ), laut Wessely „in der Regel
mit der Feder au.-igeführt, dann oft mit Tusche
oder Bister getön^ zuweilen Bituae und die
Feme mit Blas tmdiiert*. ünter den tM'
reichen Stechern, die nach diesen Zeichnungen
B.s arbeiteten, sind namentlich erwähnenswert
J , E ü R. Sadeler, W. Hollar, N. de Bruyn;
die wenigen ihm selbst zugeschriebenen Land-
acbaftaradierangen, und swar 4 BL bH den
„excudit" des J. Sadeler, femer ,, Schloß am
Wasser" und „Schleuse" sind laut Wessely
als Onginalätzungcn B.s mehr als zweifelhaft.
Für das von Robr. de Nole ausgeführte
Gribmal B.s in der St Joriskerk n Anl>
werpcn malte Rubens nicht nur das Bildnis
de« Verstorbenen (nicht mehr vorhanden), son-
dern verfaßte auch die Grabschrift: — D. O.
M. Joannes BrugeUus Fetri filius h. s. e. qui
aitis gforiam a fMto« et avo matemo Pctro
Cockio Alostano pictoribus soeculi sui pri-
mariis velut heriditario jure acceptam ingenio
et prudentia adaequavit, Imp. ces. Rudolph. II.
ang. omnium booonun arbit. esttmatori, ac
patraoo grattts et acceptus, et a sereniss. ardii-
dsC Alberto et Isaheüa Belffii principibus in
familiam adsc., modcstia et morum comitate
omnes inimicos etiam invitos devinxit. Liberi
Isabel, de Jode et Catharina a Marienburg
conj. superst. pon. cor. Deoesait inid. Idas
Januar. MDCXXV. Erect. Anno LVIT. Von
van Dyck gemalte Bildnisse B.s in den Gal.
zu München u. Petersburg. Von Bj Schülern
sind hervorzuheben sein Sohn Jan B. d. J.,
Daniel Seghers and Lac. de Wad.
K. van Mander, Schilderboeck. — De
Bie, Gulden Cabinet — Houbraken, Groote
Sebonburgb. — Crivelli, G. Bruegbel pittor
fiatsingo e tue lettere e qoadretti eststenti presto
l'Ambrosiana. -Milano. 1866. — L. Bleynii,
Jeao de Veloors, Touloo, Paris, 1894. — Pin-
chart, Afch. des ans, I 62ß. — Zahns Jahrb.,
nm. — Wesaelyia Dehmes „Kst «. KMer"
I. — J. J. V. d. Branden. Gescaiedenis etc. —
M. Rooaea, Antwen. Ifalcrsch. (1889); sowie
in Oase Knost MOS. I H (fltar Handieich-
aongea). — A. ▼. Waribaeh, NIedeit. Ksfler-
lOL (mit Nachtrag). — Not. von H. Hytnans. R.
Bmegel, Jan, d. J., Landschafts-, Blumen-
iL ^eraialert gctanft 10 Anl werpcn an IS. 9.
1601, t am 1. 9. 1678, Sohn und Nachahmer
Jan B.S d. A.. ging jung nach Italien, ver-
kehrte in ?4;ul md bei dem Erzbischof Borro-
meo^ dem Mäzen seüies Vaten^ und traf in
GcBoa mit aetnem Freunde A. van Dydc xKh
tamr»*" Auf der Rückreise berührte er Paria
mid ließ sich 1625 als Meister in die Am-
wr rpencr Lukasgilde aufnehmen. Er über-
nahm offenbar das Atelier seines kurz vor
seiner Rüddcdir gestorbenen Vaters u. genoS
bald einen gleichen Ruf wie dieser. Er ar-
beitete ebenfalls gelegentlich mii den ersten
Kunstgonossen zusammen wie Rubens. Die-
penbeek, van Thulden, van Baien, H. van
Kessel, de Momper. Aach Iwlie Gönner fand
er in dem Herzog von Savoyen tmd dem Eri-
herzffg Leopold Wilhelm, dem Gouverneur der
Niederlande. Die Ereignisse seines Lebens
vermerkte er in einem Journal, das erhalten
und von T. van Lerius im Antwerpener
Galeriekat. v. 1874 mitgeteilt ist Er hatte 11
Kinder, von denen fünf Maler wurden, näm-
lich: Jan i'eeter, Ah««iHHn, PUllpa» Pcfdiitaad
und Jan Baptist.
Seine Bilder werden häufig mit denen seines
Vaters verwechselt und unterscheiden sich mit
Sicherheit auch wirklich nur durch die Daten,
die über des Samtbnieghels Tod (1625) hinaus*
liegen. Bezeichnete und datierte Stücke seiner
Rand (1041 und 1648) beaitMn «e Galerien
zu Dresden, Antwerpen etc.
Liggeren I. — Biogr. nat de Belgique. — J. J.
V. d. Branden, Geachiedenit ete. 4S5 ff. —
Kat. der Gal. tu Antwerpen, Dresden, Mailand
( Hrcra), München, Wien. — Gonse, L«-» Chefi
d'Oeuvrei des Mus. de France. — Woltmano-
W o a r m a n n, Geacb. d. Malerei IIL — M.
R o o s e s, Antwerpener Malersdude, Mtochen
1889. - Wurzbacb. NiedStl KsÜeilcX. —
Notixen von H. Hymana. R.
Bruegel, JanBaptist, Stillebcnmalcr, ge-
tauft am 26. 12. 1647 in Antwerpen, Sohn des
Jan B. d. J., t 17^8 in Rom; gleich seinem
Bruder Abndiain B. in den Antwerpener Llg-
geren nicht erwähnt, weh! aber als Mitglied
der Accademia di S Luca zu Rom, und zwar
nach J van Grx l unter dem Bentnamen „Me-
leagcr". (In Neapel ist er entgegen früherer
Annahme laut Rolfs' Angabe dcht naehwd^
bar.) In der R. Pinacoteca tu Turin ist ihm
außer dem Frühstücks Stillcbcn N, 285 (mit
Feigcnschüssel, Broten, Wcmkrug u. Blumen-
vase) nach £. Jacobsen auch das Fruchtstöck
N. nO «tttoweisen (Tisehplatle mit Pfirridiefl
u. Feigen, — im Kat. 1899 irrtümlich als Werk
des Landschafters Ambrosius B, aufgeführt).
J. van Gool. De Nieuwe Schoubvir« (1750—
51) II 463 ff. — Balken) a. Biogr. des Peintrcs
Flamands (1844) p. 43. — Van den Bran-
den, Ge«chied. d. Antwerp. Scbildertch. (18S3)
. p. 458 f. — E. Jacobsen in Arth. Stor. dell'
Arte 1897 p. 215 f. — Wurzbach, KiederÜnd.
Kitlerlex. (1906) I 206. — W, R o 1 f s, Geich, d
MaL Neapels (1910) p. 360. — Notizen von H.
Hysnna. *
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Bruegd
Braegel, Jan Peeter, Blumeaimaler, ge-
tauft in Antwerpen am 29. 8. 1688, Sohn Jin
d. J.t wurde Freimdftar in der dortifoi
St LukaagUde 16M. 14M3 nach in Antwnpen
nachweisbar, t in Italien. Einige Zeit ar-
beitete er in Lüttich in der Werksutt des
Wähler Itemerjr, für den er u. a. einen Bltunen-
kraas um chi Madannenbitd xa nukn hatte.
In der Samml. Th. van Lerius zu Antwennn
sah Van den Branden (um 1B77) ein Schweifr-
tuch der hL Veronika mit den Marterwcrk-
aeogen in einem von B. gcmaltca Btamen-
kranzp
Rorabouts-Leriua, Liggeren II 167, 173.
— K r a m m, De Levent en Werken, Aanhangsel
(1BC4) p 25 f. — Van den Branden, Ge-
•chied. der Antwerp. Schilderach. (1883) p. 457
Anm. 1 u. 4. — M. R o 0 s e a, (}each. d. Malench.
Antwerpen» (1889) p. 278 Anm. 2. — Wars-
bacb, NicderUnd. Ksticrlez. (1906) I t06. —
Notizen von H. Hymans. *
Biuegel, Philips, Maler, getauit in Ant-
werpen am 24. 12. 1635, Sohn Jan B s d. J..
Meister der dortigen Gilde 1666, trat 1657 in
den Dienst seines Onkels, des bekannten Kup-
ferstechers und Händlers Jean Valdor in
Paris; 1662 ist er wieder in Antwerpen als
Liggeren H 260, M2. — J. J. d. B r a n d e n,
Geschied, der Antwerp. ScbilderKh. (1883) p. 457
Aam. 3 u. 4. — Notizen von H. Hymana. *
Bruegel, P i c t c r (Brueghel, Breugel, Breu-
1^1), d. A., der sog. Bauem-Bniegel stammte
ans einem Dörfchen Bmeghel bei Breda. Van
Mander, dessen Brti^el-Biographie sidi da
zuverlässig erwiesen hat, nennt leider kein
(jeburtsjahr. Nur vermutungsweise nimmt
man meistens 1525 an. Als Schüler des me-
ter Cotck van Aelat kam B. nach Antwerpen.
Bald trat er mit dem Kupferstecher nnd Vcr-
leger Hieronymus Cock in Verbindung, sie
sollte sich ru einer dauernden gestalten. 1561
wird B. als Meister in die St Lukasgilde dn-
get ragen, bald darauf trat er eine Reise nach
Italien an. Auf zwei Radierungen findet sieh
die Inschrift: „Petrus Breuefel fec. Romae
1668". Aus dem Jahre 1568 stanmit das erste
ittichriftlich beglaubigte Gemilde B.s (s. u.),
aus fräherer Zeit ist BW SchwafxwciMaioit
bekannt. 1568 verlteB der KQnsder, nach vaa
Mander auf Wun.sch seiner Schwiegermutter,
Antwerpen und übersiedelte nach Brüssel, um
Marie Goeck, die Tochter seines ersten Lehr-
meisters» <u heiraten. 1664 wtvdea Pieter,
1008 Jan geboren, die beiden MalersShne. Am
9l 9. 1668 ist Pieter Bruegel gestorben. —
Die Voraussetzung Bruegelscher Kunst
heiBt : H icronymus Bosch. Durch Cock muB
«r früh in seinen Gesichtakreis getreten sem,
Ttelleicht auch schon in der Hetmat; da Breda
unweit von 'sHertogenbosch liegt, wo wichtige
Werke Boschs öffentlich ausgestellt waren.
Bosch ist der eigentliche Lehrmeister des
J&ngeren; in dem StnnCf wie später Watteau
der Schüler des Rubens wurde, denn Bosch
ist schon 1616 gestorben. Das wurde bereits
von Zeitgenoasen und auch von van Mander
anericamiti ht ueueieu Darstdlungen dagcgctt«
7 B in der sonst vorzüglichen Schrift Rom-
dahls, ist dieses zur Erklärung von B.s Kunst
so wichtige Verhältnis nicht liinreichcnd bc>
räcksiditigt (besser bei van Bastelaer). Für
Ae Stfche nach Boedi, die Code heramgah,
hat Bruegel Vorlagc7eichnungen gemacht.
Boschs Vorbild und Beispiel vor ailem scheint
Bruegel gegen die italistischen Anfechtungen
gcieit SU haben. Seine Kunst ist in ihrer
gaiiiipn Bedcntuf nur an erfasaeni wcns mMi
sie aus dem bewußten Gegensatz zu der ge»
samten Umgebung herauswachsen läßt.
Am stärksten tritt Boschs Einfluß in den
nach Brucgela Zeichnungen gefertigten Stichen
antage; ganae Gmppen und Figwen aind ge-
legentlich von Bosch übernommen. Von den
Gemälden setzen Szenen des Höllenspuks und
der phantastischen Allegorie, freilich von be-
liagUcfaerem Humor erfüllt als die des grilli-
gen Hollinderi^ seine Riditnng fort, aber man
findet Elemente seiner Kunst auch noch in
ernsthaften religiösen Darstellungen, wie in
den beiden voneinander abweichenden Fassun-
gen der Anbetung der Könige in Brüssel und
bei Roth hi Wien (Vgl. dasn Boschs GmIMt
im Prado). Auch die Vorliebe für dai Ktind-
bild stammt von Bosch, van Mander sagt
ausdrücklich; „er hatte viel nach den SadW
des Hieroiqnuis Bosch geariieitet".
• Immer devtlieher wird jetzt femerhm der
sehr enge Zusammenhang mit dem „Bratm-
schweiger Monogrammisten". Die Ver-
glcichung von Cremäldcn dieses Künstle rs vor
allem des »Rmzqgs Christi in Jerusalem" in
Stuttgart mit der JCrenztragung" Bruegels
in Wien ergibt Beziehungen von überraschen-
der Vielfältigkeit. Die Vorli^ für Massen-
szenen und die damit verbundene Unterord-
nung dca IndividneUen unter daa Typiadi^
die B.a Gemilde anaaelclmet, findet man be-
reits bei dem älteren Künstler. Gustav Glück
hat ihn mit Jan van Amstel identifiziert (s.
Bde I u. IV d. Lex.), die ältere Forschong fast
allgemem niit Jan van Hemeaaco. Dieser ist
spitestens 1M8 gestorben, J. van Amstel gegen
1540. Für Glücks Hypothese spricht, daB J.
van A. der Schwager von Bj Schwiegervater
Pieter G>eck w$t, B. also gcm« Gelegenheit
hatte, ihn kemen n kfMO. mm Mander b«*
richtet nn JLeben des Malers Jan van Amatel
(der Holländer) von Amsterdam": „Er hatte
auch die Gewohnheit, auf seinen Tafeln oder
Leinwänden vielfach den Grund durch die
dünnflüssige Malerei hhidurchapielen an las-
sen, was Braegel ihm recht eigentlich nach-
machte." Diese Übereinstimmungen im Tech-
nischen sind tatsächlich vorhanden. Für die
Identifizierung mit Hemessen tritt das Btich
von Graefe ein, J. van Hemesseiv 1800; s.
loe
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V
ferner SiteungrtXrkiitt der KuMlgctchicbU.
Gadtedaft, Berlin. Novonber 1000 tmd Pe-
bruar ISIO
Bosch und der Monogrammist, auch einige
kleinere Künstler wie Gimclis Metsys, be-
reden die Encbdoiiiig Bniegelt vor. Pieter
Aehactt ist flun in mirlifin vermudt In
gewissem Sione diid sie alle Oppoiitiaiw-
künstler.
Man tut Bruegel ebenso unrecht, wenn man
das Volkstümlicb-Derbe «im integrierenden
Botuidtäl leber Kvaut macht, ab wenn man
unter Vernachlässiguns des Kupferstichwerks
die künstlerisch viel höher stehenden Gemälde
für sich betrachtet und aus ihnen das Bild eines
Stilkünatlera entirirft Ea mad aehaamc Kon-
tfaüa in ihm vefdnigL Die Stidw darf man
nicht fiberschätzan. Diese Blätter waren für
die weiteste Verbreittmg geschaffen, daher
dringt sich das Didaktische vor und das Sa-
tiriadie iat oft lu sibmtp, wn heute noch m
Italien. Die Kompontion veraattcH aieh in
tausend Einzelheiten : mit behaglichster Laune
ist alles ausgesponnen und breit hingelegt;
auch der abstrakteste Vorwurf wird verleben-
di|t and floit einer' wahren Kioderfibcldcutlich-
kat an die Wand gemalt Eine unverhohlene
Freude am Unflitigen kommt den besonderen
Instinkten niederländischen Volkstums ent-
gegen.
Der Maler daffeBan gehört achoo ala Kolo-
rial zu den bedeutendsten. Er ist niclit mnner
richtig verstanden worden; man tut B. un-
recht, wenn man ihn nur als Zeichner nimmt
und ihm vorwirft, daß er nur die Konturen
mit Farbe ausfülle^ «Er war wunderbar be-
stimmt in der Anordnung seiner Figuren*, da-
mit charakterisiert van Minder vortrefflich
die Eigenart seiner Kompositionsweise. Eben-
so heatinunt ist er in der Verteilung der Far-
hen^ auch hier ist Klarheit ein Grundzag aai-
nea Wesens. Alles KomtiromiBlerisdie ist
vermieden. Er greift wieder .nif die I^okal-
farbe zurück, genau so im Gegensatz zur Um-
gebung, wie ein Jahrhundert später Vermeer.
RdneaBlaiv reines Rot und Gelb stehen nd»en>
doander, breit und flidilg iat die Farbe ohne
jede Ängstlichkeit nebeneinandergesetzt und
doch ist, ganz ohne Grellheit, eine Harmonie
erreicht, die man bei den nfiancierenden Ant-
warpcner Historienmalern vom Sdilage des
Marteii de Vos regelmäßig vermIBt. Ganz
neuartig ist, wie er in den Winterlandschaften
mit Weiß zu operieren versteht. Zum Bilde
seiner Kunst gehört die höchst merkwürdige
Vorliebe iür das Biettfdnnat der Maltafel^ bei
geringer HShe — auch dies im Gegensatz zu
den,italisierenden Zpitgcnrsscn.
Was B.S künstler. Entwicklung betrifft, so
adieint die ital. Reise vor allem wichtig für den
Landschafter gewesen zu sein. „Auf seinen
i<ciscn hat er viele Veduten nach der Natur
ganeidniet, so daB gesagt wird, er haba^ ala er
in den Alpen war, all die Bergs und Fdaen
veraddockl md aie^ nach Hanse aurOck^
gekehrt, auf Leinwände und IWbrctter wieder
ausgespien, so nahe vermodlte er in dieser
und aiiderer Beziehung der Natur zu kom-
men" (ran Mander). Aber er bleibt nich^ wie
ao aoandia sffnf r medeittndiachcn Vorginger
auf diesem Gebtete, im Geographischen und
Geologischen stecken. Er hat Sinn für das
Gro&ertig-Erhabene der Alpenwelt Man
möchla der Anblick der Alpen haha
seine ganae Kunst befmdttet md jene pan-
theistische Auffassung hervorgebracht, die so
häu£g aus seinen Werken spricht, die aus den
Menschen nur ein Ameisengewimmel macht,
über das Bäome and Berge in atarrer Ruhe
emporragen. Dar LandachaflaajpUua in Wien
nnd Schloß Raudnttz bedeutet einen Höhe-
punkt der Landschaftsmalerei, dem auch aus
dem 17. Jahrb. nur Weniges gleichzustellen ist
Auf Zeitgenossen und Nachfolger hat aber
dodi am stlikalen der pfitHutn BftugtC tSur
gewirkt. Teniers und Brouwcr sind seine
Nachfolger, wie es nach seinem eigenen Zeug-
nis noch Millet ist. Bruegds Gemilde aus
dfm Baaemkbcn haben diea vor dar
apaleren vorana, daB aie weder moralisieren
noch monumentalisieren. Noch weniger
schafft er feinmalerische koloristische Werte
aus ungewaschenen Dorfrüpeln. Gemälde wie
die Banemhocharit and der Bauemtans in
Wien, obschon kaom ganz ohne aattriadia
Absicht, sind groß vor allem durch die Un-
befangenheit des Künstlers. Sie wirken bur-
1^ aadv dnrdi den Stoff ala dofch Dber^
treibungen. —
Seit 1907 haben wir nach zahlreichen Vor»
läufern, unter denen besonders Henri Hymens
zu nennen ist, ein abschließendes Werk über
B. von R. van Bastclaer und G. Hulin (s. u.).
Der Katelog der Haodteichnungen, Stiebe u.
Gemälde ist, wo es sich um Originale handelt,
beinahe vollständig H inzuzuf üg( r. i t daß
das Original der in so zahlreichen alten Kopien
vorkommenden „Predigt Johannes des Tivf
fers" nach einer Mitteilung G. Holina an den
Verf. jetzt wieder aufgefunden ist Schon
Romdahl (s. u.) verwies, ohne das Bild gesehen
zu haben, auf „ungarischen Privatbesitz* (S.
106 u. 166 No 36). Hulin sah das bezeichnala
und datierte Originalgemälde bei dem Besitzer
Graf Ivar Batthyany in Schloß Csakany
im südwestlichen Ungarn. Das Bild der
Sammlung E. Fetis ist jetzt im königlichen
Museum, Brüssel. — Die Gemälde verteilen
sich, soweit sie datiert sind, auf einen
Zeitraum von nur zehn Jahren; das beden-
tendste, „Die Blinden", in Neapel stammt aus
B.S letzter Lebenszeit Deutlich wird sicht-
bar, wie das Streben nach IQaiheit und GrSBe
Herr wird über Verzerrung und ÜhcrfäUnoc
in frfiharan Kompoaitionen. Dia chrono-
kigische Anordnung der datierten Gemilde ist
IM
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diese: 1868: Zwölf Sprichwörter. Ant-
werpen, Mayer van den Bergh. — 1669: Kampf
zwischen Karneval und Fasten. Wien, Hof-
museun. — 1660: Spielende Kinder. Wien,
Hof musetiin. — 1602 : Sturz igt EogeL Bräi-
•el, Moseum. — 1668 od. 186B: Sdilidit zwi-
achen Israeliten und Philistcm. Wien, Hof-
museum. — 166S : Turmbau zu Babel. Wien,
TTdfiiiillcIllll — 1664: Krcuztragung. Wien,
Hofmuseum. — 1664: Die tolk Gratt. Antr
werpen, Mayer van den Bergh. <— 1661: Die
Anbetung der Könige. Wien, Roth. — 1866
(nach anderen 186S oder 1668): Der Misan-
throp (Der Mönch und die Welt). Neapel,
Museo Nttknale. — 1666: Die Volkszählui«
von Bethlehem. Brfissd, Moseom. — 1867:
Die Bekehrung Pauli. Wien, Hofmuseum. —
1667: Das Schlaraffenland. R. von Kauf-
mum, Berlin. — 156ä: Die Krüppel. Paris,
Loorre. — 1668: Die Blinden. Neapel, Muten
Nazkmale. — 1668 : Landschaft ndt der Ehler
•uf dem Galgen. Darmstadt, Museum.
AUgemeia als echt anerkannt sind aufierdem
noch 16 mdat GcmiMe in Nürnberg, Wien,
Raudnitz in Böhmen, Brüssel, Montpellier,
Kopenhagen, Madrid und Philadelphia. Be-
stritten sind in Hulins Verzeichnis die von
ihm selbst nicht mit votier Gcwittiett als eigen-
' BwendtocliieU der Senun-
tn Philadelphia u drr tanzende
Bauer der Sammlung van Valkcnburg im
Haag. (1910 als Leihgabe im Boymans-Mu
Mum zu Rotterdam.) Eine groSe Reibe von
GcmBdcB feooiBt flur in «lleB Kopien vor,
auch hier ist Hulins Katalog von größter Sorg-
falt. Zu den zahlreichen Wiederholungen der
iJ'redigt Johannes des Täufers" kommen ncch
zwei Exemplare in Schwerin und Bonn, Pro-
viniialmna., Ictilcica tob P. Bmegd d.
bez. 1601. — Eine gute alte Kopie des Bethle-
tieraitischen Kinderraordes (Wien) in Hamp-
ton Court Palace (582). — Van Bastelaer bc-
adirdbt in seinem kritischen Kataloge lOi
Oriiinal-Handzeiiteaas««, davon vide da*
tiert und mit detaillierten Farbangaben. Die
größte Anzahl bewahren die Kupferstichkab.
in Berlin, Wien, Dresden und Paris. Hinzu-
gekommen sind settdan eine Vorzeichnang
B.t von 1668 zu dem Stiche „Der Akidmist^
die in das Berliner Kupferstich-Kabinett ge-
langt ist (M. J. Friedländer im Jahrb. d.
preuB. Kstsamml. XXX 153), ebendort als
Neoerwerbmigen, oicfat bei van B. genannt,
wDer Mann mit <kr Asttf*, Fcderzeidinmg
mit Farbangaben (No 4434) «nd eine Land-
schaftszeichnunR. Bei van B. fehlen femer
die Bruegel-Zeichruingen der Sammlung von
Beckeratli, jetzt im Berliner Kupferst-Kab.,
^ widiÜgUe eine Pcderzekhnoag HRulia auf
der Flucht nach Ägypten" (Abb.: ZeidHUrngn
alter Meister. Berlin 1902—1910).
Ren'6 vmn Bastelaer et G. H. de Loo
Q, HuUa), Peter Braegel l'aadco, aon oeimc
et ton tea^a. BiHasd IMt-IMI. — Db Stkke
allda edkft von IL vaa Haatelser, Lsa ysHaspsa
de F. B.. BrOsset 1906 (RcMndea von G. GtUt
in Monatiheftc für lUtw. III, 1010 p. 3S4).
K. van Mander, 1017. iä. Hymaai 1886
und Floerke 1S06. — B. Riehl, Gesch. des Sit-
tenbildes in der deutschen Kst bia nun Tode P.
B. d. A. 1884. — H. H y m a n t, Gacette des B.-
Arta, 1800 u. 1801. — Emile Michel, Lea
Broecel, 189S (Lea artiatca c£Mbras). — Tk. v.
Frimmel, KL GaL-Stad. N. F. IL 1895, 16. —
F. V. Sehabert-Soldern, H. Bosch o. F. B.
(Bdtr. gar Katgcack., Frans Wickhoff eewidaet)
1003. — L. Maeterlinek, F. B. 4a eada ca
de printco vaa.qmen tyd. Gcot INI. ^ N. Jt«
FriadlAndar. F. Br. d. A. GMÜda im
Z IT I. — Ramdakl. P. & d. JL «. a. KM-
sckaffm (MkA. d fertUst SaaoaL d. Altefk.
Kaisctfc. XXVS). Wien 1905. - L. If aatar-
liack; Lc lenn aatiriqae daas la pciatare ib-
mknde 1907. Ch. B e r n a rd, P. B. raadsB^
Brüssel 1906. — W. Hauseasteia, Der
Bauem-Bruecel (Bd. VI der SammL „Klassische
Ulttstntoren^), 1910. — G. GUck, F. Br. des
X. GeadUde im tarthist Hoibaaa. n Wlca, Bifia-
sel (ctaekciat bald).
S. femer die lit a« P. Aettaen, J. van Amatel,
H. Bosch, dem Braaascfcw. Monogr. u. die Re»
glstefbde besondem dsa Wiener Jahrb. der Kst»
saaiailimgea, der ZMd»; 1 bild. Kirt o. Kstchroa.«
der Gaa. des K-Aftib Ood-HoUaad «u Oas« Kst
Watttr Cohen.
Braegel, Pieter, d. ].. genannt der
Höllenbrueghel, Sohn des Bauernbrucghd,
geb. in Brüssel um 1664, Schfller von GilU»
van Conincxloo in Antwerpen, wo er 1586
Meister wurde. Nach Karel van Mander
soll er mit viel Talent die Gemälde seines
Vaters kopiert haben, und in der Tat ünden
sich von seiner Hand noch eine lange Reilie
freier Kopien oder Varianten der Werke
seines Vaters (Antwerpen, Brüssel, Dresden,
Madrid, Paris usw.). Sonst uinf.iEt sein eig-
nea Werk Brände, Winterbilder, Bauern'
kirmeasen, phantast. Spuleszenen und neu-
testamentliche Stoffe. In der Unterschrift
seines von van Dyck radierten Porträts wird
er „pictur ruralium prospectuum" genannt. Zu
seinen Schülern gehört auch Frans Sqyders.
Er sign. : P. BRVEGHEL u. die Daten laofea
von 1589— 163C Tm T. 1636 lebte er noch in
Antwerpen und gab an, 72 Jahre alt zu sein;
zwei Jahre später scheint er gestorben zu
sein. Arbeiten von ihm auSer in den ga-
namitcB Gateflen an^ in Amlerdao, Dertb^
Breslau, Florenz (Uffizien), Kopenhagen, Pe-
tersburg, Stuttgart, Wien. Dem Landschafter
Jooa de Momper diente er häufig als Staffage-
maler. Wohl mit Recht werden ihm ver-
scMedene der mit dem ,^iRiidi^ des Jooa de
Momper versehenen Radierungen mit Dar-
stellungen im Stile seines Vaters zugeschrieben.
K. V. Mander, Schüdeffboeck, fransöt. AtUf .
von H. Hymans, I. — Liggeren I an vielen Stel-
len. — J. J. V. d. Branden, Geschiedenis. —
E. Michel, Lea Brueghel (Lea Artiste« CS-
Ubres, 1802). — Biogr. Nat de Belgtque. — J. E.
Wessel;, Die Künstlerfamille Bnic^wl ia
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Brunei ~ firfl|^gcniMis
DduBC^ Kit o. Kader L «-^ M. Roo*«t, GckIi.
d. Malerscb. Antwopeas (1880) p. 80 ff. — A. J.
WAuters, Cat hiMor. et deäcr. de« tebL «ne.
4tt mm. de Bnotelle«, 1908. — Wnrsbaeb,
Miederl. Kstlerlex. (m. Nachtrag). — Notixeo von
H. Hytnana. R.
Bniegel, P i e t f r, der dritte dieses NameDS,
Sohn des Ilöllenbrucghel, Maler, getauft in
Antwerpeo am 6. 7. 1688, in die dortige Gilde
1606 ils ICcHlcfnoliii sofgcnotnoictL Nidi
Woermann war er vermutlich der Maler einer
ganzen Reiiw von Bildern, die bisher noch
den beiden UtercD Fieler B. ngeaehridwtt
werden.
J. J. V. d. B r a n d e n, Gcacbied. der Antwwp.
Schildersch. (1883) p. 441. — Woltmann-
Woermann, Gesch. der Malerei III (188S)
68. — Warsbaeb. Niederländ. Kstlerki^
(1806) t SU. — NotiMB ▼oa H. HynittM. *
Brflgge, s RruRge, sowie mit Brügge, Bru-
g«s, Brügge, Brüses, Bruxes verbundene Vor-
mtxmtn.
BligieBiaM, Makr, voa dem laut Bezeicli»
«aag ein Uetnes Ölgemälde mit Maria tmter
dem Kreuze Christi in der Kapelle zu Ram-
lingen herrührt; auf dem Rahmen an der
Rückseite steht 1782.
Die Katdeokm. d. Prov. Hannover III (Heft 4)
80. H. V.
Brtlipaaaa, Hana, deutacfaer Holzbtkl-
haoer. Die genaueren Daten der Lebenueit
des Künstlers sind unbekannt, etwa 1480 —
1&40. Seine Heimat war Walsrode in der
Lüneburger Heide (nicht Husum), dort liegen
aodi leine Eltern begraben. £r arbeitete lÄSK)
das jetzt veridiwundene Saltramentriian« m
Husum, vollendete 1621 nach angeblich sieben-
jähriger Tätigkeit den großen Altar für Bor-
desholm, jetzt im Dom zu Schleswig, und er-
hielt IfifiS den Auftrag, iür den Frühmeaaen-
dtar der Klosterkirdie in Wahrode ein Tri-
plychon herzustellen mit der Himmelfahrt
Maria und den 12 Aposteln als Mittelbild, und
Johannes d. T. und den anderen Patronen des
Altarea auf Staffel und Flögeln. (PieacaWerk
warde 109B nadi Kirdiboftsen verinBeit md
ist später verschollen.) Offenbar durch die
Durchführung der Reformation in Schleswig-
Holltetn brotlos geworden, soll der Kitastier
idDa letate Lebenssett im Geoigaafital in
Hmon ntgebraclit haben und dort in Armut
gMtorben sein. Als Hauptwerk B.s ist nach
nnsem Quellen der 15,7 m hohe, unbemalte
Bordesholmer Altar zu betrachten, laut In-
acbrift 1Ö21 TOlknde^ 1686 in den Dom sn
Sddeswig nbeigefehit Ea iit cm Paiaiona'
altar mit Kreuztragung und Kreuzigung im
stark überhöhten Mittelfeld, und der übrigen
Leidensgeschichte Christi auf je % Selten- and
6 Flügelfeldem. Alle diew Snaea aind hl
Rdiefgruppen dargestellt Die Bdcrönung
zeigt in Rundfiguren das jüngste Gericht imd
das erste Menschenpaar, die Predella enthält
beiderseits von einem Reliquienbehälter zwei
dach Flügel ichlicfibare Relieia am dem
Alten und Neuen Bund. Frei vor dem Altar
stehen auf gewundenen Säulen Augustus und
die Si^i^^— • Die malerische Gesamtaugaa«
einzelnen Feldern mit zahlreichen kleinen Fi-
guren, die mehr gruppenartige als reliefmäBige
Behandlung, das Eichenholz als Material hat
der Künstler mit den niederdeutschen und
nlederiinducliett Scfadteem gemein. Dagegen
verrät sein hnher Monumentalsfnn und eine
gewisse Nlafligung in der Auiiassung genre-
hafter Züge auch das Studium oberdeutscher
Vorbilder. So acblieflen aich denn in der Tat
alle ReKefi bb auf drei an Dfircn kleme Paa-
sion an, teils in direkter tTbersetzung der Vor-
lage in die Plastik, teils in freier Anlehnung
unter Übernahme nur einzelner Figuren. Be-
gabt mit reiicm Geschmack und emer treff-
lichen Technile, vermochte B. alle jene Ein-
flüsse zu einem neuen eigenen Stil 7U vereini-
gen u. so die schleswig-holsteinische Schnitz-
kunst zu ihrer Blüte zu bringen.
Aiifier der gegebenen aUgonefaien Charak-
teristik fcilnnew von dem Bordesliolnier Altar
noch etwa folgende Merkmale für B.s persön-
lichen Stil abgelesen werden: streng sym-
metrische Komposition, scharfe Charakteristik,
Vorliebe Iür an der Szene uabeteiligte Staf-
fagcfignren im Hintergrund, etwas achwich-
liehe Bildung der Christusgcstalt gegenüber
den Schergen. Die Kopftypen scheinen oft
aus der Umgebung des Künstlers heraus-
gegriffen m aem: klein, bärtig mit aoaraaier-
tem Klon, hcrabgciogcner Naaenspilse md
hinaufgezogenen Flügeln; die der Schergen
sind lieber in verhaltenem Ingrimm mit zu-
sammengekniffenen Lippen, vorgeschobenem
Unterkiefer und gefalteten Brauen, ala in
leidenschafllidier Veiieiiuug gehalten. Bad-
lich gibt B. seinen Figuren gern steil ab-
fallende Schulterlinien, bisweilen zu lange
Arme und nach hinten durchgedrückte Knie
und Schienbeine. — Diese Stilanalyse trifft auf
da von einer spateren CNellCt Rantaao, an
Bordcsholm und Husum (nicht aber zu Sege-
berg selbst!) als Arbeit B.s genannten Sege-
berger Altar nicht za^ und da auch unsere
amkre Qoelkv Coranaaui^ von des Meisten
uioracnan nicnts weta« muaaen wir oen Amr
zunächst aus dem Werke des Künstlers strei-
chen. Dagegen werden ihm auf Grund jener
KLriterien mit Recht zugeschrieben: 1) Ein
Engel im Kaiser-Friedrich-Muaeum m Berlin
(Vage, die deotseibea BiMwerhe No 806); «r iie
ein Überrest des 1520 gefertigten Sakraments-
hauses in der Husumer Kirche. — 2) Ein hL
Georg zu Pferde, über dem Drachen triun-
phiexend, im Museum fai Kopenhagen. —
8) DerGoaehhof-Altar. Kiel, Thauhnr-Mnscom
(nach frdl. Mitteilung G. Brandts sind die
einigen Figuren angesetzten plumpen Hände
erst gelegentlich einer Restaurtertmg um die
Mitte des 17. Jahrh. entstanden, and auch die
t«9
. ^ i.L^ l v Google
Brüggaaann — Brühl
BemaluoK der
Zeit).
In Bs Werlcatatt darften enManden lein:
Zwei Reliefs, Beweinung und Grablegung von
einem Altar, Hannover, Lcibnizhaus. — Der
sog. kleine Bordeshoimcr Altar, Kicl, Thau-
low-MuMum. — Der TetenbüUer AtUr von
Auf Beeinflussung durch B. weisen ferner
noch die Kreuzgruppe in Kotzenbüll und die
Passionsaltire in Witzwort, Neuldrchen W.-
H, Geltiflg, Leck; SdiwabMcdt, Ifektorf, ms
HTtduilcbcii im )f qkiiiii VtlBrt« AHttrtSBUtx
in Kiel und an andern Orten. — Alle diese
Werke stammen aus der Zeit um 1616 — 80
und sind nur auf Grund ihrer Verwandtschaft
nit dem Bordeiboliner Ahar nwaimitfngeetdk
worden» IMt Pnsc« wo sicli der MdMsr 0e*
bildet hat, wir seine Jugendwerke aussahen,
kann z. Z. noch nicht beantwortet werden. Es
ist nicht ausgeschkMsen, daß B. vor seinem
Btke iintiwfdeii mit Dürer tu (ins anderem
Stile arbehefe. VkUeidit haben wir aeine
Jugendwerke doch tinter den Altären mit «tär-
ket^m niederländischen Einschlag zu suchen.
Heinr. Rantiau (1526— DB), Ciabricae
ekenooeti descriptio, bei Weitphalen. moo. iacd.
I 49, 67. — Coronaei antiquiutes BmrdeslMlmen-
liB coenobii (t 1M5) bei Weatphalcn, tnoo. ined.
II 598. — Kstbl. 1820 p. 154 (Rumohr), 1825
No 80. 1853 p. 437. — Kagler. Kstleriex. —
Aug. Sacb, Hans B., ein Beitrag s. Kitgesch.
d. Hersogt. Schleswig. 1. An»g. 1865, 2. Au»g. 1895
(1. Ausg. besprochen im Organ f. christ!. Kunst
XVI, 1866 p. 49, 125, 136: die 2 Ausr. von Fr.
Deneken in d. Bclletr. Lit.-Btil. d. Hamb. .Vachr.
1895 No 47 und von PoHclt in den Schleswi^er
Nachrichten 1895 No 294). — F. Ekkcts u.
Brandt, Der Altarschrein d. Domkirohc in
Schleswig etc., Flensburg 1866. — Dioslrurcn
1867, 12 No 17, 18. — M i t h o £ f, Mittelalterl.
Kttler u. Werkm. 2. Ausg. 1885. — R. Haupt,
Die Bau- u. Kstdenlon. d. Prov. Schleswig-Hol-
stein, II, 13HB p. 296 ff., III, 1889 1. T. (R^wt).
VV. Bode, Gesch. d. deutsch. Plastik p. 223.
— Brinckmann, Kat. d. Hamb. Mus. f. Kst
u. Gew.. 1894 p. 707 u. 709. — Wei Ibach.
Njrt Dansk Kunstnerlex. IS'^tfi — Ztachr. f. bild.
Kst N. F. IX 201, — A. M a 1 1 h a e i, Zur Kennt-
nis der mittelaltcrl. Schnitzaltäre Schleswig-Hol-
steins. 189s (besiirochen von Bergner im Liter.
Zcntralblatt 1S9H No .11,'5l> p. 20r>2) und Werke
der Holzplastik in Schleswig-Holstein bis zum
Jahr« 1530, 1901. — Repert. f. Kstw. XXIV.
1901 p. 124. — Kstchron. N. F. XII, 1901 p. 130.
— Fr. Schulz, MittlRn des German. Mus. IDOl
n. 168 ff. — Kstdcnkiu. Hannovers IV, 1902, Bei,
LOneburg p. 165. — Denkmalpflege VI, 1904
?. 60 f . — D e h i 0, Handb. d. deutacL Kstdenkm,
I, 1906 p. 46, 133, 240, 387, 405. — V 6 g e, Vera,
d. deutschen Bildw. im Kaiser FrieiÜch-Mtis.
XU BerUn, 1910. — Weitere Untersuchungen sind
in nächster Zeit von G. Brandt u. Willera Jessen
(Eckemförde) zu erwatlM. P. Kauttsck.
Brficfemana, Hermann, Marinemaler in
Berlin. Sohn des Folgenden, geb. 1882 in
Stralsund, studierte 1345/8 an der Akademie
in Kc^^enha^en und stellte 1866 nnd 1870 in
der "
Wellback, RytDandc Kunstnerlex. 1897 II
8M. — Ket d. Bertin. Akad.-Ausst. H. V.
Brfigfemasn, J. W., Land.schaits- und Ma-
rinemaler in Stralsund, Vater des Vorigen,
stellte 1828, 80, 82 und 44 einige Meer- und
Strandbilder in der Berliner Akad aus. Im
Auftrage des Berliner Kunstvereins malte er:
Verfolgung einer griechiadlOI Brigg dttrch
2 türkische Linienschiffe.
Kat d. Berlin. Akad.-Ausst H. V.
TOn dem taut Inadirift ein nlbermvoldcler,
spätgotischer Kelch mit reichverziertem Scck^
paüfuße im Dome zu Verden herrührt.
Allg. Deutsche Biogr.. 1876 III 405. — Mit-
hoff, Mittelalt. Kstler u. Werlau. Nieder», u.
Westf., 18H5. — Die Kstdenkm. d. lfm. Han-
nover V (Heft 9) 6415 (Abb.). H. V.
Brüggea, s. Brüggen B. AraffftfN.
Bnagkal, s. Brtgd,
Brtgim; Cöleatin, Landediaftmaler in
Berlin, wo er 1856, 60, 64 und 88 einige Ar-
beiten, darunter B Winterlandschaften in der
Akad. ausstellte
Kat. d. Berlin. Akad.-AuaM. H. V.
Brtthl, Alfred Graf von, Maler in Dfiaaet-
dorf, geb. zu Pforten in der Niederlausitz am
26. 4. 1862, Schüler di-r Professoren Albert
Baur und Christian Kröncr in Düsseldorf und
von H. Batsch in Karlsruhe. Er malt vor-
zugsw^eise Jagd- und Wildbilder ; Proben sei-
ner Kunst beAnden sich in den städt. Galerien
von Krefeld und Düsseldorf. Im Jagdschloß
Promnitz eine Serie von Jagdbildern ; Schl icli-
tenbilder im Besitz des 1. Garderegiments und
des 16. Ulanenregimenta. Graf Brühl beteiligt
sich mit Sottgemalten umfangreichen Ge-
mälden, die die Krönersche Tradition in mo-
demer Weise fortsetzen, regelmäBig an den
groBcn Düsseldorfer Ausstellungen (z. B. 1008^
1901» 1909), auch in München und Berlin stellt
er aus. Als Mitglied des Vereins zur Ver-
anstaltung von Konstansatellungen hat er sich
beträchtliche Verdienste um das Diisseld« .r:cr
Kunstlcben erworben, u. a. war er einer der
Leiter der großen „AiissteHtmg für Cbl&Üiche
Ktmat* im Jahre 1900.
Sekaarackmldt, Z«r Getek. d. DOiadd.
Km. - Die RbdnlaMle L Jakig. AprOk. ^ 18:
II. Jahrg., Jonih. p. 61. C.
Brühl, Andreas, Bildhauer aus Drmkolts-
weiter, Ü. A. Ellwangen. Württemberg, tätig
auch in Wien, Salzburg u. Brünn, f 18lC
Einige Figvren seiner Hand in der Barbara^
kapelle in Dankoltsweiler, xageschrieben wird
ihm auch ein Marienbild (RelieFl an einem
Haus der Goldschmiedgasse in Ellwangen.
Kst- u. Altertumsdenka. V. WBftleaikC» Jagi^^
kreia, p. 104, 152, 161.
BMÜt Carl I- r i c (! T. M o r, P a u I, Graf
▼ OD, geb. am 18. 5. 1772 in Pforten i. d. Lau-
sitz, Sohn d. Grafen Hans Moritz II v. Brühl,
seit 1830 Generril-tKcTid.int der Kgl. Museen in
Berlin, Ehrenmitglied der Kgl. Akademie,
t «Ol 0< & 18B7 in Berlin. Stellte dnrt 1980
104
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BrOU - BriUoff
in der Akademie eine Ansicht von Pierre Pcr-
tuis bei Bas< l in Sepia u. Bcriichingens Burg
Jaxthausen in Radierung (1807 oder 1817) aus.
Brockhaua, Eowr^LOE. — Kit d. AktAf
AUML T. 1810.
MUdi» Hans Horits T, Graf geb. am
aO. 12. 1736 in Wiederau, Gesandter in Paris
u. London, wu er am 9. 1. 1809 starb. Man
kennt von ihm eine geätzte Landschaft
Brockhaoa, Koov.-Lex. — N a g 1 e r, K>t-
lerleju
Bith^ Hans Uorits II, Gnf geb.
«m M. 8. 17M in Dresden, Oli«rst m f nnaSs.
Diensten, seit 1789 prcuB Gencral-Chaussecbau-
Intendant, seit 1796 Oberst von der Suite in
Potsdam, f am 31. 1. 1811 in Seifhennersdorf,
Stach dugc Plattca fär das von ihm ins
Dealsdie fibeisetste tdttbcbe Werir t. Joly de
Maizeroy u. ätzte andere Blatter. 1799 stellte
er in der Berliner Akad.-Ausst. eine Land-
schaft in Iavi«ter Manier aus.
Brockhan a, Konv.-Lex. — N a g 1 e r, Kst-
Icrlex. — Kat d. Akad.-Auaat 1793 p. 36.
Brilhl, Johann Benjamin, Kupfer- u.
Notenstecher in Leipzig, geb. 1891, t 176.'* als
Alniosenmann, Sohn d. Formenscbneidcrs Nik.
Br. : ein bescheidenes Talent, dessen Können
nicht über das Handwerksmäßige hinaMgiog.
Er stach die Noten für die beiden Fortsetam-
gen von Sperontes „Singender Muse an der
PIciBe" (1712/3), ferner Porträts, Gelegen-
hettsblätter, Buchverzierungen und Medaillen.
Wustmann, Neujahrsbl. d. Bibl. u. d. Ar-
chivs d. St Leipzig III (1007) S. 73 u. 50. —
Kat d. Omamentstichtamml., Berlin, 1694 p. 304.
— Le Blanc, Manuel I 631. A. KmnmUy.
Brflhl, Nikolaus, nach Bdfdnsf Urten
(Briefe an Hagedorn) „der einzige geschickte
Formenschneider" Leipzigs in der 1. Hälfte
des 18. Jahrb., Vater des Leipziger Stechers
Joh. Benj. Br., war 1717 mit dem älteren Ber-
aifferoth, Krügner, Bomstet u. a. Leipziger
Stechern mit dem Leipziger Rat in Streit
wegen der Erwerbung des Bürgerrechts.
Wustmann, Neujahrsbl. d. Bibl. u. d. Ar-
chivs d. St Leipiig III (1907) 58 f., 39 u. 42.
A. Kurstvelly.
Bifihtmann, Hans, Maler, geb. 25. 2. 1878
hl Anrisweil (Thurgau). Besuchte das Gym-
naahun in S. Gallen und wendete sich nach
bestandener Reifeprüfimg der Hdere! co,
eist als Schiller Hermann Gattikors in
RüschHkon, dann an der Stuttgarter Kunst-
schule bei Kalckreuth und Hoelzel. 1907
schweizer. Staatsattpend. Seit 1907 Mitglied
des Deutschen KünsOerbundes. Sttidierte
zulct'/t in Rom, Florenz, Paris Sieit 1908
für dauernd in Stuttgart. Beschickte von
größeren Ausstellungen Köln 1906, 1907,
Berlin Senaaioa 1906^ 1806, WienlMM, Straft,
bürg 1909; Sonderansstellung bei BraU, Mün>
chen 1910. Von größeren Wandmalereien
sind Bilder in den Pfullinger Hallen (1007) u.
der Stuttgarter Erlöserkirche (1906) zu nennen.
IMO Auf uag zur Ansmalaqg dea Konatbausea
in Zürich. Eine Landschaft in der Kunsthalle
in Winterthur. Mit seiner Frau Nina auch
auf dem Gebiete der Silberachmicdekunst Qdei.
nere Sdimuckaadien) titig.
B.S Stil entwickelte sich zunächst in starker
Abhängigkeit von Hodicr und Hofer. Auch
die Einwirktmg Giottos ist zumal in den
Piolltager Freslni unverkennbar. Spitir
wurde der anünglidie ArchaisnMiB dwdi
gründliches Naturstudium unter dem Ein-
druck der Werke Cezannes und der neueren
Arbeiten Hofers überwunden. Die Jahre
1908 und 1809 brachten stark an C£zanne
anldingend« dodi fcrMg weh delikatert
Landschaften und Stilleben. Das Haupt-
interesse des Küiistlcrs blieb indes dauernd
der Monunientalmalerei zugewendet. Hier
trat an Hodlers Stelle als Vorbild mehr und
mehr Hartem wenigstens ^Qr die Ranm-
probleme; im Kolorit geht auch hier Br.
eigene Wege. Die noch etwas äußerliche
Gebundenheit an die Fläche der Pfullinger
Figurenbilder hat bereits nach zwei Jahren
einer viel stärkeren inneren VerhuBpflJieit der
Kompositinn Platz gemacht. Als die ersten
farbig wie kufiipoaitiunell völlig freien Schöp-
fungen dürften das auf der Berliner Sezession
1809 ausgestellte .Sitzende Mädchen" und die
Akte bei Brakl (Mihichea) lu bcKichnoi asin.
Die Kst XVIII (s DchMat Est XZ), 19M
p. 205/7. — Kat der obengea. Aaast, Initseoiidcia
Vorwort tum Kat. d«r Auast bei BrakL — > Han s
K a i 8 e r in „Die HlUe" No 8 vom ST. I. 19101.
— Hans Hildebrandt In Ztsdtt. f. bOd.
Kst N. P. XXI atlO) M5-«W. Bamm.
Bruel, Alexandre, französ Architekt u.
Aqturcllmaler, geb. 1869 in Lyon, studierte
an der Ecole des B.-Arts in Paris. 1905 stellte
er in der Gal. Georges Petit, Paris, eine gro8e
Anzahl vorzüglicher Aquarelle, Ergebnisse
seiner architektonischen Studienreisen in BcU
gien, Italien und Tunis, aus
Delaire, Les architcctcs clcvrs etc. 190T.
BoUetia de l'an aoc et med. 1905 p.
Bmlls^ Gaston, landsehafts* and Ma-
rinemaler in Paris, Schüler von J. Noel, stellte
zwischen 1869 und 1881 wiederholt im Salon
namenttieh Halenibildar, aneh in Aqaaidl,
Belller^Auvray. Diet t^. SuppL H. V.
BrQloS, Alexander Pawlowitsch, russ.
Archit., geb. 29. 11. 1798 in Petersburg, f 9 1.
1877 das., älterer Bruder von Karl B., wurde
1800 Schäler der Petembnig. Akad. und 1888
gMdnehig mit seinem Bruder mit Unter-
stützung der damals ins I.ebcn getretenen Ge-
scllsch. z. Förderung d. Künstler für die Dauer
von 6 Jahren ins Ausland geschickt. 1828
lebte er in Rom, l>ereiste tSSii Sizilien und
hielt sieh dann lingere Zeit in Pompeji auf,
wo er sich mit Rekonstrukttonsversuchen der
Thermen beschäftigte, die er, in Kupferstich
vervielfältigt, 1829 in Paris, wo er sich seit
1887 aoihiel^ herausgab. 1888 kehrte er nach
«05
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Pdenlnirv lurSck und urorde aogleich um
Archit des kaiserl. Hofes berufen. In An-
erkennung seiner Publikation über die Pom-
pejanischen Thermen emanoten ihn das fran-
töa. Inidtirt» das Institut der cqfflisdmi Axcfai«
tdcten, die Aktdemien in Mailind und Peters-
burg zu ihren Mitgliedern. Er erbaute das
Observatorium zu Pulkowo, das Gebäude des
groBen Generalstabs am Schloßplatz, IdlCte
neuen
BiKfzterliBases; dcnUmbsn des Msnnorpalais,
des Alexanderhospitals u. des Michaeltheaters ;
er errichtete femer die got. Kirche zu Pargo-
lowa, das gräfl. PaUis Samoiloff in Slavjansk,
die lotber. Kirche am Newaki m Feterrikoss.
1888 äbenuhm er stich encn Lehrstuhl aa der
Petersburger /\kad. B war auch ein TOr-
trefflicher Aquarellist und Porträtmaler. Von
ihm die Bildnisse der neapolit KönigsfamiUc^
das Portrit des Walter Soott^ in Paris gf
mak und andi auf den Sten gcseidmet, ferner
das Porträt des Fürsten Lopuchin (1830) und
das des Kaisers NikiHaus I., umgeben von den
Kadetten verschiedener Korps. Desgl. eine
Ansaht schöner Ansichten aus der Umgebung
Petersburgs. Er hat auch 18 Blatt lithogr.
Am 15. 1. 1871 feierte die Akad. sein fünfzig-
jähriges Künstlerjubiläum und lieS eine Me-
daille auf ihn acfatagen. Am S9. 4. 1888 wurde
B. nobiUtiert
Bonn. 3mm*Mon. (Groie Eacyldop.) III TM.
— 3wmiiuoii. c-1 11.1] 1, VIII 7B2/3. — A. Be-
Bois, Gesch. d. tum. Mal. d. 10. Jahrb., 1902
p. 92 (nus.). — D. Rewinskjr, Lex. russ.
Stecher I 112 (russ.). W. Neutnann.
BrIUoff, Feodor (recte Friedrich) Paw-
lowitsch, rasa. Maler, geb. 1798^ f 1808,
Sohn des Omamentisten Paul B. aus erster
Ehe, wurde mit fünfzehn Jahren in die Akad.
getan imd verließ sie 1815. 1834 wurde er
tum Akademiker, 1841 zum Professor er-
nannt Von seinen Gemälden sind als die be-
deutendsten zu nennen das Altargemälde in
der Kirche des Sem jcnoff sehen Regiments «.
„Christus im Grabe" im Mus. Alexanders III.
in Petersburg«
nerpoB-b, C6opMim Mar. (PetrofF, Hat. S.
GcKb. d. Petenbnrser Akad. d. K.).
IV. NcMmann.
Brfliof (Bruleleau, Brulio, Brillo), Georg,
Omamentbildh., Stammvater der mss.- Künst-
krfanilie &* kam 1778 aus Lüneburg, wo die
ans n«flkreich stammenden Bruleleau seit der
Aufhebung des Edikts von Nantes unter dem
Namen Bruilo ansässig waren, nach Peters-
burg. Er fand hier mit seinen beiden Söhnen
Johann und^Paal^Beschäitigung in der kaiaerl.
Bimotsan. esoHnb (BasyUep. Lex.) VIII
784/5. IV. NtumanH.
Brüof, Johann d. A., nus. Bildh., kam
1773 mit seinem Vater aus Lüneburg nach Pe-
tersburg, wo er an der kaiscrl. Porzellanmanu-
ftklur Amdhn« fand, surb aber sdnn in
demselben Jahre.
3Hiuuuioa. caoBapb (Eacyklop. Lex.) VIII
784/5. fV. Nwmamm.
MOoM» Johann d. J. Pawlowitae^
russ. Msler, geb. 1814. f 87. 10. 1884. Enfcd
des Vorigen, trat 1830 in die Petersburger
Akad., die ihn zu ihren begabtesten Schülern
zählte. Von ihm ist cina Saaunlong adiSner
Stttdisn erhalten.
Smvuen. aoaepi. (Encyklop. Lex.) VTII
784/5. W. Nnmann.
Brtloff. Karl Pawlowitsch, russ. Ma-
ler, geb. 12. 12. 1799 in Petersburg, t 28. Ä
1868 (Mitt. V. Dr. F. Noack nach röm. Pfarr-
bfichem) XU Marctano bei Rom, der dritte*
Sohn des Bildschnitzers Paul Iw. B., erhielt
den ersten Unterricht von seinem Vater und
kam zehnjährig in die Petersburger Akad.
1881 erhielt er für sein Bild Abraham und die
Engel die grofie goldene Med. und die damals
ins Leben getretene Gcsellsch. z. Forderung d.
Künstler gewährte ihm und seinem älteren
Bruder Alexander 1822 die Mittd. ihre Aus-
btidung im Auslande fortsstistt zn kSnnen.
In Deutachland vermochte nur die Kunst
Scliinkels und Rauchs die jungen Künstler
kurze Zeit zu fesseln; ihre Erziehung in den
Traditionen der ital. und französ. Kunstweise
lieS das Verständnis für die deutsche Kunst-
sprache ehies Comelitts nicht m ihnen auf-
kommen. N'arh viermonatl. -Aufenthalte in
München gelangten sie, nachdem sie Venedig,
Verona, Mantua, Florenz gesehen hatten, im
Mai 1883 nach Rom Als erste Arbeiten B.s
entstsnden hier die ,J)er Haliotische Motgcn*
und „Der italienische Mittag" gcn.innten Bil-
der, die vom Kaiser erworben wurden. 1824
übernahm B. mit Zustimmung des Vereins zur
Förderung d. Elünstler den Auftrag d. Akad«
die Schute von Athen fai der Gr6fe des Ori-
ginals zu kopieren, doch erst im .Sommer
konnte er mit der Arbeit beginnen. Er malte
inzwischen mehrere Porträts, darunter daa
des Archit Leo. v. Kienze und des Bildhanen
Wagner, sowie mehrere Genrebilder aus dm
ital. Volksleben. Ain 27. 9. 1828 7pigte er die
Vollendung der Kopie an. Eine kurze Unter-
brechung der Arbeit hatte er benutzt, um einen
Besuch in Neapel zu machen und hier im Mus.
Burbonioo^ im Angesicht der Ausgrabungen
von Pompeji kam ihm der Gedanke, den Un-
tergang Pompejis nach der Schilderung des
Plinius zu malen. Ein BestKh der ausgegrabe-
nen Stadt ließ den Gedanken zur Tat icücn.
Die erste Sktzse — im Privstbesitz in Moskan
— entstand gleich nach der Rückkehr nacih
Rom und 1833 feierte das Riesengemälde (gast
V. A. F. Girard, das Original jetzt im MttS.
Alexanders III. in Petersbnig) seine ersten
Triumphe auf den Ausstellungen hi Rom nnd
Mailand. Mit größtem Enthusiasmus wurde
es überall aufgenommen und in Petersburg
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Brüioff — Brünckmann
ttäguU, sich das EnUöcken fast zum Fana-
tiimui. Der K&utler «nrde mit Auszeich-
nungen und Lobeserhebungen überschüttet.
Einzelne knUjicrendc Stimmen verhallten im
Sturm der allKcmeinen Begeisterung. — Von
Som aus unternahm B. einen Besuch Frank-
reichs, kehrte dann nach Rom zurück und
schloß sich einer Gesellschaft von Kunst-
freunden zu einem Besuch Griechenlands an,
deren Zweck die Herausgabc einer malcri-
icben Beschrdboflg des Landes war. B. lie-
hrta tu dem Werk gegen swauig Zeichnun-
gen (erschien. 1839—40 in Petersburg). Nach
einem Besuche Kleinasiens und Konstantino-
pels kehrte er nach dreizehnjähriger Abwesen-
heit nach Petersburg zurück und nahm nun
dne Professur an der Akad. an. — > Dem
großen Bilde „Pompeji" ist kein pl'^iches mehr
gefolgt Seine Ideen schnell aufs Papier zu
werfen oder flüchtig in Aquarell auszuführen
sagte ihm mehr zu als die anstrengende Ate-
leraiteit JHt Belagerang von Pkakau"
(Pskow) u. „Die Ermordung der Tftes de Ca-
stro" (Mus. Alexand. III. m Petersburg; sind
die beiden Hauptwerke, die dem ersten folg-
tca Auier diesen entstanden einige Bikler
TTHgiowni innam lur >w smieueiie iwircim
und mehrere Porträts — Das Petersburger
Klima und zunehmende Neurasthenie be-
gannen seine Gesundheit zu untergraben; er
siedelte inlolgedesBcn 1M9 nach Italien jücr.
Nodi TywT^f f Portrlt^ noch manche luler-
essante Skizze entstand hier, doch seine Kraft
war erschöpft. Ein Aufenthalt auf der Insel
Madeira brachte nur vorübergehend Ge-
nesimg i bald darauf erlag er einem Herz-
leiden. — Das Mus. Alexanders tll. m Pctcn-
btirg beMtzt Ii Gemilde B.s. Man kennt von
ihm 4 Radierungen u. 2 Lith.
EoJibm. 3hii>ikMB. (Grals Eocyklop.) III
TOT ff. — 3HU»itJon. cjjoBapb (Encyklop. Lex.)
VIII 783/4. — Ed, D o b b e r t, K. Brylow, Pe-
tersburg 1871. — F. E. Visconti, LUltimo
(iomo di Pompei, quadro di C. Br. Milano 183S.
— Zeitschr. f. bUd. K«t. N, F., XVIII 64. — A.
B e n o i s, Gesch. d. rust. MaL d. 19. Jahrii., 1901
». M ff. (russ.). — D. Rewinsk^ Lau raas.
Stachar I Ut ImmJi, m Nmmmm.
Brfiloff, Nikolai Fedorowitsch, russ.
Archit., geb. 21. 1. 1826, f 18- 1- 1886, Sohn
des Prof. Feodor (Friedr.) B. Schüler der
Petersburger Akad., 1860 Pensionär auf sieben
Jakrc^ 1860 lum Akademiker, 1864 ZUR) Pro-
fessor ernannt. Von seinen Arbeiten sind be-
merkenswert das Palais des Grafen Ku-
schdeff-Besborodko in Petersburg, das Denk-
mal desselben im Alexander-Newakikkiater
Mid die Innetidckoratioa der SUe im Hause
des lUicliaadEfttirs A. A. Polomoff (1878—
1871).
SwmMOB. caoatpa (Bncitk». Lex.) VIII
IM, W. N*nmamm.
BrtMl^ P««l AUxnadrowitsch,
fvas. Maler, gilb. 1810 m VnAmk, Selm des
Archit. Prof. Alex. P. B., besuchte anfangs
die Petersburger Universität und erwarb sich
den Grad eines Kandidaten der physico-
mathem. Fakultät, wandte sich dann aber dem
Studium der Landschaftsmalerei im Auslande
zu. Er hat auch emigc Blätter radiert. Br.
ist verheiratet mit der russ. Schriftat^ferfal
Sophia Konstantinowna Kawelina.
Harn xyxoatinncii (Ufwere Kfiaatler) I 65. —
BmuiKion. cjoBa[)i. (Encyklop. Lex.) VIII 784.
— Caul. de l Expoa. Momou 1888, »-0. — Cat
de l'expoa. decenale 4 Paria 1900. — D. Ro>
winiky, Lex. rau. Stecher I 115 (nut.).
ff, Neumamn,
Brüioff, Paul Iwanowitsch, russ. Bild-
schnitzer, geb. 1760, t 1. 1. \im, wurde nach
dem frühen Tode seines Vaters von sdnem
GfoBvaler md seinen Onkd in der Sknlplnr
unterwiesen. Von 1794—1800 leitete er den
Unterricht in der Klasse für Holzschnitzerei,
Vergolderei und Lackarbeiten an der Peters-
burger Akad., führte auch für die Akad.
mehrere Aiftailn M% via dn TknnasaMl
im Konferenzaaa^ nkiti» gcadnilM Büder-
rahmen u. a.
dmnacseiB. caaauk (EnsyUsp. Lex.) VIII
784/5. IV. Neumumm.
Brfila, Ludwig, Maler, geb. 1808 m Ufw
bachbeiKdln,t am 19. 12.1888inRom;kam
1888 nach Rom. wo er ricfi Ruf als (Sodndits-
u. Genrcmaler, besonders durch sein tüchtiges
Kolorit erwarb ; verließ Rum wegen d. Revo-
tatiOB im Mai 1848, kehrte aber wenige Jahn
spiter snrück und blieb dort bis wa seinem
Tode. Von seinen Werken seien genannt:
Der segnende Heiland (Pinak München);
Schldemehmung eines vornehmen Mädchens
in Florenz 1843 ; Taufe in S. Marco zu Ve-
nedig 1848; Bauemiamilie v. Cenrara RomaiM
1888; Kind in d. Wiege vom Hiffld bewacht
1856; Betteljungen 1856; Armes Weib mit
Kindern in d. Kirche 18B6; Mutter mit schrei-
endem Kind 1887; AlM^ den Roaenknuis
betend, 1887.
ITiMalMstr. IMt th. Ml — Gaaa. dl Sama,
U48 No. 88. — Glon, di Ssow. 1883 Mb. IS«;
18M N» IT, 89: 1857 Ko 98. — Almaa. lalt.
Roma, 1841. — F. Faber, Konr.-Lex. d. blld.
Kst, 1848. n. — Akten d. Poat« Molle u. d.
Diaeh. K<>Var« aovie Pfaiibw S. Andr. d. Fz ,
S. Vteeenao v. S. Roeeo so Soaa. FWarir. NomtH.
Brfia, Robert C, amerik. Kupferstecher.
Anfang des 19. Jahrh. Lehrling bei P. Mave-
rick in New York. Übte den Kupferstich er-
folgreich, bis er in einem Wahnaannsanfall
den Tod fand.
„Gil Blas" u. „Arabian Nigbto". Wm Duidl
New York 1820. — D n n 1 a p, Hiat Arta of De-
•isn in America. New York 1834. — D. Mo N.
Stauffer, Americ engtavers 1907. E. Riehttr.
Bifiackmana, Zeichner in Augsburg (?) um
1760/60. Zwei Blatt OmamenUtiche mit je
2 Rahmen sind ,3rünckmaS, delin. Job. Geocv
Hertel exc " bezeichnet und tragen die Ver-
lagsnummer 84 dieses Augsburger Verlegers.
GnllmardL Ua anUvm «nsiMn. lüO fb
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BrflM ~ Brihmtr
p, SM.
WtWm, Heinrich, Haler, geh. tm B. 11.
1869 zu Bonn, lebt in OberpfaflFenhofcn bei
München. Vorzugsweise Portr.- u. Aktmaler.
Sehüter der Konstgewerbeachulen zu Köln
mi Hmnowr, fibeniedelte 1896 niKfa Mönp
eben und Milte des StwUon an der Afcid. bei
Ludw. Seitz und Prof. von WaRTier fort.
Empfing zweimal die große gold. Medaille.
Seit 1006 regelmifiig als Mitglied der Luit-
poMgrappe im Münchner QaspalMl, 160^
1907 imd IMO aneh auf der GroiBen Beiliner
Kunstausst. vertreten. Innerhalb der Luit-
poldgruppe fällt die Eigenart seines Stiles und
daa tiefe Stadium ^enell malerischer Pro-
Mtane — beionden was die Behandlung des
Fleiadie» anlangt — stark auf. Er bevomigt
den breiten absetzenden Pinselstrich u. erwägt
bei der Verteilung der Flächen in Vierecken
(Manier TribMr) dieWifimng d. Kontraste v.
kühlen und warmen Tönen. fi.a Entwidkelnng
bewegt sich bisher {n andauernd anfstdgender
Linie. Seine besten Bilder sind : „Porträt des
Vaters", JDomino", der verblüflFende „Gäh-
nende Akt", „Die Stopferin", Bildnis Aug.
Rcnoir's (ZeicJinuni^. Herr Bernhard Köhler,
Berlin, hat den grBlten Bestand Brihiesdwr
Bilder erworben. Alfred Mayer.
Brüser, Georg, Genre- und Landschafts-
maler in München, f das. um 1886, stellte
dort 1882 einen betenden Eremiten aus. Er
wird nur von Nagler (Lex. II u. Monogr. II
No 2747) erwähnt. H. V.
Brfiaing, Maler, unbekannter Herkunft., tä-
tig in Hamburg um 1760 als Bildnismaler,
mahM! FimTflMIdniMf und gröBere Familien-
nenen, daneben Sittenbilder z. T. satyrischen
Ilihaltes (verliebte Mönche und Nonnen). An-
fang der 70er Jahre in Italien, seit 1774 wie-
der in Haaiburg, dort um 1778 f- Seine
Zeichnung war ctwas flüchtig, seine Farbeor
gebung zuentt adbmntzig, später altan matt
Eekhardi; VuA. bUnadw« Hb« ITM
p. 5. Rasp*.
Brüning, B , Maler, geh in Hamburg zwi-
schen 1720—30. Malte in hoUänd. Art — vor
allem in Anlehnung an Com. de Heem —
Blnmeb, Früchte und andere StiUeben. Mit
dem Hamburger Sammler D. G. Waerdigh
hielt er sich eine Zeitlang in Holland auf, um
dann bis zu seinem Tode seine Tätigkeit in
Hamburg fortzusetzen. Im Aukt.-Kat. der
SammL Waerdigh von 1790 findet sich von
Dim unter No SB „Lantehaft hi Nisehe,
umrahmt von Blumenkranz", in einem an-
deren Auktionskatalog (Verst. durch Packi>
achefsky, 179«), Vasen mit B«Nea* (a. auch
BMHmngk, J.).
Eckhardt, Haiah. bOemackr, Big ITM
pi. n. Rßttt.
BMnIai; Heinrich Christian, Maler
an der mit der Porzellanfabrik zu Fürsten-
berg verbundenen Fürstl. Porzellanmalerei zu
Brndudiweig, geb. am ML 11 tfn n BrauB>
schweig, seit 1797 an der dortigen Bunt-
malerei tätig, später aber nach deren Auf-
lösung (182^ iräch weiter bb tu tdnem am
18. 1. 1856 erfolgten Toda mit in BmOm
voo Fürsteubei ger und anderem rbrrfWan bn>
•cUftigt. B. war unter den Malern aus der
letzten Periode der Fürstenberger Manufalc-
tur zweifellos der bedeutendste, da er dnith
Fleifik VifliHiitiglwwt und Töchtigjoeit alle la*
deren — vielleidit not aHdadfer Auanahnw
von Sebbers — weit übertraf. Er begann als
Landschaftsmaler und schuf als solcher zahl-
reiche Ideallandschaften und Prospekte, ging
dann aber bakl auch zur Fignrnmalerei über
und hat endlidi audi als MAnsmaler Treff-
liches geleistet. Von seinen Arbeiten, die er
meist auf Fürstenberger Tassen, Vasen und
Pfeifenköpfen ausgeführt und bisweilen mit
seinem Namen auf dem Bikie selbst beseich-
net hat, befinden sich noch heute viele
Bratmacfaweig (Herzogl. Museum und Privat*
besitz) und anderwärts, wie z. B. im Kunst-
gew.-Mus. zu Köln tt. keramischen Mus. zu
Sivres. Am besten unter ihnen sind seine
Landschaftsmalereien, dfe steh durch eine
duftige Behandlung von Luft und Himmel,
für die lichtrosa, leicht grau schattierte Wölk-
chen auf zartblauem Äther charakteristisch
sind, sowie durch eine sorgfältige Zeichnung
des Baumschfsges auteeidmen ; seine I^guren-
nialcrcien leiden dagegen nicht selten unter
einer etwas pedantisch-kleinlichen Manier und
mancherlei Zcichenfehlem.
Chr. Scherer, Das Föntadiecger For-
idtaa (IMW) p. 196 ff. Chr. Sdunr.
Brflnaer, Karl, Maler u. Kunstgewcrbler,
geb. am 4. 12. 1847. Anfänglich als Litho-
graph ausgebildet, widmete er sich 1865—70
dem Studium der Malerei auf der Akad. ta
Karlsruhe, machte 1870/71 den deutsch-fran-
zösischen Krieg als Krankenpfleger mit. Stu-
dienreisen durch Holland und Norddeutsch-
land zum Studium der alten Meister brachten
ein Staatsstipendium. Durch Vermittlung des
Feldmarschalls v. Edebhdm kam Br. zu Ma-
kart in Wien (1871), wo er an den vorhercilcn-
den Arbeiten zu Catarina Cornaro u. a. Wer-
ken beteiligt war. Daraufhin entstanden
eigene Werken wie t^Laub des Hjlas" und die
Kofcnsalgemälde in der Kufuthalle tu Basd
(1876). Von 1877 an, nach größeren Reisen
nach Paris, Italien, Sizilien (9 Monate), kam er
1883 wieder nach Karlsruhe, siedelte 1888
nach Kassel als Professor und Ldirer an die
Kunstgeweibeschule 9ber, wo er jetzt noeh
wirkt. Während dieser Jahre erhielt er den
Auftrag, für GroBh. Friedrich I. Kopien nach
Resmolds in London anzufertigen und citt
Altarbild für die Kirche zu Mühlboiv n
malen (1890). Ebenso entstanden dekorative
Fassadenbilder in Karlsruhe (Jahnstr. 14), am
Rathaus in Woliach (1886), die fünf Fäkal-
soS
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Brüimich — Brütt
täten für die Univenititsaala in StraBbmi
(1699), Gemilde in der Anla dee Gynmeritnm
in Bückeburg (1905).
Außerdem malte Brünner viele Porträts in
Privatbesitz (Berlin, ManOhciin» Baad, Wien,
Karlsruhe und Kassel).
Fr. B ö 1 1 i e h e r, Malcnr. d. 19. Jahrb. —
Kat f. AUc 1888, 1895 u. 1899. — ZMcbr. L bUd.
Ket (s. Reg.). Btrimgtr.
Bcttaakh, Andreas Petersen, dän.
Porträtmaler, am 4. 4. 1704 geb., am 4. 11.
1769 t, Schüler von Porträtmaler J. S. Wahl.
Wenig bedeutende Arbeiten von ihm — u. a.
ein Selbctportrlt — bciittt dM MoMuai Fte-
Wcllbaeh. Nyt
n 623. — Land.
(Kopenhagen UM &). Ln
Briinnich, Merten Thrane, dän. Por-
trätmaler, am 14. 12. 1806 in Kopenhagen geb.,
besuchte die Kopenhagener Kunstakademie
und reiste, nachdem er 1889—40 in Charlottcn-
borg auagestdlt hatte, nach Rnlkad, wo er
sich bekannt machte. Dort starb er am Bl. 7.
1861.
W e i 1 b a c h, Nyt danak Kunstner lex. —
Land, Danske Malede Portraeter (Kopenhagen
1896 ff.). — Reitiel, Charlottenborifvdstillin-
geme (Kopenhagen, 1883). Lto Swane.
BrUnnich, Peter, dän. Maler, Sohn des A.
P. Br., L & 1739 in Kopenhagen gd>. Ein
geringer Kfinader. gewann er ITM die groSe
Goldmedaille an der Kunstakademie in Kopen-
hagen und reiste dann mit Stipendium nach
Rom; heimgeltehrt, wurde er 1776 Mitglied
der Aicademie und kgl. Geachichtamalcr, fährte
tltnr auch gewöhnflelK MalerarlMit ana. Er
Itarbam 16. 9. 1814 Unter seinen Geschichts-
bildern worden genannt ein Prometheus tmd
eine Kippif nach Giddo Rani. Andi BüdDiaae
hat er gemalt
Weinwieb, Daaik KunatliUtorie, Kopen-
bagen 1811, S. 185. — Nagler, Katlerlex. II
174. — W e i 1 b a c h, Nyt daufc Knnstncrl««, —
Lnadi OMube llalede Pocteaetar friiiiinliawin.
ItN £) I 119 II. a. Im JaiM«.
BrBaael, Anton van, s. Wyngaerdt.
Briiaael, Barend van, s. OrUy.
BifliMl, van, s. auch Srustd aowie mit
Brüssel, Brutul, BrustBt* de verbandcae
Vornamtn.
Bttttt, Adolf Bildhauer, geb. am 10. 6.
1B66 in Hiimm (Schleswig. War znenrt beim
lldater MflIleDholl als Stefametdehrifag In
Kiel tätig und kam mit dieser tüchtigen hand-
werklichen Vorbildung an die Berliner Aka-
demie, wo er mehrere Jahre verblieb (1876—
78), darunter drei Senaeater ala Schüler von
Schaper. Nach AbachluB der Studicnieft in
München und Dresden liefi sich Br. in Berlin
nieder (18S2j. Seinen ersten Erfolg hatte er,
nachdem er sich mit dekorativen Arbeiten
dttfchgeachlagen (am Berlin. Kriminalgericht;
fflr du de» Prinzen Witbelmt «pitarca Kaiaer
^MIlMlm IIa« voB den
xor Hochaeit geaehankte Silbersenrice)» auf
der Aossteilang von 188T mit der Bronae»
gruppe „Gerettet", die für die Nationalgalerie
angekauft wurde. Es folgten 1890 ,Eva mit
ihren Kindern" (Marmor, Natiooalgal.) und
die «Schwcrttjunerin" (Brome 1891), die
dtffdi ihre feine Vcibindimg von Natorw^r-
hcit tmd plastischem Stilgefühl auffielen Die-
selbe Eigenschaft zeichnet Brütts zahlreiche
Denkmäler aus, unter denen namentlich die
Standbikler Otto dea Faulen (1680) und König
Friedrkli WiDiehns II. (1900) in der Berliner
Siegesallee durch originelle Auffassung weit
aus dieser Statuenreihe hervorragen. Von den
übrq;en Monumentalarbeiten seien genannt
die Denkmikr Kaiser WiUielins I. in KM
(IflM), BismardB in Altana (1897), Königs-
berg und Schleswig (Icupf ergetriebene Kolos-
salstatue auf dem Knivsberg, 1901), Kaiser
Friedrichs in Berlin (vor dem Brandenburger
Tor, 1906) und Breslau (1901), dea Grofiher-
aogs Karl Alexander in Weimar (am M. 4L
1907 enthüllt), die Koloaaalstatue Heinrichs d.
Voglers für das Treppenhaus des Rcichstags-
gebäudes (1898); von Werken anderer Art
der schöne Brunnen in Husum mit der volks-
tumhcficn Gestalt cmer jimgen Schillerm
(1002) und eine streng stilisierte männliche
Brunnenfigur für Kiel. An die Art der
„Schwerttänaerin" knüpfte später die bedeu-
tende Marmorfigur der «Diana" in der Natio>
nalgalerie an (1908). Die durch (ße SdriMieit
der formalen Durchbildung u. der Geschlos-
senheit des Umrisses wie durch das gesteigerte
innere Leben ausgezeichnete Gruppe „Die
Nacht" (1808b im Beaits dea Grottieraogs von
Sacha.»Weiniai) lat du Hanptvreik v. BrlUls
Tätigkeit in Weimar, wo er seit 1905 ein
Meisteratelter leitete, das er 1910 wieder auf-
gab, um nach Berlin zurückzukehreti. Unter
den jüngsten Arbeiten befindet sich eine Bäste
dea PhiMogni Vehlen za dessen 80. Gcbnitt-
t«g (September 1910). Brütt ist Inhaber der
Goidcnen Medaillen von Berlin, Paris, Mel-
boniMh St Loois und Chieaga
l'innfSBBi Minalshslls Bd 9S (1903) f.
818 f. — YslbagSB n. TtutagB ll«Batshefte Uü
1M9. U. Osbom.
Brttt, Ferdinand (Martin Cordt), Ma-
ler, am 18. 7. 1848 zu Hamburg, erhielt
den ersten künstlerischen Unterricht an der
G<wert>estbule seine f Hehuatsiadt durch A«
Gensler u. F. Heimerdinger, bezog Im Herbst
1870 die Kunstschule zu Weimar, wo der
Leyaadhfiler F. Pauwels und Alb. Baur seine
Lducr «trau. K. Gussow, ein Pauwelsschu-
1er, wiikte dui'di seuie energisch
charakterisierten und kräftig koloristi'^chen
Bilder auf BrStt Der Retheischüler Baur
förderte B.s Anlagen für monumentale Auf-
gaben. 1876 ging B. mit Banr nach Düssel-
dorf und culUFHikdta dort neben L» Bolcct~
\ anf die Betgier Lej« u. («allait
109
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aufbauende Art von Genremalerei durch die
sog Gcrichtsbilder. Reisen nach halien (1889)
und wiederholte Ausflüge nach Tirol und
Norddeutschland erweiterten <Ih Stoffgebiet
seiner Kunst nach der landschaftlichrn Seite.
1898 siedelte B. nach Kronberg a T über, wo
er jetzt noch lebt und von wo er seine Stu-
dienreisen durch Süddeutschland und in die
RheiiigctaMlen ausdehnt. B.s Kaut hat 8
scharf unterschiedene Epochen. In der ersten,
etwa bis Ende der 7Öer Jahre gehenden Zeit,
sind die Stoffe oft iroiusch oder satyrisch zu-
gespitzt, das Kolorit ist noch nicht ganz aus-
geglichen. Die wichtigeren Werke dicMr
Zeit sind „Gestörte Ruhe", „Bfucrndeputafion"
(1876), „Des Landes Hoffnung" (Galerie, Lüt-
tich i, „Klavierstunde" (1877) u. a. — Die
zweite Periode ist ducch scharfe Beobachtung
and Darstellung des Leibens, dareh feinere
Ausbildung im Kolorit, durch die sorgfältige
Behandlung von Licht, Farbe und Form in
Innenräumen charakterisiert. Werke dieser
Zeit: «Alter Mann mit schwarzem Hut" (1880,
Prof. Oeder. Däatddorf), „Aas bewegter Zeit"
(1882, Barmen), „Park in Wilhelmstal" (W.
Meister, Frankfurt), „Beim Pfandverlcihcr"
(188-1, Haniel, Düsseldorf), .JPreigesprochen"
(1884. Göll, Zürich). JConzertsaal", .Schuld-
verscIu'eibuQg'* C188^ Ksiser Franz Josef),
„.Achtzigster Geburtstag" (1887, Delius, Aa-
chen), „An der Börse" (1888) und ,Auf dem
Bahnhof" (1891, Ksthdlg Heinemann, Mün-
chen), „Tennisspier (1806, Familienbüd
Hoeseh, Kreuzsa), „Chrtotas Victor* (UOQ.
„Golgatha" (1R97>, „Gethsemane" (1898) und
„Christus als Tröster" (Akad. Galerie, Wien),
„Christnacht" (18fl8, Heintzmann, Frankfurt);
die besondere Note dieser Zeit sind die aus
einem Erkbnis «Is Geschworener entstande-
nen Gcrichtsbilder, z. B. „Verurteilt" (1882,
Galerie Düsseldorf), „Besuch im Gefängnis"
(1S85, Kunsllialle Hamburg), ,, Stunde der Ent-
scheidung" (180% Neue Pinakothek), „Nach
bangen Standea* (1897, Ksthalle Mannheim),
Vor den Geschworenen" (1898), Komitee-
sitzung" (1900), „Aschermittwoch" (1901), „Ge-
wissensfrage" (10021 ; auch die Interieurs aus
Nammen, Tirol, Kronberg, Wiänbarg (Dom o.
Rcsidciis), Fnnkfort (Rtawi) tu Viwint (DonO
u. zahlreiche Landschaften sind namentlich für
die koloristische Entwicklung B s von Be-
deutung. — An wichtigeren Porträts hat B. ge-
schaffen, z. B. Prof. V. Canal (1888^ v. Canal,
Manchen), Prof. A. Bwir (1888, Banr, D8ssd>
dorf*, General v. Strantz (1897, v. Bender,
Balienstedt a. H), Prof. A. Burger (1899).
Selbst- und Familienporträts. — Die dritte
Periode^ zu der die Qiristasbildcr öberleiten,
entwiclielt seit 1908 die lidlere Psrbengd>ang,
das Tandschaftsbild und die Monumental-
malerei Werke dieser Zeit an Landschaften:
Birken (1900), Straße in Oberxirscl (1901),
Kronberger Motive (1906), Herbststimmung
(1904), Frühling, Kronberger Friedhof (1901).
Tennisspieler (1904, Bonn, Frankfurt) ; an Mo-
numentalbildern: »Trauerfeier für Kaiaeria
Friedrich" {1902, HohenzollemniMcani), ..tn
Foyer" (1905, Lotichius, Frankfurt) und die
9 Fresken zur „Wcrdcgeschichte des Deut-
schen Reiches mit besonderer Beziehung auf
Frankfurt von 1785 an bis 1800" im Kömer
m Frankfurt, und zwar: CotAn Im Kreis der
Geisteshelden seiner Zeit, Aufruf König Fried-
rich Wilhelms III. an sein Volk (1.) und der
Rheinübergang bei Caub (r.); die National-
versammlung in der Paulskirche; Krieg und
Sieg (KMg Wilhelm bei Prenois denBmides-
genossen und Heerführern den Dank aus-
sprechend); im neuen Reich (die bedeutendsten
politischen, KeistiRen und wirtschaftlichen
GröSen des Deutschen Reiches) : der Fricdcns-
sdiloS im Schwanen (f.); Anddit von P!nmlc>
furt, und der Fürstentag zu Frankfurt (r.)
seit 1906. — Brütt wurde 1884 Professor und
erhielt die goldene Medaille 1888 (POsaddorf)
und 1882 (München).
Brockhau ■, Konv.-Lex. 1909. — Meyer,
Konv.-Lex. 1903. — H. A. Müller, Kstler der
Gegenwart — Fr. v. Bottiche r, Malerw. d.
19. Jahrh. u. Nachir. — Das geist. Dtut.ichUUML
— DreBler, Kunstjahrbuch 1910. - Jahrboch
d. bild. Kunst 1908/9. — W c i r » a c k e r - D et-
aoff, Kst u. Kstlcr in Frankfurt a M. im 19.
Jahrh. II (1909). — Ztachr. f. bild Kst XXII—
XXIV u. N. F. I-V. — Kstchron. X-XXIV. H.
F. I-VUI. — Kst f. Alle II-XUI. — Die Kunst
1902-190«. — Die Rheiolande I-VI. — ZUchx.
L Christi. Kst VIII, — Akad.-AuMt. Berlin 187«
bis 1890. — Auut. xu Berlin 1906, Düsseldorf
IMS, 1904. Mündben 1900. 1901, Wietbeden
1M9; BiftttAant im VtHU. Xstfctda IMft.
Bmgad«, Antonio, sp«n. Maler, geb. in
den ersten Jahren des 19. Jahrh., f am 17. 3.
1868; Schüler der Akad. de San Fernando in
Madrid (1818 — 21), dann von Goya in Bor-
deaux (1824), schlieSltch von Th. Gudin in
Paris. B. hat sich haoptiddilidi der Marine-
malerei gewidmet Erwähnt seien von seinen
Arbeiten: Die .Schiffe des Columbus bei San
Salvador; ein Kampf am Kap San Vicente
und Schlacht bei Traialgar, im Madrider Ms»
rineiiias.; Szene aus der Seeschlacht l>ei Le«
panto ; ein Schiffbruch, in der Akad. von San
Fernando ; 2 Marinestücke, im Mtis. zu Va*
lencia. In kgl. Besitze befindet sidl O. a. Cm
Meerbild von seiner Hand.
Osserio j Bernard, Gal. biogr. de art.
eapk de. 1M8M. — La Grande EacjrclMMit. Lsf
«irMdt. PsrisL P, LafoU.
Bnigada y Paniio, Ricardo, span. Por-
trät- und Genremaler, geb. am 1. 2. 1807 zu
Barcelona, Schüler der Akad. der schonen
Künste daselbst und von Antonio Caba,
weitergebildet in Rom nnd Paris. Unter sei-
nen ihre Stoffe dem modernen T.eben ent-
lehnenden Arbeiten seien erwähnt: In Ver-
zweiflung ; Granadische Romanze ; Läster-
zungen; Wirtshaus in Barceloaa (Ausst.
110
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BrugairoUea — Brüggen
KiBMkrh. Wien mti; la. Nachdenken (Pa-
ris Salon 1888). p. Lafemd.
BrataimiM, Victor, franzöa. Maler, geb.
1897 in Ganges (D^art. Hdanlt), Schüler von
P. Cormon. tttiv ht Patia; dcMtierte 18M im
Salon der Socict6 des Artistes Fran<;ais mit
einem Bildnis seiner Mutter und tintin „Coin
de Paris" und beschickte denselben Salon seit-
dem alljährlich xuoächtt mit Porträta» Genre-
ond PhantaaicitäciBen (IWB adifina MOpfadb")
and apiterhin namentlich mit f eingestimmten,
z. T. durch trefflich harmonierende Figuren-
staffage belebten Landschaf tabildern« von
denen 1806 in der Galerie Henry Graves an
Paria eine gröflcre Aaidd a «iMr WM der
KritOc sehr lobend bamMfciidbanen KoOekliir-
ausstellung vereinigt war.
Pariser Salon- Kat (Soc. d. Art. Franf.) leit
18Q4 — Chron. de* Aru 1S08 p. 97. — Mht von
O. C.rautoff. R.
Bnigemaa% Hana, Maler in Flensburg,
nudte 1885—87 die Kirche and den Saal der
Vorsteher im Franziskanerkloster aus, f 1616.
Bau- u. Kstdeakm. Schletwic-HoUteina I 278,
III. Übersicht d. Meicter p. 18.
Bmgea, Hennequin oder Jean de, s.
BonM, JvUL de.
Bmpi^ d<v Auch damit aowie mit Bmggt
etc. vcfbundcBc F'afiMMM,
Bm^e, G. van, malte 1706 das Bildnis des
Pfarrers in Alkmaar Tbeod. Ubink (P. van
Onnat sc.). b, W. Mm«.
BrvEte» Hendrickter, s. Bmf ftok
Bngge, Jan van, s. Bondol.
Bruggs, Johannes Lau rens z, Rotter-
damer Bildhauer, kaufte am 7. 6. 1666 ein
Hana daadbst In donaelbcn T*hre empfing
er von der Städt. Regierung 100 Gulden für
Bildhauerarbeiten; ebenso m den Jahren
1669. 1681, 1682. — Auch ein Pitter Lau-
rttuM Bruußs vermutlich des oltifen Bruder,
crhieh 108S, 1688 n. 1681 Zafahn« für BOd-
hauerarbeiten u. wurde am lOL 14 17tt in
Rotterdam begraben.
BaWSTdawssha Hlstoriebladen III 67Sf6.
Haverkom v. Riiteonjk.
Bmgge, L a V i n a van, s. Btnittg, lievine.
Btaggs^ Pieter Laurena^ a. unter
Brugg«, Johannes Laurenaa.
Brügge, s. auch Brüggen u. Verhrugge. snwie
mit Brügge, Bruges u. Brügge verbundene
Vornamen.
Bragfsaann, Herman, Bffcnwr Ardii-
tekt, geb. 80. 6. 1647 das.. war von 16TB— 1680
Hofsekretär, Hofmeister und Intendant ver-
schiedener gräflicher und fürstlicher Höfe
und wird seit April 1694 im Bremer Recdcr-
boch als Batsarchitekt und Nachfolger des
N. Anhalt genannt. Nach Peter Kiaaters
Chronik vollendete er den von Broebes Uld
Anhalt begonnenen Borsenbau.
Pocke, Bremer Wcrkm. p. 89L ^ Roter-
mund, Brem. G«l.-Lex. I 46w He. L.
Bniisau«, Hicronym«% boUind. V»-
kr an Amsterdsm, madit am i. 10. 1661
sein Testament a. Brtdim.
Brüggen, od. Du Pont, Conrade u. Cas-
par van der, Teppichwirker aus Brüssel,
waren Brüder und werden unter den Häup-
tern der dortina ladnatrie u. den Altesten der
Gnde TOa 1667 bis 1667 aufgeführt. Conrads
Name findet sich noch unter einer Petition
vom Jahre 1663, die er als ehemaliger Gilden-
Ältester unterstützt. — Die Schwester eines
Ga^r van der Bmgge heiratete den Teppich»
wlÄer Jacques van der Borcht; vier Kinder
namens Caspar, Jeanne, Frangois u. Pierre
gingen aus dieser Ehe hervor. — Es ist leider
ltdn T^ich mit der Signatar dieser an-
gsifhmsn FamÜie nachwatähaf.
A. Wattl«r% Lea mplsseiiss bnwSBalBsa.
J ■ Giettinjfm
Bni|p%Girard van der, Kupferstedier»
nach DIabacz (Böhm. Kstlerlex ) in Prag tätig.
Bekannt von ihm ein Blatt mit dem hl. Augu-
stinus, für J. Wölkers Epitome Thcologiae
von 1702 baatinmiL fenar ein männL Pomit,
bez. Ghrard van der Bragien Fecit Graecij,
wonach der Künstler auch in Graz tätig war.
Brüggen, Jan van der, Zeichner u. Kup»
ferstecher in SchwandkuuMaianier, geb. m
Brüssel 1640. arbeitete snent in aciner Vater-
Stadt, dann in Paria, wo er emen Kupferstich»
handel begann. Das Verzeichnis seiner Ar-
beiten bei Le ßlanc umfaßt 4ö Bl., darunter
ein Porträt van Dycks, nach dessen Seibst-
bildniaae (1682), Portrit Ludwigs XIV. (1681),
SdbatbMnis nach Nie. de Lai^lliire, Isabella
von Orleans, nach Mignard, die Herzogin von
Rk:hemont, nach van Djrdc, femer mehrere
Genrebl. nach D. Tenien^ daronier: Die Söhn«
des Tealers; Anri sacn fames; nach Rem*
brandt and nach cigiancm Satwurfe. Er sign,
meist mit einem «M J. V. B. bestebendoi
Monogramme.
Ein Johann van der Brüggen, Kupfcrst. in
Schwandiunat, arbeitele an EiDda dea 17. Jahr«
hunderts in Prag und später in Wien, wo er
von 1704 bis 1740 vorkommt. Man kennt von
ihm einige Porträts berühmter Zeitgenossen,
dartmter dss des Grafen Franz Ferdinand
Wchinsky, feiner ciaea Stadtplan von Bel-
grad (1717) und eine Ddcoration nach Gius.
Galli Bibiena. Auf einem Porträt Josephs I.
bez. er sich „J, Van den Brüggen Jtmior",
imd ist deshalb wohl ein Sohn des Jan v. d.
Br. — Weitere in Wien tätige Mitglieder
dieser weltverzweigten Kupfcrstfamilie werden
V. Hajdccki in Oud-HoUand (s. u.) angeführt.
Heinecken, Dict. d. art. III 387W. — DIa-
bacz, Böhm. Kstlerlex. — N a g 1 e r, Kstlerlex.
II 161 u, lf.2; Monoftr. II No 1071 ; III No 1893,
1925; IV No 221. 550, 557, 659; V No 1051. —
Le Blanc, Manuel I 530 u. 531. ~ Heller-
Andresen, Handbuch I. — A. v. W u r x -
bach, Niedcrl. Kstlerlex. I 211,12. - Oud-Hol-
land, 1905 p. 117 ff. H. y.
Broggen, Louis van der, gen. Ha$u,
Po^rlt-lGnialunnaler, feb. in Parii^ t ^
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Brnggen — BrugglMB
48jUirig am 6. 4. 1668. Schfiler des Simon
Vouet Er arbeitete in der Manier von
Olivler md Ccx^er and war viei för den
Rof beacfilftigt, doch ihid Arbeiten -woa fln
bish'T nirht nachfjewiesen.
Kramr.i, Lcveaa en Werken, 1857 1 17 &. —
Robert-Dumeinil, P.-Gr, V Ut. — Arch.
de l'art fraac. I 3S8, 409. H. V.
Bmfsen, van der, s. auch Brug^kt», Dit
Pont. Verbruggtn u. Vtrbrugghen.
Bmssa, Andreas, Maler, geb. 16. 11.
1737 zu Kreßbronn am Bodensee, f zu Langen-
argen 1812. Graf Emst v. Montfort schickte
den talentierten jungen Mann nach Wien xum
k. Ic Kanunennaler Matübertscb a. von dort
nadb Kom auf die Akademie, wo er aidi den
Preis errang.
Werke: Deckenbilder der Stiftskirche zu
Buchau von 1776; Deckenmalereien in der
Kirdie zo Gattnan n. in der Stadtkircbe an
Wnnacb; der HartiBsaltaf in der Kirclie in
Langenargen.
Beck im Diüzesanarchiv voi Schwabs,
XVm (1900) p. IW. — Kunit- u. AltcrtaiM>
denkmale in Wörttemberg, Donaakrci« p. 32. —
Württemberg. VkrtalJabBbefle XU Jahrg. 1903,
Heft 1 II. a. M. Bach.
Bmgger, F., Wachsbossierer des. 16. Jahrb.,
einige je. Brqgger fedt 166(?)* bezeichnete
Wadisbossierangcn waren IMO im Knnat-
handel.
Bragger, Friedrich, Bildhauer, geb. am
18. 1. 1816 in Müncheti, f am 9. 4. 1870 da-
«elbat; Icam vienchnjihrig auf die Alca-
demie ni Konrad Eberlwrd u. bald daraof zo
dem genialen schöpferischen Ludwig Schwan-
thaler, welcher den mit überraschendem
SdlSnbeitsgefühl ausgestatteten Jängling nach
knrser Zeit (1886) bei den für die WalhalU
bestimmten riesigen StandbiMera der Wal-
Icüren selbständig gewähren lieB u. an Thor-
waldsen in Rom empfahl, wo B.s Talent für
Komposition u. vollendete Formgebung (1841
bis 1848) zur Reife kam. In B. fand der ideale
Geist tt. großartige ScbönheitsfluB der An-
tike einen hellen Nachklang bei gleichmäßig
inniger Wärme n. Durchbildung. So ent-
Stand ein „Jäger", ein „Thesetts", ^enelope"
a. die klare Gruppe des den jungen Achill in
der Musik unterrichtenden Qiiron. In Man-
chen modellierte B. einen „Bacchus", den mit
einem herrlichen Panther spielenden „Faun"
tt. gleichfalls in Lebensgröfie die meisterhaft
durchgeführte Gruppe des von setner edlen
Tochter Antigene geführten herrlichen Dul-
ders Oedipus. Die Krone dieser Schiipfungcn
bleibt die vom vollsten Rhythmus der Linien
tt. reinsten Strom der Schönheit überstrahlte
Komposition des JDidaltis u. Icaras". Hier
war B. ganz in seinem Fach. Leider fanden
sich nur wenige Mäccnc, wi !< In- dem Künstler
ermöglichten, seine Werke in Msrmor auszu-
führen. Dagegen modellierte B. im Auftraga
lUdg Lndwig L viele (von Miller in £rs ge-
gossene) Kok»salstatuen, so des geistvollen,
anf TSne laoaclieiiden Komponisten Glndc.
des iomstsinnigen Fnner (AnpiNHid» Her^
aogs Lndwig des Rdetai (LanMmt), des
die Türken besiegenden Kurfürsten Max
Emanuel (München), des Feldmarschalls
Wrede (Heidelberg), der „Bavaria" auf dem
Milndicner „Sitnator" (die L&weo-Qnadrign
jedodi von HalUg nach Murtin WagDcrs
Idee). Femer die Modelle zu sieben Marroor-
figuren berühmter Biklhauer in den Nischen
der Glyptothek (wobei nar die Standbilder
Gibson o. Scbwanthaler von E« Hand» dw
übrigen von Hcmnna Lossow auagelülm
wurden), das Grabdenlmia] des Johaimes von
Müller (Büste mit zwei allegorischen Gestal-
ten, in Kassel). Im Auftrag König Max EL
wtöde die Statne dea Baumeisters Klenm
«id dea Philosophen SdidÜng durchgeführt
Für die von König Ludwig geschaffene
„Ruhmeshalle" lieferte B. die Büsten von
Reuchlin, G. Haimhausen, Reichenbach, Bi>
acbof Seiler, des Lithogn^Ua-Stfiaden Sene-
fdderusw. Von B. ist aodi ^ KoHossabtatoe
des Feldmarschalls u. Fürsten Michael Wo-
ronzow, welche 1888 in Odessa enthüllt wurde.
Bald daranf crUell B. den Auftrag von dei
Stadt Bayrcvlli m einem Denkmal dea Kö-
nigs Max n. ~ Sdtsamcrwetse hatte B. nur
wenig Gelegenheit, sich im christlichen Ge-
biete zu bewähren; mit einem „Cmcifix"»
einer „Auferstehimg des Heilands" o. einer
wVerauchnqg Christi" (wobei Bonaventura
aar Ffgor des „Satan" als Moden
stand) betätigte der Künstler denselben
Adel der Auffassung u. retuen Empfindung
Lübke, „Deut. Kunstblatt" vom 18. 10. 189S.
— No 50B der Leipx. „Uloatr. Ztg" vom 18. la.
1854; No 785 17. 7. 1858; No 797 9. 10. 1858;
No 1003 ao. 9. 1862. — Nekrolog in B. 18 der
Angsbttfger Postztg 23. 4. 1870. — Lüttow,
„Kunstchronik", lfi70 S. 129. — Müncheaer
Kunstvereins-Bcncht f. 1870 S. 53. — Peeht
in All«, dcttt. BiosnaU«^ 1876, III 409. —
Pcchl, Csseh. der Manch. Knnst. 1888 S. 129.
Hyac. Hollamd.
Bmgghe, Jacob van der, oder Vtr*
bmuke, fliok Maler, der 1670 einige Statuen
in der S. Nfoohnlhirche hi IMxnraiden bemalte.
1572 eine Wandmalerei, darstfit d;is Jiingstc
Gericht, am Westende des Schiffes derselben
Kirche ausführte, 1570 ein Altarwerk in die
Maricnkapelie der S. Pbaraildiskirche in Ooat-
keike lieferte nnd 1972 ebendort die Fahne der
hl. Pharaildis bemalte.
Les ^glises du doyenne de EHxmudc, 1H74 p.
37, 39, 386—38«. James IVmIc.
Brugghe, v. d-, s. auch Brügge u. Verbrugge.
Bmgghen, Guillaome Anne van der,
hoUänd. I.andschafts- und Tiermaler, geb. 2,
11. 1811 in Nymegen, t 18. 7. 1891 in Ubber-
gcn. Er studierte unter dem damals be-
rühmten Vichmaler P. G. van Os. Sein
Talent als Tiemuler offenbart sich am besten
in senwB Shiiim und Stadien von Hmdca»
IM
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BmgglMB
die fdn charakteriftiert tind von sehr sorg-
nitiser Behandlung sind. Er hat auch St\i-
diffn in roter und schwarzer Kreide gemacht,
die «ehr gctocht waren. Auch aU Radierer
war er titis^ GmiMa ml Haadwicliiniinwi
im Rijksmuseum in Amsterdam.
ImmericcI, De Levem cn Werken. —
K r a m m. De Levens en Werken. — G. H. M a -
riaa. Holl. Schüderlranit etc. IV. Stttmkoff.
■n«gl>«m Hendrlek ter. hoMiid. Ha-
ler, geb. in Deventer aus vornehmer Fa-
milie, war der Sohn des Advokaten Jan ter
Brugghen, der um 1B9I nach Utrecht öber-
aiedclte. Hier kam er zu Abr. Bkwmacrt^
reiite aber sdion etwa 1804 aach ItaHea, w-
weiltr mehrere Jahre in Rom und besuchte
auch Neapel. Im Sommer 1814 war er in
Mailand, reiste bald darauf wieder heiui-
wirta und trat 1616 in die Utrediter Gtide
do. Dort heirateie er md atarb am 1. 11.
1629. Er hat im caravaggeaken Stil bib-
liacbe Darstellungen und Genreportrits ge-
malt« welche von Rubens sehr geschätzt ge-
wmen aein aoUen. Da Sandrart sie in seiner
Teutadwu Aeademie deht genügend hervor-
gehoben hat und namentlich weil er versätimt
hatte, Rubens' Lob Stt crwihnen, fand des
MaJera Sohn deh ircnidall, eine Notifikation
hierüber herantzugebea, von der aber kein
Exemplar übrig geblieben zu sein scheint
In den Museen werden seine Werke wenig
angetroffen. Du äitest bekannte Bikl ist die
BiBkelsängedn von IttW in der Baader Gafe.
rie. Eine Folgte der vier Evangelisten (1621)
schenkte in hohem Alter des Malers Sohn
1707 der Stadt Deventer, wo sie noch im
Rathause verwahrt werden. Zwd aehr an-
fieticiide Peiapwte acmsr Gcwcportrlta aind
<!i<> flötenspielenden Hirtenknaben (1621) in
der Kasseler Galerie; ähnliche Bilder, von
1627, in den Galerien zu Augsburg u. Gotha.
Das letat datierte BiM iat die Bcfrctttiv Fctri
(1680) hl Schwerin. Wiltem de Paaae hat
einen büßerden Hieronymus, Theod Matham
einen trinkenden Motikcr nach ihm gestochen,
J. P. Leoitart hl Scha)ikunst einen Galbakopf
herausgegeben, welcher wohl xu deraelben
Folge gehört, wie aem Chmdfaalkopf im kgl.
Schloß in Berlin, zu der auch Babueren, Ru-
bens und Jordaens Köpfe geliefert haben.
Sem Portrit ist von P Bodart nadi einer
Zeichnung von Gcrard Hoet radiert.
Bcrigten Hist. Gcnoot9<;bap I 120—136. —
Kroniek Hist. Genootschap, lß4S, 132, —
M. E. H o u c k, Medcd. bctrcfTcnde Ccrh, ter
Borch e. a. Zwollc 1H99, S. 34R-:i';(5 -de B i e.
Gulden Cabtnet, 132. — de B i c, SpicRc! van de
verdraydc werelt, 1708 S. 271. — Sandrart,
Teutache Aeademie II 308. — Houbraken,
De gr. Schoub. I 133 -1S'> — Müller, Utr.
Areaicven, lOS. — Hofstedede Groot, Arn.
Benbndmi, 487— 4M. — Eigen Haard 1900 S.
81*1 £. fy. Mms,
BnglheB, Jan I vas der, Sohn des Ju-
XOiwikrltaikDo. Bd.V. I
staes van der B., Maler in Gent, seit dem 12.
2. 1468 (1460 n. St.) Freimeister der dortigen
Gilde. Am 2a 5. 1476 übernahm er für 8 liv.
gr. die Lieferung einer «tafle vaa adiiMenca"
für die ZisterdenaemcRme Jdiamw Sanäue»
lins im Kloster Dooriseele bei Gent, und rwar
durch Vcrmjttelung ihres Bruders Jan S., der
durch seine Gattin Margarete Vydt in ver-
wandtschaftlichen Bezieiumgcn stand m Joo«
Vjrd^ dem berühmtn Protektor der Gebrüder
van Eyck; 1477 beauftragte ihn der Genter
Magistrat, für 4 liv. gr. 4 groBe Wappen-
banner CiPingoenen") zu malen zum Ein-
zöge der Maria von Burgund und ihres
Gemahles Ifaictmüian (am 4. 5. 1477). Am
2. 10 1477 erhielt er den von ihm gerichtlich
reklamierten Preis von d liv. 6 schel. gr. für
Malereien in der Kirche zu KneaseUre (OM-
FtaodenO durch Schöffcnnnich nerkaont
Laut Kontndct vom VL ^ 1488 hatte er für
Malereien in der Kirche zu Lathem bei Gent
10 liv. 10 schel. gr. zu fordern. Laut Urkunde
vom 26. 0. 1486 lieferte er mit dem BildhMMr
Phil. Qincke för 12 Ihr. gr. mit Zusthammig
des Herrn von Erpe ein Altarwerfc Ctafle")
für die Kirche zu Meere (Mariakerke bei
Gent). All diesen urkundlichen Nachrichten
zufolge war er augenscheinlich ein sehr ge-
achitatm Mitglied der Genter Malcrgilde, die
ihn dcmi aoeh 14TB mid 1480 n Ihrem Ddtan
ernannte, nachdem bis 1475 die gleiche Würde
in den Binden des Hugo van der Goes ge-
legen hatte. Zum letzten Male erwähnt W&d
er in dncr Urkunde vom 7. 10. 148S.
Ihfconden ha Sfadtsrehiv an Gent
Victor van der fleffAM.
Bngghea, Jan II van der, Sdm dcs
Jan I van der B., Maler in Gent, urkimdlhdi
crwihnt mit Malereien ia der Kirdie in
Merelbelte bei Gent, fSr die er am St. Johaa-
nestage 1508 volle Zahlung erhielt Außerdem
wissen wir von ihm noch, daß er mehr-
mals für Innungsmitglieder Bürgschaft leistete
mid 1606—1618 mehrfach tum Dekan aeoMT
Gilde erwihlt wurde (Utlranden vom 6. 8.
1500, — 1.5. 2, 1B07, — 14, 2, 150S, — 30. 4.
1618, — 21. 1. 1B14). deren Vorrechte er
kraftvoll verteidigte. Seine Werk- o. Ver^
kaufsatitte hatte er in dem vom Vater er-
citaa Wohidianae am Brabant-Dam, wo er
kindcrka 1521 t
Urkunden im Stadtarchiv zu Genf — E. D e
Busscher, Rech, sur les Peintres etc. ä Gand
(1S66) II 358 (unexakte Angaben dieses Autora
blieben unberücksichtigt). — V. v. d. Haegke%
La Corp. des Peintres etc. de Gand, 1909.
Victor von drr HMgk*n.
Bxng^a^ Jaa van, Gobetiawirker in
BrSasel im 17. Jahrh., von dem 4 Gobelfata
im Besitze des östcrr Kaiserhauses sind.
Jahrb. d. Kstsamml. d .Mlerh Kaiserh. II 194.
/. C. E. PceUn.
Bngghs^ v a n d e r, s. auch Bruggtn, V«r-
I •
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Bruggiati BragBMW
Brafgiati, Alessandro, Architektur- u.
Ornament maier in Carpi, geb. 1707, f 1780,
Schflter des Aot. Offtftiti Du Thcsitcr in
^^ipi fdmfickte CT mit Milnvini« ftmcr 4fo
Decke der Augustinerkirche (später wurden
diese Gemälde in die ParrocchiaUdrche S.
Martine übertragen), die Gewölbe d Jesuiten-
kollcgB and mehrere PriTathinser (Grilkn-
sone, Scacctietti, Bdleulmi).
Tiraboschi, Notiiic etc. 1708 p. 128/9.
Btugcink, Jakob, hoUänd. Landichafts-
maler. geb. am 19. 12. 1801 in Amsterdam»
t am 18. 3. 1856 in Gronii^en. Schüler von
W. Uppink, und an der Amsterdamer Akad.
unter W. Picneman u. P. J. Gabriel, seit
1831 Zeichenlehrer an der Kunstschule in
Gröoingen. Sein MooQgramm findet sidi aof
Landschaften in Ol and Zekfanuagen in Aqinn-
rc!l und Tusche.
ImnifrzccI, De Levens en Wrikcn. —
K r a m m, De Leven» cn Werken, Aanhanga*!
pi. 28. — Naglcr, Modort. III 1940.
Bnifh«^ van der, a. Bruggtnt Bruggktm
Bniglii, Giovanni Battista, gen. Abatt
Brugki, Maler und Kupferst. von Genua, geb.
am 1080^ t in Rom 1780, begraben in S. Mar-
tmok Sdhfiler des Giov. Batt. dallv widmete
sieh besoaders der Mosaikmslerei. Er führte
in Mosaik den Apostel Petrus die Heil. Pro-
cessus u. Martianus taufend, nach einem Ge-
mälde des Giuseppe PasMii, in d. Teaflfjeüc
der Pcterakircbe in Som atts, und war an der
Aflasdmudnng der Koppel daselbst, nadi
Kartons des Fr. Trevisani, mitbeschäftigt.
Heinecken erwähnt femer einige Stiche nach
üaOf darunter ein Bildnis Benedikts XIII.,
teniochen von P. Pili^ai eine Pamian Cbntti^
M Bl., gestochen von H» Limpadi and cteen
hl. Franciscus mit dem Christuskinde, ge-
stochen von A. Fritz. In der Kirche S. An-
gelo in Pescheria in Rom wird ein hl. Lau-
nmfiimt ein anderes Gemilde in der Sakristei
der Kirdie S. Gioiramil a porta ladna bewalut.
Nach Lanzis Vermutung soll es zwei Ilaler
dieses Namens in Rom gegeben haben.
Soprani-Ratti, Viie d. pitt. Genovc»» II
8«. — Lanri, Storia pitt , V cdiz , 1834 II 205.
— Heinecken, Dict. d art. III 388/9. — J.
G. Meusel, Misccll. artiat. Inb. XIII (1782)
fi2. — Ticozz I, Dizion., 18M. L — Aogel i,
Chiese di Roma. 45, 190. H. V.
Bn^femv s. Nkcold AtW Abmgia.
Bragiefi, DomenicOk Italien. Maier, geb.
1976 in Lucca, f daselbst 1744. In Rom Schü-
kr dch Lazzaro Baldi und des Carlo Maratta,
in Bologna des Giov. Lor. dal Sole, später
hauptsächlich in Locca tätig. Sein Haupt-
werk sind die Malereien in der dortigen
Kirche der Confratemiti della TrinitiL
E. T r e n t a in Mem, c Doc etc. dl Lucca
(1818) VIII 87—207. G. Degli Asji.
Bnigieri, Feder igo, Maler in Lucca, wo
er seit 17S8 urkundlich erwähnt wird und um
1750 als Akademiedirektor tätig war; woU
Enkel eines nach Zani 1664 in Lucca gebore-
nen gietcfanamigen Malers und Sohn des Do>
AM d. R. Aeead. UedMse XXVI n» M —
Zaai aidd. «tod. V 7«. G. Dfg» AmwL
8ni|!k (Bruigt), E g i d i u s de, Bildh. von
Fteiberg i. S., tätig um 1534—1591, fertigte
den achönen Steiligen Altar der Kirche zu Ca>
vertitz, mit den Reliefs der Kreuzigung in der
Mitte, Verlröndigung und Anbetoag dm KIH"
dt'.'; auf den Seiten ; namentlich im OinamM^
talcn Teil von hoher Vollendung.
Bau- n. Kstdcnkm. d. K«r. Sachsen XXVII 71
(Abb. d. Altare« p. 70). — K. Knebel, B*u-
u. Bildh. Kst in Freiberg (MittIgn d. Freiberger
Altert- Ver.. H. 34, 1897 p. 20, 58, 72/3). H. V,
Biaglaiid« Maler in Prag, um 1600 mit Jo«.
Heinz als Holmaler Kaiser Rudolphs II. er»
wähnt in R. De Piles' ,4ii8tone etc. der her.
europ. Maler (übers, von P. J. Marpergei^
Hamburg 1710) p. 400.
Binmartw, Johann Jakob, Gold-
Schmied in Augsburg, f 17?2, entstammte
einer eingesessenen Augsb. Kunsthandwerker-
familie. Jakob Br., Futtcralm acher (der
GroSraler Joh. Jakobs?) arbeitete 1671/78
Ar kaiaerlkiie Geadteoloe, wekdie an die
ottomanische Pforte geschickt wurden. M.
Rosenberg verzeichnet bedeutende Arbeiten
Joh. Jakobs in den kgl. Schlössern zu Dres-
den und Bcrlii^ in der Icaiserl. Silberkammer
n Petenfcorg; im beraogl. Museum zu GoAa
und in andern Samml. Joh. Jakobs gleich-
Homigtr Sohn, f 1788, war ebenfalls als
Goldschmied in Augsburg tätig.
Kstbist Regesten a. d. Haashaltungsbüch em d.
Gütergemeintch. der CeUkofler u. des Reicbs-
pfennigmeistera Zach. Gdzk. 1576—1610 (Stud.
X. d. K«tge«üi. 101. H.) S. 27. — Kstdenkm. d.
Kgr. Bayern I 1064. — Goldachmiedeufeln im
Angab. Maxünilianraus. — M. Rosenberg,
Der Goldachm. Meikzeichen, 2. Aufl.. No 618.
Dirr.
Baqpnaa. Portr&tmaler im Haag» wude
4art 1778 anfgef oi der U der Gonfferla Ple*
tun SU zahlen, am 15. 6. 1779 «fbittet er Utr-
fSr efnen Monat Aufschub.
Oud-HoUand XIX 185, 187. E. IV Mj^t.
BragBun« Joannes, geb. in Antwerpen,
wurde ^ 7. 1M8 Börger von Amsterdam»
und war Maler.
Acmstels Oudheid IV 63. E. W. Mm».
Bru^nano, Ignazio, Bildh. in Messina,
geb. am 8. 10. 1717, starb — erst 26jährig —
an der Pest; studierte in Rom. Er fiUute
nach seiner Rückkehr von dort 1737 einen
Brunnen für die Kirche des Klosters S. Gre-
gorio aus, bez. Prima Opera Ignatii Brugnani
der.i Messanensis anno D. 1737 aetatis vero
auae 90 (Dreieckiges Becken, darin Felsen mit
3 Mecrrossen und dreiseitigem Pilaster in der
Mitte, darauf ein Delphin mit Putto auf dem
Rücken). Für eine Kapelle der Kirche IIa*
doona della Scala fertigte er 2 Putten. •
»4
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Brucnatelli — Brugnot
Carmelo Ia Farina, Istofae Ic belle *rti
cee. ia Messina, 181^ Idt Mk. — Goida di Me»-
dn. 1826 »,18. H.y.
BruMMHf Italkn. Zddnicr and Kupfer-
stecher, nur von Zani Eue. awt* V 76, er-
wähnt, p. K.
Brufnok Innocente, Maler von Udine,
von dem dne gioA^ voUbez. u. 1610 dat Tafel
mit der Madonna zwiachen Constanrc u. an-
deren Hdligen im doitign Bathanat arwifant
wird.
M a n Ugo^ Stada d. Bdle Arti VMtd., 1823 p.
135. 246. H. V.
■nVDaU, AlTiae {jLmgü, Ardihdct in Ve-
rona, geb. um 1606, f nach 1569, Gatte der
Laura Sammicheli, einer Schwester des Archi-
tekten Gian Gcrolamo S., dessen Werk er mit
seinen Söhnen Bemardino u. Flaminio B. fort-
adzte; In den Einwohnertiaten des laolo di
Sotto zu Verona wird er 1541—1557 auf-
geführt. War seit 1554 hauptsächlich als
Festungsbaumeister für Venedig tätig«
sammen mit Michele Sammicheli.
Vasari-Milanesi, Vite VI 3&8 £F. —
Zaonandreis, Le rite dei pitt. etc. Verooed
(1891) p. 211. — Difcorio per la ioaug. del bm-
jwa. a Hicbele SanunicbeH (Verona 1874) p.
XXt «Bd 102 ff. G. Gtrola.
BmwU» Annibalc^ Maler dea 19. Jabrh.
ana Pcrogia, studierte in Perugia unter Valeri,
in Rom, Florenz und Neapel (unter Morelli).
Seine erste Arbeit in Perugia war die Restau-
rierung von Fresken in der Cappella dell' As-
aunta in S. Pietra (lfl56)» ani der nmbr. Ant>
ateflung 1879 in Perug» war er mit emcm
Martyrium des S. Lucenzio vertreten; später
widmete er sich vorzugswdse der Fresko-
malerei. Von ihm in Paris im Vestibül des
Aoastcttungapalasles DdRMratkmav in Rom
der Plafond dea Tcatro Coatand nnd andere
Dekorationsstücke in den Palästen IIuefTer,
Ruspoli, im Qturinal, im kgl. Wartesaal des
Hauptbahnhofes, im Hauptsaal des Geschäfts-
hawiea Booooni n. a. In Pcrogia dnd be-
rocflwimwft ^ie FrcdMi ana der Perugiuer
CcadiidHi im Sitzungssaal der Sparkasse, in
der Villa des Abgeordneten Fani und m der
Kirdie zu Prepo (Umgegend). In Mailand
dekorierte er dnen Ballaad in der Villa Mar-
saglia nnd die Ktqipd des Teatro ttrioo inter-
nazionale.
L'Apologetico II 62. 463. — L'IuHa, USB
p, 146/7. — LupatteUi. Stor. Pitt. Pertf;,
1M5 p. 100. — Ars et L^bor, 190« p. 971.
Walter Bombt.
BrugQoli, Bernardino, Architekt in Ve-
rona, Sohn des Festungsbaumeiaters Alvise B.
und der Laura Sammicheli, dncr Sdiwester
des Gian Gerolamo S. In der Binwolinerlisle
des Tsolo di Sotto zu Verona wird er 1541 als
dreijähriges Kind aufgeführt, sowie weiterhin
1644, 1666, 1657, endKch 1572 in der Ein-
sehätanngsUate von S. Vitale zu Verona.
Nadi Vaaari arbdtcln er am Campanile^ am
Chove n. am Hodnttare von & Giorgio io
Braida, am Campanile des Domea an Venmn
mid am Baue der Kirche Madonna di Cam-
pagna im benachbarten Dorfe S. Michele
extra. Außerdem war er auch als Hydrauliker
tätig, wie aus einer urkundlichen Untersduift
von 1678 henracgdit. Sdilieftich trat er in
die Dienste dea Heraogs v«n Manlna ttcr;
schon 1592 in Mantua nachweisbar, sclMint CT
1583 daselbst gestorben zu sein.
Vasari-Milanesi, Vitc VI 355 ff. — A,
V a 1 e r i n i, Le di Verona (1586) p 104.
— D, Z .-. n II a n d r e i 8, Le vite dei pitt. etc.
Veronesi (18Ö1) p. 212. — h. Bertolotti in
Giom. Ligustico ZV (1888) 416. G. Gtrola.
BrngaaU, Emanncle. Maler der Gescn*
wart ans Bologna, besdikkt sek etwa 1886 die
Kunatansatdhmgen von Florenz, Mailand,
Venedig etc. mit wirkungsvollen veneziani-
schen Stimmongsveduten in Ol- und Aquarell*
malerd ^adno di S. Marco^ Piazza S. Mareen
Campielli, Csndi, — „Silend Vanesaam" de).
De Gubernatis, Diz. d. Art Ital. Viv.
(1888) p. 77. — Arte e Storia 1886 p. 63. 831;
1886 F. 81; 1888 n. «4; 1908 pi US. — Natam
cd Atta nm^Jl Stt; 18W-1900 I 405. —
IRusuaa. Itd. 1808 I 888. — Manoceo VI 1001
N. Sl. — L. Clllari, Storia d. Arte Contemp.
Ital. (1909) p. 305. R.
BrngnoU, Flaminio, Sohn des Alvise B.
u. jüngerer Bruder des Bemardino B. ; in der
Einwohnerliste des Isolo di Sotto zu Verona
1844 ds einjähriges Kind aniigefGlirt Von
Vasari wird er gleichfalls als tüchtiger Zeich-
ner und Architekt erwähnt; jedoch ist sonst
nichts näheres über ihn bekannt
Lit a. unter BngHtK, Aldaa. G. Gtroh.
Bnipcna da Boasi, Casimiro, Mater, gebt
1818 in Ivrea, f 1876 in Rom, wo er im .ika-
demischen StDe seiner Zeit eine Anzahl kirch-
licher Mdwerkc ausgeführt hat: In S. Paolo
fuori le mura das FreskobiM wAnostei Paulus
in Ephesus", — fa der Capp. Fcdi von S.
Maria del Popolo die Fresken aus dem Leben
des hl. Thomas von Villanova. In S. Antonio
zu AndO mähe er 1866 die Verkündigung des
Sieges von Lepanto durch den Erzengd
Michad an den Papst Pius V. Dszo malte er
noch historische Genrebilder wie „Ore d'una
dama pompcjana" und „Carlo Goldoni con
una compagnia di oomici" (letzteres Bild in
der Galleria Modeina der Akademie zu Fk>-
D. Angeli, Le CbieM di Roina/l808) p. 447.
— L, Cillari, Storia d. Arte Itd. contemp.
(1909) p. 16«. •
Bmgnot, Henri, französ. Maler, geb. in
Lyon am 24. 3. 1874, Schüler von Poncet an
der Eoole d. B.-Arta in Lyon Mit 1880)* dam
von Cormon ntid G. Horean ra Paris, wo er
sich 1895 niederließ; ?t'-lltc seit 1898 im Salon
de la Soc. d. Art. Fran^., seit 1906 in der Soc.
naiian. d. B.-Arts Portrils vmA Landschaften
am^ darunter: Fin de fcpos^ Espagn^ mnl
AnloauN caioldlli AbbevOle (1M5): Un baf-
mnoo prb Gfcnada (IMMü; Ufer bei Pdmi^
I 8»
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Insel Majorca (1908); Mosche« in Granada.
Er hat auch Frauen- und Kinderporträts in
P««tdl gemalt Im Min 1906 fand in Paria
(GaL d. art mod) eine AamL «. Wcriu alilt
Art tnoderne tUft, M« M, Mdt. VDB Eocaras
Henri Bnignot. S. Viat.
Brugo, Giuseppe, Italien. Maler der Ge-
genwart, beschickt« die Kunstausstellungen
Roms etc. mit guten Bildnis- u. Genremale-
reien (1904 z. B. mit dem Ciodarcabilda
^Presso la Fönte").
Illustraz. It^. 1892 II 10. — Natura cd Arte
190a— 4 II 159. — Lo SpetUtor« 1906 p. 14 f. —
CAUarf, Stada d Arte CanlM^ Ilal. (1M9)
p. ssa. R.
Bnvola^ t. Bnugtl.
Bniga, Ff angois, französ. Hofmaler, der
1619 die Summe von 2,806 liv. für 27 große
Gemilde auf kgl. Rechnung erhielt.
L a b o r d e, Renaiss. d. ana etc., 1850 p. 326.
Bzuga, Joh. Hermann, nach Nagler,
Monogr. II No 8074 ein am 1070 in Wien
tätiger Maler, von dem jedoch nur eine Stift-
zeichnung (Engel Seifenblasen machend) im
Summbuch des 1698 f Woif Lorenz Uopfer
bekannt ist
Brugnera, Miguel, katalan. .Architekt,
Schwiegersohn des Jacques Creix und seit
1525 sein Nachfolger als Obcrbamnc ister der
Kathedrale von Palma auf liallorca. Wahr-
acheinlieh starb er 1668^ da in dkien Jalir
Pedro Sagrera ihm in diesem Ante folgte.
Majorque artistique, 33. M. v. B,
Brahin, Caspar Alois, Porträt- n Dcko-
ratioosmaler, geb. am 90. 7. 1811 in SchäbeU
badi (Rl SdiwyiOf f an Ift 0. 1884 in Zug.
studierte in München und malte 18;?2 — 1350
im Kanton Schwyz zahlreiche Säle mit Fres-
ken au^ [Biuniai, Früchte u. I^andschafteil).
Brun, Schweiber. lUtlerlex., 1905.
Bndik L. Burleigh, engl. Maler der Ge-
genwart, ansässig in Romford bei T^doo,
Präsident der Old Dudley Art Society. Seit
1891 vun Zeit zu Zrit in den Ati-^stclhingen
der R. Academy mit Landschaftsmalereien
vertreten, imk er namentlich feintonige Aqoa-
rellandschaften mit echt englischen Stim-
mungsniotivcii, von denen etwa 60 Blatt unter
dem Sammelnamen „The Wye and the West"
1910 in London zu einer sehr bdiälUg auf-
gcnommenen Sonderaosst vereinigt waren.
Graves» K. lead Bnhtk 1906 p. «U. — Tbc
Standard vom tO. S. 1910. R.
Brahn, Ernst Adam, dän. Bildhauer,
feb. 1827, Schüler H. W. Bissens. Er hat
einige Porträtbüsten (z. B. Landschaftsmaler F.
Krafw 1847) und einke Tierbiider in Wachs
ausgestellt. B., der OfSider war, ist an 16.
8 \m im Dybböl (m zweiten Sdifctwifer
Kriege) gefallen.
Wei Ibach, Nyt dansk Kstncriex. I 1896.
— Ausst-Kat (Cbarlottenborg) 1847—1863.
A. RidtT.
Braks, Johann, Bikischnitzer in Ham-
burg, arbeitete 1629 — 1630 an der neuen Or-
gel im St. Maria Magdalencn-Klostcr.
Archiv dea Klosters St. Maria-Magdalena IV.
Braick; Tile. s. £rm<*.
Bnjaib Carlos, vUn. GhsmaL (aas Btös-
sei?), in Sevilla tätig. 1558 fertigte er für
die kleine Tür der capilla de las DonceUas in
der Kathedrale ein Glasfenster, dia Auf-
erstehung dantaUeod, 1669 bcsafcrt er aUa
Pcnrter aia, UMB wird er als «In von der ttt>
quisition Verurteilter genannt und werden ihm
geschuldete Summen für 6 Fenster der Biblio-
thek an das Officium der Inquisition gezahlt.
Gestoso. Aflil ScTÜL, II 804/B. M.9,B,
Bnigt, Egldios de, s. Avft.
Bralo, Anne Francoisc, s. Bntyns.
Bnda, Cornelis de, geb. in Middelburg
Ott ITM^ war Sdiüler der dortigen Zeidwa-
akademie und nachher tätig in der Tapeten-
fabrik von Piepers. Er malte und zeichnete
Figuren und BtaaMn od atiib in Ifiddel«
bürg 1801.
Immerxeel, De Levetu en W. E. W. Mott.
Bniin, D. d c, zeichnete 1797 ein Porträt
des Bürgermeisters von Amsterdam Willem
van Heemskerit (KupttTStidlltabinett, Am-
sterdam). & w. Um«.
Braln, s. auch Bruyn.
Bruine, Adriaan Henricus de, geb.
am 28. 1. 1808, war Advokat in Amsterdam
und be.schäftigte sich mit Geschick mit der
Landschaftsmalerei, eipigc seiner Bilder hat
Simon t. d Beis nA Staffage vsmlhai.
ImmeraccI, Da Lttsns «n Werina IM»
p. III.
Bniininx, D a n i c I, f, Bn^nku.
Bnünt, s. BrMyns.
Bruinsma, holländ. Bildhauer, der 1727 daa
Gcliäuse der. Orfel in der Groote Kerk m
LaeuwafdcB schnittte.
Kraaai, Levens «s Werken. Aanb.. 1864.
BtTriuna, Abraham, fläm. Architekt,
geb. am 2. 3. 1766 in Leeuwarden, f am 20.
12. 1849 in Brüssel, studierte in Paris. Er
baute in Lceowarden das Klubhaus und in
Beelsteiawaag die Villa des Barona v. Leyden.
Krsnn, Levens en Werken. Aanh., 1864.
Bruinsma, Eduard, holländ. Bildhauer,
geb. am 19. 6. 1768 in Leeuwarden, Bruder
des Abraham Br, nach mehrjähriger Tätig-
keit in Amsterdam lieft er sich in Leeuwarden
nieder, wo er am flSk 6. 184B stari). über seine
mehr handwerklidien Arbeiten gibt Kramm,
De Levens en Werken, Aanhangsel p. 29. Aus-
kunft.
Bmistab Albert du, Bildhaner in LiHe^
1610 in Toumai uritmidUch genannt
E. U arehal, La Sculptiuie ete. Beiges. UM
p. 406.
Bruisaet, Louis, Werkmeister von Gre-
noble, t 1607, seit 1003 das. mehrfach mit
Bezahlungen nachgewiesen, darunter 1606 mit
soldien für Arbeiten am Palais de Justice^
II«
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Bruith — BniUiot
dnMD Fmtdf voA Bcdidnniv von flHn
B. M a i r n i e n. Artist GreaobL 1887. — Iot.
gte. d. rieh, d'art, pnr., raon. dv. V 800. H. V.
Bruith (oder Bruick), T i 1 c, Bronzegießer,
vermutlich fläm. Herkunft, der sich auf der
schönen bronzenen Grabplatte der Herzogin
Sophie von Mecklenbarg (t 1604) ta der Ma-
riöildfdie in Wismar boetchnet hat. Dehio
will B.a Autorschaft nur für den mit Inschrif-
ten und Wappen gezierten Rand gelten laasen,
während er das für sich gegoeaene vertiefte
Hauptfeld mit .dem Bilde der Toten für eine
der besten Arbeiten aus der Peter Vischer-
schen Werkstatt erklärt.
F. C r u II in Ztacbr. f. chriitL Kst I (1888),
851—356. — Dehler Baadk d. dcOtMh. Kst-
denkm. II 462. H. V.
Bral, Pieter van der, u. Willem
van der, waren 1611 Sdiäler von Evcrt
Crynsz. van der Mtet im Haag.
Obrecns Arch. IV 6. E. W. Hots.
Brale, Albert van den, s. BrulU.
BnU^ Job» französ. Werkmeister, er-
baote geraeioiam mit Jean Charpentier den
QodKntann zu BAfiisjr-Saint^Pierre (Oise),
an elegantes Werk im Flamboyantstil. Eine
Insdirift außen überliefert die Namen der
Baumeister und den 18. 8L 16B0 aU DMom
des Beginnes des Baimu
.Chan. Bag. Ufitlar, SmI dtet Ihei
d'artistM de l'aiidea dioeise de Sadla (JUm 4,
Soc d. k-arts XVII Sil). » Laaec. Diet d.
aichit fran«. I. C. Enlarl.
BmM, Pascal, Kupferstecher in Paris,
der in den SOcr Jahren des 19. Jahrh. im
Salon einige Blätter nach Murillo^ Cardita-
Duran und auch Porträts nach eigenem
Entworfe ausstellte.
Bellier-Aavrajr, Dlct. gln., Suppl. —
Ga«. d, B.-Artt 1881 II 141. H. V.
Bmle, Pierre de, Maler des 16. Jahrh. in
Lille urkundlich genannt.
J. Hoodoy. Etndea anist, Paris 1877 p. 11.
Bndiy, Claude-Andrjl, Maler, 1609 in
ßesan^n als Sohn des Samson B. geb., f nach
1607 ebenda. 1642 malte er ein groBes Bild,
den Besuch der Königin von Saba bei .Salüinu.
im Treppenfaaose des Klosters üetzt Schloß)
in Tcgerasee befindet sieh dn graBes »Clan«
dius Brullcz Bisuntius pinxit 1645" bez. Öl-
gemälde des Rr., darstellend die Stiftung des
Klosters Tegernsee.
G a u t b i e r, Dict. d. art. franc-comt — Kst-
denkm. d. Kgr. BSVOB I U16k
BnOsy, Picrrc-I^nac«^ Mater, 1648
als Sohn des OmoAt-AaM B. m Böancon
gcb , t ebenda 1716. Malte Porträts und Kir-
chenbilder. Nach seiner Zeichnung stach
Jf. de Loisy das Porträt des Grafen "Pttläl^mo,
saferen Erzbischois v. Medidn.
Gaathicr, Diet d. art. fraae^omt — Inr.
tta. d. rieh, d'art, prov., mon. cir. II 287.
Braley, Samson, Maler, geb. um 1660 in
; Gray, titif in Bwanton, wo er am 19. C 1600
das Büigerrecfat erhielt und nach 16S8 f. Da«
Mos. so Bcaincon bewahrt von ihm eine Ge>
burt Christi (bez.: S. Brullctz ping 1020) und
eine Ansicht Besan^ons von der Vogelperspek>
tive aus (ba.: Saum Brallets lideb. Aam
Dni 1616).
Bellier-AoTray. Diet gfn. L — Inv*
nia. d. sich, d'ailii snvi, nun. elv* V MM^ "
Ganthier, Dtct d. ast fcamHioat H. V,
BmU y Vifiolas, Juan, span. Genrcmaler,
geb. zu Barcelona 1863, Schüler von Simon
Gooiez u. d. Akad. d. schönen Künste in Bar-
celona, weitergebildet in Madrid «od Parii;
erfndt auf der Madrider Ansst 18M eine
Med. 1. Kl., auf der Pariser Expos, univ. eine
solche 3. Kl. Von Arbeiten dieses tüchtigen
Malers seien erwähnt: Schlafende Nymphen^
am Mus. für mod. Kunst in Madrid; Trium»*
re!; Calypso, fan Museum zu Baredooa;
Idylle; Rosalie; Maiidclbanmblüten.
Kat d. Parii. Salon 1887, 88, 89, 1900. —
Intern. K»t-Au»«t Berlin 1891, 18t)6. — Intern.
K«t-Au«t Dü»»eIdorf 1904. — Forma (Bar-
celona) I 23, 27. 31, 33 (Abb.). — Temple,
Modem Spanish Paintlng, London 1908, p. 70,
lO;* F Lafond.
BraUe, Albert van den. Aatwerpener
Holisdmitser der %. Hüfte des 16. Idnti.«
•ehnitzte zusammen mit Gasparo Gatti 15&1
bis 1596 48 Stühle im Chor 5. Giorgio Ma-
giore in Venedig. Auf seinen Teil kommen
die 48 Fladireliefs mit Darstelluosea aua
den Leben det M. Bcnsdikt
Selvatie«, Snlla AsAUattma e Scoltonw
Veoetla. 1B4T. — Marehal. La Scabt eta.
Heises. 1895. 413. H, B,
Brulley u. Bmllef, s. Bruley.
Bmlliot, Franz, Kupferstecher, geb. aa
16. 2. 1780 in Düsseldorf, f das. am 18. 11
1886, Sohn des Joseph Br. u. Schfiler Joih.
Peter I^anKcrs- Hat, wie Nagler berichtet,
„verschiedene Porträts und Historien" geätzt,
seine Kunst aber später wenig ausgeübt« da
er Konservator der Kupferstirhsemrolnm in
Hfindwn wurde. Er widmete sKh der Kttp-
ferstichkunde und ist besonders bekannt als
Herausgeber des Dictionnaire des monogram-
mes etc du 1817 in L, 1888-8i in & Aufl.
erschien.
Nagler. Kstlerlex. — Allg. Deutsche Blegr.
III 419.
Bmlliot, Joseph August, Historien-
nialcr, Kt-h. 1739 in Mannheim, f 1827 in
München, Vater des Franz Br. Er war Pro-
fessor an der Düsseldorfer Akad. und Inspek»
tor der dortigen Galeric, der er in derselben
Stellung 1805 bei ihrer Überführung nach
München folgte. Seine meisten Bilder malte
er in Düsseldorf, doch gingen davon einige
bei dem'Brande v. 17M lugruude. Bin groBes
Bild seiner Hand „Abraham will den Isaak
opfern" bewahrt die Samml. der Düsseldorfer
Kunstakademie.
Nagler, Kstlerlex. — Allg. Deutsche Biogr.
in.
1X7
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Braito
■ndto^ M., BOdhaner, von dem das 11W «ot-
gcföhrte Grabmal des Handelsmannes jrirgen
Ifartois, mit dem Bildnisse des Verstorbenen
und dner weibl. Figur nebst Putten auf Wol-
ken, an der Weatwaod der Mikolaiktrche in
LünelNirR hentihrt (Die in RnBtand tiliien
Mitglieder d. KünstlerfamiUe Bt'Wtto^ «npr.
Bruleltau, s. u. BrüMF.)
KstdMikm. d. FMv. HaaaaMT DI, H. • «. Ii
p. 154. H. V.
Bni% Louis Joseph, Historien-,
Genre- and Porträtmaler, geb. in Übacfa (bei
Aacban) am 15. 4. 180B. HeB licb in Rollttd,
dann in Belgien naturalisieren, war Schüler
der Antwerpener Akademie u. W. Herreyns
und lebte seit 1837 bia zu seinem Tode am
19. 12. 1882 in Rom. Seine BOder xekhnen
Bich durch Feinheit dea Kolorita und sorg-
ßltige Arbeit aus, H. H.
Bna% Michelaon Godiiart 4e, in
New York 17BIMI8 alt Stcdter üt«. br-
ten. Ex-Iibris.
D. Mc N. S t a u f { e r, Americ. engravers 1907.
£. Rickler.
Brnmana, Michael, Werkmeister, der
laut Inschrift, 1467 gemeinsam mit Andreas
Herlin die nilgntiache Sakristei der Pfarr-
kiidw an Grananien dbante.
Bawdeidwi. faa Begii^es. Kamd. 1870 p. 347.
H. V.
Brument, Fayence-Maler in Rouen, von dem
das Mus. ceramique in Rouen eine hervor-
ragend schöne SalaticiiaBW^ bca. JBmment
1699", besitzt.
Gaz. des B.-Arts XI 89, 8. p&. XXX 8ft8. —
G o n s e, Lee Cheft d'oewrre dea Mae. da Fnaea
(Sculpt. etc.) 1904 p. 319.
Brtimidi, Constantino, ital.-amerik. De-
korationsmaler, geb. 90. oder 82. d. 1806 in
Rom, 1 11». S. 1880 in Waahmgton. Stndieite
in Rom und wurde schon mit 18 Jahren Mit-
glied der dortigen Akademie. Unter Papst
Gregor XVI. malte er Fresken im Vatilün.
1849 flüchtete er nach Amerika, wo er 1668
das BOrger recht erwarb. 1888 wurde er tfota
des Widerspruchs der Künstlerkommission
(H. K. Brown, Lambdin u. Kensett) mit der
Ausschmückimg des Kapitols in Washington
beauftragt, hanptaächlicb weil kein damaliger
amerik. Kfinstfer tu der yrtihotwhnifc ge-
nügende Vorker.ntniKsr hatte. Lediglich vom
dekorativen Standpunkt aus ist ihm das Werk
geglückt, sonst aber sind seine dort gemalten
Darstellungen (Apotheose Washingtons, Sae-
nen aus der anterik. Gesduehle v. Allegorien)
so kalt, lebens- und inhaltlos, wie sie eben mir
ein Italiener, der auf den abgelebten Traditio-
nen der Ipiten Eklektiker fuBte, malen konnte.
lab am, Americ. Painting, 1909 p. 539 f.
Edmund von Mach.
■kmnnn^ Carl. dän. Architekt, 18. 7. 18M
geb. Nach beendigten Studien an der Kopen-
hagener Akademie arbeitete er mehrere Jahre
bei H. B. Storck. Seine Werke sind grÖSten-
teOa Villen und Landhioser, m denen er Her«
vorragendes geleistet hat. Am besten zeigt
sich seine hochkultivierte Kunst m der Villa
Ellestuen in Hellebok (1894), und in mehre-
ren Villen in Kopenbagei^ u. a. Villa Quttt-
Peteraen (1887). ViSlm Knndacn flMQ v. Vün
Heymann fl90ß). Alle offenbaren sein feines
Gefühl für das individuelle Gepräge eines
Privathauses. Dabei sind seine Villen unter
sich sehr verschieden mit Motiven aus älteren
dän. FachwcikriMMlen, aus dem BtredE oder
Klas'^iztsmus Die Innendekoration ist immer
sehr ideenreich, aber doch einheitlich und von
durchgeführter Gesamtwirkung (z. B. außer
der Dekoration seiner eigenen ViUen die der
Vnia Deaaaa und Weaaid fai Itopenhagen).
Als Schüler H. B. Storcks strebt er nach ab-
geklärter Einheit des Kunstwerks im Innern
wie von auBen. Seine Kunst aber ist eine
mehr freie und lebhafte, durditrinkt von Stu-
dien dea Barode und KhMwiihmna.
Askitdden, VH IM: V 17, IM; IV SOS. —
Afddtriiten. I 187; Vit SIS; IX 18, 389; X SB^
181. — Kunst (Kopenhagen) V, 1903. — 1ha
Studio voL 87 p. 806 iF. — Hodeme Baufonnen
V 77. — Zentralbt. d. Bauverwaltung, 1907 p.
482 ff. — Landhaus u. Garten. 1907 p. 146 ff. <~
Das deutsche Landhans. 1906 p. 217 ff. — Archit.
Rundaehau XXIV, 1906 p. 60l Vilh. Lorensen.
Brummer, Karl August, Kupferst., geb.
1769 in Dresden, f «Im. 29. 4. 1808, an der
Dresdner Akad. Schüler Casanovas im Zeich-
nen und (seit 1788) Cbrn. Frdr. Stölzels in
der KupfcrstecherlenaM^ kopierte auch nach
Wille. Eines seiner ersten Blätter, das er bei
Stdizd fertigte, war das Bildnis des bekaim-
ten Kanzelredners D Balth. Munter, nach Joh.
Mart. Preisler (1787). Von seinen weiteren
Porträtatichen seien erwähnt: Dan. Gottl.
Hartmann, Bürgermeister von Görlitz, nach
D. F. Weiler (1790); Caroline, Herzogin von
Sachsen (1792); Dr. Jos. Lud. E Püttmann,
Senior der Leipziger Juristenfakultät, nach
Schnorr (1794) u. a. Auch in der Histoffia
versuchte er sich. Er arbeitete hierin beson-
ders nach Joh. El. Schenau, z. B. eine Hebe
rnit Kelch und Krug (1796), zwei Vestaliimen,
und Christus am Kreuze, nach dem unter-
gegangenen Altargctnälde in der Dresdner
Kreuzkirche (1799, als Titelkupfer zu J. F. H.
Cramers ,3cicht- und Commimionbuch" ver-
wendet).
Heinr. Keller, Nachrichten etc. (1788)
p. 182. — Klibe, Gel. Dresd. (1796) p. 15 f.,
145. 162, 192. — M e u s e 1, Kstlerlex. 2. Ausg. I
1808). — Cbr. J. Gfr. Haymann, Dresdens
chriftft. u. Künstler (1809) p. 387. — Nsgler,
Kstlcrlex. II. — Dresdner Adreßbucher 1797 u.
17'j9. — Neue Drcsdn. Merkwurdigk., 1702 p.
110. Ernst Sigismund.
Brummer, Karl Johan, schwed. Maler,
geb. in Nyköping an- 3. 12. 1814, f in Stock-
holm am 18. 10. 1871, studierte an der Akad.
zu Kopenhagen 18M>--IS^ atdite dort Minia<
turporträta ana und war 8^ter in Stockholm
tätig. G. Nor4*iuvam.
tit
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Beut (Mmiaturmala- in Fulda), s. Camdkbu.
Bns. Afddlclct tM AvifBou, bcgsnn ca.
1760 den Bau des Schlosses Boräy bei Mar-
•dlle, den er um 1770 brendcte. Für die
Fassade lieferte 1767 Clerisseau einen noch
crfaaltaien Flaa^ der von B. indes unberück-
riditigt bfid». 1115—85 war B. nH «cncMe-
denen Aufträgen für Tonion beschäftigt, dar-
unter mit Rissen für die Kirche Saiiu Louis,
4 Brunnen und ein Hc^pital.
Gaz. d. B.-Am VI lAftM. — Haar. arch. de
l'art fran<;-, 3me s^., V (jÜN) M»{ X (1894)
65-5«; XI (1895) 3. H. V.
Bran, Alexandre, Pariaer Genre- und
Landschaftsmaler, geb. in Marseille^ ScUUer
von Martin, Carolus-Duran und Madiard, be-
scliick'.e zwischen 1877 und 1893 fast alljähr-
lich den Salon der Sc>c. d. art. fran?. und 18Ö5
den Salon der Soc. nat d. B.-Arts. Er malt
Interieurs, Fischer- u. Scbiffersseoca^ Straad-
bilder von der Bretagne usw.
Bellier-Auvray, Dict. g*n., Suppl. —
Kat d. Salon, meist mit Abb. — A. Graves,
Roy. Acad. Exhib., 1908 I. H. V.
Brun, Antoine, Bildhauer, um 1756 in
Avignon nachwdsbar, später lieB er sieb in
Paris nieder, wo er 1786 noch wohnhaft war.
Lnm i, Diet da aedpt (18. t.) I 1910.
S.t,MmL
Bfo, Augustin, s. Brmm.
Brun, Barthelemy le, Porträtmaler
in Nancy, 2. Hälfte des 16. Jahrh., UrgroA>
▼ater dei Nioolaa Dupqjr, Wörde von VLet*
zog Karl III. in den AddMand crhOlNga.
Arbeiten nicht bekannt.
Riun. d. Soc. d. B -ArU XXIII 411. H. V.
Brun, Charles, f ranzöa. Portrit- u. Genre-
inaler, gdk SU Montpellier MB 6. 3. 1825, f in
Paris, wo «r ansässig war, am SM). 8. 1906.
Schaler «on Picot und Caband. DeUtierte
im Salon 18S1 mit einem Damenportrit und
„Junges Mädchen beim Morgengebet", und
beschickte zwischen 1866 und 1887 fast all-
jährlich die Salon-Amst, hitlig nh Straßen-
bildem und -figur^n aus Cbnsttadlle (Algier).
!^letzt war er 1904 mit dem Bildnisse in gan-
zer Figur der Schauspielerin M"»« Mario-
Darcy im Salon vertreten (Abb, im Kat.).
Die Samml. RockefeUer bewahrt von ihm:
Der Improvisator (Brinnermv «•
tine), die Kirche zn Villcmomble
Martyrium des hl. Laurentius..
Belli er- Auvray, Dict. fta. I «. SmL —
duuL d. arte, 1M6 P- 78. H, V.
Bm^ Chnrltt le, » XeftriM.
Bnm, Ch ritten (auch Bruyne), Maler
in Mecheln, wurde 1660 beauftragt, die Ge-
ndUde in den Sälen des Grand Coaseil zu
mtaaricffea, 1671/8 nake er mit Rapta. (jode
ein BÜd für dn Saal der Ddeaoei and tat IBTS
noch in Mecheln nachweisbar. — Der Kölner
Glasmaler Heinrich Braun (s. AUg. Deutsche
Biogr.) gibt 1687 an, er habe „vor vielen
jahrai des Bildniit den Aotng der Weiber
von Wcinaberg darstellend, mit der Feder ab*
gfrim^, damit sein Bruder Meister Christian
Bnm van Mechefai ea aitf Tuch inaleft aoUe*.
Dieae Nfltfi beriebt sich bfldntwabraebeiBlidi
auf den dUgm Uikr, der denuMh ani Köln
stammte.
Plnckart, Arch. des ans etc. II (litt)
192. — E. Neeffs. Hist de la Pdnt etc.
i Malines (1878) I S83, SOS.
Biu, Cbriaten, norw. Maler, geb. In
Bergen am 90. 5. 1888^ f in Oirisdaai« am
16. 7. 1905. Seit 1846 Schüler des Land-
schaft&m. Reusch in Bergen, seit 1847 des
Porträtm. Görbitz in Christiania. Studierte ca
1848-60 in DiMaeldcvf an der Akad. bei Prot
Soha, 1880—08 in Rom tu dann irieder in Dot-
seldorf bei Mengelberg. Br. behandelt meist
religiöse Stoffe u. steht dadurch ziemlich iso-
liert in der norw. Kunst. Sein Hauptmotiv ist
die Leidcnageicliiclite Christi im AnsebluS an
Ovcfbed^ Scbadow n. Sdnorr. Br hat xeU-
reiche Gemälde für norw. Kirchen gemalt, teils
eigene Kompositionen, teils Kopien, SO für
die Kirchen von Vestre u. Oestre Aker bei
Chriatiani^ Tönsbei& Mose, Kongaringer,
Krageroe u. Lüidnmmer, <Se SchloBkap. in
Christiania. In seinen späteren Jahren wandte
er sich auch mit Erfolg der intimen Land-
schaftsmalerei zu. Br. war 20 Jahre Lehrer
an der kgL Kat- n. (kw.-Scfanle n. von 1870
an tedmlsdier Kowcrvator d. NaL^aU. m
Christiania. Er stellte zuerst 1^1 im KstVCTv
in den 80er u. 90er Jahren auch in den StaatL
Ausst. in Christiania aus. Bilder von ihm in
den Mus. in Christiania u. Bergen.
Prir. MitteiL — L. Dtethrichson, Ad.
Tidemand, Christ. 1879. II 45 n. Det norske Nat^
Call., Christ, lüäl p. 37, sowie Svundne Tider,
Christ. 1899. II SSa. — Thlla. Norske Maler«
eg mnedhi^w. Berg« 1904, I 231.
C. W. Sck»Mtr.
Bm, D., Kapferst in StraBborg, um IflBO
(Verwandter des Isaac?), von dem man 2 Bild-
nisse des Sebastian und der Susamu Marga-
retha de Boetzhem (1620) kennt
N a g 1 e r, Monogr. II No 974. — L c B 1 a n c.
Manuel I 534. H. V.
Bnm, Edme - Gustave - Fr^d^ric,
französ. Maler, gd>. am 28. 11. 1817 in DMe
(Jura), Schüler von J.-Fr. Gigoux in Paris,
stellte 1810-48 im Pariser Sakm Genrebilder
und ein Porträt aus.
Bellier-AsTray, Dict gte. 1888.
Bnm, M"ie Blifttbetb Loaiie 1^
8. VitiU-L^mk,
Braa, Prancoii Jean-Bapt Topino
1 r, s Lebntn.
Bnm (auch Bruynen), Frans, Kupferst.,
geb. in StraSbnrg. beiratete am 9. 10 1627
(L An|fd>oO in Amctefdam, woimcnd in der
Kihrerstraat; Heeier PwitVaea, and irbcitcie
dort noch 1648. Ein groBes Blatt daa Kon-
zil der Juden über Christus, nach CX. Deruet,
ist zwar noch 1664 datiert, aber dieM Jabrea-
sabl betrifft viellckht nor die net»
219
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Bnm
dttrdl Gemeot de Jonghe. Außer mehreren
Portfils kt nimentlich •eine DarsteUnog der
KtBWBSti'MilcW'mwhB Auisleidsin in
Qucrdurchschnitt (1680) tolMew mt.
Oiireeiu Arch. II 1«3. E. W. Mott.
Bnm, Franz, Zekhner und Knpfcnt»
aach dm Daten anf aeinen Blättern um
IBO^-M Temiatlich in StraBburg tätig, ar-
beitete in der Manier der Nürnberger Klein-
meüter. Seine Blätter nod FB monogram-
ndcrt; weldM Sigaatnr man früher irrtüm-
lich auf den erst gegen 1680 geb. Friedr.
Brentel deutete. Das Verzeichnis seiner
Sticht" bei Bartsch umfaßt III Bl. Fassavant
erweiterte dieses Verzeichnis bis auf IM Bl.
Genannt seien die Folgen der 9 Muten, der
12 Apostel und der 12 Monate; Folgen mit
Soldaten (18 Bl.), mit Darstellungen bäuer-
lichen Genres (11 El ), mit Jagd- und Tier-
szenen (12 Bl.), mit Fechtszenen (4 Bl.),
femer Allegorien, Wappen, Ornamente usw.
Die Kopien der Kupferstich-Passion Albr.
Dürers, mit der Bez.: F. Brun fccit Wil.
Reichius excu gehören woh! nicht, wie Brul-
liot u. a. nach ihm angeben, diesem, aoodem
dem folgenden Stecher an.
Bartach, P.-Gr. IX 443. — PastaTant,
VAk. IV 178. — B ru 1 1 i o t, Dict d. Mooogr.
«te.INoaM;UNoT««. — L«Blaac,llan. I.
— D. Gailflsard, Lea audlrca ameaian., 1881
p. 377. H. V.
Brno, Franz, Kupferstecher in Köln,
seit 1689 hier nachweisbar, aus welchem
Jahre man da Paasiims-Wappen von ihm
kennt. AnBerdein und cimge Portrits von
ihm bekannt, darunter Reiterbildnis des Anj-
broains Spinola, nach Aug. Braun, eine Polge
von Blumenstücken sowie eine Sternenkarte,
letalere von lflC8. Femer ist ihm eine Folge
ton Kbpkn der Dfirersdien Kupfwaticli-
passion aus dem Jahre 1689 zuzuweisen, mit
der Bez. F. Brun fecit Wil. Reichius excu.,
die Bralliot offenbar irrtümlich dem vorigen
Stedier gab (a. d.). Er ist nicht mit dem
^fidmamigen, in Straihwf 1B50-46 titi>
gen Stecher m vcrwcdMla, wie das Bei-
nedcen tut.
J. J. M e r 1 o, Köln. Kstler, AMf. FlnMOlch»
Kiehaits. 18M p. ISS n. 717. IT* V.
Bnn, GaBriel 1«^ t. LAnm.
Broa, Hans, norw. Maler, lebte in Bergen
i. J. 1728. Man weiß von ihm nur, daß er Stu-
dent der Theologie war und das Altarbild im
Dom Toa Bctgcn „meisterhaft*' gemalt haben
Worn^ Lex. eifer dsosha «ic. laccda
Hebbgtr 1771, I 188. — Nyrvp Kraft
Ate. Utt. Lex. KbhB. 18», IM. - „Wagn^
I V MH — W e 1 D w i e k, KoBttfaiat p. IM
onatnertex. — L. Diethrichaon. Ti^
■and. Oiriat. 1878, I g. — J. B6gh, Bergcu
kaS^iSS!'^^ lM«7l IM.* * "
C. W. Sdmitlgr.
Hans, a. auch Hmu
BroB, Harald, norw. Maler, geb. am 22.
8. 1878 in Christiaaia. Zuerst il^gsfc Jahre
ab Ddraratknamater tätig, reiste er 18H aar
weiteren Ausbildung nach Berlin, Dresden u.
München. 1896 besuchte er dann in Chri-
•tiaaia die Schule Harriet Backers, 1897/96
nrei Winter die Ateliers Krägpcrs u. Zahlt«
mamu fai Kopenhagen. Am 10. 11. 1M6
wurde Br. zum technischen Konservator des
Mus. in Christiania ernannt. Br. ist ein tüch-
tiger Techniker u. guter Kolorist, unter dem
EtnfluB der dinitrhfn Ktmst stehend; sein Ge.
biet ist die Bltmten- u. Figurenmater« (hier
meist Frauengestalten). 1898—1909 stellte er
oft in den Staatsausst u. im Kstver. in Chri-
stiania aus, 1902 auch in Kopenhagen (Qiafw
lottcnbotg), IMA ia Stoddwlai. Werke vott
Ihm z. B. im Mm. in Christnnta.
Mitleil. de« Künstlers. — T h i i •, Nor»ke
malere og billedliugKerc II 380, 409 (Bergen
1&07). — Maleren Harald Brun og hans knas^
Christ 1905. — Folkebladct, 1905 p 83.
C. IV. SchnilUr.
Bnm, Henri, Bildhauer, geb. am 1. 1. 1818
in Saint- Jean-le-Vieux (Ain)), seit 1889 Schü-
ler von David d' Angers u. Rüde, beachidcte
den Pariser Salon mit FhantasidiiMwerlBen
wie „Narcissc- (1853), „Julia Pia" (1867,
Bronze-Statuette), „Egeria"* (1859), „Psyche"
(1888) u. mit Porträtskulpturen wie „Le doc-
teor de Vejne* (187% MedailkmbUdnIa liir
das Grabmal desadken anf dem Pariaer Hont-
pamasse-Friedhofe).
Bellier-Aavray. Diet gin. (1882) u.
Sappl. — Newr. Atdu de reit tna^ 1887 p 2S3.
S. Lami.
Brun, Jacob, Kiipfcrst. in Holland (?)
um 16Ö3, von dem Le Blaoc, Manuel I, secha
Blitter aufführt, danmter Bildnisae der K5-
nipin Elisabeth von England, des Kurfürsten
Friedrich V. von Böhmen und Wilhelms von
Oranien. Vidleicbt Verwedidaac mit I«ude
BruH.
Bnm, Jacques FHix, Büdhaner, geb.
am 11. 2. 1768 in Toni n, f ebenda am 28. 2.
1881; Schüler von Gibcrt daselbst, seit 1784
in Rom weitergebildet als Pensionär der Acad.
de France. Sdt 1788 wieder in Toulon aiK
Bissig, leitete er seit ITW das BOdkaaeratdier
der Staatsmarine So führte er den bildne-
rischen Schmuck zahlreicher Kriegsschiffe aus.
Das Mus^ Naval zu Toulon besitzt von ihm
die 1818 lur das Schiff „Montebello" in Hola
geschnitzten Trägerfiguren des Heiktdes mit
dem ncmäischen Löwen und mit dem ery-
manthischen Eber und die 1819 für das Schiff
JLt Souverain" geschnitzten PrlCidarsteHmi-
gcn des Nerton auf den Meereiwcnen u. Lod^
wigs XVTIT. mit der Verhssmgwrkande.
Seine noch vor der Revolution entstandenen
Statuen Ludwigs XIV. u. Heinrichs IV. wur-
den für das Treppenhaus des Touloner Ma-
rinehospitals m Stein atugefubrt Die be-
rfilmten PortaJkuyatidcn Pierre Pugeu an
IM
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Brau
Touloner Hötel de Ville wurden von B. restau-
riert.
Rten. des Soc. d. B.-Arts, 188-i p. 359; 1B87
9. Stt. — NouT. Arth, de l art fran«., 1885 p. S.'i ;
1888 p. 180 f.; 1894 p. 211 f. — Richnscs d Art,
Province, Monum. Cir. VI 26fi, 28». — C b a m -
tcans. Dict dM foodeon «tc (1886). —
mmi, Dlet 4 waOfL n Um 0, »10 I.
S, Lami.
Brun, Jean, Werkmeister an Bw dir
UallcD la Ypern. 188^
Dekfeitaes, Hiat de fut, 1886 9. mfB.
Brau, Jean, Pariser Goldschmied, quit-
tierte 1883 and 1399 üb«r Bezalilungen für
dem Herzoge von Orleans gelieferte Arbei-
ten. Er ist vielleicht mit Jcid Bnuiia idcn-
De Lab«rde Let daca de BovfmM. III
Ne 888» «L 8WM. H. V.
Bres, Jean-CUadc^ Stecher, 1774—86
in Bosangon.
G « u t h i e r, DJct. d. art franc-comt.
Brun, Joseph Sylvestre, s. Brun, S. J.
Brno, Isaak, StraBburger Knpferstecher,
Sohn des Franz Bma, am 1690 (Hei-
Bedcem Angebe von Piwnig eb Geburt»»
«rt wohl Lesefehler), 1612, 1630. 1649 u, 1657
in Straßburg nachweisbar (s. Repcrt f. Kstw.
XV 42), vielleicht um 1613/14 auch in Köln
titig. Stach Portrita (Duiid IUxii«er, 1618;
Ptiedr. Rcnfer, 1686; Marcne Seab^a, 1689 ;
J. Papus; Js. Froerciscnius ; G Brunnus;
Melch. Junius; Joh. Georg Dorschacus, 1637,
1668, 1663; Joh. Christ. Schilling, 1640) ferner
Maria mit d. Kinde (1618), 2 Blitter mit Hei*
ligen (1614), sem Haoptblatt .Innerei de«
Straßburger Münsters" (1680), Holzschnitte
ZU Schadaeus' Summum Argentoratensium
Templiun, StraBbuig 1617, 8 Blatt zum Spe-
adnm^ rcsipiaGentiiun septifomue (1681), 10
Blitt'za AnimaKom quadropedum Tariorum
typi (1669 [?]) und auch Blätter mit Gold-
ichmiedevorlagen nach Zeichnung des P. Sy-
aoagr zu Tabutoe Gemniferae XXIV. Ad
naom aurifabrorum accommodata etc. 1621.
(StraBb., Jac. v. d. Heyden.) Vgl. auch Jac. Brun.
Heinecken, Dict III 393. — N a g l e r,
Monogr. III No 675. 1068,. 1980. — Le B 1 a n c,
Manuel I 534. — Heller-Andre(en. Hand-
bocb, 1870 I 197. — Kat d. Ornamentstichsl. de*
Kstgew.-Mui. in Berlifl, 1804 Ko 521, 1013. —
J. J. M e r 1 o, Köln. Kstler, Aufl. r, 1895. •••
Brun, Lienhard, Glasmaler in Zürich,
arbeitete 1514—1517 für die Großmünster-
fabrik, 1520 Bürger in SchaflFhausen, lieferte
lfifi»/80 Fenster lur das Kloiter AUerfaeil«en
und starb 1688 in Sdiaffiianaen.
Brun, Schweiler. Kstleriex. I 1905.
Brun, Louis Auguste, gen. Brun de
Versoix, Maler, geb. in Rolle am 3. 10. 1768,
t in Pari« am 9. 10. 1816, Schüler des Che-
valier Fuiin. Er nah» merst Jagdaienen in
der Art des Wouwerman. Nach einem itaUen.
Aufenthalte (1779—88) ging er nach Paris,
von König Victor Amadeus IL von Sardinien
an den Hof Ludwiga XVI. empfdtilcn. Hier
beauftragte ihn Marie Antoinette mit der An-
fertigung eines Rdterbiklnisses von sich; andl
lieferte er ein fieitetportrit des Grafen von
Aftois. 17BB vor dn Revolntionstribanal ge-
stellt, flüchtete er nach der Schweiz; 1801-^
nahm er die Bürgermeistersteile in Versoix
ein. Mehrere seiner Gemälde werden in Genf
anfbewalirt Er hat bisweilen in die Land-
adnften des P. L. de la Rtve die Figuren
bineingemalt.
C. Footaine-BorKel, L.-A. Brun. Ge-
n*ve 1881. — Ch. Vuillermet in Brun»
Sdiweixer. Katlerlex., I. — Fournier-Sar-
1 o v « < e. L.-A. Brun, Pdatrs ds la Reine Marie-
Antoinette, Paris 1910. H. V,
Bna, Nicolas le, s. LArun.
In^ Nicolas Antoine^ franzöe. Por-
triH- mA Gcnrcmaler, geb. in Bcanvais (Oise),
Schüler von Vincent. Debütierte im Pariser
Salon 1798 mit einer Kerkerszene und stellte
bis 1819 daselbst aus. Genannt seien: Junges
Mädchen dem M. Nikdaua eine Wachskerze
opfernd (S. 1800); Der Dorfcfaor (1812);
Hochzeit auf dem Lande (1814).
Le Blanc, Manuel L — Bellier-Att-
T r « y, Dict. g^n. I. Jf, f.
Brun, O r a z i o, s. Bntiutti, Orazio.
Braa, Philipp, Maler in Basel, 1512^
aiedelte gegen 1620 nach Zöridi Aber. Sonrt
nichts bekannt über ihn.
Brun, Schweiler. Ksüerlex. l. H. V.
Brun, Pierre Charles, Architekt in
Bordeaux, geb. das. 1825, f 1902, Schüler von
Uchard und der Pariaer Ecde d. B.-Arta.
Von ihm u. a. die Kirchen St-Louis m les
Chartrons (1874— 7Pl, St Louis in Bordeaux,
die Kirchen in Gradignan und Av^son und
mehrere Wohnhäuser und Villen in Bordeaux.
Delaire, Lea arehiL 4Uv, 10O7 p. 108. //. F.
Bnxn, Sylvestre Joseph, Bildliaaer,
geb. am 31. 12. 1792 in Paris, Schüler von Le-
rnet; errang 1813 den 8. o. 1817 den 1. Rom-
preis mit den Genuncndaratcdangctt »TMs<e
d6ooovrant las armea de aon pire^ u. «,Andn>>
dte et le tkm*. Im Pariser Saloa debGtierle
er 1814 mit einer Büste des Komponisten
Gossec, für dessen Pcrc-Ldchaise-Grabraal er
1829 auch das marmorne Medaillonbüdnis
lieferte. Seins «ekeren Hauptwerke sind: die
Bronsereliefs an der Kanxel der Invaliden-
kirche (Christi Bergpredigt, die 4 Evangelisten
u. 2 Engelfiguren) u. die allcKorische Statue
der „Espcrance" in der Taufkapclle von St.
£tienne-du-Mont ru Paris (Salon 1827), — die
Mai uiui Statue nDaphms endomn" (1888),
die Marmorgruppc „Le corps du jeune Qovis
retrouve par des pecheurs" (S. 18158). Femer
schuf er eine Statue Pierre Lcscots für das
Pariser Hötel de Ville (1871 zerstört). — das
groBe Relief „La premibc fld^ration* am Are
de l'Etoile, — die Portalskulpturcn der Kir-
chen St. M^ und St. Nicolas-des-Champs, —
die Büste des BronzegieBers Fr. L. Siavart
(t 18889 a»f dessen Ptee-Lachaiae-Grabaia^
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— 6 io Holz getchnitzte Engelfiguren ffir die
Orgelbalustrade der Abteikirche zu St. Denis,
— die Marmorstatue ,Jeune pätre" für Grand
Triiaon zu Versailles, — sowie die Büsten
Descartes' und des Colonel Ch. de U Rodie-
foucauld im Museum zu Versailles.
A. Delcourt, J. S. Brun, sculpt. itat (Pa-
ri« 1W6 u. 1847). — Arch. de l art fnmg., Do-
cum. V (1867— «8) p. 315 f. — B e III e r - A tt-
vray, Dict g4n, (1882). — Nouv. Arch. de
l'art fra ig., 18«9 p. 76 ; 1897 p. 113. — Richeoes
d'Axt, Paris, Monum. Relig. u. Mooum. Civ.
S, LamL
Bnui, s. auch Bruun.
Bnm, 1 e, 8. Lebrun.
Bnu, Diomcdc della. Figuren» und
Landschaftsmaler tn Florenz, wo er 1882 and
1888 in der Societi Promotrice ausstellte.
De Gnbernatis, Dlzion. d. art, 1889.
BnaSf Vincenzo della, Kupferstecher
n Floita^ geb. zu Venedig um 180^ lebte
tndi inO. SdiBler Ton R. llorgheo. Stech
einige treflFliche Bl. nach italicn. Meistern des
16. und 17. Jahrh., unter denen als die haupt-
•ichlichsten genannt seien: La Visitazione,
nach M. Alberttndli; Anbetung des Kindes
C,Quem genoit adorevit*), nach Correggio;
Sibilla Cumca, nach Domcnichino ; ^f .idonna
col figlio, nach L. Cigoli ; La C^adorina (Weibl.
Halbfig.), nach Tizian.
Le Blanc, Manncl I. — Heller-An-
dre s e n, Handbuch I. — A p e 1 1, Haadbach.
ISS^D. — Kstbl. 1834 p. 77. 308 ; 1842 p. 60, 988.
H. V.
Branaed, Francesco, s. Barom,
Vmaad, Gaetano. Maler aoi Cortooa.
Schüler von Giorgio Bandini in Sima, mit
dem er die koloristisch effektvolle Tempera-
ausmaliing der 1866 — 78 von Faldni erbauten
lCirrK> S. Manrherita zu Cortona anafnhrtia.
Spiter aelbet Lehrer für DekoratiananialerH
am Istituto di B. Arti zu Siena, schuf er bis
1697 die reichen Gewolbcgrotesken im Sitzunga-
saale des dortigen Monte dei Paschi und um
1806 diaicoitea in der nach der Pianetu del
Poodaeo dei Salimbeni eich Mhenden Log-
getta desselben Sieneser Leihamtagebäudes.
Pirro Besai in Natnra ed Arte 1901—02
II 320. \. M e n g o z z i in Art* Aat Scnaae
II (1905) 620 (mit Anm. 1) ff. •
Bmnais, August in, Linr! diifts- und
Figurenmaler und Stecher in London, stellte
1708 und M in der Free Society und 1770 in
der Soc. of Art einige Landschaften, 1777 u.
79 in der Roy. Acad. einen Ncgermarkt und
Ansichten von der Insel Dominica aus. Ähn-
lichen Inhalts sind auch seine gest. Blätter,
von doMB Le Blanc 6 aufführt.
A. Graves, Roy. Acad. Exhlb., IMS o. Soe.
of ait. etc. 1907. — L e Blanc, Haaod I AM
(hier irrtümlich Abraham Bruniat genannt).
H. V.
Bnnuad oder Buman, A u t o i n e, f ranzös.
Maler und Kupferst., lebte in Lyon 1624 u.
1626 als „maitre tailleur de portraictz en taille
douce". Er zeichnete mit der Feder 1626 oder
IflM den Einzug König Lud« igs XIII. oid
der Königin in Lyon, 1622. Eine farbige
(jouachezeichnung, die diesen Festlag dar-
stellt, befindet sich im Mus. in Lyon o. fi«nMi^
Tidleicht von Haad (1844 gestodMij).
Sondot, Lee pefattna de hfoa, pw UMfft, —
Bot. dUist. de Lron, 1M8 p. 418, fN. — B.
Viel, CoMumes conaulairea, M. E. FW.
Bnmaad, Claudia oder C 1 a u d i n e, fran-
zös. Zeichnerin und Kupferst, tälig in Lyon
in der 2. Hälfte des 17. Jahrb.; sie war, wie
P. Menestrier »agt, eine jUUe de lifoa",
Ihre KaltnadeUrbdten sind demÜch isornk^
ihre Zeichnung aber oft linkisch u. ungeschickt.
Man kennt von ihr u. a. folgende hcz. Blätter:
Titclbl. für ,,Lyon dans soo lustre" v. ChappiK
zeau. 1666; Wappen fär »Diaconra s. l'ongiDe
des armes de Cl. Le Labouicui^, 1688^ «nd
„L'entree de M.P- Fl. Chigi . . i Lyon". 1684;
Titel und Wappen für „Armorial vMtable de
la noblesse . . pour les pays du Lyonnois ttc\
1669; Folge t. 66 Figuren für „Vie de . . .
m^ TMae de Gisoi", 1090; THdblalt Ür
„La vie de la V. M. Tiriat de Gcavss" vom
P. Albert de St Jacques, 1878. — Identisch
mit ihr ist wohl die nach Le Blanc am 1660
in Deatachland titig gewesene gleichnamige
Kupfersicchei in, von der folgende 4 Portrita
genannt werden : O. Cromwcll ; — Joannef
Hcumius ; — Lazarus Riverius (ltjö3J ; —
Gustav Adolf von Schweden.
Menestrier, Des diveri caractires d. ouvr.
bist, 1094 p 276/7. — Le Blanc, Manuel L —
Piricaud. Notes et docum,, 1646, 1648. 1644.
1670, 1878. — Bandal^ Lea pohMna de LfsiL
169. B. Viä.
Bmaal oder Buman. Michel, fraoaSa.
Maler und Bobcschneider, aus der Gegend
Chltilkm^lfkhaffle (Ain), von lOaB-ttM
in I-yon als ,, tailleur dliistoires" tätig. Er
zeichnete und schnitt ein Bildnis in ganzer
Figur Heinrichs IV., von dem man nur ein
Exemplar im Berliner KnpioatjJLab. kenoL
Es gab in Lyon wlhrend dea IflL «. 17. Jahflk
mehrere Kartenzeichner, Maler tmd StecfaW
des Namens „Buman" oder ,3runand".
P&itavant, Pcintre-gra». I. — Dumei-
n i 1, P.-Gr. fran?. — N a g 1 e r, Monogr. I
No 19«>: IV No 1653. — Rondot. Le* grmv.
*. bois i I^oo, p. 80; Den., Les pcintres de
Lyon, p. Ui, IM iL L'Afft «I ks 8ft 4 Lron.
p. 144. B. VM.
Brunar, Hugo, österr. Architekt, geb. am
9. 2. 1861 auf SchloB Peterabnis in Böhmeq,
studierte an den Techn. HodHdnden fa Prair
und Wien und 1884— M auf der K K Akad.
d. bild. Künste in Wien imd war dann 4 Jahre
in Ungarn als Architekt tätig. 1890 wurde er
nach Gutenstein-Vorderbnidi berufen. In die-
sem aoftlühcndai LvfdcMraft hil er in dea
letzten Jahren aUreidie LandhiiMCf etc. ge-
schaflen.
Deutschlands, Östcrr.-Ungarns u. der Schweiz
Gelehrte, Künstler etc. 3. Ausg., Hannover 191 L
Bnuuurd, Joseph, Miniaturmaler in Troyes,
geb. hl Sant-Brice ($eine.et-Oise}. Schüler
zas
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Bnmaud — Brune
von Ddaroche, £. Rousseau und PomnUTrac,
■trilte 1888—82 dne Reihe von MiniaturbiU-
nissen, meist Damenporträts, im Salon aus.
Er ist der V^eriasscr eines Guide d. Commiss.-
priseurs et d. amat. d'obj. d'art, Paris 1868
und eines Recueil de l'Art et de la Curiosit^
Paris 1878.
BclIlar-AvTrajr, Diet ^l, SnmL —
Qu. ± B.-Arti VII 63; IM» I m; IST»! W8.
Bmiuiid, L u c i e n, Pariser Maler, Schüler
von Geröme und Ch. de Serres, stellte 1880 —
88 im Salon einige Bildniaae md dM Wnier-
landschaft ans.
Bellicr*A«Tr«y. Diet ila., SoppL —
K«t d. Saloa.
BnoMlal^ Eugine, Maler, von dem aich
im Mus. zu Angers ein „Rrunclair 1884" bez.
Bild : Un Reve (nackte junge Frau auf einem
Bette liegend) befindet.
Inv. gen. d. rieb, d'art. pnw^ «lU dv. III 328.
Bme, Adolphe, Hiatoncn* n. IPortrs^
maier, geb. in Paris am 8 9. 1802, f daselbst
am 1. 4. 1880. Schüler der Ecole d. b.-arts
unter Baron Gros. Eine Versuchung des hl.
Antonius, die ihn als einen cilrigen Lkht-
maler zeigte, trug ihm im Salon 1684 dn«
Med 2. Kl. cir. Im nächsten Jahre stellte
er die Tcufelsbeschwörung König Karls II.
von Spanien und 1888 die 8 christlichen
Kardinaltugenden (Museum ra Avignon) und
die Apokalypse Johannis aoa. Sdt 1810
strebte er ein milderes Kolorit zugunsten
einer strafferen Zeichnung an. Unter den
Arbeiten dieser Zeit seien erwähnt: Kreuz-
abnahme Oiriati (Salon 1846), in der Kirdie
Nctre-Dame-dea-Blancs-Manteanx; Foitrits
(Salon IMS): Ap<:>theose der hl. Katharina
(Salon 1863). in der Kirche St. Rodi in
Varis; Bacchantin (Salon 185S), im Muaeom
zu Blois; Die Tochter der Herodias emp-
fängt das Haupt Johannis d. T. (Salon 1868),
in der Kirche St. dervais. Ferner Bildnisse, dar-
unter diejenigen von Ludwig XII., Karl IX.,
Ctaade d'Annebaut, Paul de la BarUie^ MoG-
lor (Idsiere bdde Porträte im lIoMam tn
Versantee). Daa Musetnn zu Tonn bewahrt
sein Selbstporträt (1840). 1881 führte er
Deckenmalereien mit Darstellungen der 9
Musen in der Bibliothek des Louvre aus
(1871 zerstört) und 2 Deckengemälde (Alle-
gorien d. Krieges u. des Friedens) im Senate-
dtzungssaale im Luxembourg.
Bellier-Auvray, Dict. gen. I u. Suppl.
— Chron. d. am ISRO, p. )2S (Nekrolog). — luv.
gia. d. Rieh, d'art. Pari«, Mon. rel. II 171, ill
176/7; Prov., Mon. civ. V 318. Gtffroy.
Bröl«, M"»« Aim^e, geb. Pages, Porträt-,
Genre- tmd Hiatorienmalerin, Gattin des
Landschaftsmalers (Christian B., geb. in Paria
am 24. 8. 1803, f daselbst am 11. 8. 1888.
Schülerin von C. Meynier, stellte seit 1822
Im Salon aus. Erwähnt seien: Entführung
FlgdMa dnrdi Z^hir (Salon 1822) ; Daph-
nie und CUoe (Salon 1884); U Saaundl;
Le R^eil; Der Dichter Justine de Levis;
Die Groamutter (Salon 1831). Verurteilung
der Anna Boleyn (Salon 1888). Bis dahin
stellte sie unter ihrem Mädchennamen: Aimfe
p3|3cs aus. Seit ihrer Vermählung (1833) sig-
nierte sie mit ihrem neuen Namen: Un voett
(Salon 1887), im Museum zu Troyes; Mdtoe
SBUvl de« eawE (Salon 1841), im Museum
zu Bordeaux; Lionard de Vind peignant la
JcKonde (Salon 1845) ; La sainte Vierg«
offrant des fleurs dans le temple (S. 1868).
Die Gal. zu Versailles bewahrt von ihr die
Bildnisse des Seigncur de Pontchartrain, der
Mll* de Germont, des Grafen Morand; daa
TiTu.seum zu OrMana: Jeunc fille i cenoox;
dasjenige zu Aix: II far niente.
Bellier-Auvray, Dict. gen. L — Chron.
d. ans 18M, p. 252. — lav. g^n. d. Rieh, d'art,
Prov., Mon. civ. I 78. Gtlfrof.
Brune, Augustin de, Sohn eines Pieter
de B., Maler und Bildhauer in (jent, seit dem
16. 4. 1466 Freimeister der dortigen Gilde,
1468 in Brügge an der Ausführung der Fest-
dekorationen mr Hochzeit Karls des Kühnen
und der Margarete von York betdligt Ffir
den Marfenaltar der Abteikirche St. Pierre
bei Gent malte er 1481 zwei Flügelbildcr mit
den Gestalten der Heil. Petrus und Paulus;
1482 restaurierte er ein 1413 von Lieves Vitt
den Clite für den Rat von Flandern ge-
maltes Wellgericht; 1483 machte er die Mo-
delle zu 1 steinernen Löwcnfiguren für den
Genter Fischniarkt ; 1485 malte er Wappen-
schilde und Festsaaldekürationen (im „Collade
aoldere") zum Einzüge Kaiser Maximilian*
und seines Sohnes Philipp in Gent In
zwei LTrkundfjn vom 11. 5. 1487 und 1. 10.
1488 verpflichtete er .sich, bis Weihnachten
1488 für 10 liv. gr. am Heil. Gdafc>Akare in
St. Sauveur zu Gent „Zeker werc van schil-
derien in goude ende anderen" auszuführen,
wofür er mit seinem in der dortigen „Burch-
strate" gelegenen Wohnhaus« Bürgschaft
leistete; auch machte er 1488 für diesdbo
Kirche das Modell zu einem Sakramentshauae
nach dem Muster desjenigen in der Kloster-
kirche von Noanenbossche. Außerdem wissen
wir von ihm, daB er mit Margarethe Evcrdey
yerheiratet war, 1484—86 als Ddcan der Gen-
ter Malergilde fungierte und am 23. 8. 1488
(1489 n. St.) die Verpflichtung übernahm, den
jungen Gheerolf Willems fünf Jahre lang im
Malen, Lesen und Schreiben zu unterrichten.
Urkunden im Stadtarchiv lu Gent. — De La-
bor de, Les Ducs de Bourgognc il (1851). —
Kramm, De Levens en Werken I (1857). —
E. de Buascher, Rech, lur let Peintres Gan-
tois p. 175; RedL iW les Peintres etc.
i Gand (1866) p. 268; lowie in Biogr. Nat. de
Belgique. IV. — A. Pinchart, Bull, de I'Acad.
R. da BdgiqiM XXI N. 3. — V. v. d. H ■ e g h e n.
Ute. aur dce Doewn. faux (1899).
yietor tNXN dtr Hatgktn.
BnoMb Christi an, Landschaftsmaler i«*
Pari^ leb. daaeibat am 17. 9. 178«, t am
US
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M. 4. im. Sdiaier tm V. BcrtiB. Et war
Lehrrr fjr topographisches ZekhiMi Md
Laod&cliaitsmaierei aii der Ecoie Polytedllli-
que und stellte seit 1817 regelllUf im Salon
Lsodicbkfteii und A4pitftflht ms. ArbcUen
von ilini befinden lidi m den MoMcn sti
Lisieux, Orleans und Montpellier. Seine
Gattin, Aimcc Brune, (s. dort), geb. Pages,
ist bekannter als er.
B e 1 1 i«fAuvrAyt Dkt. gte. L — Iot.
ip. d. ttUL d'u^ fMr« Man. dv. I 78. 878;
839. G*§ro9.
Bnns^ Enmsnnel, Aidiitdit, Bsb. in
Paris am 80. 19 1836, f daselbst am 4. 6.
18fi6. Schüler von Qucstcl, errang er 1883
den groBen Rompreis. 1871 wurde er zum
Pfofcaaeur de conatmction ah der Eoole d.
•••■ro cruuuit. von mnen rat^nwirm
Bauten seien genannt: Geschäftsgebiode der
Orleans- Eisenbahn in Aabin; Hötel Wilaon
am Trocadero; Ministerium für Handd Wtd
Ludwirtachaft, nie de Varemies.
Btllier- Anvray, Dict. gta. I. — J. L.
Pascal, Not B. la Tie et les oeuvre* d'E. Brune,
aicUt du gouvemetncnt (Extr. da Bullet, de la
Soc centr. d. archit., 1887). — Architekt. Ruad-
•chaa IV (1888). Tat. 1«. Gtfroy.
Bntaa, Guillot, Pariser Werkmeister,
leitete die Bauarbeiten an dem 1875—79 aaf>
geführten Schlosse zu Aiu:crs.
Nouv. axch. de lart fran«. VI (1878) 206. —
B a u c h a 1, Dict. d. archit fran«., 1887. H. V-
Bransb Jacop de^ Soilin von Jan de B.,
Maler in Gent, seit dem M. 4. IBtt Frei-
meister der dort Gilde, 1524 Geschworener,
t 1585, seiner Witwe Cathelyne van der Sti-
chelen 6 Kinder hinterlassend.
Urkunden im Stadurchiv xu Gent
Victor vtm itr Hatgktn.
Boa», Joes de, Sohn von Rocger de B,
Blldhaner in Gent, seit dem 17. 9. 1S88 Mit-
glied der dortigen Gilde, durch die er vorher
in einen langwierigen ProzeS verwidcelt und
zur Zahlung einer Gddbole wie aadi der
PraceflcoBtn vtfottcilt «ordsii ww, «eil er
in seiner früheren Tisdilei weikstatl MStiel
mit Reliefschnitzereien angefertigt hatte. T.aut
urkundlicher Nachricht von 1544 lebte er da-
mals mit Weib u. Kindern in tiefstem Elend.
V. T. d. HacghciL La Corp. dw Pcintna
«Itt. de Gaad, IM». Vkttr vm itr Htg^im.
Braue (oder Bruyn), F. de, nicdcrl. Kupfer-
Stecher und Radierer, tätig in Brügge un»
1660, t das. 1667. Man kennt von ihm 3 Bild-
nissticbst darunter ein Porträt des Niclajrs d'
Hertas iMcb J. van Oest d das von einem
englischen Verleger in betrügerischer Ab?;icht
unverändert für das Bildnis des Jacob Stall
in den 1792 in London erschienenen M^m. du
conite de Gramont wieder verwertet wurde.
K r a m m, Leven« en Werken I 183 u. Aanh. —
Le Blanc, Manuel I 633 u. 539. — Gas. d. B.-
Afta n 84«. H.V.
Brune, P i e t e r de, Sohn des Jacop B., ate
Maler in Gent urkuodlicli erwähnt seit dem
». 6. IdM. sdt dem ttL 1. 1601 (1008 n. St)
Freimeister der dortigen Gilde. Am 6. 2.
löll (1612 n. St.) hatte er mit Lieven van den
Hacke Malereien zu begutachten im Kloster
von Bcanpr^ 16B6/7 bemalte er ein »Anltacr«
deedt" Ar die Kqidle der J^gemecte" n
Gent. Nachdem er in erster Ehe mit Adriane
de Vjsch, der Witwe von Phil. Gilliaerts ver-
heiratet war, wird er in einer auf seine rweite
Gattin Qara van Neteoe l>cniglichai Uriomda
vom 97. 6. IBSa als f «nrOut
Urfnmden im Stadtarchiv su Gent — J. Be-
tliune u. A. v. Werveke, Het Godshuia De
Lfuprmcetr 1902. Fiftor va» d*r Hatgktn.
Brune, P i c t c r de, Maler zu Brügge, 1682
bis 1634, lieferte 10 Gemälde mit Darstellun-
gjen ans der Lagende der 1470 in die dortige
Marienididie gesUfteteu Rdhpiie vom lieiligen
Kreuze.
Weale, Brage« et »es enviroas, 1884. p. 114.
James Wealc.
Brune, Robbrecht de, Solin von Ghee-
raerd de B.. Bildhauer in Gent, urkundlich
erwähnt 1404-1418. Nachdem er am 6. 7.
1406 den jongan Martin Jansnot» van Hersy
als Lehrjiingen in seine Werkstatt aufgenom-
men hatte mit der Verpflichtung, ihn zum
„vry leercnape" zu erziehen, übernahm B. am
15. 6. 1407 die Ausführung einer St. Georg«
Statoe tjetot ymage ende licdde van sint
Joerysen") für die Regenten der St. Georgs-
gilde zu Thielt (West-Flandern). Eine Strei-
tigkeit B.S mit der Kirche zu Rooscbeke bei
Schoorisae (Ost-Flandern), die eine von ihm
gelieferte „satartaefle" als mangdhsft xnröclc»
weisen wollte, wurde am 13. 7. 1413 nach
Begutachtung durch die Genter Malcrgildc
von den Gent er Schöffen beigelegt. In einigen
anderen Urkunden werden mit ihm auch seine
Brflder Jtm n. GiÜit i$ Bnm» \
Victor wm dtr Hattht».
Bruwan, Adrien, französ. Landschafts-
maler (Aquarell), geb. in Marennes (Charentc-
Inf.) am 8. 2. 1831, lebte in Paris, wo er zwi-
schen 1866 wid 1880 alljährlich die Sakmauast
besehidEte. Daa HandiieiduL>Kjib. der Berlfai.
Nationalgal bewahrt von ihm 2 .ALquarclle:
„Kartoffelleser im Feldgarten" und „Wald-
weg im Herbst".
Bellier-Auvray, Dict. gen. I u. SuppL
H. V.
Bnuieav, Charles, Pariser Porträt- tmd
Genremaler, geb. m Angera, Sdifiler von Ca-
banel, beschickte zwischen 1879 und 1890 den
Salon mit einer Reihe von Damenbildnissei^
Gcnrcdarstellungen n. Landschaften in Aqua-
rell und Ol.
B e 1 1 i e r- Anvrajri DicL fittv Sappl. —
Kat d. Salon. H. V.
Bnmsa«, Louis, frsnsös. Kupferst^ in
London tätig um 1750. ^^a^ kennt von ihm
8 Ansichten aus Griechenland, nach Chatelain.
Le Blanc, Manud L — Bryaa^ Dict of
Paint. Ed. 1903. L H. V,
1*4
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Bruneau — Bnmellcadii
BnuMtOt Rober ^ Kupfcrat. zu Antwerpen,
Düettant, rca dem nun em Portrit de* Job.
Calvinus und eine Allegorie «of die CÜfi-
nisten von 1611 kennt.
Le BUnc, Maaael I. H,
EnniiiT, e. Bruyittui,
BnoML Jacques, Weiluuchter am Ban
der Kirche zu Caudebec, 1860. — Sein Sohn
GuMaume folgte ihm 1670, diesem sein Bruder
JghoH 1584 in dieser Stellung nadL
B4r«rd. Dfet Uofr, IMt. H. V.
■nari (oder Bmmt^t Jean» frans. Bild-
hauer und Architekt in Touhsn, erbaute vnr
1077, gemeinsam mit Coussarel, da& ScliioÄ
VOMoit-Lavalette, voA war 1690/91 für die
Corpus Domim-KapeUe der Kathedrale zu
Tonlon beschäftigt
Baaehal, Dkt d. archit franc., 1887.
Noor. aicfc de rart frao«., 3« s^r., VII. 1881
IM-^li X, 1894 p. 314. — Riaa. d. aac. d.
B.-Arts XVI (1892) 1«1. 175. H. V.
Brunei, Jean Baptiste, französ, Maler
geb. 1844 in Avignon, Schüler der dortigen
Ecole Mwiicipale de Dessin, weitergebildet an
der Pariser Acad^mie Julien (unter Bou-
guereau und Robert Fleury) ansässig in Avig-
non; debütierte uii Pariser Salon 1SS4 mit
einer Stimmungslandschait „Soir d'automne
— cnvirons d' Avignon" und beschickt ihn
seitdem alljährlich mit feingestimmten Land-
schaf tsbildern aus der Umgegend von Avig-
non, vom Ufer der Rhone etc. Als Haupt-
werke des Künstlers sind hervorauheben :
„Sooa lea aubes* (Sakn 1887, mention honor.
in der Pariser Weltausstellung 1889, jetzt im
Museum zu Avignon), — „Fin de Novembre"
(Salon 1888, jetzt im Museum zu Tourcoing),
— JLt Font St. Bäi^" (Fensterblick vom
Atelier des Könatlers in Avigacai, Medaille in
der Internat Ausstellung zu Lyon 1896), —
„La Tour I-onglade ä Avignon" (Medaille in
der Internat. Ausstellung zu Hobart, Th-
manien, — jetjt im dortigen Museum).
Pariser Salon-Kat. seit 1384. — E. J. Ca-
asajrion in Dict. Mpatt. de Vanelaie. — Par-
äBid. lOMlfB da KdHtiet«. •
Brunei, L^on, franr. Porträt- und Hi-
storienmaler, geb. zu Caen am 81. 8. 1820,
Schüler von Ingres, stellte 1840 — 1848 im
Sakn aus. Daa Mu«. zu Caen bewahrt von
Man ein Büdav la ganier Ftgar des KSniga
Louis-Philipiie.
Bellier-Anvray. Dict g<n. I. H. V.
Brtmel, Pierre, Werkmeister des französ.
Königs in dem Sprengel von Beaucaire und
Nimea unter der Herrschaft Johanns das Go-
ten und Karls V. Patentbriefe des letzteren
bestätigen ihn 1364 in seinem Amt; sie be-
stimmen, daß die Zahlungen ihm wcil'-rhin
in Paris ausgesahlt werden sollten, was darauf
sa deotea adieint, daB er dort wohnhaft war
and aus dem nördl. Frankreich stammte.
1360 verfaßte er in französ. Sprache einen
BawansdJag swedcs Erriditung sweier von
Tünnen flankierten Tore für die Umwallo«
TOB Vitleneinre-Ms-Avignoa. Er beatimmt
darin, daB die Türme denen der Wälle von
Avignon ähnlich werden sollten, was nicht
beweist, wie man behauptet hat, daB er auch
an diesen gearbdtct habe. Die betdea «af B.
tasQgliciiep DuLaaisBtc riad von Reaottvicr
publiziert wordett Die Befestigungen von
Villeneuvc-lis-Avignon bestehen noch; sie
gehören zu den besterhaltenen und den schön-
stca. die stdi aas dem 14. Jahtii. erbaltan
feabö. Ea ist wriiradietnKdi, daB B. aocb
an mehreren der zahlreich in dieser Zeit auf-
geführten Befestigungen in Beaucaire, Nimes
und Umgegend tätig gewesen ist.
Renouvier et Ricaj-d, Lea maltres de
pierre de Montpellier. — A c h a r d, Notes sur
quelques artist. d' Avignon. — Bauchs 1, Nouv.
Dict d. archit. fran;. C. Enlart.
Biaaal>llaavill^ Artbar A, fraazös. StiU-
tebeamaler, beacliidcte i9Bt, 1888, 1808 a. 1808
den Salon d. Soc. d. Art. franc. — Das Mus.
von Beziers besitzt von ihm ein signiertes
Bild: „Corbeilles de groaetlles".
Rieh, d'art, prov. Mon. civ. VI. — Salon-Kat
R.
Biaaal-Bocqii«, L^on. IraaaS«. Porträt-
maler and Lithogr., geb. ta Paria 1888, Sdiü.
1er von Amaury-Duval ; stellte im Salon zwi-
schen 1844 und 1880 regelmäßig aus und war
1862-65 und 185&-1888 f&r die Porzellan-
manufaktur von Sävrca ala Flgarcnmaler li-
tig. Anfier BildnlsBcn matte er auch Gaar^
stücke und biblische Historien VoB Qun
stammt das Hoohaltargemälde der Ciciiien-
kapelle in der Kirche Saint-Eustache. PQr
daa Palaia-de-Jastioe de la Sciae malte er
einen Qirtstas am Ibease. Als Lithograph
lieferte er außer einigen Porträts die Illu-
strationen für eine Ausgabe von Daphnis und
Chloe.
B e 11 i e r - A u v r SV, Dict. g^n. I a Suppl. —
B ^ r a I d i, Lea gm. da 19« §., IV. — luvt. gin.
d. rieh, d'art. Paris, mon. rel. III 37U8. — L e -
chevallier-Chevignard, La M anuf. ds
poic. de Serres, 1908, 11 188. H. V,
BnOMOeachi, Filippo. Der Vater der ge»
samten Renaissance-Architektur, im beson-
deren derjenigen Italiens. Einer der hervor-
ragendsten bahnbrechenden Baukünstler aller
Zeiten, daneben auch Ingenieur, sowie Bild-
haner. Seine Grö8e beruht nicht nur ia der
verständnisvollen Wiederaufnahme antiker
Bauformen, sondern in deren geradezu ge-
nialer Anpassung an die baulichen Bedürf-
nisse seiner Zeit. Vor allem sind seine Grund-
riß- aad RaamdispoaitiooeB in Verbindung
mit der Einführung gewisser harmonischer
Verhältnisse, für welche Br. an den Resten
des Altertums nur beschränkten Anhalt hatte,
von maßigebendem Einfluß für die Theoretiker
tmd Pndctiker seiner and der folgenden
Epochen bis zur Jetztzeit gewesen. Bewail«
dernswert ist bei ihm die klare Einsicht in die
Bedeotttog das aoa der Antflse abaiBOBMiifiiBD
18$
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BnmcUeachi
Baugerüstes, welche ihn im Gegensatz zu der
Frührenaissance, vorzugsweise Obcritalicns,
aoerseiui zu eioer koasequenten Uaterordnung
des ptasdsdMB omamenttkn Detaib unter die
tragenden und stützenden BauRlieder, anderer-
seits zu einer reizvollen Belebung dieser Glie-
der durch zarten, anmutigen Sclimuck ihrer
durakteristischcn Linien und Flächen führt.
So ilt die Baukunst der Renaissance, in der
Porm, in welcher sie insbesondere in Toskana
etwa ein Jahrhundert geherrscht hat uild für
^anz Italien vorbiidlich war, ;n den Haupt-
momenten fast fertig aus dem Haupte Br.s
aMaprangen, wobei natürlich nicht •nBer mekt
zu lassen ist, daß diese Geburt schon längere
Zeit vorher auf allgemeinem kulturellen Ge-
biete vorbereitet war, und daß der Meister in
Wechselwirkung mit anderen gleichstrcben-
den seitgcaBtrifdien Kfinitlcrn auf i^asti-
schcm ti milrrischem Gebiete wie Donatello,
Ghiberti, Maiacciu und anderen bland. Da-
gegen ist die Theorie auch hier wieder die
Nachfolgerin, nicht die Anführerin der Praxis
In erster Linie hat sich Brj schöpferische
Tätigkeit auf das Gebiet öffentlicher Bauten,
speziell das des Kirchenbaues erstreckt Doch
Inmmt hier weniger die Einwölbung der
mjuunippei) wm ein wwgtiiu i>uiiiiimw
Problem, in Betracht. Dagegen sind die Kir-
chen S. Lorenzo u. S. Spirito wichtige Typen
des Sakralbaues geworden. Allerdings ergab
die von Br. hier wieder eingeführte Verwcn>
dtmg der Siolenofdnmgen als tragender Glie-
der in Verbindung mit detn Dreischiff-System
ohne weiteres eine gewisse Ähnlichkeit mit
der Basilika-Form, wie sie in Florenz z B in
der atten Kirche von SS. Apoctoli auageprägt
iil« aber die AMMldvBV efaMe QueracMffci^
die Bekleidung der Seitenschlffsmauem mit
einem der Säulcnordnung entsprechenden voll-
ständigen Pilaster- oder Halbsäulensystem,
die Einführung einer größeren zweiten Ord-
nong Sber der ersten mit den Fllastem der
\nerung als Grundlage, schufen doch ein Gan-
zes, das in seiner einfachen, wohtbelichteten
Weiträuniigkeit und Harmonie einen von den
der Kirchen der romanischen Zeit und der
sogfintuiten Plomdner Protorenainance we-
sentlich verschiedenen Eindruck auf den Be-
schauer macht. Mit der capclla de' Pazzi und
mehr noch mit dem unvollendet gebliebenen
Oratorium des Kkutcra S. Maria degli Agnoli
hat xa gteidier Zelt «naer Meister, wenn auch
in rninrfich beschränkten Anlagen, den Ge-
danken lies Zentralbaues in der Neuzeit zuerst
wieder in zweifacher Weise verwirklicht
Nicht in gleichem Maße bahnbrechend bat
Br. auf dem GMtt des P^astbmttt, auf dem
die Florentiner atich noch in «priterer Zeit mit
beinah auffallender Zähigkeit an dem Her-
gebrachten festgehalten haben, gewirkt. Was
der Welt die Aosfühning von Br4> Projekt
für einen grofien Medizeer-Palast gebracht
haben würde, wissen wir nicht, aber selbst der
vielbewunderte palazzo Pitti enthält wohl eine
wesentliche Steigerung, doch keine vollstän-
dige Umbildung des älteren Palaststils. Be-
zeichnenderweise tritt dagegen an einem
Palastgebäudc öffentlichen Charakters, dem
Amtshaus der Parte Guclfa, ein neues Motiv
auf. daa der Verkleidung der Paande mil
Pilastern, das freilich in Florenz selbst Istilia
stärkere Nachfolge gefunden hat.
Einer der wichtigsten l'aktoren in BrJ
architektonischen Mitteln ist die an sich nicht
nene verwcnonBB «ms sogcna iiDcr oer stanie,
die trotz der Ablehnung seitens des «stren-
gen Theoretikers L. B. Alberti von allen
Nachfolgenden unbekümmert angewendet wor-
den ist Br. gibt dabei der Säule ihre antike
Baaii wd daa GdAflc wieder» Ictateiei m der
Form eines kämpferarfigen Gliedes unter dem
Bogenansatz, wie schon bei spätromischcn und
ravennatischen Bauten. Dies dient zugleich zur
Erfaöhimg der Bogcnstelhing und damit znr
Vcratirlrang der ulgeBMincn Lciclitighielt uid
Luftigkeit Für das Kapital bevorzugt er zu-
mal bei Sakralbauten unbedingt den korinthi-
schen Typus in einer allerdings nicht ganz
glücklichen Umbildung. Um ao schöner span»
nen sich die woMgcgliederten, rddi md dodi
fein ornamentierten Bögen und Laibungen der
Arkaden und Vierung mit ihrem Schmuck
von Laubgewinden, Stäben, Geflechten usw.
Überall Symmetrie aber keine Monotonie I
In der alfrrn Saicriatei von L. Lorenso nnd iB
der cappella de' Pazzi erscheint als Motiv der
Wandbelebung die „konzentrische Doppel-
Arkade" (Ausdruck GeymüUers), d i. ein über
Pilastern aufsteigender Bogen einen eben-
Bcikliui Idemciei OrdnoBf mmrMlefciMi uil
einem beiden gemeinsamen Gebälk. Die Knn-
sole tritt sowohl als Schlußstein der Bögen
wie auch mehr selbständig als stützendes Glied
unter den groBen Gebälken auf» in letzterer
PWktion wohl fein gedacht, aber dock niclM
streng organisch und deshalb etwas kleinlidi
wirkend. Eine besonders wichtige Rolle spielt
bei Br. die Kuppel. Diejenigen über den Vie-
rungen von S. Lorenzo und S. Spirito sind ja
aüerdfaits iddit mebr anter der Leitong dtas
Meisters ausgeführt worden, nher die beiden
in der alten Sakristei von S. Lorenzo und
der cappella Pazzi in ihrer eigentümlichen
Form, etwa der eines vom Wind au^i^laa^
nen Rcgenschim» Ci* Create e Tele") be-
reicherten die Architektur um ein wirkungs-
vulle.s, wenigstens für Italien neues Motiv.
Zur Belebung der Wandfelder über den Bogen-
ansätzen sowie der Gewölbezwickel unterhalb
der Kappeln dienen die fiir plaatiMfwB
Schmuck bestimmten großen Medaillons.
Schließlich muß aber auch angenommen wer-
den, daß farbiger Schmuck weit mehr als jetzt
noch erhalten u. wohl auch jemals awigefülut
ic6
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Bnmelleschi
«Ofden ict, Tom Meuter vorgesehen war.
Wie lidi Br. die Fkmddn seiner KJfdien,
Ak in dic5fr Beziehung imvollrndet geblieben
sind, gedacht hat, läßt sich beim Mangel jeg-
Ikher Unterlagen nicht beurteilen Jedenfalls
wäfdea aie sieb kaum in einen aufiallenden
GegcBsnlB sd ciaficiMtt Tflwiwt der tfliwHr
gm Bekkidnof der AaflcBwiade fCSsM
haben.
Filippo wurde geb. 1877 zu Florenz als
Sobn des ««eiefaenen Notars Ser BruneUesoo
di Uppo ans dem cdlett Gcsddedit der Lipi
ti. erhielt die für einen gelehrten Ber»f nötige
wissenschaftliche Erziehung, bei der er atich
die Kenntnis der lateinischen Sprache erwarb.
Seine NetKuv tri^ 0» jedoch zu einer Tätig-
htSlt UBstfetis^er NMnr und so begsb er
rieh in die Lehre m einem Goldschmied. Als
seinen Meister vermutet Fabriczy auf Grund
einer allerdings nicht ganz zweifellosen Kom-
bination einen gewissen Benincasa Lotti. der
Wien mt uiuuMKD fnfgmsKn crwamn imm«
Den Zimfteid leistet Br. am 18. 12. 1S99 und
am 2. 7. 1404 wird er als ordentlicher Meister
in die Zunft der Seidenweber, welcher auch
die ^^"^^^vf^ unterstanden, aufgenommen.
» - » «- ■« ■ ■ ■_■«-«■ «aM
WKtmm WH Qcr ^womimiit iiaiiiimi hmpwi
wurde er zur Ausführung gewisser Silber-
figuren am Altaraufsatz im Dom zu Pistoja
berangezogen. Es acheint aber, daB er von
diesen nur die des bL Gregor vollendet hat,
die sibcr jcttt nidift mehr vuriiauden ist (nndi
Mdsitr Meimmg wären dagegen zwei noch
vorhandene Prophetenfiguren als sein Werk
anzusehen, vgL darüber die Literatur unten).
Den Übergang Br^ mm eigentlicben Bild>
iNoer hemeigt mit mm aber sdna seine IUI*
athme an dem 1401 ausgeschriebenen Wett-
bewerb für die zweite Broozepforte des Bap-
tisteriiuns zu Florenz, für welche aufier Br.
Glnbcrti und vier andere a. T. bervomgcndc
tkmmKT Ammen neiciien. ais irraoesnicK
war, als Relief eines Türfeldes gedacht, das
Opfer Isaaks bestimmt. Die Modelle Brj u.
GhOicrtis haben sich iDein crlialten a. be6nden
aicfa jctit im Musep m Florens.
Br. ceigt sich Mer ndt einem Schlage als
Meister des leidenschaftlichen Ausdrucks, der
dramatiiichen Gruppierung und vielseitigen
Bewegung. Dem Wetteifer Br.8 mit dem an-
deren grofien Plastiker setner Zeit DonateUo
entstammt dann des h51seme Kmzdix m der
cappella Gondi in S. Maria Novella (entstan-
den nach Fabriczy etwa zwischen 1410 und
1416, nach Ventori nicht lange nach 1400).
Hier betont Br. gegenüber dem Werke Dona-
tdlos {in S. Croce) dneneils das seeHsctie und
physische Leiden, andererseits aber atKh die
Schönheit des darin aufgelösten göttlichen
Ideals. Mit den genannten erschöpfen sich
mm aber auch die erhaltenen biMhauerischen
Weite dse HdMen. Ee lind äber Nach-
iHdfii und Daten von einer Aflsehl verloien
gegangener Arbeiten erhalten (s. Fabricsr«
Brunellesco). Für die Kanxel von S. ICarin
Novella hat Br. 1448 dag Modell geliefert.
Dieses ist aber von anderen Händen aus-
geführt worden (Reliefs von Andrea Caval-
canti?). Jedenfalls kann von irgendwelchem
hSnstleriscben Anteil Br« ea dem demlich
rohen fltttitchfo Sthmiifk nidit die Bede
sein.
In die Zeit schon bald nach dem Beginn der
hildhauerischen Tätigkeit BroneUesdus iillt
nun sein gemeinsehcMieher AnfenUnlt nrft
Donatello in Rom, durch welchen er ins-
besondere für seine architektonische Laufbahn
den Grund legte. Die Zeit des Antritts und
die Dauer jener Reise ist nicfat genau iestzn-
■wueu. nacn oai wiw ufaainnm uann ■om-
trn die beiden sich gegen Ende 1402 od. aber
.Vaiang 1406 nach der ewigen Stadt begeben
haben. Der Aufenthalt Br.s daselbst muB auf
mindestens Jahresfrist veranschlagt werden.
If dgticherweise Ist er aber ancli qiiter nodi
einmal allein wieder dorthin zurückgekehrt.
Br. hat in Rom nach dem Zeugnis der Quellen
mit ZielbewuBtsein die baulichen Reste des
Altertums studiert, gemessen und aufgenom*
men. Er wsr ench hierin derjenige!, wel»
eher den nachfolgenden Künstlergeneratiooen
die Wege wies. Zn gleicher Zeit beschäf-
tigte er sich in Rom mit Goldschmiedearbeiten.
Eine Seite der von ihm in jenen Jahren be*
tnebenen Studien Mldcte feiner die Beschlfti-
gung mit der Mathematik, Geometrie und
Perspektive, in welch' letzterer er, wiedennn
bahnbrechend, zum mindesten die Hauptgnmd*
gesetze entdeckt beben mnft. Die Biographen
hcschreiben vcfBchlcdiene von ihm ausgefährte
perspektivische Darstellungen.
In Verbindung mit dem Dombau wird Br.s
Name zuerst im Jahre 1404 genannt, als er zu
einem Gntachten vbtr einen bei den Strebe-
nuuwf n der Onn ti ibuncn begangenen Pdder
veranlaßt wurde. Aber erst im Jahre 1417
hatte er zu der Frage der eigentlichen Knppel-
ausführang offiziell Stellung zu nehnlei^ ab
er von der Dombeubciiörde xn Bei Hungen
darfiber angezogen vnirde. Die IfoddK
welche damals von anderer Hand hergestellt
wurden, sind jedenfalls nicht als genügend er-
schienen, detm am 20. 8. 1418 wurde eine
öffentliche Aoffordenmg sur Einreiclmng von
Modellen ond Zeichnungen fBr ICnppai*
Wölbung erlassen. Die Aufgabe, die '^'''nih
der Architekten wek gestellt wurden war nun
aber eine fast ausschlieBlich tedudsche. Denn
einerlei, ob die Aosföhnmg eter Kiqvel in
ihrer gegenwärtigen Piorm schon m dni tn^
sprünglichen Projekte Amolfos di Cambjo
vorgesehen war, jedenfalls stand diese seit
1867 fest, und es war auch im Jahre 1418 inn>
besondere der der achtedcigen Kuppel unter-
gestellie l^ndNV im Rnhben aanlhenid voll*
csdeL Ffir die Konkurrenten hendfltf es tIA
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in der Hauptsache danun, die Struktur
der Kiwdadnle und die technischen Mittel
Ünr Aaimamnat w cninaeQi, iiwbewiidera
die Gcrastfrige ta tSacn. FBr de Kioolmnefiz
lieferten nun außer den Arbeiten xwölf an-
derer Meister, Ghibertt zwei Modelle, Br. im
Vadft mit Dooatello md Minni d'Antoiiio di
Baaw ein tokhet wd swar in If merwcrk.
DIeies letzten aofhe tieweiBen, daB die Ein>
Wölbung der Kuppel ohne Gerüst ausführ-
bar aei. Ob auch Ghiberti bei seinen Mo-
ddkn dies darzutun versucht hatte, ilt nidlt
Idar eraklttUdk jcdenfoUa erfaieltett ct wnd
Br. für fltre Aibeilen die hSdute BeMiiunK
unter den sämtlichen Bewerbern und zwar
eine ungefähr gleiche. Im Auftrag der Dom-
Vaubehörde fertigten nun Br. und Ghiberti
gemeinadiaftlich 14S30 ein weitem and swar
hölzernes Modell anter Einrddnav dner
Denkschrift nn Dieses führte zur Ernennung
Br.« und Ghibertis sowie an dritter Stelle des
bislierigen viceci|MMnaeatfO aio Dombau Bat-
liltn d' Antonio tu pTP^wditori de» Kunel-
baaes unter gleichen Rechten (16. 4. 14K^ und
aur endgültigen Annahme des von den erste-
ren beiden hergestellten Modells und ihrer
Denkschrift als Bauprogramm (BO. 7. 14Sß^
Die Möglichkeit der Anifüliniiif der Bbi-
wölbung ohne Gerüst hatte B. nadi den Bio-
graphen zuvor scl.'^n durch Einwölbung zweier
allerdings lüetnerer Räume, nämlich je einer
Kapelle in S. Jacopo sopr' Arno und in S.
Felicita, von denen die Ictatera apiter alH
gerissen, die eratere ganz verindett wordea
ist, praktisch dargetan. Als die neuen Prov-
Tedüoren den Bau übernahmen, war unt«--
deaiM der unterste Teil der Kuppd IBHiherod
ao weit als ihr Fuß im vollen gemauert iat,
aoageführt worden. Von der wetteren Ent-
wrcklung des nun eifrig in Angriff genomme-
nen Fortbaues seien hier nur die folgenden
Daten hanrOfgehoben : Oktober 1420 Beginn
des eraten aog. Macigno-Ringei, Jtmi 14Si&
Beginn des zweiten ebensolchen (ca 20 Ellen
über dem oberen Tamburgesims) und Januar
1429 Beginn des dritten (ca 4U Ellen über
jenem Gesims). Atigust 1434 ist der SchluB-
ring der Kuppel seiner Vdkndung nahe und
am 90. August 14S8 wird die Kuppel ein-
gesegnet. In demselben Jahr wird ein Modell
Br.« für die Laterne angenommen, der Grund-
atain für die letztere aber erst im März 1446
aioKese^et, so daB die Fortführung und Voll-
endinig dieser den Nadifolgem Br.8 (t 18- 4.
1448), welche aber seinem Modell bis auf Ein-
zelheiten folgten, anheimfiel. Unter Br.s eige-
ner Leitung sind von architekton. Details an
der Kuppel ausgeführt worden: die Balustra-
den der beiden inneren Umgänge des Tarn-
burs (seit Ende IJil) und in der Hauptsache
die vier halbrunden Ausbauten außen am
Foie de* Tamburs (seit Anfang 1438), dagegen
ist unter aeioen NacUolgeni und wohl nicht
mehr nach Entwürfen des Meisters die Mar-
morverkleidung des Tambora und das unter
deaaen Rondfcmteni am AnBem hcnun-
laufende Gerina vollendet worden.
Meinungsverschiedenheit besteht darüber,
inwieweit an dem Verdienst um den Kup-
pelbau neben Br. atxh Ghiberti, der bia
1488 mit an den Banleilecn aalififli
Anteil hat Seine Titigkdt charakteriakit
sich als die eines Mitberaters bei wichtigeren
Entscheidimgen und eines Mitbeaufaichtiten»
den der laufenden AxMten. Aber der etgeOU
liehe Erfinder dea sanaen Wölbangaajrstems,
wie der einzelnen Mittel seiner Ausführung
war und blieb doch der Fachmann Br.
Bei Gelegenheit des Kuppelbaues fielen Br.
noch eine Anzahl kleinerer Aufträge zu (s.
hierüber bei Fabriczy). Ob Br. auch einen
Entwurf für die Fassade des Domes her-
gestellt hat, für den ihm 1429 ein Ifoddl auf-
getragen wurde, bleibt ungewiB.
Schon bald nach dem Beginn des Kuppel-
baues wurde Br. der Bau des spedale degU
Innocenti, des Florentiner Findethaoses, an der
piazza della SS. Annunziata übertragen. Die
Arbeiten daran haben 1419 b^onncn, Br. er-
hält als Bauleiter jedoch erst vom Jahre
an Gehalt. Er wird in den Baubfichem
letztenmal September 1494 erwähnt Der
nach den alten Biographen an sein« Stelle
tretende Francesco della Luna ist nach jenen
Büchern vom 1. 6. 1427 an drei Jahre und
dann wieder 1486—1440 Bauleiter. Im Sep-
tember 1484 war die Vorhalle annähemd voll-
endet, von dem Innern aber nur ein Teil der
Mauern aufgeführt (die Fundamente für den
mittleren Hallenhof werden erst 1426 ver-
geben). Fabricajr Termutet, daB Br. sich seit
Ende 1424 ganz von der Bauleitung zurück-
gezogen habe. Jedenfalls bestätigen auch die
biingraphischen Quellen, daB unser Meister
durch Reisen verMudeit gewcaen ist, einen
Teil der Anaführung zu überwachen. Doch
sind die dabei vorgenommenen Abweidnmgen
von des Meisters Absichten nicht bedeutend.
Um 1430 war der Bau der Vollendung nahe,
aber erst Anfang 1446 kormte er seiner Be-
stiromtuig übergeben werden. Um 1600 and
später 1819 wurden die beiden Endpartien ver-
ändert Berühmt ist der Bau geworden,
hauptsächlich durch die schöne korinthische
Säulenvorhalle mit den Wickelkinder-Medail-
lons des Andreas della Robbia; aber auch der
große Hof und die gesamte Plandisposttion
sind von hoher Bedeutung.
Weniger ausgiebig als bei den besprochenen
Bauten ist das Urkundenmaterial f9r den zeit-
lich an nächster Stelle stehenden von S. Lo-
renzo. Der Neubau dieser vielleicht ältesten
Kirche von I'lorenz hatte schon etwa 1419
nach dem Plane des damaligen Priors Dolfini,
etwa nach dem Muster von S. Maria Novdla
und S. Crooe^ mit der Chorkapene
tit
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bevor in Verbindung mit dem Eintreten des
Giovanni d'Averardo de' Medici und sieben
Familien ein Plan des Br. aar An-
1421 zunSchst mit der (jetzigen alten) Sakristei
und der daranstoSenden KapelJe der Anfang
gemacht wurde. 142S geriet der Bau ins
Stocken, 1428 war noch nicht viel mehr als
die twaeichueten TcQe n. dw nnr nn Rohen voUo
endet. Auch unter Cosiino de' Medici scheint
lange nichts Wesentliches geschehen zu sein,
bis dieser 1442 in ausgedehatefClII Mafie sich
für die Bankoatcn awftnbpmmen wipflichtele.
Bd Btj» Tode IIIS adiefait aoBer der Satrialei
nur das Querschiff aber ohne die Kuppel im
wesentlichen voUendet gewesen zu sem, da-
gegen war das Laogbana kaum angefangen.
Daiaelbe ebenao wie die Kufipel ahMl dann
von feinen Nnchfolgemi biabeaondcK Antonio
di Manetto Ciaccheri und zwar, wie überetn-
atimmend hervorgehoben wird, unter wesent-
lichen Abweichungen von des Meisters Plan
m Ende gsbracbt worden. I>och iai adian
ta atmen Lebieitai die ursprünglich nicht be-
absichtigte A^ilegung von Kapellen lings den
Seitenschiffen des Langhauses beschloaicn
worden. Die Giorkapelle geht wohl in ddtt
Btteren Tdl ihres Mauerwerka anl den vor
Br. begonnenen Bau zurück. Dir Qaadrat
kehrt in den MaBen des Haupt- und des
Qoerschiffs sowie in der Sakristei wieder;
Quadrate des vierten Teils ihrer GröBe bilden
die QuerschiffskapeUen and ancinaadeigereiht
die Sdteoachiffe.
Der an die Südseite der Kirche anstoßende
große Hof der canonica mit seinen jonischen
Säulen ist erst 1457 begonnen worden, könnte
alao höchstens im Entwurf von Br. berrfihren.
Die Details zeigen wenig Feinheit
Ebenfalls um die Fortsetzung eines schon
begonnenen Baues handelte es sich bei dem
Amtshaus der Parte Guelfa in via delle Terme,
welches, ala Br. die B&ukitung übernahm,
achon bia nahe an die Fenster des Haupt-
gcachosses gediehen war. Der Beginn dieser
Arbeiten muß schon mehrere Jahre vor 1422
atattgefnnden haben. Br.a Eintreten dürfte
einige Zeit vor 1426 erfolgt sein. Sein Name
kommt zwar in den Btkhem der Behörde
nicht vor, aber seine Aut r chafc an der Fort-
führung wird in der ältesten biographiacben
Quelle (Manetti), mit deren Erzihlüic der ans-
geführte Bau wohl übereinstimmt, ausführ-
lidl bezeugt und ist auch nie bezweifelt wor-
den. Der Bau schreitet nur langsam fort,
1438—1442 steht er ganz stilL Um 1461 er-
folgt endgültiges Stocken. Der Palaat fat
aocb bei späteren Umbauten imd Anbauten
nie vollendet worden. Auf Br. zurück geht
das Ilauptgeschoß iTiit seiner äußeren Ver-
kleidung und dem großen, jetzt ganz ver-
bauten Saal. Am Äußern führt Br. über einem
daa ErdgeachoB abachlieflendcn GcbiUt ciae
große unkanuclierte Pilasterordnung auf,
deren Kapitäk aber nicht auipeführt worden
aind. Die Wnndflid» wird nber den Rund-
botcafeaMeni dnrdi Hedaiflona» wie sie der
Künstler so vielfach verwendete, belebt. Die
Pilasterordnung kehrt hier kanneliert im Saal
wieder mit dem für Br. charakteristischen ko-
rinthtacben KapitiL Ota Gebälk iehk da-
gegen aoeh hier.
Ungefähr in das Jahr 1429 oder 1480 fällt
der Beginn eines Werkes von rätunlich be-
schränkter Ausdehnung, das aber im Hinblick
aal dia Reinheit dea Stilat den Zauber der
VeridHtniaw a den Reichttun der Erfindungs-
kraft vielleicbt als das Meisterwerk Br.s auf
architektonischem Gebiet anzusehen ist, der
cappella de' Pazzi im ersten Hof von S. Croee.
Der auf Koaten dieaer reichen Familie er-
ridrteie Bau zog nch ebenfalls lange Zeit hin.
1448 konnte zwar der Papst Eugen IV'. schon
in einem über der Kapelle liegenden Gemach
bewirtet werden, aber beim Tode Brj war sie
noch aicfat voUendet. Denn noch 1461 be-
aänmt Antonio de' Pazzi bedeutende Geld-
mittel für den Bau Als spätester Termin ffir
den Abschluß der Arbeiten wäre das Jatu*
um anzusehen. Auch dieses Werk ist nicht
gans voUendet. Die Kapelle stellt sich üb
Zentralanlage dar, insofern nämlich als der
GnuidriB des Innern unter Hinzurechnung des
Mittelfeldes der Vorhalle ein griech. Kreuz
mit breiten Querarmen bildet. Die letzteren
legen sich ala tonnenüberdeckte Flügel an den
quadratischen Mittelraum, über dem eine lidit-
spendende Kuppel, ähnlich der der Sakristei
von S. Lorenzo, emporwächst. Durch die
reichere GrundriBgestaltung und die Har-
monie der Verhältnisse ist aber die cap-
pella de' Pazzi dieser letzteren, mit der sie
auch in der architektonischen Ausgestaltung
des Innern vielfach verwandt ist, weit über-
legen. In den Höhenverhiltniuen kommt
mehrfach der Goldene Schnitt zur Anwendung.
Besonders wirktmgsvoll ist das System der
Überdachung der Vorhalle als eines in der
Mitte von einer Kuppel unterbrochenen Ton-
nengewölbes. Dieses liegt TOni darch eine
Attika verkleidet, auf dem geraden Gebälk
der Vordcrsäulen auf. Vor der Kuppel der
Vorhalle wird das Gebälk und die Anika
durch einen Bogen unterbrochen, und so cr-
acfacint hier am enten Male wieder daa
später ao vid fdwaaclilB aptenawite PkSadio-
motiv.
Einen Schritt weiter auf dem Gebiet des
Zentralbaues sollte das Oratorium dea Kk>-
atera von S. Maria degli Agnoli an der Eciie
von via degli Alfani und der nach der popu-
lären Bezeichnung eben dieses Gebäudes ge-
nannten via drl C.i-^tcll.ii c;o bilden. Es ist
um 14äi aus Mitteln einer Stiftung des Filtppo
dt Stefano Scolari (genannt Pipfo Spano) be-
: aber infolge der apiteren Vcrwcndonf
.V.
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dieser Mittel für politische Zwecke nur im
Kohbau bis zur Höhe von ca 9 Ellen gediehen.
Jetzt ist die Ruine zu Privatzwecken um-
gÄtttt Ekr GfondriB kt ein regehnäBiges
Achteck, um das sich r?rht Kapcllenräume-
(einer davon bildet den Eingang) legen. Durch
Abschrägung der AuSenwände derselben ge-
■tattet sieb du AaSere zu einem Sechzehneck.
Die eimthuai Kapdln effidteii dofdi dn
neue Motiv seitlicher halbrunder Nischen an-
nähernd die Gestalt einer Ellipse. Im Mittel-
raum aoUten an den acht Ecken ebensoviel
Doppe^ilaMer daa Gebälk tragen und dar-
fiber ein Tamhir mit Koppd Üdit spendn.
In die letzte Lebenszeit Br.s führt der zweite
größere selbständige Kirchenbau des Meisters,
S. Spirito. Wann der Neubau dieser Haupt-
kirciie dea Viertels jenseits des Arno begon-
nen worden ist, litt tidi mtr «ngefihr be>
tdmmen. Daß demselben ein Plan Br.s zu-
grunde gelegt wurde, ist unzweifelhaft. Viel-
leicht hat ein sokher Plan schon 1486 fest-
gMtanden. Am 88. 4. 1446 war der Bau acboa
dn'gvtes Stfidc vorwärts gedidiciL Nadi 9tjb
Tode scheint ebe Stocktmg eingetreten zu
sein, denn erst 1464 wird die erste Säule im
Innern aufgerichtet, obgleich solche scboa
1446 u. Anfang 1447 vergeben worden waren.
Erst um 148B ist die eigentlidie Kirche bis «of
die Eingangswand vollendet. Es hat also Br.
an der Ausführung überhaupt nur in geringem
Maße teilgenommen, und wieweit sich seine
Nachfolger an das von ibm faefgcstcUte Mo-
ddl gdudten tiaben und balten fconnten, litt
sich nur nach stilistischen Rücksichten be-
urteilen. Hinsichtlich des Details konnte wohl
kaum das Modell Br^, sondern mehr das Vor-
bild von S. Lorenm mm Anliaft dienen. Oer
GrandriB von S. Sfririto stellt insofern eine
Bereicherung des Basi!ikat>'pus der letzteren
Kirche auf, als die Seilenschiffe des Lang-
iiauses mit ihren Kapellen in den Queramcfl
und der Cborpartie ringsbemm geführt wer«
den, und die Chorparti« eine den Querarmen
ganz gleichniäßigr .Ausbildung erfährt, so daB
ein vollkommenes lateinisches Kreuz entsteht.
Die rnz-üthauten BfJI aalangCttd ist deren
Entstehungszeit fast nur aus stilistiscben
Gründen näher zu präzisieren. Aber es be-
slehen auch gegen die Eclithcit der uns in die-
ser Richtung mitgeteilten Werke mehr oder
weniger starke Zweifel, die selbst bei dem be-
rühmtesten, dem palazzo Pitti, nidit gus ans-
geschlossen erscheinen.
Nicht zweifellos ist zunächst die Identifi-
zierung des palazzo Bardi-Busini, via de'
Benci 3, mit einem nach den Quellen von
Br. für die Busini gebauten Hause. Er würde
jedenfalls in eine ganz frühe Zeit des Mei-
sters fallen.
Auch bei dem einer fortgeschritteneren
Stilepodie «ngebSrendett adänen palazzo
~ del Pktwooeolo Hü,
machen es die ermittelten urkundlichen Daten
der Erbauung schwer, an der stilistisch, we-
nigstens für die Fassade, nicht unwahrschein-
lichen Autorschaft Br^leatsuhahen. Es scheint
vielmehr, daß der Bau erst in die Zeit nach
Br.s Tod fällt und etwa einem Meister wie
Giul. da Majano, der urkundlich dafür ge-
arbeitet hat, ganz oder teilweise zozuwei-
een tsL
So bleibt denn nur noch der große Palast
des Luca Pitti, den Br. nach Vasari entwarf
u. dessen Ausführung er bis zum obersten Gc.
schofi secoodo finestrato") leitete. Nach
den Historikern liitte nun aber Luca dm
PaUist erst seil 1468 begonnen und in seinen
Steuerdckijurationen führt er ihn zum ersten-
mal 1469 ds im Ben beCndlich („la casa nuova
la quäle o murau et muro") auf. Audi die
Angabe Vasaris, daB Luca FanoeDl den Bau
ausgeführt habe, läBt sich mit dessen fast
ständiger Abwesenheit von Florenz in den
Jahren 1450 — 1490 schwer vereinbaren. Wenn
man Vasaris Darstellung Glauben achenkca
und der Meinung der meisten Konstadiiifit»
steller beipflichten will, daß aus stilistischen
und kunstgeschichtlichen Gründen der paL
Pitti vor den pal. Mcdict-Riccardi Micheloz-
zos, dessen B^(inn nunmehr auf 1444 fest»
gestellt ist, zu setzen sei, so müßte er spile-
stens etwa tun 1440 begonnen worden sein.
Dann würden also die Angaben der Historiker
bezüiglich der Entstehung als ungenau und die
Unterlassung früher Aufzeichnung in den
Steuerdeklarationen damit erklärt werden
müssen, daß bis 14ßÖ Luca den Bau als noch
zu sehr in den Anfangsgründen steckend nicht
für erwähnungsbedürftig angesehen habe. Für
Br. allein in Betracht kommt der Zustand, in
welchem sich der Palast bis in die zweite
Hälfte des 16 Jal.rh befand, nämlich in einer
Breite von nur 7 Achsen, also fast nur der
Hälfte des zweigeschossigen Mitteltraktes des
jetzigen Komplexes sowie ohne Hof. Wenn
man von dem Bild, das sich hieraus ergibt
und wie es uns auch in verschiedenen alten
Abbildungen erscheint, den Vorteil der er-
höhten Lage abzieht, sind es fast nur die un-
geheuren Blöcke der Rustika und die Grofi-
artigkeit der Verhältnisse, welche uns daa
Staunen der Zeitgenossen über den Bau als
etwas noch nicht Dagewesenes erklärlich
machen. Neu war außer der absoluten Gröle
der Rundbogenfenster (die ursprünglich ge-
teilt werden sollten), deren Verhältnis zur
Maurrfiriclif, indem ilirc Breite fast die der
Wandflachc zwischen den Fenstern erreicht.
Neu war für Br.s Zeit eine gewisse, wenn andl
nicht weitgehende Abstufung der Rtistika, neu
war auch die Anordnung von drei Portden
statt des einen üblichen (zwei sind jetzt ge-
schlossen), neu schließlich die Durchführung
von Bdustradengnierien v«ir den Obergesdn»
sen tnd üife Pomh sowie
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BnuMÜctclii
Detail. Ob aber alles dies gcnöfi:t, um aus
stilistischen Gründen nur einen Meisttr wie
Br. als Schöpfer für möglich zu halten, ist
AnikhtMache. FreUkb wärdco «och för die
Ztk mdi UBB, in wddicr fie erwünlte Nen-
hciten solche nur noch in einem geringeren
MaBe waren, außer allenfalls Michelozzo nur
wenige Architekten namhaft gemacht werden
können, denen man eine so grotertige Kon-
ttftion lulreiMB ItSmile, voA es MMie Inuncr
ein Rätself wie der Name des Erfinders schon
bis zu Vasaris Zeit so ganz verloren gehen
und dieser (ebenso wie der sog. Anonimo Gad-
di«no) itt einer so bestimmten falschen Be-
bMipCuiiff kommen hoonle.
Nach V^asari baute Br. für Luca Pilti auch
dessen Villa in Kusciano (jetzt Stumm). In
Wirklichkeit war dies nur ein Umbau oder
Anbau. Die Reste, «reiche aus Br^ Zeit stam-
men dfirften, sind tucfit sdir bedeutend.
Von öffentlichen Bauten Br.s ist noch WT
allem die Badia von Fiesole hervorzuheben,
für welche dieser ein Modell geliefert, und die
Mif Kosten Cosiaioi (t UMi erbaut worden
sein soll. Die Dokomcnte, welche über die
Baugeschichte aufgefunden worden sind, Ia5-
sen nun aber als frühesten Termi:. des Be-
ginnes das Jahr I45d erscheinen, ohne trotz
ihrer AnaführlicMKit den Namen Br^ jemals
ztt erwähnen, tmd haben minrhc dazu sefohrt,
den Namen des Meisters von dem Werk gänz-
lich auszuschließen. Immerhin sind die Merk-
mate brunellesken Stils zumal im Innern der
cdd-etnfacben Kirche so auffallend^, dafi doch
vidlejcbt für diesen Teil der Anlage ein Mo-
dell des zehn Jahre vor der Ausführung ge-
storbenen Meisters maflgebend gewesen ist
Nichts zu tun hat Br. mit der Loggia di S.
Paolo an piazza S. Maria Novella.
In andere Stidte fShrten den Meister ^tahl-
reiehe Entsendungen und Berufungen zu Be-
Jestigungs- und Ingenieurbauten, bei denen
jieb seine Tätigkeit aber meistens nur auf
Entwürfe und Begutachtungen beschrinkte.
Jedenfalls war er audi auf diesem Gebiet die
erste Autorität seiner Zeit. An Ort und Stelle
sind Spuren seiner Wirksamkeit schwer noch
nsdiwelabar. Am bekanntesten ist das ver-
unglndcte, aber groBartig gedachte Unter-
nehmen, das belagerte Lucea in Jahre 1400
durch Ableitung des Flusses Serchio unter
Waaser zu setzen. Ferner finden wir Br. zu
BdfesUguagWWcken in Pisa (Befestigung des
ponte al mare 1428, der porta del Parlaacio
1586 und 1540), Lastra (1426), Rencine. Stag-
gia und Cassellina (1431), für Dammanlagen
am Po imd andere nicht näher bezeichnete
Arbeiten in Ferrara und Mantua (1482 und
1436), zur Erbauung einer Zitadelle in Vico-
pisano (1436 und 1489) und schlieBlich in Ri-
mini (1488). Es scheint, daß er an U-tzterctti
Orte während seines zweimonatlichen Auf-
«ndnlles dort f ör die dimalt im Bau befind-
lichen Rocca Malatestiana tätig gewesen ist
Es wird auch erzählt von einer oder gar zwei
Reisen nach Mailand für die Erbauung des
Kastell« der Sforza und Arbeiten am Dom,
was ebenfalls nichi nikwdlicii n bdegcn iM>
Das häusliche Dasein des Künstlers, der un-
beweibt gestorben ist, wurde belebt durch sei-
nen Adoptivsohn Andrea di Lazzaro Caval-
canti ^efac dort), der ihm zwar als junger
Bursche 1484 einmal mit Geld md Kostlwr-
keiten nach Neapel durchging, aber später,
wie es scheint, ein treuer Genosse wurde und
blieb. Günstige Verm<^(ensverhältnisse er-
moglichtcn ihm ein behagUche^ durch lite-
rarbdie Inttrssstn (Dantestndien) versdiSnliss
Dasein. Sein allseitig gerühmter mäimlicha«
uneigennütziger, aber auch dem Humor und
Schwank nicht abgeneigter Charakter ver-
bunden mit klarer Einsicht erwarben ihm die
ACDcung uno /»uiieigung lemer siiiiwiigf i, ow
sich auch äußerlich in seiner Erwählung zur
Priorenwürde im Jahre 1426 dokumentierte.
Die staunende Bewunderung seiner Zeitgenoe-
•cn hat dem Könttler nicht gefddt und dem
am 16. 4. 1410 Verstorbenen die seltene Ehre
der Beisetzung im Dom gewährt, wo uns ein
Relief Cavaleantis seine unschönen aber bie-
deren Züge aufbewahrt hat.
Sf*a%alwtrkt mmd Am/Mm 9b*r Br.: C von
Fabricxy, Fü^po BnmeUesdü. Stuttgart
189a. - Deradbe, BmncUeseUiaa im Jahib^ d.
preafi. KitsamnLXXVin (IMT) Bsihaft S. 1 &
— C. ▼. Stegmann u. H. t. Geymüllar«
Die Architektur der Renaiasaace ia Tosicaaa.
Miincbcn. Bd l Filippo di Ser Brunelleaco. —
L. Scot^ F. Brunelietchi, London. 1901. ~
M. Semper und R. Oohme, FUippo Bm-
nellesco in Dohme, Kst u. Kstler d. MA. u dv
Ncnzeit. Leintg 18T8 Abt. II Bd I No 44. —
Onatrcacre de Quincy, Histoire de la
vie et des eutinei des plus c^ibres srchiteelaB
etc. Fsfis 1880 vol. I p. 45 st. — Eticaat
D^lectuze, Philippe BfWMiUseo. Paris. —
W. Limburger. Dia GshMb voo Flsfina,
Leipsig 1910 p. 184.
QtuUtimutikam md Qmtttntrillk: Carl
Prtjr, La vb» dl WUjfo jftwnsHsashi Setftsee c
Ardutstlo Fiotentiflo scritts da Giesgia Vasstl
e da Anonimo Aato«c Berfla 1187. — H.
Holtaineer. Fil^ Br. dl Aatooio dl Tued»
Manetti. StutttHt 1887. — G. HilaacsU
Operette Istoridke edlle ed inedite di Antonio
lunsttL FireoM 1887. — Ii. Barbi, Antonio
Manaltl • la Korella dd grasso Icgnaiuolo. Fi-
renze 1893. — A. Chiappelli, Deila Vita di
Filippo Bnmellcachi attribuiu ad Antonio Ma-
netti in Arch. stör. ital. 1896 Ser. V tom. XVII
p. 241 SS. — A. M o a c h e 1 1 i, Ant Maoctti e.i
suoi scritti intoma a Eil. Br., Trieste 1910
(Estratto d. Mise, di studi in üocie AttUio
Hortii). — Fabriczy in Rcpert XIX 308;
XX 42 f. — G r 0 n au in Repert. XX 23 f. — G.
M s n c i D i, Vcnti vite d'Arttsti di Giovanni Bat-
tisU Gelli. Fir. 1896 abgedruckt in Arch. ator.
ital. Ser. V tom. XVII p. 32 (■ — Vasari,
Le rite de' piü eccellenti pittori etc. ed. G. Mila-
nesi. Firenze 1878 tom. II S87 ss. — D o m. M o-
r e n i, Vita di FUippo di Ser BnacUesco scritto
da Filippo Bsldinucd ela. RMasa 1818. — B.
Janitsehefc In Kepeit. VI (1188) TT.
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Di* Domkupp*! :CGuasti,La Cupol* di S.
Maria del Fiore. Firenae 1857. — A. N a r d i n i,
Detpotti Mospignotti, Filippo Ser Braaelleaco
e la ctipola del duomo di Firenie. Livon« 188S.
— C. J a c. C a V a 1 1 n c c i, S. Maria d«l Fiore.
Firenze 1881. — J- D u'i m. Zwei Grolkeaatnik»
tionen der Hai. Kcnaiia. I. Oh PlMlWiHl in
Floren* in Botiocr Ztadir. 1 Bumtn 1M7
di S. Mari» dd FioR. lUtBO IM». - A. DortB
in Bm«. XXI ri89B) S. 24» ff. «k XU 08M)
S. nSff.— P. Wen X, Die KoRptl des DoMH
S. Maria del Fiore. Berlin igOl.
S. Lortnso: P. N. Cianfogni, Memorie
iatoriche della basilica di S. Larcaxo colU eon-
tinuaxioae di Donu MoreaL Fireaa« 1804—1817.
•— D. M o r e n i, Deacriiiooe dcUe tre «ontuote
eappeUe Medicee. Firenze 1818. — F. Fran-
ceachiai. U nooTO Omrtatoti Fiomtiao.
FirenM IWIN S.lllft.tWft — GftJ«^ OhI
I M«.
Capf*Ua d*^ PoMMi : Mazaanti-del Lun-
go-del Badia. Raccolta deUe mifliori {at>-
briche di Fircnie. Firenie 1876 p. 88 a.
5. Croct (2. Hof): Bocchi-CinelH, L«
bellezte di Firenze, Fireme 1677 p. 343. — F.
Moiii. SanU Crocc Firenze 1H45 p. 298 ff.,
4 Rh ff.
PaUuMo d*iU Parti Gael/a : Jod. de Badia
n. C. T. Fabricsy in Bull, dall' Aaaodaaione
per la difesa di Frenze utics fuc IV 8» w.
PsiatMo PasMi-ÜmmtMii Massant^ Sm-
coH« (a. o.) p. U n — n oaov» OMtrfMwa
rSum PMt C C«>ti. n Pdne Phd. la
Suddt tfHf tmunmltt Vr. Brvai. flioria
dl STüHiadiir InoMod. Firaue 1819. — L.
PaaacriaraHUIlMMi dl Biadlcanii. Fi-
ranw lan «M «. — aaytb Cut I MO.
L.
Fi-
K Cklapptlll Ib
Antol<^a 1899 t»ac 6«» p. SS5 and in RIvista
d'Italia II (1899) faac. 5 p. 118. — G. B e a n i«
L'altare di S. Jacopo nella Cattedrale di Piatoja.
Pistoja 1809. — W. Bode, Denkm. d. Ren.-
Skulpt Toikaiuu, München 189S— 1905, Ra«. im
Textbd. — Fabriczytn Repert f. Katw. XXIII
(1900) S. iM S. — A. Venturi, Storia dell'
" I VI (Ittt) ^ 117 aa.. 178 .... 237 m.
WiAtktr Limbmr$tr.
, G a b r i c 1 1 0^ AfcUtdct in Flo-
renz, urkundlich erwähnt 1481, vermutlich ein
Verwandter des Füippo B.; gilt als Erbauer
der eleganten Hofarkad«! 4tt VUla dal Gallo
ZU Aicetri bei Pktrcaf.
Saat, ulaarii CXI 44T. G. MI Ani
BraaelleacU, Giulio, M^ler, geb. 1661,
Schüler des Pellegnno da San Daniele, nach
Datierungen seiner Werke 1679 — 1600 in
Udine titig. Dort malte er 1579 für das Ho-
spital eine hl. Dreiebigkeit zwischen Maria
lind dem VeriBöndiga^iMagel (vanehQlltii)^
— 1607 anf dem Friedhofe dnea Cbrlitaa
Gethsemane u. einen Giristus auf Golgatha, —
1009 im Chore der Filippinerkirchc eine Ma-
donna mit Heiligen (nach Maniago gering-
wertiges Alter^rodukt) sowie für den Monte
di Picti einen sterbenden Erifiaer mit BngulB.
Renal die, Deila pitt Friul.na (1790) p.
107 L — Maniago, Stor. d. b. arti Friidaae
<18M) » 104, »4. — Zettl. P«ma. AmUaa
(ÜdioeUOV) ». m CTS^AMtl.
BroneUi, A ' <■ ^ ^ m d r o, ital. Maler, am
0. 2. 1904 in Perugia in die Zunft aufgenom-
men, f das. am 16. 4. 1621. Von ümk eine
Vcrknndigimff (ptif Leinwand)^ aqgebljch in
der Art Barooda, die 1610 in einem nlclit mdhr
existierenden Tabernakel an Piazza del Sopra-
muro {jetzt Piazza Garibaldi) angebrachf
wurde. Gios. Antinori besaß von ihm einen
Tod des hL Joacpb, Aacaaio Paolucci etacn
toten Christus. D«m Hcraov ▼. UiWno Fraa«
cesoo Maria II. della Rovere schenkte B. eine
hl. Caecilia; daraufhin empfahl ihit dieser
dem Fed. Bifood nun Enpitran Baffadacbar
Gemälde.
Lancellotti, Scoirta Sagra (Ma. der Coma-
nale in Perugia), Feate mobili, carta 99 t. — Or-
tini, Guida di Per., 1784 p. 93. — Lnpat-
t e 1 1 i, Pitt, Perug., 1895 p. 66. — Rasa. bibl. d.
arte itaL II 21ft. Walter Bombt,
BmtXa, Aagielo^ Italien. Bildh., geb. n4ß
in Ftorent, f 1806 in Neapel, wo er ITIT— 1606
Hofbildh. war. Schüler Canovas. Von ihm
ist das Kolossalstandbild Ferdinands IV. von
Bourbon in Montecassino (1808), von dem
sich eine Wiederholung in Caserta befindet
Caravita, I codici e le arti in Monte Cas-
aino, 1809 III 52fr-37. — Napoli nobili... X 4.
H. V.
Branelli, Charles Victor, s. Brunelly
Bmnelli, D o rn i n i c u s, Maler in Brünn,
t daselbst am 27. 8. 1735.
Schweiael. Ven. der Maler etc. in Brünn,
Su M (Ma dn lähr. Load»Arch.).
W. Schräm.
Brune Iii, Gabriello^ bolognes Bildhauer,
geb. 161C^ t 1688. ^öf mit 82 Jahren nach
RoB^ 1WO er SchOkr von Altmiidro Algatdi
wurde. Er arbeitete in verschiedenen italien.
Städten, wie Bologna, Padua, Ravenna, Verofm
Neapel, Mantua und Modena und hinterüeS
ein umfangreiches Oeuvre von Marmor-,
Terrakotta- und Stukkoarbeiten (nach einigen
ddWerivD. In idatrVatemadt befinden aich
von feiner Hind Arbeiten in S. Ptetro (Bfiite
Gregors XV.), in S. Gesü e Maria (8 Sta-
tuen, 2 Engel und ein Santo Spirito), in SS.
Salvatore, in Buoo (jesä (Ecce Homo^ S. An-
loniok bekle aua Terrakotta), m S. Giiolemo
tflramonto (M. lloea), in ^'^"w dl FOfta»
im Palario Bargellont etc. 1656 arbeitete er
in Verona für St. Anastasia eine Verkündi-
gung und 1670 — 71 die Figuren von Glaube
und Hoffnung, 2 Engel utid den Santo Spirito.
Während dieses Aufenthalts in Fhdna mH er
1667 nüt liattao Alk» in KiadnKfHS bMUM
tein, der fiberwanden ans Gram dnfiber «tarb^
1677 finden wir ihn in Moden.i, wo er am
rechten Flügel des herzogl. Palastes Herkules
und Juno und an der (jOfteMeite Jnpiler mri
Neptun verfertigte.
0 r 1 a n d i. Abcocdario. — B o n i. Biograi.
degH Artistt 1M0. — Malvaaia, Pitt., Scolt
ecc della Citti di Bologna 1782. — Malvaaia,
p«iaiaft Pittr. fidis. 1841. — G. Caaapori, Af>
Ulfe. ML as^ etat aateaa. 1859. — Bieei, Steril
Z3a
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BnmdH — Bnmet
ddr «rchitett 1857—60. — Brftndoleae, Pit-
türm etc. di ftdvfa. — U SlavOB^ Verona
190«. R. C.
BnuaaUi, Giovanni, Italien. Maler, dessen
Signatar eine angeblich 1660 gemalte Heim-
— Marne in der Kirche S. Maria del
Soooono zu Rovigo zdgt — Wohl nicht mit
ihni identisch ist jener nach Dal Pozzot An-
ftbt in Verona geh Maler gleichen Namens,
der nach lingerem Auieathalte im Hause des
Marchese Giov. Pindemonti ttt Verona spiter
in der Lombardei titig war, verschiedene
Malereien in Crema ausführte und 1718 noch
•nt Leben war.
B. Dal Pozzo, Le vite dei pitt etc. Veronesi
(1718) p. 179. — A. Ron na, Zibaldone Cre-
matco (Crema 1790). — F. Bartoli, L« pitt
etc. di Rovigo (Venedig 1703) p. 100. — F.
Sforza Benvenuti, DU. biogr. Cremaaco
(1888) p. 75. — D. Zannandreis, Le vite
dd pitt. etc. Veronesi (1891) p. 290. G. Gerola.
Brandli, Giov. Batt ist a,OniailMBt- und
ArdutdctamMltr n BolqgMf wo er um 1766
dk Ktrdie & TrioM anmalte.
MaWaiia. Pitt, aeolt aae. 41 B^iefna, 1T8S
p. IM. H. V.
Bmnelli, Girolamo di Marcantonio.
Maler in Perugia, in die dortige l||[alergilde
1605 aufgenownen md 1661 t< Wcrlie «n-
Barn. BIbl. II 918 (Mauatioti). - ICa-
tiotti, T^. pitt., p. 174. WaUmr B9hA*.
Bianelli, Jacob, s. Bruynel.
Brunelh, Johann, Maler, Sohn des Job.
Barth. Bruneiii, gebürtig von Brtmn, f da*
adbat am 6. 6. 1806 im 82. Lebemidir.
SakwelgeL Van. dar Maier «tc. in BiflBB,
& dS (Msk Aa MÜr. Laate^Aiak.).
Wm Sdmmm
BraMlH (Bruynd), Job. Bartlk, Land«
Schafts-, Tierbildnis- und Blumcnmaler in
Brünn, wurde am 9. 11. 1679 zu Antwerpen
als der Sohn des Stechers Jacob Bruyncl geb..,
lernte daidbst bei Paler Spiring% TerlieA 1710
arin Vaterland, arbeitete ebtige Zeit in Wien
imd Icam dann nach Brünn, wo er 1712 Bür-
ger wurde und nach langer ausgezeichneter
Tätigkeit, er war auch als Restaurator ge-
rannte am 19. 1. 1760 atarb. Zwei seiner
gmen Genilde, die er 1TB6 «n tO i. flolie,
bdhndcn aich in dam Stifte IbndiaA bei 01>
mutz.
C e r r o n i, Gesch. der bild. Künste in Mähren
n. Ö.-Schles., III (Ms. des Mnhr. Landes-Arch.).
H-'. Schräm,
Bronelli, Niccolö, Bildhauer aus Foligno.
Schüler von Rivaita in Florenz; vollendete
1891 das Modell zu einem wirkungsvollen
Standbilde des Malers Francesco Melanzio
für die Pian Maniora an Monteiako in
Umbrieo.
Alle c Storla 18M p. 4S. R.
BninelliSre, Prosper Aimi Marie,
Iranzös. Kupfcrst.. auch in Punktiermanicr,
geb. zu Rennes 1803, stach Vignetten, ferner
vcnducdoie Bl. für die Galerica de VersaiUeSk
20 Ansichten von Pariser Kirchen und einige
Schlachtbilder nach Deväia, Chasselat, dl»'
VMt and MaitinaL Andh Ucfcm er mducra
der IKnatratieMa fBr Bdnea: Im Pean de
Cihagrin, Paris 1888 (seltene Ausg.).
Bellier-Avvray, Dict. gba, L — Lt
Blanc, Maawl L — Biraldi, Lta grav. du
•., IV. H. V.
BruMD«, Vittore, veneztan. Maler HB
1689—1546, der sich mit Bordone, Bonifazio
da S. Alvise und Znan Ptetro Silvio an der
1538 ausgeschriebenen Konkurrenz für die
Ausführung eines Sposalizio für die Scoola
grande di S. M. della Cariti beteiligte. Sa
beglaubigtea Weric von ihm bat ädi wäAk er-
halten.
G. L u d w i j La Beiheft lu XXVI d. Jahrb. d.
kgL preufl. Katsasu&l., 1905 p. 144, IftÜS. H. V.
Bzwully, Charles Victor, französischer
Miniaturmaler, geb. zu Saint Dilger 1777,
seit dem Jahre 1800 in Warschau tätig, wo-
hin er von Paris kam. In Warschau malte er
schöne, feine Miniaturen auf Elfenbein (fine
dersdtien bezeichnet mit der Jakreaalll IBIS)
und wurde Zeichenlehrer. Er attlb In War-
schau am 81. t 1813.
Bastawieelll, Slownik mal. polakich I 80.
Dr. Georg Graf UycitUki.
Broneri, Angelo, piemontes. Bildhauer,
auagebildct in &om ontar Thorwaldaen, titig
m Tiirbi{ achnf nrten BüdttlibGaten v. Grab-
denkmälern im Stile scircs Lehrmeisters eine
Anzahl Standbilder, darunter 184ä das wir-
kungsvoll-pathetische Denkmal des Abate Gin-
aqve Cbttolengo Ctto WoUtiter der Atmen
nnd Gebrec Wichen einen Krappcl atuliaud).
Aatologia di Firenze IIL. C. 1S3. — Ste-
fanie Moado, (kiida di Todao (186S) p. 238.
- N. d 'Altham, Gtt All; IlaL (Twin U<»>
P. W. R.
Bnmery, Francesco, Italien. Maler der
Gegenwart, ansiasjg in Paria; bcachickt den
Sek» der SodM dea Artiatea Fraacaia seit
1898 mit fein und reich detatlüerten Genre-
malereien, meist Rokoko-Interieurs mit tafeln-
den, musizierenden und konversierenden Kir-
cbovrilatcn. Im Sahm 1806 gab man von
ihm Ae Rflfcohw-Tlaljjnwida toait dd
mari^", — im Sdh» IflW J3n bniaer qui a'dK
vole".
Pariser S*lon-Kat. seit 1898. — A. G a 1 I i in
GaxzetU del Popolo 1908 p. 268 (Un pittore
ttalian» a Piarigi). R.
BinnaaaM^ CiL, Kt^ferat nnd Rad. ia Pa-
ris, 2. Hüfte dea 18. Jahrb., stach n. a. Land-
schaften nach Jacob Köninck u. Frang. Millet
für die Galerie Le Brua, sowie eine von Lj6-
nard vollendete Anatdit von Dorf und SdlloB
Jony für die Deacriptioa pitt de la Fraooe^
La Blanc, Mamtd I. — Portalia-Bd-
r a 1 d i, Lea grar. du 18« s., App. H. V,
BnuMt, Alexandre, J., französ. Maler,
stellte 1894—1901 im Pariaer Sah» (p. Kai)
GcaiebiMer and Porträte ans.
I3S
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BniBtt " BnnNfe'D'AiiiiiiB
Bruft, Emilie, Kapf ersteche rin in Paris,
von der Le Blanc (Man. I) ein Blatt : Porträt
des Jean-Denis Cochin (nach Joty 1762) nennt.
Bnuet, E t i e n n e, Bildhauer in Paris, re-
■tuirieite 1788 die Prudetitia-Sutue voo Ant
CoyaevoK am Hwiptportale too St Loub des
Invalides. Die Saloruusstelltmpen beschickte
er 17Ö3 mit einem jiigcndliclicn Amor, der
2 Wappen hielt, und verschiedenen antikisie-
renden Statuetten u. Reliefs u. 1801 mit einer
Gnwpc Man «. Venns ab Moddl cu «iner
Penäde and mit cinar Wachih6ate JL* pre>
tnier Canwl".
Pariser Sslonkat 1793 u IBOl. -- Ma«e-
Seocier, Le Uvrc des coilectionneurs (1885).
— RJchesses d'Art. Paris, Monum. Relig. III
(1901) p. 234. — L a m i, Dict. d. Seulpt etc.
au 18me §., 1910. 5. Lamt.
Bxonet, £ u g e n e Cyrille, Büdbaiwc, geb.
am 17. 1». IflBB in SafceHes (Seine-ee4]tee).
Schüler von A. Toussaint u. Aimi Millet;
debütierte im Salon 1855 mit einer Marmor-
büste seines Vaters. 1857 stellte er dort eine
Mtrmorstatae des fal. Hieronjrmus au% — 1859
yei'icliiwlem BiwucriiBilyn (Alphonae Daodct
ftc1, — 1861 eme bronzene Hylas-Statue, —
1S83 u. 1S81 Bildnisbüsten u. -Medaillons, —
1B84 eine von der Kritik geriihnite Marmor-
statue MMessaUna". Die Kirdw St Augostin
nn Paria lieiitit von ihm cms Sitatua das St.
Francob de Safes
B e 1 1 i er- A u V r a y, Dict. «in. (1882) u.
Sappl Gaz. des B -Arts 1884, I 59. S. Lami.
Bnmet, F"ran(;ois Florentin, lothfing.
T..indschaftsmakT, geb. gegen 1770 in VlNeL
Rhm. des Soc d. B.-Arta XXIII 411.
Bnmst, Jean Baptist^ franxöa. Maler,
geb. in Poitiers 1854, lebt in Lcvallois-
Perret, Schäler v. G^röme, Mitglied der Soc.
d. art frang., erste Auszeichnung 1879, Bash-
kirtseff-Prets 1888, Bnwaemedaille Wdtausst
IBBOl, fübenw Madaflie llOO. B. Mrik seit
1877 im Salon aus und malt Porträt, Genre
tind Historie im Stil des Robert Fleury. Seine
größeren Kompositionen zeigen eine groB-
zugige Auffassuoi^ wibrend seine Interieurs
fema Stunmunyn bieten. Daa Mnsanm von
Poitiers besitzt von B.: „Caron passant les
ombres" (1879) ; „Les Gibets du (Golgatha" ;
im Rathaus derselben Stadt von B. die
Deckenmalerei des Festsaales: MDogoescUns
VSmmng gi pQiiiers'' ".cme paBcr badsnlend*
sten Schöpfungen. B. hat audi fBr d. vFigaro'
Tlliistr^" Novellen illustriert.
Bellier-Auvray, Dict. Suppl. — Mar-
tin, Not peintres etc. Pari« 1897. — Gai. d. B.-
ArU, :Be7 I 466 ff. — Salon-Kat. 1685—1909
(meist mit Abb.). — Kstchron. XXIV 687. — Kst
f. Alle VIII 18«3. — Notiiwi von O. Grautofl. R.
Bninet, Josef, Bildhauer in Paris, geb.
rni 1704, vielleicht Vater des Etienne Br.,
1760 urkundL g— «— »«»
taml. Dict d« deiapL (la Jikrk.) ma
Bntnet, S^bastien, Hofmaler Heinrichs
III. von Frankreich, seit 1680 in Tours ansäs-
sig, erhielt 1590 Bezahlung f^r ein Olgcmili^
das den Stan daa ¥oai Blitn JqpitM* P»-
li^offcuen KoBigB Salnwaicus von EHs dar*
stellte. — .Weitere nur urkundl. bekannte
Künstler dieses Namens in Tours s. in der
amcA aqgegAu Ut
Girandari^ Ait frw^aii». iMS p. flOll.
— Graadmalsen, Doeaa. lati. : les arts
en Tooraine, 1870 p. 84, fi5, 88. H. V.
Bnaat-Debainei, Alfred (Louis), f ranzöa.
Maler und Radierer, geb. am 5. 11. ISIB in Le
Havre, Sohn des Folgenden; erlernte die
Kunst des Kupferstechens bei Ch. V. Normand
in Paris, studierte dann seit 1863 ati der Ecole
des B.-Arts die Baukunst und im Atelier von
J. A. A. Pils die^Mdinniat and criiielt seine
weitere Ausbildung als Radierer von M. La-
ianne, J. F. Jacquemart und L. Gaucherei in
Paris; debütierte im Salon ISCö mit dca
Landscbaftsaquarellen „Hetres sur la C^te de
Grlce^ pres Honfleur" und „Tetards de Hidca
i Vasotiy, Calvados" sowie mit der Radierung
„Ruines du Chäteau de Tancarville" (Kohle-
skizze dazu sowie zu der Radierung ,,L'entree
du port du Havre" im Museum zu Le Havre)
und beschickte den Salon dann weiterhin all-
jährlich mit Landachafta-, Architektur- und
Blumenstudien in Aquarellmalerei u Kupfer-
ätzung sowie mit Reproduktionsradierungen
nach Gemälden älterer fuunentlich nieder-
lindiseher) and neaerer (namentlich englischer
und französischer) Landschafter Für die
Gazette des B.-Arts zeichnete und radierte er
1868 eine Außen- und eine Hofan.sicht des
SchkM^ St Cjenuain-en-Lj^ (Jahi^. 1888
II W, fllS, — in Jaluv. 1818—78 andi ver-
schiedene Reprodtiktionsradierungen B s nach
J. van Goyen, Constable, Corot, Decamps).
Auch zu dem 1871 in Paris von A. de BuIIe-
mont veröffentlichten „Catal. rais. des Pein-
tarea «le. qoi dfeoralent fHotel de Ville" Iwt
er 2 Radierungen beigesteuert, In den Salon-
Ausstellungen 1872, 1873, ldä6, li>Ü3 und in
den Weltausstellungen 1889 u. 1900 wie auch
in ausländischen Kunstanastellungen (Loodoo,
Wicni, Antwctpen, Madrid, PhiladtliÄiia de.)
wurden ihm zahlreiche Preismedaillen ver-
liehen. Die Motive seiner technisch ebenso
interessanten wie vollendeten, durch schlag-
kräftige Breite der Behandlungsweise «ric
durdi miiiensdien Stimmungsreiclitam jaoa-
gezeichneten Originalrad iertmgen entlehnt er
mit Vorliebe der heimatlichen Normandie
imd ihrer altertümlich -pittoresken Hauptstadt
Roocn. Während mehrmaligen längeren Auf-
enthaltes in Sngland md Schottland radierte
er auch eine Anzahl stimmungsvoller Ori-
ginalveduten aus London, Oxford und Edin-
burgh (publiziert 1878—79 und 1887—88 im
Ltndioaer JPortiolio", wo er äuflerdem 1877
itaüenisehe Reisedtiaen WiH. ^/Vylds in Kap-
ferätzung nachbildete und 1874 — 78 sowie 1886
eine Reihe von Reproduktionsradierungen
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BffMWt-Prtiiiim — Bntnetti
nach Gemälden Turners und Buningtons,
Cayps und Ruisdaels veröffentlichte) ; vnn
dner Sciae nach Tiinia brachte er eine Samm-
Inog A^oaiellMudictt ndt heimt ^Bs tf wSt
finem se-lbstvcrfaBten Reisebericht 1908 im
Lund. „Art Journal" veröffentlichte. Haupt-
blätter unter seinen zahlreichen, hie und da
für Kuoatxeitschrüten wie JJAn", „GazeUe
des B.'Afisfp »Tbe Portfolio'' atngefShrten
Reproduktionsradierungen sind Corot-Land-
schaften wie „Vue de Ville d'Avray" (Mu-
seum zu Rouen), — „Les etangs de Ville
d'Avray" (ColL G. Le Breton), -~ Jjk loute
de Sire>k-Nolile* (Lottvie-Mii».), — Turner-
Landschaften wie ,3ur>al at Sea", — ,^p-
proach to Venice", — »Bligh Sand" (sämt-
lich in der Londoner Nat. Gallery, letzt-
genanntes Bild an MenoUnt-AMog wieder-
gegeben), — J. Conatable^s »Vallör Pann*
(Londoner Nat. Call.), — J. Dupre's „Mare
aux ebenes" (Coli. Chauchard) etc. Unter
seinen Originalradierttngen sind ala Haupt-
blltter hervorzubdwn cimi» Stunmungsbilder
mm Ronen, z. B. Rne de fEpicerie", —
,Xa Rue Damiette", — JLes Bords de la
Seine", — „La Haute- Vieille-Tour" etc. Ge-
KOnrirtiK arbeitet der nut 66 Jahren nodi
imnwr nnenn&dUdi KfaäiFcnde Künstler an
dner die normanniaelie Inaehreate Hont St
Michel darstellenden OriginalradierMif.
Artiftcs Nonnands (Rouen 1878). — Dict
Biogr. de la Seine-Infer. (Paris, Fiainmarion).
— Bellier-Auvray, Dict, G^n. (1SS2) u.
Suppl — J. Martin. Nos Pcintres et Sculpt.
(Paris 1897) p. g2. — B * r a 1 d i, Les Grav. du
19. «. IV 22 ff. — L'Art II 192. — Gai. d. B.-
Arta 1869 II 208, 212; 1872 I 401, II 53, 126;
1873 I 261. 330, II 145; 1874 I 50; 1875 II 300,
308; 1880 II 32. — The Portfolio 1874—79, 1885
bis 88 (Register). — Ztschr. f. bild. Kst 1895
p. 232. — Kstchron. 1895 p. 136 f.; 1896 p. 156.
— The Art Journ 1903 p. 193 ff. — Graves,
R. Acad. Exhib. 190.5 I 321. — Handsrhr. Kat.
der Kupfer.itichs.imml, H, H, Mcicr in der Kuntt-
haUe zu Brcaten. — Peraönl. Mitt des Käust-
hMi *
Bmnet-Debainea, Charles Louis For-
tune, französ Architekt, geb. 2u Vannes
am 19. 12. IROl, f in Paris am 2.5. 4. 1862.
Schüler von Vaudpyer d. A., von Lebas und
der Beek d. B.-Arts. Sdt 1889 ArcM^
von Le Havre, baute er hier das Stadthaus,
die Museumsbibliothek, die Unterpräfektur,
das Schlachthaus, das Tabaks-Kaufhaus, die
Kircbc Saint-Nicola« und, genieinaam mit
Cbarpentier, daa Theater. 1980 wurde er snm
„architecte des Invalides" in Paris ernannt,
als welcher er mehrere Kapellen erbaute und
das Grabmal Napoleons I. vollendete. Er er-
hielt sahireiche Auszeicfananfcn mid gewann
ndimials erste Preise tn Konlcurrcnxcn
(Juatizpalast in Brest, Stadthaus in Avran-
cbes). Sein Bruder und Mitarbeiter Claude
Fronfois Brunei Debaines, geb. am 24. 1. 1799
in Vannes, f 1866 in Santiago^ war Schüler
von ChätiUon und der Ecole d. B.-Arts und
wurde 1849 nach Chile berufen, wo er wich-
tige Bauten im Auftrage der Regierung ana*
gefOhrt hat.
Bauchal, Dict d. arcUt inne., 1887 p.
619 (mit ilt Lit). — Delnlr^ Les arcbit.
Aiv^ 1907 fL 19». C*9r^
BnuMl-Hmail, Pierre Augnste, fran-
zös. Landschafts-, Tier- und Genrcmaler. geb.
1829 zu St.-Maixent (Dcux-Scvres), Schüler
von Couture, ansässig in Fontainebleau. De-
bütierte im Salon 1861 mit: Waffenbrüder-
sehaft and stellte seitdem alljibrUdi daselbst
aus. Unter seinen luroentlich in den Tieren
sehr ausdrucksvollen Bildern seien genannt:
Pferde in der Schwemme (S. 1863); Halali
(S. 1868) i Inneres einer Menagerie (S. 1869);
Sms aus der Schladit bei Wagram (S. 1870) ;
Übergabe Pampelonas (S. 1873) ; Gallier, einen
wilden Stier jagend (S. 1905). Das Mus. in
Reims bewahrt von ihm: Le Clo;>rec.
Bellier-Auvray. Dict. g*n. I u. Sappl.
— Gax, d. B.-Arts, 1873, I 64. — Kstchron. VllI
209 ; IX 672 ; X 152. — Kat. d. Salon, 1891 ff.
(z. T. mit \hb:]. H. V.
Bmaele, Jose. Maler u. Kupferstecher,
peb. in Madrid 1747. bewarb sich schon mit
\?i Jahren um Preise der Akad. In der Aus-
gabe des Don Quijote von 1780 sind einige
Stiche von seiner Hand.
ViAssatAdicnSL M.v.B.
BnHMtts^ Narcisse, franzSs. Ardiitekt.
geb. in Breuvery (Marne) 180S, tätig bis 1877
in Reims. Schüler von Fran<;ois Debret, seit
1888 Architekt der Stadt Reims, wo er u. a.
die Kirchen St.-Thomas. St-Andr<, St.-Maa.
rice, eine Infanteriekaseme, öffentl. Bade-
anstalten, Schulen usw. erbaute. Femer
führte er wichtige Bauten am Justizpalaste,
am Stadthause, an den Kirchen St.-Remy und
St.-Jacques daselbst aus. Auch verdankt ihm
Reims mehrere Straßenregulierungen.
Baucha^ Okt d. aitUt im«, 1887 p.
619/7. Gtffroy,
Brunetti, Andrea, Maler, geb. 1613 itt
MonopoU, 1666 als in Rom ansässig erwähnt.
n Bnaoantti, aer. n vsL V (1870) p. 125.
C. Dtgli Ammü
Bnuwtti, Antonio^ Maler aus Favia.
Susani, Nuov. prospetto etc. dt Mantova (1880)
p. 128 nennt von diesem Maler, leider ohne
Zeitangabe, eine Madonna mit S. Luigi Gen-
zaga in einer Kapelle von S. Andrea in Mantaa.
Bnnetti, Francesco^ Florenthier Maler,
von dem sich in der Kirche S. Francesco zu
Modcna ehemals eine Madonna auf Wolken
mit Meiligen befunden haben soll.
G. Campori, Gii aitiati ecc. ettenai, 185S
p. 99. H. V.
Bmaetti, Fi-ancesco^ BiUbatier tob' Bo-
k>gna, arbeitete um 1880 nach Benünis Zeich-
nungen am StatuenschmiKk der Kolonnaden
von S. Peter in Rom mit und lieferte ein Bas-
relief für den Hochaltar der KürÄa S. Maria
in Porta Paradiai daseibst
195
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Braaatti — Bnnd
Titi, Anunacatram. d. pitt ecc di Roma. —
A n g e I i, Cbk«e di Roma, o. J. p. 382. H. V.
Bnmetti, Gaetano, iombardischer Archi-
tektur- und Omamentnuler, f 1768, publixierte
1731 in Loadce; Sndy differait Mfftoolon»>
uicBls invcttlsd \ff G< B. iHHiB psiBter ctc>
08 Taf , g^estochen voo FIet»ch«r mid J. Roqoe ;
8. Ausg. Loodon 1786. — Ntgler (s. u.) ver-
wechselt ihn mit Paolo Antonio Brünett).
Gailnard, Lc* maitrca ornetnanistea p. 331.
— Navl«r. Ksüerlex. II 173.
Bnuetti, Giovanni, Kupferst. ans Ra-
Tenna, tätij; um 1786. Von ihm bekannt da
gest P r;r:it R ifIFaels nach einer Mtronr*
büste (nach Zeichnung Gaetr Savordlit).
Zani, Enc.met., V 83. — BSSSB, Diet etc.,
I 104. — Le Blanc, Man. P. K.
Brvattti (auch Bruni od. Brun?), Orazio,
itilien. Kupferstecher, geb. in Sicna am 1680,
nach Zani, Enc, V 88, tätiff am 1610-80,
arbritrt ;ti Rom im Stil des F. de Poilly. Er
iiat nach Ratilio Manetti eine Darstellong. die
all Nona PooipUiaa mit der Nynplie Etferia
erkürt wird, gestochen, ferner nach Fia^
rancio. Fr. Rostici, Ant. Tempesta, Riff.
Vanni u. a., auch eine Ki ilu von Tfiesen, nach
eigener Erfindung (?) einen verlorenen Sohn,
das goldene Zeitalter, Ae vier Jahreszeiten,
eine Folge von Tieren a. a., auch dn ^*'**««*
des Marc. Jacopo Inghirami.
Na gl er, Kstlerlex., II 173. — Hela«ek«n,
Diet., III 427. — Gaadellini, N«t. «le., i.
Aua«., I (IM») Vn (1810). — L« Blanc,
Manuel. P. K.
Bruaettl, Paolo Antonio, Architektar-
und Dekoradoosmaler, Maler der ComUie
frarx^aise in Paris, f das. am 28. 10. 1788 ' —
60j ährig ; Sohn des Gaetano B., mit dem er
von Nagler, Kstlerlex. II 178, verwechselt
wird. Er lieferte o. a. Ausmalungen der
Kirche der Findelkinder in Paris, der Trep-
penhäuser des Schlosses Bellevue und der
Hotels Luynes, Soabise und Richelieu daselbst.
Auch malte er Landschaftsbilder, Marinen und
Architekturstücke.
Noav. arch. de l'art fran^, 2me »it., VI (1885)
IM ; 3mi. air.. III (1887) 1*4/6. H. V.
Bnaatti» Saati» gen. ü Pottina, Bildhauer
fai Piitoia, Sdifiler voa Giov. Zeti, f ^'ff^i
schnitzte eine Anzahl guter Holz- ii. Elfen-
bein-Kruzifixe (für den Banchieri-Altar der
Capp. del Crocifisso im Dom und für den Gat-
teichi-Altar in S. Domcnioq, — vcrmutUdi
ndi du Kmifisa8>ltclief des SecdAmti-
Altares in S. Maria della Neve) und meißelte
für den Fortcguerri-Altar in S. Maria deile
Grazie (del Lette) die Marmorbüsten des Kar-
dinals Nioool6 Fortegoerri und leiacs Bruders
Fictio Pavtcgnirri.
TeUfli«!. Oridi di Ptatoh (Uli) IT, 8%
114. 117. 168. G, bhn Ami.
Bnmetti, Sebastian o, Maler in Bologna,
Schüler von L. Massari u. Guido Reni, iQtö
jung verstorben. Von seinen im Stile Guido
Hciäs gehaltenen KircheabUdeni ist ciae
BüBende Magdalena (aus dem Kloster S.
Margherita) in der Bologneser Pinakothek
(No 84). — Er soU tiuschend Bilder u. Zeich-
nifflgea groBer Meister kopiert haben.
M alvaaia, Felaina pittrice (16T8). — Bai«
dinacci. Not dd pro! dcl dJa. (IMT) m MS.
— Gnadagniai, La R. Piaacot dl Bologna
(1899) f. 18. — Baldinacci, Notizie. —
Gnhl-Roseaberfc Katlotticfc. L. M.-C.
BraMtle^ Giovanni Battista. Italien.
Bildhauer des 18. Jahrb., arbeitete an der
Nordsette des Mailinder Domes einige von
den Giganten und am nördlichen Kreuaann
eine Caätilaa» die Aom nicdeftcitt (1188).
V. Nebbia, La aealt d. Dbob» dl Wlane,
1908 p. 74, 21». 184. R.
Bmaerik, Jan, Maler, Prag, erscheint von
1465—1488 in den Prager Urkunden.
Pam. arch. a mi«top.. lOOO, XVII 464, 4«5, 47«.
— K. Chytil, Malustvo Praiske XV a XVI
itol. «. Roiprayy Ccik.^ akad. I Cl. No. 36, \VM,
118. B. Buckow.
Bmafant. Jules, Architekt in Brüssel, geb.
das. am 16. 11. 1808, Schüler der dortigen
Acad. d. B -.A.rts und der Pariser Ecole d. B.-
Arts, darauf längere Zeit bei Henri Beyaert
tätig. Er bevorzugt die Stilformen der Italien,
u. fläm. Renaissance, der französ. Architektar
des 18. Jahrh. and der Moderne. Seine haupt-
sächlichsten Werke sind: Umbau der Börse
in Brüssel; die überseeische Bank in Brüssel;
Verwaltungsgcb. in Torrciavega (Spanien);
Bahnhof in Ambaca (Afrika); FestMal tt.
Bibliothek in Dombasle s. Meuftlie; femer
Grahmäler, Wohnhäuser, Villen, sowie Aus-
stellungspavillons für die Pariser Weltausst.
1889, für Antwerpen (1894), Brüssel (1897 u.
1810), Lüttich (1006), Mailand und Tourcoing
(1808).
fEMdaHoB (BfweUea) 1808 p. 167«, 189,
Tal 88-81! 1884 p. 118» TU. 87-88; 18M Taf.
«r-IB: 1888 Tai . 18. l»r M. •> AnUt Kand>
scban (Scottgatt) III (1887), Taf. 6«. H. V,
BruBshel, s. Bruegel.
Brunhardui, Goldschmied, stand 1024 — ge-
meinsam mit seinem Sohne Erphon — im
Dienste des Bischofs Meinwerk von Pader-
born.
Tesier. Diet d'otttvr.. 1857 p. I88<7. H. V,
Bnni, Angelo, a. Angth di Gabrietlo
Bruno.
Bnuii, Antonio, russ. ?fof malcr, stammte
aus der itai. Schweiz; kam um 1800 nach Pe-
terabnig. Er beadiättigte aidi oüt dem Re-
ataurierea Bildern and mit Plafond-
malcrei. — Arbeiten letzterer Art sind im
Michael8chk>B erhalten. Er war auch in Mos-
kau titig in Aflitnge dea Fürsten Kurakin.
Braal, Bartolomeo, Maler des 18. Jaluk.
in Verona, malte für das Kloster S. Bemar-
dinu zu Verona die noch jetzt im August jedes
Jahres in diesem Kloster öffentlich ausgestell-
ten Bilder mit Darstellungen des Giov. Bocca-
doro oad der Ehebrecherin vor Christus.
(6. Maciai), Bteve no«. d. dkieaa d. S.
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Bruni
19(. — D. Zannan-
p. 19 f. •
litt «te. Vtroneai (1891)
■anlino (Vcroiu 1790}
drei«, l» «Im
p. 338. G. Ganl^
Bnuii, Bruno, Maler, um 16&0, der für
die Küche S. Geremia in Venedig ein Altar-
MM mit den Heil. Johannes, Jeremias and
Augustinus geliefert haben soll.
Füaili, Kstlerlex. 1779. — Zani, Enc. met.
V 84. H y.
C, Miniaturmaler um 1820, von dem
; dn b«. Portrit Kaiser Fm^ I. anf der
Tnfgtmtr Ausst. 1906 sah.
S. W. B r a n n, Kat d. Ausat von Miniaturen,
Troppaa, 1905 No 87». H. V.
Bmnl, Domenico, Maler aus firescia,
geb. 1601 (oder 1687). t «m 81. 4. 1086; Schü-
ler von Tool Seadrini^ tilic in Bvcede und
fall VcMsfanutdieii tb T^icuptlit iiimIpt, fai der
Regel gemeinsam mit seinem Landsmanne
Giac. Pedrali. In Brescia hat er 1684 im
Chore der Carmine-Kirche, in Vicenza 1661
im Palaao Pknren^ in KovigD in der Cwa
Oroboai, in Trertio im Pilizio Ped. PrinS,
in Venedig in den Gemächern des Dogen-
palastes u. in verschiedenen Kirchen (S. Luca,
S. Martine und S. Matteo in Murano) ddicm*
tirc Dedwiimilereien iMiefülut«
SeneoTino, Veneria ckH nekOlm. OMS)
9. 11 nftoä. — Berteli. Le pitt aodte m
fetvifo^n^ «.IM, Sra. — Federici. Me^
Trnig. (1MB) n US. — Moachini. Gidda dl
Munno (ISOe) fu M. — MaWeaie, Fdriae
Pktrioe. — FcnerelL Aft »itnriMi f. W i.
— Ute Notinn von 6. 0«|il AnL R,
Bnuii, Feodor (Fidelio) A n t o n o -
witsch, russ. Maler, geb. 1800 in Moskau,
t 11. 9. 1876 in Petersburg, war zunächst
Schüler aeinee Vater» Antonio liam aber
adWB dfjihrig als Panioidr des Kalsei«
Alexander I. in die Petersburger Akad., wo
neben JegoroiT und Iwanoff d. A. hauptsäch-
lich W. K. Schebujeff sein Lehrer wurde.
1818 sandte Um sein Vater zn weiterar Aas>
Mdtmg nadi Itdiea. Mehrere Portrits und
das Bild der sterbenden Kamille, das 1884 von
der Akad. erworben wurde (jetzt im Alexan-
der-Mus. in Petersburg) hatten zur Folge, daB
die Akad. ihn zum Akademiker ernannte und
dte AfauL SU S. Loca üm zun Mltstted
wählte. In die Zeit seines ersten römischen
Aufenthaltes fallen an Hauptarbeiten : die beil.
Cidlia, eine h. Familie, eine Bacchantin den
Amor trinkend, Tassge Wiedersehen mit sei-
onr Schwester, eme Msdonnc mit dem Kmde^
eine addafende Nymphe und mehrere Por-
trits. Im Auftrage des Kaisers kopierte er
die Austreibung des Heliodor tmd die RafTael-
sdien Fresken in der Famesitta (jetzt in der
Aksd.) und schuf daneben noch mehrere Ge>
milde religiösen Inhalts, auch begann er um
diese Zeit seine ersten Radierversache. 1^6
wurde er zum Professor befördert und mit
der Ausfäbnmg der Malereien in der Isaak»»
Uidie betrMrt, 18B8 er CMh aufs bsim
nach Korn, wo er da» KoiossalgeBdUde «Die
eherne Schlange" malte (jetzt im Aleiunder-
mns. hl Petersbvfi), das (roics Aufsehen er»
regte und eine ganze Literatur hervorrief.
Zu einer dritten Reise nach Rom cntschloB
er sich 1846, und hier entstanden die Kartons
für die laaakakirche, deren Ausführung zehn
Jahre in Ansprach ndnnc» sollle. Anck ^
Gemilde für die Tkonostasis der rusaladiCB
Kirche in Stuttgart entstanden hier. Von
184&— 1854 bekleidete er das Amt eines Direk-
tors der kaiserL Ermitage und nahm an derea
Neubau durch Leo t. Klense lebhaften AnteiL
1855 übernahm er ?iuch das Rektorat für die
Mal- und Skulpturklassen der Akad. und
1866 zugleich auch noch die Leitung der Mo-
sailcabteilung. Die letzte Zeit seines Lebens
nahm die Herstdlunt der Kattens fSr ^
Ausmalung der Erlöserkirche in Moskau in
Anspruch. Von ihm sind 82 Radierungen aus
der russischen Geschichte bekannt, die zum
Teil in Lieferungen (das 1. Heft 1888) er-
tOJaMra Onsllsr) t «u
«1. — A'J. Somof i^ Blagr. SUms hn
Owa (die Biene). hirSMpgi «on A. FMM;
Petersburg 1875, No. SB. — SuuiBaen. ceemf»
(Encyklop. Lex.) VIII 752^3. — Boahai.3inuiuoa.
(GroBe Encyklop.) III 751. — The Art Journal
1875. IM (Ndöraloff). — L'Ait III 168 (Nekro-
log). — Schoraa KonstbUtt 18M p. M6: 18tT
hJStJ'k ^' — Zeitschr. f. bild. Kat. N. F.,
ZVIU 68. — n Scrpcate di broazo, dipinto da F.
BmL Borna 1841. — A. Benoia, Gesch. d.
raHTlIaL d. 1». Jahib„ 1908 p. 73 ff. (nsa.).
D. Rowinaky. Lac nas. Stacher I 1«»
(ntaa.). ff^. iVeiMiOMi*
Bnmi, Ferdinand Karl, Hof-Miniatur-
maler des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel
von Bayern in München, um 1694.
Lipewakjr, Baiper. Kstlerlex« 1810 p. SIT.
Bnmi (Brtmo), Pranceicoi, Italien. Maler
und Kupferstecher, geb. 1648 in Porto-Mau-
rizio, t ebenda 1726, wie man glaubt, Schüler
de» Pietro da Cortona in Rom. Gemälde »ei-
ner Hand findet mm fast »naschliefllich in sei-
ner HdmitstBdt and in deren Umgebtmg, lo
die Verkündigung und Empfingnis mit Heili-
gen in d. Pfarrkirche von Porto-Maurizio ;
Maria als Himmelskönigin mit Petrus und
Katharina, Hatqitaltarbikl im Orat di S.
Paok>, ebenda; Tanle Christi ffir die Obier»
vantenkirche usw. Es sind von B. zwei Ra-
dierungen bekannt: eine Himmelfahrt Mariae
nach Guido Reni und eine andere Darstellung
rtfisülhrn GcgCBStaiide» nach DomenichiiiOk die
er in der Wldmoag als Brstlingsarbeit be-
zeichnet.
N a » 1 e r, Kstlerlex., II 174. — Soprani-
Ratti. Vite d. pitt, etc. Gcnnv \\ i3l. —
Le Blsoc, Manuel I. — V e » m e, P.-Gr. it.
1900 p. 348. P. K.
Bnuii, Giovanni, Maler, um 1840 in
Siena tätig, lieferte einige Kartons zu Fas-
sadfinmosailcfn für den Dom zu Orvieto und
ftt FnabodennoaaihcB f&r di» CBweUa Mar-
sili-Dusmet anf dem Fricdhol» der Sienescr
»37
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Brani — Bnmia
Pia AaMdaiiotte «Ii Uiterkordk mid Mich»
acte in Auftrage der Stadt Siem die Tcrf al-
lenden Skulpturen der dortigen Fönte Gaja.
Altargemälde von B.s Hand besitzen die
Kirchen S. Maria Assunta zu Pacina (Prov
Sieoa, mit den HeiL Domiaicua u. Kathariaa
von Sion) and S. Pietro n Ciadaoo (bei S.
Gimignano, Apostel Fetm ia Gebet).
L. Fvoil. n DooBo di Onrkto (1891) ^ 114.
— F. Brofl, Isvtnt Gm. eie. ddk Piw. di
aiM» ( wn 9- n, im, sis. Jt
Inni, G i o V Bat t., s. unter Bruni, Gtulio.
Bnuil, Girolamo, italien. Schlachten-
maler, um 1660—1670 in Neapel titig, Schüler
de» Jaoqacf Coortnia gen. Boorguignaq. ge-
aod einen groflcn Ruf als Künstler, doch sind
Arbeiten seiner Hand nicht nadnielabar.
Lanai. Storia pit». cle., S. cdix, M4, 11 Iii.
- Naglcr, Killcffle& U ■. Measgr* HI» N«
•93. M. V.
Bruni, G i u 1 i o, Maler des 17. Jahrh. in
(ienua. Schuler des Lazzaro Tavarone, dann
dM GiOT. Batt. Paggi, ging 1625 in seine Hei-
OMt PkoMMt xnrödi; «o cr,b«ld darwif starb.
GeiHUde von Oub crwUnt SopfMl in Ora-
toric di S. Antonio Abate (Versuchung d. hl.
Antonius), im Oratorio di S. Croce (Fu6-
waKhung der Jünger Christi) und in der
Kirvhe S. Giacomo di Carignano (Almosen-
ailSteilung des hl. Thomas v. Villanuova),
lintlidi in (jcaiuL— Sein BrtMkr and Schüler
Gi»9. BattiHa B. seilte seiDe Konstweise fort
Soprani-Ratti, Vite de' pitt ecc. geno-
Tesi. 17A8. I 460. — T i c o < x i, DisUm., 1830.
H. y.
Bnuii, Giuseppe d'Adriano, Majolika-
nilcr, geb. 1670, tätig in Sienn ; seine Signatur
«jC A B" mit den Daten 17U1 und 1728 fand
Rooiagnoli auf 2 um 1S40 in Sieneser Prtvife*
beritx bcfindlicben MajoUkateUerm (der von
1701 mit der Historie des Anilins Regolns
bemalt).
E. Roma £ not i, Biogr. Cronol. de' Bellar^
tieti S«»«ai (na 18S0) XI 529 f. - G. Guaati,
Di Cahgilolo e d'altre Pabbr. dt Ccram. ia Toa-
csaa (IM») ».Wik— B.F«f tnnn,lfaAB«wl
Hbnogr. p. IM V. (HtAi JB A B" ider
liltchlich auf G. B. Mercati gedentet). R.
Bnui, L i V i o (nicht Lucius, wie Zani und
Lanzi schreiben), Maler aus Valdagno, lebte
In Vicenza gegen Ende des 16. Jahrh. Ein
sicheres Werk von Dun befindet sich in der
Kirche del CarnÄie su ViceB«^ daffteUend
die sitsende Madonna nit dem lÜidc; das der
hl. Katharina den Ring reicht, und verschiede-
nen Engeln rnit Marterinstrumenten und Sie-
gcsp.ilrncn Unten die SignStOr: LMmB BrU«
nus 1581. 20 Dcccmb.
Die Pfarrkirche zu Cereda bewahrt ein
Tafelbild, das die Muttergottes mit dem Jeaoa-
kinde auf dem Arme, die Heil. Antonius den
Abt und Andreas zur Rechten, die Heil. An-
tonius von Padua und Johannes d. Täufer zur
Unken darstellt und die Beaeichnung tr.'igt .
Titus LivtuB de Bruns pinxit amo 1631.
Wem nm nklH ahn die 8 ala 8 an Inwn ist,
kam dieses BIM bei dem groBcn ZeitonMi^
schiede und dem neuen Vornamen nicht ohne
weiteres dem obigen Künstler zugeschrieben
werden. S*b«st. Rutnor.
Baal, Nikolai Alcxandrowitachb
rws. Uder, geb. IM, S6tm des Arcblt. Ale«
xander Fedorowitsch B., studierte anfangs Ar-
chitektur, wandte sich darm aber der Malerei
zu. Von ihm Nintl mehrere Porträts bekannt
HamH xyAoiTKHKii (Unsere Künstler) I 8S.
fv. Nnmmm.
Bmai, O r a z i o, s. Brunttti, Orazto.
Biui-CafareUi, Lodovico, Bildscfanhaer
in Spelk», schnhxte 1881 mit Carlo Lorenti
nach Zeichnung von Tcod. Quintavilla den
barockeh NuBhulzbaldachin über dem Hoeh>
altare der dortigen Kirche S. Lorenzo.
GL Urbinl in Aich. Slar. d. Aite tUf p. 28.
Jt
Bmi, s. auch Bruno,
Braaia% Auguatin,«. BnmaU.
Bnndcazt, Goldschmied von Lyon, 1483—86,
fertigte ein silbernes Schiff ab Geschenk i&r
Karl VI I. bei dessen Einzog in Lyon.
Noov. atcb. de rstl frsnti, Ss sfe, IV (1M8)
18. 42. If. K.
Bmaicbe, s. BrünnUh.
Bnaick, A r r i g o (Harri, Heinrich, — gen.
Ffomminf(o\, Goldschmied aus Lübeck, f am
1. 9. 1683 in Florenz (laut Angabe seines mit
einem prächtigen Ezechiel - Sgraihto ge-
schmikkten Martnorepitaphs der Capp. di S.
Barbara in der Ftorcntiner Annaniiaten-
Uiehi^; arbelMe 1681—88 nach G. B. Fog-
ginia Entwurfzeichnuiig am silbernen Paliotto
des Hochaltares der SS. Annunziata zu Flo-
renz.
Tonini. II iant d. SS. Annunziata di Fi-
tenxe (1876) p. 70, »L C. Drgi, Ami.
Bnmiei, Joseph, französ. Maler, geb. in
Cbamb^ am 8. 9. 1880, Schüler von Dumas
an der Book d. B.-Art8 in (ßA 1917)»
daiui TOB Csbawel, Boiihnger und Lcfebvrc in
Paris. Debütierte im Pariser Salon 1885 mit
einer Porträtzeichn und stellte 1886 in Lyon
„La bonne menagerc" aus In der Folge
brachte er auBer fein ausgeführten und höchst
lebendigen Porträt- u. Studienköpfen (Zeichn.)
folgende Gemälde aor AassL: Setbstbihlnia
(Lyon 1887) ; In meinem Atelier, Portrit (Pa>
ris 1888); Frauenporträt (Paris 188Q, Soe.
nation. d. B.-Arts); Porträt und ^Liieose'*
(Paris 1891). Seitdem hat er sich in Lyon
nMcrgelaasca und stdh nicht mehr ans. In
dortlfctt HAptal de Ia CraIXFRonsae nahe «r
eine Pieti sowie einen hl. Carl Borromaeus n.
einen St Jean-de-Dieu als Helfer der Kran-
ken Das Mus. in I^ron bewahrt von ihm
3 Rotclzcidmiuigen.
A 1 p h. Garmain, Lea Ait I^onnais (1010)
p. 128 ff. E. FW.
Bniaia, Charles, belg. Bildhauer, geb. in
Bergen (Möns) am 10. 6w 1841, f in Schaer-
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beek-Brussel am 2. 6. 1887, stadierte mit Aus-
zeichnung auf der Antwerpener Akad^ ging
dann ins Ausland, hauptsächlich nach Italien.
Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen debü-
tierte er 1672 gemeinsam mit Julien Dillens
und wurde 1875 zum Prof. für Modellter-
unterricht an der Akad. in Möns ernannt.
Seit 1883 lebte er in Brüssel. £r stellte sich
anfangs in die Rc3ie der joogca Realisten,
doch behauptete er dieten Platz nicht und
wurde schlieBlich unvermerkt zum Eklektiker
und Sklaven akademischer Regeln. Erwähnt
seien von ihm zuerst einige Porträtmedaillons,
darunter diejenigen seiner Mutter, der M*»'
Sophie Passage und Adolphe Rouvez' auf dem
Kirchhofe zu Möns. Man verdankt ihm femer
niclircre recht bedeutende Porträtbüsten, dar-
unter die Leopolds II. und der belg. Köni-
gin, des Ministers Beemaert, des Malers P. J.
Gay u. des Chemikers Louis Meisens. Unter
seinen übrigen Werken sind die wichtigsten:
1872, Mailänderin, Marmorbüste. — 1875, Die
Tauben von S. Marco, im Mus. in Brüssel
(keilocfaen von T. W. Hunt) ; La Priere, Mar-
momtMtat lür das Grabmal der M»* Boulengi
de Ta Haint^re, auf dem Friedhofe in Möns;
Standbild des Prinzen Karl von Ligne, in Be-
loeil bei Tournai, im Stile des 18. Jahrh. ;
Seblangcnznubcrin ; — 1881, eins der beiden
groSen Basreliefs aus weiSem Marmor an der
Passade des Palais d. B.-Arts in Brüssel : Die
industriellen Künste geleitet von der Inspi-
ration und Dichtung; Allegorische Statue der
Provinz Hainaut auf dem Grabmale Leopolds
1. in Laeiccn. Das Mus. in Antwerpen be-
wahrt von ihm eine Marmorbüste der Male-
rin Euphr. Beemaert.
EdoL Harchal, La Sculpt. etc. bdgcs, 1895
p. na», 730/1. — C. L e m o n n i r r, Hist, d. R.-
Arts «u BelKi<iue, 1887 p. 2«9— 291, 293, 356/7,
3*2/3. — Joum. d. B.-Arts (Brü.iscl), 1«77 p. 72;
1884 p. 140 ; 1887 p. 87. — Ga«. d. B.-ArU. 1873,
2, p. 3«7. — The Art Journal, 1884 p. 288. —
Cat ilL de l'expos. ritrosp. de l'art beige, 1905
p. 15. B. d€ Tmj*.
Bninin, Jehan, Goldschmied in Lille, lie-
ferte 1886 eine vergoldete .Stlberfassung für
die W.'ip;r<-ii Philipps des Kühnen. Vielleicht
mit Jehan Brun identisch (s. d.).
Dekaisnes, Docnm. «te. cooc. lltitt de
l'art, 188« II «34. H. V.
Brnnia, Leon, Maler und Radierer in
Antwerpen, geb. das. am 20. 11. 1861, Schü-
ler der dortigen Akad., pflegt das historische
Genre, das Interieur, das Stilleben and die
Landschaft. Seine Bilder zeichnen sich durch
gewissenhafte Ausfühning und altmeistcr-
lichcs Kolorit aui Das Mus in Antwerpen
bewahrt von ihm: „In Gedanken" (1881) u.
nEin prichtiger Degen", die Neue Pfnafco-
thek in München- ,,r)er Bildhauer". 15 Ge-
mälde seiner Hand wurden 1902 in Antwer-
pen mit der Sammlung E. Huybrcchts ver-
steigert Der Künstler stellte in Antwerpen
imd in den beiden Pariser Salons wiederholt
aus.
Ztschr. f. bild. K« N. F. IV S«. — Katchroiu
XXIII 700. - J«llCB..d. B.-Aflfl, U8S p. 107;
18Ö6 p. 186. H. y.
BnutingUB, Abt des Klosters S. Andrea zu
Turi«, tun 868, erbaute die Apsis der Kirche
seines Klosters.
A. Springer, De artificibus etc., 1861 p. Sl,
Brunins, Karl Georg, schwed. Architekt,
geb. in Bohasllll am 23. 8. 1792, f in Lund am
12, iL lan, war Professor des Griechischen
an der Untversitit in Laad, auch Ardiioikig
und beschäftigte sich mit der Kunst des Mittel-
alters u. den schwedischen Ktmstdenkmälem.
Er war adbst auch ausübender ArdAckl^
baute cte grofle Anxahl älterer Bauten im,
vor allem den Dom in Land (1888—89) und
den Dom in Vesiö (1849— C2), und lieferte
auch Zeichnungen zu neuen Kirchen in SkJnc.
ü. N Qt dcnsz jn.
Brunkal, Erich, deutscher Maler, geb. am
6 1 1859 in Berlin, stadierte 1876—1888 an
der dortigen Akad., arbeitete hierauf unter
Leitung seines Vaters einige Jahre als Bilder-
rc'.triiir.Ttür a:n N.-\ti"ivalri)us. in Stockholm
und liefi sich dann in Berlin nieder, wo er als
Maler von Portrits, refigiöaer Historienbilder
und als Gcmälderestaurator erfolgreich tätig
ist. Seine bekanntesten Historienbilder „Siehe
ich bin bei Euch alle Tage" (19iX)| und „Chri-
stuskopi" (1904) befinden sich im Provinzial-
mus. in Hannover, andere^ wie ffViuctf
(1898), „Lasset die Kindlein zu mir kommen"
(1904), „Magdalena'' (1907), „Das verlorene
Paradies" (IWS), „Karfreitag" (1W9), noch
im Besitz des Künstlers. Von Porträts seien
genannt: Prof. Dr. Ad. v. Hansteio, Pastor
C ^^'c^cksbag«ll, Dr. Egb. M&ller, Dr. Hogo
Göhring.
Das gelatiie Deutschland, 1898. — Mittlgn des
Kstlen. i/. Oibom.
Bnuia, A. F., s. Braun. Angostin.
Brunn, Franz, s. Brun.
Brunn, I s a a c, s. Brun,
Bnuuurias, E r n e s t, Ardiitdrt, geb. 1857
in Paris^ f ^^Ol, Schüler von Coqinrt Seine
hauptsiehtidisten Bauten sind: das Theater
Pole Nord in Paris, Waisenhaus in Puteaux,
Fabrikgebäude in Pantin, Southampton, Gote-
berg (Schweden), Badhaus in Evian.
D e I B i r e, Les archit tiiit^ Wft 9, 109. —
Architekt. Rundschau V (18»), T. 6 «. 1«. J7. F'.
Bnumel, Gilles, Bildhauer n LSweo, an
144fr-48, meiBelte 18 Basreliefs auf die Spar-
fcnköpfc amAuBenbau des dortigen R.ithausei.
E. Marchai, La Sculpt. etc. beiges, 18W
p. 214. H. V.
Bmnaen, Pierre, Architekt und Geschütz-
gieBer aus Obernau im EisaB^ stand 1448 in
Dienste des Bischofs Reinhard II. in Speyer.
Er hat nach Gerards Vermutung möglicher-
weise am Wicderherstellungsbau des Speyerer
Domes nach dem Brande vom 6. 6. 1460 mit-
>39
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(cwiflct, der von Biiehof Iteblitid bi Werft
(CMtzt wurde.
Ck G4rard. Lei arti^ de l'AlMce, 1873
um H.v.
BnuBM^ Alorab AicliatikliinEddiiier «od
RdsMliiieider. geb. am 19. 6. 1819 in Bliilnn
bei Luzem, f ain 21. 8. 1863 in Luzem, 1843— '
02 in Leipzig, dann an verschiedenen Orten
der Schweiz titig. Er lieferte lUustratiooen
für ZdtKfariftcn and Archit-Weikc^ «obct er
fdos KompochJonen dgcohindisr den
Holzstock zeichnete; so für Lötzows Meister-
werke d. Kircbenbaukst, für Lübkes Gesch. d.
AfcMiektar «. «.
F. BalatBftaa tat Btmi Sdwdt. Kitlci^
Brunner, Arnold William, amerikan.
Archit.. tätig in New York, geb. das. 25. 9. 1867.
Studierte io Mandtester, New York und be-
•ooden am llaandmaetta Institiitc of Tecli-
notogy, wddica er 19?ft atoOlTierte. Von ihm
in Qcvcland das Postgebäiide, das Zollamt
und das Gerichtsgebäude; ib New York: für
die Columbia Universität das Gebäude der
School of Mine«; da* Ifoont Sinai Hospital,
die gffenüicfae Badfianafalt in der SB. StraBe
und die Syaagogi^ Centnl Park West u. 70
StraBe. Ltwu F. Pücktr.
BnmMT, Ferdinand, Landsch af tsnuüer
in Wien, geb. das. am 1. 6. 1870, Schüler der
dortigen Akad. und von Ed. v. Lichtenfels,
stellte 1904 und 1907 in Dü&scldorf (Internat.
Kstausst). 1908 u. 1908 im Münchener Glas-
palast einige großzügig aoHrelaßte Land-
schaften in Ol und Aquarell aus. Im Bes.
des österr. Staates befinden sich von ihm :
„Trüber Abend" und „Am Z wettelbach", in
der raod. Gal. in Wien: „Das Haus auf der
H8iie".
KoacL Oeataeh-fialeCT. Katkrlia» 1«», L
— Di* Btt XVn (Kat 1 AH« xSU), 1008
p« dM> ff.
Bfumer, Franz, Kupferstecher in Wien,
lieferte die Blätter für das Münzwerk des Joh.
Jac. Luck: Silloge Numismatum etc., Argen-
tinar 1680.
L* Blase Manuel I 534. JT. V.
Bnaav, Georg, Maler, geb. in DamMadt
18(M, t das. 1882. In den Jahren 1838, 1848,
1849 und 1861 hat er im Pariser Salon, haupt-
trikllüch Stilleben mit Blumen und Früchten
•miesteUt Das GroBberxogl. Mus. zu Darm-
•tadt bewahrt von ihm: GeflGB mit Bhiraen
auf Marmortisch v. 1860 u. eine ähnliche Dar-
stellung mit Früchten und Blumen von 1Ö47.
B e ! I i e r - A u V r ,■» y, Dict. g<fn. — Kat. des
Groflherzogl. Mo«. Dannstadt 1889 p. Z^. R.
Bnua«' (Prünner). Han«, Platlner tmd
Harnischmacher in Augsburg; er arbeitete in
den Jahren 1482 — 1488 besonders auch für
die Innsbrucker HofhaltUlf dcS ErsiMSflOfi
Sigismtmd von TiroL
Urinuiden u. Regesten aus d. StattbaHsrdaiiBh.
in laaebcad^ bearb. t. M. Majrr-Adi waag
gafal». d. KMmmML d. iUleA. KaJasfk. WIm
K, 1. IM.) Mr.
Bruwi; Raas, Gcaraaalcr, geb. am fl. 8i.
1818 zu München, f am 28. 7. 1888 ebenda;
lernte Zeichnen an der Akademie u. Maka
durch Kopieren in den Galerien, sammelte !■
dca hajpevia^iiCB Idc^aea fleißig
arfwilete fie m BiMeia, die
fanden. B. matte mit den gleichzeitig auf-
kommenden Novelltstea wetteifernd, ,4)orf-
geschichten", Jäger, Wildschützen, Almleben,
Seoaerinaea, MGebiifriMmen", aber aadi im
friKl» Naidilrianf einca »WallcaildnB Lap
ger" betitelten,
SchloBhofe des nahen
BIntenborg, unter freiem Himmel inszenier-
ten Künstlerfestes, „Bilder aus dem dretBig-
jihriiea Kriege" (1886), Wirtastnbcn mifc
Reiittufeiu mid KriegakaeGlifeeB (1886), fef-
ner edle Ritterfrauen, Goldschmiedtöchterlein,
Mignons Harfner, ,4-eonoren" in Düsseldorfer
Romantik. Um 1840 übersiedelte B. nadi
Salzburg vcille Haien Zeit ia laaabnNlc
tmd M eran, Tidfadi Portriti ans ariitobn'
tischen Kreisen malend, in Venedig, Stutt-
gart (1865) und kehrte erst 1869 bleibend
nach Mtadiea zurück. Unter seinen Genre-
bildern madllca die vielfach wiederholten
„Mönche im Klaatergarten" (1847) Glück,
dann volkstümlich-sagenhafte StoflFe mit put-
zigen Zwergen, „Wildfrauen vom Untersberg"
(1861), allerlei Schabernack treibenden Wich,
teimännrhen, Wald» und Berncistem, aucb
seine Zigeuner, unheimlichen Jiger, Wcia-
schenken u. dgl., die schlieBIich in ein etwas
süBliches Kolorit überschlugen. DaB er so
lange wie aiBgldl mit der fortachreiteadea
frach o. anndNad»
RaesvBski, Geadi. d. neu. deot. Kit II
»M. — KnutUatt. 1835 S. 231. — BeO. 117 All-
gem. Ztg 88. 8. 1889. — Kunstrereina-Bericht f.
1888 S. «8. — H. W. Singer, Kstlerlex.. 1895.
I 190 — Fr. T. B«ttieber, Malerw. d. 19.
Jahrh., 1805, I 139. Hyae. HoUand.
Bmnner (Prunner), J. G., Kupferstecher des
18. Jahrh. in Oietenheim (Pustertal, Tirol).
Von ihm ein Blatt »Qiristus und die Kinder"
CSiaite panruloB vnire ad aw" Luc 18) J. G.
Prunner F. (in der Roadinnumadiea Kopfent-
Samml. in der k. k Univ. -Bibliothek in Inns-
bruckl, ebendort ein Kruzifixus in „Goetzscher
(Punktier-jManier" für ein Gebetbüchlein;
ferner (in ccmiacbter Grabatichel- u. Punktier»
Manier) ein PortritmedaiUon des Haas Kemp>
ter, Stifters eines Benefiz in Bruneck (geb. 29.
9. 1546, t 16. 4. 1635), .Jessen BildniB zu ewi-
gern Angedenkhen im J. 1784 aadl-
mals in Kiipfer Iwt stechen laaaea acia ob»
wirdiges Goddilatehle (Urenlcel) Karl Hait>
mann Kcmpter, Pfarrer zu Gais". Unten am
Rand: „J. G. Pruner. Pictor et Acdituus (?)
Dietcnheim".
D c n i f 1 e, Nachr. v. d. ber. tirol. bild. Kstkia
(Ms. im Ferdinandeum, Inntbruck: „Bibliothccn
Tirolienais CCCXCIV p. 448, 572). H. Stmftr.
140
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Bninner
Broaner, Johaai^ Of^er in k^L neap.
Diensten und Landadiaftsnialer. geb. 1800 in
Solotbarn, f daselbst am 21. 9 1806 1826—
18A8 in Neapel ansässig, hier Schüler der bei-
den Carelli. Seit 1848 in Solothurn ganz sei-
ner Kunst lebend. Seine Laadachaften sind
gut beobachtet, docb etwu hart in der Zddi-
nung. Das Mus. in Solothurn bewahrt von
ihm einige Gemälde, darunter : „Ruinen des
Palastes der Königin Johanna im Golfe von
Neapel"; „Capri" ; „Kathedrale von Gaeta".
Zetter-Collin in Bruns Schweiz. Kttler^
lex., I. — Fr. Müller, Kitlerlex., 1 (1857).
H. y.
BnuHMl^J oh. Jakob, MaJer, in der «raten
Hilfte des 1& Jiihrh. hi Prag tätig. Von ihm
ist nur bekannt, daS er im Vereine mit dem
Prager Maler Joh. Ongers ein in der Rathaus-
kapelle in Prag befindliches Gemälde, den h
Öibaiuies v. Nep. darsteUend, als ein Werk des
ofmalers Joh. Georg Hering besthnmte. Er
storb in Prag am 2. 12. 173S.
Bergbauer, Protomartyr, 1736, II 124. —
D I « b ac s, Katlctla. I Ml, — N a g 1 e r, Kst-
lerlex. II 175. B. Bisckofl.
Brauner, Johann Michael, Baumeister
in Lins, «oU in Fktfcac» JRon und Wien stu-
diert hsbcn. Ib tetstsreni Orte kBnnte er
Schüler von Hildebrandt gewesen sein, an
dessen Werke die seinen stilistisch erinnern
(Portal des Schlosses Steyr und das des
dbcni Bdvedeu in Wien); für «in solches
Valiilbiiis spridit andi der Umstand, daB
er seinen ersten bekanntgewordenen Bau —
die Deutscbordensldrche in Linz — 1716—18
tmter Oberleitting Hildebrandts ausführte.
Sdbstlndig «racheiot Br. 1721-^ beim Bau
der origiadfa DrafaltigkeitsUrChe in Stadl-
Baura bei Lambach, wo Gurlitt Dientzenhofcr-
sche Anklänge findet; es ist ein straffer aus
dem Dreieck konstruierter Zentralban mit
drei halbkrciafönnigcn Apsiden, an deren
SdieiteliNnikt skA Je ein Turm befindet.
172»— 26 baut Br. das Schloß Gstadt bei Ad-
roont um und 1731 leitet er den Neubau des
1727 abgebrannten Lambergschen Schlosses
in Star. 1784 macht B. emen Entwurf für
dttt Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria
Taferl und führt 1735 die Erhöhung diM Go»
wölbes über dem Hochaltar durch.
Com. Gurlit{„ Gctcb. d. BarodatiU in
DenUcW. p. 257. — W a » 1 1 e r, Stclriachei K«t-
lericK. — Mittig. d. Zentr.-Komm., N, F. XVI
101, XXII 84. — Vi ebner, Adraont u. «eine
Bex. r. Kunst 4«. — Otterr. Kunittopogr. IV
(1910) p. 93. — Ansichten der Kirche von Stadl
Baura von Jsh. Aug, Cocvinns In Augsburg ge-
stochen. Uamt TittMt.
BnoMT, Joseph, Landschaftsmaler «ad
Radierer, geb. in Wien am 14. 8. 1886,
t in Hinterbrühl am 12. 8. 1893. Sohn des
Hofmalers Leopold B. d. A., seit 1846 Schü-
ler d«r Wiener Akad. unter dan Landschaf-
ter Jos. Sabaradnicnk und nach dessen
Tode mler Jos. Feld. Einer sehier Raqpt-
gdoncr war der Erahcraog Fcrd. Max. Vick
seiner Bilder befinden sxh hn Besitie des
Hofes und der Aristokratie. Die Wiener
Akademie bewahrt seine „Rothiöhren" (1868),
das Kansthist. Mus. das Aquarell „Jagd-
haus in Bnmn Wihlalpcn" (1881). Von
Semen bedeutenderen Arbeiten seien genannt:
„Sandpyramide aus Südtirol", „Partie aus
Südtirol" (1851). „Gebirgslandschaften" ans
den Jahren 1862, 86, „Landschuft nach dem
Regen" (1858), „Ungarische Pufita" (1864).
Sehie letzten, zug|lek:h bedeutendsten Lei-
stungen sind die beiden großen Wandgemälde
im Wiener Naturhist. Museum: „Masul-
schlucht bei Meran" und „Gipshmdl bei
Schott wien am Semmering".
Fr. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerwerke d. 19. Jahrh.
I 1 tt. Nacbtr. im I - I.. Ei»enberg, Da«
geiitige Wien, Berlin 1893. — Heller-An-
dres en. Handb. — Dioskurcn Ut^UTO, pss-
Üm. — Kstchron. N, F. IV 553. F. P.
Bnmnsr, Kaspar, Schreibkünstler des
16.^17. Jahrk, der aus der Schule da älteren
Johann Neodörfer zu Nürnberg hervorgegan-
gen war und sich später in Augsburg niedcr-
Ue^die^ (^j*"^^ s*!"«« Lehrmeisters dorthin
Doppelmayr, Hist Nachr. S. ML
Th. Hamf*.
Bramey Leopold d. A., Maler, geb. in
Wen 14. 1 1788, t Vorderbrühl b. Wien 2:3. 7.
1886, studierte an der Wiener Akad unter
J. B. Drechsler, bei dem er 8 Jahre auch
Privatunterricht genoß und sudi zu einem der
tüchtigsten Blumenmaler seiner 7ri't ent-
widcelte. 1816 arbeitete er für den damaligen
Kronprinzen Ferdinand Aquarelle mit natur-
hist Darstellungen, 1886 wird er Hofmaler.
Von 1886—1848 lieferte er fOr Kafoer Fddl>
nand ca. 8G00 Blitter, meist Aquarelle natur-
Mstor. Inhaltes (Fideikommißbibl). — i^
weilte er in Rußland, zumeist in Warschau,
wo er die vornehme Gesellschaft mit seinen
bdlebten BlumeostBdKn versorgte, die sieh
stets durch geschmackvolle Gruppierung und
diskrete Farbe auszeichnen. Besitzer seiner
Hauptwerke sind die Kaiser von Österreich
und RuSlaod, die Grafen Kolkmrat und Co(-
lorede. Die Akad. m Wien bewahrt ein
„Blumenstock" (1851). Sonst wären noch
hervorzuheben: „Blumen und antike Gefäße",
„Papagei und Blumen", „BIumcnstnniB BL
Statuette der Maria" (ISiCQ.
F a b e r, Konvlex. f. bild. Kst U 18T. — 7 b v;
B ö 1 1 i c b e r, Ualerw. d. 19. Jahih. 1 1. — Kat
d. Gem.-Gal. d. bUd. Kst, Win UM m. WO» —
C. 7' Wurabach. Osteer. Map. Lsk D MI
und NschtiriMte JÖnil SaV. SDOY 8T». F. P.
Bnmner, Leopold d. J., Tier- und Land-
schaftsmaler und Radierer, geb. zu Wien am
14. 9. 1822, t ebenda am 24. 12. 1848, Sohn
des Hofmalers Leopold B. d. K Studierte
an der Wiener AIomL als Nachahmer Gauer-
manns. 1811 arbeitet er ffir Kaiser Ferdinand
«4«
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eine Serie MDarstelltmgen von Säugetieren",
1816 fBr den Gntfen Harnoncourt eine Mappe
mit Tierstudien nach der Natur. Das Wiener
Kunsthist. Mus. bewahrt sein Ölbild ,^iege
wird von einem Mädchen gefüttert" (1840).
Weitere Werke sind: ,^penlandschaft mit
Hüttev Bcgea ood iOKiea'' (1642), „Haus-
tiere auf einem Hügfel" (1845), „Hunde-
geseUschaft" (1842), lauter gründlich studierte
Arbeiten, die ihn aber ganz unter Gauer-
namt EinfloB zetgai, nach dem er «och
tM radiert md littioffr^hieft hat. Geaanot
seien seine Lithographien „Nach der Gems-
jagd", mit Sandmann zusammen „Ruhende
Rdie", beide bei Patcrno, Wien, erschienen.
Nag 1er, Moaogr. IV No 968. — F r. B 5 1 •
ticher, Malerw. d. 10. Jahrh. II. — Heller-
Andreten, Handb. f. Kupferstick*. (1870) L
— C. V. Wurrbach, Biofr. Lex. II 176. —
Kat. d. Gem.-Gal. d. ksthitt. Mo»., 1907. F. P.
Bmimer, Martin, „Münz-, Stahl-, Eisen-,
Siegel- und Wappenschncider", auch Medail-
leur ZU Nürnberg;» wo er am 28. 2. 1669 als
Sohn des Pingeitat- und ZimdcnSpfemachers
Georg B geboren war Von 1674 bis 1677
lernte er bei dem tüchtigen Goldschmied Jo-
hann Jakub Wolrab (s d ) vor allem das Bos-
aieren, ging 1677 auf die Wanderschaft, auf
der er in Prag (1677) und Breslau (1677—1685)
längere Zeit namentlich als Münzeisenschnei-
dcr arbeitete. Über Dresden und Leipzig
kehrte er um 1680 nach Nürnberg zurück,
heiratete hier am 18. 3. 1681 und entfaltete in
der Polgeteit in seiner BduMsuag »bei dem
Wehrder Türlein" namentlich als Medailleur,
Siegelgrabcr und Verfertiger von Brettsteinen
eine ausgedehnte, von Fürsten und Städten
eifrig geförderte und mit Recht hochge-
scfaitste Tiüghcit f H. mS. Manche
seiner zahlreichen Medaillen, die wohl das
Beste seiner Kunst bedeuten und die verschie-
densten Ereignisse und Persönlichkeiten seiner
Zeit xnm Gegenstande haben, hat der Metsier
nnt aenieiii aus etnein M und unmittelbar an*
schließendem B zusammengesetzten Mono-
gramme bezeichnet. Hervorgehoben seien na-
mentlich ein groBes Silbermedaillon auf Kai-
ser Joseph I. sowie seine Suiten von Medail-
kn auf Ereignisse der englischen, der 6sterr.
und der schwedischen Geschichte, die sich
durch Geschmack und Eleganz auszeichnen.
Doppelnayr, Hitt Nachr. S. 2S0 (dazu
D.s handschr. Bemerk, in s. Handex. in der Btbl.
de» Germ. Mus.). — Zahns Jahrb. f. Kstw.
I 24'.). — Sammlung berühmter Med. u. Münx-
weister . . . (Nürnberg 1778) S. 15. — L. For-
te r, Dtct. of Med. I 301 f. u. die das riticrte
Literatur. — Kat. d. hirt. Au*5t d Stadt Numb.
1906 No 950. — Ü o m a n i g. Die dtschc Med.
1907. — Kai. d. Munita- u, Med.-Ste0ipel*amml.
d. k. k. Uauptmüxuamtea in Wien IV (1006)
1886. Tk. Hampe.
Bmntr (Pmnner), Mathis, Maler, wurde
1<I98 lu Nürnberg Bürger.
Kapait. i. Kstw. XXIX Wi. 7%. J7(SM#«.
BroBoer (Brümier, Brönner, Brenner}»
Melchior, Steinmetz, ans Dresden ge>
bärtig, leitete sdt 1606 den Umbau des too
Thilo von Trotha 1480—89 erbauten Schlos-
ses zu M'erseburg Auch an den Schlössern
Torgau, Moritzburg u. Sitzenroda hat er
wichtige Tfile gebaut.
Gurlitt, Die Albrechubarg t. Meifien, Text
p. 23 ; dcTMlbe, Bau- u. Kitdenkm. d. Kgr. Sack>
•en, Dresden (Stadt) p. 410, 410. — Dehia^
Hdb. d. d. Kunat-Dkm. I 206. Hs. L.
Bmaacr, Salomen, Landschaftsmaler, geb.
in Wintcrthur am 26. 1. 1778, f das. am 17. 1.
1848. Einige Zeit in Livorno, dann in Winter-
thur ansässig. Arbeiten von ihm befinden sich
in öleBrtIchcin o. privatem Bciiti in Vfia/bU'
tbor*
C Brun, Sehweiacr. Kitlerlex., 1905 I. H. V.
Braaner, Samuel, Maler, geb. am 21. 11.
1868 zu Pohrlitz in Mähren, absolvierte die
Wiener Kunstgewerbeschule (1874—1877) un-
ter Rieser und Hirtle und besuchte hierauf
(1876-1888) di« Mfinchener Akadlenie (SdiA-
ler Benczurs, Lindenschmits). Zuerst im Hi-
storienfach gebildet, wendete er sich später
mit groBem Erfolge dem Porträt und dann
Naturaufnahmen (Landschaften, Architde-
toren) zu. Von seinen zahlreiAcn treflFUehcn
Arbeiten besitzt das mähr. Landes Museum
drei (Ansicht von Zruim, Marktplatz in Ni-
kolsburg, Krautmarkt in Brünn) und dU
städt Mtaaeum in Brünn das Biid »Die Sleii»*
mfflhie bei Bnnm*«
Kstaleg der stidt. Hcinrich-Gomperz-Gemilde-
saaud. in Brtno. S. AuL (1907). — HelUr,
Mihnns Uinner der Gvaqmt, V. — Pihiev
dttscfe die GsHtUdtgsliilf dm Finnaena>VuseHna
BnuntiwI«oost«, Henri Emile, Pariser
Blumen- und Landschaftsmaler, geb. 1838^
t 1881, Schüler von £. Lepoittevin und A.
Faure, stcüle im Salon alljährlich seit 18M
aus. Ferner malte er das Haus des Herzogs
von Hamilton in London aus und die Sow-
prifccture in Sceaux.
Bellier-Auvray, Dict. fte, I u. Suppl.
— n u s 3 i e u X, Art. franc. ä 1'««, 1876 p. 298.
— Graves, Royal Acad. 1. H. V.
Brunning, William Allen, I.andschafts-
maler in London, stellte alljährlich 1840—60
in der Ror. Aeid. und 1841—48 in der Briliih
Tnstit. Ansichten aus der Normandie, StraSen-
bilder aus Boulognc, Themselandschaften u. a.
aus.
A. Grave», Roy. Acad. Exhib., 1905 u. The
Brit. Inst., 1908. H. V.
Biuflk Baumeister in Göttingen, war 1871
beim Bau dm Ratbanam daselbst beadilfliit
Mitbof^ Mitlelalt Katler u. Weite-UM.
Brans^ Maler in Liboume, erhih 1687 Be>
Zahlung für Lieferung des Hochaltarblattes
mit einer Darstellung des Kruzifixes zwischen
Maria und dem hl. Sulpicius und einiger
weiterer Gemälde für die Kirche SL>Su|ptoe
in Inn.
Memr. areh. da Fait htM^ 1811 p. IM. Jf. V.
»4«
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Bruno — Bninori
Bntao, Antonio, Maler am Modeiu oder
Correggio, tatig um 15S0, NadnlWMr UOid
verautlich auch Schüler CorrlSfiM» Albcitttt
bisher nicht nachgewiesen
Lanci, Stor. pitt. d. Ital a l?3 1 IV 80. —
T i e o k I r, Diiion. d. arch. etc., 1830 I. H. V.
Brano, Antonio, Tapissier, stand 1784 —
1882 an der Spitze der Teppkhwirknrei-
Manufaktar in Turin.
Jttl. Guiifr«r, Hi«L dt U TapiM.. 1886
p. 3M/S. H. y.
Bruno, D o n a t o, Maler m Mcup^ 1M6 0.
1608 urkundl. erwähnt
Afle • S«Mfi» lUO p. 106.
BroBo Fioreatinob BUdhaiicr, um tHOO
in Pisa tätig.
J. B. Sopino, Arte Piiana, 1904 p. 183.
BiUM di Giovanni, Maler, wird 1350
im Florentiner Malerregister aufgeführt (Gua-
landi, Memorie. IV 177) u. ist in einem Kon-
trakt von 1801 erwähnt (Baldinucci, Opere
rV 296) Nach Vasari (ed. Müatusi 1 512 ff.)
war Br. Fretmd u. Gehilfe des Buffalmacco,
nach dessen Entwürfen er in Sta Maria No-
vells in Florenz die Geschichte des hl. Mau-
ntius gemalt haben soll. Vasari berichtet
auch, daß Br. in Pisa in der Chiesa di S.
Paolo a Ripa d'Arno mit Buffalmacco (jetzt
nur in Resten erhaltene) Fresken gemalt u.
das Altarbild mit der hl. Ursula allein aus-
ftführt habe. Dieses Altarbild ist noch er-
bllten u. befindc^ sich im Mus. in Pisa. (Abb.
bei J. B. Supino, Arte Fisana p. 287.)
Crowe u. Cavalcaselle, Gesch. d. it.il.
Malerei I 381. 330. — J. B. Supino, Arte Pi-
SSttS 1904 p. S88/9.
Brno, Giovanni ttalien. Knpferstecber,
titiflr in Rom, wo er mch Agi ToAnelli das
Piedestal der Antoninsside Stach und nm
Museo Pio Clementino, Band V (1796) mit-
arbeitete.
Zani, Enc. met., V 86. — Le B I a n c, Ua-
Bnao di Giontino (Jtintioo), Maler in
Perugia. Der Magistrat zn Pemgia zahlt Bim
und dem Maler Bartolomeo di Benedetto am
18. 12. 1886 5 Goldgalden „pro pingendo Pe-
mm Marchionem et tres ex OlMUUlliS in turre
plstfc" (ScbandbUder).
Am. Dww. Fen«ia U80-87 e. CXV t
HTaUtr Bombt.
BnaPb Giuseppe, Emaihnaler, geb. um
1630 in Messina, f ebenda 1682, Schüler des
Giov. Quaghata. Seine Miniaturbilder sollen
in Itslka and in Spanien sdir beyeiirt gie>
Uesen sein.
MCBtorie de' Pitt Meisinesi, 1821 p. 168.
Brmo d i Ser Lapo Mazzei, s. MaueL
BroBO, Mintco Antonio, Maler, 1606
in Neapel urkundlich erwähnt.
Arte e Storia, 1910 p. 106.
Binao, N i c c o I ö, Architekt in Genua, f im
Felmiar 1899; namentlich bekannt durch eine
Anadil gnier TheateriwutMi wie du Gcnncssr
JMtmm" (1881)« das Trkttar »Tcitro Ro^
setti'* etc. Kars vor seinem Tode veröffent-
lichte er ein grofles Tafelwerk öber den von
ihm erbauten Gcnneier Aqaandnet De Fcmri-
Gallier.1
La Patria VI 189t p. W f . — Natura cd Arte
1898— Oö I 605. G. Degli Assi.
Bnuo da Settignano. Bildhauer in
Vtterbo^ meiBelte 1607—8 nach einer Entwurf-
zeidmtfflg des Fil. Strozd das prächtig oma>
mcntierte Brurmenbecken im Klrstcrhofe VOn
S. Maria deila Quercia bei VitcrNi
Cet. Pinii in Arch. Stor. d. Arte Iii, 18B0
p. 305. — L'lllustratore Fiorentino 1904 p. 128 flL
JL
Braao, Silvestro, s. Buono.
Biimi» Vincenz«^ gen. VAbait, Ifslcr
in Neapel, arbeitete 1770 an den DekoratioQS»
maiereien emiRer S.ile im Pal. di Giustizia
(früher Castel Capuanu).
Z a n i, Encicl metod., V 86. — Mapoli KobO.,
II 1 GlM
Bmno» s. auch ^min.
Bnmoil, Federicoh genannt Bruno-
rino (Brunoini), Maler ans Gubbio, geh 1566
(nach Lucarelli), f 1649. Schuler des Virgilio
Nucci und des Damiani, deren Manier er zu-
nächst nachahmte. Später versuchte er, dss
Kolorit der groien Venezianer zu errekiien,
was ihm nur zum Teil gehmpen i«t Er war
zeitweilig in Florenz, hauptsächlich aber in
Guhbyi tatiK, wo er für S. Ago.stino eine Ma-
donna mit S. Francesco luid S. Ubaldo, für
die KapuzinerUrdie eine unbefleckte Emp-
fängnis, für die Fraterniti della Misericordia
einen Christus auf dem Wege nach Emmau.s
malte. In dem Oratorium S. Gio\anni Dc-
coUato daselbst ist ein firmierus und (nach
Guardabassi) 1687 datiertes Bild: Christas
vor Pilatus noch erhalten, für das er schon
1591 eine Zahlung erhält (Dok. bei Gualandi
IV p fiS — f>9i \Iit ^fincLTi Landsmann Basiii
malte er PVeskcn im Presbyterium von S.
Croce zu Gubbio. Mit Bronort und Basiii
schließt die zweite Malerschule von Gubbio
ab, welche von Benedetto Nucci begründet und
von Virgil» Nooci tmd Dnnuani fbrtgaastit
war.
Lansi. Storia pitt., 1818. II 132. — Gaa-
l a n d i, Memorie IV 58 (L. Bonfatti). — G«ar^
d a b a • • i, Indtce-Guida per TUmbria p. lOOl ^
Lucarelli, Guida di Gubbio p. 449.
WalUr Bombt.
BnoMil, Giovanni Andrea (del 4. Vi-
cenao), Haler in Florenz; nnlte ITM eine Ge-
burt Mariae für eines der OrKelprhä':-:!" in der
Kirche SS. Annunziata und 1722 emes der
24 Temperabilder, mit denen Cosimo III. dei
Medici die Kirche S. Lorenzo schmücken licA
zur Ertnnerung an die Kanonisierung Papst
Pius' V. und an die Ernennung Cf)simos I.
zum Großherzog von Toskana. Auch lieferte
er für die Cappella della Concezione (ehedem
dell' ArninnxiatiQ in S. Maria sopra Porta
Ociit & Biigia) an Floccm ein neaet Allar-
UM.
»4S
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Richa, Not d. ChieM Fiorcnt (1754-«S)
III SM — Uoreni. Mem. d. Buil. di S. L«-
tcue (Ftorenz 1804-17) II W. — Tonini, II
Saut d. SS. Anaanx. di FinaM (UTtt) 9. M.
BnUMria«, s. Brunori, Fed.
BiUBoro da Bergamo, Bildhauer in Mai-
land, WW 1460—78 unter Giin Giac. Dolcc-
bono am Oombau beachiftigt and arbeitete
1178 uBlcr denidb« Meister mit utderen
Gehilfen aa dotf «MaatA" für S. Cdao n
Mailand.
U. N e b b i a, L* Scult. nel Ehiomo di Milaao
(190S) p. 127, 261 , aowie in RaMcgna d'Arte
1»09 p. III. R.
Bronot, Jacques Nicolas, Bildhauer,
geb. 1768 in CUchy-la-Garenne, t am ^. 9L
1826 in Paris; beschickte den Pariser Salon
1806—1822 mit Tierdarstellungen (Pferden,
Rindern, Hirschen, Löwen etc) und Rciter-
statuetten. Ein 1816 von L. Jeannest ziselier-
ter BronzeguB seiner ReitersUtuette Heioridit
IV. befindet sich jetzt im Museum zu Aogen.
— Sein KünstlemachlaB wurde am 12. 8. 1897
in Paris versteigert.
Bellier- Auvray, Dict 960. (18fi8). —
RkhcMe« d Art, Ptvrim», MaOHB. Qt. III
(1886) p. 83, 339. S. Lami.
Bnniav, Ludwig, Bildhauer in Berlin,
Prafcaaor, geb. am 9. 7. 1818 k Lntbexan
(Medclenburg), SchQler der Berliner Akad.
unter Skmcring (1867). Neben kleineren Ar-
beiten wie Brunnen- und Genre6guren, Por-
trätbüsten, einem Pegasua IBr das Sudttheater
in Frankfurt a. M., hat er namentlich auf dem
Gebiete der Denkmalplastik eine reiche Tätig-
keit entfaltet Su schuf er 1875 die Bronze-
statue Moltkes für dessen Vaterstadt Parchim,
1882/8 die Broozestatuen Friedrichs 1. und
Friedrich Wilhelms II. für die RuhmahaUe
des Berliner Zeughauses, 1884 das Denkmal
des Komponisten Kücken für Schwerin, 1886
das Standbild Gustav Adolfs für Lützen, 1883
das Reiterdenkmal des GroBhcrzogs Friedridl
Franz II. für Schwerin, 1886 das Bronze-
standbtkl Bismarcks für Elberfeld, 1906 end-
lich das Reiterdenkmal Kaiser V/ilhclms I.
für Erfurt Unter seinen Bildm&büsten seien
Priedr. Wilhelms I. für das Ber-
Herrenliaus und v. Thünen Tellows in
der Ehrenhalle des Landwirtschaft!. Mos. in
Berlin genannt.
H. A. Müller, Biofr. Kstlerlex., LpTg 1888.
- Dm gei»tiae Dcut»chl»nd, Lpzg-Berlin 1898.
— Berlin vu ». Bauten 18«ft. II 89. tS7, 836.
— Zt»chr. f. bild. K*t VIII 18»; XVII 146; N. F.
1 B52, 332. - Kstchron. XV 69» ; XVII 813 ; XIX
»04; N. F. IV 555; V14Ml~btf.AlleI 118;
IV M8; XII iJ46. H. V.
Bmns, C. G., Landschaftsmaler in Berlin,
«teilte 1862 in der dortigen Akad. 8 Hoch-
gebirgilandtdtaften ans. Die Schweriner
Cem -Gnl bewahrt von ihm eine wie oben bez.
und IböO dat. Alpenlandschaft (Kat. 1884,
No 1161).
Kat d. Bert Akad.-Aaast 18» p. lOilL H. V.
Heini«; Banmeirter; 1886 alt Er«
bauer des Hospitals zu Erfurt genannt.
Bau- u. Kjtdenkm. d. Prov. S»ch«ea, III, Heft
33 p. 9.
Brunsberg (oder BraMnsberg), Heinrich,
Baumeister von Stettin, vollendete laut InschrBt
1401 den Netiban der St Katharioenkirche m
Brandenburg a. d. Havd, daa Mpriditigite
Werk der qtätgotischen Ziegelbaukunst in
Deutschland" (Dehio). Aus derselben Bau-
hütte sind die Marieiikirche in Posen (1438)
tmd die kath. Pfarridtdia ia Komik (1487)
bemtigcgangcn.
Ff: Paber, KonveraUs. t bild. Kst. 1846, U.
— Fr. Kugler. Gesch. d.B«alst, 18» m4«l.
— AOiemine DcataclM Bi«n- IsiVw lU 4M.
— Dallas Handh. d. uSSuK^iAm, U Mk.
X KMdaite. d. Pimr. Paaeq, ISBI^ I 61. 118.
H. r.
Bnintch (oder Brunschiwig), Miniaturmaler,
von dem sich ein signiertes Brustbild einer
jungen Frau in dunklem Gewände (Elfenbein,
rund) in der Samml. Alb. Jaffi in Hambiug
Verkattfs-Kat d. Mfaiat-SaauaL A. |afi in
Hamburg, lUln 1905. No 104. Jf. V.
Bnuuckwiiler, Hans Jakob, Schweiz.
Porträtmaler, geb. am 25. 11. 1758 in Erlen
(Kt Thurgau), t am 2- 12. 1846 in Frauen-
idd, adat in St Gallen tilig. Er malte in
Ol nnd PailidL J. R. Sdiellenberg stach nadi
ihm das Bildnis des in Zürich enthaupteten
Pfarrherm H. Waser. Im Schlosse Reibers-
dorf bei Zittau von ihm das Bildnis einer
Gräfin von Einakdel (Pastell, 1788). im
SchkMse Neidiwitz PasteUbildnis des Grafen
und der Gräfin Riesch (1794).
Haffter in Brana Schweiz. Katleriex., I. —
Baa- u. Katdenbat d. Kgr. Saehae^i XXIX tlB;
XXXI 190. H. V.
Bnnachvailar, Hans Joachim, Porträt*
malet, Ttn Erten, Vetter dea VoriBCiv f(8k
am 7. 8. 1770. f am IS. 18. 1888, Avtodiddtt.
Er pflege namentlich die Miniaturmalerei auf
Elfenbein. 1816 malte er die Fürstin von
Firatenberg, ^ter den Fürsten und den Prin-
zen von Hohenlobe, den König von Wörttem»
berg, die GroBherzogin von Baden imd andere
Fürstlichkeiten. Er war in den 20er Jahren
in St. Gallen, in den 80er Jahren in Frauen-
feld, zuletzt in Erlen titig. — Drei farbig«
Abb. nacli MiniataitB von ibm bei Lemberger,
Die Bfldidarainiatnr in DentacMand (Taf. I,
IX, XXIX).
J. A. P u p i k o { e r, Joach. Bruntchweiter etc.,
Frauenfeld 1888. — Hai f tcr in Bions Schweiz.
Krtlerlex., I. H. V.
Brunswick (Brtmswig), Job. Martin,
Gotdachmied in Roatocfc; um 1798—1798^ von
aem sicn lucuieie atuici vvi guiueie i^eicne n
klassizistischem Geschmack in den Kirchen zu
Teutcnwinkel, Wustrow, Doberan und Groß-
Grenz erhalten haben.
Ktt- u. GcscL-Dcnkm. d. Grofhers. MecUeoh.-
Schwerin. 8. AaS, 1898 ft. I 844, 888; lU «80;
IV SS. a, V,
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Bnmton
Broaton. Richard, KapfmtoGher und
Stempelscliiieider, Ende 18. Jahrh. ja Ame-
rika tätig. Als Falschmünzer mit Gefängnis
bestraft Hat £x-libris u. a. m. gestochen.
IXibN.Stftaflcr, Aattkl,«l«ravera 1007.
E. Richter.
Bniny, Pierre de, Maler zu Avignon,
malte 1420 die Omameiite «a dner Plcrdc-
Rüttong für den frtnxSt. Dnuhtn, nilerca
Kwl VII.
Now. archiT. de l'm fran«. VI (J878) p. 184.
Bniolo, s. Brutgel.
Bmo*o di Benedetto, toskan. SiebUld*
iiauer, der j^wi^tiMifi mii tdaem Brnder
BtHtdHio di BtntdtHo Mafig in den Bao-
rechnungen der Badia von Fiesole erwähnt
wird. Auf Grund der Zahlungen (seit 1168)
sind ihnen viele der dort befindlichen, dekofa*
tiven Stdaarbeiten (Kapitile, Wandpilaster
mit Ranken-Ornament etc, im Kreoxgang, an
der Gartcn-I.oggia und im Kapitelsaal, sowie
die Portale der Libreria und des Donaentorio)
zuzuweisen. Da die ZahlonSCO Mit 1M8 aar
noch Benedetto di Benedetto acanaa^ wird man
mit C. von Pabriccjr Bruoaoa Tod in oder kurz
vor diesem Jahr vermuten müssen, Wahr-
scheinlich, doch nicht sicher erwiesen ist es,
daB Bruoso identisch ist mit jenem Ambrogio
da Fütsoltt der 14fi9 die Sakristeitür der SS.
Aanandata in Florenz ausführte. Ihr Dekor
achlialt sich, ebenso wie die Ornamentik in
einigen Arbeiten Druosos in der Badia, dem Stil
des Desiderio da Settignano an. Neben den
Reichtum und der preziösen Zierlichkeit dieser
Formen erscheinen die Arbeiten der älteren
Brunelleschi-Schülcr beinahe primitiv, u. man
wird Bruoso deshalb besser der etwas jünge-
ren^ swisdics 1425 und 1480 geborenen Gene-
ration zuweilen^ als der ältesten Gruppe der
Renaissance-Dekoratoren. Über seine Bedeu-
tung gefien die Meinungen auseinander. Von
Geymüiler sieht nur den ausführenden Unter-
nelimw ia ihm, und nimmt für die reifsten
Ornamente der Badia Entwürfe Desidcrios
an, dessen Anteil an dem Bau jedoch keines-
wegs durch Urkunden erwiesen ist.
C. V. F a b r i c I y, Filippo Bninellcachi p.
588 ff. — V. G e y m u 1 1 e r u. v. S t e g m a n n,
Die Renaiaa.-Archit. Toskanas; Monographie
Bnmelleachi, Kap. Badia p. SS ff. — S c b u b r i n g,
Urbaao da Cortona, p. 22. — B u r c k h a r d t,
Cicerone 10. .\ufl. p. 193. — L'Arte VI (1903)
876. — Arte e Storia X 19; XVIII 50/60.
F. SchcttmüHer.
Brappachar (Brupacher oder Brupbacher),
Heinrich, Schweiz. Medailleur, Schrift- u.
Kopferstcdier, geb. in WädenswU am 8. 12.
1758; t am 1. 6. 18B6. Um 1790 Nachfolger
Joh. Ulrich B.s an der Münze in Luzem. Er
bat Medaillen und Münzen gefertigt, Land-
karten und namentlich Ansichten einer Reihe
von Dörfern am Züricher See gestochen. Er
niaaogTaromierte BF. Er ist vermutlich
identiach aut den gleieiunniBen Zeichner and
Maler, von dem die Kupferstichsamml. des
cidgen. Poljrteehniknntt eiatgc Laadichafta*
Aquarelle und farbige Radierungen bewahrt,
und von dein man auch ein gest. Bildnis des
Maiers Johaim Kölla kennt.
H. Bruppacher in Bruna Schweix. Katlcr-
lex.. I. — F o r r e r, Biogr. Dict. of Med., I. —
F ä s a 1 i, Ge«cb. d. besten Kaller i. d. Scbwds,
IV 172. — L e B I a n e, Manuel I. H. V.
Brapfacher, Jakob, Medailkor und Gra-
veur, von Wädenswil, nm fMit— 17W tilir.
Von ihm u. a. eine große silberne Med. der
Stadt und Republik Luzcrn (1745, bez J B)
und eine Schulpräi:: ir dfr Si.uji k .ipprrsv. il,
H. Bruppacher ia firoos Schweix. KsUcr-
kGU L Farrcr. Biagr. Oict of Med.. I
H. V.
BnWMlM^ Joh. Caspar, Medailleur und
Graveur, von Wädenswi^ Hilg aeit ca. 1786.
Von ihm: aiflbeme Verdieaalmäl. des Kantou
Unterwaldcn (1788, bez. J. C. B ), mehrere
Schulprämien u.sw Er war Münzstempel-
schneider in Luzcrn. — Sein gleichnamiger
Sobi^ Med. and Petachaftat, fertigte o. a. eine
Med. auf Niklaus v. d. FUe tmd eine Jubi'
läumsmed. auf Ulr. Zwingli (1819) Die Ar-
beiten von Vater und Sohn lassen sich nicht
streng scheiden.
H. Bruppacher ia Bruns Schweix. Katler-
lex, I. — F o r r c r. Biogr. Dict of Med. H. V.
Bn^fachM^ Job. (Hans) Ulrich, Stempel,
adnlesder und Me<bi11ear, von Widenswit,
tätig in Luzem 1714 — 46. Seine zahlreichen
Münzen und Medaillen sind U B, B I cxlcr
auch H. U. B. P. monogrammiert.
H. Bruppacher in Bruns Schweiz. Kstler-
lex., I. H. V.
Bianii^ Wilhelm, Aidutdct* an Bcriia,
geb. an tfaanheim tO. 10. 1878, bcaaehte
die Baugewerkschule zu Mannheim und die
Technische Hochschule zu München ; Studien-
atifenthalt in Österreich, Italien, Nordaroerika ;
tätig auf' den Ateliers von Ohmann (Wien)
und Br. Schmitz (Berlin). Strebt in einer
modernen Auffassung der Renaissance nicht
ohne Erfolg nach monumentaler Größe. Bia-
hrr in der Ausführung auf Villen, Wohn- und
Geachäflihinaer beschränkt, hat er in Wett-
bewerben anerkennenswerte Erfolge davon-
getragen; so für die Festhalle zu Mannheim,
die Bahnhöfe zu Leipzig und Darmstadt, meh-
rere Rathäuser, Stadthaua zu Bremen, Tech»
nische Hochschule zu Buenos Ayres, Saal-
bauten im Zool. Garten zu Berlin.
MittiRn des Kitlers. — Architrkt. Fm. I rh iu
XVII (1901) Taf. XVI. — Deutscht Bauit«, iJÜ7
U. 1909. - Berliner Archit.- Welt. l'J07 p. 59-64.
— Der Baumeister VI (1Ö08) 104. — Das Werk
(OrKän d. Buodaa danach. Aicbit.). IWi H. M
p. 209 218. A. Haupt.
BmsA, A n g c I o u. D u ni c n i c o, Kupierst ,
Schüler von Domen Moglia an der .\kad. zu
Mailand, tätig ebenda. Von beiden Brüdern
gemeinsam in Kupfer geätzt sind die Tafeln
zu Franc. Turconis „Fabbriche aoL di Roma"
(Mailand 1887), — tob Angeb B. aUeiA die-
jenigca n 4an Weite »Va«» greoo riinr. fai
Atene fra le ruine del Partcnone".
Schorn« KttnitbUK 1828 f. U4. — N a ■ I e r,
KMlcrlex — Caimi, IMlii uti «to. di Lom-
bardia (1868) p. 122. R.
Braaatan^ G i r o 1 a m o, Maler vod Ve-
atäg» teb. um 1700. 1 Schükr des Nk-
ool6 Bambini. Lieferte Ahlraidie Werke n«-
mentlich für Kirchen und Paläste in Venedig
und Rovigo, darunter: Moses auf dem Berge
Skuä ÜBr S. Motsi in Venedig ; Don hl. An-
tonias von Padtt» cncheiat du Jestuldiid,
bez. „Hß Brusaferro P. ITSO" und Erzengel
Michael vertreibt die Teufel, in der Kapu-
znerkirche zu Rovigo; femer Fresken in S.
ICartino zu Conegliano, ein Altarbild, S Gi<^
vanni della Croce, in der Kirche Sta Terei«
zu Mantoa. Er malte bisweilen die Figuren
in die Landschaften des Ant Marini.
C r i c 0, Leu. Trcvigl., 296. — Brandolete,
Pitt di Padova 1795. — Moschtoi, Guida di Ve-
acxla. — Bartoli, Le Pitt., Scalt. ecc. di Ro-
vigo, Venedig 1793. — Mariette, Abeced. —
Zanetti, Deila Pitt. Venei. 1792 II 660. —
F e d e r i c i, Mem. Trerigl. II 134. — L a n z i,
Stor. Pitt V edi*., 1834. III 280. — S u • a n i,
Nuovo prosp. ecc. di Mantova, 1830 p. 71. —
C o r r e r etc., Veneaia e le lae Lac^ 8 P- H^»
148, 162, 223, 280. — Matteacci Im chieM
art. d. mantovano, 1902 p. 367. H. V.
BruaaaoTci, Veroneser Küiutlerfaaiilie; ar-
sprüaglich ein Beiname, der 1543 zum ersten
ICale dem Domenico beigelegt erscheint tmd
dann auf seine Nachkommen übertragen
wird. Ridoliis Anekdote über den Urspriug
dieses Beinamens ist nachweislich irrig.
Bei Vasari ist Domenico auBerdem mit dem
Beinamen DW Riccxo aufgeführt, der dann
nach F l Ifis Vorgang als der eigentliche
Familienname der Künatlerfamilie B. be-
tnditet wurde, olmoU er in keber einzigen
der zahlreichen Veroneser Urkunden, die sich
auf die verschiedenen Mitglieder dieser Fa-
oriUe beziehen, überliefert ist.
SUmmbaum der Familie:
Agostino
Deniardino, Domenico, Gwgorio, Giangiacoino
Feiice, GknlMMiflta, Cacflta
FbffO (Maler?)
BnuMDKi, Agostino, Maler, geb. am
1488 wahrscheinlich in Verona als Sohn dei
„falegname" Caspare, t vennutlich 1666.
Aus seiner Ehe mit einer gewissen Angela
gingen fünf Kinder hervor, eine Tochter
Paola und die Sohne Bcmardino, Domenico,
Gregorio und Gianfrancesco (auch genannt
Giangiacomo). Laut Rechnungen hatte er
für S. Maria in Organo zu Verona onterge-
«cdaete Malerarbeiten aller Art Mwle wÖA
Miniaturmalereien auszuführen, von 4mCB
jedoch nichts mehr nachweisbar ist.
Bnuasord, E t r i i r d i n o , Gcmmen-
•cfaneider (?). Scdm des Agostino B., UB8
laut Einwohnertiste des Ktrchspieles S. Ste-
fano zu Verona 16 Jahre alt, wohl iden-
tisch mit jenem Ton Vasari als Schüler des
Genmif ntrhiwldl ri Matteo del Nassaro ohne
Namen erwähnten Bruder des Domenico B.
Bniaasoid, C e c i 1 i a , Malerin, geb. 1549
Im Verona, Tochter des Domenico Bn madite
am 81. a. 1B08 ihr Testament Ein von ihr
gemaltes Bildnis des Malers Giambatt. Cal-
derari (f 1590) ist verschollen. Zuschreibun-
gen wie diejenige des Heiligenbildes No448
im Museum zu Verona (hl. Caecilie mit an»
deren Heiligen, von Ridolfi dem Feiice B.
zugeschrieben) entbehren der Begründung.
Braaaescei, Domenico, Maler in Ve-
rona, Sohn dee Agostino B., geb. um 1616,
t am 80. 8. 1867. Als Werk B s inschriftlich
gesichert ist (nach Mittlgn der K. K Centr.-
Comm. N. F. XXV, 1899 p. 188) die Bemalung
der Casa Garavaglia in der Via S. Marco za
Trient v. J. 1661, darstellend Szenen der röm.
Geschichte, darunter Reiterschlachtbilder, fer-
ner Midas und .^pollu, auBerdem sind wohl
durch Urkunden beglaubigt: ein Altarbild von
1668 im Dom zu Manta« und ein andere*
von 1666 in S Lorenro zu Verona fletztercs
die Madonna mit den HI. Laurentius, Martin
u. Johannes d. T darstellend). Auch ein früher
im Bes. der Familie Porto Barbarano zu Vi-
Arbeit B.8 zu betrachten sein, da es auf der
Rückseite von zeitgenössischer Hand mit dem
Namen des Künstlers und mit seinem ge-
naocn Todcidatum bodchaet war. Ferner
fbidea wir bd Vanri «b Werte Bj ut»-
führt das Fresko mit dem Reiterruge KarlsV.
und Gemens' VIL im Palazzo Ridolfi-Lisca
zu Verona, — die mythologischen Fassaden-
frceken des Palazzo Rorio deOa Setn (die cr-
teitenen Reste jetzt in der Gran Gnaidia ta
Verona), — sowie in Mantua, wolitn B.
durch die Gonzaga berufen worden war, das
bereits erwähnte Altarbild des Domes mit
der Gestalt der id. Margarete and da Mar^
ijriiun der M. Barbara in der K3rete Aeacr
Heiligen. Ridolfi erwähnt von ihm ein jetzt
zerstörtes Freskobihl über dem Portale von
S. Tomio zu Verona (darstellend die Utt-
gläahigitcit des Apoetela Thomas), — da
eteahUa iddit mdir existierendes F^eduUM
der Hochzeit zu Kana im Kloster S. Maria
in Organo, — die noch jetzt vorhandene
Freskodarstellimg der Auferstehung des La-
zarus in einer Kapelle der Kirche S. Maria
in Organo, — das neuerdings ans S. Stefano
in die Veroneser Pinakothek übergeführte
Leinwandgemälde mit der Anbettmg der Kö-
nige, — das Altarbild der Hl. Rochus, Se-
bastian, Augustinus und Mooica in S. Enfe*
mia zu Verona (B.s wohl erhalten gebüe-
benee Meisterwerk), — sowie zwei jetzt nicht
mdir nachweisbare Gemälde in Veroneser
14«
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BruMMCci
Privalbesitz — Nach Rittolfi toll B. die An-
fluge t. Kunst von s. Paten Gianfranc. Ca-
roto erlernt und dann in Venedig weiterstu-
diert haben. In der Tat iat Carotot EtnfluB
nicht nur in den ^KTcrkcB dei Donenico B.,
sondern auch in denjenigen seines Sohnes
Feiice deutlich wahrnehmbar, auBerdem aber
auch derjenige Torbidos und der venezi-
anMchcn Schule. Scbli^Blich mischen sich
dma in B. nodi mannigfaltige Einflüsse,
wie diejenigfn des Giulio Romano in Mantua,
des Parmigianino, des Micbelangelo u. selbst
diejenigen transalpiner Künstler. So bot ihm
z. B. Joh. Nik. Hogesbergi Kupferstichfolge
„Karls V. und Qemena'VlI. Einzug in Bo-
logna" (16S0) die bcqucttir tmd weitgehend
von ihm benutzte Anregung zu dem bekann-
ten Fresko mit dem Reiterzuge im Palazzo
Ridolfi zu Verona. Seinen Ruf hat B. jeden-
falls s. Kolorit zu verdanken, das in s. vor-
nehmen un<! warten Ton Harmonien und in s.
Unabhängigkeit von dem Hergebrachten den
RQneto- za einem Vorliofer Ptek> Veroneses
stempelt, dem gleichzukommen ihm freilich
die geniale Begabung fehlte.
Vaiarl-Milanesi, Vite V 379; VI 3Mfr.,
488 f. — C. Ridolfi, L« maraviglie dell' arte
(Venedig 1648) II 105, 11». — B. D :x 1 P z i a.
Le vite dei pitt. ecc. Veronesi (1718) p. 60, 7 2,
76. — Vcndramini Motca, Descric. di V'i-
coua (1779) I 82: II M, 104. — J. Bevi-
lacqua-Lazite, Not. ined. di art. Vero-
neai (in „Gtomale l'Aditce", Verona 1814),
— G. B. Da P e r 8 i c o, Dfcrir. di Ve-
rona (1820). — Gaye, Cart ineJ di art. (Flo-
Mna 1840) III 527 - C B e r n a s c o n i, Studi
•. la «tor. d. pitL ital (Verona ISM) p. 302,
349 f. — G. B i a d e K o, Publikcation der Postillen
Cignarolis in MisccU. d. R. Deput. Vcncta di stör,
patr. .\n (1S90) p. — D. Zannandrris,
L« vite dei pitt. ecc. Vcronesi (Au»g. Biadego
1891) p. 107, 145, 148 f. — L. R i c c i tt. G. Ge-
rola. Iji Cavalcau di Dom. B. etc. (Trento 1901).
— G H c r n a f d i n i in BoUett. dei Minist, di pnbbU
utruz. XXIX 2 (1902) p. 1421.— B. Berenion,
Nortli ital. patnter« Qi the reoalM. (New York
1907) p. 88, 177. — L. Priuli Bon, A littlc
known painter: Cec B. (in „Madonni Verona"
1907). — P. Caliari. Paolo Verooeae (Rom,
o. J.) p. 17. — L. Simeoni, Verona (1909)
p. 149, 197, 207. 228, 837, 248 f., 2«9 f.,
277 f., 287, 307, 312, 327, 481, 511, 518. —
G. Da Re, Not. sui Bnuasom (in „Madonna
Verona** IM»). G. GtroU,
BraatMird, F e Ii c e , Maler, Söhn des Do-
menico B., geb. um 1542 in Verona, wo er
bis 1667 nachweisbar ist. Bald darauf scheint
er, wie auch Vaaari bezengt» nach Florenz
äbergeaiedclt sa «dn, war jedodi 1971, TB^ 75
84, Ol wahrscheinlich in Verona, und 1695
und 1603 ist er aU dort wohnhaft registriert.
Hier starb er 1605 «. wurde in S. Bartolomeo
beerdigt Gleidi •. Vater Domcnico war er
Mitglied der Aecadenda dei Fllamonid. —
Urkundliche'- Nachrichten ztifolge malte er
1590 für Bemard. Mereoda einen Chriatua
am Olbeif ; aodi cfidelt er IM von Rite
von Verona den Auftrag, die Taufe Lo-
renzos, eines Sohnes des Veroneser Stadt-
Capitano und späteren Dogen Giov. Qor-
ner, auf einem Gemilde dfnMteUen, und
gleichzeitig malte er an ebwm BiMnie des
Giordano Serego. Verschiedene weitere Auf-
träge, die er damals noch erhielt, konnte er
nicht ausführen. Erhalten blieb von ihm in
der Pfarrkirche zu Villafranca (Prov. Ve-
rona) ein Altarbikl mit den Hl. Antoniua
Abbas, Bovo, Martin usw. und der Signatur
„FOELIX : BRV". Außerdem erwähnt schon
Vasari als B.s Werk ein damals in der Tri-
niti-Kircbe zu Verona befindliches, jetzt nicht
mehr vorhandenes Altarbild der Madonna mit
6 Heiligen, während Ridolfi eine ganze Reihe
ihm bekannter (jemälde B.s aufzählt. Von
diesen bei Ridolfi erwähnten (}emälden sind
erhalten geblieben: eine von Turchi voll-
endete Madonna mit Heiligen in S. Ana-
stasia, — eine Madonna mit Heiligen in der
Sakristei /derselben Kirdie, — eine Anbetung
der Kfinige m SS. Afiostoli, — eine Kreux-
auffindung in S Elena, — Moses und David
in S. Eufemia, — eine von Turcht und Ottino
vollendete Mannahlese sowie die Erzengel in
S. Giorgio, — die Orgelfldgd im Dom, ->
eine id. Urwda in S. Maria della Seala, —
die große Darstellung der Schlacht am Garda-
see in der Gran Guardia zu Verona, — im
dortigen Museum ein Altarbild mit verschie-
denen liL Frauen (No 418) und eine Anbetung
der Könige (No 608), — tn der Kirdie der
Madonna della Campagna bei Verona eine
(jeißelung u. eine Grablegung (Thristi. Außer-
dem soll er nadi Ridolfi für Privatleute zahl-
retdie Ideine Bilder auf Scbiefertafdn gemalt
haben. — Seine Malweiae fot derjeniffen «eines
Vaters so nahe verwandt, daß beider Werke
häufig verwechselt werden. Von seiner Aus-
bildtmg in Toakana sind in seinen Arbeiten
nur geringe Sporen nachzuweisen: am so
deutlieher treten an ihnen bereits seicentisti-
sche Bestrebungen zutage, — gewisse Kon-
ventionalismcn, (Jezierthcit der Posen und
eine Gleichförmigkeit der Typen, die nicht
nur iür den Zeitatil diarakteristiscb ist, son-
dem auch cme enlschiedene Abnahme der
Erfindungskraft erkennen läßt. Feiice B. ist
also keineswegs jener glückliche und frucht-
bare Fortsetzer des Werkes seines Vaters^ als
der er in der Regel iiiiveatellt wird, Tiehnehr
nur em ocn m— aoeiisi iwn acnwacnen aemer
Zeit leicht aad^Äender Sclmliiachfaiiar dw
selben.
Ut s. vwbeif. AftiheL G. Gtnim,
Bntsaaord, Giambattist a, Maler, geb.
um 1644, Sohn des Domenico B., 1609 in
Verona nacfiwcisbar, wo er damab in den
Vorortkirchen Madonna della Campagna u.
S. Martino Buonalbergo tätig war (nichts
erkaliai}. Er idit in Venctfg atndiert ud
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dk kMe Zeit seines Lebens am WkMT
KliMrlwife zugebracht haben.
Lll. ■• unter Domenico B. G. GtroUt.
BraHMid, GiangiacoiBO, Makr (?)»
Sohn des Agoctino B. (arlnmdlieli aueh Gtn>
franccsco genannt) ; wohl identisch mit jenem
Maler Giangiacomo, der nur 1556 in einer
Steaerliste des Kirchspieles S. PietfO Incar"
tttrio zu Vercm anfi^fnhrt iM.
Lft uater Domeateo B. G. Genta.
Braacacdo. FrnncetCO di Giovanni
gen. B r., florcat Bildhattef, Gehilfe I-orenzo
Ghibertis bei der zweiten Tur des Bapii-
steriumt von 1403 bis ca 1415, hat auch an
dem grofal Silberaltar für da&selbe üttMt im
Dommtisetim in Florau) mitgcarbtitet
Vaaarl-llilascai. Vlli n tMi lU Mt
a. 1. — M fi a t a, Anh. dca aita UN 1. aCr. ». 17.
- A. Veatari Slor. Ml' aila KaL VI 1».
JL C.
Bnacaanat w a r i Maponc. noBBoaiii mki,
verpflichtet sich am 6. 2. 1827, 88 Sitze in
NuBholz für den Kapitelsaal der Certosa di
5. Martine zu fertigen.
Filangieri, Indice degli arttfici etc. 1801.
s. Bruteo, Paäto Gir.
D o m c n i c o, Maler, geb. am 13.
6. 1840 in Perugia, f am 22. 10. 1910 in
Rom, wo er seit 1880 ab Professor für
dekorative Moauinaitabiialerei aa der R. Ac-
cad. di B. Arti wirkte; ScbBIcr vw S. Valeri
in Perufria, weitergebildet in Florenz u Rom.
Seine erste größere Arbeit war die Ausmalung
der C'.'tppeüa di S. Giuseppe in S i'ietro zu Pe-
rugia (1S58). Von Sir Holford 18C2 nach Eng-
land berufen, malte er für diesen wie für Lady
Lindsajr dekorative Wand- und Deckenbilder
mit allegorischen Darstellungen (Elemente,
Tageszeiten, Lebensalter usw.), in deren Pa-
lais zu London und in Schottland. Seit 1&6S
wieder in ItaUcn titlg^ adiof er umfangreiche
Freikoasakreicn in Pcmgia (Cappella del
Ronrio in S. Domcnioo IBM» Palaiio Pro»
vinciale 1874—75, Dom 1876—77, Mercanzia
1898, Chiesa dell' Annunziata 1901), in Rom
(Quirinal, Consulta, Montecitorio, Aroatinnia
dei Lincei, SS. Apostoli — 1883), in Kirchen
zu Trevi (S. Maria degli Angeli), Spelk),
SpolciOb Bcvagna, Baitta Uinbra, CaineriiiOk
Porto Maarixiov Malta usw., im Palano Pro-
vinciate zu Cagliari usw., Sein letztes be-
deutenderes Werk sind die Fresken an der
Fassade des Monte di PielA an Viocma. Für
•eine Panthcoo-Malcrtian aar
fSr KUg Victor Enamd IT. warde er
Cavaliere, für seine Festsaalfresken in der
Accademia dei Lincei zu Korn zum Commen-
datore deg OidtB» S. Mtoririo c Laaaio «r-
nannt.
G. B. Rossi- Scott i. Guida di Peragia
1887 p 77 — Guardabaisi, Ind. Guida «tc.
deir rt r a 1872 p. 361, — Rotel! i. U Sal«
Prefctu dcl PaL Prav. di P«n«ia 187». — La-
pattclH Stack d. Pill; ta Peragia 18M p. 91,
99. — A. Briganti etc., Guida di Perugia
1907 p. m. — D. A n g c Ii, Le Chic*« di Roma
(1000) p. &S f. — L. Cällari. I Palaxsi di
Roma (IWW) p. 158; Stor. d. Arte coataep.
ital. (1909) p. S91. — Afck Star. d. Alte, Ser.
II vol. III p. a«. — L'Aite I (im) p. M4. —
Arte e Storia XII 72 ; XV 42, 45 ; XXIV 183. —
Trib. Illustr. 1891 p. 3M. — L'Italia 1884 p. 202;
1885 p. 82, 02, 95. 1885 p. 26, — I 'Arte in Italia
1871 p. 174. — Firenze Artistica 1879 N. F. p. 4
col. 3. — RiviaU d'ItaUa, vol. VIII Usc. 8 p. 315,
327. — lUustraz. lul. 1909 II 422. — Riviita
Umbra I faic. 1 p. 2. — Gaz. d. B -Ans 1886 II
350 Anm. — Franceschini in Sfcolo XX,
Mari 1910. — E. Filipelli in Arte e Stori«
1910 p. 348 ff. — Chron. d. Arts. UUO p, 303
(Nekrol.). — L'Unione Liberale (di Pemgia)
1910 No 265. A. BrigmM.
BmcUL Gaetan«!, Büdbaner id Florens;
neOäianr die dortig PWa di S. Gallo dna
Merkurstatue.
Moreni, Contomi di Firaue (1794) III 0.
— Bandini, Letlaia Ficaelaaa NMva (IMO)
Brusdii, G a s p e r o und Giuseppe, zwei
Bildhauer von Florenz, die um 1740 als Mo-
delleure für die Porzellaiifalicft dn Maichctt
Giaort tn Doccta tätig waren.
Jaaaaleka, Grandr. d. Keramik. ItTP p.
TS7. — La peitdlaaa a la auaiialtan Ginan.
Plraiaa. Tip. Leadl IBM. Jf . V,
Broscb^ Lapo (Fratc), Architekt in Flo-
renz, war 1884 mit seinen Klosterbrüdern Jac.
Talcnti und Franc, di Carmignano am Baue
der Cappella S. Niccolö und der Sakristei von
S Maria Novella beteiligt
A. R i c c i, Stor. d. Arckit. in Italia (IMT— M)
II 98. - O. M o t h e a. Dia Bwdb d. MMdalt
ia Italiea (1888) p. 768. JT.
BfucU, 8. atidi Bruteo n. Bruii.
Bmaco, Angclo Stefano, Maler aus
Savona (Ligurien), jüngerer Bruder des Paolo
Girol. B., geb. 1746, f 1831 ; tätig in aeiner
Heimat ala Praapektivca^ Landldiaft^ and
MaJoBkamakr. In Albiiaala d Man (Li.
gurien) malte er um 1800 die Prospektdeko-
rationen in der Kirche Nostra Donna d. Con-
cnrdia.
Alis er i, Not. dei prof. d. dis. in Liguria
' ' nda8.deU*Aa<ad.(lM«f.)nws, 336 ff
L. M-C.
Braaoo, G i a c o m o, Architekt in Genua,
gab 1778 beim Durchbruch der Via Nuovia»
sima der damals erheblich verkürzten Fiaiidc
dea Palaaao Da Mari ihr? jctsinia GcMlt.
Allsarl, Mafe dal Pnl. ata. In Unria ddh
Pandaa. d, Aaead. I (tSM) SM. — LaMa VL
IM» p. 8«. G. D*^ M
Braaco, Giovanni Paolo, Maler aus
Mailand (pittore alla chiesa de' Bresciani),
1654 in einem Prozeß in Rom genannt.
Bertolotti, Art. Lomb. a Roma II 98.
Bnaeo, Lorenzo, Genueser Maler, Schü-
ler dca Giac Ant, Boni. 1 1783» naalte tn dem
Oratorio <fi S. AMnte Antonio dn GcwÖlb*-
fresko, darstellend den hL Antonius, von En-
geln ms Paradies getragen; femer in der Tri-
des PretbsFttriunia ia Sta Maria deUe
148
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Bnnco — Brush
Grazie die Hl. Nazarcsus and Cclsus» den
GcBucwni ptcdjfciid.
Sovraai-Ratti, Vttt dt «Mt «ec. Gaw-
ttäl, ifW. tt. V.
Bniaco, Paolo Girolatno, gen. Bru-
schttto, ligMrischer Maler, geb. am 8. 6. 1742
in Savona als Sohn des- Majolika-Malers Giov.
Satt. B., t am 30. 8. 1820 ; Schüler von Pom-
peo Batoni in Rom, wo er auch Ant. Raph.
Mengs sich zum Vorbilde wählte, tätig in t.
Heimat und zwar hauptsächlich als Freslco-
maler. So malte er 1783 in einer Kapelle der
Chiesa delk Vigne (Tod der Maria u. hl. He-
lena) u. in einer Galerie des Palazzo Palla-
vicini (früher dei Pasqua) zu Genua, — 1786
in der Pfarrkirche zu Atbissola Superiore, —
17&8 in derjenigen zu Celle (bei Savona), —
1801 in derjenigen zu Sassello, — 1807 Ja der
Collegiata zu Final Marina. 1810 in der Pfarr-
kirche zu Stella. In Savona selbst schuf er
Freskomalereien im Dom (Adam- und Eva-
Fresko in der Kartelle der Rovers), in S. Do-
menioo (Apotheoae des bl. Doininictta» jetzt
auf Leinwand übertragen u. über dem Hanpt-
eingangc aufgestellt), in S. Francesco de Paola,
S. Croce, S. Maria dell' Olmn, SS. Pictro e
Caterina sowie in verschiedenen Privathäusem.
Sdtnaer «ind %. Olgouilde (Devotionsbiklcr.
Portrttt etc.). Audi die in s. FamiOe her-
kömmlich erlernte MajolUcamalerei hat er ge-
kgentlich noch ausgeübt. Von seinen zahl-
reichen Schülern sind neben Miliem jung ver-
•lorbeiien Sohne GinUo B. n erwihncn: Gaap.
Rartdlini, Agost. Oidlia, Cam. Naaelli, Vinc
Macchioli, G. B. Migliani. Seinen Fresken
ist gefällige Linienführung und glückliche
Farben- und Lichtwirkung nachzurühmen.
Seine Fortrits sind aidier in der Zeiduumg
md aehr geachmadnroll im Kolorit Ein am-
gezeichnetes Selbstbildnis B.s ist neaefdlllSt
in die Galerie zu Savona gekommen.
Aliseri, Not. dei prot". d. di». in Lig^ria
d«l!a fondaz. dell' Accad. (1S64 ff.) II 2.'):^— 338.
— Arte e Storia 1900 p. 99 f. — R.-i.ssfKna Riblio-
waf. d. arte ital. 15MX) p. 178; 1Ö07 p. 12 1. V.
Poggi In Gioni. alOr. e lett. d. Liguna 1QIJ7
pb 358. LUtita Motta-Ciaccio.
SnM% ■> Mch Brutcki u. BnuL
Bniscoli, Andrea, Maler des 16 Jahrh in
Floren? ; war nach Baldinuccis Angabe Gehilfe
des i' ed. Zuccheri bei Austnalong der Floren-
tiner Domkuppel.
Riehe» Not, d. <Mcee Pieicntine a754— 62)
VI US. 6. Dgg/i Amm.
Btuewinft, Georg Friedrich, Bild-
hauer und Maler in Lübeck, führte 1691 die
Kanzel der Marienkirche daselbst aus, be-
zeichnet: G. F. Uruscwindt Ao. 1601 inv. et
iecit, 1^ kakea Prachtstück aus acbwarzem
«id weißem Marmor" (Dehio), Schalldedtel
aus Holz in marmorfarbenem .'\n.strich mit
3geschos8iger Statuenpyramidc. Reicher fi-
görlicher .Sfftnwick auch an der TreppOH
«•ad«« md am Piedigtitiible. Ferner
stammt von ihm der ebeofalla bez. und 1716
datierte gnile Altar der KirdK n Land-
kirchen, „zopfig, mit je 2 korinthischen Säulen
und einem ziemlich schwachen Bilde : Magda-
lena am Fu£e des Kretizea".
Bau- u. Kstdenkm. d. Freien a. Hansestadt
Lübeck, 190«, II 23«— 338. — Bau- u. KttdenloB.
d. Frov. Schleswiff-Holatein II 84. — Dehio,
Haodb. d. deutsch. XatdoAn. n S69. ff. V,
Bmaawits, Gustaf Henrik, schwed.
Maler, geb. in Göteborg am 8. 10. 1812, f da-
selbst am 16. 6. 1899, studierte in Stockholm,
Rom u. Paris, war 1865—91 Intendant d. bist.
Mus. in Gdteborg. Malte eine Anzahl hist Ge-
milde — wenig bedeutend — raeist mit mittel-
alterlichen Motiven (mehrere davon im Göte-
borgcr Mus.) und Altarbilder. Seine haupt-
aäcUiche Bedeutung hatte er als ScbriftateUer
aof hietor. und archioL Gebieten.
Braak, Chriatine, geb. Chaplin, ameri-
kan. Malerin, geb. 1842 in Bangor, Maine,
lebte einige Zeit in Europa und war Schülerin
von Charles Chaplin u. Harpignies in Paris u.
Bomford in London, lebt aeit 1878 in Boston.
Ihre Spedalitit iet die Blomenmalerei in
W.isscrfarbcD.
Clement and Hutten, Art. of the 19.
Cent, 1893.
Braak, George de Forest, amerik. Ma-
ler, geb. 88. 9. 1856 in Shelbrville^ Tcan., be-
gann seine technischen Studien als er erst 14
Jahre alt war, und ging dann nach Europa,
wo er sechs Jahre, hauptsächlich unter Gerätne,
in Paris studierte. Heimgekehrt, wandte er
sich dem Studium der Indianer zu, lebte sn
diesem Zwecke mit Indianerstämmen in Mon-
tana und Wyoming, und hat vielleicht die
besten Indianerbilder geschaffen, die es fjibt.
Im 80. Lebensjahre sattelte er aber plötzlich
um, und hat seitdem fast nur MFenüliübilder**
gemalt, wie er sie selbst nennt, d. h. Bilder
von seinen Familienangehörigen, in denen er
aber weit über das einfache Porträt hinaus-
geht. So erscheint z. B. unter der Bezeich-
nung „Mutter und Kind" auf der Ausstellung
ein Bild B.s, das wie ein Madonnenbild wirkt.
Klassische Schönheitsideale liegen ihm fern,
dagegen versteht er es, dem Alltäglichen und
Realen einen idealen Nimbus zu geben. Er
ist Meister in der Kompoeition und versteht
es, die Farben der Darstellung vorzüglich an-
zupassen. .J^'amilienbilder" von B. befinden
sich im Mus. in Boston, im Metropolitan Mus.
in New York, in der Corcoran Art Gallery in
Washington und in den Palästen von Hra.
Potter Palmer, Chicago, und Mrs. Montgom-
mery Sears, Boston. Von seinen frühen In-
dianerbildern seien genannt „Der Bildhauer
und der König", „Der Azteken Bildhauer" n.
„Der Indianer u. der Schwan". — Der Kfinit»
1er Idit z. Z. in DubUo. N. H.
Cb. H. Caffia. Amerie. Maatera of Paint.
IM» p. IM i n. ätoiy of Aaaerie. Fafait iMt
H9
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Bnidi — Brortoloa
p. 174 f. — S. Isham, Atneric. PainUng. 1905
pb 491 {. — Americ. Art Anntuü, l(K)3/6 p. 257
(AUk). Edmnud von Mach.
Bnuk, Jamet, Medailleur in Londoo
gegen Ende des 18. Jahrh. Von ihm: Med.
der Dublin Society, 1798, der Orange Society
mit d. Reiterbildnis Williams III. u. Med.
•Of die Schlacht bei Coloony.
F o r r e r, Biogr. Dict of medall., 1&04 I. H. V.
Bniai (Bruschi), Niccol6 di Bartolo-
me o, Maler in Bologna, übernahm am 14, 4.
1534 mit seinem Sohne Pietro di Niccold B.
(1535 als Mitglied der Bologneser „Compagnia
delle Quattro Arti" nachweisbar) die Atufüh-
rung eines Altargeroildes für den Bologneser
Nobile Annibale di Domin. dei Gozzadini.
Zani. Encicl. Met. V 8»— 8» (unter Bnisco).
— Gualandi, Mera orig. ital. (1840) I 34, 37
Anm. 2. — F. Malaguiti-Valert in Arch.
Stor. d. Arte VII (1894) 16 Anm. *
Bmaiaalli, Antonio^ Baamdster m Tri-
ent, Mitglied der frommen Braderachaft der
Vergine Annunziata, für die er 1718—1716
die schöne S. Annunziatcnkirche erbaute.
(G. P <■ re m p r u n e r), Annali dellt confrat
dell.i .SS .\nnunx. di Trento. Ala 1875 p. 15.
L. 0.
Braal^ Levaillantde,». LtvaiHant,
BmaislB, Pint Lwowiticli, nt88.Med.,
geb. 1816, t 15. 2. 1871, Schüler H. Gubes, war
stcllv. Prof. d. Med -Kunst an der Petersbur-
ger Akad. Von ihm: Med. auf die Vollendung
des Denkmals des Kaisers Nikolaus I., Med.
auf das tansendjährige Bestehen des russischen
Reichs, Med. auf die Eröffntmg des I.adoga-
kanaU, Med. der rassischen geographischen
Gesellsch. mit dem Portr. des GroSfürsten
Kooitantin Nikolajewttsch, die Reveraaeite der
Jtib.-Med. der Nikolai-Ingenienr-Akad., Med.
auf T.omonossofF, Prof. J. B. Byjalsky u. a.
Kj.H B epc CHT., CioBapb Mea. (Jul. iTeraen : L«5.
d MfdaiHeure) Pbg 1874. — A- A PobbhckiI,
noüp. CaMW» Pfccsm rpasepoBi. (Rowinaki,
Ux. rasa. KiiplMWiictsr) n« 1»!>
W. Ntumann.
Brusw^ Tonmasob Maler in Fcrrara,
1648 t.
L. N. Cfttadcll«, Dee. ed lÜMir. ale.
Pernr. 18«8 p. 113.
Bmasel, Bareot van, s. Orlty.
Wwiil, Hermanas van, Landachafts-
maler, Zeichner und besonders Radierer, geb.
in Hartem am 8. 10. 1768, f in Utrecht am
23. 2. 1816. Seine Radierungen waren früher
sehr geschätzt. Handzetchnungen von ihm in
den KiMnetten von Ainsterdaa), Haariem
(Tcyler) und Rotterdam Br s Porträt, von
W. Hendriks gemalt, wurde von E. W. J.
Bagelaar und J A B oland gestochtn.
Na gl er, Kutlerlex. u. Monogr. III No 721,
1621. — V. Eynden u, v. d. Willigen,
schiedenis etc. — LeBlanc, Manuel I. H. H.
BiasBsl, Paul Theodor van, bolländ.
Blumenmaler, geb. am 16. 1. 1754 in Znid
Polsbroek bei Schoonhoven, ertrank in Am-
sterdam am Vt. 8. 1796. Eins semer
tigen Elumenstücke im Wallraf Rirhartz-Mus.
in Köln (No 652, Sign, z t. falsch ergänzt).
V. Eynden u. v. d. Willigen, Geachiedfr-
nis etc, II 403. — Immerzecl, Leven« ca
Werken. — N a g 1 e r, Monogr. IV. No 3337. —
M i r e u r. Dict. de* veetcs d'art I. 1901. H. H.
BlUliiil, V a n, s. »uch damit verb. Vomamttn.
BniBtoIoB, Andrea. Brldbauer und Bikl-
Schnitzer, gtb. am 20. 7. 1662 zu BeUuno «It
Sohn des Jaoopo Br. (detsen FamiKe von Zot>
dann di Dont o Sottorogno nach Bclluno um
1550 übergesiedelt war, wo sie das Handwerk
der Schreinerei und Drechslerei übte) und der
Maria Orcgne. Er lernte die Anfänge aciaer
Kunst beim Vater tmd ging mit 15 Jahren
nach Vfnfi^.lg, wo er Schüler des gcnoveser
ßiidliauerj Filippo Parodi wurde. Darauf be-
suchte er Rom und soll als Andenken an diese
Reise die kleine Retterstatue des Marc Anrd
geidmitct haben, die jetzt im Mtneo Qvieo
zu Venedig verwahrt wird, wo sich auch eine
.sehr ausdrucksvolle Statuette der büßenden
Magdalena befindet, die unter dem Eindruck
der hl. Therese von Bemini entstanden ist.
Nadi Venedig zaradigckehrt, verbrachte er
Iiier den größten Teil seines Lebens, für einige
Kirchen und vornehme Fainilieti tätig, vor
allem für die Venier di S. Vio, die ihren Palast
von der Hand des Brustoion mit Figuren,
]i(6be1n und Ddcorationen sdinifidccn laMCS
wollten, Gegen 40 Arbeiten führte er im
Laufe von 24 Jahren für diese Familie aus.
Diese und Kunstschätze von anderer Hand
gingen qäter in Besitz der Patrizierfamilie
Gontarini 6ber, d» im Jalwe 1188 Maria, der
letzte Zweig der Venier, einen Contarini
heiratete. Diese herrliche Sammlung wurde
1838 vom Grafen (jerolanio Oantarini als Ge-
schenk an die Comune von Venedig hinter-
lassen und in der Pinakothek der VcneiiMii*
sehen Akademie aufgestellt. Die Arbeiten des
Brustoion und seine plastischen Entwürfe
wurden allerdinR.s im Jahre 1900 in das Museo
Civico in Venedig übergeführt. — Für die
Kirche del Redentore auf der Giadeoca hl
Venedig verfertigte Br. 4 Büsten von Heiligen
zur Aufnahmt von Reliquien, und in der
Sakristei der Frarikirche sieht man 2 ver-
goldete holzgeschnitzte Engel von seiner Hand.
Nach Ansicht einiger Schriftsteller sdl er das
Geländer der Kapelle del Rosario in der
Kirche S. Giovanni e Paolo geschnitzt haben.
Diese Arbeiten wurden bei der Fcuersbrunst
1567 zerstört; aber die ungeschickten Ver-
hältnisse, die schlechte, barorJce Fonncngdwwg
beinahe aller Figuren läßt uns schwer an die
Kunst Br s glauben, dessen guter Geschmack
lim \'crha[tnib natürlii.h zu seiner Zeit) und
vornehme Ausführung ihn aus der Zahl der
anderen venetianischen Bildhauer des 17. and
Anfang des 18. Jahrh. herausheben. Auch
nicht für andere Arbeiten in dieser Kirche
ISO
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darf nun den Namen Bnistolons mit Sicher-
heit in Anspruch nehmen. — Darauf kehrte
Br. fuch Bdlmo mfidc md cmchtcte dort
Söckkdir in die Heimat, schnitzte er für die
HMVtkirdie voo Cortina d'Ampezzo einen
pffindnrolleii Altw mit vielen lebcnsgroBen
Fipma ood nit «baa Tabenwkd in nicht
tOta uffoOcai tfchftdrtflBiidiem Gcachnuidc
mit Karyatiden, Engel und dem Leichnam
Christi, der von Engehi gehalten wird. Für
die Parochialkirclie in Fomo di Zotdo führte
«r dtn Alttf für dlt StdonntfMD der Ver-
■lutliciKB mit iddier PisursnscIiiiitsBrci mMi
1727 schnitzte er für den Grafen Tiopo Piloni
6 Holzfigaren, die Jostizia, Prudenzia, Grazia,
Merkur, Saturn o. Tizius darstellend, die aus
d. VOU Zqgtti Tatiro alk Ceotenefe in den P&-
Iwt der Zogm nt Pitov fibergcffiltrt mu'dUL
Denselben Grafen Piloni porträtierte er in
Ton und in Holz. Für das Seminar in Feltre
•dbnf er in Holz eine Assunta, für S. Ignazio
an FMofai (BcUoQo) im Auftrage des Grafen
P. M iari di* liddai Alltrbilder. dai ebe den
Tod des hl. Franziskus Saverius, das andere,
sein Meisterwerk, die Kreuzigung Christi dar-
stellend. Diese Arbeit wurde zwischen 1727
und 1788 voUeodet und_nach Aufhebung dieser
Kirche nndi S. Peter vberfolirtf wo noch an*
dere kfinstlerische Erinnerungen an B ver-
wahrt werden. 1781 führte er für die kleine
Kirche von Mareson (ZoMhm^ einen Altar
fflii der Kreuzabnilnae int, Gltjchwitig
Bcbdtite er ffir diese Ktrdie den Mtar des
hl. Valentine und einen Kruzifixus für die
Sakristei. In der Kirche der Santa Fosca a
Peecnl Qn Valle Fiorentina) hat der Haopt-
altar ein Tabernakel in Holzarchitektur mit
Figuren von der Hand B.s u. seiner Schfiler.
Ihnen wird auch der Hauptaltar der Kirche
von Fomo di Canale (Agurdino) zugeschrie-
ben. Unter den übrigen Arbeiten des B. sind
crwitaneniwert ein Reliquienschrein in der
Parodttalldrche za Sedico, ein anderer in
der Kirche S. Giacomo zu Feltre, das Bischofs-
wappen einst über dem Hauptportal am Dom
zu Bdluno, jetzt in der Krypta oder Sakristei
dieser Kirche. Für das nahe Baptisterium
arbeitete er in Vergoldeter Schnitzerei die
Statuette des Erlösers. Für S. Stefano in
Belluno schnitzte er einen Kruzifixus, die
Statue des hl. Pellegrinns und 2 Kandelaber.
Andere Schnitzereien werden bei den Familien
Pagani-Cesa, Sammartini etc. in dieser Stadt
verwahrt, die im Museo Civico viele Andenken
an den Meister gesammelt hat, dessen dekora-
tlf* Afbctan «ich durch geschmecItwiHe Zn-
sammenstellung und Modellierung von Putten
auszeichnen. Andere Arbeiten in Holz und
Elfenbein befinden sich in Ortschaften um
BcUuno wie in Pieve di Cadore, Nogare, S.
Vilo dd Cidor^ Afordinoi, Pex nahe bei Cetio
Er «endete «odi Pd^dumnie n. Im
Palast V. S. Donator Florenz^ ist ein Reliquiar,
im Museum Poldi-Peiaoli zu Mailand sieht
man Engel die Leidcnaaeidxn balttnd, and
■ndcve Weite ttlutt Hend hat die K. K.
Mus. f. Kunst tmd Industrie zu Wien. Ihm
zugeschriebene Arbeiten, in vielen Italien, und
auslindischen Sammlungen verwahrt, sind
Scfankrarbetten, dennter die Werice bei Dia
Dohbcil^ bei Bianchhn mid AkMni (Gmella).
Viele Werke haben kein anderes Anrecht auf
seinen Namen als die Uberlieferung, die in
den kleinen Gebirgsstädten über ihn lebt, und
■timmw Ton Lofcalkünstktn. B.aoU im Alter
Ton 60 Jdnvn lebie ZBge fai dnem mäßigen
Tonrelief verewigt haben, das bis in unsere
Zeit bei seinen Nachkommen in Belluno ver-
wahrt wird. Er soll sich auch in Olmalerd
Tersudit haben und ein HdUgenbikl befindet
iidi bd der FamiHe Zanolli in Bdluno. Nadi-
kommen der Catharina TofToIctti, Schwester
des B. Das arbeitsreiche Leben dieses Mei-
sters schloB am 86. 10. 1782 in dem Stamm-
haus sn Meaefeem CBelfanio). Er wurde be-
erdigt h S. Ffetro. Er hurtteKeB als Erben
seinen um 2 Jahre jüngeren Bruder Paolo,
wahrscheinlich seinen MitarbeiteTt der ihn nur
um 2 Jahre überlebte, und
Schwester Francesca (t 1762).
A, A g o i t i, Elogio di Aodr. Brustolon (Pa-
dova 1833). — P. Persicini, Di Andr. Bru-
stolon scult Mluneae (Padova 1882). — Z a i • o,
Di A Brustolon scult in legno (Venezia 1880).
— Volpi, Scoltori e incitori Bellunesi (1892)
p. 1, not. biofff. — P. Selvatico, Archit e
tcult. in Venexia (1867) p. 448. — Finoc-
c h i e 1 1 i, Scult. e tars. in Inpo (Firenzc 1S73)
p. 136. — G. Friisoni, Ztochr. f. bild. Kst,
1882 p, 49. — Breda, Rivisu L'lulia, 1884
p. 95 e 98. — G. T i b o 1 1 a, Alcune notizie stor.
SU A. Brustolon (Belluno 1802). — A M e 1 a n i.
Arte hal. decorat e industr., II 10. — O.
Monti, Del ritratto di A. Brustolon (Belluco
18MS). — Correr cd altri, Venezia e le »ue
lagune (Venezia 1847), I, 2°. p. 409 e II, 2',
p. 135. — Catalogo del Musco Civ. Correr di
Venezia, 1899 p. 102, 192, 208-:^ :0 - CataloRO
del Musco Poldi-Pezzoli di Milanu, — C h.
Blanc in Gaz. d. B.-Arts (18ß4) p. 71 e (1877,
II) p, 11 u. 12. — L'Art XIX 151 (Reliq. del Pa-
lazzo di S. Donato, Firenze). — R. Bratti in
Emporiura (BcrRamo 1908) XXVIII 17—31. —
R. Protti, Ibid. p. 38a— 390. — Leiscbing
in Mittlgn des K. K. Osterr. Museums in Wien,
N. F., III 1. — K. Atz, Kstgesch. t. Ilral
(1909) p. 918, 1(M4 (Alure di Cortina).
P. PaoMH.
(Bnistoloni, Brostolooi), Gio-
vanni Battista, Italien. Kupferstecher,
geb. in Venedig 1726 (nach Zani in Verona),
Schüler des Joseph Wagner in Venedig, lutt
hauptsichlich nach Canaletto gestodMii II
Darstellungen der KrönuriR des Dogen und
80 Ansichten von Venedig, nach G. B. Moretti
die Ankunft des Dogen in S. Giorgio. Er hat
auch für die Dactyliotbeca Smithiana ge-
Mngler, KiHeHsn^ U m — Le BUncv
ISS
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Manuel. — Gaadellini, Notisie etc. VII. —
HciBccken, Dkt. — Boni, Biogr. P.K.
Bnnttlii^ Jacopo^ Hohsdoihxer in Bd*
luno, Vater des Andrea Br Vun ihm sind
keine sicheren Arbeiten erhalten; aber bis vor
wenigen Jahren wurde im Palast Fulcis m
BellttDo cm gededcter SchUtten in rekher
OnunnenHk mit futtigen und venrdldftca
SctiakierekM von seiner Hand gezeigt. Er
gab adnen Söhnen Andrea und Paolo den
Unterricht in seiner Kunst und besafi
Frau Maria Orcgae nodi 2 Töchter
Cktarfata, Gattin des Tolfoictti, nnd Franeeaea
mit Namen Jacnpi:> B starb in seinem Heim
EU MczMterra in Belluno im Juni 1709.
A. Agosti, Elogio di Andrea Brustolon (Pa-
dova 1833). — Zasso, Di Andr. Brustolon iciil-
tore in Icgno (Venciia IShO) - Ci Tibollat
Alcune notizie 8tor. su A. Brustolon (BelluDO
18fl2). — O. Monti, Del ritratto di A. Brusto-
lon (Belluno 1866). — R. Bratti in Emportum
(B«Tgamo 1908) XXVIII 17—31, P. Paoletti.
Bnatwi^ Bernard.u. sein Sohn Cbrc-
tien van, Brfiiaeler TcppiehwtriEer. Beiw.
nard wurde 1628 zum Gilden- Altesten gewählt.
Der päpstliche Gesandte, der 1630 damit be-
auftragt war, dem Kardinal Barberini die ge-
schicktestca Wdier »i hmrifhotiv nennt Bcr^
nafd van Bntston mit dfci od. vier mdcrai.
Seit 1640 war ihr Atelier geschlossen. Weder
von Bernard noch von Chrctien ist ein Werk
nachweisbar.
A. W a u t e r s, I^s tapiiseriea bmxelloises.
/. Guiifrey.
Bntaj« Robert engl. Landschafts-
maler, stellte cwiadKn 1888 mid IMO in der
Londoner Royal Acad aus.
Graves, Roy. Acad. Exh., 1905 I.
Bruti l'Bnitti), Franccsca, Makrfal Ib
Rom, ltö7 urkundl. vorkommend.
Giorn, di erudiz. artist. VI 43.
Brami (Miniaturnv in Fulda), .s. Candidus.
Bman, Herman Rudoii, norw. Graveur
u. Med., geb. 20. 11. 1854 in Kongsberg. Stu-
dierte ca 1878^6 an d. kgL Kst- u. Gew.-Scbnle
in Christiania anter Midddtan a Axel Eader,
rlann 1R77 nn der. Kunstakad. in Kopenhagen
unter dem Med. Conradsen u. d. Bildh. Her-
zog, Peters u. Vermehren. 1878/79 war er al.s
Graveur in Bethen tätig u. ließ sich später in
Christiania nieder. Er hat eme Reihe von
Kameen, Plaketten u. Miniaturbüsten aus-
geführt (meist Porträts hervorragender Nor-
weger), sowie Porträtmedailloos (besonders
für Grtbnionumente), so des Disponenten
Naciup (Vbr Prelsers Pnedhof» Chnstuma),
des Ehepaars Anker (Sagatim bei Hamar),
Pastor Nygaards (Vestrc Akcrs Friedhof);
femer die „Mittemachtasonnen-Med.** (187ft—
1900). ..17. Mai.Med.'' 1881 u. 1901^ •FoMtt-
IQtlsil. d. Klwfhni, — VolMladal; BQ. Sspt.
tm. C. W. SektMtr.
Broun (Braun), Johann Jacob, dän.
Maler u. Zeichner, geb. 1715, f 1789. Er malte
das Caatrom doloris der Künste Louise von
Dänemark (J. Haas sculp. u zeidmete
eine Reihe Prospekte von dänischen Schlöa*
sem und Städten CtNovum Aüas Oantaa*
1761. ceatodien von Haaa Qolat).
Wtilbnch, Mjrt dudi Kammfcn. I tm.
A. Rödtr.
Bnm. Thomas, dln. Theatermaler, geb.
1742, t 1800. Schüler der Kunstakad. in
Kopenhagen, große Goldmedaille 1765 („Da-
vid zieht in» Triumphe ia Jerusalem ein"),
Reiaeatipeadhmi 1777—79. wurde 1782 The-
atermaler des kgl. Theaters, 1800 Mitglied
der Kunstakad. Außer seinen Theaterddco»
rationen hat B. einige Büdnisse gemalt.
Weilbnehi Mjrt den* XslacrieK. i is96,
A. Rödtr.
Brami, s. auch Brun.
Biuelas oder Bmdlat (Bniadaa« Bros-
sele« etc.), s. damit w1>. Vornamen.
Bruelles, Antonio de, s. IVyngatfdt.,
Bnizi% s. damit verb. Vornamen.
Bnya% Marc-Laurent, f ranzös. Maler,
geh. hl Lyon am 7. 6. 1821, f das. am S. 1.
1898v Schüler von Pr6d. Grobon in Lyon and
von Thierriat und Bonnefond an der dortigen
Ecole d. B.-Arts (1832/33 und 1888/41). ♦ Er
debütierte im Lyooer Salon 1867 mit einer
Dahlienstndie, 18B8 ebenfalls mit einem Blu-
menstücke, im Pariser Salon. In der Folge
stellte er in Lyon und Paris außer zahlreichen
Blumen- und Früchtestückcn, die eine kor-
rekte Zeichnung und harnoonisches Kolorit
auszeichnen, u. a. folgende Bilder aus: Pr^pa-
ratifs de bal, Gouache (Lyon, 1869) ; Porträts
(Lyon, 186S— 1870); Un coup de canardicre
(Lyon, 1872); Une bouqueti^e i Marseille
(Lyon, 1875) ; Ruines du chatean de Brandoo
(Lyon, 1882) ; Ij» mare de Myone i HautevHle
(Lyon, 1885); Souvenir d'Arcachon (Lyon,
1888); Filles et fleurs deschamps (Lyon, 1891).
Das Mus. in Lyon bewahrt von ihm : Blumen«
vase auf vergoldeter Konsole (nicht mtbr mm-
gestellt). 1877—1898 leitete er in Lfoa eine
öffentl. Zeichenschule.
BcUlcr-Anvrajr. DIeL gfa. I n. Sappl.
B. Viat,
Bniycker, C o n s t a n t de, Genremaler, geb.
zu Gent am 27. 2. 1823, f ebendort am 24 7.
1808. Er atdHe 1841 zum erstenmal im Salon
zu Gent aus, und sein Name erscheint in
den Katalogen fast aller belgischen und ai»>
ländischen Ausstellungen. Sein Werk gibt
Pferde u. Reiter im Geschmack Wouwermans.
Wie andre Vertreter der gleichen Art hatte
er bei gewissen Liebhabern einigen Erfolg.
Die Bibliothek seiner Heimatstadt besitzt von
ihm ehi Aflram mit Stadial and Skizzen.
F. B*rfno»*.
Bntyckar, Frangois Antoine de, Ma.
kr. geb. in Gent 1& IL 1810. f 8. 11. 1888.
SchMer der dortigen Akademie und PenL
de Braekeleers in Antwerpen, wohin er 1887
übersiedelte. In seines Lehrers Art malte er
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Bniyckcr *— BnijB
feine Genre- und Blumenstücke, die in Bei-
gICB wie im Aaslande freundliche Anerken-
mmg iMdoL 1816 erhielt er in Brüssel die
goMene MedilDe fSr ein Gemilde „Spitzen-
klöpplerin". In den Museen von AotWOfen
und Leipzig sind Bilder von ihm.
Immerzcel, Levens cn Werken. — Deut-
■ches Kstblatt 1S44, 366; 1848, 202; 1851, 240.
— The Art Journ. 1S68, 73—75. — Clement
8: H u 1 1 o n, Artist? of the 19 ccnt 187». — Fr.
Y. Röttichrr, MUmw. d. 19. Jahrk. — Kat
der Gal. von Antwerpen u. Leipsig. H. H.
Biaycktr, Jules de, Aquarellmaler und
Radierer, geb. am 22. 3. 1870 zu Gent, Schüler
des dortigen Malers Tytgadt und der Kunst-
akademie seiner Vaterstadt. Errt spät gc-
Jaogte er zur Kunst; doch war gleich sein
CfMes Auftreten von Erfolg bcgtritet, Klcnw
Szenen aus dem Volksleben, scharf und mit
echt flämischem Humor beobachtet, sind sein
Gebiet. 1902 stellte er eine Szene des Frci-
tagmarkts aus, wo die Trödler ihren Kram
aufstellen. Dieaea Bild wnode vom Staate für
das Brüsseler Musetmi angekauft Auf glei-
ches Gebiet führt uns der Künstler in seinen
Straß erikehrem, Markt zu Gent (1904), Bauern
(190G), Strafienszene, Markt St. Jacques, Jahr-
markt zu Damme (1991), Markt zu Gent
(1907). Alle diese Werke befinden sich in
Genter Privatbesitz. Das Museum zu Gent
besitzt eine Anzahl Radierungen von B., die
mit dem gleichen Sinn fürs Humorvolle das-
■dbe Gdnet bdumddn.
DürendaL 1MCH.6 (v. A. Dntnr). — Art
moderne, 1907 Mo 1 TOB (Fr. Hdleas). — Petite
Rar. fl], do l'Alt « 4t l'Arch^oI. en Flandre,
IM» p. Ml, Xn. — FMd. MitÜgn.
Bniyor, Lion, BiMbiiier, gA. in Paris,
Schüler von Rüde, debütierte im Pariser Sa-
Ion 1860 mit einer Marmorgruppe der Ma-
donna mit dem segnenden Christkinde. Seit-
dem bat er im Säkm bauptsicUich Porträt-
dndpturen atiaBcstent, darumer 1876 etn lyrao-
lenes Medaillonbildnis für das Hospiz von
St Germain u. 18^ die Bronzebüstc seiner
Tochter. Für das Pariser Opernhaus schuf er
eine Rffiliff tob MMMir>rtMi«»ti «nm Schmudte
dcfl Sotlichen AuBenbanes (Leraear, Berten,
Boieldieu, Herold, Donizetti, Verdi) tmd die
im Foyer aufgestellte Statue der „Esp^rance" ;
ferner für die Grabstätte seiner Familie auf
dem Mootmirtre 1878 die MarmorböiMie eines
domengekfÖBten Chr?t*w
B«lli«r-A«Trar. Dict. gfe. (1882), Stqtpl.
-> No«v. Arch. de l'art fraa«. 1897 Ul. —
BkhcMH d'Af^ Ftok!, Mono. Or. I 80.
S. LamL
Bmylre, Claude de 1 a, französ. Hof-
maler in Paris, um 1810 — 1824. Arbeiten bis-
ker nicht nachgewiesen.
A J a 1. DicL crit, 1878». 719. — Noot. aidi.
de l'art Iran«., 8* ««r, 111(1888) 78; 8* »tt^
I (1885) 87. H. V.
Bn>y«re, Mm» gri>. Lebarbitr, fran-
Portfit- und BhananmleriB (Buch in
Miniatur), geb. in Paris 17761, t das- »m Au-
gust 1842. Schülerin ihres Vaters J. J. Fr.
Ldbarbier und Vandaels, stellte im Salon seit
1TB6 aus. Die Mua. in Rouen, Valendennea
und Lyon besitzen Blumenstücke von ihr, die
Gal. in Versailles die Bildnisse der franzö«.
Marschälle Antoine IV, Herzogs von Grm-
mont, Looia, Hersogs von Noailles und Aya.
tmd des Fürsten von Beauveau-Craon. Ein
Blumenstück von ihr aus der Samml. Eug.
Firal wurde 1901 im Hotel Drouot verkauft
Gäbet. Dict. d. art., 1831. - BelHer-
Auvray, Dict. gba. I. — Gaz. d. B.-Artt XIV
528. - Cat E«g. PM, No U. SMd Drooot,
23. 4. 1901. H, V.
BfiylBi^ La, i. Lofrnqplr».
Bruyjres, Hippolyte, französ. Historien-
und Genremaler, geb. in Sedan, tätig in Paris,
t 1866, debütierte im Sakm 1881 mit: Tod
SardanapnU und einem (jenrebilde im Kostöm
des 17. Jahrb. 18Bi stdlte er eine Jctnne
d'Arc vor Karl VII. aus. Weitere .\rbciten,
darunter auch 2 Ponräts, folgten bis 1887.
Die Gal. in Versailles bewahrt von ihm: Be-
laceroqg von. fietgues-Saint-Winoac ^1. 7.
IMQ md Belagerung von Mardkfc (BS. B.
1646), beides Kopien nach i»8M— Mutias
in der Gal zu Chantilly.
Bellicr-Auvray, Dict. gte. I. — Le Arti
d. Dtscifno, 1856 p. 80 (Nekrol.). — GaL hirt. d«
Versaillea, Paris 1842 p. 191/8. H. V.
&tay«EB% Loois CUmentin, Arcbtteki^
geb. in Pkris im Deionbcr 1831, f disdbil
am 24. 1. 1887. Schüler von Garrez, Coo-
stant Dufeux und der Scole des B.-Arta. Er
arbeitete mit Lefuel an der Vollendung der
Tnümco und war ein geadudtter Aiciiidc-
ttmeidmer wd Sestauiatui.
Bellier-Auvray, Dict fla,, Sttppl. —
Zeitschr. f. bUd. Kat XVII 369. C##roy.
BiuTB, Maler in Haarlem, bekam 1490 eine
Zahlung fär die Zcklmnng sn vier Fahnen.
▼. d. WllUgea, Aftislso de Harlea, «8.
Bntyn, Abraham de, Kupferst u. Ver>
leger, geb. 1540 zu Antwerpen, t wahrscheinl.
in Cöln 1587, Vater des Nicolaes de Br. Sein
Name erscheint nierst attf einer Serie kl. Friese
mit Jagdszenen im (Seschmack des Virgil Solis
von bez. 1666—66. Ans d. J. 1668 stammt ein
Blatt der .\poka]ypse^ auf dem an der Spitze
der heiligen Heencbarcn Gottvater mit St
Johannes erscheint b diesem Stück erweill
sich B. als her vorragender Könstler seiner
Zeit 1670 lieB er sidi tn Breda nieder, wo
Christoph Plantin eine Anzahl Blätter zur Illu-
stration der Humanae salutis Mcmumcnta von
Arlas Montanus bei ihm bestellte. Die Vor-
lagen sind von Peter van der Borcht und
Crispin de Passe geaeichnet 1B77 6nden wir
den Künstler in Cöln, wo Gaspard Rutz (Ru-
tus) eine Sammlung „Omnium poene Gentium
imagines" von ihm herausgibt, 47 Blatt, ein
sehr wertvoUea Dokwnent för die Koetöm-
>5S
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Bnvn
Ininde Jener Zdt Bis 1578 scheiiit er in Cöln
geblieben zu sein, eine Jahreszahl, die wir auf
der schonen, dem Kurfürsten Gebhard Truch-
sess gewidmeten Sammlung, Imperii ac Sacer-
doti Omatus, Folge voa 22 und 90 Blatt mit
TildL finden. Der Text ituunt too dem Gen-
ter Geistlichen Adrian Damman. 1680 finden
wir ihn wieder in Antwerpen, wo er einen
SchQler in die Lukasgfildc cintnK'n läßt,
wahrac' tinlich tetnen Sohn, Adriaen de Bnqrn.
Im folgenden Jahr gibt der Verleger Jooat de
Bosscher 60 Blatt ink! Titel als Neuauflage
der Imagines gcntiutn peculiaris vestitus her-
aus. Im selben Jahre beschwert sich B. beim
Erzherzog Mattias wegen Nachdruck über
Gaapard Rutz. Bei Boücher erschienen fer-
ner 18 Blatt Kostüme kirchlicher Würden-
träger „Exhibemus hoc libelio Romani Ponti-
ficis, episcoporum, monachorum aliorumque
saccrdotum imagines. Antw. 8 Augusti 1681*.
Bit 1684 finden wir seinen Namen anf Ornft»
mentstichcn und mythologischen Szenen. Ge-
meinsam mit F Huys gibt er eine Sammlung
von Porträtstichen fürstlicher Personen seiner
Zeit heraus: Philipp II., seine Gattin, Maria
V. England, Elisabetli v. Valois, Anna v. Öster-
reich, Karl IX. V. Frankreich und seine Gattin
Elisabeth v. Österreich, Herzog Alba, Albert
Friedrich, Herzog v. Preußen u. a. m. in
KkinfoUok verlegt bei. Hans Liefrinck in
Antwerpen. Wir kennen femer von Bun
eine Serie kleiner Stiche, welche Antwerpener
Bürger zu Pferde und Mitglieder der Deut-
schen Hansa darsti-Uci: 1875 erschien in
Brüssel bei van Trigt ein Nachdruck der
1681*r Ausgabe von seinen Kostümbildern,
88 Blatt mit Text von Aug. Schoy. Le Blanc
nennt von ihm insgesamt 236 Blatt.
N a g 1 e r, L«x. II 178. — Imroerzeel,
Levens cn Werken I. — L e Blanc, Man. I. —
M e r 1 0, Köln, Kjitler 1893—6. — Heinecken,
Dtct d. Artiat. III. — Nag 1er, Mooogr. I 24«.
— Plneb«rt^ Aich. d. Azts, III ai9.
Htnri Hymani.
Brayn, Adolf de, geb. in Amsterdam,
wurde dort 2, 6. 1735 Bürger u. war Maler.
AcBstels Oudheid V 68. E. W. Moct.
BnfB CBreun u. Brun). Amt (Arnold)*
KBlner Haler, seit 1666 Mitglied der Adistiot-
bruderschaft, kaufte am 29. 8. 1668 „wilne
Goiswin des Moenchs huiss" in der Schilder-
guse; 1B64» 07, 70; 78, 76 zum Ratsmitglicd
gev^lt, starb er an der Pest am 17. 0. 1577
(Buch Weinaberg II 864). Von der Stadtver-
waltung wurde ihm 1568 Stephan Ix>chner9
Altar in der Rathauskapelte zur Wieder-
herstellung anvertraut (Merlo im KSlner
Domblatt 1862 No 211). 1570 restaurierte
er nochmals Jan Joests Flügeltafeln in der
Abteikirche zu Werden. A war als dessen
ältester Sohn q^terbin ständiger Gehilfe dtf
Bartfid B. Dun fiel z. T. auch die Ans»
führung eines umfassenden Bilderzyklus aus
dem neuen Testamente zu, den der Provin-
zial Eberhard Billich für den Umgang an
Minoriten 1647 in Auftrag gab (Buch Weint-
berg 1 277 — A. Postina, D. Karmclit E. BilUdL
Freiburg 19011. Seine kün.-;'ier Individuali-
tät versinkt im Werkstattbetrieb dea Vaters.
Merlo schrieb A. das Portrit de» Bfifiir-
meistera Gerhard Pilgrum zu, nur weil dieses
nach 1671 entstand (Woermann, Wtssetisch.
Verz. d. Galerie Weber in Hamburg 1907
No "OT). Wahrscheinlich stammen von ihm
zwei Tafelbilder in Werden, , J)ie ICannalcse"
und „Elias vom Engel gespeist". In der
Waldlandschaft des Hintergrundes eine An-
sicht der dortigen Abteikirche (CImM^ Est»
dcnkin. d. Rhcinpr. II 96).
N agier. Monogr. I No 184. — PirB«»
nich-Richartz, Bartholomaetia Bnqm «k
Sehttlc. Leipxig 1891 p. 27. — J. J. M e r I o. Ktb.
Kttlef, 1895 p. 126. — Dechant Giabertx,
Beiträge z. Geach. d. Stiftes Werden VII, 1898
S. U, T. 1, S. — Aldenhoven« Gesch. d.
Xainar llalanek, IMO ». 330.
Pirm*iikh4t!iekartM.
9mfBt Bartholommeas I (aoch B. de
Bruyn nach eigenhändiger Quittung, Brrtold
Bruin auf seinem Siegel, Bartel Bruen und
Bruns), nicderrhein, Maler, geb. zu Wesel
1488; 1618 und 1681 zum „\ria-undTiers^'
der KBlner Zunft erwlhlt, also zum Ifitglied
eines Kollegiums, das den Rat bei besonderem
Anlaä verstärkte. Am 17. 7. 1522 schfafi
Margareta v. Bichlingen als Vertreterin des
frdwctU. Stiftes Eascn mit ^meirster Bar-
tboknnseas Bmyn, meler to OoHeii" den Ver-
trag, nach welchefti dieser es übernahm, binnen
zwei Jahren die „nuwe altairtaiffellen vff dem
hogen dwir .... mit iren bladcren ind flo-
geöea trawdidi mit allem Tkqrai vnd
syns besten Vermögens^ cn vollenden. Am
20 12 1625 bestätigte B. den Empfang von
880 ß. 16 alb. für die Bilder an zwei Flügel-
paaren und der Predella (P. Giemen, Repcrt.
f. Kw. XV laoa p. a«6). Am aS. 4. IB» ver-
pflichtete sidi B., dnin Gcntildesyldus wd
doppeltem Flügelpaar und Lfinette für den
neuen Hochaltar der Stiftskirche St. Viktor
zu Xanten auszuführen (den im Original jetzt
verlorenen Kontrakt publ. Becker in Kn^]er•
MtM. IV, 1886 Ko BO). 1BB4 ww dM Im-
posante Werk abgeschlossen, 1535 quittierte
der Meister über die letzte Rate des im Ver-
lauf der Arbeit erhöhten Preises von 600 f1.
(Scbolten, Baurechn. d. St Viktorak, Berlin
1888 p. 91. — Bdssel. Bavfübrang d. M. A.,
Freiburg 1889, III 14). — Nach Ausweis der
Kölner Schreinsbücher gelangte B. mit seiner
Gattin Agnes am 17. 9. 1688 in den vollen
Besitz der bcoacbbartcn Hiimr KutnaidBel
und AMegnm bei St. Alban, wo dnst Stqiliaa
Lochner seine Werkstatt hatte. 1541 ließ
Abt Hermann zu Werden auf Drängen des
Kustos des Stiftes Ludolf die Bilder des Lei-
dens Jesu, ein hochgeschätzte» Altarwerk des
MeUter Joh. Jodoci ans WewI trau ISIS dwCh
ZS4
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des „honestum et insignein pictorem m. Bar-
tboküneum Fuscum, civem Gotonieosem (un
Rand: nattone Wcflaliauem, pü aeniona)
wieder herstellen (Protokoll des Werdener
Kapitels, Febr. 1672 vgl. Gemen, Kstdenkm.
d. Rheinpr. II 8, Kr. Essen p. 94; E. Wiepen,
Korr. Bl. d. weatd. Z. XV 1896 No 1; De-
chant Giaberta, B«tr. z. Gesch. des Stiftes
Werdea VIT ffT). 1646 stand „Bartold Braus*
anter den Abgesandten der '!alerzunff, die
fär Gewalttätigkeiten der Genossen gegen
frtnde KuiMthtolBer von der Stadtregierung
Verzeibang erbaten (Merkik Amialeii d. bist.
Ver. f. d. Niederrh. IX 44). 1648 und 1668
war B. erwähltes Ratsmitglied, 27. 12. 1558
Zeuge in Werden und starb 1665. Sein
Bildnis fflwfUefert die Denkmünze Fried-
rich Hagenaoers (G. Habich, Jahrb. d. preuß.
Kstsamml. XXVIII, 1907 p. 267 m. Lichtdr ).
aus deren Umschrift : Bartholomaevs Brvyn
Pictor Colomeiuis Anno aetatis XLVI und
der. Legende der Revenaeite: Novit hic-effi-
gies sine sensv pingere-vivas-MDXXXIX das
Geburtsjahr des Malers zu entnehmen ist;
sie dient zugleich als Beweisstück fSf dk bohe
Schätzung «einer Porträtkunst.
Die Bilderserien der Altarwerke zu Essen
und Xanten bieten die hinreichende Grand-
Ug/e, Bji Fihii^hxitai und knnitkriaciie Indi-
vidflilitit fertsuitellea. Andere Genllde
Igominen hinzu, die, durch den markanten
Bildniskopf des Urhebers beglaubigt, den
Wechsel seiner DualcBuilCBwCise vorführen.
Schndle Auilaaaiiiif und gewandte Anpae-
iaagagabe «ind Ann eigen; eine cntlcitaite
Formengebung erstarrt leicht zur Routine.
Die Vorliebe für Porträtköpfe, auch bei
Heiligen, die Unbefangenheit, mit der breit-
apurige oder ^rAckte Atttaganeudien aU
])oratorett glewli reftcnweuc swndiett die
Historienszenen eingeschoben werden, kenn-
seichnen seine Auffassung und die Eigenart
seiner Begaboog. Nur im Bildnis vermochte
B. ttarln und anaicKlicbene Ldattmim voll
intenatvcin Ijibcn nnznitellen; n Minen
Kompositionen folgt er wechselnd mit ro-
bustem handwerklichem Eifer verschieden-
artigen Vorbildern. Zuerst gab der naive
Wirklidikeitssinn des Jan Joest (von Cakar)
ihm die Richtung, dodi fehlte B. dessen Fein-
gefühl für Farbenwahl and Ton. Mit dem
Flügelakar für Dr. Peter v. Gapis, Rechts-
lehrer an der Universität, und dessen Frau
Bela Benenberg von 1615 scheint B. skh in
K&ln eingeführt zu haben (Merlo, Annal. d.
hist. Ver XVIII, 1967 p. 16). Die Krönung
Mariä im Mittelstück schlieBt sieb unmittel-
bar an Joest an; die Heiligen Ivo und Anna
aof den Flügeln tragen die Bildniszüge des
Stifterpaares (K51n, Samml. Hax). Bei der
„Christnacht" mit demselben Donatorenpaar
von 1616 variiert B. eine traditioneUe Kom-
position der Haarlnner Schule, wohl durch
Joest übermittett. and versucht sich in der
Wiedsriabg verschiedener Lichtquellen und
ihrer ReAem (Berlin, Samml. v. Kaufmann
No 48. Puhl. Berlin 1900, Taf. 88 ; F. Kugle r,
Kl. Sehr. II 810; A. Goldschmidt, Ztschr. f.
bild. Kst XIII 241). Die iBlflTlMlr Kdll»
etwas tiandwerldicher Leistongen steht ge»
Icfcntlidl in Beziehung zu Arbeiten des
Meisters von St. Severin oder des Sippeii-
meisters. Der auffällige Typus mit läng-
lichem Kopf und schiefstehenden dunldsn
Aagcn, eine oft flikhtige Formengebung,
bifihendes Kolorit in lichten Schillertönen
sind frühgereifte Kennzeichen einer ersten
Manier. [Beispiele: Madonna mit Benedikt
u. SchdaBlika, Hamburg, Samml. Weber
(Woermano, Wiss. Verz^ 1907 No 68), Mar-
tyrium der hl. Ursula, Wappen Rinck-Har-
denrath (Köln. Mus. No 213l, Madonna und
weibl. Heilige (München, Pinak. No 128).
„Ave Maria" (Darmstadt, Mus. No 266),
„Heimsuchnng" (Wiesbaden, Mos. No 9), Ma-
donna im StraMenkranx (ehem. Samml. H.
Schwarz in Wiei^ Aidct-KsL Lq^ IStt
(1910) No 20)].
Schon in diesen etwas kleinlichen Produk-
ten einer eben erst erlangten Fertigkeit sind
Einwirkungen des Joos van Cleef (Meister
des Todes Mariä) bemerUiar. Der enge Afl>
schluB an diesen bereichert und vertieft dann
wesentlich B.s Ausdrucksmittel Eine Menge
neuer Formen und beredter Motive werden
ihm aus der flandrischen Kunst zugeführt;
er fibcmimmt den phantastischen Prmdc te
Aufzügen, Trachten, Bauten mit antikisieren-
dem Ornament. Wiederholte Entlehnungen
sprechen für eine fortdauernde Abhängigkeit.
Die Halbfigur des hl. Hieronyouis, Mittel-
stAdc des Triptycbons beim Barl of Spencer,
Althorp fPassavant, Kunstreise p. 191 ;
Waagen, Treasures III 467), die Madonna
mit dem stehenden Kinde, Wappen Harden-
rath-v. Merle, (Samml. Merkens, Rhoendorf.
Renard, Kstdenkm. d. Rheinpr. IV, 1907 i».
96, 5), der Kruzifixus und Heilige in aus-
gedehnter, räumlich wohldisponierter Land-
schaft (Sigmaringen, Mus. No 91) sind un-
mittelbar nach Joos v. Cteef kopiert. Der
MohreflüriSnif des EptpliaitieHbildsa am Ess^
ner Altar (nach der „kl. Anbetung", Dresden,
Gal. No 809), die Madonna (Klosterkirche
zu Kamp) stammen ebenfalls wenig ver-
indert aus dessen Erfindung. Die Biklni»-
gntppe beider Maler auf einer TaM v«a 16S9
(Köhl, Mus. No tU) iOastriert yevsadidw
Beziehungen.
Arbeiten B^ ans dieser Zeit lassen da att-
mähliches Auswachsen der Formen anf ge-
gebener Grundlage, ein beständiges Zuströmen
von Motiven erkennen. Statt der aufgereih-
ten Standfiguren des Kreuzaltares (München,
ISS
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Bnijrn
Pinak, No. 68—72), der Flügeltafel, Katht-
itta und Stifterin (Nürnberg, Mus. No 46)
vtnUt» atdi bewegte QesUlteo in ipiröder
oft cncwongcner Anordntng auf der Votlr-.
tafel in St. Kunibert, Köln (Auferstehung
Christi und Heilige, später zum Triptychon
ergänzt), dem Gruppenbild .rAnnaselbdritt, St.
GÖrcon u. Stifter" (Hunburg* SammL Wdier
No 04) uod der Aobctuiig der KSnlge (Köln,
Mus. No 261).
Den Hdhffpwnlft seiner Jogendtitiglceit be>
Mklmen die Flögelbihfer des, Ettener Al-
tares, in denen GröSe u. Eindn'ngltchkeit der
Schilderung erreicht wird. Ein äuBeres
FlOfclpur ging verloren ; die bddett VOCbaap
denin alark ntturicrten Tefefai wiigai bmn
JDie Gebort Chrieti* dat 18M nebit Bildnis d.
Stiftcrin u, ,JDie Anbetung der Könige", dat.
1525, außen: „Kreuzigung" u. „Beweinung".
Einzelne Köpfe sind ergänzt (Gemen, Kst»
dcnkm. d. Rbeinprov. II 279; Firaeakli-
Rkharts. Ztidir. f. cbrisfl. Kst VH. 18M
p 225 ; G. Humatin, Die Kunstw. d. Münsterk.
zu Essen, Düsseldorf, 1904 p. 384 T 63—69).
In dem Devotionsstück des Herzogs v. Oeve
(Bcrtio. Kais« Friedr.-Mn8. Mo fl») wieder-
Ii6lle B. Ae Madomn des Ibscner Qpi-
phanienbildes.
Eine voUkommene Umwandloqg der ge-
samten Danielluiigs weise vollsog sidi bald
darauf im AnschloB an die aus Italien heim-
kehrenden Romanisten Jan van Scorel und
Macrten van Heemskerck. Neue Prinzipien
Skr Kompoillion and Kfirperbildung worden
«OS der Antike and dem heroischen Stil Raf-
ladS tmd Michelangelos abgeleitet Die nach
rem formalen Gesichtspunkten aufgebauten
Figurengnippen und Szenen an den Doppd-
flögeln des Xantener Altar«» — atatoariadie
Heilige, Legenden des M. Viktor vu der M.
Helena. Ecce homo und Auferstehung, der
KruziAxus nebst Heiligen in der Lünette —
sind frSbe Beispiele eines aus zweiter Hand
flbei'UOauncoeo Manierismus (Giemen, Kst-
denitm. d. Wieinpr. I, 1898 p. 106). Ver-
schiedene Vorbilder sollen recipiert und ver-
schmolzen werden, so ergeben sich in fort-
schreitender Anpassung mannigfache Stil-
phasen. Bei der Locretia an der Außenseite
eines Pbrtrit-Diplyelioit» von 1629 (Haag,
Samml. Pabst v. Bingerden) wird das Prinzip
des Kontraposto im Anschluß an RafTaels
Galathea aufgenommerL Eine Doppdtafel im
Kölner Mus. [Madonna auf dem Halbmond,
St. Stephan und geistl. Stifter (Reustng),
:i3r' St T iikas u St Vitalis (No 280—63)1
erweist wiederum das Bemühen, Formen und
Ifotivc nach dem Vorbild des Urbinaten zu
liutem. Ebenso sind die Halbfiguren der
mater dolorosa und Klagende auf der Hälfte
eines Diptychons (Dresden, Gal. No
und mehrere Gestalten der Kreuzachleppung
[Nürnberg, Mus. No 61, Flügclaltar aus der
Kirche St. Johann Bapt., Stiftung des Ritters
Arnold v. Siegen (f 1679) und der Kath.
zum Stern (vgi Keossen, AUg. Dtsdic
Biogr. Bd 34 p. 196)] dem „Spasirao" ent-
lehnt. Bei der Beweinung (München, Pinalc
No 76, Altar aus St Kunibert) ist der Zv-
ssmmenschluB und die Linienföhrang der
Gruppe sorgfiltig beredmet; Äe Tafeln de*
Altars von l^iB im Kölner Dom aus Sta.
Maria ad gradus (Kruziüxus und Heilige,
auSen „Die Verkündigung") sind eng erfüllt
mit musknldsen Ldbcra in g»uchten Posen
und Stade aoriMlciider Bew^rtmg- Bei ge-
steigerter Plastik der Formen wird die Far-
bcngebung hart und grell. Nur in der Aaf-
nabaK von BUdniskSpfen bricht gdegentlicfa
der sagd>orcne Natnrsinn durdi. Die grölen
Altarwerfce fai St. Andreas (&ttsifixQ8 und
Heilige), St. Severin (Abendmahl, Manna-
lese, Abraham und Melchisedek, Heilige.
Stiftung Hackeney-Hardenrath. Merlo, Annal.
d. bist. Ver. f. d. Nicderrh. 46 [1886] p, 17)
sind wdtere Brispiele Uta erborgten Format
lismus. — Neben abstrakten Theorien und
entlehnten Figurationen scheint aber die
Weise verschiedener italienischer Renaissance-
meister auch unmittelbar einzuwirken. Die
Halbfigar einer nackten Frau (Nürnberg.
Mus. No 47) geht auf eine Vorlage Linnar-
dos und seiner Schule zurück (ChantiUj,
Althorp, St. Petersburg, s. H. Cool^ Bw-
liqgton Magazine 1909). Die Szenen aus
der Legende der hl. Brüder ESrald (SchteiB-
heiffl, Gal. No 12—10) folRen auch im Kolo-
rit Andrea del Sarto, und ebenso ist bei der
Werkstattarbeit „Die Beschneidung" (KStk
Mus. No der direkte AnadduB an Flofca^
tiner Kompositionen ersichtlich.
Der innere Wert und die Bedeutung der
Tätigkeit B.s bcrtiht hauptsächlich auf seiner
Porträtkunst. ist der scharfsichtige ge-
wandte Schilderer des Kölri r F.itriziates;
es gelang ihm gelegentlich in einer einzigen
Sitzung alle wesentlichen Züge seines Modelt
aufzunehmen. Die Charakteristik des Eigen-
artigen, Persönlichen geht eine enge Ver-
bindung mit feststehender Typik ein. Re-
priisentative Würde, ernstes Wadisinnen,
breilsporige. Joviale Beblblgkeit wd tbi^
schlossene Tatkraft kommen prägnant zum
Ausdruck. Der Überzeugungskraft der Wie-
dergabe tut es kaum Abbruch, wenn sich das
ModeQ in Anordnung. Haltung u. Bewegung
eincni Sdiema euipaBt. In stfcngcr Ab-
sonderung steht Halbfigur oder Brustbild vor
neutraler Folie. Eine Balustrade dient den
starkbewegten oft fast aufdringlichen Hän-
den als Stütjvunkt Mit gIcichmiBiger Ge-
diegenheit weiden Kbstnme und Beiwerk,
Pelz, Schmirk, Seide, Wirkereien behandelt.
Die Stüterfiguren an Altarflngcln bilden
IS6
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Aiugaagspunkt und Schale für Bs Portrit-
mtkxA Den Gemilden de» Eüeoer Altares
parallel steht ein Bildnispaar von 1624, der
angebl. Com. Agrippa v. Nettesheim (Frank-
furt, Samml. Ben. Goldschmidt) und zu-
gehöriges Fraueiqiorträt mit Vanitas an der
KfidBldle (Berttn, Saimiil. v. Kaufmami). In
verschmolzener Farbenbehandlung und dem
hellen Inkanlat hält sich das Portrit des
Ratsherrn Martin Imho«fe, 1627 (Wien,
SammL Dr. G. Meyer), das Gelchrtenporträt
(Brteel, Brodhuis, L^at Wilson, Hdbetn
benannt), das Diptychon Gerhard Pilgrum
und Anna Strauß bez. 28 (Köln, Museum
No 236,37), d. männl. Bildnis (Antwerpen,
Mus. No S2Si), ein in Charakteristik u. male-
flscher DordiVildung glekh bedeutendes Bild-
nispnar rFrankfurt, Städel-Inst. No 96, 96)
und das Porträtdiptychon von 1531 (Eringer-
feld, Freiherr v. Kctteler) auf verwandter
Stnfc. CVgl. dagegen L. Schcibler, Rep. f.
Kw. Vn.188Bp.6l.li. XXVn. 1904 p. 618.)
In voller Frontansicht erscTr-int die Halb-
figur eines vornehmen Mannes (Ponun^rs-
fddeo. Gal. Schönborn-Wiesentheid No 78.
Frimnet, ..KL Gdcriestudien" L 64). Dm
barfloM Haopt vod die rande «of der BrCI-
ttvng sind mit bräunlichen Schatten eirg'^hfnd
durchgebildet. Vielleicht durch die Arnts-
tracht (schwarzrote Schaube) angeregt, stei
fert B. in dem dndringlidien Portrit des
Bärgermeistera Joh. t. Shddt 1886 (Berlitt.
Kaiser Friedr.-Mus. No 688, Friedlinder,
Galcriewcrk, deutsche Schulen p. 7) die ge-
aamte Farbenwirkung in kräftiger Nebenord-
mmg der Werte. Das Inlcamat verliert nun
aibnihlich in gWchmiKgem Reaaton die
Transparenz, die Formen werden bei seit-
licher Beleuchtung kräftiger herausniodelliert.
Dazu kommt eine entschiedenere Charakte-
ristik, gröflere Lebhafti|Mt oder Bcdentaamp-
keit in Mienen und GebirdCB. Im den tXkr
Jahren reift« B.* BildiilahwM» n imr Vdll-
cndung.
Als Hauptstücke seien genannt: Das Bild-
aispaar von 1682 (StraBburg, Städt Museum
No 88^ 88). -> Junger Patrizier u. Daai& 1684
(Bert.. Kaiser Priedr.-M. Kab. Simon No «0^
21), besonder? khr in den Farben u. von er-
lesener Charakteristik (Friedländer, Pub), d.
Ren -Ausstell. Berlin 1898 p 28) — Alter
Mann mit schwancer Mütze, am Siegelring
d. Wappen Wdnsberg nnd Frau, deren Züge
ein schalkhaftes Lächeln belebt Ein warmes
Kolorit und die fein detaillierte Ausführung
bringen die reiche Tracht malerisch zur Gel-
tung (Wiesbad., L. Mandl vorm. St Petersb.).
— Bfirgermeister Arnold v. Brauweiler v. 1636
(Köln, Mus No fest u. einheitlich durch-
geprägt. — Hermann Rinck u. Sibylla Kanne-
gießer (ebenda, No 282, 263). — Peter v. Oa-
pia von 1687 (ebenda, No 264). — Joh. v.
Aich u. Margareta Rinck (Berlin, SammL
Oscar Huldschinsky. W. Bode, Die Samml.
Oscar Huldschinsky, No 33. 84). — Bildnts-
paar, 47j ähriger Mann mit rötlichem Bart,
dat. 1648, und zugehöriges Frauenporträt^
1637 (fälschlich M. Koffermans benannt),
Brüssel. Mus. No 84, 864). — Gegenstndn
von 1539 (Braunschweig, Mus. No 14, 15). —
Männl. Bildnis, 1680 (Hannover, Kestner-
Mus. No 124), — Halbf^K'Jr eines Patriziers
(Köln, Mus. No 267). — £n-iace-Porträt eines
MaBBca, aeitwirta bliekend. Am Siegelring
Wappen StrauB (London, Nat -Gal. Samm-
lung Salting). — Männliches Bildnis (Berlin,
Samml. Oscar Huldschinsky. W. Bode, Die
SanunL O. H. No a4a), eine Hanptteiatnng
nadi Anordnung^ Chardilerisllk md crlcaa*
ner malerischer Durchführung. Das Gcfftfn-
stuck, Damenporträt mit Fliege an der Haube,
als iCoffermans in der Brüsseler Gal. No 266. .
— Der Scholtbeifi Job. Faatoir, dat. 164i
uuu »eine fiwi ■mn u^veraomcn. omcn
1W<^ (Köln, Museum, No 269, 255). —
(^bnstian Conershcim und Elisabeth v. Brau-
weiler, dat. 1544 (Köln, Samml. Dr. R.
Scfanitalar). — Bildnis eines Prälaten mit
Bodl «ad Feder, angebl. Dr. Stobealejr, Bi-
schof von London (Windsor-Castle. Waa-
gen, Treasures II 431 als H. Holbein. Nach
Woltmann, Holbein II 478, „niederländische
Arbdt", nach Bajeradorfer. Klaaa. Bilderadi.
No 784, „Nachfolger des Q. Maasya".). —
Mann mit 3 Söhnen, Dame mit Tochter
(St. Petersburg, ErmiUge No 470, 471. Waa-
gen. Die Gemälde-S. d. K. Ermitage zu St
Petersburg. 1884 p. 183. Abb. Gaa. d. B.-
Arts XIX, 1879 p. 846). — Philipp Gail d. Al-
tere, umdrängt vcn 5 Söhnen, Wappen und
am Rahmen bezeichnet: 1545 Aetatis 49.
Seine Frau Katharina von Mülheim 37 Jahre
alt mit swei Tödtten. Die kbcnagroBen
Halbfiguren stehen n breiter Silhouette und
groSzügiger malerischer Behandlung vor be-
lichteter Folie, der hellgetäfelten Rückwand
des Kontors (Berliner Kunsthandel vorm. Ba»
nm Breokea, Wewer). Das<ieibe Ehepaar
BrQssel No M, 861 — » Margarcu Queaten-
hcTii. datiert 1552 (Köln, Museum No 266).
Die Bestimmung einiger Porträtstücke B.S
aua venchiedenen Stilphasen als Nachahmun»
gen von der Hand des AulMCipcoar Ifaicdtua
Koffermans (nachweislich 16i8--!7B). wdbd
eine Fliege als Merkzeichen dienen soll, ist
durchaus abzuweisen (W. Burger, Cat de la
Coli. d. tabl. anc. du Chateau de Pommers-
felden. ParU 1867. A. J. Wauteni, Le umU
de Bnuelles. 1806).
Bj Daratdlniigaart. in KSin lange maß-
gebend, fand auch in Glasmalereien Nach-
folge Die Scheiben: Stifter und 3 Söhne,
Stifterin und 2 Töchter in Ren.-Rahmen
(Berlin, Kuostgew.-Mus. No 6891 a/b) scheinen
tS7
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Bniyn
im Eatwori von B. benurährciw ebenso: Der
Kfoiilxas mit Ifafdilcna, die nuter dohmea,
Helena, Gereon u. a im nördlichen Seiten-
sdiiff von Sta Maria Lyskirchen. Die Pas-
sloosszenen. Heilige und Stifterfiguren der
Cborfcastcr m St. Peter lo Köln, d«t 1688.
St. Bvefgitlat 1B8Q, Jolwnn Et. n. PMlns
1B88, ebendort, stehen ihm (soweit erhalten)
im Zeichnung&stil überaus nahe. (Gegen die
Zuweisung L. Scheibler in Ztachr. f. christL
Kat V, 18tt Sp. 188. — £. Jilc(ii«4tm-
wdmt. Die Blachdre 11. Ersb. v. K61n. IBM
S.106).
„Da« Buch Weinsb«rg" bearb. r. K. Hökl-
b«MW I (188«) 1S18— 51, II (1887) 1552-77. —
Kramm, De leven* cn werken etc. 1 182. —
Parthey, .,Bilder»a*I" I. 186:i S. 2)0. —
N a g I e r, Moaogr. I 1700. — O. Eisenmsn n,
AUg. D. Biogr. III 1876 p. 450 und Her. f. Kw.
VI, 1883 p. 851. — W, Bode im Jahrb. d. kgl.
prcnfl. Kstsamml. IV, 1883 p. 149 (PortriU im
Berliner Privatbeiiti). — W. Schmidt, Rep.
f. Kw. XllI, 18»0 (PortriU im Wiener Hof-
mn*,). — E. Firmenich-Richart«, Bar-
tholomaeus Brayn und »eine Schule, Leipri« 1801
mit kritischem Verzeichoit der Werke. — H. v.
T«c h u d i, Rep. f. Kw. XVI, 1893 p. 113. — J.
J. M e r 1 o, Kölnische Kstler, 1895 Sp. 18T. —
V. Scbleinits, Ztachr. f. bUd. Kat VI, 1895
p. 248 (Bildnispaar Samml. Doetsch, London).
— C. Xldenhoven, Gesch. der Kölner Maler'
schule, 1902 p. 306. — Th. t. Frimmel, Kl.
GaL-Stnd. IV Samml. A. Figdor Wien, 189e> 4t
o. Kstchron. VII 7 (minnl. Bildn. 1688 GaL l&n-
aier). — Kat d. kitbiat Aosat. Dfiaoddorf 1904,
0. Aufl. — 11 Frledllndar. B«. i. Kw.
XXIX. 1906 p. 684 (Bsh. BuUagtaihChih La»
don No 88. M ianarpomik bei lir. fiaackUhaak).
— A. V. Wvrabach. Niaderl BMcricx. t
1908 p. tu. — X«U Baekariek, Dia Seknie
van fobi i^,S!L3*^^mk,^i^ »«• -
W. Cohen faa Cieanoa II (pU) Itl.
PinmilA-JlidmIa.
Brayn (auch Bniin), Bartholomaena
II, Miiir, „ein kunstigrr contrafciter mit
olichsfarben, wie auch sin fatter war" ist in
Köln als Erbe einer betriebsamen Werkstatt
seit 1660 nachweisbar. Nach Abfindong der
Oschwister stand B. 1571 im vollen Beattz
der beiden elterlichrTi Haaser an St. Alban.
1686—1600 in regelmäßigem Turnus ztun
Katamitgüed erwählt, übernahm er 1591 aodi
das Amt eines Bannerherm, da Augen-
schwäche ihm die Ausübung der Kunst un-
möglich machte. Er starb vor HilO.
-Die Signatur MBartholomeo Brvn lecit"
md die Jaltreaiald 1660 anf dem Diptydwn
des Abtes Peter Ulner (Krebs, Annalen d.
Idst. Ver. f. d. Niederrh. VII, 1859 p. 188)
mit Porträthalbfigur, kreuztragendem Chri-
atüa und Vanitaa (Hamborg; SammL Wi^tm
No TB, Becker in K««lera M na. 1888 No 80)
ermöglicht es, ihm eine rusammenprhörige
Biklergruppe zuzuweisen. Die Atlribution
findet ihre Bestätigung durch eine Notiz (im
Buche Weinsberg III, 1887 berausg. von Lau
p. 1) Aber daa crlnlltciN Vortrit dca Karttu-
•tr LamenfU» Smiub t tt. 6. UTB (Reoad^
Al%. deutachc Bfagr. XKXVIII^ 1884 p. lOQ:
i,Di8aes cootrafeitung liat Bartiid Brun, wie
er doit gelegen ist in stnem haus vor sant
Alban uff der finster lang stain gehat" (Köl-
ner Mus. No 896, {.tark übermalt). Audi
beim jüngeren Bartbd B. lag der Scharcr-
punkt adner Titigfcrit im Bildnis; seibat IM-
ligenfigurcn erhielten Porträtköpfe, z. B. attf
einem Altarachrein für Hermann v. Weins-
berg von 1567 (a. 8. O. II 87). Durch diese
Verachmdsung ndt dar Andadrtakanst und,
diu'di die Sitte, Cemwbene aufauuehmcQ,
büßte das Porträt allmählich Lebendigkeit,
eine kräftige Plastik, Frische und Unmittel-
barkeit völlig dn. Mit lebloser Gelassenheit .
und zurückhaltCäder Qiarakteristik verbindet
sich jene Farbenscheu, die das Inkarnat blut-
los nur in bleichen Tönen mit zartvertriebe-
nen graulichen Schatten behandelt und bei
kühler Gesamthalttmg von Schwarz, Wei^
Silbergrau, BlaBgrün keine kräftigen Noten
aufkommen läßt Das Wirk des .Jdeisters
mit den blas.sen Gesichtern" hat L. Scheibler
xoerst im Kat. der kgL Gemälde-GaL xu
Berlin 1888 ^ BIT maammcngtatdl^ Aua
dem stark angewachsenen oeuvre verzeichne
ich als bisher unbekannte oder besonders
charakteristische Arbeiten: a) Porträts:
B»im, Dame mit Toditcr (SammL v. Kauf»
mann, Pobt. 1001, T M. niedlinder, Bul
Ren.-Ausst. 1898 p. 29). — Frauenporträt
(Samml. Eduard Simon). — Frauenporträt,
bez. Anno dni 1666 Aetatis suae 20 (Samml.
Jamea Simon). — Brütstl, Mus. rojral No 678
(823) weibt. Bildnis. Wappen PilgmmdatlBBt
aet s. 27. — Köln, Wanraf-RJchartx-Mua.
No 299. Weihbischof Schmitz. — No 300
Hermann v. Wedig 1681. — No 301. Bildnis
eines jungen Mädchens. — Rathaus, Halbfigur
des Senators Gerhard Pilgrum (mit Benutzung
der Porträtaufnahme des älteren R. B bez.
88). — Hiator. Mus., Bürgermeister Marx
BcjFWCgIi. ftwKtuvtf, Keatne^Mna., Mo lOft
wcibl. Bildnis. — Münchtn, Pinak., No 86,87
Einzelne Stifterporträts auf Flügeltafeln. —
Samml. Freih. v. Lotzbeck, No 90 Damen-
portrit (FriedUnder, Rep. f. Kw. XVIII
(1886) 818. — Nn4, Uns. (vormala Dr. Seb),
junge Dame, Wappen: Daun-Oberstein. —
Paris, Louvre, Dame mit Tochter. — Ve-
nedig, Mus. Correr, No 74 weibl, Bildnis. —
b) Heiligenbilder: Köln, Dom, Kreus.
»chleppung. — St. Georgskirebe, Flügelalltr,
die Bcwcmung Jesu mit geistlichem Stifter,
Konrad Orth v. Hagen (f am 12. 8. 1589),
die Kreuzschleppung, Auferstehung, auBen
4 Heilige in Stdnfarbe (L. Scheibler als Amt
Bruyn in der Ztachr. f. chriML Kst V [1802]
Sp. 188). — Wallraf-Richartz-Mns., No 281
Christus mit dem Kreuze. — No 2Ö3 Altar-
werk, AAbetung der Könige. St. Petras und
St Andreas mit StUterin. ~ IfaNur, Man,
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Bruyn
JNo 42 Die KreuxschlmnDf, VotivUfel des
Job. vaa AoHum 1M7.
Flra«aleli-Richartz, BarthoieiMOT
Bnm a. 9. Sdnil«, Leipsi« 18S1 p. 27 a. US I.
— T h U9Tlo, KHn. Kitkr, UM Sto> W. —
C A14«alieT«m GMch. d KBInw IblUMh.,
IMt 9. «30. — L Scheibler, Rep. f. Kw.
XXVU (1904) SM. Karl Wocraiaaa,
WiaMoaehafd. Vers. d. Gal. Weber in Hainhaif;
1. AnlL. 190TP.71.— J.T. Seha^id^lfaaäif
L Konatw. II, IM» 9. tM' FimmdAltklmU.
Bnjn, Chriitoffcl, gib. ttlSiW,
1661 bei dem KupfersteclMr Jme. VW "
in Amsterdam tätig.
Obreens Arch. VII 264. E. W. Uott,
Bnya, CUes de, Bin. Bikbchnitaerj lie>
fcrte 1441 dae Marteailitae a I4n-a emca
hl. Petrus sowie das ChOlVeitiU Ül die KifChe
St. -Pierre zu Löwen.
De Labordc, Duc» de Bourgogne I. —
Kramm, Levens en Werhcn, 1857 I. — E.
Marchai, U aeolpt tie, baliaai, M95 p. 204,
233. H. V.
Brujm, C o r n e 1 i s de, holländ. Maler,
Sb. 1600 zu Bercadndit. arohnt 1681—1684
AaMterdam. A. Brtdia».
Biuyn, Corneljs de, geb. im Haag 1682,
war 1674 Schüler dea Theod. van der Schuer
«ad fdtte im 1. 10, 1074 durch Deutschland
aMh Baal, am er ua 88. 12. 1674 aakam.
Nadidera er dort Vft Jahre gebUebea war,
und in der Malerbcnt mit dem Namen Ado-
nia getauft war, besuchte er auf kurze Zeit
JUttfÜ aad trat am 16. 6. 1677 von Livomo
aoa eine groBe Orientreite an, auf welcher
er Kleinasien, Ägypten tmd den griechischen
Archipel besuchte. Nach Italien zurückge-
kehrt blieb er acht Jahre in Venedig, wo er
aater Carlo Loth arbeitete. Endlich leam er
am 19. 8. 16d3 vtrieder in den Haag und ar-
beitete fünf Jahre an seinem Buch, das 1698
in Prlft (:r^chien „Reizen door de vermaanis'.r
deelen van Klein Asia, usw. Verrijkt met
awer als 900 koost-plaaten, door den atttiieur
selfs na het leven afgetekend". Am 12. 3.
1096 war er Mitglied der Confrerie gewor-
den. Am 28. 7. 1701 trat er eine zweite
grofie Reise an durch Rufilaad» Persien —
ia BewepeBs lia* er ITM adaca NaaNo auf
den Trümmern eingeritzt — , Vorder-Indien,
Ceyltm u. Java. Unterwegs malte er Peter
den Großen und in Batavia die General-
gouverneure Willem vsa Outshoora u. Jaa
▼aa Heora. Am M. 10. 1706 war er wieiler
zurück und bereitete auch von dieser Reise
eine groSe Publikation vor „Reizen over Mo«-
kovie door Persie en Indie, verrijkt met 800
kau^ilaten, door den autheur sdf aa't leren
afffeMeat Aaisterdam 1711**. Er wohate
nun in Amsterdam, wo ihn 24. 8. 1711 von
Uffenbach besuchte. Er starb 1728/27 auf
Zijdebalen bei Utrecht, dem Landsitz seines
Freoodes David vaa MoUeai. Sein von G.
(G. Volk aeO.
V. G o 0 1, Nietiwe Schoub. — Obreens Arch.
IV 158, 167; V 150; VII 15». — Uffenbach,
Merkwürdige Rdaen III 674—677. — Nedcrl.
Specutor 1873, 868. 364. E. W. Mott.
Bnqra, Coraelis Johaaaes de, Bkn
am- und PrOchteauler m Utreebt, 1. Hitfte
des 19. Jahrb., Lehrer des C J. van Hulsl^
— Ein Maler gleichen Namens wurde 1701 ia
die Gilde xu Middelburg aufgenommen.
Kramm, Levens en Werken, 1067 I 181.
A«h, VI 84«. H. V.
Cd*, Lsadschafts- u. Architektur-
des IT. Jahrh., nach dessen Natur-
•olBahmen eine Anzahl vun Blättern gestochen
wurden für L'Erection de toutes les Terre*,
Seigneuries etc. du Brabant, par le Baron 1a
Roy, Leide, v. d. Aa, 1099; Kasteelen en
Heeren-Hayzen der Edelen van Brabant
(ebenda); De Cantillon, VermakelyklMdai vaa
Brabant, Amsterdam, 1770.
Kramm, De Levens en Werken, 1857, I 181.
BapL Gerrit Hcadricksz. de, hol-
liad. Maler, Ia Dordredit tätig, vor 1686
daselbst f.^ a. Bred,^.
Bruyn, GuiUaume de, Stadtbaumeister
von Brüssel, getauft am 81. 8. 1649, f in Brüs-
sd am U. 4. 1719. B. war der führende
Ardntdct bei der Wiederherstellung Brüssels
nach dem Brande von 1695. So leitete er im
Verein mit G>melis van Newen tmd Jean
Cosyns den Neuausbau des Rathauses. Dann
erbaata B. allein über die Hälfte der die
Graade Place umgebenden Giebelhäuser der
Gilden. Unter diesen ist an erster Stelle das
die grämte Ostseite einnehmende Gebäude zu
nennen (an den 19 Fassadenpilastem Bildnis-
büsten der Hersöge von Brabant, am Giebel
kÖBSflertsch bedeutendes Relief d. Pax, Abun-
dantia, des Handels und Gewerbes). Links
vom Rathaus ist das Innungshaus der Brauer
eine Schöpfung B.S. Auch das ehemalige
Städtische Schlachthaus in der Rue du Poivre
bat er wiedererbaut B.s Architektur zeich-
net sich aus durch die Verwendung großer
Fassadenpilaster und einer üppigen Barock-
dekoration.
S c h a y e ■, Hist. de l'archit. en Bel^que,
BrÜMcl 1852. — Marchal, La ScuJpL etc.
beiges, 1896 p. 488. — Hymana^ Bniaael (Ber.
Ktmatstitten Ed BO), Le^iig 1910. Btnmtk.
BmyB, Jan de, Maler aus Alost, 1649/50
Meister in Antwerpen, 1662 Bürger, 1668/54
Dekan, 1666/66 verstorben. — Zwei andere
Maler Jan dt Brüstt waren gleichfalls in Am-
werpen tätig, der eine 1088/84 Meister und
1664/66 bereits verstorben, der andere 1666/7
Lehr junge, aber 1667/68 schon verstorben.
Rombeats-Leriaa^ De I igfsisii II (S*>
gister).
Bruyn, J a n d e, geb. in Amsterdam, wurde
am 23. 9. 1722 dort Bürger und war Maler.
Aeastels Oudheid V 68. E. W. Moti.
Bmjpa, Jan dc^ Porträtmaler in Loadcai,
vcrauitlicfa bolliad. Herkunft, stdite 118% 94
07 dalge HcrrenUMalsaa in der Bogr.
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Acsd« SOS. Er f Mklclit idcBliidi fldt den
gleichnamigen Malrr, der litt— M in der
Gilde zu Alkmaar erscheint.
A. GraTcs, Roy Acad. Exhib., 1905 II 288;
Soc. of Art etc. 1907 p. 73. — Obrccns Arch.,
II s. Res;. H. V.
Brayst Johanna^ hat 1777 eine Anzahl
Iddner Landschaften radiert Zwei 1779 da-
tierte, mit Tusche gezeichnete tfröBere Land-
schaften sind ini Amsterdamer Kabinett.
£. W. Mott.
Bniyn, Johannes de, geb. in Amster-
dam, wurde am 01. 4 1710 dort BSrger and
war Maler.
Aeittilels Oodlicid V 60« 5« H^. Mton*
Brnyn, Jos d e, Bildhauer in London, der
zwischen 1871 und 1898 daselbst in der Roy.
Acad. einige GcoNfifurcii wd PtatriiAfistcs
aoastellte.
A. Graves. ReV' Acad. Bidilb., 190C II tM.
Brcyn, Nicolaes de, Kupferst. in Rot-
terdam, geb. in Antwerpen als Sohn des
Abraham de Br., kam 1601 als Kupferstecher
md Kaqftnann in die Antwerpener Gilde^
wrinle aber sdioii 1017 in Rotterdam, ver-
heiratet mit Susanna van Londerseel, Toch-
ter Ton Hans van Londerseel. Seine Toch-
ter Snsanna war die Frau des Verlegers
Frangogn van Beosecom. Am 4. 12. 1662
wird er in einem Aktenstück altersschwach
genannt, und im Oktober 1866 ist er in Rot-
terdam von setner Wohnung am Haagschen
Vcer begraben. Sein sehr reichhaltiges
Oeuvre, das als älteste Datierung die Jahres-
zahl 1594 zeigt, gehört zu den interessan-
testen seiner Zeit^ Mit sicherem Grabstichel
bat er eine große Reihe von Darstellungen
aaa der bibliscfien Gcscfiichte In groBera For-
mat gestochen, welche man öfters in alten
Bibeln eingeklebt hndet. Genießbar sind sie
aber nur in frühen Abdrücken. Viele dieser
Blitter sind nadi Kompoeitionen von GiUes
van Corinxloo, David VioddKxn», Jacob Sa-
very und ähnlicher Künstler gestochen, die
Mehrzahl aber nach eigener Erfindung und
hierin zeigt sich de Er. als ein höchst ori-
gineller Künstler, der die Knnat^prache dea
Lucas van Leyden noch ein Jahrhnidert nach
dessen Ableben mit Geschick fortsetzte. Auch
nach Maerten de Vos hat er mebreres ge-
ilMhen. Hervorragend ist er auch als Oma-
mentstecher, und sehr gesucht waren seine
vielmals neti herausgegebenen Folgen aus
der Tierwrlt; „Animaliuin quadrupedum varii
generis cifigies", wVolatiliuro varii generts
cffigiea" und MtJbdiaa varla gcMre ^admn
De Liggeren I 416. — Notben von Herrn Ha-
VBthom van Rijscwijk. — A. v. Worsbaeh,
Niederl. Katlerlcx. u. Ergänz.-Bd. B. W. Moet.
Bni3rB, P. d >\ s Brunt.
Brnya, Sebastiaen de, Maler, wird 1653/4
Freimeisler in der Lukasgilde in Antwerpen.
Kranun erwähnt einen Zeichner S. ä* Bruym,
WH MM, der vleOdcht vik OMgen idcu lisch
ist.
Liggerea II 248, 253, 207. — K r am tn, Levens
en Werken. 1857 I 188. H. V.
Brnyn, Theodor de, Landschaftsmaler,
geb. in Amsterdafln (nach den Antwerp. Bür-
gerbüchem), wnrde in Antwerpen 1768 Schü-
ler von Nie. van den Bergh, 1768 Meister
und am 16. 7. 1769 Bürger daselbst. Später
arbeitete er in London, wo er 177S— 1806
m der Roy. Acadenqr aoaaldlle. In Eaf>
land machte er sich namentlich durch ge-
malte Imitationen von Marmor reliefs u. durch
Dekorationen dieser Art in der Kapelle des
Hoepitala xa Greenwich bekannt In London
iat er 18M geatorbea.
LigrNtt II IM, m, S14, m - Redgravc^
Dfct oi Attisli Cntsr de Btoyn). — Graves^
The Soeietr of Aitlsta («ntsr De Bnqni) ; da»
selbe, Roy. Aeadony n SM. H. H.
Brnyn, W i 1 1 e m d e, holländ. Radierer (Di-
lettant), von dem eine Strandansicht „W. D.
B. f.« 1766" bezeichnet ist. Du
im Amsterdamer Kabinett hat
hindige Dedikatiaii dea Radierera.
E. W. Moet,
Brayn, Willem de, s. auch Bruyn, Guill.de.
Bniyn, s auch Bruxn.
Bmyne, Chr^tiende, s. Brun.
Bmyoe, Cyprian de. Maler in Ifediehi,
1670—1678 genannt
E. Neeff t, Hist. de la peint. etc. A Maltnes,
1876 I.
Bniyae, Gabriel van den, fläm. Bild-
hauer, geb. in Löwen im letzten Viertel des
lö. Jahrh., f vor dem 8. 6. 1661, fertigte 1687
bis 1639 das prächtige Tabernakel der Kirdie
Saint- Jacques in Löwen, das demjenigen des
Matthieu de Layens in der Kirche Saint-Picrre
daselbst nach^i l' iU'-t iijt. Der Künstler er-
hielt dafür die Summe von 260 Flohn.^ 20 Sol.
E. Marehal, La Sed|pt e«b hdeea. 1895
p. 222/3. U. V.
Bmyne, Hendrik de, Maler, wird 147S
Freimeister in der LtdOMSHde Xtt Antwerpen.
Liggeren, I 2«. 31. H. V.
Bntyae, Jean de, Maler in Mecheln, 1479
Dekan der Gilde, 1608 noch erwähnt. Ein
Jean de Br., alias Boems trat 1537 in die Gilde,
ein Jean dg Br. wird 1621, SO Jahre ah, ala
Maler genannt.
E. Neef fsb Bist de 1a peittt ete. 4 Maunas^
1876 L
Brnyiie, Jean de, Bildhauer von Brüs-
sel, lieierte 1491 für die Fassade des ehem.
Hauses der Rhetorikerkorporation in Löwen
ein Basrelief mit der Darstellung der Taiel-
nmde dea Königs Artua.
E. Marchai, La Scolpt ele. bdgca, UM
p. 210. H. V.
Bmyne, Michel de, Maler in Mechdn»
1518 Mitglied der Gilde, 1674 noch am Leben.
Bmyne, Pierre de^ nPeiotre dTimagei* hl
Mecheh), 1461/W.
B. Neef f a. Bist de la pefat eie. i MaHaes^
Ulf I.
t6o
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Braynd — Bruynsaen
BrarMl, Crittoif el. Mder, imp Frei-
raeiMer in der AiHwerpeaei LakMiilde (De
Liggcren II).
BreyBel, Jacob, Kupferstecher und Ver-
leger zu Antwerpen, um 180B — 1081, Vater
dn Malers Joh. Bajrth. Brunellt, stach das
Titelblatt zu „Ventilabrum medico-tbeologi-
cum auctlu re Michaele Boudewym" (1006),
femer Hinrichtung der Grafen Nidasdjr,
Zringri und Frangipani, sowie Blätter fSr P.
Hazart, Kerckelyke Historie etc., Antwerpen
1688. — Ein gleichnamiger Kupferstecher
wird von Wastler (Steirisch Kstlerlex., 1888)
als in Graz tätig erwähnt, wo er 16G7 den
Stammbaum des Hauses Herberaleta atadL
Wold mtl OWgem identisch.
Kram^ Imtm en mrieta de^ 1M7, L —
Lc Blane, Ummi h — Ronbonts en
Leritts, Uggercn II. H, V.
Bruynel, J o h. u. J o h. B a r t h., s. Bruneiii.
Brnjuaa, Pieter, geb. in Amsterdam,
mirde am 16. 18. IttO dort Bfirger, und war
Maler.
P. Scheitern a, Rcmbrandl, Redevoering
S. 70. E. IV. Mots.
Brnsmeiisen, H e n d r i c k, Glasmaler in
Utrecht, lieferte 1629/30 der slidt. Bcgienu«
JPcnster nut den Stadtw^pcn.
ObrccM Aich. II MT, t48. B. W. Man.
Bru3meni (so schreibt er slcli selbst, auch
Brumaux gen.), Pieter, Maler, um 1&84
itt Antwerpen geb^ Terbeb^afeete sich 1608 in
Amsterdam and moS korx vor 1620 gestor-
ben sein. A. Breditu.
Bntyaiack, J., Maler des 17. Jahrh., von
dem sich em bez. Bild mit Blumen u. Friichten
1906 in der KolL Malbnann. Berlin, befand.
Er ist wahrscbeiniidi mit 7. Brmmk^k (p. d.)
identisch.
A. V. Worsbaeb. Niedsil. Ksderiaib Br>
ginrnngshd JL
MtVftMc, Jean, Bodibindcr in Brniiai
lieferte lfS06 den Einband der bddcn KcglMer
mit den Stadtprivilegien.
AL PUebar«^ ArA d. aita ctc^ iSGO-si
in 1». H. V.
BmyBiBf, Lovrena, Maler, war 1674
Schüler von Daniel M)iena in Haag.
Obreena Arch. V 14». £. W. Mo4t.
BraOntaD^ Daniel, fwllind. Mldator-
maler, getauft zu Rotterdam am 5. 7. 1724,
t am 14. 8. 1787. Mitglied der Malergilde
ini Haag atn 31. 1. 1760, wohnte aber stets
in Rotterdam. Schüler des MimaturmaierB
Nicolaas Jitwad daadbst Es war damals
Sitte, einer Braut einen Fächer mit zärtlichen
Darstellungen bemalt zu schenken, welche
man nach Kopien von Anton u. Ch. Ant.
Coypcl, A. Watteau u. Nie Lancret wählte.
Bmijninx matte derglekben Darttellungen,
verändert mit Anspielungfcn auf die Braut,
ihre FamiUe usw. Als Fr. Xavery aus Frank-
fddi nrflcbkehrt« n. aokhe Maleitiai
Uger and nach eigenen Erfindungen berstcUte,
widuKte sich Braijninx ganz der bereits
früher von ihm geübten Miniatur -Porträt-
malerei; meistens Brustbilder ohne Hände.
Laut eigenen Notizen hat er 80 Schntipf-
tabakdoaea and detikidien Kleinig^tan mit
galanten MbliTen bemalt AuBerdem von
1747—1786: 29 Fächer und 591 Porträts
Für alle diese Malereien hat er rund 46 000
Gulden erhalten. Seine letzte Arbeit war die
Zeichnung für eine groBe Medailk dea
AlUancefestes zu Rotteidam am M. 4. 1788
(geprägt von J. van Baerll). Sein Kunst-
nadilaä wurde am 31. 8. 17^ zu Rotterdam
varicauft.
Seine Miniaturen sind meistens in Privat-
besitz, z. B. die Porträts von G. W. v. Oosten
de Bruyn, Bürgermeister u. Geschichtsschrei-
ber, Haarlem (1768) ; Frau J. Enschedd, geb.
Swavittg (1784). Eine von ihm 1761 geroalte
Kopie des von G. Kneller gemalten Porträts
des Malers Robert Duval befindet sich im
Mus. zu Rotterdam, Nach seinen Porträts
stach R. Vinkeles die Bildnisse v. N. Versteeg
(1771) ; J. Nomsz (1771); S. M. van der Wilp
(1772) ; J. J. Elsevier zu Haarlem (1784) ; L
van Zwyndrecht, 1786. J. Houbraken stach
die Portr. des Dichters Fr. de Haes in Rotter-
dam, 1757, und des Predigers P. Hofstede
daselbst, 1783. (V|^. anch JMgnMMdr.)
Van Eyndcn n. van der Willigen
Gcachiedenis etc. II 188. — N agier, KSfleritt.
II 168. — lamerceel, De Levens etc. I lU.
— Fr. Maller, Beschr. Cat. et«. 1853. — Van
der Aa. Biogr. Woorderboch II 1S03. —
Kramtn, De Levens I 183. — Scheffer «.
O b r e e n, Rotterd. Historiebladen II 577. —
O b r e e n, Archief V 159. — v. Someren, Be-
schr, Cat. II (18d0/l). — E. VV. Moes, leona»
grapbia BaUva, 1897, I, 1905, II. —> Wnrs-
bacb, NIcderL Kstleriex. o. Ergiaxungabd. —
Stidt a. Motori-Aiddve in Rotterdam.
Breyalnas, Heinricli, Maler za Xanten,
erwähnt 28 9. 1467, f 1475. Wohltäter des
KrcuzbruderkloBters Marienfrede bei Ding-
den, in das sein einziger Sohn Lambert eintrat.
.Sauer in Beitr. t. Gesch. d. Niederrheins,
XIV (1!)00) IM, odMt Anlage: De beneficiis
Hcnrici B. £. Fimunich-RieharU.
BniTBa, Anna Francisca de, bdg. Ma>
lerin, geb. 1806, Nichte und Schülerin des
Brüsseler Archit. Jacques Francquart u. Gat-
tin des Schriftstellers Js. Bullart. Sic malte
u. a. das Portr&t ihres Lehrers (1082) und ihr
eigfnea (lOM), die von Wenzel HoUar ge-
stochen wurden.
Biogr. Nat. de EelgUjue. — Campo Weyer-
ma n. De LevensbessMyelaisn eSe. '—Parthey,
Wenzel HoUar. H. H.
Braynseel, Gilis v., Makr in Antwerpen,
1611 Meister in der Lukaagilde {ßt La-
geren I).
Brnyassea, Pieter, Kartenzeichner in Lei-
den, hat iS91 eine ältere Karte von Süd-
IVWIIam«! Uim If nnmJinmnilMfc ^M^^X^^fr V^nA
UV.
i6i
u
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BroaMcs-Biy
Karte von 1644 ist im Archive des Strom-
gerichtskreises Rijnland in Leiden.
C»t. T. h. Sted. Mus. von Leiden, 188« S. 1.
E. W. Idoes.
Bnudowics, Franz, poln. Maler, gd». ItiSl
zu Brodnica (West-PreuBeo). Stndiertc sdt
1883 in der Krakauer Kunstschule Malt
hauptsächlich Landschaften. 1894 stellte er
auf der galizischen Landesausstellung in Lem-
berg ein vielbewtmdertes Bild aus: Junge
Föhren auf sandigem Grunde. Lebt jetzt ia
Lithaucn und widmet sich vorwiegend der
malerischen Ausschmückung kath. Kirchen.
Swieykowski, Pamtelnik T. P. S. P. w
Kiakowi^ 18&4— 1904. C. M. v. G6rski.
BhmI, Stef aa<s Italien. Hahr, gdi. am
11. 5. 1835 in Gropparcllo (Piacenza), f am 4.
1. 1911 in Piaccn/a, Schüler von Bern.
Massari in l'iacenza und seit 1S54 von AI.
CastelU in Rom, wo er mit Nino Costa und
AmoM Böddto Pretudacbaft schloS. Sdm
Erstlingswerk war ein für den Conte Anguis-
sola (Piacenza) gemaltes Jagdbild. Nach wei-
teren siebenjährigen Naturstudien in den
Apenmaea UcB er sich in Florenz nieder, wo
er 1886 du nataralistisdi gdialleae BOd „I
carbonari" fKohlenbrcnncr) ausstellte u. dann
2\vei Jahrzehnte als üenre-, Tier- und Land-
schaftsmaler ansässig blieb. Seit 1885 in Pia-
ccnza als Profcsaor und Direktor des Istituto
Sjawnia tang, oeKniciRe er ote iwumiauBUBf*
lungen Italiens bis in die jüngste Zeit mff -i-t
nen ländlichen Idyllen und Tierbildern aus
den Apenninen, die in ihrem Schöpfer einen
würdqjien Vorläufer Giov. Scgantinis erkennen
Immi und aucb von der aeneren Kritik m-
crlomnt werden. Als Hauptwerke sind her-
vorzuheben die Gemälde ,^lla fiera" (1875,
jetzt in London), — „Mandra sperduta" (1881,
jetzt in New York), — ..Don Chisdotte", —
«Che <fk^, — „La predica so gli AppenuM",
|,Pascolo suir Appennino", — „I primi a
far 1a rotta" (letzteres Bild jetzt in der Call.
Naz. Mod. zu Rom), — sowie einige in den
letzten Jahren entstandene phantast Aquarelle.
UartinL La IL Eaposiz. etc. a Milano 1872.
— Firenze artht. 1872 XII— XIII ; 1874 XIII 3.
— A. Röndani, Scritti d'arte (1874) p. 421.
470 ff. — De Gubernatiü, Diz J art. ital.
viventi (1889), — L. C h i r t a n i m Natura ed
Alte 1894-^5 I «8 ff. — V. T u r 1 e 1 1 iin L'Arte
•U' Eaposiz. dl Torino 1898 XX 194 f. - F. G i a-
relli in Natura cd Arte 1M3-4 I 147—158
(bU vielen Abb.). — Cat d. Etpouu. etc. di Fi-
fcnae 1907—8 r 72, sa. — L. Orzola in Viu
d'Alte 1909 p 323—335. mit Abb.; sowie in Ras-
aegna Naz. CXXXVl 209 ff. — Gazz. di Faima
V. 7. 1. 1911. G. DttU AmmL
Bif, Auguste, Iranzös. Kupfefstcdier o.
Lithograph, 1. Hllfte des 19. Jahili. Von ihm
die Stiche: Ibrahim Pascha visitant les abeil-
les du culonel Buchoz und: Milton dans le
jardin de Lucifer aux Champs-Hlysccs. Von
ihm lithogr.: Bildnis Aug. Railets. — Von
einem Stedier Bmät Ery kumt man 8 NadK
irtidu nach Blittera lUffefs.
Liss-Mscr. (Bibl. Thieinc). — B e r a I d i, Lei
grav. du IJ. s., 1880 IV 25. //. V.
Ery, J e h a n de, Goklscbmied zu Tournai,
erhält 1809 Wfwillimg f9r einen dRwnMtt
Becher.
De Laborde, Lea duea de Bourgogne, 1849
I P. XCIV. H. V.
Ery, Job. Israel de, Sohn von Theodor
de B., deutscher Kupfcrit in Frankfurt a. M.,
geb. vor 1670. f 1011. Arbeitete mit dem
Vater und seinem Bruder Joh. Theod. zch
sammen.
Immerzeel, De Levens en Werken. — Lc
BUnc, Manuel (2 Stiche). — K«t d. Oma-
mentstichsamml. in Bcrhn. W. : . 6'.
Bry, J o h Ii n n T h c ü d u r de, Sohn von
Theod. de B., deutscher Kupferst u. Radierer
in Frankfurt a. M., geb. 1581 in Lfittich,
t 1823 in Frankf. Eine seiner beiden Töchter
heiratete Matth. Merian. Ii. war ein begabter
und tüchtig geschulter Kupferst. von großer
Fnichtl»arlceit ; seinen Vater, mit dem er viel-
fMli nstnnnen arficitete, überragte er be>
trächtlich an Talent. Er war der Lehrer
Sandrarts. In seiner Technik lehnte er sich
an die Art Jak. de Gheyns d. X. an,
InBoiasardsIoonea radierte er (pachjanku)
das Bftddt Erasmus v. Rotterd. im 1. Teil,
5 B1. im 2., 5 im 3. und 8 im 4. Teil. — Zu-
sammen mit seinem Bruder setzte er das
Reisewerk seines Vaters fort. 4 kleine Stiche
in Querformat stellte er nach H. S. Belnm
her, femer reproduzierte er in kleinem For-
mat den Triumph Giristi von Tizian, das
Bacchanal G. Romanos in Wien (s. Mander
cd. Hymans I 868), die Heirat Rebeccas, das
goldene Zeitalter nach A. Bk>emart, 1608 (in
Rund), nadi Peruzd, eine festl. Versanmilang
in Venedig nach D. Barendsz u. Goltzius, einen
Soldatenztig (n. rechts) nach Jost Amman. Zu
wiMO besten Blättern gehören die 4 Elemente
in qner Oval und Mercators Bikinis in 4P.
Sehlriteher sfaid der PamiBb 95 einzefaie Ge»
stalten in Folio, und 23 Bl. Trachtcnbilder
(Paare). Er arbeitete für das Florilegium
novum, Frankf. 1818—18, 8 Teile in fol. und
für das Theatrum anttomicum von Gasp.
Bauhin 1618. Auch fertigte er ein Alphabet
und zusammen mit seinem Bruder ein Mau-
reskenbuch von 23 Bl. in 4* (Gaz. d. B.-Arts
XVII [1864] 424). — Aus seiner KomapOtt*
denz mit dem Wiener Hole ist m einnehmen,
daB er sich 16M erhot; Schalen anzufertigen,
16(X) Bilder des Kongo anbot, 1615 ein Kriegs-
kunstbuch, 1Ö17 die est- imd westindischen
Reisen (Jahrb. d. Kstsamml d Alletlu Kaiscrh.
XVn, 8. TeO; XX 8. Teil).
Imaierseei, De LcMas en Wcrinn. «>
Sandrart (Laben Uerians). — llaricttei,
Abeccd. — L e B 1 a n e, Msunel. — A. T. W n r s-
bach, NIederL Kstleilcjt. I (1906). — Nag>
ler. Mooogr. I. HI, IV. — Kat. d. OmaBeafe-
atiAmmmi. in Bertin. Ii^ *. 51
Bif, Theodor (Dirk) de. niedeflind.
Bnplerat., lebte und wirkte den gröBeren Teil
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aebes Lebras ia Deutacblaiid, geb. 1688 io
Lattich, t am 97. 8. 1686 in Frankfurt a. M.
Er entstammte einer reichen und angesehenen
Familie und muBte 1570 seines reform. Glau-
bens wegen die Niederlande verlassen, nadl^
den aeia VennÜBa eingezogen worden war.
In Pmdcfnrt eröffnete er einen Buch- und
Kunsthandel (später auch im nahen Oppen-
heim) und fertigte eine groBe Zahl von
Stichen, darunter besonders gute Vorlagen
für Goldachmiedsverzierungen und verschte-
Fdgen von Blättern zur Illustrierung
Werken, wobei ihn in späterer Zeit seine
Söhne Joh. Israel und besonders der
Job. Theodor tmterstützten. — 188B
gai» er in Heidelberg die Potentissimorum
Tordae imperatorum etc. icones, 47 Bl. nach
Hocfnagcl, in 4° heraus ; nacli Nlarciis Gcc-
rarts, der 1577 Maler der Konigin Elisabeth
war (s. Van Mander, ed. Hymans II 90). den
Zug der Ritter des Hosenbandordens in 12
Bl. ; nach Tho. Lent das Begräbnis des Sir
Phil. Sidney (f 15&6i in London, in :U Bl.
Aui die niederl. Verhältnisse beziehen sich
seine beiden gestochenen
Gegenstücke: De Hoopman v.in Weysheyt
(Wilhelm von Oranien) u. De Hcxjpman van
Narhuyt (Herzog v. Alba). 1593 stach er mit
Job. Isr. zusammen die Emblemata saecn-
laii^ «0 Bl.. desgl. 1698 die AlphabeU et d».
racteres, in 4» In England (um 158T) hatte
er die Anregung erhalten, ein großes Reise-
werk herauszugeben; 1590—96 erschienen die
6 ersten Teile der groBen Reisen, lagkidi in
lalein., deotadier «öd frans. Ausg.; Ae Uri-
nen Reisen wurden nach seinem Tode von
den Söhnen gefertigt; die Coücctiones pere-
grinatii num in Indiam orientalem et Indiam
occidcntalem landen erst 1684 ihren AbachloBw
Besonders hat sich B. hdcaant gemadit durch
seine Stiche zu Boissards Tcones virorum
illustrium, deren vier Teile in Frankfurt
1597 — 99 erschienen, jeder 60 Bildnisse be-
rühmter Mianer der Renaiaaance enthaltend,
die der hamaniatiacben Cehtearichtung afr>
gehörten. Von den 51 Bildnissen des 1. Ban-
des stach er (nach J. B. Janku in Repert. f.
Kstw. VII 416 fgg.) 45. im 2. Bande rühren
nur 8 sicher von ihm lier, die ühriigen stam-
men von seinen Söhnen und anderen. 1607,
ein Jahr vor seinem Tode, stach er sein eigenes
Bildnis in 0\'al, aus dessen Umschrift sein
Geburtsjahr hervorgeht.
Nach ihm wurden herausgegdw* : Initialen
(U»Q, BcfUn 1886^ in 4*. ^ Eadikaiata aacca-
Uria (Civenb. 1611), v. Fr. Wamecke, Berlin
1886.
Das Werk B.s zusammen mit dem seiner
beiden Söhne umfaßt über 1600 Blatt
In der SammL Destafllem' befand «ch von
ihm die Zeichnung eines Schwertgriffea Mtf
Pergament, bez. T. de Bry (Gaz. d. B.-Afft8
8 Pdf. XXI [1888] 9, 488).
Im Grüocn Gewölbe zu Dresden ein
gcsdiniltener und grsvierter breiter silberner
Spiegclrahmen mit vergoldeten und durch
(^astische Ornamente verzierten Leisten, des^
sen Mittelfeld (die Rückseite oder der Ver-
des Spiegels) ebenso bebandelt ist, das
mit B vergoldeten, für den Abdruck
bestimmten runden gravierten Platten belegt,
die Bei^iele der Verwendung von Spiegeln
Beigen und deren zwei (die oberste und die
mittlere) die Bezeichnung Q M A S (als Mo-
nogr.) in. T. B. fe. tragen. H. 68, Br. 48 an.
(Silberz. No 118). Die Platten sind von B.
gestochen (nach der Zeichnung eines Zeit-
genossen) ; das ganze adiSne Wcrit wird «dd
A. Wnrsbaeh, Ificd^ KMlcries. —
Aflff. D. Biogr. tU 4IT (darin die ihaM lit). —
Paasavant P<^. I 818. Imaaraaal,
Da Leveas ea Wethen. — Krassi^ Da Lavena
ea Wcribai I. - Marl«tt% Ahaesd. — Ld
Blaac^ llaa. — Walnole^ Aaset of F.
gtaty aaa. - MHt d. CaUrttCsana^ K. F.
XIV SM. — Bepert f. Kstw. vn 41«. — KaHt.
d. Gritaan Qtm. kt Diaadea. — Kat d. Oraap
mad. Berlia. — S. Celvia. Baifer
Bair. eic. in W^fiaad (1M6) p. 87 ff, 14a
IP. at. SMMto.
Bry, 8. aaeb Brtt and Mrk.
Bryaia, s. Brits.
Bi7«a, Allred, Zeicbner, geb. 186fi^ f am
17. 8. 1808 in T^Midfln namentSdi in Karilta»
turenfach tätig. Er zeichnete u. a. für die
„Sporting and Draroatic News" und den
„Entr'acte". Mit besonderem Interesse
er Darstellungen aus dem Bühncnleben.
Bry an, Dict. of paiot and cair., 1803 I. —
Kftchron. N. F. X 4A7. H, V,
Brfan, John, Portrit- tnd Marinennlar
in London, stellte 1786—90 in der Roy Acad,
und 1790 und 91 in der Soc. of artists aus.
A. G r a V r 5. Roy. Acad. Exhibd, 19W 1 ; Ex-
hib. at Soc. of art. etc., 1007. H. V.
Bryant, C. £.. Medailleur in Lima (PenO
um 1870 titig, hat einige ErinnemigniadBillcn
gefertigt.
Forrer, Dict. of Medall. I (1904).
Bryant, Everctt Lloyd, amerik. Maler,
geb. 13. 11. 1864 in Galion, Ohio, studierte in
London unter Herkomer md in Paris unter
Blanc, spiter fai FMIadelphia imter Anadi&tB
U. Chase. Figurenhilder f^elin^en ihm am
besten, z. B. „Cindcrella ä sa toilette", „Baby
und Amnie". Edmund von Maek,
Bryant, Henry, amerikan. Portrit- und
Laadsdiaftamaler, geb. 1819 in Hartford,
t 1881, studierte in New York und wurde 1887
Mitglied der National Academy.
C 1 emcat aad Hatten Alt «f the 19. eeat,
IM«. H. V.
Btyaat, Joshua. Laadichaftsmaler, Zeich-
und KupfecMeoer in London^ um 1786—
1810 tätig, stellte swiwhcn 1788 und 1808 in
der Roy. Acid. und in der Brit. Instit. aus:
Ansichten von Burgen der Touraine, Ansich-
London^ der Umgegend von Paria
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asw. Das Brit. Mus. bewahrt von ihm eine
Zcidinung mit einer Anaiciit der HiiiiiHi des
Drury Lanc Theaters.
A. Graves, Roy. Acad. Exhib., 10O5 I; Ex-
hib. at the Brn Inaf t , 1908. — L. Binyon,
du. of Drawiius etc., 1808 I. — Univ. Cat of
Book» on Aft, Sappl., London 1977. H. V.
BqFUl% EnckSer und Bildhaoer kariicber
Herkunft; wie sein Nsme bcwugt (vfL Bull.
de corr. hell. 1880, 319. Dittenberger, SyHoge*
90) ; dem widerspricht nicht, daB er von
Athenodoro« (bei Clem. Alex., Protr. IV 48
P 42 cd. Pott. Overbeck, Sq. Iii») Athener
genannt wird; er oder Sflioii sdu Vater
konnte in .A.then eingewandert Min (vgl. den
entsprechenden Fall bei Sihennis). Br. war
neben Skopas, Leochares und Timothecs am
Mausoleum tätig (Plin. XXXVI 80. Vi-
truT. VII praef. 19. Ombeck 1177 f.), 9ch«rf
unter Ptolcmaios Soter das Kultbild für den
neuen Sarapistenipel in Alexandrien (gegrün-
det a. 886. Vgl. über all die Legenden, die
ndi tun diese Schöpfung gnippiert halici^
auietzt E. Schmidt in den Religion sgcsehiditl.
Versuchen u. Vorarb. VIII 2 p 17 ff. und
Petersen im Arch. f. Religionswissensch. 1910
H. 1) u. unter Seleukos Nikator, den er porträ-
tierte (Plin. XXXIV 78. Overbeck 1827),
die Kultstatuc für das Apollonheiligtum in
Daphnc bei Anttocheia (Cedren , Comp. bist.
P.806B ed. Paris. Overb. 1321. Antiocheia
gegründet a. 800). Demnach füllt seine Tätig-
keit die ganze zweite Hälfte des 4. Jahrh.
v. Oir. (es ist nicht nötig, mit Brtum anzu-
nehmen, die ApoUonstatue sei ursprünglich
für die ältere Stadt Antigoneia bestimmt ge-
weacil). Der frühen Jugend des 6r. ge-
hörte augenscheinlich eine signierte Basis
an, die sich in Athen nördlich vom sog. The-
seion gefunden hat; das Denkmal war die
Wcihanf eines Fiqrlarchen Demoetbenes aus
dem Demoa Piiafiia, der beim Wettrennen
der Reiterphylen gewonnen hatte. Die Vorder-
seite trägt Weihinschrift und Küastlersigna-
tur; auf den drei anderen Seiten ist jedes-
mal die gkkbe Daratdlung in Flacfarelief
wiedeiiiuiti ein birtigcr Mann idleC udt
betend erhobener Rechten auf einen Dreifuß
zu; gemeint sind Demosthenes, sein Vater
und Bruder. Aul der Oberfläche ist in der
MiUe die Baaie dner Sinle erhalten. In
der Nike wurde der Torao einer mgefKigel-
ten Nike geftmden; man bat angenommen,
die Figur habe auf jener Säule gestanden;
von anderen — letzthin von Studniczka, Ka-
iMiis (Abb. d. sichs, Ges. d. Wissensch. 1007
61 mit Taf. 6) — wurde die Zugehörigkeit
des Torso bestritten und statt dessen ein
DreifuB als Aufsatz der Säule vermutet. Die
Reliefs der Basis sind unbedeutend; einzig in
dem Pferdetspna verrit aldi wodgatcDS ein
ptraBttüdier fieerbmirV In «nie Zdt'
der athenischett Ldwaeit des Br. dOrfen wir
auch zwei Statuen des Asldepios tmd der
Hygieia datieren, die Paniaaiw (I 0.
Overbeck 1819) auf der Buiv von Mcgara
emAbnt (vgl Indwof-Blmner a. P. Gtruer,
Ntnnism. comment. of Paus. 5 f. Taf. A VI,
VII). Einen Asklepio« des Br. aus Bronze
nennt auch PlininsCXXXIV 78. Overb. 1880);
Identität mit dem mcgarensischen ist mi^-
üclt Ab }tmger Mann wurde Br. sur Ifit-
arbeit am Mausoleum berufen, dessen Nord-
sette ihm zur Ausschmückung mit Skulpturen
anvertraut wurde. Vgl. über die Skulpturen,
die bei der Ausgrabung der Ruine auf dieser
Sehe zutage kamen, Amelung, Ausonia a. unten
a. O. Amelung kommt nach Vergleich mit an-
derem Material zu dem SchluB, daB die beiden
Kolossatstatuen des sog. Mausolos und der
sog. Artemisia, sowie ein bärtiger Kopf klei-
neren Maßstabes aus dem Atelier des Brya-
xis .stammen (Brit. Mus., A Catalogue of
Sculpture II pl. XVI u. XX 1. Brunn-Bruck-
mann, Denkmäler 241, 242. Arndt. Strena Hel-
bigiana 12 ff. Abb. 8 — 4). In diesen Skulp-
turen ist die Schulung im ptaxitelischcn Kreise
noch deutlich erkennbar, d<xh hat sich eine
starke Eigenart bereits siegreich durchge-
setzt; gegmBbcf der feinen, plasdadwn
Durchbildung der praxitelischen Werke wal-
tet hier ein entschiedener Sinn für mehr deko-
rative Wirkungen ; in der Gewandung wer-
den breite Lidit- und Schattenstreifen leb-
baft locMitraaticrt^ an den KBpfen nur die
Hauptformen stark betont, die Haare mög-
lichst in Massen zusammengehalten. Von den
Friesplatten mit Amazonenkämpfen hatte
Brunn U. 8. unten a. O.) eine Anzahl dem
sr. zugescnneDen, oie man jeczc vieimenr
dem Skopas zuteilt, da sie in der Tat an der
Ostseite des Gebäudes, die dem Meister von
Paros anvertraut war, gefunden wurden.
Oacegen glaidA nun in den fhfiitth Gcnnewr
Platten Teile von der Sdte des Br. sn be-
sitzen ; sie erinnem am meisten an die skopadi-
schen Fragmente, machen aber einen weiter-
gehenden, dekorativen Gebrauch von wehen-
den Minteln; die Figuren sind imponierender
im ^Vuclis als m einer der anderen Gruppen
(entschieden ist die Frage noch nicht; ab-
weichende Ansichten sollen in demnächst er-
scheinenden Arbeiten von Wolters-Sievddng
u. Studnicalm ausgefülirt werdeiO. Wemi die
lang erwartete groBe Publikation der Manso»
leumsfunde erscheint, wird es hoffentl. durch
Ausnutzung alier Fundnotizen auch geliogei^
von den erhaltenen Marmorlöwen die zu be>
stimmcfl^ die auf der Nofdseite zutue kamen.
Um diese Werke gruppieren sidi eimge andere,
von deren Existenz nur die schriftl. Überliefe-
rung berichtet: ein marmorner Dionysos in
Knido« (Plin. XXXVI 22. Ov. 1318) ; Sutuen
des Zeus und ApoUon und eine Anzald Löwen
XU Patar» in Lykien (Qem. Alex., Prglr. IV
17 9. ed. Pott Ov. 1817; vi^ Boidiar,
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Biyazts
Mytb. Lex. III 1678 1.); Ünf koloMte brau-
MM Götterbflder m RhodM (PBb. XXXIV
42. Ov. 1816). In mfereiQ Alter wurde Br.
nach Alexandrien berufen, um für den neu-
begründeten Sarapidcult das Götterbild zu
•chaffen. Der Gott war tbraoend darge-
itdlt; der Thrao nldrt mit yundgcdwcliwl*
ten, sondern mit breiten, flachen, ausgesäg-
ten und palmettenverxierten Beinen und Leh-
um nach älterer Art gebildet; die Seiten-
pfbtten der Röckkliiie bekrönte je cbe Nike
(Häuser. Bert. phiM. WocheilMihr. 11KM. 1144).
Die Füße des Gottes, der rechte vorangesetzt,
der linke zurückgezogen, ruhten auf einem
breiten, niedrigen Schemel mit Löwentatzen,
der den FüBen entsprechend schräg gestellt
war. IMe Kleidung bestand aua einem fei>
ncn Giiton, sehr ähnlich dem des sog. Mau-
solos, einem weiten Himation, das über die
linke Schulter niederhing, Rücken und Beine
bedeckte, und schuhartigen Sandalen. Auf
dem Kopfe, dessen bärtiges Gesicht von einem
Wall dichter Locken tief beschattet war, trug
der Gott den Modius, an dessM Wandung
in Rdiai drei Ölbäume gebildet waren, und
von dessen Rand Ähren niederhingen. Die
hocherhobene Linke stützte das Szepter auf,
wrährend die Rechte liebkosi n 1 \uf dem mitt-
leren Kopf des schlangenumwundenen Ker-
beros lag, der wachsam neben dem Throne
sa8 (der mittlere Kopf war der eines Löwen,
der linke ein Hundskopf, der rechte der eines
Wolfs). Die Figür fu];te die Cclla des Tem-
pels, eines der gröfiten der alten Welt» ihrer
Breite nach vollkommen ans, war alao von
kolossalen Dimensionen. Sie bestand aus
einer metallenen Hülle, die in ihrem Innern
von einem Hoizgcrüst getragen wurde; jene
Hülle war im ganzen in blauschwarzer Farbe
gehalten, die nackten Teile einbegriffen, wo-
durch der Gott als Herr der Unterwelt charak-
terisiert werden sollte, doch waren kostbare
Metalle u. Edelsteine reichlich verwendet, um
den schreckhaft düsteren E^indruck zu mildem.
Von der gameen Gestalt and besonders der
Büste und dem Kopf allein haben sich viele
mehr oder minder genaue Kopien erhalten
Gegen Ende des 4. Jahrh. n. Chr. wurde die
Statue von den Qiristen zerschlagen und
»«fbrauut Mit «fiesem Sarapis-lVpm ist
der des Zeus von Otricoli so nahe verwandt,
daß wir auch in ihm eine Schöpfung des Br.
ei kennen dürfen, und zwar ist es wahrschein-
lich, daB er bereits vor dem Sarapis entstan-
den war, so daB Br., als er die Angabe er»
hielt, dem neuen Gott Gestalt zu geben, diese
aus der des Zeus ableiten konnte, indem er
alle Züge lichter Energie und liebevoller
Sorge milderte und verdüsterte. Da uns auch
das UiMerteit einer Zenastatoe erfialten ist;
die dem entsprechenden Teil des Sarapis sehr
ähnlich ist, liegt es nahe, Körper und Kopf-
tffM Btttcmnndcr n verbinden (s» Amdmy,
Auaonia). Alle Rqpltken des Zeus stimmen
andi darin flbcrcin, daS de in einer dgen-
artigen Technik gearbeitet sind (Sieveking
a. unten a. O.) : ganze Teile der Haare und
des Bartes waren nicht in Marmor ausge-
führt, soodeni aus Stndt; glcichmäBige Fär-
bung gab dimn TdlcB dann cta efaiheitliches
Aussdien. Die gleiche Technik ist in der
hellenistischen Zeit in Ägypten gang und gäbe
gewesen ; man erklärt sie damit, dafi die Bild»
hauer dort soviel wie möglich am Marmor
gespart bitten. Jedenfalls kann das Zusam-
mentreffen nicht zufällig sein, und es bleibt
nur zweifelhaft, ob Br. diese Technik in Ägyp-
ten eingeführt oder übernommen hat. Wri*
tere Skulpturen, die sich nach stilistischen
Kriterien und z. T. auch wegen der Qberein-
stimnienden Technik an Sarapis und Zeus
anschließen lassen, sind publiziert oder nam-
haft gemacht bei Amelung, Ausonia s. unten.
In diesen späteren Werken ist der EinfluS
des inzwischen zur Höhe gelangten Lysippos
fühlbarer, als der des Praxiteles; an einem
— dem Poseidonkopf in Villa Albani — er-
innert die Augenbildu^ vielmehr an die Art
des Skopas. Diese Mischung fremder Ein-
flüsse, neben denen das Persönliche deutlich
genug bleibt, ist ebenso charakteristisch, wi£
die verhältnismäBig geringen Variationen in
der Charakteristik der Dargestellten. Das
eigentümliche Verdienst des Br. hat vielmehr
darin gelegen, daß er seinen Schöpfungen im
ganzen einen grandiosen Zug zu geben wufite,
weniger bedacht auf die Durcharbcitnag im
ffaifincn Diese Bgcnscbsften nm^iten ibn
besonders geeignet für die Aufgabe, kolossale
Götterbilder mit blendender .'Ausstattung und
in prächtiger Umgebung zu schaffen. Mit
einem sokben finden wir ihn auch am Ende
seines Ldiens bcsefciftittt der ApdH sn Dn-
phnc bei Antiochien war ein kolossaler Akro-
lith; das Gerüst aus Rebenholz war mit
einer vergoldeten, reich mit Edelsteinen ver-
zierten MetaUbülk bcdcdtt; nur alles Nackte
war in auiuiur gciHMiei j zwei wnuiemBne
Edelsteine leuchteten in den Augen. Der
Gott war stehend gebildet, mit linkem Stand-
bein, den rechten FuB wie schreitend zurück-
gesetstt lekkidet in einen schkgpcndcn hoch-
gegüileleu CIritm mit tiefem Bansdi oder
Überfall; im Rücken hing ein fähiger Man-
tel nieder. Die langen Haare waren im
Nacken in einem Schöpfe aufgenommen, von
dem lose Locken auf den Röcken und die
Sdndteni nledcrfidci^ tmd bcikriSnt von einem
goldenen Lorbeerkranz. Der linke Arm hielt
die Kithara, während die Rechte mit der
Schale zur Spende vorgestreckt war (Ce-
drcn^ Conv. Hist n. 806 B cd. Paria, üb«-
nioa Or. 61 ini AM ed. BddRl. Job. Bfa-
lal., Chronogr. X 284 ed. Dind. Theodoret,
Hist. eccles. III 10 ed Vales.^ Overbeck 1B21
bis IflSC Fiiiloitaf|iot s. bei Balifluit Bdm.
i6s
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QuirtaUchr. für christl. Altertum 1880, 876.
Büttner-Wobst, Hist. Unters. E. Förstemann
CewidoB. Letpc 1804^ 1 f. Egger «. unten
n> O.)« Bd dicMr Steine voHAilirle cta BIHs
unter Julian das Zcrstöning:swerk. Die ein-
zigen Nachbildungen finden sich auf Münzen
(Overbeck, Kunstmjrthologie, ApoUon Müiiz-
tafd V 87-48. Ldpzig. Benchte 1886, 20
Taf. I 18-16). Mit dem AfMlkNi gleich-
zeitig wird das bronzene Porträt des Scleu-
ko« entstanden sein (Plin. XXXIV 73. Over-
beck, Sq. 1327. Porträts des Sei. auf Mün-
zen s. bei Imhoof-Blumer. Portrilköple auf
gr. if. I 8. m 8). Endfich crwitail TmHui
<c. Graec. M p 117 ed. Worth. Overb. 1996)
eine Darstellung der Pasiphae als Werk des
Br. Kalkmann (Rhein. Mus. XLII 488 ff.)
bat die ganzen Angaben des Apokgeten ver-
diditigt; da aber einige nadiwdsfidi riditig
sind, müssen wir von Fall zu Fall entschei-
den. Gegen die Möglichkeit einer Darstel-
lOBg der Padphae läBt sich nichts einwenden,
xnmal man iridit notwendig anzunehmen
branebt, daB die ^bredierisebe Gemablin
des Minns gemeint war. Eine Statue der
Pasiphae in einem Heiligtum mit Traum-
orakel nahe bei Sparta erwähnt Pausanias
(III 26^ 1); dann gab et eine vemutlidi
in Kjrrene beimiadie Verdoo, nadi der P.
von Zeus Mutter des Ammon war (Phit
Agis 9. Vgl. Roscher, Myth. Lex. III 1666 f.).
Für den Ruf des Br. in Rom zur Zeit des
Nero vridit» daS ColumeUa (de re niat I
praef. 81 cd. Bip. Overb. 807) ihn an erster
Stelle neben Lysipp, Praxiteles und Polyklet
namhaft macht. Aus erheblich späterer Zeit
stammt eine groBe viereckige Basis mit der
Inadirift OPVS BRYAXIDIS, die in Rom
bei S. Marco sntage kam; sie mnB die Kopie
eines Werkes des Br. getrsgOl lobc« (Loewy,
Insdir. gr. Bildh. 492).
Brvnn, Gesch. d. gr. Katler. • I tM8 ff. —
OverbeclL Geseh. d. gr. Plastik « II «7 t
Dlfl^ Gr. Kwitraytliologie, XI 3. M f. —
Bfnnn, SHmnafecT. d. tafcr. Akad. d. Wias.
1881. 114 ff. «L lÖsfaM ScibtUtaa n SIT nh
Ttfd. - Hemoll^ BdL de «ocr. hdL tm.
3M ff. - Kabbadiai^ DdÜMi asdu 18B1,
34 ff., 09,18. — Lolling; ebenda SS ff. ^
Wolters, AOen. Miltetl. 18M, 888 1 — Tb.
Reinach, Revue Aes it. gr. 1B91. 191. —
Couve, Bull, de corr. hell. 1898. 550 ff. Taf.
III, VII. — Kabbadias. Ephim. arch. m*;.
40 ff. Taf. 4-7. — Di «hl, Kev. it gr. 1894.
219. — S. R e i n a c h, Gaz. des be«ix-atts 1894.
226. — Collignon, Histoire de 1a ae. gr.,
II 30« ff. — Cl.\ 1 1 5. 1305b. — D i 1 1 e n b e r -
ger, Syltoge ^ fi87 — Pauly-Wissowa,
Rcalenc., III 916 fT. (Robert). — Klein, Gesch.
d. gr. Kunst. II 383 ff. u. sonst. — Egger. Re-
vue arch. 18S9, II 104 ff. — S. Reinach,
ebenda 1902, II 5 ff. — Amelung, ri>enda
1903. II 1T7 ff. Taf. XIV. — Svoronos. Da»
athen. Nationsfattuseam, 163 ff. Taf. XXVI—
XXVII. — Sleveklng^ Test n Bnum-Bruck-
mann, Denkmiler MI. — Amelvng, Ausonia
1908, 115 ff. Am*tmmg.
Bryoe, David (R. S. A, F. R., I. B. A.),
.\rchitekt, geb. am 3. 4. 160G in Edinburgh,
t am 7. 6. 1876; seit 1835 „a&sociate" und seit
1886 Vollmitglied der R. Scotttsh Academy,
auBerdem Mitglied des R. Institute of Brit.
Architecta und des Architect Institute of
Scotland. Für öffenlliche Profanbauten be-
vorzugte er den Palladio-Stil und die BaU'-
Weise der Italien. Hochrenaissance, für seine
Wiigei glücklichen Kirchenbaolea den goti-
schen Stil, für die Mehrzahl der YOa ihm er-
bauten bezw. umgebauten schottischen Edd-
sitze endlich die altschottische Profangotik, die
er mit besonderem Geschick zu verwerten ver-
stand, nameotlkli im Fettea-CoUegc^ seinem
bedeutendsten Bauwerke;
The Buildcr vom 27. 5. 1878 (Kckral.). ~
Dict. of Nat BiogT. Id09 III 158.
if. IV. Brockwll.
BiTdak, Andreas, Maler und Lithograpb
in ^akau, geb. in Romradow mn 1880, f in
Krakau nach 1864. Er war ein tüchtiger imd
sehr fruchtbarer Künstler und hinterließ eine
groBe Anzahl von lithogr. Porträts, Ansich-
ten und Stilleben, teils selbständige Werks;
teils aadi IL Stohandd, J. Lepfcowdd, ' S.
Swistsyiiifcit B. Waller mm. gezeichnet.
Marian Gumovuki,
Diylan, Robert, Graphiker und Bildhauer,
Reh. am 11. 6. 1865 in Coylton (Grafschaft Ayr,
Schottland), gebildet an der Akademie 7U Ayr
und (nachdem er fünf Jahre in einem Archi-
tektenburcau tätig gewesen war) an dem jetzi-
gen Royal College of Art in London, als Schü-
ler F. Gouldings (im Radieren), Prof. Lanteris
(in der Bildhauerei) und Millers, Qacks und
Mortons (in der Malerei). Zuerst wurde er,
zum Teil unter Strangs EinfluB stehend, als
Radierer bekannt, und 1S91 als Mitglied der
Royal Society of Painter Etchers aufgenom-
men. Neuerdings wendete er skh mehr der
Bronzt -Kleinpla.stik, besonders Bildnismedail-
Icn und Plaketten zu. Bryden hat 1894 lU-
Hen. 1896 Spanien, 1897 Ägypten besucht
Von seinen, bis Ende 1910 beinahe die Zahl
460 erreichenden Platten und Schnitten, sind
hervorzuheben: Italieniscl.i? Serie (1894, 18
PI ), Burns" Erinnerungs-Senc (1896, 10 PI.).
Spanische Serie (1896, 22 PI.), Das alte Ayr
(1887. 24 PI), Übende Schriftsteller (1886^
12 Holzschnittbitdnisse). Burgen und Seht8«>
ser in Ayrshirc (drei Serien zu 22 PI., 1899,
1909, 1910). Radierungen zu Burns (1900, 11
PI ), Die Landschaften des Burns (1900, 12
PL), Dichter der jüngsten Generation (1808,
S8 Holzschnitte), Neutestamentliehe Serie
fiora, 22 PI ), Glasgow-Serie (1907. 16 PI.),
Edinburgh-Serie (1910, 20 PL) u. Verschwin«
dendes Handwerk (1910, 90 PL). Br. Sdudtt
auch die Bordüre tu Stiang» nwHMntmile»
Holsschnitt J>er Pflüger*. Sdne BOrte des
Sir James Fergusson gelangte in die öffent-
liche Bibliothek su Ajr, sein Gemälde „Maa-
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chline Ho\y Fair" in das Burna Museum zu
Alloway, Radierungen von ihm in das Britllh
Museum, das Kupf.-Kab. Dresden, etc.
fJ. W. S.
Bi7«M, John Mc Kcan (F. I. B. A.)«
ArAhekt, geb. IMO in Dunferndine (Schott-
land), t am 2fi 5. 1901 in London. Anfangs
nur als Möbel- und Wolinhausarchitckt tälig,
errang er schließlich bedeutenden Ruf mit Ent-
«firfcn zu öffentlichen Bauten. Die Londoner
It, Acadcmjr-AoiitelhniK Imüiklite er zum
ersten Male 1869 und zwar mit dem F.ntwtirfe
zu einem Rathausbauc für Bolton, . stxlann
1886—87 mit Entwürfen zur Vestrv Hall und
rar Town Hall für Oiebea, 1888 und 189S mit
Pllnen cn itUlwelN» Bauten fSr Edinburch
und Bath. Für Bath entwarf er auBerdem
1893 den Bau der Art Gallerj', und gleichzeitig
wurde er auch zum Architekten für den zur
Aufnahme des Board of Trade, des Local Go-
▼ennnent Board, des Board of Education
und des Home Office bestimmten Baublock
an der Grcat Smith Street und Parliament
Strert in Ix>ndon ernannt; er starb jedoch,
nachdem er die Ausführung dieser Bauten so-
eben erst begonnen hatte. Seit 1881 MügHed
der R. Society of Brit. Architects, wurde er
kurz vor seinem Tode zum Vizepräsidenten
dieser Korperschaft ernannt Seine in ihren
Gnindzügen durchaus gesunden Bauentwürfe
sind swar nicht immer ganz frei von Gemein-
flitzen, verdienen jedoch nm ihrer Detailfein-
hetten willen höhere künstlerische Wertung.
B. untcrnalim verschiedene Studienreisen nach
Italien und veröffentlichte einige fachwisscn-
■dnftlidie Bfidier und Abbanäungcn.
The Bnilder vom M. 8. 189» «. voat 1. «. MOL
— Athcaaeum vom 1. 6. IMl. — Graves, IL
Aead. Exhib. (1M5) I .3». — B. Ar den
Uintf in Burliagton MagaslBe X (UO»-V)
e, »12. — S. W, Amstronft Art In Grcat
ritain (1900) p. 118. — Aead. Aichilaclare XIV
(1898) 38/9; XVIIT (1900) 8. M. W.BfoOmM.
Biye, s. Brie, Bry u. D«brit.
Bryar, sonst unhdcanaler Forträtmaler,
Bialtr 1790 da<; Porträt des Pfarrers in Am-
iterdam Hcnr. van Herwerden (R. Vinke-
les sc.). E. W. Mots.
Bryer, Henry, engl. Kupierst, u. Kupfer-
stichvcrleger der 2. Hälfte des 18. Jahrfi. in
Cornhill, t 1799, Schüler von Wynne Ryland.
stach einige Bl. nach Angel. Kauffmann und
J. Reynolds, femer nach eigenem Entwürfe:
Mars und Venus von Vulkan entdeck» (1782),
Bacchus und Ariadne, Diana (nach Nixon) u.
Anne Duchcss of Cumberland in Ifonlinlo»
Manier usw.
Lc B 1 a n c, Manuel l. — Redgrave, Dtrt.
ot art., 1878. — J. C h a I. S m i t b, Brit. Mezzot.
Portr. (1878) I 123 f. — G r » v e s, Society of
Aitiau etc. 1760-81, London 1907. H. V.
Bryer, S., Portritroaler in London, stellte
1828 in der Roy. Aead. ein Hcrrenbildni^ aus.
A. Graves, Roy. Aead. Exhik. 1006 L H. V.
BrycB, griech. Maler, der in der 1. Hilft*
des 4. Jahrh. in Sikyon tätig, vielleicht auch
da zu Hause war, Vater und erster Lehrer des
berühmten Enkausten Pausias (s. d.)
Sikyon. (Plin. N. H. 86, 128.)
Biryet, Nicolas. Bildhauer. Schuf 1568
für die Kirche in Pesmcs Alabasterstatuen der
Propheten und arbeitete ebenda auch mit an
der Aasadm&dnniK <ler Kvdk sm
Grabt.
Ganthiar, Dlet d. art franMoartii
Brystss galt früher als Noraiotfhr ti
im Genitiv Bryetis überlieferten Kfimdct-
namens; richtiger Bryes (s. d.). Smtr.
Bljftenld, Anton, poln. Maler und Prie-
ster bei der Marienkirche zu Kieke, geb. im
Jahre 1722. Er wurde Pfarrer in Otwinöw,
später Altarist in Kieice, wo sich damals die
Sommer-Residenz der Fürstbischöfe Ton Kra-
kau befand. Er malte Porträts und Altar-
bilder; eines seiner ersten Werke ist das Por-
trät des Bischofs von Krakau Andreas Za-
lusld (t 1758), sein Hauptwerk eine „Kreu-
zigung" in der Marienkirche zu Kieice. E.
starb dort am 14. 9. 1791 und sein Grabdenk*
mal nennt ihn „pictor celcberrimus". Wei-
tere Nachrichten über ihn fehlen.
Kastawiecki, Slownik mal. polskich I 60,
81 ; III 14». * Dr. Georg Grnf hiycietslri.
BiyiML gricdi. Töpfer, dessen TätiglMk
hauptaicnlich m die ersten Jabraehnte dies
6. Jahrhunderts fällt. Er war, seinem Namen
nach zu urteilen, der früiicr fälschlich Brylos
gelesen wurde, kein echter Attiker, sondern
ans Nordgriecbcnland eingewandert; reiht sich
aber m die Gruppe der bedeutendsten attisdicn
Töpfer und Vasenmaler jener Zeit so un-
gezwungen ein, daß er als VoUattiker zählen
darf. Obwohl er stets mit fatodior^ nie mit
Ivipaie aeicbnet, wird er nach allgemeiner
Annahme — der Versoch Pottierst Vases an»
tiques du I.ouvre S, 1000, ah Maler der Bry-
goswcrkstatt den sogenannten Onesimos ein-
zuführen, ist von Haas^,B«rl.Philol. Wochen»
Schrift 1807, 088 snrfidtgewiesen worden »
aodi tS» Maler bettachtct. da schon die sign.
GefäBe, denen sie i aus stilistischen Gründen
noch viel zahlreichere unsignierte anreihen,
eine einheitliche Malerpersönlichkeit erkennen
lasaa^ die; wenn man sie nicht Biygoa neimcn
wollte, trotz ihrer hervorragenden Bcdculung
ganz namenlos bleiben müßte R bildet mit
den Vasenmalcrn Euphronios, Durts u. Hieron
(s. d.) eine engere Gruppe, in der er als der
Jfnngste ni gelten hat, der sich mit Hieran in
der ShiffwaM, mt Dbtis in der ^^rpüc seiner
Gestalten, mit Euphronios, dem bedeutendsten
der Gruppe, in der Erfindung und Charakte-
ristik am nächsten berührt. Als Jüngster des
Kreises gibt er sich auch dadurch zu erkennen,
dal er mit Insdiriften spart, besonders aber
ganz a-jf die sogenannten Lieblingsinschriften
verzichtet, die tms bei den meisten attischen
167
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TflfÜefn und Vueftmatera der Zeit begegnen
u. sie in engsten persönlichen Zusammenhang
untereinander zu bringen erlauben. Von den
Anfängen des rotfigurigcn Stils schon eine
erhebliche Strecke entfernt, erinnert er an sie
nur noch in einer Kleinigkeit : die auggapartC
Linie, welche das schwarze Kopfhaar gegen
den schwarzen Firnis des Grandes absetzt,
ist zuweilen wellig wie die Ritzlinie, die früher
demselben Zweck diente. Die Zeichnung des
AnfO» in seinen fr&besten Bildern manchmal
noch etwas atenodisch, nämlich bei Profilatel-
lung des Gesichtes tn Vorderansicht gegeben,
bessert sich schnell und erscheint in den späte-
ren Bildeni, von gelegentlichen Rückfällen in
die alte Gewohnheit abgesehen, korrekt und
aotdrucksvolL Auch im übrigen bemächtigt
akh Brygo« schnell aller neuen Verfahren und
lernt durch sie die Wirkung seiner sicheren
und energischen Zeichnung und seines ein-
dringUdien Vortrags auf das Glücklichste
•teigeiik Eine stra« cbraNksiacbe Folge
mner ücheren MTcilw lUt nch eben dsruui
nicht feststellen; er steht sogleich als fertiger
Meister vor uns, dessen Werk man vorteil-
htfttr nadi den daigestdlteft Gegenitinden
AäHt GefiBe, dufchwev Sdiaien, tragen in
einem Henkel oder am Ftiß die Künstler-
tnschrift des Brygos; die Konjektur Roberts
a. a. O.. da£ die Schale 1 und die vendiollene
a der KleinKhai Lirte identiwJi leie«, kt nn^
IMMmt. Unter diesen sind fGnf mit iiurlliu-
logischen Szenen geschmückt: Aussendung
des Triptolemos (zweimal), Paris und Helena,
Paris' Wiederfindung und Parisurteil, ApoOoa
und AftsBus» Poeeidon in- LicbeMti io|gBWg>
IHopersli, Kiene» die Her» und Iris uiMlai.
Ein übermütiger Komos und eine stark ob-
szöne Darstellung vertreten allein das Genre.
Durch Zuweisung anderer Werke — schon
jctxt gegen 60 — hat sich das Gesamtbild
■ehr crhebtidi luguntten der genichafteB
Darstellungen geändert. Zahlreich sind die
Gelageszenen, die Brygos durch immer neue
Motive interessant zu machen weiß ; als
cditer Genremakr xeigt er dabei lebhaftes
iMCKMe fSr das Unbdcbte. Mobiliar, Gf
rite, GefäBe, es existieren sogar vier Schalen,
unter deren Hauptbildern statt der üblichen
Mäanderborden Streifen mit schwarz ge-
malten GefäSen und Gcritea sich hinziehen.
Innerlich verwandt tsik diesen Symposien, ge-
wissermaBen ihre Fortsetzung, sind die K<v
mosdarstellungen, in denen die Trunkenheit
lind ilire unvermeidlichen Be(?leit- und Folge-
erieheinungcn mit derbem Humor u. schran-
fcciiloeem Realismus gochildert werden. *Lie-
h«sgespräche in Haus und Palaestra sind nicht
zahlreich, aber durch feine Charakteristik aus-
gezeichnet. Mit besonderer Vorliebe aber hat
Biygosi wie einmal ausdrücklich unter seiner
Fim^ so 'aaeb mi aaoivoMi GdUcn oIk
saSne Bilder von krassestem Realismas t**
malt, von daen einige zu seinen vollendetsten
künstlerischen Leistungen gehören. Die Pa-
laestra- und Rüstungsszenen scheinen ihn
wenig zu interessieren. Glänzend entfaltet er
seine Vorzüge im mythologischen Genrebild,
zu dem der bakcbtsche Thiasos ihm die dank-
barsten Vorwürfe lieh. Das Schwärmen und
Toben, Tanzen und Musizieren seiner Silene
und Maenaden, die denen des Hieron ahnlich,
aber gelenkiger und eleganter sind, die be-
häbige Würde ihres Herrn und Meisters, der
den alten feierlidien Tj^us beibehält, aber
sich recht menschlich mit den allzu mensch-
lichen Gesellen freut, die ergötzliche Mischung
tierischer und menschlicher Ponnen, tieriscbcB
and menacUicben Benehmens — die Silene
hallen ^nm alten ionischen Tj^ms Pferdeohren
und -schweife beibehalten und bewegen sie
recht nach Pferdeart — endlich die geistreiche
physiognomische DurchlMidung der Gesichter^
die mv ein Charaktermaler von holieni Ranv
TU leisten imstande war, das allM verrtt; wie
der Meister sich hier in seinem Element fühk.
Wohl sicher zwei Szenen eines Satyr^ieles
stdlt die signierte Londoner Sduk dar: auf
der dncn Sdtc^ wie Iris auf einem Bolcaging
nnier die frechen Silene gerät, die onbdcinn-
mert um die Nähe ihres Gottes, über sie her-
fallen, das Schwanzstück des Opferbratens,
das sie sorglich bei sich trägt, ihr wegrciBen
and als acbönere Beute sie selbst behalten
nSditen; anf der anderen, wie sogar Hera
von vier lüstem-furchtsam heranspringenden
und -schleichenden Silenen bedroht wird, so
daB Hermes mit einer eindringlichen Mahn-
rede daswischcotreten muB, und, da das nicfau
nutzt, Herakles, der unter seinem Löwcnfcl!
das enge bunte Hosenwams der athenischen
Polizeiskythen trägt, mit Bogen und Keule
mm Schutze seiner bösen Stiefmutter herbei-
eilt. Auch die sonstigen mydnloB. Bilder
Oes o>, nie stcn auaer an rani aigwuicn an
mehr als einem Dutzend nicht bezeichneter,
aber durch ihren Stil sicher ihm zugewiesener
GefäBe finden, gewirmen ihre besten Reize und
übertreffen ihnliche Werke seiner Rivalen
dnrdi die ainnreidie AnÜipBmng u. gcsckiekte
Herausarbeitung geiuehafter Züge, die das
Heroen- und Göttertum dem menschlichen
Betrachter näher rücken. Beim Waffenstreit
des Odysseus und Aiaa (Hartwig S. 868) weiB
er aus den umstrittenen Waffw de* AdM
ein Stilleben zu gestalten, bei Hektors Lösung
— an einem großen prächtig bemalten Napf
in Wien — erlaubt ihm der ungewohnte
größere Maßstab die reichste und liebevollste
Ausführung der Geräte, Ifübel, Kissen, Ge-
wänder, Waffen, der Gaben des Priamos, im
Haus des Nereus (nach Robert a, a. O. viel-
mehr Sileus) läßt er den Herakles allen Haus-
rat kurz und klein schlagen, den AbscJiied des
TripHdeoMW und andere^ bisher noch nkfet
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Brygo«
überzeugend gedeutete Abscbicdsazencn (Hart-
«rig S. 860 ff.) sich recht familür und frei
vom Zwange heroischer Etikette vollziehen.
Mit dristischem Ungestüm moB der Bogen-
kampf bei Eurytos, den man auf Fragmenten
von der Akropolis (J«hrb. d. J. 1887 S. 230 f.)
erkenoft, vorgetragen gewesen sein, die Wie-
derfindtmg des Paris and den alten Typus des
Parimteils weiB der Hakr durch hunaoristi-
sche Auffassung, den des TroUosabenteuers
durch das Massenaufgebot der zu Hilfe eilen-
den Brüder anziefaoid tu machen. So steht
Mich sein bedeutendstes heroisches Bild, die
Pariser Iliupersis, tuiter den vielen Darstel-
lungen dieses Themas eigenartig da; durchaus
nicht gewissenhaft aus dem geheiligten Typus
berausentwickelt wie etwa die der Vivenzio-
vtK (Fartwingkr-Rdchhold, Vasenmalerei
Taf. 81), dafür aber reich an neuen packenderl
Momenten, die zum Teil durch kecke Um-
dentung ererbter Motive gewonnen werden.
Ahnticlie Auffassung ist an den Darstellungen
vOD Göttennytben xa beobachten. Wie Zeus
dh» Ganymed oder em Midchen verfolgt (an
einem Kantharos in Boston, s. Tarbell a. a.
0.)t wie der kleine Rinderdieb Hermes in
adner Wic^ sich still verborgen hält, lAi
bitte er sdnoi ernsten Bruder ApoUon gar
nichts m Leide getan (Schafe im Vatikan
Mus Gregor. 83.1 — Baumeister, Denkmäler
S • 680), wie die hohen Götter mit mensch-
lichsten Mitteln gegen die Giganten (Schalen
in Berlin und Paris, Hartwig S. 800 ff.)
Mmpfen, das zeigt in jedem Zug den selb-
ständig und originell erfindenden, über den
oft schon etwas abgebrauchten Typus sich
eiliebenden Meister.
Bfygos ilt dn Tortrefflicher Erzähler, in
dicseni Punkt dem Hieron und auch dem
Duris entschieden überlegen und auch von
Euphronios nicht übertroffen. Allerdings ist
er nicht immer leicbt ztt deuten, da er sich
Beiidiriftai cen «npazt oder dnich f rd er-
ÜHkkne Namen irreleitet. Audi leiden sdne
BUder zum Teil unter Flüchtigkeit, die sich
ans Raschheit der Konzeption und der Aus-
führung erklären mag, während Euphronios
vor ihm die allseitig gediegene und präzise
DttrdibUdnng der sorgsam angelegten Bilder
voraus hat. Mit Recht ist gesagt worden, daB
die Tnncnbilder der Schalen, an deren Kom-
position andere Meister ihre beste Kraft setz-
tcn, bd ihm den AuBenbiMem weit nach-
stÄen, fOir ^ skh sein dramatlsdwr Vortrag
besser eignet. Als eifriger und scharfblicken-
der Beobachter der Natur hat B. manche
wichtige Neuerung in die Vasenmalerei ein-
nführt: die nuimigfaltiige Wiedergabe des
Haares, die ansf9hrlichere ScMkkrung der
Ortlichkeit, die der eigentlichen Landschaft,
dem Interieur, dem Stilleben vorarbeitet, aus-
drucksvolle Bewegungen, wie das in den
Nadtcn Werfen der Köpfet starlie Körper*
drchungen, kühne Verkürzungen, treffende
Unterscheidung der Altersstufen und Ge-
sdüechter, die in den gern von ihm dargestell-
ten Knaben- und Frauengestalten besonders
vorteilhaft zur Geltung kommt. Auch spezi-
fisch malerische Vorzüge sind ihm nachzu-
Tflbmm, III denen €r zum Teil seinen Zeit-
geaoaien voraus ist Er wendet rdchlich die
bekannten Zusatzfarben an: Purpurrot für
Schnüre, Binden, Gürtel, Riemen, Zweige und
Kränze, Blut, Inschriften, Weiß für das Haar
der Greise, versldlt lockeres und helles Haar,
Fdl^ Hobmaserang, Faltenlinien, Muskel-
detail durch verdünnten Firnis höchst ge-
schickt und mannigtaltig zu charakterisieren,
Körperbehaarung und ausnahmsweise (bd
dem Schwerverwundeten der Iliupersis) sogar
StricbUgenmodellierung und (Lond. Sym-
posion Hartwig Taf. 34) Glanzlichter durch
dieses Hilfsmittel wiederrugebcn ; er bedient
sich gelegentlich der reinen Umrißzeichnung
bei weifiem Grund (Münchencr Maenaden-
sdialc), endlich auch des Goldachmucks (spar-
sam Üb der Iliupersis, rekher an der Iris-
schale). Eine Eigenheit, die fast in allen seinen
Bildern vorkommt, deshalb geradezu, wenig-
stens in Verbindung mit anderen Merkmalen,
als Erkenmogsseicben bä nicht signierten
GefiUfen dienen kann, ist #a Anbringung von
Punkten und Pnidctnihen ata Ddrarätba des
Gewandes.
Ohne den groBartigen Emst des Euphronios
xn besitxen, beschlicfit Binoa die von diesem
am kräftigsten gefBrderte Entwfckelung und
gewinnt der rotfigurigen Vasenmalerei durch
seine erfinderische Phantasie und seinen glück-
lichen Humor neue Reize, die trotz der Vor-
arbeit des EtvbroAios weder Duris noch
Hieran ihr versdHiFn konnlen.
Abbildungen der signierten Gefäße: Klein
1-8, 8: Vorlegebl. VI II 2—5, 6. Klein 7:
Vorlegebl. C 7. Außerdem besser Klein 4
Heydemann, Iliupersis (farbig). Furtwängler-
Rdchhold, Vasenmalerei 26; Klein B: Urlkhs,
der Vascnmaler Brygos (farbig). Furtwäng-
ler-Reichbold 60; Kldn 8: Mon. dell' Inst.
XI 46 (farbig). Furtwii«ier-Rddihold tl.
Abbildungen nichtiger nicht signierter Ge-
fäße: Hartwig, Meisterschalcn Taf. 82—86
mit S. 'JÜT fF., wo Taf. 3,';, B auszuscheiden ist,
nachdem das Fragment durch ein Mfinchener
vervoltstindigt worden ist und nun deutlidi
einen anderen Stil aufweist (Hauser, Jahrb.
d. J. X [1895] 162), Mon. dcU' Inst. XI 88
(Heldenkanipf und Abschied, aus Cometo),
Fuitwängler-Reichhold 49 (Münchener Itt-
nadenschale) und 84 (Wiener Skyphos mit
Hektors Lösungl, Tarbell, University of Chi-
cago decennial publication Taf. 2, 8 (Bostoner
Kantharos mit Liebesabenteuern des Zeus),
Mon. Piot. 16 (1906) Taf. 16—17 (TroUaa).
Klein, Vasen adtUaislerslaatunna, in &
— P. liciar, ML daU' last MB. Ti^ -
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D n m m 1 e r, Bonner Studien 73. — Hartwig.
Attische Meisterschtlen 307ff. — Pauly-Wit-
sow«, Rcalenc. III 922 ff. (Robert). — T»r-
bell, Univ. of Chicago decenn. publicatton
(1002). — Furtwängler-Reichhold,
Griech. Vaacnmal. I 11«, 252, 288; II 21, 123,
131, 308. — Tonka, Metnoirs of the Atner.
Acad. of Artj and Science* XIII, 10O4 p. .'51 ff.
— D u c a t i, Osscrv. sul ceramiata Brigo 1004.
— Malmbcrc, Jotirxi. d. Min. f. Volksauf-
klirung (niäÄdi) fV 1M8, 84» ff. Pottier,
Väses »ntiqtiet da Lourre III. — H a u a e r,
Bert. PLilol. Wochenichr. 1907, «93. — Pot-
tter.>iop. Pipt. Ifl (1808) 114 ff. Samt.
Skytwyte (Brykc^r» BrjFkovcyX s. Bncchu
n. Bricquey.
BrjU, Ferdinand, poln. Maler in Krakau,
geb. am 15. 11. 1S68 in Podgörze bei Krakau,
trat 1876 in die Krak. Kmutschnle dn. 1879
1^ er zur Malabtdlaaf über and blieb ds-
lldbak bis 1883. Er studierte auch unter den
T..etnberger Porträtmalern Heinrich v. Roda-
kowski und Amiroas (irabowski. Seit
•teilte er über vierzig männlicbe und weibliche
PKwtrilte im Krakauer KunetverdDe aus. Sie
lekhncn sich meistens durch große Ähnlich-
keit aus, sind aber kraftlos und wenig indi-
viduell in der Charakteristik. In allen, die
ihm Modell sitzen, steht er nur bläßliche Sänit-
nwt and Milde. Die Faffwagebm« iit oft
Khwach, die Zeichnung nicht energisch genug.
In den Bildern aus den SOer Jahren kommen
insbesondere bessere, lebendige HändS TW.
Er hat viel als Illu.strator gewirkt
äwieykowfki, Pamictnik T. P. S. P. «
Knkowie. — Traodnik illnatrowamr (Woehen-
aebrift), 1877. IV UL C. M. «. <Mr**i.
Bt^o«, s. Brytfi*.
Biymba], i. BIthrML
Bryiniier, William, kanadi^dicr Maler,
um tB8r> in Paris, später in seiner Heinut
tätiRi beschickte den PariKT S«lon Olld um
1900 die Kunstauaatellmigen m OUnva CKa*
nada) mit guten LandschaftsbiMeni In Ot- u.
Aquarellmalerei.
Pariser Sa!on-Kat 1885 — The Studio XX
(1900) 133 f. (mit Abb.); XXX (1904) isn, R
Biyacr, Jean, Landschaftsmaler und Ra-
dierer, geb. am 29. 10. 1816 in Basserkbrf bei
Zürich, t im Januar 1906 in Lausanne. Er
radierte ii. a. einige Landschaftsserien, so: „La
Vallcc de Chanioiinix", nach Dubois; „La
llandeck et le Raaenlaui*, nach Calamc;
JL'Orage sur Chilloa*. nadi Diday usw. Das
Mus. Arlaud in Lausanne bewahrt von ihm
das Gemälde: Ansicht der Dent du Midi.
C. Brun. Schweiz. KaHettaL, I. — Chron. d.
arts. 1906, p. 4S. H. V.
Bryniarski, Stanislaus, Maler in K ra
kau, B<1>- daaelbat 1829. Studierte anfatigs
(tnl 181^ bei Tlwodor Stadriewiet, dann in
der Krakaurr Kunstschule. Malt hr<;ond(^rs
Kircheninterieurs und ist vor allem Pcrspckti-
vibt. Seine „Königsgruft in dem Krak. Dome
mit dem Grabmale Ladislaus' IV." (1869),
•dne MKreufgffag* fa» Domtnikanerkkater tu
Krakau" (1871). JUtertOmHdicr Hauiflnf*
(1882), ,JEingang in die Krypta der Kathedrale
zu Krakau" (1S86) wurden seinerzeit hodi«
geschätzt.
Swieykowski, Pamietnik T. P. S. P. w
Krakowie. 1854—1904. - Klosy (Wochenschrift),
1871. II 76: 1872, II — Tygodoik illaatro-
^ «Wr. 1M8. XIV Ml; 1S8B, VIIl 247.
C. M. V. G6rtki.
Biysakis, Theod. Petros, Htstorie»-
maler, geb. am 19/31. 10. 1814 in Theben, f
am 7. 18. 1878 in Mündici^ kam mit den
crrten hdlenisclien JSnglingcn 18Bt m dia
von König Ludwig u. dessen Sohne Otto ge-
stiftete griechische Erzichtmgs-Institut nach
München, bildete sich tmter K. W. von Hei-
deck, Peter von HeB» Jos. Petil. Heinridi von
Marr. Im J. I8tl brachte er «fie ersten Pto-
bcn seiner Malerei in den Kunstvercin : Ein
.Junger Grieche in den Armen eines Mäd-
chetis in einer Felsenhöhle", der „Blinde Pali-
kar", M^er Verbannte", nach Alexander
Souzoe IMditungen. Weitere Sienen aoa den
Frciltcitskämpfcn (der ..Griechische Vor-
postcn"), wozu er vielfache Aufträge von
hohen Kunstfreunden erhielt, und die großen
figorenretchen Bikler ,,Miaao1ninhi» Fall",
der „EMaats Afhent 18ST durdi KaraideakiaP'
(vgl. Julius Große in Beilage 137 „Neue Mün-
chener Zeitung" 11. Juni u. B. 250 ebenda».
19. Oktober 1955) u. die „Einsegnung der
griech. Kreuzesfahne" (seit d. J. 1877 aus Kö-
nig Ottos NadtlaB in der Neuen PindcotfidO.
B. gebot über kr:nc bedeutende Erfindimgs-
gabe; seine Kompositionen hatten etwas nüch-
tern Schwerfälliges u. Gemachtes. Selbstver-
ständlich ^pidlen Porträta, goldreiche, iMmt-
günxende KoatSme, kostbare IHTaffen (er be>
saS davon ein ganzes Museum) mit histori-
scher Treue die Hauptrolle. Der Maler soll
jtegere, insbesondere arme Akademiker viel-
fadi in Anspruch genommen haben, so daB
seine Bilder häufig von anderen Händen Mdi
seiner .Angnhe komponiert n. skizziert WUT»
den ; auch zur Karton-Zeichnung u. Unter»
malung gebrauchte er weitere Beihilfe, nur
die zusammenarbeitende Vollendung aeinem
Pinsd TorbeliaheBd. Das NUDmste^ Wcfk
dieser Art bildet die „Apotheose der grie-
chischen Freiheitskämpfe", welches in Paris
16&8 „Furore" machte u. daselbst in einer
groBen, effektvollen Lithographie vervielfil-
tigt, m Deutschland vwaidi liger weite nie anf
einer .Aus-stellung erschien. In Wahrheit war
d.is penanni!" Rilil im Aufbau der ganzen
Kl impf>sitii>n, in (!cn einzelnen Gruppen und
Figuren eine buchstäbliche Ubersetzung jenes
schönen Freskogemäldes, das der ob seiner
tretien Fmtndsch.ift ti. wahren Mannc^chre
sprichwörtlich gewordene Wilhelm Linden-
schmit der Gemeinde Sendling ohne Entgdt
für ihre Kirche 16SS stiftete, zum steten Ge>
diditnis der sog. HScodUqgar Bansr»
X70
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BfMsiiui — Buadas y Vrm
acblacht" (88. 12. 1706). Später brachte B.
dnrdl dn Antenldden gehindert — er trug
imincr grolc, tcbwarzblaue BrtUen — kein
Bild mehr in die Öffentlichkeit, vermied auch
die groScn historischen Ausstellungen, begab
sich der Malerei u. lebte in behaglicher Stille
n. völliger Abgeschiedenheit. Sein Portritt
griechischem Kostüm, versinnlicht eto VOB
Dresely 1887 in Folio lithographiertet Blatt.
M a i II i n ft e r, Münch. Bilder-Chronik. 1876,
II S38 (4167). — Beil. 345 Allgem. Ztg IL 12.
1878 No 144. — Aagtburser Sammler 12. 12.
1878. — Fr. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerwerke d.
M. J^'-r»- , 1891, I 141. Hyac. Holland.
Brzezuia, A., Lithograph und Inhaber der
lidiogr. Anstalt in Warschau um 18:^0, gab
ddlge Portritt faeraw» nod betoiider« etn
hifltoriiches Alphabet aas 2B Bildnissen be*
stehend.
Krasifwski, Catalogue des Esumpcs
(Drcsdrn n, J. i, Mai-%an Gumowski.
Bnozowski, Felix, poln. Landschaftsmaler,
geb. 1836 in Warscha«. f daseibat 6. 2. 1892.
— 1863 bis 1860 arbeitete er in der dortigen
Kunstschule unter Christian Brcshuicrs Lei-
tung In dieser Zeit erlahmte ihm die rcclitc
Hand und er mußte mit der linken malen
lernen. B. unternahm Reisen in die Alpen und
die Krim, doch blieb er lebenslang der poln.
Landschaft treu. Seine Bilder, immer in
kleinem Format gehalten, zeichnen sich durch
feine, liebevolle Ausfiihrung aus. Seine Land»
Schäften, besonders die Femen, sind oft in
leichten, bläulichen Nebel gehüllt, der e.-ste
Plan häufig durch einen rieselnden Bach
durchschnitten. Hier und da fällt auf R.'iLim-
gruppen und Wiesen ein sanfter Sonnenstrahl,
der mit der Soonenglot bei modernen Im-
pressionisten verglichen, gar mild und schüch-
tern erscheint. Die Baumarten — das Nadel-
holz vor allem, die von B. ganz besonders ge-
liebten Fichten ausgenommen — unterscheiden
sich trotz der fleißigen Naturstudien zu wenig
TOoeinander. Eine ruhige, sanfte Stimmung
atmen seine hübschen Bilder meist; düstere,
erschütternde Naturerscheinungen kommen in
ihnen kaum vor. Von theatralischen Effekten,
wie sie etwa Calame liebte, ist bei ihm keine
Spur zu finden. Staffage ist sehr selten. Alles
in allem erscheint uns B. als reizvoller,
dgcn.qrtigcr Landsi ' i'f uinlcr älterer Schule,
der aber keine tief ergreifenden Schöpfungen
Unterlaasen hat. Der Winter ist selten bei
ihm anzutreffen, seine Welt ist hellgrün, mild-
aonnig, ruhig und heiter. Man erkeimt seine
Bilder auf den ersten Blick, Anfangs zieht
dieser Städter in der Umgebung Warschaus
heran, tnn seine Motive zu suchen, dann in
den tUK» MV* »tKönigreich Polen". 1800,
■Ii «r die Konäachute verüeB, stellte er dne
.Dorfkirche unter Bäumen" und die „SchloB-
ruine zu Ciechanowiec" aus. 1862 wird ein
wehmutsvoller „Regentag" rühmlich erwähnt.
Dum f eaaelt den Känatkr das lügelite Land
an der galizischen Grenze, vor allem die phan-
tastischen Felsbildungca in der Nähe von
Ojcöw. Seit 1870 treten galizische Motive
aus den Karpathen und aus der hohen Tatra
auf Die Stämme der Fichten und Tannen
werden mächtiger, die Kronen weitausladend,
die Bergströme schäumender und wilder.
Tiefer Emst und stille Ruhe herrschen jetzt,
mt majestätischen GröBe kommt es aber nicht,
es sei denn 1B73 im ..Gewont" (ein hoher Fel-
sen), wo jedoch die Abhänge wiederum fröh-
lich und mild lächelnd erscheinen. 1876 ent-
stehen: wVor dem Gewitter im Gebirge",
„MondnacÄt b der Tatra", dann eine „Baum-
gruppe im Kornfeld". Manchmal brausen
noch Wasserfälle; 1878 sehen wir in das In-
nere eines „Buchenwaldes in der Tatra"
hinein. Doch bald kehrt er zu seinem Flach-
lande, zu einsam stehenden Eichen, zu kleinen
Wassermühlen (z. B. 1887), zu Gärten tmd
Parks zurück. Für das Palais des Grafen K.
Przcrdziecki in WtfidlM führt er eine
Reihe reizender Supnvortoi aus: lauter An-
sichten ans dem dwmäigen königlichen Park
hei Warschau, daselbst befindliche Bauten und
Statuen auf dichtem, grünendem, laubigem
Hintergrunde.
Tygodnik iUuttrowanjr (Wochenschrift). 9ttt
1860 bi« 1892 pasiim. — äwieykowski, P»*
Biftolk T. P. S. P. w Kiakowie. — Raczyn-
• ki, Gesch. d. awdeffn. Kst III 300, 531.
C. M. V. GdrskL
WoMSu/tf, Peter, angtMieh MSImi. Mini»-
tor, nach der Nanensinschrift ,,Ppt' Brzu-
chat>-" in dem prächtigen Missale des Joh.
Otzko von Wlaschim, 1864—1380 Erzbischof
von Prag, in der BibUothelc des Prager Domea.
Nach A. Woftnuon handelt ea sich nm eine
Eintragung dieses Namens aus späterer Zeit,
so daß Br. nicht als Künstler in Betracht
kommt.
A. Woltmann, Repert. f. Krtw. H 13 f. —
Bradley, Dict of Miniat 1897 I 173
Bmuskiewicx, Ignatius, poln. Maler,
aus VoIh>-nien gebürtig. Er lernte seine Kunst
in Wilna in der Schule von Franz Smugle-
wicz um das Jahr 1800, dann in Krzemie»
niec in Volhynien bd Joicpii Pitadunaan,
welcher dort am Lyzeum seine aagesdiene
Malerschule dirigierte. Später wurde er Zei-
chen- und Architektur-Lehrer am Gymnasium
zu Winnica ( Podolien) um das Jahr 1820, wo
er auch starb. Sein Porträt des Bischofs von
Luck und Rektors der Universität von Wilna,
Hieronimus Stroynowski, wurde dort im Jahre
1804 von Lidor Weiss tiirhi'n.
Rastawiecki, Slownik mal. poUkich III
H9, 190. Dr. Gwrg Gnf MycifUki.
Buadas y Tum, Agattii^ span. Portrit-
maier, geb. zu Pahna auf Mi^rea am St. 8.
1804; Autodidakt. Auf der Ausstellung für
die Baleareninsehi von 1848 errang er eine
goldene Medaille mit seinem Porträt des Pro-
Tinzintendanten Don Mannd Ortcga. Fctncr
171
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sein) erwähnt die Bildnisce des D" Jott MtrU
Colubi ; des Marques de Espaßa ; des Bischofs
Muntan£r,.ij» RathauM zu Paima; des Gene-
rals BarcelOk im Marinemuseum in Madrid.
Ossorio f B«rasr4i GaL biov. de art
Buadaa 7 Mnstacer, A g 11 s t i n, span. Ma-
ler, geb. zu Palma auf Mallorca, Sohn and
Scbükr des Vorigen, debütierte auf der Ma-
drider AamOlmg von 1866 mit S StiUebcn
und beteiligte 'Sidi sa der Pariser Expos« wdv.
(1878) mit 3 Arbeiten : „ Die Lektüre des Don
Quijotc" ; Hof im Hause der Familie Neri ;
Dame, in einem Garten sitzend.
Otaorio y Bernard, GaL biogr. de art.
esp. etc. 18S3M. P. Lafond.
Babik, Alois, böbm. Landschaftsmaler,
geb. am 20. 8. 1824 in Kosmanos bei Jung-
bunzlau, f am 6. 3 1870 b Prag. Schüler der
Frager Akad. Das Rudolphinum daselbst be-
wahrt von ihm: Der Muiskjrberg M lliilH
dmVfiU (K«t 1889 No 126).
C V. Warabacb, Bioer. Lex, Wiei ISMff^
XXin SM. — Fr. V. BAttichar, Malafw. d.
1«. Jahib. II. H.y.
Bnbb, J. G., engl. Bildhauer, stellte zwischen
1806 und 1881 wiederholt in der Londoner
Rßf. Aead. ans: Porträtbüsten, Vertumnus
(Uamorstatne) u. a. Für die Guildhall ia
Ijondoo fertigte er das Denkmal William Pitu
(1818 aufgestellt) und eine Marmorstatue des
Merkur, für die Haymarket-Fassade dei
Opernhauses die Terrakotta-Basreliefs.
Bedgrav^ Dict of arL. 1878. — A. Gra-
ves, tagr. Aead. Bihih.. 19M I. H. V.
Bub«ck, Wilhelm, Architekt, geb. am 10.
7. 1860 in Basel, f am 14. 6. 1891 aU Opfer
des Mönchensteiner Eisenbahnunglücks. Schü-
ler des Stuttgarter Poiytffhnilmm^ 1878 am
HocMwpbtireao der Gotthardbalw, 1IB7A bei
Baiirat Oppler in Hannover beschäftigt, dann
— nach längeren Studienreisen — am Bau des
Justizpalastes in Brüssel angestellt. Seit 1881
Direktor des Baseler Gewerbemaanuns. fi.
ist weniger ata Baidcnnstler, wie ab Seböplcr
kunstgewerbl. Entw-ürfe, geschickter Zdctuwr
und Aquarellmaler und auch ah Architektur-
schriftsteller hervorgetreten. So lieferte er
Stadicnbettrige für Gmelias «ItaU Sldzzen-
biMfa", für Laspeyres 7 Kirdben der Rcnaisswoe
in Mlttelitalicn, die Zeichnungen zu M. Heynes
„Kunst im Hause", zu Burckhardts und
Wackemagels Rathauspublikätion, fertii^te die
£ntwürie für die Möblierung des Rathaus-
saaks usw. Das Baader Gewerbemus. be-
wahrt seine Ret<?eski77cnbücher und architekt.
Aquarelle. Größere Aufsätze von ihm finden
sich in Lützows Zeitadir. f. bild. Kst XII,
XIII und XVL
Geller In Bruns Schweis. Ksderiex., I.
H. V.
Brtsni^ Hans, Bildsdmitaer in Zittau,
lieferte um 1668 die Türe zum Orgclchore der
Pctri-Paulikirche daselbst und 1868, geraein-
ssm mit dem Hsdder Georg Bahns (s. dO die
Kanzel dieser Kirche.
Bau- u. Katdenkm. d. Kgr. Sachsea. XXX 31
u. 35 , XXXIII 18. H V.
Bobeaka, Jonas, ungar. Holzschneider des
17. Jahrb., irrtimlich in der Literatur auch
Bnberdd genannt, signiert jedoch auf Bild 78
von Comenius „Orbis pictus' 1686, mit latini-
sierender Endung: „Sculpsit Jonas Bubenktus
Leutschoviae 1679^, und wird von L. Bar-
tholomaeides 1799 als Bubenka bezeugt Sohn
des Andreas B., evang. Pastors in Nagyszla-
bos und Ochtiha, war ursprünglich Kantor in
Eperjes, dann Rektor in Lßcse (Leutschau),
wo Arnos Gnnenius seinen „Orbis pictus"
1686 bei dem Drucker Samuel Brewer heraus-
gab und die illustrative Arbeit, wahracheinlicb
auf Brewers Rat, B. anvertraute. B. schnitt
für die Originalausgabe des weltberühmten
Werkes 162 Illustrationen, welche, wie aus
Comenius Text an einigen Stellen ersichtikl^
auch bd der Abfassung des Textes als Vor*
tage dietten. Trotz der primitiven Ausfnli-
rung sind diese Arbeiten B s doch in mehr-
facher Bezichtmg wichtig; sie dienten auch
für die späteren Ausgaben des Werkes als
Vorlnld. Daa erste und letzte (identische)
Bild zdgt die Figur Comenius', wie er in lang
hembwallcndem ungar. Kostüm auf der Wiese
lustwandelnd einem Knaben Unterricht er-
teilt. Auf dem schon erwähnten Schnitt 78
der 1. Auagabe» der ein Malerätelier vcr*
ansdnuilicbt, gilt der vor der Staffelei sitiende,
nach Modell arbeitende Maler als Selbst-
porträt B.s. Die technischen Mängel, vieler-
orts unangenehm fühlbar, werden durch Klar-
heit nnd knappe Anschaulicbkeit aufgewcni^
Vorzfige, die Comenius, dessen System Mcn
die Anschaulichkeit entsprach, veranlaßt haben
dürften, an diesen Illustrationen trotz deren
Mängel festzuhalten.
Elem^r Czakö, „Bubenka J6iiis", in „Mü-
v^azet", 1903, p. 75. Budapest — Derselbe in
lUth: „Az Ipanndv^zet Kterr«", I 491-92»
ill. Budapest, Athenaeum. K» IdAa.
BabstaU« siebe BubmlM,
BibM^ Kaspar, bShm.-aniefilr. BiMÜnoer,
geb. 1834 in der Nähe von Egcr, crhieft seine
künstlerische .Ausbildung in Wien, wanderte
kaum 20j ährig nach Amerika aus, wo er bis
ZU seinem Tode, am 22. 8. 1880, als viel-
l)ead^tigter u. angeadiener Künstler wirkte.
Seine Hauptwerke sind: Die Bronzestatue zur
Erinnerung an den nordamcnk Freiheitskrieg
in Alexandria (Virg.) ; — Das Garfielddenkmal
auf dem Hauptplatze in Qeveland, dessen Re-
lieft mehr als 100 lebensvdU aafgcMhe Ge-
stalten zeigen; — Die Statue des .A.dmira!s
Summer in Mobile; — Die Külossaig ruppe
der Columbia vor dem Xationalmus. in Wa-
shington ; — Das lebensgroße Standbild Pooce
de Leon für die Regierung von Venezuela; —
Die Musen im Metropolitan Operahouse in
New York. Mitten in den Entwürfen eines
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Bubert — Bucciano
HMWttriaiaidibQgcii« anlillicb der Rückkehr
dM Adninli Dewer. rwSte 9m cm pKMichcr
Tod in New York dahin
Singer, Katlerlex. N»chtr. liMMS. — Boheinü,
1899, No 248, p. 7. — Bettel he im, Biogr.
Jahrb. u. Nekrol., IV 132. B. Büchoff.
BalKrt, Heinrich, StctTipclschncider der
Loosschen Medaillenwerkstatt in Berlin, fer-
tigte in der Mitte des 19. Jahrh. eine Aiaaabl
recht geringwertiger Medaillen auf Personen
und Ereignisse der Zeit, so auf Alex. v. Hum-
boldt u. a. SvDicrt H. BUBERT, BUBERT
H. B. if.
BlUam G. M., SchküKT in Hall in Würt-
temberg, lieferte zwischen 1781 und 1785 die
zierlichen Tür- und Fenstergilter, Schlösser
und Beschläge für da3 dortige Rathaus.
Kst- u. Altcrt-Denkm. iin Kgr. Württemberg,
Jagttkr.. 1907 p. 550 (mit Abb.). H. V.
MbUtM, Emil, Portrit«, Historioi» and
CScBKmIer m Bcflin^ wo cf cwucbcB 1MB
und 1892 fast regelmäßig die Ausst. der Aka-
demie beschickte. Genannt seien von seinen
Arbeiten : Gretchcn am Spinnrade (1862) ;
Antigonc^ ihren Bnider Polices «ui dem
SeMKlitfeldc «ufsudKiMl (1884). Badni* des
Bildhauers Otto Geyer.
Dioikuren IBM p. 340; 1865 p. 250; 1872
y. 3«4. — Kat d. Alcad.-Auut., Berlin 1862—02.
Boc, Claeys (Nicolas) de, Sohn von
Gheert B., Bildhauer in Gent, seit dem 10. 6.
IfiOB Freimdater der dortigai Gilde Ato 18.
IL 1517 vervffidiM» er «idi mit dem Tiidi-
lenneistcr Michiel van Egghermondc für 24
Hr. 10 schel. gr.. bis zum 27. 7. 1518 für den
Altar der Tischlerinnung in St. Jacques zu
Gent ein 86 FtiB hohee tmd 11 FuB brettei
ijiien cavemeci micMmc i aoernara zu
liefern, darstellend den sitzenden hl. Livinus
zwischen den 6 FuB hohen stehenden Gestalten
des St. Michael und eines 3. Heiligen und
krönt VQO der Gn^pe der hL Dreieinigkeit
Uftamden im StidteceMv m Gent.
Kldffp em d*r Hatzum.
Bm^ Jcao da, Btldlmier in Dijon, 1*0 er
1618 Wappenskulpturen am Hötc! Ville
ausführte. — Vielleicht identisch mit emem
noch vor 1500 als BiMhMKr in Difcm cnrUniP
tcn /am d€ Bwfs.
Lami. DIet. dm eo^pt tan». (1898).
S, Lami.
Bm^ Jotnne% Gtamakr, geb. ni Her-
zogcnbtjsch, tätip zu Beginn des 16. Jahrh.,
lieferte für die St. Janskirche das. 4 Fenster
mit der Geburt und Beschneidung Christi,
Vericfindigttng und Himmelfahrt Mariae.
Inmerseel, Levens en Werken, 1842. H. V.
Bncarelll, Familie von Majolikakänstlem
des 16. Jahrh. in Caatel Durante.
Vantolini, Ma|olldM Metaweaci. Pcsaro
1879 p. 197. 202. W. Bombf.
Bnocanicn, s. Boccantgra.
Bnedd» Antonio^ Bildh. in BeUuno^ f ^
17. 9. 1764, 53 Jahre alt
Vvipei Pitt. BdhuMti, ItM p. XL
BaocU, £ r moc r a t e, Maler, geb. am 6. 8.
1642 in Urbino^ f «m 14. 0. 1886 in Mailnd;
Schüler der Brera-Akad. unter Scrosati. Er
beschickte die italien. u. nicdcrländ. Kunat-
.'lusbt. mit zart ausgeführten Blumenstücken,
von denen in der Mailänder AusstelluQg 18B1
eine „Venditrice di fiori* u. eine MNetnra
morta", in der Antwerpener AquarellaussteU
lung 1886 verschiedene Blumenaquarelle (auf
Seide) besonderen Beifall fanden.
lUustrai. Ital. 1882, II 359. — Journal de» B.-
Arts (Antwerpen) 1885 p. 75. — De Guber-
nati». Diu d. art ital. viventi (1889) p. 77 f.,
637. — Bignami. La pitt lomb. del sec. XIX
(Ausat Mailand 1900) No. 134 bu, 171 bis. R.
Bocchiai, Maler in Bologna, von Mahmto
als Schuler d. Fr. Fiand« erwähnt
MnWatia, Filslae plttrlee, Au^. 1S41.
Bucci, AIcssandro, C}o]dschmied in Pisa,
fertigte um 1506 mehrere Kandelaber u. eine
Lampe vott ungeirBlMliclifr Schönheit für den
Dom.
L. Tanf. Centofsoti, Not dt Altisti,
Pisa, 1897 p. 10 I.
Bned, FUTiano» Mder, geb. m Gialie-
nova (Abruzzen), um 1840 Schüler von G.
Booolis in Ne^l, später wieder in Giulianova
ansässig, wo er noch um 1880 gelegentlich
Pastellbiktnisee (s. B. der Grafen von Caatel-
lana) malte Die Galerle des SdiloetM Cipo*
dimonte zu Neapel besitzt von ihm die rea-
listische Genrefigur eines Bettlers. — Auch
seine Gattin £Mna BMcf «oil ikll idt Mikfin
betätigt haben.
Bindi, Aitisti Abnizzcal (1883) p. 78. —
Ciinari, Stor. d. Art« CoBtoB». ItaL (IMO^
Bued, G i u I i o, italien. Landschaftsmaler,
geb. am 13. 2. 1711 in Faenza. f das. am 25.
5. 1776, Schüler des Ercole Lelli in Bologna,
ablcctche seiner Landschaften (in der Art dee
SalT. Rosa) in Priettbeaits and in der Firn,
ooteca C>>munale m Faenza.
Mesaeri-Calti, Faent« oella itoria e
ncir arte. 1909 p. 428.
Bacd, Laura, s. B»cct, Flaviano.
Bticd, LbrensO^ Architekt des 17. Jahrh.
aus Pesoooostanao, von ihm der schöne Giebd
der Giiesa del PurgMorio in Aquila (Statuen
Arbeiten des Römers Gius. Valadieri).
V. Bindi, Artist! AbniKCii, 1883 p. 78.
Bned, M i c h e 1 e, Historienmaler des 17.
Jahrh., von dem die Kirche Santa Dorotcn in
Rom eifle Kreuzigung und eine Tkfd mit den
Hl. Sylvester und Dorothea bewahrt.
T i t i, Pitt. ecc. nelle Chieae di Roma, 1686. —
A n g e I i, Chi««e di Roma. o. J. p. IM. H, V*
Bued, 8. auch Buisi.
BncdaaOk Tommaso, Bildhauer aus S.
(Giorgio la Molara (Benevent), tätig am Bonr*
bonenhofe zu Neapel Von ihm 2 Medaitkm»
bildnisse der Königin Carolina (1813); femer
die Reliefdarstellungen des Todes des Konsuls
MarceUtts und der Flucht des Hannibal sowie
die allegor. Birten der Poesie, der Matha-
17s
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Bacdimni — Boduni
matik und der Astronomie in den Sakn dcb
kgl. Palastes in Caserta.
Boraclli in Nap. NobilUs., X 2G. G. Ctci.
BnaelcniUt Ferdinand u, Bildhauer BM
Rom» t am 80. IL 1810 io London, wo
er seit 1870 im Dienste de« englisdioi Königs-
hauses unJ der Countess Gleichen tätig war,
olme mit seinen Arbeiten an die Öffentlichkeit
zu treten.
La Nuione (Flofcnz) von 2. 12. 1010.
G. Dtgli Aa*i.
Hwiiimlli, Ginsepp«^ Halien. Kapfemecb.
am 18B0— 00, miter teinen guten Portritukheu
ist der des Mathematikers Vinc. Brunacci
(1768—1818) nach R. Focosi hervorzuheben.
Mittig V. E. W. Moea.
Buocio, Fietro, Kupferatecher aus Padua,
hit nadi PBii^ Ib^ex., SappL p. 180, die
Krönung Heinrichs III. von Frankreich mm
König von Polen (1B74) radiert. P. K.
Bacdo^ 8. auch Busio.
Bvcdoai, Giovanni Andrej Bildhauer
in UrbtDo, der zwiicbai IMS und 1646 da-
seibst verschiedentüdi mit ZaUnngoi fiir Af
beitcn belegt ist
Rasa, bibliogr. d'artc iul. VIII (1005) 201.
Bncccdini (Boccolini). Tito, italien. Maler
und Zeichner, geb. am 21. 9. 18^36 in Camerino
(Mafcbe), t in Foligno am 16. L 1886. Er
atoAerte aof der Aceademia S Belle Arti in
Perugia und vervollkommnete sich in Rom
und Florenz. Dann unterrichtete er im Zeich-
nen in Trevi, in Foligno und leitete dort viele
Jalire die Kunat- vod Gewarbeacbnle. Er war
ein guter Porträtmaler «id adir geaekidtt in
der Restaurierung der antiken Monnmente
and in der Ablösung der Fresken.
Arte e Stori», Firciizi? l.S'iO N'o, 4. — Mooiva
RivisU Miscna, Arcevia, 1!>D6 II 1—2.
y. Aleandri.
BucelU, Carlos Maler, in Padua 1606 als
Ifitglied der Malergilde nachvreisbar.
Moachini, Dell* Oiig. d. Pitt, in Padova
Ifcm. 1828 p. 92. R.
Bucelti, Ricardo, span. Porträtmaler, geb.
in Valencia zu Anfang des 10. Jahrh. Eines
seiner Hauptwerke tit daa Bildnia dea Gene-
rals D. Diego Le6n.
Oisorio y Bernard, GaL biofr- d« art.
etp. etc. 1883/4. — AI c a h a 1 1, Dicc Wogr. de
art valenc, 1897. F. Lai9»d.
Bocentoiis, d e, s. Preveie, Hcnregeto.
Buceti, sizilian. Bildhauerfamilie, seit etwa
1700 in Mtssiriii ansässig. Noch zur Zeit des
groflen Erdbebens vom 28. 12. 1908 waren ver-
schiedene Mitglieder der Familie in Hcadna
als Terrakotta- und Stuck- Modelleure von
Prtsepe-FiRijrchen täfig. — Wir nennen von
dicker Familie :
Giuseppe B., Sohn des Ignazio B. ; schuf
das Grabmal für Antonia Cardia, die 1748 ver-
storb. Gemahlin des Giov. Impcllizzcri, — das
Medaillonbüdnis des Vizekönigs Duo de La-
viefuille in (!(.r \ Primo Settcmbre (1753),
— die große Mariensäule auf der Piazzetta
deir Immacolata Concezione (1757 nach dem
Vorbilde der Neapeler Mariensäule ausge-
führt). — sowie eine Bronzestatuc König Karts
in. (1848 ffir Kriegacwccke eingeaehmolaen).
Ignazio B., hat in der Verfallzcit des auf
die Spitze getriebenen Barocco einige K'c'ch-
wohl rxDcli roclit ausdrucksvolle Bildwerke ge-
schaffen, wie 2. B. einen der vier Zierbruimen
an der Straßenkreuzung der Via Cardtnet
(1714), — das Grabmal des Arztes Giov. Im-
pellizzeri in SS. Cosma e Damiano (1741, mit
der prächtigen Figur des seine Sense im
Zorne zerbrechenden Chronos), — die Abun-
dantia-Statue von 1741 in der Vorhalle dca
Monte di Pieti-Gebäades und die Jndaa-Statne
im Dom zu Messina.
Cacopardi, GuiJa per Mesaina (1826'! Tg-
naiio H : p. ■«, 17, 14, Gl, «5, 74, 91 ; Giuseppe B. :
p. 107. E. Mauceri.
Buch, Franz, Maler in Ulm, um 1&42— 68,
von dein sich in der Nationalgal. zu Budapest
2 LandachaftaiciduvQgea befinden!, beide auf
der Rfldcaeite „Prants Buch" betdchn., die
eine 1668 datiert.
Na gl er, Kxtlerlex. II. — Repert. f. Kstw.
XIX 120 (W. Schmidt). H. V.
Bttdun, Henry David Erskine, Earl
of, engl. Kupferstecher-Amateur, geb. 1710^
t 1787. atadb eisige Bildniaae imd Archttck-
toren.
Redgrave, Dict. of art., 18T8> "~ B r y a n,
Dict of paint. and engr., 1903 I. H. V.
Bucbanan, George F., engl. Landschafts-
maler, stellte zwischen 1818 und 1864 in der
Londoner Roy. Acad. und in der Brit IttSlt-
tution fast alljährlich aus: Motive aus den
Landschaften Oxfordshire, Ro&s-shire, Aigyle-
siiire u^^v , i.:iiifig durch Anaiditcn alter Bw»
gen und Ruinen belebt.
A Graves, Roy. Aead. Eahlk, 1M8 I ; The
Brit. Inst, 1908. H. V.
BMchan», J. A. engl. Maler, der 1851. M
u. in der Brit. Institution in London einige
Landschaften und Genrebilder ausstellte.
A Grave», The Bnt. Inst., 1908. H. V.
Bttchart, Johannes Nicol, Maler in
Weimar, bemalte laut Inschrift 1680 die Kan-
zel der Kirche zu Oldisleben mit den Bildern
der 4 großen Propheten und der 4 Evange-
listen ; jene sind in romantische Landschaften,
diese in sorgfältig ausgeführte Innenräume
gesetzt.
Bau- u. Katdenkm. Thttringetui, Sachs.- Wcimaf^
Biicn.. II ses. Jf. V.
Buchau, .\ b r a h 3 in Conrad, Bildhauer
1666— 16";* in UrcidLH nacliwosbar. Werke
von ihm .sind: die hgurcngeschmückte Kanzel
der Kirche zu Mittweida t. S. (1667) u. daa
Grabmal dea kitrf. Kammerjunlwra u. Film-
richs Franz Ferd v Troilo (1676, ge^toch. v.
J. Bensheimer nach einer Zeichnung von J.
Nohri 1H77 u. 1Ö79 war er für „loVCntilH
nen" am kursächs. Hofe tätig.
Akten des kgl. sichs. Hauptstaatsarch. u. dca
JUtaarch. in Dreidco. ~- Bau- u. Kooitdealaa.
»74
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Buchau — Buchbinder
4n Ksr. SMhwii XIV 30. — B. H««odckc^
Sliid. s. Ccich. d. «Mt. Plaadk» IMt p. 4».
Badutt (Pichau), Conrad, Bildhauer, geh,
in Dresden, erwarb 14. 9. 1Ö22 du Bürger-
recht das. u. ward ain 2. T. IWT »«f dem
FrauMokirchbofc begraben.
Akte da RatNitli. In Dresden.
Eriut SigismuHd.
9tAu, Hans Conrad, Bildhauer in
Görlitz, erwirbt am 8. 10. 1089 das Bürger-
recht. E. HmU«.
Buchau, Johann Friedrich, Bildhauer,
gebürtig aus Dresdov erhielt 4. 8. 1783 dai
Bürgerrecht das^ wo er noch 1740 lebte.
Akten des RatSUCh. ÜB Dmden. — KrI Dres-
den 1740, 26. BmJl ütgismund.
BnchaMi; Georg, Tiroler Dckoratioos- o.
^prcheomakr der Netueit Von ihm in der
Pfarrk. von Ebba bei Kuf stein ein hl. Grab
(1800) ; in der Pfarrk. von Graun (Oberinntal) :
GewÖIbemalcrcien mit roman. Ornamentik, da-
swfachen im Schiff 8 Heiligenbilder und im
Chor Herz-Jeaubild mit Engeln (ca 1886);
andere Malereien in den Kirchen an Tancns
(1897) u. Nauders (1808) im Oberimit«! xmd
Nußdorf (1890).
Der Kunstfreund (Tirol) 1897 p. 20. 1808
9. 31, 1890 p. 28, 1900 f. S0. H. Stn^.
BiMkbijider, Benedikt; s. Puchpindtr.
Buchbinder, Josef, poln. Maler, geb. 1888
ni Moröj (Goavcmement Siedloe), atudiertc
1808-1861 (1887?— 188B?) an der Waraelniier
Kunstschule, dann in Münchrn, Düsseldorf
und Paris. Sechs Jahre lang blieb er dann in
Rom. Nach Warschau zurückgekehrt, &ng
er mit Portfäts und (knrebüdem an^ um
•icfi daom beinahe ganz der rdigiöwii Maferei
zu widmen. — Dort stellte er im Jahre 1867
einen „Greis" und einen ^römischen Gassen-
buben" aus: die Kritik lobte die Wahrheit
des eriten BUdca, verwarf aber das swette als
an nstnraliatbcti. In derasdben Jahre hatte
adne „Mmtfr Gottes mit dem Kinde" Erfol«
1870 oitstand die „junge Frau beim Wuche-
rer", 1873 „Maria als Mutter des Erbarmens",
ein bochgqprieaenes Bild, 1881 der »Hl. Su-
iMans ^WB Toten erweckend*. 1876 bekam
er im Warschauer Kunstvereine den Pfeis
für das Projekt eines Deckengemäldes. Viele
Kirchen in Warschau, hauptsächlich die
AUerfacitigcn- und die St. Karla-Kircbe, be-
aitaen adilreidie AharbiMer seiner Hand (in
der ersteren : die h]. Hedwig ihren gegen die
Tartaren ziehenden Sohn segnend, Einsetzung
des allerh. Sakramentes, St. Stanislaus
Kostica; in der zweiten: das Herz Jesi^ St.
I Minium saienos uuu nie i ranwiiiuiauunf.
Auch in der Provinz finrlrt man viele Ar-
beiten von ihm, so z. B. in der Kapelle der
Knabenanstalt zu Studzicniec : ein Engel
reicht dem hk Stanislaus Kostka die Kom-
mmnon. Ein bedeutender Haler nnd Konit*
kcmier fiBt sein Urteil über JotcBb B. so su-
sanunea: Jn der Komporitk» nickt immer
gans sidier, tfidilig ab Zeidmer und Ifater
TtasdaHt dtattroiranr (WochenidMift), sA
1861 fSMlBL — W. Encyklopedya iltailrwwana.
C. M. V. G'irtki.
BadMader, Simeon, poln. Maler, jüng-
ster Bruder Josefs, geb. zu Radzyri iGou-
vcmement Sicdke) am 6. 1. 1S53. 1809—1871
Schüler der Warschauer Zeichenschule unter
Alexander Kamidakv Rafael Hadziewicz und
Adalbert Gcrson. 1871 seilen wir Ihn sn der
Hofoper in Wien, wo er zum lebeiuläng-
lichen Dekorationsmalereleven ernannt wurde.
1898 tritt er in die Wien. Kunstakademie ein,
WO er bei Eduard v. Engerth und Leopold
Müller bis 1878 srbeitet.
Die Jahre 1879—1^ bringt er in Jan Ma-
tejko's Meisterschule in Krakau zu. Hier
entsteht 1882 eines seiner besten und wohl
umfangrckbstcn Bilder: „Sigismand III,
König von Pkden, in sdner privaten Gold'*
schmiede im Kreise seiner Höflinge an Kir-
chengeräten arbeitend". Es gesellen sich
dasu andere, schon zur Feinmalerei gehörende
BSder, wie 1880 Jüdischer Verkiufer", 1881
„AttpofaiiMhe Stidterin". 1888 ÜBt er sieh
in München nieder und ffihrt eine große An-
zahl kleiner, manchmal nur wenige Quadrat-
acntimcter umfaasender historischer Genre»
biktar aui» in denen er die Malwetse und gana
besonden die Behandlung des Atiasaes und
des Sammets mit großem Glück den alten
Holländern, namentlich Gabriel Metsu und
Gerard Ter Borth nachbildet. \8M stelk er
in der Berliner akademischen K.<Au8Bt einen
guitarrespielenden imd notenlesenden PSgen
(„Schwierige Stelle") aus. Es folgcn: «itt
miniaturartiger „Hofnarr" mit einem Raben^
1886 J>er Grfibler* (ein junger Jude im Talar
in einem Folianten lesend), 1888, «Zwei Kar-
tenspieler", „Der llaler", JDer Münzenttnmi-
Icr", „Ein Schachproblem", „Der Gcldzähler",
„Der lustige Zecher", „Ein polnischer Edel-
mann", „Die Musikprobe", „Ein Bücher-
wurm", 1006 Portrit der Frau ThumeMa A.
Seit 1887, wo B. nach Berlin übernedeke,
wandte er sich auch der Porträtmalerci zu,
ohne sein früheres, ihm eigenes Genre zu
verlassen.
Sdne kleinen, mit voller Sorgfalt und Liebe
ausgeführten, dibd incht trodcenen Bilder
erscheinen verhältnismäßig selten in den Aus-
stellungen, weil sie, meistenteils noch im
Atelier gekauft, gleich in den Besitz der
Kunstliebhaber kommm. Ohne philosophi-
scke oder sosiate Fragen su kerfihren, legt er
den ganzen Nachdruck auf feine Charakte-
ristik, richtige Beleuchtung, vortreffliche,
saubere Technik, was ihm auch meisterhaft
gelingt Et sdidnt eher ein jüngerer Bruder
ds efat Nachahmer der groBen Hollinder sn
sein.
Swieykowski, Pamictnik T. P. S. P. w
iEnkewie, 1854-04. — T^fodnik UIntt.'owany
175
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(Wodtcnadirift). «dt 1860. — Geraon. W. Eo-
orklopedya üustrowana. ^ KaMtchfanfll XXIII
118, 484. XXIV 75, 650, V.V,nW. — 2rilMhr.
t bild. KU XX 43, XXI STt. — bttt 1 AH*
VI (1891) u. VII (1892). C. M. V. GMU.
Bncbel, CharU-s A., engl. Porträtmaler
und Plakatzeichner der Gegenwart, stellt seit
1888 in der Roy. Acad aus. Einige seiner
Plakate für Theater sind im Art Joum. 1806
p. 102. 104, 106, 114 abgebildet
Graves, The Roy. Acad. Exbib., 1905 I.
Bocbcl, Johann Thomas, Bijch&en-
macher von Neustadt, 1G77, von dem in der
Rüstkamner dei Saudoitzer ScbkMMS ein
Paar RadxliIgfllidMM mh giwittleiu Lauf
und SchktB lt. Perimutterintafrita aafbewahrt
werden.
Topogr. d. hijt. u. KstdeakoL lau Xgr. BCbaMo.
H. XXVII (1910) 188. H. V.
Bucher, Franz Joseph, Schweiz. Kunst-
tischler, gcb. III Kenw 1760. f 1816. Von ihm
«a Sckretir mit guter eingelegter Arbeit im
des Klosters Muri-Greis. Weitere Ar-
tn achwdz. Privatbes. erhalten.
Kfiebtcr in Bmaa Schweb. Kadefteic., I.
H. V.
BaAai^ Hans, Kunstuhrtnacher in Mar-
bvfpb fertigte In den Jahren 1668—1668 «e-
iHwiiiam nut dem Aitraooncn u. Uhrmadier
Baldwein die groBc astronomische Kunstuhr,
jetzt im Kgl. Hist Mus. in Dresden (Kat. v.
1888 p. 81).
Bodier, Henry Bertram, norw. Archit,
geb. in Christiania am 9. 2. 1864. Studierte
von 1888 an 8 Semester am Polytcclm. in
Charlottenburg unter Adler, Spilberg, Rasch-
dorff u. Strack und ließ sich 1887 als Archi»
tckt in Christiania nieder. Von seinen größe-
ren Arbeiten sind zu nennen : Das permanente
Aositellungsgcbäudc in Bergen (1896 ,i sowie
dM neue Lokal des Turnvereins in Christiania
(1901), Kidie van Hammerfest, Kapelle wai
SjaaÄÄd.
MfttdL des Archit. — Teehnisk UgebUd. 25, 4.
«. la. 11. IML — Nenk Idntihfaid. Wdbnacbts-
oaaaflMsr. ttOl. C. W. SehnMer.
Bacher, Johann, Schweiz. Porträt- tmd
Historienmaler, geb. am 4. 2. 1816 in Gunz-
vr il bei BeromünHer (Kt Luzern], f am 0. 4.
1878 in Basel, wo er seit 1847 ansässig war.
Von ihm: Maria Magdalena; Die Aufnahme
des Herkules in den Olymp; Der meuchlc-
riscbe Antall der Freischaren an der Emmen-
brücke bei Luzern am 8. 12. 1844 (lithogr. yoa
E. Sttidhalter). Mehrere seiner Porträtt wur-
den von Eglin, J. Fuchs «. Si IMogr. Spiter
wandte sich der Köttider der Diguerreo-
typie zu.
F. Helncfliaan in Biuas Sdwds. Kttler-
lex., I. H. V.
Bacher, Joseph, Miniaturmaler, geb. in
München am 13. 3. 1711, f das. am 11. 6. 1776,
Schüler Pascals, einige Zeit als Wappen- und
Diplomenmaler bei der Reichskanzlei in Frank-
furt a. M., dann als solcher in München unter
Kurfürst Maximilian III. tätig. Er malte
h:i i;)i;,ri. hlich Porträts, darunter die der baye-
rischen t andstände, j(estocben von Jos. Arn.
Zinunennsan für den „gditt. Knfciider von
Bayern".
Lipowgky, Bayerisch. Kstlerlex., 1810.
H. V.
Bacher, Joseph, Maler u. Radierer, geb.
1881 in Feklkirch (Vorarlberg), f ^882 üi
geisUgex Umnachtung. Wahrsdieiiilicfa in
Monden rasgebildet, lebte in den 1810er Jali-
ren in Wien, wo er mit einem Altargcmälde
der „Steinigung des hl. Stcphanus" für die
Kiicbe von Thüring (Vorarlberg) beschäftigt
Za Anfang der 1860er Jahre siedelte er
nadi Praidcfurt a. M. über, wo er mehrere
Jahre blieb und sich bei E. v. Steinle weiter-
bildete. Auch hier entstanden einige sehr um-
fsngveiclie AlUrbilder für Kirchen seiner Hei-
mele ao ein .JobasuMS d. T. das Volk taufend"
und eine „Anbetung der Könige" (1862 voll-
endet für die Kirche von Wittigau im Bre-
genzerwald), sowie mehrere tüchitge Porträts.
1864 reiste B. nach der Schweiz, 1866 mit
Sieble nach TiroL Später lebte B. wieder in
Wien. Von des Kün^ers Radierungen seien
genannt: Porträts der Herren Georg Bren-
tano-Laroche, V. Guaita, Dr. H. Gwinner, Dr.
J. F. H. Schlosser (nach K. v. Stralendorfs
Porträtbild), Selbttportrit (dn sweitea in
Liliiographie ans dem Tebre 1848), Landschaft
nach Rembrandt, FlGgcIaltar zu Bartfeld in
Ungarn und Grabdenkmal Kaiser Friedrichs
III. (die swei letzten Blätter v. 1845). Die m
Victonbeif (Vorarlberg, Gerichtsbes. Fekl-
kirch) noch lebende Witwe des Künstlers be-
sitzt noch mehrere Bände von Stndien und
einige unfertige Bilder B.s.
Weizsäcker-Destoff. Ktt u. Kjtler hl
Frankf. a. M. II (1909) 21 u. 176 (mit Ut). —
Pfaundler, Lex. d. bild. KiUer (Ma. v. 1863
im Ferdinandeum). — Tirol. Bote 1852 p. 1459.
— Tiroler Ztg 1852 p. 1277. — Denkscbr. d. kgl.
Ahad. d. Wisaaebltn,_pUkM..hisL KL IV, 18»
p. 4C - NotlieB von CSoper. •••
Bucher, Joseph, Schweiz. Bildhauer, von
Rothenburg (Kt. Luzern), starb jung — ein
vielversprechendes Tikttt — bald nach 1888.
In dieaön Jahre war too ihm in Lnzem
gestellt: Heimicehr nadi der Sdibcht bei
Sempach.
F. Heincmann in Dnins Schweir. Kstler-
tex.. L H.V.
BndMT, Joseph Ignai^ sdiweiz. Maler,
geb. 1768. t am 1. 11. 1808. Ven Onn dn
„Buchi.r i> 1787" bezeichn. Madonnenbfld im
hist-antiqu. Mus. in Sarnen.
Kfichlcr in Krüns Sdiweis. Kstlerlex., I.
jsr. V.
BMfesi; Karl, sdiwets. Maler, geb. in Kerns
am 12. 1. 1819, f daselbst am 18. 2 1991.
Schüler von P. Deschwanden. Er malte mit
Vorliebe Szenen aus dem Alplerleben mit Hir-
ten- und Tierstaffage. Das hi8t.-antiqu. Mos.
176
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in Kenia bewahrt von ihm ein sehr sorgfältig
ausgeführtes Olbildnis von Pius IX.
Kfichlcr ia Brau Schweis. Kttlcrlex., I.
k y.
BMk«» Leopold, Histortemnaler in Wieiv
geb. 1787 in Sdtwecbat, lebte noch 1868, stdhe
auf den akad. Ausst. 1834, 1885. 1838 und
1860 aus, luchdem er 1882 mit einem sehr
eigentümlichen Mtniaturgemüde : »Die Cho-
lera nnd du betende OMenddi* an die Offent-
Leiechiag, Die BildniaaiaiBlw in Otterr.
TOB 1780-1850, 1907 p. 198. H. V.
Bacher, Pierre, Bildhauer in Grenoble,
geb. um 1610, f um 1576. Seit 1586 in Gre-
noble Gaudller de la ville, seit 1642 Rechts-
lehrer an der dortigen Uaiversitit o. eeit 1668
Generalprolrarator, liefi sidi nach seinen Pli-
ncn ein Wohnhaus in der Ruc Brocherie n
Grenoble bauen und schmückte es selbst mit
Skulpturen. Ein aus diesem Hause stammen-
der Renaissancekamin mit der Signatur P. B.
S. befindet sich jetzt im Schlosse von Biviers
bei Montbonnot (Isire), ein zu diesem Kamin
gehöriges groBes Medaillonrelief aus schwar-
zem Marmor mit der prächtigen Halbfigur-
darstellung Kaiser Jniriniant dagegen in Mu-
seum zu Grenoble.
J. Roman in Riun. d. Soc. d. B.-Arts, 1880
p. 610 — 619 ; »owie in Ricbetses d'Art, Province.
Honum. Civ. V u. VI. 5. Lami,
Bncherer, Max, Graphiker und Maler zu
ICfinchcn, geb. am 8. 7. 1883 in Basel, ist im
weeendicben Autodidakt; etodierte 1901—08
in Mandien (Knirr), 1908 in Paria, dann in
München, am Bodcnscc, 1900 wieder in Paris;
später im Hochgebirgsland seiner Heimat
(Wallis und Graubünden); seit 1909 Lehrer
für Gra^dk an der Gewerbeadinle München.
B. verdflentlielite 1908 eine erste Folge von
15 Exlibris (Schulz, Frankfurt) und seither
eine weitere Folge von Holischnitten u. Litho-
graphien. Ebenso entstanden in der ganzen
Zeit Zeichnungen für TüelUitter und Buch-
adutodc Die widitiKcren AiMlen aof die*
sem Gebiet sind: Exlibris M. u. H. Bucherer,
S. A. C, Knapp, Steiner, Finckh, Goeschen,
Sager, SchoeBer, Schmidt, BemoulH. König
u. a, Zeichnungen für die Zeitschrift »Die
Sehweiz", Silhouetten, Fmckh. Hesse, eine
Totentanzfolge in Holzschnitt ii a. An wich-
tigeren Gemälden sind bekannt : Jardin du
Lttxembourg (1908, Burckhardt, Basel), Boule-
vard (1906, Schmidt, Basel), Blumen und Tod
(1006, Bucherer, Basel), Haue am See (1906,
Hesse, Gaienhofen), Bosnisches Minarett (1909,
Gruß, Bayreuth), Bodenseelandschaft (GroB,
Leineck). — B^ Kunst pflegt einen feiqen, in-
timen Stil; unmttlelbar in Anschauung und
Ausdrodc, voll Kraft n. Zartheit nnd großem,
keuschem Naturgefühl. Er hat auch die (Jabe
starker Charakterisierung, die vor der Gro-
teske nicht zurückschreckt.
ExlIbria-MenogrepUe (Frankf. «. M„ C> F.
Schul« 1906). — Die Schwei/, 1908. — PerMoL
Mittlgn. Beringtr.
Bochheim, Johann, geb. 1624. f 5. 7- 1688^
Münzmeister und Medailleur in Breslau, ar-
beitete fSi den Bischof and die Sudt, aber
aoeh fSr die Heraige tob Liegnitz-Brieg, für
den Kurfürsten Johann Georg IL von Sach-
sen u. a. Die meisten der L B. signierten Me-
daillen zwischen 1663 und 1683, die früher
dem KMf^er^tffhtr Joh. Benahetmer in DreO"
den stmewieacB worden, werden woM von
Buchheim stammen. So (lie Medaillen aof
Herzog Georg IH. zu Brieg 1656 und aof
dessen Vermählung 1660, auf den Regierungs-
antritt (?) des Kurfürsten Johann Georg nnd
auf denen Reidisvikariat 1688; attf KSnig
Michael Korybut von Polen (Krönungs- und
Hochzettsmed), den Frieden von Oliva (1680)
PSW., femer zahlreiche religiöse Medaillen.
Erbstein, Erörteraogen auf dem Geb. der
Sädu. Münz- u. Med.-Gescb. III 215— S17. —
Forrer, Dict. of Medallist». — K. Domanlg^
Die dtscbe MedaiUei IMT No BIS. — Net van
Dr M.GaaMrankL N.
Bndiaii^ Steffen, GlodcengieBer in
Zwickau gemeinsam mit Lorcntz HendeL
Glocken dieser beiden aus den Jahren 181(^—
1624 in verschiedeneh Orten Sachsens, z. B.
Olsnitz, Waldkirchen, Niedcrschindmaass,
Thunn.
Ba»> tt. XstdenloB. d. Kgr. Sachsen vn 53,
IX tt. Xm M, XIV 20.
Bochhelster, J. C. Matthias, Maler in
Hamburg, Tätig um Itöü als Mmiaturmaler.
lithographierte auch Bildnlsac, S. B. dät dce
Majors Toderhorst.
Hamb. Katleriex., 1854 p. 28. Ratp*.
Bochhelster, Louis, Portritieichnw in
Braunschweig, t 1881.
K. Steinacker, Die graphisch. Kste in
Brsunschwcig u. Wolfenbüttel etc. im Braiui-
•chw. Jahrb., 1906.
Bnchhold, August, Landschaftsmaler in
Berlin, stellte in den Akad.-Ausst. daseibat
1888 nnd 1844 iut regehnäfiig ans:
niliciliftffn ancfc FradttatAcke nnd
Marinebilder, tUA Bodi 8 Portrithfiam
(Gips).
Kat. d. Berlin. Akad.-Auaet. 1828—44. H. V.
Feodor Feodorowitscl^
Maler, geb. 1897 in der NIhe vm War-
schau; Schüler der Petersburger Akad vcn
1878—1886. Von ihm: Schachspiel, der Kuß,
der Bojar Moroeoff entdeckt die Liebe seiner
Frau Helene zn dem Fürsten Serebrjani (nach
A. K. Tolatoia Ronan: Pfirst Serebrjai^
San ^aoaaans (Unasn Büttstler) I «7.
W. Ntumamm.
Bnchholz, Fritz, Landschafts- u. Blumcn-
maler in Dessau, Lehrer an der dortigen
Kunstgewerbeschule, geb. in Berlin am 9. 4.
1871. Schüler der Berliner Akad. Die Stidt
Gal. in Dessau bewahrt von ihm; Sommertag.
Bucbholz, Heinrich, deut,';cher Maler der
2. HäUte des 18. Jahrh., wurde von Katba-
I. B«.V.
it
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Bndiliolv
rina II. nacli Petersburg berufen und starb
daselbst gegen 1800. Er malte Allegorien auf
Zcüerdgoisse und Poiträttb uater kuterai die
des Pintta GalhxiQ, geat von C XMm,
und der Kaiterin Kathirina (Eoyfe aach
Ericsen).
N a g 1 e r, Kstlerlex. II 184. — Heinecken,
Dict d. ait., 1788 III 443. — Gu. d. B.-Afts
INS n 4U» 4M. H. y.
Bacbhol^ Karl. Maler, geh am 23. 2. 1849
ia dem weimariachen Dörfchea SchloAwippach
ab Sohn eines Bauern. Da adn künaderiacher
Haag aicb frühiett« inßirtib ao galm ihn 4ia
Ehern zu einem Stnbenntalef in Sie Lrftre.
Nachdem er 3 Jahre als Anstreicher gearbeitet
hatte, gewährte ein Rittergutdiesitzer die
Mittel mm Besuch der Kunstachule in Wei-
mar, die damals in hoher Blüte stand. Mach
kaum anderthalbjährigen Stndhnn in der
Klasse des Landsrhafters Max Schmidt bezog
B. bereits 1867 ein eigenes Atelier und be-
gann sdhstindig zu arbeiten. Mit 19 Jahren
ackon matte er den «Frfihttns *■ Ehring»-
dofff , ein Bild, das cn aefaiea bcKcn Schöp-
fungen zählt und jet2t in der Berliner Natio-
nalgal. hängt. Die Art, wie er hier das
Problem einer Frühlingslandschaft in blen-
dender Tagesbekudituag anfaSt, «ich in ihrer
eratamiüdien WiildleMGeit^becÄaehtung so
weit ah von dem romanti.'ich aufgeputzten
Stil seines Lehrers und der ganzen zeitgenös-
aiadMtt deutschen Landschaftsmalerei, daB
Idar schon die ganze Eiganait aeiner iadivi-
dnellen Veranlagung zu critenncn iH; «Ba flui
seiner Zeit, der er weit voraneilte, bald immer
fühlbarer entfremden sollte. B. war eine
scheue, verschlossene Natur, er haßte alles
Laute, Aufdriagliche, jeden derben Effekt
So mag er ans sefaier Charikteranlsge heraus
an jener intimen und ehrlichen Naturwiedcr-
gäbe gelangt sein, die ihn so rasch aus der
Sphire der romantischen deutschen hinweg in
die nnmtttelbare Nachbarachaft der franaSai-
adien LandadMfter aus der Schule von Bar-
bizon führte. Wie die Rousseau, Corot, Dau-
bigny, so hat auch dieser stille imd einsame
Deutsche immer wieder die Sdwlle verherr-
lich^ die ihn geboren, indem er aia anglrirh
mit dem scharfen Auge des Reallsten und der
zarten Seele des Lyrikers anschaute Er hat
wie Jene Stimmungen von schlichtester Wahr-
haftigkeit geschaffen, die zugleich Idyllen voH
köstlichem Dult und Zauber sind. In aeiner
Enturlekfung lassen sich drei Phasen ziemlidi
deutlich voneinander scheiden. Zunächst
malte er in ziemlich starken, farbenfreudigen
Tönen; lebhafte Kontraste von Hell und
Dunkel helfen, die heiteren und friedlichen
Moiiv«^ ta denen der Bück Gber weite Plldien
VOChcrradlt; lu beleben. Etwa um die Mitte
der 70er Jahre entschließt ^ich B. dann vor-
übergehend zu einer Konzession an den herr-
säenden Geschmad^ indem er berühmte Ort-
lichkciten des ThürjngerlandcS (Wartburg,
Kyflfhäuser, Goldene Aue, Hörselberg) mit
diskreter romantischer Staffi^ in gröBeren
Formstea malt Bald aber wendet er sidi
um so entschiedener wieder der einfachen
Natur zu, die ihn umgab. Er entdeckte das
„Webicht", jenes Waldgebiet aus wunderlich
gemisditcm Uolibeatand in der Umgegend
von Weimar, imd wird nun nicht mnde^ dica
Durcheinander von Birken u. Buchen, Eichen
und Nadelhölzern vor allem in Frühlings- u,
Herbststtmmung zu konterfeien. Auch der
WcinMicr Park und die Fdder um Ebring»-
dorf boten fanmer aene Motive. Bemerkens-
wert ist die „Windmühle" bei Schloßwippac^
die im Jahre 1876 entsteht ; eines aeiner besten
Bilder. Nim entdeckt B. auch den besonderen
Reia der Wimcrlandschaft; man darf ihn
woid dca ersten Dentschea nennen» der das
Spiel des Lichts über der weiten winterlichen
Fläche impressionistisch keck wiederzugeben
gewagt hat Ein bezeichnendes Bild dieser
Art entstammt gleichfalls dem Jahre 1870.
Mehr und mehr aber gelangt nun eine mdan-
cholischc Stimmung in seinen Bildern zum
Durchbruch. Nach 1880 bevorzugt B. den
trüben Abend oder grauen Tag über der
Flacblandschaft Eine köstliche Ausnahme
hOdet 1884 noch chunal die liebikhe Idylle
„Vollersroda", dann aber wird die Farbe
immer diskreter, die Stimmung immer trüber
in den Landschaften des Künstlers. Dia Tf»*
gfidie des Mensche^ der zurückgaaugm vM
der Wdt, cm Sonderling, ganz einsam b
einem Häuschen von Oberwciniar hauM^
kündet sich auch in seinen Bildern an, die fast
um keinen Preis mehr an den Mann zu
bringen waren. Die Verzweifhmg über die
dauernde Nichtbeachtung sdncs Schaffens
bringt ciit51ich da.s Ende: am 29. 5. 1889 stirbt
B. von eigner Hand. Erst 16 Jahre später
lernte nun in Deutschland dank der Bemühun-
gia dca Italers Hoffmaan-FaUersleben Per>
aOnSddteit und Sdiaffdi des Dahbgegangenea
richtig erkennen und bewerten. Die Ausstel-
lung deutscher Landschafter in Berlin 1905
brachte den VerschoUeeen xaerst wieder aai
Licht und madita seinen Naaien mit cin«n
Schlage herfilunt Museen und Sammler
machten sich seine Werke streitig und B.
wurde als wBahnbrecher" modemer Kunst-
anadiaaungen hochgepriesen. Indes das ist
er nie gewesen — idne Individualität die
tnalerisdie Mfiglichkeiten antizipierte, die tnt
später Molf werden sollten, ist neben ihrer
Zeit hergegangen, nicht vor ihr. B. war keine
Kamptelnr, er konnte darum auch kein
Führer worden. Aber als ein Eigener, in
denen besten Schöpfungen dauernde Werte
schlummern, wird er .<%einen spät erwOflwaea
Ehrenplatz im Bilde der modernen deutschen
Kunst auch in Zukunft innehaben. — B. hat
andi radiert, 3 Blätter mit Landachaftcn bt-
IT«
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Buchhorn — Buchmttller
finden sich im Wdmirer Ridkrheft 1M8 und
188».
Fr. V. Bötticheft Mtlenr. de« 19. Jahrb.
— Ztochr. f. büd. Kat K. F. XVI 320 u. Krtciron,
N. F. XVIII 229. — K«l. der Berliner Ak*d.-
Ausst. 1874—1888, der Auist. Deutscher Land-
•chafter, Berlin 1903, der Berliner Jabrhundert-
auast. 1906, der Nationalgal. in Berlin, des Mus.
in Weimar, der Kunsthalle in Hamburg etc. —
F. Hoffmann- Fallersleben in „Der
TBcoMi^ 1908. Bgbtrt Dalpf.
Bncihhon, Ludwig, Maler, Zeichner ttnd
Kupferstecher, geb. am 18. 4. 1770 in Halber-
stadt, Schüler Dan. Bergers an der Akademie
io B«rlin, auf deren Ausstellungen er 1788 u.
17M. alt Schüler einige Zeichnungen und 1798
den ersten Kupferstich (Porträt nach Nan-
teuil) brachte, arbeitete dann einige Jahre bei
der chalkogrtphischen Gesellschaft in Dessau,
hierauf in Leipzig und seit 1806 wieder in
Berlin: 1818 Mitglied der Akademie, 1814
Professor an derselben» später auch Mitglied
des Senats der Akademie, f am 18. 11. 1856
in Berlin. B.s künstlerische Tätigkeit laBt
sich nach den Katalogen der Auntcllttngen
der Akademie am besten verfolgen. Bf iutt
in Linien-, Punktier- imd Kreidenaanler ge-
itochcn, treffliche Porträtzeichnungen geschaf-
fen, Porträts, Landschaften und Blumen in
Ol gemalt und hat auch lithographiert (Büste
Schinkels und Brustbild des Henogs Leo
pold Friedrich Franz v. Anhalt). Als Kupfer-
steeher hat er sowohl nach fremden Vor-
bildern als nach eigenen Entwürfen gearbeitet.
Als die besten Blätter seien hervorgehoben:
Christus (nach C. Doice), Heil. Magdalena
(nach R. Mengs), Psjrche o. Amor (nadi Aaf.
Kaoffmann), Martin Lothar verbrennt mt
Bulle (nach F. Catel), Jupiter von Juno über-
rascht (nach Lauri), Johannes d. T. (nach Bat-
toni}, „Le Jeu de Pharaon politiqoe 1796"
Paris che* Baaeet), AqwUintablatt nach
Sehadow, Portrita Friedrichs d. Gr. (nach
Trisch), der Königin Luise (nach Temite), der
Kronprinzessin Elisabeth v. PreuSen (nach E.
Gebauer), Friedrich Wilhelms III. (nach
rard), Paul C^rhardta, J. v. Hormayrs, J. H.
Campes, Spaldings, F. If. t. Klingers, Gene-
ndpoatmeisters v. N agier (nach F. Lieder);
Ton seinen Blättern nach eigner Zeichnung:
Selbstporträt, Porträts G. Schadows, GottL
Hillers und Dr. J. A. Sado» 18 filitter Bettler-
jtigend in Aquatinta, 6 Blitt BcNeljungen in
Lumpen, 2 LandschafteiL — Die Berliner
Nationalgal. besitzt mehrere Handzeichnim-
gen B.S, darunter 8 Porträts der KjSdgin
Loiae. Sein Porträt von G. A. ScbSocr im
Depot des Kaiser Priedrich-Mof. in Berfin.
N a g I e r, Kstlerlen. I 1S4. - n c 1 1 c r - A n -
dreien, Handhvirh i. Kupferstsamral. I (1870).
— Lisa-Micr. (Ribl. Thirme). — Kat. d. Ausst.
der Kgt Akademie in Berlin 1789, 1791. 1793.
1800—185«. — Kat des Gctb. Hauae« in Wörliu
p. 90 o. der Handzeichn. etc. ia d. Kgl. Nat.-GaL.
Beifln t«M p. 4IMt.
Bndia, Maurice, franzo«. Landschafts-
maler, geb. in Conliige üo"). Schüler von A.
Hesse, stellte zwischen 1845 und 1876 wieder-
holt im Pariser Sak» meist Landschaften sei-
nes Heimatagebietes aus.
Bellier- AoTray, IMet wka. u. Suppl.
Bndii^ LodoTieo de, Maler, 1664 in
Vercelli urkundlich in Verbindung mit Ber-
nard. Lanir>o erwähnt. — Ein Btrnardo d«
Buchu, Maler aus Novara, ist 1628 Schfiltf
dca Gaad. Ferrari in VercelU (t vor 1639).
G. Coloabeh Dswaa. ctc Vcfcdlcsi. 1883;
deiK, ¥Ma «la. £ a Fanari, Tnrin 1881. IM^
A. JfeMBPn.
Bnclika, Karl, Landschaftsmaler in Etzen-
hausen bei Dachau, geb. zu Frankfurt a. M.
am 23. IL 1868. Schüler des Städelschen In-
stitnta unter Haaaelbon^ V. Weiabanpta in
sanncnen nnn o. oniiefiacns m nannansen.
Er stellt seit 1906 im Münchencr Glaspalast
aus. — Seine Gattin, Frau Emmy BuckkO'
Lenbach, ist ebenfalls als Landschaftsmalerin
titjg and bfafhicirt seit IMO die Mwnchentf
^wTtawfekar-Oaaaaii; Kpl«. Kstier In
Pkaahi. a. It, H (IMt) tL ~ E«. d. Mnoi^
ner Glatpal.-Autst 1900 ff. H. V.
BvcUe, David, Schweiz. Teppichwirker,
von dem sich eine vollbezeichn. u. 1508 dat
Leinenstickerei im Landesmus. in Zürich be-
findet
Hahn in Bnmt Schweix. KstUrlex. L H. V.
BadUngtr, Sigmund, s. FidUAifer.
Bnchmeyer, Georg, Maler von Eichstitl;
seit 1607 Bürger in St Gallen, f daselbst 1644.
Beglaubigte Arbeiten nicht bekannt Zuge-
schrieben wird ihm das Ovalbildnis des Bür-
germeisters Vadian in der Sammituig des bist.
Vereins St Gallen.
Hahn in Bruns Schweix. Kstlerlex., I. H. V,
BachmiUIeK. Ulmer Architektenfamilie des
16u n. 17. Jahrh. G*or$» (kbilf a das Claua Ban-
hofer am nenen Bau Octat Rameralamt, 1866
bis 1688), baute mit Caspar Srhmid um 1591
bis 1004 das Komhaus. — Vermutlich seine
Säma waren: Martin und Ltonhord d. A.
die gemeinsam 1617-ftl den Umbau der allen
Domiidkanerldrdie in die jetzige Spitsl- oder
Dreifaltigkeitskirche bewerkstelligten und 1626
den Gkxkeiutuhl im Münster erneuerten.
AuBerdem stammt von Martin die holzg^
admitsta Kansd der Sfitalldrcbe. 1660 bau-
ten beide Br4d*r aa der Stadddrciie an
Langenau. — Ltonhord d. /., um 1608 geb.
kommt seit 1686 als Stadtwerkmeister vor
Er baute 1648 die 2 RoBmdhlen, 1666 das
kleine Zeagbaus, den sog. Löwenbau, o. war
1606 bd der Erneuerung den INmnhelnies der
BarfüBcrWrche tätig. Außerhalb Ulms baute
er 1660 das Spital in Ehingen, 1668—65 die
Marienkirche in Giengen a. Br. gemeinsam
mit seinem Sohne Ifartin d. J, wieder anf mal
dMO«> 1IBM1 ^ Kiidie tu AHenHadt
Otennt (kWfaim. — J^kmm UoHktrd, f
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Am 0. 9. 1727, tegte 1717 den SohleabM ia
Schwab. Hall nea an and bml» ITR
SpiUknühle in Ulm.
Klemm, Württemberg. Baitmeiater u. Bildh.,
1882. ~ W. Lübke, Gceoh. d. RcuiM. ia
DeutschUad, 8. Aufl. 188t. -> DehIOL Hendb.
d. dentKk KMdenkin. IIL H. V,
BwbM^ Carl, Portrltnakr (in (M und
Aquarell) und Lithograph, gtb. 1821 in Nürn-
berg, Bruder des Johann Georg, studierte
l^iÖ — 'IS in München und lebt seit 1864 in
Stuttgart, WO er 1886 zum Hofmaler ernannt
wofde. ue Stuttgarter Gemildesammlung
bewahrt vom fluni da BQdiiis dar ESaigin
Olga (1886).
N agier, Monogr. I No 2332. — Kstchron.
XII 608. — Kat d. Stuttg. Gem.-Smlg, 1907.
H. V.
Büchner, Georg, Maler u. Illustrator in
München, geb. am 12. 4. 1%8 in Aropfing
(OberiMartm). Schüler der Mäncbaier Akad.
unter Bnczur, Lindenschmh u. Defregger.
Anfangs für die „Münchener Fliegenden Blät-
ter" u. andere Zeitschriften als Illustrator
titig; trat er zu Beginn der 90er Jahre mit
dnigcn gut auf genommenen gföfieren Büdem
i^Midonntt von Kndern wngebcn m Pracn"
(1890) and „ein Gelöbnis" (1892) an die Öffent-
lichkeit. In den Ausst. der Münchener Sezes-
sion ist er nur mit graphischen Arbeiten ver-
tmoa (Windröschen, ZeidutOOg 1884 o. Por-
tritn«emng 1895). SdN jctsigea Atbeit»-
gcbiet ist das UeiK GesraUld and der Stu-
dienkopf.
D r e ß 1 e r, Kstjahrb. 1908. — Kst für Alle V
262 ; VI 308. — Ztschr. {. bild. Kst N. F. II 98 ;
IV 39 ; V 104. — KaL der Ausit. im Müncbener
Glupalatt 1800 u. 1892 (III.); der Sezecsion
1894, 1895. — Müncbener Radierrer. I. Jahrg.
1892 No 3 („Lesende Mädchen"). — Kst onaerer
Zeit, 1892, II 44. Wgn.
Bnchn«, Georg Paul, Miniaturbildnis-
nwler zu Nflinbag; geb. ITBOl
HMMaae Aiddv t d. lefcfai. Ibte X U8.
Th, Hampe.
Buchaer, Gustav Johannes, Maler in
München, geb. am 2. 8. 1880 ebenda, Schüler
der k. Akad. unter G. v. Hackl u. Heinrich
V. ZügeL Trat in den FrQlUahrseusit. der
Seaee^ iWS, 9, Iß, sowie im Kunstrerein
mit einigen vielversprechenden kraftvollen
Freilichtstudien (Am Heimweg, Kinder am
Seeufer, Dame am Wueer) an die OffentHclt-
kdt
Kat. d. Frühjahrsausst. der Sezession in Mün-
dieq, UO«, 1908, 1910, der Berliner Sezeaaion
IM«. WgH.
Büchner, Jakob, Bildhauer in Nabburg,
18. Jahrb., schuf mit seinem Sohne Peler die
4 Statuen auf den Rokokonebenaltben ia der
kath. Pfarrkirche xu Roding.
Die KetdenltHiM. d. Xgr. Bv«mi Bd. II, Heft i
p. IM. H, V.
BttchMt; Jobann Georg, Portrit- tmd
Historicniml":-. reb. zu Nürnberg 1915, f
1867 in Stuttgart, wo er seit 18^ ansässig
war. 1838 Schüler W. v. Kaulbachs in Mün-
chen, Bruder Carl B.S. Die Stuttgarter Ge-
mäldesammlung bewalut von ihm: König
Enzio im GeOai^diae von aeber GcUeblen
Abschied nehmend (1854) Mtsn kennt auch
ein nach oder von ihm Hihogr. Porträt des
Architekten C. Heideloff.
F r. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerwerke d. 19. Jabrh.
I 1. — Nagler, Monogr. II No 9744. — Kat. d.
Stuttg. Gem.-Smlg, 1907. H. V.
Büchner (Puchner), Melchior, Maler von
Ingolstadt f um 1760. Von ihm sind Wand-
gemiMe erhalten im dortigen Bürgersaale
(ir«— 38 erbaut) und Deckengemälde im Mit-
telschiffe der Martinskirche zu Fischbachau
(i Bilder mit Szenen aus dem Leben des hl.
Martin, davon eines bez.: M. Büchner piax.).
LIpowaky. Bayer. KMMes.. 1110 II M n.
Anh. p. m. — Nagler, Katktleic XU 10«. —
Kstdenha. d. Kgr. Bayern, 19» ff., I SS, 143t.
1448. H. y.
Büchner, s. auch Puefuur.
Buchold, Franz, Maler in Neustadt in
Oberachleaiea, wird am 24. 1. 1766, 88 Jalire
•it^bagite
Begrtbnidk d. ka^ Pfank. Neustadt,
B, Hintm.
Buchabanm (Puxbaumb), Hans, Baunwl-
ster und Steinmetz in Wien. War seit 1446
(oder vielleicht 40) Baumeialer von St. Stefan ;
«ein Hauiptanteil an rlifafm waren der Bakla-
cbtnaltar im rechten SeKenachiff (1448) n. der
Beginn des neuen Nordturnns, wozu die Grund-
steinlegung am 13. 8. 1450 erfolgte (Jahrb. d.
Ksts.-iriiml.d.Allerh.Kaiserh.XVIIReg. 15249J.
1461—63 leitet er den Bau der Denkaiule
„Spmnerm am l&eot^, die aa Stelle efaier bA-
reits früher bestandenen südlich von Wien
aufgerichtet wurde; auch sonst erscheint er
um diese Zeit in den Rechnungen des Kamroer-
amta. Daa von Schlager angegebene Todet»
datnm 1464 ist nicbt TSIlig beglaubigt; auch
ist es nicht wahrscheinlich, daß sich verschie-
dene Angaben über einen Bürger H. B., die
sich in Wiener Urkunden von 1410—1487
finden, auf unsem Metater bcxiclien,
Jahrfo. der Kstasinwl. d. AUeck. Kaiaeib. B.
XVU S. LXII, K«, UM», ISMS. - Ifhd. d.
Zanirat-Koatm. UV. — Schlager. Wie.
ner Skizzen aus dem Mittelalter I M« ff. —
Neumann im Dombauverebidllatt, IMS M ffL
o. ia Gesch. d. Stadt Wien, her. v. AMertuBM-
vcrdn, 1M8. 48». Hmu TUttf.
Bttchaer, Frank, Maler, geb. 15 8 1828 in
Feldbrunn (Solothurn), f 22. 11. 1890 ebenda;
wt^lhabender Baneniaohn, sollte Theokigie
atadieren, kam dann an einem Orgelbaaer ia
dw Lehre, ging nadi Paris n. Italien u. ent-
schloE .sich 1S47 in Florenz gegen den Willen
seiner Mutter zur Malerei; hierauf nahm er
Dienste in der päpstl. Schweizergarde, wurde
1849 Garibatdiner, floh im Sommer d. J. aus
Rom, weilte bis 18B0 in Paris, dann in Belgien
u Holland, 1S52 in Spanien, IB.'SS in England,
wo sein Atelier von der vornehmen Welt be-
ito
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sucht wurde. 1885 nach Sokxharn zurück-
gekehrt, erhielt B vom dortigen Kunstver.
Auftrag^ dne U. Familie inr dnt Kiidw in
nMleD, dai BiM M aber n weMkh aus u.
wurde von Deschwanden übermalt. 1857
durchwanderte B. Spanien u. Marokko, machte
als spanischer Schlachtenmaler 1869 d. Feld-
mg in Marokko mit u. kehrte über Spanien
1861 nach England nrädt; 1868 war er
wegen Krankheit wieder in der Schweiz, ging
1866 nacli Amerika, wo er verschiedene Gene«
rale der Ver. Staaten nulte, Indianer- u. Ne>
gertypen studierte^ Viiginiiai besuchte u. die
ynoter in New York oder Washington an-
brachte 1871 nach Europa zurückgekehrt,
besuchte B, in d. folg. Jahren 1878, 1884 u.
1886 lulien, 1883 u. 1886 auch Dalmatien u.
(»riedienland. Seine charakteriadichen Genre-
bilder u. Landschaften wurden adir geschitet
In seinen letzten Lebensjahren bemühte er
sich vornehmlich um Besserung der Schweizer
Kunstzustände u. gründete, nachdem er 1864 —
66 die «Vereinigung . Schweiz. Künatler" ins
ixinn gerann mm, nie niknwuiga , ucwii ue
auch, daß der Bundesrat 100 000 Fr für He-
bung d. Kunst ins Budget eitisicllte, u. förderte
die Schaffung eines Schweizer „Salon", der
1890 zum erstenmal zustande kam. Nach aei-
wm Tod wurde m Mus» Sdutlnim sein If ndi-
laB aufgestellt. Seine Werke (Genrebilder,
Landschaften u. Porträts) zeichnen sich aus
durch sichere Beobachtung, lebendige Un-
mittelbarkeit u. Wahrheit, fanden aber auch
lebhaften Widersprach wegen technischer
Mängel.
Wir führen an: Strand von Scarborough;
Song of Mary Blane; Banditenbraut; Alba-
neae anf der Lauer; Erwartung am Strand t.
Rorfo; Markt von MaidUGo; ArSbiselies
Dorf ; Griechischer Olivenhain (sämtl. im
Mus. in Solothum) ; Italien. Schäferidyli ; Ver-
suchung des Koranlesers (im Künstlergut z.
2Arich)* Spanischer Insurgent (GaL Nenen-
borg); Span. BettdmSn^ (Moa. St Gallen);
Irische Fischermidchen in d. Flut (Kunstmus.
Bern). Auch die öffentl. Kstsamml. in Basel
besitzt 11 Bilder B.8. In London radierte er
1863 als einziges Blatt „Eleonore au bain".
Marefcfcan. Bilder n. d. Malers F. B. Reise-
sUssen atsanf. t. A. Roth, Berlin 1861. AUg.
Deutsch* Bioffr. XLVIL — Rdvetia, 18»1. XIV
Uft-IM. — Otaair. Zcitg (Utosif). 186T n.
1890L — KHStAsen. VH SU; fiv «96j
sab MT; XIX m. iat. — MmAcr. AI
süfig^ 18»» n. »00. ^ SehsMia, IMO, IV
a: XVI
Mk — Fr. T. BSttUhar. Malsfw. d. 18.
labrii. I, IMl u. Haehtr. n Bd. I. — Brun.
Schweizer Kstlerlex., 1905. Fritdr. Hpmik.
Bnchwald, Hugo, Maler in Breslau, geb.
dienda am IS. 8. 1886, mit 6 Jahren nach
Berlin gekommen, dort von 1882—1869 Schü-
ler der Akad., besonders der Maler Holbein
und Daegc Mehrere Studienreisen führten ihn
in die Schweiz. Ala Mitglied der Venus-
Expedition des Deutschen Reiches kam Buch-
wald 1874—75 nach Bsnlen. RoBland mt
der Türkei. Daher stammt eine Serie von
Aquarellen, von denen ein Blatt das Schles.
Mus. der bild. Künste besitzt; auBerdem
sind häufig Aquarelle u. Olgca^ilde, meist
mit scMcsisdien Landschaften, in wMttiffhitm
Privatbesitze anzutreffen. ß. Hintgt.
Buchwald, Johann, deutscher Fayence-
töpfer, seit 1767 in Rörstrand in Schweden,
darauf für die 1758 gegründete Mannfaktur in
Marieberg besehlfligt Seft ca 1781 mit Ahr.
Leihamer an der Fayencefabrik in Criseby, die
1764 nach Eckemförde verlegt wurde, titig.
1766 Leiter der Fayencefabrik zu Kiel, 1774
derjenigen au Stockelldorff in Hobuin. Man
hcnat mit aefaien Namen boeichnete Fayen-
cen. — Sein Sohn Hans Jürgen Buchualä
gründete um 1811 in Lübeck dne Fabrik von
Fayence-Öfen.
J. Brinckmann, Das Hamburg. Mus. f. Kit
u. Gew., 1894, » Reg. H. V.
Bnckwalt, Daniel, Kupferstecher m Basel,
titig um 1888. Über seine Lebensumstände
ist nichts bekannt. Seine Arbeiten lehnen sich
eng an diejenigen dej Matthias Zündt und dea
Meisters von 155t (Kraterographie) an. dodi
ist die Linienführung saghafter und im-
geschidcter. Er gab 1568 mit dem Basler
Goldschmied Jacob Hagenbach zusammen ein
Kunstbüchlein, vorwiegend Goldschroiedeonu-
mente enthaltend» henna. Vielleicht ent-
stammt diesem audi der groBe Pokal, be-
neidmet JH DB 1666^ der fälschlich dem
Udstcr von 1681 angnidiriebcn wird.
Budao oder Bucdno, italien. Holzbild-
achnitzer, geb. in Rom, tätig um 1646^ viel-
leldK idcntisdi mit dem Baccmo^ den Piatio
Arethio (um 1661) erwähnt.
Z a D i, Enc. met, V 95 u. nou 267. P. K.
Bnek, Adam, Maler, Kupferstecher und
Wachsboasierer, geb. in Cork, t 1884; titic
anfangs in Dnbifai und sdt 1T95 in London
als Porträtist in Ölmalerei, Aquarellminiatur,
Bleistiftzeichnung und Wachsbossage sowie
als Tllustrationszeichner und Kupferstecher.
Seme Miniaturen sind schwichlich im Kolo>
fit, dier gleidiwaihi von kraftvoller BIMnb-
wirktmg. Er beschickte 1795 — 18S8 die Aus-
stellungen der R. Academy (.sowie 1808 — 09
auch diejenigen der British Institution) mit
gJriwidhCT^o^ gdcgentlMhMamdi^t
thologie usw. Eine Anzahl seiner Bildnis-
miniaturen ist erhalten geblieben in der Lon-
doner National Portrait Gallery, im Victoria
and Albert Museum und in englischem Pri-
vatbesits, — swd aquarellierte Illuatratioos-
zeichnungen B.s von 1801 zu L. Sternes ,, Sen-
timental Joumey" im British Museum Als
Kupferstecher veröffentlichte er 1812 das 100
Tafchi enthaltende Werk «Paintings on Greek
Stt
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VaMt*.-
titiK ge-
ist in DntUii als
wescn.
Redgravr, Cat. of tbe Exhib. ol MiniaL
at South KcnsingtoD Mus. 186S p. 72. S32, 287 ;
Dictionary 187S p. 60. — G. Dupleois in
Ga*. d- B.-Art» 1881 II 273. — F i n c h » m, Art.
and Engr. of Brit. etc. Boolcplates (18«7) p. 13.
Binyon, Cat. of Drawing» etc. in the Brit.
Mun. (1898) p. 140 L Cuat, The Nat. Portr.
Call. (1901) I 306. Ii 64, 1«2. — William-
• o n. The Hist. of Portr. Miniat (1604) II 34 f. —
G r a V e s. R. Acad. (1905) I 325 ff. ; Brit InstiC
(1908) p. 75. — Ctt. «i Vict. and Alb. Uvm.
io London. M. W. Brockwell.
Bsek, Georg, s. SaUmitam.
Baci^ Kupfmtecbcr in Mmchcitcr, nm
1T90— 1810 titig, itadi BScbcmuricea vmA
Exlibris.
H. W. F i n c h a m, Art. and engr. of brit. and
amer. book plate», 1897. H. V.
Bvck, Jacob, Kupferstecher, nur bekannt
durch ein Kinderbacchanal, dat. 1559.
L e B 1 a n c, Manuel I. — N af I c r. Monogr.
III. No 1990. H. V.
Bnck, Jan Goverts van der, Maler,
geb. in Brabant, heiratete zu Rotterdam am
H 7 1640 Ida Thiebouts aus Gouda u ließ
am 30. 8. 1642 ein Kind taufen. Daß er
Maler war, ergibt sich aus dem Mictkontr.ikt
eines Hauses in Rotterdam vom 8. 2. 1648.
für welches er 222 Golden samt einem guten
Gemälde an die Fr.in des Notar L. van Zijl
bezahlen soll. Gemälde von ihm sind unbe-
kannt WahrschetaHdl Wl er identisch mit
den von J. STtmas genannten Historienmaler
/m man iar Wmk, vidi, auch mit d. folgenden.
Ood-HolfaBd XUI 1». - NoL^Arehi«« in
ttotterdam. Havtrkom v. Riitnuifk.
Bnck, Job an de, holländ. Maler, wird
1661 als ..Constryck Schilder" in Hcrzogen-
Jbwdi genannt. Am S7. 6. 1640 verkauft Jo-
han de Buek, Maler in Delft eine Anzahl Bil-
der und Möbel für 170 Gulden, wohl der
obige und vielleicht auch identisch mit dem
Maler Jan dt Bnck van Amsterdam, der 1618
»nd 1616 Kinder in Hoom taofen IIBt.
Vgl. auch Buc, Joannes. A. Bredius.
Bnck, John, Bildhauer und Maltr in lxii\-
don, stellte 1817, 10 und 21 in der Roy. Aca-
dcmy. 1820 und 83 in der Brit. Institution aus.
A. Graves» Reijr. Acad. Exb^ IMS; The Brit.
lastit. 1908. H. V.
Bnck, Joseph, Maler, geb. am 22. 8. 1820
m Kempten, t am 80. 10. 1887 ebenda, Schüler
der Münchener Akademie unter Peter Cor-
nelius \' in ihm mehrere Freskogemälde in
der Keniptener Stadtpfarrkirche (David, hl.
Cädlie an d. Orgelempore; hl. Magnus in der
Kuppel, 1861). Als Zeichenlehrer in setner
Vaterstadt tätig, lieferte er landschaftliche
Aufnahinen aus dem .Mlgäu für die Leipziger
Illustr. Zeitung (1843 u. ff.) u. für Baumann.s
Geschichte des Allgäus. Einige seiner vcdulen-
haft-get reuen Aquarelle, in denen er die £r-
an historisch-denkwürdige Baoten
adncir Hdoiat fcalgdialm hat, aind in mA1I~
gäurr Geschichtsfreund" reproduziert.
M. Leichtle in „.Mlgäuer (jeschichtafreund"
12. Jahrg. 1899 p. 1-4. Wtn,
Back, Nathaaiel, s. imter Buck, Samuel.
Bock, Nikolaus, Maler aus Schwaben,
ca. 1720 io Wien titi|b nnr bekannt durch
sein Bildnis von RopctBRjr in der Sanunli^ ton
Bruckenthal in Hermannstadt und das danach
gestochene Blatt von Elias Schaffhauscr. Das
Originalbildnis zeigt ihn in Halbfigur mit der
Palette, während auf dem Stich auScfdem
eine Rolle mit der Unterachrift hNic Bode
aus ScT'walien" bripefügt ist. Ein Vers auf
der Ruckseite des Bildes be&agt, daS er vor-
dem als Tänzer, Fechtmeister und QliraiC
am Wiener Hofe tätig gewesen.
Diöiesanarchiv f. Sehwaben XXIII p. 48 u.
112. — Tb. V. Frimmel, Blätter f. Gemälde-
kundc. 1905 p. 167—69 in. Abb. Hs. L.
Bvdi; Samnal, Maler und Kupfcntediar
in Lontdaa, gd>. am 1086, f am 17. 8. ITTO:
beschickte 1761—1775 die Ausstellungen der
Free Society of Artists, 1768 diejenige der So-
dety of Artists und 1776 die R. Acadenv
cimgctt Veduteuekhnmgfii und Mnmenaf oa^
lellcn. Er Midaiete n> Stadl mit acincm vof
ihm verstorbenen Bruder NathanUl Buck etwa
420 Ansichten englischer Städte, Abteien, Kir-
chen und Schlösser G3ack's Views"), die er
in Wcriun wie Twcntjr low Views of Ab>-
beya" (1118), — MPanpcetive Views of nearijr
a hnndred Castles" (1774) usw. veröfFentItchte.
Einige Originalzeichnimgoi beider Brüdcff
(Städteansichten in Feder- und Tuschaakdl-
nung) befinden sich im British Museum.-
Redgrave, Diet 1878 p. 60. — Binyon,
Cat of DrawingB etc. in the Brit. Mus. (18M)
I 151 f. - J. A. Randolph in Revue de l'Axt
Oudtiea 1896 p. 881 ff. — Graves, R. Acad.
(IMS) I StT; See. ef Art; (1907) p. 42.
M. W. BroekwlL
Bwk, Sidney, Miniaturmaler in
stellte 1842-.10U in der Roy. Acad.
Porträts aus.
A. G r a V e 3, Tbe Roy. Acad. Exhih. I (180S).
Back, s. auch Buc u. Bucq.
Bockel (Puckel), Paul, Goldschmied lU
Nürnberg, wurde hier 1676 Meister, 1600 w
e&wm Oenauiileu des gröBercn Rats gcwlldt
und t 1000- Anfang der 90er Jahre fertigte
er für Kaiser Rudolph II. ein GieBbccken
samt Kanne von vergoldetem Silber, mit Perl-
mutter geziert wofür er von der kais. Kam-
mer CO Prag am 15. B. 160B 1900 (hdden 2
Kreuzer ausbezahlt erhielt.
Goldscbm.-Ve«. 1285—1868 von J. Stock-
bauer (Bdl. X. Bayer. Gewztg VI (1893). —
J. F. Roth, Verz. aller (knannten etc. S. 99. — '
Hampe. Nümb. Ratsverl. II No 1039, 1251,
1443, 1595. — Jahrb. d. Kstsamml. d. Allerk.
KaUerh. VII Regesten No 5520. Tk. Hmmfe.
Backelere, s. Beucktlaer.
Bäcker, Heinrich, Porzellanmaier n.
Lithqgr.» geh. 10. 8. 1812 zu Ansbach L B.»
1 1818 in DrasdcB. BiMete aidi in MifaKlMn
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zum PorzellanmaJer u. lieferte Kopien nach
Gemilden der dortigen Galerie. Seh 1889
ia Dresden, wo er eine Haadhng mit Porael-
1856 auch eine pbotogr. Anstalt begründete.
Hehrere seiner Porzellangemälde sowie seiner
größeren Lithogr. erwarb der sachs. Kimst-
verein als VcreiiMiMcfaeakc. VomgMrciw
ibcricvv «r Fortrits Dresdner Persdnlkb-
keiteo, z. T. nach Photogr., auf den Stein.
Dresdner Akten (kgl. Kunstakad. u. tächs.
Koiutrer.). — AdrcCbücker. — AnaaL-Kataloge.
— Raczyntki, Gesch. d. neueren dtach. Kann
II 471. KuDStbl. 1840, 50. Enat Sigismund.
Bucking, Arnold, deutsch. Kartenstecher,
verfertigte 1478 in Rom die 27 trefflichen
Karten zur L Aneg. der Koamographie des
W«lck«oa«r, Vk da Bnekta»
I SM. — PafltBTBBt, P^Gr. I tt. — JahA. d
pKuB. Kstsamml. I i;, Anm.; 1«8; V 18. H. V.
Bvckiagn-, Matthias, deutscher Zeichner,
geb. 1674, t nach 1729, ohne Hände oder Füße
geboren, lebte in England. Das Brit Mus.
besitzt von ihm eine Zeichnung mit dem
penschild der Douglas of Whiterigs, bez.
,^berdeen, Fcbruary the 8, 1729: This coat
of arms was drawn and written by Mattliew
Buckinger, born without Haods or Feet. in
Gcnnmr, June the 8rd. 1674".
Biajran, Cat. «i Dcawliigs etc. I 1886.
BatMint, Artlinr H., Genremaler der
Gegenwart in London, beschickt seit 1896 die
Aosat der Rojal Acad., aoBerdem auch
«kderholt den Pitiaer Salm der See d Art.
Gravaa. Kar. Acad. BaUk. Vm I. — The
Art Joara. 1887 p. 178^7 (AU>.). H. V.
Baddaad, H e r b e r t T.. Architekt der Ge-
genwart in Birmingham, baute — meist ge-
meinsam mit E. H. Farmer (Firma „Buck-
lud and Farmer") — einige durch die vor-
fldime Schlichtheit ihres Stile« und die Zweck-
adWgkett ihrer Anlage vorbildliche Land-
Uuser, Stadtvillen und Schalen.
Acad. Archit XIV 41, 43; XVII 141; XXXVI
24- 26. 61. — The Studio XXXIII 30»-0. —
HacDcl u. Tscharmana, Ejoielwoba-
baus der Neuzeit, p. 14t. — Gffava^ Bo».
Acad. Exhib., 1905 I. Jf. V.
Bnckler, Charles Alban, s. BmMir,
lohn Chcss.
Backler, John (F. S. A.). Architekt, Zeich-
ner und Radierer, geb. am 30 11. 1770 in Cal-
bourne (Isle of Wight), t am 6. 12. 1861 in
London. Seit 1796 in den Ausstellungen der
R. Acadenqr mit cinigca Bauentwürfen (neoer
Holban fSr das Wagdaten Cottege in Oxford,
Landsitze für die Isle of Wight) vertreten und
bis 1828 mit seinem Associ^ Cracklow in Lon-
don auch als ausführender Architekt tätig, be-
schickte er gleichzeitig aowie später bis IMO
die Ausirtelltmgen der R. Aeademy mit aM-
reichen Vedutenzeichnungen nach altengliachen
Baudenkmälern, deren Mehrzahl er teils allein
(Magdalen College 1797, Lincoln Cathedral
1799, verschied, engl. Kathedralen u. Abteien
180e, St Mary Oveii za Southwark in
cfaaeologia' vol. XXIX), tdh fan Vereia taH
seinem Sohne John Chessel B. (s. d ) in Aqua-
tintaradierungen veröffentlichte, und die ihm
1810 die Emetmung zmn Mitgliede der So-
ciety of Antiqtiahes eintragen. Oaa Britiäb
Uaaetnn bcsitit Ton ihni 9B Arehitdctorzaich*
nungen (z. T. agturelliert}, das Victoria and
Albert Museum gleichfalls eine Anzahl Zeich-
nungen sowie efaie ^— ■■'■"■g seiner Bs^
rungen.
Gentleman'» Magazine, Jan. 1852 p. 183. —
Univer«. Cat. of Books on Art (London 1870)
I 186. — Redgrave, Dict 1878 p. 60. — B i n -
yon, Cat of Drawings etc. in the Biit Maa.
1898 I 152 ff. - Kat. des Vict and Alb. Has. —
Dict of Nat Biogr. 1909 II! 212.
U. IV. BroekwtU.
BacMsr, Joha Chcsaell, Architcirt,
Zefciwitr V. Radi, geb. 1T86 m lioodon, ^ an
10. 1 1894 in Oxford, 101 Jahr alt, Schüler
seines Vaters John B. und des Aquarellisten
Alf. Nicbolaon, tätig in London und Oxford^
hcachidae die AoasteOongen der IL Acadenqr
1810-44 mit cahlreiehen Arddtektnrzekh-
nungen und Bauentwürfen. So entwarf er
1825 den im Tudorstil gehaltenen Neuanbau
an Costessy Hall (Norfolk, Landsitz des Lord
StaCordk cinea der wirioaigsvoüsten Ban»
weite jener Zef^ sowie ferner die PMne w
Dunstan Hall in Norfolk und 2u Butleigh
Coort in Somerset; auch restaurierte er 1884
den Londoner Parlamentspalast und später
einige der Oxfordar CoUege-Gebäade usw.
Endüdi verSfieBfHcliite er conichst gemein-
sam mit seinem Vater John B., später mit sei-
nem Bruder Chorlts Alban B. (1835—63 in
der R. Acadenoy mit Architektiirzeichnungen
ond Bauentwürfen vcrtretcii, t ini Juli 1806
in Lmdaa) eine Reihe wertvoller Archketctur-
werke mit Knpfeiätzungen nach eigenen
Zeichnungen, darunter 1822 „Views of the
Cathedral Churches of England and Wales"
(ß2 Tafeb). — 1827 je\Hg Views oi Endowcd
Gmuwtfi^diools", — 18M eine Ans«hl Ta-
Idn für W. Phelp's „The History and Anti-
qnities of Somersetshire", — 1847 „A History
of the Architectnre of the Abbey Church of
St. Äthan". ~ 1851 .JUanaa Villa at Had-
ssocm, Bsaex, atsoovcrea oy non. k» Wcvuie ,
— 1866 „Description and Defence of the Re-
storations of Lincoln Cathedral" usw. Samm-
lungen von Originalxeichntmgen und Radie-
rungen B.a befinden sich im British Mnsenwi
tt. im Victoria and ^Jbert tfaseam ca Ijowdow.
(Jnivera. Cat of Books on Art (London 1870)
1 186. — Tbe Art Jonm. 1894 p. 125, — B 1 n -
yon. Cat of Drswing« etc. in the BHt Mos.
1898 I IM. — Graves, IL Acad Exhib. (1905)
I 8*0. — Dict af Hat Bior- i^o^ m 312.
M. W. BrockwcU.
Bncklar, W. Maler in London, beschickte
1886—06 die Ausstellungen der R. Aeademy
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mit xahlreichen BiMnisminUturen, diejenigen
der British Iiutitutk» 1887 tmd 1840 mit dni-
gta historischen Kompositionen.
Graret. R. AcuL (19Q5) I 330 f.; Brit
In»tit. (1908) p. T5. M. W. BrockwU.
BnckJey, C. F., Maler in London, stellte
1816 und 46 zwei Landschaften in der British
InttitOtiOD MOB.
A. Grares. ExUb. st thc Brit. Instit, IMS.
Baddi, Georg, s.. SäUwtitamL
Bnckmsii, Edwin, Maler, Zeichner und
fiadierer in London, geb. am 25. L 1841, atv-
dcrle «aent in Binnfnghini, dtmf in Pwit
und Italien. Stellte zwischen 1870 und 1881
in der Royal Acad , 1888 in der Wiener JuW-
läums-Ausst., 1900 in der Pariser Expce.
dfccnnale aus. £r malt hangtsichUch dekoraF
tif« FnuMM» o. GcnicbiMer, weh in MwdL
GravcsLBar. AewL Sditth, 3M8 L — The
SMditt XVm IM. ~.Wk6^Whe Itll.
Btickmsn, P e r c y, Figuren- und Portrif-
maler in London, wo er seit 1894 in der Royal
Acad. ausstellt Er ist hauptsicMich in Aqua-
nUtodmik *^Hg and hat su aetotin Sjtritl-
gcbiel die DiuileünqK dei indrtiB wmSAm
Körpers gogondit: Artemis Undcr tk« dilüK
Frolic usw.
Grave*, Roy. Acad. Exhib., leOS L — The
Studio, VI 37—12; VI! 242/3; XI 265; Art in
1806 p. 17.
Bvdoull, E r n e s t, engl. Landschaftsmaler,
ttellt seit 1887 in der Roy. Acad. in London ans.
A..Cr»ves^ Rejr. Acad. ExUbb 1 (IMS).
BadtMr, Rieliard, Maler
um 1820 und 1842 in Rom, seit 1816 in Lon-
don tätig, beschickte 1842—77 die Ausstellun-
gen der R. Academy und 1850 — 66 diejenigen
der Britttb Imritatioii mit mhlfftchwi flffgwi-
tw BÜ&itageniilden und lliliaL Gemtiiditn.
Das British Museum kwiUt VOQ üm da*
Aquarell „Karneval in Rom 1880*.
Schorn» Kstblatt 1842 p. 123. — Gar. d. B.-
Art» II (1R59) p. 180; VI (1860) p. 105. — The
Art Journ. 1359 p. 81, 142, lOn, Ir'iO p. 80. —
Binyon. Cat. of Drawings etc. in Üke Brit.
Mui. ( 1N98) I 154. — Graves, R. Actd. (ItW)
I 333; Brit. Instit. (1908) p. 75.
M. fV. BrcchmM.
Buckahon, Joseph, s. Bokshoom,
Buckstone, Frederick, Maler in London,
stellte 1802 in der Brit. Instit. und 1814 itt der
Ror. Acad. 4 Landschaften aus.
A. Gray es, Roy. Acad. Ejdiihi, 19H; Thc
Brit. Inrtit.. 1908. H. V.
Bnckwits (Bug^sitz). Gottfried, Maier
in Guhr.in. Suhn des Malers Gottfried B. in
Bojanowo, iieiratet am 18. 11. 1708,
91. 4, 1726. 60 Jahre all, begraben.
TtaubL u. BesrilwMb^ d. Fhtik.
SMenrt, d c, s. DAm owrt.
Bncq, Gerrit de, I andschaftsmaler, geb.
in Brüssel um 1576/77, heiratete in Amster-
dam am 28. 7. 1C05 (1. Aufgebot), dort woh-
in der Wijdesteeg, Elisabeth Luce. 1613
16U ivohnt er in Hoorn. Am 16. 10.
1919 lIBt er in Amsterdam 28 Bilder Tcr-
kaafcn. VieUdcht ist er der Gerrit de Bäk,
der 1881 in die GiMe b Alkmaar kam, dort
am 28. 12. 1628 ein Kind begraben lieB, aber
1686 wieder in Anutcrdam ein Testamcdt
machte.
Obreens Arch. II 28 ; VI 37. — Notixcn von
Dr. A. Bredfan. £. W. M*»t.
Bneq (Bocq), Olivarius de, hoilind.
Ifaler (Dilettant) zugleich Prediger, lebte
1660 zu Cappelle aan den Yssel In einem
Leidener Inventar kommen xwei Landschaf»
tca von flm vor. a. nurffcn
Bncq, s. auch Buch.
Bncqaet, Jean, französ. Maler, 1686 Mei-
ster der G^nfr^rie de S. Luc ia Paris.
Arch. de Tart f ran«. VI 211.
Bacqnet, L6once, franz. Landschafts-
maler, der zwiadien 188S und 1842 im Sakm
ausstellte: Motive aot den Gegenden der
Maas- und Mameufcr, der Umgegend von
Paris usw. Im Mus. zu Nantes von ihm
eine Landschaft aus der Umgegend von
Ronen. 1812—48 war er für die PoraeUan-
mannf . in Siviea besdilftigt.
Bellier-Auvray, Dict gio. I. — Inv.
gte. d. rieh, d'art, prov., mon. ctv. II 10. — Le»
chevallier-Chevitnar^ La Mannf. de
porc de S«tt«*, IMS H IM. H. V.
Bncsewaki, Epaminondas, Maler, geb.
XU Jakobeny i. d. Bukowina am 3. 8. 1848
als Sohn eines griech. orient Priesters, f am
1. 2. 1891 zu Czemowitz. Widmete sidi nadl
absolv. Gymnasium dem Studium der Theo-
logie, bezog abei dann zur Ausbildung s.
künstlerischen Talents 1868 die Wiener Aka-
demie d. bild. Künste, studierte vorerst bei
Wurzinger u. K. v. Blaas, und kam 18f72 in
die Spezialschule Anselm Feuerbachs. Aot
dieser Zeit sind von seinen Arbeiten besonders
hervorzuheben ein großes Bacchanal und ein
Dantebild. — B.s eigentliche Richtung war
jedoch das Genrebikl, und die Darstellungea
aus dem rumänischen Volksleben sind seine
ansprechendsten Werke. Bedeutendes leistete
er auch als Porträtmaler. Besonders hervor-
zuheben sind die Bildnisse seines Gönners Erz-
bischofs Morariu, des Erzbischofs Bendella
(dargestellt in einem der Repräsentations-
räume der crzbischSfl. Residenz zu Czerno-
witz) tk des Kloetervorstehers Konstantino-
wicc de GracoL Kach Beendigung seiner Stu-
dien vorerst mehrere Jahre in Wien ansässig^
nahm B. auf Anregung des Erzbischofs Mor-
ariu späterhin seinen dauernden Aufenthalt
in Czemowitz, wo er als griech.-oriental.
DfSaeaan-ICirchen-Maler eine fruchtbare Tätig-
keit entwickelte. — Hervorzuheben sind Mf
diesem Gebiete insbesondere Seme Arbeiten
in den Kirchen zu Rewna und Radautz (Bu-
kowina), in der serbischen Kathedral-Kirche
zu Agram, in der Kirche Nicolae domneac an
Jassy (Bildnis des ehemaL Beherrschers der
Moldau, Stefans d. GroSen) usw. Kolbnke^ttr,
X84
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Unit. _
Bada, Beraardo u. Girolamo del,
a» RostM,
MäH, Hans Johnseiv oorw. BikUt, nb.
kl Bwlalia (StiR Draiithdm) am flL UM^
t am 6. 8. 1879 in Christiania. Seit 1848
6 Jahre Schüler d. kgt. Kst- u. Gcw.-Schule
in Christiania, 1864 mit Stipendium Schüler
d. Akad. in Kopcnbaga^ dann ebcndort dea
Bddh. Jerichao, ht dcsaen Atelier er mit Ub-
terbrechungen bis 1881 arbeitete. Mit Hilfe
eines neuen Stipendiums reiste er 1861 nach
Rom, wo er 10 Jahre blieb u. wo einige Genre-
igurCB Tca juQgcn Mädchen (js. T. in Mar-
moc) ii> fein Chriilua aoi Kkbs cnlMaiidcn,
Nach seiner Rückkehr (1871) hat B, in Chri-
stiania eine Reihe von Portritbiisten aus-
geführt, z. B. von Könisr Karl XV. (Mus in
Chriariania, daa anch eine Mannorlcopie nach
der Antike v. B« Hand beskit). B. arbdtcA
auch viel in den Ateliers anderer Künstler als
Marmorbildhauer ; seine fortwährende Armut
wirkte stets lähmend auf sein Talent.
Prir. Mittcil. — L. Diethrichfon. Den
skandin. Konst-Expos. i Stockholin IHfif). Stock-
holm 1SG6 p. 92; Den nortke Traeskjaererkst,
Christ 1878 p. 91. Det norske Nat-GalL, Chritt.
1SK7 p. 40 ■ Svundne Tider III, ChrUt. 1901 p. 41,
58, 66. - T h i i s, Korskc Malere og Billed-
huggcrc, Bergen 1905, III 8. C. iV. SchnitUr.
Badao, Armand, franz. Porträt- und
Landachahamaler, geb. auf GuadekM^c^ atellte
1863—67 im Pariser Salon aua. Von ifim
sind auch Freskomalereien In der Josephs-
kapellc der Kathedrale zu Pointe ä Pitre
(1861).
Bellier-AttTrajr, Okt. gfa. I. U.V.
Bidtf, Ignat, Maler and Zeidiner, g^.
an 18. 6. 1812 in Stichowitz bei Prossnttz in
MlUiren. t am 24. 3. 1883 in Brünn. War
1844—1878 Professor und Zeichenlehrer an
der Staatarcalachole in Brünn. Begabter
Attaareifiit (AnsiehleB von Brtea). Sein
Sohn Prof Wladimk 3, iat glctdifalla als
Aquarellmaler tätig.
dTlmta MatiaeBMalt 1894 No. :i
W. Schräm.
Bnicsisa, Johanna (geb. Krousnick), Ma-
kritt m Berlin; beschickte aeit 1676 die Aos-
atcflongcB der Berliner Akademie n. 1684 88
auch diejenigen des Vereins der Berliner
Künstlerinnen mit flott gemalten nordischen
Kästenlandschaften (namentlich mit Motiven
ana Sdiweden und Dänemark aowie von R&-
gm und üdnland).
Kat. dw Bcriioer Akad^AaHL seit 187«. -
Ad. Raaenberg in Katduan. 1884 p. 358:
U86 p. M6i 1888p. SSL 'Fr.v. Bdttichar,
Malerw. des 18. Jahrb. (1881) I 148. J?.
Bndd, George, Maler, um 1750 in London
als Porträtist, Landschafter, Historien- und
Stillebenmaler sowie als Lehrer seiner Kunst
titig. Nach aeincn Gemüdeu in Kupfer ge«
aioetien: Hinrichtung der Lorda Balmerino a.
Kümarnock vor dem Londoner Tower (1740)
und Bildnis des „patriotischen Schvisters' Ti-
mothy Beimctt von Hamptun Wiek (1756,
Schabkunstblatt von W. Mc Ardell).
Redgrmve. EHct 1878 p. 61. — Dict of Kat
Biogr. 1909 III S18. U. W. Brockwll.
Bnddi^ Barnard. Maier, geb* Wa-
rendorf (Weatfakn), f am B. fl. 1860 In DBaad.
dorf; seit 1848 Schüler der Düsseldorfer Aka-
demie a. namentlich W. von Schadows, unter
dessen Leitung et 18B8 sein Erstlingsgemälde
JBnthanptnac Johanaea det Tinfera" voll*
endete. Ab Scger 1b eftteiM WiBUbewct^
malte er für die Geburtskirche zu Bethlehem
eine Darstellung der Geburt Christi. Seinen
zahlreichen Madonnen- und Andachtsbildem,
die er für Kirchen Weatfakoa und der Rbeia-
iande malte, wird von der EdtgenSa^achen
Kritik edle Einfachheit und innige Empfindung
nachgerühmt. Gelegentlich beschickte er die
deutschen Kunstausstellungen (Hamburg 1872,
Berlin 1877) auch mit aorgaam durchgebilde-
ten tveiUidiCfi Genre» und KiotlfliwliButett.
Dioskuren 1S69 p. 172. — KiaMMlnnlfc 1886
p. 153 ; 1872 p. 368 ; 1899 p. 8881 — KiC i. Alle
1899 p. Ige. — Fr. ▼. Bftttiehcr, lidanr. d.
19. Jahrfa. (1891) litt. •
Bndd«, Hendrik, kam 1725 als Maler in
die Gilde in Haarlem und ist später nach
Friesland gezogen.
V. d. Willigen, Lea artistcs de Harletn, 33.
E. W. Uo*t.
Bndd% Johanna Alida, hoUäad. Mar
lerin, geb. in Derenter 1800, war SiMlerfai
von J. W. Picneman, und hat in mehrere
Ausstellgn Genrebilder geschickt. Seit 1888
war sie Mitglied der Kgl. Akademie der bil-
denden Künste in Amsterdam. Etnea ihrer
Damenportrits ist von J. C. Elink Sterk
lithographiert.
Immerseel, De Levens ea W. E. W. Mott.
Biidl«a% Karl, deutscher Kupferstecher,
der mehrere Jahre in RuBland (Peterabarg und
Ftfkow) gelebt hat Er atadi nach eigenen wie
nach fremden Vorlagen die Hlustratiooen
(5 BI.) zu Anthings „Verstich einer Kriegs-
geachichte des Grafen Alex. Suworow-Ryrn-
mkaU" (Gotha 1796-60) und veröffenüicfate
18B0 in Leimig 8 H^ von ihm aelbat nach
der Natttr gezeichneSer russischer Städte-
ansichten und Volkst>'p€n, betitelt „Tableau
des moeurs et des usages .... des Russea"
(16 kok)rierte FoUotafeln, — vergU Rowintkf,
riojp. Cioaai» Pycocnxi. I'paBepowh 1806 I 117).
— Wohl ein Nachkomme dieses Künstlers
dürfte jener gleichnamige Vcdutenzeichner
gewesen sein, von dem verschiedene 1866—66
datierte Thüringer Landachaften (Aquarell-
aeidunngen) und Dreadener Stadtaiükliten
(Pastellzr'ichnungen) aufgeführt sind im Kat.
XXXin (p. 7) des Gothaer Antiquars «aupt-
vogel. •
Badalotf j ean B ap t i s t e, Bildhauer, geb.
hl Difon, SdiSI«^ von Ch. Ant. Bridan, titig
in Paris Er beschickte den Salnn 1791—1804
mit Skulpturen wie „Amour endormi",
xS5
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jiBBrrtiiitff cnfut", Ijfccrtf »
,J)uue'' etr und mit BildnisböstCO^ S. B. W
Voltaire, Rousseau u. Vaucanson.
Lami. Olet d. ieolpt pl 1»M mo
p. 144/S. L«Ni.
BwUUt, Philippe, franzö«. Landsdiafta-
mkr, §A, in Düoo, Schüler von Bntmdct,
HHiw smicncn ifw mo ibh wnuuiior nn
Pariser Salon Waldlandschaften usw. aus, in
die J. Fr. Demay die Figuren^taffage malte.
Alexander I. von Rufiland berief ihn ab Lei-
ter der loiierL Porawllanmanufaktur nach St
PclerAttiK^
Bellier>Anvray, Dkt gte. I. M. V.
Bnder, Rad. Christian, Maler aus All-
•tedt, der 1790 die 82 Gemälde (Ol auf Lein-
wand) mit Darstellungen der Propheten,
^lostel, Heiligen usw. an den unteren Em-
yoKabrülttiogen der Kirche n Winkel b«
Allstedt malte.
Bau- u. Kstdenlnn. Thttftntem, Saett.-Weimar-
Eiaea., II 301. H. V.
Badil, Thomas Adalbert, böhm. Bau-
meister, erbaute 17S0 im Barockstil die
schmucke Pfarrkirche zu Ifaite GdNUt in
PoKäui (Bez. BöhauBrod).
Topo«. d. Hiat vu Krtderim. ins Kflr. Bab-
M. UÜV 11».
BiüiJiw, Aht dea Kloatera Strabow in
TtMh 1280—1297, früher Mönch im Kloster
Rradiuch in Mähren, wird als tüchtiger Künst-
ler gerühmt Er schmückte den Kirchenchor
nüt Malereien tmd einer Statue der h. Jong-
frta. IfiW wurde er Vikar dea GfnenÄdMes
der Prämnnstratcnscr für Böhmen, muBte je-
doch infulgc Erblindung 2 Jahre später die
Abtwürde niederlegen und «idi in sein Mitfter*
Stift zurückziehen.
DIabacz, HUt. DantrfL d. Urspr. u. d.
Schicks, d. kgl. Stiftes Strahow, 1805-07, I 67,
80, 81. — Dlabac«. Böhm. Kstlerlex. I 248. -
Wcyhrauch, Gesch. d. Kl. Strabow. 1863, 26.
— Pam. arch. a mistop.. 189«, XVI 163. —
Tomek, Ziklaty, sUr. mirtop. Pr»hy III/V 83.
— J. Neuwirt h, Gesch. d. ehr. Kunst i. Böh-
men, 1S88, I 325, 32«, 351, 400, 437/438, 454.
B. Bitcholf.
Bodkowald, Gaatav Dtnic^ poln. Ma-
ler, geb. am 6. 0. 1918 in Kiga, f am 7. 8.
1884 in Albano Sohn eines Majors der poln.
Armee, trat er in das russ. Kadettenkorps
ein und brachte es im Kaukasus zum Leut-
nant, worauf er den Dienst verliefl^ um akh
in der Pctenih. KmutalOHlemie ala Maler
auszubilden. Hier wurde er Lieblitrgsschülcr
des bekannten Akademikers Brüloff und
malte, vr n ihm aufgefordert an der inneren
Ausschmückung der Iaaak»>Kalhedrale mit.
1864 verliefi er Peteraburg, blieb zwei Jdif«
in Düsseldorf und sieben in Paris, von wo
aus er Reisen nach London und Holland un-
trrn i'im. Er malte vorwiegend genrehafte
Bilder, denen eine sorgfältige, obwohl trockene
Zeichnung nachgerfflunt wird. Als Rolorist
fand er weniger Anerkennung. „Die Witwe
das Porträt des Mannes betrachtend" und
■fUcvcsivij HUI WH II ai wen nacn oer nonaBBi^
sehen Reise (beide in den Samml. dc3 War-
schauer Kunstvereins). Unbeständig wie er
war, wandte er aich von Paris lueh Deutacb-
land und Galiiiav wo ihn das Tatragdfa»
beaondwa ansog. In d(n Jahren 188^ 1888^
1808, 1875 stellte er Bilder aus diesem Flecken
poln. Erde amr. Darauf lieB er sich in Dres-
den nieder. „Eine junge Witwe",. JDtr Ant
an der Wiege" atnd wohl damala gemalt
worden nnd eracbiwieu 1971 anf der Dread^
ner Ausstellung. 1874 heiratete B. in Fkv
renz eine Dänin, Luise Peterson. Aus diesem
Jahre stammt sein Bildnis des poln. Dichters
Vincenz Pol. In demaelbcn Jahre öbcr-
sieddte er mit «einer Gatthi nadi Rofn, wo
er bis zu seinem Tode, die Irtrien W<xhen in
Albano ausgenommen, wuhnte. In Rom
malte er für den Plafond der deutschen Bot-
schafteriupclle einen Christuslnpf in Sfadwr
I>ehenagr88e md für die proleslandadte
Kirche am Kapitol die Halbfigur Johannes
des Täufers. Außerdem entstanden während
der römischen Zeit neben den erwähnten
Tatralandschaften von 1875: JUcharda m.
Rache" (Warschau 1889 anagestellt), «Italieni-
sches Mädchen" (Dresden 1876 Akad. K.-
Ausstetiung), „Am Beichtstuhl" (ebenda),
„Zwei Fischer**, „Italienisches Gänsemäd-
chen", „Ddce odore" (ein Page riecht an einer
Rose, die den Arm einer Dame admiBcIrt),
„Eingang in ein Coliimbarium'' (die virr 1cf7-
len nach seinem Tode in Warschau aus-
gestellt), lauter in einer neuen ■»»^■■■■■■■■f ■>-
den Manier gehaltene Bilder.
Pr. V. BSttieker, Malerw. des 19. Jahrh.
— Swieykowaki, Pamictaik T. P. S. P. w
Krakowie, 1854—1004. C. W. v. Görtki.
Bud«^ Antonio^ BiMhaner in Venedig,
arbeitete um 1700 mit anderen an der Aoa-
führung der zahlrekhen BarochataUien an dar
Fassade der Jesuitenkirche.
M o s c h 1 n i Guida di VcUCsla (UM)* — '
Ticoizi, Diiionario (1830). K.
Budorino, N i c c o I ö, Illimitnator zu Ve-
nedig, erhält 1588 Bezahlung vm 900 GnMcn
auf kaiserliche Rechnung.
Jahrb. d Kstsamml. d. Allofc. Kalaefb. VÜ,
p. CCX.XI, No 5480.
Budraa, H., Zeichner u. Lithograph, lieferte
die Litbogr. zu L. Puttriebs •J>cnkniäler der
Bankuoat des Mittelalteni fa Sadnen", Iclpdig
1836-52 (N.-.g1er, Monogr. III No 692).
Bndrio, Giacomone da, s. Lippi, Gia-
como.
Bodriolc^ Francescob Giovanni di
Franceaco, Jaeopo di Giovanni, di,
Malerfamilio in Bologna um 1410.
Z a n i, Enc. raet. V M. R. C.
Budt. In der Samml. Christ. Hammer,
Stockholm (Verst. in Köhl 6./6. 10. 1894. Kat.
II. Teil Nu 50) befand sich ein kleines ,3vdt
P. 1^4" bez. Männerportri^ im Kat ala
Selbstbildnis angeführt
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Badtentaiaer, Johann, Maler von Mün-
chen um 1700; erwähnt in den KaCdciilmt im
Kgr. Bqron I SOB ato Maler dwr ikaUdi
guten, Or dai frflhe 18L Jahrh. chandcteriiti-
schen Krefizabnahme in der Pfarrkirche in
Kühbach Btz.-A. Aichach-Oberbayern. Wgn.
Bndworth, Jr., William Sylvester,
amenk. Maler, geb. 22. 9. 1861 in Brooklyn»
N. Y., malt hauptsächlich in Aquarell Land-
schaften und audi Marinen, / Tl i n Museum,
Rochester. N. Y. Edmund von Mach.
Badyadd, Joaepfc, in der ersten Hilftc
des 19 Jahrh-, geb. in Lemberg, war einige
Zeit Genie-Oifizier der österr. Armee in
Znaim. Als Amateur hesch^tigte er sich
mit AquarclUnalerei 'nod Radicmng;, nnd
dnigc aemcr radicftai LandsdnfMn bctiidwi
sich in der Sammlung von Pawlilcowsld in
Lemberg. Er bediente sich des Monogramms
I B
N agier, Moaogr. III. Mmriam Gtmcmki.
BwUOamUM, Formschneider, kam nadt dm
poln. Aufstände 1831 nach Paris und begann
hier das Holischneiden. Bald machte er sich
einen Namen als Buchillustrator. Von sei-
nen Illustrationen sind besonders zu nen-
aen: die AiugAt KbwdaeriadNii Ro-
binson 1841, woTti er die Holzschnitte nach
Lemcrcicr machte, und die prachtvolle Her-
ausgabe der dichterischen Werke von Adam
Mickiewks 1661 mit mostratmiai nach J.
Tyaicwics» — Er ataib vm tSK,
Woiciecli (Addbert), Gdtd-
Schmied um 16B5^ von dem sich in einigen
Kirchen der Prov. Poeen verschiedene Kir-
chengeräte «ie Montransen, Vortni(ticfcaK,
MeBklaochen uw. erhallat haben.
KirtMiknii d. Pkw. Fnm, 18N^ I ttW.
H. V.
VUb», Joaef, A)rtrit> md Genronaler,
geb. in Wien am 29. 2. 1848. Schüler der
Wiener Akaul. unter Wurzinger, Geiger u.
Enger th. Hat zahlreiche PortriU dea lUerr.
Kaiaerhanica wid der koiica bUliut^mwu.
Arittckratie gcadiaffett. Du Mna. fa He-
ran, wo der Künstler einige Zeit lebte, be-
wahrt von ihm: „Meraner Saltner", das
Verdinandeum zu Innsbruck: ^imIMM eines
Banemmädchena o. BiMWs dct Malers Frans
Hcllweger. (Kat. von 1810 No 407/68.) Der
Erzherzog Karl Ludwig erwarb 2 seiner
Bilder: „Der zerbrochene Rosenkranz" nnd:
eifrigen Gespräches", der
r. Kalaer: »Der kidne Raaclier".
Fr. T. Bdttickar, Makfw. d. 19l Jakik.
I 1. ~ Das gristfaa DcotseMaad. Ldpslg 18M
(SellialUiv). — Koscl, DcKack taHrr. Kst-
leilea.. Wien IMS, I. — KMckian. IX 341 ; XII
TT; XXI 81: XXn SS. - Die Kst XIII (Kst f.
Alle XXI). IMSAM p. 19. H. V.
Bfdiel, Eduard, Kupferstecher, geb. 22.
4- 1886 in Eisenberg (Sachs -Alt ), t 2ß. 8.
IflOS in Dresden. Erhielt in der Werkstatt
seines Vaters, eines Bronze- und Neusilber-
warenfabrtkanten, die ersten könstlerischcB
AnicguQgeiv war aock schon acHMt ala Ziac>
lenr titig. Am 1. 10. 1861 trat er — gleicli>
zeitig mit Broßmann — in die Drcsdn. Akad.
und Ostern 1855 in das akad. Atelier für Kup-
ferstechkunst unter Leitung dea berühmten
Steiala. Hier hUcb er bis zum Tode diesca
Meialcra (ISBQ, der Rm zum Eiben seinea
künstler. Nachlasses einsetzte, und entfaltete
darm eine reiche Tätigkeit, die nur durch
eine Reise nach Italien wesentlich unter-
brodiCTrarur^^Er war einer der eratcn Md-
Verdienste ward er^Dez. 1881 zum Ehren-
mitglied der Dresdn. Akad., April 1900 auf
Vorschlag des Akad. Rates auch zum Prof.
ernannt. Ein Herzschlag raffte ihn dahin. In
seiner frühen Zek 1864—1819 reyrodurierte
B. in Karton- u. Linienstich .Arbeiten von A.
Krüger, J. Schnorr, Ed Bendcmann, Lor.
Frcücli u C. L Vogel, sowie Gemälde ält. Mei-
ster wie Murilk) (1880, hl. Rodriguez), Tixian
(1886, Madonna), Franceschioi (1870, bütcade
Magdalena), Boltraffio (1875, Madonna mit
Kind), Holbcin (Lady Jane Scyrnour, 1878,
sein Hauptwerk; in demselb. J.ihre vollendete
er auch die von Stdnla unfertig hinterlasscne
Platte der Sixlin. Madonna RaAtrIs). Seit
1880 arbeitete B. nur nach modernen Mei-
stern und lieferte vorzugsweise Radienmgen,
meist fiir die JahresgaLon des Sächs, Kunst-
ver. Wir heben hervor : fietendes Mädchen,
nach F. A. Kaulbach (1880) ; Ein GruB aus der
Welt, nach G. A. Kuntz (1881) ; Madonna mit
dem Jesusknaben und musizierenden Kindern,
nach A. Feuerbach (1884) und .Aphrodite, nach
Th. Grosse (1880). In den Jahren 1891—1901
radierte er nach GemÜden von C. Bantzcr,
H. Behrens, W. Gaudius, A. Diethe, Hetnr.
Hofmann (der Jesusknabe im Tempel, 1894,
sein verbreitetstcs Blatt). G. Kuehl, O. Piltz,
P. Poetzsch u. O. Rossow; außerdem ein
Brustbild O. Felsings, des Druckers seiner
Platten. Sein letztes bekaniAes Werk ist daa
Brustbild eines Mädchens mit einem Blitter-
kränze im offenen Haar (1902).
Akten der kgL Kunttakad. zu Dresden. —
AasM.-Kat. Dresden (1852—1903) und Berlin
(1886 a 1891). — R. Stiller im Biogr. Jahrb.
VIII (1903) 293 f. — Dresdn. GcschicbUbl. 13,
228. — A Seubert, Allg. Kstlcrlex. (nach
■Utobiogr. Mittlgn). — Dresdn Anz. v. 27. S.
190X — Dresdn. Nachr. v. 28. 8. 1903. — Hel-
ter-Andresen, Handb. f. Kupferst. -Samml.
I (1870) ML — A A p e ! 1. Handb. f. Kupfer«t-
Samml. (1880) p. 76 f. — Ztschr. 1 bild. Kst III
;M8. — KMckran. I— XXII a N. F. II, III. XIV
an aL 9t — Die Eansk IX (luo-t) 29 n. 122.
Enut SigUmmmd.
B8did^ £ m a n u c I, Zeichner und Aquarell-
maler, geb. zu Basel 1706, t daselbst 1775. Ur-
sprünglkh Bäckermeister, zeichnete er zuerst
1736 für botanische Zwecke und lieferte An-
si^en von Baael und Umgebung, darunter
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4 groBe Prospekte von Basel, die J. M. Weis
in StraBburg stach. 1744—61 fertigte er die
Vorlagen zu den Landschaftsbildem in Bruck-
ners „Merkwürdigkeiten der Landschaft Bt-
•d", 1764 M-bettete er für D. HerrUbergert
MHelvetisebe Topographie". Wichtiger als
diese mehr topogr. wie künstlerisch inter-
essierenden Arbeiten sind seine sauberen
Aquarellkopien verschiedener Basler Ktmit-
alteitümer (so der Totentänze des Kliogen-
diaikkwtera und der Predigerkirche), die ikli
im Besitze der Universitätsbibliothdc «od dv
offentl. Runsthalte zu Basel befinden.
D. Burckhardt in Bruns Schweis. Kitler-
lex., I. — N a g I e r, Monogr., II No. 1.^19. —
Heineclcen, Dict. d, art., III. — Die Rhein-
lande, I 1. Marihcft lUOl, p. 41 ff. H. V.
Bflcbel (Bichel), Johann Ulrich, Arch.
tmd Kupferstecher in Basel, dsselbst 1788^
t ebenda 179S. der Hsuptrertreter des KteMi»
zismus in der baslerischen Baukunst. Er lie-
ferte 1781 einen Entwurf für das neue Rat-
hm in Winterthur, baute 1782—86 das Haus
som «Kirschgsrtcn" und apiter ds« Post-
geUade in Basd. tlnter seinen StfdwB
erwähnt eine Folge von 6 zart radierten !
.Schäften (17S4) und eine solche von 6 Ruinen-
landschaften in Aquatinutechnik (1787), femer
Efaizelblätter mit Kirchen« u. Ptlastinterieurs
in Aquarell and Gouache; mdirere davon im
Brfiit7c der Pn<;lcr nfFent! KunstsanMUl.
D. Burckhardt in Bruns Schwds. KsÜer-
lez., I. — Fr. Pab«r,KenMrai^L«Ld.bUd Kst
(1846). II. H. V.
Bücheli, Karl, Goldschmied und (1792—
1797) Münzmeister in Luxem. Von ihm sah
man auf der Jubiläumsausst Lusem 1889 zwei
Kerzfnstöcke und eine Lampe von 1786.
F. Hainsmann in Bnms Selnids. Ksdsr-
BMw, Wilhelm, Archit in Graz., geb.
in Wiesbaden am 17. 1. 1824, f am 18 7. 1888,
studierte in Darmstadt, München und Karls-
ruhe. Sein Hauptwerk ist das in gotischem
Stile 1866—70 ^iMnt« BlasinwnflMtar in Ad-
meat Pemer snd von ihm dto Palaii Apfsl-
tem und das Hauptzollamt in Graz, die Ober-
realschule in Marburg sowie der Ausbau der
Türme der Pfarrkirche zu Cilli. Sein Projekt
atr Restaurierang des Gruer Domes blieb
wanigeffihft.
Wattier, SteiriKb. Erticikx., GfSi 1B83. —
Repert. f. Kstw. VII 70. H. V.
Bflchler, E d ti .i r d, ostcrr. Porträt- u. Fi-
gurenmaler, geb. am 29. 1. 1861 in Wien,
Schüler der Akad. in Wien u. Karlsruhe (Ferd.
Keller), lebt in Wien und ist seit 1907 Inhaber
eines Kunstverlags. Von seinen Werlceo seien
genannt: In Gedanken, Flora, Psyche, Por-
trits Dr. Lutgers CPünfhauser Bezirksamts-
gebinde) and Pddaa«mdatir Pidh. t. WaU-
stltten.
KqscI, IVnlMb4steir. Kader» ele.
I (1902). — Wer ist's ?. Lripslg 1«».
BiclOer, s. auch BühUr u. PückUr.
(Bichlinger, Bihlinger), Sig-
mund, Goldschmied und Bildhauer zu Inns-
brück. Laut Vertrag vom 21. 12. 1658 stellte
er im Auftrag der Herzogin Elisabeth von
Bimmachweig und Lancbafb Grifin und Frei-
fran zu Hemieberg. der Gemahlin des Her*
zogs Georg Emst, das noch erhaltene, schöne
steinerne Grabdenkmal ihrer Mutter, Elisabeth
von Brandenburg, Poppos von Henneberg Ge-
mahlin (f 1668) für das Kloster VcBra (Reg^
Bes. Erfurt) her. Er quittiert über £e 2sh-
lung von J'B Taler d.if{ir am Palmsonntag
1569. Das Grabmal befindet sich heute in der
Pfarrlrircbe zu Schleusingen. Ebendort das
IXvpetgraboul des Grafen Wilhelm IV. so«
Henneberg and sdner Gerashiin Ansstasis,
für das B. 1559 Auftrag erhielt. Weitere
ebendort befindliche und B. von Bcrgncr zu-
geschriebene Epitaphien scheinen ArbeiM
«ines Schulen zu seio» vklleidit des von GsMi
Vom in seinem Thürioger Denkraileriiivenlar
nachgewiesenen Meisters I. H. von Meiningen.
Ludwig Bechatcin, Uber die Denkra.
der Grafen U. Gräf. V. HcnnebcrK (Eirl i 1 int;»-
■chr. ruf 11. Jahresfeier des Hcnneb. altcrtums-
forsch. Ver. in Meiningen 1843). — J. H. Berg-
ner, Bau- u. Kstdenkin. d. Prov. Sachsen, H. tt
p. 191. — Ernst Koch, Ztscbr. d. Ver. f. thür.
Gesch. XV (1908) 397 f. — Der Kunstfreund
(Inoabnick), 1006 p. SS.->0. Doerinzind.
Uagdeb. Ztg v. 25. 18. 1910. H. Stmptr.
Bochmann, Helene, Berliner Genre- und
Forträtmalerin, geb. am 19. 6. 1818, seit 1880
Gattin des IS.'H f Prof. Georg Bfichmaoo,
Schülerin von Steffeck und Gussow. Anfinge
lieh Genremalerin widmete sie sidi bald der
Porträtmalerei, durch die sie schnell die Gunst
der Berliner Gesellschaft errang. Von ihren
Porträts seien genannt: Fürstin Carolat-Beu-
then, Gräfin Brühl, Prinz und Prinzessin
Biron v. Kurland, Frau Kavent (Gal. Raveo^
Berlin), Pndiger Dr. Lisop (Nene Kiidi^
Berlin).
Das geistige Deutschland, 1896. — D reBiers
Kunstjahrb. 1910. — Kat. der Berliner Akad.-
Ausst 1876—1898, der Gr. Bertiner Ausst. 189«,
1904, 1900^ des Mönch. Glaspal. 1900, 1901 usw.
BOdiasr, Emil, A<|ttsrenmaler und Kunst-
gewerbler, geb. am 6. 9 1872 zu Leipziff, be-
suchte die Akademie in Leipzig und blieb ala
Schüler bei Carl Werner, bis an dessen Tod,
1887 ging er an die Akademie in München,
seit 1899 in Leipzig ansässig, stellte 1900 und
iPOi im Glatpelast Anaiditen aus Rotenburg
aus. R. C.
BCchser, Pelii^ Bildhauer in Einsiedeln,
gdmrtig raa Rqpcrswil, f am 6. 8. 1678. Es
werden zahlreidie Aibellcii von Ihm fBr das
Münster zu Einsiedeln genannt, doch hat
keines seiner Werke den großen Münster-
brand vom 24. 4. 1677 überdauert.
a Brun, Schweis. Kitlsrls)b,L II .
mWgw^ Robert Msler n. IHMtr^ geb.
23. 9. 1882 in Pctrr^bürg, Autodidakt, lebt in
München. Malt Landschaften u. Porträts in
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OL Aquarell u. Pastell und stellt seit mehre-
ren Jahren im Münchener. Gla^last aus.
£iaB 40 Nr. nmfaiBUMi« AuhL aeiaar Werke
fand IWB im Katver. in Owmtidt alitt Dm
städt. M US. in Stettfai bMilsk ttia Büd Jtiis-
sische Pilger".
DrcMleri Konstjahrb. 1909. — Die Kunst V
(K«t f. Alle XVII) 344; VII (Kst f. Alle,
XVIII) S30. IV. Ntnmomn.
Bidrtfaic Otto^ Bildbauer ia Berlin, geb.
am ft. 7. inr m Domeiileben, Reg.-Bcz.
Magdeburg, f am 8. 6. 1898 in Berlin, Schüler
der Berliner Alcad., 1853—57 in Rauchs Ate-
lier, 1869/60 in Rom. Er war haoptsäch-
üch auf dem (Setncte der Fortritplaatik titig
und sdiuf u. a. die Kolossalbttsten des Prin-
zen Louis Ferdinand v. Preußen, des Grafen
Friedr. Wilh. Bülow v. Dennewitz und des
Grafen Emanuel Tauentzien v. Wittenlicrf
ffiff die Ruhmeahalte d« Berliner ZcagbanMa,
feiner die BSaten des Staatsaunisters nfir. v.
Altenstein, für den Sitzungssaal der kgl. Akad.
d. Künste, Wiümanns und Gustav Nachtigalls,
im Auftrage d. Gesellschaft f. Erdkunde in
Berlin. Auch stammt von ihm eine der Eck-
figuren am Denkmale Priedr. Wilhelms III.
in Köln Fr «teilte seit 19ßO in den Berliner
Akad.-Aus5t. aus, zuletzt 1B91 auf der intern.
Kunstauast (Statuette D. Chodowieckis).
SinR«r, Kstlcrlcx. I. — Kstchron. III 69;
XV 562. — Dioslcuren 18.')6— 1872, passim. —
K«t f. Alle 1144 ; IV 174 ; V 15. — KsL d. Ber-
lin. Akad.-Ausst. 1880 ff. V.
Bneckelaer, s. Beuckelaer.
Bficken, Peter, Landschaftsmal. in Aachen,
Geb. zu Burtscheid 1831. Ursprünglich als
Dekorationsmaler tätig. 1871—1878 malte er
Tierstudien unter Vidts und Anton Brdtii.
Seitdem in Aachen als Tier- u. Landschafts-
maler, insbesondere Eifellandschaiten (Vor-
cifel) mit Tierstaffage malend. Max Schmid.
BicUa, Johann Martin, MedaaOeur u.
Stempelaehadder in Augsburg und l^lsruhe,
geh am 7. 2. 1742 zu GetBÜngen, t tSIl in
Durlach, wo er seit 1768 als Hofmedailleur
tätig war. Seine Medaillen, die im Stile
Schcgas und HedUagcrs gearbeitet aind, tragen
nwist aeine Initiaten J. M. B. Zu seinen
besten Arbeiten gehören die Med. mit d. Bild-
niasen des Herzogs Karl v. Württemberg (bez.
B. f.) und des Markgrafen Carl Friedr. v. Ba-
den sowie die Sterbemed. des Fürsten De-
metrius Galitain von 17W. Auf der Mann-
heimer Jubil.-Aussi, 1009 s.ih man von ihm
eine „Bückle F." bez. Avanturindose mit Gold-
relief, 1796 (Kat. No 877). Er stach «neb in
Stahl und Kupfer.
A. Weyermann. Nachr. GaleihrtM und
KOnstlcm aus Ulm, 1798. — DiSsaaaafdi. t.
Sdwaben, XIV, 1896 p. 106. — Schöna Kunst-
blatt 1833 p. 40B ff. - Nacler, Katlericx n.
Menagr. I Nb 1501. 1835. — Forrer. Bimp--
Diet «f Med- 1904 I. — Denan ig, Die
dcutache Me^^le, 190T ». 1581» (Ahb. No 771).
jsr. V.
Baeghaai» Louis v., s. Bodtgktm.
BMgla, Gonsalo de, span. Architekt, der
im «weiten Jahrzehnt des 17. Jahrh. den Um-
bntt der Kirche S. Maria la Mayor in Torde-
äBtu leitete.
Marti y Modsö, Estud. bist artist. 4M.
M. 9. B.
BlUar (Bikhler oder Püehler), Andraai^
apUgodadwr Weifaneister von Gmund fa
Kärnten, tätig in Graubünden um 1490—1610.
Seine bedeutendsten Bauten sind der Chor der
Kirche von Thusis, wo sich am Schiffgewölbe
sein Name mit Angabe seiner Herkunft und
der Jahresnhl «KM findet, sowie die Stifts-
kirche von Poschiavo (1497). Außerdem war
er 1400 in Scharans, 1492/8 an St Peter in
Samadcn beschäftigt; 1509 baut er den Chor
von ZiUis^ 1510 die Kirche von Safioi-Plati.
Bahn hl Brune SdnNls.EMieflex.,1. H.V.
Bfibler, BarthelyBriefmakr zu Nürnberg,
wo er 1680 unter den Meistern seines Hand-
werks erscheint.
ZahuM Jahft. f. Kgfm. I 831. Tk. Hamtg,
WSUu^ Christian, bdnmter Wappen»
maler in Bern, geb. daselbst am 29. 12. 1825,
t am 8. 2. 1808. Schüler der Münchner Akad.
(1846), in der Hauptsache aber Autodidakt^
angeregt durch die reidie SanunL von alter
Graphik und WappenbSchem des Dr. Stantz
in Bern 1858 lieferte er die Entwürfe für 2
Glasgemälde im Bern. GroBratssaale, 1860—66
malte er im Schlosse des Herrn v. Pourtales in
Oberhofen nach Entwürfen dm Dr. Stants die
chronistisch kurz gehaltene Geschichte des
Schlosses in grofien gotischen Minuskeln, mit
prächtigen, farbigen Initialen, Zierstücken tmd
Wappen. Später ging B. von der Gotik sur
Renaissance über und fand, in Anlehnung an
die ahen Glas- und Minlatumiaier, voiDkom-
men neue heraldische Furmen VOO ofk über-
raschender Schönheit. Er hat zahlreiche Wap>
penblätter gefertigt, die z. T. auch auf Glas
übertragen wurden, ferner Urkunden, Adres-
sen» GedcBkbntter, BnBMib Entwürfe tu
Fahnen und Seidcnstidcerddlb Sicgell^
daillen und Münzen.
L. Gerster in Bruns Schweiz. Kstlerlex., I;
derselbe in „Buchkunst" 1908 no. 4. — Forrer.
Biegr. Oiet of Med, I (Mar fiiaeUieh Charles).
H. V.
Bühler, Eduard, Schweiz. I.andschaft.s-
maler, geb. am 18. 10. 1853 in Bhenz, stu-
dierte in (kttf und sldHK n. anch 1888 in
der Roy. Acad. in London eine Landschaft
„Das Wetterhom" aus.
Brun, Schweixer. Kstlerlex. 1903 I. — Gra-
ves, Roy. Acad. Exhib. I (1905). R. C.
Blhkv, Gerhard, LandsciMfta- u. Genre-
nuder und Radierer in Solotbum, geb. am 21.
7. 1988 iir Igis (Graubünden), Schüler der
Dresdner und Karlsruher Akad., der Ecole des
B.-Arts in Genf, dann der Berliner u. Münch-
ner Akad. Er arbeitet hauptsächlich in Pse
alelL Dm Mus. in Solothum bewahrt von
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ihm: Dämmerung am Marktplatz (1903, Pa-
ateH) und .Tumschanze" (1906). Auf der Pa-
riser WeltaussteUung 1900 aah man voa ilim:
Das Juraud, Paatdt, im IfGnebener Glaaptt.
1900 eine RadierunR: Alte Kirche.
Zettcr-Collin in Bruns Schwcir. Katler-
tec, I. H. V.
WaiM, Hana Adolf, Maler o. Sadkrer,
gd». am 4 7. 1877 zu Steinen im bad. Wraten*
tal, stammt aus bäuerlicher Familie, zeig^te
aber früh Talent und Geschick zum Zeichnen
nnd Interesse am Lesen, kam nach zurück-
fdogter Schulzeit zu einem Maler md Att*
aCreidier m die I^bre umI aibcitets andi twTW
Zeit in diesem Gewerbe. Die auf der Kunst-
gewerbeschule Karlsruhe versuchte Weiter-
bildung genügte nicht. B. bezog ÜM tfte
dortige Akademie der Kfioate^ der «r, voc^
ab SdiSer H. Thomaa, bis 1906
»rte. Während dieser Jahre betätigte er
•idl vielfach auf eigene Weise und machte
wkderholt Reisen nach Italien. Hier haben
iHUie WwinmiKhe Meister, mMnentKch aber
Loca SignofdH md Mkfcdmgido atrf ihn ge-
wirkt. Von den alten Meistern der Heimat
haben in jedem Feriensommer besonders
Grunewalds leidenschaftliche Dramatik und
Bakfamg Gricna feierliclie Bilder ia Frei-
Imrgt Kotmar. and Basel üm in seiner Auffas-
sung vom Wesen der Kunst geklärt und be-
einflu£t, während von den neueren die demon-
strative Wucht des Karlsruher Akademie-
prafeaaora Schmidt-Rente nnd die starke Aua-
dra^dmaatdes Sdnvdaers F. Rodler fBr sdn
Schaffen wertvoll wurden. Auch die Lehren
des frantSaiachen Impressionismus sind in
einigen Weiten tarn Ansdmck gekommen,
wie denn cnm ao cigHiartigc^ aicb selbst bil-
dende Matur, irie die Bj, aus vMea Quellen
trinkt, um seinen Organismus zu stärken. Die
ersten veröfifentlichten Werke sind Radierun-
gen (Jahresmappen des Karlsr. Radierver-
cina), dann die zwei Froken am Eingang der
BaiBcfistraBe (Karlsruhe) u. die Bilder in der
Villa Grün (Mannheim). Daneben die groBen
Staffeleibilder „Brunhild auf Isenland", „Dem
unbekannten Gott" (Kunsthalle Mannheim),
J)ie Nibelungen", ,3iob'' (1906), J>ie Sippe"
und nDer Mensdi", „Die blaue Bhime", „Chri-
stus", „Die Adamskindcr" und „Pieti" (1909
und 1910). Im Anfang d. J. 1908 verließ B.
Karlsruhe, hielt sich im Sommer am Ober-
rbein auf (bei Waldahut) und aiedelte im Spät-
jafir nadi Rom Aber. Neuerdings besetdf-
tigten ihn Entwürfe für ein Freskopmäldp in
der Halle des neuen Kollcgicngcbäudes der
Freiburger UniversitiU Die Frühwerke des
Künstlers verbinden einen poetiscb-phikMaphi-
sdicn Inhalt mit der malerbehen Firaeheinong.
Doch gehen auch diese Werke auf große
monumentale Wirkung aus, die sich namcnt-
Udi auf die typisierende Darstelliuv von Men-
schen erstreckt Die grofle Form, einfache
und erschöpfende Gebärde, die Konzentration
des innersten Wesetis der Dargestellten auf
gehaltenes Zusammengenonunenaein in Be-
wegung «id Pitrbengebung, ginattche Aus-
scheidung zufälliger oder episodischer Einzel-
heiten, Strenge in der Einheitlichkeit von In-
halt, Form und Farben : das sind die wesent»
Uchen Züge in der Kunst B.s.
Die Kunst VIII. 1907. — Frankf. Ztg T). 11. 08.
— Verein f. Orig.-Radiening Karlsr. — Kat. der
Attstt. in Dresden 1006, D. Kst-Awut. Baden-
Baden 190«. München SeseMion 1910, Darmstadt
1910. — Priv. Mittlgn. Btringer.
BiUsr (Bueler. Büller), Hans Ulrich,
Maler aus Grafenrheinfeld bei Würzburg,
wurde 1616 in die Lukasgilde in Würzburg
aufgenommen, f 1618. Er bemalte nach 1614
die neue Orgel im Würzburger Dom, der auch
ein Altarbild mit der Bewetnung Christi von
B. bewahrt. Das Museum der Würzburger
Universität besitzt ein Ölbild von B.s Hand,
Ansicht des Innern dea Domes vor dessen
A Nicdermnrer,
" " _ M Mt, '
Neocstet KadefMK. INT. Ana; d. Geman.
I, 917. — Fr. M«1l«r,
Wirsbort IHM
Nationalmas. ISW pk 18. — Anh. d. Hist Ver.
i. Untarfraakan IV, 1 pw 47. — Net iran Dr. W.
BfiUer, Johann Friedrich, GoM-
schmied in Dresden, um 1696—1718 tätig;
von ihm bewahrt die Dresdener Kramer-In-
nung einen J F B monogr. silbernen Becher
von 1714 in Form eines Totenlnopf c% tun den
sich eine Schlange Icfft
M. Rosenberg, Goldschmiede-Merkz,, 2.
Aufl., p. 288. — Bau- u. Katdcnkm. d, Kgr. Sacb-
»en, H. 21—23, p. 769. H. V.
Bfikler-Zelger, J u s c p h i n e, Schweiz. Aqua-
rellmakrin, geb. am 6. 7. 186S in Luaem,
Todiler dn Malers Zeiger, von dem sie
den ersten Unterricht erldcll; nudt
Schäften und Blumen.
Brun, Schweiler. Kstlcrlcx.
BiUjBanB, Johann Kudoli, Landsch.-
Maler, fA. 1818 in Hemberg (Kt St GallenX
t 22. 1. 1890 in Zürich Bildete sich, hand-
vrerklich als Maler tätig, selbst zum Künstler
aus, u. malte zuerst Schweizer Ansichten.
1886 bis 1871 lebte er in Rom, von wo aus er
Ga^ Nel^t n. Siiilien besnehte^ u. schiklerte
dir ttniien. Landschnft in leuchtenden Farben.
Nach seiner Rückkehr aus Italien ließ er sich
in Zürich nieder. B. war besonders ein be-
deutender Sammler. Seine erste Sammlung
wm Stidwn n. Radtermgen wnrde IflflO, sehie
zweite von Zcichntinprn. Afiunrellm u. Stichen
Schweizer Künstler nach seinem Tode für das
eidgen. Polyteclin. in Zürich erworben.
Kunatbl., 1840 No. 25, 33 ; 1842 No. 31 : 1843
NeM. — Reumont. Röm. Briefe III 460 f. —
Giom. di Roma, 1857 No. 3fi. — Brun. Schwei-
zer Kstlerlex., 1Ö05. — Akten d. Ponte Molle,
d. Deutsch. Bibl. u. d. Deutich. K«tler-Ver. lu
Rom. Pritdr. Noach.
BflUmann, Joseph, achweis. Ardiüek^
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Zdchnec tmd AichitcktiiniMkr, ich 1978 Prot
w dcf Tcdn. HoChidndc in HflndwB, geb.
ia GroBwangen (Kt. Luzcrn) am 28 1 \M4 :
Schüler voo Ludw. Lange an der Münchner
Akademie. Er hat sich vorwiegend bautheo-
ntiMh «of dem GcUetc der Stillehre und Re-
twHii'twl' ^ ^1 Birtifcef BsutCB (i> B> des Miwio»
leums in H^HVar'naB) betätigt. Er illustrierte
Falkes i'rachtwerk „Hellas und Rom" und
schuf 1887 gemeinsam mit Alex. Wagner das
Panorama von alten Rom mit dem Triiunpb-
losc Kaiser KonstaMfaUt das durch seine
reiche Architektur-Rekonstruktion Aufsehra
erregte. Seine Hauptpublikationen sind die
.Architektur des klass. Altertums und der
Rcnaiasaace% 187»-76. S Bde. die «Bau-
fDramldn«" (Haodb. d. Atddt, Vttttg Kf5-
ijerj und „Die Anwendung des Sgralfito für
Fassadendekoration' (geraeinsam mit Emil
Lange). Sein Entwurf für das Bert Seiclia-
tagsgebäude wurde angekauft.
F. Heinemaon in Bnim Schweir. Ksiler-
lex., l. — K«t f. Alle, III 321/2; V 2r,2/:!. -
Zeftschr. t Gesch. d. Archlt., II 1—25. — K«
^fooik. II m; XI 36S; XIII Ul; XVI 130:
XVII «IS. H. V.
BfiUsiayer, Conrad, Tier- und Land-
achafCsmaler, geb. zu Wien am 18. 8. 1886,
t das. am 30. 11. 1883. Seit 1860 Schüler
der Wiener Alcad, dann in Düsseldorf bei
R Gttde. in Zdrlcii bei Rnd. KbUer. Die
Sammlungen der Wiener Akad. besitzen seine
Ölgemälde „Rinderherde am Seeufer", das
Knnstliist. Mus. einen „Viehabtrieb von der
Abn", beides tficbtige WerkCp die aber starte
outcr dem Binflnase Kollers stdien. B. bat
rieh auch als Radierer betätigt. Im Ver-
lage von Reiffenstein und Rösch erschien in
dem „Wiener Künstleraibum" seine schöne
Ofi^nial-RMÜemng „Partie aus der Ranuau".
Diorinrnn tt6»-18n, Madm. — Fr. v. Bot-
tich er, Malerw. d. 10. Jahrh. I 1. — Katchron.
XIX 428 (NdcTol.). — Kat d. Getn.-Gal. d. ktt-
hist. llofm-j-;. Wien u, Nat -Mus. Budapest. F. P.
Bfiblmeier, Salomon, Maler u. Radierer,
geb. am 10. 5. 1814 in Trogen (Schwri?., K.^n-
toa Appenzell), f 4. 11 1870 in Brugger
bei St. Gallen; ansfebildet an den Almd. sa
München und Augsburg sowie spci. als Ra-
dierer unter J. J. Bernct u. W. Hartraann in
St. Gallen, wo er im Schulamt tätig war. Als
Radierer liat er sich namentlich dnrch Bild-
nisse bekannt gemacht (Pfarrer Bcmet In der
Stadtbibliothck ru St. Gallen, Klopstock, Mc-
rian, St. Gallener Dekane und Bürgermeister).
Dem Lithographen Tribelhom lieferte er die
2!eicbnimgen zu dem 1^ in St. Gatten ge-
druckten Werke nSebweizerisdic Obatsoftert*.
Brun, Schweiler. Kstlerlex. 1905. R.
Hühner, Franz, Bildhauer aus Deutsch-
Gabel (Nordböhmen), verfertigte für die in
den Jahren 1712—1716 erbante Kirche von
Spitdrannersdoff (SidHcn) den AHMi deascn
architektonischer Aufbau zwar etwas masaig
wirkt, dafür in seinen fiigürlidicn Detaila 9>>
PeWtia» Eiigal . und Polti) eine Itflnsileilscli
geschulte Hand zeigt.
C. Gurlitt, Bescbr. Damtell. d. alt. Kst-
denkm. d. Kgr. S*diseos XXIX, 1906, 237, Fig.
221. — Mitt d. Bordböhm. Exkur».-Klubf XXXI
tSS. B. Bischof.
BBloer, K o n r a d, Bildhauer, geb. am 7. 8.
1862 in Stetten (Schweiz, Kanton Schaff-
hausen), aitsfebiklet an der Kunstschule su
Frankfurt a. M. and an der Boole dea B.-Ana
zu Paris, tätig in Schaffhausen, Paris und
London als Porträtbildner. So schuf er um
1877 in Schaffhausen Büsten des Pfarren
Stückelberg, des Malers M. Ndthardt cte, —
um ino in Pari» cbien vom Sdtaflhauscoer
Kunstverein erworbenen Kookurrenzentwurf
zu einem Dufour-Standbilde für Genf und
eine Terrakottabüste J. Parry Coles für Ons-
k>w Cottage (1882 in der Londoner R. Aca-
denqr tosgcatellt), — um 1006 in London €tt
Biisten J E, Christies und H. Nicholsons
(1 M u nd 1897 in der R. Academy ausgestellt).
Brun. Schweizer. KsttaltaK, (IMS). — Gm»
V t 3, K. Acad. Elxhib. •
Btihrlen, C, Glasmaler in Ulm, beschkkte
seit etwa 1827 die Kunstaussteilungen su Statt-
gart mit Glasnuleieien in Schmehfartea-
tcchnik und lieferte einige Glasgemälde für
die Ncidhart'sche Kapelle des Ulraer Münsters
sowie 1841 im Auftrage des Grafen Wilhelm
v. Württemberg die farbigen Glaafcnster ffir
die KapeUe des SddoMca Liditenstdik Sein
Werkstatt wmde VOM seinem Sohne «ciler-
geführt.
Schorns Kunjtblatt 1827 p. 861; 1833 p. SM;
1841 p. 212 : 1843 p. 371 ; 1851 p. 25«. — KunM-
chronik 90 p. SOG. R.
Bühtlen, Johann Ludwig, Zeichner des
17, Jahrh. in Ulm, von dem A. Weyerroann
eine aquarellierte Federzeichnung mit Anaicbt
Ulms besal, bcL u. 1. 12. ItfA dat. war.
A. Weraraann, Machiichlan elb aus Ubn.
1798. je.
Baekelaer, s. Beuckelaer.
Bneken (Buekinfl^, H e n r i c k, Glasmaler
in Herzogenbusch, arbeitete 1488/94 in der
dortigen St. Janskirebe nach Kartana vao
Hieronymus Bosch.
P i n c h a r t, Archive* I 273. B, W, M9t9,
Buel, S e b a 1 d, s. Buhtl.
B&lau, Theodor, Archit, geb. am 1. 12.
1800niHanibwgtdaB^7.6.iaSL GdidrU
ndien AI. de Chtleannenf su den bedentcnd**
sten Hamburger Archit. seiner Zeit. Er lernte
zuerst Olmalen und Zeichnen bei dem Hamb.
Maler Gerdt Hardorff d. A., widmete sich
aber adt 1820 auf der Münchener Akad. vor-
augsweise der Baukunst. längerer Aufcnk-
halt in Regensburg (1834 — 18S9), wo er mit
dem Baumeister Popp unter dem Titel „Die
Architektur des Mittelalters in Regensburg"
dn größeres Werk über raduere Regen»*
bnrger Kirdien herausgab, dam mf einaaa
Hüttenwerk in Lothringen titig (bb 161».
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Dv groSe Brand von Horirarf gab ihm Vcrw
■alassung, in snne Vaterstadt zurückzukeh-
ren. — Hier erbaute er das Haus der Patrio-
tischen Geaeliachaft und zahlreiche gröBere
Bauto^ TOtxngswdse im fottidien SüL Da»
Beatimmende aemer Bamveise war d!e An-
wendung des Backsteins, dem er mit größter
Konsequenz zum Siege zu verhelfen suchte.
Dieaes Streben, in dem er nur in Chäteau-
neuf einen Hdfer fand, daa Eintreten iür
ecbtea Mateiiat and imverhAlHe Kaurtnilc»
tion, wie es später die hanno%'ersche Schule
als Grundsatz aufstellte, fand nicht die ge-
bührende Anerkennung. Der Kampf gegen
die Nacbahmtmg von BaomatcriaUen war
vcTsebena, da tkh die Rambnrger ener^acli
dagegen sträubten. Über idn Hauptwerk,
das 1844— erbaute „Patriotische Ge-
biude" gab er ein Buch mit 86 von ihm auf
Stein gezeichneten Blittem heraua. Im In-
nern «dner GeUnde suchte er mit Erfolg
malerische Wirkungen tu erreichen, die sonst
der Zeit fernlagen. Äußerlich fallen seine
Bauten inmitten einer weniger bedeutenden
und nicht charaktcristiacfa norddeutschen Uro-
gebmg auf dtirdi den nnverpatzten Badr-
stein und die Wiederaufnahme des Treppen-
giebels (z. B. Haus am Glockengicßcrwall).
Da B. infolge seiner Unnachgicbigkeit gegen
die Wünsche des Publikums keine Aufträge
erbidt, muflte er als Zeidienidirer sein Leben
fristen und mit Nahrungssorgen kämpfen.
Hamburg. K«lerlex., 1854 p. 28. — A. Li c h t-
wark, Hermann Kaufmann (München 1893),
pu4> — Croothoff, Daa Patriotische Gebäude,
1808. — M e 1 h o p, Alt-Haabniiischc Bauweise
(Hamb. 1008) p. 208. Raspe.
Bülck, Martin, Kupferst. in Hamburg,
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Seine Arbeiten, die hauptsächlich m lUustrat.
von Büchern neben unbedeutenderen Gelegen-
heitsstichcn bestanden, sind flüchtig und ver-
raten kfiiie besondert kiinstlfrische Scfiulung,
sind aber im Geschmacke der Zeit für daa
Durchschnittspublikum gehalten. Er lieferte
u. a. die Titelblattillustr. zu G. Hackmanns
„Katechismus-Schule im Werk- und Zucht-
hausc . . ." (Hamburg 1681), ferner zu Valer.
Herberger „Magnalium Dei . . ." (Leipzig)
endlich drei etwas kraftkMft Blitter für Filip
V. Zesens „Frauenztmmen Gdteht-Bucb"
(Hamburg 1668). Raspt.
Bnetena, Godef roio, Maler von Ifadhdn»
war 1662 Dekan aeiner GiUc.
£. N e e f f f, Hia«. de la pdnt cte, i Malines,
1870 I 833. 478. H, V.
WmOm,: BShUr.
Bfille, H. J., Bildhauer, von dem das prunk-
volle Marmor-Epitaph des Ernst Christoph
von Koppclow (t 1721) in der Kirche zu Ive-
nack herrührt, wgote and charakteristische Ar-
Iwit'' (DeMo). Ferner stammt von ihm der
zwischen 1725 und 1729 aufgestellte Altir der
Kirche zu Döbbcrsen, mit reichem figürlichem
Sdanndte, and der grofle, fctedclge AHar def
Kirche zu Zarrentin (1783).
Kst- u. Gesch.-Denkm. d, Grofih. Mecklenb.-
Schwerin. 2. Aufl., III 72, 11. . 180. — De-
hio, Uandb. d. deutsch. Kstdenkm. II 156. 1»8.
BasUi, Antonio, Maler aus Bobbk), seit
17da in Pontremoli anstoig, wo er die
Dedcenwölbung des DooMS nul ggOrBdwa n.
perspektivisch-dekorat. Malereien schmückte.
P. Bologna, Artist! etc. a Pontremoli (Flo-
renz 1898) p. 04. G. Degli AmsU
Bülow, Joachim von, Maler in Berlin,
geb. am 11. 12. 1877 in lircslau, studierte in
Paria, London und Madrid. £r pflegt das
Portii^ Iba dekorative Blnmenstüdc und das
Wandpanneau und stellte bisher im Pariser
Herbst-Salon 1908 und 09 und in der Mün-
chcncr Sezession liXiS aus. Er ist Mitglied
des Deutschen Künstkrbundea, des Pariser
Salon d'Antomne n. des Salon des Ind^pen-
dants //. j/.
BiUow (Bülau), Leonhard, Portrat- und
Genremaler. Geb. 1819 in Riga, f 1892 in
Moskau. Schüler der Düsscklorfer Akademie
bis 1842. Tätig b Riga bis 1860^ dann in
verschiedenen Städten des Reichs, schließlich
in Moskau. Von seinen Arbeiten sind her-
vorzuheben: Ariadnc auf Naxos, Josephs
Traumdeutung u. mehrere Portr. Sein v. J.E.
Hay.lSBS gonaltea Ftetr. im Mna, in Uga.
W. Neuaiaa^, Len, halt Xiastler.
W. NtummuL
B81ow, Paul, Porträtmaler, geb. 184S in
Berlin, f das. am 24 4. 16S9 als kgl. preuB.
Hofmaler, .stellte seit 1866 in den Berliner
Akad.-Ausst., meist Bildnisse von Personen
aus Berliner Hofkreisen aus^ darunter mdirere
Porträts Kaiser Wilhelms I., des Prinzen
Wilhelm im Jagdkostüm (1887), des Priiuen
Georg v. Prcuiicn, der Konipiii-Witwc Elisa-
beth von PreuScn, des Ministers Grafen
Püdcler, Kaiser Wilhelms II. in Hasaren«
uniform (1888).
Fr. V. Bttticher, Malerw. d. 10. Jahrb., I 1.
— Kstcbran. I 148; X 98; XVU 814; XXIV
418. — Kat d. Beri. Akad.-Ausst. 186»-18S8.
BBOV, Wilhelm, Maler in Berlin, der in
der Kgl. Akademie 1836—40 als Schüler von
Pistorius und 1842 und 1844 als selbständiger
Maler Genrebilder (Der vergnügte Bauer,
Soldatenszenen), Landschaften und besonders
Porträts in Ol, Kreide u. farbiger Stiftzeich-
nung ausstellte. 1840 auch eine Lithographie
«Der kranke Stiefel" nach einem Bilde seines
Lehrers Pistorius. — Von ihm wohl auch eine
Anzahl um 1850 in Berlin erschienener Por-
trätlithographicr..
Kat. der Berliner Akai-Attsst 1830 p. 7;
1836 p. 9 : 1838 p. S, 105 ; 1888 Pb 8; UM pw 7
75 ; 1842 p. 9 ; 1844 p. 13.
Bülow von Deimewitx, Graf Friedrieh
Wilhelm, Maler in Dieflen a. Ammefsee
(Oberbayem), geb. am 16. 6. 1866 in Kioigfr-
berg i. Pr , Schüler der Akademien in Mün-
chen (unter Liezen-Mayer) u. Dresden. Nach
198
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Bültemejcr — BOrck
«iflpgliftwir BetitiBuaff im Gcare- a. Portrit-
HA (1880 Zvfriedcnbeit. 1881 lOuA. Bildnis,
189? D. neuesten Nachnchtea, 1900 Sonntag;
Altbrandenburg. Tracht) wandte akh B. all-
mählich ganz der Landschaftsmakm Hl (1890
Eicbea am Smaä, tflOA Am AmneriM^ 1906
WiBMff, 1000 Widtenbend, 1010 Neu-
adinee).
Drefiler, Kstjahrb. 1910. — Kat. d. Ausst.
im München. Glaspalast 1889. 1891. 1897, 1899,
1900, 1904, 1908— lü u. d. Berliner InteraaL K.-
A. 1891 Wgn.
BtUtemeyer, Heinrich, Architektur-Kup-
ferstecher in Wien, geb. in Hameln a. d.
Wcter am 10. 10. 1820^ kam 1861 nach Wieq.
HO er mit RadfennsM ffif Fdntcfs i»Ba»*
wUung" begann und Schüler Th. v. Hansens
wurde. Lieferte u. a. zahlreiche Stiche für
die „Bauwerke der Renaiss. in Toskana" von
Gaauth u. Förater. Staat Haivtbl. lind: Ste-
fuHdam ifuSt Staffage von J. Lanfberg«^,
Votiv-, Karls- u. Maria-Stiegen-Kirche sowie
eine große Ans. des neuen Wiener Rathauses.
H. A. Mulle r, Biogr. Katlerlex., 1882. —
Apell, Handbuch, 1880. — Kosel, Deutach-
öaterr. Kstlerlex., 1902, I. — ZtKhr. f. bild. Kit
III 239 : XII 34« ; XVI 96. — Kstchroa. II 66 ;
III 190; VII 429; XXII 289. H. V.
Bttlti&K, Gert, Bildschnitzer, lieferte 1480
für die Kirche zu Vreden einen Kronleuchter
mit daer Madoou mtet dem Baktacfaine wid
Ifitheff. Mittdalt Xatfer «i. Wcikak Nk-
den. Q. Wettf., 188S. H. V,
Buemann, Severin, Kupferstecher unfl
Holzschneider, geb. 1808, f am 5. 2. 18i8 in
Wien, wo er namentlich aia X^rtograph zu be-
dtmaadtem Rufe gelangt war wni aett 1M7 in
Prof. H6fels X>iogr. Inttitot gearbeitet batte.
Besonders gerühmt werden seine Beiträge zum
Jahrg. 1846 von Ad. Bäucrics „Thcaterztg".
C. V. W u r z b a c b, Biogr. Lex. österr. •
Btutmi, Salvatore, sisilian. Bildbauer,
geb. um 1860, ausgebildet und titig in Rom;
beschickt die dortigen Jahresausstellungen seit
etwa 1890 mit veristischen Genreskulpturen
wir „Sciiolaro" (1880, Knabenstatuette, jetzt
in der Call. Nazionale Mod. zu Rom), —
MDammela" (1891, Kindergruppe), — „Lc
prime note" (1896, Gitarrrspielcr), — „L'ctemo
ribeile" (1893, gute Aktstatue, für Havana an-
gekauft i. — „LfJttandu" (1901, ausdrucksvolle
bronzene Sitzstatue eines sinnenden Künstlers»
jetzt in der Call. Nazionale Mod. zu Rom).
Bedeutenden Ruf als Denkmalbildner errang
er in der Turiner Ausstellung 1898 mit dem
Modell zu liniiti Rrunzemonument für die
tixilianischen Opfer der Schlacht bei Adua in
AbestiniCB 1806 (1800 in Messina enthüllt),
dem er neuerdings namentlich mehrere eflfdct-
volle Heroendenkmäler für Cuba folgen lieB
(1908—9 Josi Marti mit der „Cuba libera"
für Matanzas, — 191Ü Reiterstandbild des
Generals Ignazio Agramonte). Wie mit die»
aen cubaniiGhen Standbildem crwiea er akh
auch mit einer Bnmaeböafea (1006 ia Venedig
aosgestellt) und einem Standbilde (1010 ttr
Gardone modelliert) des italien. Staatsmannes
Zanardelli als lebendig charakterisierender
Portritbildner.
Arth. Stof d. Arte III (1890) 242 ; IV (1891)
142. — Natura ed Arte 1892-98 II 112 f.; 1897—
98 II 603 ; 1901—2 II 99 102 ; 1904-« I 771.
— ViU Italiau 1896—97 I 39 ff. — Gasz. d.
Popolo d. Donetiica 1898 p. 108. — Illnstzu.
Ital. 1899 II 154 ; 1009 II 411. — Arte e Storia
XXIV (1904-6) 69. — ViU d'Arte II (1908)
120 ; m (1900) 38 ff. — La Tribona vom 15. &
1910 (mit B.a Büdnis). — L. CAlUrj. Stada
d. Arte. C:oatanp. ItaL 19M Oi. TL — HoHa«
vea F. KoMk uTw. B«aba. •
Mnm{( Asgel^ Maler, geb. in S. Domingo
de Siloe 1788, Scfafiler der Akad in Madrid.
Von ihm ein Bildnis des Ministers Florida-
bianca.
Vifiasa. Adic. II 82. U. v. B.
Binaaw, Joachim Heinr. Ludwig,
Landachaftsmaler, Sohn des Folgenden, geb.
am 8. 5. 1831 in Kiel, 1840—44 Schüler der
Akad. in Kcipenhagen, bereiste darauf Schwe-
den und Norwegen u. lebte 1868—68 in Rom;
seit 1859 in Kiel ansäaaig. Von ihm: Waaaer-
fall in MaiTdabl, Norwegen; Sobiaoo (1880);
Partie am Wendner See, Holstein. t>ie Kie-
ler Kunsthalle bewahrt: Der Ncmi-Scc; Das
Kopenhagener Mus. : Partie bei Frederiks-
borg. — Gestorben in Kiel am 4. 2. 1910.
W e i 1 b a c h, Nyt dansk Kunstnerlex, 1896, I.
— Daa geistige Deutschland, 1898. — H. A. M ü 1-
ler. Biocr. Katlcriex.. 188S. — Fr. v. Botti-
ch e r. I&lerw. d. ÜTjabib. 1 1. H.V.
Btnaow, Joachim Johann Fried-
rich, dän. Maler, geb. 17. 8. 1789 in Kiel,
t 22 8. 1873, Schuler der Akad. in Kopen-
hagen bia 1814 B. wirkte als Bildnismaler
in nd. — Sein Bruder, LutMg Jokamm Chri-
stian B., peb 1780. t 1856, wirkte als Zei-
chenlehrer und Landschaftsmaler in Kiel.
Wallbacb, Nyt dan* Katacriex. I 189«.
A. Rödtr.
BSntm (Bündter, Püodter), Stephan, Ma-
ler in Freiburg i. d. Schweiz, 1500—62 ur-
kundlich erwibnt mit Malerarbeiten für die
Kucht St. Mioolaa» in der Maiaon de U Jih
bticc etc.
Brun, Schwcircr. Kstlerlex. (1905). R.
Bura, Pedro, span. Maler, geb. in Cocen-
tuna 1B18, siedelte 1538 nach Valencia Aber
und lebte noch 1666 in Turia.
Vilaaa. Adk. n an — Zareo del ValK
Dooai. lU. — Aleabali, Act Valenc., 78.
M. V. B.
Bnerchgrav«, T c a n (oder Georges), Maler
in Brügge, arbeitete vom 21. 1. bis 4. 2. 1380
mit Gilles de Maus an den Fassadenmalanien
am dortigen Stadthausc (Ghiselhuus).
Dehatsnes, Hist de l'art dan« Ia FUndre
etc. (188«) p. 149 ; Docofll. Ml (nach A. Cil-
Itodts van Severcn, lavent. dct düstM ete. de
Bracea lU 487 i). Jt
Bin^ Hainrieh, Portiit-, Genre- und
Hiatorienmaler itt Berlin, geb. zu Drcadea
u.V. 199 U
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am tr. 11 UM. Sdtfler dar DrodMer
Akad. unter Th. Groue, darauf in Antwerpen
unter Fauwels und später in Berlin anter
Gussow. 1879 Aufenthalt in Italien.
Von ilmi: Der Ritt nach WathtU; Die Tofen
kcbfcji wieder« In Abfuso (DcrGn. AkwL»
AoBst. 1877) ; Gloria victori (Perseus mit
der befreiten Andromeda auf d«n Pegasus),
dnes seiner Hauptwerke, d«9 auf der Berl.
AJawL-Ausst 1880 fcwitaes Aofaeliea errette;
INe Avfbahnior der Ldd» Kiber WlUidim
im Dom. Das städt. Mus. in Leipzig bewahrt
von limi: „Juanita", Mädcbcnkopf, Brustbild
(1877) ; das HandzeidOb^b. der Berlin.
NetionelfiL die KonkorraiMttlinrfe zu alle-
fotiiclieB DedBeBfemiMcs fBr den PcMimI
des Berlin. Kultusministeriums sowie die bei»
den Olsldszen: „Arminius mit seinem Heere
in die ScUacfat Behend" oad .Sieg".
Fr. T. BSttieher, ICalerwerln d. iM.UUk.
1 1. - H. A. M tt n e r, Bioer. KstteftaulHlL -
Zektmht. f. MH. Kit XVI UÜti N.Tl SM. -
KsMhceaik XXm 40^ Ml. aw. H. F.
Bflxck, Paul, Maler, Graphiker u. Kunst-
gewerblcr, geb. am 8. 8. 1878 in Elberfeld,
dvuBier Oer SkUungcweniCKiniie n amncnen,
tilig in Darmstadt, Magdeburg, Rom u. MQn-
dieo. Durch geschickte dekorative Entwürfe
ffir Weberei, Kunstverglasung, Tapeten etc.,
aofrie durch origtneUcn künstleriachen Bnch-
achamck MHiaeldig Aufsehen erregend (AuMt.
1899 im Buchgewerbemus in Leipzig) wurde
er 1899 vom Großherzog von Hessen nach
Darmstadt an die neubegründete Künstler-
kokmle berufen. Dort Micbnete er aich be>
aondera ans dnrdi sehie MitwiflEung an der
AuMt. 1901 (Dekorative Malereien im Ein-
gangstor u. im Emst-Ludwig-Haus : Drang
der Menschheit zur physischen u. moralischen
Schönheit; Wiaaenadiaft u. Kunst auf ein-
samer Hfihe). Naeh bäum QChngcr Tlti^^
kcit in Darm Stadt folgte er einem Rufe als
Lehrer an die Kunstgewerbe- u. Handwerkcr-
Bchule in Magdeburg. Seine künstlerische Ent-
wicklung während seines 8jährigen dortigen
Anfenthaltes wird am besten durch dm 2]^
klus ..Sj-mphonic" charakterisiert, ein Sam-
melwerk graphischer Arbeiten, in welchen er
mit erfindungsreicher Phantasie, aber riemlich
ipröder Formensprache der Gestaltung ab-
strakter Begriffe (a. B. Energie des BBsen,
Das Schleichende, Die Macht etc.) nachgeht
Eine glückliche Wendung ru poselreier Na-
türlichkeit brachte ihm erst ein mehrjähriger
Aufenthalt in R<Mn. Ein Zyklus von Feder-
aeidmungcn nsch Campagnamotiren CJ^cise
nach Rom") u. eine erst im Erscheinen be-
griffene Folge von H^idierungen („Italieni-
sches ViVikslcbcn"] zeigen strenRe Naturauf-
fassung im Sinne der älteren Zeichner des
19. Jahrh. Dagegen xielen die in diesem Zeit-
raum geschaffenen Bilder: „FrühlinR", „Tn
fetno", ein Wandgemälde „Die Freude an der
Schule" (Ada der stldt TSchtersdiule in
Essen a. Ruhr 1908), ferner ein Zyklus von
Wandgemälden nach Eddamotiven noch im-
mer auf eine gewisse monumental-dekorative
Wirkung ab, dn Zvg, der auch seinen groB
anlEvefalm Landsdnflen (Trafoigletadier,
Parkweg, Aus Villa Strohl-Fern) eignet.
Neuerdings pßegt B. vorzugsweise die graphi-
schen Künste; hervorzuheben sind seine ra-
diertcn HocbgebifgaoMtif« u. dramirtiBdi be»
wagten Fladdandschsften. Sefaie figfirUdien
Kompositionen wie „Faust", „Schalmeibläser",
„Mädchenporträts" (Litbogr.) od. „Frfihling",
„Tanzende Mädchen" (Rad.) werden noch *«■
weilen durch eine trodten^ Biyi*«ir» Foni>
geuuug oeeunraiHiigi, ma ni aiaiaain vagM*
satz zu der meisterhaften DnrdrfBbnMB adiwr
Naturstudien steht.
Deutsche K*t u. Dckorat IV 341 ff.. 533, 538;
V S. I— rV, 1. 24, 33 ff., 61, 112, 160; VII 10,
53, 74; VIII 328—331, 4»9— 53«; XI SSO, 397;
XVII 116; XIX 337— WS; XXIV 251 ff. — Kst
für Alle XIV £39. — Kttcewbl. N F. XII tl A.
813. — Kst u. Handw., 1898/9 S. 213 ff.
r n Puhltkadonen trulütntn: 1) OmamcDt,
IQOr; Da7n3.iU(1t u. Köln. O. Schulze. 2) Sym-
phonie, 1904 Berlin. Grote. 3) Reise n»ch Rora,
Federzctdmnngen, Berlin 1906—06. Grote. 4) lu-
lieniKbes VslksMsa. taiMwungia (ha Erachei-
nea). Wgn.
BUrckner, Hugo, s. Bürkner.
BBri«^ Alfred, k. Landesbauinspcktor in
Berlin, gd>. das. am 8. 2. 18S9, Sdifiler der
Banakad. haaptsächlidt unter Rascbdorff und
Carl Sdiifer. Seit 1886 im Staatsdienst, war
er zunächst bei Meydenbauer mit Aufnahmen
der Dome in Trier und Erfurt beschäftigt,
wurde dann mit der Wiederherstellung des
Trierer Dornet betraut und leitete 1890—88
den Neubau der Ifargaretenkirche in Berlin.
Spemaaaa Geld. Buch v. eignen Reiai.
Bflids, Friedr. Leopold, Tier-, nament-
lich Pferde- und Schlachtenmaler, Kupifer»
Stecher, Litbogr. und Modelleur, rrofessor
an der Berlm. Akad., geb. am 17. 1 ITH
in Breslau, f am 12. 8. 1849 in Detmold Er
malte anfangs Jagd- und Schlachtszencn ;
Max Piccoloniini sucht den Tod beim An-
griff auf d. schwed. Lager vor Neustadt Spä<
ter beschrinitia er sidi mehr wal mehr auf
die Pferdemalerci, nachdem er den Auftrag
erhalten hatte, die Porträts der edelsten
Zuchtpferde der kgl. preuö Gestüte zu malen.
1821—23 erschienen nach diesen Biklem 18
BL Ori^nalradienmgen. Sdl 18K IlttMgnpb.
er eine Fortset7unf» dieser Serie Das ganze
Werk besteht aus 44 Bl. in Roy -I'ol Format.
Von an -beschäftigte sich B ausschließ-
lich mit Modellieren von Tieren. Eine Gruf^pe:
Panther und Antilope lleB der RMg nach
seinem Modell in Bronze ausführen. Weitere
plastische Gruppen von ihm sind: Fuchs im
Entcnnest und Stute mit säugendem Fohlen.
Nagler. Kutlerlex. II 18S u. 239 (hier
Bürde); Monogr. II Vo 1921. — Fr. F a b e r.
Convers.-Lex. f. bild. Kst (1&4Ö) II. — Fr. v.
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BOrde — Bürgel
B ö 1 1 i c h e r, Malerwcrke d. 19. Jahrh. I 1. —
Heller-Andreien, HandboA I. — Kat d.
BerL Akad^-Auaat. 1818— 1M4. U. V.
Blii% Heia rieb. Bannt m Berlin, f daa.
Mitte Oktober 1885, TOjährig, Vater des Fol-
genden, entfaltete als Gehilfe Schinkels eine
rege Tätigkeit in Berlin, die Iblb iri;t dem
Bau des Schauapielhauses begann. Nach eige-
nen Entwürfe baute er 18M/B den ilteren
Teil der Kriegsakademie. Es folgten, — meist
nach Entwürfen Schinkels: 1824 — ^28 das alte
Museum, — 1827 Mittelbau d. Gewerbe-Insti-
tutes, — 1829/30 Umbau der Bank. — 188^
86 B«a-Akademie. — 1836/36 Umbau der
Münze, — 1838—46 Erweiterung des Stadt-
gerichts; 1844 — 47 leitete er den Umbau des
Domes. In die letzte Periode seines Lebens
fallen die neue Einrichtung des Schauspiel-
hanaei, das Palais des Prinzen Adalbert, das
Finanzministerium und schlieBlich der neue
Erweiterungsbau der Münze, dessen Vdl-
endnng (.T nicht mehr erlebte.
2tsthr. f. Bauwesen XVI 311. — Berlin u. seine
Bauten, 1S9G. H. V.
Biiid«b Paul, Gcnrcmaler und Litfaogr. in
Berlin, geb. 1810, f dai. im n. 6i. IflH be-
Khickte seit 1942 regelmäßig die Berlin.
Akad.-Ausst. Von ihm: Kapitel des Schwar-
zen Adler-Ordens, Aquar. (K. Schloß Ber-
lin); Junge Mutter (Akad.-Auut. 1866);
Gotteadienst in Walde an der OtlaedcBite
(A.-A. 1870); Rückkehr ins Vaterhaus Ferner
die Lithographien: Kriegsminister v. Stroths;
Hofopemsängerin Joh. Wagno*; VioHn-Vir»
tuosin Teresa MilanoUo.
F r. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerwerke d. 19. Jahrb.
II. — S i n g e r, Kstlarles. L — Diodniren 185»-
1874. paaaim. — KatduoB. I 132. H. V.
Baaran, Hemery van, Miniaturiit and
Kalligraph C>ver1iditer en boucauiiyei^) in
Gent, seit dem 13. 6 1463 (als erster Mini.^-
turist, nur mit einem Viertel der Rechte an-
derer Gildemnitglieder) Mitglied der dortigen
Malergildcii vcrpliiidcte am 10. 4. 14fl7 bei
einen Bficiierlcttife aein vor den Setrtlershof
an der Hoochpoort zu Gent gelegenes Wohn-
baus. Zum Einzüge der Margarete von York
in Gent hatte er 1468 die Inschriften zu den
allegorischen Festdekorationen zu liefern.
C Dieriex. Mim. aur la Ville de Gand II
114 (irrt. Jacques v. B.). — E, De Busacher,
Rech, sur les Peintres Gantois (1859) p. 176. —
V. V. d. Haag hea^ lUm. aur lea Docum. faux
(ItM). Victor wi» dtr Haegkffu
Büren, Johann von, Architekt, Neife des
Kölner Dombaumeisters Nicolaus v, B. und
Schwager des Konrad Kucnc, wird 1438 als
„stcinroetzer", 1448 Mai und Oktober ala
Hweifanetiter omer heren vanne taede",
alao als Kölner Stadtbaumeister genannt,
t 1453. Da nach der Koclhofschen Chronik
(Cbnn. d. deutsch. Städte XTV, 1877 p 7&3)
die Stadt Köln 1441 „dat groisse koestliche
lP— ***»™T boven muren, dat men noempt
Gttftienidi'' su crricliten bcganoi» deiacn Bc«
nntaung IdGS (Stein : Akten z. Gesch. usw. der-
Stadt Köhl I (1896) 875) beglaubigt ist. so hat
man ohne bestimmten Nachweis dies aus-
gezeichnete Werk der Kölner Profanarchitek-
tur der Spätgotik, für das ca 80 000 Gl. aui>
gewandt worden, dem Joh. v. B. »igeapfoebta.
Anf Grand adcber Folgerungen kann ihB aaeh
der Bau des ehemaligen Komlnaaca bd St.
Clären zugeschrieben werden.
G e 1 c n i u s, De adm. magn. Coloniae, lft45
p. 402. — Kahne, Dipl. Beitrage, Ifi. — J.
Raschdorff, Das Kaufhaus Gürzenich in
Köln nach aeinem Umbau, Berlin 1B63. ~ L.
Ennen, Gesch. d. Sudt Köln IV lK(i9 p. lOOC.
— A. Härtel, Köln in seinen alten u. neuen
Architekturen (Aofnahroen), Leipzig 1888. —
Köln u. s. Bauten. Fest»chrift Köln 1888 p. 110.
— J. J. Merlo, Annalen d. bist. Verein« f. d.
Niederrbein, XLIII (1S85) 1 u. Köln. Känatler,
1895 Sp. 141. — KCnaaen, Topographie I,
1910, 167. firmtnich-RickttrU.
Blna OBnrea), Karl Philipp, Baron v.,
von VanoMicnib Dilettant im Radiereiw gd».
am tt. 4. 19W in Haag, f Mitte Augast 1796
in Bern. Man kennt von ihm 12 geistreidl
radierte Blätter tnit Tierstudien aus den Jah-
ren 1788 — 91, sowie ein Bl. satirischen Inhalts.
Nag 1er, Kstlericx.. U 838, u. Mooogr.,
I No. 2117; IV No. 33AT 9. Wl*. — C Brun,
Sekwaia. Katlcrlex., L H. V.
Bton, Nicola«» Ton, Donbaameitter
tu Köln, erscheint 1418 als Qais van B. im
Bürgeraufnahmebuch (I 83a) ; 1424 erlangte
er als „Werkmeister vamme Dc^me" besondere
Vergünattgmgen bei der Zunft 6u 7. 1488
kaufte er mit Aleid Miacr Pran ein Harn in
der Trankgasse. 3. 8. 14S3 belasteten beide
dieses mit einer Erbrente; 11. 5. 1445 wird die
Schuld getilgt. Er starb 16. 5. 1445. J. J.
Medo licaaA aaiaen Grabstein mit Aufacbrilt
md zwei ^yajpenichilden, die bürgarÜdic
Marke sowie Schlag- und Spitzhammer nebst
Zirkel. Unter seiner Bauleitung wurde der
Südfurm des EHjmes soweit gefördert, daB er
nach der ICodbofadicn Chronik (Chr. d. deat*
fcbcn Stidte XIV (1817] 778^ 79) 1487-88
die groBen Glocken aufnehmen komite.
L. Ennen, Der Dom an KSln. Festachrift
1880 p. 89. — J. J. M e r I o, Bonner Jahfik f.
Alterttuuf. 74 (1882) p. 108 f.; in 2tscbr. t
ehr. Kat L 1S8B Sp. a«ft «. Ktlaiseha Kaller, IMS
Sp. 14S. F^meiMt-Riehmrta.
Bürgel, ITiigü, Landschaftsmaler, gdk.
am 14. 4. 1853 in Undshut, f am 3. 7. 1903 bl
ICfinehen. Betrat die militär. Latifbahn, nalm
aber 1887 den Abschied, um sich unter August
Finks Leitung weiter auszubilden, nachdem er
schon mit Hildcrn ...Vtis dem Isartal" u. einer
„Fernsicht auf die Zugspilz" im Kunstverein
tt. in den Jahresausstellungen des Glaspalastes
sich erfolgreich eingeführt hatte. Im J. 1890
zum ersten Präsidenten der Münchener
Künstl r r'i ü't gewählt, verzichtete er bald
auf diese Stelle, um als Vorsitzender an die
Spitze der sog. „Luitpoldgruppe" «tt tretOL
Seine aaUrddicn Bilder •cbildcrian adl
I »•
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groSer Vorlieb« weiche, m Tendildatar A*>
mosphare verfließende Stimmtuigen, wozu
die Eindrücke aas dem FluB-, See- u. 3Aoot-
geUet Oberbajrems der Form nach wecfaael-
ffddie, abw doch kolortttiKh einiteiee Mo-
tive boten. Der Mfiadieiier KunitvereiD ▼e^
anstaltctc im Dezember 1908 eine aus 48 Num-
mern bestehende Gesamtauakellung »einer
Werke. B.9 Porträt hat W. Thor gemalt
Da« gdatice DeatKhland, Leipsi« 1898 S. 94.
— Ifönchcner Konatrereina-Benebt (Nekr. von
Alexander Heilmeycr).«1903 S. «8. — No 662
„M. Neuere Nachrichten" 1. 12. 10O3. — Franz
Wolter in ,.Kun»t für Alle" 1903, XVIII 211
(mit vielen AbbildunRcn). — Ein „Hochmoor
bei Hohenaschau" in No 52 Über Land u. Me«r,
1R'J4, 72. B. S. lOBO. — B e 1 1 e ] h e i in, „Bio-
Snph. Jahrbuch", 1905, VIU 75. Hyac. Holland.
9aiKgm, Jan Tan der (oder Verbarg),
Fayencemaler in Delft, wurde am 12. 9. 1896
als „Mr. plateelschilder" in der Lukasgilde
eingeschrieben, arbeitete zuerst als Werk-
meister bei Lamb. van Eenhoom, seit dem
14 7. 1898 in der Fabrik „Griekse A" bis
1705 und von da an ebenfalls als Werkfübrer
bei Damis Hofdyck, dem Leiter der Fabrik
„De Ster" Bezeichnete Stücke voo ihm sind
erhalten, zeigen aber nur mäflige Kunst
(Smiml. Loudon im Haag; Saminl. Meu-
raad; Hamb. Mus. f. Kst o. Gewerbe; Ne-
derl. Mas. Amsterdam).
II 3 V « r d, HUt d. Faiences de Delft, 1909, II
203i04. — Jaennicke, Grundriß d. Keramik
621^22. — Brinckmano. Kat. des Hamb.
Mus. f. Kst u. Gewerbe. I..C. E. Peelen.
Bärgen, Felix, Landschaftsmaler, geb.
1870 in Köln a. Rh., studierU bei A. Holzel
in Dachau, Schmtd^Reatte in Karlsruhe and
Otto Reiniger in Stuttgart. Seit 1900 wohnt
er in Dachau. Werke von ihm, in der Mehr-
zahl ital. Landsch-ifttn, befinden sieb u ,i im
Wall r äff -Richartz-Mus. in Köln. Seine Ma-
lerei geht darauf aus, die großen Gedanken
and geheimnisvollen Züge der Landschaft zu
erfassen, ihre Stimmung in Isrrischer Auf-
fassung, eindringlich, in bedeutender Linien-
führung und vornehmer Färbung zum Aus-
dracfc zu bringen.
Rheinlande IV »77 m. Abb. — Kat d. Müo-
cbeaer See, IMS f. U, oevie zahlreiche andere
A«Mt>Kat DMfinfDtdim.
Wkam-lmnaa, Gertrvd, Fraa Wbc
B s, Porträtmalcrin, geb. am 1. 9. 1874, stu-
dierte bei Skarbina in Berlin, Habcrmann
in München, Schinid-Reutte in Karlsruhe u.
lebt seit 1901 in Dachau. Ihre Bildnisse hal-
len Bewegungen und Stimmungen in charak-
teristischen Farbenklängen fest, legen dabei
Wert auf Ähnlichkeit und sind meist gcschirkt
in den Raum komponiert. Werke von ihr sind
im Kestner-Museum und der Cumberland-
Galerie zu Hannover, auch in Bidefdd.
Kat d. Internat Kst-Auact IMT
88. Dotrmt-Dadiam.
Bflq;!, Jacob, Landschaftsm. aus Walds-
hot im Vorderösterr., geb. 1746, arbeitete
hanptsichUdl in Aquarell
waren begehrt, sollen aber hart im Kolofil
gewesen sein. Er ist wohl identisch mit dem
gleichnamigen, in Bruns Schweiz. Kstlerlex.
erwihnten lUominiaten von Seedorf QLl
Beni), der 1780—86 in Bern «MiMiK «w.
J. G. Measel, liML aMlal. Iah. XVU
(1783) 28IL Jf. F.
Bfirgiaaer (BurRkeser), Joh. Melchior,
Maler von Bretngarten (Aargau), 1866 in Solo-
thum antisaifc wo er eine originelle Tusch-
**^"««f mit aeinem Wappen für das Gilde-
boch lieferte. 1667 malte er den Konventsaal
im Kloster Rheinau aus. — Ein Xaver Bür-
giuir, Porträtmaler in Laxem, malte 1787
daselbst ein PaattHMIdiiia dea Malen Mdclk
Wyrsch.
C Bran, Sehweis. Katleiteic I ISO n. Btt
(einmal unter Burgkeser). H. V.
BirgliI^ Christoph Leonhard, Kap-
ferstecher in Augsburg, Schüler und Schwie-
gersohn des Philipp Andreas Kilian, arbeitete
um die Mitte des 18. J^h. Iiaaptsächlich ffir
den Verlag s. Sdraicfwatera ainch Sdiwai»-
kunstblätter.
P. V. Stetten, Erläuterungen lu d. DarstelL
Eichlers aus der Gesch. d. Reichsst. Augsb. 1765
p. 253. DiVt.
Bfirgy, Emmanuel, Maler u. Illustrator
in München, geb. am 6. 2. 1863 in Basel.
Schüler von KaUmofSiaiipKarlsrub& £. BradM-
Berlin, H. Knirr-Mfindien. Sän Speilrf-
gebiet ist die Landschaft und architektonische
Vedute. In Ausstellungen seither nur mit
Zeichnungen (1901 Am Genfer See, 1907 Fels-
kapelle im Schwarzwald} vertreten. Sein
Hauptwerk x Börsen atiB der Umgebung von
Basel, seit 1901 erscheinend.
Brun, Schweizer Kstlerlex. — D r r ij 1 c r,
Kstjahrb. — Singer, Kütlcrlcx. Nachtr, 1 H'ti -
Kat d. .\us5t. im München. Glaspalaat lUOl u.
1907. fKgih
Bfiii, s. Bury.
B&ing, Daniel, s. Byringk.
Bflxing, JohannGottfried, preuB. Hof-
architekt unter Friedrich d. Gr., geb. 1728 in
Hambtnv, lieferte die EotwSrfe fSr die 17dT—
85 erbaute kath. St. Hedwigskirche in Berlin,
deren Plananlage dem römischen Pantheon
nachgebildet ist. Sein Hauptwerk ist das 1755
gemeinsam mit Manger entworfene^ aber erat
1788—66 amgffBbrte Keoe Palaia m Fota-
dam, mit prächtiger Rokokoausstattung im
Innern. 1756 erbaute er die Bildergalerie
neben dem Schlosse Sanssouci daselbst, eine
eingeschossige, malerisch wirksame .Anlage,
mit dseitiger Rappel ober dem Mittdrisalit
Auch das Wohnhaus An der Gewehrfabrik 1
in Potsdam (175G) stammt von ihm her.
Fr. Nicolai, Bcschr. v. Berlin u, Potsdam,
1786 p. 138. — N a g 1 e r, Kaüerlex. II. —
D o h m e, Gesch. d. deutsch. Baukat, 430. — C.
G u r 1 1 1 1. Gesch. d. Barockstils in Deutscbl..
423/4. — Dehio, H.indb. d. deutsch. Kstdenkm.
II. — Beilin u. a. Bauten, 189«, U 159. H. V.
Z96
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Barkel - Bürklein
Bfiifetl, Heinrich, Genre-, Tier- und
LaadKlttftsni., geb. am tt. 6. 9. 9.7i tSOB in
Pirmasens (Rhdnpfalz), t am 10- 6 i960
Mönchen. Von den Eltern zum Kauimann
fcartinBit, konnte er erst nach langen Kämpfen
«Imb Wnüch, Könatler an wördcii, dnrch-
artiwi und IflM pi übe weite auf 1 Jtiw nach
München wandern. Hier und auf dem Lande
beobachtete er das altbayerische Volksleben,
er- aab aHea mit den Augen des niederländi-
«dwn Honon und in der packenden Farbe
der bewunderten Woowcnnan, IKTynanta,
BrOVWer usw., die er in den Galerien stu-
dierte. Er rang sich bald durch, und seine
liebenswürdigen, lebensprühenden kleinen Bil-
der wurden seaucht. Die Domine seiner
Kunat dnrdi atele MTandei ungen in Alt-
bayem u. Tirol immer erweiternd, ging B.
1831 nach Italien und blieb zwei Jahre in
Rom u. Neapel. In München, das ß später
ackcn auf längere Zeit verliei» make er für-
derUn Landacball» mk Tieren u. Figuren
staffiert, ernste u am liebsten heitere Erinne-
rungen, alles aber mit gleicher Meisterschaft
und sorgsamster Durchbi'dung, nie lan^e an
deraelben Leinwand, aondem, um sich frisch
tu balten; stets wecbadnd, ao daB an einem
Tage fünf, sechs Bilder ihm durch die Hand
gingen. In mehrfachen Varianten entstan-
den die umgestürzten Hcuwagcn, Postkut-
schen, Omnibusse und Reisefuhrwerke aller
Art, die Heimkehr ländlicher Schützen und
Schützenkönige, die Rückfahrt von der Bären-
jagd, von der Hochzeit u. dem Kirchweihfest.
Zur F.rgätr/.uiig dienten Erinnerungen aus den
pontinischen Sümpfen, der römischen Cam-
pagna mit Eselkavdkaden, breitgehSrnten
Büffeln, übellaunig grunzenden Borstentieren,
mit Reisenden jeglichen Kalibers, Bettlern,
Briganten, Banditen, Spitzbuben, Lazzarotus,
Mönchen und Weibern; dazwischen allerlei
lloq^fen o. Abende aus Tirol tmd dem Apen-
afa^ mit klingelnden, hochbepackten Saum-
tieren u. pfiffigen Vetturinen, deutsche Jahr-
mnr^e mit Kamel- u. Affenführcrn, glastende
Winterlandschaften mit glühenden Schmiede-
werkstätten u. gefrorenen Mühlen, »oramer-
lidie Gewitter u. Reienwetter mit gewaltigen
Gfisaen n. Stfirmen. Seine vergnügli^en
Genrebilder sind durch die ganze Welt ver-
breitet; in allen Galerien u. selbst in kleineren
Privatsammlungen ist ein „echter Bürkel"
leicbt n finden. B. atalfierta aacb öftara die
^ ^"^"i^i'' ittun liafiamideiar Maler«
Sacaynski, Gescb. d. aeocr. deuladtoi Xst
n Sie. SM. — Kaaadila^ StaHpft UM Ne 49,
U8T S. 147. — A. Toa Sehadea, Artiatischea
Machen, UM S. U. — „^r«r. Aaaalea", UM
S. tnr. — Xgsaaa Deat KaaMUai^ UM>48.
— Braat FSratar. Gascih. dar daulacbca
Kaaat, Wj, V IM. »^^dkwluf in B. Ul Alta.
db 1M9 Cadt Parlf.). -~ M daehcner ifiHietTwria^
Bericht; UM S. Si ~ Lttsow. rimehbrnalk.
IM & IMl — Kotaa^ Mflaak. KlaMlaiUl.
der, 1871, I 18—32. — Allgem. deutsche Bio-
graphie, 1870, III 628. — Pecht, Mnnchcncr
Kunst. 1888 S. 43. — Fr. Bdtticher,
Malerwcrke des 19. Jahrhunderts, 1891. I 148.
— Sepp, Ludwig Augustui, 1903 S. S81 ff.
— Spemanna Museum, Stutt«. 1904, VIII 67 (L
(Ladwig von Bürkel). — R. von Lichteo-
berg u. E. Jaffe, Hundert Jahre deuL-rtai-
•cher Laadschaft. 1907 S. 105. Hyac. Holkmd.
Bflrkal (od. Pürkhel), Konrad, v. Burf>
haaacn, Baamaistar, erbaute um 1480— W
den Owr der Kk)aterklrche zu Seeon in
Oberbayem und baute Kirche und Kloster
um. Seit 1481 errichtete er die Pfarrkirciie
zu Schnaitsec (1664 umgebaut) und um die»
selbe Zeit vermutlicb auch die itgidieddrcl»
zu Diepoldsberg and die Martinäkirdie an
IschL — Sein Mitarbeiter am Bau der Kir-
che zu Schnaitsee war sein Vetter Oswald B.
Kstdcnlcrnale d. Kgr. Bayern I 1704 ff., 1710,
1744, 1797. 1820, 1831, 2307/8, 278a H. V.
Bflxkleia, Friedrich, Architekt u. Ober-
baarat. geb. am 80. & 1818 an Burk ia Mittel-
franken, t am 4. tu Iflra in der Heikuistalt
zu Wemeck in Unterfranken. 1828 Schüler
der Münchener Akad., dann Schüler und Ge-
hilfe Fr. Gärtners, den er 1888 nach Athen
begleitetet wo er sieb an Gärtners Bau des kgl.
Scbkiaaea bctaBigte. 1840-^ baute er das
Rathaus in Fürth, 1847—49 den Hauptbahn-
hof zu München, in romanischem Stile, dessen
kühn kon-Struierte Bahnsteighalle damals Epoche
machte; und der die Aufmerksamkeit des
nadamdigett Kfled^a Maximilian II. auf ihn
lenkte. Im Frühjahr 1868 war er mit König
Max in Rom. Sein Hauptwerk ist die Anlage
der Münchener Maximiliansstraßt-, deren Häu-
aerbauten gleichfalls meist ihm angehören,
darunter die den Eingang der Straße bildende
Münze (1869—68), mit Spitzbogenarkaden im
Erdgeschosse, und das die Nordseite des Fo-
rums begrenzende Regierungsgebäude (1S58—
64), in emer Art gotischen Ubergangsstiles mit
Terrakottenverkleidung. Weitere Bauten von
ihm sind: di« j^roteatanttadw Kirche in Pas»
sau, zaldretche bayerische Staatsbahnhöfe wie
Würzburg, Augsburg, Bamberg, Nördlingen,
Ansbach, Hof usw., die meisten Privathätiser
•n dar neoan Amalienstraöe in München, meh-
reit ViOctt am Starnberger See aowie die Aus-
fnlmmg des von IVilh. Stier entworfenen
Maximilianeums.
Kstchron. VIII 209—212 (Nekrol.) ; IX 678—
680; XI 276. — Dioakuren 1860 p. 241; 1861 p.
260; 1865 p. 424; 1869 p. 18; 1872 p. 365; 1873
p. 17. 25, 33, 41, 147, 155. - Fr. Pecht, Gesch.
d. Münch. Kit im 19. Jahrh., 1888 p. ISi»— 191
und in Allgem. Deutsche Biogr. III. //. K.
Btizklein, Gottfried. Marine- und i-.and-
adiaftsmaler in München, Sohn des Vorigen,
8Kb.am84.8. ISASzuNämbcfV. ZacntOffi-
liar, nahm er 1888 als Major aefawn Abadiied,
um sich ganz der Ktmst zu widmen. Schüler
Emil Kirchners und Prof. Jos. Weiß*. Von
ihm: Wonnser Dom (1866, im Bes. d. GroBh.
VW Baden); — Mondnacht (im Bca. d. Kdmga
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von Runünten); — Caiule graade; — Ostern
Pönale » Gifduae; — Seaddad* M Um^
1866.
Du geistige Dentechleiwi, tMM. — Fr. B6U
ticker. lldanr. d. m Mik I L — KNAiN.
»I 369. Jf. V.
Blirkli, Leopold. Maler, geb. 1818 ia
Zürich, t 1886 im Möocbbof bei Kikbberg
\acnweBj j um imo uumier wn l«. vogei in
Zürich, wcTterRebildet »eit 1840 in Rom. Seit
18öS in Paris (namentlich eis Kopist des Hof-
porträtisten F. X. Winterhalter) und hierauf
um 1867—68 in Loodoa titig^ war er seit etwa
1870 wieder in Zfiridi mbiiff. In Krfclicr
Privatbesitz ist neben einer Reihe sorgsam
durchgeführter Bildnisse und Genreszenen B.s
auch dessen bedeutendstes Gemälde „Die letzte
Stunde des Verurteilten" erhalten geblieben.
Brao. Schwdaar. bllstles. (UM). Jt
BOrkaer, Hugo, Itlnstrator, Holzschoeider
und Radierer, geb. 24. 8. 1818 in Dessau, wo
er durch den Hofmaler Heinr. Beck erst auf
dem QjnuHaimiv dann durch Privatanlerridit
cntldwidende Anregungen empfing. Bei ihm
übte er skh im Zeichnen, Malen und Holz-
achneiden; Dürer, Schiuffelin, später auch
Bdiaim boten die Vorlagen dazu. Nov. 18S7
ging B. nach DösMldori, trat b K. Sohns
Atelier, nm Maler sn werden, achloS dauernde
FrcODdactall mit Ed. Bendemann und J.
Hfihner und bildete sich fortwährend auch im
Hlitecfanitt weiter, bis er durch seine Mit-
«cbcit an RKM/nüd» „Gcach. d. dtsch. KoMt"
glitt auf dicMn hingefShrt wurde. Bei rinww
kurzen Aufenthalt in Berlin (Dez. 1839) er-
hielt er wertvolle Fingerzeige für den Holz-
•dnitt durdi Fr. W. Unxelmann, ohne jedoch
deman Schfiter zu sein. Die EntadwiduQg für
B.S weiteres Leben und knnstler. Tit^keit
brachte das Jahr 1840, in dem er Bendemann
und Hübner nach Dresden folgte. Während
er deren Zeichnungen zum Nibelungenliede
für Wigand in Holz schnitt (18K^-41)» lernte
er bei Ant KrBger auch nodi die Radierttadel
führen. Beide Kunstgebiete pflegte er nun
bis an sein Lebensende. Im Juli 1846 wurde
er als Lehrer an das neubegründete akad.
Atelier ffir Htflfichffftiltlntntt bcmfen. Durch
And>flÄmg Tider tBCbtiger Sch&ler und Mit«
arbeit an zahlreichen Werken der Literatur
und Kunst erwarb er sich einen wohlbegrün-
deten Ruhm. Im März 1886 erhielt er den
Titd Professor; 1874 erasoate ihn die Wiener
Aksd. zum Ehrcnmlli^lied. Seit 1. 1. 1907
pensioniert, starb B schon am 17. d. gl. M. in
Dresden. Seine Radterungtn, die Heller-An-
dresen, Andresen-Wessely a a. verzeichnen,
gehören meist dem relig, atUgor. oder htstor.
Gebiete sn j such einige GenrcMMcr und Por-
träte (z. B. Maler Gust. Metz 1863; J. G.
Droysen 1856; Maler J. Chr. Erhard 18Ö0;
Marschall Moritz von Sachsen 1863) sind
darunter. Er arbeitete teils nsch den Meister-
werken der Dresdn. Gal. (1867/69), teils nach
neueren Meistern wie Bendemann (Wand-
gemilde im Dresdner Sdüoase), Hübner u. a,
leiM ncn nncn ngwifn «CKBnnngcn (otMisr
aus dem Familienleben) Seine Hauptbedeu-
tung liegt auf dem Gebiete des HoUschmitts,
für den er zunächst (bis etwa 1851) als selbst-
•usübender Künstler, dann sls Lehrer auBer-
oraemncn cmnnnracn nng war. Bit UweruHg
unzählige Vorlagen (nach Bendemann, 6.
Hammer, £. Hasse, Hübner, Fletsch, L. Rl^
ter, J. Schnorr u. a.) auf den Holzstock und
liefi aie unter setner Aufsicht von seinen Sdtü*
lein sdmeldciL Riditer nswwte fln den nbcMf n
Aufzeichncr". Unter B s eiRcnen Holzschnitten
ragen die Kopien nach H. Holbeins Altem
Testament und die Blätter nach Rethel hervor.
Nach eigenen (und Ridtters) Zeichnungen
scnun er qk Duoer zv sc Jrierres x^aui udb
Virginie (dtsch v A Kaiser, 1844). Andere
Arbeiten von ihm enthalten Nieritz' Volks-
kalender, die Ammenuhr (184S), die Illustr.
JugendsdtUQg, der Deutsche Jugendkslender
n. a. OriiiiNdlsddbNMifin mn 0» In Bkl
cxler Aquarell finden sidi in verschiedenen
Dresdner Sammlungen.
Akten der kgl, Ktinstmkad. *u Dresden. —
(K. Bürkner). Blogr. Jahrb. I (1891) 28—
42; II (1898) 188 f. ; V (1000) Sp. IM. —
Allg. Dtacbe Biogr. 47 p. 398. — A. Seubert,
Allg. KsUerlex. (nach antobioKr. Mittign). — A.
Hagen, Dttche Kst ant. Jahrb. I 434. — A n -
drcien-Weaaely, Maler-Radierer V (1878)
201—258. — Heller-Andreten. Handb. f.
Kupfent.-Samml. I (1870) p. 202. — L. Rich-
ter. Lebenaerinn. (1S95) I 345; II 143, 156. —
E. Kalkscbmidt. L. Richter an G. Wigand
(1903) an V. St. — J. F r. H o f f, A. L. Richter
(1877) p. 441 f. - Graph. Künate 1885 H. 1
(Weaaely). — Duch. Katbl. 1855. — Fr. v. BSt-
ticher, Malerwerke I 148. — Dresdn. Ge-
•chtchtabl. II, III an v. St. Enut Sigismund.
Bfi8<-ber, C, deutscher Kupferstecher, von
dem man cm 1818 nach J. Sustermans' Ge-
mälde gestochenes Porträt Galileis kennt, ein
1818 signiertes . Kivlerslichbiklnis des Arztes
C F. ▼. Grifc (ntih Zeidnm« KirdihofiO so-
wie ein PortrSt Thorwaldsens.
Apell. Haadb. f. Koplenl^Slr. (1880). —
A. Lata, AflgesL Itatt>KBt (Bsnsn 188n
No 2808. Jt
Büachaer (Buschner), Johann Georg,
Georg und Johann Georg d. J. (?) — so
hießen 2 oder 8 Kupferstecher, die in der 1.
Hälfte des la Jahrb. in Nürnberg titjg '
und wohl in der Hsuptssdie für den
handel gearbeitet haben. Näheret über ihre
Stiche ist bisher nicht bekannt.
Zahn« Jahrb. f. Kstw. I 253. TA. Ham^t.
Bneeem, Janjansz., boUänd. Maler, gibt
1640 an 48 Jahre alt zu sein und nennt sieh
Schüler des P Quast. Tätig in Amsterdam,
malte Kjrchenintericurs und besonders an
frühe Arbeiten Adr. Brouwers erinnernde
Baucmsechgelsge, Bsrbierstuben n. dgl. Ein
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Büsinck - BUtler
voUbeteicbnetes Bild (Karten^eler) in der
Saond. Ad. Sddo8 in Paris; ein Kirchen-
interieur, bez. BVESEM VOKt, «Mde IflSB in
Amsterdam versteigert.
Ood-Holland 1908 p. Ol. 92. — A. v Wurz-
bacb, Niedert. Katlerlex., Ergänzungibd 1910
p. 43. A. Brtdimt.
BSaiack, Ludwig, deutscher Maler und
Holzschneider, geb. um 1690, bis 1880 in Mün-
den (i. Westfalen?) tätig, nach 1680 in Paris
ansässig, wo er als einer der Ersten den mehr-
farbigen Holzschnitt pflegte, und zwar den
Qairobscur-Dnick io niederländischer Ma-
nier ^ Rcf*l 9 Platten gedruckt,
unter Mttverwendnng zweier Kupferplattea
zur Tonauflage). Sein frühestes datiertes
Blatt ist nach Le Blanc eine hl. Familie mit
dem auf einem Lämmiein rettenden Johannes-
knaben und der Jahreszahl 1626 ; wahrschein-
lich ist dieser Holzschnitt noch in Münden
entstanden, ebenso wie derjenige mit dem
sitzend dargestellten jungen Lautenspieler und
der Unterschrift „Lobe den Herrn etc.* (sig-
niert: L. Büsinck pinx. et scuL in Münden
1680) ttnd wie verschiedene andere nach eige*
nen Ebtwnrfen B.s geschnittene Komposttio-
hea (B Bl. mit Einzelfiguren von Kavalieren,
6 BI. mit Bauerngestalten, 1 Bl mit einer
Bettlerfamilie, — eines der Kavalierbilder laut
Le Blanc datiert 1680). — In Parts arbeitete
B. für den Verleger Michel Tavemier han^-
sächlich nach Vorlagen des Malers Georges
Lall cm and aus Nancy, und zwar schnitt er
nach dessen Inventionen neben Genredarstel-
langen (La siduction, Le flütear, Le conoert)
tmd neben historischen Kompositionen (Aeneas
und Anchises, Judith, Moses) namentlich reli-
giöse Blätter wie Christus und die 12 Apostel
(Einzelfiguren), — die 4 Evangelisten (je 2
Halbfigurrn auf 1 Blatta). — Reuiger Petma
(Halbfigur), — sowie & apitest datiertes
Blatt eine hl. Familie mit Engeln (im Oval,
signiert: L. Büsinck fec 1648). Ejidltch kennt
man von ihm noch eine nach Ahr. Bloemaerts
^cntion nadmittene Dantellaaf der ^viht
der M. FkndHe auf der Phidit naa Ägypten".
Im Louvre-Kabinett wird ihm laut C. de Man-
dachs Mitteilung auch eine hl. Familie mit dem
Johannesknäblein und einer eine brennende
Kerae haltenden Heiligen zugeachrieben (Dr«i-
fiMb.-Holndiflitt, vermntlidi ebcBfaHi nach
Ahr. Bloemaert). Ebenso sind ihm laut A. v.
Wurzbach einige der voo Bartsch (Cat. rais.
de toutes les estampea «IC. de Renbrandt II
47) dem Jan Livcna angeaehr. Formadinitte
L e B 1 a n e, Mamwl. — N a g I e NonanlV
•M» tra. — KriatoUer, Kupfent «.Hob»
adw, ana vier Jahifc. QMB) p. 440. - A. t.
Wnvsbaclt, Niedert Mdeilex., Erftonmgsbd
MIO p. 44. — Mittlen von C. de Mandach. •
Bfiaiack, Wilhelm Ludolf, Maler, geb.
in Münden an 1634/85, wohnte 1600 in
Utredit, aia er am 90. Nov. dica« Jalnci in
Amsterdam Maritje Ryxen heiratete (1. Auf-
gebot).
Ond- Hollaad mm B.W, Jfacfc
lÜBiihap, 8. Btudtop.
Bflsael, Joseph, Schlosser, von Ranirwei!
bei Feldkirch, führte 1751 — 56 das prächtige,
überatis reiche Chorgitter der eheoML Abld-
kirche zu Zwiefalten in Württemberg aus.
Lüer-Creutz, Gesch. d. Metallkst, StnM»
IMMi I SM. — Ad. Brftninft Srfcaiidlrlniit
(MMMflr. d. Kalgew. lU). H. V,
Butler, Anton, Schweiz. Maler, Sohn des
Nikolaus B., geb. in Auw (Aargau) am 12. 8.
1819. t in Luzem am 18. 11. 1874. Schüler
der Münchner Akad. und hier Gehilfe dea
Comdini hd der Anaf&hnng dar PkwlMi in
der Ludwigskirche. Seit 1840 in Luzem an-
sässig, malte er hier zunächst den G roßrat -
Saal aus (Originalskizze von 1844 in der La-
zerner Bürgerbibliothddb dann folgten einige
Altar- mid Hialarienhader aowie nehscre
Porträts. In einen Düsseldorfer Aufenthalt
1848 fällt sein unter Leitung W. v. Schadows
gemaltes Hauptwerk: „Der sterbende Struthan
Winkelried". 1864—1866 lebte er in Rom.
wo er gemeinsam mit ComeUna «Hc Kartoos
für den Berliner Carapo Santo entwarf und
einige tief empfundene Entwürfe zu biblisch-
histor. Landschviftcn fertige, di? sich heute
meist in der Samml. Roman Abt in Luzem
hcfriden. 1868 matte er, unterstBtat voo sei-
nem Bruder Clemens, an dem Turme des Lu-
zemer Rathauses das Fresko: Gundoldingens
Tod bei Sempach. Sein letztes Werk war
ein Freskenzyklus mit Darstellung der Tell-
sage in der Tellskapelle in KäsanaiA (1874).
Von seinen übrigen zahlreichen Arbeiten seien
genannt: Altarbilder in den Kirchen zu Vitz-
nau (Kt. Luzem), Malters und Eich; Decken-
Bilder in den Kirchen von Flüelen, Rain; fer-
ner: Napoleon bei Waterloo (1846); Cimahne
entdeckt das Künstlertalent Giottos; Karl von
Burgund nach der Schlacht bei Murten; Ha-
gar und Ismael B beschäftigte sich auch
mit der Radierung auf Kupfer und Zink; voo
Radierungen seien erwähnt: Winkelrieds Ab-
schied; Badende von einem Faun belanacht
(1867). Die Kunstgesellschaft Lniem be-
wahrt eine Reihe seiner Gemälde.
F. Heinemann in Bruns Schweiz. Kstler-
lex., I. H. V.
Bötler, Joseph Nikolaus, Landschafts-
maler, Sohn des Nikolaus und Bruder des
Anton B., geb. am Id. 10. 1881 in KÜMBMCh
(Schwrz), t in Dfiaaddorf am ».1.1881 Z«-
erst autixüdaktisch sich weiterbildend, bezog
er erst 1862 unter Wilh. Schirmer die Düssel-
dorfer Akademie und malte hier sein erstes
fföflerea BiM: Die ReuB am St' Gotthard.
Dann Icdirte er nadi I<uiein auiQckt nm 18flB
zu bleibendem Aufenthalte nach Düsseldorf
überzusiedeln. Seine Landschaften sind fast
den Alpengegenden der Schweiz ent-
Der Eigar (Mm.
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in Luan); StmmKnhmai wm VhfwiMiHU
tersee; Partie am Brienzer S«c; Der QMx-
aitcli; Staubbach bei Interlakcn.
P r. V. B a 1 1 i c h e r, Ualerwerke d. IS. Jahrb.,
I 1. — F. Heinemann in Bnmi Schweiz,
btlerlex., I. H. V.
Btttt« Oüttler), NikoUa% Maler, geb.
MB 98. ICK 1789 fai Anw Q^t AtffMi t ^
14. 11. 1864 in Luzcm, Vater des Anton and
Joseph B., sdt Anfang der 20er Jahre des 19.
Jihrh. in Küssnach, seit 1889 in Luzcm an-
sittig. Er malte nammtürh Ktrche&dcko-
ratiooen, aber auch Portffta, Matof lache Sm-
nen und erfüllte auch manche mehr hand-
werkliche Aufträge. 1834 malte er für die
Tellkapelle in Kiissn.rfi , 'ieBlers Tod".
F. Heiaemann in Bruxia Scbveiz. Krtler-
lex.. I. B. y.
BttÜer, s. auch BeuHer.
Btttgen, Landschaftsmaler in Kirchheim in
Württemberg, stellte 1883 eine .Aussicht auf
Livofao", 1886 einige SchwanwakUandacbaf-
tcn in Stuttgart aas. Er liebte die DantdhBg
romantischer Natamnericn, Gktacher, Alp-
seen usw.
V agier, Kstlerlex, II 190. — M. Bach,
Stattcarter Kst 1794—1860, 1000. — Sdioms
Büttler, s. Beutler u. Butler.
Bttttnex (Bttttener), Adam, Kaancogiefler
in Oppeln in Obenddoin, «M Wn dort
Meister Sein Meisterzeichen die Büste Jo-
hannes des Evang. u. die Initialen A B. Stadt-
seichen Oppelner Stadtwappen : gespalt Schild,
redita baUier Adler, link» halbes Krem. Eine
grofle Zinnkanne der Oppelner TQpferzunft,
datiert 1581, im Mus. in Oppeln £. Hinttt.
Büttner, A n a n i a s, Wachsbossierer und
„Contrafcier", d. h. Medailletir, auch Gold»
Schmied, der 1599 bis 1608 in naher Verbin-
dung mit dem Goldschmied und MedaOlenr
Heinrich Knopf (wicr Knop von Münster in
Nürnberg erscheint und düelbst die Tocfater
des Goldschmieds Hans Beer befalAele. 161S
finden wir ihn, nachdem er zuvor noch in
Llechtensteinachen Diensten gewesen, ab
Münzeisenschneider in Kremnitz.
H a m p e, Nümb. Rauvcrl. II (ygl. Register) ;
u. in den Mittlgn aus d. Genr. Mna^ 1903 p.
170 f. — Newald, Das österr. Mäasw. unter
den Kaisem MantanUan IL, Bndftlph II. und
Mathias. 7*. Hampe.
BSttner (Buttener), Conrad, BDdhauer,
Stctiuoflictz von fiCbdio^pcOa d^ttftef doisfli
«snnpcarcn an cmcin r i ivauHnBe t— —w nci*
mat (1606 oder 1817?) schuf B. auch 1610 die
schöne, nur durch einen modernen, holzfarbi-
gen Anstrich verunrierte Steinkanzel in der
SchtoBkapeUe Büdingen- Um 1606 war er
nenn isan oer nenstmt nonn tsovt *<'• ^le
er den Marktbrunnen lieferte.
Kstdenkm. im Grofih. Heaeen. II. Kr. Bödin-
len, p. 65, 89. — Ban* n. KsItakB. d. Stadt
Hanau, p. 54.
BlltaMr, Georg Heinrich, Zeidmer
und Porträtmaler. Geb. am 20. 7. 1799 in
Mitau, t am 4. 12. 1879 in Riga. Anfangs
Schüler des Kupferstechers Sam. Kütner in
Mitau, weitergebildet auf der Dresdner Ak»-
deme. flier aeigicn aidi bei Ann die cnln
Spiirrn v(in Geistesgestörtheit. Auf Verti^
LissunK l'-'i Dichterin Helmine v. Chirf
wumIc r au: den Sonnenstein gebracht, doch
nach einem Jahr als gebeilt entlassen. Er
krinm in die Heimat snrüd^ Idite anfangs
in Mitati, seit 1824 in Riga. Von ihm meh-
rere Porträts und Kopien nach alten Mei-
stern in Kreide. 1805 VCffid cr in TÖHiga
Geistetumnachtung.
W. Kenaiann, Lax. halt Kfinatler.
Büttner, HansLeonhard, Kupferstcdier
und HKunstführer", d. h. Kunsthändler zu
Nürnberg, wo er von 1651 bis 1662 als solcher
erscheint. Seine Titli^ Hegt nodi vdUig
im Dunkeln.
Zahns Jahrb. f. KstV. I 252. Tk. Hurnft,
Bttttaa^ Helene nngar. Malerin, gab. am
84. 6. 1861 in Berlin, wohm ihre Eltern am
Ung^am gezogen waren. Auf der kgl. Kunst-
akad. in Berlin erhielt sie ihren ersten Unter-
richt, dann bei Prof. Meyerheim. Von An-
fang an adchnete md malte sie mit Vorliebe
Tiere, setzte dieses Studium auf den Steppen
Mittclungarns mit Eifer fort und kam aus
München, wo sie bei Weisbaupt, aus Paris,
wo aie bei Cburtois und Fr&idet atudieitCb
immer wieder nach Ungarii swMt, wo ne
aodi }etxt wirkt 1^ wdbL Akt von ihr,
Rötelzeichnung, wurde für das Mus. in Buda-
pest angekauft. Auf den Pariser Salonaus-
stcUungcn (.Soc. Nat. des B.-Arts) stellte alt
seit 1902 regehnittg aus. Erwihnenswert Wl-
ter ilnen guten Tierbildcra „Ungariadie
Odisen" (Katal. 1902 Abb. 180), Pfau, Hunde-
studie, Altes Pferd, Kühe im Stall, die auch
z. T. in Pastell und Aquarell gemalt sind.
M. Cz6bel. Büttner Heiin, in „Müi^xet",
1902, 369—71, ill. Budapest — Salon-Kat (Soc
Nat. d. B.-Arts) 1902—07 (teilweise unter H.
Buttner). K. Lyka.
Bttttaar (Bittner), Martiiw Silberarbeiter
in Brealan, geb. in Fraustadt in Ptosen, wird
Meister am 25. 10. 1721. t 1750. Zeichnet
M B in ovalem Felde. Von ihm eine silberne
Tatifachüsa^ in der Sandkirche in Bredn.
E. H i n t z e, Die Breslauer Goldschm. 51.
£. HintM».
Bfittoec, Max, geb. 1866 zu Waldenburg
(Sdiles.), lebt in Dtesdea, 6enre> u. Portfi»>
maier, Schüler von Pauwels, mit dem er 1879
in Ypem (Flandern) Wandgemälde im Rat-
haus malte.
Das geistige Deutschland I 1898. — Fr. v.
B5tticher, Malerwerke, UM L — Singer,
Krtlcrlcx. Nachtr. 1906. R. C.
Büttner, s. auch Bittner.
BfltalMi^ Heinrieb Dom., a. Mtrbiin.
Bnft^sWj, 8. MsgN«Mj:
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BafaBal, Francesco, Architdcturzeich-
ncr u. Kupfentecber am Urbino^ titig in Rom
1670—84 (nadi Zaai, der tnch dM Kiostkn
S|[iMitBi ^— f^Pmc Btif ifims Uffems de-
lin." — angibt). L« Blanc verzeichnet von
ihm eine nach Girol. Fontana in Kupfer ge-
MOdieoe Tbeaterdekoration.
ZaoL EocicL iMtod. V 99. — Le BUnc
Manuel I M3. R.
Bofaliai, Leonardo di Gioranni
Pietro, itaL Holzschneider, aus Udine,
titig in Rom bis 1562, auch für den Buch-
drocker Antonio Blado aus Asula, dem er
Typen äduiitt. Er machte am 18. Jtüi 1662
•ein Testament und ist bald darauf gestorben.
Sein Hauptwerk ist ein groB« Plan von Rom,
der in 24 Holztafeln geschnitten, am 20. Mai
1661 herausgegeben wurde, und von dem nur
ein nnvollständiges Exemplar in der Barber-
inianA tu Rom bekannt ist. Dagqni hat sich
St merkwfirdigerweise vom I B6. Mai Vm
(MDII statt MDLI?) datierte — Original-
leichnong Bufalinis in Cuneo erhalten. Sie
ilt 1879 vom ital. Unterrichtsministerium
hfriBMfwben worden. (Vgl. auch den Arti-
kd Nie. FifM III 886.)
Bcrtolottt, Art. Veneti In Roou d. 39—41,
S4. — Arch. f. d. sdchn. Kste. 1M7 p. ISS. —
Kitcliron. XIV (1879) p. 6«3 o. «89. — La Piaota
di Roma di Leonardo BoiaUoi da va csempUi«
«jtaBa..a ConeOi Rom» Minist d. Pubbi. latn«.
inv. — Joppi e Bampo, Contrib. alla st d.
irte nel Friuli IV 102—105. P. K.
Bnfalini, Pietro Andrea, Architekt u.
Stecher 1666 in Rom, 1673 in Urbino tätig.
Von ihm eine gettocbene Ansicht von Citti di
IlBaonarroti.l8T0kMr. II,vol. y.B. 185.
— Nagler, Rsticriex. Tl. — Le Bianc,
Maniiel I. R.
Bnfl, Sebastian, Schweiz. Porträtmaler,
geb. am 2. 2. i829 in Wald (Kt Appenzell),
t am 8. 6. 1880 in Hcriaan. Schüler der
Mtednier Kvniaeliiile (ttfr—BQ. Iiaapcrikli-
0ch unter Berdcll*. 1Rfi2 besuchte er Amster-
dam, 1873 Paris. Erwähnt seien: Porträts der
Kupferstecher H. Merz und K. A. Gonzen-
bach; Appenzeller, sich zum Gang an die
Lidigwneinde rSHend (1872).
Hahn in Bnaa Sdmds. Katteikib, l. —
Maillinger, BfldwQwa. d St^ lOiichen,
m an H.V,
9dl», Baron Anton, Maler wd &tch-
ner, geb. 1622 in Telve di Valsugana bei
Trient, t >n Innsbruck; zuerst Geist-
Odber, erhielt B. in der Folge die Erlaubaiik
diMoi Stand za vcrUssen und wurde vom
ErAerzog Sigmund Frans
rat in Innsbruck ernannt. Nach Donifle malte
er schöne Landschaften und Schlachten, und
Bar. Andr. Dipauli nennt ihn einen sehr
geschidcten Zeidmer mit der Feder, in dacr
eigenen Manier, in der fast alles mit langen
Strichen gemacht ist. Derselbe erwähnt von
ihm zwei Handxeidmungen aus der Anton
Roschmannschen Sammlung mit Marens Cur-
tius u. Landschaftsdarstellungen.
Gius. Andr. Montebello, Not stör. etc.
della Valnigana e di Primiero. Roreredo 1793.
261 u. f. — Maurizio Morizzo, Racc di
doc riig. la Valsugana. Cod. 2685 — 2687 in der
«tädt. Eibl, in Trient. — Fr, Ambro« i, Scritt
cd art Trentini, 2. ediz., p. 57. — Tiroler Katler«
lex., 27. ~ Peter D e n i f l e. Nachr. von her.
Tirol. Kstlem. Ms. Dipaul. BiM. 1104 im Mut.
Fcrdinandeum in Innsbruck, p. 8. — Andr.
Dipauli, Nachtr. zum Tirol. Kstlerlex. Ms.
Dipaol. BiU. 1104, p. 44«. — Aatv. Pfaund-
ler, ZaiL an Oaafika Maehr. de. M». Dipaul.
Btbl. L. 0.
Bafa, Giovanni, Maler, geb. 1871 in Cs-
sal Monferrato, ausgebildet u. tätig in Mai-
land, hl der Turiner Ausstellong 1896 mit dem
Historienbilde „Caterina de' Medi' i visita gli
Ugonotti" vertreten. Als Mitbesitzer der 1001
in Mailand gegr. Glasmalerei-Werkst. v. Giov.
fidtrami entwarf er die Kartons zu den 1908
IL 1906 hl Venedig primüerten Glasgemälden
„Orlando furioeo" u. „San Giorgio". In der
Kirche Madonna del Carmine zu Pavia malte
er 1904 eine groBe Fnabodafatdlaag der
ManmhfdMMg. I>ie vcbci. Kmatanaat he»
sehfckte er ferner 1M6 mit dem phantastfschen
Rfitcrhilde „La fuga", 1907 mit dem Pastell-
gemälde JLa Ntnfa", — die Mailänder Ausst
1806 mit efawr Saaimlang von IlhntraticNi»-
zeichnungen.
Bignami, La pitt loeib. nel see. XIX
(AuMt Mailand 1900) No. 406. — Illustraz. Ital.
1000, II 2«6. — Natura ed Arte 1895-96 II 301.
— nie Studio XXVII. 1903 p. 879. — V. Pica,
L'Arte mond. alla VI. Esposia. di Vcnezia IMW
p. 914. — Arte e Storia 1905 p. 152. — Natura
ad Alte 190S-«, II 279. — Milano e TEsposiz.
Internal. Scmpione 1906 p. 352, 430. — Arle
decorat nod. II 205 ff. — Ciliar!, Storia d.
arte contemp. iul. (1908) p. 8S3, 4M. £. Keffflk
BnSa, Joseph, Stecher, vom Anfav de*
19. Jahrb., radierte einige Ansichten von
Rouen nach Lüttringhausen und Bonington.
Liß-Mscr. (Biblioth. Thieme). R. C.
Baffa, Barooesse Pia, Malerin, geb. 20.
9. 1886 in Telve (Valsngana-Triciit), Sdiii-
icrin vnn Eiigcnio Prnti in Vill* Agncdo,
Francesco Danieii in Verona, Niccolö Can-
nicci in Florenz, von Zezzos, Bezzi u. haupt-
sächlich von Laurenti zn Venedig; beteiligte
sidh aa dca Knnstaasat voo Verona ond
Wien, und malte u. a. eine „Aspettazione
penosa" (Privatbes. in Wien), das Haupt-
altarbild der Pfarrkirche von Telve, mit
Maria'Himmeliahrt, den vaacaianisch. Wen-
nei miisiaauien im acanrnraa. m inem, aniiei ■
dem viele Porträts imd Landschaften. Ge-
diegen als Zeichncrin, erreicht Bar." Buffa
in ihren Werken eine bemerkenswerte Far-
benharmonie. Sie ist Tomehm in der Auf-
fasauog «od fihcr Ihren ScIiBphmaa selnr^
ein AflfloK von pottiichar MslawchoBa»
L.O.
BaffagBotti, Carlo Antonio, Theater-
dek.-Maler u. Kupferstecher, geb. Bokigna
MI
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um 1660, tätig in Bologna, Genua und Turin
bis lun 1710. Wahrscheinlich Schüler des
Dom. Saoti« nach dessen Zeklmiiagai er in
deo 16B0er Jihren nehrerc OruhdcbMIcIik
fertigte. Nach M. A. Chiarini hat er Theater-
szenen, Vorbilder für Theatermaler, radiert.
Zu 2 in Bologna 1708 und 1708 erschienenen
Werka von Pietro Abbat! mh Theaterdeko-
TwAmen des Fcrd. Bibiem bat er die Stidia
gcliefer Als seine besten Arbeiten werden
8 kleine Landschaften in Hochformat genannt.
Meyer, K»tlerlex. I 10. ^ N a g 1 e r, Ksüer-
Icx., II 190, u. Monogr., I 2262, 2337, 2352. —
Heller - A u dreien, Handb. f. Kpfstsamml.
— OmamcnUcidiMinnil. Berlin Katgew.-Uua. —
Cittadella, Kot. rcl. aFmni,76i. P, K.
Bnffalini, s. Bufaiini.
Bafalmacco^ Beiname eine* aal den Eigen-
aamcn Bomamieo getaaftcn Florentiner Ifalere
der 1. RUfle det 14. Jabili., den irir btriier
nur atis Boccaccios „Decamerone" (ca 1350)
und aus Franco Sacchettis »Novellen" (vor
1400) dem ihm dort nachges. ttfwüchaigen Hu-
mor n. bedeat etnatigen Rofe nach kanotwa,
«üifcnd seine sMreldien Ifahrcfte (knrs
■ufgeiählt u grerühmt in Lor. Ghibertis „Com-
menurj" [Mscr. von c. 1450 in Florenz] u. in
Vasaris 1. Viten-Ausgabe von 1550, ausführ-
lieber beacbrieben n. mn viele, aUerdinga oft
irrige ZuiciiielbuBgcn bcreicliert in Vanria
2. Viten-AusR. von 1568) simtlich für ver-
loren oder doch für nicht mehr tdentifizierbar
galten. Die erste sichere Kunde über ein er-
halten gebliebenes aotlientisciies Malwerk B.a
criiieltett wir dnrdi die im Sommer IMO von
Pilco Bacci planmäßig durchgeführte Wieder-
aufdeckung einiger der zur Zeit Vasaris noch
wohlerhaltenen, erst im 17. Jahrh. teils zer-
atörten, teils fibertünchten Paisionsf resken
in der Badiskirdie so Florens: and desadbcn
Florentiner Kunstforschers Buffalmacco-Mo-
nogr. im Januarheft 1911 des röm. „BüUettino
d'Arte" unterrichtete uns dann (unter Aufrol-
luog der gesamten eioacbläg. Literat) sum
ersten Male in cxakt-UsloriMlier Darlegnig
über den beinahe schon zur mythischen Per-
sönlichkeit gewordenen merkwürdigen Künst-
ler selbst, der von besonders skeptisclien Hi-
storikern wie C. F. V. Rumohr (ItaJ. Forschgn
1827 II 14 f.) genden bcrdts in seiner ge-
schichtlichen Existenz angerweifelt worden
war, während er doch dereinst von Sacchetti
(Nov. 161 u. 169) ostentativ als ,,grandissimo
maestro" und „dipintore in superUtivo grado"
gdECmxeichnet wurde nnd auf seine hinter-
laaseaen Werke hin noch im 15. Jahrh. von
keinem Geringeren als Lor. Ghiberti gepriesen
werden konnte mit LolMprächen wie „Ebbe
Karte da natura" Quaodo metteva
l'animo nelle soe opere, passava tutti gli altri
pittori" .... „C>lorl freachissimaaente" ....
mFu dottissimo in tutta Tarte".
Laut Sacchetti (Nov. 191) Schüler u. später
Werkstattgehilfe des Duecento-Nachzöglers
Andrea dl Rico gen. Tafo, eröffnete B. schlieB-
lich eine eigene .Malerwerkstatt in Florenz
und verband sich mit dem freilich redit
sdiwidilicben, von B. seifest darmn leinwtte»
ten älteren Maler Bruno di Giovanni zu lang-
jähriger Kompaniearbeit. Gelegentlich be-
teiligte sich an dieser gemeinsamen Tätigkeit
beider Künstler auch der von diesen laut Boc-
caccio (Decam. VIII 8, 6. 9, — IX 8 tt. 5) io
weidlich gefoppte alte Dekorationsmaler Nozzo
di Perino gen. Calandrino mit seinem Schwa-
ger Nello di Bandino, so bei der v n BuiT u.
Bruno übemonunenen Ausmalung eines bei
Gamerata auf den Fiesolaner Hügeln gelege-
nen Landhauses des Florentiners Nicc. Cor-
nacchini (Decam. IX 5). Die zeitliche Fixie-
rung dieses künstlerischen Jugendscliaflens B.S
gewann P. Bacci aus einer von ihm im F1»-
rent Staatsarchiv aufgefnnd. ntlcnndl. Zeagcn>
Unterschrift des „Dominicus olim Calandriri"
vom 17. 2. 1318 (wonach also dessen Vater
Calandrino Anfang 1318 bereits verstorben
war) sowie aus einer 1313 datierten Rech-
nungsurkunde zu Lippo di Benivienis Mal»
arbeit an einem für das Florentiner Domb^^
tisterium bestimmten Altartabernakcl : In die
Betrachtung dieses „non molto tempo avanti"
(letzt Urk. zufolge also wohl 1814) daselbst
aa^gesldlten Tabernakels war nimlicfa Calan-
drino versunketi, ehe er, von einem Floren-
tiner Witzbold aui den angeblich im Mug-
none-Baclie auffindbaren Wunderstein „Eli-
tropia" aufmerksam gemacht, zur Beratung
hierüber seine Freunde Bnff. n. Bruno im
Vallombrosaner-Ncnnenkloster bei Porta a
Faenza (jetzt Fortczza da Basso bei Florenz)
aufsuchte (Decam. VIII 3). Dort aber waren
diese damals (lüso jedenfalls vor 1318» ver-
mntSdi sdion 1814-48) mit der Ammahmg
der 1297 im Bau vollendeten Klosterkirche be-
schäftigt. Auch von Ghiberti erwähnt, zeig-
ten diese schon 1529 mitsamt der Kirche und
dem Kloster wieder zerstörten Jugendfresken
B4 laut Vamrl Sienen ans dsm Leben Christi,
darunter eine Darstellung des Bethlehemiti-
schen Kindcrmords, von der Vasari selbst
noch die von ihm als höchst lebenswahr und
ausdrucksvoll gepriesene Originalskizze B4I
besaB. — Nach Vollendung dieser Arbeit soll
B. laut Vasari dann zunächst die (von Ghiberti
ebenfalls als B s Werk registrierten, in arg
ruinösem Zustand bis heute erhalten gebliebe-
nen) Fresken der Cappella di S. Jacopo im
Klosterhole der Badia a Scttimo bei Florsns
gemalt haben: an den Wänden 6 Szenen atis
dem Leben des Apostels Jacobus, am Decken-
gewölbe die 4 Patriarchen und die 4 Evan-
gelisten. Von den letzteren lädt der hl. Lukas
die schon von Vasari als „n>olto naturalmente
[espressa]" hervorgehobene Gebärde des An-
blasens der Schreibfeder noch jetzt deutlicb
genug wahrnehmen. Für die Richtigkeit der
Angabe Vasaris, dafi diese Fresken in direkter
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Buffalmacco
Zckfolge Mch da um 1814—16 raa B^^iai
reien entstanden seien, zeugt mit absoluter
Sicherheit die laut freundl. Mittig des Herrn
Dr. W. Biehl von diesem neuerdings am
Sockd der Nordwind der St Jaeobut-Kapdle
in der Badit a Settimo «n^cfaadeiM Weih-
inscbriff ,,Anno Domint MCCCXV
ortiata haec chapella ad honorem beati Jachobi
apostoli " ; die endgültige Feststellung,
ob Vassris Zawdstmg dieser Fresken an Buf-
tmUmmtm MKh stiliitlsdi siclier begrundbar
ist, muß einer detaillierten StilvcrKleichung
der erhaltenen Reste mit den neu aufgedeck-
ten Freskenresten der Badia an der Via del
Proconsolo überlassen bleiben. — Mit seinem
Freonde Bruno di Giov^i, mit dem er noch
nach 1318 in Florenz nachweisbar ist (aus
einer Ervähnung des damals neu gegründe-
ten Klosters S. Maria della Scala in Bcxrcac-
ctos Decam. VIII 9), und dem er laut Vasari
•ndi den Entwarf lieferte zu einem vom Flo-
rentiner Condottiere Guido Campese (f 1312)
testamentarisch gestifteten Freskogemilde in
S. Maria Novella (Enthauptung des hl. Mau-
Htias mit Bildntsfigur des vor der liadomia
im Gebet Imieaden Sdflert, — ls«t Milaoesi
übertüncht), wurde B. schlieBlich — laut P.
ßacci um 1320, und zwar vermutlich auf Emp-
fehlung der Vallombrosaner-Nonnen des Klo-
sters von Porta a Faenza zu Florenz — nach
Pisa berufen sur Aosmalmg des Ktrchenquer-
schifFs in der Vallombrosaner-Badia S. Paolo
a Ripa d'Amo mit Freskohistorien aus dem
Alten Testament und aus der Legende der hl.
Anastasia. Diese Pisaner Badia-Fresken, die
laut Vsmri schon zu dessen Zeit fast völlig
zerstört waren, finden sich auch bei Ghiberti
bereits aufgeführt unter den Werken B.s, der
dann denselben Quattrocento-Aufzeichnungen
zufolge auch im Camposanto zu Pisa „moU
timime istorie" gemalt haben sollte. Die
wohl auf diese letztere Behauptung Ghibertis
hin von Vasari dem Buffalmacco zugeschriebe-
nen 4 Genesis-Fresken im Pisaner Campo-
santo sind jetzt als Arbeiten des Pietro di
Puccio nachgewiesen, während die FmAmh»
und Auferstehungsfresken von neueren An-
toren mit Recht späteren Pisaner und Steneser
Meistern zugewiesen wurden; vollends hin-
fiiiig wird die auch in neuerer Zeit noch ver-
teidigte Mitarbeiterschaft B.s an den Pisaner
Csmpoesnto-Ffeakcn durch den von P. Bacci
geführt efl Nachweis des frühen Ablebens B.s
(vermutlich schon um 1340 f, wie auch Vasari
bereits angibt) und durch J. B. Supinc» bau-
geschichtlichen Nachweis des weit späteren
Begiancs der Camposanto-AiimshHig (etat
■ach 1800). In ihnlicher Weise hat sich auch
die von Vasari wohl gleichfalls aus einer No-
tiz Ghibertis (betr. B.s „molti lavorii nella
citti di Bok>gna'') hypothetisch abgekitete
Pkcikantentitigiceit B4 in S. Pctronio an Bo-
tagna (erat seit 1890 erbaut) aia Anschraii»»
mos erwieeeo, and ebcoeo auch Vassrls dop-
peTte Buffalmacco-Zuschreibung der Katha-
rinen-Fresken in der (erst 1882 erbauten) Al-
bomoz-Kapelle der Unterkirche von S. Fran-
cesco zu Assisi. Weiten Fresl»- und Altar»
bildnulereien B.S in der PtohnthapcHe des
Bischofs Aldobrandino zu Cortona zitiert Va-
.sari als schon vor seiner Zeit zugrunde ge-
gangen, als zu seiner Zeit noch verbunden da-
gegen einige Malereien B.s in S. Francesco a.
to S. Margfaeriu zu Cortona Qettt ebenfalls
spurlos verschwunden). Aus Sacchettis No-
vellen (N. 161 u. 169) übernimmt Vasari von
außerflorentinischen Malarbeiten B s noch die-
jenigen in Perugia (große Freskofigur des hl.
Biadiais Broolano an der Plaza dd Comnoe,
— die von Vasari besonders gerühmten Ka-
tharinen-Fresken der Capp. Buonterapi in S.
Domenico sicherlich erst von späterer Hand,
vielleicht von Taddeo di Bartolo) sowie die
zwischen 1320 u. 1898 ftr den Bisdiof Guido
Tarlati von B. in Arezzo ausgeführten Fresko-
malereien (in der Kapelle u. an der Fassade
des Bischofspalastes, des Schauplatzes der hu-
morvollen Erzählungen Sacchettis vom malen»
den Affen und von den kämpfenden Wappen-
tieren der Guelfen u. Ghibellinen, — sowie im
Dom u. in S. Giustino, . — sämtliche Fresken
jetzt verschwunden). Von Florentiner Ar-
beiten B.s nennt Vasari schließlich (neben 2
schon in der Viten-Ausg. von 16Ö0 aufgeführ-
ten Dorfkirchenfresken, einem St Christo-
phorus in Valdimarina u. einem Madonnen-
Iresko in Calcinaia) in der Vitenausgabe von
1568 noch 2 nicht näher gekennzeichnete Tem-
peragemälde in der Certeaa M Florenz, zwei
Freskodarstellnngen &tr Anbetung der Hirten
u. der Könige über dem Aliotti-Grabniale bei
Ognissanti (verschwund.), Freskomalereien in
S. Giovanni fra l'Arcore bei Florenz (Paasioas-
szenen, darunter die als bcscn 1 rs dusdrucka-
voll gerühmten naturalistischen DarstelloQfen
der wehklagenden drei Marien und des an
einem Baume erhenkten Judas — 1529 bei der
Zerstörung der Kirche zugrunde gegangen),
— endlich die Passioosfresken in der einst,
link. (^rkap. der Badia-Kirche an der Via
del Proconsok) zu Florens, deren so. wertvolle
Reste durch P. Baccis verdienstvolle Nach-
forschungen nunmehr wieder ans Licht ge-
kommen sind. Bacds Untersuchungen zufolge
fällt die Entstehung dieser vor 1568 nirgends
erwähnten, von Vasari vermutlich atis Ur-
kunden des Badia-Archivs cxler des Farailien-
archivs der Bastari u. Giochi als B.s Werk
festgestellten Badia-Fresken erst in die letzte
Schaffensperiode des Meistcra (1880-^), da
die NeuaasschmSdmng der Kidcen Clwrlcapelle
der Badia — nachdem der Neubau dieser früh-
mittelalterlichen Klosterkirche selbst schon
1310 vollendet war — erst 1880 WO den Fa-
miliea Bastari u. Giochi befonaea mtrde. Die
M9
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Wiederzerstorung der Kapelle, bei der B.s
Fresken teils vernichtet, teils übertüncht wur-
den, erfolgte bei dem eroeoten Kircbenumbaue
von 1687—28. Erhalten bUeben tioter der da-
maligen Ubertünchung die mehr oder minder
fra^entaristchcn Reste von 4 (der ursprüng-
lich wohl 12) Wandfresken aus der Passions-
geschichte (jt 2Vi m im Geviert) : Verspottung
Christi, GeiBelung Christi. KreuztragOOg
Christi u. Pilatus im Gefängnis nebst dtf —
gleich jener in S. Giov. fra TArcore — von
Vasari als besonderer Genialitätsbcweis ihres
Schöpfers gerühmten Darstellung des erhenk-
tea Jodas. Die Bildumrahmungen wie der
Flichendekor des Mauersockels präsentieren
sich als verschiedenfarbige Fresko-Imitationen
OOematischer Marmorintarsien, gemahnen also
an die Ornamentik Giottos. Um so weniger
giottesk sind die Btidfreaken selbst, die viel-
mehr die Hand eines von kla twiif h-id w1 ittt-
schen Vorbilde Giottos selbst wie vom er-
starrten Konventtonalismus der Giotto-Nach-
folge völlig unabhängigen, rübust-tempera-
mnlVOtlen und aelbtüichöpferischen Natura-
lislsn ciliaiiHn laiM^ — dnes Künstlers, der
(ihnlidi wie ctwm jener bei seinen Zeitgenos-
sen als „scimmia della natura" verschriene
Meister Stefano, Vater des Giottino) seine
bei absoluter Originalität der Auffassung so
vBCemeia wuchtig und groAsögig spfgebintifn
bibfischen Kompoeitköen mit ersttnnTIch
scharf und ausdrucksvoll individualisierten,
lebendig bewegten Figurentypen aus dem
Volksleben seiner Zeit xu .bevölkern liebte n.
dibd nsmeutiich in seinen Christtisfiguren
gieidiwold Idcdgeslilten von eigenartigster
Schönheit und Ausdruckskraft zu schafTcn
vermochte, so daB man ihn mit Recht als einen
seiner Zeit weit vorauseilenden Vorläufer der
MuoUao n> Mintccio betrschten darf.
Bne Florentiner Ifstrikeldntragung, wo>
nach B. noch 1351 als lebendes Mitglied der
wohl 1349 gegr. Comp, di S. Luca figuriert
haben sollte, hat P. Baoci als Fälschung des
Ifi. Jshrb. nscbweiien kftuwa, bei der dn „Bo-
wiimo Cristofisnl" n MBommjco Crislofsn^
mit dem gleichfalls gefälschten Zusätze „d"
Buffalmacco" und die reihenweise den Ma-
trikelnamen angefügte Jahreszahl MCCCL
(cf. Gualandi» Mem. VI 176 ff.) za MCCCXLI
umgeschrieben wurde (fatot Ai^be des Herrn
M. H. Bernath von Vasaris eig. Hand) ; damit
wird also für „Bonamico detto Buflalmacco"
(so zuerst in Sacchettis Nov. 161, sonst bei
Ssccbetti wie bei Ghiberti nur „Bonsmico",
bei BoccMcio nur „Bufhbnseoo") sneh das
von Vasari erst für seine 2. Viten-Ausgabe
v. 1668 aus jener Matrikelnotiz übernommene
PatrOOljraiicum „di Cnstotano" wieder hin-
fiUlig. In dem in Sacchettis Nov. 1S8 wieder-
gegebenen, tsat P. Bacci Icars nadi 186B za
datierenden KunstRCspräch zwischen Andrea
Orcagna, Taddeo Gaddi u. Alberto Amoldi in
S. Miniato al Monte bei Florenz wird Bnffal-
maccos als eines schon seit langen Jahren
nicht mehr zu den Lebenden lihlcnden, einer
längst vergangenen Blüteepodie der Malinnist
angehörenden großen Meisters gedacht. So-
mit wird wohl Vasaris augenscheinlich aus
dem Urkundenarchiv der Florentiner Com-
pagnia della Misericordia oder des Hospiuls
von S. lAuria Nuova geschöpfte Angabe voll-
auf ernst zu t\ehmen sein, wonach B. als
völlig mittelloser Stipendiat besagter Hilfs-
genossenschaft 1340 „d'anni 78" (wohl Kor-
rektur aus „d'anni 6^" der 1. Viten-Auag. von
1560) im genannten Hospital gestorben und
auf dessen Friedhof — „Ossa" — beerdigt
seb soll Dasselbe Todesjahr 1840 ergibt sich
übrigens auch aus Ghibertis bishei unerklärt
gebliebener Buffalmacco-Notiz ^co' molti*»
simi lavorii per insino alU oUrnpin
406", solwld man des „CommefMari" -Verfas-
sen nähre „Olympiaden"- (recte Lastren-)
Zeitrechnung „dalla edificazione di Roma" als
versehentlich ab 700 normiert annimmt, an-
sutt ab 753 (408 X 6 = 2040 — 700 = 1840;
— daS dieses selbe Versdica dem Caiiberti
aaeib sonst noch psssierte, lUt ridi nadiwdsea
aus dem absolut deckenden Analogiefalle in
der Schlußnotiz „fu grandissimo statuario, fu
[morto] nella olimpia 410" zu seinen Angaben
Über doi in der Tat kurz aach 1848 verstsrbe-
oea Aadrea Pissno: 410x5 » «00 — m
= 1860). Somit erweist sich das von Vasari
angegebene Todesjahr B s als ein auch dem
Lor. Ghiberti bereits wohlbekanntes histori-
sches Faktum. Darf daan sdilteBlicfa aadi
das ans Vasaris Sdilolaagab« des LdNU-
alters B.s resultierende frühe Geburtsjshr
1262 gleich den detaillierten Mitteilungen des-
selben Autors über B.s Tod als seinerzeit
jcdea&Us aocfa arlomdlich übcriiefert gdttn
sowie zugleich auch ah piandUe BtUlrw
für die von Sacchetti behauptete Schulabstam-
mung B.s aus der Werkstatt des altertüm-
lichen Andrea Tafo (dem der junge Künstler
auch nach vollendeter Ausbildung — laut Spe-
zialaiitteihuigen in Sacchettis Vor. W —
noch eine Zeit lang- höhere (Jehüfendienstc ge-
leistet haben muß), so tritt uns B. in den neu
aufgedeckten l'lorcntincr Badia-Frcsken als
eine nur um so größere Künstlererscheinung
entgegen, da er hiemach nicht nur in gleicher
Weise unbeeinflufit blieb von den in altmodi-
schen Formeln erstarrten Schul-Vorbildem
seiner Lehrzeit, wie er sich frei hielt von dem
sonst so übermächtig wirkenden Einflüsse
seines nagefibr gleichalter igen großen Zeit-
genossen Giotto, — vielmehr aus eigener Kraft
sogar über diesen letzteren noch hinauswuchs
als ein Vorahner Itüaltiger Wahrhcits- und
Schönheitswerte. /. KurmatU^
BofiwBa, Staailas Nicolas Theo-
dore, geb. am 6. 12. 1806 in Avignon, f am
7. 5. 1800 zu Paris, Maler und Ltthcgrapl^
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Buffelli — Bugatti
Mdlte von 1885— 1848 Genrebilder und Aqua-
idk im Saloo ans. Lithographierte Kdpfe
«ad SkizscM ndl vcnehkdeneD Mdstera.
BelIier*A«Tr«y. IMet gte. I. R. C.
Ballelll, C e s a r e, Bildhauer in Lccce (Apu-
lienj, geb. 1639 im benachbarten Alessano,
•chuif für die Kirchen und Paläste seiner Hei-
ntlyroviiis eine Aiwiihl chi fikttritriBchtr dc-
loofWver Baraekbüdwofcs in npicU'A Inonc",
darunter 1673 das Reiterstandbild Karls V.
auf der Piazza di S. Oronzio zu Lecce (1862
abgebrochen).
De G i o r K i in Gazcettino lett. di Lecotb U
10. — Napoli Nobil.. XIV 94 f. — ViliaBi,
Scritt ete. ptigliesi (Trani 1904) p. 1222.
G. Ceci.
B«Mli« Placido, Architekt und Bildbauer
te 17. Jahrk, geb. in Leese (Apoficn) da Salm
des Ce?;.irc R Von ihm die 12 Aix>ste!statucn
in S. NIattco zu Lcccc, das Denkmal Phi-
lipps IV. auf der Piazza zu Caballino bei
Lccce und wahrscheinlich auch das 1844 ab-
glAffOchene Denkmal Philipfa II. auf der
Flasa di S. Oronao so Leoce;
Ut. •. unter BulftlU, CMare^ G. CteL
Büffet, Am6die, Maler, geb. am 80. 7.
1869 in Paris, Schüler TOT Jules Lefebvre
und Robert-Flcurjr, tldlt seit 1802 in der
Soc. d. artist. fraa(. aus und erhielt 1808,
1890 und 1900 Anszdchnungen. Arbeiten Ton
ihm befinden sich in den Museen zu Car-
cassonc (Weihnacht), ZU Ptljr (Die arabi-
achen Gefangenen) ind s» Mamille (Pilger,
fahrt de» hL Arnold). Gtfroy.
Iknfet, Francois, franz6a. Historien-
maler, geb. 1780 in Cormatin (Saöne-ct -Loire),
t 1843 in Paris, Schüler von Fr. A. Vincent,
stellte im Salon zwischen 1812 und 1834 wi^
derfaolt aus. Im Schkme Footaiiiebkaii von
ihn: Beispiel elielicfier Treue wahrend der
Belagerung Bassanos ; im Hospital in Cluny :
Martha am Sterbelager ihres Bruders. Das
Moa. zu Versailles bewahrt von ihm eine
Aquarelle: Fest der Natkialgante ai fibnn
Ludwigs XVIII. im OdCon (Sakn 1819.)
Gäbet, Dici. d. art.. 1881. — Bellter-
Attvray, Dict. aiu. 1. — Gttlf f rey-Mar«
«•1. Inv. d. dinaiaa da Mm. du Laune etc.
1M8 ff., II 119. H. V.
Bnflet, Paul, Maler, geb. 18W in Paris,
Schüler von Boulanger und Jules Lefebvre,
crMdt unter anderen Auszeichnungen die sil-
heme Medaille der Pariser Weltausst. 1900.
Seine bedeutendsten .Arbeiten sind: T>iA\i de
la Hache (Museum zu Nantes) ; Versuchung
Christi (Museum zu Romorantin) ; Antikes
Fest (in der Sorbonne) ; Menelik in Adua
iScnatapalaat) ; Herbstlandschaft (Luxem-
boorg-Mtneum). Ferner hat er Fresken ge-
malt in der Kiniie ?u Avray bei Paris und
in der Karfhause zu Penaflor (Spanien).
Die KunsL II (Dekor. Kst III) 401 — Kat. d.
Saion (Soc. d. artiat. frani;.) 1690 ß. (z. T. mit
Abb.). Ga§r9y.
BaSetti, Giuacppc^ Maler ia Venma,
geb. am 80. 2. 1761, f «m 16. 7. 1818; Sohn
des Malen Lodov. B. und der BBl Gioffoi
Nachdem er seine Jugendjahre mit seinem
Vater in Vicenza zugebracht und dort als
Blumenzetchner für eme Stoffweberei ge-
arbeitet hatte, kehrte er nach Verona zurück,
trat hier in die Werintatt dea Giu Domeidco
tuid des Gian Bettino Cignaroli a!? Srhüler
ein, ließ sich dann von Gius. Bottani m Man-
tua weiter ausbilden und war schliefilich in
Verona für die Kirchen der Stadt und der um-
liegenden Provinzorte (bis Rorigo) als Ifater
von Aharbildem tätig. Als sein bestes Werk
galt ehedem eine für die Pfarrkirche zvj .\lpo
(Prov. Verona) gemalte Geburt Johannes d.
Täufers. In Verona selbst ist von ihm ein
AltarbiM mit verschiedenen Heiligen Ib 4cr
Kirche der FbiUppuwnBmidie erinttea fe-
blieben.
Rartoli, Le pitt. scelte di Rovigo (1793) p.
läS, 195, 260. — Zannandrci«, Le vite dei
Pitt etc. di Verona (1891) p. 503 ff. G. Gtrola.
BuSatti, Lodovico, Maler aus Verona,
geb. tun 1722 als Sohn des dortigen Apo-
thekers Marziale B. (nach Zannandreis), Schü-
ler von Simone Brentana ; f im März 1782 In
Vtcenza, wo er den gröBten Teil seines Lehens
zubrachte. Noch vorhanden ist von ihm in
Verona ein Altarbild, darstellend ein Wunder
des U. Vincentius Ferrer in S. Pietro in
Monastero; in Vic«iza als eines setner besten
Werke eine hl. Aiuia in S. Gcrolamo, ver-
schiedene Gemälde in der Kirche der Philip-
piner (Samartterin am Brunnen, Austreibung
der Hindkr aua dem Tempel, Gastmahl in
Emmans, U. Anna und Maria mit dem Christ-
kinde) usw.
Vendramini Moses, Dcscrix. di Vicenta
(1779) I 36, 45, .V^, 65, 83. — Zannan-
dreis, Le rite dei pitt. etc. di Verona (1891)
p. ^22 G. Gtrola.
Bufflar, Malerfamilie in St. Gallen, Chri-
stoph (1681—1705) und Danitl (1670-1781),
Söhne eines Christoph (1680—1608). Abra-
Aom, Sohn des Daniel 16^1770, glekhfalls
Wappcnmaler und Porträtist wie die anderen.
C Brnn. Schwdser. KatUrles., 1903. R. C.
Bagar, a. Bmmgot.
Äif «tti, Carlo, 1886 (oder 1866) in Turin
geboren, jetzt in Mailand lebend, vielseitig
begabter Künstler, Vater des Rembrandt B.,
hat sich hauptsächlich als Innenarchitekt und
Dekorateur einen Namen gemacht Seine aaf
der großen Turiner Ausst. 1808 dargebotenen
u. mit dem 1. Preise ausgezeichneten Möbel-
aiisstattunf^en ern.-gten Icbli.'ifte Bewunderung
und waren von Bedeutung für die gesamte
Möbelindustrie durch eine technische Neue-
rung, die in der Einführung des geschmeidi-
geren und solideren Pergaments an Stelle
der üblichen Holzfonrnierung bestand, womit
gleichzeitig die Möglichkeiten reichster Far-
benwiricnngen gewonnen waren.
Ut 81 Ramhnmii BrngtUL Th. Latimt.
MS
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Bnf atti, Giovanni Francesco, ital.
Kupferstecher, geb. in Mailand und dort tätig
1076-48. £r hat nach Comg^io^ F. BUncbi.
A. Bcracd IL s> und lucli BIMiiitM luidi den
Leben gestochen.
Z a n i, Enc. mrt., V 100. — N a g 1 c r, K«tlpr-
lex.. II 19 ). — L e B 1 • n c, Man. P. K.
Bufttti, Rembrandt, Büdbauer in Paris,
188B ■]■ Sohn des Carlo B. in Mailand ge-
boren; erwies sich schon früh als der glück-
liche Erbe der väterlichen Anlagen; nur daß
bei dem Sühne pietätvolle Naturv» rehrung die
IcünsÜ. Phantasie meiir in Scbrankea hält,
«odarch seine Kamt in dem Bettreben ge-
trenester Wiedergabe des typischsten Seelen-
ausdruckes gipfelt. — Durch seine natürliche
Begeisterung und eifrige Arbeit m (jcr Wcrk-
stätte seine« Vaters — seiner einzigen Kunst-
schule — , wo er nch nun DdEoratknanaler
und Möbeltischler ausbildete, erwarb sich
R. B. eine erstaunliche technische Fertigkeit,
die CS ihm ermöglichte, schon früh als Mei-
ster aufzutreten. Kaum 14j ährig, lenkte er,
1887, in Mailand durch eine Reihe von eigen-
artigen, in seinen Mußestunden geformten
Tiermodellen die Aufmerksamkeit weitester
Kreise auf sich. S'j i;mn, durch den Um-
gang mit namhaften Künstlern bewogen —
(vor allem Ist der EinfluB des Bildhauers
Troubetzkoy zu erwähnen) — wandte er sich
ausschließlich der Plastik zu. Vom Wunsche
beseelt, sich auf eigene Füße tu stellen, vcr-
Iie8 er Mailand 1888, indem er erst in Turin,
■odann in Venedig sein GNicic versndite, bis
er, 1900, nach Paris kam, wo er in rastloser
Arbeit — (mit Vorliebe hielt er sich im „Jar-
din des Plantes" auf, wo er das Leben der
Tiere studierte und nach der Natur model-
lierte) — ganz seiner Kunst lebte. Durch Ver-
mittlung seines Freundes und Verehrers, des
KunstgieBers A. A. Hebrard. der nach dem
„cire-pcrduc-Verfahren" mehrere seiner Tier-
gruppen in Bronze gegossen hatte, gelang es
ihm im Frühjahre 1904 zum ersten Male
im Salon der „Sociiti Nationale", die den
20jährigen zu ihrem Mttgliedc ernannt hatte,
auszustellen. Nun war sein Glück gemacht,
was ihn aber nicht hinderte, sich immer mehr
sQ TervoHloMiunnen. Schon anllBlich seiner
zweiten Ausstellung, im Oktober 1906, waren
seine Fortschritte zu erkennen; mehr aber
noch, in der Pri vatausstellung, die sein Freund
Hebrard im Frühjahre 1907 in seinen eigenen
Ateliers veranstaltet hatte, m der über fiO
Modelle und Bronzen des j'.ingen Künstlers
ausgestellt waren und wohin ganz Paris
Strömte. — Wie lebendigste ..Augenblicks-
skulptur" muteten da den Beschauer seine
wunderbar fein beobachteten ond bewegten
TiergTuppen an, die — mochten sie in der
Ruhe, auf der Lauer, im Sprunge, im Laufe,
beim Spiele, während der Mahlzeit oder in
sonst einem Lebenszustande erfaflt worden
sein — stets mit gleicher Meisterschaft das
jeweilig Eigene der Gattung überraschend zum
Ausdrucke brachten : Elefanten, Löwen, Tiger,
Leoparde, Jaguare, Hyänen. Schakale, WSlfs^
Hunde, Pferde, Hirsche, Ziegen, BüflFel, Ze-
bus, Kamele, Giraffen, Nilpferde, Flamingos,
Pelikane, Geier etc., in allen Tiergattungen
hatte R. B. sich versucht und bewährt, wo-
bei besonders die „gmppenweiae" 'Darstellnng
der Tiere in ihrer lebendigen Wechselbe-
ziehung zueinander auffallend war. Doch ließ
es der Künstler hierbei nicht bewenden. Im
September 1907, anläßlich des wSalon des ar-
tistes Italiens" sollte er beweisen, daß er
nicht nur ein „Tierbildner" in kleinen Mo-
dellen, sondern auch ein „Bildhauer" größten
Stiles sei. Schon anläßlich eines jjngrn
„Mädchenakts", wie anläßlich der Figur eines
„Athleten" hatte er sich an die DmlcDiniK
des Menschen in Lebensgröße gewagt; tun
aber erregte er durch seine kühne, sym-
bolische Gestalt ,,La Brüte" geradezu Sen-
sation, da er damit bewies, dafi sein Genie
za den größten Erwartungen berechtige^ wo-
bei ihm sein hoher Ernst, sowie seine per-
sönliche Bescheidenheit, durch die er sowohl
an Sciij n Vater, wie an seinen Onkel, den
verstorbenen Maler G. Scgantini, erinnert,
sehr xustatten kommen wird. — Das Lumok
bourg-Mus. hat eine seiner kleinen Bronze-
modelle: „Elefant im Geplauder mit 2 Hirsch-
kühen" 1897 erworben; d:c Berliner Natioiial>
gal. bewahrt von ihm „Bulldogge".
Rossi-Sacchetti, Rembr. Bugatti sciilp-
teur. Carlo Bugatti et »on art., Paris 1907 (Abb.).
— Art et Dicoration 1905, II 14 (Abb.). — L'art
et le« artiste* V (1907/08) 171/2; VII (1908)
236—38 (Abb.). — Chron. d. arts 1907 p. 188. —
Ball, de l'art anc. et mod. 1904, p. 197. — The
Studio, vol. 38 p. 23 ff. (Abb.). Th. Ltuius.
Bognltv Zanetto, s. Zanttto di Bugatta
BiHk Hermann, llinniniator von Soests
schrieb ti. illuminierte 1347 ein Chorbuch, das
angebl. von Rüthen an d. Pfarrkirche zu Bri-
lon kam. Sein Name nebst Herkunftsangabe
finden sich in einer Inschr. am Ende d. Buches.
Jahrb. d. Ver. v. AlmtUMSltewd. L Rbeinl..
Hefe 47, p. lU. H.V.
Ba^an, Jacques, Zddiner v. Ardritdrt;
entwirft die Porte Neuve in Nancy 1828.
R6un. d. Sot d. B-Art« XXIII 411. — Baa-
ch al, Dict d. Architect. frang. R. C.
Buggn, Johanna, nurw. Malerin, geb. in
Christiania am 1. 10. 1871. Schulcrm d. kj^l.
Kst- 0. Cew.-Schule in Christiania (1881), dann
Harr. Bäckers n. Gerti. Manthei. 1896/97 in
Itnlien, 1 X)2/8 in Kopenhagen bei J F. Wil-
liiinsen, fcTier in Paris. Die Natur, das Volks-
leben u. die Volkskun.st Norwegen.^ j^aben der
Künstlerin die Vorwürfe zu ihren Bildern n.
haben rädt auf ihre Farbengebung u. Linien-
führung in dekorativer Hinsicht eingewirkt.
Seit 1898 s tellt Johanna B. in den Staatsausst
in Christiania au.s. lUOÜ auch in Paril^ 1901
im Gh^p*!*^ ^ München.
m6
/
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BaggiiBO — Bugiardini
UittdL <L KfuMOcriD. — Thiis, Nonke nu-
ll (B«rm 1906) p. 409.
C. W. SekniUtr.
Bagken, Louis van, s. Bodeghem.
BttcUrdini, Agostino^ gen. UbaJdino,
Bildhauer zu Florenz, geb. um 1690, f um
1628^ Schüler des Giof . Caodiu. Voo ihm
werden erwSmt: TftA-Gnppt mh Engeln in
der Grotte im Hofe de» Palazzo Pitli, ferner
einige Engel und ein Ziborium in der Kirche
S. Spirito, eine Statue der Religkm und die
Crabmäler der Kirdoiile Lonmo^ Antooio
und Roberto Pucci nn Sei f itewIifcMter S> An>
nanziata, endlich das Grabmal nebst Büste der
Sängerin Arcangela Paladini (f 1600) in der
Vorhalle der Kirche Sta Feliciti.
Parrino, Edii. dell" Abeced. pitt d. P. Or-
iMdi, Najwli 1733 p. 432. — Baldinucci-
R « n « 1 1 i, Not. dei prof. d. di«., 1847, IV 387. -
T i c 0 s z i, Dition., 1S30. — R i c h a, Not. d.
ckkee fior., 1754-«2, VUI M; IX SO, 838. - O.
Aadreucci. La Cbie« dcUa NmibU, Fi-
rcnze 1857, p. 144. 236. H. V.
Bngiardini, Giuliano di Piere di Si-
mone, geb. 20. 1 1175 in Florenz an dem
Tor nach Faenza; f ^ ^^t^- Die in-
timen Beziehnnfen tu Michelangelo, die be-
aooders das Interesse für diesen nicht bedeu-
tenden Maler ausmachen, begannen mit den
Lehrjahren in den Werkstätten des Domenico
Ghiriandajo und Bertoldo. Er hat nach des
letzteren Tode wohl mit Ghiriandajo bei den
Fresken in S. Maria Novell» weitergearbeitet
und von ihm die trockne Malweise übernom-
men. Sein frühestes bekanntes Bild, die „Gu-
Uani Florentini opus" bezeichnete Halb-
figurenmadonna in GaL Colonna (No. 136),
Bomi, zeigt dies. Dann wurde er Gehilfe bei
Albcrttnelli, dessen Einfluß deutlich ein Toodo
in der Pinakothek, Turin (No 106), beson
ders im Typus der knienden Maria, erkennen
ÜBt.
Der Künstler, der offenbar aelir unselb-
ttindig war, sucht sich überall einen Rück-
halt, und so konnte denn auch der Einfluß
Leonardo da Vincis nicht ausbleiben. Da-
mit beginnt seine zweite Epoche. Von seiner
Hand eine aitzende Madonna, dai im SchoS
Begcnde Kind sSugend, in den Uffirien (No.
218), wurde früher dem Leonardo selbst ge-
geben. In Haltung, Formgebung und Be-
wegungimotiven ist sie unbedingt die beste
Lcittuqg Bogiardiiiii. D«» Porträt einer
Nonne m Phti (No 140), eborf ilb cbtt Leo-
nardn da Vinri zugeschrieben, ist eine der
vielen Nachbildungen der Mona Lisa Leonar-
doe. Für Bupardini von besonderer Güte,
neigt «e doch nur geisUoae Emuchtennig der
wanderbaren Malweise dci xaim Halb-
dunkels de*^ Vorbildes. Ein Raifael zuge-
schriebenes Frauenportr. der Tribuna hat man
mit Unrecht B. geben wollen. Es ist von
Pemgino. Audi an Fra Bartolommeo hat B.
sich angelehnt. Vasari erzählt sogar, daA er
dessen Beweinung im PiHi, aack der Uolcr*
malung durch den Meister , ganz fertig ge-
malt habe. Davon kann nicht die Rede sein.
Vielleicht hat er die wieder entfernten Fi-
guren des Petrus und Paulus zugefügt.
Immerhin ist Fra Bartolommeo« EinfloS auf
einem Bild des Meisters in der Gemälde-
galerie Wien (No 86), den Raub der Dina
darstellcnii, zweifellos in der Gruppe beten-
der und kniender Gestalten links. Soll ee
doch der Fratc sogar begonnen hlÄcn. Der
Hangd an lebendiger Vorstellung, an rich-
tiger Zeichnung wirkt in der bewegten Gruppe
geradezu koroisch, so erzählt denn auch Va-
sah des öfteren, daß Michelangek), der den
Bttgiardini wegen seiner Ehrlichkeit gut lei-
den mochte, sich des Lachens nkht hätte er-
wehren können im Anblick der Ungeschick-
lichkeiten seines Freundes. So hat er auch
ihn 1508 zur Beihilfe an der Decke nach Rom
gerufen, aber wieder zurückgeschickt.
Michelangelo hat ihn während seiner drit-
ten Epoche, die Jahre 1618—25 umfassend,
bchcrrsirt Ein Tondo n it der heiligen Fa-
milie in der Ermitage, Petersburg, (No 86)
(nebenbei bemerkt die auf dem Bodcil
sitzende Maria an Raffaels Madonna aus dem
Hause d'AIba ebendort erinnernd), eine 1690
datierte Madonna mit Kind und Johannes in
den Uffizien (No 3450) und ein Tondo in der
Galerie zu Bologna (No746). Besonders muB
Uer jedoch das Martjrriom der hl. Katharina
in S. Maria Novella, Florenz, genannt wer-
den. Michelangelo hat ihm hierzu eine Zeich-
nung geliefert (in der Galleria nazionale,
Rom). Aber wie wtaig der ängstliche Künst-
ler damit anzufangen wuBte, zeigt sein großes
Bild voller Unndie und Aufregung, sogar
schlecht in der Zeichnung. Kindisch wirkt,
wie er den Lichteffekt herauszubringen sucht.
Zu erwähnen ist hier das Porträt Micbd-
angdoe m Caaa Buonarroti, ein nüchtern
nach der Natur gezeichneter Kopf, der uns
wahrlich nicht viel sagt — Als letzte Epoche
können wir dii- Jahre bezeichnen, in denen er
sich in Bologna offenbar zeitweise aufhielt
(zwtacfacnl6Mu.l680). Dort befindet eidi eine
anBergewöhnlidie 2M seiner Werke: dn«
Vermählung der hl. Katharina (bezeichnet
IVL. FLO. FAC. Galerie No 26) ein Jo-
hannes in der Wüste auf einem Steine sitzend
(Gderie No 96^ ebeolaUt benidmet) and an^
deres !n Prfratberitx. Die Bilder bringen
nichts Neues, aber der Künstler hat hier
endlich seine Manier gefunden. Alles in allem
haben wir dem BugiardSni dodi jede kräftige
Eigenart abzusprechen, so sehr er auch, laut
Vasari aof seine Leistungen eingebildet wer.
Er sucht überall Anregung und Halt, weiß
aber nicht eine persönliche Auffassung tu ge-
winnen.
Von den übrigen BUdem
•07
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Berlin, Kaiser Friedr.-Mua., No 283, Madonna
mit Kind und Heiligen, bez. Jul. Flor, fac
— Florenz, S. Croce, Anbetung. — Grenoble,
Mueum: Portrit Michelangelos (?) — Leip-
zig, städt. Musetun No 21: Madonna mit
Kind und Johannes. — Modena No 834:
Madonna mit Kind und Johannes — Mai-
land, S. Maria delle Grazie: kniender Jo-
hannes, bez. Jul. Bugia. Flo. faci. — Rom,
Moseo Nazionale. N068O, Madonna; No583,
Kopie nach Raffaels Porträt Leo« X. —
Turin : Madonna in Halbfigur. — Wien, Gal
Liecbtoutda No SM: Madonna mit Kind
und Johtinwti
Vaaari-Milanesi.>nie VI toi ff. o. a. a.
Stdi«. — Richa, Notisto d «UeM fiortatinc.
Fifcue (1754-«t) I IML Ml; UI ftl. ML >-
Xoreni. Man. d. BasiL ü S. Lor, Fifcaae
IBM n m — Cr«w« o. Cavaleaselle.
Cwii il im Ifalaal miff ff II ■ n 11 ■ 11 11.
noial. Mahnl dar Imlit. 9. US; 4wfiiB>t,
npawifM Anwiui I Mf. n tL — A. tob
B^ekcrstb liiiK«. t Xstw.XXVIII Itt a. f. ;
XXXIl ttltt. F. Knapp.
Buglhat, GiOTtnai, f. d. ArtOcd HM€ktr.
Antonio.
Bog Uoni, Bcnedetto, Florentiner Terra-
kottabildncr, geb. 1461 f 7 3. 1621. In seinen
glasierten Terrakotten, deren sich nicht wenige
erhähen haben, gibt sich B. als tüchtiger
Nachfolger des Andrea della Robbia zu er-
kennen. Vasari überliefert unzutreffende
Nachrichten über den Künstler. Er soll von
einer Frau aus der Famjlie Della Robbia das
Gcbeunnis der wetterfesten Glasur erfahren
habcD, und in der SS. Amumziau schreibt
ihm Vasari neben der Kapelle der hl. Barbara
eine Auferstehung Christi mit einigen Engeln
zu. Hier liegt eine Verwechslung vor: Die
Auferstehung befand sich in der Kapelle der
Falconieri und war eine Arbeit des Agoatino
Duccio. Im Garten daselbst aber wird dn
beglaubigtes Terrakottarelief erwähnt, das
Christus im Limbus darstellte. Nach Vasari
II, 184 und Bocchi-Cinelli, Bellezze di Firenze
20s hat B. iür eine Kapelle in S. Pincnzio
dae nic3it mehr vorhandene Pieti in Terr»>
kotta geschaffen, und über dem Hauptportal
von S. Pier Maggiore die Lünette, die eben-
falls zugrunde gegangen iit
Dnrch neuen FonchunBiBi sind wir ubcf
den Lebenslauf und die RauptwerlEe des
Künstlers, sowie über deren chronologische
Folge besser unterrichtet. Am 10. 5. 1484
empfängt er eine Zahlung von 100 Lire für
sein frühestes urkundlich beglaubigtes Werk,
dn glasiertes Terrakottarelief, Christas hn
Limbn.^, das er für die Scrvitenkirclie in Flo-
renz ausgeführt hatte. (Zugrunde gegangen.)
Von 1487—1488 ist B. in Perugia urkundlich
nachweisbar. Im KkMter S. Fietro fer^gte
er eüi Lavab6 in giasiertedi Ton, mit den
Figuren Christi und der Samaritcrin, im Kor-
ridor, der zum Refektorium führt, gegenüber
der Eingangstur zu diesem; im Refektorium
selbst die Kanzel, und an der Decke drei
Tondi mit Halbfiguren der HL Pttru« und
Benedikt und dem Emblem Christ^ ~ dhnit»
lieh durch Dokumente beglaubigte Arbeiten,
für welche er am 18. 10. 1487 40 Golddukaten
erhielt. Von einem anderen Werk des Mei-
sters, in der Kapelle S. Giuseppe des Doms zu
Perugia, das zerstört ist, haben sidl nur dne
Madonna, das Kind anbetend, Christtta mit der
Samariterin und zwei Halbfiguren der Pro-
pheten Jesaias u. David erhalten, bescheidene
Reste eines größeren Ganzen, für das B. die
itiltliche Summe von 4Sn Fiorini in tordw
hatte, wie wir aus der Abschätzung der Sach-
verständigen vom 8. 9. 1488 erfahren. Uber
eine dritte Arbeit B.s, die verschollen ist, eme
Pietä in glasierter Terrakotta, besitzen wir
nur einen Zahlungsvermerk in den stidtisdictt
Reehaungsbüchem (Libri della Conipatiiletia)
vom 8. 10. 1488.
In den Büchern der Opera von S. Jacopo zu
Pistoia hat Pcieo Bacci eine Rohe von No>
tizen gefunden, die vom 16. 12. 1480 bit aOBI
8. 10. 1480 reichen und uns Kunde geba von
einem Relief der Auferstehung Christi, das B.
für den Altar von S. Jacopo geliefert hat
Die erste Zahlung von 6 Fiorini wurde am 8.
6. 1480 «agewicsen, ab dk Arbeit noch nidil
begonnen war, d>er adwa am 80. 7. 1490 war
das Relief auf dem Altar aufgestdit Am
8. 10. 1490 wurde es abgeschätzt und B.
empfing dafür eine Restzahlung von 22 Fio-
rini. Am 10. 7 1784 wurde die Kapelle »er-
stört und das Relief im Freien aulgeBtedt.
18TO kam es in den Kapitelsaal von S. Fran-
cesco, wo es sich noch heute befindet. Mila-
nesi schreibt in seiner Vasariansgabe II, 186
dem B. irrtümlich die AuslQlinag der Sänger*
Itaaid ia S. Stefano in Genua zu. Der Künst-
ler, wdcher 1499 den Donato Benti bei der
Ausführung dieses Werkes unterstützte, war
vielmehr Benedetto da Rovezzano, was Mila-
nesi selbst später berichtigt hat (Vasari IV,
680). Ein sicheres Werk B.a ist jedoch, wie
ndtrtczy erkannt hat, eine Madonna mit dem
Kinde in einer Mandorla, im Cauiposänto zu
Pisa, am Eingang zu der Cappella Ammanati.
Fabricqr tdtfdbt ihm ferner eine Lünette
mit der von iwei Engeln angebeteten Ma-
donna zu, welche aus der Kirche S. Giovanni
dei Fiorentini zu Viterbo in das städtisdie
Museum daselbst gebracht wurde, eine Aibd^
die er vielleicht als Gehilfe Andreas detia
Robbie, der als Kontrahent anitrit^
geführt hat.
1504 war B ein s der Mitglieder der Künst-
lerkommission, welche über den passendsten
PlaU für die Aufstellung von Mldldaagdn
Marmordavid zu beraten hatte.
Spitwerlw B.s shid swd Altaitafdn aus
Terrakotta, welche er 1508 für den Marchese
Alberigo Malaspina gefertigt hat In zwei
90B
■}0
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BugUoni
Kapellen der Kirche S. Francesco in Mam
aufgestellt, sind die beiden Altarwerke, eine
Anbetung der Könige tind die Madonna, das
Kind anbetend, bis auf einige Fragmente des
letzteren tngronde gegangen. In Antona bei
Massa besitzt die Kirche S. Geminiano ein
großes Altarwerk B s, dessen Haupttafel die
Madonna mit Heiligen zeigt, wahrend m der
Lünette die Anbetung des Kmdes und auf der
Predelle die Verkündigung mit zwei Szenen
aus der Legende des hl. Geminianus dar-
gestellt ist. Femer schuf B. 1610 für das
Ospedale del Ceppo zu Pistoia eine Lünette
mit der Krönung der Madonna, die noch vor-
haaden ist Auäi wifd nener^ags, wohl mit
Uandii^ angenommen, er an düa Friesen
mit den Darstellungen der Wethe der Barm-
herzigkeit beteiligt gewesen sei. Mit mehr
Berechtigung hat man auf B. die Krönung
Marii über dem Portal von Ognissanti in
Florenz und die liegende Grabfigur der U.
Christina in der Collegtau zu Bolscna (un-
glasiertc Terrakotta) zurückgeführt. Beide
Werke zeigen in der groBen, ruhigen Behand-
lung der Ponneii and des Faltenwurfes Uber-
ciaatimmuv mit den fisicberten Arbeiten B.s
and stehen namentlich der Lünette in Pistoja
nahe. Seine letzte Arbeit, von der wir Kunde
haben, sind Figuren der Caritas imd der Hoff-
nung, mit Köpfen und Händen von bemalter
Terrakotta «debe er für S. Lorenzo in Flo-
rens bei Gel^ienheit des Einzages Papst
Leos X. 1510 geschaffen hat.
B. .bciauidct in allen seinen Wericcn ge-
sriiiA Vt IToiinwsition InnlgbBit der Smpfin'
dung, gute Wiedergabe der Natur und naive
Erzählungsgabe. Durch die Sorgfalt der Aus-
führung nehmen seine Arbeiten einen hohen
Rapg unter den Schöpfungen der Robbiasdnik
dn. Elte ieinir Kunst war Ssnti di Ifichde,
der von ihm doi Beinamen Buglioni annahm.
Vasari-MItaaeai, Vite II 184-fi, III
S78. IV 18» V. Ocntsche Auag. II ISO. III 44,
VI33. — Bocchi-CinelH. Bellesac di Fi-
renie 1077, 202. — Mariott i, Lett pitt
Perus. p. 101. — Gotti, Vita dt Michel-
angelo 1875, I 28, II 55. — Campori, Mcm.
Biogr. . . . di Carraxa, Modcna, 1873 p. 287. —
Gvasti, Di CafiKgiolo ecc Fireoze 1902 p. 155,
16«. — Giglioli, Pistoia, 1904 p. S8, 95. —
P. n c : i, II gruppo pistoiete della VisiUzione,
Fireoze lt>ü6, Ib pp. — Bode-Bruckmann,
Denktn. d. Ren.-Skulptur Toskanas, Text p. 90,
Taf. 286. — Cruttwell, Luca and Andrea
delU RobbU, 1S02 p. »S0-2S1. — Schabring,
Luca della Robbia, 1905 p. 148—140. — Nuova
Aatologia Ser. III Vol. 20. 1889 p. 764 (Er-
c u 1 e i). — Riv. d'Artc 1904 p. 49—62 (B a c c i.
Wichtige DokumenteJ, elrnda 1904 p. 139-142
(v. Fabricsy, Zusammenfasiender Artikel). —
Arte e Storia XII, «6—70, XXII, 10-11 (Me-
I a n i). — Giom. Stor. e Lett detla Liguria VI
1905 p. 322—26 (U. M a i z i n i). — Raas. UbL
d. Arte lul. VII 110, VIII 170. — Repert. f.
Kstw. XXX 544. — Natura c ! Arte XXIV 1902/3
p. 88 (M e 1 a n i). — Raas. Nazionale VoL 140
p. AM ff. Wtktr Bm^
BigUeni, Francesco, Bildhauer, geb. 8.
8. 1482 in Floren^ f 9. 6. iö20 in Rom, wo er
im Dienste Leos X. stand. Seine Grabschrift
in S. Onofrio^ der die oben mitgeteilten Daten
ctttoouuDCtt iiftdp ^^rihmt iliD ds ^Sd^hi^^di^
Musiker und hervorragenden Bildhauer.
Orlandi^Guarieati, Abeced., Vcnczia,
1753 p. IML — Fosc«ltlW Iscrisiooi V 301
No 1520. Walttr Bomb*.
Bai^limi, Santi, Florentiner Terrakotta-
bildner, geb. 20. 12. 1494 aU Sohn des Seilen
Michde di Santi, Schüler des Benedetto Bug-
lioni, dessen Namen er spiter annahm, f
11. 1578 als der letzte Vertreter der Kunst der
Robbia. Nach dem Tode Benedetto B.s trat
er in die Werkstitte der Robbia ala Geselle
ein und half dem Giovanni della Robbia bd
den Friesen mit Werken der Barmherzigkeit
am Hospital des Ceppo in Pistoia (1525). Als
Giovanni 1529 starb, vereinigte er sich mit
Niooolo Tribolo und schuf gemeinsam mit
diesem 1B69 die Reiterstatue des Giovanni delle
Bande Nere, welche zur Feier der Hochzeit
Herzog Codmos mit Eleooora da Tulcdu auf
Piazza San Marco aufgestellt wurde. Laut
Dok. bei Guasti (s. nntm) erhielt er 164S lör
10 Köpfe in glasierter Terrakotts, welche er
gemeinsam mit Lorenzo Marignolli für Eleo-
nora da Toledo gefertigt hatte, tmd welche die
Herzogin nach Neapel schickte, 85 Fiorini.
Von «einer Hand waren dnige Figürchen auf
dcsi Zibofiom des Haoplaltars der Santisdma
Annunziata, den 1^46 Giuliano imd Filippo di
Baocio d'Agnolo Baglioni schufen. Für das
idertidie Lctcbenbegängnia Michelangelos mo-
ddUarte Santi 2 Medaillom mit dem Bildoia
□es ssewKrs m icrranoKi. nacn Adcnranp
gen Tribolos führte er in unglasierter Terf»>
kotu die Friese des Fußbodens in der Biblio-
teca S. Lorean am (1001—1068), ferner den
FnBboden cinsger von Henof Codn» I. be-
woholer Riamt 6b» Palasso VeecMo nadi
der Loggia dd Grano zu. Von den Mönchen
der Badia erhielt er 1658 den Auftrag, für
ihre Kirche zu Croce dcll' Alpe bei Cutigtiano
im Fialojcaer Afpcanin swei Flacfareliefa in
giasiener i er ramm m tertigen. June nen
mit der Madonna, Maria Magdalena, Johannes
und vier anderen Heiligen, sowie ein Kruzi-
äxus mit den Passionsinstrtmienten sind noch
an Ort und Stelle vorhanden. Für die Hodw
zeit des Frsncesco dc^ M edd mh Giovamu
d'Austria fertigte er gemeinsam mit Lorenzo
Marignolli 15ÖÖ Putten, Köpfe und andere
Ornamente in Cartapesta im Hof des Palazm
Vecdüoi, Umberto Rossi sdireibt ihm «itf
Gnmd stilistisdier Überetnsthnnrang mit den
Reliefs in Croce dell' Alpe eine aus der An-
nunziata staiiunende Lünette mit der Halbfigur
des hL Augustin zwischen 2 Cherubim zu
(icttt im Bargeilo^ abgab. ArdL Stor. dell'
Aitt VI p. Vt—U), ienwr in der Xirdie sn
Gavinann bd S. Maicdio im Pisteticaer Av«»
S 14
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Bngnani — Buhl
nin ein sechseckiges Ziborium mit Christus
CVischen Petrus u. Paulus, fliegenden Engeln
wmI 6 anderen Heiligen^ aowk daea wo
&igeln umgebenen Krazifixai; ille drei
Werke in glasierter Terrakotta.
Vasari-MiUnesi, Vite, TI, 184—185,
III 37Ö, VI 88 VII 300 u. Deutsche Ausg.
(Jaeschke) II, 120. — C o n d i v i, Vita di
MichclanRclc 1740, p. 140 (Note). — Guasti,
Di CafaRRioIo ccc. 1902 p. 167—168. — Gig-
Ii o 1 i, Tistoja, Fircn/tr, 1904 p. 88. - Arch.
Stor. dell' Arte VI p. 10—11 (M.irzini).
H'tillt-r Iio»:be.
Bugnani, Kupfcrätcchcr in Mailand, tätig
um 1002, erwähnt von Zani, Enc. met, V 101.
Bifutov 8. Zamlti, Aotonio.
B«CMt (oder Bogniet), Pierre Gi'
briel, Architekt von Lyon, + in Charly
hochbetagt — am 5. 11. 1806. Fertigte 1764
die Pläne zu dem' Monumentalbrunnen auf
der Plüce des Cordelierik denen Aiuschinük«
kmit ihn bts 1770 beadiiftigte, und erbaute
1786 das 1837 '/erstörte Gefängnis zu Joanne.
Lance, Dict. d. archil. frang. I. — Rcun. d.
soc. d. b.-arts XXVIII 434. - Bauchal, Dict.
d. archit. fran?., 1887. — Le B 1 a n c, Manoel I.
H. y.
Bugniconrt, ^^ a x, Landschaftsmaler und
Radierer in Paris, geb. in Bordeaux,
stellte 1896, 1S9T und 180S in der Soc. d. Art.
Pnmc- LandschaftsiBodv« der Gafloogne and
des Baskpn!,in;lp?. If>n9 in Her Soc Nat. d
B.-Arts 2 gruü/ugig und malerisch ben.ind(:Ite
Original radicrungcn aus.
Rcv. de l art anc et ntod., XXII (1907) 40 (mit
Abb. d. Orisinattad.: Coia de Bilbao). H, V.
Biif«v Tommaso öi Antonio» nn-
polit. Maler, malt 1444 im Auftrage da Txt-
caria Ncgrone für S. Francesco in Genua ein
Altarbild mit S. Antonius von Padua in der
Mitte, an den SdIeD die Heiligen Johannes
der Tinfer« Frans von Assisi, Elisabetli and
Andreas, zu Füflen S Andächtige, sowie die
dazugehörige Predella mit der Geschichte des
Lebens und der Wunder des heil. Antonius.
A 1 i z c r i, Not. dd Pwf, dd naegao in Lig.
1S70~S0 I 244. R. C.
Bngoni, Ti mmaso, Maler, um die Mitte
des 18. Jahrb. in seiner Vaterstadt Venedig
titig. Eines seiner Bilder, die hl. PUniHe
darstellend, in S. Simono e nitid.i, trägt das
Datum 1736 und den Namen des Stifters.
Außerdem malte er im Oratorium S. Maria
della Gnsolazicne und in den Kirchen S. Sc*
pokro und S. Maria Mater Dei daselbst dn
Plafonds, in der Sakramcntskapellc der Kirche
S. Gervasio e Protasio Christus in Gethsemane,
in der Scnda di S. Teodoro Bilder im Trep-
pMfcMi und in einem Saal, in S. Enfcmia aof
der (Hndeoca, Gottvater mit den Heil. Kadn-
rinaund Dominicu,s, in S. Matteo eine un-
befleckte Empfängnis mit 2 Heiligen und in
der Biblioteca di S. Marco allegorische Dar-
Stellungen. 1780 war er Mitglied der Aka-
demie in VfBfdig,
Zanetti. PNt. Ventfc Bd. H Bd U IM.
B a s s a g I 1 a, Detcrizione di Veneria. — M o -
• chini, Guida di Vcnczia, 1S15 II 112, 296. —
G. Andreis, La Chiesa di S. Giov. Batt. in
Bragora. Veneiis, ! X»'! p. :t7. Walter Bombt.
Bugoa, Joseph, franz. Goldschmied, fer-
tigte 1547 für die Kathedrale VOO Aocll eine»
Keldi und Mefilcännchen.
B^rard, Dict. biogr.. ISTI. R. C.
Bugrejeff, I w a n, russ. Kupferstecher, gd».
1746, Schüler von G. F. Schmidt, stach meh-
rere Porträts, darunter Katharina IL als Mi-
nerva, Titelblatt-Vignette des Hofkalenders
für 1780, sowie Allegorien auf Zeitereignisse
wie die Geburt Alexanders I : ferner "2 III
für das Werk: Die russische Gesandtschaft in
Konstandnopel ITTOi.
KoTinsky, Lex. mas. PoctfUsliclw, 1886—
89 11. Lex. fua*. Staeher, 1M6. H. V.
Bngaet, Henri, französ. Porträt- und Hi-
storienmaler, geb. 1761 in Fresne (Seine-et-
Mame), t in Paris um 1833. Schiller von
David. Stellte im Sakxi seit 1802 aus. Für
das Schlot zu Fan malle er 1817: Francois I
arm^ Chevalier par Ba]vrd. Seine Bildnisse
Napoleons 1, T udwigs XVIII. und Karls X.
sind von Xot-l Fr. Bertrand gestochen.
B e 1 1 i c r - A u V r a y, Dict. gen. I. — L «
B I a n c, Manuel I 322. G*8r9$,
Bah«, Walter, Graphilier in Berlin, fd».
1888 in Asdiersleben, Sdiöler Emil Orüks an
d. Kffl. Kunsti^rwcrticschiile in Berlin Von
.semen farbigen Holzschnitten nennen wir die
„Kleinstadtstraßc".
Jahteaber. d. Dcntachen Krtrer. Beriio 1909.
MM (Bud), Sebald, Goidsehmied in
Nürnberg, wo er 1!^(W Meister wurde und
1588 (?) starb. Dai kgl, Museum in Kas.sel
und die Sammlung des ver.storbenen Barons
Carl von Rothschild bewahren Goldschmicde-
arbdten mit B« McistermariEC!, einem am S
und B. zusammengesetzten Monogramm.
Soacnberg, Der Goldach m. Merki. (1890)
S. 8S8 No 1838 und dia das. aoMd). Lit
r*. Hampf.
Buhl, Jakob Ludwig» Maler, Kupfer-
stecher, Radierer und Lithograph, geb. zu Neu-
stadt a. d. Haardt am 26. 5. 1821, f zu Frank-
iurt a. U. am 80. 7. 1880, Schüler J. W.
Schirmers an der Dfisseldorfer Akad. and d
Kupierst. Steifensand, dann Karl Fromraels
in Karlsruhe (Kupferst.). Darauf 3 Jahre in
München, zeitweise in Rottmanns Atelier tätig,
lieS er sich 1848 in Frankfurt nieder. Von
•einen Gemitdeo, die meist Motive aus dem
lüveriadien Hochlande, den Rheingegenden
und aus Thüringen behandeln, seien erwähnt :
„Gewitterabend im Spätherbst", ,3hck vom
RupertsbciK nach dem Rheingan". Sdne
baaptsidiliehsten graphisclien Arbeiten sind:
„Kloster Limburg in der Pfab" (Stahlstich),
Ansicht des Heidelberger Schlosses, nach C
Fohr, Ansichten von Düsseldorf, nach Dicl-
Biamw Fröhlich o. Saal, und das ,fihäa-
AUmm'*. M Itthogr. Bi. nach Fetar BWher.
DIoaharen, 1080 848^ ~ Heller-Andro»
glO
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Buhl — Bttil y Bonet
•ca^ Hndbodi, WO, I. — WeiB»l»k«r-
Desioff, Kit u. KMer in PMnkf. a. If . im
19. JsHrh , 1909, II. H. V.
Buhl, M. B., Württemberg iiauineister, nur
bekannt durch diese Sign.-itur tmt der Jalircs-
saM 1668 auf der Rückseite des schönen Pfört-
«hem an der UrnftMong der Ncuenatidter
Linde.
A. Klemm, Württemberg. Baum. u. Bildh.,
1S82 p. 141. H. V.
Buhl, Wenzel, „Barthcl Buhl's, Mahlers
in Teschen hinterlassener Sohn", heiratet 1616
die hinterlasseoe Tochter des Malers Jacob
Waltber und i*ird dedudb Im gMdiea Jahre
schon nls ^feister in die Innung in Breslau
aufgenommen ; t ani 3. 2. 1633 ebenda nach
langer Krankheit. In den Jahren 1617 und
1020 malt er an den Triam^bögen, die die
Stadt Ferdinand IL und dem WinterfcSaige
bei deren Arnvcsrnheit in Breslau errichtete.
Ein Origiualkarton für den crbfgcnannten
Triumphbogen — ob von Buhl, ist fraRÜch
— befindet sich im Schlesiscben Museum für
Kmtttflewerbe «md AltartSner in Breslan;
der Triumphbogen iit andl in Kupfer ge-
stochen worden.
Lutsch, Kstdenkm. Schlesiens V 539. C. B.
Balmer, Mme Mari a, geb. Dauby, französ.
Pcrträtmalerin in les Temes, Schülerin von
IfBw HaudelxNut Leaoot, beacbidcte mdst mit
DamenbitÄiiMctt den Pariaer Sahn zwischen
1833 und 1886.
BeUier-Auvray, Dict gen. I 178 u. 347.
Bohot, Felix Hilaire, Radierer und
Maler in PariSi geb. 1847 in Valognes
(Manche), f in Paris 1896. Schüler von
Pils und Jules Noel in der Malerei, von Gau-
chcrel in der Radierkunst. Seit 1875 be-
schickte er regelmäßig die Ausst. des Salon
mit Radierungen und Aquarellen, um sich je-
ffaxh baM von der Malerei ab- und ganz der
Graphik zuzuwenden. Man hat mit Recht
von ihm gesagt : „ein eigenartiger Künstler,
der gern ein Körnchen Phantasie mit subtiler
Beobachtung der Wirklichkeit verbindet". Er
radierte KÄer nadi eigener Erfindung als
nach fremden Vorbildern. Abgesehen von
dnigeti wenigen Arbeiten, die seine Gewissen-
haftigkeit in der graphischen Wiedergabe
fremder Werke bewundern lassen (10 Bl
nach Stücken der Japan-Sammlung Burtjr),
kann man den eigentlichen Charakter seiner
Kunst nur aus jenen malerischen und treff-
lich beobachteten Pariser StraBenbildem ken-
nen lernen, x, B.: Fiacrea sur lequai de l'Hö^
tfl-Dleu; Mathi dliiver; Pbee P«a]le (ISra);
Fete Nationale, Boulevard de Clichy; Place des
martyrs (1885). Er hat ferner zahlreiche
Marinestücke radiert und ist namentlich als
Illustrator bedeutsam hervorgetreten; so hat
er Le IMable amoureux (ISTO) ilhistriert. Le
Chevalier Dc?tf)viches, Une vieillc maitressc
de Barbey d AurevUly (1878/9), Les Lettrcs
de mnn moulin von Alph. Daiidet (IBBO) il a.
Bubot liebte es, die Ränder seiner Radierun-
gen mit Einfällen zu füllen („Marges sym-
phoniques ou ^isodiques", wie er sie nannte).
Er signierte bisweilen mit umgekehrten Na-
men: Tohub. Sein graphisches Oeuvre ist
von Bourcard und von Böraldi (s. u.) auf-
gestellt. Beiden fehlen: Chinesische Land-
schaft (0^187 X 0,67), bez. Tohub und : Oer
geschwinzte und gehörnte Teufel am Steuer-
rade (0,118 X 0.160).
Belilcr-Aavray, Dick aht^ SoepL —
af% liSB IM. ~>iralT -
dn Xne a.W
ChiML d.
.,..ldi, Les
— L.B6ne-
lits hl Esvna da rart ane. et madU XI (im»)
1— U. — & Bourcard, F«Ibi Bnbot. CataL
deaer. de am eenvre grave. Paria UQt. — R.
Bonyer, F. Boahot et so« oewne^ Gai. d. b.«
arts. 190S, I 280 C - A Fenlain« fai Ml*
a I pk «U ff. - Uireur. DIet dsa
d*art I IWL GtWroy.
Buhot, Louis Charles Hippolyte,
Porträtbildhauer, geb. in Paris am 8. 9. 1816,
t das. am 10. 10. 1866. Schüler von David
d'Angers, stellte seit 1837 im Salon aus:
neben Porträtbüsten und -Medaillons auch
Gruppen, wie Jupiter und Hebe, Weinlese u. a.
Bellier-Auvray, Dict. gen. 1. — For-
r c r, Biogr. Dict. of ni<^<iallists \. H. V,
Buhot, Pierre Philippe, Bildhauer in
Vemeuil-sousXoucy-le-Chäteau (Departement
Aisne), lieferte 1749—1762 die beiden Stein-
Statuen der Heil. Amandus u. Benedictus u.
einige dekorative Arbeiten für die Propstei«
kirche zu Barisis bei Verneuil.
Nouv. Asch, de rait iwn^ UM p. 151—104.
S. Lami.
BnJalSkl, Napoleon, russ. Graphiker,
gründete 1852 in Kiew eine Lehranstalt für
Kupferstecher, Holzschneider und Stein-
zcirhncT.
R o w i n s k y.Ilojp.CvoBapbPyccKHXb TpaaepoB*
(1895) I 125. •
Buicella (BqjrdwUo), Giovanni de, Maler
in PalemMH 1418—1498 urkundlich nachweis-
bar; malte 1413 — 14 figürliche Darstellungen
auf eine Nekrologtafel für die Confratcrnita
dei disciplinanti di S. Pietro Martire zu Pa-
lermo und verkaufte 1482 eine von ihm ge-
malte Attartafd an Niooloaio di Giaconia.
Gb Di Karso, La pitt tn Palermo (ISM) p.
66. B. Mauern'.
Bnigne, Louis .\lexandre de, Pariser
Kupferstecher, tätig um 1780—1815, Schüler
von Ch. Levasseur. Man kennt von ihm 2 Bl.
nach G. M. Kraus: Jjt (nMudronnier" und
„Le Racommodenr de Fayence", femer: „Les
Loisirs de TAmour", nach Otto van Veen;
eine Allegorie auf Montgolfier und 8 Bl. mit
Dar>-.cllunKcn aus dem ägyptischen Pddzute«
für die Chalcographie des Louvre.
Basan, Dict. d. Grsr.. Sm* Mit — Lc
Blaac, Manuel L — BeUier-Anvrar,
Oiet. ttünlM». H. V,
Buil y Bonet, Manuel, Bildhauer, geb.
1675 in Saragossa; beschickte 1907 die Kun&t-
■uasiellunf cu Barcelona mit den Bildwerken
MI
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„La voz del tnieno" (Heil. Michael) und ^
Ifoaxio de Lojrola" (potTcbromiert). Sfitar
widmet« er akh dem KwifiMinltnito.
Form n (1M7) SM. M. UtrOh.
Bulntt«^ Claude I, französ. Tischler und
Bildhauer de« 17. Jahrh, Bruder des Qaude
II. B.
Bsintta, Claude II. BOdbaoer, gd». um
1689 b Puris, t am 17. 4. 1M4 kl RodMlort,
wo er am 1. 1. 1672 rum ,^aitrc sculpMOl^
des Kriegshafcns ernannt worden war.
Büintte, ClaudeAmbroiae, Bildhauer,
geb. um 1068 ala Sdn des Oiade II B« t am
17. 6. 1748 m Rodiefert; arbeitete aeit dem 1.
1. 1608 als „maitrc sculpteur" der Marine in
Port Louis u. seit dem 21. 6. 1718 ebenso jm
Hafen vcm Rochefort
J a i. Dict crH. de Uogr. et dliiat (1872) p.
t9i. S. Lomi.
Baintt% Jaeq«e% BikUuner, geb. 1681
in Fub alt Sota des CUmde I B.. f ebenda
am 8. 8. lfl©9. Schüler von Jacques Sarrasin,
sät dem 27. 8. 1661 .^agree" u. seit dem 2. 6.
1668 Mitglied der Acad^mie Royale, auf Grund
aeiiMS jetzt im I^ouvrc befindUdica aebanen
Reliefs JL'unien de la Ptintore et de la Sest^
ture". AuBer den Statuen der Maria u. des
Johamies für St. Gervaia zu Paris (mit Sarra-
aiaa Cbristus-Statue früher über dem Chor-
cii«Bi«e dieser Kiicha aafgeateUt) arbeitete
er 1678—1666 in Versdllaa feiscMedeiie dcto-
nrtive Skulpturen für den Schloßpark, für die
Gemächer des Königs u. des Prince de Ver-
mandois u. für das Trianon-Palais die Stein-
atatue der Demokratie am Südflügel des
SddoBNs <1609 08), die Broaiegruppen von
Putten auf Delphinen am Parterre d'Eau
(1680) u. die Marmorkopie einer im Museo
Capitolino zu Rom befindlichen Amazone an
der Grande AlMe de* Scblodparkca (1608).
Mit 68 Jihren erbtindsl^ wnida «r 1686 als
Suatspensionär in das HAfilal de Qoiim*
Vingts aufgenommen.
La m i, Dict. d. aculpt. ete. SSM Louis XIV
(1906) mit Oeuvre u. Üt 5. Lami.
Billette, Thomas, französ. Bildhauer,
fdi. am 88. U. 186A in Paria, Enkel de»
I B., arbeitete bei sdnem Obeim
II in Rochefort
Jal. Dict. crit. de biogr. et d'bist. (1872)
p. 292.
BaiiettSk a. auch Buyrtttt.
Wtia, 8. Bu9t.
Buiien, s Ruysen.
Bniamaa, Hendrik, hoUänd. Porträt-
maler, geb. am 1. 1. 1878 zu Wieringerwaard,
Schüler von A. le Comte und der Akademien
SU Haag und Antwerpen, seine Porträts wie
dSS i^ähende Mädchen" und „Bildnis seines
Vaters" auf der Ausstellung des Malerver-
cins Pulchri Studio 1908 werden gelobt.
J. Gram. Oase Schilder» ia Pokhri Studio
(1880-1904) p. 109. — Katchno. N. P. XIV 314.
«- Kat. d. Müacba. Gtasfsl. IM«. R. C.
Baiaes^ loaei, ein gebürtiger Niederlän-
der, waf ZddNnlcfarer an der Universität in
LcnAdtg; «o er nm 1886 bocfa b^altrt starb.
Aia sunsoer von aieiuei ucueuiuug.
Raatawieekl, Slownik iBal._poL III m
— Piaksl «. Starsydski. Ustona Oal>
wamrtef Laua*iipi I W. UO. MO,
Baiaaoii, Maler in Chofet, lieferte 1630/82
ein Bild für die Kirche zu Mmumusaon tmd
1686 die Gemikle dea HodHdlttti der Kitcke
SU MauMvrier.
C Port. Art. ancerlna, 1881. H. V.
Bnlaaea, Maler des 17. Jahrb. von Aix, von
dem in der Kirche zu Saint-Maximin (I>ep.
Var) 8 (jemäide mit Szenen aus dem
der hl. Magdalena aufbewahrt werden.
Inv. gfa. d. rieh, d'art. prov., mon. rel. III 243.
.Haisai^ Alexandre du, iranxös. Por-
ttÜBBiier (Pasidl) der 8. Hafts des 17. JalHli..
Abbi des Kloeters Saint- Victor in Paris, genoß
grode Berühmtheit zu seiner Zeit. Werke
«einer Hand sind nur in Stichen Fleier van
Sdwypens, J. Cundiers u. a. erhalten. Guil«
tauBS VUlet sfeKb nach ihm das Bildida dea
Abtsa von Saint-Victor, Pierre du Laurens.
Pfiasli. KaUerlex.. 1779 ; 2. Teil, 1806. —
Rev. univ. d. «rts VII 857. H. V.
Baissen, A. L., französ. Stecher, 18.
Jahrh ; auBer Fortritsücben sind von ihm
8 farbige RadiarangBa bekannt JLe panier
renversf* nacli Chdle md Jjt retour de la
vendange"
L c B 1 a n c, Manuel I. — H. M i r e u r, Dict.
d. vente« d'art 1 1901 p. 492, 590. R. C.
Blüaaoa, Jules, französ. Jurist, Politiker,
Schriftsteller und Zeichner, geb. am 8. 4 1886
in Carcassone, f 1909 Obgleich er Ton Ja>
gend an mit groSer Neigung fär die bildende
Kunst begabt war, zwang ihn sein Lebenslauf
in andere Bahnen, von denen er nur gelegent-
lich zur Kunst abwich. Zeitwdse feBo6 er
Unterricht im AwUer des FdntcagrtRwa De
Rudder und stellte 184B im Suon ein Ge-
mälde , .Bulldoggen" aus. Nachdem er sich
dann jahrelang als Landwirt und PoiitUwr
betätigt hatte, veröffentlichte er 1871—98 sein
wMiuiÄe des Souverains", eine Sammlung von
Federzeichnungen franxSe. Farlamentaner, die,
ein Mittelding zwischen Karikatur u. Porträt,
künstlerisch bedeutend die ganze Persönlicb-
kcit des Dargestellten utis überliefern. Ferner
veröffentlichte er Brosdittren über
(1867), Francisque Dnret and ia
in der Revue de TonHonsS «ii
J. F Millet.
L-Art IX 8» fl.s X IT» 61: 1808 Mb 8U nad
818. JL C
BnissoD, Michel, Maler von Trojres um
154S-1661. Nabeies nicbt bekannt
Nouv. areh. de l'krt fian«.. 8e s6r« III (1887)
IM. H. V.
Baissen, du, s. auch DuhmuoH.
Buissot, Etienne. Bildhauer, fertigt 1604
einen Altaraufsatz für den Hochaltar der
913
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Kirche zu Courceaux nach dem Entwurf eines
Portikus %on Vignota.
B«a«]ial. Dkt d. Arckitwt fnaih
Bitalf «. Buyst.
Bvlattt, s Buystgr.
BidtCB, s. Buyten.
Baiteadijk, 3. Butendijk.
s. Buytranch.
Francisco, span. Buchmaler,
welcher 1&36 einige Chorbücher der Kalbe*
drale von Toledo ausführte.
Cean Berinudez, Dicc. I 180. — R i c o y
S i n o b a (, Dicc. de caligr.. 10. U. v. B.
Bniien, Jacobus van, gth. 1696, f *™
95, 8. 1754 in Groningen als Buchhalter der
Stadtwage, wird in etncm ttim von Jacob
Bolt gcwidmften poetischen Naduiif Dichter
und Kunstmaler genannt. B. W. Mou.
Bnk, s. Buck u. Bucq.
Bakaa, Jan van, StiQ^enmakr, feb. in
Antwsipcn am 10* 8» 1488, 9kcbiidMer da*
selbst 1668, t am 6. 2. 1694. Bezeichnete
Werke von ihm: Ein Fischmarkt im Stock-
holmer Nat Mus. und ein Kuchenstilleben
in der Schweriner Galerie. Mit der ehemal.
1894 (2. <;rrv No 81) dB bewichnctea
Fruchtstück verkauft
Liggeren II 285, MO, 544, 571. — J. J. v. d.
Branden, GcKfaiedenis etc. 1124. H. H.
Bakea, Matthäus van, Bildschnitzer,
Meister der Antwerpcoer Lukugilde 1664/65.
Roabenia>L«ri«a» f Immmi U 356,
teo. R. c.
Bnkova^ Vlachov Maler, geb. 18B6 in Car-
tat (Kroatien), Schüler des Cabanel in Paris,
wo er auch sein erstes Gemälde „Herzego-
wincrin" 1878 ausstellte. Von ihm in der
Akad. Galerie zu Z%räb (AgraaO: «Juage
Patrixierin", ,Portfit StroBmayera*, mGor-
duUc". Wirkt in Zägräb. B stellte 1885-
1888 im Pariser Salon, 1890 in der Royal Ac.
zu Lundoii, lSr*-l im Künstlcrhause zu Wien,
1900 auf der Expos, decen. zu Paris, 1901
•nf der internat. Ausst. zu Venedig, 1908
aaf der Dalmatisdien Ausst. in Spalato «na.
D« Giibernatls, Dision., 1889. — TmM'
Chronik N. P. VUI 881. — The Studio, XII 268
(Abl>.), XXXXVI 184 (AMw). — „Akadcnijika
GaMJa SuoaBBMfatwa^ DI. And., Zigidbb 18M
S. 181. — V. Pica, L'Art« Mondlaie alla IV
bpos. di VenezU, 1001, p. 159. K. Lyka.
Bttkowski, Johann, poln. Maler, geb. in
Barszczovtrice am 10. 1. 1873, Schüler der Kra-
kauer Ktuutschule, wo seine Komposition
tätigt Bachs" die Aofaierksamkeit auf ihn
lenkte. Seine Lehrer waren Luszczkiewicz,
Unierzyski, Axentowicz und WyczöJkowski.
1900 gab ihm ein StiprnJi im die Möglich-
keit, sich nach München zu begeben, wo er
aidi in der graphiachen und in der an-
gewandten Kunst ausbildete. Nach Galizien
zurückgekehrt, gründete er in Krakau 1901
mit W. Tetmajei eine Kunstgewcrbeschule
für Frauen, die jedoch nur 2 Jahre bestand.
Seitdem beschäftigt er sich mit dekorativer
Kunst und stellt Projekte und ZeichnuBC«
SU Kircheadetorationen Ob B. Relonnaten-
Uithe in Krakau) und geadunadcvoOe M8bel-
modelle und Interieurs aus Seit 1908 wirkt
er als künstlerischer Leiter der Krakauer Uni-
venilStidrucIwrei; für die daselbst erachiene-
aea Bacher hompcwiert er wirhnngavolle Ein-
binde. Dieae im Gcidete dea Kunatgeweibea
entfaltete rege Tätigkeit hindert ihn jedoch
nicht ganz an rein künstlerischer Arbeit, wo-
für ein Beweis das ausgezeichnete Porträt
aeiner Matter (1806) iat Von B. aodi die
bauten kleinen Kiicba in Slffljia6w bei Tar*
now (West-Galir.).
^wieykowski, VamlttttSk T. P. S. P. w
Kxakowie, 1854—1004. C. Af. v. Görtkü
Bakwicska, Ludwik, Zeichenlehrer und
KalUgraiüi in Lenbeiv, feb. um 1817, t da-
adbat 1888.
Antoniewies, KaMhg »yaiawy aat fol
Lemberg 1804 p. 805. Z. Bat^mth
Bnlaad, Eugene, Maler, geb. in Paris
1S62, Schüler von Cabaoel und der Ecole d.
b.-arts, stellt seit 1878 im Salem aus und liat
mehriacb Auaxeichimicni erfaaitan. SdiM
Büdniaie md Cenreaaenen haben aidi actaeB
die Gunst des Publikums errungen und sind
vielfach in den Besitz öffentl. Museen über-
gegangen. Unter »einen Arbeiten seien er-
wihnt: Verkündigu« (Sakn 1881); — Lea
AiliaKtrier» (LuaBembonrg-Mnacnm) ; — Lea
H^ritiers (Mus. in Bordeaux) ; — Le Lende-
main du mariage (Mus. in Caen) ; — Of-
frandc ä la Vierge (Mus. Ui Le Havre); —
Mariage Innocent (Mua. in Carcaaaonne); —
PianeCa (Moa. In Deod). Wdlere BUder
von ihm in Troyes, Amiens, Quimper.
Bellier-Auvray. Dict gto., Suppl. —
Gas. d. b.-arts, 1879, II 40; 1880, II 47. — Rev.
de l'art anc. et mod. I (1807) 133. — Zeitschr.
f. Uld. Kit XV 318 ; XVI 888. - Kat d. Saloa
(Soc. d. art. franc), 187S ff. (s. T. mit Abb.).
Gttfroy.
Bnland, Jean Marie, Pariser Kupferst.
um Mitte des 19. Jahrb., Schüler von Nar-
geot, stach hauptsächlich Porträts: M. d4
Chevign^, nach Meiasonier (Salon 1884);
Proud'hon; Marie Christine im Atdier (Sner-
eines. Wohl ein Sohn von ihm ist der Ste^
eher Jean Emile B. (geb. in Paris am 8. 10.
1867), von dem 8 Stiche: Die Quelle, nach
Ingres, und Francobüdoii^ nach Holben, er-
wilH*
418. — Mlra-nr. Diet d. vMlaa d^as^ I 18U.
_ ^ ^ tt. r.
BdaMik^ Johann, bohnnachcr Banmeister,
aus Kauräim, t 1606.
Dlabacs, Kstlerlex. für Bdhmen, Prag 1815.
Balarrhoa, griech. Maler unbekannter Her-
kunit, der zur Zeit dea lydiadien Königs Kan-
tts
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in der 2. Hälfte des 8. Jahrb., gelebt
I omfangreiches Gemäkfte, eine Schlacht
der Magneter, gemalt haben soll, das jener
König mit Gold aufwog fPlin. 7. 126; 86, 55).
Die Vermutung S. Reinachs (Rev. des Stüdes
grecques 1895, 175 ff.), da£ von diesem boch-
alteitümltchen Gemälde gewisse Schlachten-
bilder der klazomeniacben Sarkophage ab-
händig seien, trifft insofern wohl das Richtige,
als diese gemalten Sarkophage ioni&cher lier-
kunft uns eine allgemeine Vorstellung davon
geben, wie altertümUdie Gemälde in Klein-
atiea aussahen. Da Totüen in der Malerei
jederzeit dit^ Fülirung gehabt hat, darf nun
aixh Bularchos für einen lonier halten.
Brtinn, Geach. d. gncch. Kstlcr II 4. —
Overbeck, Schriftqu. 377. — Pauly-Wis-
sowa. Realenc. III 1020 (Roisbach). Sauer.
BvUem, Eduard van, holländ. Maler,
wohnt 1655 in Delft, im Nov. 1664 kommt er
„34 Jahre alt" in Leiden vor, nr.ige Jahre
später wohnt er als „Pcrückcmnacher" in
Amsterdam, wo er dier auch schon 1669 als
Maler genannt wird. In diesem Jahre wird
angegeben, daß v. B. im Dez. 1658 ein Bild
verschenkt habe, auf dem kleine Vngc! gc
malt waren. 1686 wird er noch in Leiden er-
uriUmt ^ BrUüMM.
Bnle^bda, Jacobe ll4H s, JacobHh Bu-
leghela.
Btfw% J tt 1 1 e, Kanitgewerbterin, 1 1678 xn
Brüssel, war Leiterin der von ihr organisierten
städtischen Ecole speciale Professionnelle pour
jeunes Alles zu Brüssel.
Jooni. d. B.-Art«, 187e p. IM. R. C.
Wlum, Ren^ fransS^. Bildhauer, be-
schickte von 1881—1905 den Salon (Soc. d
Artist franc) mit Porträtbüsten und Genre-
figuren in Marmor und Bronze.
Bellier-ABTray, Dkt ffo. Sappl. R. C.
BvlMa, f. AUo.
Bnley, Karl Friedrich, Porträt-, Land-
schafts- und Archilekturmaler m Wien, geb.
in Berlin am 14 8. 1888, Schüler der Berliner
Akademie (1878-86)» wo er 1886 und 1888
xwei PasteinHlifaiisBe and zwei Landschaften
anaitellte.
Koacl. Deutscta-österr. Kstlcr- tt. Schrittst -
Ia. im» I 44. — Kat d. Berlin. Akad.-Ausst
H. y
BtülEer, Charlff. Stillebenmakr de: GiK'n
wart in Basel, geb. in Thatm im Elsafi, Schüler
von Jules Petit in Paris. Stellt seit 1891 im
Pariser Salon (Soc, d ,Trt, franq.) ar«. H. V.
Btilficld, Josepd, rnR] scher Maler, tatig
in Concarneau (Finistere), Frankreich. Er
stdlte 1886 imd 1802 in der Royal Academy
tu London, 1892 and 1894 im Salon der Soc.
d. Artistes fran^. zu Paris und von 1002—
1907 im Salon der Soc. Nat. d. B.-A. zu Paris
aus. Seine Bilder stellen meist Szenen ans
dem Volksleben in Cxmcameau dar.
Graves, Roy. Acad. — Tbe Studio XXXIII
177. — Kat. der Salons : Soc. d. AfllaUa
1898, 1804 n. See. Nat d. B,rA. lMB-07.
Bau»«*, Charles «merilran. Ardul^
geb. 1783 in Boston, t das. 1844. Er war der
eiste künstlerische Architekt in Boston, und
kein anderer hat einen so starken EinfluB auf
die Baukunst von Nftt-FiBgland anageübt wie
er. In seinem Stil folgte er in aehr fider
Weise dem engl. Renaiss. -Stile Wrens. Seine
Bauten zeichnen sich durch vornehme Ein-
fachheit lt. feine Detaillierung aus. Mit Aus-
nahme seine« Entwurfes für das Kapitol in
Washington, erbaut mter Prisident Monroe,
war seine Tätigkeit auf Boston und Neu-Eng-
land beschränkt. Seine Ausbildung war für
die damalige Zeit ungewöhnlich gründlich.
Er abaolvierte die Harvard Universitit and
ging dann auf 2 Jahre nach Europa, wo er die
Architektur der großen öffentlichen Bauten
studierte. Zurückgekehrt, ließ er sich in
Boston nieder. Der erste groBe Komplex von
einheitlich durchgeführten Wohnungen «Frank'
Im Creacent' in Boaton rührt von B. her.
Andere folgten, so besonders „The Colnnnade"
auf der „Common". Unter Kirchen stammt
vun ihm die erste kathol.' Kirche in Boston,
die .,Holy Gross C^iufch". Seine beste Kirclie
war die „New South Chnrch** in der Summer
Str. Rfin.ilie ebensogut die ,, Gothic Church" u.
die „North Church" in der Hannover Str. Von
iluQ waren auch die Pläne für das zweite State
Hooae in Boston (1796) u. für den Unil>aa von
Faneoü HaB. Andere Werke von ihm sind:
das alte Suffolk Gerichtsgebäude, die Univcr-
sity Hall u. das Administrativgebäude d. Har-
vard Universität, die Kapelle u. Bibliothek des
theol. Senunara in Andover und das Haan»
chuaetts General Huspital. Daneben viele (Ge-
schäfts- und Privathäu.ser. Den Höhepunkt
seiner Laufbahn erreichte er 1818, als Präsi-
dent Monroe ihn ZOm Altiniditen de» Kapt-
tola in Washington ernannte, wo er zehn Jahre
lebte und den Bau leitete. Umk P, Mdur.
Bnlganni, Bartotomeff, a. BarMoMuo
Bolgarini.
Bnifariol, Giuseppe, Holzbildhauer, von
Brescia, lieferte das Orgelgchäuse des San-
tuario della B. V. di Tirano in Valtellina. fer-
mr 1007 — 2 Engel zu selten des Hoch-
alures der Kirche za Rovato nnd 1625 ein
Tabernakel für die Kirche S. Gaetano in
Brescia.
Fenaroli, Dii. d ait. bresciani, 1877
p. t»6.
H. V.
Bolgiuiai, M a r t i n o, s. Af arltno di Barto-
lomeo.
Btügarioe di Simone, Miniatm Ist. um
1323 zu Siena, malte mit Cola di Fuccio im
Libro dei Laudi der Compagnia di S. lUfarin
d. Angeii, später Comp. S. Bemardino zu
Siena.
Milan CHI. Sulla stör, dell* -Arte Tü»c 1873
p. T2. — Misccil. stor. Senes. IV iZZ-Xii. R. C.
«4
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Bolpa^ Bartotom«0|» rdmiidier Gdd-
schmied und Medailleur im Dienste Pauls IV.
(16B5— 5ß), lieferte 6 Medaillen mit den Bild-
nissen dieses Pnpstc?
E. Plön, Bcnv. Ccllini, Paris 1883 p. 27S.
»4-96. H. V.
Bnlidaa, Blumenmalcr ait der PorteUan
mamtfaktar xu Shms, 1708— tfi» MidMMl Bn.
— Ein R-IeichnainiRor ModdleBr War IMÖ— ÖO
ebcndürt hcsch.iMii-'.t.
Lechev.illirr Chevignird, La manuf.
de porcel. de Sevres. 1908 II 128, 145. H. V.
BulifoD, Antonio, französ. Stecher, lebte
Ende des 17. Jahrb. ia Nev«! vmi stach i&
Blatt für einen Gaida de* fbrcatieri per Na-
poh 1697. Französ. Stecher glcrdien Namens
werden bei Zani genannt : Cisar. Nicolas,
Pkmppe.
Zani, Enc. met L e B I a a c, Manuel I.
R, C.
Baliflb Bat t Uta, 1606 m den Rc|tateni
als Maler in Padoa crwilnrt.
Motchlnl. Ddlft piM; fn Fidom Mfaria,
1823 p. 02. R. C.
Bvlio, Jean, Bildhauer, gth. am 1. 12.
1827 in Fabrigues (Dep. Heraull); seit 1851
Schüler von Toussaint an der Pariser Ecole
de« B.-Arts. Debütierte 1809 mit einer Pan-
dora-Statue o. beschickte den Sak» seitdem
mit zahlreichen Phaataife-, Geore- and BOd-
nisskulpturen.
PariHor Salonicat. von 1051 bii 1903. — Bei»
lier-Auvray, Dict g<n. (ISSB) n. Suppl. —
Mouv. Arck. de l'art {ranc. 1897 p. 283. *
Bnlkaac^ Daniel, GoUschmied von Her-
manmtadt. Von ihm eine vergoldete Dedcd-
kanne, getrieben, monogi^ O. 1580 d^ k der
Kirche zu Mediasch.
M. Roienberi; Gotdachn. Merioeieh., 1890
No 2371. H. V.
Bull, Edmund, Uhrmacher des 17. Jahrh.
in Londoi» von dem das GnihlbaU Mua. nnd
daa Sondi Rensington Mus. 6 voRbeieidmete
Taschenuhren bewahren.
F. J. Britten, Old clocks etc., Lontfon 1904
p. 248. H. y.
Boll, Georg Andreas, oorw. Archit.,
geb. am 26. 8. 18S0 in Bergen. Studierte 1846
bis 60 ia Hannover am Polytechn. unter £be-
ling a. übemahm dann im Aaftrag der Gesell*
Schaft z. Erhaltung norweg Dcakm. d. Ver-
gangebbeit 1861 — 1854 die Untersuchung alter
Bauten (£ B. Haakonshal in Bergen). 1854/66
studierte er an der Berliner Bauakad. u. lebte
seh 1886 als Archit. in Christiania, wo er
Stationsgebäude (d. Ost- u. Westbahn), das
ehem. Laboratoriiuni 1880 die Johannes- u.
die Jakobakirche, die Kirche zu Kragerö etc.
baute. 1868 wurde er Bauinspektor in Giri-
Stiania. Er ging 1904 zur Baupolizei über
u. gab seine pr;iktischc Tätigkeit auf. 1R6I
gab er in Christiania 2 Bde .^rchitelctur" her-
aas (Zeichnungen von Privathinaertt fal d
westl. Teilen v. Giristiania).
llitteil. d. Künaüen. — Folkebladet v. 24. 7.
1880, 12. 10. 1884, 30. 6. 188S, 31. 1. 1894. —
Svenak tekoiak Tidaimft 1M4. C, W. SckmUtr.
Boll, H a n s d e, Omamcntstecher, am 1800.
Von ihm ca SO RI, Schwarzornamente für
Goldschniiedearbcitcn meist mit der Jahres-
zahl 1592.
Omamentsticbsaminlg Berlin, KstgewerbeflM.
584.
Boll, Henril^ norw. .Archit., geb. 26. 8L
1864 in Cbristiama. Studierte ifl88/4 an d.
tcchn. Schule in Christiania, dann in Porlin,
zuerst an der techn. Hochschule 18y4;0, dann
in Otzens Metsteratelier 1887/8. Ließ sich in
Christiania nieder. Unter den vielen bedeuten-
dtt Baötcn, die er in seiner Hefanat ansf fibrle^
seien genannt: Die Pauluskirche, die er be-
reits in seinen Studienjahren entworfen hatte
u. 1892 vollendete; das Nationaltheater (1899
vollendet); Mogena Thorsena Stilt, das bist
Mus. u. das Rcgienmgsgebäude. alle in Chri-
stiania, ferner die Kirchen in Aamot im Oster-
dal u. Kore im Numedal. B. nahm lange unter
der jüngeren Generation norw. Archit. eine
führende. Stelldng ein. £r hat die alte natio-
nale Ifebomanientflt, den »Dradicnstil*, in
selbctindiger Weise wiefler hdebt, wofür das
Regierungsgebäude in Christiania als typisches
Beispiel angeführt werden kann, u. hat durch
sein« Entwürfe für Gebrauchs- o. Euuridt»
tiMgigegenstande tu Höh n. Meialli nament-
lich Möbel, das mod norw. Kunsfgcw. in
günstigste r Weise beeinflußt. (Goldene Med.
r M.ibel auf d. Pariser Weltausst. 1900).
Priv. Mitteil. — Folkebladet, 1S91 p. 6«: m3
p. 28; 1898 p. 201; 1690 p. 240, 242, 274, 277;
1900 p. 213, 21G; 1905 p. 134. — Teknisk Uge-
HaJ IhO p. 351; 1894 p. 221; 1908 p. 27. —
Xorges clcltagelsc i vcrdensadstillingen i Paria
1900. Berctning. drittiania 1904 p. 29, 68. —
Norditk Familiebok IV (Stockh. 1005) p. 675,
C. W. Sck»itltr.
Bull, Knud Geelmuyden, norw. Maler,
geb 1311 in Bergen, f in Sidoef (Australien)
1889. Bruder des berühmten norw. Violin-
virtuosen Ole B. Studierte zuerst in Kopen-
hagen, dann Nov. 1833 bis Mai hei J C.
C. Dahl in Dresden, den er auch auf einer
norw. Reise begleitete. 1838 arbeitete er noch
bei Dahl in Dresden u. siedelte später nach
Aoatratien über. B. war zwdfelküs ein sehr
talentvoller Künstler. .Ein BiM von ilun in
dci Gal. in Bergen.
A. Aobert, Prof. Dahl, Christ. 1893 p. 264.
274, 27«. — Bögh, Kat over B.?rgens Bv » Bil-
ledgalleri, 1907 p. S«. C iV. SchnUUr.
Boll, R, Miniaturmaler in London, stellte
17M— 1800 in der Rojr. Academy 68 Mhiia-
t'jrbildnisse aus, darunter ' meV.rcre Porträts
des Prince of Wales und der Dukes ol York
und Leinster.
A. Graves, Roy. Acad. Exbib , 1905 I. H. V,
BnU, Ratoulph oder Randulph, engt
Uhrmacher, von den das Brit Mus. in Lon-
don eine ovale Ihodbenuhr von 1590 bewahrt.
P. 7. Bfittaii, OU elocks de.. London 1^
ti5
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BmII — Buttant
Boll, Richard, engl. Zeichner, von dem
dM Brit Mus. in London etne voUbenkhnete
md 1740 dai Tmelnidinang mit Darttdlung
dner Porträtgriippe bewahrt.
L. B i n y 0 n, Cat. of drawings etc., 1898 I.
Boll, S , engl. Kupferstecher, voo ihm: Ale-
xudra Feodorowna, EmprcM of Bmm, nach
Fr. Kröger (1888) n. Marie TMcte Amor,
MKh M. Wright (1844).
RoTiniky, Lex. niss. Porträtstiche, 1886—
1889. H. V.
Bull, Samuel, engl. Münzschneider an der
kgl. Münze in London unter Anna u. Georg I.,
schnitt die Reverse mehrerer von John Croker
ausgeführter Medaillen, darunter: Union of
England and Scotland, 1707 ; ^ Attcmpted In-
vaaioo of Scotland, 1708.
L. Forrar, Bkfr. DkL af Msd^ I, 1904.
H. V.
Sc hak August Steenberg,
Archit., geb. am 10. 5. 1858 in der Nähe
Bergen. Studierte 1875—79 am Poly-
tcdm. in Zürich unter Lasius, Stadler, Kinckd
o. GUdbadi u. lieB sich 1880 als Privatarchtt.
in Bergen nieder, 1889, 1898 u. 1900 unternahm
er Stttdienreisen nach Deutschland, England,
Fraiifcreich, Osterreich u. d. Sdiweiz. Von
Bj größeren Arbeiten sind zu nennen: Voil-
endung der Sandvigens-Kirche in Bergen
(nach 18S01, Handwerkeraltcrsheim in Bergen
Oiach 1884), Bergener Jünglingsverein (1888),
SUld Stalbeim in Sogn (1891 u. 1901), Sec-
(18W). Amekirche (1898) u. d.
Kinderheim (1903) in Bergen.
Hitteil. d. Känstlers. — Koren-Wiberf.
Bidrmg tfl Bergeoa Koltttrlilft, Bergen 1908 p.
111—115. C. W. Seknitltr.
Ballacher, Joseph Anton, Maler, aus
Telfs in Tirol, malte 1786/7 den Kapitelnal
im Kloster St. Gallen mit Fresken aus.
C Brun. Schweix. Katlerlex., I. H. V.
Ballaa, Hubert, Bildhauer und Mauer-
meister, 16. Jahrh. in Amiens, verpflichtet sich
1584 die GeschiclUen der heil. Märtyrer Fus-
cien, Gcntien, Victorice über dem Portal des
Cbors der Kirche von Amiens gegenüber dem
bisdiöfl. Palute auufertigcB o. avinialdlen.
St. Lami, Diet d. Seidpt ete. USt. K. C.
Bullant, Charles, Architekt, wahrschein-
lich Neffe des großen B. (II) und Sohn des
Jean B. III, übernimmt 1670 gemeinsam mit
drei anderen Baumdstem die Arbeiten für
Obt Kapdk der Valow b St Deni» und iit
IST^TS an don Gralnnal Hdiiriclit II. mit»
beschäftigt.
Banchal. Ifonr. Dfcl. d. avekit., fran«.
C. Enlart.
BuUant, Jean I, Werkmeister der Stadt
Amiens, geb. zu Lucheu« (Pas de Calais)
gegen Ende des 16. Jalirlt. Btfdts swei Mit'
glieder seiner Familie waren Werkmeister in
Doullens gewesen : Andr^, 1467, und H'il-
liaume, 14(T7. Er selbst restaurierte 1628 die
1622 abgebrannte Kirche Saint-Pierre rn
Doullens. Er enrichtete Ucr wabnchcmlidi
das südl. Seitenschiff, wo der gotische Stil
sich mit einigen Renaiaaanoedetails Tcnnischt
In Aniens baote er die Kiitfae Saht.
Jean hors les mnra. 1632 arbeitete er an der
Kathedrale und zu gleidier Zeit am Wart-
turm, an den Befest^nagCB Und UUlCfen
Städtischen Gebäuden.
Dttsevel, La Picardie, 1868. — Bertr,
Lea grandi Arcbitectes de la Renaiaiance. — 6.
Durand, MomoKraphie de la CathMrale d'Ar
mien*. — Battchal. Nouv. Dict. d. arcUti
fran«. C. BiUmi.
BrilaaW J«an n. Aidiitdct, gdi. nriachen
1610 nd 1616, walmclidnli^ n Amiens,
vermutlich Sohn des Vorigen. Er vollendete
Studien auf einer Reise nach Italien
wurde nach seiner Rückkehr, gegen 1BI7»
dem Conn^taUc Anne de Moni
mit der VoUcndong dct ISBB
Schlosses Fire-en-Tardenois beauftragt Er
arbeitete daran bis 1540. In diesem Jahre
wurde er der Nachfolger des Charles Baillart
als Architdct de$ Sdiloasea £000«. UmU6B
Tollcndete er diesen Bau. Gegen ISM war
B. gemeinsam mit Pierre Lescot an dem Bau
des bötel Carnavalet in Paris tätig. 1557 er-
hielt er das Amt eines „contröleur des bäti-
ments du roi", aber 16M Iqrte er dasselbe
wieder nieder, nadidem die Iwfte seiner Be-
züge dem Jean Delorme, dem Bruder des
Philibert, überlassen worden war. Dieser
letztere war ein NebenboUer Bidlants, und
als Pliilibert 1670 starbt war er es, der in
dessen Stelle als Architekt der KSoigin-lf ntter
Katharina von Medici rückte, für die er be-
reits um 1560 einen Teil des Schlosses Che-
nonceaux errichtet hatte. 1670 ist B. an den
Tuilerien beediäftigt, wn er dem Bau de»
Fhilibert Detome die Pavülons InnzufQgli^
sowie an dem Schlosse Saint-Maur, wo er in
ähnlicher Weise da« Werk seines Vorgängers
veränderte. 1671 vollendet er den südl. Pa-
villon der Tuilerien, aber in dem darauffol-
genden Jalire fift die Königin den Bau des
Schlos'^es liegen, nm «;irh von B. das sog.
hötel de Soissons auf dem Platz des BüBer-
nonnen-Klosters errichten OL
Bau war 1675 vollendet.
KBng TMnricii II betraut)
Zeit, 1571—74, Bullant mit der Leitung der
Bauten zu Fontainebleau und Chambord;
1574 — 78 mit der Vollendung der Kapelle zu
Vincennes; 1672—78 mit der Weiterfübrung
der Grabicapelle der Valens, gen. Notre-Dame-
la-Ronde, in Saint Denis, wo er Nachfolger
Pierre L.«scots war 1578 wurde er als Sach-
verständiger zur Prüfung der Fundamente
des Pont Neuf hinzugezogen und begann das
Grabnul des Conn^table de Montmorencjr in
£couen, wo er am 13, 10. dieses Jahres starb,
ohne dieses Werk vollendet haben zu können.
— Von seinen übrigen Bauten sind noch zu
erwähnen: die Mooumentalbrüdce vor dem
Sdilol Ftre^'Tardenobi ein groter Teil
8l6
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des SdJotw TOB fioonen; Teile des R6ld
Canuralet, der Schlösser zu Fontainrblrau
und Giambord; die astronomiscbe Säule am
Hotel de Soissons, denen Stelle hente die
Puitor HmdtltMftt cimiinnti <iii|c Reilc
(StdcdnOe) der Kqwlle der Vikii 'm Seiut-
Denis, die seit 1719 in den Perk lliBOcraux
übergeführt sind; endlich die jetzt in den
Höfen und Gärten der Pariser Ecole d. Beaox-
Arte anfbcwalirtea Kcete de» Mootmorenqr*
Grabmalt.
Leon Palustre weitt B. mit großer Wahr-
scheinlichkeit das kleine SchloB Chantillj zu,
das für den G)nn^table de Montraorcncy er-
bint n. 1687 vollendet wurde. Er aoU ferner
die Faisaden der IQrdicn m Bdhjr, Lattr*
ches und Sarcelles, Teile der Kirchen zu
Goussainville (1559) und l'Isle-Adam sowie
den südl. Querschiifarm der Kirche zu Magny
cn Vexin crricbtet hibcn. — B. bevomgte
sn den Fimeden die groBcn von nnten Us
oben durchRchenden Slulenordnungcn, ja er
war es, der dieselben zuerst in die fran-
zösische Architektur einführte. Offenbar hat
der Kiinctler sich diews KenpoeitioM-
priulp in Ron eusgeionnen, wo er ticii nn
den antiken Peristylen inspirierte, die man in
moderner Zeit Etagenbauten angepaßt hat, in-
dem man die Säulenintervalle mit von Fen-
stern durchbrochenen Manem aaafüUte. Man
verdaakt Bntlant loigaide PUblftnliMWB:
Traiti d'orlogiographie pratique, lt562; R^Ie
generale d'architeclurc des cinq maniercs de
cokmnes, 1564, 1568 und 1619. (durchgeseh.
und Tcrbcss. Aufl. von Salomon de Brosse);
Saite de diapiteavx tnv^ 1B6S.
De Labordc, Renaüs d ans etc. (1S50—
85) I Reg. — B e r t y, Les gTanüa archit. de la
Renaigj. (1860). — L. Courajod in L'Art
XXII 41. -- Archiv, de l'art fran«. VI 305 u, f.,
411 u. f. — Nouv. archiv. de l'art fran«, IV 25.
— Gaz. d. beaux-arts, a. Table alphab. — P a -
I u ■ t r e, La Renalis, frao^. — L ü b k e, Geadi.
d. Renaisa. in Frankr.. 2. Aufl., 1885. — G n i I •
■1 a r d, Lea Maitres omeman., 1880. — L a n c
Dict d. archit. frao«. l. — Beucha 1. Noor.
OÜGli d. «Nlrft. fiaac — Bertolotti, Aitisd
VkMMCri ha Rfloa, 18M. — H. t. GeyBftller,
BeidBl ^ Renaiss. in FmhK* StMli; IMS
p. IST ff. u. paaaim. — Vaeoa. Lea Atta
dans la maison de Conde, 1903. C. Eniart.
Bnllant, Jean III, Architekt der Stadt
Anieoi» Verwandter und Zeitgenosse des
Vorigen. 1668 errichtete er den Warttorm
von Andens, 1670»74 war er mit den Be>
festigungen und verschiedenen D.immarbeitcn
beschäftigt. Eine Verurteilung, die er er-
fuhr, weil er seinen Arbeitern eine Vorlesung
i^altcn hatte, läßt vermuten, daB er der
ffOleitantiKlien Bewegung anhing.
Lance, Dict d. archit. frang. — Bauch al,
Nouv. Dict d. archit frsn^ C. Eniart. '
Bnllant, Williattme^ Werkmeister von
Lucheux in Artoia, wo er am SchloBbau titig
war, zuerst 14ST mit Andre B., dann 1487
ndt Rcsri Deafoiilainea. In dieaeni Jalve er*
bauten sie dort die Tour Neuve nach den
Plänen des Jacques Willeman. Ein Teil die-
ser Bauten besteht noch. Auch der Wart-
tnrai von Ladtenx, der am dcrtelben Zeit
■Unnt dBffte dn Wcrlc dn B. adn.
DsaovoL La Pkaidlab » Baoehal, Nevr.
Dict d. archR; ton«. C. Butml,
Ballard, Simon, franzö«. Benediktiner-
mänch, nahm in der Schweiz die reform. Re-
K^on an, gmg 1689 nach Berlin, wo er 1700/1
aa der Elirnplorte für den Etnang König
FKedr. L FircnBen malte. Seine luator.
Gemilde ioi er
haben.
F ü • ■ 1 i, Lex. — F. Nicolai Anh. zur Be-
schreib, der Kgl. Residenzen Berlin m. Potsdam
178« p. 26 f. R. C.
BaUazt, Anna Francisca, s. Bruyiu.
Bulle, Erasmaa, Salrirarger Goldadhniied.
der 1666 eine Monstranr tmd ein silbernes St.
Sebastianbild für die Stiftskirche zu laufen
a. d. Salzach lieferte.
Kstdenkm. d. Kcr. Bajrem, 1906 I 2671. H. V,
■«11% Jean de; t. Btoff, Haaa.
BnUeM, George Lawrence, engl. MIp
!er, A. R. W. S., geb. 24. 4. 1S58. Ursprünglich
Jurist, hat sich B. erst später der Kunst zu-
gewendet. Seit 1888 stellt er in der Rogr-
Aeadcniy Bilder aücgoiiaciien o. gciirekafleii
Inhalts ans. (18R8: Sacred to Vcntjs : 1891:
At the Temple Gate. 19(Ä; The Dancer.)
B. beschickt auch die Ausstellimgen d. Rogr«
Water-colour Society. Er lebt in Bath.
Who ii Who? London 1911. — Grave», Roy.
Aoad. I IM». — Studio V. XXXVIL ZtA. IL
BollM% Lnetik Freimeitter der Aalwcr-
pener Lohaigilde 1602—1607.
Rombents^Ler ius, Laneteo I 57, M.
BtiUestraetea, Jean van, Bildschnitzer von
Löwen, lieferte 1497 für die Kirche Saint-
Jacques daselbst einen großen Palmeael.
E. Marchai, La sculpt etc. beiges, 1806
p. 220. H. V.
Bnilet, iranzöa. Architekt, wurde 1006 mit
der Vollendnng der von Ph. Ddonne bcfonao-
nen großen Treppe der Tuilerien betraut. Er
ist verinutlicli der Vatc-r des Pierre B.
Bauchal, Dict. d. arch. fran? , 1887. H. V.
Ballst, Jean-Baptist e, gen. dt Cham-
bUnn, französ. Architekt, Sohn des FolgendeiW
geh. IdOSb 1 17M^ 8oU die Schlöaaer Biy-iuiw
Bf anie und Charap-CB>Brie bd Pa^ eriMit
haben. Letzteres wird von Gurlitt irft&B*
licherweise dem Pierre B. zugewiesen,
Lit t. unter Bullet, Pierre. H. V.
Bullet, Pierre, französ. Hofarchitekt, geb.
1889, 1 1710. SchQler von Fr. Bkmdel, unter
dessen Aufsicht er 1672/78 die Bauarbeiten der
porte Saint-Denis leitete. Er ist der letzte
große Hauptvertreter des strengen Klassizis-
mus im Sinne des älteren Mansart und als
solcher der getreueste Nadliolger der Ldmn
Bk>ndels. 1674 errichtete er nach eigenen
Plänen die porte Saiot-Martin, 1676 den Hoch-
ai7
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Baltetd — BulUiigcr
•Uar der Kirche der Sorbonne (nicht mehr
beatehendj und die AU&ve Saipt-Canmir und
Ste-MatflTuerite in Saint-<s«rmain-de8-Prte.
1676 lieferte er einen Plan von Paris sowie
den Entwurf des Tores in der Verlängerung
des pont Notre-Dame. 1681 gab er die Pläne
Inr die 1688 bcgmoaM; aber ent 1770 voll-
endete Kirche des Noviaialg der Jakobhier
(heute St. Thomas d'Aquin). 1685 erfolgte
seine Aufnahme in die Akademie. Aus der
Reibe seiner Privatbauten seien als die be-
ileotcndstcD genannt: Hotel de Vauvray, nie
de Sehie; Rdtel de Crozat (ITOO— 1708) an der
Place Vendome, 1747 durch Contant um-
gebaut ; Hotel Evreux, Place Vendöme (1701) ;
Hotel Poultier, rue du Roi de Sicile (1701);
Hötcl Jabach, rue Neuve-Saint-lderry; end-
lich das reiioide SchlSBdien Tisjr, du aeit
1870 in Trümmern liegt. Ferner errichtete
B. das Vordergebäude des erzbischöflichen
Palastes zu Bourges sowie die Kirche der
reformierten Dominikaner in Pari«. Alle
seine Bauten zeichnen sich durch grofle Stit-
reinheit und vornehme, schlichte Formen-
brache aus. — Wie sein Lehrer Blondel trat
räch BuUct zugleich als Bautheorctiker her-
vor; so veröffentlichte er 1676: Traitö sur
l'naage du pantonUtre und 1601: UArchiteo-
ture pratique.
Lance, Dict. d. arch, fran?., 1872 I. —
B a u c h a 1, Dict. d. aruh frang., 1887. — C.
G u r 1 i 1 1, Gesch. d. Barockstiles, Frankr., p. 161
u. f. — D. Guilmard, Les maitres orneman.,
18S0 p. 97 — Arch. de l'art frao?. I 419/20;
Nouv. arch. etc. IV, 187« p. Mj 8M* sfr., XV.
p. 182. 185. 207/8. H. V.
BdisM, Pierre, s. BtOtta.
Bnlleus, Hanns, Maler zu Regensbiirg,
malte laut erliaftenem, eigenhändigem Bericht
1593 ein dem Gedächtnis des Florian Gries-
bcdk und seiner Gattin gewidmetes £piu-
phiuni für die Gruftkapelle zu Kartowlt« in
Böhmer.
PUmer Anz., 1848 (Abb.). — PaUaa, Jg. 1882,
VIII H. IX. — ZMcfer. d. Hius. Ver. XVI 181.
Hs. L.
BoUewtin (auch Bullwein), Peter, Maler,
urlnmdUch in den Vorrecbdtöcihem von Erfurt
für VS8I crwihnt
Bau- u. Rjldeaikak d. Ptov. Sadtac», III, Hell
13 p. 80.
BaUey, Ashburnham H., Genre- und
Tiermaler in London, stellte 1812—61 in der
BriL Inslit 18 Arbeiten ans.
A. Grave s, Brit loat.. 1M8. Jf. V.
Bullflnch, John, engl. Zeichner, von dem
das Brit. Mus. in London eine Tuscbzeichnung
mit dem Bildnis des 1666 f ViKadmiralS Sir
Christ. Mings bewahrt
L. Binyoa, Cat «t draw. etc., 1898 I. H. V.
Bnllica, R., Italien. Kupferstecher Jer 1.
Hälfte des 18. Jahrb., stach 16 Bl. für Pisto-
ktb Vaticano descrüto^ Rom 18BM» und
5 Bl. für P. Rigbettis Descris. del
dcgUo» Rom 1833-66,
Le Btane, Iboad I. V.K.
Bnllicr, .\ ! e x n d r r .■K tj g u s t i n C < -
I e s t i n, fraiizos. Bildhauer, geb. am 28. 4.
1824 zu Paris, Schüler von Jouffroy an der
£cole des B.-Artt seit 1848, stellte von 184S—
1886 im Pkriser Salon (Soe. d. Art franc.)
nns und zwar Genre- und Porträlfiguren und
Büsten in Gips, Marmor, Bronze und Terra-
kotta, so 1864 Marmorbüstc seines Vaters
Guj-Pierre t 1868, jetzt im Familiengrab
Bullier im Friedhof Montpamasae nüt an-
deren Werken des Künstlers, 1876 Terrakotta-
büstc seiner Frau, 1878 Bronzestatue Julius
Caesars, 1885 Brutus, Terrakottastatuettc.
Bellier-Auvray, Dict gto. u. Suppl. —
Nouv. .\rcbiv. de l'art franQ. 1M7. R. C,
Bnlling, Joseph, Schreiner von Ticschao»
reuth, verfert^e 1861 den Hochaltar f6r die
Martinskirche zu Griesbach.
Katdenkm. d. Kgr. Bayern, II II. 14 p. 32.
Bullinger, Hans Jacob, Goldschmied,
geb. am 25. 7. 1610 in Zürich als Sohn eines
nur nrkundl. bdcannten gleiehnaraigeB Gold»
Schmiedes, f am 1*. 2. 1682. Von ihm im
Schweiz. Landesmus. ein Becher (Hobelträgcr),
abgcb. auf Taf VI in der Festschrift zur Er-
öffnung des Laodesmus. — Sein glcidmamiger
Sohn, Stempdischneider, MedMürär and Gold»
Schmied in Zürich, geb. das. am 23 . 7. 1680^
t am 15. G, 1724, ist durcli verscliiedene H. J,
B. bezeichn. Med. bekannt ; auf der Ausst. in
Zürich 1888 sah man von ihm eine vergoldete,
von einem IjSwoi gftrsgfnf , fladie Sdiale von
1674. — Er hatte einen gleichnamigen Sohn
(t am 19. 12. 1723), der ebenfalls Goldschmied
in Zürich war.
C. Brun, Schweiz. Katlerlex., l. — N a g 1 e r,
Monogr., III No. 1106. — Marc Roaenberg.
Der Goldachm. Merkzeicfa., 1890, Ko. 2ftlM. —
F 0 r r e r, Biogr. Dict of Med.. I. H, V.
BuIUnger, Johann Balthaaar, Ualer
und Kupferstecher to« Züridi, geb. am M.
II (nadl öttingcr, Monitcur d Dates am 31.
12.) 1718 zu Langnau (Bern), f am 81. 3. 1793
als Professor an der Kunstschule in Zürich.
Schüler des Joh. Simmler, dann dea Giov.
Batt. Tiepolo in Venedig (1788-^. 174t
nahm er seinen dauernden Wohnsitz in Zü-
rich, nachdem er sich vorher 3 Jahre in Am-
sterdam aufgehalten hatte. Er malte nament-
lich Landschaften und Porträts. 1766 gab er
dna Samml. von gest. I<a9dschaflen nach J.
F. Ennels, Fei. Meyer u. nach eigenen Zeich-
ntmgen heraus, 177C eine solche von „100
Schweizerprospekten etc.". Seine Arbeiten
sind im sllgemeinen recht mittelmiBig. Die
Iwupiersiicnsauiiiijong aes eiogen. i'oijpiecnm*
kums bewahrt eine ßrnße .*.nzahl Zeichnungen
und Radierungen scinti Hand. — Sein gleich-
namiger Enkel, Joh. B. Bullinger, geb. in
Zürich 1777, f 1844 in Küssnach, war Geist-
licher tmd Düfttant im Malen md KadicfeD.
ai6
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Btdlock Bnipe
Ibn iMBnt von fhni cMgc in GoumIic senttte
und geätzte Schwrizerlardschaften. H. Meyer
ond J, Hürlimann haben nach seinen Zeich-
ntttiKen gestochen.
F. O. P e ■ t « I o z z i in Bruns Schweix. Kat-
lerlex.. I. - Le BUnc. Manud, I M3/4. -
N«cler, Monogr. lU M«. MOS. H. V.
BnOocl^ G. G.. Portrit» und Stülebeainaler
in London, stellte- alljährlich 1827—1858 in der
Roy. Acad. tmd it) dt-r Brit. Institution aus:
Bildnisse des Vizeadmirals Pojntz, des Cap-
tain Adalbert de Korytho, Frucht- und Wtid-
bfdtlQck^ FkriMtilMffn usw.
A. Gr«v«s. Bo3r.>Acad, Exkik, 1905 Ii Tto
Brit Inrt., Itoe. H. V.
BullcKk, George Bildhauer in Liverpool,
1810—11 Präsident der damals neu gesiün-
deten Liverpooler Akademie; beschickte de-
ren Auwtethncen 1810 mit seiner Büste des
Duke of GhiDcester und 8 anderen Bildm's«
büsten, 1811 mit vier Bildnisbüsten, 1812
mit einci Büste des Mr. Sadlcr, ebenso
mit zahlreichen weiteren Bildnisbüsten 18(M
bis 1816 die AtMtellungen der R. Academj
sn London, wo er seit 1814 ansässig gewesen
und um 1R32 gc>t(:rVcn zu sein scheint. Unter
seinen in London ausgestellten Bildwerken ist
namentlich eine Kolussalbüste der Mrs. Sid-
dons (als Metpomene, 1806) hervorzuheben.
QtBTca, R. Aead. 1905. — Mittlgn von Mr.
E. Rimbanlt Dibdin, Kuntor der Art Gal-
lery za LiverpeoL M. W. BroekmHI.
Bulmann (Bülmanti, Bullmann, Pülman,
Pulmatin) : Nürnberger Kunstschlosser-, Uhr-
macher- und Mechaniker-Familie, von deren
Mitgliedern folgende genannt seien:
H ans B., Sdiloaaer, sagte am flO. IS. IBM
sein Nürnberger Rürp^rrecht auf fBilrgerbuch
1534—1631 im kgl. Kreisarchiv Nürnberg Bl.
192a). Ein Hans B., „Schmied und W irt auf
dem Neuen Bau" Qieute Maximiliansplau), der
mit jenem wohl Ittum Identhdi ist, slail» IMB
(Doppt1m:iyrs handschrift! Bemerk, in dem
Handex. „Hist. Nachr." m der Bibl. d. Germ.
Mus., zu S. 285).
J akob B. d. A., der bedeutendste der Fa-
milie, adion ron Neodörfer filsehlicii Hans
mit Vornamen genannt, war wohl von Hatis
aus Uhrmacher und erwarb als solcher 14U7
in Nürnberg das Meisterrecht. In der Folge-
sdt wird er allerdings ausschließlich als
ifSdilosser'' bezeichnet. Obglddi ds9 I^MWis
n. Schreibens unkundig, besaß er gute Kennt-
nisse in der Astronomie und Mechanik und
hatte namentlich mit der Herstellung von
allerlei Uhr- tmd Spielwerken auch für aus-
wSrt^e PBnten und Herren so twI su tun,
daß üim vom Rat verschiedentlich erlaubt
wurde, mehr Gesellen, als die Handwerks-
ordnung vorschrieb, zu halten. Neudörfer
erwähnt von seinen mechanischen Kunst-
werken inibcsoodere ebi Planetensysicm, das
durch ein Uhrwerk in Gang gesetzt werden
konnte. Auch seiner Männer- und Frauen-
figuren, die hin und her gehen, auf 'der Laute
spidfi! oder r'ic Pauke «chlaRrn kfinntcn, ge-
denkt er, sowie zweier küustlerisch gearbeite-
ter Wdgbalkcn. Von ihm gefertigter Schnell-
wagen, „Horologien". usw. geädiidit auch
sonst gelegentlich Erwihnung. Besonder« viele
Arbeiten führte er für Karls V. Bruder, den
römischen König Ferdinand, aus, der den Mei-
ster sogar einstmals, als er schon hodi betagt
war, in einer Sänfte nach Wien tragen lieB^
danüt er ihm dasdbst cm Uhrwerk erkläre.
B. starb im Oktober 1.'^41. Von seiner Kunst
und Geschicklichkeit vermögen wir uns, da
sich Werke seiner Hand bisher nicht haben
nachweisen lassen, keinen kUren Begriff mehr
zu machen.
Jakob B. d. J., Sohn des Vorigen, an des-
sen Stelle er am 22. 10. 1541 vom Kat zu
einem Gassenhauptmann „verordnet" wurde,
Schloaser, wie sein .Vater, vor allem Kugel-
schmied.
Kaspar B, Uhrmacher, gab am 13. H,
1&44 sein Nürnberger Bürgerrecht auf (BSf*
gerbuch 1534—1631 im kgl. Kreisarchiv Nürn-
berg, BL ld5a) und cog nach Berlin.
Melchior B., Schlosser, Sohn Jalraibs d.
A., gab am 21 7. 1554 sein Nürnberger Bür-
gerreclil auf (Burgt-rbuch 15:^4—1031 Bl 199a),
Neudörftr, Nachr. v. Nürnb. Kstlern unj
Werkl. (Edition Lochner) S. 65—69. — Dop-
pcl in y r, Hist. Nachf. S. 35 u. 285.— Zahm
Jahrbuch f. Kstwissenschaft I 259. — H .i m p e,
Nümb. Ratsverl., t. Register, wo sich jedoch die
^ leuten Nrn 2613, 26S6 u. 3087 unter , Jakob B"
auf den junK'-Tcn Xfeister diSSSS Namens, den
Kugelschmitd, beziehen. Th. Hampe.
Bulm&n, 1 , topographischer Zeichner, um
17G7, von dem das Brtt Mus. in London 0
aquarclKerte Tusdoeidmnngen mit landsdiaft>
lich-architek ton [sehen Ansichten bewahrt.
L. B i n y o n, Cat of draw. etc , 1898 I. H. V.
Bulot, Eugene Alexandre, Blumen-
maler an der Porxellanmanufaktur in Sivres,
1655—1888^ bemalte n. «. 9 lfaeao>ViMen, die
Napoleon 1867 dem nmisclicii Kaiser sun
Geschenk machte.
Dussieux, Art. fran?. i VHt., 1R7G p ,'j76.
— Lechevallier-Chcvignard, La manuf.
de porc, de Sivre». IWS II 128, H. V.
Bulot, Johannes, wurde 1640 Schüler
des Malers Arend Cinceer in Alkmaar.
Houbraken, De gr. Schoubw II IM. —
Obnens Areh. II 48. B. W. Mon.
Bulp«, Frn C ,i b r i e 1 c, sizilian Mnler ;
von ihm befand sich in der Sakristei von San
Domenico in Palermo Gctzt im Mus. in Pa-
lermo) ein Gemäkle, die heil. Jungfrau mit
4 Heiflgen zu seilen und den Stifter zu ihren
FüBen darstellend, genannt Madonna della
Catcna, mit der Inschrift: Fr. Gabriel de
Bulpe Pictor MDXXXV. Nach folgender im
Kloster von S. Domenico gefundener Ur-
kunde ergibt lÄA aehie Zngehörigkelt zum
E)omtnncanerorden : Fr. Gabrielis Vulpi: est
filius conventus per professienem quam fecit
azs
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per manM lfa«blri Gnüm Dei, die SB narit
Julii 1524. Obiit .... 9 andere Tafeln von
ihm für das Kloster S. Maria degli Angeli in
Palermo und für die Hauptkirche von IIoop
tesangtuliuio sind verschwunden.
V. Marcheie, Memorie, edü. IV 1879, vol.
II MOl — Di Mars«, La Pitt ia PatataM «Ic
BolsAiio, Bernsrdus u. Jacobas-d«b
2. Artikel Btrnhard Bd III p. 466.
BaUaci^ Gert, Sduniedemdster von Vre-
den in Westf , fertigt« laut Inschrift 1480 den
prachtvollen Kronleuchter in der dortigen
Pfarrkirche; dcr;<:1be besteht aus 2 überetnaa-
derliegenden, kunstvoll durchbrochenen Eiicn-
rfoftB^ dk 12 Tabernakel mit den holzge-
schnitzten und bemalten Gestalten Christi und
der 11 Apostel tragen — in der Mitte die Ma-
donna auf der Mondsichel.
J. H. T. Hefner-AltCBtC ItEisenwerke
oder Ornamentik d. SchaisdÄM» RNnkf. a. M.,
1870 «. ISeSk Tai. 34-3«. H. V.
Mtatai^ Handrtek, hoUind. Ifakr (ft«-
MhOdirK im M AaMwdam atif .
A, Bredmi.
a. BoUtmi.
Daaicl. BüdbaMr oid Maler in
vrtttt, arwimc tob mr^h» genKinmn nni
Jean Martins und Guillaume de Ritsere am
Baldachin, den das Genter Schöffenamt der
Kirche Notre Dame von Toumai stiftete.
Sda Sohn Pitns B, auch BnlUtä fenMVt.
Uder and BiMhmcr, wirkte 1468 bei den
Hocineitsfeierlichkeiten Karls des Kühnen za
Brfigge mit, malte das Gestühl im Schöffen-
amt zu Gent, wo er auch einen Kruzifixus
«ad cfai Tabemikd acbnitsle, und arbeitete
«n der VoOeadaaff des Vddadiins tn Kotre-
Dame von Tournai 1475 — 87 mit
Batscher, Feint, momle i Gand, 1858
p. 39, 40, 53. M. — B u s sc h e r, Peintr. gantoia,
1859 p. 176. — E. Marchai, Sculp. aux Pajr»-
Ba* 1877 p. XXXVI. — E. Marchai. Sctüp
etc. Beige« 1899 p. 800. 885. — De Laborde,
Les ducs de BourxogDC I u. II Reg. — C h.
K r 1 ro m, De Levens en Werken etc. I. — Biogr.
aat h^igc R. C.
Bulteel, Jean, Bildhauer, geb. in Rossuyt
bei Courtrai, schnitzte 1409 das Chorgestühl
von Notre Dame de St. Pierre in Gent, das
IBVB vQo dcB ^UvbdelcB veibiamit wurde.
Er dürfte mit dem Jean B. au«; Gent identisch
sein, der 1442 am Baldachin zu Notre Dame
von Toumai zusammea mit Niootes Vimler»
meersch arbeitete.
Butacher, Peint enrtle i Gand 1868 p. 64.
— Bnsacher, Peintr. gantoii 1859 p. 176. —
De Laborde, Les Ducs de Bourgogne I. —
E Neeffs. Hirt, de la peint. etc. i Malines
187Ö II. -- E. Marchai, Sculpt. aux Pa)rs-Bu
1877 p. XXXL — A. T. Warsbaeh, NiederL
ICsdcfIca» Blogff. nati beige. JV.
Balteel, Pierre, s. unter BuUeel, Dan
Beitel, Andre, franzrä. Bildhauer, um
1748^ HolMUhwer, vlclleidit identiNh mit
dem Bildhauer BtutA, der fan AtcVer
Booeiiafdoa arbeitete.
Si. Lami, Dtet d. Sealit an U. *„ IM«.
BlMtaia^ Jan, geb. in Groningen am 80.
18. ITöO, war dort Schüler von Jan Wieringa
und arbeitete darauf 8 Jahre lang bei Jurriaan
Andriesaen in Amsterdam. In der dortigen
•tidtiscben ZeidMa-Akademie erhielt er 1786
eine goldene Mcddlle. Nadidem er erst Ta-
peten mit Landschaften gemalt hatte, legte
er sich später fast ansschlieMich auf das
Zeichnen von Prospekten, «ddK in groBer
Zahl von K. F. Bendorp u. a. gestochen
sind. Gesdiichtliebe Darstellungen haben C
Brouwer, C. Bogerts. C. Philips Jz , R. Vin-
keles u. a. nach ihm gestochen. Einige setner
in Tusche gezeichneten Prospekte sind im
Amsterdamer Kabinett. 1787 bat er ein Blatt
mit Tierstudien radiert In seinen letzten
Jahren Richtleidend ist er am 29, 5. 1801
im Amsterdamer Krankenbause gestorben,
nachdem er kort vor feinem Tode noch ein»
Reise nacJi Groningen gemacht hatte.
V. E/nden u. v. d. Willigen, Gesch. etc.
n 4Mu — V. d. Biegr. WeotdeiAock.
B. W. Uott.
Beltisck. Name einer Gotdschmiedefamilie
der 2. Hälfte des 16. Jahrh. in Brügge. — Ein
Adrian B., Sillwrschmied in Ypem, lieferte
1617 ein Ziboriwn md 1621 ein SalhfeSS
in die Srdie n SSarrtn. /«mim RTeelr.
Balwits, deutscher Miniaturmaler, m Lon-
don 178A aneleiig. malte Bildnime in der Art
TT firlinddli
G. C Wllliameonb Set e( peilr. ndniifc.
IMintL JT. K
Bnlselega, Rinaldo di qm. Ser Do-
menico, Maler in Padua, urkundlich er-
wähnt 1369. 1368, 1878.
Gloria, Dee. laed. iolane al Petreici^ fb
46* Am JfafCMMC
Bnlioal, s. Bohoni.
Bum, G. V a n, Miniaturmaler um 1750, von
dem die ehemaL Samml. Alb. Jaff^ in Hamp
bürg ein voll bezeichn., auf Elfenbein gemaltes
Damenbildnis bewahrte (Versteig.-Kat, J M.
Heberle, Köbi 1906» Ko 701).
Buna, Johannes, geb in Leeuwarden
1694, als Sohn des Apothdcers Nictdaas B.,
sollte seil :ii Vater in dessen Beruf nach-
folgen, vi'idmete sich aber, al* die Apotheke
mfolge eines Familienprozeeeee verkauft war,
als Diletteat der DÜehtlnmst und Malerei.
Er hat Portr3ts und Landschaften gemalt,
welche in Privatbesitz angetroffen werden.
Bekannter ist er durch seine Gedichte, von
denen ein grOBeres, „Boeren-Broiloft", erat
nach seinem am 28. 7. 1766 in Leeuwarden
erfolgten Tode herausgegeben wurde. Sein
von R. Keyert gemaltes Porträt ist 1767 von
R. Jelgerbuis in Schabkunst radiert worden.
Tan der Ae, Biegr. Weordaab. B. IT. M9M.
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Bnnicl — BuncliS
(oder AmcQ, Michael, cqgL K«(p-
f entcelwr dtt 18. Jahrit, «ladi Aadidrt*» «d
Heiligenbilder.
Jos. Strutt. Biogr. Dict. London. 1785^8.
— B r 7 ■ n, Dict. of päint aod cagr., IWi I.
Bm— t, iriaiös. Htttoriamiakr, gib. in
Ncvcfit yMimt der Apdles y« Ncverii wv
1576 in Bourges für die Dekoration zum BilH
mg dct Herzogs von Aleacoa tittg.
Girtrdot» AM de i« «Ölt di Bowg«.
K. C.
Bnurip ■. BamekB, Tiai.
Baabvzy, Henry William. Zeichner u
Kapferstecher, geb. 1760 als 2. Sohn des Ba-
ronet Sir W. Bonbury von Mildenhall (Suf-
folk), t am 7. 6. 1811 in Kciwick; ursprüng-
lich Offizier und seit 1787 „eqoerry" des Duke
of York. Er betätigte sich von Jugend auf als
begabter Karikaturist, beschickte 1770—1808
die Londoner R. Acadeniy als Flirrnausstcller
mit einer Anzahl z. T. aquarellierter Zeich-
nongcn «nd erlangte mit seinen zahlloeen
Karikaturen auf zeitgenössische Sitten u Er-
eignisse bald bedeutenden Ruf. Er war be-
freundet mit GcilJsmith vi fJarrick sowie mit
Reynolds, der ihn und seinen Sohn (nMaster
Bonbaiy) portritierte ; auch Th. Lawrence
malte sein Bildnis, das von Th. Ryder in Kup-
fer gestochen wurde. Den gleichzeitigen Ka-
rikaturisten Rowlandson und Gillray an Hu-
mor und Satire keineswegs ebenbürtig, be-
kannte «r m seinen Zeicinungen gleichwohl
eine ausgesprochene Naturanlage fiir eine ge-
wisse groteske Komik. Daj Ix)ndoner Vic-
toria .ind Albert Museum besitzt von ihm ver-
schiedene Zeichnungen („Florizel and Auto-
fftiBUf* vmw.), das Britbh Maaeum die 11M da-
tierte Aquarellzeichnong „The water sprite".
Heinecken, Dict 1789 III «1—454 (Kup-
ferstiche nach ZeichnunKcn). — Lc Blanc.
Man. I 544. — Redgrave, Dict 1878 p. «1. —
.\ D 3. >■ o t, La Peinture Anglaise (10O8) p.
313 tf., 325 f. — Gr»Te«. R. Acad. Exhib.
(1806) 1 336. - L .ct of Mat Biogr. 190« III
«J7. — K*t de« Bnt. Mu». o. de» Vict and Alb.
Uut. M. W. BrockwtU.
Bsac«, John Oskar, amer. Architekt a.
Bildhauer, geb. im Juli 1887, Schüler d. Hat
Acad. of Design u. d. Art Students Leage.
Nach dem großen Brande erbaute B. in Pater-
son, N.-Y., versch. öfifentl. u. priv. Gebäude.
Unter seinen Skulpturen sind die Büsten d.
llakn Mbran n. d. Dklrtm roidrtfb n
bis 1787 arcUt
Who is Who in Amertee? 1910-11. R.
Bwice, Kate, engl Malerin, stellte 1887—
1901 in der Rogr. Acadcngr in London (Tlie
Minstrel; Hie PairAMni ctc). 1906 im
Salon d. Soc. Nat. in Paris (Le Souvenir)
nach präraffaclitischen Principien gemalte
Genrebilder aus Sie lebt in Birmingham.
Gravei, Roy. Acad. Exhib. I. — Cat d.
See Nat d. Beeux-Arti 1905 (Abb.). R.
S., engl ArcUtcfct, «telUt mr. 17W
in d. Rogr. Aea-
Gravea, Roy. Acad. Exhib. I. R.
Buoe^ William Gedncy, amerik. Ma-
ler, geb. 19. 9. 1840 in Hartford, Conn., stu-
dierte in New York an der Cooper Union und
unter William Hart, in DOnddorf anter
Achenbach und in Antwerpen unter P. J.
Qays. Er malt mit Vorliebe stimmungsvolle
Wasscrbilder (mfist v c nedanische Motive), in
denen Segelboote eine groBe Rolle fielen. Die
leichten, ewig wechselnden Nnaaetn von Him-
mel, Wolken und Wasser gibt er mit Zartheit
und in reinem u. barmoaisdiem Kolorit wie-
der. Dn dstonüf« Element hemdit überall
vor.
9L lakaai. AnMtfc. Paioting 1003 p. 448.
Edmiuid vom Mach.
BoachC, bek..nnt unter seinem G6 Ip^itsmud
B. (— IPE 3S ]t ■). Familienname Yanagi
oder Kishi, Nanori Seishi (It Z), fernere Gö:
Ndntyüsr.t f jfj fl[ jjf), als Kyökadichtcr Söyöan
'* » «) und Hajtntti (£ A Scherzname
Tsumuri Hikaru (M jfc) wegen seines starken
Zechena — jap. Maler des Ukiyoe (volkstüm-
liche Schule), t Kwansei 8, 4. Monat, 12. Tag
(= 18. Mai 1796), 70 Jahre alt, geb. also 1727.
Wohnort Edo (Tökyö). Der Name seines
Lehrers ist unbekannt, nach einigen Ishikawa
K&gen (# jb auch ^1 fb, Takamoto?, geschrie-
ben). Seine zahlreichen Farbenholzschnitte
stellen besonders Szenen des täglichen Lebens,
die berufsmiBigen Schönheiten des Tages —
hier lehnt er sich an Harunobu an — und be-
rühmte Schauspieler dar. Besonders hiuf ig soll
er den berühmtesten Schauspieler seiner Zeit,
den zweiten Ichikawa Yw>zö porträtiert haben.
SeidUtz nennt seine Blätter „vielleicht die
zierlichsten und anmutvollsten der japaniscfain
Konst", d. h. wohl des Ukiyoe. Im Alter er-
hilt er den geistlichen Titel Hokkyö und gibt
die standesunwürdige Ukiyo • Malerei auf.
Sein Hauptwerk ist „Ehon Butai Ogi", Sdian-
spielerbilder auf l ächern, 2 Bände, dtt CT
1770 o. 1778 mit Katanknwa ShumM znnm-
Andersen, Catalogne 844. — Barbou-
tcan II. SS. — Sekine. Uldyoijinden (TskyS
18M) 54. — Dai Nihon Jimmd Jlaho (6., TökyS
1803) 1J18. — Asaoka, Kogwa BikS (Tflkyft
1807) 189S. — HoochS Gwaka Lanei Jiiho (17.,
TSkyS 1903) 10. — Cottoetion Bcyaslii. estampes
SL IMi. — Saldllt^ Jae. FubenboU-
acWlt IM 1 — Penoll asa, Hut of Uk^ye
(TBfcyS 1001) 37, O. Kämme!
BnnehS H), Familienname Toni, Arana
u, persönlicher Name B. (in jüngeren Jahren
% n geschrieben), Tsüshö anfänglich BumgOt
später BuHgor9 {% %), Gö a. a. Shaaami9
(M Ul Gwagakvsai (Ü 9 V), Muni oder
Munisai (Ü — J|). Ichinyokoji (- In /5 ±),
v -iitlichcr Name Bunami, — jap. Maler der
neuchines. Schule, geb. in Edo (Tökyö) Hö-
refci 18. 9. Monat» 9. Tl« (= 16. Oktober
17flQ, t daidlMt T«o«6 Ifl^ liL Monat;
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Bunc1i9md — Bnnclgtrd
14. Tag (= 25. Januar 1842) (die Angaben
Über das Datum seines Todes uiul über s«in
AlMr variieren, die Zahlen 1760—1840 —
Koickwa H. 160, Text za Tafel B — sind aber
sicherlich unrichtig) Sohn des Tani Rok-
koku, eines bekannten Dichters, Schüler des
Katö Bunrei, des Kitayama Kangan, bei dem
er vor aUsm die Meister der chin. Ch'in«
Dynastie kennen lenrt, des Watanabe Genta!
(I. dfs Sii7iiki Fiiyö. Außerdem sind von
älteren jap. Malern Sesshü, Tanyü, die
Meister der alten Toi^aschule, nach einigen
Mch Hanabnsa Itcbö seine Vorbilder, vor
aUem aber staalert er die klassiscben Meister
der chin. Sung-, Yuan- und Mitii^ilynastien.
Die Vielseitigkeit seiner Studien spricht sich
auch in dem überaus umfangreichen Werke
des Meisters aus, der alle Stile von der manu«
mentalen SdiwarxweiBkonst des 16. Jahrb. bis
tu der prunkvollen Por7ellanma!erci lier Schule
von Nagasaki, von dem tuitolndcii Manieris-
mus der „literarischen Malerei" bis zu den
episdten Miniaturen des alten Tosa>e virtuos
tdierrscbt. Selbst im europäischen Stite hat
er gemalt. Ein wirklicher Künstler aber
ist er in seinen schön komponierten und
farbig ungemein reizvollen Landschaften im
Miaigstile, in denen er auch eine durcitaus
eigene Spnidtt sprtdit. Der Umfang md die
Gründlichkeit seiner Studien machten B. zu
einem der besten Kunstkenner seiner Zeit.
Er ist Mitarbeiter an dem vortrefflichen
Werke „ShtUco Jiahu" dea Matsudaira Rakud
(Sadanob«), dessen Tafeln er sdchnet. Auch
seine anderen zahlreichen Schriften, wie
„Honchö Gwasan" und „Gwagaku Daizen"
werden iiDch heute geschätzt.
Unter seinen malerischen Werken, die er
meist fBr den Fürsten Tokugawa Tayasu
(Mimrtake) oder für den '^hdpiinalcn Hof
schuf, sind zu nennen; 1) AiTcn 17Ö3, Slg. des
Vic. Matsudaira Kazuo, Tökyö, Kokkwa 13f.
2) Landschaft, dat. 1786, Slg. Hajashi Sbin-
•ake, TAfft BijÜra Talkwan (Tftkyfl 1906 ff.)
VI, Tfl. 371. 8) Landschaft, dat. 1797, Slg.
Ueno Kiichi, Osaka, Kokkwa 152. 4) 2 Land-
schaften mit chin. Figuren, dat. 1797, Slg.
Hara Tomitarö, Yokohama. Töyö Bijitstt
Taikwan VI. Tfl. 874. 6) Shöki u. B Laad-
schaften, um IRin. die Landschaften etwas
später, Slg. Murata Minejirö, Tökyö, Kokkwa
160. 6) 2 Makimuno. „Ishiyamadera Engi",
die Wunder der Kwanon des Ishiyama*
lempels, als 6. und 7. au 6 älteren Rcdloi von
Tosameistem 1805 für Rakuö gemalt, voll-
kommen im Tosastil, im Ishiyamatempel Prov.
ömi, Sliimhi Taikwan 3. 7) 2 Landschaf-
ten, um 1810 für Tayasu gemalt, Slg. Graf
Tokogawa Satotaka. Tökyö, die als sein bestes
Werk gelten, Shimbi Taikwan 0, Hist de
l'art du Japon Tfl. 59. Töyö Bijitsu Tai-
kwan Bd.VL Tfl. 378. 8) 2Byöbu mitLand-
Khaiten, Slg. Graf Date Munemoto, Tökyö,
Shimbi Taikwan 8. 9) Zwei Album mit 24
Landschaften, Slg. Vic. Matsudaira, Tükyö.
10) Makintono mit Landschaften des Tökaidö
(europäischer EmfloB), Slg. Marquis Hoso-
kawa, Tökyö. 11) Zwei Byöbu mit Land-
schaften, Slg. Graf Date, Tökyö, Kokkwa 224.
Abb. ferner Kokkwa H. ßl, 90. 92, 1Q9, 200,
888 (dal. 1802). Töyö Bijitaa Taikwaa
Bd. VI. Tfl. 872/373. Jap. art folio 81 Im
Anfange des 19. Jahrh. sind eine Anzahl
Hukschnittalben nach seinen Bildern her-
ausgegeben worden.
Hist. de l'art du Japon 214. — Andersoo,
Caul. Br. Mut. 195. - Coli. Barbouteau 1, 55. —
Sei. Rel. of Jap. art (Tökyö, Shimbi Shoin), 3.
41. — Ntiuha Meigwaen (TökyS 1900 fF.) H. 11.
— Jap. art folio {Tökyö o. D.) 34. — Honchö
Gwaka Jimmei Jiiho (17. A., Tökyö 190.3) 19. —
Dai Nikon Jimmei Jisho (5. A., Tökyö 1903)
USB. — Aaaoka, Kogwabikö (Tökyö 1897)
1249. — H o ri, Fus5 Mcigwaden (Tökyö 1899)
911. — K 0 s u g i, Dai Kihon Heilea Zenaho
(2. A. Tökyö 1903) Abt. Malerei 107. — Fu-
ji o k a, Kinsci Kw.iigwashi (4. A. Tökyö 190S>
224. — K o h i c .s u, Fusö Gwaiindcn {Ii, A. TSkyS
1888), IV No 197. O, KMmmtIt
BunchOmei, s. Wen Cheng-ming.
BoDck, J a m e -s, engl. Landschafts- und
Gcnremaler in Ninc Elms bti Vauxh;!!!, ätcllio
zwischen 1766 und 177Ö in der Free Society ot
artists und ia der Roy. Acadenqr in Lamloa
aus.
A. G r a V e 8, Roy. Aesd. ExUb., IWM I ; The
Soc. of art . 1907. H. f".
Buodel, Willem van de n, M.iler. gtb.
in Brüssel 1575, heiratete im März lOU j in
Anuterdam Susaona Wicart. 1614 kommt
er in Amsterdam als Bilderkiufer vor, lO&O
als Taxator und 1621 als Rahmenvcrgoldcr.
Nachher ist er nach Delft gezogen, wo er
1626 schon wohnte, 1631 weilte er auch vor-
übergebend in Dordrecht und Rotterdam,
wibrend er 1884. 188S rnid 1680 Hoofdnian
der Gilde in Delft war. Am 11 7. 1612 ist
ein Sohn von ihm im Haag begraben, als
der Maler dort in der Vlamingstraat wohnte.
Ala 1660 ein neues Restster der DcUter
Zunftmitgfieder gesdnieben irarde. wurde er
als der älteste zuerst notiert. K)^^ lebte er
noch. Er hat Landschaften gemalt, welche
gelegentlich von Jan Nagel staffiert sind.
Eine Darstellung des Prof>heten Elisa ist im
Mus. tu HfldeAirim, dne beielduietie Uood>
scheinlandadiaft war 1900 im deutsch. Kumt-
handel.
Oud-Holland III 180. 193; IV 7; VIII 204;
XVI 145. — Obiecos Aich. I 28. 30, 31, 34. 44 ;
VI 04. — Notisen von Dr. A. Bredius.
B. W. Mm».
Bundelich, Georg. Werkffitirer am Bau
des Passauer Domes, f 1466.
S i g h a r t, Gesch. d. bUd. Kste fat Bayern, 1B8S
p. 437. H. V.
Bundgard, Anders Jensen, dan. Bild-
hauer, in Jülland 7. 9 136i geb. Die groBe
Bronze-Fontäne, 1808 enthüllt, auf „Lange»
MS
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Bundsen — Bund
lin»" in Kopenhagen: Gefioi^ welche mit vier
Odnen Seeland nu dem Meere herauspflfigt
(eine alte nordische Sage) ist sein Hauptwerk,
worin er der dänischen plastischen Tradition
folgt — er ist Schüler der Kunstakademie in
Kopenhagen <— wie die unbelebten, aloent-
loaen Fof uieii ze%en. GröBeren Wert haben
sHne zihlreifhcn dekor;itiven Gratiitarbeiten
am neuen Rathause in Kopenhagen, für wel-
ches er seit 1893 verpflichtet war. Er stellte
1888 zum ersten Male auBi und bat mit öffent-
Udier Unterstfitzottg mehrere Reisen in« Aus-
land unternommen.
W e i 1 b a c h, Nyt dansk Kunstnerlex. — ,,Kö-
benbavns Ridhut" mit Text von Francis
Beckett, Kopenhagen, 1»06, pa«*. — „Kunst"
(Kopenhagen) IMSb — Auütalltuigslat, Cbar-
lottcnborg. Lto Swane.
BnndMa, Axel, dän. Architekt, 28. 1. 1768
geb., 22. 11. 1832 in Hamburg t- Nach be-
endigten Studien in Kc^penhagen wie im Aua«
lande ist er u. a. beiaodera in Hamburg titig
gewesen, wo er seine besten Ailieiten sekiatet
hat. Ein Börscneutwurf doft gdaagte aber
nicht zur Ansfiilirung.
Wei Ibach, Nyt dansk Kunatner-Lex. I 120.
— Hamburg. Kstlerlcx 1854. — Bau- u. K«t-
denkm. d. Prov. Schleswig-Holstein I 180, 279,
467; III, 1. T. Reifiitcr. Viln. Loremen.
Bmdsen, Jes (Jfns), dän. Maler, geb. in
AMeoa (Fünen) 16, 9. 1766^ t 88. 9. 1889
m Altona, Bruder des Archttdctcn AmI B>
Schüler der Kutistakad. in Kopenhagen (Sil-
bermedaillen 1786), dann Zeiciienlehrer im
Hamae des Grafen Baudissin auf Knoop. Nach
diaer gemenaachaftlichen Studienreise mit sei-
nem Bruder wurde er Zeichenlehrer am Al-
lonaer Gymnasium (17951 Hier soll er [iiit
•einen Kollegen die erste Fortschrittschule
fBr Pachzeichner und auch, damals noch et-
was seltenes, Kutistausstellungen eingerichtet
haben. Seine Gemälde haben landschaftliche
Motive der Umgebung Haiiibur^'s und Al-
tonas und besonders Innenarchitekturen der
dortigen IGrehen nun Gegenstande (in der
Kopenhagener .Ausstellung 1?19: „St. Petri-
Kirclic, H.iinburg" und „Prospekt von dem
Dom in Schleswig", beide Gemälde für die
kgl. Gemäldegalerie, Kopenhagen gekauft —
ini: „Innenardift^ctur der St Knnd>Kirlce,
Odense"). Er hat auch einige Blätter radiert
(so 1806 12 Bl. Ruinen d. Hamburger Doms).
Weilbach, Nyt dansk Kstnerlex. I 1896 (u.
da angef. Lit.). — Bau- u. Katdenkm. d. Prov.
Schlesw.-Holat. DI 1. T. Ulsmiisler im Nach-
trag S. 47. A. Röder.
Bnndt, Paul, Maler u. Illustrator in Cliar-
lottenborg, geb. 31. 10. 1881 in Berlin, Schü-
ler der Berliner Kunstschule und AInderaie,
illustrierte Märchen- u Ri!derbüch;r tL Zeit-
schriften und hat auch Ex-libris geschaffen.
DreBleri Kunstjahrbuch, 1910.
BsBdy, Edgar (R. I., R. B. A.), Maler,
geb. 1862 in Brighton, Autodidakt, tätig in
London; beschickt «dt 1881 die Ansatellungeo
der R. Acadenty und seit 1907 den Pariaer
Salon mit charaktervollen, meisterlich durch-
gebildeten Historienbildern und r^alistt -eben
Gcnredarstellungeii. Die Ix)ndoner iNational
Gallery erwarb von ihm 1905 aus der Chantry-
Stiftung das Gemälde „Moming of Sedge-
moor**, die Art Gallery zu Leeds das GemiMe
..Tn transitn".
The Art Journ. 1897 p. 170, 182 ; lyOO p. 176,
183; 1S)U5 p. 176; l'.)09 p. 174, 334 L — The
Studio, Summer Number 1900 p. 2.^, — Gra-
ves, K Acad. (19») p. 337. — Pariser ^.il n
Kat. seit 1907. M. W. Uro^ku^sl.
Bunekr-man (Bunikemann), J o h a ti n, .Stcin-
bildhaucr zu Münster i. W. Mit ihm und
seinem Vater Bernd schlössen Bürgermeister
Cort Kortheuss und die beiden Vorsteher der
Pfarrkirche St. Kili,4ii ;;u Corbjch am 18. 5.
l.'3'J-l den Vertrag in betreff Ausführung eines
Sakramentshäuschens nach dem Muster zu
Fritzlar. Das Werk soll zu Münster aus dem
dortigen Stein gearbeitet werden, als Lohn
sind 95 Goldgulden festgesetzt. Am 7. 2. 1625
beklagt sich Cort K, bei Meister Bernd über
Verzögerung der Ablieferung, 6. 4. 1526 ver-
langt er die Überführung der fertigen Studce
imd bestellt 20 Figuren: Christus und die
Apostel, Maria, Johannes Bapt., Liborius, Ki-
lian, Ti ) Itxus, Katharina, Barbara als Schmtick
des schlanken spätgotischen Baues (Corbach,
Stadtarchiv). — Der Steinhauer Johann Bu-
nekeman wird auch im Wiedertäufer-Ver-
zeichnis aufgeführt (Münster Staats-Archiv
Ms II 181), er ist nach NnrdbrjtTs Vermutung
wesensgleich mit Johann Beldensnyder (s. Iii
222), der 1539 für ein Kruzifix 6 M 11 B. er-
hielt; 1541 fertigt Johan Statuarius Bildwerke
für die Marienkapelle zu Münster.
L. C u r z e, Gesch. und Bcschr. de» Fürsten-
tums Waldcck 1850 S. 376. — N o r d h o f f , Die
Steinhauer Bunekeman zu Münstc!r ,.Ztschr. f.
vaterL Gesch. u. Altertumskunde" hrsg. v. Mer-
tCBB «b Finhe Bd M Müniter 1898, I 12.5.
E. Firmenich-Richarts.
Banel, F r a n c; q i s I, Maler von Blois,
Sohn des Jean B., Vater von Fran^ois B. d. J.
u. Jacob B., verheiratete sich tun 1550, f 157B
oder 1580. Er scheint einen gewiasen Ruf ge-
nossen zu haben. Am 2. 6. 1579 verpfliditete
er sich, dem Glasmaler Georges Daboys die
Vorlagen für 27 Glaagemälde zu liefern, die
Katharina T. Htdici fSr SddoB Chenonceaux
bestellt hMbk
RteL d. See. d. B.-Arts XXXin (1909) Sl.
H. SM».
Boael, Fran^ois II, Maler von Blois,
Sohn des Vorigen, geb. in Blois um 1552, f vor
1699. Liefi sich 1680 in Tours nieder. Nach-
dem er 1688 Hofmaler n. Mvalel da dMmbfe"
des Königs von Navarra geworden war» unter-
nahm er häufig Reisen mit diesem. So trifft
man ihn in Pau, Mont-de-Marsan, La Ro-
chclle, Pezenaa, in Avignon, wo er den Kar-
dinal d'Armagnac porträtierte, in Patii OBd
hiufiger, nameiitUdi 1680^ in Toani, wo er da
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Band
grofies Gemälde für den Einzug Heinrichs IV.
4lidhil MtltCii Als Lieblingsmaler dieses Kö-
wbß ««i4b cf mehrfach beauftragt, Um xu por-
trSBem. Zivci tücicr Büdnnae lind vob PIl
Tbomassin und A. Carracd gestochen Hein
rieh IV. bestellte bei ihm die Portrats Hein-
rich« von Bourbon, Prinz t. Dombcs, Hem-
riciMl d«Coad4 dctSaiat-Getaia, dcaFransaia
de Vwaion, Ifidiel Hvradt de moHttO,
des Königs von 5^chottland (1589), des Michel
d'Astarac de Fontraiilcs, des Jean de Fahas,
fnner verschiedene allegorische, J^gd-.Genre-
ond nqrtholQgiaGfaa Gemüde. Loder kenm
Gira«d«^ Art. toonaflcauK. UM 9. M— S4.
<— p. LafoBd, Fraa«ois et Jaeob Baad, Paria
UM (Stak d. Soc. d. B^Afla XXII saa-«79).
~ MmTdrSoe. d. K-Aita XXXIII (MW) SS.
— mmla&PwMk »atalM of tha XVm
cauluijry liOmdott lOOA« S9t^»
Butal, Jacob, Maler von Blois, Sohn Fran-
cs' I B., geb. das. im Mai 1568 (getauft am
A. 10.), t >° Pa"« 1^ 10. 1614. Ging jung
aach S#n)«nf «o ihm König PhO^ II. 40
Genüde for des Baeorlal in Auftfag g«b.
Nachdem er sich darauf einige Zeit in Rom
aufgehalten hatte, kehrte er nach Biois zurück
und malte hier zahlreiche Porträts und reli>
^Sae Gemildc^ darunter ein Bild für den
XMOT Oer Ra|Hiiiuei aiFcoe. otxt aiocr txn
erlangte der Künstler Berühmtheit. Nach dem
Tode scmes Vaters berief ihn Heinrich IV.
nach Paris und vertraute ihm gleichzeitig mit
Touiaatnt Du fireuU die Auafübnng der
Malereien in der Ueinen Galerie des Louvre
(jetTt Apollogaleric) an, für die sämtliche Pa-
riser Stadtbeschreibungen, zeitgenössische wie
spätere, die höchsten Lobesäufienmgen haben
Die Dantdhingen aind den Metamorphoaen
und dciB allen Teetanunte wWiWBuneB. Vwr-
mentlich die Gigantomachic war eine präch-
tige allegorische Malerei, auf der Heinrich IV.
als Jupiter erschien und v*o zahlreiche be-
rühmte Zeitgeaosaen nach dem Ldten, bereite
VcrüMtaM iiber nadi den beeten VoibildefB,
die der Künstler auf seinen vielfachen Reisen
in Frankreich aufgefunden hatte, dargestellt
waren. Leider wurde dieses groie Werk
durdi den Brand vom Februar 1061 xerstört
Bbouo fid in Bordeaux 1810 dem Feuer ein
Gemälde zum Opfer, das Heinrich IV. ihm
für die Pariser Feuillanttncr-Klostcrkirche
der rue Saint-Honore 1608 in Auftrag gab,
und daa die Himmelfahrt der Maria dar-
ildhc. Weitere religiöse Gemilde, die man
ehemals bei den Fcuillantinem, den Kapu-
zinern und den Augustinern in Paris sah, sind
gleichfalls verschollen ; ebenso die Fresken
auf Goldgrund, die den Chor der Kirche Saint-
S^erin schmudcten. sowie mehrere Fürsten-
und Fürstinnenporträts, darunter das 1602 aus-
geführte Bildnis der M™« Duplessis*Momay.
Wenigstens, in eirK-m Nachstiche des Th. de
Leu kexmen wir das Porträt seines kgl. Wohl-
täters und in einem Stiche des Pierre de Joode
das Porträt des Bildh. P. de Franqueville.
Man weist Ihm einige TcgpieUcuton
ucm mcncr nee s leiic jju|wu( sowie
irn T.ouvre und im Mus. zu Rennes auf-
bewahrte Zeichaungen ZU. Auch unter Hein-
richs Nachfolger Ludwig XIII. genod B. Ui
zu seinem Tode eine angesehene Stellung.
Giraudet, Art. toaraateaua, 1685 p. 64. —
DeLaborde, Ren^isa. d arts. — P. Lafond,
Fraocois et Jacob Bunel, in der RAun. d. So& d.
B.-Arts XXII (imS) 579-401. — Gax. d. B.-
Arts, 1868. II S»6— M7; 1896, I 300—306. —
D i m i e r, French Paint. in the 16. Cent, Land.
1904. — Batiffol, Vie intime d'ooe rdae da
Franc«, p. 434. — Guiffrey-Marcel, lav.
giu. d. Deuias etc., 1908, II 180. — Inv. gta. d.
rieh, d'art. Paris, BMB. id. 1 17^ IM. H. Stmm.
BuBsl, Jean, Maler von BMe, Stammvater
einer bedeutenden Künstlerfamilie, lieferte
1S18 Wappenmalereien im Auftrage der Stadt
G«i. d. B.-Arts, 1868, II 265. — Rhxa. d. Sot.
d. Bw-Asts XXXIII (1909) ML H. Sttm.
Boai Marguerite, gd». Bidmeht, frin>
zös. Porträtmalcrin, geb. wahrscheinlich in
Tours, f um 1680 in Paris, geschätzte Frauen-
bildnismalerin in Paris, wo sie seit 1614 mit
ihrem Gatten, dem Maler Jacob Bunel, wohnte.
Nachdem sie WHwe geworden war, erhicH
de Wohnimg im Ix»iivre und die Pension
ihres Gatten, die sie mit ihrem NeSen, dem
Maler Robert Pixou teilte. Sie erhielt
Reihe von Bildnisacn in Auftrag; die
Avil QBs wwJBVmCIIBIIIwKVBIK QCs
Galerie dea Loovre Gctat Gd. d'Apolka) bfl-
detcn.
J. J. G u i { f r e y in Meyer« Kstlerlcx. II 648.
— J*l, Diet. crit., 2e id., 1872. — Giraudet,
Art. tonrang., p. 11. H. Sttin.
Bunel, Marie Barbe, geb. Maoon B»'
tmut, Blnmenmalerin an der Poradlattmami-
faktur in Sevres, 1779—1816, signierte M. B.
Das Hamburger Kunstgew.-Mus. bewahrt von
ihr einen Teller mit Rosen- und Kornblumen-
ddcor von ITML — £in Tkiod. AmL. B. war
IMO-n fta Sdvm ab mmummH» ti%
J. Brinckaiann, D. Haaoibnfi^ Maa. 1 Kat
u. Gew., 18Mp.4Mk — Leahavalllaff-Ch*>
vignar^ lÄ Ifaaai. da toro. da SitaM^ 1M8
II 128. jr. V.
Bunel, M i c h i c I, Kupferstecher, zu Anfang
des 17. jabrh. in Antwerpen tatig. Er bat Paa-
u. mderca in '
Le Blane, Manud I. — Nagler, Meoogr.
IV, N'o 1673. •
Bunel, R a u 1 1 i n, Maler von Ronen, ver-
heiratet mit einer 1624 gestorbenen Tochter
des Malera Gcoffray Uall^ lieferte zwischen
1610 imd 1666 mehrere Gemitde für Ktrcheii
Rouens, ?o für Saint-Macloti, Saint-Gervabi
Saint-Vivien und Saint-Martin-sur-Renelle.
Er war Lehrer des Daniel Halle.
O. Estournet La FaoiUe d. Hall^, in der
Bdm d. Soc d. Bi^Arla XXIX (UM) 80-82.
N. Sttim.
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Bungar — Bmmtr
Bsagu (?), Gregor, Tischmacher, von
Banitz (= Bahnitz, Reg.-Bez. Magdeburg?),
verfertigte laut Inschrift 1495 die wappen-
reiche Holzdiele aua dem ScbUle der Kapelle
St Sebastian bei Ifela (GraiMnden). di«
sidi seit 1894 im adiweic. T iiiiliiwiui- ia
Zürich befindet
Rahn in Brun« Schwett. Kstlcrlrx. I. H. V.
BnttkU oder Bonitaa (% -), Familienname
7mm;, Trtabö : Bunickirö oder KyüUhiri, Na
«ad Aaaa: Bmneki^ Gö: Ckisai (fi H oder
CS)« j9> Maler der neuchines. Schule, Adop-
tivsohn und Schüler des Tani Bunchö, f Bun-
sd 1. Jahr, 3. Monat, 8. oder 18. Tag {=z 18.
Odertt. ^ril 1818), erst 32 Jahre alt. gebofcn
■lio «tnaotUdt 1787. Wohnort Edo (Tökyö).
Sehl Vater, ein Aret, Toshimitsu Kwanzö
oder Jitsuzö, gibt den begabten Sohn dem
Bunchö in die Lehre, dessen Stil er sich
vollkommen aneignet und der ihn als sei-
nen besten Schüler adoptiert. B. studiert aber
aaBerdan Okyos naturalistische Kunst und
schafft sich einen eigenen Stil. Seine besten
Werke sind seiner beiden Lehrer durchaus
würdig. Ein Kakemono Bunichis, die Abreise
der schönea Chinesia Quo Chün zum Hun-
nealtfi«^ darsteltend. aas der Sammlung Mu-
rata, Kokkw.i H D-^ abRebildet, ist datiert
Bunkwa Ki no e Ne — 1804, also aus seinem
18. Jahre.
Hi«t. de l'art du Japon S16. — Aaderseo,
Cat 195. — Dai Nihon Jimmei Jiaho (S. A. TOkrS
1903) 1135, — Honcha Gwaka Jimmei Jiilio (17.
A. Tökyö 1903), 19. — Hori. Fart Meigwaden
(Taiqr« 1899), 90.1 (wesentlich abweichend). —
Yok«i. Nlhon KwaiRwashi (Tökyö 1901), 148.
— Kosugt, Dai Nihon Meika Zensbo (2. A,
TJSkyB 1903), 108. — Kohitsu, Fusfl Gwajin-
dca (TSIiyS 1888, S. A.). 4, 53. O. Kümmtl.
Basbuwlta^ Jacques, Portritnnler in
Frankfurt a M., geb. zu Wilna (RuBInd) «tt
1. 11. 1859. Schüler der Berliner und Wiener
Akad. und der Pariser Ecole d. B.-Arts. Ge-
nannt seien von ihm die Bildnisse Ed. Las-
kers, des MarineniaiMera Stosdi und Retai-
holtz's.
Weizsäcker-Detsoff, Katu. K»tler in
Frankf. a, M., 1909 II 21. H. V.
BoBia, Leonti, russ. Kupferst., von 1670—
1714 aadmddiar, kopierte wie die Mehrzahl
sdner Zeitgenoss. (Tatasewitach, Schtschirski,
Gatachowski) ui Kiew nach ausländischen,
hauptsächlich nach holländ. Stechern. Seine
besten Arbeiten befinden sich in einem Seelen-
messenregister, in einzelnen Blättern 1670—
1680 gedruckt. Von 1692-84 stach er 48
Butter fSr das Lesebuch des Mönchs Karion
Tstomin. Das letzte Bl.itt trä^t die tlber-
schrift: BaaroaapcHie Boiy (Dank sei (Jott),
aatca: cei dpwipa vmm IcpouoNaav Kapion
— • MMMu ■ ptsaa AeoHMl IB/pmth 3CBr
(dieses Lesebudi verfaKe Hieromonach Ka-
rion — gezeichnet und geschnitten vm I.crnti
Bunin 7202 = 1694). Ein Blatt mit der Dar-
stCUanv des heil. Geraasini tri^ anler dem
KiBBflsitallHa. Bri.V «
Kamen die Jahreszahl 1714 .Außerdem hat
B. 22 Blätter aus der Passionsgeschichte ra-
diert, wovon 19 nach dacr holländ. Bibel ko»
ptert sind. 1671 Im gaaaea sind 91 BUtter
¥oa ihm hekanut.
3HiniEJ0ii. cionapb (Encyklop. Lex.) VIII
•M. — D. Rowinsky, Leat ruas. Stecher I 118
(nua.). — ChronOc dar »snrielfalt. Kunst IV
(Wien 1891) 60. w. Nenmanm.
Bunin, Peter Leontjewitseh, ross.
Kiqrfefst, Sohn des Vorigen, wurde 1699 auf
BcfeM Peters I. dem Adriaen Schoonebek in
die Lehre gegeben und erhielt cme kaisert.
Unterstützung. Von seinen Stichen sind be-
Innnt : ein heil. Bartholomäus nach Dürer und
dae GrablcgUflg, die außer der Bezeichnung
das SteciwrB tmd seines Lehrers dessen Be-
merkung trägt, daS Bunin zur Meisterschaft
äußersten Eifer aeigte. Bunin acheint ein
SdMlgeaoise von Peter Brjanaki -gewesen an
sein.
Smonsoa. caoaapi» (Encyklop. lex.) VIII
•M. — D. Rowinsky, Lex. russ. Stecher I 123
(mss.). — Chronik f. vervielfältigende Kunat IV
(Wien 1891) 60. ff, Htmmmm,
Baak» James, a. Bunck.
Baakakn, s. JfasaiioN (Okumura).
Bänke, deutscher Kupferstecher der S.
Hälfte des IS. Jahrb., von dem man da
Schabkunstbiklnis des berüchtigten Cbevafier
Eon de Beaumont kennt.
Reinecken, Diet. d. art., 1789 HL H. V.
Bunke, Franz, Maler und Radierer, geb.
8. 12. 1867 in Scfawaan (Mecklbg.), Schüler
von Th. Hagen an der Weimarer Akademie,
seit 1910 Akademie-Professor, tätig in Wei-
mar und in seiner Vaterstadt ; malt und radiert
Landschaften mit Sdilichten und stimmungs-
voUen Motiven «as idaer Heimat Daa Mu-
aeum m SdMverhl liesftst von ihm eine „Nord-
deutsche FluBlandschaft" (1887), das Museum
zn Weimar einen „Abend im Späthertwt"
(1686), das Mas^ an Ubede da Jiafirtdgeades
(kwitter".
Bötticher, ICalerw. d. 19. Jahih. (U»l>.
— Daa geitt Deutachland (Laiprif 1898). —
Kat f. Alle. 1899 p. 201; IM« ^ M; lt08p.4Mi
1910 p. 3». — Katchron. IMT p. tM. — Dr«il-
I e r, Kathandb. 1900. — DaotsdÜsnds de. GeL,
Kstler XL Schriftat, Hannover 1911. •
Bimker, Dennis M., amerik. Maler, geb
1861 New York, t 28. 12. 1890. Schüler von
Hebert und Gerörae. B. malte in der in
Paris üblichen eleganten Manier Gear^ider.
Singer. Kallerla». Nachtr. R.
Baakwadt, s. Snktnolm.
Bonner, Andrew F i s Ii c r, amcrik. Land-
schaftsmaler, geb. 1841 in New York, f daa.
am 19. 4. 1897. Studierte in Europa und lebte
lange Zeit (von 1882 an) in Venedig, dem er
aiKh die Motive zu zahlreichen Bildern ent-
nahm. In den Ktzteii J.ihren besonders im
Aquarell tätig. Seit 1880 außerordentl. Mitgl.
der Aawfik. Nat Acad.
( IS
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Bunney — Bxuuin
Ch»mpUn-Perkins, Cydop. of Paintcrs
etc. 1881b — ILW. Slaser. Kstlerlex. Nacbtr.
UOS. Edmmnä von Hock.
BnMjfp Johi^ cnsl. AidilMidW'» iL Itind"
Schaftsmaler, stellte 1849— 186T in der Lon-
doner Roy. Academy aus.
A. Graves, Roy. Aud. Exbib., 1M5 I. H. V.
Baaaey, John Wbarlton, engt. Archi-
tcHluf" nnd Lisndsdnftmsler« gv^. un 90. 0.
1828 in Ixmdon, f am 23. 9. 1882 in Venedig,
wo er zuletzt ansässig war. Stellte zwischen
1866 und 1881 wiederholt in der Londoner
fiogr« Academr» meist vmetisniache Motive^
•US. Fttr seinen Lehrer Rnddo nsltt er eine
äußerst sorgfältig durchgeführte An^d* der
Fassade von S. Marco.
Tbc Portfolio, 1882 p. 203, 222tt. — A. G r a -
r e Roy Acad. Exhib., 190« I. H. K.
Bwmey, W., Porträt- und Genremaler in
London, stellte 1868—68 in der Kof. Academy
and in der Brit Institution 6 Arbeiten aua. —
Ein William B. war 1870—73 mit 8 Genre-
bildern in der Roy. Acad. vertreten.
A. Grave*, Roy. Acad. BjiUk, 19M I ; The
Brit. loit.. 1908. H, V.
Bvudk, Jacob van, Broder von Jan Tan
B. und desscr. Reisegefährte. Er war Schlach-
tenmaler und wurde 1(386 und 1688 zum
Dekan der Gilde in Utrecht vorgeschlagen.
Honbraken, De ar. Sdunib. III 341. —
Knllar, SddldaesiRUmn, S. 132.
E. W. Uott.
Bonalk^ Jan ▼ea, hoUänd. Maler, geb. in
Utrecht 1654. war von 1668—1671 Schüler
von Herni. Saftleven, als er ins Clevische
20g. Dann arbeitete er noch einige Zeit bei
Gerard Hoet, imd trat darauf eine längere
Reise so, wdcbe ihn über Frankfurt, Hei-
delherg, Speier und StraBburg in die Schweiz
und von dort nach Italien führte. In Genua
arbeitete er bei Pieter Mulier, in Rom, wo
er in dem Malerbent den Namen „Ketel-
trom" erlnelt, Icamte er o. a. Cark> Maratta.
Nachdem er auch längere Zeit in Neapel war,
soll er in Modena acht Jahre lang für den
Herzog gearbeitet haben, und kam 1684 über
Turin und durch Frankreich nach Utrecht
«nrficfc, begleitet von ieioem Bruder Jacob.
Er malte viele Landschaften für Schlösser,
so für Loo, Zcist u. Voorst. Auf Schloß
MiddaditeB ist noch eine Ansicht i -s alten
Schkiaacs von 1686 too seiner Hand, und im
Mus. KunstUefde in Utredit cbe Pelsen-
landschaft von 1712. Nachdem er kurz vor
seinem Tode bestohlcn worden war, starb er
•rm in Utrecht am 6. 8. 1727.
Houbraken, De gr. Scboub. III 330—342.
B. W. ifoes.
Brnning, James Bunstone^ Architdct
in London, geb. am 9. 10. 180S, f am 3. 11.
1863, seit iai3 Architekt der Corporation of
London. Zu seinen hauptsächlichsten Rauten
gehören : die City School, die Orphan School,
Billingagate Market, die Kohlenbörsc und das
Stadtgefängnis. Er beschickte seit 1819 die
Ausst. der Roy. Academy.
S. Redgrav« Oict; of ait, im — A. Grn>
▼ea, Rer. Acad. BkUh„ ItOC T H. V,
Bnnno, K o n r a d, s. Buno.
Btuiny, Rupert Ch. W., Maler u. Gra-
phiker, geb. am 29. 9. 1864 in St. Kilda (Vic-
toria, Australien), Schüler von G. F. Fo>
lingsby in Melboome^ Odderoa in London
und J. P. Laurens in Paris. Debütierte im
Pariser Salon 1886, in der Londoner Royal
Academy 1890 und beschickt seitdem beide
Ausstellaagsorte atljihrUdi mit dekorativen
KonqMsitiönen wie .Aurora" (1896) u. „Les
lieures" (1903) u. malerisch gesehenen Por-
träts und Frauengruppen wie ,3aigneuses"
(1904) , — „Dormeuses" (1905), — „Au bain"
(1906). — ..En 6te" (1907), — „Plage kMO»
taine" (1908), — „Chant tointab" (1909). Die
Pariser Luxembourg-Galerie erwarb von ihm
die ..Baigneuses", — das Museum zu Ade-
laide „Descending Angela". Er ist abwech-
selnd In Paris und London amiseig und Mit-
glied der Roynl Society of IfaRirii Aitists
sowie der SociM NsitionBle des B.>Ajts su
Paris.
Pariser Ralonkat. seit 1986. — Chron d. Art»
1903 p. Hi3 ; 1905 p. 67. — Bulletin de l'art anc.
et niod. 1903 p 173 ; 1905 p. 77. — The Studio
XXIX (1903) 218; XXXII (1904) 14; XXXIII
(1905) 184; XXXV (1905) 124 f. — Graves.
Royal Acad. (1004). — Die Kunst XI (Ktt £.
Alle XX, 1906) 62. — L'Art et Ict art. V (1907)
80 ; VII (1908) 78. — Who's Who 1909 p. 254. •
Bnao, K o n r a d (latinisiert aus Baun),
Hofknpferstecher des Hersoi^ August von
Braunsdiweig, geb. in Ikss. Fhndtenbeig;
t am 22 5 1671, tätig in den vierziger bis
sechziger Jahren des 17. Jahrh. erst in Braon-
schweig^ seit 1649 in WolfenbütUl. Sdne
frnlisfeai nachweisl»sfen Arlieiten sind der
Bildntsstidi des Christophonis Crmiai TOn
1639, der Stich mit dem Einzug Henog
Augusts in Wolfenbüttel, datiert 1641 nnd
die gravierte Gedächtnisplatte des 1689 f
Pastors Jordan in der Katharinenldrdie m
Braunschweig. Sein gestochenes n. rsdiertes
Werk ist ziemlich umfangreich, aber un-
gleich, die Radiertechnik unvollkommen, die
Zeichnimg unbeholfen, indes haben einzelne
Arbeiten wie die große Ansicht der Stadt
Braunsdiweig, nnd Firsterqtortriits gewissen
Reiz u. Wert. Der größte Teil s Stiche er-
schien in Büchern r. B. im Arbustum vel Ar-
boretum Augrustaeum etc. a Mart. (josky,
1660 und in der durch Merian 1664 Iteraosg.
Topographie ¥0n Branuchweig u. Lüneburg;
IC Steinacker. Die gfa^dsob, Erta in
Bfannsehweig «. WoHsHWittd eie; ia- Bian»>
sehw. Jabrb.. 100«. — Le Blan^ ICaand L **
Baniia ( $ Ü), Familienname SMokawa,
Azana : Shion oder i Ä)> Gö : anfänglich
l'nskö {% IJt), ijiättr Ii., außerdem Chiltusai,
Mokubuisu Döjin iS A). jap. Maler der
Shijöachule (s. Okyo) in Kyöto, f Meiji 1%
as6
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4
— Buol
6. Mooa^ 11. Tag (= 11. Mai 1877), 70 Jahre
alt, geboren alao wikhradieinlieh 1806, Schüler
des Okamoto Toyohiko. B ist einer der
besten jap. Landschafter der Neuzeit: beson-
4ben meisterhaft gibt CT wunderbaren
ümtuphäriachcn S«iiiiiBiiM|Bi aeiiier nebel-
reidMM Heimat wieder. Seine Haoptwetltt
sind zwei Makimono, „Yösanködcn", Seiden-
zucht und Reisbau, im Besitze der Familie
Matsudaira (Hoshlna), z. T. abgebildet Kokkwa
15, und die DekoratiaiMn der nach dem Brande
von 18S4 aeu gdiauteii TtSkt dci kais. PalaHes
in Kyöto, z. T. abgeb Shimbi Talkwan Bd. U.
Einige schöne Landschaften sind im Br. Mus.:
Anderson, cataloffue No 2726, 2728, abfdK
Anderson, pict arts of J. Tfl. 61, 56.
Anderioa. Catalogue 450. — T»y8 Bijitju
Taikwaa (TSkyS 1M8 ff.) VI 569. — Dai Nihon
liOimei Juho (5. A. Tökyö 190.3) 865. — Honchö
Omka JiflUBci Jiah» (17. A. T5kya 1903) 20. -
Kottwa H. TB. 0. Kümmel.
BoBB, Joannes, Maler VOO Porträts und
mythologische Szenen. Zwei Vcnusbilder
sind 1660 und 1Ö61 von Joannes Blasius be-
aungen, ein Damenporträt von 1067 war am
IS. 6. 1888 in einer Antterdaner Autttion.
— Dir^T Künstler ist wohl identisch mit dem
Johann Bum, den Merlo (Köln. Kstler 18ÖÖ)
ala Maler und Zeichner in Köln um 1670
nennt Er führt von diesem ein J. Bons f.
1910, tcaeidinetea gemaltn Bortrtt dctWilh.
Lovius im Gemäldesaal der Verwaltung der
Schul- u. Stiftungsfonds in Köln an, sowie
die Zeichnung zu dem Gedenkblatt auf den
R^krungaantritt dea Kölner Bürgermeiaters
Fk-an Braaaaert (180^, von £• de Ordooi
gestochen.
P. R i X t e 1, Mengelrijmen, 1717 S. 102. —
J. B I a I ! u s, GcaladMteoB, tW, 236. — Oud-
Holland IV 63. £. W. Moes.
Bunsei jap. Maler des 15. Jahrh. im
cbines. Stil. Von seinem Leben ist nichts be-
kannt, es wird sogar vermutet, d;iB B. nur ein
anderer Name dea lostttu oder des Söta» sei
(t. d.). Kokkwa 144 bildet ein schönes Kake-
mono a. d. Besitze des Vic. Miura Gorö ;ib,
das den buddhistischen Heiligen Vilmalakirti
(Yuima Koji) darstellt. Die möglicherweise
allerdingi ipitere Inschrift iat datiert Cb6-
ralm 1 = 14S7. Femer Koidcwa 17 zwei
Landschaften im Besitze des Vic. Fukuoka
und im Museum zu Boston eine Landschaft
mit dem Stempel Bunsei.
T9r» BJjitan Taikwan (TAkjr« 1908 ff.) 3, 240.
— Boaion, Moenak Bollctin Fctmur 190«.
O. Kümmtl.
BuiaeB, Jeremias, Bürgermeister, Hof-
maler und Münzmeister zu Arolsen, dort geb.
am 8. 12. 1688, f das. am 11. 3. 1752. B. war
Schüler v. Quittcr in Kassel Kr hat auch
einige Werke naturwissenschaftl. Inhalts ver-
öffentlicht.
Oettinger, Mon. des Dates L — Naglor,
r. a. B.
s. UtÜsit.
Buntftsbi, s. Montöthi.
Bimtschah, Kunz, Baumeister, war neben
Caspar Theiß an dem seit 1538 ins Werk
gesetzten Umbau des Berliner Schloaies be-
schäftigt
Berlin u. seine Bauten, 1896, II 8.
Buntxen, Heinrich, dän. Maler ; 29. 9.
18Ü3 in Kiel geb., bildete sich an der Kopen-
hagener Akademie zum Landschafter aus,
reiste nit Sffientlicher Unterstätzung 1880-48
im Auslande; 1850 Mitglied der Kunstakade-
mie. Er starb am 12. 1. 1892. Bilder im
Thorwaldsen-Museum in Kopenhagen (,, Eichen
an einem See*, 1840 in München gemalt, ^as
dem Garten der Vitb Borgheae", 1848 in Kck
penhagen gemalt u. a.) zeigen ihn als einen
routinierten Ateliermaler, dessen Spezialität es
war, das Laub der verschiedenen Bäume nach
einer auswendiggclernten Schablone zu maletu
Seine Farben sind kräftig, aber unharmoniscib
Wellbach, Nyt danik Kunstnerlex. —
Brieka, Dansk biogr. Lex. — Reitze I, Ckar*
lottenborg-Udstillingeme (Kopenhagen. 1888). —
Höyeo, Samlede Skrifter, ved Uasiaff, I IM
(Kopenhagen, 1871). — Been-Hannover,
Daanurks Malerknnat I 171, 194, isr, - Rae
synski, Gesdk d. aod. Kunst, III 645, &49.
L*o Swan4.
Bn^ Johann Vita% Schmiedemeiater
in Ubtt, lieferte 1718 und 1787 die prachtvollen
Eisengitter, welche den Chor und das Sakra-
mentshäuschen im dortigen Münster ab-
schließen.
W. Läbkei, Ccsch. d. deutaek. Bcaaasa, 1878
p. lU V. t8T. a. V,
Btuuelmaan, David, Maler, geb. am 1? S
1874 zu Chcrson (Südrußland), studierte auf
der Techn. Hochschule Karlsruhe Architek-
tur, besuchte 1809—1806 die dortige Kunst-
akademie; war Sdifiler von Prof. Sehtn^
Fehr, Ritter, Dill u Triibner und stellt 1908
in Weimar „Die Kellnerin" und „Der Alte"
aus.
Kat d. 3. Deutsdiea Kstlertnind-Ausst. in Wet-
■ar. — Alten der Akid. d. Kitft KarUruhr
Btrsngtr.
Bnasl, Carl, Pastellmaler in Wien, k<''>
Prag am 87. IS. IfiOei, stellie 1801—1894 im
Wiener Kfinsderkans^ 1888 und 1808 im dor^
tigen AquaretiistoiiUnb einig« tfcilidie Da«
menbildnisse aus.
Kstchroo. N. F. n 4M; ni 104; nr 875, 423 ;
XIII 237. H, V.
Baohdaer, J. F., Schweizer Zeichner und
Lithograph der 1. Hälfte des 19 Jahrb., von
ihm u. a. „Der junge Savoyarde", „Werner
Stauffacher findet des Teil Pfeil unweit der
hohlen Gasse bei Käflnach 1807".
Brun. Schweiser. KMIeriex. B.
Buol, .Antonius, ScJircititrmeister von
Eßlingen, fertigte 1518, gemeinsam mit Hans
Wech, das gotische ChorgestüM der dortigen
Stadtkirche zum hl. Dionysius.
Kst- tt. Altert.-Denkra. in Kgr. Wtcttantetg,
Ncckaifcr., 188» p^ 178, 478. H. V.
9aj
IS»
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Bnoa (oder Buono), Bartolome o, s.
Bon. Bona and RarMomao di Frawoeo 4«
Bergama
Bma, Pantaleone^ %. PmMtümt dl
Pao!o Vfnez,
BooB, s. auch Bon, Boni, Bonit, Bono, Bo-
mu naA Bumo,
BwHuccgni^ Niceol^ $. NietM di Bo-
naccorso.
BWMMMtlii Pietro, S. Vaga, Picrino del.
BnoDScconi dl Platoj«, Graf Giorgio
Bonacorso, Graphiker, geb. 13. 10. 1876 in
Li.'s:i jösterr ), lebt in Nürnberg, hat in Wien,
München und Berlin seine Ausbildung ge-
nosaeo. B. ist hauptsächlich auf dem Gebiet
der angewandten Graphik tätig. (Ex libris,
Buchschmuck u. Reklame.) Er hat sich auch
schriftstellerisch hervorgetan. B. hat den
Buchschmuck für Schuh „Die Stadt Nürn-
berf im Jubiläumsjahre 1906" geliefert. Von
ihm auch: „Nürnberg", Mappe mit 6 Radie-
rungen u. Schabkunstblättem, radiertes Por-
trät d Kaisers Fraiu Joseph (im Bat. I. K. H.
der Prin.Tessin Gisela) usw.
Kat. d Münchner Glaapsl. 1907. — OreBler,
Kwjahrb. 1910. — Nürnberger Attast-Berichte
1»0«. — Arth. f. Buchgew 1»07 Heft 12. —
Deutsche Exlibris-Ztscfar. 10O8 Heft 1 o. 8. —
Journ. f. Buchdrockerlat 1909 Heft 28, 23, t5,
26 (Monogr. n. Abb.). — Die Woche 1010.
Heft 33. — Mittig d. btier*. R.
BmaacGocai, a. anch BonaceorM, Bimmmti^
BmocmW and Gk^trlL
BuoucoU, Pier Gi«fc Ilario, a.
Antico, r.
Buonrnf ede, Giovanni, ttal. Kupferstecher,
geb. 1816 in Rom, stadi nach G. Reni (Mater
dotoroaa), Raffad (Madonna deUa Se^ dei
Candelabri, Transfiguration, Diipota)^ Goar^
cino (Mad. d. Rondinella) u. a.
Le Bianca MamMl I. — Apall, Handbuch.
1880. H. V.
BuoBagaida, Pacino di, s. Pacino.
Bwnajitt^ s. BoH^mti, Bom^iOo imd damit
verlrandenr Vorname
BnOBamld, D o m e n i c o, als „depiactar"
ei^ähnt am 14. 10. 1529 m Mantua.
d-Arco^ Aiti «d AftdL • MaMora'II 291
(1857). R.
Buoaamici, Francesco, italien. Architekt
aus LuGca. Nachdeoi er lingere Zeit in Rom
gelebt hatte, fahrte er 1608 ia Malta eine
Ranze Anzahl von Arbeiten ans, darunter die
Einwölbung und Kuppelbekrönung der dorti-
gen Jesuitenkirche. 16Ö1 nach Lucca zurück-
gekehrt, wurde er zum Architetto primario
aeiner Vateratadt ernannt. Ala aolcher hatte
er die Baupläne fies Dominikanermönches Fra
Giov. Euonvisi zur Kirche S. Romano zu be-
gutachten und den Bau der prSditigen Chieaa
del Suffra^io zu leiten,
F., T r c n t a in Mem. e Doc. etc. di Lucca
(1818) VIII 87-207. - C Garlitt, Gesch. des
Baradn^ in Italien (IMB-O) p. 2«0.
G. D01H Aui.
Baonamid, Giovanni Francesco^ Ar-
chitekt u. Maler, geb. 1092 in Rimini, f ebenda
1759 (nach Zani). Seit etwa 1780 in Ravcana
nachweisbar, besorgte er im Auftrage der Er-
bischöfe Maffeo Farsetti und Rom. GuiccioH
eine Reibe pietätloser BariMrkumbauten früh-
christlicher und mittelalterlicher Kirchen Ra-
vennas, namentlich der Cappella Sancta Saoc-
torom in S. Vitale (1782, — IflOA in dm W'
sprünglichen Zustand zurückversetztl, der Ka-
thedrale (Säulenvorhalle etc. erbaut 1734—45,
B.S achteckige Barockkuppel 1780—82 durch
Gius. Pistocchis ovak Kuppel ersetzt), imd der
Kirchen S. Eufemia (1742—47) o. S. (jioatina
(1746—47). Mehr Recht auf Ajnerkennung er-
warb er sich mit seinem grandiceen Treppen-
haus-Einbau in Domen. Barbianis Palazzo
Baronio (Via Romok) Gessi N. 4) und mit dem
cfTektvolleQ, im hn erzbischöfl. Pabate in
Ravenna wieder aufgefundenen Ölgemälde
„Bischofsweihe des Kardinals Maffeo Farsetti
im Dom zu Benevent" (am 14. 4. 1727), Letz-
terem Bilde (beinahe 5 m breit u. 2Vt m hodi,
in weiträumiger, liditdurchfluteter Säulenardd*
tektur eine Menge reich kostümierter Figuren
von Prälaten und Edelleuten vor Augen füh-
rend, darunter auch den Maler selbst 1 wird
neben planvoller Komposition und geschickter
Perspektive namentlich eine blühende Farben-
gebung in der Art des Tiepolo luchgerühmt.
— In seiner Vaterstadt Rimini erbaute Buona-
mici i. J 1747 die „Pescheria" am Palazzo
G>munale (mit vier Zierbrunnen) und 1750 die
VorinUe und das Treppenhaus des biadtUL
Palazzo dd Cmiero. AuBerdem bcaorgte <r
dort die Barodrambauten der Kirchen S. Gio-
vanni e Paolo, S. Simone und S. Bernardino
(mit seinem Grabmale) und den Umbau dca
oberen Teiles der Torre dell' Orologio. Oit
Entwürfe zum Neubaue der Kirche S. Fran-
cesco Saverio zu Rimini sollen nach Toninis
Angabe (s. unten) gleichfalls auf B. zurückzu-
führen sein (nach anderen dagegen auf den
Asdiiidctcn Garampi).
Mareheaelll. U Pitt d. Chicae di Riadni
(ITM). — Zani. Eaciel. Mel«d. (1820) V 10«.
— Tottini. Guida etc. di Rlidai (1864) p. Ul
23, 37, 42, 45. 53—57. — C Ricci. Guida dl
Ravenna (Edia. IV, 1910) 14-18^ «8» Sl, IT.
— Arte e Storia III (1894) MB. — Wt Nedaen
▼OB G. Degli Azzi. *
Bnooamid, Cav. L u i g j, Architekt in Flo-
renz, geb. das. 1842, hat mit gutem Ge-
adiaiadc vendiiedene Villen, Privatfaäuaer,
Btaenbdnatationen tnw. erbaut. B. iat mei»
Stcns in seiner Vaterstadt tätig.
De G u b c r r. a 1 1 s, Dixion. d. artisti ital. vir.,
Florenz 1880 — Cillari, Stor. d. arte een-
temp. ital. 1909. R.
Bienanüd, Petronioi, bolognes. Maler,
Idite mKh Zani 1571.
Zani. Bneicl. net I 5, p. 108. Jt
Baonamid <! e 1 !' Opera, Pietro, Maler,
blühte nach Zani um 1260 in Siena.
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Buonamici — Buonconsiglio
Z a n i, Encid. I 5, p. 108. — R o « i n i, Stor.
d. Pitt. itaJ. (1848 Pin) I 105. R,
ftwiwiBid, t. «och Bonamko u. Bmanaimko.
Wumnk», Afostinoh s. Toni.
Booiumico di Cristofano, s. Buifalmaeco.
Baoiuinico {ßomamktu), Maler in Sieiu, 1962
•Ii Lieferant v. Pahnenniakreicii urk. erwUint.
Rnmobr, lul. Foraehgo (1827) II 23 Anm. R.
BaoBunicot s. auch Bonimico o. Buonamici.
Bnonamtl, If ichclintdo» S. ifirjkff>
Biomiwll, Leonardo, Neffe Hidid-
aogelo«, wird nur in einem Briefe Leonis an
diesen Meister vom 14. Oktober 1560 als
Bildhauer erwähnt.
EagAne Plön, Leone Leoni, Paria 1887
9^ UT. R. C.
Bnflttaatfi^ Nieotao, t. unter BonaUri,
Lattanzio.
Baonarentara, s. Bonaunimü.
BMMTi«t f. Bo»0via.
BMwHIi, Praaccsca^ t. Siaadii
Boona-Hta, s. Bonovila.
fiuonaxu, s. BonasMO.
BnonconaicUo, Giovanni, gen. Mores-
«aUo, geb. in Vioenia, titig »iniciat in Ve-
wtÜth WO er mn cnten Vsle MH, dun wie*
der 1518 u. weiterhin noch oft erwähnt wird,
im war er Gastaldo (Vorstand) der Maler-
achule daselbst u. zwischen 1&35 n. 37 muß er
in Venedig geitorbca «ein, da er im crsteren
Jahre noeh lebte und im Campkia deJl' Eatfano
des letztpren Jahres von den „bereden joan-
nis mareschakhi dicti bonconsiglto pictunä
habitantis venetiis" die Rede ist. B s frühc-
Btei» jedoch weder aigniertca noch datiertes,
Werk ist nadi Borenhu» die noch nnbchnifcne
Madonna bei Herrn von Beckerath in Berlin.
Sein frdhest datiertes Werk zeigt 3 Heiligen-
brustbildcr in der Galerie von Venedig (?ign. :
1497 adij 28 decembrio Joanca Booichonaüii
Marcaebaldraa ^ Vkem ik), aber adn
eigentliches Hauptwerk ist die ergreifende
Beweintmg Christi in der Galerie von Vicenza
(bez., nicht dat.), gemalt fiir die Nievos. Er
verrät hier Einflut von G. Bcllini u. nahe Bc-
rühnmg mit Mantagna^ hat aber dabei kraft-
volle Eigenzüge nicht nur in der Technik und
Farbe, sondern auch in der Perspektive und
in der Beseelung seiner realistischen Typen.
Die Tiefe frommen Sdmienei iat selten so
ci gl eilend cum Amdradc gt^bradil worden
als in diesem Bilde. Die Farbengebung die-
ses Werkes, wie auch sonst bei B., ist ziem-
lich kah und frostig. Die Komposition ist
eintig achön. Sowohl der Chriatuakdr|ier, wie
die Woflcen im Hintergrande verraten dea
Meisters Bekanntschaft mit den Werken des
Mantegna. — Vicenza bcsi zt weiter von ihm :
Auf dem Hochaltäre von S. Rocco eine aus
dem Oratorio dei Turchini stammende, thro-
nende Madonna mit 4 Hdligen, unter denen
St Scbaatian dareb bcaondcre SchSnIieik aua-
gezeichnet ist, welche aich dorchwcg an G.
Bellini anlehnt (sign.: Jommca Bttii Chonsilii
pinsit ICCCCCII). Im Museum eine aus S
Bartolü stammende heil. Katharina. Ferner
sieht man von ihm in S. Pietro zu Montecchio
Maggtore eine thronende Madonna mit den
Hdl. Johannes dem Tinfer, Katharina, Lada,
Magdalena, einem Papst u. einem bejahrten
Manne in schwarzer Kopfbedeckung, sein
letztes datiertes Werk (v. Jahre 1619). Im
Rathautsaale zu Montagnaiu, wo B. eine Zeit
lang tätig gewesen a«Äi mA, dne ans der
Chiesa della Nativiti stammende u. signierte
thronende Madonna mit den lebensgroßen
Heil. Petrus, Paulus, Sebastian, Johannes u
einem Bischof. Zwei Putten vor dem Throne
spielen der eine die Laut^ der andere die
(jeige. Im Dom zu Montagnana das kolos-
sale, die Apais schmückende Fresko der Him-
melfahrt Mariac und (Kap. links vom Prcsby-
teritun) eine von 2 Engeln geicrönte Madonna
mtt den Heil. Rocboa a. Schaatian (baten am
Throne: „MDXI. Joanes Bonicdsitii Mare-
schalcho P. Vicentius Montonus hoc grat.
obtentam ex voto obtulit"), sowie auf dem
ersten Alure zur Rechten desselben Domes
die Darttetlttng der hcfl. Ibtharina (datiert
MDXTTT und signiert „Joanes Bonico." F.").
Dortsclbst die Halbfigur der Madonna im
Monte di Pietä. Zahlreicher sind die in Ve-
nedig erhaltenen Werke Bj: In der Alta-
demie die 8 Halbflgnren der Heil. Coanaa,
Thekla u Renedictus mit der Signatur „1497
adij 22 dembrio Joanes Bonichonsilij Mare-
schalchus da vicenza p " (aus SS. Cosma e
Damiano stammendes Fragment eines durch
Brand aerstörten Altarwcrkes), femer die
signierte, aber stark restaurierte kleine Ma-
donna mit den Heil. Johannes u. Katharina
und eine neuerdings erworbene, aus der
Kirche d. Nathriti di Maria in Montagnana
Stammende lladomia (Fresko auf Leinwand
übertragen; abgcb. in I,'Arte XII). Auch ist
dortselbst die späte, in vieler Beziehung gior-
gioiieske Maddnna mit Heiligen (No 785) zu
erwähnen. In S. Giacomo dell' Orio das
Aharbild mit St. Sebastian zwischen den Heil.
Rochus u. Laurentius (darüber in Mosaik-
kuppel der segnende Gott-Vater). In S Spi-
rito ein segnender Christu.s zwis^chen den lieil.
Hieronymus (od. Erasmus?) und dem heiL
Secoodo (sign, aber ohne Dst, aas der Tnael*
kircbe S Secondo). — Mit dem gleichen Jahre
wie sein Hauptwerk — 1497 — ist ein Altar-
werk mit der hl. Jungfrau zwischen S. Peter
und Joseph, jetzt in der Farochialkirche von
Gomedo (Val d'Agno) datiert (ahg«!». bei Bo-
rcnius, s. u ). Dieses Bild steht offenbar unter
dem Einflüsse des Alvise Vivarini (s. dessen
Madonna in Redentore, VencdiK) Etwa der-
selben Ztii wird das kleine Ecce Homo-Bild
hl der Samnd. T. Homphrf Ward in London,
signiert: Joanca 'Vloentiiiaa pin^ angefa&ren.
••9
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Sein Selbstporträt haben wir vielleicht in
dem interessanten Brustbilde in der Galerie
des KapÄnlt in Rom, bwidmet auf dem Pa-
pier fa der TcditCB Hand des Dargestellten:
Zuane Marcschalco. p. Endlich besitzt das
Schlesische Museum in Breslau eine aus San
Michele, Murano, staintnende thronende Ma-
donna swiacbcn den HeiL Stephanus u. Jo-
fanes d. Tlnfer nit d«r Signatar: Joannes
Bonij Cöselij dicto Marescakho A. P. — Mit
zunehmendem Alter versuchte B. seine Kunst
nach den Prinzipien der neuen Richtung um-
somodein. Dabei verlor üt jedoch die Frische
und ürspranglicMcch der Frühzeit. Ein typi-
sdies Werk seiner dekadenten Spätzeit ist das
große Bild mit den Schutzheiligen von Ve-
nedig, da-s früher die Messeteria im Palarzo
Camerlinghi am Rialto schmückte, sich aber
j«tst im Magazin des Wiener Hofmuseums
befindet, und d«s «ahnclwinlidi nm 1096 ai
datieren ist.
G. Ludwig, Archiv. Beiträge t. G«Kh. d,
Tcncs. Mal.; Beiheft zum Jahrb. d. k. preufi.
Kaostaamml., 1905 p. 88. — Vasari-Mila-
n e • i, Vite III 688, «50. — C r o w e u. C a v a 1 -
c a » e 1 1 e, Italien. Malerei V 463 ff. — L. V e n -
t u r i, Le origini d. pitt. veneziana, Vcneiia 1907
p. 264. — A. F o r a 1 1 i, Giov Bonconsigli pitt.
Vicentino, Padova lft07. — Derselbe in L'Arte
XII 370/1. - T a n e r c d B o r c n i tt S, Hm fsia-
ters of Victnza, London, 1909, 155 ff.
Sebast. Rumor u. M. H. Btrftath.
Bnooconaiglio, Michele d i (gen. di Sistj,
BronzegieBer in Florenz, lieferte 1461 das zier-
licfa verflochtene Bfonscgitttr am Einenge
der Cappelte dell* SS. Anmmibl» in d«r Aa-
nunziatenkirche (frfiber dem Pigno Portiginii
zugeschrieben).
Tonini, II saot. d. SS. Aantuuiata di Fi-
tom (1878) p. M. G. DtgU Atti.
llllSilWHt|11t, Vitra vio, im vencz. Dia-
lekt Vitnilio. Maler, Sohn des Giovanni B.
Wird gewöhnlich als Vitntlio erwähnt. Im
J 1528 wird V. wegen einer Messerstecherei
aus Venedig verbannt und wendet sich nach
Pdrara, tro er 1B88 u. 1620 dokument. vor-
kommt. Später kehrte B. nach Venedig suriklc
(1539 wird er zum erstenmal dokum. erwähnt
dortsclbst), WO er den Rest seines Lebens ver-
bracht zu haben scheint. 1673 wird er zum
letztenmal erwähnt. Die von B. 1660 für die
Scuola di S. Rocco in Venedig aosgefährten
Malereien sind verloren. Dagegen erhalten
sind zwei große Bilder von ihm, die ursprüng-
lich einen Teil der Dekoration des Magistrato
del Monte Novissimo im Palazzo Camer-
lenghi am Rialto bihletcn. Das erste, ca 1661
auf Bestellung von Vittore Malipiero gemalt,
stellt dar die Allegorie der Krönung der Vc-
netia (gegenw. im Palazzo Reale zu Venedig).
Das zweite, 1669 ausgeführt, versinnbildlicht
die Amortisation einer Regierungsanleihe.
Dieses letztere Gemitde ist von Gabriele Piz*
zomann bestellt worden und bcfindft «ich
beute in der Akademie. Ein Mittelstück zu
diesen beiden, das die bdcannle Uadonn» de«
Giambellino umrahmt hat, ist verloren. Im J.
1669, wieder im Auftrage des V. Malipiero,
malte B. für den Magistrato del Rason Vcc-
chio, ebenfalls im P«L Camerlenghi, eine Alle-
gorie der anf einem Throne aitaenden Vcneti«,
der die Bürger u Fischer ihren Tribut zddes
(gegenw. im Dogenpalast, sign. Vitruiio pintit
MDLVIIID. In diesen Werken erscheint
B. als ein untergeordneter Künstler, der sich
an Bonifaxio Veronese anldnit und böchttena
noch in seiner Farbengebung an seinen Vater
erinnert. Fcrraresische .Anklänge (Mazzolino)
sind in ihnen auch bemerkbar.
T. B o r e n i u a, The Painten of Viceosa, Lon-
don, 1900 p. 195 (mit weiterer Lit). Jf. H. B.
SnonoantSb s. Boncont*.
BnencBW oder BrnsBcnsw, «. Baneori und
Bonocore.
Buondi, Cola di Pietro dei, Architekt
in Perugia. Wird 13-46 als Bauleiter des Pa-
lazzo del Popok), neben Pietro di Gugliekno
dei Bnonguglidml und Filippo Gelomia nr>
kundlich erwähnt, aber schon im nächsten
Jahre erscheinen neue Bauleiter in den Akten.
Mariotti, Lett. pitt p. «0, Note 1. —
Zani, Encicl. V III. — Roaai, II Palaaso
del Popolo a Pcnnfi«, 1864 p. 8. — Mothaa.
Baukst dei Mittelalters in Italien, p. 77».
Bnonfanti. s. Bonfanti.
BuoQfigU (Bonfigli), Antonio, Sieneser
Maler des 18. Jahrb. Seine recht mittehniSi-
gen Heiligenbilder befinden sich allerorten
in der Provinz Siena. C Gregori hat nach
ihm die Halbfigur der Sa. Bonizella Caccia-
conti und F. F. Aquila „Heros, dem Pallas den
Lorbeer. Mars das Schwert reicht" gestochen.
Heinecke D, Dict. d. Artiat. I 419 u. III. —
Lc Blanc, Manuel III 317. — F. Brogi. In-
vcnL gen. Prov. Siena 1897. R. C.
Baflnflgii(o), a. auch Bont^o) u. BwOUo.
Bv«nfln«i, 8. BonKnL
Buonfratelli, s Bcmfratelli.
Buongiovami, s. Bongiovaniä u. Lup%, Bon-
giovanni,
Baoaguglielmi, s. im Art Buondi.
Bnoni, N i c c o 1 ö, Italien. Bildhauer, 16.
Jahrb., nach Vastfi Frcond Und SdiSkr des
G. F. Rustici.
Vasart-Mlinnesl.yiM VXaM^-€OI. ^
Bnonl, s. auch daimt verbundene VortuMU»
sowie Boni, Bonis, Bona, Bonus u. Buono.
Buoaincontio da R e g g i o, (Goldschmied,
tätig um 1480 in Reggio d'Emilia ; nur b<-k,irnt
durch fin^ um 1786 im Besitze des Abate Carlo
Bianeoid znMaitand bcfindBfche flach gepunztc
u vergoldete Messingplatte mit der Darstel-
lung der Verkündigung Mariae u, der Signatur
„Bonimcomtrus de Regio fecit". Bianconi
lieB von dieser Platte einige Druckabzüge (mit
negativen SefariMnldem) bersteilen, deren
einer in die Kupferstirbsammlung des Konifc»
forschers Conte Leop. Cicognara gelangte.
«30
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Tirabosckl, Not 44* Pitt «
(17M) p. aoe f. — Zanetti, Le L SIMc da la
Calcogrmphi« (Cat CicoKnan, Verite ISST). —
Beller-Andreien, Handbucli 1873 p. 3«8. •
Bsoaioaasiu, s. damit verbundene Vor-
towie Boninsegna u. Segna.
Alberto di Guido» Bildluuier
mid Bsuninilcrt mu 1986, tf beitete fan Doni
S. Pietro zu Botogna, soll 8 Stockwerke des
Campanilea und nach Ansicht einiger den
Turm d'AItoUlb, jetit Anoendi crriditet
6 If crsarU, Maestri Conadiü 180S I ISO.
— C RUck OaM» dl Bdofm UM ». IT».
A» Ca
Biw» AlesiaadrOk «. oater JBmn»«
Pietro.
BaoBO (Buovo), Angele, Bildhauer ( ?) des
16. JahrL in Padn«, s. Scblu0 det Artikds
Giov. d'Antaoio Miiiem de' Barü II 480.
BnoBO, Bartolome 0, s. Bon, Bona VüA
Bartolomto di Francesco da Bergamo.
Bmb% Bencdettc dal, ital. Ifaler, feb.
am 7. 6. 1711 zu Lugo, t 1775 ebenda, zuerst
Schüler des Holzschnitzers Paganelli di Forli,
später in Bologna des Girolamo Donmi, kehrte
nach Logo zurück und hatte bei grofler Tätig*
■m ncn miireicne acmiwr wk rruMeaco
Montanari, Gactano Nuvoli, Bcnedctto Zab-
beroni. Aus Briefen an einen Gonzaga und
Vincenzo Giannotti (siehe Campori) kennen
wir an Gemälden für Nordlara und Correg-
gio dnan S. Andrea AtcUuio^ S. Plranccaco
di Paok), ferner einen 1761 von Giannotti
bestellten S. Andrea Avellino, Pendant zu
einem S. Quirinus. In seiner Heimat schmückte
er mit Gcmildoi die Kirchen S. Franceaoo,
S. DooMoioo^ Dd Suffragio^ fensr In Bagna*
cavallo S. Michele, und in der Capelle des
Collcgio Trisiano ist sein berühmtestes Werk
mit den Schutzheiligen von Lugo. AuBer in
den Orticbaften der UmgebuQg aeiaer Heimat
aon nadi Baniffaldi die Pandlie Boni Bilder
mit Darstellungen aus Sage und ff'r'Hl'*^
von B.8 Hand besessen haben.
C r e I p i, Vite de' pitt. Bologn. aon descritt.
Deila Fela. pittr. 1769 p. 190. — Baraffaldt,
Vite d. pitt. e scult Ferrar. II 582. — A, Ricci,
Mrm. stor. della Marca di Ancona 1834 p. £80. —
G. C m p 0 r i, GU artist. ital. e stran. negli
«tati estens. — Ferretti, Pitt. Anconitani.
1883 p. ü. R. C.
Buoao, Bernardino del, Maler und
Bildhauer, geb. 1607, f 1662 Gehilfe des
GiuUo Romano am Palazzo del 1530.
Weiterea im Artikd Btrnordino Mantovano.
BcrtoUttit Le Aiti IOmiI dl Mantova
p. 178. K. C.
Buono di Bonaccolto, florent. Archit. u.
Bildhauer, kommt in Dokumenten und In-
adiriften in Piito}a 1100— 19TS wr. Er
trat mit seinen florentirischen Genossen, mit
denen er in Pistoja tätig war, den aussterben-
den toskanisch-ronranischea Stil zu einer Zeit,
wo in Florens Fra Slalo und Fra Riatoco
tätig waren und Amolfo di Cambio Mhoii ^
Hauptformen der toskanischen Gotik fest-
gelegt hatte. 1260 arbeitete B. mit einem
Maestro Cenni an den Treppenstufen eine«
Altarea in der Kathedrale S. Zenone. 1366
war er mit Maeatro Oliviero mit verschie-
denen Ausbesserungsarbeiten ebendort be-
schäftigt. B. führte als einer der Ersten in
pistojeser Kirchenbauten die W6!bttQg ein.
Gleichzeitig mit den schon genannten Ar-
beiten baute er die Apsis von S. Maria in
Brana, vii-llt-iclu gehen -rigar Gesamtentwurf
wie Ausführung der Kirche auf ihn zurück,
denn der Cbaraicter derselben ähnelt stark
der von B. erbauten S. Salvatore-Kirche.
Nur die Apsis ist noch in ihrer ursprüng-
lichen Gestalt erhalten; sie zeigt aufi' r. ein
mit grotesken Köpfen geschmücirtea Kranz-
geiiraa, daa die lüchrift trigt;
t A[nn]o MCCLXVl T[cm] P[o]R[c]
PARISII PAGNI ET SIMONIS MAGIS-
MSR
BONCus] FECiitl.
1870 finden wir B.s Namen an der kleinen
IQrehe S. Salratore:
t ANNO MILLFMO BISIlCENTV(m)
SEPTVAGENOilHOC PERFECIT OPVS-||-
QVI PERT(iir)NO(m)I^)E BON(as)| de.
Während in S. Maria in Brana die Fassade
zerstört ist und nur die Apsis uns noch über
den ursprüngl. Charakter tmterrichtet, ist von
S. Salvatore nur die Fassade noch unberührt,,
während aDea übrige vollständig umgebant
ist. Dieselbe lehnt sich in ihren einfachen,
aber eleganten Linien an die Formen der äl-
teren pisaner Bauten an. 127S endlich führte
B. mit anderen zusammen den neuen Archi-
trav für das mittlere Portal der Kathedrale
aus. Derselbe ist mit einfachem Blatt und
Rankenornament geschmückt und zeigt eo in
der 2Seichnnng wie in der techniachen Aua»
föhrung eine eigentümliche, von den sonsti-
gen ähnlichen Arbeiten abstechende Art.
P. Bacci, Doc Totcant per la Stor. d. Arte.
1910 39 ff . — Vaaari ed. Milanesi, I. — Su■
p i n o, GU Attdri dail' Alte iar„ Architettora,
190« p. 99. Btmatk.
Baooe, G i r o 1 a m o, italien. Zeidmer, Kup.
ferstecher u. Hindkr, in Bologna um 1667
tätig, nur von Zanl, Bnc. met, V 116, crwiUint
P. IC.
Buono, Giuseppe, s. unter Bomi, Gin*
Seppe.
Baooo, Marco del, s. Marco.
BuoDO d i M a 5 o, Maier, I3r>3 in d. Stanzia-
menti der Domopera zu Florenz erwähnt.
Rnaohr. Itd. Feraeh. U IM. M.H.B.
•mws MntiOk Maler in Neapel 10OB
wurde an ihn eine Zahlung für verschiedene
Bilder geleistet, die sich im Hause d. Rotilio
GaUidni befanden.
Alte c Sloria, 1910 107. M. M. B.
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Buno, Pantaleon«^ PmMUtmt di
Paolo VeDeriaao.
Bmm^ Pietrov Maler am Saknio; aalte
laut Notariatsdoktimenten 1492 — 1612 — zu-
letzt gemeiiuam mit setnun Sohne Alessandro
B. — für Kirchen von Neapel und Umgebuof
WandlicilMa, Altarbilder, Mefisewänder de.
Von Pfetro B. itammt wohl anch in der Kirehe
S. Restituta in Neapel das die gefälschte
Signatur Silvester de Buono fec. Anno D. 1590
tragende Altarbild mit den augenscheinlich
▼enettaniach beetnflu£ten Gestalten der Ma-
donna mit dem Cbristkbde, des hl. Micbad
and anderer Heiligen.
D ' A d d o ■ i 0, Originc etc. dell' AnnunxUta
di N'apoli (1883) p. 79 f., 243. — Arch. «tor. Na-
poletano, XII 53 f. — F i 1 a n g i e r i, Ind. d.
artef. etc. NapoleUni (1891) I 69; Docum. per
la »toria etc., IV 250— 2ß.1, V «9. — L. Serra
in L'Arte 1905 p. 848, 353 — NapoH Nobiliifc
VI 38, 55. — R o 1 f (, Osch. d. Malmi Neapel*.
Ldpiig 1910. — F r i z z o n i, Arte itaL del Ri-
Micbncato. Mailand 1891 p. 20. G. Ceci.
Bmm^ SilvestrOb Maler in Neapel,
Schüler von Bern. Lama und indirekter Nach-
zügler d. Buonarrotisten. Malte in Neapel für
die Kapelle der Giracciolo in S. Gregorio Ar-
meno eine Enthauptung Johannes des T.; für
den Altarchor von S. Pietro ad Aram einen
Christus in Gethsemane; für S. Maria di Pie-
digrotta eine Madonna mit dem Christkinde;
für die Kapelle De Castellis in S. Caterina
a Formello eine Anbetting der Könige; von
Rolfa wird dieses Bild jedodi dem B. ab-
gesprochen. In Sorrent findet man von ihm
2 sigrnierte und datierte Gemälde: im Dom
eine Madonna zwischen den beiden Johannes
von 1675, — in der Pfarrkirche S. Agnello
eine VerkSndlguflg mit 2 anbetenden Sttflem
vnn T'-fG Für d Kirche S. Nicola zu Gravina
malle er 1679 den Gonfalone der Confraterniti
del SS. SnteMnnttK ^ VgL wuA d> ^ortwtg»
Artikel.
Catalaai, Discorco su i monum. patri p. 16.
— F i 1 a n fr i e r 5, Ind. d. artef. etc. Napol. (1891)
I 69. — Napoli -NobiliM., VII 19, 182; VIII 14;
X 103, 155: XIV 142. — Arte « Storia 1910
p. 107. — i.9lt9, Geack. d. Ifakni Neapels,
1910. C. Ceei.
BlMio» Vincenco dal, Theatermater
am Bologna, der 172fi die Dekorationen für
die Musikdramen Tirannia gastigata u. Arre-
nione, aufgeführt im Graf V. S^OldtMlwn
Theater in Prag, atiaführte.
G. J. DIabaei, Kafledn. fBr Böhmen.
Pkag 1815 I. R. C.
Baoao, s. auch damit verbundene Vornamen
aowie Boni, Bonis, Bona, Bonus und Buoni.
Bamuem, Giovanni Battista, s,
Bnonocore, s. auch Bonocore.
Bnaomi, Giovanni, und seine Söhne
Bmtthmmto und Frmteutt, Künstler in ge-
pnntlten Lederarbeiten um die Mitte des 16.
Jdldl. in Modena. Neben Lederschilden mit
getriebenen und gemalten antiken Kriegern
oder Pferden bemalten aae aoch für Firatea
Sottdifoge vnd Geachirre In kfiatlleriaclier
Ausführung.
G. Tiraboachi, Notiaie etc. Modeoa 1786
p. 129 (mit alt. Lit). — Znai, Bac. aMt V 116
u. Anmerk. 275. R. C.
BMMtei, s. auch Bonomi.
BMMmo di Paolo, ital. Biklh., f wahr-
schdnlidi 1477 in Rom, wird 1487 zum ersten
Male (als Buono) gelegentlich der Arbeiten
in der Kirche S. Spirito zu Sassia als „Scar-
pellatore" erwähnt 1488 leistete er im Biooe
Compitelli Zahlungen und 1469 setzte er sein
Testament auf. 1487—71 arbeitete B. mit
anderen zusammen in der Fabbrica d. KifClM
u. d. Palazzo S. Marco in Rom.
Bertolotti ia Repert. f. Kstw. IV 435 f.,
n. Alt. Bolofn. a Roma (1MB). — L'Azte ItlO
p. M4 f. M. H. B.
Bvonoii, M i c h e I e, Kupferstecher, der für
den Vortrag des M. Ridolfi, erschienen in
Atti d. R. Accad. Locchese 1846, drei Stiebe
nach alten Meistern aus Lucca gestochen hat.
R. C.
Baoapenaiam, Emilio Claudio, Maler,
geb. am 2. S. 1849 in Gravina (Apulien), stu-
dierte 186&— 71 am R Istituto di B. Arti
zu Neapel, debütierte in der Neapeler Aus«
Stellung 1870 mit dem Gemälde „Un povero
mendico", das Domen. Morellis besonderen
Beifall fand, und beschickte dann die Aus-
stellungen zu Rom, Turin. Mailand etc. mit
Genrebildern und Porträts in Ol- u. Pastell-
malerei. Von seinen Idrdilidien Gemilden iat
hervorzuheben ein St. Joseph, den er für eine
Kapelle in S. Rocco zu Gioia del Colle
(Apulien) gemalt hat. L'm 1888 war er am
R. Istituto Teenico zu Palermo als Lehrer
tätig.
De Gabernatia^ Dia. d. Art ItaL Vlvcntl
(ISN) p. 78 f. — L. C4llari, Storia d. Arte
CdMaam. ItaL (IfW) p. 888. — MapoU NehiliM.
XIV 84: jf.
Bnonsigsori, s. Ponsignori
Bueataleati, Bernard o, mit dem Bei-
namen delU Girandole, 1536—1608. Hervor-
ngender Florentiner Architekt, daneben auch
Maler, Bildhauer, Ingenieur. Seine Tätigkeit
vollzieht sich hruipts.ichlirh in Florenz und
dessen weiterer Umgebung, sowie in Pisa,
Skna und Livomo, meistens im Auftrage der
groSherzoglich medizeiacben Familie, beson-
ders des GroBherzogs Francesco, der ihn unter
seinen speziellen Schutz genommen hatte.
Trotz der außerordentlichen Vielseitigkeit B^
sind gegenwärtig twf aeine Bauten noch von
besonderer Bedeutung.
B. ist als Architekt wohl der wichtigste Ver-
treter des Barocks in Florenz, welche Stadt al-
lerdings in dieser Stilrichtung im allgemeinen
keine bedeutende Entwicklung zeiget. Er ist
Schüler des Michelangelo, von dem er viele
„precetti" erhalten haben soll u. bildet dessen
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freie und malerische Verwendung antiker
Baufornicn, wit- sich dit-sflbe etwa im zweiten
Obergeschoß des Hofes des Pala2zo Famese
in Rom zeigt, weiter aus. Daneben steht er
natürlich auch unter dem direkten Einflufi des
Ammanati, den er als führenden Architekten
in FIcrenz abinst. In höherem Grade als bei
diesem tritt bei B. das Massige, Wuchtige des
eigentlichen Barock hervor. Es gelingt ihm
jedoch selten, bei seinen Bauten eine einheit-
liche mächtige Gesamtwirkung, wie sie die
gleichzeitigen Romer anstrebten, zu erzielen.
Sein Augenmerk ist mehr auf eine dekorative,
neuartige Ausgestaltung der dmetnm Tdle,
speziell der Tür- und Fensterumrahmungen
gerichtet, und er zeigt auf diesem Gebiete so-
wohl Phantasie wie Geschmack. Charakte-
ristisch ist für ihn das Uberwachem des Bei-
werks, wie Kartuschen, Muschdn, Girlanden,
lederartiger Tücher, Tierfelle usw. über die
eigentlichen Bauglieder. Aber auch mit den
letzi I II gl tu B. willkürlich um. Die Tür-
und Fcostcrgiebel werden nkht nur wie schon
früher ausgebrochen^ aondcftt a»di nadi der
Mitte eingerollt tmd, wenn auch nur aus-
nahmsweise, dergestalt umgesetzt, dafi zwei
halbe Segmentgiebel sich von den Seitm nich
der Mitte der Öffnung herabsenken.
Charakteristisch ist für B. schon eins seiner
früheren Hauptwerke, das um 1670 für den
danuligen Erbprinzen Francesco erbaute ca-
sino di S. Marco in Florenz (via Cavour 63),
ein mächtiger langgestreckter Bau, der aber
bei seinem Mangd last jeglicher Vertikal- u.
HorizontalgliedcruDg mit den in weiten Ab-
ständen auf der Fassade verteilten Offnungen
einen überaus nüchternen Eindruck macht, an
welchem auch der reiche Schmuck der Fortal-
pnrtie und der ErdgeschoBfenster nichts än-
dern kann. Viel bedeutender ist der von B.
begonnene, später von Scamozzi tmd anderen
weitergeführte sog. palazzo NonfinitO (Strozzi)
in Florenz (via dcl Proconsolo 12), begonnen
1696. Nur das ErdgeschoB mit Ausnahme des
Portals nach via del Proconsolo (dieses von
Caodni) rührt von B. her. Hier ist ein har-
monisches Verhältnis zwischen Breite und
Höhe vorhanden. Die Mauerfläche wird noch
nach alter Florentiner Sitte durch eme energi-
sche Rustika belebt, jonische Rustika-PilastCT
tragen ein sich über das ErdgeschoB hinziehen-
des Gebälk. Die Fenster wirken sowohl durch
phantastisches Ornament wie durch die starke
Sehattenwirkung ihrer Profile, besonders der
%»cit ausladenden in der Mitte eingerollten
and durch Tfergestalten belebten Rundgiebcl.
Sehr geschickt ist auch da.s von Ii. herrüh.rcnde
Settenportal auf die schmalen Verhältnisse des
bM|0 degli Albizzi berechnet. Andere be-
ghnbigle Privatpaläste sind der in ein»
fwlien Formen gehaltene, später sehr ver-
änderte palazzo Corsini (früher Acciai'ü, via
del Prato 40^ nicht zu verwechseln mit dem
späteren grofien palazzo Corsini am Lungamo)
und der ebenfalls umgtb.iu[r palazzo Gerini
(früher Serguidi, via de' Ricasoli 40) mit an-
mutigen, schon mehr in der feinen Art des
Ober. Silvani (des Schülers des B.) dekorier-
ten Fenstern des ersten und zweiten Ober-
geschosses Weiter wird schon seit trühir
Zeit wohl mit Recht dem B. zugeschrieben der
einfache stattliche pÜUSO Venturi (via de'
Banchi 2) und femer neuerdings auf Grund
von Zeichnungen in den Uffizien der palazzo
Guada^ni (Riccardi, piazza del Duoino 28),
der früher als Werk des Gher. Silvani galt.
Jedenfalls steht der letztere Bau dem B. näher
als dem Silvani. Doch findet sich das hier
angewandte Motiv der mit Zwischenräumen
versehenen Rustika an den Pilastern der Fen-
ster und den Halbsäulen des Portals auch bei
B. sonst kaum. Die Art des B. ist noch in
zahlreichen weiteren Privatpalisten der Stadt
Florenz, besonders bei Umbauten älterer Ge-
bäude wie dem der Bianca Cappcllo (via Mag-
gio 26) erkeiuibar. Dagegen rührt nicht von
B. sondern von Anunanati her der ersterem
früher allgemein zugeschriebene palazzo Gri-
foni (Manelli, piazza della S. S. Anntmziata 1).
Am palazzo Pitti war B. bei dem Ausbau des
von Ammanati geschaffenen Teiles beschäf'
tigt, besonders aber wirkte er mit bei der An-
lage und Ausschmückiuig des Boboli Parkes,
wo insbesondere die phantastiach-anmutige
Grotte mit den Figuren des Michelangelo
Oetzt durch Abgüsse ersetzt) auf seine Rech-
nung kommt.
Eine umfassende Tätigkeit entfaltete B. in
Fk>renz bei öffentlichen Bauten. Nachdem er
bereits um 1671 die Einrichtung des ehemali-
gen Ghetto (nördlich der jetzigen piazza Vit-
tono Emanuele) besorgt und 1574 eine Efw
Weiterung des Spitals von S. Maria Nnovn
durchgeführt hatte, wurde ihm aodi die Voll»
endung des westlichen Flügels der Uffizien an
und über der Zecca übertragen. Um 1681
baute B. die Terrasse über dem östlichen
Flügel zu Galeriezweclcen aus, wobei ins-
besondere die sog. Tribuns von ihm errichtet
wurde. 1685 schuf B. an der Ostseite der Uf-
fizien nach piazza del Grano zu einen groBen
Theaterraum (das sog. teatro Mediceo, die
Lage innerhalb des jetzigen Komplexes ist
zweifelhaft). Von gröSerer Bedeutung ist der
Anbau des großen rückwärtigen Teiles dti
jetzigen Komplexes des palazzo Vecchio an
via de' Gondi imd via de' Leoni seit 1588^ dar
schon früher von Gia Batt. Tasso begonaes
worden war. Hier wendet B. zwar in An-
lehnung an die älteren Teile des Palastes über
die ganze Mauerfläche eine kräftige Rustika
an, aber die groBe Zahl und die modeme Form
der Fensteröffnungen in den sechs teils Voll-,
teils Halbgeschossen an den fast ganz un-
gegliederten Flächen läBt eine einheitliche
Wirlnmg nicht aufkommen. Die 1500 von B.
933
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gio) bietet nichts Besooderes. Die dem B. all-
gemein zugeschriebene Vorhalle zu dem Spi-
tal von S Maria Nuova ist wohl erst nach
sdnon Tod, wenn auch vielleicht nach seinem
riui, Dcconwn uuu spwer longcieiii woraco.
Von kirchlichen Bataten kommt hesonders
B.9 Fassade von S. Trinita (um 1593) in Be-
tracht. Sie entspricht in ihrem Aufbau dem
Schema der meitten anderen Kircbeniasudca
der SpctnsttissMm viit ctect* CfoBen SlidcB~
Ordnung vor dem Mittelschiff und den Seiten-
schiffen und einem attikaartigen Aufsatz über
dem mittleren Teil. Die reichen Ornamente
ähalichcT Art wie an E« Palaatbaotea geben
den Gemen einen mdir hnter fcelliclien de
kirchlichen Charakter. Aus dem Innern
stammt von B. die jetzt nach S. Stefano ver-
setzte sehr barocke, schwungvolle Treppe utid
AUarbrnatung. Der voo dcmaclbcn (»eit l&81t)
gclcilele UnriMto des zq S. IVuiitA gcliBrauden
Klosters ist einfach und ohne besondere Be-
deutung. In S. Spirito dekorierte B. zwei
Kapellen, in S. Maria Maggiore besorgte er
vcrechicdene Umbauten. Unauegeführt wie
die Bntw&rfe so vieler anderer blieben audi
diejenigen B.s zu Fassaden für S. Lorenzo
imd den Dom in Florenz (das Modell zu !etz-
teror in der opera del Duomo). Der Bau der
avpdla de' Frindpi an S. Lorenao wurde toq
B» bc0OiHWBt tbtt denn den Mitteo Nlgetli
fibcttregcn.
Vid beKbäftigt war er bei Villenanlagen.
Leider ist gerade von seiner ehemals hoch-
berShmtcA» Mr den nachmaligen Grofihenog
Pranoetco seit IBTD erbauten vilte Pratofioo,
dem medizeischen Versailles, mit ihren zahl-
reichen Grotten, Fontänen, Wasserkünsten
usw., bei denen sich B.s Ingenieurkunst be-
wihrte, so gut wie nicht» übrig. Nach den
Abblldimgen war die Villa selbst in ihrem
AuBeren ein verhältnismäßig einfacher Bau
mit T-förmigcm Grundriß auf einer Terrasse
inmitten ausgedehnter Anlagen gelegen. Für
denselben Fürsten errichtete er die villa delli
Magia, qiäter Attavantt, jetzt casa CellaBi am
Ostabhang des Monte Albano. Die 1BB4 ffir
den GroBherzog Ferdinande I. erridllete villa
d'Artimino (westlich von Signa, jellt Passe-
rini-Bartolo«nmeO ist ein groSer wtoig gcglw'
derler, lecbtcdciger Bau ohne landhausaitigen
Charakter. Femer betätigte sich B. bei dem
Umbau der medizeischen Villen Petraia und
^atdlo sowie der ffir den Don Antonio Me-
did ungebauten jetagcn Villa Ridolfi in Ma-
rignolle.
Außerhalb von Florenz i^t hauptsächlich
Pisa eine Stätte von B.s Wirksamkeit. Die
Fassade von S. Stefano dei Cavalieri (1597)
mit ihren beiden last gleichwertigen pflaster»
und siulengeschmOdcien Gesdioseen Ist kein
besonderes Meisterwerk an Erfindung. Ein-
lach zweckmäßig die loggia dei Baochi (1605).
Der palazzo ducale, jetxt provimlale odt
reichem Mittelmotiv. In Siena erbaute B. den
palazzo Reale. — Viel verwendet wurde B. als
Kriegsingenieur und bei Befestigungsarbeiten.
Schoo IKÜ war er in Süditalien in dieser B«-
sidiung titig gewesen. In Florent erridHete
er verschiedene Bastionen, f'bens'» arbeitete er
an den Furtiiikationen von Livurno, Pistoja,
Siena, auf der Insel Elba usw. Er achrieb
auch ein libro di Fortificezioai und eine L'Arte
dell' Ingcgnero.
Als Maler war B der Schüler von Salvlati,
Bronzino und Vasari, die Miniaturmalerei er-
lernte er bei Giulio Clüvio. Seine Tätigkeit
in dieser Richtung scheint hauptaicUicb in
seine Jngendiahre xa fallen. In den Uffisiea
befindet sich B.s Sclbstporträt. Von den
sonstigen Bildern, die er gentalt haben soll, ist
ebensowenig mehr etwas bekannt, wie von
den meisten seiner Skulpturwerke. Vid ge-
riUunt wird von Boc|jliIni und ViMuri dn von
B. für den GmBhcrzog Francesco gefertigter
Schreibschrank (studioio), an dem auch eine
Reihe anderer bcrfihmter BUdbaner mit-
gearbeitet liatte.
Besonders widitig ist B.s Tltigkeit auf dem
Gebiete der Pi-irzellanfabrikation, mit der er
sich nach Vasarii Angabc beschäftigte. Er
gilt als der Erfinder des sogenannten Medi-
zeerporzdlans» von dem sich allerdings nur
cne Dcacnrinnc adsui vm oiucaen mn zwei
Marken erhalten haben u. dessen Fabrikatioil
nach 1620 wieder eingestellt wurde. Es ist
allerdings nur ein Porzellansurrogat (Fritten-
porzdlaiO» eher von grofiem Reiz des Dekors.
VW Zdt und Mflibe bat B. auf die Inszenie-
rung theatralischer Aufführungen bei höfi-
schen Festen verwendet, bei denen seine In-
genieurkünste in reichem Maße zur Geltimg
kamen, — ein Gebiet, auf welchem er bahn-
brcdwnd gewirkt hat. Die zdigenBiilsdicii
Schriftsteller können sich nicht genug tun in
der Beschreibung aller der Kostüme, Deko-
rationen, Verwandlungen, Bcleuchtungskimste
zwecken dfenenden Zwisdienspieten mit der
giößtcn Pracht znr Verwendung kamen. Es
haben sich 44 Handzeichngn B.s für die Ko-
stüme einer sokhen Aufführung vom Jahre
1588 er hatten. Seiner Erfindungakunst auf
dem verwandten Gdnele der Pyrotechnik vcr>
dankte B. den Beinamen de!lc Girandole. Nur
als Beispiel für seine universale Betätigung
auf dem Gebiete der Technik sei noch er-
wähnt, daB er nach 11 dnung der Zeitgenowea
sogar ein perpettram mobile erfunden haben
soll.
B.s Lebensschicksale sind einfach. Schon
1566 war er für den Herzog Alba in Mittel-
italien ds Kriegsingenieur titiib 10fl8 be-
gldtete er den Erbprinzen Francesco an dctt
spanischen Hof, für den er vielerlei arbeitete;
Im übrigen scheüit sich sein Wirken aOP-
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id)|ieBlich in Toskana abgespielt zu haben.
Voö Bedeutung für die Kunstentwickclung war
die von ihm in seinem Hau« in Florenz (via
Maggio 83) gchattoM Schoko «wi der au a. der
bedeirteodfte PtorcBdner ArcMtckt des 17.
Jahrh. Gher. Silvani, sein Enkel, hervorging.
Va »an, Le Tite ed. Milane» VII 310 f., 614.
— Borgbin i. II Ripoto. 498 ff. — B a I d i -
n u c c i, Kotisie ed. 1840 II 490 ff. — R i c h a,
Notixie I 828: III 4S, 79. 152; III 269. 281; IV
2«3; V S. XXVI, M; VI 57 f., ßl ; VII 210;
VI II 50, 200; X 27S. — Gaye, Cirteggio III
224. 278. 536. 574. — Covoni, 11 Caaino di S.
Marco, 12 ff. — Gaz. d. B.-Aft» IV (186») 27S. —
Jännicke, Grundrifl der KenaUL 3S9 ff. —
G « r 1 i t vGMck. d. BarodMlIle, an i. — Repcit
I mttm. XX MiM. Alli dd K. ladtot» Mari-
«de dl FiftM« xxm im»i m ff.). - Am •
Stor. XIV 81, n, 41; iVI 110; XXVII 11, 106.
— Rlv. d'Afte t9M 9b 2NL — Jahrb. d. Ksuign
des Allerb. KeteA. JCV «. T. No 1193S. — C a -
r 0 c c i, I dintomi d! Firenze, 2. Aufl., I 204 f. ;
II 372 f.. u. II Valdamo 46 f. — • • • Firenie
■i Demidoff, 1886 p. 190 ff., 330 ff. — Ber-
nardo Santone Sgrilli, Descrix. della
R. Villa di Pratolino, Firenze 1742 ~ R u g -
gicri. Studio dArchitctt. I Tav. 35, 43--46,
53—57, 78— «0 ; II 15—20, 36—40. — d e 1 B a -
d i a, Miacell. Fiorcnt. I 41 ff. — B r o g i, Disegni
di Architett, Tav. 94—102. — G u a • t i, Di Caf-
fagiolo c d'altre fabbrichc etc. 404. — M a r -
locco 1908, a. 88 p. 1. — G. Carocci in
LUtaMMort nefwinw 1810 p. 156 ff.
|f. Limburger.
Boontempi, M a r c e 11 o, Maler 2\> R<irn,
wo er um 1600 Mitglied d. Künstierbrudcr-
schaft Virtuoal del PMNeoB winde; f S. 10.
1615 zu Rom.
Pfarrb. ▼. S. Lorenso in Laetna.
Sneaaed, Antonio, s. Bonmeet
Bwmricüii, Bartolommeo, Zeichner u.
Kiipfcntccher in RcggMH fcb. disdbst im
n. 1«0, mg floeh im Er iMdi meh
Goercino eine in Reggio befindliche Annan -
zfata, nach Jac. Baccartni eine Ruhe auf d
Flucht in Ägypten unti einen toten hl. Alexius
(beide Bilder in S. Filippo in Reggio). Im
Jahre 1700 hat er Correggios Madonna delte
ScaU radiert (mit Dedik. ao C MaratU). —
Audi einige Pdrtritatidie dad «OB Oun be-
kannt, z. B. der des Pariser Jctoteo Dom.
Bouhours (1628—1702).
Tiraboschi, Not de' pitt. ecc. 1786 p. 130.
— Zani, Enc. V 117. — Meyer, Katlerlex. I
464 no 80. II 504 «MtO, — L* Btasa, UmA
(Batt Bonviciai).
BWTli'iiil, Nicola, Maler, hat in der
deir Eroiafrodilo des Cawoo Bor-
n Rooi aa der DcCfce 6 WAa m
Fabel de» Hennaplirotft md der Sabnads
gemalt
PIsteleal, Dcaerfa. di Roma, 38«.
Fritd. Noack.
BuHfldnl« P i e t r o, Architekt aus Lugano,
in> die am Valaolda itammmdf Familie im
17. Jalirli. ddi angaieddt «lite ia
Ttarin md ataib daaelbat — etwa dOfiliHf —
1796. Von ihm stammen das
die Kirche S. Michele in Tarin.
Bianchi. Art UcincaL Logano 1900. —
Paroletti, Turin et aes curios., 1819 p. 375.
H. V.
BaaBfidai, Ubaldoi, Maler in Bologna,
lant Zani, Eoe. met. V IlSt om 11W. Sdifikr
und Nachahmer des G Pedretti J, E Nilson
soll (nach Heinecken, Dict d Iii 167)
das Porträt des Polenkanigs St.^nislaus II.
August nach einem Gemälde eines Bonvicini
gestochen haben. Vidlcicllt iat dieser mit
Ubalde identisch. R. C.
Baoavldjus Alessandro, s. Morttto.
Buonricino, m b r o g i o, Stuccat. u. Bildh.,
geb um 15Ö2 la Mailand, t 23. 6. 1622 in Rom,
wo er schon 1&81 nachweisbar ist. Zu Anfang
dca 17. Jabrh. wurde er lligUed der Künatkr-
brndendiaft dte Pantheoo. Er stand mit Ped.
Zuccari u. Cristof. Roncalli in frcundschaftl.
Beziehungen (Pfarrb. v. S. Maria d. Pop.) u.
wird als Schuler des Prosp. Scavezzi bezeicl)'
net. Bonanni (s. u.) idcntifiiirrt ilm mit dem
Bildh. Ambr. Malvidoo^ der um IBM fte rSm.
Kirclicfl, z. B. S. Giovanni in Lateraoo, titig
war. B. hat in Rom sahtreiche Werke ge-
schaffen, für die Bertolotti z. T. auch die ur-
kundl. Belege (von 1581—16^) gefunden hat.
Wir heben hervor: B.s Tätigkeit für die
Petenidrcbe C1697— W arbeitete er mit Rngg.
Bcacape an ueui yepnnr, oen • Lteocnwm n. o.
Kruzifix des Apostelaltares, lieferte verschie-
dene Modelle f. Reliefs u. Statuen (l.'S9T), fer-
ner das Relief ii. Schhlsiicliibcrgabc in d Vor-
halle und den Thron des Papstes (1601j], für
die Kapelle des Kardinals von S. Giorgio im
Vatikao (über der SchwdKrwacb«, lfi86:
plaatlidie Ddeoratian der Dedee u. des Altan
u. Reliefs d. Wandflächen), Arbeiten für S.
Giov. in I.aterano (1599 Modelle, 1(V)1 2 mar-
tncrni- Prophctenstat. unter d. Orgel i, fvir die
Confralcrnild di S. Salvatcrre alla Minerva
(1602/3 Marmorstatuen des hl. Fabrianus a.
Johaanca d. .T.8. Modell der Denkmünze an-
liBUdi des Neubaas), für S. Maria Maggiore
(1607 ein Marroorengel am Papstwappen an
der Sakristei, 1612 Statue des hl. Joseph u. je
2 Reliefs an den Grabdenkm. Clemens VIII.
u. Paula V. in d. Capp. Paolina), S. Andrea
detla VaÜe (Stalae d. Joliannes Et., in d. Capp.
de! Barberini) u. S. Maria sopra Minerva
(Engelsfiguren u. die Statue am Grabmal Ur*
bans VII.).
Baglioni, Vite de! pitt. ete. in Roma, 1648
n. ipit. Aoag. — Bonanni. Hist. templi Vatic,
1700 p. 176. — Tili. Deacrii. delle pilt. etc. di
Roma, 1763 p. 4, 145, 211. — Nibby, Itin. d«
Rom«. 1877 p. 127. 203, 233. — A. Bertolotti,
Art Lombardl a Roma I 815-818. 884; H IM^
lOS-110, 877; Art Mod. «tc. 85; Art Franoad
etc^ 18«. — PiatolesLDcser. diltoawSeO.
sei. 888, 801. 888, 411. 418. 8dl — Pcrbittik
- - - - - - AnL d. tMveta. dmll
IViMK JITaarlt
OfdU in
8.
»35
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Bnonviii ~ Bvora
BaoavU, Giovanni, Dotnlnltamermöndi
und Architekt aus Lucca, der die Entwürfe
für die bedeutendea ResUurierungsarbeiten
der Kirche S. Romano in Looca (Ml— aQ
lieferte.
Marchesc, Memorie IV cdir. 1879 II 503,
R. C.
Buora, Andrea di Giovanni, Archit.
u. Bildhauer, geb. vermutlich in Venedig als
Sohn des Giov. di Ant dessen Schüler u.
Gehflfe er tvar; t ebenda, «. xwar laut einer
Grabsteimnschrift wahrscheinlich 1656. Seit
1618 arbeitete er mehrere Jahre im Chiostro
degli Allori auf der Insel S. Giorgio Mag-
giorc 1640 hatte er BiMbaucrarbeiten im
Kiosftr S. Antonio Ahate n Veneditr »i be-
gutachten. In den Bauregistem der Scuola
Grande dt S. Rocco wird er mit seinem Bru-
der Antonio di Giov. B. mehrfach als Ifarmor*
lieferant erwähnt.
AidL Vcaele 18S7 p. 41«. — P. Paeletti.
Llacchit. etc. in VoMSia (UM) ». 44. 101, iM,
IM f., 182, 867 f.. Ml. F. PaoMH.
Bnoci, Antonio fu Andrea, Maler,
148&— 1607 abwechselnd in Venedig u. Tre-
viflo sowie in Lancenigo, Montebelluna u. in
der Abtei von Nervesa urkundlich erwihnt;
vermutlich der Sohn eines Bruders des Gio-
vanni di Antonio B.
G. Biscaro iVMAtti dell' Ateneo di Trsviso"
IMT pi M-MD, m— tM. P. P*»kHL
Buora, Antonio di Giovanni, Archit.
u. Bildhauer, geb. in Osteno als Sohn des Giov.
di Ant. B^ dessen Schüler u. Gehiiro er war
Für die Kirche S. Maria Mater Domini zu
VenedlK meiBcIte er 1686-87 im Stile Sanso>
vinos den Attar der Scuofa della Vergine. Am
18. 11. 1538 machte er sein TesUment. (S
auch unter Buora, Andrea di Giovanni.)
P. Paoletti, L'sKhtt. cic in Venesia (1893)
9. 44, 11«, IM. MT L P. Pm0UtH.
Buora (Bura), Giovanni di Antonio,
gen. da Müano, Bildhauer u. Archit., geb. vor
1450 in Osteno (Lago di Lugano), f 1613 in
Venedig. Schon vor 1470 als («ehiife des
Pletro Lombardo (Solaro) an dessen zierlidien
SkDlpiuren in S. Giobbe zu Venedig beteiligt,
bcßi'gnel uns B. seit 1470 auch in den Bau-
urkunden von S. Zaccaria; u. zwar meißelte
er dort 1476—84 mehrere der besten Säuleo'
Itapitetle für das Innere der Kirdie sowie aodi
den Skulpturenschmuck des Hauptportale.<; u
anderer Fassadenteilc. Ehe er nach Venedig
kam, scheint B. mit anderen I^mbarden be-
feits an den rieibewiinderten Slcolpturen im
Palaszo Docate xo UrUno mitgearbeitet co
haben, da Wiederholungen derselben itichrfach
in S. Maria dei Miracoli u. im Dogenpalaste
zu Venedig vorkommen. Seine Berufung
nach Urbino geadiah wahrsdieinlich durch
Ambrogio di Antonio da Milano (erst spiter
da Urlnno genannt^ der gleichfalls in Ve-
nedig (S. Michclc, Insel Murano) gearbeitet
hat a. vielleicht B.s Ijwlsmsnn a. Vcrwandlr
war R war ebenfalls in S. Michele auf Mu-
rano tätig, u. zwar wird ihm dort die elegante,
dem Haupteingange der Kirche zugewandte
Renaissanceempora anf Grand ihrer nahen
Verwandtsdiaft mh seinen fibrigen Werken
zugewiesen Mit Pietro Lombardo u. Bart, di
Domen. Duca arbeitete er 1489 — 90 am monu-
mentalen Neubaue der Scuola Grande di S.
Marco »i Venedig, die ilmi in ihrem gro0-
artigen Hanfitportale ein wahres Meisterwerk
der Renaissancekunst zu verdanken hat. Viel-
leicht gehört ihm auch der treffliche seitliche
Portalvorbau der Kirche S. Rocco. Mit
gfofler Wahrscheinlichlceit wird ihm femer
das (Srabmal des Arztes Jwc. Sarisno da Ri-
mini in S Stefano dcRli Eremitani zu Venedig
zugeschrieben, das schon 1493 von Sanudo
unter den Sehenswürdigkeiten dieser Kirche
aufgcsihlt wird. Wiederum mit Bart di
Domen. Duca flbcmahm er 1494 die AusfSh-
rung lang andauernder Bauarbeiten am Dor-
raitorium des Klosters S. Giorgio Maggiore,
deren Leitung ihm bis an sein Lebensende an-
vertraut blieb. 1601 icchrte er auf die Insd
Mnrano surSdc n. erbaulc dort mit Manffsdo
di Paolo aus Bissone (t 1519) einen Teil der
Klosterhöfe von S. Michele. Auch an hervor-
ragenden venezianischen Privatbauten wie
X. B. am Wohnhause der Gussoni bei S. Lio^
an demjenigen der Michid bei S. Alvise, am
charakteristischen Palazzo Manzoni bei S.
Agnese, war er beteiligt. 1610 vollendete er
mit Bart, di Domen Duca die fast lebens-
grofien, in istriachem Steine gemeiSelten Sta-
tnen der 1B AfoMd, der Maria u. des Evang.
Johannes, die bei den Künstlern von Vittore
da Norcia (f am 27. 12. 1500) in Auftrag ge-
geben worden waren für den Aitarchor von
S. Marghertta zu Treviso. Nach Aufhebung
dieser Kirche gelangten jene 14 Statuen, die
sämtlich einen hohen künstlerischen Wert be-
sitzen, unter gefahrvollem Hin- u. Herwan-
dern schlicßlicli in dir Profislcikirche ZU
Montebelluna, wo sie der Beachtung der
Konstfreonde so gut wie entrückt blieben. —
1512 vollendete B. das neue Portal der Scuola
Grande di S. Giovanni Ev. zu Venedig, deren
typischen.- nach Bart. Bellamis Entwurf er-
bauten Hof er schon früher (1479—81) mit
trefflichen Omamentskulpturen verziert an
haben scheint, wie eine vergleichende Prüfung
der Einzelheiten erketmen läBU — In den letz-
ten Jahren seines Lebens wurde Giovanni B.
von seinen Söhnen Antonio u. Andrea bei sei-
nen Arbeiten tmterstützt. Seine Tochter Lu-
crezia war an den Bildhauer Giov. di Michele
da Cazzago (t 1532) verheiratet.
P. Paoletti, L'archil. etc. in Venexia (1893)
p. 44, 68—72, 102 f.. 109 f., 115 f , 124, 147, 1«2,
167- ff., 175, 179, 182. 192, 205. 222-225, 289,
248, £5»— 258, 275. — G. Biscaroin Atti dell'
Atens» dt TreviMi, INT, pu tn-HMB, 271—273.
P. PaoUtti.
a36
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Biwrii ~ Bimtto
Bnosia, Paolo» MeuUgicfier in Rom; vom
ihm eine Glodw der Kiidie S. Maria ia
Aquiro 1B26.
F o r c e 1 1 s, lacmkml, TT 437. FfUi. Noaek.
BttOTO (Buono), Ang e 1 o, Bildhauer (?) des
16. Jahrb. in Padua s. ScbluB des Artikel»
Gknr. d'Amonio ICiaelU dcP ArÜ II 489.
Bnpalo«, Bildhaiitr und Architekt (Fans IV
80, G) aus Chios, Sohn des Arcliermos und
Bruder des Athcnis (s. d.) ; tätig in der zwei-
ten Hälfte des 6. Jahrh. v. Chr. Um seine
Toditer Ist nach der Lebende der Strdt nrit
dem Dichter Hipponax entbrannt (Acron zu
Hör. epod. VI 13 f.; Overbeck. Sq. 819).
Über die mit dem Bruder gemeinsam ausge-
führten Werke und den allgemeinen künst-
lerischen Charakter beider a. unter Allieiiis.
Smyrn:i besaß zwei Werke, die B. allein ge-
fertigt hatte: eine Statue der Tyche mit Po-
los und Füllhorn (Paus. a. a. O. Overbeck
tnd eine Gnvpe der beldeideten Ca»-
riten (goMen? Paus. IX 86. 6. Overb. BIT.
Hitzig-Blümner, Pausanias III 501) ; natür-
lich bildeten die drei Gestalten nicht eine
Gnvpc im walwea Sinne des Wortea; wir
nässen aie nna einfach nebeneinander |e>
alellt denken, jede im sog. Spestypus mit
Blume oder Frucht (vgl. Sauer, Die Anf. d.
statuar . Gruppe 9 ) . Eine zweite entsprechende
Gruppe der Chariten hatte der pergamenisdie
König AttaloB «ramrben nnd ia seinem
Palast aufBestellt (Paus. a.a.O. Stndniezka
hat vermutet, eine der in Pergamon wieder-
gefundenen Basen — Frankel, Inschr. v. P.
46 — habe die Gruppe getragen. Vgl. Frankel,
Jahrb. d. J. 1891, 48 &). Die Hera von Sa-
mos, die, eine rinnlose Notis bd Cedrenos
(Comp, hisf 322 ed. Paris. Overb. 1608)
dem Lysipp und B. als gemeinsame Arbeit
zuschreibt, war vielmehr ein Werk des Smi-
lis. Über drei gefälschte Inschriften des B.
s. Loewy. Inschriften gr. BiUIb. M7.
Pauly-Wistowa, Realeac, III 10S4 (Ro-
bert). — Klein, Geach. d, gr. Kunst, I 133 f.
und tonst. Anulunt-
Bnqnier, Gabriel, Radierer, geb. am
7. 6. 1696 in Orleans, t am 11. 8. 1772 in
Paris, lernte bei B. Audraa. Sein beinahe
8000 Blatt umfassendes Oeorre bestdit hanpt»
sächlich in Rokokoornamenten u. Radierun-
gen nach J. A- Meissonnier, Oppenord, Gillot,
Watteau, Boucher '-tc.
Beauvais de Preau in R*v. univ. d. art»
XXII 334 f. •
Box (Bauer), L i e n h a r d, Goldschmied zu
Preiburg i. B., dem Rosenberg «na Moostraas
von 1528 im dortigrn Münster ansdhrdbt
(Vgl. d. Artik. Linhart Bawer.)
M. Ressaberft GoMseban. MsHeb,, S. Aufl..
p. 341. H. V.
Buranelli, Alberto, ital. Maler des 19
Jahrh. in Ancoma, studierte auf der Akademie
in Bokigna» dann in Rom» malte aocrst in
Anoona Theaterddioralionen, apAter im The-
ater dal Verme in Mailand. Seit 1880 Pr»>
ies^r für ZeirhfnIniTist an der IL Scaote
Tecntca in Aoeona.
C Parrcitl. Pitt AnasnUsid 1888 p. 108.
R. C.
Buinl, Francesco di Doroenico
Maria, Maler imd Kupferstecher, geb. am
12. 1. 1600, tätig in seiner Vaterstadt Reggio
Emüia (Kirche S. Maria) u. in Rom, wo er
nach seinen Briefen an GiuUo Zarnirilrtri vom
17. 1. 1617 bis zum 81. 9. 1488 lebte. Seine
ciniige nachweisbare Arbeit ist eine Radierung
im Stile Riberas, einen Silen mit Satyrn dar-
stellend.
Malvasia. Felsina Pittricc. — G. B. Ven-
turi in Atti e Uem. etc. per rEmilia, ser. III
voL U p. 39 ff. — L e B 1 a n c, lUnntX L —
Hcller-ADdreaen. Handb. f. Kpftt.«Slr.
— Kristeller, Kopfcfst. n. Hslsseho. mm
vier Jahrh. (1905) p. 41$. ff.
Barata, s. Baratta.
Buratti, Benedetto, Architekt aus Bo-
logna, Mitglied des Somasccrordens, erbaute
1791 den Campanile von S. Giorgio Maggiore
in Venedig.
Molmenti-Fulia, Goida di Veaesia ISSl
9. 431. - G. Motckiai, Na«v. Gaida di Ve-
nssia UM a. IM. IL C»
BantÜ, Carlo, rbm. Arehitdtt, tnn 1T08—
1733, Schüler des Carlo Fontana, stand im
Dienste des Fürsten Livio Odescalchi. Er
leitete die Restaurationsarbeiten am Bau der
Kathedrale an Albano und führte deren Fas-
sade auf. — Die Stidia mit AaiidNcn de»
Kapitol stammen nicht TOtt JbtOt aondem VOn
Ch. Buyrettc (s. d.)-
Füi»li, Allgem. Kaüerlex. 1779 u. Teil II,
1806. — Nag 1er, Kstlerlex. II 237. — Zani,
Enc met. V 119. H. V.
Buratti, G i a m b a t i s t a, Landschaftsmaler
um 1810 in Venedig, nur von Zani, Enc.
met» V 11«, enyilmt — t 1648.
Scherns KunslMslt 1844 p. 100.
Bnratti, G i r o 1 a m o , Maler, Schriler von
Pomarancio, tatig um 1000 in Ascoli Piceno.
Dort malte er in S. Maria della Cariti Fres-
ken ans dem alten Tcatamente oad daa Hoch»
aharbOd der Gebart Oirisli. in S. FIlippe
eine Himmelfahrt Mariae etc.
O r • i n i, Descrix. d. pitt etc. di AscoU acUa
Marca (1790). — Ricci, Menü slsr. eMi d.
Maiea di Ancona (1834) II 28«. •
Bnratti, Giulio, Architekt aus Sinigag-
lia, tätig in Rom, wo er 1609 Malereien Guido
Renis im Vatikan zu begutachten hatte und
nach Zani 16SB starb. Hit Vinc Maculaai
aus Firenzuola leitete er 1688 die von Ur-
ban V7II. vcranlaBten neuen Befaatignnga»
bauten an der Engelsburg.
Zani, Encicl. Mctod, V 119. — C a m p o r
Lettere Artist (1866). — Bertolotti, Art..
Lombardi a Roma (1881) II 9—13, — Rodo-
c a n a c h i, Le Chäteaa St. Ange (Piris 1909)
p. 198. G. Degli Atti.
Baiatto^ Giovanni Battista, Vero-
maer Maler, geb. am 19. 8. 1781, f 1787,
ScbBler des Paoto Panodti, erbfindet uk 17781
837
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Zannandreis führt zahlreiche seiner Gemälde
in Verona und dessen Umgebung an, ao das
Abendmahl in der Capp. del SS. Sacrameoto
der Katbediafe, Tifebi ndt HeiKgeo h S.
Maria in Chiavica, im Chor v. SS Nazzaro
e Celso, in der Pinacot Comunale, ferner in
S. Maria degli Angeli in Ferrara das Christ-
kiiid mit der Weltkugel. Voa Bj$ Stichen
wird nur ein Id. Ignatiu» Loytda, oadi A.
Balestra, aufgeführt Bj Schüler Agost. Ugo-
Uni vollendete die letzten Werke des erblin-
deten Meisters.
D. Zannandreii, Vite d. pitt. etc. Vero-
nesi (ed. G. Biadego), Verooa 1891. — BartoH,
Le Pitt. etc. di Roviso 1793 p. 53. 1«5, 225. —
Beraaaconi, La Pitt Veron. 18<V4 p TLt —
Heller-Andreaen, Handb. f. KpistAamml.
— S i m e o n i, Verona 1909 p. 88.
Burb, franzo«. Ebenist zur Zeit Louis' XV.,
von dem u. a. das South-Klettsiagton Mas. in
London etoe Kommode bewahrt.
Maie-Sencier, Livre d. coU., 1886 p. 34.
BtutMfe, Richard, engl. Maler u. berühm-
ter Schauspieler, geb. 1567 (?). f 1610. dem das
bdcaante sog. Chandos- Porträt William Shalce>
■pearcs in den Londoner Nat Porträt Galt, zu-
geschrieben wird. Sein Selbstporträt in der
Dulwich Gall.
Kstchron. I 105. — L. C u » t, The Nat Portr.
Gall., 1901 I 62. H. V.
Bnrbank, Elbridge Ager, amerik. Ma-
ler, geb. 10. 8. 1868 in Harvard, Illinc»s, stu-
dierte an der Qiicago Acadnaj and q>äter
unter Pehr MSndien. Ldrt fai Oiicago.
Malte bis 1897 ausschließlich Bilder aus dem
Negerleben, und seitdem fast nur Indianer-
porträts. Beide SasM ventdit «r trtfliGh
zu charakterisieren.
Bradi aad Penei^ CUcage Lend «f SoMhine
Kspaiaet Loo Aafdes Abbilduntea hcraaage-
cnän von dar Plipar mUs Co. CUcaiA. Ul.
Biwmitfvtm Maek,
Bnibanl^ J., Archftektar* und Lmdsdhslts*
maier in London, stellte daselbst alljährlich
1821—1849 in der Roy. Academy aus.
A. Grave», Roy. Acad. Exh., 1905 I. H. V.
Botbaal^J. M., Tiemuder in London, f 1878»
ttdke in der Rojr. Acodcoy, in dtf Brit. In-
stitution nnd in der New Waler Cokmr Soc
seit 1825 wiederholt ans.
A. Graves. Roy. Acad. Exhib., 1905 I; The
Brit Inst-, 1808. H. M. C u n d a 1 1, Hist. of
Brit Water Colour Paint, 1908 p. 190, H. V.
Btirbank, MiB I.., Blumen- und Früchte-
malcrin in London, stellte zwischen 18BB vnd
1842 wiederholt in der Roj. Academjr ans.
Grave s, Roy. Acad. Kdiib., 1W6 L JT. V.
Btubarini, B t a g 1 o , Maler in Siena, tätig
um 1785; Bilder von ihm in der Picve dell'
Annunziazione zu Montisi (Prov. Siena) und
in der bcnacld>arten Prepoaitura di S. Pietro
Apostdo.
Brogi. lonrent gen. de. d. aiOT. dl Skna
(1897) p. 611, 615. •
Burbarinl, D e i f o b o , Maler in Siena,
geb. 1619, t 1688; malte HeiUgenbilder (z. T.
erhalten) für Kirchen von Siena und Um-
gebung.
Püitli, Allf. Katlerlex. — Zani, BadcL
metod. — B r o I i, Invent gen. cta. d. MOf; di
Siena (1897) p. 76, 82, 195, 211. *
Baibocoa, Martin de, Architekt aus Vis-
caya, vollendete 1661 gemeinsam mit Martin
Sagarcola das Domim'kanerkloster und die
Kirche Sant Elmo zu S. Sebastian de Guipuz-
coa nach dem Entwurf des Dominikaner-
mönchs Pn Martin de Santiago.
E. LlagtiBO 7 Amirola, Not de loa At-
quit ecc. Madrid 1829 II 53. R. C.
Butani» Colart de. Es gab mehrere
Teppidiwirlner des Namens B. in Touraai.
Der älteste ist Colart od. Nicolas de Burbure
(t vor l&löj. Er verkaufte der Sudt Toumai
8 Teppiche (Bankett-Darstellungen nach den
Kartons v. Jean Grenier), die Inr den Mar-
schall dt Cbastilloa besdmml waren. Beim
Tode Burbures noch unvollendet, wurde diese
Folge von seiner Witwe Jcannc Le Francq u.
seinem Schwiegersohn Jean Martel fertig ge-
wellt Fünf Stöck wurden 1610 feUafcrti die
dfdlsMMiUiOi
Xvg. Soll, Las lapisaarioa da Toanal.
/. GuHfrty.
Burbnre, Louis de, Marinemaler in
Brüssel, geb. in Schaerbeek am 80. 1. 1887.
Reichstaffiertes Hafenbild (ISn) TOB üm im
Sijksmtis. in Amsterdam.
Jooni. d. B.-Arta 1877 p. 88. •
Burcard, s. K$ltMtrt Bnrcard, sowie Sunk-
hardt, ctc
Burch, Adrian v., s. Burg.
Bnzch, Albertus v;in der, bolünd.
Maler, geb. in Ddft 1672 aus vomdnaer Fkh
milie, als der Sohn von Christiaen van der
B. und der Margaretha Schoonhovcn, welche
mit dem Maler David Beck verwandt war,
war Schüler von Jan Verkolje und nach des-
sen Tod (1688) von Adriaan Tan der Weril^
bei dem rr bis 1696 blieb Dann trat Cf
eine Reise durch Deutschland an und wurde,
wohl auf Empfehlung seines Lehrers van der
Werff, von dem Kurfürsten von der Pfalz
nnt AnasetduMHif behandelt. ZiiiOdigclBNu*
mcn trat er am 19. 5. 1698 in die Gilde zu
Delft und malte nun geschichtliche Szenen
und Genrebilder. 1729 lebte er jedenfalls
noch, wahrscfaetnlich ist er aber audi der
Ifaler von awd 1745 datierten and A. Yan
der Burg bezeichneten Porträts in der städt.
Galerie im Haag. In seiner Jugend hat er
sein Selbstporträt geschabt.
Boitet Beachryvingc van Delft, 1729 S. 791
bia 793. — Obreen» Arch. I 103. E. W. Mott.
Bnuütt jun.« Gemmenschneider in Lon-
don, atdite 1180— 18M emige Portrita and
Idealköpfc in der Roy. Ac.id nos. Er schnitt
sowohl Inta(?1io$ wie Kameen. Von ihm
Brustbild des Dichten Thomson, Kanwol-
Int, bez. E. B. F.
R. E. Raspe. Descr. Cat etc., London 1791.
— A. Graves. Roy. Acad. Exhib., 1905 l. H. V,
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JMUliB ~ BwGIMCK
Bmrck, Edward (R. A.), Gcmmensdinei-
der, Medailleur und WachÄoMicrcr in Lm«
den. geb. um 1780, f am 1814; SchSter der
Londoner St. Martin'a Lane School, dann
längere Zeit Wachsmodelleur für den Medail-
kor und Gemmenschneider James Taasie, be-
Khidilt 1760—88 di« AnaeteUmgeB der So-
ctetr of ArtiMi^ 071—1808 fiejedgca der IL
Academy mit zahlreichen Gemmen-, Kameen-,
Siegel- und Medaillencncwürfcn (in Wachs-
modellen, Schwefelabdrücken, Bleistiftzeich-
onngen usw. mit Darstellungen aiu der An-
tike und mit Bildniskopfen). Er wurde 1770
■OB «AModaic!" «ad 1771 znm VoUmitgUcde
der R. AcMleny, am 1TB8 xam Mcdaillenr u.
Gemmenschneider des Duke of York und der
Könige von England und Polen ernannt und
fungierte 1704—1812 als Bibliothekar der R.
Acadeaqr« Von seinen Zeitgenossen wird er
ab dn den groBen Gemmenschneidem der
klassischen Antike ebenbürtiger Künstler ge-
rühmt. Unter seinen BUdniskameen werden
von Forrer diejenigen des Sir Isaac Newton
und des Marquis Ch. II von Buckingham her-
vorgehoben, unter seinen Bildnismedaillen die-
jenige des Anatomen Will. Hunter (1774).
Raape, Deacr. Cat, London 17S1. — Hett,
Dactyliothek, 1792. — B i e h 1 e r, Gemmenkande
(1860), p. 84 u. Cat. (1871), No 403—66, 511, 614.
— Redgrave. Dict. 1878 p. 61. — Ren ton,
Int. Engr. of Gern« (1891). — G r a y, J. aad W.
Taasie (1894). — Forrer, Biogr. Dict. of Med.
(1904) l 311. — Graves, R. Acad. (1905) I
340 ß.; Soc of Art. (1907) p. 43. — Dict of
Nat Biogr. l»Oö III M. U. W. Brockmll.
■mh, Gysken vnn der, Bildbauer, der
sich — wegen Falschmünzerei verfolgt ~
1648 von I^ondoo nach Amsterdam flfidilele.
P i n c b a r t Arch. d. arta etc., 1860 I M8. —
Kramm, Levens en Werken, Aanh., 1864 pu M:
Bnrch, H., jun., Portratmmiaturmaler in
London, stellte fast alljährlich zwischen 1787
und 1881 in der Rogr. Acad. eine lange Reibe
TOD BAddiM» am; er arbeitete aodi Waeb*-
roodelle für den Gemmenschnitt.
K. Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I; The
Soc of art etc., 1907. H. V.
Bnrch, Hendrick Hcuckelsz. v. d..
Fajrencier in Delft, wurde 1616 Meister und
war 166S Zeuge bei. der Taufe aetnct Enkels
Pielcr, des Sohnes des berahnten Fkier de
Hoocb.
Havard, Hist. d. Faieaoes 1«0B II M. —
Gas. d. B-AfM. 1. Vte. ZV Ml, m. - Ood-
Hottand IMS p. M-S4. R. C.
Burch, Hendrick Cornelisz. van
der, holländ. Maler, machte am 82. 8. 1638
wa Anslerdaiii sdn Tcstancat A. Bnibu.
BvTcli, Jan van der, fläm. Maler. ailB
Mecheln, wohi dort vor 1620 verstorben.
[iredius.
Burch, Jan van der, aus adeliger Fa-
milie, Glasmaler in Utrecht, Anf. 17. Jahrh.,
war in der dortigen Zeichenachule susanunen
odt CAk^. de Passe d. J. Er war der Ldirer
der Glasmaler Alexander Weaterhout aad
Jaa Gerritss. van Bronckhorst
Cr. de Passe, 't Light der Teekea« ea Schfl-
derinmat Asast IftiTVoRadS; >- Walvla,
Bsicbrilvint van Gooda. IVU II M. — ds Bl«,
GaldsB CabbMt, & S78. B.W. Mo€s.
BnCh, Jan ter, geb. in Buren, wurde
1624 Schüler von Paulus Moreelse in Utrecht;
M ulier, Utrechtsche Archievcn, S. 118.
E. W. Moet.
Buch, Jan van der, Töpfer in Delft u.
Haarlem, geb. 1826, t 1678. — Von einem
Paycackr desselben Namens bewahrt das
ms. im Haag 8 Uan bemalte nmde Scbfia-
ada.
Ravard. Hiat d. FUcnees d« Ddft IM»,
II 76fT.
Buch, Paulus van der (oder Ver-
bürg), Fayencemaler in Delft, heiratete 1741
und übernahm die Fabrik „De vergulde
blompoC". Von seinen Arbeiten aefcbaea sich
cigeoitlidi aar die blan bemaltea aas. 8k
haben dne fdne Pate, eine mtldiartlffe Eta-
gebe und blasse, sanfte Farbtn
Havard, Hist. d. Faienccs de Delft, 1909,
II 261.'i:i /. C. E Pftltn.
Burch, van der, s. auch Borch u. Vandtr-
burck.
Borcham, R. F., Blumen- und Fröchtemaler
in London, stditt dasdbst in der Itogr. Acad.
1808-1810 aas.
A. Graves, Roy. Aead. Exhib., IMS L H. V.
Burchardt, fürst! Anhalt-Bernburg. Pastell-
und Miniaturmaler, stellte 1780, 93 und 08
einige Bildnisse in der Berliner Akademie aus.
Kat d. Berlin. Akad.-Ausst, 178» p. 33; 1793
p. 21 ; 1798 p. 34. H. V.
Baxchaidac, Maler, wird 1888 aU Oldcr-
manaos der SddMerer » Rostodc oilnaidL
genannt ; bis 1801 erwihnt
Mitboff, Mittclalt Kitler u. Werfcn. etc.,
1885 H. V.
Burchardy, J o h. Gottfried, Maler in
Dresden, bcm.iltc laut Inschrift 1688 die Em-
porenbrustungcn der Kirche zu Schnitz mit
biblischen Gemälden.
Bau- o. Kaldcnkm. d. Kgr. Sachaca, 188t I 81.
BiRlMst^ Adam, s. ÄfWflkard«.
Burchart, Georg, Maler in Görlitz, 1478—
15Ü2 urkundl. genannt, lieferte 1486 eine nicht
mehr nachweisbare „toffel" für die Xlcchc In
Liebenau (Bömisch-Tumau).
Lutsch, Kstdeakm. Schlesiens V ^30. — Mlt-
tlgn der K. K. Caatr^Coaun. XII (1886) LVL —
MitUgn d. noffdbahSL EMUfS^O. XVin «, IM;
XX 160. B.
Burchett, Arthur, Gcnremaler in London,
Stellte 1876/^ 1881/2 und 1800 in der Rojr.
AcsdsMjr ans.
A. Graves, Eoir. Aead. BaUbN, iNd L V. V.
Bordwtt, Richard, Maler, geb. am 80. 1.
1815 in Brighton, f am 27. 5. 1875 in Dublin;
seit 1841 Schüler und seit 1845 Hilfslehrer der
Govemement School of Design in Somerset
Hoose, seit 1862 „head-nustcr" der South
KcBsington-Thdaing School n Londo«, ffir
339
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Burchi — Bmckhardt
die er 18156— 66 die Lehrbücher „Practical
Geometry" nnd ,^ractical Perspective" ver-
öffwirtidilt. Di» Aniitdlunccn der R. Aca-
dcnj and der Brft. Institation beschicirte er
18^7—1878 mit Historienbildern wie „The
death of St. Oswald anno 992", — „The Mak-
iag of the New Forest in 1079" etc. Mit
tdnen Schülern (darunter S. L. Fildes und
W. W. Ouless) mähe er die dekorativen Bild*
nisse von Mitgliedern des Hauses Tudor in
der Vorhalle des Londoner Parlamentspalastes.
Das Victoria and Albert Museum besitzt von
ihm das Ölgemälde MComfield wUb Figam
a«le of Wight)-.
Atheaaeum vom 5. 6. 1875. — The Art Joum.
1875 p. 232. — Redgrave. Dict 1878 p. 61 f.
— Brran, Dict 1903 I 215. — Graves, R.
Acad. (1905) I 343 ; Brit. InsUt (1908) p. 76. —
Kat. des Londoner Vict. and Alb. Mos. 9, 9. —
DIet of Nat Biogr. 1909 III 293.
U. W. Prockwtll.
Birdii, Augusto, Dekorationsmaler in
Florenz, geb. daselbst am VI. 2. 1S53. Führte
grofle Dekorationsaufgaben sowohl im Hoch-
reoaiiMaioestile wie mit Motiven nodcrner
Blumen- und Landschaftsmalerei in Floren-
tiner Palästen, Kirchen und Villen aus. Hin-
gewiesen sei hier nur auf seine wirkungs-
vollen Arbeiten dieser Art in den Pal. Piero
Strood, Gonte Battogi in der Kirche Sa.
Trinita und in der V1IU Salviatfao, tetilera
in Majano.
Gubcrnatis, Dirion. d. Art. ital. viventi,
1889. — Arte e Stor. leit 1883 an v. Stellen. —
Natura cd Arte 1898—3, II 1—14 mit Abb.
BgrrliliMO, s. Andrea, gen. Burchiasso.
Barchiellail, Antonio, wenig bekannter
Maler der vcnedanischen Schule, lieferte 1676
f8r üSn Kirdie Madoui dd Soooorso ni Ro-
vigo eine Madonna in der doiic mit dem
Kinde und Engeln.
Fr. Bartoli, Le pftt, scttll. MB. di Rovigo.
1793 p. 109 u. «70, H. V.
Bmrhnum^ J., s. Burckmann.
Bafcht, Jeanv«ndeo flämischer Kupfer-
stecher, in Parte 181B— 19 ansässig. — Sein
Sohn Louis, geb. am 3. 10. 1614, führte den
Titel „peintre du Roi" und heiratete 1643.
Ober beide ist nichts näheres bdcttint
Jal,DieLcrit,lS78p.m. H,V,
Bnüt^ I*««e T«ndcr, Uakr, war lOM
Schüler von Headfick Tan SdMqrkfliHndi tn
Middelburg.
Obrcens Arch. VI 17». R, W. JTm«.
Borck, Andrea«, a. Bwrkh.
BMdtittt, Benedict; i. BwtHrt,
Burckhardt, Carl, Maler und Bildhauer in
Basel, Bruder des Paul B , geb. in Lindau
(Kt Zürich) am 13 1 1S78. Schüler von
Knirr in München, 1899 und 1901 in Rom
weilend, wo er von der Malerei vorüber-
gehend zur Bildhauerei überging. Seine An-
fänge als Maler und Zeichner zeigen ihn in
Harteschen Bahnen wandelnd. Das Bader
Unaeum bewahrt das GenuUde: Fischer von
Sorrent. 1901 trat er mit einigen sehr 0oB>
artig stilisierten Marinehildeni in die OffoH*
lichkeit. Unter seinen bildhauerischen Wer-
ken seien genannt : die Gruppe Zeus und Eros,
sowie ein höchst originelles Giristusrelief für
die Basler Pauluskirche (190B); aas den lets-
ten Jahren eine polylithe StatW pVcnu^.
GcBler in Bruns Schweiz. fTi^ffinT 1. —
Die Rkeinlande III 370; Abb. p. Ml. — Ok
Kunst IX (Kit t Alle XIX), p. tO, MS: XI
(K.t f. Alle XX), p. 210, 503. ± V.
Bmckhardt, Christian Heinrich,
Gtaamaler in München, geb. zu Eisfeld
(Sachs.-Mein ) am 16, 4. 1824, f am 14, 9.
1898 in München. Schüler der Münchner
Akad. Lieferte zahlreiche Glasmalereien flr
Kirchen namentlich in Elsaß-Lothringen, in
der Schweiz, Frankreich und Amerika, deren
Kartons meist sein Sohn Christian (geb. am
20. 1. 1856) zeichnete. Zu den bekanntesten
Arbeiten der Firma geilfiten dt
im Ulmer Münster ond in der
zu Landshut.
Hyac. Hollandiad. Allg.Denitth. Biogr..
XLVIT, 1903. H*y\
Borckhardt (Burkhard). Daniel, Kunst-
schreiner, der 1671 gemeinsam mit Job. Kep-
ler die Täfelung und AussUtttmg' der TsM-
ttnbe im Kloster St Gallen ausführte.
C Brnn, Schweis. Kstlerlez. I 238 243.
BndAaxdt, Daniel, Dilettant in dei Ma-
lerei (meist Aquarell) und Radierung, geb.
zu Basel 1752, f daselbst 1819, malte Land-
schaften, Bildnisse und Genreszenen. Seine
Radierungen sind, da zur Kolorierung be-
stimmt, in einfachen Umrissen gehalten. Er
monogrammiert : D.B.
Sein Sohn Jeremiat geb. 1778, f 1888^
widmete sich ebenfalls als Dilettant der Ra-
diermc; Mflninyi**' : J. B.
S. Bnrekliardt in Bnuis Schweiz. Katler-
le«. I. H. V.
Bntikharlt, Emil, Maler, t Mitte Okto-
ber 1906 in Basel, führte die grau in grau
gehaltene Bemalung der Dominikanerkirdie
in Gebweiler aus.
Kraui, Kit u. Altert in Els.-Lothr. II 114^
Ä. C.
Bntckharit, Heinrich, Genre- und Por-
trätmaler in München, geb. daselbst am 4. 10.
1553, Schüler der dortigen Akad. Von ihm;
Klosteralraoscn ; Wir winden dir den Jung-
fernkranz; Der kleine Rekrut; Emtebittgaof
in Obcrbiqrem (Münch. Glaspal. 1908).
B. W. Singer, Kstlerlcx. L — Fr. Bftt-
tiehc^ Malefwetke d. 1«. Jahfh. I L Kst*
cbran. XVin 826. JT. V.
Btarckhardt, Johan Christiaa n, geb.
m Loidcn um 1769/70, liefi sich am 9. 6. 1789
Lin der dortigen Uaivenftit als Miier inuna-
trikulieren.
Alb. Stodloii Acad. Logl-BBt Sp. 1163.
B. W. JTm*.
Budütaitl^ Lndwift adhweis. Land-
•elnftg- und Tiermaler, geb. 1807 in Baad,
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Burckiiardt Bürde
t das. 1878, studierte in Dresden, München,
Rom and Paris. Er CBtnahm die Motive zu
seinen Landschaften meist dem Schweiz. Hoch>
gcbirge. Das Basler Mus. bcwaiirt von ihm:
„EkhwaW" (1850) und „Hundefamilie".
C. Brun, Schweiz. Kstlerlex. I. H. V.
BucUusH^ Paal, Marine- und Land-
•duftmakr vor Basel, geb. in ROti bei
Zflridi am Ii. 6. 1880, Broder ^rt B.i. Sdia>
kr des Münchner Polytechnik. unter C. Hoch-
eder und Martin Dülfer, trat bisher mit eini-
gen bedeutenden. eigOuirtiK dekorativ aufge-
laBten Landachaftcn an die Offentlichkdt:
„Partie am Rbri«^: Sndlidies Heer; Wand-
gemälde im Speisesaal (IL Kl.) des Bundes-
bahnhofs in Basel (Ansicht der Stadt).
Di« Kunst XI (K«t 1 AU* XX), SlO; XV (K*t
f. Alle XXII), 391. H. V.
Bardduidt, s. auch BureUurt, Arffartff,
Bmkhart o. Purekkardt,
Bneftiait (ParUiardt), Hans Chri-
stoph, Maler und MeBner in St. Florian
bei Passau, war 1683 an der Ausschmückung
des Pavillons in SchloB Tillysburg mit tätig.
Ifl90 lieferte er 8 in Silber und GoM geiafite
Lenditcr für die SditoBkapelk tm Marbach
bei Mauthausen, 1607 erhält er Bezahlung
tJnr verrichtete Malereien" in der Kirche des
Stifts von St. Florian.
A. Czerny, Kst u. K«tgeach. im Stift St
Florian, 188« p. 125, 127, 256. X. C
Boidchazt^ s. anch Bwrckhardt etc.
BoAHaii^ s. BaryAMair.
Borcknumn (Bürckman), J., Porträtminia-
turm., 1806 noch in Amsterdam tätig, geb.
1761 ia Bayern. Ch. H. Hodges (der atich
Bj Portrit gemalt hat) u. R. Viokdea baben
nach ihm zwei veradiiedene Portrits des Ad-
mirals v. Kinsbergcn geschabt u. gestochen.
Eins dieser Originale (v. 1791) u. ein schönes
Damenporträt B.s (v. 1799) befanden sich auf
der Rotterdamer MiniatnrenrAuaat. v. 1810
(Kat No 71, 644), andere in der Saamd. de
Stuers im Haag.
V. Eynden u. t. d. Willigen, Gesch. etc.
III 104. — Oiid Hollaad XIX 243. E. W. Mots.
Baidallet, Joseph Fran^ois, Ingenieur,
Radierer und Lithograph, geb. in Carouge bei
Genf 1781. t un 7. t 1851. Seit 18«5 Mit-
arbeilcr des „Albtim de Ia Solne roraane".
Das Handzeichn -Kab. des Genfer Mus. d
B.-Arts bewahrt mehrere seiner äußerst sorg-
fältig mit der Feder ansgeführten Land-
scbaitszcichnungen und graphischen Blätter.
A. Choisy in Bruns ScbweiK. Kstlerlex. I.
Barde, J o h. I g n a z, Graveur, Sohn des
Joh. Karl B., geb. Prag 1776, Schüler seines
Vaters, war noch nach 1815 tätig; seinf Tn-
taglien und Kameen sowie die zahlreichen
Mctatlschoitte wurden auch im Auslaade wihr
DUbnea. K«a«leK I IS]. — Nagler,
Kaderiex. U MS. ~ Wnrsbaeh. Biogr. Lea.
n tu. — Otto^ Slom aiaE. IV M8il —
AUf. deotidM Magr m 9». B. Bkeke0.
Bürde, Joh. Karl, Graveur u. McdaiQcar,
geb. zu Liebenau (NordbShmen) VfiA, erlernte
frühzeitig die Edelsteinschicifrrei, kam 1765
zu kurzem Aufenthalte nach Prag, von wo er
sich zum weiteren Studium an die Wiener
Akademie begab. Angezogen durch den Ruf
des franafiatschen Graveurs Legoii ging er
1770 nach Paris, wo seine in vertiefter und
erhabener Technik getialttnen figürlichen Dar-
stellungen, Wappcnstcmpcl in Metall und Stein
sich bakl die Beliebtheit des königlichen Hau-
ses und des französischen Adels erwaihcB und
auch außerhalb Frankreichs sehr gesucht und
geschätzt wurden. In Paris änderte er seinen
Namen in „Bourdet" um, den er fortan bei-
behielt. Trotz seiner glänzenden Erfolge in
Paris kehrte er 1774 wieder nach Prag zurück,
wo er bis zu seinem 1817 erfolgten Tode, in
den letzten Jahren unterstützt von seinem
Sohne Joh. Ignaz B. reichliche Aufträge aus-
zuführen hatte. Die in Prager Sammlungen
(Nostitz, Czemin, böhm. Museum) bewahrten
Arbeiten seiner Hand zeigen ihn als Meister
seines Faches ; ganz Besonderes leistete er im
Medaillen.schnitte, wie die für die kgl. böhm.
Gesellschaft d. Wissenschaften und für zahl-
reiche Privatpersonen veifeftigtai MedaflleP
und Denkmünzen beweisen.
Sehallei; Bea^. v. Prag II m, — Dia-
bac% Ksttedaa. I Ml. — Nagler KsOotm,
n IM. — Warabacb, Biogr. Las. II tU.
iülg. damehc Biogr. III 680. — Otto, Slovn.
TV M6ft. B. BU€hü§,
Bürde (Bourdet), Joseph Carl, Maler 0.
Kupferstecher, Reh. Prag 14. 5. 1770 als jünge-
rer -Si/fin des Joh. Karl B., erhielt seine künst-
lerische Ausbildung von seinem Vater. Seine
gelungenen Arbeiten versehafften ifam die
Gunst des Mäcens Franz Grafen Stemberg,
der ihm zahlreiche Aufträge überwies. Im
Jahre 1801 trat er -ils Schüler unter der Lei-
tung von J. Bergler in die neugegründete Fra-
ger Akademie dn, um tkh vorsugsweise der'
Malerei zu widmen 1804 wurde er Cuatoa
der gräfl. Czemmschen Gemäldegalerie, spä-
ter Custos und In.>;pektor der kurz vorher ins
Leben gerufenen Galehe der Gesellsch. patr.
Kunatfreunde in Prag, weldie Stdie er bis au
seinem am 26 2. 1848 in Prag erfolgten Tode
bekleidete. In seinen zahlreichen, meist nach
berühmten Meistern kupierten Bildern u. sei-
nen Landschaften erscheint B. als guter 2Leich<
ner und die Technik voll beherrschender Ma-
ler. 1824 bestellte Kaiserin Caroline Auguste
eine Ansicht der Präger Kleinseite mit dem
Hradschin bei ihm, die sich jetzt in der Wie-
ner Hofburg befindet. Sein Haupt- und Lieb-
lingsfach war jedoch die Arbeit mit der Ra-
diernadel. Seine in 8* und 4* gehaltenen Land-
schaftsszenen in der Art H. v. Swanevclds
zeigen sein reifes Könnet), wir er überhaupt
in landschaftl. Darstellungen sein Bestes gab,
denen gegenüber die histor. u. Genrebilder
etwaa mrücksteben. Andresen G»MaIer-Ra'
Bd.V.
94X
16
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Borte — Bonui
dierer des 19. Jahrh ") zählt 78 Blatt von ihm
auf. Außerdem sind ncxih zu nrnncn die An-
fang des 19. Jahrh. erschienene Folge von
Stkhen nach Originalskizzen von heimischen
Malern des 17. u. 18. Jahrh., welche für die
Bewertung dieser Meister wichtig sind, femer
besitzt die Galerie des „Rudolfinum" in Prag
4 Blatt Prager Ansichten, Facsimilia der
»US dem Skizzenbuche des
Peter Stevens v. Steinfels, Hofmalers Ru-
dolf II., das sich im Besitze Bardes befand
In den letzten Jafiren seines Lebens widmete
sich B. mit Vorliebe seiner umfangreichen
Sammlung von Stichen, Handzeichnungen etc.,
die nach seinem Tode zum größten Teile in
den Besitz des böhm. I^desmuseums über-
gingen.
Seine Söhne Rudolf Maria und tVilMm,
beide Maler, starben noch in jungen Jabren.
Sein 3. Sohn Carl Borromamu aidie oottr
Bourdet.
Na gl er. Kstlerlex. II 21^. ~ Meyer,
Großes Konv.-Lex-, 1843, VI 450/3. — Wurs-
bach, Diogr Lex II 211.— N agier, Monofr.
I 1642, 2302 ; II 249; III 1979; IV 200. — Li-
bnasa, 1P51, tG.. — Mitt. d. Ver. f. Geach. d.
Deutsch, i. Böhmen XIV 35. — Allg. deutsche
Biogr. III 590. — Fr. v. Bottiche r, Maler-
werke d. 19. Jahrh. I 144. — Acdreten-
W e s s e ! y, Ualer Rad. d. 19. Jahrh. V SL —
Singer. Ibtlerlex. I IM; Nachtrag. 1906, 44.
— Katalog der Geiii.-Ga]erie MRadoUbtom" Prag
18W, 281. — Otto, Slom. lAiA IV 9Wi. —
Mitt d. nordböbm. Exkiirs.-a. XXV ttS. —
Pamat arcb. a mistop-, 1903 ; XX 70 sk AUh —
Mitt, von Pfof, C, Jt Bomdsti Btwnicnicig,
B. Btettff .
Bodf^ s. auch Bourdet.
Borden, A r c h i b a 1 d, Kupferstecher in
Edinburgh, laut Datierung aof Semen Blättern
1700—1720 titig, stach Exlibris «nd Bücher-
marlteo.
Ptnehasi, Art aad engr. of Baak flaies»
18W. ir. V.
Bürden, J , Landschafts- und Architektur-
maler in London, stellte das. twischen 1796
und 1814 in der Rogr. Academj nnd in der
Brit. Institution aiia.
A. Graves. Roy. Acad. Blhtbk, IMS 1 : The
Brik loitit, 190«. ^ H. V.
Btudar, engl. Kupfcratcchar, von den
Blanc {^fannel T 546/6) 2 Porträtblltter auf-
führt, davon das eine 1777 dat. ist. H. V.
Bürdet, A u g u s t i ii , Kupferstecher, feb.
87. 12. 1786 in Paris, Schüler von P. GaAte
nnd Lecerf . Er hat in Stich oder Schwarc-
kunst Vignetten, Buchillustrationen und Re-
produktionen nach Gemälden (z. B. Prise de la
Smala von H. Vemet) gearbeitet. Sein Werk
ist iunfangreich, aber aeine Technik Jcalt
«ad handwert^" (BfraMi).
L« Bianca Manns! (unter Bnrdet n. Bew-
dct). — BetlIer>AuTra3r, Dlct g4n. —
B i r a I d i, Les graveur« du 19 s.
Burdy, Georges Henry, französ. Ma-
ler, geh 7. 4 1R71 zu Dicppe, t 26. 6. 1908
in Audrimont (Belgien), Schüler von Gustave
Morean, stellte von 1811fr— 1008 im Pariser
Salon (Soc. d arlist. frang.) aus, erhielt 1896
eine lobende E^v^ähnung. 1^ Medaille
III. Klasse 1900 zur Weltanaatdlonc dit
bronzene Medaille. Das Museum zu Dieppe
besitzt das Porträt seiner Mutter, vom fran-
zös. Staate wurde sein „Graveur sur pierre
fine" angekauft. Femer sind erwähnenswert
1800 efai Selbstporträt, 1901 ein Interieur.
Chron. d. aila, IttW p. Sft7 (NekroL). — Cat
l^n. off. de rbp. Univ. IMO p. t6w — Salon-
Kataloge. R. C.
Bnidy, Henri Auguste, Medailietir
und Bildhauer in Paris, geb. in Grenoble am
23. 7. 1883. Schüler von Oudine und der
Ecole d. b.-arts, erhielt lSß3 den Rompreis
oad beadudct adt Ifitt die Sakmaoaatjiaapt-
sichfich itdt Portr&tböatin imd Bronie»
medaillen. Daneben widmet er sich auch dem
Edelsteinschnitt, worin er eine sehr beach-
tenswerte Feinheit der Ausführung besitzt.
Erwihnt seien: Kfiraasierangriff bei Reichs-
hofien, Ksmeolkamee; Marin du si^ de
Paris, Statuette (S 1R71) , Bildnismedaillon
des Generals Gusman Blanco (S. 1879) ; Ter-
rakottabüste des M. Pessard (S. 1880).
Bellier-Auvray, Dick. gte. I u. Suml.
— Roger Marx, Lea mMaitlcois tnm^ da-
pais 1780, Paria 1897. GHFnjß.
Bniaan, Ginov^fine, franaSs. Steeherin,
von der ein einziges, seltenes Blatt, P.iris
vom Colysee gesehen 1780, bekannt ist Viel-
leicht identisch mit Bureau, \on dem wir
einen Porträtstich kennen imd Zeichnungen
nadi dem Denkmal Henri IL, tntochen von
E. Guyot ffir die PabUhnthm von Lanofar
(1803).
Le Blanc, NfanucI I. Richesses d'Art
(Arch. du Mus. des Monum. Fran;.) I 14. R, C.
Bona«, Jacques, hat 1694 eine „Carte
rcyrtaentant la dispoaition dana la quelle l'Ar-
mce navale des Angtois est venu hondMrder
Dieppe" gezeichnet, welche im Archiv des
Generalstabs im Haag ist. Als französischer
Schreibmeister hat er 1705 ein Titelblatt S«
etnem hoUänd. Lehrbuch der Rechenkunst ge-
stochen „Crfferingc uyt Mr. Bartjena**.
E. iV. Moei.
Bureau, Leon, Bildhauer, geb. am 17. 9.
1868 in Limoges, Schüler der Ecole des B -
Arts u. von Falguürc in Paris, tätig ebenda.
Beschickt die SatenpAntdlnnm aeh 1881
mit Tierskulplnren, GcnrCgrappen und Bild-
nisbüsten.
I'ariser Salonkat. seit 1884. — J. llartllL
No» peintres et »culpt. II (1898) 30. •
Bniaaa, Louise, französ. Bitdh., Schülerin
von M. Ferro, atellte von 1874—1894 im
Pariaer Salon (Soe. d. Artial. f ranQ.) Ftortrlt-
und Genrebüsten aus.
Bellier-Auvray, Dict. g<n. SoppL —
Salon-Kataloge. R. C.
Bureau, P i e r r e - 1 s i il o r e, französ. Ma-
ler und Radierer, geb. 15-7 in Paris, stellte
im Pariser Salon (Soc. d. Artist, franf.) von
«4«
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Burelli — Burford
1806—1879 LundtdiiftriFOdiT rm» aacb ist
dae RwUenmr »UadHche StraBe" von flu
bekannt.
BelHer-Aovray, Dlct. g^n. u. Suppl.
R. C.
Bonlii, Fra Giovanni Maria, Servita,
hat als Liebhaber in Florenz um 1060 einige
Blätter nach Andrea de! Sarto a. a. radiert.
Zani, Eac. iMt, V IM. — Naglcr, Kstler-
Jcz, II m P. K.
Bona, s. Bürtm.
Boreniii, ArchitfkturzeichiuT imd Kupfer-
■tocher, um 1840 Mitglied der Kais. Akademie
XU St Petersburg: lieferte mit seinen Schü-
lern die Kupfertafcln zu den russischen Archi-
tekturwerken „ApxBreicTopi. XIX CTO jtTi« . . , . Hl
löO jBerax-b . . . C.-neT«p6ypn. 1840" (einige der
160 Tafeln signiert „npo9icTi. BfpeHVHa") o.
tJlpaMiaHtaie Hcpreim . . . KoHcnurr. Tohomi»,
Mocxia . . . 1846" (eine der 9 Tafeln signiert
„xyjioman Bjpctan").
R o w i B a k y,a«j9jCäonpbPyecBmrpaMpon
(1895) I m. •
Buret, Teppichwirker-Familie in Paris, imi
1677 in der Grandr Galerie des Louvrt in-
stalliert.
De Moralle«, Paria, ou la Deacript. succ.
etc (1877) 6a i — Arch. de l'Art Franc I
(1861— 6S) IM. JS-
BnsBt (Barette), franzOs. GieBerfamitte, als
deren Begründer Jean I B. erscheint, der, seit
1612 in Lyon als KanonengicSer nadiweis-
bar, 1543 zwei Glodcen für die Kirche zu
Guy (Seine Inf.) fpA, und dessen Signator
„Me fist Jean Buret .... 188T* auf der
Stundenglocke des Kirchtiirnit-s zu Caudebec
(Seine Inf.) zu lesen ist (2 kleinere Glodcen
d»eoda 1662 datiert). — Sein Sohn war Ter-
nuitUdi jener /ca« // B.. der 1672 das ^pw
den Htigenotten zertrümmerte Kruzifix von
1107 auf der Loire-Brücke zu Orleans wieder
aufrichtete, seit 1585 als „maitre fondeur" der
königl. Artillerie fungierte, 1595 in Orleans
heiratete und 1605 eine Glocke lur die Kirche
zu Caudebec goß. — In Orleans war seit
1609 auch ein GieBer Michel B. verheiratet.
— Die Signatur eioes Raoul B. zeigt eine
1648 datierte Glodce der Kirche zu Le Petit
Andely (bei Rouen, — mit Reliefansicht eines
Schlosses, vermutlich des benachbarten (3ail-
lon) — Ramain B. in Rouen goß 1600 die
von Marie von Bourbon gestiftete Glocke der
Kirche zu La Ferti-en-Bray und 1620 zwei
Glöckchen für den Uhrturm zu Evreux. —
Nicolas B., seit 1609 in Rouen urkundlich
nachweisbar, t vor dem 16. 2. 1(U:^ in Paris
als „fondeur du Roy en son artillerye", goS
1617 mit Pitrrt B. (und Lejeune Bourdon)
die Glocke der Kirche zu Ste. Neuve-en-
Riviere und 16.38 diejenige von St. Andre-
la Ville zu Rouen. Außerdem sind Hl.'ir) —
1663 noch zwei jüngere Nicolas B. (Vater
md Solm) in Rouen als dodcengießcr nach-
wdsbar» ebenso andi dn jfimgerer Pierrt
der 1700 die Ghicke der Kirche xn Menral
|oB> Kidlidi kernt man noch einen dt-
bri«! B.. der 1700 eine Glocke für die Kirche
zu Guy goB, und einen Jacques B., dessen
Signatur auf einer 17S6 datierten, jetzt Ter>
schoUenen Glocke voo La Belize zn lesen
war.
TexUr, Dlct d'Orfivr. (1857) p. 291. —
H. H(erlnisen), Art Orianaia (1863) p. 14.
— J. J. Gulffrey in Nouv. Arcb. de l'Art
mn«. 1883 p. L — E. Veoclin in "Man. dN
See. d. BMrts 1898 p. 493 (F. — Champcani^
Dict dea Foodenn (1886) p. 198 tf. •
Boret, Charles, Bildhauer in Paris, tarn
23. 8. 1783 in ChantiUy, wo er damals an
den dekorativen Sknlptnrai dea IfantslIeB
arbeitete.
G. H B e o n, Les Arts duH 1a VaboB de CondC
(1M3) p. 80. 5*. Lami.
Buret, F. L., Maler in Paris, beschickt seit
1888 den Salon mit Porträts und (Senrsbü-
dem (Pariser StraBenszenen etc.).
Fariaer Salon-Kat R.
Buret, Mlle. Marguerite (später Mme.
Cresty), Malerin, geb. 1841 in Tavemy (Seine-
et-Oise), Schülerin von Honorine Bouvret-
Emeric, L. N. Lepic u. F. L. Fran<;ais in
Parts; beschickte den Salon seit 1881 mit
Blumenaquarellen und Emailminiaturen (my-
tholog. Darstellungen wie Eros, Proserpina
etc. sowie Bildnis-Emaillen). Im Salon 188S
sah man von ihr noch ein von der Kritik mit
Anerkeunuag henroiiebobcM« Atnafdl mit
Mohnblumen.
Pariser Saton-KM; Balllar-Anvray,
Dict GbL (in» X 180: SappUm. llt, 168.
— Gas. d. B.-Arta 188S II 1t8. R.
Bürette, Victor Alphon sc, T.and-
schaftsmalcr in Paris, geb am 23. 2. 1800 zu
Laval (Maycnnej, f am 22. 4. 1873 in Pafi^
stdite zwischen 1834 und 1857 wiederholt im
Salon aus.
Bellier-Auvray, Dict gfa. L — La«
v i g n e, Eut civ., 1881 p. 114. H. V,
Bürette, s. auch Buret.
Burfield, James M., engl. Genremaler in
London, einige Zeit in Düssehlorf tätig, stellte
1867 in der Brit Instituti(m, zwisdicn 1869
und 1888 wiederholt in der lUqr. Academy in
London aus Er kleidet seine Hebenswürdigen
Anekdotenbilder mit Vorliebe in das Kostüm
des Rokoko.
A. Graves, Roy. Acad. Exhib. 1905 I; The
Brit. Instit.. 1908. — Kstchroo. IX 124; X 203,
381; XI 500; XII 676. — Kat d- Berlin. Akad.-
Ausst. 1874 u. 76. H. V.
Bmfcvd, John, Landschaftsmaler in Lon-
don, stdtte zwischen 181S und 18B9 m der
Roy. Academy aus.
A. Grave». Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H. V.
Burford, Leonard, S. Burnford.
Bniford, Robert, Landschafts- u. Pano»
ramenmaler, gd>. 1798, f am 80. 1. 1881 hl
London.
Tb« Art Joum. 1857 p, 46 f.; 18«» p. 225:
1860 p. 63i 1861 p. 7«. — Bryaa, Dict of
IS*
HS
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paint (1903) I. — Gr»T«i^ Tht Sflfd Acad.
of Art» (1«») I. ^ •
Bsiftal« T fa o in s fl» co^. KupCsvitBcfacr in
Schwarzmanier, geb. in London um 1710,
t das. nach 1774, stach hauptsächlich Porträts,
darunter auch mehrere nach eigenem Ent-
würfe: Admiral John Norris, General Ogle-
thorpe a. a. Er stellte zwischen 17tt «nd
1774 wiederholt in der Society of artists MS.
J. Chal. Smith kennt von ihm 22 Mezzotint-
Porträts (datiert 1741—1766), Le Blanc außer-
dem ein 1746 datiertes Blatt „Orpheus vith's
Lyrc" (fiacb Grimou).
L« BlaB& Mas. L Naflar. Moaecr. V
No M4 — J. Ckalonar SsBitL Bfflt Maiaot
Fofir. tun) I W -tn. — A. Qrmvt, So«.
affait.lW7. H.V.
Bnxg, Adriaan van der, holländ Ma-
ler, geb. in Dordrecht am 21. 10. 1693, war
Schüler von Am. Hoabraken, dem er 1709/10
bei der Übrnifdriiing nach Amaterdam folgte.
All er am Si. 11. 1716 Comelia Driewcfai
heiratete, wohnte er aber wierl er tn Dord*
recht, und zwar am Kromelleboog. Er be-
kam einigen Ruf alt Porträtmaler, und 1198
lieB der^ Hcraof von Arcnbeii^ ihn Mgar
nacti Bi usaet kommen, tnn Ton ihm g'smsilt
zu werden. Auch in Dordrecht hat er zu
größeren Arbeiten Gelegenheit gefunden: 1781
malte er ein Regentenstöck für das städt.
Kmdcrhaiia, dort noch befindlich, und 1782
ein veraehonenea Regentenstöck för d. Mflnze.
Da er überhaupt riebt viel gemalt hat, sind
seine Bilder aiemlkh »elten. In holländischem
Privatbesits iind einige Porträts, in der Ga-
lerie zu Hermannstadt ein Damenporträt als
Diana und to der Sammlung Schagerström
zu Stockholm ein Trinker. Sein 1731 ge-
maltes Porträt des Bildhauers Hcndr. Note-
man ist von J. C. Bendorp für van Eynden
«nd van der Willigen gestochen; eine heilige
Familie und eine Darstellung von Jupiter u.
Antiope sind von J. Holaert geschabt. Von
seinen Genrebildern ist die Darstellung des
Krabbenhisdlers Ary Buarman auf seinem
von Tanj6 gestochenen Porträt abgebildet.
Am 80. 6. 1788 starb er, wohnend in der
Steegoversloot, seine Frau und Kinder in sor-
genvoller Lage hinterlassend. Aart Schon-
man und Comelis Greenwood waren wdut
Schüler. Sein Selbstporträt von 1780 ist von
A. Schouman geschabt und von P. Tanji für
van Gool gestochen. Die beiden von Kramm
genannten Radierungen sind wahrscheinlich
niclit von seiner Hand.
van Gool, De Nieuwe Scboub. II tiZ-iiS.
— Oud-HoUand VT 7&-80. S. W. Mo*i,
Burg, Comelis Jacobs z. van der,
geb. im Haag, wurde am 2b. 6. lÖflO Bürger
von .Anistcrd.Kn. und war Maler.
AemsteU Oudheid IV 63. E. W. Mots.
Burg, Dirk van der, geb. in Utrecht
1788 und daa. 1 1778^ malte Landschaften und
adchneie Dorfantichten, Scli16iaer mm. Ein
gutes Blatt in Tusche, das SchloB Voorston-
den bei Brummen in Gelderland darstellend,
von 1768, ist im Amsterdamer Kabinett.
Einige seiner AnaklrtHi liiid von J. van Hil>
trop festochcn.
V. Byndea n. v. d. Willif en, Gesck. etc.
II 180, m. k w. Mo*».
Bnv. Jan van der, im BesHs der Fs-
milie Slingelandt im Haag wird 1808 ein
Bild „een vrouw en twee manspersonen" von
Jan van der Burg genannt (s. Oud-Holland
X 282). — Ein Giavamm Vgmdtrbmrg tfiBm-
mingo" ist 14B0 in Bam in Bechtaetrdtif-
keiten verwickelt (s. Bertolotti, Art. belgi ed
olandesi a Roma, 1880 p. 93), vielleicht sind
beide, und weiter aoch mit Jan d. Bmdt
(d. d.) identisch.
Buig, L., Fayencekünstler, von dem das
keramische Mus. in SAvres einen h. Burg 17W
bezeichn. bemalten Fajrenceteller bewahrt.
Mus. et monum. de France, II (1907) 23.
Bui, Melchior, Maler aua Köln, IMS in
Wflrzbnrg orinadi. efiriUmt.
Niedermarer, Katpsdk d. St WMwii,
1804 p. 248. H. V.
Buig, s. auch Burch, Burgk.
Bnnada^LouiaEmil«^ Maler oad Zeidi-
ner, gd>. in Bordcnox 1801. Dia Uns. das.
bewahrt von ihm dn MiTintMd (Kat. 1894
No 446). H. Y.
Bargat, Eugene, Genremaler in Parii^
gd». in Maaigod dlaute-Savoie), Schüler von
Van Blven «id PUs, stem seH 1S8B fast all-
jährlich im Salon der Soc. d. art. frang aus:
Genrebilder, Interieurs, Früchtestilleben usw.
B e 1 1 i e r - A u vrax, Diet ifa, Suppl. —
Kat. d. Salon. H. V.
Bnliaii, •. PtarfSM.
Burgauner, Johann, Maler, geb ru
Kastelruth, Bezirkshauptmannschaft Bozen
(Tirol), am 18. 10. 1812, t zu Brixen am
18. 6. 1891. Studierte an der Künstleraka-
cieuue xn aaiuiunen unser i iuiiimh 9cniutt>
hauer u. wurde daselbst mit der Matrikel
ausgezeichnet. War dann längere Zeit Leiter
der Zeichen- und Fachschule zu St. Ulrich
in Gröden, übersiedelte ^iter nach Brixen.
Er malte vide Pörtriti «id AHatlinder fBr
die Kirchen St. Christina in Groden, für
Eppan und die Klosterkirche Maria Steinach
bei Meran. Das Meraner Museum bts t. t
von ihm 8 Staffeleibilder und eine Menge
HandscIdMinnfett. Dr. F. imamtMwr.
Btir^dotfer, Daniel David, Maler und
Kupferst., geb. in Bern am 19. 6. 1800, f in
Lausanne, wo er seit 1834 ansissig war, am
16. 0. 1861. Schüler Booviera in Genf und
F. GetSlers in NSmberf . Zabirddie sdner
Radierungen befinden sich in der Kpferst.-
smlg des eidg. Fulytechnik. in Zürich. Das
Rathaus in Lausanne bewahrt 2 Aquarelle.
Man kennt von ihm auch eine Porträtlitho-
grapliie des Malers J. A. Kleta,
«44
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— Bürger
H. T ü r 1 e r in Brau Schweiz. Katlerlex. I. —
Le Blane, Xttmd L — Natt«** lloDoir.
n No 080. If. y.
Burgensis, Fra, s. Borghese.
Btugmaii, Hieroaymua^ Ugur. Maler.
Ütig um IBOO io Nim; BartoiH nh von ihm
im Franziskanerkloster zu Bassignana fl-i-
gurien) verschiedene altertümlich harte Ma-
lereien mit der Signatur „Hiertmjnuni Bur-
gensi?5 Nitiae Palearum pinxit".
F. B a r t o I i, Not. dei pitt etc. d'Iuli«
(1770 f.) II 1S0. - Z • n i. EndcL mctod. IV IM.
80«. - Ticoxii, Di«, (wanf JtfiftoiO. *
Burgenaii, Jean, Buchbinder und Kalli-
graph in Douai. Die Bibliothek das. bewahrt
ein von ilim geschriebenes und gebundenes
Exemplar des Trakutcs des Thoma« de Can-
tiapri: Bonum universale de apÜNn^ mk der
Bez.: Iste über fuit completus et ligatut per
me fratrem Jobannem BurgeosU .... I4i39.
AI. Piackart^ AfdL d. aiti ttc, lMO-81,
III 107. H. V.
Baiser, Adolf, Genre- und Porträtmaler,
geb. 9. 12. 1833 in Wancban, t 18. 12. 1876
in Bctiin, Bmder Lodwit B.S, Schäler Stef>
fecks an der Berliner Akademie. Sein Haupt-
gebiet ist die Genremalerei, und hier vor
allem die Schilderung des Lebens der Wen-
den im Spreewald, in Altenbtus und aui
Rfifen, du er fai mpraduloMr, oft tunnor*
voller Weise wiederzugeben veritrht Wir
nennen von solchen Arbeiten: Tauiiahrt im
Spreewald, Abschied der Rekruten (in kgl.
Beaits), Hocbicit im Spreewald, Altenborger
Baucf uliuuhuit (Ptrtywhfnlr an Prins AI>
brecht von Preußen, 1873), Toilette vor dem
Kirchgang (1876), Missionsfest im Spreewald
(1876), Begräbnis im Spreewald (National-
gal., Berlin). B. hat auch Porträta gemalt
u. tMiofraphiert (Portrits vom grUL Sdiwe»
finschen Familienwerk), sowie eine Loggia
auf dem Büttchcrbcrgc in Glienicke bei Pots-
dam mit Wandbildern geschmückt.
Akten der kgl. Nationalgal. in Berlin. — Ad.
Kosenberg, Berliner Malerschule, 1.H76 p.
•92 f. — F r. V. B ö 1 1 i c h c r, Malerw. de» 19.
Jahrb., 1891 I.
Bürger, Anton, Maler und Radierer, geb.
14. 11. 1824 zu Frankfurt a. M., t 6. 7. 1906 in
Cronberg bei Frankfurt a. M. Schüler des
Städelschen Kunstinstituts unter Jak. Becker
und Ph, Veit; 1846—1848 in München tätig,
kam er darauf wieder in seine Vaterstadt zu-
rück, die er. dann aber verlieB, um in Düs-
seldorf in den Jahren 1856/66 zu arbeiten.
Damach ließ er sich wieder in Frankfurt nie-
der, übersiedelte 1861 dauernd in das benach-
barte Cronberg, wo er bis zu seinem Tod das
Haupt der dortigen KünstlerIa>lonie blieb.
Sehr geschätzt sind seine überaus charakte»
ristisch aufgefaßten Schildenmgen Alt-Frank»
furts (hervorragende Beispiele: Der Römer-
bergi der alte Kutscherbof im Stidelschen In-
stitut), femer seine Iimenräume mit Staffage^
für deren Schilderung er sich der Farbaukalft
der graSen Niederlinder, vor allem Bromveis
und Ostades bediente CfHiosliche AndaditT
in der vorgenannten Gal., „Beim Adlerwirt in
Cronberg" in der N. Pinakothek, München u.
andere in meist Frauki. Privatbesitz), auch
schuf er zablrdche Landachaitabilder, äft mit
Jägern staflieit. Ganilde in öiEentlidiem Be-
sitz befinden sich femer in der Nat.-GaL zu
Berlin, in Darmstadt und Hamburg. Zahl-
reiche Studien, Aquarelle und Radierungen
verwahrt das Kimfcntichkabliirtt de» Stidel-
sdien Tnst 18M enductt bei Hmfttaengl*
München ein Burger-Album mit Text von A.
Spier als Ergebnis der Kollektiv-Ausstellun-
gen des gleichen Jahres in Frankfurt (J. P.
Schneider jr.) und München ^nnatvereil||i.
Am 4. A. IflOT gelangte sein kfinaderiacher
Nachlaß durch Prestel-Frankfurt zur Ver-
steigerung (Kat. mit Vorwort von J. F. Hoff).
Heller-Andreaen, Handb. f. Kpfstilr L
— H. A Müller, K»tler d. Gegenw. — Kau-
len, Freud u. Leid im I.^l>en DUch. Kstlcr. —
Fr. Bottich er, Malerw. d. 19 Jahrb. u.
Nachtr. in Bd I. — v. T»chudi, Die Dtsche
Jahrh.-AuMt — A. Spier io Kst unterer Zeit
18M H. 10. — Frankf. Hauablitter N. F. II 64.
— Die Kat I, V, VII, XI. — Krtchron. lt. Reg.
Bde. — Kat d. Frankf. KstauMt 1881. — W e I a-
aicker, Kat d. Sttdclachen K.-I. IL — Weis-
••«fccr-Deeaof f> Kit «. Xatlar in Frankf.
Schrey.
"BmpKt Ctrl, Bildhauer, geb. am 11.
1876 m Tlnne^rg in Bayern, studierte 1891
bis 1808 an der Kunatgewerbeschule u. 1896
bis 1900 an der Akademie in München (Prof.
Eberle) und arbeitete dann als dekorativer
Bildhauer unter Leitung von Prof. Pfeifer.
Seit 1904 ist B. Lfehrer an der Kunstgewerbe-
schule in Aachen. Neben dekorativen Ar-
beiten auf dem Gebiete der christlichen und
profanen Kunst, insbesondere der plastischen
Ausschmückung der Pfarrkirche in Stolberg
(Rheinland), führte B. in Aachen das Denk-
mal des wehrhaften Schmiedes ans (l0O9
enthüllt. Vgl. Die Kunst XXI 96 u. Rhein-
Westf. Zeit. v. 16. 8. 1909). lia* Sckmid.
Böiger, Ezechiel, bayer. Maler, malte
1588 das Innere der Kirche zu Haindling aus.
Lipowtky, Bayer. KsUeriex., 1810. H. V,
Bniger, Franz, Maler, geb. am 80. 6. 1867
in Windisch-Matrei (Tirol). Besuchte zuerst
die Gewerbeschule in Innsbruck und studierte
dann 1880 bis 1892 an der Akad. in München
bei K. Raupp, AI. Gabi, Job. Herterich, Wilh.
Lindenschmit, A. v. Lictzen-Mayer und Fr.
V. Defregger. Seitdem als Genre-, Portrit-,
Historien- und Landschaftsmaler, .>owie als
Illustrator tätig. Er hat auch an den Pano-
nmen „Schlacht bei Orlens" und „Schlacht
•m Berge Isei, 1809" mitgearbeitet, und ist
als Zeichner von Bx-tibris und kunstgewerb-
lichen Entwürfen aller .Art hervorgetreten.
Nach Vollendung seiner Studien ging B. nach
HS
•
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Burgtr
Innsbruck, wo er seit 1897 Prof. an der k. k.
Staatsgew.-Schule ist
MitUgn d. Kstler«. H. Semper.
Bürger, Fritz, Porträtmaler in Berlin-
Zchlendorf, geb. am 16. 7. 1867 in München,
Sohn dct Kupierst Jobanoes 6., studierte
1883—88 an der Mandwner, 1881— flT ao der
ftriscr Akad. 189^1905 lebte er in Basel,
seitdem in Berlin. Nachdem er anfänglich
neben dem Bildnis auch die Landschaft und
das Stilleben g^flcgt hatte, wandte er sich
ipiter attsschlieilicli dem Fbitritfache tu.
Seit 1895 beschickt er die Ausst. der Mün-
chener Sezession, deren Mitglied er ist;
aufierdem wiederholt den Münch. Glaspalast
sowie die Berliner und Dreidcner Gr. Kat-
Atnst. In Basel crraaf er tmld allgemeine
Anerkennung mit seinen durch sichere Cha-
rakterisierung und hohe malerische Reize
ausgezeichneten Bildnissen, unter denen na-
mentlich folfcnde genannt seien: Heinrich
Wölfflin; Andreas Heusler; Jakob Wadcer«
nage!; Franz Overbeck; Frfir. v. Asch; Dop-
pelporträt des Barons Wolfgang zu Putlitz
und seiner Gemahlin. Besonders geschickt
aind auch aenie Kinderportrits eriaflt. Heh-
rere achwciaer. Mos. haben KMer von B. er-
WOrbCDi danmter Aarau: „Bauern beim
Kirchgang" and Genf, Mus. d. B.-Arts: „Le
jeune fille an panier d'cieufi". Ndien <km
maleriachen Schaffen Bmiert aber verdient
auch volle Bcnditung seine lithographiiclie
Tätigkeit, auf welchem Gebiete er — unter
dem Einflüsse der Pariser — ganz neue tech-
nische Wege etngCicblagen hat und nament-
iich bemüht war, durch sweckmäBiga Aus-
BUtsuflff der besonderen Vorzfige des Steines
zu neuen koloristisch, Wirkungen zu kommen.
Alb. Gesder in C. Bruns Schweiler. K%t-
lerlex., 1905 I u. in Die Kunst VII (Kst f. Alle
XVIII) 113 ff. — Erwähnungen femer in Kunst
t Alle VIII, XIV u. in „Die Kunst" I, V, VII,
XI. XIII, XVII. — H. E. V. Berlepsch in
„Die Graphischen KiW" XXII 71 ff. H. V.
Bupi^ Johsnncfl^ Schweiz. Kupierst.,
geb. am 81. 6. 18B9 ztt Barg im Kt Aargau.
suerst Schüler des Kupferstechers Suter in
Zofingen, dann — seit 1860 — der Miinchner
Akad. und, 1851-68, des Prof. J. C. Thaeter;
seit 1808 in München dauernd anaiasig. Unter
Thaeters Leitung stadi er nach eiligen Ztieh-
nungen Schnorrs von Carolsfeld, femer einige
Bl. für E. Försters kstgeschichtl. Werke und
eine „Steinigung des hl. Stephanus" nach
Schraudi^pb. In die 8 nächsten, durch Stu-
dienrdsen nach Dresden, Florenz und Rom
ausgefüllten Jahre fallen Blätter wie die
Kreuzabnahme nach Fiesole, „Christus" nach
dem Fresko Pinturlcchios in Sta Croce in
Gemsalemme (1S67), Portrita too Th. ?■!•»•
vant und der Malter des Malers E. StSdiel-
berg nach Zeichnungen des letzteren (1858).
Von späteren Arbeiten seien genannt: 8 Bl.
„Aua dem Leben des hl. Bonifazius", nadi
den Gemälden von H. Heß in der Münchner
Basilika (1864) ; „Raub der £uropa" nach B.
Genelli, Farbenstich, „Baner und Maldes^,
nach B. Vautier, Stahlstich (1869—70) ; „Ve-
stalin" nach Angelica Kauflmann (1878—80).
Sein Hauptwerk ist die Madotma delia Sedia
nach Raffael (1881). 1888-86 icrtigte er
den gewaltigen Stich der HAorora" ttadi Go-
ido Retii, 1887—89 stach er die hl. Barbara
nach Palma Vecchio, 1890—92, aU Gegen-
stück dazu, die hl. Caccilia nach Raffacli IBOO
die Donna Velata nach RaffaeL
Eine vollständige Sanmluns aebias Oeuvre
besitzt der aarg. Kstverein.
W. Mers in Bnnu Scbweia. Kstlerlex 1 (ndt
ält Lit). — B«llcr«Andraa«n, Hand-
buch I. H. V.
Borger, Johann Georff, Goldschmied in
Strasburg, zünftig um 168S: aus diesem
Jahre besitzt einen SchweiSbecher mit Marke.
J. G. B. im Dreiblatt, der GroSherzog von
Hessen (Neues Palais Darmstadt). In der
Kathol. Hofkirche in Dresden befindet sich
eine silbervergoldete Monstranz mit Edel*
steinen tmd den Figuren von Petrus rnid
Fanltts, die mit einer Beschau und Jahres-
zahl 1746 gemarkt ist und daneben das gleiche
Zeichen wie obiger Becher trägt.
R Osenberg, GoldsckaL-lierica. UM N. 15S3.
— KstKCwerbebl. II 69. — • g-i Sachsen
(Stadt Dreideo) p. 293. R. C.
Bnrger, Leonhard, Glockengießer aus
Lindau, von ihm eine Totenglocke in Mei-
ningen (?) mit der Inschrift: Aus dem Feuer
bin ich geflossen Leonhard Burger hat mich
gegossen Lindav. 1610. Auf dem Mantel sind
die Jungfrau und Johannes Evangelist abge-
bildet.
Miltlf d. K. K. CeBtr.^aB. M. F. XZI (18M)
Bürger, Leopold, Maler, geb. zu Wien
am 9. 10. 1861, f am 11. 11. 1903 zu Brixen.
Studierte an der Akad. zu Wien und bei
Josef Fux, an dessen Hauptvorhange iür das
Wiener Btnrgtbeater er mitarbeitete. In die-
ser Zeit entstanden nebenbei die Aquarelle
„Die Arretierung" (Besitzer der Österr. Kai-
ser) und ,^n der Bassena" (Graf Wilczek),
die achoa den sdiarfen Beobachter der Wie*
ner V^Xkatyptn t^gea. 1868 erhBt er den
2. Preis für die künstlerische Ausgestaltung
des Volkstheaters, und malt einen brillanten
Wandfries und verschiedene Deckengemälde
im Wiener Caie Habsborg. Da die deko-
rative Kamt aber seinem Wesen wider-
sprach, wandte er sich von mm ab aus-
schließlich der naturalistischen Menschen-
seUMerung zu. 1889—92 entstanden in
rascher Folge die drastischen SdiUdcraagai
des Wiener Volhslebens: „Dtr Bcsodi",
„Milchtratsch", „Wahlbewegung", „Im Kreuz-
feuer". „Der Bauernball", endlich das be-
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BiiffCf
deutende ölbildnis seiner Mutter (Moderne
Galeric). 1898 schuf er das Aquarell „Ab-
tchied" (Bes. Dobner a. Dobenäu). das ihn
w diwiB wusBm l^ut .JMe Jahreszeiten"
«iregte, em Werk, das Schwinds Einfluß
seigt, aber eine Fülle kräftigen Naturkbens
(derb-sinnliche Schilderungen des Liebcs-
lebcns des Volkes) in sich birgt (Bes. J. Weia-
berfer). 160B vnd 94 bradite er in Meran
zu, um Heilung von einem T.ungenleiden zu
suchen, das seine Arbeitskraft stark beein-
trichtlgte und dem er früh erlegen ist. 1896
sehen wir ihn wieder in Wien aa einem
Zyklus „Krcishvf des UM" besehiMtt
1898 erhält er für seine „Irdische und himm-
lische Liebe" die Bronze-Med. in Paris,
1809 vollendet er das „Leid" und das „Schöne-
Fortrit" üir das Wiener Burgthcater; für
ersteres erbieh er die ffoMene Med., Wien,
und den Kaiserpreis. Schon todkrank, schuf
er den Zyklus „Ein Menschenleben", von
dem aber nur die letzten 3 Bilder vollendet
sind; Darstelliiiifeii voll der iärchterlichsten
Tragik, aber malerisclie Wanderwerkev Auch
die keck-realistische „Gähnende" stammt aus
dieser Zeit, ebenso der virtuos gemalte
^Gdz". Sein letztes, eracbättemdes Werk
ist di« itrbige Studie „Stark wie der Tod
ist die Lieb«*. Kars dsrsnf wnrde ihm der
rechte Arm amputiert Mit B. sank eine der
gröBten Hoffnungen des Jung-Osterreicher-
L. Eiaenberg, Das ceistiKe Wien, 1803. —
Das geittise Oetitsebland, Berlin 1898. — L. Ei-
ienberg, Deutsch-Stterr. KstlerleiL, 19(tt. —
Kstwelt I, 1909 p. »—15, 87—04 (nitHtr. Art. V.
Fr. Wolff). — Kalchron. N. F. V 243.
Fritt PoUak.
Bürger, Lina, geb. Schröder, Gri^kerin,
gvb am 9. 1. 1856 zu Rückeroth im Wester-
wald, lebt in Leipzig, Schülerin der Schule
des Kunstgewerbe-Mus. zu Berlin und von
A. Klamroth. Sie lieferte Buchschmuck für
Breitkopf u. Härtel, Hammer-Verlag, Fr. W.
Grunow, Ex libris, Signete, Adressen (dar-
unter im Hohenzollcrn-Mus. Adresse zur Sil-
berhochzeit des Kaisers vom Graf. Rittberg-
schen Sdurartcm-Verl».), Plakate.
Persönl. Mittlgn. — Deutidw Kit IL Nw-
raUonl Okt «7— Mira 9«. F. C.
Bu|i^ Ludwig; Maler und Illustrator
(Radierer, Lithograph und Zeichner für den
Holzschnitt), geb. 19. 9. 1825 in Warschau
als Sohn eines aus Schwabach stammenden
Kaufmanns, Bruder von Adolf B., t 22. 10.
tBU In Berlin. Bereits in frtther Jagend er-
wachte in B. die Neigung zum Zeichnen;
nachdem er in Warschau bti dein Maler
Blödner mangelhaften Unterricht genossen
hatte, besuchte er seit Herbst 18i2 die Ber-
liner Aksdemie. war 1846-1847 als Zeidmer
in einer Spielkartenf.ihrik in Stralsund t&t!g,
erwarb sich nebenbei durch Zeichnungen u.
Lithographien die Mittel zu einer Reise nach
Belgien und Frankreich und war 1852 einige
Monate in Coutores Atelier in Paris titig.
Seit 18S8 war B. dauernd in Berlin ansissig
und begründete durch seine ausgebreitete
Tätigkeit als Illustrator seinen Ruf. 1857
nahm er an einer Reise Kaiser Franz Jo-
sefs von Österreich in Ungarn teil, die er
f8r die Leifttiger Ilhistr. Zeit in einer Pol|e
von Zeichngn schilderte. Gründliche Kennt-
nisse der Kultur- u. Kriegsgeschichte zeigte
er in den Illustrationen des v. Ferd. Schmidt
heraasKegebencn Werkes M^reuScns Ge>
schichte in Wort und BIM" und Th. Foo-
tanes „Der Schieswig-HoUteinische KHcg"
(1866) und „Der Deutsche Krieg von 1808"
(1870/71), denen er beiden persönlich als
Illustrator beiwohnte. In der folgenden Zeit
war B. auch bei einer ReÜie hervorracender
illustrierter Zeitungen Mitarbeiter, illustrierte
das „Pü-ststainnibuch" (1877), und arbeitete
mit an den Abbildungen für Corvins Welt-
geschichte, Leiners Literaturftfcbichte, Loh-
mejrcis Deutsche Jugend, sowie an den Pracht-
werken über die Hohenzollern und Ägypten,
auBerdem schuf er zahllose Entwürfe für
Initialen und Vignetten, Glasmalereien (z. B.
Kölner Dom), lör kunstgewerbL Zwecke so-
wie VereoisblStter, Adressen u. dgl. Als in
den sechziger Jahren die Bautätigkeit in Ber-
lin einen großen Aufschwung nahm, konnte
B. sich auch sls Monumentalmaler betätigen.
So wurde ihm die Ausführung der Wand-
und Deckengemälde im Stadtverordneten-
sitzungssaale und in der Lesehalle des Rat-
hauses übertragen, ferner die malerische Aus-
schmückung verschiedener Privathäuser (v.
Tile-Wiockler, Raven^ Palais Radziwill (da-
mals TOB Btsmardc bewohnt), PHngsheim,
Sußmann-Hellborn, Gilka), Dekorationsmale-
reien in der „Flora", in der Kriegsakade-
mie, in der Ruhmeahalle des Zeughauses, !a
der Universitätsbibliothek, ferner Dcckea-
makrefen bn Jagdzimmer des Schlosses Bai-
dem bei Münster, Sgrafittokompositionen im
Bahnhof in Metz und in der Kadettcnanstalt
in Liditerfelde. Die Nationalgalerie in Ber*
ÜB veranstaltete hn Februar-April 1885 cioa
Sonderausstellung von B.s Skttxen etc., die
nicht weniger nl'^ 950 Nummern aufwies.
Kat. der genannten Sondcrausst. mit Bio-
graphie B.t. — A. Rosenberg, Berliner Maler-
schale 1879. — Kunstchronik u. Ztschr. f. luid.
Kit Reg. (Nekrolog in K»tchron. XX 90). —
Fr. T. Bottich er, Malcrw. d. 19. Jihrh. —
In der Kunsthalle in Bremen (Samml. H. H.
Meier) eine »ehr reichhaltige Sammlung der
graph. Arbeiten B s •••
Burger (Bürger), Michael, Stadtbau-
nieister in Bnnzlau, leitet den Wiederaufbau
der am 88. 9. 1848 von dem achwed. General
TorstcnsoB durch Pcver lerstOrten Bunzlauer
Pfarrkirche ; quittiert am 10. 8. 1655 über
die Bezahlung seiner kontraktlichen Forde-
M7
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rungen. BiUlt im Mai 167S fBr dea Ba» dar
Bundmer Klotterldrche 96 TIr. 25 Sgr.
Elir«U W«rniclce, OuoBik der Stadt
Bwttia«» & 30^ 864, 307« Ki, i», MS. 481.
B. HuUm«.
Bmger, Samuel, Khweiz. Med., von
Burg (Kt. Aarg ), geb. am 8. 4. 1791, f am
12. 12. 1S4S, lieB sich später in Bern nieder.
Er fertigte Münntempel und Medaillen, ao
diejenigen auf das Insebpital in Bern und
auf die 7ur Krinnerung an den Sieg bei Mur-
ten (22. 7. 1476) erfolgte Errichtung eines
Denlonals.
W. Merz in Bruns Schweiz. Kttlerlex. I. —
F o r r e r, Biogr. Dict of Medallisti I. H. V.
Binw-Eaitiun. Sophie^ BikUwneria
in Berlin-Charlottenburg, Gattin dea adiwciz.
Porträtm.ileri Fritz Burger, geb. am 23. 5.
1868 in München. Studierte zuerst die Ma-
lerei in München und Paris, wandte sich dann
all Autodidaktin der Plaatik zu od admf
Icfcine, durdi kraftvollen Stil au^exeiehnete
figürliche Bronzen und Silbcrstntucttcn, die
neiat in Verbindung mit irgendeinem Nutz-
gefenstande (Leuchter, Schalen, Spiegel, Bro-
•ebn, SalzlaB uaw.) dnrchfefülirt aind. Aach
fertigt sie trefflich charakterbierte Minia*
turbüsten und Bildnisst.itucttcn. In dem
Wettbewerbe für den Entwurf einer Fest-
Plakette zur Erimierung an die Aufnahme
dea Aargaoa ab Schweizerkaataa erhielt aie
dea 1. Ptvis «id ifie Ansführong.
C. Brun, Schweir. Kstlerlex. I. — Dekor.
Kit II (18fi9) p. 65, 211; Die Kunst IV (Dekor.
Kst IV), p, 154, 155; VII (Ktt f. Alle XVIII),
p. t23, 364; IX (Kjt f. AUe XIX), p. 223;
XI (Kst f. AUe XX), tlOi — Katgairerbebl., N.
F. Xni 81«. H. V.
Burgtrs, Hendricus Jacobus, Hol-
land. Maler, geb. am 9. 1, 1834 in Huissen
bei Amhem, f 11. 10. 16M in Paris. Sdii-
ler des Bildhauers Louis Royer und von
Jaief Israels. Er malte Figurenbilder, die
verschiedentlich lithographiert und gestochen
wurden. Gemälde von ihm im Städtischen
Museum und im Rijicsmuseum in Amsterdam.
Ckron. d. Arts 1899 p. 209 (N^rolog).
W. Stttnkoif.
Brngan^ Melchior, Bildhauer, wird zwi-
schen IflM und 1725 wiederholt in den Listen
der Lukasgüde zu Leyden erwähnt.
Obreen, Arcb. V. — Ood-HolUod XXII
(lOO-t), ih'r. ^0, H. V.
Bsigeta, Michael, s. Burghtrs,
9ugm, Bttorc^ Maler in Neapel. 16» er-
«ifant als eber der Konsnin der dortlsai
Matergilde.
Napoli Nobiliss., I 156. G. Ceci.
Buges, WiUiam,(A.R.A.), engl. Archi-
tekt und Maler, geb. Ift. 1617 in London,
t 20. 4. 1881 in Kensington. War einer der
hervorragendsten engl. Neugotiker. Nachdem
er an King s Cnllege und University of Lon-
don Studiert hatu, schloA er sich Wyatt,
Slaiter u. dm aodtrai Meogotikeni «a. Dordi
sHadige Reisen in England lud tof don
Kontinent hat sich B. eine ungewöhnliche
Kenntnis der mittelalterlichen Bauweise an-
geeignet. Besonder-s reich bot die Normandie
Anregungen, wie B. sich überhaupt meistens
an die Pomen der frauSaiBdicn Gotik Mdt
Sein erster Erfolg war der Entwurf für die
im Stil des 13. Jahrh. gehaltene Kirche Notre
Dame de la Preilie in Lille (1866 ; in Gemein»
Schaft mit aitttmi). 1867 erhielt B. mit sei-
oem Entwurf fftr die GediditnUdrdie in
Konstantinopel ebenfalls *cn ersten Preis, die
Ausführung jedoch fiel Street zu. 1860 und
1876 ' arbeitete B. an der Restauration der
AbteUdrche von Waltham. Sein bedeutend-
stes Werk aof UrcMiehem Gebiet ist die Ka-
thedrale St. Ftnbarre in Cork. Irland (1888—
1870). Der Bau lehnt sich an die französ.
Kathedrale des 13. Jahrh. an. Burges lieB
Mcb die Innenausstattung nach aeinen Eat-
wQrfen ansffihren. Bcdeotende InneadclK>-
rationen hat B. auch im Kapitelhaus von
Sahsbury und in Worccster College zu Ox-
ford und in einigen kleineren Londoner Kir-
chen auagcf&hrt. Unter seinen Profanbanten
sind der Wiederaufban voa Casde C6ke^
Knightshayes Cnv.rt in Devon«ihirr, Trinity
College in Hartford, Gönn., das Rathaus von
Dover und endlich sein dgenes, in Holland
Park erbautes Wohnhaus hervorxahebca. Xa
allen diesen, zum Teil großartig wirkimg*-
vollcn Bauten tritt B.s archäologisches Wis»
ten in den überreichlich angewandten De>
tails, wie Verzierongei^ Polychromie, Sprudi-
bäodern usw., hervor. — B. hat verschiedene
Werke architektonischen und ardilohig^sdien
Inhalts veröffentlicht, unter ersteren werden
die „Sketches in France and Itaty" am mei-
sten geschätzt
Transactions of the Roy. Inst of British Archi-
tecu 1881-82, VIII : R. P. P u 11 a n, Tke Work«
of tfae late W. Burges (mit Abb. von B.s sämtl.
Entwürfen u. ausgeführten Werken). — Nekro-
loge ibid. 1883—84 p. 204, im „Art Joum." 1881
p. 192 u. „Portfolio" 1881 p. 102. — PortioHo,
1873, 137 ff.. 155 ff.; 1882, Ö9 ; 1883, 166; 1885,
206. — Bull, de la Soc Ccntr. d. Architectes,
Pari« 1885/8« (Lucas). — The BuUder, 1881,
30. Apr., 7. u. 21. Mai. R. P. Pull an. The
arcbitectural Designs of W. Burges A. R. A.,
Lond. 1883. — The House of W. Burges, Lond.
1885. — Graves. Riov. Acad. Exhib. L B.
Bnimi^ Adelaide, Genremalerin in Len-
mington, stellte, zwischen 1857 und 1878 in der
Londoner Roy. Academy aus.
A Graves, Rny. Acad. Exfclk, 1M5 I. —
The Art-Joum., 1859 p. 84. H. V.
Borgees, H. W., Landschafts- tmd Architek-
turmaler in Londoi^ Sohn dea Porträtmalers
WilKam B.. steHte zwi«^ IBOO «ad IMA bi
der Rny. Academy, zwischen 1818 tind 1838
fast alljährlich in der Brit. Institution aus.
Er erlangte 1825 unter Wilhelm IV. die
Würde eines Hofmalers. Sein Sohn ist der
bekannte Gearenaler Joha Bagadd B*
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BurgcM
A. Crkvea, Roy. Acad. Exhib., 1905 I; Tbc
Biit IiNtib, IM». — Tk* Art Joom, 1B80 t^m.
BoTfcas, J., Blumen-, Früchte- und Lan(i-
tchaftsmaler in Loodoo, stellte das. in der Roy.
Aademy twbdwii ISOB und 1811 ans.
Graves, Roy. Acad Exhi1>.. 1905 I. H. V.
BurfeM, Ida J., amerik. Malerin, geb. in
Chicngo, Studiertc in New York, später in Pa-
ris unter L. O. Merson, und stellte „Mass in
Normandy" im Salon 1886 aus. Mit dem
Porträt ihrer Mutter (1888) und einem ddco-
rativen Fries im Damensalon des Illinois Ge-
bäude auf der Chicago Ausstellung (1893) ge-
wann sie viel Anerkennung. Ihre Wand-
gemälde in der Lunt Bibliothek in Evanston,
Illinois, werden sehr gelobt. In letzter Zeit
hat sie sich auch erfolgreich der Glasfenster-
malerei zugewandt Edmund von Mach.
Htutßm, Joha^ Miaiaüinnakr in London,
Mäbte dn. io der Rogr. Andenqr cwfadM»
1817 und 1840, in der Brit Institution 1917
und 1826 eine Reihe von Porträts und Genre-
Inldem aus.
A. Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I; The
Brit. Inatit. 1906. H. V.
BnifSü, John, engl. Architektur- u. Land-
schaftsmaler, Sohn des John Cart B., f am 11.
6. 1374, studierte 1834—37 in Italien. Er
malte hauptsächlich in Aquarell und stellte
1888, 1860 u. 61 in der Londoner Roy. ßjoA,
aiiBerdem häufig in d. Water-Col. Society aoi.
Grarea. Koy. Acad. Exhib., 190S I. — €«»•
da II. Hist of Brit Water Celanr Faint. 1908
p. 190. — J. L. R 0 g e t, Hiat of old Watcr-Col.-
Soc., 1891 II 3S&-«8. H, V.
Borgeaa, John Bagnold, bekannter engl.
Genremaler, Sohn des Landschafters H. W. B.,
geb. am 21. 10. 1830 in Chelsea, f am 12. 11.
1897 in London. Schüler von J. M. Leigh und,
seit 1851, der Roy. Academy, deren Ausstel-
lungen er 1860 bis 1896 fast alljährlich be-
schickte. Er entlehnte die Motive zu seinen
Bildern, die sich durch Bravour und Tempera-
ment admell die Gunst des großen Publikums
erwarböi, mit Vorliebe dem spanischen imd
nordafrilöinischen Volksleben, nachdem sein
„Bravo, Toro", eine packende StiergefechtS-
szene, 18ÖÖ auf der Ausst. der Roy. Academy
groBcn Anklang gefunden hatte. In der etwas
geschwätzigen Weise jener Zeit, aber doch
auch oft mit trefflicher Charakteristik, schil-
dern seine Bilder, zumeist auf dem Hinter-
gründe von Sevilla, das Leben der Priester
und Edelleal^ der Bettler tmd Zigeuner, der
Edeldamen und Tinzerinnen. Durch beson-
dere Frische zeichnen sich seine Kinderbilder
aus. Unter seinen Arbeiten seien als die
hauptsächlichsten genannt : Kissing Relics in
Spain; Childhood in Eastem Life; The Ge-
nius of the Family; The sculptor; Mother's
Meeting in the Gsuntry. — Die Hamburger
Kunsthalle bewahrt von Ona: Zdir» CMatuen»
midchen).
Champiin-Perkins, Cydoped. of paint
etc., 1888 I. — Clement-Hutton, Art of
the 19. Cent, 1893. — A. Graves, Roy. Acad.
Exhib., 1905 I 347; VIII 418; Tbc Brit. Instit.,
1908. — The Art Journ., 1880 p. 897—300 ; 1883
p. 136; 1898 p. 31. — Roy. Acad. Pictnres 1891-
97, passim (Abb.). H. V.
Burge&s, Ji lin Cart, engl. Blumen- und
Fruchtcmaler (Aquarell), geb. 1798, t am 20.
2. 1863 in Leamington. Sohn (nicht Enkel)
des Porträtmalers William B. und Bruder des
Landschafter» H. W. B. Er stellte fast all-
jährli 1S12— 1887 in der Londoner Roy.
Academy, lt^5— 37 auBcrdem in der Brit. In-
stitution aus. Daa Brit Mus. in London be-
wahrt 2 Zeichnungen von seiner Hand. Er
hat auch 2 Schriften veröffentlicht: The Art
of Flowcr painting ii Treatisc on Perspective.
A. Graves. Roy. Acad. Exhib.. 1905 I ; The
Brit Instit.. 1908. — Redgrave, Dict. of art.,
1878. — The Art Journ. 1863 p. 64. — L. Bin-
y 0 n, Cat of draw. etc, 1898 L H. V.
Bugee% Thomas, Historictt-, Porträt- u.
Landschaftsmaler, ta London adioa seit 1748,
Vater des William B., stellte zwischen 1778 u.
1791 wiederholt in der Roy. Academy aus:
William the Conqueror dismounted by hts
ddeat Soa; Hanntbal swearing camitjr tt> the
Romans; The deaCh of Ddte Athdwald.
1770 — 73 war er mit mehreren Bildnissen,
darunter 1772 mit einem Selbstporträt, in der
Free Society, 1774 und 76 mit 8 Bildnissen in
der Societar of Artista vertreten. Er war der
Lehrer Gainäboroaghs aof der St. Martini
Lane .A.cademy.
Redgrave, Dict ot art-, 1878. — Graves,
Roy. Acad. Exhib., 1905 I ; Soc. of alt. etc, 1907.
- The Art Journ. 1880 p. 297. H. V.
Bnrgess, Thomas, Architektur- und Land-
schaftsmaler in London, Sobn des Portritialen
William B., gd». 1784, f am 88. 11. 1807, erst
23jährig. Er stellte seit 1802 in der Roy. Aca-
demy aus. Das Brit. Mus. bewahrt eine Zeich-
nung von seiner Hand.
Redgravr, Dict. of ait, 1*78. — Graves,
Roy. Acad. Exhib., ;90l I. L, Biayon, Cat
o£ draw. etc, 1898 I. H. V.
BBias% Walter William, ch^. Ra-
dierer d. Gegenw., Mitglied d. Soc. of Painter
Etchers, stellte in der Londoner Roy. Aca-
demy zwischen 1874 u. 1903 dekorative Ent-
würfe (1874 Entwurf einer Wanddekor, mit
der Verldhidigmig. 1877 Moaaikdekor.) md
Radierungen aus Von letzteren seien seine
malerischen „Cathedral Towns" Blätter (1885
bis 1888), Landschaften, wie die Chelsea Serie,
A miU in the f ens, A atreomlet's rushy bruks
usw. erwihBt B. hat 1888 die Graph. Ansät
in Wien und 1891 die Intern. Kstausst. in
Berlin beschickt und hat sich auch als Ex-
librisstecher versucht.
Graves, Roy .\cad. Exhib. I, 1905. — Kat
d. intern. Kstausst. Berlin 1901 p. 15L — Kat
d. graph. Anaat 1886 p. 18. — Fincham. Book
PU(e$, 1897. — Tha BtdMer lM»-n (H. H.
Mder). B,
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»luiiw^ Will tarn, Portritmakr b Loo-
don, Sohn des älteren Thomas B., geb. 1749,
t am 11. 6. 1812. Burgess stellte zwischen
1782 und 1791 wiederholt in der Society of
Artists, 1770—72 in der Free Society, 1774—
1811 fast alljährlich in der Roy. Academy
außer zahlreichen Bildnissen auch einige Land«
ichahen aus. Das Brit. Mus. bewahrt 8 Per-
triiieidinanfn too idiier Hand.
Kcdgrav«, Dict. of aft, 187t. — Graves.
Bar. AeaJ. BiAibu, 1905 I ; Soc «I Art «c 1907.
— L. B i n r o n. Cat of draw. etc., 1886 L H. V,
Bnixeaa, William, engl. Kqplcntediert
t — 59;ährig — am 11. 12. 1818 in Fled^ Uo-
colnshire, stach Architekturen.
RedgraT«, IHct of an. etc.. 1878. H. V.
BuipMa, Willimm Oakley, cngL K19-
fersteeher in Mezzotinto-Manier, geb. in Lon-
don, t rfas — erst 26jährig — am 24. 12. 1844.
Schüler von Th. G. Lupton. Zu seinen besten
Arbeiten gehören die in der „Lawrence Gal-
Icnr" veröffentlichten Blätter nach Th. Law-
darunter die Bildnisse des Hemers von
Wellington, der Herzogin von Nortliumber-
land und des Erzbischufs von Canterbury.
Bryaa, Dict of paint. and cogr.» 1808 I. —
Tht Art-Union 1846 p. lOL H. V.
Bviat«, Petrus de, s. Borghrtlo.
Barggraafi, belg. Lithograph der 1. Hälfte
des 19. Jahrb., von dem einige Bildnisse (H.
Cuypers, A. C. Lens, G. L. Godecharle u. a.)
iNkannt nnd sowie NAnsicht v. Cleve" nach
Winckelierer.
Kram ni. Leven« en Werken, 1857 I. H. V.
Burggraf, Karl, Porträt- und Genremaler
in Berlin, geb. zu Halberstadt 1803, Schäler
Fr. W. Hcrbigs» dann WiUu Hensels sowie
der Berliner Akad., deren Ansst. er zvrischen
1826 und 1844 häufig beschickte.
Fr. V. Bottich er, Malerw. d. 19. Jahrb.
I 1 - Xat d Berlin. Altad-AatBl^ 18»»-^.
paatim. H. V.
BmigraS, Gastun Prüderie d e,. fran-
n«. Maler, geb. in Dublin, Schüler von Cor-
mon, stdlte im Pariser Sakm (Soc. d. utist.
fran?.) von 1887 an Lanchchaftsbilder aus.
Auf der Weltausstellung 1900 war er mit
einem Lcvcr de lunc (bords de la Seine) und
Etüde d'arbres (Aquarell) vertreten.
Salon-KaUloge. — Ckt gte. offi^ Expo*.
Univ. 1900. Tom II. R. C.
Burgh, V a n d e n, Name einer weitverzweig-
ten Familie von Faycncctopfrrn und -ni.ikrn
des 17. Jahrh. in Delft, deren Mitglieder indes
nur urkundlich bekannt sind. Ei^ge J C bez.
bemalte Schüsseln, Flaschen usw. werde» dem
Jacob Comelisz. van den B., plateelbakker
1662, zugeschrieben
H. H a V a r d, Hist. d. faience* de Delft. Am-
■terdam 190«. H. V.
B«|hb Cornclis Jacobsz. van der,
Maler la Amsterdam, geb. im Haag 1640,
heiratete in Amsterdam 26 . 7. 1659 (1. Auf-
gebot), wohnend in der Ruostraat« Annetje
Hcndrickadr. Ricrs; 1610 irahrte er in Mut»
lantssluis, kehrte aber dann nach Amster-
dam zurück, wo er 1674 noch erwähnt wird.
Oud-HaOand in fl» NntiiCB von Dr. A.
Bredioa. £. W. Mou.
Bnilh, Domialqne r. d., a. Bnrth, Ja^
ques V. d.
Bargh, H., Radierer in London, 2. Hälfte
des 18 Jahrh., stach hauptsächlich Bildnisse
für Buchtitel: Thomas Bradbury, bez. H.
Burg. del. et acolp.; Jaws Ifiddletoo, flMh P.
Le(y* 1798 o. a.
L« Blanc, Manuel I. — Bryan, Dict. of
paint and engr.. 1903 I. H. V.
Bvrgh, Hendrick van der, holländ.
Maler, trat am 25. 1. 1649 als Fremder in
die Gilde in Delft» itt aber von dort nach
Leiden gezogen, wo er im Okt 1668 ver-
sichert, sein Zunftgeld bezahlt zu haben. Am
1. 5. 1659 ist er aus Leiden fortgezogen, hat
am 81. 2. 1663 aber wieder bezaMt «nd iat
darauf abermals fortgeaofan, wohl wieder
nach Delft. wo er sich am 8. 19. 1664 wieder
einschreiben ließ In einem Leidener Inven-
tar von 1600 werden eine Christnacht u. ein
Sittenbild seiner Hand erwähnt. In der
Sammlung Steengracht auf SchkiB Martaat
bd Cleve ist die Darstellung einea lulaf-
atelier- f ": ist der Vater des Rochus v. d. B.
Obreen? Arch. I 42, 45, 70; V. 221, 222.
E. W. Mo*s.
Bnigh, Hendrik van den, Maler und
Uthograph. geb. 1768 im Haag, f 16. 9. 1868
daselbst. Er stellte n-i tens das Bauem-
leben im Hause und außerhalb desselben dar.
Das Rijksmus. in .Amsterdam bewahrt ein
Bfld von ihm (Kat 1804, No 661). Setna
beiden SSIme Htndrik Aium wd PUhr
Daniel waren ebenfalls Maler (s. d.).
I in rii e r z e e 1, De I-evens en Werken. —
Kramm, Suppl. . IV. Sleenholf.
Bnigh, Hendrik Adatn vandcr. Land-
schaftsmaler im Haag, geb. das. 1798, Sohn
dea Hendrilc v. d. B. Das Reichsmoi. in Ann
sterdam bewahrt von ihm dne Flollandsdiaft
mit Kühen. hcT. „H. A. vaa der Burgh Jr."
(Kat. 1904, No 662). «. K.
Baigh, Jacob Cornclisc van dea,
im 1 Artikel Burgh.
Burgh, Jacques van der, Landschafts-
maler um 1760, wahrscheinlich flämischer
Herkunft, von dessen Hand Descamps Bilder
in Lilie und Tomrnagr erwShnt — Auch ein
DominiqMe v. d. B. aoU Bilder für Lille ga-
liefert haben.
Descamps, Vcya^c pitt. de la Flandre.
Paris 1769 u. Amsterd 1772. — J. Houdoy,
Etud. artist, Paris 1877 p. 03. H. V.
Baxgli, Jan van der, Glasmaler in
Utredit, der um die IGtte des 16. Jahrh. mit
Geertruyd Nobel, einer Tochter dea Mafcf«
Jacob Nobel verheiratet war.
Krama^ De Levens en Weitai 1202.
B. W. Uott,
aso
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Blirgli — - Bnrglm
Borgh, Pictcr Daniel van der, Archi-
tekturmaler im Haag, geb. das. 1805, Sohn des
Hendrik v. d. B. Du Rciclnmu». in Amtter-
dsn bewahrt tov iciMr Hmd cbi GcnriHdf,
bez. P. D van <fer Buigll (K«t. UO^ No 663,
p. 84 u. 418). . H. y.
Bnfh, R. van, sonst unbekannter Still-
lebenmaler m der 2. Hälfte des 17. Jahrh^
von dem ein Bild mit Seefischen im Amster-
damer Mus. ist. £. IV. Uoet.
Bviihf Rochus Hendricksz van der,
hollind. Maler <Konstachilder). Sohn des Hcn-
drick V d. Burgh, macht am 80. 11, 1688 im
Haag scm Testament und hat Willem Nüttby
als Schuler.
Haagsehe Archive A, Brtdiu*.
Bmi^bf «. auch Bmrek and Burg.
Buxghardt (Burchard, Biirckertt, Borckcrt),
Adam, Hofmaler in Brieg, als Meister titig
seit 1606. Vgl. Balthasar Brct. f in Lüben
bei Ltegntti e. 18. 7. tBSß. Von ihm ein E»i-
taphbtld ans dem Jahre 168S In der Ntholal«
kirche in Brieg.
L o r c n I, Aus der N erganKcnhcit der evang.
Kirchengem, in Brieg (Brieg 1886), 105. — Be-
gräbnisbuch d. ev. Pfarrk, in Lüben. E. Hintit.
Bnrgrhaidt, Jeremias Joseph, Maler
in Rdchcnbach in Schkaien, wird am 1. 12.
11M
Barghardt (Burchhart, Burckhart), Jo-
hann Franz, Maler in Grünberg in Sdde-
sien, heiratet 3. 10. 1706, wird am 21. 9. 1727,
54_Jahre alt, begraben.
n. BagiltabU d. halk Pfsrric Grün-
B. HmtMf.
Hermann, Hofthentefmaier ra
Wien, geb. in Türmitr bei Aussig am 7. 4.
1834. t in Döbling bei Wien am 23. 1. 1901.
Schuler der Wiener Akad. 1886 an das Hof-
operntheater berufen, begründete er gemein-
sam mit Carlo Brioschi ein Atelier, aus dem
außer zahlreichen Dekorationen für das Wie-
ner Hofopemhaus auch die prächtigen Deko-
rationsmalereien für die Sc(>;iratvorstellungen
König Ludwigs IL von Bayern hervorgingen.
H. Cl. Kosel, Deutsch-österr. Kitlerlex.,
1902 I. — Kstchron. XVIII M9; XIX 43; XXII
168; N. F. XII 231. H. V.
Bmi^iBit, Jacob, hat um die Mitte des
17. Jahrh. ein groBes Portrit yoa Menno
Simons gestochen, vf rlcgt von Petrus Groo-
ten. Nicht ausgesclilossen ist die Möglich-
keit, daB der Künstler ein Ostfriese war.
In der Sammhmg Gcrritsen im Haag iat aein
gnekhnetea Portrit. B. W. Mott.
Bmghaxt, s. auch BurckhardI etc.
Bnighers, Michael, Kupferstecher, na-
mentlich in Schwarzmanier, geh in Holland
(Utrecht?) um 1640, seit ca. 1676 zu Oxford
titig, wo er Imt den Daten seiner Stiebe bia
1723 nachweisbar ist Er stach hauptsächlich
Porträts, teils nach eigener Zeichnung, teils
nach fremden Vorbildern wie D. l^gan, W.
Crowne u. a. Genannt seien die Bildnisse der
Könige Alfred» Karl II. und Jacob II. von
England, dca Roger Aacham md des En-
bischofs Chiceley Ferner kennt man von ihm
Exlibris, Buchütel und -Illustrationen, Wap-
penblätter, Almanachillustrattonen usw. Das
Veraeidmis seiner Stiche bei Le Blanc umiaflt
87 Blltter. Er signierte U. B. (andi
grammiert), M. Burg, und aoCb
Namen Michael Burghers.
Le Blanc, -Man. I (mit ält. Lit.). — Nag-
let, Monogr. IV No 1656 u. 1692. — J. Chal.
Smith, Brit. Merzet Portr. (1878) I 132 f. —
K i n c h a m, Art and Engr. etc. of Book Plates,
1>9 7 The Art Joum. 1904 p. 241 ff. H. V.
Burgbera, Nicolas, hoUänd. Medailleur,
Vater des Vorigen, wahrscheinlich aus Utrecht
gebürtig, an der Münxe zu Oxford tätig. Man
keimt von ihm eine treffliche Medaille: At-
tempted Release of Charles L, 1648
Forrer, Biogr. Dict. of med., 1904 I H. V.
Bui^errya, Jean, GelbgieBer, von dem
man auf der ExpoaitiOD natkn. beige, Brüssel
18S0, einen groBen llfirser mit einer Jagd-
darstellung sah, bes.: JolMHies Bwglieiyj»
me fecit 1617.
Cat de l'expos. hist de l'aft beige, 1880. H. V.
Boigl (Birgl* Biirgi, Bjnsit Piiigi)i Joat,
beiuhfliler Astraoom, Instrumenten- n. Ktnst'-
Uhrmacher Kaiser Rudolfs IL, geb am 28. 2.
ISfffi zu Liechtensteig i. d. Schweiz, f am 81.
1. 16S2 in Kassel, arbeitete zuerst an der Uhr
des StraSburger Münsters, wurde 1679 dordi
den Landgrafen Wilhelm IV. nach Kassel und
1603 durch Rudolf II. nach Prag berufen.
1Ö22 kehrte er nach Kaasel zurück. Werke
von ihm bewahren n. a. die Wiener Schate
kammer und das Museum in Kassel.
A. V. D r a c h im Jahrb. d. All erb. Kaiscfb.
XV (1894) 15 ff. — AUg. Dmlaebe Blogr. III
6O4-606. — Britten, Oid doch «sc, 1M4
p. 674. H. y.
Bufindis, Bartholomens van, xahlte
dem Haagcr Mnlervcrcin am 14. 4, 1M8 alt
Schüler von Willem Doudyns.
Obrecns Arch. V 148. E. W. Uott.
Bni|i% Charles Edwan^ Uhrmacher
in London, mn 1790, von dem man eine voll«
bezeichn Stnntluhr kennt — Von einem lohn
Burgts, um \töO, bewahrt die Kollektion
Schloß eine J. Burgis bez. ovale Taschcnvilir.
F. J. Britten, Old clocks etc., 1904 p. 162
u. 574. H. V.
Bwgi% William, amerik. KnpferstedKr.
Um 1796 in Boston titig. AnsiAlea von Har>
vard College und dem
letztere in Mezzotinto.
Cat. Baiijr Bagr. .
B. RiehUr.
Bnrgkan, Berthe, französ. Malerin, geb.
in Paris, Schülerin der Ecote nat d. B.-Arts
und Too Jacquesson de 1a Cherrense, stetttc
von 1887—1905 im Pariser Salon (See. d.
artist fran$.) und im Jahre 1901 auf der
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Aasstellung Kumt tvabcfldtr Frauen ift Futo
ihre gdobtcB Fortoili^ Gcarebilder and Btu-
men aus.
Bellifr-Auvr*y, Dict. gin. Suppl. —
Chrou. d. Alt* 1904 |>. «2. — Salon-IUt. R, C.
Bntgkul^ Bcnediet. cfo iBMfcrucfcef
Goldschmied, dort urkiind!. nachweisbar 1403;
1600 — 1Ö08 Steinpt'lschncider Kaiser Waxi-
miliana I. für die Münze in Hall. Vcrnnit-
lich und von ihm der breite Schauttler Maxi-
nillian von IBOB, die beiden MeddBen von
1607 auf Herzog Albrecht IV. von Bayern
und seine Gemahlin Kunigunde u. einige an-
dere Talerstempel.
Jährt», der kuotthist. Samml. I 10Ö, 19«, 200:
XlV U. — D o m a n i R, DtKhe MedaiUe (1907;
«. 8 (Abb. Taf. 2). — Kat d. Müxuai- ctc Slf
Wien 1906 p. 1S14 ff. N.
Bnzskait, a. auch Burckhardt etC
BtUfkMer, s. Bürguser.
Bttrgkl7-6Umaier, M»* E. J., geb. Hoop-
ttod, Stittebennialerin, von der da» Rüktmui.
in Amaterdam dn TOtblsidertc« «od 1812 dat.
Stilleben (Früchte, Wildbret und Jagdzeug)
bewahrt (Kat. 1901. No 666). H. K.
Bmtfmiair, Hans d. A., Maler von Anga-
burg, geb. 1478, Sohn des Thoman B., b«i
dem er wohl den ersten Unterricht ia der
Kunst geliabt hat. Er scheint um das Jahr
1490 im £lsa£ bei Martin Scbongauer in der
Lehre gewesen zu sein, erhält am 89. iL 1486
in seiner Heimat die Malergerechtigkeit, vcr-
lieiratet sich im Juli desselben Jahres und
•cheint von da ab bis zu seinem Tode in Angs-
imrg gelebt und in Ansehen gestanden zu
haben. Verschiedene Reisen nach Italien und
apesieU nach Venedig, auf die man aus seinen
Werken adilieBen möchte, kötmen ihn doch
nie lange Zeit fern gehalten haben. B ist ge-
storben vor dem Oktober 1531. Seih Bild ist
uns mehrfach überliefert : von dem älteren
Holbein in dem Prager Ottilienflügel gegen
1610, von ihm selbst in einer Zeichntmg in
Hamburg (1517), von Dürer in der Zeichnung
(L. 396) von 1618, in einer Medaille des Hans
Schwarz von 1518 und 1519 und endlich in
dem beriUunten Selbstbildnis mit seiner Frau
in Wien, daa 1088 datiert ist. Sie alle zeigen
eine wriche, empfindliche und etwas leidaame»
aber vornehme und besonnene Natur.
Das älteste erhaltene Werk ist das Bildniii
des Gailer von Kaaaerabeis in SchküUieim
(1490), ein sdir nnbehotfeaer n. stilloaer Ver»
auch, d'.r Natur nachzukommen. Das Bildnis
Schongauers in München ist zwar durch eine
zweifelhafte Aufschrift zwei Jalire früher da-
tiert, aber aelbat als eine Ko^ in dieser Zeit
anmöglich and nach der Rdfe der Anffasaung
und der Reinheit seiner malerischen Voll-
endung erst im 16. Jahrh. denkbar. Beide Bil-
der sind aber äußere Beweise für den Ort und
den Meister, bei dem B. einen Teil seiner
verbrachte. Dömböffer veimotet
daB er schon während der folgcndeB
90er Jahre in Augsburg gelebt und für den
Holzschnitt gearbeitet habe, nachweisbar ist
hier aber erst seine Verlobung im Dezember
1497. Sic ist hesengt durch die «rste er-
nuKne üenmong, oie nn inm oeronsieiiwi
von Röttinger aufgefunden wurde und B. im
Braut- und Hochzeitskleid, zwei kleine Figu-
rinen v. J. 1498, darstellt. Sie zeigt ein der
Schonganerschole entitanuncndes abbreviiercn-
oea scnema rar waaicnK nnn r igor« naa man
auch auf den ABcMieB Frflhwkhnangen Dü-
rers findet
Deutlicher in die Kunstart B s fuhreii t : t
eine Reihe von Hohschnitten seit 1499 ein,
die Dodgaott awaanwnengeatdlt nnd Döro»
höffer als Frühwerke B.s erkannt hat. Sic
zeigen im Gegensatz zu den gleichzeitigen
Nürnberger Arbeiten das Bestreben, nicht so
sehr mit knorrigen Linien das Plastisdie der
Formen als mit zarteren parallelen Striche-
lungen die malerische Erschemung anzu-
deuten, sie haben eine ruhige, würdige Ge-
schlossenheit der Komp<:isr,iün, und schun das
Blatt mit den Freisinger Heiligen (gegen 1602)
bcarriat dem älteaten.mit den Konstanzer Hci>
Hgen gegenüber, wie rasch die Figuren leben-
diger und bewegter, die Linien geschmeidiger
und fließender werden. Eine Schut'/niantel-
madonna in Basel (erwähnt von Röttinger),
ein Kruzifixus mit Maria tmd Johannes, die
Madonna B. 18, der Wappenheroki von 1604,
die böhmische Schlacht desselben Jahres, die
Insignia Poctarum zeigen diese Entwicklung
in einem freien Fortschreiten begriffen. Zwi-
schen dem Ende des Jahres 1604 und 1606 hat
B. an dem Dürerschen Dedikatioosblatt dea
Celtis eine Korrektur vorgenommen, die dem
Kaiser und dem Humanisten bildnismäBigere
Züge gab ; von 1604 bis zum Tode des Celtis
sclieint er mit diesem in Verbindung geblieben
zu sein — dies beaengen noch der große Holz-
schnitt des Reichsadlers mit dem Musenbrun-
nen (P. 120). das Totenbild (P. 118) und die
Medaille des Celtis (Dömhöffer) von 1507.
Wir befinden uns mit diesen letzten Werken
schon in der voUen Formenweit der Renais-
sance.
Mit dem Jahre 1501 setzt die Reihe der
Gemälde ein. B. erhielt den Auftrag, in die
Bögen des Kreuzganges von St Katharina die
3 Sasilikenbilder zu makn, die jctat mit den
Werken, die der ntere Holbehl fSr die gleiche
Bestimmung malte, in der Augsb. Galerie sind.
Gleich die älteste Tafel, unten St Petrus vor
seiner Kirche thronend, assistiert von den
U Mothclf ern» oben Christi Gehet am OlbMi»
ist daa Ddoinient einer bedentniden and ida^
tiv sehr selbständigen Kunst. Es läßt sich
zwar in den matt lallenden Gewandzügen etwa
ein Zusammenhang mit Holbein kaum be-
streiten, allein das Streben nach Linicnrhjrth»
mil^ der Reiditam und die Feuibeit der Slcl>
35s
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Btirgkmatr
htngen und Bewegungen, das starke Natur-
gcföhl der Landschaft gehen über altes iltere
Schwäbische hinaus. Manche Formen der
Gesichter, manche federnde schwellkräitige
Umrisse zeigen die Schule Schongauers, es
hat aber B. ein schlankeres und graxUcres,
auch wohl äuBerlicheres SchöolwitaidM], ein
freieres und weicheres Sichtragen als der
Lehrer. Er zeigt hier auch schon eine dunk-
lere Harmonie der Farben, einen klaren zen-
tralen Aufbau des Bildes und ein Gefühl für
menschliche Würde, die an Italien erinneni.
An der Basilika ist ein ital. Mosaik und eine
venez. Mannortür abgemalt, die ersten Renais
sance-Bauformen auf einem deutschen Bilde,
und man möchte achliefien, dafi B. schon vor
diesem Gemilde im Süden gewesen ist A0
dies sein Erstlingswerk anzuschließen wären
zwei Fresken der Augsburger Goldachmieds-
kapellc, die Kreuzigung und das jüngste Ge-
richt, sehr übermalte Bilder, die B. hier zum
erstenmal (von einem Aufsatz des Verfassers
in der Münchener Allg. Ztg abgesehen) zu-
geschrieben werden. Die Anlage und viele
Figuren sprechen für ilin, und einige Kopfe
zeigen noch und zeigten ganz besonders vor
der RestaurieroOK WO Ref. Gelegenheit hatte,
einzelne Teile za inusen, in den allzurascb rer-
kürzten Formen eine schlagende Übereinstim-
mung mit Gesichtern von der Basilika und
vom Olberg. Das Bild des nächsten Jahres,
dh LalMlttriwsilika. zerfällt in 7 Etnzddar-
ftellongen aus der Legende Johannis ; dazu ist
oben die GeiBelung Christi in die Mitte ge-
setzt und mit ungemeiner Wildheit dargestellt,
während bei den stilleren und doch dramatisch
belebten Szenen das Gefühl für das Intime,
für die Landschaft, für die helle Luft einet
Kirciienraums, für die farbig reiche Harmonie
der Gewänder, und auch die DifTcrcnziertheit
der Personen noch stärker hervortritt ab im
Vorjahr. Die Basilika S. Croce ist 1604 da-
tiert; hier ist uitan die Kircbe, dn romanisch-
gotifldier Bso mit Pilgern davor, oben die
Kreuzigung dargestellt, auf den Seiten aber,
und als ginge es hinter dem Mittelteil durch,
du Ifal^ium der 11 000 Jungfrauen, durch
da betoaders reiches Ranlccnwcrk eingfifsü.
Die Kretizigung ist von uugewuluitem Add
der Auffassung, die Fülle der Mädchengrup-
pen auf den Rheinschiffen voll Anmut, voll
lebhaften Ausdrucks, voll Heiterkeit u. Pracht
der Kostüme. In diese Zeit ist andi «in Flö-
gd in Hflndwn mit dcd Rcü. Uborios und
Eustachius, auf der Rückseite St. Rochus, zu
setzen, überschlanken und fast etwas preziösen
Figuren.
Alu dem Jahre 1605 sind erlialten zunidist
das Gcmilde St. Konstantin und Sebastian in
Nürnberg, zwei Heilige in ruhigem un-
gezwungenem Nebeneinander dargestellt, un-
ter einer Halle, hinter ihnen ein goldener Tcp-
pich von Engelchen gehalten und darüber die
Aussicht in eine blaue Landschaft. Hier ist
der Akt des Sebastian eine interessante Parti«
lele zu Dürers gleichzeitigem .^dam in dcrn
Stich. Der Hintergrund und die Halle ist
übermalt. Die (ji.-idcn Heiligen haben goldene
Tellemimben, die man noch unter der Uber-
malung erkennen ktmi. Die Ornamente der
Architektur erinnern etwas an den Klassizis-
mus des 18. Jahrb., stammen aber offenbar aus
der MütKhener Spätrenaissance. Ein Altar-
flügel in Nürnberg, der vielleicht ursprünglich
zu diesem selben Mittelbild gehört hat; stsUt
Christophorus und Vittis dar. Gestalten von
gewählter Eleganz, vor einem Seegestade, des-
sen Ursprünglichkeit zweifelhaft ist. Eben-
falls vom Jahre 1606 ist das etwas matte
Bmslllfld des Hsns Rehm in der Fugfsr-
Sammlung datiert, das weich und flüssig ge-
malt ist, und endlich ein Fragment: Christus
am ölberg in der Sammlung Weber in Ham-
burg. Zu diesem Bild, einer Altartafcl oder
einem Epitaph, ist aber der Entwurf des Gan-
ten in einer Berliner Federzeichnung (Lippm.
IV. G.) erhalten: sehr klar und frei angelegt,
Christus zwischen die Felsen liiii,:?e orfcn mit
starkem Auiblicl;, der schlafende Petrus wie
aus einem Bild der BeUinischtile geschnitten,
die Altarstaffel in Renaissanceformen. In dem
erhaltenen Stück ist die funktionelle Klarheit
des Motivs verringert, die üppige Waldnatur
aber reicher u. stimmungsvoller ausgebreitet.
Aus derselben Zeit 2 stark restaurierte Altar-
flügel, Hl. I>ominicus und Katharina, in der
Augsburger Galerie 11 u. 12, früher als Schule
des ält. Holbein bezeichnet. Eine getuschte
Federzeichnung zu den beiden Heiligen in
Sigmaringen. Aus dem folgenden Jahre ist
nidUS «tlialten. Viellekht fällt in diese Zeit
dne neae stirkere Berührung mit der italieni-
schen Kunst. In Holzschnitten und Gemälden
kommen von jetzt ab nur noch Renaissance-
formen vor und es vollzieht sich, wenn auch
sclwa voiterdtct in den Bildern von 1606,
simi «nisdiddende Wandlung aach in der Dar-
StsUtng der Menschen. Aus dem Jahre 1607
stammt ein großer Altar der Augsburger Ga-
lerie: auf einem goldenen Reiuissancethrail
Mari» und der Chrurtus, darunter
md auf den Plügda Rdhen von Heiligen in
Halbfiguren. Das Bild überrascht durch die
strahlende Farbenpracht, durch den Zusam-
menklang von Gold, Rot mid Blaugrün, es
zeigt m den Tlin»aidm das Ilde Würds, ia
den Bfisiea enie bedeutende, dodi mtBvolIere
u. harmonischere Charakterisierung als früher.
In der Auffassung und im Kolorit möchte
man Anlüänge an Carlo Crivellis Art finden.
In diese Zdt mm fiUt such das xunehmende
Titigkeit fSr den Hotssclmitt AnBer dea
Celtisblättern ist der reizende Schnitt (B. 13)
wie St. Lukas die Madonna malt, vom Jahre
1607, ebenso «old dn Einblatt: die Geschkhte
der St. Kümmernns und 4 Titdblätter zu den
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Burgfauir
Vier Singstimmen Oglins. 1508 ist der Tilel-
hobschnitt von Stammlers Dialogus erschie-
nm» 1B08 die Reiterbilder St Georgs «ad Kai-
ser MasindHaiu (B. 88 tmd 88), dietea eia
prachtvolles Zeugnis der Freude des Augs-
burgers an dem ritterlichen Herren. Aus dem-
selben Jahr die 5 groBen Blätter des Königs
voo Gutziiv wikie Völkerschaften im Hof-
staat eines Köides, von sdiönem S^imag a.
viel I ebendigkeit der Zeichnung (B. 77) und
drei Illustrationen zu Gailer von Kaisersbergs
Predigten, die 1508 bei Ottmar erschienen
(dammer B. 78). Diese Werke aeigen B. in
cnem neticn tmd weiteren Stoffkreis sich be-
wegen als die früheren religiösen Darstellun-
gen; seine Kunst, von Anfang an weltlich ge-
stimmt, geht nun klar auf das menschlich Be-
dentsame and Scböae. Das beste Zengnis die
mm folgenden MadooneoblMer; zwei sehr
vollendete Holzschnitte (B. &— 12 und B. 7)
und eng zusammenhängend mit ihnen die be-
kannteren Tafeln. Zunächst das Hauptwerk
des Jahres IMO, die groAe Nömbetger Ma-
donna. Hier erinnert alles an ItaKen: die
genremäBige Auffassung, die menschliche
Würde und Anmut der schönen Frau, Gestalt
vnd Kostbarkeit des Throns, die verblassende
Feme der Landschaft und fiber alles die ti^e,
goldene Glut der Pailten. Und wenn nun diese
stärker als je an CrivelH und Venedig denken
Ufit, so gibt uns vollends den deutlichsten Hin-
weis der Entwurf des Bildes selber, eine sehr
sorgsame Rötelzeicfammg in Berliq» die ita-
Kenischer, ja klasrisch reiner im Stil fst als
alles andere, was damal; unter siKllichem F.in-
fluB im Norden entstanden ist. Von gleicher
Voücndnilg ist die kleine Madonna desselben
ICoscunu aus dem folgenden Jahre. Die Jung-
fran ist noch grasISser und freier bewegt, das
Kind hübscher, die Landschaft von erstaun-
licher Poesie und Wahrheit: es sind deutsche
Waldhöhen, die in der Feme verschwimmen.
Daso kommt nim endlich das Berliner Bild-
ehen von 1611, eine heilige Familie, wenig
architcktoniscii mehr angelegt, mit phantasti-
schen Bogcnpfcilcrn in die Tiefe hinein, doch
von groBer Traulichkeit der Stimmung und
seltsamem Zauber der nächtlichen Landschaft.
Maria hat einen nenen, kleinlicheren tmd kind-
Ikheren Typus. Das Blatt R 28, die hl. Fa-
milie (selbfünft), bildet dann die Erweiterung
dieser Familienszene (1612). Gleichzeitig mit
diesen Werken nun entstehen eine Reihe der
bedeutendsten Entwürfe fSr den Holzsdmttt,
zuerst 1510 die erste große Arbeit für Kaiser
Max, die 92 Ahnenbilder der Genealogie. Er-
halten sind 80 Blätter in Wien, 5 in München,
4 in Stuttgart, das Ganze ist nie über die
Probedrucke hinausgediehen, diese aber Stnd
von B s Sohn und anderen weiter verwertet
worden. Hier konnte B. seiner Phantasie in
der Erluidung von Rüstung und Prunk von
immer neuem Wohllaut und MaS der Stellun-
gen und Bewegungen den Lauf lassen, hier
aber auch einen neuen Holzschnittstil aus-
bilden^ der gleichmifiiger der fj—^^^-g der
Zekhnimg folgte, ohne doch seine materbdien
Absichten zu verlassen. Dazu kommen nun
die etwas lässiger ausgeführten Folgen der
7 Kardinaltugenden, der 7 Todsünden und der
7 Planeten CBt. 41—61) nebst drei Rahmen-
sehm'tten, dazu St. Ktara (B. 27) und St. Se<
bastian (B. 26), ein ganz vorzügliches Blatt
lebendigster Modellierung, endlich aber eine
Reihe von Einzelblättem, die Jobst de Negker
mit mehreren Platten vollendet gedruckt hat
ISIO der WOrger Tod. der Scene nach eine
venezianische Erinnerung, und ein Werk, das
mehr als jedes andere momentane Bewegung
und dramatische Wildheit hat (B. 40). 1611
dn MedailkmhUdnis Julius II. (38). nach
einer Denkmünze, Jakob Fugger (P. 119),
beides Profilbilder, 1512 Johann Baumgartner
(B. 84) in Dreiviertelansicht unter einem Por-
tal, noch über die anderen hinaus eine ge-
schmackvolle, treffsichere und gewinwnde
Leistong des Portritisten. Die tmtedeutend-
sten Arbeiten dieser Jahre sind Bücherillu-
strationen: 1510 5 Stöcke zu Gailers Buch
Granatapfel (Diemar, B. 3, 16, 28, 62, 71), und
18 kleine Holzschnitte zu Otbmars Taschen-
böchletn aus dem Ries (P. 114), 1611 das Titd-
bild zu Gailers navicula poenitentiae (B. 110),
1612 zwei Illustrationen zu Johann Piniciaous'
Carmen de oiigtne docum Austriae (P. 101,
108).
Wihrend sich Ms zum Jahre 1618 eh g1ddi>
mäBiges und vom Süden her immer neu ge-
stärktes Wachsen und Vorschreiten ebenso in
Gemälden wie in Holtschnittwerken geäuBert
hatte, so treten von mn ab bis 1518 jene voll-
stindig zurüdc und B. seheInt sich snsschlieB-
lieh oder doch vorwiegend mit den großen
graphischen * Aufträgen zu beschäftigen, die
ihm jetzt zufiieBen. Im Jahr 1614 scheinen
noch Fassadenfreaken cineB Hauses entstanden
zu sein, die so gut wie zerstSrt sind, die Jagd,
die Schiffahrt, die Baukunst, den Krieg und
dergl. darstellend. In das Jahr 1513 aber
fällt, jedenfalls nach 1512, und nicht 1510 wie
Laacbitzer meinte;, die BcteiUgung B* an dem
Hölzschnittwerk des Theoerdsnk. Es sind 18
Blätter, die Laschitzer richtig bestimmte, und
die mit den Illustrationen zu Thomas Murners
Schelmenzunft, flüchtiger ausgeführten Bild-
chen, stilistisch sehr übereinstimmen. Dtese
(P. 117) erschienen 1518 bei Othmar und shid
sämtlich, nicht nur der Titel, von B ent-
worfen. Die Hauptarbeit dieser Jahre aber
ist in den 110 Holzschnitten zum Weißkunig
niedergelegt. Der Anteil B.S als des vorzüg-
lichsten der an diesem Weriie beteiligten
KünsiliT ist zuer.st von Laschitzer trefflich
abgegrenzt, dann von A. Schulz in Einzel-
heiten relctifiziert worden; zuzufügen wäre
seiner Liste nur das beadchnete Blatt No 187
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Burgkmair
vaA du nicht ngBitrt^ ebendA S. 66 ab*
icdnidcte. Ntio trifft von diesen No fl6 du
Datum XT, No 54 Hie Zahl 1515. No leS end-
lich ist urkundlich als 1516 entstanden bezeugt.
Es erstreckt sich also die EnWchmg der
Halachnitle über Jahre hinaa% anA ao wird
fie aidiAare UnsWcIilidt Im Stil der Blilter
erklärt. Es entwickelt nämlich R. noch ein-
mal seinen feinereti Holzachnittstil, der bisher
durch Betonung der Koottircn und der m-
adilieficnden Schattcfdegn rinirhif Figuren
deutlich genug vom weiten Grund ab-
gehoben hatte, für die Darstellung kompli-
zierterer Szenen aber eine nochmalige Klärung
und Differenziening der Zeichnung erforderte.
So biidcC akh nach einigen Versuchen mit
AKia detlier UmriBwirkung ein neuer, dtirch
Schatten und Licht fein und klar das Wesent-
liche betonender Stil. So erfreuen viele der
Zeremonienbilder durch ihre selbstverständ-
lich bedeotende Anordnmvt «ie aie dnrdi die
Noblenc^ mit der sich hohe md höchtte Wfir-
denträgcr bewegen und darbieten, durch die
Anmut der Frauen, durch die Pracht und den
scbooen Schwung der Kostüme immer wieder
annückcn. Ebenso aber siebt maa in den
irieten Sdilacfateattomposlticneo das skhere
Bestreben, die Bewegung der Heerhaufen
deutlich und lebendig in der ausgebreiteten
Landschaft sichtbar zu machen. Leider aber
ist dies groie Holzschnittweric wie die meisten
anderen Unternehmungen des Kaisers idcht
vollendet worden, und konnte so den Zeit-
genossen unbekannt, nicht zu seiner verdienten
Wirkung kommen. — Es seien noch einige
^eichasitig entstandene Arbeiten aufgezählt:
1818 Madonna nt Johannis Pbiieboi votom
solutum, 1B14 Titel zu Riccius Dialogus (Mil-
ler), IBIB B. 63 Titelblatt zu Jornandcs de
rebus Gothorun^ B.S Simson mit dem Löwen,
B. 76 ein RMnoBeni^ endlich 7 Hobuchnitte
in W. Maens Leiden Christi (erschienen bd
SdlSnsperger, Blatt 1—5, 7 und 19), 1516
P. 112 das Kind von Tettnang, B. 85 der Ad-
ler von Ecks Summa, endlich die erstochene Lu-
kretia (Blatt in Baael). 1615 sind auch drei
Federaeiehnongen im Gebetbach Kaiser Maxi»
milians von B. ausgeführt worden (Besangon
1—3, Gichlow 67 — 69) flüchtig hingeworfene
Landschaften und Figürchen, am besten das
cnte und allein beieichnete Blatt In gröBe-
rem Umfang als für das Gehertrach and mit
weit bedeutenderen Leistungen war aber B in
den Jahren 151&— 18 für das Holzschnittwerk
des kaiserlieben Triumphzugs tätig: neben
den getragenen Viktorien (No III und 112)
wid den kalikutiachett Wilden (OH-tn der
letzten Ausgabe) sind die ersten 56 resp. 57
Blätter des Werks von ihm entworfen (einzu-
Ifigen ist ein Blatt «dt Landsknechten in Dre»-
dm, von Woermann publiziert); es sind ia>
gleldi seine voHcndetaten Sdüspfungen auf
diesem QAkL Hier neben die Diener die
Landsknechte und die prunkvollen Ritter in
abgeteilten und doch wieder im ganzen rhyth-
misch bewegten Gruppen vorüber, und es
bleibt das Bild einer triumphierenden üppig-
freien und dennoch sehr harmonischen Pracht-
cntfahnng. Es fehlt B. zwar die Phantastik
Dfirers, aber es erfreut ebenso sein breiter
episch-voller Ton. Da.s Berliner Kabinett be-
sitzt ein Blatt mit Pferdestudien zum Triumph-
zug, das 1516 datiert ist; zwei Turnierbfieher
in München (1629) und in Sigmaringen ent-
halten sorgsame, farbige Kopien nach Ritter-
gestalten des Werks; sie dürften beide in der
Ausführung von dem jüngeren B. sein. An
eine andere Gruppe von Blättern schließt sidl
eine späte Druckfolge von 60 Landsknechten,
die David de Negker in den 70er Jahren nach
Entwürfen von B., Breu und Ainberger her-
ausgab; auf B s Anteil dürften die Blätter it,
17, 20, 26 und 31, wahrscheinlich auch 3, 5, 15,
88k 87 entfallen. Des Meisters Tätigkeit für
doi Kaiser hat mit dem Jahre 1618 ihr Ende
erreicht; aus ebendemselben Jahre stammen
noch zwei vortreffliche Einzelholzschnitte, eine
linienschöne stehende Madonna (B. 8 u. P. 8^
tmd St. Radianus, in einer Landschalt ¥0a
Biren terflelscht (B. S9— 81).
Im Jahre 1518 ist endlich eine Reihe bedeu-
tender Gemälde entstanden. Voran der Jo-
hannes auf Patmos der Münchener Pinako-
thd^ an dem die Heiligen Nikolatts und Eras>
mos hl Sddeinelm als Innensriten, die beiden
Johaimes in Burghausen als Außenseiten der
Flügel gehören. Die ursprünglichen Maße
stimmen vollkommen überein, es haben nur
die Aostnckungen die Zusammengehörigkeit
bisher ibersdien lassen. Umbrend Iner anf
den AuBenbildem eine Hallenarchitektur die
Figuren umrahmt, erscheinen die Gestalten
des geöffneten Altars in einer offenen Land-
schaft, die Bischöfe in beUseidenen Pluvialev,
der Evangelist in der bewegten Pulle des rol-
braunen v, citgcbau^^:hten Mantels wirft das
Haupt zurück und schaut mit einer fast
schmerzvollen Verzerrung der Züge zu dem
oben erscheinenden Göttlichett empor. Über
ihm aber ranscben hohe Palmen imd am ihn
her ist das lustige Pflanzen- und Tierleben
des deutschen Waldes üppig ausgebreitet. Nur
Grünewald noch hat damals in so groBem For-
mat eine Landschaft daigestelh, und allerdings
nicht nnr repräsentativ wie B. Ein Blatt
mit Tierstudien in Berlin enthält einen Frosch,
der hier vorkommt. Aus dem gleichen Jahre
sind die Heiligen Ulrich und Barbara in
Berlin, Gestalten, die wie die des Münchener
Altars vrfeder zeigen, wie sidier und gewaltig
jetzt der Künstler seine Menschen Innzustellen
und zu bewegen weiß, wie mächtig, wie frei
und fast überreich er jetzt die Gewänder um
sie wirft Aus derselben Zeit etwa muB auch
eine Bewdnang Christi mit dem Stiller and
St Sigismand in Karlsndie stammen, ein
•SS
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Biif|flBDiir
wesentlich schwächeres Epitaphbildcbeo. Eod-
lich gehört hierher eine Aobetunf der Htftm
in der Nörnberger Buig,
Vom Jahr 1619 todami der Kreozigaiigt-
tltar des Katharinenidostcrs, jetzt in der Augs-
burger Galerie. Auf dem Mittelbild Johanne«,
Maria und Msf^dalcna unter dem Kreuz, auf
den Flögeln ä. Martha und St. Lazanu unter
den beiden Schachern (für diese Heiligen
hat sich eine Vorzeichnung in Paris erhalten,
Louvre No 18 687). Bei geschlossenen Flügeln
sieht man St. Heinrich und St. Georg in etwas
unbeholfen überw^ten Hallen. Du Ganze
ist sehr gro0artig angelegt, und dadoidi, daA
der Augenpunkt ganz tief genommen ist, tun
die Figuren und der Gekreuzigte vor dem
weiten Himmel, der unten hell ist und oben
aich wölkt, eine unvergeßliche Wirkung. Der
Schmer« iit stark and doch mit edlem An-
stand ausgedrückt, und die Gestalt Christi
trotz der Qual noch voll Würde. Man sieht
in alledem die italienische Schulung des Mei-
sters, aber auch, daS ein nordisches Gemüt
rieh ausspricht Die flüchtig au^eführte Land-
schaft aber tmd die rasch hingeworfenen
Bäume weisen ebenso wie die hart umrissene
Vegetation des Johannesaltares darauf hin,
daß B. durch die lange Ubuog des Holz-
schnitts zwar an Leicbligkek, Klarheit und
Schwung des Entwurfs gewonnen, aber eben-
so an feinem Empfinden und Durchfühlen der
Dinge verloren hat. Die Farbe ist sehr wohl-
lautend und schön durch große einfache Kon-
traste, aber ohne die frühere Delikatesse. —
1520 ist die reizvolle Vermählung der hl. Ka-
tharina in Hannover entstanden. 1520 hat B.
auch seinen nhen und kranken Vater in einer
etwas eilfertigen Zeichnung abgebildet; das
Blatt ist im Dresdener Kupferstichkab. (Mappe
III. 1). 1522 endlich sind die Flügel des
Rosenkranzaltars ia der Nürnberger Rochus«
kapelle gemalt, mit sehr flüchtiKcn Bildern
aus dem Marienleben ; nur in der harmoni-
schen Farbe, in Landschaftlichem, in einem
Lkfatcffekt auf dunklem Grande aind sie er-
freulich. Es scheint aber im allgemeinen B.s
Produkt'onskrafl mit dem 3. Jahrzehnt nach-
zulassen; bis 1528 sind auch nur noch Holz-
adwhte erhalten. Es sind dies: 1619 die
guten Heiden und Heidinnen, Juden u. Jüdin-
nen, Christen und Christinnen nebst einem
Passepartout (B. 04—69) ; 4 Blätter von Wci-
berlist: Delila, Bathaeba. Salomon und Ari-
•toteles (B. 4r-4, B. 78), unübertroffen an
malerisch reicher und doch klarer Wirkung;
ihnen schließt sich, obwohl einfacher, die Ju-
dith an I Blatt in Basel). Um 1620: ein Ge-
kreuzigter, allein in Landschaft (Blatt in Ba-
sel), das Veronikatuch (B. 22); ir)2l: das
Kinderalphabet (P. 180), 1522, Bücherillu-
stratkmen: die Titel zu Meisterlins Chronik
von Augsburg (P. 115', zu H a ik Marschalks
Spiegel der Blinden, die Rückseite des Titelbl.
zu Luthers Sermon vom hl. Kreuz, endlich 21
Blätter der Apokalypse in Othmars Neuem
Testament, das einzige Werk, in dem sieb B,
obwohl recht frei, an Dfavr anlehnt ; 168ft
2 Wappen zu des löbl. Fürstentutns Steir Erb-
buldtgtmg. Es folgt dann eine Serie von
6 sehr großen Holzschnitten, die mit 8 Stök-
ken gedruckt und wohl auf eine Betrachtung
aus der Entfernung berechnet sind: 1684
Christus am Olberg (B. 17) und Mater dolo-
rosa (Nagler 2S), undatiert Adam und Eva
(B. 1), 1626 Christus am Kreuz zwischen den
Schachern (B. 19), 1527 die Kreuztragw«
(P. 88). Von 1628 das Titelblatt des „Cantz-
lei Büchleins" (Stainer). Endlich sind im
Jahre 1580 als letztes bekanntes Werk B.»,
zehn Blätter zu Luys de ."ivila, Banqucto de
nobles Caballeros erschienen, u. zwei davon in
Krautwadels Nützlich Regiment der Gesund-
heit (Stainer 1681) wieder abgedruckt worden.
B.S letzte Gemälde fähren noch einmal auf
den Süden, auf Venedig. Esther und Ahasver
in München, 1528 entstanden, ist ein Zere-
monialbild im Sinne Carpaccios, und die Bühne
ist wie aus der Lagunenstadt gegriffen. Man
sieht eine äußerste Prachtentfaltung und Fülle
kostbarer Stoffe, die Architektur überreich
und schimmernd von Marmor, ist, wo es nnr
angeht, mit antikischen Reliefs eingelegt, «ine
sehr gelungene Luftperspektive führt an
Pfeilern und Menschen vorbei in die Tiefe
des Bildes. Die Farben sind feiner als je ab-
gestimmt und auf einen köstlichen dunkel-
goldbraunen Ton angelegt. Das Bild ist ma^
lerisch viel reicher und tiefer als alles Voran-
gehende. Die Schlacht von Cannae des näch-
sten Jahres, einem Zyklus von Schlachten-
bildern angehörig, die Herzog Wilhelm von
Bayern sich malen ließ, ist uns nicht ebenso
ohne weiteres genießbar. Der Kampf der
Heere ist in drei Staffeln übereinander nach
Art von antiken Reliefs auseinander-, u. somit
ohne eigentlichen Mittelpunkt, aber innerhalb
der einzelnen Szene mit ungemeiner Lebendig-
keit, Eindringlichkeit und Klarheit dargelegt.
Sobald man iiui Einzelne geht, findet man eine
Leidenschaftlichkeit, die erstaunen macht,
man findet eine breite, kräftig-kecke Mal-
weise; die römischen Rüstungen verraten
archäologische Kenntnisse. Aus demselben
Jahr 1629 nun stammt auch Burgkmairs letz-
tes Werk, es erscheint uns Heutigen als sein
ToUkommenstes : das Bildnis seiner selbst und
aeiner Frau in der Wiener Galerie. Die Le-
gende, welche die sprechende Gebärde des
Malers u. die Erscheinung im Spiegel deutet,
ist bekannt. Das Bild ist wie ein Vermächtnis
B.s und vielleicht das sorgsamste und studier-
teste seiner Bilder: man sieht es besonders in
der Durchbildung der Hände und jeder Ge-
sichtsform. Es ist etwas sehr Peinsinniges,
etwas unmittelbar Sprecliendes und merk-
würdig Modernes in dieser Bewegung, in die-
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Bmi^iiiair
scm Blicke dis müden M.innes, in der Haltung
der gealterten Frau. Zugleich ist das Bild in
dem malerischen Vortrag das Freieste, was B.
geschaffen, so kidit tmd brdt sind hier die
bntmen Tdne und die gnalichen Halbschatten
vor das Dunkle gesetzt, mit einer vollkomme-
nen Sicherheit u. allerdings (dies wird wie-
derum deutlich) auf venezianische Weise. B,t
Richtung auf das Malerische, die in den Wer-
ken bis 15l8 in beständiger Entwickelung sidl
zeigt, schien, durch die TT 1/ i hnittperiode
unterbrochen, um das Ende des 2. Jahrzehnts
zu einem gewissen Verzichten, Stilisieren und
AbschlieBen gelangt, sie bricht in seinen lets>
ten Werken wiederum durch und sie scheint
nun hier erst, wie in einer hc>chsten Schöp-
iong;, ihr vorbestinimtes Ziel erreicht zu haben.
B. adidnt zum Schilderer seiner reichen,
bnnteii und bewegten Zeit wie berafeii. Eine
vornehme und sensible Natur, hat er für die
äußfrr Ersclain-jng der Dinge die feinste
Empfindung, für die Schönheit und kräftige
Würde der Menschen, für die Pracht der G«-
«indcr und für die Stimmung der Landschaft,
für alles farbig und malerisch Reizenda Le>
ben und Bewegung auszudrücken hat er eine
angeborene Begabung. Seine biegsame Natur
weiß jeder Aufgabe gerade das abzugewinnen,
was sie erfordert, und mit einem nie fehlenden
Geschmack es zu geben. Er dringt nicht in
die Tiefe der Dinge, aber doch fühlt er das
Besondere eines jeden und ihre äuBere Har-
monie, das schöne IQeid, das sie umhüllt imd
bindet Wenn er in vielem mit dem jüngeren
Holiein verwandt erscheint, so konnte seine
warmblütige und im Grunde immer subjek-
tive Art freilich nie zu der Größe und kalten
Klarheit jenes anderen Augsburgers gelangen.
Aber gelernt hat Holbein von ihm, und es
■clbebit, als Mtte B. ihn and ebenso den Vater
in die italienische Welt zuerst eingeführt.
Und darin liegt B.s historische Bedeutung:
daß er als einer der ersten und mit mehr Ge-
schmack und Verständnis als irgendein Alters-
genosM die Formen und die Kunstgesinnung
der Renaissance nach Deutschland trug. Sie
liegt auf der andern Seite in seiner Entwick-
loag der malerisdi» Anschauung, die er im
GffUMMls BS Dfirer tmd in anderer Weise
als GrSnewdd tmd Ahdorfer ausbildete: in
der Weise der Venezianer Er ist darin der
Vorgänger Christoph Ambergers.
Passavant kam auf die unglückliche Idec^
die Hdzacbnitte des Hans Weiditz (die IUu>
■tratwnen ta PMrarcas „GlOcksbuch", zu einer
Übersetzung von Ciceros Offizien, zu dem
Buche Schimpff und Emst von Joh. Pauli,
die alle bei Steiner in Augsburg erschienen
sind» und viele andere, siehe WeiditaO fiuigkp
tnair zoznachreiben. Diese Auidtt wurde
noch von Muther beibehalten und infolge des-
sen auch in den zahlreichen Publikationen der
Vcrlagaanitalt G. Hirth. die seit Ende der 70er
Jahre des 10. Jahrh. die Schätze alter Kunst
in billigen Reproduktiooeo verbreitete. Da
auBerdem die Holzadnitte von Wdditz, be-
sonders seine Schiklerungen des menschlichen
Elends, für d. Sittengeschichte der Zeit beson-
ders lehrreich, am meisten abgedruckt wurden,
ist Burgkmairs Name, als das Interesse für die
Deutschen, die neben DQrer gearbeitet haben,
ffwadrtC^ laerat fast ausschließlich durch
SeliiUeiungen bekannt geworden, die in der
Richtung des Bruegel und Tcniers liegen,
während er selbst eine Art van Dyck unter
•dnen derbem Zdl- «ad VoOtigHioMen ge-
«caeniat.
Eine andere Gruppe von Werken bat sich
als Schöpfungen der beiden Joerg Bren er-
wiesen, siehe dieselben.
Ein kritisches Verxeiclmit der zahlreichen
Holwchniite atefal noch mi% doeh iat es in
Vorbei eiluug.
Die Handzeichnungen scheinen nicht häufig
zu sein. Außer den Studien und Entwürfen
zu den erhaltenen Bildern im Kupferstichkab
von Berlin, in Sigmaringen, im Louvrt; den
SetbsdkHdidssen tmd dem Bildnisse des Vaters
in Dresden, die schon genannt sind, ist noch
zu erwähnen: 1) der sog. Vater Dürers, Brust-
bild eines älteren Mannes, in Kreide, im Bri-
tish Mos.^— S) Brustbild eines bartlosen Man-
nes in mitikren Jahren in Kreide beim Her-
zog von Devonshire in Chatsworth. Lipp-
mann, Dürers Zeichnungen No 400. —
3) Brustbild eines halbwüchsigen Mädchens
mit Feder. Mit Bciachrift: nrschelin burdc-
mayrlin hn Loovre 18 (HW, nh, aber wohl
echt und schon der Tracht nach aus der Früh-
zeit. — 4) Drei Kopfstudien mit Feder- und
Pinselstrichen. Louvre No 19184. Auf der
Rückseite Bniatbild eines Gdstlicben in Sil-
berstift, ganz hl Hdbeins d. A. Art, doch wohl
beide Seiten von B. — B) Bildnis Jakob Fug-
gers, Silberstift-Zeichnung in Kopenhagen,
von His unter XLVI als Holbdn d. A. publi-
lieft (Qaacr 188), isst idcntiach mit chier BiU-
nisahidie in Berlin, die von Wohmann unter
No XXXXII abgebildet ist und wirklich von
Holbein stammt — 6) Vermutlich : Brustbild
eines bartlosen Marmes mit Pelzmütze in
Kohle oder Kreide, BaaeL Abb. bei T^ejr,
Baldnngaeidmungcn No 84
P. V. Stetten, l&mal|«st>. d. Sudt Augs-
bon, 1779. 1 im, 870; II US, MT. — Bartsch,
P^. Vätn l; Heller, Znsitse. — Nagl er
Mmop. m d«L 708. 709. — Passavaa .
P^. I mnil a««-gB. — W 1 • c h a a ;) n-
Kndo«: H. B. HriMbaÜia. AieUv L d.
sdeha. Kms I, tSH SL IM: n. ISM & Mg. *~
Antos B«lsn4 Bss TMasMld dsa Cdütas,
ebda IL UM S. 14a. — Frenael, Ober den
TMoqSai«: ebda IL UM S. 1-^ - Welt-
mann, R. B. in Dobacs Kunst und mnsttcr L
— SIdncjr Colvin, Le portiait de Jean
Baomsartoer, L'Ait XVI, 1870 S. ttl--g£ —
E. Hub er, Di« Ifalerfamilie B. Ztackr. d.
bist Vcr. t Scbwaban n. Neitefg 1. S.
— Sebesta» Kaiser MavhrtHans
KflnttterlcukoD. &l. V.
•S7
17
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Bvchonir
Trimnpluuf. Jahtti. d. KstMnunl. des AIlcA.
KaUerh. I IM f. — La ■ c h i t s e r. Die Hl. wu
der Sipp- und Magichaft Ebda V 165 L — A.
S c h u I X. Der Weisinmif. Ebda VI S. XXV. —
Latchitzer, Die Geoealogie de« Kaisers Max.
Ebda S. 1-200. Urkuaden zu fi. ebda VII. S. T. ;
XIII, 2. T. No 85B1. 8«00, MOl, 8603. — K.
Mut her, H. B. Ztacbr. f. bild. Kst XIX, 18M
S. 337 u. 378. — W, S c h m i d t, Zur altd. Kf.
Beil. I. allg. Ztg.. 1884 No 207. — R. Muther.
Chrono!. Yen. der Werlcc H. B. d. Ä. Repert. £.
Katw. IX, 1886 S. 410-48. — R. Viicher,
Studien sur Kg., 1886, paaatm. — H. A. Schmid,
Forachungen über H. B. Disa. München 1888. —
W. B 6 h e i m, Meiater der Waffenachmiedelranst
S. 23, 74. — DörnhSffer, Uber Burgknuir
tmd Dürer, Beiträge zur K. G. Franz Wtckfaoff
gewidmet, 1903 S. 311 f. — Dörnhof {er.
Bs Ccltismedaille, Mitt d. Ges. f. vervielt Kst,
IWM S. 4, — C. D 0 d g s o n im Jahrb. d, preuB.
Kstaamml.. 1900 S 102, cf. 1903 S. 336. — C
Dodgson in Mittlgn d. G«s. f. vervielf. Kst,
1907 S. 57 ; 1»08 S. 24. — R ö 1 1 i n g e r, B. im
HocbzeitaUeide. Münchener Jahrb. d. bild. Kst
III, 1»08. — Habich in Kst u. Handw.. 68.
Jahrg. 1907/08 S. 218 f. ; 1909 S. 48. — H a b ä c h.
Ein B.-Bildois von Hans Holbein d. A. Monats-
hefte f. Kstw. I, 1908 S. 11. H. A. Sckmid.
Btuckaulr. Hans d. J., Maler und Sohn
dcf ilteren Hang B.. muB um das Jahr 1600
gdiorai aein. Vtn Haag B. d. J.. der IBM in
Augrsburg genannt wird, ist der Sohn eines
Weibels Konrad B. und wohl nicht ein Maler.
1519 hatte B. für die Totenfeier Kaiser Maxi-
milians 18 V/mm zu malen. Er cndMiiit
auch in Zukunft Iwinuff mtr mtt uBtai^sBOfd*
nrten Arbeiten beschiftigt und scheint sein
Leben lang vom Ruhm und von der Kunst
seines Vaters gezehrt zu haben. Die Schei-
dung seiner graphischen Werke von denen des
ilteren B. hat suent Passavant vorgenonuncn.
Er fchrfibt B. die Eisenradierung Venus und
Merkur zu, Nagler eine andere, Diana und
Apollo nach Dürer. Das Tumierbuch Herzog
Wilhelms von Bayern in Mönchen, 16 Blatt
V. J. 1629, scheint von ihm nadi Hobsdariiten
des Vaters zum Triumphzug ausgeführt und
koloriert zu sein, ebenso der identische 1. Teil
des Tumicrbuchs in Sigmaringen, dessen
2. Teil dann beträchtlich steifer ausgefallen
und dessen 8. sdir schwacher Teil, wie er
selbst bezeugt, von B. 1558 angefertigt ist.
80 Ahnenbilder in Holzschnitten sind sodann
in die Pappcnheinisclit- Chnmik (1530) der
Münchener Staatsbibliothek eingeklebt, meist
mit H. B. bezeichnet und fast ausnahmslos
nach Figuren der roaximilianischen Genealo-
gie kopiert: es sind Werke B.s d. J. Nach
der Gencalngic und den Holzschnitten der
Chronik sind wiederum die Eisenradierungen
in B.S tmd Vogthicrs Augsborger Geschlcch-
von 1545, das Zimmermann 1618 ver-
mehrte und herausgab, kopiert. Es ist davon
der erste Teil der Anteil B s, gewandt in der
Technik und sicher im Strich, ebenso wohl
das auch einzeln voflcoromend« Titelblatt
(P. 2): das Wappen v» Augsburg. Holz-
scbnitte B.s dürften in BSchem der Zeit noch
mehrfadi aufsufioden sem. Urkundlich ge-
tunnt wird B. in den 40cr und 60er Jahren
häufig; er scheint in beständigen Geldnoten
und Schulden gdeht su haben. 1668 richtet
iCaiser FcrdiiiBad one Pfirbitte an den Bat»
Bi» der alt und idmadi sei» sich aber früher
mit winem Vater durch Arbeiten für Har-
nische u. dgl. für Kaiser Max vdna verdient
gemacht habe, ein Gnadenämtchen zu äbei^
tratjMi. B.aollabaraoch im selbea Jahre
Höchen aein. Mehrere NachkonuMn von ihmif
ebenfalls meist Maler und den Namen Hans
tragend, zählt £. v. Huber auf; es hat sich in-
des keiner von ihnen bekannt gemacIlL Bfal
Hans B. arbeitet 1567 in Innsbruck.
Nagler. Moaogr. III No 680, 70«. TO». —
P a s s s y a n t, P.-Gr. I »8 ; III 2«4, 286-87. —
B ö h e i m, Meister der Wailenschmieddkinut
S. 23 f. — H. A. S c h ra i d, Forschungen über H.
B. d. A. S. 47 f. - E. v. Huber. Die Maler-
familtc B., Ztachr. d. bist Ver. f. Schwaben «.
Neubarg I, 1874 S. 310 f. — Urkunden im Jahrb.
d. Kstsamml. des Allerh. Kaiserh. VII, 2. T.
No 8840; XIV. 2. T. No 1004«. — Valen-
t i n e r. Augsburger Urkunden, Repert f. Kstw.
28 (1905) S. «1/02.— J. ▼. H e f n e r, H. B. Tur-
aierimcli 1888. — H. Pallnann, H. B. d. J.
Tumicihaeh vea UM« Leipzig. Hiersemaan,
191L H. A. SekmH,
Bnzfkoair, Thoman, Malerund vidhMkt
Zunftmeister in Augsburg, hat 1471 das erste
Augsburger Malerbuch „schön geschrieben'»
m dem er die Namen der 1460 in der Stadt
khcnden Maler aufaihl^ die er alle noch
Itannt liahe, ab er bei dem Briefnuler Beam-
1er in der Lehre war. Seit 1479 erscheint CT
in den Steuerbüchern, 1489 und 1497 erwäfaat
ihn das Gerechtigkeitsbuch, eine Jr-
künde lüsHausbcsitxer. Er achctnt 1488 die
Gcrechtigiceit sewiem Sohne Rena abgetreten
zu haben imd ist 1628 gestorben. — In der
Provinzial- Wohnung des Franziskanerkiosters
zu Neuhaus (Böhmen) hängt ein Bildnis des
„Prüder Johannes Captstranno 1468" ; eine In»
Schrift auf dessen Rfldcseile besagt, da8 dieatr
Franziskanerbnider hie zu Augsburg ge-
prediget und alle Freud befunden gelügt und
darum selbst die Karten Spielbrett und sol-
ches alles verbrennt, als man sählt 14&i Jahr
hl dem Herintnonal t. WAmA Jiu hat
gesehen auch Thoman Burgkmair Maler, ist
8 Jahr alt gewesen." (Notiz von Bruno Bi-
schoff in PraR.) Er ist demnach 1444 geboren.
Gemälde auBer diesem Bildnis ihm zuzuschrei-
ben, hat man bisher ebcnso«rea% Anhdta»
punkte gefunden wie für die Holzschnitte, bd
denen ein miBverstandcncs Monogramm vcr-
anlaBte, an ihn zu denken. Es existiert noch
sein Bildnis von der Hand des Sohnes, eine
Zeichnung vom Jahr 1880 in Dresden; die
Inschrift nennt ihn krank.
Nagler, Monogr. I, 1603, 1605. — Ed. von
H u b e r. Die Malerfamilie Burgkmair von Augs-
burg. Ztschr. des bist, Ver. f. Schwaben u. Neu-
hurR I (1H74) 310—20, — Viscber, Studien
lur Katgesch., 168«. H. A. Sckmid,
958
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Bttcgl — BuxgKhiakt
Bugl, Andreas, Holzschnitzer aus Eger,
18. Jahrb., Autodidakt, schnitzte die feinen
Miniaturreliefs mit Szenen aus der Panioa
Christi an der Tabcnudtehör des MwicA-
altncs in der Kloslericirche za WaMsatNo.
Mutmaßliche Arbeiten desselben Künstlers
sind 2 Keliquienaltärchen in der Kirche zu
Hrscheoreatb imd «in St Ifartin in Wcraers»
rettth.
KMdenkn. d. Kgr. Bsran, ItW H. 14,
p,n,ii»,m,m, h.v,
" Johann, Ifaler am S. Georgen
bfi Bnineck (Tirol), f 1925. Mittelmäßiger
Ma]er Von ihm ein S. Sebastian am 1. Seitcn-
altar der Kirche von Lüsens bei Brixen und
anderes in Kirchen des Poatertala. Malte auch
mit Wasserfarben auf Spinngeweben und
Raupennestern VerschiedCnct derart im Pcr-
dinandeuin zu Innsbruck.
Tiroler Kulerlei. 1823 p. 28. — Pfaund-
ler. Lex. d. bild. Kstler etc. (Ms. v. lSd3 im
Ferdinandeum). H. S«fnper.
Bnzsmeier, Max, Schwei;. Maler, geb. am
Sl. 1. 1881 in Aarau, studierte in München
nnd Paria, stellte in verschiedenen Orten der
Selmeix «nd in der Ufindiener Sesetsioa
(Frühjahr 1008 „Waldrand") aebe Land-
schaftsbiider mit Erfolg aus.
Peraönl. Mittlgn. — Chron. d. .\rts IMM p. 257.
— Kstchronik N, F. XVIII 487. R. C.
Burgo, Jean de, Maler aoa Vienne fßm-
tiiia^t ItfB «rinuidl. erwähnt
Man. d. See. d. B.-Afts XITI 168^ IT. V.
Bnrgoa, Diego de, Bildhauer aus Lucena.
17T7 führte er den Altar der Virgen del Car-
men in der Kirche zu Puente Genil aus.
Kanirez, Artist, Cordob., 93. M. v. 0.
Bofgea, Sebastian de, BQdhaner in
Valladolid, geb. 1589. Er hatte 1578 einen
Altar in der Kirche S. Francisco und 1689
eine Statue des Esteban Jordan zu schätzen.
Msrti y M o n B ö, Estud. hist. »rt. 542.
M. V. B.
Boxcos y Mantilla, Francisco, span.
Maler um 1650. Schüler u. Nachahmer des
VelMWicz, dem er M Jahre ndie stand.
Caan Bcrnndei, Dice. I 181. Jnati.
Vclazquez, II 215, S71. M. V. B.
Boigos y Maatflla, Isidöro, Maler, der
1671 die Reihe der Bildnisse der Könige von
Spanien in der Karthausc del Paular aus-
führte. Er war auch Dichter.
Cean Bernadea, Dkc. I 181. M. v. B.
Bmiea Oaa, Antonio de, span. Land-
schaftsmaler der Gegenwart, von dessen Ar-
beiten als eine der tüchtigsten erwähnt sei:
Die Stcinbrüclie von San Telmo (Madrid.
Ausst. 1904). P,Lafontl.
Bufos, s. andi damit verbmidene For*
namen.
Boigacluniet (Burg.schmied, Burgschmitl,
JakobDaniel, Bildgießer. Als Sohn eines
Steinhauera am 11. 10. 1786 zu Nämberg gebn
t 7. B. IflES fai Nficnbeig; lernte loerst die
Drechslerei and bildete sich dann anf der
Nürnberger Kunstschule. Mit dem Stein-
zeichncr Buchner zusammen fertigte er Nach-
ahmungen der mechanischen Figuren von
Tendier nnd erlangte durch iliren Vcrlcaaf
an einen F^ranxoaen seinen ersten Ruf. Ge-
schätzt waren auch die kleinen, recht charadc-
teristischen Figuren, die er in Holz schnitzte.
Daneben betrieb er mit gutem Erfolge die
Deitoratioosaulerct. Doch blieb die Plastüc
andauernd sen ctgenthdics Geirfet Scuia
ersten bedeutenderen Arbeiten waren drd
fast lebensgru&e Figuren, die er für dta
Waisenhau.s anfertigte. 1828 — 24 war er mit
Rotermunt und Rdndl bei der Restanriemflg
des Sehteen Brmmcna bescidtftigt Von aei-
ncn Erzgufiwerken war eins der ersten die
Kolossalbüste des Königs Maximilian, nach
Stieglmaiers Entwurf. Eine weitere liedeo-
tende Arbeit waren die mit Rotenumt an-
zusammen nach HdddoffB Entwurf gef<)^
tigtm bronzierten Figuren am Hauptaltar
der Nürnberger S. Jakobskirchc. 1826 folgte
die in Sandstein gearbeitete Statue Mclanch-
tbona^ die bei der Agidienkirdie vor dem
Gjjrmnasiam an* Anlal dca SOOjihrigcn Be-
stehens dieser, von dem Reformator gegrün-
deten An.sta!t aufgestellt wurde. Als erstes
größeres Werk B.s verdient die Statue in
ihrer Auffassung und Durchführung entsdiie-
dene Anerkennung. 1884 entstand daa Gn^
mal des letzten Fürstbischofs von Bamberg
und Würzburg, Georg Karl v. Fcchenbach,
im rechten Seitenschiffe des Bambcrgcr Doms
am Eingange des Fürstenportals aufgestellt
Die auf steinernem Floatament liegende Figur
iat auadrucksvoU, wenn auch in der Nähe be-
trachtet etwas schwerfällig ausgeführt. Be-
sonders der Kopf, auf dessen gelocktem Haar
die Inful prangt, »st gut gelungen, nicht min-
der die Gewandung. Zur selben Zeit schweb-
ten noch die Verhandlungen über ein Haupt-
weric B.a, die Dfirerstatue, deren Modell von
Rauch stammte. Seit 1827 verlangte Lud-
wig I , daB das für Nürnberg bestimmte Werk
in München gegossen werden sollte, muBte
aber, da die Nürnberger Stadtgemeinde nicht
nachgab. schtieBUch darem willigen. daB B. das
Modell erhielt (1^7). Inzwischen ging B.
nach Paris, wo er sich bei Crossatiire in der
Gießerei vervollkommnete. Die Dürerstatue
wurde 1840 vollendet Es folgten weiter die
Statuen Beediovens (nach Hihnels Entwurf),
die 1849 für Bonn, die Kolossahtatue
Karls IV., die 1851 nach Prag geliefert
wurde. Für Möhra schuf B. nach dem Ent-
würfe von Ferdinand Müller 1868 daa Luther«
Standbild. Damals — seit 1866 — war B.s
Schwiegersohn in das Geschäft eingetreten.
Aus seiiicr Hütte ist 18öl die Prager Radetzk> -
Statue von Max hervorgegangen. Die Firma
hieS damals Gebr. Lenz-Heiold, seit 1671
Chr. Lenz.
Blair. B.S van J. P. Prteai, Nilinbcm; UMl
iS9
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Bi^il — Boll
— Locboerin Allg. Drattdie Blogr. III CIO ff.
— Romberg-Faber, Konven.-Lex., d. bUd.
lUte II 319. — Brockhaui Konv.-Lex.. 1906, III
724. — Schorns KitbUtt, 18S7 p. IM. — Oio-
■kurea, 1801 p. SM. — Latr-Crcvtx. Gwek
d. lieullint I SM 0. — MtndicwT GlMpdiM
ig06, Abt II p. 13S. OMrHwJtaeUM.
BnxKt, van der» t. im ArtilRl Bm^AI*
Jacques van der.
BufMt, Charles Bernard, französ.
Architekt, geb. in Bordeaux am 10. 12. 1821,
t daselbst am 9. 8. 1879. Schüler von Lebas
an der Pariser Ecolc d. B.-Arts, von 1850—77
Architekt der Stadt Bordeaux. Seine haupt-
sächlichen Bauten dort: Haus der juristJsdiai
Fakultit (1872—78); Gebäude der Feuer-
wehr; Gewächshäuser des Jardin public;
Ztntralmarkthalle; Chor und Sakristeien der
Kirche St.-Michel; zahlreiche Schulen, Wohn-
häuser und BOfgienneistereien in der Stadt
und im Departement. Aach führte er in sdir
geschickter Weise mehrere wichtige Restau-
rierungen in Bordeaux aus, darunter solche
des groBen Theaters, des Stadthauses und der
Kirchen St. -Bruno und Ste-Croix.
Baucba I, Dict. d. archit. franc., 1887 p. 617.
— Revue gciv. de l'arcliit., Table gfai. I— XXX,
3S; 1874. Tai. 14 u. IS, p. M; 1879 p. 134 ff. -
Gas. d k-arts XX S6BM. Geffroy.
Bugond, Matthias von, Architdct, baute
nach 1650 die Maricnhimmelfahrts-Kirche des
Priroonstratenscr-Stifts Strahow auf dem
Hradschin zu Prag wieder auf. Er ist nach
Gttrlitts Vermutung identisch mit dem Ordens-
banmeister Pater Matthias von Saarburg, der
1679 an der Gnmdsteinlegung des Chorherren,
klosterj in Bruchsal mit teilnahm.
C. G u r 1 i 1 1, Gesch. d. Barockstils etc. in
Deutschland S. 13s. H. V.
BUSHTSIGS M£(Q FECIT (od. D), In-
sdirift auf einer Scheide in Lederplastüc für
das sog. Jagdmesser Karls d. GroBcn in der
Aachener Pfalzkapclle, die wahrscheinlich
Burcliart .Slgcnsis inc fecit besagen soll. Die
in schwarzem Leder getriebene Scheide in
frühromanischem Stil mit Spitse in Filigran-
arbeit ist wahrscheinlich die Arbeit eines
Metallkünstlers, worauf auch die kupfernen
Nieten deuten.
Fr. Bock, Karls d. Gr. Pfalrkap, u. ihre Kst-
ichätre 1865 p. 45—48. — Katgewcrl>cb!att III
143 ■ Ztschr. f. Christi K»t II, 1882 So. 224.
JLC.
Bnzi, Bortolino, s. Bmrit,
Bari, Friedrich, s. Bwry.
Bari, Max Alfred, Maler, geb zu Burgdorf
in der Schweb am- 24. 7. 1868, wohl die
stärkste und eigenartigste Erscheinung, welche
die juQgachwdMriscbe Malerei am Anfang
des 80. Jahrfi. nehen Perdbiand Hodler auf»
zuweisen hat. B., der in Burgdorf das dortige
Progymnasium besuchte, hat sich frühzeitig
der Malerei zugewandt, in München an der
Akademie, dann in der Privatscbuk Simoo
HoUoBcys stndisft;, spiter die Akadank JttHen
ZQ Paris besacht imd schließlich wieder in
München im Atelier Albert von Kellers als
Phvatschüler gearbeitet Die richtuoggeben-
dCB Eioiwiite «rindt er indessen, wiewohl
aeihaa voidieni mit entscheidenden künstleri-
■diBB Bnaiditen versehen o. durch gewissen-
hafte Auseinandersetzung mit den vorhande-
nen Werten der Malerei geschult, von seinem
Freonde Ferdinand HodeTt dessen SeHe
er gemalt md voD dem er ■mnUdhare Att-
regungen für seine Knnst m rddiem MaBe
empr'angcn hat, B. war es beschieden, die
problematischen Erkenntnisse der Hodierschcn
Stilwelt auf seine hOdaiHtindigeren, leben-
gesättigten Stoffe aniuwanden. Uberwiegt
bei Hodler in der Mehrzahl aller Werke das
FormenprtAlem als solches, so sind die Schöp-
fungen B.s, in der Regel Darstellungen von
Hemer Oberländer Bauern und Berner Ober-
länder Landachaf teob von den übermäfiig sicht-
baren Zeidien der stifistisclien Nachdenklich-
keit befreit. Das farbige Mittel Bs, der
Lokalton, ist von Hodler übernommen. Im
Figurenbild zielt B. wie Hodler vorwiegend
auf die Herrschaft der UmriSlinie ab, deren
Allgemehibedeutuiig für die Stitknnst Hodler
überzeugend ^eprcdipt hat. Eine ausgespro-
chene Hinneigung dem Volk seiner Hei-
mat, ein letztes innerstes Verständnis für sein
Darstellungsgebiet und eine seltene künsUc-
rische Bhriiddceit und Selbstzucht befiUrigten
ihn mit den erworbenen stilistischen Mitteln
Bauembilder und Dorfschilderungen zu ge-
stalten in denen er zuweilen Wilhelm Leibi
an Formenstärke und strengster stilistischer
Einheitlichkeit nicht nachstdit. Ohne seine
Dörfler psychisch zu inszenieren, wie es die
anekdotisch erzählenden Bauemmaler in der
Art Dcfrcgi^crs oder die „Illustrativen" in
der Art seines Landsmanns Anker taten, weiA
er dadurch, dafi er seine Typen und episodi-
schen Figuren auf den einfachsten u. formen-
deutlichsten Ausdruck bringt, die stärksten
Wirkungen, die von bildmäßigen Gestaltun-
gen ausgehen können, zu erreichen. Darum
können B.s Bauembilder als abgeschlossene
Aussagen über den soondsooft behandelten
Stoff gelten. Sie sind mit alleffl. was aus
jener Sphäre in die Kunst und in die Malerei
gehört, gesättigt. Insofern B. in diesen Wer-
ken auch als sachlicher Darsteller alter Sitten
und Trachten (natürlicfa nie als Kostümmaler)
auftritt, ist er audi als IndtargeaehlditlidNr
Aufzeichner anzusprechen. Als Landschafter
steht er unter den Jungschwcizem, die sich
an der Wiedergabe des Hochgebirgs versucht
haben, an erster Stelle. Seine warmen «od
heiteren NatorbiMer haben im Gegensatz zn
dem etwas kühlen, ganz auf Linien u. Farben-
vereinfachung gebändigten Vortrag derer um
Hodler seelisches Leben, haben Stimmungs-
gehalt und Poesi^ und es seigt sich, daS er
auch auf diesem Scbaffensfeld, wie kaum ein
260
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Buri — Burkh
tnderer Zeitgenosse Ferdinand Hodlers, in
4er Schweiz starke Daseinsbeziehungen er-
reicht hat. Der Künstler, der in Brienz am
Brienzersee im Bemer Oberland seit Jahren
mit dem Volle, dessen allerkünstlerischster
Interpret er geworden ist, zusammenlebt,
dlrfite mit seinen Hauptwerken mittleren For-
mats vermutlich für alle Zeiten in der deut*
sehen Kunstgeschichte seine Stellung behaup-
ten. Sein Selbstporträt (1906) tmd das gröBere
Bild, das seine letzte Entwicklung zur Höhe
eröffnetCb dit »Politiker" (1904) befinden sidi
im MoMOB so Basel, anidere Bilder in den
Iffli. von Inern (Der Greis, 1897), Genf
(Winterlandschaft, 1900), Bern (Nach dem
Begräbnis, 1906), der Großteil seiner Haupt-
werke aus den letzten zehn Jahren (1900 — 10)
in jcdocli in tchwdseriacbem Privatbctitz.
Bran, Scbwilaer. KsdcitaK. — Drell«r«
Kttjalifb. 1910. — Die Rbeinlaode IV 868, VI
(S. T.) 90, Va (8. T.) 118, VIII (8. T.) XSI-
148 (H. Keiler adt laUr. Abb.). — Kat der
Amt In MMeMorf 1M4, 190T, If iiaekea. Glaa*
ML 190L 1M0. tTHfisien 1888^ 180% 1808. UOT.
B^^ ScmadM 1810. Bmmb aMTarfA
(EiUnmag des Kmutkanirs) MM,
Buii, Rudolf, Xylograph, geh in Bern am
6. 4. 1835, t das. am 29. 10. 187S, btgnmdcte
1858 mit seinem Schwager Melchior Jccker
in Bern ein xylograph. Atelier, aus dem zahl-
reiche Holzschnitte für ülflstrierte Sehweiser
Zeitachriften hervorgingen.
C. BruB, Schweizer. Kstlerlex., 190S I. H. V.
Bari, Tommaso d' Antonio de', Ma-
ler in Mailand, 1481 als Mitglied der dortigen
„Universiti dei pittori" erwähnt.
Arcb. Stor. Lombardo scr. III fuc. VI anno
XXII (1899) p. 408-434. C. Dtgli AmmL
Bwldaa, Philippe, Maler und Bülger von
Arras, 1489.
Rfun. d. Soc. d. B.-Arts XIII 230. H. V.
Buijor, Bernardino, Goldschmied aus
Novara (Sizilien), verfertigte die Goldketten,
die Papst Julius III. den Gesandten von Bo-
logna (1552) adwaittte.
E. Plea, BcaveMrto CcOW, Suis 1883 p.
3M. R. C.
Buxillon, F r a n <; o i s, Schweiz. Graveur,
geb. am 19. 6. 1^1 in Vezeronces, t *o>
96. 9. 1891 in Genf. Im MowmB Ariam fai
Genf befinden sich Holzstöcke mit Ornamen-
ten zum Buchschmuck von ihm u. Vorzeich-
nungen für Arbeiten in Schmiedeeisen. Für
Uhrgravierungen hatte er eine besondere Art,
,j!enre francais" fco., erfanden.
Ulysse B., sein Sohn, geb. am 7, 1 1f?r57,
t am 14, 11. 1885, Zeichner und Graveur, ent-
warf außer anderen die Burhvignetlen fÜf
den Katal. des Musec Fol in Genf.
C. Brun, Schweiler. Kstlerlex. I. JL C.
Bona, L., Kupferstecher in Prag, von des-
sen Hand 2 sign. Bl. bekannt sind: La Ma-
querelle punie, 1756, und Halhfigurportrit des
Feldmarschalls Grafen Daun, 1758.
L c B 1 a n c, Man. I. — Pnrtall« et B4-
r a 1 d I. Les gra.v. du UM a« 1888 III f88k
Borini, a. ^mtML
Boris. Bortotino de, kmibard. Maler
des 15. Jahrh., von ihm befindet sich in der
Kirche S. Antonio di Combo zu Bormio ein
voll bezeichnetes Pietifresko mit 2 Heil, und
Stüter (Bortoltnus de Buria pinsit 1474),
früher über der TOr des Hauses der Canonica.
Aus Beschreibung des Archäologen Valcnti
kennt man von B. auch ein Gemälde Be-
gegnung der Maria und Elisabeth" (14701,
aus dem 1866 geratörten Oralorinn dca En-
engels S. ICidwel nahe der Cotteifata von
Bormio.
S. M o n t i, Stor. e Arte Deila Fror, di Como
1902 p. 273, 275. — F. M a I a gu s 1 1- V a 1 e r 1,
Pitt. lomb. 1002 p. 239. — F. llalaguzsi-
V a 1 e r i in Raa«. d'Arte 190« p. U7. R. C.
Bmkaidt, C. F., Maler in Brealao, betei-
ligte aidi 1846 0. 1847 an den dortigen Kmik.
aasst. mit einer Maria Magdalena, einer
Waldpartie, ei^em Jagdstück, einem Chri-
stuskopf unri (1847) mit «Diomedes den
Mars bekämpfend". B. Himta$.
Bmkart; Benedict, a. Bmrgkart.
Burke, Augostus, Landschaftsmaler in
London, stellte swiacben UM» tmd 1801 wie-
derholt in der Rof . AemSitmf aoa. '
A. Grarea, Roy. Acad. Enhyb.. 1905 T. ff. V.
Burke, Thomas, reproduzierender engl.
Kupferstecher in Schwarz- u. Punktiermam'er,
geb. 1740 in Dubliii, f am 81. 18. 1816 in Lon-
dodv nadi den Daten auf aefaen Stichen 1771
bis 1808 titig. Schüler John Dixon?. Er
stach in der Art Bartolozzis Porträts und
Historienszenen, namentlich nach Angel. Kaaff-
mann: Bildnisse Cbarkittea v. England o. der
Lady Rnsboo^ Copido nnd Ganymed, Andro-
mache, Kleopatra u. a.; ferner nach Murillo,
Gio. Batt. Cipriani, Hopner, Reynolds usw.
Das Verzeichnis seiner Stiche bei Le Blanc
umfaSt 48 BL, dasjenige seiner Mezzotint-
Portrito bei J. Cb. Smith T Bt. Unter seinen
Hatiptblättem seien genannt: The Batt!e of
Azincourt, nach J, H. Mortimer, 17S3, Teic-
machus at the court of Sparta, nach Ang.
Kauffmann; The Nightmare, nach J. H.
Füssli, 1786.
Le Blanc, Man. I 660 (mit ilt Lit). —
Redgrave, Did of art etc., 1878. — J. Chat.
S m i t b, Brit Meuot. Portr. (1878) I 133—138.
— Kat d. Expoa. d'oeuvrea dTatt dn ISom
Paris 1806, No 763-76«. Jf. F.
Vmiatt, Eugen, Landadiaftamaler in
Breslau, geh in Schweidnitz am 80. 6. 1866;
seine Studienzeit fällt in die Jahre 1887—83.
Renen führten ihn nach Bayern, Mecklen-
bnrf und dem Harz. Bj Spcaialitit sind
Stimmongabilder aoa der Heidelaadadiaft.
E. Hinlie.
BorUi (Burck oder Purckh), Andreas,
Hofmaler in Graz, f das. 1629, malte 1625 für
die Stände Steiermarks die Porträts des Kai-
t6x
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•cn und der Kaiserin. 1026 war er Mr die
Milwritfii in Gnz bcscb&ftigt.
J. Watt 1er. SMir. KMleriex., IMS. H, V.
Bnrithard: ihren Arbeiten n^ch bisher nicht
erforschte Nürnberger Siegelgraberfamilie,
von deren Mitgliedern Johann Christoph B.
von ca 1780 bis 1750. Jokomn GottHeb B. 1770
wd 1780 (als % MtldUor B. 17BO-1T0O und
Tobias B. 1740 urkundlich genannt werden.
Zahnt Jahrb. f. Katw. I SSO. Th. Mampt.
Boikhard, s. auch Burckhardi eic
BofUiardt, Hedwig, Porträt-, Blumen- ii.
SHIlebenmalerin in Zürich, geb. am 13. 11.
1868 in HocstAi Schülerin der Müncbncr
Kstgewertodmle, dann der Akad. JuKan in
Paris unter Benj. Constant und Jul. Lefebvre.
Ihr Spezialgebiet sind Kinderporträts in Ol
und Pastell. Auf der Aosst in Limogea CT«
hielt sie 1893 die goldene Med.
C. Brun. Schweif. Katlerlex. I. H. V.
ButUiardt, Jakob, Schweiz. 2Mchner und
Maler, von Sumiswald, getauft am 8. 11. 1808
in Hasle bei Burgdorf, f 1867. Studierte in
München und Rom und widmete sich beson-
dere der Landschaftsmalerei. Später beglei-
tete er den Naturforscher Louis Agaasiz auf
dessen südamerikanischer Expedition und lie-
ferte Zeichnungen für dessen Werke.
C Brun, Schweis. Kitlerlex. I 838 (hier J.
Bnrckhardt) u. 244. H. V.
BnUiardt, Jörg, Stadtwerkmeister in
Hall, errichtete laut Inschrift 1678 die 2 obe-
ren Stockwerke dca Turmea der Michaela»
khfdie das. ki gotisierenden Renaiasanee*
formen. Wahrscheinlich führte er auch die
Bauten des Propats NeusteCter in Komburg
ans. Sein Grabstein mit «kiem Meiater-
acichen ist erhalten.
Kit- u. Altcft.-Deiümi. im Kgr. Wüittemberg.
Ifolkr. 9.487. 4M|, MW, fiMLKKL H,V.
iMÜMt ^in^art. Purhd etc.). Bild-
schnitzer zu Nürnberg, wo er von 1897 an
nachzuweisen ist. Am 19. 8. 1406 ward er
wegen „Ungehorsamkeit" auf ein Jahr aus
der Stadt verbannt. Zum 26. 11. 1408 er-
acheint er urkundlich sunt letncnnaL Von
seinen Werken ist nichts hHnwmt,
Repert f. Kstw. 29, 338. Th. Homp*.
Bnrkhart, Benedict, s. Burgkart.
Baikhsit (Burkhardt), David, Kupfer-
stecher, geb. zu Wien 30. 12. 1788, f daaelbst
1. 4. \m. 1888 (Oktober) erhüt «r ^ sein
Vorname wird bei ^caer GdegeulieH iddit
genannt — von der Steingut- und Wedgwood-
geschirrfabrik in Frain (Mähren) für eine
Platte mit Landschaft 26 fl.
Dr. Cyriak Boden^tein, HuBdcTt Jahre
Konataeachichte Wien* 178»— 1888. Wien 1888,
III. Teil p. 33. — C. Schirek, Mittdl. des
Mihr. Gew.-Mos., ISttS p. 13. C. 5<Mr«i.
Bittart^ a. auch Burtkhtardt etc.
BttKÜn, s. BfifMnt.
BartPiAnn, J , s Burckmann.
Bazlaado, L e u p o 1 d o, Maler, geb. 1841 m
lfailaii4 Schüler von L. Biai m der Brera-
Akad., tätig in Mailand als Architektur- n.
I ,^<ndiwhaf ttmalfT Die itaUen. KanatauMl.
beschicliie er mit cahlreidMn Ol» n. AQuatelt»
ansichten des Domes zu Mailand, der Certosa
von Pavia sowie aus Venedig u. Chioggia
(großer „Fiscfamarkt", 1880 in Florenz aus-
gcatdk), von denen einige ni die Gall. d'Art«
Uodema n. kw Mna. dei Riaorgimcnto n
Mailand sowie in die Call. Tosi zu Brescia
gelangt sind. Noch 1804 sah man von ihm in
der Florentiner Ausst. ein von der Kritik ge-
lobtes Landschaltsgemälrfe „Rosso dl sera".
De Gubernatii. Diz. d. art ttal. viventi
(1889). - Zeiuchr f. bild. Kit, 1880 BeibL p.
320 ; 1881 p. 390. - Natura ed Alte 189»-«T,
II 148; 1M3-4, II 868. B, Vtrgt.
BnMght Sydney Rlchmondi amerflc
Maler, geb. 7. 7. 1863 in Little Compton, Rhode
Island, studierte in Paris anter Jean Paul
I.aurcns. Ist im Aquarell am erfolgreichsten,
s. B. wThe old skipper" auf der St Louta Ex-
MUtkn 19M. B. hat um 188« anch cia%e
hübsche Blitler nft der k«licn Nadel ge-
stochen.
Mit Not. von E. Richter. F.dmnni von Mach,
Boxlengo, Antonio, Bildschnitzer in Pia-
cenza, vollendete 1447 im Auftrage des Bi-
schofs Alessio für den Hochaltar des dortigen
Domes einen 4Va m langen u. 2'/t m breiten,
mit 2^ Statuetten (u. Reliefs) gcsclmu kten
gotischen Schnitzaltaraufsatz, dessen fiema-
lung gleichzeitig vom Meister Bartolomeo
da Groppallo auageführt wurde. Das Weric
ist jetzt im Dome über dem Hauptportale
aufgestellt; von den Statuetten (Madonna,
Christus, Apostel u. Heilige) sind nur 7 voll-
ständig erhalten.
Scarabelli, Guida di Piacenxa (1841) p.
23. — Finocchietti, Scult. e tarsia in legBo,
Fircaxe 1873 p. 48. — Ambiveri, Art. P!a-
ccntiai (1879) p. 54—57. Suf. Lottiei.
BtnU, Aleasandro, Bildhauer in Rom,
wo er am 11. 6. 1664 Zahlung erhielt für Ar-
beiten an der neuen Zecca di S. Pietro.
Arch. d. Soc Rom. di Stor. Patr. 1908 voL
XXXI p. 64. C. Dfgti AbwL
BuiUa, Francesco, Maler m Padua, da-
selbst urkundl. nachweisbar 1628.
Moaehinl. Mla pilt ki Fadm Maamia»
1886 p. 8t.
Bnriiag, Gilbert, anwrik. Maler, geh.
1843, t 1876, besonders bekannt als Aquarell-
raaler von Vögeln. B. war einer der Gründer
der American Water Cdonr Society, derM
Anastellungett er regehnUig beschickte. Br
war ein vorzüglicher Ornithologe und schrtih
für viele Monatsschriften Artikel über VögeL
die er seH ei illustrierte
ClcraentandHutton, Artiato of the lOU
Cent L'Art III 24. Edmund von Mach.
Bndiagteni Richard Boyle» Barl of,
bekannter engl. Uebhaberafchltdtt, geh. am
25 4_ 1695, t am 4. 12. 1753. besuchte 20jährig
Rom und die übrigen italien. Kuostzentren,
wo Pattadio den gräten Eindrudc ihn kkrter«
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BurUton — BtmiMter
licB. Nach sebwr RGddcdir fobite er gendBr
sam mit Colin Campbell den Umbau des Bur-
lington Housf, Piccadilly, durch. 1729 erbaute
er nach dem Vorbilde von PaUtdiM Villa
Capra das Cbiawick Hooae. Wdlere aadi
aetnen Entwfirfen ausgeführte Baatcn «iiid daa
Dorroitorium von Westminster School, die
York Aaaenibly Rooms, das Haus des Gene-
rals Wade kl Cork Street und das des Her-
Mgs von RklmoBd ia Whitehall. Seme Ban-
ten lisseit eine redMe Eigenart vimiiiam mtd
beruhen auf dem StmKinn Vitnivi^ PaHadioi
und IniRo Jones'.
RedKr»ve, Dict of art «tc, 1878. — E. B.
Chancellor, The Live» of the Brit. Archit,
1!)09. — H. W a 1 p o 1 e, Anecdotes, ed. Womum,
1862 III. — D r • k e. Eboracum 1736. H. V.
Baxlijon, Clement, Genremaler in Dur-
ban, bcachidcte swiadien 1846 nnd 1868 faat
•njihrlkh die Aaaatellungen der Loodooer
Rogr. Academy u. der Brit. Institutka^ InvipC-
sichlich mit italienischen Motiven.
A. Graves, Roy. MuL BlAlk, 1«W I; The
Brit loatit. 1908. H. V.
latlewa, Henry, a. Bdmt*.
Bnrman, Johan Frcdrik Konstan-
tin (Conny), schwed. Zeichner, geb. in Stock-
holm am 14. 1. 1831, Beamter und Zelchcn-
klirer, hat mehrere Zeichenkurse und viele
Xsrikatarenalbumt herausgegeben (Kleinig-
keiten ans dem Papierkorb 18Ö6— 68, Schnör-
kel 1869—82). Hat auch Aquarelle aus-
gestellt. G. Nordensvan.
Bonnaa, M., boUänd. Radierer um 1800, von
dem Brulliot 8 Bl. mit Anrichten hotlind.
Landschaften erwähnt, davon 2 das MoOO-
gramm M B tragen.
Brulliot, Dict. d. Monogr. etc , I No 1058.
— N • g 1 e r. Monogr. IV No 1652. H. V.
Bsrman, Thomas, engl. Bildhauer, f 56-
jibrig am 17. 8. 1678—74, nur bekannt als
Ltlirer dn John Boataett.
S«4cr*v«k Diet of att ele. ISVS. H. V.
• BvMMn; Frederik Wittern. Kup-
ferstecher in Amsterdam in der 2 Hälfte des
19. Jahrb., hat mehrere Porträts namhaiter
z^tgenössischer Hollinder gettochen, sowie
Bcga's Gebet vor dar MaUadt im Analer«
damer Mus. In neuerer Zeh Sbt er nur nodi
daa Stempelschneiden aus. E. W. Uot».
Bomeiitsr, Pau|, Maler in München, geb.
am 1. 1. 1847 in Anklam, Schüler der Ber-
liner Altadewic mter Jolioa Schräder. Hit
rooiantisdi aufgepulitcn Hialorientrildem (z.B.
Szene aus dem Bauernkrieg, Flucht der Maria
Stuart nach der Schlacht von Longside) be-
ginnend, wandte sich B. bald ausschließlich
den kiditen Genre daa er im Sinne Mcis*
sooniers in ndnnMa durchgefBlirten Klein»
figurenbÜdem pflegte. Mit seinen zumeist in
die Rokokozeit verlegten Darstellungen (wie:
Nach Tisch; Schwierige Passage; Pistolen-
acliiefien) batte er in den Wer Jahren gute Er-
Mk*^ In den Uiindiener Anmfedlungen er-
von ihm von 1888 Ms 88: Fidele G«>
Seilschaft, Plauderei, Zwielicht.Wcinkeller.
Singer, Kstlerlcx. — Fr. v. Bottiche r,
Malenr. d. 19. Jahrk. I 148. — Das geistige
Deutichluid, 1898. — DreBler, Katjahrb. —
Kstchron. LX 271; XII 91, 607, 708; XX 10,
190; XXII 486 — Kat d. Akad.-Aasst. in Berlin
1874-76. Kat. der Auasl. In MftKhen. Glaa-
palaat 18SB, 90, 92 u. 93. Wgn.
Bnrmmter, Maler zu Lüneburg. Von ihm
1706 die Dcdungemilde des Huldigungsaaales
im uuiiigen iuuibiis^ mic emer L/amennv
des Triumphzuges Casars im ovalen Mitlel-
feidc und allegorischen weiblichen Gestalten
in den beiden seitlichen Kreisen. Das Mus.
in Lüneburg bewahrt von seiner Hand ein
Intmicnr der dH««m liidnsliBkiidie.
Xsldsnhn. d. Fk«v. niMiovsr. III
Bttmevter, Albert Hinrich, Holzbild-
hauer in Wesselburen, lieferte 1730 Altar und
Kanzel der Jacobikirche zu Neuenldrdien im
Dtthniarichen» 1788/89 Altar u. die pricMg«,
rcKlivei siei le Kanzel der Bs ' '
in Wcssclburcn, endlidl 1740
Altarbau in Eddclack.
Bau- u. Kitdenkm. d. Pvav. ScUcSW.-HoUtein,
1887 ff., I 96, 109, 116. H. V.
Buraieater, Carsten, Lübecker Maler,
wird 1606 im Bcchnungsbuche der Gewand»
Schneider mit einer Zahlung für eine mHcII.
Leichnsmstafel mit einer Krönet' for dit
Petrikirche genannt.
G o 1 d s c h m i dl^ tiHBitSt UslSNi u. Plastik
b. 1530 p. 102. Ht. L.
Barmeeter, Erns^ Fltfum-, Porträt- und
Landschaftsmaler in Rnmrtnrg (LanenbnrgK
geb. das. am 19. 7. 1877. Schäler von Carl
Bantzcr und Gotth. Kuehl an der Dresdner
Akad. Stellt seit 1906 u. a. in Dresden (Sachs.
Kstausst. 1906; Gr. Kstausst. 1908), München
(GlasipaL 1800; Sezession 1910) und Berlin
(Gr. Kstanssr. 190T, 1918) ans. Ihn interessieft
vor allem das FigürlKhe. Von seinen erfolg-
reichen Bemühungen um die Bewältigung des
bewegten Alctes legt sein „Ringkampf Zeug-
nis ab. Sein pricbtiges Selbe^portrit — eine
Ruiwe rreiucnnuamei luii amivcn iMMmw*
Wirkungen — haft die Münchner Sczcssions-
galerie erworben.
Die Kunst XIX' 529 (Abbu 9.08); XXI 3&2.
— Kat d. erw. Ausst H. V.
Bvmratcr, Georg, Landschafts- und Ma«
rinemaler in Möltenort (Holstein), geb. am 4.
18. 1864 in Bannen, Scbfller der Düsseldorfer
Akad., dann Gustav Schöolebers in Karhrtibe.
Er stellt seit 1904 im Münchener Gkspälast,
femer in Düsseldorf (Deutschnat. Kst-Ausst.
1808 und 1907, Internat Kst-Ausst. 1904), in
Dresden (Deo^che Kstaoast. 1888; Gr. Aqua-
rell-Ausst. 1909), in Bremen (Deutsche Kst-
Au&st. 1908) und m Weimar (8. Ausst. d. D.
Kstler-B.) aus. 1S08 ging er als Stipendiat
der Villa Rcrnnma nach Italien. Er bcvorangt
die Moiivt mm IMitsiw
a63
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Die Gal. in Kiel bewahrt von ihm : Mühle in
Alt-Heikendorf. Für das Werk: Ak-Kiel
in Wort und Bild CH Eckardt, Kiel 1897)
Mkhnifli? er die Run^ltiftTPi TitelbUtter und
Inhnlcn»
Kstchfoo. K. F. X n; XI 4t. ~ KM. d. «fw.
Auut V. V.
BniBtecter, Warnike, H IzvlmrUer, lie>
ferte laut Inschrift 1688—03 das scMStie
Chorgestühl der Johanoiakirche zu Läoeborg.
1688/84 schnitzte er das reiche Getifd der
GroBen Kommissioitsstnb« im Rstbsose.— Sein
Sohn Evert Burmesiar irizd 1069 mCT sdocn
Gesellen genannt.
Die Kstdenkiti. d. FfST. HsiMf«; HI 77. 100,
164, 218, 223. 283. H. V.
Buia, Gerald M., engl Marinemaler,
stellte 1886—89 dinal ia der Loadpaer Bogr.
Acadetny aus.
Grave», Roy Acad Exhib., 1905 I. H. V.
Buxa, T. F., Landschaftsmaler in London,
stellte 1867 in der Brit. Institution aus. Das
Brit Mus. bembft mehrere AqpiereUskinen
von sfinufr Hisd.
U Biaron« Cat of draw. etc., 1M8 L —
GraTes, Ea&ib. at tbe Brit Instit, 1908. H. V.
Bum, William, Architekt, geb. in Edin-
burgh •am 20. 12. 1789, t in London am 16. 2.
inO. Schüler von Rob. Smirke in Loadoo.
Zuerst in Edinburgh, seit 1844 London
titig. Zu seinen hauptsächlichsten Bauten ge-
hören das Custom Housc in Greemxk, das
kgl. Theater in Edinburgh und das Palais des
Herzogs von Boocleuch in WlnteliaO.
8. KcdgrsTS^ Diet. of art etc., 1818. IT. V.
Baneceio di Troncette, sienes. Bild-
schnitzer des 13. Jahrb., war wohl Schüler des
M«. Mannellus Ranerii, des Verfertigers d.
Giorgestühles im Dom von Stene. 1259 figu-
riert B. aU Zeuge gehjaitlich cner Zahlmg
an Mo. Manndlns.
M i 1 a n e • i, Doc. Sea. I ISI. — Art« Antica
Senese I 1B9. R.
Bvaacini, Giovanni, italien. Baumeister,
der um 1660 in Mantua und seit 1668 in Wien
als Hofarchit tätig war, wo er am fl. 7.
1855 f. Erbaute Theater in Wien u. Regens-
burg. Die Kupferstiche (Thesenumrahmungen),
die Marolies von ihm anführt, können nacli Ilc
vndil nur Stiche nach in*ffKTi Zeidutuasen sein.
Ein auoufuier Stidi necfa Ann ist mdi be-
kannt : Trauergerüst für Ferdinand IV. (1664)
bez. J. Bumacinius S. C. M. Archttectus
Inuentor.
Z a n i, Eae. met., V 126. — F ü s s 1 i, Kstler-
lex., Suppl., p. 134. — Heinecken, Dtct., III
404. — Schlager, Mat. s. österr. Kunitg^cb.,
p. 712. — Iis. Fischer von ErUch, p. 76 ff., 180
Anm. 11». — Die Graphischen KsIC^ 1900. Mitt
p. 12. — H a j d e c Ic i, Quellen z. Gescfe. d. Stadt
Wien I. VI Reg. 10037, 10638. P. X.
Bnaeeial, Jacob. Hofmaler in Wien, 1667
erwähnt
Ilg, Fischer von ErUch p. 80. — Schlager,
R. oenaar, p. IT Ana. Jisns TMar.
Bnnudni, L o d o v i c o O 1 1 a v i o, Archit.
und Theateringenieur in Wien, geb. 1636, t
am 12. IS. 1707 in Wien. Sohn des GioraaBi-
B. War um 1860 in Mantua titic w» tr
Dekorstionen für die Oper verfertigt, die von
Fr. Geffels gestochen wurden. Seit 1652 in
Wien und in kaiserl. Diensten, wird er bald
der leitende Archit Leopolds I. Er baute
1600-^ einen Trakt der Burg (an Stelle des
jetzigen Leopoldinlsdi« Traktes), 108B das
Opern- und Komödienhatjs (an Stelle der
jetzigen Hofbibliotbek), das 1633 wegen
Feaögefihrlichkeit danoUert wurde. 1668
•dwf er die Dekorationen und Sscnerien sn
der Oper Sbetras „II pomo d'oro' (v. Math.
Kussel gestochen). In die folgenden Jahre fallen
neuerliche Bauten an der Wiener und Wiener-
Neustädter Borg, Dekorationen für mehrere
Open^ Bauten am kaiaerL SchloB Laxenburg
(1678—77). Nadi der Tfirkenbelagenuig 168B
stellte B. das SchloB Ebersdorf wieder her
(österr. Kunsttopographie II, 7) und restau-
rierte das SchloB Favorita (jetzt Theresia-
num; Sticfa von SaL Kleiner). Von 1687 an
Idtete er den Bän der froBea PretfallHifcrtH»
säule ai]f dem Graben, deren Idee im atlge-
meineo ihm angehört. 1608 begann er mit
Fischer den Bau der „Mchlgrubc" auf dem
Neuen Marict in Wien. — B. war sät 1076
kaiaerL TmcheeB, seit. 1606 kaiserl. Mond-
schenk; er war dreimal verheiratet, seit 1684
Besitzer des Hauses zur „goldenen Kugel" in
Wien.
Als Architekt hatte B. zumeist nüchterne
Notxbatiten auszuführen, die wenig geglie-
dert und gering; nrnamcnticrt sind; reichere
Portale zeigen derbkräitige Formen und einen
halb fortifikatorischen Charakter. Ungleidl
bedeutender sind B.s Leistmtfen äls Tbealw-
ingenieur; sein Opernhaus ist adion dordi
die Dimensionen eines der bedeutendsten der
Zeit, seine Dekorationen und Figurinen zeu-
gen von blühendster Phantasie and einer den
Bcdürfiiiaacn der reichen Attsstatttings<^tücke
seiner 2!eit entsprechenden Erfindungskraft;
der größte Teil seiner Entwürfe und Zeich-
nungen liegt noch völlig unausgenutzt in der
Wiener Hofbibliothek. (Min. 29 mit 78
Aquarellen, Min. 20 mit 189 Aquarellen usw.)
N a K 1 e r, Kstlerlex. u. Monogr. I 2498. —
1 1 g, Fischer von Erlach, S. 76 ff. — J. E.
Schlager, Material, z. österr. Kunstgesch.
5. 53. — Kibd^ Kwiatdffoaik II 62. —
österr. Kunsttop. II p. XVI, 7. — Schwan,
Die kais. Somraerresideni Favorita, Wien 1898.
■— H a u s e r, Die DreifaltiRkeitasaulc etc. in Ber.
a. Mitteil, des Wiener .Mtert.-Vereins XXI 82.
— G u r ) i 1 1, Barockstil in Deutschland etc.
p. 186. — Hajdecki in Quellen i. Gesch. d.
Stadl Wien. I. Abt., VI Bd, Rrf^. 6895. 6800.
604*-.. r.O'jr, 7(HH. 71')4, «15S, 95R:i, 0689, 996),
10852. lÜOlO, 11669. - - E, T i e t z c - C o n r a t,
Zeicho. B.s zur Grabensäule in Wien (KuBltUsb
Jährt», d. Ccntr.-Comin. 1910 Heft 1).
Umi nMsr.
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BnviuwiBi ~ BwB^JoBM
Bnnucioi, Marc-Anionio, Archit. in
Wien, 68 ats Gehilfe Lodovico B s tätig.
Iii; FiKber voa Erlich, p. 79. Hans TUttt.
Bnui^ M. Brmand.
BifMti Easin«^ Schweixer M«ler und
Radierer, geb. zn Uoodoa (Kt Vtud) im 80.
8. 1850, studierte zuerst Architektur am Züri-
cher Polytechnikum, dann Zeichnen an der
Ecole Muoicipale desB.-Arts in Geni unter B
Mena u. gng dann nur Maleret über, an der
Eoale Nat (ua B^Artt daadbat. Dann trat er
in Paris in das Atelier des Lion G^röme ein.
Seh 1875 begann er im Pariser Salon auszu-
stellen und ist seit 1890 Mitglied der Societe
Nation, dea B.-Arts. Seine Hauptwerke aind:
La porope dn Tiliage (1880; Miuenm zu Neu«
chäteO ; I.a fcrmc suisse (1868; Mus. in Genf) ;
Taureau des Alpes (188i6; Museum in Lau-
aanne); Changement de päturage (1886; Mus.
in Bern); Troupeau cn Camargoe (1888); Le
repoa (1888); Deseente dea troopeaux (1860;
Mus. in Basel) ; Dans les hauts päturages (1891 ;
Mus. in Vevey) ; Lc paysan (18d4; Mus. in
Lausanne); Rcpos des bcrgers (1895); La
fttite de Charlea-le-Täa^raire (1886; Mua. in
Lawanae); St Fraacois d'Aaaiae blniaBaiit
les moutons (189fi) ; Rctoiir de i'cnfant pro-
diguc (18Ü7) ; Les Disciples d'Emmaüs (1898,
Mus, du Luxembourg, Pari.s) ; L'Homme de
douleur (1889); Repos sous les pins (1899;
Mob. in Adelaide, Australien); L'invitation
au festin (190O; Mus. in Winterthur); La
priere sacerdotale (1902 ; Mus. in Lausanne) ;
Repos i B('-'li;iiiic (ino.'?i : La voie douloureuse
(190^; Bildnis des Senators de Pressense
(1888). Fcroer seien erwähnt seine lUustratic
ncn für: „Mireille", v. Frcd^ric Mistral, Paris
1884, „Contes Choisis" von Alphonse Daudet,
Paris 1883 (Librairie des Bibliophiles) ; „Le-
gend« des Alpes Vaudoises" von Alfred Cerc-
aolc^ Lanaanne 1886; „Fran^ois le Champi"
Ton Gcorgea Sand, Paris 1888; „Les Para-
bdes", iHustr^es par Eug. Bumand, 73 com-
positions, Paris IfiHR'O
Bumand ist einer der btdtutendstcn unter
den lebenden Schweizer Künstlern. Zu An-
fang aeiner Tätigkeit, bis 1885, lehnt er aich
an die franifia. Plein-air-Malerd an und ist
zugleich nationaler Schweizer Künstler durch
die Wahl seiner Motive : das fruchtbare Land,
die Dörfer und Farmen des Kantons Vand,
aeiner Heimat, oder die Bemer Alpen mit
dem lebhaften Glanz ihrer Triften, mit iltren
grünen Tälern, ihren Schäfern, ihrem kräfti-
gen und üppigen Vieh. Er hat femer im süd-
lichen Frankreich die Ebene der Camargue
mit ihren Hirten und Herden gemalt, und
tie Landacbaft des Baa-Langnedoc in der Cle>
gend von Montpellier. Während einer zwei-
ten Periode erhält die Malerei Burnands einen
fast vollkommen religiösen Charakter; sie
wird ffir den Künatkr ein Mittel, aeinen
dtfitücheii (Slanben zu b»k»nn«ii Du Ld>en
und die Lehre Christi sucht er mit inniger
Glaubenswärme wieder zu beleben und aufs
neue zu vermenscblichen und nimmt zu den
Elementen seiner Kompositionen die Land-
schaften und Personen, die ihn umgeben.
Als Zeidhner und Radierer gehört B. zu den
besten Illustratoren seiner Zeit. Der reize-
volle Erdgeschmack und die feine poetische
Empfindung seiner Illustrationen fär Miatnib
Gedicht wMireUle' machen dieselben zu einem
Meisterwerk moderner Illustrationskunst. In
einer neuerdings erschienenen, sehr beachtens-
werten Folge von Zeichnungen, hat B. mit
einzigartig ^ftcklidier Erfindungsgabe den
mgldch menschlichen, familiären und uni-
versalen Charakter der Gleichnisse Jesu wie-
dergegeben.
Beraldi, Lea Graveurs du XlXa s. IV. —
P. V eil Ion in Bruns Schweix. Kttlerlex. I.
— Herm. Gr im tu, Fragmenta I (Der Maler
Eug. Buraand), Berlin u. Stuttgart 1900. — P b.
G o d e t, Eug. Bumand in: Die Scbweii 1901
No 1. — H. Roienhagen in: Die Kunrt V,
1902 (K«t. f. Alle XVII). — Chr. Brinton,
A Painter of Bible Scenet, in Everybody'a Mafa-
zioc, 1903, Des. — C. de Man dach, Les
„Parabolea" d'Eug. Bumand in : Revue da fait
anc. et mod. XXIV (1908) p. 369 ff.
Franfois Monod.
Bnnuurd, George, engl. Porträt-Bildhauer,
btfUtc zwischen 1856 und wiederholt in
der Londoner Roy. Academy aus. Seine Mar«
morgruppe „Sportive Innocence* (Nacfcter
Knabe mit einem Kaninchen spielend) ist in
einem Stiche George Stodarts im Art Journal
1866 p. 280 publiziert.
Gravea, Roy. Acad. Exhib.. 1906 L H. V.
Bntaard, N e v i 1 1 e N orthjr. Porträt-Bild-
hancr in Londol^ atcUte swisdiea I6tt «id
18T8 wiederlnk in der Roj. Aeademjr aoa,
darunter Marmorbüsten des Prince of Wales
und W. M. Thackerays. — Ein Thomas B.
stellte 1868—86 einige PortritmedaiUona md
-büsten ebendort aus.
Gravea, Roy. Acad. Exhib.. 1905 I. H. V.
Boinat, E r n e s t, Architekt und Aquarell-
maler in Vevey, geb. das. am 7. 10. 1888,
Schüler der Pariser Ecole d. B -Arts. Vim
ihm mehrere groBc Schweizer Hotelbauten,
darunter das Grand Hötel National in Mon-
tremc imd das Grand Hötel du Lac in Vevey.
Sein Sohn Adolphe B. (geb. am 18. 9. 1872)
ist ebenfalls als Architekt in Vevey tätig
C. Brun, Schweizer. Kstlcrlex., 1905 I. —
Kstchron. N. F. 1 451. H. V.
Bumat, P. L., Architektur-, Landschafts-
u. Theaterdekorationsmaler in Berlin, f 1817,
beschickte aeit 1788 wiederholt die AoMt d.
dortigen Akademie, hauptaidilidi nüt römi-
schen Architekturansichlcn.
Kat. d. Berlin. Akad.-AuBst. 1788—1818. pas-
sim. y.
Bume-Jonea, Sir Edward, engl. M.iler u.
Zeichner, geb. am 28. 8. 1833 in Birmingham
ala etnager Sohn aeinea Vaters^ der aus Waka
itamml^ t 17. & 1806 in Loodn. F8r
a6s
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den kirchttchm Beruf bestimmt, wurde der
Knabe ia King Edwards Scbool ia «einer Va-
tenlttdt enoven md sdgte idioii diimh ditt
groBe Vorliebe für die griechische Mytho-
logie, aus der er in seinen späteren Werken
so manchen Stoff schöpfte. Auch zeichnete
er schoa damals viel xu seinem Vergnügen,
meist io Inmioriitiaclier Auffaasong. wie er
überhaupt sein Leben lang eine groBe Vor-
liebe für die Karikatur hatte. Obwohl inner-
lich ernst und nachdenklich, war er dabei doch
lebhaft and voll dndtiger Scherse. Im Januar
188B trat er in das Exeter College in Oxf ord
ein, übrigens an demselben Tage wie William
Morris, der auch für die Kirche bestimmt
war. Diebeiden jungen Leute, dtrrn lebens-
langes Bündnis einen so grofien EwfluB auf
die engÜMlM Kwist haben solhc^ fShlten sich
sofort zueinander hingezogen. Sie wurden
enge Freunde, und die Liebe zur Kunst, die
beide beseelte i entbrannte in hellen Flammen.
1864 lasen sie Ruskins Edinburgher Vor-
IcsUMgea lt. erfuhren durch ihn zuerst von den
englischen Prä-Raphacliten. Der Name Ros-
setti war Burnc-Jones bis dahin tmbekannt
gewesen. In demselben Jahre wurde Millais'
Rückkehr der Taube zur Arche Noah" nach
Oxford gebracht, aber was bei Bume^JoDCS
noch größere Begeisterung erwedcte, da»
war eine Holzschnitt-Illustration Rosaettia
zu Ailinghams Dichtung „The Maids of Elfin-
roere". Er machte sich sofort an die Arbeit,
einige Märchen seines Freundes Maclaren zu
illustrieren, doch sind die xahlreiclwn Zcidi-
nungen dazu niemals veröffentlicht worden.
Burnc-Jones war aber nun emstlich entschlos-
sen, Maler zu werden. Eine Reise nach
Frankreich, die er gemeinsam mit Morris
1855 unternahm, tmd besonders der Anblick
der Kathedrale von Bcaavais erweckte in dem
jungen Künstler die Liebe für die Schönheit
der mittelalterlichen Ktmst u. Architektur.
Im Anfang des Jahres 1866 suchte er Rossetti
in London auf, der ihm hochhcnigia Giita nnd
Ermutigung erwies.' Za Oaleni desselben
Jahres verließ er Oxford ohne akademischen
Grad und siedelte mit Morris nach London,
IT Ked Lion Square, über, wo beide OBter
Roesettis begeisternder Föhraog arbeHcian.
Barne- Jmes zeigte frfih eint UPgewflhnlidie
Kraft der Erfindung, doch war ihm hinder-
lich, daB er in seiner Jugend keinen regelrech-
ten Zeichenunterricht pMMsen hatte. Indes
sindt was hier i^eidi fotmiigrsf hirkt sei, scioc
früheren Werke in der ZeMwwig besser and
verraten eine gute Naturbeobachtung, während
seine späteren Bilder sich in dieser Beziehung
oft schwach u. flau erweisen. Mit glühendem
Eifer n. stark bceinfloft von Rossettis micb-
tiger Phantasie fShrte er In dieser Zeit Zeich-
nungen aus, darunter Federzeichnungen auf
Pergament, die von ungewöhnlicher Wirkung
sind. Aach m Ol begann er 1867 n makn.
und zwar für das Bradford Cotlege die erste
gro0e Serie Kartons für bunte Glasfenster.
In niehsten Jahre entstand die Dekoration
eines Zierschranks mit Szenen nach Burne-
Jones Lieblingsdichter Chaucer, jetzt in der
Gal. in Oxford. Im Herbst 1857 begann er
mit Roasetti, Morris und anderen den miB»
glückten Vtnudi, die Winde der .Mm
Society Hair in Oxford mit Fresken zu
schmücken. Keiner der Maler war mit der
Technik der Freskomalerei vertraut, tmd die
Bilder gingen noch vor der Vollendung xu-
grunde.
1859 unternahm Riirne-Jones seine erste
Reise nacd Italien, wo er unter anderen Städ-
ten Flrrenz, Pisa und Siena besuchte. Die
alten Siencser Meister sagten ihm vielleiclit
am meisten xu.
Zwei kleine Mei^tcrwerkr : ,,Sidonia von
Bork" und „Cl.ira von Bork * entstanden 1880,
durch W. Meinhülds Roman iu'^piriert Burnc-
Jones steht in diesen beiden Bildern an dra-
matischer Stlrke der Auffassung auf einer
Höhe, die er vielleicht ntir in „The Dephts of
the Sea" wieder erreichte, die indes 26 Jahre
später gemalt sind.
Im Juni 1860 vermählte er sich mit Geor-
giana Mardonald. Die ersten Jahre lebten sie
im Zentrum Londons, siedelten aber im Jahre
1865 nach Kensingtnn über und bald danach
nach „The Grangc", Fulbam, einem alten
Hause mit Garten, einst das Heim des Novel-
listen Richardson. 1862 reiste das Paar mit
Ruskin nach Italien; von Mailand aus g"y*
sie dann allein weiter nach Venedig.
Bis zum Jahre 1870 arbeitete der Künstler
fast ausschlieBlich in Aquarell und stellte in
der „Society of Painters in Water Colours"
aus, deren Mitglied er von 1864 bis ISTO war.
Im letzteren Jahre trat er eines Mi0vcrstind>
nisses we^en wieder aus. In den Aquarellen
dieser Zeit entwickelte er seinen eigenen Stil,
unabhängig von Rossetti. „Der barmh. Ritter"
ist ein auagezeichn. Beispiel dafür. Die »Liebe
in den Ruinen* wurde später durch einen Re-
staurator verdorben, welcher das Aquarell für
ein Ölgemälde hielt. Dieses letzte Bild u. ein
zweites Werk waren die einzigen, die Bume-
Jooes in den Jahren 1870—1877 ausstellte.
Die erste Ausstellung in der Grosvenor Gallery
im Mai 1B77 gestaltete sich jedoch zu einem
glänzenden Erfolg für Burne-Jones, dessen
Name von nun an berühmt war. „Die Tage
der Schöpfung", ,J)ie Versauberui« Merlin'a*
und „Der Spiegel der Vcnoa* wurden xusam»
men ausgestellt und machen tiefen Eindruck.
In diesen Ölgemälden offenbarten sich die be-
sonderen Gaben und Neigungen des Kunstkn
in ihrer reifen Entwiddong. S«ne eiiM
Anffassung fiber die Kunst bringt BiinM»
Jones in einem Brief ztun Ausdruck: „lA
verstehe unter einem Bilde einen schönen ro-
fi^M ^fffii^ Trauni von «tww^ wm nie wu
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BonM-JoMt
and nie 8«n wird — in einem Lichte, schöner
wie CS je geleuchtet hat, in einem Land, wie
niemand es beschreiben oder sich ausdenken,
soodem nur ersehnen kann." Und seine
Werke spiegeln in der Tat dieses Ideal wieder.
Wie Pavis de Qiavanne« nahm Bume- Jones
seine Ziif; icht zu einem altertümlichen Stil,
welchen er mit Glück tmd ohne Aufgabe seines
persönlichen TffffttWTtfrtft anwandte. Seine
Technik war gaiis «ndera ala die der anderen
Maler seiner Zeit Wie die primitiven Italie-
ner, verlieB er sich auf Lasuren über einer
einfarbigen Untermalung, und seine Un-
aibhlngigkeit von den Gesetzen des Naturalis-
mns erniöglichte es ihm, auf starke Schatten
in verrichten, leuchtende Farben za ver-
wenden, mit denen er große Wirkungen er-
reichte. Er pflegte viele unfertige Entwürfe
um «ch m haben und, abwechsefaid an ihnen
arbeitend, sie nach und nach zu vollenden.
Sowie sie fertig waren, wurden sie ausgestellt.
1878 brachte er ,X^us Veneria", „Chant d'A-
mour" u. „Pan und Psyche" zur Ausstellung,
durch die reichen und glühenden Farben be-
aooders bencriBcntwert «Die Verkündigimg"
dci folgenden Jdirea ae^ chie Änderung
nach Einfachheit u. Strenge zu, und zwar so-
wohl in Farbe wie im Entwurf. Die Folge
von 4 Bildern „Pygmalion" aus demselbW
Jahr hat carte imd weniger bestimmte Töne
ab die vorhergenanMcn Weifte. JSto Gol-
dene Treppe" 1880, das „Glücksrad" 1888 zei-
gen wieder Vorliebe für Strenge. Die nackten
Formen des letztefM BHdeS fcbeinen den Ein-
fluft Michelangelo« in Temten. Aber in
Jahre 1884 kehrte Burne> Jones xn dem alten
Farbenreichtum mit „Cophetua und das Bett-
lermidcben" zurück, eines setner feinsten
Werke, das jetzt in der National Gallery in
London lüngt. 1885 wurde Bnme-Jones nun
Aasodate of tfte Rojr. Aeadenqr gewihlt und
trug zur Akademie- Ausstellung des folgenden
Jahres seine „Tiefen des Meeres" bei. Das
Bild stellt eine Nixe da, die, den Körper eines
jongen Matroaen mucUingend, ihn in die
Tiefe eicht. B. stellte übrigens nidit wieder
in der Akad. aus u. verzichtete 1893 auf seine
Mitgliedschaft. 1890 wurde die Bilderserie
„Die Heckenrose" separat atisgestellt und im
Jahre 1801 dM riesige Tcnverabild NDer Stern
\on BeddclMm", fOr Blrmingiwm gciiialt.
Wihrend der letzten Jahre war der Künstler
mehr denn je mit dekorativen Entwürfen be-
schäftigt. Seine gemalten Glasfen ;er, ? :erst
durch Powell 1857—1861 und später durch die
Firma Morrb ausgeführt^ 8nden sidi in Klr-
dien von ganz England vor. Der berühmteste
Gobelin, den er entworfen hat, ist die „An-
betung der Magier" in f!rr Kapdlr drs Exetcr
College in Oxford. Daneben machte er Deko-
rationen ffir Sdvinke, Klaviere und Orgeln,
Reliefs in Metall, keramische Arbeiten (Ka-
cheln) usw., und auch genau durchgeführte
Entwürfe für Mosaiken für die amerikanische
Kirche in Rom. Zusammen mit Morris
wirkte er mit zur Hebung des künstlerischen
Buchdrucks durch die Keimscott Presse, und
für das Hauptwerk derselben, die prächtige
Chaucer-Attsgabe (1897 erschienen), lieferte er
87 Zeichnungen. In den 90er Jahren entstan-
den die meisten seiner Porträts. 1884 wurde
er geadelt. Ein InfluenzaanfaH im Jaihre 1888
führte seinen Tod herbei.
Im folgenden Winter nach seinem Tode
wurde eine Ausstellung seiner Bilder in der
New Gallery in London veranstaltet, und eine
zweite Ausstellung im ,3urlmgton Fine Arta
Qub" enthielt einige seiner besten Zcidnun»
gen und Karikaturen. Von den öftaitHdien
Sammlungen setner Werke ist die Birming-
ham Gallery als die wichtigste zu nennen.
Den Umfang und die VielseitiglKtt seiner
Phantasie als Zeichner kann man am besten
aus seniem Skizzenboch aus den Jahren 1885—
1895 kennen lernen, das er dem British Mu-
seum hinterlassen hat. Zu diesem Schatze
knnle mm das Museum 1909 noch das so-
genanute MBlumenbuch" erwerben» aine Reibe
▼on Zddinungcn von adtener SdriWwik —
besonders in den Farben — und symboHsch
verschiedene Blumen darstellend.
Lady Bnrne-Jonct, Memorials of Edward
Bnnw Jone«. — Malcolm Bell. Edward
Bnfne>Jonea : a record and a review. — A V a I -
1 a n c e, Tbe Decorat. Art of Sir E. Bume- Jones.
— O. T. S c h t e i n i 1 1, Bume-Jones (KnackfuB'
Ksdermonogr. LV, 1001). — F. G. Stepheas
in Portfolio 1880, 188S, 1890. — AWilmeri*
d S r f e r, Edw. Bttme-Jooea, lOOO. — M n t h t r,
Gesch. d. enf I. Malerei. Berlin 1903. — L B < n ^
d i t e in Revue de l'aft ancien et moderne, 1900.
— Sir W. B a r I i s s, Flve great Paintcrs of tbe
Victorian Era, London 1902. — H. Hotidajr,
Stained glassa« an art, London 1896. — Die
Zeitschriften Tbe Studio (beeonders XLV [1909]
13 -24), Gas. d. Bi-AftSi Ztecbr. f. bild Kuntt
u. a. m. L. Bmyon.
Bora«- Jones, Sir Philip, Maler, geb 2.10.
1361 in Loixlon, Sohn dt?. Si: Edward B.-J.,
widmete sich nach mehrjährigem Oxforder
Uttivtnililaslndium der Kunst seines Vaters
und debütierte in der Londoner Gros-
venor-Galtery mit dem Gemälde „An Un-
painted Masterpiece", dem er zunächst nnc
Reihe weiterer Phantasiekompoeitiowen folgen
Udk danmter das nnifanffreldie Gemälde „The
Vampire". Später pf!egtc er hauptsächlich
die Bildnismalerei, und zwar liebt er seine
Porträtmodelle in ihrem Arbeitsmilieu dar-
zustellen. Als seine Hauptwerke dieser Art
aind neben einem 1896 in der Londoner R.
Academy, 1900 in Paris ausgestellten Bildnis
seines Vaters (an der Staffelei dargestellt) die
jetzt im Museum lu Johannesburg (Süd-
Afrilca) befindlichen Porträts des Sir G. F.
Watts (bei der Arbdt an seinem Reitermonu-
ment „Physical Energy" dargestellt) und des
Dichters Rudyard Kipling (in seinem Arbeits»
B67
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BnnMn — Bofiiet
stmiiNr dargestellt, 1900 fai der R. Academy
ausgestellt) hervorzuheben, — sowie auch die
jentgen des Chemikers Lord Rayleigh und
des Sir Walter Gilbcy Oetzteres 1910 in der
R. Academy aiMgeatdll). Bei aU dkieii Bild-
iiitsen gebt ^ adiHdite Saditklikrit der
Milieuschilderung Hand in Hand mit einem
ebenso natürlichen wie eindringlichen Erfas-
sen der in ihrer AUtagaongdraof beobach-
teten Persönlichkeit
The Studio, A Hecofd of Art in 189S p. 75
(Abb.). — Graves, R. Acad. 1005. — Tbe G(»-
phic vom 88. 5. 1910 (mit Abb.). — Wbo'k Wie
Wll p. 289 •
Bunell, Benjamin, Landschafts- und
BUdnismaler in London, debütierte 1790 m
der Aasitdhmg der R. Acadeogy mit cineiii
„Triumphal Ardi", dein er ITVl AnticlileD
der Kapelle Heinrichs VIL in der West-
minster-Abtei und des „House of Commons"
folgen ließ. Später widmete er sich vorzugs-
wdae der Ftetrituuklcrd and figurierte dann
bia 1888 in den AnNtdlaiveB der R. Aca«
demy, ebenso 1806 — 1814 auch in denjenigen
der British Institution mit zahlreichen Bild-
nissen sowie auch mit biblischen, historischen
und afleftMriicheii DarsteUungav Landschaf-
« ■ — ^ A — * ♦* -^-A jja_a
ten MM ArctnieKiiirsiucKeD.
GraTeib B* Acad. IMS; Brit instit. 1908.
M. W. Brockvitll.
Bumeqney, Antoine Joseph, französ.
Bildhauer, schnitzte 1807 daa hübsche Betpuh
and die Kamel der Srdie su Cemar-Iez-
Maiche (Doubs).
IWun- d. Soc d. B.-Ans XIX (1895) 814 (mit
AUk).
Buiaet, James, Maler, geb. 1768 in Mussel-
burgh bei Edinburgh, f am 97. 7. 1816 fai
Lee (Kent). Zunächst Lehrling eines Holz-
schneiders namens Lidell u. dann mit seinem
Bruder John B. eine Zeitlang in der Werk-
statt des Kupferstechers Rob. Scott in Edin-
burgh tätig, sowie andi Schüler von J. Gra-
ham an der dortigen Trustecs Acad., folgte
er 1810 seinem Bruder nach London und
widmete sich dort dem Studium der Tier*
imd Landfch^if tttnitl CTtfi ■ In der AuMtellMC
der R. Aeademy debdtierte er 1818 mit dem
Gemälde „Evening, Cattle returnlnR liome",
das ihm gleich den 1813 ebenda ausgestellten
Landschaften mit Herdenvieh „Midday" und
„Retam in the Evening!" eine glänzende Zu-
fconft veihieB. In der British Institution war
er 1813-17 vertreten, und zwnr 1816 allein
mit nicht weniger als 10 Tierbüdern. Er be-
saß ein ansgeqtrochen poetisches Empfinden
iür die malerischen Reize der ländlichen
Natur. Die Art GaHery za Bdinbargh besitzt
VflO ihm das Gemälde „Viehherde im Ge-
wittersturm", das British Museum eine Blei-
atiftieichnung „Viehherde in d. Scfawemmef.
CnnniachaiB, Uves of Most EMincat
(U&) VI SU ff. ~ Rcdcrav% Diet
(1878). — W. Armstrong in the Portfolie
1887 p. 108. — B t n y o n, Cat of Drawiogt etc.
in tlie Brit. Mus. 1898. — Graves, R. Acad.
1905} BriL Liatit. IMM. — Caw. Scott Faiat
(1M8) tu IM. M.W. Br^dmOL
Bnmet, John, F. R. S., Maler, Kupfer-
stecher und Ktmstschriftsteiler, geb. am 20.
8. 1784 in Musselburgh bei Edinburgh, f am
29. 4. 1868 in Stoke Newington bei London.
Schüler des Kupferstechers Rob. Scott in
Ed'.n! urgh und gleichzeitig an der dortigen
Trustees Academy als Maler ausgebildet, war
er seit 1806 in London ansässig, wo er n-
nächst als Illustrationsstecher für Britton u.
Brajrleys „England and Wales", für Mrs.
lochbaids „British Theatre" und für Cookes
„Novelists" tätig war. Nach David Willde
stach er 1810 „The Jew's Harp" und satter
.The Blind Fiddler"; auch Gemälde
Rembrandt. Atkinson, Devis und andere hat
er in Kupferstich reproduziert Als Maler
erlangte er eine gewisse Berühmtheit durch
das Ölbild „Greenwich Pcnsioners", bei le<;-
•en Ausstellung in d. British Institntioa 1887;
in der Londoner Japan-Brftiäh Exfiibitiaa
1910 neu ausgestellt, zeigte dieses Gemälde
freilich so erhebliche technische Schwächen,
dafi seine einstige Berühmtheit kaum noch
begreiflich eradiieii. Weit hfiho« Beachting
verdienen seine auf fesnndeni Urteil basie-
renden kunstschriftstellerischen Arbeiten (auf-
gezählt im Universal C^tal. of Books on Art,
London 1870, I 195 f). Das British
besitzt von ihm neben einer leidiea
lung seuier Knpfcrttidie die Or^atetoAeta
seinem (jemälde JP\*yvag at Draughta", aus-
gestellt 1806 in der British Institutioa, die
er Ins 186S mit einer Reihe von Genreba»
dem, Tierstücken u. Landschaften beschickte.
CunnloghAm, Uves of Most Enlneat
Painters (18S8) VI S14. — J. Burnet in He
Art Joun. 1850 p. ITS ff. (Antebiogr.) ; cL 1M8
p. 11» t (Nekrtifl«). — Rcdirave, Dkt 187t.
— Tbe Poitidia UWr pi. 107 L — BInyon, Cat:
of Dratrings eis. in ^ Bvit Mw. UM. — Gra»
vet, R. AMd. UMt Brit BMtit 1M8. — J. L.
C a w. Seett Fsfait. (IM») 9b 4M. — La B 1 a B
ICamd. — Helter-Andreaen, Andbadu
— Apen, Handbuch. M. W. Brockwil.
BooMt, John James, Architekt in Glas-
gow, geb. das. 1867, Schüler von Pascal und
der Pariser Ecole d. B.-Aris. Seine haiqit-
sächlichsten Bauten sind das Glasgow Institute
of Fine Arts (Pläne 1882 in der Londoner
Roy. Academy ausgest.), die Dnimsheugh
Baths in Edinburgh (1886 Roy. Acad ), die
King's Weighiunise CThurch ia Loodoo, Groa>
venor Square, Bibliothek und Maseim b
Campbeltown, Atlantic- und Waterloo Cham-
bers in Glasgow und das (lebäude der Service
Supply Association in Edinbur^.
Aead. Afclit. Xin 8^ M : XV M, lU,tUt
JCm lU»; XXI M-OTi XXVn 78; JOSkl M.
— Graves, Sof. Aead. EiAih. IMS L» De-
laire^ Lm aieblt 4Uv„ I80T p. ML IT. F.
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Burnett
Banwtt, Thomas Staar^ schott Bild-
hatier, stelhe 1886—87 einise Portrllbätteti io
der Londoner Roy. Academy aus.
Gr »res, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. U. V.
Bumett, William H., Architektur- und
Landschaftsmaler in London, stellte zwiaeboi
18M und 1860 in der Brit. Institution. 18B7
und 69 auch in der Roy. Academy meist vene-
zianische und römiacbe Arcbttekturbilder au&.
GraTe«, Roy. AcaA. Sddlh, UM I; Th«
BfH. In*tit., 1906. H. V.
Bvxney, Edward Francis, Ualer, geb.
im September 1760 bei Worcester, t am 16
12. 1848 in London; seit 1776 Schüler der
Londoner R. Academy, deren Ausstellungen
er 1780—1806 mit einer ReOie von BiMnisaen
and Sldzsen besdiidcte. Sdt 1788 war er
hauptsächlich als Buchillu&trator tätig und
erlangte damit wie auch mit seinen als Ein-
lagen für Arbettskästchen etc. benutzten Vig-
nettenxetdmungen eine ■ewiiae Fopolaritit.
Das British Mnseoin böitzt von ihm dne
Amicllt von Croomc Court in Aquarell-
malerei, ein Bildnis der Miö Farren in
Tnschzeichnung und eine in glddier Technik
amgeführtt XUnstr. zu Sbakogteaiea nAU's
wdl that eads wefi",
RedgraTC, Dlct 1878. — Binyon, CsL
of Drawinga etc. in the Brit. Mna. 189S p. IST ff.
— G r a V e 1, R. Acad. 1905, M. W. Brockwell.
Bnmey, Fran^ois Eugene, f ranzös.
Kupferst und Rad., geb. in Mailley (Haute-
Saön^am 18. 1. im, \ 1007. kam Ibjihrig
oadh Paris tmd wurde hier Sehfiler von C P.
Gaillard, der einen nachhaltigen EinfluB auf
ihn ausübte. Er stellte zuerst 1863 im Salon
einige EL nach Ingres (M. de MicMvrakerke)
and UolbeiD aas. Unter sdnen «Heren Ar-
beiten snid die baaptsichücfasten: Portrit des
Mgr. de Scgur, nach Gaillard (Salon 1B81);
Porträt Innozenz" X., nach Velazquez (S.
1884) ; La belle Chocolatiire, nach Liotard
(S. 1886) ; Esther cntrant cbes Amakv», nach
Pilippino Lippi; Le Boiasoa ardent, naoi N.
Froment Femer hat er auch mehrere Ori-
ginalporträts radiert und gestochen, darunter
V. HngOk Dumas ftis, .Sariou, Zola (4 Bild-
flisae aof einer Platte). M»» Ed. Adam, Lfan
Gonmdet; Doeteor Paradis, 1(. BdraMi (1888),
Pierre Corneille (1889). Für das Werk H.
Jouins : Charles Le Brun et les arts sous Louis
XIV (Paris, Laurens, 1890) stach er nach der
Büste A. CoyKvox* das Bildnis Lebruns.
B e 1 1 i e r - Aarray, Dict g<n., Suppl. —
B^raldi, Les graT. du 19ib« b. IV 37/8. —
Bull, de l'art anc. et mod. 1907, p. 131 (Nekrol.).
— N«itv. «cell, de Tart fraoc 3« s&. V (1889),
M», Ne 1. G. Mhvf.
Buniford, Leonard (?), engl. Kupfer
Stecher, tätig um 1681 — 1716, von dessen
Hand man einige FortritS OOd Bocbtitel-
blätter kennt.
Le Blane, Man. I. — Bryao« Dict. of
paidt and cagr, 1903 L H, K.
Burnier
Bandiaai, Daniel Hudson, amerikan.
Architekt, geb. in HendersoB, N. Y., am 4 8.
1848 Arbeitete seit 1870 für mehrere große
Firmen in Chicago, bis er sich 1873 zusam-
men mit John W. Root selbständig etablierte.
Die Bedeutung dieser Firma, die 16 Jahre be-
stand, üfk sich daraus entnehmen, daB sie
während dieser Zeit Gebäude im Gesamtwerte
von über 176 Millionen Mark errichtete.
Burnham und Root waren die ersten Bauleute,
die Stahlgerippe einführten, und somit den An-
lauf zu den Riesenbauten der Jetztzeit nahmen.
1880 wurden Burnham tmd Root zu koosul»
tierenden Architekten der Weltausstellung er-
nannt. Im nächsten Jahre starb Root, so daB
die ganze Last auf B. allein fiel. Zusammen
mh Amstcad a. Codman, Laadschaftsarchitek-
ten ans Boston, verwandelte er die 600 Acker
wüsten Pririelandes in den feenhaften Zauber
der ..White City", wie die bewundernden
Massen, die die Ausstellung besuchten, die-
selbe nannten. Die beiden größten L^niversi-
täten Harvard und Yale ▼crlielicn ihm Ehren*
titel (1893) und Im nldisten Jahre wnrde ihm
so^ar der Doktorlitcl für ausübende Kunst
von der North Western University zuteil
Von den bedeutendsten Bauten ckr Firma
Bamham a. Root und seit 1881 D. H. Bam-
ham V. Co. seien erwihnt: In Chicago: Natio-
nal Bank of Illinois; Chemical Bank; Man-
tank Block; The Rialto; The Rookcry; The
Rand and Me Nally Building; The Phoenix;
The Calumet and Counselman Buildings; The
Chicago, Burlington and Quincy General Of-
fices ; Masonic Temple; Insurance Exchange;
Illinois Trust and Savings Bank; Merchants
Savings and Trust Co; The Fidelity and
The Northern Trast Co, Grest Northern
Hotel ;FicldsRetdl Store. In San Fraadsoo;
Mills Building; in BufFalo: Fllicott Square;
in Qeveland : Society for Savings, imd die
Nationalbank; in Philadelphia: Land Title
Baikiinc; in New York: Das Wanamaker
Geblode, New Wanamalser Stores.
Ltwit F. Pilcker.
Burnier, Richard, Tier- und Landschafts-
maler, geb. 8. 8. 1826 im Haag, f 17 3 1884 in
Düsseldorf, wo er seit 18bO unter A. Achen-
bach und J. W. Schinner studierte. Weiter-
gebildet 1855 — 59 in Paris unter Troyon, der
nachhaltigen Einfluß auf seine Kunst gewann;
1858—68 in Lüttich, seit 1869 in Düsseldorf
ansässig. Er stellte in den 70er und 80er
Jahren des 18. Jahifi. wiederiiolt in der Ber-
liner Akad , außerdem auch in München, Dres-
den und Wien aus. Seine durch Tierstaffage
belebten Landschaften, meist weite, flache
Femen mit Kubherden, seiduiea sich durch
ndiere Breite der Phiselfährang, hohe iralo-
ristische Reize und eine Stärke des Natur-
gefühles aus, die ihm eine durchaus exzeptio-
nelle Stellung innerhalb der sonst so k mven-
tiooellen Düaaeldorfer Landschaftsmalerei sei-
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ner Zeit anweisen. Die meisten seiner Ar-
beiten sind in engtiaehen und amerikanischen
Privatbesitz gewandert, daher B. bei uns leider
viel zu wenig bekannt geworden ist. Ge-
mälde von ihm z. B. in der Städt. Gem.-
Saounl. XU Düsseldorf a. in der Hamburger
Ff. V. BSttieher, Malerw. d. 19. Jabth.
IL~H. A. Malier. Biogr. Ksüericx.. 1888.
— Fr. Schsarschmidt, Z. Gcacb. d. Düa-
•ddorfcr Kst. 190S p. 216. — Kstchroo. IV, V,
VIII-XI. XIII XIV, XVI, XIX. XXI. pMrijn.
— Die Rheinlande I i, Aprilb. 1001 p. 3—16;
VI » (1806) p. Mh IM. — Km. 4. Btrita. Jshtk.^
Bnraits, (Rudolfl Hans, Landschaftsmaler,
geb. 8. 0. 1875 als Sohn des Maiers Peter B.
in Frankfurt a. M., 1892—1804 Schüler des
Stiddacbea KmMtiütitnta «mter Haiielbont,
dmi n Berlin und Mtedics wcitctigdiOdet.
Lebt in Frankfurt a. M., aus dessen Umgebung
er vorwiegend die Motive für seine Gemälde
schöpft.
Weiaiickcr-Dessoff, Kst u. Killer in
Frankf. I 100 u. II ». — Di* Kst VII. —y.
BniBita, (Rudolf) Heinrich, Archit., geb.
18. 2. 1827 in Frankf. a. M., Sohn von Rudolf
B., t ebenda 13. 11. 1880. Erst Schüler seines
Vaters, dann unter Hübsch in Karlsruhe wei-
tergebildet, geht er 1849 an die Bau-Akad.
aacb Berlin. 1868/63 Gehilfe Hübicht beim
Wiederaufbau des Karlsruher Hoftheaters,
1868/65 Reisen in Italien, worauf seine Nie-
derlassung in Frankfurt erfolgt, wo er bald
eine gra[k TMekeh entfaltet. Von ihm wären
beaonden zu nennen: der Umbau des Schau-
t^lhauMS (1866), der sogen. BCalihoff u 6iex
Ücbfrauenkirche (in den Formen der venetian.
ce), der Saalbau (1881), die Hoch-
der Frankf. Gasgesellschaft (1861/62),
Bflm (pnit Oakar Sommer 1874), der
Ldietdief, daa Hana de* Kwutmeina, das
Geschäftshaus Besthom, Villa Grunelius, Un-
termainkai, Villa Metzler, Schaumainkai und
die Villa ReiB in Cronberg.
Kaulen, Freud u. Leid im Leben Dtscher
Ksder. — Deutsche Bauztg 1880 S. 90. — Frank-
furt a. M. u. seine Bauten, 1886. — Dtscbe Bau-
st« 1880 S. 519. — AUgem. Duche Biogr. Bd 47
a. Hfllaca). - Weissicker-DesBof f,
Kst «. Kadar in Frankf. — 3^
Bnmiti, (Karl) Peter, Dr. jur., Land-
schal tsinaler, geb. 14. 1. 1824 zu Frankfurt a.
M., t 18. 8. 1886 ebenda. Erst zum Rechts-
anwalt gebildet, ließ er sich als sokher 1849 in
adner Vaterstadt nieder, wandte sich bald dem
KQnatlerberuf /it, unternahm mehrere Reisen,
wurde aber hauptsächlich durch einen zehn-
jährigen Aufenthalt in Pari.s, ven ISoO an, zniii
Künstler ausgebildet, wo er von den Meistern
der Schule von Fontainebleau. besonders von
Daubigny und Corot beeinflußt wurde. Das
Städelsche Kunstinstilut zu Frankfurt a. M.
besitzt folgende Gemälde: Am Ufer der Nied,
Waldpartie bei Cronberg, TheiBufer; femer
ebenda als Besitz der Städt. Galerie : FluB-
landschaft, Wiesenplan, Blauer Tag; weitere
GcnäMa ia dar NaL-GaL fierüiv Ktmirthtfft
n Hauilnii g und Karbrutia j cnBardein Tide
Gemälde in Frankf. Privatbesitz. Mit Recht
geachät2t sind seine immer bildmäfiig aus-
geführten Kreidezeichnungen (schwarz, wet8
gehöht auf getönten Papieren), von denen dio
Zeiehnungensammlung des Stiddadien KtmaU
inst, hervorragende Stücke, neben Aquarellen
des Künstlers, besitzt. Die Firma F. A. C.
Prestd fiib 1860 eine Auswahl von 20 dieser
Zfifhawilgta in piholQgrapliiaclKr NachbUduv
berana. Sein kOnathrncber NaddaB gdaogte,
nach einer vorausgehenden Ausstellung im
Städelschen Kunstinstitut, am 15. 5. 18ää zur
Versteigerung.
Kaulen, Freud o. Leid im Leben Dtscher
Kstler. — Franirf. Hausblatter N. F. II S. 4T. —
„Fan" III. Jahrg. S. 242 (H. Weizsicker). —
AUgem. Dtsche Biogr. Bd 47 (H. Weizsäcker).
— H. A. Müller, Kstler d. Gegenw. — F r. v.
B ö 1 1 i c h e r, Malerw. d. 19. Jahrh. — Kstchron.
XII. Jahrg. S. 630. — Die Kst III 126. — Weiz-
säcker, Kat. d. Städelschen K.-I. IL — v.
Tschudi, Die Dtsche Jahrh.-Ansst. — Weis«
■ äcker-Deaaaff, Ksl «. KsHar in Fcauht
II 23. -flt
Bamits, Rudolf d. A., Architekt, geb. Ä
12. 1788 zu Ludwigsburg, f 28. 1. 1848 an
Frankfurt a. M. Schüler Weinbrenners in
Karlsruhe, dann im Württemberg. Geniekorps
tätig (Umbau des Schlosses zu Lndwigsburg),
das er 1816 mit Leutnantsrang verließ, 1816~
1819 wurde von ihm das fürstl. HohenzoUem-
sche Schloß neu erbaut, in die Jahre 188(^
1821 fällt seine Reise in Italien, worauf er sich
in Frankfurt niederließ, wo er 1822 das Bür-
gerrecht erlangte. Hier führte er zabbvkba
öffentliche und private Gebinde aof, n. a.:
Versorgungshaus (18^), das ehemal. Waisen-
haus (1826), Neubau im .Salhof (1840), das du
Faysche Haus in der Neuen Mainzerstr. 1824
ernaonh Qm der FQrat vod HoliemoUeni-S%-
Gwinnar. KM Kitfar in VkaaU 808. —
naoltet a. U. «. adaa BaMe^un. — Wala'
sicker-Dasaof f, Kai o. Kadar in FraakL
II 23. -7.
Bozna, Baifour, Landadiaftanaler m
Strcatham, stellte zwischen 1884 und 1890
wiederholt in der Londoner Roy. Academy
aus.
Grave«, Roy. Acad. ExUb., 19M L H. V,
Bona, Ceeil Leonard, engl. Genre- and
Porträtmaler der Gegenwart, Schüler von
Hubert Herkomer, stellt seit 1888 in der Lon-
doner Royal .Acad aus
Graves, Roy. Acad. Exhib.. 1905 I. — The
Art Joum. 1892 p. 292/3 (Abb.). H. V.
Bsn% M. J., stdlte in New York in toi
SOier Jahren einige radiert« Sfeatficbe ana.
Buraa, Robert, sdiott. Figuren- a. Por-
tratmaler, geb. 1869 in Edinburgh, studierte
1890—82 in Paris, und stellte nach seiner
«70
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Burns — Bnrrer
Rückkehr nach Edinburgh s^it 1899 in der
R. Scottish Acad. aus, deren Mitglied er seit
1902 ist. 1901 beschickte er auch die Inter
wrtkMuk in Veaedig; 1907 und 1906 <len
Mfladmer <a«9«lMl. Bei gcwlMWi areliai-
gierrndfn Neigungen zeigt er eine besoddefC
Begabung für dekorative Anordnung.
J. L. Caw, Scott Paint, 1»08 — The Art
Journ. 190< p 99/100. — The Studio, vol. 25,
p. 287; vol. 37, p. 25 (Abb.), 29 ; vol. 13, p. 136/7
(Abb.). — Kunst f. Alle XIV (,1899) 18« u. 168
(Abb.). — V. Pie«, L'tne mondiale alU IV
Eh», di Venezia, 1901, p. 143 (Abb.). R.
Bttrna, WilliamHenry, Maler in Liver-
pool, Mitglied der dortiges Akademie^ deren
AuMtelhnffen er 1810— IS mit Landfchato»
bildern beschickte. AT. W. BrodmriL
Buroff, Fedor Emeljanowitsch, mss.
Maler, geb. 18iS in Moskau, f 1896, Schüler
4er Pctcnbiuger Akad., in die er 1888 cin-
tnt Von ihm Gefin«B^nzene (nadi Toliloit
Roman Fürst Serebrjani), der Träger, der
Schlüsaelburger (kfangeoe, Besuch Peters
III. bd Johann Antooowitsch in der Schlüs-
adbsrgcr Fcftnng (Mua. Alexanden III. in
Km ayjwwMMUM (Untere BBniUer) I M.
ty. Netimann.
Boron, Pariser Architekt, scheint haupt-
sächlich Bauunternehmer gröfteren Stiles ge-
wesen zu sein. 1785 baute er den Chor der
Kathndrak zu Sern, 1786 lieferte er die Plint
au dem RGckgebinde des Hcapizet der Petitt-
Menages in Pari.s (nur im Stich erhalten).
B a u c h a I, Dict d. archit. fran«., 1887. H. V.
Boxon, Andr^ (Le), Bildhauer, ITBi—
1748 in Cacn in Steaerlisten erwähnt.
Hon. d. Soe. d. B^iArts, 1899 p. 93. S. LmiL
Bozen, Fleury oder Floris, Maler in
Lyon, 1640—1661, mähe Fresken in Grisaille
in der ehemal. Heiligkreuzkirche und groBe
Wandgemälde im Rathause. Er war geschätzt
wegen seiner Perspektiven und Dekorationen
m Ol and Wasserfarben. Man kennt kein
Werk von ihm. — Ein Philippe Buron, Maler,
war 168S! — 1696 in Lyon ansä5sig und malte
die Kirche Saint-Andre in Grenoble aus.
Dcacript de la VUle de Lyon, 1741 p. 253. —
Pernett i, Lea Lyonnais dignes de mim. II
13r^. — N". Rondot, Lea peintres de Lyon, p.
16t, 180. — E. Maignien, Lea art. grcaobloiB,
um, JB. Ftal.
Mnm, Jcan-Baptiste, Biklhaner, wird
ITIT fa £e Pariaer Lokasgilde aufgenoiamcii.
L a m i, Dlct d. iculpt. etc. au 18aa a« IflOli
Bnnn, Virgilio, s. Barun.
Bvxpee, William, Partridge, amerik.
Marinemaler, geb. in Rockland {Uit^. LAt in
Boitan und gewann vid Anklang mh einem
Bild anf der St Loola Ausstellung 1904.
Edmund von Mach,
Bmr, Mrs. A. Margaretta (geb. Sco-
bOl, aeit 1888 Gattin von D. Higford Burr),
««liMlie MalerH bwtiate im-tUS Itn-
fian» Spanien^ Pbrtngnl, Swiilifi^ Jtgypten^
Syrien, Palästina und Kleinasien und ver-
öffentlichte 1846 ein Reiseskizzenbuch. Für
die A runde I- Society lieferte sie verschiedene
Beiuäge, darunter eine Anaicbt der Paduaner
OvpeUa deH' Arena mit den Giotto-Freaken.
Ke Ausstellung der I.xindoner Society of
Female Artists beschickte sie 1869 mit eini-
gen von der Kritik acbr gerühmten itaKenl«
sehen Reiseskizzen.
The Art Jouni. 1859 p. 84. — C 1 a y t o n, Engt
Fcaa. Artiats (1876) II 408. M. W. BroskwttL
Borr, Alexander Hohenlohe^ achott
Genremaler, Bruder des John Burr, geb.
1886 ta Manchester, t 1899, Schüler von J.
Ballantyne und Rob. Scott Laudcr an der
Trustees' School au Edinburgh, wo er in der
Scottish Acatfeoqr 1866 zuerst Porträts und
Landschaften ausstellte. 1861 ließ er sich in
London nieder und pflegte seitdem ausschließ-
lich das bürgerliche luid historische Genre.
Seit 1860 beiMThicktc er fast alljährlich die
Ausstellungen der Rojr. Acadenqr, zum letzten
Male 1^. Genannt seien von seinen hiu%
durch den Stich vervielfältigten Arbdten:
Flucht der Königin Henriette (1869), Karl I.
in Exeter (1870), Rückkehr vom Markt (1870).
H. A. Müller, Biogr. Katlerlex., 1882. —
Clement and Hntton, Art of 19. Cent-,
— Graves, Roy. Acad. Exhib,, 1905 I.
— The Art Jottm. 1867 p. 224 (n. Abb ) : 1H70
p. 308—11. — J. L. Caw, Scott Faint, 1908.
H. V.
Bmr« Joh n, schott. Gcnrcinalcr, Bruder des
Vorifen» geb. 1884 (oder 1831) zu Edinburgl^
t am 8l 9. 18B8 in London, wo er seit 1861 an«
sässig war Schüler der Trustees' School in
Edinburgh unter J. Ballantyne und R. S. Lau-
dcr. Er stellte zwischen 186S und 168S fast
aUjibrlich in der Londoner Rogr. Acadenqr au^
mriat Sienen aua dem Lehen der Amtettf In*
terieurs, Ktnderszenen usw., die durch den
Stich weite Verbreitung gefunden haben.
Clement and H u 1 1 o n. Art. of the 19.
Cent., 1893. — Graves, Ror. Acad. Exhib.,
1905 L — The Art Journ., 1869 p. 272 (Abb.);
337—39. — J. L. C a w, Scott. Paint, 1908. H. V.
Bnnadi, Fabio, s. Btrardi, F.
Bnirell, J., engl Architekt, beachickte di«
Roy. Academy von 1817—1864 mit Entwfir>
fen, architektonischen Skizzen etc.
Graves, Roy. Acad. Exhib. T 1905. R.
Buxall« J. F.,, Landschafts- und Porträt-
maler in London, ateUtc 1801, 1803 und 1807
in der Rtagr. Aeademy 0 Af1>eiten ans.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H. V.
Burrer, Georg, Kunstdrcchsler in Elfen-
bein, tätig in Stuttgart im ersten Drittel des
17. Jahrhnnderta. Beseichnete Arbeiten von
Hm hn Wiener Rofmna., nlmlich dn awBl^
passtger Pok.n1, dessen Deckel von einem
durchbrochenen Polygon mit Stachelkugel be-
krönt wird, vom Jahre 1018 und eine Galeere,
die er zusammen mit dem Uhrmacher (korg
Emat 1486 gearbeitet hat B. achefait dem-
nach zu jener groBen ZaU von KüMtlem ga-
•71
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hört zu haben, die als Nachnahmer der Zicks
io Nürnberg überall tätig waren.
Clir. 5ek«r«r, BUcnbrinjIaaHk Mit der
ITimiMinf« VO i Chr. Sdurmr.
Bsiri, Friede rieh, s. Bury.
Bonidge, Frederick Vango, Radie-
rer, geb. am 28. 11. 1869 in Lx>ndon, Schüler
TCO Frank Short im Londoner R. CoUcte
«f Art, du ihm 189B ein Reiwftlpendiam
verlieh, und an dem er dann nach einem
lingeren Studienaufenthalte in Italien 1895
Us UM als Hilfslehrer tätig war ; seit 1897
«Mt «r ala Haupüchrer iür Radierkunat an
der Ktnntselrale ra Lhcrpool. Die Londoner
R. Society of Painter-Etchers ernannte ihn
1895, die Academy of Art zu Liverpool 1900
ztim Mitgliede. Auf der Pariaer Weltaus-
ateUang 1900 wurde er für aefaie Radierung
J>of3trtcrA Smiliiy" durch dne Medaille aoa-
fezeichnet. Die Ausstellungen der Londoner
R. Academy beschickt er seit 1895 mit man-
nigfaltig gestimmtei^ technisch hervorragen-
de Originalradienngen, die ihm im Laufe
der Jahre bedeutenden Ruf eintragen. Ab
Hauptblätter sind neben dem oben genannten
„Dockyard Smithy" hervorzuheben „A Spring
Afternoon", — „Little Smithy", — „Patri-
ardia". — »Wiaht Weather", — „The MiU
in the Wirrar. — „The Pride ol Korth
Dcvfjn", — „The Marsh Farm", — sowie
als besonders glänzende Leistung das un-
gemein malerisch behandelte, durch reichste
Differenaierung der athmcwathiriachen Stimr
mtmgswerte ansgezeidmetc Blatt „Harledi
Ca-<^tle".
Whos Who 1911 p. 292. — Graves, R. Acad.
HK)5 I 356; VIII 418. — FrankNewboltin
The Studio XLII (1908), 279—288 ; cf. IV (18M)
100: XXIII (1901) 1«, 22. — The Masazine of
Art 1904 p. 384 ff . — V. P i c a. L'Aite Mondimlc
alla VI. Esposiz. di Veneria 1905 pi. ttS, MS. •>
Mit Notiien von M. W. BroekmU. •
BnrriBgton, Arth u r, ^^;^!(■r, geb. 1856 in
Bridgwater (Somerset), Schüler der Londoner
SÖnfli Kensfagton-Art Sdiool und der Slade
School of Art zu Oxford, weitergebildet seit
1878 in Rom unter Nazz. Cipriani und seit
1882 in Paris unter Bonnat, Bouiangcr, I^fe-
Inrre and Cormoo, tätig in London. Die Aus-
atdlang der R. Aeademjr beschickt er seit
1888 mit Genre- und Landschaftsgemilden in
(31- u. Aquarelltechnik. Die Galerie zu Leeds
besitzt von ihm das Gemälde „In Povcrty.
Hunger and Dirt". Seit 1896 ist er Mitglied
des R. Institttte of Paintera in Waler Coloar.
Gravei, R. Acad. 1905. M. W. BroekweU.
Boxnni, Gian Antonio, Maler in Bo-
kgna, geb. am 26. 4. 1656, f 1727; Schüler
von D. M. Canuti u. G. C. Venenti, weiter-
gebildet in Venedig nach den Werken des
Tintoretto u. des Paolo Veronese sowie in
Bologna in der Schule Pasinellis. Einige s.
Jugendarbeiten kamen nach Ravenna u Mi-
randola {fiom). Hervorzuheben: In S. £u-
femia zu Raveniu eine markig gezeichnete
und koloristisch hervorragende Darstclltnis '
dca liartarrinaa der M. Eafcnia (Kcplik in '
der Caan Daivid n Ravoma). In Bologna
wurde er bekannt namentlich mit seinen itiy-
tholog. Fresken im Palazzo Ratta u. in dein
damdi tal Besitze der Albergati befindlicbea
Paiaaao di AaoU ü«tit Villa CakagM^. Im
J. 1686 wurde er nach Novellar« berufen zur
Ausführung v. Fresken im Palazzo del Ginte,
1688 nach Turin, wo er mit Tomraaso Aldro-
vandini in der Kirche der Scalzi, in der Caan
Bagnaachi u. in der Caan Gravcri arbeitete.
Nadi 8. Rilddnlir nadi Bologna cntiHdedtn
er eine reiche Tätigkeit (oft in Gemeinschaft
mit Marcant. Giiarini) und schuf 1690 sein
letztes Hauptwerk mit den Malereien im Pa-
laaao Alamandini. Später arbeitete er, über-
laatet mit Aufträgen, allzu raaeh u. zo nadi*
lässig, so daB er die Gunst seiner Mltb&rger
mehr und mehr einbüßte
Im übrigen mehr nur ein glücklicher Nach-
ahmer ala ein original achaffender Eünatkr,
vermochte er aefaten namentlich an dBe Gar-
racci erinnernden Werken keinen persönlidieil
Charalcter aufzuprägen. Erhalten sind in Bo-
logna a» Fresken im Querschiff von S. Bar-
tohiinea^ an der Frontwand der letzten Kapelle
dea nSrdHdiai ScitenacMlIea (neben dem
Chorel von S. Martino, im Palaste des Bo-
logneser Fechterklubs (Via de' (x>ltellini No 1),
im Palazzo Muzzi (Via Imperiale No 10), in
der Cborapsia der Cökatioerkircbe u, im Pa-
lazzo keäM. Zahlreieb liaA die in Botogna
u in anderen Städten der Emilia erhalten ge-
bliebenen Ölbilder von seiner Hand. Seine
Tochter Barbara B., geb. am 8. 12. 1700,
malte viele Porträta und Kopien aowie die
14 Statkmen Chriati für S. Paolo m Monte
■ vor Bologna.
' Zanotti. Storia d. Acead. Clemciitma (17.^9)
1319— :31; II 353. — Crespi, Vitcdc'pitt-Bologn.
(176Ö). — Parolctti, Turin et »es curiosit6i
(1819) p. 378. — Campori, Gli art. itol. etc.
negli sUti Eitenii (1855) p. 107. — C Ricci,
Guida di Ravenna (1900) p. 42. — C. Ricci,
Guida di Bologna (1904) p. 89, 137. 161—164,
185 f. — C Rieci, Raeeolte artist. di Ravenas,
Bergamo IMS, Tat 67, 68. — Raasegna d'Arte
1904 p. 94. Lisetta Motta-Ciaceio.
Bouo (Borro), Giovanni Stefano,
GoMachmied aus Mailand, tätig in (jcnua,
WO er 1688 für Giov. Olcaia nadi eigenem
: Moddl ein „Agnoa Dri^ ana GoM anfertigte
und 1595 für Pompeo Zaca aus Palermo ein
Wachsrelief mit Darstellung des Parnassea
und der 9 Musen modellierte. Sopran! rühmt
ihn als trefflichen Bildnisbossierer.
S o p r a n i, Vite de' Pitt etc. G«nove« (167<)
p. 291. — A Ii s e r i, Not. dei Prof. etc. io Li-
i guria VI (1880) 201, S61I. *
1 Burrough. Sir James, engl. Architekt,
geb. am 1. 9. 1691 in Bury St. Edmmida,
t am 7. 8 1764 in Cambridge als „Master"
des GonviUe and Caius College. Obwohl nur
97s
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Bnmniglit — Bort
Düettint in der Baukimit, gewanm er be>
trlditlidien SnllnB auf die damaligen Ne«t-
bauten der Universität, für die er selbst die
im italienisch-klassizistischen Stile seiner Zeit
gehaltenen Baupläne entwarf. — so 1719 für
die Steiavcridciduag der HoffNaleB des
GooiHne and Ciam College, — 1789 Ar den
Ausbau der „Hall" im Queens' College, —
1742 für den imposanten nördlichen Flügel-
Anbau seines College, — 1764 für den Idassi*
iHtiKfaen Umbau der ehedem nitldaUer»
Hdien Hoffronten im Peterhonse; such der
Kapelleneinbau in Cläre Hall und die nörd-
lichen u. westlichen Anbauten des Emmanuel
College sollen von James Essex um 1780 nodr
nach B.S Plänen ausgeführt worden sein.
Matrikel des Gonville and Caiua College ni
Cambridge. Cole'i MS. XXXI im Brtt. Mus.
(Add. MS. 6832). — RedgraT«^ Diet 1878. —
Dict o( Nat Biogr. 1908 III 444. — E. B.
Chancello r, Tbe Live« of the Brit. AtcUt
(IM») n. m f., 2«» ff. (mft ilt Ut). — NotiaMi
nm M.W. BnekwfU. R.
Bttmughi^ A. Leicester, Porträtmaler
der Gegenwart in London, stellt seit 1886 in
der Roy. Acadcmy aus
Gravet, Roy. Acad. Exbib.. 1905 L H. V.
Burougha, Bryson, amerik. Maler, geb.
8. 8. 1808 in Boeton; studierte in New York.
In Paris unter L. O. Merson (1891—83) und
in Florenz (1894). Mitglied der National
Academy of Design. B. behandelt in seinen
BUltem märchen- u. sagenhafte Vonirärfe in
roroantiacher Auffassung. d>«r in sehr mfh
demer Technik. Er lebt in New York. —
.SL-ine Frau, Edith Woodman B., geb. 20. 10.
IHII, ist als Bildhauerin tätig und hat in
Statuetten, Porträts (in FladirdieO ud Kio-
derlnisten Gutes geleistet
S. Isbam. Americ. Painting 1905 p. 4«7. —
SadATa lÜ^nia«, April 1007. — Kat. d. AuMt
aSMrlk Knut L d. Akad. d. Kste. Beriin 1910.
Edmund von Mach.
Butserio (Borserio), Bartolommeo u.
Bernardino, Sticker in Cremona 1478 —
1605. Nach Ticozzi sollen sie den Registern
der Kathedrale zuMie mit veradu bedeu-
tenden Arbeiten betraut gewesen »ein. Auch
erwähnt dieser Verfasser, daB zu seinen
Zeiten noch in derselben Kathedrale eine
kleine Stickerei mit Gottvater von ihrer Hand
anftcfrahrt wurde.
Grassel Ii, Abeeedasio ele. Creawneai 1817
% 8t.--Ticoss{, Dtdoaatto. B.
BursllI, H., Porträlhildhauer in London,
stellte zwischen 1855 und 1870 in der Roy.
Acadcrny meist Medaillons und Büsten aus»
dari-nter solche des Bildh. WiUiam Behnea.
( r ^ , c s. Rojr. Acad. ExUbu, 1M6 I. H. V.
BttoiUok Francesco Antonio. Italien.
Mater, der 1791—88 die Kuppelmalereien in
der Sakramentskapelle der Kirche S. Maria
del Celle zu Pcscocostanzo (Abruzzen) aus-
ffihrte. Die früher dem Abruzzesen Gamba
foigcscbnebeneq» akadfmisrii-taweiitioocilea
XIaaflsitallM. Bi.V. •
Makrekn «eigen eine mit sahireichen Figuren
beMrte Darsteihmg des himmlischen Para-
dieses.
Secolo XX, 1904 No. 6 p. 48fi. G. D*tli Aßti,
Bunki, L., Kupferstecher von Heiligendar-
atelluigen in Kraksa (?). im 18. Jabrh^
waluavliemlicli ein MdBcli.
Kotaczkewsk^ Stsimlk lytowoihAw poL,
Lemberg 18T4. Marian Gnmovaki.
Bnntyn, Jan, Maler in Krakau, 1583 als
Vorsteher der dortigen Malcrzunft nachweis-
bar, t vor 1608; hatte urkundlichen Nach-
richten zufolge verschiedene Arbeiten für den
Rat der Stadt Krakau aamfSbren, darunter
1504 mit Kaspar Kurcz die dekorativen Ma-
lereien an einer zu Ehren König Sigis-
munds in. errichteten Triumphpforte.
Rastawiecki, Stownik Malarzöw Polakkh
(1850) I 81; III 151 f. •
Bai^ AI bin IL, Porträt-Kupferstecher u.
Maler in London, f ht Reading am 18. 8. 1849
— 68jährig. Schüler von Rob. Thew und
Ben]. Smith. 1830 stellte er ein Damenbildnis
in der Roy. Academy aus. Man keimt von
seiner Hand einen groSen Kopterstich mit
dem Bildnis der Lady Ramillmi als ,3riian-
nia die Büste Nelsons enthüllend".
Redgrave, Dict. of art, 1878. — Graves,
Ray. Aimd. Elddh, 1908 L ~ Dict. of Nat. Biogr.
M. W. Brockwtlt.
Burt, Charles, anglo-amerik. Kupfer-
stecher; geb. in Edinburgh am 8. 11. 1823,
t in Brooklyn, N. Y., 1898. Ging 1836 nach
New York. SoU das utter A. L. Dicka Mar
mcn gellende leiste Abendmahl nach Lionardo
da Vind gestochen haben. Stach Porträts
tmd Bachillustrationen. Widmete sich nach
1860 hauptsächlich dem Badnolcnstich.
W. S. Baker, Americ. enpavers and tbelr
works. E. Ricktar,
Bnt, Charles Tboma% Makr, ggeb.
in Birmingham, t Jan. 1808; erUdt seit sei-
nem 15. Lebensjahre Malunterricht und be-
schickte die Ausstellungen der R. Society of
Artists zu Birmingham sowie IföO— 1892 die-
jenigen der Londoner R. Acadenqr (1849—
1881 audi diejenigen der British Institution)
mit zahlreichen Landschafts- u. Genrebildern.
Vid von seinen Erfolgen verdankte er seiner
ftwdsAaft mit David Cox, seinem Heimal-
igggoBMB. Die ftbengtiPTWtf K^tftftlf f gr iwi'
sensdnft Birminghams ernannte ihn zu ihrem
Mitgliede und veranstaltete 1902 kurz vor
seinem Tode eine Sonderausstellung seiner
Gemälde. Die Art Gallery zu Birminghrm
erwarb von ihm die Gemälde «.The Edge
Hills", — „The Gipsy Encampmait!^. —
Windy Day", — „Goii« to Market", —
„House at Harbornc".
Kat rjf-r Art. Call, zu Birmingham. — Gra-
ves, R. Acad. Vm> \ Brit. Instit. 1008.
M W. Brockwell.
Bort, John, amerikan. Silberschmied, seit
1714 in Boston verheiratet, t ebenda 17IB.
Dm Mnaenm sn Boston besitzt von ihm
I 19
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Bmt ~ Bmloii
swd tdilidit, ■ber vornehm profilierte sil-
berne Trinkkannen. Seine Bostooer Werk-
•utt wurde von seinen Söhnen Somutl B.
(1724-64) und Btnjomin B. (17W-180I) tr-
lolgreich weitergeführt.
S. T. H. HaUey io TlM BwUsglM Ifaga-
IX (1909) 483, 425. R.
But, Miß Maria E., Porträtminiatu-
ristin. geb. in Caton Town (Bedfordshire),
aotodidaktisch gebildet, tätig in WiHesden
bei Loodon: bcadiieikiie die Aoaitetlang« der
Londoner R. Acad. 1872 — 1880 unter ihrem
Mädchennamen und nach ihrer Verheiratung
1882—83 unter dem Namen Mrt. 5tM^MM
mit einer Reihe von Bildnisminiaturcn.
Clartoa, Eagi. Female Arütta (1876) II
^1 f. — Gravci. R. AuuL 1906 I 367; VU
m. M. W, Bnelmtn.
Burton, Arthur P., Genremaler der
Gegenwart in London, stellt seit 1804 in der
Roy. Academy aus
Graves, Roy. Acad. Sxbib., 1906 L H. V.
Biiilmi) D e c i n B Ii cngL ArcfldtdEt,
1800, t am 14 12. ISSl in St. Ltonards on
Sea; war schon m jungen Jahren für seinen
Vater James B., einen angesehenen Londoner
BMimteraehmer, alt auiföbrender Ardntdrt
tiUr und erbante damds das jelit Hagit
wieder abgebrochene Kolosseum im Regent«
Park zu London. Nach einem Studienaufent-
halt in Griechenland übernahm er 1826 zu-
oiditt Venchönenuigibaaten im Loodoner
Hfde Park (neue S^Benaslagen, Trfaipli-
bcj^en am Hyde Park 0)rner etc ) und hul-
digte dann der allgemeinen Vorliebe seiner
Zeit für den griechischen Klassizismus, na-
mcntUdi bei EiricbtiiDg vencbiedcner Lon-
dontf IQuIbbtiiMr (AttsBacimi Clirik, Juuiof
United Service Qub). Unter seinen zahl
reichen weiteren Bauunternehmungen sind
hervorzuheben diejenigen in den zoologischen
und botaniadicn Gärten lu London (bzw. im
Vorort Kew) tmd im Phoenix-Park zo Dabtta
sowie der Neubau der Britischen Botschaft
zu Paris. In den Ausstellungen der Lon-
doner R. Academy war er 1817—1898 mit
zalilreicben Bauentwürfen vertreten.
W. a Laads, Dhntr. of tlM Pttbl. Baildings
•f LoadM (UM). Tbc Alt Joora. UM 9» m
— Cnaiinr da 1' Ait IBM p. IL — Tb« SMbU«
lan f MO. — Iba Bidfier 3CU «M. — Iba
un p. :
Alt ins p. MV. — Gravaik Bu
ti Nat Biofr. 1M6 HI 4M.
Bürton, Elizabeth E(aton), amerikan.
Kunstgewerblerin, geb. 1869 in Paris, aus-
gebildet in Frankreich, England u. Deutsdl-
land, ansässig in Santa Barbara an Kalifor-
nien; Mitiflied der Sodety of Arti and Grafts
in Boston. Sie zeigte in ihren Arbeiten inter-
essante Möglichkeiten in der kunstlcrjschen
Behandlung und Verbindung von feinen Höl-
zern, von Metall, Muscheln und Leder für
Uchtachirme. Kälten und Waoddekoratioa.
Sie bat andi 1904 auf der Wdtannt in St.
Lotiis ausgestellt. F. A. Whiting.
Butan, Sir Fredcriclc William,
Haler und Kuiurtkenner, gd>. 1816 in Ifon-
grct (Grafsch. Limerick, Irland), t am 16. 3.
1900 in London ; Schüler von C. Broca« in
Dublin, seit 1837 Associate und seit 1889
Mitglied der R. Hibemian Acadcmj, deren
Aoiitelhmgctt er 1888 mit dem Aquarell „Tbc
Blind Girl at the Holy Well" (in Kupfer gest.
von Ryall), 1840 mit „The Arran Fisher-
man's Drowned Child" beschickte. In den
Ausstellungen der Londoner R. Acadenv war
er 1818—181« mH Gern«- od BiMniiraaie-
rcicn vertreten, ebenso auch von Zeit zu Zeit
in der Dudley Gallery. Nachdem er seit 1861
mehrfach Deutschland bereist u. gleichzeitig
eifrig kimstgescbichtUdie Studien betrieben
hatte, wurde er 18BB cum AMociite n. 18B8
zum Mitglied der R. Society of Painters in
Water Colours (deren Ausstellungen er bis
1870 alljährlich mit Aquarellgemälden be-
schickte) sowie 1868 auch zum Mitglied der
Society of Antiquriei craamit Vom 98. t.
1874 bis zum 21. 8. 1894 entwickelte er
schließlich eine äußerst verdienstvolle Tätig-
keit als Leiter der Ixmdoner National Gallery,
die er um nicht weniger als etwa 460 Neu-
crweriMBgcn {darunter zahlreidis )ctst welt^
bfnlTimte Meisterwerke) bereicherte und da-
mit zu einer der bedeutendsten Gemälde-
galerien der Welt erhob. Die Londoner Na-
tional Portrait Galleiy besitzt Ton ihm ein
lebensvollea Bitdnb dir Didilirin lUiy Ana
Gross (gen. George Eliot, fcfal deUillilrta
Handzeichnung).
The Art Joum. 1859 p. 173. — The Portfollo
1874 p. 60 -- J. L. Roget, Hi»t. of the CMd
Wat. Col. Soc. (1891) II 117, 367. — Mcn »ad
Women ot the Time 1899 p. 158. — The Athe-
naeum vom 24. 3. 1900. — The Studio XXII
(IWl) 201. — H. Mireur, Dict. de« Veataa
d'Art (1901) I 502. -- Bryan, Dict. of Paiak
(1903). — Graves, R. Acad. (1»05). — Kat.
der Lond. Ntt Portr. Call. 1907. — C u n d a 1 1,
Hist of Brit. Wat CoL Paint (1908) p. 191. —
BrockwalL Nat GalL. Lewis Bequest (190«)
p. 188. M. W. BroekwU,
Buitii^ James, engl Landaebaftmaler,
stellte 1828, 24 und 26 in der Londoner Roy.
Academy, zwischen 1826 und 1844 wiederholt
in der Brit. Institution aus.
Qtuft, Roy. Acad. Exbibb, 1908 I nad Tba
Brit. iBstit., 1108. n. V,
Button, John, engl. Maler und Steinzeich-
ner, beschickte die Ausstellungen der Lon-
doner Society of Artists 1760—77, — der R.
Academy 1778— 8A, — der Britiah InstitutiM
1888 mit einer Rrilie von Landidialica tmd
Seestücken (namentlich Mondscheinstimmun-
gca und SchifFsbränden) und präsentierte der
Londoner Society of Antiquaries noch am
27. 6. 1880 No 10 seiner „ExcerpU Hiero-
glyphica", einer reidien Sumdung tttbogra-
374
L;iyiii^oa by Google
Burton — Bury
pfaiKher HeproduktMHUfi von ign^^athtn Al-
tertfinKriL
Gentlemaa's Mtgulae I (1830) 546. — G r a -
▼ et, R. Acmd. (1905); Soc. of Art (1907);
Brit. Instit. (1008). M. W. BroekwttL
Barton, T. Porträt- u. Genrcmaler in Lon-
don, stellte zwischen 1838 und 1847 in der
Roy. Acadenqr, 184S und 4B auch in der Brit
GrftT««, Soy. And. EiAih., IMS I «od The
Brit Imtit. 1908. H. V.
Bn/ton, William P a t o n, Landschafts-
maler, geb. 1828 in Madras (Indien), f üi
Aberdeen am 81. 18. 1888 ; studierte ursprOng-
lich die Baukunst unter David Bryce, wid-
mete sich jedoch später ausschließlich der
Malkunst, und zwar war lt auf Fieis^n durch
Süd-England, Holland, Frankreich, Italien u.
Ägypten hauptsächlich in Aquarell tätig. Er
beschickte alljährlich 1862—88 die Aottt ^
Londoner Roy. Academy.
The Athenaenm vom 12. 1. 1884 p. 62. —
Ery an, Dict of paint and engr., 1903 I. —
Gravci, Roy. Acad., Exhib . 1906 I. — Dict.
of Nat. Biogr 1909 III 473. U. W. Brockwell.
Bttton, William Shakespeare, Ma-
ler, geb. 1880, Schüler der R. Academy in
London, die ihm eine goldene Medaille ver-
lieh, und deren AusstcllunKcn er 18-1Ö — Ö7
von Zeit zu Zeit mit Gemälden beschickte,
5,0 ISöd mit dm ODter dem Einflüsse der
Präraffaeliten «ttstandenen Hauptbilde „A
Wounded Cavalier", das bedeutendes Auf-
sehen erregte, und später mit Bildern wie „A.
London Magdalcn", — „The Ajigel of Death",
— „William Tell's Son", — „The King of
Sorrows" etc. Übertriebenes Lob wurde ihm
suteil, wenn man ihn als „Verächter jeglicher
malerischen Küastclei und Effekthascherei"
hinstellte; denn bei gründlicher Beherrschung
aller technischen Ansdrucksmittel hat er in
dir Tat einem etwas rührseligen, dem Ge-
idimaelce des groBen Publikums angepaßten
Sentimentalismus gehuldigt.
P. H. Btte, The Engl. Pre-Raph. Paint.
(1899) p. 79 ff. — Grave*. R. Acad. 1905;
Brit. Instit 1908. U. W. Brockwtl.
Borty, Philippe, Radierer und Kunst-
achrifuteller» geb. am 11. 2. 1880 in Paris,
t am & 6. 1890 in Paray« (D^art Lot et
Gamma); Schüler von Aug. Pequegnot, Ju-
gendlrennd von Ch. Meryon, F. Bracquemond
und anderen Vorkämpfern der modernen
frauMiScfaen Originalradierang; für die er
alt enter Itterariicb md ata Sammkr eintrat
Er selbst zeichnete und radierte in etwas
dilettantischer, frei impressionistischer Ma-
nier neben seinem eigenen Ex-Libris (Esel
mit der Devise «Je medite'O sowie einigen
Vignetten und Bildnissldzien namenflMi eine
.^n7ahl japanischer Kunstgcgcnständc seiner
Privatsammlung. B^aldis Verzeichnis dieser
Japan-Radierungen B.s ist noch hinzuzufügen
eine in der Kupferaticb-Sammlung H. H.
Meter in der Bremer Kunsthalle befindliche
Radternng, darstellend einen vor seinen Bü-
chern knienden japanischen Gelehrten. — I.e
Blanc (Manuel I 562) nennt einen Pariser
Schriftzeichner und Kupferstecher gleichen
Namens (ohne Vontamen). der 1849—61 I^q^
ferstichdartteltanffBi der „AasembMe Natio-
nale Legislative" n. der NFrance L^idattvil*
veröffentlichte.
H. B ^ r a 1 d i, Le« Grav. du 19. a., IV (1886)
30 ff. — M. Tourneur in Gax. d. B.-^ta
1907 I 388—402. •
Bwoehia, Iwan Danilowitacb, rosa.
Mosaizist, geb. 1887, f 1886, Schüler der Pe-
tersburger Akad., wurde 1807 Akademiker der
Mosaikmalerei, womit er sich von 1852 — 1885
beschäftigte. Von ihm ist die Mehrzahl der
MoeaUcen der Isaaksldrcfae in Peterabnrg ans-
gefohrt, damnter der gröBte Tdl nach den
Entwürfen von K. T. v. Neff. Auch im
russ. Kkxster auf dem Berge Athos sind von
ihm Mosaiken ausgeführt.
üama ngionnn (Unser« Kfinsticr) I M. —
SnavnM. ooMpa (Bncvkkv. Ia^ K S3.
Bnncker, Joachim B rn 8 1, MechanÜKr
und Zeichner in Nürnberg, wo er als Sohn des
Wilbefan B. (s. d.) am 21. 7. 17M geboren war.
BnmdBsr, Johann Michael, MeehanOnr
und Kupferstecher in Nürnberg, als Sohn des
Wilhelm B. (s. d.) am 17. 6. 1763 geboren.
.\iicl) ,.( jco^'raphus und Schril tstccliLT" wird
er genannt 1786 und 1787 stach er nicht ohne
Geschick das Bildnis seines Vaters in Kupfer,
woneben noch eine Anzahl anderer Blätter,
eine Vignette, eine astronomische Uhr (nach
der Zeichnung scincb Bruders Joa.inni Emst)
u. a. m., namentlich aber Blätter mit mcchani-
sebcn Instramenten nnd Schriftproben, sowie
geographische Karten von ihm herrühren.
Von 1790 bis 1808 erscheint er unter den selb-
ständigen Nürnberger Kuplerstedient. Seine
Kunst war nur gering.
Banetai^ Wilhelm, Vaier der beiden
Vorigen, als Sohn eines geschickten Zirkel-
schmiedes 1728 oder 1729 in Nürnberg ge-
boren, als Mechaniker und Optiker von Be-
deutung und ausgedehnter Tätigkeit, ver-
mntHdi ancih Kupferstecher, Graveur u. dergL*
gestorben am 20 5 1801
Will-Nopitsch, Nürnb. Gclehrtrn-Lex. V
(1808) S. 132 ff — Sieben kc es, Mater, u
Nürnberg. Gesch. I 152. — Naumanns Arch. i. d.
ichnd. K«te X 118. — Zahns Jahrb. f. Kitw.
I 2M. — Andresens handachriftl. Nümb. Kstler-
lex. in Ulrich Thiemes Besitz. Tk. Ham^.
Bury (auch Büri, Bürri, Burri), Fried-
rich, Maler, geb. am 18. 8. 1763 zu Hanau,
t am 18. 6. 18SS zu Aachen. Erster Unter-
ridit im Zeidmen bei seinen Vater, der ah
angesehener (joldarbeiter tmd Graveur von
Strasburg und nach einem Aufenthalt in Paris
in Hanau zugewandert war und dort zweiter
HoQoraipraf an der 2Leichnungs-Akad. wurde.
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Buy
Im ICafcn uatefwlw ihn Anton TiieUM&t,
Hofmaler des Erbprinzen von Hessen in
Hanau. Kam 1780 auf die Akad. in Düssel-
dorf, wo er in der Gat. viel kopierte, besonders
nach Rubens. Von 4kMt kehrte er mit seinem
ihem Pfconde H^ridi Uf tot Zürich auf
kurze Zeit nach Hanau zurück, um 1782 mit
diesem nach Italien zu reisen. Blieb bis 1709
in Rom ansässig, zeichnete viel nach der An-
IflM^ Stellte nhlreiche Kopien nach Rafiael.
M ididaagdo^ den Carraed n. a. her, meiit in
farbigen Zeichnungen Seine erste bedeuten-
dere eigene Komposition, mit lebensgroßen
Figuren, in Ol, ging in den Besitz seines Bru-
ders in Hanau über: Ju^itm und Juno". Er
Schlot sich an Wilhelm Tischbein an, mit dem
er 17B4 — S6 zusammen wohnte (Via Babuino
51), hatte dann das große Glück, zum engsten
Kreise der römischen Kunstgenossen und
Fremde Goethes lu gehören, dessen Haus-
genome er cbenfslli wnrde (Cono IS^.
In sein heiteres, kindliches und leidenschaft-
liches Wesen, die Art seines auf größter Liebe
und Anhänglichkeit seinerseits basierten Ver-
hältnisses zu Goethe, sein eigenes knnstkr.
^TcflipcfscDCDtf seilte ^KleCta^itiedt'^^Bt^Ao^iKtt'te
Beschäftigung mit dem Kunsthandel und
seine späteren Beziehungen zu Weimar lassen
die erhaltenen Briefe von ihm an Üocthe einen
Einblick ttm (publ. u. komm, von Otto Har-
nack, Zur Nachgesch. der ital. Reise, Schriften
der Goethe-Gesellschaft, 5. Bd). Auch von
der Herzogin Anna Amalia v. Weimar und
ihrer B cgi fitung sowie Herd'" \m rde er 1788
u. 88 bei deren Aufenthalt in Rom und Neapel
mit engerem Veifahr auigeMicihnet In dem
Prinzen August von England, späteren Her-
zog von Sussex fand er, ebenfalls in Rom,
einen tätigen Gönner 1790 machte er eine
längere Reise nach Oberitalien, wo er Goethe
auf dessen 2. itaL Reise wieder begegnelt. Er
kopierte in Mantua nach Giulio Romano und
Mantegna (im Auftrag der Weimarer), hielt
sich in Venedig m i I ! ren.' auf. Goethe
schreibt dieser Reise B.s und den gemeinsam
daauls gewottnenen Kenntnissen und Er-
kenntnissen einen gewissen EinfluB auf die
Entwicklung der damaligen Malerei sowie der
Icnnsthistorischcn Anschauungen zu; er datiert
von diesem Zeitpunkt die Hinwendung von
den Meistern des 17. und 16. Jahrhunderts
auch zu den Primitiven des 16. Jahrh. (vgl.
Goedie. .JCnait n. Altertum etc." I. S S. 90).
Er zählt B. w den bemerkenswerteren Er-
scheinungen im Kunstleben der Zeit, findet
zwar „nur mäßiges Verdienst" in betreff „Ge-
danken, Gcachnack und Wahrheit in «einen
eigenen Erfindungen", rShrat }edoch teine
reine Aquarellmanier und Licht- und Schatten-
behandlung (vgl. Goethe, „Winckelmann und
sein Jahrhundert", Tübingen 1806, S. 836).
Im Chxthe-Nationalmus. tind im groflheraogl.
Mus. nt Wdmar werden eine Anzahl Zeich*
Bungfw, K!oBiipo>llioBfii nnd Kfl^cn tob B,
aufbewahrt. Zu einer größeren u. selbsttoA-
geren Bedeutung ist gleichwohl sein Schaffen
nie gelangt, so angesehen, besonders in hoch-
sten Kreiscq, er 9äter wurde. Lange hatte
«r sieb mit dem Wunsche enier Anstellung in
Weimar getragen, i^w-- d^r ]rr]<-x-h nichts
wurde. ISOO kam er au» Italien über Hanau,
Kassel nach Weimar, wo er fast ein Jahr ver-
weilte. Damals und später (1806) porträtierte
er mehrere Male Goethe (Or^dnale in Wdk
mar). Zeitweise hielt er sich in Dresden auf,
lange Jahre aber war er in Berlin ansässig.
Dort malte er Historienbilder und war haupt-
sichlicb als Porträtist beliebt Auf den Aiia*
•lennogen der Berliner Akad. war er von 1600
bis zu seinem Tode häufig vertreten. Als
Lehrer wurde er an den Hof gezogen, von
der Königin und den Prinzessinnen geschätzt.
Die Königin Luise erwarb mehrere seiner Ko-
pien, u. a. eine solche nach Raffaels Siztina.
Zwei seiner Kompositionen, in Ol geroalt,
kamen darch die Prinzessin Friederike-Louise
von Preußen, die Gattin König Wilhelms L
von Holland, in den Haag: ein „Schwur der
Schweizer" mit lebensgroßen Figuren und ein
»Tiiomphiefender Civido" (dieser jcttt im
Manritrinils). VenKfhiedene Blitter heiilzt
die Nat.-Gal. zu Berlin, welche kürzlich aodl
das Porträt des Landschaftsmalers J. Gendti
von B.S Hand erworben hat. Sein Selbst-
portrat aus dem Jährt 1786 befindet aidi 'm
Privatbesitz m Hanav (MitteiL von Jvlllns
Vogel V Nach den Befreiungskriegen Mte
er abwechselnd in Kassel, Brüssel, Haag und
Hanau, von der Königin der Niederlande
und dir Kurfürattn von Hessen (deren Por-
trat mit WilhelmshShe im Hintergrunde er
u. a. malte'^ protegiert. 1828 suchte er Hei-
lung von einer Erkranlcung in den Bädern
Aachens, wo er starb.
K. W. J u ■ t i, „Grundlage zu einer hessischen
Gelehrten- etc. Geachichte vom Jahr 1806—1830".
Marburg 1831. — Fr. Noack, „Oeutsches L«l>en
in Rom. 170O— 1000". 1807 p. 405. — Fr.
Zarneke, „Kurzgefafltes Vcrzeichni« der Orig.-
Aufnahmen von Goethes Bildnis", LcipiiR 1898
No 28a u. b, 31. ~ C. R u l a n d, „Die SchaUe
de» Goethe-Nationalmua. in Weimar", 1887 S. 6,
15, 39 (mit Abbildungen der Goethe- Port rita).
— J. G. Meuscl, Ncje Mise, «rtist. Inhalts
XIII. Stück (Lcipiig 1802) p, 597 (Ucbcr Gö-
the'ns Bildnis von F. Büry). — Harnack, Deut-
sches Kunstlebcn in Rom (189ß) p. 96 f. — J.
Vogel, Aus Goethes Rom. Tagen (1905)
p. 130 f. — Marie S c h u e 1 1 e. Das Gocthe-
Nat-MiM. SU Weimar (1010) p. 14L A. PtltBtr.
Bnry, Jean Baptiste Marie, franz.
Stecher, geb. 1808 zu Paris, stellte von 1811
bis 1881 im Salon seine Architdctnrstiche am^
die zum grSBten Teil, nach Zeichnungen an-
derer gefertitrt u z-ir Illustration von Werken
(wie z. B. Monuments Anciens et Moderne*
par M. J. Gailhabaud) bestimmt waren. Seine
Söhne und Schüler, CkarUs-JuUs und Panf»
Louis, wk SdiSfer von Lendr tnd De>
276
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Bury — BuMti
douxt beHttgtCfi «kh auf dem ^ddm Ot-
biete.
Bcllicr-Auvray, Dict. gin. u. Suppl. —
L c B I a n c, Man. I. — Rieb, d'art, Pari«, Mon.
civiL III 278, 3S8. — Gu. d. ByAfM ZXIII 884 ;
XXV 371, 554. R. C.
Bwy, Thomas Talbot, Architekt, Ma-
ler and Gri^iker, geb. am 26. 9. 1811 in
Loodoti. t «n 98. 9. 1877 ebenda ; seit 1824
Schüler von Aug. Pugrin, seit 1830 in London
als ausführcncler Architekt tätig sowie auch
als Architektur-Zeichner, -Kupferstecher und
-lithograph (für Ardiitekturwerke A. Welby
P^lgiin tmd anderer engliKher Architekten,
sowie auch für eigene baugeschichtliche Pu-
blikationen: 1847 „Remains of Ecclesiastical
Woodwork", — 1849 „History and Descrip-
tkn of tbe Stylet oi Archiukture"). Seit 1889
«rar er „Aasodate", adt 1848 Mitglied des
Institute of Brit. Architects, seit 1863 Mit-
glied der Society of .\ntiqiiaries etc. Die
Ausstellungen der R. Acadcmy beschickte er
1888—1878 mit zahlreichen Bauentwürfen u.
Architektunredoten. Er bante venchiedcne
Kirchen (darunter St. Barnabas in Cam-
bridge), Kapellen, Pfarrhäuser, Schulen, die
„New Lodgc" im SchloBpark zu Windsor
u. a. Das British Museum besitzt von ihm
8 Aqaarellzeichnungen (Raulenlandschaft, In-
nenansicht einer Normannischen Kirche u. In-
nenansicht eines von B. selbst entworfenen
Kaufhauses in Wcymouth). Seine Sammlun-
gen von baugeschichtlichen Darsteliiuigen u.
von KtmitalteitSroem kamen am 87. 6. 1877
bei diriatic in London ar Verttetgerung.
Kcdgr«T4 Dkt ISN. — Blayon, Cat.
ol DUMfaiga «b b fha Brit Ilm UM. — G r a -
vea, R. Aead. IWW. M. W. Braekmttt.
Bnni, E 1 1 o r e, Maler, geb. in Lugano,
tätig in Venedig, Florenz und Lugano, be-
schickt seit etwa 1900 die Kunstausstellungen
Italiena nnd dca Aoalandcs (Mäacbcner GUa-
palast 1904 tmd 1000) mit breit bahanddten
und wirkungsvollen Stimmungslandscbaften,
namentlich venezianischen Lagunenbildem,
von denen der 1904 in Florenz ausgestellte
%ddaa wCaraooi vcneziana" (8 GemiMe) lie-
BOnderea Beifall fand. In der Priradapdle
des Palazzo Strozzi zu Florenz betätigte er
sich als geschickter Dekorationskünstler. Die
Florentiner Uffiaiengalerie erwarb von ihm
1006 odicn dnar Aqoardlanakbt der «Vi«
Tonukbooni* daa Olgeaiiide „CWeaa ddia
Badia di Firenze".
L'Arte 1901 p. 182. — Natura ed .^^te 1901—2
II 9f>, 1903^ II 268; 1Ö04— 5 I 775. —
Florentia 1905 III 5,'/9 Rass. d'Artr 1907 fanc.
VIII Cron. p. 2. — BoIIctt J'Arte 190H p -
CAllari, Storia d. Arte Coatemp. Ital. 1909
p. 33. R.
Baxwn, Claudio, f ranzös. ( ?) Kupferst.,
dessen Name im 17. Jahrb. im Verzeichnis der
CoagrcgaskMM aitittica dei Virtnoal al Paa-
Bartoletti. Art.
p. in. Ladvigi
Baa^ CornaliSk a. Boteh n. .Biqw.
Bits, d u, s. IMw.
Boaado, T o m m a s o, s. BUuaci.
Bosati (Bussati), Andrea, venez. Maler,
Sohn des ans Slcutari stammenden Stefano di
Demetrio^ eine* corttnaio (Vorhiogemalier^.
Dia frOliGBta Nacfcriclit von B. staninit aoa
dem Jahre 1503, wo er ein Testament als
Zeuge unterschreibt ; in den Scuolen von San
Maroo und S. Maria della Misericordia findet
man 0m ala Mitglied (lOlOt reqp. 1087). Audi
aeitte BrOder L»^ Antmiio u. Frmeneo ikoA
Maler. Während wir aber von diesen auBer
dokumentarischen Notizen nichts wissen, sind
von Andrea B. zwei signierte Bilder erhalten.
Das «inc^ im Muaeo vM» von Vicenui, stellt
den hL Antodna in ganaer Figtir vor einer
von einem FluB durchzogenen Landschaft dar ;
es ist in Minuskelschrift signiert : .'\ndreas
Buasatis in uenezia pinxit. Das zweite, in der
vaneiianiacban Akademie (No 81), dn groBea
ueniide, tiefte araprünglkh daa im Palasao
Camerlenghi in Venedig befindliche Zimmer
des Magistrato dellc Rason vecchie. Es stellt
den thronenden S. Markus zwischen den Hei-
ligen Andreaa und Franciacus dar; im Hinter-
giuud Gebirge und Mcaf { aigniert? Andren
Busati (in Majuskel). Die drei darunter ge-
malten Wappen der Familien Badoaro, Dicdo
und Gabriel können nicht, wie es ZanottO ge-
tan hat, zur Datierung rwischen 1480 u. IfiOO
verwendet werden, da lia bei einer spSlafcn
Restauration darauf gesetzt sind (T.vJwig,
Jahrb. d. preuß. Kstsamml. XXIII, 1902
S. 64). Die Namen der Heiligen fuhren viel-
mehr attf die 1680/80 amtierenden Andre«
Dandolo^ Marc* Antonio Bemardo tmd Fran-
cesco Contarino (nach frdl. Mitteilung von Dr.
von Hadcln). In diesen beiden Bildern er-
weist sich B. als gering begabter Nachahmer
des Cima ; einem Bild aus dessen Werkstatt
(jetzt in der Akademie in Wien) entlehnt er
die Heiligen Markus und Andreas. In dem
Bild in Vicenza sieht er wie ein Schüler des
Mansueti aus — B. machte am 4. 8. 1528 sein
Testament, das (nach Paoletti, im Katalog der
vcneiian. Akademie) am 26. 8. 1629 dem No-
tar präsentiert wurde. Doch muB Andrea,
wie das Datum des Drei-Heiligen-Bilda be-
weist, damals noch am Leben gewesen sein. —
Aus dem Umstand, daB er in diesem den bL
Pranciscus dem Trtptjclion des Pseudo-Ba^
saiti (früher in Murano^ jetzt in Berlin) «nl-
lehnt hat, ist geschlossen worden, der ala
,,Pscudo-Rasaiti" von Ludwig getaufte Bel-
lini-Schüier möchte Busati sein (Kstlerlex.
IT 501). Doch ist diese Identifizierung nidit
auiccdit an crliatten; der Metrter wird datier
unter Pnudo-Bataiii behandelt werden.
Crow* u. Cavalcssalt& Itd. ICalcrd
V aOS. -> Cecchetti. AidiW» Venet«, t.
XXXin, Part. II. 1887 S. 40t «. t^ XXXIV, ^. I.
1887 S. »08 (s. T. die gldehan Dohm
»77
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die dort tmy. - Lvdvig. Beib. i. JabA
d. prcnß. KsUlgn XXVr, 1905 S. 98. G. Gronau.
Busati, D o n a t o, Sohn des Pietro B.,
Bildhauer aus Campionc, 1406 in VaxdiSi
IbOi in Ferrara erwähnt.
Psoletti, L'arciit. c scult. d. Rin. in V«-
nczU (1893) I 147 u. 297. — CittadcUa.
Docmn. etc. F«nai; 1818 pb 888. B,
Bnaati, Frsaceico^ t. unter Biuati,
Andrea.
BuMti, Giovanni, aus Campicmc, ,,ta-
picida" am 28. 8. 1487 ia Venedig erwähnt
Pm o 1 e 1 1 i, L'archit • eeolt d, Ria. ia
aex» (1893) p. 169.
Bniati, Gittteppe, i. ButatH.
Busati, Luc'. Antonio^ uoter Biuati^
Andrea.
Busati (Bisati), Pietro, Miniaturist, er-
hielt iiu Mai 1497 Bezahlungen von Don Al-
fonse d'Este tuid ist vor 1504 gestorben.
(kdlerie aaaoa. Hai. IV 196. R. C.
Bwati, Pietro, gen. Cime, „lapidda",
am 7. 4. 1!j19 in \'cnedig erwähnt. *
Paoletti, L archit. e »calt. d. Rin. in Ve-
nezia (1893) 1. R.
Busati, Stefano (di Demetrio), s. unter
Busati, Andrea.
Bnaato (BusattoJ, Antonio^ arbeitete als
.JafHcida" am Haoptportal der Cl d'oro in
Venedig, das im ^färz 1425 begonnen wurde
Paoletti, 1,'archie. e »cult, d. Rin. in Ve-
nezia (1893) I. R.
Basato, (j i o v a n n i, Maler, geb. am 3. 12.
1806 in Viccnza, t ebenda am 10. 12. 1888
Ausgebildet seit 1824 in Venedig n. seit 1828
als Staatsstipendtat in Rom, werde 18M für
ein Porträt Gregors XVI. 7tim päpstlichen
Cavaliere ernannt u. war seitdem in allen
Hauptstädten Italiens u. an den Höfen Eu-
ropas (Koostantinopel, Petersburg, Wien,
Beilin mm.) ab gesnciiter Bikini»- u. Histo-
rienmaler titig. — Auch seine Vaterstadt
ehrte ihn durch ein Begräbnis in der für die
berühmten Söhne bestimmten Gruft und durch
die Benennuog der StraBe, in der sein Ge-
burtsliaos tfi^ht^ mdi ihm,
A T. Biaser. Venedig te J. 1844 (PM
184S) p. 870. — Correr itr, Vcneda • le aae
lagone (1847) I. 8 a. 884. » L'Am in Italia,
1872 p. 153. — P. Antoniban, <Sor. Btiaato
c i cuoi tcmpi (Viccaza 1887). — C. Riceii
Gaida di Ravenns (1900) p. 113. Srhast. Kmmor.
Bosatti (Bussati, Bussattil. Giuseppe
Carlo Antonio, Architektur- ti Land-
schaftstnaler in Bologna, geb. 1604 (nach
Crespi), 1769 noch am Leben, Sohn des Di-
lettanten und Knnstliiiidiers Angi(do Michele
B., Schüler von Francesco Galli-Bibiena, Mi-
randolese und Pietro Paltronieri ; arbeitete
viel gemeinsam mit Serafmo Brnzi; malte
einige Grabmäier und viele Altarverzierungen
n. Pcnpdrtivea in BologOMer Privalüiiuaem.
Zani. Eae. aMt — M alTasia, Felaiaa pittr.
— Crespi. Vila de' pitL Bot««, ecc. 1749 p. 103.
Cm
Bgälf, Cliarics Augnstine, engl.
Aiddlefct, geb. »t Brighton, t das. am 18. 9.
1884; Schüler der Londoner R. Academy, die
ihm 1807 eine gold. Medaille verlieh, und
deren Ausstellungen er 1801—1830 mit Bau-
entwürfen besdiiclcte. Darunter befanden aidi
s. B. Etetwfiile Ür die Souüiampton Kapelle
in London, eine Urche in Quarry Hill (Leeds)
und die Bcteuang der Portland Place in
Brii^ltni (wo B. seit 1828 dauernd tätig war).
Redgrave, Dict of art., 1878. — 0 1 1 i n -
B c r, Moniteur d. Dates, 1869. — Graves,
Rcgr. Aead. Exhib., 1005 I. M. W. BrockwU.
Bssby, T. L., Porträtminiaturmaler in Lon-
don, stellte zwischen isr4 und 1821 wieder-
holt in der Roy. Academy aus. — Auch ein
Portritstich des kleinen Mustapha Ali (nacll
Wagenaa's Zddui,, 1884) ist T. L. Bnsby
sign.; sidier der bei Le Blanc, Man. I gen.
Stecher Thomas Lord Busby.
Graves, Roy. Acad. Exhib.. 1905 I. H. V.
Baaea» eine Mailinder Metallarbeitcrfami-
lie, die vom 14. bis ins 1'^ Jahrh tätip ist:
Alvisio als Glockengießer in Mailand 1438 — .
1475 erwähnt. — Antonio, als Glockengießer
für den Dom in Maitand 1466 und 1478 ar-
landlidi bdnnnt — Dion^, genannt Gae-
cbino, in Mailand 1568 — 77 tätig; von ihm
existiert eine Domglocke aus dem Jahre 1677.
-- G, rc'iimo, genannt Giocchino, reparierte
1614 die grofi« Domglocke. — Giovammi Anm-
Mt, Mailinder BronzegieBer oad Ziseleur
des 17 Jahrh. ; von ihm sind in der Kirche
der Ccrtosa zu Pavia in den Kapellen der
S. S. Vcromca und Maria Magdalena die
Bronzelcapitäle und -vasen, ferner 2 Kan-
delaber mit Engelkfipfen in S. Ambrogio in
Genua, von der Familie Pallavicino bestellt,
mit der Inschrift Jo. Annibalc Busca mcdo f.
— Giovonrn Anipnio, Glrj>ckcngicßcr, in Mai-
land 1526 urkundlich erwähnt — Giovamm
Battista, genannt II (siodiino, GieSer in Mai-
land, Ende des 16. u. Anfang des 17. Jahrh.,
goB 1682 eine Glocke von 25 000 Pfund für
den Dom und fülirtc mit Francesco Bram-
billa und Andrea Biffi die beiden Kan-
zeln im (Thor des Domes und das Taber-
nakel des Hauptaltars im Auftrage des Kar-
dinals Fcderigo Borromeo aus. Die von
Brambilla trrtTlich modellierten (gestalten der
vier Kirchenväter unterhalb der Südkamel
sind gezeichn. „Franciscus Brambilla fomunrit
— Jo. Baptista Busca fundit 1599" ; unter
den vier Evangelisten der Nordkanzel ist nur
die Inschrift Jo. Bap. Busca f. zu lesen. Nach
Biffi goB er die Engel an den Seiten des
Hauptaltars und für die Kapelle des Erä*
bischofs Giovanni Bono Christus mit 2 beten-
den Engeln und 2 Kandelaber. Der Künstler
wird auch als tüchtiger ..armarolo" genannt.
— Giovanni Maria ist Nachfolger des An-
tonio B. als Glockenmeister des Domes 1478
vad hatte diese Stelle bis 1481 inne. — I««*
fnme« wird 1809 als GkKkengiefier enrthnt
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Busca — Busch
Champeaux, Dict. d. Fondeurs 1886. —
Nebbta. La tcolt dcl Daomo di Milano 1908
p. 196 u. 19«. — G « 1 1 i - M o r a 1 1 i, Gli armaroli
lUJ. 1903. — Lüer-Creutx, Geschiebte d,
Metallkst I 507. — licltrami, Certo»a di
l'aTi« 1907 p. 153, 158. C.
Bmca, Antonio, Maler in Mailand, geb.
um 108B, 1 1686; Schüler von C. P. Nuvolooe
u. nach einem kurzen Studienaufenthalte in
Rom weitergebildet unter der Leitung Ercole
Procaccinis, mit dem er nach Orlandi auch
einige Zeit in Turin in Diensten d. savqjrischen
Königshauses tätiff wv. Nach Mailuid zu-
riickgekehrt, leitete u. reorganisierte er die
dortige Accademia Ambrosiana. Laut Bar-
tolis Angaben maltf er in Mailand für S. Ago-
stino in Porta Lodovica das Hochaltarbild mit
«km hl. Augt]stinu8 zwischen 4 anderen Heili-
gen, iür S. Giovanm alle Case Rotte Johannes
d. Tiufer vor Herodes, ffir S. Marco eine
Krcii:aufric!itung, für S. Pietro I in einen
Gekreuzigten Heiland zwischen 2 Heiligen, in
S. Vittorio al G>rpo die Kuppelfresken (Put-
ten etc); femer in Varese die Kuppelfresken
der Kreuzigungskapelle des Sacro Monte, in
Cesano den figürliclitn Freskendekor der Do-
minikanerkirche und in der Certosa von Pavia
die Wandfresken der Cappella di S. Siro (As-
sistenz des jugendlichen Heiligea bei Chriati
Speisungswunder und leine BiiAohweihe
durch den Apostel Petrus). Als ergreifendes
Hauptwerk des Künstlers rühmt Lanzi das
KreuzigUQgsbild in S. Marco zu Mailand.
ICariette und Le Blanc zitieren als Werk
aoeb eine Radiemog mit der Darstellnng des
Einzuges der Maria Anna von Österreich, Ge-
mahlin Philipps IV. von Spanien, in Mailand
1640.
Orlandi- Guaricnti, Abrccd. Pittor.
(1763) p. 67. — F. B a r t o 1 i, Not. dcllc Pitt. etc.
d'Iulta (1776) I 137, 178, 184, 211, 215, 223,
227, 233, 243 ; II 64, 66, 190. — B o s s t, Guida
di Milano (1819) p. 179, 189. — Malaspina,
Gaida di Pavia (1819) p. 126. — L .i n i i, Stor.
Pitt. d. Italia (Aus?. 1834) IV 200. — Ma-
.riette. Alxjced lAüsg. 1851—53) I 237. — Le
B 1 • n c, Manuel (1854) I 552. — G. Cimpori,
Lettere Artist (1866) ; Raccolta di Cat (1870). *
Baaca, Baldassarc, Maler, war 1486 in
Cbmo titig;
P. Malagazzi-Valerl. FSHori Lonkaidt
d. Ouaimeento, 1902 p. 20». JT. H. B.
BoscaglU, D o m e n i c o, Dekorationsmaler
aus Savona, 10 Jahrb.. Schüler der Accademia
Ligostica zu Genua, arbeitete meist gemeinsam
mit seinem landsmann, dem Fignrenmaler
Lazzaro Damaesiri. Von ihm stammen Efiren-
urkiinilen für Pius IX., G Verdi und den
Conte G. B. Guistiniani, Sindaco von Venedig ;
er müte femer sdl 16M in vielen Kirchen
Uguriens Fresken, so u. a. bi den Kirchen zu
Roviasea, S. Carlo in Genua, S. Dominko u.
Giovanni Batt. in Savona und in den Katfw>
dralen in Albenga und Savona.
Arte e Stoda XVIII 1899 pw 149 f., XXII 1903
p. 69 f. R.C.
Bucagliaae, Giuseppe. Maler, geb. 1868
in Ariano (Apulien) als Sohn piemontesisdier
Eltern (ein MicktU B. war laut Zani — Encicl.
V 1» — im 18. Jahrh. in Turin Architekt),
Scliulcr von Lor. Dellcani in Turin, tatig
ebenda; beschickt die Kunstausstellung Ita-
liens jihrlicti mit poetisch abgestimmten Land-
schafts- tmd Figurenbildem wie „Nuvoloni di
Marzo" (in der Florent. Ausst. 1896 vom
König von Italien angekauft), — ,,Orc caldc"
(von der Turiner Socieli Promotrice an-
gekauft), — „Accampamento notturno", —
„Ora mistica", — „II silenzio" (1901 in Ve-
nedig au&gesteilt). Im Mfincbencr Glaspalast
1901 sah man von am daa Gem&ide «Abend-
lied".
Gazzetta del Popolo della Dotnenica 1897 N. 7
p 5.t. - N. d ' A 1 1 h a n. Gli Art ItaL (Tmia
19U2) p. 7.3. - L. Cällari, Steelad. ArteCs^
temp. Ital. (1909) p. 331. •
Bnscaino (Buscaynus), Maler in Si»aia, nur
urkundlich erwihnt 1461— 1M6.
Glom. Stor. • Utt d. Ufoiia 1908 n. 899.
G. DtiHtAMtL
Busettti, Lucs Antonio, venez. Maler.
von dem sich ehemals in der G.dicria Hcrco-
lani zu Bologna eine Kreuzabnahme mit der
Signatur L*eat Antonius Buscat . . . befand
Das BiU stammtf ms der Kirche der Domini-
kaner in Pkenza. Ein Dokument des Jahre*
1516 nennt B. als in Faenza wohnhaft. In
diesem ist die Rede von verschiedenen Male-
reien, für die sich B. verpflichtet hatte. Es
kam sher zu Streitigkeiten, da der Künstler
setaen VerpAlditungctt nicht nacMcam.
Valgrmirli. Dd pittari etc. facatiai,
Paeota 1871 p. 153 ff. U. H. Bemath.
Buicay (oder Buxay), F r a n g o i s, Maler
aus Mailand, ließ sich in Nancy nieder, wo er
1547 von Herzog Charles III. in den Adds-
stand erhoben wurde.
R^. d. See; d. B.nAn8 XXIH 411; XXVin
691. H, V.
B— eh, MdOner Porsdlanmaler, kam 1746
nach Wien. Auf der AU-Wiencr Porzellan-
ausst. 1904 sah man von ihm eine mit zwei
Watteauszenf-n bemalte Tasse, Probestück für
ein Service des Graien Philipp Kinsky (Kat.
No 887). — Ein ifrithaamigtr dchsiscber
Porzellankünstler gründete gegen 1780 dit
Porzellanfabrik zu Kelsterbach a. Main.
Jtnnick^ Gtundr. d. KenmSk. 1879 p. 784.
H. V.
Baad, Arnold, Maler in Breslau, geb.
am 5. 5. 1876 in Grünenplab bei Eschers-
hausen in Brannschweig, war zuerst Volks-
achullehrer, wurde dann Schüler der Kunst-
schule in Berlin. Seit 1901 Lehrer an der
kgl. Kunstschule in Breslau, nebenbei als
Porträtist und Illustrator tätig; so lieferte er
Zeidm. zu Boussets „Wesen der Religion"^
Einer* wSchlesische Sagen" und Hcnüligers
„Niedersachsens Sagenbom".
Busch, Arn« ttlis van den, ostfries.
Maler und Dichter, dem die friesische Dich»
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BoMii
tcrin Sibylle von Griethuysen 1016 ilv GcdMM
„Sjiragckiiide adbMttg' mm. widmete.
B.W. Mot».
BB»ch, Aug Otto E r Ott V. d., Kanoni-
kus am Colirgiatstift zum hl. Kret» in Hildes-
heim, g^eb. am 7. 4. 1704 das. als Sohn eines
färatl. Hofrates, t un 4. 8. 1778. B. wid-
mete seine Mußestunden bis in du holie
Alter hinein der Kunst Seine mit dem Dia-
manten eingeritzten u. dann geschwärzten
Radierungen auf Meißner Porzellan u. auf
Qü» zetdoMn sich durch Sidierlidt, Lddilii^
keit u. Eleganz der LinienlBlinng ■». Neben
Bäumen, Tempelruinen, Denkmälern mit
Urnen, neben Hirt u. Hirtin gewährt ihm
dM fein beobachtete Tierleben, die Jagd u.
■UMBtlieh die Weit der Vögel Tnstlätn,
nfcr tt. Sehraettertinge Anregung tont
SchaflFen, wobei er seine Zeichnungen der
Form der Gefäße trefflich anzupassen ver-
stand. Seine meisten Arbeiten sind in der
Zeit vom Ende der 1740er Jahre bis 1790 ent-
iiinocn. me ri sue ETwannimg von at Deinen
B.s findet sich in J. Bernoullis Samml. kurzer
Reisebeschreibungen usw. Jahrg. 1782 VI 3,
4A, 46, wonach im Jalire 17B0 im Porzellan-
IcaMMtt des Schloeaes Sibdbhiani bei Wol-
feBliuUel Dreidncr IViiieÜBB mft Ddco*
rieru!^ Büschs gezeigt wurde. W. ChafTers,
Marks and Monogr. usw. 1897 p. 489 gibt
an, daß ein aus Salzdahlum stammendes mit
DartteUuagcn der Rdberbeixe verziertes Tee-
MJ'fice 1T8T beiells in London verlcsaft
wurde, auch seien einige gerahmte Platten
(oder Teller) von Busch nach Rembrandt
radiert, mit jenem Service nach England ge-
bridit worden. Wohin diese Stöcke fdnxn-
mcn snd, lUt sidi nicht ermitteln. Ai'beltcn
Bs sind jedenfalls schon sehr früh durch
den Kunsthandcl nach allen Gegenden ver-
streut worden, besonders viele in den 20er
Jahren des 19. Jahrhunderts nach der Auf-
ISwiiK der reichen Kvmtummt des KiM-
nikoa de la Tour in Hildesheim. Ein »ehr
beträchtlicher Teil des radierten Porzellans
befindet sich jedoch noch irn Besitz dijr Fa-
milie von dem Bosch, weicher der Kano-
nikus angehört. Von Sammlungen, «ddie
Arbeiten B.s besitzen, nennen vir: das Be-
thnal Green Mus. in London (6 Porzellan-
gefäBc, 2 davon sign.) ; das British Mus. in
London (Glasbecher, sign.) ; das Kunstgew.-
Mus. in Berlin (Teller, sign. Busch 1754,
Telkrfragment bez. Busch 1749. deutsch,
venez. Glas, sign. Busch u. ein Spitzglas,
sign. Busch chanoine fecit 1748) ; das SdiloB
Babelsberg (Spitzglas, bez. Busch 1766) ; die
kgl. Gefäß- u. Porz.-Samml. in Druden
(Bouillontasse, Busch 1760 sign. u. ein bez.
Teller) ; das Mus. f. Kunst u. Gew. in Ham-
berg (Kaffeekanne, bez. Busch 1762) ; das
Mus. in Prag (bez. Teller) ; das Kaiser WU-
hdm-Mut. In Crefdd (FBrateri>en-Ikmtt
leOer, onbez. aber 6. zugeschrieben) ; «tet
Moi. in Lineborg (bei. Cäas). Im Mus. In
IVcinur befindet eidi cme giviSe ndt dem
Diamanten rad. Glasplatte mit dem AlUanz-
wappcn Hollands u. Englands u. den In-
schriften: Vivat Oranje! u. Je maintiendrai I
in RolnlnomrahnMaui; eine vortreffliche Ar-
beit^ die gleielifans Botdi ngeleBt wird iß.
Kunstgewerbebl. V. [1880] p. 18S). Audi
die Familie v. d. Busch besitzt noch 8 radierte
Platten mit Ochs, Esel u. einem von Hunden
veriolgten Hirsch, letztere an» dem Jahre
1774 itinmend. B. hat aveh Aquarelle ge-
malt, aber wohl nur in beschränktem Maße.
Einige dieser Blätter sind noch im Besitze
der Familie, zwei davon, Rebhuhn u. Wach-
tel darstellend, sind besonders fein ausgeführt.
C V. d. Busch in Helbings Monatsberichten
über Kst n. Kitwadift. III p. 211-224 (auafübri.
Art mit Abbild.). — Fr. J^i n n i c k e, GnindrtB
d. Keram., 1879 p. 769. — Bethnal Green Brandl
Mus., Cat. of • Coli, of Contin. Pore etc., London
1898. — W. Chafieti^ Marin and Monogr. etc.,
London 1897 4M «, The Keramic Call. etc.
London 1872. C. v. d. Btueh,
Boflcil, Benedictus, hollind. 2^ichner,
Sohn von Johan Caspar B. und Veronica
Theresia Wassenaar, geb. in Utrecht 1764,
war Schullehrcr, erst in Sluis (Prov. Zee-
land), dann in Groningen, wo er am 24. 1.
1827 f. Er hat viele Porträts und Land-
schaften mit der Feder gezeichnet. Ein
großes Selbstporträt in dieser Technik war
in der Akademie in Groningen. Er war
verheiratet mit Maria (jesina Wilkens tmd
der Vater von Jobin KMtfK und Hcmotat
Frandscus Botdl.
V. Eyndcn«.T. dWilligen. GescL
UI 17. — d. A«, Biegr. Weosdcnbeck
Bosch, Daniel Heinrich, t. BhmA»
Joh. Jürgen.
Bosch, David Michael, Goldschmied
von Rcgensbuig;, fertigte tltS einen sübemea
Rahmen am das GnadenbiM in der Wall-
fahrtskirche Maria-Hilf zu Arnberg.
Die Kstdenkm. d. K^. Bayern, II H. IS p. 68.
Bosch (Pusch), Elias, Bürger u. Maler zu
Dresden, begraben das. 7. 1. 1079. Ihm
scheint ein Schwarzkunstblatt anzugdlören,
das den kurf. Obristen u. Kommandnitai T.
Dresden, (korg Götze (t 1677) fai HaBdiKar
vorstellt, mit Harnisch und Kommandostab,
umgeben von Attributen des Krieges u. Sie-
ges. Beceidwet ist et: «E: Bnidi Pnx: et
fec:".
Akten des Dreadn. Ratsarcb. — Heinecken,
Dict III 4«5. — de Laborde, Hiit de la
Grav. eo man. noire p. 2M f. (hier {mische Ka-
men t). — Le B 1 a n c, Manuel I SS2.
Ernst Sigismund.
Waadk, Esaias. Vater und Sohn, GoW-
schmiede in Augsburg; der iltere 1 1679; der
jüngere wird IßRO als Geschaumeister und
1694 als Vorgeher des Goldschmiedehand-
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Busch
lierlczeicbcn, rechnet leUterem oder teinem
Bnider £Ww nvei verfoldete Kamm in Frir
CiMiitwIiiilifih Im Augtb. IfasfaniU
•~ IL Rotcaberft D«r GoMidiBi. 1
«tai. t. Aai., No iO. Dkr.
Baach, Friedrich, Genremaler, geb. zu
Düsseldorf 1808, f das. am 6. 1. 1875. Schüler
der dortigen Akademie. Er stellte in den 80er
Jahrea wiederholt in der Berliner Aliademie
tm. In den ipitcrw Jahren malte er aoeh
dnige Kirchenbilder.
Fr. T. Bötticher, MaIctw. d lä. Jahrb.
I L — II. Blaaek«rla, DöawM. Mir, 1877
1». «I. H.y.
Baach, Georg, T irlh;4ber der Astronomie
und Maler, geb. zu Nürnberg, von wo er 1670
nach Erfurt fibersiedehc. Er ataih gegen
UOO.
D e » p • 1 m a y r, Etat Naehr. S. 1«L — Will>
HapicacK Nfln*. GekkrtepUn. V IM. -
Hampe. WMb. KatamL H Ko III f.
Tk. Hampt.
Bosch, Georg, Bildhauer, geb. am 11. 8.
1862 in Hanau, Schüler der dortigen Akademie
(1880— «2) und der Akad. in München (1882—
88, unter Prof. Eberle), lebt in München, kgl.
Professor. B. arbeitet in Steii^ Hols nnd iär
den BronzeguB tmd hat sich aodi als Genre»
plastiker betätigt, vor allem aber hervor-
ragende Werke auf dem Gebiete der christ-
lichen Ktmst geschaffen. Wir heben hervor:
Steinstatnen des Petrus u. Panlns Ifir die
IQrdie in WeiBenburg a. S., Betendes Mid-
chcn (Eschenholz, 1891, jetzt in der National-
gal. in Berlin), Marienaltar (1894, im Besitz
des Künstlers), Altar und Reliquienachretn
detU.HnNmata(lS09, Stift T«^, Grahniler
der Bh^Sfe Haffner <Dam te Maini) n. Frhr.
V. Leonrod (Dom in Eichstädt), Canisiusdenk-
mal für den Dom in Augsburg, Denkmal des
Grafen Konr. v. Preysing (1908, Plattling),
Grabmal des Biachofa Seneatrqr (1910, Jakoba»
Itliche fn Regensbnrg). B. stellte aas: in Ber«
Itn 1896 (Violinspieler, Bronze, vom Dtschen
Kstver. angekauft), Dresden 18Ö9 (Holzrelief
d. Mariensänger u. Holzbüste „aid astra"),
Mänchen, Glaspalaat 1900 (Verlorener Sohn.
Bronze, die Heil. Antonim u. Bencdilctna,
Holz), Düsseldorf 1902 (Meditation u. Caritas,
Holz, die letztere von der Kaiserin v. Rufi-
land angekauft), Barcelona 1907 (Verlorener
Solm u. St. Georg, Bronze).
DnMcfa Kitiahth. MIO. — Kanst 1 All« X
ST6^ XI 140, XIV 808. XV (= Die Kunst I) 84,
U4. — Arthur Sehola. Deutscbe Skolpt d.
Neitxeit. — Peraönl. Mittlgn de* Kfiaatlen.
Busch, Georg Paul, Kupferstecher in
Berlin, f das. 1756 hochhetagt, Schüler von
C. F. Biesendorf und Lehrer des berühmten
Stechers G. F. Schmidt, der mehrere Blätter
unter Buscha Namen stacfa^ darunter das Bild-
nia J. G. Ncnmaana in Breshui, 1787. Buscha
Oeuvre ist ziemlich umfangreich, aber wenig
Das Verzeichnis seiner Stiebe bei
Le Blanc umfaßt 119 Bl, darunter 94 Porträts
tmd 12 zeitgenössische Historienszeneo.
L« Blanc Mao. I M8-M. — NagUn
Ksderiex. II M«. H. V.
Buach, Heinrich, Maler, nur bekannt
durch das nach ihm von C. van Dalen ge-
stochene Porträt des Dortmunder Theologen
Christoph Scheibler von 1661. Wahrschein-
lich identisch mit dem Maler HmMck Bosch
(s. d.), der, in Dortmund gdmo^ IMA lu
Amsterdam heiratete.
Heinecken, Dict de« artiites. R,
Buach, Hendrik, f ries. Maler, tätig in
Lceuwardcn um 1700, malte (nach Kramm) in
einer von üm neu erfundenen Technik wala
m ficaoo inselegd Uoemweric op ateenen tafe*
len .... raet natuurlijke kleuren". Eine Dar-
stellung dieser Art, mit Hendrik Busch's
voller Signatur und der Jahreszahl 1707 be-
zeichnet, findet sich auf der Platte eines
^adMa, der nndi frdi, Uitlaiiunf von E>
W. Moes — im M usann von Leeuwnrden auf-
bewahrt wird.
Kramm, De Levens en Werken I 192. R.
Bosch, Hendrick, holländ. Medailleur,
nur bdöant durch eine Med. auf den Verlust
Groningens und die Einnahme Coe vordem^
beselehn.: Hendridc Buach gemaedtt ca ge-
sneden löftS.
F o r r e r, Biogr. Dict. of med., 1M4. — Onxe
Knott XV (lOOS) 128 (mit Abb.). Frid. AIvtH.
Busch, Hermanus Franciscus, Sohn
von Benedictus B., trat in Kriegsdienst und
starb am 16. 10. 184S als Major-AcUutant in
Groningen. Auf die Utrechter Ansstenung von
1807 hat er Federzeichnungen geschickt.
▼. Eynden u. v. d. Willigen, Gc^sch. etc.
m tr. — V. d. Aa, Bktr. Weaadcnbock.
£. Moet.
Bnsch, Jerg, s. 1 .Art. Bvsch, I'cttr,
Baach, Joh. Christ., s. Busch, Ludw. Wilh.
Johann Joachim, groBherzogl.
Sofbaiimaiater, erridnete 1766—
70 die in aOcbtemen klassixiatischen Formen
gehaltene Stadtkirche zu Ludwigslust, mit
mächtiger dorischer Kolonnade vor der Fas*
sade. 1772—76 erbaute er das dortige Schloß
das sich durch vortrefflicbe Masaengliederuof
und strenge, edle Detaillierung aoasdehaet.
1779 wurde B. zum Hofhaudirektor ernannt.
— Ein Porträt Büschs, von der Hand des
mecklenb. Hofmalers G. D. Matthieu, wurde
IcärzUch in Schvrerin entdeckt und wird auf
der dteaem Kfinstler gewidmeten Ausst. im
Frühjahr 1011 in Schwerin ausgestellt.
Kit- o. G«»ch.-Deokm. d. Großh. Mecklenhurj-
Schwerin, 1900 III 242, 252, 255 — D e h i o,
Handb. d. detitacb. K»tdenkm., lüM II 284. H. V.
Busch, Johan Jürgen, Bildh., geb. 1768
in Schwerin, t 2 12. 1820 in Rom; Sohn
des EbcniMca Dan. Heinr. B., studierte m
Kovenhagaa n. ging 1788 mit einer diaiachaa
Penahia nadi Ron^ wo er bHrfk B.
1794 mit Carstens Neapel u. war befreu«
mit dem «Maler Müller"; nachdem er
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verloren hatte, Khlug er lidi
mühselig durch mit Kopien antiker Statuen,
die als trefflich geschätzt wurden, u. einigen
Bildnisaufträgen. Von ihm eine Statue dir
Venus; verschiedene ReUefs; Büste der Frie-
derike Brun, u. vielleicht auch das Denkmal
der Herzog. Louise u. Maria Paulowna im
Schloßpark zu Ludwigslust. Mehrere seiner
Kopien nach d. Antike im Schweriner Mus
In der Giyptoth. in München eine Büste der
Kadiarin IL v. 181B.
KsgUr. Killeifax. - Mm. EüdcL IV. -
llMiMbl. i iriK St, 18M p. im. — btU,
lati No 7. — Fernow. Cmtau p. 43 f.. 11»
tL IM. — Vogler, Trippd p. 33. — S i c k 1 e r -
Reinhftrt, Almaoach 1810. — Scuffert,
Maler Möller p. 44, 47. — Brun, Tagebucb
über Rom p. 211. — D a i • c h, Reinhart p. 80. —
Kit- o. Gescb.-Denkm. d. GroBhenoft MeeUcn-
burg-Scbweria III M9. — Pfmb. v. S. Lorenzo
in Ludu «. S. Sumum, Mnrie ETangel. Pfarrb.
ia Rom. Fritdr. No9ck.
BMck. Ludwig Witliclni (in der itt.
Lit. irrtüml Joh Christ.), Maler u. Radierer,
geb. in Braunschweig 1703, t Schüler
des DieCr. Emst Andre. Besuchte Holland
ond Baglwid, war darauf in Haratturg tmd
Hannover cin^ Zdt anOang und wvrde In-
spektor der GcmUdcgalerie zu Salzdahlum.
£r malte in der Art Dous und Ostades. Die
Braunschweiger Gemäldegal. bewahrt 4 Bilder
von aeiner Han^ danuiter dne Joditli und
Befreiung Patn ana den GcAngnb. Ancli
kennt mnn von Hiintt radierte BISttchen nach
Reinbrandt. J. J. Haid Iwt nach ihm die Por»
träts von Oir. A. Henmanii n. J. W. Peverlin
geschabt.
Hamburg. Kstlerlex., 1854. — K. Stein-
• eker. Die graph. Kate in Braunachw. etc.,
Sonderabdr. a. d. Bnonachw. Jahrb. 1900 p. 94/5.
— Nagler, Monogr. I No S3S6. — H«i-
B ecken, Dict. des artiit III 4M (unter W.
BvMch u. Job. Chr. Butch). H. V.
Baach, Mathieu de, s. Ehtbus.
Boadl, Melchior, Maler oder Sduutaer,
1558 in WQrzbuig urkundL erwihnt
NieJermaiar, Kltpwll. d. St Wlrzburg,
185» p. 248. H. V.
Busch, Peter, Werkmeister von Schorn-
dorf, 1663 mit den Vorarbeiten zum Stutt-
garter Schloßbau beauftraRt. — Der Name
«inea /arg Buich findet sich mit der Jalurea«
zahl IBTl an Chorumgangc der Kirche zu
Schorndorf, der eines Thomas Busch von
Schorndorf an einer der Renaissancesäuien,
wekbe die Aste der Neuenstädter Linde tra-
gcnb aowic aein Meisterschild mach am West-
tnrm der KirdK zu Oppelsbolm.
A. Klemn. Wflittemh. Bauai. n. Bildh., 1883
p. 140. — Rep. f. Katw. IX 8t. — K»t- o. Altert.-
Denkxn. Württembga, Neckarkr., p. 450 502, 562.
Bnach, Peter, Genrcmaler u. Porträtlitlio-
graph, geb. am 24. 6. 1813 zu Bonn, f am 19.
6. 1841, arbeitete u. a. in Köln 1830 für Kehr
«. NlMCtt da Portlift wo A. W. v. Sctihtd.
^ Merlau KUn. Kalte ISM. - Oattlnc «r,
Man. d. Datea I Mt. Jk. C.
Buch. R. W., Maler, geb. am 81. Ift iSu.
in Peterswalde, Lehrer an der Kgl Kunst-
gewerbeschule in Berlin, stellte 18S9 u. 1890
in den Ausst. der Berliner Akad., 1891, 1886
u. 1901 auf der Gr. Ausst. in Berlin Genre»
bildcr und Porträts aus.
H. W. Singer, Kstleriex„ Nacbtr. 1900.
BuaA, Thomas, s. 1. Art. Busck, Peter.
Busch, Valentin, Glasmaler, wohl aus
dem Elsaß stammend, arbeitete 1521—88 für
den Dom in Metz, sowie die Kirdien S. Maxi-
min, S. Sjrmphorian, S. Barbe ii. a. ; f im
August 1541. Mehrere seiner mit einem
Monogr. bez. Glasienster im Dom sind in
No 17 des Metzer Dombaublatts abgebildet
und beschrieben. EXer Dombaumeiater W.
Schmicz bereitet eine groBe Publikation über
die Glasmalereien der Metzer Kathedrale vor,
in der auch die Fenster des Val Busch farbig
abgebildet werden. — Busch hat auch die Öl-
malerei gepflegt, denn er hinterließ der Dom-
fabrik ein Madioonenlnld in dicaer TcdmilL
Kraua, Kat u. Abart in Btaaf-LoOrH IH
418. 6ia 518, BM. Wl, SM. — MÜtaBp t. PMfc
J. B. Keane.
Busch, \\' alter. Gcnremaler in Berlin,
^ch. am 13. 3. Ibää zu Grciffeiihcrg m Pom»
mern, Schüler der Berliner Akad., wo er
1879—83 auasteUte, und A. v. Werners.
Fr. BSttiehar. Malerw. d. 19. Jahrli.,
I 1. H. V.
Busch, W i I h e 1 deutaclier Zeichner, Ma-
ler und Dichter, geb. am 16. 4. 1882 zu Wie-
densahl im Hannoverschen. Seine geistige
Erziehung leitete der Bruder seiner Mutter,
Pastor Kleine, zuerst in Ebergötzen bei Göt-
tingen (1S41— 46) und später in Lüethorst in
Solling. Ihm dankt er neboi den Grundlagen
einer Bildung, die ihn zur Aufnahme an die
Technische Hochschule zu Hannover (1847)
befähigte, die Liebe zur Bienenzucht wie über»
haupt eine vertiefte Beziehung zur Natur und
acharfe Beobaditnng für die umgebende Welt.
Im Mirz 1851 verlieS er auf Anraten des
Malers Klemme, der das einzige von B. jemala
ausgestellte Bild „Dornröschen" im Stile
Schwinds (jetzt verschollen, Entwurf im Be-
sitz der Familie geaeben lutt^ dieae Bil»
dungsstätte, um in DSsaddorf Maler zo v»er>
den. An der Akademie blieb er bis Ostern
1852, wo er sich gemeinsam mit einigen
Fretmden nach Antwerpen wandte. Dort
erlcranlct;, Icehrte er in die Heimat anrüdc und
blieb Mer fiber ein Jahr, dieae Mdtezdt nd)CB
seiner Kunst dem Zusammentraf; i heimat-
licher Geschichten widmend „tit öler weit",
deren Herausgabe er unterliei^ als das Er-
Bcbdoen der Grimmadien Miithen flm den
Glauben an den Wert aeiner Sammlung nabm
(nach B.S Tode 1910 in München heraus-
gegeben). Im November 1864 bez<% er die
Akademie zu München unter W. v. Kaul-
bach ala Direlctor. Die Richtung, die dort
gelehrt wurde;, aagte ihm nlebt lu; dcato 1
38a
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BOMll
ging er in intim geseUigem Verkehr mit einein
Freundeskreis auf, dem Püdi^ Ffils Loaaow,
Wilh. Diez, v. Angeli, BuMmuim, ma afm-
teicr Verleger, Gedon und der Maliter Krem-
lielKtzer angehörten. Erst die Ausstellungen
nach seinem Tode haben gezeigt, dafi er da-
mals sich nicht nur vergnügt hat, sondern trotz
der Zurückbaltnng seiiier Kunst vor fremdea
Aiven XU allen Zeiten als Maler litig gewesen
bt. (Seit dem Sommcraiifenthalt in Brannen-
burg a. d. Inn 1858 besitzen wir datierte Bil-
der.) Der EiodnMk der großen Niederländer
in. AuiwflfpM^ vot dlwB wo Rubcuii Xcmen^
Biroawer und Frans Halt wies s«ner Kunst
dauernd die Richtung, und er hat auch nicht
zeitweise, wie man geglaubt hat, das Malen
unter dem Gefühl der Unerreichbarkeit dieser
Vorbilder aufgegeben. Sdne frinsinn^ kolo-
rierten Gemilde befinden sich tum gralen
Teil im Besitz der Familie, und die Mehrzahl
ist Skizze geblieben. Erwähnt seien ,3auem-
haus in Wiedensahl" (1800), Bäckeburgerin
(1870)« Selbstkarikatur (1874), Der Brief
(term, BiMnis seiner Sdiwester ffmtdBt.
Dnrfsfr.-sfip in Wiedensahl, Holland. Dorf-
wirtshaus (1896). Die echt künstlerische Rich-
tung seiner Malkunst charakterisiert sein
Wort: yEtn brauner Krug» mit einem Glanz-
lieht dnitf. ist mir bereits Idee. Gebt dann
so ein Ding durch ein originelles Mcnschen-
hirn »nd eine geschickte Hand, so wird, der
Teufel weiß, ein Bild daraus. Ich habe bei
Teniers und Brouwer unglaublicb «geestige'
Töpfe gesefien.**
A!s Mitglied fler Künstlcrgescll.schaft „Jung
München" begann er sein Talent für Karika-
tur, das er bislier nur für seine Freunde geübt
hatten einem gr&6eren Krdse wa crscblieBen.
In der Kneipnittnig „Knotenstock, ehrisllid)-
politisches Tcndcnzblatt mit Illustrationen''
betätigte er sich als Dichter und Zeichner,
und mancher humorvolle Theaterzettel wurde
für die Aufführungen des Veicins entworfen.
Atich ab Arrangeur der Festspiele tud
Künstlerurazüge wirkte er mit Geschick, wie
ihn überhaupt damals die Biihnenkunst fes-
selte; denn es entstanden während der Mün-
cbcner Jahre in gemeinsamer Arbeit mit dem
Kompooislen Kienpclseliei die Operetten
„Liebestreue und Grausamkeit" (1S60), „Schu-
ster und Schneider" (1882) und die im Resi-
denztheater nur einmal aufgeführte „Der
Vetter". Die Anfänge seiner später veröffent-
lichten Bildergeschichten, die den Namen Wil-
helm Rusch bekannt machen sollten, reichen
bis in diese Jahre, zumal in den Brannen-
burger Aufenthalt zurück. Die literarische
Betätigung war, wie wir sahen, bei ihm stets
neben der bildenden Kunst einhergegangen;
in diesen Zyklen vereint er beide. Wohl ist
nach des Künstlers eigener Ansicht das Bild
das primäre und vielleicht allein notwendige,
der Vers mehr zur Erklärung da, doch wer
im Nachlaß die Entwürfe prüft mit den langen
schriftlichen Bemerinmgen, den stellenweis
schon eingestreuten Versen, der sieht, daB bei
Bosdi Wort md Bild eins sind. Was diesen
Büchern aber durchschlagenden Erfolg ge-
sichert hat, bleibt neben der vollendeten
Charakterisierung der Vorginge in wenigen
Zügcot onterstricben durch einen treffenden
Vers, die Wahl der Hotire. Wahrend
die meisten Karikaturisten wie Daumier, TIi.
Th. Heine über den geschilderten Ereignissen
stehen, in ihrer Satire ein herabsetzendes
WertwtcU über den Verspotteten gdicn, greift
Busch das Menschenleben dort an, wo es uns,
— wie der Kammerdiener den Fürsten sieht,
— im Schlafrock mit Pantoffel überrascht.
Dem Milieu des Kleinbürgertums entsprossen,
letzten Endes ihre kleinen Leiden, die Folgen
gewisser Behäbigkeit mitfühlend, miterlebend,
schildert er den täglichen Kampf mit der
Tücke des Objekts, mit der Bosheit der Kna-
ben, über die man, weil sie der Natur der
Oiage entstammen, doi^ lächehi muB. Busch
war das Genie des Klemburgert ums um 1870,
darin liegt seine kulturgeschichtliche Bedeu-
tung. Im November 185S sandte er seine
ersten Zeichnungen „Der vergeßliche Stadt-
schreiber", „Enthusisstische Huldigung", «Der
harte Wintei^ an die Fliegenden Btitter, an
denen er bis 1871 mitarbeitete Daneben liefen
die Arbeiten für die berühmten Bilderbogen
der „Fliegenden Blätter" wie „Der hohle
Zahn", „Die Maus oder die gestörte Nacht-
Tvhe mit und ebne die bendiniten Knittel-
verse ; doch lieferte er auch Texte ohne Zeich-
nungen wie das Gedicht „Die rote Nase" und
das „Naturgeschichtliche Alphabet" („Der Affe
gar possierlich ist" etc.). Zusammenhängend
erschienen die cratcn längeren BiMcrpossen
im Verlage des Sohnes von Ludwig Richter,
der den „Kispeter", „Katze und Maus" etc.
bei einem Besuch der Kunst lerkolonie in
Brannenburg erwarb und 1864 herausgab.
Da der Erfolg ausblieb, übernahm er ideht
das gesandte Manuskript von „Max und
Moritz", das 1805 von Braun und Schneider
herausgegeben wurde und in t>G Auflagen, in
über 480000 Exemplaren verbreitet ist, nicht
die Übersetzungen mitgerechnet, die sogar
japanisch existieren. Nach dem Erfolg des
„Max und Moritz" bewarben sich die Ver-
leger um seine Arbeiten, und so sind einige
bei W. HaUberger, andere bei seinem Freunde
BasaemMttn ersdncneii. Die Reihenfolge sei'
nrr bedeutendsten Werke neben „Max und
Moritz" ist wie folgt: „Schnacken und
Schnurren" (1867 —68), „Der heil. Antonius
V. Padua" (1870), „Schmirdiburr" oder die
Bienen" (1872), „Framme Hdene" (1878),
„Pater Filucius" (1872), „Kunterbunt" (1872),
„Die kühne Müllertochtcr" (1872), „Hans
lluckcbciri, der Unglücksrabe" (1872), „Aben-
teuer eines Junggesellen" (1876), Jim und
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Frau Knopp" (1876), Julchen" (1877), „Haar-
beutel" (1878), „Fipp«, der Affe" (1879),
MStwfltörcheo" (1880), „Der Pudw a. der Dn-
chcn* (1881), ,J»tiMh vaä Vfm*' (188», JM-
duin B&hlainm" (1884), „Maler Klccksel"
(1884), „Der Schmetterling" (18%). Daneben
gehen als Dichtungen ohne Bild: die „Kritik
des Hcnens" (1871). JEdnvda Traum" (1881),
mZh guter Lebet" (IWi) und mdi feinem
Tode, 1009, erschien „Schein urd Sein".
Sein Wohnort bis zum Jahre 1876 war, Be-
suche in der Heimat und ein vorübergehender
Auienthslt in Frankfurt a. M. (1868) ab-
^XJl^Ukfh^tfft Tm^^mmumbamA adA Jk^^
gcrccmicT, aKuncnena unemmK m oer
Frankfurter Aufenthalt im Keßlerschen Hause
wegen einer Bildhauerleistung Büschs, der
lebensgroßen Büste der Frau Keßler. 1878
mg er ni seiner Schwester nach Wiedensahl,
und von da beginnt die Zeit, wo er sieh all-
mählich von aller Welt zurückzieht, und Fama
und Klatsch ein Lügengewebe um sein ein-
sames Leben spinnen. Bienenzüchter sollte
er geworden sein, ein Gerücht, das einige
frühere Aufeitxe fiber Bienen veranlaßt hatten,
und anderes mehr. Wiedensahl vertauschte
er 1898 mit Mechtshausen, wo sein Neffe
Pastor war Hier blieb er bis zu seinem Ttxle
am 9. L 1908: welubgescbicden, der Neuzeit
allgewandt; ein Freund Schopenhauerseber
Philosophie, aber ein Pfssinrist, der das
Lächeln nicht verlernt hatte,
Antobiograph. ,,Voo mir über mich" (im Pater
Filocius 1894, und auch in Zeit»chrüten ver-
SÄntlidlt). — Hermann, Ad. und Otto
N51 decke. Wilhelm Buach, München 1&09. ~
W i I h. Busch, KünstleriKlier NachlaB, Mün-
chen 1908. — W j 1 h. B n ■ c h, Handxelchntingen
aui dem Nachlaß, München 1908. Münchener
Jahrbuch f. bild. Kst III (1908) 2 Halbbd. p.
59 ff. _ R. Schau Kai, Wilh. Bu«ch, 1905. —
Gaz. d. B.-Art», 1909 p. 197— Ü16 (Jeai; Chao-
tavoine). — Wilh. Busch an Mari« Anderson,
70. Briefe. Rostock. — Kat. XXX. Ausst. d. Ha-
genbundes, Wien, Okt Nov. 1909, W Biach Se-
parat-AuMt. Geaamt-Nachlaß. Rober i Corwtgk.
■ueUMd^ Hermann, Maler u. Kunst-
fewerbler, geb. Prag am 17. 10. 18S6. trat
18T8 In die dortige Kimatakademie dn, «er*
ließ diese jedoch bald, um in Dresden und
München seine Studien fortzusetzen. In den
Jatiren 1886—1888 hielt er sich in Paris auf,
das ihm nachhaltig« könstleriiche Eindrücke
wmhtelte. Nach lehier Rflddcehr dedelte
er sich in Arlaching a. Chiemsee an. Aus die-
ser Zeit stammen der Entwurf für die Innen-
delcoration des Schlosses Issing, das Ölgemälde
Eva an der Leiche Abels (1888), die Genre-
UMer „Im Orangenkeller", „KlatachnSsehen"
und ein Stilleben, welche Gemälde 1897 in
Prag ausgestellt waren; 1901 beschickte er
die Münchener Ausst. mit dem Bilde eines
joafcn Midchcns. Im Jahre 1806 wurde er
ds Xjeüer des Kostüm» n. Reqoisittnweiens
an die kgl. Hofbühne nach 'München berufen,
wo er noch gegenwärtig wirict.
Singer, Katlcrlex., Nachtr. 1906, 46. — Kst-
auast-KataL, Prag 1888 No SM. 1897 No 101.
141, 174. — Ka^. d. Ksttuast München (GU*-
palast). 1901. — Dia Kunst 1 Alk XVIIL SSOt.
Jw. B. bmSt,
Baachenucher, Johann, s. ButstnmAurm
Buadisnsr, Johann de, aus Antwerpen,
erbaute 1688—88 den neuen Schütting zu
Bremen.
Mittfaoff, Mittelalt Kstler u. Werkmettter
Niedera. u. Westf., 1886 p. 170 f.
BoMhai^ Clcmcni^ BUdhaner in Dussel»
dorf| geb. 188B in GandNnv in Badens ans
einer alten Stcinbildhauerfamilie stammend,
war von 1873 bis 1878 in verschiedenen süd-
deutschen Städten, ferner in Meran und Kon-
stanz als Gehilfe tätig. 1870 trat er als
Schüler m die UQndmer Kunstakademie em*
seine Lehrer waren die Professoren Knnbl
und Eberle. Nach einer Studienreise in Italien
1881 bis 1882 und wiederholtem Aufenthalt in
München erhielt B. im April 1888 einen Rtif
nach Dfisseldorf als Lrfirer an die neugegrün-
dete Kunstgewerbeschulf, der er bis 1902 an-
gehörte. Dort in Düsseldorf hat er eine sehr
umfangreiche bildnerische Tätigkeit ausgeübt
und bei zahlreichen öffentlichen Dcnkmal-
konlnurenacn den Sieg über die Mitbewerber
davongetragen. B. ist Mitglied und Mitgrün-
der der „Freien Vereinigung Düsseldorfer
Künstler" und des „Vereins deutscher Bild-
hauer". 1898 wurde er zum kgl. Professor
ernannt. Er vertritt die iltere Ridilunt DQs»
seldorfer PUsttk, die in engem Zusttnmen-
tiang mit der Kunst der Berliner Bildhauer
Reinhold Begas und G. Ebvcrlein steht. Die
Hauptwerke des Künstlers sind das große
Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. zu Frank-
furt a. M. (1881—180^ die Denkmikr
desselben Monaidien hi MfiOidm a. Rliein
(1808) und Bochum (1904), die Statuen von
Karl Immermann und Felix Mendelssohn-
Bartholdy in Dnaseidorf (1906). Femer sind
neben zahlreichai PcMtrithfialen» Grabdenk^
mälern, SutueCten «te. s» nennen; die Bis-
marck-Ehrengabc des Bergbaulichen Vereins
in Dortmund (1896), das Denkmal für einen
Fabrikanten in Pinneberg b. Hamburg (1906),
die Grabdenkmäler für den Berghauptmann
Taeglichriieck in Dortmund (1006) öd den
Industrielten C. J. Jucho in Dortmund (1908).
Im „Malkasten" zu Düsseldorf die Büste des
neunzigjährigen Andreas Achenbach
Schaarschmidt, Zur Gesch. d. I>üs»eld.
Kst. — Die Rheinlande I. Jahrg. Aprilh. p. 31,
Aufcusth. p. 3 f., 9, 10, 14, 15 f.. 20, 21, 22;
II. JahrR. Oktoberh. p. 7; Janoarfa. p. 72. — Kat
f. Alle I. VI. VIII, IX^XII, XIV und die Kat I
(= Kst f. Alle XV), nx (bl i. Alle XVI). V
(Kst f. Alle XVII). C.
Baachetti, Architekt, lieferte um 1800 mit
Cantoni die Baupläne für die große Pfarr-
kirche zu Alpeptana a S. Stefano d'Aveto in
Ligurien.
U Fatria VI, 1898 p. 183 i G. DigJj AmL
a84
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fiodwlti - BomMmm»
Budwtti, Carlo Gaetano, piemontes.
Bildschnitzer, f vor 1786; erhielt 178S Zahlung
fOr S in Holz geschnitzte MedaiUonporträtt
dqi uvoyKhen König^aares tmd ffir eine
Christusstatue.
Miscell. etc. ed. dall« R. Oepataz. Piemont dl
Stor. P«tr. XXX «1. G, DtgH JUmL
BuchAttoa, s. Buskehu.
BmcU, Dionisio, genannt il CrocHinOg
ital. GkBer, wurde 1666 vom Herzog v. Man-
tna MH Kdliad aach Gnntilte berufen, wo er
bis 1S86 sehr gute Geschütze gegossen haben
soll, die später nach Mantua gebracht wurden.
G. C a ro p 0 r i, Gli «rtist. ML e llna. negli
185S p. 108. R, C.
Caspar, TJhrmadwr und
Hecbaniker in Augsburg; hat für den Pom-
tnerschen Kunstschrank Philipp Hainhofera
(fertiggestellt 1617) gearbeitet Durch die
Aufschrift wCaeparw BuKhmani^ AMoaaa»
fius in Augusts 1011** «te Mine Afbdt be-
glaabigt ist eine zu diesem Schrank gehörige
Tag- und Nachtuhr. Wahrscheinlich hat B.
auch einen Teil der mathematischen lastrn-
BMBte für den Schrank gefertigt Hajnbofer
berichtet In seinem IMartom mterm 31. Mai
1632, daß ein Teil seiner mathematischen
Inatrumente von Caspar B. gemacht sei. —
Veier und Großvater dee Masters, beide
wie dieser, waren ebenfalls als
lief u. Mechaniker in Augsbg tätig ge-
wesen; der Großvater t 1589, der Vater 1613.
P r a « c h, EpiUphia AuRustana III 59. — J.
LeisinK u. A. Brüning, Der P( rnrarrsche
Dirr.
Basefanuaa, David, Uhrmacher in Augs-
burgs Sohn dca Johannea R, adt eeiner Ver»
beiratung in Jahre 16BT adbatiadiger Mei-
ster ; %'on ihm eine sehr ktmstvolle und zicr-
Hch gearbeitete Uhr im Schlosse von Großen-
behringen (Sachsen-Gotha). Andere Ariwiten
anch in deir Iniaerl. Sdntikaauner in inrien
^ Kat). Ein ScMaguhrwerit m daer aog.
Schreibuhr mit reich getriebenem silbernem
ZaflFerblatt im Maximiliansmus. in Augsburg.
HochxeitsAmupTotokoUe im Stadtarcb. Aogsb.
— P. V. Stetten, Kstgesch. etc. der Reichsst
Angab. I 171. — Bau- u. Kstdenkm. Thürinfetia,
Saclweo-Koburg-Gotha III 122. — J. S c h 1 o • -
• er, K»t- VL Wunde ricjimmrrn ctt\, Leipz, 1908
p. M. — F. J. Britten, OJd docki etc., 1W4
S44, 674. Dirr.
, Ernst Amatenrradierer, Ponn-
~ SehrifMdler, Bmder des Fol-
genden, geb am 18. 0. 1814 zu Sept-Fontaines
bei Luxetiiburg, f am 19. 2. 1863 zu Gent.
Stach u. a. nach H. Leys: Le Pricbe, bi Rctn-
brandtscher Manier, selten.
Hippert et Linnis, P.-Gr. I 124. —
Heller- Andresen, Handbuch I 209. —
Gas. d. B.-Arts XX 470, 473, 475. H. V.
Btuchmann, Gustav, Genre tnalcr u. Ra-
dierer, geb. in Antwerpen am 86. 1. 1818,
t daselbst am Id. 6. 186^ Schüler VM vMk
Regemorter. F. de Bfefceleer und der dorti-
gen Akad. Er gehörte der romantischen
Schule an, entnahm seine Stoffe dem Vicar
of Wakefield, den R9manen Walter Sooll^
malte aber auch einige reiigidee fiikier. <->
Er hat auch ISnf BIlMer nÜert
Bimz. Nat de Wrlgtais. - Hiypert u.
LinnU P^Gr. II. ttTÜ. " H.H.
Buschmann, Johannes, geschickter Uhr-
macher und Mechaniker in Augsburg, Mei-
ster seit etwa 1620, machte nach Paul von
Stettene Mitteilungen (Knmtgeachichte usw.
taammen -ndt sdnem Sohne David
mechanische Instrumente für die ..Kunst-
kammem großer Herren" und scheint auch
für den Kaiser Ferdinand III. tätig gewesen
SU sein, als dieser sidi 1664 in Ai^^ritorg
anfUdt Stetten vcrantet m Johsnnes B.
den Verfertiger euM inirwerkes, das Kaiser
Ferdinand durch Jesuitenmissionare dem
Kaiser von Chma als Geschenk übermitteln
lieO. Arbeiten von Joh. B. x. B. in der kal^
eerL Sdutdnnnner in Wien (a. Kat).
P. V. Stetteab btgeaeh. de. der Rekhsst.
Aogib. I 171, 186. Dirr.
Buschmana, Matthäus, Uhrmacher in
Augsburg, Bruder des Johannes B., j um
1636. Paul von Stetten führt ihn in seiner
Knnst-Gewerb*- und Handwerksgesch. auf
eis Verfertiger emer großen kunstvollen
Schlaguhr für das Bauamt des AugsburKer
Rates. Von ihm z. B. auch eine Taschenuhr
in Kristatlgehäuse und mit feiner TergoMelcr
Silberarbeit im Maximiliaasnins. in Aanbrng.
PacgacheHabficher hn A^ SiadM. - P.
T. Stetten, Kslgwib. ele. der Sddsat AiMbb
I IBC Birr,
Biisdmer,'s. Büschntr.
Bnsfhsmsdir, Johann, s. Bussemacker.
BuscioUao^ Antonio, Biklh., geb. 16. 1. 18tt
zu Potcnsa (Basiticata), t am 10. & V8tX n
Neapd. Hier arbeitete er bctaahe nnnier.
Seine bcdeutend.^ten Werke sind: die Statuen
der Immaculata und von S. Peter und S. Paul
für den flauptaltar der Kirche S. Gesu
Nuovo. die Immaculata für die Capeila Nun-
ziante üi der Vw jPomenico Mordli, enier von
den 4 Löwen, die die Neapelcr Revolution
des Jahres 17S9 symbolisieren »ollen, an der
Basis de.s (iedcnksteins für die Opfer und Hel-
den der Freiheil; die Statue des Pier dcU»
Vigna im Hof der IMvctsitit das Gf^
denkmal des Historikers Carlo Troya in der
Kapelle links vom Kreuzgang der Kirche S.
Severino und Sossio, das Denkmal Bonaven-
toni im Friedhof zu Poggtozeola, die Figur
der IHora in der Villa Laganl su PcMticL
Paolo de Grazia, Aat Bmrlqlswo, scul-
tore oon i4>pendic« su Miehde c VineoM» B.
Potenta 1897. — KapoH Nobttiasfaaa. VI ITL
XIII 39. — Galante, Guida sacf» deOa cittb
di NapolL Nspoli 1873. — Erriee Alvlne^
II MonuaMote w plassa di S. Maria • flmulla
NapoU 1864 CMta##»'CM.
••5
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Buaco, Antonio, iulien. Maler und Kup-
ferstecher, der nach Manette, Abeced , I 237,
nach dgcaer Erfindung ein Blatt in dem
Hcntrle de ]ftrie>AiiDe d* Aatriehe <ponie de
Philippe IV, roi d'E^aglie, faÜB i Milan en
1649" gestochen hat P. K.
BvacMi (Baacum), Willem Egidtus
Tan, belg. BUdhaaM; geb. in Mecbeln am 28.
8. 1768, t in Alost, wo er Dinktor der Akad.
war, am 22. 2 1831. Zuerst Schüler der
Akad. in Mecheln und von Verhulst, dann von
Corn. de Smet und van Hursel in Antwerpen.
1781 begab er sich nach Pari^ wo er einige
Jabre bei Ditret «todierte^ um dam nach Me*
cheln zurückzukehren. 1792 siedelte er nach
Alost über. Von ihm stammt der Brunnen
auf dem Marchs au Betail in Mecheln, dessen
NepttmBtatue von Langbemana (1718) her-
Ttäutt lowie die ich&ie Kamel der Kuche m
Alost. Er war der erste Lehrer deS Jcil^
Bapt. de Bay und des Frang. Rüde.
Marchai, La Sculpture rtc beiges, p. 626,
661, 669. — Immerzeel, Levens cn Werken
I U? - N eef f s, Hiit de la peint. etc. ä Ma-
line«, 1876. I u. IT. E. d« Taty*.
Biueck, Karl Theodor, Frhr. v., Ama-
teurlithograpib, geb. 1608 zu Bamberg, titbo*
graphierte aribstaufgenommene Rdsaldnen
u. a. aus dem Orient, .'^gjTJten, Frankreich und
Italien, sowie auch Ansichten von Bamberg
und dessen Umgebung.
Fr. Faber, Konven^Lex. f. bild. Kst, IBM
II 321. H. V.
BMtg«% Fran^oia va«, fläm. BUdbauer
in Dijon, half 1888—87 Jean de MarvOk bei
der Ausführung des Grabmals Heraog Phi-
lipps des Kühnen von Burgund.
Lam i, Dict. d. Sculpt. etc., 1898 p. M2. H. V.
Bnaei (Buxei), Antonio^ Maler in Ve-
Mdlflb war 1614 im Saal des groBen Rata im
Dogcnpalast tätig.
G. B. L o r e n z i, Monum. ecc. stör. d. Pal.
Ducale. Venem 1868 No 342. R. C.
BuMliogen, Christiaen, a. Bitstlingtn.
Bnselli, s. BostUi u. AitMiBa.
BaacUo (Busetto)« Francesco^ a. S. Lio,
Knpferstecber und Hindler, w<dd io Venedig,
tätig um 1600, nnr von Zani, Ene. flMt, V 130,
erwähnt. p. K.
Btuello, Orfep, Bildhauer, geb. in Rom
um 1600, t das. am 22. 9. 1687 als Princeps
der Accad. di S. Luca. Von ihm die Statue
des hl. Benedikt in der Kirche S. AmbroKiu
delU Massima, nach einem Entwürfe des Fr.
Dnqaemqy, dessen Schüler B. war.
Orlandi. Afaeced. pitt. 17SS 3M. — Akten
der Akad. — Mit Not v. Fr. Nea^ H. V.
Buaer, Friedrich, Zeichner u. Kupfer-
stecher geb. Ende 1797 in .^arau (Schweiz),
t eben ',1 arii 10 } lRa3. Ausgebildet seit 1815
in Zürich, seit 1818 ar« d. Münch. Kunstakad.,
seit 1880 in Nürnberg in der Werkstatt Alb.
Reindels. vollendete er seine Studien um 1830
in Paris unter der Leitung Ch. Beyers. Er
stach in Linienmanier Bildnisse (z. B. da5 des
Dichters J. G. v. Salis-Secwis), kleine Illu-
strationen für Taschenbücher etc. (z. B. meh-
rere Bl. für Fleischen Kapferstichsaaud. an
Goethes Werken) sowie auch einige größere
Gcnredarstellungen (in Paris z. B. „La bonne
fille" nach Mmc Haudcbourg-Lcscaut).
Schorns Kstbl. 1B24 p. 268; 1833 p. 167. —
N a g 1 c r. KstlcrU-.x. 1833 II 251. — RaczyiD-
8 k i. Gesch. der Neueren Dcotachen Kst (1840)
I 549. — A. L u 1 1, AUiem. FDitrw-Kat. (Baaaa
1&S8) a. 6b2». •
Buaece, R a f a e 1 de, s. Busser.
Bnaeto, Chriatolcl, Makr, 1681 in den
Ausgabenvcraeiciiniwea de« Caatelto del Bnoo
Coosiglio in Trient genannt.
Mittlgn d. k. k. Centr.-Comm. N. F. XXIIl
1807 p. 87. iL C.
Baaetto, Antonio, s. Busaio.
Bush, Norton, amerik. Maler, geb. 1884
in Rochcater, N. atadicrte tmter Janea
Harrii, und seit 1888 unter Cropsey in New
York. Bereiste Süd- und Zentral-Amerika u.
lieB sich dauernd in San Francisco nieder, wu
er 1878 Direktor der San Frandaco Art As-
sociation wurde. Seine bedeutendsten Bilder
srad Landschaften vom sfidL Amerika, s. B.
„Bay v. Panama" u. „Volcano Elraisti, Fem".
Clement and Hutton, Artists of the ISKh
Cent. 1893. Edmund von MjcK.
Buh, Reginald E. J., Landschaiumaler
und Radierer der Gegenwart in Bristol, stdk
seit 1895 in der Londoner Roy. Academy aus.
Im Studio sind zwei seiner Radierungen
publiziert.
Graves. Roy. Acad. Exhib.. 190& L — The
Studio XXIII Vt, Ui Spee. Smaaicr Number
1902, pl. 13. H. V.
BttiÄ-Brown, Henry KL, amerik. Bild-
haoer, geb. 8L 4 1867 in Ogdensburg, N. Y.,
stodwrte an der NatHonal Aendemsr md bei
seinem Onkel Henry Kirke Brown, von dem
er die Vorliebe für die Tierwelt annahm, und
der ihn adoptierte. Später ging er nach Paris
und luUen (188&-1880). Seine »Buffak>jagd''
aof der Weltansstellang 1888 erregte all-
gemeines .\ufsehen wegen der wilden Natür-
lichkeit und großartigen Auffassung. Seine
Porträtstatuen, z. B. General George S. Meade
und General John F. Rqmolds, beide auf dem
1 Sdilachtfeld so GettTSibarg, «iiid ruhiger und
> mehr stilisiert. .\uch auf dem dekorativen
Gebiet hat B. Gutes geleistet.
L. Tafi^ AflMtiean Sculpture 1903 p. 486.
Edmund von Mach.
Bnah-Brown, Marg.iret Lesley (Mrs.
, H. K. Busb-Brown), amerik. Porträtmalerin,
g«ft. 18. 6. 1887 m Plnladdphia, studierte unter
Hunt, dessen Stil der ihrige ähnelt, dann
unter Schussell and Aekins, und in Paris von
I r--i) bis 1884 unter Lefcbre und Boulanger.
, Von ihren Porträts seien genannt Professor
S. P. Lesley u. Präsident Frederick Fraley
I im Saal der American Philoeophical Society
in Philadelphia. Edmund von Mach.
a86
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Bushe — Buai
BuK Letitia» OUetUntm in der Fortrit-
llkutnimikrai, f 1767 k Iritad.
CUyte«, M. Fcüide Aft, im I tU,
tn, 143. — R«tfffr»v«. IMet «f vt, UTt.
Buhell, Francisco, span. MaJer, geb. zu
Alkante, Schüler der Madrider Akad. und
von Le Poitevio und Dumas in Paris; debü-
tierte auf der NatioailaiiMt in Madrid 1660
mit einigen JagdsMaea, Landaehaftcn, Stfll-
Ifbfn und Porträts. 1882 gin^ er 7ur Weiter*
bildung nach Rom, von wo er eine Karfrei-
tagsprozeaaian mit zurückbrachte, die seinen
Rnf begründete. Femer aeien von ihm tx-
laihnt; MflcaM«; Dar Fccnteidi; WaM tqo
Fontainebleau ; Eine StraBe in Posteguet (im
Mus. für mod. Kunst in Madrid) ; Eine StraS«
in Elche; Inneres de^ Domes zu Orvicto;
Daa Kloster S. Marco in Florenz; Erinne-
rang an Sovreul. B. Iiat licli lait 1800 an den
meisten Madrider Ausstetltmgen beteiligt, fer-
ner 1866, 1879 und 1881 den Pariser Salon.
1879 die Ausst. in Edinburgh beschickt.
Ostorio y Rern«rd, Cal. biogr. de art.
e«p. etc. 1883/4. — A 1 c « h ■ 1 i, Dicc. biogr. de
art. valcac, 1897. — La Grande Encyclop^die.
Lamirmult. Paris. P. Lafond.
BnahsU» Thema«, Medailleur u. Münz-
nwilter, ft>^ wn 1B94 in Qevt Prior (Wor-
crsfrrshire), f im April 1674 in London (be-
graben im Kreuzgange der Wcstminsterabtci).
Seit .seinem 15. Lebensjahre in Dien,sten des
Sir Francis Baoon tätig, der ihn später zu
ttinem Siegelbewahrer cmaaBte^ kam er in
direkte Beziehungen zu den englischen Köni-
gen Jakob L und Karl l., erlangte 1686 die
Beleihung mit den kgl. Silbcrminen in Wales
und wurde am 30. 7. 1687 mit der Leitung der
danato neofegrftndeten Mflnatitte im Schlosae
Aberystwith (Grafsch. Cardigan, Wales) be-
traut, die ihm, nachdem er um 1642 laut ur-
kundlicher Nachricht eine Zeit lang in Oxford
als Münzmeister tätig gewesen war (Oxforder
Mönien mit der Marke B daher vermutlich
auf ihn zurückzuführen), von Oliver Crom-
well und dessen Sohn Richard (1658) u. allem
An lerne nach auch von König Karl II.
wiederum übertragen wurde. Mit seinem
foUen Namen signiert iat eine in verschiede-
nen Varianten vorloMnmende Goldmedaille
(sogen. „Mine Share Ticket") von 1660 mit
dem Bildnis des Sir Francis Bacoa (UoH
idiriit: «Baoon Viceco. St. Alb. Angliae Can-
cdL* — ; auf dem Revers die Devise „Oena
est qui clausa recludit" oad die Slgoalitr
„Thomas BushelP).
M. Folkei, A Table of Engl. Silvcr Coini
1745) p. 85. — H. W a 1 p o I e, Anecdot. 1762 ff.
Ausg. V. Wornam 1862 I 254). — R. R u d i n g,
Annais of the Coin. of Gr. Brit (1840) I 391,
II 237. — L. Forrer, Biogr. Dict. of Med.
(1904) I 316. — Dict of Nat. Biogr. (1908) III
«87. — Not. von M. W. Brockwell. •
Buahnell, John, engl. Bildhauer, f 1701,
Schüler von Thomas Burraan in London,
weitergebildet auf Studienreisen durch Frank-
reich und Italien. In Venedig soll er laut
Walpole's Angabe cta ynmkvollcs Gndnnal
für einen Prokurator von S. Marco gemeiBelt
haben (mit Darstellungen der Belagerung von
Candia u. einer Seeschlacht zwischen Türken
und Venezianern, — laut freundlicher Mittig
von P. Paoletti bisher nicht identifsieitMr).
Uber Deutschland nach England zurück-
gekehrt, liefi er sich in London nieder und
meiBelte dort für den R. Exchange-Palast die
Statuen der Könige Karl I. u. Karl II. sowie
des Sir Thomas Gresham, für den OM Temple
fiar ebenfalls verschiedene Königsstatuen, für
die Westminster-Abtei die Grabmäler Abr.
Cowle/s (t 1667) u. Palmer Fairburn s
Neben einer Anzahl weiterer Grabmonumente
schuf er auch das in der Kirche zu Fulham
bei London befindliche Sundbild des in römi-
sdier Feldherrentracht dargestellten Lord
Mordaunt, das seinerzeit als klassisches Stil-
muster betrachtet wurde. Eme weitere Reibe
von Königsstatuen für den R. Badiangie^Pll'
laat lieB er aus Eifersucht gegen seinen mit-
beanftragten Rivalen C. G. Gbber unvollendet
Nach dem Mißlingen einer Aktstatue Alexan-
ders des Grofien und anderer künstlerischer
wie geschiftKcber Untenuhmuigea verfiel er
in Irrsinn.
H. Walpole, Anecdotes ITtt ff. (Ausf. t.
Wonnm 18flS II «13 f.). — Redgratrc^ Dkt
(1878). — Dict of Nat Bkfr. <\90S) III 490. ->
Not von »t. W. BroekwU. *
Bosi, A u r e I i o, s. Btusi.
Bosi, C a m i 1 1 o de', von Brescia, war
1582 gorsoHt des Malös Santc Poxxali Üi
Ferrara. — Schon 16W arbeiteten dort lüb
Maler ein Giacomo und ein Olh'iero B. ge-
legentlich der Vorbereitungen zu den Festen
für dt-n neuen Herzog, Alfooso II. von F.ste.
Oliviero war wohl der Vater von Camillo^ der
„del fn Oliviero de' B." goiannt wird. Nach
Cittadella war der eigentliche Name der B.
da San Giovanni (s. d.) ; sie stammten aus
Modcna.
Cittadella, Doc. ed ülustr. Ferrar. 1868.
M. H. BernatK.
Buai, £ m i 1 i o, bokign. Maler, f am 28. 4.
1889 in jugendliclwai Mbtt ; Schüler der Alcap
demien von Bologna und Florenz und von
Berzuoli. Die wenigen Werke, die er hinter-
ließ, wie „Hagar in der Wüste", ,, Rasender
Roland", „Auffindung Moses"" sind in Privat-
T a n z i n i, Necroi. dsl gioviuie pitt. E. Busi,
— Giorn. Stor. « Lstt daüa Ugnria VII,
1906 p. 231— a. R, C.
Buai, Giacomo, s. unter Busi, Camilla
Baal, Giovanni, s. Cariani.
Busi, Giov. Battista u. Glan Paolo^
Maler aus Cremona od. Caravaggia Eraterer
laut Zani, Enc met. V 131, um 1669 tätig und
Schüler der Carracci ; letzterer zugleich Archi-
tekt, um 1618 aa den Hof nach Palermo he*
rufen.
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Grats ein, Abeced. biogr., 1827. — Ti-
cozzi, Diz., 1830. — M • 1 v a • i a, Feliina
pittr-, 1841. H.V.
Buti, L u i gi, Makr» 0i:b. am & (k 1888 in
Bologna, t ebendi am 8. 6. 1981 Sdrahr der
Bologneser Akad. u. weitergebildet in Rom ;
Kit 1868 in Mailand; seit 1871 in Bologna
Akad.-Prof. Schon seit 180B rühmlich be-
Icannt durch biblische u. religifiic Gemälde
wie „Jakob w. Rahel", — „Jephthas Tochter*.
— „Martyrium der Heil. Vitalis u. Agricola",
— u. durch Historienbilder wie „Ultimi mo-
i di Nicc. de'Lapi", — „Elis. Orsini con-
al marito", — „Torqo. Taiao in S.
Onofrto a Roma* (Pariaer Wcltaitwt. 1887),
— erlaiiR-tc B. später besonderen Ruf durch
Genremalereien wie MVisita di cordoglio"
(1888 in Mailand «naBeMeUt, 1874 in Paj-ma
pfimUcrt), — »GxiiegwttM d'un matrimado"
(1878 in Ifailand primiiert). — „Due madrf*
(Pariser Weltausst. 1878) etc — Die Kuppel
der Kirche Madonna del Piratello zwischen
Bologna «. Imda admficlBle B. mit Freako«
engein.
Ces. Masini, I princip. pittori di Bologna
(IMS) : Del movimento artist in Bologna (1867).
— Zdtachr. f. bild. Kst, 18«9 p. 22; 1881 p. 386;
1882 p. 278; 1888, p. 214; Beibl. 1876 p. 179;
1884 p. 028. — Rivista Earopea 1870, I 193 ff. —
Dioskuren 1873 p. 306. ^ A. R6ndani, Scritti
d'arte (1874) p. 75 f.. 101. — Illuttraz. lUl. 1875
p. 49. f., 463 ; 1876 p. 450 ; 1884, 1 375 ff. - G.
Cantalamessain „L'Italia" 1883 p. 187 ff. ;
18S4 p. 106 f. — Arte e Storia. 1884 p. 191.
— De Gubernatia, Diz. d. art. ital. viventi
(1889). — Fr. V. Bottiche r, Malerw d. 19.
Jahrb. (1891). — W i U a r d, Higt. of raod. ital.
art (1902) p. 6O0 f. — Marinelli in „Raa«.
d'Artc" löor. p. ^i. — Citlarl, Slor. d. arte
conteiup. ital. (1909) p. 361. R.
Bial, Nicolas, Bildhauer, deutscher, fran-
töa. oder italien. Herkunft, den D. Juan de
AnMria aas Italien mit nach Spanien brachte,
t am 4. 1. 1706 in Valencia. Er wurde Hof-
bildhauer und Santiago-Ritter und ging im
Alter ins Kloster. Er hat für Kirdien und
Klöater in Murda* Scgorb«^ Valencia und
Caan B«rm«da« Dkc. I IBL — Zareo
4et Valtc. Docmn. tlT-lt. — Aranjo Go-
al r z, F.ncult. 356. M. V. B.
Baal, O 1 i V i c r ü, s. unter Busi, Camillo.
Buai, s. auch Bosti, Bm$d U. BtuA
Bitaiaek, s. Büsinck.
BuiinKer (Buosiger od. Bussiger), Jakob,
LandscbaftsniaU r von Luzern, geb. daselbst
am 15. S. 1757, f am 12. 11. 1801. Die Kor-
poratloiugemdnde Lnzcm bewahrt von ihm
das 1788 gemalte Otbitd: Der Schwellenbao
In Luzem.
F. Hclnemana in Bnua Schweix. Kstler-
lex. I. H. V.
Btiaini, Giovanni, ki^ii. Sollassino, Floren-
tiner Maler, f 1508, nur urkundlich bekannt.
Milancsi (Vasari, Vitc VI 460, Anm. 2) hält
ihn für identisch mit Giov. Bddim {fl. d^.
Baaink, a. Bünnck.
Aurello^ a.
Boaio, Pietro, Maler von
1087, 1626 daselbst erwähnt
Faaarali, Ai«. Bfeaelul, 18TT p. «Mb H. F".
Btiaiii (Busieri), Giovanni Battista,
röm. Maler. Anfang des 18. Jahrb.; 2 seiner
römischen Veduten kamen lUS in Pira anr
Versteigeniog.
Zani, Enc awt V. — Mirevr. Biet &
veotes I (1901) 502. R. C.
Busiii- Vici, Andrea, Architekt, geb. 1817
in Rom, Enkel des Architekten Andrea Vici,
ausgebildet in Venedig, nnd xwar sonidiat ala
Makr (miter SSvani und Simelii), erst spiter
unter Tortolini, Sereni, Cavalieri und Folchi
als Architekt. Seit 1846 in Rom hauptsäch-
lich als Baumeister der Fürsten Doria-Pam-
phili tätig, wurde er alsbakl zum Mitgliede iL
acMieBHcli som Profciaor der Accademia
S- Liica sowie auch zum Archltdrten der Ba-
silica Vaticana und zum päpstlichen Commcn-
datore ernannt. Seine Hauptwerke sind in
Som: Die Emeuerungs- und Erweiteraaga»
bauten am Palaxzo Dwia (Via del Gino) laid
an der Villa Doria-Pamphili (vor Porta S.
Pancr.tzio), der Neubau des von den Doria
gestifteten O.spedale dei Cronici di S. Maria
in Cappella (nach B.8 eigenen Entwürfen), daa
Quartiere Mastai und die Pootaaa laoteta (in
Trasteverel, die beidTi nrne rikanischcn TTnl-
legiengebäude an der V;a dclle Vcrgini und aa
der Minerva-Kirche (letzteres Kolleg später
Unterrichtsministerium), das Hotel Beau-Site,
der Palano Giorgioli, die Kirchen S. Giuseppe
Calasanzio (1888). S Vincenzo di Paola (1898)
und S. Famiglia (1896), die Emeucrongs-
bauton an der Basilica di S. Agnese (vor Porta
Pia) u. anderen Kirchen sowie an den römi-
adiea Adelspalästen Valmontone, Roongorga
etc.; — in Genua die Restaurierung des im
Besitze der Doria befindlichen Palazzo Fas-
solo; — in Dublin (Irland) die nach seinen
Plänen errichteten Neubauten der Kirche und
des Kloatera St. John of the Gross. Als
Schriftsteller veröfFentlichte B. u. a. 1881 in
Rom seine Memoiren unter dem Titel ,.(}ua-
rantatrÄ anni di v!t.< artlstica", während glekli« .
zeitig eine von seinem Bruder verfaBte ma-
faagreiche Monographie über die Künade^
familien Vici und Busiri ebenda in Druck er-
schien unter dem Titel „Giubileo etc. dopo
dieci anni di Collegio" (mit 11 Abb -Tafeln).
De Gubernatis, Dii. d. .\rt. Ital. Vit.
(1S89) p. 81). — L. Cällari, Storia d. Arte
contcmp. lul. (1909) p. 132; I Falazzi di Roma
p. 215. — D. Angeli, Le Chiesc di Roma
p. 103, 178, 199, 299, 601. — Nuova Kivista Mi-
scna I (18S8) 13 f., 28 f., 43 f.; III (1890 ) 64,
94; IV (1891) 63, 66; V (1892) 18. — Mit
Notizen von G. Degli Azxi. R.
Baal^ £. M., Porträtmaleria in Loodoo,
stellte zwischen 1878 und 1888 wiederholt in
der Roy. Academy aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H. V.
286
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Buakea — Buaon
Buk«*, Daniel v«n dea^ gü». kk Am*
•lenlun, wurde im IS. 6. 1781 dort Bärier
IRid war Maler.
Acautab Oodhdd V 68. B. IV. Mo«s.
BaaltatM, Baumeister des 11. Jahrb. in Pisa.
Ok iBiMiefa a^flMOBMe AagßU, die in
B. deB cntcn Biiiiiifiitei v. wniiil du el|{SBl~
liehen Schöpfer des Pisaner Domes sieht, be
ruht ausseht leBl ich auf einer metriacben Dop-
peHiMchrift, welche das Grabmal des B. trägt.
DicMS Grabmal, wekbe» akh aa der ersten
Wandm« Bäks der l^Made de* Dom* be-
findet, gehört mit einem Grabmal im Bap-
tistcrium zu Florenz und in der Badia a Set-
timo (bei Florenz) so den iltestcn Grabmälera
Toskanas oad ist dnvch den Charakter des
AuAsos und der Formen am 1100 oder auf
dCD Anfang des 12. Jahrhunderts zu datieren.
Daraus ergibt sich, daß die Tätigkeit des B.
tatsächlich früher liegt, als die der übrigen
Meister {ß. Gugliehnus und Rainahius). deren
UMgkeit am Pisaner Dombaa flberlfatwrt ist
Dir Inschriften des Grabmal», die in besonders
langatmiger und unklarer Weise das „in-
genium" feiern, das B. beim E>ombau ent-
wickelt habe, und ihn mit Ulysses und Dac-
oaiua wo nieni gcucii aiicr ■cuktici num'
Irunft darüber, welcher Anteil dem R. an der
Entstehung oder Fortführung des Baues ge-
bührt, und es ist somit unmöglich, ihm ein?
bcstinuntc Rolle in der Baugescbichte des
Domes snsasdiidben. Im besonderen ist es
fraglich, ob man ausschließlich auf Grund
jener poetisch gefärbten Grabinschrift berech-
tigt ist, dem B. gerade den ersten, entscheiden-
den Entwarl zuzuschreiben, da wir aus einer
Inschrift, die sich neben dem Hauptportal be-
findet, wissen, daß der Bau bereits im Jahre
1068 begann. (Um diese Zeit muB B noch in
verhältnismäßig jugendlichem Alter gestandet)
haben.) Andererseits ist es auch zweifelhaft,
ob der sosgefBhrte geniale Bau mit seinem
Ssehiffit^en, emporeogeschmikkten Langhaus,
dem <lreischiffigen, mit Absiden versehenen
Querbau, der elliptischen Kuppel, wie er in der
abendländischen Baukunst der Zeit einzig da-
steht; bereits dem ursprünglichen Bauplan ent-
spricht, oder ob dieser — wie vor allem Ro-
hault de Fleury und Bezold-Dehio annehmen
— einfacher, etwa in der Form eines drei-
schiffigen griechischen Kreuzes gehalten war.
Sicher ist, daß eine wichtige, ja wahncheinlkh
die wichtigste Bauepoche des Domes in die
Zeit des Busketus fällt ; denn im Jahre 1100
wird der C!ir,r urkundlich als bereits fertig
erwähnt. (Die Vollendung des Baues ist auf
Grand «iner stattlichen Reihe von Nachrichten
erst um die Mitte des 12. Jahrh. zu setzen,
also etwa 40—50 Jahre nach dem Tode des B.)
Der Name des B erscheint außer in der un-
datierten Grabinschrift noch in zwei Pisaner
Urkunden vom 10. 2. 1100 und 2. 12. 1106
Ouisr bez. als Sohn des versiorb. Richters Jo-
hannes) 0. mrnr das eine Mal als Prokursior
der Ctanliiea, dbs sndere Mal ab Mftglted
der Domopera. Dies ist besonders zu be-
achten, da die mittelalterlichen Urkunden
regelmäßig zwischen der Baubehörde, den
operai, und dem Banhfinstkr unteracheiden.
B. müßte also die beiden Ftndctfanen, dcrai
"in*' die Urkimden ihm positiv zuschreiben,
wahrend die andere nur in der Grabinschrift
gefeiert wird, in seiner Person vereint haben.
Dies ist zwar gewiB nicht undenkbar, soUt«
aber doch Verätsssung geben, die paetisehe
Grabinschrift nicht allzu wörtlich ZU nehmen.
Morrona, Pisa itluatr. 2. Auag. 1812 15, 394;
II 26, 237. — Graaai-Ranieri, Deacriz.
stor. e artist. di Pisa 183&-38 I 124 : II 32. —
Schnaase, GcKh. d. bild. Kste 1843—64 IV.
— Rohauit de Pleury. Lcs monum. de
Piac «B noyen-äge, 1886. — G. Campori, Let-
tere 1866. — Kaller, Gesch. d. Baukat. 1867
II. — Vaaari-UilaBcsi. Vite. 1878 I 131,
237, 238. — Ridolfi. Arte in Lacca 1888. —
Mothei^ Baakst d. kittelalten 1883 p. 378.
Witt. — Dekio o. 9, Betold. Die MrehL
■srint d. AbsndhMdm 1889 | 88« ff. - Stet
Honini BmiheMs Ptaano 1888L — Snpiao.
Aste Pimna HO« pu M Bcsviech. dsvon
L'Afts VU. 1904 0. M«. — A. Vsntiiri. Slar.
deV Asis teL 1904 in 880 ff. — AtH dd Cso.
insse stor. interaaa. dl Rnna »84 VII 187 & -
Moow Aaiolesls. sn. 40k fsse. 800 •» ft
Bnskop oder Bnschop, s. Bittch»p.
Boso» A u r e 1 i o, s. Bmti.
■wSk Jacobo, s. Hmusssi*, Jacques.
Boseli, Bartholomeo, s. folg. Artikel.
Basott, J a c o p o, Maler in Ferrara, wird
seit 1422 verschiedentlich mit kleineren Ar-
beiten erwähnt; o. a. hat er zwei Kartenspiel«
för den Hersog von Fcrrsrt gemslt Aach
figurierte B. öfters als Sachverständiger bei
der Abschätzung von Malereien anderer Mei-
ster (so z. B. 1434 in Venedig, 1437 in Ferrara
uswO. Sein Name verachwindet seit 1441 aus
den Registern. Seit IdBO wird Jedoch hi den
Dok. ein zweiter /. B. (od- Giacoho) genannt.
Dessen Sohn Bartolommto B., ebenfalls Ma-
ler, machte am 16. 9. 1487 sein Tsatsment Mid
war 1486 noch am Leben.
Cittadtlls, KeHsis de. 1864 ^ 986; ders.
De«, cd. tOwlr. Ferr. 1880. -> Grarer, L'art
ierrafak. 1807 n. M. H. Btrmik.
Buaon. Yosa Buson 'S iR H), I"ami-
lienname Tamigutki, Name anfänglich Chökö
(A MO ond S0k»» (« A). dann in iK).
Azana: Shunsei (ftJS.). Gö: TOsei («' «),
Sankwa (= *), Shimei (M Heki.mM
\*Ä ^ Shikoan (« gl ^), HakusttSuäO
9 H) meist als Haikaidichter, seit 1742
Yahmtti (^^Iff) — japu. Maler der neu-
rh'.v'^ Schule, t nach der besten Tradition
im Jahre Temmci 3, 12. Monat, 25. Tag
(= 17. Januar 1784) 08 Jahre alt, geb. also
1716 oder 1716 in Ketori bei Osaka, dann
dnige Zeit in der Heimat seiner Mutter,
Yosa, PMnrias Tsago ansissigi
M.V.-
10
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schtften er so bewundert, daB er den Familien-
aamen Yosa annimtnt, später dauernd in
Kföto, anfänglich auch in Edo (Tökyö) tätig.
Der Name seiner Lehrer ist unbekannt; be-
loadera gründlicb studierte er die Meister der
chioes. Yuui- and Mingdjmastien. B. ist der
eigentliche Stifter und neben Bunchö der be-
deutendste Meister der neuchines. Schute, die
in bewufitem Gegensatze zu der akademischen
KiiMTtttwilf in die Mwitutr dw tridwi tttitw
ciuucs. JLFjuuucn ■nmnpii^ udq am ocr ■cn
auf der einen Seite die natoralistiscbe Schale
des Okyo, auf der anderen der literarische
Manierismus des Bunjingwa entwickelt. B.s
Arbeiten im Stile des Binjiscm siiid in der
Regel bd idler Kraft des Strkbes bis sor Un-
crträglichkdt gekünstelt, seine realistischen
Tierbilder und einzelne seiner Landschaften
zeigen dagegen eine Schärfe der Beobschtung
«ad etDe Gröfie des Stils, die ifann einem der
besten Mcbter der jap. Neuidt midien.
bester Schüler ist Goshun.
Hauptwerke: 1) Zwei 6teil. Byöbu, Pferde,
im Museum in Kyöto, dat. 1768, abg. Kokkwa
K. 148. Btmjiagwm Ssntaikssba TO. L 2,
im Museum in KjrOto. abg. KoMewa H. i4»
dat 1768 Bunjingwa Santaskashü Tfl 1 2
— 2) Zwei öteil. Byöbu, Landschaften mit
chines. Figuren, dat. -1764, Stg. Hayashi Shin-
sukc Kyöta Ebda. Tfl. 8. 4. 8) VierlcU.
Bjrflb«, Hirsche, 1767, SIg. Togawa Gonsa-
uurö, Takamatsn Fbda. Tfl, ß. 4) Sennin,
Kyöto, Slg. Hircxika, dat. 1774, abg. Kokkwa
119. — 5) Landschaft, dat. 1777, Slg. Mu-
rata Rihei, OtMi. Bunjingwa Santaikasbä.
Tfl. B. — 9 Landsdiaften, dat ITBO, Slg.
Baron Twasaki, Tokyo, Hayaslii Shinsuke
und Shiniümura, Kyoto Ebda. Tfl. 11. 12,
Shiinbi Taikwan 5. — 7) Landschaften, dat.
1781* Slg. Ikushiroa, Oaaka, und Kawasaki
KinsdMtrft, Tikjfö, äbg. ebda. Tfl. 14.
— 8^ T rindschaften, dat. 17B2^ SIrfi. Fujita,
Osaka, Nishimura, Kyöto, und Utsuki, Kishi-
wada. Ebda. Tfl 15. 16 und Kokkwa 96.
laO. — 9) Rcgenlandschaft. Tökyö, Samm-
tang Dn Tsfcama, dnss seiner besten
Werke, sbg Shimbi Taikwan 10. — 10) Weih
und Krcihtn im Regen, kgl. Museen, Berlin,
gleichfalls eine seiner vorzüglichsten Arbeiten.
— Weitere Abb. Kokkwa 47, 87, 234, 240.
Shimbi Taikwan 17. Hist. de l'art du Japon
Tfl. 58. Jap. art folio 64. Nanshü Meigwacn
(Tökyö 1906 ff ) H. 1, 8, 19 Töyö Bijitsu
Taikwan Bd. VII, Tfl. :^2:^ fT.
Hiit. de Tart da Japon 213. — Anderion,
CaL 188. — Bunjingwa SanUikMhü (TökyB
190«). 1. — Dai Nihon Jinund Jisho (5. A. Tökyö
1903), 113.3. — Honchö Gwaka Jimmei Jitho (17.
A. Tökyö 1903). 234. — A ■ • o k a. Kogwa BikO
(TBkyö 1897). 1113. — Hori. Fusfl Mcigwaden
(TäM> 18»), 867. — Ko«ugi. Dai Nihon
Meika Zenafao (2. A. TOkyö 1903), Abt. Malerei
— Kohitsn, Fui5 Gwaiinden (2. A. Tökyö
liaS), 4, M0.4A. ~ Kokkwa H. 47, 233 ff.
O. Kimmti.
BasoB, Peter Nikolaus, Figuren- und
Dekorationsmaler wohl wesentlich handwerk-
licher Natur, geb. am 19. 12. 1788 in Ham-
burg, t nach 1830, Schüler toq- Gerdt Har-
dorff sen. das, weitergebildet unter Jos. Berg-
ler d. J. an der neugegröndcten Prager Aka-
demie. Er malte auch Bildnisminiaturen.
Himburg. Ksticriex., 18M. — Lemberger,
Bildn.-Miniat. in Deutschland 15,50—1850. H. V.
Bwoai, Bartolommeo^ Italien. Maler,
Kunstliebhaber und Architekt, geb. um 1660
in Pisa, Sohn des Olivo B., lebte noch 1750
und malte neben Gemälden und Fresken in
Privathäusem die FreskoornamSOlS IB dST
Kirche S. Silvestro in Pisa.
Zani, Enc met. — Morrona, Pisa Uluitr.
2. ediz. UlS II 644: UI 187. — R. Grassi,
Dcserii. Star, e sitiit; dl PIm 18SI-88 III 149.
R.C.
Baaoni, Olivo, Italien. HolzbildscbttilKr
in Pisa, t 1726» erwihnt von Zani, Enc met,
V 188 ; er soll auch Figuren in Ton modelliert
haben.
Morrona, Pisa illuatr. 2« <d., II 530. P. K.
BtiM, Robert William, Maler u. Illu-
strator, gd>. Ende August 1804 in London;
t ebenda am 96. 1. 1876; zunidut handweile-
lich atisgebüdct in d. Werkstatt .':eines Vaters,
eines Londoner Graveurs und Emailleurs, und
später Schüler des Akademikers George Clint.
Er malte anfangs hauptsächlich Bildnisse
(daranter sotebe einer Reibe von BfibnödcOnst»
lern als Illustrationen zu Cumberlands „British
Drama"), später dagegen mit Vorliebe histo-
rische und humori.stische Genrebilder, mit
denen er 1826—66 die Ausstellungen der R.
Academy, 1880—60 audi diejenigen der Bri-
tish Institution beschickte, und von denen
mehrere in Kupicrstichrcpnxluktion zu volks-
tümlicher Beliebtheit gelangten C.The Frosty
Moming", — „The Stingy Traveller", — „The
Wooden Walls of England" etc.). An der
Preisbewerbung zur malerischen Ausschmük-
kung von Westminster Hall beteiligte er sich
184Ö mit dem Freskokarton „Princc Henry
and Judge Gascoigne". Für den Kcmzertsaal
im Schlosse des Earl of Hardwicke zu Wim»
pole (Cambridgcshire) schuf er die dekorativen
Kolossalgemälde „The Origin of Music" und
„Tlie Triamph of Music". Als Illustrator
arbeitete er namentlich für den IxMidoncr Ver-
leger Ch. Knight, dessen Interesse er durch
ein groBes Gemälde „Cbristmas in the Time
of Queen Elizabeth" gewonnen hatte (Beitrige
z. d. Illustr.- Werken ..London" u. „Old Eng-
land" sowie zu Rnight's Chaucer- und Shake-
spcare>AusgBben) ; auch lieferte er die Illu-
strationen SU J. Haywood's „College Life st
the Universilies" imd zu H. Ainsworth's „The
Gsurt of James II " sowie zu den Werken
Marryat's und TroUope's. Einige Jahre wsr
er auch als Herausgeber des „Fine Art Ai-
manack" tätig. Gegen Ende seines Lebens
macbte er sich noch dwch Wandervwtrits
«90
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BtMMTt — Busse
ii»er küaitkrische ThcaMn bdouuit (jConac
and SttMc Art". - ..Tbe Bcwtifiil snd Pk-
turesque** etc.)i d«» er kurz vor seinem Tode
mit eigenhändigeii IlltistratioDen in Privat-
drocken veröffentlichte. — Das British Mo-
betitst von ihm «ine fiildniMtudk in
. jmrXi
9. m — Kotai Md QMriet 1875 V t, — Rtd-
iwmwt, IMeb sns. — Bryan, iHet, IMI. —
r*vesk K. Acnd. tSOf; Bdt. Inttlt 1906. —
Okt of Hat Bioflr. IMi m ~ Blayon.
Cm. «f Dnwiiifls ete. ia the Brlt Um. 18M I
IM. — Mit Not von Jf. IT. Broekmttt. *
Biiaaart, Martin, dän. Architekt, 1551 f-
War kgl. Baumeister und hat u. a. in Kopen-
hagen (in Zeughaus, in Krempe in Holstein
(mit Jak. Binck) die Befestigung gebaut. Dem
Dom zu Aarbus hat er um 1650 eine groBe
Spitse au^esetit Als BikUianer bat er md^
rere Grabsteine verfertigt.
Wei Ibach, Nyt danik Konstncr-Lex I 132.
— Fr. Beckett, Renaiiaaneen i Danmark p.
43 ff. — Bau- u. f*"«"*^ Ja Schlowig-HoUtein
III, 1. T. p. 3. yak. Lomura.
Bnaaati, s. BusaH.
Bvaaato^ s. Busato.
Bnnelaert, Joannes, hoUind. Milcr,
wohnt 1628 in Dordrecht, hatte aber früher
in Haarlem gewohnt. Wohl identisch mit
Jan Rosse haert (s. d.). A. Brtdius.
BiUKhc^ Joseph Emanuel vao den,
Historien- nnd Genremaler, geb. in Antwer-
pen am 25. 12. 1837, t in Boitsfort hr\ Briis-
•el am 15. 8. 1008, Schüler der Antw. Akad.
anter N. de Keyser. Am meisten scheint das
Vorbihi von Wiertz auf ihn eingewirkt tuid
Um zu sehr umfangreichen Darstellongen
begeistert zu haben. Panoramen und große
dekorative Bilder, wie die Wandmalereien in
der Briefpost in Brüssel, wurden sein eigent-
liches Feld. B. bat auch radiert (18n „Türlu'').
Fr. Böltioher, MSIerw. dL lt. labib. —
Joonk d. B.-Arts 1M|, M; 1M7, 17; IITT, MB:
IttS, 141; 1884, IM: UM, 107. Jf. H.
Bttaoche. Louis van den, Maler von
Brügge, 1470— SO Mitglied der Lukasgilde das.
D r L a hl o r d e, Les Ducs de Bourg.. 1849 1.
Bussche, V a n d e n, s. auch Bostch*. v. d-
Busocher, Daniel (gen. %>an der Heyden)
und Gerard de, BiMhsuer, die an der Hcr-
stdluner der BssreHei» fBr dss 144S-^ er-
baute Rathan«; 7t] T öwrn mitheschäftigt waren.
E. Marchai, I.a Sculpt. etc. beige», 1895
p. H. V.
Buascher(e), Crovard de, fläm. Bildhauer,
fertigte 14Ö3 — Ö6, gemeinsam mit Jean de
Eveighem, den schönen, mit Statuen reich
vertierten Lettner für die Notre-Dsme-Kirche
zu Conrtrai. Wohl ideodsdl mit GodcfroM
de Bosschere (s. d,).
E. Marehsl. U Beript etc. bdfti. UM
p. 818. Jf. V.
Bnsschop, s. Bisschop.
Angus^ Geb. Obcrbsurst in Ber-
lin, nach dessen Plänen u. a. das Kalserl.
PstenUmt in der LuisenstraBe (1887—91) und
das Reiclis-Vcrsicherungsamt in der K nigi»
Augustastraße (1891—84) erbaut wurden.
Berlin u. •. Bauten 18M II.
Bmb^ Csrl Ferdinand Geh. Oberban-
rst in Berlin, gA. am 11. 0. 1S0B «of dem
Gate Prillwitz bei Stargard in Pommern,
t am 6. 4. 1868. Schüler der Berliner Bau-
akad. Sein erster größerer Auftrag war die
Ausführung der von Schinkel entworfenen
Kirche zu Stranpits. Daranf lieferte er die
Pläne zu einem neuen Universitätsgebäude ta
Halle und zum Ausbau der Moritzburg das.
1880 wurde er als Assistent Schinkels nach
Berlin berufen, 1887 MHi^ der Oberban-
depvtation, in welcher Stähmf er besondefs
mit den fiskalischen Bauten in der Rhein-
provinz, Westfalen und Schlesien beschäftigt
war.
Ztschr. f. Bauwesen. Inh.-Verr. d. Jahrg. I—
XX.X (1851—80), p. 186. — Kat. d- Berlin.
.•\kad.-Ausit 1868 p. XIV— XVI (Nekrol.).
H. V.
Btissc, Georg Heinrich. Maler, Kupfer-
stecher u. Rad. geb. am 17. 7. 1810 in Bcmie*
mnblen, t am 26. 8. 1888 in HsmioTeri atn«
dierte mit kgl. Unterstfitsons in Dresden tmter
Stölzet die Stecherkunst u. kam mit hannöv.
Stipendium Ende 1835 nach Rom, wo seine
Fihigkeiten unter d. EinfluB von J. A. Koch
lt. gefördert von Aug. Kestner sieh in glädcr'
liebster Weise entwidcelten. Eignete sieb «nf
Wanderungen in den Abruzzen, UnteritalisB
u. Sizilien ein schönes Verständnis f. itaL
Landschaft an. Im Mai 1844 verließ B. Rom
(die widersprechende Angabe bei Nagler ist
irrig) und etWelt in RamMver eine Anstel-
lung als Bibliothekskupferst., heiratete dort u.
machte 1857 — 5b noch eine Studienreise über
Paris nach Algier, Malta u. Italien. Seit
1848 betrieb B. gutem Erfolg auch die
Landsdiaftsmaierei in OL Von seinen Ge-
mälden, die sich zum großen Teil in hannov.
Privatbes. befinden, nennen wir: 1S50 Ruinen
der Kaiserpaläste m Rom (Mus. Hannover);
1868 Gegend b. Neapel; von seinen Stichen:
ItaL Ansichten nadi O. Wagnef n. H. Bran-
des 18S3; Macbeth u. Apoll unter d. Hirten
nach J. A. Koch 1838—1888; „Malerische Ra-
dienmgen verach. Gegenden Italiens", 3 Hefte,
1840—1846. Mehrere Ktner Stiche erschienen
ab Knistvereinsblitter von Sachsen «. Haa-
Andreaeu, Mslw Badhrrr d. 19. JaklL Itt
8M-MT (siit Osnnc). — AUg. Dtsck Blop>.
in 660L — KsAL, UM MSb «Ts 18« NOb tl n.
M: 1848 No. U: U44 Nob 81: UM N«w M. —
Moficfflbl., 18H No. IM. -> KMebton. III SM;
XI HS. — Mfiller. Mus. Tborwaldsen p. M.
— Kestner-Kftcblin. Briefw. xw. Ang.
Kestner utw. p. 216 u. 6. — Heller-Andre-
sen, Handb. f. Kpfitsanml. — Fr. v. B6ttl-
eher, Malerw. d. 19. Jahrb. — Dtsch. Bibl.- u.
Ponte MoUe-Akten in Rom. — Noack. Deut-
ln BoB p. 4M, M7. Pritir.NMck.
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BttSM, Hans, Landschafts- u. Architektur-
lualer in Berlin, geb. daa. am 21, 5. 18Ö7, wid-
mete sich zuerst dem Baufache, um daim zur
Malerei überaageiiea, in der er vollkaaunaier
Autodidakt ist. Nachdem er etwa 7 Jahre in
Sixtlicn und Kalabrien gelebt hatte, ließ er
■ich in Münclicn nieder, wo er Mitglied der
Sexession, später der Luitpoldgruppe war.
Nach mehrj£hric(em Aufenthalte in Italien und
Tunis siedelte B. nach Berlin über. Er hat
wiederholt in der Sezession und im Glaspalast
in München sowie in der Berliner Gr. Kst-
Aussi. ausgestellt. Seine meist im Zusammen-
hnage mit alten imposanten Aidutcktoren
vorgetragenen Landschaftsschilderungen las-
sen ein starkes Naturgefühl imd selbständige
künstli i ische Aufiah-,uri>^ erkennen. Seit sei-
ner Rückkehr in die Heimat hat sich B. mit
Eifer auch dem Studium der deutschen Land-
schaft zugewandt, während vordem die italien.
Motive in seinen Bildern wettatu überwogen.
1905 wurde ihm ein größerer Staatsauftrag zu-
teil : die Ausschmückung der Lesehallen im
Preuß. Parlamentsgebäudc in Berlin. Die für
diese Stelle 1905—1907 geschaffenen Werke
schildern: Baalbeck; Jerusalem; Palermo;
Astura ; Syr.ikus ; Jupitcrtcmpel bei Syrakus;
Kloster Rössel; Marktplatz in Halberstadt;
Burg EltS. Unter seinen älteren Arbeiten
seien scnaiint: Siztlianisches Märchea (GaL
Hiradi, Frankfurt a. M., 1900) und
scher Frühling, Wandgemälde im
Klausberg bei Eisenach, 1901.
Dtsche Rundschau 1805. — Kunst f. Alle VIII
59 ; Die Kunst 1 OUt. i. Alle XV) 536; XIII 138.
- Katcbfo» N. P. XV 44. — PCfaM. Ifitdgn d.
Kstlen. H. V.
BMMb Johann, a. Btutmodur o. M«i*ttr
J.B.
Bnaaeke, Hans van, Maler der Reforma-
tionszeit, tilif in Hamburg. Zuerst 1509 er-
wihnt Altcrmann der Malerbmderachaft am
Don. Ferner genannt in den Jahren 1B80,
UM und 1539. Xu#r.
s. BostUi u. Busello.
Johann, Knpfent, Kunst*
Verleger und Buchdrucker in Köln, tätig um
1580—1613, verlegte Stiche des Matthias Quad,
des Conrail Goltz u. a. Von ihm selbst sind
mehrere Heiligenbilder gestochen: Der U.
Bruno („Jo. Bussemacher fec."). Sttgnati-
aatioo des hl. Franziskus („Jan btisscmaker
fecit"), Madonna in Halbfig. („Jan Bus,sema")
und eine Passinn Cliriiiti nach Martin de Vos
(14 Bl.). Bei ihm verlegt und vielleicht auch
von ihm gestochen ist das seltene Blttt mit
der Darstellung der vom Scheintod erstande-
nen Frau Richmodis. Man kennt 28 ver-
schiedene Schreibarten seiner Adresse.
Le Blanc, Man. I 554. — N a g l e r, Mo-
oogr. III No 1KS8, 1971 ; IV 85, 127, 154. — J.
J. Merlo. Köln. Kitler, 1895 (Ausg. Firinenich-
Richartz) - Guilmard, Lcs Altrei One-
man., 1881 p. 390. M. V.
Besser, Piero, Maler, Marcanton Michiel
erwähnt zwei Altarbilder von ihm in S. Do-
menico zu Bergamo. Sonst nichts von ihm
hcfcannt; zu vermuten ist; daB wir «• Ücr
ebiem nordischen Namen n tun haben.
Anoairao Uordtiano ed. Frixnmel (Wiener
Otiellengchr. 1888 p. 84). Af. H. B.
Bnaaer, Raphael de, Maler und Entu-
mineur zu Brügge, lieferte 1617 zwei Vignet-
ten für das Uknak der GtMe der Librairies.
Er starb (u UMb
D. van de Caste«!«^ Ksoran (BiOa»
1867) p. S8S. Tt.
Bnisema, Hendrik, geb. am 22. 1. 1701
in Amsterdam, dort f am 18. 8. 1781, war
ein eifriger Sammler, der in seiner Wohnnnr
an dem Haarlemmcrdijk eine sehr reichhal*
tige Sammlung von Handzeichnungen und
Kupferstichen, namentlich topographische u.
Gesehichtablättert luaiamici^bracht hat, wel-
che am Ifi. 8. 1781 und 86. 11. 1784 in Am-
sterdam versteigert w^urde Er hat auch
selber einige Blätter als Imitationen von
alten Handzeichnungen radiert, 17^ eine
Dorfanaicht nach Jan van Gojren und 1771
zwd Bauernfrauen nach H. Avercamp. Pie>
ter Louw und R. Vinkeles habra sein Porträt
gestochen, ein von Louw gezeichnetes ist im
Museum Fodor in Amsterdam, ein von Jul.
Quinkhard gwaeichnetea in der SammL Ger-
ritaen Im Haag. Eine Ansicht feinet Hanses
ist 1778 von H. van Hilten radiert.
V. Eynden u. v. d. Willigen, Gesch. etc.
III 400. E. W. Moes
Bunet, Mn»» G-, französ. Porträtminiatur-
malerin, die zwischen 1806 und U17 im Pa-
riser Saku ausstellte. Badourean vad Cardon
Stadien drei Blitler nach ihr: L*Allemande —
L'Anglaise — La Polonaise.
Bellier-Auvray, Dkt. gto. L '» Le
Blanc. Maaad I ML — Liaa-Mdtr. (BiU.
U. Thieme). H. V.
Busabi, s. Ttri, Kuratsukuribe no.
Bnasii Antonio Cajetano^ a. im Art.
ihifff, Santnia
Basal (Busi, Busso, Buso), A u r c I i o, Maler
aus Crema, blühte 1510 — 40, Schüler u. Gehilfe
des PoÜdoro Caldara da Caravaggio und des
Maturino (kann also nichl; wie einige angeben,
1520 t sein), malte h Grisalllemanier in
Creina, Genua und Venedig Palastfassadan
und soll gegen Ende seines Lebens aus Not
sich vom Kartenmalen ernährt haben. Wib«
rcnd seines Aufenthalts in Rom gemeioiam
mit Caldara wurde er Mitglied der Akadonie
von S. Luca. Er war der Lehrer des Giovanni
da Monte. Als sein Werk galt ein mit der
Signatur A. Do. Boss. P. versehenes, 1868 in
d. Samml. Payntum-London bcfindl. (jemilde,
das eine lorheerbelcrinzte Frau in reicher Ge<
Wandung mit Juwelenschmiick darstellte und
von sehr guter Qualität gewesen sein solL
R. S o p r a n i, Vite ecc. Genov. 1768 I 394 —
Zani. £nc. met. — E. Grasselli, Abaccd.
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Mmt. IttT. — RIdolf i, Pin. Vencti I 406^ —
MUsirint, Stor. d. Accad. di S. Laca MI3
^ ML — N a g I e r, Monogr. I No 440. R. C.
Boad, Catcrina Angiola, Porträt-
malerin, nur bekannt durch einen 1675 dat.,
„Catherina Ang. a Bussi delin." bez. Stich
mit dem Bildnis de» Tbeoloiea Latino Ladni
de Vitcrfeo (151S-4Q.
BeiBeekea. Okt d aft, IfW Ilt —
Zaal. Enc met. V ISS. H. V.
ftuci, Jehans de, fläm. Teppichwirker
•US Vclaines, lieferte 1396 Arbeiten für den
Magistrat von Tournai.
Dekaiane*, Htat de I'Art dam la Flasdre
«le. (IBM) p. 131; Docum II 7:i5. R.
(Susi), Johann Baptista, von
le (Campiglioae), häufig Campiom* ge*
namt, Steiimietz-Baumctster, tätig in Prag,
t nach 1638. Im Jahre 1589 erwirbt er das
Bürgerrecht auf der Kleinseite Prag. Bis zum
Jahre 1620 war er Zunftmeister. Im J. 1619
ernannten ihn die Kleinseitner Konsuln xxan
Aafaeber der atidtiachen Bauten; nach der
Schlacht am Wffikn Berge (1620) wurde er
zum BniiaiiilaWf Wolter der Prager Burg er-
nannt Seit dem Jahre 1617 arbeitete er am
Waat- imd Südportal der Thonuskirche in
Pirag; m maaa Teataawnte t. J. 1688 er-
wUmt er <fieae Arbdten als iiidrt vollendet.
Die sonstigen auf ihn bezüglichen Aktenstücke
besiebcn sich auf Hauskäufe, Bürgschaften etc.
Matijka in Pamitky archaeol. a mistopisni
(Tachechische KuotUeitachrift) XVIil Sp. 106.
— Winter, Reineslnictvo a livnosti XVI vtkn
V Cechich (Handw. u Gew. In Böhmen im 16.
Jahrh.) (190«) p. 77 70, U7. Oskar Pollak.
Biiaai. S a n t i n o de, italien. Stukkateur,
geb. 1663 in Bissoae (bei Lugano), f 1787 io
Wien, tätig in Wien. Er genoB den Unter-
richt adnea Vaters, eines Malers, widmete sich
aber später dem Stukkateurfach, und arbeitete
zunächst in zahlreichen Mailänder Palästen.
Prinz Eugen von Savoien berief ihn nach
Wien mid gab ihm Auitrig« für aeiae Paliste.
Aach FBrst Jdhann Adam von Liechtenstein
beschäftigte ihn hei seinen Bauten; im I.icch-
tensteinschen Majoratshause führte er fast
sämtliche Deckenstudnenngen aus. Auch im
Paläste in der Roasau war er titig. Um 1718
schUeBt der Arditttict Htldebrand mit ihm hi
Wien einen Vertrag wegen Herstellung der
Sluccos im Sdilosse Mirabell zu Salzburg.
Am 81. 8. 1714 erhielt er den Hoftitel. 1716
öbemahm er mit Castelli die StnUcaturca der
Hanptatiege im StHte Saidct Florian. Am
16. 12. 1729 wird mit ihm im Beisein des
Baumeisters Donato AUio ein Kontrakt ge-
schlossen betreffend die Ausführung der Stuk-
katuren für die Klostemeuburger Stiftskirche.
Dodi uiQsaen die Atheileu hereita früher he*
gönnen haben, da im Kontrakte von „verrich-
ter und noch zu verrichten schuldiger" /\rbeit
die Rede ist. Am 18. ß. 1730 üb<rrnahm B.
auch, mit Giovanni Battista del Ajo, die Aua-
der StokkatiireD im neacn Flügd dat
Klostemeuburger Stiftsgebäudes. Der Tod
verhinderte ihn an der Vollendung dieser Ar-
beit die sein Bruder Amtomo Cf^ttano B, über-
wahiHi Beaondera beachtenswert shid die so*
genannten „Kaiserzimmer". Auch bei dem
1730 vorgonttfnmenen Um-, resp. Erweite-
rungsbau des Presbyteriums der Peterskirche
nahm er teil. Ferner soll er in der Wiener
Benediktinerkirche, in S. DofOtea hl Wien, fai
Oberösterreich, Böhmen und Mähren beschäf-
tigt worden sein. Auch nach Deutschland
wiirdc er berufen, wo er die prächtige Treppe
des Ansbichcr Schlosses und die von Joh.
Bernhard Fischer von Erlach ethante kurfüratf.
Kapelle am Breslaaer Dom mit StuUcaturcn
aowchniuckte (1727). Er war der Schwieger«
vater des Antonio Bibbiena.
F a n t i, Deacrix (della) salierU ....
(del) principe di Lichtcnrtcin (1767) p. IM fi.
— Füsali, Schweiler Kstlerlex. IV (1774) 81.
— Freddy. Vieana (1800) I 397. — Garlitt,
Barockrtil in DeutKhland (1889) p. 219, 230. —
11g, Fischer von Erlach (1895) (•. Regiater),
mit weiterer Literatur. — Drexler in „Kunst
und Kunithandwerk" II (1899) 246, III (1900)
216. — Pauker im „Monatsbl. des Altert.- Ver.
XU Wien" VIII (1906) No 3 p. 21 und „Gesch.
v. Kloatemeuburg" (I, 1907, Akten, S. 15). —
österr. Ksttopo^r. II 4SI f.; III 202 (tätig für
Schloß Hinchstetten und daa Stift in Melk).
Otkar PM.
Buaai, s. auch Botst, Busi u. Bussi.
Bttßjifar, Josef Joachim, Maler, Sohn
des Mathiaa fi., geb. in Meran 90. 8. IflSB^
t daselbst am 9B. 10. 17S8. Lernte hei seinem
Vater die Kunst und half ihm bei seinen
Arbeiten, so daS die (jemälde der beiden
'schwer vandnaBdar tu unterscheiden sind.
Dr. F. Inn«rkoftr.
BaAjic« (PuSjäger). Mathias, Maler,
geb. tu Rottenbuch in Oberbayera 1664, kam
1682 nach Meran, wo er wegen seiner Kunst
und srnstiRen guten Charaktereigenschaften
Senator der Stadt wurde. Gemälde von ihm
aind viele vorhanden, z. B. in der Pfarrkirche
ZU Meran, im Pfarrwidum im Dorfe Tirol«
im Kloster Wüten. Auch die Kapuziner-
kirchc ?\\ Mcr.in birgt mehrere Gcmäklr von
ihm. Andere Werke: in Wettenhausen in
Schwaben Altarbild v. 16Ö4 (Dehio, Handb.
d. dciteh. Katdeukm. III 668); im Ferdina»>
denm zu Imsbrudc Madonna mit Kind v.
1707 (s. Katalog unter Pußjäger); in Hohen-
peiBenberg i. Bayern Himmelfahrt Martae v.
1717 (Kstdenkm. des Kgr. Bayern I 583).
Er starb SOjihrig zu Meran am 22. 12. 1784.
TimL Kalleriex> im («Mar Passtcfcr).
Dr. F. tuntrkofer.
BMBler, Johann Petrna de (Gallus),
französ. Maler, 1fl Jahrh., in der StiftaUfCbe
von Garsten in Oberösterreich tätig.
IfiMeiliB d. Csair<-CtaM. N. F. XI 121, 129.
R. C.
BasaUxe, Gabriel Emile Alexis, fran-
zöa. Architdct, geb. 1818 in Orliani^ t 1908.
S^BIer von J. N. HtqNil md dir
•93
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Ecole d. B.-Arts. Von Utm sind du Thetter,
Seminar, mehrere Srhulen qnd die Französ.
Bank in Bourgcs sowie die Rathäuser in San-
cerre und Gieti.
OeUir«, Let uchiL «Ur, 1907 9. ML
. jsr. K.
BoMiin, Gas ton, Maler in Paris, geb.
1862 in Cuiswy (Saöne et hohe), Schüler
von Cabanel und Puvis de Qiavannes. Er
debütierte im Pariser Salon 1886 mit BUd-
lüiicn. TJntsr leihen ubrifeD Arbeilen amd
hervortuheben: Musik und Tanz (großes
Deckengemälde ira Hause des Marquis de
Barbantane, avenue Boaquet in Paris) , Der
Ruhm (1890): Der Tod Rolands (1883);
Die Walküre; Der AbMUed der Walidre;
Der Tod Turpins (nach dem Rolandslied).
Der Marquis de Barbantane besitzt von ihm
auBerdem: La Belle au Bois dormant, der
Graf de Leusse: dekorative Panneaux mit
Darstellungen aus dem Leben der Jeanoe
D'Arc. Ferner: Brunhildc (früher in der
Sammig Cheraray) ; Ophelia f Museum in
Chalocs-Sur-Marne) ; Tristan uinl 7 - Ide und
Papillons blcus (Sammig Berges m Lanecy-
Loire) ; Epopöe (in Marseille) ; Brunhilde
(St. Francisco); Dans les fleurs (Poitierst;
Bnmhilde (Dänemark) ; Undine (Rumänien) ;
Das Rolandslied (Macon) ; Fleurs de neige
(Smmlg Berg^ in Monte Carlo) ; La f6e aux
oiscaux (New York); Dw Erwtcben Bnm»
hildena (Siam).
BmaRre fast ferner isbireiche Zeicfattnn(en
für die Illustration, den Monde Moderne ge-
liefert, hat Originalradierungen gefertigt für
„Li Rose Enchanttf* (15 BI., Miteur Bou-
det), för die „Tmm d'Hercule" 12 Bl.
und „Les Proaerita" (jSd. Fcrränd). farbige
Blätter für die „DemUn BVit de JodlS^
(8 Bl. M. Ferroud).
Der Kunstkritiker Battanchon schrieb in
•einer Bcsprcdun« der Ausstellung zu Ilaoon
Im JOBmal des Artistes: „Jedermann Itennt
diese seltsamen Konzeptionen, die man lieben
oder nicht lieben mag, diese in einem bläu
lichem Grün schillernden Frauciiaugen, in
deren Mitte eine feurige Flamme glüht, diese
Angin, Ae man nkht lehSn inden «ig, die
aber faszinieren; und diese Märchenstimmunj?
und leuchtenden Sonnenstrahlen auf den An-
gMKliteni dif HtfdCB nnd Jungfrauen."
Geffroy.
Budto», Jehan, WerkmeiMer von Tours,
erbaute 1490—86, gemeinsam mit Pierre
Mahy, das Kloster der Mtntmen in Le Plessis-
lis-Tours und errichtete auch den Hochaltar
der Klosterkirche. 1506 lieferte er. gemein-
Mm mit Michel Marseil, das Grabmal des M.
Fnnciscus de Paula daselbst
Grandmaiso n, Docum. iaid. d. Arta en
Tonraine, 1870 p. 135—37, SM. — Bauchal.
Dict d. archit. franc, 1887. //. F.
K. Bmdugtr.
Arnold, gib. bl
wurde am 17. 4. 1726 Bftrger TOa
dam, und war Maler.
Aemstelt Oudhcid V 68. E. W. Moti.
Busaini, Michele, Maler in Florenz; ar-
beitete 1619—20 mit anderen an den Fassaden-
malereien des Palastes der Familie Ddf An*
tella an der Piazza S. Crooe.
Rlcbaiirot.d.dd«ae6aNnt (l754-«2) I 40.
G. Dtgli AmmU
Bussler, TTrr. st Friedrich, H istorien-
maler (Dilettant), Geh. Hofrat, geb. zu Berlin
am 26. 11. 1773, f das. am 29. 11. 1840, stellte
seit 1812 wiederholt in der Berlin. Akad. aus,
deren Shretmiitglied er seit 1819 war: Chri-
stus erscheint dem Thomas in der Versamm-
lung der Jünger (1820); Die S Marien am
Grabe Christi (1822) ; Christus und die Sama-
riterin am Brunnea (1824). Auch gab er das
mit selbst gezetcbneten und z. T. auch gest
Ornamenten verselienc Werk heraus: Ver-
zierungen aus d. Altertum. Berlin 1886—37.
— Wohl sein Sohn ist Robert Bussler, der
1880— 184A einige Portrits in der Berliner
Akad. ausstellte, und von den dia GaL Ravini
in Berlin ein Bildnis der KOoigin EUsslcth
von Preußen bewahrt.
Fr. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerw. d. 19. Jahrb.
I 1. — K a K I e r, Monogr. I No 1640. — Kat d.
Berlin Ak.id. ,\uast. 1812—44, pastim. — Ber-
ga u, Bau- u. Kstdenkm. d. Prov. Brandenb.,
1885 p. S78. — Bryaa^ Dict ef oalnl. aad engr.,
1909 L H. V.
Basso, Francesco, Bildschnitzer in Turin,
sdmitste 1877 für den Herzog von SaTOjrw
zwei NcgeritalunL
Claretta'in Miicell. etc. d. R. Defxatsa.
Pteaunicae di atoria patria XXX (1893) p. IT.
£«• J^i^*
BuasOk Pietro de, Bildschnitzer in Ber-
gamo, schnitzte 1525 — 26 unter der Leitung
von G. F. Capodiferro u. Aless. di Giov. Belli
verschiedene Tierfiguren (ein Meerungeheuer,
einen Hund etc, in NuÄbaumbolz) för das
ChorgestflM in S. Maria Maggiore zn Ber-
1. o c a t e 1 1 i. III. Bcrgmmaachi III ( 1879) 46. •
Bussola, Remardo, Bildhauer in Mai-
land, arbeitete 1632 an einem der kleineren
Nebenportale der Domfassade.
E. Verga, L'Arch. d. Fabbr. d. Duomo di
Mitano (1908) p. 41. *
Bnasola, Cesare, Bildhauer in Mailand,
Sohn des Dionigi B., als dessen Schüler und
Nachfolger er 1687—1735 für den Dom be-
schäftigt war ; und zwar arbeitete er mit ver-
schiedenen anderen Bildhauern namentlich am
reichen Relief- und Puttendekor der Cappella
dl S. Giovanni Boono. Nich Lattuada wira
ihm speziell die Rcliefdarsteliung des Mai-
länder Einzuges des hl. Erzbischofs Giov.
Buono zuzuweisen.
S. Lattuada, Descri«. di Milano (1737—38).
— U. N e b b i a, La Scult. nel Duomo di Milano
(1908) p. ai7. — E. Vera a, L'Arclu d. Fabbr.
di Milan» (UM) p. 41. •
«94
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BwMto - BoMMi dd Rcy
BaMoU, Dionigi, lombard. Bildhauer,
1 1687. Ausgebildet in Rom, wurde er am 18.
7. 16iS als Nachfqlger Domen. Vismaras in
Uailnd all Dombildbauer angestellt. Als
foldwr volkndete er 1648 »mächst die Statue
des hL Maxhnus md 16B0 die mit jener in
der südlichen Querachiff-Front des Domes er-
hahen g^lieben^ besonder« reizvoll gebildete
St. Anatatias-SMtiie. Nactefem er dann vier
wcitefc Statiifii m Stock noddUert katte.
Ofcemahm er am 19. 4. 16S8 ^ Ansfitirvng
eines Teiles der Engelglorie für die Decke der
Cappella della Madonna dell' Albcro im Dom.
Als Nachfolger G. P. Lasagois 14B8 SOm
Pratoetatuanus der Dombauhütte cnno^
idNif er Bodi eine ganse Reihe weiterer Dooi-
skulpturen, darunter die Kain u. Abel-Gruppe
(1666) an der nördlichen Querschiff Front und
die Statuen der h. Dorothea (IQTi) und des
Pro^hetca Habalmk (1679) an der AuBcnaeita
des riktKcfictt Langhauses. Bis 1487 in Mai-
land als Dombildhauer nachweisbar, war er
KhlieBlich mit seiitem Sohne Cesare B. (s. d.)
u. anderen Meistern auch noch an der bildne-
riacben Aiiaadintückang der QvpeUa di S.
wMivauni Dnano neienigi. " mne rame
Tätigkeit entfaltete B. auch für die Certoai
von Pavia, für deren Kapellcnarkaden er tun
1680 mit Franc. Bosso, Carlo .Simonetta, Glus.
Rnnati u. Siro Zanelli die daselbst noch vor*
nnoenen MaiocMiaiiww aoaranne. ueacmen^
werter ist das schon 1667 von ihm begonnene
Altarrelief mit der Darstellung des Beth-
lehcmitischen Kindermordcs in der St. Jo-
sephskapelle der Certosa. — Endlich modellierte
er da von seinem Zeitgenossen Scaramuccia
hochgerühmten Statoenschmtick der Kirche
tu Varallo sowie mit anderen für das Santaario
zu Varese die Terrakottagruppen der St.itions-
kapellen am Aufstiege z, Sacro Monte, äufierat
lebendige Passionsszenen, die mit ihrai te-
liefierten und gemalten Dekoratioon 'vor"
wiegend malerisch u. skenographisdi wiifafl.
Bei allem UbennaB der dramatischen Belebung
atmen sie doch die Religiosität ihrer Zeit. In
vielen seiner Figuren herrscht dabei eine
Wahrheit der Haltung nod Bcwcgungi die
nodi heute bei Kfinstkra dn OagMÜUnd der
Bewunderung bilden.
L. Scaramuccia (Ginripcno), Fineize de'
Penelli Ital. (Pavia 1674). — C, Tor r e, kitratto
di Milano (1714) p. 197. — Fr. Barlo Ii, Not.
d. pitt. etc. d itol Kl :T7t 1 243 ; II 190. — M a -
1 a s p i n a. Guida di Pavia, 1810, 138, 140, 149.
— M o n t i, Storia e Art« nella prov. di Como,
1902, 366 f. — Beltrami, La certosa di Pavia,
Milaao, 189fi ; Mwie in Raa«. d'Arte 1902 p. 10 f.
— Nebbia, La acnltnrm nel duomo di Milano
(im) 9, MT.«0, tlS, 816, 217. 220, 262.
F. MalaguMMi-Valtri.
BmmI^ Giacofflo^ s. Jaeopiw da Are»}.
Buasslina^ Vittorit^ Maler in Turin,
Schohr von Ant. Footancai. beschickt seit
ctw» 9 Jahnwhniaa dk Tariner KoMiaawt
mit stimmungsvollen Landschaften in der Art
seines Lehrmeisters. Eine 19(fö in Turin aus-
gestellte Sumpflandschaft „Mattiao d'ottobre"
fand beflonderen Beifall.
Arte e Storia 1892 p. 116. — Rai«. Naz. VI
480 ff. — Gazz. d. Pop«lo d. Domen. 1894 p. 840 ;
1895 p. 189. — G. Borelll in „U MimuibIib"
i Tarin) vom 23. 9. 1908. - CalUrl, SlBlia
. arte eootaaip. itaL (1909) p. 881. M.
lOMSO^ Charles, frütSa. Landschafts»
maler, gcb zu Montoire (Loir-et-Cherl ani
15. 7. 1822, t in Paris am 4. i. 1908. Schu-
ler von R^TDond und Fraocais. Er debü-
tierte im Sah» 1846 mit dner Ansicht der
TJmgegcnd von Sasacnaii» Dia feigtiidw
Gemälde warrn ineist der AOTCrgne und der
Touraine entnommen. . Dana kam B. auf
seine Heimatprovinz, das Vendömois, zurück,
WO er retsToUe Motive zu entdecken wulte
Scuife T iSndschaf ten werden durch Mensdian
und Tiere belebt, die unaufdringlich in das
Game hineinkonipoiiifTt sind. Arbeiten von
ihm befinden sich in den Museen zu Tours,
Bk>is, Coo^iigne und Vendöme. Das Luxem-
bouig-Mweam bewahrt 8 seiner Gemilde:
nChasse au marais dans le Berry" und die
öfters von ihm gemalten Ruinen des Schlos-
ses Lavardine.
Bellier-Auvray, EHct gin. I u. Sappl.
— Bullet, de l'art anc. et mod. 1908, p. 115. —
Chron. d. aru, 1W8 p. 1.39. — Gmx. d. b.-arta.
Table alph. - Kat d. Salon (Soc. d. artiat.
fran?.), 1B4<V-1907. i. T. mit Abb. GeWroy.
Buaaoa, Georges, französ. Landschafts-
und Gcnreasaler, Schüler'setnes Vaters Char*
les B. und von Lnminai^ stdh seit 1886 nit
Pariser Sakm (Soc. d. artist. fran^ ) aus, u. a.
Halali de sanglicr, Soir A'i^i, Un incident,
Surpris pnr la neige, Panneaux dicoratifs,
Dteioütion de la conr des comyteat Diane, tmd
erhielt 1887 eine MedaUle 8. Klaws^ 1888 bei
der Weltausstellung die silberne Medaille.
Das Museum von Perigueux besitzt von ihm
efal Gemälde „.\u Fen".
Salon-Katalog*. R. C
9mm da Hmrisf^ Georgca, Sw IH Mm
rier.
Busaeoir Bernard Lno, Maler u. Teppich-
weber in Venedig, geb. 1716, f am 8. 6. 1817.
Als Maler au^ebildet, widmete er sich mit
Eifer der Wiederbelebung der aliea (jobelin-
weberei und -Stickerei. Von den seineradt
mit hohen Preisen bezahlten, sehr fein ans*
geführten .Arbeiten B s wird hervorgehoben ein
Bildteppich von 1 FuS Hohe und 2 FuB Breite
mit einer Landschaft nach Zuccarelli (mn
1818) nnd eine in Seide gestickte Darstellung
der Phntt Kdaoat.
G. M. Urban! de Gheitof. Derii srassi
In Veneiia (1878). — G. Rottignl-Mar-
8 i 1 1 i in Nat ed Arte 1903^ II 665. L. Pfrro.
Baaaou dal Kef, Pedro, Bildhauer, geb. in
Circar 1788, f »n Aranjuez am 19. 6. 1808.
Schüler seines Vaters Jacques Busaou oder
BootiCMi, iviier der Akad. in Uadrü wird
•9S
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ITBT EhrenmUgHed derwwen a
Von ihm ein hl. Antonius in Sacedon, ein
Bacchus in der Casa del Labrador in Aran-
juez u. a.
Vifiaxa. Adk. II 83-64. M. v. B.
"Btmy, Simon Albert, geb. im Jmti 1869
in Döle (Depart. Jura), Schüler von Gust. Mo-
reau in Paris, lebt abwechselnd in Venedig, in
den Seealpeo, in den Pyrenäen und in Scbott-
iMidi bcwdiickft Mit 1888 den Stkm der SodAi
des Artiitas Francdi, leit 1S07 denjenisen der
Soci^te Nationale des B.-Arts, seit 1908 den
Saloa d'Automne zu Pari« mit Bildnis-, Genre-
gnd Landschaftsmalereien, in denen er unter
Venrartnag der Erningcnadiaften des Im-
prenioniamus groBzügig-dekorathre Widnm-
gen anstrebt. Besonderes Aufsehen erregte
•ein 1906 im Salon d'Automne ausgestelltes
großes Gemälde JSw la terrasse" . I m Winter
1810 betdUgle er «ich in der KoUektivini-
■tdhmg der Sdifiler MoreeVt in der Gnterie
Hess^le zu Paris.
Pariser Salon-K»t. 1893. — The Art Joum.
1903 p. 252 flF. — Gar. d. B.-Aita lÖOfi II 479 ff.;
1908 II 394 f. — Art et D6coration 1906 II 146;
1908 II fil f.^bb.). — Bulletin de l Art Anc. et
Mod. 1907 p. .'517 f. — L'Art et !c» Artiste» 1908
p. 88: 1910 p. 79. - The Studio XXXXIIl (190«)
TO. — The Daily Telegr. vom 4. 3. 1909. —
Chroriiiiur des Arts 1910 p. 114. O. Grautoff.
Baatafia, L u i g i, Italien. Maler und Kupier-
itc^cr WS Mantua, 88jährig f. führte 1888
gemeinsam mit Tfanquillo Orsi im Teatro
Nuovo in Mantua die Deckenmalereien nach
dessen Entwürfen a- b und stach einige Blätter
aus der Umgebung seiner Vaterstadt für die
Mooumenti Mantovani 18S7.
C d'Arc-o, Cinque val. inciaari llaatovani
dd aec. XVI ecc. 1840 p. 61. — 8«aaai. Noore
prosp. etc. di Mantova 1830. R. C.
Bastamante, Bartolomide, bedeutender
span. Architekt, geb. in Quijas bei Santander
1492 (nach anderen in Akali de Henares, wo
er studierte), f *ni 21. 6. 1670 in Tr^pieros.
Als Geistlicher in Carabafia erbaute er 1528
die dortige Pfarrkirche und begann im Auf-
trage des Kardinal-Erzbischofs von Toledo
D. Juan de Tavera 1542 den Bau des Ho-
spitals S. Juan de Aiuera in Toledo, den er
bis 1649, wo er in den Orden der Jesuiten ein-
trat, fortführte. Als Visitator des Ordens in
Ka 'iii -n md später als Provinzial von Anda-
lusien gründete er die Kollegien in Murcia,
Cadiz, Trigueros, Caravaca und Segura, deren
Gebäude nach seinen Plänen errichtet wurden.
Man schreibt ihm auch den Entwurf zu dem
Portal des erzbischöfl. Palastes in Toledo zu;
wahrscheinlich ist auch die schöne Kirche des
FrofeBhausea der Jesuiten in Sevilla (jetzt
UniTcrtiatskirche), von 1B66— 1579 erbaot,
nach seinen Plänen auageführt worden.
Liaguno j Amirola, Notic. etc., II 80
hii 33. 192—194. — Parro, Toledo en la maao,
II 360 £F. - O. Schnbert^ Gcwrb. d. Barode
ia Spanien, 1908. M. v. Bothm.
Franciec«!, m».,
geb. in Oviedo um 1680, f daselbst 17B7.
Sdiüler des Miguel Jacinto Menendez in Ma-
drid. Sein Hauptwerk ist die Himmelfahrt
llariae al freaoo in der Klippel der Sakiiitei
der Kifhedrafe n Oviedo: feraer Bilder wm
dem Leben des hl. Franz im KreuzKanpe des
dortigen i-ranziskanerklostcrs u. a. Beson-
ders beliebt waren seine Bildnisse.
CcaBBera«d««.Di«cI 188. M.9,B,
Boitaaunte, Gareia de, Bodunaler in
Toledo, der 1507 an Chorbüchem für 41»
Kirche S. Juan de los Rqres arbeitete.
Sie« 7 Slnobaa» IMee. de caligr.. S. 20.
M. V. B.
BMtamaat«^ Pedro, Maler m Valcad%
wo er 1B81 Ifir verschiedene Fahnwimalereieit
beiahlt witd.
Alcahali, Art Valene„T8. Jf . v. B.
Buttel, s. Btma.
Baati, Agoatinob gen. ü Btmbafit, tona-
bard. Bildhauer, geb. 1483, f 1549 in Maüiind.
Sein frühestes Werk ist das mit seinem Na-
men signierte und 1513 datierte, jetzt im Mai-
länder Ifnaeo Sföncsoo au%MteUte Grab>
mal dea Didilers Lancino Dträo^ der im Re«
lief an seinem Sarkophage dargestellt ist,
überragt von allegorischen Figuren. Darunter
fallen die Gestalten der drei Grazien in der
«d>emi&£u(en Schlankheit ihrer klassischen
Fonncn Deaunocfi m au^s, wk WK^m qbb
jungen Bambaja von dem damals in der Cer-
tosa von Pavia titigen Gian Cristoforo Ro-
mano beeinfluBt, von dem er, wie ich vermute,
jene Manier übernahm, dünne und dabei etwas
sehr dicht zusammengedrängte Figird— in
voller Rundung aus der Fläche herauszu-
arbeiten. Um 1615 begann er dann an dem
berühmten Marmorgrabm Ic lur Gaston dt
Foix zu arbeiten, das zu Ehren dieses 1512 im
Alter von tt Jahren in der Schlacht bei Ra-
venna gefallenen, von der Volkspoesie als
Held gefeierten Herzogs von Nemours in der
Klostt rkir- 'ir di r Augu.stiner- Nonnen zu Mai»
land errichtet wurde und nach Cesariano 1621
vollendet war. Beim Abbruch jener Kirche
wurde es niedergelegt, u. die einzelnen Skulp-
turen wurden gleich denjenigen von Bambajas
Birago-Grabmal aus S. Francesco Grande zu
Mailand verschleppt. Eine Scheidung der
Reste beider Grabmäler versuchte Diego Sant'
Ambrogio auf Grund einer im Loodoocr South
Kensington-Mtiseum befindlichen ahen Zeich-
nung des Gaston de Foix-Monumentes (vgl.
die Abb. L'Arte VIII 291). Die ruhende
Grabfigur Gastooa wird mit anderen Teil-
stücken des Monomentes ebenfalls im lloMO
Sforzesco aufbewahrt. Weitere, teihadae
wohl von einem anderen Grabmale stammende
Teilstücke befinden sich in der Bibltoteca
Ambrosiana zu Mailand, im Museum zu Tu-
rin, in der SanunL Sormani^Bwca su Caaldc
lazzo, im Madrider Mus., im
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Kensington-Museum und in Frankreich. Ein-
zelne Teile des erwähnten Birago- Monumen-
tes sind in der Villa Taccioli-Litta-Modignani
SU Varese (eine an Bened. Briosco erinnernde,
gfoBxügig modellierte und drapierte Ma-
donna mit dem nackten Christkinde aof den
Armen), — in der Cappella Borromeo u. dem
Palazzo Borromeo auf der Isola Bella des
Lago Maggiore (St. Hieronymus- Statue), —
in «kr Mailiader fiiblioteca Ambranaiia (4
PMHOoireBdi, daratfücnd die DonicidcrS-
■ung, das Ecce homo, die Kreuztragting und
die Entkleidung Christi), — im Museo Sfor-
zesco (Geißelung Christi), — in der Villa An-
ton« Travcni zu Dcsio (Statuetten der Forti-
tndo und der Justl(ia) etc. Drei ehedem In
Kasten von Belgioioso befindliche Relief-
stücke sind jetzt gleichfalls in das Museo
SlomMO aufgenommen. Endlich scheint
anch ^ im Museum der CertoM von Pavia
hefindl. Rcfiefdarstellm« der Handwaschtm^
des Pilatus vom Birago-Moaumente herzu-
stammen. Vasari sah 1666 diese „sepoltura
finita c murata" und lobte ihre „bellisimi orna-
menti''. Wenn freilich Sant'Ambrogio mit
atiner Refconstmittioo des Blrago-Monumentea
das Richtige getroffen haben sollte, dann
würde Bambaja hier nicht glücklich in der
.\nordnung der einzelnen Teile gewesen sein,
da das Ganse dann einen Mangel an Kraft u.
SinheilKcMceit des Unienflnsses geie%t haiicn
müBte. Es ist nattlrlich in einigen Fällen sehr
schwer, Zugehörigkeit und genaue Stelle die-
ser verschiedenen Reliefs zu bestimmen, und
neben Sant'-Ambrogio hat sich namentlidi C
V. Fabriczy in den unten genannten Aiifsätsen
im Repertorium mit diesen Fragen beschäftigt.
— Weiterhin schuf B. die Skulpturen für das
Grabmal des Capitano ^!r r< uno Bua (aus dem
Hause der Fürsten von Epirus, f 1629) in S.
Maria la Grande zu Treviso, das früher dem
Tullio Lombardo angeschrieben wurde und
das vorher die irdischen Reste des 1522 in
Pavia verstorbenen Musikers Franchino Gaf-
furio enthalten zu haben scheint. Nicht von
ihm stammt dagegen das von Calvi und Mon-
geri fälschlich ihm zugewiesene, in S. Maria
delle Grazie zu Mailand befindliche reich skul-
pierte Epitaph des Senators Branda Ca.stiglioni.
Denn dieser starb schon 1495, als Bambaja
erst 12 Jahre alt war, und sein bald nachher
entstandenes Grabmal dürfte ein Werk des
Ben. Brkisoo sein, von dem es cfaardcterisls-
sche Züge hat. — AuBerst z^ihlrekh sind
schlieBlich die Bildwerke, Statuetten u. Friese
(meist aas dichtblättcrigen, fein durchgeführ-
ten nnmen- imd Laubgewinden gebildet, die
den Stil Bambajas zeigen, z. B. d!e hn Floren-
tiner Museo Na7.ion.ilc befindliche Figur eines
Kriegers und ebenda das von Umb. Rossi
identifizierte kleine Mucius Scaevola-Relief der
R»iwiit.iig Carrand. In allen dicacn WeriuD
bemeritt man ai» Haupuüge sduM Stiles die
Virtuosität seines MeiBels, der jeden Zierat,
jede Spitze im Marmor wiedergibt, femer die
vorherrschende Schlankheit und Weichlichkeit
seiner Figurenbildung, die Monotonie sctesr
ohne Naturstudium gebildeten Faralielfalten u.
die sur Manier gewordenen schlechten MaS-
verhältnisse. Sfinc Friese u. sonstigen Deko-
rationsstücke sind überreich durchgebildet u.
kennzeichnen m noch auffälligerer Weise alt
die Arbdtca anderer iombardischer Bildhauer
der Zdt den nsdien Verfsll der lomhardischen
Renaissanceplastik, — ein Beweis dafür, daß
seine Manier im wesentlichen der persönlichen
Veranlagung B.s entspratig. Dab^ wirlcen j«r
doch manche seiner Figuren mit ihren nr
Seite geneigten Köpfchen trots einer gewiesen
Geziertheit höchst reizvoll. — In seinen nach
1537 entstandenen Spätwerken — den Grab-
mälern des Kardinals Marino Caracdolo und
dea Kanonikus Giov. Andrea Vimereati im
Mailinder Dom, denen wotil andi dasjenige
de? Franc. Orsini in S. Fedele zu Mailand
noch anzureihen wäre, — ist seine Kunst ruhi-
ger und maBvoller, aber auch weniger sagend
tmd kalt geworden. — Ubngeoa begegnet an»
Bambaja mit seinem Broder PoKdoro B. in
den ?i.fai1änder Domhau-.^nnalen schon seit
1512; danach reicht also seine. Bildhauertätig-
keit augenscheinlich noch über das Lancino
Curaio-Grabmal zurück. — Alles in allem
Ueibt er doch eine intereasante Kdnsder-
erscheinung und Lomazzo hat nicht ganz un-
recht, ihn unter den größten Bildhauern der
Lombardei in den Versen zu preisen :
,»Alar Tnliio Lombardo e Agostin Busto
G» Gionumi e Cristoforo Romano
La scoltura a tal colmo cntro Milano
Che poi diede di se mirabil gusto".
Vasari, Vite, ed. MilaaMi o. deutsche Ausg.
V. Gronau u. Gottscbewilci. — LomacKO, Trat-
tato. — G. B o a s i, Descris. d. monumento di
Ga«tone de Foix, icolp. da A. B., Milaoo, 18&2.
— D. Sant'Ambrogio in der Peneveranxa
vom 2Ö./.J0. 8. 1891 und in der Beilage lur Num-
mer vom 14. 1, 1S92 (hridc :5tellen kommentiert
von C. V. Fabriciy im Rcpcrt. f. Kstw. XV 051 ;
XVI 149) ; derselbe : A propusito di un nuovo
baasoril. di A. R. im Politecnico XLV Nov.-Dei.
1897, p. 687: derielbe in Illuttraz. ital. v. Sept
1897 u. in Lega Lombards v. 10. 10. 1898. —
G M e r z a r i o, Maestri Comacini 1893 I iZ6,
f.C7, Arte e Sloria VII 204: VIII 162^3; X
l.',5/7, XT XVI 103, 163/5; XVIII 119 f.
— Raa»e(rna d'Arte 1002, 132 flF. ; 1904, 77 flF. :
1908, 79 (Abb.). — L'Arte VIII (1605) 289. —
Arch. itüT. lomb. XIX 907—23: XXI 193—206;
XXIV 128—88; XXV 12; XX VII 127—45. —
Repert. f. Kstw. XX 419; XXII 169 (Beaprech.
V. C. y. Fabricxy x-n weiteren Funden von Sant'-
Ambroplo). — Archiv, stor. d'arte I 101 ; III 33;
V 126; VI 14, 463: ier. II toI. III. 404. — Bei-
t r a m i, L« Ccrtosa di Pavia, 1907, 145. —
N e b b i a, La »cult. nel duomo di Milano 1908,
174, 175, 178, 182, 188. P. MalapUMi-VoltH.
Atstl, Andrea, Bildhauer in Mailand, am
«r nach Nebhia 1401^1488, nach Verga sogar
bis lEOO fSr 4k DondMabSttt beschäftigt war.
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ir«bbia. U ScidL ad I>uom <U MOaiio
OM» pk MB. — V«rf a, L'Afdk d. Fatbr. 4.
Basü, Francesco, Maler in Perugia, geb.
1678, t 6. 9. 1767, Schüler des Baciccio in
Rom und des Pitoni in Venedig. Er ist bis
1706 ja Vcacdig aadnvdsbar, wo er im Re-
fdiluriiini der Pairfolti cm Gemilde blnterlleB
und die Werke der großen Meister kopierte.
Später ist er dauernd in Perugia tatig. Für
S. Domenko dasdbst malte er eine Predigt
des S. Viaficiim Femri, für die Kiicbe dei
Paolotti ctaen Emagd Midiad, einen S.
Francesco di Paola und S. Francesco Saics,
die verschollen «ind, für die Kirche der Dere-
litte S. Jotiälim, S. Anna und Maria als Kind,
für die ConqMPiia della Morte swd Bilder:
Madom» ndt S. Filippo Neri mid Madoun
mit S. Antonio da Padova, für die Pfarrkirche
dalle cinque piaghe die unbeüeckte Empfäng-
nia. Drei Bilder B.s mit Darstellungen aus
den Leben des S. FraaceaoOb des S. Giovanni
ddh Croce wid des S. Francesco di Paola
hingen einst in der Kapelle der Prioren und
sind noch in der städtischen Pinakothek er«
halten (Sala della Decadenza No 10, 12, 26).
Einer seiner Schüler war Baldassare Orstnit
der in sdncn tfomone dei pHt. pcruy. p.
B8 fiber B. ausführlich berichtet. Er arbeitete
flochtig und vertrat einen Eklektizismus ohne
besondere persönliche Note.
Orsini, Mcmorie (s. Text.) u. Guida p. 44,
45, 65, 203, 25.1, i;71, 202, 335. 340. — S i e p i,
Dt*cT. di Perugia if l. ."i?*, .^75, 613, 712, 894,
•Ol. — Lupattelli, P:tt perug. p. 77, S2, und
JLa Pinacoteca Vannucci iiltutrata", 1909 p. 70^
144, 145, 147. IValUr Bombt.
BuBti, G i o V. B a 1 1., s. Serabaglw.
Buati, P o 1 i d o r o, Bruder des Agostino B.,
meißelte 1511 eine Probestatue für den Mail.
Dom und wurde daraufhin 1512 mit seinem
Bruder wom DomMMhiusr cnmnt,
Hebbia, Scolt aal Dnomo dl IßlaB» U08
pu la». — Jahrb. d. fcith. SaniaL d. AUcrh. Kal-
sefk. IX 41f. — Gaa. d. B.-ATtB, >. fit. XIV 4Ml.
Ä. C.
Bnatiadvi, span. Büchsenmacherfamilie des
17. und 18. Jahrh., von der ein Agostino um
1789 Lau fsch mied in Madrid war. Von zwei
anderen Mitgliedern Juom EsttboH und Santos
besitzt die Real Anneria in Madrid Pisldlcn
and Jagdflinten.
Bfthelm, MaiMerd. Waffeowhaaieddcat 1807
fcla. — Gat d. B. Anaeria, Madrid 1886 p. m,
t. R. C.
Bostino, s. 1- Artikel Bianchi, Pietro,
Boatino^ Antonio Maria u. Bene>
dei-tOk s. CreaH
Busto da Biandrate, Baumeister aus
Vercclli, 1. Hälfte des 13. Jahrh., erbaute mit
Amoldo da Cavesana und Giov. da Casal*
behrame die Stadtbefestigung von Trino zwi-
sdien Vercelli und dem Monfemio.
Glas. Colemb«b MM Veiedleal 188S
SL — Baal. «"Am 1808 9. 188. R. C.
Bastei If aauel, apaa. ArcMtakt 4er Ge-
genwart, geb. in Pinar dei Rio auf Cuba,
Schüler der Escuela sup de arquit in Madrid.
Von ihm rühren u. a. folgende Projekte her:
für cia Theater in Avilea; für ein Kaaino in
Iftidndj ffir cfa GcsddftdMBi der
Kreditbank in Gijon. 1901 crilidt 6. in Ma-
drid eine Auszeichnung. P. Lafond,
Buato, M a r c e 1 1 o dei, s. Vtmuti.
Bnate^ P a o 1 o, italien. Architekt 15. Jahrb.»
arbeitete mit PieraTanti aad aadercB Bsiiieia»
»am am Palazzo dei Notai in Bologna.
F. MtUgazii-Valeriin Rcpert. i. KXw.
XXI 171. JL C.
Buazar, s. Bouchard, Ludwig Alex.
Batadea, griech. Töpfer aus Sikyon, der in
Korinth tätig war und dort das erste tönerne
Reliefporträt geschafFen und damit die Ton*
plastik überhaupt erfunden haben sollte. Seine
Tochter, erzählte man, habe das Bild des
scheidenden Grln-blen in i-inern .Schattenriß
an der Wand festgehalten, und diesen UmriB
Inllt der Vater mit Ton ausgefüllt und das
so entstandene Relief mit seinen übrigen Ton-
waren gebrannt. Bis zur Zerstörung Korinths
war das alte Relief, an das diese anmutige
Geschichte anknüpfte, in einem Nymphen-
heiligtum erhalten, vermutlich mit der In-
Schrift des Butades. Aach andere wichtige
Erfindungen werden dem B. zugcschridien,
die Beimischung von Rot zum Ton oder die
Verwendung von roter Erde als BildstofiF und
die Einfühnuig des llaakenschmuckes an den
Traufzi^eln, wobei er ursprünglich daa Re-
lief, ganz wie in jener Geschichte, auf den
Hintergrund aufgetragen (prostypon), später
auch aus der Toomasse herausgearbeitet (ekty-
pon) habe (Plin. N. H. 86, 161 ff.). Als Tat-
sache darf man betraditen, daB in KorinUi
hodialtert&ntiche Reliefs der Meister-
inschrift des Sikyoniers Butades existierten.
Overbeck, Schriftq. 859. — Robert, Ar-
chaol. Märchen 130. P autjr- Wi • ■ o w a,
Rcalcnc. HI 1079 (Robert). Sauer.
Butafogo, -s Butlafogo.
Bntakoi^ Olga Nikolajewna, russ.
Kupferstecberin, Sdiölerin von Baron Qmst.
Clodt von Jürgensburg; radierte eine Anzahl
s;bir:srhcr Landschaften nach Aquarellen T.
G Schewtschenkos aus dessen Verbannungs-
zeit 1847—48, darunter „Raat einea Gefange-
nentranspnrtss in der IGrs^risdwa Steppe**,
Aflskblea vom Aralsee etc.
B e w I B • k y,noap.Cioupi.P7ccnnrpaaepo>%
(1905) I 124 f. •
Botavaad, Louis Felix, gen. LucUh,
franzos. Kupfcrst., geb. in Viennc (Isercl am
0. L 1808. t in Pvia am 87. t 1868^ suerst
titig in Lyon, wo er mit Artaud aad Rejr
zeichnete Schüler der Ecole d. B.-Arts das.
(182&— 1831), wo er s. Lebensunterhalt durch
Stechen von Karten und .'Vndachtsbildem er-
warb; 1881 ging er nach Paris und besuchte
hier die Ecole d. B.-Arti «ad die AttHm
»98
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Rkhcnnmet md P«al Delaroches. Im Pariser
Salon \8iO stellte er Christus vor Kaiphas,
IMl die Himmelfahrt Christi (beide nach
Overbeck) aus. Nachdem man ihm die Re-
ytoduktion der Zeichnungen des Loavre in
Auftrag gegeben hatte, stach er 18MMi8 eine
Reihe trefflicher Nachbildungen nach Zeich-
mnge» Raffaels (Madonna, Karyatide, Psyche
und Vamk Lorenzos di Credi (Kopf einet
i«agcn llMnea), Hipp. Fliadriiis md V. Or>
•rli (DondiMtiones, nach den Mderden in N.
Dame de Lx»rette). Eine s besten Arbeiten ist
der Stich : La Vierge au coussin vert, nach dem
Gemälde Andrea Solario's im Loavre (Sakxi
18G0). Attfier den Auftrigco. die er für t.
Lcfeemonterhalt aondunen muBte (IllntnAio-
ncn für Publikationen Curmer«;, Chemin de
croix, Stiche nach 80 Zeichgn für eine Bibel
nach G. Seghers) stach er noch: nach Fra
Angelioo (St Dominiqae; Le Oirist croctU),
Aog. Piwdrin (Btldnif da Dr. des Gttldi),
Paul Flandrin (M. Flandrin pere), Michel Du-
mas (Agar renvoyee par Abraham), Laiond
und Comu (Bildnisse). Seine Bl. bezeugen ein
chrlichet Streben nach Stil und zeicbnen uch
durch Zwtlidt md Anmot aus.
Lc Blanc, Manuel I. — Gai. d. B.-Arts IV
äWT; XIII 448; XTX 210; 1H7Ü, II 34. — Et.
R e r, Not. »ur L. Butavand, graveur, Lyon 1S53.
— Bellier-Auvray, Dict. gto. I. — Cat.
d« la Tente Agassis, Lyon 1891 u. 1B92. — Bc-
r a 1 d i, Lc* grav. du 1«. s. IV. £. Viat.
Bntay. Name einer groBen, wenig bekann-
ten iranzös. Hofmalerlaiiiiiie, mtnr deren
Mitgliedern wir enHIhnen: 7mm t, Mikr in
Paris, 1559. — Boniface. Sohn des Vorigen,
Maler und Bildhauer, lebte noch 1619. — Ro-
bert, Sohn des Vorigen, 1644 Hofmaler, f "ni
B. 4. 1662, Schwiegervater des berühmten Ch.
Lc Bnn, der Mine Tochter Susanne heliatetc.
— Claude (f am 19 6 1679) und Jean II
Clomde (f am 6. 2. 1686), be:dc Sühne Roberts
und Hofmaler. — Jean III, wahrscheinlich
Sohn Jeans II, t «n 12. 2. 1680. ~ PUrrt l,
t an 10. B. iBSa. - Pitnt II, MUer in P«a
um 1711. — Jean-BapHste, wahrscheinlich
Enkel des Vorigen, geb. in Pau 1760, Zeichen-
lehrer daselbst, lieferte u. a. ein Bildnis des
Generals Harispe, ferner ein Altarblatt für
das Seminar zu Bayonne, die Ausmalimg der
Kappel der Kirche Saint-Jacques in Pau sowie
Ansichten des Schlosses und der Umgegend
von Pau. 178ß/7 wurde er niit der Herstel-
lung von Kopien der Bildnisse Heinrichs IV.
u. Ludwigs XIV. beauftragt 1822 matterer im
Auftrage des Königs von Schweden 4 An-
sichten aus der Umgegend von Pau. Für den
Herzüf? von Angouleme malte er je 2 An-
sichten der Scblösaer Paa und Coarraz^ die
auch lithographiert worden. 18B1 war B. noch
am Leben.
J a I. Dict. crit , 2e ed, 1872. — Herluiion.
Act. d>tat-«iv. — Nouv. arch. de l'art fran«;.,
1672 p. 60; 3« aer., III (1887) 94; V (1889;
2flO-3; VI (1890) 291-3; IX (1893) 101—106.
— Eev. naiv. d. arta XIII 324. — B«llier-
AvTrny, Diet I. — Gäbet, Dict d. art
Bntan, Martin van, s. Buyten.
Batendijk (Buitendijk), eine hell Glocken*
gieBerfamilie des 16. Jahrb., von denen ein
Gerrit B. 1460 eine Glocke in Delft ein Steven
B. Glocken sn Onde-Mirdum 1471. zu Zweios
1471, zu Wirdum 1474, zu Heemskerk 1471,
zu Haringhuisen 1476, ein IVUlem B die
Glocke in Kolhom 1418, ein Ricoldut fi. 1448
Glocken in Nordholland gegossen habta.
Auch das alte Glocfcenmel dea Domes zu
Utredtt war von einem B. verfertigt und in
Zweenfurth in Sachsen befindet sich eine
Glocke mit der Signatur 1462 fedt butendijk
sloterdiic (Dorf bei Amsterdam).
Kstdenkm. im Kgr. Sachsen XX 297 f. — Ond-
HoUand 1905 p. 20«. R. C.
Bntarws^ r riedrich^ a. BamUnmh,
Bttteni, Porzeiimmalerfunilio in Sivrcs,
deren Mitglieder von d. Mitte d. 18. Jahrh. bis
Mitte des l'J. an der Manufaktur tätig waren:
Charles B. attU. Figurenmalcr 1756—82; B.
i«HM« 1759-66; B, 6U tdiU, Bhunen- u. Fries-
msler, 176^—1801; B. dtr cadH, Blumen- und
l and^chaftsmaler 1773—90; B. jeune.
Blumen- und Schäferszenenmaler 1778 — 80;
Thiodore, Blumenmaler, 1761, 1765, 1775—77,
1779-1784 (Wsllace Collect Cat 1806 p. 864.
986^ m, 8M) ; GvSBmmt, Bhmwnnuler ITiSl—
94; Thipdore, OflMWientmaler, 1786—1828;
eine Madam4 B^ Biamenmalerin, 177S— 86;
eine B., Vcigolderm n. Bhuncamslerin
1 ?2r>— 90.
Lechevallicr-Chevignard, Maauf.
d. Sivres 1908 II 128/9. — Jahrb. d. preu8. Rst-
SammL XIV 156. — Macsn, Lea iuts dans la
naiaan de Cond« 1903. je. C.
Baisu; s. auch BuUttut.
Butgsm, G o 4 a e r t, von Aachen, Maler,
kaufte am 17. 9. 1463 ein Haus in der Schil-
dergasse zu Köln und r. chte seine Frau
Pctersche 1476 zur Mitbesitzerin; 1483 er-
warben die Elldeute das Haus „zum Saale"
in der Schildergasse. B. starb zwischen 19.
12. 1489 und 14. 6. 1493. — Ohne hinreichen-
den Grund hrit .^lilrnhovrn den M.ilfr mit
dem Meister der Verherrlichung Maria in
Beziehung gesetzt, und ebensowenig ist die
Bestimmtmg der Altartafel im Suemwodt-
Musetmi zu Aachen No 8 als Arbeit B.s be-
rechtigt.
J. J. Merlo. Köln. Kitier, 1895 Sp. 154. —
Job. Greven, Annalen d. hiit. Ver. f. d. Nie-
dcrrh. 69 (1900) p. 123. — C. Aldenhoven.
Gesch. der Kölner Maleracb.. 1902 p. 207 u. 347.
— A. Kisa, Ztschr. f. ehr. Kat XXIII (1906)
SP.19S. — J. Uelbli^L'Art Moaan 190« p. III.
Firmen ich-RicharlM.
Btrti Camillo, Baumei'irr Kib am 11.
12. 1747 in Rom, f am 30. 12 1808 das,, aus
einer toskan. Familie, Freund von A. R.
Mengs, gab 1779—1786 nach eigenen Auf«
nahmen sowie sdcben von Meags u. MaroB
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die tntiken Wandmalereien der VUIa Negroni,
gest. T. CampaneH« u. Vitali, heram. (2^i
nennt ihn irrtöml. selbst Stecher.)
Z a n i, Endel. V 138. — C r a c a », Diario ordi-
Mno, 1777, 27. Sept. u. 1793, 2. Febr. — N o a c k,
EVetitsche« Leben, Register. — Pfarrb. S. Fran-
ecMO da Paola u. S. Aodr. d. Fr. m Rom. —
BatV Le pMnM anHche A VUIa Negroni
FrUdr. Noack.
JBatii Gianantonio, italien. Maler, blühte
ndi Zun, Eoc. met V, am 1748 in Ron.
AKUmdmnHcb stwnnico von ihiii GcsdUdc
(Architekturbilder) No 461 u. 462 der Dresd-
ner Gakrie (Kat. 1908 p. 168), von denen das
dne mit Buti gezeichnet ist, u. wo die Jahres-
aU statt. MDCCI vemuiilich MDCCL ge-
tesen weivdea nuÄ da der Kflnader im In*
ventar von 1754 I 404 (im Dresdner Samm-
lungsarchiv) als „autore moderne" bezeichnet
wird. JL C.
Bttti, IppoIit<^ a. BuMM,
WM, Lodovleci^ itaHeq. Maler, geb. tm-
Safllir 1560 zu Florenz, f (wohl kurz) nach
1608. B.S Biograph Baldinucci erwähnt als
die frühesten Arbeiten des Künstlers zwei
Freakea in der 1581 datjerbarcn BUder-
•cric im ditoatro grande von S. 1(. No-
vella, welche die Himmelfahrt des hl Do
minikus und eine Krankenheilung (durch den
hl. Reginald mit den Stifterporträts) zum
Vorwarf haben; actawache^ voUstindk von
dem Stile des Saati A lifo, der Bads telirer
war, abhänpiRe Leistungen Eine dritte Arbeit
am gleiclien Orte (die Madonna erscheint dem
hl. Dominikus) ist (auch nach Baldinuccis
Urteil) von besserer Qualität and dürfte etwas
splter, gegen 1585 vollendet worden sein.
Bei den mediccischcn Hfix-hzcltsfestlichkeiten,
1589, wird B. eine der groiien historischen
Darstellungen an den Triumphbögen über-
tragen. Uberhaupt führte er vorzugsweise
ddrörative Fredw- und Grisailleraalereien aus ;
Portallünetten und StraSentabernakel (ein
Crucifixus vor der Porta S. Frediano). V<jn
seinen kirchlichen Gemälden ist w 1 1 ' is
(relativ) beste eine wiederum unter dem £in-
dmcke dei S. Croce-Altäre Santi di Titos ge-
malte Himmelfahrt in Ognissanti (2 Kap. r.)
mit der fast noch manieristisch bewegten Ge-
stalf des schwebenden Christus, während die
Apostelgcstaiten (unten) dem Typenschatz der
späten Sarto-Nachfolger entnommen sind. In
den übrigen Florentiner Kirchen werden nur
wenige Schöpfungen der Hand Butis erwihnt
(Hcwpitalkirche S Matteo; S. M. Novtlla,
cap. d. Ro&ario). Für einen Lazzaro Tani
malte er 1603 in der Picvc zu Barga eine
Ahartafd (nach einem Briefe v. 25. 7., der im
florcnt Staatsarchiv aufgefunden wurde).
Baldiaa cci, Notirie etc. 1846 III 420 —
IL Gaaltcrotti. Deacr. d. noue etc. 1569
(a. o. AL AUori). — Ricks, Not delle cbiese
iännt. 17M-1762. V 146. VU 91. X 160. -
Osd. Madige »17 e. m (Vlofeas, ArcUvio dl
State). K. Bu$M.
Bntl. MicheK italieb. Hotzbiklhaaer und
Architekt aus Pisa, entwarf 1684 den Neubau
der Kirche S. Medarde in Arcevia und u-
beitete 1655 b der Kirche S. Antonio Abbate
zn Perugia die Orgelempore imd den Ornei-
nmlwn in reidier Holzscimitzerd.
Z a n i, Eac. BCt. V. — Morrona. Pisa
illoatr. 181S II SMl — Nttova Rivista Miseoa
V 30. - Siepi. PeSMll. tOiSiig. IstSS. di Pe-
rusU 1822 f. 301. R. C,
Botin, Ulysse, franzöe. Marinemaler, gA.
in St-Qntntin am 16^ 5. I8881 f Pvis ag>
9. 18. 1888. SdiSler von Ffcot, stdlte seit
1870 im Salon «us. Sein eigentliches Feld,
auf dem er sich auszeichnete, war die Dar-
atcOnaff des Ldtens der Fischer und Schiffer,
du «r in einer eiirlicben nnd fein beobadite-
ten Weisen die oltmsls fast das Monnmentale
streift, zu sddldeni versteht. Erwähnt seien :
Attente i Vitlenrille (Sabn 1876) ; Femmes
au cabestan (Salon 1876) ; Le D^part und
la Peche @alon 1877); La Fcmme da marin
(Salon 1810). Das Mnsemn des Lmwmbonrg
bewahrt von ihm : L'Enterrement d'un marin
i Villervillc (Salon 1878) und Exvoto (Sa-
lon 1880), das Mus. in Reims: Retour de
pedie. — Man kenit auch einige z. T. nach
eigenen Gemilden anagafOhrte Sadierungen
von ihm, die technisch zwar nicht vollkom-
men sind, in der Zeichnung aber dcx:h emen
großen Zug nicht verleugnen.
B e 1 1 i c r - .N 11 V r a y, Dict. gin., Suppl. —
M o n t r o s i c r, .\rtist mod., 1682, III 7S ff.
Chron d. arts, 1883 p. 318. B^raidi. Lea
graveura du XIX« s. IV 41. — MlrSUr. Diel
d. ventes d'art I (1901). Otifrax
Bvtiaono^ Bernardino Jacobi, mai-
ländischer Maler, geb. in Treviglio (an der
Adda) wahrscheinlich vor 1436, f nach 1507.
Sein Name ist unzertrennlich mit dem des
wahrscheinlich um ein paar Jahre jüngeren
Bemardo Zenale (geb. 1436 glddifalls b
Treviglio) verknüpft, mit dem zusammen B.
seine beiden noch erhaltenen Hauptwerke ge-
schaffen hat: den großen vielteiligcn Altar reo
S. Martino in Treviglio von 14^.5 und die
Fresken der Kapelle Grift b S Pietro in
Gessate zu Mailand von etwa 1492/83. Beide
Künstler sind nach Foppa die Hauptvertreter
der lonibardischen Malerei vor dem Auftreten
Leonardos. Vasari (IV 151 fg.) erwähnt nur
Zenale und schreibt ihm ein Fresko der Aof-
erstdnmg im grofien Klosterhol von Sta Un»
ria d. Grazie in Mailand zn, das aber nadi
dem Vorgang des Padre Gattico (18. Jahrh )
jetzt allgemein B. gegeben wird. Als erster
erwihnt Lomazzo (Trattato) B. in seinem Zo-
ammenarbeitcB mit Zenale in S. Pietro in
Gessate; daneben fihrt er nodi ein Badi wSt
architektonischen Zeichnungen B.s an, das
Gaud. Ferrari dem Ccs. Cesariani geschenkt
habe (s. Idea etc.). Torre (1674) bezeichnete
B. nnd Zcaalc bd GcUmenhcit der Maktnicn
In & Pietro in Gerate ab SdiAkr Vbe. O-
joo
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irercbios, d. i. Foppas; weiterhin verzeklmet
er das (seitdem verloren gegangene) AltafUld
mk 4ca ImiciHkii Gmp. Vlmercati in RfiMaag
{dm Sllficf d* Kbsten, ^ 1467) In Chor mn
Sta Maria d. Grazie zu Mailand. Passavant
(1888) weiß nur das Bild auf der liola Bella
huunnofögen, das sich damals in Mailand (im
Bok der Familie Borroneo) befand; da« Mo-
deff tarn MaHiader Dom, das er noch als in
einem Gebäude hinter dem Dom bewahrt er-
wähnt, wird wohl eher auf Zenale zurück-
gehen.
Erweitert wank die Kenntnis vom Meister
WH vnrai uK jwcui viui sowmwi «nTvi> a«.
Calvis (1965). Er wußte von den auf das
Altarwerk in Treviglio bezüglichen Urkunden
von i486 (1480 ist bei ihm Druckfcbicrl und
1007» aus denen der Vatersname des Künstlers
nid die nncefihre Omer selnea Lebens her-
vorgehen (die erste dieser Urkimden wurde
bald darauf, 1867, von LocatcIIi ausführlich
▼eröflfentlicht), kannte die Madonna der Samml.
Cutelbarco; bei ihm steht zuerst die Nachricht
Ck aodi Arch st lonb. IX dB7),da8B. durch
herzogliches Schreiben vom 9. Dez. 1490 mit
vielen andern Künstlern nach Mailand zur
Ausschmückung des Kastells berufen wurde;
aus Fornaris Chronik kannte er eine hl. Fa-
milie (bez. Bemardinus Butinonus da Trivilio
pinxit 1484), die B. für das Carmine in Mai-
land gemalt hatte, die aber bereits verschwun-
den war (vielleicht die Madonna Castelbarco),
und aus Albuzzis Notizen von 1770 wufite er,
daB B. für Mozzaniet (bl der Nähe von Tre-
viglio) beschäftigt gewesen sei ; femer schrieb
er irrigerweise B. einige weitere Bilder zu.
Eine zusammenfassende Betrachtung der
Wirksamkeit konnten erat Crowe n. Ca-
vakaadle (deoiadie Anag. versuchen.
In den Kreuzgängen von Sta Maria d. Grazie
führten sie eme Madonna la Lünettc, ein
Brustbild des hl. Dominikus, Rundbilder von
Dominikaner-Heiligen an, die 1809 öbeipintelt
wordoi seiea; in der Kirdie selbet aber
gengeslalten — Morelli (1880) erklärte die
Inschrift des Bildes auf der Isola Bella für
gefälscht und gab das Werk dem Gregorio
Schiavone ; B. erscheint ihm nach den übrigen
Werken als ein mittelmiKfer Schfiler Foppas;
den Anteil der beiden zusammenarbeitenden
Künstler schied er an dem Altarwcrk von
TMnglio in der Weise, daß er den hl. Martin
B. gab, die Madonna aber Zenale zuwies.
1886 belieB der Untei-xeichnete (in der Pest^
Schrift für A. Springer) die Madonna auf der
Isola Bella dem Meister als sein frühestes
Werk, weil die Inschrift zu Zweifeln keinen
Grund biete, suchte dafür aber die Ansicht zu
•tfitzen. daB die sehr beschädigte Jahreszahl
auf den* Triptychon der S. Castelbarco mit
Röcksicht auf den vorueschrittenen Stil des
Bildes 1484 (nicht 1454) gelesen werden
müsse; tmd wies, von diesem Bilde aus-
gehend, an dem 1486 entstandenen Altarwerke
von Treviglio die Madonna, den hl. Martin,
die Tafeln mit den HH. Sebastian oad Ste>
phanos wegen ihrer mit dem Brnnbttde über-
einstimmenden hageren Gestalten (im Gegen-
satz zu den fülligen Figuren Zenales auf den
übrigen Bildern) B. zu. Im KmL der Mail.
Auast des Burlington Onb von 1898 füsl»
H. Cook noch fragweise cb WtA hl dir
Wiener Akad. hinzu. — P. ICalagoia-Valeri
konnte 1901 noch das groBe Fresl» aus der
Apsis von S. Agata in Monte in Pavia hinzu-
fügen; L. Behrami aber berichtete 1801/QB
fiber die Aufdeckung weiterer Windfrahw
snwie der Gewölbemalerei in der AmbrOShW-
kapelic von S. Pietro in Gessate.
Das ganze bisherige Material wurde 19QS
von Malsguiai zuaammcngefaBt, unter Vor-
fühntng ener groBen Zahl von AbbQdmgen.
Zu d^m Bilde der I-^^fda Prlla fügte Cr die VOO
derselben frühen Hand gemalte groBe Ma-
donna heiin Duca Scotti in Mailand hinzu;
in Treviglio wies er stif Reste anderer Male-
reien Ba ^Veitcfhte kiHiiilf er nodi die Hilb«
figur einer Madonna hinzufügen, die unter-
dessen aus dem erzbischöfl Palast in die
Brera gelangt war, sowie drei Kirchenväter
in Runden (zwei bei Herrn Aldo Noseds
in Mailand tmd einer in der Galerie «oa
Parma). — In einer Besprechung dieser Ar-
beit fügte Suida noch die als „Paduan. Schtile"
bezeichnete groBe Picti der Berliner Gal (No
1144) hinzu, die aber über B-s Können hinaus-
zugehen scheint, wie weiterhin einzelne Bilder
in Bergamo, Pavia und Mailand. Der T^nfer?.
nahm 1908 die unter Bramantinos Namen
gehende Anbetung des Clnstkindes in der
Ambrosiana für B. in Anspruch, hat aber
diese Ansicht seitdem wieder zogonaten Bra-
Mantinos aufgegebetL Malaguzzi schrieb B.
(1904) ein sehr schwaches Triptychon in der
städtischen Sammlung des ( istdlo Sfor-
zesco zu; u. H. Cook (1904) eine groBe thro-
nende Madonna mit i Engeln (beim Col. Sir
Herb. Jekyll), die gegen 1500 entstanden zu
sein scheint, im vordem Engel links bereits
den Einfluß Leonardos verrät, somit für den
späteren Stil B.s von Bedeutung ist; und die
IdiensgroBen einzelnen Gestalten des hl. Lau-
rentius u. Job. d. Ev. (bei Messrs. Dowdes-
well), die etwas später als 1486 entstanden sein
werden. 1909 endlich faste Sddn OOCh «ei-
tere Bilder hinzu.
1) Tknmtnd» Itadonna mit Joh. d. T. «wd dir
h. JnsHna, kleine« Süd, bez. BemasÄoUS B*^
nonni de Trivilio pinxit IioIa Bella.
2) Thronend* Madonna mii 6 BngtIpiMt»,
groB, falsch betelctnet Andnaa Mantlnai p. p>
1461. Mailand. Prtne. dl MoUstte (Bibe des
Duca Scotti).
3) Madonna mtl kniendtm SMtHr. UM. Wien,
Akademie No I 129. (?).
4) Thronende Madonna mit ein«m Bnt*i, auf
den Fligeln die HU. Benuadinus (rscbu) «ad
301
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Vincetu. Bez. Bernmrdinoa Butinoniu de Tre-
Tüio UM (nach andern 1««). Bnn (Ui UVO
Sanimi. Lastcibarco).
5) Das Attarwrrk in S. Martine ~u TrevitHo.
Zn—mmen mit Benurdo Zeiuile aaB(efübrt.
Darch Akt vom 2«. 6. 14S5 (alcbe LocateUi) bd
B. and Zcnale bestellt; 400 L imp. wollte der
Rektor der Kircke padre Simon de So. Pelegrioo
beiatcaeni (woyon er 43 L fleick sahlte), dca
V«llMdnu des Werks «•
BMB Sfhätnwn
IS Ihr Gdd crUdten die BlMllcr
ite rici IMT as da
Ober aadm HateiciMi la
4k KlMke VstacHMl (UCt).
d— •) ÜMi jrMkMVfler m Rarndn. IdeiM
BnMkOd«. «Mi M H. Aldo N«Md» ia iUBuO,
dacr (ItoM.) ia der Gel. za Pamw.
f ) rr«$im 4tr Kap. Griü, Sacnea am dem
Leben des h. Ambrosius. S. Pietro in Gesaate
iä Mailand. Die Kap. gestiftet t. apostol. Proto-
aolw Anbr. Grifo, der 1403 starb. Um 140M8
vaa B. gemeinsam mit Zenale anageführt, naihillill
GfMo TOT 1484, aber ohne Erfolg, einen Vertrag
■il Fayp* geschloiaen. Er hatte dafür 285 Scudi
•nsgesetzt. Bez. Opus Bernardini Butinoni et
Bemardi de Zenalis de Trivilio. Bis 1861 über-
tflocbt 1001/02 wurden weitere Teile und die
Decke freigelegt. Die Decke mit musiziereoden
«id schwebenden Engeln (Abb. Rasa. d'Arte VII
IM fgg.) von B., die Winde wahrscheinlich mm
grSBereo Teil von Zenale. Siehe Puccinellis
Chronicon von S. P. in Gess., Mail. 1A53.
10) Fresken in S. Maria d. Grati* (siehe
Vaiari).
11) Madonna, Halbfigur. Brera (aus dem erz-
bisch. Palast).
12) Fresko der Apsis von S. Agata in Monte
zu Pavia. Krönung der Maria. Bis 1907 bei H.
Grandi in Mailand, dann nach Paris verkauft.
13) Triplychon mit i} Darst. aus dem Leben
Christi. Pinacoteca Comunsle, Mailand (vorker
Samml. Cavdkri ia MiJliBd «ad CtnmM Ia
Paris) (>).
14) Thrüm-nde Madonna mit nfr Bngeln,
groS, um 1500. Col. Sir Herb. ]tkjH, LgadoB.
15) Di* HH. Laurentius und Joh. Bv., Uhtm
groB. Messr». Dowdeswell, London.
16 ) Weiblicher Kopf van vorn. Mailand, Coa*
tesaa Sola Busta i.\bli. bt-i Suida 190D).
17) l'orführung eines j u i^endltt hen Heiligen
vor den Richter. Fürst Liechtenstein auf dessen
Burg bei Mödling (Suida 1909).
18) Die HH. Bonautntura mmd Ludwig, ganze
Gesulten, EioadfigBRB. AaAmiaBB (Allb.
cbendort).
19) Madonna, Knieatück. Mailtad^
kloster S. Sofia (Abb. ebendort).
über weitere B. cogeachriebene
Suida in Repertor. XXV 332 fgg.
Lif. : Franc. Malaguzxi-Valeri, Pittori
lombardi, 1902. — Rez. von Suida im Reper-
tor. f. Kstw. XXV (1902) 332 - v S e i d 1 i t r.
in L'Arte VI (1903) 31. — Mala«uizi in Ras».
d'Arte IV (lTO4i :iH, VII tiöOT) U'. — H.
Cook im Burl. Mag. IV (1004 ) 84. — B. Be-
renson, North Ital Paintera (1907) 180 fgg.
— W. Suida in Monatsh. f. Kunstwiss. II
(1909) 486 fgg. — C. J. F f o u 1 k e s u. R. M a i -
o c c h i, Vinc. Foppa, Lond. 1909 S. 83 u. 249.
Frühere Lit.: Lomazro. Tratt. (15H4) 271,
652: (18441 II 89, III 251 n. Idea etc. 17. —
Tor e, Ritr di Milano (1674) 162, 319. —
Passavant im Kunstblatt, 1838 No 68. —
G i r 0 1. C a 1 V i, Not. dei princ. architetti II
(IMS) 103. — Pas. Locatelli. Illutii Bei^
gam. (1867) I 407. — Crowe u. Cavalca*
aelle, Gesch. d. ital. Mal. (1876) VI 33. —
J. L e r m o 1 i e f f (M o r e 1 1 i), Die Werke usw.
(1880) 469; ebenso GaL zu Berlin (]S93) 128,
— S e i d 1 i t s in Ciea. Stud. z. Kun»t«f »ch , Fest-
nbe für AnL_ Springer (I^ipiis; l^'S') 64.
Herb. Cook'im Kat d. Mail Ausn. des Bur-
lington Club (1896) XXIII. - .N< a 1 a g Q z z i io
Raas. d'Azte I (1901) 90. — L. Beltrami ia
der Perserenan 1901 o. W («^ aiffuliti. ZXIV
«7 IL XXVI 178).
Aaleidem seien nocli angefahrt : Raas, bibliogr.
d. wie ital. I ISO. VI 144, VII 39. 103. - Art«
e Stacb VI MI. XI ». 3CVI 17». — Botlett. d.
.Sde. PkvcM di Stör. Patr. VII (1907) 56.
V. SexdlilM.
BatUad, G. W., engl. Landschafts- und
Marinemaler, rtetlte zwischen 1B31 und 1B43
wiederholt ia der Londoner Royal Acad. und
in der Bril. Institution aus
Grave«, Roy. Acad. Exhib.. 190S I u. The
Brit. laatit., 1908. H. V.
Butler amerilb Hdutedier, um Mitte 19.
Jahrb. titig. E Richter.
Butler, Charles, amerikan. Architekt, geb.
1870 in Searsdalc, N. Y., Schüler der Ecole
des Beaux-Arts in Paris. Nach Studienreisen
in Frankreich, ItalicB, Spanien u. der Schweiz
kehrte er 1898 nach Amerika zurück, wo er
von der Firma Howard and Cauldwel) nach
Kalifornien behufs Errichtung eines Universi*
tätagebäudes gesandt wurde. 1889
er die Firma Butler und Roeiman. Zu
besten Obäuden gehören die Babcodt Me-
morial Kirche in Baltimore, das Archbold
Mausoleum in Tarrytown, N. Y, das Kinder-
hospital der Johns Hopkins Universität ttnd
bcfondera das Madiion Avenue Bivtist Mis-
SH» House in New Yofk. In letzter Zeit hat
B sich besonders mit den Entwürfen für
Hospitäler beschäftigt. Er ist seit 1907 Lec-
tnrer (m bospital planning am Teachers' (Col-
lege, Columbia University. Lewis F. PUcKer.
Butler, Charles E., Figuren- u. Porträt-
maler der Gegenwart in London, atdlt wH
in der Royal Acad. das. aus.
Graves. Roy. Acad. Exbib., 190S I. H. V.
Bnttoi» Edward Riehi Maler» geb.
1806 in Sacntmento (Callfernien), Sdräler von
J L. Ccronie in Paris, wo er im Salon 1885
ein Porträt ausstellte; lieB sich nach Studien-
reisen durch Italien etc. in Überlingen am
Bodeaaee nieder und beschickt von dort ana
die deotidiea Kanatamtellungen mit nodera
empfundenen und lorgsam durchgeführ-
ten italienischen u. deotachen Stimmungsland-
schaften u. genrehaften Figurenmalereicn in
der mugikaliscb fcintonigen Art Wbiitlen.
Den beeooderen BdMI der Kritik erntete er
mit detn in seiner rarten Abtönung ungemein
reizvoll wirkenden Gemälde „Die Kommuni-
kantin" (1907 in ICannheim, 1008 in der Mün-
chener SeMaaion «qgeatelh, Abb. im Kat
1906) md nüt den tfeflonigen NoctwiM
„Nacht am BodcnSiC" (1907 in Düsseldorf «.
im Januar 1906 wik cber Reibe anderer StiB-
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Bulter " Bumto^D
mungsbildcr B.s \'om Bodensee und aus Italien
im Casfirer-Salon in Berlin ausgestellt).
Kunftchrooik 1008 p. 219. — Kvmat f. Alle
1906 p. 233. — AiiMt.-Kat. Munheim 1907 p. 33 ;
MMeldofl 1M7 p. M; Köln 1907 p. 23. *
BaOtt, Elizabeth, Thompson.
Batkr, George fiernard. amerik. Ma-
ler, gd». a 2. 1888 in M«r York, atudkrte in
irmfm unrrr tiicu v. voonirc , uen nco cm in
San Francisco, dann in New York niedrr und
ging 1875 naih IiaJien, wo er jahrelang lebte,
um schlieBlich nach New York zurückzu-
kehren. 1878 schon wurde er zum Mitglied
der Akademie gewUilt. Seine HerbiWer sind
am beliebtesten; er malt auch Porträts und
Genregemäldc. Starb am 4. 5. 1007 in Croton
Falls, N. Y.
Clement and Hutton, Artista of the
19t]i Cent., 1893. Edmund von Mach.
Battatp Herbert Maler ili London, be-
flcbickt seit 1887 die AmMethniBen der B.
Academy mit fein detaillierten, realistisch
lebensvollen Genremalereien wie „Hauhng
the Pilchard Nets", — „Fresh from the Silver
Sea", — „Youth and Ate", »Rating a Sto-
wMray" (1906) etc
GraT«% R. Acad. MOS. — Tbe Art Jouroal
IIW ». 1T4 I. (nh AU».). •
BvÖait Howard Russell, amerik. Ma-
ler, geb. am 8. 8. 1856 in New York. Er be-
gleitete F. E. Church, von dem er seinen ersten
Kunstunterricht erbktt, auf dessen Reisen in
Mexico. absoMerte die Princeton Uiniver^t
1876 tmd Columbia Law Schoo! 1881 und
wurde Patent-Advokat, sattelte aber 1884 um
ond Studierte bis 1888 in Paris unter Dagnan-
BnuveRi imd BolL B. behandelt haoftsäch-
das Meer und Kfislenlandschaflni, z. B.
„The Sea" (Sal. 1888), „The Breakers", (Paris
Ausst. 1900),. vot> Porträts seien genannt:
Philipp Schiff und Andrew Carnegie. Er ist
Mitglied der Natümal Academy und war 1880
bis 1806 PrisideM der American Fine Arts
Society
Fine Arts Exhib. U. S. Pari» 1900. Illustr. C»t
mit Abb. Edmtind von Maek.
Btitler, Miß Mild red A., Malerin, geb. u.
tätig in Kilmurrey (Thomastown, Irland),
Schülerin von P. Naftel, Frank Calderoo u.
Koman Garstin, beschickt seit 1889 die Lon-
doner .Ausstellung! n der R Acadcrny, der R.
Watei Colour Society u. der Society of Lady
Artists mit Landschafts-i Tier- imd Gcnre-
Wldem in Ol- u. Aouaretlmalerei. In der R.
Acadenqr-Ansstellung 1896 wurde ihr Gemälde
„The Mofning Bath" aus der Chantrcy-Stif-
tun^ tür die Londoner Täte Gallery angekauft.
Gr.ve«, Acad. IMK. ~ Wbo*« Whe 1911
p. 300. •
Butler, Richard, engl. Landschaftsmaler
in Sevenoaks, stellte zwischen 1869 und 1886
wiederholt in der Londoner Royal Acad. aas.
Graves. Roy. Acad. Exbib.. 190>5 I. H. V.
Butler, S., engl. Zeichner der 2. Hälfte de«
18. Jahrb., lieferte, gemeinsam mit J. Linnell,
Entwürfe für Pmddtarasaen. die P. Ol. Ca«
not stach.
Gttilmard, Lea Msitre« Onannn, 1881
p. 518. — Kat. d.. Berlin. Omamentat-Ssaual.,
1894 No 880. H. V.
. Botlai^ Samuel, Porträt- und Genremaler
in London, stellte das. in der Royal Acad.
1869-1876 aus.
Graves, Roy. Acad. Exbib,, 1006 I. H. V.
Butler, r .\ , .vr,rrjk HolziMMlier, für Zeil-
Schriften um 1880 tatig. & JticAlsp.
Batksi Theodore Barl, Maler, gi^ 1876
in Nordamerika, Schüler von Claude Monet
in Paris, lebt in Givemey bei Vernon (D^rt.
Eure) ; beschickt den Pariser Salon d'Au-
tomne seit 1904 alljährlich mit Pariser StraBen-
bildem und Dorfstraflenazenen im iwaprssilt^
nistischen Stile seines Lehrmeisters. In der
Galerie Bemheim jeune zu Paris veranstaltete
er 19''>9 eine von de Kritik wohlwollend aitf>
genommene Sonderausst. seiner Malwerke.
Chron. d. Arts 1909 p. 307. O. GrauioB.
Bolki; Timothy, Porträtbildhaner in
London, stdlte zwiadicn 1888 tad 16T8 eine
lange Reihe von Bildnisbüstm (Marmof) in
der Royal Acad. das. atis.
Gravei, Roy. Acad. Exhib.. 1905. M W. B.
Bntlet, William D c a n e. Architekt in
Dublin, t da.s. am 28. 11. 1867. Schüler von
S. Beazley. Von ihm sind die Bahnhöfe in
Dublin und Drogheda, die neue Kathedrale in
Kilkonny und die kathol. Kirchen in Roscrea
und Munasterevin, letztere beide in gotischem
Stile.
Redgrave, Dict of art, 1878. — Graves,
Roy. Acad. Exhib., 1906 I. — Tbc Art Jouro.,
1858 p. 24 (NekroU). H. V.
Batbr Stoney, T., s. Stonty, T. Batler.
Bvtlln, W., Bildhauer in London, wo er in
der Royal Acad. 1828—84 einige Porträt-
büstcn ausstellte.
Grave», Roy. Acad. Exhib.. 1905 I. H. V.
Bvto d i V a n n i oder N a n n i, Italien. Ma-
ler, der Ende des 14. Jahrh. in dem Ruolo del
Pfttori in Siena eingeschrieben vnirde. Viel-
leicht identisch rnit dem florent. Maler Bona-
juto di Giovanni (s. d.), der maestro Biito ge-
nannt wird.
Milanesi, Doc. Senesi 1854 I 43. — Mii-
cell. Stor. Senese IV 132 f. R. C.
Bnttafego (Butafoco, Buttafoco), Antonio,
italien. Maler und Kupferstecher aus Verona.
Arbeiten sind von ihin von 1772 bis 1806 be-
kaimt, doch soll er noch 1817 am Leben ge-
wesen sein. In Verona selbst befinden sich
nur zwei mittelmäBige Fasaadenbilder, beide
die Flucht nach Ägypten darstellend ; dagegen
finden wir in Padua Spuren seiner Tätigkeit,
in der jetzt aufgehobenen Kirche S. Giuliana
das Hauptbild des ersten Altars, Jungfrau mit
Kind und Heiligen bez. Antonius Butafogo
pinxit 1788, in der letzten Kapelle der Kirche
Madonna de' Ciechi die fiigürliche Umrahmung
eines Gemäldes von Stefano dall' Anare bez.
ao3
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Ant. Buttafog F., bei den Eremitani Jungfrau
mit Kind und h! Petrus und Paulus bez. Ant.
Buttafogo Pinxit, in der Scuoia del Santo ein
Gemälde mit dem Tode des hl. Antonius bez.
Ant Butuf<%o 1777. Von seinea aehr selte-
nen Stichen sind 2 Madonnen mit Kind nidi
Mazzuoli und Paolo Farinati und das Por-
trät des Paduaner Professors Jacopo Faccio-
tati nach M. Scanferla bekannt, auBer ana-
tomischen und technischen BucbiUuitratioiMn
aus den Jahren 1772 nnd 1801
Z a n i, Knc. mct — Zannandrci«, Pitt.
scuU. cd archit Veroncai 1891 p. 6U. — Lt
B 1 a n c, Mannel I. — Kat. d. BUpiimiamiK
Graf Enxenberg Wim UTO 9. 4t. — Gk Ctm-
p o r i, GU aftilt; ML Mcs. aq^ alitl «rtna. IIM
p. 497. R. C.
Buttason, Kupferstecher in Italien, tätig um
1880, von dem Le Blanc (Manuel I 565) 2 Bl.
■Iiiführt. Außerdem nennt Rovinsky {Lex.
russ. Porträtstiche) das BL: Marina Mnisaech,
Halbfigur. ff. V.
Bnttassoni (Buttazoni), Alberto, Italien
Dekorationsmaler, f am 11. 4. 1741 im Kloster
der Annunziata zu Bologna, wo er Franzis-
kaner Laienbruder war. Er malte 1720
meinsain mit Vittorio Maria Bigari (s. d.) den
Chor der Kirche S. Niccolö zu Carpi aus.
Im Klosterhofe dieser Kirche sollen Reste de-
korat. Fresken wie auch d. Ortumentschmnck
des Portals zur Bücherei von ihm stammen.
Zani Enc. met — G. Campori, Gli artist.
Ital. ccc. ncgii Stati estens. 1S55 p. 79. R. C.
Battt» Laurent, Bildhauer des 19. Jahrh.
in Nancy: gemeinsam mit seinem Bruder
roaclite er eine Büste des Generals Dmiot (im
Mos. von Nancy), sowie genrehafte Klein-
bronzen.
Champeaax, Dict d. Fondeura etc. R. C.
Buttel, Architekt, Oberbaurat, erbaute 1866
die ^KMoMrircht au Neustidits in foii-
acfiem Stila (Badartdn) nd Uelttta die Flioe
zu der nemo Stadtldrdie in FOntenlwis
(Strelitz).
S e u b e r t, Kadericx. IV, Stuttg. 18T0L H. V.
Battecei^ Thoata«» s. Bitterer.
Batteifl^ William, engl. Arehitdct, geb.
in London am 7. 9. 1814, f am 23 2. 1900,
war einer der wenigen Führer der neugoti-
adien Richtung, der die mittelalterl. ArcUtek-
tnr nicht als ein Vorbikl zum Kopieren aasafap
•oiideni als die Grondkqrs fBr eigenes wefteres
Schaffen. Er trat in ein Atelier za Worcester
ein, studierte dann lange Zeit die englischen
Kirchen, reiste darauf in Norddeutschland,
Skaadinaviei^ Frankreich nnd Oberitalien.
Nachdem er die Reste der Angastmer-Abtei
in Canterbury restauriert hatte, begann er 1849
die Allerheiligenkirche, Margaretstr., London,
dne geschickt angeordnete Gruppe von Back-
stftniwnten mit kühnem, prachtvollem Turme.
1881—88 baute er St Mathias, State Newing-
ton, und 1862 die St. Albansktrche, Holbom,
einen prächtigen Bau von aosgeaeicbafeten
Proportionen. In Oxford errichtete er das
Kehle College nebst Kapelle, das architek-
tonisch zwar bedeutend, durch seine seltsame
Farbe aber stark beeinträchtigt wird. Er
hatte leider kfiiwp ^fft för Farbe icha«
dcte didiiich den alten Banlen, deren Reilaii-
ration ihm anvertraut war, so z. B. d. College-
Kapelle in Winchester und der Kirche des
Saint Gross- Hospitales. Das R. Institute of
Brit Architects verUeh Ihm 1884 die GokL
Medaille.
Arefaaeol. Insüt., Prooeed., 3. S., VU t41--M8.
— Tbe Builder (Uodoo), 1900, I Sl». — Gai. d.
B..Arts. 1886 II 100. — Man aad Womea of Üie
Time (1809) p. 10t. Jatnci W*al9.
Bntterl, Cresci, Schüler des -■^ng. Bron-
zino, als dessen garzone „Cresci di Piero sta-
deraio" 1561/62 erwähnt wiid. (Guardaruba
Madioea, F !&, a. c 187— ISU Er bcteiligta
dch andi an den ddior. Malereien nr HocHf
zeit des Francesco de' Medici (1566).
Vasari-Milanesi VIII «17.
Geistnkeimer.
Butteri, Giovan Maria, Bruder d. Vo-
rigen, Schüler des A. Bronzino tmd langjähr.
Gehilfe des AL AUori Geb. ca. 1640, f 1800.
Er malte 1884 „Michelaiigdo im Bxcis d. Mv-
sen" für de.ssen Esequie in S. Lorenzo (Feder-
skizze in Budapest) ; 1666 dekor. Darstellungen
zur Hochzeit Franc, d. Medici; ca 1570 eine
ScfarankfäUm« CtOaalabrik"} för den Scrit-
toio Francesco« Qetzt i Refeet S. Sdvi);
1581 Beteiligung an den Korridorfresken
der Ufiizien; 1582 Bild in d. Badia di Passig-
nano; um 1583: fünf Fresken im Chiostro
Grande von S. M. Novells; 1688: Dekor.-
Bild tor Hodicelt des Ferdfaundo d. Medici;
ca 1590: Altarbild im Carmine („Hauptmann
v. Kapernaum"), Stich v. Cccchi-Eredi ; 1606:
Madonna mit Heiligen in S. Bartol. i. Pant.
ZU Pistctia. — nKröoimg Marii" L d. Sakri-
stei too S. ^MfeOk noffon. — Sie UaricD-
szenen in Villa Fietrafitta nidit rndv vor-
handen.
Vaiari Milaneti VII 305. 608; VIII
017. — Baldinuccl, Notixic eec.. Ed. 1845,
III 500. — Lanzi. Stor. d. Pitt (1834) I 177.
— Libro di Ricordi di AI. Allori, ed. Supino,
1908, p. 14, 16, ?.0. — R. G u a 1 t c r 0 t tl, Des-
crir. deir .^pparato ccc , 1589, Ed. illustr. II 16.
E ml ;,n(-atcni, Vita dl S. GioT. G«al-
bcrtü (. l itclku^jifr). — C e c c h i • E r e d L Bona-
rum Artium Splendori ecc, Fir. 1771. — Caval-
lucci, Not. Stor. int. all' Accad. d. Diaegno,
1873, p. 49—51. — Pinl-Milanesi, Scrittore
d. Art. it III No 228. — F i n e 8 c h i, II Fore-
stiero ittndio in S. M. Novella (1836), p. 58, 08,
71, 72. — Tolomei, Guida di Pistoja p. 77. —
Mitt d. hoBidüat. Inst, te Plofens, 1MB» Heft 1
p. tS— S7. GtUtnluimtr.
Bsttersack, Bernhard, Landschafts-
maler, geb. am 16. 3. 1858 in Liebenzell
(Württemberg), als 4. Sohn des Stadtpfarrers.
Kam nach dcm Tode dsi Vaters 1881 nach
Stuttgart, wo er die Realsehole absdrierte.
Im Begriffe, sich der Baukun-t zuzuwenden
wurde er 1877 durch den Defreggerschöler
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Buttenworth — Butti
Rkturd GroB und den Stuttgarter Land-
■ckiflimaler Heinricli Punk aar Malerei ge>
ffihrt Als Schüler der Stuttgarter Akad.
geooß er zunächst 1877/78 Zeichenunterricht
bei Kräutle und Grunenwald; darauf folgten
Naturstudien unter Karl Ludwig lind nach
dcMa Weggang nach Berlin unter Kq^b,
bis zom Frühling 1881. In dieser Zeit ver*
tauschte er Stuttgart mit Dachau, wo er
Hermann Baisch kennen lernte, der ihn ein-
lud, ala Meisterachüler in sein Atelier ein-
sutrctcn. Li Karlembe verblieb B., reiche
Anregungen von Baiadh und Sdiöolcbcr cn^
fangend, 1882—81 Dann siedelte er nach
München über, wo er, fleifiig arbeitend, bis
1880 blieb: in diesem Jahre mit Kampmann
«Md Oodd. denen tkb bald auch W. L. Leh-
mann anschk>B, nach SchleiSheim« 1881 mit
Landenberger und Stockmann nach Polling.
1891/96 lebte ;r wieder in München, um 1899
nach Haimhausen bei Dachau überzusiedeln,
i>9 er eine stark besuchte Malschuic grün-
dete. Der Mänchcner Semiion gehört B.
seit ihrem Begiime an.
B s Stil, der m den Anfängen die Einwir-
Irang des exakten, aber trockenen Lehrers
Ku-I Ludwig verriet, entwickelte sich bald
SS gröSerer Breite und Leuchtkraft der
Farben. Gaiu frühe Landschaften von 1884,
1886 und 1888 bei dem Bruder des Künstlers
in Stuttgart. Aus der ersten Zeit des selb-
ständigen Albeitens stammt der „Heitere
Tag" im Besitae der Stadt München, der
dem Künstler 1801 die goldene Medaille ein-
trug. In der Stuttgarter Galerie ein ober-
schwäbischer Dorfweiher von 1898. In der
Folgezeit entstanden mehrere Repliken des
„Einödbofes" (eine bei Konzertmeister Petri
in Dresden). 1908 erste Fassung des „letzten
Sonnenstrahls" (engl. Privatbesitz). 1908
„Hochsommer" (Pinakothek, München). 1804
„Birkenhain" (erste Fassung bei Graf Iflojr,
München). Seit 1904 macht sich ein starkes
Streben nach gründlicher Durcharbeitung der
Einzelheiten u. geschlossenerer Bildwirkung
bemerklich. Aus der Folgezeit stammen
„Sonnenuntergang im Moos" (bei Baurat
Sdiuhe, Regenabnrg), „Abendlüfte" (Dr. Her-
mann Meyer, Leipzig), „Abendstille" (Frau
M^jor Lettre, Neudeck, Prov. Sachsen).
Kat. der Neuen Pinak. in München, der Mus.
in Stnttgait u. Wiesbaden. — Km. der Münche-
ner XX. Berliner Sexesaioo seit Anbeginn. — Dl«
Rheinland«; 2. Jihrg. (1901^2) Dex.-Heft p. 80 f.,
Mirx-Heft p. 74. — Allrem, Ztg, Münden 1909,
No 18S. — Dressier, Kstjahrb. 1010. Baum.
Buttoswotth, Thomas, engl. Marine-
maler, stellte 1818 in der Londoner Royal
Acad, 1826 in der Brit. Inatitution (Scblacht
kd lyafalgar) «oi.
Graves, Roy. Acad IM» I «. Tbe
Brit lastit., INS. H. V,
Butterwortli, C, gmerifc. Holzstecher des
späten 19. Jahrb. £. RUkUr.
H. V.
Bnttarwortb, J., Genremaler in
steUte das. in der Brit InatitutioB
1841 und 1864 ciaig» lüMoriMhe
aus.
Graves, Brit Instit, 190«.
Bittaty, T. C, Porträtmaler in
stdk« 18e6-«9 in der Londoner Royal Acadl
Grave«, Roy Acad. Exhib., 1905 L H. V.
Bvttet, David, geb. 1687 in Lausanne,
t daselbst 1667. ist der Verfcrtiter eiMt
lokalgeschiehtl. wichtifen, aus der Vofdter«
spektive aufge nommenen Plartes von Lau*
sänne, der im Rathauäc dieser Stadt aufbe-
wahrt wird.
C. B r u n, Schweix. Kstlerlou I. H. V.
Bnttaiiz, Fran^ois Charles, Bildhauer
in Pari^, mit «Im Xitel: „sctilpteur des blÄ«
ncnti du roi et de 1a chambre du oomte d'Ar-
tois", geb. um 1732, lieferte 1760—80 für den
Hof zu Paris, Fontainebleau und Versailles
zahlreiche Bilderumrahmungen. Für die Jako>
binerUidw Sc Tbomas d'Aivnn zu Paris
Btlmilif er 17T0 das über dem Hauptportali
angebrachte Holzrelief rriit der Darstelhlgg
der Bundeslade sowie die Orgelbalustrade.
Rtchassca d'Art, Paris. Monum. Relig. I (1877)
239. — Nouv. Areh. de l'art fran?., 1885 p. 255 ;
1909 — 7, Reg. — De Champeaux, L'art dana
le vieox Pari« (1888) p. 106. — S. L a in i, Dict.
d. iculpt. etc. au 18« r, lölO I. S. Lomi.
Bot^amit, Wilhclmine, Porträt- und
Genrcmalerin fat München, geb. am 0. 4. IflSl
zu Wilkehlen in OstpreuBen. Schülerin von
Albert Baur in Weimar, später in Düsseldorf
und von I.ud'.vlK H' rterich in München. Sit
Stellte u. a. m Berlin (Akademie 1877; Inter-
nat 1801) und in München (Glaspal. 1900) aus.
Oaa gektage Oeaiaddaad, Leipaig • Bcfltep
1M6 !• H, r •
Butti, Enrico, Bildh , ^eb am 3. 4. 1847
in Viggiü (Prov. Cornu). Ausgebildet u. tätig
in Mailand, errang er seinen ersten öffent-
lichen Erfolg 1874 mit einer Eleonora d'Este-
Statue, seinen ersten Principe Umberto-Preia
1879 mit einer effektvollen Engelfigur für das
Grabmal der Familie Cavi-Bussi auf dem Mai-
länder Cimitero Monumentale. Späterhin
ging er vom akademiach-konventionellen Idea-
lismus zu einem fRm&ßigten Verismus über.
Seine Arbeitentalne «II minatore", in der
Brera-Ausst. 1^8 noch viel umstritten, wurde
1894 in Wien prämiiert u. schließlich in einer
Broozewiederholung für die Mailänder Gall.
d'Arte Moderna angekauft (das Marmor-
Original In «merilMniarhem Ptivatbeaiti).
NacMem er UM fBr die Maaindcr Giardinl
Pubblici ein schlicht-realistischcs Standbild
des jung-ital. Freiheitahelden Gius. Sirtori
geschaffen hatte, erregte B. erhöhtes künstleri-
acfaes Intercaae mit aeincm 1897 in Mailand
primüeiten Entwürfe nir Hauptfigur fftr «in
in Legnano zu errichtendes altlombardiscbea
Siegeadenkmal, darstellend eine tmgonein
.V.
305
Ly Google
BuWi ^ Bnttnn
kraftvoll bdebte mitlelalterlicbc Kriegex-
gestalt aus der ghibellinenfemdlichen „Com-
pagnJa della morte" ; das vollendete Monu-
ment (am niedrigen Unterbaue die malerisch
iHKUpoaierte HochreliefdirsteUung der Rück-
kckr der Ifailiinder vom Sdiladttfelde bd Leg-
nano) wurde 1900 xu Legnano enthüllt Auf
der Mailänder Ausst 1906 erhielt B. zum
2. Male den Princ. Umberto-Preis für die
klassisch strenge u. nthige Gruppenkompo-
sition «Tregua" (Waffenmhe altrömischer
Krieger). Für den Mailinder Dom hat B.
eine Statue der h. Rosa gemetBeH. Endlich
schuf er für den Mailänder Monumentatfricd-
hof zahlreiche prunkvoll wirkende Grabdenk-
miler (z. B. diejenigen der FamOien Borg^
Guerrini, Galbiati, Casati, Tantardini etc.).
Illnatrai. Ital. 1874, II IM ; 187», II 4M ; 1881,
I S47; 188S, II 170, 17»; 1886, II 322; 1888, II
838; 1881, II 808; 18«S, I 870; 189«, II 30,
1900, II 87. — Emporio Pitt. IBT», II 193 i -r-
Aft« e Star. 188S ». IT» L ; 1888 pw 198 i ; 188B p.
144; 1801 p. 79; 1897 Sr 71» »4: 1909 pc 110. —
Lltdift UM ». U. ' liMm «1 Aste 1M1-9S,
II IMi 1888-94. 1 1080: n 89». 1015 ; 189^7.
II II» ff.; 1897-98, II 888^-898; 1900-1901,
II ffti 1808-8, II 130: 190»-8^ I 864; II 278,
888. — KMdiron. 1894 p. 498. — Kooit f. Alle
1894 p. 967. — L'Arte 1901 p. 335. — The Studio
1905, XXXV 892 f. — KaL d. Samml. Th. Eggeta
in Wien (1888) No. 909. — D e G u b e rn a t i t,
Di*, d. »rt ital. riveati (1889). — G. Carotti
in Emporium 1900 p. 481 ff. — W i 1 1 a r d,
Hi»t. of mod. iul. art (1902) p. 228. — N e b -
bia, La »cult. nel Duomo di Milano (1908) p.
237 f. — C i 1 1 a r i, Stor. d. arte oontemp. itaL
(1909) p. 90. — Mit NotiMi «an E. Vtcga. *
Svtll, LiOrcnsf\ wlei i. Hof"M8i iiminltf
in Triest, um d. Mitte d. 19. Jnhrh titig. Die
Wiener Gemäldegal. bewahrt von ihm 2 Ar-
bdlcn, Gegenstücke : Stürmische See bei Mala-
BMeeoCbcc: L.Buttiiaia) und: Scotöck mit
Sciracnx
C Wvrsbaek, Biogr. Lot. Omhr, IL
H.V.
Bntti, Stefano, piemontes. Bildhauer,
tätig in Turin, wo er 1860 den Entwurf zu
einem Denkmale des Königs Cätto Alberto
modeUierte (in M«niior «nagdtthrt im Auf-
trage dci Doca di GcBOva für desa» Vflla an
Aglii). Die Mailänder Ausstellung 1857 be-
schickte er mit den voa der Kritik gelobten
Gruppen „La strage degli Innocenti", — „II
düavio'' «ind «Gtudtaio uaivemle" (letztere
fBr Kfinlg Garfo Attctto in lifarmof ans*
geführt). Für Turin schuf er 1868 das Stand-
bild des Generals Gugl. Pepe (im Giardino
Pubblico) ; femer das Denkmal des Dan. Ma-
nin und zur Bekröoung des Haup^ottak» der
Kifdie S. Carlo ein MamiorrcKtft daiatcllciid
Emanucle FiHberto von Savoycn, wie er vom
hl. Carl Borromaeus das hl. Abendmahl emp-
fängt.
II Cimento 1852 I 610 ff. — Le arti del di»e(rno
18&S p. 186 f. - RiviM di nnaaa 1897 I 45s :
1858 III 475, 478. R.
Mläamm, Bernnrdino^ •. AiMmm.
Bnttlar, A u g u s t a v., geb. Ertut, Portrit*
miniaturmakiüv gebu in Dreadca, wo «ie lange
tätig war. ISn Iddt sie rieh in Paris als
Schülerin von Girud auf, dessen „Frau v.
Stacl" sie kopierte, 1824 in London. Weitere
Verhältnisse unbekannt, sie starb 1857 in Pli>>
rem.^ Aal der lualofiachen PortritaittHtllwiy
1680 u UVien war eine Aquarelfamniator GiÜh
parzers von ihr zu sehen und auf der Wiener
Kongrefiausst 1896 ein Stich von Josef Ax-
mann, Friedr. v. Scidegd damtdlend, nacb
einem ihrer Gemälde.
Nagler, Kstlerlex. II. — Lemberger,
Bildnia-Miniat. in Deutschland p. 192. — Lei-
aching, Bildniamin. in Octerr. 1750—1890 p.
889. — iCat. d. Wi«ier Kongreflutsst 1896 N.
841. R. C.
Buttoar, Jurriaan, Maler, geb. in Kiel,
wurde am 26. 9. 174S Bürger vt» Amster-
dam, nachdem er dort schon 1787 ein Grup-
penbild für die Familie Ploc» van Amstel
gemalt hatte (Privatbesitz im Haag). Er
war Mitglied des Vereins Pax Artium Nn-
trix. Im Kupferstichkabinett in Amsterdam
ist sein Fortr.ät gezeichnet TOn J> GlWUmood»
der ihn auch radiert haL
Aemstels Oudheid V 88. — E W. M o c s.
Iconogr. Batava, 6068. £. fK. Mo«t.
Battowt - Asdnajkowics, Marin Mntd.f
s. AndrtejkowieM-Buttowt.
Buttra, John Cheiter, smeiiiL ICnpfcf'
Stecher. Seit etwa 1850 tätig. Meist Por-
träts Etablierte sich in New York erst un-
ter der Firma Rice & Buttre, später unter
dem eigenen Namen: etwa 8000 Blätter sollen
sdncn Namen tragen. S, RfcMff.
Butts, John, Maler, geb. in Cx>rk (Irland),
tätig meist in Dublin, jung f 1784; malte
Landschaften in der Art Claude Lorrains und
war auch als Theater-, Kutacben- u. Finnen«
adiildnater beschäftigt.
Redgrave. Die«. 1878. — »et «f N«t
Biogr. 1908 in 554. M. W. B.
Büttura, Antoine Eugene Ernest,
französ. Landschaftsmaler, Sohn v. Eugene
Ferdinand B., geb. am 29. 11. 1841 in Paris,
Schüler der Ecole des B.-Arts und von Bien-
noorry und Barrias, stctlte von 1866 bis 1901
im Pariser Salon (Soc. d. Artist, fran^) seine
Landschaftsbilder aus, die zumeist die Um-
gegend von Cannes und die Riviera wieder-
geben, wo der Künstler bis ungefähr zum
Jahre 18M gcfcbt hat B. hat nidi radiert
und zwar: An der Küste des Mittelmeers,
Kastell durch Bäume sichtbar. Schk>B im
Walde, Dans llle de Neuilly.
Bellier-Attvray, Dict. gin. u, Sappl. —
Salon- Kataloge. R- C.
Battnia, Engine Ferdinand, Maler.
Solm dca italien. Dichters Antonio B., geb.
in Paris am 12. 2. 1912, f daselbst am 38. 8.
1S52. Schüler von V. Berttn, dann von P.
Dclaroche, errang er 1837 den großen Land-
schaftspreis mit: Apolto erfindet die Ldcr.
1888-1818 lebte B. in Bmb» an dam Mo
306
L;iyiii^oa by Google
1862 regcIniäSig die Salonausst. ra be-
achkken; Die Schlacht (histor. Landfch.
von CkiDpo Vacriiio in Bon mm genonnwi»
Sakm IfliS); Ansidit' von Tivoli (Seloa
1846) ; Odyssetis bei den Phäaken (S. 1847) ;
Daphnis und Oiloe (Saton 1848) ; Der hl.
Hieronymus in der Wildnis (Salon 1861) ;
ienwr auch einige kleine realiitiiche Land-
adtaflrtlMef wie* Cknpo Vaocino Oi^tJgr.
V. Anastati) ; Trmpel des Antonius und der
Faustina, .^näicl1t der Kaskaden von TivolL
Das Museum zu M riu pellier imnlirt von ilm
eine Italien. Landschaft.
Bellier-Auvray, Dict. gte. I. — P.
M a n t z in der Gaz. d. B.-Arta XV IM— 198.
Gfifroy.
Bnttaza, RomoaldOb Italien. Ardiitelc^
wA. tm IflBO in Verona, f ebenda am SB.
1868. Er machte sich als Bauleiter der Linie
Verona — Brcscia bekannt, zeichnete sich bei
seinen Bauten durch Gochmack und Solidität
attt, zog aber vor allem durch einen Entwurf
ffir die Wiener Bflrae die Aafmcitaandceit
auf sich, den er in einer Schrift „Grandioso
fabbricato dclla Borsa e griin piazza Metter-
nich in V'ienna, projetto dell' ing arch. Ro-
mualdo Buttura dt Verona — Milano 1846" ver-
öffentlichte.
C. V. W u r X b a c h, Biogr. Lex. Oiterr. II MO.
R. C.
Bntty, Francis, engl. Goldschmied, vo«
dem Silberarbeiten in englischem Privatbesitz
aus den Jahren 1769 — 69 bekannt sind. Er
arbeitete gemeinsam mit Nichoias Dumee und
zeichnete sich auf seinen Werken mit F. B.
Atts den Jahren 17(U^-40 stammt eine Tee-
kanne, aus ITVT— 68 ein Tafdaufaati, im Be-
sitz der Kaiserin Fritdrich befand sidi eine
Terrine in antikisierendem Stil.
Chaffers, Gilda aurifabrarum l'^S3 p. 153,
156. 1S4, 10?.. — Jahrb. d. kgl. [ireiill Kstsarnml.
XIV Hl, R. C.
Bauren, H. L. van, ein seinerzeit geschätz-
ter Tapetenmaler zu Utrecht, f das. am 21. 3.
1840, der auch einige Landadiaftcn mit Tier-
staffage malte.
K r a m m, Leven» en Werken, 1867 I. H. V.
Bnvelot, Abraham Louis, Schweiz.
Landschaftsmaler, geb. am 8. 8. 1814 in Mor-
sei. t am 80. S. 1888 in Melboome. Schüler
x'on Atlaad in Lanaanne Nach vorfiberfdien-
dem Aufenthalte in Brasilien und der Schweiz
ließ er sich Ende der 60cr Jahre in Mel-
bourne in Australien nieder und wurde hier
der bedeutendste Interpret der australischen
Landschaft
Ch. Vuillermet in Bruns Schweix. Kitler-
fcs. I. H, Y.
Baveti, Corrado, Italien. (?) Maler, von
dem sich ein Fresko mit Figuren, eigenartig
in Tracht und Ausdruck in dem ehemaligen
Templerhospital in Torre bei Nizza befinden
aol^ mit der Inschrift „Hoc fecerunt magistri
Onnandi Buveai et Goirardi Nadale pictoret
Nicie et compatrcs MCCCXXXXXr.
A Uteri, Not dd Prof. del Diaeg. In Lig.
1870—80 II 878. R. C.
Bavina, Andrea, s. Andrea Guvina und
Gwvmm, Andrea.
Baweat, Andreas, Lübecker Maler, IM
in den Nieder-Stadtbüchem genannt
G o I d s e h • 1 d 1» LfllMflhw Ittieni a nmOi
p. 102. M*. im
Bnwman, A u g u s t i n. 1561 als Baumeiatar
des Gotteahaoaea der Reichenaa erwihnt
Baa- m. yrtdaalon. d GMhafaoft. Baden I
884. & C.
BvMUMfta^ Johann, a. Bmtumadur.
Bozo, E s t e b a n, ^p-in Stahlstecher des 19.
Jahrb., get». in Barcelona, Schüler der Akad.
der schönen Künste daselbst und der Akad.
von San Fernando in Madrid. Beteiligt« aieh
seit 1860 an den Uadridcr Anart. Von den
Arbeiten B.s, der zu den besten span. Stahl»
Stechern des 19. Jahrh. gehört, seien erwähnt!
Ansichten vom Palast Frias in Toledo und von
der Ca&a de Mesa daselbst ; Die Mezquita der
Alhambra; Der Alcazar in Toledo; Bildnia
Pius' IX.; mehrere Bl. für das Universo und
die Ca1efacci6n y saneamiento de apoeentos.
In den späteren Jahren lebte B. in Paria und
war für die Verl. Hachette u. Ca tätig.
Ossorio y Bernard GaL Wogr. de art
eap. etc. 1883/4. P. Lafomä.
Boztoa, R., Maler, stellte 1804 in der Loft-
doner Eoval Acad. dn FamiKenwirtrit ank
Ein /. Bturton war daa. 1818 mit 8 BüAilsaai
vertreten.
Graves, Roy. Acad. ExUb.. 1906 I. H. V.
Baztaa Knight, s. Kmght.
Buychello» G i o v., s. BuiceUo.
Buyek, H e n d r i Ic, Maler,
meister der Lukaagilde il
Dekan derselben.
Liggeren I 23, 83. 88, 51. 62.
Btlyck; Pierre, Architekt
baute 1848 die beiden abgebrannten obeitn
Stockwerke des Turmes von St.-Sauveuf
wieder auf, begann 1851 den Bau der Kirche
Ste Marie Madeleine und errichtete um l>^^50
die Kirchen in Knocke und Sint Michiel bei
Brügge.
Schavca, Hiit de TaKhit. en Belgique,
IBM. — Wealcb Bimea et §. «nvifoos, 1804.
H. V.
Bny^ vai^ a> BidL
BuTiette, Charles, Pariser Kupferstecher,
stach 1649 zehn Bl. : Las Plans et la Vue du
Capitolc d'apres Michel-Angc. Nagler und
Fös^ verwechseln ihn mit Carlo Buratti
Le B 1 a n c, Man. I 55«. H. V.
BnTTette, Fran<;ois, francöl. Architdct
und Prämonstratenscrmönch, lieferte die 1656
von Louis Barbaran gest. Pläne für die Abtei
S. Martin de Laon.
Heinecken, Dict d. art., IIL H. V,
Bayi, Cornelis I, hoUänd. Maler, geb.
in Alkmaar, t ebenda vor 1624; nach van
Mander Brtider des Jacob Comelisz. van Ooat>
1482
Frei-
1188
m
H. V.
Brügge,
80»
L;igiLi^oa by Google
na«, Bach Acrnt via Bodwlt picto-
riaf" (geschr. um 1618) erster Lehrer des
Jan van Scorel. In der St Laurentiu«Irirche
zu Alkmaar malte er 1516 — 19 am Holz-
gewölbe der Lang- und QuertchiSe Wappen-
danMOmgen etc.; zugeschrieben wird ihm
das atu der Cborapeia dieser Kirche int
Amsterdamer Rijkflmtueum gelangte Welt-
gericht. Um dieselbe Zeit malte er auch an
einer Geburt Christi für die Groote Kcrk im
Haag. Unvollendet hinterlieB er ein für die
GraMcapelle der Familie van de Nienburg in
Alkmaar bestimmtes GrablcgungstriptTchon,
das von Jan van S nrcl nach dessen Rück-
kehr aus Italien (1524) fertig gemalt wurde.
Van Kalcken u. J. Six, Peint eccli». du
m.-äge en Hollande (1904) p. 8. — B r u i n v i s.
Beeld. Kunst, die te Alkmaar geb. etc. (1905:
p. 8. — Kat. de* Anuterdamer Rijkstnus., 1904
?. 84. — Monatshefte d. katwt&sensch. Literatur
II (1W7) 32 (W. Cohen). C. Bruinvis.
B«7s, Cornelia II {Cometis CorntlisM
B.), Maler, Soha des Vori«v nb. ia Alk-
maar, t ebenda 1546; 1611 nriamdlkh er-
wähnt als Vermittler zwischen Marten Heems-
kerck u. den Vorstdiem der St. Laoreatias-
kirche zu Alkmaar behufs Bemaimig der
AaBMÜt^tl dM HtuftilttTTt Dm smn*
•dmilNHi M taf Graad der Sl^aater C B.
das dem Stile nach gegen Mitte des 16. Jahrh.
entstandene Gemilde „Rebekka u. Elieser am
Bntnaea", das aus der Sammlung C. Schöffer
netierdinfi iaa Amsterdaawr
gelangt ist (No 606). Ebea«
die Anbetung der EBaige No TOB im Wieaer
Hofrouseum.
J. S i X in Oud-HoUaad, 1895 p. 97, 174 f. —
Van Kaicken u. J. Six, Peint. ecct^. du
in.-4ge en Hollande (1004) p. 8. — B r u i n v i •,
Beeld. Konat. die tc Alkmaar geb. etc. (190S)
p. 9. — Katal. de* Amsterdamer Rijksmus., 1904
p. 84. — K*ul. der Gemäldegal. des Allerh. Kai-
ser!), in Wien, ISW pi, IN. — Vgl. auch Ut bei
/. V. Scortl. C. W. Bruimvit.
Bnya, C o r n e 1 i s III, Maler, f in Alk-
maar zwischen 1616 u. 1582; vermutlich ein
Soha des Cornelia II B. Die Pfarrldfclie zu
Vcato beaitzt voa ihm eia Gemilde, darstel'
knd den Apostel Paoloa, mit der Signatur
^Cornelius Buys A<» 1560".
Bruinvis. Beeld. Kunst, die te Alkmaar
«c (1906) p 9 - W. H. J. Weal« Ia
e Burlington Magazine 1907—8 p. 168.
C. W. Bruinvis.
Bcya, C o r n e 1 i s, holländ. Zeichner, geb.
ia Amsterdam 1745, war Sohn tmd Schüler
voa jMobaa B. 1768 kam er utf die «lid-
MkIm grichemdwile. ITIB begleitete er Gora.
Ploos Tan Amstel nach dem Haag, als dieser
dort dem Prinzen Wilhelm V. seine Technik
von Radienmgen in Handzeichnungsmanier
Er war eia geschätzter Zeichenlehrer
«arde aa der später gegründeten legt.
Akad. der bildenden Künste in Amsterdam
Vorstandsmitglied. Er starb in Amsterdam
im Heftet 1888, tmd «etae Stmmluicca wttr-
den dort am 4. 4. 197 oad 18. t. MB ^Mr>
steigert Namentlfch hst er Landsditftcn
und Stadt ansiebten nach der Natur gezeich-
net und auch nich alten Bildern kopiert.
Man üodet sie u. a. im Museum Tej^er ia
Haerlfin tmd in der Albertina in Wien.
Xvadea «. v. d. WlUlf «a. G
IV M. lOi — I« «aiaHsnlnr n tHTk W. Mm».
Bnyi, Cornelis Bernudes, Portrit-
und BlumeniTiaier, geb. am 26. 8. 1808 in Gro-
ningen, Schüler seines Oheims, des Blumen-
imd Fröchtemalers £. }, fielkaa» aad Otto
de Boert. Stadiertt IflBS tmd M ia AmMit>
dam ufxl war spiter in Groningen inilMig.
Immerzeel, Levens en Werken, IMS.
H. V.
Buy«, Gysbert Cornclisz, bolliuid
M iler, der mit seiner Ehefrau Elisibcth
Pietersd. um 1560 in Alkmaar sein Testa-
ment machte; wohl identisch mit jenem „lO*.
Ghysbrecht Comeltsz. painctre", der mit an-
deren Bürgern am 81. 8. 1568 von dem Her-
sQg V. Alba als Flüchtling gebannt wurde.
K r a tn m. De levens cn . werken etc. (1867)
I 809 (unter Comeliax). — Bruiavia, Be44
Kupst die te Alkmaar geb. etc. (1005) p. 9.
C. W. Pfuinvi*.
Buya, J a c o b u s. holländ. Maler, Sohn des
Comelis B. und der Cornelia Latombe, im
10. 11. 17M ia der AmateikiiGlie ia Aaniar»
dam getauft. Bii tu ieiaem tt. Jahre bMcb
er auf dem Bureau eines Reditaanwalts; aber
von dem Kunstfreunde Syiiraad
unterstützt, hatte er nebeabei tihbt
uaterricbt voo Com. Prook momb ab er
17tt Sddkr der stid^id^ weheBAadeode
wurde u. darauf zu Com. Trooat ins Atdier
kam. 1745 etablierte er sich als selbsiindiger
Maler u. scheint anfangs namentlich Pastell-
portnUs und Kabinettstücke gemalt sa haben.
Eiae Matter bei der Wiege Ihreg Rades ist
von R. Vinkeles für die Galeric Le Brun ge-
stochen. Mehrere seiner Porträts, nament-
lich von Pfarrern, sind von Honbraken «ad
Taajd gciiocbea; seia Portrit des bekannten
Koastfmradet Com. Ploos Tsa Amstel (1788)
ist im Museum zu Amsterdam. Für das
wallonische Waisenhaus daselbst malte er
ein noch da befindliches sehr gutes Regenten-
gtficki die Regentinnea des Jahres 11T1 dir»
stellend, und fSr das Theater ia Aautctdim
hat er eine Anrahl Dekorationen gemalt,
deren eine, der Hofsaal, von C. Philips Jx.
gestochen ist. Am meisten ist er aber be-
kannt durch die xihlhMca Shistratiooca.
areiche er fthr den Baddiiadd sciduiela and
die von verschiedenen Stechern vervielffltigt
sind, so von R. Vinkeles für Wagenaars Va-
derlandsche Historie u. Kok's Vaderlandach
Woofdenboek; von N. via der lüesr jr. fBr
Geikrts Fbbelea cn Vertelsdg, voa 1. Fort-
man für Stuarts Geschiedenis der Romeinen,
30ä
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Buy« — Bigrtt
hat er tidi In der lUdienniv oad Sebtbkutut
Tcrtodit 1766 war er nach Mijdreeht ge-
zogen, wo er alsbald Schöffe wurde TX rt
lieferte er 1766 ein aJiegoritcbet Kaniinstück
ftr dM Rathatu in Utrecht (Jcllt im Mus.
Hoogeland daselbst). 1760 war er wieder in
Amsterdam, wo er als Lehrer der Zetchen-
akademie, deren Direktor er 1768 wurde, 1767
und 1708 Reden hat drucken lassen. Am 7.
4. 1801 ist er io AaMtrdam gcitorben. — Sein
174S aas erster Elie geborener Sohn Comelis
war sein Schüler. Seine Handzeichnungen
sind nicht selten; im Amsterdamer Kabinett
■iad o. a. mehrere Darstellungen aus Theater-
ItWKD; eine Folge von geschickt komponier-
ten tmd geschmackvoll ausgeführten Hand-
zeichnungen mit Darstellungen von Volksver-
gnügen in den zwölf Monaten ist 1908 vom
kgl. Altertumsverein in Amsterdam in Fak-
simile heraoigegebca worden. P. Tulii md
J. E. Marcos haben sein POrtrftt feitodwa.
V. GaoI, Da Niww« SdMwb. n tn, STB. —
Bjrai«a fL 4. WtUlgtai, Qemk. etc.
II m^»-^ D« ««Mlf niiijlin TUbwIineo
Bays, Jacques, hat nach A. van der
Kabel das Porträt v. Jean Chabert gestochen
(1679). Da der Dargestellte sowie der Maler
in LjfOQ wohnten, ist ci wahrscheinlich, daB
aadi der Stedier, wem sein Mune auch sehr
holländisch erscheint, dort ansässig war. Le
Blanc nermt noch einige Bildnisse seiner
Hand.
Le BUne, MaoneL E. W. Mott.
B«7a, Jean ».imArtikel Buc, Jean du.
•Vfi (Bougp* «der Boia). Jan Batist.
BIMkImiiUW von Aiityeipen, 1661/8 Meisler
der GiMe das., wird 1678/0 als verstorben attf-
geführt. Von ihm wird in der Victorskirche
zu Xanten ein 1657 dal und „Johann Badis
Buis" signierter Sakramentsaltar aufbewahrt.
Rombouta-Lerias, UiKCren II u. Reg.
~ TstdMfci d. Sfeakvivr^ iBl I Sit. H. K.
Paul«« Panlnatn MMnd. Ma-
kr» geb. um 1500 zu Amsterdam, heiratet da-
■dbat Sl. 2. 1626, 86 Jahre alt. Seine Frau
Ljrsbeth van der Voort war vielleicht eine
Schwotcr de« Malers ComeUs van der
Voort 1687 ist seine Witwe in Ammt. idn
Sohn (Paulusl als Matrosf umgekommen
1ÖB9 hat er eine Schuld von 700 Gulden an
seinen Vater, wofür er ihm eine Menge Bil-
der als Pfand gibt. Die Litis dkaer Bilder
Ht leider verloren gegangen. A, Aratfiu.
Biiyssn, Ahdries van, Kupferstecher in
Amsterdam, der nach den Datierungen auf
seinen Stichen von 1707 bis 1746 tätig war.
Er hat auch in Schabkonst Fürtrits nach K.
dn Jaidin, M. van Mosi^er nnd J. van Vil-
steren ge.stochen, aber namentlich Titelblätter
und Illustrationen für den Buchhandel ge-
liefert, n. a. ei^ie Bütlcr fBr Hoets gro0cs
BibeWrcrk. B, W. U-m.
BoyscB, Andries van, Sohn des Vori-
gen, hat für ein 1748 bis 1746 erschienenes
Buch (H. Schijn und G. Maatachoen, Ge-
schiedenis der Mennoniten) einige Portrita
von Pfarrern gestochen, und nach H. de
Winter eine Darstellung dir Abendmahlsfeier
bei den Meiuioaitcn. £. W. Mo*t.
Bnyien, J. van, wahrscheinlich ebenfalls
ein Sohn von Andries van B,, hat f&r Hoels
gfolss Bibdwirii BttiHr saCk Hoct nad Ft*
cart gestodien. E. W. Uotn.
Baysen, J., sonst unbekannter Porträtmaler
in Groningen, dessen 1708 gemaltes Porträt
der Fran des BOrgsiaiciUm Wolter Wol-
at»^aa 2ak /*mnastm^M PmIu mili_i_a.tt_ --- *-
UK» In viumuBn f iif kuchu Hb
£. W. Msm.
Bayasa, P. v a n, wahracitrinHch ein Bruder
von .\ndries van B., hat mehrere Blätter in
der 1716 in Amsterdam erschienenen Folge
von Karücatnrca JX Callotto Resnsduto"
geslochsa, sowie eme AbbUdnng der Nord*
Urche in Amsterdam. & Miss»
Buyaer, Willem, war 1618 SdriBv von
Jan van MaUen in Utrecht
M u 11 e r, Utr. Archieven, S. M. E. W. hfoet.
Boysask Georges IMm Emest, btlgitchcr
Maler, gitb. ia Gent an 1. t. 186t; SdiBkr
des Direktors der Genter Akademie Louis
Tytgadt. — B. schließt sich den besten flämi-
schen Impressionisten, und namentlich Emile
Qaus an, bleibt aber in Auffassung und in
Technik sehr perstalidi; teiae Landschaften
zeichnen sich durch frische, heitere Farben-
stimmung und fein beobachtete atmosphärische
Effekte aus. Zu s<-inen reifsten Gemälden
gehören : Mondaufgang (1900), Museum, Brüs-
sel; Die Kirche zu Wonddghem im Schnee
(1001), Museum, Gent; Das rote Segel (1901)
und StraBe im September, beide bei Graf Rad-
zinsld, Rogala; Waldsaum (1908), Museum
Elsene bei Brüssel; Septembermorgen (1904),
Mnsenm ia Bamtoaa; Schnee (1004), Ma-
lenm, Antwerpen; femer befinden sich Ge-
mälde von ihm bei den Herren Hamilton in
Lrtndon, Terzweil, Fcycrick, Senator Cop-
pictcrs, Senator de Lanier, und Cards, sämt-
lich in Gent. B. lebt und wirkt in Wondel-
gfaem (OstdandenQ, ist Mitglied der SociM
Nationale md des Salon d'Antomne ia Parisb
der Society of Paintcrs, Sculptors elC ia Lon-
don und der Berliner Sezession.
Kanst cn Leven II (1904) ur, f. — Onie Kun«
X (1906) 124. — Alb Croque«, Les peintre»
flam. d'aujourd'hui I. s^r. 1910 p. 9 f. — V.
Pica, L'Arte mond. alU IIL E^. di Venezia
p. 63. IV E»p. p. «7, V. E.p. p. 230, VI. E»p.
p. 117. — The Studio XXVII 66. 141. — Cat du
mut. mod. d. Pelnt. Bnuc. 1908; Kat des Pariser
Salons s«it 1894, der S«ze»*ionuus«t. in Berlin
1900, 1904, 1906, der gr. Berliner Kunitaat^
1907, des Münchener Qaipal. 1909, der AuMt.
Belg. Kunst in Berlin 190«. P. B.
Boyst (Buis, Bust), Eduard, sonst un-
bekannter Maler, 1588 Mitglied der
giMe tu Antwefpow t Ud4.
L;igiü^oa by Google
Biqptt — ' Bogrtewcdi
Rombo'its-Lerius, Li^gn-en I tOZ, li'i,
IM. R. C.
Bayat, Jean, fläm. Maler, angeblich Sohn
des Eduard t. B. aus Dendermonde, 1524 mit
Qu. Metsjrs und Ch. Alaerts als Vormund der
Kinder seines Schwagers Joachim Patenier
erwähn;
J. H e I b i g, La peiiiL mx px/M de U^fK, 1903
p. 127. — A. T. Wvrsbsck, NMmL Kad««^
lex. Ergiiubd. H. V.
Um ■Ii, Philippe de, Bildhauer, geb.
in Antwerpen 15ÖÖ, f in Paris am 16. 8. 1688,
trat 1806 bei Gilles van Papenhoven in Ant-
werpen in die Lehre und siedelte jtmg nach
Paria über, wo er 1622 das Meisterrecht,
tdm Jähre «piler den Titel; senlptear ordi-
naire du roi und Wohnung in den Tuilerien
erlangte. Im J. 1661 wurde er Mitglied der
Akademie und nahm an den wichtigsten
Bildbanerarbesten teil, die während seine« lan-
gen liCbeM loigcfühft wnrdcii. Sein Ravpt*
werk, das Grabmal des Kard. Rorhefou-
cault (Sarkophag aus schwarzem Marmor
mit der knienden Figur des Prälaten in wei-
Bem Marmor) in der Abteildrche Sainte-Geoe-
vMve^ iat 1796 sertiSrt worden. Brinllcn
aber u. a. die Grabstatue des Bischofs Rtieil
in der Kathedrale von Angers, zwei andere
Grabfiguren in der Kathedrale von Bourges,
die Marmoratatne der Matiguerite de Crive-
(f* 1689) fir6her h der Kirche S. Ger-
main TAtixerrois, jetzt im Louvre, und meh-
rere dekorative Figuren am Schk}6 von Ver-
aaillea. Auch an dem Figurenschmuck in den
Giften von Veraaillea war er iMteiligt und
lieferte s, B. swei Satjrni ond swe{ NirnqAen,
die uns in Stichen von Lepautre und Chau-
vau (in der Chalcographie du Louvre) erhalten
aind.
Liggeren I 438. — Mariette, Ahcccdarto. —
Jal, Dict crit. — Ed. F<ti5, Lcb artistes l>el-
gei i ritranger. — Biogr. Nat. de Belgique. —
Bellier-Auvray. Dict. gin. — Nouv. Arch.
de l'art fran«. III i^r. II (Reg), VIII (1892)
Res. — Gaz. d. B.-Arts (1h'.>9) I 96. — L a m i,
Dict. des sculpt. — G o n s e, Les Chefs d'Ocuvres
des Mus. de France, Sculpt. etc 1004. 120. —
Kai. d. Berlin. Omamcnlstsamnil , ISSi No 1153.
// Ifymans.
Buyater, Pierre, fläm. Bildhauer, vielleicht
Sohn des Vorigen und wie dieser für Ver-
sailles tätig. Erhilt 1671 Bezahlung Ifir 4
Statuen, 2 Basreliefs tmd einige weitere Ar-
beiten für die Gärten von Versailles.
E. Marchai. La Sculpt etc. beiges, UM
p. 4M, 452. H. V.
Bnytan (Buiten, Buten), Martin vai^
niedcfl« Kupfer&teclier, von ilini sind ^Vcrhe
aus den Jahren 1588 — 1618 bekannt, brzcicbnrt
sich selbst bald als „HoUandus" bald als
„Flandres" und hat in Rom und Neapel ge-
arl>eitet Von ihm sind bekannt 1) La No-
tomia delle Cancdlareadie eorsiue, et altre
roanierc di lettere Di Lodovico Cvrione . .
Libro aecondo. Martin* uan buyten sculpsit
hoc opus Roma 1588. 2) II Teatro Delle Can-
cellaresche eorsiue par Secretari et altre ma-
nicre di Lettere Di Lodovioo Cvrione. LSm
Terao. Inqnione alla uisegna dd nartdlo.
Martin* uac buyten Hollandus sculpsit anno
Dni. 1593. 8) Nach Guilmard in der Biblio-
thek de l'Anenat ein Blatt, Fries mit Blumen
u. Vögebi, hex. Martin v«n Buten 1607 Nea^
4) Porträt des Camlllua Borefloa bez. Martbna
vanbuiten Plan: Sculp. Neap. 1609. 6) Titel-
blatt von Idea universale delle Cancellaresche
corsive at bastarda di Sempronio Lancione
Romano Libro Querto. Martin Vanbuiten
Sculp. Nea». 1618.
In Obrecns Archief IV wird ein Pieter v.
B. als Meister der Lukasgilde zu Haag im
16. J.itirh, gcn.'innt
Zani, Eric mit. Hcincckci, Dict. d.
Artist. III. — G u i 1 tti a r J, .Maltrcs omcmin.
1S80 p. 601. — KaL der Omamenistsamiiil. Ber-
lin 1894 ». Ml No MMfro. — NeliB v. F.. W.
Moes. R. C.
Baytendyck, Meyndert A., holländischer
Schlachtenmaler, geb. um 1613; im Mai 1668,
40 Jahre alt, in Amsterdam titig. Er unter-
schreibt sich wie oben in sehr schöner Schrift.
Im Jahre 1904 befand sich in Florenz im
Kunsthandel eine ganz gute Reiterschladll;
voll bezeichnet, von diesem Meister. Er er-
innert an Jan Hattaen de Jonge. Verhoeff etc.
Amsterdamer .Archive. A. Bredius.
Buytenhem (Buytcnheym), Willem Jansz,
holländ. Maler, f KifHi. wohnte 1643 in Am-
sterdam, arbeitete 1648 kurze Zeit in Gorcam
0. eracheinl 161» in der Gilde hi Midddbvfg.
Obreeaa Aich. VI 196, m. 196, SOL >. Am-
•terd. Ardi. — Mit Not v. Bredhia. B. W. Ums.
Buytewech, Willem Pietcrsz., hr^ll
Maler von Gesellschaftsstückcn und Historien-
bildern, Zeichner, Radierer, geb. zu Rotter-
dam um 1686 als Sohn de« Keraenmachers
Pieter Jacobsz. B., t wahndidnBch andi hi
Rotterdam zwischen 4. 1. 1826 und 20. 6. 1627.
1613 war er in Haarlem ansässig, wo er am
10. Nov. Aeltje Jacobsd. van Anuvoogcn hei-
ratete. Am 10. & 1616 lieAen aie einen Sohn
Pieter taufen; dodi wird B. nicht alt Mit«^
glied der MalergUde erwähnt. Noch vor 1817'
kehrte B. nach Rotterdam zurück. Am 21. 6.
1618 kaufte er ein Haus. Bereits krank machte
er am 16. 6. 1684 «ein Teatament Die Witwe
veilcanfte daa Ham am 66. 6. 1687. Am 4 1.
1825 war B. noch bei der Taufe seines Sohnes
Willem anwesend. Datierte Werke von 1606
bis 1621 bekannt. — B. erhielt den Beinamen
wGheestige Willem", d« h. „der Erfindungs-
reiche , wegen seiner aHegoriidien eniMenia«
tischen Darstellungen (s Houbrakcn). Der
Wert von Bs Werken für die Entwicklung
der holländischen Ktmst liegt jedoch weniger
in ihrem beziehungsvollen Inhalt, als in ihrer
NalSrllchkeit u. frischen Lebendigkeit. Hier-
mit steht B in einer Reihe mit Künstlern wie
Es. v. d. Velde und A. v. Venne als einer der
$10
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wtrkuQgsTollsten MUkimpfer des Fra» Hai»
die ~
iTon Gemilden B.s iit uns wenig erhalten:
Ein Hauptmann stehend in Ganzßgur (.Am-
sterdam, Rijksmus. ; mooogr.). — Eine Land*
Schaft mit Staßage (Londoo^ Samtnl. North*
brook. Katalog 1880 — venntitlid» tob dem
jüngeren Buytewedi — s. u. da das Bild
früher \V>'nant3 zugeschrieben wurde). — Eine
Landschaft (London NaL Gal. — wurde 1910
als B. neu eingereiht) — Einsiedler am Tisch
siiieod mit den Zekben der Gelriirsamlrrit
ud Verginglichkeit (Dannstadt bei Herrn
Bankier F. Bonte — von Parthey erwähnt —
38xM cm. Mooogr. und 1613 dat., Kopie?)
— Sitzender Flötenspieler (auagestellt auf der
Rcm)>randt-ZenicQarattast.bei F. Mutier, Am-
slerdiiiii 1906. AUk im Kat. ~ Notiz von
Prof. A. Goldschmidt) — Einzelnes nur in
Reproduktion erhalten, z. B. Goütc Es-
pagnol", ein Kavalier u. eine Kurtisane beim
Wein (vom Basan verlegter Stich als wWioc-
booiMi^ — Le Blanc I IM No 886) — Lustige
Gesellschaft von 14 Personen (v. d. Kellen
p. 114) — Geschichte des Noah, 4 Blatt, ge-
stochen von Jan v. Velde — u. a. m.
Zeicfaaungen B.s radierten besonders xahl-
tfSA Jan V. Velde ond G. v. Sdtejmdd. Es.
V d. Velde radierte die „Ermordung des Wely*
nach B,, ein Beweis neben anderen, daß Es.
V. d. Velde als ein Schüler des B. anzusehen ist
AU Zekhner mufi B. sehr fruchtbar gewesen
sein; allein das NadilaBinventar des Jan van
de Cappelle erwähnt eine Mappe mit 86 Zeich-
nungen von B. und eine mit 161 Skizzen von
Buytcwech und H. Goudt. Noch heute sind
Zeichngn zahlreich vorhanden, vor allem in den
Kabinet, zu Berlin, Hamburg u. Amsterdam (A.
Goldschmidt hat diese geistvollen Skizzen ein-
gehend in dem unten angeführten Aufsatz ge-
würdigt). Vor allem geschätzt ist B als Ra-
dierer. Seine erste graphische Arbeit (dat
1606) ist ein Stich noch im konventionellen
Geadmuck eines Goltzitis. Von 1614 an aber
Haft die Reihe seiner Rsdiemngen, die zum
Köstlichsten holländischer Kleinkimst gehören.
Offenbar die späteste Radierung B.s ist eine
Bathseba (v. d. Kellen 8), die in ihrer Un-
gebundenhett «oi die Radicrversnche des
jungen Rend>rmdt hinwebt Vaa der ICeOca
hat B.S Radierungen ausführlich beschrieben.
Nachzutragen sind : Gestrandeter Potfisch (un-
signiert. & X BO>Ö Einfassungslinie. Im
leeren Schriftrand eine Muscheikartnscbe Amp
«tcfdam. Rijksprenteidcabjnett). — Vom Titel-
Ualt der Landschaftsfolge (v. d. K. No 28)
vermutet v. d. Kellen einen 1. Zustand vor der
Nummer. Ein solches Exemplar besitzt die
Hofbibliothek SU Wien. Der Verleger dieses
1. Znslandci Iii _|hroer jMjwen in Haag.
Der Name des
»Wttenwael".
Als Schüler B s gibt Houbraken den Rotter-
H. M. Sorgh an. Nach seinen Radie-
der «Sieben Weisen Griechenlands"
(dat. 161<Q zu urteilen, scheint Jawb de Gheyn
d. J. ein Nachfolger Bujtewechs zu sein
Houbraken, Die groote Schouwbourg 1 1 WO.
— Van Eynden u. t. d. Willigen, Ge-
schiedenia etc. 1. — N a g 1 e r, Krtlerlex. IH. —
W e i g e i, Ährenlese, ISSO. — Immerzeel,
De LevetM etc. I (1842). — L e B 1 a n c, Manuel
I (1854). — K r a m in. De LcTcna etc. I (1837) ;
Suppl. 1864. — N-agler. Monogr. I. V. —
Parthey, Deutscher Bilderaaal I (1861). —
Fr. M u 1 1 e r, Historicprenten I (1863), IV
(1S82). — J. P h. T. d. K e 1 1 e n, Peintre-grmveur
(1866). — Van der Willigen. Lea Artiste«
de Haarlem (1870). — Andreaen, Handboeli
I (1870). — Allgem. Deutache Biographie III
(1876). — Guilmard, Lea mattres ome-
manittea (1881). — C. v. U ander, SchUder-
boek, M. H. Hymana II (1885). — Oud-Holland
IX (1890), X (1892), XXIII (1905). — Ad.
Goldsehaidt im Jahrb. d. kSnig]. preuB.
Kttnataamad. XXIII (1902). — Wurzbacb,
Niedsri. XMicriCB. I (19M) n. EfgänsaafSbead.
— ValaatiBcr, si,«j-^la^ holL G«im>
awler (tMV>. — Ommm II (MIM 8M. — No-
BenriS^i V. BlJseiriJk Sd Molis von Adjp!
Goldsehntidt L. Bwckmi.
Bnytewecli, Willem W i 1 1 e m s z., Maler,
.Sulin des Willem Pietersz, getauft zu Rutter-
dam am 4. L 1(J25, begraben daselbst in der
Woche vom 20.— 26. 4. 1670. — Dr. J. Sysraua
berichtet von ihm, daß er namentlich Weih-
nachtsabende und Tiere nicht ungeschickt
malte und um 1669 blühte. Er wird urkund-
lich mehrfach erwähnt, aber Gemälde von ihm
sind nicht bekannt (s. aber auch Buytewech,
W. P.).
Ond-HoUand XII 147-148; XIII 113; XXIII
163. — Van der Willifcn, Lea artiatea de
Haaileai, 1870 s. lOOu — Wnrsbach. Niedacl.
Kattettei; I (1808). Haverkom v. RijttvtPt.
BuTtlTBC, Hans von, (Goldschmied aus
Aachen, der am 18. April 1487 den König
Maximilian unl 100 Gulden für 8 gelieferte
Siegel bittet, von denen eines in Gold, die
anderen in Silber geschnitten waren.
lakik d. AlleA. Kaiseth. (Wien) II 8 No «88.
Ä. C.
Basad, Tommaso, s. Biasaci.
Busaeus, Johann Christian, Maler,
t 4. 12. 1784 in Dresden. Er war königl.
pofak tt. Imrl. Bichs. Jagdmakr und fertigte
ak sOidier 1195 das Altarweik der Kirdie sn
Nicderforchhcim b. Lcngrfcld i. S. nach An-
gaben George Bähr.s. Auch sein ältester Sohn
Christian Polycarpius B. war Maler, wurde
aber nicht sein Nachfolger. Diese Stelle
wurde vielnidir Christian Jelseh (t 1768) fiber-
•Ichs. Bauptataataarch. — KgL
"er, 1728—35. — Kem
1734 p. 98. —
4 ibr. Sachsen V
AklSB des
Bau- «k ruBSldintiii 4 Kgr. Sachssn V (1888)
p. 8. Awff Si^immmi.
Busen. Suminoe B. (P tl K II), Name
Dikvm (ü X), Azana Skittn ("f Gö:
31S
L;igiLi^oa by Google
BuMta — Bttni
Buten, Mörötai (■ ■ IF^ etc , iap. Maler und
Graveur, lebte in ösaWa, f Bunkwa 7 (= 1810)
73 Jahre alt, nach andrren Bunkwa 9, 7. Mo-
nat (= August/Sc^eoiber 1812). Schüler des
Tiukioka Settel nid OU WÜM; in jflOte-
m Jahren Seemann.
Hara, Meister, der Jap. Set«aiUkiiali,u ft.
— Hist. de l'art da Jam» M). — Dai Nihoa
Itmoiet Jiabo (S. A. T«k7« 1903) M7. - Ko-
llitau. Fnafl Gwajinden (2. A. Ttkyi 1886}
TV ISO. O. Kümmtl.
Bwnta, BikUuuer in Gemona (FrkaQ,
meiBelte IMO die grofle mildere FenHerroae
der dortigen Marietildrclie.
Joppi c Bampo, Cootiib. alla ator. d. arte
nd FiMi (1HA7-94) IV in. (kDt^Ami.
Bari, s. Bucci, Btuio u. Btusi.
Batül. Jacques. Bildhauer io VakadMi-
aa, 1446-1479 dai. cnriliat
E. Marekal. U SeolyL ete. Mgc«. 1895
MD. H.y.
Botto dt Biagio, Stefameti hi Orvieto,
arbeitete um 1325 an der Marmoriokrustierung
des Portalgeschosses der Domfasaade und mit
Uno di Biagio u. anderen an den GuBformen
SU den V. Lor. Maitani moddlintien 6 Brooe-
cnidn der BaldMcliintrin BiwiiH' fibcr dem
Mittelportale, in der 1848 die Marmomudonna
des Andrea Pisano (1847—49 Capomaestro in
Orvieto) Aufstellung fand. Einige ältere Au-
toren hielten B. für den Schöpfer sowohl der
letztgcn. Madonnenstatue wie auch der Mo-
ddk aa den hwaaenai Baldarhinfiitflii, offen-
bw in IrftOndidier Deotonff der Mif die obigen
UMgMfdncten Arbeiten B s bezüglichen
Pomurkanden- — Sein Sohn war wohl jener
Biagio di Busio, der um 1390 an der Marmor-
inkrustierung der Domfassade mitarbeitete.
L. Fam i, II Duorao di Orrieto (1891) p. 93 f.,
07. 104. 11«. — Alb. Brach. Nie. u. Giov. Pi-
aano (IMM) p. 84, 110 1 •
BmI» di Ildebrandino (Aldobran-
dinoT), Sidaawis in Orvicio^ «rbeiMe 1881—
1387 an der IfamorinlaraMiemqK der Dtmip
fassade.
L. Fu m i, II Duonw dl Orrieto {Mit} p. 44,
49, 104. 119-121.
Bnsio Leonardelli, f. tmter Limwrrfaifi«
Giov. (Fra).
Bnsio dt Stefano^ Bildhauer, arbeitete
129B unter dem Sicnettr Meiater Ramo di
Paganello f6r dn Dom in Orvicftk
L Fnai|/Dw«odX>nrf«l»ia»lpw 809. JC C.
Buli^ ■. aocb Aiccfo v. Awij'.
Btutlaobiaga, Domingo de. span. Archi-
tekt, übernahm 1526 den Bau des Turmes der
Pfarrkirche von L/uctaria in Guipüzcoa in Bis-
aqro. Der Plan detaelbai «aide von Pedro
de Alia(o entworfen, tmd B. sollle Ott vor
dem Hauptportal, laut des mit dem Major-
domus und Benefi7Jat DoitiinRo de Elcano ge-
schlossenen Kontrakts, innerhalb von sieben
Jahren ausführen. B. starb aber achon 1629,
und der Bau wurde von M. de AnMnti« (od.
Amcntil, a. d) for^i^fihrt
LUnnno jr Amirnl«, Hat da h§
ale. MmM» lOO I IM. IT. R. BtmM.
BfttMCiTTBO von Pisa war nach Urk. 1209
Maler m Padua, wo er in der .Strada Sta Ce-
cilia wohnte
Z a n o 1 1 o, Pitt venez. p. 174. M. H. Btmath,
Basaanl, s. Buram.
BHMta^ Domcniccv Miler au» Viecnnt
IflS in Rom.
BartoUtti, Artiit fraae. n Baaat 18M.
R. C.
BwselU, s Botdii u. Biutüo.
Bntsi, Carlo, Italien. Maler txnd Architekt,
Sohn des Lelio B., um das Ende des 16. tnd
Anfai« dm 17. Jalirii. Von ihm befand licli
ein TaftiMM ia S. Braam» In Maibad; er
fertigte den Hauptaltar der TCirrli? ? Hiorgio
in Premana, darstellend Madonna siiil Kind
lind den Heiligen S. Giorgio und Adalberto,
bez. 1601 Carolus Butius pingcbat Im Dome
zu Mailand war er auch als .Maler tätig, so
1606 an einem der Gemikk atu dem Leben
des S. Ckriok dem bii 1610 nodi mehrere Bil>
der aus diesem Zyklus folgten. Gemeinsam
mit seinem Vater IjtXto führte er die Balu-
strade an der l>)uaada dtr WaOidirttfcifehe in
Saronno aus.
F ü s • 1 i, Lex. — B o i t o, Duomo di Müano
1889. — Monti, Stor. e Arte ndla prov. di
Como 1902 p. 353. R. C.
Bvssi (Buzi, Buzio), Carlo^ italien. Ardn-
tekt, 17. Jahrb., f 1668. war 1688-40 Dooa-
architekt in Mailand Sein Entwurf, der die
Fassade in gotischem Stil zeigte, wurde an-
genommen KHil ■.i^M^^ .später benutzt Femer
vollendete er den Bau des Ospedale Maggiore
in Mailand und erbaute Kiftiie S. Maria
di actte dolori ffcfnilB
Faaall, Los. — AR. Willard. Hist. of
raod. Ital. art. p. Sil. — B o i t o, Duomo di Mi-
laao ISSO. — Monti. Stor. e Arte nella prov. di
Com» lOOS p. 918. — N e b b i a, Sculu nel Duomo
dl Milano 1908 p. 212. - F Verga. Archiv, dd
Doomo di Milano 1008 p. 41. — RaaaeKna d'Arte
1904 p. 74. R. C.
Boaai, C o r a e K oi^ italien. Maler u. Kupfer-
stecher, «eb. In Udiae, iSkä^ «n 1180, nur von
Zani, Enc. met., V 142, erwihnt. P. K.
Buni, Elia Vinccnzo, ital. Bildhauer.
1738— 72 am Mailänder Dom tätig, 175;? wurde
er Protoetatuarius, von ihm stammt die Krö-
nnag 11 ariae (1768) und der Altar des S. Gio>
vamri Bnono (1760). In Pavia arbeitete er
1778 fSr den Dom einen Altar 'mit Eofd «ad
Genien.
Zani. Enc. met 5. — F. B a r t o I i. Not d.
Pitt. ecc. 1776 I 243; II 191. — Nebbia. Scnlt
nel Duomo di Milano 1908 p. 215, 220, 223. R. C.
Bnssl (Buziol, Gabriele, Bildhauer aus
Viggiü, 1599 in Rom urkundl. erwähnt, machte
1606 ebenda sein Testament.
Bertolotti, Artirti Lombardi a Roma
(1H81) 1 233 ; II 116. M. H. B.
Band (od. Buzio), Giovanni Antonio^
aus Viggiu, wird 1560 als pIpuL BiUbaaer in
Rom crwibn^ f vor 1678.
SIB
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B«ai — Bfm
Canpori Mea. bioer. «U Carrara 1873
p. m. — Bertelettl, Alt Umh. a Roou
(1881) I 232. M. H. B.
Bvni, Giovanni Battista, italicn Bitd-
hsaer, 1628 — 48 am Mailänder Dom tätig und
Kimticr der Figur des Simsen.
E. Varga, ArdiW. del Dvono di MUano
IM» p. 41.
Ben, Giuseppe. Italien. Bildbattcr, 1701
bis 1886 am Mailinder Dom tätig, verfertigte
Reliefs und Atlanten an drr Fassade, ferner
die Figuren des Apostels S. Giacomo miiwre
(1810) u. des S. Giovanni Battista (1812). In
Piacenza führte er in der Kirche S. Mtria dt
Campagna das Tempietto nach l&itwurf von
Franc Ghezzi aus.
N e b b i a, Scult. nel Duomo di Milano 1908
p. 222. SS5. 227, 229. 268. f?i. — .N«ov. Goida
di Piacenn 1842 p. 134. J?. C.
Busii (Buzio), Ippolito, Bildh. aus Viggiü,
t in Rom am iL 10. 1684 tf>farrb. v. S. An-
dres d. Pr.)f 10M dort beKÜi crwttntt 1iei>
ratet 17. 10. 1592 Maddalena Guerrieri (Pfarrb.
V. S. Maria d. Pop.). Für einige seiner Ar-
beiten hat Bertolotti (s, u.) \irkundl. Belege
gefmuka. Von seinen Werken in Rom sind
erhalten: in S. Giacoo» degfi loeturablD Sti-
tue des hl. Giacomo; in S. Maria sopra Mi-
nerva (in d. Capp. Aldobr.indini) Statue Cle-
mens VIII.; in der Capp PaoUna v. S. Maria
Maggiore das Reliei mit der Darstellung des
Friedens zwfadwB den KSnigen v. Frankreich
u. Spanien oben rechts am Grabm. Gemens
VIII. (Zahlung 1612) u. das Relief mit der
Krönung des Papstes am Grabm. Pauls V.
(1615 Zahhmg) ; ferner Engelsfiguren über dem
Sakramentsaltar v. S. Giovanni in Latcraim-
Nacfa Fumi, II Duomo di Orvieto^ 1891 p. 819
wurde B. 1W7 auch nach Orvieto berufen,
um sein Modell eines Apostels Rartholomaeus,
das er in Konkurrenz mit 2 Modellen Pietro
Beminis eingesendet hatte, für den Don MM*
zuführen (au^ieitetlt am 5. 1. 1618).
BaglUni, Vh» dd pitt ctc, 164S u. ipit.
Auag. — Bertolotti. Art. Lenrii. a Bon» I 71,
«83: II III. 113, 114. — Piatoleai, Deaerix.
« Roma 70, 261, 391. M», 4XL — Portella,
Dcserix. della CappaUa Nl Monte Eaqnilino,
Horn 1849 p. 28. Fritir. Noatk.
Bvtd, Lelio, lombard. Ardiitekt ans Vig-
piii, war 1591 capomacstro am Dnmbau von
Mailand, 1598 architetto und wird 1603 zum
letztenmal erwähnt. Er war am Entwürfe
der Fassade des MaUändcr Doms mitbetdligt,
arbeitet gememsam mit seinem Sohne Carlo
R in Saronno und ändert den angenommenen
Entwurf Lantanas für S. Pietro Maggiore in
Brescia.
Boito, Duomo di Milano 1RP9 p. 249. —
Monti, Stor. e Arte n. Prov. di Como 1M2
p. 518. — M ot h e *, Baukst d. MitteUlt. in Ital.
p. 144. 607. — Arch. »tor. lombard. scr. 2. XIII
998 f. — Arte e Stor. IV 277 Anraerk. Ä. C.
Bus!» M areo Afltonio (de Buziis), kti-
lien. Stebbildhaner aus Viglue (Viggin ia dir
Lombardei), tätig in Rom um 1&67.
Bertolotti, Art. Lomb. a Roma (1881) II
308. P. K.
Butzi - Dooelli, Giovanni Battista
Bildh. in Mailand, wo er 1806—1821 «Cfldlie*
dcae Statuen für den Dom in Mumor an»
führte, dUTHiter diejenige dci h. Bardioli^
maeus (nach Ign. Fumagallis Modell). — Seit
1886 ist auch ein Pitlro BuMMi-DomM ak
Bildhauer für den Mailinder Dom bcadiilUgt
(Engelstatuen der Kuppel-Fialen)«
Caimi. Delle arti «tc di Loobaidia (Utt)
p. UOi — Mabbi«» La aedt. od Duoao di
Mtaa« (1999) p. 988; 999. 978 Ke. 14. B. Vmraß.
Basti-L«<ae, Giacomo V mbard. Bildh.
aus Viggiü, "j 1K58 hochbelagt in Mailand.
Arbeitete mit Giov. Fraiiceschetti am bildne-
rischen Schmucke des Arco del Sempione u.
Domes n If alland, wohin er nach längerer
Tätigkeit zu Kairo u Alexandria in Ägypten
später wieder zuriickkthrte, u im Dome za
Novara (Hochaltar)
Bianchini,!! Daomo etc di Novara (1838)
p. 18. — Caim^ Ddl« «itt da. di LombardU
(1862) p. 198. E. Vtrga.
Buczi-Leone, Luigi, Bildh., geb. in Mai-
laad als Sofan des Giacomo B.>I«, von Caimi
gcrBhmt de ScbBpfer cfaiiger Quatlrucentedcer
Flachreliefkompositionen, darstell, die Flucht
nach Ägypten sowie Paolo u. Francesca da
Rimini. Für den Mailänder Dom, an dem er
1867—77 tätig war, meifieite er die Statuen
der Hdl. Moniea «. Naborre. — Auch seine
Brüder Giuseppe (in Pari« zum Tierbildner
ausgebildet, jtmg 1 1842) und Francesco Maria
(um 1818 für den Mailänder Dom beschäftigt,
1862 in Mailand noch tätig) waren Bildhauer.
Caimi. Delle arti etc di Lombardia (1862)
p. 103, 195. 198. — Nebbia, La acult. nel
Duomo di Milano (1908) SW, 963. 276 f. —
Dioakuren 1869 p. 288. B. Vergß.
Busd, s. auch Bucei a. Buetto.
Byakuamhi, a. 7«qi*.
Byatd, Pierre^ Bildhauer in Bourges,
1512 für die Kathedrale daselbst beschäftigt.
Arch. de l'art fran«., 2« »er.. I (1861) 230.
Bycklah, Flyt Machkz, Topf er in
Detft. wurde als Fremder am 4. 8. 1669 als
Metiter in der Luhugilde zi^daiaen. Sdne
Arbeiten sind etwas grob, das WeiBc zwar
schön, aber die Malerei schwer und blafi.
Havard, Mist. d. Fatences de Delft^ 1969^
II 117 (hier reebrere Arbeiten erwähnt).
/. C. E. PetUn.
By«, C. de, hat im 18. Jahrh. einen Plan
der Stadt Goes (Prov. Zedaad) gestochen.
E. W. Mms.
Bya, Gerrit Dircksz de, Glasmaler
in Delft, der 1644 für Kaiser Karl V. ein
groSes Fenster in der Liebfrauenkapelle der
Neuen Kirche daselbst malte, das bei der
Pulverexplosion vom 12. 10. 1654 zerstört
wurde.
D. V. Bleyiwyck, Beschryvinge van Delft,
1667 S. 256. E. W. Moei.
Bye, Gysbert de, hoUiad. Maler, Schü-
ler des Alex. Petit, arhettete swiscfaca 1600
SU
1^ — BfoMtt
und 1676 im Haag. Am 14. 7. 1668 wird er
■Is Mitglied der Haagschen „Schilderconfre-
rie" dogetchriebcn; 1670 koomit er als Se-
lucuu acrsciDcn tut» sküt wjiuniiiBinnBii
war er ein jüngerer Bruder des als Radierer
bekannten Marcus de Bye. Seine Bilder
scheinen sämtlich verschollen zu sein.
K r'a m m. De Lerena eo Werken. — O b r e e n,
Afch. IV, V. — Oa4-HoUMd IX 130. A. Brtdiut.
Bys, Harme« geh* UOl/Q^ wird
von Jan Sysmot Cb dtt 1010 \m Vcdo \Am-
der Porträtmaler g— fltnt
Oud-HoUand VIII IS. B. W. Moes.
Bjt, Jean de, fläm. Bildschnitzer des 16.
Jahrli« arbeitete am Orgelgehänae der Käthe-
drale sn Antwerpen.
B. Htfchal. U 8ad»t ele. bei»» UM
9. M8. H. V.
Bye, Marcus de, holländ. Maler und
Radierer, geb. im Haag 1639, t nach 1688.
Seine Ehern waren Joncker Willem de Bye
und Margaretha de Backer. Am 9. S. 1668
wnrde er als Sdiiler des Mikrs Jaeeb van
der Does. am 14 6. 1664 als Mitglied der
Haagsjchen ,,Schildersconfrerie" in deren
Gildcbnch verzeichnet. Am 19. 2. 1867 legte
er schon eine £rklirung ab (wait beinahe 18
Jähret in dner den lÜer AnAonI de Raen
betrefiFcnden Angelegenheit. Am 29. 11. 1086
machte er sein Testament im Haag, aber
schon als .,( "apiteyn-I .leutenant" im Dienst
des Generalstabea. Er blieb seit dieser Zeit
im Kriegsdienst, vnd bat die Kaust wohl nur
selten mehr geübt. 1880 heißt er „Capiteyn
Over een Compagnie voetknechtcn" und im
Dez. 1688 „de Hoog Edcigeborcn Heer Mar-
cus de fijre^ woooende te Grave". Dieses
letzte Colnnnent betrifft wieder Kriegs*
affircn. Er hat wohl nur wenige gemalt.
1862 wurde im Haag für 15 Gulden ein klei-
nes Stück, darin ein gelbfarbiges Hündchen,
gemalt von Marcus de Bye verkauft. Be-
Icannter ^nd sdne Radiennigen: Folgen von
Tierstudien nach Paulus Potter und andi
nach eigener Erfindung (s. Bartsch).
Ood-Holland VIII 219. — Obrrcns Arch. IV
101, 148; V 132. 885. - Bartsch. P.-Gr. I
n-97. - WeigeU SiVpL B-ia. A, Brwikf.
Byt, s. auch Bit.
9yvSaMt Simoi^ s. Btnktg.
Byer, NicoLius, norw. Ilist.- u Porträt-
maler, geb. in Drontheim, f in Richmond in
England 1880 oder 1681. Er soll ein tüch-
tiger Makr gewesen sein, starb aber infolge
anssdiwcICenden Lebens sdwn in jtmgen Jah-
ren Es ist nur bekannt von ihm, daB er die
3 — 4 letzten Jahre seines Lebens für Sir Wil-
liam Tcmple auf dessen Landsitz bei Rich-
mond in Surrejr tätig war. Vielleicht hat er
auch die Portrits des din. Krooprimeeitpaares
gemalt.
J. C. W e y e r m a n, De Lerens-BeschryTingeo
etc- Dordrecht 1709, IV 306. — Nye Samml. til
d. daoshe Hist. IV 17M. — M e u • e I, Mi«:, art.
Inhalts 1780, Heft IV 6. — Vfaierra 1800 p.
88T. — Wclawieb, Konstbist. 1811 p. 75. u.
EaastaerfCK. UM. — Redgrave, Dict. 187B.
— Weilbach, Hft dansk Ktuutaerlex. 1896,
I IIS. C. W. Seknitltr.
Byeeelinges, C h r i s t i a e n, s. Bttjtlingtn,
By4«W, Ebeneser, engL Formenschnei-
der, Bruder des John B., f vor 1817, Helert«
die trefflichen Schnitte für Th. Fr. Dibdin's:
„The Bibliographical Decameron", London
1817.
Redgraye, Dict of art «tc, 1878. H. V.
Byfield, George, engl. Architekt, geb. um
1756. t am 8. 8. 1818 in London. stelU 1780-
1812 alljihrlieh in der Royal Acad. meist Ent-
würfe für Villen und Landsitze aus.
Redgrave, Dict of art. etc., 1878. —
Grave«, Roy. Acad. Exhib.. 1905. U. W. B.
Byfltld, John, engl. Formschneider der
1. Hälfte des 19. Jahrb.. Bruder des Ebeneief.
lieferte u. a. die Schnitte für eine Ausgabe von
Holbdns: „Icones Veteris Testamentj" (1880),
für „The Dance of Death" (London 1888) und
für Gra/s „Elegy" (1886). — Seine Schwester
Mary war seine Mitarbeiterin.
Redgrave, Dict of art. etc., 1878. — Le
B 1 a n c. Man. I. — F i n c h a m, Art. and Eagr.
of Book Plates. 1S97. — EHct of Nat. Biogr.
(1908) III 664. M. W. BrockwtU.
^kswaU, Nikolai Michailowitsch,
mss. Maler in Paris, Sohn des Ardiit. Michael
B., Schüler der Moskauer Kunstschule und des
Prof. M. J. Scotti, dann der Petersburger
Akad., ging 1858 nach Italien, wo er unter
Sootti, der sich damals in Rom anfbieU^ sein«
Slndieii fortsetitn. IflflT nun AkademÜser er«
nannt. Von ihm: Gretchen im Kerker; die
Witwe u. a. — Ein Bruder des Künstlers,
Konstantin B.. widmete sich der Architektur.
Caul. de TExpo». Moscou 1882, 6. 57, 68. 70,
74. W. Neumanm.
Bylf Pieter Claesz., geb. in Amater-
dsm, wurde dort am 0. 11. 1660 Birger und
war Maler.
Aematelt Oudheid IV 63. E. W. ISott.
Bylaert, J a n V a n, s Byleri.
Bylaert, Joannes Jacobus, Zeichner u.
Stecher zu Rotterdam, gd». zu Rotterdam am
18. 8 17S4, t zu Leiden am S. 4. 1809. Er
erfand eine Crayon-Manier, die von der von
Ploos van Amste! und von Cootwyk verschie-
den ist, und über die er 1772 in Leiden ein
Buch publizierte, das in demselben Jahre aadl
in französischer Sprache erschien: Nou-
velle maniire de graver en cuivre des Estam-
pes colori^ . . . par Jean Jacques Bylaert,
. . . traduit du HoUandais par L. G. F. Ker-
RMX, Leide, 1772. 8*. Eine deutsche Über-
setzung erschien 1773. Von seinen Stidien
sei genannt: Ein Symbolum, mit Auf-
schrift ,.D xjr arbeid en njrver" ; bez. J. J.
Bylaert inv. A. fec — Nach Handzeich-
nungen von ihm stach A. Dellos einige An-
sichten von Städten o. Dörfern in F. van
Mieris' „Beechrijving van Leiden", 17M.
S<4
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Bylant — Byng
Vin Eynden en »an der Willige a,
Getchiedeni» rtc. III 243. — Immerieel und
K r a m m. De Levens etc. — L e B I a n c, Ma-
■mI L A. W« r z b a c h, Nicderl. Katlerlez.
Haxftrkom vom Ri$itwijk.
Vylaat» A. de, Laadtcihtfl*» «od ÜfMliie-
naler in London, stellte das. in der Royal
Acad. swischen 1853 und 1874, in der Bnt.
lulitntioo 1862-67 aus.
Gr>T«s, Kojr. Ac«L ExUlm, UM U SW o.
Tb* Brit iMlil, UM p, Iftl H. V.
Bylard, Cornelis, holländ Maler geb.
1813 in Hilverttxm, Schüler von J. de Rjk.
Sdot T.|in4ffHtftCT waren tdaeradt tob den
Sammleni gesucht.
Iminerzeel, De Levca« cn Werken.
W. Sttenkoff.
Bylert, Her man v»n, Glasmaler in
Utrecht, war verheiratet mit Elisabeth Wil-
lenudr. van Lacckcrvelt und der Vater dei
dort 160B geborenen Malen Jan van Bylert
Er starb 1627. E. W Moes.
Bylert, J a n v a n geb. in Utrecht 1603 als
Sohn des Glasmalers Herman van B., war
dort Schüler von Ahr. Bloemaert Nach be-
endigter Lehrzeit zog rr ilnrch Frankreich
nach Italien, wo er n ' rt Jahre in Rom
lebte und ganz in den Bann der Caravag-
gisten geriet. Nach Utrecht zurückgekehrt,
heiratete er am 15. 5. 1626 Margriete Ke-
mings. Nachdem er schon 1628 ein Bild, die
Tröstung von Tliobs Hausfrau, dem Hiob.s
apital in Utrecht geschenkt hatte, trat er erst
1680 in die dortige GiMe^ deren Vorstand er
von 16S2 an wiederholt war, wenn auch seine
Verwaltung äußerst mangelhaft gewesen sein
muB F.r i-^t ;im 13. 11. IfiVl in Utrecht ge-
storben und in der Nicolauskirche begraben.
Sein frühest datiertes Bild ist ein St. Se-
bastian in der Gal. Harrach in Wien (1624).
Sonst hat er meistens in caravaggesker
Auffassung Szentn vi in SdUlntcn mit Dirnen,
musizierend, beim Spiel oder bei der Wein-
praibe, gemalt. Gute Beispiele sind u. a. in
Amsterdam, Kassel, Braunschweig (1626),
Königsberg (1686), Hermannstadt und Chri-
stiania. Eine große biblische D.irstellung, die
Berufung des Matthaeus, befindet sich in der
altkatholischen St. Marienkirche in Utiedit
Auch seine Porträts, einzelne Personen und
Gruppenbilder (London, National Gallery),
verdienen Rcachtung. Zwei von 1627 datiert
sind im Museum zu Metz, zwei, 1668 datiert,
in der Sammlung de Stuers im Haag. Nach
ihm hat Cr. de Passe eine hl. Caecilia ge-
stochen. Für den König von Dänemark hat
er Tapotenkartons geliefert, welche sich in
der kgl. Bibliothek zu Kopenhagen befinden.
Am 12. 2. 1668 wurde ihm von der stidtf-
schen Regierung in LTtrecht der Verkauf von
giftfreien Farben gestattet. Er wird als
Lehrer von Bertram de Fouchier, Abr. Wil-
lacrti» Lud. de Joogh und Matth. Wytmans
genannt. Sein Selbstportrit ist von P. Bail«
liu für Meyssens iptHwImi
de Bie, Gulden Cafata^llT. — Snndrarl^
Teutsche Academie, S. 807. — Kram■^ D«
Levens en W. — Mullar, Utr. ArehiereB, S.
S4, 149. — Kronijk v. h. HUt Gen. 1808. 478. —
Oud-Holland XV 128. — A. v. Wnrxbach.
Niederl. Kstlerlex. (u. Ergänzbd 1910). — Hoa-
b r a k e n, De gr. Schoub. I S88, 868 : II 33 ; III
891. fi. W. Mi^tt,
Bfto% William Hounsom, Maler, gcb-
am 19. t. 187B, Schaler der. Londoner St.
John's Wood Art School u. der R. Academy,
die ihm verschiedene Preise verlieh; beschickt
deren Ausstellungen seit 18d4 sowie diejenigen
der New Galleiy seit 1886 aUjibrlich mit Bild.
nlsscn, Gctuvmalefeleu und Reiseaktcien aus
Marokko, Teneriffa, Madeira, Neuseeland etc.
u. ist für verschiedene Londoner Zeitschriften
als Illustrator titig.
Graves. R. Acad. lOOS. — Who's Who 1911
p. 304. R.
Bylevelt, s. Biliv*rti,
Bytiaa, Leonhart, ZinngieBer, von den
eine 1Ö56 datierte signierte Zinnkanne (Mar-
ken undeutlich) in der Dorikirche zu Collmen
bei Colditz (Sachsen) aufbewahrt wird.
C. Gurlitt, Ban- o. Kitdmfcm. Sachsen XIX
(1397) 60. tL
^aat Germainb Gnillanme n. Jac-
<! 11 e 5, Brüder, Maler u. Glasmaler, 17. Jahrb.
in licmay (Normandie). 1614 ClasKcmälde für
die Kirclie von Mennevalj 1620 für die Kirche
St. Croix in Bernay ein Gemälde des hl. An-
dreas nnd eine Verkfindigung, 1081 Glasfenster
für die Kirche zu Boissy, 1021 Gemälde des
hl. Nicolas für d. Kirche Ste Croix in Bernay,
lt)-2 Gemälde auf Leinwand für den Hoch-
altar mit St. Nicolas und St. Katharina in die
Kirche de la Couture zu Bernay, 1683 für die
gleiche Kirche ein Glasgemälde, die Mutter
der sieben Schmerzen, das skh noch an Ort
und Stdle befindet, «r die Signttor ist xcr«
stört.
d. aoc. d. B.-Arts, XVI 3&3. R. C.
Byng (Bing), Edward und Robert,
engl Maler, Brüder, waren danemd fan Ate-
lier G. Kncllers tätig, .itif dessen Porträts
sie die Perücken, Ckwandung und sonstiges
Beiwcfk tmalt haben aollen. Kneller trug
vor teiacai Tode (1T88) dem Edward «nf,
alle noch an vollendeten Portrlts fertig so
malen und setzte ihm dafür eine jährliche
Rente von 100 Pfund aus. Der künstlerische
Nachlaß beider Brüder (7 Porträt-Skizaen-
bücher) kam 1897 in das British Museum.
Redgrave. Dict 1878. — B i n 7 o n, Cat. of
Drawiogs by British Artist« etc. I 169 ff.
M. w, a.
Bjrm, F. Gieaer and K«pfergr**ieitr,
von dem das Mösle de la portc de Hai In
Brüssel ein so bez und 1588 dat., kunstvoll
verziertes Brillen Futteral aus Messing be-
wahrt.
Chanpcaux, Dict d. fendeins etCH 118«.
91$
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BytmjTBClc ~~ ByfiM
B3rBayB(±, s. Btnimg.
Bjum, C. S., Maler in London, der 1882
oiid 88 itt dtf Rof«! Acad. da«. 8 Lmdwhafta
Gravea, Rogr. Aead. BMUkttMl L A F.
Byn«, s.
Byxfi, Jost, s. Burgi.
Byilafk (Bürii%), Daniel, Maler und
Fornuchneider zu Braunschweig, wo er eine
cnL dk MCb 1606 bcatttd. Maa
8 HotaKiiirfttB von iciBn* Httidf 1BB4
und 1681 dat., mit Schmähversen aa£ dk
Witwe d« Malers Lud^er torn Ring.
f.t i t h 0 f i, Mittclalt- Krtler u. Wcrkm. etc.
Bjrxa«, Anne Fraaci», Malerin, Tochter
und Schülerin de« V^iaoa Byrne, geb. 1775
in London, f da«elbat am 8. 1. 1887, stellte
1796—99 in der Royal Acad., außerdem wie-
derholt in der Water-Coloar Soc. und in der
Brit. Institution bis 1833 gut gruppierte und
farbenfrische Früchte- u. Btumenstücke aus.
Das South Kensington Mna. bewahrt eine
Bhiroenstadie von ihrer Haad.
C 1 a y t o n. Engliih Female Art, 1876, I 400.
— Redgrmve, Dict of art etc. 1878. — J. L.
Roget, Hist of Old Wat-Col. Soc., 1891 I
208—10 : II Reg. p. 440. — Graves, Roy. Acad.
Baihib., 1005 I o. The Brit. Instit., IMS. — Dict.
of Nat. Biogr. (1908) ni 579. M. W. BroeimU.
Byrne, C, Miniaturmaler in London, wo er
1800 und 1808 einige Porträts in der Roy.
Acad. ausstellte. Ein Charles B., geb. um
1810 ia Dublin, war ctoige Zeit ia London,
spiter in Dublin tla Miniatuf uHdef tStii^. Im
dortigen Mus. sein Sclbstporträt.
Redgrave, Dict. of art., 1878. — G. C.
Williamton, Hitt. o( Portr. Miniat, 1904
II 35. — G r a V e •, Roy. Acad. Exhib.. 1905 I.
Byrne, Daniel, Portritminiaturmaler in
Looidon, später in Brighton, stellte zwischen
1810 and 1880 wicdcriwlt in der Royal Aicad.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I. H. V.
Byrne, Elizabeth, Kupferstecherin und
Malerin in London, Tochter und Schülerin
des William Byrne, stach u. a. mehrere Blät-
ter für das Album „Cantabrigiae Dcpictae"
{mm und für W. y. Ottley's Werke:
«The Brit. Gallery of Pictures" und „Staf-
ford's Collection of Pictures" (Ijondon 1818),
- wir T) Bl. für „Views of thc Seats of Noble-
laen etc. nach Zeichnungen J. P. Neale's
a^ondon 1822). Sie genoB besonderoi Raf
ab BlnaMaalccheria (aach J, van HiqrBuni u.
aaderea). Die AaiatellaBgen der Londoner
R. Academy beschickte sie 1838—1849 mit
einer Anzahl engl, und franzö«. Landschafts-
veduten.
Le Blanc, Man. I 557. — Apell, Hand-
boch f. Kpferst.-Samml., 1880. — Redgrave.
Dict of art., 1878. — G r a v e a. Roy. Acad. Ex-
hib., 1905 I. M. W. BroekwU.
Joha, Aattarellmaler imd Kti|ifer-
glcdier in licndoo, Sohn des Wiflian B., geb.
1786, t am 11. 8 1IM7, malte T andschaftrn
Architekturen. £r stellte zwischen 1822
und 1^ wiederholt in der Royal Acad,
aoBerdem veracUedcntlich in der Brit In-
•titatmi nad ia der Waier-Cohwr Society bia
1817 ana. Daa Sooth Keaalagtoa Um. be-
wahrt von ihm: View of Twickenham on the
Tharaes. Wie seine Schwester Elizabeth stach
auch er einige Blätter für die „Staüord's Col*
lection'' u. fw^»Viciw^ tbe SeaU ot NoUc>
Redgrave^ ENct af «lt. 1878. - J. L.
Roget, HM: af *a OU Wai«e<:oL 8m, UM
I H8; II 4«L La Biaac^ Maa. I 8^. —
Graves, Roy. Acad. Bhbhu. 1808 f n. The
Brit Instit., 1908. M. W BrockwtU.
Byiae, L e t i t i a, Landschafts- und Archi-
tekturmalerin, Kupferstecherin und Radiererin
m London, Tochter dea William B., geb. am
81 11. 1718. t an 88. 6. 1818. Sie ateIHe
zwischrn 171>0 und wiederholt in der
Royal Acad aus Unter ihren Stichen seien
genannt: Die Illustrationen für „A Description
of Tunbridge Wells'" (1810) und für Hake-
will's „History of Wladsor". Nach R. C
Hoare stach sie eine Ansicht der Insel Elba.
Besonders geschätzt sind ihre Radierungen
nach Th. Hearne u. a. Das Brit Mus. be-
wahrt eine Scpia-Zeichntmg voa ihrer Hand:
Ansicht von St. Cyr ia VersaillM.
L. BlBToa, Cat «I dfaw. cMuUtt I. —
Wehere LR. a. «atcr Bynie, Anaennncia «ad
Elirabeth. U. W. Brockwll.
Byrne, Mary (später. Mrs. CrttiiS, Minia-
turmalerin in London, Tochter d. William B..
geb. 1776, t am 2. 10. 1846; Schülerin des
Schweizers L. A. Arlaud, heiratete 1805 den
Poeträtoialer Jamea Green. Sie malte haopU
aldfHch BitdniBae md atellte zwischen 1788
und 1845 in der Royal Acad. eine lange Reihe
von Arbeiten aus. Auch beschickte sie wieder-
holt die Ausstellung der Brit. Institution und
der Water Colour Sodetjr. Unter ihren Bild-
idaaea aeien genannt: Lord Selsey — Major
Webb — Sir Francis Mackenzie. Ihre an-
mutige und dabei doch kräftige Malweise ver-
rBt das Studium RejmoldTa a. Gtiarimrough's,
von deren Btldniaaea de eine game AaaaU
in Aqaaretlniittiatar Icopterte.
Clayton, EnRÜsh Female Art, 1876 I 889—
91. — Grave*. Roy. Acad. Exhib., 1905 I 370;
m S12f3. — Tbe Brit Instit, 1908 p. 228. —
Tha Alt Union 1847 p. 8 (Nekrol.). — Wil-
liamaen, fUat eC Poitr. Miniat (1904) I 188.
U.W. BroekwtU.
Byrne, \\'illiam, Kupfersteclier, geb.
1743 in London, t ebenda am 24. 9. 1806. Zu-
nächst Schfiler eines Wappenstechers in Bir-
mingham, wurde er 1768 durch eine Medaille
ansgeseichnet fSr einen Ktipferatidi „Villa
Madama" (nnch R Wilson). Weitergebildet
in Paris unter Aliamet und J. G. Wille, be-
schickte er 1786—1780 die Londoner Ausstel-
hmcen der Sodety of Artiata mit Reprodnk-
nonancnen nacn ucjuaxien n. ^acDnangen
R. Wilsons, Th. Hearne^. Cl. Lorrains, Jan
Boths, Domenichinoa (Flucht nach Ägypten),
3»«
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F. Lanris (Apoll u. Adinet), Zuccarellis u. a.
Besonders hervorzuheben sind seine Land-
scbaitsstiche, die sich durch treffliche Luft-
perspektive und durch prächtige Wiedergabc
HiBimeln«wölk» «UMeidiiien. VoogröBe-
VM Stidifolgen und aus setnem umfang-
reichen Oeuvre anzuführen: „The Antiquities
ci GrtMt Britain" (62 Bl. nach Th. Hearne,
fritbcate Plattendatierung 1771, publ. 1807), —
JBrhania Dcpkta' (6 Bde mit Stichen nach
Th. Hearne, J. Smith, J. Farington etc.. publ.
1806-1818), — „Views of the Lakea etc. of
Cumberland and Westmorland" (nach J. Fa-
rington, publ. 1789), — „Viewa in Cambridge-
•liif«'' (^)'T2^9^ Scenenr" BL.
IM7). Auf vcfacMedcncn Platlen P. Barto-
lozzis stach er die Landachaftsgründe. —
Seine Kinder Anne Francij^ Mary, Letitia,
Elizabeth und John B. (a. d) aiwl aintlidl
gleichfalls künstlerisch tätig gewesen.
Le Blanc. Manuel (1894). — Chapmaa
and Hall. Univers. Cat. of Books on Art
ilSTO). — Redgrave, EHct (1878). — The
'ortfolio 1888 p. 49. — J. L. R o g e t, Hiat. of
tiic Old Wat Col. Soc. (1891) I 40 f., 68, 309.
— H. Mirenr, Dict. des Veatet d'Art ilWli
l 805. — Grave«, The Soc. of Art. (IWT). —
Dict. of Nat. Biotr. (1908) III 580.
M. W. BrockwtlL
BjB% William S., Landyhaftsmakr in
LontoOb Hdhe daa. in der Royal. Acad. Ifl81~>
89 aus.
Graves, Roy. Acad. Exhih., 1905 I. H. V.
Byron, Frederick GcorKe, engl. Zeich-
ner und Radierer, geb. 1764, f l'^ö'-i. Neffe des
Dichters ByroQp ttÜDle 1191 in der Society of
Äfft 6 Zcichnunien ana. Sehr selten ist die
ciarige von ihm bdcaaate Parbenradierung:
Huc and Cry after a Higiiwayiiim (bea.: F.
G. Byron dcl. et sc.).
Heinecken, Dict. d. art., 1780 III. —
Grave», Soc. of art. etc., 1907. — Uaa-MaCT.
(Bibl rir. Thieme). Jf. f.
Byron, IsabeUa, s. CarlisU.
Bfran, William (4. Baron), engl. lieb-
habcrzeichner u. Rad., geb. 4. 1. 1669, f 8. 8.
ITM. Schüler von P. Tilleinan«. Er arbeitete
in der Manier Renibrandts, nach dem er
ncfarere Blitter kopicfte. Daa Brit Moa. in
London bewahrt 2 JA Bjrran" bez. Laad-
schaftszeichnungcn von seiner Hand. — Le
Bianc, N agier und BmllioC nenne» ihn irr-
tümlich Richard B.
N • g 1 e r. Monogr. I No 1579. — L« B lan^
Msn. I. - Redgrave, Dict. of ait^ IfTS. — Lk
Binyon, Cat. of draw. etc., 1898 I.
AT. W. Brockwll.
ByxM, Aluizens de, Jesttitenpater au
Brüssel, lieferte den Eatirorf für die UM/B
wo H. F. Verbruggen «Mgefihffta Xamd ia
St Gudula in Brüssel.
Av. Wursbach, Niederl. Kstlerlex., 1906 I.
Byae, Mm» Fanny, Bildhauerin in Lau-
sanne, geb. in London 1849, Schülerin von
Jules SalmaoR in Geni, hattptiichlich auf dem
Gebiete der Fbrtrilplaatik titig. Sie stellte
1901 im Pariser Sal. (Soc. d. art. fran«.), 180S
in der Lond. Roy. Acad. einige Büsten ana.
C. Brun. Scbweiacr. Katierlex.. 190« I. —
Gravea, Roy. Acad. Exhib.. 1905 I. H. V.
t^m, Anthony, (joldarhmicd, geb. am 15.
& 160B in Solathum, f am 18. 8. 1861 als Vogt
in Domach ; lieferte 1681 eine Monstranz für
die Kirche zu Flumenthal bei SoloCbum (laut
Zetter-Collin nicht identifizierbar ndt der jelat
daselbst benotaten Monstranz).
Bysi^ Franx Joseph 1, Maler, geb. 1834
in Sok>thum, f tbrn Li IfS.} ; svAX 1Ö66 Mit-
glied, 1676 Obermeister der dortigen Ltikas»
gitde. Von seinen Kindern hat er neben Jok.
Rudolf A, aach Pmu Joseph II B. (geb. 1667,
HUO in Solotlram verheiratet, Todesjahr un-
bekannt), Maria Helena B. (geh Uj70, f am
16. 4. 1726 in Bamberg, Blumenmalerin) und
loh. Ltonhard B. (geb. 1680, t IWI) n Makfn
aiMBdNldeL Arbeiten kennt man von keinem
dicaer KflnsUer, ansgfnommen Joh. Rud. B.
Zcttcr-Collia in Bmaa TTrhiiilaii Kai-
teriex. 1901 1 «48 «P. •
Byw, John B a p t., Maler, zu Buchau in
Schwaben geb., Verwandter des Joh. Rod. B,«
ffir dessen Fresken in (3öttweig er 1TB&<-81
die AicUtektarmalerei ausführte; er blieb
dann da Bediensteter des Stiftes in G. zurüde,
für das er 1739 Tapeten, 1785 r m Altarbild
für die Blasiuskirche in Kleinwieo und aa«
dere Malereien ausführte. Er lebte noch ITBB^
in welchem Jahr« er lär «ine Atchitektur-
malerei hn Kapozinerldoster Und bei Stein
100 fl. erhielt.
ötterr. Kunittop. I (Kretni) 55, 419, 450/1,
4^1. - 3. 4»0. Hmu TUtu.
Byaa, Joh. F ra n z, Bildhauer, geb. 1680 in
Solothum, t ebenda 1679 ; Sohn voo Anthoogr
B ., Mitglied und 1661 CMiermeister der Lokaa-
gilde. Er lieferte den Sockel n Ad. Her
kunstreichem Ofcti im Rathause zu Solothum.
Im Joh. Franz (geb. 1686, Lukas-
Brader seit 1662, f 1670) und Byaa, Joh. Ja-
kob (geb. laiK), Lukas-Bruder seit 1648.
Obenneister lOH^ f vor 1684), Goldschmiede
in Solotburn, deren Arbeiten von denjenigen
anderer Mitglieder derselben Familie infolge
gleichen Wappensten^ds schwer xu scheiden
sind.
Zetter-Collin in Broaa Schweizer. Kst-
krieiblMI I 848 C •
Bm Joh. Leonhard, a. Byss, Franz
Byaa, Johann Rudolf, Maler, geb. am
11. 5. 1660 in Solothum, Sohn und Schüler
dea Malers Johann Joeef B, t in Wiirs»
borg am 11. 19. im Ldite snniehst hi
Prag, wo er gräflich Ccrninscher Galerieauf-
seher war, 1689 heiratete und 1694 das
Bürgerrecht erwarb. (Im GrUL Sirakaschen
Palaia auf d. Kleinaeite in Png wnde UOB
bei Entfemong ciaer SttMedse dne Stade»
decke mit B mythol. Gemälden, bez. J Ru-
dolph Bys, gefunden; s. Kstchroo. N. F. XiX '
»1
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282.) Um 1706 malte B. in Wien fSr Kiber
Leopold den Audienzsaal und di« Bibliothek.
1707 war er in Rom. 1718 trat er als Kabi-
aettsmaler in den Dienst des Kurfürsten
Lothar Franz von Schanbnm, Erzbisdiof« au
Mainz and Bisdioffl ta Banberg, für den er
im Schloß Pomniersfelden viele Dekorationen
schuf. B. oblag auch der Ankauf von Kunst-
werken und die Aufsicht über die kurfürstl.
GaL tD Pommersfeldeo, deren enten Katalog
er 1719 lierausgab (PooniMnfeMadwr Bilder-
schatz). 1721 kam B. als Kabinettsmaler und
Baudirektor des Kurfürsten nach Solothurn
zurück, wo er den Bürgereid leistete. 1729
trat B. nach dem Tode aeioei bialierigeii
Rerrn fa den Dfcnat von denen Neffen« des
Würzburger Fürstbischofs Friedrich Carl von
Schönbom und wohnte seitdem bald in Bam-
berg, bald in Wiirzburg. Schon etwas früher
hatte er einife Arbeiten tn Osterreidi begon-
nen: 1788—80 Dedce in Saal der Rddis-
Hof-Kanzlei in Wien, 1790—81 Altmannisaal
und Refektorium im Süfte Göttweig; um die-
selbe Zeit Deckenbild in der Sdiönbornscticn
BegribniakapeUe in Göllersdorf. In die näch-
sten Jahre falten seine Wärxburger Arbeiten :
1736 Schönbomscbe Totenkapelle am Dom,
1737 Spiegelsaal der Residenz, 1737—38 Mar-
ler des hl. Kilian über dem Hochaltar der
SchloBldrche usw. Arbeiten von B. auBer-
dcm in vielen Gal. z. B. Cassel, Hermann-
stadt, Düsseldorf, Schleifiheim, Wien (Liech-
tenstein u. Schönbom) u. a. ; die wichtigsten
Tafelbilder m Gaibach, Pcmimcrsfcldcn, Würz-
burg, Bamberg. — In semen meist klcin-
figurigen Tafelbildern zeigt er den Einfluß
niederländischer Vorbilder; er malt mit viel
Behagen am Detail und besonderem Inter-
esse an Blumen und Früchten. Als Freskn-
maler ist er ein geschmackvoller Dekorateur
und in den größeren Arbeiten dieser Art ab-
hingig von den römisch-botognetischen Qaa-
drattmnalem.
Ar'-hlvril M:itrriiil in <!rri kgl. Kfcisarcli. Bam-
berg und Wurzburg, w;ilin>chcitilich auch im
gtiä. Schönbomscben Familiennrchiv in Wie-
•entheid. — Nmjabrsbl. des Kunitver. von Solo-
thum 1854. — Zetter-Collin in Bruns
Scbweixer. Kitlcrlex. — H. T i e t z e, Beätrige zu
J. R. B. in Jahrb. der k. k. Zentral-Koaaai.» 1906,
1«5 ff. — Nagler, Katlerlex. II. — NUdar-
maier, Knnttctseli. der Stadt WlrAaqü 9.
AatL 8S7. — DIabaea, BShB. EMleitab
^ Jhtk, nnstler Bambrrii (IUI), n. Ba»>
'SWCB~
GOM.
V. in»}. — LntsehiJKsIdnfaL Sehlcsien^ V
Sil. — DenMhes KnnslbL. 1S81. 4U. —
Hanfr. Harer, Gesch. d. Wandlcmichfabrat
In Baycn^ fu U. Osterr. Koasttop. 1 (Kroas)
41. C«, 44« 490b 4M. — PriatmcL 1^
GaL^Stnd. N. P. III. Htm» TUtt».
Byas, J. Wilhelm, ZinnRicBcr, geb. 1611
in SokMburn, seit 1641 Mitglied der dortigen
LakH««id^ t l^NNI; Arbeiten nicht nachweis-
bar.
Ut a. bei Vfs 8.
Bysa, Ludwig, Goldachnned, Bruder des
Bildhauers Job. Franz B . geb. in Solothurn
1639, seit 16M Mitglied der dortigen Luka»-
gilde, t 1705. Laut Zetter-Collin war er der
Schöpfer der Mehrzahl der mit dem Wa
Stempel der B. vcrsdwnen Sotothw
Schmiedearbeiten ans dem letstcn '\nertd des
17. Jahrb.
Lit ». bei Ur« B.
Byw, Maria Helena, s. Byss, Franz Joa.
Byss, Urs, Glasmaler und Miniaturist, geb.
1586 in Sokjtbum, t ebenda 1620; seit 1606
Mitglied der dortigen Lukasgilde, deren
Wappenbuch er mit semem Wappenschilde
ichmäckte. — Auch ein BiUhaoer gleichen
Nanctts (|ik 1688, f 1781) M in Sokdnni
Zetter-Collia in Brana Sekweiaar. Ks^
lerlex. (1902) I 250 f. •
Byiter, Jan, wurde 1644 als „glasschrijver"
Mitglied der St. Lukasgilde zu Alkmaar u.
erhielt 1646 u. 164S^-49 Zahlungen für be-
malte Glasscheiben, die der Gemeinderat VOO
Alkniaar den Kirchen zu Nienwendam u. za
Egmond aan Zee stiftete.
B r u i n V i s, Beeld. Kunst, die te Alkmaar
Kcb. etc. (1905) p. 9; sowie in Oud-Holland,
190« p 1] C. IV. Bruinvu.
Bystiom, johan N i k 1 a s, schwed Bild-
hauer, geb. in Filipstad am 18. 12. 1783, f in
Rom am 13. 3. 1848. Studierte an der Akad.
in Stodcholm 1806-0. begab sich 1810 nach
Rom, wo er dann dauernd lebte, wenn er auch
mehrmals seine Heimat wieder aufsuchte, wo
er 1816 außcrordcntl, imd 1832 ordcnti Pro-
fessor an der Akad. wurde. In Rom entfaltete
er eine rastlose und umfassende Tätigiceit; er
besaß einen Marmorbruch in Carrara, be-
schäftigte eine große Anzahl Hilfsarbeiter und
lieferte zahlreiche Werke. Seine Ktmst wirkte
oberflächlich und effektvoll, wie schwache
Canovanachahmifflg. Am besten sfaid
Frauen- und Kinderstatuen. Am
glücken ihm monamentale Werke und kirch-
liche Kompositionen (Altardekoration mit
Jesus und Glaube, Liebe, Hoffnung im Dom
zu Linköping, dieselbe Komposition in Gipa
in der SlcqgMholmkirche in Stockholm). Von
den Phmengestalten, die 'er ausgeführt hat,
sind zu nennen : Die Bacchantinnen (Univ. Up-
sala), Juno mit dem Herknleskind (im Stock-
holmer SchloB, andere Exemplare davon im
Nat.-Maa. and in Upsal^. dk Statuen Herob
Die Unsdrald (beide im Nat.-Uas.), Hebe
(Upsala) und eine polychrome Marmorstatue
der Viktoria im kgl. Schlosse in Cbarlotten-
burg bei Berlin. Von seinen anderen Arbeiten
ia Marmor können genannt vrcfdco; die Sta-
tue Amor ails Bsedras (Nat-lCn».), 4Sit hemi-
sehen Stattien Mars (mit dem Kopf Karl XIV.
Johans, in Skoklostcr), Karl X. und Karl XII.
im Artillcriemus, Gustav II. Adolf, Karl XI.
und Karl XIV. Johan im Stockholmer Schk«
die letzteren kBiuicn an
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Schwanthalers Königsstatuen verglichen wer-
den , Karl XIII. in Karlskrona, der ritzende
Lian^ in der Orangerie des Botan. Gartens in
UpMda, die Statoelte der Schauspielerin Emilie
Hösqvist (Drmmat. Theater). B. hat auch eine
gro8e Anzahl Portritbüsten ausgeführt (meh-
rere davon im Nat -Mu^ tind in Upsala). Die
Kokmeibuste voo Bellman in Bronze wurde
180 Jm Tiergarten cnthfillt Eine Serie litho-
graphierter AbbUdoagCtt von Arbeiten be-
gann i. J. 1848 ZQ erscheinen, aber nur 6 El.
wurden her^ i kf geben. — Sein Sctm Cm-
stantino war ebenfalls Bildhauer.
G. NordentTan, Svensk konit och sv.
kotista. Stockb. 1S92. — Nordiik familjebok,
T. IV, Stockholm 1908. — Scherns Kun»tbl.
iffirnt« 'lÄiSilShiini " Voo^* '
C. N ordensvan,
Bytaatlo«, Andronikos, s. Andronikos B.
Byn% Stänincts ras NmxcM^ den Paou-
alM (V 10^ a. Overbeck^ Sq. 8M) ab Er-
fiDdcr BMflMM'Ml Dadbricsd Mont» obwoU
das Epigramm einer Apollonstatue auf Naxoa,
das Pausanias »clbfr als Quelle mitteilt, diese
Erfindung vielmehr dem Sohne des B., Eocr»
gos, zuzuschreibett idieiaL Dsfeg« Spricht
für die von Paus, yertretene Tradition, daß
«ich auf der Akropolis von Athen eine An-
zahl Dachziegel aus n ix-s' iicm Marmor ge-
fmiden hat. von denen der älteste, noch be-
sonders roh gearbeitete in naxischem Alpha«
bet die flüchtig eingekratzte Inschrift BY
trägt, doch wohl die Fabrikmarke des B.
Pausanias datiert ihn in den Anfang des
6. Jahrh. v. Chr.; die athenischen Ziegel ge-
hören aoch in das licbaBla.
Brann, Gesell, d. gr. Katler. * I 31 {. —
Klein, AxchäoL-cpifr. MitteiL 1880, 2. —
Puchstein, AzchAoI Anx. 1800, 102. — Lep-
ains, Grieek. Marmorstudien S4, 1S3, 128. —
Saiten Alto. MitteiL 180t, n-n, 41 1. TTl
— Hitsig-Blftaaer. Praasalas^ n MO. —
PanlyWiasavs, Btalcnc. III UM (Bo-
km). — Klais. Gesch. d. gr. K.. I SQ^
C
CaaMnk a. Jfsfna CmMt«.
Caaisne, George, Maler, 1MB Mitglied
der Pariser Lukasgilde.
Rev. univeri. d. arts XIII 323.
r««i<a« Placido, span. Architekt in
Santiago di Compoetela, geb. 1720, f 1812.
Laienbruder im Kloster S. Martin Pinario
hat er am. Neubau dieses Konventes mitge-
wirkt, verschiedene Altäre und Dekorationen
der Kirche und der Sakristei entworfen und
die Kirche S. Francisco vollendet Br ar-
beitete im Sinne der von der Akademie von
S. Fernando vertretenen klassizistischen Rich-
tnng.
O. Schubert, Barock in Spanien 1908.
M.9.B,
Caan, Jacob Cornelias, s. Com.
Cita j Cuamltjaaa, Antonio. Mater.
gdbL 18S8 in Barcelona, f am 24. 1 1907;
Solln v<xn Diego C, der als Erbauer und
Dekorateur katalanischer Tanzzelte (sogen,
■gtoldadoa") bereiu eingn knnMliaadwerfc»
InMB Benfe oblag. Astoido C cifiidt den
ersten Malanterricht von Gabriel Planella,
kam dann zu einem Dekorationsmaler in die
Handwerkslehre und studierte schliefilidi an
der Eecnela d. fi. Artea sv BarcckMu nntcr
Cfandlo I^oraonte od PeUo Mltt j Footaf
nals, die Ihre Schüler mit den Werken der
deutschen Nazarener und deren früh-italieni-
schen Vorbildern wie auch mit dem reichen
«nd cttcaartit charaklenraUcB hietorisdica
DenknUcrMibltse Ketahnleae ttrtraal sa
machen suchten, und hierauf (mit seioera
Freunde Agastin Rigalt) an der Academia de
S. Ftoiando zu Madrid anter Feder ico Ma-
drazo. Nach Barcelona niriickgekehrt, malte
er an der Deckenwölbung des dortigen Teatro
del Liceo eine Szene aos Lopes „El aeero
de Madrid" and errang dann, nachdem er
zu seiner WdterbiVlung Rom besucht und
auch in Paris eine Zeitlang im Atelier Glry
res gearbeitet hatte, 18Ö3 in Barcelona mit
dem Gemälde „El tributo del Cesar" (anf»«
kauft für das Muaco Provincial zu Barce-
lona) ein Stipendium zu einem zweiten Stu-
dienaufenthalte in Madrid, wo er diesmal
unter der Leitung C. L. de Riberas arbeitete
md 18G4 durch eine Medaille ausgezeichnet
wurde für sein HistorienbiM ,4^ heroina de
Feralada" (sngdcanft ffir d. Madrider Museo
Nacional de Arte Modemo, Kat. No 66).
Durch den Tod seines Vaters zu vorzeitiger
Rückkehr nach Barcelona veranlaAt behoff
Weiterföhnng der viterlidwn Dchoratioaa-
Werkstatt, fibemahm er 1885 an der dortigen
ProvinzLal-Kunstschule zunächst das Hilfs-
lehramt und 1874 — nach glücklichem Kon-
Inirrenzsieg über seinen talentvollen Mitbe-
werber Simon Gomez — das Haoptkhramt
fQr MaKccfadk and Komposition. ScMieBlieii
zum Direktor der Barceloneser Kunstschule
ernannt, hatte er einen so ausgedehnten Schü-
lerkreis zu unterrichten, daB ihm zu eigenea
grcleren KonpoeitionMrbeitcn keine Zeit
■ehr Bbr% Mieb. Um so eifriger widmete
31»
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CdMsgr -> Ctbant
er sich während seiner langjährigen akademi'
sehen Lehrtätigkeit der Bildnismalerei. Lange
Jahre hindurch der angesehenste PortritiM
BareeioiiM, schuf «r unter anderem die BOd>
nis«e Könif Alfonsos XIL im Regieruogt-
palast und in der Direccion General de Bene-
iicencia y Sanidad zu Barcelona, — des Ma-
lers Viladomat in der dortigen Galeria de
Catalanes Ilustrcs etc.
Oasorio y Bernard, Gal. Biofr. de Art.
Eapafi. dd S. XIX (1883-84) p. III f. — Ro-
drigaez Codoli in La Vangoardia (Barce-
Uoa) Tom 17. Z., 27. 2., 5. 3., 9. 3.. L 4. 1907. —
AkMB der Bafoetonwer Akad.-Sitniig vom IT.
S. IMMT. M. ütHU»,
Cakaay, s. Cahhaey.
CahaUlot-UaaaU«, Camille-Liopold.
Ihuiös, Maler, Sohn u. Schüler des Folgen-
doi, f^. 1888 n Paris. Er sIeUle im Salon
von 1864 bb 1888 aas. Sdn Gebiet ist die
Genremalerei, z. B. Junge Mutter. Palm-
sonntag (Samml. Eggers-Wien 1888), Wai-
se».
BalliefAvvrajr, Dict fffai. I 18S. R.C.
CshsWat-Iismll» Lovis-Simon, SdiQ-
ler von Piris und C. L. Müller, 1810 zu Paris
geb., stellt im Salon von 1861 bis 186S meist
unter dem Namen Louis LassaUt aus. Genre*
und Kostümmaler. Auch als Illustrator tätig.
Bcllier-Aurray, Dict gin. I 183. — Gmt.
d. B.-Arta, III m. — N agier, Moaogr. IV
No 1180. R. C.
CabaMi, Juan Benedetto, wahrschein-
lich Span. Maler des 16. Jahrh. In einer Rech-
nung für die Besitzung Kirchheim der Fbmilio
FuRger erwähnt im Jahre 1661.
G. L i n. Haas Feiner wd dis Knsi, tstssfa
1M8 p. 140. Jt C
CilMlSBik CabaiUro,
Cabaletto, s. CavaJUtto.
Cabaliere, John, Maler in London, t ^
12. 6. 1780; als W(>inhändler in Bond Street
ansissig« machte er sich dnrdi Bildnisminia-
turen bshuntt oIbm }sdodi Mteiillicliif Ans*
Stellungen zu beschicken.
Redgrave, D'tO. of Aitists 1878 p. 67. —
Williaaisoa, Tha Bist. «C fSetr. IfiaiaL
(1904) I 185. jr. W. Broekwfli.
Caballar, J o -> if, span. Architekt, geb. in La
Jana im Anfang des 18. Jahrb., f in Valaicia
1748. Seit 178S Mönch im Kloster S. Miguel
de Um Rcyes in Valencia, errichtete er den
Hauptahar der Kirche diesM Klosters aus
Marmor und Jaspis u, fertigte schöne Weih-
waMcrbecken für die Pfarrkirchen Valencias.
A 1 c a h a n, Artiat. Vslsae. 411. M. v. B.
Csballsr, Martiiw ipin. Architekt wurde
«m 88. 8. 1681 LandeÄmndtter in Valenda.
A 1 c a h a 1 i. Artist. Valenc. 412. M. v. B.
Caballero, Andrea, s. Lopet-Cahallero, A.
Caballero, Diego, span. Kapferstecher, der
1647 für die Ausgabe der Synodal>Verord-
nmigen von Sigfienca das Wappen des Bi-
sehofs Mateo de Burgos stach.
Viftasa, Adic. II 85. M. v. B.
CabaUess, M. S., aeitgenöss. Crtnreauler In
Paris, stellt scU 1880 im Sdn (Soe. d. Artist
fran^.) aus.
Martin, Baumeister- des Her-
Alba. Ende des 16. Jahrh. an der
Kathedrab von Coria titig.
LUgnno f Amir«la, IfsHs..! ise.
M V B
Caballsn^ Pedros «u. Haler in SerOto
um 1697.
G e s to B o, Aitü. Scvill. III 27« f. U. *. ».
CabaUs» j topss, Vic«nt«. BiMhansr,
geb. 1888 in ICadrid. t M. 8. imS in VaHs.
dolid: Schüler der Academia de S. Fernando
zu Madrid und von Siro Perez. Er betätigte
sich hauptsächlich als Omamentbiklhauer, so
1868 bei der Beetaurierant der Kirdie S. Vi-
cenle an Avila and 1800 M sriaen Arbeiten
für das Erzbischöfliche Palais zu VatUdoKd,
wo er seitdem als Akademielehrer ansisa%
blieb. Neben weiteren dekorativen Arbeiten
schuf er in Valladolid audt vtracbisdeM
Graboiiler tmd BitdoisbOsten. Sein letafese
Werk waren einige Reliefmedailloos fflr das
Palais des Marqu^ de Caaa-Pombo.
Ottorio y Bernard, Gal. Biogr. de Art.
Eapafl. del S. XIX (1883—84) p. 112. — EncicL
Eapasa X 54. M. Utritlo.
Caballero y VillaiMl, Jos^ Maler, geb.
am 17. 9. 1842 in BarcarroU (Prov. Badajoz).
Schüler von Jos^ («utierrex de la Vega, seit
1864 weitergebildet an der Escuela Especial
de Pintura zu Madrid, wo er 1866 und 1871
verschiedene Jagd- und Küchenstilleben aus-
stellte und ^ter hauptsächlich als Portratist
and als Bajpist von PradchGemildsn titii
wer.
Ossorio y Bernard, Gal. Btofr. de Art.
Ejpaß del S. XIX (1883—84) p. 118 1 — EncicL
r.pas^ X 55. dCVlrilto.
CabaUetto, s. CavaUttto.
(M>alloa, Luis, Maler in Sevilla, fährte
1681 Arbeiten für die Pfarrkirche Santjago
d Vic}o aus.
G e • t o s o, Artif. Sevill. II 18. * U. v. B.
Cabaaa, Antonio, Maler und Steinzeich-
ner, geb. in Vakncin, r l enda 1840; malte
namentlich eine Reihe guter Porträts, dar-
unter diejenigen des Ministers D. Jos^ Canga
Argüelles, des Stierkämpfers Francisco Mon-
tes etc. Als Steinzekhner lieferte er für die
Zrlt-Mbrift „El Entreacto" ein trfffüches Bild-
nis des Schauspielers Carlos Latorre.
Oasorio y Bernard, Gal. Biogr. de Art.
Eapafi. del S. XIX (1883-84) p. 118. — EnckL
Eapasa X 86. M. Utrillo.
Cabaash MUc Adda, Malerin, geb. and
ansissig in St IMdfer (Visodase), Sditticria
ihrr- Vaters Flor. N^m. C, debritierte in der
Salon-Ausstellung zu Lyon 1898 mit einem
Stilleben und im Salon der Soci^t^ des Ar-
tistes Francais zu Paris 1901 mit einem
minnKdien Büdds und einem GeBrAHde
.Jetmes filles jouant de 1a cithare". Seitdem
beschickte sie beide Salons weiterbin mit breit
390
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Gaben« — Cabanel
bebandelteo, gut belichteten Bildnissen, Frei-
Bdit-Ficarenbildeni, Landschaften und Bla-
mcnstücken, anter denen hervorzuheben sind:
Une fenne « Provence (Lyon 1899), — Jeune
fillc au cliapeau vert (Lyon 1906), — Chry-
santhemes (Paris 1906), — Les deux amies
(Paris 1907). — Far niente (Paris IflOfl!^ —
Effet «Tauloauie (Lyon 1900), — En praoM-
nade (Paris 1909). — J eune filla bnuw (Lyon
1910). Sie signiert „Adda Cabsne".
Fastoer n. Ljroner Salon-Kat B. Vial.
Cabaa«, Alb in, Zeichner und Lithograph,
geb. am 8. 12. 1888 in Nimes, seit 18»
SdiBler von Vibcrt, jfourdcdl nad G. Aodri
an der Ecolc des B.-Arts zu Lyon, tätig
ebenda als Lehrer an verschiedenen Schulen;
beschickte die Salon-Ausstellungen zu Lyon
188^1810 mit einigea Bildnisxeidmangea n.
Dekor atkmacBtwflrfcn nnd mit den Itlhocia»
phierten Porträts von Jacques Stella (1886)
und Mgr. Mermillod (1872). Auch die Bild-
nisse von Gaspard und Pierre de Monconys
(^rivöts" der Lyoner Kaufmannschaft im
17. Jabrfa.) hat er auf Stein gackhnet
Imer Salon>Kat. — Dkt Uogr. da Rhftne
ISN. — An dl au BiUiogr. ieonogr. da Lyonnais,
»Bftrahs ^ 1471. B. ViaL
Cabsne, Edouard, Maler, geb. in Paris,
Schüler von Bougiitn i, I r- h-ckt seit 1876
den Salon der Societe des Artistes Franc- ^H'
jährlich mit Porträts sowie gelegentlich auch
mit akademisch korrdcten Aktstudien, Bo-
h^e-Genrebildem (La mort de Francine,
1888) und religiösen Darstellungen (La fuite
en Egypte, 1896). Unter seinen Porträts sind
adien einem solid durchgeführten, robust-
ten^ramentvoUen Knieatnck-BUdnis der Pa-
riser Carmen-Sängerin Mlle Soyer (Saloa
1904) namentlich einige seit 1905 im Salon
ausgestellte hübsche Kinderbildnisse hervor-
zuheben.
Pariter Salon-Kat 1876—1910 (mit einigen
Abb.). — Fanfulla delU DomcniGa 1884 N. 33
p. 4, col. 4. — B e II icr- AnTraj, Dkt gfo.
(1882) SuppUm. — llirenr, Dkt dea Veotes
d'Art (1901 f.) II 1. •
Cabana^ Florian N^morin, Land-
schafts- und Stillebenmaler in Montpellier,
später in St.-Didier, geb. in Logriand (Gard)
am 25. 10, 1831. Schüler der Pariser Fco f
d. B.-ArU unter Matet und Picot. Stellte
swiaehen 1806 ood 1881 wiederholt im SakM
am.
Balller-Aavray, Dict fte. I o. Sappl. —
Gas. d. B.-Arta V 343; XI «0. H. V.
Cabaaa, F r a n c o i s, Emailmaler, 1730 geb.,
lebte zu Genf in gemeinsamer Wcriutatt mit
seinem Rrtider Gabriel tätig.
Brun, Schweizer. Kstlcrlex. 1905 I R. C.
Cabane, Gabriel, Emailmaler, Bruder des
Francoi« C, lebte 1726—1780 ftt Genf.
Brna. Schwaiser. Xalkflax. 1005 I. R. C,
Cabanal, Alex andrem Ifaler, geb. m
Montpellier am 28. 9. 1828, f in Paris am
S8. 1. 1888. Trat Okt. 1840 in die Pariser
Ecole des Beaux-Arts ein und v^urde Schüler
von Picot 1845 erhielt er den Großen Rom-
preis für Geschkhtsmalerei mit dem Bilde:
J^us dans le pr^toire. 1868 wurde er zum
Mitglied des Instituts und zum Professor an
der Eoole des B.-Arta ernannt 184i erschien
er zom eraten Mak im Sakm (Oiristna in
Gethsemane), den er seit 1861 bis zu seinem
Tode regelmäfiig beschickte. Im Salon 18EB
errang er mit seinem während seines Auf-
enthahca in lutien (1846-M) entstandenen
„Tod dea Moses" die 2. Med., im Salon 1885
mit der jetzt im Mus. zu Versailles befind-
lichen Glorifikation des hl. Ludwig die 1. Med.
— Um diese Zeit wandte sich Cabanel von
der Hiatoricnmaierei dam Porträt zu, auf
wdAem Gdbiete er adne grOBten Erfolge
feiern sollte; gleichzeitig machte sein Stil eine
Wandlung vom Ernsten und Herben zum
änterKcb Geffil^^en, das sich im Zusanunen-
hang» mit taatr kalten, gliaenwn Farbe» oft
bw ina Sfl8iirh"SfiiHraeutale ateigerte. Dieae
dem Zcilgeachmacke gemachte Konzession
verhalt ihm zu seinem Triumphe : er wurde
der Mod^ortrittst der vornehmen Damen«
weit dea zweiten Kaiaerreichei^ die ttire For»
Gerungen eines gefilligen loRf'BdieB Arran-
gements und einer noblen, delikaten Inter-
pretation weiblicher Grazie in ihm erfüllt
fand. Dar minnlichen Intellektualität gegen-
über versagte Cabanels Portritlnmat durch-
aus; das eklatanteste Beispiel dalSr ist sein
Napoleon TU., der auf dem Sal .n von 186Ü
gewisses Aufsehen erregte, den aber schon
damala die Kritik als loBerlkh tadelte nnd
weit unter seine Frauenportrats stellte. —
Als Maler der idealen, nackten, weiblichen
Schönheit hat C. lange Jahre einen wenn auch
niemala ganz unbestrittenen Ruhm genossen.
Ol. Blane, die bedeotendste zeitgenössische
Stimme, findet bei aller Bewunderung Caba-
nels doch schon eine Zwiespältigkeit und eine
innere Unwahrheit in diesen eleganten Nudi-
täten, deren berühmtestes Spezimen die jetzt
im Lmtenabourg-Mus. befindliche, von Napo*
leon seinerzeit mit 40000 Fr. bezahlte Venus
.^nadyoinenc ist. „Diese mythologischen We-
sen," sagt er, „deren Formen übrigens ge-
scbmadivoU und deren Farben überaus deli-
kat rind, ^id niciht ia den Fabelwäldem anf-
gawachsen; sie kommen aus der Stadt, aus
Paris her." Der Erfolg, den C. mit diesem
Genre beim Publikiun fand, hat ihn leider
diesen Weg unbeirrt weitarverfolgcn lassen,
der addieBlich snr Rontine nnd 6dcn Manier
führen mußte. Daß aber dem Porträtmaler
auch in diesen beiden letzten Jahrzehnten sei-
nea Leitens noch mancher glückliche Wurf
bewdaen Bilder vric das prächtige
der GrSnderbi des Ordens der Petitea-
Soeurs dei; Pauvres, das mit Recht die größte
Bewunderung im Salon 18äd hervorrief. Als
fdang,
rotmc
K(tnwii«THrwi. BI.V. stx n
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CiImmI " CidbiOM
Frauenporträtist wird Cabanel einen Platz
von bleibender historischer und kultureller
Bedeutu« ia der Geicli. der framöt. Ma»
tefci des 19. JahrlL bdmvln. d« et iat
ihm gelungen, ein gut Stück der geistigen
Physiognomie seiner Zeit in seinen Frauen-
bildnissen zum Ausdruck gebracht und der
Nachwelt erhalten zu haben. Die rctroapek-
tive Aosstenn«. die die SodM d. artfaics
fran«. 1908 von Werken Cabanels — meist
Frauenbildnissen — veranstaltete, hat aber
gezeigt, daß dieser von mancher Seite (Mu
tber !) als fUcher akademischer Routinier schon
Töllig abgetane Ifaler küattkriaclie Werte
festgelegt hat, die auch heule nodl alt aoldM
cnpfunden werden.
Ebe gröBere Kollektion von Arbeiten Ca-
banels wird im Luxembourg-MuaaUB *of-
bewahrt ; außer den schon erwilmtea Bitdem
befinden sich daselbst: Bildnis des Architek-
ten Armand. Tod Francescas von Rimini u.
Paolos Malateeta, Thamar und Absak>m. Ptr>
ncr besitzen Bilder CabaneU die Mus. zu
Lille (Faun und Nymphe), Montpellier (hl.
Johannes, Selbstbildnis 11862], Velleda, Al-
bayd^ Franziskanermönch, Verzweiflung der
Phldra, Büdaia dea M. Alfred Bniyaa and
das schöne, stille Porträt der Mm Muti,
1851. abgeb. bei Goos«), Waen (Dnodm
[18681, Orestesl. Carcasw^nc fChristt. Mär-
tyrer), Antwerpen (Klcopatra) und das Maxi-
milianeum in München (Verk>renes Paradies).
Auch das Metropolitan-Moa. ia New York
bewahrt 3 BiMer von ihm, darunter das BÜd-
im der Miß Wolfe und „Vashti u. Ahasver"
(IlL Cat p. 21/22). Außerdem befinden sich
im Hub. zu Montpellier einige Porträtzeich-
nungen seiner Hand, darunter daa prächtige,
in seinem kriftiBcn S& an Ingres ge>
mahnende ßtcistift-BUdaia 11. Afnanda (ab-
geb. bei Gonse).
Von sdnen grolerea ddcorativen Arbeiten
seien schließlich noch die allerdings recht
matten Fresken mit Szenen aus dem Leben
des hl. Ludwig im Pariser Pantheon und die
Allegorien der Monate im dortigen Stadt-
hatise genannt. — Der Bniflitf Cabanels auf
die französische Kunst war sehr bedeutend,
wenn auch nicht gerade günstig. Während
seiner fast 3 Jahrzchr.tc uni^panneiKlen Tätig-
keit als Lehrer an der nationalen Kunstschule
hat er eine lüge Reihe von Schülern heran-
gebildet, die vielfach die Manier dea Meisters
ins Unerträgliche verflacht haben.
Arch. de l'.^rt I ran , \" 1857—58 p. 32S. —
Jul. Meyer, Gesch. der tnod. französ. Mal.
(1867) p 367. :m f. — W. Schmidt in Ztschr.
f. bild. Kst 1867 p. 36 fT. — Vial de Sa-
b 1 1 g n y, Venus etc. de Cabanel (Paris 1S75). —
L. Du»»ieux, Art. Prang, ä l'Etranger (1876)
p. 1T2. — Ch. Blanc, Le» Art. de mon tcmps.
1876 p. 427 ff. — B e 11 i e r - A u V r 1 y. Dict.
g*n. (1882) I u. Supp!. — F. G. D u m a s, Illuitr.
Biogr. of Mod. Artitts (1882 ff.). — £. Mont-
rosier, Lea Art. Med. IV (1884) p. 4« i. <->
A. Ueyncll in Maguioe of Art im» Mai-
Hcft — Chnn.dMA«t8lB8«p. 20, 16». — Ca«r>
ficr de rAft law tk 4B. — DUcoars prononeC
«US FtofcalBas da Gihanel (Paris 1880). —
Gas. d. B.Wbfa, lutea aMNbiC.-Fr.T. BSt-
tichcr. Halarw. d. 11. Jahih. (im, nh Nach-
trag). — > lavcat gfa. des Rieh. d'Art de 1»
Fnacc; PBiia^ Mon. Cir. II ; Prov., Moa Civ. I
tL VI (Begt). — Gonse, Lea Chefs d'Oeuvre
das Mvafaade Fkaaee. Pcioture (1900) p. 2i8 f. ;
ScolpC elc. (1904), p. 270 f. — Mireur, Dict.
des Veatea d'Art (1902) IL — R. M u t h e r. Ein
Jahrh. frantft». Malerei (1901) p. 128 f. — K. E.
Schmidt, Französ. Mal. d. 19. Jahrh. (1903)
p, 137. — H. M a r c e 1. La Feint. Fran?. au 19. «.
(1905) p. 238 f. — Arscne Alexandre tat
„Figaro" vom 16. 5. 1908. Hnns Vollmtr.
CabaneL Joseph, Zeichner und Email-
maler, lebte zu Genf 1746—1888. Während
einiger Jahre mit Marc Ronx and Jean-Ahra-
ham UmM in gemefaHanMr WcifcstMt
1788 erhidt er die Genler Bfliferrechte ge-
schenkt.
Brun, Schwetaer. Killcdcn. 1905 L R. C.
Cabanal, Pierre. Genre- und Historien-
maler in Paris, geb. in Montpellier, Sdifilcr
seines Onkels Alex. Cabanel. Stellte zwischen
1869 und 1888 wiederholt im Salon aus:
Flucht Neros (Salon 1873); Tod Abels (S.
1874): Nymphe tmd Satyr (S. 1876). Das
Mus. von Montpellier hewahrt von ihm;
Hero findet den Leichnam Leanders, das Pa-
riser Ministerium der schonen Künste: Schiff-
brüchige an der bretonischen Küste.
Bellier- Auvray, Dict. gfai., Suppl. —
Kat d. Sälen 1869—88. — Inv. g6a. d. Rieh, d'atl^
pMV., flMtt. dv. I Itt. — Kitchcen. XII 6ia.
H. V.
Cabanel, Rudolph, Architekt, geh 1762
in Aachen, t ani 5. 2. 1839 in London, wo er
schon seit frühen Jugendjahren ansässig und
namentlich als Theaterhawneister tätig war.
Nach sdnen PHnen wurde u. a. die BQhne
des alten Drury Lane-Thcaters erbaut Er
war der Erfinder einer nach ihm benannten
Deckenkonstrttktiaa, des soi^ HCabnad-
Roor.
Goideman's Magazine 1839 I 329. — Red-
tr*v«L Dict. of Artiats 1878 p. 67. — Dict. of
Ne«. Biofr. 1008 III 618. M. W. BrockwH.
Cabanes, F ! o y, Goldschmied in Valencia,
der lööö im Auftrage der Kommune ein sil-
bervergoldetes Reliquiarium anfertigte.
AI cah all. Artist Vatene. 3U. U. v. B.
Gahtnask Louis, Maler, geh. am 1. B. 180T
in Toulouse, Schüler der Akademieen in Tou-
louse und Paris und von J. P. Laurens, Mit-
glied der Societe des Artistes fran^ais und
der SociM des orientalistes, Inspectenr de
rEnseignenteat dn desshi dsns les foles prl-
maircs de la Ville de Paris. Officier de Tln-
struction publique; stellt seit 1898 regclmäBig
im Salon der Soci^ti dts Artistes fran^is
aus. 1907 erwarb der französische Staat von
ihm ^ignature de la Paix d'Alais (MBB)*
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Cabanes — Cabat
Im Saka IMO «all mm voi ilmi die wirkungs-
volle Dantelhiiig eiaei WBstemtamies.
Pamer S*lon-K«t. »eit 1W8. 0. G.
Cabues, Martin, Maler in Valencia, Bru-
der des Pedro C, erwähnt in doem No-
tariatsinstrument von 1514.
Alcahali, Artist. Valenc 80. U. v. B.
fatMW% Pedros kaUlan. Maler in Va-
kada. im wird er berufen, den Altar in
der KapeUe der Generalidad <ies Konigr. Va-
lencia zu malen, 1506 überträgt ihm der Ma-
gistrat die Ausführung des Hochaltars der
Kirche N. S. de J^us. 6. 6. 1628 wird er
tnm Stadtrat ernannt. 1588 war er noch am
Leben
A 1 c a h a 1 ä, Arti«t Valenc. 7»— 80. — J. S a n-
e h i », L« Catedral de Vilencia, 530. M. v. B.
Cabaaee y Badaai, Citar. BUdhauer und
Medailleur, geb. am 14. i. 18M in Arcngpi de
Mar bei Barcelona, Schüler des Ed. B. Alen-
tom und der Escuela de B. Artes zu Barce-
lona, debütierte 1906 in den dortigen Galeriaa
Par^. Er ist der Schöpfer der neuen „Gi-
gantes" (altmodisch bekleidete grotedn Rie-
senfiguren für die Corpus Domini-ProzesFton
u. andere Volkstum!. Umzüge) fiar P;ihna auf
Mallorca und der bekrönen I n L wenfigur
des Befreiungsdenkmals zu Gerona. Als Me-
dailleur hat er sich durch Medaillen für das
Haus Wienenberger in Pforzheim imd für
den ersten span. Anti-Tuberkulose-Kongreß
vorteilhaft bekannt gemaclit. m. ütrilh.
Cabanne, Mrtie. P a u I i n e, geb. Garturoy,
Tochter des Jean Francis Gameray. stellte
1835-Ht4 einige Blumcnstödce (AquareO) im
Pariser Salon aus.
B e 1 1 i c r - A u V r a jr, Dict. gen. I.
Cabantoux, ,\ n d r e, Bronzegießer, lebte in
Genf um 18()0. Es existieren Glocken mit
»einem und dem Namen des Vaters /ma-
Fkne C. (Minie arAfologique, Genf).
Braa, SdraclMr. Katlcrlex. 1905 I. R. C.
Cabaafsa, Alejandro de, Maler, geb.
am 17. 3. 1877 in Vil' nur , a y Geltrü (Prov.
Barcelona), beschickt die Ausstellungen zu
Barcelona und Madrid mit impresiioiüsti-
scben Landschaften elc. von ausgesprodien
peratal. Eigeaiit 4kr Ansffihrung u. des Ko-
lorites. Eä{ge seiner Gemälde gelangten in
das Museo Municipal zu Barcelona und in
das Museo Balaguer zu Villanueva. Fttr die
Caaa de Ayvntamiento au Villanneva malte
er das Bildnis des Diditers und Staatsman-
nes Victor Dnl ik-j-T.
Encicl. Espaaa .\ 91. — Forma I (Barcelona
1904) 421 f., 427 (Abb.). M UtrUlo.
Cabaayes, Jose, Maler in Barcelona, 1703
Innungsvorstand.
Viftaaa, AdicU 85. M.v.B.
CA*Kf9m j Balleeter, Joaquin, Maler,
geb. in Valencia, t am 3. 12. 1876 in Bar-
celona. Von Hause aus nur Dilettant, ge-
hörte er den Akademien zu Valencia, Bar-
celona and Palma (Majorca) sowie auch der
Denkmäler-Kommission der Madrider Aca-
demia de S. Fernando als Mitglied an. Das
Museo Provincial zu Valencia besitzt ein
Landschaftsgcmälde von seiner Hand.
Oasorio y Bernard. Gal. Biogr. de Art.
EatMOi. del S. XIX (1883-84) p. 118. M. Utrill»*
Cabaufia y Haniades, FraaeiscOi Ma-
ler, geb. in Rioseco (Prov. Valladoüd). Schü-
ler von C. de Haes an der Escuela Superior
de Pintura zu Madn l, beschickt die dortigen
Kunstausstellungen seit läS4 mit Genrebildern
und Stilleben sowie namentlidi nrft Land«
schaftsgemilden. für die er 1895. 1897 und
1906 verschiedene Auszeichnungen erhielt. In
der Madrider Ausstellung 1910 war er mit
einem „Idilio" und einem schlicht-realisti-
schen Landschaftsbilde ,J.a Sierra de CÄr^
doba* vertreten (Kat. p. 16 u. Abb.).
Ii. UtrUlo.
Cabaret, A n t o i n e, französ. Faiencier,
übernahm im Jahre 1796/97 (an III) die
F3d>n*k zu Sceaux von Glot.
R- Jean, Le» Aru de la Ten«, Paria 1911
p. 162 i.
Cabart, Marie-Ernestine, gsb. Strrttt
geb am 12. 9. 1818 an Paris. Partri^ oad
Genremalerin, stellte 1834—1849 im Salon
aus u. zwar bis 1846 unter dem Namen Serret.
Bellier-Auvray, Dict gin. R. C.
Cabarteuz, J e an-J ac q ue s-F r a n?o is,
französ. Kupferstecher, Schüler M. Hilde-
braods, steUtc im Sakn von 1880 bis 188B aus.
Viele seiner Arbeiten, Landschalls» o. Genre-
stiche als Illustrationen für das Magasin Pit-
torcsque geschaffen u. a. nach A. de Bar,
Hondecoeter, Lebrun.
Bellier-Auvray, Dict. gto. SepfL JL C.
Cabaasi, M a r g h e r i t a, GearCfll^rin k
Modena, f das. Tljihrig 1784.
Tiraboschi, Netiiie eee. »88 ». l»t -
Laasi.Stor. Pitt 1B84IVM. R. C.
OsiMSM (eigentl. Harang, genannt C),
Guillaume-AIpbonse, geb. zu Rouen
(Seinc-Inf6r.) am 26. 2. 1814, f am 16. 8.
1884. Maler und Zeichner in Paris, Prof. a.
d. Ecole d. arts deooratiis, Schüler von David
d'Angers a. P. Delarodie. stdite Im Salon v.
1841 bis 1«?2 Historienbilder aus, wie die
Gefangennahme des hl. Ludwig nach der
Schlacht bei Mansourah (1864), Tod Arthurs
V. Bretagne (1868). Dsntc und VeisU im
Kreise der Giganten aSTO), Jnnge Ftadierla-
nen (Aquarell. 1882).
Bellier-Auvray, Dict. gia. u. Suppl.
R C
Cabat, Louis, Maler, geb. 6. 12. 1812 in
Paris, t daselbst 13 3 1R93; empfing seinen
ersten Unterricht bei einem Ponellanmakr,
bei dem auch Dias, Da|»r6 «nd Raffet lernten,
trat mit 10 Jahren zusammen mit Decamps
bei Camllle Flers als Schüler ein. 1833 de-
bütierte er im Salon u. zc^ mit 7\vei Bildern
„Les Bords de la Bouzanne" tmd „Interieur
de cour couverte", die unverkennbare Ein-
flüsse von Wfnants u. Isacfc v. Ostade icigten,
\ 11*
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Ctbua — frtilMij
dk AuimcrkmiilKit aof skb. Ein Jahr dir»
anf cfilcite ct uo Salw isR den BfldwB
^Etang de Vilic d'Avray und ,,Lf5 Tarrfins
de Beaujoa" einen großen durchschlag enden
Erfolg. Beide Bilder spiegeln die Eindrücke
wieder, dk Catat in dieier Zeit voo Coo-
MaUci K«Mt cnpfangen hatte. And) Ihm
waren die Augen für dir Schönheiten der
Natur geöffnet; er hatte auigchört, die Kon-
TtlWiwifW der iMeren Meister nachzuschaffen
nd digiagMi wAuwt, die AnBcaerMtniaac nü
slafkcm Rca&nnii kfinsfknsdi lo fibertn*
gen. Vom Jahre 1884 an rnhltc Cabat, der
mit Bewtinderung zu Delacroix aufblickte, zu
den Hoffnongen der Gcneratioa von IflBOL
Wk leine Zettgetiowen lemie er ih cofm
tmd weitere Uogebong voo Paris Heben, vnd
«o gehört er nut zu den ersten Entdeckern
des Waldes von Fontainebleau, in dem er
sich 1886 niederliefi. In diese Zeit fallCB Wtdk
einige Reisen, die er mit £>upr6 xusamnen
durch die französischen Provinzen nntemahn.
1887 bereiste er zum erstenmal Italien und
UeB sich auf längere Zeit in Rom nieder.
Dkaer Aufenthalt bradHe eine neue, entachet-
<!mdf Wendung in sein Leben, indem die
ital. Kunst ihn wieder mehr zum Klassizis-
mus zurückführte, wodurch er sich von seinen
ersten Jugendgenoaaen künatieriach cntfenite.
Danoa ccUbcn rieb anck adne gerLnperen
Erfolge im Salon von 1840. 1846 zog es ihn
zum zweiten Male nach Italien. Von dieser
Zeit an schwankte er zwischen dem starken
und gesunden Realismus seiner Jugend und
einem kiUea Khadfismas, der sidi an Pms»
sin anlehnte, hin und her Seine frühesten
Bilder wurden immer am höchsten geschätzt;
so erzielten „Les Jardins de Beaujon" 18B8
auf der Vente der Ducbeaae d'OrUans 88000
Francs und 18B7 auf der Vente Deforge
18 500 Fr. Inden Jahren seit 1855 hatte Cabat
mit ,J-a revue de Villeroy", — „Le Cr^us-
cule", — „Le Soir au lever de la lune" und
1807 besonden mk «Souvenir du lac de Ncni"
nodi Mnsderisehe Erfolge; dann Sher fhote
seine Kunst mehr und mehr ab und wurde
immer kühler und akademischer. Er wurde
1848 zum Ritter, 1866 zum Offizier der Ehren-
legion und 1887 mm Mitglied des Instituts
gewählt Von 1879— 188S war er Direktor der
Akademie in Rom. 1806 wurde eine Ge-
samtausstellung seiner Werke veranstaltet n»
■ein NachlaB versteigert. Werke sefaier Hand
befinden sich in Paris Im Louvre „L'etang
de Ville d'Avray" (1833), „Un Soir d'Au-
toninc" und ,,Lc -eu de boules" (Aquarell), —
im Luxembourg-Museum «Environa de Paris"
(Aquarell, 1880) and JLavense i Btromtf en
Othe" (Federzeichnung), — im Musee Cama-
valet verschiedene Zeichnungen; — femer in
den Museen zu Rouen „Lac d'Italie", — zu
Amiens «Le Bon Samaritain". — zu Le Havre
«Lea Pti^rins d'Emmaos*, — ca GrenoUe
„Miraele de Saint Duriniiine'' (1887) tnd
,T^nt vue de Vorepp«", — zu Lille „Vue de 1a
Canipigne de Rorae", — zu Nantes »Une
ferme en Normandie", — zu Loftv^en Jti^Olt^
(1843 im Pariser Sak» au«cstcllt).
Als GnphÜKr bctitigla tkh C. in Sld«-
zeichnungen wie „Interieur d'une m^airie"
(Sak» 1884) und zart behandelten Kupfer-
ätzungen wie iJL'^tang de Ville-d'Avray" (in
A. G. DecampsT «Mna^* von 1884 veröffeat-
ttdit). — jOmmMn Nonmndar, — „Utt
moulin 4 Aamak* und ,fJat vanoe* ift.
raldi).
D e s t i g n y, La Revue poH du Salon 1840. —
Tb. G a u t h i e r, Les B.-Arta en Europe IBSS
II 125 ; Expo», de Tabl. mod. 1860. — L. J o u r -
d a n, Peintrcs Franc.. Salon 1859, p. 81. —
Huitin in L'Art XVI (1879) 1 ff. — Bei-
lier-Auvray. Dict. gen. (1882) u. Sappl. —
Aug. Barbier, Souv. etc. contetop. (1883). —
B « r a t d i, Let Grav. du 19. s. (1886). — F r. v.
Bötticher, Malerw. d. 19. Jahrb. (1891, mit
Nacbtr.). — Chron. des Aru 1893 p. 86. — H.
Mornand in „L'Ermitage" v. März 1894. —
Nouv. Arch. de l'Art Frmn?. 1900 p. 341 f. —
R. Mut her, Ein Jahrh franiös. Mal. (1901)
p. 86. — H. M i reu r. Dict. d. Vente^s d'.\rt II
(1902). — J. Breton, Nos Peintres du Siiclc
(„L'Art et le* Art.") p. 61 ff. — K. E. Schmidt,
Franiö». Mal. d. 19. Jahrh. (1603) p. i2. — H.
Marcel, La Peint. Fran^. du 19. i. (1906)
p. 153 f. — F. Dorbec in Revue de l'Art an^
et mod. 1908 XXIV- 361 ff. ; o. io Gax. d. B.-Arta
1909 I 309.— 333; a. aoek TaUos Alphab^ der
Gaz. d. B.-Arta. O. GnmtoW.
Caban, Eugene Charles, Blumenmaier
an der PorzeUanmannlaktnr in S^res» 1847—
85. 1887 bemalte er 9 graSe Baloslervaatfl.
die Napoleon dem Sultan schenkte.
Lechevallier-CheTiKnard, La Ma-
anf. de Porcd. de S^es. 1906 I 155. 157; II
189. — L. Dusaicux, Les art {ran«. 4 l'^r.,
187«. H. V.
Cabaad, Paul, geb. zu Annecy (Haute-
Savok), Lsndscbaftünakr, Schüler von M. J.
Honrnng; stellte im Sak« von 1870 bis 1861
ana.
BelHer-Auvray, Dict. K*n. Suppl. R, C,
Cabbaey (auch Cabay, Cabaay, Cafroay),
.M i c h i e 1, Miniaturmaler in Antwerpen«
187S— 78 als Lehrling des Miniatnrialca Ber*
naert van den Bioedc» 1875—76 als Meisler
der St. Lukasgilde in den Liggeren erwähnt,
am 22. 2. 1722 in der Liebfrauenkirche be-
graben. Für die in letzterer Kathedrale noch
vorhandenen Mitgliederregiater der beiden
Bnidersdiaflea »van de Veertiendaagsche Be>
rechting van het Zuiderkwarticr" und ,,van
hct Noorderkwartier" (van Onze Lievc Vrouw)
lieferte er eine Reihe eleganter tmd fein de>
taillierter Miniaturbildnisse in ^Aqoardl'
maierei, so fSr dsa Register der SSdparociiia
1708 das Medaillonbildnis des Obmanns Hen-
ricus Ullens (in reicher allegor. Ftguren-
umrahmung, signiert „Mio. Cabbaey fectt")
und 1711 dasjenige des Biichols Petrus J*-
3*4
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CtUMgc — Cabet
»«phus Franckcn-Sierstorpff, — für das Re-
gister der Nordparochte 7 weitere Bildnisse
(da> «pitota vca 1714). Wcüert MalimlK
C« ivcrdtt {b den Kitakgca der AeauSSgen
Privatsammlungcn P. A. de Licht-Antwerpen
(1732) und P. FouQuet-Anuterdam (1801, —
SusänntL im Bad* m GwwchmwitenO nf-
geführt.
KoBbo«t«-Leriait Uggerca n 8M
(Reg.). — Krann, De Lerent cn Wericea I
IM. — De DietKke WAraade 1893 n. 281. —
M. Rooscs in Onn Kaawt 1904 I IM i. (mH
Abb.). - A. V. Wurikaeh» XkMM. ks^
kricx. 1M4 I 130. •
Cabtafik ««L Kopfentedier der t. Hüfle
de« 18. Jahrh., ron dem Heinecken (Dict. d.
art. 1789, III) das Blatt anführt: Le Tailleur
methodiste surpris cn adultire.
CabbcU, R.. Maler in Loodoo, wo er 1806
ia der Boyd Acad. doe Smw mm Sliäkc
•pearet Staim aaaMelhe (Fefdinaad and
Ariel).
GrsTa% mar. Acad. tjASb.. 1905 I.
U. W. BrocktU.
Cabeiie^ s. Ferro Cadbtiro.
Cabel, Arcnt Arentsz, boHänd. Makr,
geh, in Amilerdam am 1888^ ffihrte idBcn
Namen nach dem von ihm bewohnten Haus
an der Prtnsengracht gegenüber d. Noorder-
markt. Er heiratete am 19. 5. 1619 im benach-
barten Dorfe Sloten Joo^|e Jana and atarb in
•einer Vatentadt w Okwber 18M. In der
Art von Hendr. Avercamp, aber derber in
der Farbe und weniger sorgfältig in der Zeich-
nung, malte er Winterszenen und namentlich
Darstdtungcn von Jigem nnd Fiacbem, be-
aelctiuet mit einem ana iwei A gebitdelcn
Monogramm. Ein 1629 datiertes Bild mit
Schlittschuhläufern in der Sammlung Wacht-
meister in Vanis (Schweden) hat lange als
van de Venne gegolten. In den Mos. si Am-
alerdam, Rotterdam and Anhrerpcn eind gute
Bilder seiner Hand.
_Ond-RoUaBd VII 29, 80. — v. Frimmel,
■HMer f. Getnilddrande It 166—15«. — J F.
vaa Somerea, Onda Kunst in NederUnd. —
Aaaaterdam In de 17de ecow. lU, SchUderkuntt
S. M. E. W. Mott.
Cab«-!, riuch Kabel.
Cabeijauw, Samuel, hoUänd. Maler, war
1661 ScMiler voo Arcat van Raveatejn im
Haag.
Obreena Areh. V 14t. E. W. U«tt.
Cabello, Juan, Steinmetz in Sevilla, mit
Luis de Ofis 1668 am Bau der Casas capitu-
lares der Katliedrale beschäftigt
Geatoto. Artii SeviU. I 177. U. v. B.
Cabello y Amo, Luis. Architekt, geb. 1888
in Madrid, seit 1858 Stipen^lJat (1»r Akade-
mie SU Rom. Nach Madrid zurCickgekehrt,
wurde er zunächst zum Hilfslehrer u später
(1876) zum Professor an der dortigen £|-
cuela de Arquitectura ernannt, wo er ttocll
ielst tätig ist, als Mitglied der Academia de
S, Fernando auch hier ein Lehramt für Bau-
kunst mit venofgend. Neben «fKtM<^.ii^
Zeitschrifieaeanyt nnd TUbbroadiBrcn ver-
öffentlichte er eine Anzahl größerer Archi-
tekturwerke wie „Teorla Artistica de la Ar-
quitectura", — „La Estetica de las Artes dd
Dibujo", — .,£1 Barroqmamo y laa Artaa
Plasticas de Espaila". |f. ühW».
Cabello Isaxci, Segundo, Maler, geb
1888 in Astorga (Prov. Le6n). Schüler seine*
Vaters Luis C, der an der Academia de In-
fanterie zu Astorga ala Zeidien- md MatiM-
matiklehrer wirkte; weitergebildet in Madrid
ontar Cecilio PI&. In den Madrider Aus-
•telhmgen errang er 1897, 1^, 1901, 1904 u.
1906 verschiedene Auszeichnungen tmd Me-
daillen; in derjenigen von 1910 war er mit
einem Kircheninterieur vertreten. Die Pa-
riaer Wettamatelhmg 1900 beschickte er mit
dem Gemitde „Fin de Siecle". Gleich
seinem Vater ist auch er an verschiedenen
Lyceen sowie an der Escuela de Artes In-
dustrialcs zu Madrid als Zeichenlehrer tätig.
Endel. Ettpasa X 11«. — Cat. G*a. OfÄc. de
l'Expot. Univers. 1 Pari« 1900 II 34«. — Cat
Emm. Nac de Pintura etc., Madrid 1910 (m.
Aft.). M. Utrülo.
Cabello 7 I^iodra, L u i s M a r i a, Archi-
tekt, geb. 1888 in Madrid, früher Stadtbau-
nielster in Valencia, jetzt Architekt im Kul-
tus- und Justizministerimn zu Madrid. Seine
bisherigen Hauptwerke aind: der architekto»
nische Unterbau zu dem vom Bildhauer Que-
rol ausgeführten Legazpi-Monument in Ma-
nila (Luzön), das Gebäude d. R. Academia de
Medicina zu Madrid und die Restaurierung
des Kreuzganges an der Kathedrale zu Gu-
dad-BodrigD aowic diejenige der Han^tkirche
xn Alealf de Renaree. Als ArchitekturKhrift-
steller veröffentlichte er die Werke: „El
Arte, los Artistas y la Exposici6n de Bellas
Artea", — „Madrid y sus Arquitectos", —
„Bxearaite por la Eapafia irabcT*. — „Habi-
tacionea Eeonfoicaa", — «Nnavoa Eitndioe
acerca del Arte contempoctntoi", — JLk Ca-
pilla del otdor".
Endel. £q>aM X 112. M. Utrillo.
Cabert, E., die Osterr. Topographie 1903 II
329 erwähnt in der Sammlung von Frl. M.
Mclidier in Wihring bei Wien ein kleines
Daraenbnutbild gez. E. Cabert 184B. q.
Cabea, Ferdinand, 1667—68 Meister der
Lukasgilde zu Antwerpen, Miniaturist.
Rombouts-Lerius, Liggeren II. R. C.
Cabeeaa^ Pierre, Maler, geb. an Dax
(Landes), t am 18L 1. 1807 zn Mont-de-
Marsan, Dilettant, Schüler von Bazemont in
Bordeaux. Werke von ihm auf den Aus-
stellungen in Bordeaux 1776—88 (Stilleben
und Heiligenbilder) and in der Kir^ tu
.d.Soe.d.B,pAstLZXIVI8l^»arf8t.
— C Marioonean. Seloat Boradait lt. s.
Cabet, Jean-Baptiste Paul, Bild-
hauer in Paria, geb. in Nuits (C6te-d'0r) am
3tS
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1. 8. 181B, t in Twin «n SB. 10. IflTO. Sdd-
1er und später Schwiegersohn von Fr. Rüde,
detien jetzt im Louvre befindlicher Christus-
koff nach Rüdes Tode von ihm vollendet
wonktt iit Er debütierte im Sakm 1886 mit
einer Portritböste det M. Pullet und be<-
schickte seit 1844 fast alljährlich die Aus»
Stellungen des Saloo. Sein Hauptgebiet war
das Portrit; tmler den im Salon erschienenen
BildniMM aakm fHunnt die BromelmteiiFr.
Rndtt anf dcften Grabmal auf den Waat-
parnasse-Friedhofc (Marmorreplik in der Gal.
zu Versailles) und M. Moreaus in der Ecole
impMale de M^dcdne. Im Salon 1844 lenkte
er mit adoer Bfsoaaalatue eines Waodtarera
aal den Gribem von Thermopylae zoerat die
Aufmerksamkeit des Publikums auf sich;
1866 errang er mit der Marmorstatue eines
jungen, Vogelnester ausnehmenden Hirten
eine. Medaille. Spätere Arbeüenvoftilimtiiid:
Statue der Theologie, in der Pariaer Sor-
bonne-Kirche ; Reveil du printemps (Marmor-
statue im Ministere d. B.-Arts); Mil-huit-ccnt
soixante-et-ODze (Marmorstatue, ebend ); Rc-
«iatanoe, (MarmoraUtoe in DUon). 1846—68
vwilta C. in St Peterahurg, wo er 8 Baa-
rditfa fOr die Isaaks-Kathcdrale arbeitete,
einen Brunnen für das Soramerpalais der
Herzogin von Leuchtenberg, eine Flora f9r
den Winteiiartea dea ItaiaerL Palaatea ao-
ude mdirere BQateii, dartutter die dea GroS*
tursten Michael anfertigte. Auch für Odessa
lieferte er einen fignreogescbmückten Monu-
mentalbrunnen.
Bellier-Auvrajr, Dict gin. I u. SuppL —
Lavigne, Eut civ., 1881 p. 141. — Gonae,
Lea Chefs d'OeuTre d. Mus. de France (Sculpt),
1904 p. 158, IM, les (Abb.). — Gaz. d. B.-Arts,
Table alphab. 1859—80. — Chron. d. art« 1876
p. 295 (Nekrol.). — Nouv. ardi. de l'art fran«.,
3« «ir.. XIII (1997) 2«4/5. — Inv. gin. d. rieh,
d'art, Paris, mon. rcl. HI 121; mon. civ. I 71;
U 8«i5, 335, 338; III 310. — L'Art i 385; VII
144. — PariKr ,JlhHlnliQ«" 4 U. 1876.
H. V.
Cabei«, Francisco, Kunststicker in
Aranda de Duerq, 1678^ 1680 genannt.
Marti y Monai^ Balnd. hkt aitlat 480.
CalaBB dt Taca, Franc. Vera, a. V«ra
CabeMo.
Cabesalero, Juan Martin, span. Maler,
gebb in Almaden 1683, f in Madrid 1673.
Buer der besten Schnler des Juan de Car-
reSo, „markig in Modellierung und Farbe*.
Die ihrerzeit hochK^schätzten Bilder in S
Nicolas in Madrid sind untergegangen. Er-
halten sind vier schöne Gemälde in der Ka-
pcUe dea dritten Ordena bei S. Frandioo el
Grande und <Be Preiken ah den Winden n.
in der Kuppel der Capilla del Sepulcro in
S. P14ddo; in der Galerie des Prado: Chri-
stua mit den Heil. Dominicus und Franciscoa
eine Seele richtend. In der Karthauae El
Panlar bd Scfona hatte er mit CoBto und
Donoao Freahea mit Dantdlungen ana dem
Leben drs hl Brunr ausgeführL
Cean Bermudcz, Dicc I 184. — S e n t e -
nach, PLatura en Madrid 151—152. M. r. S.
Cabtsa% Jos 6 (als Mönch Franc i.^^co), span.
Architekt, geb. in Enguera 1709, t in Va*
lencU im Angoat 1778. Seit 1729 Mönch im
Kloater de fa Cbrona, entwarf er den Hodi»
altar für die Kirche des Franziskaner-Klosters
in Alcoy und erbaute das Kloster S. Barbara
in Alcira. Nach seinen Plänen wurde 1781
der Bau von S. Franciioo el Grande in Ma-
drid begcmnen und tmter seiner Leitung bis
1708 fortgeführt. Den wegen Geldmangel lie-
gengebliebenen Bau beendigten Antonio Pk>
und Francesco Sabbatini.
Alcahali, Artist. Valenc 412. <-0. Schu-
bert. Baiedi ki S^anian (1008) % S5&-58.
M.V.B,
OaManea, Franceacov mit dem Panülien-
namcn Penso, genannt C, ital. Bildhauer, geb.
1665 in Venedig, t 1737 ebenda, Schüler des
Bildhauers Josse de Corte, verfertigte 188B
verachiedcne Figuren am Araenid in Venedig,
«de BeHona auf der Bakiatrada und &
Göttergestalten am Geländer vor dem Ein-
gang. Für die Fassade der Kirche S. Maria
Assunta dei Gesuiti schuf er in die Nischen
zu aeiten der Tür den S. Giovanni Evange-
Itola imd S. Jaeopo^ aowie S. Andrea, der
aicb darüber befindet, im Tympanon des Ein-
gangs von SS. Simone und Giuda das Mar-
tyrium dieser Heiligen im Flachrelief, femer
für die Kirche Frari in der Sakristei einen
Marmor reuQwenacnrem nnt oen neneia oer
Kreuzigung, Abnahme u. Grablegimg (1711).
In S. Maria della Misericordia stammt die
Figur des S. Domenico wahrscheinlich von
ihn^ vielleicbt um 1786 zuaammen mit der
BiMniaatatue Benedikta XIII. fSr S. Dome-
nico in Venedig geschaffen. Im Hof des Pa-
lazzo Correr am Canale Grande steht ein
Brunnen mit Heiligenbild von ihm.
T i c 0 z z i, Diz. — N « g 1 e r, Lex. (dort unter
Penso). — Moschini, Guida dt Venezia I 70,
661; II 142, 570. — Correr ed altri, Vene«,
c Ic auT laRune 1847 II, 2 p. 228, — Zanotti.
Guida di Vcnez. 1856. — Molmenti e Fa-
ll n, Guid* d. Vcnez. 1881 p. 192, ' - Cl»
COgna, Inscrii. Vcnei. 1824 — 65 I 144.
G. Degli AmmL
Cabianca, G i o v. Giorgio, s. Capo-
bianco.
CaManf^ Vinecaso^ Maler, geb. 1S87 in
Verona, f am 91. 8. lOOB in Kern; einer der
hervorragendsten Vertreter rlfr Florentiner
Macchiajuoli-Gruppe, jener freien Küiistler-
vcreinigung» die im Anschlüsse an die französ.
Kunatbewcgnog der Zeit um 1860 und unter
bcaondmr Bevorzugung einer tupfenden Mal*
weise (pittura alla ..macchia") das unmittel-
bare Naturstudium in die Ifalkunst und na-
mentlich in die Landschaftsmalerei Italiena
daführte. Sobald er 186B von Venedig, wo
Waeina akademiaelM VorbUdunr ariialtaB
3«6
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CiMbei - CMni
hatte, nach Floreiu gekommen und in den
Xnk der dortiieo Maechtojaoli eingetrelenf
t«ar, entfernte er aich mehr md mehr von
dem akademischen KolorUmoi toner v«ne*
zianiachen Jugendarbeiten (darunter Gemälde
wie partenza dt Golduni" u. a.) und wid-
mete iidi mit um so leidenschaftlicherem
Eifer dem freien Studium sonnigleuchtender
Naturstimmungen. Dabei gelangte er dann
alsbald zu einer persönlich-künstlerischen
Technik und Ausdrucksweise, die schon in
Gcndldn wie JPorcik al sole" und „Man-
driana" (1860), besonders aber in dem 1861
in Turin ausgestellten Bilde „Monachine" aufs
deutlichste in Erscheinung trat Nach einem
hieraof folgenden kurzen Studienaufenthalte
in Fub (ndt Cr. Buiti v. TeL Signoritti) Hd
er sich 1864 in Parma nieder, wo er sich ver-
heiratete und u. a. sein großes Freilicht-Ge-
milde „II bagno fra gii scogli" (mit 18 klei-
MNo Stadien C* jcitt in der GiUeria Comu«
■de in PloraiB bcfiadHeh) iralleBdcte. Als
er sich dann nach seiner Übersiedelmig nach
Rom (1868) der seinem persönlichen Naturell
ganz besonders zusagenden Aquarellmalerei
lumndte, wuSte er aadi den in dieaer Tedi-
nik aqsgeffihrten Weiten leincs Ptaaeb Jene
licht- und farbenfreudige Empfindung^notc
aufzuprägen, die für sein gesamtes malerisches
Schaffen ao charakteristisch ist. In ihm fand
di« rdmiache Campagna-Landachaft einen
ihrer fcinföhligsten Parbenvcfherriicher, d«t
gesamte damals noch ziemlich rückständige
Kunstleben Roms aber seinen führenden Er-
neuerer. DaB er die heterogensten Land-
achaftaasenerien in ihren Soodcrdiarakteien
anfa fetnainnigste zu iutei pidlerwi veisUuidf
bewies er in der Neapcler Ausstellung 1877
mit (jemälden wie „l'iccola via presso Pe-
rugia", — „Una casa ad Anacapri", — ,^e-
miniscenze d'Amalfi". In den Bildersälen der
römischen Könstlerrereinigtmgen „Sodeti
degli amatori di B. Arti", — „Societi degli
Aquarellisti" und „In Arte Libertas" (1886
gegründeter Sezesaionsklub) war er einer der
eifrigsten und nach langem Verfcanntscin
schlieBlich auch einer der gefeiertsten Aus-
steller. Besonderen Beifall erntete er 1883 in
Rom mit d. Aquarell pace nel chioetro",
in London mit dem Aquarell neve a Ve-
nezia" (gleich !5einem Gemälde „II fait sa
cour" von der Royal Institution angekauft).
Die Galleria Naziooale Modema 7u Rom
erwarb von ihm um dieselbe Zeit die
Aquarelle JKal far dd gfamo" und ,Xm
neve in Ciociaria". Seine letzten Triumphe
feierte er in der Turiner -Ausstellung 1898
mit den Gemälden „Estate" und „Amore
coatantc". Noch nach «einem Tode sah man
von ihm in der Aasttellung zu Venedig 1908
die Aquarelle „Ora lieta" u. „Porto Vencrc".
Als lUnatrationsaeichner betätigte er sich
unter anderem mit einem prächtig sttnunung*-
titfen Schwanen- Nocturne für CMbrfcle IXA»
wmtio'a „Isaotta Gttttadwro".
liviaia di nmua tut I 4M: laaS III 107.
IV 407 1 5 UM V 888. — M. De Maria in
.^.Itdii" ISn p. M 1 - A. Ceeieniin J>o.
■caJca dd Fmeaaaa" (Ron) tw 11. 7. IM.
— De Gubernatii, DIs. d. Art tal. üw.
<]889). - V. Pica. L'Arte Emof. • VeMd»
1«8S p. M8; L'Arte mond. etc. a VcMda ISM
p. 114; sowie in „Emporium'' (Bergamo) 18W
VIII 330. — lUustraz. Ital. 1804 II 303; 1908
I 248. — II Giom. d'Atte (Neapel) 1897 n, I— II.
— Natura ed Arte 1901—8 I 720. — R. Pin-
tin i in „Emporintn" (Bergamo) 1902 XV 404—
423 (mit Abb.). — A. R. Willard, Hi«t of
Mod. Ital. Art (1902) p. ftOl ff. — G r avea, R.
Acad. BkUh.. (1905). — Ciliar!, Storia d.
Azte cemaaip. llaL (1900) p. SM L L. CäUari.
CMM, lfme. Anna, geb. CteroigNier,
Malerin und Bildhauerin, geb in Lyon, Schü-
lerin von L. Guy und Roubaud in Lyon und
seit 1876 von L. Bonnat in Paris, wo sie
seitdem ansiasig blieb. In Lyon hat sie seit
1890, in Piarts 1878—1904 namentlidi Bild-
nisse and Stilleben sowie auch Interieurs und
Genrebilder, Porzellanmalereiea und plasti-
sche Arbdten ausgestellt (unter ftnm lOi-
chca- wie unter ihrem Franrwiamen).
B«lll«ff-A«Tray. Dict ffe, (1888),
SuBpL ~ Sale^Kati " Bens du SjesBiaia liSTf
lfm - Revue LrmnJse 1881 1 148 ; 1881 H 81.
E. Vial.
CMi, Louis Alexandre, zeitgcnöss.
Landschaftsmaler in Paris, Schüler von Har-
pignies, dem er in seiner Kuost sehr ver*
wandt ist. Von sehen kolorbtiseh Inttre»»
santer T!ik!prn besitzt das Museum in Angers
die Ldjiiischaft von Noirmoutier (1902). Im
Salon (SfK. d Artist. Inmfi.) Stellt er seit 188?
alljährlich aus.
Chron. d. art» 1908 p. 85. — Art et Me»-
ration 1908 I SoapL III 1. — Rick, d'ait, prov.
dv. vm 8T». — Sakn-Kat 180t «ad 1904
mit Abb. JE. C
CabUianz, Jean. Bildhauer, Meister zn
Brüssel 1668-«4.
A. Pinchart. Arcb. d. Art« etc. 1860 I 38.
CaMllav, Jean, fläm. Tapissier. arbeftde
in Lille im Atelier des (Georges Bloromaer^
begründete aber 1680 ein eigenes Konkurrens-
atelier.
J. Guiffrey, Hist. de la Tap., 18S6 p. 'jSS.
J. J. GuiWrty.
Cabim, Bartbilemy, Bihlhauer, geb.
um 178SI, t 1786, ScMQer und Mter Ldver
der Akademie zu Bordeaux, stellte von 1774
bis 1782 in den Salons dj«elbst aus. Von
ihm AuBenkanzel an der Kathedrale zu Bor-
dsmuc gegenüber dem Palais Rohan und vcr-
sdiiedtte Reliefs an diesem Piliis. Bei Ptr-
rocel, Annales d. 1. Peint. Prov. 1888 pi. 88 n.
bei Zani CabiroU genannt.
Rfon. d. Soc. d. B.-ArU, XXV 697, XXVI 676.
— St. La m i, Dict. d. Sculpt. 18 s. 1810, tom L
— C Martonneau. Sakos Bardilsli 18. a.
Jt C.
3*7
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CäboMl — Mnl 7 Agoado Bijmao
OribiMd, J e h a n. Aidihdcl; fikendmait 14T4
gemeituatn mit Col'^ird Sohier und T.ouis
Guigoecourt einen Bauauftrag für die Notre-
Dame-Kapelle zu Compiigne.
B aa eh al, Dict. d. An^ 1887. R. C.
Cabat, Edward amerikan. Architekt,
Rcb April 1R18 in Boston, t das. Jan. 1901.
Er hat vcrsch. öffentliche Bauten in seiner
Vaterstadt ausgeführt und war um 1880/88
auch als Landschaftsradierer tätig.
American Art Annttal, 1903 p. 137. R.
Cabet, Jacot, Architekt und Biklhauer in
NOTon (Picardie), 1407 zum Stadtbaomeister
Wnannt.
Birird, Dict. biogr. 1872. — Bauchal,
Dict de« Arcbit fran;. i R. C.
Cabott, Johan Herman, dän. Maler,
geb. zu Kopenhagen am 7. 8. 1754, f am 5. 12.
1^4. Er besuchte 1770—88 die Kunstakad.,
reiste 1784 nach Italien; von da zurück-
gekehrt, wurde er 1791 „agrc^" an der Aka-
demie in Kopenhagen, ohne doch ja Mitglied
zu werden. Im Januar 1792 n3Mt tr mit
A. J. Carttena wieder nach Rom, wo «r 1786
doe Comtesse Pericdi heiratet«. Im folgen«
den Jahre wurde er an der Kopenhagener
Akademie als Lehrer angestellt. In Rom
fährte er aidirere Kopien nach Raffael aus.
ZeicfannngcB von ihm nach einer voa Zoiga
cntdedcten antiken Gmft in der rähe iran
Rom erschienen 1795 daselbst in Kupfer ge-
stochen (Stucchi figurati in un aepokro . .
di Roma, pubblicati da Glovami Ermaaao
CaboCt. pitt. danese).
Weilbach. Nyt dantk Kunttnerlex. —
Nsgler, Lex. — Bricka. Dansk Mogr. Lex.
— > Pcrnow, Carstens, ed. Riegel (1867) p. 97
n. 246. — Wein wich, Dsnsk Ktmstnerlex.
(Kop. 1S29}. .Minerva (Ztachr., Km.)
1796 U 333; 1799 I 375, II 3. A. lUdtr.
CttboMM^ Thomas, fMsMUbmm in Ber-
nay (Eure), erhält 1664, gemeinsam mit Pas-
quet Loiseau, den Auftrag zur Anfertigang
dea (nicht mehr erhaltenen) ChMgeiUilJe der
dortigen Franziskanerfcirdie.
Mim. d. See. d. B^-Arta XVll (IPtt) 4SI.
CAoDiet, F., Bihlnismaler, nach ihm aiMch
Nanteuil das Porträt des Kanonikus Jean
Fronto gez. 1603 F. Cabouret post mortem
pinxit«
Hainceken. Dict d. Artittes III. — Zani,
Bndd. im — La Blanc, Man. III 84. R. C.
Cebeexet, Jean, Maler, in einer Urkunde
1606 bei Herluison, Actes d'Artistes franc-
(1878) erwähnt. R. c.
Caboitj, Pierre, französ. Maler, um 1647
wir M^ieiitre pelulio ordlnaire dti
roi* und arbeitete in S. Julien-du-Sault
(Yonnc), Montargis u. Villeneuvc-sur-Yonne.
Rhm. d. Soc d. B.-Arts, XXIII 157/8. R. C.
Cebral, Antonio Jacinto Kavier o,
portug. Maler, war zuerst Zeichenlehrer zu
S. Antonio do Recife (Pemambaoo), atudierte
swiidMn IBBB und 1886 in Kob^ gMdizeittg
mit AlmeMa, Cirvalho^ Braga und FoMMca.
wo er noch IMI lebcc^ audi di KnDrtUMhr
tätig.
Raczynski, Dict p. 35. — M i s s i r i n i.
Stor. della rom. Accad. di S. Luc« 1823 p. 4r8.
A. Haupt.
Cebral y Agaado, Manuel, Maler, geh. in
Sevilla 1818, Sohn u. Schüler des Antonio
weiteiigebOdet an der Escuela de B. Artet zu
Scilla, die ihm verschiedene Preise verlieh,
und an der er später als Lehrer wiricte; be-
schickte die Kunstausstellungen Spamcna a.
dea Aoatandes aeit etwa 1860 mit zahlreichen
Hisloricn» und Genrebildem sowie auch mit
Landachaften und Porträts. Als Hauptwerke
sind hervorzuheben: ..Corpus Domini-Pro-
aession zu Sevilla" (1858 in Madrid ausge*
Itcnt und für das dortige Museo Nacionat de
Arte Moden» angdcauft), — „Murilk» Sturz
▼ora Ifalgerüst im Kapuzinerldoster zu C4-
diz" (jetzt im Museo Provincial zu Cidiz),
— „Almosenspende" u. „Schachpartie" (Free*
ken im Palacio de San Teimo ra Sevitto,
deaeen Kapeile er el>enfaI1s mit mehreren
Ptadeeo schmückte), — Bildnis der Königin
Maria de las Mercedes (gemalt 1878 für das
Ayuntamiento zu Sevilla, das auch mehrere
andere Porträts von B.s Hand beherbergt).
— Bädnisae seines Vaters und einer Reihe
anderer Sevillaner Künstler in der Biblioteca
Colombina zu Sevilla. Er war Hofmaler dea
Königs von Spanien, Mitglied der Academia
de S. Isabel etc. — GieiÄfalU Maler waren
■dne Brüder FrmeUe« vaA Ralatl C. (beide
18B6 in Sevilla dmdi Medaillen ausgezeich-
net; erstcrer in der Akademie zu Sevilla
mit einem Bikinis des Sr. D. Manuel Lopez
Cepero vertreten, — letzterer wfflffc ds
Zeidmcr und Knpfentedier bdoaot ftwor*
den).
Ossorio y Bernard. Gal. Biogr. de Art
Espafi. del S. XIX (1883-84) p. 114. — Fr. v.
Bditicher. Malenr. d. 19. Jahih. (1891) I
IBt. — Pferiicr Salon-Kat 1881. M. UttiOo.
Cebral y Aguado Bejacaao, Antonio,
Maler und Illustrator, geb. in Sevilla, wo er
aeit 1825 ala Lehrer an der Escuela de B.
Artes tätig war ond »iser m» Konaenratsr
des neugegröndeten ICoMO Prerhictal er»
nannt wurde; seit dem 7. 8. 1836 Ehrenmit-
glied der Madrider Academia de S. Fernando.
Unter seinen zahlreichen Malwerken sinl
henroranheben: KotonalUld mit Daratettaaf
einer Sacae «na der Novelle „Kinccaela y
CortadiHo" (1847 fir die Galerie dea Ifar-
qu^ de loa Llanos gemalt), — Deckenmale-
reien in d. Kapelle des Palacio de San TeImo
zu Sevilla, -> deimative Malereicii im Teatro
Principal mid im Ttotlro d« San Fmnado
zu Sevilla sowie im Kloster La RIbida ^
Darstellungen aus dem Leben des Christof
Columbus. — unter Mitwiricung seines Sohnes
Manuel Cabral jr Agoado ausgeführt im Anf-
trage des Doc de Mootpensier). Anlefdem
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Cabral Btjanno — Gitocra
malte er Szenen aus d. andalusischen Volks-
kböl, Landschaften u. Porträts (Bildnis der
Königin IsabeUa IL im ConBuUdo za Se-
villa). Als Illustrator lieferte er wrsctiiedene
Zeichnungen für die Druckwerke „La Lira
Andaluia" und „El Album Sevillano".
Oisorio y Bernard, Gal. Bio^. de Art.
E«afl. dd S. XIX (1883-84) p. 113 f - Mi-
ra« r. Dict dm Vcnim d'Art (1»02) ii s.
M. Utrillo.
Cabral Bejarano, J o a q u i n, Maler, geb.
in Sevilla, 1786 alt Schüler der dortigen Ea-
coela de B. Artm durch cmen Preit aua-
fezeichnet, seit 1801 Sekretär und seit 1811
«tellvertrctender Leiter der Malklasscn dieser
Kunstschule; f am 2. 9. 1826.
Oaaorto i Bernard, GaL Biegr. d« Art
Eapafl. dd & nX (1N»-4M) U4. M. ÜMUo.
Cabral y Llano, Enrique, Maler, geb. in
Sevilla, Schüler der dortigen Escuela de B.
Artes und der Escuela Superjor de Pintura
au Madrid; beschickte die Ausstellungen zu
Cidb 1819^40 mit andalusiachen Genrebil-
dern und Volkst>-pen wie „Un picadnr", —
„Un torero", — ,,La conquista" etc. u. malte
weiterhin zaJilreiche spanische u. italienische
Sittenbilder imd Landadialten. Für Buenos
Ain» vtdlendele er 1888 dne Sammlung von
Kopien nach Gemilden altspaniacher Meister.
Oasorio y Bernard, Gal. Biof. de Art
Eapaö. d l S \IX (1883—84) 115. M. Utrillo.
Cabras, L a z z a r o, Maler in Strada Le-
vagna (Prov. Pisa), durch die Ausst. zu Flo-
lens 1806 u. zu Turin 1806 als begahler Aqua-
rellist bchamit. erntete namentfidi in der Tta-
riner Ausst 1902 verdienten Hcifall mit land-
•chaftlich charakteristischen und koloristisch
reizvollen toskankdien Aquarellveduten wie
«Bagni di Loccn", — MTorrente Lima", —
MLivomo", — und mit Strandstimmungen wie
„Acquc basse**, — „Libecciata" etc.
Kat. der Florentiner u. Turiner Kunstausstel-
lungen. L. Cällari.
Cabrara, A Ion so de, span. Bildhauer in
Sevilla um 1560.
Gcatoao, ArtiL SevUL III M. M. v. B,
Oiliirs, Gcrdnimo^ span. Maler, Schfi-
kr des Caspar Becerra. 1570 malte er mit
Teodosiu Mingot ein Vorzimmer und einen
der Türme des Lustschlosses El Pardo aus.
Cean Bermadci, Dicc I 185. M. v, B.
Ctfbma, Jaimc, Maler hi Baroekna im
Anfang des 15. Jahrb., der zu seiner Zeit fiehr
geschätzt gewesen sein muB. Im Jahr 14O0
erscheint er mit anderen Malern bei der Aus-
schmucktms des neuen Rathauses zu Barce-
lona. Am 98. 1. 1400 verpflichtet er sich fBr
Pedro !>aprera. Bcnefiziaten in Solsona, einen
Altar zu malen. Am 18. 8. 1400 schließt er
mit Pon^ d'Ambni, Chorsänger der Kathe-
drale in Vieh, einen Kontrakt über ein Altar-
weil^ welches die ganze Leidenageschiehfee
Christi darstellen solle und zwar in derselben
Art und Weise, wie es auf dem von dem
Meister für die Kirche S. Maria de Monte-
si6n in Barcelona gelieferten Altar der Fall
•sL Am 14. 4. 1404 beauftragt ihn der Gc-
mehidevorttand von S. JuKftn de Smte mit
Anfertigung eines Altars, welcher die hl.
Jungfrau mit dem Gekreuzigten, S. Johannes,
S. Julian und S. Bissiiicia zeigen müsse. Kei-
nes dieser vier Altarwerke ist heute nachzu-
Sanner« v Mlanel, Cnairoe,
1900 I ll^-tU; II Doe. IT. v. B.
Cabma, Juan, katalan. Maler in der Mitte
des 15. Jahrb., möglicherweise aus der vor-
nehmen gletchnamigen Familie C* wddbe die
Würde der Admirale von Arrsgonisn besift.
Am 80. 7. IdBO empfing er von Sandm Ji-
menez de Cabrera, Witwe Arquimbaus de
Foix, 55 Goldgulden für die Malerei der Git-
ter der Kapelle der hl. Clara der Kathe-
drale von Baroekna und 8*/t Gulden für die
Malend einer Siute an demselben Ort Auf
Grund dieser Nachricht schreiben Sanpcre y
Miquel und Emile Bertaux ihm auch den
großen aus 19 Teilen bestehenden Altar der
Heil. Clara und Catalina zu, der, ans ^eser
selben Kapdle stammwid, aÜi jetzt im Vor-
raum des Ksfiidasaks der Kadiedrale In B.
befindet.
Sanpere y Miquet, Cuatroc. Catslanos,
1906 I «96— 80S. — Michel. Hiat. de l'art
(Bertaux) III 2. S. 797. Sf v. B.
Cabrsta, Juan de, Bildhauer in Sevilla,
Schüler des Lope Marin. 1676 wurde er als
Gehilfe des Juan Marin berufen, um diesem
bei der Ausführung der Tonstatuen an der
Rückseite der CapiDn mayor der Kathedrale
zu helfen.
Cean Bermades, Dicc. I 185. M. v. B.
Gahrsra, Marcoa de, Bildhauer, Schüler
des Geronimo Hemandez in Sevilla. Fertigte
1590 acht Reliefs für den Kapitelsaal der Ka-
thedrale, 1694 eine Statue Abrahams für das
Monument der Karwoche und ersetzte 1599
im Auftrage des Magistrats die Tonhüsta
König Pedro I. dnrdi eine stdneme.
Gettoao, Artif. SevilU I SIA, — Cean
Bermudez, Dicc. I 188. It. v. B.
Cabrara, Miguel, mexikan. Maler, geb.
am 27. 2. 1695 zu Antequera (jetzt Oajaca),
t zu Mexiko am 16. 6. 1768. Frühzeitig be-
gann C zu malen und führte Bilder für die
Kirchen in Oajaca, Analeo imd Teoeocueolo
aus. Mit 24 Jahren ging er nach Mexiko, wo
er Schüler des Juan Correa wurde. Bald
wurde er bekannt, u. der Erzbiachof D. Josi
Manuel Rubio Salinas sowie d. Jcsnitenorden
protegierten ihn. 1788 vridmele er dem Ert-
bischof ein Wcrkchen „Maravüla Americana
y conjunto de raras maravillas 1766" (2.
Aufl. Madr. 1786 in Opuaculos Guadalupanos).
C. war em sehr fruchtbarer und sehr schndl
produzierender Maler, und es gibt wenige be*
deutende Kirchen in Mexiko, die kein Werk
von ihm besäßen. 1756/57 malte er 32 Bilder
Sß9
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aas dem Leben des hl. Ignatius für den Patio
de la Profesa von MexUco und das Leben
dej hl. Dominikus für das Kloster San Do-
miaga Bei solchen Werken pflegte er sich
dar Hilfe von Schalem zu be&ncn. Zu sei-
nen bedeutenderen Werken gehören ferner:
Die zwölf Apostel (Kathedrale von Oajaca) ;
Das Leben des hl. Philippus von Neri (im
Kloster der Kirche des Oratorio] ; Die vier-
zehn Leidensstationen (in der Kirche zu Pu-
«Ua, 188» restasriert): Btldar in den Kir-
chen in Salamanca, GuunacnerOb Piedad bei
Mexiko. Im Museum zu Mexiko befinden
sich femer ein St. Ansclmus u. St. Bernhard,
eine Jungfrau der Apokalypse (No 13). Ein
hex. Bild von 1786, darstellend die hL
Elisabeth wo Ungarn, besitxt Herr Dr. Bioit
Diez in Berlin. Von C.s Bildnissen wären
zu nennen: Selbstbildnis (Museum zu Me-
xiko No 69), Bischof Juan de Palafox
y Mendoza (Karroeliterkircbe zu Morelia),
P. Nicolas Segura (Besitaer: D. J. de
Agreda xu Mexiko). 1768 wurde C Direk-
tor der nenbcgrOndelen Kunstakademie tu
Mexiko. C. ist der letzte und gröfite Ver-
treter der altmexikaocr Schule, die imter dem
Einfluß der spanischen und der flämischen
Schule stand. Seinen Arbeiten merict man
jcdodi die Eile der Entatdumg an; sdne
Zeichnung ist nicht sehr sorgfältig und etwas
flau, bewundert wird aber die Frische s«iner
Farbe und die Sicherheit der Komposition.
Außer der Malerei hat er auch die Archi-
tdctnr und die Holacbnltieid geübt
J. Antonie Gay. Hiatoria de Oaxaea
ItadeoiaSl IISM. — Beltrsflii,UMcKiflne.
Paris 1830 II M6. — F. de ArrangoiTBi>
storia de la pintsra co Mejico, Madrid 187V p. M.
— B. Conto, Dialofl» mAn la pinttira en
Ifoioo UaO p. S0. — K. Laeio, ReaeBa histo-
rica de la pintura mexicana eo loa siglot XVII
y XVIII Mexico 1889 p. 15. — L. Gonzalez
O b r c g o n, Mexico viejo, Mexico 1900 (das
ginie Kap I XI. II). - R c v i 1 1 a, El arte en
Mexico, p. »2. — L a m b o r n. Mcxican painting
and |MaaMi% XML AdM im CmitmmMt.
Cabrera Caat6, Fernando, span Maler,
geb. und ansässig in Alcoy (Prov Alicante),
Schüler von Lorenz Cas in i . i und Casto IM.i-
sencia m Madrid, weitergebildet in Rom als
Stipendiat seiner Heimatprovinz; beschickt
die gim«*«iiM»>iitnipit Spaniens u. des Aua-
landct mit brdM&ssig-impressionistiscben
Genre- u. Landschaftsmalereien wie „Apun-
tes de Roma", — „Un recuerdo de Venecia".
— „Un voto & la Madona y Niufrago", für
die er 1880 und 1808 in Madrid. 1881 in
Barcelona, 1884 in Oiicago verschiedene Aus-
leichnungen erhielt. In der Pariser Welt-
ausstellung 1900 sah man von ihm das Ge-
mälde „Mors m Vita", im Salon der Soci^i
des Artistes Francais 1808 das humorvoUs
Genrebild „Vous fanl-il an OWdftle?" Pbt.
1808 lOi Abb4.
Aleahall, Dkeko. BIsp. de Art. Valcn>
daaos (1807) p. 80. — A. C. Tcrapic. Modem
Spaaisb Paintin? (1908) p. 130. M. Utrülo.
Cabrera y Gailardo, .\ u r c 1 i o, Bildhauer,
geb. in Albuquerque bei Badajoz, tätig in
Toledo, seit 1899 durch verschiedene Me-
daillen ausgezeichnet, in der Madrider Kunst-
anaMeUmg 1810 mit einer männlichen BiM-
niMste vertreten (Kat. p. 63 f.). r,
Cabrier, Charles, Uhrmacher in London,
1697 in die Qockmalcers' Company aufgenom^
nen. Ucfarcre rignierte Arbeiten von ihn
erhalten, so im British Museum, im Ham-
burger Kunstgewerbemus. und in der bayer.
Schatzkammer in München. — Ein gUich'
Homigtr und seinerzeit berühmter Uhr-
macher wnrde 1767 Meister in London. —
Von einem dritten Uhrmacher dieses Nap
mens, der im 1768 titig war, befinden rieh
Arbeiten im Guildhall Museum.
Brinckmann, D. Hamburg. Mus. f. Kst u.
Gew., Leipzig 1H9). — F. J, H r i t t e n, Old dock*
etc., 1904 p. 575. ~ E. y. Schau»», Kat. d.
Kl. bayer. Schatzkammer, 1879 p. 4M. — Veratg.^
it d. SammL Hammer-Stockholm, 1891, Scrio I
No 678 (m. AUO u. d. Samml. A Ph. Scheidt
Hamburg, 1803 No Sl, 57 (m. Abb.). ff. V.
Cabrini, eine ital. Glasmalerfamilie, im 15.
Jahrh. in Bologna tätig; Domenico erhielt
1468 den Auftrag, im großen Saal des Palazao
dei Noui in Bologna daa Södlenster nit den
Bnde der Jungfrau und Ofnamentatcn Frie*
scn zu schmücken, Giacomo di Antonio, auch
Cabrino oder Giacomo dalle finestre genannt,
wird als tüchtiger Mditer adnea Fadwa vm
1475 erwähnt.
Repert f. Kstw. XXI 173, 179. — Arch. ator.
d'artc VI 33—34. — Z a n i, Enc. met (unter Ca-
bripo). R' C.
Cabilaidi Albino, Name einer Maleifonulie
in Bergamo, deren Mitglieder aus Urkunden
bekannt sind. Bartolommeo, nach Zani mit
dem Beinamen Grazini, seit 1509 erwähnt,
Nicotino sein ältester Solm arbeitet im
Chor von S. Maria Maggiore in Beigano
lOn, GMüBiN», sein «weiter Solm, wird in
Urkunden von l^fiS — B3 genannt, dessen Sohn
Cabrino, 1550 — 1621 tätig, ist gleichfalls an
S. Maria Maggiore beschäftigt.
Zani, Enc. met. — Locatelli, Illurtri
Bergamaschi, 1867—79 II 27i. Tassi, Vite
dei pitt. BergainaadiL — Jahrb. der preuß. K»t.-
Samml. XXIV Beihell fk MT.
Cabrino da Crcnona» Gofclarhmied in
Ferrara, arbeitete 148B-ld8T ein Kriüall-
kreuz auf vergoldetem Fat (in Dom «OH
Ferrara, erhalten).
Gruyer, Art ferrarais 1897 I 303, 567. R. C.
CaMne (Cabrino) da Rivaita, Maler
1444—1481 in Reggio Emilie; im Palazzo dei
Comune tmd dem dei C^pitano mit den Mai-
neri zusammen tätig, von Malagtizri in Rasa.
d'Arte 1903 p. 145/6 erwihnt JL C.
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Cttrit, Jean, Maler, geb, um 1645 in Bor-
dcMz, t ebenda am 29. 4. 1907. Schüler von
L. A. Aaguin in Bordeaux, beschickte er zu-
aidMt 4» dortifctt Sakm, dun idt 1881 den
PUiKr Saka der SociM des Artistct Frm-
C*is und seit 1890 bis zu seinem Tode den-
jen^^en der Soci^i Nationale des B.-Arts mit
uhlrdcben mannigfaltig und reizvoll abge-
tfi—Mf Baom- tmd Flufilandschaften aas
der Giseogne ODd der Gtroode, mit denen er
in den Salons 1888. 89 und 96 und in den
Weltausstellungen 1889 und 1900 verachiedene
Auszeichnungen und Medaillen errang Das
MuMum zu Bordeaux erwarb vfn ihm 1889
das Gemilde Jjet cMoee de Landes (Bat*-
den)".
L'Aft XIII 1878 p. 276. — Chron. de« ArU 1907
p. IM {. — FtaiMT SelMi-IUt mH 1881 (»dM
mit Abb.). — Ktt. d. llwcnoH CB BvfdeMK 19N
N. 449. *
Cabttcihet, £mi1ien, Bildhauer fn Paris,
geb. in Bourg (Ainl 1819, Schüler von Simart
und A. Flandrin. Debütierte im Salon 1S46
mit einer Bronzebüste des M. Puvis und
atcUtc acit 18B1 iast rcgdmiMg bis 1899 das.
aas, mdst Bortrits oder Renigenstatoen.
Das Mus. in Grcnoblc bewahrt von ihm eine
Madoonengruppe. Von seinen Sakralskulp-
turcn seien ferner erwähnt: S. Vinccnz de
Paala, Bronzegruppen für ChatiUon les Dom-
bes (Ain) und filir die KlfdK St.-Sulpicc in
Paris; Madomcagrappc^ Marmor, für die
IQrelie Ste-Ofoix in Nantes; Christasatatue,
Marmor, für Notre Dame in L/iurdcs ; Stand-
bild der hl. Martha für die Kathedrale in
Marseille; Ste Philomtee, Basrelief (Marmor)
für den Hochaltar der Kirche an Ars. Im
Palais de 1*bistitat in Parts von ihm eine
Marmorbüste AtiR Tx>uis Cauchy's, in der
Gal. de Zoologie des Jardin d. Planfes eine
solche des Abbi Latrcillc
Bellier-Aavray, Dict. gen. I u. Suppl.
— Kat d. Salon 1846— »9. — Gax. d. B. Arts X
40; XI IflO. — Rcv. de l'art chrttien XII 155;
XTi: ?95 ff. — Inv. g^n, d. rirh. d'art, Paris,
luoii- rtl. I 257/8; mon. civ. I 17; II 113; Prov.
nion. civ. VI 114. H. V.
Cabatti, Camillo Filippo, Maler, geb.
1863 in EkMSoIaaco (piemootes. Prov. Cuneo),
Schüler von Marco Calderini in Turiiti wo er
1884 mit den LandsrtiaftagamBden „S«re
nella Langhe", — ,J*a9colo" und „AU'ombra"
erfolgreich debütierte und seitdem ansässig
blieb. Unter seinen weiterhin in Turin, Mai-
laad, FkM-enz u. Venedig ausgestellten, kraft-
voD imprCMionistiacfacn Landschaftsmalereien
iM heiwaulwbcu »Uattiao di luglio" (1886
vom Prfaieipe dl Garigaano angekauft), —
,^A1 rezzo dei castagni" (1887 von der Floren-
tiner See. Promotrice angekauft), — „Sole
di- settembre" , — „Sera di dicembre" u, a.
De Gabcrnatia, Diz. d. Art. iul. viv.
(1889). — A. Stell«, Pitt e Scult in Pie-
BOOM (1898) f. 490. — Kat der Turincr Aoast.
Cabtutl, Auguste Hector, Land-
schaft«-, Porträt- und Genremaler in Paris,
geb. 1836 in Bray-sur-Somme, Schüler von H.
Vcnwt» Li Cogniet nnd Pils. Stellte zwischen
188» nnd 1800 fast alljihrlich im Salon (Soq.
d. art. fran^.) aus.
H. A Müller, Biogr. Katlerlez., Ldpdg
1S6S. — Bellier-Anvray. Dict flio,, SnpvL
— Kat. d. Salon.
Cacace, Celeste, Malerin, geb. in Neapel,
Schülerin des dortigen Istituto di Belle Arti
unter der Leitung Domen. Morellb, titig in
ihrer Vaterstadt als hochbegabte impressk»»
nistische Figuren- u. Bildnismalerin, die ddi
das Studium der lebendig bewegten mensch-
lichen Gestalt und der Naturphänomene des
Lichtes und der Farbe sor Lebensaufgabe ge-
setxthat Sie dcbätierls m der Nespcler Ana-
atellnBff ISN mit einem Btldnb ihrer Mutter
und beschickt seitdem die Ausstellungen Ita-
liens und des Auslandes mit steigendem Er-
folg mit Gemälden wie „Mater dolorosa" (Ra-
venna 1904), — „Ritratto di Signora" (Neapel
1806), — ^^tiflessi" (Aktstud., Mailand 190^,
— wPsntlmento* (Akutudie, Paris 1909).
Cillarl, Slor. d. Arte eonicn. KaL (1809)
p. 378. - Giora. d'Asts (Neapel) 1904. - II
Corriere di Romagna IMNL ~> Revue Moderne
1910, März-Heft. L. Ciilari.
Caeaelt, PierreReni, Maler, geb. 1. 11.
1744 zu Nantes, f 27. 1. 1810 zu Oisson, Sohn
d. Archit. FranQois C, der mit dem Besitzer
einer Fayence-Werkstatt (1744—1766) wahr-
acheinL identisch ist, Bruder des Gesandten in
Rom ti. Sanmilafs Pran^ois C, schndcta des*
sen Sammlung dem Museum zu Nantes, war
Schüler im Atelier des Vien. Im Salon der
Jahre IV, V, VII der Republik stellte er aus.
Hauptwerk: Tod des Cato^ das die Schulung
eines aOSihriiim AnfentbaHea in Italien zeigt.
Im Mnmni n Nanlest Ifutt aal TigetfeU.
Sehl Bildnis von P. Safcicts Hand Im Mosenm
zu Nantes.
Nouv. Arch. de l'art fran«., 1898 p. 97. —
Bellier-Avvrajr, Oict gin. I. — E. Mail-
1 a r d. L'art i Naolea an s., p. ^2. R. C.
Caccamo, Tommaso, ital. Goldschmied,
17. Jahrh , der für die Sakristei S. Pietro Mar-
ti re in Neapel silberne Geräte lieferte.
RaM. bibL deir arte ital. 1900 III 87. R, C.
CaecaveDo, A n n i b a I e, neapolit. Bildhauer,
geb. um IRin in Neapel, als Sohn des Giovan
Battista C, eines aus Massa Lubrense stam-
menden Marmorhändiers. Neben Domenico
d'Auria und dem historisch nidit so isat
nrnrisienen Pietro detia Prata kam C. da der
namhafteste Schuler, Mitarbei'T imd Nach-
folger des Giovanni Merliano da Nola gel-
ten, jenes Künstlers, welcher als der eigent-
liche Begründer und Hauptrepräsentant der
Cinquecentoplastik Neapels gelten mnfl, die
eine von jener der übrigen ital. Zentren sehr
verschiedene Entwickliug von ausgesprochen
piwiniiaiHn Cbanktaf (sromncn hat« So
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gellt der Stü des Merttuo und mit flm der
de* C. immittelbar auf die am Ende des 15.
Jahrhunderts in Neapel von florentinischen
Rfinstlem (Ant. Rossellino um 1480, Giuliano
da Majano 1486 uad Bcnedetto da Majaao
OB IdMQ gcadtaffenen Vorbilder xttrSde and
entwickelt sie, vod den inzwischen das übrige
Italien erobernden Stil Michelangelos nur
oberflichlich berührt, in einer ganz bestimm-
ten Riebtang weiter, wekhe eben durch dia
Art der künstlerischen Bedürfnisse in dem
unter spanischer Herrschaft stehenden Neapel
bedingt war. Diese beachrinken sich auf Al-
täre und Grabmälcr in den Kirchen und im
Profanen eigentlich nur auf die für Neapel
charakteristischen Fontänen. Es lassen sich
an 50 solcher Werke von C. allein aus seinem
ans erhaltenen Tagebuch, das vom Jahre 1546
bis 1067 reicht, feststen»» da aUeidiiiia zum
größeren Teil nicht mehr erhalten sind. So
ist eine ganze Reihe der bedeutendsten bei
dem grofien Brande der Annunziatcnkirche
im Jahre 1757 sugrunde gegangen. Mit seinen
ersten Afbeüaa mit er noch in das Oeuvre
4 Merliano, aus dem sie sich nicht leicht her-
aus IT sen lassen. So dürfte er bereits an den
i iratmälem der drei jungen, 1618 ermordeten
Brüder SanacTcrini, waldie tfaoen ihia Mut-
wtWf nie umi voB «m|hiiiw voib leuniiu n
ihrer Kapelle in SS. Severino e Sosio errich-
ten lieB (1539—45), mitgearbeitet haben. Seine
Beteiligung sowie die der 2 anderen Haopt-
achöler des Merliano aa dar AasscüUafiekung
der grotoi Kapdte der GtrraodöK A Vko
in S. Giovanni a Carbonara hat die Legende
in eine Konkurrenz der 4 Künstler verwan-
delt und dem C. die Statue des hl. Andreas
cngcadiridMB. Mit Skberiieit läBt aich ihm
}ededi ttnr du Epitaph 8bar dem Eingang
und mit einiger Wahrscheinlichkeit di? Statue
des Niccoto Antonio Carracciolo zuweisen.
In derselben Kirche führte er 1657—66 den
irfftttitthtn Schmuck der Kf^ftllt Somm mit
dem Grak des Seipiooe dl S. aas a. 1N6— 89
den Altar der Giulia Carracciolo mit d. Grab-
stein des Biagio Marsicana Unter seinen
aoastigeu zahlreichen, über alle Kirchen Nca-
pda aeiatreuten Grahoiikni eirdisncB nodi
genannt zu werden: St t Crilier in der gr.
Kapelle des S. Giacomo detla Marca in S.
Maria la Nuova, das eine für den vor Neapel
gestorbenen franzö«. Marschall Odetto Foix,
Seigne«r da Laotrec, das andere für Pietro
Navarro, 1)eide ohne figürlichen Schmuck
(1560/6), in S. Giacomo dei Spapnuoli die
«wci Gräber des Aifonso Basurto (1557/8) und
daa durch seine deutsche Reiminschrift iw»
merkenswerte des kaiserlichen Feldobersten
Hans Walther von Himheim (1657), das des
Luigt Acciapaccia in S. Caterina a Formelle
(ISrä), das Grab der Porxia Capece, Gattin
des Poeten Kola, in S. Domentoo Ifagg. (166Bt,
das des IV» Lope «rHerrera in Sesia Aoranea
(1564f.5), sowie die lahlreichen mcht erhaU
tenen Grabmäler in der S»* Annunziata. Sie
alle repräsentieren im gaaien und groScn ge*
geanber dem reidiea lypoa der Meiüan»*
gflbei' emen wtemfatlilrii, der stdi 1b ^rtrien
Fällen in einer an nordischen Gebrauch ge-
mahnenden Weise auf die liegende Darstel-
lung des Toten auf der Grabplatte beschränkt.
AuAer dem erwähnten Altar der
rar unma i«arraccMio ecBot
Altäre für S Caterina di Capua (1680/1).
für die Capella Carlino in S. Maria la Nuova
(1566), einen mit der Statue des Täufers ge-
schmäckten for die Annomiata (1668) usf*
Pflr die Amnmdatailtirehe aiMtete er fmer
um 1560 einen Taufbrunnen, 1668 eine Kan-
zel; eine solche z. T. noch erhaltene (Relief)
für S. Domenico. Daß er den 1559 in Auf-
trag genommenen Bronoen für den Hof der
Annonziata je aosgefBlift bitte, wird besawi-
felt. Eine Konkurrenzlcgende knüpft sich
wieder an die berühmte Fontana dei quattro
dcl Mülo, die er nach Capassos Forschung
gemeinsam mit Auria 1660/68 ausführte. Die
Statuen der vier PtnlgOtter worden vom
Vizekönig Pietro Antonio d'Aragooa, wie ao
viele andere öffentliche Kunstwerke Neapels,
1670 nach Spanien verschleppt. 1561/02 ar-
beitete C. eine Venus für eine fontaaa dcU*
Incanto, welche die lokale Poraehung mit der
bereits 1641 errichteten fontana della Cocco-
vaja auf der piazza delV Oiroo identifiziert, zu
der dann wohl auch die 3 Putten gehört
haben, die das Diario 1562 erwähnt. In seine
letzte Schaffenszeit fallen die z. T. von seinen
Schülern ausgeführten dekorativen Arbeiten
(Löwenfiguren) an der fontana della Sellaria.
die er wieder gemeinsam mit Auria in .Auftrag
genommen hatte. Eine Reihe von Werken,
welche ihm die durch die Gnidea vertretene
Tradition sonst zuschreibt, müssen ihm sb-
gesprochen werden, so vor allem schon aus
chronologischen Gründen (1598) die Statuen
der Capella Brancacci im Dom, welche der
Schule d. Naccarini, u. zw. dem Pietro Ber-
nini, der bis 1606 in Neapel wirkte (cf. Bd
III), angehören.
A C stirbt jedenfalls vor 1579 — in diesem
Jahr findet sich sein Sohn Micbele als Nnl»'
nieBer des VermSgena erwähn^ daa A. dam
Pio Monte von Maasa Labrense Termacltt
hatte — imhrscheinlich aber schon um 1810.
n diario di Annibale CSccavctlo, ed. Ant. FI-
langjeri di Candida. 1896. — Gaet Filan-
sieri, Docum. per la StMia etc. 1S83 vol. IV
70. — G. Ceci, Documenti per U Uogr. etc.
Na», nob. XV 1907. - Vas«ri>Gatt-
sckewski. 1910. 1. Hbd p. 197. M. — B, d«
Denlniei. Vita dsl aitt. etc. Neapollt Sfit
II 1S6 -OiiMeirtlterslMi (Celano, Sigiasssnda.
RomanelU, GalaBti). — B. Caaaaao In Aseb.
Stor. per le prov. Nap. V 17« &; VI Sit 1.
d'Addaei«, Otlgi^ viecodt stttiieb* • fs»>
ireaai deUa R. Gksaddl' Amamalma a V^ett.
SS»
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Caccavdio — Cacda
1S83. — NapoU nobilissinu II, V, VII. VIII,
XI, XII, XV. — Sobotka in L'arte XII 401 ff.
— Rolfs. Neap«! II (Berühmte Knnatstätten),
~ ' UOS. Gtorg 5«*«tte.
Antonie^ ntipalh. „buhm^
ra}o*, wahndNiBlieli Vcrwiadter der Fa-
milie des Annibale, da er 2 Dukaten jährlich
für die Cappella gentilizia in der Annunziata
zahlt. StlA>t vor 1546, da in diesem Jahre
bereits dB Sohn Bcraardmo ab aein Erbe
wird.
Gaat Pilaof Uri, Doomtatl «te. IV,
V. — II diario « Aoaibalt C, «d. Aot. VHan-
■ieri XU »8. — B, CanaBaa^ al
VI Apponti per la Slaffla — d'Addeala^
Sa Caia ddl'
D«l Aitb.
1889 p. IM.
Georg Sohotka,
CaocaTeUo, Disiato, Bruder des Anni-
bale, ab sein Mitarbeiter von 1662—67 nach-
wciibar. namentlifh an den zwei Soldatcn-
gribera te Sw Maria la Nuova (Lantree- und
Navarrograb).
II diario di Annibale C, ed. Filangieri 1896.
Georg Sobotka.
CaccaTcIlo, Giovanni, „marmorajo" in
Neapel, Verwandter des Annibale, in dessen
Tafebucb in den Jahren 1M8 o. U68 erwähnt.
n INario A Afläftale C,' ed. Fliaacieri, 1S96.
Gtorg Sobotka.
CaccaTello, S a I v a t o r e, neapolit. „scul-
torc", Verwandter (nicht Sc; ::, .>.;(• Filangieri
di S. filschlich behauptet) des Annibale und
dcteen Hauptmitarbeiter. Als solcher in Anni-
bales Tagebuch vom Juli 1566 bis Juli 1666
erwähnt und bezahlt für Arbeiten in der
groBcn Kapelle der Carraccioli di Vico in S.
Giovanni a Carbonara (1567), an der Grab-
platte des Franc. Bruno (1667), wekbe ebenso
wie die Statue des Täufers für Franc di
Fiore (1663/4) beim Brande der Annunziata
lugrunde ging; femer für ien Crabstein des
Dos Lope d'Herrera in der Annunziata von
S«Ha Aonmca (1666), schlieBlich für die Sta-
tuen des David und Jonas in der Cappella
Nauclerio in Montoliveto (1666, nicht erh.).
In demselben Jahr beteiligt er sich im Namen
des A. an der Ausschreibung für die Mar-
morlöwen der Fontana deila Sellaria. 1678
verpflichtet er sich zur Ausführung der schon
15^ von Annibale in Auftrag genommenen
marmomen Kanzel für die Annunziata. Die
letzte dokumentarische Nachricht über S. ist
Yom Jan. 1678, wo er gemeinsam mit Gero»
nimo d'Auria die Beendigung der von diesem
bereits begonnenen Grabmiler des Tommaso
Carracciolo, des Giov. Batt. Pignatelli u. der
Grabplatte des Bart. Ajutamicristo, alle drei
in der Annunziata, übernimmt.
II diario di A. C, ed. Filangieri di C 1696. —
FilangieridiS., Docvmeati etc. vol. IV. V.
— d'Addoiio, Otigini, vicetide ttor. etc. della
R. Casa ddl' Annuniiata — G. C e c i, Kap. nob.
XV. — Capaaaok Arch. ator. ou. VI. — Vgl.
•Mb Aitfhd GeniriM dTAnla IT
Geprg Svtatka.
CaodM, L o r e n z o, Bildhauer d. 16. Jahrb.
in Rom, wo er 1412 in der Kirche S. Tooaao
da Cantcrboijr ein Grabdenkmal aoagdffihrt bat
Porcelta, lietliieai VII 168. Pr. Nomek.
CarcbiiteIH, P., Kupferstecher in Rom.
Zeichnete und stach xniammfn mit G. QeUr
IM« n. IMS wmd AaaklMM aan Rom. die te
einer anonymen Serie ortchie— b aiad.
Le Galerie naa.. IV Doe: XXm tt. 1«. R. C.
Cacda, Carlo, ital. Bildhauer, beschickte
den Pariser Salon 1885 — 88 mit Bildnisbüsten
und die Londoner R. Academy-Ausstellung
1887 mit einer Bildnissutue Ahr. Linoofau;
vielleicbt denelbe Caoda, der schon IBÜ der
Königin Isabella II. von Spanien das Wacha-
modell zu einem mit zahlreichen Puttenfigür-
cben reliefierten Ehrenschild überreichte.
Osaorio y Bernard, Gal. Biogr. de Art.
Eapafi. del t. XIX (1883 f.) 115 f. — Pariser
Salon-Kat 1885—88. — Graves, R. Acad. Ex-
hib. (1905) I. — Not von M. Utrillo. Ä.
CaocU, Ferdinande, ital. Philologe, der
sich nebenbei mit Architektur beschäftigte,
geb. am 81. 12. 1689 xu Bergamo, t ebenda
am 8. 1. 1778. Neben tiieoretiscben Schriften
über Baukunst wie „Trattato sdentifico di
Fortificazione sopra la Storia particdare dt
Bergamo" und „Sulla architettura civile" be-
tätigte er sich als Architekt am Oratorium S.
Lupo in Bergamo, an der Säulenhalle des Col-
legio Mariano, an der Parochialkirche zu De-
senzano al Serio, an den Palisten der SpinI
und Roocalli, and UnlerlieB «tee AimU Ein-
würfe an Bauten.
Taaa^ ^ daT pItt BeneinaAL — Loes-
tellL DhMri »HiamMcbl iaVI-19 lU 8tL -
C V. WnrabaeVMop. Um. Oileir. II m
R. C.
Oaeda, Franceaca, Italien. Malerin, geb.
1608, t 1827, Tochter des Guglielmo C, lebte
und arbeitete im Ursulinerinnen-Kloster zu
Moncalvo. Sie malte in der Art ihres Vaters
den Anfeats des S. Sebasüanaltana te S.
Fraaoeaoo xu Moncalvo. (S. aoch den Arfikd
Urs. Magd. Caccia u. dortige Lit.).
Caoda, Girolamo, Architekt, der bei
Bertok>tti als Sachverständiger in einer Bau-
angdcgcnheit 1688 figuriert, u. im Jahre 1686
die Kirehe S. Pietro te Valle an Fano, dte
von Gio. Batt. Cavagna nach dem Vorbilde
von S. Gta^ in Rom begonnen wurde, voU-
endete.
BertolottL Aitiat. Belgi; An. Bologn.; u.
Alt, Fkaneael a Rioau. — laaa. taibL IMO III 88.
R. C.
Caeda, Gaglielmo^ italien. Maler, geb.
zu Montabone (Acqui) gegen 1668, t 1826,
tätig in Mooferrato imd seit 1608 in Mon-
calvo, woher er den Spitznamen Moncalvo er-
hielt. C. ist ein Eklektiker, bei dem sich die
verschiedensten Einflüsse nachweisen lassen.
Richtig wird wohl aeii^ daB er seiner Aus-
bildung nach der Schule von Verccili an-
gehört. C. hat für die Gegend von Monfer-
rato und für viele obehtaliscbe Städte
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Kir nrnbilder gemalt, die z. T. ihm selbst an-
gehören mögen, z. T. aber nur Werkstatt-
arbeiten sind (Verzeichnis bei Negri). Seine
frühestea Arbdtea «ind die FrcilBai in der
Cappella del Santuark» in Cm bei Ifooedvo
und einige Statuen daselbst. In S. Michele zu
Casal Monferrato befinden sich: Der hl. Mi-
chael, Die Flucht nach Ägypten, Die Verkün-
dlBWK *n die Hirten, Die Vcrköndtgung Mn-
rttj In S. FkvBCSMO in Moncilvo« ^Mfnodsr
des hl. Antonius, die Heiligen Mauritius und
Orsola, u. a. m. Außerhalb Moncalvos wären
zu nennen: Auferstehung Christi im Dom zu
Asti ; hl. Petras in S. Croce und S. Teresa in
ihrer Kirche ZU Turin; eine Kreuzabnahme
in S. (üandanio nnd dis Knppclmakreiai in
S. Marco wa Kovara; ehe Kipidle in S. Akt-
sandro u a m in Mailand. Sehr viel hat C.
in Pavia gearbeitet, wo sich Bilder von ihm
in S. Maria del Carmine, im Oratorium des
Coltegio QiisUcri, in S. Michele (u. a. S. Se-
bastiaito md S. Roeeo. 1601), in S. Maria
Canepanova (z. B. David und Abigail, Geburt
Christi), im Mus. (Geburt Maria) befinden.
Lanzi bewunderte C. besond. aU Frcskomaler,
aber auch bei seinen Tafelbildern fand er die
reiche Erfindung, die Khöne Kcnnpositian, die
sichere Zeichnmig, dw lebhafte Bcwegont
Lans^ Stada fkL — B. Mag ni, Star. d.
am tttL S Adl lioB m 4M-if. — B. La-
f o r g e. De la peinture et des peintre»
Lion 18S7. — N. d ' A 1 1 b a n, Gli artisti iuliaal,
Torino 1903. — F. B a r t o 1 i, Pitt, scult etc.
d'Ital. Veaei. I (1776) 100, 858; II (1777) 207. -
Gamba, L'Arte antica in Piemonte 1882 p. 3«.
— G. Mongeri, L'Arte in Milano, Milano 1872
p. 188, 267. 291 P a r o 1 e f t i, Turin et sc$
curiotit^s Turin p. ;i96. — R. Majocchi,
L« migliün (iitture di Pavia, Pavi* ll'ü.! p. 107.
— F. N c K r i. Rivista di itoria etc. di Alcss.m-
drU IV (1895) Heft 18; V (18M) Heft l.t u H ;
1902. — P. Picco, gaminB d'Ane looi
p. 109—174. Giuiio Natalx.
Caccia, Lodovico, nach Zani, Enc. met.
V 181 Anmcrk. 8 der Name eine« Künstlen,
der dn GemlMe nH L. C M Aprile IKS
bezeichnet hat tmd Vatar des Malers Gug-
Mmo C. ist. R. c.
Cacela, Oraola, s. Carete, Uratila Magda-
lena.
Caccia, Pomp CO, Maler des 17. Jahrb.,
nannte sich „romano", soll nach Lanzi, Stor.
pitt. in Pistoja gearbeitet haben; von ihm
dort in der Kirche der Salcsianerinnen eine
Darbringung Christi im Tempel.
Cacda, Santiago, amerik. Medailleur,
schnitt um 1870 verschiedene nuxikanische
und argentinische Ausstrllungsmedaillen und
Denkmünzen sowie 1872 eine Freimaurer-
Medaille der Republik Paraguay (Exemplar
in Gold den OrdenagroSmeister Dr. J. A.
Chaves überreicht).
W. M a r V i n, Tbe Med. of tbe Mas. Fratemitr
(Boaton UM>. — A. Kaaa, Hmctario AoMii-
cano (Buenoi Ayrei 1892). — L. Fartar, Wltm,
Dict. of Med. (London 1904). %
Cacda, Stefano, Sieneser Goldschmied
vor 1528. Im Inventar der Sakristei von S.
FranccKO zu Siena von 18BB wM ein Abcadp
aahUwkh des C erwihnt
A. Liaiai, L'Aita aat aan. II (19W) MI.
Cacda, Ursula Magdalena. Italien.
Malerin, t 1M6: Tochter des Ck«rlielmo C,
lebte im Urstilinerinnenkloster zu MoncatfO.
Sie mahc in der Art ihres Vaiera. Ihr in«
gtsrliricfecn werden cme Madniina in der
Accademia Albertitia zu Turin, ein Bild in der
Kapelle des hl. Franz in der Kirche zu Fon-
tana Santa presse Arena Po. Mit ihrer
Schwester zusammen malte sie einen hl. La-
Gas, jetxt in S Francesco zu Moncalvo.
Lanai, Stor. pitt. — Ticaasi. Di*. —
Gaaba, L'Arte antica in Picatanta 1883 p. 38.
— lit natar Caci. Camo. G. ilafIL
Oiedalq^ Pietro Pranecseo^ geb.
1786 zu Pizzighettoae, f 19. 4. 1814 in Cre-
mona, Maler, vor allem Restaurator, Schüler
des Giacomo Guerrini.
G r a s $ e 1 1 i, Abcccd. dei pitt. etc. Crem., 1887.
Cacdalapi, Sinone^ geb. 1476, Maler,
malte in Arcnn^ o. a. eine Tafd för die
Compagnb della Santisahna Triniti tBlÜL
Uber die Vermutung Bottaris u. Milanesis,
dafi C. mit Nicola Zoccolo gen. auch Cor-
tont, identisch sei, s. d. Art. Zoccolo.
Va sa r i- M i I a n e » i. 1885 III i77 u. An-
nerk
Cacdamall, Bartolommeo, ital. Maler,
aus Jesi, Anfang des 17. Jahrb., von dem
nrknndl. erwiesen ist. daB er für «ine Kapelle
in S. Benedetto in Pabriano einen bethlehemi-
tischen Kindermord gemalt hat. Sein Stil .soll
dem des Avanzino Nucci verwandt gewesen
sein.
G u a I B n d i, Mem. ritguard. le Belle Arti 1845
V 81.
Cirdaaamld, Francesco, Maler von Bck
kgna; man weift von ihm nur, dnreh Vasarts
Bericht u. Urktmden, daB er in Fontainebleau
Primaticcios Gehilfe war, wo er Cachennemii
genannt wurde.
Vasari ed. Milanesi V. — De Laborde.
ReaaiM. des Arta 1859 I 421. \f. H. B.
Cacdaaemici, Vincenzo, ital. Maler und
Kupferstecher, t stammte aus einer vor-
nefamcn Bokigneser Familie und war, nach
Vssari, der Ihn tobend erwShnt, Freund und
Nachahmer r.irtnijjianinos. Er soll nur zu
seinem Vergnügen Gemälde als Geschenke aus-
geführt haben. Erwähnt wird nur eine, jetst
nicht mehr nachweisbare Enthauptung Johan-
nis in d. Kap. seiner Familie (spller der Pan-
tuzzi) in S. Petronio in Bologna. Vasari be«
ssB in seinem Album einige Zeichnungen von
ihm. Es werden C. einige Radierungen, die
VC und VCF bezeichnet sind, zugeschrieben.
PMsavant <yi, ITSf^ taadirdlbt 4rd* 4« Tod
Abels» die Anbetung der Hirlctt nnd einen U.
334
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Cwodtaigß — CMdftpaoti
Hicronymiu, denen Wcssely (Repertorium V,
4Bi da viertes Blatt mit der Vestalin Tucia
hinzugefügt hat Ein fönfUr Stich, der eben-
falls die BuchsUben VC trägt, ist aber, wie
Heinecken (Dict. III, 482) und Bartsch (XV,
176 n. 6) annehinen, nur nach einer Zeich-
mns Ct gestochen worden, und zwar von
Baomaw odtr cneni aetntr NaduduDcr.
Vaaari, cd. llilanHi V M8 («btn. t. i
V Hl). — Laasi. Slofl» sltt (UM) IV 64-
MaWttia. Fei«, piltr. (IMI) I 91. — Ma-
tini, Bolofliia perlulrala (19M) p. III, IM.
«9. — N agl «r, Kstkriaa. II MT. - N a gtcr,
MoMfr. II fML — L« Blaoc Mm. I Ml.
K^mXtM 19M % IM. P. K.
CaedaBiga. Carlo, Ital. Maler aus Mai-
hmd, blühte um 1787 — 94; von ihm befindet
sich in der Galerie zu Parma ein bezeichnetes
Werk, die Rniiiai eines rtmiiscben Theaters
an einem Flusse darttetlend, in Tempera anf
Papier
P. Martini, Cuid» di Parma 1871 p. 57. —
C. P 1 r ^ : F i^ai; di Parma 1896 p. 357.
Caccitniga, Francesco, itaL Maler und
Stecher, geb. 6. 8. 1700 in Mailand, t 12. S.
1781 in Rom; Sohn eines Malers Paolo C,
lernte unter Pietro Gtraldi, dann seit 1717
in Bologna unter Marcantonio Franccschini
nach den Vorbildern der CanraocL 1725 nach
Mailand zurückgekehrt malte Cr fftr eine
Kirche in Terra di Damaso am Corner see
eine Muttergottes mit den Seelen im Fege-
feuer Dann ging er nach Rom, wo er 1727
mit einem Gastmahl des Belsazar den ersten
Preis der Akad. S. Luca gewann. Als Künst-
ler ohne geniale Schöpferkraft, aber mit sorg-
fältiger Technik und tüchtigen Kenntnissen
ausgestattet, war er bald für romische Kir-
dien und Paläste beschäftigt; eine seiner er-
sten Arbeiten war unter Gemens XII. ein
Gemälde für die erneuerte Kirche S. Celso e
Giuliano, worin er die Vorzüge der Bolog-
neser Srlnile gegetiuber dem römischen Barock
nicht verleugnete. (Redits vom Hochaltar:
die Bestrafung des Götzendienstes infolge der
Bitten der hl. Celsus und Julianus.) Am
8. 1. 1740 in die Akad. S. Luca aufgenom-
men, hielt er sich zu den Vertretern des
klassischen Eklektizismus und bewirkte mit
Pannini vereint 1755 die Aussöhnung der
Akademie mit Marco Benefiale. Für den 1756
verstorbenen Monsg. Baviera entwarf er das
Grabmal in einem Seitenraum von S. Andrea
delle Fratte, welches ganz dem barocken Ge-
sehlliack der Zeit folgt; auch in manchen
seiner Gemälde machte er demselben Zuge-
ständnisse. Für Ancona hat C. vier Altar-
bilder gemalt; die \'ermählung der Jungfrau
in der Kirche der Tercsiani Scalzi, den Tod
des S. Andrea Avellino, das Christuskind mit
Heiligen and die Einsetzung des Abendmahls
in der Chicsa de! Mercanti ; für die Patriar-
chalkirche von Portugal drei Bilder auf Kup-
fer; für den König von Sardinien den Tod
der Lucretia, den Tod der Virginia und zwei
Sopraporten: Acis u. Galathea, Bacchus u.
Ariadne; Altarbilder für eine Kirche in Forli
und für die Universität Salamanca. Im Pa-
lazzo Gavotti in Rom hat er ein schönes
Deckenbild des Hymenäus gemalt, andere
dekorative Arbeiten für den Kardinal Stop-
pani und endlich melirere groBe Gemälde für
den Pßrsten Marcantonio Borghese, der den
Künstler im Alter mit einer Pension unter-
stützte. Das Gemälde der keuschen Susanna
ist in Villa Borghese nicht mehr vorhanden,
dsgegea ist daselbst im zweiten Saal rechts
des Unterstocks sein Deckenfresko des Stur-
zes Phaetons (in 1' r Farbe mißlungen) zu
sehen, sowie im Erdgeschoß des Palazzo
Borghese, jetzt Galerie Sangiorgi, in einem
Saal nach dem Hof das reiche» in die Dedke
eingelassene Ölgemälde der Anrora, wohl sein
bestes Werk. Einige seiner Gemälde hat C.
selbst radiert: Tod der Lukrezia, Tod der
Virginia u. a.
N a g 1 e r, Kitlerlcx. II. — T i c o z z i, Dit. I.
— B r y a n, Dict. of Paintert I. — B o n i, Bio-
grafia. — L e B I a n c, Manuel I 561. — L • n z i,
Stor. d. pitt. II 198. — Missirini, Memorie
etc. 464. — Mem. per le Belle Arti 1786 II 155 «.
— Cerroti, Lettere e memorie, 1860 p. 61. —
Arch. stor. art. di Roma II 215. — Forcella,
Iicrizioni V 813. — Le Pitture etc. di Ancona,
1821 p. 6, 24, 2.'5, 27, 92 — C a 1 z i n i e Marz a-
tinti. (]u;:U dl Forli, 1 H03 p. 47. — Kat. drr
Regia Calcografia in Rom. Fritdr. Noack.
Cacciaaiga, s. auch Cattanigo.
Cacciaaimid, 8. Caccimtmid.
Cacciapootl, Giuseppe, Neapeler Ma-
jolika und Terrakottabildner der Gegenwart.
Ursprünglich Geramenschneider, wurde er
durch den Bruder seiner Gattin, den Neapeler
Majoltkamaler und -Fabrikanten Achille Mol-
lica, veranlaBt, tidi gleidifalb der Keramik
zuzuwenden und mit seinen Söhnen Cesare,
Ettore u. Guglitlmo C, die durch ihn selbst
im Modellieren und durch A. MoUica in der
Fajrencemalerei atisgebiidet würden, ai Neapel
eine eigene M ajölikamaaafslctnr zu grfliiden
(unter der Firma Frateüi Cacciapuoti), der
dann Cesare C. im Vereine mit dem Töpferei-
besitzer Schioppa 18S3 cme weitere Kunst-
majolikenwerintatt in Neapel an die Seite
stellte (uoter der Finna Seht^po « CaeH»-
puoli). Die reich figurierten und wirkungs-
voll bemalten MajolikagefäBe wie auch die
drasfisi li-nafuralistischen Genre Terrakotten
beider Manufakturen wurden in den Kunst-
und Industrieausstellungen zu Neapel 1877,
zu Turin 1888, zu Mailand 1881, zu Venedig
1882 und zu Rom 1883 durch .silb. und goM.
Medaillen ausgezeichnet F.Uore C. ist seit
1805 in Paris ansässig und beschickt seitdem
den Salon der SodftI des Artistes Francais
Alljährlich mit Genrestatuetten wie ,JLiseuse'',
— ,fA Longchamps", — ..Le moment ap-
proche" etc , nachdem sein Bruder Guglitlmo
C. schon 1909 — 4 in demselben Sakm mit
S3S
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G«arefigärchen neapolitanischer Gassenbuben
etc. vertreten gewesen war.
G. Corona, L'Iuli« Ceramica (Mailand
18W) p. 22, 239—244. — Pariser Salon-Kat. der
Soc de« Art. Franc. 1903—1910. — Mit Not. von
W. Bombe. R
CMd^gMl» Antonio, Maler, malte 1770
in Vta^ü die allegoriscben Ftgaren der Pro-
vinzen im großen Saal d R Camera dclla
Sommaria (jetzt Corte di Appelle) im Castel
Capuano.
Sigismondo, Descr. di Napoli 1788 I 78.
^ Napoli NobUiulma II (1893) 116. G. Ctei.
GMdM<Ml% Nicola, Jdakr, geb. in Gfan
gliaao (Prov Neapel), arbeitete n Neipd o.
wurde 1736 in die dortige Malergilde auf-
genoounen. Von ihm die Fresken in der
Sakristei von Spirito Santo (an dem Ge-
wölbe die Aaauota, an den Winden neutesta-
BMirif. Saenen) and das Gemilde mit dem
Tod d. hl. Joseph in der anstoßenden Kapelle.
Sigittnondo, Dcscr. di Napoli 178)s I 245.
— Napoli Nobtlissima VII (1898) 12. — Rolf t,
Geach. d. Malerei NeapeU, Leipzig 1910, p. 404.
G. Ctci.
Cacdatori (Cacciatore), Benedetto, ttal.
Bildhauer, geb. in Carrara 1794, f ebenda am
9B. 9. 1871, Sohn des Bildhauers Lodovico,
Schäler des Bartolini in Carrara und Pacetti
an der Akademie in Mailand, wo rr 1817 mit
dem Entwurf, Herkules entreißt die Dejanira
dem Kentauren Nessus, den I. Preis erhielt.
Durch die Auaführung einer Apollofigur (16S8)
nadi dem unvollendeten Entwurf »eines Leh-
rers lenkte er die Aufmerksamkeit der legi.
Familien in Turin auf sich, und erhielt eine
Figur des Königs Carlo Feiice sowie ein Re-
lief, Madonna mit Kind und Engeln, und eine
Pieti m Auftrag. Diese Arbelten verschallen
ihm die Attaachmückung der Abtei Altacomba,
die er mit Hilfe seines Vaters unii »eines
Bruders Candida ausführte. 1838 schmückte
er die Grabkapelle des Savoyischen Königs-
hanaes S. Sindooe (Kapelle del Sudario im
Dom zu Turin) mit der Figur Carlo Al-
bertos, einer Madonna mit Kind u. den Sarko-
phagen für Amadeo VIII. (vollendet 1848)
and Emmanuele FiUbcrtOL Die meiaten aeiaer
Weit» Iwflnden sich in Mailand, wo er bis
1860 an der Akademie als Professor wirkte,
wie X. B. die Reliefs, die Einzüge Franz I.
dwstcllend am Arco della Pace und die Ge-
stalten des Po und Tiäaa, 2 Viktorien, am
Dom die Figuren des S. Satiro (1842), S.
Ambrogio, S. Romano, S. Massimiliano, der
S. Maria Magdalena, außerdem in der Biblio-
thck der Ambrosiana das Denkmal für den
CoDte G. Bommco (18M). eine Madonna und
Engel in S. Cdso, du Grabmal für den Arxt
Rasori (1841), Sutuette des Erlösers (1842),
Relief Bruderliebe, Madonna mit Kind und
Giovanni Battista für dCB Kaiser von Oster-
reich (184^, Vcrtrdlinac von Adam u. Eva
(1842). Relitf am Sadui dietar Gruppe. Statae
Napoleons für Marengo (1847), Figum für
die Kirche von Valmadrera und das Grabnul
für Marcel k> Saporiti in der Kirche deUa
Sforzesca (1864); außerdem noch viek Por^
träts, Gralmiäler und GanrebildwcriM»
G. Camperi Ifcm. Ubpal di Cmtn. WS.
- N. d'Altban. GU aitist. IlsL IMMk — A.
R. Willard. Hiitory of fludam ItaL Art 190B.
- Cillari. Stor. dell' arte coatauw itaL 1«M».
- Nebbia. Scult del Duomo di IfOaae IMS
p. 233, 263, 270 (No 40, 52) - Mongeri.
L'arte in Milano p. 833, 326, 374, 520. — C
LasaoDi, Goida di Carrara 1905 p. UT/lg. —
L'Arte in ItalU 1871 p. 158. R. C.
Cacciatori, Candido, s. vorherg. Artikel.
Cacciatoh (Cacciatore), Carlo, ital. Bild-
hauer aus (jarrara, um die Mitte des 18.
Jahrbi, Scbülcr des Fnmcesoo Sciiialfino in
Genna, naeb dessen Modclleii er sedis Bas-
reliefs in Marmor aus dem T.eben der Maria
für die Kirche der Patres delle Scuole Pie
ausführte. Selbständige Arbeiten in Genua
sind ein S. Fitipfw Neri mit 2 Engeln aber
der Tfir der Kirche dieses Heiligen, 8 Engel
mit dem Bild des S Domenico im Kloster
S. Silvestro, für die Sakristei von S. Loreozo
das Rnndbild einer Madocuia mit 2 betenden
Engdn aas den Jabrcn 1776—78 und die
MarmorUsle von Bartdommeo LomclKni
Naglar. Ua. IX m - Ptsall. Lc& SuppL
- Tirabeaekl, NoUa. aas. 11M p. UL •
Alizerl, Hol. d. Prof. dd Dis. in UfMfia
1865 I. II. — Canpori. Mem. bfogiaf. dl Car-
rara 1873 p. 38. R. C.
Cacciatori, Ledovico, ital. Bildhauer in
Carrara, t ebenda 1854, Vater des Benedetto
und Candido, Professor an der Akademie in
Carrara bis 1818, wo er das Amt aufgab, am
»einem Sohn bei den Arbeiten in der Abtd
Altacomba zu lidfea,
G. Campari, Ifcm. Haar, dl Gstrara 1873.
je. c.
Caodnl (auch De Caccinis), Giovanni
Battista, Bildhauer und Architekt, Sohn
des Michelangelo di Giovanni C, geb. 84. 10.
1556 (Baldinucci fälschlich 1682), trotz der
patronymen Bezeichnung „Romano" wahr-
scheinlich in Florenz, wo er sich jedenfalls
schon seit seiner frühesten Jugend aufbieit
Die Periode seiner künstlerischen Brzidnmg
fällt in die Blütezeit des Gianhologna in Flo-
renz. Als sein Lehrer, zu dem er noch als
Knabe kam, wird von den Biographen der
tdm. Architekt Giov. Ant Dosio genannt,
welcher jedoch für die Ausbildung seines
plastischm Siil^ kaum maßgebend gewesen
sein kann. Diesen verdankte er vielmehr eben
dem Gianhologna, obwohl eine direkte Ver-
bindung mit ihm nicht iiberüciert ist, dessen
Stil aber im letzten Viertel des 16. Jabrh. fai
Florenz — ganz im Gegensatz zu Rom, wo
er nur vereinzelt auftaucht (Landini) — der
vorherrschende und schulbildende war. In
die Cnvpe dieser Nachfolge des Gianbotogna
im «dteren Siaii, die seinen Stil in einer
3a6
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Caedni
Richtung fortentwickelte, welche die Auf
nähme des neuen Barockstils in den zwan
ijger Jahren des 17 Jahrh. in sehr merkwür>
diger Weise vorbereitete, gehört auch C, ob-
wohl er vornehmlich in Marmor u. nur wenig
in der von dieser Schule bevorzugten Bronze
ufeeiMe. — Als tein cratet Werk, das er
ttjihrig, also um 1578, vollendet haben soll,
ist die Marmorstatue des hl. Giovanni Gual-
berto überliefert, welche das Grab dieses Or-
denstiiters in der Badia von Passignaao
sdmfickt, ferner die Stocei der Dedte ia der-
selben Kapelle. In die achtziger Jahre dürf-
ten die Statuen der Heil. Bartholomäus und
Zenobius in der Kapelle Carnesecchi in S.
Msria Msggiore gehören, ebenso die «Ikgori-
■dM Pigur dncr TtsuptmuM f3r den Guten
4ct Bischofs von Marsia, Giov. B. del Mila-
acte, in der Via Larga. In dieser Zeit be-
guinen auch sein« Beziehungen zum groB-
hctaagL Hof, »n dem sein iherer Bruder Gi-
nlio ab RoAnosikiis diente. Gelefcntfidt der
Festlichkeiten zu Ehrm des Einzugs der Her-
zogin Christine von Lothringen u. ihrer Ver-
mählung mit dem GroBherzog Ferdinand I.
(1688) lülirte er eine (nMh Mariette drd) der
KbkNsalstataen «ns Stade ans (wieder doi iiL
Gio. Gualberto), welche vor der Domfassade
und dann im Dom selbst aufgestellt wurden.
Baldinucci hebt ferner seine Tätigkeit als Re-
staurator raa Antiken schon for den Gro8-
herzog Francesco (t 1587) und für den Csv.
Gaddi hervor, eine Tätigkeit, die gerade für
jene Zeit, der man eme ganze Reihe der be-
rühmtesten und glänzendsten Restaurierungen
ver^nkt, sehr charakteristisch ist. Tatsäch-
lich gelang es, die weitgehende Ergänzung
der antiken H nippe des Bacchus und eines
Knaben im Korridor der Uffizio^ die man
früher Michelantdo adbat xoMlirii^ auf C
mrückzuführen.
In die neunziger Jahre fallen mehrere Auf-
träge außerhalb Florenz. Offenbar durch die
Vermittlung des G. A. Dosio, der seit 1689
den Ausbau der Karthause von S. Martino
in Neapel leitete, erhielt C. 1598 einen Auf-
trag für 4 Marmorstatuen der Heil. Petrus,
Paulus, Johannes d. T. und Bruno, die er
jedoch angeblich erst 1809 begann und bei
seinem Tode wroHendct ntrficfclicla tu sind
dies offenbar die 4 Statuen an der Eingangs-
wand der Kirche, die in ihrer endgültigen
Ausführung aber sicher erbt auf die Zeit
um 1625, als Cos. Fanzaga den Bau teitete,
tt. vielleicht aof ihn selbst «arSdcgehen. Schon
158S übernahm C. laut Eintragung im Jour-
nal des Dom. Portigiani neben einer Reihe
anderer Meister d. Gianbolognaschule, Tacca,
Francavilla u. a., 90 von den Bronaereliefa
für die neoen, lange filtichlich dem GianbtH
logna selbst zugeschriebenen Türen des Doms
von Pisa, die er bis zum Mai 1586 fertig-
Uariliitadkaa. B4.V. j
stellen sollte. Ausgeführt hat er nur 6 Tafeln
mit Darstellungen des Marienlebens u. zw.
Geburt, DarsteUung im Tempel, Verkündi-
gung, SposaHzio and Himmelfahrt, für wel-
che er 1599/1600 Zahlungen empfäi^^t (Guß
von Portigiani — 1608, von Serani — 1606.)
Aach ein Teil der Nischenstatnen im Itmani
des Doms stammt von ihm. In Pisa ver-
fertigte er weiterhin groüe Holzmodellc für d.
Fassade von S. Stefano 1594 u. zur Restauric-.
rang d. Domcbores 1696—^. Für d Dom von
Orvielo fiberaahm er 1080 die Aasfahmnr
einer Statue d. hl. Jakobus Minor, die er ir59t
vollendete. Ein 2. Auftrag scheint ihm wegen
seiner allzuhohen Fordenmgen wieder abse-
nonune» und dem Giovanni deU' Opera über-
uagen nuiuui seBi. iifiiif zwei nsnpt»
werke sind jedoch in Florenz seine Arbeiten
in S. Spirito und in der SS. Annunziata.
G. B. Micheloizi erhielt 1690 vom GroBherzog
die Erlaoteis «ur kunstl. Ausschmädcnng des
Kuppelrannies von S. Spinto, welche dieser
unter die Leitung Cs stellte. Es handelte
sich um die Errichtung einer Chorbalustrade
u. eines Altars mit Ziborium, sowie um eine
reiche plaatiache Ddsoration. C.s eigenhän-
dige Arbeit shid Sie 4 lebensgroBen Marnior-
statiicn der beiden Johanne.«, de^; hl Petrus
und eines hl. Bischofs, ferner 2 von den 4
überlebensgroBen Engeln. Bei der Dekorie-
rung des Ziboriums (Cherub imfiköpfe) be-
diente er sich bereits der Mitarbeit seiner
weiterhin zu keiner größeren Bedeutung ge-
langten Schüler, des Ghcrardo Silvani, Ago-
stino Ubaldini und Antonio NovelÜ. Der De-
korationsplan kam übrigens nicht ganz zur
Vollendung. Eine rein architektonische Lei-
stung war sein Ausbau der 1518 von Ant. da
Sangallo begonnenen AuBenballe (Mittcl-
hogen) der SS. Annanziata im Anftrag des
Bali Roberto Pocci 1601— />4 (Zwei Wappen-
schilder mit den 3 T, der Devise des Bau-
herrn.) Anschließend wurde 1004 mit dem
Umbau und der Dcleoration der alten, dem
hl. Sebastian geweihten Kapelle der Puod
in der Annunziata begonnen, die jedoch erst
nach C.S Tod (1615) zum Abschluß gelangten.
Der Altar mit der Reliquie wurde jedoch
schon 1808 geweiht Die Ptwträtbütlen der
8 Kardfaiile aus dem Hanse Paed fOhrte Sil-
vani au». C. selbst schuf die Tonmodelle für
2 allegorische Statuen, welche zu beiden Sei-
ten der Altartafel des PolhijuuU) aufgestellt
werden sollten« Da sie aber nicht den Bei-
iall der Oltavia di Lod. Capponi, der (!••
mahlin des Pucci, fanden, unterblieb die Auf-
stellung, obwohl die eine schon in Marmor
ausgeführt war. An ihre Stelle traten später
8 Statnen von A. NovdlL Von Cs Tätigkeit
als Ardritekt verdient nodt seine athwdi»
Leitung des Baues des sog. Palaao Hm Fi-
nito (Tekgraphenamt, via dd Prooonsd^ für
a SS
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CSiMbii ~ Cscdoli
Alessandro Strozzi erwähnt ru werden, ^ er
nach Buontalenti vi. Scamozzi übernahm (um
1682). Sem Anteil an d. jetzigen Gestalt läßt
sich schwer bemessen, mit Wahrtchdallcllfcrit
wird ihm jedoch das groBe Maimorwafven
mit t weibt. GestaHen zugeschrUben. von
zahlreichen plastischen Werken in Flo-
aeien noch hervorgehoben: 2 von den
4 Stataen an der Brücke von S. Triniti (Som-
mer und Herbst), 8 Statuen in der Kap.
Strozzi in S. Triniti, Statoea in S. Michele
agti Antinori, die Büste des Salvators bei S.
Maria Magr«, eine Madoonenbüste an der
Kamaldolenserkirche. Auch eine ganze Reihe
von Porträtarbeiten sind von ihm überliefert.
1882 — 95 schuf er für die Sala del CxmsigUo
im Palazzo V'ecchio die Statuen des Groß-
herzogs Francesco, Karls V., Clemens' VII.
and Pius'V. Baldinucd nennt femer die
Büsten des Baccio Vak>ri und des Rechtsge-
lehrten Btagio Curini im Umgang des Hofs
der Annunziata; da-selbst auch die Büste des
Andrea del Sarto (100^, in S. Maria Nubva
die CoaimoB II. Andere Werke adirribt der
hierin gut unterrichtete Baldinuccr, ztim
mindesten in der Ausführung, seinen Schü-
lern zu, so die Statue der Religion« im Hof
des Servitenkiosters dem Ubaldini und Sil-
vani, ebenso 2 von den Engeln in S. Spirito,
die Statuen d. Apo&telfürsten in den Pilaster-
nischen der Tribuna der Annunziata und die
1 IinReMöpfe daselbst dem Silvani (1601 u.
1609). Ein Schulwerk ist auch die Statue des
hl. Augustinus am TcmpiettO der Madonna
in der Annunziata von Pontremoli. Erwähnt
wird schlieBlich noch ein Pfau (Basrelief)
mit einer französischen Devise in S. Barto-
Icunmeo in Montoliveto. Die Angabe des To-
desdatums C.S schwankt zwiadien 17. 8. tOliS
and 12. 8. 1612. Er wurde in S. Maria No-
vella begraben. Als er starb, bereitete sich
in Rom schon die Entstehung des neuen, ganz
Italien erobernden Stils des Bernini vor, in
welchem dann auch diese späte florentinische
Plastikerschule, die noch einigermaBen eiae lo-
kale Tradition vertrat, aufgehen sollte.
Baldinucci, Not. dei prof. etc. ed. Ra-
nalli III 2S9 ff. — Mariette, Abecedario. —
Pini e Milaneti, Scrittura dl Art. ttal. vol.
III 241. — R i c h a, Not. rtor. ddle chie«« Fior.
Fir. III, IV, VI— IX. — Boccht-
Cinclli, Le belleize di Firenxe, Pi&toja 1678,
181, 416, 479. — Moreni, Contorni di Fircnie
1794 IV 159. ~A. deMorron«, Pia* iUustr.
IT»3 III 17. — Cicerone, Uli, 94 h. 482 g.
— Milanesi-Vatari V 59, Anm. —
B i a d i. Antiche fabbriche etc. Firenze 1824,
242, 254. — Tonini, II Santuario delle SS.
Annunziata 187$, 7. — Tanfani-Cento-
fanti, Not. di Art etc. Fiaaai (1807) p. 613
Aitisti etc.
in i, Doomo
tao in L'Afte
ParaglU Im Arck S«or. Kap. X 4H C
~ " NMOiM. XIIIT 1
G*org jpebeft«.
Splnasaola in NapoU
JtUtmk in», 1. Halbbd 11 fr. - riUa*
ffiari, Doe. per la ator. «ic. NapoL voL V« —
Cacciai, Pompeo, ital. Maler aus Florenz,
Ende des 16. u. Anfang des 17 Jahrh., wahr-
scheinlich Verwandter des Giovanni C, malte
nach dem 1603 von Picro Strozzi dem Gio-
vanni C. übertragenen Umbaa der Kipdfc
Strozzi in S Trinitä in Florenz für diese
ein Altarbild mit dem Martyrium der hl.
Lucia, und für die Kirche S. Maria delia Neve
e delle Vergini in Pistoja auf d. Altar Fiora-
vanti ein Allifbilld mit der DatMngtoff Im
Tempel.
Rleha, Notiz, ddic cUeaa Fior. US4— 72 III
Iflt. ~ T 0 1 o « e 1. GvMa di Pialala im 9w m.
— Arte e Storia 1800 p. MW.
Caccini, P ü m p c o, ital. Bildhauer in Gentti^
17. Jahrh. S. Vami erwähnt in seinem BuA
Ricordi di aicuni fonditori in bronzo 181i
p. 48 die Broaaeböstc dea GabrieUe Odabrcn
mit der Insdirift Porapco Caccfcil f. a. IflML
Champeauz, Dict d. f ondeurs. 1886. R. C.
Caccini, Sebastian o, Dominikanermönch
in Siena um 1837; nach eber von Marchese,
Mem. etc. Domenicani, 1879, II 32S zitierten
Handschr. war er ein ttichtiger Mater.
Cacdoli, Giovanni Battista, ital Ma-
ler, geb. am 98. 11. 162S in Budrto bei Bo-
logna, t am 26. 11. 1875, war Schüler des
Canuti, doch lehnte er sich auch an die Art
des Cignani an, dem er sehr nalie kam, so
daß man ihn nielit einen eigenartigen, aber
doch guten Maler nennen kann. Sein Ruf
verbreitete sich auch außerhalb Bolognas, u.
er wurde nach Parma, Piacenza, Mantua und
an andere Orte berufen. In Mantua malte
er redit geachmadcvoll die Trqipe o. 8 Sile
des Palaxxo Caoosaa aus. auBerdem die WSt-
bung des Gericht'^zimmers im Palazzo della
Ragione, für die Kirche S. Andrea malte er
das Altarbild der Kapelle S. Carlo, da» dca
Heüigcn als Fnrbittcr bei der Madnmm sagv
die Pest In Mailand zeigt. Der r^iÜie
Ausdruck seiner Gesichter ist manierietl«
doch gelingt ihm die glückliche Bildung kind»
licher Züge vortrefflich. Zuletzt malte er in
Uaatua dDen Goofalone für d. Ktrdie S. An-
drea. Tfl Bndrio, seiner Vaterstadt^ staHtla
er die Kapuziner-Kirche mit dem Gemälde
der Verzückung S. Francesa» aus. Das
reichste Feld für seine Tätigkeit bot Bologna,
wo er Kirchen und PriratÜnaer mit Gcänil-
den trad Presken aUHtiUelB. 1666 millB er
für den Kardinal Vidoni die ganze Galerie
d. Wohnung des Kardinallegaten aus, ferner
den Saal der Anziani im Palazzo comimale
in Bologna mit der Geachichta Kteig fiosioa
o. das Rohm der Pelriaa iOfwie cmea Saal
der Monteuccioli bei San Gregorio. Unter
dem Portikus der Kirche Servi stellte er in
einer Lünette d. Heilung eines Leprakrankea
durdi das Gevraad S. Pelligrinos dar. Untn
WeitaB lind
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Caccioli — Cachard
Taid in der iUidie der Frati Serviti
von S. Gtutcppe (da U. Philipp, der Wawer
aus Fels hrrvorqiKllen läßt), 2 Engel und die
Umrahmung des Bildes, und der Ljinette des
Efawangs dieaer Kirche. C. war ein gnter Fi*
gnrenmal., vor altem lagen ihm GreisentTpen.
Tieotti. Dil. — Creapi, Vite dei Pitt.
Bolocn. ecc 1760. — M a I ▼ a • i a, FeUioa pittr.
— Af{^ II Pannigiano, Mrrttor dl Piaxaa,
Parma 1T96. — Bertoluxxi, Guida di Parma
ISSQ p. 183. — Blanconi, Guida di Bologna
1835. — P. Martini. Guida di Parma 1871
p. 138. — Maaini, Bologna Perlastrat. 1M0
p. 826. — Lamo, Graticola di Bologna 1844
p. 10. — Campori. RaccoiU di c«t, 1870. —
C a tn p o r i, Gli art. negli Statt Elstens. — Hei-
necken, Dict d. Artist. — Mstteueei«
Griese artist nel Msatov. 1908 p. 163, 419. —
Z a n o 1 1 i, Stor. dell' Accad. Qementina. BrtMio.
CmcWI^ Gioieppe Antonio^ iuL Ma-
ler nui Radierer, geb. 18. 10. 1919 in Bo-
logna. Sohn des Giovanni Battista C. In ju-
gendlichem Alter verwaist, kam er zu den
Brüdern Roli in die Lehre, vor allem zu
Gioieppe Roli, die die Kirclie S. Paolo aui-
hiiHmi. Vom Idditer Auf ftnw ingigäbe und
malerisch begabt, wenn auch nicht gleich-
wertig seinem Vater, wandte er sich der
Freskomalerei zu und wurde in Bologna und
auBcrhalb viel beschaitigt. Scioe cratca Ar-
beiten worden Im Palast Mareaeotli anife-
führt mit Darstellungen wie Mario Scotto
dem Papst Leo IIL den Sohn zurückgibt,
wie Galeazzo und Taddeo den Bentivoglio bei
Nacht aus der Burg Varaoo ziehen u. einem
Portrit de» Kaftfaalf RiaAera. Er gioff mil
Giuseprpe Roli nach Deutschland und malte
nach seiner Rückkehr nach Bologna die Fas-
sade am i'Viro dei Mcrcanti und die Wand
über dem Hauptaltar der Kirche S. Gabriele.
lOOB^ nadi aebws Lehren Tode; Qbemahm
er die FortsetzunR d Arbeiten dess. in S. Pa-
olo. In die 4 Ecken malte er die Weltteile.
Die Arbeit, die sicii auf Kuppel und Chor
erstreckte, wurde 1718 vollendet. In die
Ovale der neuen Sakristei setzte er Szenen
aus dem Leben des hl. Josef u. an die AoBen-
wand dieses Baues eine heil. Familie. Nach
AiLSht hmückung der Kirche des Waisenhospi-
tals von S. Bartolomco di Reno und der Ka-
felte der Virgine della Pioggia, begab er sich
nach Trient und arbeitete in zwei kleinen
Schiffen im Dom. Nach kurzem Aufenthalt
in Bologna berief ihn der Serator Tempi
nach Fk>renz. Wieder in Bologna malte er
hn Eingang mid in der Sakristei von S.
Francesco, worauf er nach Asti sich begab
and die ganze Kirche S. MartinO ausmalte.
Darauf blieb er dauernd in Bologna, reich
mit Arbeit versehen, wie im Oratorium della
Puriti, in der Kapelle Rossi in S. Petronio,
in der 4. Kirche S. Stefano u. in anderen Or-
ten. Eines seiner besten Werke hk der Oiri-
atns im Garten des Oratoriums der Puritä
C war ein geschickter Dekorateur u. Fresko-
naler, btiaer ala Zeichner wie als Kolorist,
m aetnea ktiten Lebensjahren arbeitete er
viel gemeinsam mit Pietro Farina. Er starb
am 20. 7. 1740. 3 Stiche von ihm, wahr-
icheinlich aus seiner Jugendzeit, sind bekaimt
T i c 0 s s i, Dix. dei pittor. — O r I s n d i,
Abeced. pitt — Le Blanc, Man. I. — Hei-
necken. Dict. des Artist IIL — • Bartscli.
P.-Gr. XIX 43«. — Bisneon i, Guida di Bo-
logna 1835. — Crespj, Vite dei Pitt Bologn..
ecc. 1769. — B s r t 0 1 i. Pitt di Rovigo e Len'
dioaia. — Ascoso, Pitt di Bologna. — Raas.
BiU. deir Arte ital. 1900 III 7, 8. BriMte.
Ctmm, M^ta Sevilla, der 1606 fär die
Kathedrale arbeitete.
n r j t 0 • o, Artif. Sevill. II 18. U. v. B.
Cäcerea, F e I i c e s, s. Cäceres, Juan Fei.
Cioeie«, Franc. Ginis de, Maler in
Madrid am Ende dea 17. Jahrh, wabnchdo-
hdi Schüler Bacalanlea.
renn Bermndet, Dicc. I 186. M. r. B.
CJioeres, Juan Feliccs de, Maler in
Zaragoza, geb. 1668, f 2. 6. 1618. Schüler
einet in Zaragosa ansiaiigen Tolcdanera Pde-
gret oder Pekgrin. Br bemalte das von Joan
de Goroiabel gezimmerte Gerüst des Monu-
ments der Karwoche in der Kirche S. Mag-
dalena in Z. und führte in der gleichen Stadt
noch mehrere Werke aus: 1588 für S. Mi-
gnd de loa Navarroa die T&ren dea Hodi-
altars, die einen den Heil. Petrus und Pauhii
geweihten Altar darstellen, femer den Kata-
falk und das Monument der Karwoche :
wahrscheinlich sind auch einige Cemikle des
Trasagrario deradbca KlrÄet 4k Geburt
Christi, umgeben von 6 Darstellungen zu^
d. alten Test u. die Fresken mit Jesaias und
Jeremias von seiner Hand. In der Seo ein
Bild des Pedro Arbu^s vor der hl. Jungfrau.
Villasa. Adle. II 86. M. v. B.
CioerM, Jnan Felices de, Maler in
Zaragoza, Sohn dea Vorigen, geb. 1602. Im
Provinzialmuseum von Z. eine hl. Familie
von seiner Hand. Er ist jedenfalls identisch
mit Felices de C, den Cean Bermudez I 186
ala geacbickten Idaler in Tampara bezeichnet
tmd der bei aelnera Tode einen Sohn im
Alter von 16 Jahren hinterlieB, der seinerzeit
als geschmackvoller Maler von Heiligenge-
achlditen bdcannt war.
Vliaaa» Adic II 87. M. v. B.
Ciesna, Loren xo^ Ifaler ia Burgoa, der
1679 beim Einzug Karls IL alte Häuser des
großen Platzes in einer von ihm erfundenen
Technik bemalte.
V i A a I a. Adic. II 85. it. v. B.
Cachaat, Toussaint, Architekt in Char-
trci^ baut von 1618—18 dm Chor der Kirche
zn PoitvilBen.
An*, de l'att fraoc., VII 363. — A. Lance.
Dict d. archit Fran«. I 117. — Bauchal,
Monv. Dict d. Arch. Fran?., I 89. R. C.
Cachard, Pariser Uhrmacher um 1780, eine
Standuhr von ihm im Hambuiger
für Kunst u. Gewerbe.
339
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CadinndgBt — Cfedb^
Kit u. Kithaadwcrk, Wien II 188. — Brit-
ten, Old Clocks and W«tcbe» etc., London 1904.
CAChMialsM, Philippe, Maler, tätig in
Douai 19X194 und 1899—1400.
Dchsisaea. HitL «t l'ut ete. 18M M«,
mi Dvc p. TM.
Cacb«M8d% c Caeciantmici.
Cadet, B t s t i e n (oder S^butien), Ma-
ler und Bild»chnitzer in Lyon, 1548. — Eben-
dort und um dieselbe Zeit auch 2 Maier Jac-
gun und Jean Cachet erwihnt.
N.Sondot, Lea pflintiwdaWoo, 1888p. 2^
ClAtt, Jean, Gkttr da 16. Jahrb., Bmv
gund, gofi einen Bannigen kupfernen Leuch-
ter, der im Kloster Saint Aubert in Cam-
brai 14K vor ein Triptycbon von Roger
V. dl Wcarden autectteUt wird. Wohl dne
Person ndt Jeu C, deaieii Titigfceit 1491
in Valtnciennes erwähnt wird.
De Laborde, Doca de Bourgosoe I p. LIX.
— Gaz. d. B.-Arta. XXI tÜ. MVOB des
An», t. XI p. 2*7. Ä. C.
Cachet, Lion (Card Adolf Lion), holländ
Kunatgewerbkr, geb. zu Anuterdam am 24.
11. IMi ScMler der ReklMDoniidieliale f6r
Zeichenunterricht zu Amsterdam tmd beson-
ders des B. W. Wierink. Bis 1897 in Am-
sterdam tihg, licB er sich dann in Vreeland
(Prov,^lJ»e^2^medcr. C.^^^^Mi^^ud^«-
sondere auf dem der Buchausstatttrag (Ein-
bände) und der Wohnungseinrichtung: (auch
.^us.stattungen von Dampfern) tätig. Bemer-
kenswert sind seine Arbeiten im Hause Th.
G. Dentz van Sdnkk in Amsterdam. Er hat
Mi verschiedenen Ausstelltmgen (s. fi. Taria
1908) seine Arbeiten gezeigt
Onie Kunst XVII (1910) 158-170. — Deut-
•die Kunst u. Dekoratioa II (1899) &47 f.; X
(1902) &30 ff. (Abb.). — Ekkorative Kunst III
(1899) SO 1-81—83 (Abb.). — PI ca. L'Arte
moadial« eM WipMlsioae di ToiiM IMt p.
S7S. W. Ste»nko0.
Cachetxz, Jean Pierre, Maler aus £pi-
nay, studierte in Rom, tätig in Paris, wo er
swischen 1822 und 1848 im Salon einige b>
terieun, Ardutektana vad JMAarhBftm aof»
stellte.
Gäbet. Dict d. art., IBIl. — Bellier-
Auvray, Dict. f*n. I. H. V
Cacfcoad. Frangois, Maler, geh am 23.
10. 1806 in Chamb^y, seit 1889 in Paris
Schüler von Delaunay und Gust. Moreau;
debütierte im Salon der Soci^^ des Artiates
Francis zu Paris 1892 mit dem Landschafts-
Smälde „Soleil couchant i Vanves" O^t im
oseum zu Cbambiry) und beschickte ihn
aeitdem weitwliin mit Landschaftsbildern aus
Stvoyen und aas der Umgegend von Paria,
Nacht- und Dämmerungsstimmungen in (M-
ond Pastellmalerei wie in Zeichentechnik, von
doien er eine größere Anzahl 1908 in den
Galerics G. Petit zu Paris zur Sondcraus-
stelhnif vereinigte. Seine Hauptwerke sind:
Unit tombaate (im Pariser HAlel de ViOe).
— Nuit claire (im Pariser Petit Palus),
L*heure du grilkm fun Museum zu F1ij|s>
detpbia)i Retour des champs (im Mn<,fum
zu Grenoible), — Nuit d'M (im Museum zu
Quimper), — Nuit orageuse (itn Museum zu
Oran), — Le lac d'Annccy (dekorative» Ge-
mälde in der Gare de Lyon zu Paris), —
Le lac de Lamartine (1900 in der Pariser
Wdtaaaatetlimg, jetzt im Grand Cercle zu
Aix-les-Bains), — Lumieres dans la nuit
(1909 im Salon der Soc. d. Artistes Fran<;ais
ausgestellt).
J. Martin, Nos Peintres et Sculptcur» II
(1898) 38. — H. Bordeaux. Cat. de l Expo».
F. Cachoud „Les Nnits", Mai 1908. — Chronique
de« Arts 1908 p. 184. — Revue des Deu Mondes
T. 15. 9. 1909 p. 401 ff., 415. fi. yM.
Cad, R u t i 1 i o, s. GocL
CadaUi, Giuseppe, Architekt, geb. 1770
in Florenz, t ebenda 1828; Schüler von Gasp.
Paoletti, nach dessen cinqiuctntcskem Ent-
wurf er 1812 den von Pasqu. Poccianti begon-
nenen Ausbau der Vorderfront der alten Me-
diccer^Villa von Poggio Imperiale bei Florenz
vollendete; den Ausbau der Kapelle dieser
Villa besorgte er nach eigenem Entwurf
Nach seiner Ernennung zum Hofarchitekten
des GroBherzogs von Toskana wurde er auch
mit der Fortsetztmg des von Paoletti begon-
nenen Nenansbaoes verschiedener Räume des
Palazzo Pitt! betraut, und zwar lieferte er die
klassizistischen Dekorationsentwürfe zum sog.
Quartiere di Napoleooe, zu den Ilias- and
Herkntea-Silca inid zum Badezimmer dieset
Medkeer-Palastes.
Ridelfi, Not e Guida di Firenze (1841)
p. 4M. — Fentoaai, Nuova Guida etc. di Fi-
rsM* (liW) p. eS4, 63«^ MS, «4». — Gotti,
LftOan. di nnas« (187S) p. «S, IM. » Magni.
Slofia d. Arta üaL (I90i) - Cällari. Star,
d. Art« eeatcstp. ilal. (1909). L, CiUari,
CacUaimici, s. Cacciantmici.
P«clom y Olirer, Pedro, Maler in Barce
lona um 1446,
Sanpere y Miquel, Cuatroc. Cat. I S87.
M. V. B.
Cadelee (Caddie), Guillaumc, fraaaos.
BiMhaaer, fertigfe IdB« cioea U. Jokamiea «
weißem Marmor für die Kirche der Sor-
bonne, wahrend der Revolution im Musee des
Monuments frang., jetzt verschvninden. Er
erhält 1688 Bezahlungen für Arbeiten in St.
Cload.
Arch. du Moste des aum. franc., tooi II p. 188.
— NouT. Arch. de I'art tranc. IV (1876) «5. —
L a ni i, Dict. d. aculpt. aous Louis XIV, 190«.
R. C.
(M$Mt, Verleger und Radierer in Paris,
gab seit 1888 die „SociM des Aqnafortistes"
heraus, für weicht- Pulilikation er selbst das
Blatt: „Vue de U Chambre des Deputes"
radierte.
B4raldl. Lee grav. da 19* aUb. IBM IV.
Ca4b7, Watter Predericfc; Uaier in
London, Mitglied des English Art Quh und
der International Society of Painters, deren
ado
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AuMteUangen er seit den netuiziger Jahren
des vor. Jahrh. mit feintonigen BUdnit»
unter denen in der Londoner Internat. -Soc.-
Exhibitioa 1896 unter anderem eine kok>-
rutiach-reizvoUe „Garden-Fete" figurierte.
Aach i0 im deotacÄcn KinstMiattcUaagai kt
er TOB Zeit so Zeit mit gotcn Erfolg vw>
treten ; so sah man von ihm im Münchener
Glaspalast 1896 das „raffbiiert geachmackvolle,
in Whistlerischem Dinunertoo' gehaltene
Biklius einer echreibeatic« Dtaat, — in der
tmd das Stinunongsbild „Früher Morgen", —
in der Düsseldorfer Ausstellung 1904 die vor-
nehm eigenartige, auf eine interessante Har-
OMojc Too Kot und BUu abgcstinnte wcib-
ücke BüdtrfiBtndie nT«eiiipilnlit BAct** üit itt
demseTb^rn Tnhre auch in der LoataCT Ncir
Gallery ausgestellt war.
Schttltte-Naambarg ia Kunatchronik
1897 p. 18. — The Studio 1003 XXIX «3 f. -
Tte Art Jena. 1«M p, 91, 100 (mit Abb.).
M. W. BroekwtU.
Caddaat, Jean, Bildhauer, Maler u. Archi>
tdrt von Bonrges. 18M in den Urkondeo der
Kirche Saint-Etienne erwilnt
AfdL de rMfna«, teete, I (Uli)
CMM W.. MiÜer in Uveipool
1780 in der Londoner Royal Add. ein «retb>
liehe« Idealporträt aus (Circe).
Grave« Bor* And. UUb. i»05 i
M. W. Brock-Mll.
Cad«, J. J., aroerikan. Kupferstecher, geb.
in Kanada, lebte 1000 ia BrooMya. N. Y.
Stadl Portcit» ffir Vericver.
Staaifcr,
ff, AnkArr,
Nicolas - Constant, f ranzös.
Bildhauer, geb. im April 1846 in Corcieux
(Vosges), t am 25. 2. 1887 als Prof. der Ecole
des B.>Arta an Beeangon, Sdifiler von A. A.
DnBMnt md ^rfce FraooeecUi alelile in Sa»
Ion 188S— 1880 Porträtbüsten ans. Das Mus.
zu Besangon besitzt von ihm einen sterbenden
Gladiator
Champeaux. Dirt. de» fondeur« etc. —
Bellier-Auvrav Dk:t. gen. Suppl. — Inv.
g^ d. Rieh. d'Art, i'rov. Mon. civ. V 232. R. C.
Cadeaa, A m e 1 i e, s. Cordtlitr de la Noue.
Caleea, Reni, Portril- and Gcarcmaler,
ipäb. 176S; 1 1868 w Parii^ ScMBer de» Pierre
Gu^rin, stellte von 1819 bis 1B49 im Salon aus.
Bellier-Anvrar, Dict. g^. R. C.
Cadel, Eugene, zeitgenöss. f ranzös. Ma-
ler, geb. in Paris, Schüler L. O. Meraoos,
Boonats und Puvis de Chavannes' aa der
Ecole des B.-Arta. Er lielit in kkianm
timortstiaclMn Bildern Ssencn aas den Ijud-
leben darzustellen, oder Heiligenlegenden in
Landschaftsgründen, die sich der Stimmung
anpassen. Stellt in Paris seit 1880 im Salon
(S«c d. Artist. Iraac.) ans. seit UNU in Salon,
der Soe. Hat d. B.*Ant. Von
Museen besiuen die zu Paris, Tours, Bor-
(teaux, Marseille u. a. Werke »einer Haad;
SO aacli antrikaa. n. dctttsdMi .SanmlBarn.
SU sanoaeern oer luuiauie sei NU er oeioora*
tive Wandgemifde, andere für die Welt-
ausstellung in Paris (1900) und in der Kirche
von Cannes
Saloa-Kat. — Chron. d. arts. 1908 p. 147. —
Art et D^contion ld08 I Suppl. Mai p. 2. — K.
E. Schmidt. Franidt. Mal. d. 19. Jahrb. I
lOft. - Kstchron. K. P. XU »M. — Peraöal.
Mittl« d. KsUexs. R. C.
Cadca«. Luis, Ilaler in Pera. von deasea
Hand das Mus. in Grenoble das gelegentitdi
einer diplomatischen Mission in Peru 1866
gemalte Porträt des Marcel Chevalier de
Saint Robert besitzt (bez. Luis Cadcaa-QuitOb
1866).
Rieh, d'ait prov., mon. dv. VI 217.
GalSHS^ v^a. Kupferstecher, Schüler des
Mati^ Irila. 1762 stach er in Madrid die
AbbilduQgen des Especticulo de la oaturaleza.
Auch Sdireihvorlagen rühren von ihm her.
Ceaa Beraiudes, Dicc I ISA. — Rie«
y Siaobaa>Cfeligr. eap. XL U. v. B.
CadeaatsQ^ auch Caenati». Domenico,
venezian. Mosaizist, seit 1640 als Meister an
S. Marco tätig, arbeitete in diesem Jahre eine
heute nicht mehr erhaltene Figur des hl. Ger-
hard nach einem Karton des Pietro Vecchig
an der Südfassade der Basilika. Nach Karton
des Vecchia führte Cadcnazzo 1641—1648 den
„Hauptmann von Kapertuum" und die ,JCa-
naniterin" im groflcn Bogen über dem Altar
der Madonna aus, ferner in den Arkaden des
Trans^ die „BeisetsiaiK der Leiche des hl.
Msrfcos* und eine 10B8 datierte Helena nit
dem Kreuze. Unwahrscheinlich ist, daß sich
eine von Cicogoa (Iscriz venez., I 144) mit-
geteilte Grabinschrift v. J. ITIS aof den Mo*
saizisten D. C. bezieht.
Z a n e 1 1 i, Deila pittura veaeiiana, ed. 2. Ve-
nexU 17»2 p. 758. - Kfoscbini, Guida di
Vesei ia, Venezia 181S I 324. — F. Saccardo.
Les Motairiuei de SaiBfr>Maic 4 Vsaiaa, Venedig
1S97, besoDders p. 18» ttl» 819 1 DeMMaie.:
p. 3». m u.
CsOiailli^ Jehan, Uiler und Glasmaler.
1465 — 72 in Chalons-sur-Mamc tätig, und
zwar malte er 1466 drei hohe Glasfenster am
Portal der Kirche de la Triniti, von denen
eins den hl. Michael darstellte. Im J. 1467
schnackte er das Orgdgehioae derselben
Kirche. 1472 vergoldete er ein Tdieraakel.
G r i g n o n, Art. Guloooaia 1889 pi. 6. R. C.
Cadcnbead, James, schott. Maler u. Kup<
ferstecher, A. R. S. A. seit 1802, geb. am 18.
1. 1868 in Aberdeen als Sohn eines Advokaten*
Nadiden er seine Anf angastudien in Aherdeeo
absolviert hatte, ging er 1878 nach Edinburgh,
wo er an der School ol Art u. d. Royal Scot-
tish Academy seine künstlerische .Ausbildung
genoB. 188^—84 arbeitete er in Paris tmtcf
Carahia-Daran; 1884—80 ala Portritnakr in
wo er an der Oiganisatinn d.
34S
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Afftbts Sodely teitadim (erste Aant 1886).
Nachdem er sich 189! verheiratet hatte, über-
siedeke er nach Edinburgh u. gab d. Porträt-
malerei auf, da er darin keine Forderung er-
hielt» Voa nun ab widmete C. sich der Land-
•duft, be». in Aquarell, u. wurde einer d. Be-
grfinder der Society of Soottish Artists (1892).
C. stellt regelmi&ig in d. Royal Scott, Watcr-
OOknir Society aus, deren Mitgl. er -cit 1H93
ist, auch die Münchener Aasstellungen be-
schickte er. reifer Stil ist dekorativ und
zeigt den Einfluß japanischer Kunst. Um
1876 machte C. seine ersten Versuche als Ra-
dierer, eine ganze Anzahl kleinerer Platten
stammen aus dieser Zeit. Dann gab er aber
das Radieren auf, und mit Ausnahme eines
1883 in Paris radierten Blattes lieB er die
Nadel bis 1896 ruhen. Seme Landschafts-
radierungen zählen ungefähr 50 Blatt, die
1908 in Edinburgh ausgestellt aber nie ver-
öffentlicht wurden.
The Studio X 67; XXV 207; XLVIII 233;
Extra Number on R. S. A. 1»07. — C • w. Scott
Faintinf, 1908. — Who'a Who — PenSn-
Ikke tfKdfB d. KMlen. C.J>.
Cadeojor. Nicolas de, Maler in BafC^
lona am Ende des 15. Jahrb.
V i fl a « «. Adic. I 34. M. v. B.
CadMMb Juan» Braineifter in Goadatejara,
der 1B71 Arbcüen da Kioolis de Ribero
an der Kirdtt VM Yi»qa«ra tn acUtien
hatte.
Llatnn» V Aaiirala, Nolieii II 71.
M. V. B.
Cndti, Alessandro, Italien. Edelstcin-
Bchneider, geb. 1784 in Rom. t 22- ^. 1809
daselbst. (Nagler, der fälschlich angibt, er
habe noch 1811 gelebt, verwechselt ihn wohl
mit seinem am 18. 12. 1772 geborenen Sohn
Tomato, der die Kunst des Vaters weiter
betrieb und noch um 1860 ein Geschäft für
Kameen, Mosaiken u. dgl. am Corso hatte.)
Cades arbeitete in der Weise des berühmten
Steinschneiders Joh. Pichler und wurde zu
seiner Zeit sdir geschätzt; Goethe erwihnt
in der Ldwngeicliidite Hackerta, daß dieser
Steine Ton C. besaB.
Nagler, Kstlerlex. II. — Boni, Bio«r. —
Forrer, Dict. of med. — Mem. p. 1. B. Arti
im I 8«. — PfUfli. V. S. Lofcnae in Lue.
Pritdr. Noack.
Cadet, Giuseppe, Maler und Radierer,
geb. in Rom 8. 12. 1750 von einem französi-
schen Vater, t daselbst 6. 12. 17» ; bOdete
sein bedeutendes technisches Talent unter An-
leitung des Domenico Corvi aus, erwarb
21. Nov. 1766 an der Akad. S I.ik.i mit
seiner Komposition des geheilten Tobias den
L Prek und wurde dann vom Ffirtten Qiigi
uoterttützt, dessen Palast in Ariccia er später
mit Landschaften u. Darstellungen zur Fabel
der .\rmida ausmalte. C. besaß eine unge-
wöhnliche Fertigkeit im Nachahmen der Ma-
nier gralcr MdMcr und InMetc aie dnrch
cifrifcs Kopieren nndi dna licialci wciken b
Rom und Florenz, wohin ein Engländer ihn
zu zweijährigen Studien brachte, zu einer
täuschenden Vollkommenheit aus. Durch seiM
Haadicicbttungen in der Art des Raffad wor-
den vfde Ktmatfiewide felinKM, o. a. andi
der Direktor der Dresdener Galerie, der an
die Echtheit des betr. Blattes trotz der ge-
genteiligen Versicherung des C. glaubte. Dieer
Anpaasungtfiliigkeit an fremde Stile wtirdc
ihm bei seinen eigenen Arbeiten zum Ver«
hängnis, indem er nie zu einer selbständigen
Kunstweise gelangte; seine besten Leistungen
sind immer nur Nachahmungen anderer
Künstler. Erst in seinen letzten Jahren be-
gann er sich in Anlehnung an David einen
eigenen Stil zu bilden, starb aber zu früh,
um auf dem betretenen Wege noch Bedeu-
tendes leisten zu können. Seit 5. 8. 1786 war
er Mitglied der Akademie S. Luca; die Kai-
serin von Rufiland, für die er enkaustische
Malereien fertigte, suchte ihn vergebens an
ihren Hof zu ziehen. Seine Tochter Maria
Angela heiratete 1822 den franaös. Maler Ca-
mille Bonnard. Werke: Altarbild des S.
Benigne für Turin 1768; Altarbild des S.
Giuseppe da Copertino für S. Ap- Vili in
Rom iß, Kap. links) 1771, eine treffliche Nach«
ahmtRV tliianachcn Stü»; die Vericündiganf
an der linken Scitenwand der 8. Kap links
in S Nicola da Tolentino zu Rom; der Evan-
gelist S Marco an der Kuppel der Sakristei
des Domes zu Urbioo; im Museum Thor-
waldsen ZU Kopenhagen; No 161 Christus n.
S. Giiara 1790; No 162 Tarquinius u. Lu-
cretia 1796; No 153 der hl. Franz 1796
No 154 ein Heiliger predigend, sowie noch
6 andere Zeichnungen. Für Katharina IL von
RttMand mähe er enkanstttch zwd Bilder
aus df" Geschichte Alexanders d. Gr. Sein
für dic Villa Borghese zu Rom gemaltes Öl-
bild „Begegnung des Grafen Gautier d' .In-
gers mit leincr Tochter Violanu" (nach Boc-
cacclo), cinei aeiner gertthmten Wcriw, iet
dort nicht mehr vorhanden. Er radierte:
„Christus lä£t die Kindlein zu sich kommen"
1786 u. „Tod des Leonardo da Vinci". Seine
Froalekhuanngrowaakin Piua' VL ist von
Komero genocnen.
Nagler, Ratlerlcx. 11. — B r y a n, Dict. of
Painten. — T i c o z c i, Dil. I. — L a n z i, Stor.
d. pitt. II 220. — Boni, Biogr. — T t p a l d o,
Biogr. degli Italiani illustri, III 187. — Mitsi-
r i n i, Memorie, 2S4. — Aliceri, Prof. del dis.
in Liguria I 33, 384. 385. — L e B 1 a a c. Manad.
— Roiini. Stor. d. pitt.' VII 97. — Catsini.
Urbino ed i snoi mooum., 64. — Racsrnski,
Les ArU en Portagel, 1848 p. 283. — KonatUatt,
1824. 14; 1840. 190. — RmM. MUkMT. d. airt*
itaL III 19i 194. — AfcUv 4 Akad. & Laca. —
Pfainb. S. Andrea d. Fratte tn Born. — Kit.
der Regia Calcograüa lu Rom. ' Friedr. Noaek,
Cadea» Joseph, Architekt m Stuttgart,
geb. am IB. 9. 1865 in AMwin (OA. Bi-
34«
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Cades — CmUx
htnch), fttudierte an der Baugewerkschule u.
tedm. Hochfchule in Stuttgart, arbeitete
mter Sdm and Bajrer «m Ulmer Möoster-
huo, lodttin bciin EttIrmIiM. Bwiunt in Ffd-
barg i. B. und bildete sich weiterhin auf um-
fangreichen Studienreisen in Süddeutschland,
Italien und Frankreich. Selbständig tätig
Mit 1886. Hat nch haiiptsichlich aU Kircfaen»
baomdster lietf tigt. Unter mAaea äfilreidien
Kirrlien sind die wichtigsten: Stuttgart, Elisa-
bethkirche, 1900 — 1901, ital. roman. Gewölbc-
basilik«; W^tetten (OA. Gmünd), IflCN^
1806, iumMBwrlie EmporenbastUka; Br«|iai»
Rerzjcstdtirclw. 08. gotisdw BasUika:
Cannstatt, Frauenkirche, 1909 — 1910, roman.
Basilika mit Chorumgang; Landau i. Pf.,
Icath. Stadtkirche, 1008—1910. rooun. Em-
poccnlMMlika; RcatUagcn, S. WaUBang, 1809
bii tKO, fonan. Emportabaiilika; Ncoiingen
(OA. Geislingen) 1910, barocke Saalkirche
Unter den Architdcten, welche die mittelalter-
lidie Tradition pflegen, tjt C. einer der täch-
tipMi md atrcngatcn. Auch durch adne
tidnidicn scidineriidien Anfnahmen alter
Baudenkmale hat sich C. einen Namen ge-
OMcbt; ao ist er Mitarbeiter des illustrierten
TeUca des Württemberg. Inventarwerkes.
Spenunna Goldcnr^ Buch v. eigenen Heim. —
.^rchit. RundKbau IV, 1888. t. Reg.; V, 188V
Taf. 68 : XIX, 1903 Taf. 4 ; XXI, 1905 T. 82. —
Anhitcktnr des 20. Jabrh. 1903 T. 85/0. — Neu-
baMn krai. Ncomciiter o. Hiberle, 1^4.
Cades, Torna so. s. unter Codes. Aless.
Cadet, Aglae, geb. Joly, Miniaturmalerin
in Paris, Schülerin des J. B Weyler, t 1801,
malte in Ol und Email, wurde 1787 Hofmalcrin
der Königin. Der Katalog der Sammlung des
Herzogs von Aiimont (1782) nennt einige Por-
träts und eine Kopie nach C. Vanloo von ihr.
Im Salon 1791 anter anderen Emailbfldera das
Bildnta NedEera.
Maac-ScBeicr. Livfc dea Collect 188S
Ik 4M. — E. Melinier, Dkt d. EmatUcitn
Ifltt. — E. L«aab«rg«r, lliniatonnalcrei 1M7.
— Henri Bonchot, La Uiaiat. fiaafi. IIB»-
18» V 840 (Reg.). R. C.
Cadet, Francesco, römischer Maler
(Mulatte), geb. in S. Domingo um 1755, t in
Rom 18. 1. 1830. In Rom nachweisbar seit
1768, malte Landschaften im Geschmack des
Claude Lorrain and religiöse Bilder, beiditf*
tigte sich später vorwiegend mit Restaurieren
alter Gemilde. Auf der Kunstausstellung
1810 im Kapitol waren von ihm: Jesus er-
sebeiat der Magdalena. Lot und seine Tödi*
tcr, Allegorie der Tugend und SchSfibeit.
Cadets Tochter Santa, geb. 1817 aus der Ehe
nut der Tochter eines deutschen Kaffeewirts
in Rom, war Miniaturmalerin.
K a g 1 e r, Kstlerlex. II. — M i i s i r i n i, Me».
etc., 353. — Keller, Elenco di tutti i pittori,
Rom 1830. — Pfairbädwr MO S. Maria de! Po-
pplo, S. Ldccnao In Lnelna n. S. Andrea d.
rzstte. Frudr. Namek.
Cadet d« Beanpr^ franzüs. Bildhauerfamilie
ans Valenciennes. Mitglieder: JeaH-Baptiste-
Ämtviiu, geb. 1768 zu Besangon. t 1888 m
Line, Schaler tob Clodion, wurde ITBB
Professor an der Akad. zu Valenciennes er-
nannt für die Konkarrenzarbeit „Valenciennes
beschützt die Künste", ein Basrelief aus Gips,
da* daa dortige Mna. bewahrt.^ Im glekben
Mw. befinden sich von ihm die Bfistcn von'
Voltaire, M"« Ehichesnois, Pruvost-Mustelier.
Später wurde er Professor an den Ecoles
acad. in Lille, wo er für den Hof der BorbC
daa 1880 wieder entfernte Standbild Lud-
wiiB XVTII. achtif. Das Modell m diesem
Standbild und eine Marmorbüste dieses Kö-
nigs von seiner Hand stehen im Mus. zu
Douai. Das Mus. zu Lille besitzt eine Män-
nerböste in Terrakotta mit der Jahreszahl
18t«. ~ SSoe: 1) Citar*Ma»imaM.Aimi-
Jean-BapUste. geb. am 23. 1. 1786 zu Valen-
ciennes, wurde Professor an der dortigen
Akad., später in Möns (Belgien). — 2) StomU-
kt-/0Mph, geb. am 26. 6. 1787 zu Valencien-
nea. t 1880^ erst Bildhauer, spiter Miliar-
mt«iker. — 3) Augustin-Phidias, geb. am 18.
11. 1800 in Valenciennes, wurde Nachfolger
setnf V.iirrs Professor in Lille.
Rev. univ. des an» XIX, 1864 p. 265/66. —
Bellier-Auvray, Dict. gen. — Nonv. Arch.
de Tart frani;. 3 »er. XVI. 1900 Rcr. — Dns-
sieux, Artist, fran?. i ritrang. 1876. — St.
Lami, Dict. d. Kulpt. (18. Jahrh.) 1910 I 149.
R. C.
Cadswit^ Martin, Bnntmaler an der
BerHncr PorMManmanulaihtur, wurde 1780 an
die Porzellanfabrik ZU Kopenhagen berufen,
an der er bis kurz vor seinem 1791 einge-
tretenen Tode wirkte.
KMcewobcU. N. F. V. 217. H. V.
Cattili, Giovanni, ital. Maler u. Archi-
tekt, geb. um 1710 in Mantua, t am 10. 9.
1767 ebenda, beerdigt in S. Egidio, erhielt
noch jung unter dem Titel architetto dci regi
teatri die Bauleitung der kgl. Theater. Auf
aefaie Anregung wurde von Maria Theresia
die Kunstakademie in Mantua 1752 gegrün-
det und C. zu ihrem Direktor ernannt. Er
war cm mäßiger LandKchaftsrnnlcr. restau-
rierte den Saal delk> Zodiaco im KönigsschloB
in Mantua, malte al fresoo das Kloster von
S. Benedetto da Polirone aus, schmückte Og-
nissanti in Mantua mit einem Wunder des
S. Mauro und mit zahlreichen RnndhiUlem
im Chor. C trat auch als Kunstschriftsteller
benror und veröffeadidite litt Deacriz. delle
megliori pitlure ed altre opere d'arte di Man-
tova.
T i c o s s i, Dix, — F ü > s 1 i. Lex. «. Suppl. —
Codd*, Mem. hiogr. p. 34 f. — C. d'Arco,
Art! e Artefici di Mant. I, II. — B e r t o 1 o 1 1 i.
Architett. ecc. in Relax, coi Goncaga 1S89 p. 122.
— Gax. d. B.-Arta XXII 809. — Arte e Storia
VIII (1889) 227. C. Degli A:*i.
Cadlx, Albert Lucien, französ. I,an<i-
schaftsmaler in Besancon (von Beruf protesu
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GeMidKr), ttelhe von 18» Ui 180B im Pfe-
Tttcr Salon (Soc. d. Artist, fran^) aus. Das
Idus. von Bcsan^^oQ besitzt aein Gemälde
»Matin au Puits-Noir" (1888).
Saknkitaloge. — Ridx. d'Art, Prov. Mon. dv.
V wr. JL c.
WUliam Mder in Lonkn,
IBM K^AmmauDgukiv 8>f-
foOe Street Gtllerjr «c mk cMfoi Laad-
gchaiten.
GrsT««» Okt «f AftiMs (ines) p. 45.
Af. ff. Brockwtll.
Cado (Cato), Johann Andreas, Gold«
«ad Silberarbeiter in Dresden, geb. 1716 das..
1T48 Innungsverwandter und am 27. 6. des-
selben Jahres Bürger dieser Stadt, f 28. 5.
1760. BcgUubigtfl Arbeiten seiner WerksUtt
U» jcW aodi nidit
Afcm das Dfssdn* KsMucb. ~~'Cdr. Smcii,
1748 p. 1« ti. 1751 p. 1*. Emst Sititmund.
Cadof an, Sidney Russell, Maler in
London, beschickte 18T7— 18Ö5 die Ausstellun-
gen der R. Acadenqr sowie aadi die Grosve-
aor Gailcry, die New Gallety md andere Lon-
doner Privatausst. mit T^ndschaftsbildcm
(meist Motive aus Schottland darstellend).
Gravet, Dict. ol AftiSlS (1895) p. 45; R.
Acad, (1905) I 373. M. W. BrockwU.
Cadali ni, Enrico, Maler u. Steiuteichner,
geb. 1838 in Brescia, ansfebiUct in Tnrta an
der Aflcadenia • Albcrtina mlcr Carlo Aricntii
später in Mailand ansässig. Er malte Histo-
rienbilder von kraftvoller Zeichnung und ge-
sundem Kolorismus und war um 1870 — 80
einer der geacbitatcaten Künstler Mailands,
III ,f ,i laAmk «nfclijSUiiii » j — 1 1 nn r
▼Wim jwiwii sanrnDcn in oen iiwiisiiiigTii
akademischen Manierismus, der seine Kunst
ffir die jüngere Generation vorzeitig veraltet
ersclieinen lassen mußte. Sein bestes Bild,
den „Tod Tonunaseas" darstellend, wvrde
von der If ailinder Societi Promotriee an«
gekauft. In der Mailänder Säkuiarattsatellung
war er mit einer Bildniszeichnung vertreten.
A. C a i m i, Delle Arti etc. di Lombardi«
(1862) p. 84, 142 (hier auch alt Litho^apb er-
wihnt). — A. Stella, Pitt, e Se ilt in Piemonte
ilSM) p. 342. — Kmt der Mailander Säkular-
ivm. 19O0 p. 114 N. 383. L. Cälhrt.
GadoUe, Alexandre-Josef, Landschaf-
ter, geb. am 17. 11. 1826 in Moskau. Sohn
nad SdriUer von Anguste-J.-B. C. lernte ancb
bei Tabar, stellte Im Salon von 1849 bis 1810
aus.
Bellier-Auvray, Dict. g^n. u. SoppL
Csdolls, Auguste-Jean-Baptiste-
A n t o i n e, Maler. Lithograph, geb. am 22.
4. 1782 zu Paris, f das. am 4. T. IM, atellie
von 1884 bis 1844 Landschaftsbilder im Salon
aus. 1825 erschienen von ihm in Paris 10 Bl.
Ansiihten Moskaus in lithographischer Wie
dergabe durch andere Künstler. Die Orig.-
Zeichnungen dazu von Cj Hand wtrdoi im
Kfinaminiiterinm in Paris anflMinlirt.
B«llUr«A«vrayv Dfet gifn. JL C.
Domenie«, ital.
Como, 17. Jahrh Aus den Reiseerinnerungen
eines Sicneser Patriziers, Alessandro Bichi,
kann man erkennen, dafl C. 1686 am Hofe
des Kurfürsten Friedridi IIL von Branden*
buis (ab Kin«K Friadrieb L) gewellt bat.
M ontl, Star. • Acta MÜa Pi«v. dl CaaM
IMI p. SM. IL C
Cadoria, E 1 1 o r e, Bildhauer, geb. am 1. S.
1876 in Venedig, Schüler seines Vaters Vin-
cenzo C. und der venezian. Akademie, weiter-
gebiMet in Rom and Paris, tätig abwecfaadnd
in Paria «. Venedig; debütierte in der vcnes.
Kunstausst 1904 mit Werken der Kleinplastik
in Marmor u. Elfenbein, von denen namentl.
eine im Auftrage d. Königin-Mutter v. Italien
atiageföhrte Elfenbciniplakctte mit den BiUn.
zwvKT 1 wwerawn an mnen. Kjoaigapnres
viel bewtmdert wurde, und denen der Künst-
ler 1906 eine im Auftrage der Bürgerschaft
V'enedigs ausgeführte Medaille auf den Bur-
germeister Grimani, 1907 eine Elfenbein-
plakette mit dem BiMda Gloaui Gaidacds,
1909 weitere in zartestem Relief geschnitzte
Elfenbeinplaketten folgen ließ (in der Ausstel-
lung zu Venedig Plakette mit der allegor. Gt-
stalt der „Tragödie", in derjenigen der So-
ciete de la Miniature zu Paris verschiedene
Bildnisplakettcn). — Eine ähnliche Feinheit
der Formenbehandlung zeigten auch in-
zwischen vollendete Erstlingsarbeiten auf
dem (jebiete der GroBplastik. sein im Stile
Rodins gehaltenes, 1906 in Venedig ausgestell-
tes Bildwerk „Ritomo alla Vita" und seine
prachtvoll lebendige Gruppe „Gioia di vivere"
(drei in ihrer jugendlichen Nacktheit aufs
delikateste durchgebildete Mädch«igestalteo,
die in naiver HUbensfreude" dem Beschauer
entgegenstürmen, — 1907 in Venedig aus-
gestellt). Im Pariser Salon der Soc. Nat. des
B.-Arts 1910 sah man von ihm eine Terra-
kotta-Statuette der Tänzerin Isadora Duncan.
Im Oktober 1910 wurde am Palazzo Vcndra-
min-Calergi zu Venedig eine von C. in, Paris
ausgeführte marmorne Erinnerungstafel für
Richard Wagner (mit einer von Gabr. d'An-
nunzio verfaßten Inschrift) enthüllt. Für das
Konservatorium der Musik zu Venedig schal
er das Denlonal des Kon^onisten Beoedeltn
Marcelk). Gegenwärtig arbeitet der Kfin^er
an 2 für die Attika der Libreria di S. Marco
zu Venedig bestimmten dekorativen Marmor-
figuren izam Ersätze der durch den Campa-
nile«Einsturx vernichteten Renaiss^latan)*
Kstebroo. 1904 p. 404: 1908 — IHniliai.
ItaL 1906 II — Giocnaie Stella vom 1. lOi
1910. - The Studio L (tOlO) IM. - Mittle das
Caiaria, Vincenzo, Bildsdnitser und
Bronzebildner, geb. 1864 in Venedig, aus-
gebildet an der dortigen Akad., der er jetzt
als Mitglied u. Lehrer seiner Kunst angehört.
Auagdiend von gt4ndtichem Studium der vor-
~ ndder
344
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lebendigen Formenwelt der Natur, suchte er
durch inodern-i>crs nlichcs Stilisieren frei
gcwihlter Naturformen der venexianischen
BiMidiiikBerei und DchoradoBaknBflt neue
Wege zu weisen. Seinen ersten groBen Er-
folg errang er 1883. in Rom mit einer Grup-
penausstf llung seiner Bronze- und Holzbild-
weike, die ihm im Vereine mit eioigea 1887
kl Venedig amgcMrillen SdnhsEMMten (gr»-
xiös-dekorative weibliche Aktfigur und Ge-
mÄlderahmen von feinster Linienführ\uig und
Detailbehandlung) sowie mit den später von
ihm in Turin, Matlandt VaMlIg «. Möadien
MHgnttlllcn Mfibd-« Rriimfii- und PuUcn-
Schnitzf r^irn sowie dekorativen Bronze- und
Terrakottabiidwerken stetig sich steigernden
Ruf eintrugen. So hatte er 1888 für die
VilU der Königin von Sachacn in Strdilen
bd Dresden die Treppenh«»>Boberien tu
tiefem, — 1888 jm Auftrage der Königin
Margherita von Savoyen für die dmtsche
Kaiserin (Gemahlin Kaiser Friedrichs) em
Madonnenrelief in Elfenbein zu f^hnftTfit. —
1897 für du Atfaenuom in Bularest einen
Renaissancethron in Holzschnitzerei auszu»
fiihren. Dazu kommen noch Prunkmöbel-
schnitzereien für Pri%'atlei]te, — Holzstatuen
für venduedene Kirchen der ProvittE Vene-
ticn tmd fSr die Handc^tle der Königin
Margherita von Italien, die auch eine von C.
modellierte bronzene Reliefdarstellung des
„Frühlit^s" ankaufte (1899 in Venedig, 1901
in Mändien «oagettelU), — Mannocgrab-
niler (z. B. ffir den Friedfuf in SarMoga,
N.-Amerika, 1896) ctc. Besondere Bewimde-
rung fand die von C. ausgeführte dekorative
Ausstattung u. Sitzmöblierung des intemat.
Saales in der Kunatauiat. zu Venedig 1901
sowie der 1908 von den Venezianern dem
Papst Pius X. gestiftete, von C. mit den köst-
lichsten tigürlichen u. ornamentalen Schnitze-
reien geschmückte Thronsitz in dreifacher
Nitdienarchitektur (äb«r der Mtttelniidie n»
PMten getragene Pestou, auf den Throoatn-
fen die ruhenden Gestalten der „Fede" u. der
KCariti", in den Seitenniseben die Standbilder
des Apostels Petrus nnd des Evangelisten
Marcus).
De Gubernatis, Diz. d. An. ital. viv.
(1889) p. 88. — Illuatru. lul. 1874 II 109; 1695
II 138. — Arte c Storia 188S p. 124. — Gaxx. d.
Popolo d. E>omen. 1908 p. 894. — Kstchron. 1901
p. 387 ; 1908 p. 474. — Kat der Mönch. GUspal -
AwsL 1901 p. 173. — Matteucci, Le OUeae
aitisk d. UaalAvano (190«) p. m. — V. Pica,
VAns Uondislsalia V. Emesis, di Venetk UN»
|k M. — Alnsnaeee ItaUano (Flofeat) UOtb —
C Cillari. Sier. d. Aftt coottiB^ itaL (11»)
p. 4U f. - Miilf des Xflaetlen. L. CUlmi,
Cadot, Pirmin, liefert 1545 gemeinsam
mit G^ard de Francis die StandbiMer
zweier Propiheten Kr den groSen Saal im
Rathaus zu Amiens.
S. Lami, Dict des Sculpt 1898. R. C.
Cadoux, Edme-Marie, französ. Bild-
hauer, geb. in Blacy (Yonnc). Schüler des
Jouifroy, stellte im Salon (Soc. d. Artist,
franc.) seit 1876 aus. Vor allem ala Ptor>
tritist tätig, malte aber auch Genrebilder,
Zi B. Nymphe den Amor entwaffnend (1878)
und Die Muschel (1900, Weltausstellung).
Bellier-Auvray, DkC gto^ Sns^. —
Satonkataloge. — Gbl de resfas. «nhr. 1900, Cat.
fto. offic. iL R, C.
CadwaUader-OiilId, s. Guild.
C*d7» (Walter) H a r r i s o n, amerikaa.
Illustrator, geb. am 11. 6. 1877 in Gardner,
Mass, kbt in Brooklyn. N. Y. £r zeichnet
ffir humoristische Blätter, wie Puck, Life
und Judge, für illustrierte Zeitschriften, wie
The Century, St. Nicholas etc. Auch hat er
eine Anzahl von Werken von F. H. Bunictt.
Rob. Chamben «. a. illustriert.
Who's Wko In Anerieaf 1»10->1L B.
Ctdy, J C I e V e I a n d. amerikan. Archit.
geb. in Providence, R. I. Seit 1870 titig,
jetzt in der Firma Cady and GrǤtry, New
Yorlc Ca erster liedeutcnderer BÜi war die
Brooklyn Art Aaaociation. Er hat eine ganze
Anzahl der Gebäude der Yale Universität in
New Häven, Conn., das Metropolitan Opern-
haus und das American Museum of Natural
HistoiT in New Yorlc, sowie eine stattliclx
Reihe von Sffentlicfaen wie Privatbauten in
allen Teilen der Union errichtet. C. sdlfeHrt
auch für architekt. Publikationen.
Who'i Who in Americ*? 1910—11. 0.
GasilSb Francisco^ ^n. Architekt, Fran-
znkaner Lafenbnider in Santiago di Com«
postella im 18 JaVrl Unter seiner Leitung
ist der gröBte Teil des Neubaus der Kirche
S. Francisco in S ausgeführt worden.
Schubert. Barock in Spanien 831. M. v. B»
Cssmsinddt, holt. Materin. 1601 fcoaunt
in .Amsterdam in einem Inventar eine Land-
schaft vor, von „Jouffrouw Caemersveldt ge-
naH*. A. Bnikkt,
CStaUMMk Chriatian, Formschneider u.
Lcinwanddnidwr in Breslau, UBt am 8. Juli
1745 ein Kind taufen. £. Hintse.
Caea, Jacob Cornelisz., Glasmaler in
Gouda, war Schüler der Brüder Crabedl wd
lieferte 1606 der stä<biachen Regierung von
Gouda für 120 Guld. ein gemaltes Fenster als
Geschenk an die Kirche in Woudrichem.
1608 war er Bürgerkapitin und 1621 ist er
noch als Mitglied der Malerzunft erwähnt.
Oteecas Aiek lUU.M. — Wmlvis, Be-
sdnijving der stad Gonda. 1718 S. n^.
ß. W. Mms.
Caan, de, s. aocli damit veibandene Ker*
namin
Caeaaxio, s. Cadtnatao.
Caeaea, Theodorns, Portritmaler, in
Deutschland geboren, kommt am 19. 7. 1786
in der Gilde in Middelburg vor und lebte
34S
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nachhtr längere Zfeit in Nuracgen. In späte-
ren Jahren, jedenfalls erst nach ITit, ^ II er
wkddr alt Hoiaiakr «a dncm deutochen Hofe
gwteHet iMiMtt. Iii Famflirnhftte indet
man in Holland häufig Bilder von ihm. J.
Kornlcm hat sein 1738 gemaltes Porträt des
Bürgermeisters von Nijmcgcn^ Johw Htrti»
mao Degner, gestochen.
T. Er n den u. y. d. Willigen, Getcbiede-
aif de 1.3U, SMb ~ ObnoM Arch. VI 243. -
B, W. VOC«» IcWMgMpMa BlUra, pAMim.
£. (f. Mm«.
Ctwinit, Michel, Maler von Caea, er-
hieit 1684 Bctahlonf fta an Kircbeofihuii-
getnälde.
R*on. d. Soc. d. B.-Art» XXII 118.
CMTdena, ein Landschaftsmaler, von dem in
einem Haarlemer Inventar von 1648 eine
LandKhaft crwihnt wird. B. W, Moet,
CWüdMtai, Pranx. Maler. l«a-M Md-
iter in der Lukasgilde zu Antwerpen.
Romboutt-Leriut, Liggeien II. R. C.
Caeragieitr, s. Katrsgifter.
Ctm, Jeain, Miniaturmaler, 1490 als Mei-
ster in die Gilde zu Brügge aufgenommen.
Gm. d. B.-Arts 1010 II 185. — De La-
bordc^ Lee Dncs de Bburgotpic (1849) 1.
Cttmr, einer der ttalten. Stetoinetaen,
wekhe 1886— ISIS an der Residenz in Lande-
hut in Bayern unter den ebenfalls Italien.
Meistern Sigmund Walch, Antonelh, Bartolo
meo, Francesco und Benedetto arbeiteten.
K u f I e r, Geich, d. B«uktin*t, p. 524. —
Lübke. Geich, d. Dtsch. Ren II 9. — Gesch.
Landshuts, Landthut 1835 p. 154 Note. K. Nonn.
Caesar (Ccser, Sesar, 5eser, Zcacr): Nürr-
berger Steimdioeidefiamüie des IS. und 17.
Jahrh. Etn DUtrkk, Hans d. X. nnd Hmu
d. J., sowie Kaspar kommen urkundlich vor
Am häufigsten genannt werden die beiden
Haas, „VVappensteinschneider". von dcaen der
ältere 1668 oder 1564 Starlix der janfsn noch
snm 89. 9. 1628 gelegenOieh der Hodndt sei-
ner Tochter Sabina genannt vnrd (PhebOcher
bei St. Lorenz in Nürnberg).
Hampe, NurnL Katsvcrl. (vgl. Register). —
Mittlgn aua dem Gemaa. Natimialmua. 2, 279.
— Mittign des Ver« ttr Gesch. der Sudt Nürn-
berg 10, 61. TH. Hampt.
Caesar, s. auch Cesar, Ctsare, Ctsari.
Casaaii% Achills de, Maler in Neipel,
von dem man nur eine tun 1810 fSr die Kirehe
S. Panfilo in Penne (Abruzzen) gemalte ..Ma-
donna delle Grazie** und ein im akademi.schen
Zeitstile gehaltenes Hebe-Bild kennt.
PoUorama PittOteiCO 1S44 f. p. 90 f. L. CäHari.
Obsü, Giovanni, ttal. Maler und Geist-
licher, der in der Florentiner Kirche S. Pier
Buon ConsigHo die Tafel des Hauptaltars,
Petrus geht seinem Maitjrrnun entgegen, ge-
malt haben aolL
Kicha. Netls. d. cUcw Soteat. 1754-^ VII
303.
Catatre, M a r t. v., s. ColtUr.
Castsnl, Michelangelo, Bildhauer, Ma-
ler, Zeichner und Schriftsteller, geb. am 20. &
1804 in Rom, f am 11. 12. 1883; Mitglied der
römischen Patrizierfamjlic Jcr Caetani. Her-
zöge von Sermoneta; namentlich bekaxmt.
durch seine literarischen Studien über DanteV
„Divina Commedia**, zu der er auch drei
graphische Darstellungen des „Inferno", des
„Purgatorio" und des ,,Patadis -r i^ntwarf.
Als Maler pflegte er mit anerkennenswertem
Itünstlerischen Temperament die Landschaft
und das Bildnis, als Bildhauer die Bildnis- u.
Genrestatuette io Terrakotta, Gips a. Mannor.
Ztadw. JL'UMaf 1883 U (Nekrolog).
L. CUlari.
Caey, Lucas van der, Maler, war 1688
Schüler von Paulus Lesire in Dordrecht
Oud-HellMd V 47. «, W, M0$$.
Cssjnisi, s. CqwMur.
Gsfl, Melchiorre, s. Cdfa.
Cafacci, F a b i o, BronzegjeBer des 16. Jahrh.
in Florenz, arbeitet an der Ausfühnmg der
Reiterstatue GMimos I. von Gior. da JMogna
mit. die von Giov. II Alberghctli gegossen
wurde.
Champeaux, Dict. d. Fondeurt etc. R. C.
Cafaggi (Cavsggi). Domenico di Pi-
li ppo, genannt Cafo, ital. Bildhauer, gÄ.
1S80 in Settignanok t «m 18. 8. 1606 in Siena,
wo er den groSten Teil seines Lebens titig
war. Von seinen in den dekorativen Formen
geschmackvollen, niemals überladenen Arbei-
ten sind folgende bekannt: eine Tür für die
Compagnia di S. Antonio (1&62), das schöne
Lesepult im Chor des Dones, gemeinsam mit
Rencdctto da Montepulciano nach Riccios Ent-
wurf ausgeführt (1578), das Portal aus Tra-
vertin am Oratorium S. Bemardino bei S.
Francesco (1674), ein Knizifixtis für die
Compagnia di S. Gherardo (1B76), ein tfar-
moraltar (del Sacramento) unterhalb der Or-
geln im E>om zusammen mit Antonio Maria,
genannt Mugnaino, im Auftrage des Gior.
Batt Pico^ini (1688), dM Portal for die
Kirdie S. Catarina In Fontebranda (Ooartiere
dclla Oca) (1587), der Schmuck an der Basis
der Statue des Papstes Alexanders III. im
Dom (1694), Arbeiten für die Kapelle Luca-
rini in S. Agostino^ femer die Figur de«
Papstes Mareelhis II. in Dom, das Medioecr*
Wappen, früher am Monte dei Pascfai, jetzt
im Hof des Fondaco dei Salimbeni ange-
bracht (1S75), wahrscheinlich die Mediceer*
Wqpen an der ehemaligen Festung S. Bar*
bm tmd über den CaoMlUn-Tor.
MllanesL Des. dsV asla Sh. 1888 UL —
M Ii • n e s i, Sser. ddr sfts 'Dsse. isn p. 4li —
Alte aatlle. scn. II 1M8 p. 480 L (N. Maafoni).
— Raas, d'arte scn. III IMT p. 80/61, 84. — Er-
C«I ei, Cat ecc d'iaUglio 188S p. 144. R, C.
Cafaro, Donato Antonio, Architdct,
geb. in Cava bei Tirreni C war an ver-
schiedenen öffentlichen Bauten Neapels tätig,
so gegen 1668 am Neubau d. C^telk) dd
Carmine. 1667 am Bau der Darsena. 1668
an der Konstruktioa des Bruansns mit der
34«
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Citeo — Ctlffi
Statue KarU II. in der atrada Monteoliveto.
1868 leitete er die Errichtung r nrs kostbaren
AiUrs io der Kircbe i. Oaffcdatetto anläfllicb
dcf KttMiuMtioB d« S« Pifltro tfAICMHMfc
Palder«^ G4onwU (Ib. d. BltL NatidMla^
N«Mäi} ni tr. n. — CtUa«. noOMh»
INtltt 9Ui tV IM, 40S. •> NäbOb-
•IM in iwj VI ItT; vn ». & cwi.
Cafan», Giuseppe, Bildhauer, arbeitete
1561 an den Skulpturen der cappella Vicc-
domini in Neapel.
C«eL Pw to Uogr. d. wtirti d. XVI. e XVII.
«e. imn *b M. C. CcdL
Cafaro, P i g n a 1 o s o, Architekt, geb. in
Cava aU Sohn des Architekten Gtacomo C.
In Cava erbaute C. einen groBen Teil der
Kathedrale ^1—76). die Kirche S. Pietrp
flHB), den Konveirt' def Kapticiiwr mit der
anschließenden Kirche (lBfl6 "66), die Kirche
der Annunziata (1568) und einige Befesti-
gongstörme (ir>67— 72). In Neiq^l war er
am Bau der Kirche ind des CoMervatorio
4cito SpirHo Santo (1578—1861) beteifigt uid
führte einige Arbeiten in den Konventen
I>onnalbina (1581) u. S. Pietro a Maiella aus.
1596 wurde C. znm kgl. Ingenieur ernannt.
F i 1 a n g i e r i, Indice d. axteAci I (1891) 77,
430, 483. — C e c i, Pw Uogr. d. art ctc.
(1007) p. 11 n. 13. G. Ceei.
Ctitf Jamet W., Maler in London, be-
schickte 1888—07 die Ausstellungen der R
Academy und der New Water Colour Society
sowie auch die Suffolk Street Galleries mit
ArdiildrtiintnclGcn (namcmiich Weabninitcr-
Ablei-Metive daxftdicBd).
Gravea. DicL ol ArtiMa (ISM) 45; R.
Acad. (1M5) I 873. it. W. BroekwelL
Cafe, Thomas Smith, Maler in I.rn-
don, geb. 1798^ t nach 1840; beschickte 1816-
1886 die AoasMOmgcii der R. Aeademjr «id
bisweilen auch diejenigen der Brit. Institution
und der Suffolk Street Galleries mit Land-
schaftsbildern, Arcliitektur- und Seestucken u.
Büdnisstudien. Das British Museum besitzt
von ihm 2 signierte Dorfaasidttea in Blei-
stiftzeichnung. — Ein Thomas jun. C, wohl
Sühn des Obigen, war IMS— CS ebenfalls tuit
Architekturlandschaften und Seestucken in
den AusstcUongen der R. Academy und der
SaffoOe Street Gallerica vertfetHk
GraTCi, Diet of Artiala (1895) ». 45; R.
Acad. (igos) I 873 L; Brik InatÜ. (IM«) ^ 83.
— Binreab Cat of Ilnwingi de. in the Brit.
Mm. (18M) I IT» f. M. W. BrotImM,
Cafe, Thomas Watt, Maler, geh 1886
in Ia>ndon, Sohn von Thomas jun C, Schü-
ler der R. Academy, in deren Ausstellung VOO
1876 er mit 2 Ansichten aus der Wcatounitar»
Abtei debfitierte. um sie darai 1881—1900 mit
efaiar Reihe von Porträts und mit (xemilden
wie Storm" (1882), — „The Valley of the
Shadow of Death" (1888), — „An Eastern
So^er- (1885),- ..Theoooe" 088«, - „Ko-
rinoa' 1888), - Stndant off Plato" (1890),
— „Nydia" (18Ö7), — »Laorels for the Victor"
(1900) n beschicken. Auch in Londoner Pri-
vatausateUungen, wie Suffolk Street Galleriea
etc. %rar er bisweilen mit seinen (jemiMcB
vertreten. Er ist Mitglied der R. Society of
British Artist« (als derer Hon.-Sekretär er
eine Zeitlang fungierte)
phical Sodety. In Londoner Tagesxeitungca
hat er sich gelegcotlieb audi ab Kmiatadii^
steiler betätigt.
Gravet, Dict of Artista (189S) p. 45; R.
Acad. (UM) I 874. — Wha's Wbo lOll p. 307.
M. W. BnKkvMlt.
Cutk a. auch Ctf*.
Caffa (Cafi. Cofa), Melchiorre, röm.
Bildhauer, g«b. 1681 (nach MarietU) oder
1636 (nach Pascoli) oder 1680 (nach Naglet)
in Malta, getötet 1667 durch den Stnn
(SolmaMe ia der päpstl. (SieOero in
(Pascoli und alle anderen Biogr^^ben geben
fälschlich das Jahr 1680 als Todesdatum an )
"Er kam jung nach Rom, wurde Schüler des
Eroolc Fcrrata and am 27. & 1608 Akade>
milBer von S. Lata. Madi seim BMwfirfw
wurden in Bom der Hauptaltar von S. Maria
in (^ampitcUi (oder in Porticu), femer der
Hmvialtar von 8. Calerina da Sfcaa a Monte-
magnasiapnü. fir welchen «r auch das die
M. Ibtiierina darstellende Relief selbst ge-
schaffen hat, errichtet. Im Jahre 1680 bekam
er den Auftrag, für die Kirche S- Agnese auf
Piazza Navona das Relief des hl. Eustachius
(Kontraltt vom 16. 18. 1000), im lolftndcn
Jahre den Auftrag, die Statoe des M. Twmiaa
von VUlanova für den Altar der Cappella
Panfili in S. Agostino zu arbeiten. Ferrata
vollendete beide Werke nach Callas Tode;
nach dem Verhiltnia dar inahltiin mni aM>
geniaditen Sommen dSrfte dem Ferrata der
Hauptanteil an der Ausführung der beiden
Werke gehören. C. wurde auch nach Malta
berufen, um eine Taufe Christi tu arbeiten;
aber aticb daran binderte ilm der Tod. AU
sdn Haoptwerlc wird die Statne der M. Roaa
für Lima genannt. Nach Pascoli soll auch
nach seinem Modell ein Porträt des Papstes
Alexander VII. in Bronze gcfoasen worden
sein.
T i t i. Studio di pitt., sc. ed arch. (ed. 1674). p.
139, 314. 488. — T i t i, Nuoto Stud. (Amamatra-
mento) (cd. 1680), p. HO, 161, 251, 373.>-Titi,
Studio (Deanriäiool) («d. IWS) p. 84. ISl. 276^
408. — Orlaadi. Ahassdario pittoriceu —
PaacoIMVil« de fHt, a«dt ed ateUl. I (t7M)
aift ft - Mariettc^ Abeeedaila. » Hei-
seekcB. IMct des aitistcs, lU 484. — Ti*
cossi, DÜooario I (18S0). — Naglcr, Kit-
— Rciact, Noticc des Dessins. . . au
tuant, T (1886) p. LXXIV. — Dokumente im
Archiv Doria-Pamph. und der Akad. S. Laca in
Rom. — J. V. Schlosser, Werke d. Klein-
alastft i. d. SkulBt-Samal. des fisterr. Kaiserh.,
mo I T. 40. — Hat von Dr. Fr. Noack.
Oskar FoUak.
Cafa, s. audi CaHL
M7
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CaSMH ~ Caff*
Cafarelli, s. Bmni-CalfarM.
CtMt, Daniel, Ifakr, geb. am 21. 7. 17M
in Köttria, t in Ldpdg am 16. 1. ISU^ hupt-
sicMidi all Putdlmkr bdonnt. Sein Name
wird in der kunstgesch. Lit zwar CafF/ ge-
schrieben, doch führen ihn Leipziger Adreß-
bücher fttta als Caff« auf, und so sind auch
diirdiwqr aeioe Bilder aigniert Nachdeni er
Inge Zdt Bedientier (bes. Sdireiber) ge-
«Men war und sich nur nebenbei mit Malen
und Zeichnen abgegeben hatte, wandte er sich
in Dresden ganz der Maleret n (nach Nagler
XUS^. In Oreaden gcnoS er dn Uoierridit
de« Hofatalera Joh. Heinr. Schmidt n. dee
Akad -Prof. Joh. Alvise Casanova. Bei dem
letzteren bildete er sich anscheinend namentl.
im Aktzeichnen aus; seine Fertigkeit in der
PaateUtecbnilc nnd der Bildniamalerei hatte er
wohl gieichennaten M enga' n. <3nlb Vbihiid
und dem Unterricht des in Paris gebildeten
Schmidt zu danken. Mengs' und Graffs Vor-
bild vermochte er nie ganz zu erreichen. 1792
(od. im Jahre daranQ gmg er nach Leipzig,
wo er von 1T8S aa danerad anMirig war o. iO
Jahre lang als Pastellportritist, aber auch in
anderen Zweigen der Malerei eine ungemein
fruchtbare Tätiglceit entfaltete. Seine saubere
nnd glatte, mw nitnoter ctwaa trockene Mal-
aeme Virtuoaltit fai der SloCmaierei,
in der naturgetreuen Wiedergabe leuchtender
Seidenstoffe und weichen Faltenwurfs, und
nicht zuletzt seine schlicht natürliche, stellen-
wciae freUich etwaa ateife Anffaianng wd
aeine Treffalcherheit haben ihm namntÜch in
den gut bürgerlichen, aber auch in adeligen
Kreisen Sachsens zahlreiche Auftrige ver-
adnflt. Im ihrigen b^hränkte er sich kei-
naawcgi^ wie writit angwommcn wird, ganz
auf die PaateiHechnifc md auf das Portrit
Hier und da malte er auch Olbildniase und
nebenbei versuchte er sich in noTthotogiacben
Stoffen und in der Genredarstellung. So be-
richtet Geyser, daB er eine halblebensgtofie
Venus in Pastell malte und auf einer Leip-
ziger Ausstclhing mit rlner komisch aufge*
faflten Wirtsbausszene mit Fuhrleuten ver«
tfclen waf. Die Berliner Ahademie>AnBild*
lung von 1804 beschickte er mit einem Gany-
med (Kniestück in Pastell, laut Kat. S. 21).
Bis 1814 war er ständiger Gast der Dresdener
Kunstaosstellangen. Von seinen Versuchen im
myfliöloglachcn Genie erweckt dne im Stadt-
geschichtlichen Museum zu Leipzig befind-
liche, „Otiositas" betitelte, ziemlich steife Pa-
stellkopie nach Correggio (Faun u. Nymphe)
an« dm Jahre 1810 (früher in der Lei^^ger
Galerie. Kat. 1887 No 9191 dae nidit eben
günstige Vorstellung- Im Porträt hatte sich
Caffe bereits Ende der achtziger Jahre des
18. Jahrb. eine nicht gewöhnliche Fertigkeit
angeeignet Er war d. Einielporträt ebenso
(cwaclMcn wie dem GfQPfenhOdnia nnd fla»
fcierte aogar aoldie in L^emgriMe. Ja, dat
groß gehaltene Familienbild war eine txson-
dere Spezialität von ihm. Er weifi seine Por-
tritfiguren geachonckvotl zu arrangieren, na-
mentlich Fraaan, und stellt aic bahi aal ehm
duftigen PaihUntergmnd, bald m dm Rah-
men eines gut durchgebildeten Interieurs, bald
auch auf neutralen Grund. Beim Einzel-
bildnia heachiinkt er sich gern auf halbe
LebcMVrtfc md adbat Meiaef« Fotaaaie.
Nadi Lembeiger mähe er ancft Ufaiatnrpo^
träts (?). Seine Pastellbildn. sind in siehst
sehen Familien allem Anschein nach noch in
großer Zahl erhalten. Freilich ist ein grofler
Teil der amter aeinem Namen gehenden Pa-
atdle seinem Sohn Danid Petdinand mxu-
weisen. Die Scheidung zwischen dem Werk
des Vaters und dem des Sohnes wird nicht
immer leicht sem, da da ig der SIpatnr teil-
wdae den Vomaman waggrlaweB oder andi
gar iridit ^kaiert habcii.
Von ölhildnisstn Daniel C.s sind zurzeit
nur folgende signierte Stüdcc nachweisbar:
T. H. Wapler, Ldpeiger Kramermdster. dat
1803, Brustbild (Schützengesellsch. Leipzig).
— Chr. Fr. Haenel, Vorsteher des Georgeii-
hauses zu Leipzig 1804—18, Brustbild (laut
Anfachrift KÖskt nach Greil. Stedgeyh.
Mna. I^alpd^. An miiigiilai tcn OAild*
nissen werden ihm zugewiesen: Friedr Wllh,
Wcdag, t 1799 (Reform. Kirche zu Leipzig).
Christ. Gottl. Biener, Ordinarius der Juristen-
fakttiat zu Leipzig 1811—88 (Juridicum
Leipdg).
Von signierten PasttUbüdinsttn D. Cs seien
erwähnt: H. W. T. von Köoneritz, kgL
sächs. Stallmeister, t 1786 ; Gräfin Hohenthal,
geb. Wuthenau, dat 1788 Oicida auf Ritteriot
Loaaa hd Würzen). — Carl Oiriatoph Tran-
gott Tauchnitz, dat 1795 (Museum der bild.
Künste, Leipzig). — Bildnis einer alten Dame,
dat. 18(3, bei Herrn Dr. Fritz Harck, Leipzig.
— Beglaubigte unaign. PasteUbUdniam: Graf
Hohenthal, KamoMrdirdctor tu Heraehurg,
t 1802. Frau v. Könncritz, geh Gräf. Hohen-
thal, als Vcstalin. H. W. v. Könneritz, Stall-
meister zu Mersdnirft t 18W zu Lossa (alle
drei Rittergut Losaa bd Würzen). — Julfaia
Athanasius Dietz, akad. Zetdienlehrer fll
Leipzig, Brustbild auf Papier. Caroline Bi-
quet, geb. Lotze, t Leipzig 1846, Anfang 10.
Jahrhundert, Papier. Alterer Herr, Halbfigur
im Zimmer, Pergamaat (alle drd in der
Dreadner Galerie).
Im Leipziger Kunsthandd tauchten kürz-
lidi drd eharakteriitiache, aigmertab ovale Pa-
stelte Ca von 11V7 auf (drd Brüder Liminit;
Leipziger Kramer). Die Berliner Nat.-GnI.
besitzt unter ihren Handreichnungen eine Por-
trätzeichnung in Pastell (Mme. Langenberg,
spätere Gräfin HardciAefg). — Danid C sig-
ttiert: Caffe, Danid oder OChO« Odb aü «.
34«
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Caff« ~ Caffi
Oboe pi. oder finx. und Jahrcaiahl, auch pcint
tu. AMtlUf UM N« 64 tS6 (Kritik
- ' iAlHn.l7W).-r
KMkfla. 1. Aoi» im*' Hat l«r. Kitkrtcji.
n m - Hsyasaa. Pwiiiw SchriftitcUer
m. KMlCT (1800). SM a. 871. — Geyaer, GcKb.
4. UiL in Ldpsif BS, 104 a. 107. — G u r 1 i 1 1,
Baa- «. KMdcnkra. Sacluens XVII 191. 849, 389.
4«; XIX lt. XX 106. — Lemberger, Stntt-
fsrter Antiqu.-Ztg 190» No 40. A. Kmrtwelly.
Caf «, Daniel Ferdinand (so im Leip-
ziger Adreßbuch, fälschlich auch CdMet und
dSi geschrieben). Er war der Sohn und
KacMölger Daniel Ca und tritt zuerst nach
dessen Tode (181S) ah selbständiger Maler
in Leipzig auf, wo er nach N agier 1798 geb.
und bis 1838 dauernd nachweisbar ist. Nach
dem dortigen AdreBboch war er gleich dem
Vater Porträtmaler in Pastell oad OL UM
beschickte er die Dresdener KunstausstetluQg
mit zwei Bildnissen (No 189 und 141), die
mit Auszeichnung erwähnt werden. 1833 muß
er Leipzig iör immer verlassen haben. Im
Jaaaar 1617 iteDte er im Kunstverein in Rom
Kamevalszenen aus. Somit hielt er sich da«
mals wohl in Rom auf. Wann und wo er
endete, ist nicht bekannt. CafTe d. J muB als
PaatcUporträtist den Vater iKxh an Frucht-
talfceh übertroffen haben. Viele „Caffe* di-
nierte PorträU sind wohl dem Sohne zuzu-
schreiben (s. auch unter Daniel CI). Seine
Pastelle kommen in sächsischen Familien sehr
häufig vor. Nach Lembciser malte er auch
Naflar. IMhik». H tlt. — Geyaer,
GMcki.IU.fa~ "
LtM tl - Schonis Knaft-
Matt um, m «L lliT, m — Lambcrgar»
Aadqa^Ztf IMt Wo 40. A. KmnmM».
CaffC (sot), Gottfried, vielleicht ein
zweiter Sohn Daniel Caff es und ebenfalls
Pastell- u. Miniaturmaler, annoncierte 1801
im Dresdener Anzeiger (im 48. Stack) als
Vcrfertiger voa PaMell-, Miiriatar- n. Tmäf
färben.
H a 7 n a n n, Dresdner Schriftsteller o. Kstlcr
371. Ä, KwnmtUg.
CaflMI, G. V., s. Cattt«l.
Citeata, Fraaeeseo. ftaKea. Büdhaaer
der (Jegenwart, geb. in Buenos Ayres, aus-
gebildet in Floreiu unter der I^itung Aug.
Passaglias, tätig ebenda ; machte sich zunächst
dorch Ueiiiere Genreskulpturen oad darch
eudgc Bildidriittsten vorteilhaft bekamt imd
errang dann 1884 emen bedeutenden Erfolg
mit dem preisgekrönten Konkurrenzentwurfe
ZU einem für die Stadt Brown bei Buenos
Ayres bestimmten Staadbilde des argeotini-
sdwn Admirals GagHeImo Brown, dem vom
der gleichzeitigen Kritik lebenswahre Energie
des Ausdrucks u. efTekt^'ollc Posierung nach-
gerühmt wird.
G. Carocci in Arte e Storia 1884 p 293 f.
— IUu»traz. IUI. 1^84 II 38«. — De Guber-
natis, Dia. d. Art ItaL Viv. (1889) p. 82 i. *
Cafeioy, Arnaud Joseplv Maler,
1718/14 Meister der Lultaa|üde aa Aalwcf»
yea» ITSd^ vcMorbcB.
Rombonta et Lerlas^ Uggaren IL
Cafleity, J a m e = H., amerikan. Maler, geb.
1819, t im Sept. 1860 in New York. Er war
seinerzeit ein angesehener Porträt- und Still-
lebenmaler, und wurde 1808 zun MMi^ied der
Akademie gewählt.
Cl ein est and Hatten, ArtUts of the I9ih
Century. jEimund von Mach,
Caffi, Francesco und L o d o v i c o, ita-
licn. Makr aus Cremona, 17. Jahrb., Schüler
von Domcnioo Maria Caauti in Bologna, einer
von ihnen Gatte der Margherita C.
Z a n o 1 1 i, Stor. detl' Accad. Qementina 1739
II 100. R. C.
CaSA, Ippolito, Maler, aa 7. VH.
1808 in Bdlüno, f am 98. 7. 1888 la der See»
Schlacht bei Lissa; Schüler der venezianischen
Akademie, tätig in Venedig u. Rom als Mater
koloristisdi nngfaieia wirkungsvoller u. dabei
fcia abgcMimmter, miantifia detaillierter und
biswcUen mit vietfigaricen VolktaseneB be-
lebter Lokalveduten, die uns in ihm einen
würdigen Kunsterben seines venezianischen
Schulvorgängers Antonio Canale erkennen
lassen. Seine ersten gröfierea Erfolge erntete
er 1814 in der Knostausatenrnv an der Piazza
del Popolo zu Rom mit den Gemälden „Ve-
nezia veduta dai giardini pubbiici in tempo
(i'invertio" u „Fcsta dei pittori presso la torre
degli scbiavi a Roma" sowie 1846 im Pariser
Saiott mit dem veoezian. Naditstück „Came-
vale suUa Piazzetta", das um »einer brillanten
Mondschein- u. FeuerwerkselTekte willen für
zahlreiche Liebhaber in Kopien wiederholt
werden mufite. Unter seinen in Rom entstan-
denen Gemildcn sind weiterhin hervorzuheben
die Nachtstücke „Pio IX benedicendo dal Qui-
rinale il popolo a lume di fuochi d'arttfixio''
(Revolutionsszene von 1848) und „Ultime ore
del camevale a Roma" sowie ein „Panorama
di Roma visto dal Monte Mario" und eine
prächtig feinmaleriache Ansicht der „Via del
Girso a Roma" (letztere 1908 für die Galleria
Naz. Moderna zu Rom angekauft). In Neapel
malte C. unter anderem eine Vesuv-Land-
schaft u. eine Darstellung des Einzuges Köaif
Victor Emmanuels in Neapel 1880. und von
seinen Orient- und Afrika-Reisen brachte er
(Gemälde wie .^..a carovana nel deserto" u.
,J.'istmo di Suez" mit heim. Nach einem an
Wechselfällen reichen Reise- und Abenteuer-
Leben, das ihn auch an den italieniacben Re-
volutionskämpfen tätigen Anteil nehmen li^
und um deswillen er schon 1848 nach längerer
Verschollenheit totgesagt worden war, fand
er 1806 in der Seeschlacht bei Lissa, zu deren
malerischer Verfaerrlictaaiig er aicb auf Ein-
ladung des Admiralf Persaoo an Bord dea
„Re d'Italia" mit eingeschifft hatte, beim
Untergänge dieses Admiralsschiffes dot Hei-
üigiiizea by Google
C«lfi ~ Ctiieri
dentod. Sein Gemälde- und Studiennachlaß
kam durch Vermächtnis seiner Witwe 1888 in
den Besitz des Museo Qvico zu Venedig. —
Während seines Aufenthaltes in Rom soll er
auch ein Lehrbuch über Perspektive veröffent-
licht und wertvolle tekhneriicbe Aofnalunen
attrömiscber Bau- md KnMUlenkmäler ver-
anstaltet haben. L. Cällart.
Lnigia C 0 d e m o - Ge r s t e n b r a n d, Ipp.
Caffi, VeDezia, 186«. — Kunstblatt 1B40, 1843,
1844. — II SaggUtorc (Rom) 1844 p. 398. — Le
Arti del DiteKOo 1856 p. 105 f. — Zucbr. f. bild.
K»t 1867 Beibl. p. 7. — V o l p i, Pitt, Bellunesi
(1892) p. 14. — Kax. des Mus. Qv. e Racc. Cor-
rer in Venedi« 1899 p. «77. — BoIlMlaO dfAlM
(Rom) 1906 p. l&ö.
Caffi, L o d o V i c o, s. Caffi, Francesca
Caffl, Margherita, Blnmenmalerin dei
17. Jahrh. aus Cremona. Ihre Bilder auf
Seide, Leinwand, Papier und ha.uptsächlich
auf Pergament waren sehr gesucht und hoch
bezahlt. Sie arbeitete einige Zeit am Tiroler
Hofe unter der Reswning der Erxheraöfe
Maxfanilian tmd LetvoM. GroBe Bilder von
ihr in der Ambraser Sammlung bei Inns-
bruck. Carboni (Le pitt. etc. di Brescia, 1760
p. 160, 170) nennt auch Arbeiten von Oir in
den SaounL Gaifani a. Barbiioni in Broda.
L. Laaal, Slar. finr. Mt fldit» IM» III
MPi — TiraL KadaricB. p. M — Nag 1« r/ Ib»-
Mex. n 88S. L.O.
Caffi, V i n c e n z o, Italien. Maler aus Cre-
mona, 17. Jahrh., nach einigen Quellen Autor
des Gemäldes un Chor d. Kirche Sant' ImeHo
in Cremona, darsteUend Maria mit Kind, S.
Girolarao u. den Bischof S. Imerio cu Seiten.
Dies Werk wird von anderen dem Miradori
zugeschrieben. Sein Selbstporträt befand sich
zu Zanis Zeiten m der Galerie dea Principe
Filippo Hercolani in Bologna.
Zani, Enc. mct. G raasei Ii, Abeced.
Biegr. Crem. 1827. — T i c o z z i, Diz. R. C.
QtfAeiL Künstlerfamilie, von dem Inge-
nieur des Papstes Daniel Cafüeri (geb. 1603
in Sorrent, t 1639) abstammend. Philippe C,
dessen Sohn, siedelte 1660 nach Frankreich
über, wo seine Nachkommen bis zur Re-
x'olutioa in einer Reihe tüchtiger Kräfte als
Künstler tätig waren. Die einxelnen Mitglie-
der mit der sie speziell betreffenden Literatur
folgen in chronologischer Anordnung.
J. Guiffrey, Les Caffieri, Paris 1877, —
Lady D i I k e, Frcnch Fourniturc and Decor. in
the 18. Cent., London 1901. — Gonse, La
Sculpt (ran;., 1895. — de Champeaux in
Grande Encycl. u. im Dict. des fond., ciicleur.<i
etc. Paris 1886. — St. I. a m i, Dict. des Scuipt.
(Louis XIV.), 1906 u. Dict. de» Sculpt. (18. ».)
19 IQ de Nolhac, Le chäteau de Versailles
%o\ii Löuls XV.. Paris 1808. — Le chäteau de
Versailles, archit. et decor. Introd. et not. par
Gaston Briere, Libr. centr. des B.-Arts,
2 Bde (s. Index). — Herluison, Actes d'itat
civ., 1873 p. 2« f. — A. J a 1, Dict crit. 1872. —
Nouv. Arch. de l'art fran«., 3. s^r., VI (1890) a.
Res. ; XII (IBM), Reg. p^r. 1851-189«. — Bul-
letin de la Soc. de lliist. de l'art franc. 1875—78
(Reg.). — Gas. d. B.-A«ts, Table alph.. 3. a^r..
I-XXII a8«»-80): 2« s<r.. XXIII-XXVIU;
3« ser. I-VlII (UM-lMt). •> L'AH U IM is
XIII 199 f.
PhilippeCaffierid. A., geb. in Rom
1084, t in Paris am 7. 9. 1716^ stand suertt
in Rom mit tclncm Vater im Dienste Ahx»
anders VII. und wurde 1680 von Mazarin
nach Paris berufen, wo er anter Le Brun,
später in den Gobelins, seine Itönstlerische
Wiritsamkeit bctätigta. 1686 erwarb er daa
frannaiflche StaataUiferreciit «. veriidfnMn
sich mit Fran<;oise Renault de Beauvallof^
einer Base Lebruns, was wesentlich dazu bei-
trug, die Beziehungen zwischen C. und dem
ersten Hofmaler des Königs zu befestigen.
Von 1808— 16tl hatte er von ihr 11 lOndef.
4 TfK-htcr und 7 Söhne. Unter letzteren
haben sich als Künstler einen Namen er-
worben Franfois Charles und Jacques. —
Unter der Leitung Le Bruns verlegt C Kine
Kräfte besonders auf Delcorationsarhettca fai
Holz, Stein und Bronze. 1665 war er sowohl
im Louvre als in Versailles beschäftigt. 1600
gesellte er sich den Bildhauer Mathieu Les-
pagnandel zu, dessen Mitwirkung er sich auch
mehrere Jahre hindurch sicherte. Beide
Künstler sind, während dieses Jahres, in den
Tuilerien beschäftigt. Ihre Wirksamkeit ist
auBernrdcntlich ertragreich. Für 1666 beträgt
der von der Königlichen Schatzkammer be-
zogene Gewinnanteil C.s 12 800 frans. Pfand,
was in Anbetracht der Zeitepoche und der
Jugend des Künstlers eine bedeutende Ein-
nahme darstellt- Seit lilt>8 erscheint der
Name C.s auf dem Verzeichnis der vom Kö-
nig regelrecht angestellten Beamten; mit Zo*
Weisung einca jährlicben (kfaallea von IBO
franz. Pfund.
In den folgenden Jahren nimmt die Ar-
beitsleistung C.S im Louvre, in den Tuilerien,
in St-Germain, besonders aber in Versailles
immer zu. Zur selben Zeit gesellten sich C.
und Lespagnandel einen dritten Künstler,
Temporiti, ital. Ursprungs, zu. 1674 finden
wir C. im Louvre an der Fassade Perraults
beachiftigt (er bildet daselbst Kapitale), wäh-
rend er in Versailles seine Kräfte besonders
auf die groBe Treppe „des Ambassadeurs"
(Kapitale i Türen), welche 1750 abgetragen
wurde, verwendet. 1676 fängt C. an, (jondeln
auszuschmücken, welche bestimmt waren, die
Gewässer Versailles zu befahren. Diese Ar-
beitsleistung bedeutet für seinen Beruf keine
Erniedrigung. Hatten sich doch bedeutende
Künstler, wie Fuget, Girardon und Vas$6
ähnlichen Aufgaben unterzogen, wie ja auch
der ehemalige Landsmann C.s, Jacopo Bellirn
die Werkstatt seines Lehrers Gentile da Fa-
briano verlassen hatte, um auf floreotinischen
Galeeren Dienst zu nehmen, d. h. wohl deren
Ausschmückung (in MalereO zu besorgen. —
In den nächstfolgenden Jahren erscheint Ca
Name in den Rechnungen über VersaOkt
SSO
üy Google
Caffieri
flutcr daucaigni der bervorraceiuUten zeit-
gftohchtu Ktelkr. tvie x. B. Tnbjr. Pro«,
Legeret und Coysevox. 1678 verfertigt er
Kapitäk aas Metall für die damalige Schlofi-
kapetle in VeruiUes. 1679 erhebe sich seine
Jahregeinnriiinc aof die Sunme von 25S06
fnas. Pfund 1680 arbeitet er, ebenfalls in
Versailles, an der Aasschmückung der Grande
Galerie and stellt daselbst u. a. Kapitale nach
Zddiliiuigen Le Bruns her.
Cs Wirksamkeit war also eine sehr vieU
settige. Er schuf geschnitzte Hinterwiade
für Kamine, Untersätze, Bettstätten, Fackel-
balter, Konsolen, Bilder- und Spiegeleinrah-
BMHen, von denen das Louvre-Museum noch
ein^e Exemplare bewahrt. Er schnitzte Tü-
ren, besonders in den „grands appartementS"
in Versailles, wo er auch hölzerne Fenster-
einfassungen gestaltete. — Später übernahm
er die Skulpturen im Schlosse Marly. —
1684 wurde er mit der plastiiclien Aas-
schmückung des Klosters der „RecoIletS^ in
Versailles betraut, wobei er Briquct und Pi-
neau als Helfer hinzuzog. Seit 1683 aber er-
schlafft bebt Kteiff das btercMe für seine
Kunstbauten. Die StaatsAnanzen werden TOtt
den Kriegszügen verschlungen. So muB rieh
auch C. nach anderweitigen Bestellungen um-
sehen. 1687 wird er definitiv für den Flotten-
baa, d. h. zur Aussdimückung der Kriegs-
schiffe verwendet und, in dieser Eigenschaft,
nach Dünkirchen versetzt, wo er nach Be-
endigung mehrerer Arbeiten in P.iris und in
Versailles, sowie nach einem kurzen Aufent-
bilt in Havre, lOBl fiberdeddt. Dort ifbdtet
er mit seinem Sohn Francois-Charles bis 1714.
Ans dieser Zeit stammen mehrere Entwürfe
von seiner Hand, welche für den plai^tischen
Schmuck von Schiffen bestimmt waren. Die-
sdben befinden sich jetzt im Archiv des frin*
zös. Marine Ministerium? 1714 dankt er ab
zugunsten seines .Sohnes Fian(,ois-Charles und
zieht sich nach Paris zurück, kauft die
(^Charge" eines „liAouleur de bois" und stirbt
tt Jaltre alt Die Lanibaln FMHppe Ott'
fltfis zerfällt also in zwei Zeitabschnitte.
Während des ersten arbeitet er unter Le
Brun für den Louvrc, die Tuilerien, Ver-
sailles, Triam» and Marty. Es war iör iha
daa Zett des CSIanzes. Er sdidnt darin eine
besondere Leichtigkeit und SchnelÜRkelt in
der Ausführung an den Tag gelegt zu haben,
mehr als eine originelle Gestaltungskraft.
Dfe» waren aber Eigaischaftea, welche ihm
mter der e^ienmiditigen Ldtong Le Brons
besonders zugute kommen mußten. Die zweite
Hälfte, 1687—1714, umfafit seine Tätigkeit
als MarineanieHetttcr. Wenig ÜBt skh äber
diesen Zeitrann aagtn. HÖbacha Enlwflffa
mr OK JMWBOiiiwKiauBg vuu acmncB Denn*
den seinen Sinn für elegante Dekoration.
Als echter Italiener weiA er den etwas
schweren Stil seiner Zeit mit Lebendigkeit
SU beseelen.
Gaston Briire hat kürzlich in seinem ober
genannten Prachtwerk über Versailles einige
seiner Holzarbeiten, besonders Türflügel und
Türaufsäue, veröffentlicht (PI. XXI, XXVI.
XXX, xx3äi, XXXVI, XXXVII, xxxvm.
LVHL)
N«nv. Arth, da l'art fraa«. II (1873} 244; IV
(Un) M I. ~ Gas. des a^Ails labte alak.
XVI-XXV (IM4»dt>. t, air. i-xzn ClK
IWO) ; XXni-XXXVfal. 8. fir. I-VUI (UM^
I8M7.
Frnn^ois-Charles Caffieri, Sohn
des Philipp C. d. A.. geb. in Paris 26. 7.
mi, t in Brest 87. 4. 1729, Taufpate dca
CharUa Le Brun. Sein Vater sog ilm schon
frOli bei seinen Arbeiten in Versailles Mnni
und nahm ihn 1687 mit nach Havre, dann
nach Dünkirchen. Am 14. 4. 1714 folgte er
dem Vater in dessen Amt als Bildhauer-In-
genieur n. Zeichner der Königlichen Scfaiffs-
iMuten mit einem Jahresgehalt Ton lOQO f ranx.
Pfd. Seine Wirksamkeit wurde daselbst von
seinen Vorgesetzten gelobt. Am 26 1. 1717
wurde er, unter Beförderung, nach Brest ver-
sets^ wo er starb. Von ihm besitzt das Ma-
ilBSinlniiieff« 6 Bfltwflffa. IIU-^IIB datiert.
Anh. de rarl Inn«. VI tt f . — Neov. Aich,
de l'art fran«., S. tCr. V (18M) Ml; VI (1890)
Charles-Philippe Caffieri, Sohn
des Frang.-Charlcs C, geb. 1695 wahrschem-
lich in Dönldrcfaen, folgte seinem Vater nach,
uesscil wegzog wüm uuumi uicu fnacD jai
im Havre) am 26. l 1717, Ichtc seit dem
Tode desselben (27. 4. 1729) in Brest, wo er
am 14. 6. 1766 starb. Eine große Zahl von
Entwürfen aus den Jahren 1781—1766 sind
von ihm im Archiv dca Marine-Ministeriimis.
Mewr. Aich, de Vut fhm». 8. sIr. VI (1890)
Charles - Marie Caffieri, Sohn des
Charles-Phil. C, geb. in Brest am 22. 5. 1738.
Todesdatum sowie letzter Wohnort unbe-
Innat 1760 bildet er sich an der Kunst-
aitadende m Paris aas. 1708^ am 47. Mai,
d. h. kurz nach dem Tode seines Vaters
reiste er nach Brest, wo er wahrscheinlich
wegen Mangel an Befähigung das väterliche
Amt nidit antreten konnte, sondern in 8.
StellDng. unter der Oberleitung Lnbets, in
den Marinedienst trat. 1774 nahm er, indem
er Gesundheitsrücksichten vorgab, augen-
scheinlich aber besonders deshalb, weil seine
Betitigang ihm nngenügcnde Mittel verschnf,
um seine zahlreichen Geschwister zu tmter-
halten, seinen Abschied und zog sich, unter
Vergünstigung eines Ruhegehalts, nach Ver-
sailles zurück, wo uns seine Spur entgeht.
£r ist also der letzte Vertreter der iltem
Lide der Caffteri, wekhe dorth 4 <Seneratlo>
netj hindurch die Verzierung der Kriegs-
schiffe in Havre, Dünkirchen u. Brest leiteten.
Ui
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Jacques Caffieri, das 10 Kind Phi-
lipps d. Ä. C, Bildhauer und Bronzcgießcr,
Sb. zu Parit den 26. 8. 1678, t ebenda den
. 11. im 1708 vtrMralcte er (ich mit
Marie-Anne Roataeau. Aus einer wohlhaben-
den Bürgerfamilie stararaend, brachte ihm
dieselbe, als Mitgift, ein Haus an der Rue
de« Caoettca (Kirchgemeinde St.-Sulpice). Er
hatte 7 Kinder, voo dcma cwei. PMK^pt a.
Jean-Jacques die väterliche Laufbahn betraten.
1715 wurde er von der Zunft der Bronze-
l^cder und Erzbildner in Paris mit dem £nt
inirl zur Amachmüclnaig ciM> Saisbcbangs
betraut (Zeidmonv in Mo. tob La Um»).
Die Komposition zeigt in der Mitte den Ge-
kreuzigten zwischen den beiden Schutzpatro-
nen der Zunft. Ringsum reihen sich allerlei
GcgOMtiade aiv wdcbe <Ua Kttnatbaiidwcrk
dir &«MMgicBer ]ienroi1»riiigt SeU 1786 Ua
170S iat Caffieri, meistens mit aemem Sohn
Fhitiffe» för die Königlichen Bauten tätig.
Leider IUI aich aus den Staatsrechnungen
kdn flWMW Bild über «dae Tätigkeit da-
ariibät gewimieii. Nur dn kain beatimmt ge-
sagt werden, daß er stets mit Arbeiten in
Bronze und Kupfer von Staats wegen betraut
wurde. Er arbeitet für Versailles, Fontaine-
bleau, Cboiagrf Marijr, la Muette und Com-
piigne. Hit^ war der Statt mh sdnen
Zahlungen im Rückstand, was C. zu wieder-
holten Bittschriften um Ausgleichung seiner
Guthaben veranlaBte. Bald sind es Leuchter,
SchmudcgegenatiDde für Kamine» Wanddeko»
rationen, baM sind es Spiegelumrafimuniea,
welche er zu verfertigen hat. Im Schloß
Versailles haben sich, vom Jahre 1747, im
Zimmer des Dauphin, auch zwei reizende
Büsten des Zephir und der Flora von ihm
erhalten (Siehe Abbildung bei G. Bri^e a.
a. O. S. CXXI), sodann ein Hauptwerk, die
1763 vollendete Uhr von Passemant mit koat-
lieber Kupfereinfassung. — Auch für Mme de
Pompadour im Schloß Bellevue war C. be-
schäftigt. — Von seinen andern heute noch
existierenden Werken sind zu nennen: die
1786 datierte Bronzebüste des Obersten der
Sdtweixergarde, Baron de Bcienval, ein
außerordentlich geistvoll behandeltes, durch
seinen kräftigen Ausdruck imponierendes
Werk; sodann die 1787 datierte Büste dea
Vatera des eben genannten, dea Ban» de
BcscBval, Sehidtheifien von SolQthum, eui
würdevoller, streng durchdachter Kripf (i>eide
im Besitz des Prinzen Eran^ois de Broglie). —
Eine Kommode mit roichen Bronzeverzierun-
gen der Wallace-KoUektion in London, eben^
dort ein Kronteochter (1761 datiert). — Der
Schreibtisch des Fürsten Metternich in Wien,
ein hervorragendes Beispiel französischer
Bromekunat — Bne Uhr im South Ken-
migton IfaaeuB ra Loodan und änderet
Das Gehäuse der Uhr Passemants in Ver-
sailles sowie <1ir K jmmode der Wallace-Kol-
lelction in London sind besonders typische
Beispiele der Knnst Cs. Dieselbe «a|j|«bt
nicht völlig dem Vorwurf einer etwas über-
mäßigen Ausl»iung der Umrisse, einer ge-
wissen Schwerfälligkeit, deren Grund in der
Überfülle der MetaUverxierungen liegt. Sieht
man dagigm mI die Einzelbehandlung der
Formen, so kann man die außerordentliche
Festigkeit und den Schwung der Ausführung
ni;r bewundern. Die Überlegenheit seiner
lebhaften, schmiegsamen, bei allem Reichtum
immer vomduaen Knnstriditang geht deal>
lieh hervor, wenn man eine seiner Kom-
moden mit dem trockenen und düster ge-
haltenen „Medailler" von Slodtz (Münzkabi-
nett der Biblioth^ue nationale) verglciclit
Aus Cj» Atelier ist eine Mengt Kanal'
gegenstände hervorgegangen, so daß man bei
Werken seines Stils nicht immer auf eigen-
händige Ausführung schließen darf.
Bricre, Vitrjr, Tourncux, Stein, Not
crit. in Bull, de u See. de rUst de l'art iiant.
1908 p. 162 f.
Philippe Caffieri d. Bronsegieler,
Sohn des Jacques C , geh in Paris am 19. 2.
1714, t das. 8. 10. 1774. Bekannt durch seinen
Jugendroman mit einer Tochter des Malers
Silvestre, der zu einem zeitweiligen Zer-
würfnis zwischen Eltern und Sohn führte^
so daß C. i. J. 1788 bei den Silvestre wohnte.
Schließlich wurde der Sohn gezwungen, sich
d. elterlichen Willen zu fügen u. verheiratete
sich später (am 7. 2. 1747) mit einer Suzanne*
Edmee de Liege, welche schon am 18. Aprtt
1749 starb. Am 80. August 1751 verehelichte
er sich zum zweitenmal mit Antoinette-Rose
Lambert Roland. Er hatte von ihr mehrere
Kinder, über die uns nichts überliefert ist,
und die wohl schon früh starben. Vom väter-
lichen Haus siedelte er in eine Wohnung Rue
des Princesses (Kirchgemeinde St. Sulpice)
über, wo er bis zu seinem Tode ^eBbaft blieb.
C nahm regen Anteil an den Arbeiten, mit
weldien sein Vater in den KBoigüdien Banten
betraut war. Insbeaondere war er beteiligt
an der Einfassung der Uhr Passemants (1768).
Aber erst seit dem Tode des V,itrrs (1755)
beziehen sich die in den Staatsrechnungen
unter d. Namen Caffieri aufgefBhrten Werke
auf ihn allein. Die Bezahlungen wurden ihm
noch unregelmäßiger ausgerichtet als seinem
Vater So sah er sich nach anderen Bestel-
lungen um. 1760 stellte er für den Haupt-
altar der Kirche Nutrc-Dame tu Psria einen
Kruzifixus mit 0 Leuditent sowie swci
Fackelgestelle ker. Dieie Arbeit fd tur Zu-
friedenheit des Domkapitels aus, so daß ibm
weitere 6 Leuchter für eine Kapelle das. be-
stellt wurden. C. wurde auch noch mit an-
dem Werken nnd mit Bcatsnriennignvbdlsn
fOr die Kaihsdfdt «ob Paris betiwt Alt
L;igiu^oa by Google
Caffieri
Acse Gcgcnatände sind aber zar RevolutiofM-
mH OBtergcfanieo. Daffir bleiben una der
Kruiifixus und die 8 Leuchter, welche C für
die Kathedrale von Bayeux, 1771, ausführte,
wahrscheinlich nach Analogie der 11 Jahre
früher für Notre-Dame in Paris gegossenen
Gegenstlnde. In der Kathedrale von Cler-
nx>nt-Ferrand ist ein Leuchter aus demselben
Jahre und von gleichem Stile erhalten. Wenn
auch C. bis zu seinem Ende, soweit wir es
nach leinen, noch jetzt vorhandenen Werken
zn bcttTteflen vtrwBwta, hn Stile Louis XV.
jrearbeitet hat, so weisen doch die in der
Kathedrale von Bayeux erhaltenen Gegen-
stände aut eine Entv. icke'.ung dieses Stils im
Sinne einer beruhigten, neo-Irl swiicfaen Linien*
bdiaadlni« bin.
C. war ein geschickter Zeichner. Das Bri-
tish Museum besitzt auch 6 Stiche von ihm,
welche Ornamente seiner ü^itgenossen wie-
daqMMa. 1766 wurde C beauftragt, Toi-
teHnfcrit so eatwcrfeo, wddiet M den
Goldschmieden ChancelUer und Th. Germain
bcfgettellt werden tcrilte und für die Prin-
MMin TOtt Astaiten bullniDil wir.
In zahlreichen Katalogen des 18. Jahrh.
wird der Name Philippe C.s häufig erwähnt.
Er stellte Bronzen für Möbeldekorationen her
und -verband sich hierifir öfters mit dem
üJwuiMen \jt/otn. |i.nner won ameii, uiiier
Mitwirkung beider Künstler entstandenen
Gegenstände, hat sich jedoch nachweisbar bis
auf die heutige Zeit erhalten.
C hat vollständige Kabinettstücke hervor-
gebracht (Schrank, Schreibtisch mit Schreib-
zfug. Leuchter, Papierpresse, Sekretär, „Car-
tonnier" und Lehnstuhl), besonders aber Arm-
und Wandleuchter, sowie Kaminverzierungen
O^cux"), doch sind wohl viele der Stücke,
die seinen Stil aufweisen, nur als Werkstatt-
arbeiten zu betrachten, auch Forestier, Gou-
thicre u. Martincourt haben ähnliches geschaf-
fen. Die Bronzeverzierungen des berühmten
Schrcibtischea Ludwigs XV. GetztimLouvre),
dessen Holzwerk von Riesener (1789) bezeich-
net ist, waren früher, in Rücksicht auf ihren
Kunstwert, vermutungsweise dem C. zuge-
schrieben worden. Seither hat ein urkund-
lidier Fund Dqplesus als Uriidier dendl>en
ieitgestellt
C war Mitglied der „Acaddmie de St-Luc".
All di« barverlichen Körperschaften anfgt-
boben wurden (1776). stand er m der Sptee
der Zunft der Bronzegießer. Die meisten
seiner gemeiBelten Werke tragen die Signa-
tur: „Invente, ex^uti par Philippe Cuncri
l'aisn^ i Paris" mit Jahreszahl.
Charles Davi liier, Le Cabinet du dne
d'Attmont etc. Paris 1870 p. 26. — Chara-
pcauz in Gaz. des B.-Arts 2» vir. XXVI (1882)
372; XXVIII (um M. - D« Molba«, La
Dicorat. du cbät. de Versaillea in Gss; 4m B<r
Alts a« fit, XIX (18M) es.
Jean-Jacques Caffieri, Sohn dea
Jacques C, BiMbiuer, geb. in Fkris 80. 4
1725, t das 21 5 1792, Schüler seines Va-
ters, dann des J.-B. Leraoyne. 1748 verfertigte
er eine Büste des abbe Languet de Sergy,
Priester von Saint-Sulpice (1750 ausgestellt,
Mus. in Dijon). Mit einer den Tod Abels
darstellenden Gruppe gewann er, im gleichen
Jahre, den „Prix de Rome" Nach Rom ge-
schickt, arbeitete er daselbst unter de Troy,
dann unter Natoire (1749—1753). Er schuf
unter anderem eine Gruppe der Dreifaltig-
keit für die Kirdie San Luigi de' Francesi.
Nach eiiwm kurzen Aufentfialt in Neapel be-
gab er sich im Anfang d. J. 1764 nach Paris
zurück. Seit 1757 stellt er im Sakxi aus und
zwar religiöse und allegorische VorwÄrfc^ so-
wie Portritbüsten. 1760 wird er von der
Akademie als Mitglied aufgenommen, 1766
erhält er daselbst ein Lehramt als „adjoint
i professeur", 1778 folgt er dem verstorbenen
Vasa^ nach als „professeur". Seit 1786 ver-
leibt ihm die lt«g>erung das durch den Tod
Sinoa CfalOe/ freigewordene Atelier im
Louvre, mit dem er sich zwar nie recht zu-
frieden gibt, da es ihm wegen Platzmangel
unmöglich ist, sich darin wohnlich einzuridl-
ten. So bleibt er denn im viterlicbea Haan
Rue des Oaettes uaSMÜg bis zn seinem Tode.
C. hat vor allem für den Staat gearbeitet.
Die Invalidenkirche schmückte er mit 8 ziem-
lich großen Sutuen aus, die Hl. Silvia (1776),
SUrmi (1780) und AUpiui (1786) danld-
Irnd. Alle drei sind beute vciscbwundcn.
Für die von M. d'Anglviller in Aussicht ge-
nommene „Gftlerie berühmter Franzosen"
arbeitete er die überlebensgroBen Statuen
Pierre Comdlles (Salon 1778) .und Molürtt
(Salon 1787 rcsp. Entwurf: Saton 1786).
Beide sind jetzt im Palais de Hnstitut auf-
bewahrt. Unter den Büsten, welche das da-
malige Opernhaus schmückten, befanden sich
von seiner Hand dieieniflsn «m Quiaaull,
Lutly und Riinciu (Silott 1771). Kitt dnl
sind in Feuersbrünsten untergegangen. Diu
Haupttätigkdt des C. war für die G>m6die
franö*>se in Anspruch genommen. 1781 war
er für DekoratioasarlMitien beschäftigt, wel-
che diu Tustimlsliflluujf des neuen GcbäU'*
des der Comidie frangatse bezweckten (jetzt
das sogenannte „Odion"). Die geflügelten
Karyatiden mit Fischschwänzen, welche er
daaelbst anbrachte, fanden keinen Anklmg.
Was aber bis heute den Ruhm Cs susmadit,
sind die Büsten, die das „Foyer" der ComMie
fran^aise schmücken und die, an die Voltaire-
statue von Houdon angereiht, diese Räume
cum Rsnge eines Museums erheben, wie sieb
ein soldies fat kdnen andern Sehanspieihsus
befindet. Die früheste darunter ist die Büste
von Piron (Salon 1775 ; außerordentlich geist-
volles Gesicht; lebhafte Augen und Lippen
inmitten der fetten, runzeligen Wangen). Es
folgen dann Pierre Comritle (1777), VcKüm
(l779; diese Büste, nicht tin Werk Hou-
dons, wie früher verlautete, wurde bekrinzt
bei Gelegenheit der triumphartigen Ircne-
■afföbninc [80. Mirs 1778] Imrx vor dem
Tode des Dichten, aidit mriir ToilMadca),
La Fontaine u. Quinault (Salon 1T79, Ton-
büsten), Rotrou (Salon 1783), Thomas Cor-
neille (Salon 1785). J. B. Rousseau (1787). Du
Beiloy (1789), La Ouuss^, Dufretq^. Die
Büste von Piron hatte C. gegen einen lebens-
lingl. freien Eintritt zu den Schauspielen ab-
getreten. Er schätzte diese Vergünstigung
auf 3000 franz. Pfd., die Sunune, welche sein
beneideter Nebenbuhler Houdon für seine
Bttsten verlangte! Die andern Porträts gab
er unter den gleichen Bedingungen ab, indem
er Mcb das Recht voibchielt, die erlaoste Ver>
Eine Kethe von Werken befinden sich
heute in Pariser Bibliotheken (Mazarine, Ste
Gcncvicve), in Versailles, im Louvtc etc. Wir
lihlcn daitmter auf: der Fluflgott (SaL 1708)
im Loarre, W>» txtty (S«l. 1781. ebemib bei
M Poullain), Favart (Salon 1783; jetzt bei
MM. Pannier), la Danscuse (aus Terrakotta
bei M. Jacques Doucet, aus Ton in der Bi-
bUotbek voo Versailles, Marmor bei
de Trdtaitnes). Von allegonsdhen Tbcmata.
die er ausführte, seien hier noch erwähnt:
..L'Amitii surpriae par l'Amour", eine Gruppe,
deren Modell, von M«*« du Barry bestellt,
1778 «utgestdU wurde, aber infolce des Todes
Ludwigs XV. in KUnnor nidit ausgeführt
werden konnte.
Nicht TergdMM ist C ans einer Familie
lici vuf scgsnfeii^ wsldw nehrerc Gcneratmim
hindurch das Kunsthandwerk mit Geschick
betrieben hat. Leichtigkeit, schnelle Ausfüh-
rung, Meisterschaft in der Handhabung des
Meiflels. Sinn für Elegatu haben ihn durch
sems gauw l4Miflbsl]ii hindBicb y^B^lm^ric^llWt»
Er hat früh für Porträtähnlichkeit Vorliebe
hewiesen Dieser realistische Zug zeichnet ihn
\ortfilhaft von seinen Vorgängern aus. Ja
man kann behaupten, er sei hierin in der
fiauiBs. BihHisucrlcutut ein Babnbrcclier gs«
wcsen und habe den Bestrebungen Houdons
geradezu den Boden vorbereitet. Als er die
StatUL- Moliercs ausstellte (1787), sorgte er
dafür, dafi in dem Katalog ausdrücklich be-
tont werde, er habe das zeitgenössische Bild
Mignards, welcher mit dem Dichter befreun-
det war, benützt. Eines »einer ansprechend-
sten Werke ist die Büste von Rotrou (1783).
AoBer der virtuosen Behandlung des Mar-
mors bewtmdert man hier öie Art, mit wel-
cher das Persönliche, sei es in der Haltung
des Kopfes, sei es im Blick oder im Lippen-
lipicl, zvun Ichhaffen Ausdruck gebracht wird.
In den überlebensgrofien Statuen von Cor-
neille and Mdlüre dsfefw iil der Balwmf
ctivas UdnHcii, besonders im Vergieicfa au
der breit und groß gedachten Voltairestatu«
Houdons. So begreift man denn, d%B d'Akn»
bert Grund hatte, für seine ffofdafcrt» CM.
dem Houdon den Vorzug zu gebtrn.
Von C-8 Charakter erhalten wir durch die
fortwährenden Streitigkeiten, die er mit der
Regierung und der Akademie hatten kein
günstiges BiM. Nie isl-cr orit dem »afiisdfb
was ihm gewährt wird. Er bestürmt die
Akademie in zudringlichster Weise mit Bitt-
schriften urid versucht auf allen nur mög-
lichen Wegen, oft sogar durch List, Bestd«
luitgen zu erlangen. Auch mit seinen hiufigcn
Geschenken von Abgüssen, Bildern u. Stichen
an das Institut wird er Nebenzwecke auf
Bestellungen und Ehrrnbezeugungen verfolgt
haben. Besonders niedrig erscheint aber
C.S Charakter durch sein Verhalten fcgca
den durch die Gonst des Publikums ausge-
zeichneten Nebenbuhler Houdon, dessen groBe
Erfolge er als Kränkimg empfand, und der
ihm bei erhofften Aufträgea oft den Rang
ablief, ja er UeB sich sogar durch seinsn Hai
dasu MnrciBen, Houdon durch einen ano-
nymen Brie» (1779) bei der Regierung anzu-
schwärzen und dessen Arbeiten (die Büste
Voltaires und Rousseaus) herabzusetzen.
Bellier-Anvray, Dict. gia. — Arch. de
l'art fran?., DocumenU II 361 ; VI 27. — Nour.
Arch. de l'art franc II lOO ; VII 36T; XII
(Reg. X-XII) ; XX (Reg. XIX— XX) ; XXII
(Reg.). — Arch. de l'art fran?., Nouv. p<r. II
(IWS) 33, ,^7, III f.. 26i. — Cbron. de« arta 1893
p. 189, 190:; p. 260, .335. — L'Art XVII 23. —
Lta Arto 1Ö07 No 63 p 16, 190» No »2 p. 4 u. &
— Gonse, Lei Chef? ü' r:^vrc de« Mus. de
Frajce (Sculpt etc.). 1904 p. 145. 153, 154, 316.
— Rieh. d'Art, Paris, mon. civ, I. u. Prov.. moa.
dv. I, II, V. — Lady Düke, Presch Archit.
and Sculpt., London 1900. - H. Joain, J. J.
Cafferi. Le Maus u. Paris, 1891. — J. Mar-
qnet de Vasselot, Trois oeuvres inconnoes
de S. Maxiere, J. J. Caffieri et C. K. Bridan au
Mus. de Vetaailles in Rev de l'Hi«t de Versail-
les et de Sdne-et Oise. 1901. V a i 11 a n t.
Not. s. J.-J. C. par Alex. Lcnoir in r,.ii. des B.-
Arts 2« pir. XXIV (1881) 3i2 f. G. Sche-
f e r, Un buste de v. Cleve par J.-J. C. etc in Bull,
de la Soc. de l'oiat. de l'art fraa«. 1907 p. 86 f.
— P. Vitr7. Un boale de C an Ans. de
Tonn ebda 1908 p. IM 1 n. über die BBsle des
Astroa Ptaar^ (Lonne) im BriL das Uns. de
France IMONo * p. »-«. Conratf it Mamdaek.
Caffieri, H ec t o r, Mal. r, geb. 1847 üi Chel-
techam bei Gloucester. Schüler von L. Bonnat
in Paris, tätig in London und Boulogne-«ur-
Mer, Mitglied der R. Society of Brit Artists
und des R. Institute of Painters in Water
Colours, beschickt seit 1875 di<- -\iib3tellungen
der R. Academy rnd der New Water Cokwr
Society sowie die Suffolk Street GiUcfin
und andere Londoner Privatausstelinngen
hauptsächlich mit englischen und fran-
zosj'=i"-ifn Hafen- und Fischerszenen in 01-
und Aquarellnulerei, von denen mehrere von
dir Kftililh Alexwidre» von der HemsiB von
3S4
Caffin -
Edinburgh tmd anderen Mitgliedern des eng-
liichcn Königshauses angekauft wurden. Im
Pariser Salon der Societe des Artistes Fran-
(Mt war er 188S — 9S mit den Gemälden ^t-
tMM* Mld wD^part des bateaux de Boulogae*
vertreten. In der Brook-Street-Gallery zu
Londcm veranstaltete er im März 1906 eine
Sonderausstellung zahlreicher Aquarelldarstcl-
hingen aus Boulogne und seiner Hafen- und
Binnenland-Umgebung, denen die Kritik
geschickte Komposition o. effektvoU-IUtflllOlli-
sche Farbengebung nachrühmte.
Graves, DicL of Artiits (189S) p. 45; R.
Acadesiy (1006) I 37i. — Moming Pott vom
17. 8. IM«. M. W. BroekwttL
Catta, Fran^ois, Schlosser in Paris, der
um 1714 das (1798 zerstörte, doch in Stichen
des Nie. Bomiard erhaltene) prichtige Gitter
dhs Haupiportilf an Eingänge des Chofci
4er Notre Dame-Kirche nadl BBlwirtol So*
bert de Cotte's verfertigte.
Ad. B r ü n i n ([, Die Schmiedekst seit d. EmU
d. RenaiM., 48 (Monogr. d. K»tgew. III). H. V.
Caffyn, Walter .W a 1 1 o r, Maler in Dor-
king bei London, beschickte 1876—87 die Aus-
•tcHongen der R. Academjr und der SuffoDc
Street GaUeries in Loodon mit Veduten und
Stimmtuigslandschaften aus verschiedenen Ge-
genden Englands.
Graves, Dict. of Artists (1895) p. 45; R.
Aead. (1905) I 374. iS. W. Brockwtll.
CafijLoi, Antonio, Maler in Sevilla um
IBOi.
GestoBO, Aittf. ScvüL II 18. U.v.B.
Ceflau (oder CktHbu), Um. Bildhauer,
fertigte 1783—69, gemeinsam mit Ph. J. Cou-
der und Ferie den schönen Altar in der Ka-
pelle der Dominikancrschule in Möns. 1714
erop&ng er Zahlung für die Skulpturen der
Türen des grünen Saales im dort Rsthause.
B. Marcbai. U Scttipt etc. balgi^ MM
fk 8T1. JT. V»
Ceflaet, Nicola, s. Catista.
CafoBtaai, Francesco, Maler ans Ve-
rona, 1560 Mitglied der Accadl di S. Lac»
in Rom ; lebte noch 1582.
Bertolotti, Artis'.i VeaatL • Arek S.
Laca. — Not. v. Fr. Noack.
Cafiaaca, Jota d«^ Bildhauer ja Sevilla,
der sich 1578 msanwun mit Mateo Nuflea
tci piiiciiLCL, seiauiiciwiie Amcnm m osr
lÜrche S. Mignd auszuführen.
G e s 1 0 • 0, Artit Sevill. III 9«. M. v. B.
Cag«, Filix, Maler, geb. 1S20 in Paris,
Schüler von Ch. Ant Cambon u. H. R. Phi-
laatrc^ titig als Theatermaler in Touloine,
Antwerpen, Lüttich und Gent und schließlich
in Barcelona, wo er 1846 die malerische Aus-
schmückung des Tcatro del Liceo und später
di^enige des jetzt abgebrochenen Teatro de
kW Campoa Eltseos ausführte; dbcaio hesofgte
er die Ausmalung des Theaters zu Ftgueras
(1860). Für das Liceo-Theater zu Barcekuna
lieferte er außerdem zahlreiche Bühnendeko-
rstionen zu Opern etc. Er starb im Wahn-
Caggiano
sinn, nachdem beim Brande des letzteren The-
aters 1861 auch seine für andere Bühnen be-
stiouDten Dekorationen mit verbrannt waren.
Oitorio r Bernard, Gal. Biogr. de Art.
Bspafi. del i. XIX (1K93 f.) p. 116. U. UirUlo.
Caggiano, E m a n u e 1 e, Bildhauer u. Ma-
ler, geb. am 12. 6. 1837 in Benevent (Apulien)«
t 1905. Schon als 12jähr. Knabe porträtierte
er in Bari den Conte Candido Cronzaga u. er-
hielt daraufhin ein Provtnzialstipendium zu
seiner akademischen Ausbildung in Neapel,
wo er dann 1866 mit dem Gemälde ,Xa Mad-
dakaa" eine SUb. Medaille 1860 mit der
RefieflEomposittoa „II Ctmbro che va per
uccidere Mario" ein Staatsstipendium errang.
Er ging damit nach Florenz u. arbeitete hier
mehrere Jahre unter der Leitung des Bild-
hancn Giov. Dupr^ Seiaea «fsiea öffcat-
fidMa Erfolg erzielte er mit der um ihres
maflvollen Realismus willen vielgerühmtea
(j«nrestatue einer armen Näherin (am Ar-
beitstische dargestellt, betitelt „Pane e la-
voro". in Marmor auageführt für SdUot
CaptNÜmoele xa Nci^ Reptften aodi in
Mailand, Paris u. London mit Erfolg: aus-
gestellt). Weitere Hauptwerke Cs sind neben
einer Phryne-Statue und einem Standbilde des
iheren Plinius die bronzene Victoria des
Siegesdeninnales «of der Pia» dei Martiri
zu Neapel (Konkurrenzsieg C.s 1862), das
Standbild Friedrichs II. von Hohenstaufen
an der Fassade des Palazzo keale zu Neapel
(1877), die bronzenen Kolossalbüsten Giulio
Bucci's tt. Emen, de Deo's in Minervino (Apu-
lien), zahlreiche weitere Bildnisbüsten u. -Me-
daillen, dekorative Bildwerke, Grabmäler etr.
Das Istituto d. B. .A.rti zu Rom verlieh ihm
1879 die Professur für Bildhauerkunst; er
blieb Jedodi in Neapel tmd war bis zu seinem
Tode an der dorti|^ Kimstikjwicmie als
Lehrer titig.
De Gabernatit, Die d. Art. iul. viv.
(1688) p. 88. — Ztachr. f. bUd. Ktt 1873 Beibl.
m — ntasmc lad. ims n im (Nafaoiet).
L. CUtari.
Caggiano, F e d e 1 e, Bildhauer, geb. am S.
8. 1804 in Buonalbergo (Apulien), t 1880 in
Neapel; Schüler von P. Tenerani in Rom,
dessen unpersönliche und kalte akademisch-
idaasinstische MÜder er sidi xa eigen madite.
Unter seinen zahlreichen, über ganz Süditalien
verstreuten Bildwerken sind hervorzuheben:
Bacchantin (in d. Villa Nazionale zu Neapel),
lo (angekauft vom Provinxialrat au Neapel),
Tssao im ^Vahnsinn ^888 Im DcsilM des
Signore Rossi zu Neapel), Marmorbüsten
König Victor I'mciniiels und des damaligen
Erbprinzenpaares l'mherto und Margherita
von Savoyen (im Palazzo Comunale zu Bene-
vent), Grabmäler eines englischen Offiziers
auf Korfu und der Familie Barone in Foggia.
In der Kunstausstellung zu Foggia 1848
wurde eine Marmorbüste Cs ant «iasr (joM.
Medaille prämiiert
Caglcal f Mb — Cignalft
De Gubernttis, Diz. i. Art. haL viv.
(1889) p. 83 f. — CslUri, Stori« d. Arte coo-
taap. itel. (1MB) !>. 88. L. C<t/fart.
Cfeflfal 7 Sota, Ja an» ipm. Architekt der
Sdinle Juan's de Hemrt. Er erbaute mit
•einen Gefährten Gonzalo de Gucmcs Braca-
nxMite, Juan de la Pedriza, Fernando de
Huerta im ersten Drittel des 17. Jalirh. das
Ratbaus ood di* Univcfiität in Oviedo» die
Stadttore In GHon, dai Rathans in AviM^
die Kirche in Candla u. a.
Llaguno y Amirola, Notic. III ISl.
M. V. B.
C&gli, Nicola Ugolinuccio da. Btld-
«.cluiitaer aus Cagli (Marken), titig in Um-
brien. Urkundlichen Nachrichten zufolge
bchnittle er 1681 in Perugia (vermutlich nach
ZeidmuBiHi 4ea das gienmte Cbomeatiilil
•igmerenden BerBamaakcn Sief. Zambelli) 10
der ornamentalen Rücklehnenfüllungen de«
Chorgestühles von S. Pietro u. 1550 in Assisi
die jenen Pcrugincr Arbeiten stilverwandten
prächtig-zarten Rankenwerk - Füllungen des
im Juli des gen. Jahres vollendeten rechten
Türflügels am Portale der Unterkircfae von S.
Francesco (d. linke Flügel v. spllerer Hand).
Orsini, Gtiida di Perugia (1784) p. M. ~
S i c p i, Deacriz. etc. di Pcn^ (IMO) 11^
— Uaneisl. OttA di
Oo am} I ST. -
(Horn, di BrdL Aitlat IVIt I IM. — Loca-
talli. ninatfl Benaaiascki III (1879) 77 f. -
All. Brisi in Atti d. Accad. Propen. de! Su-
Maso 1008 II N. 19. — Lor. Fiocca in Raaa
d'Arte. IfllO p. 125 Anm. (mit Abb.). *
C«l^ da, s. auch damit verb. FornMM».
CagUari, s. CaUart.
(^glieri, P i o. Maler, geb. 1R49 in Turin,
widmete sich der OffiziersLaufbahn, betrieb
nebenbei an der Turiner Akademie unter Ant
Fontanni lialitndien, debütierte in der Tta-
riner Awitdlonff 18T0 mit dem (Semiide JU«
cordo del Canavese" und beschickte dieitaÜen.
Ausstellungen seitdem weiterhin mit kolo-
listisc!] reizvollen Landschaftsstudien wie
„Mercato a Volpiano" (Turin 1879), — „A
mczzü autunno" (Turin 1880), — „La calza"
(Tnrin 1881), — „Campagaa in ottobre" (Hai-
land 1881), — baha" und calma della
ser a" (Rom 1883), — ,JLa achiuma del mare"
und „Mare tranmiilk»" (Turin 1884), — „Ca-
•olari" (Tarin U8Q>. — JU aolilndine" (1^
rin 1887).
De Gttbernatii, Dia. d. Art. ital. vIt.
(1889) p. 84, — A. Stella, Pitt, e Scult. in
Piemonte (1893) p. 488 (mit Ann.). L. Cillari.
CagßK A.. franxöe. Btldb., stellt aett 190B
Im Ftefaer Satoo <Soc d» Ait Iran«.) Fior>
Iritskulpturen aus.
Salon-Kat 1903, 1905. 1907. 1909, 1910.
Cjfguscci, Guido, s. CsniMli
Ca&iuuia, s. Canaiui.
CagnaBO, Pietro, wird 1281 unter den
Baumeistern des Palazzo Munidpale zu Pia»
eenza erwähnt
Ambivtri, GU Atlistl PiaceMiai, Piseeam
lfm Ji. H. B.
(Cigiriaffd}. Eticane, Maler, geb.
in Lyon (am 20. L 1796?i, später in Paris
ansässig, wo er die Salon-Ausstellungen 1841
bis 1861 mit Darstellungen von Blumen,
Früchten und Vögeln in Aquarellmalerei be-
schickte.
Bellicr-AuTray, Dict gte. (188»). —
Pariser Salon-Kat. £. KM.
Cagaard, s. auch Caignard
Cagnassna^ Mosaicist, war um 1800 am Dom
von Pisa tätig. Er arbeitete mit Cimtbve
an dem Apsismosaik der Maestä.
Crowe u. Cavalcaselle, Gesch. d. ital.
Malerei I. — Tanfani-Centofanti, Nat.
d. artisti Pisani, Pisa 1897. M. K. B.
Cagniard, s. Cagnard u. Caignard.
(kgaiart, Emile, Maler, geb. in Paris,
t am Uk a. 1911 ebenda. 66 Jahre all. Sc1m>
ler von J. B. Ant Guiltemet Er debfi-
tiefte im Salon 1877 mit einer Ansicht der
„Bültes Montmartre" und beschickte ihn seit-
dem als dauerndes Mitglied der SociM des
Artistes Frantais alljibrlich mit gemiBigt
impressiooMadien Pariser StraBen- u. Vor»
stadtvedatcn u. malerisch empfundenen Stim-
muiqrslandschaften aus den verschiedensten
Gegenden Frankreiclis und Belgiens. Seit
1887 mehrfach durch Salon- Medaillen aus-
gezeichnet, fand er In Paris wie im Auslande
besondere AncrkemiuqK mit flüchtig-aarten
Pufier Pasldl-Impreesionen, von denen eine
größere Anzahl r. B. 189f5 in Schulfcs Kunst-
salon in Berlin den Beifall der Kritik hervor-
rief. In der Pariser Weltausstellung 1900
sah man von ihm neben verschiedenen Pastell-
studien ein vom französ. Staate angekauftea
Ölgemälde „Le Palait de Jnslke k Paris, effet
de neige", — Im Sah» 1904 eine prächtig
duftige Pastell-Perspektive der „Champs-
Elisces", — im Sal. 1010 ein pittoreskes Fa-
brikvorstadtbild „Sortie d'usine a La Villette".
Pariier Salon-Kat seit 1877 (1898-1910 meist
mit Abb.). — B e I H e r- A u v r a y, Dict sin.
1882, Suppl. p. 115. — Kitchron. 1»96 p. 58 f. —
Cat. Offic. de I'Expos. Univers, ä Paris IMOO II
87. — Mireur, Dict. des Vcntes d'Art II 1908
p. 0. — Kat der Glaspal. -AuMt MändtaS ItOt
p. 33. — Chron. d. Arts 1911 p. 63.
(!agao, Andrea d i, s. Andrea di Cagnc
CagnoU, Francesco, Maler von Novar.\
signierte [Franciscut 4* Cognolit dt Nox'aruj)
am 27. & lfi07 dn oodi erlnltenee Fresko mit
dem hl. Martin zu Pferde an der Paiiada von
S. Martino in Bdzano. C. wird wohl da
Sohn des Tommaso C. gewesen sein.
Rass. d'Arte, 1906 p. 182 (Misjara). M. H. B.
Cagnola, Marchesc l.uigi, Architekt, geb.
au Mailand am 9. 6 17G2, t zu Inverigo bd
Mailand am 14. & 1833. Studierte in Ronw
bildete sidi aber havptaichlich an der Andhe
und den Werken Palladios Sein Hauptwerk
ist der 1807 begonnene, aber erst nach seinem
Tode 1S38 vollendete, den späteren römischen
Triumphbogen nachgebildete Aroo della Pac«
oder dd Sempiooe Mailaiidt der nr
396
Digitized by Coc>gIe
lieh als leichter Holzbau für den Einzug des
VizekönigB Eiigen Beauharnais mit der Prin»
wnin AouBe t« Bayern errichtet wofdm
war. Ferner sind von ihm: der Glockenturm
von Urgnano im Bergamasldsclien, die Pa-
oiiliengruft für den Fürsten Metternich in
Königswarth, die Kirche zu Concorezzo, die
Rotaode in Ghisalba mit prächtiger Vorhalle^
der Eatwiirf »r Fassade des Santuano in
Vardlo^ der Palast sa Toverlgo il das Intm»
renc Salcramentshäuschen für die Kirche zu
Guastalla. Auch reichte er einen Entwurf für
den Ausbau der Mailänder Domfassade ein,
dem indes derjenige Pellegrinis zur Ausfüh-
nnflr ^oigeangen wurde.
Allgen. Baostg Oxng. v. Fönter) III (1838)
22—24. — C Wnrib-xch, Biogr. Lex. d.
Kais«rt. Österr.. 1857 II 230-33 (m. ilt Ut.).
— K«tbl. 1822—37, passim. — Arte e Storia X
(1891) 138/39. — Ricci. Stor, d. archit. in
Italia, 18S7— 60. — Kat d. Berlin. OmamenUt-
Samml., 1804. — MalaguEzi-Valeri, Mi-
lano, 190« II 134 ff. H. V.
CaiMtSt Sperindio (de CagnolU), wohl
Bruder Franceson Cj« Dctcoralionsm., Frennd
und Gehilfe des Gaudenrlo Ferrari, für den er
1614 als Bürge gelegentlich der Altartafel von
S. Gaudcnzio figurierte
Rasa. d'Artc 1900 p. 182 (Maiura). — Co-
Uaib«, Vila di Gnd. Fcffari 1881 p. so.
M. H. B.
CagBala (oder de Cagnolb), Tommaso,
Maler von Gonano^ titif in Novara während
der S. Hälfte des IB. Jahrh. Die emztge da-
tierte Arbeit Cs ist das Fre5ko der Madonna
mit dem knienden Stifter ßernardino de Ro-
gnono und dem hl. Franziskus in der Kirche
ZU Garbagna. (Sign. „Thomasius de Cagnolts
dictus de Cossorio abitator Novarüie ptnxit"
v. dat. MCCCCLXXXI iu XXV U AfriUt^
In S. M artino zu Bolzano findet man von ihm
das Apsisfre.=;ko mit den zwölf Apcjstcln, vier
Evangelisten und Christus in der Mandorla,
nebst drei anderen Fresken, die die Madonna,
die Kreuzabnahme und den hL Martin dar-
sietlen. Mit Giovanni Antonio Merl! zusam-
men malte C. an den Pilastem der Kirche
S. Nazaro dclla Costa bei Novara. In seinen
Arbeiten erscheint C. als ein untergeordneter
Provinzialkünsticr, dessen Stil sich stark an
^naccnzo Foppa anlehnt Seine Zeichnung ist
ounveUiaft n. die Komposttion seiner Werlte
IdndKdi. Aber als feststehender Name am
Anfange einer Lnkalschule ist C. nicht ohne
Bedeutung. Er scheint das Haupt einer Künst-
lerfamilie gewesen zu sein, denn der „Magistro
Tliomatino", der „cum soi fioli" für Lodovico
il Moro die Sala ndella balla" im Mailänder
Schlosse aa^semalt hat, wird wohl mit C
idcwtisBli sein«
KaM. d^ 1M6 p. 181—115 (MaaMn; mit
AM», d. WcriK IfiOe p. 67 ff.). — Areh. itor.
lombardo IX 497. .\f. ff Bernalh.
CagnoU, Corrado, Cioldschmied aus Cor-
toa% erhielt am 7. S. IdU In PMhm Zah-
lung für ein dem SuitM geliefertes, für die
Kopfliaut des hl. Antonius bestimmtes RelU
^inr Oisch Gonzati noch vorhanden, signiert
N0pas Cofcti de Cagnolia de Cortona 148r).
Naeh Grayer arbeitete er 1488 aoeh fSr den
Este-Hof zu Ferrara.
Gonzati, La Baiil. di S. Ant di Padova
(1852 f.). — Pietrucci, Biogr. d. Art. P»do-
vani (1858). — Gruyer, L'Art Ferrarai» (1897)
I 5f>7. •
(^gnolo, Giovanni di Lazaro, Karten-
und M iniaturm.ilcr in Ferrara, wird in einem
Dokumente von 1454 genannt C gehörte
eine Zeit taOK nm Haushalt des Hersogi xaA
ist im genannten Jahre Schulden halber ver«
haftet worden.
Camper i, I pittori d. Eatenti nd sec. XV
(Atti e Mem. d. Dep. di Storia Patria p. le prov.
Moden, e P ir t -n, Modena 1886). Ii. H. B.
Cagnoni, A ni e r i n o, Maler, geb. am 18. 7.
1853 in Mailand, ausgebildet 1872—79 an der
dortigen Brera- Akademie. Als Teilnehmer
an einer Staatskookurrenz 1880 in Rom durch
eine MMensione onorevole'' ausgezeichael <Ar
sein Gemälde „Episodio detla guerra delf In-
dipendenza italian.^", erntete er mit diesem
wie auch mit dem romantischen Historien-
bilde „La figlia di Curzio Pichena" (nach
Guerrazzis gleichnam. Roman) den Beifall
der zeitgen5asiachcn Kritik. Die Brera-Aka-
demie verlieh ihm 1881 den Mylius-Preis für
seinen Karton zu dem hierauf in einer der
Lunetten des Brera-Palastes al fresco aus-
geführten Mantegna-Bildnis, 18d3 den Fuma-
galli-Freis für sein Gemälde „Maggio" u. er-
warb von ihm das 18M in Wien aMsestdIte
Genrebild „Sgradevole nctdente* (Brera-Ga-
lerie, Mod. Gem. N. 78). Einen weiteren
Preis errang er in der Turiner .^us.stcliung
ISiiS mit seinem Gemälde ,, Visita allo studio*
Auch in späteren Ausstellungen (Möncbsn
1901. Fbrenz 1907) war fr meh adirfteh
mit gaten Genrestadien verlstlMi
De Gabernatia, Dia. d. Art. HaL vir.
(1889) p. 84. — Ilhutrax. IUI. 1883 II 878 f. —
Italia ArUstica 1886 N. 27 p. 104. — Mala-
gitcti- Valerl, Cat d. R. Pinac. di Brera
1908 p. 374. L. CiUari.
CagBoni, Domenico^ itaL Kupferstecher
aus Verona, tätig in Mailand in der zweiten
Hälfie des 18. Jahrb., besonders ffir Drucker,
wie G. B. Bodoni in Parma (um 1776). Man
kennt von ihm ein Bildnis Vittore Amedeos
III, von Sardinien, Sav. BetthieUi's (ab UteU
blatt «ner 17B0 m VcnediK «edracfcten Avsg.
seiner Werke) und Papst Clemens' XIV., Ta
fein für Scarpas Anatomicae annotatioocs
(Modena 1779), und für Spalianzanis Opus-
culi di fisica aniraale (Modena 1776) and des-
sen Dissertaziooi (Modena 1780).
Heinecken, Dict III 480. — Le Blaac,
Man. I 561. — Carapori. Letter« art p. 818. —
C a m p o r i, Artisti n. stati ettenti p. 497. — C.
d ' A r c o, Delle arti etc. di Mantora Not 18S7.
II 887. — Mttseo cItIoo e raecolto Coner (188»)
p^ Mt n. «. P. JC
957
Digiiizea by Google
Giovanni di Cola 4i Gi-
orgio df, Minhttirmakr aus Anutrice. Am
9. 8. 1474 in einem Aktenstück des Peruginer
Archivio Giudiziano erwähnt.
R«f»CTt. f. Kstw. X.XXIII 6. W. Bombt.
CäbMiga», MaieniaiBie, den d» Oicuuetibe
mit der Jahreszahl 1766 auf etnfm PariMT
Fächer mit Gouachemalerei gefunden hat.
Gas. d. B.-Art» XX 26. — E. Lemberger.
Beitr. a. GeKb. d. MiaiatumuL 1007 R. C.
. Etienne de, Sieur de Ver-
Tiins, geb. 1691, Gelehrter und Maler atu
Caen, naher Verwandter des bedeutenden
Arztes Jai iurs C. (1548—1612), studierte in
jugendlichem Alter m Leyden u. porträtierte
dort den berühmten Gelehrten Joäcpll JaMM
Scaligcr, PrafcaMir in Lorden.
NooT. Arck. d« l'ift hmt. »m tCr. UM II
18L — Oettinger, Mon. d. Dat. R. C.
Cakaij, Holzbildhauet in Rouen, erhielt,
nach Urkunden, im Jahre 178.3 den Auftrag,
für die Hospitalvorsteher von Malleville-sur-
Ie<Bec eine Prozessionslaterne mit einem 14
Daamea hohen St. Martia so Pferde zu
sdraitren. In Avranches (Maoehe) hielt sich
1780 ein Bildhauer Cafut auf und in Vire
(Calvados) 1783 ein Cahtl. Vielleicht sind die
drei Identisch.
Rlon. d. Soc. d. B.-Art« XVII 461 ; XXII ISS,
m R. c.
pea (Campsa), P'aolo, italien. Holz-
bildhauer, lebte 1497—1689 in Venedig, Con-
trada S. Maria Formosa, und arbeitete IPl'?
in der Parochialkirche von Soave (bei Ve-
rona) einen schönen Christnt fiber dem AHnr,
iat
Inder Brit
Brit.
PaaUtti, L'Anh. • SerftinTMMiaiaWp.
mt— IUnHr.I«atminMlL— JAibudpiwiK
Kenaatml. XXII 99t XXVI Ben. p. 99, 11t.
Cahazt, Jacques, französ. Maler, als
Meister am 17. 11. 1708 zu Rouen in die In-
nung aufgenommen, 1713 noch am Leben.
Aich, de l'art fraa«. Doc. VI (1868-60) 200.
Cahei^ Roaine, Porträtmalertn fai Paris,
stellt eeit 1889 im Salon (Soc, d. Artist,
franc) gute Frauen- und Kinderporträts aus.
Salon-KaUloge. R. C.
Cahiar, Charles, Goldschmied u. Medaill.,
Ende des 18. u. Anfang des 19. Jahrb., wurde
«Ott Karl X. v. Franknicfa (regierte 1824—
1880) cum orftm da roi emanntt Tcrfertigte
den Altarschmuck für die Kathedrale zu
Reims zur Königskrönung dieses Fürsten und
Altargerät für eine Reihe Pariser Kirdien,
iemer die Medaille der PrinMasln ▼. Lam-
bane (1798) und Medaillen zur Smmeruflip
an die Geburt des TIrrzogs v. Bordeaux.
Pierr« d'Hcstnivy d'Aurtbeau, In-
icript. pour deux m^d. par C. en l'honn. de la
natM. du Duc de Bordeaux 1820. — C h a m -
peauz. Dict d. fondetin 1886. — N. R ondot,
Lea MMaU. ecc. eo France 1904 p. 372. — Ga«.
4. B.-Arta XIV 411-413; 2« pir. XXIII 294.
CaUU, Richard S., (Senremaler in Lon-
don, eteüle das. 1886-86 in der R^fal Acad.
und zwischen 1864 tmd 1868
Inatit. au«.
Graves, Roy. Acad. -Exhib.. IMS I;
Intt, 190S.
Ca hfl, David (Johannes), Maler u. Zeich-
ner, geb. in Mainz am 14. 1. 1861, Sdiöler
des Städelscfacn Instit,. in Frankfurt a. M.
und Ed. Steinics, nach dessen Entiv8rfcB
er 4 Fri*?T<fTi im Frankfurter Dome malte.
Seit eini>;rn 1 ihren in München ansässig; be-
schäftigt (~ .'ich hauptsächlich mit dem Zsicb"
nen von ICartons für GlasgenÜde.
Weizsäcker- Deatell. Xst U. Kslkr in
Fiaakf. a. M., 1909 II M.
GaBnase^ J. A., (jcnre-» Portfit- u. Pr6dile-
maler in London, stellte das. zwischen 1827
und 1653 wiederholt in der Royal Acad. und
in der British Instit. ans.
Graves, Rov. Acad. Exhib., 1906 I; Brit
Inst, 1906.
fahnsar, Laurent, Architekt, lel». am
16. 8. 1868 in Lyon, Sdifiler der dortiien
Ecole des B.-Arts u. von Barqui, jetzt ebenda
Leiter einer städtischen Zeichenachale. Einea
seiner bedeutendsten Bauwerke ist das CiÄ>
teau d'Ecnlljr bei Lgrao.
LftMk cn noe 1 84t. B. KtWL
^ias (Zayas), D i e g n de, span. Gold-
schmied, Ziseleur und Tausiator, arbeitete
um 154^ in Toledo oder ValUdolid. In der
ehemaL Sammlung Spitaer ^at No 876) be-
fand tAA ein kervonaKcud achfaes IWerit
diese? Meisters, ein Strcitkolben von geschnit-
tenem Eisen mit Guld und Silber tauschiert
u. auf dem Schaft bez. „Didacus . de . Quas .
fadebad". Daa Kgl. Hist Mos. in Dresden
besitzt voo ihm einen Dolch mit Scheide, Ge-
fäß und Beschläge mit Goldtausia, bez. ,J)iego
de Caias faciebat" (Kat. 1899 No 85), sowie
ein Rappier mit Goldschmelz an dem eisemrn
GefäB mit dem Monogr. D C (verschlungen,
Kat. No 677)
Ch. Da vi liier, Orf. ca Ibpagne. 1879 p.
199/200. — W. Bdbeiav MUHar d. Waffen-
■chmiedckst IMT 9.99. M. V. B,
Cajesi, s. Caxr$.
C«}et, Anton, Münzmeister des Kurfürsten
Carl Philipp v. d. Pfalz, f 17S8. Seine Stem-
pel zu Münzen und Medaillen sind mit A C
beaeicknet. Bekannt seine Denkmünzen auf
das Hddelberger FaB 1716 und 1787.
Korr er, Bio«r. Dict of med, 1Ö04 1, R. C.
Cajetan, J., Zeichner und Maler, um 1B68
in Hamburg tätig. In demselben Jahre sie-
delte er nach Wien über und arbeitele \ktt
inAcsondsfe f&r den dortigen Bncilduuidd ds
Illustrator. So finden sich u. a. in der Zeit-
schrift „Asmodi" (1863) Lithographien und
Holzschnitte mit seinem Monogramm, die
VoUaaiencn som Gegenstands hiUwn. Ferner
lielerte er Abbildungen für IWiener Volks-
bücher und Volkskalendcr, illustrierte z. B.
den Kalender voo Saphir 1864, zusammen
nttt Zsnpis nnd gab knli
358
uiyki^uü üy Google
Entwürfe zu Holzschnitten für Vogels „Oster-
eichiscben VoUcskalender" (1861).
N«fl«ff» llMOtr. U Ne ai9k RuH,
CitiiHMb Seiplone, s. Miwm.
CaJetaiM, s. auch Gaelano.
CtjtUam U r b i n a s, Italien. Kupferstecher
d. 17. Jahrb., von dem man nur eine Domen-
krönuiig nach Gtiido Reni kennt Nach Nag-
ler XIX 969 vieHeidit mit Gattano, Giot.
Batt. (s. d.). identisch.
N « g 1 e r, KitlcrUz. IL — L e B 1 a n c. Man.
CaigMxd, L o u 1 1, Maler zu Caen, Arbeiten
von ihm ans den Jahna 1787—1740 nriamd-
tteh bekamt: ITW chi Altarbild für die Con-
fr6rie de chariti de St. Sauveur, 1750 ein hl.
Sebastian für die Brüderschaft St. Sebastian.
Zeichnet in den Urkunden auch Cagniard
Rina. d. Soc. d. B.-ArU XVII 442, XXII U8,
XXIII 84.
CalfBct, Antoia« nd Colart, Btkl-
hauer in Eeaamaei^ 15. Jahrii., verfertigtiii
die Kragsteine mit figürlichem Schmuck,
Engel und Gestalten der Bibel, für die Kirche
St. Waudru in Möns gegen 1450.
E. Karcha 1, La Sculpt. etc. Beiges, 1809
9. IM. R' C.
Caigay, MU* J o 1 i e de. französ. Malerin,
•lelHe 1880— im Salon Schweizerlandschaf-
ten aus (Bellier-Auvray, Dict. gin.). — Hine
/. de Caigny, ^eb. Mourian aus (Jent stellte
1826 in Haarlem ein Bauernintericor aof
(Kramm, De Levens en Werken).
CaMa, Pelipc de la, BanmeiMer hi
Valladolid, geb. in Herrada, t 25. 11. 1598
in Valladolid. 1579 hat er wegen des Baues
der Klosterkirche S. Maria de las Huelgas
in V., die dem Juan de Natea öbertraKCn war,
du Guladitttt abanpAttt, 1860 crriditaie er
mit diesem Architekten zusammen das Klo-
ster S. Gaudio in Le6n; 1598 übernehmen
beide den Weiterbau der Brücke In Ülivarf-n,
die Francisco del Rio begonnen hatte; 1596
gdicn sie ein Gutachten ab fiber die Bena-
vente Kapelle der Kirche S. Maria ia Mcdtna
de Rioseca
Marti r Monade Eatod. Uat aitist. pastim.
U. V. B.
Cajifa, Leonardo de la, Baumeister in
VaUadolid in der S. Hälfte des 16. Jahrh.»
Bruder des P^dipe da la Ct, mit dem iiiiim»
men er die Markusbr&cke in Le6a errichtete.
Marti y Möns 6, Eatud. bist srtist 633.
M. V. B.
Cailbol, Fran^ois Marius, Bildhauer
und Zeichner, geb. am 12. 12. 1810, f am 19.
10. 1853 in Marseille. C. ist Sohn und Enkel
von Bildhauern, die Hausfassaden in Mar-
seille mit den üblichen Figuren und Oma*
menten schmückten. Bei ihnen genoB der
Frühbegabte seinen ersten Unterricht. Nach
kurzer Lehrzeit bei einem Goldarbdter wid-
mete er sidk aofa neue dem Viterlichen Ge>
werbe, bis er nm 1880 zogimsten politiscber
Umtriebe seiiien Bcmf aufgab. Duidi Latilla,
einen Theatermaler, wieder für die Kunst ge-
wonnen, schmückte er Kkrater und Kapelle der
Petitea Maries bei Maneill^ die Eisenbahn-
hanlffii mm Qpfisr fidcn. In den folgenden.
Jahren entfaltete er reiche Tätigkeit Me-
daillons, Porträtbüsten, n. a. die des Generals
Sä>astiani, entstanden in dieser Zeit sowie
eine Menge fein und naturwahr beoba^cter
TlergeetäRen, vor allem Zfegen. Alleb ein
romantischer Reiscfrieb veranlaBte ihn, Hei-
mat und Familie 1837 zu verlassen. Bis 1840
durchzog er, versdiiedenartig sich betätigend,
Aigcntimeq, Memko mid Nordamerika, bi»
er fiber England in die Heimat zuröddcduta.
Hier führte er bis 1848 eine groBe Anzahl Af^
beitcn aus, die leider, aus Ton hergestellt,
vernichtet sind. Nach 2jährigem Aufenthalt
in Ägypten sdraf er 1848 die 18 Fu8 hohe Ge>
stak der Ubcrt^ die in der Ebene St Miäwi
aufgestellt wurde. 1881 siedelte er, politisch*
kompromittiert, nach Rom über, nachdem vor-
her der Verein für Kunstfreunde in Marseille
eine Menge seiner Tierplastiken in Terrakotta
angekauft hatte. In Rom, wo er audi ala
Lehrer groBe Tätigkeit entfaltete, vollendete
er einen ,J*aris mit dem Apfel". Nach Voll-
endung dieser Arbeit kehrte er nach Marseille
zurück, wo er an Malaria starb. In seinen
Nekrologen wird ihm groBes Talent nach-
gerühmt, das sein romantischer Trieb leider
nicht sar Reife gedeihen lieB.
E. Parrocel, Annale* d. L Peiat Maiacillc.
1862 p. 4«7— 78 mit weit. Lit. R. C.
Cailhon, Jean, franzö«. Architekt, siedelt
1629 von Paris nadi Audi über, wo er daa
«adicbe Hanplportd der Kathedrale (1660 «oa
Jean de Beacjeu begonnen) vollendet Die
Seitenportale und die beiden kleinen Türme,
bis zur Orgelempore, stammen auch von ihn;
Diese Arbeiten wurden erat 1686 beendet
B a u c h • 1, DIet d. AreUt inn«. IflST, dort
weitere Lit.
CaiUard (CaiUart), Jacques, französ Gold-
schmied, 17. Jahrh. Von ihm ,,Livrc de tovtes
Sorte de fevilles povr servir i l'art d'orfe-
bvrie", Paris 1627, eine Folge von Ornament-
leidarangen, die J. Briot gestochen hat. Hei-
nedcen neimt dne Folge aus dem Jahre 1689
von Caspar Isaac gestfxhcn ; ob da eine Ver-
wechslung vorliegt und beide Serien identisch
sind, wie Lüer-Creutz anninunt, ist eine offene
Frage Ein Makr Jacqna C. wird 1648 ala
Zeuge bd aem Ehdmätndct in Le Mens ge-
nannt.
E s n • u 1 1, Dict. d. art. Manceaux, id. Deni«.
— Gaz. d. B.-Arts. X 19, 24. — Guilmard,
Maitrcs Omeman., 1880. — Helnecken, Dict.
des Artistes III. — Lfter>Creata^ Gesch. d.
MeUllkat. II 309. R, C.
CaiUard, Jules, französ. Maler, Schdkr
von Cabanel und Hibart, stellte im Pariier
Sak» 1868—60 Lamdadiaften, Genrebilder n.
Porträts atis.
Bellier-AaTrajr, Dict. g^n. SuppL R. C.
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^^flfHf)^ — Clillfiii
Oidllit, H u g u e s, Weilutbter am Mtr-
•eiHe, wurde im Juli 1508 nach Saint-Maximin
(Var) zur Fortführung des dortigen Kircben-
bwes berufen. Er nahm das Werk des Jac-
ques CaUk bei der 0. Trwta auf. ohne am
Butwoff etwas SU verindein» Er Iciiata die
Bauarbeiten 4 Jahre; 1512 wurde er VOO
Pierre Garcin aus Jouqucs abgelöst.
F. C o r t c z im Bull. archfeL, 1885. — B a u -
c h a L Dict d. arcUt. fnuK» — Ibt, gia. d. rieh.
iTut, pcor« aon. nL in MO. C AMM.
Caillat, Rollet, Glasmaler in Marwille,
1528 — 1536 erwähnt, Schüler des Jean Droin.
Wohl Verwandter des Hugues C.
Sur dHr. aftistes
•IB. (BnlL ardrfoL 1888). H. Suim.
Caill€, franzn« Kupferstecher, 18. Jahrh. ;
von ihm ein großes Blatt, das hl. Sakrament
von zwei Engeln angebetet. Ein Exemplar
trägt die Unterschrift coofrerie du Saint-
Sacrement — Charles Pl£, marguillier da
Saint-Sacrement de la pafoisse de Notre-
Dame de Verriire. 1786."
Rhm. d. Soc. d. B.-Arts. XXVIII 347. R. C.
Calll% Jac^.itcs, Werkmeister und Stein-
metc ans NsM (Var)rciMf(t 1404 Bezalihmg
von 1000 Gnldflorinen für Fortführung der
Bauarbeiten an der 1296 gegründeten Domini-
kanerkirche in Saint-Maximin (Var). Er be-
gnügte sich, dem Entwürfe des crBtco Mei-
sten JcBB Baudict SU ColgCB und veränderte
nur das Maßwerk der Fenster nach spätgoti-
schem Stile. Er führte das sechste Joch auf
und erneute die kleine unterirdische Krypta.
VennutUcb bat er auch an dem aus dem 15.
Jahrb. stammcaden GhxAeulurm gMtlidtiet.
Abb^ A 1 b • nis, Le comreol fOjr. de St-Maxt
min. Draguignao 1880. — P. Cortes in BiilL
•rch^ 1885. C. Enlart.
C$OU, Joseph-Michel (bei einigen Ju-
les Michel genannt), französ. Biklhauer, geb.
am 17. 8. 1888 in Nantes, t am 18. 8. 1881
ebda. Sdi9ter von Duret u. Guitlaume. Sebi
Fr<;tlingswerk „Aristius beweint den Tod
seiner Bienen" (nach Servius' Kommentar zu
Vergil), später in Marmor «oageführt, hatte
1886 groim Eriolg. Aodi aebie spiteren
Werke, Bacdnntbi mit PnHier spielend (bi
Marmor 1870, in Bronze 1875\ Kain (in Mar-
mor 1876) von dem Museum in Nantes brw.
von der Stadt Paris angekauft, Statue der
Ekgie (187^ für das Palais der TuUerien,
u. sebie PortrilbQsteii gefielen. Tn d. Jahren
1868. 1870 erhielt er Medaillen I. Klasse, 1874.
1878 II. Klasse für die im Salon ausgestellten
Werke. Nach seinem Tode wurde 1885 seine
VoHairestattie vor der Seitenfassade des Pa-
Jais de rinstitat «algestellt.
H. A. Möller Kstler d. Gegenw. 1882. —
Champeaux, Dict. d. Fondeurs 18S6. —
Sias er, Katlerlex. — Bellicr-Auvray,
Dict ein. u. Suppl. — Chroa. d. arts. 1881 p. 224.
— L'Ait, XXVI IM. — E. UaiMard, L'Att
k Haatm, XIX s. Paris e. J.
R.C.
CeUls» L4on Emi1e.-Maler. geb. am 18.
5. 1838 in MerviUc (Dcpart. du Nord), t am
18. 7. 1907 in Rosny-sur-Seinc. Schüler von
L. Cogniet und Ed. Gas tan in Paris, debü-
tierte er im Sakm 1861 mit den GeurdbädetB
JLe retour du sOldat" md »Les pelilea ville«
geoises" und beschickte ihn dann als Mitglied
der Soci^i des Artistes Francis bis 1901
weiterhin mit zahlreichen wanntonigen und
sorgsam durchgebildeten, in ihren harmlos*
gemOtBchen Genregruppen in der Regel das
Familien- und Mutterglück verherrlichenden
Interieur-Gemälden, von denen manche in
GoupOscben Reproduktionen volkstümliche
Beliebtheit erlaagtea. Einen eracuten Auf-
scnwnng oieser cmsngen ropuiirnai cneme.
der alternde Künstler seit 1908 im Sakm der
Sociiti Nationale des B.-Arts mit Genrebil-
dern wie „C'est deji un grand pt rsonnage"
0004^ and „Interieur rustiquc" (1907). Das
Moacom so Lille beritxt too ihm «ha Ge*
mälde ,,T.e passe et l'avenir",
Pariser Salon-Kat. seit 1861 (mit verschied.
Abb.). — Bellier-Auvray, Dict «fn. (1882)
u. Supplim. — H. A. Müller, Biogr. Kstlerlcx.
d. Gegenw. (1882) p. 00. — Cat offic de 1' Expos.
Univers. 4 Paris 1900 II »7. — Auktions-KaL
GaL A. Reimann-Berlia ISO» N. 10. — Chnnifue
des Arts 1907 p. 254. •
Cailleau, Alexandre, geb. 1074 in Sau-
mur, t 1750 in Fontevraud, erbaute 1730 die
Herrschaftskapclle in Breze. Alexandre, sein
Sohn, geb. 1708, leiteu den Bau des pont Ces-
sart in Saumur, 1786 — ^ITTO.
C. Port, Artistes AngevJns, 1891. R. C.
CaiUean (Caillaux. Cailliau, Caillau), Hu-
bert^ französ. Miniaturmaler, geb. in Valen-
ciennes tun 1888, titig bis 1576. Mit ihm
schlieft die Reihe der Miniaturisten, die seil
Simon Marmiun in Valenciennes wirkten.
Seine erste bekaimte Arbeit, die er nach eige-
ner Angabe ungefähr im Alter von 18 Jahren
anfertigte, stammt ans dem Jahre 1544, „Ce
Hvre fat itlumenec en 1a ville de vallechiennes
par moy hubert cailleau au penulti« an de mon
adoleseiKe 1544." Diese und noch 7 weitere
Arbeiten, die sich bis ai| den Jahren 1570 er-
ilndBeo, verfer^ile er für die Abtei Mar-
chiennes, deren Abte mit Namen Jacques de
Groot ou Legrand (t'^i^ — 48) und Amould de
le Cambe dit Ganthois (1548—82) viel Ge-
schmack an seinen Werken fanden. Diese
Manuskripte, Cradualien und Anti^ioiMfe,
«erden in der Bibtiothdc tn Donai onter
No 108—112 und 119-122 verwahrt. Sie
zeigen in C. einen geschmackvollen Miniatu-
risten, der besonders in den Bordüren, weldie
Alexaiider Bening zu Ehren gebracht hatte,
Bfegaac «id reiche Erfindungsgabe besttit.
Der Stil der Miniaturen selbst ist kalt und
ohne Erfindung, er zeigt den Einfluß der ita-
lienischen Renaissance, die mit ihrem Ein-
drillen Eigenheit und Kunst der Niederhuide
veniichteln. Die NatkNul-BibUoliNk n Po-
360
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Caillebotte — Cailleux
ris besttst onter No 18630 (fnwxöc. Maau-
Arfpl*) cb Werk Hubert C« voa bedeoten-
detn kultargeschichtlichena Wert, das den
Text der 1647 in Valcnciennes eingeführten
Pusionsspiele mit Illustrationen von ihm ent
bitt (ein xweites Exemplar im Schloß Sc-
boarg bei Vakndennes). In den 24 lUu-
•tratioaen am Anfang der Kapitel lernca
wir den Bühnenapparat bei diesen Spielen
imd die Kostüme jener Zeit kennen. Leider
steht der Meister in dieser Arbeit nicht
künstlerisch auf der Höhe. Sie offenbart den
Verfall der ^^iniaturka^st, auch in der Tech-
nik, in der der Künstler die Federzeichn., mit
Wasserfarben ausgctustbt, zvir Verwendung
bringt. An den Schluß des Werkes setzt der
Meister stolz seine Devise .^oint ne mord
Mort CaiUcsn" ctoe Irdc Nachbiktung roa
Ken omnifl morlar. Ob C auch der Dichter
der Verse dieser Passionsspiele ist? Wir
kennen nämlich auch Verse von ihm, die seine
Autondüft möglich machen. 1078^ ab Vft<
bniif iHWi von den Gwimb mUtg^mi^ma»»
g^lfindcrt war, wendet ASi wier ganz ver^
armter Künstler an die Schwestern der Abtei
Flioes' um Arbeit und Asyl und zwar in wohl-
gcaetzter, bilderreicher Dichtung. Leider
honnle er das Obdach nicht ciltahen, da die
Abtei sdbflt in adiwete Kriege verwlciceh
war. Er soll gegen 1590 im Elend gestorben
sein. Wahrscheinlich iit C. an einem anderen
groBen Werke mitbeteiligt. Als nämlich 1540
Jean van Bettele den Auf tng erhielt, die Ge-
scMdite des Goldenen Vlieaei xa illustrieren,
soll ein Valencienner Maler ihm fünf Porträts,
darunter das Karls des Kühnen, beigesteuert
haben. Wir wissen aber, daB C, Hofmaler
der Marie v. Ungarn, daa Porträt Karb des
Efilmen nadi dem L^cn 16BB auf Pergament
gemalt hat. Die Identität des Valencienner
Miniaturisten mit C. ist also sehr wahr-
scheinlich.
D u t h i ! I f> e u !, Cat de» msa. de !a 'nhlinth
de Douai, lö-lO. — Reun. d. Soc. d. B, Arts, 1B94
XVIIT 121 — 134. — Pinch.irt, Arch. d. arts
III 10»-113. — Gai, d. B.-Arti, N. S«r. X 491
tt. 1904 I 215. — Arch. de l'Art fran«. IV 209—
212. — n r y a n, Dict. of P.iint d. UM. — A v.
Wuribach, Niederl. Kstlcrlex. R. C.
CalUebotte, Gustave. Maler, geb. 1818 itt
Paris, t am 2, 3 189^1 in Gcrmcvilliers; stu-
dierte in Paris und trat früh in Beziehungen
zu den Impressionisten Monet, Renoir, Pis-
saro, Sisley, Cezanne, denen er sich von ihrer
sweiten Ausstellung an, 1876, endgültig an-
schloß, in der er mit dem noch in dunklen
Tönen gehaltenen Bilde „Les raboteurs du
parquet" debütierte. Claude Monet gewann
besonderen Einfluß auf ihn, leitete ihn an, im
Freilicht zu malen und seine PHette aafim-
beOen. Als Maler steht Caillebotte unter den
Impressionisten in zweiter Linie; aber als
Freund der großen Meister dieser Zeit hat
er seinen Platz in der Geschichte. . Er war
.eich tuid unterstützte seine ärmeren Kame>
raden in graflsögigster Weisen indem er ihnen
Ausstelltmgslolcale mietete, eine energische
Propaganda für sie einleitete und selbst eine
bedeutende Anzahl ihrer Werke kaufte, die
er testamentarisch dem Mus6e du Luxem-
bourg in Paris vermachte. Renoir war sein
TestamentsvoUstreclur und hatte im Verein
mit Caillebottes Familie, Monet, Degas und
der Eütc Frankreichs häßliche Kämpfe i'urcli-
zufechten, da der französische Staat sich wei-
gerte, dieses Vermächtnis anzutreten. End-
lich einigten sich Erben und Staat dahin,
daB von 8 Manets % von 16 Monets 8, von
9 Sisleys 8, von 18 Pissaros 9, alle 7 Begas',
von 4 Cizannes 2, von 8 Kenoirs 6 und 2
Büder von Caillebotte (wLes Raboteurs du
parquet' und „Toits sons la neige") für das
Loxembourg ausgewihlt wordoi. Die ausge-
wählten Bilder wurden sdion 1894 auf dOOOOO
Francs geadiätzt
Caillebotte hat sich auch als Radierer be-
titigi; v<w seinen Blittera aeiea feaannt:
J>ie Ruderer", „Alte Prau mit Haube" und
ein Porträt Storelli's.
Duranty, La nouv. Peinture (1876). — Ch.
Ephrussi in Gaz. d. B.-Arts 1880 I 487 f. —
Duret, Critique d'Avantgtrde (1885); Les
Peintres Impresjionijtet (1906) F ^ n i e r,
Les Imprcsüionistea cn 1886 (Paris, publ. De la
VoRue). — Le Temp» v. 3. 3. ]R94. — Chron. de«
Arts 1894 p. 71, «5. — J. B c r n a c in The Art
Joum. 1895 p. 230 £_ 308 f., 358 f. ü. Grauto0.
Caillet (od. Cailliet), Glockengießer-Familie,
Peter und Abraham, Vater UOd Sohn, Aaftuaf
den 18. -Jahrh. in Berlin.
Champeaux, Dict. d. Foodeort.
CaiUet, Eulalie^ franiös. Land-
achaftsraalerin, bat von 1881 bis 8T im Salon
ausgestellt.
Bcllier-Auvray, Dict. g^n.
Caillet, Guillaume, Werkmeister, fertigt
genieinsam mit Anthoine Berthaucourt das
Rückblatt eines Altan in der Kathednle zu
Reims 1616.
B a ac h a 1, DIet des Arch. fran^.
CaiUet, Jean, französ. Maler, 16. Jahrh ,
arbeitete von 1687 bis 40 im Schlosse Fon-
taincbleau, wo er 1539 an den V'orbereitimgen
für den Empfang Karls V. mitwiricte. 1608
ist seine Tit^^oeit an der Katliedrale in Trofes
erwähnt.
Nonv. Arch. de l'art fno«. 8 sfr., III llSf. —
A g aier. Arts et Artistss d. t Cbamfagiit, 18W
p. 55. R, C.
CaiUet, Jean, BiMhanet b Dijon, Ende des
17. Jahrh.
L a m i, Dict. d. Sculpt. Lottis XIV.
Cailleteauz, s. Assurance, L*.
CaiUetal (oder Cailletet), Robert, franzöe.
Ardiitdrt und Bildbauer, fertigt 1478 für die
Kapelle des Parlaments b Paris eine Nisdie
zur .\ufn.ihrTic eines Standbildes Mariae.
B a u c h a I, Diel. d. Archil. frang. 1887. R. C.
Cailleux, Gaston-Louis-Claudc, geb.
1870, franzöfi. Architeltt in Saint-Denis, wo er
Digiiizea by Google
dM Kifliras raCuricTtC) Sdiidcn nid >ndtn
Bauten aiuföhrte.
D e 1 a i r e, Arehit üirf de l'icole d. B.-Arta
1907 p. 202. R. C.
CAilliAtte, Abraham, geb. 1642, t 1710 zu
Genf, Schweiz. Uhrmacher. Voo Uun etne Uhr
«Ii der Ea^outk» da l'Art Mdai n Gcaf
(1880). Andere Uhren, hn Bookitil nit mI-
aem Namen, in Genfer Privatbesit«.
Brun, Schweiler, Kstlerlex. 1903.
Caillljiud, F r e d i r i c, Zeichner, berühmter
Reiseader und Sammler, geb. in Nantes am
0. e. 1787, t da«, am L S. ISH^ Tcr&Bt M
dklcr Stelle tmr ErwUinniv wegen seiner
zaUreidien, aof seinen Reisen nach Sizilien.
Griechcnl.ind, der Türkei und Ägypten ange-
fertigteo Zeichnungen, wovon ein Teil in sei»
nein mvöDciidet gebliebenen Werke: Rech,
titr ies arts etc. de l'£g7pte (Paris 1881) tmd
in Voyage i UM etc. (Paris 1826/27) publi-
liert ist.
E. Mmillard. L'art i Nantes, 63, M, 335. —
Univ. Cat. of Books on art. 187Q I 205. H. V.
CallUot, Roger, französ. Maler, geb. zu
StraBburg 1882, Schüler von Hayr ii, Ilumbert
ond Qtntx, lebt in Paris, 1887—1880 stdUe
er im Salon des artislet francds Tiersttidien
aus, seit 1894 stellt er regelmäßig im Salon
de la Societe Nationale Landschaften aus. In
der Technik zeigt sich C. durdiaos als mo-
dener K&nstler, in der Stimm«« sodit er
poetitctie Wifknnsen wiedenugeben, ohne
sich viel um die Prizisierung rfer geographi-
schen Eigentümlichkeiten der Landschaft zu
Wiae Motive (Dämmerung, Son-
Fflliei^ Der Hafen) sind meist
S«lan.Xät. U8V-18M «. 18M-lMlk
CaÜlot, Jean, französ Architekt. 17. Jahrb.,
fertigt in Vanncs 1678 das Portal der chapelle
du College.
Bauchal, Dict d. Arehit fran«.
CaUkm, Jean, Ornamentbildhauer, wohnte
in Poitiers und leitete seit 1883 die ArbcitCB
für das Palais des Herzogs von Berry.
Larai, Dict. d. oculpt. 180S.
CaiUoQ. Louis, geb. am 24. 9. 1819 zu Li-
steux (Calvados), französ. LandschaftsmalM«
Schaler von D. Grenet und A« .de Pontenajr,
stelile im Saton von 1883 bis 1888 ans. Im
Mnieum zu Lisieux befiodK «idi leia.Bild
Bords de la Marne (1870>.
Bellier-Aurray, Diit Rin. und Svffl.
— Rieh. d Art. Prov. roon. civ. VI 239.
CaUIouet, französ. Ornamentzeichner, tun
1776-^1790, entwarf vier Serien veracMedener
Arten von Gelindes für Eisenschmiede, die
von Foin, de St Morien nnd Laden gcModien
wurden
Gu 1 1 ti; a r d, Maitres Omernan. IBBO. — Kat.
d. Omamentstich-Samml. kgl. Kttgrw.-Mus. zu
Berlin, 1S94 p. 131. R. C.
CailkNMtt^ Louis-Denis, französ. Biid-
■•--^ giri). am 9. 6. 1781 (padi anderen 1780)
ai Paris, t am 8. 8. 1888 ctenda. Sdififcrvna
Roland und in der Ecole d. B Art.s von Car-
tellier und de Girodet. 1«)9 erhält er den
8. Rompreis mit HMarius auf den 1 ranunem
Karthagos", 1818 den 8. mit „Chdonis erbittet
die Gnade ihres Gatten KteonbrothosT. 1888
erhält er im Salon die Medaille 2 Klasse für
die Marmorbüste von J. Ruisdael (jetzt im
Louvre) und für ein Basrelief zum Monument
der BastUk. £r stellt aas: 1884 faL Ju^fran
f 8r die Kirdw St. Ambtoiae a. Psfdie für din
Tnilerien, 1827 Allane der Architektur fürs
Treppenhaus im Louvre, Figur des Glaubens
für die Kirche St. Ambroise. Statue d. So-
krates, 1831 Büste des Königs Karl X.
Frankreich in Bronze, 1840 hl. Eltsabctfi
Ungarn, jetzt in der Kirche S Elisabeth in
Paris, 1847 Maria von Medici für den Jardin
du Luxemboiirg, die Statue von Nantes auf
der Place de la Concorde, ferner Reliefs für
das Hotel de ville, für den Triumphbogen dt
l Etoik, für die Börse und das-Grabmal seinen
Lehrers Roland.
ChroD. d. Atta, 1868 p. 82. — Rev. ualv. d. ans
XV 44 (Selbatbiogr.). — Bellier- Auvray,
Dict sta. — K u g 1 e r, Kl. Schriften III 020. —
KstM. von 1820—1848. — Rieh. d'Art Parifc
Mon. rcliR. I, TT; Mon. civ. I, II, III. R. C.
Caimi, Antonio, Maler, Musiker und
Kunstschriftsteller, geb. 1814 in Sondrio, t 8-
1. 1878 in Mailand; Schüler v. Gius. Diottt in
Bergamo u. von Ijolgi SahateHi an der Brem-
Akademie zu Mailand. Er malte in der aka-
demischen Manier seiner Zeit Historienbilder
wie „Cristoforo Cokwnbo** (1845 in Turin aus-
gestellt), — „11 riscatto di Camöens" (1000 in
der Mailinder SlIcnlar-AiHatdhng aus dorti-
gem Privatbesitz wiederum vorgeführt), —
„Ritorno da Babilone", — „Decollaziöne di S.
Giovanni Battist.i ' etc., — religiöse Darstel-
lungen für verschiedene Kirchen des heiaut-
liehen Valtellin und Bildnisse. Seit 1860 Se-
kretär u. Kunstgeschichtsdozent an der Brera-
Akademie, veröffentlichte er 1862 in Mailand
eine Studie über die lombardischcn Künstler
seines Jahrhunderts unter dem Titel ^DeUe
arti del disegno etc. di LomiwnBn dal 1777
•t 1888 memoria*.
Miitms. HA 1818 T M. — at der MalUndsr
SOi^Ansst 1800 p. 81 N. Wt, — MontL Stsfia
• Arte ete. dl Como (1M8> p. 878. — Brra%
Dict of Painten (1B03) I 828. L. CMart.
€*imo (CaitK>), Andrea del fu Fran-
cesco de (also aus Caino bei Brescia), Mai-
länder Waffenschmied, 1555 in Rom, den Boe-
heim (p. 27) fälschlich Francesco Caimo nennt
Wahrscheinlich von ihm im Muste d'ArtiUerie
in Paris die Degenklinge J. 1S6 mit dem
Stempel A darunter F und dem Namen Cainow
W, B ö h e i m, Meister d. Wiffentcbmiedekst.
Berlin 1897 p. 27. — Bcrtolotti. Aitisti Lom-
bardi a Roma, Mailand 1881 I 352. R. C.
Caimo, Federigo, um 1720, Maler in
Mailand, von ihm Beicchrung der hl. Maria
Magdakn« in SS. Beniardo t Biagio n
36a
uiyki^uü üy Google
Orimo - CaiB
MaiUad und andere al fresco Gemälde in
S. Agata in Mailaad.
Fiaali. Las. — S. Lataada, Dcacris. di
"~ I 186. R.C,
(Caino), Pietro, berühmter Klin-
Senschmied in Mailand, 16. J&hrh., wahrschein-
lich aus Camo an der Garza bei Rrc ia stam-
mend, in den meiaten bedeutcoderen Samm-
hmcen vertreten: Parts, Moaie d'Artillerie,
Dresden, Kgl. Hiat MoMOm, Berlin, K^L
Zeughatu, Wien, Kmgtliiit, SammL, TiuiD,
Armeria Realcb SH^d^otu, Ldbfflrt-
kammer etc.
W. B6heini. MalMT d. WaffenKhmiedekiL
Berlin 1897. - irigMiiaitJllall, N. F. I «0. —
Gaz. d. B.-Axta, XJÜI llt. Jt C.
CtimaiE, s. Cayrnös.
Caia, Auguste-Nicolas, bedeutender
Tierbildhauer, geb. Paris 4. 11. 1822. f 6 8
1884. Anfangs Tiaciilcr, erhielt er seine
känstlerische ÄMiMldilag tdt 1856 von F.
Rade, A. Guionnet u. seinem Schwiegervater
P. J. Mine. Vom Jahre 1846 an steUte
er im Salon aus, zuerst kleinere Bild-
werke, ging aber dann zu gröBeren Tier-
stücken and Kampfszenen über. Er erhielt
Ittl, 1868i 1864, 1887 (Expoaitioa universelle)
Me^ilkB ft. Xlaase, 1878 2. Klasse. Erwäh-
nenswert unter seinen Werken : Hänflinge, ihr
Nest g^en eine Ratte schützend (1846),
Frösche, die einen König verlangen (1849),
Adkr, der tdlie Beute verteidigt (18BB), Ai'
1er, der Gder verfolgt (1867), Falke auf Ka-
ninchenjagd (1869), Fasanen vom Marder
überfallen (Palais du Louvre), Löwin der
Sahara (1864), Tigerfamilie (1867 Weltausst.).
L8pc o. Straofi 1874 (LaxemlwwH^GartaO.
eben Eber
(1875), Kampf zwischen Tigern (1878 Welt-
ausst.). 1879 schuf er sein gröBtes Werk,
Reiterdenkmal des Herzogs Karl VOO Braun-
acfawetg für Gco(, 90 m hoch» ctaa Mach-
■hBOBr dea Hwhmab dar Sadiger te Ve*
rona, mit ReHentataH^ 9 kolossalen Löwen
and Greifen in rotem Marmor. Auf dem
Square Montholon in Paris vnirde als Ver-
alchtaia Cs an die Stadt seine Bronzegmippe
nAdler ud Geter tm Streit rai den Kadaver
eines toten Bären" aufgestellt.
Singer, Lex. — Brun, Schweizer. Kttlerlex.
1M8. — Bellier-Anvray. DicL u. Suppl.
— Cat du Hut. da Luxembonrg. — Ilhistrazionc
ital., 1894 «en. II 139. — Gonse. U scalpt.
fraa«.. 180S p. 308, 303. — Chanpeanx, Dkt.
d. Poodam. » Chron. d'Afts, 1801 p. 189; 1898
» IM; UM ^ tu (NckroL). — Gas. d. B.-Afta.
IWU« alflA. — hnm. ata. daa Ueh..d'Art de
la FtoMc^ Färia, Mo«. Chr, 1801 n 11. 8B, 414.
R. C.
Caia, Georges (Jules Auguste), Maler u.
Illustrator, geb. am 16. 4. 18ö6 in Paris, Sohn
des Bildhauers Aug. Nie. C, Schüler von
AI. Cabanel. G. Vibert und Ed. Detaille, de-
bütierte bn S«k» 1878 mit dea GemUdcn
nUn in OKMCean* und .^'amear da VifoqK
de Louis XV~ (AquareD) und beschickte iha
seitdem mit zahlreichaa tatereaaant kompo-
aicrtei^ aalariadi aorgaam darci«efnhrtea
WUnriirlw Genrebildern and Porträts, die
ihm 1881, 1889 und 1898 verschietjcnc Aua-
zeichotmgen und Medaillen eintrugen. Ala
Hauptwerke sind hervorsaheben : „Le buMe
de Marat aax pilien dea hallea" (1880), —
„Ua tribottri aooa la terreur" (1881), — Bild-
nis des Schauspielers Lheritier (aU Cordcn-
bois in „La Cagnotte" , Salon 1882, radiert von
L. Gaucherei), - „Pajou faisant le buste de
Mme Da Bariy" (1884). — „Marie-Antoi-
oette aortant de la conciergerie, en 1798" (1885),
— „A r^glise" (1887, jetzt im Museum za
Amiens), — „Une barricade cn 1880" (1889),
— „Präsentation de lord Byron ä la coas-
tesse Gtticdoli" (1891), — „Vict. Sardou di-
rigeant tme r^^ition de Mme Sans-Gene"
(1894), — „I^ mort des dernicrs Montag*
nards" (1887). — .Napolton en 1802 ' (Welt-
ausstellaaf 1900). Ala IlloBiralor lieferte er
6 RadaennieB zn Ccoqtieta Aoscabe des ,3ar-
bier de Spille* (1876), die Zeichnungen zu
Calmann-L^vy's Ausgabe von Balzac's „Cou-
sine Bette" (1888, rad. von E. Gaujean u. A.
G^ry-Bichard) etc. sowie zahlrekhe Bdtrtca
fär Pariaer tUaatykrte Zettacbriften.
Gaa. d. BoArta IMT I OT. — Zt^hr. f. bOd.
Kst 1880 ^ 81«: 1181 p, SM; Katchronlk 1888
p. 195. — ^ ciliar- Aavray, Dict. gin,
SnppL —
E. Montroaiar, Lea Art.
11148 ff. — J. Martin. Noa Fainliw «t Seabl;
(1897) p. 85. — M i r e n r. Dict des Ventes ^/Gt
1902 II 7. — Kat. der Mus. ni Amiens n. Abbe-
vUle (1908 a. M8). dar Faiiaar Wiltaaaat ItOO
(II 27) a. dia Bntar Salaa aeh 1818 (oll all
Abb.). •
Cain, Henri, Maler, Radierer u. Dramen-
dichter, geb. 1859 in Paris, Sohn des BiM«
hauen Aug. Nie C, Schaler von J. F. Laa^
rena and Ed. Detaflie, dehOtlerle ha Sdon
1881 mit dem Gemälde „A Guny" und be-
schickte ihn dann zunächst mit Historienbil-
dern in der Art seines Bruders Georges C.
(1888 „L'arreatattoo da comte de Sombreun**,
— 188A ..L'mterrogatoire de Looia XVI i Va-
rcnnes" etc.), später hauptsächlich mit realisti-
schen Genrebildern (1887 „Le repos du di-
manche", — 1889 ,JL'ateIier on piein .lir". —
1880 jle$ chanteurs ambolants", — 1888
„Convaleacence", — 1886 ^Chtz l'agcat tfitt-
tral") und schließlich auch mit koloristisch
interessanten allegorischen u religiösen Dar-
stellungen \v:r ,,L'cr triomphant" (1897), —
,4<'adoratioo de l'eniant J^us" (Triptychon
im Sakn 1898), — »St. Georgca" (farben-
glühendes Phantasiestück in der Art. Gust.
Moreau's in der Weltausstellung 1900). Im
Salon 1Kh9 und 1896 wurde er durch Me-
daillen ausgezeichnet. Als gesuchter Porträ-
tist schuf er unter anderem Pastellbildnisie
dea Coote de Paris, des Duc d'Aumalc^ dea
Dac d'OrUans, Ben]. Godard's, Uon CarvaK
3fi3
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Caiabtis — Cab^-Monad
und feinet Vatera Aug- Nie. CL (Wdt-
ausstellung 1900). Auch als Radierer hat sich
Henri Cain betätigt, doch wohl nur gelegent-
lich, da voo seiner Hand lediglich verschie-
dene Mcnfih und Emlidiiqgekarten za Pamer
BUkn md Sportfeelea bdcamt dad.
Kat des Pariaer Saloa Mit 1881 vl der Wdt-
MMt 1100 (II 28). — Ztadv. {. bUd. Kat 1900
M». — J. Martiiw Noa Pabitraa et So^l.
Cainbers, Erik, Bildhauer in Finnland,
geb. am 4. 9. 1771 in Nedervetil, aus einem
Baucrtigeschlccht, f 31. 8. 1818 in Abo. Seit
1790 Schüler der Kunstakademie in Stock-
holm, von J, T. Sergel protegiert, studierte
nach 1802 mehrere Jahre in Rom. Seine für
die Aula der Universität Abo 1818—16 aus-
geführten aecba groBen Gipareliefs, verschie-
dene Szenen ans der KuhöiKeachichte Finn-
landa tmd der Geschichte der Universität dar-
Stdlend, sind schwache Arbeiten in tnanie-
tiertem Empirestil, von Bedeutung jedoch als
die ersten Werke eines finnländ. BiMhanera
neuerer Zeit, u. auch weil hier zum erstenmal
I Aufgabe aus dem finnischen Mythus (Ge-
Wäinämölnens) behandelt wurde.
E, Aspel in, Suomalaiacn taiteen historia
(GcKh. d. &nnl. Kst). — Finak biografisk hand-
bok. — Ohmann, Erik CainberK. Aaak elev af
Sergel (Finak Tidskrift 19»; I). /. /. TlkktmtH.
Caiao^ s. C«mo.
Gakatl, Gerolamo^ Arehhektor-, Land-
schnfts- und Stillcbenmalcr, geb. 23 3. tSöO
zu Triest, studierte 1877 — 82 am Polytechni-
kum in Mailand, wurde Schüler von Luigi
Onconi (1888-86), berdate Italien und lebt
aeit 18M in Mflndien. Er malt Stitteben mit
Flaschen, Gläsern, Tellern, Obst und Austern
oder Blumen u. Musikinstrumente, aber auch
Tore, Brücken und schillernde Wasserhähnen,
Ziatamen, Zypreaaen an den Kaatelkn
Mantoa» Caaldfnnoo^ Perrara, TiUt dk Fd-
sengräber Etruriens mit archaotagiadiem
Hausrat. Obwohl C. ke^n Kolorist im en-
geren Sinne, ist seine Technik doch vor-
wiegend dekorativ, fresken- oder gobelinbafL
USk dem i^ieidien Prfan^ hat er aicb m ad-
ner neuen bayerisrbm Heimat akklimatisiert
mit Motiven ans Nymphenburg und Gauting,
am Tegernsee und im Werdenfelser-Land, in
Dachaus Heidemoor und d.cn heiteren Gelin-
den der Loisach. Auch im Portritfadi ist
er tätig. Die großen Ausstellungen von 120
Bildern bei Heinemanii (1907) und von 30
Pastellen in Venedig (1909) repräsentierten
ein reiches, eigenartiges, volles Lebenswerk.
C. ist Ehrenmitglied der Akad. zu Mailand
and München und Ritter dea Ordena der ital.
Krone (1900).
Singer, Kstlerlex. 1895. — P ! c a. L'Arte
tnondiale all' Eapoiisione di Venezia III (1S99)
141; IV (1901) 164, 161; V (1903) 146, 147;
VII (1907) 279; VUI (1909). — Bayerweher
Kurier 6. 5. 1898 (No 208). — Münch. Neueste
Nachrichten, IS. 2. 1907 (No 36). — Mäacbener
IMV Wa TL — Uindiener All«. Ztg., 12. S.
1907 (Na TB). — BaaAwfar FramdcnbL. U. Mk.
Cüst, M«n« Jean, geb. Marie Tonoir,
Malerin, geb. in Lyon, Sdiülerin von Gui-
chard und Miciol in Lyon u. von LeCAvrt
tmd Boijamin Constant in Paris; debütierte
1882 in der Lyoner Salon-Ausstellung mit
einem Blumenatück u. einer Kopistudie und
beschickte eben diesen wie auch den Pariser
Salon (seit 1S89) bis 1902 mit dner Reihe tod
Genrebildern, Aktstudien und Porträts (bis
1888 unter ihrem Mädchennamen, später als
Mrae Cairc). Herv'orzuheben sind Ckmilde
wie Reveuse (Lyon 1884), — Timide aveu
(Paris 1889), — Familie aux champs (Paria
1880). — Apr^ le bain (Paris 1892), — Mu-
aidens ambalants (Parts 1898), — Fumeuse
(Paris 1894), — Salome (Paris 1596), —
Femme de Biskra (Paria 1900), — Dilicieux
insUnts (Paris 1908).
Lyon-Revue 1884 I 851. — Reroe da SKda
(Lyon) 1893 p. £45; 1805 p. 357. — LsKn-Salea
18M p. 17; 1897 p. SS. — Revue da Lyonaais
189« I 857. — Pariaer SatoB-Kat. (Soc. d. Art.
Fran?.) 1889—1902. E. Vial.
Caire, Robert, gen. Cave, franzua. Werk-
meister, begann 1432 die mit Krabben und
Ecktürmchen verzierte äseitige Spitze des ro-
manischen GlodBentonaea von Saint-Pierre in
Senlia; die Arbeit wurde ihm mit 160 sols
bezahlt. Der Turm besteht noch auf der jetzt
in eine Markthalle umgewandelten Kirche.
Baucbal, Dict d, archit frang., 1887. —
Eaf. ICftller, Senlia et a. environs, 1896.
C. Biüttrt.
Cain <Gi9ia).]iinBd ^»di Caire dn Rt-
vaud genannt), A n t o i n e, geb. am 27. 8. 1747
in Briangon, Graveur, Bildhauer und Gründer
der Manufacture Royale de Cristal de Roche
in Brian^oa (Hautes-AIpea). Den Beinamen
Morand vbernabm er mm dem VenraadleB
seiner Mutter, dem berühmten Architekten
Jcan-Antoine M. (1727—1794). Mit 14 Jahren
kam er zu einem Juwelier nach Turm in die
Lehre u. wurde datm Schüler der .^kad. von
Neapel, Rom, Florenz, wo seine erste Arbeit,
eine Gravüre in hartem Stein „Herkules, der
den Stier niederwirft", entstand. Nach kurzem
Aufenthalt in Venedig kam er nach Mailand,
wo er den Italienern das Geheimnis in Berg-
kristall zu schneiden, ablauschte. Von dort
sag er nadi Gttd und Femay. Hier schuf er
1772 daa Porträt Voltaires in Email und Gra-
vüre in Anlehnung an antike Gemmen, was
ihm ein Dankachrdben des Philosophen ein-
trug. In Paria andite er seine chemischen
Keantntsae an erwdtem und schuf 14 Grap
vüren berShmter Persönlichkeiten. Nach
Reisen, die ihn über England und Spaiücn
führten, kehrte er in die Heimat zurück, wo
er 1777 mit Unteratütxnng der 1
Manufaktur eröffnete, aus der
Stücke in alle Welt gingen.
3«4
uiyki..L.L; üy GoOglc
Cairo — Caironi
das Unteroehmen infolge ständiger Kriege
1ä05 ein, und der berühmte Erfinder und
Küutkr vencfawiodet im Donkd der Ver-
gcMeoheit Auch sein Todesjilir ist vn-
Um. d. Me. d. B.-Aru, IX SM3— 267 mit Stel-
ka seiner Antobiognphie. R. C.
Cdi% Pcrdinando del. Maler, geb.
lMf$ ia Cesele II oefemtOb t 1780 ia Bret-
cia (nach Ticozii, — nach Zani dagegen lebte
er 1666—1743, nach Boni sogar erst 1671—
1748); Schüler seines Vaters Giovanni
BatHtta dtl Cuiro (bei Zaootti erwähnt als
enler Ldncr des Ciflo Ggatai ia Botogna),
weitergebildet in Bologna unter Marcant.
Franceschini, als dessen Gehilfe er dann in
verschiedenen Städten Italiens tatig war.
Seit 1701 ia Breada aniä^&ig und mit einer
Bretdaaeria veÄeiratet, sehnf er filr dor-
tige Kirchen zahlreiche in einem Icidlt-
flü&sigen und großzügigen Stile gehaftenen
Malwerke, laut Avercl 1: z B mit Gia-
cinto Garofalino (seinem Mitschüler bei
Praaceschiai) tnd dem Quadraturisten Mat-
tia Benedetti die Gcwölbemalereien in
S. Antonio Abate zu Brcscia, laut Carboni
in S. Giuseppe ein Altarbild mit S. Cate-
rina di Bologna und S. Margherita di
Cortooa, in S. Girolamo ein ^tArt etemo"
für die Sakristei von S. Domenico einen S.
Pius V., für S Brigida Madonna und Anto-
nius V Padua, für die Sakristei der Kapu-
ziner Gemälde mit 4 Heiligen, für die Kuppel
der Ciriti Flgnrai ia Fresko. — Auch sein
jungverstorbener älterer Bnidcr CrKfiMl-
mo dtl Cairo {\thxt nach Tfoozzt 1652—
1872, nach Zani 1666-1882) war als Maler
titig und zwar in (basale Monferrato, wo er
aabw einigen guten Porträts laut Orlandi
Biaieatlicb das Hocfaaltarbild Inr S. Maigbe-
rita geliefert haben soll.
Milvasia, Fcisina Pittr. (Bologna 1678).
— Averoldo. Lc scelte Pitt, di Brcscia
(1700) p. 83. — Z an Otto, Stor. d. Accad. Q©-
ment. di Bolotfiia (1739). — Orlandi-Gua-
rienti, .\b«-ced Pittor. (1753) p. 165 f. — L.
Allteri-Carboni, Pitt. etc. di Brescia
(1760) p. 21, 37, 91, M. 105. 124. — Zani,
Eadd. Metod. (1820) V 203. — Brogooli,
Nnvra Goida di Breida (1820) p. 71. 195. 301.
— Ticossi. DtKion. d. Archit. etc. (1^)
f. MI. — Boai, BiogE, d. Art (1840).
F. UalagHMMi-VaUri.
CiIro, Francesco del, gen. „il Cavatitre
44 Cairo". lombaro. Makr. geb. 1M8 in
ebem Dorfe bei VarcM^ f 1074 ia Mailaad.
Ausgebildet in Mailand in der Werkstatt des
Pier Franc. MazzucchcUi aus Morazzone (bei
Varese), arbeitete er zunächst eine Zeitlang
ia Turin als Hofmaler des Herzog» Vittorio
Aandeo voa Savoyea, der ihn ffir seine Lei-
stungen als Porträt- und Historienmaler zum
Cavaliere di S. Maurizio ernannte, ging dann
zu seiner Weiterbildung nach Rom und Ve-
nedig, wo er unter dem Einflüsse der Werke
Raffaels, Tiziuu und Paolo Catiaris eiae
chere und gefiUigere Mahreiae sidi laeignet^
nad ließ sich schlieBlich für immer in Mailand
nieder, tun hier eine ungemein fruchtbare
Tätigkeit als Maler von Altarbildern und
Porträts zu entfalten. So schuf er unter «a-
derem Altarbilder Br S. Carte, S. AHttoriBah
S. Antonio Abate etc. zu Mailand, für die
Katharinen-K^wlle der Certosa von Pavia,
für S. Teresa zu Piacenza, S. Bartolomineo
zu Modena. SS. Antonio e Teresa zu Parma
und für die Chiesa degli Scalzi zu Venedig.
Von «einen in öffcatlicben Galerien befindli»
dMa Gemälden sind hervorzuheben: in der
R. Pinacoteca zu Turin ein „Christus in Gttb-
semane" (noch in Turin geraalt, bereits 1686
im Besitze des Herzogs von Savoyen nadl>
weiabar)» — ia der R. (jalleria zu Parma
eine „Madonna dd Rosario" mit 8 Heilten
(Hochalfarbild aus SS. Antonio e Teresa) u.
ein „Martyrium der hl. Margarethe" (präch-
tige Olskizze aus dem Castell zu Footanel*-
lato), — ia der BrcrarGalcrie la Mailand sein
ScHbsAildab nad da Portrit des Malers und
Kunstschriftstellers Luigi Scararauccia, — im
Wiener Hofmuseum das Bildnis eines Jüng-
lings in schwarzem Zobelpelz, — in der Dres-
deaer Galerie eiae »Venus aiit Apoll and
Amor*. In all diaMn Werken bdnmdct sich
C. als ein eklektisch geschulter eleganter
Zeichner und wirkungssicfaerer Koterist, der
»Weichheit, Anmut und Empfindtmg mit einer
"llalTaaia.'rasfaia^SfSc&n ttt).
— Orlaadi-GaariaBti Abaead. nuac.
(1753) p. m — Craspl, Vlled^ Pitt. Bakgn.
(1709) p. m. — Zanatti. DsOa Pitt ySZ
(1771). — Caraal, Le pubU. Pitt di PiseaaBB
(1780) p. 78, IIT. — MaUspina. Guide dl
Pavia (1819) p 1« — Ferrari o, I Monura.
di S. Ambrogio in Milano (1824) p. 197. —
Donati. La CitU di Parma (1824). — Ti-
cozzi, Dizion. d. Arcbit etc. (1830) p. 245 i.
— Lanii, Storia Pitt. d. Italia (1S34) IV «M.
— Moschini, Nuova Guida di Venezia (18M)
p. 137. — Scarabelli, Guida di Piaceua
(1841) p. 164. — Campori. GH Art. lUl. etc.
negli Suti Estetui (18&6) p. 109 L — Mar«
tini, Guida dl Parma (1871) p. 51. — MoB-
Reri, L'Arte in Milano (1P72) p. 293. —
\V 0 1 1 m a n n - W ö c m a n r.csch. der Ma-
lerei III (1888) 220. — B e 1 1 r am i, L* CertoM
di Pavia (1895) p. 157. — Kat der Brera-Gall.
zu Mailand 1892 p. 62 N. 125, p. 55 N. 141 ; —
der TL Galt, zu Parma 1896 p. 31 N. 175^ p. 33
N. 202; — der R. Pinac. zu Turin 1899 p. 125
N. 455; — der lc k. Gem.-G*l. xu Wien 1907
p. 88 N. 377; — der k. GenL-GaL zu Dresden
1908 p. 209 N. 646. — MiMI«> vsa F. Mata-
gtizzi-Valeri. IL
Oiro, G iov. Batt u. G u g 1 ieimo del»
s. unter Cairo, Fcrdinando del.
Caironi, Agostino, Maler des 19. Jahrh.,
geb. in Mailand, Schaler und später Lehrer
der dortigen Brera-Akademie, die von ihm die
Historienbilder „Heinrich IV. von Frankreldl
mit seinem fixstgeborenea" und „OtriatCB ia
üigiiized by Google
Cdme — CdabNii
der Arena" für die Bren-Galeri« erwarb.
Unter den zahlreichen figürlichen und orna-
amUlen Freskomalerei«}, die er in den Kir-
dheil Mailands u. der Lombardei auszuführen
hatte, fanden namentlich diejenigen in S. Ett-
storgio za Mailand (um 1870—80) den BdfaJl
der zeitgenössischen Kritik. In der Mai-
linder Säkular-Ausstellttm 1900 sah man von
ihm eine Innenansicht des Mailänder Domes.
Caimi. DeUe Aitl c«e. di Lotnhardia (IMS)
p. 77, III. — MoDgeri, L'Arte ia ÜUano
(1872) p. 50, M, 59, M, 311 f.. 829. — L'Arte in
ItalU (Torino) 1872 p. 10. — Gaz. d. B Arts
1879 I 886. — Arte e Stori« 1882 p. 6. - Ktt
der Maflinder Säk.-Ausst. 1900 p. 8« N. 232. —
Ktt. dar Mailänder Brera-Gal. 1908 p, VI» L
K ML M. L CMML
Caisae, Henri de, s. Decaime.
Catootti, Amadeo, Maler de» 18. (?)
Jahrb., malte fijr die Kirche S Pantatao iä
Rom das Bild dieses Titalarbciligcn.
Titi. Dcscrifc d. »ilt «oe. in KsM, im
IM.
Cifatw, Henri de, f. Ktyrnr, Rcndridcde^
Cains, s Caios.
Caisac, franzos. Landschaftsmaler, stellte
von 1888bj|l8IDinSBlaiiwrwk|wlAqw-
relle aus.
Bellier-Aavrny, INct gfa. Jt C.
QÜ, 8. Call.
Oll« 7 Moy«, ]oii de, Maler, geb. om
18B0 in Jerez de 1a Frontera, Schüler der
Bscoela de B. Arles zu Sevilla und der Es-
cnela Superior de Pintura zu Madrid, 1874
von der Zeitschrift «Le Iluitracioo'' ili Zekh-
flcr prtmflert; lieedädrte (He VedrMer Kimit«
ausstellungen 1874 und 1876 mit span. Volks-
typen, Landschaften und Genrebildern (dar-
unter 1876 ,X*^ vuelta al hogar") und erhielt
ii der AüMtdlmg n Odis 1879 die gold.
UcdsOk fir leiB GeniMe «Un heile «n m
barem". Seit 1879 in Paris ansässig, porträ-
tierte er das. den span. Schriftsteller A. Fer-
nandez de los Rios (f in Paris 1880) und be-
idiiGkte den Selon bi* 1888 mit verichiedaMn
Portrlt% Hliloricn» md GcBrcbHdem, der^
unter 1880 „Camille Desmoalins au Palais-
Royal en 1788" und 1881 „Channcur de ser-
pents au Maroc".
Oisorlo y Bernard, GaL Biogr. de Art.
E*pa&. del s. XIX (iMS 1) IIA. — Pariaer Salon-
Kat 1879-M8IL M- Utrillo.
Calabraadt Amerigo, Niccolö u. Kaf-
fee I Pejfeaeeneter ia Montelupo, 16. Jahrb.
Goaiti schreibt «Icni Amtrigo C. eine „texza
amatoria" im Ateneo lu Pesaro mit dem
Monogramm A. C. (?), dem Niccolo C, der
ms dokumentarisch erwähnt wird, einen
idhBnen mit Geüelung Christi und Arabesken
SMdimvdEten md mit N C (?) bez. Tdler
der Samml. Basilewski zu. — Raffne]e di Nic-
colo, dessen Zugehörigkeit zur Familie C. nur
vermutet werden kann, war IfiOS — 04 in der
GinipBgnie di San Laca in Ftocenz eiage-
G. Guastl, Di Cafaoiolo ccc. FircsM IMtt.
Jt C.
Calabrsa«. Giovanni Pietro, genannt
C, Italien. Maler, wirkte um die Mitte des 18.
Jahrb., Schüler von Taddco Zoochero, meUn
im pipetUdwa Pabele in Rom Wappen, (Sir-
landen und Grotesken (IßSO— 81).
Z a a I, Enc. met. — Vaaari-Milanesi,
Vite, •— Bertolotti, Artist. Bolognesi 188«.
— W. Rolfs. Getdi. d. MaL Neapels 1910
p. 189 (unter Johann Peter). R. C.
Calabrese, .'\lessandro, italien. Maier,
geb. in Lecce am 23. 11. 1804, f am 28. 5. 1818
ebenda; Schüler von L. Tondi ia Leee^
weitergebildet am R. letftirto di B. Arti wa
Neapel unter (Tost. Angeiini, tätig in Lecce u.
Francavilla als Kirchenmaler und als Lehrer
seiner Kunst. Sein Hauptwerk sind die Male-
reien ia der Kloeterkircbe S. CUara m
FraBOkTille; weheK Gemilde von ihm fiadil
man in den Kirchen S. Angelo und S. Cracc
zu Lecce, im Dom zu Legnile etc.
Rivuta Stnr. Selretkw. V, 1908, £asc. 3—4
p. 103 f. G. DtgU AmmL
Calabfiee, Aloiiio, ital. Maler, nach dem
Guillaume Vaüet das um 1680 gemalte Por-
trät des Kardinals Nie. Bagni gestochen hat.
Heinecken, Dict. de« art. III.
Calabrea«, Cavaliere Giorgio, italiea.
Maler, von dem naeb (^rboni (Pitt, e Scott.
a Brescia p. 160) die Privatgalcrie Arici in
Brescia ein Gemälde, Lot mit seinen Kindern,
besafi.
Ci1ebm% Gregorio» Mettia u. Mi-
eolttccio^ B. Pr0H.
Calabraaa, Marc o, s. Cardisc >
Calabrtse^ Tonno, Maler in Messina, von
dem man nur weiB, daB er seinen Ldirer
Polidoru Caravaggio 1S48 in räuberischer Ab-
sicht umgebracht hat und daß er diese Tat
am Galgen büßte. In S .^ndrf^.t de- Pcsca-
tori zu Messina soll sich einst eine Anbetuqg
der Könige von seiner Hand befunden haben.
Vasari-Milaneai. — Groaso-Caeo»
p a r d o. Mem. d. |4lt maerfaeal «ta. 1821 "p. 49
■dt weiterer Lit. Maneari
Gelabrsse, s. aolih damit verb. Vomammi.
Calabreei, italien. Ciemmenschneider, zweite
Hälfte des 16. Jahrb., sein Hauptwerk ist
Mars u. Venus von Vulkan überreicht. Ein
Teil seiner zahlretcbea Arbeiten, o. e. für
Paptt Gregor XITT., bes. D. Criabresi Feee
ia Roma.
L. P O r r e r, Dict. of Medall. 1904 I (dort weit.
Lit). R. C.
Calabraai, Antonio, Maler u. Kupfer-
stecher aus Fano, dessen Signatur .rAntoniof
Celabreu» Faneaa: inveait et piaxit" (aiit der
Jahreetahl tTOB) zu leaea iat aaf eiaem
Freskogemälde in der PfarrUlche S. Pietro
in Carignano bei Fano. Nahe Stilverwandt»
Schaft hiermit zeigen die dekorativen Fresko-
nalerden \a der Villa Rinalducci n Roociaao
nad in der VUto SinmncUi ca Cdciadlw dh
366
Caiabria — Calamatta
von BiUi gleichfalli dem Antonio C
wtfrden. Die Kupfentich-Beilace
in meinem Besitze befindlichen
Schrift „Relazione delU Machina eretta in
Finü per solcnnizzarc l'esaltazione al Ponti-
ficato di N. S. Innocenzio XIII, Faao 1781,
Per Bemardino Vigolini" (Folio) ist
MAalmias Calabresi FansHia fac."
Billi. Sieoflda Star. « la^pi a
{Vaaa ISM). G. CmtttOmL
CiUWa. Pol Ion io, genannt C, itaUca.
Terrakottakümtler, anfang des 16. Jahilk kl
Perugia. Arbeiten für S. Pictro 1514.
L. M a n a r i, Basilica di S. Pietro in Perugia.
Doc. c note No 83. — L'Apologetico. 18*6 II
46fi. IL C.
CalaM«. Jcrdnimo d^ Uder in VaDa-
dolid. 1«1B scUlrt» er des AHMT, de« Divi
Valentin Diaz für die Kirche in Villaverde
gemalt hatte; 1618 bemalt er zusammen mit
Tomis de Vsllejo den Holzplafond des Haupt-
suis im Palast des Rodrigo Cakkrte, Coode
de OVn; IMT war ar aodi a« täbm.
Marti y Iteas4|, Eslad. Mst artist, asiif«.
Jr. *. B.
CaUbxia, Pedro de, span. Maler.' Phi-
lipp V. ernannte ihn am 12. 6. 1712 zum
Hofmaler und der Rat von Castilien 1785 zum
Taxator alter Bilder. Von ihm das Haiipt-
DUO Oes nocBanars oer &ircne ironaeen n
Madrid.
Cean Berraude», Dicc I 186. VI 63.
M. V. B.
Calabnig, Tomis, span. Maler der Gegen-
wart, geb. in Valencia, ausgebildet ebenda
nnter der Lettaag von Javier Joste, malt
llliftfli dtfMui «ftonB^^tfi oBier ^ttnm dbi 1887
rn Madrid ausgestellter „Schiffs
im Nebel" hervorzuheben ist.
Frontaur« y Oias ri
Istcnac de Eacrit. y Artistaa
BBC de nacnt. r Ai
der BaposL Hadeo.
Dlccion. Biogr.
ma (1890) I 489. —
Madrid 1887.
M. Utrillo.
Calado, Pedro Pascual, Maler in Va-
lencia, der sich 1776. 80, 88, 86 und 80 an
den Wettbewerben der Akademie von S.
Carloe beteil^cte. 1786 erhielt er einen Preis
Kr Blumenmalereien und Stoffmuster tmd
1789 wurde er zum auBerordentlichen Mit-
glied der Akademie ernannt Um 1800 war
er te Valencia als vielbeschiftliter oad an-
gesehener Dekorationsmaler titig.
Oasorio y Bernard, Gal. BiogrU. de
Art. Espafi. dels. XIZ (1081 i) 11«, — Alse -
Ii all. Dicciou. Ka«ei£ de Art. ValcaaiaBM
(1087 M.W.B.
CMal^ Bcrnab^ GoMadmiied ta Baree-
kma. Im Archiv der Goldschmiedetonung eine
Zeichnung zu einem Halsschmuck, dat. 28.
6. 1606
Viftaia. Adic II 88. M. v. B.
Ollaf, Dionisio, Goldschmied in Barce-
kü, Sola des Andrte C:., blähte tmi 1688.
Im Afddv der GoMsdüniedetonung cCne
Zeichnung zu einem HalsadHWKk von ihm.
ViAasa, Adic. II 8S. M. v, B.
Calaf, Pedros («oldachmied io
Naffs des Aadrds C. Im Afchtr der dotli^
gen Goldschnüedeirmung eine Tuschzeicfimmg
von ihm: S. Catalina, dat 2&. Jan. 1&37.
Viflasa, Adk. II 8». M. v. B.
Calahsa. James J, New Yorkar Laad«
adiaftsradierer. sMilla OMft 1888 Im N. Y.
Etchiag Club aus. e. Rickttr.
Calais, Bildhauer, 1778/74 an der Porzellan-
manufaktur in Scvres tätig.
Lechevallier - Chcvignard, Maoni,
de Pore de Sivres, 1908 II 145.
Oalai% a. auch damit verh. Vommmtn.
Calaaud, Baldassarc, Maler h Ftorcag,
geb. 1787, t 1881 ; malte in der konventiooel-
len akademischen Manier seiner Zeit Histo-
rienbilder, mit denen er um 1826 verschiedene
Akadeoiie-Preise errai«. Dia GaUeria Mo>
ihm die bölzem komponierten, hart und grd
kolorierten OlgemäMe .Boccaccio seine No>
Vellen erzählend" (No äO| mi HpStt In Fl0>
rcnx 1848- (No 77).
Seborei Kumtblatt 1820 p. 5«; 18S1 p. 98;
1844 p. 87, 363. — N agier, Kstlcrlex. 1835
p. 278 {. — M ü 11 er. Katlerlex., Nachtr. v. Seu-
b«Tt 1870 p. 67. — Eng. PieraccinI, Gtiida
d. R. GatL Aat a Mod. etCb Fbease 1884 p.
163. L, CäUari.
Cslawsat (CalUman), Robert, fran^.
Aidutekt. arbeitet 1418^ 1418 am Sddoaaa
Aix des ICSnigs RenC
B a u r h a 1, Dict d. Arch. frao«. p. 91. R. C.
CaLimjuiti, von Zani, Enc. met. gerühmter
Miniaturmaler, arbeitete um 1650,
Cslamsnti, Antonio^ voo Treis (Marcbe).
mittelmiStger BroazegieSer des 18. Jakrit Br
goß die Büste von Pius VT in seiner Vater-
stadt nach dem ModcU des römischen Bild-
hauers Tommaso Righi (1785).
B e m i g n i, Scavi di Trcia. — Ricci, Mem.
ator. ecc. d. Aocona II 410, 412. — Straffa*
rello, Geografia d'Italia (vol.: Marche).
V . AUandri.
CaUmsasta, Vincenzo Giovanni, voo
Macerata, Möossclineider, 16. Jahrh. Von ihm
eine Medaille auf G. C Rosaini, Bischof von
Araslfi (1587). C. war aoch als (Goldschmied
und Gießer tätig.
Ricci. Mem. Stor. ecc d'Ancona II 66. —
Armand. MM. ital. 1883 I 29L V. Aleamäri.
Calamatta, Josephine, Frau des Kupfer-
stechers Luigi C, Genre- und Porträtmderin
in Paris, t 1888. steUte seit 1844 im Salon
aus, wie 1877 Idjrlle, OMre graad* totrt, 1878
R6c>t du grand-pire. 1880 L'enfant Jiam M'
tiant sa min au myst^re de la Crotx.
Bellier-Auvray, Dict. g6a. Suppl. —
Clement and Huttoa, ArL of 19. Cent.
1893. - ChnML d. ArtS., IM p. 909. — Kstbl.
1848 u. 1852. R. C.
Calamatta, Luigi, ital. Kupferstecher und
Litbogr., geb. am 21. 6. 1801. nach anderen am
18.8.180BinavluVcedda. f am 8. & 1888iii
Mailand. Zuerst Schüler des Dom. MarcheUi
in Rom, in dessen Atelier er seinen
L;igiü^oa by Google
.JCupfer" unter dtr Leitung Ant. Riccianis
ausführte. Bereits 1822 kam Calamatta nach
Paris und wurde schnell einer der Getreuen
Ii«r«s', dessen „Gelübde Ladwig» XI IL" er
gestochen hat. Er erschien zum ersten Male
1827 im Salon mit dem Stich: „Bajazet et
le Berger" nach dem Gemälde des Dcdreux-
Dorcy. Zu seinen besten Arbeiten geboren
eine Napoleon-Maske, die nach einem VOO
Dr. Antomarchi auf St Helena atifgeoomme»
nen AbguB geaibettet ist Auf seiner Reise
nach Florenz 1886 hielt er sich nicht lange in
seinem Vaterlande auf. Er lieB sich im fol-
genden Jahre als Professor an der Ecole d.
B.-Arts in Brüssel nieder. Die Hilft« des
Jahres verbrachte er jeweilig in Brüssel, die
andere in Paris. 1860 oder 61 kehrte er nach
Italien zurück und nahm seinen Wohnsitz in
Mailand, «o er cwn Ldner an der Brera-
Alcad. emaimt wotim war. Hier starb er
1800. 1886 worden seine Gcbeme nadi Grita
Vecchia in das dortige Pantheon übergeführt.
Von seinen berühmtesten Blattern seien er-
wähnt: Bildnis der Mlle Leverd nach De-
vcria» BUdniiae Ingres', Paganinia and des
Herzogs Perd. Pli. t. OrMans nach Ingres,
Bildnis Lamennais* („Ak>ysius Calamatta ad
vivutn delineavit et sculpsit 1847"), Bildnis
Guizots nach Delaroche, Bildnisse Fouriers
nacb Gigoux n. George Sands nach cjgeaer
Zeidttiung. Er Stadt andi nacli alten Met»
Stern, so nach Raffael die Madonna di Fo-
ligno, nach Liünjtrdo die Gioconda, nach Reni
ein Ecce Homo, nach Cigoli Christus und Pe-
tras auf dem Meere, nadi Rubens ein Selbst-
portrit Das ytm looia Alvto (Not s. L.
Cakmatta, Brüssel 1882) aufgestellte, voll-
ständigste Verzeichnis seines Werkes führt
81 BliUer anf. — 1832 hat C. in Amsterdam
dm auagcsticbnete Portrit des Bürgennei-
slera F. vaa de PoH litingrapluert
Ch. Blaue Les art de awa igmp», IIM
& lOt-ltt; im. in Ga^ d, B...Atls I 16»-Mir
«. IBM II n—lUL ~ H. Bdraldi, Lea prav.
dn If. s, IM IV 4T-M. — Le Blaae. En.
I. - Mlrear, Die«, d. «entca d^ai«, IMM IL
» Osi. d. B.-Arta, TsUa aasL — '•Csonier de
rart 1885 p. 448 ff. — KnasAlalt 1884— 18U,
psMin. — lUostnu. Itat 1188 II 184 ff. — R.
Srcslei i« Vita ItaL 1888-88 I 104-UOi
Gustav» GtWny.
Calaauzla, s. Calamanzia.
Calame (auch Calam, Calamy), Brüder, Mar-
morbildhaucr und Marmorintarsiatoren, leb-
ten um 1770 in Potsdam, mit Arbeiten für die
ligl SddSsaer besddfUgt C d. Jüng. 1 1700.
Von ihm stammen die Sockel für rlie 4 Tas-
saertschen Statuen im Schlosse Sanssouci.
N a g 1 e r, Lex. II 279. — F ü s s 1 i, Lex. u.
Suppl. — hficolai, Beachr. v. Berlin u. Pots-
d.-un, 17B6. — JabtbL d. k|). preoA. Kstiamml.
XIV 121. R. C.
Calame, Adrien, gen. Laprairie, französ.
Architekt 18. Jahrb. in Nancy, entwarf die
Badhcbt der Rue de rS^pluMde.
Baachal, Diet d. Areh. fraoc. — Man. d.
MC d. B.-Arts, XXV 807. R. C.
Calame, Alexandre, Schweizer Maler
und Rad., geb. 28. B. 1810 in Vevey, f »m
17. 8. 1864 in Mentone. Sein Vater war
Steinmetz, d. h. Marmorschneider (nicht Mau-
rer), der in bedrängter Lage war und seinem
Sohne nur eine mangelhafte Schulbildung
angedeihr 1 lifS: dieser selbst besaß eine
schwächliche Gesundheit und verlor als zwölf-
jähriger Knabe ein Auge. Er war zunächst
nidit Ifir den Künstlerberuf bestimmt, ob-
wöhl er nach dem frühzeitigen Tode des Va-
ters Schweizer Veduten kolorieren mußte, um
sich und seiner Mutter den Lebensunterhalt
zu verdienen. Mit vierzehn Jahren kam er
al* Handlungslehrling in das Bankhaus Dio-
4hti de Morsier in Genf, dessen Chef, sein
Vormund, ihn in Würdigung seiner künst-
lerischen Begabung in das Atelier des
Mbaftsmalers Frangois Diday brachte,
madite C seine erate Reise in das Beraer
Oberland, wo ein Gemälde HHandedt" cat-
starvä, das vom Berner Museum angekauft
wurde, 1887 begab er sich nach Paris, wo
er auf der Ausstellung groBe Erfolge errang,
die ihm die goldene Medaille zweiter Klsaae
einbrachten, der ein Jahr darauf die erster
Klasse folgte auf Grund einer piemonteai-
schen Landschaft, die Louis Philippe kaufte,
^e ging in der Febrnar-Rcvdutioa zu-
grunde.) Seine Lust so reisen n. die Land-
schaft und Kunst anderer VSiker kennen zu
lernen, führte ihn 1839 in Gesellschaft des
Historienmalers Hornung nach Deutschland
und in die Niederlande, 1845 ging CT nach
Italien, wo er besonders den Spätren von
F^xis^ und Claude Lorrain folgte «md in
Pästum die Anregung zu jenem bekannten
großen Gemälde fand, das die antiken Tem-
pelruinen bei Abcndbcleuchtung darstellt
Die etgentlicbe Heimat seiner Kunst blieb
aber das sdiwetzeriscbe Hodigebirge, daa
in seiner grotesken Schönheit zu studieren u.
in seiner landschaftlichen Eigenart zu erfassen
er nicht müde wird, soweit aeiiw schwache
Gesondlieit anstrengemle RnaeB m die Ge-
birgaeinSde tidieB. Er war brnstkranik and
suchte 1863 in dem milden Klima der Riviera
Linderung seiner Leiden, starb aber schon im
Jahre darauf. Die Anzahl seiner Gemälde
wird von Rambert (S. 637 ff.) auf 418 Num-
mern angegeben, zu denen noch 84 nicht
mehr tiachweisbsre Oder unvollendet geblie-
bene Gemälde hinzukommen. Sie sind in den
Jahren 1830-1863 (1846 allein 26 Bilder) ent-
standen. Zahlreiche Landschaften hat er auf
Bestellung oder weil sie guten Absatz fände«,
wiederholt, zum Teil in kleineren Formalen,
z. T. auch in freierer Beliandlung. So exi-
stiert beispielsweise die Monte Rosa-Gruppe
bei Sonoenaofgaog in fünf Varianten, die
in kamn Tier Jahren entstanden sind. Audi
3«
L;igiu^oa by Google
im ibrigeo kehren die Motive biafig wieder«
M itt der Kliinllei um dw BeBCBomg
radeza in Verlegenheit gewesen sein mal, so-
weit er seine Werke nicht schlechthin „p*y-
sage sui&se" oder „un lac" oder „im torrent
dce Alpe«" nanate. Diese Werke siiad aameat-
IXB WCF cnc ocnwen mo FraiKicicii^ ■Der
aadl Aber Deutschland weit verstreut. In
Dentscbland besitzt das Museum der bilden-
den Künste in Leipzig die meisten und wohl
auch die bcrühmteitco davoi^ a. a. nOi«
SdwB Im Sturm**, llothr Tora Vierwald«
stätter See 1842, die erwähnte „Kette de«
Monte Rosa bei Somienaufgang" (das Motiv
ist nicht nachweisbar !) 1844, die Tempelntinen
von P&stum am Golf von Salcmo 1847 vad
der „PelseostvnE im HaslHale an der Gilm-
selstraßc" (1840 ?l In der Dresdner Galerie:
„Prachtbaume am Bergstrom" (1854), in der
Berliner National-Galeric: „Vierwaldstätter
See" (184^ oad »Hoclybinsschtocbt" (1806),
Im Sditcslsdien Mnsemn in Brcriaat n^Vald-
bach" mit Staffage von Eug^e Verboeck-
hoven, im Museum in Weimar: „Waldland-
sdiaft^ (Kreidezeichnung), im Städelschen In-
stitut in Frankfurt a, M.: „Landschaft bei
Somemmtergang" wid „Alpenlaodsdiaft"
(1844).
Das Urteil über Calames künstleriacbe Be-
deatmif sdiwanbt sehr b» in die neaeM«
Zeit. In den meisten modernen Handbüchern
der Kunstgeschichte wird sein Name nicht
einmal genannt, eine Geringschätzung, die
der Künstler nicht verdient Seine Landslente
waren stOlz anf diesen Selm der freien
Schweiz, der ihnen die Schönheit und GroB-
artigkeit der Alpenwelt künstlerisch erschlos-
sen hatte, auch im Aaslande, besonders in
Deutschland besaS er viele Freunde, in Frank-
reich wurde das Urtdl über ihn mit der
Zeit wesentlich nüchtemar, weil er an Be-
deutung von andern Landsdiaftern überholt
und weil seine groBe künstlerische Frucht-
baifcdt seinem Rufe schädlich wurde. Rieh.
Mmiwr (Gesch'. der Malerei na IQi Jahili. II
S. 273) erkeruit in seiner Malerei nur „die
nachträgliche Illuminienmg von Zeichnungen,
und seine Zeichnung war die eines Kupfer -
ttR^ers". Meisterschaft der Perfektive wird
ilmi sngebilligt, dagegen Wirme, initerci Le-
ben und Empfindung abgesprochen. „Seine
Bilder sind grandiose Naturszenerien von
UeinUcher Anschauunf." Mag man auch die
Foaie in acincn Genriildcn meis« vermissen,
seine BdeuchtunfslMMitf ssle für an schroff er*
klären, auch sonst an seinem Kolorit lu tadeln
haben, die Großzügigkeit seiner Naturauffa«-
SOBK ist ihm trotzalledem nicht abzusprechen
und ungerecht wäre es, an seiner hohen Be-
gabung ra swdfdB, die Natur in wunder^
baren Momenten der empörten Elemente od.
in der Majestät der Hochgebirgswelt auch
künaticriscfa «u erfasisa. An soichea Werln
iiiipiissBter NctHncBeriai will der Käusder
gemessen sein, nicht an jenen Dutzendarbet-
ten, die Verkanfsware waren. Arnold Bock-
lin, Ufr 1B48 in Genf einige Monate sein
Schüler war. asgt (Sdiicl^ Tsfebucbaufieidi*
mm|CB UBw. S. C ndelzt CSescUtfls-
mensch geworden Alle seine Bilder lieBen
sich auf zwei Kompositionsprinnpien zurück-
fuhren: auf das der Lichtverteilung (oben
Ucht, unten dunkle Maase, vom Wieder-
holung des Lichts) und auf das der ÄtIn^
nämUch drei Töne: blau, orangefarben —
warm, schmutziges Grau. JDtc dritte Farbe
scheint er nie haben finden Icöanen.*'
Sein radiertes Werk^ dat groBeoteUa dit
Motive seiner Gemilde wiederholt, omfalt
nach seiner eigenen Angabe BO Nurnmem,
41 davon herausgegeben u. d. T.: „Essais de
gravure i l'eau forte" (Genf, 1838—1846).
1848 o-sdiicnen die beidaii graten Blätter JUk
Sofitode* und JLe Torrent". Eine vOHstin-
diRe *^ammlung besitzt die Kunsthalle in Bre-
men aus Dr. H. H Meier.s Besitz. VgL
Heller-Andresen, Handbuch für
Sammler tuui Rambert S. 668.
tfbcf asiDS Hdiusi apfaierten Bs
und seine als Vorlagen dienenden landschaft-
lichen Vorlegeblitter (L'^cole du paysagiste.
L'^tnde du paysace, Collection de modiMea
meatairea et gradn^a, formant un cemn con-
plet, autograpbi4 d'apr^ natura, M Tafeln,
Lev>ns de dessin appliqu^ au paysa^ 150
Blätter, „Forcts et montagncs" u. a., sämtlich
in Paris erschienen), die s. Z. ein autori-
tativea Anaehen bcasLBcn und ala Lehrmittel
Im ^flflwimnterrldit viel bcButal wurden^ mr«
teilt Böcldin (Schicks Tagebuchaufzeichnungen
S. 268), daB sie nur für den Stein erfunden
seien und keine naturalistische Genauigkeit
besitscn. Sie sind mit Recht vergessen
Von seinen Bildnissen sind die Lithogra-
phien von J. Hebert (1866) als Titelbild der
Neujahrsblättcr der Künstlergesellschaft in
Zfiridi 1866 und der Stich von L. Boiasoo,
TildbÜd in Rambarta ^RTcrk m nenncsL Ca
Grab befindet sich auf drm Friedhofe von
Genf, wohin sein L<ichnam überführt wurde
Der Grabstein trägt dae von ihm aelbst ver
fafite Inschrift
B. Raabert Alezapdie Calame. Sa vis et
•ra ocuvTC d'apr^ les Murees originales. Paria
1884, mit Vertdchnis seiner Werke. — (J. M.
Ziegler), Nenjahrsblatt der Kstlergesellachaft
in Zürich; 1866. — B ö 1 1 i c h e r, Malerw. d. 19.
Jahrb. I 152. — B r r d t; Die Alpen und ihre
Maler p. 148 tT Weiter« Ut bei Brun,
Schweixer. Kstlerlex. I 2&9. Julius Vogtl.
Calam« (Jean-Baptiste-) A r t h u r, Schweiz.
Landschaftsnuler. geb. am 8. 10. 1843 zu Genf,
Sohn und Schüler des Alexandre C, 1894—87
Schüler von Oswald Achenbach ih Düsseldorf,
Mtt in Genf. Mit Vorliebe hat er in einer
Ly Google
Aclietü>ach verwvidten Art die Italien. Land-
schaft dargestellt, und seine Werke waren auf
vieteo Ausstellungen in Berlin, Dresden,
Wies, If finchen und in schweizer. Ausst. ver-
treten. Die Museen von Genf» Bern, Basel
und Schaffhausen bewshren Werke von ihni,
wie Mondscheinlandschaft, Oliven von Mcn-
tone, Palmen von Bordighera etc. C. bat
auch in Radierungen seine Reiseeindrücke in
der Schweist Frinkfeidi and Italien nieder»
gdegt.
Brno. Schweizer. Kstleriex. 180S. — Pr. T.
B4tticher, Malerw. d. 19. Jahrb. 1891 I. —
ZiMhr. i Mld. Km; BeIbL III 153 ; IX 250. 341 ;
X 12^ 441; XI 86. 12«, 485. 726; XII 117. 353;
XVm 405, Bdlilalt Ttt 301 Ml; XXU 727. -
KsiehfM. N. P. I 441k — DIednr. Un. 1838.
1841. 1888. — L'Afft n m. — Afcid^wsf
BetlSi 1888-88. IL C.
r«iam*^ Charles-Edouard, Schweiz.
Maler und Zeichner, geb. 181B in Lombard
(Departement Doubs), f 1862, studierte in
Ncnehstel und nach einem itslicnischen Ani-
cmhtH In Paris bei lion Cogniet Er
stellte seit 1842 in Neuchitel aus. Seine be-
kannteste Arbeit sind 16 Lithographien „Al-
bum du Val de Travers" 1844.
Brun, Schweizer. Kstleriex. 1903 I. R. C.
raiMiw J u 1 i c 1 1 e, Schweiz. Malerin, geb.
■m 14. 5. 1864 in La Chaux-de-Fandsb Scimle-
rin der Ecole des Arta Industrie in Genf, von
Gillet und Mann in der Ecole des B.-Arts zu
Genf und von Vignat und Rivoire zu Paris.
Stellte in Schweizer Salons und in der Expos,
nat. zu Genf aus 1886, Illustrier«* Swilax
„Sous les sapins" and Vasgnat »CoMes rasti-
ques", lebt in Genf.
Brnn. Schwerer. Kstleriex. 1803 I. R. C.
Calame, Louis, Malfr u. Kunstgewerbler,
geb. am 25. IL 1B63. in Basel, studierte in
Manchen and Paris, Akad. Julian, war 1887—
1897 Lehrer an der Kunstgewerbeschule in
Köln a. Rh. und ist seit 1897 Professor am
Technikum in Winterthur.
Brun. Schweirer. Kstleriex. 1903 I. — D r e 2-
I e r, Kstjahrb. 1909. R. C.
Calame. M a r t e - .\ n n e, Miniaturmalerin,
1716—1884.
Brna, Schweixer. KatletleK. 1903 L R. C.
''■'f'— 1*1 KSnsÜlerfeintlie ans Carrara. in
Messina titig : Andrea C, Architekt und
Bildhaaer, Sohn eines Lazzaro C, geb. 1614
in Carrara. Nachdem C. 1587 als Capomastro
am Dom von Orvieto tätig war, arbeitete er
eine Zeitlang in Florens unter Bart Amma-
nato, wo er für die Trauerfeier Michelangelos
1664 zwei allegorische Figuren (der Fleiß be-
siegt die Faulheit) fertigte Schon vom
Senat in Measina zum Protomastro und Bild-
haaer der lüthedrale dieser Stadt gewählt,
war er seit 1565 bis tu seinem Tode 1678
dort ansässig. Von scirirn Arbeiten in Mea-
sina si-iiii Rpnannt: der VwV.tzzo Reale (1783
und 1848 zerstört), Ospedaie Civico. Palazzo
Senaiorio (alle* lentSrO; Bianicstalae des
Bon Juan d* Austria (1572), Taufstein des
Oratorio S. Cecilia und die Bronzefigur des
S. Andrea im Dom. — Domenico C, Bru-
der des Vorigen, Bildhauer, VUa, 15« and
1662 erwähnt, vielleicht identisch mit einem
Domtnico Catamtcha, der am 86. 2. 1688 in
Rom für Steinmetzarbeiten Zahlung erhielt.
— Francesco C, Bildhauer. Sohn d»
Andrea, geb. vielleidit noch in Carrara, 1M5
und 1676 in Messina erwähnt, seine einzige
bekannte Arbeit ist die sign, tmd dat. (1682)
Statue der Madonna mit dem Kinde in der
verfallenen Kirche S. Maria del Soccorso in
Castanin. — Jacopo C, Bildhauer. Sohn
des Domenico, arbeitete in Messina seit 1578
1697 verpflichtete er sich, in Palermo einen
Grabstein in Carrarischem Marmor für eine
Kirche zu Lentini zu liefern. — LazsaroC,
Neffe des Andrea u. Bruder Loremos, B&db.
und Maler, geb. 1646 in Carrara, Schiiler des
Moschino, 1664 in Florenz, wo er für die
Trauerfeier für Michelangelo die Gruppe der
Minerva und der den Neid bcsiegendea Kunst
lieferte. Mit den anderen C.s kam er wakr>
scheinlich auch nach Messina. — Lorenzo
I. C-, Maler, Bildhauer und Architekt, Sohn
des Domenico tmd Neffe Aiidrea.s, geb. 1520
in Carrara. war Schüler des Moschino und
def PloftwÜner Altadenile. In Flürens UeCeitc
C Statuen der Fama und der Etemitl für
den Einzug von Johanna von Österreich i. J.
1666. 1670 folgte er den anderen C.s nach
Messina. 1696 hat er hier für den Pal. Reale
«ine Gruppe von fi Viktorien modelliert; er
erbaute auch die Kirchen S. Giorgio und S.
Nicola de' Cistercensi. Im Museo Civico zu
Messina befand sich ein Bild von C. signiert
und 1583 datiert, die Pieti darstellend; er
starb um 1600. — Lorenzo II C. erUdt
am 14. 6. 1627 Zahlungen für 2 Madoon»-
Statuen für den Dom in Messina.
Di Mario, ! G.ieini ccc. Palermo —
Condivi, Vita di Michelangelo. — Mala-
gol i, Carrara c dintomi. Camra 1?05 — Oft p. 45.
— Filangteri, Indicc d. Ancfici, — Catn-
p o r i, Mem. bioRf di Carrara 43, 434, 444. —
Bertolotti, .\itisti Modenesi ecc a Roma,
Modcna 1S83. — V a s a r i - M i 1 a n e i i n. deet»
•che Ausg. üotlscbcwski VII (1910). — Laa-
xoni, Guida di Carrara 1905. — Grosio-
Cacnpardo. Mem. d. pitt. messincsi, 1S21
p. 86—87. — Derg., Guida per Mcuiaa 1823. —
Tiraboschi Notixie ecc, 1786 p, 131—32. —
1. j II 'i. T e ■. t 1 r.il.iincch o Calamecca, Messina
Ut02. - Champcaux, Dict d. fondeafs etc.
— Arch stor .Messin. 19015 II; 1903 p. 88 (G.
La Corte Caillcr, .\ndrea Calamech). —
Nüt- von F.. Mauccri. R.
Calandta, eine GeschützgieBerfamilie in
Manhia, Ende d. 15. u. Im 16. Jahrh., Mitglie-
der .sind: Federigo, Sohn d .Silvestro, f 1512,
seit 14Ü8 Leiter der inarkgräfl. Geschütz-
gieBerei, sein Bruder Giovanni Giacomo, Er-
finder einer Geschützart Hcerbero" gen., erst
Gdiilfe seines Bmders. apitar SsiarHlr des
370
uiyki..L.L; üy GoOglc
CaUndra
Marcbese, achrieb ein Badi Anra per caodore
e puriti di Stile de^ mohm lodt. /^#-
Kto, Sohn des Fcderigo.
C. d ' A r c o, Arti ed Artefici a Maiotova 1857
II. — B e r t o 1 o 1 1 i, Figuli ecc alla Corte d.
Uantov. 1890, Arti Minor! all« Corte di Mantov.
1889. — B o 1 1 • r i, Lettere pitt 1828 VIII 30—
84. — Gare. Carteggio 1840 I 341; II 66, S60.
Calaadia, David«, Büdhaner, fck. in 01c-
taher 18S6 in Ttarhi, seit 1675 Schaler der
dortigen Aocademia Albcrtina unter G. B.
Gamba u. Od. Tabacchi, sowie auch des Nea-
politaners Alf. Balzico. Mit genialem Blick
für die befreienden Vorzüge jener eleganten
und gclili eidicn, wo IcSstfidi modeni bewdtcn
Genreplastik, die um 1880 unter Tabncchis
Führung dem akademischen Konventiunalis-
mus der damaligen italienischen Bildnerei
revolotionierend gegenübertrat, folgte er in
jntendHdicm Eattwäiasmm den Bestrcbtnigcn
seines Hatiptldiraieisters, wie sie namentlich
in dessen berfihmter „Tauchcrin" charakte-
ristischen Ausdruck gefunden hatten, debü-
tierte in der Turioer Auastellitng 1880 nait
cncr noch tftwaa zaghaft moddüerten «Pene"
lope" und mit 2 vielversprechmden Bildnis-
büsten lind schuf dann mit stetig wactibcn-
dem Eri'<ilj.; Grabmuiiumente wie diejenigen
der Familie Sacchi in Moodovi und der Mär-
chen lyAngwgna-Pailavkini-Trtvulri in S.
Fior:xno, sowie namentlich eine Reihe reizvoll-
naturalistischer, durcli Sicherheit und Kraft
der Modelliertmg ausgezeichneter Gcnreskulp-
tnrcn. Unter den letzteren Bildwerken, die
ihrem SchSpfer 1881—4803 zabhviche Me>
daillen tintruKen, sind hervorzuheben: „In
sedia chiusa" (1881), — „Cuor sulle spine"
(1882), — „Sirene" und „Alla predica" (1883).
— wTigre reale" und n^iwe di chioetro"
(1884), — „FrhiK» toho^ (1686), -> »Traveno
I campi" (1890), — „Caccia furtiva" (1891),
— „L'aratro" (1892, angekauft für die Galle-
ria Nazionale Moderna in Rom, wo dieses
Bildwerk den veristiscben Jugendatil Ca cha-
raktetiMiicb repriacntiert). -> Ca Übergang
zur Monumentalplastik wird markirr^ durch
seine Beteiligung an den Entwurfkonkurren-
zen zu Denkmälern für Garibaldi in Mailand
(1886) und für Ugo Foacolo in Florenz. Sei-
nen «raten Konkurrencaieg auf dieaem neuen
ArbeitsR^'biete feierte er mit seinem Entwurf
zu einem Garibaldi-Standbild für Parma, des-
sen Ausführung er 18Ö3 vnllcndetc, und in
dem der schlichte Naturalismus und lyrische
Sembnentalismus aeiner Jagendarbeiten durch
verfeinerte Interpretation der psychischen
Persönlichkeit des Dargestellten und durch
erhöhte Stilstrenge der Formbehandlung zu
eigenartiger Monumentalität gesteigert er-
acheint. Eine weitere Stetgerung seiner mo-
numental-künstlerischen Auffassung bekundete
C. sodann mit seinem 1902 in Turin enthüll-
ten Reiterdenkaalc dca Duca d'Aoet% in dam
nna C. and) ab intent kahner Pfcrdebfld»
ner und als glänzender Beherrscher der schon
am Sockel des Parmeoser Garibaldi-Monu-
mentes so virtuos von ihm gehandhabten mo-
dem-veristiacben Reliefplaatik entgegentritt.
Fein dmchgebiMele and orighiell atiliifarte
Werke der Kleinplastik schuf er mit einer
silbernen Minervastatuette und mit der Rei-
terfigur eines mittelalterlichen „Conquista-
Uut* (1806 in Venedig aoigeiteUO aowie auch
mit acintn StempeTachnittcn fBr neue llalicirf-
sehe Silbermünzen. Unter seinen letzt jähri-
gen Monumentalschöpfungen sind noch her-
vorzuheben die Denkmäler für König Um-
berto I. in Ivrea aad für Giua. y,anardflli
in Breada (kohMaafa» Awfga-RcHef ffir lets*
terea Monument 1909 in Venedig aufgestellt).
Zurzeit arbeitet er in Rom an einem umrang-
reichen Relieffries für den rieuen Sitzungs-
saal des Parlamenti^aatee^ an einer der
Kokxialgmitpen ffir daa Victor EmanueU
Monument, am Reiterstandbilde König Um-
bertos I. für den Park der Villa Borghese
und an einem riesigen JwbüiwwBWwaeat
für Buenos Ajrrea.
De Gubernatia, Dia. d. Ait. ItaL Viv.
(1889) p. 84 f. — L. Chirtani in Natwm ed
Arte 1892-93 II 739 ff. ; cf. 1891-98 I S96 (F.
— A Stella, Pitt e Scult. in Piemonte (1893)
p. 609—614. — p. Levi in Rivisu d'Iulia,
Juli 1900. — E. Thovei in Emporium (Ber-
gamo) 1902 p. 325-344. — A. R. Willard,
Hiat. of Mod. luL Art (1902) p. 243 f. — L.
C i 1 1 a r i, Storia d. Arte Contemp. lul. (1909)
Pb 103 f. — N. Pelicelü, Guida di Parma
(1910) p. 193. — Arte Decora tiva Moderna I
102 ff.; II 161 ff, 344; III 30 ff., 64. - Rass.
Naiionalc vol. 126 p 517—522. — Nuova Anto-
logia vol. 183 p. 82—9:1. — Garz, del Popolo d.
Domenica 1886 p. 358; 1893 p. 33 f., 231; 190S
p. 125 f., 141 f.; 190« p. 261; 1908 p. .^48 f. —
lUuatr. IUI. 1«92 I 115, 516, II 79, 354; 1393
I 430, II 26; 1900 II 227; 1904 1 4S4 ; 1906
II 143; 1908 II 490 ff.; 1909 II 292; 1910 I 81.
— Vita d'Arte 1909 III 827, 277. - Giomale
d'ItalU rvm M. UOI. — La "nnbuiia vom lo.
i. 1910. L. CUlari.
Calaadra, Edoardo, Maler, geb. am 11.
12. 1852 in Turin, Bruder von Davide C.
Seit 1869 Schüler des Turiner Dekorations-
maUrs Domen. Rojcid, erhielt er seine Wei-
terbildung an der Accademia Albertina zu
Turin unter der Leitung Enrico Gamba's und
seit 1878 in Paria im Atelier Thomas Cou-
tures. Nachdem er schon 1873 in der Turiner
Proniotrice-Ausstfllung debütiert und 1874
ebenda das Historienbild „Una viltima di
CUerhia de* licdici" auageatalk hatte (leu«
teres Gemäld*- prämiiert und angekauft), be-
schickte IT die Kunstausstellungen zu Turin,
Mailand, Florenz, Rom etc. bis 18S4 mit einer
beträchtlichen Anzahl von Historien-, Land-
adafts- u. Genregemilden wie „La vedetta*.
— „Distrazioni", — „Pescando", — „Ecco
ritalia" (1879 von der Turiner Societä Pro-
X S4*
notriee angckaiift), — JUtorno d'Italia'' «nd
„Rocmunda" (1880), — ^1 rogo U •tregal*
ctc Später widmete er sich vorzugsweise der
ItomaadicMaaf «od der eigeitbindigefi lütt-
■tricrung seiner vielgeleaea«l Böcber (dar^
unter „Reliquie", — „La Bdla AM«*. — Jl
Lancia di Faliceto", — „I ptfferi di mon-
tagna') wie auch derjenigen anderer xeitge-
nössisdier Dichter (Praga, Giacosa, Veigt u.
■.). — In der Turner AmM. 1886 nar «r
nocn iBic «• uemsHie „ii nrnone^ ▼enraien»
L'Arte (di Fireme) 1883 p. 21 f. — De
Gubernati«, Du. d. Art. lul. Viv. (1889)
p. Ö5. — A. S t e 1 1 *, Pitt e Scult in Piemonte
(1893) p. 50e. — K«t. der TuriDer KjUu»st. 1898
p. 460, 572. — L. C i 11 a r i, SlOfto d. Arte Con-
tefflp. Ital. (1909) p. 335 L. Cillori.
CaUadfl, Giovanni Battista, Maler
and MoaeUckfinstler, geb. 1586 in Vercelli,
t VT. 10. 14M tu Rom (laut Grabschrift in
S. Maria Traspontina). Er kam 1602 nach
Rom, wurde Schüler des Malers u. Moeaik-
künstlers Marcdlo Provenzale, den er bei des
MoMikwbeiten in den Kuppeln oad Oediea
der Petertkirche unterstützte. 1618 malte er
im Vatikan, 1618 hatte er schon das Mosaik
der Apostel Petrus und Paulus in der Petert-
kirche hinter der Porta Santa nadi einem
Karton des G. B. Ricci vollendet; nach dem
Tode seines Meisters 1689 führte er dessen
angefangene Mosaiken zu Ende. C. hat die
Ifosaiktechnik vervollkommnet, indem er die
Verwendung eines besseren and daneHlifle»
ren Kitts cinfubrte; MCh war er der erste,
der tmter Papst Urban VIII. ganze Altar-
gemälde in M is.iik setzte Sein erstes der-
artiges Werk war der Erzengel Michael nach
dem Bild des (Z*v. d' Arpino im rechten
Sdtenachiff der Peterakircbe ; ebenda sind von
ihm die vier Kirdienlehrer unter der Kuppel
der Kapelle, sowie in der Leo-Kapelle des lin-
ken Seitenschiffs die Kuppclmosaiken ; ein
QuadratfuB Mosaik wurde ihm mit unfefihr
800 Vita, bezahlt Er aoU aber mit dem
VerdienH bei der PMerdordie nidil mftrie-
den gewesen »ein und arbeitete daher auch
für Private. So fertigte er das trefflidie
Moeaikbildnis des Ottaviano Ubaldini della
Gberafdcaea i&r deaaen Grabmal im linken
SdleiNdiiff der IGrebe S. Maria aopra Mi-
nerva zu Rom und schmückte dt« 1642 voll-
endete Kapelle des Kardinals Ascanio Filo-
narino in S. Apostoli zu Neapel mit Fresken ;
aain Moaaik einer Madonna nadi Raffael soll
in dn Beaits der Kflnlgin Christine von
Schweden gekommen sein C erfreute sich
unter den römischen Kunstgenossen großen
Ansehens, war seit 1630 Akademiker von S.
Lac» and wurde 4. 1. 1648 som Prinocpa der
Akademe (ewahK^ war avdi RcBcut der
Künstlerbruderschaft Virtuos! del Panteon;
der Akademie vermachte er sein Haoa im
Bof|0 kiMcf der Sdiwaiaarwadie»
Magier. Ksttcrtax. II. — Orlaadl.
dario, 288. — Ticossi. Dia. I 847. — Beni,
Biofr. — Grande EocjrdopMic VIII 850. — Ba-
ruffaldi, Vite dd pitt. n 422 — Paacoli.
Vite II 23. — Passeri. Lr Vite, 165 ff. —
Miasirini, Mem. etc., 464. — Bcrtolotti,
Art. Sobalp.. 35 ff. u. Append. 60. — T i t i. An*
maestrafflcnto, 10—12. - T i t i, Nuovo Stodio^
14, IS. — Nibby. Itineraire die RwBic. 809. —
L « n X i, Stor. II 230. — Sigiinondo, Doer.
di Napoli, I 119. — Saccardo, Lea mo«. d«
Saint Marc i Vcniac, lOS. — Raas. d'Arte Umbra,
I (IMf ) ». — Aiebir d. Afcad. S. Luca.
FrMr. Nauek.
CalanliiilW, Alexander (Aleic Emfl Lo-
dovico), Bildhauer, geb. in Berlin am 0. II.
1S84, t das. am 26. 6. 1903. Sohn des seit 188S
in Berlin ansässigen italien. Edelsteinschnei-
dcra Giovanni C Zaerst ScfaAler der Bcriiner
Akad. 1847—60; dann verlrinderte Mangel an
Mitteln ein wcitcrr? Stadium tns t 1852 bei
Fr. Drake Aufnahme und Unterstützung fand.
1865 kam er zu Aug, Fischer, dem er bis 1868
bei der Anfertiguiig kleiner Wachamoddla
kalf • 1864 erSAiete er ein cifsnes Atelier u*
machte sich bald durch seine Modelle für
Prunkgeräte u. aluiliche dekorative Arbeiten
aus dem Gebiete der Kiemkunst bekannt.
1871 erhielt er seinen ersten h**Unf«MUi»
Staatsauftrag: das Bronzerelief an der Oai-
seite der Siegessäule mit Szenen aus dem
deutsch-französ. Kriege (Büß- und Bettag,
.Auszug der Truppen, Erstürmung der Düppe-
ler Schanzen). Nachdem er 1874 zum Pro»
fessor ernannt war, folgte admetl hintereinan-
der eine Reibe montnnentaler Aoftrige: 80
schuf er 1875 das Kriegerdenkmal für den
fünften Distrikt Berlins, 1876 das (Tomelius-
Denkmal in Gotha. 1879 Terrakottareliefs für
das Berliner Rathaus, 1880 die Marmorstatne
daa Pclar GmeUos fnr die VorbaUe dca
Alten Moaeams, endlich 1886 das eherne Rei*
tcrstandbild Friedrich Wilhelms IV. auf dem
Podest des Treppenvorbaues der Berliner Na-
tionalgalerie (unter .Mitwirkung von Strack
lör den SockaOt das Hauptwerk seiner retfen
Mannesjalire. Im darauffolgenden Jahre er^
folgte seine Ernennung zum Senatsmitglicde
der Akad., der er seit 1888 bereiU als Mitglied
angehörte. In das Jahr 1880 faUsn d. Bronze-
ttandbiUcr Schambonla ond Roons für die
RnhraeshaDe des Berliner Zenghauses. Dia
Hauptwerke des letzten Jahrzehnts seinea
Lebens sind in chronologischer Folge: 1898,
Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. in Brom-
bei«; 1804, Denkmikr Korlänt Fiiedridis I.
zu Friesaek und Kaiser Wilhelma I. in Swine-
münde; 1897 Denkmal Kaiser Wilh. I. für
Reicbenhall; 1886 Standbild Kurfürst Fried-
richs IL in der Berliner Siegesallee. SchlieB-
lich seien noch die KoloaBalstatncn Kaiser
WiDi. I. und Knrlnrst Priedrkhs I. fSr daa
Kationaldenkflaal auf dem Harhmger Berg
M Braadanlrarg, die Sandstein-Figur „Der
' aaf dar
uiyki..L.L; üy GoOglc
Caludrdli - Calau
Berliner Nationalgalerie und die Kolossal-
Sutue Kaiser Wilhcbtt IL für da« Teltower
in B«rlki gWHMit. — OdndniU
XjAuw DnikiB in ddtil*
Rauchs, dessen klassizistischer Rieh-
er tich eng anschlieSt, ohne eine
B, persönliche Note diesem
Trote der Ffilk der iha
Auflrigs Itt
Schaffen daher in entwickelungsgeschichtlicher
Hinsicht für die deutsche Plastik d. 19. Jahrh.
oliae wesentliche Bedeutung; als einer der
ktilctt Vertreter einer crolcn kfiiiiUeriiclMn
TTMiiiun wann er in snnenuMMn- v. nct-
kreisen protegiert, muBte aber seiner Gene-
ration bereits antiquiert erscheinen, die die
Geburt des jungen, Yon
Natnralisnius mit erlebte.
Dm ftistige Dentachaad, Leipdf-Berlia IBM
I. — Börlin n. seine Bauten, 18M II s. Reg. —
S 9 e n a n n, Goldenes Buch der Kunat, 1901. —
Arthur Schulz, Deotacbe Skulpt d. Neu-
»eit, Ser. I T. 22123. 49/50. — Chron. d. kgl.
Akad. d. K«te, Berlin 1903 p. 11«. — Biogr. Tahr-
boeh VIII (190S) 85 CF. — KÜldtroa. VH-XXIV;
M. F.. I-XIV, pMste. — Ztaebr. L liUd. Kst,
^' * MM-im. H. VoUmtr.
Cakudrelll, Giovanni, Gemmenschneider,
geb. in Rom, f 1862 in Berlin, wo er seit
1882 als Lehrer am Kgl. Kunstgew.- Institut
wirkte, Vater des Alex. C.^ arbeitete viel nach
Zeichnmigen des Cbrneliua. Von aefam Ar*
beiten (mehrere im Berliner Mus.) seien ge-
nannt: Onyxkamnieen mit den 12 Aposteln
(nach Mfxlellen J. K. Fischers auf d. „Glau-
bensschild", den 1846 der König von Preußen
aeineni Patenkinde dem Prinzen von Wales
schenkte), Minervakopf, Proserpina, Topas
mit Alexander d. Gr., Carncol-tntaglio mit
Kopf Friedr. Wilh. IV. (1842) etc.
M«. Rollett (Bibl. TUene). — Berl. Akad.-
Kat. 1832 p. 107. — KsthL 184S. 1848. — B a •
b e i o a, La Grar. en pierre« fine*. 1894. — F o r-
rcr, Dict. of med. 1904.
Calanlii, Carlov BUdadmttBer in Gubbiok
geb. 1016, ^ 17B9; fertigte HciQ(enttatuen für
Kirchen in Gubbio, Cantiano und Pergola,
schnitzte 1720 an dem laut Siepi um 1500 ent-
standenen Altaraufsatze der Kapelle im Pa-
lazzo Comunale zu Perugia einige nebeosicb-
liche Zierteile und lieferte für die FttdUe Gn-
biani in Gubbio einen KaminautelS in
dortigen Palazzo Ranghiasci).
Lucarelli, Gutda di Gubbio p. 442. —
Siepi, Dewariz. etc. di Perugia (1822) II 899.
W, Rombe.
Calaadxino. Beiname des florent. Malers
\oj!zo (Giovannozxo) äi Perino, urkundlich
1301 ala Zeuge, 1880 ala t «rwäluit. Malte
nil BuffahnicBo mid andren Fredten hn
Hanse des Nie. Comacchint in Camerata, laut
Angabe Boccaccio's (Decamerone VIII 8,
6^ 9; IX 6), der ihn übrigens öfter anderen
ah Zielacheibe dea SpoUea dienen VUk (daher
aprkhwflrtt. Jhn attfol Cafaudrino").
Baldinucci-Ranalli, Not. dei prof. dd
du. (1845) I 148 f.
Catonaf cd, Domenico, Maler in Pn»
lermo, 17. u. 18. Jahrh. ; Schüler von Maialll^
Bruder von Giacinto C, Wcika nubdä—t
Lanti, Stor. pitt. — R«r. unhr. dae atti TOd
171. Uauetri.
Calaadmcd, Giacinto, Maler, geb. in
Palermo am 20. 4. 1646, f am 22. 2 1707,
Schüler von Carlo Maratu und Pietro del Po.
C. arbeitete in Rom für verschiedene Kirchen
(die hL Anna mit anderen Heiligen in
S. Bonawntma; Fresken in S. Cecilia; Vi-
aion des Jakob in S. Maria del Suffragio
usw.) und Paläste (Fresken im Palazzo Lanti,
für den Marchese Nunez usw.), für letxtere
auch alitgoiiache DarateUong«. Nach achMr
Rnddnftr nach Palermo mdte C f&r die
Kirche S. Salvatore das groBe' Bild der Ma-
donna mit dem hl. Basil und anderen Heili»
gen; acb» letzte Arbeit, die Ausmalung von
S. Loraaxo^ blieb unbeendigt Nach C itachwi
J. C Alet. J. Bhndeau. AquUa, TUbonat «. a.
Bert«! L nu« andt «d araUl. dltalla I M.
— Lanwfc llatiaa d. fliialin L — Nibby, Ühk
dl Koma. 11 ««.> 1», MT, n% IM. - P i a tn •
leei. Peecfla. dlBon» IBM »7, 513. Wk —
Paaeoli, Vite de pittori ece. fludeni anu
n m 1 - Heinecken, Dict d. actiiMB IQ
(178t). - Not von E. Ifanoeri. IL
Calaaimed, Giambattiata, Maler aua
Palermo, Neffe und Schüler Giacinto Ca. Ar-
beitete in Rom. Gasp. Massi stach nach ihm
chien hL Nihaiaus, die Dämonen vertreibend.
Rcv. mlvcrs. des aita XXI 171. — Hei-
necken, Dict d. aitislee III <lfW). MmmrL
Calml, 5 Ceülant
Cala«, J c a n - M a t h i c u, Emailmaler, geb.
in London, t 3m 3. 12. 1819 zu Plainpalais,
Schüler von Sam. Du Treuil in Genf, wo er
1768 Bürger wtonda.
Brun. Schweizer. IblleriaK. IMt I. JL C
Calaa, Miguel, G^Mschmled In Batet*
kma. Im Archiv der (}o1dsc)imiedelnina( «Im
Zeichn. zu einem Halsschmuck, dat. 4. 6. IWB.
V i A a X a, Adic. II 8«. M. v. B.
Calan, Benjamin, Makr, geb. 1784 in
Friedrichatadt b Hobteitt. t am 97. 1. 1186 in
Berlin a!" V?]- prcuB. Hofmaler und Mitglied
der Kunstakad., bekannt durch seine Versuche
zur Wiederbelebung der Wachsmalerei des
Altertums. Füasli berichtet, daß er die Ma<
larei bei aaineni VMer eriemte, 1748, also alt
ganz junger Mann, nach Pdenbais gins, wo
sein älterer Bruder Friedridi kaiaeri. Hof-
maler war, und nach seiner Rücickehr nach
Deutschland zunächst in Leipzig und Dresden
arbeitete. In Leipzig war er ziemlich zwei
Jahrzehnte lai« anaiaiig. jadenfalla 1708 bis
11W und 1768 bia 1T71 ObadiM Cr lidi hkr
der Malerinnung anschloB, der zu jener Zeit
nur noch Handwerker angehörten, wurde er
bereits zum kursächsischen Hofmaler
ernannt. 1786 war er
dama dar Leipziger
373
Cdan
stfCB ocncic OKBwnMMrai i^pmw AZvn~
ten, 2 voHsign. Olbildnisse im Stadtgesch.
Mus. (d. Bauernast ronom J. G. Palitzsch (?)
von 1766 und d. Stadtrichter Chr. Frdr.
Schmidt von 1766) iallcn durch friacbes
Kolorit, dtirchaas BBtflrIiche and lOfffÜtiit
ZcichnunR und Schärfe und Wahrheit des
Ausdrucks angenelim auf u. lassen erkennen,
daB C. trotz einer ans Nüchterne streifenden
SachlicMceit der Aiiif«uiiiig, «etnoi viel be-
kannteren Ldpc^ier ZeittciioeMSt Aut yiel-
beschäftigten Bildnisfabrikanten und Hof-
maler El. Gottl. Hausmann, an Begabung und
Können, vor allem aber als Kolorist bei
weitem übertraf. Die von Gurlitt ver-
mutungfweise C. zugeschriebenen Leipziger
Rtchterbildnisse (Winkler, Richter und Bör-
ner, sämtlich im Stadtgesch. Museum zu
l.eip7.ig) können nicht für ihn in Betracht
kommen, da sie nach seinem Weggang von
Leipzig entstanden sind.
In der letzten Zeit seines Leipziger Aufent-
halts war er eifrig bemüht, Caylus und Ba-
chclifu den Ruhm der Wicdi rctitdeckung der
enkaustischen Malerei der Römer streitig zu
flUdien (s. Fiorillo). Die Versuche von Cay-
Ina and Bachelieu lallen ta di« Jahre 1762
Ui 66. C Mte die Ersebniaae tetner Ver-
suche 1769 in einer Schrift zii-iammcn, be-
titelt: „Ausführlicher Bericht, wie das Pu-
nische oder Eleodorische (?) Wachs auf-
tulöaen'', worm er der Welt verkündet, daß
er das wahre ptmiaehe (!) Wadia wieder-
entdci kt Ihihc. Obwohl es ihm nicht glückte,
das Problem der enkaustischen Malerei voll-
kommen befriedigend zu lösen, gelang es ihm
doch, nachdon er 1771 Leipx^ ifir inmer
verlaaaen and nach Berln ttergesiedelt war,
seine Entdeckung weiter auszubauen und
praktisch zu verwerten. Er erlangte hier
einen festen Gehalt und ein Privileg zum al-
leinigen Vertrieb aeinea poniichen Wachsea in
den preofexhcn Stinten und errichtete cuie
Tapetenfabrik. Cs. Erfindung fand in dem
Berliner Architekten J. H. I^mbert einen
eifrigen Verfechter (vgl. dessen Schrift „Be-
schreibung einer mit Calauiachem Wachs auM-
genahlten PkrbenpjYamide etc.", Berlin 1T18),
und nach Cs Tode setzten rwei Berliner,
Bernhard Rode und J. C Frisch, die Ver-
suche mit seiner WaclismalcrTi nr.ch jahre-
lang fort (vgl. deren Schrift „Über die Mah-
fcrcy der Alten etc.", Berlin 1787).
Wer sich von der Art und der Technik der
Wachsgemälde Cs. einen Begriff machen will,
ist zurzeit ganz auf zwei Porträts der Rrann
Schweiger Galerie angewiesen, die sich bereits
1776 in der Galerie in Salzdahlum befanden
und beide „B. Calau pinxit cera" (sie!) sig-
niert sind (nach Mitteilungen von Flechsig).
Das eine, das Bildnis einer alten IVau auf
Hob (Kat 1900 No 687), ist nach Flechsig
tBmttwiach unbedeutend, das mder«, ein
MiiuierMMnb nuf Leimvaad (aeit MB im
Depot), soll hinffegen ansehnliche künstler."
Qualitäten aufweisen. Gegen 1780 malte C
ein Brustbild Friedrichs des GroBen in
Wachsfarben, das IfiSS auf d^ Gewcrb«-
anaat. ia Iblle auftaudit» (im Berits dm Geh.
Oberregierungsrats Dr. Roedenbeck, jetzt ver-
schollen). Es stellte den gealterten PrcuBcn-
könig mit groBter Lebendigkeit und Natur-
treue dar tuid war ungemein pastos, ja fatt
reliefartig gemalt. — J. G. Un^er fer^tl
einen Holzschnitt nach einem enkaustischen
Brustbild Friedrichs d. Gr. von C, Geyser
einen Stich nach einem von ihm gemalten
Porträt des Braunschweigers J. F. Ebert —
Nach Geyser malte C. neben Porträts auch
„idealische" Köpfe nach eigener Erfindung.
Fiorillo, der ihn persönlich gekannt, will
Mrdereien von ihm auf getünchten Wänden,
auf Holz und Leinwand, auch in Waaser- omd
Ölfarben gesehen haben. Zu Be^na wincr
Berliner Zeit versuchte sich C uadi in der
Porzellan- und Fayencemalerei. Drei Ver-
suche dieser Art gelangten in die preußische
Kunstkanuner und von da ins Berliner
Kunstgewerbemuseum. Die sehr beachtens-
werten Stüdte sind sämtlich ,3* Calau" sig-
niert, cwei Budi datiert Eine drka 10 cm
breite Biskuitplatte mit einer vortrefflich ge-
zeichneten figurenreichen Darstellung ä Ia Die-
terici (.^ali ni" läBt sich die Pläne des Tem>
pels zeigen) in teilweise ausradierter Schwan^
maierei trigt die Jahreszahl 1778; eine ganx
kleine Biskuitplatte mit einem in zarten bun-
ten Farben gehaltenen Rcmbrandtischen Män-
neikopf ist 1771 datiert. Das dritte Stück,
eine Ideine, hart gebrannte, gelbe Tonplatte
mit weiBer Payenoeglaaur aeigt dMufalls dea
Kopf eines bärtieca Alten, aller ta reiaer
Purpnrmalerei.
H e i n c c k e n, Dict. de« Art. — Nicolai,
Bcscbr. d. kgl. Residenzstädte Berlin u. Potsdam
(1786) p. 1.16. — Fiorillo, Kleine Schraten
II (180«) 170 f., 180. — Füstli, Kstlerlcx. I
USfO u. II, 1 p. 140. — Nag 1er, Kstlerlex II
281 u. VI 523. — Geyser, Gt»ch. d. Mal. in
Leipzig. 77. - M e u 8 e I, Mise Art. Inb. XXIII
(1783) 319. — Heydemann, Ztschr. f. bild.
Kst isa2 p. 210. — Gurlitt, Bau- u. KatdenUm.
SacbKOS XVUVn 331 ff. — Lembe r g e r. Die
Bndniawinlat. In OeulaeU. 197 «. 260.
A. KurMwelly.
Calau, Friedrich, gegen die Mitte des
18. Jahrb. kaiserlich ruaaiacher Hofmaltr ia
Petersburg, älterer Bruder von Beajamia
Calau, der ihm 1743 nach Petersburg nach-
folgte. Näheres über ihn ist nicht bekannt.
Füsili, Kstlerlex. II, 1 p. 140.
Calau, F. A., wohl ein Sohn Benjamin Ca,
Vedutenzeteinwr, Aquarellist und Miniatur-
maler in Berlin, ca 1790 bis 18.W tätig. Er
zeichnete anmutige Berliner Straßen- und
Häuseransichten für den Kupferstich, die
Stecher wie J. W. Schmidt in Dresden. Lan-
rens nad Dittridi aad P« Hms Mf 4ia Bv^
374
uiyki^uG Ly Google
Iber Verleger Bapdft Weüe imd W. Wttt*
rieh reproduzierten, und malte mit ganz
■pitzem Pinsel und mit Hilfe der Lope aus-
gezeichnete kleine AquarelWeduten. Seine
Avttrette uad wahre Wonderwcrln dir Mi-
aiMwiiiilereL Die WMerialie der Ardri-
tektur ist trotz der Kleinheit des Formats
durchaas korrekt und sauber, die zierliche
Fignrettstaffage apiegdt das Berliner Bieder-
aiekmiin k Haltöng «• Tracht anf dae glndc-
lidsBle wieder. Bne Fiotge von IT BUttdien
dieser Art in Postkartengröße, Ansichten der
wichtigsten Berliner Bauten der 20er Jahre
des 19. Jahrh. darstellend, ging im Januar
lOil auf der VI. Versteigerung des Anti-
qnrkli K. B. Renrki in Berib (Kat No Ha)
in Bcrlint-r Pri%'atbesitz v.hcT. Ahnliche Aqua-
rcllveduten aus Alt-Berlm besitzt das Märki-
•ehe Museum. A. KmnwtUy.
Calbezf, Vilhelm Jörgenseiv din.
Maler, in Kopenhagen geb. 1817, von 188B—
1844 Schüler der Kunstakademie. Er stellte
1842—46 einige Portrits in Charkittcaborg
aus. Später soll er ddi aagditkit in Amerik»
Weilbaeh, Nyt dansk Kunstnerlex. —
Rcitiel, Fartctädae over CharloMeabofi^
Udadlttofcnie (Kop. 1883) p. 8S. Lm Swmu.
Calbet, Ante ine, Genre- u. Porträtmaler,
geb. zu Engayrac. Schüler von Cabanel und
£. Michel, lebt in Paris. C. stellt aek 1881
im Salon aus (1885: Die Auffindung Mosis;
1891: Portrit Falgui^re; 1896: Portrit Hoso-
kawa; 1896: zwei männl. Bildnisse; 1903:
Frauenkopf; 1906: Surprises; 190ä: Grund-
steinlegung des Theaters zu Agen ; 1909 : On-
dinei). C aalt in einer leichten, duftigen Ma-
nier, die etwas an Cabanel erinnert; seine
Farben sind hell und die Formengebun^ ge-
schmackvoll. Er wurde 1892 und 1893 mit
Medaillen au%ezeichnet.
Bellier-Aavrar, Dict. I^i.. S«VpL —
Salon-Kat 18SS— 1909 (1005 tt. 19W AUu). —
Cat de l'ei9<Mu dfcco. IMWi 9.
Calcagni, Antonio di Bernardino,
Bildhauer und BronzegieSer, geb. 18. 12. 1636
b Kecanati, f 9. 9. 1696, Schüler von Giio-
i«BO Lombardi n Ferrara. Cs erste bedeu-
tendere Arbeit war die Bronzebüste des Anni-
bale Caro, die 1886 mit der Samml. Stein in
Paris versteigert worden sein soll. Er soll
auch die Statue Gregors XIII. für Ascoli,
dk aeinem Leiirer in Auftrag gegdten wurde,
aadi denen Tod ausgeführt haben. Gröfiere
Auftrige führte C. für die Casa Santa in
Loreto, wo er sich später niedergelassen hat,
aas. So das uvale Relief der Kreuzabnahme
mit Engeln und 4 Stiftern für den Altar der
neti (1678); im folgenden Jahr gu6 er fBr
das von Francesco da Volterra entworfene
Denkmal des Kardinals Gaetani da Sermoneta
db tadcnda PIsui des letilennii iiftet. den
Ornamenten für das Grabmal Für Hans.
Casali groß C. die 12 Apostel und einen Kru-
zifixus in Silber. Cs Hauptwerk ist dann das
prachtvolle Denkmal SixtOS'V. (1589). Die
kokasale Bfonscatatna ~* vor der Casa Santa
aofigestdlt — ibllt den eitwnden Papst aeg-
nend dar, auf einer Basis, die mit Reliefs und
Statactten in Nischen getcfanuickt ist (An>
tonius Bemardini de Cakaneij Recanatensia
bdcbat). Den letites graBen Auftrag, den C
uuiulf Mwuis er ncnc nenr gm» ■mwmeL
Es war die rechte (südliche) Tür der Gms
Santa, welche 1580 in Arbeit genommen tmd
nach Cj Tode von seinen Schülern Tarquinio
Jaoometti and Baatiano Seliastaani beendet
will de. Dfe Inaclwift butct* Antmba Be^
nardini de Calcaneis inventor, Sebast: Se-
bastiani: et Tarquinius Jacobet: Recinetens
excuderunt. Anno Jubilei 1600 Recanati. Eine
Bninneneinfasaiing soll C. für den Cortile des
Fat Doeafe b Venedig gearbeitet Irtbcn.
Ihm wird auch noch der TauHiriinnrn der
Kathedrale von Penna iNcapcll nut Statuen
des Täufers u. der 4 Wcltteilf zugeschrieben.
A. Ricci, Mcmorie etc. d. Ancona, Macerata
1834. — Cittidella, Docum cd illuttr. Fer-
ra» 1868. — (AI. Sartori), Indic . . . delle
Pitt, Scult ecc di Lorcto, Aacena 1834. Btmatk.
Calcagni, Bartolomeo, roa Parma, Mar
1er, lebte in Maitand, wo er mm 0. 9. 14B5bb
1481 erwähnt wird and mit dem Henog b
Beziehungen stand.
F. Malmguzzi-Valeri, Pittori Lombard!
del Quattrocento, Mailand 1902 p. 213—14. —
Arch. stör. Lonib. 1895 p. 416. PtlictlH.
Calcagni, Domenico, Architekt in Rom;
nach seinen Entwürfen wurden der Altar des
Oraloritmis an San Giuseppe b Caoqpo Vac*
dno mit Jaspiasiulcu tmd bronsevcrgoldeten
Basen, Kapitalen und anderen Ornamenten
(um 1740), sowie der Hauptaltar von S. Ag-
nese in Piazza Navona aus verschiedenartigem
Marmor ausgeftilirt Sem Bildnis befindet
sidi unter den ICarftaluieu dea G« Glieail^
1. 10. 1797 dat in der vatik. Bibliothek
Titt. I>escria. d. pitt. etc. in Roma, 17&3
p. IM. — Noti« von F. Noack. R.
Calcagni, F i 1 i p p o, von Parma, Maler, war
1481 in der Matricola zu Mailand eingetragen
u. gehörte zu ders. Familie wie Bartokmeo C
Calcagni, Giacomo (Giaccmino de Cal>
caiüis). Dekorationamaler, arb^ete IddB b
der Kirche S. Tada und ll6A-ld0B im Dom
zu Mailand.
Fr. MaUgnssl-Vateri, Pitt Lomb.
1002 p. S14. R. C.
Calcagni, Giacomo (in „Messina e Din-
tomi" p. 241 fälschlich Pietro C. genannt),
röm. Architekt, der die „custodia* des Domes
in Messina entwarf und die Zeichnung für die
„quattro fontane" derselben Stadt lieferte (1666
begonnen).
Graaso-Cacepardo, GtUda per
uiyiii^uü uy Google
CalcAfal (Calcanei), Tiberio, BHdh. und
ArchiL, geb. im Febr. 16tt in Flonnsp i1,VL
186B ta Rom. C. war SdtBkr oder wihr«
•chdniicher Gehilfe Michelugekw ; er hat in
Rom die Kirche S. Angelo m Borgo rcstou-
riert. Von C röhrt auch der nach einem
«illkörlidi geimlerteB Plane Michelangelo«
tagcffflirte zweite Aabta (Capp. Sforza) an
S Maria Maggiore her (von Giac. della Porta
beendigt). C. soll nach Vaaaris Zeugnis an
der „Deposizione" Michelangelos (im Dom
n Floreas) gearbeitet haben, p^'^ilfin aie
Iclirterer wiTiwndigt Hegen gelaaeen bsMei tmd
auch an den Brutus (Bargello) soll er Hand
gelegt haben. Derselbe Autor bezeugt, daB
C unter Michelangelos Leitung den Plan u.
das Modell ür Sa» Giovanoi dci Fioraitim
in Sooi aingrHMirt babc.
Vaaari cd. lÜbamL - CoadivL Vlla dt
llWWIaflflel«. — Gare, Caitiaia III Itf, ->
Po r c e 1! a. lAcrizloni VII 00 u. X 358, Btnmfk.
Calcagaiai, s. Monferrato, Paolo.
Calcar, Jan Joest von, s. Joest, J,
Cälau, Jan Stephan von (Steven von
Cakar Giovamd da Calcar), Mder u. Hoh-
»chnittzeichner, aus Calcar stammend, geb.
1489, t zwischen 1646 und 1550 in Neapel.
Er soll nach v. Mander, dessen Gewährsmann
offenbar der Maler Heeaukerck iat; mit der
Tochter chiev Gaatwirta, der in Dordredit
eine übelbeleumdete Herberge besaB, ent-
flohen &ein und um 1M8/37 in Venedig mit
ihr gelebt haben. In Venedig schlofi er sich
(nach Vasari) an Tizian an^ denen Stil er
so nahekam, daB seine Bilder «ft mit denen
seines Meisters verwechselt wurden. Er ist
dann später nach Neapel gezogen, wo er ein
beliebter Porträtmaler wurde. Dort hat .l.n
Vaaari 1646 gesehen. Dei tcrminus ante quem
f&r das Todeidatttm ist das Erscheintmgs-
jahr der ersten Ausgabe des Vasari, 1560.
Noch am Ende des 16. Jahrh. galt C. als ein
zweiter Tizian, und selbst ein Kenner wie
Goltzius wurde noch damals in Neapel durch
seine Bilder irregeführt. Auch heute werden
einige Bilder im Stile Tizians wie ein Por-
trät im Palazzo Balbi zu Genua und das
des Kardinals Colonna in der Galeric Co-
lontw zu Rom dem Cilcar zugeschrieben. Am
besten beglaubigt ist von all diesen Bildern
daa Porträt des Kölner Ratsherrn Melchior
von Brauwiller von 1640 hn Louvre; diesem
sehr nahe steht ein Bild im Kaiser Friedrich-
Museum zu Berlin von 15S6 (No 190). An-
dere dem C. zugeschriebene Porträts in F1o>
fcna (Pttti 196^ 187 ala Morooe). London.
Galt. (No SBOT, drd venez. Edelletrte mit
einem Kind, aus d. Salting-Stiftung) u. in Pa-
dua (angebl. Vesalius). Altere Kataloge nen-
nen noch eine ganae Reihe vo« Weriten (vgl.
andi Wnnbach). ^
Dia Mbn Beaielinngen Jan Stephana wa
Vaaari bnben Maader vefl^lei^ jeaea Ittr
den Anlor der Bildnisse in den Viten anzu-
aeba^ eine Amwimie, die achon durch das
Schwelgen Vasaris Aber diesen Punkt ge-
nügend widerlegt ist. Das Hauptwerk des
Jan St^han sind, wie schon Vasari sagte,
die Illustrationen rar Anatomie des VesaMOb
die vielidckt nicht ohne EinflnA anl Ron»
brande gebfieben sind. Nach Kristellers neue-
sten Forschungen sind 6, von den entsprechen-
den der Gesamtausgabe verschiedene Tafeln
im eigenen Verlage Jan Stephans 1538 als
FlqgUitSer in Venedig erschienen (das eine
der swei bdkaaiUeu Exemplare hi der Marei-
ana in Venedig) und das Buch „htunani cor-
poris fabrica" und die Epitome mit einer
Reihe neuer Illustrationen, 1543 bei C^rinus
in Basel. In allen 8 Büchern des VeaaUna
gjnd slmtliche Tafeln und sonatigen I1lntlm<>
tionen von Jan Stephan gezeichnet. Die Zeich-
nung für d, Titelblatt liat Kristeller in Stock-
holm gefunden.
Vasiri ed. Miianesi (1881) VII 4«0, 588.
— V. Mander, M. Hyman« (1S85) I 181, 366.
— V. Baien, Be*chnnriiig van Oordrecht.
p. 819. — Choulant, Geach. und Bibliographi«
der anatom. Abb., Leiprig 18SS. — Lotnaizo,
Trattato 1585 p. «15. — A Wurzbach,
Niederl. Kstlerlex. 190«. — Zttchr. f. büd. Kat
XI (187«) 374 ff. - Oud-Holland 1904 p. 95 u.
1905 p. 39, 39, 64. — K r i a t c 11 e r in Mittlgn
der Gea. f. Ter^iclf.ilt. Kst 1908 p. 17— (Abb.
d. Zeichnung in Stockholm). — And. Veaalii,
Tabulae anatotntcac sex. London, priTately prin-
ted 1874 (im Auftrag des Besitzer« Sir W.
Stirlins Maxwell). /. A. P. Orbaan.
CalcedMia, Camillod'Andrea,da Scr-
ravall^ 1606 in Belluno verheiratet und ab
Bildbauer titig, mdBdta 1688 die Mamnfw
büste des Fodesti Cint. Comaro im Trep*
penhaiu des Palazzo Pretorio.
F. M iari. Diz. Bellonese. — Volpc, Scult.
cd incis. Bclluncii, 1898 p. 1.
Cakeaa, Juan, GieBer. In der Kathedral«
zu Valencia eine von ihm gsgOBIcnB Gfodoi
aM dam Jahra 1806.
KiaflObbdaslr. aftsiajSpafaiM. M.v.B.
Cald, Giambattista, Historienmaler,
18. Jahrh. in Genua, lebte noch ITdS in be-
trächtlichem Alter.
Nacler, Lax.US«l. — Zani. Em. met V.
Cald, Silvio, rÖm. Bildhauer, am IMO
— 16W) tntip, verfertigte eine Urne aus rotem
Porphyr, ihe auf dem Haiiptaltar der Kirche
zu Saint-Maximin (Var) steht.
Rieh, d'art, Mon. rel., Province III 244. —
Mittig T. Dr. Fr. Noack, Rom. B.
Calda, Giuseppe^ gen. ü Gtnovtsim»,
Maler d. UL Jahrb., lebte im ^^uiner Gebiet
vor allem in Alessandria, wo er die Heil. Do-
menico und Tommaso für die Kirche der
Dominikaner malte und kieitiere Madonnen-
bilder für Privatsammlungea, wird in Bar-
toli's Nob d. pilt ital. mit Maro» Genovesino
verwechsefit. Nadi Zaoi, Eue. nct V 818»
geb. um 1660.
Laaai, Siar. pltt. ISM V m JL C
376
uiyki..L.L; Ly Google
CaIc«^ Paolo de'. Architekt am Mailänder
Dombau, begutachtete am 30. 6. 1408 mit an-
deren die Entwürfe des Maiäok) ddla Rama
nnd Wüteiar siun uillljucn Chorfcnilsr das
Dooies.
C Boito, U Duomo di Milano (1889). — U.
M «b b i «, lA Sedt nd Dasm di MDioa (UOg
''Caicott, s. Callcott.
Caldana, Antonio, Italien. Maler, nach
Zani geb. in Livorno, tätig um 1702, nach
Ricci am Anoona, malte für die Sakristei von
S. Nicola da Tdentmo in Itom eb figuren-
retches Bild mit dem Leben des Heiligen.
F. Titi, AmmaMtrament ccc. IftSB. — P.
Laazi, Stor. Pitt 1834 II 212. — Zani, Enc.
nct. V. — A, Ricci, Mem. Stor. della Marca
d'Aacooa 1834. — C. Ferretti, Pitt AnconiUni
1888 p. 3«. — D. A n K e 1 i, Chieae di Roma
f. 431. R. C.
Caldara, D o m c n i c o, ital. Maler, geb.
1814. 2u Foggia, t 1897 zu Neapel. Mit der
Unterstützung seines Mitbürger^ Graf Gae-
taoo Varo, konnte er auf der Ncapler Aka-
demie studieren. 1844 erhielt er ein Staats-
Stipeudium von der Regierung beider Sizilien
zu seiner Ausbildimg in Rom, wo er Schüler
von Filippo MarsigU war. Nach seiner Rück-
kehr nach Neapel steOt« er 2 Bikler bibli-
schen Vorwurfs aus, das Opfer Abels und
Jacob, die einen Preis erhielten und vom
König Ferdinand II. erworben wurden, der
das erste im SchloB zu Neapel aufstellte, da«
andere in der Residenz zu Capodimonte, wo
sie noch sind. Im Auftraf des Königs malte
er die Verklärung des S. Francesco Ferren
für die Hauptkirche von Gaeta und einen S
Ferdinande von Castilien für die Kapelle des
Königs. 1864 wurde er Prof. an der Akad.
SU Neapel und erhielt bei den Attsstellttoffeo
1866. 1867 die goldene Medaille. Als Hbf-
maler des böurbonischen Königshauses erhielt
er den Auftrag, die Züge Ferdinands II.
•nf dem Totenbett festzuhalten und ^äter
»eine letstsn AagenbUcke darzustellen. Die-
ses Bild wurde wahrscheinlich bd der natio-
nalen Erhebimg 1860 zerstört. Die Anhäng-
lichkeit an das Königshaus schadete ihm nach
der Einigung Italiens, und tt erhielt nur we-
nige Aufträge. 1868 malte er für den Mar»
chese Cappeln eine Madonna della Miaerf-
cordia für die Kirche S Demetrio dei Vestini
und später den Tempelgang Mariae für die
Kirche S. Maria della Scala zu Neapel. Spä-
ter fand seine altväterlidie Malerei kdne Be-
achtung mehr, und C. Warb arm tnd ver-
gessen.
De Gubernatis, Dix. d. art ital. — V i I -
lani, Scritt. e artist Pugliesi. 1904 p. 182. —
C ä 1 1 a r i, Stor. dell' arte conteap. — II Sag-
giatore 1844, voL IV, I ISS» IST. — BoOett. d'arte
1908 p. 219 ff. G. B.
Caldara, P o 1 i d o r o, ital. Maler, nach
seiner lombardischen Heimat meist PoUdoro
de Csrwwfff» genaant Der Faailiennaaie
Caldara ist nur von Loniazzo überliefert. Das
genaue Geburtsdatum ist unbekannt Die
Nachrichten darüber schwanken zwischen 1180
und 1600. (Protomoteca Cspitoliu, ForaeHn
1480, Mem. d pitt. Messin. 1408, Fiorillo
1495, Tas&i 1499.) Nach Vasari könnte er
nicht vor 1496. am ehesten um 1500 geboren
sein, da er ihn mit 18 Jahren (Lod. Dolce
mit 81) seinen Künsdetberaf entdtcfcfn lilt,
während er als Maurergehilfe im Vatikan
zur Zeit der Ausmalung der Lc^ien (1614
bis um 1521) tätig war. Das von Passavant
crwihnte angeblicfae Selba^oetrit in Pnuik-
fiirtt weldies ttu, ebenso iwie das Fortrilt
der Vasariausgabe, als Greis darstellt, obwohl
er 1543 &tarb, ist natürlich kein Argument
dagegen, ebensowenig die späten Nachrichten
(Taja, Oiattard), wekbe abm berdta be>
stimiBtn TWle der MalereiiB in der Stiasa
della Segnatura (1608/11 Auffindung u. Ver-
brennong der sibyllinischen Bücher), in der
Stanza d'Eliodoro (1512/14 die Allegorien der
Baaia) and in der Stanza delf Incendio ^17,
die Id Xem&ii-md iHe FÜisleubiklniaie) zu*
weisen, deren Autorschaft sich jedoch na-
mentlich in dem jetzigen Zustand (Restau-
rierung durch Maratta) schwer entscheiden
liSt. Wabncfaeinlicber wire aein Anteil an
den erst nadi Raffaels Tod entstandenen Gri-
satUen des Basaments im Koostantin-Saal,
welche 14 Geschichten aus dem Leben Kon-
stantins darstellen. Die jedoch auch hier noch
tiitiwr wttmUaimiutmAt» QaeU& VasacL wciB
ancn cwvon mcnrs vao erwannc um nur m
Zusammenhang mit den Arbeiten an den Log-
gien, aber auch hier ohne bestimmtere An-
gaben, nur in jener anekdotischen Form, wel-
che die apitcren QueUen in fast novdlistiicber
AtngeataltBng wiedcrliolen. Anf ihr beiidil im
letzten Grunde die ganze Annahme seines
Schülerverhältnisses zu Raffael. Als eigent-
liche Schüler Raifaels sind nach der heutigen
Auffasaung überhaupt nur Gfadio Ramanm n.
Francesco Pcmi zu bezddmeB. Die Unridi*
tung einer Werkstätte im weiteren Sinn ge-
hört erst in Raffaels letzte Lebensjahre, als
Giovanni da Udine, bereits ein fertiger Künst-
ler, mit ihm in Vcrbiadong trat u. die Ober-
aufiridit 9bcr die Ausatflaag der Loggien cr^
hielt. Diesem unterstand dann allerdings eine
ganze Reihe von Künstlern (wie der infolge
seines spiten Geburtsdatums auch nicht vor
1619 einznreihende Pietino del Vaga. Felle-
grino da Modena, Vincen» da S. Gimlgnano),
zu denen im letzten Lebensjahre RaflFaels u.
nach seinem Tod auch Polidoro gehört haben
muß, der demnach eher als Scfafiler Gidioa
und Giovannis da Udme an bewkhnen iit
Seine Verbindung mit der Rafttelwtrfcstitte
kann aber auch nicht lange gewährt haben,
da Vasari seine weitere Titigfcdt ausdrück?
Heb ab seUMindige UnstcUt, n der er sidi
37T
L;igiü.ioa by Google
flrit tineni nir in dfewn TmimniHrfiiiig' cr>
wihateit Künstler, Maturino da Pirenze, vfr-
ttand, der damals schon als Zeichner nach
Antiken einen Namen hatte. Sie verlegten
iich «nf jene iJSgn&ticf genannte, mono-
ckfOMM Art der ddnritivcn FiMiedefiBuIefet,
welche von Vasari wohl mit Recht auf das
Vorbild des Baldassare Peruzzi zurückgeführt
wird nnd der Polidoro offenbar seinen Ruhm
widwikl dnrdi den er x. B. in dem literari-
•ehnWcrlidwiiui der Zeit; (Lomeza^Tenqiio
dctla pittura) seinen Platz unter den 7 ,,go-
vematori dell' arte" neben Michelangelo, Raf-
fael, Leonardo und Tizian erhält, ein Ruhm,
der not heote gar nicht mehr recht begreif*
Hdi ii^ idKMi daran, iveil eben jene rSmi»
•eben Werke bis auf spärliche Reste nicht
mehr erhalten sind. Die anekdotische Moti-
Ticrung, daB er imd Maturino diese Art ge-
wählt hätten, weil sie erkanatci^ daB si^ all
späte Anfinger, es im „oolbritai" nidit mehr
weit bringen könnten, ist natürlich nichts an-
deres als eine für die Kunsttheorie des 16. u.
17. Jahrhunderts sehr bezeichnende Ableitung
CS faciOL Vasari und die seinem Bericht fol-
genden Biographen fBbrett mehr als ein
Dutzend solcher Fassaden mit Namen an,
ohne dabei Anspruch auf Vollständigkeit zu
cfMwn. Denn ma 4k Vorstellung des Zahi-
lOMi ao enwcktn, sagt er übertnäbcsd : „Es
gab Irin Zhnmer, Palast, .Garten oder Vigne,
wo sich nicht Werke von Polidc ro u Matu-
rino befanden." Bis auf geringe Reste an der
FMsade des Palazao lUkai In der Via della
maschera d'oro ist uns von all dem nichts
mehr unmittelbar erhalten. Nur die Kompo-
sitionen sind uns noch durch Stiche u. Hand-
zeichnungen bekannt welch letztere in den
Sammlangen meist mter Polidoros Namen
gehn, aber nur in ganz wenigen Fällen Ori»
ginalentwürfe, vielmehr bloB Nachzeichnun-
gen sind, die von der Popularität dieser
Werke bis ins 17. und 18. Jahrb. zeugen.
Noch vbo ebem Kimstler wie Pietro da Cor-
tona ist überliefert, daB er sie kopierte, eine
Tatsache, die für die Erkenntnis des Kunst-
wollf-nj riie.MT Zeit sehr wichtig i5t und P.s
Werken in der Entwickltmg der ital. Kunst
eine ganz bedeutende, wem auch noch nicht
völliif geklärte Rolle zuweist. Einr fa?t voll-
ständige Liste der Stiche nach diesen Kom-
positionen Polidoros u Maturinos (von Chc-
rubino Alberti, Giulio Bonasone, G. B. Cava-
lieri, Job. Saenredam, Hendrik Goltzius, Job.
Sadeler, Raff. Guidi etc. im 16. Jahrb., von
Stefano della Bella, G. B. Galestruzzi, Pietro
Santo Rartr li ij. n. im 17. Jahrh.) gibt Tassi
im .Anhang seiner Vita Polidoros. Dem In-
halte nach lassen sich 8 Gruppen unteracbei-
dcn: Reine Historien, welche, abgesehen von
den bibliacbcn Darstellungen, meist der römi-
schen Gesdndile, und nmr aidi Livioa (Kanb
der Sabinerinnen, Horatios, GoeHa. CamShis
u. Brennus) od. der antiken Mythologie (Per-
seus, Herkules, Saturn und Jupiter, Raub der
Proserpina, Odysseus und Ajax) entnomxnen
sind; femer allgemeine dekorative Kompo-
sitioaen mid Binadgestalten (Schlachten, Op-
ferszenen, Pamass, antike Gottheiten), sdilieB-
lich rein dekorative Stücke (reliefierte Va-
sen, Kränze, Opfergeräte, Trophäen, Putten-
friese). Diese 8 Gruppen, von denen Beispiele
im Stich cinadn und in Serien (z. B. Vasa ft
Polydoro Caravagino pictore inventa, RotMt
1B82, V. Ch. Alberti. Bartsch XVII. 1«— l*«*)
erhalten sind, wurden bei der Dekoration der
Fassaden nebeneinander verwendet, wie das
eindge im Original erhaltene und von allea
berühmteste Beispiel zeigt: die Fassade des
Pal. Milesi (später Cesi, jetzt Lancekitti) in
der Via della' Maschera d'oro. (Brief Poli-
doros an den Auftraggeber, den Magnifico G.
Airt. Milesi, vom 7. 10. IBSB.) Das 1. Stock-
werk schmücken Szenen aus der Geschichte
der Niobe, darüber zwischen den Fenstern
berühnite Männer der Antike, unter den Fen-
stern des 2. Stocka d Szenen ans der Mytho-
logie wid rdtt. Geacbidite abwechselnd mit
Trophäen und Armaturen. Das übrige ist
nur mehr in Spuren erhalten. Zeichnungen
dazu befinden sich in der Galleria G^rsini in
Rom, in den Uifizien wid in der Ambrosiana
m Mailand (hier vielleicht ebciKKesetben, de-
ren Diebstahl 1611 von Pietro Stefanone aus
Piacenza denunziert wird), von denen einzelne
Blätter wohl mit Recht als Originalhandzeich-
nongen P.s aageaprocben werden. Sie geben
retaliT noch den besten Begriff TOn seinem StiL
Zwei Dinge spielen in den Werturteilen der
Zeitgenossen eine große Rolle: Sein „Chia-
roscuro" u. seine Kenntnis der Antike. Dies
sind auch tatsächlich die xtm Punkte in
welchen er filber den Stil der Raftdadnde
hinausgeht, während er in der KompoMtioo,
in den Tjrpen seiner Figuren sich an Raffael
und Giulio Rootaiio audilieBt. Dabei tat
der Ausbau enMs ardiioiogncfacn ApparaM an
deboratfven Zwecken nor cme Ironseiimuliia
Weiterbildung der antikisierenden Tendenzen
der RaSaelschule, welche auf seine Zeitge-
nossen einen groBcn Eindruck machen mußte.
Die Wand au seinem Chiarosotrostü , iat
jedoch ans den Grnmilen im Vatikan nodi
nicht genügend erklärt. Er läßt seine- Figu-
ren aus dem Dunkel herauswachsen, indem er
sie in eine völlig unnaturalistiache; künstUch^
subjdctive Beleuchtung st^t, durch die er
den Erscheinungen eine bis dahin unerhdrte
Plastik verleiht Er stellt sich damit ge-
wissermaßen als eine Analogie zu Corrcggio
dar, welcher ähnliche Resultate anstrebte. So
wie dieser kam er damit den künstlerischen
Absichten einer viel späteres Zeit, des 17.
JalMk.. artgwen. Dies arttllrt dnenailab «•>
uiyki..L.L; üy GoOglc
Caldara
wie bei Correggio, seine Popularität in dieser
Epoche^ andererseits hat es dazu geführt,
dÜB er Jd der alten Literatur Uafig mit
ariaent, wie PoKdoro nach deia Gcbortiort
benannten Corapatriotcn Michelangelo da
Caravaggio, verwechselt wird, dessen Stii,
fast hundert Jahre später und auf einer
ganz anderen Baaia ein ihnlirfifa Ziel bat.
£a liSt aidi aocb nidht crmeNen, öb vnd
wieweit P s Stil — so wie es von dem
des Correggio erwiesen ist — Elemente zur
Entstehung dea Seicento-Stils geliefert hat.
Gvricaen wurde Polidoro femer ab Land»
acbAamakr. Dioer Ruhm geht auf seine
S Stenen aus dem T.cben der hl. Magdalena
ffir Fra Mariane del Piombo in S. Silvestro
a Montecavallo zurück, wo vielleicht das
erstemal in der ital. Kunst die heilige Ge-
schichte bloS als Staffage einer idealen Land-
schaft dient, eine Auffassung, die auch erst
im 17. Jahrh. durchgedrungen ist. Diese rö-
miacbe Tätigkeit P.s fällt in die Jahre 1680
bis 1628. Der „Sacco di Roma", der das
geistige und künstlerische Leben der SSadt
auf Jahrzehnte hinaus verödete, und in sei-
nem Gefolge die Pest von 1528, scheinen auch
P. aus Rom vertrieben zu haben. Sein Ge-
nosae Maturino loll in dieacm Jahr an der
Pest gestorben »ein.
Es folgt nun P.8 AofottlllJt in Neapel,
deaicn Datier aich nicht goiau angeben liAt
Dia Tfetaiddidie ist durch anekdotenhafte
Nachrichten völlig verschleiert. Gegen den
Bericht Vasaris, nach dem er in Neapel be-
schäftigungslos gewesen wäre, „weil diese
Herracbaften wenig Intercsae für wirkliche
Ktnstweilce hatten", wenden ddi De Domi-
nici lind Ta^si, die eine rührende Ge,schichte
von seiner Aufnahme durch Andrea Sabba-
tini den angeblichen Raffaelschüler, zu er-
idUilcD wiaNiL Die Angaben der Topographen
amd widersprechend, dodi achetnt P. auch
in Neapel vor allem seine dekorative Tätig-
keit als Fassadenmaler fortgesetzt zu haben
(Capacwio: Fresken am Haus des Regenten
Revertera, De Dominici: PaL der Heraogin
von Gravina, Haua dea Diditers Bern. Rotn
dCi). Auch einige Tafelbilder werden ihm
angeschrieben: so in S. Maria del Popolo, in
S. Maria delle Grazie, der Kirche der Fisch-
bändler (Pietra del Peace), die Apostelfüratcn;
daaelbat das Hodnltarbild der Ifadonna nk
einer Fcgcfcucrdarstellung usw. Andere Bil>
der sollen nach I'landern und Spanien ent-
führt worden sein, wie z. B. dif Bilder an
den Decken zweier Zimmer in der Casa Rota.
Nidrt aus Neapel, wie filschlhdi bdunplet
wurde, stammt die jetzt im Nationalrauseom
in Neapel befindliche große Krcuztragung.
Sie ist in Messina entstanden, wohin sich P.
vielleicht Anfang der dreifiiger Jahre begab.
Sab Ldirvcrhillnia an den Neapdhaoem G.
Bern. Lama und Marco Cardisco ist sehr
problematisch, wahrscheinlicher das zu dem
Spanier Fr. Ruvialc, welcher auch den Bci>
namen „Polidorino^ §&ute. — Pji Ibapt>
werk aus der letzten Periode ist eben die
seilen von Vasari gerühmte Kreuztragung, im
Auftrag des Pietro Ansalone, Konsuls der
Iranischen Natk» ior die Kapelle der kata-
loniachen Brndarscbaft vor IBM tiiirtwitilnti
wie ein Gedicht des Prete Altbrando aus
diesem Jahr und ein Sonett des Abb. Mau-
rolico beweisen, ein groBkompooiertes, aber
wenig erfreulichea Bik^ daa acbon von Bal>
dfaiucd als ZeoiBi» fir FiU^it ala
Kolorist angeführt wurde, in welchem jedoch
die klassizistische Kritik eine tadelnswerte Mi-
schung von Naturalismus und Idealismus ge-
sehen bat. Das BiU kam acbon Ende dea
18. Jahrb. nach Neapel. Ab Kari V. «HB
auf seiner Rückkehr vom tunesischen Feldzug
nach Messina kam, errichtete ihm die Stadt
auf der StraBe zum Dom zwei hölzerne Tri-
uinphbcgen, deren Bemalung P> übernahm,
jjica m we leute oanerte nacnricnt «dct
seine Tätigkeit. In den ,,Memorie dei pit-
tori messinesi" (1821) ist »och eine ganze
Reihe von Werken überliefert, die zum größ-
ten Teil bereits dem Erdbeben von 1788 zum
Opfer fielen: daa Mwqitaltaibtatt fa der Kir-
che der Carmini, in deren Kloster P. gewohnt
haben soll, eine Transfiguration bei den Bene-
diktinern, eine Geburt Christi in der Kirche
del alto Basso, nqrtbolagische Darstellungen
(Mcleager) für lU« Ptmilie Balaami, Fresken
in S. Maria degli Angel i und zahlreiche an-
dere, heute nicht mehr festzustellende Werke
in den Kirchen Messinas. Lanzi erwähnt eine
Serie von Pasaionabildem, die er bei Lord
Hamilton gesehen, der sie m Sinlian erwüi*
ben hatte Wie P s Leben ist auch sein Tod
in einer fast noveilisuschcn Form überliefere
Sein Schüler Tonno Calabrese soll Um in
der Nacht vor aeiner Abreiae nach Rom
ermordet habci^ um alch Vs reiche Biapai^
nisse, die er eben behoben hatte, anzueignen,
und ihn dann vor die Tür seiner Geliebten
gelegt haben. Jedenfalls starb er eines ge-
waltsamen Todea 1548» (nach Di Idarao
schon ipor 1641) und wurde bei den Karnwli»
tern begraben. Von dem Dutzend Messincser
Meister , die als seine Schüler genannt wer-
den, hat keiner eine Bedeutung. Die Me-
moria nennen an erster Stelle den Deodato
GuHiacda, der audi daa Bild der Gebvrt
Christi vollendete.
Die Berühmtheit P.s, die charakteristische
Monochromie seiner Werke und schlieBlich
auch seine Verwechslung mit Michelangelo da
C. erklären die groSe Reihe von Zoschrei-
bungen an ihn. Sein Name diente zur Be-
aeichnung einer Gattung. Solche Bikler aind
dk DwatcOaiig vom Tode der Piokrii lin
370
HofmuscMm in Wien Ciett. ia Tcaien' Tlwi-
trum pictoricum), die auf Kupfer gemalte
Schlacht in Dresden, der Zug durch das Rote
Meer tii der Bridgewatergallery und die
ApoitdIQnieii ia der GrocveacnsiUeiy in
Loodoii; cne Serie toh bekshiidieii Dentd»
langen in Hanxpton Court (bereits im Ver-
xeichnis der Gemälde Karls I. erwähnt). In
der Galerie Liechtenstein, Wien, wird ihm
eine Kopie aedi lUffael (grode lU. Familie)
zugrarnneBea. aoco in den luveuureo ocr
Prager Wais. Kunstkammer werden 8 nicht
mehr identiiizierbare Werke von ihm ge-
nannt. Auf einer Verwechslung mit Micfael-
«agdo da C beruht wohl die Zuadiretbung
«inee fiildei im Pkl. Bempoete in LJnebon,
das eine Kopie nach Carracc! darstellt, ebenso
die von Zjuiotto im Pal. Manfrin in Venedig
genannten „Giuocatori". Auch aoost werden
f^ aoch m Itaüen yietiMdb der >.Hmb<-
'Stitie0 seiner Tttigfcrit ^Verfa "^*f *
in Citti di Castello die Dekoration einer Log-
gj« im Pal. Vitelli. ein Wunder des hl. An-
tonius in der Casa Mancini daselbst, eine
HerIcnleidMitelltmg in Rovigon Cam SUveetri.
in BreMie, Cim BerUeoni, eine Ifadom».
Ebenso befinden sich in allen größeren Hand-
setchnongsammlungen auch außerhalb Ita-
liens zahlreiche Blätter, die P. meist aus ganz
Interlichen Grfindea aodi «it der Überlie-
fenmg dm 18. Jabik nigcadirid»en werden,
unter denen eine sorgfältige Kritik jedoch
sicherlich noch manche Origimde wird nach-
»"dsen kömien. Solche llad c B. sicher
mdhrere Blilter im Lomn mit Vorzeich-
tningcB fBr kumigewefliliAe Erzei^nisse
(Degenklinge, Ciefäße).
Va»arj-Milane»i, V Hl ff. — Lod.
Dolce, L'Arrtino (Edii. 1393) p. «1. — Lo-
ra« 1 1 o, Trattato della Pitt. (Edii. 1844) II
248 rtc. — Baldinucci, Not. dei Prof. del
DU. (Edix. Ranalli iS45 ff.) II 207 fT. — Eu-
fe n i o, Napoli Sacra (1623). — Capaccio,
I Foraatier« etc. a Napoli (1630). — G. Celio.
Mcm. etc. di Roma (Napoli lft38). — Titi,
Ammaettr. etc. di Roma (1686) ; Deacriz. etc. di
Roma (1768). — Celano, Not etc di Napoli
(leOS). — MaWaiia, FeUina Pittr. (Edix.
1841) I »34, 313; II 166 - De Dominici.
Vit« de' Pitt ete. Napolcuuii (1742 tl.) II 41 f.
— CDi Marzo, I Gagini e la actilt in Sit,
188t. — Samperi, Meaaina üluatr. (1842) ;
MeBrincal iUuitn u. Iconologia V 607. — T a i a,
Paecfli. dei Vaticano (1750) p. 181, 225/8. —
Ckattard, Daaer. dd Vaticaao (1757) II
B08 ff, — Carbeai-Chiaaola, Lc Pitt di
Bteaeie ClfM) p. tl. — Siciemoado, Deacr.
m. di NaMU (1788 f.) n IM: m iii. -
Teasi. d^ Pitt «tc BefgUL (lTt3) p.
n S, — Bartoli, Le Pitt atc di Kovigo
C1793) p. SM. — (Creaa« Cacopardo),
flcm. de' Pitt Hasalnaai (1881) p. 39 ff. : Gdüb
per Messina p. 3 etc. — Mancini, Citti dl
CaiteUo (1832) I 104, S72. — Scarabcltt,
Gaida di Piaoenta (1840) 188. — Waagen.
Katw. ti. Katler in Englaad (IttT ff,) I 320.
41*, 499 i II 184. 4M. --Jae«««m«rt ia
Ohl d. BMfts UM p. 88M8L - D Bnooamtl.
Janoar 1867. — Le Tareaillf, iriMuM de
Rome moderne (Paria 18M). — Genesio Mo*
randi. L'Arte oeUa Dcooras. ItaL (llHaaa
1874). — Moralli. Die Galerien Mänchta «.
Dre«ien (1891). — Filangieri, Indioc d.
Artet etc. Napolet (1891)^ — Habich ta Krt-
chron. 1898 p. 375, 448, 59L — DoUmayr
in Jahrb. d. Kataammlgn d. Allerb. Oaterr. Kai-
»erh. XVI 236 fl. — Costa u. Ventnri io
L'Arte 1898 u. 1900. — G r i 1 1 i in Raas. d'Aite.
Jtüi 1905. — Hermanin in Bollett d'Aitc.
1907. — E. Maccari, Saggi d'AitJdtettura
(Rom c. 1909). — Rolf», Geich, d. Malerei
Neapeta (1910> p. 9, 182, 190, 200/1. B n r c k -
hardt Der Cicerone (Auag. 1910) — Gileric-
Kataloge. — Kat der Omamentstich-Saramlfn
ra Berlin (Jessen), Wien (Scbcatkg). — G u i I -
mard, Lea matoea omeaua. — lavcnt c^n.
des Rieh. d'Aft de In RiM^ Rravteee, Momna.
ciT. II 78, 245. C. S.
Caldaxol«, s. MtglHrh, d#, und damit vcr^
bimdene Vomameit.
Caldecott, R a n d o 1 p h, Illustrationsreich-
ner, Maler und Modelleur, geb. am 22. 8.
1S16 ta Cheeter. t em IS. 8. IfiSd in St.
Augoitine in FlorldB (Nordamerika). Ob-
wohl er schon a!.? Knabe im Schnitzen von
Tierfiguren künsüeriscbe Neigimgen und An-
lagen bdnmdete, und echon 1861 die von ihm
auigcführte Skizze ciBM Hotelbramlet In
ehester in den „Ilhntrated Ljondon Newe"
zur Veröffentlichung gelangte, wurde C. der
Familientradition gemäß in Whitchurch und
Manchester zum Bankbeamten auagebildet.
Erat all er 1870 zum enten liale nach Loa>
doB kam, cntechloB er tidi auf den Rat
Thom. Armstrongs zur Künstlerlaufbahn
überzugehen. Nachdem er 1872 definitiv
nach London übergesiedelt war, betrieb er
aa.der Stade Scbool o< Art zanicfaat ICat-
stuuieu ujiiei sir Bm b ujuibi unu tiai nann
in Jules Dalou's Büdhauerwerkstatt in CThel-
sea als Schüler ein, um durch Modellier-
übungen sein Formgefühl zu stärken. Die
Ausatelltmg der R. Academy beediidctc er
1876 und 1878 mit vereebicdcoen aeicÄne«
rischen und pla.<uischen Entwürfen und noch
1882 war er daselbst mit der Reliefdarstel-
lung einer Szene aus Spencers ,,Astrophel"
vertreten. — Protegiert von Henry Bladc-
bom, dem Herausgeber d. »London Soeictjr»
begann er echon 1868 als Illuatrationazeichner
sich zu betätigen. Eine seiner Skizzen für
die genannte Zeitschrift kam dem Holz-
schneider James D. Gx>per zu (Besicht, der
schon seit längerer Zeit nach einem Illustrator
für Washington Irving» „Sketch-book" ge-
sucht hatte, und auf deas^ Veranlassung C.
dann Ende 1375 eine Auswahl von Illustra-
tionen zu diesem Buche Irvings erscheinen
KeB imter dem Titel „Old Christmas*. Wei-
tere Erfolge erzielte der Künstler mit seinen
nittatratTonen zu Irvings ,3racebridge HalT
(1876) und zu Comyns Carr's „North Italian
Folk" (1877). Sein Hauptwerk schuf er je-
dodi mit jcanr Po|ge von bwitfiifUg fliB>
880
uiyki..L.L; üy GoOglc
Caldeira - CaUkr
rtrierten Kioderbüchertt, die 1878 zu er-
•cheinen begann mit „Jolin Gilpin" und «The
Housc that Jack built" und hierauf weiter
fortgesetzt wurde mit Goldamith's »Elegy on
the Death of a Mad Dog" und „Babes in
tbe Wood". 1879 illustrierte er Blackbums
,3rcton Folk", 1888 „Aeaop's Fables with Mo-
dern Instances". Unter seinen letzten Ar-
beiten sind noch hervorzuheben „Elegy on
Madam Bki zr" u. „The Great Panjardrum
Himadr. Seit 1682 war er Mitglied des
Inidtale of Fatalen in Water-Cotoon. >-
In allen seinen Illustrationsarbeiten wuBte
er djc Zeichnung in geschicktester Weise dem
jeweilig in Aussicht genommenen Reproduk-
timsverfahren itilgemäB anzupassen. In der
iBompositorisehai Erfindung und adchneri-
schen Ausführung seiner Blätter entwickelte
er ebensoviel Grazie und Humor wie liebe-
volle Kenntnis des Landlebens Mit beson-
dmm Gewhick und Pbantasierdchtum be-
htaMle er Dttitriltuifen. atu dem altvite-
rischen Leben der Biedermeierzeit sowie na-
mentlich Szenen aus dem Kinderleben, um
derentwillen man ihn geradezu als den „Good
PwlillfaH'iattoMtu^^feite ZriclT
nungen für Zeitschriften wie die schon er-
wähnte „London Society", für den „Punch",
den „Graphic" tmd andere. Das British
M oMuni besitsi von ihn nUreiclie Feder»»
Blrietift»» Kreide», ^ndi» und AqmrdI*
Zeichnungen, die sämtlich auf der am 11.
6. 1886 bei Christie in London veranstalteten
Versteigerung des Nachlasses dieses »highly
taknted Artist Cakkcott" erwofbcD
wütitn. Weitere BO ZcUdmngeB Ca cbs
der Samml. C. T. Waddell-Manchcster kamen
am 5. 6. 1890 bei Christie' zur Versteigerung.
Die Art Gallery zu Manchester erwarb von
ihm a kleme GcmUde, betitelt «The Girl
I left beUnd me* md „May Day*
P. Fitcgarald In The Gentlemans Maca-
riac 1880. — W. B. Henleyin The Art Joum.
1881 80e-tl»: cf. 1886 p. 187. — The Port-
foUo 186S p. 14«: 18M p. «4; 1887 p. IM. 18«.
— W. Cloaah ta The Maarhrilar^Nai».
View vwB jmim. — et PilUtea in Gaa.
daa B.-Artt 188« IS».*- Lady I>ilk« in
Tk* Art Joora. 1808 p. 198 ff.. OOS ff. — Bia-
yon, Cat of Drawings ete. in the Brit Mm,
1808 I 178 ff. — Bry an, DicT. of Paint (1008)
t — Graye«, R. Acad Exhib. (1005) I. —
Penn eil, Modem IKustr (1905) p. 86. — A-
Dayot. La Peintare Anglaise (1806) p. 807.
816, 329, 336. — H. M. Cundall, HUt. of
Brit. Wat CoL Paint (1908) p. 192. — Dict of
Kat Biogr. (1008) III Ml. — Kmt der Art Gall.
■n Mmcheiter lOlÜ p. 18. M. W. BrockwtU.
Caldeira, D u a r t e, portug. Miniaturmaler
aus Lissabon. Sein Name erscheint auf dem
Titel eines mit schönen Miniaturen geschmikk-
ten Werkes: (}enealogia universal de la No-
biliasima CAza de Sandoval", als Unterschrift:
Ednardoa CaMeira Ulisaipooa Scripsit anno
Dni 1612. Ob er nicht bloß der Kalligraph
des Manuskripts war, muB dahingestellt blei-
beo. Daaaalbc befindet aicfa in der Fteiaer
BiU. Bat
Raczynskl^ hm aeta dB PartBgal p. 007 u.
Dict p. 88. A. Haupt.
Caldelari, italien. Bildhauer, der Anfang des
19. Jahrh. in Paria lebte. 1812 und 1614 stellte
er einen Nardt b Marmor aa^ 1B14 Fnw an
der Lfciche d Gatten, 1817 Androklus mit dem
Löwen, Allegorie der Architektur, Relief für
die Bastillc-Fontine, 1819 Statue des Generale
Moreau, später ein Porträt des 0>mte d'Ar>
lOts. 1817 erhielt er eine Medaille.
Gäbet Dict d. Azt 1831. — L'Ait XL 148.
- Nouv. Arcb. de l'art franc-, 3 i^r.. III 188r
p. 210. — Cat du Loavre. Scnlpt modernes.
Caldern, Gian-Antonio, Maler, Bild-
hauer und Architekt, geb. 1721 in Rrissago
am Lago Maggiore, t 1791, zeichnete Per-
spektiven imd Architekturbilder, kam zeitig
in die Niederlande, wo eich die meisten seiner
Werke befinden. Er erwarb sich die Gunst
des Herzogs von Lothringen Werke von ihm
in S. (jottardo in Intragna, in 5. Antonio in
Locamo, im eigenen Hause in Brissago (Aus-
malnag eiaea Selaoai ITIS), und iUtarvcra^
nngcn w der Kirdw fi, vcrBme da Pbnie m
Brissago 1778.
Z a n i, Enc. met V. — Brun, Schweiacr.
Katlerlex. 1903 I. — M o n t i, Sier. • Alte
prov. cU Como 1900 p. 380.
Caldanbac^ a. KaUtnbaeh.
Caltet^ Alexander Milne, amerikan.
Bildhauer von schottischer Geburt, geb. in
Aberdeen am 23 8 184C, studierte an d. Roy.
Institute, Edinburgh, S. Kensington Schule,
London und, nachdem er 1868 nach Amerika
übergesiedelt war, an d. Pennsylvania Acad.,
Philadelphia. Von C. die Reherstatue des
Generals Meade in Fairmount Park, Phila-
delphia, einige Freifiguren und Reliefs in der
Qly Hall ebcoidort, und mehrere Bronze-
Böam ^ IBB Teil öffentlkb Aofstelling
gelvd» habob C lebt in Philadelphia.
L. Taft^ Hialoty «1 Aneikan Scnlptarc,
New Yofk 1908. — Wbo'a Who in Aneric«
1010—11. B.
Calder, Alexander Stirling, ameri-
kan. Bildhauer, Sohn des Alexander Milne
Cakler. geb. U. 1. l^TO in Philadelphia. Pa.
amnene an oer rcuuayivwni AcwKiny %m
Fine Arts 1SS6— 1890 und unter Chapu und
Falguicre in Paris 1890—92, ließ sich bald
darauf in Philadelphia nieder. (Großes tech-
aiacbes Können, verbunden mit Originalität
d«r Anffaoouag «ad einem feinen GefShI fBr
dekorative Elemente verleiht seinen Statnes
den Reiz frischer Scbaffungskraft. Sein „Pro-
fessor Dr. Samuel D. Gross" vor dem Army
and Medical Museum in Washington gehört
zu den voraüglichtten llMiumenten der Sudt,
und seine 7 Statuen von presbyterianischen
TheokDgen über dem Eingang zum Wttfaer«
3«!
Cdder — Caldmri
spooo-Gebiude in Philadelphia zdchnen sich
durch grofixögige Auffassung und treffende
Chanktcriaicning im. Seia NaidiMi^ 1900
in Parii^ wtifdt tdir geprieMo, md too »d-
oen Ideal-Statuen hat ein „Primal Duooatent**
noch größere Anerkennung gefunden. Andere
Werke voo ihm im St. Louis Museum of Fine
Alt, in der Philadelphia Acadenirt im Frank-
lin Inn Chib, Phltadelpbia, im Flrirmonnt
Park ebenda (Sunken Sun Dial) u. im Throop
Institute, Pasadena. Ca), (monumentaler Por-
ticus).
L. Taft, American Sculpture. — The World's
Magazine September 19 IQ. — Houie and Garden
June 1903. — Out West. Sept 1009, die IcUtea 3
osit Abt>. — Salon-Kataloge. Edmund von Mach.
Galta^ Tbomaik acbott. Kt^entecher,
«ahndieitttldi in E(finb«g, atadi 1710 rcap.
1720 zwei Wappenexlibris.
H. W. Finch am, Artista of British and
American Book Plates. London 1897. B.
Calden, Luis, GlockengieSer in Sevilla
(10. Jahrh.?}, der für die Kirche S. Miguel
nnd die CapiUa de ia Antigua der Kathedrale
dodien lieferte,
G ? s t 0 s o. Art«. ScTill. I 47. U. v. B.
Caldera, Simone, Goldschmied, geb. in
Andora (Rivicra di Ponente). Nachdem er
•einer eigenen Aussage zufolge zur Erlemtmg
•efaier Kvntt ,4iscurrit per varta mundi ioea*
nnd hierauf zunächst in Siena tätig gewesen
war (in den Sieneser Urkundenwerken von
Milanesi u. Borghcsi e Banchi nicht erwähnt),
siedelte er im Frühjahr 1441 auf Einladung
gcnuesiacher Notabein „conttitnlonim supra
fabrica guamimenti reliquiarum corporis beat.
Johannis Baptiste" nach Genua über, wo er
auf sein Gesuch vom 24. März durch Anziani-
Beschlüsse vom 5. u. 17. Mai d. J. auf 8 Jahre
und im Dezember 1447 bezw. im Januar 1448
mf weitere 3 Jahre erbebliclie Steuerprivi»
legien zugebilligt erhielt (Urkondenfonde
Staglienos). Laut Urkiindenfund Alizeris
1452 gleichfalls noch in Genua, laut Urkun-
denftmd Bertolottis dagegen 1454 in Rom
nachweisbar als Juwelier des Papstes (Zah-
lung I6r Arbeiten an einer göld. Rose),
scheint C. später wiederum in Genua an-
sässig gewesen und jedenfalls vor dem 10. 2.
1468 gestorben »t sein (laut Staglienos Fest-
Stellung aus G«aneser Urlnnden fiber Erb-
Bcbaftspronesse zwiscfaen Nachkoonnen).
Den aus obiger Urkundenangabe v. Staglieno
vermuteten bedeutsamen Anteil C.s an dem in
reichster Gotik durchgebildeten, mit 10 Hoch-
reliefs und 4 Statuetten geschmückten silber-
nen Reliquienschreine Johannes d. Tiufers im
Domschatzc zu Genua fmit ('er lüciniK-rn
Signatur des (loidschmicds Terati.u di Da-
niele aus Porto Maurizio, datiert vom 28. 5.
1488) will Saida eingeschränkt wissen auf die
TOm Figurenstile der 10 Hodirefiefs (Dar-
stellungen aus der Täufer-Legende) wesent-
lich abweichenden 4 Eckstatuetten der Ge-
nueser Schutzheiligen Gcurgius, Laurentius,
Sims u. Johannes d. T. — Von dien in den obi-
gen EritprozeBttrininden crwUmtco 4 H&chr
kanaun d. Shnone C. ist GhOImo C. (Sohn
aus einer früheren Ehe Simones?) vermutlich
zu identifizieren mit jenem Giujtino di A»dorm
dt Gtnova, der im Juni und Juli 1454 ä BoB
hohe Zahlungen erhielt fnr JnnilinlliliinMmw
n. Goldarbfiten «n einer Ptpet-Mitra.
M. Staglteno, Appnntl e Doc aopra dhr.
Artist! etc. in Genova (1870) p. l»-a2. 41— M.
52. — L. T. Belgrano In Afah. Star. Ilal.
1870 II 193. - P. Aliserl. Not dd PMl dd
Dis. in Ligmria IV (1879) 1C8 ff. — S. Vamf,
Appunti artist. sopra Lemal» (1870) B, SC —
A B e r t o 1 o 1 1 i. Art. Snbalvinlin RoMa (1184)
p. 15 f. - W. Saida, Gema (Letpi^, E. A.
Seemaan, 190«) p. so. •
Caldecarl, Enrico, römischer Architekt,
tätig um die M-ttc des 19. Jahrb.; leitete
1860 den inneren Umbau des Senatoren-
palastes in Rom behufs Unterbringnig der
städtischen Amter. Sein Neubau des Hauses
Corso No 180—162 i. J. 1844 wurde gerühmt.
Nibby. Itin^rairc de Rome 1877 p. 33. — II
Sagsiatore 1844 II 214—216. Priedr. Soack.
CaMeraii, Giovanni Maria, eigentlich
Zttifonif Maler aus Pordenan^ um IBOO^
t xwiscliett lS6t nnd IBTOl NachaluBer seinen
berühtnten Landsmannes Pordenone und des
Anialteo, oft mit diesen verwechselt. Fresken
im Dom zu Pordenone 1668, in S. Triniti bei
Pordenone, in der Kirche der Passincann
(Passancana) ges. J. M. P. IBIS, dne Tafel in
Dom seiner Heimat Johannes Maria Portuen-
sis 1564 signiert Um 1670 wird an seine
Erben die Restzahltmg für die Kapelle der
Familie Montereale urkundlich bescheinigt.
Lanzi, Stor. pltt III 79. — Nag 1 er, Mo-
nogr. IV. — Maniago, Le belle arti FHulane
1823. — F. di Manzaoo, Ceuni Biogr. d. art.
Friulani 1885. — V. Candiani, Cat. d.
gettt d'Arte in Pordenone 1881 p 22, 2,"!. — Re--
naldis, Deila Pitt. Friulsna 1796 p. 62. —
Lermolieff, Gal. München u. Dresden. —
Kat. d. Gem.- Gal des Kais. Friedr^Mos., Berlin
T, 19D9 p. 177 (Bildnis elMS Bstlsdittger«. viel-
leicht ein Werk C.s). R. C.
CsWetaii, Jneopc^ goB IflOB dne sign. n.
dat Glodte fQr S. Giovami in Olio in Ve-
ncdig.
C i c 0 g n a, Inscr. ven. II 165. B.
CaUaraii, Cxmte Ottone, ital. Architdct«
geb. 8. 8. 1780 in Vicensa, f 87. 10. 1808.
Schüler des Abbate Cerato in seiner Vater-
stadt, hat sich C. später mit Erfolg ganz den
Prinzipien Palludios angeschlossen. Seine
Zeitgenossen nannten ihn Mpriocipe dcgli ar-
dittetti moderni*. Voo Cji Bauten seien er»
wähnt; die zwci großartigen Palazzi LoscM
(jetzt Zileri dal Verme) und Cordellina in
Viccnza, die casini Anti-^irla (lieute Magnoni-
Calvi) u. Capra (jetzt Lamperttco), die Loggia
dei Trisstno dal Vello dT>ro u. einige Villen
das. AuBerhatb Vicenras zciigfn das Seminar
in Verona, die Kirche S. Orso in Santorso,
L;igiu^oa by Google
Villen in Breganse, VivarOb Marottica usw. u.
«adüdi der HoehaHar d. Carmioe in Padua
von C.s Tätigkeit. Seine architckt. Zeichnun-
gen und Schriften sind von A, Diedo, G. B.
Marang r.i, \ RiKato und A. Vivorio in
swei grofien Bänden 1806—1816 u. d. Titel
»I dläegni e «erittl d'Afdiitettara dd Cdde-
fari* herausgegeben worden.
S. Anti-Sola, Un dolente trtbuto di versi
«1 . . O. C, Vicenza, 1804. ~ Arn. Arnaldl
d i I.* T o r n i e r i, La. vita e le opctt del C,
Vic, 1808. — G. Lc Breton, Not. hift ». la
vie et let ourr. de . . O. C. in d. Annale« de
rinjt. de France (italien. Übersetzung Padua
1839) — A. Diedo, Elogio di O. C. in d.
Atti d Accad. di belle arti, Venedic 1811. —
B. Malacarne. Letten illtutr. U Tiu d.
arcbit. C, Vicenza 1845. — Bio«r. Uniren. IX
88. — S. R u m o r, Gli Scritt. Vic. del aec. 18. e
19. I (Vcnexia 1905). S. Rumor.
Calderini, Guglielmo, Architekt, geb.
1840 in Perugia, wo er leine Ausbildung er-
hielt «. seine erste Tätigkeit als Privatarchi-
tdCt entwickelte (Wohnhäuser, Villen, Bade-
anstalt, Friedhüfkapelle u. a.). 1867 beteiliRte
er sieb an der Preiskonkurren« für die Flo-
rentiner Domfastade ndt t Projdrten. die
Gottfried Semper als Juryniitglied lobend her-
vorhob (1S7(! in Parma, 1872 in Maiiajui aus-
gestellt'!. Uie Ausstellungen in Neapel 1877
und in Turin 1S80 betchickte er mit zahl-
reicnen njuwurien m oneniucMn aaiitcn
{Kommunal- u. .Ausstelliingspalästc, Theater-
bauten für Perugia und Odessa, Universi-
tätsneubau für Leiden etc.). Bei verschiede-
nen Preiskonkurrenzen der nächstfolgenden
Jahre cradi werte er hervorragendeil Afchi-
tekten den Sieg mit glänzenden Konkurrenz-
entwürfen, so z. B. mit denjenigen zur Banca
d'Italia in Rom (Sieger Gaet. Koch), zum
neuen Sitznngaaaale des Parlaraentspälastea
n Rom (Steger Bd. Talamo) und zur neuen
Biblioteca Nazionale Centrale in Florenz (Sie-
ger Ces. Bazzani). Er selbst errang 1883—87
die entscbeideiiden Siege in der Preiskonkur-
roBi um den neuen Justixpniut für Rom,'
dciaew Grundsteinlegung am 14 8. 1888 «r-
ftdgte, und der, Ende 1010 nach C.s Plänen
vollendet, am 11. 1. 1911 eingeweiht wurde,
— eine grandiose, 170 m Länge, 164 m Tiefe
md dO m Mnximalhöhe aufweisende Bau-
Motes, deren wuchtig-pittoreske Passaden-
gliederiing u. -Dekorierung in einzelnen Bau-
teilen — namentlich an den Fiügelbauten der
nach dem Tiberflus&e zu gelegenen Hauptfront
— Anklänge an das Barocco Bernin is und
Gal. Alessis aufweist, im übrigen aber eine
auf durchaus nr dcrn-persönlichen Künstler-
intentionen basierende Ausgestaltung erfahren
hat. Ein weiteres Hauptwerk C.s ist der
ebenfalls 1910 vollendete, im Anschlüsse an L.
Pnlettis neue Kirchenfassade in streng klassi-
schem Stile gehaltene mächtige Arkadenvor-
bof (Quadriportico) vor der Westfront der
Basilica di S. Paok> fuori le nrara n Rom.
In aeiocr Vaterstadt Pentia «iikililete C
noch den imgemein harmonisch wirkenden
Prachtbau des Hotel Moderne (vollendet
1908). Auficrdem betätigte sich dieser schaf-
fcnsfreudige Künstler auch als Restaurator
hbloriseber Baudenkmäler (Kirche S. Co>
stamo in Perugia 1888, — Entwurf zu einer
stilechten Renaissancefassade für S. I^renzo
in Florenz 1900), - als Lehrer seiner Kunst
in Perugia und Pisa und schließlich an der
Scuola SnperioR di Applkazione degli In-
gegneri zu Ron, — SOwie als Kunstschrift-
steller (interessant« Studie fiher „Mkhelangek)
Buonarroti e la ptttuim Dodenm" — Fitiii^
1876 — u. a.).
G. Semper in Kunstchronik 1867 p. 167,
174; cf. 1884 p. 710: sowie Ztachr. f. bild. Kat
1892 p. 72, 1SÖ5 p. :i:j5. — II lo Congr. Art. Ital.
e l'Esposir. di B. Arti a Parma 1870 p 190, 260.
— Giorii. d. Esposiz. di B. Arti a Roma 1883-
p. 66 f. — Arte e Storia 1888 p. 232, 1898 p. 8,
1899 p. 30 f. — Illustrax. Ita]. 1889 I 187—190.
— Rasa. N"ax., vol. 94 p. 79—90. — De Guber-
n a t i «. Dir. d. Art. Ital. Viv. (1889) p. 85 f. —
R. R. Padri Benedeit, di S. Paolo a Roma 1900
p. 94. — L'Arte 1901 p. 258. — Raas. d'Arte 1901
p. 792. — A. R. W i 1 1 a r d, Hist o£ Mod. lul.
Art (1002) p, 565 ff. Ztschr. „Der Architekt"
1903 p. 48 f — 11 Manocco 190« N. 23 p. 3. —
Augusta Perusia 1907 p. 33 f. — L. C ä 1 1 a r i,
Storia d. Arte Contcmp. lul. (1909) p. 122, 127;
I Palazzi di Roma p. 341. L. CiUari.
Caldefini, Luigi, Maler u. Bildhauer, geb.
ISdO in Turin, Autodidakt, malt Figurenbil-
der, Tierttücke und Landschaften, von denen
mehrere TOm italieb. Kfinigshause und vom
Musco Civico zu Turin angekauft wurden, u.
pflegt gleichzeitig die Figuren- u. Tierplastik.
Verschiedene Marmor- und Bronzestatucn u.
-Reliefs von setner Hand findet man in den
Kirchen Ttarins und Piemonts^ cfaies scmer
Bildwerke be.-sitzt auch das Turiner Museo
Civico. Für die Stadt Ludenscheid in West-
falen .schuf er einen Monumentalbrunnen In
der Florentiner Kunstausstellung 1807—08
sah man von Ümi ein T andarliaftusmildf
(„Sole di gennaio") und eine bWMCae Bie*
fantengruppe (Kat. p. 72).
Arte Decorativa Moderra II 311. L. CAllari.
frSMfr»ffilj Marco, Maler, geb. am 20. 7.
1880 in Turin ; 1867—70 Schüler der dortigen
Accademia Albertina unter Enrico Gamba u.
Andrea Gastaldi, wurde er unter der Lei-
tung Ant Fontatiesis zu einem der bedeutend-
sten und feinsinnigsten picniontesischen Stim-
mongslandschafter imscrer Zeit iKratigebildd^
der seit seinem Debüt in der Turiner Promo-
trice-Ausstellung 1872 mit Gemllden wie
„Giardino reale" (1878), — Parco antico"
(1874), — „Fine d'ottobrc" (1875). —
„Rive del Po a Torino" (1876), — „Veduta
di Valsolda" (1878) stetig wachsende Er-
folge erntete und in der TUriner Ausstel-
lung 1880 mit 9 durch den Großen Preis für
Landschaftsmalerei ausgezeichneten («emäldea
S8S
eineo wahren Triumph feierte. Die ital. Re-
gi<Tiuig erwarb von ihm 1884 das Gemälde
nTristezza Invemak" (1886 im Pariser Sa-
lon, 1907 auch in Barcelona prämiiert) für
die Galleria Naxknak Modenu in Rom, die
als weiteres Weit: Ca neoerdii^ auch das
Bild ,^tatue solitarie" ankaufte. Das Tu-
rincr Musco Civico besitzt von ihm eine
ganze Reihe voo Gemüden, darunter „Salf
altipiano*, — »Aprile", — „Estate nelle Pre-
alpi", — die Mailänder Brera-Galerie „A
18b0 metn" und „Sole d'Invemo". Als wei-
tere Hauptwerke C.s sind hervorzuheben „II
riposo" (1890), — „MezzofiOfilO^ (1*91), —
„Soleil d'automne" (piemontrs. A!p«nland-
schaft, 1900 in der Pariser Weltausstellung
viel bewundert), — „L'estatc di San Martine"
(1806, — 1906 im Pariser Sakn «i«cateUt).
Eine Mnfangrddw KdlldctiyaiiMtdliav yoa
Gmilden C.s wurde 1898 in Turin veran-
staltet und brachte dem Künstler vielfache
Ehrungen und einträgliche Verkäufe. In der
Florentiner Ausstellung 1807—06 sah man
von flnB noch die OlsciuHde MTcn^orafi In
giro" und ,.Tn Val Pellicc". Gelegentlich hat
er sich auch als schlicht und feinfühlig cha-
rakterisierender Porträtist betätigt. Als Kunst-
schriftsteiler veröffentlkhte er neben abi-
reichen Zeitschriften-BMiy« dM trdnkin
biographische Studie üher seinen jung ver-
storbenen Freund, den Tnriner Maler F.
Moeso CfMemorie postoiM di FilüceiBU
Mosso", — Turin 1884).
De Gubernatis, Di*, d. Art Ital. Vir.
(1889) p. M. — A Stella, Pitt, e Scult in
ri—Oiite (1W3) p. 487— iBl. — Paola Lora
broso in Emporium (Bergamo) 1898 VII 243—
8M (mit Abb.). — E. A ft e II i in L'Arte all'
E«pofix. di Torino 189» p. 179—182. — Dr. Bel-
f i o r e in La Quadriennale di Torino 1902
p. M {. — A R VV i 1 1 ard, HiM. of Mod. ItaL
Art (lOOS) p. 491 - L. Ciliar i, Stor. d. Aftt
Contemp. Ital. p. 328 f., 334, 339 f. —
Einpu.'io Pi'tor. 1880 II 70. - Fanfulla d. Do-
nieaica löbl N. 34 p. 3 ; 1883 N. 6 p. 3. — Italia
Artiitica 1888 p. 198. — Gaz. d. B.-Arts 1900 II
587. — L'Arte IWlp. 289; IWtt p. 309. -
CM. 4. BipoatM. dl Flmn UOf-8 p. 78.
L. CUlari.
CaMariao (Galderini), Giuseppe, italien.
Ifalcr, Kanatfrwmd n. Abate, Mitte dee 18.
Jdirh. in Miilnidt von den in der KspmiBer*
kirchc in Pavia ein Gemälde, der gekreuzigte
Christus zwischen S. Francesco und S. Giu-
■Eppe de Leonessa, sich befindet.
ZnnLEac wanx. — Bartoli, Pitt., icult. ed
dltdin n 181. — FBaali, Lex. Suppl.
R. C.
M a t e o d. A., Buchmaler in Bar-
«AmM, ida Name in Akten der Jahre 1885—
1887.
V i ft B r ». Adic. 1 34. M. v. B.
CaM«t6, M i t e o d. J., Buchmaler in Barce-
kma, wohl Sohn des Vorifen, in Akten dea
Jahres 1419 erwähnt.
V i fi aa a, Adic I 34. M. v. B.
CUtaab Simone, italien. Ck>kiKJinucd.
der 1603 Messeigrifie for d«B Hof v«B Ur-
bino fertigte.
Rjjv bibl. deir arte Ital. 1899 II M. R. C.
Calden», Abelardo Alvere^ Gcnns
und Portritmalcr aoe Pcra, lebt in London.
C. beschickte die Ausstellung der Londoner
Royal Acad. 1882 und 1894, den Pariser Sal.
d. Sc>c des art frant;. 1896 u. 1896 sowie 1900
die £xp d. beaux arta in Paria mit einer
Reihe von EHdem, dem Gegenatand mei-
stens aus dem gesellschaftlichen Leben ge-
schöpft ist („Aftemoon Tea", „Une Char-
meuse", ^ouma ;x il ustrcs" usw.).
Graves, Roy Academy I 1905. — Cat. d.
l'exp. decTi 1 iOO. — Salon-Kat. B.
Caldcröa, Andres, (kddachmied in Akali
de Hcnards. der für den kgl. Hof ailwilclib
erwähnt 1606 and 1680.
Msrtt j Mona«. Eamd. Urt; artbt. 888-
80«. M.w,B,
CaMail^ Fernando, Maler in Sevilla
um 1480.
G e 1 1 o • o, Artlf. Sevül. II 18. M. v. B.
Calderön, Pedro, Bildhauer in Sevilla,
der 1694 daa Monument der Karwoche der
Kathedrale aoabeaaeite.
Caan Baraittdea, Oiaa. 1 18f. M.9,B.
Ckltai^ P e d r o d e. Uder in Sevilta. 1811
führte er im Auftrage des D. Rodrigo San-
tillan einen Altar in der Kirche der hl. Ma-
rina aus, er Idite noch 1028.
Gestoao. Artü. SevUL II 18. M. v. B,
Calderaa, Pedro Lopez, mextkan. Maler
des 18. Jahrh. Erwähnt wird von ihm ein
Abendmahl im Kloeter San Fernando zu
Mexiko von 1728
Couto, Dialogo «obre la pintura en Mexico
1880^ 9. Mi — Lneia Retesfia hiatorica p. 19.
AdoU d* CeuUtuer.
Calderon, Philip Hermogenes, Maler,
geb. am 8. 6. 1888 in Poitiera» f am 80. 4.
18M in IjondoBi Sohn einea spanlsdien
Priesters u Literaturprofessors, mit dem er
1845 nacli I-ondon kam. Zunächst I^ehrling
eines Londoner Zivilingenieurs, widmete er
sich 1860 in Jamea Matbewa Leii^'a Lehrate»
Her in der NcwsMn Street m
1881 — 52 an der Pariser Ecole des B.-Arts
unter der Leitung F. C. Picot's dem Studium
der Malkunst, debütierte in der Ausstellung
der Londoner R. Academy 1868 mit dem
GemiMe ,3r the Waters of BaMoa* and
beschickte sie daim bis 1897 fast alljährlich
mit den mannigfaltigsten Historien-, Genre-,
Landschafts- und Bildnismalereien. Seinen
ersten bedeutenden Erfolg erntete er 1857
mit dtm Gemälde „Bröken Vows", mit den
er auf einige Zeit in prä-rafFaelitische
Bahnen einlenkte. Der durch dieses Bild be-
gründete volkstümliche Ruf Cs erfuhr noch
eine, wesentliche Steigerung durch das 1862
aoigciteUte Gemälde „After the Battle".
Während er bis etwa 1859 eine möglichst
dicke, glatte und leuchtend weiBe Leinwand-
Ly Google
Calderoa — Caider6n Roca
bevorzugt batu, malte er apiter
degcgin nft Vorliebe sof mir cmfidi giiiii*
dicrte Leinwandflächen, wobei er, um seine
Gemälde vor der Fcuclnigkeit der Mauern u.
vor den zersetzenden Gasen der Luft zu
•chütien, gern zwei dicht miteixuoder ver-
klebte Leinwandblitter verwendete. Die 1888
bis 64 ausgestellten Gem. ,,Catharine of Ara-
gon", — „British Embassy in Paris on the day
of the massacre of St. liartholomew" u. „John
Hampden's Burial" brachten ihm die Ex-
w*n""E zum .^sociate" der R. Academy.
Für das 1886 in der R. Academy ausgestellte
vielfigurigc Kostüiubild „Her most High,
Noble and PiDssant Gracc" (seit 1903 in der
Corporation Art Galierjr zu Leeda) wurde er
in der Pariser WeH—Wtelhlg 1867 durch
eine gold. Medaille ausgezeichnet Seit 1867
„Keeper" der R. Academy, behielt er dieses
Amt bis zu seinem Tode bei. Mit den Ge-
mälden „Sighing his Soul into his Lad/s
Face" (1868) und „Home they brought her
Warrior dead" (1877) schlug er schlieBlich
jene pathetische Richtung ein, in der er als
sein Hauptwerk das 1891 datierte Gemälde
„St Elizabeth of Hungary" schuf, das aus
der Chantrey-Stiftung tmter dem Katakig-
titel „Renundatiom" für die Londoner Natk>>
nzl Gallery of British Art angekauft warde.
— Mit G. Lcslie. W. F. Yeames, H. S. Marks,
D. W. Wynfield. G. A. Story und J. E.
Hodgson gehörte C. zur KünstlerKruppe von
St Johns Wood ScbooL Gleich seinen Schul-
genoBsen malte er hanptsicUidi Kostfim-
stücke, die als eine Art Zwischenstufe zwi-
schen Historienbild und Genreinterieur sich
darrtellen, und denen cnw gewisse Kraft der
dramatisfhen Wiritoot aadnwfihaMi ist In
seinen Werken finden rieb framMadie Mal»
wcLse und englische Empfindungsweise zu
eigenartiger Einheit verbunden. Sieben Ge-
mlMe (signiert „Ph. H. Calderoa" tmd
datiert 1868—18801, aus letzterem Jahre anch
em DoppelbiMnis d. Ebepaai«t& C Schvabe)
gelangten mit der Schwabe<^fln« 188S k
die Hamburger Kunsthalle.
Gai. d. B.-ArU 1861 XI 274 ; 1866 XXI W f. ;
1867 XXIII 92, 814; 1808 XXV 66 f.; 1869 II
56, «0. — Ztachr. f. bitd. Kst 1870 p. 374 ; 1871
p. 37«. — Tbe Art Joura. 1870 p. 9 ff . ; 1895
p. 180 ; 1698 p. 190. - The Portfolio 1870 p. 97—
102; 1675 p. 15 f.; 1880 p. 42 f. — The Maga-
xine of Art 1878 p. 197—202. — Rcpcrt f Kstw.
1888 p. 409. — Fr. T. BStticher, Malerw.
d. 19. Jahrh. (1891) I 154. — P. H. Bäte, Eagl.
Pre-Raph. Paintera (1899) p. 91. — H. Mi-
reur, Dict. des Ventei d'Ait (1901 f.). —
Bryaa. Dict of Paint (1903). — Gravea,
S. AtmL (UW) i BOL lastit^ jUMe). - Kat
' ^g. Alt Caa. an X«adi.»W jp. 88 ; der
Kat
dar Kl
flf Bdt Alt aa Londaa UIO a. M Ls
jr.Tk
MIO
William Frank, Maler, g^
am 28. 2. 1866 in London, tätig ebenda, Sohn
von PhiL Hennog. C, Schüler von A. Le-
gros an der Loodooer Slada Sjdnot et Axt,
beschickt seit 18» laal aUjihrHch die Lon-
doner R. Acaderny-Ausstellungen u. seit 19OT
auch den Paris.er Salon der Societc des Ar-
tistes Frantais mit ilistonen-, Genre- und
Bildnismalereien sowie namentlich mit Ticr-
stfidwn, die seinen Ruf begründeten. Ala
Hauptwerke sind hervorzuheben die Gemilde
„Feeding the Hungry" (1882, angekauft von
der Königin von England), — „Pfcrde-
schwenune" und „Pferdemarkt", sowie „Ratp
tenOoger" (1884 und 1886. mit der Schwab«-
stiftimg in die Hamburger Kunsthalle ge-
langt), — „Dante in the Valley of Terrors"
(1SB(]), — „Jchn I^Iampden mortally wounded
at Chalgrove Field. 1043" (1887), — „Gelert"
(Kämpfende Hunde, 1S1)3 in London, 1896 in
Berlin ausgestellt), — „The Crest ol the Hill"
(1888, jetzt in der National Gallery zu Bris-
bane, Australien), — ,,On a Sca-beat Coast
where Hardy Thracians tarne the Savage
Horse" (1906 in London, 1907 in Paris aua-
gestellt), — J>oga playing" (1910 in Paris
prämiiert), — dttu BOdiiisse wie diejenigen
Fred. Corytons, der Miss Clairc Dewrance
etc. In der R. Academy- Ausstellung 1810
sah man von ihm auch eine Bronzcgiuppe
wMatoal Accomodation'*. £r ist der Bcffü»-
der und Ijciter einer eigenen Ldirwerkatatt
für Tiermalerci.
Graye«. R. Acad. Exhib. (1905). — Wbo't
Who 1911 p. 309 Pariser Saloo-Kat (Soc. d.
Art Fran;.) seit 1907. — Kat der Kunsthalle lu
Hamborg 1910 p. 20. U. W. BrockwU.
CaUmn da la Bares, Vicente, Maler,
geb. 170B in Guadalajara, f 1TB4 in Madrid.
Schüler F. (Joyas, hauptsächlich im Porträt-
fach tätig. Für das Kollegium der Primon-
stratenser zu Avila malte er die GdMH dea
hL NoriMiL
Cean Beraiade«. Diee. VI 88.
€«ld«r6n Soca, A 1 f o n ^ o, Maler und Illu-
strator, geb. in Manila (Philippinen), widmete
sich als Soldat atitodidaktiscben Studien in
der Schlachtenmalerei, studierte dann in Ma-
drid unter der Leitung von Cärlos Mugica y
Perez und debütierte in der Madrider Aus-
stellung 1860 mit einem MCafäuus-Intericur
in Tetuan" und mit 2 Porträtstudien. Spiter
auf Kuba ansässig, beschickte er die KiflMb'
ausstellungen zu Puerto Principe (jetzt Ga-
magücy) sowie auch die spanischen Kunst-
ausstellungen weiterhin mit kubanischen und
spanischen Historien- und Sittenbildern wie
»Revalacian dd mar Pacifico k Vasoo Nnfiaa
de Bafboa* (Madrid 1866), — „FanuBa in-
.surrecta espaiQoIa en la isla de Cuba" und
„Voluntarios en Cuba" (Madrid 1876), —
,JSI salto de la (^rilla", — »Fosforeros va-
leBcianos''p — «Üna iadta malicana" (Valencia
IS&Cff etc. Pur Zdtacbftftea wie «La Itu-
stracion" und „Museo Universal" liefarta er
zahlreiche lUustratioasaeichitungen.
I.V.
uiyiii^uü uy Google
Cmlderone — Caleff
0««erio y Bernard, G*L Biopif. de
Alt WmdL *1 8. ZDC (IM 1> uHl
M. Utrillo.
CaUaroM, Pier Casimiro, aizilian. Ma-
ler der Gcfcawani geh, nmcbildrt o. titiK
^ « t II 1 1 ii I -" - * —
■i rllCTIIlO^ DCKBKB QM iUHRU^^n IM
dortigen Circolo Artistko wie aach die Kunat-
auistellungen zu Neapel, Mailand, Turin etc.
mit virtuos gemalten Archilekturaquarellen,
Imerkon de In der Turiiier Anntfllnng
ans dem EktteAoU an MflWCak (Kat.
No. 692). L. CiUari.
Caldenni, Matteo, veoez. Bildh., Antvag
dM 1& Jabrh., voo ihn 8 IfunDOfimd fiber
der Tär von S. Mark dd rimll. «adi un
PaandenadniMMlc voa S. EtHtnMo wn er
beteiligt.
lloschini, Gaida di Venczia, 181S.
Ctldkob Andrea dalle, s. ./l«tfrw dalle
CaUieii, s. Cialdieri.
CaUiai, L u ig i, italiefl. Architekt, beteDigte
■ich 1900 an der Natioaalca Koofairrais fir
die FaiMde von & Lorano ia
eriddt mit 9 endercn unter B
die goldene Medaille. Den ersten Preis er-
warb der römische Architekt Cesare Bazzani.
L'Afti IMl ». M. ~ iMt. dTAMi IMtt p. 79.
C. B.
9, Francesco di Paolo, Maler
in einem TeaOment tob Si. 1 U91
n Vioan. vor.
Aroaldi, Deier. dl VkoBa, Vkeua IRt
I 18, 60. in. S. Rmmmr.
Caldolirer, J a i m e, Bildhauer in Barcelona.
1546 führte er ein hölzernes Proaeasioaskm-
zifix für das Kloster MoMleridB aas und
Übernahm kurs vor 1060 — t*™— " mit Juan
Hngnet de Artft die BiMbeocrarlieiten an der
Orgel der Kirche S. Maria del Mar.
Cean Bermudez, Dicc. I 187. — V i Ii a i a,
Adic II 89. M. V. B.
Caldori, Carlo, italien. Zeichner, nach dem
J. B. Sintea eine Fdge von Altertümern fe>
Höchen hat; erate Hüfte dea 1& Jahrh.
Hainaekea, INek. d. Alt ni. R. C.
GMfvaU, James, Kupferstecher, geb. 1739
in London, debütierte 1768 in der Ausstellui«
der Society of Artist« mit einem Kupferstich
■ach Dav. TcnienT HRattmfinfer* nnd be>
icMckte 1770—80 die AmaUMungen der Free
Society of Artists mit weiteren Reproduk-
tnoastichen nach Gemälden älterer und zeit-
genössischer Künstler sowie namentlich mit
Portrülnvfersticbcn. Unter seinen BUdaia-
süclicu sind barvoitulieben die Portrita der
Catharinc Countess of SufFolk, des Sir Henry
Oxenden, des Sir John Glynnc und des Sir
Roger Curtls O^tzt. nach W. Hamilton), des
Admirala Keppel, der Hiatorilcer David
Hnrae, Tredway Nash and John Gilliet, der
Kupferstecher F. Vivares und G. van der
Cucht, der Schauspielerin Mrs. Siddons mit
ihrem Söhnlein (dargestellt in ihrer Rolle ala
„Isabella". nach W. Hamihoo, datiert ITtKl
etc. Nach W. Hamilton stach er auBcrdem
„Tte Camp at Coatheatb" (1778) und eine
Szene aus Shakespeares „Coriolan" (Akt V,
Szene 8), — nach G. Carter „The Immofta-
lity of Garrick" (1788, die Landschaft von S.
Smith gestochen) nnd wEnfagement betwcm
the Quebec Frigate and Hie Sarreütante', —
nach R. Adams „The Fete Champetre given
by the Earl of Derby at the Oaks" (1774, ge-
meinsam mit Ch. Grignion gestochen), —
MKjh &. Willett mhoi TaiacfaiedMa» JEagd^
Mlttefii 9 Kaffititifthi so „A DeiufptlBn
of the Library at Merly" etc. Auch lieferte
er Kiq)ferstichbeiträge zu Boydell's „Shake-
speare", zu Cook's „Vcyases" und zu Tbom.
Sberaton'a Möbelvorlagenweric .The Cahinet«
Maiict'a and Uphobtcm'a DrnHng»BoQl^.
Die Datienuigen seiner zam Teil unter Zit-
hilfenahme ckr Atznadel in brillanter Technik
auageführten Linienstiche laufen bis 1789 (laut
Bfjraoa AogalN^ — Sein Bruder CaW-
fMff war ab Maler in Schottland titig oad
laut Williamson in Ausstellungen zu Edtal>
burgh mehrfach mit Bildnisminiaturen ver-
treten (t Februar 1819).
Le Blanc, Man. I (mit iit. Lit.). — Hel-
ler-Andresen. Haiüdb. I. — Redgrave.
Dlct of Artl«tt 1878. — P. Jeasen, Kat d.
Oraamest«tichumml. <L Berliner Kstcew.-Mui.
1894 N. 855 — M treu r, Dict. des Ventes d'Art
1902 II. — Bryan, Dict cf Pamters 1903 I.
— WiUiamion, Tbe Hist. of Portr. Miniat
1W4 II SB. — Grave«. The Soc. of Artlata
1907. — DicL of Nat Bk>gr. 1908 III 688. •
COämn, Edmund, Maler, geb. am SL
12. 1852 in Canterbury, Schüler der dortige« •
Sidney Cooper School of Art und der West
London School of Art, weitergebildet im
Atelier Julian in Paria onler Bonlanger nnd
LefclyTre, titig m London ; bcadtidct die Ana-
stellungen der R. Academy seit 1882 mit Tier-
stücken wie Game of Hcn and Chtckens",
— JFor the Safety of the Public" (1887), —
JCran-Prinz" (188Q), — «Arcadian Paatarea*
(tMi^
GravaiV >• Acad. MäkOt. ClifO).
M. W. Brodmin.
Caldwell, William H., engl. Zeichner,
geb. um 1837 in Rochester, f am 87. 6. 1890
in New York als Kamtrcdakteur des dortigen
„Daily Graphic", fir doi tr anch ala lUustra-
tor tätig war.
Aneric. Art Anaual 1899 p. 82. X.
CalK Hendrik de^ hoUind^ Maler. 1171
alt Ldirling in der GÜdo sn Haag, «ter fai
Delft tätig, wo er 1782 bei einem Hanikanf
als „Kunstschilder" vorkommt
0 b T ^ n, ArcUaf XV Mi CUer Callce). -
DeUter Archive. A. Brtäimt.
Calais Domenfcok iMbA. HoliKhnMwr
aus Florenz, 15. Jahrh., fertigt 1492 für flen
Herzog von Calabria einen Casaone mit mu-
aß6
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CateCfi — Calegari
siTiKfaer Ailwit imd iür da» Ontorinn de»
junopa ^ jimr luii pwiiiwiiwii
PiUngieri. Indice d. Art upel. 1891 I.
Calcffl, Ercole, BronzegieBer und -bild-
hauer, geb. am 10, 10. 1631 in Carpi (Mo-
dena), t ebenda, eröffnete 1676, nachdem
er es als Soldat bis zum Capitano gebracht
ktttt^ im alten Sddofi in Caipi für dn Her>
wog Francesco Tl. von Cate eine Kanonen-
gießerci. Als Gehüfrn hat er zwei Schweden,
Meyer und Müller ; sein Lehrer in der Kunst
war Anchise Censori. Bald goB er auBer Ka-
naom' auch -andere Wetl^ Omamentacfamucic
fSr daa Tor dea kerngf. Pädaatea, apiter an
den Fontänen der Zitadelle angebracht. Für
das Hau» Rebecchi ii» Carpi verfertigte er
einen Türlclopfer mit feinen Puttenreliefs und
«inem Atlaa^.der die Weltkugel halt, £. 1687
C> ifeielduiet^ ferner eine Atrferatelranflr naicli
Ant. Begarelli und Herkules mit Antaeus für
das Haus Bettini. Bei der Familie Gandolfi
befand sich eine Kreuzabnahme aus dem
Jahre 1689, in aeablreichen Kirchen und Ora-
torien Kmsifece. Seine letstai Aibcilien waren
die sogenannten M.insfetti, Kanonen flach den
General Mansield genannt.
Z a n i, Enc. met — Tiraboschi, Notizie
etc. 17Ö6 p. 132. — Campori, Art. uegli suti
eatensi. — Chainpeaux, Dict. d. Fondcr.rs
Calegaii (Cailegari, Caiigari), A I c s s a n -
dro, Bildhauer in Brescia, 18. Jahrb., Sohn
dea Santo il vecchio^ Bradcr dca Antonio^
adnif einen Neptun fSr den Gartan des Haoaca
Soardi in S. Maria C.ilchera, einen anderen
für den Palast Mazzucchelli (Martinengo) in
Gliverghe und die Engel, die den Marmor-
lahman dea wundertätigen Madonncnbildea in
S. Giovanni Evangetista trafen. ~ AUs$amiro
jun., Bildh., ist Enkel des obigen, Sohn des
Gelfino C. — Seme Söhne, imbedeutendere
Bildhauer, heilen nach Zani: Gia». BaUitIa,
Goftano, Getüko, Paolo.
Zani, Eoc. met. — Feoaroli, Artiati Bres-
ciani p. 86. — P. B r o g n o I i, Naora Guida per
la cittä di Brescia, 1826 p. 50, 116. R. C.
Calagaii (CaU^gari, CaUsari)^ Antonioi,
Bildhauer, geb. 1606 in Breada, f am 18. 7.
1777 ebrnda, Bruder des Alessandro, arbeitete
zuerst gemeinsam mit seinem Vater Santo in
der Kathedrale zu Bergamo am Altar der
Hell. Femio und RoitiQOk ai^iter am Dom an
Breaeb o. a. die BflMe dea Kardinab Qnirini
über dem Eingang, die beiden Statuen der
Heil. Ottaziano u. Gaudenzio im Presbyte-
ritm, und eine hl. Agnea. Ffir S. Alessandro
lieferte er die Statoe «faur Fidca, für die
WkXnxK Qciia noe wiiwii pameoacn uewegien
Giovanni Evangelista. Femer die Amazone
auf der Fontine am Domplatz, den hl. Gio-
vanni Nepomuk in S. Nazzaro e Celso, die
hL Jnngfran an der Faaaad« der Parodiial-
Ufdie so Bottieeini Sera n. andere Werks in
CrenKma u. Bologna, namentlich reizvoll de-
korative, schwärmerisch beseelte Statuen hei-
liger Frauen in nieiat^licb raffinierter Mar»
Bildhauer, hallen Uttti, Gkmfpt, Smito ü
giovane.
Zani, Enc. met. — Fenaroli, Arti«ti Brc».
ciani p. 87 L — Champeaux, Dict d. Fon-
dcura. — P. B r 0 g n o 1 i, N'uova Guida p. 1. c. d.
Brescia 1826. — P a n n i, Dipint. di Cremona,
1762 p. M2. 56. — L o c • t e 1 1 i, lU. Bergämasclii
III 314 Anmerk. 1. — Aacoso-Malvatia,
Pitture e seult delU citti di Bologna 1782 p. 285,
305, 306. — ViU d'Arte VI 1910 p. 2« flF (mit
Abl>.). — Ein Spezialwerk über die Familie r
von Pompeo Moltnenti wird demnächst
erscheinen. R. C.
Calecari (Cailegari), Giovanni, Maler,
Stukkateur, Architekturzeichner, geb. 1706 zu
Bologna, wo er bis um 1783 tätig war. Schü-
ler von Mauro Tesi und Carlo Bianeooi. Von
ihm sind die Camere della Geografia e Nautica
im Palazzo dell* Istitato delle Scienze c dcil'
Arti geschmückt; der dritte Altar m S Gre-
gorio mit Holzschnitzereien nach seinem Ent-
wurf; im Patazzo Zambeccari Baaitlief von
Giov. Lipparini ausgeführt; StuceoamtwtitaB
Altar in S. Caterina di Saragozxa.
Zani, Enc. met. — A s c o s o - M a 1 vaala,
Pitt e Scttlt. deUa Citti di Bologna 1782 p. 89.
84. 154, IM. 188. — Bianeoni, Gaite <U Bo-
logna 1888. j?. C.
Calegari (Cailegari, Caiigari), Santo, il
vecchio, Bildhauer, Holzschnitzer u. Kupfer-
stecher, geb. 1682 in Brescia, t 1719 (nach an-
deren 1717) ebenda, Schüler des Algardi, Vater
dea Aleaeandro o. Antonio C, achuf mit aaU
nem Sohn Antonio im Dom zu Bergamo den
Altar der Heil. Fermo und Rustico, in Bres-
cia Marmorfiguren am Altar del Sacramento
in 5. Agata. Stuckputten im Chor von S.
Giuseppe, t Rgoren «nd 1 Basrelief mit dem
Martj'rium der Heil. Faustino u. Giovita an
der Fassade sowie den Statuenschmuck und
die Putten am Altar della Nativiti del Signor«
in S. Faustino Ifaggiore, Figuren fiber den
Kranageaima am Palaaao Martinengo am
Mereato del Lino.
ZaoL Eoc. met — Pasta. Pitt di Bergamo.
— Carbon i, Le pitt di Btcaeia 187. 191. —
Barteli, Pitt, scolt cd arch. dltalia IX 191.
— P. BrogaoH Noeva Gidda di Brescia 1888
p. 128, 151. in. — Pcnaroli. Artisti Bres-
cJani p. 88. R. c.
Caügaxi (Cailegari, Caiigari). Santo, il
giovane, Bildhauer, geb. 1722 zu Brescia,
t 1780 ebenda, Sohn des Antonio C. ; von ihm
F,it.saflenschmuck für die Parochialkirche in
Maaerbio, die Heil. Fanatinoa und Giovita
am ChoräuBeren, die Evaagdiaten Lakas tmd
Johannes mter der lUvpd dea Donea n
Brescia, 1779 voUendM.
Zani, BBe.Mt — Fenaroli» AftlBliBna-
«ani p. 89. Ä. C.
Calegari, V i 1 1 o r i o, iul. Maler, geb. 1861
in Pianoro ^rov. Emiiia). auegebildet an der
Akademie an Bdhigna. ^Mg ebemfo; besddekt
die ital. Kunstausstellungen mit gefälligen
Genremalereien wie „Cure matcrne" (Turin
9ß7
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Cakfari — Claul
1884). — JlA Stella tnagRiore" (Venedig 188t),
— „Vacanze pericolosc" (Bologna 1887).
De Gabernatit, Diz. d. Axt. lUl. Viv.
(1869), Agciußte p. 576 f. £. CtUmi.
Calesaii, s. auch CaUegaH.
Calctariao, s. CaptUini. Gtlirielc.
Calend«, G u g 1 i e I m o, Maler, gt b. 1883 in
Neapel, Schüler der dortigen Akademie, be-
idridcte die Ncapekr Kunstausstellungen
1683—84 mit einigen ItolorittiKfa fttSfOlles
Landschaitsstudien.
De Gnbernatis, Diu, 4. Art Ital. VIv.
(18S9) p. 86. L. CAUari.
Calendario, Filippo, Steinmetz, geb. in
Venedig, f ebenda am 16. 4. 1366, — u. «war
wurde er mit anderen TeOnehmem an der
Verschwörung des Dogen Marino Faliero un-
ter den Säulcnarkaden der älteren Piazzetta-
Proot des Dogenpalastes gehenkt. In einigen
venactan. Cbronilnq, deren äheste zu Anf. des
15. Jahrk verfaft wtwde, iit C. aufgeführt
als „fenissimo maistro tajapiera" und als Er-
bauer der heutigen Molo- Front des Dogcn-
palastes, deren Bau 1340 besonnen, IMS ji-
doch wieder unterbrochen wurde. (Der Bau
der Piaaettap-Ftaat begom cnl 1^ mit
der Niedcrlegtmg der letzten "Rr^tt des äl-
teren, schon vom Dogen Seb. Zi.mi begon-
nenen Palastbaucs.) Als ,4»roto magistcr"
Oes Froatneubaues wird C. nirgends erwähnt,
woM aber der Stemmets Pietro Baseggio
C^magister prothus palacij nori") und ein
roaestro Enrico (18S1 „protomagister palacii,
1R56 Stadtbaumeister von Venedig). Immer-
hin acbeint C. eine bedeutsame Stellung ein-
geuoUHUen zu haben, da er von dem km vor
ihm sterbenden Baseggio zum Testamentsroll-
ttrecker ernannt wurde; rückständige Geld-
betrage aus des Letzteren Nachlaß muBten
Ca Erben 1861 an die Nachkommen Baseg-
^k» iMfaiwatiVii Den urkundlichen Nach-
riditen zolblge bcaafi C ucfat nur eine Stein-
metzwcricstatt (zuletzt im Kirchspiele S. Se-
vero zu Venedig), sondern auch mehrere große
FracbtachiflFe (sogen, „marani") zur Herbei-
achaffung von Baumaterialian tau den Stein-
brücben Iatrien% umt nrar Miwohl für den
Dogenpaliat-Neidwa wk Hr Strandbefeati-
gmgsarbeiten auf der Lido- Insel; vermutlich
war C. auch aooit nodi an damaligen Bau-
unternehmungen in Vcoedif beteiligt. Als
aein WcilBlallidiflIt «w von sehica Sötami
woiil }caer HktMio C. tätig, der fan Staats-
gefängnis C>prigioo forte") des Dogenpalastes
sein Leben endete. Die von einigen älteren
Autoren versuchte Identifizierung des Filippo
C mit dem Bildhaoer Filipfo de' Santa hat
sidi alt tnhahbar erwiesen.
L. Cicognar«, Stor. d. Setilt. etc. in Itali»
188S III m f. — A Monti, G. Tjuicredi e
FQ. Calendario (Roma 18M). — P. P a o 1 e 1 1 i,
L'Aichit etc. del rinasc Veneaia (1893) p. 10.
— V. Lassarini. Fil. Calendario l'arcbit d.
tmdis. dal, Pal. Dne. (Veneaia 1804). - A
Dair Aa^na-Gittsti in Nnovo Atek V*'
■ets Vm MT. - IL Tho4« in Isfartar. f.
Kitw. MM p. 181 f. ; cf. 497 f. >. PaohfH.
Caleadi, Giuseppe, ital KupFTblcchcr,
tätig in Florenz um 1800, Schüler Raffael
Iforgliens. Er hat Ghibertis Reliefs der Tür
des Florentiner Baptisteriums auf 10 Tafeln
gest., femer Bildnisse Raff. Mengs, nach Pi-
atti, u. des sog. Prinzen Wilhelm von Nassau
nach Miereveit, sowie des letzten Groflmet-
alers des Malteserordens Giov. Batt dcT Tom-
masi (1804, nach L. Scotti).
N agier, Katlerlex. U 886. — Le Blanc.
Man. I 563. — Campori, Letter« art p. 406,
423, 43&-440. — Kunstblatt 1843 p. 402; 184S
p. tS»; 1846 p. 7. — Secolo XX IMi a. 1 p. 4S
nit Abb. — Bollettino d'Arte 1006 p. 114. — LiB-
Mskr. (Eibl. Thietne). P. K,
Calense, C e .s a r e, Maler, geb. in Lecce, ar-
beitete in Neapel im IC. Jalirh. Er wird voo
De Dominici zum erstenmal genannt^ der
von {im dne buckiluictc tfKrenmbBahme
zwischen den A?r.'tr!n Petnis und Andreas"
in S. Giovanni alla Marina del Vino gesehen
haben will. C^talani hat C dann noch ein
Bild, „Madonna zwischen Antonius von Pa-
dua uind Franzislnu von Paola" in S. Ma-
ria d. Rosa ai Costanzi zugeschrieben. Es
handelt sich wohl am eine von De Dominici
erfundene Persönlichkeit.
De D omiaici. Vile U 153. «- Catalaai,
h c.c d Hmott Un n IM. — Uv. aiar. Sft.
lentma III Md. G, C«d.
CaienanaU, B6He d e 1 1 <^ Hai Hdascliiiws
und Bildhauer aus Florenz, um 1060, von
dem sich im Museum Boonarotti in Florenz
eine Einlegearbeit in Holz, Madonna dem
Kind Frikbte und Blumen reichend nach der
Zeiehaimg PMio GortoMi bdndbt
Gulda ddla G«U. Bnooarroti 1886 p. 10.
CaJtpini (Galleppini), Giuseppe Maria,
Maler, geh 1625 zu Forli. t 1650 in Bologna,
Freund und Schüler des Guercino, mit dem er
1647 nach ModCM f«iate.
Zani, Eoc. nat — Ualvaaia, Fcitina
Pitlricc 1841. — Campori, Astist nagli auti
eateasi p. 46, 283. R. C.
Caleplao, Francesco, verfaSte 8 Muster-
bücher für Stickerei, die er beide 1868 in Ve-
nedig im Druck herausgab; das dne unter
dem Titel : Lucidario di Recami, das andere:
Siplciidore delle virtnoae gtovaoi.
Gnilaard. Lm anfllrsa otnaiH. MM.
JL BtfMsaiNL
OdsCH, Giaacppe, gen. 9 Cnmoimt,
ital. Maler und Kupferstechrr, in Ferrara ti-
tig, wo er um 1600 geb. sein soll, obwohl sein
Beiname auf einen. Ursprung aus Cremou
deuten «Arde^ «m 1660 f. Bamffaldi (Vite
de' pilt c senil. Pemresi [1846] II, 900)
widmet C. eine eingehende Betrachtung. Da-
nach hat der talentvolle, aber etwas bizarre
Künstler die Malerei fast ohne Lehrer nur
durdi das Studium der Bilder Tidana oad
der Doad «rtemt und aeiii Patrabs« baapi*
388
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Crif - Call
Bichlich darauf gerichtet, den StU dieser Mei-
•Icr, beioodera den Tiiiint nachzuahmen, u.
Twar mit dem Erfolge, daB »eine Bilder,
denen er auch den Anschein des Ahers, die
Patina, zu geben verstand, von vielen Samm-
lern in Ferrara und besonders in Rom für
Werke TUms gdnltcn tmd oft auch als sol-
che bezahlt wurden. Baruffaldi meint jedoch,
daB der Kundige die Gemälde an dem
brooxefarbigen Ton des Fleisches, an den
achaifei^ itreüenfömugen Lkfateni, den
scmeetg weuKn, wmmibpbik nf n woiaeu ona
anderen Übertreibungen, ebenso wie an Un-
überlegtheiten und Ungereimtheiten in der
Komposition u. Nachlässigkeiten in der Ans*
ffihntqg kicfat erkennen könne. Wie in seiner
' wseordncicB, lodwicn LcbcnslHilliiiv fcUte
ihm auch in der Kunstausübung Emst und
Konzentration auf ein bestinuntes Ziel; aber
die Beweglichkeit seines Geistes und seine leb-
hafte Phniasie und sein Geschick belUngtoi
ihn oft sn recht anaichf ndfn I^islBnccni die
für den ersten Blick etwas Bestechendes hat-
ten. Nur selten hat sich C. von seiner spie-
lerischen Art zu sorgfältiger durchdachten u.
mageführtea AitcitKa sammehi können. Zu
diesen rechnet min vor itlem den VL tf areos,
der aus S. Benedctto in die Galerie zu Fer-
rara übergegangen ist, und der als »ein vor-
z{iglichstefl Werk, als seine letzte Arbeit gilt
Aach hier hat tr in einer Masse^ irou siten
Böcheiii, die den HciHsen wnscfeei^ seiner
Laune Genüge zu tun gewuBt. Hervorgehoben
werden femer die vier Kirchenväter in S. Be-
nedetto in Ferrara, eine ICadonna in der Kir-
che dcl Carmine in Massa Lombarda, eine
Endiauptung Johunis fBr die Confratemiti d.
Morte in Ferrara (gest von Bolzoni), ein hl.
Carlo Borromeo in der Kapuzinerkirche. Ein
Reiterbildnis des Duca Odoardo befand' sich
im Palazao d. Gtardino zu Parma (nm 1080).
Die Gdden führen eine ganse ^nahl van
Gemälden C.s in Kirchen und Privathäusem
in Ferrara und Bologna auf. Im allgemeinen
sdndnt C eine Vorliebe für kleines Format
und ffir nqrtiiologiache und genrehafte Gegen-
stände, Bacchanale, Jagden. Kriegerfiguren n.
Karikaturen gehabt zu hnben Auch in Jer
Darstellung biblischer Szenen liebte er genre-
hafte Motive und fand Vergnügen daran, den
gleichen Gegenstand, s. B. David und Gcdiath,
häufig in veradriededen Kompoaitianen dar-
zustellen. Bekannter als durch seine fast ver-
gessenen oder unbeachteten Gemälde ist C.
dnrdh eine Reihe von Radierungen, die zu den
besseren Arbeiten der Gr^lnk seiner Zeit ge-
hören. Er scheint in diesen hübschen Blätt-
chen die Zeichenmanicr u. die Technik Guer-
cinos nachahmen zu wollen. Es .werden 24
Radierungen von ihm aufgeführt, von denen
ahcr die, in der Tat auch sdmächeren U
Dowelhildiiisse der Henog« von Ferrara
(Bartsch 11—24} angezweifelt worden sind.
Ifie ytHkm Namen sind zwd v«a den drei
DarsteDungen Davids (B. 1—8) bezeichnet,
Samson und Delila (B. 4) und die Enthaup-
tung Johannis d. T. iF li tragen nur die
Buchstaben I. C. F. Ohne Zv^reifel von seiner
Hand sind auch die anbezeichneten Stiche: S.
Roooo {ß, 6), ein kniender Bischof (B. 7), die
nadtte Frau (B. 8), der Liebeshandel (l'amou-
reux B. 0) und der männüolie Kopf (B. 10).
Das Berliner Kabinett besitzt noch einen tm-
beschriebenen Kopf einer nach rechts herab-
bliciMaden Frso. Trate vielen Mängeln in
der cCwas weicfaHdien Zeicfanung sind diese
Stiche nicht ohne Reiz und mit feiner, weich
fließender Parallelschrafiierung sehr tonig u.
zart in den Hintergründen behandelt.
Baruffaldi. Pittori Ferrareti (1846) II
«». — L«n«i. Stor. pttt (1828) IV Ml. —
F r i s z i, Memorie a. Storia di Ferrara V 4M. —
Laderchi, Pitt Ferrar. (1856) 170. — Av-
venti, Gnida p. Ferrara (1838) 169, 184, 190.
— Fiorentini, Ferrara »tor. ed art p. 110.
— Fei, PiMC. Munic. di Ferrara (1887) 38, 39.
— Campori, Cat d. qoadri p. S73. — Gitta-
della, Cat. istor. d. pitt. (1788) III 803—15;
IV 315. — M a r i e 1 1 e, Abeced. II 40. — H e i -
necken. DicL IV 427. — Barttch. P.-Gr.
XX 129. — N a ( 1 e r, Kstlerlex. II 236 ; Moootr.
III 2103. — Le Blanc, Man. I 663. — Ztachr.
{. bild. Kit, N. F. XVII (1906) 316. — KaL d.
Moa. in Stockholm (1893) p. 48 No 78. — Repcrt.
& Kttw. XXIII an. — Bryan. Dfct I SS9.
P. K.
Call, Antonio, Bildhaufr, Rob. 1788 in
Neapel als Sohn des Bildhauers Andrea C,
t 8. 8. 1836 C. studierte unter Thorwaldaen
in Rom, wo er 1818 die Sutoe eines Fanst-
kimpfers ausstellte. Darni schnf er IBr dtn
Principe di Salemo eine marmorne „Bac-
chantin" (später im Besitz des Herzt^s
von Aumale). Von C. in Neapel die Bronze-
reiterstatue Ferdinands L v. Bourboo aal der
Piazza del Plebiscito (1828; das Pferd roü
Canova modelliert) und die Statuen France^
cos L (1883), Ferdinands IL (1841-4S) tmd
eine bezeichnete Figur des hl. Lukas in S.
Francesco d.Paola; ferner in Cataoiad. Statue
FMtaMMts I. (1863). C. war aoch als Re-
staurator und Schriftsteller tätig.
Camillo Gacrrin, Breve cenao in morlt
di A. Cali, Neapd 1866. — Agottino Logo,
Le tr» Statue del Cali in Catania, Cataaia 1853.
— CAllari. Slor. d. arte HaL comIs^ ISO«.
G. Cttf.
CaB, B e n i a m i n o, Bildhauer, geb. im
Oktober 1882 in Neapel, ausgebildet o. titig
in Neapel, Hflglied der Kommisiien rar Er-
haltting der Neapelcr Kunstdenkmälcr. Un-
ter seinen im akad. konventionellen Zeitstile
gehaltenen Bildwerken sind hervorzuheben:
die Victor-Emaanel^tatae im Prilcktiir*Pa-
lasta zu Pafcnno^ das StamlMM des Antcs
und Naf t:rforschers Vinc. Lanza in Foggia, —
die Bildni^büsten Konig Victor Emanuels, des
3ß9
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Cril-CdivI
PlüloMptwn Paaqu. Galluppi und dct Sdirifl-
stellers F M. Pagano in der Universitit ru
Neapel, — eine seinerzeit nach England ver-
kaufte Garibaldi-Büste, — die Kolomalbüsten
Diatet und PaciUos in San MariiiQ^ — die
Stitaen der HdL Junarini tdid Hdcne
einer Kirche zu Torrc dcl Greco und der
Apostel Petrus und Paulus in einer Kirche zu
Torre Annunziata bei Neapel, — eine Mater
DokmM'Sutiie im Betitle dee itaL Kömga>
bauten — endlich eine in der Türiner Um-
stellung 1884 beifällig aufgeOOMiUCOC GCUC«
figur „L'unico fiore".
De Gubernatia^ Dia. d. Alt Ital. Vit.
(1889) p. 86 f. L. Cällgri.
CaO, E r n e 8 1 o, Bildhauer, geb. 1881 in
Neapel, Schüler seiner Oheime, der Canova»
acmuer auiuoio uuu uemaro v^iii, weiter-
gebildet an der Neapeler Kunstakademie, tätig
in Rom, Paris und London als vielbeschäf-
tigter Grabmal- und Porträtbildner im klaaai-
zistisdien Stile der Caoova-Schulc. In Loa»
don moddlierle er andi eine Annbl gmiSacr
Wachsstatuetten, die von Birminghamer Sil-
berschmieden in Silbcrabgüssen in den Han-
del gebracht wurden. Eine von ihm model-
lierte Silberstatue des hl. Rochus befindet sich
in der Cappella del Teeoro xu Neapel. Für
den Duke of Buckii^ham schuf er in I^-
don ein monumentales Parkbrunnenbecken.
Unter seinen Grabnionumentcn &jnd hervor-
suheben diejenigen der Lady Victoria Susan
Talbot in London (mit der auf einem ponpe>
janischen lectus ruhenden Bildnisfigur der
Verstorbenen), der Familie Chidichini auf
dem Friedhofe zu Cosenza (mit der trefflich
modellierten Kolossalfigur eines Todesgenius)
und der Marchesa Bianca Mosca Chiara-
mooti in Rom (Grabkapelle mit den allegori-
•dien Sttzstatoen der Fides und der Caritas).
De Gabernetis» IHs, d. Alt It»l Viv.
(1889) p. 87. L. Cälian.
Call, G e n n a r o. Bildhauer, geb. in Neapel
17B9, Sohn des Bildhauers Andrea C. Stu-
derte in Rom, wo er 1823 das „Opfer Poly-
amm" (Relief) ansatelltc. Neben verschie-
denen allegoriachen Figuren (Adonis imd
Venus, Psyche ctc ") seien \on Calis Ar-
beitoi in Neapel folgende genannt : hl. Johan-
nes Chrysostoroos in S. Francesco dt Paola,
eine Pieli (1M7) in der Kirdie d- Campo-
•anlo, «. die SMm d. P. Colletta (IM; Vilb
communale) u. in Sorrento di« Staine Ibr-
quato Tasaos.
PoUorama pittoreaco VIII 267, XII 54; XIV
809—310. — M a i c 0 1 o, Intomo ad alomi di-
pinti e ad nn gruppo in inanno di G. Call, Nea-
1848. — L. Cardinal i in Mem. romane
antichiti e belle arti II 284. — Tasso e Sor-
tenla^ Alfaura per U IV Centenario delia motte
dl T. Taaae» UM p^ 11. — KalM. 1835 p. MO.
G. C»ci.
Call, Ignazio. Maler geb. am 29. 9. 1865
in Capua, Schüler der Accademia Albertina
nTnriiv «arin derTnrfaier KonatnoMtellanK
Bova IHM n aar neapier r roniocncv*AnMei*
lung 1887 mit einem Landschaftsgemilde .Ve-
dute di Terradna" und mit dem Halbfigur-
bildnis eines Greiaes vertreten und war dann
in Neapel als Gcnrenaler und ab Lehrer
aemer Kwut sowie ala tedmlidier Lcller dci
Artillcriearsenals der Kriegsmarine tätig.
De Gubernati», Di*, d. Art. luL Viv,
(1889) p. 87. L. CAlhrL
CaUa, Salvatore. italien. Maler. Mitte
des 18. JahriL, SdiSler dM F^neeici» Soli-
mena in Neipel.
W. Rolfs. Gaaeh. d. lUmI Naapals IM»
p. tag Aaa. 1. Jt C.
Calliiil, Angela (Anvelo de Chaliaio),
Maler, 1528 in Man^1a urloir.d! nachweisbar.
Carlo d'Arco bei GuaUndi, Mcm, 5. III
81. H.
Caliaxl, Benedetto, verones.-venezian.
Maler, geb. in Verona wahrscheinlich 1538 ala
Sohn des Steinmetzen Gabriele, Schüler sei-
nes Bruders Paolo, den er bereits IBM bei der
Dekoration des Soffittos der Kirche S Se-
bastiane zu Venedig unterstützte, und dessen
bescheidener Mitarbeiter er bis zu Paokie
Tode blieb. Die wenigen von Benedetto
scheinbar allein ausgeführten Bilder sind:
Eine ..Geburt Mariae" in der Akad. zu Wien
(No 88), 1677 für die Scuola de' Mercanti zu
Venedig gemalt; „Christus vor Pilatus" und
das „Abendmahl mit der FuBwaschung im
Hintergründe", ursprünglich in S. Niccol6
della Lattoga in Venedig;, beide jetzt in der
Akad. ebendort (No «8 a. 268) ; schlieSlidi
die arg beschädigten Fresken im Palazzo Ves-
covile in Treviso, Darstellungen von Parabeln,
wie der „Verlorene Sohn", der „Reiche Mann"
n. von den Figuren der Tugenden in Ni-
sdictt flaitilncrt. Am 90. 9. lIHO ildlie Bene>
dctto eine Quittunfi; über 25 Duk. aus, die er
alü erste Zahlung für eine „Bekehrung Pauli"
in S. Giustina zu Padua erhalten hatte. Das
Bild wird aber von Ridolfi mit seinem Gegen»
stück, dem „Martyrium des Jaikobus Mhor",
den sogenannten „Erben des Paolo Veronese"
zugeschrieben. Als Haeredes Pauli Caliari
Veronensis führten nämlich nadi Paolos Tode
Benedetto mit den Söhnen des verstorbenen
Bruders Carto und Gabriele die wcItberSbnrte
Werkstatt fort, indem sie zunichst gemein-
sam die nicht fertiggestellten Bilder Paolos
vollendeten, um dann später an dieser Kolla-
boration festnihaltcn. Benedetto acbildeit
selbet diese seme Titi|(lMit ndt dem IfeffM
in einem Brief an Giacomo Contarini, der ein
Bild erhielt, das von Benedetto entworfai,
Carletto angelegt und Gabriele vollendet
worden war. Es wäre nun möglich, daB Ri-
dolfi gelegentlich der Bilder in S. Giustina in
Padua nichts Falsches berichtet, daB jene
wirklich nicht von Benedetto allein ausgeführt
worden sind, sondern daß dieser nur als Haupt
der Werkstatt die Quittung auaatelite. Die
Signatur der Eredi di PmIo tngea folgende
i9o
CaHari
Biider: „Die Beg^ung da Papstes Alexan-
der III. und dea Dogen Sebastiano Ziani vor
dw CMiti'', lowie „Paprt and Doge ichickai
GcHodle an Prtodrkli Baitarona nach Pa-
ria", beide in der Sah de! Gran Cotrsiglio im
Docenpalastc, zu denen Paolo nach Ridolfi
<Ue Entwürfe noch angefertigt hatte, an die
»ch aber die Erben nicht senau hielten. Fer-
ner cbe ^belnnff dar Hirten" im Wiener
Hofmuscum (No 883), früher in Ogniaanti in
Treviao, und ein „Abendmahl" im Chor Ton
S. Martino zu Neapel. Benedetto hat mehr-
mab aainen letzten Willen aufgesetzt; sein
letztea Tcatanrnt vom 1. 5. 1698. das mit
einem Kodizill vom 24. 6. veradMn iat. trigt
den Vermerk, dafi es am 87. 6. daa g^ejchen
Jahres ai^aaidiia da» Lekhaanu crMnat
wurde.
lAmtw: Au£er der unter Paolo Caiiari ver-
mibMn: Pini-Milaneat» jScnttnra di Ar-
llHl itaHtal. m. Httdtln.
Otfiarl, Bonaventura, Maler, 1684 in
Verona im Kirchspiele S. Fermo urkundlich
nadnrdabar. <?. Gtnku
Caiiari, Carlo, auch Carletto, vene-
zian. Maler, geb. 16TO m Venedig, dort t IMÖ.
(Nach dem- Necrologio von S. Samuele, das
Zanetti zitiert, wäre Carlo 1696 im Alter von
94 Jahren tt also erst 1512 geb., was nicht
möglich ist. da im S^tanbcr 1571 and im
November 1572 Geburten indarar Kinder
Paolos st.it tfir. i n.) Sohn und Schüler des
Paolo Vcronesc, nach dessen Tode zusanunen
mit seinem Onkel Benedetto und seinem Bru-
der Gabriele tätig. Brrrichnitto Werlte: «Die
Aaf erweckung dea LaAmaf, frSIwr ifi dar
Scuola de' Varottari, jetzt in der Accademia
zu Venedig (No 246). „Christus bricht unter
dem Kreuz zusammen*, früher in S. Croce zu
Beihnio, jetzt ebaafalia in dar Tanaaiamacben
Akademie. No MB. JDar M. Angnatitt be-
stimmt die Ordensregel", früher in der Sakri-
stei der Kirche der Cariti in Venedig, jetzt
in der k. Gemäldegalerie in Wien. „Magda-
lena swiachen Maingarate and Blasius, oben
Madoona mit Kind nnd Eagaln". früher in
Castelfranco di sotto, jetzt in den Uffizien zu
Ftorcnz. Auf Grund dieser signierten Werke
sind Carlo mit Recht zugeschrieben: „An-
betung der Hirten" in S. Afra zu Brescia.
,J>ie Dreiainigkeil*. Mher in S. Mar'u de'
Battuti zu Belluno, jetzt in der Kapelle des
Palazao Reale zu Venedig. „Vier Engel mit
den Leidenswerkzeugen" , früher am Hoch-
altar VM S. Niocolö de' Frari. jetzt in der
Accadanln an Venedig (No 264. 267. 828.
888). VenediK, S. Giobbe. .JJer hl. Diego
verehrt den Leichnam Christi". Treviso, S.
Teonisto. „Martyrium der hl. Katharina".
Die BUdniMe eines Herrn und einer Dame in
der Pinacolaca communale zu Treviso, Sala
Semagiotto, No 19 u. 28. 1566 datiert, «hdt-
lich Leandro Bassano zugeschrieben, adiritt-
bar ebenfalls Werlte Carkttoa. Dagegen Iat
Signatur wie Zuschreibung einer Hirtenszene
in der Galerie zu Budapest, No 168 nicht un-
bedadcUch. Die Carlo zugeschriebene An-
betn^ der Könige im Maaritalmia im Haag
ist Wiederholung einea Bildea daa Paölo Fte«
rinato in der Galleria Giovanelli in Venedig,
üie vier früher Paolo, jetzt Carlo zugewiese-
nen Genesisbilder in den Uffizien in Fk>renz
gehören dem Alviae dd Friao. — > Von Zeich-
nungen Carlettoa aei der Entwurf fSr die
obenerwähnte „Auferstehung des Lazarus"
(Venedig, Accademia) in der Albertiiu in
Wien genannt (Braun 282).
Ut a. onler Faote CeNori. Had*l».
Cidlail, Bredi di Paolo (Bf1>en dea
Paolo Veronese), s. unter Benedetto Caiiari.
CaUaii, Francisco, auch Zuanfrancesco
di (Ariele, geb. um IBSO. Steinmeu in
Verona titig, 1667 noch am Ldien. Bmder
des Paok> Verooeae.
Lit ft. unter Paolo CaUari. H.
Caliazi, Gabriele, veneztan. Maler, geb.
in Venedig 1668, dort t 1881. Sohn u. Scfaä-
1er des Paolo Verooeae. Mach dem Tode dw
Vaters in Gemeinschaft mit aeinem Btnder
Carlo und dem Onkel Benedetto tätig. Eine
nach Federici angeblich von Gabriele sign.
Geburt Christi, früher in Ognissanti zuTrevilOb
jetzt im Wiener Hofmuaanm, trigt die ■»•
memaame Signatur der Ered. Eine ynadcr-
auffindtmg der wenigen von Ridolfi als Ar-
beiten Gabrieles genannten Kompoaitionen ist
bUhar nkht gelungen. Nicht recht Idar iat.
ans welchem Grunde MorcUi eine ana der
Samml. daa Abate Gdiari ITtt nach Drcaden
(No 241 der Galerie, jetzt im Ftnanz-Mini<!te-
rium) verkaufte hl. Familie Gabriele zu-
schrieb (Die Galerien von München u. Dres-
den, laBl S. 829). Daa Bild acbetnt vielmehr
identlach an sein mit einem von RidoK bei
Gabrieles Sohn Giuseppe gesehenen Bilde des
Carletto. Gabriele, der sich nach Ridolfis Er-
zählung später dem Kaufmannsberuf widmete,
sdieint überhaupt wenig gemalt zu haben.
Lit. a^ unter Paolo Caiiari. H.
Caiiari Gabriele di Piero,- Steinmetz
m Verona, tätig, wahrscheinlich 1497 geb.,
t zwischen 1663 und 1656 in Verona. Eine
Notiz vom 7 3 1633, die besagt, daß Gabriele
Pigtio di Picro spezapreda von der Confrater-
niti di S. Biagio 9 Lire. 9 aoldi erhilt, geofigt
nicht, um, wie geschehen, (^abriele da Pa»»
petto des AlUrs des hl. Blasius in SS Naz-
zaro e Celso in Verona zuzuschreiben. Die
Attribution einer Figur, die das Weihwaaag-
becken trägt, in S. Anaataata* radrta v|Mn
Eingang, ist angesidlt* dct dogMa^Mlaa
Datums 1601 unhaltbar. — C «ar Valtr dea
Paolo Veronese.
Lit. •. unter PmI» CaHari. H.
CahHO, Giovanni, itaL Maler, geb. am
17. 11 1808 in VcnniK, t IW» cbaid«, Scfea
301
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CUiari
mA Sdiüler des ITBB gd». Paolo C, kopierte
Cavazzola, Caroto und Montagtu, wurde 18S2
PfX)fessor an der Akademie Cignaroli und
spiter K iiuicrvator. Er hatte viele Aufträge,
teilweise gfmriimm mit seinem Vater, und
ImUerte in Kirchen tmd Privathätisern
DedcCB «»1 Winde nach eigener Eiftidiing.
WertTOÜ vor allem seine Tätigkeit als Ldirer.
Untf r ; rincn Schülcm ragt Vinccnzo Cabianca
hervor, der Gründer der Schule der Macchia-
ioli. Dem C wurde eine EbiwliifiBl ill S-
Maria della Scala gewdht
L. Simcoai. Vcroaa 19W 9. XXXÜI. 118,
uiNm ni. 207, m — p. c«ii«ri, vu» di
Givr. Cdiaii (Mac). — L, Tr«c«lL GIot.
CUiari (Artikel tm Omck Hr Madoww Vcrana).
Bwa Thu
CaUaii n i r o I a m o, Italien. Bildhauer aus
Udine stammend, tätig um 1600, schuf für die
Balnifade im Chor zu S. Marco in Venedig
als Gegenilnck zu den vier ETUffdisten des
Jac. Sansovino (1563) die vier Kirchenväter
in Bronze 1814.
Z a n i, Enc. met. — Moachini, Nuova Gtiida
di Veoesta 1834 p. 81. — M o 1 m e n t i - F u I i n,
Gnida di Venezia 1S81 p. 74. — C b a m p e a u x,
Dict des Fondeurt 1886 p. 225.
Caliaxi, Ginseppe, Holzschnitzer, der
1000 Ar die Khcbe S. Maria Immacahta bei
Riva am Chorgestühl 14 bUiliiGlie Samak in
Relief schnitzte.
Atz, Ka^esch. v. Tirol, Inaibruck 1900. p. 002.
CtUtfi, Paolo, geDaant Paoh Vtrotuu,
Maler, tA. in Vereo» wolmdiefalidi 1IB8.
Trot7 Biadefl:n5 Ausführungen möchte ich an
diesem Datum festhalten. Die Büste Paolos
von der Hand des Camillo Bozzetti, die der
Bmder und die Söhne Paolos über dem Grab
des Künstlers in S. Sebastiano aufsteliteii,
trug die Inschrift: Paolo Caliari effigies
aetatis suae anno 58. Dies beweist nun
keineswegs, daB Paolo 58 Jabrc alt. 1688
starb, sie sagt weiter nichts, als daß Paolo hier
&8j ährig dargestellt tNtf: Die Büste war zu
Lebzeiten PaokM entstanden und wurde dann
ztnn Schmuck seines Grabes verwandt Auf
dieser falsch interpretierten Inschrift möchte
auch Ridolfis Angabe fußen, der Paolo mit
68 Jahren sterben, aber 1532 geboren sdn
Uai (1). Dm Necrologio de« Ulfido «ni-
tark) 1^ aa, PMlo sei am 10. 4. IMO fan
Alter von 90 Jahren in der Pfarrei S. Samuele
zu Venedig gestorben; danach wäre er 1528
geboren, was vollkommen mit der Angabe
der Anagrafe von S. FmIo in Vcraoft «on IfiSS
Innnoaiert, laut der Paolo, der Sdhn dee
Steinmetzen Gabriele di Piero (der ganz sicher
der Vater des Künstlers ist) ein Jahr alt ist,
— Die künstlerische Herkunft Paolos ist noch
nicht recht anfgeklärt Ridoifi gibt ilim den
'Aamrio Badlle «1k Lehrer tmd tateiehlldi
nennen die Anaprafe von IMl einen 14jähri-
gen Paulus discipulus im Hause des Badiie,
isl,daBdiMer
mit P. Caliari identisch ist, der im gleichen
Jafare von den Aoagrafe im Haus seines Va-
ters genannt wird, aus wekhem Umstände
ich aber nicht mit Biadego die Unmöglichkeit
der Identität folgern mächte ; nennen doch die
Anagrafe Fiiob noch 1557 im väterlichen
Hanse, da« er, tri« sich zeigen wird, schon
Jalm voriMT Tertaasen hatte. Betnahe noch
mehr ala BadOe, scheint Domenico Brusasorcis
Vorbild fBr die Entwicklung des j ungcn Paolo
von Bedeuttmg gewesen zu sein. Auch liegt
die Annahme nicht fem, daß Paok> sdx»
irfihaeitig hn nahen Mntaa die Fretlcen
Giulio Romanos kennen lernte, schließlich
Icönnte er sich, da er bereits 1661 bei Castel-
franoo titig war, früher da giemeinhin an«
geiwnwimi wird, in Venedig iiingmhm haben.
Die frühesten Werice sind auf Leinwand
übertragene Reste der Fresken, die Paolo
nach Vasaris Zeugnis in Gemeinschaft mit
Zelotti in Villa Soranzo bei Caatetfranco au«-
gef ührt hat Von diesen Fragmenten ist eine
allegorisdie, welblidie Flgnr, die ridi m der
Pinakothek des Seminario zu Venedig be>
findet, 1661 datiert (die Signatur „Panlu«^
nicht von ganz unzweifelhafter Originalität)
und ebenso wie S weiteie gräAere in die Sa-
KiiHei nea um« vun vuietiiaiMju mer^
tragene Stücke, Temperantia, lustitia, Fama
und Chronos und 4 Putten sicherlich nicht
Zelottis, sondern Paolos Werk; ebenso ein
Putio, der sich lieate in» Museo ctrioo in Vi-
cesia befindet. Andere Piragniente der Plrea»
ken au,s Villa Soran?.! sollen nach England
gelangt sein. — Laut Vasari dekorierte Paolo
gemeinsam mit Zelotti auch einen Saal des
Palazzo Porto-Colleoni in Thiene. Dort sind
noch in einem Raum Freskendanteihngen
aus der römischen Geschichte erhalten, die
aber weder C.s, noch Zelottis Hand deutlich
erkennen lassen Im Frühjahr 1552 erhielten
Paok>, sowie Brusasorci, Battista del Moro
0. Paolo Farinato vom Kardinal Ercole Goa>
zaga den Auftrag, je ein Altaibikl für den
Dom von Mantua zu malen. Die Bilder waren
am 11. März bereits vollendet wie ein
Brief der 4 Künstler an den Kardinal zeigt
Die von Paolo gemalte wVcnnäang des hl.
AaAonins" jetzt im Moseom zu Caen. Am Ii.
1. 1666 gibt der venezian. Patrizier Vincenzo
Zeno dem Steueramt an, daß er u. a. ein Hat»
bei SS. Apostoli besitzt, in dem Paolo Vero-
nese zur Miete wohnt. Paolo hat sich also
nicht erat im Laufe des Jahrea 1666, «andern
i|iBte«leB8 &ide 1B64 vldlelölit noch etwa«
früher in Venedig niedergelassen, und es
deutet manches darauf hin, daß nicht die Sa-
kristeidecke von S. Sebaatiano seine erste Ar^
bett in Venedig gewcaen ist, sondern dal er
schon vorher mit Pouchlno imd Zelotti den
Soffitte der Sala del Consiglio de' Dicci deko-
riert hat. In dem Sdmitzwerk dieser Decke
30«
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Cdlari
das sich kaum anders als auf den 1553 gestor-
bene Dogen Francesco Donata beziehen läßt.
Damit ist allerdings nicht gesagt, daß die in
diCM Decke eingelassenen Bilder dMaMls
unter dem Dogat dieses Dosen entstanden,
aber es ist unwahrscheinlich, daB sie •beträcht-
lich später als das Schnitzwerk fertiggestellt
wurden. Ferner spricht ein bisher über-
sehenes literarisches Zeugnis für die frühe
Entstehung dieser Ifskräen, nämlich ibce
Erwähnung i. J. 1806 doreb A. Goisconi
(wahrscheinlich Pseudonym des Franc. San-
aorino). Nun sind, wie wir gleich sehen wer-
den, die Jahre 1655 und 1556 so stark mit
andenii Arbeilea besetzt, d«8, auch die JLeicb-
tigfceit des Sdisffens Pabk» in Betradtt ge-
sogen, die Deckenbildrr dts Cortsiglio dei
Dieci kaum in diesen Jahren entstanden sein
Manen. Sic sind also auf 1654, vielleicht so-
gar Mf 1668 smiisftifn. Voo den 9 poly^
dnomen Dechcu9>ildefn gdiSfen folgende
Pack): Das im Ixiiivre befindliche Mittelstück
.Jupiter schleudert Blitze gegen die Ver-
brechen", die in das Museum von Brüssel ver-
schlagene Juno Schätze über Venetia aos-
streoend*. sowie noch im Dogeiq>alast befind-
lich „Jugend und Alter" und scheinbar aiicli
„Venczia zum Olymp aufblickend". An den
umgebenden Chiaroscurofiguren ist Paolo
dwaialls beteiUgt — Vaiari läflt Verooese
gMcn ovanr oen aanmo oer aiimaiBiium
Sala della Busolla dekorieren, was die Stil-
kritik bestätigt (das Hauptbild, Markus und
die Kardinaltugcndcn im Louvre). Dagegen
cfscbeint es zweiieUuit, ob wirklich, wie V»>
mri sagt, sttdi hier Zekrtti mit Paolo arbeitete.
Jttlenfalls ist das Mittelstück „Markus er-
.scheint den drei christl. Tugenden" (jetzt im
Louvre) Veroncscs Werk. — Am 3. 6. 1555
verpüicbtete sich Paolo, für den Hochaltar d.
FfanUrche in Montagnana eine Transfigura-
tion zu malen, die bis Weihnachten fertig sein
soll. Das Bild ist noch heute am genannt Ort.
Gleich/ritig arbeitete Vcronese an der Deko-
ration der S.ikristeidecke von S. Sebastiano,
die laut Inschrift 10. 11. 1556 vollendet wurde,
wo er in der Mitte die Marienkröntmg dar-
stellte, die er mit den 4 Evangelistenfiguren
umgab. Die 4 kleinen Tondi mit Putten in
den Kcken, wie auch die umrahmenden
Festons sind von Gehilfen ausgeführt. Am
1. 18. 1556 erfolgte bereits der Anftrag
fSr den Soffitto der Kirche von S. Sebastiano,
den Paolo mit 8 Szenen aus der Geschichte
Esthers schmückte. Restzahlung iür die Ar-
beit 30. 11. 1556. — Im August oder Sept.
1666 erhiettai Paolo and 6 andere Maler den
Auftrag. f8r d. Dedce des graien Bibttolhdc-
saales in der vnn Sansovino erbauten Libreria
je drei Tondi allegorischen Inhaltes zu malen.
Eme Zahlung erfolgte 24. 9. 1666, die Reat-
zahlui« 10. 2. 1B67. Paolo erhielt aoflerden.
dft das Sdiiedigc rieht seme Aibelln fBr die
besten erklärte, eine goldene Ehrenkette. Auf
zwei Philosophenbilder, die Paolo für den-
selben Bibiiotbcksaal malte, bezieht sich viel-
leicht eine Zahlung vom 1. 8. 1560. — Zsb-
lungen vom 31. 3. und 8. 9. 1558 zeigen, daß
Paolo zu dieser Zeit wieder in S. Sebastiano
tätig war, und zwar schuf er damals scheinbar
die zugrunde gegangenen Fresken in der Kup-
pel des Chorea und die arg beechädigten des
Lvgfaanses: Am Triumphbogen die getrenn-
ten Verfcündigungsfiguren, Propheten und Si-
byllen, an den Längswänden das Martyrium
des Titelheiligen und zwar der gefesselte Se-
baatian auf der einen Wand, die Bo^en»
scbütaen auf der gegenüberliegenden; im er-
höhten Chor JS^Mtßm vor Diokletian" und
da«! zweite Martyrium des Heiligen; über
den Bogen, die diesen Chor tragen, Apostel-
figuren. Am 26. 10. 1668 verpflichtete sich
d. Schreiner Domenego, das Oxgelgciiiaae iör
S. Sebastiane nach Paolos EatwOifen sn ar-
beiten. Paolo selbst malte die Orgelflügel
und zwar außen die „Darstellung Christi im
Tempel", innen den „Teich von Bethesda", an
der Bröstang die Anbetnag der Hirten und
an den Planlmi <fie CMarosctirafigitrcfi des
Hieronymus und Franziskus. Restzahlung
gleichzeitig für die Entwürfe d. Cborgestühls
1. 4. 1560. — Ridolfi erzählt. Verooese sei im
Gefolge des Proicuratofs Girotamo Grtmani
nach Rom gereist und man glaubt, daB diese
Fahrt 1560 stattgefunden hat. Erfolgte sie
wirklich so spät, so hat sie für die Kunst
Paolos gar keine Bedeutung gehabt. Rö-
mische Elemente sind in einigen Frühwerken
enthalten, vor allem in denen d. Sala del Coa-
siglio dei Dieci, doch scheint hier der Mit-
arbeiter Ponchino der Vermittler gewesen zu
srin. Zum t ihu k hat sich Veronese sehr bald
diesen ihm gewiB nicht zuträglichen Ein-
flüssen entzogen. Um 1500 sind aus stilkriti-
scben Gründen die voo Vasari gerühmten Ar-
beiten in der Villa Barbaro in Maser anzu-
setzen, wo Paolo die Mi rtlhalle und die an
diese stoßenden kleineren Rautne mit Fresken
ddeorierte. An den Wänden allegorische Fi-
guren, Landschaften und iUuaioniatiach anf»
gefaßte Gruppen und Einzelfiguren: Veneria-
ner und Venezianerinnen hinter Balustraden
oder in halbgeöffneten Türen stehend. An
den Decken mythologische Szenen. — DlS
Fresken ia den Villen Magaadole und Roaaaii-
ziol, die cbenfaib Veronese tagesdiriebcn
werden, sind im Gegensatz zu denen in Maser
sehr schlecht erhalten. Scheinbar handelt ea
•ick ia beiden Villen nicht um eigenhändige,
soado» Ml AriMÜea der Schale. — 1668 ar»
bettete Paolo 8 AltuMUer fBr S. Benedetto
di Polirone bei Mantua, über deren Schicksal
wir nichts wissen. Am 6. 6. des gleichen Jah-
res erhielt er den Auftrag für die riesige
MHoch«it sn Kana" für das Refektorium
des Kloaim S. Giorpo Maggion ia VmBtlt,
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jeM im LoBTre so Parti (No llfB>; ih* BBd
w*r schon am 8. 10. voIlMidet. Während
diese gewaltige, fi^u renreiche KompositioQ
fast ganz eigenhändig ausgeführt ist, scheint
das gleichfalls 1662 für die KJotterkiicbe voa
Praxis bei Padua, jetzt im MoMO Chrico sa
Padua befindliche Altarbild mit dem Marty-
rium der Hol. Primo und Felicianu von
Paolo nur entworfen zu sein. — In dieser Zeit
war Veronese wieder für den Dogenpalast
tätis, tind zwar achuf er ein gro8ea Hiatoriea-
bild „Die Begegnting Barbarossas mit dem
Gegenpapst Viktor IV." Der .Auftrag scheint
schon Ende 1561 oder .Ajif.mg 1B82 erfolgt zu
•ein, im August 1564 war das Bild bereits
vollendet, vielleicht schon seit mehreren Mo-
ntten. Das Bild ist beim Brande 1677 zer-
•tört worden. — 1583 ftmgierte Veronese mit
Tizian, Pistoja, Schiavooe u- Tintoretto als
Sachverständiger in d. bekannten Prozeß ge-
gen die Zuccari. Am 20. tl. 1664 erhielt er eine
Zahlung, der eine weitei« am 6. 4. 1665 folgte
für zwei Lfinettenbitder, die er für den Hof
der Procuratia gemalt hatte, Bilder, die
apäter, nachdem sie von Tintoretto restauriert
tvmrea, ia die Räume der Procuratia de Supra
Caiangtn ud aidi haute niciit mdir nicli*
weiMU taaaen. tB6B ficferte Paolo die Kar-
tons für die Darstellungen des „Blindgebore-
nen" und des „Aussätzigen", die Bartoiomeo
Bocza in der Markuskirche in Mosaik aus-
iSIttta« Ea aind diaMa die ctoztgaD Koaopo-
aidonen b S. Marecs die ridi mit GewiMidt
auf Paolo zurückführen lassen; eine Zahlung
vom 1. 12. 1678 ebenfalls für Kartons ist bis
jetzt noch nidrt ibcrzeagend auf ein Mosaik
dar Kirche bangM «ordan. Ebcnfalb 1666
war Paölo wiaAtr iBr S« SalNutianb litig, md
zwar hat er offenbar damals das Hochaltar-
bild „Madonna mit dem Kinde von Engeln
umgeben auf Wolken, tmten Sebastian zwi-
adictt Johaonaa dem Tiafer« KatfHurina, £liaa>
hetftt Pctma wd PramdcBa''« aoww dia bei-
den Bilder an den Wänden der Chorkapelle
gemalt, „Sebastian ermutigt die zum Richt-
platz geführten Märtyrer Markus und Mar-
ceUinua" aowie »Dai sweite Maitrrium dea
THallieiligcB". ^ im htett sieh Paolo In
Verona auf, und zwar heiratete er dort am
17. 4. Elena, Tochter seines inzwischen ver-
storbenen Lehrers A. Badile. 1566—1567
malte er in Venedig eine nTanfe Christi" für
dea HodkaUar vtm S. GiovMud in Latisama;
das noch erhaltene Bild wurde am &1. 6. 1567
in der Kirche aufgestellt. 1670 schuf Paolo
fiir das Rcfektarium von S. Sebastiano das
„Gastmahl im Hause des Pharisäers", jetzt ia
der Brera in Mailand, 1678 das Bankett Gre-
gor des Großen im Refektorium des Kkusters
auf dem Monte Berico bei Vicenza und gleich
darauf fijr die Mönche von SS. Giovanni e
Paolo in Venedig, das beute in der dortigen
Akademie (No 908) befiodlidte »GaatnaU im
Hansa dea Lari". daa das Datnm M. 4. UTt
trägt und seinen Urheber zwang, am 18. 7.
dieses Jahres vor dem Tribunal der Inqui-
sition zu erscheinen, da diese an den Narren,
Zwergen, Landsknechten und anderen dekora-
tiven Pigarai, mit daaea Paolo ^ KOnvo-
sition anagestattet hatte, AnstoB genommen
hatte u. haeretische Tendenzen witterte. Das
Prozcßprotokoll, das sich erhalten hat, hat
Über die kulturhistorische Bedeutung hinaus
immensen kunstgeschichtlichaa Wart, da wir
hier einen Renaissanceknnstler ganz ausnahms-
weise einmal nicht theoretisch, traktatmäßig,
sondern ganz naiv über Kunst sprechen hören,
— das Datum 1573 tragen das „Rosenkranz-
bild" No 207 der Akademie in Venedig, früher
ia der Kapelle der Compagnia del Rosario ia
S. Pietro Martire in Murano und die große
aus S. Silvestro zu Venedig in die Londoner
National Gallery gelangte „Anbetung der Kö-
nige". — Am 90. S. 1675 waren Paolo u. seta
Bruder Benedetto ia Padua, wie aus einem
BesdiluB des Magistrates voa Udine hervor-
geht, der die Absicht hatte, den Soffitto seiner
Sala del Consiglio durch die sich gerade to
Padua aufhaltenden Brüder delcorierea la
ItMsa. Paolo woide nodi bis »nn Eada
dea Oktober 1815 ia Padua festgehalten:
Er malte damals das Martyrium der hl. Giu-
stina für den Hochaltar der dieser Heiligen
geweihten Kirche. Den Auftrag für Udiae
hat der KäasUer aber nicht aasföhrea kSaaai^
denn er wurde scheinbar von der Sigaoria
nach Venedig zurückgerufen. Hier hatte im
Jahre 1574 ein Feuer mehrere Riume des
Dogenpalastes ausgdwaaal. Gcgea Bada ISIB
dM«,*^ä^mim"n Nenddonnitioa' d^ SUe
geben konnte. Paolo fiel zunächst die Auf-
gabe zu, die Decke der Sala del Collegio zu
dekorieren, für die er bereits am 23. 12. 1676
eine ZaUnag erhielft, der bia iaa Jahr 1677
wetiere nMgien> jraoio sccuie awr m «ra
Mittelfeldern, die von kleineren Feldern mit
den Gestalten der Tugenden und Chiaroscuro-
bildern umgeben sind, den Glauben, die thro-
ntndf Vcnezia mit Friede nad Gcfccbti^tail^
sowie natar dea Gastsftaa von If ara aad Nap»
tun die Kriefrsmacht zu Wjssrr und zu I^ande
dar. An der Wand, über dem ITiron des
Dogen aber malte Paolo Sebastiano Venier,
der kniend dem Heiland für den Siag bei Le-
paalo dankt. ~— Ia dam aaatoBaadaa Aati-
collegio wird Paolo von den älteren Autoren
die in Fresko ausgeführte Verherrlichung Ve-
nedigs am Soffitto zugewiesen, eine Zuschrei-
bung, die sich angesichts der totalen Über-
malung im 18. Jahrh. nicht nachprüfen lädt
— 26. 7. 1578 schätzte Paolo mit Pahna Gk>-
vane die vier mythologischen Bilder ab, die
Tintoretto für das sogenannte Atrio qua-
drato des Dogenpalastes gemalt hatte. Im
Dogenfalaal hatte ISTT wiadaram daa Peacr
394
uiyki^uü üy Google
Caliari
gewütet und u. a. den BUderschmuck der
Sala del Gran Coasiglb vernichtet Bei
Veiteilang der Bilder für die Neudekoration
des Saales 6elen Paolo eins der drei g^roBen
Mittelstücke dcs.Soffitto zu „Die Apotheose
Venedigs", auf der das Wappen des Dogen
Niccolö da Ponte angebracht, das also vor
1B86 «niiiMidm ist, ferner zwei kleinere Bil-
der u der Dcdte ,4>ie Erobertuig Smyrnas"
und „Die Verteidigung Skutaris durch An-
tonio Loredan" , sowie mehrere Wandgemälde,
von denen Paolo aber nur ,J)ie Rückkehr dM
Dogen Andrea Contariot nach dem Sieg .«M
unoggw iwt iigiiBiien amiiiie um anco oien
nur unter Heranziehung von Gehilfen. Die
beiden anderen Wandbilder mit Szenen aus
der Ceschichtt Venedigs worden nach Paok»
Tode von wuen Erben antef ührt, daa groBe
MPkradiea" hinter dem Dogentfirane aber,
das Paolo mit Francesco Bassano malen sollte,
kam später in Tintorettos Hände. — Von
kleineren Werken aus der Spätzeit des Künst-
lers sind nur lest datierbar die Vcritundigmig,
No MO der Aeeademia tu Venedig, frdher in
derScilola de' Mcrcanti, 1581 vollendet ti. die
ebeublls 1681 entstandene Palia für d. Hoch-
altar von S. Luca in Veneiiig mit dem die Ma-
donna malenden Titeiheiligen, eine Verkündi-
gung im Eakurial n. eine böBende Magdalena
im Prado zu Madrid, beide 1583 dat., u 2 kl.
28. 8. 1684 bei Paolo bestellte Altarbilder tur
S. Giovanni Xcnodochio in Cividale, das eine
den hL Rochus, das andere die Madonna mit
Kind «nd Engeln darstellend.
Bevor nun im folgenden eine Liste der-
jenigen wichtigeren Werke — Vollständigkeit
kann hier nicht anpestrcbt werden — Re>'ebe[i
wird, für deren Datierung wir keine anderen
Anhaltspunkte als den Stil der Bilder adbat
liaben, muB darauf, was bisher nur angedeutet
«Nurde, ausdrücklich hingewiesen werden, daB
Paolo nicht alle seine Bilder eigenhändig aus-
führte. Er leitete wie später Rubens eine
vielköpfige, gut organisierte Werkstatt, . aus
der Bilder in die Welt gingen, TOn denen bis-
weilen kaimi mdir ab die formalen md
koloristischen Ideen Eigentum des Meisters
waren. In der Regel scheint Paolo allerdings
die Bilder selbst angelegt und in den WCMBl>
lieben Partien Mlbst ausgeführt sn haben, om
nur nebenrilchlichere Teile Gcbitlen zu tt>er>
lassen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die
grofie Krei-zigung in der Akademie zu Ve-
nedig, No 256, wo neben der glinxenden Fak-
tur des Meisters die unbeholfenere Gehilfen-
hand ganz dentlidi zu ci kennen ist. Es gibt
nun nichts Falscheres, als alle diese zahl-
reichen Bilder, die mehr oder weniger von an-
deren ausgeführt sind, Paolo zu nehmen und
womöglich unter seine Schüler xa verteilen,
dem CS handelt sidi nicht wn hlenie K^bnwlt'
stücke, sondern um grofte, wesentlich dekora-
tive Stücke, bei denen die Idee sehr viel mehr
als die Qualität der Ausführung htduntirt
Femer gehörte nun einmal der WcrkrtaM^
betrieb unlösbar zur Persönlichkeit Paolos,
aus dessen Bilde man einen charakteristischen
Zug lierausretuschieren würde, wollte man
seine Tätigkeit als Haupt und Leiter eines
sehr produktiven Ateliers unberfidtsidltigt
lassen. Hauptgehilfen Paolos waren seine
Verwandten, sein Bruder Benedetto, sein
Neffe Alvise Renfatto (nicht wie dort irr-
tümlich angegeben 1611, sondern 7. 10. 1609 f,
nad zwar im Alter von 66 Jahren. Vgl. Ci-
cogna. Iscrizioni voieaiane III 876) und in
der Spätzeit die Sdhne des Meisters, Cark>
und Gabriele neben vielen anderen, deren
Namen wir noch nicht kennen. Die folgende
Bemfihung, in die Masse der nicht festdalier-
ten, widitigsten Bilder Paolos etwas diRMK^
logiscfae Ordnung an bringen, muiB ausdrück-
lich als Versuch bezeichnet werden Dir kri
tische Forschung hat sich bisher so wenig mit
dem Künstler abgegeben, daB wir noch weit
entfernt von emer klaren AMdannag der
Wandhugen seines Stites sind.
fVerke der fünfngtr Jahre: Venedig, S.
Francesco della Vigna, hl. Familie mit dem
Knaben Johannes. Justina (?) und Antonius
Abt, scheinbar eins der fräiölcn von Paolo
in Venedig gesclwffeiieii IVciken, den Bildern
Radiles noch sehr nahestehend; die hetr. Ka-
pelle (Giustiniani) wurde laut Inschrift 1561
vollendet Ebendort, S. Sebistiano, Madonna
mit Kind, weiblicher Heiliger und Antonius
von Padua (Porträt), Halbleren. Ebendort,
S. Bamaba, hl. Familie. — Verona, Museo
Civico, Kreuzabnahme, ursprünglich in S.
Maria della Vittoria. — Florens, Uffizien,
Martyrium der hl. Justina. Ebendort, hl. Fa-
milie mit dem Knaben Johannet md Katha-
rina. Ebendort, Verkündigung, von Morelli
fälschlich Zelotti zugeschrieben. — Lortdom,
National Gallery, No 1041, Vision der hl. He-
lena, vielleicht identisch mit dem von Ridolfi
in Casa Contarina in Padua beschriebenen
Bihle. Ebendort Mo 1S18, 1824, 1886, 1886
vier Allegorien, Ebebnnd, Untreue, Veradi-
'""K (?). Respekt, die Bilder waren früher
m der Sammlung der Königin Christine
von Schweden, dann in der des Herzogs von
Oritans. — Turin, R. Pinaooteca, Mo 680; Das
Festmahl im Hause Simons dn Pfaarisisn,
früheste der groBen Cene Paolos, für das Re-
fektorium von SS. Nazaro e Celso gemalt,
später an die Familie Spinola in Genua ver-
kauft, von diMer 1884 an Carlo Feiice von
Savoktt. — DffsdtH, Gemildegalerie, vier für
die Familie Cuccina gemalte Bilder, No 224,
Madonna mit Kind, Johannes den Täufer und
Hieronymus, vor ihnen die von den drei Kar-
dinaltugenden geleiteten Mitglieder der Fa-
mifie Coedna. No 898, Die Hochzeit zu
Kana. No 225, Die Anbetung der Könige.
Dieses scheinbar etwas später als die beiden
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CdivI
vorh«rgenaimtett. No tS7, Die Krcnztragung.
Die Ausfähnuig dieses Bildes im Gegensatz
zu den 3 anderen vielleicht nicht ganz eigcn-
hindig. Ebendort, No 896, Bildnis eines vor-
aduMa Hern (PmMt Barbaro?). — Pom,
Loatrre, No IIW, BIM^ daer jungen Prin
mit einem Knaben an der Hand, früher in der
Sanunl Bcvilacqoa in Verona. — Wien, K.
GcBildegalene. No tSß, ChriMM hÖH die
Tochter des JwnWi
Wtrtt 4*r $*chttg»r Jakr«: WUn, Aka-
demie, No 1, Die Heil. Geminianus und Se-
verus (stark restauriert), ursprünglich zwei-
teilig, Außenseite der Flügel der Orgel in S.
Geminiano zu VcncdiK. ▼oa den Inöwiariten
der hL Mcmai m der CnHeria BrttBW io JV0*
dena, Johannes der Täufer im Palazzo Reale
in Mailand. Die Bilder wohl wenige Jahre
nach der 1556 erfolfften Restauration d Kirche
entstanden. — Paris, Louvre, No. 1186, Chri-
stus in Emmaos. — Madrid, Prado, No 697.
Der 12jährige Christus im Tempel. Ebendort,
No 628, Der Hauptmann von Capemaum (die
Komposition mit einigen Veränderungen von
Paolo und seinen Schülern oft wiederholt;
das Madrider Exemplar bei wetten das beste).
Ebendort, No 532, die Findung Moais» worde
ebenfalls von Paolo u. seiner Schale ludiiiuats
wiederholt. — Venedig, Akademie, No 37, hl.
Familie mit dem Knaben Johannes, Hierony-
mus, Franziskus u. Justina (?), urspriingl. in
d. Sakristei von S. Zaccaria, von Francesco
BoosMi CS 1B68 gestiftet. Venedig, S. Gate-
rina, Verlobung der hl. Katharina. Ebendort,
SS. Giovanni e Paok>, Anbetung der Hirten,
ursprüngl. in der Kapelle der Seidenweber in
der Kirclie der Crociodueri — Vwohq, S,
Polo^ dnonende MadwiBS nut den Kiiidfi Jo*
hsaaea dam Täufer, Antonio von Padua und
zwei Herren aus d. Familie Marogna. Eben-
dort, S. Giorgio in Braida, Martyrium des
hL Georg. — London, Nat GaHenr» No 284,
Dw PraiwD des Darios tot Alemidcr dein
Großen, für die Familie Pisani gemalt. Eben-
dort, No 26, Weihe des hL Nikolaus, nicht
wie der Katalog irrtümlich angibt, aus S. Nic-
colö de' Frari zu Venedig, vietleicht identisch
mit einem der 8 für S. Bcaedetto di Polirooe
bei Mantua 1Ö62 gemalten Rüder (s. oben).
— Florem, Pitti. No 216, Bildnis eines Herrn,
angeblich Daniele Barbaro, niiht identisch
mit der Persönlichkeit des oben erwähnten
Dresdener Bildnisses. — Rom, Palazzo Co-
hMma, No 90, Bildnis eines grüngekleideten
Herrn. Galleria Borghese, No 137, Johannes
der Täufer predigend, von M relli unbegreif-
licherweise Zelotti zugeschrieben. — New
York. Metropolitan Museum, Venus u. Mars,
wie die beiden folgenden Bilder im 17. Jahr-
hundert in der Samml. der Königin Christine
von Schweden. New York, Knoedler Galle-
ries (1911, vgl. Americ. Art News, 7. 1. 1911).
WcUheit «ad SUrks (Herinkfl); dwnd., «in
Maua (PkIo Veronese?) zwischen Tugend o.
Laster. — Wien, Akademie, No 86, 84, 86,
Verkündigung, Anbetung der Hirten, Maria«
Hinundfahrt, ehemals Dekorationsstücke des
Soffitio der Kifdie dar UauM ia Vsasd«. —
Murmo, S. Pidro Msitir^ BSIeader Hi«»
ronymus, früher m S. Maria degli Angeli.
Ebendort, Petrus und dn Engel besuchen die
hl. Agathe im Kerker, ebeafaOs früher m S.
Maria dcgii Angdi, voa BoaeUai Bsaadatto
VBnBn sngcscancocaf was nngnBonaii, os*
reits i960 als Werk Paolos von BattisU Fon-
tana gestochen. — Brescia, S. Afra, Mar-
tyrium der Titelheiligen. — Venedig, S. Se-
bsstiSBO^ Kreusigwig Christi« Dies« hfidta
vom Bade der 60Sr Jahre, vieilekfat aoek
etwas spitw.
Werk« der siebtiger Jahre: Paris, Louvre,
No 1198, Gastmahl im Hau.sc Sin.ons des
Pharisiers, ursprünglich im Rdefctorium des
Kkaters der Servi zu. Venedig, 1664 voa der
Republik Ludwig XIV. zum Geschenk ge-
macht. — MaHond, Brera, No 139, Thronen-
der Antonius Abt, von Ciprian, Cornelius und
zwei Chorknaben umgeben, ursprünglich auf
dem Hochaltar von S. Antonio zu Torcelk». —
Wien, Hofmuseum. No 389 u. 404, Anbetong
der Könige. Verkündigung. Eheniala Deko-
ration d. Orgeltüren v. S. Antonio zu Torcella
— Floren», Pitti, No 186, Taufe Christi, ur-
sprünglich in S. Giovanni dalle Nävi, dann ta
S. Maria Icooia so Padua, 1816 bd daem
Bildertmtaasdi nach Fk»reaz gesaadt — Ma-
drid, Prado, Venus und Adonis — Venedig,
Dogenpalast, Saab der Europa, für Jacopo
Contarini gemalt; geringere z. T. verändert«
Replikca Paok» o. adncr Sdinler im Wiener
HohaiH., ia der Dresd. GbL No M8^ ia der
Londoner Nat. Gall. No 97, in der Gall. Capi
tolina in Rom. — Venedig, Akad., No 45 Dck-
kengemälde aus d. Magistrate delle Biade im
Dogcapalaat, Venezia mit Herkoiea oad Cercs^
--Maa ■■■■■ imI. Iii. *W— mAm* * * VSaBAI^BlSi^*
ofipmngticn lonoo, jcm wuvn BmscnDm
verkleinert. Ebendort, No 681, der hl. Niko-
laus von dem Volk von Myra begrüßt, Teil
der Deckendekoration der Kirche S. Niccolö
de' Frari, zu der auch die Evangelisten Lukas
aad Johannes, No 866, sowie Markus u. Mat-
thäus No 261 der gleichen Galerie, sowie die
Stigmatisation des hl. Franziskus in der Aka-
demie, W\en, No 10 ^(ehoren. Ob die kürz-
lich aus d. Marciana in die Akad. in Venedig
gelangte Anbetung der Könige wirklich mk
dem ehemal. Mittelstück dieser Dekoratioa
identisch ist, scheint mir fraglich, da dieses
Stück in Farbengebung und Figurenmaßstab
beträchtlich von den anderen abweicht.
Etwaa apiter als die Deckengemälde, viel-
leicht erst um 1680, adieiaea di« Waodbihler
für S. Niccolö de' Frari gmak la sein, voa
denen sich eines ebenfalls in der veneziani-
schen Akademie befindet, No 265, Kreuzigung
Christi, «ia aaderes ia der Brerm n UtÜmd,
396
uiyki..L.L; üy GoOglc
No 151. — Venedig, S. Andrea, Hieronjrmus
in der Einöde. Ebendort, S. Francesco della
Vigaa, Auicntthnng Christi. Ebcwlprt, S.
Gtooomo dtH* Ori<s LmrailiMi HfefOQjnBns
tmd Nikolaus, scheinbar von Laura Barbarig^o
cum Gedächtnis ihres 1572 verstorbenen Gat-
ten GiroUmo Malipiero gestiftet, von Zanetti
alt ctas der besten Bildier PsoIm gerühmt.
JalBt n» dardiras nidit gfinstiger WMnng.
Eboidort, S. Pietro di Castello, Petrus, Pau-
los imd Johannes der Evangelist, nach Sanso-
vino von dem Patriarchen Giovanni Trivisan
(1860— 1&80) gestiftet. — Drudm, Galerie,
No H0| Der bftnnhcndge Seins fiter .
Werke der achtziger Jahre: Pfr'.in, Kaiser
Friedrich-Museum, vier Allegorien aus dem
Fondaco dei Tedesch i, No 303, 304, 30Q, SU.
Jnpiter, Fortuna und Germania; Minerva und
Mars; Satmi Mlft der Rdigim die Kelscrei
überwinden; Apollo und Juna — Wien,
Hofmuseum, No 891. Judith (fälschlich
Zclotti zugeschrieben). — Venedig, S. Giu-
seppe di Castello, Anbetung der Hirten
mit dem hl. HierooTmus, scheinbar von den
Erben des Girolamo Grimani gestiftet. Eben-
dort, S. Pantaleone, der Titelheilige heilt ein
Kind; ebendort, Bernardin von Siena als
Jängling Kranke pflegend. — Oldenburg,
Algusteum, No &5 Venus (Bildnis) o. Amor,
verschiedentlich Zelotti zugeschrieben, aber
ganz eigenhändiges Spätwerk Veroneses. —
Turin, Pinacoteca, No 564, Danae; No 572,
Königin von Saba vor Salomon (Ausführung
vorwiegend von Gehilfen). — Kassel, Galerie
No 606, Die Madonna enefaeint der hl. Ana-
stasia (?).
Die Kenntnis der Zeichnungen Veroneses
liegt noch ganz im argen. Von den zahl-
nktait InldmäBig durchgeiührtsn
siWnBsn malst auf blau oder grin _
Papier mit fiberreichlielier Anwendung von
höhendem Weiß scheint die Mehrzahl Nach-
ahmern anzugehören. Als Beispiel für Blätter
dieser Art von Paolos Hand seien genannt,
Madonna mit dem Kind und sieben Engchi.
Pmit, Loovre, No IdO der Notice cle. von Fr.
Reiset, sowie Madonna mit dem Kinde in
Wolken, unten Tliomaa und Caecilie, Berlin,
Kgl. Kupfstkab. Ferner sind zu nennen l e-
deneichnnagen, meist stark bvicrt: London,
Bnt. Mus., Vcmiih^ung in Gegenwart eines
Dogen (Pr-itm 128); ebendort, ScVinlt! der
Kallisto (Braun 129); ebendort, Jagdszene
(Braun 131). Wien, Albertina, Anbetung der
Könige (Inv. No 1625; Alberttna Puhl.
No nO). Bnia^, Natiooalgalerte, Gast-
mahl im Hause Simons des Pharisäers (Al-
bertina Publ. No 666). Turin. Kgl. Biblio-
thek, Martyrium der hl. Justina, scheinbar
erster Entwurf für das Altarbild in S. Giu-
a^ia in Padua. Ferner Studienköpfe in
schwarzer Kreide: Mohrenknabe, Poris,
Louvre (Reiset, No 141). Frauenkopf, flo-
rtns, Uffizien, Coli. SanUrcIli 74S1. Mid-
chenkopf, Stockholm. Nazional-MiM. (Abb.
Sir&l, Dessins etc. en SuUe).
Vaia r i, Le vite, ed. Milanesi, VI 369 ff., 489,
Anaelmo Guitconi (wahrccbein-
11« Psewisnym des Fnoc. Saaaovino), Tutte U
COM notSUH cle. In Vcnetia, Veaeda 1556^ Mcii-
drock, Venasia 18S1, Naan PiaaMMt»^L -
Franc. Sansoviao, Vcnetia dsseritta, Ve-
nexia 1581, Nenaaagabcn von Gio*. Stoinga 1604,
und von Giustiniano Marthiioal 1611. '—Aal*
faelo Borgbini, II ripoM, ed. nssnas 1190
p. 469 ff. — C. Rtdolf i, Le ■amfgUe etc., cd.
2. II 3 ff. — Marco Boschiai. U^dbe
■tocn, Venezia 1674. — Rinnovazioae dallt
riedha minere, Venezia 1733. — Zanetti, PU-
tura veneziana, Venezia 179S p. 223 ff. — M o •
s c h i o i, Guida di Venezia, 1815. — C i c o g n a,
Inscrizioni vcaciiane IV 147 ff. — F r a n c. Za-
n o 1 1 o, n falaszo ducale di Venezia, "i iiails
paacim, und La Regina Catterina Comaro
in atto di cedere la Corona di Cipro etc. Dipinto
da P. e C. Caliari, Venezia 1840. — Federiei,
Metnorie Trivigiane, Venezia 1803 II 53 ff. —
Zannandreis, Le vite dei pittori etc. vero-
nesi, Ed. Verona 1891 p. 160 ff. — B e rn a » -
c o n 1, Pittura italiana etc., Verona 1864 p. 322 ff.
— Lorenii, Monumenti per servirc alla storia
dei Pal, ducale, I, Veneria 186«, — Saccardo,
Le« mosaique» de S. .Marc, p. 64, 90. — Itil.
Foncbgn, hr»g. v. kathist. Institut in I-lorcnt,
IV 140 ff. — Campori, Raccolta di Cauloghi,
Modena 1870, paasim. — P. B i a g i, Elogio di
Paolo Caliari Veronese, Atti dell' Accademia di
Belle Arti in Venezia, 1815. — A. Aleardi.
Sullo ingegno di Paolo Caliari, Atti dell' Acc. di
B. A. in Venezia, 1872. — G. D e S c o 1 a r i, Del
celebre quadro di P. Caliari „La familgia di Dario",
Verona 1875. — Pietro Caliari, Paolo Verooeae,
Roma 1888. — CharlesYriarte, Paul Vero-
na, Pari» 1888. — G. Biadego, Intomo a P.
V. in Atti dei R. Ist. veneto di •cicnzc, lettere cd
arti. Serie VII Bd X 99 ff. — F. H. MeiBoer,
P. Veronese, Bielefeld-Leipzig 1897. — A. Bell,
Paolo Veroneae, London 1905. — B. Patzak,
Unbekannte Freaken de« P. V., Repert. für Kstw.
XXVIII 444 ff. — G. Ca««i. Un celebrato
dipinto di P. V. (Tatife Chritti in Latiaana),
BoUetiiio d'Arte, IV 481 ff. — H a d e 1 n. Wann
ist P. V. teborai, Katchitm., N. F. XII SS7 fl.
und einige noch oieht pnbl. Notizen aus den
venez. Staataarchiv. Hadeln.
Caliaii, Paolo» ital. Maler, geb. 1768 in
Vcrana, f ebenda an SB. 4 18B5, Naek-
komme des berühmten Paolo Veronese, Schü-
ler des Prospero Schiavi, eines Giambettino
Cignaroli-Schülers, Im Gegensatz zu der all-
gemeinen Richtung seiner 2«it griff er wieder
auf dia Kunst das Qualtmaiiiu sui&ck^ was
ihm Aufträge von Kopien von seiten des
Marchese Maurizio Gherardini und des Prin-
zen von Carignano verschaffte. Drei Preise,
die er 1792, 96, M für seine Gemälde, Hebe,
E<^ Homo und Hesperiden, erhielt, ver-
schafften ihm Anerkennung in jeiner Heimat.
Er porträtierte in dieser Zeit Giüv.innantonio,
Pietro u. Giov. Arvedi und die jungen Gra-
fen Portalupi, Antonio und Giovanni, sowie
ihre Mutter, Gemälde, die noch heute in
Haus Portalupi, jetzt Spinola (Liceo) gezeigt
werda^ ferner seinen gelehrten Protektor,
9lf
L;igiLi^oa by Google
Cdtafi -
Dal Ben (früher dem Dalle Mola zugeschrie-
ben). Auf Porzellan, Schalen und Möbel ko-
pierte er Watteau, Battoni u. Marco Marcola
nit erlesenem Geschmack. Um das Jahr 1814
•ebof Caiiari gröBere Fretkea «ad Kopien
nach Giambellino^ Giroiaiiio dai libri, F^olo
Farinati und Aless. Turchi. Die Güte dieser
Kopien erhellt die Anekdote, er habe, als
cim^kaiserl. Kommission aus Wien die Ma«
doBM des Garafalo aus S. Tommaso Caatti»*
rieoae forttdiaffen wollte, das Original durch
eine so gute Kopie ersetzt, daß die Kom-
mission, getäuscht, seine Arbeit für das Ori-
gina] mit sich nahm. Seine reiche Tätigkeit
Setee Weil» io Verona «ind lebr zahlreieh.
Aus der Fülle seien erwfihnt Malereien in
Cata Portalupi (Corso Cavour), in Casa Pa-
lazzolo (spiter Bentiroglio» Pbuo» Bri) eine
Gebort Chriati. in Casa SimMni (jetzt Bras-
Kdi), in Casa Meyer (jetzt Tedeadii. Via Nu-
ova), in Casa Palazzoli (jetzt Francescatti, S.
Giovanni in Valle) Madonna mit Kind, in
Casa Da Lisca (alla Colomba) Aurora und
Putten, in Caea Angeli (S. Antonio), in Casa
Dn Penieo Qthik Jcona) S Dedm«emilde,
in Palazzo Emitej Oetzt Forti), in Casa La-
vagnoli (jetzt Astori bei S. Eufemia) eine
Virtu, in Ca&a Franchini (jetzt Giordani) zwei
Deckengemälde, in Caan Ddla Torre (ittzt
Lebredit) Baderimmer, drei WndBieniilde,
in Casa Ravipnani (jetzt Renini) zwei Säle
und im Cafe sotto la Costa einige Ju-
gendwerke auf Holz. Hierzu kommt eine
grofie Anzahl von l^iea in Kirchen und
PflvaihlnKi'n tmd bei wirwii Bibcn. Zdch-
nungen br?itzt die Stadtbibliothek in Verona
und du- C i^a F-Iavignani. Von Kupferstichen
sind bekannt: Die Arena in Verona, Drei
Engel nach G. dai Libri, Kreuzigung nach
Jac. Bellini, Bambino nach Iffanlegna, Vig-
netten für Columella (übersetzt von Dal Ben).
Hierzu kommen zahlreiche Werke in Land-
häusern um Verona, in Pojano, Pergolana,
Marzana, S. Maria di Stelle, Bussolengo.
Z a n i, Eue. met. — G. Da Persico, De»-
cri*. dl Verona 1821 p, 90. 202. — P. Caiiari.
Vita di F. Caiiari (Msk.). — L. Simeon i,
Verona 1909 p. XXXIII, 158, 178, 238, 278, 323
Eva Tea.
Caiiari, Piero di Gabriele, aus der
Lombardei stammender Steinmetz, geb. 1474,
in Verona tätig, dort zum erstenmal in den
Anagrafe di S. Paolo vom Jahre 1602 als Pe-
trus lapicida da Como achtundzwanzigjahrtg
genannt, in den Anagrafe von 1514 als Petrus
q. Gabrieliis de Mediolano aufgeführt, 1B33
«Kh am Leben. Groävnter de» Paolo Vero-
neae.
Lit, s. unter Paolo Caiiari.
Calici, A c h 1 1 1 e, itai. Maler, geb. um 1565
in Bologna, r 1804 ebenda, Schüler des Pro-
apero Fontana, Nachahmer dea Lod. Camcci;
malte die Seitenflfigel des HanplaUan in S.
Widiele Arcangck> in Bologna, den Erzengel
Michael und den Erzengel Ba&d mit TWnn
darstellend.
M a 1 V R g i a, Felsiaa pittr. — De«. (Aacoto),
Pitt. etc. di Bologna. — M a ■ i n i, Bologna per-
lustrata, 1666 p. 812 u. fi2!. J?. C.
Calid, Parisio, Architekt UUO an der
Restauration des Domes in Cattiaia ti^ VoB
ilun die Entwürfe für dtt Portal.
Amieo, Catana iUustnta, P. II Catania 1741
Ilbro VII cap. IV p. SM 1 — Di MarsflLi Ga-
gini I (1888) 184. MmmtI
Califaao, G. B., Maler, wurde nach Rolfs
(Gesch. d. Malerei Neapels, 1910, p. 406) 1685
in die Lukasgilde zu Neapel aufgenommen.
CaMfaae^ John, ita].-ameirilnn. Maler, geb.
in Rom am 6. IS. 1804,, «odierte in Neapel
unter Domenico Morelli. C, der in Chicago
lebt, malt Genrestücke, gewöhnlich mit Scha-
fen, wie „Gang zur Fiitterung" und „Heim-
kehr der Schafherde" (1898), und ist Inhaber
vetaehiedener Aaszeichnungen.
American Art Annoal (Ncv Vofk) UM «.
1907—08 (mit Abb. u. Pdctr.). 0.
Caliga, Isaac Henry, amerikan. Maler,
geb. 24. 8. 1857 in Auburn, Indiana, studierte
unter Lindenschmit in München und hat sich
in Boston niedergelassen, wo er als Porträt-
und I- igrurenmaler tätig ist, und als Lehrer
viel Erlolg hat. C. bat auch wiederholt in der
groBen Möncbener Ausstellung ausgestellt.
Who's Who in America 1910— IL — Tmm L
Alle (1888), V (1890), VII (1893).
Edmund von Mach.
Caligard, Carl Thomas, um 1680 als
Maler in Brünn tätig.
Schweigel, Yen. der Maler etc. von 1588
Ua UM» (Mi^ dea mlhr. I«nda»AteUfa).
(^gaii, s. Calltgari.
Caligirinob Ga b r i e 1 e, a. CaptUmL
Caligan^ Zonn (Gkmani) Battiita del,
aus Caprile, Holzschnitzer, 17. Jahrhundert,
schnitzte für die Kirche St. Wolfgang in Mo-
ena (Diöz. Brixen) einen Altar in der Kapelle
del Rosario gez. „Calegar da Cavril f.".
Er ▼ergoldete den Alur der Kirche S. Pelle-
grino gez. „1606 Zan Battietn del OtUgaro da
Capril ho indorato".
Mittign der K. K. Cmlg<-Cowni N. P., XZVU.
1900 p. 11, 17. K, C.
Caligisfleo, Mario. Maler aus Sizilien» fÄ.
um 1090, t am 23. 7. 1648 in Rom.
PiwWeber T. Sb Lorense In Lneica.
Fr. Noaek.
Caligny, Anatole Victor, französ. Ar-
chitekt, geb. 1861 in Trooville, Schüler ««o
M. Paaeal, itdlte von 1918 Me 1880 im SaloB
aus, erhielt 1876 eine ^^edai^e für den Justiz-
palast in Charleroi und 3. Preis für Schlacht-
liaaa in Lons-le-Saulnier. Femer entwarf er
1880 die Protestant. Kirche in le Pnjra bei
Dieppe.
1997 n. 8h. — AteblKbfc Rnadscbani U, USe
398
uiyki..L.L; üy GoOglc
Caligo — Calker
C«ligo^ iul. Maler, von dem in florenti-
nischen KunitaanteUaiicen am 1838—80
einige Kircbeninteriean zu sehen waren.
L'Afta Vn (18TB; Floraos) S— t, 10-U;W-
m O. XV (1880) 3S1. . ^
CaJi jo, Antonio, ital. Maler, wird in
Rom ld25 — 30 im Zusammenhang mit Ago-
•tino Tassi erwähnt, der damals ttr im bi^
dinal von SavQyen arbeitete.
Giom. di Erodix. Art V 210.
Caliuo d i B r e s c i a, Maler m Venedig,
1616 mit Pellegrino di S. Daniele tätig.
V. Jopp i, Contributo qitarto alla Storia dell'
arte nd Friuli, Venedig 1894 p. 4«. H.
Callaperth (Kahlenberg), G i o s e f f o, \f a
ler, geb. zu Beginn des 17. Jahrh. als Sohn
deotacfaer Eltern in Venedig, soitebildet and
tätig ebenda, 1668 noch am Leben; malte für
die Kapelle zur Rechten des Hochaltarcs in
der jetzt a'iKel r. «iit-nen Kirche S. \f,ir;ri dei
Servi zu Venedig eine Darstellung der Feld-
schlacht zwiadien Kaiser Constantin und Ma-
zentius, in der er sich laut Lanzis Urteil als
Mbuono pratico, ma alquanto pesante" bekun-
G. Martinioni in Miner Auag. von F.
Sansoviaos „Venezia citti nobiliMima" (Venedig
1M3). — Orlandi-Gaarienti, Abeced.
1753) p. 220. — M o > c h i n i, Guida di Venezia
1815). — L a n I i. Storia Pitt. d. Italia (Auag.
1884) III 156. - M.ttlg von P. Paolctti. •
CaUaand, Eugene .\f a t h u r i n, f ranzös.
Architdct, Schüler von Vaiidremer, geb. 1818
M Paria» t erhielt mdirefc Preiae dar-
Uter enwn 1. fSr die Ifairie n VincenDCS,
die nach seinen Plänen erbaut wurde.
Bellier-Auvrajr, Dict. gitt. Sappl. —
D e 1 8 i r c, Les architect. ^I^tcs de l'icole d.
b.-arta. 1807 p. 202. — Gaz. d. b.-arta., N. S XVI
9«. R. C.
Calinand, Louia-F^Itx, französ. Archi-
tekt, geb. 1840 in Bourganeof (Creuse). Schü-
ler d. Eoole d. B.-Arta ia Paris» irorde öfters
4mdk Ifcdaillea aosgezetdioet Voo ihiD der
Plan d. Kathedrale zu Saigon (Kochinchina),
Feataasl und Schulen zu Lxtrient usw. C. lebt
in Savigny-sur-Orge (Seine-et-Oise).
Bellier-AuTray, Dict. g^n. d. art. franc.
Suppl. — D e I a i r e, Lea archit. Cleves, 1907. —
Gai. d. B.-Art«, Neov. tir. XVI 97. B.
CaUaav Praaeesee^ Ilaler ia Bieacia,
1G86 urkundl. genannt.
P e n a r o 1 i, Art. bresciani, appcnd.
Caliao, O r a z i o, Waffenschmied aus Bres-
cia, um 1594 — 1626, ihm werden die reichen
Beinschienen, Reste einer Rüstung für Carl
Rnaaniiel v. Sav<qren in der KgU Waffeoaaana-
bmg b Turin zugeschrieben.
Courrier de l'art, 1886 p. 123. JL C>
Calino, Paolo, s. Coylina.
Caliseh, Moritz, geb. 12. 4. 1819 in Aai>
sterdam, f an 18. 8. 1870 ebenda. Sdiolcr von
Jaa Adan Ki'useiiian, erfolgreidier Genr^ o.
Historienmaler. In der Wahl seiner Gegen-
stände, auch wo dieselben dem alltäglichen
Leben entaommca siodt verrät er den Ro>
auBÜkcr, luil eiuei Neigany ca tT^wiifiBBli~
ger Melodramatik wie sie für die HoBladar
jener Zeit charakteristisch war. Bezeichnend
für ihn sind Vorwürfe, wie ,rKönig Franz I.
von Frankreich am Sterbebett von Leonardo
da Vinci" oder „der Tod des DenweHitBeif*.
OaB er bei seinen Zeitgenossen in Ansehen
stand, beweist die Tatsache, daß ein Gemälde
von ihm „Wassersnot" iKönig Ludwig Napo-
leon bringt seinen notleidenden Untertanen
Hitf^ aof einer Aasstelhmg in Paris 18H^
als erstes auf der Liste der von Napoleon ITT.
angekauften Gemälde stand. Als Büdnisinalcr
war C. sehr gesucht; im Rijksmuseum in Am-
sterdam sind zwei Porträts von unverkennbar
tüchtigen Qnalitäten, die auch uns noch Ach-
tung einflöBea. — £r hat auch aof Stein gt^
zeichnet.
Immerzeel, Levena en Werken 1842. —
Kramm, Levern en Werken 1857. — Kat. des
Rijksmuieuffi« zu Amaterdam. W. Sttenkoff.
Caliati, C a 1 i s t o, aus Bagnorea, Maler.
Firmiert in der Kirche der Madonna della
Qoerda, unweit Nami^ ein Leinwandbild, das
£e ICadooaa aiit dem Kiade oad HdKBcn
darstellt: Calistus Calisti Balnearie 1629.
Guardabassi, Indice-guida dei monum.
deir Umbria. Perugia 1872 p. 381. W. Bomb*.
Calisto, Bartholomeu Antonio, por-
tug. Maler, geb. zu Lissabon, genoB dort den
Zdchenonterricbt bei Roche, studierte dann
als Pendonir des port. Hofes bei Labroni
zu Rom, das er 1797 mit Fr.incisco Vieira
verlieB. Wurde 1803 unter der Leitung von
0. Aat de Sequeira und Franc. Vieira Por-
tosme aüt Arbeiten im Schlosae von Ajada
und in Mafia beauftragt, die Raeagrndci aber
sehr gering bewertet, f 9- 8. 1821.
Racsyoski, Lea arta cn Portugal p. 394 o.
Dict p. 35, 38. — Cyrillo Maehad«, Col-
lecclo de mem. p. 144, 14«. A. Hm^
Calisto da Lodi, s PiatMa de' Toccagai
Caliato d i P a o 1 o, Bildh. in Siena, arbeitete
mit an dem äuBeren Schmuck der KspeHe S.
Giovanni Battista im Dom, die nach den
Plänen des Baldassare Peruzzi 1&04 errichtet
wurde.
Resiafnollb Cenni ttor-art. di Siena, 1840
pb U.
Calhsr, Barend Christ iaan van, Me-
dailleur in Zeist, arbeitete twisdien 1T81 und
1796. Seine bekanntesten Medaillen sind:
1764. Medaille mit Brustbild von Jeronimo de
Bosch (Vervolg v. Loon 872). — 1769. Preis-
medaiUe HZeeowsch Ciienootschap der Weten-
fChapgcnT in Midddburg. (Vervolg v. Loon
dU tt. 482.) — 1771. 26jährige HochzdUme-
daille für A. J. Bierens u. S. H. Willink.
(Vervolg van Loon. X. pag. XVII. 167 ) —
177S. Eiaweihnqg des neuen Lutlieriadica
Diakoidascnhaascs hi Amsterdam (Vervolg v.
Loon 431 u. 4ffi). 2 verschiedene. — 1772.
Gd>urt8tag des Prinzen Willem Frederik
von Oranien (Später Köoig Wilhelm I.)
(Vervolg V LtKjn 474.) — 1773. Prämienme-
dailie des „Provinciaal Utrcchtsch Genoot-
•ehap van Künsten en Wcterschappen". (Ver-
volg V. Loon 400.) — 1775. 200jährigea Jabd-
fest der Universität in Leiden. (VervdiK v.
Loon 499.) — 1782, Zu Ehren Joh. Adams.
(Vervolg V. Loon 572.) — 1784. 25jährige8
Ehejubilätim von A. M. Moliere und M. £.
Veron. (Vervolg v. Loon 609.) — 1787. Pri-
mienmedaille des „Legaat van Jolianoes
a Monnikhoff (Vervolg v. Loon 689.) — Zu
Ehren des Prinzen von Oranien. (Vervolg v.
Loon 706.) — 1796. Nationale VeraanuBhu«
BD Haag. (Vervolg v. Loon 837.)
Dr. Wap, Astrea IV 215. — Vervolg v.
Loon, Nederl. Historiepenningen. — Bolsen-
thal, Skizsen z. Kstgeach. d. mod. Uedailleo-
Aibcit. — L. Forrcr, Biogr. Diet oi MedaUiat
A. 0. tMM Ktrkwifk.
Calkin, Lance, Makr in London, Mitglied
des R. Institute of Painters, beschickt seit
1682 die Ausstellungen der R. Academy ttnd
neuerdings auch diejenigen der R. laatitiitiaa
mit Genrestudien sowie namentlidi mit zahl-
reichen Bildnisgemälden, imter denen diejeni-
gen des Londoner Sheriffs Thom. Clark
0888), des Londoner Common Sergeant Sir
Forrest Fultoo (188^. — der Mrs. Frank Pa-
rish (1899), des Rev. W. Dawaon (1906) und
des Right Hon. Joseph Chambcrlain (1011)
hervorgehoben seien. Die Corporation Art
Gallery zu Birmingham besitzt von ihv cm
1808 datiertes BiUnis des Jobn Feenqf.
Griva^X. Aaad. Exkib. 1901 L — Kat dar
Cofp, Aft GäL SV »ntfMkam 1908 > 88. —
Tbe CbonoiHenr IMl pu Sfi. JT. W, Snwimff.
Call, Jan van, d A., getauft in Nijmegen
am 19. 5. 1656 als Sohn eines gleichnamigen
Uhrmachers tmd Glockengießers, wurde durch
Selbstübiiag ein geschickter Zeidmer von Pro-
spekten, von denen er eine groSe Anzahl auf
seinen Reisen durch Holland, Deutschland,
die Schweiz und Italien aufgenommen hat.
Vor 1688 etablierte er sich im Haag und
bat dort viele der von ihm gezeichneten Pro-
spekte gestodien, wekhe teflwehc von P.
Scbenck in mehreren Folgen unter dem Titel
„Admirandonun quadruplex spectaculum de-
Itctum, pictum et aeri incisum per Johanncm
van Call" herausgegeben wurden. Er bat auch
Blätter bahig gedruckt (hierbei Ttyiien Ver-
fahren verwendend) tmd Miniaturen gemalt.
Da in der von Anna Beek heraosigegebenen
Folge von Schlachtenplänen im spanischen
Erbfolgekrieg mehrere Schlachten von ihm
gMtOcIm sind, bis zu dem Plan der Erobe-
nmg von Bafoelona, 10. 10. 1706, und von da
an sein Sohn Pieter seine Stelle einnimmt, ist
er wahrscheinlich im Anfang d. J. 1706 ge-
storben. Van Gool gibt also sein Sterbejahr
mit 1708 zu früh an. Im Kupferstichkahfactt
in Amstetdam sind einige seiner zwar iMHtai
■bar ffir die Topographie wichtigea Bind-
zeichnungen (Ansichten von Gevc und Um-
gebung).
y. Gool, De Nieuwe Schotib., I 117—121. —
Kramm, De Levens en Werken (unter Jacques
van Kall). — Mittlgn des Herrn van Schcvi-
chaven, Archivar von Nijmegen. E. IV. iioft.
CalL J an V a o, Sohn u. Schüler von Jan t.
C. d. im Haaf 1888 geb., üble nauieuUlch
Festongs- u. Gartenbau. 1748 zeichnete er
für den König von PreuBen in Gouache alle
Städte und Befestigungen, welche in dem da-
maligen Krieg in Brabant und Flandern von
den Frannaen belagert und eingenommen
worden waren, u. DarsteUimgen der Schlach-
ten. Er hat auch viel Zeicbenimterricht ge-
geben.
V. Gool, De Nieuwe Schoub. II IM, IW.
E. iV. Motu.
Call, Pieter van, ein älteres Mitglied
dieser Stecherfamilie, der das TitdUtlt «inat
von Rein. Smeiius in Nümcgen hi i iiwiiijjlii
nen Bodies „Adndmidk rcnun idniiriraim
cncomia" gestochen hat Seine Arbeitsieit
fällt also in die 2. Hälfte des 17. Jahrh. in
Nijmegen. MögUcherweiae Itt er ein älterer
Bruder von Jan van Call. & w. Mou.
Call, Pieter van, Sohn and Schüler von
Jan van Call, im Haag 1688 geb., hat wie sein
Vater Prospekte gezeichnet und gestochen.
Namentlich übte er aber den Festungsbau u.
die FcldncBkiusL und bcachütigtc sich mit
Ardritdctor ondGaftenban. Der KBnIg tob
Preußen, für den er viel gezeichnet hat, ver-
lieh ihm den Titel eines königt. Architekten.
Einer seiner besten Stiche ist die Abbildung
des Fcnerwerin in Leeuwarden am Ii. 8. 1718
zur Feier des Friedens von Utrecht Erat am
3. 8. 1781 trat C. in den Malerverein im Haag,
er war ein geschätzter Zeichenlehrer und starb
im Haag 1737.
V. G o o 1, De Nieuwe Schoub., II 165—167. —
Obreens Arch. V 143. B. W. Mo4t.
CaU«, Makr, matte im Dom St. Stephan in
Pasasu nach 1881 die Deckengemälde dM
Mittelschiffs a1 fresco und die Seitenaltarftüdar
S. Valentin und Mariae Himmelfahrt.
Debio, Handb. d. damacb. TaldenViii III
(Söddentachland) 376. R. C.
Callais, A., französ. Holzschneider zu An-
fang des 17. Jahrb., schuf eine Alkforie auf
die Ermordtuig Henris IV.
L e B I a n c. Man. I S64. R. C.
Callallo, Paolo, Bildh. in Venedig um
1700; von ihm die Statue des hl. Simeon an
der Fassade t. S. Maria dei Gcsuati; ancb an
d. Fassade des Oratorio Sanf Eustadiio (mwli
1709 bejconncn) hat er Statuen ausgefSlHt.
Moschini, Goida di Venesia, ISIS. —
PaolettJ^ L'AnUt c Sodt ... in Vonaia.
1893.
Callamard (Callamani)» Cba rles-AntO-
i n e, Bildhauer, Schüler von P^ou, geb. 17T8
in Paris, t 1821 das. C wir 1808 an der
franaSa. Akademie in Rom, no «r im Wctt>
beweÄ mit Canova eine KoioMilatilne Na-
400
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Callande de Champmutüi — CaUault
polaooi ik AcfaiUct acbul. Im Salon von 1810
stellte C die „Unidnsld eine Schlange tötend"
»US, jetzt im Louvre. Von weiteren Arbeiten
C.9 kennen erwibot werden: das Wappen
Italiens von Frankreich and der Weisheit ge-
lutltai «hI d. Afc d« Cuomeel, Paris; Mo*
ddle fnr 19 Brontereliefi der Cekmt de la
Grande Armee; Marmorhüste des Comte
d'Espagne, früher in den Tuilerien (Salle des
Marichaux) ; Statue des Marschalls Lannes in
Hof de» Sddoawi m Vcnailk» u. die BrooM»
•tataette Hetaridw IV. (von Detafontaine
gegossen). Ein Bronzcniedaillon mit dem Por-
trät C.s von David d'Angers befindet sich im
Maseum zu Angers.
Füssli, Kstlerlex-, Suppl. — BtlHer-
Auvray, Dict. g^n., 1882. — Champeaux,
Dict. d. {oadenn etc. 1886. — Gäbet, Dict.
dea aitiat«» 1831. — Arch. d. l'art franc VI
(Reg.). — Rieh, d'art. Paris. Monunn. civils I
(1870) 257, 347 u. 352 u. Province, Monum. civ.
III (1885) 197—98. — Louvre, Cat d. Sculpt
aMdemea. B.
ftl"f^ de Champmartin, Charles-
Bb^, S. ChampmartiH, Ch.-E.
Calünder, Adam, Maler in London, be-
schickte 1780—1811 die Ausstellungen der R.
Academy und der British Institution mit zahl-
reichen Landschaftsgemälden, Rcisestudten
von Teneriffa, vom Kap der Guten HoChmng;
vom Vcaav tnd von der Insel St. Helena so-
wie namentlich Sttromnngtvedutcn aus allen
Gegenden Englands und Schottlands.
Graves, K. Acad. 1905; Brit. Instit. 1908.
M. W. BrockwU.
CaUaai, Francesco, ital. Maler, geb. am
T. 10. 1779 in Mailand, f am 6. 4. 1846 in
FUMM, Sobn des Gactmo C» makc inr die
Kaputlnef in kf attuid die ZjAnelten ttcr den
Türen der Kirche (1820) und des Sprech-
zimmers, in letzterer eine Madonna mit dem
Kind und Joh. d. Täufer. Audi in einer An-
ahl von Kirchen in Parma, wie s. B. in S.
Andrea (4. Kapelle), ^ SS. Annunziata, in S.
Antonio Abbate ist er mit Werken vertreten.
Er leistete als Restaurator mehr denn als
Maler.
N. Fei i cell i. Guid« dt Parma 1010 p. 135,
»9. 141. 109, 218. N. PtlietlH.
Cdlaal, Gaetano, Maler u. BiMhaner*
geb. am 16. 1. 1189 in Piamn, t un 6i. 11. IMO
cbendort. Aus der Schule d»"^ Abbate Peroni
hervorgegangen, hatte C. als Maler rasche Er-
folge zu verzeichnen. Er wird gewisser-
ma£en aU der Begründer der Mailänder Aka-
denrfe angesehen, andi war er in Parma und
Rom tätig. U. a. malte C. in Parma für S.
Andrea „Triumph der Religion", für S. Pietro
den hl. Eligius, für S. Vitale Begegnung d. hl.
Franziskus de Paula mit Ludwig XI. in Am-
Iwise, für S. Rocco eben „Salvator mimdi' ;
auch in der Galerie derselben Stadt befinden
sich Bilder und Handzeichnungen von seiner
Hand. In Piacenza von C. ein Altarbild (aus
der Kathedrale) im btschöfl. Palast und ein
hl. Amottins In der Kirche des CoUegio Al-
beront; in der Certosa von Pavia 10 kleine
Bilder mit drn Frrudcn u. Schmerzen Mariä.
Während in den Bildern C.s nicht selten Ge-
^ichmacklosigkeiten zutage treten, sind seine
Slculpturai. die auch die Bewoisdenmg von
Mcnts und Csnova hervorriefen, künstlerisch
wertvoller. 8 Statuen der Seligpreisungen
fertigte C. für S. Antonio in Parma. Auf
Grund dieser Arbeit wurde er dann zur Do>
koration des PafauEM Reale in Mailand benn>
gesogen, wo er b der Sata delle Cariatidi mit
Franchi und Albertolli gearbeitet hat, nament-
lich die Atlanten. Weitere plastische Ar-
beiten von C. sind: eine Büste der Kleopatm
in Maiknd» der Prophet Jesaiaa and JoiiBn-
ms d. T. in der Chiesa d. NnmiBta, Parma,
und der tote Christus in einer von 16 Pas-
sionsreliefs geschmückten Nische in Colorno.
Scarabelli-Zunti, Docum e mem. di
B. A. pamlffiane 1751—1800. — II Facchino
(Parma) I 31. 8. 1830 p. 877—8. — P. Mar-
tini, GmA» di Parma 1871 p. 20, 35. 131, 136 f.,
161. — N. Pelicelli, Guid« di Parma 190«
p. 135. 139, 141, 199, 218 — C. R i c c i, U R.
Gallcr]» di Parma p. Ifi7 f., 293, 295. — G. M o n-
geri, L'arte in .Milano p. 450 (1672). — VisiU
«IIa Certo»a di Pavia, Mail.ind 1863 p. 59. —
Bertoluxzi, Guid« di Parma \H'iO p. 5, 12 f.,
17, 03, 158, 183. — L. C e r r i, Piacetii« nei snol
monumenti, 1008 p. 38—182. N. PelictlU.
CallABi, Maria, Malerin, Tochter Gaetano
Ca. geb. am 16. 8. 1778 in Mailand, f «» ^ ^
180&. Anhngs lernte sie bei ihrem Oniesl
Gerli in Maitand, später unter ihrem Vater.
Maria C. gab früh Zeichen ihrer auBerordent-
liehen Begabung und erhielt 1801 in Mailand
einen «weiten Preis. Von ihren Bildern sdM
«cnaoiit; Tnrfe Christi in Qucrtarelo di Pia-
cenza, derselb»" Grgf nstand in S. Maria Borgo
Baschieri in Parma und emige Bildnisse (dar-
unter Selbstbildnis u. dasjen. tblCS VMtft) in
der Galerie zu Parma.
C. Ricci. U R. Galleria di Pkraoi 18M. —
P. Martini, Guide di Panna 1871 p. 61. —
T I c o z z i, DLzion. — U Facchino (Panna) f
(1839) 278. — Scarabelli-Znnti, Docam.
e Uma. di B.^ famigian» UM— ISöo.
Gallar, A., ein durch Hemeckcn (Dict. des
Artistes III 495) eingeführter Irfftnm Vkt
Callet, Antoine Frari^ois (s. d.)
Canard, Thomas, engl. Landschaftsmaler,
lebte in London und stellte 1768—^ in der
Soc of Artists, 1770—71 in der llogwl Acad.
und 1770—74 in der Free Soc. eine Anzahl
von Landschaften aus England, Wales und
Deutschland aus.
Graves, Roy. Acad. I, 1005 u. der«., The Soc.
of Aftistt and the Free Society, 1007. B.
CaUaalt, Marie Jnliette, verehel. Vt-
mut, franaos. Portrltnuderin, Sdiulerin ihrer
Mutter Af"»e C. ni* GW. einer Miniaturistin,
und von Court, stellte von 1859 bis 1864 unter
dem Namen C. im Salon aus, erhielt 1860 bei
der AusiteUaag in Rouen die silberne Me-
XBrnartMihM. MV. 4« H
daOk fAr ihre Portrits. Sdt 1864 bia 1970
äigBktt ak anf den «TiliiiMiHillaiini Va-
rotitt.
Bcllier-AaTray, Dict I o- —
L, Jotttdan. Lea Pcintrea fna«. Saloa 18W
9wlSS.->Gaa. d. B.-Arts. VII S41. Jt C.
rmmaam SarUnc^ kaMlaik Ifakr «m
1612.
Saaptr« j Iii«««!. GartNC. Cat I 8.
M. V. B.
Callaway, WilliamFrederick, Maler
ia Loodoo, baacbidtte 186&-60 die Annt der
K. Aeadeoq r «ad der IMtMi laadtiitk« nh
Porträts u. mit Genreszenen aus Shakespeare-
Komödien („Grtimio", — „Taming of the
Shrew-).
Grave«, R. Acad. 1905; Brit Iiutit 1908.
R.
Calloott, Angustn« Wall CSir), Mar
ler. gAb. am an. 8. 171« in Lento» f aaa «B.
11. 1844 ebenda; Sohn eines vielbesrhäftiqrten
Baumeisters, jüngerer Bruder des Musikers
John Wall C. In seiner Jugend Chorsänger
in der Weatminater-Abtci, widmete er sich
ITOT ta den Loadaner IL Aeadenr Scboola
u. unter der Leitung John Reppners dem Stu-
dium der Malkunst, debütierte 1799 in der
Ausstellung der R. Academy mit eioem „Por-
trait of Min Roberts" und beschickte dann
dinefbe AnaateUoi« und gelcgcntfidi aacfa
diejenigen der British Institution sowie der
Old und New Water Colour Society bis zu
seinem I >9e mit zahlreichen Porträts und
Landschalten in Ol- und AqnareUaBakrd. Seit
dem 8. 11. 1806 Asaociate n. aail deai la &
1810 Mitglied der R. Academy, ontemahm er
Studienreisen durch England, Frankreich u.
Holland sowie nach seiner Verheiratung mit
der Witwe d. Kapitäns z. S. Tb. Graham (18S7,
a. «Bier Callcott, Maria) auch nach Italien,
von wo er jene klassizistisch empfundenen u.
effdctvollen südlichen Abendstimmungsbilder
mit heimbrachte, die ihm ^Un unverdienten
und irreführenden Ehrentitel eines „englischen
Qaade" ebtrugeu. Nachdem er ISKT durch
d« Adetatitdcnea «KugfatT aaMwamcIniat
worden war» wurde er atWutlich wenige l(o»
nate vor seinem Tode noch zum Konservator
der Gemäldesammlungen des Königs von Eng-
land ernannt. Die National Gallery u. das
Victoria and Albert HnaeuB an London be-
litieB von üub saUreidtt l<aiidic1iafiagi'ntllde
u. einige Shakespeare-Szenen, das British
Museum einige Landschaftszeichnungen. Wei-
tere Landschaftsgemälde Ca findet man ia
der Oiploan GaUery der R. Acadeniy zu Lon-
don, ia der Galerie an Vörie, in lletropolitaa
Museum zu New York und in der Kunsthalle
zu Hamburg. Sein schönstes Landschaftsbild,
das 1818 in der R. Academy ausgestellte 01-
gemUde „Moutb of tbe Tyne", aduundct jetst
die KumrtiauMiiung dea Ixad Itidlejr, aeia
bestes Figurenbild, das 1840 tn der R. Aca-
demy ausgestellte Ölgemälde „Miltoo dicU-
tittg .Paradise Lost' to bis Daughters", die
Corporation Art Gallery zu Leeds. Wett-
berühmt war aeineraeit auch Ca hiatoriadic
Komposition nRapImd aad his Formrina*
(lebensgroßes Figrurenbild, 1837 in der R. Aca-
demy auigestcllt, durch Kupferstichreproduk-
tionen allgemein I ckannt geworden). — Die
hohe Wertung, deren Ca Malwerke bei den
Zeitgenossen sich au erfreuen hatten, ist durch
die neuere Kunstkritik mit Recht beträchtlich
herabgestimmt worden. Seine früheren Ar-
beiten /ei:^f :i bei geschickter Zeichnung und
breiter Finselführung noch eine gewisse Kraft
und Wärme der Farbengebung ; tfS^ «Hlda
sein Kolorit immer gleichförmiger, matter n.
kälter, trni schlieSlich in völlig kraftkiae
Monotonie zu entarten.
The Art Union 1845 p, lÄ (Nekrol.). — The
Alt Joum. 1856 p. S ff.; 1800 p. 00 ff. ; 189«
p. 334 f. — The Portfolio 1876 p. 161 ff. — J.
D » f f o r n e. Pictore« by Sir A. W. Qillcott
(London 1878). — RedgraTc, Dict of Art
1878. — R o g e t, Hiit. of the Old Water Colour
See. (1891) I 100, 323. — Bryan, DI«, of
Painters 1903. — Graves, R. Ac«d. 1905; Brit.
Instit. 1908. — Dict of Nat Bio^r- 1908 III 708.
— Armstrong, Art in Great Britain (lOQg)
p. 225. — Kat. der oben zit Mu»een.
U. W. Brockwll.
Calleott, C, Maler in London, beschickte
1874—78 die Ausstellungen der R. Academr
mit einer Reihe voa Gcnfegemildcn wie „Far
awajr", — ^WkerA wauk^ de.
Grava% A Dict. ei ArtlMa UM; 1. Acad.
ms. Jt
CaUcott, F r c d e r i c k T., Bildhauer in
London, beschickte 1878 — 98 die Ausstellun-
gen der R. Academy mit Bildnis-, Genre- und
riiinlnifaknlptiirfn, darunter Motfacra
Lovcf (Mamorslatuettc U8B) und tfSKiun to
School" (Bronzegruppe 1889, — 1898 auch im
Pariser Salon der SociM des Arlistes Fran-
cais ausgestellt).
Graves. R. Acad. 1905. M. W. BrockweU.
Calloott, J . Stuart, Maler in London, be>
adiiclEte 1868—68 die Auiat der R. Acadcnqr
imd der British Institution mit Portrita und
allerhand malerischen Entwürfen, darunter
auch ,*Tbe last moments of Beatrice Cenci"
(1861).
Graves, R. Acad. 1900; Brit Instit 1008.
R.
Callcott, Maria (Lady, geb. Dundat), Ma-
leria tt. SdirlftateMerin, geb. 17B6 M Okter»
mouth (Cumberland), f 2a 11. 1842; Tochter
dea Konter-Admirals Dundaa, mit dem sie
1806 Indien bereiate. Dort verheiratete sie
aidi mit dem Kajitin s. S, Tlumaa Giaham,
nnc «KD iw Zoll nacn Buguun aui ucaaiw ir
und 1821 — S8 Südamerika bereiste. Nachdem
ihr erster Gatte auf dieser letzteren Reise ge-
ttorbea war, verheiratete sie sich 1827 in 2. Ehe
aut den Maler Sir Aug. W. Calkotl» mit dem
de dana lange Zeh ia Itdien Mlfc DuiBii-
tish Museum besitzt von ihr zahlreiche Reise-
skizzen in Aquarellmalerei b«zw. Bleistift-
Callcott — Callenfels
oder Feder- and Tuadaekhititng (2 Albtuns
m lOi becw. 87 BL mit je innreren Land-
schaftsdarstelluagen aas England, Italien,
Indien, Südamerika etc.)- HS Federzeich-
nungen aus dem südamerikanischen Album
des British MoMtn finden aich in HolaKhnitt
reproduaert in dem 18tt id London ytrSSeaU-
lichten „Scripture Herbai" der Ijdy Callcott.
Neben mehreren anderen Reiseberichten die-
ser Art schrieb sie auch das populire Ge-
acbidildmcb JLittlt Artbur*! Hiftonr of Eog-
aa4l&]iai — Binyon.
CiL «f Dnwinn etc. in The BilL Mm^ (1898)
X Sli-m - Di^ a Nnt Blogr. QM8) ni
not M. m.Brvdtmai.
Callcott, William J., Maler in London,
beschickte die Ausstellungen der R. Academy,
der British Institution, der Suffolk Street
Galleries etc. 1844—86 mit englischen Stirn-
nitmgsluidBchaften, Hafen- und Kfistenszene-
rien, Seestücken etc.
Grave», A Dict, of ArtisU 1896 p. 45 ; R.
Acad. 1905 I 381 f. ; Brit Instit. 1908 p. 84. R.
CaUtbeit, Ferdinand bdg. Historien-
nnler so Roeiidere^ gd>. lIBl, t Stu-
dierte auf der Kunstakademie zu Antwerpen,
erwarb 1857 den 2. Preis von Rom. C. be-
handelte vorzugsweise religiös-geschichtliche
Stoffe. Mdirere Kirchen von Flandern be-
sitzen von ihm AltargemiMe od. Kreuzwege.
Seine Komposition „Das römische Kaiser-
reich und das Christentum" erregte seinerzeit
viel Aufsehen. Er war erat Lehrer, dann 47
Jahre lang Direktor an der Kunstakademie
von Roesseiare.
Chron <1 ArU 1908 p. 59. Ary DtUn.
Caüegan (Ciligari), F i 1 i p p o Antonio,
aas Lodi, gründete gemeinsam mit Antonio
Casali tmd dem Fajenccmaler Pietro Lei aus
Snanolo 1708 eine Majolikawerkstätte in P«>
sara Zahlreiche Stücke im Berliner Kunst-
gewerbe-Museum bezeichnet C. C, Callegari
Pcaaro^ F. A. C. P. und Pesaro C. C.
Corona, La Ceramica 1879 p. 170. — Otto
V. Falke, Majolika p. 181. — Brinckmann,
Kat. d. Hambarg. Mus. 1894 p. 280. — Jän-
oicke, Grundr, d Keramik, 1879 p. 574 R. C.
Caüsmri, Giov. Battista, Zeichner u.
Aqnan^ist. geb. am 90. 10. 178B fai Parma,
t am 4. 8. 1866 ebendort. Schäler, später Mit-
arbeiter Paolo Toschis und Professor an der
Akademie in l'arma. C. lieferte Zeichnungen
nach alten Kunstwerken für die von Toschi
und seinen Schülern gestochenen Blätter der
Raccolta di 90 incisioni. Als Originalarbeiten
von ihm seien die Bildnisse d. Grafen Neip-
perg, F. Comacchias, Mistralis, A. Mazzas
asw. genannt, die ebenfalls für die genannte
Xaeeoltn geatocben wurden. Für die Kaiatrin
von ' Oüerrcich wifhartw C* in achwaner
Kreide das Bildnis der Maria Lnln t. Oller-
reich. .^uSerdem hat C. die Zeichnungen für
den Altaraufsatz für den Haiytaitar im Dom
m Modena geliefert (vom Goldschmied F.
Sartori in vergoldeter u. versilberter Bronze
ausgeführt).
Searabelli-Zunti, Doc e Mem. di
BcUe Arti. 1801—1850. — C R i c c i, U R. G«l-
Icria di Parma 1896. — D o n d i, Not etc. d.
Duomo di Modena 1896. — B £ r a 1 d i, Lea gra-
Teor» du 19, (. X!I (ToKiii), Paria 1891. —
Catal. d. Moatra d. Ritr. IttL FlannE 1911 (Por-
trit d. Maria Lui^a). N. PelictIH.
Callefari, Marco, .Architekt und Holz-
schneider in Parma, geb. am 8. 8. 1608, f vor
dem 31. 8. 1674. C. sduHsie lBfT-.lBBe nach
Girol. Mazzolas Zeichnungen das schöne Qr*
gelgehäuse der Kathedrale von Parma.
Scarabetli-Zunti, Doc e Mem. di Bell*.
Arti 1601—1550. — Bertolnzxi, Gtdda di
Parma 183ü p. 81 u. 165. — L. T « » t i in BolL
d'arte II N. 10 (1908). — Pelicelli, Guida di
Parma 191Ü p. 35 — St Lottici Maglione
in Raa«, bibliogr. d. arte ital. XIII (1910) p. 18
UUdt noch andera nicht sishare Arbdteo auf).
N. Pelicelli.
Callegari, s. auch CaUgari.
Callaja, Andres de la, span. Maler, geb.
in der Rk>ja 1706, t in Madrid & t 1788.
Schüler des Gerönimo de Ezquerra, von Phi-
lipp V. zum Direktor der Junta ernannt,
welche die ErrichtunK Icr Akademie de S.
Fernando vorxuliereiten hatte, später Mitglied
und 1778 Dirdttor dUMibcn. Er galt ala vor-
züglicher Restaurator, malte selbst Portrlts,
Heiligenbilder und Allegorien. In der Aka-
demie de S. Fernando das Bildnis des Mi-
nisters D. Jos^ Carvajal, im Rathaus zu
Santiago das Bild Karls IIL Von d« Go-
mälden, die er für Madrider Kirchen atiagc-
führt, bei Cean Bermudez genannt, hält Scn-
tenach den hl. Antonio in S. Frincitco el
Grande für dasjenige, welches seinen Stil am
deutlichsten zeigt
Cean Befand*^ Diee. 1 m->l88. •
Sentenacb, TlnlMa cn Madrid Mt, M. «. B:
Callender, Benjamin, amerikan. Kupfer-
stecher, geb. am 16. 8. 1773, f in Northäeld,
Mass 22. 2. 1856, stach nach Staufftr, Amme,
Engr. on Copper and Steel, Karten.
B. Rickttr.
rallsndar, Josaph, amerikaa. Ktvfcrst»-
cber, geh. a BoMw am 8l 8, 1181, f ^u. an
10. 11. 1821, er Stadl AmkhlH^ Pemilt» Ex
Libris etc.
Stauffer. Amer. Engra^eri on Copper and
Steel. — H. W. Fincbam, Enfl. and Amcr.
Book Plates, 1897. E Ruht^rr.
CaUsafels,Godef ridus,bolL Maler, geb.
im Haag am 88. 8. 1688, f daa. am 19. 9. ITA
Schüler von Godfr. Schalcken, der in einem
Dokument bezeugte, da£ C. 4 Jahre bei ihm
gelernt und auch im Ausland studiert habe.
Er war damals 21 Jahre alt C. bestKhte auch
IlaHen. Es werden in Familiendolcumenten
als von seiner Hand erwähnt: Christi GeiBe-
Icng, Pauli Bdcdirung, die Jünger von
Emmaus, Hagar in der Wüste, eine Frau mit
einem Schädd in der Hand (MagdaleaaF).
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Griltt — CdHn
Selbstbildnis mit seiner ersten Frau, diese
Frau allein, er selbst mit Niiier dritten Frau,
4 Söhne alt Kinder, wad die lündT
Pttw ms devcn cretcs Ehe.
Mir sind keine Bilder von ihm bekaimt.
Aus den FamilienpapicTen de« Herrn Callen-
fela im Haag. A. Brtdiut.
CaUet (Calet)i Antoinc Frenfot% HU
etoricB* and PttrtiHmeler. geb. 1741 «i Parii,
t 1823 ebenda, Schüler von A. Boirot, erhielt
1759 den groden Preis für Malerei. 1764 den
Rompreis a. wdlde 1780 Mitglied der Akad.
anf ein GcnUde MpräUing" für die AnoUo-
Gelerie dce Louvre. Unter setnea yfttkm
sind erwähnenswert: Allegorie auf die Ver-
mählung Napoleons mit Marie Louise, Na-
poleons Einzug in Warschau, Familie Corio-
lan«, Plafond der ApoUo-Galerie im Lonm,
PUAmd hl der Galerie Lanemboarf , Avrora
darstellend, Allegorie auf den Einzug der
Bourbons. Arbeiten von ihm bewahren auch
die Mus. zu Abbeville (Bildnis d, Grafen Ar-
lois), Grenobk (Bildnis Ludwigs XVI.}, Ami-
cm innwi||GUB ranneBner piauni in jMmth
Versailles (8 Bildnisse Ludwigs XVI.. das
eine dieser bekannt durch den Stich von C. C.
Bervic; Allegorien auf die Schlachten bei
Mareoco und Austerlitz und aul die Über-
gabe XnniB) nad der Lonne (4 Jdmntilett).
Nagler. Leu. II m, - BelHer-Av-
Trajr. Okt gta. — llacen, Lea Aiti daos la
awlsen de Cmi/t im. - Madraao. Cat d
Koi. de Pndtt. Anh. de l'Art fran«., — Chron.
d. Arts, 189« p. 117. — Lm Aru, 1005 XLIII 8.
— Inv. gtn. d. rieh, d'art, prov., mo«. dv. II
MS: VI 14; VU M«. — Maafa de Gnaolde^
Parti IMt ». tr. R. C.
Catltt, Apollodore (eigentl. Alphonse
Apollodore), franzöa. Maler, geb. am 8. 5. 1799
XU Paris, t am 81. 11. 1881 ebenda, Broder des
Arcbiieklen Fittn-EmiiaBiwI C, erhielt 1887
die Mcdailie I. KlaMe» Sdifiler von DarM a.
Regnault. Unter seinen Gemilden erwähnens-
wert 1822 Condamnation de S^jan (Musee de
Nimes), 1887 EmbarqocniMt des P«iaaiotea
(Mus^ de Rouen).
Nacler. Lex. H MOi — Belller-Att-
▼ r a y, Di ct. gin. R. C.
Call««, F^lix-Emmanuel, französ. Ar-
chitekt, geb. 1791 in Fan?, ^ am 2. 8. \8t>i
ebenda, Sohn des Architekten C^t (geb.
Paris 10. 8. 17B6. t das. um 1886, bekannt
durch das erst 1842 erschienene Werk „No-
tice histor. sur la vie etc de quelques archit
franq. du seiz. jiti.c"), Schuler von De-
lespine, erhielt 1818 einen 2. Preis. 1819
den Rentpreis fnr eine Rekonstruktion des
Forums zu Pompeji, 1836 baute er die Bahn-
hofsgebiade der Linie Orleans in Paris
und in Corbeil, 1851—54 mit Baltard die
Halles Centrales, auficrdem die Handelskam-
mer (Ptace de b Bouiie)> Unter aehwn Pri-
vatbanm crwihnenawert die Villa Bartho-
lonqr in Secberon, SddoB Saalsure bei Vemon,
von Grabdenkmälern auf dem Pere Lacbaiae
das Denkmal Bartholomy, Marechal Clause],
Ddacrai]^ Lecomte, Peröer. £r war Mit-
arbeiter an dem Werbe: Aichltaclurc ildiMM^
ou Palais, maisons et aatrt» 4diiM dt ntfeH«
lüodcrnc. Paris 1827.
N«gUr, Lex. n 290. — Bellier-Au-
V r a y. Dict. gen. — Gäbet, Dict. d. Artist.
1831. — Lance, Dict. d. archit. I. — D e 1 a i r e,
Le< arcbit. iliy«» d. l'icole d. b.-arts. p. SOS. —
B a u c h a I, Dict d. arcUt frsa«. p. 617. /L C.
am, Francoifl, Warkmeiatar von Li-
mogei^ leitete IBtF dn Ban der Kfache Sah*»
Pierre du Quercroix zu Limoges.
A. B < r a r d. Dict. d. Artist«« (ran«. 1871.
Calli, s. Coii.
CalUade^ Deni», Maler, geb. in Kontn
leBB hl England nnhwiirtii.
L. Cnat hl ^-gr «I Iha Hngiinet See.
IMS p. TS.
CaÜlaaok Antonio Raffaele, Italien.
Maler, geb. in Muzzano 1786, f gegen 1884 in
Spanim, Schüler seines Schwagers Loigi Ber-
ncfOb erhielt 1804 vom yaiehSnig v. Itatten
die Aswaianngf aenie Stndhn hl Rom an wü*
enden. 180O erhielt er bei der Konkurrenz
der Akademie S. Luca über das Thema „Chri-
stus und die Ehebrechato* den 1. Preis.
Unter den Mitbearerben war auch Barto>
Imuneo Phidli, der berShmtc Stecher. Der
Karton befindet sich noch in der Galerie dieser
Akademie. Murat, König von Neapel, lieB
ihn im König^Ndast an Caserta den Tbroo-
saal mit dem Trhmwh des AchiUea auamalen.
Spiter ging Calliaiio nach Spanien, wo er am
kgl. Hofe Aufträge fand.
R 0 c c a V i 1 1 a, L'Arte nel Biellese, 1905 p.
73-75. G. B.
CalH«Ho> Giambattista, Maler, Bruder
des Antonio Raflfaele C, geb. 1775 in Mos»
WH^ atndicrta auf der Akademie zu Tnrii^
fibtc vor alkm Mhiialuimalerei, anerst in 1^
land. ging von da atif Veranlassung seines
Bruders nach Spanien, wo er 1821 in Madrid
gestorben ist.
Rocca Villa, L'Arte nd BicUasei 1905 a.»
bis 73. & B,
CalUari, s. CaUari.
CalUat, Horace de, französ. Figuren- u.
Miniatutnialer, geb. in Paris, Schüler der
Ecole d. B.-Arts und von Cabanel» stellt seit
1870 in den Pariser Sakma aaa <Ma 1881 n
dem der Soc. d. Artist, franc-, spiter in der
Soc. Nat. d. B.-Arts), und zwar in den letzten
Jahren zumeist Miniaturen auf Velin oder
Elfenbein. Unter seinen groflen Historienbil-
dern sind erwähnenswert: Thesens n. Ariadoe
(1872, im Ministerium des B.-Arts in Paris),
Gefangennahme von George Cadoudal (18TO),
Tod des Generals Kleber (1879).
BelHer-Auvray, Dict. gen., Suppl. —
SalonkataloRe. R. C.
Calliat, Pierre Victor. Architekt, geb.
in Paris am 1. 9. 1801, f das. am 18. 1. 188L
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Cditat - CaUot
Schüler von V^audoyer und Chitillon «n der
Eoole d. B.-Arts. Seine haupt^achiichstm
BMitcn in Paris sind: die Mairien des 3. und
AiicirtimnMnl, die Kaserne de U Ctti,
das Stabd^bäude der Gendarmerie und der
Feuerwehr, die Schulgebiudc der rues Bar-
bette und Bertholrt und du Pfarrhaus der
Kirdhe Saint - Nicolas - du - Chardoonet. Er
■tdke zwischen 1861 und 1880 wiederholt im
Salon aus und hat, gemeinsam mit Lerotuc de
Lincy, auch einige Architekturwmfce pabK-
xtert, darunter: L'Eglise Saint-Eustache (Pa-
ria 1850) u. L'hötel de Ville de Paris (1844 ff.).
Ciemeinsam mit Ad. Lance gil» er tKL-M
die EncydopMie d'archit. heraus
Bellier-AuTray, Dict. gto. I u. 5uppl. —
B au c h a I. Dict d archit. frmnc., 1887 p. 618. —
D e 1 • i r e, Lea archit 190T p. 303. — Re».
gtn. de l'archit. (Herauf. Daljr) 1881
B. 35/e (Nckrol.). — Inv. g^n. d. Ri^. d'art.
SMA. civ. II 9. 10. Jf. V,
ttäUrntt s. auch Amumd-Caiiiat.
CalUoa, Jeaa«G>spard, Pu-iaer Bild-
hauer, geb. am 22. 1. 1718, f am 16. 9. 1810.
war sculpteur du Roi de Suede u. membre de
l'Acadteiie d. b.-arU in St. Petersburg, sein
Gnbttdtt aw dem Friediwf vcn Caamart jctst
uB Miiefe Ounavdet^ Ariwitcn tob ihn bis
jetst unbekannt.
NouT. Areh de Vut fraa«., 3m« Ur. I. 188&
p. 26 - S t. L a m i, INtt d. ea^pL XVIIIb*
ai^e 1010 p. 1&3. it. C.
CalililedA Lodi» t. Fittm de* Toeeegni.
Callmaadar, Karl Reinhold, schwed.
Maler, geb. am 25. 12. 1840 in Orebro, stu-
dierte in Stockholm. Düsseldorf, Antwerpen,
Plarii o. 1878—T7 in Mönchen. Spiler in
GOiebofK anelflsig ata Lelner ffir ZclchiieB n.
Ornamcntmalerci an der Zeichenschule des
Mus. und der städt. Kunstgewerbeschule. Er
malte GeBidiilder und Portrats, gab Karika-
tareneamadnnfeB hcrans, ging dann zur deko-
rative» Ktmst fibcr und führte Wand- und
Deckengemälde aus (Sage von den Rittern
Schach und Billard, Sage von Psyche), Spä-
ter widmete er sich in der Hauptsacdr
Glasmalerei. Ea befinden sich Glasgemalde
von ihm in der Donlcirche zu Upsala, in Kir-
chen von Göteborg, Karlstad, UmeS, Var-
berg, im Kirchensaal des Museums in Göte-
borg usw. Er bat ancb Entwürfe für Mdbel
ausgeführt. G. Nordentvon.
Calloig&e (CaluigtU', Callo)ngeV Jan-Ro-
bert, Bildhauer, geb. 2.5. od. 31 5. 1775 zu
Brügge, t ^ ^ 1^ in Antwerpen, be-
ancbte die Altad. in Gent, wo er 1803 1. Preis
für eine Büste Jan v. Eycks erhielt, lernte dar-
auf an der Acad. d. b.-arts zu Paris bei Chau-
det u. erlangte 1807 für einen Entwurf „Archi-
medes" den Rompreis. In Rom schuf er neben
anderen idealistischen Werken eine Venus
Anadyomene (1820 beim Brande des Brvsae-
Icr Palais des Prinzen WiDi. II.
gegangen. Wiederholung im Mus. Brügge),
einen Sokratcs u. gutgearheitete Reliefs. Er
wurde Direktor der Akad. zu Gent, erbidt
1880 die grode gold. Med. fir den Entwarf
zu einem Egmont-Denkmal Weitere Arbeiten
sind ein Jan v. Eyck für Brügge, Grabmal
des Architelcten Piison in der Kirche zu
Mariakerke^ Standbikl d. Schauspielers Tabna,
Mifmofbfiain dee FMf . GovoL
Nagler, Katleriez. II >M. - Mnrcbal. La
Sealpc. «IC. balces 18M. — J. Imaacrsecl.
Uvene «• wSSsn I 1841. - Wnrabacb.
Kaderiex. — Singer, Katlerien. — Dala-
• ierre, Gal. d'art. bnigaaiapi. UL — AKk.de
l'ait irui«. - S«v. g4n. de IMH; Itft > llt.
— Cat. ön Mnafe de rAead. d. K^il* 4 Bm%
la. — H y a a n «, Balg. Kanst d. 1». Jabrb. tMi
p. M. — Jnmea WeaK Bngm ei eee
«OTli«« p. 41; US. »C.
CaUeni (oder Gallone), Francesco, Mai>
linder Bihlhauer. 17. Jahrb., schuf einige
Shmb Mh dem Marienleben und delcorativ«
FHeae am Merrnnrleitner de» Ckm im Dom
za Heilend.
Monge ri, L'Arte in MiUno 1878 p. 161. —
U. N e b b 1 a, Duomo di Milano 1908 p. 20«.
G. B.
Qtiiatj, Lodewyk (Lowia) de, Maler,
wozdn IWB Meister in der Sl Lrinigüde in
Antwerpen, f 1821 f29
Rombouts-Lcr 1U5 Liggeren I 418, 452,
577. R. C.
Gallnt, Adolphe-Jean-Baptiste, geb.
am 18. 9. 1880 zu Paris, PortfiAmaler, etellle
von 1861 bis 1880 im Sakxi ans.
Bellier-Aavrajr, Dict ght. nad Sqtpl.
CaUot, Claude, f ranzös. Maler, geb. lOSK)
in Nancy in Lotbiingen, t >ni 81. 8. 1688 od.
16S7 in Brealao. er int der Sohn iren Jean C,
iltestem Bruder des berühmten Jacques Er
war 1840 in Rom und siedelte 1666 nach
Polen über, wo er unter Johann Casimir
VVezc^ Micbad Wianiawicdci und Johann SO"
bieiici Hufiiialer war. Sem TeetMBCflt vom
9^ 1?18a« bewahrt das Breslauer S^a^lf
archiv und sein Grabmal befindet sich in der
Kirche S V^incenz ebenda, wo allerdings auf
der Inschrift die Zahl 1686 oder 1687 durch
einen Restaurator in 1680 verändert «OrdcB
ist. Werke von ihm sind zurzeit unbekamit.
Lutsch, Kstdenkm. Schleaiens V 613. -~
Ehrenberg, K«t in Poaen, «8. — E. Rasta-
wiecki. Siownik malanftw polakirh III 14S— '
154. — Chrao. d. Ans 1878 pi. 18S. — Dne>
sieux, Altist fran«. i l'4tfuit. 1876 p. SIT.
Prof. Dr. Ctorg Graf UycitUhi,
Gellet^ Georges. Maler, geb. in Paris
18Ö7, t 83. 6. 1908. C. studierte an der Ecole
d. Arta dtojratifs. spiter an der Eook dea
Beaux-Arts (Adan); er stdite eeit 107T re-
gelmäfiig im Salon, seit 1890 als Mitglied d.
Soc Nat. d. Beaux-Aru nur in deren Salon
ans. C WHide ndtamals mit Medaillen ans-
geaeldmet vod war Ritter der Ehrealegma.
Er melte aücgoriiche Sujets (Diium 1886;
4QS
Ly Google
Arbdoe von Baecfaot getrOitet IflST; Ewj^
«Hees Tod 1804 nsw.) und Genrebilder (I.a
mort de la cigale 1888; Sommeil 18Ö5; Lc
d^art 1896 usw.), hat sich aber in seinen
IcWcn Jabren tnebr und mehr aui dai Por-
Iril boidiriiikt, in dem er Mich tiervomgen-
des geleistet hat. C.s Kunst zeichnete sich
durch sichere Zeichnung, poetische Auffas-
sung und ieiclite, zarte l'"arbcngcbung aus,
BeMOders geschätzt waren seine Pastetlpor-
triti, in denen er in einer glöcklichen Weise
an die Traditionen des 18. Jahrh. anknüpfte.
Für d. Pariser Hotel de ville malte er ein
Itilil „dif Pliilosopliie" , ähnliche Aufträge er-
hielt er in Arras und Oloron, auch führte er
in verschtedeoen Privathäusem in Paris Ma-
lereien «US. 1901 stellte er in der Xjoodoner
Roy. Acad. „Schlummer" aus.
Bellier-Auvray, Dict. gia.. Sappl. —
Chron. d. Arts, 1905 p, 803 (Nekrol.). — Gra-
V e Regr. And. I, 1«0«. — Kkt. d. biidM Sa^
loa«. B.
CriM» H. E., französ. Landschaft.^- und Fi-
gurenmaler, stellt seit 1886 im Pariser Sakm
(Soc d. Artist, franc ) aus, darunter Bilder
aus dem Hafen von Rochclle, Heimkehr der
Sardinenfiscfaer (1900), Legende, Nymphen.
Salonkatalot*. ^- C.
CaU«t, Jacques, lothringisch-französ. Ra-
dierer, geb. zu Anfang des Jahres 1592 in
Nancy, t am 2-4. 3. 1635 das. Er war der
sweite Sohn des Wappenberc^ds (zuletzt
»Wappenkönigs" des Herzosa Charles III.
von Lothringen) Jean Calkx und der Rente
fcb. Brunchantt, einer Tochter eines Leib*
■Riet der Königin Christine von Dänemark.
Jacqnea geno8 eine Erziehung, die ihn zum
Theologen vorbcrdtea sollte, neigte sich aber
der KaMt n, and mrde LehrUag des Ste-
diers und Mmxnieiiten Deninnse CrocQ so~
wie des Glasmalers Claude Henriet. Als des
letzteren Sohn, Israel, seinem Mitschüler und
Fkcond Jacques Callot begetsterte Briefe aus
Itaai Kfaricbk «nüchloS aich dieicr, ihm dort-
hin XU folgen. Er entwich, cnt awOUIfthrig
und mittellos, dem Vaterhaus und schlnß
sich bald wandernden Zigeunern an, um
Überhaupt weiterzukonunen. In Florenz soll
er SdiiUer Cantagaliina» geworden sein
Kaum in Kon angdangt, crtcannten Ihn
Freunde seines Vaters und brachten ihn wie-
der nach Hause. 1606 aber entfloh er bereits
wieder: sein älterer Bruder fing ihn jedoch
ichon in Turin ein. Erst Ende 1608 sollte
aetn Wonach, nach Rom za geben, erffltlt'
werden. Der Vater gab ihm der Gesandt-
schaft, die unter der Führung des Grafen
Tnriiielle de Geberville, die Thronbesteigimg
des Herzogs Henri II beim Papste anzeigen
•Oihe, nit In Rom studierte C. vielleicht
erst bei Tempeata, «odann sicher bei Ph. Tbo-
maaain aus Troycs. Bin galantes Abenteuer,
vatMOA, ndl Thomaadns iwiier, sehGner
Frau zwang ihn zum Verlassen Renas. ScÜ
1619, wahrscheinl. schon seit Ende 1811, hielt
er sich in Florenz auf, wo er zunächst Lehrling
u. Gehilfe PariKi ■ \vurde. Hier vcrvMlIkomm-
nete er sich nicht nur im Zckhnca und Ste-
dten sowie in der Perspektive, sondern svdi
in der Topographie, Mathematik und der
Festungskunde. Dann arbeitete er jalireiang
für den toskanischcn Hof. Der spätere Char-
les IV. hidt bei einem Florentiner Beso^
C diinglidi nach Kancy ein. Da in Tos-
kana die Verhältnisse sich zu verschlechtern
drohten, folgte C. der Einladung 1022. An
dem glänzenden lothringischc.T Hofe erntete
er, der schon einen bedeutenden Ruhm erlangt
hatts, gnte Erfoigie. 16B6 heirateCe er dte
Witwe Catharine Kuttinger aus Marsal. Er
hatte keine Nachkommen; nur ein Kind aus
ihrer ersten Ehe brachte Frau Catharine mit.
Im gleichen Jahre berief die In&ntin Isa-
bsBa Cbm Eugenia C vm6h BrBssd. da-
mit er die Belagerung von Breda zeichne und
radiere. Er kam wahrscheinlich erst nach
dem Fall Bredas an, fertigte seine Skizzen
an Ort und Stelle» seine Rsdiemng aber erst
in Nancy an. In Brflssel lernte er v. Dyde
kennen, der ihn zeichnete. 1629 berief Louis
XIII. C. nach Paris, damit er eine Radierung
der Belagerung von I a Rochelle anfertige,
wo am 80. Okt 1888 die Ht«notten aidi
Rididien ergaben. Ancfa dte Belagerang der
Insel Re, gegenüber La Rochclle, sollte er in
einer Radierung behandeln. In Paris trat er
in Verbindtmg mit seinen groBen französ.
FachkoUegen and erneuerte die Freundachaft
mit laraS Henriet, der von jetzt (IdM) ab
sein Verleger wurde. Als sein Vater 1880
starb, kehrte C nach Nancy zurück. PoUti-
sche Wirren, Plünderungen und die Pest
lasteten damals auf dem lothringischen Lande
In der cweltea flilfle 16B8 wurde Nanqr von
Louis XIII. belagert. Der Herzog Char-
les IV. wurde durch Richelieu gefangen genom-
men, und gab selbst, indem er alles für ver-
loren erkannia, die Weisung, die Stadt su über-
geben, ohne dal es tum eigenfUcfien krfegeri-
sehen .^ustrag gekommen war. Louis XIII.
wollte von C. nun auch die „Belagerung"
v«o Nancy radiert liaben. Caibt weigertt
sidi ans Patriotiana und soll gesagt haba^
er sdmeide sidi lieber den Fmger ab, Sls
daß er die Schande seines Landes mit ver-
ewigen helfe. In allen Punkten blieb er stand-
haft u. die Darstellung wurde von einem sa-
dem Künstler radiert In dco ihm aock ver-
bleibenden fBnf I^ebcnsjshrcn sduiT O in der
Hauptsache reUg. Blätter. Er erlag einem
Magenleiden und wurde in der Franziskaner-
kapdle zu Nancy beigesetzt Die Reste seines
Grabstema bewahrt diu dortigs BibHoftifc.
Sein Auteres Inbea na Votitarman |udi
van Dyck), Bosse und Lasne überUefert. IWT
406
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Eugtof Laurent gesetzt
Das erste bekaimte Blatt Cj» cia BUdoit
dea Henogs Chailci lu^ alafluiil WMb ans
dem Jahr 1607. cJic der Künstler in Rom
wirklich zum Studiuiu gekommen war. Es
ist ein Stich — wie alle, seine frühen Blätter
aus Rom und Florenz, die natürlich Rcproduk-
tknen der Werke anderer Meister sind. Erat
um 1616 tritt er mit selbständ Arbriten auf
(Turniere in Floren*, Kamevalszwischenakte)
und von ungefähr demselben Zeitpunkte ab
wird er atHKhlieflkh Radierer. Er iti* durch
ctacB acht haim Gi'undt ao daS er flbcf eine
sehr zarte Linie verfügt. Tiefe und Farbig-
keit bringt er in seine Platten mehr durch
V' r-3r:irkung und Anschwellen der Linie als
durch Anhäufung od. Anwendung vt» Kreuz-
hgen. Auf Blättern mit gröfieren Figuren
nähert sich seine Linienführung: der Steifheit
des damaligen Stichs: bei den kleinen Figür-
chen ist sie nln r frei und delikat. Sein gesam-
tca Oeuvre beläuit aich auf über 1600 Blitter.
auufcre oeraeioen atno nui aem f Cisuimn-
§eoan Monogramm aus J C signiert.
Cs Hauptehrentitel ist, daB er die Radie-
rung zu einer selbstäiMligai Knaat erhoben
hiL Bialaqg war aie eigciitüch unr ab der
adtnelkr arbeheDde Eraats f8r den linienatich
gepflegt worden. Gab es wohl auch hie u. da
Ausnahmen, so ist es doch erst C, der sein
Lcbenawerk dar Radierung widmet
«Unit Owen Ampnidi auf die Ehren
dbatfiMfigai KmiC icehtfertigt.
Br hat ihr auch ah erster ein spezifisches
Geprige verliehen durch den Ausbau der
Kunst des »Oeckens". die es bekanntermaBen
mOi^dtt, in nnmgkicUklier Wdae d.Luft-
pawpdrthw «M behcf rachea. Hierin ist er nicht
anr der Erfinder, wenn man sich so ausdrücken
darf, gewesen, sondern auch unübertroffen ge-
blieben, wie viele aeiner Ansichten und Land-
•Ghaftcn, vor allem acin berfiluBler „Pont
neuf, benoten. Sodann ist iron Wichtig-
keit, daB C. der erste groBe scköpf«rische
Kfinatler ist, der sich damit beacbeidet, ledig-
Hdi Graphiker zu wla. Ife^jie^^jMiJff^
dwaa mit ihni zu tun, irie etwa die (cmaUen
Exemplare des Hieronymua im Gehäus mit
Dürer. Auch andere Gemälde, z. B. die fast
monochromen im Warschauer Museum (siehe
Zaüadir. f. Uld. Konat, N. XXI, 966),
tfad nicht bener verbärgt; wir kennen ibcr*
hanpt kein einziges Ölbild, das man mit eini-
ger Bestimmtheit C zusdireiben dürfte.
In der ZeiduiUBS sind Ca Sicbcriieit nnd
Können bewunderungswürdig. Seine Formen-
phantasie ist schier unerschöpflich, sein Stil-
gefühl hervorragend : er weiB die Andeutungs-
kraft der Linie wie kein andrer zu verwerten.
Der Gciidrtikfda
hk auflerordetrtlkh weit, und dabei
steht er allen Stoffen mit einer rein sach-
lichen Wahrheitsliebe gegenüber. Sie drängt
alknählich auch die manierierten Proportio-
nen^ die aeine italieniache Schulung ihm anf-
gefaingt hat, in den Hintergrund. C ist der
erste groSe Kfinatler, der seine Kunst wirk-
ücfa xom Brennviegel des Volkslebens, ohne
Nebengedanken, macht. Schon die Klein-
meiatar lacken «Iknfatta fiber daa Volk, leben
aber uidit nnt ihnj erat von O bann man
dies sagen. So ist er auch für uns zu einer
der wichtigsten Erscheinungen unter den
Künstlern geworden, weil sein Werk eine un-
vergleichliche knUnrreachichtUche Fundgrube
bildet Ganz besonders sei noch seine Meister-
schaft in der Behandlung großer ^^enschcn-
mengeo iimerhalb einer geschlossenen Kom-
position hervorgehoben. Es kommen dabei
wofalwatalich nur Figuren in Ideisatem MaB-
atäb vor. Die Darstellung des Florentiner
Jahrmarkts, die sogen. „Madonna detla Im-
pruneta" ist in dieser Hinsicht das berühmte
Kanptblatt AuBer <Un schon genannten adm
an Hauptblättem noch angeführt: die Zigeu-
nerfolge, die kleinen und die groBen Misirea
de la guerre, die Folge vom Verlorenen Sohn^
die Marter dea hL Sebastian, der Kalender
aller Hdiffen, das „Parterre" und die Renn-
bahn zu Nancy, die Trachtenfolge der „No-
blesse", die „Capricci", die „Gueux" (Bettler-
folge), die „Balli" (Tigurr'n lisr „Commi^Jit
deir arte"), die Kreuzschleppung, der Durch-
zug durchs rote Meer, die Versuchtrag dea
Antodna und die verschieden staffierten BHit-
ter mit Annditen aus Paris.
C genoB bereits zu seiner Zeit eine VoOca-
tüfnUchkait, die ttch Jahrbnadcrte Mndiifcii
ciliallen bat, wie B. T. A. Hoffmanns Bc*
rufung auf ihn, femer die Bilder nach Motiven
aus seinem Leben und romanhaften Bearbei-
tungen der Episoden seines Lebens (z. B.
durch Mirccourt, Voiart etc.) bezeugen.
Während Callotsche Radierungen nicht eben
^t?]ten sind, gibt es wohl viel weniger Zeich-
nungen von ihm (Uifiaieo, Florenz, Loovr«
o. BibL Nat., Pbriib Albertina, Wien nnw.)
als gewöhnlich angenommen wird, da sehr
viel von dem, was C. beigelegt wird, seinen
Schidem und Nachahmern, besonders dem
Stefano della Bella gehört Letzterer ist auch
der Urheber des Sldzzenbuches in der Wiener
Albertina (das Thausing 1880 in Wien als
Werk Cs veröffentlicht hat1, wie O. Levertin
(Ztschr. f. bild. Kst N. F XV [1904] S. 177)
hat Er bemerkt femer, daB
ludst flkttf sitti^Hdt
dickem Papier strVi<"n, und eher kühn als zier-
lich aussehen. Ks sind Augenblickes Indien
mit Kreide oder Rötel hingeworfen, dann
aocb mit vkdctter oder branner Tinte aus-
UV OR OTpmmcr uuiMiHnviiim
407
CaUot — Callow
Komposition&entwürfe mit MasMngnippen sind
gdcgentUcb mit spitaer Feder
C lenidnei «Mte.
üf
B. M ••«■I« IM Ib t Mafai m iMi: ,
a|ivi»«tla»««inflw.de;. Csllot Btattih
ein rlsonaicKadM VciMidMto 4er
Cm>fer C*. Als weher« Ut IWBMt
in Betncht: F^Iibiea, Botreticns a. Ice Tics
de^ Trerottx 1725. — GBrea i n t, Cat-caia. alc.
de U. QtMatia de Loraagere, Paria 1744. — Le
Blanc. Maimel I SM— 71 (mit ält Ut). —
Ftre HuitoB. Eloge Mst de J. Cailot, Brüs-
sel 176«. — J. H. Green, A Cat aod Descr. of
the vbole of tbe Works of tha odcbr. J. Gallo«.
UN. — Desmaret«, Eloge bist de Gallo«;
Naacy 1828. — A Honssay&J. Callot u vte
et soo oemrre, Paris 1875. — P. D« Matt, J.
Callot, Naacr 187». — E. Meanflsc. TsUeanx
faMsement attribo^ i J. CaUot. Nancy 1878. —
If. Vacbop. Gallot. Paris 188«. — H. Bon-
cbot, J. Callot. Paris 1889. — G. Kinkel,
J. Callot in Dohmes Kttnat u. Kstler. — Herrn.
Na sie. J. Callot (Meister d. Graphik Ed I),
Leipug ia09. — H. W. S i n fte r in Spemanns
Mnanuti 1904 p. 57—60. — R<-v. unir. d. artt
XIII 297—321 (L. A 1 V i n : Scjour de Callot
a Bruxellea). — L'art et les artiste« I, 1905,
Suppl No 3, p. XVI ff — R4un. d. Soc. d. B.-
Artj XI II SIT ff : XXIII 41273. — Rer. de l'art
aoc. et mod. XXV (1909) 364/5; XXVI (1909)
Sl ff. (L. R O S e n t h a I : J. Callot en Italic). —
Chron. f. TtTvielfiltig. K»t II (Witn 1889) 81 ff.
(S. K. Koebicr: CalloU KroAe Mia^ea de ta
gncm). — Oixl och Bild XII 305 ff., 369 ff., 417 fi.
(Q. Lc V e r t i n : Suid öfTer J. Callot). — Mta.
oe facad. de Staniila«, Nancy 1877 (Ifeaume
über C. aU Maler). — ZtKhr. f. bild. Kst N. F.
XV (1904), 177 ff. (O. LcTertin über Ca
Skizzenb. i. d. Albertina) ; XXI (1910), MSfM (2
Gemälde C.t im Warschauer Mus.). — L'Art
1876—8 (üt.^r Cs Zeichnungen). — Gai. d. B.-
Arta, ». Table alph. 1859—1892 u. 1911, I 26! ff.
(Edm Bruwaert, Un lirre de la Bibliot.
Naüon.). — Gaiffrey-Marcel, Inr. g^ d.
dessinj du mxa. da LonTre, 1907 ff., II 120 — 27;
III 9—19. — Denaicbat ersdicint: P.-P. Plan,
Jacqacs Callot . „ mtM tfm tm. faia., G. Oest
«. Gl«, Brazdica. H. W. Smfr.
GaHot, Jacques H., französ. Medailleur
a.. BUdhaaer, geb. in Blani (Seiae-et-Oise).
«Kjnier wob iMamwi:« a wihwiub mm xiMr*
mas; stellt seit 18M im Pariser Salon meist
PorträlmedaillonA atis, darunter eine solche
des Dichters Maurice de Baudry. 1808 dfiag
rr im Salon den 2. ^roSen Preis.
R. Mtr«, Lcs UM. franc.. IBST; dcrs. Lss
MM. fnnCn eoatenp., 1898. — Forrctt Btegr.
Dfct. of RMd., 1M4 I. PfM. ilM«.
Callot, s. auch Calpt u. Collot
Gallo«, franzos. Malerin, um 1786 in Reims
tätig, von ihr besitzt da^ Museum dort 2 aqua-
rellierte Marinen No 806, 806. (Kat v. 19Q0.)
Callonr, G e o r g e D., Maler in London, be-
schkkte 1858—66 die Ausstellungen der Bri-
tish Institution und der R. Academy sowie
bis 1873 auch die Suffolk Street Galleries und
lodere Londoner PrivMauest. mit zaMreichen,
taaptsidilich englische Küstenszenerica dw^
Graves, Dict. of ArtisM UM; I. Amt,
1905; Brit. Instit 1906. R.
Cattow. John, Maler, geb. am 19 7. 1822
in Greenwich, f ^> 4- 1878 in LoiMk».
Seit 1886 in Paris Schfiler aeinet Bmdert Wil-
liam C. und seit 1848 wieder in London an-
säsaig, debütierte er 1844 in der R. Academy-
Auast. mit 3 Seestücken und beschickte dann
bis 1848 die Ausstellungen der New Water
Colour Soctetjr lowie seit 1850 bis zu seinem
Tode diejenigen der Old Water Colonr So-
ciety (gelegentlich auch die R. Academy, die
British Institution und die Suffolk Street C»al-
leries) mit zahlreichen, meist in Aquarell»
tedntik und nur selten in Ölmalerei ausgefiHur-
ten Seestücken und Knstenszenerien, Ton
denen das Gemälde „Fresh Breese" für die
Art Gallery zu York angekauft wurde. Als
Lehrer seiner Kunst wirkte er seit 1856 am
R. Military College in Addiscombe, 1861—48
an der R. Military Academy zu Woolwich n.
seit 1875 bis xu seinem Tode am Queens Col-
lege zu London. 80 seiner Aquarelle wurdoi
von G. Rowney ft Co. in (Thromolithographico
herausgegeben unter den Mappentiteln „Cal-
kiw'g Eaiagr LesMM" (12 BU) n. JjtKtt» fnan
CklWs Wster-Coloar Sttetch-BMlc* 0» Bl.) ;
auch lieferte er einige Sepia- und Aqturell-
Beiträge zu Vere Foster's „Drawing Copy-
Book" (1871).
J. L. Reget. A Bist of The Old Water Co-
lonr Soc (1891) II 889 f. - Graves, A Dict.
o( ArttiU IflM; K. Acnd. 1805; Brit Instit. 1006.
— H. M. Cnadall, Wnian Callow (London
1908). M. W. Brt€km*U,
eäOmr, William, Maler, gel», an SB. 7.
1812 in Greenwich, f am 20. 2. 1908 in Greaft
Missenden (Buckinghamshire). Schon als
Knabe in London Schüler der (jebrüder Fiel-
ding (Theodore. Newton n. Tbalea) n. Utt—
88 in Paris «nrtcr den Bnflvasa von Tlion.
S. Boys zum Architektur- u. Veduten-.^qua-
rellisten weitergebildet, kehrte er auch in den
nächstfolgenden Jahren noch mehrmals zu
längerem Aufenthalte nach Paris zurück, wo
er den Kfaideni des KSnigs Loais Philippe
Zeichenunterricht erteilte, seit 1832 im Sakm
ausstellte und im Salun 1840 für eine Aqua-
rdlinaicht von Richmond durch eine G 11
Medaille ausgezeichnet wurde, nachdem er
bereit* 1888 und 1889 in Cambrai, 1837 ta
Boulogne-sur-Mer, 1839 und 1840 in Ronen
für seine Aquarelle prämiiert worden war;
auch späterhin errang er noch verschiedene
Preismedaillen (1876 in Philadelphia, 1887 in
Adelaide). Am 15 12. 1888 Com Associate der
Old Water Colour Society emamt, bereiste
er noch In demselben Jahre die Schweiz, and
ii'i I'i rlist 1840 unternahm er seine erste Stu-
dienreise nach Italien Am 28. 3. 1841 siedelte
er endgültig von Paris nach London über, wo
er dann bis an seinem Tode die Attsatrllnnfi
der R. Social of Fainter* ia Watcr Colonn
(ata deraa Sckretir er bis Ende 1818 huf
uiyki^uü üy Google
gierte) mit ahlreichen AquardtiiHfeffirira b«>
schickte. Seit 1S47 auch als Olnuler tit«,
w&r er IMS— 1867 auch ia der British In-
stitution sowie 1 SSO— 76 in der R. Academy
all AoMldkr vertreten. Eine Scoderaosct.
■riner die SdMfieiH|wriode IMl— IWI tnn-
fassenden Gemälde wtirde 1907 in den Lei-
cester Galleries zu London veranstaltet, wo
im Frühjahr 1909 auch »ein künstlerischer
HachUft nr AuMtdlmiK gdu^fi». Die Lon-
toer Hat. Gallay «f BrMA Art bcriw «m
ihm die GemiMe ^^ichmond Castle, York-
•hire" und „Grand Canal, Venice", — die
Londoner WalUce Collectioo das Aquarell
MEutaring the Harboor" (tisiiieft »W. Callow
IMt^, — daa LoodoBer Victoria aod Albert
Musi-iim eine ganze Reihe von Landschafts-
aquarellen; weitere Arbeiten C.s findet man
in den Galerien zu Edinburgh u. Manchester
acNrie im Handieicfaaiingeii-Kabinett des Pa-
fittr Loovre-lf oaeimia. Brat durch die Son-
derausstellung von 1907 und durch die Nach-
laBausstellung von 1909 fanden C.s Aquarell-
makrcien in den meisterlichen Qualitäten
üirer technischen Ausführung und in der per>
ataUchen Eigenart und Modernität der aus
flmen redenden poetischen Landachafta- irod
Naturauffassung emettte Beachtung u. Wert-
schätzung.
H. M. Cundall. William Callow (Ixmdon
1908 >. — J. L. R Q g c t, A Hi«t. of thr OM Wat.
Col. Soc. (1891) II 2IW ff — Gra V e s, Dkt. of
Aftists 18«5; R. Acad. 1005; Rrit. Instit. 1908. —
Mirenr, Dict. des Ventos d'Art 1902 II 43. —
Schorns KuiutbUtt 1835 p. 174; 1836 p. 218;
1837 p. 22«: 1838 p. 246; 1840 p. 67; 1S41 p. 4;
1842 p. 322; 1846 p, LMl2. — Kunstchron. 1907
p, 19». — The Art Journ. 1906 p. 27 f. ; 1907
p. 381. — The Burlington Magazine 1907 XI
160 f. — The Studio 1908 XUI 142. — Chron.
des Aru 1908 p. 78; 1910 ik IM. - The Year's
Art 1909 p. 405. ir. W. Brockwell.
CaUwall, Anette (MiB), Malerin in Lon-
don» bcadiickte 1S80^ die AusstetlttQgen
der R. Academy, der Suffolk Street GaHeriea
etc. mit Genregemäldan wie .JioüjT« wIb
an Irisb Boy" etc.
Grav«% A Dict of Artlsta 18M; R. Acad.
1M6. R.
CiSmM, E. Phillppb Kupfcratecber, Ende
des 18. Jahrh. in Wien tätig, sein Leben
ist unbekannt. Stach nach H. Ruds Land-
schaften mit Tieren und zeichnete E. P. C.
1780 Sculp. Viennae. 4.; Landschaften nach
F. K6UB, Flgarenblitter nadi Langcaiioeffel-
schen und Fügerschen Zeichnungen aus der
Sammlung A. Klein in Mannheim in Bister-
nianier.
N agier, Monogr. II No 1724. — Basaer-
nannache Samml. Mannheim. Birinißr.
Calfluiar, Jakob Mathias, norwegiadher
Landschafts- und Porträtmaler, geb. zu Pre-
derikshald am 30. 10. 1802, t 3. 8. 1883 in
Cbriatiaiiia. Von 1821 an war er Schükr der
Akadcnia in Kopcfdiaicn wid Schnltr das
llakra C W. BckarAeiv. lflBO-<l atndicrta
er unter seinem Landsmann J. C. C. Dahl
m Dresden. Während eines langen Aufent-
haltes in Kopenhagen fand er Eingaof
die lettcadcn iBÜnatlcEiadicn wid liierariKhan
KtdK (a. B. stand er iahrdai« in Brief-
wechsel mit Frau K. M. Rahbek) 1834 nahm
er von neuem Aufenthalt in Kopenhagen. Ver-
mutlich gegen Ende der dreißiger Jahre lieS
er sich in Hdnestrand in Norwegen nieder
und lebte spMer in Bcigcu» Stotaliolni vnd
wieder eine Reihe von Jahren in Kopenhagen.
Von 18&8 oder 1859 an wohnte er bis zu
seinem Tode in Norwegen. Er gehört zu der
ilteftn Generation norweg. Künstler imd war
befreundet mit Dahl n. Thoni. Peamler. Er
malte in jüngeren Jahren hauptsächlich Por-
träts, später meist mit peinlicher Sorgfalt aus-
geführte norwegische Landschaften mit Ber-
gen imd Waaierfillen, snm gröfitcn Teil von
Norwegens groBartiger n. imiWHilistiliei ^Vest*
küstc Tn seinen späteren Jahren war er
wenig produktiv. Er stellte aus in Charlotten-
borg in Kopenhagen 1823 — 65, in Dresden
1890, im Kunstvercin au Christiania 1880—
187D. Bilder Ton ihm sind im Konatnniaenai
in Christiania und in der Galerie in Bergen.
Morgcnhladct v. 4. Aug. 1883. — J. Bögb,
Bergens Ktmstforening. Bergen 1888. — A. An«
bert. Professor Dahl. Chr. 1893 p. 204. —
Weilbacb, Nyt daiuk Knnataerlcx. II 599. —
J. Ross, Kaptein Georg Prahl, BcrfCB 18M
p. 27. 33, 39. — J. Thri% Norake ultra eg
biUedbuggefc. Bergen UOi I «. — R. Tb*m-
messen. Caifelen eg bona ssnMid, Gbr. UM
p. 16, 19. — Briefe an C. iai norweg. Reicba*
archiv. C. W. Seknitler.
Calaalat, Hedwig, Landschaftamalerin,
geb. am 23. 5. 1814 in Laon, stellte 1818—1870
Landschaften in Aquarell vorsugsweise der
Schweizer Berge ans.
Bellier-Auvray Di t K^-n. und Suppl.
r-ahwfi«, C^lestin-Anatole, franzos.
BiMbaoer. geb. am 96. 4. 1822 zu Pan». 1 1906
in Lissabon, Schüler von Bosio. Pradicr imd
Biondel und der Akademie des B.-Arts zu Ps,«
ris, erhielt 1839 den 2. Rompreis, 1852 eins
Medaille 8. Klasse, 1867 lobende Erwähnung,
nacb setner Uberaiedeluag nach Portugal
wurde er 1874 korrespood. Mitglied der Akad.
der Künste zu Lissabon. Erwihnenswert
unter seinen Arbeiten; Gutenberg (für die
Zentraldruckerei der Eisenbahnen, 1848),
Büste von Gericault für den Sitzungssaal im
I^vre (1849), Gebort der Jimgfrau, Relief für
Kirche St. Maurice in Lille (1862), Dar-
bringung im Tempel, Relief für gleiche Kirche
(1863). Calypso (Mus. in Amiens 1855). hl.
Clement für den Turm Saint- Jaque»-la-Bou-
cherie (1864). 2 HeUige für Kircbe St Ger-
main-I'Auxerrois. 2 Reliefs fSr Kirche St.
Elisabeth in Paris. ReitersUtue Don Pedros
IV. in Porto 1866^ Figurenschmuck (Ruhm,
Mol^ Genie) am Trionglibogett (Plaee d«
409
Cmiiiiifi'Oc) Llmbcm 1878. Hicrxu fcowiHW
ctoe groBe Reihe Porträtbüsten und -reliefs.
BclIier-AoTray, Dict. gia. u. Suppl. —
U. A. Müller. Biogr. IMkriot. MOL —
Dussicux, Art. fraa«. i rUtlOf. 10IW. —
Balklla de rart aae. 6t IM^ 1906 M«. — Afdk
MbllM. «dig.^ f ; n H«; Mml dv.
I irrt» f. Ä. c.
Calmels, Henri di^ Landschaftsmaler in
Carbofw» (Hattte-Garonne), geb. in Toulouse,
■teilte 1877—80 im Pariser Salon aus. Das
Mus. in Toalottse bewahrt cme KoMewkii-
nuQg TOO seiner Hand.
BelHer-Auvray, Dict. gtn., Suppl. —
Inr. g<n. d. rieh, d'art, prov., mon. civ. VIII 208.
H. V.
Calmite, B 1 a i s e, f ranzös. Architekt und
BUdbaaer in Montpellier, erbaute 1432 den
Uhrturm für die Kirche Notre-Dame-des-
Tables und war 1466 Sachverständiger beim
Bau des Pont Juvenal.
Bauchal, Dict. d. Arch, frani;- — Birard,
Dict biogr. R. C.
Catmttt«^ Henry, f ranzös. Dekoraticns-
maler, geb. 1889 zu Bordeaux, f am 9. 12. 1866
zu Toulon, malte 1868 den Tbeatersaal in
Toulon aus, 1864 gemeinsam mit Ludovic
Bonnifay drn Chor der Kathedrale, später
malten sie gemeinsam die Corpus Domini Ka-
pelle, ebcndort, aus.
Monr. Av^ da l'att fna«.. Sm ■Cr.-X. 18M
fk U4 — Btedatt das See. d. b.-ail|, XIX 196.
X. C.
CilMaUa» Fernatid, framöa. Gcnremaler,
geb. in Paris, Schüler von A. und L. Glaize,
atellte 1878—1898 im Salon aus. Darunter
1880 Antigooe, die auch auf der Weltausstel«
hng in Antweipen 1885 erachian, 1886 Neti«
iieitria (AbUM. 10 im Cht. du Sahn d. Sc»
d. «t franc- 1886), 1888 Erwartung dar Flol»
1888 Besuch im Archiv-Museum.
Bellier-AuTray, Dict. fin. Suppl. —
Gm. des b.-arts, 3me g«r., 1 406. — Joum. d.
b^rts, 1885 p. 153. R. C.
Calmettaa, Pierre-P., franiöa. Maler,
fdb. 1874, Sohn aad Schfiler dea Fenaiid
lernte auch bei Bouguereau; seine Ausst. von
Interieurs aus d. Heime des Anatole France
in der ('jal des ,\;listes mod. (1907) in Paris
hatte groäen Erioig. Seit diesem Jahre stellt
dr auch im Sab» (Soe. d. Anist, fran«-) aus.
Bull, de l'art anc. et mod. 1907 p. 293. —
Chion. d. arta. 1907 p. 348. — L'art et lea artistea
1M7/8 VI i38 i. — Tlw Studio vol. 4S ». SU L
— Art et IMcorat 1M7 II 169 1 — SiloB-lUt.
CaU, Giovanni Battisfa, itaüen Ma-
ler, geb. in der ersten Hälfte des 19. Jahrh.
ZU Barletta, f 1886 ebenda, studierte in Neapel
OBter Mandnelli, kehrte in seine Vaterstadt
nrfidc, wo er Zeichenlehrer an den öffent-
Hcben Schulen wurde. Er hatte viele Schüler,
unter ihnen der bedeutendste de Nittis. 1874
stellte er in Florenz das Porträt einer Donna
vdata aus, daa Beifall fand, leistete aiber auch
G«lea d» Ludachaftar. In Barletta befindet
sich in der Kiithe dd Paigatorio ▼ob adncr
Hand eine Madonna del suflFragio.
Villani, Scrittori cd artiati puglieti. Tiui
1904 p i'^'t Rass. Pugliese UM VSi I 9b 91fb
Caloianm, s. ColaiaHni.
CaWgae, Jan Robert, s. CWip^fM.
CabMB«, Pierre-Joseph, französ. Archi-
tekt, geb. am 14. 9. 1818 in Lille, f am 10. &
1869 zu Wazemmes, Schüler von Penel und
Benvignat, unter seinen Bauten sind er»
wähnenswert, Restauration des Kirchturms zu
Canrin (1846), Kirche St. Draon bei Carvin.
Kirche der Frires Maristes in Beaucatnps, Ca-
sino in Wazemmes, Kirche St Pierre und
Paul in Wazemmes (1864—67), Plan zur Ver-
größerutig und Restauration der Kirche zu
Looa. £r war aocfa fraditbam ScfariftMaller
auf dem Gebiete der Ktnat
BelHer-AuTray, Dict. g<n. I 199. —
Henri Pajet, Notke nicrolocique sur l'arckit.
C. UUe, 1860. R. C.
Calonukt«^ Bartolome o, venetian. Maler
um 1660-eO, schuf kleine Gcoi^iider da»
städtisclien ündiii^ito Irfbwiti
L a n t i, Star. plHerioa UM in Ml. — Z a a i,
Eoc aat JL C.
Celan, Aebiltc-Angtistiq, framfia.
Maler, stellte von 1868 bis 1888 Aquarellgenre-
biUcr und gezeichnete Porträta im Sakn aus,
unter den GcnrAiOdem Ranibolde CUOQ,
Sdiachameler..
B«lller>An«^ray. Dict fte. SoppL Jt C.
CaloBUs (?), kalenisch. Töpfer, s. CanoUfus.
Caloo, Jean de, fläm. Glasmaler, tätig in
Gent. Er erhielt 1410 den Auftrag, für daa
seit d. J. 1407 dem Rat von Flandern einge*
rlomte griflicbe Schk)6 in Gent ein Fenster
dea großen Saales mit d 4 Wappen Karls VI.
von Frankreich, des Herzogs Johanns ohne
Furcht, der Margaretha von Bajrem (dtiacn
Frau) und von Flandern zu schmüdcen, wo-
für er U Ihm* 8 soU erhielt U19 «hta
er ein aiMhwa Fcmter im aalben Gtktida
aus.
Ifcasager de^ nciences hist 1854 p. 454, 1870
p. 2M. — A. Piachart, Arcfau d. Arti ete.
I Od ; III m, — LdTy, Hist de la peinture lur
yietor vom Ütr Hat^u».
Oderts^ Jnan Alonso^ Sdndbcr «ni
Buchmalcr in Orozco tarn 1446. In der KgL
Bibliothek in Madrid von ihm gefertigte
Handschriften des Alonso de Cartagena, doc-
trinal de caballeroe! ÜMttpitt de SantiOana»
proverMoa und Ubco de laa doee eoeaa fua
Hercules hizo.
Rico y Sinobas, Caligr. eap. SS. U. v. B.
Calori, Guido, italien. Bildhauer, gewann
1907 im Concorso Aibacini, ausgeschrieben
von der Akad. S. Luca in Rom, dn Freie iir
Plastik über das Thema ,fitgegamg Dänin
mi\ Vergil" und 1906 ein Staatss^tendiom
für Bildhauer. Seine Tierpl^tiken in Gips
auf der rdmiscliea Ausstellung 1910 fanden
Bdfali
L;igiu^oa by Google
Nuov» Aatologis vol. 128 (1007) p. 571. —
Vtu d'aite 1«M X IM. — L'Arte XIU. IMO
^ M8. C.B.
Calori, Rafaello di Paolo, modenc.-.
Maler. Auf Befehl des Herzogs Borso malte
er 14BB IQr «in Tabernakel an einer Burg-
zinnc in Sassuolo eine hl. Janfffrau, die i486
ins Kapuzincrkloster übergeführt wurde. Nach
der Wiederherstellung der durch Hr^liwasser
der ScGChia serstörten Burg hat er bis 1476
in ihr geaflicitet, da er noch am 80. 6. 1476
Zahlungen vom Podesta v. Sassuolo erhielt
Die oben erwähnte Madonna hat Tiraboschi
(Not. d. pitt. etc. 1786, p. 133) noch gesehen
und lobend erwähnt. — Dondi (Not. d. Du-
omo di Modena, 1896 p. 63) zitiert eine Ur-
kundenstclle, wonach ein Maler gleichen Na-
mens (vielleicht der vorerwähnte) am 4. 4.
ir;ii4 für Bcmaliing und Vergoldung von Ker-
zen für den roodenesischen Dom Bezahlung
erhielt
Caloriti (Calloriti), G i a m b a 1 1 i s t a, gen.
il Nero, Landschaftsmaler in Malta, f ""i
1700, Schüler von M. Preti. Sein Sohn Giu-
uPf», Perapektivmaler am 17a(»_1740. Beide
mr «00 D* DomMei (Vite d. pitt napol.)
in die Kunstgeschichte eingeführt.
Calowi, A r t u r o, Maler, geb. am 8. 8.
zu Montevardii (Prov. d'Arezzo), kbt
in Florenz. Seinen ersten Unterricht kitilt
in seiner Heimatstadt der Hotzadiititzer Piac-
zcsi, später kam er an die .Akad. zu Florenz,
wo Poilastrtni lehrte. Im J. 1871 errang er
ein dreijährigea Staatsstipendium, 1870 erhielt
er beim Concorso artiBtioo Naaionak anf aeia
Gemilde „Frost", eins Familie ficransidhen-
der Musikanten, im Schnee verirrt, den ersten
Preis (Kgl. Gal. für mod. Kunst in Flo-
renz). Das Gemälde zeugt von groler Ana-
4nidcsfiliii|Deit. C bffriligtt ^di aa ¥v*
acMadeiNn Attsst. In FloteiiE» an den Nktio*
nalen Ausst. in Turin, Rom, Mailand, Neapel
und an den Internationalen in München,
Wien. London und St Petersburg. Seine
«Röckkehr von der Hocbseitareiae" wurde
von der Wiener Preise gdolvt (7. Aprfl IflBB^
„als delikate Feinmalerci". Hervorragend als
Porträtmaler erhielt C. von der italicn. Kö-
nigsfamilie den Auftrag, den König Humbert,
die Königin Marglierita and den Prinzen
Amadeok Hcraog Aoata, cn malen. Diese
Bilder sind von sprechender Ähnlichkeit und
werden im kgl. Schloß und in der kgl. Villa
von Mooza verwahrt. 1896 wurde C. zum
Piofeaaore aggiunto in der Figtircnklasse der
Ktf . Akademie «i Fhirens enanri; ItOB
wurde er ordentlicher Professor.
De Gubernatii, Dis. degli Ani^ ItaL
vir. — C i 1 1 » r i, Stor. dell* arte coatemp. —
Illustraz. iuU. 1883 II 84. — Arte e Storia, 188S
p. 222-223. - JabiUsoM-AtUML Wien iWS. —
latemat AuMt Berlin UM. — Cat dÜb daU*
Sapoa. di B.pAftl» Finnaa UM Na 4ML - Eapoa.
di Tadao ina No MT. - Mancihner Glaapdast-
Ausst iWl p. Sa — Ffacaae: Anoe. Artist HaL
l9Vt~i90f^. G. B.
Caloaao, E d o a r d o, picmonteser Maler,
geb. 1866. Im erzbiachöii. Seminar zu Turin
befindet sich ein Gemilde, den Eucbaristiachcn
KongreS darstellend, «id in der Kirclie detle
Rosine einige Fresken von seiner Hand. Zu
Kovara in der Kirche der Salcsianer hängen
einige Bilder von ihm, auf denen Colonna dem
Papst Pius V. türkische Gefangene aus der
Schlacht von Lepanto vorführt
N. d'Althan, CM artisll itsL UM m
G. B.
CaM» Emile - Emmanuel, französ.
Bildhauer, geb. in Douai, Schüler von Jouf-
froy, stellte 1878—81 Porträtbüsten und -Pla-
ketten im Sakm aus. Ein Baardief von ihm
am Pariser Stadthause.
Bellier-AuTray. Dict gen. Suppl. —
Champeaux, Dict d. Fondeur», — L. For-
r e r, Dict. of Medall. 1Ü04 I .^28. — Inv. gia. d.
rieb, d'art Paria, mon. civ. III 12. R. C.
Calot, Johann Valerius, Porträtmaler
in Prag, um 1700; er malte mehrere Mit-
glieder <ter GrafdäunHe Woracdczlqr, die
von dem aus NümbeiS atammenden. 1690 —
1739 in Prag wiricenden Kupferstecher Joh.
Giristoph Sartorius für das Werk von Adam
Franck von Franckenstein: MSyntagma hiato»
rico-geneal donwa WoracatcAyenas!*, Prag
1718 in Kupfer vervielfältigt wurden. Ebenso
stach nach ihm Joh. Christoph Kolb in Augs-
burg ein .Xux Claustri" mit 27 Sinnbildern.
DUbaca,KatlerleLl2«li UISt-Nac-
ier, KMMe& tt SOOi SteMP.
Calot, s. auch CaUot und CaOot.
Calpacon, s. Kolpokoff.
Cak, Adolphe Felix. Makr, geb. in
Paris am 17. 10, 1810, t am 8. 10. 1880 in
Honfleur. Er entstammte einer Pariser Ar-
beiterfamilie. Schon in frühen Kinderjahrea
zeigten skh in ihm künstlerische Neigungen.
Der adbsthewoBte Knibe folgte der Inneren
Stimme seines Schicksals, als er mit 12 Jah-
ren bei dem Graveur Am^lin, der seine ur-
sprüngliche Begabung und seine ernste Nci-
gtmg erkannte, in die Lehre trat Sechs Mo-
nate darauf starb Amflin, der ihn fcors vor
seinem Tode seinem Kollegen Pons empfahl,
bei dem Cals Zeichnen und die Grundbegriffe
des Modelliercn.s erlernte. Drei J ihri- d.iuTtc
diese Lehrzeit; während der letzten 1'/» Jahre
studierte er auBerdem noch bei Lfon Cogniet
an der E^le des B.-Arts, um sich in den dar-
auf folgenden Jahren unter ihm ganz zum
Maler auszubilden. Er un!? rnahm in der glei-
chen Zeit ausgedehnte Studienreisen durch die
franafloiaclien Provinzen. 1886 debütierte er
im Salon mit einem Genrebild und mehreren
Porträts u, stellte dreizehn Jahre lang regel-
mäBig aus. ohne den Beifall des Publikums
zu finden, ja, ohne auch nur von der Kritik
bM«tet «t «ofdao. Nachdem dieaa Bnldtai-
4"
L;igiLi^oa by Google
Crimr — CtMtnp
■uwuH lim vun ums m iwwiiiiim nnH) ncn
vom Salon fernzuhalten, und nachdem er dann
jahrelang still in verschiedenen Städten der
franz. s Pro, nz gelebt hatte, fand er in dem
Grafen Ooria «ncn eifrigen und opferbereiten
Uieen, der Qm in grof^giger Weite unter-
stfitzte. Von 1868—09 lebte er fast ganz auf
dessen Gut Arrouy. 1886 trat er vorüber-
gehend einmal wieder im Salon auf. Einige
Jahre spiter wurde der rührige Kunsthändler
Uartoi in der rue de Clichy auf ihn auf-
merksam, der für ihn wie atich für die Im-
pressionisten sich auBerordentliche Verdienste
erwarb. 1871 kaufte er sich in Honfleur ein
Haus. 1870 nahm er zusammen mit Degas,
Forain, Monet, Pissaro und Rouart an der
denkwfirdigai Ausst. der »IslnuisigeMita'' in
der Avcnoe de l'Op^ teil. 1881 fand eine
Vente aeinea Nachlasses statt, 1B94 veranstal-
teten Comte Doria und Alexis Rouart eine
Ausstellung seiner Werke aus ihrem Privat-
bcahi, der nach dem Tode des Comte Doria
eine Vente der CaVachen GemlMe tm deMcn
Privatbesitz folgte. Nach dem Tode von
Alexis Rouart wurde im Mai des Jahres
1911 dessen Besitz an Calsfsdien GcmMdwi
versteigert.
Cals knüpfte in seinen Werken teils an die
Holländer, teils an Chardin an; seine Bilder
ihnein den Gemälden Israels. Auch er stellte
hlofig Arme u. Blende dar, Arbeiter, Fischer,
Spinnerinnen in engen, dunqpfcn Stuben bei
der Arbeit. Der Reiz snner meisten Bilder
ist eine Iridcnde Melancholie, die durch seine
sehr persönliche Technik, in der bell und
dunkel stark kontrastiert sind, noch erhöht
wurde. Auch seine Landschaften sind ans
sciiwermütigen Stimmungen heraus gesdiaiKen.
Werke seiner Hand finden sich in Paris im
Louvre („Femme effilant de l'itoupe", — „So-
leil couchant", — „Lard et hareng", — „Etüde
de fdnme*, — „Le Dejeuner i Hoofleur"),
Im Ltnembourg-Mus. CfFenune an eoffret".
— „Lard et harcng"), und 5m Musetun zu
Reims („Tetcs de jeunes fiUes", — „Femme
tlicotant", — „Paysage"). Am bedeutendsten
war Gate in den vier PiivtlMiBpihiaiai BkH,
Comte Doria. Alexii Ronart vnd Dr. Vlau
vertreten. Comte Doria besaB: „La jenne
mire", — ,X'enfant endormi", — „La fillette
i la pomme", — „La nie Vavin i ilonfleur",
— Jjt fiasain de Hooflenr", — ^ Butin".
— »Pbrtniit dn pebtn^, — aowie verschie-
dene BaAneae von IfhgHedeni der Familie
Doria.
L'Art XXIII (1880) p. 9i. — Bellier-
A n T r a y, Dict «in. (1888) u. &^pl. — Comte
Doria. Introduction de l'Expo«. 1H94. P.
L a f o n d in Gar, d. B.-Arts 1998 I 2S0 ff ;
cf. 19<.ll I 507 £. — Em. Dacicr m Revue de
l'Art «IC. et mod. 1901 X 5« ff. — A r •. A 1 e -
X a n d r e, A. F. Cali ou le bonheur de peindre
i Paris MH>1). — H. Mireur. Dict, des Ventea
'Art n (MM). - X. £. Sekmidt^ FmnsSi.
Mal. d. 19. lahrh. (1903) p. 104. — H. UarooL
La Fciat. Fiia«. dal», a. CUM) IM.
O. tSlnsMlaf.
Calster 'Tne^t^rc), Martin van, fläm.
Bildhauer und Maler, geb. zu Mecheln ds
Sohn des Jean van Calster und der Elisabeth
Kersavonts, vermählt vor 1686^ machte Tcet»-
mente 1600 und 1618^ f in Madidn am ST. 11
1628. Er war 1619 Rechnungsführer u. 1628,
1626, 1827 Dekan der Lukaagilde. C. arbeitete
1606 für Saint Jean in Mecheln Figuren und
dekorative Schnitzereien, gegen 1006 zwei
Figuren für die Kirche in Edeghem. 1011,
1617, 1628 mehrere Bildwerke für St Gom-
maire in Lierre (darunter ein Kruzifix für den
Triumphbogen), vor 1680 ein Triumphkreuz
und andere Werke für das Priorat Val-dcs-
Lys zu MecheliL Aach die Statteverwaltuaf
beschäftigte C; so modellierte er den Brun»
nen beim ,4X»t de la Fontatne", der nach
seinem Holzmodell (1602—03) von Pierre de
Qercq in Bronze gegossen wurde. Die Brun-
nenfigur war ein auf einem Seeungeheuer
rettender Ncpton 0iente verschollen}. Nach
Kardial hüte er 1616^7 fBr die genanirta
Brücke das Holzmodell eines Kruzilixus ge-
liefert. 1606 wurde am Eingang zum „Palais
du Grand Conseil" eine Madonna von ihm
ai^gaateMt (jetat im Musenm), 1611 erhielt er
den Auftrag f9r ebten Kntzifix fBr den »Pont
de BeflTer", 1614/15 sclinitzte er den Mittel-
pfosten am Portal des obengenannten Pa-
lastes. EndOch schnitzte er mehrere Figuren
für die Ommcgaafla von ldl4/15 il 1686/27,
worunter eine nodi erhaltene Rieaenfomilie
tmd eine Fortuna (Neeffs). C.s Bildnis findet
sich auf einem 1629 gemalten Gruppenbildnis
der Schützengilde zu Mecheln (aadl Ntdli
dort im Museum No 18).
E. N e e f { t, Hitt de to Peiatnre etc. 4 Ma-
line* 1876 ; I 28, 44, II 10^113, IM, ÜtL Ul,
SOI. 243. — E. Uarcbal, La Senlpt. eie. Mgm
Brüssel 1895 p. 392 f.. S34. — Lder-Creuta.
Gesch. d. Metallkst I (1904) 499. - G. van
Caatcr, Malincs (Brügge, DcacUe u. De Bcws*
wer)vLM. Z.V.M.
Calster, Pierre van der, (Joldsrhmiffl
in Löwen, f 1405, verfertigte 1404 im Aiiitrig
der Herzogin Johanna Gnldmünzen.
L. Fo r r e r. Dict. of Medall. 1904 I 329. R. C.
Calthiap, Claude Andrew, engl. Mater,
geb. im Dezember 1846 in der Nähe von
Spalding (Lincolnshire), f 11. 4. 1893 in Lon-
don. Zunächst Schüler von John Sparkes,
erhielt er seine weitere Ausbildung an d. Lon-
doner R. Academy, die ihn für einen „Hiob
im Gebet" 1866 durch einen Preis auszeich-
nete, und deren Ausstellungen er dann bis zu
seinem Tode mit Historien- und Genrege-
nialden beschickte. Auch in den Londoner
AuHstellungen der Britiah Imtitotion, der
SoffoUc Street Galleries etc. war er gelegent-
lich vertreten, ebenso im Salon der Soc. dm
Art. Franc. (IBM ,^anille de MmT) m
4ia
uiyki..L.L; Ly GoOglc
Oilthrop " Citawc
Parii, wo er 1868 studienhalber sich auf-
gdülten hatte sortie du bal de l'Optol
i Puii" 1870 in der Loodootr R. Acadiemr
mgcsteUt). BesopdcreH Beifall emng er mit
feto detaillierten, ^riserisch graziösen Genre-
Interieurs wie ,X» levec de Monseigneur"
und „Tete k tete* (1873 in London aiuge-
MeUt). Die Loodouer N«t. GalL d Britiab
Art tnmh von ihm du Hiitorienbild
„Meeting of Scottish Jacobites in 1740" (R.
Academy 1878), das Mus. zu Brighton eine
Interieor-SMae ms der Peterskirche zu Rom.
la Italin malte er anfierdem aocb Sitten-
bilder wie „Aller Maas at S. Giorgio degli
Schiavoni in Venicc" (R. Academy 1884) etc.
In der R. Academy- Ausst. 1893 sah man von
ihm noch die Genre-Gemälde „Conralcaccilf
QOd „Cavaliers in hiding".
IlBCkr. f. Uld. Kst, Beibl. IBM p. 17 ; 187S
p. STD. — Gu. d. B.-Aits 1873 II M8. — Chron.
des Arts 18M 142. — B r y a n, Dict of Paint.
1903. — GraTes, Dict. of Art. 1898; R. Aead.
1906; Brit. InMit. 190«. — Kat der Loodwcr
Nat GalL of Brit An 1910 p. 96.
Ür. W. Broekwetl.
CaUhrep, Dien C, Maler und Schriftstel-
ler, geb. am 2. S. 1875 in London, ausgebildet
ebenda an der St. John's Woc<l Schctol und in
Paris an der Acad. Julian und in Colarossts
Ldiratelter; debütierte 1900 in der Londoner
R. Academy-Ausst. mit dem Gemälde „An old
Garden" mid figtirierte ebenda wie atxh im
R. Institute auch weiterhin gelegentlich als
Aussteller. Namentlich aber widmete er sich
der Illustrierung seiner eigenen literarischen
Arbeiten wie „History of English Gwtume",
— ►J'eter King", — „Guide to Fairyland", —
„The Dance of Love", — „Everybody's Se-
cret", — «The Charm of Gardens", — „Sca-
ranoadi" etc.
Graves, R. Acad. Exdib. 1905 I 883. —
Who'a Wbo 1911 p. 8U. R.
Calail (Chaluri), schweizer. Maler Mitte des
17. Jahrb., malte den Chorbogen in St. Paul
bei Räzüns mit Roilwerk u. Fruchtgehängen,
sowie St. Matthäus und St. Dorothea aus.
Unter der letzteren stehen die Budwtabcii C
A. S. J., unter jenem die Sign. Chaluri.
Brtin. Schwclser. Kstlerlex. IVOS I. R. C.
Calswatrs, Jan Jozef, belg Architekt.
R. I. B. A., gceb. in Hingene (Prov. Ant-
werpen) am 23. 8. 1868, studierte 1881—02
aof der KgL Kunstakademie zu Brüssel unter
Henri Beyaert. Eines setner vornehmsten
Werke ist der Neubau der alten Kirche
zu Hingene. Caluwaers wohnt in Brüssel
und ist Vorsitzender der belgisdiea Bwfe-
tellsehaft
Llandatisn ISU Tlsi. IS-M u. 18. — Eigene
Notiasn» iiiy AtlM,
Odawwrt, Claus, niederfiad. Tcppidi-
wiriwr. 1594 in Hamburg tätig.
Brinckmann, Hamburg. MHS.-Kat 1894
p. JL C.
Caiawaatt, s. auch Calvatrt.
Caluwaaita, Fran^ois d. A., fläm. Sie*
■dschneider, geb. wahrscheinlich in BrÜMd
■m IffTQ^ t das. am 86. 9. 1647. Seit Ausgan«
dM 16. Jahrh. für die Regtenmg der span.
Niederlande tätig, erhielt er später Amt und
Titel eines Siegel- und Stempelschneiders des
Erzherzogs Albert und der lofantin Isabella,
nachdem tetstere Witwe geworden war. Ver*
mmHeh 1666 scfamtt er das Siegel des Kar»
dinal-Erzheriogs und Gouverneurs der Nie-
derlande Aibert von Osterreich, das das Wap-
penschild des Fürsten von der Kette des gol-
denen VlieBes umgeben seigt. £r fertigte
eine demUch bedeutende Anzahl Stempel und
Siegel für die Staatsbehörden seiner Zeit,
darunter ein stählernes und ein silbernes Sie-
get für den Geheimrat Philipps IV. in Brüs-
seL Im Oictober 1688 trat er seines hohen
Atters wegen sem Amt seinem gIcidtaMBigM
Sohne ab,
Lit. t. unter Fr. Caluwaerts d. J.
Cahiwaerta, Fran^ois d. J , Siegelschnei-
de r, Sohn des Vorigen, geb. in Brüssel, t das.
am 7. 4. 1663. Durch Patentbrief vom 28. 10.
1688 zum Nachfolger seines Vaters berufen,
muB er auch seinerseits eilte gröfiere Anzahl
von Su-gtln gefertigt haben, die man indes
nicht kennt, weil man sie mit den Arbeiten
des Vaters zusammenge>«-orfen hat.
Pinchart. Rech. s. la vie etc. d. grav. da
m6d. (Rev. beige de numixmst, 18S3 p. 63). —
Biogr. nat. de BelgiquCi IH. — Forrer, Biegr.
Dict. of med., 190« L Prid. AhU.
Calnw«ait% Jacques, Münzschneider M
der Mflme to Antwerpen, 1688—47, wifd in
den Münzrechnungen als Verfertiger einiger
Stempel für die in diesen Jahren in Ant-
wcrpcn auagegeocnen uon- mra suwennn*
zen genannt.
Forrer. Biogr. Dict of med., 1904 L —
Ronboats-Lerias, Liggeren II.
Prid. AMm.
CaiswSk Jacobns de. hoU. Tapfer» titig
zu Delft, wo er sich 1686 verheiratete, ITOt
eine Töpferei erwarb, 1708 als „wynkethou-
wer", 1709 als „plattieldraeijer" sich in die
Lolusgilde eintragen ließ und am 23. 1. 1730
in der Oudeo Kerle begraben wurde. Er
scheint sdion gleichseitig mit Bdttger rotes
Steinzeug gemacht zu haben, wie aus einer
Zeugeiuussage von 1711 hervorgeht. Jedoch
steht dieses Steinseag dem alten rheinischen
in seiner ZusanuBsasetiaBg nilier ala dna
Meilner, da es kein Kaolin cntfuRt. md ist
in seinen Formen und in der Farbe nichts
•.As eine Nachahmung der chinesischen Ware.
' i ticgte seine Arbeiten mit einem nach
rechts apriogendsn Kalb, daa von einem Bande
mit d. Namen Jaeobos d. CUnwc umgeben ist.
zu bezeichnen. Eine so bei. TwTffl1?ftT ja Jo>
hanneum zu Dresden.
Havard, La Ciramiquc hollandaise, 1909
I 222 f., 227; II 234 f. — B e r 1 i n g, MeiBner
PorxelUn, 1900 p. 21. — Obre«n, Arcb. I
113 ff. — V. d. Bnrgh in Ond-üeUaad, 1901
4SS
V
t, IMl — Brlaekmano, Du H«m-
' IIm. f. Komi «Bd Gonrt«. 1894 p.
Z. V. U.
Calraert, Denys (Dionisio Fiammingo),
flijn.-ita]. Maler, geb. ru Antwerpen 1640«
t in BokcM am 17. 3. 1019. Er wunje 16fi6
in Antwerpen als Schüler des Corstiacn
Qoebom eingetragen, scheint aber
Meisterrecht dort nicht erworben zu haben.
Er ging bald nach Italien, wo er von den
Bolognini in Bologna protegiert wurde nnd
MChcittander Schüler von Prospero Fontana
und Loreozo Sabattini war. 1670 ging er
mit dem letzteren na ili Rom, um ihm bei den
ArlKiten in der Sala de' Re im Vatikan zu
hdüm (Zahlungsurkunde in der Tesoreria
Scgreta, Archivio di Stato Roma vom 86. 7.
1672 an J>iofust Sahrati (I) durch L. Sabat-
tini") C. hat in Rom die Werke Raffaels,
Michelangelos und Barocci's atudiert; 1672
iat er nach Bologna zurückgekehrt, wo er
bald eine Schule eröffnete, die nicht geringere
Kwufler alt Domenichino. Guido Reni, Fran-
cesco Albani besuchten. Er machte von Bo-
logna aus eine Studienreise durch Obcritalien,
die besonders den Werken Correggioa galt.
Sr Iwt nch auch in Italien verheiratet und
Im cd «ohlhabeiider Mann geworden, wie
•ein Testament von 1610 beweist, in dem er
seiner Frau ein nicht unbedentemks Vermö-
gen vermacht — C tat In Bdogu ml Kap
ikald tu timm fanz ital. Maler geworden.
Er hat dort «fie Landadtaftsmalerei, die das
Fach seines ersten Lehrers in Antwerpen war,
verlassen und sich ganz der religiösen Ma-
lerei zugewandt Jedoch wdien auch Bilder
wie das «Nott im tamm* and die JOtlic-
hmg QaMf m der Pnahothdc tu Bologna
und die „Danae" in der Galerie zn Lucca
Züge fläm. Eigenart auf. Er blieb immer ein
•ehr aorgfiltiger Zeichner, und sein Farb-
•aftns hat eine cmailertige Glätte, die ihn
¥00 dir Ckfracciadwite dentHcb trennt Häofig
findet man von ihm kleine religiöse Darstel-
hmgen auf Kupfer. Die Mehrzahl seiner Bil-
der hat sich in Bologna erhalten : Eine GeiBe-
Inng Ghriiti in der Pinikothdc; eine »Vigi-
tena* Aenda; der MEraagd MichaeT in
San Giacomo; die „Verkündiguttg'' in San
Domenico; ein Altarbild in Santa Triniti;
ein „hl. Michael" in der Cappella Barliazzi
in San PetionioL Ein Bild des FcBefeuen
befindet akb Jctst in /nmIsl Ander« Werke
finden sich in England: „Maria u. hl. Fran-
dscus" in Alton Tower; MVerlrändigung Ma-
rii" in Barletgh-House ; „Himmelfahrt Ma-
rii" in Hanqitoa-Coart In Drt$imt ein IBM
dit BiM der „Erscheinong Uaril beim M.
Franz" ; in Ptttrsburg eine „Heimsuchung
Maria" (aus Malmaison) ; in Mains ein ,4^iana
und Endjmion" ; in Turin eine „Maria Egyp-
tiaca"!. in Witn, Sanml. Liechtensteio^ ein
»Martärriaa aMtavtr Reüiger" ; in der Ea-
pelle im Götsckwütr zu Spiringen eine
,^reurabnahme" (bez. dat. 1609); in AUiorf
bd Frau Müller-Jaocfa eine »Taufe Qnrüti" ;
eine „Grablegoog Christi*' in der Kapwber»
kirche in Zug (1596); andere Werke in der
Klosterkirche zu S«*dorf und in St. Jean zu
Preiburg.
Amorini-Bolognini, Vhe dd pilk
bologn. III 109 ff. — Aacoso (ICalvaaia), Le
Sitt. di Bologna. — Baldinucci, Notine. —
'crtolotti, Descriz. di Toriao 1840 p. 320.
— Btancooi, Guida di Bologna. — B o 1 1 a r i
e Ticosxi, Letterc pittoriche. — Brando-
le • e, Pitt di Padova. — Calaini e Maiza-
t i n t i, Guida di Forll 1893 p. M. — C a m ; o r
Art. negli ttati ettenai. — ¥txi», Artitte* bd-
gc« i l'itranger. — Tb. v. F r i m m e I, KL Ga-
leriejtTidicn II 2 p. 55. — Giordano Gae-
t » n o, Lc cbicse parocchiale di Bologna. —
G o □ s e, Le* Chei»-4'ouvrc des Mua. de
France, La peinture 1900 p. 92, 93. — Gua-
landi, Mem. I 3 u. II 20—33. — Guarda-
baiai, Mon. dell' Umbna 1872 p. 351. —
L a n X i, Stör, pittor. — M a 1 v a ■ i a, Felaioa
pittr. — P M i r t i n i, Guida di Padova 1871
p. 51. — M a r c e 1, Pciature fraa^ p. 237. —
Matteucci, Le chicse artiatiche del Mantc^
vaoo 1902, 398. — Romboutt-Leriu»,
Liggercn I 199. — R o s i a i, Storia della pittasa.
— Waagen, Art-treasurea of Great-Britaia. —
A. V. Wursbaeh, NIederL Katleriex. — Za-
notti. Stor. dell Aocad. Clem. dl Bologoa.
17M U 881. ~ Zanatt« Grida dl Vcasria
1888. — ArdL üor. ddP ait^ aar. H. voL Ol
a. m — Onxe Kaaat 1888 T Mb — Oad-Bel-
taad 1808 148, 148. — L'Aite 180t ».48— 18. —
Gioni. d'enidisioiK art. V (1876) Ül t — BolL
de l'Acad. Sef. Belg. 1871. — Anaeigcr f8r
achweia. AUiiÜMiiiMili N. F. VII 1B08M
p. 174 nod Xn (1810) U8 ff. — Nedscn von
A. Brixio. Orhaan.
Calrano (Galvano), Maler aus Padua, wahr-
scheinlich Schüler des Mantegna, malte seit
Ffüiuahr 1487 bU 1489 för Hcnof Aliooao
V. CUabriea nn Lastgarten t. GMlel Gvoano
die Loggia und die anderen Baulichkeiten ans.
Die Gemälde stellten die Schlacht voo OtrantOb
Alf oosos größte WalfenUt, dar. Dieser Künsl-
1er dürfte mit Giacomo Cahmto (GaivanOb
Galvagno) identisch sein, den wir seit IBM in
Palermo treffen. In diesem Jahre malte dieser
gemeinsam mit Antonello Crescenzio einen
Gonfalone für die Confratemiti di S. Gio-
vanni della Yalca und mit Salvatore Pellioito
oder Pellinino einen Kruzifixus in Holz ffir
die Confratemiti del Salvatore di Caltavu-
torow 1616 vermählt er eine Tochter und
1189 flbemimrot er gemeinsam mit Giovanni
Andrea Comiso die Ermalung und Vergol-
dung des von Gili begonnenen Tabernakels
für die Kirche des Frauenklosters dd Can-
celliere imd die Anefühmng der Flügel mit
des Heil. Lada und Apoibarfa nAat zwei Ha-
geln.
Repert. f. Katw. XX III. — W. Rolfs, Ge-
•cliichte d. Mal. Neapela, 1010 p. 141, 148, 18«.
— Di Mar so, Pitt, in Palenno 1889 p. 188^
132. -•Di Mara«, I I 881^ «l» II 8li
400. Jt C
Google
Calv6 — Calvert
CtM, Julien, ituaö&. Landscbaf t^maier,
gdk ta Lormont (Giroade), Schüler von Ban-
dit; stellt seit 1886 im Pariser Salon aas
(1886: Lea anciens foaaits; 1890: L'etang de
Bonneau; 18^ : Sous bois; 1896: Soleil cou-
Chant u. UiAoc: 1888: Fin Octobrc; 1902:
&lviroiis de Fromental; 1905: Landet de
Scnves; 1908: L'Adour u. Va!l^ de Cuatmi
1909: Cr^uscule tt. Bords da Gat-Mort). C.
wurde 1897 mit einer Iftdlilt IMgadchoet.
Salon-Kauloge. B.
CilfWlej, Charles, amerikaa. Bildliauer»
geb. 1. 11. 1883 in Albanr, N. Y. Studierte
das. unter Palmer u. lebt in Caldwell, N. Y.
Das Metropolitan Mn- t . s t i von ihm Büste
d. Rob. fiums, er ist aber besooden durch
•ebe Portrit-MedaiUons bekannt; von
du von Louts Meoand Anerkenomf '
Cl«»«Bt and Hmtt«s, Artiito of th« Iflik
Com; — L. Ta{% AMde. Seolpt •> Wle'e
Who In AiMrica lflli-11. Bdmmd vo» Hoch.
Q^mt, Bildhauer und Wachsbossicrcr in
London, Schüler von James Moore, beschickte
1767 die Ausstellung der Free Society of Ar-
tiati mit einem Stcinrdief ^Tod des Sokr»-
te^ and t Zeidnmnsen, 1788 diejenige der
Society of Artists mit 6 bunt bemalten
Wacbsreliefporträts (Mr. Lewis vom R. Co-
vcnt Garden-Theater etc.).
Grave«, The Soc. ot Art. etc. 1907 p. 47 f.
JE.
Gah«^ Chftrlec» coffl. Maler, geb. am
tt. 0. 1186 m Gtoaiop Halt (Derbyshire), t
am 28. 2. 1852 in Bo\vness (Wcstmorland).
Ursprünglich Baumwollhändler in Manche-
ster, widmete er sich späterhin ausschiieBlich
der Landachaftwnalerei and «unk durdi die
von riim nirtbeg i luidf te R. IiislIlutiOB su
Manchester mit der Gold. Medaille für Öl-
malerei u. mit der Silb. Medaille für Aquarell-
malerei aoipKldmet Er maHe mtt Vor-
UdM StiumwiiiflBtff*wfitii ana den nocdcoc^
liKben BiniienKe-Gcbieten a. betitigte sidi
in Manchester auch als Lehrer seiner Kunst.
In der Londoner Ausst. der Brit. Instit. war
er 18S6 mit dem Gemälde „Nrar Rustom,
^^fifiirr** vertrem* Daa Londoner Victoria
and Albert Uaamn Mtart von db
1812 datierte AqpBNÜ-Laadachafi »Vitw «n
the Thames".
The Art Journ. 1852 p. 150. — B r y a n, DlCt.
of Palnt. 1903. — Graves. Dict. ot Art. 1895 ;
Brit. Instit. 1908. — Ca, ci Wat. Col. Piint. in
tbe Vict. and Alh. Miu , London 1906 p. 4ft.
U. W. ~ '
Catratt, Denjs, s. Cahntrt,
CalfHt; Edward, engl. Maler and Gra-
phiker, geb. am 20. 9. 17ft9 in Applcdore (De-
vooshire), f un 14. 7. 1883 in London. Zu-
nächst Schüler von James Ball und Ambroae
B. Johaa in Flymooth, erhielt er aeipa Wdter-
bildnnf an den IL Acad» Schooli m I^ondon,
yto er unter den entscheidenden EinfluB WtW.
Blafaa geriet und in dessen Stil eine Reihe
ungemein zart empiundencr und charakter-
voller Originalkompositionen in KapferMidl»
Holaachnitt and Steinaeiebnaag ausführte.
Die AuasteUui^en der R. Acadeny beschickte
er nur 1825 — 86, und zwar mit Gcmilden
wie „Nymphs"*, — „A Shephcrdess", — „Mor«
— Auf einer 1844 untemom-
Stodienreise nach Griechenland stei-
gerte iicb aeine Vorliebe für idyllische Mo-
tive, m denen er sich bei aller Modernität u.
persönlichen Eigenart der malerischen An-
schauung vom klassischen Geiste ^ler antikm
Idylliker erfüllt zeigt. Seine bedeutendsten
Malwerke dieser idyllischen Gattung sind ko-
loristisch höchst reizvolle und in weichen
Farbenakkorden mannigfaltigst abgestimmte
Paalocalszenen wie „Arcadian Shepherds", —
tfyimt and Cattle". — JPastorale Virgi-
lienne'' (letzteres Bild 1888 für das Pariser
Luxembourg- Museum angekauft), — „Pan
and Pithys" (mit den Gemälden „Ulysses and
the Sirens" und „The Grove of Artemis",
jetzt in der Art Gallery zu Birmingham).
Sonderansstellimgen seiner hinterlassenen Ge-
mälde und Handzeichnungen wurden nach
seinem Tode 1898 im Burlington House und
1904 in der Carfax Gallery zu London ver-
anitaltet. Das British Museum besitzt eine
reiche Swnmlung von Originalhandzeichnun-
gen C.S (41 Bl.) sowie von Druckabzügen sei-
ner zumeist in kiemsteiii Pormat gehaltenen
Kupferstiche, Holzschnitte u. Steinzeicbnon-
gen. Solche in der Regel von C. selbst her-
gestellten Orig.-Drackabzüge sind von größ-
ter Seltenheit, da der hyperskrupuiöse Künst-
ler die Üriginalplattcn aiabaki nach ihrer
Vollendung wieder su vemiehten pflegte.
Laut L. Bimiona Urteil „verraten diese Ar-
beiten dne sartere tond wesentlich künstleri-
schere Begabung als jene Blakes". Als Haupt-
blätter gelten Holzschnitte wie „Tbe Cider
Preaa" und „Christian pkogfains tbe Laat
Farrow of Life"
Samuel Calver^ Tha Wenk ef Edmid
Calvert (Lofidan UM). * The Art Jaon. IM
44: 1904 B. SM I. AUk). - U Bin-
fM, Cu. d Drairfnai ate» i» Oe Biiük ÜhMi»
UM ». IM ff.; in Dia Gnah. Kanala
IMt ^ 100 f. (Ahbk 9. M ff.); ef. IfiOS ^ 1« t
— Bryaa, Dict ef Ptint 190S. — GraTai^
R. Acad. Exhflk. MOft. — L. Binidite, Le
Moste Nat da TanMÜhwiTK (Paris o. J., Cat
rsis.) p. 00. U. W. Brockwtü.
Calvart, Edwin Sberwood, engl. Ma-
ler« gab. 1844, tätig hauptsichlich in Glasgow
•owk In Nordf rankrcicb, wo er, nacbdam er
— » . — ««_^« — ■ _ mm^-M. « — _X«
annuiga reanniicne ifciiiimiiiiffnf neu nnc
Fischerstaffage bevorzugt hatte, unter dem
Einflüsse Corots zur silbertonigen Stimmungs-
landschaft im Stile dieaea Meisters und zum
idyUiacben «Paatorale" fibatgiai. Mit Ol- a.
AquareHgemilden dieaer Art war er 1878—98
in den Londoner Ausstellungen der R. Aca-
demy vertreten, sowie gelegentlich auch in
41S
denjenigen der New GaHery, der Suffolk
Street Galleries und der New Water Colour
Society, ebeuso auch im Pariser Salon (Soc.
des Art Franc. 1806), in der Berliner Kunst-
•vsstdhuig (1886) und in der Münchenur Se>
sessioo (1886). In der Mänchener Glu*
palast'Atostellung 1901 sah man von ihm
Doch cm Cyeroäldc „WiesenfluB" auigcsteUt.
IMe R. Society of Painters in WaterOiloact
ernannte ihn zu ihrem Mitglied.
Gr BT es, Di ct. of Artiau 18M: R. Acad.
ExUIii 10OS. — J. L. Ca«. SeottWi Füliitfac
(1908) p. 301. M. W. BroekmM
Cahrwt, Frederick, engl. Vedutenmaler,
Zckkacr« Radierer und Litbosrapb, um 1815
Ut 18M in London Mg, wo er IfllT in
der Ausstellung der British Institution mit
2 Ansichten englischer Schlösser u. weiterhin
bis 1844 in den Suffolk Street Galle ries mit
einigen SeeatöclMn vertreten war. Einige sei-
ner AqMtrclIvedaien indet man im Brit. Ifv»
seum und im Victoria and Albert Museum
zu London (je 8 Bl., meist Ansichten von der
Isle of Wight, in Aquatintätzung reproduziert
von Percy Roberts in „The lale o^ Wight
tlltutrated" 1846). Er sdbal vcrMenfKciite
in London 1815 (neben „Lessons on landscape
cokniring . . 4 Innenansichten aus Tintem
Abbey, — 1822 eine Folge von Steinzeich-
nungen, betitelt ,»The Foreat Uloatrated", —
1880 ,4'tctare8qae Views in Staffofdähire and
Shrc^shire" (39 Bl.). Auch lieferte er IHu-
atrattonen für das „Archaeologicai Journal"
(vol. XVI, XVII, XXI).
RcdKrave, Dict. of Artiat* 1878. — Gra-
ves, Dict. of Artifts 1895; Brit. Initit ilH)8. —
Binyon, Cat. of Drawin^i etc. in thc Brit
Mus. 18M I IM. — Cat, of Wat. CoL Fallit in
the Vict. and Alb. Mut. 190B p. 46.
M. W. Broekwetl.
Catmt» Henry, Maler in Manrhcrtcr» Ijc»
whicicle die Annt. der R. AxaAmr so Li»>
don 1826 -IRM mit Tier- und Jagdbildern
wie „A brcKxf inare", — „The WynnsUy
Hunt", — „The royal pair of the jnnrfli*.
Gravtis, 8. Acad. Exhib. 1905. R.
CUv^Ltott Georges, Maler, geb. 1848
in Paris, Schüler von Daubigtiy, lebt in Vig-
oory (Haute Marne). Mitglied der Soci^ti des
Artiates Francais, in deren Salon er seit 1873
ftgiimUii; ffflffftflh- Sdn Hsiigliiiliift ist die
Tieraialerei. Bilder von ihni befinden aidi in
den Museen von
Nixsa, St.-Dizier.
Bellier-Auvray, Dict. g^n. (1682), Suppl.
— H. MIrear. Dict d. Ventet d'Art II (1W8).
O. G.
Calvis, Marie Didiire (MUe), Malerin.
WA. 1888 in Paria, Schfilerin ihres Vaters
Lfon Georges C, lebt in Vlctiory (Haute
Marne), Mitglied der Socicte des Artistes
Francais, in deren Salon sie seit 1898 ans-
«teOt. 18M erwarb d«r iranaöiische Staat ihr
ds battnt ami loups", ^ 1906
tmd 1908 das Museum in Cannes eine Reibe
ihrer Hundedarstellungen.
Pariser Salon-fCat seit 1898 (meist mit Abb.).
Calvet, £sprit-Claude-Fraa«oi%
Mediziner, Literat, Sammler und Mder, gCk
am 14. 11. 1728 in Avignon, f am 96. 7. 1810
ebendort Gründer des Museuiiu Calvet in
Avignon, Das Museum besitzt eine Marine
von ihm, die er nach einem Gemilde seines
Lehrers Manglard kopierte.
Bellier-Anvrar, Dict. gia. — Rev. de
l'art anc. et mod. XXIX (1911), p. S41 ff. Ä. C.
OahraC, Grigoirc^ innsö«. Bildhauer der
(jegenwart, stellt seit 1888 im Pariser Sak»
(Soc. d. Art. franc.) Statuetten, Büsten, Bas-
Reliefs, Medaillons und Modelle für Gold-
schmiedearbeiten aus, imter denen erwihnt
seien: Premixe fleur (Stotuette, 1896); le
Rayon vert (Bas-Relief 1897); Bildnisse des
Ministers d. auswärtigen Angelegenheiten M.
Delcass^ (1902), der M»« Gavemy (1801^
des M. Farjand (Bronzebüste, 180^. Ffinf
TerrslBOttasUtuetten mit Darstellungen der
Peldttbeiten (1908); Modell eines Tafelauf-
satzes mit Darstellung v n Ballettinzerinnen,
gemeinsam mit dem Maler Pierre Carrier-
Belleuse, in Porzellan ausgeführt VM dcf
Manufaktur in Sivres 0808).
Kat d. Sah» 188t FirM. dhim.
Calret, H., Pariser Bildhauer der Gegen-
wart, stellt seit 1886 im Salon d. Soc. d. art
' Uli; Porträtbüsten, Medaillen und Genre-
figuren (1908, Pccheur de doviaaea; 180^
Glasbläser; 1906. der Gitancapieisr) aus.
Sein bestes leistet Calvet im Porträtfacfa.
(1896, A. Causse; 1902, Bischof von Nimcs;
1903, Em. Dumas; 1904, Bischof von Mo.
naco; 1906, Dr. Blandamoor; 1807. Portiiis
Püisson u. VioOet; 1808. Maitre Hteid».
Calvet, Henri Bernard, Maler, geb. in
Paris am 7. 9. 1868, lebt das., Autodidakt u.
Schüler der Acadänie Julian, MitgUed der
Socift^ des Artistes Francais; StilMcn «id
Landschaften aind sein HMP4»biet
Pariaer Saloo-KSt 1I06-»1«1 O. G.
Calvetti, Alberto, venezianischer Maler,
Schüler des Andrea Celesti, 1710 in das Buch
der Malergildc in Venedig eingetragen, aber
offenbar schon früher selbständig tätig, denn
seine Bilder in S. Croce d^li AmMni tragen
nach Moachini die Daten 1691 und 1686. Von
seinen in venezianischen Kirchen befmdlichen
Werken seien genannt: Geburt Christi, datiert
1710 in S. Gallo; Purifikatioo der Madonna
in S. Zaccaria und eine Madonm ndt dem hL
Gaetanus in S. Fantin.
Zanetti. PHtma «UMaiana, cd. U 590 f. —
Moaehiai. Gnida dl Vcnesia MIL psarinL ->
G. Nieoletti, n Ubf» dl Tana^ BMMMaMr
Ateoco Veneto, 1800, SettembnKmobre. 81.
EL
Calvi, .\gosttno (di Marciano, da S.
AgaU), Maler lorobard. Herkunft in Genua.
4X6
Google
CM
wo er seit etw» 1600 alt verheiratet und als
Mitglied »einer Gilde tiacliweiiter isL Laut
Mitteilung Milanesis in denen Kominentar zu
Vaaaria Vita des Domen. Puligo weilte C mit
seinem Genueser Gildengenoasen Battista di
Cristof. Grasso Ende 1525 in Florenz behufs
ficruiuQg des Domen. Puligo nach Genna (nr
« — JM «-- aii..anii-- «t- —
Auuuiuuug nmer Aimwiaer iiir \scnMwr
Kirchen), und laot Urktmdenfnnden Alizeris
hatte er 1&82 und 1B40 dekorative Malereien
im Dogenpalaste zu Genua auszuführen, —
1540 für S. Giacomo zu Gavi eine AlUrtafel
mit den Gestalten der Heil. Jakobus, Sebastiaa
md JdMimei d. Tioler nt nalai, — VM
mit mueu Sdbnen PluMleooc nnd ^ <im^
C. (s. d ) den Altarchor von S. Bartolomeo
delle I'ucine zu Genua mit Fresken u. Glas-
malereien zu schmücken. 1548 war er mit
Teramo di Piaggio da Zoagli Konsul der Ge-
BMIcr Malergilde. Mit s. Sohne Lazzaro C.
iMite er web lOBÜ Fresken im Aharchore
von S. Zte tS BiMgno mid 1868 ein Altarbild
mit den Heil. Michael, Petrus und Johannes
d. Täufer für S. Maria delle Vigne zu Genua.
Nach dem Wortlaute einer auf 3*antaleo Cal-
vus pictor q. AqgiMtnii*' beiäglichen Urkunde
war er Anfang Febroar 1661 bmits ver-
AllterL Not dsl Praf. d. Di«, ia Licuria
ampM) m 44? vi n n a.-, mSU t»
DmctIs. di GcBova (1840) III 38. — Vtearl-
Milanesi, Vite (1879) IV 472 •
Calvi, A u r e I i o und B c n e d e 1 1 o, s. im
Artikel Cai%n, Lazzaro.
CUM, Costantia«^ itaL Goktacbmied «
Swiear, brachte 100 auf ifie KnattavMtel*
lung in Rom eine Kassette, Kelche mit Putten
und Leuchter, verfertigte 1890 den Ehrenpreis
Triestiner Damen für die Regatta, 1806 das
Hochzeitsgeschenk Römischer Damen fär den
Herzog von Aotta and die Sflberwicfe (1904
ifir den itaL Thronerben nach don Moddl
dea Btldhaaers Mooteverde.
ZMcIw. f. bOd. Kst XV BeibL p. 3M. — Arte c
Stotia 1901 p. 84. — Nat. cd Arte 1894—05 II
6n. — Illttstr. ital. 1890 II 74. 189S II 18. G. B.
Calvi, Ercole, ital. Landschafts- und Ma-
rinemaler aus Verona, malte vorzugsweise
lombardiache Seen, die adriatiscbe Riviera
ond den Golf von Neapel, stdlte 1870 ia
Pama, 1880 ia Ftorcas, 1684 ia Turin ans.
Unter lelnen Gemilden aind bemeritenswert
„Riva deglt Schiavoni" u. die „Engclsbrücke".
1887 zeigte er m Venedig vier schöne Land-
schaften, Pescarenico, Moote BaUo^ Brogiüera
und Piazza S. Marco.
De Gubernatis, Di*, d. art. iul. — Arte
e Stor. 1882 p. 238. — lUL artist. 188« p. 3M-Vt.
- Kstchron. XVI Ml. G. B,
Calvi, Feiice, s. Calvit Lazzaro.
CaM, Giovanni, Bildhauer hi Vleenza.
1710 verfertigte er 6 Statuen für die Kirche
S. Maria in foro (dei Servi). 1714 schmückte
«r daa Kapitdhana dea Koaventa S. Codoaa
mit 18 Statuen voa HdUgen dea Doofaf-
kanerordens und einem Hochrelief der Grab-
legung über dem Altar. (Von Bortolan wer-
den diese Arbeiten filschlich dem Cassetti
zugeschrieben.) Ferner kennt man von C
zwei Statuea znsdten des Hochalurs in S.
Loeta und auOeihalb Vicenzas 3 Marmoifi-
gana ia der tSnht ma Ztmella und eine Ma-
donna in der zu Coatozza.
Rnmor, La Oiicsa di S. Maria in foro in
Viccaia, 1901 p. 81—33. — Bortotsn, S. Co
nna, Vieanaa 18tt_P. 887. — A r n a I d i, Des-
cria, di ylsraia, im L — Zaaott«, Guida
di Veaada ISM. 5#6MHm ff«ifMr.
CaM, Giovanni Battista, Architekt,
geb. in Caravaggio. 1646 war C. mit Zaccagni
zusammen für Pier Luigi Famese an den B«-
iestigoagaa voa Parma aad Piaoeaaa titlf «.
am 14. & 1517 Kefette er mit D. GiaaclB die
Zeichnungen für d Castello zu Piacenza. Im
Juli desselben Jahres war er in Rom am Bau
des l'alazzü I arnese unter Ant. San Gallo be-
teiligt. Er blieb auch später im Dienst der
Famese, wie diea aus einem Brief an den
Kardinal Faraeae vom 16. 6. 1676 hervorgeht
— Er ist wohl identisch mit dem gleichnanü-
gen ital. Baumeister, der iuu:h Llagumo y
Amirola (Not. etc. II 66) in den Jaluta 1088
— 1558 an den Befestigungen voa Gibfakv,
R^Hs^ Granada, Mabon, Tarlaaa & a. ar-
J. Affö. ^ di Flir Ldii Wmmt Wa
p. »7. — Scarabelti-Zuntt, Doe. e Uea.
di Bell« Arti pvmigiane 1501—1550. N. PelictUi.
CaW, Gian Donato, Architekt in Cre-
niona, lebte um 1406, erbaute den Pahnao
Tracdii im FrührcaaiasaaceitiL
a GraaaeIH Abeaad,, Cwniuna. 18t7.
Jl. c,
CaM, Giaa Pietro^ Italien. Bildbaueri
gd). und tit% CT GMua. Er acbnf viek
DBifcu InitoriNher PmSMliddceiteB (Beflbii,
Garibaldi, Victor Hugo) und Porträts; doch
werden auch seine Genrearbeiten geschätzt
Er «Mite aoeh 1880->1flOB tai Fitter Sdm
aus.
D e G n b e r aatiik Dia. d«^ Afftisi; ilai. Vir.
(AggiunU). C* f,
Calvi, Girolamo Lnig^ Maler, gA.
1791 in Mailand, t ebenda am S8. 8. 1872.
Sdifiler von Giuseppe Bossi an der Mailänder
Akad., später des Benvenuti zu Florenz, mit
dem ihn treuste Freundschaft verband, und
des Camuccini zu Rom. In der Kirche S.
Maria Beltrade zu Mailaad befmdet sich ciaa
Id« Paadüe voa aeiaer Hand. 18tt verOffeat»
lichte er in Mailand „Deila norma che per
dipingere le ombrc deve dedursi dalle osser-
vazioni fisidie" und seit 1859 „Notizie suUa
viu e suUe opere dei principali architetti,
aeuhorl • pitlori, che fiorirooo in Milano do-
rante il govenio dei Viacoali a degli Sforaa".
Arch. itor. Ilal. HI av. Inm XV n. 343-M4.
- L'Aite ia Ilalia, U» p. «1 f. (Näml.).
fr
B«.V.
Digiiizea by Google
CM
CaM, G i u 1 i 0| gen. Coronaro, Maler in
Cremoaa, f tun 1696, Schüler des G. B. Trotti,
in dcMOi Art er malte Gcmikk von ihm in
Cjuiimw mid Smcliio^ s> B. fai CicmooB im
Dormitorium des Klosters S. Domcnico Altar-
bild, Madonna mit Kind umgeben von S. Lo-
renzo u. S. Fenno, bez. Julius Calvus f. 1590 ;
«1 der Stiftddtcbe S. Giovamu ia Crocc Stig-
mmindoii dci S> Francnciii» lies» CmobuIiis
Cremonensis f. 1690; in S. Salvatore Christus
un Kreuz umgeben von S. Franciscus und
S. Fenno, bez. Julius Calvus, dictoi Giro-
mrina I. awio 168& In S. SigiimaBdOb dae
Meile TOB Crcnom, hit er 18W eine AanU
Bilder in der Kapelle der S. S. Giaromo und
Filippo begonnen, die von Euclide Malo&so
vollendet wurden.
G. B. Zaist, Not. «c Cr«nonesi 1774, vol. II
p. 52 ff. — Gr a •• e I I i, AWed., Crcmon«, 1827,
— Vidoni, L» pitt Crcmon. p. 133. — P a n a i,
DIlÄMare di Cremoaa 1762 p. 115, 202. R. C.
Calvi, Giatcppc^ MajoUkamalcr de« 17.
Jahrh. in CMtatt, ndle Blonen mi ntii^iam
KompoMtiooen.
Hindi. Art. •bnuscsi. Neapel IM n. dm.
Im ■wioUche di CuHlU cd i pitMri ote le lihl-
etaeraao, Ncapd 1888. ff.
Calvi. Jacopo Alfssandro, ital Maler
und Kupferstecher, geb. in Bologna am 23. 2.
1740, t ebendort am 16. 5. 1815, wurde it
Sardhio genannt weil er klein oad von Kind-
hik ta wA war, war Sdifiler Cim. VareMb
and des Gio. Pietro Cavazzoni-Zanotti. As-
eoeo (Pitt, di Bologna 1766 p. 49. 402) und
Bianconi (Gnida di B<dogna 1896 p. 6. 218)
führen eine Reibe von GonMden Ca in Bo-
logMaer Kirdien anf . B» Catimt weiM nener*
dings (Raas, bibliogr. d. arte iUl. III p. 108)
auch noch einen hl. Michael Ca im Chore
von S. Angelo Magno in AscoH-Piceno nach.
Nach Nagler QLL. II. 801) hat C die Ge.
milde in S. Ißdide In Bomo bd Bdhiw in
11 Bl. in Kupferstich reprcxluziert. C. hat sich
auch als Dichter u. Kunstschriftstellcr be-
tWgt tmd über Guerdno u. Francia geschrie-
ben. Sein Selbstportr. im Mus. in Bologna.
Malvaaia. Fels, pittr. I 41 n. — Gaa-
landi. Memoria I 28 n. 6. — I. a m o, Gratl-
cola di Bolofoa (1S44) p. 20. - R o m a g n o 1 i,
Cenni ttor. e art di Siena (1840) SST. 873. —
G i o r d a n i, Brevi not stor. d. paromlia di S.
Bcnedctto Abheta^ Bdogne 1863. P, K.
Gahri, Lastaro (geb. IBQB. f
Pantaleone (geb. vor IBOB, f 1695), Maler
in Genua, Söhne und Schüler des Agostino C.
(s. dort ihre mit ihm gemeinsam ausgeführten
Arbeiten), weitergebildet unter dem Einflüsse
dM aeit 1668 in Genna beschäftigten Perino
del VaRa. Ali«; den ausführlichen biographi-
schen Angaben Sopranis wie auch aus zahl-
reichen von .\!i7cri veröffentlichten Genueser
Urkunden geht hervor, daB beide Brüder, na-
mentlich von den Doria protegiert u. viel be-
schUtigt, in der Regel gemeinschaftlich tätig
waren, wobei der ihere Pantaleone C dem
bedeutenderen Lazzaro C. mehr nur Gefailfen-
dienste geleistet zu haben scheint. Neben
Caaannie>£atwäiian und -Bcmafamgen (16W
fir den Genneaer Bildadmitser Matteo d'Ant
Castellino, s. d.), Kartons zu Bildteppichen
(1660 vom Brüaeeler Teppichwirker Dionys
Ifartanz. 8 Arazsi-Entwörfe Lazzaros in Ce-
aoB angefahrt für den dortigen Nobile G. B.
Lomellino). Inaignien fBr Neapeler Kriega-
schiffe Philipps II. von Spanien und anderen
DekoratiuRsarbeiten schufen sie namentlich
umfangreiche, schon von Lomazzo mit beson-
derem Lob erwihnte dekorative Freiken*
^kkn an den Paaaadn und in den Prunk-
gemichern einer ganzen Reihe von genuesi-
schen Adelspalisten; auch waren sie 1544 im
Kastell des Fürsten von Monaco, 15Ö6 im Pa-
laste des Genucaen («ebr. Adorno zu Neapel
mit dekorativen Malereien beachäftigt. Von
ihren Genueser Fasaadenfresken rühmt Suida
als besonders harmonisch und reizvoll wirkend
und als noch jetzt leidlich erhalten diejenigen
am 1542 erbauten Palazzo CicaU auf Piazza
deir Agnelk) (Friese von Gewappneten, histo-
riachen Szenen, Puttenreigen o. mythologi-
adien Etnzelfiguren), aowie femer auch die-
jenigen an den Spinola-Palästen in Via Gari-
baldi 6 und beim Acquasola-Park (letzterer
Palast jetzt Präfektur) und am Palazzo Palb^
vkin auf Piam Fontana Movoae tenurita
SdMwardiltdctur mit 9 allegoriadien Inadn^
figuren. erst 1585 von dem bereits 83jährigeo
Lazzaro C. ausgeführt), — von ihren Innen-
dekorationen die Psyche-Fresken im Palano
de Mari an Piaam della Ucridiana (nach
Baflaela Fameaibia-VotWIdem), die Dedean-
fresken mit Zeus-Liebschaften im Palazzo
Giorgio Doria in Via Garibaldi 6 und daa
Paris-Urteil eowie die „mehr lüsternen ala
achönen" Aktfigurea antiker Gdttinnen im
Pahaao SauK in Sampierdarena. Laut Suidaa
Urteil sind alle diese mythologischen Fresken
„bisweilen ganz lustig, sinken aber sogleich
tief herab, wenn sie in die gefährliche Nach-
iMwadiaft dea ematan und gralcn Loca Caa>
liiaao kommen". Ab loiteatea Frokiowerk
des Lazzaro C, zitiert Soprani die erst 1587
vollendeten, jetzt zerstörten Malereien in S.
Caterina zu Genua (Gewölbefresko mit Heili-
gcnglorie, Wandfresken mit Darstellungen dea
lfartni<i'>^ der Titularheiligen, — „opere di
poco pregio"). Von Lazzaro C.s Tafelbildern
ist ein 1677 vollendetes „seelisch wie kolo-
ristisch sehr kaltes" Pietä-Gemälde in der
Kirche der SS. Annunziata di Portoria zu
Genua noch vorhanden (in der 2. Kapelle des
linken Seitenachtffea, für die laut Sopranis
Berkht aocb Pantaleone C zwei Ölbil-
der lieferte; vgl. hierzu auch den Artikel
Calxn, PantaUone d. /.). — Auch Pantaleooes
Söhne AwrtKo, Btn$deUo, PtUet u. liarcam-
tomo Calvi Oetzterer der begabteste und be-
liebteste) waren laut Sopranis Angaben in
418
Cüvi — Calviaano
Gcmmer Addqkalialea o. Kifdhm noch vid*
lieh ata FradudakoralMiza b«Mdiifti|t.
Laaiaasak Tiatt. d m On«) MH —
Sapraai*Ratt<, VlM daP rat tlb Giapfwl
ilYW) I « - Baldioaecl-Raaalli,
lat dal Pn£ d Dia. (IflM) II 148 1 -
Laasi, Stor. FfIt d Italw (Ktug- 1834) V
M8 ff. — Aliserl« Not dei Proi. d. Dit. in
Lkuria (1870-80) II 501 f. ; III 447 ff. ; VI 75 ff,
U6 ff.; sowie in Descriz. di Genova (1846) III
88 i, 153 u. passiin. — S. V a r n i, Appunti ar-
dat aopra Levanto (1670) p. 45. - W. S u i d a.
Gom (Ber. Konaat.. L^iig IM«) |l 140. *
CaM, MareaatoBto, a. CaM, Laoaro.
CilTi (Calvo), Niccolö, iulien. Minia-
turiat imd Dominikanermönch, tun 1600, ko-
ykft* OMer andern Arbeitra, die verloren ge-
gangen dad, für die Sakriatet da» Kloatara in
Tiöm Leonardfl^a Abcndimiil ia GriaaiUe aaf
Papier (bis 1500 erhalten).
Aliseri, Not. dei Prof. dei Diaeg. ia Ligur.
1871—80 III 17. — Marchese, IfaaMfi* «cc,
cd. 1878 IV 523 (unter Calvo). R. C.
Caivl, PantalaoB-a, d iU Ctkßl, Lbb-
zaro.
Cahri, Pantalaotte, d. J., Maler des 17.
Jahrb., aua Genua stammend, lebte lange Zeit
in Sardinien, wo er (1648 urkundlich als in
Cagliari ansässig nachweisbar) eine ungemein
fruchtbare, aber in der Regel nur recht mit-
telmäSigaKäliatkrtätigkeit entwickelte. Einige
der ihm zugeschriebenen Malwerke, wie lu-
mentüch die umfangreiche Darstelltuig des
Rosenkranzwunders in S. Domenico zu Cag-
liari, würden in ihm gleichwohl einen ur-
sprünglich ganz vortrefflich begabten Kfioat-
1er erkennen lassen, falls nicht etwa in diesen
Sonderfällen eine irrtümliche Verwechslung
dieses jüngeren sardinischen Pantaleone C.
mit dem älteren Genuesen gleichen Namens,
Bruder des Lazzaro C. (s. d.), vorliegen
sollte. Die Wahraebetniichkeit eines derarti-
gen Qui pro quo der Lokalgeschichtsschrei-
bung wird noch verstärkt durch den Umstand.
daA einer von Spano ausdrücklich erwähnten
Loikattradition zufolge dem sardinischen Pan-
taleone C. bei Auaführung jenes Roaenkranz-
gemildes die „brüderliche Beihilfe" dea Laz-
zaro C. zuteil geworden sein soll. Möglicher-
weise haben wir es demnach bei dem Roscn-
kranzbilde von S. Domenico zu Cagliari wie
•ncfa bei einigen anderen über das geringe
Dvrdischnittsniveau des Kunstschaffens des
sardinischen Pantaleone C. von 1648 hinaus-
ragenden sard. Malwerken mit Originalarbei-
lOl aeiner gennes. Vorfahren Lazzaro u. Pan-
tdaooe d. A. zu tun, die diese sehr wohl von
Genua aus nach Sardinien geliefert haben
könnten. Jedenfalls dürfte auch unser jüngerer
sardin. Pantaleone C. seiner Herkunft wie
aeiner künstlerischen Ausbildung nach mit zur
genuesischen Schule zu rechnen sein ; vielleicht
hat er als Jüngling in Genua sogar noch den
persönlichen Unterricht des ent 1M7 ttntor-
benen Lazzaro C genoaaen.
Spano, Goida dl Cwliari (1861) p. MS
Anm. u. pasdoi; Slar. dd Pitt Sardi (CagUari
1870) p. ai. Enrico BrumaUL
Odff, PietrcN Hai mdhaner, geb. IttB
in Mailand, t ebenda am 27. 6. 1884. Studiert«
anfangs an der Akademie seiner Vaterstadt
und war später Schüler des Seleroni. Seine
erste Arbeit war eine Opbclia, daou ein Haan-
let Darauf wandte er aieh der f arbifM Pla-
stik zu und schuf aus verschiedenfarbigem
Marmor Othello, Aida, Onkel Tom. Er liebte
auch die Zusammenstellung von Marmor und
Bnme u. bcacbickta viele iatemat Auaatel-
tanfHi EiDTopBa n Amerikaa. If aache Weike
wiederholte er mehrmals, um der Nachfrage
nach seinen Arbeiten zu genügen, die sich
nicht über eine schwächliche, dekorat. Genre-
plaatik erheben. Wir nennen noch dekorative
Arbeiten im Dom, ia der GatL Vittorio Em-
manuele zu Mailand, ferner Büsten: GrazieUa*
Zulcika, Lucia, Manuccia, Arabische Typen,
aetnerzeit in Turin ausgestellt
De Gubernatis. Dia. d. art iul. — Cle-
ment and Hutten, Artists of the 19. Cent.
1879. — Grave*, Roy. Acad. Exhib. — C h a m -
p e a n z. Dict d. food. 188«. G. B.
CaM, Pompe«^ Laodachafta- und Per-
spefctiveBialcr, gieb. 1806 «a MaBand f am UL
6. 1884 ebenda, Schüler des Migliara; seine
Landschaften und Kircheneinblickc werden
»ehr geschätzt. Er war Ehrenmitglied der
Akad der Brcra. Dk Galerie in Wien beaitzt
von ihm «Alter PiMfamarict za Rom" ^flBi),
„Innerea des Domes zu Monza" (1888).
Cv. Wurzbacb, Biogr. Lex. Oatatr. — Pr.
V. Bötticher, Malenr. d lt. |abfh. — BklH
■traz. Iul. 1884 II p. U. G. B,
Calvi, 8. auch damit verb. FcnuHMH iowie
Calvit und Calvo.
Calvia, A n t o n i o d e', ital. Maler, Ende daa
15. Jh., von dem sich im Mus. zu Lisieuz
(Normandie) N. 79 als Leihgabe des Louvre
(seit 1870) eine Tafel befindet, Madonna mit
Kind auf dem Thron zu Seiten JohaiuKS £v.
u. Johannes d. Täufer mit der Unterschrift:
Questa Opera Anno Facta Fare le Rellegiose
Et Principal! De Casa Sancta Caterina e Paola
da Mastro Antonio De Calvis. D.is Werk ge-
langte aus der Sammlung Campana an daa
Louvre-Mua. mit dam Vermerk, daß der
Künstler aus Perugia stamme. Das Gemälde
zeigt alle Merkmale der umbro-römischen
Schule. Berenaon identifiziert unaagl Kflaa^
1er mit Antoniazzo Romano.
Cbron. des Art« 1894 p. 308, 319, 326. — Rtntk.
6. So«, d. B.-ArU XIX 327 f. (Abb). — Nuova
Rivisl. Miaena, VII 1894 p. 49 Anm. — .Salo-
mon Rcinach, Rteert. de Feint 1010 III 321.
(Abb.). — SIdL dTArt, Prav., Mm. cIv. VI 237,
250. R. C.
(^Ivisano (Calvisiano), Apollonto da»
italien. Miniaturist und Augustinermönch um
1600, aus Calvisano bei Brescia, malte eine
Anzahl reich mit Bildnissen geschmückter
Chorbücber für daa Kloster S. Barnaba in
■ tr
L;igiü^oa by Google
Brescia und für die Kirche S. Maria del Po-
polo zu Rom, darunter eines aus dem Jahre
1486 mit vorwiegend Breacianer Heiligen sei-
aet Ordeofl, in dem zu FüBen der S. Cristina
da Calvisano die Inschrift steht: Beata Cri-
•tina de Calvisano de cujus patria est scriptor
bujua hymnarü.
Zani, Enc. tnet. — Fenaroli, Diz. d.
Artiit. Bresc. 1877. — Bradley, Dict, of
Miniat 1887 I. — Crlstiani. Deila vita di
Latt Gambara ccc. 1807 p. 116. R. C.
Cain, Antonio, span. Bildbauer, Gehilfe
to Joaa de Juni bei der Ausföhraqg des
Hochaltars in der Pfarrkirche zu Santoyo
(Palencta), der 1B70 begonnen, 1583 beendet
wurde.
Cean Bermudez, Dicc. I 189. M. v. B.
CalTo, E p i t a c i o, mexikan. Btldhauer des
19. Jahrb., Schüler Clav^ reiste 1864 nach
Europa. Zu seinen Hauptwerken gehört ein
Isaak.
Vigesinu expoaicion nacional, Mexico 1881
p. VII u. 94. Adolf dt Ctulentfr
CalTo, Joaquin, Architekt in Valencia,
2. Hilfte des 19. Jahrb., erbaute dat. die
Kirche N. S. de la Miierkordia ä
niachem Stil.
Alcahali, Art. Valencianos 1897 p. 413. B.
CalrOk Juan, Maler in Sevilla um lödö.
Gestoao, Artif. SeviU. II 19. Ii. v. B.
' Oahnfl^ Mignc^ Maicr in Simancai. Er
«cMtMe low einett im dortigen ScUoMe be-
findlichen Altar aus dem NsrMa -se Kari.s V.
Marti y Monsö, Estud. Lisi, artist. 174.
M V. B.
CalTO, P a s c u a 1, Maler, geb. in Palma auf
Mallorca 24. 10. 1752, f ebenda 12. 4. 1817.
Schöler mo Qiiessa, studierte in Genua and
Venedig, adt 1714 ah Penaioolr der Kaiaerin
in Rom. Kopien nach Guido Reni und Do-
menichino verschafften ihm einen Ruf nach
Wien, wo er von 1779 an einige Zeit arbeitete.
Er bereiste Italien, gimg 1787 nach San Do>
miago und lebte dann, seit 181B gel&hmt, wie*
der in Mallorca. Sein einziges daselbst er-
halten gebliebenes Gemälde ist ein Bildnis des
Coode dc Cifuentes. Er hinterlieB verschie-
dene ungedruckte Werke äi>er Arithmetik,
Afchitdctor, Perqiektiv« u. a.
Viiiaca. AdJc II 8fr~Wk. Ossorio T
Bernard, G*L Biegiü de Art Espafl. da S.
XIX (1SB8) U4 £ M. v. B.
Cal?% Pcralea, Mannet und Ramon,
drei Maler der Fatrence-Mamtfaktur in AI-
cora, 1727—88.
R i a it o, Industr. arts in Spain 196. M. v. B.
Calva^ Tomia del, Maler in BaicekMia,
1448 ud 1407 crwihnt.
Vifiaza. Adfe. I a«. — Sanpere / Ui-
«uel, CoMiee; Cst T » (Catbo). Jf. v. B.
CalTO y FtrsTra, M a r i a n o, Architekt,
geb. am 16. 12. 1815 in Sevilla, f am 29. 10.
1884 in Madrid. Er lieferte die Baupläne für
die Markthallen der Place de la Cebada und
m Madrid
öffentlkhte seit 1863 eine Reihe bautechni-
scher Schriften sowie 1871 eine „Monografia
de la pintnra" (gleichfalls technische An-
leitung).
C. Frontanra jr M. Oaeorio, Dicc. Bio-
grii. etc. de Bscrlt y Artiaiaa (Madrid 1890)
1 498. Jf. UtriUa.
Calvo, s. auch Cohn.
Calxa, Antonio, ital. Maler, geb. 1658
in VemWp t am i& ^ 17% ebenda^ Sohn
dnea GöMidimiedi Giuseppe C, entfloh jung
dem Eltemhause u. wurde Schüler von Carlo
Cignani, der ihn ermutigte, Schiachtenmaler
zu werden. Darauf ging C. nadi Rom an
fioqpjgnowv dem berülunieiten Kriesmaler
aelner Zdlt, kehrte dann für kante Zeit in die
Heimat zurück, aus der er wegen Totschlag
fliehen muflte. Er hielt sich darauf vorüber-
gehend il Bologna, in Toskana u. in Venedig
auf, wo ar am 86. 8. 1710 in 8. Ehe die Blu-
men-, Pnxhf» n. TiermaleriB Angiola Agntse
Patwa«», Tochter d. fläm. Malers Andreas P
heiratete. Er zog mit ihr nach Mailand, um
für den General Baron Martini die Befreiung
Turins n oialcQ, wobei ihn sein Neffe Giu-
seppe GL und der Schweiler Joacf Sloffcr un-
terstützten. Sein Ruhm verbreitete sich durch
ganz Europa, und Prinz Eugen v. Savoyen
Itkl ihn 1714 nach \inen ein. Er malte in
aeinem Auftrage chiige Kriegalnlder, darunter
die Rinnahme Belgrads, aein Poftr. au Pferde
im Hintergrund einer Schlacht, das Porträt
des ICaisers mit einer Jagdszene als Staffage.
Viele seiner Werke, ztunal während aeinea
bohitpieaer Aufenthaltes, wurden too Schü-
lern m verschiadenatt Maiilffen vci vIelfiUtigt,
z. B. das Portr. des Marchese Davio zu Pferde.
Seine Gemälde, die nach Ansicht vieler Kri-
tiker Poussin nahdcommen^ zeichnen sich
durch gute MaaienverteiluBg und natörliche
Anordnung ans^' waa sonal bei Sddaditen-
bildem wertvoll und schwierig ist. Unter sei«
nen zahlreichen Schülern sind zu nennen, die
Schweizer Job. Mattias Cunzelman, Peter
Paul rjmaman, Hana Gaapar Glaiaeler, der
venenaner nataie ireruzn, aen
Schwager Ciov. Batt. CimaroH aus Sal&
Giov. Batt. Canziani aus Verona.
Calaa war Ehrenmitglied der Accademia
OamentlM n Botosonj aeina Grabadirift in
S« MaMeo m Omcortme n Verona nennt ftn
fälschlich einen Bolognesen. Unter seinen
Werken erwähnenswert, in Verona ein S.
Carlo unter der Sängerkanzel in S. Luca,
Prophet Jooaa in S. NioGolö (oft dem Mar-
chcaittl AUgfarltrIeben), 8 Schtachten- n. I.and-
schaftsbilder in casa Allegri, 2 Schlachten- u.
2 Rundbilder in casa Gherardint (Sparkasse),
im Museum Schlachtenbild, im Berliner Mll-
senm Schlachtenbilder, darunter Schlarht von
Zeota 16QT.
CL B. Dal Poaae, Vüe ddjpht, eeult, e
ar^tt Venn. 1718 pu ITC. — K Laneeai;
430
uiyki..L.L; Ly GoOglc
Caln — CalsMU
»lcTe»zione 1720 p. 88. — L. C r e s p i. Vite dd
pitt. Bologn. 1789 p. 185. — Z a n o 1 1 i, Stor.
dcir ArraH acment. 1789 II 353. — T i c o z i i.
Diz. Zani, Enc. met. — Lansi, Stor. tiitt.
183«. - k o » i n i. Stor. delU Pitt. VII 45. —
Correr cd altrL Venez. e le «tie ^^^m*
1847 XII 369. — C. Berniiconi, Pitt Veron.
1864 p. 3*9. — Zmnnandreis, Vit« dd pitt.
scult. e archit. 1891 p. 2,H0, 528 f. — Elenco dei
(juadri d. Pinac. di Bolog. 1S95 p. 85. — Si-
meon Verona 190« p. 184. — L. Trecca,
Muflco di Verona, Bergamo 1911. — Berto-
1 o 1 1 i, Art Sviri. a Roma sec. 16, U, 17. —
Carboni, Pitt, di Brescia p. 61, 19L — Pitt
a Breaua p. 151, 168, 169, 184. — C. B e I v i -
tüeri, Varau e to m proviac. p. S12.
Eva u. Maria Tta,
Calu, Ercole Lorenzo, Italien. Maler,
geb. tin 88. «. 1716 zo Wien all Sola M
len Antonio C. 1751 mähe er ekie Klrdw ätr
Stadt Cento aus. Er unternahm wette Reim
nach Frankreich,- Spanien, der Levante and
ganz Italien. Crespt weil iiidll;, ob «r 1119
noch am Leben ist.
C r e 1 p i, Vite de' pitt BoIobl non dcacritt
nella Felaina pitt ITW. — ZenBandrci«,
Vite dei Pitt cle. Vcraoe 1801 ML R. C
Calza, FranceseOk «• Cwimim^iam, Ed-
ward Francis.
CalM-Pakmaan, Angela, s. Calta, Ant.
Calnda, Bartolom« de la, Architekt
BW Sopaeita ia der DiSc. Bargos, Stadtbau-
nieisler in Valladolid. 1598 wird er zum
erstenmal genannt, 1606 verheiratete er sich
mtt Urmla de Ceiägf^ t lOS- 1614 verpflidi-
tele er lidi gorothiaui nait dem Bildhauer
Pedro de la Cnadra, die Kapelle des Lizen-
tiaten Juan de la Corte mit Altar tmd Reja
aufzuführen; 1616 errichtete er den Glocken-
tarm der Kirche S. Salvador, 1817 das schöne
von koriothiiGhen Sitdea gtraiene Portal
der Kirdie S. Lorano.
Marti y Moas6, Eatud. hiat artitt, '
— Liaguno y Amirola, Notic III 1!
M. V. B.
Calaaditla, Bartolom^ de. span. ,\rchi-
tekt und Mönch im Kloster S. Gerönimo de
Buena Vista bei Sevilla. Zusammen mit Fr.
Fctipe de Moron errichtete er von 1608—68
deo zweigeachdissigen Haupthof dieses Klo-
Mera mit unteren dorischen and oberen jo-
nischen Halbsäulen.
Llagnno y Amirola, Notic. III 123. —
Schubert, Barock in Spanien 7f). M. v. B.
Calsamiglia, Francesca, Malerin, geb. in
San Pier d' Arena (Genna) in der cwdtcn
Hüfte des 18. Jahrb., t Anfang des 19. Jahrb.
in Rom. In der Kirche zu Barcheto (Prov.
Porto Maurizioi befindet sich ein Gemälde
von ihrer Hand, ein hl. Giacomo, in der Kircbe
der Annunziata zu Oneglia ein Tod dea U.
Joaeph und in der CollegiaU dieaer Stadt ein
hl. Carlo Borromeo.
N. d' Althan, GH artist. ital. 1902. G. B.
Caliaro, ital. Architekt aus Verona, erbaute
1826 im Auftrag des Can Grande L della
Scale die Befestigung voo Verona laut einer
von Dalla Corte überlieferten Inschrift Von
dem prächtigen Tor derselben, früher „Cal-
larotor" genannt, rühren wahrscheinlich ein^
Reste bei S. Spirilo in der Nihe von S. Lnca
her (s. Sinconi, Vma» IflOQ p. 191).
& Dalla Cart^ «er. diVesenap. 145 -
P. Zagata. Cnm. 174» II 830i — Zaoi. £nc.
met — A. Rieci, Star. ddT aieUiett in Ital.
^ Btm n. Mmia T«o.
Calas, Franctaeo^ a. Cmmb^km, Ed-
ward Francis.
Calsetta, Francesco, ital. Maler dea Ift.
Jahrb. in Padua, Schüler des Mait^ifgm ^Oki
Verwandter des Pietro C hrt IdM den erstes
Kretizgang im Kloster S. Giustina ausgemalt,
der verbrannt ist. Jedenfalls ist Francesco C
der Maler, von dem Gonzati erzählt, er habe
am 1500 die Kuppel über dem Preabjrterinm
dea Santo ausgemalt
Gonxati, U Ba». di S. An«, IttB. — Pic>
trucci. Biogr. degii Artist! MaVMd UM. —
M o a e h i n L Dalla pilt Päd. nner. ins A. Mk
OdaitiB, Pietro (di) qn. Benedetto^
Maler, um 1456 in Padua Schüler des Mai-
länders Picro de' Mazi, t ebenda 1486. Schwa-
ger des Malers Jac. da Montagnana, stand
laut Urk. vom 28w 6. 1480 «ach mit Andren
M antegna fa persflid. Bed«lrangen. Haupt-
sächlich im Santo tu Padua tätig, malte er
1466 für die dort eingebaute Lazara-Kap., de-
ren Deckenwölbung er außerdem mit Evange-
Uatenf reaken schmückt^ nach einem Entwürfe
Hie. PiiMtoa die AHartafel mit alicgor. Dar-
stellung der Kirche als Lebensbronn (seit der
um 1582 erfolgten Zerstörtmg d. Kapelle ver-
schollen, Skizze dazu — ausgeführt von unbelc
Hand nach Ptzzoloa Zeiduumg aus dem Be-
sitze des der Kootrdctahteaung gleidhfalb
beiwohnenden Franc. Squarcione — mitsamt
der Kontrakturkunde im Paduaner Familien-
•irchiv der Lazara noch vorhanden). Nachdem
er dann 1468-68 für Nie. Vitaliani 8 jaofud
di etile antieol" hemaH md ein mit Sehnitz-
werk verziertes Altarbild (bestellt als Replik
einer vorher von ihm für eine Tochter Gal.
Mussatos gelieferten Ancona) zur .Ausführung
übernommen hatte, restaurierte C 1470 im
Santo einige Malereien des 9tef. da Ferrara
u. übernahm in (irms Jahre mit Matten dei
Pozzo die Ausmalung der Gattamelata-Ka-
pellc im Santo (unter fernerer Brihilfe des
Jacopo Montagnana Ende November 1474
vollendet, 1661 wieder zerstört). 1481 war er
noch mit Vergoldungen in der St. Antonius-
Kapelle des Santo sowie mit der Ausführung
eines viclfigurigen Gonfalone-Geniälde> für die
Confraternita di S. Giacomo beschäftigt. Der
Alionimo Morelliano erwähnt von weiteren
SantO-Fresken C.s noch eine Nischenfigur des
Apoetels Petrus (am 1. Pfeiler des r. Seiten-
schiffs, jetzt zerstört) und einen „Toten Chri-
stus" (Freskofragrment, noch vorhanden). Kurs
vor seinem Tode schmückte C. noch das Rana
aefawa Gliubigera Piizaeomino de' Pisi
4ai
L;igiLi^oa by Google
Cakctti
Crascho
mini in der Via d« Servi zu Padua (wo auch
C. Mtbtt wohnte) mit Fassadenfresken, die
A. Medin irrigerweise mit einem jetzt im
Mus. Civ. zu Padua befindlichen, jedoch von
einem Hpkjc an der Via S. Egidto stammen-
den anonymen Fassadenfrcsko identifizierte.
Anonimo Morellianu, ed. Williamion p. 7,
10, 12. — Gontati, La Basil. di S. Ant. di Pa-
dova (1852). — Pietrucci. Biogr. d. Art. Pa-
dov. (1S58). — Crowe u. Cavalcaselle,
G«ch d. Ital. Mal. V 32 F Portheim
in Jahrb. d. kgt. preufl Ksts.amml. 1886 p. 215
(Squarcione-Mad. des Berliner Mut. C. zviKewie-
•en). — P. Kristeller, A. Mantegna (1D02)
— S. DeKunertin L'Arte 190« p. 53 ff (mit
Abb.). — Laizarini-Moachetti, Doc. Pitt.
PadoT. (ISOB). — A. Medin in Bollett. d. Mas.
Civ. di Padova 1910. — II Vcneto XXII W.
CalMtti, s. WUhoos, Matthiu.
CUd, Achill«^ Kupfent a. Mtkr, girf».
t6w fl. 1811 in Faenza, + ebenda am 34 4.
1860; vorgebildet in der Zeichen- und Mal-
schule des Conte Ale&s. Kicciardelli zu Fa-
aua, Sclinkr des Faeotiocr iSLtip|eratccben
Ifmi tnt 188T in Rom «laiMiff, wo er
von der Congrcgazione dei Virtuosi al
Panttieoa durch eine Silb. Medaille ausge-
zeichnet wurde für seinen Kupferstich „Pre-
dica di G. Cristo nel deaerto*; aeit 1848 in
Florenz für L. BardPt Ptaditwerk nlwp. e
Reale Gallrria Pitti" als Rcproduktionsslechcr
tätig (18 Bl. nach Gemälden verschiedener
alter Meister bezw. nach den Kopien Frassi-
nettis u. anderer Zeichner von C. in Kupier
gestochen. aufffnUdt in Le Bianca „Manuel*
I 571 f) Neben verschiedenen weiteren Sti-
chen nach Gemälden alter Meister (hl. Hie-
rcmymu.s von Correggio, hl. Magdalena nach
Sassoferratos Uffizien-Bild, Bildnisse Becca-
fumis u. Ant. van Dycks etc.) lieferte er auch
eine Anzahl trefflicher Reprodulctionsstiche
nach Gemälden zeitgenössischer italien. Maler,
namentlich nach Franc. Hayez u. Franc. Po-
desti. Die Pinacoteca Comunale zu Faenza be-
sitzt neben seinem von Podesti gemalten Bild-
nis eine von C. ausgeführte Bleistiftzeichnung
nach Podestis Gemälde „Torquato Tasse am
Hofe der Eleonora d'Ejte". Al.s Maler schuf
er verschiedene hl. Familien und Historien-
bilder wie „Abelardo ed Eloisa* etc., als Stahl-
stedier eine Reilie von BOdainai n. Vig-
iietteUi
Montanari, UominI Illuttri di Faenza,
vol. II parU I p. 105. — Meaaeri-Calii,
Faenxa ndla Stoe. • adl' Aft* IM p. U6
(Reg ). L. CAUan.
Calri, D o m c n i c o, Leiter einer 1693 vorr.
Grafen Annibale Carlo Femiani erneuerten
Majolikafabrik an der porta Imoleie zu Fa>
cnza, die der M^oliltalnuwt in Faena amen
Maaaari-Calai
ncSf Arte 1«M p. 4M.
Calri, C i a m h a 1 1 i <! t a. Maler, nach dem
Francesco Zucchi (1692 — 1764} einen Alessan-
dro Sault, das Kreuz predigend gestochen hat.
Vieltoidit mit Giamb. Calci identisdl.
Heineeke«, Dkt d. AftialM III. R.C,
CaM, Gia•ep^e, Maler and Majolika-
maler in Faenza, geb. 1848, f 6 9 1908;
Schüler des Tancredi Liverani, in dessen Ma-
nier er Tafelbilder malte. Er machte Restau-
rationsarbeiten im teatro commnnale zu Fa-
enza und war aodi ionat als Tbealennater
tätig, ttber 30 Jahre arbeitete er in der Ma-
jolikafabrik der Grafen Ferniani zu Paenza.
Metaeri-Calzi, Faenia nella ttoria •
DcIl' arte. 1909, p. 441, 461, 491, 520.
CalsoUio, Sandrino (AIe3.undro) del.
Maler um 1660 in Florenz, Schüler dea Giov.
Antodo SogUaaL Vasari nennt von 3ini dit
Pndella zum Altarbild Soglianis für S. Ja-
COpO sopra Arno (Altarbild jetzt im Depot
der Uffizien, die Predella verloren) u. einen
S. Giovanni Battista im TcmplerlKMpiz. Nodi
erfnfteii Ist oadi ^rooci ein Tabernakel io
der Nähe der Muralen in Florenz, von Vasari
ebenfalls erwähnt. C. f laut Vasari jung.
Vaiari-Milaneti, Vitc IRKS V 126, 131.
— Vasari, (deutsche .\u»g.) VI. 1906 p. 112,
118. R. C.
Calaolaie^ (Calzolaretto), s. CaftlUm, Gabr.
Caholatl, Ginaepp^ iHL DdcofaÜoaa»
maler aus Bologna, t 18£B^ nwlte die cappeRa
S. Gaetano und die cappelta Maggiore in der
Kirche S. Bartolomco in Rcn^ aus.
B i a n c o n i, GtOda di Bologna 1£S0 p. 26, 473.
Q, DtgU Atsi.
Caiaolari, Oratio^ Cwaamr Architdtt
trni tWi, cfbavte mit Andrea Manimbeni ge-
meinsam die Kirche S Domenico mit Glocken-
turm imd die Kirche S Francesco, die später
in ein Hospital umgewandelt wurde.
Grasselli, Abeced. d. pitt. etc. Crcmoo.
lB>r. — Klacl. Slor. ddT AriUMt. in IML
II 410. R. C,
CalaoUii, Greste, Italien. Bildhauer, nahfli
1897 an der Konkurrenz für das Denkmal des
Generals Fanti zu Carpi (Prov. Modena) teil.
Sein Entwurf wurde als einer der dr-'i ' est«i
mit einem Preis von 1000 Lire bcdaclu. 1902
wurde sein Denkmal für die Gefallenen von
Mentana in Florenz eingeweiht. Vonihmancb
das Denkmal auf dem Platz in Fieaole, die
„Begegnung Vittorio Emmanuele's alt Gari«
baldi in Teano" darstellend (1906 1
Arte e Storia 1997 p. 24; 1902 p, 6S. — II
Marzocco 1898 No 6. - lUustraz. ItaL 19M II
18. C B.
Caas, Gaspar, a. Ct»,
Caai, a. auch Kam,
Camacho, BikUwaer ia Sevilb, 1B61 iVr die
Kathedrale tät^.
G e « t o 8 o, Artif. Sevill. I 177. U. v. B.
Camacho, Juan Antonio, s. unter Ca-
matko y Gallego, Eduardo.
CaaaeH Pedrc^ apaa. Maler, geb. ia AU^
cante IflTB. Er atodierte ia Madnd tu taiäut
zusammen mit Muftoz im Kreuzgang des
Ktosters de U Merced in Lorca Szenen aas
dem Leben de» hl. Petrus Nolasctjs Im glei-
ch«! Kloster befand sich cm Passii nswrg, der
ihm sugcKhrieben wurde und in der KxA-
Icffaitldrche v. Lorca die 4 Kirchenlehrer, ht
der Hauptkirche von Segovia ein hL Petrus
Nolascus, im Dominikanerkloster von Ori-
huela zwri Gemilde.
Ce»n Bermudec, Dkc. I IM. — A 1 c a -
ha Ii, Artist. VaJenc. 81. M. v. B.
«MM^ Sebastiin, spu. ICakr, dtr
tm da« RsOw mhtefaniHgcr BBder ans dem
Leben der hl. Therese von Jesu« und des hl.
Franz von Assisi atuföhrtc^ jetzt im Kreuz-
gang des Hospitals in C6flOV>>
ViAais. Adic. IV9S. M.v.B.
etmmüm y Oallsg*, Bdvardo, tpui. Ila-
ler, Rcb in Cidix, jtmg t i9ßß in Paris;
Schüler (irr .Akademien zu Cidiz ü. Madrid,
kopierte Prado-Geinilde von Tizian, Velas-
fMs tt. Rubens h. hinterlicS einige Origiml*
portrits >P*fl. Prftrafbciits). — Bin auf
Puerto de S Maria bei CAdiz stammender
Juan Antomo C. beschickte die Ausstellungen
m Madrid 18» md m Cldis 18tt mit BOd-
nh- IL Genremalereien.
Oaso r i 0 y Bernard. Gal. BioKfif. de Art.
EmJL de! S. XIX (1883 t). — Frontanra
y O s s 0 r i o. Diccioa. Bfflgrtl «ic de EKrit y
AftiMM (Madrid 1800). M. Utrillo.
GUMgai (Camagny), Hubert - Noil,
französ. Bildhauer, geb. zu Dijoo am 28. 12.
1804, t 1849. Schüler der Kunstschule von
IHjon, erfaieK 1848 Medaille 2. Klasse, stellte
wa 1888 bis 1849 voraehmlich Portritbfisten
(Maraior) tm Pariser Saloa ane: GMWWweriK:
G>rdelia aus Shakespeares König Ltar (tBIIQ ;
Amor, der Rosendieb (1849).
Bellier-Auvray, Dict. g^n. — Gonte,
Chefs-d'Ocuvrc de« Mua^ de France (Scolpt.
1004) p. 158. — Noav. Anh. d. l'art fesnci.
a^. II 1886 p. .32.
Camalao di Crescenzio di Dieti-
salvi, Bildhauer u. Architdct, wiride von
im bis at seinem Tode 1888 in Siena, Vster
des Tino di Camaino, der in der Inschrift
des Denkmals für den Bischof Orso im Dom
zu Florenz sagt, daß er solange sein Vater zu
Sioia lebe, nicht Mdster genannt sein wolle.
1996 wurde sein Gutachten über die Ponte
Nuova, auch Fönte di Borgo Franco genannt,
eingeholt. 1300—1338 stand C. in Diensten
der Opera del Duomo in Siena. 1318 war er
Cspotoaestro und erweiterte gemeinsam mit
AgnBlo £ Ventara und Agostino di Giovaoni
da Dom nach Valle Piatta hin, d. h. die Tauf-
kirche mit dem jetzigen Chor. 1329 bestimmte
er die Grenze der Piazza del Campo nach
Porta Salaia hin, und 1830 zählte er m den
Mdatero, die fSr die neoen SladtmaMem Vor-
id^igc imd M eismgcft nsdMen.
Mllaneai. Des. ddl' am Sen. I ITi, ISS,
ISS.- Vasari-miascsi. Vlte I 43S not
— I. B. Svpinok Arle Pia. 1S04 p. 18«. —
Brach. Nie. ■. Glav. Plmn» 1904 p. S& -
Vaaaffi.«d.K. (ltli> imi K-C,
Camaino, Tino d i, s. Tino di Camaino.
CamaSa y Bnicct, Jos^ Z., span. Archi-
tekt, t 12. 4. 1877 in Valencia. Seit 1864
Provinsialarchitekt in letzterer Stadl; erbnte
C. eine Anzahl öffentlicher Gebäude, so die
Fassade des Teatro Principal und d. Solar de
San Francisco in Valencia, die Pfarrkircbe
in Ycla, die Glockentürme in Jitiva und Rc-
quena u. a. m.
AUabaU Art. Valiiw4aaa» Valencia ISST
V.4t4b B.
fi^sw 7 Cimaia, Juan Bautista,
Span. Areliitdct, geb. 1840 in Mayorga (Pror.
Vallad t um 1900; zunächst Hilfsarbeiter
im städtischen Bauamt zu Toledo, später
Bibliothekar der Academia de S. Fernando ZU
Madrid und Mitarbeiter für verachicdoM
Kdnstkr- und Architeleten-Lexilca. Er sdnrf
die Tnnendekoratioaen in den Festsälen und
in der Kapelle des Palais des Dtique de Bai-
\i.n zu Madrid tmd beschickte die Madrider
Ausstellung 1887 mit dem Entwurf e zu einem
vor der Pterta del Sol b Madrid za crridH
tenden Monumente.
Kat. der Ejcpos, Nacion. zu Madrid 1887
p. 225 f. — Frontaura y Oijorio, Dicdon.
BiogT. elc, de F.»crit, v Artistaj (1800) I 503.
U. Utrille.
Cimaxa j Cuadroa, Juan de I a, Maler
und Schriftsteller, geb. um 1858 in Valladolid,
Scbäler der dortigen Akademie^ debäticrle
189B mit einem BOdBla Ktair Alfanaoa XIL
von Spanien u. einem durch einen Akademie-
preis ausgezeichneten Ciemälde „La penitente"
und beschickte die Madrider Ausstellung 1870
mit einem Stodicakopf, 1888 mit den Ga-
mitden JtMcmuio de la Isabeta* mA
trato de Lab Santa Ana."
Oaiorio 7 Bernard, Gtl. Biogr. de All^
E^afi. dd S. XIX (1S83 f.). — Prontanra
y Osaorio, Dlecloa. Biogr. de. de Baerft r
Artistas (1880). M. Utrtthk
Csauraao, s. Cammonmo.
Camarda, Caspare, Maler, geb in Mcs-
sina um 1670, Schüler vcai Antonio Catalano
il Vecchio, u. a. malte er in seiner Vaterstadt
für S. Caterina ein Martyrimn dieser HeiU-
gen und für die Hauptkirehe in Barodkn»
(Prov. Memtaa) cina a|pt «. im dit Hl-
donna.
Groseo-Cacopardo, Mem. d. pitL Me»-
■in. (1321) p. 105 mit weiterer Lit — Dera..
Guida p<-r Mesnin« (1826), Maucrri,
Caaaxgo, Fernando, kastilianiscber Ma-
ler, welcher am Ende des 16. Jahrb. eine
Zeitlang in Barcelona tätig war. Am 7. 8.
und 17. 4. 1491 übernimmt er verschiedene
AUarwerke für dir Kirchfn in Vieh. Für die
Rodooakapelle der Marienkirche eine Pieti
mB S. Johannea und Iftria Msgdska» fav
ner Joachim tmd Anna tmter der goMsBMI
Pforte und die Darstellung Christi im Tem-
pel, Christus an der Säule und Christus das
Kxtxa tragend. Für die Kapelle der Ckrber
cinaPidl. FBr die BartholomiMlnprile w
uigwi^ui} Ly google
Tor eine Kreuzabnahme, auf den Flü-
ge !d die Auferstehung, Qiristus der Mari«
Magdalena erscheinend, die vier Kircben-
kbrer, S. Franciacus und S. Bartholomaetis.
£• wurde ihm bei dieser Gelegenheit rur be<
■oadem Pflicht gemacht, die Dargestellten
tdch gekleidet darzustellen. Keiaet diewr
Aharwerlce ichetat erbahcB n adn.
S«Bper«y HU««1, Oülrae. Cht n IN-
07 Doc
Camari» }oh%nn, am 1TI5 BUfli—er ia
Olmütz.
Schweige I, Verz. der Ilaler etc. von 1888
Ma 1800 (Ms. des mähr. Landca-Archivs).
W. Sckrmm.
4rf^'4ni Joti, BildlMuer in Hoctca in
4r- iwdien Rüfle des 17. Jahrh.. Vaitr dM
Nicolis C.
Cean Bermudec, Dicc. I 180.
Camaiia, Nicolis, Bildhauer und Archi-
tekt, sckk in Hncta 160^ t in Scgortc 1767.
Sotin md Schüler des Jok C In AlMr von
24 Jahren ließ er sich in Segorbe nieder, vro
er umfangreiche Arbeiten ausführte. Für die
Katfiedrale das Chorgcstühl mit 4S Basreliefs
nm HeiUfen; Ifir die JfwiitHiMidie .den
Hoctektr und die beides Aklfc in Qmt-
schiff ; für die Karthause in Valdecristo Chri-
stus auf der Weltki^el; für di« Pfarrkirche
in Xerica eine gute Hirtin; für die Pfarr-
Urche in Ontcnieote vencliiedcae Statuen:
für das Kloster de Is Corona h Vikaeia
Qtristus als Knaben.
Cean Bermudes, Dicc. I 180—190.
U. V. B.
Canuifta, Pedro, span. Bildhauer, Ange-
hüriger der bekannten Künstlerfamilie. Lebte
in Hucsca, wo er 1868 mit Cristöbal P^rez,
Jvm Gare^ and Fennin Gano an Dekoratio-
nm für die Feste arbeitete, welche die Stadt
anläiJlich der Geburt des Infanten D. Baltasar
Carlos veranstaltete.
Viiasa. Adic. II 00. M. v. B.
flgpffa 7 BMWat (nicht Bononat), Jose,
«an. Uder, geb. am 17. 6. 1780 in Segorbe
^rov. Valencia), t am 18. 7. 1808 in Valenda.
Zunichst Schüler seines Vaters, des Bild-
hauers NicolAs C, ging er mit 18 Jahren —
wohl auf Anregung seines Oheims, des Mi-
aiaianstcn Mos. EL Boronat — zum Studium
der Malknnst 6ber, in der er sich seh ITBB
In Madrid nach den Prado-Gemilden Muril
loa, Velarquez' und der ifal. Rcnai&saiicc- Mei-
ster weiterbildete, um dann nach seiner Rück-
hdir nach Scgorl>e und namentlich nach ad-
ner uiiersieoerang nam vaicncn cne unge*
mein fruchtbare Tätigkeit als Maler kirch-
licher Fresken, Historien- und Altarbilder zu
entwickeln. Seit 1772 Mitglied der Madrider
Academia de S. Fernando^ wurde er von der
Acadfmh de S. Carlos zu Valencia am 11. 11.
1775 zum Acaderniro de Merito, 1790 zum
Leiter der Malklasscn und 1795 zum General-
dinMor crwihh. Unter den saUreidwn Wer-
ken dieses von sdhMn Zettgenoasen Tielge»
feierten Pinactvirtoosen sind hervorzuheben:
In Valencia die Gemälde „Domenkrönung"
und „Tod des hl. Franciscus" in der Kathe-
drale, — „Martyrium der hl. Katharina" in
S. Catalina, — „Allegorie der Schönen Kün-
ite" und eine ganze Reibe religiöser Gemilde
nnd Zeidmangen im Ifnseo Provincial; —
in Madrid die „Mater Dolorosa" des Prado-
Museums und die „Heil. Familie" der Acade-
mia de S. Femandki; — im Museum zu Bar-
»Ekstaae des hl. Franctacus*. Ala
betätigte er sich in Kompositionen
fBr das Gebetbuch „Estacknics etc. de la via
Sacra" und für Pellicer's PrachUusgabe von
Cervantes' »Don Quijote", in Vignetten für
die Akten der Academia de S. Caikn an Va.
leocm dCL
Osserio jr Bcrnard, GaL Biogr. de Art.
£«pall. de! s. XIX C188S f.) 118 t — Viiaaa.
Adic. al Oieeisn. Instar, ete. da Cean Bcrmudei
(1880) p. tl A — Aleahali. Dkdoo. Biogr.
da Art, Vslsncianee (IMn p. 8i ff.-Mircnr.
Dies, d« VsMm dTAit U (1008) M. - Ana.
U Mayer hl asdv.& WM. Kst 1808p. 188l
— Notfsen von M. t. Bm^ *
Camarta y MelU, Fernando^ s> onter
Camarön y Meliä, Viccnte.
CamaroD y Melii, Jos^ Jusn, span. Ma*
ler, geb. 1760 in Segorbe (Prov. Vaknda).
Sohn des Joti C. y Borooa^ Sehfiler der Aca-
demia de S Carlos zu Valencia, die ihm 1776
einen Preis verlieh, weitergebildet in Rom als
Stipendiat seiner Heimatprcvnz Nach Va-
lencia zurückgekehrt, wurde er am 2. 7. 1786
zum Mitglied der dortigen Academia de S.
Carlos und nach setner Übersiedelung nach
Madrid zum Hofmaler des Königs sowie ztrm
Vizedirektor und schlicBlich i t; Ki nurar-
direktor der Academia de S. Fernando er-
nannt, die von ihm das Gemälde „Sinison n.
Delila" besitzt. 1806 war er für die kgl. Por-
zellanmanufaktur von Buen Retiro bei Ma-
drid beschäftigt Oaut Riafk), s. unten), 1807—
1816 für die Real Calcografia zu Madrid mit
Zdcfammgen zu einem umfangreichen Kupfer-
stichwerke nach Gemälden in span. Kdniga-
sehlÖssem. Francisco Goya matte 1796 sein
Porträt (im Besitze der Urenkelinnen Adela
und Elena C, 1902 in der Madrider Portr.-
AuBstellung).
N agier, Kstlerlex. II (1835) 302. — Os-
sorio y Bernard, Gal. Biogr. de Art Espaft.
del s. XIX (1883 f.) 120. — V i ft a i a, Adic. al
Diccion. Hiat6r. etc. de Cean Berniudei (1889)
p. 04. — J. F. R i a fi o, The Induatr. Art» in
Spain (London 1800) p. 226. — Aleahali,
Diccion. Biogr. de Art. Valenciapos (1897) p. 84.
— N. Seatenach y Cabafiat, Pint. ca
Madrid (1907) p. 237. — NotUen von M. v.
Boehn. *
Csmaröa j KelU, Manuel, span. Maler,
geb. 1768 b Segorbe (Prov. Valencia), Solm
des Jose C. y Boronat, Schüler der Academia
de S. Carlos zu Valencia, die ihn 1780 und
1788 dnreh Preise anemidmete nnd am tt.
424
Google
Cinuv6o y McBi ~ ^iiTniitil
8. 1801 zum Vizedirektor eniamite (als Nach-
foHrer des zum GenenMirektor beförderten
lliki» VkMte Lpp« j Pomfii). la der
Kittfldnle n Scfoite idnif cf dit GcwCMifr»
maiereien des Presbjrteriums and die i Me-
d«ilk>nbilder der Hauptkuppcl. £)as Muaeo
Provindal zu Valencia besitzt roo Qun ein
lladoiMKiibiltl «mr Mater Dohmiift «ia
minalicfies Bildnis, sowie nach Osaorioe An-
gabe aocb eine Darstellung König Karls III.
von Spanien aU Protektor der Künste.
Oatorio y Bernard. GaJ. Biogr. de Art
Evafi. del •. XIX (1SS3 L) p. 120. — Alea*
kall, Diccion. Bioer. de Art. Valeocinst
(1897) p. 84. — Notiren von M. v. Boehn. •
Casuite 7 Melli, Vicente, Maler, gdk
ia Madrid, f ebenda am 8. 4. 1864; Sohn von
Jfle< J. C. r Melü, Schüler and später Lehrer
und Mitglied der Madrider Acadettiia de S.
Fernando und Hofmaler des Königs von Spa-
aien. Er beschickte die Madrider Akademie»
und Kunstausstellungen 1888—1848 mit zahl-
reichen religiösen und historischen Kompo-
sitionen sowie auch mit Landschaitsgemälden,
von denen ^1 rio Tajo tomado desde U Pes«
quera" für das Madrider Museo Nadooal
llodemo angekauft wurde. Den Sitnagssael
und die Robe- tmd Leaeräame des Madrider
Parlamentspalastes schmückte er mit dekora-
tiven und allegorischen Freskomalereien. Für
Jose de Madrazos „Colecciön de Cuadros"
lieierte er eine Reibe voa R^roduktioiis-
leicliirangen nedi Genilden Marino« tmd tn«
derer Meister sowie eine Ansicht des Prado-
Muaeums. Auch kennt man ein von ihm
lithographiertes Bildnis des Infanten Don
FfMcisoo de P«idft toh BootlMMU Die Ma-
drider Acedeuttt de S« 7ciiuuido ei'weib
18 Handzcichniingen Camar6ns. — Sein
Snm Bildhauer ausgebildeter Sohn Fernando
C. erweckte mit einer 1846 im Madrider
Ueeo ausgestellten Büste Quevedos groBs
Hofnimgen. starb jedoch in jungen Jahren.
Ossorie y Bernard. Gal. Biogb de Art.
S^ai. dei S. IX (1883 f.). — Prontavr«
y Oaaorio, Diedeo. Biegr. de. de Baerlt.
y Aitistaa (1800). W. ütrmo.
Camarotti, Antonio, (Antonio Fran-
cesco) di Bartolommeo dt Gio-
vanni, Florentiner Bildhauer u. Architekt,
v«B 1466—76 in Rimini nadiweisbar, wo er im
J. 1475 den Auftrag zum Bsu einer Kapelle zu
Ehren der hl. Katharina v. Siena in der Kirche
S. Cataldo in Rimini erhielt. Diese Kapelle
mit ihrem dekorativen Schmuck in Kalkstein
«OS S. Marino sollte er innerbalb dreier Mo>
Ute ansfShren. Die Kirdie warde 1S78 er-
baut, 1796 von den Dominikanern wegen Bau-
fälligkeit verlassen und ist in unserer Zeit
niedergerissen worden.
Rasa. bibl. dell' arte iuK. X. 1907 p. 152: XII,
INt 105 (C. Grigioni). R. C.
CemaiBsi, Andrea, Maler a. Atzer, geb.
8. IS. 160B in Bcvagna bei Foligno, f 18. B.
1649 in Rom. Lernte zuerst in Perugia, dann
in Rom bei Domenichino und Saochi; war
etw» 80 Jahre alt, als er in dem vom Mar-
dWM BeulivuKlio angekauften und erweiter-
ten Palazzo Mazzarmo-Rospigliosi eine Decke
zu malen bekam. Wohl unter dem Eindruck
seiner Studien in der Ffemcsina nach Raflfed
malte er die Götterrersanunlung mit Amor
und Psyche und begründete damit seinen Ruf
in Rom. Von Benf ivoRlio dem Fürsten Taddeo
Barberini empfohlen, wurde er von diceem in
sein Hatis aufgenommen und takt groBen Ad^
trägen beschäftigt. Im Palazzo Barberini
sammelte er schon Schüler um sich, unter
Papst Urban VITT (R irberini) erhielt er das
Amt eines Kustoden der Sixtinischen Kapdle
and des Aaftnf^ dn PlmfeD Vbtt einer VBf
der Petersldrche zu malen (Petrus tauft seine
Wächter), das nicht mehr vorhanden ist ;
außerdem wurde er bei verschiedenen Kir-
chenbantea und -Rcetauratiooen dieses Ps^
stce beediiftigC. Seine gMddiche Iiaafbniu
erweckte ihm aber Neider, und zu anderem
Mißgeschick in der Familie kam nach dem
Tod Urbans VIII. der Verlast seiner Stei-
hnc an der Sixtiniidten Kapelle^ so dai er
mlftnudy fton veifieB md dniye Zdt wieder
in seiner Heimat lebte. Währenddem malte
er die Kuppel des Domes zu Foligno aus.
Allerlei Händel, in die er verwickelt wurden
fübrtai nach seiner Rückkehr nach Rom seme
vemurang ucmci. juarcn vei wciiuuin ocr
Olimpia Pamphili, Schwägerin des Papstes In-
nocenz X.. befreit, matte er für ein Zimmer
ihres Palastes an Piazza Navona einen Frict
mit Dancellmfen n Ovid. Aber Families-
awiBugaeiieii vvnmsemn mm oie leuicu
Jahre; nach mancherlei Leiden starb er in
Schwermut fast gleichzeitig mit seiner Fran
and wurde in S. Agoetino begraben. Unter
asMiHi Schülem amd Giovanni Cnsoetono
Ciamberlano ans Tend and Giovann! Onr-
boni aus Tolentino, sowie sein Neffe Giacinto
Camassei zu nennen. Andrea kommt seit
1684 in den Akten der Akademie vor, in
der er wiederholt das Amt einet M^inalore
di ptttura" bekleidete. Er war ein KBnstler
von ernstem Streben, der sich durch gewis-
senhaftes Studium der Natur eine gründ-
liche Kenntnis des Nackten angeeignet hat
and in seinen Kompositionen mit einem vor-
ndanctt Stil anmutige Zeichntmg and sdiSne
Färbimg verband. Werke in Rom : Der Pa-
lazzo Barberini hat von ihm im nördlichen
Flügel zwei Deckenfresken, die Erschaffung
der Engel und den Pamat^ auBcrdem zwei
groBe Ölgemälde, Jagd der Diana and TStong
der Niobiden ; in dem 1828 durch Urban VIII.
restaur. Baptisterium bei S. Giov. in Laterano
die beiden groBen Fresken rechts v. Eingang,
Schlacht und Triumph des Koostantin (1786
aasgebessert); 1688 das AltaiUld der Man«
4<5
L;igiü^oa by Google
des hl. Sebastian ia teiBir Erd» attf dem
PaUtin; 1638 die Marter des hl. Bartholo-
niua für den Papst; 1634—1686 ein Altar-
bild des S. Beraardo in der nach 1870 ab-
tabrocfatnea Kirch« S. Qtjo; der tote Oiri-
•tttt in der dritten Kapelle Utda der Kapn-
nnerldrdie; die Himmelfahrt der Jungfrau
in der ersten Kapelle links des Pantheons;
zwei Fresken in den Lünettcn der leisten
ÜBto in S. Csflo ai Catinari, dsi^
KificnMttCB? Ae sAr vcnloriMM
Himmelfahrt in der Tribüne von S. Maria
in Via Lata; das Bild des Hauptaltars von
S. Bi^io in Traatevere, darstellend die Ma-
domn mit S. Simone Stok; an der FaiMde
1K» S. Biacfa ddh pBgnottB das trols der
Verwitterung immer noch ausdrucksvolle
Fresko des Heiligen, der ein Kind heilt In
Spcllo hat die Kirche S. Lorenzo ein Altar-
bild der Gdnirt Christi; in Bevagna cnthilt
de IQrdie des Klosten S. MarghefHa did
Bilder : Marter der Heiligen, unbefleckte Emp-
fängnis und ein Wunder des S. Filippo Neri;
in Foligno ist die Kuppel des Domes von ihm
ansienialt Parma, g««»»t«im^ Dalaar: Oiri-
stos 1MMI Bngdn beweint; Madrid: Leidien-
begängnis eines römischen Kaisers; Wien
Kaiser!. Gal. No 537 (aus Sammlung des Erz-
herz. Leopold Wilhelm): Juno auf dem
Ff anenwagen. Man fcsont von Camsssri zwei
ucuuuie ikH|iiusuuM< ve jiniyira tun am
schlafenden Jesuskind und die Jungfrau mit
Joseph und Johannes. F. F. Aquila, P. Fi-
danza, C. Bloemaert, R. Persyn, J. Bergler u.
J. Fr. Greuter haboi nach C. gestochen.
N • f 1 e r, Kstlerlex. n n. Monosr. I 136, HO,
930. — Boni, Biografia. — Orlsndi. Abece-
4brio es f. — Grande Encyclop. VIII 103S. —
Baldinucci, Not dei prof. IV 57». — M I • -
■ i r i n t. Mem. etc. 463. — Carapori, Raccolta
di C»t. Ä2. — MalT«»ia, Feliina pittr. —
Tili, AramaeJtraraento 12. 34, 117, 183, 18Ö,
M8, 88», 30«, 329. — T i 1 1, Nuoto Studio 50«. —
TIti, Detcris. 13. 43, 13Ö, 206, 209, 8W. 318,
333, 3«3. — Pa«coli, Vitt, I 38 ff. — Pas-
teri 167 ff. — Bartsch, P.-Gr. XIX 72. —
L e B 1 a n c, Manuel I 57*. — Bertolotti,
Art. Bologn. 1«1. — Arth. stör. d'Arte, Ser. II,
Vol. III, 31. — Jahrb. d. Kataamml. d. dcterr.
Allerb Kaiaerh. lSg3 I S. T. 110. — Lansi,
Stor. II 141. — T i c o f 1 i. Di«. I 258. — A 1 1.
Preaencini, Vita ed opere del pitt. A. Ca-
massd, Assini 1880. — Archiv d. Akad. S. l.uca
— Dcpositaria Generale im röm. StaataarchiT. —
Pfarrb v. S Andrea d. Fratte und S. Marcello.
Friedr. Noofk.
Camaaaei, G i a c i n t o, Maler und Kupfer-
stecher, Neffe des Andrea C, um 1670 in Rom,
1678 Mitglied der Akademie von S. Luca zu
Rom, nadi ifan hat GuiL VaDet Madonna mit
Kind Restochen. er selbst Stadl daa Htclbtatt
TU i! Tevere incatenato.
F ü s « 1 i, l^x. Suppl. — Heineclcen, Dict.
d. artift III. — Z a n i, Enc. met. — M i » « i -
ri n i, Accad. di S. Luca p. 464. R. C.
Canuttc, Etienne-Joseph, f ranzös.
Bortritmakr. geb. tt. 11. 1808 i« Saint-a-
saira (Var), sidlle 1888. UM. 18«^ 1881 im
Sakw aus.
Bellier-Auvrsr, Dict. gfa.
Casuyas, J e r o n i rr, • >, Goldschmied In
Barcelona. Im dortigen Ardüv der Gold-
schmiedeinnung eine Zeidunag n cinam
OL dat ». Mai 1681
Vliass. Adle. II tt. M.w. B,
CsmbaH, Francisco, von einigen Cate-
leri oder Cabalieria genannt Malkirqnini-
sdisr Kihistler im 18. Jahrh, Hofmaler des
KäugB D. Janas IL, in «iMi Aoftrag er
daa ScbloS in Bdfver und den Palast in
Palma ausmalte ; nichts dsMB Ilt erhalten.
V i « a « a, Adic I 34. M. v. B.
CambaroOk Toribio de, span. Baumeister,
der 1488 in Gemcinscbsft mit Fernando de
ftiiiihin daa BsaadMoerkkMter S. Maria da
Piascs in den Bergen von Littaaa itiichlrtai
LUgnno y ABirels, NeUe. I IM.
Cambarino, s. Samharino.
Cambaaio, C i e c o da, s. GotuUi, Giov.
CambeUetti, D u i 1 i o, Maler, Bildhauer und
Graphiker, geb. 1870 in Rom, Schüler Aleas.
Moranis in der Lehranstalt des dortigen Mu-
seo Artistico Industriale. Schon in seinen
Illtistratiooen für den „Impietrito" bekundete
er sich als ein eb«nso eleganter wie origineller
und phantasiebegabter Zeichner, und dkse
Originalität und Vielseitigkeit der Gestsl-
tongskraft trat dann besonders aag<enfil%
zutage in seinen für das .\rgrntina -Theater
in Rom entworfenen Figurinen und Szenerien
zu Shakespeares .Julius Caesar" u. zu Ga-
briele d'Annunzios Drama ,JLa Nave" (1908),
dessen Buchausgabe er gleichzeitig mit IIIn>
stratioaen schmückte, sowie auch in seinen
Entwürfen zu den mannigfachsten kunstge-
werblichen Erzeugnissen u. in verschiedeocn
Werken der Kleinplaatik, wie sie in den Ialil>
jährigen venezianischen u. rSui lachen Kunst»
ausstcllungen zu sehen waren (darunter präch-
tige Vasen mit Tierfriesen und eine „Mi-
nerva** \m Gold-Bronze). Aus der Preiskon-
kurrenz tmi einen Plalcatentwurf fnr die f6-
misdien JubUlomsfeste 1811 ging er sIs
Sieger hervor mit einer von Chappuis in Bo-
logna lithographierten, grandios wirkenden
Adlergruppe.
L C i 1 1 a r i, Stor. d. Arte contemp. ital.
(1909) p. 417. — II Maraocco 1907 N. 58 p. 1 —
II Secolo XX 1908 p. 179 ff. — Viu d'Arte
1910 p. 195. L. CäUtH.
CsmbeilailVi Joseph^ Bildhauer and
datdtt, gA. tn Antwerpen am 11. M. IfHk
t in Tinis am 81. 1. 1821. 1771 Schüler des
Alex. Fr. Scbobbens in Antwerpen, ging dann
nach Paris, wo er mehrere Arbeiten für die
Sorbonne und andere öffentliche Gebinde sns-
fihrte. 1796 war er hier Chef des BQdhaner»
ateliers von Jacobs. Dr^fmhcr 1806 kehrte er
nach Antwerpen zurück, das er im_Mai 1806
wieder verlla^ nm akli aacb St
4a6
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Caxnbct — Cwnbi
SU begeben. Hier führte er einige sehr be-
deutende Aufträge aus, darunter das GraboiaJ
des Grafen Savadosses im Newiki-KkMter o.
das Giebelrelief d. Mititärschule. 1810 wurde
er iura Mitglieds der Petersburger Akademie
u. bald darauf zum Chefarchitekten des Gou-
vernements Georgien crnatmt ; als solcher sie-
delte er noch im Dezember desselben Jahres
nach Tiflis über. Bald nach der Schlacht von
Waterkx) sandte C. an König Wilhelm I. der
Niederlande einen Entwurf für ein Denkmal
Sur Eriniifrung an den Sieg der Verbün-
deten. Zu seinen Schülern gehören Qu An-
dri van Ophem und Matthieu Keaael«.
Nag I er, Kstlerlex. II 303. — Rombouts
et Lerius, Liggeren II 834. — Edm. Mar-
chai, La Sculpt etc hclses, IH'J") Rev g6n.
de l'archltecturc (hr»«, v. Crmi Düly) 1873
p. 223/24. ^ Starije Godi 1908 p 108. H. V.
Caabct, Henri, Maler, geb. am 16. 10.
1860 in \^fOBt t dModa un 4. 8. 18M; Schü-
ler von Poncet an der dortigen Ecole des
B.-Arts, dann von Tollet in Lyon und schließ-
lich von Bonnat in Paris. Debütierr? l^S-) in
der Lyoner Salon-Ausstellung mit einem
Porträt und beschickte sie dann ebenso wie
den Pariser Salon bis 1894 mit weiteren Por-
träts sowie mit einigen Genrebildern. Von
letzteren sind als vielverspreclietidp Talent-
proben des zu früh Verttorbenen bervorzu-
iMbcn: Droit dTttil« (Lgron 1800), — ChaiM
CPteis 1891).
Aidk der Ljroaer Eeok dM B^-Afti. — lavamt
1890 p. 17». STViat.
Cambges, .Simon des, (gen. de Gravieres),
Goldschmied in Namur, fertigte zwischen 1466
und 1474 eine Anzahl Kirchengefife fBr die
Kirche St Aubaia in Namur, danuiter «ine
Monstranz.
Le Beffroi, III 135. 202/3. R. C.
€«aibl (Cambio), gen. Bomtarda, ctne
cfcmoDucr KSnitlerfimiUe^ die nldit mit den
beiden Familien Campi (s. d.) aus derselben
Stadt zu verwechseln ist. Diese Künstler
lieißen in chronologischer Folge:
Andrea I., Ornamentbildhauer, der mn
1110 letrte und den größten Teil aeiner Ar*
bdlen (nicht bekannt) außerhalb der Hdmat
in Rom schuf. £r hatte drei Söhne:
1) GaleazsOb tfiditiger Goldschmied and
Maler, der am Mailär^der Hofe des HerzoRS
Franz' IL Sforza (1493 — 1535), de&sen Por-
trät er sehr ähnlich malte, in hohem Ansehen
Stand und in S. Maria della MUericordia
Öctxt S. Maria Maggiore) zu Bergamo einen
vergoldeten .Mtaraiifsatz au« Kupfer, beRon-
ncn von Simone da Pavia, vollendete, Teile
der Predella in der Accad. Carrara in Ber-
gamo erhalten. Er war ein Freund des Ber-
nardino Campi.
2) Jacopo, gleichfalls Goldschmied, der
um 1521 blähte und seinem Bruder in Ber-
gamo bei dem Altaraafsatx half (Anonimo
MbnUiano Aoflg^ WHHamaon 1808 pi. T^.
8) Giovanni Battista, Marmorbild-
hauer, Stuckokünstler u. Holzschnitzer, 1 1583
in Cremona, führte mit Hilfe seines Sohnes
Sinidioro u. aeinca Neffen Brunorio um 1666 d.
StudBoadnrodc in 4m Kapella det SS.
Sacramento und della B. Virginc, gen. del
popolo im Dom zu Cremona nach dem Ent-
wurf von Franc Dattaro, gen. il Piziafoco,
aus. (Ertfere Kapelle wurde lfi&& voUstindig
erneuert) Weitere StuckoaiMtan von üun
zeigen die Kapellen SS. Giaconio tmd Fi-
lippo sowie S. Girolamo in der Kirche S.
Sigismondo in Cremona. Der Declcenschmuck
in Stucko des Saales delle Qtuttro Porte im
Dogenpalast xa Venedig nach dem Bntwnff
Palladio's wird einem Meister Bombarda zu-
geschrieben ; wahrscheinlich ist dieser mit un-
serem Künstler identisch. (Moschini, Nuova
Guida di Venezia 1834 p. 91.) AuBer diesen
Stuckoarbeiten stammt der Marmoraarltopiiag
des Franc. Sfondrato beim Altar des SS.
Sacramento im Dom von Cremona von ihm
(1.550), und auf Grund von Stilverwandtschaft
mit dieser Arbeit wird ihm das Grabmal in
S. Domenico nahe dem Portal ngeadiriebeB.
Am 20. 11. 1569 erhielt Giambatti^ta drn Auf-
trag (gemeinsam mit Giulto und Bcrnardino
Campi, denen die Malerarbeiten übertragen
wurden), den Triumphbogen über dem Altar
del SS. Sacramento im D>om mit Stodcoarbci-
ten anszuschmüdeen. CSnelii, Notide CremoiL
1879 p. 198.)
Brunorio (Brunoro), Bildhauer, Holz-
scbnitier und Stodrakünitkr in Cremona nm
1686, war ein Soim dea Gaffati» n. arbeitete
gemeinsam mit seinem Oheim Giambattista
und dessen Sohne Sinidoro im Dom zu Cre-
mona.
Sinidorob Bildbauer, Holaacbnitaer und
Stucidcänstler. Sohn de» Giovanni Battiaci^
um 1665 in Cremona. Sein Sohn Giovanni
Battüta juniore übte um 1600 die Malerei in
Belisario (Belisare), Bronre- mid Ma-
jolikakünstler, wahrscheinlich Sohn des Gio-
vanni Battista und Brudt-r des Sinidoro, f im
Juni 1608^ wirkte am Hofe der Gonzaga in
Mantoa ab GesdiatqiieOer (1600). ah Ifnlo-
likalcünstler (1692), an dem H'iS von Me-
daillen und als Leiter der Münze tätig (1593
bis 159D). Er war Freund des Giovanni Bo-
logna, den er in Mantua 1086 gastlich in
seinem Hause aofnahm, tmd fSr den er den
Unterhändler mit dem herzogl. Hofe bildete.
Ein Sohn von ihm, yincenso, lebte in Verona
(1626). (Bcrtoiotti, FIgnU etc. alla Corte di
Maotora.)
Zu derselben FaniHe gilifiwn fienier, cIMm
daS sich das verwandlKhiftUclir VerUllnii
feststellen läOt:
4t7
L;igiü^oa by Google
CwBbi
Altobello, Goldschmied in Cremona, der
für die Kirche S. Bartolomeo 1540 einen sil-
bemen Arm mit vergoldetem Fuß als Reli-
qnir für citie Reliouie des & Biagio vcr-
Andrea II, ein hervorragender Medail-
leur, um 1600 in Cremona xind ein sehr ge-
schickter Nachahmer antiker Münze, über den
am 81. 6. 1676 Ercok BaMO aw Bo-
iQgu an 4*D Gfdhenwt TirMcwco dcf M«-
did von Todcana ausführlich berichtete. Von
•einen Medaillen, die teilweise Bora, oder
Bomb, bezeichnet sind, sind bekannt: die sei-
ner Frau, Leonora Cambi, der Locrexia de'
Media, erster Gemahlin Alfooso's II. d'Este,
der Violiate Bruavola, der Lodorica Poggi,
des GnHo Vedriani, der Lodovica Felicina
Rossi, des bolognes. Anatomen G, C. Aran-
zio. des bologn. Edelmanns A. dall' Armi, des
Vizekönigs von Sizilien, Ferd. Franc. d'Ava-
k» (t 1571). de» Ippolito OitiaoU am Padtta,
dM BiKbol» CMogsia. Gabriele Pianma
MM Venedig, des Girolamo Mipcroni aas Mai-
land, des Dichters und Historikers Giambatt
Pigna aus Ferrara (1608—76) (2 Varianten),
des Lod. Rinaldo, der IsabeUa MÜiaiii
Varianten), und 5 Portritt Unbcicaiinler.
Z a i • t, Not de' Pitt ecc. Cremon. 1774 1
219. — Fr. Bartoli. Notisia ecc. 1776 II 189.
"-Fr. Bartoli, Pitt scnit arch. d'Italia. 17»3
n ML — P a n n i, Dlpint di Cremon. 1762
p. 27, 31. — Z a n i, Enc. mct — Grataelli,
Abeced. de" pitL Cretnon. i887. — Bertolotti,
Figuli ecc. al Corte di MantoT. IMO. — Armand,
lIMaill. IUI. 188.1 I 214; II 296; III 95. —
G r u y e r. L'Art Ferrar. 1897 I 6W. — L. F o r -
r e r, Dict of Medall. 1»04. — Milane,!,
SpogU inediti ddl' Archiv. Mediceo, filu 674
& Utt. — GaUerie Nadoii. IV 18M p. 256
W. 1«1. — Kass. d-Arte 1904 p. 45. R. C.
Cambi. Altobello«. Aadre« I v. II,
s. 1. Artikel CtmbL
CaaU. Aodrea di Gitiliano^ UMm-
tnrist, Scrtptor und Notar in Bologna. 1888
ichrieb er für die Societi de: noUi, bei wel-
cher er auch immatrilttiliert war, ein Rubrik-
buch (rubricario) u. die Matrikeln, tdiinäckte
diese mit den bezüglichen Miaiatnm und
erhielt dafür 10 bologiieier Lire.
. ^- H'.'Äll?»«*Jr«'«'*' «^aitt ia Bo-
Im dal XOL al XVIII. sec. (Aieh. stw. ital.,
ttr. V, T. XVni 1996 p. 868-9). — Ders., H
palano e Ia cappella dei Nbtai in Boloipia.
Sepert f. Kstw. XXI. 1898 p. 184.) — De»».,
eollcxlone deUe miniatnre nell' Arcb. di
Suto di Bologaa (Atch. Mar. dell' Arte, VII,
P- •*)■ T. Gtnpkh.
Cambi. Belisario d. BranorlOb !•
Artikel Cambi.
Cambi, Francesco, Maler in Florenz.
Von ihm das Icben.sgroßc Bildnis des Malers
und Kupferstechers Stefano della Bella, von
1648.
Kit d. UffiaicQ 18SL W. Bomb».
Cum, Galtasso^ a. 1. Artikel Cambi
ODd CmmH
Cambi, Caspare, ital. Medailleur aas
Cremona, war bis 1610 aa der rön. >*"tt
ngestellt und VorglQ«Mr des Giaeon» An-
giuolforo ana Mailand. 6 Medaillen des
Fvetea Clenens VIII. (Ippolito Aldobran-
dini) kennt man von seiner Hand (aus den
Jahren 15Ö5— Ö9) und eine andere den Flui
Po mit Wasservögeln darstellend (1698). Sie
mitAuHialune dner einzigen, die Cam-
Mo «gnieit ii^ «dt Gaap. Cambi bezeichnet.
Araaad. MM. ItaL I. cdia. I 304; ii: hs.
- Bertolotti. AitiK. lomhaid. a Roma ii
CB»M,6iov.Batto. Jacopo,s. I.Art.
Cambi.
Cambi, Ottaviano, Maler voo
im 17. Jahrb., Schüler von Ri^*^ <
da Botogna^ Er aoU ein Trakm iber die
Maler« veffA iib«iL
r.!'V''*"'A5S!*!f - Santoni.
Carthi, Sinidorov «• 1. Artikel Cambi.
Cambi, Ulisse, ital. Bildhauer, g.b im
22. 9. 1807 in Florenz, t ebenda am 8. 4,
1895, Sohn eines Bildhauers, studierte auf der
Akad. in Florenz, und jpag nach Verlethung
elnca dlilvi^en Stlpeudinma mdi Rom, von
teoar einige Arbeiten in klassizistischem Stil
xorfidcbrachte : Daphms u. Cbloe, Labronzio.
Psyche (jetzt in der Accad. delie B.-Arti in
Florenz). Nach seiner Rüddcefar nach Flo-
renz schuf er für seinen Freand Salmtcili,
Soin^ daa Grabmal im Kloster von S. Croce
in fibertriebeueiu, rückstchtslosem Realismus.
Glücklicher ist das Grabmal für den Mir-
chese Tempi in der Annunziata in Florcaa,
vor allem das Relief mit Engeln, und du ifir
die Marchesa Vittori an den Porte Saote.
1867 beteiligte er ridi femetaM« mH den
Archtteirten Falcini nn tWr Konkurrenz für
das Wellington-Grabmal in London. 1861 er-
hielt er die k l lcne Medaille für Eva mit
ihren Söhnen. schuf er daa Standbild
für Francesco Burlamacchi anf der Piana S.
Mtchele in Looca und arbeitete etwas später
die Figur der Sleonora d'Arborea für Ori-
stano in Sardinien, das Goldonidenkmal für
Florenz und den ßcnv. Cellini für die Loggia
der Ufüzien. Zwei andere .Arbeiten in Flo-
renz sind der Biachof Tanuoci an der Dooi-
faonde d. S. Maria Matdalena an S. Chxe.
Besonderen Erfolg hatte er mit seiner Wie-
dergabe von Kindern; Moses in der Wiege
schenkte er 1886 der Königin Margherita u.
Amor als Bettler, den er in Paris ausstellte,
muBte er SOmal kopieren. Gelungen ist der
Brunnen mit Putten und Delphinen am Dom-
platt tu Prato. und Grabengel in Brüssel und
in Fterenz (Grabmal Familie Ros<e). Seine
Kunst schwankt zwischen Klassizismus u. dem
Verismus der 2 Hälfte des 19. Jahrh.
O« Gttbecnatia, Dit. d. att. haL — Cle-
aent and Butt oa, AftiHB of tte ttk Cca«. —
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A. R. Willard, Bist of modern, ital. art p. 118.
— CAIIari Slor. datt* wM «gatai«. ittl. 1009.
G. B.
Caabi, V i n c e n z o, s. 1. Artikel Combi.
Cambiati (Cambiaso), Antonio, ital. Kup-
ferstecher des 18. Jahrh. aus Florenx. Es
werden voo ihm genannt eine Trinität nach
Cigoli (BUd in S. Croce in Florenz) u. David
mit Abigail nach Reni. Ein Bildnis des Flo-
ftntinen Coote Lor. Magalotti, eine schwache
Arbeit, ist bezeichnet: Ant. Cambiagi inc. A.
1762
N »gl er, Kstlerlex. II 305. — T i c o 1 1 i,
Di«, I 258. - Heinecken, Dict III 538. —
G a n d e 1 1 i n i Kot d. intagl. I 170. — L e
B 1 ■ n c. Man. I 572. P. K.
CaiMiWb Juan Pablc^ BUdhraer itaL
Rerinrnft, Schüler des Clemeote Viraga Mit
Jacome Trezo hat er an den Grabstatuen der
l(gl. Familie im Escorial gearbeitet, wofür
er 1681—1001 Zahlungen empfing. 1693 war
er mit AnfeitiguDg neuer Münzstempel be-
KÜiiftigt. 1608 gdiOrte er m den KQottlerBk
welche den Nachlaß Philipp« II. zu schätzen
hatten. ltK)7 arbeitete er das Santiago Ordens-
hraiz für Ponqieo Leonis Statue des Herzogs
von Lerma im Kk«ster S. Pablo zu Valladolid.
Ccan Bermudez, Dicc. I 190—01. —
Marti y Monaö, Eatad. Uat utiat, eaeiim.
CamMafOb Rinaldo^ Architekt, f 1640 in
Cremona, entwarf 1819 das Kloster der Ere-
mitani di Bant' Agostino in Castelleone und
war nach einer früher vorhandenen Inschrift
Erbaner der Kirche S. Bartokmieo ia Cre>
G r a 5 ? e n i, Abeced. hiogr. ejc. 1827. R, C.
Cambisso, .Antonio, s. Cambiagi.
ClMbiaso, G i o \ .1 n n i d i Bartolom-
Bco da, Maler aus Cambiaao bei S. Qnilico
in Vat di BotceTera (Lignrlen), geb. 1486
(laut Angabe Sopranis), f zwischen 1577 und
1679 (laut urkundl. Feststellung Alizeris);
Schüler von Ant. Semino in Genua, weiter-
gebildet uiHer dem Einiiuae dea aeit 1688
eboida beachift^ten Ferioo dd Vaga. Von
adnem weiteren Leben wissen wir, nachdem
Sopranis biographische Angaben von Alizeri
als absolut unzuverlässig nachgewiesen wur-
den, nkht viel mehr, ab dall er in Genna ver-
heiratet war, von seiner Gattin zunichit mit
einem (später in Genua als Tuchhändler nach-
weisbaren) Sohne Faolo u. hierauf 1627 wäh-
rend eines vorübergehenden Aufenthaltes in
Mooeglia (Riviera di Levante) mit daem 8.
Sohne Lnca beschenkt wurde, den er aelbtt im
Malen und Modeliieren unterrichtete, u daß
er durch diesen jüngeren Sohn Luca 1558
mit dem Erzbischof von Genua in Angelegen-
hnt aeinea Landbeaitzca im heimatlichen Val
di Poloevera vethanridte. Ala etwa 75— 80jili-
rigen Greis porträtiert erblicken wir ihn auf
dem im Besitze des Marchesc Spinola zu
Nervi befindlichen prächtigen Selbstbildnis
•eines Sohnes Luca C, der sich hier am BUd-
nia aeinea Vatera arbettead dargcatdlt hat
Aia IddBdi erfadten gebticbciKa dgcnbladi-
ges Tafelgemälde des Giovanni C. konnte Ali-
zeri durch eine Genueser Urkunde vom 6. 8.
1646 das mit der gleichen Jahreszahl datierte
dretteiUge Altarweric in der Kirdie in Brc
canecea bd CMavari nadiwdaea, daa auf de»
Mittelbildc die Himmelfahrt Christi, auf den
Flügelbildern die Heil. Christopborus u. An-
toninuf Martyr dargestellt zeigt (u. zwar im
üblichen Zeitstile der Raffael- und Michel-
angelo-Nachfolge, laut Alizeris Gewährsmann
Franc. Gandolfi). Für ein Freskowerk von der
Hand des Giovanni C. erklärt Alizeri femer-
hin (aus einer Notiz bei Soprani-Ratti I 98 o.
ana 8 auf Genueser Fassadenmalereien des
Meisters bezüglichen Urkunden vom 97. 9.
1647) einen aus dem Abbruch eines Hauses
bd S. Doraenico zu (jenua in die dortige
Aeeadania Ligustica geretteten und in die
Treppenhauswand dieses Akademiegebäudes
eingelassenen Mauerfries mit Darstellungen
von Flußgöttern, Faunen, Nymphen u Putten
(vermutlich mit Luca C. gemeinsam ausge*
fflhrt). Alizeris Vermutung, daB Giovanni C
auch an Lucas' Jugendwerk, den 1544 ent-
standenen, deutlich zwei verschiedene Künst-
lerhände erkeniun lassenden Giganten- und
Iliaa-Fresken im Festsaale des PaL Doria-Spi-
aola att AequaadarParic (jetzt PrÜdctnr)
mitgearbeitet haben dürfte, hat neuerdings
auch Wilh. Suida als wohlbegründct akzep-
tiert. SchlieBlich sind in den Kupferstich-
kabinetten hie und da noch Handzeichmingen
Gkmaud Ca nadiweialMr, nainentlldi qna*
driertc Proportions- und Aktstudien, wie sie
schon von verschiedenen ital. Quattrocentisten
auageführt wurden, als deren Erfinder jedoch
der übereifrige Lokalpatriot und Andedoten-
sdireiber Soprani aemen Genueser Hefanat»
K'enossen hinstellen wollte.
Soprani-Ratti, Vit« de' Pitt. etc. C«w>-
veai (1768) I 32 ff., 77 ff. — Aliteri. Not
dei Prof. d. Dis. in Liguri« (1870 ff) III
45f.— »78. — Mireur, Dict. dc« Ventej d'Ait
(1»Ü2) II. — W. Suida, Genua (Ber. Kunst-
Stätten, Leipzig 190«) p. 146, 152. *
^-"""'t (Cangiaan), Luca (Luch*tto,
Span. iMqiute), Ifaler und Bildhauer, geb.
im Oktober 1527 in Moneglia (Riviera di Le-
vante) als Sohn des Malers Giovanni C,
t 1686 in Madrid; Sdiüler seines Vaters, der
ihn Handzeichnungen italien. Renaiaaance*
mcister kopieren, tar Festigung aefaea Fonn^
pcfühles Tonfisruren modellieren und als V(Oir-
bilder für die dekorative >fonumentalmaIerd
im Palazzo Doria zu (iemia die Fresken des
Perino dd Vaga und des Pordeaone studieren
lieft. Lattt Sopraida Beridit tonnte Loa
schon mit 15 Jahren seinem Vater bei dessen
Genueser Fassadenmalereien ood Innendeko-
4ag
üigiiized by Google
ratiooen als Gehilfe zur Hand gehen, und
bereits 1M4 schuf er mit jenem gemeinsam
die u^fi*«— voo Mut tmd Kraft überscbäo-
^^A^^^k^l^M^ ^^^^UA ^^^^B^^MiSAA^^k^^^ ^B^h^l^ ^^^^^^^ftA
flWiMwn t mr monsoKB mcii eiwu uai icu
und schwerfälligen GiRanten- u. Ilias-Fresken
im Festsaale des Palazro Doria-Spinelli (jetzt
Prätcktiir) am Acquasola-Park zu Genua.
Nach Soipraots Meimmg mx Loca auch <kr
Maler der PMe»dwrfrMfcea Jcoes Hauset bei
S. Domenico, von dessen Abbruch der TOn
Alizeri dem Giovanni C. zugewiesene mytho-
logische Fries im Treppenhause der Acca-
demia Lignstica herstammt ; vermutlich waren
audi dieae Fresken von Vater und Sohn ge-
meinsam ausgeführt. Im freundschaftlichen
Verkehr mit dem 1549 von den Sauli nach
Genua benifenen umbrischen Architekten
Gel. Alessi und mit dem seit etwa 1666 in
Genua ansiisigen bergama&kischen Architek-
ten, Bildhauer und Maler Gtambatt Caetello
knie Luca daim nicht nur maBvoner und
mluger komponieren und sorgfältiger zeich-
DCn, aondem er ließ sich von ihnen speziell
aadl la der Architekturmalerei tmd Perspek-
tfapv aoinna von letztercD noch inabceonderc
in der Faitengebosg der Tenedanischen
Schule unterweisen.
Als Genueser Hauptwerke dieser zweiten
Schaffeoaperiode der nunmehr bis 1607
b der Regel mit seinem Freunde Castello aa-
sammcn arbeitete, sind hervorzuheben: Die
Festsaalfresken in dem laut Suidas Angabe
gegen 1500 von G B. Castello erbauten Fa-
lazzo Imperiati an der Piazza Campetto
(Caaibiaaoa DedtenbUd «Tod der Kleopatra"
gut cilailteii, Ckatelloa Gefemtfidc seratSrt)
und in der Villa Imperiali zu Terralba bei
S. Fruttuoso (kolossales Deckenbild „Raub
der Sabinerinnen" in weiter Architekturper-
iVektiva)t daa anmutige» aoch hndachaftltch
kfidnt reisvoUe Hippokreae-FMko ndt Apoll.
den Musen und dem Pegasus im Pa!az70 Pal-
lavicini an Piazza Fontane Morose (ur-
aprünglich an der Fassade, jetzt an einer Zim-
merdecke, — d. Soprani-Ratti p. 81 N. b,
Saida p. 168), aowie die jetzt im Faha»
Bianco zu Genua befindlichen Freskenreste
aas dem 1556 — 56 von Gal. Alessi für die
Grimaldi erbauten, nur noch als Ruine er-
haltenen Pakao Sauli und daa neatge» den
Kampf dea Odyaeena mit den Feneiop^
Freiem darstellende, von wechselreichen
Schlachten- und Paatoral-Lunetten umrahmte
Deckenfresko im Festsaale des seinerzeit
ebcnfalla den GrimakU febörenden Palaaso
De Mari (aa Piam d. IferUKaaa), fSr den
C dam laut Sopranis Angabc auch die Kar-
tons zu einigen von flandrischen Teppich-
wirkern auszuführenden Odyssee-Arazzi ent-
warf; — ferner von kirchlichen Malereien
derselben Periode: in S. Bartokamneo degli
Armcni die Tafelbilddarstellungen der Auf-
erstehung und Verklärung Christi (1559 imd
1561, — die Taufe Christi, ebenda, erst nach
15Ü7 gemalt), — in S. Maria della Cella zu
Sampierdaiena daa köaUiclie Familicnid^l der
unter einem Baume ritaenden Madonna mit
den Christus- und Johannes-Knäblein und
Engelkindcrn, — in der Annunziata di Por-
toria eine Verkündigung Mariae und eine An-
betung der Könige sowie zu beiden Seiten
einea mm G. B. Castelto gemalten Wdten-
richters die Himmelfahrt der AuserwähUen
und der Höllensturz der Verdammten, — in
S. Matteo eine Wundcrlcgende des Titular-
heiligen, die Puttendecke sowie Propheten u.
Sibyllen von „nahezu michelangelesker
GröSe*. — endlidi die zwischen 1660 und
1667 entstandenen Malereien in der Lercari-
Kapelle von S. Lorenzo (deren Deckenfresken
und Stuckdekorationen G. B. Castello aoa-
führte): die Wandfresken mit Darstellungea
der Vermählung Mariae und der DarbringOg
des Jesusleindes im Tempel und die Tafel-
gemälde mit Darstellungen der Hirten-
anbetung und der Anbetung der Konige, der
Einzelgesulten Vater Joachims und Mutter
Annas, der Madonna awiachen St Laorentioa
und Johannea d. Ttufer sowie des M. Bcne-
diktus zwischen St. I,ukas und Joh.'inncs d.
Täufer (letzteres Bild erst spiiter aus S. Ca-
terina hierher übergeführt). In einer der
vier Manaorstatuen dera. Kap. betätigte La-
dietto andi aein liervorragendea Btldliauer-
können, u. zw. meißelte er von diesen 4 Tu-
gendstatuen (laut Alizeris „Guida di Geno-
va" p. 14) die „Prudentia" (nicht die
des"). Anfierdem aoU er die Modelle gelieicrt
lialiäi zu den Rdiefa am nlb. Corpoa Domini«
Schrein des Domschatzes (155.3 vom GoM-
schmied Franc, de' Rocchi aus Mailand in
Genua ausgeführt) und zu der prächtigen
Grabfigtir einer aoi ihrem s«rf«ifiMg ruhend
dargestellten Frau im Santnario dd Moala
zu Genua (8. Kap. links, — 1668 von Q. G.
Paracca da Valsoldo gemeißelt).
Nachdem sein Freund G. B. Castello 1567
Genua verlassen hatte, am, einem Rufe Känig
Philipps II. folgend, nach Madrid flbersude-
dein (1576 ansUtt 1567 — Druckfehler bei
Soprani, — cf. Bennudez I 878 f.), blieb
Luchetto zunächst weiteriiin im Dienste der
Lercari tätig achmfidcta den Featmal in
deren von Gal, AJeeai erbautem Palwt (jctit
Pal. Parodi. Via Garibaldi 8) mit Fresko-
darstellungen aus dem Leben ihres Vorfahren
Megolk) Lercari; auch malte er damals im
Hatvtaaale dca Erzbiacböä. Palastca zu Genua
Dcdceabilder ana dem Leben Abtabama und
Limettenbüdnisse genuesischer Bischöfe sowie
an einer Wand des Vorraumes zu diesem
Saale ein Bischofskonzil unter dem Vorsit»
des Cipriano Pallavicini. Von erhalten ge-
bUdienen Freücowerken aus dieser auf einer
flüssigeren und fluchtigeren Malweise ba-
sierenden 8. SchaiSen^riode C.s sind noch
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CsmbiMo
SU erwähnen die mythologischen Decken-
bilder in eitlem Saale dea gleichfalls von Gal.
Akflri erbaaten Palaao Giocno Doria an
der Vn. Gtrilwldi (Ston det Flneton, Dae*
dalus und Ikarus, Apoll und Marsyas, Pallas
und Arachiie, Gigantensturz) und die Wand-
biider aus der Georgs-Legende nebst dem
Hochaltarbild mii dem Gaorga-Martjrriiun in
S» Giorgio (noch von T^iifi hodi gcruhnit«
jetzt arg verwahrlost) ; — ferner von Luchet-
toa in Genua und Umgebung noch vorhande-
nen religiösen Tafelbildern dieser 8. Periode:
la S. Maria di ^«"g"'"^ acbes einar Vcr>
fcHadigung Mariae wd einer ifa<lni— im
Grünen da«, pr iBf Altarbild der Beweinung
Christi, laut Suidi^ Urteil nicht nur Cj
Meisterwerk, sondern das gröBte Werk ge-
nnesischer Malerei überhaupt, — in S. Lo-
renzo das Madoniwnbild des Fieschi-AlUres,
~ in S. Francesco de Paola (früher Geaä
e Maria) das innig-naive Presepe^emilde
des 3. Altares ;tjr Rechten, — endlich in der
Kirche von S. Fruttuoao bei Portofino eine
GnUcKHOc ChfiitL
über C s fernere Lebcnaschicksale erfahren
wir aus Sopranis weitläufiger Biographie,
da£ der Meister wenige Jahre nach G. B
CastelkM Weggang von Genua (1567» f in
Madrid 1609, wie Bermudez I 279 urkttndlich
nachweist, — nicht 1S79, wie Soprani an-
nimmt) seine Gattin durch den Tod verlor,
zur Erlangung des päpstlichen Konsenses für
•eine Neuverbeiratung mit einer Schwester
der Verrtorbenen Reisen nach Florens und
Som nntemabm and schlieBlich 1688 einem
Hüft Philipp« II. nach Madrid zur Ana-
malung der Escoriaikirche von S. Lorenzo
Folge leistete, in der Hoffnung, durch die
Gunst des qtanischen Königs den bisher vcr>
gafrHfli grtdrto pifitUdMa Fbn tTonwni
^^^^^|L ^^^^^^^^ ^^^^ ^^^^^^^^^^^^ ■KAd^^^H^^MB ^aSaA C^^^a ^l^^m
oocn mcn zq ernngm- namom ein nir ucu
Hochaltar der Escorial-Kirche bestimmtes
Probegeraälde Ca, darstellend das Martyriuni
de» hl. Laurentius, vom König beifällig ak-
s««icrt wordea war (ßgihtt in die C^illa del
Colcgio des Baconal flbcrgcfSlirt), aiedeltc
der Meister in Bcglcitiing seines Lieblings-
schülers Lazzaro Tavarone und seines von
ihm gleichfalls zum Maler herangebildeten
Sohoea QrosM Combiaio (nur bdaumt als
Gehilfe aeinea Vatera bd demai Prcdto-
arbeiten im Escorial, seit 1585 wieder in
Genua) nach Madrid über, wo er am 19. 11.
1683 als Hofmaler des Königs urkundlich
bestallt wurde mit einem Jabreagebalte von
800 Dtdtaten. Binnen 16 Monaten Dolleodeta
er dann im Escoriatkloster (neben einer gan-
ten Reihe von Ölgemälden, das beste davon
— laut Bermudez — eine Predigt Johannes
d. Täufers in einer Kapelle der Kloster-
UicIk) nach dem vom Klerus fOtgMdwiebe-
neo scholastischen Koropoeitionasdiema die
iufierst umfangreichen, von zahlkwen über»
lebensgroßen Figuren wimmelnden Gewölbe»
fresken des Hochaltarchores von S< Loreoso
(Glorie aller Heiligen, dem Künstler mit
1900 Dukaten extra honoriert) und schuf
darauf noch die Gewölbefresken des Presby-
teriums (Himmelfahrt Mariae) und einige
Wandbilder aus der Apostelgeschichte im
Haupttrqipenhaiiae» Malwerke, die simt-
lidi nicht mr die Eile ihrer Boti^iung, son-
dern auch die rapide Abnahme des künstleri-
schen Vermögens ihres alternden Schöpfers
bekunden. Als der Meister trots dktcr vn
Plrilijjp II. iiiBerat beifilUg ■iifnMiiiwiiiwiiw
GawaWriitUBy eine Interrention des fetzte ran
beim Papst rugun^ten der geplanten Ver-
wandtschäftsheirat glcichw<^l nicht durchzu-
setzen vermrx-hte, verfiel er in schwere Krank-
hait and starb in der Verswdfhmg (16S6).
Ai» dem mgemein tmiAuigreiditn Oetmv'
Ca sind als gesicherte in öffentlichen Galerien
befindliche Gemälde des Meisters noch her-
vorzuheben: Im Prado-Museum zu Madrid
hl. Familie, Schlummernder Copido and
Sdhacmord der Lueretia. — in G*mm im Pkl.
Bianco hL Familie, Thronender St Augu-
stinus und Bestrafung der Kallisto, im Pal.
Rosse hl. Familie und Beweinung Christi,
im Pal. Balbi BüBende Magdalena u. Bildnia
einea Gehamiachtiak — in Rom in der Oid.
Borgbeae hL Hieronomus, Venus u. .'idonis.
Venus «mI Amor, Ruhender Amor, in der
Gal. Doria-Pamfili Büßende Magdalena, — In
der Brera zu iiailanä 2 Hirtenanbettmgen, ~
in der Akademie zu Bologn» Geburt Christi
— im Mnaemn im Haäg Gebart Mariae und
MadooMabad. — nn Kala. Friedrich-lfna.
zu Berlin Caritas, — endlich die Selbstbild-
nisse C.s in den Uffisien so Floretu und hn
Pal. Spinola tn Htnd bd Genua (s. untkr
Cambiaaob Gisnani; — die aua dem Spiwri-
bilda Nüdliereadt KMmbcn LiidaiiiiiAt-
kett des SetbstbiUi^nalers wurde von So-
prani u. anderen fBr bare Münze genommen).
— Reiche Sammlongen von Handzeichnnn-
gen Ca findet man im PaL Biaaoo an Genna,
in den Uffrien an Florens, in der BiUiolaca
Naciooal so Madrid, im I^uvre zu Paris etc.
— Einige von Heller-Andrcsen und anderen
dem Luchetto selbst zugeschriebene Holz-
schnitte sind in Wirklichkeit nur Faksimilie-
rungen von Orii^aalzeichnangen von der
Hand eines anonymen Forraachneidei* (iarft
der Signatur „G. G. N. fec").
Von dem hohen zeitgenössischen Künstler-
rufe Ca zeugen nicht nur die bei Soprani er«
wUwten, noch bei Lebseiten dea If ciMera ge-
druckten „Elogi* der Genuesen n»irrtn und
Paolo Foglietta, sondern vor allem auch die
begeisterten Lobeserhebungen, die ihm in den
Schriften des Mailänders Lomazzo und des
Faentiners G. B. Armenini zuteil wurden.
In unserer Zeit ist das ungemein reiche und
vielseitige Kunstschaifen diesea bedeutend-
43Z
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der genuesiacben Schule, der sich bei aller
Eilfertigkeit seiner Pioselarbeit den „feier-
lichsten rimidiM BnMr* der Umfltriscben
dordi Wilhelm Saida neu zo Ehren gebracht
worden.
Lonmcio, Timtt d. Pitt. (M»iUnd 15S4)
Cap. XIV ; Ide* del Tempio d. Pitt (1590) C«p.
XXVI. — G. B. A r m e n i n i. De' Teri Precetti
d. Pitt. (RavMin* 1587). — Jo«. de Si-
güenza, Hi«t de U 6rdeo de S. Gcrtoüno
(Madrid 1006). — M. Boechlni, Oute del
NaTcgar pHtor. (Venedig 16M). — ICeeioi,
Bologiu MTbutr. (1«M) p. lU, «SS. — M «1-
veeiä. Pde. Pittr. (Bologiw 1078); Lc .Pitt
A ' — - - ' -
di BolMW (im» — Amow). — G. F.- Mo-
reia lM Not d. m « Fen«ia (1688)
■w 1» lt. — SopreBi.mattl, VWa M mm.
«te. GcnoYe« (1766) I 7t-tf. — C«aa B«r-
nadez. Diedea. ete. de iM B. Aitea cn
Bmfia (1800) I IM ff. — LkttsL S«er. Pitt
d lteli» (Atng- 1834) V Ml L — BiaocoBt,
~ " diBoloina (1886). — C d'A reo, Delle
Afti etc. dl Uaatova (1857) II 157, 17S. -
Atiseri, Not. dei Prof. d. Dia. in Ugtiria
Oaro-Mi III 459 ff.; VI 104 f.; sowie in
Deacrix. m Gonova (1846) III 37 ff. u. paaaim.
— G. Camper i, Racc. di Cat. (1870). —
Helter-Andreten, Handb. f. KupfersÜcha.
(1870) I. — Jännicke, Grundr. d. Keranik
(1879) p. 323. — O. Eiaenmann in Ztacltr.
f. bild. Kat 18M p. 138. — E. Jacobien in
Arch- Stor. d. Arte 1896 p. 89 pas»im. — A.
T a r a m e 1 1 i in L'Arte 1900 p. 168. — M i -
reur, Dict. de« Ventea d'Art (1908) IL —
P. Kr ia teil er, Kupfer»t. u. Holzschn. (1905)
p. 299. — W. Suida, Genua (Ber. Kunstst.,
Leipzig 1906) p. 122, 130, 144 f., 146 ff. (mit
Abb.). — N. Sentenach y Cabafiaa, La
Pint en Madrid (1907) p. 35 f. — C. J u » t i.
Miscell. ana drd Jahrb. Span. Kstleb. (IW)H)
p. »2 f. — O. Grosso in Riviata Ligure 1908
& 357 iT. ; cf. 1M3 p. 132. — Burckhardt-
ode, Cicerone (Ausg. 1910) p. 259, 599, 969 f.
— Kat. d. oben angcg Mus. - Not. v. L. Ozzola. •
Gambia ao, O r a z i o, s. unter Cambioto,
Luca (p. 431 1. Spalte).
Cambiche, s. Chambigts.
Cambier, Louis G., Maler, Radierer und
Bildhauer, geb. zu Brüssel 1874. Studierte
auf der KgL Kunstaludemie in seiner Vater-
•ladt Mahe in Belcieo, Palistiiia, Kleiii-
Asien, der Türkei, Bretagne, Ttnlicn und in
Paris Landschaften und Figuren. Das Mus
von Gent besitzt sein Gemälde „Die Tausend-
jährigen" (1906). Das Museum von Brösiel
,3<»8>>clie Wallfahrt in Jerusalem** (1901);
die Sammlung des Königs der Belgier ent-
hält „Im Lande des Moab" ; diejenige der
Prinzessin von HohenzoUem die „Verhaftung
Christi in Jerusalem" (1607). Weiter werden
Werl» von ihm bewahrt in den Moaeen von
Luttich, Elsene, Brügge und in zahlreichen
Privatsammlungen. Als Bildhauer trat C.
1S&4 im Brüsseler Salon mit „Apres la pechc"
auf. C. ist Mitglied der belgischen Akad. der
•chBiMn Kfinate. Ary DtUn.
(^mbio d i R a i m o n d i n o, Miniaturist in
Bologna, 1335 — 86 urkundlich erwähnt; im
Jahre richtete er ein (besuch an
die Anxiani von Bologna im Interesse seines
verbannten Sohnes Giovanni. Arbeiten un-
belmmt
O. Matzoni Toselli, Racoonti slor.
eatratti dall' arch. crimin. di Bologna ele., B»>
logna 1866-70, III 367. — F. Malagnsxi-
Valeri, I codici miaiati di Nicol6 di Giacotno
etc., Bologna 1893. (Estr. d. Atti e mem. della
R. depuC di ator. patr. per le prov. d. Romagaa.)
p. 51 u. La miniaturm ia Bologna dal 13. «1 18.
»ecolo. Arch. Stor. Ital., Ser. V, T. XVIII, 180«
p. 867. — A. Vootnri, Stor. dell' atte itaL V
1014. r. GtrtpMu
CaaiUo^ 8. auch damit Dcrbttsdene F«r-
turmtn vmd Combi.
(ZaaltOB, Armand (Henri Joseph Arm^
inmnk HiatoticH^ und Pofträtnaler, gdi.
88. 8. 18t8 n IfentaidMn, f ISA Acnda. Er
war Schüler seines Verwandten Ingres, femer
von Paul Delaroche und Picot. Stellte fast
alljährlich 1846—84 im Sak» ans, und zwar
neben Fortrita luutptaicldicii Darstellungoi
ans der BiM, der antücen Mythologie, aaa
Ariost und kleine Genreszenen. Er war einer
der tüchtigsten Ingresschüler tmd zeigte in
der Sorgfalt der technischen Ausführung sei-
ner Bilder den guten EinfluA seines Leiireis.
Das Mus. seiner Vaterstadt bewahrt mdirere
Arbeiten seiner Hand, darunter eine Geth-
semane-Darstellung (Salon 1848), den lebens-
großen Rückenalct einer nadcten Frau (SaiOB
1864), ein überaus wirlcungsvoUes Selbstpor-
trat (Salon 1877), und Rache der Medea (Sa-
lon 1868). In St Eustache in Paris ein groBea
(Jemälde: Engel, die die (jebete der Menschen
gen Himmel tragen. 1863, 1873 erhielt er
Medailloi im Salon, seit 1874 durfte er Hees
Cooeoon ausstellen. Er war bis an logiW
Tod dessen treastnr Freond uad TtflfitWfHt-
vollstreckcr.
Bellier-Auvray, Dict gin. u. SuppL "—
Rhm. d. Soc d. B.-Arta, 1907. XXXI 208 (aos-
führl. Biogr. mit Abb. von P. Lespinasae). —
Gaz. d. B.-Attt XX 614, 616, 618 o. 1870 II
522. - RicliBSSH dTiiät Paria, mumm, dvila,
I 98. 28«. R. C.
Cambtm, Charlea-Antoine, Ddcorat^
und Theatermaler, geb. 1802 in Paris, t *™
28. 10. 187B ebcndrt, Schüler von Cic^i, war
zuerst Aquarellist, widmete sich später ganz
der Ausmalung von Theatern und Tlieater-
ddiofationen. Den Innenschmock verdanken
ihm u. a. folgende Theater : Cirque-Olympique
in Paris, die Theater in Brest und Lyon, das
Theater In Antwerpen gemeinsam mit Hu-
manitc Fhilastre, die Oper in Madrid (1872).
Bcllicr-Auvray, Dict. gin . — D u ■ •
s i c u X, Artist fran?. i IVtrang. 1876. — L a -
vigne, Etat civil. — Gäbet, Dict d. Artiites.
1831. — Gaz. d. B.-Arta I 354. — Noov. Arch.
de l'art franc 3me g^r. II 1886. — ChlMiique des
Art*. 1875 p. 302. • R. C.
CamboB, J. J. de, war vieUddit der Gatte
der Schriftstellerin Maria Geertruida de Cara-
bon, geb. van de Werken, in deren „(jcdenk-
43»
tduiit ter inhuUliging van de oprecfatc V«kr-
Socictdtn*, 1787, nach leiiier Zeich-
1 aiiMmiichM Blatt gutorlira te.
& W. M99».
Johannes, Goldschmied in
MoQtpeltier, verfertigte 1338 mehrere Ar-
betten für Notre Dame des Tabks in Moot-
teUier and war viennal Konsol der Gold-
P ' r n r d, Dict. biogT. R. C.
Cjimbot, Jean Jules, Bildhauer in Paris,
geb. in Caatres (Tarn) am 27. 4 1828. trat
lass ia die Pwiitr Eook dca B.-Artt ak
miiuwi jvwSMvjm an iumi oMcnow wie um
faat alljährlich den Salon der See d. art.
fran^ Unter seinen hier ausgestellt gewese-
nen Arbeiten seien genannt: Aadromeda (S.
1861); Marmorböste des Gcntraia Anger (fiär
die GaL kl Vcnailks, S. 1M0; die Zitade
(S. 1886; Minist, d. B-Arts); Ehebrecherin,
Marxnorstatue (S. 1889) ; die Ameise, Gips-
statue (S. 1874); Lydia, Gipsstatue (S. 1877);
Die Poeaie (Statue für das Pariser Satbait%
S. IflH); fmcr aahlrekhe Statoctt«, Par-
tritbüsten und Statuen. Zu seiner Irtitrn Ar-
beiten gehören: Eva (S. 1904), Ltfcnde v m
Notrc-Dame in Paria (S. 190^;), Conctrt des
Boia (S. 1910). In der Kathedrale zu Nevers
von ihm eine Statue der hL Solanfc^ In der
Fassade vo« Sahit-Amb«>ise itt Paiis da kL
Exechiel.
Bellier-Aovray, Dict. fbn. I u. Suppl. —
Gm. d. B.-ArU XVII SlA; XXI 83/4; 1869 II 18.
— Inv. gte. d. Rkh. d'art, Paris, mon. rel. I ^8 ;
moo. civ. I 80 ; II n ; III 23. — Ztscbr. £. büd.
Kst V 179; XVI 285. H. l' .
Canbra, Domingo, Bildhauer in Cocen-
taioa. 1621 führte er in der dortigen Pfarr-
lürche von S. Maria den Tabernakel des
Hodudtan aus, der von Jaime Terol bcmah
und vergoldet wurde, ebenso errichtete er in
der Kirche d. Franziskanerklosters den Hoch-
altar.
Vifiasa. Adic. II Sft. M.v.B.
Oaaibta, Juan, AfdMrt, der 1601 den
Weiterbau des Kreuzganga im Kloster S.
Miguel de los Reyes in Valencia äbemahm.
Alcabali, Artist Valenc. 415 M. v. R.
Caibiat, 8. damit verbundene yornam«n.
Coabsajr, Juan de, Bildhauer in Palcadai
16d8 ist er Zeuge des Fraaciioo Girall» äa
Proael gegen Juan de JuaL
Marti jr Monsö, Eatiid. Mat attlst. HSb
M.v. B.
Cambray-DigBy, L u i j? i contc, florcnt. Ar-
chitekt, geb. 177B, t 1843, erbaute die Kirche
in den Bagni di Monlccatini 1824, S. Pietro
e Paoto in Livomo 1832, Privatbauten in Flo-
ren«; voa ihm stammte der aodi apiler aus-
geführte Plan zur Erweitenuig d^ via dei
CalzajiioH in Florenz
CäUari. Stor. drll' arte contemp. ital. 1909
p. 114. — ^{ i a s i r i n i, Stor. dcU« rom. Accad.
di S. Lura p. .■Iii, — Fabar, Coav.-L««.
d. bild. Kjte, 1646 p. 348. R. C.
Caaobn (Caberere, Cabree), Barthelmes
(BartfaokMaeai^ Barthelemi), Maler, Meister
der AatMffeMr Loka^pUe IttlMI, nate
IflRi-M nir die Kirehe Nolre Daaw de Ia
Noel 4 Wappenschilder und 1683— S9 das
Forträt des Bi.schofs für die gleiche Kirche.
Rombouts - Lerius, Liggerca II 44, M.
Cawhnusi, Gaajpar^ Maler ans Feki«
(1614—119. Lenia Ia Vaaed^ bei Fi« Fraa-
cesco Camhnir/i einem Vetter seines Vaters,
und bei anderen venez Malern, zusammen
mit Vittore Lxicatelli aus Fclire. dem er auch
apiter in Freundschaft zmetaa war. Er
sduD&dcte dU VOb des Daaldb Zask) bei
MutjTiai mit Fresken und mahe ein Zimmer
in der Villa Rasai »eines Verwandten Vittore
Cambruzzi aus. Femer schuf er 1541 in der
ScuoU della Madonna del Prato die BiM-
niase des Pietro Saadi, dca Giovaaai ZolMo^
des Vittore Argenta, des Dedo de! Dedi
Femer soll nach Angabe des Psdre Ant. Cam-
bruzzi (Storia di Feltre 8^ y. 17) aia falM
Bild von ihm sein.
Ia der nrehe v«a Araede fan Gebiet von
Feltre ist von seiner Hand das Büd über
dem Mittelaltar, das die Taufe Christi dar-
stellt, vielleicht sein bestes Werk. Er war
einer der ntea Maler adacr Zeit^ aorgiaai
III IKr AUSnnir^^gf wSOKT ludn Tuai nonOB UV*
dankenflog. Als Sohn einer reichen P:itri7ier-
familie verschmähte er es, aus seiner Kunst
materiellen Gewinn zu ziehen Von seinen
beiden Söhnen lernte der ihestc^ Btmardino,
bd ikm, leistete aber nie Hervorragendes als
Maler.
Ant. Vecellio, I pittori fdtrini, 18M
p. 119. fValttr Bom^.
Cambnixsi, G i a c o m o, ital. Porträtmaler,
geb. 1744 in Castel di Soligo bei Treviso, war
aa viatea ennyäiaclMa Höfen titig, so s. B.
in Wfea (wo er 1768 Kaiser Joaä II. por*
trätifrte), München, Mannheim, Köln, Ver-
isailles, Madrid. In England, wohin ihn Ge-
org III. berufen hatte, wurde er Mitglied der
Rogral Acadeniy und stellte ia dicaer 1775 imd
1TT7 (Gmfu, Soyal Acadeaqr I 1606) Ftor^
träts in Bleistiftzeichnung aus Nach Ita
lien zurückgekehrt war sein Haupttatigkeitä-
feld in Venedig und Fk>renz. Der GroBher-
aog Ferdiaaad voa Toacana craanate ika aom
Mil6Üad der Pfoiaatiaer Akadeaiia aad Tcr*
anlaBte ihn, sein SeTbstporträt für die Uffizien
zu stiften (im Katalog 1899 nicht aufgeführt).
Nach Federtet (Memorie Trcvig 1803. II 188)
lebte er 1806 mrückgezogen in Treviso.
R. C.
Camdea, Samson, Maler aus Lichfield,
um 1640 zu London im Stadtteile Old Bailey
ansässig und Mitglied der dortigen Paintera-
Stainers' Company; nur bekannt aus der In-
schrift „Gul. Camdenus Gareticenx filius
Sampeonis pictoris Loodinensis dono dedit'
auf dem Deckel eines der beiden im Besitze
B4.V.
433
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der Londoner Malergilde bis heute erhalten
gebliebenen Silberpokale, die dieser Gilde
iaStt-<S8 geitif ict wurden voa Samaoos Soba
WVHtßHt (/.f Will VCmHCT OBT NTinnBiai
antiqua'iscVif n Werke „Guilelmi Camdeni Bri-
tannia"' (London 1666) und „Remaines ol a
greater Wofke cooecninv Britmua* Ood-
doo 1806).
Fiorillo, Gcacli. d. Zcicbn. K«te (1806) V
14S f. — RcdfraT«, DicL of ArtiMi 1878
p. 68. — A. Beavcr in The Portfolio 1884
A. 17S t — Dict of Nat Biogr. 1908 III 729.
U. W. BrockmtU.
Onrtn. W i 1 1 i • m. a«L lAfiBMiNr, 1108
bk 1786 fa Londoo dt Gndemirftgfled nadi>
weiabar; man kennt von ihm eine in engl.
Privatbesitz befindlidie Standuhr in höb-
•dicin Mahagonigehiuse und ein« angeUkh
Karls ZIL v. Sdme-
F. j: Britten. OM Oocfa
KXMcm 1904) p. 57f ff. Jt
Caaiel, Th^ophile, französ. Bildhauer,
geb. in Toulouse, f im Januar 1911 in Paris,
48j ährig. Schüler von Falguicre und Mercie.
Bcacbicktc die AuaaUUuagai des SaL d. Soc
d. artirtca Indi9. üQihrlidi IM-ttW und
dann wieder seit 1908, anfängüch meist mit
Porträtbüsten, später auch mit größeren Grup-
pe». Die 1908 und 19M von ihm auagestellte
Kiodentatue „Premier rcgfct" befindet neh
\0A im Petit Palaia; die Gnwe .Ifctetriie!'
wurde vom französ Staate, ,,La MontüMf*
troise" von der Stadt Paris angekauft.
Kat. d. Salon IHK»— 98 u. IflO^ia — ChroO.
d. arts löll p. 3a (.Nekrol.). H. V.
Cf"»^''". Jean, Architekt aus Rouen, bezog
1818 eine Pension aus der kgL Kasse und
war vielleicht der Schöpfer der Pläne der
Abteikirche Saiat-Ouen in Rouen. In demi.
Jahre igt er ab Werfaneister an Saint-Louis
in Poissy tätig.
De Beaurepaire im Bull, des amii des
Monuffl. roucnnais, 1901 p. 85 — Stein, Lea
archit. d. cath.'dr. «oth.. P»ri» IdOfl. H. Stein.
CoimfLio, \ I i f u r e, s. Gambello.
Camera, Ual. Kupferst. des 19. Jahrb., ar-
l>eitete in Liiiienstich für L. Bardi's L'Imp.
e R. Galleria Pitti (Florenz 1887—42) u.
G. Rosinis Sturia della pitL ital. (Pisa 1889—
1847).
Le Blanc, Man, I S72.
Camera, Giovanni dclla, Mater in
Nei^ t 1788» nach De Dominki (Vht
III. 978) SiMler tn» Selimctta, mA demen
Wfrkfn er Kopien verfiTtiKtc. G. Ceci.
Camera, Giovanni Maria della, s.
Conti.
Camannn^ Adam, boUind Maler, wahr-
adieioKdi am Gr
frühestes bekanntes Bild das 1644 gemalte Re-
gcntenstück im Waisenhaus des in der Nähe
von Amsterdam gelegenen Städtchens Naar-
den ist. Während er 16&6 podi in Amiter»
dam die mm dem Kmühindler Jokunm de
Kcnialme nachgelassenen Kunstwerke taxierte,
wohnte er 1668 in Groningen, und die im
dortigen Mnaeum itefindlidie Kindergrupp«
der Familie Gerladua vom J. 1605 ist wM
auch noch dort gemalt Von vmstigen datier-
ten Werken ist eine i* amiiicngnippe in der
Gal. zu DarnuUdt von 1648 (letzte Zahl un-
deutlich, nicht 1688) zu erwähnen. Recht
gut ist die Darstellung des ,4Ienp(manns über
Hundert" im Rijksmuseum in Amsterdam, in
der Rcmbrandts EinfluS kaum zu verkennen ist
Das von ihm benutzte, aus A und C gebildete
Monogr. ist öfters als die Bezeichnung des
Job. Mytens gedeutet worden, auch Adbert
Cvjrp sind bezeicfanete Bilder Cs zugeechrie-
ben worden. Das im Bonner Provindalrnns.
befindliche, aus der Samml. Wc.sendonk stam-
mende, mit dem Mooogr. aus A C signierte
mimd. Bfldnia ist zuerst von A. Bredius dem
Camerarina easetcfariebcn wocden. — Nach
A. Bredfais' MittcUang Iranmt aach im Ia>
ventar des Dirck Kieff in Amsterdam IttB
denen von C. gonaltcs Porträt vor.
Oud-HolUnd XVI 7. — Groningicbe VoLks
almanak 1893 S. 26, 27, 34, 35. — Notixen von
Dr. W. Cohen. B. W. Mo*t.
Camerata, Andrea, iul. Architekt, geb.
um 1714 in Venedig, f 1788 ebenda, baute
1768 im Auftrage der Stadt Venedtg die Ka-
pelle der Madonna di S. Lucs in Madame
delle Grazie, während seinem Entwurf für
den Altar der des Maasari vorgezogen wurde.
ITBT nnd 1763 nach dem Blitzschlag restau-
rierte er den Caoapanik von S. Marco. Seine
MiUrbdt an der lorre deir orokigio ist nicht
griichert.
Z a n i, Enc. met. — OettinRer, Monit d-
Dates I. — Mosebin i, Guida di Vecex. I S15
u. Nuova Guida di Vene«, p. 144. — Ricci,
Stor. dell" Archit in lul. II 59«. — M a n i a ^ o,
Gidda di Udine 1839 p. 42. — Corrcr cd
altri. Vanea. cc«. 184V H S ^ 375.
G. Dtgti ÄMMi.
Camerata, G i ti s e p p c I, venezian. Maler.
1762 (nach anderen 1761) 94 J. alt in Vene-
dig t, Schüler des Gregorio Lazzarini. 1700 u.
wiederum 1786 in das Buch der veneziani-
schen MalergiMe eingetragen. Meh gegen
1732 ein de» hl Pellegrino Lazios! darstellen-
dea Altarbild für S. Maria dei Servi (Cicogna.
lacrimmi venez. V. 600). Voo BOdem Cs
\ Kiicfacn seien gemumt: Oor*
mid Krentragung in S. S. Er-
magoro e Fortunato und dat Wonder dM U.
Eustachius in S. Stai.
Rinnovazionc dclle Rieche Minere, Vcnezia
1738. — Alcssandrü Lunghi, Compendio
delle vite de' pitton venetiari, Veneiia 1762. —
Z a n e 1 1 i, Pittura venexiana, ed. II 549 f. —
Mosch inj, Itineraire de Venise, 1819 p. 219.
250. — M a n i a R o, Guida d'Udtne, 1SS9 p. Vi.
— G. N i c o 1 c 1 1 1, Estratto dall' AtCBBO «enHOk
1890, Settembre-ottobre, p. 27 , 30. H
Camenta, Giuseppe II, venez. Kupfer-
stedier uid Miniaturmaler, geb. am 8. i, 1718
in Vcnedift t in Drcadca am 14. 8. UQB.
4M
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Camire — C«meron
Schükr aeinet gkklmainigen Vatera und des
Giov. CattiiiL 1748 ging C. nach Wien, wo
er die Miniaturmalerei erlernte, 1761 wurde er
JDretden berufen als erster Hofkupfer*
r; wihrend des siebenjährigen Krieges
: ar wieder nach Venedig, kehrte aiwi
dcaadbcn ffter Uflndicn
Dresden rurück, wo er zum Professor an der
Kunstakademie ernannt wurde. C. war nur
zeitweilig ab Portritminiaturmaler titig, als
Kupleratedier arbeitete er liaiiptaächlich fär
<ba groBe Dreadner Galerieweric vod zwar
nach italienischen Meistern (7 B das Gleich-
nia V. verlorenen Groschen nach Feti, der hl.
Bodna nach Procaocini, der hl. Rochus und
maaNlfahrt der Maria nach A. Carracd, hl.
Magidalena nadi Battoni, die EhCbredierin
nach Biscaino), stach aber auch Einzelblätter
nach verschiedenen ital. Bildern. Von Por-
trätstichen eigner Erfindung seien genannt:
Kitrfurstin r. Sachaan mit dem Prinicn Xa-
ver, Graf AcearandMMii, der Dogt Marco Foa-
carini, der Prokurator v. S. Marco Simone
Contarini, der Maler Sab. Bombelli, Franz I.
u. Joseph I. von Österreich, die Tänzerin Te-
resa Zamelli a. die Sängerin Mlle Albrizzi.
Hataeeken, Dict. des Art. III 530. —
Cari-Gandellinl, Not. d. Intagl., 1810 VII
ÜW (Verwechslung Vater u. Sohn). — Le
Blanc, Man. , I (Tencichnet 28 Blätter). —
Portalis-B^raldi, Lei Grav. du 18. a.
1 2«3 I. — H. Keller, Nachr in Dretd. leb.
Kttler, Leips. 1T88. — H » y m a n n, Dreadens
Schrittst u. Kitler, 1800 p. 387. — Hei Becken,
Nachr. r. Kation tu Kstaachen, 17M p. tlBi. —
Naglen Kstlerles. — Lcabcrger, INa
BildnixflipB. in DawlSBiland p. IM, in naak
R««.). H.
CaBMTt, Henri, fraazfia. Zeirimer n. BIM-
hatier, 19. Jahrb., der gemeinsam mit dem be-
rühmten Goldachmied Emile Froment-Meurice
(s. d.) Sdunucksachen. IQfclic»- und aübefiie
Tafetgecile verfertigte.
Dnaaians, Artist, fran«. i l'itrang. 3 Mit.
Un» m 1^ SM. — Gai. d. B/Afta XXIV
lao, ISS, iTafc. xvin sss. — l* A«t xxiv m
Camer«, J o b s t, Goldschmied und Medail-
leur zu Halle a. S., lebte das. in den &Oer
Jahren des 16. Jahrb., durch Unfälle in küm-
merliche Verhiltnisae geraten. Um etwaa m
▼erdienen, halte er eine „panxinirta" Portrit-
medaille Kaiser Karls V anfrefertigt, die er
mit einem Bittgesuch um eme Gegengabe ge-
schenkweise an die Verwaltungen großer
Stidte schickte. Ana Nürnberg erliielt er
adHM IflOB dn Gcaclicnfc von 16 Tüem nut
dem Ersuchen, sich nicht weiter zu bemühen
oder in Unkosten zu bringen, da der Rat
i^ichon mit dem verehrten Kunststück e n K 't
begnügen liabe". Trotxdem kam er später
wieder und eriiielt für ein vergoldetes Exem-
plar unter dem 22. 4. 1S67 12 Taler; ein an-
deres, wegen C.s Armut nicht vergoldetes
Stück ging am 14. 5. 1568 nach Köln a. Rh.,
wo ca heute nicht mdir nachweisbar ist
Ztscbr. f. bild. Kat VII 143. — Zahm Jahrb.
I 247. — Kstgewerbebl. I 119. — Niedermair,
Katgesch d. Stadt Wiriburg, 2. Aufl. p. 301. —
Jahrb. d. Kst»araml. d. Allerh. Kaiserb. X. —
Leun er in der Numtamat. Ztachr. 1001. —
F 0 r r e r, Dict of Medal. O. Doermt-DMhm.
Giovanni da, s. Btcati.
a. aodi damit Tarhindane F«r>
namen.
CamciUader, s. Camm4rland*r.
CaaefUaek, Gerard, flim. Maler nach
Kombouts-Lerius. Liggeren II 286, 280, Mei-
ater der S. LukasgQde in Antwerpen 1667—68.
Josef von, Portrit-Genre-
vnd Zcicfancr, gab. 18. 8. 1890 an Viach-
taeh im Bayefwald, f 6u 7. 1861 te Manchen;
war durch den Vater Georg Ritter von Ca-
merlohr, Landrichter, zum Juristen bestimmt,
erregte aber dtirch aeine Zeichenversuche u.
Naturttndien die AnfmcrinamiKit dca Por-
tritmalers Joa. Bernhardt; wdeher ihn in srine
Schule nahm, wo er durch mehrere gelungene
Bildnisse die Mittel zu Reisen erwarb, deren '
Ergebnisse er zu bald behüten Genrebildern
verarbeitete, darunter eine vom Müncbener
Ktmatverem angflranfte „Doriaingarhide'*, cm
„Charmierender Postillon" (Prag), ein „Wahr-
sagendes Zigeunermädchen" (1849), auch fer-
tigte er viele humoristische Zeichnungen für
die »Fliegenden Blätter", a. B. Baad JUI.
28. 81 4B. 88. 77. 176. XVI, ISA.
Demach. Ktuutbl. Batün UM I SSS^— Knaat-
verelnabericht f. 1851 p.5S. — Nagle r, Moaocr.
mr> T! 210 (p. 77). H. H.
Cameio, Juan, Maler in Sevilla um 1C12.
G e • t o s o, Artil. Serill. II 19. M. v. B.
Camaia^ Cbarlest Architekt u. Kupfer-
atedier adiottiadier Herltunft, 1707 und 171S
in IvOndon ars3':^:g wo er, nachdem er vor-
her mit Genehmigüng Papst Clemens' XIII.
in R(Mn Ausgrabungen in den Kaisertlic rmen
veranstaltet hatte, in den Ausstellungen der
Free Sodety (1187) and der Soeiety of Ar*
tista (1772) mit Rckonstniktionsplänen für die
.\ntoninus-l~hermcn vertreten war sowie auiii
mit Probeabzügen von semen Kapferstich-
abbildungen aus den römtscben Kaisertber-
mcn, die er mit eigCBen Bcgieittexten 171S
in Lonflon in Druck erscheinen ließ unter
dem Titel „The Baths of tiie Romans" (76
Kupfertafeln, 1775 neu aufgelegt). Auf dieses
Werk hin alsbald nach RuBland berufen, er-
richtete er als Nachfolger J. B. Staroffs und
Vorgänger Giac. Quarenghis in der Gunst der
Zarin Katharina II. und als deren Hofardli-
tekt im Park von Zarskoje Selo die noch
jetzt daselbst vorhandenen, im römisch-klassi-
ziatiadien Stile gehaltenen prunkvollen Bäder-
anlagen, Säulenhallen mit .^längenden Gär-
ten" etc. I^ut Füsslis Angabe fungierte er
noch 1803 in RtiBiand als Bauttaiiiii«Hor
Kaiser Alexanders I.
Fuss Ii, Kstlerle«. 1779 u. 180«. — Flo-
rillo, Kleina Schriften Artist Inballa II
4SS
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(1806) p. 59. — Uahrwi. Ctt. cf Booki «i Art
Omdim-Sonlli Kaadattoa Wlt) I — L.
Gen«« in Gm. dTT-Arti UTT II 4M.~ R«d-
irar«^ Okt. «I Art. (187S). — Orsv«% Iht
Soc. of Art. «le. (1907) p. 48. — J. Grnbnr,
HcTop'f PtccMIO HcrrcrrBs (1909) IM,*
Cemeion, David Voung, Maler u. Gra-
phiker, geb. am 28. 6. 1865 in Glasgow. Ur-
^rünglicb zum Kaufmann ausgebildet und
all aohter in Edinburgh tätig, besuchte er
zunächst nur aus Liebhaberei vor und nach
seinen täglichen G^häftszeiten einige Zei-
chen- tuid Malkurse, trat dann in die Kunst-
schule zu Edinburgh als Schüler ein und lieB
sich schließlich um 1885 in die jetzt wieder
aufgelöste Scottish Atelier Society als Mit-
glied aufnehmen. In seinen hauptsicMich
figürliche Vorwürfe behandelnden Erstlings-
nalwerken machte sich der EinfluB Matthjrs
Maris' bemerkbar, in Porträts wie ,J[>aisy''
(1897) und JtahM Mddrun Esq." (1808)
dagegen die Nadmirfcong eifriger Veiaxquez-
Stndien sowie gleichzeitig atich etwas von
der dekorativen PortritauffaasuQg der Glas-
gOw-Schule. Seitdem hat sich C. dann mit be-
■ondarer Vorliebe dem LudidiBfti- and
ArddldklarMlde zugewandt, wofir er ridi
eine auf dem Studium der Mrt verschmolxe-
nen Farbcncebung Whistlers basierende, nur
pastoeere und in der Strichführung wuch-
Pimdieciwik inrigiiHfn, Aach temt
ffttneftif Mtatt tncewQhriHclie 'Sooden*
billbvng auf dem Gebiete der malerischr
Wiffcongen anstrebenden Graphik zutage.
Seine Gemälde lassen bisweilen die rechte
Ldchtigjwit und Tnuiapnrciix des Lttfttooes
ntmäutüf md effeklvotle Farbengebung ge-
hört vollends nicht zu den integrierenden
Wesensbestandteilen seiner Kunst ; aber selbst
der in seinen PaJicrungrn so beredt sich
ioficmde Sinn für feine Durchbildung der
Zeichnung und des Clairobecurs tritt auf den
gröBeren Bildflichen seiner Gemäkle in der
Regel mehr nur nach der Seite des grolrägi-
gen Effektes, als nach derjenigen intimer
Bildwirkung in die Erscheintmg. Somit zeigt
sich C. in der Tat vor allem zum Radierer
«od KqplerMedwr bentfea Jedenfalls aber
ioden sieb die Hauptvorzöge seines graphi-
schen Schaffens, eine ungemein wirkungsvolle
Verteilung der Licht- und Schattenmassen
Mid cIm wahrhaft vornehme und meisterliche
B^HHit dü Sttliwi auch ia winwi «j^iHimt
viadn', md swar veretnt mit der in allea
Werben C.s vorherrschenden Empfindungs-
nola des traditionellen Romantizismus. — Als
Xadiarer durchaus Autodidakt, konnte C.
nnr gta» allmählich aar Meiatenchalt in dar
Ats- und Kupferstkbtteduiilc sich dardb-
ringen. Ebenso wie seine F.rstlingsplatte
„Burnmouth" von 1888 haben auch die 20
Radierungen seines „Clyde-Set" von 1890 nur
erat ala Veraadiiarbeitea zu gelten. Sejnnoar
Haden, Rembrandt, M^ttoq and Whistler
waren die MeÜiter, drrcn Atzwerke er bei
jeder sich bietenden Grlegenheit eingehend
Studierte und unter deren genau in obiger
Rdhanfö%e in seinen Atzversachen zutage
tretendem EinflaB er die Radiertechnik Schritt
für Schritt bis zur völligen Meisterschaft be-
herrschen lernte. Das Blatt „A Perthshire
Village" brachte ihm im Februar 1888 die
Ernennung zum „Asscciate" der R. Society
ol Painter-Etcbers, die ihn dann im April
1806 SU ihrem Vollmitglied erwihHe, aus der
er jedoch, nachdem er ihre Ausstellung 1902
zum letzten Maie beschickt hatte, 1906 wieder
austrat Midi den „Clyde-Set" veröffent-
Ucbte er «n «eiima Sadiernngafolgai 1888
seimn „Datcb Set (SB Bt). 1806-86 sefaiea
^orth Italian Set" (88 EL). 1890 .Jamdoa"
(18 El., darunter das wunderbar eindrucks-
volle „Newgate"), 1940 „Paris" (6 Bl.), 1907
•ciaen «BdglHft SaC (10 El.). Den Drudt
safaier RadiürwiiM besorgt er seibat, wobd
er fast niemals mehr als 8 — 4 Dutzend Ab-
züge herstellt. Zur Verstärkoog und Ver-
iebendigung der Atzlinie bedient Cr Sich ge-
Icganttidi der kalten Naddi ilagiii H vsrwirfk
er die umdaiue Pnsna der Plattenverallb-
Itmg. Für die Abdrucke benutzt er alte ital..
boUänd. und japanische Papiere, nur von der
prächtigen Platte „St. Laumer, Blois" hat er
einnial einen Abztv «of Alt-GÜnarPapier ge-
aracnCi. m oen rncinawii seuier rianai
geht er nie über die Quart- oder Kleinfolio-
GröBe hinaus. Seit 1894 hat er auch einige
besonders geschmackvolle Exlibris-PUtten'
radiert In den Darstelloagsvorwirfcn atnd
seine Radisiuagen hBchat abwechsalongsreiA
Seine Figorenstudien reicbnen sich aus durch
ungemein reizvolle Behandlung der Motive, u.
seine Laodachaftsradierangen sind voll poeti-
schen Stimmungszaubers; am diankteris-
tischsten für seine Kaust sind jedoch jene
Blätter, auf denen die Architekturmotive
dominieren. Jedenfalls verdankt er dem Stu-
dium der Baukunst, in der er in stinrn
Jugendjahren sich gleichfalls versucht hatte,
die Fihigfceit snm raschen Erfassen des
Wesentli^en und in konstruktiver Hinsicht
Bedeutsamen in arcbitektooischen Bildvor-
würfen, die ja ganz besonders geeignet sein
moBten, den Künstler sich ausleben zu laaaen
itt aeiaar ao persönlichen and ansdradcsvoUen,
wmm auch bisweilen etwas wiUkörlidten Art
der Verteilung von Licht und Schatten, von
Mas5c und Raum. Seine .^rrhitekturradie-
rungen waren es denn auch, die ihm zu sei-
nem heutigen Weltrufe verhalfen, nament-
lidi in den 188ft in Mcw York nnd 1886 bei
Gntaknttit in Ixmdon Tenuislaltelcu Sonder*
ausstellungen seiner graphischen Arbeiten;
jedoch war seine Atzkunst schon vorher in
englischen und i^chottischen Kanstaaastellun*
gm längst anerkannt and ihrem nbemgcn-
dctt Werte genU gewürdigt worden. Sanin>
430
Cameron
vom Ridianingw Cj findet oun im
Britfah Mmcom. in dn- Hat Galkry of Brit
Alt zu London und anderwärts, — Gemälde
von seiner Hand in den Museen zu Man-
chester, Liverpool, Dublin, Abo (Finnland),
Dwtaa, Addudc^ BnduMt. Mfinchen ( J)ie
BrftdnP^ de. Dwch IfcdüRn wurde er
ausgezeichnet 1899 in Antwerpen tmd Oi\-
cago, 1895 in Brüssel, 1897 in Dresden, 1900
in Paris, 1005 in München. Er ifit Vorstands-
mitglied der Internationa] Society, Mitglied
der 1t Mllloiiflif iMwnf unrti b f t r n zu Berlin und
Mönchen. Aaaoctate der R. Scottiah Academy
(seit 1904), der Londoner R. Academy (»eit
1911), der R. Wiitrr Colour Society etc. Als
lUnatrator betätigte er aich für die Werke
„The Compleat Angler" (UO^ — 11 ganz-
seitig und 9 kleinere Rnditnn|**)t — »'^e
Tomb of Bnma" (1904, — 7 Zeidmungen),
^ . I lie Story of the Tweed" (1905, — 21
Sepia-Aquarelle) und MChwterfaouae, Old and
New (1810. 4 BndhrnvMO.
Frank Rinder. Stella« «1 SlY. Chw>
roo (Ediah. UM n. 1911). —IPraA Waimara.
Cameroa'a BtAinfi — a fliady and • CaUlofne
(1903. — te Ktt. küekMlIit 18t Platten, aAit
MiitM. OnataMliadca ale.) ; cf. dcaadbcn An-
Un Jttddag in Engtand" (1895) p. 137 ff.;
WWteThTArt Joum. 1901 p. 28»-293 u. p. «S;
l««l % 90; 1903 p. 61 u. 255; 1904 p. 117, 174;
190« p. 186 f., 335, 880 f. — P. G. Hamerton
in The Portfolio 189» p. 186 ff. — W. Bayea
und F. R u 1 1 e r in The Stodio vol. 36 p. 3—14
(■. Index) u. toI. 44 p. 87-98; cf. vol. 6 p. 195
ff., Tol. 37 p. 109. voL 39 p. 259, vol. 48 p. S19,
vol. 60 p. 23. — Campbell Dodgion in
Die Gfmph. Könite (Wien) 1904 p. 81-91. —
G. Boarcard in d. B.-Arti 1899 II 475.
— H. W. Finch am, Art. etc. of BookpU«"
(1897). — Graves, R. Acad. Exhib. (1905). —
Ch. Holme. R. Scottiah Academy (The Studio
1907). — D Martin. The Gla»gow School of
Painting (1902). — L L. Caw, Scottish Pain-
ting (1908). — A Dayot. La Pcintnre An-
llaJM (1908). — Who'a Wbo 1911 p. 314.
N. Peaeock.
Caaana, Daacan, achottiaGber Maler,
intltffg ta Stiriing a> Bdhifcanli, bewJiickte
1872—1900 die Londoner .^uastelhmgen der
R. Academy und der Suifolk Street Galleries
mit zahlreidm ■choHiiclwa SliBiiiMHilapd-
schaltca.
Grave«. Dkt al AM. ItWi B. Aeai. UN.
Cameroo, Edgar Spier, amerikan. Ma-
ler, geb. 28. 5 1862 in Ottawa, IlL Studierte
■B der Chicago Academy of Design (1878)
unter L. C. Harle, Art Student« League, New
York (1882/88) unter T. W. Dewii« und W.
M. Chase, an der Academie Julian in Paris
(1884) unter BouUager und Lefebvre, tmd
(1884/88) in Park unter J. P. Laurens nod
Benjamin Constaat an der Ecole des Beaux
Arts, dann (1886/86) unter Cabenel tmd karte
Zeit an der Akademie Colarossi. 1892/98 über-
nahm er zusammen mit Robert Reid und
Waller Mc £w«n and aaler dcrea Oberleitung
tfe gioOertSgcB IVudnuIcfcicB fSr 4ie IVeh«
ausctellung in Chicago. Von 1891 — 1900 war
er Kimstkritiker und Korrespondent für die
Chicago Tribüne und 1900 Mitglied der inter-
natinnalfn Jury für die Pariser Ametdlang.
SefIdciB hat er ikh wieder gaaa der aneSbeB-
den Kunst zugewendet and leistet sein Bestes
auf dem dekorativen Ciebiet, z. B. den Wand-
gemälden in der Bibliothek des Supreme
Court in SpringfickL III, und dem Gcricbts-
gcMade in Ncwtoi^ Jewa. Von aeineB BH-
dem seien genannt „Dreamland", 1910 in der
amenkan. Ausstellung der kgl Akademie Ber-
lin, „Youth of Christ", ,,Thc voiceful Sea*
und «Glaaa-Uowcrf". Bilder von ihm auch
in Prhrügalerien hl PhfladdpMa und in Pttta-
bürg. — Auch seine Frau Marie, geb. Gflon
(geb. in Paris, Schülerin v. Moreau de Tours.
Cabanel, Laurens u. Benjamin Cunstsnt) ist
ale Porträt- tmd Gcnr«nalerin mit Erfolg
tMf Ci^ Tha Stadb ZZXVI 9. ITl* 119).
Btaah aad FaaalL Jair HOL ^ Th«
Staffle IMT. - Whe^ Wie im *
1910-
1911 Edmund von Mach.
Cameron, H u g h, Maler, geb. 1835 in Edin-
burgh, ebenda zurzeit noch am Leben. Seit
18tt Zeichcnachaler und aeit Itttt unter der
LeitBi« Boh. Scott Laadei^ Mdaehüler der
Trustees* Academy zu Ediirourgh, erhielt er
seine weitere Ausbildung daselbst an der R.
Scottish Academy, in deren Ausstellung er
1864 mit einer biblischen Komposition «Jo-
seph ab Trarnndeater Pharaoe" debutierta,
und die ihn, nachdem er ebenda weiterhin
verschiedene Bildnis- u. Genremalereien aus-
gestellt hatte, 1859 zu ihrem „Associate" er-
naonle für sein GcniMc MGoing to tbc Hay"
Oelst hl der Nat Gallerr «a Edinburgh,
Kupferstich von Edw. Burton in „The Art
Journal" 1871 p. 280) sowie 1889 zu ihrem
VoUmi^liede für sein jetzt in derselben Gale-
rie befindliches Gemälde „Play". Seit 1871
beidlkkte er mit seinen dcnre- und Bildnis-
malereien in Ol- und Aquarelltechnik auch
die Ausstellungen der Londoner R. Academy
sowie die Grosvenor Gallery u. andere Privat-
ausstellungen zu London, wo er seit 1876 auf
etwa ein Jahrzehnt sich niederließ. Unter
seinen zahlreichen (jenremalereien dieser mitt-
leren Schaffensperiode sind hervorzuheben:
warmtonige und sorgsam durchgebildete Inte-
rieurszenen wie ,,Maternal Care" (1870, Mn»
seum zu Aberdeen), — „Rumtnaging" (1878),
— „Auld Robin Gray", — und mannigfaltigeb
naiv-gemütvolle ländliche Idylle wie „The
Village Weir (1871, Museum zu Aberdeen),
— Lonely Life" (1872). — „Haymakers
Noon" (1878). Von London ana antemahai
er auch eine Reise nach Italien, von der er
eine Reihe von Rtviera-Motiven mit heim-
brachte, darunter „Peasants returning frora
the Olive (mwea", — „Children of the Ri-
4S9
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viera". — „A Child's Funeral" (im, Mas.
XU Dundee). SchlieBlich 1885 von London
wieder nach Edinburgh zurückgekehrt, ver-
lebte er die Sommennonete in der Regel in
Largo am Firth of Förth, wo er dann jene
sonnig leuchtenden und weit gedehnten, durch
badende und spielende Kinder reizvoll be-
lebten Strandszenerien malte, die dem altern-
den Künstler noch eine Reihe später Er»
foife eintrugen (danntter ,,The TimidBatfaer"
im Musenin xa Glasgow, das von C. auch
eine „Sptnning Lcsson" von 1885 besitzt).
Gelegentlich betätigte sich C. auch als Maler
feintoniger addidit u. warm beseelter Frauen-
bUdnisae sowie poetisch-historischer Sseoen
wie ..Hie Laird of Dumbiedykes in Dnaf*
Cottage" (1873), — „The Last Minstrel" und
wKilmeny" (1892 in der Londoner R. Aca-
demj augesteüt). In der Berliner Jubiläums-
auMtdloilg 1886 war er mit einem „Empfang
bei der Grofimutter" (dat. 18S4) vertreten, in
der Pariser WeltMUilrilin« IfiOO mit feinem
„Timid Bather".
Graves, Dict. of Art. 1895; R. Ac«d. 1905.
— E. P i n n i n g t o n in The Art Joum. 1898
p. 369 ff ; 1902 p. 17 «f., 297 ff. (mit Abb.). —
J. L. Caw, Scottish Painting (190S) p. 259 ff.
— Who's Who 1911 p. 315 M. IV. BrockvL'ell.
Cemeno, Katharina (MissKate), tchot-
tisciie Malerin, Zeichnerin tmd Radiererin der
Gegenwart, Schwester von David Ynanj? C,
Ausgebildet in Glasgow u. weitergehildet auf
italienischen Studienreisen, beschickt sie seit
etwa 1900 die schottischen und englisclien
Konstacnstelhmgen sowie gdegentlidi audi
diejenigen zu München (Sezession 1902 — 03)
und Berlin (Schulte 1904) mit effektvoll-de-
korativen u. koloristisch reizvollen Intcricur-
bildern (.3innorie'' etc.), Frauenporträts und
Mifthenazenen in der sentimentalen Manier
des enf?lii*chen Präraffaclifisnui«;, «owir atich
mit mannigfaltigi n, b.ild Fantin-Latour, bald
den Japanern nachempfundenen Blumenstücken
tn Ol-, Aquarell- und Atztechnik. Als begabte
Illustratorin betätigte sie sich in Aquarell-
zeichnungen für Kingsle/s .Wafpr-niibic?"
und Mra. Louey Chisholm's „Fairyland" , so-
wie auch in einer selbständigen FoIrc von
Märchenkompositionen betitelt „The Enchan-
ted Land"
H. C. M a r 1 1 1 i e r in The Art Joum. 1900
p. 149; cf. 1908 p. 318 (mit Abb.). — The Studio
XVII 2; XXX 155; XXXVI T8 f.; XXXVII
Ml; XL 322. 324 (mit Abb ). — Kunst t Allc
1904 p. 193. — W a 1 1 e r S. S p a r row. Women
Painter* (1905) p. 124 (Abb.). — J. L Caw,
Scottiih Painting (1908) p. 415 f.
M. W. BrockweU.
f-lftnti Mary (ktra. AUjtis Miller), Ma-
terin. geb. in Edinbttitb. Ausgebildet an der
dortigen Kunstschule und weitergebildet in
Paris unter Lucien Sergent, Gust. Courtoi» a.
J. A. Rixens, malte sie zunächst Soldaten«
bilder. wandte sich dann der Behandlung roa
Jagd- und Rcnnepoctmotiven m md widmete
Hch scblieBlich seit 1900, wo sie zum ersten
Male Spanien bereiste, hauptsächlich der
Schilderung des spanischen Stierkämpfer- u.
Volkslebens sowie gelegentlich auch der span.
Landschaftsnatur, wobei ne sich voo Ign.
Zuloaga stalle beeinflussen lieB. In der Lon-
doner R. Acadeniy-.Ausbtcllung wie im älte-
ren Pariser .Salon 19<X) mit Rennplatzszenen
und in domselljcn Pariser Salon 1902 mit
ehier Stiezkampf-Arena, 1904 mit dem lebens-
RTolien und lebensvollen Bildnis „Mme Blair
et ses borzols" (Ment. hon.), 1905 mit der
vieUigurigen Riesenleinwand „Une danse de
gitane i: SCville". 1907 mit einer spanischen
Spteleraaene vertreten, beschickte sie seither
auch die Runstausst. zu Glasgow, Liverpool,
Manchester, Madrid etc. sowie \erschicdene
Londoner und Edinburgher Privatausstellun-
gen mit ihren robust realistischen und darum
wenig weiblich anmutenden omfugreicfaen
Malwerlten. ht denen sie bei aller Abhängig-
keit von Pariser \'ort)iliJem und namentlich
von der brutalen Kunst Zuloagas immerfain
ein stark kfinstkriadiet Empfinden n. Kfanen
bekundet
Ant. Hirsch, Die Bild. Künstlerinnen der
Keuieit (Stuttgart 1905) p. 20« ff. — J. Ca w,
Scottiab Painting (1908) p. 429. — Gravei,
R. Acad. Exhib. UOS. — The Studio, toL «7
(1903) p. 13»} «pC «l (1907) p. 68 £.; voL 41
riPr)9) p. ISl 1 » The Art Joum. 1809 «. 4»',
1909 p. M f. — Londoner „Moming Post" tob
4. 6. 1910. M. W. RrnckTcetl.
Camefon-GfioB, M«« M a r i e, s. im Artikel
Camtro», E4gar Spier.
Camenwi, A n g e I o, Bildh., geb. zu Ve-
nedig, t das. atn 14. 3. 1867. Im Dogenpalast
befinden sich ven ihm die Marmorbüsten des
Pietro Bembo, Francesc. Morosini, Paolo
Sarpi tmd Giov. Arduini.
Zanotto, Noeviss. Guide di Veoeda 1M3
p. in. — Oettingar, Monit d. Dat, SiVpL
Camerryck, C.. Kölner Kupfenledier. Merlo
(Kölner Kstler, 1895 p. 1B8) nennt ehi C. Ca-
merryck fec. bez. Blatt aus dem Jahre 1714
mit Christua bei Megdalena, Triumphbogen*
Wappen des Kurffiraten etc. u. einem Baad»
streifen mit der Inschrift: Josenhw Gemew
Princeps Elector Coloniensis.
Camers, Philippus Michael, Maler
oder Zeichner in Rom um 1700, nach dessen
Vorlage Arn. v. Westerhout das päpstliche u.
das englische Wappen mit histor. Ornamen-
ten gestochen hat. In dem 1700 in Augsburg
von Jos. Fried r. Leopold hertuagegdbenM
Buch „Ergötzliche Kunst-Schau . . . . ao die-
mals bey einer Englischen Extraordinar-Am-
bassade zu Rom zum Vorschein gekommen*»
wird C. mit anderen als „F.rfinder" dieser
Sinnbilder genannt.
Heineekea. Dict lU Mft. — Kat. d. Ber-
liner OmanMnlsäcbawnoL 18N pb S04 Ro 2016.
Ä.C.
OmmfA, Coljrn a. AMr.
438
uiyiu^uü Ly Google
Came«Laa (auch Caniessina, Carmesiiu),
Albert, Hof Stukkateur in Wien, tebte noch
nach 1725, fertigte in Schlofi Minbdi in Sate-
boiy cuKo Fncs mit Lsubwcrk und Kmit-
tfOpMen 1710.
Kaller, Lex, II 30«. — Mittle d. IC k.
CntnI-Conun. N. F. II XLVII. - F r. P i r c k -
■ ajrer, Notizen cur Bau- und K«tgcsch. Salz-
bnrgs 1»03 p. 47, 66. H- C.
CaoMiaiiia, Albert, geb. 18. 5. 1806 in
Wien, t das. 16. 6. 1881. radierte einige Blll-
ter, daninter einen Christus nach Dürer grx. :
A. C. f. 1826. Wichtiger sind seine Litho
graphien wie ein hl. Leopold nach Meister
Ructand, hl. Margarete nach Holbein dem Alt.
Nagler-Aodreseo, Mono«-. I No 380.
— L« BI«aC| ManMl I 071. — Nag l«r, L«.
ntm.^th» ABttk; Alt ttinigm II,
Camesini, Baumeister in Steiermark, der
1720—1740 das Schlo8 Stattenberg bei Win-
disch Feistntz für den Gnfn Diamaa t. At-
tems erbaute.
l Waaticr, SteirfKdrat KrtleHex. isn % •>
Cameaino (Camisino, CamiasinO, Johann
Baptist, Maurermeister von Obermässing,
f am 17. 10. 1724 zu Obermäasing, in den Ur-
kunden oft nur Jobaan Paptiit oder Johann
Baptist genomt. Cametino tntwatf 16B6
den Erweiterungsplan und die EinwöHmng
der St. Lorenzkirche in Berching und 1688
den Umbau der Pfarrkirche zu Beflngries.
1607 äbenuüun er die Banlettting der P^r-
ond WalHahrtdctrdie cur RlTDrdfaltigkeit
in Eichelberff Er stand im Dienst des Hoch-
sUits Eichstätt als dessen beratender Bau-
meister.
Rstdenkm. im Kgr. Bayern, Bd 2, Heft IV 73,
U1 : XII 12, 33, 34. 162. R. C.
Canutti (Cometti), Bernardino^ Bild-
hauer, geb. am 14. 10. 168B zu Gattinara (in
Piemont), t Juli 1736 zu Rom, seit 1719 Mit-
glied der römischen Akademie von S. Luca.
Von 1695—88 führte er Stukkoarbetten in
S. Ignazio ia Rom aus, seine Haoptwci kc m
Marmor sind das Grabmal Filipocei in S. Gio-
\:inni im Lateran, die FiRur der Elemosina in
der Kapelle des Monte di Pieti, xt. der S. Ce-
nrio auf einem .Mtar im Pantheon zu Rom,
ferner die Grabmäler dea Kardinala Antonio
and des Prinzen Tsddeo Bafberini in der
Kirche S. Rosalia in Palestrina. Ferner stam-
men von ihm zwei Marmorstatuen am Haupt-
portal der Madonna di S. Luca bei Bc^ogna.
md ini Dom von Onrieto die Figuren de*
Sin Simone und San Gtaoonm minore In
Carraramarmor, die 1714 in Auftrag gegeben
und 1722 geliefert vrurden, als der Künstler
in der Kapdie der Uadoma von S. Britio
arbeitete.
Zaai, Bne. mct — Bartololti. Artist
Sabal». 9. Bdh; UM| Wt, no. »M. - Ma-
rUtte^ Abacad, — Barteli, Pitt. amlL
«d amit de. dHalia I «k — FAtaJ^Mi, 1.
tt. S. TdL — Aacoao, FUt. dl
Tili, Dcscrir. delle pitt, scult. e archit. di
Roma ms p. 101, 178, 216, 362. — Foml.
Duomo di Orvieto 1891 p. 319, 34S. — Notia
Ton Fr. Noack. R. Q.
Caaifoct, 8. Campfoort.
Cnikant, Johannes, holländ. Bildbauer,
Sohn von Marinus C. und Anna Stellenaar,
ist am 5. 3. 1739 in Middelburg geb. und
t dort unverheiratet am 21. 11. 1797. Er
war ein tnditjiper BSdhaoer, der in den Jakiw
1174 ftn, nW— 1784 mehrere Arbeltett fSr
das Rathaua in Middelburg ausführte, und
von dem sich Grabdenkmäler in den Kirchen
zu Heinknwaad. Vcm and Vlimi^en be-
finden.
T. EyndcB tt. V. d. Willigen. Gcachieda-
nl« etc. II tSft. — F. Nagtglaa, Lcrensbcriilan
▼an Zeemmn y. lOL — AfcUef Zeeland VIII 5
P. 43, 48. E. W. Mo*t.
Camia, Oratio, Maler aus Piacenza, der
am 20. 10. 1619 in den Dienst drs Herzogs
von Parma trat C. war Schüler von TroCti;
in S. Francesco zu Piaccma ein Bild von ihm
mh dem U. Antonios o. anderen Heiligen,
darfibcr die Jungfrau, aus dem Jahr 1661.
L. Ambiveri, Artistt piacentini, Piaceoi«
1874. — Scarabelli-Znntl, Doc. e Mea.
di Belle Arti 1601—1650. — L. Cerri, Piacenia
ne' sooi monaaeati, 1908 p. 26. N. PtUetüL
Caideda» C Ii i m e n t Ü t. CMmmmM 4B La»«
nardo.
Cawilliaai oder della Camilla, Beiname der
Florentiner Büdhauerfamilie Gucci.
Giovanni di Niccolö Albengi C-,
gehörte (nach Ciampi) unter Co^imo l. der
Opera del Duomo an und starb (nach Mila-
nesi) L J. 1566. Werke von ihm sind nicfat
bekannt. G. war zweimal vanniUt Aw
setner ersten Ehe mit Nannina stammt Fran-
cesco, aus zweiter Ehe mit Marietta, der
Tochter d. Santi Birbi de S. Gervtlio^ MUa-
men Santi und Pietro.
Praneeteo C, t IS. 10. 1B86, begraben
in S. S. Annunziata. Schüler Baccio Bandi-
nellts und Mitglied der Accademia del di«
segno. Sein Hauptwerk ist der mit Tier-
VDtt XACWChCIBIKhvCB BOTCnDHIGKvB «mW^^pChD*
oeo fSr die Villa Don Pedroa von Toledo In
Florenz, der 1578 (nach dem Tode Pedros)
von Luigi von Toledo für 20 000 Scudi an
die Stadt Palermo verkauft u. auf der Piazza
Pretoria in Palenao aaigmteUt worde. Dia
Figw des Vcrtnmnua an der Fontine «rift
die Inschrift :Opi35 Franc. Camilani Florentin.
1554, — eine der Vasen, an die sich einer der
vier kolossalen Flußgötter lehnt, die weitere
Imdirih: Qpi» Franc« Camilani Ctvi F]o-
renlie — Tn FioNns iM ab Aibcit
Francesco's noch die Tonstatue des Melchisc-
dek in der Nische neben dem Altare in der
cappella dei pittori im 1. Kreuzgang der SS.
Ammniiata vorbanden (dia AaaidmiäGlraas
~ " Mf Koalcn der Aeen-
439
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dcnia dfi disegno, die Verteilung der Ar-
bdten an die einzelnen Künstler erfolgte ;ini
80. 11. 1667). WeHerhio wiiaen wir (durch
Vinn und MdKd). F. «r den Fest-
srhinuclf zur Hochzeit des Francesco de' Me-
dici tätig war. Für den Borgo Ognissanti
schuf er einige SUtacit, ffir die Ooötär du
Relief der Verkündigung.
Santi C. (in der Regel SomH Gucci ge-
nannt) wird (von Bartoli) als ein Beispiel
oierkwttrdiger Fr^reife gerühmt. S. ging
nudi Pcilea, wo er (Mcb CiampO bis zn tei«
nem Tode verblieb. Nfihere Lebensdaten sind
unbekannt. Gesicherte Werke seiner Hand
sind die Grabdenkmäler aus rotem Marmor
für Stephan Bitborjr (rcfierte bw 166Q) and
dMiea Genablia Annt Jagiellonika (f UM)
in der Kathedrale zu Krakau (GrabkapeDeder
Jigenonen). Vermutlich gehören ihm auch
die verwandten Grebdenkmaler Siegismunds
(t 1648) und Siegiamnad-Aqgaeta (f 167^
am gidchen Orte, die er Ticlleiekt in gemete-
»amcr Arbeit mit Gian Maria Padovano gen.
il MoKa ausführte. Auch Santi stand offen-
bar ooter den Eidhnse BwdiaeWe.
Pietro C. wird von Müanesi al«; Bild-
hauer erwähnt. Werke seiner Hand sind nicht
nachweisbar.
Camillo C, Sohn d Francesco C , Bild-
hauer, Architekt und Icigenicur, soll (nach di
Marzo) als Jüngling unter Montorsoli in
McBsina gearbeitet haben. Am 80. 1. 1674
fcani C. mdi Palcmio^ om den Coben crwShR-
ten) Zierbrtinncn seines Vaters aufzustellen.
Von diesem Zeitpunkt ab ist er dauernd in
Sizilien nachweisbar, wo er zum „ingegnere
dd ngpo' ernannt und mit der Inepektioa
der Kfiatenbefestigungen gegen Seeiwbcr be-
traut wurde. Um 1603 muB er (nach dt
Marzo) gestorben sein. Von seinen Bildhauer-
arbeitca ist wenig erhalten. ~ Ob C, wie di
Marso vemmtet, als Schöpfer der Marmor-
ataine ehies muschelblaaenden Triton in Be-
tradit kommt, die sich im ersten Hofe des
Museo Nazionale zu Palermo befindet, ist
zweifenyfc Die Statue, die atis den fcOniBl.
Garten stammt, ist (nach di (}iovannO vor
1184 entstanden. Demnach würde sie die
jMQlSte erhaltene Schöpfung des Meisters
sein. — Ini Giardino Pubblico zu Caltagi-
rooe hat rieh eine verstfimmehe Tritonslatue
aus Marmor erhalten, die stilistisch mit den
Brunnenfigliren Francescos in Palermo zu-
sammengehört, sowie eine schöne Marmor-
adiale. Beide sind Fragmente eines groSen
ZieilMnnBeBa, der ani 8B. 4. IBM von der
Stadt Caltagirone an C. in Auftrag gegeben
wurde und der den AbacfaiuS einer neuange-
legten Wasserleitung büden sollte. Der Brun-
nen, der woM nie gaat «ollendet wurde, war
fcylaat ab Bedm am pietra 41 Taormina,
aot den aicb anf einem weilen llamoradiaft
eine kleinere Schale erhob, die über sich die
Bronzest;i(uf des Hieron von Syrakus trug.
Um den Marmorschaft im Becken sollten sich
lebensgraBe MecfgOltCf, Harpjien md Tien
in Marmor und T?roTi7e gruppieren. — In def
Kirche S. Maria zu Caltagirone sind heute an
einem weit jüngeren Tabernakel 12 zierliche
korintliiaclie Siukhen und eimge andere de»
fcoralive Fragmente angebradit, ifie tob einem
Silbertabemakel stammen, das C ungefähr
gleichzeitig mit dem Brunnen von den giu-
rati deHa cttti in Auftrag bekam. Der Ver-
trag darüber vom 88. 4. 1688 bcsümmt. dal
die „cnalodia'* ans vergoldetem Silber 8.06 n
hoch sein und mit den Nischenstatuetten der
18 Apostel und der 4 Evangelisten geschmückt
werden solle. Von den Statnetten ist nichts
mehr vorhanden. — Am 84. 8. 1608 rtr-
pflichtet «ch C, für Donna Laura Vatdina et
Ventimiglia, Baroncssa Rocca, ein Marmor-
grabmal in der Hauptkirchc zu Rametta zu
errichten. Die Ausführung bleibt zweifelhaft.
— Scillieftlich sei noch erwähnt, daß C. am
86. 10. 1609 an einen gewissen Francesco Cur-
cio ein Weihwasserbecken aus weißem Mar-
mor verkaufte, das in der Kirdie S. PaoUno
de* giardinieri in Palermo anüicaldlt waitka
sollte. — Von Bauten, die C, in Sizilien aus-
geführt hätte, ist nichts bekannt. Gaspare di
Regio berichtet, daB C. 1593 für den „rice-
vimcato dd capo di S. Ninfa" in Palermo
dnen Triumphbogen im Auftrag der .jiszioDe
ftorentina" errichtete.
Als ingegnere del regno arbeitete C. meh-
rere Denkschriften aus, die in der Stadtbiblio»
tliclc von Palermo aufbewahrt werden: 1. De-
acrisioae della SieOia, opera composta da C»*
millo Camiliano, celebre matematico (von di
Marzo 1877 publiziert). — 2. Dexcrittiooe
delle torri maritime del regno ecc. — 8. Do-
aertttioae delle marine di tntio il regno di
Sicitia etc.
Di Marzo, I r.aggini 1883 I Ö4«. 811-820;
II 440 — 447. — C « TO p o r i, Mern. biogr. di Car-
rar« 1873 p. 300. — Ciampi, Notizie di artisti
ital. in Polonia 1830. — Bocchi-Cinelli,
Le belleue di Firenze p. 229. — T o n i n i,
Saotuario di SS. Annunziata di Firenxe p. 240.
— Ricci. Stor. dell' Architettnra in lulia III
8, M. — Vatari-MiUnesi. Vite VII 828;
Vin 391, «18, 620. — Vasari-Gott-
• chewski. VII Halbbd I 402. — Repert. f.
Ksiw. VIII 422. — G*z. d. B.WUt» 1910 I S03 ff.
— Arcb. itor. ital. XVT 35S. W. Bi*U.
Camillo, ein Maestro d'intaglin, der für den
Monte dei Paschi, den Nachfolger des Monte
di Pietä in Siena (gegründet 1478), die ersten
Wappen mit der Madonna ah Stempe! (1825)
in Holz schnitt, nach der Zeichnung des An-
tonio Gregori.
N. Mengoxzi in L'arte ant. Sen. II (1905)
p. 502. R. C.
Caaaflle da Gastet Dnrante, s. unter
GaiH, Ballista.
Ganill% PranciacOk a. CmS«.
Digitized by Go ,
Mantovano, i. CttftUi, Ca-
ff— «H» da N o r c i a, Maler in Perugta,
CBplliigt am 6. 9. 1642 aus der päpstlichen
Kam 90 Scodi für die Bemalong der voo
flCfls BIDIUldICD mhKWCB Kl X CB IIKIB VCwVDflr
lia RJUnM. H': A
Caa^Uo daUrbino u. sein Bndtr Bftt-
tiat^ a. tiater Gattig Battiata.
CtadK FraaeifcOk apan. Mdcr, f Ma-
drid 1671. Sohn dfs Florentiners Domenico
Camilo und der Clara Perez, die in zweiter
Ehe den Maler Pedro de laa Coevas heiratete,
diMM Scbnkr der Stkinim wrda. Mit 18
Jakm malte er S. Praaciaeo da Borja fBr
dcn Hochaltar des Professhauaes der Jesuiten
in Madrid und wurde, 26 Jahre alt, von Oli-
▼arez herangezogen, um im Schk)8 jSuenretiro
Pildniaar apeniacber Könige und Dantdlon-
fca Oidtodier Verwandlungen ausxnffihren.
Er bemalte auch die Statue des Cristo del
Per den von Manuel Pereyra in der Kirche El
Roaario zu Madrid und hat für die Kirchen
und Klöster in Madrid, Toledo, Alcalfc de
> Hcnares, Salamanca, Sc^^ovia, El Panlar usw.
zahlreiche Werke geschaffen, die heute nur
aocb zum geringatea Teil an ihrem Platze
Ceaa Beraiadei^ Diae. I
Vitaaa» Adle. II M. M. v. B.
Caada, Mathias, Stukkateur aus Graz,
fertigte 1661 Arbeiten für die Kirche zu
Maria-Zell.
J. Waatlcr. StaviMh. KaOailcs. 188». R. C
CnUa, Alooao a. acte Sohn Hiffuel,
spaa Kunststicker, die 1674 — 98, zum Teil in
Gemeinschaft mit Andr^ Ochandiano und
Simon de Aape ühr €k Kathedrale in Brnf»
Caan Bcriaadez, Diec I MO. — Riafio,
ladeitr. arts in Spatn M4. Af. v. B.
Camimde, Alexandre Franguis, iran-
xö$. Porträt- u. Historienmater, geb. in Paris
am Ii. 12. 1788, f m VeraaiHeaim Mai 1862.
, SddUer von L. David md lUriarfci Emag
1806 und 1807 Rompreise mit den Themen:
Röckkehr des verlorenen Sohnes und: The-
sena als Besieger des Minotauros. Seit 1818
beidndite er faat aUjährlich fia Anaatelltuiges
dm Sakn. Er endclaite die Motive an Mioen
HIatoricnbildcm meist dem Neuen Testamente
oder der heimatlichen Geschichte. Folgende
Pariser Kirchen bewahren Werke von »einer
Haad: Saiat-Etieniie du Mont (Fresko-Dar-
sldlnngen der VeiMadigung, Anbctong der
Kdntge, Heimsuchung Mariae u. Tod Mariae)
— Saint-MMard (Vermähltmg Mariae) —
Motre-Dame de Lorette (Tod der hl. Therese)
— Saint<Servaia et Saiat»Protaia CFreikcn
Adam ad Eva, Trafe Girfati) — Salnt-Ea-
stäche (Martyrium der hl. Agnes, Kopie nach
Domenichino) — St. -Nicolaa dea Oiampa
CFkidrt ndi Ägypten). AaBcrdem bcwaiirt
das Mua. zu Angers ein Bildnis der Dai^btne
Marie ThMat CharkMte; daa Moa. zu Bor-
deaux: Besuch der Königin im Kranken
hause nach den Julitagen 1880; das Mus. zu
Amiens: Tod Mariae ; das Mus. zu Besannen:
Reiterbildnis Karls X.; die Gal. zu VeraaiOea:
Einzug der französ. Truppen in Antwerpen
am 17. 7. 17M; Einnahme von Tyrus 1134,
sowie eine größere Reihe von Porträts, dar-
unter .die des Herzogs von Villeroy und des
Marquia de Courtenvaux; daa Mua. zu StraS-
bwv: Die Id. Martha. — Audi kamt man
von ihm eine Lithogfi^Ue nach HoT. Vcim*:
Gouvion Saint-Cyr.
Bellier-Anvray, Dkt. g6a., I. — B4>
raldi, Lea gnv. du 19« ■., 1886 IV. — Inv.
tta. d. Rieh, d'art. Pari«, mon. rel. I— III ; Prov.,
roon. civ. III u. V. — Kunstblatt 18M— S2, dm-
sim. — Gal. hiaL da Pilaia da Venailks, I84a
p. 36/7, 649. H. V.
Caflilaata, Giacomello, gen. Momgi^
tmrrß, Bildhaner dea 14. Jahrb. in Parm^
der ^kh neben einem jihichicItlK daitllMt te>
benden Maler Moreo C. urkundlich erwähnt
findet. Als Nachkomme dieser Künstler iat
auch ein Maler Michtle di Gtuffrtio C. WB
1460 in Parma nrfcandlicb aachwoiihir.
Zaai, EadeL aiatod. — Saarahelll-
ZaatL Macr. im Mus. aa Vtea«, iMC. I «. IL
— M. Lopes, Anhaata aUa Zaeca ela. Iteaal-
ItaM (iloscaa im-m p. «L - U CULiVaa;
r 1884 p. 81. JL
Camiaata, Giovanni da, Maler in Pavia,
schmückte 1468 die dortige Kirche S. Gia-
CMno di Cereda (im Pfarrsprengel Belgioioso)
nrit Freakomatereien, die in ihrem altertnm-
fidm Stile noch vSllig mriweinfluBt erachd*
nen von den reformierenden Tendenzen der
Foppa- Schule. Seine Signatur ist zu lesen
auf der Freskodarstellung der Madonna mit
dem CSvistaddade und dam NamemlieiÜiea
P. Moiraghi, Su I Pitt Ttiwfl, cp. II
(Paria, o. J.). G. N^aU.
CamiDel, französ. Tischler, fertigte das
Schrankwerk und die rcichgeschnitzte Wand-
bckleidung für das Archiv dea HMpiee 4a Ift
Cbarild in Lgron im Jahr« 1741-4B.
RMi. d*Art, ^tw. awawa. ehr. H 81t lt. C.
Caminhoa, Francois, brasilian, Architekt,
geb. 1888, Schüler der Ecole des B.-Arts in
Paria und von Louis Hippolyte Le Bas»
ebenda. Werke von ihm: daa Denkmal aar
Erinnerung an die Expedition nach Para-
guay in Rio-dc-Janeiro u. viele Privatbauten.
E. D e 1 • i r e, Lea Archltectes iUvn de l'icole
des B.-Arts 1907 p. 203. R. C.
Camino (Gxnino). Bildhauer in Ferrara,
der 1885 al^ mit einem Bildhauer Giovanni
gemeinsam an der Verschwörung gegen
Tommaso da Tortona, den Rat Niccolöa II.,
gen. Tl Zoppo, beteiligtf und 18W ali Qpfw
der Rache des Fürsten fiel.
L. Cittadella, Not Ferrar. p. «38. — G»».
daa B^Arta. 1881, II 181 i(k Qrmx), — G.
Grnyer. LTait fcmiaia 1 107. Jt C
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Camiao, Charles, franzSs. Maler ood
Miniaturist, geb. zu St. Etienne (Loire) am
4. 3. 1824, t in Paris 1888. Tätig in Bourg,
Lyon und seit etwa 1857 in Paris, Er machte
um 186a— 18Ö4 eine Reise nach Algier. C.
stellte von 1848 bis 1877 im Salon zu Lyon,
von 1857 bis zu si-incm Tode im Pari.ser Sa-
km aus. Seine Bilder haben meist algerische
Motive »mi Gegenstande und erschienen auf
beiden (genannten Ausstellungen. In Lyon
waren u. a. ausgestellt: Femme des Oasis du
Sud (1865), Le Sahara mauresque ( 1S55), Rue
d'Aiger (1857), Mosquee au bord de la mer
(UM), Souvenir d'Aiger (1865), Nait de Ra-
madan en Algerie (1868), Serenade devant la
tente du Caid (1869). Besonders im Pariser
Salon stellte dann C. scmc Bildnisminiaturcn
aus, von denen Bildnisse des Herrn und der
Frati Nadar (1881) genannt seien. SoldlC
Arbeiten befinden sich auch in den MuSCCIl
des Luxcmbourg und von St. Eticnnc.
Belller-Auvray, Dict. gen. 1882 u, Sappl.
— G««. d. B.-Arta, VIII 346; XI 155; 2»« pir.
II 15; XII 34; Sme pir. XIV (1895) 142 —
Chron. d. Arta 31. 3. 1888. — M*m. de la Loire
April 1888. A. Granger.
Caaiiao, Domingo del, Maler in Zara-
foxa in der Mitte des 17, Jahrh.
Cean Bermudez, Dioc. I 800. M. v. B.
CamiB«, Giuseppe, Landschaftsmaler, geb.
am 29. in. 1818 zu Turin, f rim 2B. 2. 1890 zu
Caluso bei Turin. Nach anderweitiger Tätig-
keit ging er zur Malerei über, war Schüler
von Bogliani und begann als Maler von Heili-
genbildern. Ein S. Vincenw) de' Paoli für die
Kirche von Rot I;;:n 'lunc und eine Via Crucis
für die Nonnen der Visitazione zu Turin
erinnem an diese Tätigkeit. Später ging er
zur Landschaftsmalerei über. Vor allem lagen
ihm Hochgebirgsbtlder mit dunkelblauem
Himmel, Gletscher, tiefe Wilder und weite
T&ler, gehüllt in Nebel. Er stellte in zahl-
reiciien Ausst. aus and schenkte der Galleria
Modema zu Turin, wo er seit 1864 als Pro-
fessor an der Akad. lehrte, 2 groBe Gemälde
„Wald" und „Abziehendes Gewitter" ; in der
Galleria dell' arte modema zu Florenz hän-
fen zwei Landschaften „Chiusena-Tal bei
Vico Canavese" und „Alpi Apuane". Auch
figürliche Gemälde (das Porträt von Vitto-
rio Emanucle im alten Parlamentspalast
zu Turin) lagen seiner Art wie die Mit-
wtrlcung an dön groBen Fresko von S. Mas-
stmo in Turin beweist, welches die Rückkehr
der durch den hl. Epiphanias befreiten Pie-
monteser Sklaven in die Heimat darstellt.
Auf der retrovektiven AusateUang in Turin
(18BB) waren 11 sekicr Werlos ausgestellt
De GnberaatK I>iB* disitt Arttat ttaL vKr.
188*. — CitlarL Sier. daH* arte eoniamp.
IM». — Stellst Pitt. • Seidi. In Piemwte.
IM f. — CrlcoiTMte artl TkOTWane. — Pt«-
rBceiai. Gttida dalle GaU. dl nnam UM. —
L'Aflis ifto p. 108. » H. A. Mfillaiv KMer
d. Gfgenw. — Alte e Steria UM p. W. G. B.
Camlne^ Reaj, fraazds. Msler und Zeich-
ner, geb. 185., t 1897; Schüler seines Vater«
Charles C. und Lequicns. £r stellte im Pa-
riser Salon aus (1879 Le Bassin de la VUhtte.
188*3 Porträtminiaturen). A, OlWHflf,
Camino, s. auch Comino.
Camiaoni, F r ancesco, Sinekatoru.Bild-
haoer. Arbeitet, gemeinsain mit Palmerino
AllegTucci, an den klassisch gehaltenen Reliefs
und Statuen in Ton für die Kirche S. Maria
della Piaggiola in Gubbio, seit 1647. Rest-
zahlung von 10 Scudi an C. 6. 6. 1669.
Gualandi, M«B.ns|. le beU« arti, Ser. III—
IV. — Laearelli, cSda 41 GobUop. 4S8.
W. B«m^
CtmlmtMt Aug., Knpfentcdier, von dem
man ein Brustbild des Grafen Michel (Dmi-
tnjewitsch) Buturlin in Ptmkticrmanier kenn^
bez.: Dessin^ d'apr^ Nature par Jean de
Maltaoff, ag£ de dooxe ans, i Fkxcaoe le
mof de Mai 1888.
Rowinskjr, Lea. lass. Ftortritatiche (1888"'
188«) I 455. — KoasOlatt 18S2 p. 40, 199. ff. V.
CamUgne, franzSs. Kupferstecher des 18.
Jahrh., stach in Moreau's le Jeune 1776 er-
schienener Folio-Serie „Monument du co-
stume" das Blatt „Le Pari gagne", und in
der auf 12* reduzierten Ausgabe der 12 er-
sten Nummern dieser I'^olge lie Plittcr ,4^s
Petits Parrains", „Lea Adicux" und „JLa
Dame du palais de la Reine". Alle 4 Blätter
sind mit C.s vollem Namen bezeichnet. Über
die verschiedenen Ausgaben dieser l'i* Serie
vgl. Port.ilis-Rt'-raldi. Le Blanc. Man. I
673) nennt noch als Arbeit „Le Retovr
du chasaear*, vielleicht auch nach llorcan.
Partalis-Btraldi, Les Grav. da 18m «.
I 866; m 175.
Caaunaeit, P i e t r c, film. Bildhauer, Mei-
ster in Gent 1687, wo er noch 1693 vor-
kommt.
V. d. H a e s h e n, Iji corpor. des peintrrs etc.
de Gand 1906 p. 84, ÖO (Anm.).
CammarsiiSb Giuseppe, Maler, geb. so
Sdacca (Prov. Girgcnti) 1788, t 1880 in Ne-
apel. Nachdem er in Neapel in ganz jungen
Jahren schon als Maler tätig gewesen war, '
kam er 1786 nach Rom mit emem kgl
Stipendium und blieb da 2 Jahre. Später war
er viel for den KSnig tSt{g, so bemalte er !■
Schloß von Caserta die Decke einer Galerie
mit d. Darstellung der Apotheose des Genius,
im Neapler SchloB das Hoftheater mit alle-
goriachen Figuren, die Kapelle mit srnibo-
tis^en Ssenen, in der Sala d. Cons%Ho von
ihm die „Vertreibung d. Türken aus Otranto"
und in den Galerien verschiedene Dekora-
tionsmalereien. In seinen unzähligen Ar-
beiten bdcundct skh C als ein geschtUter Oe>
korsteur, der zwar vieles nodi von der
Eleganz und der fröhlichen Farbengebung
der neapolitanischen Malerei des 18. Jahr-
hunderts behalten hat, aber olme Wahrhdts-
•bn und AosdnicksflUgkeit aMit. 1817
44«
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Cammanmo — Cammelyack
nalte C. für d. Teatro S. Carlo eine „Apo-
theosis der großen Dichter" und die „Glorien
der bourbonischen Dynastie in Neapel". Hi-
storische und allegorische Malereien von C.
noch in den Palästen der Hcrz(:)ge von Capua
u. S. Aotino und in vielen anderen vor-
nehmen Häusern zu Neapel. Auch als Por-
trätist war C. sehr produktiv. Die Kathe-
drale von Caserta besitzt von ihm ein „Abend-
mahl" in Fresko.
G. Taddci, Cenno «tor. d. R. Teatro S.
Carlo, N«9cl 1817 p. 24— S»7. — R. Colucci.
G. Cammarano in Albo art. napol. Neapel 1893
p. 17 — 24. — De Luca, Cenni necroL in Anaali
civili LI (1854) 106—108. — KapoU NobiliMima
X (1901) 8 u. 107. — L'Arte IMO p. 70. —
Rolf«, Geach. d. Malerei Neapels 1910 p 366
— Kit 4. Umn del ntr.. Floreiu 1911. G. Ceci.
flMllilllW. Michele. Maler, geb. 1848
in Neapel. In der Sctrale des ahmodüclieB
Gabr. SniirRiassi seit etwa 1864 zunächst zum
Landschafter ausgebildet, ging er unter dem
Einflüsse Pil. Palizsb o. Dom. Morellis schon
frühzeitig zur modem*naturaltstiadieil Fi*
gurenmalerei über, widmete sich, nadidcm er
1870 der Einnahme Roms durch König Victor
Emanuel betgewohnt hatte, hauptsächlich der
maleriadMn Verherrlichung zeitgenössischer
Kriegsszenen und gelangte damit alsbald zu
volkstümlichem Ruf, — so namentlich mit
dem 1872 in Mailand, 1873 in Wien äußerst
beifällig aufgenommenen Gemälde „Uoa ca-
rica di bemglieri die mnra di Roma" (jetst
in Schloß Capodimonte bei Neapel, von Gius.
De Sanctis in Kupferätzung vervielfältigt).
Als weitere ungemein temperamentvoll be-
lebte und kokiristisch kontrastreiche Schlach-
tenadiiMertingen Ca sind henrorxalieben die
1883 in Rom ausgestellte . RnttaRlia di San
Martino" und das 1890—95 im .'Vuf frage der
ital. Regierung auf Grund afrikanischer Lo-
Icalstudien gemalte Kokwsalbild .^a battaglia
di Dogali" (jetzt in der Galleria Naz. Mo-
derna zu Rom) Daneben pflejyte C, nach-
dem er schon 1H77 in der Ncapeler Kunstaus-
■tellung wie 1879 in L.ondon mit einem effekt-
voll realistitchen „Cavo di briganti' and 1878
in der Parber Weltaimiething mit einer per-
sönlich-impressionistlschen „Etade de jeune
fille" den Beifall der Kritik geemtet hatte,
mit gleich starkem kompositorischen u. kolo-
ristischen Können auch die veriatiaclie Genre-
and Landschaftsmalerei. Besondere Bewan-
dcrunK fand in der venezianisclifn Kunst-
ausstellung 1887 seine mit brutaler Energie
hcruntergemalte, von düsterer Lebenswahr-
heit erfüllte Osteria-Tragödie „Uru partita
a bri.scola", in t^er römischen Kunstausstel-
lung IWO- seine ebenso schlirbtfarbige wie
Stimmungsvolle Herbstlandschaft mit der Fi-
gur eines „Caecialore'' (jetzt in der Galleria
Nar Modema zu Rom). Seit 1902 leitet C.
als Nachfolger Dom. Morellis den Malunter-
ffklit im Iitümo di Belle ArtI in NetpeL
Martini, La II. E«poaix. Naz. in Milano
1872 VIII :<7. - Gai. d. B.-Art« 1873 II 212;
1878 II 4Ü4. — Giom. Artiitico 1874 p. 27 f. —
The Art Joum. 1679 p. 141. — Illuitrar. lUl.
1883 II 91. — L'Arte (di Firenze) 1884 p. 50 f.
— K»tchron. 1884 p. 75. — Kunst f. Alle 1887
p. 266. — De Gubernatis, Dizion. d. Art.
Ital. viY. (1»89) — La racca-Ronchi, Ct-
&crta e le sue Reali Delizie (1897) p. 117. — A.
R. Willard, Hist. of Mod. lul. Art (1902)
p. 386 f. — L. C i 1 1 a r i, Stor. d. Arte contemp.
ital. (1»09) p, 374 f. L. CiUlari.
AgOfltinob ne^olit Maler,
der ISOl einen S. Pranccsoo und 1607 cm Ma-
donnenbild malte.
G. C e c i in Arte e Storia 1910 p, 107. R. C.
Cammaa, A., französ. Miniaturmaler Vtt
1800^ in dtf ^-""'—'g A. Jaffi^ambnrg war
cto TOllbcs. Btld Ca, Junge Pm km Negligi.
nach J.-B. J. Augustin (1759—1832).
Verkauftkat. SammL A. Jaff« (J. M. Heberle-
Köln) 1905 p. 40. R. C.
Camwib Guillanmc!, fraazfie. Maler und
Arddteltt, geb. Anfang dea 18. Jalirli. in An-
gers, führte von 1750 — 60 die Fassade des
Kapitols (Rathaus) zu Toulouse aus. Seine
Büste steht im Museum zu Toulouse.
Banchal, Dkt dea Arekit. fraa«. — Bai«
lier-Auvrajr, DIet fte. SappL Jt C.
Cammas, Lambert Fran^ois The-
rese, traiizos. Maler und Architekt, geb. am
12. 11. 1743 in Toulouse, f am 30. 1. 1804
ebenda, Schüler »eines Vaters GuiUaume C
und von Antobe Rivale dem er 1778 im Amte
als Stadtbai:mristrT von Totilouse nachfolgte.
Von ihm stammen viele Restaunerungspläne
für Kirchen dieser Stadt, von denen nur Ar-
beiten an S. Pierre, ehanaliger Kartbiuaer-
kirehe, auBgefGhrt worden, a. zwar am Altar
und an der Kuppel, die er auch ausmalte. Von
Gemälden sind erhalten im Museum von Tou-
louse, eine Allegorie, Louis XVI rappelant les
Parlaments esiüa aoua le rigne pr&idcnt, auf
das er 1786 den eralen Preis der Akademie in
Toulouse erhielt, und eine hl. Jungfrau er-
scheint dem hl. Bruno. 1768 wurde er Pro-
fessor an der Kunstschule seiner Vaterstadt,
1770 Mitglied der Akademie S. Luca in Rom.
Lane«^ Dlet d. archit. I. — Baucbal, Dict.
d. aiddl. faanc. — M i • s i r i n i, Accad. di S.
Luca % 464. — Bellier-Auvray, Dict
g^. und Suppl. — G u i b a 1, Not. luocr. sur. L.
F. T. Cammaa Toulouse 18S8 L d. M&n. de
l'Aead. Imper. des scienoe* de T. (M pag.). R. C.
Caanw, Jean-Baptist e, Portritnaler
in Paris, geb. in Nantes, Schüler von Bou-
guereau und T. Robert-Fleury, stellt seit 1887
im Salon der Soc. d. Art. fran^. aus.
£. Maillard, L'Art i Naataa a« 19« •.. 65.
Cammei, de', s. Compagnt, Domenlca
Cammell, Bernard E., Porträtmaler in
London, stellte 1888—88 in der Royal Acad.
daselbst aus.
Graves, Roy. Acad. Exhit»., 1906 1. H. V
Cammelynck, Jean, fläm. BiMhauer, mai*
Belta IBM drei Alabasterfiguren ak Stätten
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der Balustrade am Tabernakel im Chor der
Kirche Saint Sauveur in Brügge.
Ed. Marchai, UScalpt. BtlfM UM 9. 307.
X. C,
t, Jobst, 9. Conurtr.
Jacob, Formschoeider a.
Drucker aus Mainz. Manche halten ihn auch
tu den Verfasser von einigen in seinem
Verlage erschienenen Otcnetzungen und lite-
rarischen Umarbeitungen. 1528 war er in
Hagenau bei dem Buchdrucker W. Seltz be-
^chütigt. 1580 kaufte er in StraBburg das
DmckgadaiA det Chriatiaa Efenolff, dM
Cr Um jwao IUI uuuTwB. >hhiiii cniB uuwr*
barger Wohnung befand sich in der Frei-
Irargergasse, später wohnte er in der groflen
Stadelgasse. In Straiburg gab er eine groBe
Amhl Tnf^irtftitfhfT md iiatnrwisscoscbaft-
«« « — »■ » «. - — ^— • — - « « «
imer ff um iriwb^ ■nMraein Tencnwneiw
gegen den Papst und den Katholizismus pole-
misierende Schriften, endlich überaetztmgen
tmd Volksbücher in deatscher Sprache. Die
letzteren riod meiit illustriert. Er selbst nennt
dch n^'^Bi Sclmridti** md Mif üIiwih Bob*
schnitte des 1684 in sebiem Verlage erschie-
nenen „SaUttstius, Chrtmika von dem Rö-
inischen Bundtschuch, ^''f— ^ oder Empö-
nmg durch L. Catilinam aagestifft" (B1.V>)
findet sich auch seine Signatur, c. Wahr»
scheinlich ist aber nur die, oft sf.hr reizvolle,
an Federzeichnungsmanier erinnemde, Holz-
schnittansfüh rung von ihm. Die Voraeich-
nungen zu den Büchcrillustrationen, die in
den ersten 6 Jahren scmer Druckertätigkeit
erschienen, hat zum Teil Hans Weiditz
geliderti die Holxachnitte seiner sp&texen
Dradw (<. B. de« JCftedWhudi* ywi 1BI8
und von ,,Brant's NarrenschiflF" von 154Ö)
hat ein anderer, unbekannter Meister ent-
worfen.
Heller, G««ch. der Holruchneidckit p. 138.
— .N agier, Kstlerlcx, II 30«. — Naumanns
Archi» II 135 (W i e c h ra 4 n n - K a d o w). —
Serapcom XII .'^06, 10 (Sota mann) und
XXIII 90 u. 117 (Wagner). — Gnilmard,
Maitrcs omemui. 362.24. — L e B 1 ■ n c. Man.
I 573. — Na gl er, Mon. I 21«5 u, »894. —
Zarncke, «rants Narrenachiff CXXXVIII. —
Goedcke, Gengenbach 6fiO ff. — B. Wetsel,
Cammerlander und Viclfelrt. Brrlin 1891. —
Heitz u. Barack, EUäss. Büchermarken
S. XXI, XXX u. Tafel XXIV 1. — Heltt,
Formsclineidcrarbeitcn des 16. u. 17. Jahrh. N.
F. Tafel LXXXVIII 1. - Goedeke. Grandr.
f. Gesch. d. deutschen DIchtwiiL 2. Aufl., II 316.
- Röttingtr, Bnt Wwib, StraBb 1904
p. 10«, 87. L. Batr.
CmnMAair (Cammermayer), Simon,
Ofnimentzeichner des 17. Jahrb., gab bei
Pttttl Fürst in Nürnberg heraus: „Neues
7ierrathcn Buch . . Tnventirt und herfür-
gegcbcn durch Simon Cammermeir" (Altare,
Tabernakel und Epitqihien) sowie 1678 „Voo
den Fünft OrdnuQgen der Seulen" (Vorwort
mm, Simon Cammermayer, Stecher Wilh.
Pfum).
Kat. der Berliner OmameQt<t.-SanunL 1894
No t». 1021.
CsMKflU, de IIa, s. CamäHam.
Cumulmu, An^nttt, rhlMhclirr Ibhr»
geb. TU Straßburg am 10. 7. 1878, Scböler
der Kimstgewerbeschulen in Karlsruhe und
Strasburg, wirkt als Lehrer an der KnMt>
gewerbeadmk zu Strasburg. Sein S^oial-
gcbkt ist dl* ddcorative dundera. bd der
er stilisierte Motive der Flora und Fauna u.
elsässische Landschaften verwendet (Andtfat
voo Strasburg voo Oberhaasbergen, StraB«
botb L» Falatia), die tUm rhrinitdiw Sa-
gen erziUt (Lesende von NMtdi; R6hm
Tdcbterschule, StraBburg) oder b Verbindtmf
mit Paul Braonagel die VoIkstTpen des ElsaB
schildert (Der Rekrut, Der Orden, Der
Fiaclier, Auf der Ghauasee, Fischer im Win-
ter, Paris Sak» de la Soc. nat. IMT).
Neuerdings macht C. auch farbige Gläser
für Zimmereinrichtungen und Lichtreklamen.
Er war auf der GleeBrtleieiensatellapg in
Karlsruhe vertreten, und errang auf den Aus-
stellungen zu Turin 1902, St. Louis 1901^
Dresden 1906 Auszeichnungen Npl>en seinem
Hauptgebiet pflegt C auch die Aquarelimalcrd
Die Shdatande I (IMSm D) Befk T> Ml
V (190S) •. — DMhat.btfehiklMt. — Mk>
ftM 2« la. a sMi 0*0 IM). - AMit«M.
Kafut etaetanw ntasMt V Cl— 4t; VI 4(-tt;
Vin T. IX Andri OMk,
Canunuccini, s. Camucdni.
Camocdo, Giovanni Fraacesco^ itaL
Kupfersikh-Vcrkgcr, tilif in Venedif vm
1800—79; dessen Adreeee anf einer Reibe waa
Stichen, besonders nach Tizian, von Darstel-
lungen von Ortlichkeiten und Srhlachtfi^ sa
ktcn ist. Ob C. .selber Kqptotledier ge-
wesen sei, ist f ragttdi.
Heiaecken. Diet HI-MI. — L« Blanc
Mao. I 573. F. IC
Camogli (Camc^i), Stefano, Frucht-
und Stillcbcnmalcr, um 1690 in Genua tätig.
Die Figuren in seinen Bildern liefi er sich
von setnem Schwager Domeoico Piola (1888
bis 1708) malen.
Soprani-Ratti, Vite de' pttt. Geoov.
(1769) II 31.
CamogH, s. auch damit verb. Vomamt».
Camoln, Charles, Ifaler der jüngsten
französischen Schule, der etwa in der Art
des Matisse arbeitet und Einflüsse von Ct-
zanne erfahren hat. Er hat in Spanien und
SüdfrankrekJi Studien gemacht Seine Bikler
(LMdichaften, Portri«*, Stilleben) ersdicinen
u. a. auf den Auiitdlimgen des Salon d'Au-
tomne in Paris (190B) und des Mihfchener
Kunstvereins (1907) sowie in mehreren Pa-
riser und Berliner Kunsthandlungen (z. B.
Schntte, Berlin 1607). Eine „Küstenland-
schaf t* im Besitz von Frau Sophie Gerhardt
war 1911 in Bonn im Städtischen Museum
Gacette des Beaux-Art« IW» II 3T7, 378.
— Chron. d« Art« 1904 p. 119. 10O6 p. 147. —
2911. Z. v,'m'.
CUMtotli, Joha, Sdmdxer Architekt, gA.
1847 zu Genf, t wn 81. 7. 1894 ebenda, von
bescheidener Herkunft arbeitete er sich durch
Fleiß in Paris zur Künstlerschaft empor. Von
Minen Bauten «od Eotwürieo, <krea Voll*
cndittf Min fvBIiM ^^odl m»Amii»^ Micn
nannt, die unvollendete Arvekaserne in Plain-
palais (Vorstadt von Genf), neue Post an d.
MontblancstraBe, Umbau dts Schlosses Roth-
wliild in Pregnr» <Ue >Victom HaU" (Sttftuac
dM colli Konmtt Bnrton), Fttoe fSr dM
Kunstmuseum in Genf, preisgekrönter Ent-
wurf für Landesausstelhingsgebiude (1896),
weht primiierter, aber angekaufter Entwurf
fir EnfdtannpibM dM Eidgenöeaiidwtt
Putanwnts- und Verwaltungagebiodea in
Bern (1885) gemeinsam mit seinem Bruder
Marc C. (geb. 1857, Schüler der Ecole des
B.-ArU 1880).
Singer, Kadcrlex. — Katchron. XX 019. —
Kit f. All« IX 1^4. — E.Delaire, Lea Archi-
taet tUifm etc. 1907. — L'Ait et lea Artist« Xll
(modi) ST ff. JL c.
Canuevyt, Jacques Marie Omer,
franzöa. Maler, geb. in Lectourc, Schüler von
Bonnat, Maignan und Cormon, stellt s( [ne
Landschaft»- und Figcrenbilder, deren Vor-
wurf Mmeiat Hollaad oder Spanien entnom*
men ist, seit 1807 in Salon (Soe. d. Artiit
franc-) aus.
Cat. de l'expos. die. d. kada ISOOb — Salon-
kataloge (1905 Abb.). R. C.
Camee, Dekoraliomnialer, wohl Spanier, der
bei den ITiiiiligiiiiBiii der Känigin Ifaria-
TbMM V. Pratdtrdch, Infntln Spanien,
Gattin Ludwigs XIV. (1688) und der Königin
V. Spanien (1689) in Notre-Dame zu Paris
dekorative Arbeiten lieferte.
Nmit. Aitk. da l'art frao«. 8aM Ut. II. 18M
p. 110^ m US; m 1W7 p. 138. JL C.
Cawowaa», Maler an der Teppichmanufak-
tur in ßeauvais seit 1777, Nachfolger des
Jean Jos Du Möns.
Guiffrcy, Hist. de U Up., 1886.
CamouMa, Pierre, französ. Bildteppicb-
wirker (Basselisse), der 1716 mit seinen eben-
falls als (jobelinwirlcer tätigen Söhnen Pran-
(ois und Philippt nudi St FManbnqr be-
rufen wurde.
Gdriaet hist 185« p. 188 ff. — Duasianx,
Lm ait. Iiaafi. 4 \'4l^^ 187S p. ISl, n. 8.
Camp, C a m i 11 e J. B. van, belg. Maler,
geb. 1834 zu Tongres, f i™ November 1801
zu Montreux (Schweiz), Schüler von Navez
tmd Louis Huard, gdiöcte zu dem Kreb der
Netterer in der belgbcItcH Kunst und stand in
seinen eleganten Frauenbildcm unter dem
EinfiuB der Franzosen u. von Fdicien Rods;
doch fehlte seinen Werken, wie jede Kritik
hervorhebt, der nötige FleiS, um wirklich Gutes
zn leisten. Er tteHle wf allen grSfcwn An^
stellimgcn Belgiens und auch im Auslande aus
wie im Salon von Antwerpen (1878), Ex-
position triennale, Brüssel (1876), Intematio-
nak Kstansat. Berlin 18y (Gcmiljte Boddiip-
disfl). Sm Ifarfa nodarne da Paluliiia zu
Brüssel besitzt ein Werk von ihm „Marie de
Bourgogne bless^e i la chasse" (1878). Außer-
dem erwähnenswert : DefiM des drapeaux i !•
oa^bration du Cinquantanatn de l'Indipen-
danoe nationale. Cunp ist «ndi als Radierer
und Illustrator hervorgetreten, so als Mi|>
arbciter der lUustrated London News.
Hippert u. Linnig, P.-Gr. 1879X120-128.
— N a g 1 e r, Mono^r. V. — Av. Wuribach,
Niederl. Kttlerlex. I. — Lemonnier, Ecole
BelKC. p. 41, 122, ISS. — G»z. des B.-Arts 2. Pir.
VIII 257 ; XII 348 : XX 202, 200, 3. P«r. IX 81
(Nekro!.). — Joum. d. B.-Arta 1878 p. 131; 1883
p. 4». 109. — Cat d. Maafo mod. d. Peiat., Bm»-
sei 1908 p. 70. — Cst. da l'&9> de I'An bei««,
BnisMl 1905 (alt Biogr.). — lotenat Ksuuast
Bertin 1891. R. C.
Camp, Fran^ois ran, war 1M0 Dofcn
der St. Lukaagilde zu Mecheln
Nee ff«, HUt d. la peint. de Malines 1 45,
460,
Camp, Jan, holländ. Maler, war 1611 Schü-
ler von Paulus Moreelse in Utrecht Ein Still-
leben von ihm in bollindischem Privatbea^
Mullar, SdUUsnvatccQigingcn S. St.
B. W. Hott.
Camp, Joseph du, Bfldhauer, geb. in
Alost in Flandern, lebte in Piris 1872 — 89,
wo er 1672 Mitglied der Akademie St. Lukas
und 1680 französiscber Untertan wurde.
K«m« uttiT. dea aila XUI SSO. ~ Nour. Anh.
d« r«ft ima«. 18TS. Sms sie. II HS: Jt C
Camp, de, s. D«eamf.
Camp, s. auch Camptn, Kamp u. Kampen.
Campa, Juan, Maler, der 1S82 GlasfenaMr
in der Kathedrale ran Toledo aaafihrte.
Caan Bermudet, Dieb I SOS. M. v. B.
CAmpagna, C e r o 1 a m o, Bildhauer und
Architekt, geb. 1&49 oder 1660 zu Verona
im Kirchspiele S. Marco (laut Atugrafe-An-
gaben ran 16S6 u. 1667), — in Venedig noch
am Leben Ende 1686; Sohn eines Matteo C.
und seiner Gattin Maddalena dei Morandi,
seit 1566 Lehrling des Bildhauers OaneM
Cattaneo, der damals zur Ansfdhfiuig dM
Fregosi-Grahmales in S. Anastasia in Verona
weilte. In Venedig begegnen wir ihm zum
ersten Male 1571 ; und zwar sollte er hier
auf Vorschlag des Franc Saaaoviao mit sei-
nem Veroneaer Lefameisler an der Bcfot-
achtung von Jac. Sansovinos Broozetür im
Presbytcrium von S. Marco teilnehmen; sei-
nes I.chrvcrhältnissea zu Cattaneo und seiner
Jugend wegen wurde er jedoch au dieMr
jacuTBi siauuigWMWiJi i hm isawm neac xugeraa*
sen. Seine früheste Arbeit ist die 1672 nach
Oittaneos ModelUkizze gemeifielte sitzende
Bildniafignr dM Dogan Leonardo Loradan an
445
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dcst«n Grabmal in SS. Giovanni e Paoio zu
Venedig, da Bädwok voo korrekter For>
OMbduiiidlnng* aber gmiinm Ausdnidng»-
Inlt Nocii xa denaMlbea Jahre ging er alt
Gehilfe Cattaneos mit nach Padua und über-
nahm dann nach dem Tode seines Lchrmei-
aten (IBR) die Vollendung der von diesem
begonnenen Bildbauerarbeiten für die Anto-
nius-Kapelle des Santo zu Padua, für die er
das letzte n - h fef,le;.de Marmorrelicf (das
dritte in der Reihe, darstellend die Aufer-
wtdtmtg des Jünglings von Lissabon durch
den M. Antonius) nach Cattaneos Abbozzo in
Marmor ausführte (vollendet 1677). Nach
Venedig zurückgekehrt, meiBelte er 1578 die
Statue der hl. Joatina über dem Giebdpor-
ttte 4c8 (lortlgeB Anenalei und f&r cne be>
nachbarte kleine Madonnenkirche die seit de-
ren Abbruch (180S) in S. Maria della Mi-
sericordia aulgestente Gruppe der thronenden
MadoBM mit dem atchend daiieiteUten
CtriatMifciiHie. Audi modellierte er damids
die allegorischen Figuren der Beredsamkeit,
der Wachsamkeit und der Leutseligkeit zur
Bekrönung dner der Türumrahmui^en in
d. Sala delle quattro porte des Dogenpalastcs.
Unter der Leitung des Architettten Ce«.
Franco arbeitete er 1679 am bildnerischen
Dekor des Altar cborea und des Hocbaltares
hü Santo an Fkdiia md gleicliiciüi lieferte
er verschiedene Bildhauerarbeiten für den
Palazzo dei Capodilista im benachbarten Mnn-
tecchio, wo er damals mit dem Maler Ant.
Vaaailacdii, gen. AUenae, in freundachafti.
uezicnangcn trat, nacn eineiiiem Kurzem
Aufenthalt in Venedig, wo er 1580 seine erste
Gattin Lucia durch den Tod am Kindbett-
ieber Wlor, arbeitete er wiederum mit Ces.
FnuMo an dem lekhen Tabernakel iür den
Sakramentaaltar im Santo zo Padtia. Nach
dessen Vollendung kehrte er dann für immer
nach Venedig zurück und errichtete hier zu-
nlchst den grofiartig koaaipicrten und präch-
tig durchgebildeten Altaraufbau der Cap-
pella del Rosario in SS. Giovanni e Paolo,
für den er u. a. auch die Statuen der hl. Rosa
tmd des hL Thomas von A4utno — xwei set-
ner besten Bildwerke ~ anafOhrte, wihrend
AlesB. Vitton'?, für denselben Altar gleiclizei-
tig die Statuen der Heil. Dominicus u. Justina
meiBelte (sämtlich arg beschädigt durch den
Kiichenbrand von 1892). För S. Sebastiane
modellierte C. 1801 die 4 trefFlidien Stock»
figuren in den Ecken des oberen Chcrbaues
dieser Kirche u. in den nächstfolgenden Jah-
ren entwarf er den reichen Kamin der Sala
del Collegio im Dogenpalaste, für die er
auBerdem auch den Stuckdekor modellierte
und die jenen Kamin flankierenden Statuen
des Herloiles und des Merkur meifielte. Um
1B87 arbeitete er an einer Reihe von Statuen
iBr die Scoola Grande di S. Rocco^ vnd zwar
an der Altarstatue des hL Rochus im Erd-
geschoBsaale und an denjenigen Johaimes das
Tiufers und des U. Scbanäan im Obeia^
schoBsaile weitere HeOigenalatwa VSäbm
unvollendet), sowie an 2 Marmorengeln für
d. Hochaltar-Tabernakel der jetzt nicht mehr
existierenden Kirche S. Maria delle VerginL
Einen besonders reidien und ehrenvollen An-
teil an statuarischen Arbeiten hatte er so-
dann für den NcDb iu der Libreria di S.
Marco zu li^em, deren Bauleittmg nach Jac.
Sansovtoos Tod Simone Sorella übernommen
hatte; so meiBelte er 1587 fünf Viktorien für
die Bogcnzwickel über den Fenstern des jo-
nischen Obergeschosses dieses Prachtbaues u.
1588—81 iör dessen Attika die Statuen des
Jnpiler, des Uats, der Vcoos, der Juno, der
Pomona, des Pluto, des Proteus und ver-
mutlich auch diejenige des Apollo (mit Ca
Venus an der Molo-Front des Libreria-Pa-
lastes anfgeatellt). Vco den übrigen Libreria^
BiMhaneni mrterseheidet er sieb in allen die»
sen Standbildern höchst vorteilhaft durch
seine treffliche Kenntnis des nackten mensch-
lichen Körpers und durch seine dekorative
Gestaltungsgabe. Nach 1681 schuf er auch
einen der beiden steinernen Giganten des
Zecca-Portales, mit dem er denjenigen seines
Mitarbeiters Tiziaoo Aspetti ItänstkriaGb weit
ttwrtnrf. Sehr sdiwadi sind dagieBcn seine
4 Hochreüeffiffuren der Maria, des Verkün-
digungscngels und der Heil. Marcus u. Theo-
dor an den Bogenflanken der 1591 vollendeten
Rialto-Brücke. Bitteres Leid ventrsadtte ilm
der im Wahntitta begangene Selbstmord sei-
nes Freundes Francesco da Ponte il Gk>-
vane (Bassano, t 8- 7. 1593 in Venedig), für
dessen Grabmal in S. Francesco zu Bassano
er damals die jctat im dortigen Musco Ct-
vioo anfbewahrte Bildniibflste dieses ongföek-
lichen Malers meiBelte. Ebenfalls noch 1591
erhielt er durch Ant. Vassilacchis Empfeh-
lung den Auftrsg auf den Hoehaharbau in
S. GiorKto Maggiorc, den er unter Beihilfe
seines aucli sonst noch mit ihm gemeinsam
beschäftigten Bruders Giuseppe C. nach dem
Entwtirfe VassiiaccMa 1098 vollcodctc^ ein
originelles) pittoredc wirkendes PrvnlBtSck;,
d^s nicht nur durch seine kostbare Marmor-
bekleidung, sondern vor allem auch durch
seine in wundervoller Gußtechnik ausgeführ-
ten, in der ModeUierwig freilich nidit be-
sonders korrdrten Bretten den Besdtaoer
fesselt; die Marmorschranken dieses Altares,
an deren Ausführung C gleichfalls beteiligt
war, wurden erst 1616 vdlendet Als beson-
ders glänzend gelungenes BronzeguBwerk prä-
sentiert iich sodann der Kruzifixus auf dem
(1679 im Bari_K:kstil umgebauten) Hochaltare
der Redentorekircbe auf der Giudecca. für
den iteaer Kfinstler anBerdem noch die weni-
ger bedentenden Bronaestataen der Heil.
44<
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Campagna
llarciM and Frandtcu» lieferte; für die Fas-
nde derwlben Kj'idie ioll er MkUcaKdi im
noch die beiden wenig erfreulichen Nischen-
statuen gemeifielt haben. — Für die Fnri-
Kifdtt modellierte er 16Sß die weit elcgan-
imm, ym Bald. Stella gdowcnrn Broose-
itatncttcit des liL Aaterim nd der „M uwiw>
tudo" über den Weihwasierbecken zu beiden
Seiten des Hauptportalcs und wiederum für
S. Giorgio Maggiore 1&06 die dann von ihm
in Veroneaer Stein gemciSeltc Ahuimnie
der Madonna mit dem Chrtetodcindt «nd 4
Engeln, ein von hohem technischen Können
zeugendes, aber wenig autdruckavoUes and
bereits ziemlich manieriertes Bildwerk. Fär
den CamiMnile der letzteren Kirdie loH C.
übrigens auch den bekrönenden Bronaecngel
modelliert haben. In der von Aless. Vittoria
fllit Stuckdekoratioaen versehenen Sakra-
nottskapelle der Kirche S. Giuliano schuf
er den die Hinterwand dieser Kipelle ab-
schlieBenden Altaraafbau, ein in udlitektoni-
scher und ornamentaler Hinsicht ziemlich
manieriertes Dekorationsstück mit barocker,
anf dne korinthische Siulenstellung aufge-
■i'-tztrr, mehrfach gebrochener Giebelbekrö-
nung; das bildnerische Hauptstück dieses
Altares, das marmorne Halbnmdrelicf mit der
Darstettnng des von 2 Engeln gestützten
LddnUHM QuM im trotz seiner dem dama.
ligcn Zeitgeschmacke entsprechenden Manie-
riertheit von trefflicher Gesamtwirkung und
zeugt wiederum von C.s hervorragender Ge-
wandtheit in der Behandlung des nackten
nMuehKehcB KArpera, wihrnd dasegen die
zu beiden Seiten des Altarea aufge«tellten
Bronzefiguren eine ziemlich mittelmiüige
Qualität repräsentieren. Besser als diese
Icutercn Bronacn stod die beiden ebenfalls
itt Branae gegossenen KanddäMT^Engeli
die man jetzt auf der Balustrade des dritten
Altares im rechten Seitenschiff der Car-
mine-Kirche aufgestellt sieht. — Für die
hentige JemitcnkirdN entwarf C du Grab-
mal des Dogen Fasquale Gcogm (t UM),
einen Compositsäulen - Aufbau von guter
Masscngliederung und Linienwirkung, der
— abgesehen von dem wenig glücklichen
FnnMndekor des nütUeren Inteilnlanuiiwns
— andi im dekorativen Belwet* nnd na-
mentlich in den Schmi:cktrophäcn dem Auge
künstlerisch wertvolle Eindrücke bietet; vor-
sägliche Bildhauerarbeit ist der Kopf des
ruhend dargestellten Dogeo^ Ctwat icfawer-
filtig wirkt dagegen die Gewandbdttndlung.
— Das höchst bcnthtenswerte Hauptwerk un-
seres Künstlers ist und bleibt jedenfalls das
Bronzestandbild des hl. Antonius auf dem Al-
Ure der Goldschmiedezunft in S. Giacomo di
Rialto, ein GuBwerk, das offensicfitlich unter
dem wohltätigen Einflüsse der nahe benach-
barten Bronzefigur von der Hand des Ales*.
VÜtoria cotstandcB hUi aodi dis fibtigai
Bronzen und cbcato die delsorattvcn Deteüs
des gffnMinHii Allaica sind wohlgeltmgen. —
Für S. Maria dei Miracoli entwarf C «an
1602 die später wieder abgebrochenen kleinen
Altäre der Heil. Franciscus und Qara, deren
aichtMagcfide Stendhilder jetzt in der Sa-
kriüei jener Kirdie asfbewdirt werdai^ wih-
rend die erhalten gebliebenen clcg.inten Ar-
chitekturteile beider Altire in das Museo Ci-
vieo übergeführt wurden. — Für Scamozzis
groSes Grabmal dm Dogen Marino Grimani
(t 1606) nnd tenier Getnidilin in S. Giuseppe
schuf C. die freilich nicht zu seinen besten
Arbeiten aählenden mannigfaltigen Bronzen
und Manmntatuent — für das Grabmal des
Prokoralon Andrea Dolfin und seiner Ge-
mahlin Bcnedetta Pisani in S. Salvatore die
Bildnisbüsten dieses Ehepaares; die wenig be-
deutende Madoonengruppe auf dem Dolfino-
Altare der letztgenannten Kirche ist lielier-
lieh nur von Werkstattgehilfen Cj ausge-
führt. Weit sorgfältiger durchgebildet und
künstleriscfi wertvoller als alle diese letz-
teren Arbeiten ist das romanisierende Stand-
bild des Herzogs Federico da Montefeltn^
das C. für eine bis dahin leer gebliebene
Renaissance-Nische im Treppenhaose des
Herzogspalastes ZU Urbino meißelte (in Auf-
trag gegeben April 1004, aufgestellt Umi;
für ^ Grabmiler des Federfc» tmd des Gni-
dobaldo r!a Montefeltro in S. Brraardino fu-
ori le inura zu Urbino lieferte er außerdem
im Auftrage des Herzogs Francesco Ma-
ria II. von Urbino die Bildnisbüsten jener
beidtH MoBlefcItro» Wicdenun efaNU kSb-
nen und mächtigen Hochaltaraufbau entwarf
er 1616—18 für S. Lorenzo in Venedig ; unter
den Statuen dieses Altarwerkes sind nament-
lich diejenigen der Heil Lanrentius nnd Se-
bastian liei vof zuhcben. Fflr den HodiaUar
von S. Tomaso lieferte er 1618 die zu beiden
Seiten desselben aufgestellten Statuen der
Apostel Thomas und Petrus; beide sind
^eich anderen Biklwerken Ca mit diwca Na-
menszug signiert, trotzdem aber ziemlich ge-
ringwertig in der Durchbildung, insbesondere
der Extremitäten. C.s letzte Arbeit war das
Modell zu einem Denkmale für den Frate
Paolo Sarpi (t iOtt)^ dm twtr den Beifall
der zeitgenössisdwa KmiilliMmt Uni, ans
politischen Ursachen jadodi nie nr An^
föhrung gelangte.
AiKh Ar seine VatersUuft Verona hat C
verschiedene beadttenawcrte Bildwcrka ge-
schaffen : so für die Pastade des Palazao dei
Consiglio die jetzt zu beiden Seiten des Por-
tales unter dem Frontportikus aufgestellten
BronzefigvrCtt der Maria und des Verkündi-
gungaengels, — für die Casa dei Mercsnti
(jetzt Handelskammer), die später an die Fas-
sade eines der Kapitelhäuser am Domplatz
versetzte Madonnengruppe. Für die Villa der
Conti Veriti (felat Villa dei GramO in S.
447
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Pietro di I.avagno bei Verona melBelte er
die noch jetzt daselbst vorband. Gruppe des
Herkakft im Kampfe mit Antacua. Weitere
ddtowdhra ArMten Cs tnd idner Werk-
statt (Kamine Bronzen etc.) sind in großer
Anzahl in verschiedenen Patrizierpalästen Ve<
nedigs und der venezianiieliai Pcitlinidpiio>
vias crbahcn ^Uiebcn.
Aagaben flbcr Ort and Jahr de» Todei Ca
tind uns nicht überliefert. Direkte Nach-
richten über den Künstler fehlen bereits seit
1088. Im Totenbacfae von S. Samuele zu
Vowdif fand Tuaamk Modam äbcr den Tod
der obwigfiianBten cntan Gattin Cjb and
über das Hinsterben mehrerer Kinder aus sei-
ner zweiten Ehe (mit Laura Rt^eri). Aua
dem von mir auigefundcaa and bisher 00-
varölkittUclitca, tiicahindig ntd^Aaatn
TcManwnte aciacs Binden oad Werfcatattge-
hilfen Gitueppt C. vom 8. 6. 1619 geht her-
vor, daB Gerolamo damals mit eben diesem
Bruder „in fratema" hauste im Kirchapiele
S. Silvestro zu Venedig. Später siedelte Giu-
seppe C. in das Kirchspiel S. Gregorio über,
wo er am 1. oder 8. Nov. 1326 f- oua
in dem besagten Testamente des letzteren
keinerlei Abänderungen oder Nachträge hiB>
sichtlich der dort seinem Bruder Gerolamo
C, seiner Schwester Angela C. und den Nef-
fen Campagci und Francesco C. (vcnnutlich
Söboen de» Gerolanio CO teaticrtcn NachlaS-
gBltr yfimert* »tuS, tot woU ab aicher an-
aunehmen, da£ Gerolamo C. seinen Bruder
Giuseppe überlebte. Übrigens findet sich in
Giuseppes Testament auch ein Eintrag über
«ta kkiaea Legat wgnmtni eines Sohnes sei-
aci ocrent vcmonicnen s. nnHan» «ci mIb
eccellente Stgnon Gbvaiiai Battbl» Cm-
pagna".
Urkunden im Arch. di Stato zu VeocdlK. Sest
Crivelli Gior. Franc. 222 N. 968; Pruc. de
Supra, Reg. 3 u. 4. — Anonimo Morelliano, ed.
Friuoni. — M m a t n i, Bologna perlnstr. (16S0).
— Aicoso (Malvaaia), Pitt, di Bologna
(1704). — Orlandi-Guarienti, Abeced.
Pittor. (1763). — Mariette, Abeced. (Ausg.
ISftl ff.). — Temanza, Vite dei piu cet.
Archit etc. (Vcnczia 1778). - M ilixia, Mem.
d. Arctit (1781). — Brandoleac, Pitt. etc.
di Padova (1705). — Zannaodreis, Pitt. etc.
Veroneai (Ausg. 1891). — Federici, Mem.
Trerigiaoe (1803). — Cicognara, -Stona d.
Scult. (1813 ff.). — Moschiui, Guid« di
Veneiia (1815 u. 1S28) c di Padora (1817). —
Persico, Dc5criz, di Verona (1821). — Ci-
C 0 g n a, Iscriz. Venez. (1824 ff.). — Bian-
coni, Guida di Bologna (1835). — £. Pao-
letti, Ii Fiore di Venexia (1837 ff ). — Sel-
v a t i c o, Suir Archit. etc. in Vcnexia (1847). —
C o r r e r etc., Venezia c le sue Lagune (1847),
— Z a n o 1 1 o, Nuov. Guida di Venexia (1850).
— A. Ricci, Storia d. Archit. (1857 ff.) vol.
III. — Campori, Lett. Artist. (1866) ; Mem.
btogr. etc. di Carrara (1873). — Pini-Mila-
nesi, Scritt di Art Ital. III. — Molmenti-
Fulin, Gnida di Venezia (1881). — Berto-
lotti. Art. Vcacti a Roma (1884). — Guida dd
IfuBM CMe» di VcBoia (1888). — Cham-
pean^ Dkt des Faadaurs (1886). — Taa-
•ini, OkMA Vaneiiaae (1887) p. 843. — P.
Paalctti, L'AveUt. «le. in Venezia (1888). —
B. Calaia«. IMiao «d I eaol dialoeai (U8T)
p. 811,, aar. — L. Marinem iaSan.d'Arte
180t a. da. 9k G. Andreia. OmhI «tae.
aic dl & Clav. In Bragora (1903). — U Ria-
sali ia VAsta 1905 p. 87». - 6. LllL Büm
Faigir «• dla laaat (Leipzif 1808). — U Si-
■aoal, Vaeeaa (18M) pTSL - Bas& BOL d.
Atta ÜaL ItO» IS Aaak - Barckhardt*
Bodc^ Oeenaa (Aaeg. 1910). » G. Loraa»
aatti« ^ Saasquina (Vc«waig IMl).
norSs wa'ff Infi *G^ulimffvlL£^
laB). P. PaoUtH.
^-■nFI— I Giascppe, s. unter C»m-
MfMii Gcrofauno Qpb
CMpagHW Lodovico, Maler in Bokigna,
wo er begfitert war. Laut Masmot am 1607
gd>. 1888 wntde er verldigti wobei Ciaoomo
Francia Zeuge war, 1585 betraute ihn GiuUo
Francia damit, für ein Bild das Holz zu
präparieren und die penpdcUv lachen und de-
koratiTett Teile lafaaitfagen, worat« cm PfO-
se8 entstand, da der Auftraggeber mh der
Arbeit n'cTit zufrieden war. In seiner bottega
am Quartiere di S. Mammoio hatte er einen
gewissen Leoaus de Ardavilis Lugdunensb
zum Genossen. Mazzoni nennt ihn auch Land-
schaftsmaler. Wahrscheinlich identisch mit
ihm ist Lodovico Nicola C, der laut Mab-
gossi-Valeri (Aldi. Stor. d. Arte VII 871)
1B87 de Maler in Bologna attaadlicii er-
wähnt wird, und vielleicht auch jener Bolog-
neser Maler Lodovico Campagna, der nach
Bertototti (Art. Bologn. 1888 p 36, 45) 1B20
und 1664 ukondL in Born nachweisbar ist,
nMh Miaiirlni (Accad. di 5. Loca 18, 4fl8>
zu den Künstlern gehört, die den ,3zcco di
Roma' (16S7) miterlebt haben, wkI der nach
einem ZaMungsvermerk von 1S60 im Vatikan.
Archiv (Diven. CamefsL XZX n. IM^ loL
lOT, Mitteilmv ▼. Dr. J. A. P. OfM) an
„mag. Lodovicus Campania, pictor* KanU-
nalssessel zur Papstwahl (scabelH) bemalte.
O. Mazzoni Toselli, Raccoati Stor.
•sttatd daU' aich. crimin. di Bologaa «Sc Ba-
lavm 1886-fOL VaL II, ^ 8ML T, Cwwfci.
Campagna, Pietro, s. Ktmptmr, Peter.
'^^-tTTj Pietro Paolo^ Maler, lebte
um 1610 ia Ron.
Pfarrbuch v. S. Andrea d. Fratte. Fr. Noack.
Campagna, Placido, Maler, geb. in M88-
sina am 23. 11. 1629, Sch&ler iron Giovami!
Quagliata, spater arbeitete er in Rom unter
Franc. Romanclli. £r malte in Rom eine
Predigt des hl. Paulus für die Kirche N. S.
sotto il Duomo zu C f SSjUtfig
vergiftet in Frascati.
GroBSo-Cacopardo, Mem. d. pitt Mes-
aiaaei (1881) p. 168. — G. Cncbettl in Raas.
Canianvotiaes IM» □ IM L MmetH.
GaavapM, 8. auch Cm^ma.
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Campagne — Crnpagiiol«
Caapagae, Arnoldas, holländ. Makr,
war 17S0/21 Schüler von Abraham Biaachop
in Middelburg
Obreeni Arch. VI 239. £. ^V. MotM.
Campagoe, P. £. D., Bildhauer in Paris, be-
«duckt «ett law den Sakn des art fraa«.
nft BHdiib" und OcnrcdnilptiiNB (1800: An*
tcur du drapeau, Stuckgruppe; 1891: Amo-
rosa, ebenso; lbü3: Phryne, Stuckfigur; 1896:
Mme C . . . u. L'^ave; 1896: Un cbouan;
19M: Marschau MacDoaald; 1906: £a fMC
da Tyran, allegoriidie Gruppe und Bildais d.
Scha[ispi(?!erin JdMflM d^Orliac)*
Saloa-Kalaloge. B.
CampftfBiai, Pietro Nicola, Bildhauer,
der die von dem verdorbenen Lorenw Mar-
rma bcjowicnc linhe MamoiliaBik in der
Loggia delU Mercanzia in Siena 1536 voll-
endete. Er war mit einer Nichte des Ma-
len Giacomo Pacchiarotti vermählt (1527),
n. war im August 1641 nkbt mehr am Ldxn.
Milanesi, Docna. per la Stsr. ddl' »tt
ScB. 18M m isa/r. x; c
CampifBala, Andrea, fIaL Stnckatear, nra
1660 in Padua, der für das Chorgestühl der
Basililca S. Giustitu, das Riccardo Taurino
wihrend 28 Jahren schnitzte, die Modelle un-
ter Anieitnns eioes Mönches nach Zetcfannn-
gen des Domenico Cimpignola in Gips fer-
tigte.
Z a n i, Enc. met. — Brandole* e, Pitt, di
Padova 1795 p. 94. — M o t c h i n i, Guida di
Padova. — M o * c h i ai, Deila Pitt, in Päd. Me-
moria 182(1 V 7ü. — Pictraeel» Biecnf. d.
artiat. Padov. 1858. R. C.
OimpaCBoU, C o r n e 1 i o, Maler in Padua,
war aäefa den Eiatragnogeo ia die dortige
MaletgiMe 181» sindaco and 186B veochso
laassaro derselben.
M o ■ c h i n i, Deila pitt. in Padova Mem.,
ItiZe p. 70, ^ — K. Pietraeci Biötr. d. art.
padov.. 1858. R. C.
CampatDola, Domenico, paduanisch- ve-
nezianischer Maler, Stecher und Zeichner für
den Hoixsdmitt. Scheinbar Schüler des Giu-
lio Canspagnola und wahrscheinlich identisch
mit dem von Marcanton Michiel genannten
Domenico veneziano allevato da Julie C. Sig-
niert: Dominicus CampagnoU, Do. Camp.,
Dck Cup» TMk^t C^Hip^ angfhlich aodi
menicus Patavinus. Zwar sehen Giovanni
Battista Maganza (1610 gedrucktes, an Bar-
tolomeo Moreto gerichtetes Sonett) und Za-
barella (Storia di Padova. 1670, p. 80) Do-
meaieo ab Padoaaer an, doch adiHelt daa
nicht aus, dnß der Künstler in Venedig ge-
boren ist. Sicherlich hat er den größten Teil
seines Lebens in Padua verbracht, so daß die
Faduaner auf jeden Fall ein Recht hatten, ihn
xa den Ihrigen an aihien. Von efadgen !!•
tcrcn Autoren wird 1482 und 1484 als Ge-
burtsjahr C.S angegeben, was nicht recht
glaubhaft ist, schon weil er dann gleichaltrig
mit Giulio Campagnola gewesen wäre. Atich
der oft wiederholten Behauptung, C. habe
1611, als sich Tizian in Padua befand, mit
diesem gememsam gearbeitet, darf nicht ohne
weiteres Glauben geschenkt werden. So ha-
ben sich Notizen angeblich von Tizians Hand
auf der Rndcsette einer wertloMa Zeichmog
der Akademie in Düsseldorf, wo u. a. gesagt
wird, daB C. Tizian bei Arbeiten an der Fas-
sade des Pala-'zo C ornaro in Padua unter-
stützte, als plumpe Fälschung berauagcatellt.
Auf der Rückseite einer anderen, heute nidit
nachzuweisenden Zeichnung, die Mariette im
Cabinet Crozat sah, soll sich ein Vermerk und
zwar von C.S Hand befunden haben, der
besagte, daff er im Herbst 1611 mit Tizian
zuerst in der Scooh dri Carmin«, daan tai 4er
Scuola dcl Santo arbeitete. Die Fresken C.s
in der Scuola dcl SatUo sind ganz gewiß be-
deutend später entstanden, ob diejenigen in
der Scuola del Santo aber gkichaeitig mit den
drei von Tisian gemallea sind, ist zwn min*
densten zweifelhaft. Die beiden Quittungen v.
J. 1511, die Gonzati publiziert hat und die
Zahlungen für Afhdiän in der gen. Sctiola
gelten, sind nur von Tizian und Girokmo
Padovaao turterschridM». ScheiiAar hat alio
Domenico, wenn er damals wirklich mit Ti-
zian tätig war, diesen als Gehilfen unterstützt,
nicht aber als adbitindiger Künstler neben
ihm gaarbettet.
Die' frÜiesten festen Daten smd ^jenigen
der Kupferstiche und Holzschnitte, die die
Jahreszahlen 1517 und InlS und die Signatur
des Künstlers tragen. Das späteste sichere
Datum dagegen ist der 24. 11. 1662, an wel-
chem Tage C. sich verpflichtete, für 86 Scttdi
die Altarwand der Domsakristei in Padua zu
dekorieren. Diese Dekoration, bestdt«id aus
einem Ecce bomo in Lünettenform, darunter
Cherubköpfe in Zwickeln und zu den Seiten
die vier Patrwie der Stadt, ist an Ort tmd
Stelle erhalten. Brandolese will allerdings auf
einem Bilde Cs, das sich in S. Uomobono
ttt Padua befand, die JahreaaaU 1681 gelesen
haben, doch ist die Annahme begründet, daß
Brandolese sich hier geirrt hat. — Eines der
frühesten Bilder Domenicos scheint ein Altar-
bild. ^Geburt Christi" in der Akademie zu
Wien (Ho 4) an adn, daa sieh ursprünglich
auf einem 1626 gestifteten Altar in S. Ago-
sttno zu Padua befand. Mc^chetti, dessen
Untersuchung wir dieses Datum verdanken,
hilt awar auf Grund älterer Aufzeichnangcn
Pidfidoro da Laauao für den Maler, eine
Zuschreibung, dlc^ achon weil Polidoro 1515
geboren ist und da, wie auch Moschctti an-
nimmt, das Datum des AHares auch für das
Bild nicht aufrecht an halten ist. Der
frühen iiaX C s gehören femer an die Heilt»
genfigurcn (Fresko) am Lettner von S. Maria
in Vanzo und die übermalten Fresken in der
Stada del Santo in Padua, nämlich das Etels-
wunder und die Wiedererweckung einca «r-
trunkaoen Kndaa durch dctt M. Antoahia, io>
KOastterltaUiDB. 84. V. 449 29
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Camp«giiolt
wie die Figur dieses Heiligen, des Franzis
lois u. Engel über d. Altar. Femei eine IL
Familie mit Elisabeth u. d. Knaben Johamw«
im Pitti in Florenz (No 264), fälschlich dem
altrren Palma zugeschrieben, und zwei Grup-
pen apielender Putten, scheinbar Cas&oaebil-
der« beim Grafen Szap4ry in Budapest Vier
ProplieteRfiguren, die jetzt in die Decke des
großen Eingangssaaks der Akademie zu Ve-
nedig eingelassen sind, stammen vom Soffitto
des Oratoriums S. Maria del Parto an Padn^
der nach Brandolesc IBBl datiert war. Der
spiteren Zeit des Künstlers gehören u. a. an:
8 Fresken in der Scoola del Carmine in Pa-
dua, nämlich Geburt Christi, Anbetung der
Könige and DartteUnoig im Ten|^; ienier
«Im Tinfe Chriiti io S. Maria in Vauo
Aoidort, und v^riter eine Madonna mit Kind,
Markus, Lukas, den unschuldigen Kindern u.
den vier Stadlpatranen, ursprünglich in der
Sala dd Conaiglio, jetzt im Muaeo Chneo n
Padua (No 876); ebcndort (No 078, maga>
siniert) und von gleicher Provenienz der Po-
desti Marin Cavalk> vor dem thronenden Er-
löser, dem die 4 StadQwtraK aar Sola ateben,
datiert 1B68,
Die Stiche und Hoteadmftte I>omeiiiooa
sind am ausführlichsten von Galichon be-
schrieben worden, auf welche Arbeit für alle
Einzelheitea hier verwiesen wird. Eine der
frühesten graphischen Arbeiten DomcniooB
möchte die Vollendung des von (jittUo Cam-
pagnota begonnenen „Musizierenden Hirten"
sein. Von den weiteren 15 Stichen Dj, die
(jalichon beschreibt, tragen merlcwürdiger-
weise 14 die Jahreszahl 1617, nur einer, ,^e
AusgieBung des hl. Geistes", ist 1518 datiert.
Domenico hat also offenbar eine kurze Weile
sehr intensiv mit dem Stichel gearbeitet, um
diesen dann scheinbar für immer aus der
Hand zu legen. Und ebenso fällt C.s Tätig-
keit als Zeichner für den Holzschnitt vor-
wiej^cnd in ^^einc frühere Zeit, denn einige
der 14 von Galichon als Kompositionen C.s
anfgeffihrten Holzschnitte tragen wiederum
die Jahreszahl 1517, so der große Bethlehemi-
tische Kindermord, die Heilung eines Kran-
ken durch Christus und eine Madonna mit
Kind und Heiligen in Landschaft, von den
mdatierleii aber IcSmkii mir wenige, wie
etwa der hl. Hieronymus in der Einöde (Gal.
11) und die beiden großen Landschaften mit
Staffage (Gal. 12 und 13) aus stilistischen
(sTÖiiden ctwaa apäter angesetzt werden. — '
Koma Znachreiboflg der graSen, ana 8 Blit*
lern sich zi!saminense(7rnc1en „Marter der
2^hntauscnd'' an Campagnola kann ich durch-
aus nicht zustimmen, (jegenüber bedeutenden
•tiliatiachen Abwekboogen dieaer Konpoai-
tionen tod den aothentisdien Büttem Ca
fällt der Umstand, da2 die „Marter der Zehn-
tausend" laut Signatur von demselben Holz-
adneider geschnitten ist, der aodt Cs „An-
betung der Könige" (Gal. 2) geschnitten hat,
nscfat ins Gewicht Die Persäilichkeit dieica
meist L. A. mit einem Sternchen signierenden
Hdzschneiders ist bis jetzt noch nicht fest-
gestellt worden. Sicherlich ist es nicht, wie
früher angenommen wurde, Luc Antonio Gi-
tmta, der Drucker und Verleger war. — Bhl
anderer Holzschnitt C.s trägt die Signatur
des Niccol6 Boldrini. Ob einige von den an-
deren Kompositionen von C. selbst geschnit-
ten wurden, ist nicht recht klar, doch hUt
das Kristeller in Anbetradit, dal C. ah
Stecher tätig war, nicht für ausgeschlossen.
Sehr groß ist die Zahl der Zeichnungen Cs,
die beinahe ausnahmslos mit der Feder aus-
geführt und zwar keine BUdentwürfe oder
V otbereileiide StndicB aind, aoodem Settat-
zweck. Campagnola ist wohl der erste profes-
sionelle Zeichner gewesen. Viele Blätter C.s
wurden früher Giorgione, noch mehr dem
Tiaiaa zugeachriebenj beute neigt nun etwaa
za aehr dazn, die gaaie Ifaaae geringerer
tizianesker Zeichnungen, soweit sie nur in
den Motiven irgend etwas mit C. gemeinsam
haben, diesem zuzuweisen, wobei man ver-
gißt, daA nicht nur C Tizian imitierte, aon^
dein Mm wiederan vod andera midigeabmt
wurde. Auszugehen ist bei Attributionen von
glaubwürdig signierten Blättern, wie einer
Landschaft mit zwei Jünglingen der SamnL
Uakobn im Britidi Mvaum (No 888), einer
Landadiaft mit Fiadier im Beahz dea Pdraten
Liechtenstein in Wien und einer Stigmatisa-
tion des hl. Franziskus im GroShzgl. Museum
in Weimar, sowie von der Vorzeichntmg zu
dem Kupferstieb der rubeoden Venös ((Sali-
chon 14) im British Museum. Besonders die-
ser letztgenannten Zeichnung steht eine ganze
Gruppe von Blättern in ihrer tüpfelnden, eng
strichelnden, in den Schattenpartien mit sehr
dichten Kreuzlagen arbeitenden Manier so
nahe, daB auch sie C. zuzusprechen sind. Be-
sonders reich an Blättern dieses Stiles ist das
Kabinett der Ufäzien in Florenz: No 682.
Die Köpfe eines Jünglings, eines Mönches u.
eines bärtigen Greises mit Kapuze. — No 680.
1766. 1774. Studienköpfe. — No 693. Jüng-
lingskopf und ein am Boden liegendes Kind.
~ No 602. Männlicher Rückenakt — No
686. Hl. Sebastian. Rückseite: Kopf eiaea
jungen Mannes. — No 697. Lucrezia. Femer
gehören zu dieser Gruppe die Köpfe einer
aufwärts blickenden jungen Frau und emes
birtigen, jungen Mannes in Chatswortb
(Btami 171) tind ein mimilicber Kopf im
Berliner Kupferstichkabinett, Sammlung von
Beckerath. Die signierten Holzschnitte Cs
geben genügend Anhalt, um dem Künstler
noch eine lyeitere groBe Anzahl von Feder-
TftflwffBf*' zuzmdireibcii, von denen hier
nur einige als Spezimina genannt werden
können. Btrlin, Kupferstich-Kabinett: No
4B8l Fa8waickmig. No 488. Mi. Arm seBi»
4S0
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Campagnola
dritt auf Wolken untr n 4 Heilige. No 484 u.
436. Landschaiicn. — Chatsworth: Madonna
mit Kind u. 5 Engeln auf Wolken (Braun 178;
Kopie im Brh. Mus.). Reigen voa 6 Patten
(Braun 181). 7 tpielMd« Putten (Braun 1TB).
— Floren:, Uffizicn: No 1323. 1324 Land-
schaften. No 1780. Christi Gefangennahme.
1782. Vertreibung der Händler. 1783. Susanna
im Bade. 1784. Phamoe Untergai« im Roten
Meer. — FtwiMtrf, StideMies tntdtat; No
820 4017. 4428. Landschaften. No 418. Ma-
donna mit Kind und Heiligen im Freien. —
— Mmrletn, Teyler Museum: B. 4. Versu-
chung Chritti; B. 11. Madonna mit Kind,
Engeln, Marlcm u. Stcphimu. B. 14. Hnipt-
mann von Capernaum. — ^ London, British
Museum, Samml. Macolm, No 373. Geburt
Christi : No 388. Landschaft mit Figuren ;
No m. Auientehoi« Cbrati; No 890. Ur-
toi det Midas; No 8M. Madonna mit Kind
in Landschaft. — Paris, Louvre: Parisurteil
(Braun 432); Landschaft (Braun 437). Eben-
dort, Cott. Hia de la Salle, No 31. Anbetung
der Hirten. — Wien, Albertina Landachaft
(Abb. Puhl. 1858).
Marcanton Michiel, Not, d'opere di
discgno, cd. Bas«ano, 1800 paulm. — Ridolf i,
Le MaraTiglie, ed. II t. I p. 118. — Roasetti,
Deicri«. delle pitt etc. di Padova, 1765. —
Brandoleae, Pitture etc. di Padova, 1793. —
M o s c h i n i, Guida di Pidova, 1817. — N. P i e-
trucci, Biogr. d. padov., Padova 1859
p. 64 ff. — M a r i e 1 1 e, Ab.-ccd., Parit 1851—53,
t. I p. 294 ff. — Zanetti, Cat. d. coli. Ci-
coRTiara, p. 170 ff. — Bartsch, P.-Gr. XIII
377 Nag 1er, Monogr. I No 2*88; II 877
und 1004. — Pasiavant. P.-Gr. V 253 ff. —
E. Galichon in Gai. des B.-Art« XVII (1864)
450 ff. u. 536 fr. (1664 auch als Sonderdr crsch \
— W. Korn, Tizians Holuchnitte. Breslau.
Dits. 1897 p. 65 ff — P. K r 1 8 t e 1 1 e r, Kupfcr-
■tich U. Holrschn , Berlin lOOS p. 292 f. — G.
Morel Ii (Lermoliefl), Die Galerien au Mün-
chen and Dresden, Leipzig 1891 p. 872 ff. —
A. Moscbetti, La prima revisione dellc pit-
ture in Padova. I, Padua IWM. Hadtln.
Caavagaala, GaaparinOb Maier« in der
Liste der MateisiMa an Fadna IBttl «nvilmt
MoaebiBi. Ddlafitt in Fidova Man. UM
p. 83. J?. C.
CampaiMta« Girolamo^ i. im folg. Ar-
tikel
Campagnola, ü i u Ii o. ital. Maler und Kup-
ferstecher, geb. in Padua I4ö2 als Sohn des
Girolamo C, der, wenn er auch nicht, wie
angcnoaunen wwdc^ ananbender Kfinstler,
sondern Notar u. Gelehrter gewesen ist, doch
ein lebhaftes Interesse für Kunst und viele
gotc Beziehungen zu Künstlern gehabt haben
nmBi. Ghüio wird von Zcitgcnoiaen als früh-
reifes Talent hoch gerühmt. Schon in lemem
zehnten Lebensjahre hat er sich in der Kennt-
nis der alten Sprachen, in Dichtkunst imd
Mwik ebenso wie in Malerei und Plastik
aoageadehnet Seine maleriacbe Begaban«
•efacim akfa alMv^s hannOrhlkh in der
geschickten Nachahmung der Werke anderer,
grofier Mdater und in der niniatnrartlg fei-
nen Ausführung seiner wohl meist kleinen
Bilder betätigt zu haben. Man suchte den
Knaben, wie es scheint vergeblich, als Pagen
dci Markgrafen und als Schüler Mantcgnaa
in Mantna ansohringen, hoaole dann aber
am Hofe von Fcrr.ira einen Platz für ihn
finden. Später (um lt>07) hielt sich C. in Ve-
nedig auf und wird 1515 im Testament des
alten AMna Manutius als derjenige bezeid»*
net, der mit der Anfertigung der Majuskdn
für die Kursivschrift beauftragt werden solle.
Was aoa C Cpiter wurde und wann er ge-
atorben ist, wiHcn wir nicht. Er scheint nicht,
wie man angenommen hat, nur Dilettant ge-
wesen zu sein, sondern Bemftkfinathr, da
ein Schüler von ihm (,,Domenico veneziano".
vgl. Domenico Campagnola) genannt wird.
CHiwohl C, nach Vasari, in Padua und
anderwärts viele Gemälde and Miniatnrea
ausgeführt hat, finden wir von zeitgenBaii-
sehen Schriftstellern doch nur ein einziges
Bildchen seiner Hand, eine nackte, liegende,
vom Rücken gesehene Frau nach Giorgioae
erwähnt (vom Anonimo Morelliano, bei Pietro
Bembo in Padua). Spätere Zusdhreibungen
erweisen sich als lialtlos, und unter dem heute
bekannten Bestände von Gemälden der Zeit
hat man Uliier nur vermutungsweise das eine
oder das andere als Werk C.s bezeichnen
können. Für uns hat C. eine gewisse Bedeu-
tung nur als Kupferstecher. Es .'.ind etwa 20,
z. T. bcaeichncte Blätter von ihm bekannt,
fast alle von groter Seltenheit, die sowohl
gegenständlich und stilistisch wie technisch
Interesse erregen und für die Geschichte des
Kupferstiches wichtig sind. Abbildungen al-
ler bekannten, erreichbaren Stiche und Zeich-
nungen Cj bietet die V. VerSffcntlichung der
graphischen Gesellschaft (Berlin 1907). Wie
in seinen Gemälden hat C. auch in seinen
Stichen mit Vorliebe Gestalten und Motive
aus Werken bedeutender Knastler verwendet
Die Figur Johannes des Tivfers gdit offen-
bar auf eine Erfindung Mantegnas lurück,
auch Dürers Stichen hat er für emige seiner
Arbeiten die Landschaften entlehnt, ein Blatt
des deutschen Meisters, wie auch einen Stieb
von Ludwig Krug sogar genau kopiert Hanftt-
sTichlich aber, und dadurch wird er uns be-
sonders interessant, hat er sich an Giorgione
angeschlossen, einzelne seiner Gestalten ko-
piert, andere in seinem Stile frei nachgebildet
Überall ist die weidhe OMlancholisdie Stirn*
iiiung Giorgiones vorherrschend, die meisten
seiner Darstellungen haben, wie die Gemälde
des venerischen Meisters, den Charakter
elegischer Idylle imbestinunten Inhaltes.
Nicht ohne Geschick und Erfolg hat CT dte
koloristischen Effekte des Malers mit seiner
Kuast nachzuahmen gesucht. In der Ver-
bhidimg der Gcttahcn mit der Landschaft o.
45»
in der Formeagebimg entwickelt C. hier eine
tjmqMthiscbe Eigenart Mit voller Selbttia-
digkfit tmd Ptcihctt (ntiltet C in leinen
xierlicben StidwB 4k Tedmik. Er geht von
oVr mantegnesken Manier der SchraifirrunK
schnell durch das Studium Dürers zu einer
weich rundenden Behandlung der Taillen
über tmd findet dann in der ihm ganz dgcn-
tümlicben Modellierung der Flächen durch
Punktmassen ein ganz vortreffliches Mittel
sum Ausdrucke seiner Formeaempfindung,
mr Wiedergabe der fein vertreibendea, ar>
ten und glatten Tönung der Mimaturmalerei.
Später, im 18. Jahrb., sollte diese Punkticr-
manier durch ihre Verbindung mit der Ra-
diertechnik eine grate BedeuttBig für den
^P^^^i^^^^^^^^L ^^^^^^^^^^^ af Ah I^^^^a a^^^^^ * -
auipRinjui gcwmnab aun MMtMU ien,in
ob.^chti'n, wie dieser PuokÜCrleclaük in den
einzelnen Stichen C.s immer mehr Raum ge-
gönnt wird, bis sie schlieBlich die Linien, so-
gar dis UmriBUnien. f aat gaas Tenfaringt.
Nach Anar PiitwWriwHy faloar TidHÜt tas"
sen sich die Stiche C.s leicht chronologisch
anordnen. Zu den frühesten Arbeiten gehören
der Tobias mit dem Engel (Kristeller 1)^ der
Saitnni ^ 6)* die Lada (K. «9^ die GaiMiMfft
nach Dürer (K. 4). die LndaelMfk ana Dfi-
rers Amjrmone (K. 18) und der Ganymed
(K. 6, ebenfalls mit Landschaft nach Dürer).
Schon ganz und gar venezianisch und gioi^
jiontilc aiod der Jüi^UoSt der den ToMh
•dhidel betradilet (K. 10) toid die «vellendkCe
Landschaft mit den musizierenden Hirten
(K. 9), zu der die Zeichnung Cs im Louvre
erhalten ist Die ersten Versuche mit der
Punktiertechnik machen aich in dem alten
Hirten (K. 12) und im Astrologen (K. 11, dat
1609) bemerkbar. Ganz planmäBig scheint
dieae Technik dann in dem jungen Hirten
(K. 8) nnd in der Samariterin (K. 2) verwen-
det. Zorn gröBten Teil oder ausschlieBlich
mit Punktierarbeit sind der Johannes der
Täufer fK. 5), das Kind mit den Katzen (K T),
der liegende Hirsch (K. 14), die beiden nack-
ten Pranen nach Krug (K. 17) und die nadrte
liegend? Frau (K. 13) ausgeführt. Zahlreiche
Kc^ien und Entlehnungen bezeugen die Be-
liebtheit der Stiche C s, die in der Tat zu
den anmutigsten Erzeugniaacn dca frühen ital.
Gallchon in Gaz. d. B.-A (XIII) 3S2f.
— Kriateller, Ginlk» Camp««noU, Graph. Gc-
aeUadk V Bariin 1M7, n. AM. n. Angabe der
Ut — Grnnnn. VaMri-übetaelnBgV (1906)
HL M «. Konstchronik N. F. XX (UQM)
— VM» Vm (10O5) 849 f. (FtiaBanl «ber
(10O5)
iU Ca). — Bind kn Barlli«aa Ifaca-
sine Xni (1906) 888 «. CaL ef carly (tat. engr.
in The Brit. Mu». (London 1910) p. 4^9 ff, P. K.
Campagnola, J. J., s. Meister J. J. Ca.
CaapagnoU, 1 1 a I o, Bildhauer, geb. am S.
7. 18M in Mirandola. Schüler von Sahr. Sal-
vini aa dir Akadanit zu Bologna, wo er vtr>
crnng md ali Genre* tmd
Porträtbildner ansässig blieb; auch schuf er
zahlreiche Grabmonnmente für den dornen
Cünitero. Unter seinen Bikinisbüsten werde«
diejenigen P. S. Mancinis und Quir. Filopan-
tis liervorgehoben (letztere 1888 in der Bo-
logneser Ausstellung, deren Hauptpalaiafront
C anfierdem mit einer Kokiaaaiilatae Pier
Creacenäoa schmückte). Die Münchener Glas-
paUst-Auastelhing 1901 beschickte er von Ca-
pri aus mit einer Apoll-Bronze.
De Cubernatis, Diakn. d. Art lul. viv.
(1889). — L. Cillari, Ster. d. Arte contenp.
ital. (1»<») p. 77. JL CäUmi.
Campagaall (Campagnnola), Simone^ itad.
Maler, (Geistlicher und Kunstschriftstellfr, um
1766 in Forll; von ihm stammen das Altarbild
mit S. Antonio in der Kirche del Suffragio
und ein Gemälde in der Sakristei von S.
Lucia in Forll.
Zani, Eqc. met — Clg«««!, Paacria. di
ForU 1838 p. M, 89. — Calalni • lUs««-
tinti. CHdda di Fori! 1803 p. 47. G. DifßtJbtL
Campain, Robert, s. Compi».
Campaine^ Bartholome w, engl. Ck>ld-
ichmied aur Zeit der Kjönigin SUiabcth (1668
bte 160B), weldier der EiWgin ab Neqiakni-
geschenk ein gesticktes Bildnis Heinrichs
Vin. überreichte. Möglicherweise ist er iden>
tisch mit einem (joldschmied Campion, der
vor 1688 für den Grafen von Suaaex attbemcf
P. Hanta in Gaa. dca B.-Arta, nouv. B4r.
XVI 814. — R. Walpele, Aneedotes of pamt
in Eagl., 1862.
Campalsttro, Lodovico, ital. Maler aus
den Marken, um 1678, lieferte in Fcrrara für
das Oratorium S. Cri^ino 8 Gemälde, Christi
Geburt, Robe auf der Flodtt and Anbetmg
der Könige, u für S. LoffDIO cinca & Fnft-
ciscus von Assisi.
B a r u f f a 1 d i, Vitt de pitt II SW7. 311. —
C. Barotti, Pitt, e Scnlt a Ferrar», 1770
p. »7. 116. 129, 173. Ä. C.
Campamar, Miguel, span. Maler, geb.
1829 in Pollenca (Insel Malktrca), f 1888;
Sdiüler der Eaciiela d. B. Artea zu Barcelona,
wo er veracMedene Preise errang und IflN
ein Madonnenbild ausstellte. Laut Ossorios
Angabe soll er auch ein Porträt des Mar-
ques de Alfarräs gemalt haben.
__ Qaaorio jr Beroard, Art Eapafi. de! S.
XIX (1888 1). ir. UtriO»,
Caäf na, Andrea, wird in den (^roniken
um die Mitte dea 16. Jahrh. in Modena ab
„eccellente maestro d'intagli" erwähnt. Cam-
pana aoU nach Tiraboechi o. a. auch als Maler
titiff g^weaen aein. Eine Serie von Vi, von
einer Ancona stammenden Täfelchcn mit der
Geschichte des hl. Petrus Martyr modenesi-
■rlir-ri Ursprungs in der Galerie zu Parma,
deren eine mit d. Monogr. A C versehen ist,
wird ihm zugeschriel»eB. Nadi VeMnri aol
das mit einem Kreuz gekrönte Monogramm
jedoch nicht dasjenige des Künstlers, sondern
dea Beafdlcn^
45«
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CokMabo ia Hodrwi< vidi, des Aatanio Co-
wiimi wcnu nwcn Mictnimg fuii l» 1.00
Jadoch diese Deutung aus heraldischen Grän-
den nicht möglich. Ricci sieht dagegen in den
Bildern eine Hand, die sehr wohl auf einen ge-
wiiklrten lataniator schlieBen lassen ktente.
So rind die USM. Chorgestühk, wie Iber»
haapt alles Ornamentale, mit außerordentlicher
Sorgfalt ausgeführt Da von C. keinerlei be-
^Uibigte Arbeiten vorhanden sind, wird eine
Mdgfiltige Löeting der Frage kanm mögUch
min. Dem Stile nach stehen diese Bilder
stark unter ferraresischem Einfluß; sie mögen
um 1460/60 entstanden sein and zeigen xeicb-
nerfaKh und kokiristiscb fiol« Vonite. VgL
auch Camfmot Aadrea.
Tirsk*ttfel, MalMt 178« p. Ul. —
Vaatnri in «AitT ttM ». ff» «. IM» », tU.
— C RIeeLLa K. GalL dl Pasm. BmuHL
Campaca, Bartolommeo, Bildhauer in
Bologna, hat 1506 eine etwas roh gearbeitete,
mit Rankenwerk geschmückte, rundbogige
Tirrinfammg im KkMtagaiiB der Carmditer
bd S. MwtiBo an^dUirt Ctrarimaodi
als Architekt an der Kirche der Suore della
Triniti tätig, doch ist voo seiner Arbeit dort
nichts mehr erhalten. C. war viellddlt dar
Bnider oder Sohn des Giovanni C.
llalaguzxi* Valeri, L'archit d. Rlnaaci-
meoto a Bologna, Rocca S. Casciaao, 1899. —
Den. in Repert. f. Kstw. XXII 299. B.
Campana, C e s a r e, Geadiidrtudiidber,
geb. 1540 in Aquila. f 1009. Lebte in Vkcaxa
und war auch .»Is Scidensticker berühmt. Eine
Madonna von seiner Hand besaß Philipp II.
von Spanien.
Bindi. Artiati AbcnssM^ Ncivd am.
Camja— , Ferdianndo, Ind. Kopfeiv
Stecher des 18. Jahrh , bat an den Stichen der
Raccolta di pitture d'Ercolano (1752—02) mit-
gearbeitet.
Hei necken, Dict. III 549. — Gandel-
lini, Not d. inugl. I 172. — Nag 1er, KsÜcr-
lv.Utl3. — Le Blans 14aa*I»ft. P^
fl— T-^j Pran«olt» i.Cfl«MaM,IgiiMe-
Jean- Victor.
CaMpaiM, Giacinto, Maler, wahrschetn-
Bdl am Bologna, geb. um 1000. Schüler VOB
Franc. Brizio und Fr. Albant. C mdle in
der Kathedrale von Piaocna dne hl. Barbara
(1. Kap. I.), in Bologna sind Arbeiten von ihm
in der Kirche d. Ospedale S. Francesco (Tod
dL hl. Joseph und Martyrium d. hL UrtnLO
und in der Cap. Zow'i der Servi (Gottvater,
Fresko). Auf Empfehlung des Kardmals
Santa Croce ging C. später nach Polen, wo er
Hofmaler voo Wladislaw IV. in Warschau
irnrd& Er konnte jedoch das Klima tädHt
»ailiagan und starb bdd darauf, 1060.
Anbiveri, Art PiaeentiaL 1879. — Mal-
▼asia, Fddna pittr. — E. Kaatawiacki,
Slownik ValanAw Poldddi, Waracbaa 1880.
Campana, G i a c 0 m o, wahrscheinlich Bo-
logneser Kupierstecher, der 100. (?) ein Blatt
S. Rqpoo in liirandola fcatochcn hat. Das-
■dbe trigt da* Wappen der Fandlie Pico und
ist der Herzogin Maria Pico gewidmet.
C a m p o r i, Art n. sttti Estcasi, llodcaa 18U.
Campaaa, Giovanni, BQdhaner in Bo>
k)gna, war im Jahre 1500 Gehilfe des Marsilio
di Antonio Picconi (s, d.) bei dessen Arbeiten
für die Fassade der Kathedrale.
M a 1 agnssi* Valcri in Repert f. Kstw.
XXII 899. M. H. B
Onwpaan, Giovanni Pdwwticmmalcf
in Bologna am 1160. V« flun i. d. Kiidie
Servi (Kap. S. Desiderio) Verderungen um
Antonb Rossi's DarsteUoag des Todes des
Beato Alesaio Falconieri.
Aacoae (Udvaaia), L« pitture di Bologaa,
Bd. im M.W.B
Ignace Jean Victor, Mi-
niaturmaler aus Turin, wohnhaft in Paris,
„Peintre du Gibinet" der Königin Marie
Antoinette, f in Paris am 29. 10. 1786. Lie-
ferte Malereien für DoaeiV Tibatiiren und
BonbooKhachteln u. zählte unter seine Kun-
den die Gräfin d'Artois, die Gräfin de Po-
lastron, die Herzogin von Lu>-nes und den
Grafen Jaucourc. Er ist wohl sidier iden-
tiach mit dem bisher in der LilCfaliir F. Cam-
Pma oder Franfois Campana genannten Mi-
niatnmaler, der gleichfalls 1780 in Paris ge-
storben und auch KabinetLsmaler der f.farie
Antoinette geweKn sein soll. — Dem obcn>
genannten IgnMe-Jaan- Victor C. sind dea-
halb die hervorragenden und gesuchten nur
„Campana* bezeichneten Portritminiaturen
zuzuschreiben, die bisher z. T. als Werke des
Frangois C. gegangen sind. Solche befanden
sich z. B. in der Sammt. der Gräfin Festetica-
Hamilton (Kat d. Miniat-Auut. in Wien
1906 No 1227, 1280), femer in den Pariser
Samml. Doistau, Mme. Achillc Fould und
Baron Schlichting (Catd. d. ^xpo«. d'oeuvres
d'art du 18 s. Paris 190O No 72—76). bei
Lady Sophia Des Voettx in London (Catal.
Exhibition of Portr. Miniat, London 1865
No 2544) und in der Samml. Jaffi in Ham-
burg (s. tt.). — Seine Gattin Campaniia, Marie
Christine (•, d) war
nah. dt IWt teM, a4r. VI (1885)
189—18». — H. B«n«i«t> La Mtniatora
fraac. 1780-18t8. Mi UOV ▼ MO (Abb.). —
WiTlIamaon, n«. af Ftotr. lOnianns^ Lott-
daa U04 n. — Maa«-S«n«iar. U Ilm
des Coneelioocan 1888 9. 4»6. — Klranr,
Dkt des Vcaica d'Ait II, 1881. — Ibl '
Bfai) MOS Ko 8S8-S8S. — Kot VM R. Stein.
Campalla, Juan Bautista, Maler, Sohn d.
Peter Kempener (Pedro Campana), bei des-
aen Rückkehr nach Bräaael er in Sevilla
gnrediMidt. Er war Temiblt mh Antonia
Qkoa. 1B7B arbeitete er für den Akaiar, 1B|9
and 1500 für die Kathedrale, 1594 war er mit
nderen an der Ausbesserung des Monuments
iicr Aanma nvcnaingia
453
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Ce»n Berroudez, Dicc I 201. — Ge-
» t o 1 o, Artif. S«Till. II 20—21. !■(. v. B.
Cimy— , Marie Christine, geb. Vag-
Ktmg; If iniitarmderin, Pnu d. Ignoc« Jtm
Victor C, heiratete nach dessen Tod (1788)
den Kupferst GiSelm. Sie war ital Herkunft
(Turin?), Schülerin Isabey» in Paris» und hat
der Königin Horteose BeaiihanuM im Minis-
tnranlctt Untmidit eitält Min kmnt von
ihr: Porträts des Marquis de Bonibeües u. der
Kinder desselben, Allegorie auf djc Geburt
des ersten Dauphins (Anonjmier Stich nach
C; der Konigin Marie AntajneUe gewidmet,
Vcnot des Amor Pfdle lenkend (von GflNUn
gestochen; sign. Maria Campana inv. et
pinx.), Porträt der Prinzessin von Savojren,
Gri&i von Artois (von Gaillard gestochen).
Nach einem Brief der Madame EliaabcUi de
Pranoe an die Marquise de Bombellea, vom
24. 0. 178Ö hatte C. für crstere ein Bildnis
Marie Antoinettes zu malen. Gibelin stach
eine .Allegorie sur le nom de Madame Gi-
belii^ flda Marie Campant* mit einem interes-
santen ifBlienbchen Sonett .^Ih Signon
Campana" betitelt.
Heinecken, Dict d. aitistes III 1789. —
P. de Baudicour, Le P.-Gr. fran;aia con-
tinue, Paris 1861 II 232—33 (hier i«t da« oben
erwähnte Sonttt abgedniclrt). — Nouy. arch.
de l'art franc. 2« »er. VI 190 (. — New York
Hcnld, Pariser Ausg. 1. 4. 1902. B.
Campana, Pedro, s. Ktmfttur, Peter.
Oan^piwi, Pietro^ itd. Kupfcntadier,
geb. in Rom oder in Soria 1725 oder 1727,
tätig in Rom und Neapel, t in Rom um 1765,
Schüler Rocco Pozzis, hat für das Museo
FifM'entino und für die Serie di ritratti de'
ptttori (Plorctts) einige Bildnisse gestochen
u. für den Rccueil d'estampes der Dresdener
Galerie (1763—67) und für die Pitture d'Er-
cdianD (1767—48) gearbeitet Hervorgehoben
«erden von sciMn Stichen: die Befrehmg
Pctri nach Preti. der hl. PnoeiseHS n Fnnla
nach Conca, die Bildnisse Berrettinls, Poe>
eettis, Gaullis u. a. m.
Heinecken, Dict III .^49. — Gandel-
Itoi, Not. d. inUgl. I 171 u VII 277. — Z a n i.
Enc V 247. — B o n i. Biofrr. 174. — N' a g 1 e r,
Krtlerlex, II 312. — Le B 1 a n c. Man. I 575.
P. K.
Campaa«, P i e t r o, s. auch unter Campani,
Savinoi
Campaaa. Rocco^ span. Stecher, der nm
1750 arbeitete.
Z a n i. Enc. I, V 247. M. v. B.
Cunpana, Stanislao, Maler, geb. 1795
zu Fanmxchia (Parma), t sni 22. 5. 1884.
Nachdem C. 1825 den großen Preis der Aka-
demie zu Parma gewonnen, begab er sich
nach Rom zur Vervollkommnung seiner
Kunst. Von seinen Arbeiten in Parma seien
genannt ein hl. Michael (1828) in San Mi-
chele, die Kreuzabnahme in der Chiesa del
Quartiere, eine Zeichnung mit Achilles und
Agamemnon in der Galerie, «eine Tcilnalune
an der Dekoration der Sala di Maria Luigia
(von C. die chiaroscuri in Broozefarbe histo-
rischen Inhalts) und endlich die Chiarasenri
im RidoCfo des kgl. Theaters.
C. Ricci, La R. Gallcria di Parma, 189€. —
Pelicelli, Goida di Parma ld06. — Gaz. lU
Paism 18M N. SS, 19. April u. 1864 N. ISI.
1. loai. — II Facchtno. Parma, 1841 N. U,
L ifsL — Scarabelli-Zunti, Doeam. •
nem. d. Belle Arti pannigtane ISOl'—SO.
iV. Pelicelli.
Campana, T u m m a s o, Bologneser Maler,
gcb um 1650, lebte zeitweise in Rom;
die Nachrichten über dieaen Künstler sind
sehr spirUeh and selbst Mafvasia, trotz der
Überschätzung der heimatlichen Kunst, weiß
nur wenig von ihm zu sagen. Er war Schü-
ler von Lodovico Carracci, doch ging er
ter zu Guido Reni, aber weder von dem
einen nodi %Km dem anderen Icmle er die
Gewandtheit der Zeichnung, die Pracht der
Farbe. Das einzige unzweifelhafte Werk von
ihm sind 2 Szenen aus dem Leben der S.
Cacilia im bcriihmtcn Kloster S. Michele hi
Bosoo bei Bologna. In diesen Gemilden er-
weist er sich in der Komposition als Schüler
des Carracci; doch soll dies die letzte Arbeit
in dessen Manier gewesen sein. Das kgL
Museum in Stuttgart bcaitst eine Magdateni^
die ihm in hypodietiseher Weise sogcsehrie-
ben wird.
M a 1 T a s i a, FeUina Pittr. — M a s i n i B»-
logna pcrlastr, 1666. — Bianconi, Guida di
Bolt^a 1835. — O r I a n d i. Abeced. pitt —
T i c o z I i, Dix, dei Pittor. — R o 8 i n i, Stor,
delta Pitt. ital. — Kat. der Kgl. Gal. in Stuttg.
1007. — Notii V. Fr. Noack. BriMto.
Campana, V i n c e n z o, ital. Kupferstecher
des 18. Jahrb., hat an den Stichen der Rae-
colu di pittnre d'Erootano (1758—88) wit-
gearbeitet.
Heinecken. Dict. III 548. — Gandel-
lini, Not. d. intag^l. I 17S. — Naglet, Katkr-
lex. II 313. — L e B ! a n c. Man. I S7S. P, K.
Ctmpaiia, s. auch Campagna.
Cajpajvajo, s. Lolli, IxirenzettO.
Camjaaari, Giacomo, GkxkengteBer in
S. Angefo hl Vadok ans chier ahen Giefer«
familie; goB 1518 (Äm groBe mit der Geiße-
lung, Kreuzigung a. dem Wappen der Monte-
feltre geschmückte Glocke für d. SchloSkircbe
zu Piagnano (sign. Jaeobms Vadeniii m« fMÜ.
MCCCCCnr.). Efae ihnliche Gloehe. ohne
Sign , ist in S Francesco zu Macerata (Fel-
tria), mit der Jahreszahl MDL, die wohl aus
derselben GieBhütte stammt.
Scataaaa in Arte e Storia 1906 p. 85. B.
• Campaaario (Campanato?), Pietro, BiU-
hauer und GieBer aus Treviso, ura 1488 in
Padua im Borgo di S. Giovanni ansässig, wo
er damalü tinter anderen dekorativer Arbeiten
für den neuen Hochattarchor der Basilica di
S. AMmdo 98 bronxene Eogelköpfchen —
..testas serafinis sive testis" — lieferte, die
dann von verschiedenen Autoren für Ori-
ginalarheiten Donatenni gehalten wnrdca
454
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Ptoletti, L'ArchiL etc. dcl Rioasc. in
V««k (1893) p. 271. P. PttoUUi.
J acopo (aacb Ambivcii Gk€'
iwrito), war einer der 8 Banmeialer, die 1981
A\f Plan«' für den Palazzo del Cofntme in Pia-
cenzj eins der Hauptdenkmäler der lombardi-
tchfii I-rofangotik, geliefert l:jbcn
L Ambivcri, Aitüti Piacentini, Piarenii
1879 p 29. « VcBtari Star. d. atla MaL Ul
57 (1904). U* Jf. B,
CaavMMlni/ Alvlt^ i. unter C«M#«MMb
Pietro
Campanato» Antonio tmd Francesco
etc., s. unter Campanato, Vincenzo.
Gampanata^ Giovanni, veoezian. Bronze-
fieter, NaddBoniim de» Viaccaa» C von 5.
Luca, seit 1514 in den Steuerregistern auf-
geführt, 1562 vermutlich noch am Leben; goß
nach Modellen des Jacopo Sansovino 1535 — 37
die ersten drei u. 1642—48 mit seinem Sohne
Ptttto C. weitere drei der an den ScilcuwSo'
den des Presbyteriums von S. Marco in die
unteren Logenbrustwehren eingelassenen 8
Bronzereliefs mit Darstellungen aus dem
Leben des Evmog. Marcos. Sein Sohn Pietro
war 1S6B auch am Goaae von Snnaownos
bronzener Sakristeiture für S. Maren beteiligt.
P a o 1 e 1 1 i, L'Archit. etc. del RinAsc. in Ve-
nezia (1893) p. 134. — La Duc. Basil. di S.
Marco (ed. Ongania- Venedig), Docum. N. 216,
223—220, 875, P PaoUtti.
Campanato, Giovanni Battista und
Giov. Paolo etc., s. im Artikel C«mfM«fa«
Pietro di Giovanni Battista.
Campanato^ Pietro di Giovanni, s.
im Artikel Campanato, Giovanni.
CaapaaatOk Pietro di Giovanni Bat>
tista (Pier Giovanni)» veneiiaa. Bronmgie^
Ber, vielleicht ein Verwandter des Trevisaner
Giefiera Pietro Campanario (s. d.), geb. um
1402; t am 18. 10. 1542 in Venedig. Ai».
gdnidet in der Werlcstatt des Ahnst Cmitf'
utto (etnea N addionmcn des Vinccnso Ci»
s. diesen) im Kirchspiele S. Luca zu Venedig,
begründete er alsbald eine eigene Gießerei u.
errang namentlich als KanonengieBer bedeu-
tenden Rai. Als KunstgieBer war er 1606
bis 1615 an der AwfBtinniff der hanptskb-
lichsten Bronzegüsse nach den Modellen des
Aless. Leopardi, der Gebrüder Ant. u. TulUo
Lombardo (Solari) und des Paolo Savini I8r
die Cappella di S. ZcBO in S. Maroo m
Venedig beteiligt; seine Signatar mit der
Jahreszahl 1515 ist am Thronsitze der Altar-
Madonna dieser Kapelle zu lesen, und 1681
goB er auch eine der Bronzetüm dcndboi
Kapelle. Von seinen 8 lündem waren Gitr
vowN Francesco, GiowuuU Domenieo and
Giovanni Battista C. in der v.iterlichen Werk-
Statt als Gehilfen tätig. Die beiden erstge-
nannten starben noch vor ihrem Vater. Giov
Batt. C. (geb. 1607, verheiratet mit EHsa-
betta del fu Ruggero GambeUo) war Broder-
schtfftmdtglied der Scwdn Grande di &
Marco and starb in Venedig Ende 1556 oder
Anfang 1666. — Ein Giovonni Paolo C. goß
1688 noch eine GkxJce für S. Sebastiano m
Venedig, wo Pietro C. und seine Söhne ihre
Grabstätte gefunden hatten.
F. Sansovino, Venezia descritta (1581)
p. 33». — Cicogna, lacrii Vener. (1824 ff.),
IV 204 f. — Correr etc., Veoexia e le tue La-
gnne (1847) II 2 p. 43 f., 6«. — Selvatico,
Afchit c Scult in Veneii« (1867) p. 190. —
Taitini, Coriositi Vcnczianc (1887) p. 125.
— Paoletti, L'Ardiit. etc. dci Rinasc in Ve-
nexia (ISN) U Ut» m, IM-MB, 244-M«.
2T2, 292. P. PaoUttL
Campanato, Simone venezian. Hronze-
giefler. Nachkomme des Vincenzo C. von S.
Lnca, äbemahm am 88. 6. 1484 im Auftrage
des Nobile Andrea Troo den UmguB
zweier alter Glocken, 1486 denjenigen einer
Glocke für SS. Maria e Dorato in Murano
uid 1487 den GuB der prächtigen Glocke des
Uhrtaraei an der Pirna di S. Maroo an V*>
nedig. Srin Sohn Vineuu» C Wir lata
WerksUttgchilie.
M a 1 i p i e r o, Annali. — M. S a n a t o,
Diari. — E r i X X o. Relax, stor.-crit. ddla Torre
deir Orolofio di S. Marco (1860). — Pao-
letti, L'Archit. etc. del Kinase, in Venesia
(1893) p. 133 f.. 188, 268. P. PaoUtU.
Campanato, Vincenzo, Bronzegiefier m
Venedig, wo er im Kirchspiele S. LiKa eine
Werkstatt und mehrere Himer besaB. Laut
TMament vom 9. 9. 1888 hat er fBr die
Kirche S. Lnca verschiedene Gtißarbeitcn ge-
liefert, bei denen seine Br'üder PasquaU u.
iVicola C, seine Söhne Vittore u NtcoUtto C
and verschiedene Enkel ala Gehilfen mit-
wiricten. Von den letiteieu hcaorgte Awlomio
C. nach dem Tode seines Vaters Vittore C.
(laut Ausweis des Steuerregisters 1379 noch
am Leben) äilt Weiterführung der Werkstatt
und lieferte a. a. 1884 die Glocke zum S. Ali-
pio-UhrWerk auf S. Marcos sowie fSr die Sig*
noria von Venedig den GuB der Blcisiegel.
Nach seinem Tode (f vor dem 16. 2. 1480)
war sein Sohn Francutö C. Liiler der Gielsr-
wcfkstntt von S> LnMi
Paoletti, L'AfcMt cte; d>l Kinase, in V«>
nexia (1893) p. 133. P. FmJMM.
Campanana, Angelo, Ital. Haler a. Kap«
ferst, geb. am 7. 2. 1746 in Rom, t das. am
18. 1. 1811. Schüler Voipato's. Er hat unter
anderem die 18 Apootelsutuen der Lateran»
kirchr gestochen, femer eine Darstellung im
Tempel nach Fra Bartolommeo, den bethtehem.
Kindermord, Christus mit den Jüngern in
FrllHIIS and daa Gröttergastmahl der Fame-
sina nach Raffael, die Weisheit nach Luca
Giordano, sowie die meisten Stiche der Wand»
gemälde der Villa Negrooi (1778—1706 von
Camilk} Buti herausgegeben).
Gandellini, Not d. intagl. VII 280. —
Heinecken, Dict III SSO. — N a g 1 e r, Kst-
lerlex. II 313. — I, e B I a n c. Man. I 579. —
Murr't Joum. i. Katgeach. III 12. — P i • t o -
leai. Deacr. di Roma p. 60. — Manorie per 1«
Min hH I «; U 18«; tV 888. ~ Pbnk v.
45S
S. Afldm d. Vnm iw$A Hct 'nm Dr. Vt.
NoKk). P. K.
Campasell«, Mifi Catherine, Landschaits-
mtlenn, hat 1854 — 55 in d. BriL Institution,
1881—02 in der Rogr. Acadcnv to Loodoo An-
tifliiwi MB ItiHfiii Dcntidiluid iww«
gcftetit
Gr «Tel, Rot. Acad. Gxliib. (1905) n. Brit-
Irrt. (1908). M. H. B
^^T*"', Andrea, s. Campatui u. Cam-
Ferdinando Maria, Ifi^
HkBinaler ni Siena. f das. 89jähr. am 4. 6b
1771. C, der ,4laffael der Majolika" ge-
nannt, war der hervorragendste Künstler
■daer Art. den das 18. Jahrh. hervorgebracht
liat In aciaen Malerdcn, die unter dem Ein-
flnsse von Ctstelli itdien, hat C Gemälde des
Raffael, der Carracci, wie auch Stiche von
Marcanton und Bartoli reproduziert. Da-
neben aber hat er nicht selten nach der Natur
gearbeitet Besonders geschickt war er im
Porträt C. scheint Iwinen eigenen Ofen
besessen zu haben, er arbeitete wohl für
G. D. Ciabattini. Carapani war verschie-
dentlich für die Prinzessin Violante von
Bajrem, Witwe des GroBherzogs Ferdinand
von Toskana u. Statthalterin von Siena tätig.
Das South Kensington Museum bewahrt von
ihm 13 Teller und Vasen, auf denen u. a. fol-
gende Darstellungen vorkonunen: „Weiplese"
(signiert Ferdinande Maria Campam 1747).
J)ame mit Pfauen und Papagei", „Erschaf-
fung Evas" fnarh Raffael, sign. Frrdinando
Maria Campani stnts* dipinse 1733), und
»Joseph in Agjrpten" (nach Raffael, auf einer
Vaae). Das Kstgew.-Mus. in Berlin besitzt
von ihm einen Teller mit der Erscheinung
Gottes in der Wolke nach Raffael u. 2 Schüs-
seln mit Hirtenszeoen. Mit C. verschwindet
die MajoHkaindostrie aus Siena. (Für die Be-
hauptung, dafi C. auch in S. Oirico tätig ge-
wesen wäre, fehlt jede Begründung.)
G u a s t i, Di Cafaggiolo e d'altre fabbr. di cer.
in To»c. 1902. — Drury-Fortnnm, Descr.
Cat. of the Maiolica etc. in the South Rentington
Mos. — O. V. F a 1 k e, Majolika 3. A 1907. —
Fährer durch d. Kunstgew.-Mut. Berlin. 15. A.
1910. — Jinnicke, GnindriB d. Keramik, 187».
Bematk.
Campani, Jacopo, Goldschmied, 1686 er-
WÜrnt. Er verfertigte mit Giovanni Bonecchi
geneinschaftlicb einige SUbcratatnettoi für
den Hauptaltar des Domes in Siena.
Romagnoli, Ccnni itorico artistici d! Siena.
IMO, 37. — Milanesi, Sulla stona d. arte
«oicana, 1873. M. H. B.
Campani, Savino, BronzcgieBer, von ihm
im R. Spedale su Siena ein gesdimadcvotl
dekorierter Mörser mit dem Rektorenwappen
und der Inschrift: OPVS SAVINI PETRI
CAMPANI A. D. MCCCCCX. — Sein Vit r
Pictro C. war 1498 in Siena als Gkxkengiefler
tätig, ebenso schoQ dessen Vorfanren Magio
und T^mo ü Ifflgl« C« die 1988 in Sient
als BebdIcB tungendstet worden, md tob
denen auch die Genueser Glocken- und (jB>
schützgieBcr Nicola und Pistro ü Nieok C.
(c. 1490) laut Angelocci abstinunen sollen.
Anf aloeei. Ose. ins«, de; d. «mi (186»).
— Ricc^ Ott. gn. d. mp» d. arte «at. Sien«
1904. M, H, a.
Omfuit, Lodovlco^ Si. CM^agHm.
Campsslls, Maler, stellt 1829 in d. British
Institution in London einige Interieurs and
einige Architektnrvedntcn ans Rom aus.
Graves, Brit Institution, 1908. — Koat^ait
lOl. M p. 18«. M. H. B.
CMMfuSk^ Floriob ilal. Ardiitekt, aach
dcMen PliiMB UBB der Ben des Palaeies der
HerTopin von Gravitta, Beatrice Ferrella, in
Solofra bei AveUino (Prov. Neapel) begonnen
wurde.
Filaagicri, Indies digU artaf. 1891 I. —
G. Ceel, AitiM. aavol. d. ase. lg t IT (INT)
p. 13.
Campanlle, Santillo^ Kartcnnakr, w$t
1641 Mitglied der neapoL MaleigUde.
Rolfs. GcMh. d. Malerei Nenpds, 1910. B.
Campanile, Simone, Maler, geb. 1825 in
Cava dei Tirreni, f 1886 in Neapel; Schüler
von Fil. Palt», tätig in Neapel als feinsinni«
ger Stimmongshmdschafter in der auf un-
mittelbarem Naturstudium basierenden Art
seines Lehrmeisters. Unter seinen Land-
schaftsgemälden fanden besonderen Beifall
„Sulla collina" und „La piauw« di Sateraof
(Ansst Neapel 1877, — letzteres Bild jetzt
in Schlot Capodimonte bei Neapel), — „La
Puglia" (Ausst. Turin 1884). — ,J)opo la
mietitura" und ,J'anorama di Cava" (Ausst
Venedig 1887).
De Gubernatis, Diaian. d. Art. ital. viv.
(1889). — L. Cällari, Staris d. Arte contemp.
ital. (1909) Dl 89» L L. CUkH.
Qnpeaiii, Giovanai Dornt aicob Ar>
chitekt, geb. am 5. 2. 1184 la Parma, t das.
am 30. 6. 1616. C. war sdt 12. 6. 1608 im
Dienste des Herzogs Ranuxio I. von Panaa
■ad oabm am Baa des Palaales wie der Pi-
btt» teil. Aodi aa der Safe d'ami. spüer
ins Teatro Famese umgewandelt, und der
Kirche S. Annunziata hat er gearbeitet. C
war jedoch mehr Ingenieur als Architekt.
Searabelli-Zunti, Docmn. e Mem. di
B. A. parminane 1001— lOSO. — D o n a t i, Nuova
descriz. di Paitaa p. 110. — P sl i c e 1 1 i, Guida
di Panaa 19(M. — A. Pnstnaa, Mem. d. acritt
toL Vn gn. N. PHictUL
Caa^eaM, s. C^tHma.
rawip««!», Andrea, italien. Holzbildhsoer
aus Modena, 16. Jahrh., schnitzte auf Gnmd
eines Auftrages vom 31. 5. 1530 innerhalb
von 4 Jahren das Chorgestühl von S. Lorenzo
ia Spello. Dieses mit Intarsia, Häuserpro»
spckte darstellend, eingelegte Gestühl aut
Nußbaum zeigt auch vorzügliche Heiligen-
rcliefs und wurde n u h einer alten Tradition
dem Pinturicchio zugeschrieben, der aber
schon 1518 gestorbca ist Der von Jacopo daf
Biaadii gea. Laacellotio (t 1«8) ia
Digitized by Go ^v,.^
fnodenesUchen Chrootk erwihnte .^cellrnte
maestro d'tnUgli" gleichen Namens dürfte
mit C. achwerlidi tdfntiKh Mn Cam-
pami, Andrea).
Arch. Stor. dell' Arte, S. «er. III M. — Tira-
boichi, Bibl. Moden. VI p«rt. II 345. — Erudiz.
c Belle Arti I 151—3. G. DtgK A*ti
Cumpnio, s. auch CampaHa u. Campom.
Campaiio«en, Jean, f ranzös. Architekt, geb.
in der Noniiiiidi^ wurde 1809 nadi Miiland
ucJiueUi wo Cr anc muwih acPVMr jiw mu-
gDOt, der ihm aus der Heimat Uigtt, bis HOS
am Dom gearbeitet hat.
Cicofntra, Stor d. icult, 8. A. II, 191. —
D a ■ ■ i e u X, Let artittes franc. A l'^r., Paris
ISTft. — B o i t o, n Duomo di Milano. 1899. B.
Caapantica, Giambattista, italien.
Kapicntecher der 1. Hälfte des 19. Jahrb.,
stach einige Blätter lör Banlia Galleria Pitta,
Firenze 1889.
Alizeri, Not. d, Prof. d. dii. in Liguria,
1M4— 66, III 485. ~ Le Blanc Manuel I
57W6. H. V.
Campaniu (oder Gmipuia), Johann Ja-
cob, Maler and Zeichner in Ulm, ntn 1630 —
1610 tätig; nach deaaen Zeidmangcn Matthiaa
Reinbold indifcre Ktipfef fSr Joaeph Porttni-
bachs Architectura universalis (Ulm 1635) und
auch das Porträt dieses Architekten stach.
AoSerdem stach Jac. Custodis nach ihm den
Titdkngler Mr Fnrttenbadi» Architecttira Na-
valia (Olm IflW. ,J. jMdb Gampanus, Pin*
rät."). Ein weiteres Blatt nach ihm führt
Heinecken auf (Dict. d. art 1789, III 649).
Albr. Weyermann, Nachr. t. Gelehrten,
Katlem etc. aus Ulm, 1798 p. 97/8. — Kat. d.
Berlin. Ornameatst. Samml., 1894 No 864. H. V.
Caapaans, Joseph, Uhrmacher in Rom,
ttm 1669; von ihm eine vollbez. hohe Stand-
iilir im Kaminzimmer des Grüoen Gewdibea
in Dresden (Kat. 1884 p. 60/1).
Campanug, Mathias, Maler des 17. Jahrh.
in Ulm. Er hat für eine von Simon Grim
gestodiesie i,AM»ildanff dea Feuerwerks de.
1666" die Vorlage gezeichnet Auch hat er
10K für die Kirche zu Nerenstetten ein Altar-
bild gCMl.'.lt
Weyermann, Neue Nachr. v. Gelehrten u.
Künatlem etc., Ulm lfi29. B.
ftawrf^ij >• auch Campana, CampaiU u.
Campben, A. G. und J. K., amerikao. Kup-
ferstecher, i*-arcn nach Stauffer (Americ.
Fngr. on Copper and Steel) um 1860 in New
York im Portritfach tätig. E. Riekttr.
CaBpbeU, Arclitbald» engl. Offbier und
Architekturzeichner um 1716, den Zani and
Heinecken fälschlich Campdell nennen. Nach
ihm haben P. B. Benazech eine Ansicht von
Gnadcloitpe, Jamca Pcake eine Ansicht von
RoMtn auf Gaadekwpe, Grignloa nud Mazäl
andere Anbellten dct gteidicn Forts fe-
stochen.
Zani, Eric. met. -- Heinecke n, DicL d.
Artist. UL — Le Blanc, Manoel (s. o. d.
MiBM 4. Slacker). JT- C.
riHglaü^ A r c h i b a 1 d, Maler, stellte 1866,
66 u. 97 L d. British Institution einige Genre-
bilder aoa. (Vielleicht identisch mit dem
gleichnamigen 1804 geb. und im Nov. 1874
zu London f Arzt und TndiolQgaBO
Graves, Brit Init 190S. B.
Campbell, B 1 e n d o n, amerikan. Maler,
geb. in St Lottis, Mo, am 88. 7. 1878, Schüler
von BenjaminiCciiiataol^ Lanrau ud Mnriat>
ler in Paris, wo er auch 18M im Salon dB
Porträt ausstellte. Lebt in New York.
A ir rr Art Anooal, 1907/8 p. 326.
Campball, C h a r 1 e s W i 1 1 i a m, engl. Ma-
ler und Kupferste lier in Mezzotint, geb. in
Tottcobam am 18. 7. 1866, f in Sevenoaks am
81. 8b 1887. C war S6hn eines Londoner
Architekten Donald C, in dessen Atelier er
1870—78 arbeitete. Um sich als Architekt
auazubilden, ging er dam nach Italien, wo er
in den Kirchen too Fbrenc, Venedig, Pisa
oad Lucea zeichnete: dann ttndierte er in d.
Ruskin Drawing School in Oxford und er-
öffnete endlich in Wells eine Kunst5chule,
ohne jedodi dUttit Erf(^ zu haben. Durch
Bume-JaM« «rmutigt, sog C. nach London
und eröffnete dn Atelier für Portritmaterd;
zu seinen besten Arbeiten aus dieser Zeit zäh-
len die Bisterporträts d. Archidiakons W. Sin-
ddr. Alex. Wilsons u. Ellen Terry's. 1883
«Hidte dch C auf Rat G. F. Watta' der
McModntotcchnik *a tmd arbeitete darin
unter Herkomer. Im folgenden Jahr begann
er eine Platte mit der „Geburt Galatheaa",
nach Bnrae-Jones, die Bildntaae d. Kni^adi
Newma n. Watta' and den sog. Arioato
(Palma Vecdito xageschr.) der National Gal-
lery. 1885—87 stach C. „Ophelia" nach dem
von ihm gemalten Bildnis Ellen Terry's, i4**n
«od Fopdie" and „Verkündigung" nach Bnma
Jona, and die Lioaardosche Felaenmadoona
der Nat Gallenr. C.s ganze Produktion xählt
12 Platten, von denen 7 unbeendigt blieben;
„Ophelia", „Geburt Galathea's" und „Pan und
Psyche" sind von Rob. Dunthorne veröffent-
lidit worden. „After stomgr Seas" hat seine
Witwe 1887 herausgegeben. AuBer diesen ist
nur nrnrh das Selbstporträt Watts* beendigt
worden. Ca Oeuvre befindet sich vollständig
im British Museum. Er arbeitete in der
reinen Megaotintotechnik, ohne Verwendtmg
von («rabstichet oder der kdten Nadd and
war ein ruisKe^eichnete- Interpret der lld-
stcr, deren Werke er reproduzierte.
Atbenacum 9l 4. IMT. — Mlttlgn d. Broders d.
Känstlen. C. D.
CampbeQ, Colin, Architekt und Zeichner,
atammte wahrscheinlich aoa Schottland and
wurde im Anfang seiner Karriere vom Her-
zog von Argyle und Lord Burlington pro-
tegiert. Für letzteren war er am Burling-
ton Hoose in London tätig, dessen Fassade
von ihm herrührt In dicaem Bau lehnt aicb
C an die norditaUeniachen gpitrfnaiaaanrf'
bauten an. Zwiadien 1716 and 1790 erridMdc
4S7
Digiiizca by Google
C. das 1822 niedergcrisä«iic, aber in alten An-
sichten erhaltene Wanstead House, das zu den
vornehnwtcn Privatbauten der Zdt gehörte.
Eilniten nocfi sdii f Ar Sir Robert Walpole
erbaiitrs TTonphton Hatl, sowie Mereworth
Housf Ersteres ist ein typisches englisches
Landscfiloß, während letzteres dem neuen,
klanirigicrendca Geschmack huldigend, die
Ko^ dner palhdiaiiiadien Villa darstdlt
Außer liescn Pmitrn war C. noch verschie-
dentlich an öffentlichen wie privaten Gebäuden
beschäftigt. Er starb am 18. 9. 1789. — C. hat
auch in drei Bbiden, zwiacbm 1717 u. 172&
den ti^tivvitn Bntaimicinl'' mit rthlwidicii
eigenen Zeichnungen herausgegeben.
£. B. C h a n c e 1 1 o r, Lives of the Brit. Ar-
ebitects 1909. — Kat d. Berlin. Ornam.-Sticlk-
Samml.. 1S94. — W a 1 p o l e. Aoecdotes. — Dict
of Nat. Biogr. B.
CampbeU, D., Bildhauer, stellte 1857 in der
Roy. Acad. in London eine Frauenbüste aiis.
Gravca» Rojr. Acad. Exbib., 1905 L B.
CUqfedl, J. Hodfftoa, ciq^ Landaebafta»
u. Genremaler, stellte zw. 1884 u. 1894 in d.
Royal Acadcmy aus. („Daddy's Dinner", „At
E'en- etc )
Gravca, Roy. Acad. Exbib., I. 1906. B.
CaapMI, J. K.. a. unter CampbOl, A. G.
Campbell, James, engt. Maler, geb: in
Liverpool 1828 (?), f am 28. 12. 1908 daselbst.
C Idrte abwechselnd in Liverpool, London u.
Rd^ate and hat Landschaften, später auch
Genrebilder im holtind. Gcsdniadc gemalt.
18M u. 1863 stellte er in der Roy. Acad aus.
1866—1868 in den SuSolk Street GaUeries.
Werke von ihm befinden aidi in der Gakrie
za Liverpool
Singer, Kstlerlex. Nachtr. 1906. — Gra*
VC«, Dlet of Aitiata ete., 169S n. Mtf. Acad.
EMb. I. IM». B.
Campbell, Johann Georg Böhmer,
norweg. Maler, geb, in Bergen 25. 7. 1835,
t in Bergen 19. 8. 1871. Begann, ausgebildet
bei dem Landschaftsmaler Rcnach in Bergen,
ab Stillebenmaler. Kam 1864 auf Sk Alcad.
zu Düsseldorf, wo er sich auf den Rat seiner
Landsleute, der Professoren Tidemand und
Gude, auf die Landschaftsmalerei warf. Mit
öffentlichem Stipendium unternahm er eine
Reise nach Norwegen und lebte danach in
dürftigen Verhältnissen in Düsscld irf bis
1800. Dann ließ er sich in Bergen nieder, wo
er bis ZO seinem Tode mit Kränklichkeit tmd
Armut zu kämpfen hatte. War Zeichenlehrer
an Privat!5chu1en, malte Landschaften mit
Fjordniüti ven von der norweg \Vestk:üste,
sowie ein paar Altarbilder für Dorfkirchen.
Bilder in der Galerie in Bergen.
loh. B5gh, Bcfgca« KtmatfareBiBg, Bcncn
1808 p. 90. C. W'SdtmMir.
Campbell, John Archibald, schott.
Architekt, geb. in Glasgow 1851. Schüler der
Pariser Ecole d. B.-Arts unter Pascal. Zuerst
in daagoir, adt ca 1907 in Berlin ansässig.
wo er mit dem Deutsch-Amerikaner Pullich
(Firma Campbell « Pullich) ein KCTncinsames
Atelier innehat, aus dem namentlich eine
BeSie trefflicher I..andhaus-Entwürfe hervor*
gegangen ist. Von ausgeführten Bauten der
Firma seien das Landhaus Schimmelpfeng in
Zehlcndorf bei Berlin genannt. Von C. allein
stammen u. a. das Gebäude der Brit. Work-
man'a and General Assurance Company in
Gbagow und der Neubau der West GeoiBS
Street Property Company ebendort.
Delairc, Lcs archit ilcv., 1907. - Deutsche
Kst u. Dekor. (Kach-Dannstadt) XXI 125— X38;
XXII 241—254. — The Studio, vol. 35, p. ZM ff.
— Acad. Architecture XIII (1898) ; XV (1899) ;
XXI (1902): XXV (1Ö04); XXXI (1907);
XXXII (1907) ; XXXIII (1908) ; XXXVI (1909).
H. V.
Campbell, John Patrick, engl. Illustra-
tor der (jegenwart, der seine Blitter meist
mit dem Pseudonym SfogAon MacCathmlmoü
wMmet, In Bdfsat geb., bildete er sich fa
London und Paris. Seine ersten Tllustratto-
ncn erschienen in den Publikationen der Gaelic
League und in der Zeitschrift „Uladh" 1904.
Ca fernere Werke illustrieren meist Aus-
gaben irischer and heltisdier Sagen m. Iia4tr,
so z. B. „The Tain", 1907; anch cii4ge Kari»
katuren hat C. publiziert.
R. A Oava^n in The StadiDb «el XLVm
p. 37—43.
Campbell, Joshua, schott. Kupferstecher,
um Mitte dea 18. Jahrfa., von dem einige Blät-
ter nach Rembrandt bekannt sind. Die Naliiv
nal Portrait Gallery in Edinburgh bewahrt
von ihm eine Bildniszeichnung des »Right
Hon. Duncan Forbes of CunodcnT', der
Bez.: Nov. 20. 1746.
Redgrave, Dict of art., 1878. — Kat d.
Nat Pom. Call., Edinburgh 1909, p. 81 a. 254.
M. W. Brockmtü.
CampbeU, O s w a I d R., engl Maler, stdUe
1817 und 1848 in der Royal Acad. xu London
zwei Bilder ,J>er Gang nach Emaus" and
„Der Gefangene" aus und 1847—68 in wr-
schiedenen Londoner PrivatM— t. M BiMer
mit bibliachen Vonrürfen.
Gravee, Diet ef Artists «te., lOIS u. The
Rajr. Aead. 190«.
GamphsO, Peter, engl. Maler, stellte 171V
in der Ausstelltmg der Soc of Artists qf
Great Britatn eine kleine Landsch.tft aus.
Grave», The Society of Art., London 1907.
CampbelL Robert, Kupferstecher, war
laut Slmmr (Amer. Engr. on Copper and
Steel) AnfMig des 19. Jahih. in Philadelphia
tätig. E. RickUr.
CampbeU, Samuel, engl. Maler, stellte
186i in der Bogral Acad. und in der British
lUBUUliion au uonooo i ■anustiiaiiifii, iqdo
1857 in letztcrrr Ati;'?tenunf» fernere 2 Land»
Schäften mit schottischen Motiven aus.
Graves, The Rogr. Acad. 1900 n. The Btlt
Initit. 1908.
Campbell, Thomas, Bildhauer, geb am
1. 6. 1790 in Edinburgh, f 4. 8. 1868 in
45«
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Campdell — Caxxipelle
UrtprüogUcli our euüacher Onu-
mentbiMiwiMr m einer Stflbtoietzwerkstatt »i
Edinburgh, Wirde er von cinein schottischen
Gönner zur künstlerischen Ausbildung nach
London und nach raehrjährigeni Studium an
der dortigen R. Andemjr »chlieUkh 1818
flach Rom gesandt, wo «r sich nuBCiitlich an
Thorwaldsen und an die deutsche Künstler-
koknie anschloß und als gewandter Porträt-
iiililiMr von seiten seiner reisenden Landsleute
mit so zahlreichen Bildnisaultrigcn bedacht
wurde, daB er über ein Jahrtdmt daadbst
verweilen konnte. Sein Hauptwerk aus dieser
römischen Zeit ist eine im Auftrage des Duke
of Devonslure aMh dem Leben modellierte
und in Marmor ausgeführte SitzMttae der
Paolina Bonaparte-Borghese (j**** io Chats-
^forth, — ebenda auch eine von C. mo-
dulierte bronzene Kolossalbüste des Duke of
Devonshire). Die Londoner R. Acadcmy-
Ansstellung beschickte er 1887 und 18S8 voa
Rom aus sowie nach seiner Rückkehr nach
London (1830) auch weiterhin bis tv\ seinem
Tode mit zahlreichen Bildnisbüsten und ver-
efattdten Phantasiebildwerken (1830 mar«
morne Psyche-Sutue, 1841 Modell euer G*-
njrmedgruppo, — letzteres seinerzeit im Lon-
doner South Kensington Museum aufgenom-
men). Wie in diesen Phantasiebildwerkcn
vertrat er auch in seinen sorgsam durchge-
bildeten Porträtskulpturen den klassizistisch
antikisierenden Stil der Canova- u. Thorwald-
sen-Schule, dem er bis zu seinem Tode treu
blieb. Ab Hauptwerke seiner späteren Zeit
•faid hervorsnheben: Das Grabmal der Da-
chess of Buccieuch in der Grabkirche zu
Boughton (Northampton, — Sitzstatue der
Verstorbenen zwischen den allegor. Standbil-
dern der Fides n. der Caritas), — die Bronze-
staadbilder Duke of Yoilc und des Ge-
nerals Lord Hopetown in Edinburgh (letz-
terer in röm. Feldherrcntrachl neben seinem
Leibro8 stdiend dargestellt, — 2 Federzeich-
anngicn dasa in Brit. Moacum zu London),
— die BildaisbOste des Sfa> James Gibson
Craig in der Nat. Portrait-Gallery zn Edin-
burgh, — die marmorne Kolossalstatue des
Duke of Wellington in Dalkeith bei Edin-
buigb, — das von M'Donakl und Lcslie in
Granit gemeitelte Koloss&lstandbild des DoIm
of Gordon in Aberdeen (Schottland). — die
Bildnisbüsten des Earl Grey und des Duke
«f Wellingtcm in Windsor Castle, — das
Bronzestandbiid des (aaanahmsweiM in Zeit-
tracht dargestellten) Lord George BentfaKk
auf dem Cavendish Square zu London, — die
marmornen Grabstatucn des Sir William
Hoste und der Schauspielerin Mrs. SIddons
in der Westminster-Abtei au London, -» «nd-
Ikh in der Londoner Nat. Porlralt-Gallery
das Hochreliefbildnis der letzteren ti die Bild-
nisböste des in röm. Feldherrenrüstung dar-
gcatellten Lord George Bcntiadc (beide Mar-
morwerke als letzte Arbeiten Cs 1856 — 87
in der Londoner R. Academy ausgestellt).
T. L. Donaldson in Tbe Art Joura. 1858
p. 107 f. (mit Aasabea über xahlr. weitere Arbei-
ten C.«). — RedgrsTe, Dict of Arti»ts 1878.
— F o r c e 1 1 a, lacriz. etc. di Roma 1884 I 398.
— B i n r o n, Cat. of Drawings etc in The Biit.
Mus. 1808 I m. — Grave*. R. Acad. Exbib.
1905 I 38«. — Kat. der Nat Portr. Call, in
Undon (IMT f. 937) und in Edinburgh (1909
p. 254). Ii. W. BrtekmU.
Canpdell, Arehibald. a CampM.
Campe, Gauthier de, Pariser Maler zu
Ende des 15. Jahrb., der mit dem Entwurf
der Patronen für einen Teppich mit der Dar-
stdhng des Martarrinms iIm hl. Stephan so-
wie der Airffindong «nd Bestattung seinsr
Reliquien beauftragt wurde. Der Tcppkh
war für die Kirche in Sens bestimmt.
Gax. d B.-Arts 1880 I 253. /. /. CuiWrey.
Q»mt% Gielis van^ flimiscber Maler,
Metaler in Antwerpen IBlff.
Rombouts l. erius. LigReren I 85.
Campe, Jacob van, fläniischer Maler,
Meister in Antwerpen 1518
RoatbotttB-Lerius, Liggeren I 89.
Caape, Jan van, flämisdier Küiutter.
Meister der Lidcasgilde in Antwerpen ljUT.
Rombouts-Lerlas, Liggeren I 88.
Campadionl, Antonio, Bildhauer aus Mal-
lorca, Sohn und Schüler des Francisco C.
Während des Baues der Kathedrale v. Palma
wurde er 1880 als Obermeister mit der Aus-
führung der Skulpturen beauftragt. TvtA
schreibt ihm den Hochaltar zu, der sich jelat
auf der Rückseite des modernen befindet.
Vlftaza, Adic I 35. M. v. B.
Campadrooi, Francisco^ Bildhauer aus
Perpignan, im 18. Jahrh. VOB D. Jahne H.
nach Mallorca berufen, schuf er für einen dST
SchloBtürme von Bellver einen Engel von
Braun als Wetterfahne^ der spüer nach Si-
V I C a « a, Adie. I 8«. M. v. B.
Campaggi, Giuseppe, iulien. Maler m
Ancona um 1650, Schüler von Ciro Fern,
hielt eine besuchte Malschule und hatte u. a.
Giuseppe MalatesU aus Fabriano zum Schü-
ler. Von ihm sollen einige Gemälde in der
Cnngregazione Maggiore de' Mercanti in An-
cona stammen, die aber vermutlich bei einem
Brande 1844 zugrunde gegangen sind.
A. Ricci, Mem. stör. d. Marca d. Ancona,
1834 II 365, 367. — C. F r r r c tt i. Pitt Anco-
nit. 1883 p. 39. — Le pitt,, KvlL ed trchit. ^
Ancona 1811 p. 10. *• V-
Caapea, s. Compb4lL ,
Csavsm (Cunpioiissai), a. dunit vcrbon-
(]rnc V ornaiHtll.
Campello, F i 1 i p p o. s. FiUpp« da Csm-
pello.
f-»»]P>n<H, Manoel. portog Maler gegen
1840, so» lehon von KSoig Manoel (t 16fi2)
mit Caspar Dias zu seiner AusbiMung nach
Rom geschickt worden sein und biadile flüt
jensa in aehi Vatariud dia ital. AnfCsasnaf
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Campdlo &t tonn — Canpen
in der Malerei im Gegensatz zu der dort iwch
lange herrschenden flandriscb. TraditkML Man
•chfcibt ibm dk Krcoitngaag im TrcppM-
kMM dn Klotten
gtaob^ daB ihm auch die im Stil nahe ver-
wandten Darstellungen der Domenkröoung
und Auferstehung auf doB Haoptaltar in der
l^ird^c öicscs JKloMtfS Mifdi6fdi kfiotttCRi
Diew gdtcii 9brigfiii MOit «b Wcifa dei
Gasp. Dias. M. Carapello wird als Schüler
und Nachahmer Michelangelo« bezeichnet.
Nmgler, L«x. 314. — Raczyntki, Lea
artt en Portugal u. Dict. p. 36. — Crrillo
Ifachado, Colleccio de mem. p. 54, 57. —
Jahrb. d. kgl. preuB. KstummL IX 149.
A. Hamft.
Cimpaii» da flou^ Bento^ portng. Bla-
mernnakT ttm 1780, SchBler dct Joai B«r-
nardes zu Lissabon.
Ractyniki, Dict. p. 28, 36. A. Hampt.
Campan, Albert Joseph, Maler, war
1708 ia Lötraa «uiMig, dcuen Momooi von
Lambert L (vor der von ihm gegrOadMOl
Kirche S. in Brüssel) besitzt.
Cat d. table« m. i IMM dt villi dt Lou-
vain, 1898. B.
Campoi, Arnt van, war in der 2. Hälfte
des 15. Jahrh. unter Leitung von Alart du
Hatneel als Maler an der Ausschmückung der
SL Johannskirche in HtnOfnlHltch beteiligt
0«d Holland XII 8. £. W, MoM.
Cunpea (oder Kämpen), Jacob van^ Ma-
ler und Architekt, wurde zu Haarlem am
2. 2. 1B96 geboren u. t 13. 9. 1657 auf seinem
Landgut R inienbroek bei Amersfoort I i
war der älteste Sohn des Pieter vaa Campen
Jacobsz., der sich ia Amsterdam aai-4. 10.
1604 mit Gerrit je Clacs Berendsdochter von
Haarlem vermählte. 1614 wurde van Cam-
pen als Maler in dfr Haarlemer Lufcasgilde
aufgenommen Sein Vater, der 1016 lUrb,
war ttH 1086 SciCBt dct OadtmaaBca Haaict
b Haarlem. Wahrscheinlich 1616—1621 war
van Campen in Itahen, wo er im Veneziani-
achen, besonders in Venedig und Vicenza
liagerc Zeit verbUdi^ oad^ ädi der Archi-
tclctar aamadtc. Er tdmat Viaceoso Set-
mozzi noch persönlich gekannt zu haben.
Jedenfalls hat er sich dessen Werke sowie
die de* Andrea Palladio zum Vorbild ge-
anmrncn. 16S1 war van f ■«"y« nach Haar-
Ion anrfldqtikidirt, da Samnet Ampzing, der
damals die 2. Auflage seines „T^of van Hacr-
lem" erscheinen lieB, unseren Künstler unter
den berühmten Malern der Stadt erwähnt.
Bit 1680 etwa blieb er ia Hatrlcfli aMiMift
ttn ifiSter teis Rittef^t Raudcubfodc bet
Amersfoort, das er 28. Juni 1628 von seiner
Mutter erbte, zu bewohnen. Als van Cam-
pen unverheiratet starb, wurde er in der
St Joriakirdie zu Amerafoort begraben. Seine
Schwetter Gccrtnnd van Campen, mit Jan
BttfftRiMa an Lddca verheiratet. ttülMc
dem Künstler ein Epitaph aus Marmor, das
wahrscheinlich von Rooiboat Verfaulst ber-
rfihrt Der Didtter Joott van den VoikM
Hcfferte die Grabadinfl. Dat Grabcaal war
4. März 1668 fertig.
Nur zwei Gemälde des van Campen sind
erhalten geblieben, die sich im Rathause la
Ametaloort bciadco, aiadkii ein Porträt dct
o«au«-£iuiiiiei uieisiei t L«cittcn n mnoti to*
wie ein Jüngstes Gericht, das für das St.>
Pieters und Bloklands-Qasthuis in Amersfoort
gemalt wurde. Auch die Entwürfe für die
Gemäkle des Oranien-Saals im Hoia ten Botdb
beim Haag, durch flimisdie toid hoOiaA»
sehe Meister ausgeführt, stammen von vaa
Campen. Nach freundl. Mittig von Dr. A,
Bredius kommen in TTttrfcnur Inventaren
noch mdirerc Bilder C j vor, 4. bai ciaer Erb*
schaftateOang zwischen Cs Schwetter Marga-
retha und dem Maler Jac. Vennecool im J.
1664 werden zwei Bilder mit Schweinsjagden,
Ulysses am Strande pflügend, eine Hirtin mit
Schafen und 2 Zeichenbücher mtdrneklich alt
Werke Jacobs v. C. genannt
Als Architekt hat van Can^pen nur Eilt»
würfe angefertigt, deren Ausführung er zwaf
überwachte, aber andern Meistern, z.B.Pialtr
Post, Arent van 's Gravesande, Bartholomeut
Dryffhout, Willem de Keyser und Daniel
Stalpaert überließ.
Der erste Entwurf stammt von 1626 und
WOrde Ar den reichen Amsterdamer Kauf-
mann Coymans, mit dem van Campen in
freundschaftlichen Beziehungen stand, ange-
fertigt, als dieser sich sein fürstliches Haus
an der Keizera-Gracht (jetzt H. Bürger-
tdiole) bauen HeB. Ober eteem Sockcigetdioi
erheben sich zwei durch jonische und kern-
posite Pilaster gegliederte Geschosse. Ein
HalbgeschoB bildet den AbschluB. Die ganz
in Hantteta aotscfährte Faiaadc hat dncn
tlmica ftaileritdiCB Chtrakter.
Die Bauarbeiten von 1680, die dem Haar-
lemer Rathause das gegenwärtige Aussehen
verUdiea haben, besonders der zur Rechten
vonpriatmde Frontaabao, der darcb Pilatler
und GcMIkc gegliedert itt, idiciuen steh
Plänen van Campens ausgeführt zu sein.
Das sogenannte Maurit&haus im Haag, der
Palast dea Johann Moritz, Gouverneurs voo
BruiUen, am öatlichcn Eingtng dct Binnen-
hofci, itt 1088 voo van Gaiupcn cntworfca.
1704 wurde die kostbare Innenausstattung
durch Feuer vernichtet. Die vier Fassaden
mit ionischen Pilasterstellungen, welche dnrdi
aw«i Gcicfaottc laafeq» imd in Backttdii wit
Hatntehilellen ausgefilhrt Pieter Pott war
der Bauleiter, nicht aber, wie irrtümlich an-
genommen wird, der Entwerfer des Palastes,
der etwa 1660 vollendet war.
Im Dienste des Statthalters Prins Friedricb
Heinrich schuf van Camp« swd SditStier»
die bdda Uder am 1800 atagcbtodicB dad.
4*»
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Campen
Dm dwauOige Schloi m Sljnrij^bwihnt
dordi den PHcdco von kcMHid mm
drei viereckigen PaTillons, die durch Zwi-
schenbauten verbunden und durch Pilaster-
steilungcn gegliedert waren. Das auf den
Fandamenten des aftcn Kastdls vcm Naakl»
wijk erridttele Sdik>8 Hoodabolredijk un-
schloB einen viereckigen Hofraum, und besaß
eine aebr monomentale Front, mit Statuen
ia Whdhw geschmückt Seit 1680 bat van
Campen auch das jetzt nicht mehr existie-
rende Schk)& zu Büren iür den Statthalter
umgebaut
Die Rcfienuig von Haarkm betraute van
^hopeii 1MB mit den Entwurf f8f ^Bs Nisua
Kirche, 1649 vollendet. Diese Kirche, früher
irrtümlich dem Salomen de Bray zugeschrie-
ben, itt taagefähr quadratisch; die Fassaden
babem du doriachea GeUUk als AbwUoB.
Joniadie SInileti lud Pfdler ttfitan die blH-
zeme bemalte Decke.
Jacob V. C. und seine Schule führten augen-
scheinlich die klassischen Formen, wekhe
seit 1690 die malerisch-effektvolle Ziegel-
Hausteinarchitektur verdrängten, in d. Haar-
lemer Wohnhausbau ein.
Ab 16M Afcnt Adriacnas van'a Gravesandc,
der Stadtaidntckt Ton Lndcs, mit a>iiif in
Entwürfe zur Mare-Kirche hervortrat, wurde
Jacob van Campen von den Bürgermeistern
um sein Urteil gefragt Unter seiner Auf-
eidit faad die Ausfühmuff ttatt Er entwarf
IMl Mdi das königlicheSddoB in Haag.
Van Campen fertigte die Zeichnung für
die grofie Orgel der St I^rentius-Kirdie in
Alkmaar, denn St^uialen 1642 von An-
thony Dionys geliefert wurden. Pieter Ma-
thysz. v(>lkndete die Holzschnitzereien 164S,
Caesar von Everdtogoi Nlme die llslefcicn
ans.
Zorn Entwerfen vtrsddedeaer Bamca worde
van Campen von der Amsterdamer Regie-
rung herangezogen. Das Hetligeweg»-Tor
wurde nach seinen Plänen 1686 erbaut, und
adgle eine joniadie Pilasterstellnng an den
Passaden. Es ist 106S abgerissen.
Auch der Entwurf für den von der Zeich-
nung Headrick de Keysers abweichenden und
mit der Kaiacricrone Iwhdinlen Oberbau des
Turmes der Westerkirche, IfflS vollendet, ist
van Campen zuzuschreiben. Die Stockwerke
sind quadratisch und mit verlvfipftes Eck*
aiol^ gcschmödct.
Ungefähr gldchzeitig mit diesen beiden
Amsterdamer Schöpfungen van Campens ent-
stand das 1688 vollendete Accynshaus das., bei
dem d. Meister eine strenge jonische Ordnung
angewandt hat Sein Werk war auch die
Sdwotvburg, ein Theater aa der Ketzers-
gracht, 1688 eröffnet, und filschlich seinem
Neffen Nicdaes van Campen, der kein Archi-
tdct war, iimschriebea. Es war neck dem
Tcatra Ottmpico von Awirca Pdladio ia Vi- .
os^aa gi^bantf nad irntte efatt BIMme ^dt ftstsr
Architektur. 1664 wurde das Tbmlar Back
italienischer Art umgebaut.
Das Meister werk van Campens ist das 1(MI
angefangene Ratliaat in Amsterdam, jetzt
königl. Palais. Schon IMO war der Künstler
mit Skizzen beschäftigt die Pieter Post 1647
ausarbeitete. Seit 1047 hatte der Stadtstein-
hauer Wncm de Keyser die Stelle faine, die
Post eingenommen. Als Bauleiter wurde 1648
Danid Stdpaert angestellt, Artus Quellinus
aus Antwerpen fertigte mit seinen Gehilfen
seit 1660 den Skulpturenschmuck. Daa Ge-
binde ist ganz in Hanstein ausgeführt, nnd
erst 1700 vollendet Die um die beiden
Lichtböfe gruppierten Hallen im Sockd-
geschoB waren für die Wechseibank und
für Gefängnisse eingerichtet, und deshalb
einfadi gdidten. GrÖBc Pradit • lierradit in
dem Gerichtssaal, dem Bürgersaal und den
Galerien des Hauptgeschosses. Die Fassaden
haben unten Pilaster mit mannigfach variier-
ten röm. Kapitalen. Daa obere Stodcwerk
zeigt eine looriadt Ofdmmg. Der yrldrtite
Bürgersaal bildet das Zentrum der oblongen,
mit Risaliten in der Hauptachse u. Eckpavil-
lons versehenen Anlage. Diese Eckpavillons
sind mit Zeitdidiem, die MittelrisaUte mit
Gid)ein, deren Marmoraknlpt. OneHlaM fer^
tigte, bekrönt. Eine korinthische Glocken-
halle, auf quadratischem Sockel massiv Inn-
struiert bildet den Al»chluB der Hanpt-
fassade. Van Canvca liatte Statnca als Be-
krönung des Gebltks dieser Glodoeidialte be-
absichtigt die jedoch fortgelassen sind. Für
diese und sonstige Abweichungen vom Plane
van Campens ist Daniel Stalpaert verantwort-
lich n madien, dessen Intrigea den Avdii-
tcMen zwangen, sdtieMsfeb von dem Weik
fernzuhalten.
Jacob van Campen war im siebzehnten
Jahrhundert der gefeiertste u. einfluBreidiste
Meister der holländischen Architektur. Dttrdi
eifriges Studium von Palladios und Sca-
mozzis Wfrkcn hat er den Stil gebildet den
er an den zahlreichen Arbeiten, weldie er
auszuführen hatte, angrande legte. Er wnlle
sich den mannigfachsten Anforderungen stets
2U fügen, er wuBte seinen Anlagen durch die
Anwendung antiker Formen stets das Gepräge
von Würde und minnUdier Kraft zu geben.
Seiner Kunst ist die Graihdt des Sinnes
eigen, welche die holländische Kultur des sieb-
zehnten. Jahrhtmderts vorzugsweise charak-
terisierte. •
Houbrakenlll 380-382. ^ v. d. Willi-
gen, Lea artiitet de Hmrlem p. 101—107. —
Obrcens Arch. VI 304, 305. — Oud-HolUnd XX
lU— ItT, 154— 169, 248. — Hofstede de
Groot Am. Houbraken p. 44S, 443. — Gal-
land, Gesch. d. hoIL Bankrt, 1890. — A S c h ey
Jpnra. d. B.^Atta (Bsdaad), ISTS^ Sa Wi,
9t m» A, Wt fr dcnssiip
461
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CuBp« " Campeny y Batnuiy
Cawjf , Johannes Eusebius Voet
van, gd». in 's Gravesande an M>
(wo sein Vater Johannes Schaglil VM Canj-
pen damals Pfarrer war), war an ndireren
anderen Ortin und zuletzt 1817—1848 Pfarrer
in Leiden, wo er auch am 10. 9. 1851 starb.
In fleber Jagend bat er eine Uetoe Landschaft
radiert, be7<'ichn<'t : van Campen inv. et i. In
seinem Alter hat er noch die Lithographie
ausgeübt.
A. J. V. d. A% Biogr. WoonUaboek.
A IT. jr«M.
Campen, L e v i van, war um 11W all
Bildhauer Schüler im Haag.
Otaceie Aich. V 161. fi. W. MtM.
Ciafng Nicoines van, Neffe des Archi-
Idcten Jacob van Oimpen, war „Accyns-
meester" in Amsterdam tmd hat, als sehr be-
güterter Mann, einen Teil der Mittel für den
Ban des von Jacob van Campen entworfenen
Theaters, der „SchouwburR" an der Keizers-
gracht in Amsterdam, beschaßt. Er ward
deshalb von seinen Zeitgenossen als „Bou-
faecr" des Theaters gefeiert. Nicolacs van
Gauipen ist am S. 4. 1088, Intrc nadi der Er-
öffnung des Theaters, in .Amsterdam gestor-
ben. Vor etwa drelBig Jahren tauchte in
Amsterdam ein getriebener silberner Becher
aof, mit einer Inschrift veraeben» die den
Nicolaes C als Ardritdct des Amster-
damer Theaters nannte Der verstorbene
Adriaan de Vries hat aber sehr bald darauf
nachgewiesen, daB dieser Becher falsch war,
der dann vom Kunstmarkt verschwand.
Campen, R. v a n, sonst unbekannter holländ.
Maler, von dem eine »o bezeichnete Gemüse-
händlerin, etwa in der Art des Metsa, m 10.
10. 1884 in einer Amsterdamer Auktkai ver-
steigert wurde.
KnMtehnn. XX 190. E. W. Moet.
Campen, s. auch Camp, Kamp u. Kampen.
Campenhoudt, J e a n - J., fläm. Goldschmied
und Kupferstecher, tätig in Mecheln in der
2. HiUte des 18. Jahrii., wo er 1776 für die
Stadt arbeitete. Von sdncn Stichen werden
genannt: Ansicht der erzbischöflichen Gruft
in Mecheln, bez. und dat. 1769; Ansicht des
Schlosses Borgenstein bei Mecbebi, bez. J. B.
V. C; das Reliqniar des HeiL Franz-Xaver;
mdirei« Stkhe fir em Albani. das 1775 («.
oben) anläßlich der Romuald-Feier heraus-
gegeben wurde. Ein Holzschnitt von C. stellt
eine Erscheinung des hl. Romuald dar und
ist 1760 datiert AuAerdem soll er noch aahl-
rekhe BQcherai^ben gestochen haben. Eine
Zeichnung C.s, die Auffindung der Leiche des
hl. Romuald darstellend, besaß 1876 Aug. de
Bnqm hi Mecheln.
Neeffib HiM. da la peint de. 4 MelioM
im I 4M f. S.v,M,
tnt^m^tnk, Abraham^ llimisdier Ma^
ler, Meister (Meisterssohn) io Antwerpen
1641/42.
Rorubouts-Lerius, Liggeren II 127, 135.
Z. V. ü.
Campeahoata Hans van, fläm. Bildhauer«
Meister in Antwerpen 1&61, meldet 1584 efaen
Lchrjungen an ; sein Name kommt femer
in den Rcclinungsbüchem der Ddcane der
Lukasgilde Philippe Galle u. Frangois Franck
1086/86 und 1688/89 vor. Er ist möglicher-
weise identisch mit dem 1660 in Middelburg
zugelassenen Bildbauer Hans Komperhout.
Rombouts-Lerins, Ligfefea I SM. S8^
30«, 341. - Obreen. Aich. VI lU. —
von E. W. Moe«. Z. v. M.
Campeahout, Hans van, Bildschnit2er in
Middelburg, war dort 1595 und 1633 im Vor-
stand det Gilde und f 1603 und 1612
schnitt er Wappen für Kirchenglocken.
Obreen. Arch. VI 177. 258, MS. - Arch. Zee-
land VIII 1 S. TO, 104. B. W. MoM.
Campeay y Kstraoy, Damiän Buena-
ventura, Bildhauer, geb. 1771 in Mataro
bei Barcelona, f 7. 7. 1866 in San Gervasio
bei Barcelona. Ursprtagfidi LdifÜng in der
Sattlerwerkstatt seines Vaters, wurde er auf
frühe Takntproben hin vom Barceloneser
BikUiauer Sdv. Gurri in die Lehre genom-
men, bi> er, nach 4jihr. Lehrzeit von diesem
zu Unrecht entlassen, schliefilich ni die vw
der Junta de Comercio de Cataluna unter-
haltene Escuela de Nobles Artes zu Barcelona
als Schüler eintreten konnte. Von dieser Aka-
demie 1792 durch den 1. Preia amgeaetchnet,
bald danach jedoch mfolge emeater Intr^ioen
seines früheren Lehrmeisters Gurri wieder
entlassen, errang er nach mehrjähr, selbstän-
diger Bildhauertätigkeit b Cervera, Lerida,
Monserrat und Mootealegre bei Barcelona
(eine für letzt. Kloster von C. gemetBelte
Statue des hl. Bruno jetzt nicht mehr vor-
handen) 1796 doch noch den mageren Rom-
Preis jener Barceloaeser Kunstschule u. nach
seiner Übersiedelung nach Rom auch die 1.
Medaille der dortigen Accademia di S. Loca.
Mit Hilfe weiterer Stipendien der Barcelone-
ser Akademie und König Karls IV. von Spa-
men konnte er, nachdem er 1804 durch Uber^
Sendung von ihm ni xiellierter Statuen einer
badenden Diana und eines verwundeten Epa-
rninond.is die Fürsprache der Madrider Aca-
demia de S. Fernando gewonnen hatte, noch
bis 1816 in Rom weUen, wo er freilich für
immer in den Bannkreis Canovaa und seiner
klassizistischen Manier hineingezogen wurde.
Nach Barcelona zurückgekehrt, wiinie er arn
4. 1. 1816 zum Lehrer an der dortigen EscueU
de KoUes Artes nnd 1819 zum Leiter der
Rildhauerschulc dieses Lehrinstitutes, sowie
gleichzeitig auch zum Ehrcrunitglied der
Madrider Academia de S. Fernando und zvm
Hofbildhauer des Königs von Spanien er-
naolrt; apilere Ernennungen zum Vizedirek-
tor (1887) nnd nm Genenddirclrtor (1840)
46»
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Campeny y Santamaxia — Campesino y Mingo
der BarceioiMser KuostMhulc nahm er nkht
■Mbr «a. Die KoiMtaiHStenrtv sv Btroekoa
feCKhickte er 1824 mit 4 Marmorstatuen der
Divia, des Paris, des Hymen und der Fides
conjugalis, die er zusaimneo mit den 2 älte-
ren Slatucfi der Thalia und des „Genio del
CttStcHkf* fi}r Bewitligimg einer Jahrespension
VOD 8800 Pesetas und gegen die Verpflichtung
der jihrlichen Ablieferung je eines weiteren
Marmorbildwerkes (zum Selbstkostenpreise)
an die Stadt Barcelona abtrat (aämtUcb jetzt
in doiliieu Piahwio de B> Artes, der von C.
außerdem tjoch eine 1798 in Rom entstandene,
jetzt als Brunnenfigur verwendete Marmor-
kopie des Famesischen Herkules beherbergt).
Fernerhin findet nnn von ihm im Muaeo Ba-
kCDCr XU >^lanneva y GehrA bei Barcelona
eine Meptunstatue, in der Kathedrale zu Bar-
celona eine Marmorsutue der Virgen del
Pilar; weitere religiöse Bildwerke C.s in den
Kirchen an Matarö, Tortosa und Rena sowie
in der Aeademia de S. Fernando an Madrid,
die von ihm neben verschiedenen Gipsmodellen
auch eine Urania-Statue und andere mytho-
logische and allegorische Skulpturen besitzt.
Endlich beherbergt da» R. Muaeo d'Antichiti
(Piateaao Ptlotta) an Parma einen ISOi in
Rom von C. für den Herzog von Parma in
Bronze und Alabaster ausgeführten prunk-
vollen Tafelaufsatz.
C. Piroxxini, Damiin Campeny, Ettudio
oitf-UotT. (Barcelona 1883). — C. Fron*
tanra y M. Osiorio. Diccion. Biogrif. de
Ewait. y Art. (Madrid 1890) I 500. — N. Pel i-
cclli, Gnida di Fama (1910) p. 107. — En-
cidttr Sapasa. M. ÜMIh.
Campeny y Santamaifa, Jose, Bildhauer,
geb. am 17. 8. 18ß5 in Igualada bei Barce-
k)na, Schüler der Escuela Provincial de B.
Artes an Barcekwa, die ihm, nachdem er sich
schon 1879 mit dem Uoddl in dnem „Ver«
lorenen Sohn" um den Fortuny-Preis be-
worben hatte, ein Stipendium zu seiner Wei-
terbildung in Paris verlieh. Schon 1882 in
der Aasstellung zu Madrid durch eine Men-
tion honorable auageieichnet, errang er Me-
daillen in den Ausstellungen zu Barcelona
1888, zu Madrid 1899 und lÜÜti. zu Athen
1903 und zu Wien 1904. In der Berliner
Kunstausstellung 1881 war er mit einer Mar-
moibibte „Flamenoo^ vertreten. Du Museo
Monicipal zu Barcelona besitzt von ihm die
(}enre-Statue ,JLa hormiga" und die Tier-
gruppe „Hirsch und Adler" (Kat. N. 60 und
61), daa Mnseo Modemo zu Madrid die
Gruppe mucrld'' {Kam|if dnes Inders mit
einem Tiger, Kat N. 17), das Musen Balaguer
zu Villanueva y (Seltni bei Barcelona die Bild-
nisstattie Cabanyes'. Für Vivero bei Lugo
adraf er das Standbild dea Nicomedca Fastor
Dia, für Hdlin bei Albaeete das Grabmal des
Amador Garcfa. für das Kloster von Mon-
serrat bei Barcelona die Monumentalgruppc
dm nPrimcr Miattrio de DOlor^, I6r IqnivM
in Peru (Süd-Amerika) das StandbiM des
Genetmts Lamrte. Besonderen Ruf hat sich
C. als Tierbildner sowie auch auf dem Ge-
biete der kunstgewerblichen Kleinplastik er-
worben. Zurzeit wirkt er als Lehrer an «kr
Kunstgewerbeschule zu Barcelona.
Ossorio y Bernard. Art. Eapafi. del S.
XIX (1888 f.) 188. - A. Opisss, Arte y Ar-
tislaa ^Idanca (Bavodena 3S08) 9. 19-87.
U. Utritto,
Gampei; Govert, a. Kamptr.
Camper, Petrus, geb. in Leiden am 11. 5.
1722, t im Haag am 7 4. 1789. Dieser be-
rühmte Zoolog, Professor am Athenaeum in
Amsterdam mid an den Universititen m
Franelcer und Groningen, hat auch in den
bildenden Künsten als Dilettant Treffliches
geleistet. Karel de Moor. Vater und Sohn,
waren im Zeichnen »eine Lehrer. Schon ab
ISjähr. Knabe hat er dn Idetnes humoristi«
sches BHMdKtt radiert, und Tom J. 1748 smd
vier Schabkunstblätter seiner Hand. Noch
als dOjähriger hat er von .^nth. Ziesenis Un-
terricht erhalten. Nach seinen Zeichnungen
auf anatomischem Gebiete liaben Jac. mb da*
ScMey und R. Vinkelcs gestochen. Zvrd von
ihm gezeichnete Studien nach Elefanten sind
im Kupferst.-Kab. in Amsterdam. (Vgl. Cam-
P4S, P.)
Eynden u. v. d. Willige o, Gescfaiede»
nia etc., II 181—174. IV V», 176. — E. W.
M«ca> leonogr. Bataia, m vom. £. IF. Mou.
Cwiiyailsb Jacopok §. jfffwf «Wo, Bertolinns.
Campero, Juan, span. Architekt Kardinal
Jimenez übertrug ihm 1512 den Bau der Kir-
che und des Franziskanerklosters in Torre-
laguna. Im gleichen Jahr beteiligte er sich
mit dnen Entwurf an dem ^Vettbewerb für
den Neubau der Kathedrale in Salamanca, den
er 1513 unter der Direktion des Juan Gil de
Hontafion begann. Von 1524 — 30 übertrug er
in Segovia den Krenvang der alten Käthe»
drale auf dnen neuen Platz tmd Teipflichtete
sich 1529. den Tum TOtt S. Mafia dd Fftml
um 29 Fuß zu erhOhen.
LlagUDo y Amirola, Notic. I 145 — i8.
— C a v e d a, Enaayo bist de arquitect 1848.
M. V. B.
Camp^ G^rard de, fläm. Illuminator,
Sohn eines Baudouin C, wurde 1480 zu Tnttr>
nai als Mdater in d. Lukaagilde angenommen.
Ptaehart. Arch. des Aits cte. 1810 m Tl.
Campet, P., Stecher, von dem Heincckcn
ein Blatt mit dem Bildnis des Priesters N.
Feuillet kennt <WoU ideatiach mit CnaMsr,
Petrus.)
Heineeken, Dkt. d. Art. lU. — Füsali,
Allf . KsUerlex. II. 1806. Z. v. Jf.
Campesaa, Bartolomeo fn Lanci-
I o 1 1 o, Maler, wird in Bassano nach G. Chi-
uppani (Bellet, d. museo civico di Bassano,
III. 1906 No UN envihnt.
Ca mp^slno y Mingo, V i c e n t e, Maler, geb.
in Madrid, Schüler der dortigen Eacuela
Eapedal de Pintnra und Yon Vic FelanaraU
4CS
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7 Gonzalez, beschickte die Madrider Kunst-
aosstellungen 187ft— IflBO mit Genremalereien
«04 HutorieiibiUlaB int „Visita del cardeoai
Ettmm i ImM d« Valoi«". — JPridfa M
rey FranciMoP, — „Gurlot V j FfMidlOO Pi-
tarro".
C. Frontaura v M. Ossorio, Diccion.
Biogr. de Ejcr. , An flS90) I 509. M. Utrillo.
C«mp«strini, A I c ; d e Davide, Maler,
gd». 9. It 186B in Trient, bemchtc vm 1881
•n ^ k. Akad. der ^fld. Kflnste hl Maflitid
und widmete sich besonders der Darstellung:
des Nackten. Seine Lehrer waren die Maler
Bartolomeo Giuliano «ad Raflfaele Casnedi B.
die Bildhauer FranoeMO Bwsaglii and Afli>
brogto Borghi, haoptsichlich abv der Maler
Giuseppe Bertini, als dessen tüchtigster Schü-
ler er l8vS7 Lehrer an der Höheren Kanst-
gew. Schule und 18S6 Lehrer an der mailän-
diacben Brera-Akvl- wurde. Bei dem Preis-
anncbreiben des Mailänders Gavazzi gin«: er
1894 als Sieger hervor mit dem großen Ge-
mälde nl Negligenti" (aus dem 4. Gesänge
von Dantes Fegefeuer, gegenwärtig in der
Bildergalerie Hiralfi in London). Femer sind
zu nennen: ..Amorini" (1907 auf der Kunst-
ausstellung in Florenz vom König von Siam
erworben) und „Prinii sooni" (im städt. Mu-
seum in Trtent), weldie von Ca Gtdietfenlidt
in der Nacktmalerei zeugen. Unter seinen
zahlreichen Porträts sind besonders hervor-
zuheben jene des Vize-Admir.ds und Gtnr-
rala Cobtanchi d'Intra. des Graien Amerigo
Pooti. des Marcheae Crivelli ia Ifafland. der
Baronessen Salvadori in Trient, des Biblio-
thekars Francesco Ambrusi im städt. Mus.
ebenda etc. Freskomalereien von ihm u. a.
im Friei&ofc von Intra, im Falazzo dca Gra-
fen PnlK in Mailand md im PaL BcM in
LodL Korrekte Zeichnung und krift^ Fi»-
selfühnmg sind C.s Vorzüge.
Franc Ambro« i, Scritt. cd art. trentini,
2 ed.. p. 494. — Strenna Trentioa lettermri« e
artistica, Trento 1894 (eine Zeichnona). — lUu-
•trazione luliaaa, 1H94 I 303. — Mittlen der
k. k. Centr.-Comm., N. F. XXIII (1897) p. 191.
— Espo». di Torino del 1898. Cat. delle Belle
Afti. Torino 1898, N. 485, 789. — B t g n a ffl i,
La pittura lomb. nel »ec. XIX, Milano 1900,
Nr 328. — S. D. P a o 1 e 1 1 i in „Strenna dell'
Alto Adige", Trento 1902 p. 3«. — In dera-
»ell>ca Werke. 1900—1905 mehrere Zeichnun-
geti. — Jac. Turco in Cronache della civilti
clkno-latina. Ann. I (1903) N. 20, p. 188. —
Raas. d'Arte, 1905 p. 122, noU 1. L. 0.
Caapfooit, Simon van, tläm. Bildhauer,
lttl8/18 Schüler in Antwerpen (Ligg. I 551),
wvfde irar Meister m Gent (s. v. d. Hatghen,
La corpor. des peintres etc. de Gand, 1906
p. 40) und hat für die Kirche in Hoorn Grab-
denkmäler des 1658 f Vizeadmir:ils Pieter
Florisz. und des im selben Jahre f Bürger-
meisters Albert Sonde geliefert, wddie aber
im J. 18S8 durch Feuer vernichtet worden.
Beide sind abgebildet bei Abbing, Geacbie»
daala der atad Hoont, 18«! 1. B, W, Mm»,
Camphaosea, Wilhelm, Militär- und
Schlachtenmaler, geb. zu Düsseldorf am 8. SL
m&, t daa. am 1«. 6. 1866i Erhielt den'
Tiw ACicDcnnicrriGiK uoiui Aurea Kcmn,
trat 1884 in die Düsseldorfer Akad.. auf der
er, anfangs unter C. Sohns Leitung, mit eini-
gen Unterbrechungen bis 1860 verblieb. Seine
Neigung führte ihn achoo früh a nowcUiitiack
zugespitzten, genrdttften üantrihngea ana
dem Reiterleben, an denen die Zeitgenossen
vor allem die Realistik der Detailbehandlang
bewunderten ; doch steckte er seine SoldaMha
lidik in daa moderne Koatnni^ ao^
die maleHscbe Tradrt der Zeit des
80jährigen Krieges und des 18. Jabrh. AtM
diesen beginnenden •iOtr Jahren stammen Bil-
der wie: Ully auf der Flucht bei Breitenfeld
(IMl). Frins Eugen bei Belgrad (1848. Wall-
raMücbarts-Moa. ih K6ln), Cromwetladw
Reiter (1848, Berliner Nationalsal V Ein ver-
einzelter Griff in noch femer zuruckUcgende
Zeiten bedeutete das gro6e. fal Mfittöhen ontar
dem Einfluß der dortigen romantischen
Schlachtenmalerei 1845 entstandene Bild:
Gottfried von Bouillon in der Schlacht bei
Aakakin. Aber schon 1848 tat C mit seinem
nn Anftnge des Prionen Priedtidi von Pren«
Ben gemalten Reitergefecht des preuß. 1. Kü-
rassier-Regimentes den Spnmg in die Gegen-
wart. Nachdem er Ende der 40er und Anfang
der 60er Jahre nodi hauptaicblicli Stoffe ana
der engl Geadiidite dca IT. Jabrii. behandelt
hatte — Karl I in d. Schlacht bei Naseby
(18B1, Hamburger Kunsthalle), Puritaner auf
der Morgenwacht (1852, ebendort) — wandte
er iidi seit Ende der 60er Jahre fast aos>
adiUeMieh der Dantellang der vateründl»
sehen, speziell der preuBischen Geschichte zu.
So entstanden 1860: Blüchers Rheinubergang
bei Caab (Schles. Mus. in Breslau) und Lusti-
get Jagen bei RoSbadi (Berlin. Nat-GaL,
nidrt amgeatdit); 1881; Friedridi Tl. und daa
Dragooer-Rgmt Ansbach-Bayreuth nach der
Schhurht bei Hohenfriedberg (im Bes. des
Kürassicr-Rgmts „Königin" in PasemflOS
1882: Begrünung Blöchera nad Wellii«too8
nach der Schlacht bei Bdle-AlHance (Stadt-
Mus, in Königsberg); 1883: Parade Fried-
richs d. Gr. in Potsdam (i. Bes. d. deutschen
Kaisers). Im darauffolgenden Jahre machte
C den diniadien Feldzag ata Schlachtea-
zeichner mit, der ihm den Vorwarf an dreien
seiner bekanntesten Bilder lieferte: Übergang
nach Alsen (1886, Bremer Kunsthalle), Düp-
pel nach dem Sturm (1867, Berliner Nat.-Gal)
und Erstürmung der Düppeler Schanze No 8
(1867, im Bes. d. deutschen Kaisers). Auch
.Szenen aus dem österreichischen l-"cldzuge,
den C. im Hauptquartier des Kronprinzen
mitmachte und aas dem deutsch-französischen
Kriege wurden von C. in mehreren, durch
Stich und Lithographie weit verbreiteten Bil-
1
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CsinpliuyMu
Si€«M«miig in Beriin und Napoleon IIL
nuü der Seblacht Iwi Scdan (1878). Die
gröBte Popularität aber sicherten ihm jene im
Format mächtigen Reiterporträts des .»Alten
Fritz". Kaiser Wilhelms (WUlmf-RidHrts.
Mm. Köbi). des Gr. Korfüiste« wam^ dit dait
'Tief bewandert, dennoch die innere Berechti-
gung ihrer Riesenformate durchaus vermissen
lassen. Eine der letzten Arbeiten des viel-
beschäftigten Künstlers war das 1882 voll-
endete Wandgemilde: Schlesien huldigt Fried»
rieh d. Gr.. in der Ruhmeshslte des Berliner
2^ghaused. Auch als Radierer hat sich C
mehrfach betätigt; so lieferte er Illustratio-
nen zu Hauffs ..Reiters Morgenlied" und zum
„Prinz Ei^enius" fär den IL Bd der «Lieder
und Bilder" (Dfisseldorf 1848). AuBer den
schon erwähnten Galerien besitzen ncxh fol-
gende Museen Arbeiten von C. ; Neue Pina-
kothek München, Städt- Gem.-Samml. Düssel-
dorf, Kunsthalle Karlsruhe, Pror.-Mus. Han-
nover; außerdem bewahrt die Berlin. Nat.-
Gal. 46 Handzeichnungen von ihm. — Eine
Sonderausstellung seiner Werlte veranstaltete
die Berüner Nat.-GtL 1886w
Fr. V. B6tticher, Mfelerw. d. 10. Jabrh.
I 1 tu Nachtr. zu I. — W. Hüller t. K5-
nigswinter, Dfisseld. Ksticr. Lptg IBM. —
Heller-Andresea. Haodb. f. Rpferstkfc-
- 1., IMDL-H, A. Müller, Biogr. Kat-
, UM. — H. W. Singer, Ailg. Kidei^
UM L — Pr. Sekeerseknidt^ Zur
Gssck. d. DkseM. Ksl^ IMt. — IC • n S e km { d.
KMftsch. d. la. JdMh. Lfsg U04. - KmifbUtt
ISW-S^ paaal^ — IMeteen lMO-73, pas-
ikn. — Zisekr. f. bOd. Ksl o. KateknuL. jpeasia^
s. Reg. H. VoUmtr.
Camphuysen, D i rck Rar'!, geb in
Gorinchem 1686 als der Sohn des Chirurgen
Rafel C tmd der Maria van Uaseyck, wurde
Schüler von Dirck Govertsz. und blieb bei
ihm bis etwa 1604. Er zeigte groBe Begabung
für die bildende Kunst, wendete sich aber bald
der Theologie zu und wurde ein berühmter
Prediger und Dichter. Er starb in Dokkum
am 9. 7. 1627. Obgleich von seiner Hand
weder dn Bild noch eine Handzeichnung be-
kannt ist, walirscheinlich hat es solche aucfa
nie gegeben, wurden ihm früher sinitlicbe
jCuatitiagmL'' bcx. Bilder sugesdirieilMii.
L. A. Rademaker, Didericus Caraphtqraeo,
Gouda 1S98. — Oud-Holland XXI 193—196.
E. W. Moes.
Camphuysen, G o v e r t od. G o d e f r i d u s,
hoUänd. Maler, Sohn von Govert C. und der
Ljrsbeth Gramer, Enkel des Malers Jochem C,
ist etwa 1657/58 in Amsterdam geb. und hei-
ratete dort am 14. 5. 1678 fl AutKehnt) Mar-
tyntje de Coetser. Im selben Jahre wird er in
einem Aktenstüdce ttisdrücklich „Konstschil-
der" genannt. Eine vor einigen Jahren im
Kunsthandel befindliche „Heilige Nacht" in
der Art des Cornelia Saftlcvrn, .Thcr schwä-
cher u. bezeichnet: Godefriedus Camphuysen,
w«r «roht v<on sefaer Hud. Er bat did
Malerei, die er ohne Begabeng «taseQbt hit^
nachher aofgegeben. 1688 war er Wein-
Händler und wohnte fai der Palnmraa^ 1088
lebte er noch.
Oud-Holland XXI 217. E. W. Mms.
Gaasykafasi^ Govert Dircksz., boUind.
Makr, Sohn des Pfarrers Dtrdc Rafelsz. C
und der Anna van Alendorp, ist nach eigener
Angabe etwa 1624 geb Sein Vater starb be-
reits am 9. 7. 1627, und dessen Witwe sog
mit ihren Kindern wahracheinlicfa nach Am«
steidani, wo Govert am 11. 9, 16tt uiei'sl, und
zwar als Bildnismaler, erwähnt wird. Er hei-
ratete dort am 9. 2. 1647 (1. Aufgebot), woh-
nend an der Lindengracht, Nelletje Francketi
Ein Jahr nachher wohnte er in der Rooecstrast
nnd am 16. 8. 16B0 kaufte er das Amünwiamer
Bürgerrecht. Dennoch ist er bald darauf aus
der Sudt gezogen, und als am 4. 8. 1608,
wahrscheinlich
adnaa Haneseritn
wohnte in der Kalventraat — war er weht
schon in Schweden, wo er im Mai und No-
vember 1665 für die Königin Hedwig Eleo-
nora tätig war. Ancfa hier malte er nament-
lich Bildoisse, wovon das diCB Olof Laiaaon
von D. Padtbrugge gcstodien Ist In den
Jahren 1688 und 1661 war er, und im J 1668
seine Frau Taufzeuge in Stockholm, aber im
Mal 1866 wohnte er wieder in Amsterdam,
■wo er am 80. 6k 16S7 ein Testament macfale
und am 4 7. 1978 ans seinem Hause an der
Ol If rhans in der Neuen Kirche begraben
wurde. Mehrere seiner Bilder stellen Stall-
loleriaan dar mit schäkernden Bauemmäd-
cheo, ao em ausgezeichnetes Bild vom J. 1660
im Mus. in Brüssel, und nicht datierte Ge-
mälde, u. a. in der Galerie zu Am'^terdam, in
der Ermitage in St. Petersburg, in der Samml.
von Carstanjen in Berlin und in der Kasseler
Galerie (das letztere galt früher als Werk
Potters). Interieurs mit anderen Motiven
z. B. in Breslau und Kopenhagen, Landschaf-
ten mit allerhand Staffage u. a. in Rotterdam,
Prag, Litle^ Dulwich, St. Petersburg, und efal
sehr schön» sonniges Bild mit den Trümmern
des Schlosses Cleve bei Haarlem in der Wal»
lace Collection in London Soweit C. seine
Bilder bezeichnete, bediente er sich seines
v6Uen Namens. Offenbar hat er Paulus Pot-
ter beeinflußt, als seine Schüler werden aber
nur Regardus de Groot und Jan Pietersz.
Opperdoes 1648 genannt. Es existiert auch
eine Radierung von C, eine Kuh darstellend.
Ond-HoUand III 73.; XXI 203-216. — P.
Scheltema, Rembrandt, Amsterdam 1853 S.
70. — O. G r a a b e r K, Les coUectionf privies
de la SuMa, S. 103, 104. — Notes a. Que-
r i e •, 1871 S. 188. B. W. Mo«$.
Camphuysen, Jochem Govertsz., hol-
länd. Maler, jüngerer Bruder des Rafel Go-
vertsz. C, geb. in Gorinchem 1601/02, kam
etwa 1681 nach Annsterdam und heiratete,
m der GasdwdsraolenMeeg wohnend, am 4. S.
KSoitierlcsikon. 64. V.
4«S
30
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1627 im benachbarten Dorfe Slotcrdijk Heyn-
drickje Jacobs. Er ist am 21. 1. 1659 von
ttioem Hauae am Daoorak bei «kr Vroowen-
■taer in dir Nienwe Ziidahapd beerdigt wor-
den. Die mit dem aus den Buchstaben J O
(verschlungen) u. C gebildeten Mooogr. ver-
adienen Landschaften müssen C. zuerteilt yiti-
den; aufirr tinigen sa PnvatwminL befindet
ncn enw ioicim ^aein ju lAjuveu MminjniC'
b«n) im Mus. in Bordeaux. Sie haben mit
ihrer sehr sorgfältigen Baumbehandlung ein
ahertümlichea Gepräge, sind dabei aber von
crmtcr Stimiiiung und ähndn etwa vaa dar
Mcaf'a PffilnMikM«
OudHallaad m TS; XXI 800-203. - KM-
«ftmt N. F. n lt9. — Jahrtk d. KgL pren& Krt-
■amm! TV ?n3, 204. B. IV. Mots.
CamphuyBen, Iv a f cl öovertsz., holländ.
Maler, Neffe des Dirck RafeUz. und Sohn VQO
denen älterem Bruder Govcrt C (Quntrg in
CSmIhIiciii^ iil dort 1607/89 sck wbA wah^
acheinlich wie sein Onkel Schüler von Dirck
Govcrtsz. Nachdem er in Gorinchcm schon
als Maler tätig gewesen war, zog er nach Am-
•teidam und hciratetCj wolmend am Cooincks-
HiatJH, nn iwfiiw iiuai wu uuiic muwmii»» un
15 11. 1626 Machtelt Crose van Hertsberghe.
1642 war er Taufzeuge für ein Kind von Aert
Tan der Neer, und am 23. 10. 1667 ist er aus
•emem Hauae an der Keiaefagiaclit in der
Nmmb Kifclw (cffriibeB wofdeii. Seins Plmuid*
•chaft mit Aert van der Neer verleugnete sich
nicht in semen Werken. Da nun letzterer
etwa 6 Jahre jünger war als C. und erst in
«Iterca Jahren za der KanstünuK gdnn»
imn ia^ iat ca mehr ala wakndieiididi, daB C
van der Neer's Lehrer gewesen ist Von sei-
nen Mondscheinlandschaften befinden sich
zwei gote Exemplare in der Dresdner Galerie,
Flu0- and Wiatcrlandachaf tan aind v. a. in
dcB lifaa> Jft Amatefdan, TTtrecM^ Bnnn*
schweig, SchleiBheim, Stockholm (Universität)
und namentlich bemerkenswert ist eine aus-
gaieichnete Winterlandschaft in der Samm-
kns TUcnc in Ldpaig. ficneiduiec aind aaine
Bilder entweder mit dem vollen Nanwn oder
mit den Initialen R. C.
Oud-HoUand III 73, 234; XXI 196-200. —
Obreens Arch. V. 125, 129. E. W. Moat.
Camphnjaea, s. auch Kamphuyttn.
Campl, Alex. Ang., mit dteaem Namen
und dem Zu.satz „Joa. Bap. fil. pinx. 1560"
ist eine Beschneidung Christi in der Sakristei
der Kongregation der Kirdie GesA fiwifalnnp
in Capua bezeichnet.
H. W. Schuls, X>cdn. d. KM d. IL A. io
UntatitaUcn, UM.
Campi, Andrea, BiMKauer in Carrtra.
studierte in Rom, wo eine seiner Arbeiten
1106 von der Akademie S. Luca preisgekrönt
wurde. 1714 hat er Rundrelieis in Marmor
lür die Abtei Monte GwQino ausgeführt ; sie
befinden aich über den Türen der Sakristei
«nd Mellen die Madonna und Chriitna arit
Engeln in Halbfigurcn dar. Ebenfalls für
Monte Cassino arbeitete C. dann noch sechs
Marraormedailioos mit den Doictorcn der Be-
nediktiner. Die ZaUHBg dafür wurde am 8B.
2, 1715 Releistet
C a m p o r i, Mem. biogr. d. Carrara, Modena
1873. B.
Campi, Antonio^ Bildhauer aua Mailand,
Sohn dea Gregorib C, arbeitete fan letztes
.T3^r/fh^t des 16. Jahrh. in Ferrara, wo er
um 1505 t- Die „lavori di marmo all' antica"
an der nach den Plänen Ercole Grandis von
Bart Triatano «bauten Kirche S. Marti, in
Vndn worden C aufgetragen. Audi halle er
für die Reiterstatue Ercoles 1. nach den Zeich-
nungen desselben Grandi die Kapitale der
Tracesiulen, die Dekoration des Piedestala»
einen ornamentalen Friea und einen Archünv
tn tiefem. Von den B Siulen fielen UM zwei
in den Po, so daB nur eine errichtet werden
konnte. Sie steht noch beute und trägt die
Statue des Ariosto.
Gru/er, L'ait fcrranis, Paris 1897 I. B,
Gampi, Antonio, ttal. Maler, Bildhauer,
Architekt und Schriftsteller aus Cremona
(nicht identisch mit Antonio da Cremona,
s. d.). GdMirtsjahr uidiekanot, t gegen 1691,
da wir aus diesem Jahre sein Testament be-
sitzen, zweiter Sohn des Galeazzo, Bruder des
GiuKo und Vincenzo C , lernte bei seinem Va-
ter und ging 1561 nach Mailand, war aber
auch hl vielen anderen Städten tätig wie in
Piacenza, Lodi (1556—70 im Chor de»
Domes), Brescia, Mantua und in seiner
Vaterstadt Cremona. Nach si'in'n Zeich-
nungen wurden einige Bauten in Cremona
ausgeführt, wie die Paläste Vidoai und
Pallavicini. Uber seine Tätigkeit in Rom
wissen wir aus Bertolotti und anderen nichts,
nur ein Breve des Papstes Gregor XIII. ist
bekannt mit der Ernennung dea Künatlew
nom jCunOkn ddP Abito di Griatel*, mm
Dank für seine Dienste an römischen Bauten.
Von Bildhaucrarbeiten sind erwähnenswert:
em Denkmalsentwurf für die Piazza Maggi-
ore (167^ und Stnrkriffcnrationen für ifie
Kirdie S. Sigiamoiido In CraBooa. 1BT1
wurden ihm für eine Landkarte von Cremona
und Umgegend, die er der Vaterstadt wid-
mete, die Stenern erlassen und 1686 veröffent-
lichte er dne Geachicbte Cremoiiaa, Pfan
lipp I U für den er auch ata Mder tit^g war,
gewidmet und mit vielen Illustrationen, ge-
stochen von Ag. Carracci, versehen. Seine
Tätigkeit als Maler iM adir «mfangreich. Für
den Dom von Crenxmn malte ar eina PieM mit
Heiligen (1586) ; für S.Pietro eineConaolatrix
afflictorum (1667), eine Madonna mit Heili-
gen (1575) und in der Sakristei das Decken-
fresko, Elias fährt ztmi Himmel; für S. Si-
gismondo seine besten Werke; Magdalena,
die Christi Ffile aalM, and Tanfe Chridi
(1677) und Arbettoi an den Ffdletm gcmein-
4»
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mm niit idiKn Brüdern ba. PlaatiGc et Pk-
tnra AmoBlm Cuojfl fee. IfiTT. In ICdluid
malte er eine Anbetung der Könige für das
Moiufttero nuggiore, die Geschichte S. Pao-
lo« für die gleichnamige Kirche (1561), die
Gd>art Cbriati fär den HavptalUr (1580) u.
du Mutjrriinn S. Loremoe (1681) ebenda,
für die Kirche S. Marco eine Beschneidung
(1638) und für S. Bamaba Madonna mit Kind
and Heiligen (jetzt in der Brera). Kolortt U.
Inkarnat semer Werke ist arm u. hart, besser
gelingt ihm der Aufbau und Faltenwurf.
Vgl. auch d. Artikel Giulio C
Va sa ri- M ilaneii, Vit«. — M a 1 ▼ a a i a,
FeUina l'ittr. — Baldinucci, Not. d. prof. d.
diacgno. - O r I a n d i, Abeced. Ticozsi,
Düionariu. - L a n i i, Stör, d- pitt — C r o w e
und Cavalcaselle, Stor. d. pitt. ttal. —
Gra •Belli, Abeced. d. pitt. Cremoneii. —
V i d o n i, Pitt. Crem. (1824). — S a c c h i, Not.
d. Pitt. Crem. 1878. — Z a i s t, Pitt. Cremon. —
Panni, DIpint. di Cremona 1762. — Torre,
Ritr, di Milano. — Mongcri, L'Artc in Mi-
lano 1872 p. 91. — Malaguxzi-Valcri,
Cat d. R. Pioac. di Brera 11)08. — Cal. d. Espos.
d. Arte Sacra Cremon. 1899 p. 33. — E.
Schweitier in L'Arte IWO III ?>s ff. —
Cein Bermuder, Dicc. ecc. de Us B.-Artea
cn F-ip ina I 204 f. — M a d r a z o, Cat. ciel Mua.
d. Ptado a Madrid. — Cat- du Muscc du Louvre-
Paris. •- Vitali, Pitt di Birsseto (181»). —
C B r a s i, Le pubbl. Pitt di Piaccnza 17bü p. 147.
— Scarabelli, Guida di Piacenra 1841
p. 128, 1G8, 178. — Matteucci, Le Chicse del
Mantovano (1002) p. 236. — Campori, Art.
ncgli Stati Esten« (1855) p. 113. — Averoldo,
Pitture dl Bresci.i. 1700. — Carbon i, Pitt,
e Scult di Brcscia, 1760. — G. L i 11, Hans
Fugger (Leipzig 1908) p. 138. — Burck-
h a r d t, Cicerone. — W. Bode u. E. Ja-
cob • e n in Jahrb. der kgl. prenB. Katsamml. X
74 ff.. XVtl 38 f. — Jahrb. der kathist. Samml.
des 0rterr. Allerh. Kaiserh. IX 389, SM. — Gas.
des B.-Art9 1891 II 203; 1896 I 914. — Aich,
■tor. di Lodi X (1891) p. 94 1. XI (1899) 88 Li
XV (1896) 101. F. Malagiun-Vattn.
Campi, B a r t ci 1 o ni e o, (joldschmied, Waf-
fenschmied und Kriegsingenieur, geb. im 1.
Viertel des 16. Jahrh. in Pesaro als Sohn des
Modtneser Jaweliert Btnardmo C« f
dem 9. 19. 1606 (httt Datienn« seinea von
Gact. Giordani im Notariatsarchiv zu Pesaro
Buigefundenen letztea Testamentes, durch das
gleicli aaderan frÜharen NachlaBbestimmun-
gen Ca auch dessen von Antaldi im Archiv
der Confraterniti della Cariti zu Peaaro auf-
gefundenes Turiiier Testament vom 15. 8.
1578 aiuiulliert imd des Meisters Sohn, der
gleichfalls hochangesehene Kriegsingenieur
Scipione C , a!s alleiniger Erbe bestätigt
wurde; damit ist auch jene ältere Legende
endgültig widerlegt. \\' nach Hart. C. schon
am 7. 8. 1678 bei der Belagerung Haarlema
anter Henc« Alba du Leben eiagebfiSt 1»-
ben sollte). In der väterlichen Juweüerwerk-
statt zum Goldschmied herangebildet, war C.
laut Zeugnis eines vom März 1M5 datierten
and an Bart Egnaxio adressierten veneziani-
acben Briefes dM Pktro Aretioo in jüngeren
Jahren namentlich als Verfertiger kfimtk-
riach her vorragender Prtnkliafiiiache beiQlunt»
Von dem hohen Ansehen, das C. schon da-
mals in seiner Geburtsstadt genoB, gibt uiis
seine am 81. IS. 1645 erftdgte Berufung in
den (SaflMindefit von Peaaio tidxre Kaada.
Ehi Mt dieser Zeit stammendes Prachtwerk
Ca besitzt die R. Armeria zu Madrid in
einem der Tradition zufolge ans dem Beaitie
Kaiaer Karls V. atanwaanden, konatvoll ge-
ttiAnKUt im Feuer grau angelaaaenen and
reich in Gotd tauachierten Eisenhamtsch „all'
aiitica": Im Stile altrömischcr Imperatoren-
rüstungen aufs raffinierteste einheitlich durch-
gebildet (das Bruststück in Nachbildung
der Muskelanatomie des menschlichen Ober-
körpers sorgfältig getrieben, an der Bauch-
weiche wie an den Hai-- u. Schuitf-rgelcnkca
präzis artikuliert tmd unter dem Halsansatz
gleich den daa Riemenwerfc antiker Sandalen-
stiefel imitierenden Panzerstiefeta mit einer
vergoldeten Medusenmaske verziert, die
Schulterstücke als wundervoll stilisierte Lö-
wenrachen gebildet, die herrlich geformte
Stormhavhe mit vergoldetem Elcfaeidaab nm-
kränzt), zeigt dieser Harnisch auf dem linken
Schulterbügel die Datiertmg ,J*isauri anno
MDXLVJ". — auf dem Rückenstück die
Initialen »B. C F.", — auf dem Bruatatück
endlich die volle Signatar des «eber i>romp>
ten Leistung scIhstbewuBt sich rühmenden
Künstlers: „iiartholomeus Campi aurifex, to-
tius operis artifex, quod anno integro ndiga-
bat» principis sui nutui obtemperam, gemi-
nato mens« perfecit*. Daa aaa 8 verachtun»
genen G gebildete Goldmonogramm de»
Rückenstückes wie der goldene Eichenlaub-
kranz der Sturmhaube lawen als den Be~
steiler dieser Prunkrüstonff mit Sicherhett
den damaligen Herzog von Urbitio, Gttldo-
baldo II. della Rovere erkennen, der dann
nach seiner 1547 in Pesaro erfolgten Ver-
mählung mit Vittoria Pamese, einer Schwe>
ster des Ottavio Famese, Schwiegersohnes
Karls V., diesem letzteren als mächtigem
Protektor des neuen Ehebundes die 1546 von
ßart. Campi „binnen 2 Monaten vollendete"
PnudcrSstung (De Valencias Annahme zu-
folge) als Ehrengeschenk überlassen haben
soll. Für die besagte Vermählungsfeier schuf
C. übrigens laut urkundlicher Nachricht die
Festdelcoratioaen, ebenso auch lb49 das in
Gold md Silber gearbeitete Taufeeachenk
der Stadt Pesaro für den jenem 2. Ehebundc
Guidobaidos entsprossenen Prinzen Francesco
Maria von Urbino. Eine mit den zum Mono-
gramm verschlungenen Initialen B. und C
Bornierte BiMniauMdaitie Goidobaldoa IL rmt
Urhino (auf dem Revers der Grundplan der
von Guidobaldo neu erbauten Zitadelle von
Sinigaglia) wird von .\rmand wohl mit Recht
dem Bart Campi zngeacht'iebcn (von Morto-
Un irnBmlich dem Vicentlner GoMachmied «.
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Cmpl
Bildschnitzer Giorgio Caimbknco zugewiesen,
t. dort u. unter Capocaccia). Rüsttmgs-
itöcke mit Bart. Campii Signatur ,3> C i."
fotlen deinlich hiufig vorkommen, jmc Geltti
Angaben zufolge jedoch in der Regel als alte
Nachahmungen der Madrider Rüstung oder
als moderne FilichlBIgen festzustellen sein. —
Später war C. nur noch aU Kriegsiogenieur
titig, and zwar warde er auf Empfehlung
Guidobaidos II. von Urbino zunächst von
König. Heinrich II. zur Reorganiaterung des
fraflaMtchen Geschützweaeaa in Dienst ge-
nommen. Hierauf diente er in gleicher Eigen-
schaft 1564 — 67 den Republiken Siena and
Venedig, 1568 dem Duc de Guise bei der Ein-
nahme von Calais, 1562—68 Karl IX. von
Frankreich bei den Belagerungen von Roanne
und Orleans, 1568—73 dem Herzog Alba in
den Niederlanden, wo er bis Anfang 1678
auch weiterhin in spanischen Diensten titig
blieb. Aus den beiden oben angeführten
Testamenten ist er dann im llin U78 in
Turin und Ende 1596 in Pesaro als noch le-
bend nachweisbar. — Sein Sohn Seifion« C-
(s. oben) wird als Leiter der Festtmgsbauten
von La Valetta auf Malta Uterarisch enwihnt
— Bartolomeos Bruder Giaeomo di Bmm
dino C. war StöckgieBer u. konstruierte 1666
in Florenz ein aus mehreren Sonderteilen zu-
sammensetzbares und dadarch Icichltr tnni»
portables Ricsengeschüts.
Macr. Antat4i'6i*rdani (Znsitaa za
OHMidk Abaead.) fai der BibUot OUv. an
aifo, N. tO. — A. Aacclneci, Docu. inai.
p. la SlotiB d. Ami (■■«■■* SN») ». m
A. Armand hm Mit. IM. (UM OT) I
IM: m m d. n. — & UpwUm M Alte
• Sloria UM «L m ~ IL Mniadron in
Gaa. d. B^Aala UM n SSI t. — W. Boe-
heln. IMaief d. WalTinsiliM Kü> (1M7) p.
80 f. — Cond« da Valencia, Cat. de la
R. Armerla de Madrid (ISM) n. 64-M n. Taf.
XI. - J. Gellt in „EinM>riim^(B«nine) XV
(1902) p. 138 f. — J. GeIH u. G. fioretti,
Gli Arm^rcili Milane« (1903) p. 25 f. •
Campi, Bernardino, ital. Maler, geb.
um 1522 in Cremona, Sohn eines Gold-
«chmieds Pietro C; ob er in venwandtachaft-
lidwm VerMllnb m der Midenn Fknilie
Campi seiner Vaterstadt gestanden hat, ist
unbekannt ; doch war Giulio Campt sein er-
ster Lehrer, Später lernte er in Mantua bei
Ippolito Coata, wo er Gelegenheit hatte,
Wefke des Gitdio Sonano tu rtndieren. In
die Heimat zurückgekehrt (15411, arbeitete er
für einige Kirchen, vor allem für 5. Agata
und S. Sigismondo und würde nach Piacenza,
Alba und Pizsighettoac berufen, UcUjgailMl-
der und Pbrtrits xu malen. Tn dtcscn Jahnn
(IM.*? — 49) nahm er Sofonisbe und Elena An-
guisciola als Schülerinnen in sein Haus. 1560
berief ihn Isabella v. Capu^ Gtttin dea Prin-
«en Ferrante Gonzaga, Gouverneur» von Mai-
land, nach Maflaad, am Porträts ihrer F»*
aulie n malen im Wettbewerb mit Cristo-
fano deir Altiasinia 1663 wurde er nach
Como gesandt, die Porträtsammlung des M«-
aeo Giovio nn leqpieren. £ia «aderer Gönner,
Nieeolft Seeeo, etteifte ihm de» Auftrag, die
Kapelle del Corpo dl Cristo in der Haupt-
kirche von Caravaggio auszumalen. Von die-
ser Malerei sind nur die Medailloos an den
Wänden erhalten. Im J. 16M oder bahi da^
nach hat C. nach Lamo den Maillnder Sern-
tMf Gal. Brugora und dessen Frau porträtiert,
dann malte er in Montevecchio die Enthaup-
tung Johannes d. T. mit lebensgroBen Figuren
und trat hierauf eine Erliolangareiae nach
Parma, Piacoiza, Reggio und Modena an, um
bei dieser Gelegenheit die Werke vet^chie-
dener Meister, besonders des Correggio zu
studieren. Die Kosten dieser Reise trug Don
Proepero QuinUvalle, aus Dankbarkeit für
das Porträt, das C. von ihm gemalt hatte.
Dieses Bildnis fand v. Frinunel vor einigen
Jahren im Besitz des Kunsthändlers H. O.
Miethke in Wien auf a. hat es im Jahrg. IV
seiner Blätter f. Gemäldekde (p. 904 ff.) publi-
ziert. Nach einer nach v. Frimmels Ansicht
vom Dargestellten selbst herrührenden In-
schrift auf d. Rücicseite der Bikltafel ist es
als Werk Campis und ab Portrit Quinta-
vallea beglaubigt und 1656 entstanden. E«
befindet sich gegenwärtig in der Samml. Ste-
fan Auspitz V. Artenegg in Wien. Nach Mai-
land zurückgekehrt, malte C. für einige Kir-
chen, wie S. Paolo und S. Marco, schuf vide
Porträts und schmückte die Orgelverkleidung
von S. Radcgonda Am 28. 8. 1669 erhielt
er nach den Annalen den Auftrag, die Orgel-
flügel im Dom zu schmücken, den er aber
nidit MMgcftthrt luAea eoH, weil er den Gon*
vernator Marchese v Pescara nach MaolM
zur Hochzeit des Guglicimo Gonzaga brei-
tete. Hier kopierte er 1662 Tizians Kaiser-
bilder in der Residenz der Qoaxigk und hat
diete Serie wihnchcinllcli auch flfici'i fSr den
Kaiser, für D' Avalos und andere wiederholt
1662 kehrte er nach Cremona zurück und
heiratete 1664 eine vermögende Frau, die Gü-
ter ha S. Cotombaao al Lamlxo besaB. Er
Uieb kiudeilon. Bei dieaem a weiten Aufoit-
halt ia Cremona hatte er viele Aufträge f8r
Kifühfn, 1570 malte er in wenigen Monaten
die KivpdfredGeB in S. Sigismondo, die an-
finden, «d von Gkdio Campi und Sojaio
günstig beurteilt wurden. 1678 finden wir ihn
in der Certosa v. Pavia mit der Vollendung
der Mariae Himmelfahrt des Andrea Solario
beechiftigt (er oMlte die obere Hilft^. 1676
bii IBBl war er b S. CokmlbeBO al Lanbro
tätig, das Oratorium der S. Maria Magda-
lena al fresco schmückend. Das Schloß war
Eigentum der Certo&a v. Pavia. Aus den er-
haltenen Quittungen geht hervor, daS C auch
die Aacona des Onlorinaie gemalt, bitte wA
800 Scodi «r die ICdetciea crUd^
4tB
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Campi
die Aurelio, Sofan dt» Bernardino Luini, ab-
gcachitzt ti. gelobt hat. (Als 1B46 dH On-
iQlinm aemört wurde, ging die Ancona und
Bradtttödce der Freiken mit der Geschichte
der Magdalena in die Parochialkirche von
S. Colotnbano über, andere Teile kamen in
die Brera ) Vo» dort ging C. nach Sabbio-
aeta bei- Manttia, um mit einer großen Zahl
KSastler daa Schloß des Herzogs Vespasiano
Gonzaga Colonna ZM schmücken. Bei dieser
Gelegenheit arbeitete er auch für Kirchen im
Uakrcit ao & B. für Vigoreto eioeii Christat
am Kreuz, wo in einer der Nebenfigurer der
Künstler sein Selbstporträt gegeben haben
soll.
Von 1688—80 treffen wir ihn in GuastilU.
um fSr Fcrrante II. die ArhdleB im Sddoft
zu leiten. Briefe an die Herzöge von Sabbio-
neta und Guastalla sind erhalten und publi-
tiat. Von dort ging er ndl Rcggio, den
Chor der Kirche S. Protpeto mit den Ge-
•chichten des Laitraa und Jeabel zu
schmücken. Die Vollendung dieser Arbeiten
verhinderte sein Tod, der zwischen 1S90 und
1806 fliit C Teröffentlichte 1684 eine Schrift
iiPwere aopn to pitton". Eine Aiiisihlang
aUer Werke Ca Ins 168« cntbitt der ,J>ii-
corso" seines Zeitgenossen Lamo. Viele sei-
ner Zeichnungen sind im Besitz der Aoca-
demia zu Venedig, in der Ambrosiaaat
im der Biera, bei Frizaoni und in Crcmooeaer
PriVataanunlungen.
C war sehr fruchtbar, doch sind seuse
Werke kalt, akademisch, solange er anter Gihf
Uo Romanos EfufluB stdii^ wie die im Dom
zu Cremona erweisen. Das Studium Correg-
gios gibt seinen Gemälden freieren Schwung,
aber die Lieblichkeit und zarte Empfindung
des AUcgri fehlt seinen Gestatten. Mandie
Werke;, wie die Fresken in S. Coloaibano^ er*
freuen durch die Frische der Erfindung und
gute Einzelheiten. Charakteristisch sind seine
blonden, schlanken Frauengestalten voll vor-
nehmer Anmut Seine Männer aeigen eine
ernste ScMbliett Gut tmd ancb seine IumI-
schaftlichen Gründe, die eine intime Vertraut-
heit mit der Natur zeigen. Bei den Fresken
in S. Sigismondo »«raüiwa «dr die Bcwm-
denmg der Zeitgenossen nicht mehr; und
doch Itann man einen gewissen großen Zug
dem Ganzen nicht ahsprecben. Am reichsten
flieBt seine Erfindungsgabe in Friesen, Putten
und Emblemen, Iiier zeigt er eine Kraft und
Abwcchslmig, wie sie in aeioer Zeit nur noch
sehen vorkmnmt. Die Fresken in der Brera
(aus dem Castello von S. 0>Iombano) bilden
aber nur ein Präludium für den Schmuck
dca Chors von S. Prospero in Reggio Emüta,
ekle der schönsten dekorativen Hinterlassea-
Schäften des 16. Jahrhunderts.
A 1 e s s. L a rn o, Discorso int. atla Scolt. ecc.
(atte da B. Campi (1684 verfaflt, cctchicn «ist
1774 im Dniek als AiAa^ sn Gfamk Zals^
Not iitor. de' pttt etc. Cremon., wo sich im
I. Bd p. 186 auch eine Biogr. des Künstler« be>
findet AI« weiterer Anbang i«t bei Zaist ab-
gedruckt „Parere «opra la pittura di Ben.
Campi".) — C. Morbio, Ccnni int a B. Campi,
Cremona I5S4 c 1774, Mailand 1840. — A. R o fl-
eh i n i, B. Campi in Guastalla in Atti e Me-
morie ecc. per l'Emilia I 67—92. — G. S o m m i -
Picenardi, Doc. Int a B. Campi in Areh.
Stor. Lomb. VII 92. — Morelli-Ler-
molieff. Gall. Borghtrse r Doria Pamphili. —
C. Ricci, R. Call, di I'arma 1896 p. 31. —
Malaguüti-Valeri, Cat. R. Pinac. Brera
1»08. — Kit. Gal. Czemin, Wien — Cat Des-
sins Mu»ee du Louvre I. — Zanotto, Nucviss.
Guida di Veneria 185«. — Bertolotti, Art
Ix)mbardi a Roma. — Mo n t i. Stor. e Arte nella
prov. di Como (1902) p 111 R c I t r a m i.
La Ccrtoaa di Pavia 18Ö5 p. 129, 164 — M a 1 a-
«p i n a, Guida di Pavia 1819 p CS, no. — Siepi,
Descr. di Perugia 1822 p. 396 (Canepi). — Arte
e Stori« 1895 p. 49. — Raa«. d'Arte 1901 p. 12,
— L'Arte 1900 p. 6« ; 1901 p. 304; 1905 p. 416.
— Gai. d. B.-Art« 1898 I 9 f. : 210 f. — Repert.
f. Katw XXXII (1909) p. 126 f. - Ztschr. f.
bild. Kst \ F XIX (a. 1908) 102. — Jahrb. d.
Wgl. preuß. Kitsamml. XVII 38. — Jahrb. d.
ksthi»t. Samml. d. ö»terr. Allerb. Kaiserh. IX;
XVII 205. — PinieMilaneai, Sritt. di art
ital. III No m. VgL auch Literatur unter
Campi, Antonio. F. MalagttMMi-VaUri.
Campi, Borso de', Steinmetz, arbeitete
1600-1608 in Ferrara am Palaao CaateUi
und «deren Bauten.
Citadella, Not. rcl. a Ferrara, 318, 423. —
Gruyer, L'Art Ferrarau, I (1897) 526, Anm. 2.
Pritdr. Noach.
Campi, David, Maler in (jenua, f das.
17SCII ffTjäbrig. C, der Schüler von Merano
war, aalte Htstarien und Portrits, war je»
dodi hauptslditfclt als Kopist titig.
S o p r a n i- Ratt i, Vite d. Plttori etc. C^eno-
ve«i 1769 II. — Nagler. Kaüericx. IL B.
Campi, Feiice, ital. Maier, geb. am 18.
II. 1746 in Mantoa, f am 4. 6. 1817 ebends,
Scbflsr vou Bazzmri und Boitani. 1T86 cT'*
hielt er für eine Judith die goldene Medaille,
seit 1785 war er Vizedircktor der Akademie
Vergiliana Feiice in Mantova und nach ihrer
Auflösung 1811 Professor för Zcicfacnkunst
an den Kgt. Lyceen. In der KaAedrate zu
Mantua bemalte er die Sängeifcaaid gegen-
über der Orgel imd restaurierte ebenda alte
Fresken. Er kopierte das Fresko des Giulio
Romano in der Kapelle dd Sacnuncnto dea
Domes tmd malte ebend. 4 Doktoren der
Kirche und eine Fides, sowie für eine an-
dere Kapelle einen San Girolamo. In S. An-
drea malte er die Sopr&porten über den Ka-
pellen, eine S. Caecilia auf Leinwand und
dnigc Prealcen; die Dekorationen der Pfeiler
ließ er von seinen Schülern atisführen. 1783
malt er nach Zeichnungen RafTaeis im Auf-
ttsge des Kaisers Joseph II. den Saal degit
Arazzi in der Residenz in Mantua. Im Pa-
haao dd Ti restaurierte C ^ Camera d!
Cesare.
Er hatte Aufträge für den Palazzo Guer*
itei, far die Matchesa Castiglteoi CHitiaai
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und für andere Private in Mantua. Für die
Galleria der Akademie porträtierte C. die
Kaiaeria Maria Tbereaia uod den Grafen G.
Murari.
Zani, Enc. raet. — Vasarl-Milaneai,
Vite V 553 No 2. — Codd*. Mem bioKral
p. 39 — 43. — Matteucci, Chieic del Mantov.
p. 92 ff. — d ' A r c o, Arte ed artel. a Mantov.
1857 I, II. — Aliaari, Ptol del disegn. in
Ligur. 1864 I 373. C. Degli Aui.
Ctmpl, Galeazxo, hat. Maler, geb. 1477
in Cremona, f ebenda, wie wir der
Chronik d. Sohnes Antonio entnehmen, der ihn
einen für seine Zeit achtbaren Künstler nennt.
Er war Schüler des Boccaccio Boccaccino u.
Gründer einer hervorragenden Künstlergene-
ration. Nähere Daten feMen, man weiß nur,
daß er mit seinem Bruder Sebastiane in der
Ktfcbe S. Abbondlo in Cremona gemalt hat
und 1517 mit diesem Zahlungen für einen
Altar, und ein Tabernakel im Dom entgegen-
nahm. Seine Tätigkeit entfaltete er in Cre-
mona u. in den umliegenden Provinzen. Das
iltaale bcMUgte Weit Ist die sdi6ae Ma^
donna zwischen 9 Heiligen aus dem Jahre
1603, jetzt im Musco Civico in Cremona,
früher in der Sakristei von S. Domenico.
1B16 entStaad Quiittopiwrus mit dem Kind
in der Rircbe S. Matte dd Caneflo in Via-
dana (Provinz Mantui); der Heilige ist als
Ritter des Cinquecento gekleidet und auf rei-
chem, mit Gewässern durchzogenem land-
schaftlichen Hintergründe dargestellt Von
1B18 keaatn wir ebie Madonna mit SS. Se-
bastiano und l^occo in S. Sebastiane in Cre-
mona bez. „Galcat. de Campo faciebat 1618
hoc opus F. F. Benardino Rosellic". Dieser
Tafel verwandt ist das Bild der Brera, Ma-
donna mit Kind, nebst S. Antonio und S.
Biagio bez. „Galeaz. de Campo Facebat"
ans Rebecco d'Oglio im Cremonesischen, wo
«8 Zaist geseheii hat Beide Werke stehen
anter dem Einfluß des zwanzig Jahre früher
entstandenen Gemildes des Perugino in S.
Agostino in Cremona, wo es sich noch jetzt
b^indet Andere Werke von ihm sind in
Cremona: die groBe Tafel in S. Giovanni in
Croce ungefähr gleichzeitig mit obigen, die
Krönung Mariac, eines seiner besten Werke,
im Vorraum der Sakristei von S. Abbondio
(fälschlich dem Altobello Melone zuge-
«ehrieben), ein TriptychoB in S. Maria Mag-
dalena (fälschlich dem Boccaccino zuge-
schrieben), ein Abendmahl im Keiektorium
von S. Sigismondo (G. F. Bembo zuge-
schridMo). Die Galerie BorrooMo in Mailaad
besitzt eine Predella mit Ssenstt der Dar>
bringung im Tempel und Verkündigung, die
Galerie Lochis in Bergamo eine Darbringung
im Tempel, der Madonna von S. AgeatirntTM^
ifandt Crowe und CaystoaseHe aennen eine
Anfenrackung des Lazarut bi CMalmaggiore
mic der lasdirift .jGhletas. de Ctmpo P.
IBIS*. Zaist erwähnt die Behandlung des
gleichen Vorwurfs, wohl dasselbe Gemälde^
mit dem- Datum 1615. Er sag^, daß es der
apiler «erstörten Kirche S. Lazzaro gehört
habe und später in die Kanzlei des Ospedale
Maggiore in Cremona gelangt sei. Eine sehr
zerstörte Madonna befindet sich im Solarolo
Raineria Galeazzo C war ein Nachahmer
Peruginoa oad Boceaocinos, deren Grazie odd
Eleganz er seinen mageren Gestalten nicht zu
verleihen vermochte. Die Finger der Figuren
sind knotig, die Ohren lang und häßlich, nach
unten «pit^ die Stirn edcig. . Seine Gewand-
falten ibnebi denen Beoeaocinos, sind jedodi
eintöniger, und koloristisch weniger reich bei
der Wiederkehr gleicher Färbung, vor allem
eines Ziegelrot. Viele Werke, die man ihm
zuschreibe geboren nach Venturi seinem Zeit-
Vasari'Milanaai Vifte. — Zaiat Net
de' Pitt. Cfemoa. (uMer CuiM. — Crras-
• elli. Abaeel. dd pilt Cnnwn. («ntar Cunbi).
- Vanni. Dipfat dt Cnuoa tim») p. M.
M. 134, 142, 148. — Saeehi, Not Cramon.
p. 79 ff., 160.— Crowe u. Cavalcaselle,
Stor. d. Pitt Ilal. — Frissont, Anonimo Ho-
relliano und in Arte e Storia XII 1893 p. 123 t
' M«lagvzzi-Va.Uri, Cat Brera 1908
p.'SM.-» A. Ventttrl, Gatt. Crespt in Milano
2808 pi. 118. — Cat. del Mus. Civico Correr in
Veaette 1898 p. 68. — Cat. detl' Espoa. Sacra a
Crenon. 1899 p. 30—38. — L'Ane 1899 P- 1^2,
8T8; 19P0 p. 44. 46, 65. 56 ; 1905 p. 52. — M a t -
^encct Cbiese art. del Mantov. 1902 p. 236.
— Carati, Le pubbl. pitt di Piaceaza 1780 p.
147..— Scarabelli, Guida di Piaceaza 1841
p. ISO. — KaL kgl. Gemälde-Gal. Stuttgart. —
Burckhardt Cicerone. P. M^hgimm-Vtl'n.
Campi, Giacomo, ttal. Haler, geb; 1MB
in Mailand, studierte in Crema, an der Akad.
der Brera und später an der Akad. S. Laca
in Ron, unter Coghetti und Podesti. 1806
nahm er an Garibaldis Fddzug teil und trat
1871 81s Genremal^r hervor: „Tkrodcspidef'',
, .Erinnerung an den Honigmond" u. a. m.
Später wandte er sich dem Historienbild zu
(„Napoleon auf S. Heleqa", die ^.Eroberung
Roms"). Im Hause Manzoni in Mailand
malte er in Fresko Szenen aus den Promced
sposi.
De Gubernatis, DI», d. art. ital. — Cil-
lari, Stor. dell' arte cont ital. — Illustraz. luL
1875 p. 363; 1893 I 323. — Natura ed Arte
1908—04 II 140; 1905—06 I 114—118. — Bif-
nami. Pitt Lombard nel sec. XIX N. 353.
G. B.
Campi, Giacomo, s. auch unter Camfi,
Bartolomeo.
Campi(a)t GiOTanni de, Maler in Nc-
vara, wo er 1400 (fie Taten der Hdt Sisgiob
Agncse, CecIHa in der Cappella ai San Bia-
gio am Dom malte tmd von dem ein Fresko
in der Kildie Totti i SaH'sa Kovtre er>
halten igtt
A.Masaarabi1taBa.d'AftaVI(1906) p.l8a
(s. das. Quellen u. Lit). Z. P. M»
Campi, Giulio, üaL Maler, gcfei. um IBOB
in Cremoo», Sohn «.-Sditiler des Galeu»» «. d.
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Campt
Benurd. Gatti gen. Soiaro^ biMete ■etneti Stil
vBter den BinfhiA dce p<mwih»«> md eplter
des Pordmonc Die Cremoneser Biographen
sprechen ihm schöne Proben seines Talentes
bereits im Jahre 1622 zu, was das Datum 1608
für aeine Gdrart macht Sein frfib-
sne crnanenee wcre wt oer nnfnnar von
S. Ahbondio von 1627, mit der Darstellung
der Madonna zwischen den Heil. Nazarius
und Celsus, sichtlich unter dem EinfluB des
Romantna 1680 irealderte er in der Kirdie
S. M. ddle Gnxie in Sonctno bei Crema
tffld malte in öl die Tafel für dieselbe Kirche,
jetzt in der Brera, bezeichnet Julius Cam-
poa Cremon^sis faciebat 1860. 1686 malte
er ffir Santa Agata in Cremona die wlla-
donna. die daa Kind aiagt". 188T vier
froSe Fresken im Chor dieser Kirche mit dem
Martyrium der Heiligen. Im Louvre, dem
Tizian mwclirieben, bewahrt man eine
ZfichnMBg n cner Mianerlignr aus diesem
Zylchit. Jnlil Ompi optu 1540" ist die Al-
tanafel der Kirche S. Sigismondo bei Cre-
mona bez. Nach 1540 zeigen Cs Werke den
EinfluB Giulio Romanos. Antonio C. erzähk
in ieiBar Geichichte Cremooas, er habe dem
Giulio Romano in Mantua bei Arbeiten ge-
holfen Nach Zaist war Giulio C. an ver-
schiedenen Orten tätig, so in Soragna (Parma)
in der Burg Meli-Lupi, in Brescia, wo er
die Fassade der Casa Calini bemalt haben
soll, in Mailand in verschiedenen Kirchen
(S. Maria della Passic ne, S. Cclso u. a. m.);
doch sind diese Angaben durch Daten
nicht nt belegen. Derselbe Schriftsteller he»
hauptet, seine Werke seien nach FranT^reirh,
Spanien und anderen Ländern gebracht
worden. Er scheint auch Architekt gewesen
an sein, da er die Restaurierungiarbeitea der
Kirche S. ttatulberila in CremoMi im Anf-
trage des Prälaten und Dichters G. Vida lei-
tete. 1547 malte er Fresken in derselben
Kirche, 1568 — 68 im Dom von Cremona. Sein
leutes Weric dürfu der Scbmucli der Ka>
pelle der Madonna in S. Maria di Campagna
in Piacenra gewesen sein, über die wir einen
Kontrakt aus dem Jahre 1571 (28. Oktober)
besitzen. Sein Tod verhinderte die Voll-
endung derMlbenj sein Bruder Antonio aoUte
die Arbeit fortfuhren und sog nadi einem
Kontrakt vom 21. 8. 1572 auch den Bruder
Vincenzo hinzu. Der Anteil der 3 Brüder
an dem Werk läSt sich nicht mehr feststeilen,
da die Kapelle 1701 aerstöit iturde. Einnlne
Ttrfle im Prcsbylei iuui und in der Saicmtci
erhalten. C. starb 1572 und seine Söhne,
Galeazzo^ Curzio und Annibale errichteten
An» ein Grabmal in S. Nasaro In Cremona.
CL war ein fibemni ffodobtivar Kümtlci md
eine Übersicht seEner Werlte iM edkier m-
möglich. Erwähnt seien außer den obigen:
Eine Allegorie im Mus. Poldi-Pezzoli, Mai-
Mad, die SchweltKr (L'Arle UI) gkiclMeilto
mit dem UauptalUr von S. Ahbondio (1887)
aelrt. Die Brera besltit aufler dem obca cf^
wihnten Bilde eine Madonna mit Heil. u. En-
gelglorie, gleichzeitig wie die Gemälde in S.
Abbondio u. im Museo Poldi-Pezzoli. Durch
das warme und lebhafte Kolorit erinnern diese
Bilder an Rnmaninc^ dem dm BrenbOd mit
Madonna, Heiligen und Engel lange Zeit zu-
geschrieben wurde. Ein Jugendwerk, Frauen-
biki im Besitz des Marchese Foaati in Mai-
land» «igt den EinfluB Pordenones so stark,
dal man «a den Künstler selbst denkt I«
den Uffizien befindet sich ein Porträt des
Galeazzo Campi, das Zaist und andere für ein
Selbstporträt halten, indem sie sich auf BäU
diueei atötnn. der auf der Rückseite ciae
Inachrift mit der Zahl 1688 gesehen haben
will. Moderne Kritiker weisen es dem Gi-
ulio zu, während Loeser es wohl dem Ga>
leazzo abspricht, aber nicht mit Sicherheit
Giulioa HÜd aneiitcmit Uber den Spuren
einer ütarea Aufschrift trigt das Bild jetxt
die Jahreszahl 1535. Der sogenannte Cesarc
Borgia der Galierie Martineogo in Bresda,
dem Giorgiooe zugeschriebo^ ist nach Jacobs«
dae der besten Arbeiten unseres Künstlers.
Sein Raoptwerk ist die Madonna in S. Si-
gismondo Unten in grüner Landschaft
knien Fraacei>co Sforza von S. Sigismondo
und Bianca Maria von S. Girolamo emp-
fohlen. S. Crisanto tmd Sta. Daria vervoO-
ständigen die Kompositton. Die Tafel ist
zur Friru ! ning an die Trauung der Sforza in
dieser Kirdie geraalt, die ungefähr ein Jahr-
hundert früher am Tage des S. Crisanto aad
der Sta. Daria, am 25. Oktober 1441 stattge-
funden hat In seinen Spitwerken (Fresken
in S. Margherita und im Dom von Cremona
1647—68) ist C. kalt und manieriert und steht
anter dem EinfluB Giulio Romanos. Giulio
Campi ist die ausgeprägteste Persönlichkeit
unter den Künstlern dieses Namens, Vor-
nehm in seiner reichen Begabung schuf er
in seiner Jugendzeit, seiner besten tind selbst-
•chBpferiaclien, farbig reiche, wertvolle Werhe^
die mittmter im Kolorit an die Venezianer er-
innern (wie in S. Abbondio). Seine Gestalten
tragen edlen Ausdruck und Haltung, frisch
und leicht nemaU sind seine Landschafta»
Jsr LiL bd jfnlfwfs a. ffr**"— f C,i
ICaiagnssi-Valcri. Cat d. Brem 1906 f.
380. — Ost IL .Pkiae. di Bologna 1008 p. 8S. —
Cat Bspos. Sacn di Cccauma 188P p. 3»— 47. —
Cat da Loovre de Paris, Peint et Dessins. —
Bodo, Galerie Otdcabtug. — Morelli-Lcr-
moliefi. Call. Borghesc c Doria PaafilL —
Borenson, Tbe North ItaL Paint of Renaias.
IMT p. 18S-188. — A Corna, S. Maria dt
Camp, a Piaceasa, Bergamo 1908. — A. Me*
lani in Arte e Storia 1908 p. 17 f. — Ras«.
d'Arte 1907 p. 5. — L'Arte, 1899 p. 173; 1900
p. S»— «0 ; 1905 p. SU. — Arch. Stor. d'Arte II
32. 267 ; Ser. II toL I p. U6. — Natura ed Arte
18M-«» I M8. — ATereldo,.Pitt ^ Brasda
p. M, 117. — Bragaoli»
47«
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ISM pw 60. — If «tteacci, Le Oueae
art dd MtatoV. 1902 p. 81, 236. — P a n n i.
Dipinti (U Cnnona 1762 p. 13. — S a c c b i,
Not. Cremoaea. n, » L. iSZ f., 33«. 3ft2. — Gax.
d. B.-Arts 1898 f «4 — E. Jacobsen im Jabik
d. kgl. preuB. Kttsamml.. 1896 XVII. — Jalirb.
d. KiUamml. d. ötterr. Allerb. Ksiaerb. I part.
II 352, 495; IX tM. — ZtKbr. f. bUd. Ibt I
S65; XVII 50. — BolL Stor. PiacentiDO 1910
lue I 5-12. F, Hthimmi4^«l*ri.
CbMpif J B c o p lloRiit. KodiMIkIwi, VW
dem ein großes bezeichnetes und 1338 datier-
tes Antependium mit Krönoog Mariä und
14 Heiligen tüA in Af tiitomc iiiii in
befindet
Lehnert, OL Ceicli. im btinr. I
(Abb.).
Campl, Pietro Paolo, ital. Btldbaner,
■tammtc aus Carrara, tätig hauptsächlidl tn
Rom, wo er 1702 einen Prei« bei der Akad.
S. Lucacfllielt, Schüler u. Gehilfe des Pierre II
Legres war und Mitglied der Bruderschaft
der Virtuos! del Panteon wurde. Legres
empfahl ihn als tüchtigen Künstler den Mön-
chen voo Monte Cassino, für die er »dt 1712
iaiHctaaf «rbeitete n. nach Legroa' Tod 1719
dessen angefangene Statuen Kar!^ d. Gr. und
Heinricha II. vollendete. Selbständig führte
er für die genannte Abtei die Statuen des
jGfCgor JL, GtaoUs, Koorada, Zachariai*, Wik-
ton in. tmd Benedtfcts XIIL am, mietet
noch die voüfndrtcn Statnfn fies hl.
Benedikt und der Scholastika am Fub der
Treppe. In Rom arbeitete er unter Qemcns
XL eine der TraTertinstatuen auf den Ko-
lonnaiden dci PctenplslM% fn S> Salvature
b Lauro die schwebenden Engltgnippen am
Hauptaltar, in der Peterddrdie die Kolossal-
atatuen der S. Giuliana Falconieri und des
S. Pietro Nolaaoo im Unken Querachiff; für
S> Agncae in Piazza Navona fei Ufte er dan
schönen S. Scbastiano aus einer antilcen
Statue. — Rosalba Mona C, Frau des obigen
und ebenfalls Malerin, s unt. Sahfioni.
Tiraboschi, Not. dei pitL etc., 1.15. —
Titi, Nuovo stud. 27. — Titi. Dcscriz , 21.
Itl, 408, 450. — Campori, Mem. biofr. etc 4i
Camra, 53. Pri*dr. Nö&dL
Campi, S c i p t o n e, s. Campi, Bartol.
Caapi, Sebastian o, ital. Maier aus Cre-
mona, 16. Jahrb., Bruder des Galcazzo C
mähe mit ihm in S. Abbondio in Cremona
and 1617 im Dome ^ Galeaam C).
Zani, Enc met — Ticozsi, IMa.«- Boai,
Magr. — Graiselli. Abeced. dal pJtt Cre-
aHNicsi. — Sacebl. Not Cremoo. p. IM. —
L'Arte III (1900) M. P. MalaguMMi-y^trl
Campi, Vincenzo, ital. Maler, geb. in
CrenMsna 15S6, Sohn des Galeazzo C, lernte
nerst bei seinem Bruder Giulio C, malte
fal vielen Kirchen in Cremona und Milano.
Seine Heiligenbilder sind oberflächlich, besser
gelangen ihm die Porträtmalerei u. vor allem
Stilleben und Genrebilder. Die Brera be-
wahrt zwei Bilder, eine Frucht- und eine
Fiachhindlerin, die den Einüufi des hoUändi-
StülelMnuMlen Pfder AcHsm ytt*
raten. Die Galerie zu Bergamo besitzt das
Porträt des Mantuaners Giulio Boccanwllona
(1669). Er unterstfitzte oft «te BrUcr M
größeren Aufträgen und war mdir pro»
daktir ab begabt Nadi ZaiiC wanderten
viele seiner Werke ins Atuland, nach Frank-
reich und Spanien. Nach demselben SdirÜt-
•teller war Vincenzo auch Architekt, Kosmo*
grapli, Stecher und rqwodoaerte die Fline
der Umgegend von Cremona nadi EnIwBifen
des Bruders und erhielt gleich ihm zum
Lohn SteuererlaB. C. starb ohne Nachkom-
men aus seiner Ehe mit Elena Luciani am
8. 10. 1501. Vgi. auch d. Artikel GimUo C
Anfar der Ut bei Amtttii» C. a. C Ricci.
Ckt d..!. GdL dl ranm 1896 y. 298. - cet^ d,
Gatt. Ceisam e QaO. Ladda • Bergamo -18a
»b 8S. — CUL dn Lonm Pafia^ Peint ItaL —
ut d. Bmoa. «cm a rrewoae 1899 p. 40, 49. ~
Gandcllini. Net. fstor. d. latagL 1808 L —
Caan Bcraadea^ Dfeeloa. aee. en Eapafia
1800 L — Malagnssi-ValerL Cet iraa
1908 p. 198, 904. S9L — 6. Lill, Bana
1908 p. 38, 18« 1. — L'Arte in 1900 p. 70. -
Jahrb. d. * d. ftiterr. Allerh. Kaiaerli.
IX 939, 895. P. Matmputfi-yaUrt.
Campi, 8. auch damit verbk yomomem ao*
wie Cambi n Camlni-
Cemyiate, s. C<mbiago.
Oampldnedri, s. CaH^^td^t.
Campidoglio, Michelangelo di (eigcntl.
di Face), Maler, geb. 1610 in Rom, f ebend.
1670. C. war Schüler d. IHoravaitte u. malte
Frucht- und Blumenstüdce, von denen sich
eins, das sehr gelobt wird, in der ehemaligen
Blenheim-Samnil. befand; ein anderes be-
wahrt das Suermondt-Museum in Aachen.
In England sollen Proben seiner Kunst häu»
fig sein. Earlom und Joe. Bofddl atachen je
ein Blatt nach C.
Bryan, Dict of Painter» etc. — Hei-
necken, Dict d. artiste« III. — Mireur,
Dict d. Tentes d'art II, Pari» 1902. — S c h i r f,
Cat. Blftiheim Palace 1861 p. 45. — Kat. d Suer-
mDndt-?\Iij:iri_;ni3 in Aachen. B.
Campidoglio (Campitoglto), O n o f r i
Bildhauer ital. Herkunft, der 11^ a. d. Grab-
mälem Philiberts des Schönen und seiner Ge-
mahlin Margareta in der Kirche ru Brou mit-
arbeitete. Drc von Rousselet ihm zugeschrie-
benen Putten an den getiannten Grabmälero
sind nach Vöge dem K. Meit and ednen den^
achen Gehilfen zuzuschreiben.
Laini, Dict de« »culpt etc. 1898. — Rous-
selet Hitt. de l'ifliae de Brou 1826 p. 119. —
R«un. des aoc. des B.-Arta XXI 361, XXII 2&2.
- W. V 6 g e im Jahcb. d. kgL pmJL KetHwaL
XXIX (1908) 117.
Campidori, G i a n B a t t i .s t a, ital. Archi-
tekt, tätig in Faenza, wo er den Bau der
Kirche San Pnneeeoo leitete (vollendet 1762),
die Zeichnungen zu einer Säulenhalle am
Markt (auf der Seile der torre del orologio,
llb[^) und zum Oratorium der Contratcmiti
di S. Pietro in Vtncoli (voU 176Q lieferte.
4»«
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Campidori — C«mpin
lleas«ri-C>lti, Faenn nelU •torU e oell'
Atf, Paenu 1009, 431, 493, 516. Z. v. M.
«luBpIdori, Raffaele, itaL Architekt des
18. Jahrb., tätig in Faam. Er erbaute in
Faenza die Paliate Cavina (via Gtulio Castel-
lani No 82) und Pasolini-Zanelli (Corso Max-
zini No 62) und lieferte die Zeichnungen zum
Umbau der S. Umilta 1741^44. Auch die
Kirche SS. Michele ed Agostioo wXi »ein
Werk sein (beg. 1719 voll, litt vom capo-
macstro Antonio 'Boccbi).
Ifeaaeri-Calsi, Paenca nella atoria e
Mll' Art^ Faam IM» pu 484, 4M. 499, UT.
m X.V.M.
Camp^jM, Giovanni, ital. Porträt- und
Miniaturmaler, hielt sich 1777 In Potsdam u.
Berlin auf, später in Polen, wahrscheinlich
•m Hofe dea Königa Staoialaua Aug. Pooia-
towllrl n ^KTandiaQ titig. Ef maila Uciue
Landschaften mit Architekturen und mytho-
logischen Szenen. Zwei solche groBe Minia-
turen sowie eine Porträtzeichnung, den Kö-
nig adlMt darateUcnd, befanden ikh in den
SamnrimgcB dct Kflidgi. Pcrtigic aodi klei-
nere Kopien nach ital Meistern, wie Tizian
o. a. Erhaltene Werke von ihm lassen sich
nicht mehr nachweisen. — Ein Campiglia,
der nach FoBU (KaUerlex, a. T«I) für das
IBOB SB Ron cndhiawna Praditwcfk dar
Schola italica artis pictoriae Zeichnungen ge-
liefert hat, ist vielleicht mit ihm identisch.
Nicolai, Naciir v Kitlcrn in Berlin. 1786.
— Raitawiectci Slown. m»! polsk., I 85. —
S. Ciampi, Ri^lio^r. critica, II 245. — Kat. d.
Gem.-Gal. drs König» Stanitl. Aug. Pontatowski
(M»cr. in der Bihl des Grafen L. Brawcki in
Schlofi Such» bei Krakau). Grat UycieUki.
CaMpigUa, Giovanni Domenico, Ma-
ler und Stecher, geb. 1692 in Luoca. t un-
sicher wann, jedoch nicht vor 1762, da er in
der Akademie S. Luca, deren Mitglied er seit
B. 1. 1740 war, am 1. 1. 1768 som Frcmden-
dlrdrtor gnvfldt wofden iaL Scfaw Studien
machte er in Florenz bei Tomaso Redi und
Lorenzo del Moro, dann in Bologna bei Giu-
seppe del Sole. Seinen Ruf begründete er
luiivtaädUich ala gaacbickter Zeichner, doch
tiui Midi CfHilMe von flmi bflraimt und
swar: Altarbild des S. Nicola da Bari in
S. Giovannino zu Florenz; die Kopie nach
Qgoüs „Petrus heilt den Gichtbrüchigen",
noMch daa Moaaikgenriüde im linken Sdten»
idiiff der Peterdnrdw auageführt wurde; dn
Pfldi*» des Rubens in der Galerie Corsini u.
•cfal Selbstbildnis in den Florentmer Uffizien.
Nadi Rom wurde er berufen, um antike Sta-
tnen n leichnen; da das 1729 in Rom ^
dradcle Buch „Principatus HispaniarWB «fa-
dicatus" einiKc von ihm gezeichnete Vignetten
enthält, so dürfte er schon damals dort ge-
wesen sein. Seine bedeutende Tätigkeit da-
aelbst begann aber erat nach der 1784 er-
folgten Gründung dea Kapitoliniadicn Mn-
tenmi^ dcaaco Hanpiwerka er in 11 BHlInni
für den Stidi zeichnete (aeit 1741 ala mSgoI-
ture del Campldoglic^ vcröffentlldit). Um
diese Zeit wurde er zu Gutachten über die
reiche Kupfersammlung des G. G. De Rossi
herangezogen, und als durch deren Ankauf
1788 Ckmcna XII. die Cakografia Camerale
bcurflndct hatte, wurde C deren Voraldicr.
Für das Kupferwerk „Museo Fiorentino"
zeichnete er in den letzten Lebensjahren 28
Blätter (verschiedene Antiken, die BildniaM
dea Bemioi, Qalfe Romano, Salvatore Rom,
Leonardo da Vmci, Sodoma) mid die Vig-
netten. Nach seiner Zeichoong bat M. Fran-
cia das Bildnis des Pieter van Laer ge-
stochen. Die Calcograiia Reale in Rom be>
sitzt von ihm den Stich einer Silenatatoe.
Nagler, Katlerlex, IL — Tieozzi, Dia. I
263. — B o n i, Biogr. — Grande EncrclopMie
VIII 1138. — Le Blanc. Manuel I 576. —
L a n t i. Storia I 243. — Gori-Gandellinl.
Not- »tor. dejli inUgl. I 172; VII 2«) f. —
Campori, Cat di quadri 536, S86. — Titt,
Nnovo Studio 618. — M i ■ • i r i n i, Memorie
464. - Oud HoUand, 1894 XII 109. — Rieh a,
Not. d. chieie flennt V 147. — Ovidi, U
Calcogiafia Roaaaa. — Kat d. Caloogfafia. 109.
— Archiv v. S. Luca. Pritdr, iveaeft.
Campiglione (Campilione), s. Campione.
CampiUi, Bernardino, italien. Maler,
IB. Jahrb., firmiert Bemardinus CampiUiu.
SpoL fteOtt A. D. MDII ein Fieako. daa
ddi friUMr an der Paamde der Cwkl Tattnii
in Spoleto befand (jetzt abgelöst in der Stadt
Pinakothek, Saal 1, 9): Thronende Madonna,
das auf ihrem SchoBe liegende Kind an-
betend, mit Anaidit dm biadmfl. Palaatm und
dem Stemenwonder nber dem Bronnen mi
HintcrRrunde, und segnendem Gottvater mit
2 Seraphim in der Lünette. Nach Angab«
Guardabaaais wurde das Werk von der Fa-
milie Benedetti aua Spoleto der Pinakothek
geacfaenkt Der Knnatler iat em Nachfolger
Spagnas. Auf Grund des obipren signierten
Werkea werden ihm folgende Fresken in der
Pinakothek zu Spoleto zugeschrieben: S. Se-
baatiaa (Saal 1, 8), Madonna mit Kind (Saal
1, tOi imd tmter Vorbehalt die ana dem Ex-
Idealer della Stella stammende Madonna zwi-
schen Engeln u. den Heil. Lorenzo u. Brizio
(Saal 2, 48). Das Fresko der Nunziateltai fal
FoUgno^ daa ihm^ Crowe-Catrakaaelle tn-
achreiben, gehSrt einem unbekannten Mcialer
oberitalienischer Schulung. Crowe-Cavalca-
selle schreiben ihm ferner eine angeblich bez.
Madonna zwischen den Heil. Antonius mid
Johannes d. Täufer in S. Maria d'Arone zu.
Guardabasii, Indice-Guida dei Monum.
ddP Umbria. — G. AnKelini-Rota, Spo-
MO e Dintomi, 1905, S9 u. ff. — Crowe-Ca*
valcaselle, Ital. Mal., Deutsche Ausg., IV
342, 350; Engl. Auag. (Edw Hutton), II 341.
III 321 f. — Mothes, Baukat des Mittelalt in
lulien. tfalttr Bomb*.
Campia, Robert Der Name dieaea 18?ft
geb. Malera eracheint m Urkonden dw Sindt
Toomi swiadicn 1406 and 144i Er t ■«
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£6. 4. 1444. Verschiedene Dekorationsarbei-
tcn, TOD deneo keine Spur eFhalten ist, wer-
dn dam Mditer von der Stadtverwaltung
anvertraut. ItfS tmd 1488 worde er wegen
unordentlichen Lebenswandels in Strafe ge-
nommen. Seine Gattin hiefi Ysabelle de Sto^
qusin (Stoquem). — Daa kunatgesdiichtlicbe
Lttcnaai; daa an dieaen Namen knäpf^
berobt d^raof, daB Roger van der Weydcn
seine Lehrzeit in der Werkstatt Pobert Cam-
pina durchgemacht zu haben scheint Wenig-
atens bezieht man auf den berühmten Brüsse-
ler Makr lotoeode Eintragung: Rogekt de te
Paatme« nattf de Touiuajr, oommencba aon
appresure, Ic cinquiesme jour de mars l'an
mil CCCC vinqt-six et fut aon maistre Ro-
bert Campin, pdatrc^ kquel Rogd' t parfaict
aon appresure deuement avec son dict maistre.
Auch Jacques Daret, der den Urkunden
nach ein bedeutender Maler gewesen zu sein
achein^ war bei Canmin titig, vom 6. Mira
1488 an (wjaqudotte Darel*). Er wurde am
18. Oktober 1432 Freimeister zu Toumai. —
Man hat die Hypothese aufgestellt, Jacques
Daret, der Mitschüler Rogers bei Campin,
wire idcntiacb mit dem Meister von F14midk
(^lanter dca M^rode^Aftara). So Geoigea H.
de Loo (Hulin) im Catalogue critique der
Brögger Ausst. von 1902, XXXV— XLVII.
Später hat derselbe Forscher eine Schöpfung
Jaoquca Darcta von 1484 ein Altarwerk der
AMd St Vaaal; nacbgewieaea. Erbahea von
diesem Altarwerkc sind eine Anbetung der
Könige, eine Heimsuchung im Kaiser-Fried-
rich-Museum zu Berlin, sowie eine Beschnei-
düng in der Sammlung Halnaiier (jetat bei
den Herren Davcen Brotbera in London). Da
diese Tafeln nicht vom Flcmallc-Mcistcr aus-
geführt sind, wohl aber von einem Maler,
der vom Flimalle-Meister abhängig erscheint,
bat Hulin oonmebr die Hjpotbeae vor-
getragen, Robert Craipm wire der PI6nalle-
Meister (vgl. Burlington Magazine 1009,
Juli). — Abgesehen von dieser Vermutung,
hat Otto Seeck den Versuch gemacht,
eine Beweinung Cbriati im Berliner Kaiacr
P^iedrich-Muaeum Robert Campin mauacbrei-
ben. Das Büd ist in der Komposition Roger
nahe und nach der Ansicht Seecks zu alter-
tSroliel^ na cbem Nadifblger des Brüsseler
Mciatara gegeben «erden au können (Ztacbr.
f. Wfd. Kat N. F. XVIII 197 ff.).
Pincbart, Roger de le Patture (Bull, des
commisi. rojr. d'art et d'archeolügie, 1867 p. 499.
- De la Crange et Cloquet, Etudes sur
l'art ä Tournai et sur les anciens artistes de cette
ville. II. Partie (memoires de la 80ci^t6 faistorique
et littiraire de Tournai, ISSS, t. XXI p. 121 f..
220 f.). — Maurice H o u t .i r t. Jacques Da-
ret. 1907. — A. J. Wautcrs, I.ccolc de Tour-
nai, extrait de la Revue 4e BclKi<|uc (Bruxelles,
Weissenbruch, 1908). Max J. Friedländtr.
Cawpini, L u i g i, Maler, geb. 1817 in Mon-
teebian» (Piemont), f Breacia, wo er
als Schlachtenmaler (3»ttagiia di S. Mar-
tino" und „Episodio della battaglia di Sc4fe-
rino") wie ala Lebrer aeiner Kunat (aem
ScbSler z. B. der Landadiafler Franc. R-
lippini) in ansehnlichem Rufe stand. Seit 1861
war er Mitglied des dortigen Ateneo.
Ateneo di Brescia 1858—61 p. 367 f. — lUu-
strai, Ital. ISöo II 59. — L. Cillari, Storia
d. ArU contemp Ital. (1909) p. 317. R.
Campino, G i o v., a. Compo, Giov. di FiL
Caapioaa, Hans, iiaLStaehcr, crwibnl ala
Meister in den LiggefCB der ABlweipeaar
LukasgUde 1826/27.
Rombouts-LeriuB, Liggeren I 637.
Gan^iaa, Adrien, Maler. 1<J76 Mitglied
der Pariaer Lokasgilde.
Rev. univ. d. arts XIII 332.
Campion, Charles Michel, Amateur*
radierer, Bruder des Ch. Ph. Campion de Ter-
aan, geb. am 88. 9. 1784 in Maiaeill^ f ^
am fR. 8. 1781» atudierte n. a. bei Joe. Vemet
gelegentlich dessen Aufenthaltes in Mars^jillc.
Er war 11 Jaiirc in Orleans ansässig. Man
kennt von ihm eine Reihe sehr sorgfältig und
zart gcatochener Landacbaiten und Porträt%
darunter daa rdaende Blidnia der M« de
Guillonville, das in 2 Versionen existiert.
Portalts et Biraldi, Les grav. du 18« s..
1880 I 286—73. H. V.
Campion, F., Kupferstecher und Kupfer-
stichverleger in Paris während der 1. Hälfte
da 17. Jahrb. Le Blanc fübrt 89 Blitter
aeiner Hand auf, darunter eine Folge von
21 Bl. mit Darstellungen aus dem Lehen des
hl. Franciscus de Paula und eine Folge von
4 BL: Histoire de l'Enfant prodjgue.
Le Btan& Maand I 677. H.V.
Oaaviea, George B.» engl Maler, Litbo-
^'raph und Schriftsteller, geb. um 1796, f am
1. 4. 1870 in München. An der Militäraka-
demie zu Woolwich bei London eine Zeitlang
ala Zeichenlehrer tätig, beacbickte er aeit
1888 bb au aeinem Tode «He Auaatellungea
i^cr SufTolk Street Gallery zu London so-
wie namentlich diejenigen der New Water
Colour Society (jetzt R. Institution), die ihn
1884 zu ihrem Mitglied ernannt^ mit aaU-
reichen Landadiaften mid Geareatndien in
Aquarellmalerei, von denen eine „Weish
Mountain Scene" und ein „Boy with Rabbits"
in daa Londoner Victoria and Albert-Mo-
aewa geengten. Die Londoner Nat Galknr
of Brit. Art besitzt von Sun eine frühe Stna-
zcichnang, betitelt ..Guards". \V. H. Mason
in Bnghton gab 1840 sechs Hefte mit Stein-
zcichnungen C j heraus unter dem Titel „New
Drawing Book of Sketdiea from Brightna
Beach". Als Sdiriftateller veröffentlichte C
das Jägerbuch „The Adventures of a Chamois
Hunter" sowie von Mönchen aus, wo er mehr-
mals jahrelang analaaig war und schlieSlich
starb, im Londoner „Art Jouraal'' Berichte
über deutaches Kunstleben.
Tbe Art Jeinnai tflO p. M4. — Redgrav«
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Campion — Campisi
Dict. of Art. 1S78. — Grave», Dict of Alt.
1895. — Kat. de» Vict. and Alb Mu«. 1906 «.
der Nat. Gall. of Brit. Art in Ix)ndon 1910.
M. W. Brockwell.
Cunpion, Howard T. S., Maler in Lon-
don, beschickte seit 1876 die Atnitelhiogen
der Suffolk Street- und Grosvenor-Galleriea
sowie 1880 — 83 auch diejenigen der R. Aca-
demy mit Landadnllen wie „Holidajr in
•weet ioeadows", -> NTwilight — Baseea-
rjirfnfci* etc.
GrATea» Dict. ol Afiiata UN; S. And.
IMS. JL
Campion (Le Campion), J. A. „et son
frire" (?), Kupferstecher und Verleger des
18. Jahrh. in Paria. Sie gaben unter dem
Titel „Ineorrigibtea «» Falai»-£giaiti'' «ioe
Folge klctner reisender Anakhlen von Paris
heraus, die von ihnen selbst, Roger, Laurent
Guyot u. Mlle Guyot gestochen waren, ferner
Karikaturen etc. Das von ihnen verlegte
Blatt L. GtQOta Jjt Verrou" (nach FragO-
aard) trägt das AÜiagramm „NoipmaccT.
Portalis-Biraldi» Lea Gmr. da U. a.
I 174, ni 740.
Campion d« Tersan, Charles Philippe,
Amateurradierer, Kupferstecher, Zeiclmer,
ArcMologe und KiuieHafflinlfft AbM von
Tersan, jüngerer Bruder des Charles Michel
C. geb. in Marseille 1736, f am 11. 5 1819.
Er stach hauptsächlich Porträts, darunter
8 BUdnisse Mooteaquieast des Geometers Clai-
rant (nach Oi. Nie. Codnn), dca Kardfaiala
Rohan-Gueniene (n. Cochin) ; ferner Vignet-
ten, Buchillustrationen sowie einige Land-
schaften, unter letzteren Ansichten von Blois
und Cannes. Sein gest Oeuvre ist in 151 Bk
▼on Olivier de Crinnaif smanuncngeitellt
worden (Marseille 1878). Er signierte mit
seinen Initialen C C sc. oder C P C de T oder
auch Tema. — Das Mus. in Orl^s bewahrt
von ihm eine graeicbncte Anticht dea Schk»-
M» Le Plessia-SaiBtFP^
Le Blaa^ llaaud I 67W7 (AaftiUww von
fS Bl.. aber s. T. Verwechsdttng mit Arbeiten
dcaClu UichdC). — Portaliaet B«raldi.
Las grav. dti 18* •.. 1880, I 87374. — Nagler.
Maoogr. I No tS87: II No 552 u. 723. — II i-
fut, Dict. d. ▼entes d'art, II (1002). — Inv.
gin. d. rieh, d'art, prov., mon. civ. I 144. H. V.
Campione (Campian, Campion, Campigli-
one), Johann de, italienischer Steinmetz
und Architekt, gebürtig aus Campione bd
Lugano, tätig in Prag und Böhmen um 1687
bis 1563. Im Jalirf 1537 kam er mit den
cum Bau des Lustschlosses Belvedere berufe-
nen italienisdien Werkleuten nach Prag und
war von da ab ständig in kaiserlichen Dien-
sten an diesem u. andern kaiserlichen Bauten
tätig. So arbeitete er 1657 am Oberstock-
Werke, 1669 am MarmorfuBbodenbelag des
Belvedere. 1666 reichte er einen Konkurrenz-
entwurf für den Orgelchor im Dom, 1659
einen andern für die Landrechtstube im
Sddoiie ein (Ictsterer crlalteB and im Jalnh.
dea Allcrh. Kaiaerh. publiziert), nnterlsg aber
bddeanl g^eafiber Bonifaz Wohnuet la
diesen Jahren war er abwechselnd in Prag
und (unter Gio. Batt. Austalis) am Baue des
kaiserlichen Schlosses in Podiebrad in Böh-
men bcachi^ (1668—1682 in den Akttt
geaaanO. IBtt tieCen wir' ihn noch brim
Belvederehause an. Wann er gestorben ist,
ist ttobekanqit; nach 1563 verschwindet er
aus den Akten.
RegeaU^ im Jahrb. d. kunsthitt. Samml. des
Allerh. Kaiserh., V. X, XII (s. die Registerl). —
Mi dl in den Mittlgn d. k. Ic Centr.-Comm.,
N. F. XXI (1895) 192. — Winter, ftetiM-
sinictvo a iivnosti XVI. viku ▼ Cechich 1526 —
1620 (Handw. u. Gew. im 16. Jahrh. in Böhmen
1526—1620) (Prag 1909), p. 67, 100. — O. Pol-
lak im Jahrb. d. kunsthiit Samml. des Allerh.
Kaiserh., XXIX (1910) III, 113. 0/*ar Pollak.
Caapiooe, Johann Bapt, s. Busn.
Campione, Isidore da, s. BioMcki.
Campione, S., Maler, stellte in d. Londoner
Royal .^cadcmy und in d. British Institution
1881 — 88 eine Anzahl Jagd- u. Fischerszenen
Gravei. Roy. Acad. I (1905) u. British
Instit (1908). B.
Campione, Zacharias^ ital. Steinmets,
wohl gebürtig aus Campione bei Lugano,
tätig um 1820 in Prag. Im Jahre 1021 er-
wirbt er das Prager Bürgerrecht. Er war
beim Bau des Palais WaMstein in Prag titig.
Winter, fiemeslntctvo a Üvnosti XVI. viku
Cecliäch (Haodw. u. Gew. in Böhmen im l6.
Jahsh.), Prag 19M 9. «6. Oster
Campione, s. aodi damit verbundene Vor-
namtn.
Campia, Benignus (auch Ptnmu gen.),
Maier in Köfai, 1666 in dem Bruderschafta»
regiaiar van S. Adiatnia eingetragen, 1607 a.
1878 Boch erwlhat. — In einem im ArdiiT
zu Borbeck (Rheinl.) befindlichen Rechnungs-
buch über die von Hans Hurst beschäftigten
Künstler wird ein Bildhauer „Benignus Com-
Ptu v«a CöUen" erwähnt (1667), watodbtia-
lidi in dieaer mit obigem idcatiaeli;
J. J. Merlo, fCain. Kader. Ausg. 1805. —
Kitdenkm. d. Rheinprov. ITT (l99A) 125. B.
Campis (od. Catnpos}, N i c o 1 4 s de, Herold
und Wappenmaler itaL Abkunft 16(X) u. 1601
in Valladiolid in Diensten des Hofes.
If arti y Monsö, Estud. bist aitist, pasaim.
Ii. V. B.
Campiai, Luciano, Bildhauer, geb. 1860
in Syrakus, Schüler von Giov. Gagliardt and
Ant. AUegretti in Rom, wo er sich nament-
lich mit seinen Campe Verano-Grabmälem
f&r Luciano Manare (1886) und Goffredft
Mamei; HSOl, auf dem Sterbelager darge-
stellt, zu 1 uitcn Leier und Schwert, zu Häup-
tcn die rom. Wölfin) einen Namen machte.
Für den Campoaaoto zu Syrakus achuf er
1881 'du Gftbautl dca Seaaton Greeo-Ca*>
sia In der römischen Kunstausstellung war
er 18ti3 mit einer monumentalen Garibaldi-
Bfiste and mit der dardi dae Madailia aa»>
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gezeichaeten Genregruppe „Prime siltabe",
1906 mit einer „Pastorelte coa peoore" ver-
Sdt 1906 ist er in BoMoo in Nord-
assässig.
Italia Artirtic* 1886 p. 113. — Arch. Stor.
d. Arte 1891 p. 344. — K«tchron. 1891 p. 585. —
La Tribuna lUustr 1891 p. 217. — Natur» ed
Arte 1892—93 II 112. - L. Cillari, Storia d.
Arte contexnp. ital. (190d) p 70. L. C4ttar<.
CampitOi^ 8. CampidogUo.
CmfÜ, s. damit whimdcoe Vomamtm.
Camplins, James, engl. Architekt, stellte
1770—74 in der Society of Artist», London,
eine Anzahl Entwttrfe für öffentliche Bauten
(Böcae in DubM u. •.), Kirdicn od Frivat-
GTAvca. The Soc «f Artbto dc^
IMT. B.
Camplo, s damit verbundene Vornamen.
Caanpob Andresdel, Bildliauer in Sevilla
mn 1607.
G e 8 1 0 • o, Artif. Serfll. I 219. M. v. B.
Campo, Angelo, ital. Maler, geb. am 3.
1. 1735 zu Verona, t 1826 ebenda, Schüler des
Prunati, erlangte in Verona bald Ruf und
«wde 1786 warn Dirddor der Akademie Cig-
naroli ernannt. Campo hatte viele Schüler
und war bis an seinen Tod arbeitsam.
Er malte in Verona in Casa Beniiii, in
Casa Maffei, in der Kirdie S. Pietro Incar-
nario (die SddösidttberBabe an Petrus), in
der Umgebung von Verona in der Villa Pulli
al Chievo, in der Kirche von Cavalcaselle
(S. Maddalena), im Palazzo Canossa in Grez-
zano, femer in Beiluno in der Kirdie S. Nic-
ooi5 da BuL
Zani. Bk. met •> Clem. VmaattL Fraw
• sosria loedite. 1BS6. — A. Itarakl, Ket
«de «Ucee di Ckvakaadle 1840. — C B«r*
nateont. Pitt Yen». 18M, I IM; U 1«6.
834. — D. Zannaodrcia, Vit« dd ^tt
tctilt ed arch. 1881 p. 478. — L. Simeon i,
Guida di Verona 1909 p. 380, 392. — C. Bei-
▼ iglieri, Cbiete di Verona p. 226. — P.
Sgttlmero« PoatiUc allo Zanoandida (Mm.).
Bm T«a.
Campo, Diego dci Glasmaler in Valla-
dolid, von Philipp III. am 1. 10. 1602 zum
Hofmaler ernannt
C«ao Bermudei, Dioe. I 806. M,v.B,
Campow Federico del, audunerikan.
Maler, geh in Lima (Peru), ausgebildet in
Paris, bereiste Italien und beschickte u. a. den
Pariser Salon 1880 und die Madrider Kunst-
ausstellung 1881 mit venezianischen Veduten.
Die Gfolheraogt. Kunsthalte zu Kartorulie be-
sitzt von ihm ein 1889 datiertes öltrcmälde,
darstellend die Marina Grande von Capri.
C Frontaura y M. Ottorio, Diccion.
Biograf. de EKrit j Artistas (1890) I 510. —
Kat. der Gnolh. Kslhalk an Karliruhe 1910
p. 167. M. Utrillo.
Campow Giovanni di Filippo del
(/m» Duehomp od. Jm» Atotf), Maler, geb.
un 1600 in Cambra^ Sdiaier des Abraham
Janiaem in Antwerpen, Mkfete sieb apSter in
Rc»n nach den Werken des Caravaggio. In
Rom ist er 1686— €8 nachweisbar tmd «robote
suaammen mit f ieter van I^er, d«r mm
Sdifiler gewesen aein aOR, ta der via liär>
gutta. Auch Alexander van Wclinkshofen
und Gerhard van Kriclt sollen bei ihm gear-
beitet haben. C. war in Rom öfters an den
Streitigkeiten der dortigen niedertindiscben
Ktattler beteiligt. Später zog er nach Spa-
nien, wo er für Philipp IV. arbeitete. Im
Kunsthandel kommen häufig Bilder mit Sol-
datenszenen vor, die die Bezeichnung „del
CaQpo* tragM. — Bermudez (DKcionario)
Termutete^ daB C Italiener von Geburt ge-
wesen sei und als Kind nach Antwerpen zur
Ausbildung gekommen sei, doch beruht das
wohl auf einer Verwechslung von
mit Camerino. C. wird in den
als „fornmingo" bezeichnet
Sandrart. Teutsche Akademie p. 31!?. —
Kramm, De Levens en Werken. — Obreen»
Arek. III. — Bertolotti, Art franc. in Rom*,
ICantum 1886 u. Art. belgi ed olandesi. Florena
1880. — Oud-HoUaad XII (1894). - A. R icci,
McB. <L arti n. Marca d'Ancona, 1834. — A. v.
Wnrabacb, Niederl. Kstleriex. u. Nachtr. -
Kat d. Berliner Akademieaostt. 1810 (Gin-
stiniani-Samml.). — Mittig von Fr N'Dack, B.
Campo, Giovanni dt Jacopo dal,
(Soldschmied, lieferte zwischen 1612 und 1615
eine atattltdw Anzahl von Arbeiten für die
Domtnkristd in Pisa: Vortragskreuze, ver-
goldete und silberne Kelche, Kupferbecko^
Emaillen usw. Genaue Aufzählung, nebst do-
kum. Belegen bei Tanfam-Ctntofanii, NotiBe
d'artisti Pisani. Pisa 1897 p. 252 ff. B.
Campo, Josijoaquimde, p(jrtug Holz-
bildhauer, lebte am Ende des 18. Jahrh.
Racsyntki, Oict p. 36w A. Häuft.
Campe, Juan del, Giaamaler in Granadi.
der die zehn oberen Gemälde der Fensterreibe
des Altarhauses der ICathedrale in Granada
nach Zeichnungen des DiCgO 4» Sikx (MBO
bis 1568) anafnhrte
Justi, Maeall. I 880. M.9.B,
Campo, Juan de, span. Maler, geb. in Ita
1680. Schüler des Francisco Coniontes in To-
leda 1867 nahm ihn der Biadiof von Co-
mfyagna mit nach Südamerilca.
Cean Bermudez, DIoe. I m. Jf. «s, 0.
Campo, Juan del, Bildhauer in Granada.
Nach dem 1Ö&2 erfolgten Tode des Niccolö
da Ceite bat er den oberen Teil des Süd*
portals am Palast Carla V. aof der Athambra
vollendet.
Justi, Misccll. I 838. M. v. B.
Campow Maria, BiMLiuer, hat laut In-
sdtrift vom 68. 4. 1166 dao Portal von S.
Maria Nova in CelHno Attanasio gearbeitet.
(Rivista Abruzzese, 1909, fasc. VII— VIII.
p. 898.)
Campo, Pedro de, Bildhauer io SeviBi^
1518 und 1662 nachgewiesen.
Geatoa«. AfHl UI ]tt--68; IT. «. A
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Campo — Campora
C«av% Pedro dc^ ipan. Bwiindster, der
Vm ndt yiiinMidMiia udra aber du
Weiterbau der CipiU» ml der KaOedrate 'm
Sevilla b«rict.
Llagano j Anlrol«, Molic II IM.
ir. V. B.
Camp«, Sperindio di Giovanni da.
icrrares. 1484 nm «rateiuaal erwähnt
Cempori (Pittori d. Beicui ad eee. XV p. 60)
nennt als seine Arbeiten Fresken im Pa-
lazzo ducale, u. a. einen Fries in d. Loggia, eine
Madonna für das Ufficio deUe Gabelle (1489)
and 2 Bädaisse des Herzoge, die übet dk
TSrea d. Barco gehängt warden. C. wird
1600 zum letztenmal erwähnt.
C i 1 1 a d e 1 1 a, Doc. cd illuttr, Ferr., Ferrara
IflftH u ::-rs, Notli- rel, a Ferrara 186«. B.
Campo AgutOf Francisco de, span. Ar-
chitfdct; OberiMMuneieter der Kathedrale yon
Segovia, t 12. 9. 1660.
Llag;uno y Amirola, Notic. IV 55.
M. V. B.
Campo Kedondo, D i c g o, Glockengießer in
Sevilla, der 1644 di« FMdaiMe fir die
Kathedrale goB.
Geeteee, Aclif. Serill. IM. Jl. «. B.
Campo Sedoado, Jos^ de, «ipan ArcbiteVt
in Madrid, der 1688 einen Kataialk iur die
Exequien dar KftaigiB Maria Loiaa da Borinii
entwarf.
Llagvao f Amirola, Ketie^ IV 104.
JT. V. B.
Gaafa^ atidi damit verb. ^enMMM und
Campi.
CaapoUzge^ Pedro de, Maler und Kup-
ferstecher aas Antwerpen, in Sevilla tätig,
Schüler Herreraa d. A. 1600 beteiligte er akb
aa dar Aloideime, £e famst K&naUer tn der
dorrigeo Börse begründet hatten. Seine Stiche
stellen Landschaften vor, sind mit dem Grab-
stichel gearbeitet und mit Zuhilfenahme der
Radierung beendet £r encheint 1666 o. 1680
in Akten.
Cean Bermuder., Dirc. I 206. — Vift ax a,
Adic. II 9.^—96. — G c s t o 5 o, Artif. Sevill. II
2: Ii: 41 1_ M. V. B.
Campolaxfo, Pedro de, Sohn des Vori-
gen, Maler in Sevilla am 171S.
Gestose, Artif. Sevtll. II 21 hl. v. B.
Campolo, A n t.. s. Antonio de Campuk).
Campdio, Placido, Maler, Kupferstecher
und Architekt, geb. in Messina 1698, f 1748;
nachdem er anfangs unter den Filocamo in
seiner Vaterstadt studiert hatte, kam er nach
Rom in die Werkstatt des Conca. 1782 siegte
C> in einem Wctfbcwcilv der rikn. Akademie ;
später wurde er Geistlicher. 1786 wurde C.
vom Senat in Messina mit der Ausführung
von Malereien in der städtischen Galerie be-
traot imd 1788 arbettele er in S. Angelo de'
Koaai (Starz der IMmonen; nacii nldidainge-
leskem Muster). Auch in der Kapelle d.
Monte di Pieti hat C. Fresken ausgeführt.
Ein Ölbild — Madeona ddla lattan — nm
C befand aidi in der Cliieaa aotto ü dnooio.
Er war aadi ala Knpferatedier tit%, ao Im
er die letztgenannte Madonna gest Rombi
stach nach ihm einen S. Paolo (1788). C
lieferte auch die Zeichnang für daa Titdblatt
für die „Storia d. Ardiiconlratemita d. Az-
BorT. Der Entwarf for den Treppenaufgang
der Kirche d. Monte di Piet4 d. Aanri
stammt ebenfalls von C.
Grosso-Cacopardo, Mem. d. pitt. Mes-
■in. 1821 p. 225 f. — Dert., Guida p. Messina
1826. — Vita d'arte IV 77 (Abb. d. Treppenauf-
gangs d. Monte di Picti). — Not. v. £. Haaceri
Camp«l«Qfo, I mpu, itaL Maler, Sdmler des
Giovanni Bellini. Ein von ihm Imp. Campo-
longo ffc. sign. Bild, die Halbfigur der das
Kind anbetenden Madonna mit Ausblick in
eine hübsche Landschaft, gelangte mit dem
Legat Marenzi in die Galerie der Aocadenia
Carrara in Bergamo (No 64).
Frixaoni, Le Gallerie dell' Acc Carrara in
Bcfiaao, B«|hm» UOV 9. Abb. p. 12«.
Walter Bombe.
Campoaeachi, Angelo Maria, Maler.
Firmiert ein Leinwandbild in S. Antonio zu
Par% U. Antonius in der Wüste: Angelna
Maria Camponeshis fecit Rodie 1790.
Gaardabaati, Guida dei monumenti deü'
Ufflbria. Perugia 1872 p. ."^61. Walter Bombe.
Campoca, Francesco, ital. Maler, geb.
zu Rivarola (Pokevera, Ligurien) am 160^
t sn Genua 1768; Schüler Palmiaria md Do*
mcnioo Parodis in Genna. Nadidem C. adne
erste Lehrzeit vollendet tmd schon selbständig
einige Bilder gemalt hatte (Fresko im Phi-
lippinerkloster in der Strada Balbi, Fresko
der Face im Palazzo P. M. GiustinianosK
zog er naeb Neapel, um bei SoKmena m Icr^
ncn, dem er in der Malweise sehr nahe ge-
kommen sein soll. Nach einem Aufenthalt
von einigen Jahren in Genua kehrte er wie-
der nach Neapel zurück, ging aber dann nach
Rom, wo er ein Bild für San Lorenzo in Pis-
cibus (S. Giuseppe Calasan/io. die Messe le-
send) malte. Endlich aber kehrte C. wieder
in seine Vaterstadt zurikk, wo er eine reiche
Tätigkeit entfaltete und nach Ratti folgende
Werke ausführte: (Thristus und Petrus in
Santa Maria delle Grazie; Ankunft der Asche
Johannes des Täufers in Genua, San Giovanni
Battista in Sestri; die Decke eines Zimmers
im Palazzo Leopoldo Dorlas; Madonna mit
Hl. Nicolaus und Erasmus für Santi Kiccolo
ed Erasmo in Voltri; eine Madonna mit Hei-
ligen und die Decke im Oratorium San Mar-
tine in San Pier d'Arena; St. Sebastian in
S .Apostino; Ruhe auf der Flucht nach .'Egyp-
ten, m der Sakristei von S. Francesco d'Al-
baro; die Heiligen Cribpin Crispinian und
Isidoro Agricoltore in der Pfarrkirche von
Roioto; HeÜ. Michael and Franz Ton Salea
in SS. Gesü e ^faria funri porta S. Tommaso;
Vermählung Maria in Santa Maria degli An-
gdii Johannca der 'Nuler für den Dom in
477
CBHipoHi ~ CrnHpofcii
Sarzana; der hl. Sebastian und der hl. Bene-
dikt tm Bencdiktinerkloster zu Polccvera.
Soprani-Ratti, Vite de' pitt, tcult. etc.
genoveai (1769) II 284—288 (mit BUdnia). —
Damia. di Gcnova, 184« III 134, 197. Z. v. M.
Ctmgma, Mttteo di GiroUrno^ ftd.
Maler, urkundlich erwUmt 1648.
Alizeri, Not dei Prof. di di». 1870-M III
418, 529. Z. V. M.
CampoiAale, Gcrolamo uikI Simone,
Maler in Ron, swtodieii IflSB md ION |wch>
weisbar.
Pfiunb; V. S. Andres d. Fr. Fr. ffoaek.
Camporeae (Camporesi), röm. Arcbitekten-
familic im 18. und 19. Jahrh. Folgendes ist
9k Stammbaum :
Pietro d. A. (17aft— 1761)
Giuseppe (176ft-16S2) Giulio (17S4-1B40)
Pietro d^ J. (1792-18731.
CampoTBaa, Giulio, röm. Architekt, geb.
1754 in Rom. f das. 1. 11. 1840, Schüler seines
Valera Pietro tnd des^FMqaale Bdli, seit
1812 Mitglied der Accadcmia di San Luca.
Er vollendete mit Hilfe des Giuseppe C. den
von seinfoi Vater bfgonnfnfn Ban dü Domi
von SubtiocK
M iaslrlai, AeewL di S. Laca (Roma 1823)
p. iW. — Gasparoni in Biogr. derli Ital. ill.
IV (Vcnexia 1837) 291. — Archiv von S. Luca
a. nanMcher von S. Andrea delle Fratte (nach
Iftodga wo Dr. Fr. NoMlk). Otkar Pollak.
rmpwMS, Giuseppe, röm. Architekt,
geb. 17W in Rom. t das. 16. 8. 1822. SdiBkr
des Pasqnale Belli und seines Vaters Pietro.
Er erbaute die Kirche in Genzano und in
Carbognano und vollendete mit seinem Bru-
der Giulio den vom Vater Pietro begonnenen
Bau des Doms von Subiaco. Ihm wurde die
Direktion der Brücken und Straßen in der
rjtmiscben Campagna, sowie (am Anfang des
Ii. Jalifii.) LdtoDg der Aasgrabangen auf
den Forum Romanum und dem Trajans-
fonim übertragen. 1786 wiirdc er zum vati-
kanischen Architekten ernannt und widmete
ikh als aokher bauptsiddich dem Bau des
vtifceniechcn Statuaunot.: von ihn stammt
dort das Atrium, die Sala deih Biga, die
Eingänge zur Galleria de' candelabri u. degli
anbnali, sowie das ägyptisierende Eingangstor
an der Sah RoUmda» in der er auch die
riesige Porphyrschale aofatdltt. AI» er snr
Zeit der römischen Republik sein Amt ver-
lor, schuf er eine Reihe antikisierender Ent-
«Ärfi^ die er selbst in Aquatinta itzte und
herausgab. Von ihm rührt «ueh die Aus-
schmückung des zweiten StodrweriEs der spa-
nischen Botschaft, dfT Tnnenumbau der Kir-
che, sowie der Klosterhof von S. Maria in
Monserrato und endlich die Ausgestaltung
des groBen Saales im Senatorenpalast her. Er
war seit 1796 Mitglied der Accademia di San
Mlssirini. Accad. di S. Luca (Roma 1823)
pH 4M. — Gaaparoni in Biogr. deg^i ItaL itk
IV (Venexi« 1837) 291 ff. — Nibby, Ron» od
1838 II 61f C i 1 1 » r i. Palaxxi di Roma, 188.
— Cillari, Stör, dell' Arte contemp. itaL
(Roma IW») p. 115. — Angeli. Chie« di
Roma p. 351. — Archiv der Accad. di S. Lac«
(naci Mittlgn von Dr. Fr. Noack). Otkar PoUak.
Caapoieae, Pietro d. A., röm. Architel^
geb. 20. 10. 1786 in Rom, f das. 1781, adt
im Mitglied der Aoodenua di San Im
Er erbaute das CoHegh) Gernianico in dar
Via della Scrofa, 1746 die Fassade von &,
Maria in Aquiro, um 1779 die UrsuUne|i>
kirche sowie die zweite Ordntmg der Glien
degli OiiancUL Mit Simoactti aosammen
bnrte er «mter demeaa 'XlII. tmd Pias VI.
an den Sälen des Vatilcanischen Museune.
Für Pius VI. war er auch in Subiaco tOig,
wo er dett. Ehrenbogen errichtete und des
später vqp seinen Söhnen vollendeten Dom
begann. In dca Jahren 1778—76 machte er
mit dem Maler Ssvorplli die V'urzeirhni.ngen
zu den beiden ersten Bänden des Stichwerkes
Loggia di Raftdlo ad Vaiiauior (ßam
tm, ntp. 1776).
Ffiaaii. Kaaarlcs. II (ISM) IfO. — Mlssi-
rini, Accad. di S. Laea (RoaM 18S3) 4«4. —
Nagler, Kstlcrlc«. — Gaaparoni in Biagr.
degli JS"'Äw22BtJ5«5Lr
(UM) 966. - AagalL r
— Cillari, Stor. ddl'
(Roma 19W). Pfsnb. voo
Mittlgn von Dr. Fr. Noack). Oaiar Altak.
Campores«, Pietro d. J., röm. Ardii-
tekt, Sohn des Giulio^ geb. 82. 6. 1798 ia
Roon. t das. 18». Uolcr Leo XII. (1888-fl9
war er mit Bosio zusammen nater der Obcr-
leitnng des Paaqoale Bdll am Neaban der
abgebrannten Basilika S. Paolo fuori le mura
tätig. 1834 resUurierte er S. Vito e Modesta
1837 baute er dat Teatro Argentina
1888 crriditcta tr ana den in Vci tcfondeacn
antÜten Slalen den ,^ortioo di Vei* anf
Piazza Colonna (ehemals Postpalast). 180 ff*
baute er die die Kirche flankierenden Fassaden
des Ospedale di San Giacomo degli Incura-
bili am Corso Umberto. Im Jahre 1860 be-
gann er den nach semem Tode von Poletti
und Vespignani vollendeten Bau von S. Tom-
maso di Canterbury in via di Monserrahx
Von ihm stammt auch das Ospedale dcgH
Orfanelli, sowie das mit einer interessanten
konkav weit ausgeschwungennn Fassade ver-
sehene Istituto di belle arti in Via Ripetta.
Er war Schüler und Mitglied der Accadenia
di San Luca.
Kunstblatt (v. Schorn), 1843 p. 303. — 11
Buimamti. XII (1878) 178: XIV (1880) 206,
407. — Arnaud. L'acadtoie de S. Lac
(Rone, 1880) p. 202. — Angeli. Cbiese di
Roma, 444. — Ciliar i, Stor. dell' arte con-
temp. ital. (Roma 1909) 123. — Pfanb. von S.
Ambea delle Fiatu (nach Mütlin von Dr. Fr.
Noaek). Oäkw PMk.
Camporesi, Francesco (Franz Iwano-
witsch), Architekt, geb. 1747 in Bokjgna,
1 1881 in Moekau; Sohn dea Giainbattiala C
478
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Camporesi — Campot Guerrero
Einer der Archit, die Katbariaa II. nach Rufi-
lud berief, tnt er 1182 in den Dienst dee
russischen Hofs. 1783 wurde er nach Moskau
kommandiert, um den von Karl Blank 1T76
begonnenen Bau des Katharinenpalais (jetzt
Sitz des Moskauer Kadettenkorps) weiterzu-
fülircn» Dieser Ban dauerte Ins mn Tode der
Zarin (signierte und 1794 datierte Baupläne
nocJi vorhanden). Im Jahre 1B08 baute
tr in Uoskau ein grofies Panorama. Wie
•Hi dner cigeabindigen Bittschrift Ca von
1810 erriclitlidi, wurde er später mit keinen
Hofbauten mehr beauftragt, war jedoch zwi-
schen 1790—1810 einer der beliebtesten Mos-
kauer Architekten in den Kreisen des russ.
Adel«i für wildM er .ablreklie Palaia und
LostseliUliser erbante. ' Weidges ist darca er>
halten, so das jetzige Haus Ltphart auf der
MiaßnitzkistraBe; auch dürfte in dem Palais
des Landsitzes Archangelskoje der Fürsten
Jofsqpoff Vieles von C. herrühren. Das im-
posante Katharinenpalais» welches Sber 8*/i
Millionen Rubel gekostet, und an welchem
außer Blank und Camporesi auch Quaren^^hi
odlgewirkt hat, zeigt die Ubergangsformen
vom Louis XVI^ raun Enofiire^tile; die spä-
teren Bauten Cs sind im strengen russischen
Empirestile gehalten. — Auch als Radierer ist
C tätig gewesen. Rowinsky ketmt von ihm
S El. von 1791 mit Darst. MoaloMier Kirdien
n. 8 BL mit Krcml-Ansicbten.
Sek Claapi Not dl Mcdid sie. häL in
Polonia etc. (Lucca 1830) p. 154. — Rowlaa«
kf, Hotp. Caoaifit. Pyccz. rpaa. (1895) I 4M i.
— Igor-Grabar, „OsUnkino, das Luftschlon
der GnfcB Sdieremetjew" in Crapue rojiu, Mai-
Jnni 1910 p. 33- P. Eltineer.
Campozcsi, Giambattista, Ornament-
UUner des 18. Jahrh. in Bologna. Arbeiten
¥0ttihmittBok3gna: in d. Corpus Domioi Kir-
die, Onuunente der Kapelle Aldrovandi-Ma-
rescotti; der Altar der Scuole Pie (nach
Zeichnung Mauro Tesi's) u. die Stuckatur des
Oratorio in d. Madonna di Uiranoate. —
1788 war er noch am Leben.
Pitt, sooft etc. di Bologna (1782, cd. Lon^).
Camporesi, Giovanni, ital. Kupferstecher,
stach in Aquatintamanier nach Zeichnungen
Fei. Gianis einige Illustrationen zu Conte di
Vtril «Notti Romane\ Rom 1801 (FüssU.
Xsffertex., 8. Teil, 1806.)
Campo», Bildhauer in Sevilla, wo er 1554
mit Lorenao de Vao die steinernen Köoigs-
tSMCB am Bogen der Capflb real der Kathe>
drale ausführte. Er ist wohl derselbe Bild-
hauer Campos, der laut Gestoso (Artif. Sevill.
I 177) sdMm 1647 für diese Kathedrde aiw
beitetei
Ceaa Bermudez, Dicc. I S06. M. v. B.
Campoa, Maler in Sevilla, wird als „Sohn
des Campos" 15(30 unter denen genannt, die
am Monument der Karwoche arbeiteten.
Gestoao, Artif. Sevill. II 21. U. v. B.
Agnatin de^ Bfldbaner in IIa*
drid, geb. 1661. 1699 begutachtete er die Tri-
iimphbugea^ die Ponpeo Leoni fftr din Ei^
zug der Erzhenogin MafsuctK von Oater-
reich errichtet
Marti f Kons«» Bsini. bist, artist 280.
M. V. B.
CSsmpos, D i e g o d e, Maler in Sevilla. 1588
bemalte tmd vergoldete er eine Statue der hL
Jungfrau für die sUldt RedmniBikMnnier;
1694 übernahm er im Verein mit Vssoo
Pereira und Juan de Saucedo nicht nur die
Gemälde für den Hochaltar der Klosterkircütt
von S. Leandro auszuführen, sondern auch die
Statuen des Gerteimo Hemsndez am gleichen
Ort zu bemalen. 1806 wurde er Aufseher der
Maiehnnuflg.
«estosob Aitif. Sevill. H U; III 288.
Jf . 9. B.
Cmpas^ Diego de. Maler in Scvflla nm
1658.
Gestoso, Artif. Sevill. II 22. M. v. B.
Campos, Joac[uin, Maler, geb. in Va-
lencia, Schüler der dortigen Academia de S.
Carlos, die ihn am 14. 8. 1778 au ihrem Ehren-
mitglied ernannte Seit 1790 Direktor der
Escuela de B Arles zu Murcia, schuf er da-
selbst eine Reihe großer Gemälde, von denen
noch vorhanden sind: in der Kathedrale eine
hl. Famiii«, in S. Juan de Dios ein Madonnen-
bild, im Rathausc das Historienbild „Fer-
nando VII y la lealtad murciana" (datiert
1812). Das Museo Provincial zu Valencia
besitzt von üun ein Gemälde mit der Dar«
siellnag des „Gspttitto para la declaraeife de
Don Fernando de Antequera".
Ossorio jr Bernard, Art. F.sp«fi. del S.
XI.X (1S83 f.) p. 123. — Alcahali, Diccion.
Biogräf. de Art. Valencianos (1897) p. 85.
M. Utrillo.
Campot, Juan de, Bildhauer in Madrid,
t am 10. 2. 1619.
Viftaza, Adic. II 98. M. V. ß.
Campos, Miguel, Bildhauer in Valeneia
im Anfang des 17. Jahrb., von ihm dn Cll0r>
pult im CoUegium Corpus Christi.
Videx a, Adic. II 96. M.V.B.
Camfua, Pedro dc^ swei oder adutra
Maler in Sevilla. 1641 fQlirt dner dn BÜd
der hl. Lucia aus, 154ß, 1550, 1579,
1576, 1581 erscheinen ihre Namen nochmals.
Gestoaok Aztif. Sedfl. U. U; III 289, 354,
409. M. V. B.
Ctaatm, Salvador, de^ s^en. Uder in
Sevilla, 1570 und 1689 nachgewiesen.
G e 9 1 o s o, Artif. SeriU. II 23 ; III 290.
M. tr. fl.
Campol Guerreio, Gonzalo de, Maler in
Sevilla, bemalte 1600 vier Wagen zum Gt-
braodi d. Proolddmamvrocessioo, war 1606
AttfKher der Mslerinnnng. Er nemU ddi in
einer Eingabe, die er 1602 an den Magistrat
richtete, als seit vielen Jahren im Dienst der
Stadt besdAftigt. 1619 lebte er n<jch.
Gestoso» Artit Sevill. U 22; lU 288.
Jf. 9.
479
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Onnpo« y Olno — Campriaiii
Campoi 7 Olmok J o s 6, Maler, geb. in Va-
lencia, Schüler der dortigen Escuela de B.
Artcs, beschickte die Valencisner Konatana-
•tellang 1872 mit Landschaft»- nnd Genre-
nnlereien wie „La novicia", — „La pesca",
— „El crepüsculo", — Iluvia" etc. und
wurde in derselben Ausstellung 1873 für ver-
schiedene wettere Landschaftsbilder durch
eine Silb. Medaille auageieichaet
Ossorio y Bernsrdi Afti E*pafi. del S.
XIX (1883 £.) p. 123. U. Utrillo.
Cnvotoeto, Henry, Maler, geb. b Bel-
sen, ausgebildet in Brüssel, tätig ebenda bis
1870 sowie seit 1871 in London, f Anfang
1910 in Rabies Heath (Red Hill bei London).
Im Pariser Salon 1861 mit dem Gemälde
„Hcureux äge" vertreten (angekauft für die
Salon-Lotterie), beschickte er 1867 die Pari-
ser WelUusstellung, 1871—74 die Londoner
R. Academy und 1878 die dortige Suffolk
Street Gallery sowie 1880 die Berliner Aka-
demie-Ausstellung mit (jenrebildem wie „The
Belgtan Fisherman's Family" (1871) und na-
mentlich mit anmutigen Kinderszenen wie
„The Spring of Life" und ,,The Dead Lamb"
(1871 — 72 in Kupferstichen von J. C Armi-
tage und T. Brown im ,^rt Joanwl" ver-
öffentlicht) Die Galeri'' 7ii Leeds besitzt von
ihm das Gemälde „Italian l-isher CThildren".
— Seine Tochter Octavic C. war 1871—74 in
den Ausstellungen der Loodoner R. Aademy
mit efauga FMrits nrnl Genraitndien rtr-
tretcn.
Ga«. d. B.-Art« X 1860 p. 320. — The Art
Journal 1871 p. 80; 1872 p \M. — GravCI,
biet, of Art. 1895 ; R. Acad. 1905.
^f W. Brockxvtll.
C^ampgTecchio, Luigi, Maier, geb. in Man-
tua, t in Neapel tBOi, SdriUcr TCO P. Pozzo
und GioY. fiottsm, gbf spiltr nach Rom,
wo er fm Stile Claude Lorrains Lambchaften
maltf Er soll die enkaustische Malerei der
Antike nachgeahmt haben und in dieser Tech-
nik 1788 einige Bilder für das Kabinett in
Pdenbuig geliefert haben. Eiae Ludachtft
im ihm befmdet tidi fm Uoseom xn Mont-
pellier (Studie aus Tivoli). C. schöpfte seine
Sujets meistens aus der Campagna. Mehrere
von C.s Bildern sollen nach England, Ruß-
land und Deutschlsnd (Hamburg, Graf Re-
ventlow) gewsndert sein.
C d ' A r c o, Arti cd Artef. di Mantova, Man-
tua 1857. — Füssli, Kstlerlex. II. — Rieh,
d art, mon. civ , pruv. I 239 (Paris, 1878). —
Mem. per le Belle arti, Rom 1788 I 126; IV
IM. B.
Gampriaa^ Alce&te, Maler, geb. am IL
9l 1848 hl Terni (Umbrien). Schfiler der
Akademie zu Neapel, wohin er schon als
Knabe mit seinem Vater übergesiedelt war,
und seit 1871 von Gius. De Nittis, auf dessen
Empfehlung ihn dann der Kunsthändler Gou-
pil nach Pkria kurnrnm HeB. Nach Sjähr.
Pariser Attfendialt nadi Neapel »irückge»
kehrt, blieb C. auch weiterhb 6ber ein Jahr-
zehnt für jenen Pariser Händler tätig, durch
den ahkddie (kmalde Cs ins Ausbtnd omi
namentfidi nadi England und Amerika «er-
kauft wurden. In Italien errang er sich den
Ruf als einer der bedeutendsten süditalieni-
schen Landschafter der Neuzeit erst in der
Turiner AnaatcUnng 1880 mit dem (jcmilde
Jtttorao da Monteverguie". Unter den flott
behandelten, mit prächtigen Menschen- imd
Tierfiguren belebten und in echt italienischer
Sonnenglut leuchtenden Landschaftsgemälden
dieaer fröbaren Scha0cnaperiodc Ca sind noch
hervoranhdicn »Nefl* Aoiuario di Napoli", —
„Pastorelk) sul Vesuvio", — ,,Trattoria a Po-
silippo" etc. Seit 1882 auch in den Kunstans-
stellungen zu Wien und seit 1888 in den-
jcaigai a« Mönchen von Zeit zu Zeit mit
MafwMiKn vertreten, legte er in setner 8pite>
ren Schaffensperiode unter Zurückdrängung
der figürlichen Staffage mehr Gewicht auf
die naleriache Durchbildung seiner Land»
SChaftMIOtive, wobei er sich gleichzeitig einer
breitcfwi Pinselführung und einem vorneh-
meren und zarteren Stimmungskolorismos
zuwandte. Hauptwerke C.s aus dieser späte-
ren Periode sind Gemälde wie „Scirocco sulla
OOetiera di Amalfi" und „Mattino" (1895 und
1900 für die (jalleria Naz. Moderna zu Rom
angekauft). — „AI porto" (Ausst. Venedig
1905) — „Calma dopo U picggia" u. „Quietc
d'aprile" (Ausstellung Venedig 1907). Im
Münchener Glaspalast war er 1901 und
1001 mh verschiedenen Sonnenuntergangs-
motiveni in der venezianischen Ausstellung
1910 mit einem „Tramonto d'autunno" und
mit einer .StimmungavedlllC y. der Londoner
Black Friars Bridge vertreten. Auch in Brüs-
sel und Buenos-Ayres hat er 1910 mit glän-
zendem Erfolg ausgestellt. Er ist Elirenmit-
glied der bedeutendsten italienischen Akade-
mien und wirkt seit etwa 1900 als Lehrer
seiner Kunat an der Accademia ddle B. Arti
zu Lucca.
lUustras. Ital. 1876 II 327. — Princip.
Maria d. Rocca, L'Arte tnod. in Italia (1883)
p. 225. — V. P j c a in lulia Artistica 1886 XVI
Ö8 f. — C. Petitti in Gazretto Letterari»
1886 p 94 — De Gubematis, Diiion. 4.
Art. ital. viv. (1889) p. 91 f. — F. v. B oetti-
c h e r, Malerwerke d. 1». Jahrh. (1891) I 157.
— G. Pierantoni in Natura ed Arte 1892—
1893 II 759 ff.; ygl. auch die Ausst.-Berichte
der spät. JahrKänre ders. Ztschr. — A. R. Wil-
lard. Hist, of Mod. IUI. Art. (1902) p. 604. -
L. C ä 1 1 a r i, Storia d. Arte contemp. iul. (1909)
p. 370 f. - A. B r a n d i im Nuovo Giomale
(Florenz) vom 10. 4. u. 25. 4. 1910. L. Cällari.
Campriani, Giovanni, ital. Landsdiafis-
und Marinrmaler, Sohn des Alcestc C, geb.
1880 zu Neapel, Schüler seines Vaters, weiter-
gebildet in Paris; beteiligte sich an den Aus-
stellungen der Royal Academy in London
(1903) mit einer Marine- und einer Berglandf
achaft, in Draadaa (liMM— 0^» in Gern» (Pko.
480
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Camprobin — Camradt
motrice UM». 1904 1806) nül
Vunggio, Luca, Neapel, in PIords (1M^
1907). in Venedig (lOOR), in Rom (1906—06),
ta Taho (1804—08), in Paris und München
in Mailand (1906) mit Ansichten von
Looca. Von aeinen gemalten Pariser Ertnne-
rongen erwihnen wir: Place de l'Opira, Jar-
din des Tuilerie«, Aux bords de la Seine, Bois
de Botilogne. Seine Landschaften sind voll
aatörlidMr Eattutmm, fddi an Farba vmi
Lnfb
L<ett de Lora Ib Nnove Gleen. W-
rrnte) tob 11. 1. 1911. G. B.
Campnibia, Pedro de, span. Maler in
Sevilla, aoagezeichnet in Blumen u. Frucht-
atöckca. In der K^eUe N. S. de los Dolores
im KhMlnr S. Fabto war dne Folge Ton swAlf
Blumenstücken von seiner Hand. Um das
Jahr 1660 beteiligte er sich an der Akademie,
welche die Künstler in Sevilla errichtet hatten.
Ceaa Beraudes, Dicc I 206. M. v. B.
Camtntm, Arnal, Bildhauer, der 1880
tind in den folgenden Jahren in Palma auf
Mallorca tätig war u. wahrscheinlich an dem
Chorg'^stühl der Kathedrale axbdMe.
Majorqu« Aitistiqae p. 23 ff. U. v. B.
Caava, Carl August, Maler, stellte 1811
bis 1890 in der Berünpr Akademie (s. Ausst-
Kat.) Porträtzeichnui^cn, Kopien nach alten
Meistern, ein lebcn.sgroBes Selbstbildnis in
halber Figur und einige Miniaturen aus.
Campe, Hanec de, BSdsdnHser in Chl-
lons, ist nur durch einen im November 1696
ausgestellten „lettre de remisaim" Franz I.
bekannt (Noav. ar^ de Fait fnmt. 9* air.
I (1879] p. 66 f.)
Campe, Juan, Gotdaclnnicd in Barcekma;
im Archiv der dortigen Goldscbmiedeinnung
die Zeichnung zu einem Halsschmuck vom
Jahre 1610.
Saopere y Miguel, Coatroc Cat II 134.
U. V. B.
Camp% L«oaardO!i ipan. Maler, geh. in
Milaga, Schüler von kalt, de Lona o. C. VL.
Esquivel in Madrid, beschickte die dortigen
Ausstellungen 1860—64 mit Blumenstücken
und Genregemälden wie „Una hu^rfana" etc.
Ossorio y Bernard, Art Eapafi. dd S.
XIX (1883 f.) p. 123. jr. UMOo.
Cam|% Padrob Maler in Baicdona um
im
Sanf ata j MUnal, Coatroe. Cat. I 114.
M. V. B.
Campea, Paolo, s. Cakampsa.
CampalOt Ant., s. Antonio de Campuk).
OaflV*% Beniffana, s. Campis, B.
Camptixaao j Afidm, T o m & s, span. Maler
und Kupferstecher, geb. am 6. 1. 1867 in
Santander, Schüler von Carlos de Haes an
der Escuela Especial de Pintura etc. zu Ma>
drid. tittg cbante; bcachidrt aeH etwa 18»
die Madrider AusstcllunRen mit modern emp-
fundenen Landschafts- und Marinegemilden,
für die er 1884 (Tajo-Ssenericn), 1880 and
1901 (JLa ribam de Demto'O durah Medaillen
aoageaeiehnet wurde. In der Berliner Kunst-
ausstellung war er 1881 mit Marinen in Ol- u.
Aquarellmalerei vertreten, 1896 mit Original-
ndierungen von der cantabriaclien Käste, die
er schlieUich, n aiaer Folge von 84 Bl. ver-
einigt, unter dem Titel „Del Cantftbrioc/' in
einer Sammelmappe herausgab. In der Ma-
drider Ausstellung 1910 sah man von ihm
vier weitere Atzdantellungen von Land-
ichafta- und MarineoMHivco. Znrxeit wiifct
er ala Leiter der Madrider Calcografia Na-
cional.
Oasorio y Bernard. Art Eapaft. del S.
XIX (1SH3 f ) p. 123. ^ La IloMracion BspafL
la^l I 419; II 65; 1883 I 123; 1884 II S19 etc.
— Kat. der Berliner Kstauast 1891 p. 143. 237 B.
1896 p. 137, towie der Madrider Katausst Ms
1910 (p. IRl. Periönl. Mittlgn. M. UtriUo.
Campy, Louis de, f ranzös. Bildbauer, der
laut Inschrift auf seinem Grabeteia to NotK
Dame an Qiiliww dort ^'MP^tvt war
1581 starb.
L. Grlgnon, Bach, aar ha Ast Chil. 1889
p. 33. Z. V. U.
Campyneire oder Campyna, Henry, Maler
aus Brabant, wird in London um 1567 — ^71
als zu der Hugenottengemeinde gehörig mit
seinem Haushalt urlnudlich erwähnt. (L. Cust
in Procedings of the Huguenot Society, 1906
p. 70.) Wahrscheinlich ist der Nama ana-
Kempener oder van Campen entstellt.
Campyaa, M a 1 1 h i e u, französ. Bildhaner
(inciseur?), tätig zu Valenciennes 1649.
A. B^rard, Dict biogr. 1872. — Rev. naiv,
de* Atta XI (1880) 50. Z. v. M.
Camiadt, Frederik Christian, dän.
Maler, Solin . J, F. Camradt, geb. 1762 in
Kopenhagen, t 1781—86 war er Schä-
ler der Kunstakademie in Xofcnbagen. Er hat
Blumenbilder, Porträts uod Miniaturen ga-
malt und ausgestellt.
Weilbach, \yt dansk Kunstnerlex. —
Reitcel, Fortegnelse over Charlottenborg-Ud-
.itillinKrm'- (Kop. 188,'!) p. 83. — VVeinwich,
D*n«k Kunsthistorie (Kop. 1811) p. 203. —
Lund, Danskc malede Portraiter (Kop. 1B95
ff.) I «4—65, 86, 134; II 32; VII 27. /. Swan«.
Camzadt, Jörgen Frederik, dän. Por-
trätmaler, geb. 1736 in Kopenhagen, f daselbst
am 4. 3. 1784. Man kennt vcm ihm aitt SdMt-
portrit und ein Porträt aeinar Fnw.
WcMbaeh, Nyt Dandt KaaMaHlai t and
II 622. — Laad. Damte Malada Faitmllir
(Kopenhagen 1895 ff.) I 68, VII IS. LmSwuH».
Camradt, J n h an. Ein, wie es scheint, sonst
unbekannter Maler dieses Namens, hat 1780 —
1796 mehrere Arbeiten an der kgL Porzellan-
fabrik in Kopenhagen auigefülirt; u. a. eine
Vase mit Poctrit der Königin Juliane Maria.
Wallbaab. Njrt DaaSk Konstnetlea. -
WalBwlahrDuHk Kanamariaa. (Kop. 1819).
- TidMkalft for KansJadustol (Kepeabagsa)
IX (1893) U» Smmt».
Camradt, Johannes Ludwig, dän. Blu-
mcnmaler, geb. in Kopenhagen am 20. 9. 1779,
t in HiliefM am 4. tS. IM», Sohn des J. F.
■i.V.
48«
81.
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Cunradt. Er war 1794 — 07 Lehrling an der
Porzellanfabrik in Kopenhagen und ge-
wwn ia06 dne McdaiUs an der KwMttilfMW
mie diaer Sttdt In ChtHolteiboiy Melke
er 1810—43 eine groBe Reihe von Blomen-
biMern aus, deren viele von der kgl. Gemälde-
galerie gekauft wurden. AuBerdem gab er ein
Heft mit ia Kupfer geatocheaen Blnmen-
leiehnimgen beraas (181^. 1819 — 80 reiilc er
nach Dresden und wurde 1888 llilglied der
Akademic in Kopenhagen.
Weilbach, Nyt dan»k Kunstnerlex. —
Bricka, Danak biogr. Lex. III 350. — Lund.
Danike malede Portraiter (Kop. 1896 fT.) I 65.
VII 15. — Reitze], Fortegnelse ovcr Charlot-
tenborB-Ud»ti!lingcme (Kop. 18S3) p. 83 f. —
Seltner, Nekrologiike Samling:cr (Kop 1852)
p 456. — Qft't Arkiv (Kop. 1824) I 264. —
Nyette Skilderi og Köb^bara 181 S Sp. 456 u.
671. L*o 5tMiM.
CaauM^ Sydney George, cnfL Bildb.«
Mcüle 18(16. 1864 tmd 1870 in der Rqr- And.
Porträts des Arztes H. W Füller, det
Australienforschers Rob. O Hara Burke und
Sam. Brights aus.
A. Grave«, Rogr. Acad. ExWx I (UOS).
CeMMecIal, Pietro, ridie mter VmetnMo
CamuccinL
CaiMndni, Vincenzo, Maler, geb. in
Sooi 81. 9: 1771. t 8. 8. 1814 cbendn. der
bedeutendste Vertreter des akademischen
Klassizismus und erfolgreichste Nachfolger
dtt McntS in Rom. Mit letzterem hat ihn
nichts persönlich verbunden, aber seine Ans-
InMong ging ganz in der Rkhtang, die dnrdi
Menfys' Wirken in Rom herrschend geworden
war. C. war der jüngere Sohn des aus einer
Genueser Kohlenhandlerfamilie stammenden
Ifanfmanna Giov. BattiaU C Der illere Bru-
der PUfro C. geb. 88. 8. 1780. f 98. 10. 1888
in Rom, mußte nach des Vaters frühem Tod
die Familie erhalten und für die Erziehung
Vinofoios sorgen. Pietro, den Goethe in sei-
nem zweiten römischen Aufenthalt aU einen
Freund von Jenkins, Zuccht, Vdpato usw. er-
wähnt, war selbst Maler und Kunstsammler,
wenn auch als Künstler ohne Bedeutung, und
verschaffte dem jüngeren begabteren Bruder
eine gründliche Ausbildung, zuerst in der
Schule des tüchtigen Zeichners Domenico
Corvi, dann durch mehrjährißes Kopieren nach
den Meisterwerken Raffaels u. MtcheUngck»
htt ValQna tmd dnrdi ileiBigea Stndimn des
menschlichen Körpers. So erwarb sich C,
der kein schöpferisches Genie war, eine sichere
Technik und ein feines Formgefühl und lebte
lieh ganz in den Stil der Rcnaiaaanccmeiater
ein. Dnrdi adnen Verwandten, den Aitliio-
logen Ennio Quirinn Visconti wurde er be-
wogen, die antike Kultur zu studieren und
eignete sich reiche Kenntnisse an, die ihm
bei der Hiatorienmalerei zustatten kamen. Ein
ttngerer Aufenthalt in Florens wibrend der
vSmiacfaeD Revohition gab aetner Ausbildung
den Abschluß, die ihm zwar nicht den Man-
gel einer kräftigen Eigenart ersetzen konnte,
aber ihn mit aUem Erlofderlicfaen anntattctc^
um in der Periode dca berradienden Klaaai-
zismus eine Führcrrolle zu spielen. Die Er-
folge kamen rasch. Hatte er schon 1788 mit
einer Kopie der Grablegung VOO Raffad filf
Lord Bristol Aufsehen erregt, ao bahnte er
sich gegen Ende des Jahrhunderte mit aeinen
eigenen, mehrfach umgearbeiteten Komposi-
tionen „Tod der Virginia" imd „Tod des
Claar" den Weg zur allgemeinen Anerken-
nung. Um dieselbe Zeit malte er für den
Fürsten Marcantonio Borghcse an der Decke
des 4. Saals im oberen Stock seiner Villa
eine Szene aua der Jugend dea Paria. Am
8. 8. 1808 in die Alcadmde 8. Lnea-anfige-
nommen, deren Princeps er schon 1906 wurde,
obgleich er das satzungsmäBige Alter noch
nicht hatte, war er nun ein halbes Jahrhun-
dert lang der unbestrittene Diktator in der
rSmiaehen Malerei. Ah Pius VIT. nadi Rom
gekommen war, ernannte er schon 1803 den
C. zum Leiter der Mosaikfabrik und gab ihm
Aufträge für die Peterskirche. Während der
napoleonischen Herrschaft über Rom besachte
C. München und Paris, wo er den Kaiser
kennen lernte u Aufträge zur Ausschmückung
des Quirinalspalastes erhielt. Nach der Re-
suuration wurde er von Phit VH cum
Generalinspektor der römischen Gemälde er-
nannt und hat in diesem Amte viele ältere
Bilder auffrischen lassen, allerdings nicht
immer in glücklicher Weise. Auch die fol-
genden PIpste begünstigten ihn und lie8en
ihn in allen künstlerischen Fragen entschei-
den; Pius VIII. machte ihn 28. 8. 1830 zum
Baron, Gregor XVI. ließ durch ihn die vaiU'
lauuBdie Pinakothek neu onfaicn. Schoo vor-
her hatte KSnig Pranz I. ihn nadi Neapel
zu ziehen ver.sucht, hatte ihm groß^' Aufträge
gegeben, die Neapeler Galerie durch ihn ord-
nen lassen und ihn zum Dirdrtor aeincr Aka«
demie in Rom ernannt. Kein europäischer
Fürst besuchte Rom, ohne Bestellungen bei
C. zu machen oder sich von ihm malen zu
lassen; im Biklnisiach war er ohne Zweifel
vorcflgticb. Aua seiner gAnsendcn und iuluii>
reichen Tätigkeit wurde C am 19. 2. 184S
durch einen Schlaganfall herausgerissen und
hat von da an bis zu seinem Tode nicht mehr
gearbeitet. Die von ihm und seinem Bruder
zusammengebrachte Kunstsamml. ging mdi-
her zum großen Teil in den Besitz des Her-
zogs von Northnmberland über ; seine eige-
nen Zeichnungen tmd Entwürfe wurden von
seinen Erben im SchloA Cantalnpo in der
Sabina aufbewahrt.
Werke, nach Möglichkeit in der Zeitfolge
geordnet: 1785 Noaha Daakopfer (EratUngi-
fconvoiitkm) i 1788 ff. Tod Claan und TM
der Virginia (Originale im Sdilo8 C^podi'
4a«
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CuBuffo — Cmwii
nwa«« SU Ntapel; latwftrfe in der Gatcria
d'Artc Moderna zu Rom No 101 und 102);
der hl. Ursus im Dom xu Ravenna; Len-
tulu« und Pompeius für den Fürsten Gabri-
elli; Altarbild des ungläubigen Thomas in
der Petersicirche; 1806 Darstellung im Tem-
pel für S. Giovanni in PiaccBEa; 1806 Bikini*
Thorwaldsens für die Aleaden^ S. Loca;
Bildnis der Fürstin Dir trichstf in ; IfilO zwei
Gemälde für den Quirmalspalast, die spater
nach Neapel kamen : Karl d. Gr. beruft italie-
luidie Gckbrt^ Ptokmina Phüadelplnis; die
KretBatniriiiiie fSr Kart IV. inmi Spanien;
Horatijs Cocles für Fürst Manuel Godoy;
die Mutter der Gracchen für die Herzogin
von Lucca ; 1812 Einzug Astorrc Bagliones
in Perugia; 18U Bildnis Pius' VII. für den
Prinzen Friedr. von Gotha; Deckengemälde
der VermlUmc der Fagrcbe für den Palano
Torlonia ; 1818 BHdiriaiC des Königspaars von
Neapel ; 1819 Bildnis d«r Glifin Kotschuboy ;
Bildnisse des Herzogs und der Herzogin von
Blacas; 1821 S. Orso für den Dom zu Ra-
venna; 18U die Haibfifnrcn der hL Simoo
md Jndaa in der PieleriUrtfbe; 18U Abedried
des Rcgiilus für die Gräfin Ostraska ;
Die Findung des Romulus und Remus in der
Alcad. S. Luca; Collatinus rühmt die Tugen-
den der Lukrezia, für den Grafen Appony;
M. Curius DentatnSr l&r den Fürsten Aldo-
brandini; 18H Jenü ngßut die Kinder, für
den Herxog Bhcas d'Aalps; 1828 Judith, für
eine Kirche in Alzano bei Bergamo; 1829
Bildnis Pius' Vni., jetzt in Cesena ; Cliristus
in der Vorhölle für den Verein der Kunstfr.
in Prac tietzt im Rudolphinom das.); 1880
Wunder dea M. Frans von Paola für «eine
Kirche in Neapel; 1833 Entsendung der Mis-
sionäre nach England durch S. Gregorio für
die Kirche S. Nicola in Catania; 1835 Be-
kehrung Pauli und Eksta.^c desselben in S.
F^k> fnori bei Rom; 1839 Virgil liest seine
Diditnnf vor, für den GroSfünt Akunder
von RaBland; 1840 Candthn liefreH das Kapi>
toi, für den König von Sardinien; Grab-
legimg für den Dom von Terracina. Auf Ver-
anlassung Leos XII hat C. 84 Blätter zum
Lebtu Christi für die Lithographie gezeich-
net» aiidl die von der Herzogin von Devon-
aliire veranstaltete Ausgabe der Aeneide ent-
hilt Zeichnungen von ihm. Nach seinen Wer-
ken stachen Bettel in i und Scudeltari; die
Stiche nach den Bildern aus der römischen
Gead)t€hte sind gesammelt in Missirini „Al-
cnni fatti della Storia Romana" 18S6.
Naaler, Kstlcrlex. II m — Le Blanc,
Hannä I «9. — Pweictaipadla IlaUtaa IV BU I.
— F«te«nieriL ^^ta ii VineanaB CaanceiBL
— Ciliar i, Stor. deH* arte eoMMM. 161. —
Missirini. Mcmorie 345. - Willard. Hirt,
of Bod. ital. an 247 ff. — M a n c t n i, Gtti di
Caslelle I lOl; II 228 ff. — Camp ori. Lett.
■rtift. m f. — Sicpi. Dcacff. di Pcnigi« MO,
«».-Illecl, Galdaii ~
Romane di amtich. etc. 1824 I 3 ; 1829 II 217 ff. ;
182« III 371 ff. — Omnibus pittoresco 1838, 22,
•7 f. — Poliorama pittoresco 1840 — 11 V 289;
1844—45 IX 131, 182. 28«, 29.1. 302. — Giom.
Arcadico 1819 I 301, 447; 1819 IV 378 ff.;
1830 XLVI 360 ff. — G»x. d. B.-Art» VI 234;
XI 87; XII 296; N, S. XV 451; XIX 188. —
Kunstblatt 1820, 103, 416; 1821, 343. 400 , 1825.
127; 1824, 14; 1S29, 284, 287, 378; 1842, 124;
1844, 392. — Thiele, Thorwaldsens Leben,
I 165. Iß'i, 172, 193 r ; II 21*-,, — Nuova Guida di
Piacenxa 1840 p. 100, 257. — Caliini eMa*-
aatiati. Goida di Forli. 1893 p. 27. 78. —
PfaniL von S. Lorcaao in Lucia« n. S. Gtacomo.
— Qtmv»* Art GaO. Cat. IM». — Cat. d. McMtn
d. RHr. Ital. Pleraii IMl. FWMr. Mooek.
Camnflo, Antonio, ital. Intarsiator des
19. Jahrb., von dem sich in der Sammlung
Querini-Stampalia 2 Bilder in Holzintarai«
befinden; in der Icomtgewerbl. AnastcUnnf im
.Pahno dncaie «i Venedi«. 18891, bat C. 7
solche Bilder, Perspektiven und Landschaft,
ausgestellt, die wegen der Feinheit der Aus-
fülu-ung sehr gelobt wurden
Arte c Stor. 1882 p. 101. — Molmenti-
F u I i n, Guida di Veneria. 1881 p. 208. B.
Camullo, Francesco, ital. Maler, geb.
in Bologna gegen 1570, f 1650 das. Schüler
des Lodovioo Carraicdi balf er dem MeiMtr
liei vielen Werben «ad vollendeie naeb dea-
sen Tode einige .luf Grund von Verzeich-
nungen des Künstlers. Er war wenig frucht-
bar und von seinen Werken befinden sich
jetzt noch in Bokigna ein GenüMe im Ora-
torium dea S. Roceo (die Mutter des Heiligen
im Gebet um Kinder) und in der Sakristei
der Kirche dei Poveri eine Himmelfahrt nach
Zeichnung des Carracci.
M a 8 t n i, Bologna perlustr. lOGG Mal-
V a s i a, Felsina pittr. — P i n i. Guida di i^o-
lo^a. — Bianconi, Guida di Bologna lnl45,
— .s c i: s Q, Pitt, di Bologna. — Maler, Bo-
logna. N a g 1 e r, Monogr. I u. II. Britio.
CamviIIo, Giovanni Battista, ital
Maler. Masini (Bologna perlustrata 16C6
p. 409, 625) gibt an, dafi er 1548 in Sla
Marin del Ceatelto (jetzt del Cmcefisao) in
Bdogna das HiuplallarbIM, Pieti mit Jo-
hannes d T., gemalt habe.
Camna. Goldschmiede familie von Troycs.
17. Jahrb., deren Mughodcr sind: Jean l
(1&05— 1Ü27). — Jean II. arbeitete 1635—38
fi^r Saintc-Madeleine, 1630/40 für St-Remi
und 1848—61 für Ste-Etienoe. — Loms, fet
1606. _ iviiwe C , arbeitete 188B/8 fnr St.-
Urbain.
Nouv. arch. de I'art fran^., 3« »*r. VII, 1891.
H. y.
Camua. Name einer W'erkmeistcriamilie
des 17. Jahrh. zu .-Vngcrs, von der folgende
Mitglieder durch Arbeiten bekannt sind: Vin-
etHl /, t am 13. 10. 1631, baute die heute zer-
störten Kirchen der Minimen (1017) und der
Nonnen des Kai varien - Ordens (1620). —
Jean I, f am 2. 12. 1654, baute 1644 die Fa-
milienkapellc Louet an der Kirche St-Micbel-
dnpTcrtK. " ViHCMt f ITII, bante 1878
483
81*
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Camus — Canaun
da? Kloster St-Maur-sur-I^irc wieder »uf
und 1G81 den Schlafsaal der Schwestern vom
Johanneshospital in Angers.
C Port. Lea art aanvio^ 1881 (hier wettere
mm oftaNidL «rrthatt Mftgntdtr d. Fwilie).
H, V.
Gamna, Porzellamnaler aa der Mtn«fd(tar
in Sivrtt, im
LecfeeTallier-ChcTif aard, La Ma-
nuf. de Porcel. de Sevres, 190«.
Camna, Adulphe Auguste, Bildhauer
in Paris, Schüler von A. Doublemard, stellte
in den 80er Jahren des 19. Jalirh. Porträt-
Uttaa und •ÜeddlkNu in Gtpi s. Brome im
Salon aus.
Ballier-Auvray, Dict g^n. Sappl. —
Kat d. SaloD 1880—8«.
Caau, Colin oder C o 1 i n e t I e, Enlu-
mineur zu Trojres, t zwischen 1480 und 1482,
ühBuiBicrte ]d68 Gebetbücher für die Kathe-
drale «nd onlle 1466 nkttrea d'or, d'asur et
vermillon" in die Kirchenbücher von St.-
Etienne. — Ein Pitrre C, Maler und Illu-
ninatt»', wird 1488 — 97 in Troyes erwähnt
Menr. aich. da l'ait £nuic. 2* a^r. III (188S)
Canmt, Duval 1 s Dura! \t Camus
Camua, E t i e n n e, Bildschnitzer von Rouen,
arbeitete aeit 1467 unter Philtipot ^Hart am
Chorgestühl der Kathedrak.
Langlot 1, Lea ataUca da la cattUr. de
Sooaa, 1888 p. 188. U. y.
CaaiM^ Fernaad, Pariser Laadaeliafla»
maier, stellte 1879 — 87 im Salon Motive mdst
aus dem Seine-et-Oiae-Departement aas.
Bell ier-Anvrajr, Dfat gfa.. SaulL
Kat. d. Salon.
Camu, Jean, Holzbildhauer in Arras, ar-
bdtcta 18tt für den Palast der Grifla von
Artois.
L 1 III Dict d Sculpt. frang. 1898. B.
Camus, Jean-Marie, iranzös. Bildhauer
der Gegenwart« stellt seit 1900 im Sak» der
Soc des artistaa franQ. aoa. Von seinen Ar-
beiten idea geaaant: tOQO: Groope d'enhnts,
1802: La neige, 1903: Porttit de Miss S. E.
T.. 1905: Byblia pleure, 190B: Psych*, 1910:
Porträt Jean Crousy, Bacchante et panthire.
Salonkataloge. — Annnaire de la Curiotit^ et
des B.-Arti 1011 p. M8.
Marie Nicolaa, s. Ponct-Ca-
Camua, Pierre, s. Camus, Colin.
Gamoa, Pierre Duval le, s. Duval le
Camus.
Camas^ a. aucli L« Camus,
Onat, Jean Praacoit Emile, Ar-
chit., geb. in Paris 1849, f das im Aug. 1906,
war Schüler v. Doumet an d. Ecole d. B.-Arts
und wurde in Paris wie im Ausland ver-
tfhiTdTntlicli mit Medailka y^tiiftTtk'tiwti Im
Salon stdlte er aeit 1878 neben Entwürfen
auch Aquarelle (Ansichten von alten Bauten)
aas. Von seinen Bauten seien erwUmt: Pa-
lais da Jaaüca ia MwHnft I <<h wt wiafw w ia
Germoat-Ferrand und der Favülaa da |CVS
im Boia de Boulogne.
Bcllier-Auvray, Dict, gen. d. aft. franc.
Suppl. — D e 1 « i r e, Le* archit üinm, 1907. —
Rev. d. l'art anc. et mod, XI 355 (1902; Abb.).
— Bull, de l'art anc. et mod., 19. Aoüt, 1905
p. 2"-i7 < Todeanachr.). B.
Camuxat, Claude, f ranzös. Architekt, geb.
am 15. 4. 1848 in St Aubin-les-Forges (N^
vre)« Schüler von Ourntd und Bnuveanlt in
Paria. 1878-44 'war er in Gcaf aasisaig.
später in Nevers. Er ist namentlich als ge-
schickter Restaurator hervorgetreten (Kapelle
Notre-Dame des Macchabeea in Genf).
C. B ran. Sdiwdaer. KaUartex., 1805 L H. F.
Camaaal, ArnoldOb Landaehaftaafudcr,
geb. am 29. 1. 1B3S in Petfr T)urg, t am
18. 8. 1896 in Montagnoia bei Lugano. Er ist
hauptsächlich bekannt geworden durch ein
Panorama von Lugano, daa er in Mailand und
Turin ausstellte.
C. B r u n, Schweiler. Kstierlex., 1905 I. H. V.
Camunoni, Giovanni, ital. Maler in Ve-
rona, um 1700, malte für die Sakristei der
Parochialkirche von Busaoleogo die Rückkehr
der hl. Familie aua Ägypten (datiert 1799.
In S. Fermo und Rustico zu Inzi^e hingt
ein anderes, gleichfalls 17ÄS datiertes Bikl,
und in S. Maria Fossa Dragonc zu Monte-
forte zwei Gemälde 1722 u. 1728 dat Fer-
ner werden in S. Maria ddla Vittoria «ini
Heiligenbilder, S. Pictro da Pisa und S. Plol»
Rom.ino, aus dem Jahre 1680 erwähnt.
D. Zannandreii, Vite de Pitt Scalt e
Arcbit. Veron. 1891 p. 372. — Simeoni,
Guida di Verona 1909 r 397. — P. SgUl»
m e r 0, Postille allo Zanuandreia (Mtc).
Eva Tn.
Can, Jan van, aus Alost, war bei der Ver-
gebung der Kanzel in Notre Dame zu Ter-
monde 1628, wohl ala aachvciatiadigar Bild-
hauer, fugegea.
B. Karehai. U Sealptara de. hs^aa 1888
p. 878. Z. u. M,
Caaa, F<Hx, Porträtbüdhaoer in Paris,
Schüler von A. Dumont und Gapellaro. Be-
schickt seit 1878 die Ausst. des Sak» (Soc d.
art fraat.)» meist mit Büsten in Marmor odcf
BeUiar-Auvrajr, IHet. fia.» SuffL oliBk
d. Salon ISflS s. H. V.
Cana, L o u i t Emile, Tierbildhauer in
Paris, geb. das. 1845. Schüler von Alph. Ar-
son; stellte zwischen 1868 und 1878 dUShr«
lieh im Sak» und 1878 auf der Expos, oni-
wtn. aaa. Gcanaat aeita die ftoaaegruppen:
Reiher; Boaiard und Haae; Fumen; Httae*
kämpf.
Bellier- Auvrair. Diet gCa. I <u Sop^
Cana am, Lazzaro, üim. Teppichwirker,
der 1662 für dea^ Senator Cailo Zaae ia Ve>
nedig yUT Teppidie nadi Zcichnnngca von
Tizian verfertigt hat Dieselben stellten die
vier theologischen Tugenden dar und wurden
mit 87 Dfliintea per Jiraecio"
4S4
uiyui^Lü Ly Google
Canabaa — Canal
& M. Urbsai 4« Gktlto«. aiMri
Ymt^ Vawdk IMt pw M 1 B.
CtMähä», Joseph französ. Ebenist, 176B
in Paris wohnhaft, stand mit Jean-Fran{
Oeben in geschiftl. Beziehung. Von ihm wer-
dan TiwlM n. SchfribMkwUre in den die»
insligctt Suiunlunscu Gstidny vad Liarent
erwähnt.
Msie-Sencier, Livrc d. collect., 1885
p. 34. — Nouv. arch. d. l'Ait fran^, 189y ji 305.
— A. de Champeaaz (Not aus Manuacr.).
H. Stete.
fwiwl, Giustyyc, Kt^eratccher, ar-
britele in Floreax Aaf. <L 10. Jrihrfi. Von
ihm: „Mater dolorosa" und „Buonaccorso da
Palude", beide in fol. ; ferner Alexander 1.
KnWänd (im Hintergrunde eine Schlacht),
uMh Gttt. PiftttoH (laas gestochen) n. fiiMl-
blld de» Grafen Roitapidun nach Umfeld.
Le Blanc, Ifen. I. — R«wineky, Pbrträt-
kat. No 8, 373. B.
Cnacd^ Tereea, «. MtogM.
Cana^ Antonio, genannt Canaletio, ve-
ntz. Landschaftsmaler und Radierer, geb. in
Venedig 18. 10. 1087, t daselbst 20. 4. ITW.
Gewöhnlkii, doch ohne Gnnd, ComaU ge-
nannt, wShrend er selbst sich Canal schrieb.
Seinen Pt inamen Canaictto bezeugt die eigen-
händige Unterschrift auf der Zeichnung eines
Hofes in Berlin (s. dort), die seine Vornamen
als Zuane (Giov.) Ant und seinen Familien-
namen als da C. gibt. Da auch sein Neffe
Bern E' ilotto tlcn BeinaiiK-n Canaletto führte,
SO wurden beide Künstler häufig miteinander
verwechselt. Der Beinanie Tontno. den er in
seiner Jugend führte, ist nur die Koseform
für .Antonio. Daß er, wie Zanetti behauptet,
zur Patrizierfamilie da Canal gehört u deren
Wappen geführt habe, acheint durch die oben
angeffihrte Beseiduuing taf der Berliner
Zeichnung gestützt zu werden. Er war der
Sohn und Schüler des Theaterdekorations-
malers Bernardo C 1719 ging er nach Rom,
wo er Beziehmigen zu seinem Alteragenoescn
G. P. Panini gehabt zu haben adwint. Einige
Ansichten von Rom stach nach ihm der Eng-
länder Fletcher. Nach einer Abwesenheit von
ein paar Jahren kehrte er nach Venedig zu-
rück, wo Luca Carlevaria (geb. 1666) und
der an Dughet gebadete Marco lüod (geb.
1879) auf dem Gebiete der Landschafts-
malerei das Feld beherrschten. Durch Sicher-
heit und Feinheit der Zeichnung, malerische
Wiedergabc der Luit, des Himmela und det
Waaierä, vnrIningsvoBe , Anordnung und vor
allem eine äußerst gewissenhafte Wiedergabe
der Natur gelang es ihm, &ich zum ersten
Landschaftsmaler Venedigs emporzuschwin-
gen! an einer Zeit, da neben ihm der gleich*
eitrige G. B. Tiepolo (geb. 1696) als FreAo-
maler und der um weniges jüngere Pietro
Longhi (geb. 1702} als Bildnis- und Sitten-
■aaler frirktCB. DaS sich C «frig der Cn>
mera obscura bedient habe, erscheint durch-
aus glaubhaft. Besonders nahm sich seiner
der englische Konsul in Venedig Jos. Smith
an, für den er um 17dl eine Folge von Ra-
dierungen fertigte; ant dem Vcricanf der Bil-
der C.8 nach England zog Smith selbst den
Vorteil. C. wurde durch seine zahlreichen
Bilder der Verherrlichcr des Dogenpalastes
und besonders des Canal Grande in aUn
seinen Teilen. Er war Mitglied der Akademie
der Argonauten. An ihn schlössen sich als
Schüler Jac. Marieechi (geb. 1711) und na-
mentlich Francesco Guardi (geb. 1712) an,
der ihn an Leuchdcraft der Farbe und gdat-
reidiem Vortrag nodi übertraf, vHDirend Ma-
rieschi sich von einer gewissen Düsterheit
des Tons nicht zu befreien vermochte. Als
sein treuester Schüler aber, ist sein Neffe
Bern. BeUotto (geb. ITSQ) anauschiti, der ihm
an Ebren den Namen Onaletto annahm, je-
doch den größten Teil seines Lebens auBer-
halb Italiens verbrachte. Nach C. haben An-
tonio yiaintiiii und Michele MarieKhi Folgen
von vcMtlanischen Ansichten gestochen, fer-
ner J. B. Brustolone; in Bs^^and verschie-
dene Stecher. An seinen Radierungen tadelt
Hariette die touche trop ^ale et trop peu
däicate; doch besitzen die nach der Natur
aosgefäbrten Ansichten unter ihnen entsdiie-
den makrisdien Beiz. — 1746 ging er nach
London, wo er, nach der Zahl der ausge-
führten Werke, einige Jahre geblieben sein
roufi. Oer UBtcsneUed, welcher zwischen den
frühnnn und den nach dieser Reise ausge-
fOhrten Werben besteht, sowie der zwischen
C. einerseits und Guardi wie Bellotto andrer-
seits, ist noch nicht genügend untersucht wor-
den, so daB man sich weder von der Eigen»
art noch von der Entwickelung des Ktasl-
lers ein genügend klares Bild machen und
noch weniger ein erschöpfendes Verzeichnis
seiner Gemälde, deren schönste sich in Eng-
land befinden dürften, aufstellen kann. Wethe
wie die Scuola della Caritä hi der Londoner
National Gallery und S. Giov. e Paolo in
Dresden vermögen einen Maßstab für die
Beurteilung seiner Leistungsfähigkeit abzu-
geben. Danach bevorzugt er einen wannen
Ton in den Schatten, zeichnet äußerst be-
stimmt ohne Härte, hat einen dünnen gleich-
rriaÜiKcn V'urtrag und erweist sich in der
richtigen Bewertung der Lufttöne als seiner
Zeit weit vorgeschritten, ja als durchaus mo-
dern Diese Eigenschaften gestatten, ihm den
Rang eines Klassikers in der Maleret, im
besten Sinne, zuzuweisen.
Gemälde. Uber römische Aniicbten s. Uxannc
106.
In Italien: Ftorens, UfEzieo : Dogeapalaat ;
Rialto. — Uailond, Brera : Kolosseum u. KoD-
stantinabasilika ; Samml. Sormani : 2 venestaa.
Ansichten (groB). — Modena: 2 Bilder. —
NMifti 1» venes. Aasichtea. — R»m, Galeila
BervMse: t ttok Aae. — TM»: Degenpalaak
48s
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Canal
(•cUn). — Venedig, And.: Vorhalle eines Pa-
lastes (lioch) ; Museo Correr: Salute.
In Deutschland u. Oster r.: Dresden :
Canale Gfande (sehr grofi) ; S. Gio. e Paolo
(gro0) ; 4 Tenezian. Ansichten. — Frankfurt : Do»
tenpalast : Palast am Wasser. — Schwerin : Aal«
gaac xum Kapitol. — Stuttgart : Markusplata. —
Wien, S. Liechtenstein: Markusplats; Piamll»;
Dogana ; Canale Grande (alle groB).
In Frankreich: Grenoble : Salute. — Lille :
Steinerne Brücke (SkiMe). — Nantes : Salute. —
Paris , Louvre : Salute.
In Rußland: St. Petersburg, Ermitage:
Empfang de« fransös. Gesandten (jrafen Gergi
vor dem Do^npalast ; Hochzeit des Dogen mit
dem Meer (Gegenstück zum vorigen).
In England: London. Nat. Gall. ■ Scuola
della Carita , Scuola di S. Rocco (die Fig. sollen
von G. B. Tiepolo sein ; das Ganse von Guardi?) ;
Regatta auf dem Canale Oande; Canale Grande
(von Beltotto?) ; 9 venesian. Anakktca. — Fcr«
ner aus England : Eton College 1T4S. » Htmp^
Court : Kolosseum, 1743.
Waagen riihmt in London: Wallsce-Collection,
1 Bilder; Saone Coli., Canale Grande (groB und
besonders schon) ; .S,Triiml Holford, Dogenpalast:
Lofd Aahburton, 2 Bilder; Wyne Ellis. Rira dei
ScU«V«ai — AnderTL ärts : Wanrick Caatle, Do-
genpalast (groß) ; Castle Howard, Ansicht y, Ve-
nedig (groß) ; Woburn Abbey (DviVe of Bedford),
24 Bilder (2 davon groB) ; Lord Caledon, 2 rön.
Ansichten; Henderson, 3 Bilder; Lord EaSeM,
Pianettt; Earl of Mormenton, Dogenpal. ; Barry,
Cm. Grme: Dake of Buccieuch. 6 röm. An-
sichten: Anderson, Can. Grande; Will. Drury
Lowe, Campo S. Giacomo.
In Windsor gegen 40 z. T. groSe Bilder, dar-
unter besonders die Salute, femer einige Themsc-
Aiwlchten und groBe römische Ansichten v, 1743.
Die folgenden von J. Meyer Bellotto gegebenen
Bilder dürften xum gröBtcn Teil Canal gehören :
In Darmstadt: Dogenpal.; Piazxetta. — Dessau,
SchloB : Venei. Ansicht. — Schwerin : 2 Innen-
ansichten e. Palais. — St. Petersburg, Eremit. :
Caml« Cvrande ; S. Leuchtenbg : S. Giov. e Paolo ;
& Gtoffgio Magg. ; S. Lasarew : 4 venes. An-
•tehtca. — Brüssel: Brenta. — Haag: 2 Ruinen
^ka, Püläste. — Ebenso die ihm von Waagen
gegeboien in England: S. Hesidcnoa. Vcoet.
Kanal; 2 Bilder beim Marqn. of LnaJiwsae in
Bowood; 1 in hfostall Priory.
Zeieknungen : in Windsor, in der Albertina zu
Wien, in Qiantilly (Blick auf den Markusplatz,
Feder), Samml. A. Regnaut in Paris (Canale
Grande, getuockt), in Berlin (Regatta, getuschte
Federz., gr. qocr; Häuserfassade, Federz., Fol.,
No 59 aus einer Folge sich panoramenartig an-
cinandersdilielciMler Blatter „Vista dela piazza
di S. Basao veno S. Giminian (parte)" : Platz
bda Rialto. get Federz., quer (reprod. J. 9.5) ;
Hof eines Hauses, get. Fed., fol., bez. : Jo Zuane
Antonio da Canal, deto il Canaleto 16 dissegniö
i fatto (reprod. Lippm. 43), in London (ehon,
S. Malcolm : Blick auf Ven., get. Fed.. quer, PliOC.
Ausst. Paris No 22S; ähnlich No 237).
Radierungen : „Vedute | Altre prese da t
Luoghi altre ideate | Da | Antonio Canal | . . .
Air Illmo Signor | (^inaeppe Smith | . . ." 1741,
81 BI., teils quer fol., teils zu 2 od. 4 auf 1 Bl.
gedruckt. Erste Ausgabe in Berlin. — Kirche
▼on versch. (Gebäuden umgeben, bez. A. Canal,
qu, fol. Kur in Berlin (Reprod. in Jahrb. d.
IC Pr K.-S. 1904). Vesme 32. — Blatter in
Boschinis Rieche Miniere 1733 (?).
ihm tßMtüehttt : Ant. Viamtioi, Promte-
tiü M^pnl (Mb 173S. 1» Bl.; toq ' "
Urbia Venetiaram Prospectus Celebriores 174S,
38 Bl., darunter 14 Bilder aus Smith's Bcsits. —
Michele Marieschi. — J. B. Brustolone, Kröatmgs-
fderlichkeitcn des Dogen, 12 Bl. — J. J. BoydeH's
Etchings after the orig. designs of Raphael etc.
(14 Bde) 1775. — Röm. Ans. von Fletcher gest.
— Engl. Ans. : Vauxhall, gest. v. R. Parr nach
„Canaletti" ; Westminster gest. v. S. Müller 1751 ;
femer v. L. P. Boitard, F. Berardi, Remi« J.
Wagner, Hulet, Steevens. J. Bowles, E. Rooks.
Bildnis : gest von A. Visentini nach J.-B. Piaz-
actta; ein anderes anonym (s. Moureau).
Altere Literatur (besonders Orlandi 1752,
Zanetti und Lanzi 1800) bei R. Meyer,
Die beiden Canaletto. 1878; femer wichtig E. A.
C i c o g n a, Iscr. Venez. Ven.. 1824—86, V
345 f., 569 f., III 469 (biogr. Notizen o. Angaben
über Bilder). — Waagen, Treas. of Art. 1854.
— W a I p o I e, Anecd. of Painting in Engl. 1862.
— Wessely in Dohmes Kunst und Künstler
II (1877 f.). — Weltmann u. Woer-
m a n n, Gesch. d. Mal. III 2. 1888. — A. A c q u a
im Ateneo Veneto 1893. — R. H o I m e s im Art
Joura. 1894. 129 (London). — A. Moureau,
A. Canal, Par. 1894 (in Artistes C61.). — H.
Ellen Brown in Art Jotim. 1905, 340 (Castle
Howard). — O. Usaono, Lea deas C*nal€tto>
Paris 1006 (in Let Gnmb Art.). >- Katckfoolk
1909, 254.
Radierungen: De Vesme, P.-Gr. lUl. 1906.
— R u d. Meyer, Die beiden Canaletto. Dresden
1878. — J. S(prllifer) im Jahrb. d. K. Pr.
K.-S. 1904, 80. — P. Kristeller. Kopf.- u.
Holzschn., 1905. — L. D e 1 1 e i 1 in SUrije gody,
Okt. 1908. — Altere Lit.: Le Blanc. Man.;
Hellern. Aadresco, Handh. IV. v. Seidiä*.
Caiul, R e rn a r «i o, vcncrianischcr Maler.
1737—1743 im Buch der MaiergiWe zu Vc-
tu iig aufgeführt Bilder von Unn sind weht
bekannt.
G. N i c o I e 1 1 i. Estrato dall' AH— Vcoeto.
1890, Scttembre-Ottobre, p. 30. H.
Cual, Fabio^ venezianiicber Maler, geb.
17(0 in Venedig, t ebendort 1767. Schüler
des Giambattista Tiepolo, 1740 — 1745 im
Hticli der venezianischen Malergilde aufge-
führt Hauptsächlich als Freskonuier in
Venedig und auf dem Terraferma tiUig.
Werke in Vcncdipr: SS Apnstoli, Soffitto v
J. 1744, Hauptbild „Das Abendmahl", an
den Ecken die vier Evangelisten, gegen 1818
von Fabioa Sohn Giimbattwta restauriert
— S. Gwvaimi Nnovo, Chor «Abnhatn und
Mfichisedeck" und ...Alirah.Ttn opfert Isaak"
(Chiaroscuri). — S, Martine, (Thor, Wand-
bilder, die gleichen Darstellungen wie in S.
Giovanni Nuovc^ an der Decke Engelsgloric
Für andere Werke Päbio» vgl. Cicogna (s. u.)
Alcesaadro Longhi. Pittori wiitiianl,
Veuetia, im — Zanetti. Pitt tcnet., ed. n
«OS. — Heiebini. Gaida di VcMiia. WS I
64, IM, «S4. — Rpaelti. DaMr. ddle «ftt m.
di Faden, ITIS ». asi. » B. Clc«gaa, iKrii.
iwnec. V S4T ff. o. sm. — G. Ni««lettL n
Hbf» dl taaae, Bitcatto dati* Aienao Veneio 18M,
Settcnbre-Oltolwe. tf*
Canal, France."; cn, venezianischer Maler,
von dem nur bekannt, daß Giovanni Volpato
1764 nach ihm das Bildnis des Prokoralocs
GiaDinaroo Calbo gestochen hat
E.Cieoffna, tteris.veneg. VSBQi JT.
486
CanaL GiambAttista, vcnezian. Maler,
geb. 17« in Venedig, t cterfort 8. 12. IfflÖ,
Sohn des Fabio, nicht des Antonio, wie bis-
weilen irrtümlich angegeben wird, Schüler
seines Vater». 1768—1780 im Buch der vene-
zuoiMbefi MikfiUik fcfnbrt. HMiptsichlich
als Fredcomaler kt VtaiSg, Trevuo «od
Umgegend, Rovigo, Triest und Ferrara tattg.
Von der groBcn Zahl seiner Werke (Battista
soll allein 70 Klldunsoffitti dekoriert haben)
seien hier nur ganont: Vowdig: S. Eafemia,
Soffitto. Glorie der TftdhdKgoi, J. 1764 ;
ebcndort HcinMOchung v. J. 1T71. — SS.
Apoatoli, AltarbiM, Madonna mit Ludwig u.
Syfvatcr V. J. 1772. — Treviso, S. Leonardo,
Soffitto, Titelbeilige und andere HeUige wir
Madonna und Dreiemtgkeit aufblidMod. —
Serravalla, Di in. Soffitto, Gebart ManM.
Für andere Werke s. Ckogna.
H • ack I n L Itiniraire de Venise, 181», I«M|nL
«. (Ud^a PadoT», 1818. - Zanotto, GumI*
di Tanilii 1856 paMim. — Fedenci, Me-
Mte tiMc, Ven^ieOS II 132. - Crico.
LaMn TmbiaBe iMMin. — M a n i a g o, Ouida
dlTdine, 1825 p. 55. — B a r t o 1 i. Pitt, di Ro-
Vtao. Veoeaia 1W3. - C i c o g n a, I»cni. ventz.
V»» «. n. »70; VI »17. — G. Nicoletti,
Atcaeo Vcaalo, 18M Settcadtre-Ottobre. M.
Caoal, Gilbert von, Landschaftsmaler
in München, «eb. am 26. 12. 1849 zu Laibach,
ausgebildet auf der Wiener Akademie, von
1878— «6 in Düaaeldorf. aeitlicr in München
tätig. Ein moderner Jünger der aHoü Wlttn-
dischen Meister, belebt er seine mtimen land-
iCbaftlichen Stimmungsbilder stets mit malcn-
gcben ArchitektnreB. Im Motiv vielfach ein-
ander ähnelnd. — »meist sind es versteckte
Bauten an stHlen Gewissem oder Uferpar-
tten mittelalterlicher Städte — smd seine
Werke besonders durch die feine Bcobach-
ttmg des wechselvollea Farbenspiels ausge-
zeichnet, wie es in feuchter Luft durch die
mannigfaltige Liditibitcfcong hervofgeruleB
wird. Sein HaupUrbeitsfeld bildeten seither
England mit seinen feuchten Küätenstnchen.
Hollattd mh seinen stillen Kanälen. Nieder-
deutschland mit seinen TOB ktaren Lüften er-
fülltcn weiten Flächen. Auf d« deuto^n
Kunstausstellungen in München (seit 1883),
Berlm, Düsseldorf ein ständiger Gast, hat er
auch in vielen MFentUcben Gemäldegalerien
Vertretung gefunden, so in der Munckcaer
Neuen Pinakothek (..Alter SdlMgraben W
Westfalen", „Abendfriede", „Stimmung bei
Docdrecht"), in der Berliner Nationalgalcne
(„Westßlisdie HOd**), ki der Diisseldorfer
Galerie (,.Gcwittcrstimmung ), u» Weimarer
Museum (,^bcndstimmung' ) u. t. «L
Singer, Katlerlex. - Spemann, D. gold.
Buch d. Kunst (Porträt). --Fr v Botti-
ch er. Malerw. d. 1». Jahrh. I u. Nachtr^ - Das
KcistiKe Deutschland 18»8. — Drcfllen Kitjahrb.
-SSdJ^LMA^ XXIII M5; XXIV IM. -
aO*. att; XI SM: XUI l«; XIV IM»
XV 310; XVII 117; XVIII ItS; XIX ST8;
X>: 511 ; XXII 22, 6«5, 581; XXIII T«. — Kst
u. Kstler VI 393. — Kunst unserer 2eH UM
I 44; 180e II 90; 1904 II Ml, 162; 1909 U
225. — Kat d. Auast. im M&nchcner Glaspalaat
1883, 1S8»-1910, der Gr. BerL Kslanast 1004,
1905, der Berl. Akad.-AuMt 1880. 83, 84. 88.
89, 92, der Dresden. K.-A. 1899, 1904. Wgn.
Caaal, V i n c e n z o, vcnezian. Amateur u.
Nachahmer des Gregorio Lazzarini, f 1748,
nicht der btlfTr"*-» Kunstler- sondern der
Patrizierfannfie enwammcnd. Ikm wird von
Moschini eine Madonna mit schreibendem
Heiligen in S. Maria del Carmine zuge-
schrieben.
If oaakini, Guida di Vcn^ 1815 II 865, 88».
CmuW, Antonio^ s. Cmtal.
CafiAle, Cesare, Architekt aus Genua.
Nach seinen Zeichnungen wurde läSÖ der
Neubau der Kircke S. Ihrit a Dofana bei
Siena ausgeführt.
Romagnoll. Cennl att». art. di Siena.
1840 No 40». . ^ ,
N Caaale, Giuseppe, ital. Knpiersleeher,
gc\>. in Rom 1726, begraben m Dresden am
22 9. 1802, Schüler Freys, wird 1751 nach
Dresden berufen als Zeichenlehrer der Prin-
zen und als Professor der Ruyterstschkuast
an der Akademie. Als Holkuplei Stecher hat
er für das Dresdener Galeriewerk eine Reihe
von Stichen in der Manier der französischen
Meister ausgeführt. Es werden genannt:
Adam und Eva nach Albani. der ungläubige
Thomas nach Preti, die Philosophie nadl Ri-
bera, die Sibylle nach Angelica KaufTmaim.
Femer hat er eine Reihe von Bildnissen, z. B.
das König Augusts von Sachsen, das der Ma-
ri T<>sephina von Polen nach Botar^ das des
Administrators von Sachsen, Printen Xa*«r
nach Casanova, das Hagedorns, das Grabmal
des Kard. Spinola in Rc»n (1746) gestochoi
and Radierungen nach Zeichnungen alter
Meist« r (Hundertandnineteen etchings after
original drawings of RaflPael, Parmigiantno,
Reni etc. — London 177B) ausgeführt u. eine
Anleitung . zum Zeichnen, deutsch (Leipzig
1804) und französisch (1806) herausgegeben.
H. Keller. Machr. t. . . in Drwd. leb. Kst-
lern, 1788. — GaBdelliai, Not d. inUgl. I
173: VII 283. — Heinecken, Dict, III 6«0.
— N a g 1 e r, Kstletlex. II 325 u. Monogr. II 8811.
— Haymann. Dresdens Kstler (180») p. 387.
— y»«M«M>tt 1843 p. 87. — Levin, Rm>. der
SsmL DasBddarf (1883) p. 215. - Le Blaue,
IfaLlBTT. ^ .
Caniletto, Antonio, s. Cmmm.
Canaletto, eigaitlidi Btmardü BOtttC
(zeichnete sich seltener Belloto oder Betetto
oder auch Bek>to), fügte gewöhnlich den von
■dnem Ohrfm und Ldirer Ant. Canal über-
nommenen Beinamen U CanaUtio hinzu:
venez. Landschaftsmaler und Radierer, geb.
in Venedig 80. 1, 1720, t in Warschau 17. 10.
1780. Nach seiner Lehrzeit bei A. Canal ging
er nm IMO nadi Rom, besuchte dann in
Okerittlien Tlirin, Rvticia, Verona. Mailand.
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OmtoNo
fertigte noch vor 1745 aetne ersten Radieron-
gen. Um 1745 besiKhte er München und lieB
tkh 1746 oder 1747 dauernd in Dresden nie-
der, wo er zum Hofmaler ernannt wurde
(dicMn Titel fährte -t herritü 1748) und 1764
mit dnem Gduüt von 600 Talern Aufnahme
in tfe Akademie fand. In Dresden blieb er
bis 1766 und unterbrach diesen Aufenthalt
nur während der Kriegfsjahre 1759 und 60,
die er in Wien verbrachte. 1768 ging er mit
eiam ncmuiiooatifgi Urlaub nach St. Pe-
tcriburg« dun 1717 Mdi WtndiMi, tnldii
1768 seine Demission aus dem sächnschen
Dienst und wurde 1770 Hofmaler des Königs
Stanislaus II. FoniMowi^ u Wmdwi^ wo
er 1780 starb.
Die gfoBe Zahl mnf angmdicr CcmUdc von
Dresden und dem benachbartpn Pirna, welche
er in den Jahren 1747—54 malte und welche
sich seit dem letzteren Jahre in der Dres-
öcMT Gclerie bcfiudn (14 Ansichten von
Drudci^ dimter swd in Ruüifuvnst, vnd
11 adt 1761 gemalte von Pirna, deren eine
ein besonders großes Format hat), bezeugen
die voriHtfcIlt AmbOdanc, die er bei seinem
Otacäm snTCOMi^ «Mris aeiaea atUkrordcnt»
fldiHi TWB tnd wiBe GtwiMfliiftlilwlt.
IUI swei groflen Ansichten von Verona und
däcr TOn 1748 datierten Darstenung des
BicnttlEMnls, die sich gleichste in der
DfMdöwr Galerie befinden, wird er ekb in
dca neuen WlAoogArds eingeführt beben.
Aas diesen Werken kann man auf den Stil
sorückschlieBen, den sein Onkel Antonio
Caoal um die Mitte der ▼ierdger Jabre sich
anagcbildet hatte. Denoi ite addieieB «icb eo
«ng an gewisse Werke dieses tdaea Lducm
an, daB man lange Zeit ihm auch letztere zu-
schrieb. Nur ist seine Behandlungsweise
trockener und etwas gleichförmiger als die
Canals, seine Schatten sind daakler u. kilter.
sein Vortrag pastoser, seine ZdduMBf bei
gleicher Sicherheit weniger fein, überhaupt
sein Streben stärker auf eine dekorative Wir-
kang gerichtet; auch die Behandlung des be*
wtgten Wassers liBt eine persönliche Jfaaler
erxennen. Die Figuren sollen gelegeafKdi TOB
dem damals an der eben erbauten Dresdener
Hofkirche beschäftigten Stcf. Torelli in seine
Landschaften hineingemalt worden sein. DaB
diese Bilder für den Grafen Brühl gemalt
worden seien, scheint sich nicht tu bestätigen ;
wohl aber wurden sie dem Künstler erst
ÄZeit nach ihrer Ablieferung, im Jahre
BÜt fau«esamt 4200 Talern bezahlt. Spä-
ter kamen noch zwei kleinere Ansichten voa
Dresden in die Galerie, und im 19. Jahrh.
sein 1766 gcmalte.s Rezeptionsbild, wiederum
eiae Ansicht von Dresden in kleinerem For-
mat, die bi dcmaelbca jabre femalten Trüm-
mer der Kreuzkirche, die ihm für 200 Taler
abgekauft wurden, sowie fünf in Warschau
flMaaUc Bilder. Das am U. Aprfl inS ia
Dresden gegebene Ballett Le Türe Gäiireux
hat er 1769 in einer Radierung dargestellt.
Während seines Wiener Aufenthaltes in
den Jahren 1759 und 60 malte er 18 An>
sichten dieser Sudt, darunter 1759 dea
SchloBbof von Scbönbrunn mit 400 Figuren.
178B malte er zwei Sopraporten fär das War-
schauer Schkifi. In Warschau selbst radierte
er 1771 und 72 zwei Ansichten dieser Stadt
und malte 1776 die Wahl Stanislaus II. Sein
Stil^a^rint Midb^ dieaer^ieto^ Z«t
auBer daB vielleicht die Sutten etwa» daak-
ler geworden sind.
über diese Warschauer Zeit gibt noch Dr.
Georg GraiMvctdaki io^ieade baadacbr. No-
tbcs. Sdiiai aacii dar 'IttBaabaia Dna-
dens, sei B. mit d. König Friedr. August III.
vorübergehend einmal nach Warschau ge-
kommen. 1768 sei er dorthin mit setner
Fraa, aeincm Sohn und swd Tficfatara fiber-
geaiedeft. Sebie eitle AtMi ffir dca KSnig
Stan. Aug. Poniatowsky sei eine Ansicht des
1767 abgebrannten Teils des KönigaschkMses
mit vielen Bildnisfiguren gewesen, u. dem Kö-
nig sa Pf erde Die fCSaigawabl TOn ITBi baba
swenau wiwienion \a. an verc a. jauncri.
Ein zweites groBes Bild, das er für den König
gemalt, sei der Einzug des Grofikanslers
Botschafters Grafen Ossolinski in Rom 1888;
mit vielen Figuren und der Plana del Po-
polo im Grande^ wovon aidi dB aafdlca
in der Gal. Ossolinski in Lemberg befindet.
Auch Ansichten des Sobiesldschen Königs-
Schlosses Willanow bei Warschau habe er
gemalt. Im Besitz des K^Hp Staaialaaa
August bitten sich 87 AaaidileB vaa Wai^
schau, 12 von Rom und 10 andere befaadai
(jetzt in Gfltschina bei St. Petersburg.
Die meisten seiner Ansidilea voa DrcadcB
imd Pirna hat er ia aebr gniBem Ftormat
ItiBerst wirkungsvoll radiert Ifarieltca Ur-
teil über dir- Cleichförraigkeit ihrer Tech-
nik wird diesen Werken nicht völlig gerecht.
GtmSldt. In Dresden »oBer den genannten
nach 3 Ansichten des Warachaaer Schloaita. — Ia
Btrlm: 9 Udae Ansichten von Pirna, äbereia-
atimmend mit dea groBen Bildern in Dresdca.
doch feiner (andere kommen in Privatbesitz vor).
— Posfn. S. Racxynski: SchloS Staaislaas' II.,
1778. — Frankfurt : Venedig v. S. Giorgio Uagg.
aus; Markt v. Dresden-N. — Hambmrt, Mos :
Krettsldrche. Samml. Weber: 2 veaez. Ansich-
ten. — Hannover, Kgl. Samml.: 2 Architekturen.
— München : München v. d. Ostseite, 1745 (früh,
in der Ptnak.) und 4 veaes. Ansichten (Jagend-
bilder unter Canala Namen). — Tmtm: S An-
sichten der Stadt (grofi, Tor 1745). — Mailand ,
Brera: 2 Ansichten von Vare»<; Simml. Poldi :
S. Gittstina in Padua. — IVUn, Mu». : 13 Ani.
der Stadt, darunter der SchloShof v. Schönbrann
von 1759. Samml. Liechtenstein : K5nigstein :
Pirna.; 2 An«, d. Pal. Liechten»tein. Slg Harrach:
FreionR in Wien. — Warschau, Graf Adam Kra-
sinski : Konit,-tv.at.i, für kn Hofmar»cball Grafen
Franz Rsewaski geaialt. Gral MoriU Potocki:
Ansichten von Warsdan. — LmOm«. GaL Oase-
4M
uiyui^od by Google
Canali — C«fiaveral y Pcrez
linald : EituoK dd BoUchaitcrs OiaoHnaki in
Rom. — Gatjckina, Schloß 2. Stodc : 3 Aatichten
von Warschau (Vorlagen der Radierungen) und
Tide andere Bilder atia dem SchloB cu Warschau.
— Uo4kau,' Knrnl : Wahl Stanialaus' II.. IHS
(ana dem SchloB in Warschau).
Ztichmuttgen : Darmstadt : 82 BL, meist Fed.
(r. T. von A. Canal, 1729, 1732).
Radumngen : M. 1 — 8, ital. Ansichten, auf 1 Bl.
gedruckt. — 9 — 22 Ans. von Dresden, sehr groß,
1747— 6B (19, 20 und 22 nur in alten Abzügen
bekannt). — 23 Le Türe G^n^reux, Ballett, 1759.
— 24—31 Ansichten von Pirna n. Umgegend,
kleiner. — M, 33 Ruinen von Dresden, 1765—66.
— 34, Landschaft nach J. ». d. Heyden. — 34—
37, Ansichten von Warschao, 1111 «. 11, (M. tl
in Dresden vorhanden).
Um 1850 wurde die Mehrzahl der in Dresden
bvmhiten Platten an einen Berltner Kunst-
I1ac\ xkm gtstocktn : Kopten nach 4 der Dresd-
ner Anuchten. — 20 Ansichten von München,
1766 von Jungwirth gest. — P. Fr. Tardieu, das
Schiffertor in Pirna. — I^uis Schuir (Ende
19. Jahrb.), Der ZwinRcrhof
Von der bei A. Caaala angeführten Liltralur:
Weltmann u. Woermsaa; O. Uaaaa«;
Kriateller (Radier.).
Jal. Meyer im Kstlerlex. III (1^85). -
Lermolieff, Gal.-Stud. — Burckhardt,
Cic. — E. Rastawiecki, Poln. Malerlex.
1860 I 52 u. III 132. — G. Mycielski, 100
Jahre poln. Malerei (pcln i Aufl. lf»02 p. 34. —
Olazcwslci in „Tydrien" 1906 No 5. —
Fournier-Sariovozr, Les pilOlNI ds
Stan. Aug. II, Paris 1907. 13.V
Raditrunten: De V e t m e, P Hr. 1906. —
Rnd. Meyer, Die beiden Canalctto, 1878.
ly. V. SeidUtj.
Cuali, Paolo, Bologneser Archit-, geb.
1618, t 1680. Erbaute die Scala regia des
Palazzo Fantuzzi, die zierliche Kirche S. Ma-
ria Nuova in seiner Vaterstadt und die Col-
legiata S. Giovanni in Pcrsiccto, auch .soll er
in Bayern wiederholt tätig gewesen sein.
Aacoso (Malvasia), Pitt. etc. di Bo-
cd. 1782. — Bianconi, Guida di Bo-
1B35. B.
Canallaa, J a i m e. katalan. ^^alcr, der 1372
einen Hulzplafond im Rathaus zu Barcelona
bemalte.
Viftasa, Adic I 36. M. v. B.
CtaaUa, Glan Marco^ ». CatwIK.
Caoall de Berta, Jacques, französ. Bild-
hauer, machte lfl46 einen Marmoraltar iür die
Kirche
Orientale»).
If a ai ^ DIct, dca leaipMura etc. 16M> X» •
Caaala y Llambl, Ricardo, Maler, geb.
am 11. 12. 1670 in Barcelona, Schüler der
dortigen Eacuela de B.-Artes, weitergebildet
unter dem petafinUdien Einfliuee Renoir« und
Getrttftt in Parte, wo GmmIs etwa ein Jahr-
gehnt lang lebte und ÜBT— 19nc den Salon
der Sociiti Nat. des B>-Arta wie auch den
Salon d'Autonuie wit modetll>impres8ioni8ti-
iclMa DacsteUoagea ans dem ipaa. Volkalebcn
Taa^baretts, Zigaitttcab1»rOcen etc.; —
eine Sonderauastellung lokher Gemilde Ca
von Durand-Ruel 1908 In New York vefa»>
staltet, — seine ,.( ifjarreras" 1908 auch in der
Berliner Sezession ausgestellt). Nach Barce-
lona zurückgekehrt, beschickt C. seit 1907 die
dortigen wie aach die Madrider KunstaoB-
stellangen mit weiteren impreeiiodetlidl be-
handelten Genregemälden (1907 in Barcelona
7 Bilder ausgest., darunter die effektvolle Bou-
doirszene ,,E1 tocador" und ein Porträt, lets>
teres für das Museo Municipal zu Barcelona
angekauft) und wurde dafflr in MadHd nnd
Barcelona wie auch 1010 in Brüssel (sein Qj-
mälde „Gitana" für das Museum zu (jcat
angekauft) durch Medaillen ausgezeichnet. In
der Madrider Auastellung 1910 war er mit
dem Gemilde „Matemidad* vertreten. Er kt
Genossenschaftsmitglied des Pariser Salon
d'Automne und Mitbegründer des Salon de
les Arta y de Artiitei an Baicelona (cröffaat
1910).
Pariser S*L-Kat. (Soc. Nat d. B.-Arts 1807,
1899, 1905, 19«, mit Abb.). — Kstchron. 1B97—
1898, p. 2ÖS. — Chron. d. ArU 1902, p. 123. —
Foma (Bafcdeoa) 1907. U Ml. 297, 3M (nit
AVb.). k. vina».
Caaapaa, Joseph, s. Canabos.
Ceaepiaa, s. MoructUi, Angelo.
Onaid (Caaarte), Josef, Bildlianer in
Rom, arbeitete um 1780 u. a. für die KifdM
S. Maria Maddalena md in NeapeL
F ü s 8 Ii, KstelcK I. «. II. TdL — Zanl.
Eocid. met. 9>
Caaaiwflo, Giovanni Battiata, Bild-
hauer, führte ca. 1615 — 18 nach Zeichnung
des Girotamo Campagna den Hauptaltar der
Kirche S. Lorenzo in Venedig aus.
G. A n d r e i s, Cenni stor. etc. di S. GioT. Batt.
in Bfiaora, 1903 p. 49. Watttr BmsI«.
Canarale^ s. Cantvale.
Canavaii, s. Cann/ori.
CaaaTaro, Paolo, s. Cannavaro.
CMMvai^ iraane. Maler des 18. Jalirh., von
dem im »Saloa de 1a Correepoodeaee'' ITBO
eine „Volupte* ausgestellt war und dessen
Karikatur sich in einem in der Bibliothek
von Montpellier verwahrten Karikatureniieft
Vincents findet.
Rev. unir. des B.-Axts XIX MS. — Gas. des
MjHm IV (185») IM. a. IT.
Gmiavelli, Jacobo, Sohn cinee Mareo.
Haler, um 1540. In Blatta im Österreich.
KSstenlande ist das Hochaltarbild Jacobo
Canavelli 1B40 bezeichnet
Mitügn der Centr.-Corem., N. F. XXV 173.
/foiu TittM*.
Gaiaveml y Pesei, drei Brüder, Maler, in
Sevitia titig, 19. Jahrh. Sie stellten ana:
Enrique 1881 in Madrid „Un patio de Mar-
raolejo" und „El Calvario de Peftaflor"; Ildt-
fonso ebenda 18S2 „Un barranco de Sanlii-
ear^ : Josi ebenda 1881 «Una cita ca el AI*
cimr da Sevilla* nnd UM laide an mm
4S9
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C. Frontaura y M. Ossorio, Die. biogr.
iättn. de Mcrit. j MtUtM, liadrid 1800.
Af. Utrillo.
CiMVesi, G i r o 1 a tn o, Rildliauer u. Archi-
tekt voo Lugano, arbeitete um 1517. Wohl
Stammvater der übrigen C.
If «Btl. Stor. e Arte aelU provinci« di Cooe,
Cmbo im p. 3M. B.
CaaaTesi (auch Caneves: und Canevcxi),
Hieronymus, Steinmetz ^.bpicida) auä Mai-
land, eixheint 1662 in Krakau, wo er 1562—
1674 für die dortige Oominiloiierlcircbe ein
prachtvolles, mit grofla volbknlptiertea Fi-
guren verziertes Marmordenlcmal des Salz-
grafen (Salzbcrgwerks-Vorstandes) Orlik aus-
führte, welches jedoch 1860 vom Feuer ver-
nicbtet worden ift. 1607 übenMhm er die
Aosfühfoiv eine« imndnrollea Grabmonumen-
tea für Gabriet Tarlo, Obcrsthofraarschall der
Königin von Polen. 1574 verfertigte er ein
Wandgrab der Familie Görka, und 1677 ein
Wandgrab des Bischofs Adam Konarski,
beide hn Dom st Poeen. Von ihm tat anch
das Wandgrab des verstorbenen J. Ro-
kosowski in d. Pfarrkirche zu Samter, Prov.
Posen. Das Architektonische an seinen Wer-
ken ilt bcdentcader ala das Figürliche, und
VSBt die strenge Sehnte der ital. Hochrenais-
sance erkennen. C war in der Stadt Kasi-
mierz bei Krakau ansässig, und gehörte zur
Krakauer Maurer- und SteinmetzenzimfL Er
t 1688 in Krakau. — Sein Sohn Httronymus
ward« 1674 als Geselle in die dortige Maurer-
und Steinmetzenzunft ri:>., nommcn. Die Fa-
milie Canavesi existierte noch im 17. Jahrh.
hl KfdcMi und besaB dort ni der Floriaal»
Saaae ein nos dem Nachlasse von HicRinymns
Canaresi herstammendes Haus.
Grabowiki, Skarbniczka arrheol., Spra-
wozdani« Kom. bist, sztuki, IV. — Kohte, Kst-
denktn. d. Prov. Posen. — Handachriftl. Auszüge
aus den Krakauer Stadtbücbem. Sl. Tomkowics.
CanaVMi, Pietro. ital. „Intagliatore",
.geb. fu Piacenza 1786, f m Parma; ScbiUer
des Institoto Gazxola. Er machte ommien-
tale und figürliche Arbeiten in Piacena Oad
iu Parma für Kirchen und Paläste.
L,*Ab> b i V c r i, Art. Piac. 1879 p. 313.
OaaaTaaio^ Giovanni, Maler aus Pine-
rolo (Pieraont). wo er schon 1460 als „ma-
gister Johannes Canavexii pinctor" in einer
Steuereinschätzungsurkunde erwähnt wird.
Dem harten und altertümlichen Stile seiner
älter. Malwerke nach (laut Bertea) vermutlich
nach heimatlichen Vorbildern von der Hand
des Piemontesen Giov. Bcrtramtno (s. d ) her-
angebildet, geriet C. bei seiner späteren Ma-
lertätigkeit ah der Riviera di Ponente mdhr
und mdir unter den Einfluß der Malerschule
von Nizza, insbesondere des Jean Miraiheti
(Mirallieti) aus Montpellier und seities .Schü-
lers Lud. Brea (s. d.). Seine früheste bisher
bekannt gewordene, vom Okt. 1488 datierte
Signatur .^resbiter Johaaoea Omavetii de
Pinerolio pinxit" liest man unter den alter-
tümlich interessanten, leider arg zerstörten
Passionsfresken in S. Bcmardo an Pign» bei
Ventimiglia, m» an8erdem anch die 88 mf
Goldgrund gemalten Tafelbilder des reicfage-
schnitzten gotischen HochalUrwerkes der
Kirche S Michele (auf dem Mittetbilde der
Eraengel Michael) laut Signatur von C her»
rühren. Weit besser eriwlten ist der in einem
freieren und reiferen Quattrocentostile durch-
geführte, laut Signatur ün Okt. 1492 voll-
endete umfangreiche Freskenschmuck vun
Notre Dame de ia Source zu Brigue Mari-
time bei Nizza (viclfigurige Darstellungen
aus dem ^f .iricnleben u. der Passion Christi,
Tod des Judas, Auferstehung der Toten und
Weltgericht). Fast völlig zerstört sind da-
gegen Ca Fresken in St. Victor zu Nizz;a und
in der Kirche von St. Etienne du Mont (bei
Nizza). Eine vom 20. 3. 1490 datierte Ma-
donnenlunette C.s entdeckte Alizeri über dem
Portale von S. Dalmasio zu Pomask> (Riv.
di Ponente), im Altarchore dieser Kirche
auBerdem ein gleichfalls signiertes iaieibiid
C.S mit der Gestalt des Titularheiligen. Ein
laut Signatur am 3. 3. 1481 vollendetes 16teiU-
ges Alurwerk Cs (unten Madonna fai trono,
oben Cruzificus mit Maria und Johannes, zu
beiden Seiten Heilige, sämtliche Bilder noch
auf Goldgrund gemalt) wurde 1864 in Genua
für die R. Pinaooteca zu Turin, ein andefes.
1480 dttierlM grales Pblyptyefaon Cs 1800
fnr die Brera-Galerie zu Mailand erworben
Atiseri, Not dei Prof. d. Dii in Liguria
(1870 ff.) I 323. II Append. — E \>. r t e a, Ric
•. Pitt etc. del Pinerolcs« (Pinerolo 1S97) p.
17 ff. ; sowie in RoUctt. Stor. Bibliograf. Subal-
pino 1897 p. 48-63; cf. 1896 p. 152 ff. — A.
TaramelH in L'Arte 1900 p. IfiS; cf. p.4S4.
— W. Saida, Genua (Leipzig 1M6) ^ 77. —
Not von G. DegliAstL •
CtoKfmy, Jacques, Maler ia VeiMe
(Venza) bei Nizza, augenachehilkh Ver-
wandter des aus Pinerolo nach Ligurien ein-
gewanderten Piemontesen Giov. (Tanavesio
(s. d.), malte 1491 mit seinem Sohne Antom»
C. im Auftiag» der Ortagemeinde roa Vtam
Pkttfonshistorien etc. Seb Eiricel Sitatt^
C. malte in St. Paul bei Nizza eine Kreuz-
abnahme Christi und eine Bekehrung Pauli.
ZaUreidtt weitere Maler des Namens Omh-
vesy waren bis ins 17. Jahrh. in Vence an*
sässig tmd lieferten ffir die Provinzorte tna
Nizza Malwerke aller Art.
E. B e r t e a, Ric. s. Pitt. etc. del Piaecolcae
( Pinerolo 1897) p. 17 fT. -- VgL aoch dfe üb
unter Caiurvetio, Giovanni. •
Canby, Louise Prescott. amerikan.
Radicrcrin in Philadelphia. Hat seit 1888
einige I..andschaften radiert E. Rickttr.
Cancarelli, Albert«^ Maler ans Tem^
lebte IttMt in Rom; «r war damals ffiofaig
Jahre »1t
Bcrtolotti. Aftistl Boiegn. 118$ 181.
490
Digiti/ :; 1 y C^Oüglc
Cancaret — Canclino
CtaoVMf jACques, franzöa. Maler der
Gcgonirmit Ml ia Parb und beschickt seit
1904 den Salon d. Soc. d. art frani;. mit
df^fint gctTialten Gescilschaftsbildern, von de-
nen nLe soir" (Damen am Balkon; 1906) und
HSnr reau' (Portritgniffpe im Boote; 1908}
nervorgenoocn seien.
Salon-Kataloge. B.
Cancela, Juan Jose, span. Maler, f 188Ö
in Santiago de ConiposteLi, wo er als Lehrer
wirkte. Für die dortige Kathedrale malte er
1948 eine Mater DoknvMa u. ein Ecce Homo-
Bild. In den Provinzialausstelliingcn zu San-
tiago war er 1858 und 1875 mit Miniatur-
malereien etc. vertreten.
Oiaorio y Bernard, Art. EapaA. dd S.
XIX (1883 f.). M. ütfitto.
Caaeellari, s. Castelli, Francesco.
Caacellaro, Nicola, ital. Maler, geb. zu
Campobassu im Sept. 1866; Schüler der Aka-
demie in Neapel und Ciampolinis. Er wurde
merst 1885 auf der Ausstellung der „Pro-
motricc" in Mailand bemerkt („Studio") und
errang 1888 größere Erfolge in Mailand (Pro-
motrice, „Fanciulla dcvota") und in London
C.Un' ora dopo"). Als "ein bestes Bild gilt
mE nNsta" (von der Stadt Neapel angekauft).
C. hat neben seinen zahlreichen Genrebildern
auch Porträts gemalt
A. de Gubernati% Dil. d. artisti ital.
Vhresti, 1»8». L, Cällari.
Gnmileciab Giovanni, Maler aus Sizi-
iten, «rird in der Heiratsnrkonde des Nie.
Boltrini mit «inar Sdiwciter des CmOto di
Campi am 19. 6. 1647 in Venedig ala Trau-
zeuge genannt.
Archiv. Beitr. aus G. Ludwigs NachlaB in
Ital. Forschgn de» Ksthist. Inst, tn Floreni IV
(1011) B.
CaaceUicd, Bartolommeo di Guido.
Maler des 16. Jahrb. ans Pialoia. Man w«a
von ihm nur, daB er mit R. Costabili zusam-
men studierte und daß er für die Famese in
Parma 3 Bildnisse (Ottavio, Margarete von
Osterreida u. ihren Sohn Alessandro) gemalt
bat.
' Zanl. Endel. I. V MS. — Baruffaldi.
Pitt e Sealt feciasasi« IM« toL II p. 30L —
Scaraballi-Zvati» Doa • Mcm. dl B. A.
parmigiane fatc. III. N. PeUeMi.
Caache, Jacques, Uhrni.irher in London,
arbeitete um 1692. Von ihm im British Mus.
eine silberne Uhr mit perforiertem Deckel.
Britten, Old clocks etc. Loadon 1904
(8. A). B.
Caacby, franxös. BikUiauer, stellte 179B «ne
Statuette der FidAit4 im Salon aus.
St. Lami, Dict. des Sculpt. etc. 1910.
CaadaBi, A 1 f o n s o, Bildhauer, geb. am
11. 12. 1863 in Brazzano (Osterr. Küstenland).
Ala Steimnetilebrling begann C, bevor er
noch 18 Jbfare alt war. Mit 90 Jahren kam er
nach Wien; blieb dort von 1888—1896 an der
Akademie der bild. Künste (unter Helmer u.
Kundmann), wo er die Hanptyrciae der Sdnile
erwarb. Sein erster größerer Wurf war (1886J
die Skizze zu einem Dante-Deidanal} rie er-
regte berechtigtes Aufsehen ii verschaffte ihm
ein«! dreijähr. Aufenthalt in Italien (Rom-
preis). Eine Unterstützung durch Kaiser
Franc Joeq^b von Oaterrcicb ermMdicbte ihm
die AnsfBlif ung den Dantc^Entwntna in gr6>
ßercm Maßstäbe, (.\usst. d \\'iener Sezession
1900, Künstlerpreis.) Für die Denkmal-Kon-
kurrenz zum Ciedächtnis der Kaiserin Elisa*
betb schuf C einen Entwurf der 1906 fär
die Waiaenanstilt b (jtShl in Marmor «ua-
geführt wurde und zu den hervorrageodllen
Arbeiten des Konkurses zählte. 1903 sdiuf
er das Lnngerdenkmal unter den Arkaden der
Wiener Universität, 1906 da» Grabdenkmal
der Familie Bab am D5Mlnger räedhi^,
1910 die Rckt nrskctte für die Ticrärztl. Hoch-
schule in Wien. &tehrere Porträts (z. B. Zam-
boni, Nietzsche u. Rieh. Wagner) u. kleinere
plastische Arbeiten eiginaen aein Werk. C.
gehört zu jenen Kunstfem, die aus sich her-
aus die Lösung der kün.<itl. Probleme kraft-
voll entwickeln, durch einfache unmittelbare
.\usdruckswcisc packende Wirkungen erzie-
len. Er hat eine stat'ke persönliche Anschau-
ung und ernsten Willen zu groBzügiger Ein-
fachheit; ein sicheres^ . gefeatigtet Kfinnen
leitet seine Hand.
Heveti, öiterr. Kunst p. 307. — Weite Welt
XXII 1«22/1«27 Art. v. Stefan Zweig m, Abb.
— Deutacbe Kunst u. Dekoration X (1902). —
Die Kunst (XVII 1907—1908) m. Abbild. —
Kst u. Ksthandw. Wien V 18. — Kat d Münchn.
Glaspalast 1901, 1S07, U08. der Wiener Sezes-
sions-Ausstelluaflen seit IMO. d. Gr. Kslau&st.
Berlin 1910. Hartwig Fischet.
Cancioo, Andrls, Bildhauer in Sevilla,
f 1670. 1668 war er erst in die Akademie
aufgenommen worden.
CeSn Bermudei. Dicc I MT. M v. B.
Canclao» Luis, span. Maler, geb. in Sevilla
um 1686, t in Madrid 1768. Schüler des Lu-
cas Valdes, wurde er Mtter Getsdicher und
erlangte auch Rnf ab Hiitorilcer. FSr sein
bestes Werk galt ein Bild aus dem Leben
des hl. Elias, das er im Kretugaog des Klo-
sters der bcachvhtai Karmettten in Sevilla
aasfährte.
Cean Bermadez, Dkc. I Wl. — Nag*
Irr K^t!rr!?x. II 325. M. V.B,
Canclino, A b o n d i o, Maler, soll um 1504
in Bormio (Veltlin) gearbeitet haben Nichts
sicheres über ihn bekannt, die ihm zuge-
sdiriAenca Freahtn in S. Antonio di Combo
zu Borroio sind spiteren Datums, und es Ist
anzunehmen, daB eine Verwechslung mit An-
tonio C. (s. d.) vorliegt.
M o n t i, Arte e Slor. Hella prorincia di Como.
Como 1902. — Malagnaat-Valerl in Raas,
d'arte 1906 p. 137. Bemalk.
CMMttw (GncHni), Antonio, Maler In
Bormio (Veltlin) Seine frühesten bekannten
Arbeiten sind eine Verkündigung und eine
Heimactanf in San Loraiao ra Morbegno,
49t
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Candamo de Im Tablas — Cndiano
letaterc mit Siga. n. D*t 1686. Seine wet»
' I Ji .tl.» t if < mtmJtm L> Amm t IlT
VW AiueiHB Mmoni ncn n <wb ■wiiiibii
Kifciien des Veltlin, so in BioKRin in Monte
(io S. Maria) eine Geburt Christi mit den
18 Aposteln (sign.: Antonius Candintis Bur-
niensit pilig. UOl), ia Bido cme etwM an*
geachtadrte AMond (ngn.: Antonioi Gu-
clinius Burmiensis pfalgebat IBQl).
M«l«Kusii-V«leri in Ru*. d'Arte 1906
p. 137. — Moatl^ Am t SlOfla ndU prov. di
Como 1902 Bfmoth.
Caadamo (3e las Tablaa, Juan de, span.
BMuneiater in Oviedo, 1479 an der dortigen
Kaditdfale titig.
Llag «ao f Amirola, Notk. I 122.
M. V. B.
Caadel, Willem Philippus, holländ.
Maler, geb. 16. 7. 1888 im Haag, Schäler von
A. Doam» ndta Ludadnftan mit VMMtaf»
iage.
J. Gram, Oiue Scbilders in Pulcbri Studio I.
Cwirieia, Pictro» Maler in Anoona, mU
SdiOler von Carlo 11 aralta geweien tefa.
A. Ricci &ah von ihm 2 Porträt« im Hause
der Marcbesi Bourbon del Monte mit der
Signatar PHnu CmtMara piit^bal Attetmf
IWS,
C Ferrctti, Rlt ■MBonlfOl. Aaeoaa Utt.
— ARieeitMaoMtkator. d.afticic.d. Mana
^Aacona, Maeeiata 1884. B.
Candeli, E ti g e n, s. Kandrlt
CaadeloC, Martin, Wcrkmribter, geb. zu
Beauvais, t das. 1806, Schüler des Jean Vast.
Er war Städtiacher Werkmeister zu Beau-
vats und wuide 1806 Domtwwnnwattf, nadi'
dftn er <^chon 1573 und 1575 — 76 beim Dom
beschäitigt worden war. Sein Grabstein be-
findet sich in Beauvais am AolpMf nun
Glockenturm der Kathedrale.
A. B^rard, Dict biogr. 1872. — Ch. Baa>
chal, NooT. Dict. de* arcUt fraa«., 1887.
Canimaa, Bernardino dc^ van. Bodi»
maier, der in Gemeinschaft mit anderen von
1614—18 die sechs großen Bände des Missale
des Kardinals Cisneros in der Kathedrale KU
Toledo mit Miniaturen schmückte.
Cean Bernade x, Dicc. I 207. U. v. B.
Caadi, Giovanni, Architekt in Venedig,
wo er, nachdem er schon 1476 unter den Be-
werbern um die Dadikonstruktion für S. Chi-
ara hervorgetreten war, als einer der Haupt-
meister am Neubaue der 1486 abgebrannten
Scunla Grande di S. Marco figurierte. In
der Villa Scorze bei Mirano Vcncto erbaute
er 1489 eine Kapelle, und zwar gemeinsam
mit einem maestro Giov. Bastun, mit dem er
«faum nm dieser Banaosfühnnig willen 10
Jahre lang prozessierte. Für Bclluno lieferte
er — nachdem die „oratori" dieser Stadt am
10. 1. 1486 den Auftrag übernommen hatten,
in Venedig „vinun ingenioaum" zu suchen
nr NaapiaBoag dea bereits 1401 daadbat be-
gonaenctt Rathausbaues — ,,model1um et for-
mam" für den jetzigen prächtigen Palazzo
dci RcNori dieaer Stadt and erliielt dafftr
aml0.8.14eeZalihmg; die Vollendung dicaea
Baoes erfolgte erat viele Jahre aplUer, je-
doch augenscheinlich nach C.s Modell. In
Venedig arbeitete er für verschiedene Patri-
zierhiuser, so für den Nobile Zeno, für die
Qoerini von S. Leonardo u. für Fictro Coa-
tarini, deaacn im Kiicliapiele S. PMfrniMin
fclrpfnen Palast er mit dem rühmlich be-
kannten graziösen Wendeltreppenturme —
„bovolo" — schmückte, einem der elegan-
teaten and malerisch^en Bauwerke der
ganien uaiiung (von i». aeioac ▼oncnoai
1499) — Seit 1480 war Giov. Candi, von dem
auch ein Bruder Benedetto C. urkundlich er-
wähnt wird, mit Lucia di Bartolomeo Possato
verheiratet, laut Testament vom 18. 8. 1400
jedoch später in %. Ehe Terinmden mit Co-
rnelia de] fu Benedetto Bomben (vermutlich
aus Treviso stammend). Zuletzt im Kirch-
spiele S. Marciliano wohnhaft, erhielt er vOn
der Scuola Grande di S. Marco!, der er aeit
1460 dt Mitbrader angehörte, am 0. 8. 1M6
die Aufnahme in eines der Altersheime dieser
Bruderschaft zugebilligt, wo er noch in dem-
fdben Jahre starb. — Giovanni C. ist nicht ztt
vcrwecliaela mit dem gididnettigen Mailänder
Miniatarialen Giovanni de CmtÜM (s. d.).
Paoletti, L'Archit etc. dd Mnaac. in Ve-
neria (1893) I 2», 43; II 101 t, 168, 175, 223.
288—240. — Gaggenheim, II Pal. dei Ret»
tori di Bellnno (18M). — G. Ravattini fa
Arte e Stori« 1911 p. 75 fiF. P. Paoletti.
Caadla, Agostino^und Giacomo da,
Caadia, G i r o 1 a m o, ital. Architekt, von
dem sich im Mus. zu Toulouse 2 Gouache-
fcopien der Fresken der Termen des Titna in
Riom mit der Sign. wGirolamo Candia ardiL
iSatgA nd 1778* befinden. (Ricfaeaaea d'art
Prov. mon. civ. VIII Paris 1908. p. 234—5).
Candia, Leonardo de, settgeaöaaisdier
Bildhatier ana Apalien. geb. an Molfctta, Mt
in Neapel, .Schüler von Jerace, schuf 1903 die
Büste von Salvatore Q^etti de Martiis für
die Stadt Bari und fährte 1906 das Denkmal
dea Mattco Renato Imbriani fiir Trani au».
Er moddüerte die groBe Ifedaflle iSr die
neapolitaner Gesellschaft Louis Camoens und
das Medaillon für CarlotU Poerio. Erwähnt
seien femer das Denkmal Nicola's de Cres-
ccnsio in TerUxd tmd daa Grabmal Antonio
Gaetani di Laarennna n Neapd.
Vülani, ScrHt ed aitist po^iaa, Ttaat
1904 p. 198. — L'Aite VI. 1903 a. tU. LÜhf
•traz. Ital. 1908 I 44. — Giemla dltaüa v. tl.
11. 1910. G. B.
Candia, s. auch damit verbünd. Vornamen
fjMHi«»«^ Battista, ital. Guld»chmied
aus Como, t am 80. 6. 1867 in Rom, wo er
seit 1'17 iirknndlirh erwähnt wird. Er fer-
tigte in diesem Jahre für Margherita Farnese
einige Schmucksachen
Bcrtolotti, Artist, lombardi a Roma 1B8L
p.so8rr. Jt c
49«
Candid
Cu4i4i Elia (fiÜM i* WitU), BroMC»
HicScri riwMtB nislflidi mit Mincni Sohne
Peter aus den Niederlanden nach Florenz
über. Selbständige Werke des Künstlers sind
mit Sicherheit nicht nacfaweiibar; doch wur-
tei ihm du Pcricut (dioii. Stmml. Hainaoer)
mid du Meiower (Sumnl. Clemens) In der
Art des Giovanni Bologna zugewiesen
W. Bode, Kat. d. Samml. Oskar Hainauer,
1897 No 87. — B u e r, Ausst plaatischer Bild-
werke in München, Zucfar. f. bild. Kst, N. F.
XVIII 102.
CaadU, Peter, ursprünglich bis minde-
stens 1674 de Wit oder 4* Witte. Maler.
Geboren (nach van Mander) um 1548 wahr-
adieinlich in Brügge. Gelangt um 1570 mit
•doem Vater, dem Erzgiefier Elicu d. W.
nach Florenz und wahrscheinlich in die Lehre
Vasaris. In Florenz bleibt er, seit der Mitte
der siebziger Jahre im Dienste des Großher-
zogs (von nun an nennt er sich Pietro d'Elia
Candido) bis 1586. Auch die dekorativen
Malereien Venedigs mdl er in dicaer Zeit
kennen gelernt haben.
Arbeiten C.s für ItatUn: Dem Vasari Ulft
er 1678 bd der Auamahmg der Sala regia dm
ViililMn% iplter bei der Bemtldnf der Knppd
des Florentiner Domes. Nach einer unkon-
trollierbaren Angabe Naglers arbeitete C. fer-
ner, und zwar noch 1577, am großherzogl.
Paliut an Fkireni^ auSerdem führt er T^ppidi-
kirtoiM fBr den GroMwnoK am. Ein von Ct-
nelli (Le bellezze della citti di Firenze, 16T7)
erwähntes Fresko in S. Niccolö in Flo-
renz, die Madonna zwischen den HeüigeB
NikoUoa nad Frana ht ai«nmde gegamen
(Studie Tiellddit In der Hafansehca Sanmd.
I 54, München Graph.-SIg). Erhalten hat
sich keine Schöpfnng dieser Epoche. Eine
Verkündigung am Choraltar der Karmeliten-
Idrche in Brescia, 1595 von Hcnogin Bcoata
von Bayern geschenkt, stammt wdhi erat aus
der Münchener Zeit. In der Casa Bianconi
in Bologna sah man 1758 in München er-
worbene, wohl gleidi&lls nicht mehr in Italien
entstandene AUegorie« der vier Haoptfluaie
Ttidiena von «einer Rand.
1586 wird C. unter ehrenvollen Bedin-
gungen mit hohem Gehalte (MO &.) von Her-
ao« Wilhdm V. an den Mfindmcr Hof be-
rufen Zwar sinkt das Gehalt 1589 durch die
ungünstigen allgemeinen wirtschaftlichen Ver-
hältnisse auf 150 , um jedoch 1594 aufSOOfl.
ZU steigen. Der Regierungsantritt Maximili-
ans o. das damit eiosetsendc Sparayatem fBh-
rcn 1596 zur Entlassung des Künstlers, der
indes seinen Wohnsitz in München behält;
er besitzt ein eigenes Haus und arbeitet auch
wdterbia privat für den Herzog. Madi Bmie-
rang der Finanzlage wird er lOn wieder
mit 500 fl. Gehalt angestellt, 1611 erhält er
Pensionsberechtigung, außerdem zahlreiche
Gcadttrikfe f anfamga lOU. TcitamcnlaTall>
Streckung 88. 8. 1018. Die itaL Form sdaea
NamcBa wurde bi ICfindien in die heule lucial
gebräuchliche ., Peter Candid" reKcrmanisiert.
Von seinen 5 Kmdcm ist Wilkeim C. 1618-»
1625 ohne sonderlichen Erfolg als Maler titig.
Cs Anlninft in München fällt in de Zdt
der VoOendung der graten Basten der Resi-
denz und des Jesuitenkollegs. C. hat hier mit
Bestimmtheit nur als Maler gearbeitet; ob
er als Schöpfer von Entwürfen für Bauten
und Skulpturen in Betracht kommt, ist adir
strittig. Doch hat er nadi Sustris Tode wohl
als Berater einigen EinfluB auf die einhell*
liehe Ausgestaltung der Residenz gehabt
Urkundlich oder insckriftlith gesicherte
Werk* d*r iiimchmer Epocht: t, Anna selb-
dritt, AHatbild. 1086 nach Graz (Hoflcapelle ?)
geliefert; verschollen. — 2. Ausmalung der
östlichen Halle des Grottenhofes der Resi-
denz, 1687, mit Paduaoo und Viviani; von
C. ikber die Lünettenbilder Ariadne und
Jona — 8. Ausmalung der Freyen Maikapetie-
und der Neuen fürstl. Kapelle der Münchener
Residenz 1687 (mit Fcmzano); zerstört. —
4. Verkündigung, Altarbild. 1587 (mit Vivi-
ani?), Mflncben» S. Michad, t Kapelle links.
— > 6. Kranftxua auf schwarzem Atlas, 1587 ;
verschollen. — 6. S. Augustinus (mit Pon-
zano); verschollen. — 7. Martyrium der hl.
Ursula, Altarbild 1588, München, S. Michad,
8. Kapelle rechts. (Nicht eigenhändige Wieder-
holungen in Wien, Kais. Gem.-GaL No 805,
und Polling). — 8. Zwei Bildnisse des Her-
zogs Maximilian, das eine 1688; beide ver-
schollen. 9. 8 kteme Tafehi für die Je-
suiten; verschollen. — 10. Pauli Gefängnis,
1889; verschollen. — 11. Marienbild, 1689;
verschollen. — 12 Z»f i Engel für die „Co-
media" ; verschollen. — 13. Madonna mit S.
Ulrich und Afra, Altarbild, vor 1696, Augs-
burg, S. Ulrich. — 14. Madonna, S. Benedik-
tus, S. Franziskus, Altarbild, in der Predella
Abendmahl, um 1595, Augsburg S Ulrich. —
15. Madonna mit S. Wilhelm, Altarbild,
SchleiBheim, Kapdie des dten Schioeses. —
16. Madonna, AlUrbild, SchldBheim, Frauen-
klause, verschollen. — 17. Heimsuchung, Al-
tarbild, Freisinn, Dom. — 18. Anbetung der
Könige, Altarbild, Freising, rrom ; (Farb-
atndte dazu und besondere Studie zum Giri-
sttiskind, datiert 1600 in der Samml. Halm I
58, München Graph. Samml.). — 19. Aus-
malung der westlichen drattenkapelle (am
Antiquariuro) der Müncbener Residenz, IdOO,
aerstdrt. ~- 80. Beouobogen, yrauenMrdie^
München, 1601, Entwurf u. Bemalung; 1B59
zerstört; Reste der Malerei im B. NatMu.s.
— 21. Heilige Familie, Altarbild, 1602, für
die ehem. Franziskanerkirdie, jetzt Antonius-
Ideelle, Mflnciien. 88. Ama selbdritt,
Altarbild, und mehrere kleine Bilder für die
Angostiacrkirche in München; verschollen. —
88b Entwürfe m Gobdinfolgen für die 16M m
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Candid
Mönchen jpegrändete Teppichmanaiiktur, us-
gefährt 16M— 16 von Hnu ven d> Bicsti meist
von G. Amling in Kupfer gestochen; Ent-
würfe gröStenleils in der Graph. Samml.,
München, Kartons» früher im Hofgarten un-
ttrgcbradit aenrtArt; T^fjebe in der Mün-
diener Rehdens, im Wittelebedwrpeleis and
Nat.-Mus. aufbewahrt: a) Taten Ottos von
WitteUbach. U Teppiche, erhahen 11; b) 12
Monate, 4 Jahreszeiten, 2 Tageszeiten. — 24.
Verkündigung, 1607, über der Tür der Rei-
chen Kapelle der Münchener Residenz.
25. Ausmalung der Maximilianischen Resi-
denz, München, löll — 1619, und zwar a) der
Räume im Erd- tmd Obergeschosse auf der
Nordostsdte des Grottenhofes; gröBtenteils
zerstört; von den 6 Bildern des Obergeschos-
ses Vogelfang, Jagd- und Fischerei heute in
SchleiBheim. b) Historien des Herkulessaales,
aus der bajrr. Geachichte, von Hainhof er 1611
beschrieben, zerstört (Aufzählung bei R^,
Candid. 1886, S. 187 f.); Entwürfe in der
Graph. Samml., München, zweifelhaft, ob von
C oder M. G. Fiacbcr; c) vielleicht Entwurf
ffir din Ctaamtdehofation der Stctnafannief
und Trierischen Zimmer; von den allegori-
schen Decken- und Wandgemälden nur weni-
gea eigenhändig (vgl. Ree a. a. 0. S. 171 iT ) ;
der Kaiaersaal zerstör^ die vier mittleren
THeriadiea Zhmner verindert; Eatirärfe
der Gemälde größtenteils in d. Graph. Samml
München ; d) Taten Ottos von Wittelsbach
und Zug Kaiser Ludwigs nach Rom, Hof-
gartengalcrie; Entwürfe in d. Gra^ Samml.
München. — 90. Madonna, Akarlrild (viel-
leicht ans der Münchener Theatinerkirchc),
Nürnberg, Germ. Mus. — 27. HI. Cacilia, Al-
tarbild, München, ehem. Franziskanerkirehe.
— 28. Abendmahl, 1616^ München, Franaa*
leaneilitester, Winterrefekloriam ; verscbdten.
— 29. S. Franzi.'Jcus, Münrlien, Kapuziner-
kirche; vcrs<;hüllcn — 30. Entwürfe für die
Gemälde des goldenen Saales im Augsburger
RaduuM^ iei8 (Entwurf für die Gesamtdeko-
ration imd Ansfahrung der Zndmangen C.s
von Kager). — 31. Hochaltar der Münchener
Frauenkirche, 1620; 1869 entfernt; die Him-
melfahrt Mariae heute an der Nordwand der
Frauenkirche, Verkündigung und Christi Auf-
erstehung auf dem Dachboden atifbewahrt —
33. Bildnis der Herzogin Magdaletu, SchleiB-
heim Gal. 134. — 33. S. Karl Borromäus,
Altarbild. 1628, für die Karlskirche in Neu-
deck, jetzt in Schleißheim. — 34. Saaldekorat.
im alten Schlosse zu Schleißheim, 1636. —
35. Jephthas Tochter, Schieißhcim Gal. &42, —
36. Ernst v. Bayern, Erzbischof v. Köln (?),
SchleiBhenn A. G. 24. — 87. Heilige Fa-
milie, Wien, Kgl. Gem.-Gal. No 804 ~ 88.
Engelsturz, Wien, Kgl. Gem.-Gal. No 806.
Die Zuschreibung von plastischen Werken
gründet sich auf die Behauptung van M an-
ders» daS er nicbl awr «een gocdt Uccster
in het nat en Olyverwe" gewnen sei, sondern
CS auch verstanden habe, „aerdigh van Aerde
bootserende dat hem in der Schilderkonst
groot vordeel is", ferner aus einer Rech-
nungsnotiz, die von „des Khrumpers vnd P.
Candido werckstat" spricht, also auf eine
Ateliergemcittschaft mit d. Bildhauer Kram-
per hinweist. Indes ist es nicht möglich, ihm
von den zahlreichen Münchener Bronzewer-
ken der Maximilianiscben Epoche auch mir
einen Entwurf snzuweiaen. Zugeschrieben
wurden ihm in Münchtn-. 1) Perseusbnmnen
der Residenz (Entwurf Sustris, Modell Mair,
Ausführung Frey und Wenglein). — 2) Ba-
varia im Hofgarten (Krumper). — 8) Vier
Elemente am Wittelsbacher Brunnen der Re-
sidenz. — 4) Madonna an der Residenzfassade
(Krumper, Wenglein, Mair). — 5) Vier Jah-
reszeiten, Venus, Virtus (Bayr. Nat.-Mus.). —
6) Madonna der Mariensiule, 161S in der
Frauenkirche befindlich, 1688 auf dem Ma-
rienplatz aufgestellt. — 7) Mausoleum des
Kaisers Ludwig, Frauenkirche (die 4 Wäch-
ter, wahrscheinlich auch die beiden Statuen
Wilbetms IV. und AlbfcditaV. n den WO-
helm?;grahnial in S. ^fichnel gehörig tmd 1905
von Hubert Gerhard und Carlo Pellago mo-
delliert, von Krumper gegossen; das übrige
erst 1622 von Krumper vollendet; Entwürfe
in der Graph. Samml. M findien). — > ifnffr«
halt Münchens: 8) die Entwürfe zu Gerhards
Augustu^runnen in Augsburg, 9) zu dem
Grabmal des 1612 f Bischofs B. v. Gemmin-
gen im Dom au Eichstitt nnd IQ) der Statue
Ludwigs d. Bayern auf dem Brunnen am
Rathausc zu Landshut.
Ganz unerwiesen ist die Annahme, daB C.
als Arehitikt tätig gewesen sei. Die Atisfüh-
mng des MajdmiUaniscben RfaidmAauea leg
in den Hinden von HcMfaiatud und Sdiön.
über die Entwürfe ist nicht.s bekannt.
Handzeichnungen: Auöer den zahlreichen
oben erwähnten Entwürfen in der Graph.
Samml. in München folgcadc »i erwähnen:
in Berlin: Venus, Vermlhlnng Ifariae, An>
betung der Hirten; — in Wien (Aflwitin^:
Galoppierender Ritter, Schlacht.
C.S Stil hält sich durchaus im Charakter
der allgemeinen italienisch-flämischen Maletei.
Unverkennbar ist die Abhängigkeit von Iii-
chelangelo, die nahe Verwandtschaft mit Va-
sari. Die Komposition ist einheitlich, groB-
xfigig und voll starken rbjrtfmüadien hAm»,
das Kolorit kalt. Fortgesetztes Naturstudtum
bewahrte den Künstler vor Manierisnwis in
der Körperbchandking, Drvli ?f^igen seine
Köpfe einen ihm besonders eigenen Typus.
Der- Gegenstand der (3emilde kt rein hblo-
risch-allrgorischer Natur.
Vtraeichnis der Stick* noch Candid bei
Nai^ (KSutlerlesilKm) mmI Sie a. a. a
Van Mand«t> U. Hjwum, I 74; D »?. -
Raiuhefcra Knircsp. ele. in Qudkaaebr. VI
494
«
Candida — Candido
», 109, 110. 117, 139, 143, 241. — P. C«rdon,
NoCct biogr. stir Pedro Candido, Artiste Bra-
liMS. Ann. de la aoc d'Emu]. pour l'etude de
l'hiat. ... de Flandre, s^. 2. T. I., Bnigea 1843
p. 1»— 32. — Nagler, Kitlerlex. u. Monogr. —
Sifhart, Gesch. d. t ld Kste m Bayern, IWS
p. 710. — Lipowsky, Bayer. Ksüerlex. —
Woltraann-Wärmann, Grsch. d. Malerei
III 8«4. — R^e, Peter Cantlid, I.pi. 1885 (Tgl.
Repert f. Katw. IX 491, Bcil. AWg. Ztg 1SH6
No 182, 311) und Peter Candid, Bamberg 1890.
— Manfr. Mayer, Gesch. d. Wandtcppich-
iabrik in Bayern, 1892 p. 51. — Katdenkm. im
Kgr. Bayern I p. 357. 403. Sil, 622, 750, 809,
M«. 938. 971, »74, 960 ff., 1032, 1034 1037, 1073,
1078, 1001, 1114 ff., 1119, 1123. 1175, 1185, 118«,
1100, 1649; II, Heft 13 p. 135. — Schlecht.
KatgcKh. ▼. EichsUtt, 113, 114. — Baaaer-
mann-Jordan, Dek. Malerei am bayer. Hofe,
1900. — L i 1 1. Haaa Funer u. d. Kunst, 1908.
— A. Wurzbach, hfiederl. Katlerlex.. 1910.
— Zottraann, Gem. der Micbaelskirche,
Manch. Jahrb. d. bild. Krt., 1910 p. 13. Baum.
Caadida, Giovanni, ital. Medailleur, geb.
vor 1450, lebte noch 1504. EntsUmmte der
voraduiwii Ftaiilk der FitaBgieri, der«
Zweig den Namen Candida annahm von
einem Lehngutc, das er im Königreiche Ne-
apel besaB. Er selbst war der Sohn des Sal-
vatore, eines Edelmannes von Benevent und
Bamas von S. NieeoIAL NidideiB er als Di-
plomat an mehreren Gesandtschaften teilge-
nonunen hatten lebte und arbeitete er einige
Zeitlang am bofsondiacben Hofe, am französ.
Hofc^ dMiMO wie in Italien. Das Verdienst,
■rfnea Namen der Vergessenlwit entrissen za
haben, gehört Leopold Deli^le, dem ehemali-
gen Leiter der Pariser Nationalbibliothck. Es
ist kein Zweifel, daB C, laut den arkundlicben
NachrkhteB, die wir bettte über söna Ar-
beiten besitzen, ein glinsender Modellear war
(„sculptoriae artis atque plasttccs consum-
matisstmus", woraus freilich kaum hervorgeht,
daB er auch Bildhauer war). Er nimmt eine
widttige Stelle in d. Konstgeadiichte cta, varc
es anch nur. weil er die frandSs. Kfinstter In
die italienische Renaissance eingeführt hat.
Sein EinßuA war auflerordentlich groB. Die
Medaillen« die er auageführt hat, sind mo-
delliert und gegossen, ohne Retu.schen und
Ziselierung. Wahrscheinlich hat er niemals
Medaillen geprägt od. Siegel vertieft geschnit-
ten, wie einige vermutet haben. Sein Stil ist
temperamentvoll imd ohne Könsteleicn; er
ist Realist v.-ip die mei.sten der gfOleB itsL
Modelleure der Rcnais^ancezeit.
1475 war er im Dienste des Hauses Bur-
gund tätig; doch hatte er vordem in Italien
wenitstens eine McddHe modelliert, die Zn-
sammenhänge mit der Schule von Mantua
(Cr. Geremia, Lysippus etc.) vcrr.it. I^ut Fa-
briczy soll Lysippus die Liebe für die Me-
dailleurkunst dem jungen C eingepflanzt ha-
ben, der nach Rom gekommen war, um sich
dem Priesterstande zu widmen. Später ge-
wannen die Florentiner Medailleure einen ge-
wissen Einflot auf seine Knnat
1477 treffen wir C. in BrüHge in Fbadcnib
^wo er Sekfcllfdicnsle am buisundtsdien Rofc
tmter Maximilian von Osterreich tat; seine
Medaille des Jean Miette von 1479 lehrt uns
durch ihre Aufschrift, dafl er in dieser Zd^
vermutlich wegen politVergdieas, saLUieim
Kcffeersat. Bsid daruf. wdinchemHchl48B
oder 1483, vcrlieB C. den Dienst bei Maxi-
milian, um sich in die Dienste Ludwigs XI.
von Frankreich zn begeben. Aller Wahr-
Ktieinlicfakett nach war er beim Rcgiemoga-
aatritt Karls VfTT. In Fnudoreieb, für den er
eine kurze Geschichte Frankreichs in lateini-
scher Sprache schrieb. 1491 empfing er den
Titel eines CoMciller du roi und in demselben
Jahre nahm «r an der framäsiadien Gesandt-
scliaft nadt Rom teil. Die darauffolgenden
Jahre wurde er noch mit verschiedenen Mis-
sionen nach Italien beauftragt und blieb auch
unter Ludwig XII. imd Franz I. in FüUnng
mit der Politik.
Unter den ihm mit gröBter Sicherheit zu-
geschriebenen Medaillen sind zu erwähnen :
Antonio Graziadei, bez. „Candid", wahrschein-
lich vor 1475; Juan de Palomar, neapol. Ge-
sandter am franzöe. Hofe; Karl der Kühne
und Maximilian von Osterreich, bez. „opus
Cand" (zwischen 1475 u. 1477) ; ^^aximilia^ v.
Osterreich und Maria von Burgund (1477 u.
1479) ; der Kanzler Jean Carondelet u. Mar-
guerite Chass^; Jean de la Gnithuse u. Jean
Miette (1479); Niculas Rutir (1482); Robert
Brigonnet, Erzbischof von Rheims; GiolisnO
und Clemente della Rovere.
Sein Einfluß, wenn idcbt seine eigene Hand,
ist in den Medaillen auf Pierre de Court-
hard>', Guillaume des Perriers, Pierre de Sa-
cierges, Pierre Briqonnet, Thomas Bohier,
Franfoi« de Valoi« (1604), Louise de Vatois
und seine Tochter Ifaigaerite, sehr lelcAt
erkennen, Die zwei Stücke mit ?;eincm eige-
nen Porträt hat er wahrschcmlich nicht ge-
macht.
A. Armand. Lea mMaill. iul. 1883—87,
I 106 ; III 33. — A. H e i a a. Jean de Candida
(Rev. nuxnianiat 1890 p. 473). — H. de la
Tour, Jean de Candida (Rev. numistnat 1894
p. 327, 441). — L. Delisle, Le mM. Jean de
C. (Bibl. de r£cole des Chartes. LI p. 310;
Comrier de l'art 1890 p. SM). — F. Maze-
rolle, UM. fran«;. 1908, p. XI. — C. v. Fa-
hr i e z y. Med. d. ital. Ren. Leipzig o. J. p. 80. —
W. Bode, Ztacbr. f. bild. Kst 1904, p. 42. — L.
Forrer, Biogr. Dict. of Med., 1904 I. — Do-
rn a n i g, Die deutsche Med. (1907). p. 9. —
L'Arte 1909 p. 312. — Gallcric nazionali I 52.
- Gai. d. B.-Arts 1895. II S07 ff. — Jahrb. d.
Kstsaraml. d. öatciT. Kaiserh. XIV, T. I, p. 19.
- Not von G. P. HflL FfM. ÄMm.
Caadide, Pierre, s. Candid.
Caadidi, Marianna, s. DUmigi.
CaalUo^ Domenico dl. Maler und Hob*
bildhaucr aus Tolmezzo, siedelte «ich mit sei-
nem Bruder Martina 1479 in Udine an. Sie
waren hanptsichlich ab Holzbihlhaoer tili»
4M
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Candido — Candoll
Wir aind über ihre Lebentachicksale verhilt-
■iMniliir flvt luMcffidilet» ItMoo Belio war
Schwiegersohn des Domenico. 1479 lieferte
dieser für den Dom von Udine em Altarbild,
HSH einen hölzernen hl. Rochoa, 1488 arbeitete
er an Holiachniliereien für die Kirche t»
Camia: swiadicn 148»-180e hat er fär die
Kirchen von Cormons, S. Vito, Flambro, Ver-
gnano, Villaorba und andere Ortschaften der
Untegend teils geschnitzte, teils gemalte
Akttwerke geliefert. I>as Bild im I>om n
Udine trigt auf dnem ^itdlnio die Sigtutnr
„1479 opus Domenici de Tumrtk "* \md ist
noch vorhanden. Es ist auf Gold gemalt und
Stellt in der Mitte die Madonna mit Stiftern
der, während zu ihn» Scitan die HeiL Her-
magoras, Markus, Beftrmd and Omcbono lu
sehen sind; darüber die Pieta und auf den
Seiten die Verkündigung. Trotz aller Roheit,
— die Gewandung verrät deutlich die Hand
tiMt nodi in der Spätgotik Bteckenden Hols*
Mdfaanera, — iit der EMlaB der ilteren >^va-
rini in dieser Malerei unverkennbar. Weitere
signierte Werke von Domenico kennen wir
nicht, aber eine Anzahl von Wandmalereien
in Landkirchen Friaato waA in S. Toacana in
Verona (Bfiaten von Heiligen hi den Ge-
wölben; signiert?) verraten untrüglich seine
Hand. Von crstcrcn seien die Verkündigung,
Christus tmd die Hand Gottvaters (in einem
Medaillon) in S. Vito zu Liaria und die Male-
reien im Chor von S. Leonardo in Fomi di
Sott(^ die Kirchenväter, Propheten, Evan-
geliMeosymbole, Apostel u. verschiedene Hei-
l%» darilidlcn4 erwähnt. Alle diese Arbeiten
xeugen von einer groSen Rückständigkeit in
der Formgebtmg. Sie sind im schlimmsten
Sinne p r vinziell. 1607 war Domenico f, wie
dies aus einer an seine Erben geleisteten Zah-
lung hervorgeht. — Von Martina haben wir
Imn einziges bezeichnetes Werk, aber wir be-
sitxen Nachrichten über seine Tätigkeit von
1491 bis 1506 1491 schloß er einen Vertrag
mit den Vorstehern der Kirche zu Villacaccia
fir ein Mtandmitnreffc. 1492. 1497. 1608;
1606 usw. bis zu seiner letzten Erwähnung
gelegentlicli des Altarwerkes für Trcsso war
er mit seinem Bruder Remeinsam an den Al-
tiren für Pozao. Pozzuok)^ Marizza usw. tätig.
Er figurierte aoeh mit Domcaieo dflers lÄi
Schiedsmann bei Lieferungen v. Altarstücken.
Crowe u. Csvalcaselle, Gesch. d. ital.
Malerei VI Ldpsi« 1870. — Burckhsrdt-
B o d e. Cicerone. 14. A 1910. — Simeon!,
Geida di Verona, Verona 1900, p. 330. Btrnath.
Caaiideb Martino di, s. vorherg. Art.
Candile, Pietro. a. Condid.
Caadides (Bruun), Mönch und Maler in
Pohla, 9. Jahrh. Der Mooch Candidus oder
Bmm spiehe naeh den Blerarisehen Qoellen
in dem Kun^tleben Fuldas, welches seit der
Zeit der Abte Ratgar u. Eigil (s. das.) offen-
hnr ein sehr ntes wid f&r die deutiehe Karo-
lingerkunst sehr bedcntendes war, eine ge-
wisse ttoHe. Freifidi Ist es bei den gegebenen
künst'erischen Arbeitsverhältnissen der Zeit
und Jem Sprachgebrauch der Quellen nidit
zu entscheiden, ob C. die Kunst selbst pciik*
tisch ausfsfibt hat, oder inwieweit er aar
dsfllc seiner literarischen BiMkmg das Knnst*
schaffen seines Klosters beeinflußt und geleitet
hat Nach seinem eigenen Bericht in der von
ihm verfaBten Biographie des kimstsinnigen
Ahtes Eigil malte C die Apsis der Booif azius-
bntlBkA in Päldk ans (Acta SS. V. p. 243) :
Absida quam super exstructa namque imminet
ingena quamque egomet quondam hac Christi
nutfitMi in aöla presbjrter et monachas Bnran
viliitM inagiMer dqgiina
MM|ue Bßncrvn fomuM <
gie vultiis. Auch die von C. verfaßte
EigUis seihst war künstlerisch ausgeststtet «u
swir mit whr merlcwürdigen Miniaturen, die
ma iwaipWM» ia späteren Stichen erfaaltea
shid. WahrKhcinlfch ist C, als Verfasser des
Textes, auch an dem Entwurf dieser Minia«
turen beteiligt; doch ist nicht ausgeschlossen!
daß deren AusfSbnUV von einem anderen
Fuldaer Mönch, namens Reccht9-M9d*$tH$
(s. das.) herrührt.
Bradley, Dict. of Miniat. — ViU Ei«Uis,
c»p. 17. — Springer, De .\rtificibua p. 29. — •
J. V. S c h 1 o 8 e r, Jahrb. d. Kstsamml. d. Allerh.
Kaiserh. XIII 1. T. p. 32. — Clemen in Re-
pert. f. Kstw. XIII 123 f. — Lei t schuh.
Gesch. d. Karoling. MaL 313 f. SwarMensUi.
Caadidiia, Harry W. T., Landschaftsma-
ler, geb. 18. IL 1867 in New York, t JaK
1908 in Mifaxte wo er seH ttBD IsMe. C.
war 7 Jnhre laof ScMkr A. Boqrsii in
Cronbcrg a. T.
Jahrb. d bild. Kunst. Berlin 1903 p. 103. B.
Caadiotti, G i u I i o, itaL Formadmeidsr des
18. Jahrh., tätig in Rom um 1110 dw ÜT
Hipa Peruginos Iconologia (Peiagilr 17M) die
Vignetten geschnitten hat.
N agier, Kitlerlex. II 326 S. Msnogr. II M.
— Le Blanc, Man. I »78. P.K.
Gaadietti, Glnlio^ Maler des 18. JM.
in Macerata, malte die Kuppel und Chorab-
siden der Kirche della Misericordia in Ma-
cerata aus.
Foglietti, Gnida di Macerata, lOOft p. 47.
Gaatts^ Giovanni de, Miniaturmaler, ar-
beltete 14M— 1800 am Dom sn Mailand, wo
er „certe figure della Beata Vergine super
cartis capretorum cum fatie eocUsiae etc."
für Opferkästen lieferte. Er kommt mImm
1468 nrknadlkli in Maiimd vor.
RcfecL L Tbtm. TOKTT IMw — Fr. Mala-
ga s s i • V • 1 e r i. PIttori Uaibai«. 1M8 ». SlO.
- C Boite, It Doono dt MOaM (188B). p. 1«.
Candito (Canditus), S. C<wdM.
Candler, s Kandier.
Csadeli, Johann, Italien. Architekt, er-
bMte 1701-JQB die StadfUfche n ~
496
^ .i^ o l v Google
Candolfi — Caodla
Getch.-Bl. f. Magdeburg, 1870 p. 177; 1872
p. 337.
Ca4tfU|t GondolS.
OiM^ B«rtt«rdOb ttaifica. Haler, titig zu
Pavia in der 2. Hälfte dea 16. Jabrh. Von
den einst in Pavia befindlichen Werken, die
Baitoli aufzählt, sind nur noch die des Do-
mes S. Michele erhalten: Fresken der Drei-
einigkeit, einige Sybillen, ein Tafelbild, die
Verkündigung an Maria (1588).
F. Bartoli, Pitt. etc. d'Italia, Veneaia 1776
II 102. — C. Dell' A c q u a, S. Michele Maoi-
ore in Paria 2. Aufl., Pavia 1879 p. 113.
C. Natali.
Caas^ Carlo del, iul. Maler, war nach
3Saai ia Gallarate bei Mailand 1618 geb.,
nach anderen in Trino bei Monferrato
(Piemont), f 1688, studierte angeblich un-
ter Melchiore Gherardini und bil^ii tc srin n
Stil nach den Werken des Morazzone, die er
im Santuario von Varallo studiert haben soll.
Wahrscheinlich hat er die Kapelle S. Ambro-
gio in der Ccrtosa v. Pavia mit Fresken ge-
schmückt, ferner malte er nach Torre die
Seitenflügel des Hauptaltars in S. Catehna
alla Chiusa in Mailand und in der Kafniatner-
kirche ein Gemälde, die Jungfrau und S.
Franciscus darstellend. Seine Werke er-
heben sich nicht über den Konventkxialismuä
seiner Zeit und sind nur in den landarhaft-
Hcben Gründen von einiger Bedcatnnf. Als
Autorzeichen pfletrtr rr auf seinen Werken
einen Hund anzubringen. £r hielt eine sehr
besuchte Maieradmk mit AktUaaM in Mai-
land.
Zaai, £nc. mct — Lanzi, Stor. d. Pitt
Ital. — F. Bartoli, Pitt. etc. d'Italia I
245: II 102 {. — Colombo, ViU di Gatid
Ferrari p. 39. — Torr«, Ritratto di Milano
p. 127, 156. — Malaspina, Guida di Paria
(1819) p. 147. — Cat. du Louvre de Paria, Not.
ua Ixasins I. F. Malagusti-Valtri.
Caat, G. B., italien. Maler, tätig in Voghera,
wo er 1666 die Wölbung der Karmeliter-
Idrche ausmalte (Himmrlfaliit Marli vmd die
Ii Apostel).
& Uaaf redi, Stoiia dl Va^era 1008 b. tS.
G. Nahüi.
Ottaviano, Maler, geb. in Trino
(Novara) geg. 1495. f nach 1570. Die Pinako-
thek zu Turin besitzt v. ihm die Madonna di
Fontaneto aus der Congregazione (!ei Discipli-
nanti, eine Ancona, zu der C. am 29. 10. 1541
Auftrag erhielt, und die Verlobung der S. Ca-
tarina (No 61), bez. Ottavianus Canis Imita-
tor nattirc pinxit Anno Durmni .MDXXXXIII
p. ° Juli Im Refektorium des Dominikaner-
klosters zu Trino, aus dem dieses Gemälde
stammt, befindet sich ancli noch eine Geburt
ChriMi, Hat 1551, C s Werke vemten den
Einiliiß des (iaudciizio Ferrari.
F. Gamba, I.'Arte ant. in Piemonte, 1882
p. 34. — L c r m o I i e f f, Call. Berlin 1893 p.
152. — L'Art VII 2.S3. — Archivio stor. dell'
arte. Ser. 2 III 122. — CaUl. d. R. Ptnacot di
Tofino UM p. 41.
Caaaau, Philippe, s. Canot.
Canedi, Gaetano, Architekt, geb. 188S in
Bologna, f 1889 zu Mailand Canedis Spe-
zialität war Theaterbau wie die Theater Ca-
stelli und Pezzana in Mailand, da.s groSe
Theater in Alessaadria (Piemont) und daa
Stadttbeater in Osimo. Sein Entwarf f&r dat
Theater in Palermo erhielt auf der Ausst. in
Philadelphia die goklene Medaille. Er war in
Rom viel tätig, und sein Palast Moroni in der
Via S. Niccolö da Tolentino ist einer der
flchteaten modernen Bauten der Hanplatadt
M o n g.e r i, L'Arte in Mihum MT. — Ea-
porio pittoreaco 1874 II 217. — lIhMr. Itil.,
1874 II 202; 1880 II 27. G. B.
Canedo, Joaquin. Maler in Valladolid,
t Anf. 19. Jahrh. Von ihm ein signiertes u
1785 datiertes Bildnis eines Kardinals von
Mendoza im Krcuzgatige des Cc^egio de loa
Agustinos Filipinos in S. Maria de la Vid zu
Valladolid, sowie im dortigen Museo Pro-
vincial ein nnj rIatier!eT S. Juan de la Cruz
und verschiedene andere Heiligen- und Ma-
donnenbilder.
Marti y Monsö, Estud. hist. artisticos,
p. 318. ' Ossorio 7 Bernard, Art EmaJL
dcl S. XIX (1883 f.) p. 124. Ii. V. B,
Caaai, Jean-Baptist e. fransüa. Radie-
rer, von dem es einen Porträtstidi to Malera
J. B. Henry von 1709 gibt.
Le Blanc. Man. 1884-88.
Caaalla, Carlo^ ilal. Landschaft«- und
Marinemaler, gel», in Verona. Er atellte 1818
in Mailand Ansichten der Piazza di San
Marco in Venedig und der via di San Ferrao
in Verona aus (Schneebild). 1877 auf der
Mostra Nazionale zu Neapel einen «Canal
graade^ and 1880 in Törin eine JPionia*'.
Er hat die .A.usstellungen in Venedig, Turin
und Mailand häufig beschickt. Später ist er
Kaufmann geworden. — Ein älterer Maler
Ca4o.C-» Bruder imd Schüler Gioaeppe Cs
d. A.. wurde am & 4. 180O ia Verona fttanit.
A. de Gobernatia, Db. d. astlall ital.
irhcnti 1880. — Not von & Tmaaa a. d. TMrf-
regiater von S. TrioMt zu Vcrana. L. CiUtrU
Casella, Giorgio, ital. Maler, geb. zu
Venedig, wo er auch titig ist. Er stellte
zwischen 1880 und 1893 auf den Ausstellun-
gen zu Venedig, Florenz, Mailand, Rom. Tö-
rin Bilder wie: „II preiUcozzo", .JLungo la
spiaggia", „Venezia", „Monaca". „In cbiem'*
aus und errang einigen Erfolg. Er pflegt alle
Techniken der Malerei mit gleichem Geschick
und ist in der Wahl seiner Themen sehr viel-
seitig. Seit etwa 1893 hat er akh auch der
Buchillustration zugewandt aowii^ den Floiv
trat und entfaltete aof dlcMm Gebiet eine
reiche Tätigkeit.
A. de Gubernatia, DIs. d. artisti ital.
viventi 1880. L. Cält<tri.
^tmnMm^ G i u s e p p e d. A., Landschaftsma-
ler, geb. am 28. 7. 1788 in Verona, t «m 11.
9. 1847 zu Florenz, begraben in S. Crooe
ebenda, war Bchon mit 14 Jahren ab Maler
M.V.
497
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in die öffentlichen Register eingetragen und
galt seinerzeit viel ab Landachafts- und Ma-
rinemaler. C. stellte 1826 und 1887 in Pari«
Pariser Ansichten aas, die der Herzog ron
Orl^llS, Ipiter K tuR Louis Philippe, cr-
«arl», mid die dem Künstler die groÄe gol-
dene Medaille dotmea. Seit 1880 M»te er
in Mailand, wo er von Ferdinand T. zum
consigliere di Brera ernannt wurde. £r lehnte
eine Berufung als Lehrer an die Akad. von
Venedig ab. C. stellte seinerzeit viel ia Wien,
Mifaiid und in den AtuMeHongen der Ber>
liner Akadf^mir aus. Die Brera besitzt eine
Anzahl seiner Gemälde wie „Gewitter in der
Campagna", „Sturm an der Küste von Sche-
veniogea", ^traM im GroBhenogtnm Bi^
den* o. >f Ol.! tndi Masewn m Ntntee
enthSlt rin Werk von ihm. Unter seinen
Schulern erwälincnswert sein Bruder Carlo
und Ercole Calvi. — Sein Vater CiffvmuH Co»
MÜS (geb. 18. 8. 1760, f 80. 18. 1^ «nr
titig. "*
N agier. KMlerlex. — Gäbet. Dict d. Ar-
tist 1831. — C. V. W u r z b a c h, Osterr. biogr.
Lex, II. — Bertin. Ak*d.-Kat. 1838 p. 8. — Co»-
moram« Pittorico Anno 1839 p. 48; 1847 p, 303,
345, 411. — Garoll o. Dir BJogr. Uni». —
Giovanni Orti Manara, Rel. delV espos.
di Belle Arti in Verona 1835 p. 19 ; 1836 p. 20 ;
1838 p. 80. — Susan i, Kttov. proapett della
pitt di KantOT. 1830 p. 41. — C a K n o I i. II Ci-
mitero di Verona, lacriz. 1858. — Clement and
H u 1 1 o n, ArtiaU of 19. Cent. — B i g n a m i,
Pitt lomb. Eapos. Milano 1900 N. 30—38. —
Malagnzxi-Valeri. Cat d. Pinacot di
Brera 1908 p 370fl. — G. Trecca, Cat d.
Pinacot. Veron.i p. 98. — Utkundl. Notixen aua
den Parochr.!,! .Archiven SS. Trinitä n. S.
Pietro in Carnario »owie aua dem alten Vero-
neter Communal-ArchiT. C. Trrcca.
Csadla, Giuseppe d. J., itaL AqpiercU«
meier, geb. tu Padua, ScMler Napoleone Na-
nis an der Akademie zu Venedig. Er stellte
1872 in Mailand u. a. einen „Winterlichen
Sonnenuntergang in Venedig" aus. ScitJcm
hat er mit seinen Landacbalt*- and Marine-
bildem, in denen er Motive ans Vcnedic to>
vorzugt. die meisten großen ita!. AtttStelltMl'-
gen beschickt. Von seinen Bildern seien ge-
nannt: „Loggia Comaro in Padova" (Turin
1880) ; Jj^ lettnnt", d'aapetto" (Flo-
rens 188(V); JSä. Maria*. JLa chiesa dei
Frari", „AI soccorso". . Trsmonto" (Venedig
1881) ; „Canale del porto Malaraocco a Ve-
nezia", „L'Isola di San Michele di Murano"
(Neapel 1887); „Natura morta" (Venedig
IMV).
A. de 6vb«rnati.s, Diz. d. artiati ital.
viventi 18M. — K.tchroa. XIV (187S/T9) 871.
L. Cillari.
Caaellaa j Valla, J o a q u i n, Bildhatter. in
Barcelona tätig um 1885; schuf für den dor-
tigen MoDte-Pio die lebenigrole Gnvpe der
Madonna ^ b A|iida^ oqd dner aribMM^
den calalaniaclien Bänenot iar eine EkirftiF>
che bei Gerona eine ,.Madre del Amor Her-
moso", für eine Kirche zu Ciudad-Real einen
„Christas an der Siule", für Logo einen St
Joseph mit dem Jesuskinde.
OaSOrio y Bernard, Art. F:5pan del S.
XIX (1W8 f.), D. 12«. — £ 1 i a a d c M o l i n t,
Diccioo. IMeitwL dt Bserit «Se. Catalane«
(1889). M. Utniio.
Caaepa, A 1 c s s a n d r o, Maler aus Genna,
Mitglied der Accad. Ligustica um 1785—70^
stellte in der Akademie das. ein Ofht der
IpUgeoie aas.
Aliaari Net dd Praf. dal Dtssga. 18M I
IM.
Canspa» Angela, s. Catu^a. Giuseppe.
Caaspa, Giov. Battista, Stukkator aus
Mez2ovico im teasin. Bezirke Lugano, f das.
1768. sirka 6(Hihrig. haaptaiehlich in Bologna
tStig, wo er für die Kirchen S Giovanni Rat
tista, della Cantä und Madonna dclle Lame
Stnkkaturen lieferte
Mal va ata. Pitt.. Scolt. etc. di Bologna,
1782. — B i a n c h i, Art. Ticinesi. I »o — Gio.
Batt. Canepa, cennu bio^. di G U Brigar-
dnello (Bologna 1867). H. V.
CaMps, Giuseppe, Maler, geb. am 26. 7.
1781 in Voltri bei Gcooa, wo er bis Ende des
18. Jahrb. lebte. Er malte nach Alizeri gnt
komponierte (jemäldc für die Kirchen von
V( Itri, z. B. für S. Carlo, S. Ambrogio (Dis-
putation des hl. Ambrositis) und S. Eraamo
(Mtarbktt der S. Lada). Aach in vcrsdiie-
denen Palästen der -Stadt und Umgebung von
Voltri malte C Fresken, sowie in der Kirche
d. Annunziata in Genua. Von seinen Schülern
ist neben Francesco Monteverde und Ein-
manoele Mnsw seina T^oäMer ifngvia cne
tüchtige Landschaftsmaler in, zu nennen.
AHaeri. Not dei Prof. del Di»ep»o. 1864 I.
Canepina, Mario da, Kapuzinermönch u.
Architekt, baute ca. 1680 (gemeinscbaftl. mit
Giamb. Mcnicacci) die Fassade des 181S von
Onorio Longhi auf (jeheiB des Kardinals
Omodei errichteten Neubaues von S. Carto
al Corso in Rom.
T i t i, Ammaertr. etc. di Roma 168«. —
Nibby, Itmer. di Rona 1861. Fr. Noack.
Canam (Caneri, CanerifD^ Cannerio^ Carle»
rio), Anselme^ Maler aas Verona, Nad>-
ahmer des Paolo Veronese, dem er bei man-
chem Werke half, Schüler des Giov. Ca-
roto. blühte um 1676. Von seinen Wer-
kcti bffadfn sicli in Verona in der Kirche
S. Femo Maggioi« (Kapelle Beonon) die
Dreieinigkeit mit S. Fermo u. aad. Heil in
S. Nazaro ein Ölgemälde „Pfingsten**, im Fa-
lazzo Murari „Triumph des Cimbrensiegers
Marios", gemalt in d. Manier des Brosssorci,
hl Caaa RidoU „Moaea als Knd*, im MoseoB
S. Elena mit dem Kreuz und die Beschnei-
dung Christi (bis 1883 in S. Zeno in Monte,
dann in S. Oirlo), bez. Anselmüs Canarias
verocensis pingdMt 1608 (Art des Veronese),
in Caaa Taechetti Christas mit dem Knoi
(Fresko), fcnwr ist im Mnaemu m Vtecom
49i
Caneua — Canevate
dM Jungfraa mit Kiad^ S. Gkmamp S. Joa-
dirni und S. Anna.
V « J .1 r i ■ M i 1 a n f 5 i, Vite (in Vit» dci
Liberale (U Verona;. — B. Dal Potzo, Vite
de Pitt ecc. Veroo. 1788 p. 27. — E, Lan-
ccni, Ricr«azione pittorka, Verona 1720 I SS7;
II 37, 44. — P. Z a K a t a. Croaica Verona 1740
II 197. — Orlandi, AbeceA 1763 p. «4. —
C i c o g n a. Ifcrizioni Tcncxianc, 188^—85, IV
339. — G. B. da Persico, Dcacris. di Verona
18M I 272; II 37, 44. — C. Bernaaconi,
Pitt. Veron. 1884 p. 348. — D. Zannandreia,
Vhe dci Pitt ecc Veron. IMl p. 144. — L. Si-
nieoni. Verona lOW p. t49. — C BcWi»
glieri, Gitete di Verona p. ISl. — G. Tr«ce«
ha Atü d. acc. d agric, adense, lett, arti « erai-
OMTcio 1910 aer. IV vol. XI. Eva xl. Maria Tea.
CuMM, Achille, ital. Bildhauer, t 1606
in Genua, tdraf das Standbild des Christoph
ColiiiiilNtt ffir Portorico nnd «Im DenkmaJ
GoMnräter in Lfan*.
ninMtax. itd. IIM n M. ' Twin» iftiM.
1888 p. 38. C. B.
Canet, Antonio, Architekt u. Bildhauer
aus Barcelona, im Anfang des 16. Jahrb. als
Meister an der Kirdie lu Urgcl tittg, 1416
nach Gerona berufen, am aber den Bauplan
der Kathedrale ein Urteil abzugeben.
V i n <t z a, .^dic. I 36^ — Lltgaa» JT A n i •
r o 1 a, Notic. I 92. M. V. B.
CanaC, Ch. E., französ. Landscbafts- und
Mannemaler, atelhe im Sakn (Soc. dea ar-
tifte* ffran^is) zwiieiien 1887 nnd IMO melit
Motive aus Boulogne ior-Mcf and aeiner
Umgebung aus.
Salon-Kat. d. Soc. d. artittes franc
Caaatt Denis», franxds. Maler, arbeitete
1510-40 im SddoB von Pontninebleaii nnd
lebte 1662 in Troyes.
NouT. Arch. de l'art fran«. 3nM Ur. III (1887)
182. — De L aborde. Renaiaa. d«a Atta i I»
cotir de France 1850 I 4231
Caaet, J a u m e, Iwtalnn. Haler, 1888^ 1888,
1334 erwähnt.
Sanpcr« y Miqncl, Pintom adgeval caul.
II IM. M. V. B.
Canet (oder Cavet), Jean, Maler in Lyon,
t zwischen 1363 und 1965, war um 1360
„maitre peintre" der Kirche St. Jean zu Lyon.
Vielleicht war er der Malet des Begräbnisses
dea ArcbkUakoocn Thibaud de Vassaliea an
deaen Grabnnl in der Qiartrease de Ste.
Croix (Forez). Möglirherweise ist er auch
mit jenem gleichnamigen langjährigen Ge>
hilfen des Lyoner Malers Jean Cbatard zu
identifizieren, der 1861 den Idnittcriadicn
KadilaB nnd da« Halfcrlt aeiaaa UtumA-
stcTs erbte (von Rondot alt /«•» // CmmI
unterschieden).
Rondot, Lea Peintret de Lyon (1888) p. 42
(N. 7 u. 11) ; L'Art et Ic* Art 4 Lyon, 1902. - F.
Fa n c k- B rentano in Gaa. d. B.-Arti 1890
I 346. — M. C. u. G. Guigne, Biblioth. hiat
du Lyonnaii I 137 f. — A. V a c h ei in iUm.
de la Soc. Litt, de Lyon 1896—97 p. 153 f.
E. Vial
Caaati, Fra Francesco Antonio,
itaL Uder nnd lliniator, gdk n Crmona
lOOa, t in Sonaina 1721. Schüler des Giov.
Batt NataK; trat mit 17 Jahren in den Kapti-
zinerorden ein. Von ihm war u. a. das Bild
auf dem Hochalur der Kapuzinerkircbe in
Coroo (S. Bonaventura mit dem Knizifix und
S. Francesco in Extase). Zaist führt noch
eine lange Reihe von 9>l(lem, worunter Hei»
ligenbilder n. BOdnlaae, nnd vide Miniatttre»
auf.
G. B. Z a i s t, Not. ist de' pitt etc. CrenMneat,
Creraona 1774 II 131 i. - G. Grasaclll.
Abeced. biogr. dei pitt etc. Crctnooesi, 18IT. »
Videni, La pitt Cremoneaa, p. 138.
Onali, Qtovannt Battiata, gen. ü
Cremontsino, Cremoneser Maler, von dem
Zani die Inschrift „Jo. s. Baptiata CaneUi die-
tus Cremonesmus f. Genuas XWf aafSbrt.
Zani, Endel, met 1820
(^«MtoU, A l b e r t o u. B a 1 d o d e , s. Baido
^tASbtrto di Gambia
Onav% Antonio Maria, ital. Archi-
tdtt aoa Porlezza am Luganer See. Nach
seinem Entwurf wurde 1603 — 42 die Kirche
S. Bartolomeo in Bergamo wiedererbaut. Er
soll auch die Fassade eines Hauses gegen-
über dem SüdporUl der Kirche S. Maria in
Bergamo mit Fresken geschmückt haben.
Ricci, Stor. drll' archit. in Ital, III 691. —
Locatclli, Illustri Bergamaacbi, 1867—79 III
M. 302.
CaMrala (audi CanavaU, Camerak, Kbtei-
vaH, Canniva], Ganaera! etc.), ans Gomo stam-
mende Familie, von der mehrere Mitglieder
im 17. Jahrh. als Arcnitekten oder bloBe
Maurermeister in Österreich, besondert in
Prag und Wiei^ tätig iraren. Sie wnrdan voa
Ilg (Miulgn der Centr.-Goram. N. F. V. 64)
irrigerweise als ein Zweig der groBen Künst-
lerfamilie der Carlone angesehen, von Hay-
iltrckt richtig von diesen abgetrennt (Jahrb.
der Crntr-Comm. II, a&4~76 und Ber. u.
Mittlgn d. Alterturarrercins in Wien XÜCIX,
87 If.J. Von einzelnen Mitgliedern des in Wien
tätigen Zweiges sind zu nennen : Carlo,
Ckrüioph, FroHM, Jok. Dominik u. Isidonu,
yoa dea in Piag titign: Domimik I n. //«
taküb, fdtoh Amkm, Jakmm B^t., JtUmm
Dom., Johann Jak^ Matt Anttm (a. die aia-
zehien Artikel).
CanoftK Carlo, Manrcrmeiater in Wien,
wo er von 1661 bis zu »einer Flucht anliS-
lich der Türkenbelagerung 1683 nachweisbar
ist. 1661 ist er noch Parlier, seit 1662 Mei*
ater, 1070 Untencchnieiater der Genoann
schttft der Wiener Bauliandwerter. 108T er?
hält er für seinen Anteil am Bau des Posta»
mentes der Mariensäule am Hof 1000 fl.;
1667 — 68 ist er an dem Bau der Scrviten-
kirchc in der Rosaan ItcteUift. ohne dafl seine
Rolle etne leitende geweacn sn aein actieint«
Sein Anteil am Bau des Kärnmertors (1672)
und der Paläste Lobkowitz und Paar in Wien
ist vorlinfg rmUdbaft 1019 bdnmmt er
4M
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Canevale
einen Auftrag zusammen mit Bernh. Ccra-
sola (s. d.).
Ilg. Jahrb. d. Centr.-Comm., N. F. V 60, 64.
— Haydecki, Jahrb. d. Ceatr.-Coram. II
254 f. u. Ber. u. Mittig de« Altert Vcr. in Wien
XXXIX 37 f. — Quellen lur Gesch d. Stadt
Wien L Abt., VI, Reg. 6855, 6918, 6963, 8117,
9520, »522, 9542, »677. »802, »883. »893. —
Schlager, Materialien sur öaterr. Katgcscb.
im Archiv f. öaterr. Goch. V 714. Hans Titttw.
CMMTok^ Christoph. Architekt in Linz
ErhÜt 166i IBBI^ W MMldüdigungea für
Reisen nadi Plrac im Aufbrate KaiMr Ru-
dolfs IL
Jahrb. d. ksthiüt. Samml. H, Alk-rh Kaiaerh.
VII, Reg. 5549; XV 2, Reg. 11644, 1168Ö.
Hans Tielge.
Cuerale, Dominik L» Stukkatear, viel-
leicht aus LanzD «ffntdvi bei Gobo^ timv ni
Prag. 1631 erwirbt er das Hra<lschiner Bür-
gerrecht. Ein Stukkateur Dominik Canevale
de Moneta aus Lanci (wohl Lanzo) Mai-
land war an der Loretokapelle beschäftigt.
Hera in, Stari Praha (Alt- Prag) p. 3». —
Z. Winter, Remeslnictvo a iimoati XVI.
•v4ku T. CechAch (Handw. u. Gew. im 16. Jahrb.
in Böhmen) (Prag' 190») p. 8«. Otkar PoUak.
Cenevel«, Dominik JU Ardiitdct, geb.
in Lanzo d'Intelvi bei Como, t vor dem
8. 7. 1687 in Prag. Von 1642—1645 ist jein
Dominik C. bei Meister Simon Redagg in
Wien als Lehrjunge. Ein „Präger Architekt"
Domittieut CoMVtÜi erbrat nadi 16T9 die
Sakristei von S. Benigna bei Rokitzan (Böh-
men), femer die dabei gelegenen Kirchen des
hl. Augustinus und des hl. Nikolaus Tolen-
tinus. 1688 wird er aU konig]. böhm. Hoi-
btmneiBter in Prag angefOfart und soll oadi
Baum das Kloster Strahow gebaut haben (s.
dagegen unter Marc Anton Canevale und
Silvester Carl<mel). Sein Testament ist vom
26. 7. 1686 datiert und darin die Söhne Peter
und Jakob (aidw da«.l) erwähnt. Da das
Testament am 8. 7. 1687 publiziert wunde,
dürfte er kurz vorher gestorben sein.
Dlabacz, Katlerlex I i;63. — Baum in
Ifittlgn des Archit- u. Inu.-Ver. 1881 82. —
Po dl aha in der Topogr. Kon. Böhmen, Bez.
Rokrtran (Prag 1901) p. 7. - Schraerber,
Dintienhofcr fPrag 1900) j). 10. — H a j d e c k i
in Her. u. Mittlgn de* Altert.-Ver. au Wien
XXXIX (1906) p. 3». Oskar PoUak.
Caaeval«, Franz, Maweiparlier in Wien,
t IB. 1 1669; am Ban der Söiritenkirdie das.
mitbeteiligt. Vielleicht identisch mit dem bei
Dlabacz (Kbtlcrlex. f. Böhmen, 1815 p. 284)
erwähnten, bis 1647 in BtMiweis lebenden Bkti-
meister FranM Comool,
Haydecki lai jahffa. d. Centr-Comm. II
M». Um» TiM».
Canevale, Giovanni Maria. Ztir Fa-
milie der Cancv-ale gehört wotil a;ich C. M.
Canniz\ih aus Mailand, der am 21. 12. 1600
zusammen mit Seb. Bacilleri Stuckarbeiten
fOr die „chiesa maggior" ia Cimiana (im Pa-
kmütadadien) äbcmahn. Diese Arbeiten,
die im Anftfsc des dottor Giov. Andrea de
Baihs für dessen KapcUe ausgeführt wurden,
sollten versdiiedenc Figuren, darunter Engel
und einen Gottvater darstellen; Zahlungsur-
kunden aus dem Jahre 1601 beweisen, dafl
die Arbeitt 11 \. rklich ausgeführt wurden.
G. d i M a r r o, I Gagini e la acultura in Si-
ziha 1883 II 425.
Caaerals, Jakob, Sohn des Dominik IL,
Baomeister, (itig in B6lnncn. Er baut den
neuen Klosterflügcl von S. Benigna bei Ro-
kytzan (Böhmen). Im Testamente des Do-
minik II vom 26, 7. 1686 ist er erwähnt
Schmerber, Dintzcabofer (Prag 1900)
p. 10 — P o d 1 a h a in d. Topogr. Koo. Böhmen
Bez. Rokytzan (Prag 1901) p. 7. OikarJ>eUak.
Caotvale, Jakob Anton, KaisetL Hof-
Maarenndster und Haasinspektor in Prag,
Soibn des Johann Dominik, erwälmt v. 1696
bis 1698.
Dlabacz, Ktücriex. I 263. — B a u tn iu
Mittlgn dea Arcbit.- u. Ing.-Vcr. Prag 1881 p. HZ.
— Hera in, Sur4 Praha (Alt- Prag) p. 187.
Oskar PoUak.
Caaevsle. Johann Baptist. Hftfw.«w
Kaiser Rudolfs IL in Wien. hat er
mit einem (jenossen verscWodene Malereien
fSr den Hof geliefert, um deren Bejahlung er
1615 suppliziert und die ilim 1616 gewilut
wird. 1684 wird er nochmals erwähnt
Jahrb. d. K.stsamml. d. AUerh. Kaiaetb. XV
2. Teil. Reg. 11800. - Hajdecki in Ber. o.
Mittlen d. Altob-Ver. Wi«a XXXIX (i»06) 38,
3»- Oskar PoUak,
Cuevale, Johann Dominik, BHAaner
aus Mailaad, in Wien seit 1684 nachweisbar.
^ OnalUn aar Gas^ d. Stadt Wien 1. Abt, VI.
«eg. Mtt. — H«ydeeki in Ber. n. Mittle d.
Altert-Ver.. Wen, XXXIX M. Hans Tiette.
Canevale, Joh. Dominik, Kaiserl. Hof-
niaurcrmeister in Prag, Vater des Jakob An-
ton. 1678 wird er als Börger des Hradschin
erwähnt Herain schreibt ihm den Bau der
Paulaaericirche (1684) tu, liBt Om auch 1715-
1722 den Bau des von Fischer von Ertacfa
entworfenen Palaia Clam-Gallas führen (?).
Herain, Stori Praha (Alt-Prag), p. 41,
187. — Schmerber. Dintxenhofer (Prag 1900)
P- 10- Oskar PoUak.
Canevale, Johann Jakob, Bildhauer u.
Architekt, geb. im Mailandiacben, titig in
Oberösterreicb und Prag: Voa Anfang 1680
bis zum Dez. 1081 war er als „Bildhauer in
Stein" am Bau der Kirche zu Garsten in
Oberösterreich beschäftigt und reiste hieraul
n seine Heimat. Im Jahre 1696 wird er in
Prager Akten als Kais. Kön. Baumeister in
Prag genannt. Es ist nicht sicher, ob es sich
beidesmal um denselben Mann handelt.
Baum in Mittlgn dea Arcbit.- u. Ing.-Ver.
Prag 1881 p. 82. — W uaa i n u. I 1 g in Mittlgn
der Centr.-Comm. Wi>n, N. F. X j>. V ff.
Oskar Poltak.
Canevale (Canevale). Isidoras Msr-
cellus Amandus, Ingenieur u. Hofarebi-
tekt, im kgl. SchloB in Vincennes in Frank-
reich 1780 geb., t 8. IL 1786 in Wien. Seit
17W in Wien titig; wo das Gamiaonaapital
500
Canevale — Canfield
No 1 und das Joscphinum seine Hattptbatiten
sind. Gegen Ende seines Lebens begann er
den Bau des Neugebäudes in Budapest Fer
ner war von ihm das Traoenerüst für den
PBnICB V^cbmI Ltcclilcutlnii (ITTB, ge-
stochen von J. G. Janota) und ein Entwurf
zum Neubau des 1760 abgebrannten Palais
Hatzfeld in Brcfltao, deo C. G. Ijmthsm nidit
akzeptierte.
Haydecki im Jahrb. d. Ccntr.-Comm. II
SnV. — Hofbauer. Die AlaervorsUdt 1861,
104. — Mittlen d. Gc«. f. venrielfiltiK. Kuost
19O0 p. 11. No 37. — Hiariaki, C. G. Lans-
hana, 1909 p. 11. Haiu Titlse.
Caaand^ Marc Anton, Bamnelster, fd».
am 28. 9. 1662 in Lanzo d'Intelvi bei Como,
tätig in Böhmen. löSO erlangte er das Prag-
Neustädter Bürgerrecht. 1682 führte er mit
Silvester Carloae ausanuncn den Bau der
avMiwnc Oes oirauuwei luuwcrs. aa*
gegen Canevale, Dominik II.!) Von 1PM — 98
hat er auf Kosten des Reichsgraien Pranz
Ferdinand von Gallas die Kreuzkirche in Rei-
cbenbeix in Böhmen errichtet» die 1763 — 66
durdi Joa. Knnse tmisebaut wurde j sein Ict^
tes beglaubigtes Werk ist die 1719—22 ent-
standene Jubanneski rche auf dem Berge Ma>
kowa, ein interessanter Barockbau. Auch der
Bau der 1701—04 errichteten Ursulbiertnnen-
kirdie in "Png wird Qim zageadirieben.
Dlab.icz. Kitlerlex. I 204 und 273. —
Schottky, Prag II 248. — H e r a i n. Stari
Prah» (Alt Prag) p. 187, 252 ff. — S c h m e r -
ber, Diotaailiofer (Prag 1900} p. 10. — Topo-
snpMe von BMuao. »II TS. Otkttr Ptiu*.
Caflerail (Canevaro, Cannevari, Canavar^
Cannerari), Antonio, Architekt, geb. 1681
in Rom, t um die Mitte des 18. Jahrb. in
Naapd. Er war Schüler de» Antonio Vale>
rl) nnd des Pier Francesco GaretH vnd seit
1724 Akademiker v. S. Luca. Fr erbaute den
Konvent von S. Giovanni c i'aolo in Rom.
später (uro 1723) baute er auch die Kirche
voUstindig nm. Er machte auch einen Ent-
warf ffir die Sakristei von S. FMer, der bei
der Konkurrenz siegte, Geldmangels halber
aber nicht ausgeführt wurde. Er vollendete
die von Ci ntini begonnene Kirche S. Stim-
mate di S. Francesco (vor 1781 voltendet).
Alle diese Arbdten fallen vor das Jahr 17S4.
Nach dieser Zeit baute er in Rom noch Kirche
und Portikus von S. Eustachio, sowie (im
Jahre 1725) den vorher zweimal eiflgCttörzten
Portikus von S. Paok) fuori Ic mnra mit
Vatteo Sasai zusammen um. Auch der dt-
wurf zum Garten der .\rcadia am FuBc des
Giankolo ist sein eigen, auch erbaute er den
rückwärtigen Teil des 1900 abgebrochenen
Pal. Boloipietti-Torlooia anf Piaiza Venezia.
Er wurde andi nach Pbrtogat berufen, wo er
in Lissabon den Uhrturm erbaute. In meinen
ipiteren Jahren ging er nach Neapel, wo er
im Jaiue 11B6 den l^laiio Reale von Portiei
erbaute. Auch den Entwurf für das Ciborium
der Kirche von Montecassino hat er geliefert.
Tili, Nuovo studio etc. . ., ed. 1721 p. IM;
ed. 1763 p. 65, 77, 151, 165. — N. P i o, Vitc de
Pittori etc., Roma 1724 (M»kr., Eibl. Vat, Cod.
Cappon. No 257) p. 208/'J. •- {Roisecco).
Roma ant. c mod. (176.5 1 158, 273, 40:?. SM. —
Marictte, Abeced. im Arch. de l'Art Fran^.,
II 298. — Milicia, Memoric d'Architctti, ed.
Baasano 178» II 2.^1. — Heinecken, Dict. de«
Artiites III 564. — Fü s s 1 i, Kstlcrlfx. I (1779)
129. — Sigiamondo. Deacr. di Napoli, III
(1789) 224 — Ticoxci, Diriotrario, 1 (1K30)
266. — Pistoleai, Descris. di Roma p. 243,
416, 417. — Platner-UrlicKv Rrschrcib.
Roms (Stuttg.-Tüb., 1848) 441. — A. Raciyn-
iki, Dict. 1847. — G. Filangicri, Indice
degli Artefici, I (Napoli 1891) 436. — Aogcli.
Chkse di Kaan IfB, C68. OakarPttttk.
Canevari, Giovanni B a 1 1 i s t a, Maler,
geb. am 4. 3. 17BÖ zu Genua, f 1876 zu Rom,
verbrachte seine Jugend in S. Margherita Li-
gure, lebte spater in Livomo und Florenz, wo
er unter Benvenoti arbeitete. In Jungen Jäh-
ren erbiclt er Aufträge vom Hof zu Lucca.
wo damals Elisa Bacciocchi, die Schwester Na-
poleon Bonapartes herrschte. In Florenz trat
C in die Kaiserlichen Garden ein und machte
den Pddtug nach Prankreich mit In die
Heimat zurückgekehrt, arbeitete er in Turin
nnd Genua als Miniaturist für vornehme Fa-
milien und für den König Carlo Feiice. 1^
siedelte er nach iRom über. Bis cum 60. Le-
bensjalire Miniatttrist, begann er siNiter Zeich-
nungen und Gemälde alter Meister zu kopie-
ren und malte Porträts in Pastell, Aquarell
und Ol. Er hat zahlreiche vornehme Italiener
wie auch in Rom lebende Anslinder por-
tritieit. Zwischen 1848 and 1891 steIHe er
mehrmals in der Royal .-\cad. zu London aus.
Kurz vor seinem To<le schenkte C. seine
Zcichnung(?n und Skizzen der Altademie S.
Luca SU Bom, deren Mitglied er gewwen ia(.
Diese Alcademie besitit sein Bildnis von der
Hand R. Bompianis, die Gal. der Uffizien zu
Florenz sein feingezeichnetes Selbstporträt.
.Seine Schüler waren Ercoic Crisphu und der
Engländer Buckner.
lUanraz. ItaL 1878 II 14S. — Gotti, Gallcr.
di Firenxe 1B7S p. III. — Graves, The Royal
Ac. of Arti, 1M5. G, B,
C«n«T«ri, Raffaele, .Architekt, geb. 1826,
t IflOO. Im Auftrag des Ministers Quintino
Scila begann er den Bau des Ftnanzmini'
steriums zu Rom, eines künstlerisch unbedeu-
tenden Riesenbaus. £r ist ein 5>obn Giov.
Batt. Ca.
Ciliar!, Palazsi di Roma p. 341. — C41.
lari, Stor. detl' arte contemp. — II Buooarottl
167'- n, ?18 seg. G, B,
Canevolt, s. Canevale.
Canfläld, Birtley King, amerik. BUdh.,
geb. 12 12. 1866 in Ravcnna (Ohio), Schüler
von Falguiire in Paris, wo er im Salon des
trt. franc- 18B4 nnd 1806 MMStdlie (Le Ihm
501
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follet, Nymphe et Cupidoo, Tete
Lebt in New York und Ravcnut.
Ancricaa Art Aantial VI (MOTtt).
Cutfeai, s. Gaggini
CasfUd, Luca, s. Camhiaso.
CoifUiio, A n s e 1 m o. Tcatinermönch, Ar-
diitekt und Mathematiker aus Neapel, 17.
Jahrh., von ihm befindet sich in S. Apoatott
in Neapel dn koatbarer Marmoraltar mit Jas-
piaaiilen tmd Statuen. Für den GroBherzog
Ferdinand !I vm Toskana uiid den Kardi-
nal Carlo de' Medici leitete er die Wiederher-
stellungsarbeiten an den Florentiner Kirchen
S. Gaetano und S. Michcie agU Aittiiiori»
deren Front er nach dem Platxe richtet«.
Richa Not d. ckieM fiorant ITM— M III
tO». — B i a d 1. Antichc iabbric di Flmw mm
finite 1824 p. 153. - Flfeae aitiat IBM ■. 4
P < G. D«tfr AmwL
Canpaa», Salvatore^ neapolit Holz
achidtier, fölirt 1788 die Arbeiten im neuen
Chor der Karmrliterkirchc in Neapel aus u.
liefert 1772 Ti«rh und Bänke für das Refek-
torimn der Kartncliter ebenda.
G. P i 1 a n g i e r i, Ind. degli Actef. MC. namtto-
tant e sicil. 1891.
Caafiaai, Luca, s. Cimbüso.
GmWari, Bartolomeo de. Maler aus
Ferrara, wird in Rom 1684 zum erstenmal
erwihnt; 1539 verpflichtete er sich, für Giov.
Franc. Spinola 2 Bildnisse zu maleiL Viel-
leicht ist C. mit BortoUmee d» Ftmra, der
bei Missirini (Aoc. di Saa Loca) genaimt
wird» identiach.
Bertolotti, Art. bologneti. 1B86. B.
Cani (rany>. de, ^^alcr u Bildh. in Paria,
wo er am 28 1. 1072 beerdigt wurde.
Herluiioti, Actc.i d>t»t-civ., 1873.
Cani (Canyl. Jean-Baptiste, franafia.
Maler, t zu Paris 1603. Er malte BiMniaae
und Büder geiatUehen Inhalts, von denen eine
BekekruJig dea hl. Dionjrsius für das Maifest
in Notre-Daine 1671 genannt wird. Hei-
necken führt eine Reihe von Stichen von Ba-
zin u a nach Heiligenbildern und Bildnissen
C.s an. Die Zeichnungenaammluag des Lou-
vre bewahrt einen von C bet. Entwarf ta
einer Heinuticfaung Maria.
Bcllitr>Aavray, Dict. gte. IMS. —
HalaeekcB, Dieb daa Aitialaa» 1718. *->
7i*ali, Allg. Kstletkx., t. Teil. 18M. — Ha-
rle tte, Abeced.. in Arcb. de l'Art fraoe. II
(Itn-ftS) 301. - Ga«. de» B.-ArU XVI (1864)
4M. Guiffrey-Marcel, Inventaira ite.
des DeMins du Mus^e da Lonvre etc. IIL
GuriaM (Cagnana), Antonio, Rahmen-
admitser des 17, Jahrb., Summvater der
glrichnamigen Holzbildhauer und Intarsia-
torenfamilie, lebte in Romano (Lombardei).
Loca teil i. III BerRamascbi III ISO. B.
Caaiana (Cagnana), C ate r in a di Gipv.
Batt. Bildhauerin des 18. Jahrli. in Ber-
fnnob Schwester des Giuseppe C. (s. d.), wid-
■M» aidl anfangs der Stickerei, durch ein
wofda ate jedoch Uerio
dert und wendete sich der Hotabildbaoaici
«ad loteiaia m, in welchen Kunstzweigen sie
ndt flntm Bmder gemeinschaftlich tätig war.
So arbeitete sie an den Altären von Rosate,
der Kapuzmermnen (von ihr d. Frontale mit
dem Opfer .Abrahams), der PtelUTCke «OB
Borge S. Caterina etc. mit.
Loeatelli ÜL Beriafltaachl, m 114 1 B.
Caalaaa (Cagnana). Giacomo di Giu-
seppe, Intarsiator und Architekt in Ber-
gamo, geb. 1750, t um 1790. Neffe des Gi-
anibattista C. Schüler des Malers Raggi in
Bergamo und des Malers und BiMhauera C
M. Giodki in Mailaad. Seine erste Arbeit
waren die Tntaraiea an swei Stühlen im Pres-
byterium der Cappella Colleoni (alttestaroen-
tarische Darstellungen). Reifere Schöpfungen
von ihm sind die Intarsien einer Bank Uler
dem Monument der Medca Cnllfoni ia der*
selben Kapelle (Taten des Bartot. CoUeoai
elc). Intarsiaarbeiten von C. sollen aadi
nach Rom und dem Haag (Holland) gekom-
men sein; auch hat er 1789 das Chorgestühl
der Capodifcrri in S. Maria in Bergamo
restauriert. Als Architekt entwarf er die
Kirche della Rooica und di* Fassade dea
Kirchhofa bei S. Üi^k to Alaa& — C
war das letzte Glied der gl«ielnMiii«flB In-
tarsiatorenfamilie.
Locatelli, III. Bergmma*fhi, III 150 f..
301 f. — T a 1 1 i, Vitt d. pitt Bergam. B.
CanUna (Cagnana), Gioannantonio
di Giov. Batt, Intaraiator und Holzbttd-
hauer des 18. Jahrh. ia Bergamo, atarb adioa
mit 87 Jahren.
Locatelli. III. Benam. 1867—79 III l«3. B.
Caniana ((^nana), Giovanni Bat-
tista, Architekt, Holzbildhauer und InUr-
aiaior, Sohn des Antonio C, geb. in Ro-
nmo am 8. 5. 1871, f in Bergamo 5. 5. 1754.
Er kam jung tiaA Venedig, wo er jedoch
nur kurze Zeit verweilte, kehrte dann nach
seiner Vaterstadt zurück und bildete sich dort
zumeist kls Autcxlidakt aus. Von seinen Ju-
gendarbeiten sind belcaanl: m der Kirche tu
Honnno ein Altarvocnls ia Intarsia mit 6-
govearcicfaer Krensigoog; m der Kirche zu
Atnao (aus d. J. 1710 u. f.) die Intarsien
der Sakristei, biblische Geschichten an den
Wänden und — die Darstellung der Rettung
Mosis ist mit G. B. C. signiert — an den
beiden von A. Faalmi gescfanititcn Bc^^utea
(Heilvag dea Sidavcn des Centnrio u. R8dc'
kehr des verlorenen Sohnes). In dieser Sa-
kristei haben auch noch 2 Brüder des Giov.
Hatt. als .,fak>'nami"' und Schnitzer gear-
beitet, ihre Vornamen sind uns jedoch nicht
überliefert. lOM, nachdem er nach Alano
übeigesieddt war, verheiratete sich C. Er
stand m stindigen Beclehungen zu den Fao-
toni, besonders zu Andrea Später lief er
sich in Bergamo nieder, wo seine Nachkom-
owa noch duicli B Geaeraifcwia dit vter*
908
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Caniana — Canin
liehe Kurut ausübten. Voo seinen Arbeiten
dort seien erwihat: Tabernakel der Kapu-
zinerkirche, Altar und Rahmen in der Je-
suitenkirche, kleinere Tafel, Tische etc. für
die casa Moroni, die Grafen Carrart u^.v
Aufierhalb Bergamos: die Intarsien der Kan-
zel der Kirche zu TagltunOh des Chorgestühls
in Zanica (Karyatiden, Doktoren der Kirche
und Propheten) und viele Arbeiten fiir Pri-
vate, unter denen sich auch der Kanlina!
Cornaro in Padua und die Grafen Pellegriai
in Verona befanden. Andi ab Arddtdct be-
tätigte sich C in Bergamo, er erbaute in
spätem, aber gemäßigtem Barockstil d. Pfarr-
kirche der Vorstadt S. Catcrina, das Oratorio
S. Maria Maddalcna, und überwölbte die
Kirche S. Sfririto. Aalerhalb Bergamoe wor-
den in Tclgate, Cologno, Sconzo, Ardesio,
Aizano (üel Suffragio), Albino (Nonnenkir-
che), Desenzano al Serto (della Madonna)
lünhen nach Plänen C» errichtet. Auch der
Pafaixo Rot^i in IVesobio and daa C6lle>
gio dcllc Dimcssc in Vcrr)la gehen auf seinen
Entwurf zurück. Schließlich sei noch er-
wähnt, daß er von 1732 an die Mefigebäude,
nebft dem Brunnen in Prato di S. AlaiBandxo
bei Bergamo entworfen und aMfrfilirt halle.
A. Faidoni stach nach Cs ZeichauBgein Mar-
tyrium des hl. Petrus.
Locatelli, III. Bernn. III 128 L, 146,
14T-ieS, SM-301. — Taasi. Vitt d. nftt
BernnMsciii (aosfuri. AtfihloBg d. Ailmten
Ca). — Paaia. Pitt dl Bcfiun«. — Hei-
naekan, Diet d'ait. in. -* X* GfAnar. Vat^
bOdar «naok Knntt d. haL Scbrian (BärMe
Cscbcr Intanicn unter der BcBcmmng rkstonl).
Bemath.
Caniana (Cagoana), GiuscppediGiov.
Batt, HntebiMiiaaer und Intarsiator, von
seinem Vater aiisgehüdet und ebenfalls in
Bergamo in der 2. Hälfte des 18. Jahrh. tätig.
Seine erste größere Arbeit mit seiner Schwe-
ster Catertna C. gemeiaacliaftlicb aoflgeführt.
war ein «nlugreichcr Aftar f Ar dit Noonan-
kirche von Rosate, derselbe ist mit architek-
tonischer wie ornamentaler Dekoration im
späten Barockgeschmack überladen und bildet
die Einfassung eines Gemäldes des verooesi-
achen Malers Cignnrali. Eine Anahl ande-
rer ähnlicher Altäre wurde bei Caterina C.
genannt. Andere .Arbeiten haben die Ge-
schwister für Brrscia, Crema und Venedig
auagefnhrt. Wahrscheinlich ist C mit dem
KapierancBer gwirniHi wamwia ineniiicni vna
dem Le Blanc (Man. U «iaiBe Stadipline er-
wähnt.
Leeatelti, Iii. Bcrgaiaaschi, III lOT f. «.
164 f. — T a « s i, Vitc d pitt. Bergatn. B.
CaaiaBa (Cagnana), Martino Bonif a-
tiodi GiOT. Batt, Priester des 18. Jahr»
hunderts in Bergamo. Soll nach Tajsi (Vite
d. pitt Bergamaschi) als Zeichner und Ar-
cUMkt tilig gewnssn sein.
CaaiagSi, Antonio de^ Maler in VaUado-
lid, erwähnt 1646 qnd 1661».
4|artiy MonaA^ Eatad. Ust iitiil jisssim,
Cuiiago. Lucas de, Maler in VallädoHdi
erwähnt 1669.
Hartf f M«ns6, Bsind. Ust aitist is.
Oaaia^ Barthelemy, f ranzös. Bildhaaet»
gebk in Valcndcnnes, SchAkr wo Cavclier ■.
Faches lebt in Genf. C. stellte nwiaehen 1885
und IdM im Salon d. Art. fran^. aus (1^:
Daraenbildnis ; 1887: Der sterbende Leander,
Studdigur ; 1891 : Frauenbildnis in Stuck und
Louise Labd in Marmor; ISOA: Stnckbüdnia
der Ifadetebe de Flandre; 1908: Bildnis das
Genfer Architekten H. luvet und Un r^ign^;
1904: Porträt M. Regnault, f ranzös. Kouaul
in Genf usw.). .C. vollendete im Staatsauftrag
18M die koloasak Steinfigur des gfodcn Coodi
fttr d. EbfCntreppe d. ]fio6le super, de guent
in Paris.
B eil ier-Auvray, Dict. g^.. SupoL —
Aim«n. f. Kst Ob Kstgew. Beriln (INI). — Msb*
Kataloge. B.
Caaiggia (Canigia), Carlo, italien. Bildh.,
geb. 1806 bei Alessandria (Piem.), t nach 1860
in Rom. ging jung nadi Rom, wo er nnler
Canova studierte, gewann 1829 ein Stipen-
dium der Turincr Akademie. In Turin wurde
er vom kgl. Hofe mit Aufträgen bedacht wie
z. B. die Figur des seligen Amcdeo v. Sa-
voyen für die Riidw Gran Madre di Dio. die
Statue des Prinzen Eugen für den kgl. Palast,
ein Bacchus für König Karl Albert. Von
Turin zog er nach Madrid, wo er Professor
an der Akademie wurde, für Vista Alcgre
BiMnisbAtlett spadadier Kömge modelliert«
und 1834 den span. Adel erhielt. 1B46 wurde
C. Direktor des Konservatoriums voo S.
Maria drgli Angeli zu Rom, wo er bis an
seinen Tod blieb. Unter seinen Wericen, die
alle die Anlehnung an die klassische Ridi-
tung des Canova zeigen, sind erwähnenswert:
Orpheus, die Zither spielend, Amor u. Schmet-
terling, die Sudt Aleasandria betohnt die
Künste (Basrelief).
Aval!«. Slar. di Alaisandrls IHI IV in. —
Oaaorlo r Bernard, Artislaa Espafialea dsl
L ia. tmm p. im. - dotn. Areadico LV
161— IM G. B.
Cauigiajii, Don R a f f a e l e, Benediktioer-
mönch, Kopist und Miniaturist, seit 1497 im
Orden. Er verfertigte Chorbächer für die
Badia in Florenz; spilar ia La Cara, wo
er Anfang des 16. Jahrh. starb.
Caravita, I codici e le Arti • Monte Cas-
tüio. I 483. B.
Canin, P i e i c r, (läm. Glaser (Glasmaker),
tätig in Gent, Sohn des Jan C, wurde 6. 7.
1696 Freimeistcr and 1687 Geschworener der
LakasgÜde: C. lieferte 16M-t1 dem Magi-
strat von Gent Scheiben, arbcltri nl«; Glaser
1666 an dem von Heindrik van Ballaert in
der ras Luigmwit crrichtslett MGrcaatl ap-
503
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Caaina — Casini
per genannten Haute mit u. machte 1568 Lie-
icf iiuKcn rar on ikwiwr nKjpsc vjmuiuis .
Sein Sohn Jacques Canin war ebenfalls Glaser.
Not. aus d. Gentcr Arch. — (LHacghcn,
Doc. faux, Bnucelles 18M p. S3 ; La eofpor. dca
peintres etc. i Gand, 190ft p. 15, 16.
Victor van der ffaeghen.
Canina, L u i g i, ital. Archit. und Alter-
tumsforscher, gcb in Casale Monferrato (Pic-
mont) 88. 10. 1795. t in Florenz 17. 10. 1866,
Sclriilcr des ArdiitcktCB Pcfduundo Bonstc*
von in Turin. 1818 mit einer Unterstützung
des Königs von Sardinien nach Rom ge-
schickt, nahm er daselbst seinen bleibenden
Wohotits. Er war mehr Gelehrter and kriti-
acfwr Pondier ab ■ehSplerfadier KBnstlcr;
die wenigen von ihm entworfenen Bauten
zeigen auch keine selbstiUMÜge Eigenart, son-
dern nur gründliche KfnBliBS alter Stilarten.
Durch eine Empfcblaot IB dM Haas Bot'
ghese wurde er bald dciaen Arddldet «od
leitete um 1825 ff. die Ncuanlage der Villa
Borghese für den Fürsten Camillo; das Por-
tal bei PorU del Popolo, ein jonisdier Pro-
pyläenbau, und die beiden Brüdcenverbindun-
gen innerhalb der Villa, die eine als ägyptische
Pylonenanlage, die andere als römischer Tri-
umphbogen gedacht, sind seine Hauptwerke.
AuBerdem führte er das Casino Vagnuzzi
vor Porta del Popolo in ägyptischem Stil aus
und entwarf 1846 den nicht zur Ausführung
gelangten Neubau der Wallfahrtskirche von
Oropa als dreischiffige Basilika. Der Herzog
TQQ Nortlittnbcrlaad lieft Ihn 1866 nadi Eng-
Innd kommen, um ihm einen Plan für einen
SchloBhau zu machen; auf der Rückreise von
dort starb C. in Florenz und wurde in der
dortigen Kirche S. Croce begraben. Fir die
EflHdtmg u. Erfortdrang der BrnderifanHer
Bonn hat C. unendlich viel gewirkt. Von
sdnen zahlreichen, z. T. grundlegenden lite-
rarischen Arbeiten sind die wichtigsten ;
L'Architettara aottc« deacritta e dioxistrata
CM moframutl i Riccrdie soll* aiitiltcttuva
pin proprio dei tempij crisfiani ; GH Edifici
di Roma antica e sua campagna; Storia e
Tiopografia di Roma mlk» «le.; Descrizione
atgrica del Foro RoMaw» e aue adjacetize;
Antica Etraria maritima; Pianta Topografica
di Roma antica; La prima parte della Via
Appia dalla Porta Capena a Boville; Des-
crizionc dell' antico Tusculo; L'antica dtM
di V^i; Descrizione di Ceri antica.
Magier, Kstlerlex. II. — Gfande Encydop.
IX 88. -> BMdc». Ital. IV M« ff. ~ Areb. ator.
Hat Nnofir. Ser. ÜBT V 1 p. UO ff. — Rer. de
l'Art Chr«t. 18S7 I ST. — GiofB. Afcad.
Vol. 145. p. 118 ff. — Shriita Bompca. UT8 iff
M ff. — Ciliar!. Stor. dell' arte contetnp.
1888» ^^S^dJ^^Taseifc.
Canini, Giovanni Angel o, Maler nnd
Stecher, geb. in Rom 1617, f ebenda 166C.
(Letzteres Datmn durch PaacoK and Paaaeri
wie durch das Archiv der Akad. S. Loca
bezeugt.) Er war ein S<dm des SteiBtaietKn
Vincenzo C, der Bildhauer Marcantonio C.
war sein jüngerer Bruder, nicht »ein Vater.
Fast noch Knabe, lernte er die Malerei bei
Domeoithino und dessen Schüler AnL AI-
mra neu. uwi iiBiwma» in seinBi cigeneii
Gcmilfipn, die zum Teil ausdrucksvoll und
kräftig, z. T. oberflächliche Arbeiten sind,
huldigte er dem Barockgeschmack seiner Zeit
Er malte Altarbilder fär verachiedcne r6nri-
adie KJrdien, admiBdrtc den Palaat der
AstalH in Sambud und 1666—1657 den Qui-
hnalpalast mit Wandgemälden, arbeitete auch
Wfackkdenes für die Königin von Schweden,
die ihn idv achitste. Seit 1686 kämmt er
in des Listen der Akademie S. Loca vor,
war auch Mitglied der Virtuosi del Panteon.
Neben der Malerei beschäftigte C. sich vor-
dgHefa mit dem Studium der Altertümer u.
begann eine Sammimig von Bildnissen nach
antiken Kameen, Reliefs usw., die er, als er
in Begleitung des Kardinal.«^ Chigi nach Paris
kam, dem Kötüg Ludwig XIV. vorlegte.
Nach Rom snrfickgekehrt, konnte er dica
Werk nicht zu Ende führen, da ihn infolge
von Ausschweifungen eine tödliche Krankheit
ereilte, Sein Bruder Marcantonio vollendete
dasselbe und gab es 1669 als ,4caaografia
doi diaagno d* inaglnl dei famoai prindpi,
rcgi" etc. heraus (nachgedruckt in Amster-
dam 1731). Werke in Rom: Altarbild des
S. Stefano in der vorletzten Kapelle rechts
in S. Martino ai Monti um 1650; sein fär
dSM^a^flkA SPSaMjkA ^^^^mmaIAmm laJk
leseiDc ■uroK gemuicr o. Baiunuuieu wt
nicht mehr vorhanden ; in S. Marco das dritte
Fresko rechts im Mittelschiff, darstellend den
Triumphzug eines Kaisers, rohe Arbeit; in
S. Maria Maggiore^ Kapelle Cesi, das erste
Olgemiide redits vom Eingang: hl. Katherina
im Disput mit den Gelehrten; in S. Giovanni
dei Fiorentini, 4. Kapelle links, die beiden
Sdtenbilder : Auferstehtuig des Heilands tmd
Bdtehrung Panli, acböne anadmcktvoHe Kom-
positionen: in ^len des OniriBalst Vcrtrei-
bung aus dem Paradies, Opfer Abrahams
und Ornamente in Qiiaroscuro. Seine Fres-
ken von Heiligengeschichten in S. CoaimalO
aind dnrch die Restauration der Kirche gegen
1810 zerstSrt worden. C stach selbst ein
Bildnis des Kardinals Mazarin, das Titelblatt
der Historia di Temi von Franc. Angekmi.
eine Allegorie der Wahrheit, die den Neid zu
Boden wirft, 8 Blätter „Scherzo dei Pacsi''
(gedruckt 1688) usw. Nach ihm Stadl Bioe>
maert einen hL Benedikt und IfiBcnra und
die Musen.
Na gl er, Kstlerlex. II u. Monogr. IV 38. —
Grande Encyelop. IX 39. — Orlandi, Abece-
dario 223. — B o n i, Biogr. — L e B 1 a n c, Ma-
nuel I 578. — T i c o X « i, Dix. I. — T i t i. Nnovo
Stud. di pitt. etc. 617. — Pascoli, Vite dd
att II 114—186. — Passeri, Vit«, 864 ff. —
Isalrini» Msancle 464. — Taja. Dsserfa.
90«
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del Pal. Apo«to1ico, 315. — Bartsch, P^Gr.
XXI 47. — Gill »ri, PaUxii di Koma 157. —
Bcrtolotti, Art. bologn. 165. - T i t i, Dcscr.
IflO, 843, 244, 265, 308, 309. 4S5. — Rm5. bibl.
ddr trte iUl. III (1900) 187. IM. — Arehir der
Akm<L S. Luca. — Pftrrb. v. S. Nicola in Arcione.
Fnedr hi'oacl;-
Caaloi, Marcantonio, röm. Bildhauer,
Sohn des Steinmetzen Vincenzo C, geb. tun
KWL SdnUer und Gehilfe dct Bernini; letzte
Mch den Tod teiiiei Bruders Giov« Ansdo
dessen Iconografia fort Fr Stach selbst einen
hl Hieronymus mit dem Löwen. Von seinen
plastischen Werken sind mir bekannt die vier
anmutigen, pausbackigen Putten, die kirch-
liche S:hnbole halten, zu beiden Sdtai det
Hanptaltars in S. Acoetioo s» BoiB.
Btfni, Biogr. — Feaceli II IM-IM. —
Tili. Nuovo Studio, 1721 p. 427. Pritdr. Noaek.
Caaini^ Pierre, aus Toul, wurde im 14.
Jahrb. am päpstlichen Hof m Avignga all
Bildhauer beschiftigt
A. J • c q u o t in SAn. d. eoe. d. B^^Afli XXIV
(ISKX» 317.
CiBieae, D o n a t o, Maler in Neapel, über-
oebm 1578 die AasführuBg dekorativer Ma-
lenicn h den Paliaten des Coote «tt 5. Aa>
gelo und der Donna Giust. Caracckda (G,
Ceci in Arte e Storia 1910. p. 107.)
CaaJa, Jean, französ. Maler, wurde am
7. 10. 1077 in die MAcadtoie de St. Lac" zu
Paris anffciiaiBaNn.
Rev. univ. d. B.-Arts, XIII (1861) 333.
CajÜTet, C. G., französ. Bildbauer der Ge-
genwart, lebt in Charenton (Seine) und stellt
seit 1896 im Salon d. art. fran;. Medaillen,
Genre- und Porträtskulpturen aus. (1890:
Tfioaicra; 1900: Orestes; 1908: Fkwai,
Att. in SdookataL)
SalookaUloge. B.
CaaiTet, J e a .. französ. Buchbinder, war
lö68 Universitätsbuchbinder in Paris und be-
zeichnete als solcher seine Arbeiten mit dem
Tild i^ldigator Universitatis".
Bdrard. Oiet. Uegr. UTS.
Cntaaissb Vineemob Maler, geb. n
Reggio (Calabria), war Schüler von Fran-
cesco di Mauro u. Pompeo Battoni. 1766
wurde C.s „Tran&figuration auf dem Tabor"
von der Akademie zu Parma preisgekrönt
(gc^enwärtiK in der dortigen Galeric).
C. Ricci. La R. GaUcria di Parma 100«. —
R. Museo dl PatSMk ACCSdnde d. Belle Art!
1767—1814. N. PtlictUi.
mi'fTf*, Gaidoi gen. Cagnaeci, Maler n.
Stecher, geb. 1601 in S. Arcangelo di Ko-
ro agna, t 1681 in Wien, wo er einen groBen
Teil seines Lebens als Hofmaler Kaiser Leo-
polds I. zugebracht hat. C. studierte in Bo-
logoa bei Guido Reni und wurde einer seiner
besten Nachfolger, der dem Meister io kor-
rdder anmutiger Zeicluiung, edlem Ausdrude
der Köpfe, schöner Rchnndl-inf drs Fleisches
md des UclldunkeU nahekommt. Nachdem
er cinite Jahre in Botagoa. Binüai. ForO,
Rovigon Bergamo für Kirchen und vornehme
Himer gearbeitet hattSi wurde er an dm
Wiener Hof berufen. Die Verwandlung sri-
nrt Mnmens in Cagnacci verdankte er seiner
huülichcn Gcsichtsbildung. Wien besitzt von
ihm in der K. K. Gal eine Magdalena, einen
hl. Hieronymus und den Tod der Kleopatra
(die beiden letzteren 16B0 im Bes. des Erz-
herz. Leopold Wilhelm) ; in der Gal. Liechten-
stefai einen Jakob mit Laban. In der Eremi-
tage zu St. Pcter-iburg eine Magd.ilcna in
der Glorie. Dasselbe Bild in der Münchencr
Pinakothek (No UM), wo außerdem noch die
schmerzhafte GMtesmuttcr (No 1108) u. eine
bfiBende Magdalena (No 1196, nicht sicher
von C). Dresden: Die büßend-- M.igd.ilcna
(No 691). Kassel: Lucretia und Tarquunus,
wovon Wiederholungen in Madrid und in der
Galerie S. Luca zu Rom (No 108). Braun-
schweig: Die gefesselte Andromeda und Nar«
ziB. Paris» Lintvre: Johannes der Täufer.
Montpellier t Die junge Märtyreria London:
Jakob, Rahel und Lea. Floreiu: in den Uffi-
zien Jupiter u. Ganymed, im Pal. Pitti Mag-
dalena in der Glorie. Parma: Weib bei einer
He>e CNo 9Si) und ein Reiteigef edit (No m).
Ron: In der Gdcrie Dorla dn Samson (No
308); in der Galerie Colonna ein David; in
der Galerie Spada eine Magdalena; in der
Galerie Borghese eine Sibylle (No 51); auch
der Pal. Sacchctti zu Rom soll mehrere Ge-
milde von ihm besitzen. Dem C. schrdbC
Corrado Rkci aocb die bekannte unter den
Namen des Guido Renl gehende u. fllschlieh
als Bildnis der Beatrice Cenci angesehene ju-
gendliche Sibylle der Galerie Barbcrini zu.
(Vgl. Diomede Kodäm, Ijl storia vera di Bea-
trice Cenci, Roma 1899 und Illustrazione Ita-
liana, 1900, p. 83). Im Don von Bergamo
sind die beiden Apostelköpfe an den Seiten
des Presbyteriums, in der Residenz der Re-
golatori zu Rovigo die Medea, im Dom
zu Fori] der predigende S. Antonio Werke
rsnlssiii, Kimini besitzt fünf Gemälde den*
idbrn: in Si. Giovanni Battista die Jungfran
mU S. Andrea Ondni, In der Ordie Ma^
donna degli Anpeü der Heiland, im Oratorio
del Rosario das Abendmahl, in S. Francesco
Saverio die japanischen Märtyrer und in S.
Matteo Christus mit dem Apostel Matthäus.
C. hat u. a. gestochen: eine Kreuztraguog
und ein aUegoriscbea Bild der MdereL
Ticossif Hb. L — Le Blaue, Uaaad t.
— Lansi, Stsr. V 100. — Nagler. Kstlerlex.
IL — Grand« &ic])ciop. IX 42. — W o 1 1 m a n n-
Woermann, Gctch. d. Malerei III, 2. Teil,
166. — Rotini, Storia VI 99. — Campori,
Lattere Artist 159. — B a r t o 1 i, Le pitt di Ro-
vigD. 13S, 238, 271. — Paata, Le pitt. di Ber-
gamo 17. — C r e s p i, Vite dei pitt. Bologn. ISS,
259. — M a I V a s i a. Felsina pittr. — G. Bi.
Costa, L«t. var. e doc. autcnt. intomo le opetc
d G. C. (um 1750). — Zanotti, Stor. dell'
Accad. Clementiaa I 306. — Marcheaelli,
Pitt ddle «Mise dl BJmfad «H 9^ «. TL
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Cmühs ~ Ciwiwlim
Ric^i, G»l. di Pam«. 79. ~ Cainport. Rac-
ColU di Cat. 440. 597, 633, 634. e 7', -
Jahrb. d. Kstsamml. d. österr. Allerb. Kai&erh.,
1883 I. 2. Teil, 114. - Ca*, des B.-A. V 12. —
Raa«, bibltogr. d. arte iul. III (1000) 183. —
Rkhcaaea d'art. Prov.. Mon. Civ. I 230; IV 58 :
V 860/1. — Mireur, Dice. des ventes d'art II
(1902). Friedr. Noack.
Caolera. A d r i e n de, Architekt u. Mönch
von Saint-Andre-au-Bois, t am 28. 8. 1788|
TS^ihrig; baute 1690 die Abtei seines Klosters
und 1787 das Fremdenhaus der Abtei Ger-
marais
fiaachal, Dict d. archtt. franc., 1887. U. V.
CaalM^ Ctatries StanisUs. BiMk.,
Ziseleur und ErzgieBer aus Tournai, tätig in
Paris, wo er 1812 ermordet wurde; Schüler
von Dejoux , erhielt als solcher 1808 einen
S. Preis in der Acad. des B.-Am fär eine
Gmppe Dacdalve n. Ilceme. 1810 stellte er
im Louvre eine sitzende Figur Napoleons,
nach dem Modell Moutonis aus. Als weitere
Werke C.s werden die 4 Adler am FuBe der
Vendöme-Sättle und die Brooaetümie des
Loavre genunt.
Auch, de reit fimn«.. Doe. V SIS. — Nagler,
KidMte. (Cudcr). — Gm. des B.-Arts XIV
1184 p. 6«.
Canlera, Pierre, Bildhauer, errang 1703
einen zweiten Preis »uf der Parieer Ecok
acadte. mit einer Arbeit Iber du Thetna:
Moses Miiinnt die Töchter Jethros.
Aiefc. de Part inam. Doc V 384. H. V.
Caaaabacdolo, Renco, s. CmmtdiHo.
Caaaabatio, Francesco, neapolit. Bild-
hauer, machte 1558 verschiedene Arbeiten in
Stein für das Hau» dci Gregorio Panoa^ via
Toledo in Neapel.
G. Fi Ungieri, Ind. dcgli Artef. etc. napoL
e sicil. 1881.
CSiaaas, Henric, Bildhauer aus Flandern,
erhielt 1Ö25 einen Altar für Nntrc-Dame-dc
Cortines in Six-Fours bei Toulon in Auftrag.
(iMir»;^"*' ^ ^
Geiaavni^ Paolo, neapolit. Holzbildhauer,
hat sich laut Urk. vom 28. 4. 1557 mit einem
Vinccnzo di Silvestro von Pavia verpflichtet,
ein von einem Valerio Vallelunga gemaltes
Bild mit Schnitzereien zu schmücken. Diese
Arbeit hat C. jcdodi nicbt ausgeführt. (Di
Marzo, I GaRini c la scult etc PalermOk 1888.
I. p. 69Ö; II. 411.)
Camed, Theodore Joseph, belg Ma-
ler, geb. zu Gent am 8. 11. 1817, t daselbst
am 16. 5. 1892. Zuerst Lithi «raph in der
Druckerei von Busschcr, ging er 1S3S zu van
Haenelaere, um Maler zu werden. 1843 wurde
C. Proiessor an der Akademie zu Gent, 1848
bis 1850 machte er eine Studienreise nach
Italien und besonders nach Rom (seine Reise-
briefe in der Univ.-Bibl. zu Gent), 18S0 willde
er Direktor der Akademie in Gent, wekliea
Amt er bis zu seinem Tode mit viel Geschick
verwaltete. Seit 1869 war C. Inspektor der
Akademien and Zdcfaenschulen Flanderns.
Sein frShestet Weit ist ein „Kain nach dem
Brudermorde" von 1838; es folgen: 1840
.,Jan Steen und Greet van Goyen" (Mus. von
Gent), „Karl V und Johanna van der Gheenst
an der Wiege ihres Kindes"; 1841 „Szene
ans dem Leben van Dycks" ; 1842 „Roland
de Lattre" (in der Sammlung Leopolds II.);
1846 „Ecce homo" (in der Kirche von Riqr»-
selede. erstes rcligriöses Werk); 18B0 ,J>ie
beiden Schwestern**, „Und führe uns nicht in
Versuchung" (Coli Vellemann, Gent), „Eine
Italienerin", 1S,">3 „ChrlStus^ Die Kirche St.
Martin in Lede besitzt einen hl. Diongrsias
von C and das Hospital Loasberg nt Gent
trägt auf seinem Giebel einen von C. gemalten
„Tröstenden Christus". Aus dieser Zeil stam-
men auch einige Porträts, z. B. ein Selbst-
bildnis im Museum zu Antwerpen (No Ifitt).
^liter wandte ddi C. fist gans der Moni-
mcntalmalerei zu. 1857—62 malte er den Chor
der Salvatorkirche zu Gent („Venite ad me
omnes qui laborati et onerati estis") und
1868—74 in Burst bei Aalst Wandgcmäkk
ans der Gesehielne des bl. Marthi. Sein Haupt-
werk aber ist die Ausmaltmg der Annenkirdie
in Gent, an der er 1862—08 arbeitete und die
er bis auf zwei nach seinem Tode von Theo-
phil Ljbacrt ausgeiöhrte Kapellen voUcadete
(eingeweiht 1866). Zwei Skinen zu diesen
Werken, von denen die Szenen aus dem Le-
ben Christi hervorzuheben sind, bewahrt das
Museum zu Antwerpen (No 1561, 1563). In
solclien Arbeiten Cs lassen sich Einflüsse von
S^norr, Oveibedc and Plandrin nachweisen;
Sicherheit der Zeichnung und Wärme der
Farbengebung vereinigen sich in ilmen mit
tieCni Gfffilil md edler Eifindmg.
J. Staltaert, Metiee sar Tb. J. Caaiied in
Ann. de l'Acedcoüe lapde de Bdgique, 1884. ->
HL de Cnehte»aet<fe llweder Cswieil
Nicderli MnssnsL 1888. ~ Tenteenst» wm Ca
^fts^ ^^vOO^^BCfll^^fltp Kstsp ^Sttlt 1^18^^^
Imncraccl, De Levens en Weiltsn. 1 188^ —
Kramn, De Lcvcae cn Wcihco I 817. — Leven
en Werhcn der Znidaedeil. Schryvers, Gent VW,
188-191. — Mcassiw dm setenees et des arti^
1846 p. 8»; 1888 p. 818; 18» p. 808. — Jwn.
des B.-Arts. 1868 p. 188; 1898 p. 181; 1818 p. 88;
1884 p. 100. — Gas. d. B.'Afts XXIV 418. —
Chroniq«« des arts 1898 p. 190. — Ricfcl.
Gesch. d. Wandmalerei in Belgien seit 1856 p. 45,
88k 80, 03, 175. — W a r z b a c >>> Niedert. Kstler-
t«. 1 u. Nachtrag. — Verklaring der ooderw.
voorsesteld in de muurschildertngen uitgcvoefd
in de parochlekerk van Ste Anna dor Th. |.
Canned, Gcot 1878. — Vcridaring ... in de pe-
rodiiekeilK der geawote Borst. Gent 1874.
Aiolt dt CeuUmMr.
Cannehan, Bildhauer, arbeitete für Erziier-
zog Leopold Wilhelm von Osterreich «id Cf*
hielt am 19. 4. und 12. 11. 1647 Zahlungen.
Jahrb. d. iCstsaaunl. d. AUerb. Kaiserh. V, 1,
p. 8««.
506
0 l:y CiOOglc
Cannella — Caiio
"fg Giovanni, Maler aus Lanciano,
Mie am lOQO und war Minorit in Neapel,
wo er auch starb. Nach 5iN<ii, Artisti Abruz-
zcsi (1883) war er ein tüchtiger Poet und
Maler. — Ein Ornamentschnitzer gleichen
Namens hat laut Pitlrucci (Biogr. d. artisti
»•dovini 1866) 1688 an der „OrdMstn" der
Kanneliterkirche tu Padua pre.irheitct
Caaacr, Johann, Maler um 1725. Be-
zeichnetes Porträt eines Grafen Kuefstein im
Schlosse Burgschleinitz in Nieder-Otterrcidi.
Osterr. Kunattopogr. V 8. HoM TMir.
CaaMri, Ant«lBiO| CoHtn.
CasBtvail, Antonio, s. Camtvari.
Caanicci, G a e t a n o, Maler aus San Gi-
miKnano, wo er 1838 das in der dortigen Col-
legiata befindliche groBe Altarbild mit der
Darstellung des Abendmahls zu Emaus malte.
Die Kapuzinerklosterkirche S. Spirito bei San
Gimignano btiicrbergt in der 3. Kap. zur Lin-
ken ebenfalls ein Altarbild mit C.s Signatur,
darstellend die Heil. Joachim und Anna mit
der Jungfrau Maria als Kind. Er war der
Vater des Malers Niccolö C. (s. d.) und bei
dessen Geburt in Florenz ansässig.
r. B r 0 s i, Invent. etc. d. Prov. di Siena
(1897) p. 487, 508. R.
CiMiliri, Niccolö, Maler, gd». im Okto-
ber 1846 in PloiCBS, f «ttcoda am 19. 1. 1006;
Sohn des vorgenannten Gaetano C. Von sei-
nem Vater dem frommen Historienmaler Ant.
Ciseri zur Ausbildung überwiesen, von dni
mr die eolidea tcdmiiclieii Gnmdlefen teiaer
Kwttt fibeitam, ohne sich jedoch m itiliiti-
scher Hinsicht narhhattig von ihm beeinflussen
zu lassen, verlebte er seine Jugendjahre größ-
tenteils unter schlichten Ltadleuten in der
Nihe von San Gimignam» wid nahm dort
jene Liebe «tr freien Natur and zum Leben
des Landvolkes in sich auf, die dann sein
gesamtes späteres Kunstschaffen beherrschen
sollte. In der Florentiner Kunstausstelimg
1878 debütierte er mit realistischen Gennge-
milden wie „Una famiglia", — „Cenerentola",
— „Pilo elettrico", denen die damalige Kritik
poetischen Stimmungsgehau und koloristisch
roaJ volle und feinsinnige Abtönung nach-
rühmte. Unter dem Einflüsse der Florentiner
Impressionistenschule der „maccUabli", von
deren extravagantem Radikalismus er sich je-
doch unter steter Betonung des persönlich-
innerlichen „poetischen Miterlebens" .pittores-
ker NaturadiMMpiele und schlicht ländlicher
Lebensbilder wohlweislich fernhielt, gelangte
er zu einer immer freier und persönlicher
•ich entfaltenden tiefpoetischen Auffassung
dea NatnracMlacn^ um derentwillen er schlieB-
iich geradezu als der „Segantini Toscanas"
gefeiert werden konnte. Nachdem er schon
in der Pariser Weltausstellung 1878 mit dem
Gemälde „Viu tranquUla" und 1883 in der
Londoner R. Academy mit seiner „WiefBH*
ndit bei San GtmigiiMko'' dia Aneilceainiing
des Auslandes errungen hatte, wurde in der
Turiner Kunstausstelhmg 188< sein Gemüda
„Getreidesaat in Toscana" von der itat Re-
gierung für die Galleria Naz. Mrxlerna zu
Rom angekauft, die datm 1897 auch seine
Badestrand-Idylle JEatate" hinzu erwarb. Ala
weitere Hauptwerta Ca sind hertofwünbwi;
„Segnung der Felder" (1888 in FlONMI pri*
miiert, 1896 auch in Berlin ausgettellt), —
„Heimkehr vom Felde" (1888 in Paris prä-
miiert), — „Wintertrübeal in Toecana" (1880
in Venedig ausgcKclIt). •— „Hymne an dia
Sonne" (1900 in München ausgestellt), —
„Scliafstair (1904 in der Ausstellung zu Düs-
seldorf für die dortige K. (Gemäldegalerie an-
gekauft). — „Materniti" (Triptydwo, 1906
IB Venedig aoegeilelK). Einer groteren An-
zahl seiner nachgelassenen Malwerkc war in
der retrospektiven Florentiner Macchiaioli-
Ausstellung 1910 der verdiente Ehrcnplata
eingeriumt. An der maleriachea Tormnnne
reu Monlemiccioli bei San Gfanignino wtirde
im Herbst 1910 eine schlichte Gedenktafel
für den toskamschcn Malerpoctcn enthüllt.
De Gubernatis, Diiion. d. Art Ital. rir.
(1889). — V. Pica, L'Arte Mond, a Veneria
1H99 ff. (Reg.). - A. R. Willtrd. Hiat. of Mod.
Ital. Art. (1902) p. 604. — 1,. C i 1 1 1 r i. Storia
d. Arte contemp. ital. (1900) p, 344. — M. Fo-
reai in Nat. ed Arte 1905—6 I 507—514; cf. p.
432. — G. H n J 1. Di \icc. Cannici (Flo-
rens 1906) : »owie in Misceil. Stor. d. Valdelia
190« p. 4.^—53 ; cf. 1907 p. 59. — Ca«, d. B.-ArU
1S84 II 95. — Illustraz. Ital. 1886 II 62; 1888
II 9« ; 1906 I 88. — Arte e Storia 1893 p. 38 f. ;
1905 p. 181; 1906 p. 28; 1910 p. SSft ff. — II
Marzocco 1904 IV 4. — L'Afla IMO 9, U4. —
Uittlgn von L. C i 1 1 a r i. *
Canniaaii, Jcan-Baptiste Pl ilippe,
Architekt, geb. am 17. 1. 1798 in Landau (Bas-
Rhin). 1 1877, Schäler von Chatinon, Leeoteie
und Hittorf. Von ihm die Kaufhäuser St.-
Antoine, Patriarches und St.-Marcel, das nau-
tische Theater und die bains de Jouvence in
Parts, iemer die Schlösser Nogent, la RocbetU
und la Roche- Vaux (Sarthc) sowie Mairie «md
Schule in Bercy Seif lBi8 Architekt der
Stadt Lille, erbaute er hier u. a. den Glocken-
turm von St.-Etiennc und die Seitenfassaden
von St.-Maurice. 18S1, 86, 87 und 41 be-
schickte er den Pariser Salon.
Bellier-Auvrar, Diet gte. I. — Bav-
chal, Dict d. archU. fruK, 1887 n. 618. —
D e 1 a i r e. L« arcUl. 4Uv7li6T fi. 8M. - Rer.
g«n. de l'archit (HwMIg. Ctaa Sklr). 1878
p. 35 (Nekiol.). H. V,
Caaalvali, s. CamnnU.
Caan, A 1 o n s o, Architekt, Bildhauer nnd
Maler, getauft in Granada am 19. 3. 1601,
t ebenda am 8. 0. 1687. Sohn des Migad
Cano und der Maria de Almansa, beide ans
der Mancha. Er kam jung nach Sevilla;
stammt seine Bekanntschaft mit Velasquez
doch aus dem Jahre 1614, wo er Schüler de$
Jon dd CMtillo, des Francisco Pacheco mtd
Hemm d. A. worden neb aber bctoodera eng
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Cano
•D den BiMliMer Jtuu Mirtmes If aotafiez,
den «igeiehcoitcn Mäster der Estefadoafcglp-
tur anschloß. Wilirend seines A«f«ithaltes
in Sevilla entstanden die Altire in S. Paula,
diejenigen in S. Alberto, die Bilder S. Johan*
nes Baptista und Evangelista für die Univer-
sitätskirche u. a. 1080 übernahm er von sei-
nem Vater den groSen Altaraufbau in Lcbrija,
den er 1636 beendete, von ihm rührt die Ar-
chttdctor tind die Ststnen her. die Gemälde
sind von Pablo Legot. Am 24. 9. 1686 ver-
pflichtete er sich mit Juan del Castillo einen
Altar für das Kloster S. Pablo zu liefern;
am 11. 8. 1687 überaalmi er mit Pablo Lcgot
den Hodudtar der Pfutldrclie in Ouuptna.
Am 2. 1. 1637 übertrugen ihm Martincz
Montafiez und andere Künstler ihre Vertre-
tung in einem Streit wegen Zahltmg der ll-
cabäla, in demselben Jahr aber nmfite er we-
gen «^nes Daeflfl, in dem er den Mater Se-
bastian de Llano y Valdes schwer veruundot
hatte, Sevilla verlassen. Er begab sich nach
Madrid, wo Velasquez ihn bei Hofe empfahl.
Cano wurde Hofmaler, Zeichenlehrer des In-
fanten D. Baltasar Carlos und beauftragt, mit
Cardiicho ti a, verschiedene Räume des AI
cazar mit Gemälden zu schmücken. Für den
Konödiensaal führte er Bilder von Hofnar-
rrn als gotische Könige aus und religiöse
Sujets für die Kirchen S. Isidro ei Real, S.
Gin^ S. Miguel, Santiago^ S. Martin u. a.
Im Jahre 1644 floh er von Madrid, da
er venHchtigt wurde, arine Frau ernmrdet
zu haben, und begab sich erst nach Valencia,
dann in den Schutz der Karthause Porta
Coeli. Er nulte während dieses Aufenthaltes
Bilder für die Ktrcbcn S. Juan de Ribera
und S. Frandaoo in Vahnda, aiebcn fBr die
Sakristei der Karthause, auch stammt wohl
der Kruzifixus im Kapitelsaal der Kathedrale
aoa dieser Zeit. Nach Madrid zurückgekehrt,
cnkirarf er für die Kirche S. Gil das Monu-
ment der beüigen Woche und beim Einzug
der Königin Marianne (15. 11. 1648) ein Tri-
umphtor im Prado, das durch die Neuheit
seiner borromineskcn Formen allgemeine Be-
wunderung erregte. Vorübergehend, um ein
Gutachten über den Bau des Ochavo abzu-
geben, hielt CT stell 1650 jn Toledo auf, be-
gab lieh aber 1662 nach Cranada, wo ihm
dtt Kafild der Kathedrale eine Pfr6nde ab
Singer ^lacioncro) erteilt hatte. Streitipkei-
ten mit der Geistlichkeit und der drohende
Verlust seines Postens führten ihn 166d-60
wieder nach Madrid. Nach Beilegung dea
Zwistes und Empfang der niederen Wdhm
kdirte er indessen nach Granada zurück, wo
er am 4. 6. 1667 Oberbaumeister der Kathe-
drale wurde, aber schon am 8. 9. deaaetben
Jahres starb. In diesen Jahren widmete er
adnc Haupttätigkeit der Kathedrale, deren
Faaaade nach seinen Plänen auigdfihrt wurde.
die er mit Skulpturen (Bütten von Adam und
Eva, bemak von Juan Veles de Ulloa: Sta-
tuetten der hl. Jungfrau) und Gemälden (die
sieben Freuden Mariae in der capilla major
10O8-«4) schmückte, auch d e Silberlanpe
vor dem Hochaltar nach seinen Zeichnungen
anfertigen lieB. AnBerdem entwarf er den
Plan der Klosterkirche del Angel, die Juan
Luis de Ortega 1653—61 errichtete, die 90
Bilder ans dem Leben der hl. Jonj^ran nnd
die Sktdptnren des Gotteshauses stammen
ebenfalls von Cana Die Augustinerinnen-
kirche S. Maria Magdalena in Granada, die
Schubert Cano zuschreibt, ist, wie August L.
Hagrer nachgewiesen tat, erat 1897 bi Ban
begonnen worden
Alonso Cano war in den drei Künsten, in
welchen er sich schöpferisch betätigt hat,
gleich hoch begabt wenn er auch als Maler
am weni^ten Eig^rt zdgt. l^ein Maler,
sagt Justi, ist, wie Cano, darauf ausgegangen,
die umständliche Arbeit der Malerei zu ver-
einfachen und abzukürzen. Die meisten seiner
in Madrid entstandenen Städte sind Eiud-
figuren in möglichst leerer und ddiorativer
Umgebunp Er erleichtert sich die Charak-
terisierung, indem er das Anthtz durch Schat-
ten und Verkürzungen verhüllt, bei Gruppen
durch Gebrauch des verlorenen Profils. Wie
abhängig er fiberdies fat der KompodtloB hft,
wie er Ribera, Becerra, Corrcggio, Tizian,
Veronese, Rubens, Dürer u. a. abschreibt,
haben Karl Justi und August L. Mayer im
finariniBn nackgewieaen; In der Farü;, sa-
mal {n dem wirmeren und cuglddi liditeren
Ton seiner späteren Zeit steht er so unter dem
Einfluß der Bolognesen, dafi die älteren Bio-
graphen ihn eine Stndienreiae nach Bologna
machen lassen, die aber nicht verbürgt ist
Zu dem Besten, was er gemalt, gehören die
hl. Jungfrau mit dem Kind in der Kathedrale
in Sevilla; die Konzeption in der Sakristei
von S. Isidro in Madrid ; der Zyklus der aie*
ben Freuden Mariae in der Kathedrale von
Granada, die Rosenkranzmadonna in Malaga.
Als Bildhauer zeigt sich Cano ala Meister
der farbig bemalten Holaskulptur, jener Spa-
nien so eigentümlich sngeMtacnden Art der
Plastik, welche trotz (oder wegen) ihrer un-
bedenklichen Anwendung derb realistischer
Mittel doch die höchste künstlerische Wir-
kung erzielt. Er hat zahlreiche Attirc mit
Frctfiguren geschaffen, zu den besten seiner
Arhtiten dieser Art gehören die Statuetten
der hl. Jungfrau, die Büste Adams am Tri-
umphbogen der Capilla mayor in Granada;
ein Kruzifix in der Kathedrale in Segovia
u. a. ; in Spanien werden als Regel alle bes-
seren Skulpturen dcs 17. 'Jahrb. auf Cum»
Namen getauft
Die hervorragende Sidlung, wddie AlOMO
Cano als Architekt einnahm, ist erst durdi
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Otto Schubert ms rechte Licht gestellt wor-
den. Die Festdekoratte jOM Trimiphbo-
gens in Madrid offenbarte zuerst Canoe völlig
neue, jenseits aller architektonischen Regeln
Hegende I"ormcn\vclt. Die herabhängende,
auigesägtc und aufgelegte Platte, zu wieder-
liolten Malen iibereinandcrgeschichtet, in Ge-
meinschaft mit glatten Wandüsenen an Stelle
der Säulen, das Streben nach frei erfundenen
rein malerischen Losunt^cn, geschickte Be-
nutzung der perspektivischen Täuschungen^
bewuflte Abkehr von der TradHioa und das
Verwischen der (Frenzen zwischen den einzel-
nen Künsten zugunsten malerischer Wirkung
sind die Merkmale von Canos architektoni-
schem Stil, durch dessen Einführung er den
cjgwilliclien Beginn der gttmenden spapi*
■chen Barockkiinst bezeichnet. Sein ^feisler-
«erk als Architekt ist dte Ka.ssade der Ka-
thedrale von Granada, welche das Tnumph-
bogenmotiv in einer ganz einzigen stark tbea-
traUacben GroBartii^it ofaM Aidclinge an
frühere Bauten durchbfldd« Zu den Schülern
des Malers und Bildhauers Cano gehören Ata-
nasio Bocanegra, Pedro de Mena, ]osi de
Mora, Juan Nifio de Guevara, Sebastian de
Herrera Bamuevo a. a. Canos Bilder und
Skulpturen sind noch heute zahlreich in den
Kirchen von Sevilla, Madrid, Granada etc. zu
fiadsn, SU den bedeutenderen Werken gehört
der viergeschossige Hochaltar der Stadtldrche
in Gctafe mit Bildeni ans dem Leben der
Maria Magdalena.
Das Museum im Prado besitzt 10 Bilder
von ihm, danmter Christus am Krem; Qni-
stus an der Siule, der tote Christus von einem
Engel gehalten, Maria mit dem Kind, drei
Gotenkönige n a ; i;n Kaiser Friedrich-
Museum in Berlin die hl. Agnes, ein Bild sei-
ner Frühzeit; in der Alten Pinakothek in
München die Vision des hl. Antonius; in der
Dresdener Galerie der hl. Paulus; im Mus.
Rinlapest ein Noli n-.e tangere, weitere Bilder
in der Eremitage, im Louvrc, den Museen in
Leipzig, Stockholm, London und anderswo.
In der Sammlung Cook in Richmond eine
Himmelfahrt Mariae (von Hcrm. Voß dem
Mas: itr. j Stanzioni zugeschrieben), Zeichntm-
gen im British Museum, Biblioteca Naciooal
in Madrid. Albertina in \Wen, ColL JoveOa»
nos ?n Gtion, Museum Cordova etc. Die we-
nigen ihm zugeschriebenen Radierungen sind
miudmiBitc Arbelten.
Juaepe Marttnei^ Arte de la pinttira,
Uadr. 18M. pastim. — Falomino y Ve-
lasc«, Mtiseo pict III §78 & — Cea n B er-
mndet. Diec. I KW Wk, — LIaguao y
Amlrola. Notic. IV SS ff. — Geateao y
Peres. AnU. SeviU. UI MO. »M. — Roaell,
Aguas fuertct de piatores e^paft. Mosae B9, de
Antiiaedadai IV. — VlSaaa, Adie. n «7, >-
Paul Lafend, Alease Cano (oft oenne
Katalog: 158 Büder, 41 SMptami} in ICsnnlS'
heil« Cjhtm. 1908 9. Uü-O. - Jasti, Vdaa-
qucz, passim. — August L. Majrer, A. C. «.
die Kunst v. Granadä in Jahrb. der kgi. preuB.
Kstsamml. XXX. Beiheft p. 89 flF., XXXI 1—80.
— Otto .Schubert, Barock in Spanien
p. 148 flf. — ii a e n d c k e, Studien zur Gesch.
der span. Plastik p. 28 rT. — Forma, Barcelona I
401, 454. — Burlington Magazine XI 319 ff. ~
Ci:eronr 1910 p. 5 ff. M. v. Roehn.
Cano, Joaquin Josef, span. Maler,
t in Sevilla 1784. Schüler des Domingo Mar-
tincs. Vorzüglich geacbäm waren seine Ko-
pien nach Bildeni Manilas, in dessen Nach-
ahmung ihm niemand gleichkam.
Cean Ber müder, Dicc. I 225. M. v. B.
Cjuio, Jorge, span. Bildhauer in Toledo
im Begmn des 16. jabrh. Von ihm die Graln
denkmäler Juans I. ood der ICfiwyw Legnorc
in der Capilla de loa Rcgrc* aoevot 'm der Ka-
thedrale.
Aranje GomeSt Saeah. an Eq>. 119.
M. V. B
Cano, J o s ^, spaiL Waffenschmied in Ma-
drid, besonders angesdien als Lauisdimied»
zeichnet von 17B6— 00. In der IgL Gewciir-
galerie in Dresden eine Flinte von iha^ bCB.:
Joseph Cano en Madrid 1738.
W. Bö heia, Maistar dsr Wafleaschmiedekst
p. 19. M. V. B.
Cano, Lorcnzo, Bildhauer in Cördova,
t am 10. 8. 1817. Sutuen und Reliefa von
seiner Hand in vciacfaiedcnni Kiidm diaier
Stadt: Santiago^ S. FrandMCk S. Pedros de
k» Dolores.
V i fi a a a, Adic. IV 92. M. v. B.
Caao^ Miguel, span. Kunstschretner atis
Almodövar del Campo, von 1587—1616 in
Graaada nachweisbar» dann in Sevilla. Vater
des Akoso Cana Von 1602—04 führte er in
der Kirche S Escolastica einen Altar aus,
dessen Gemälde l'edro Raxis anfertigte, von
1C03— 06 arbeitete er den HocMhar der Kir-
che S. Iklefonso nach Zeichntmgen von Am-
brosio de Vico. In Sevilla war er am Mo-
nument der Karwoche beschäftigt, wofür er
1824 eine Zahlung empfing. 1628 verpflichtete
er sich, den Hochaltar der Pfarrkirche in Le-
brija auszuführen, scheint aber 1630 gestor-
ben zu sein, da der Auftrag in diesem Jahr
an seinen Sohn Alonso ubcrginR
Gestoso y Perei, Artif. Sevill. I 163, -
Jahrb. d. kgl. prcuß, Kstsamml. XXXI 2 — LI«-
guno y Amirola, Notic. IV 154 — 156.
AT. V. B.
Cano de Arivalo, Juan, span. Maler, geb.
m V.ildenioro 1656, t in Madrid 1696. Schüler
des Frandsoo Camilo. In Alcali führte er
in der Pfarrkirche S. Maria und in der Ka-
pelle der Santas Formas des Jesuitenkolle-
giums gute Fresken aus, seine Stärke aber
waren Malereien kleinsten Formates, besoO"
dcrs für Fächer. Seine ersten Werke dieser
Art gab er für französische Arbeiten aus,
wodurch sie reißenden .Vbsat? f.indfn. Für
das Werk über die Excquicn der Königin
Ifaria Loisa entwarf er ein Blatt, welches
G. Tonnan 1090 in Kupfer gestochen hat. Er
S09
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Cum de la Pefla — Canolejut
war ein geschickter Fechter und wurde im
Auftrage eines Gegners, den er bilfagt bitte,
voo Meuchelmönlera überfallen «. to idiwer
vcnvondel^ daB er infolgedeaien ^btA,
C«aa Bcraittdet, OiecIlM»— • Viiiaia.
Adle: II W. M. V. B.
Ceao d« U Pei«, Eduardo, Maler und
Illustrator, geb. im 1. Drittel des 19. Jahrh.
in Madrid, t ^897 in SevilU. Schüler der
Madrider Eacuela Eq^ de Pintura und von
Joaqaln Domtngiies Bccquer, debütierte er
1861 in der Ausstellung der Acad. de S. Fer-
nando zu Madrid mit einem Genrebilde „Una
j6ven distraida de la uracion" und einem Kin-
derporträt und beschickte dann die Ausatel*
hnffM wa Madrid. Sevilla imd C4dtz mit wei-
teren Genre- und Bildnismalcreien, sowie na-
mentlich mit kompositorisch wie malerisch
gleich wirkungsvollen Historienbildern, für
die er 1866» IfiöS und 1866 durch Medaillen
aiMgeaeidinet und zum Mitgliedc der Akade-
mien von Madrid und SevilU ernannt wurde.
Die Span. Regierung erwarb von ihm 1856
„Cristobal Colon en el convento de la R&-
bida" und 1809 ^ entierro de Don Alvaro
de Lmia" (letxteres Gemälde jetzt im Ma-
drider Musco Nac Modemo, ebenda auch
wCervintes y Don Juan de Austria", — Kat.
No M «. 60). Für das Madrider Prado-Ifu.
mähe er eine Reihe von Idealhildnisscn alt-
SfNinischer KoniRc, für die Biblioteca Co-
iombina zu Sevilla einige Idealporträts spani-
scher Humanisten, Dichter etc. (Vahles Leal,
Cervantes, Daoiz, Vebrde), für die VHb de«
Don Juan Ctvt zu Sevilla ein allegorisches
Deckenbild (Apotheose der Künste und Wis-
senschaften). Als Illustrator lieferte er u. a.
eine Reihe von Steinzeichnongen für die Zeil-
•chrifl ,31 Arte en Bipaia*'. Schon mH 1869
in Sevilla ansä-^'i-T. wirkte er Jahrzehntelang
an der dortigen Kscucla de B. Artes als Leh-
rer seiner Kunst; zu seinen Schülern zählen
hervorragende Künstler wie Joa^ ViUegaa»
Jinlnes Anmda, Garda j Ramoa.
Oesorio y Bernar^Art. EapaA. del S.
XIX (1883 1) p. m ff. - E. Sedano, Enudio
de Eetudios (SevilU lft96) p. 2»— 33. Af. Utrillo.
Canocehi Giovanni, ital. Kupferstecher
des 18 Jahrh , tätig in Florenz, der ein Bild-
nis des Korsischen Generalissimus Pascal de
Paoli gestochen und bctonders für Bnchbind-
1er, für das Dirionario enciclopcdico (Lucca),
für DicKiatis Riblioteca tcatrale gearbeitet hat.
G a n d e 1 l i n i, N'ot. d. int.Tgl. I 173. — H e i -
necken, Dict. III 566. — Nag 1er, Katkrlex.
II 330. - L e B I a n c, Man. I CfB. P. JC.
Canoccio^ s. Lendinara.
CuMb, Egidlns, GlockeqgteBer v. Pn«,
goB 1498 eine Gktdce fär den St NiUaa'
türm daselbst.
D 1 a b a c z, Kstlerlex. (. BöhmcB, 1S15.
GanoUJiia. Name zweier in Cales in Cam-
ptaien heimiaelier Kunsttöpfer, Hauptver-
ttcter der calenischen Reliefkeramik^ welche
vom a Drittd de« 8. vorchristlichen Jahrh.
Mi in der nkM weit voo Capua gelegenen
Stadt (dem heutigen Calvi Risorta) blühte.
Die GefäSe sind aus Terrakotta, mit glänzend
schwarzem Firnis überaogen und meist mit
Rdiefa gcachnmckt, die einen Ersatz für die
im Niedergang begriffene Benulung abgeben
sollen. Vorzügliche V< rhilder bot die seit
Alexanders Zeit glänzend entwickelte To-
reutik. Die neue Gattung war imgfinfin ytr"
brdle^ «odb duicfa Gipsabgüsse der Einzel-
formen tmd Wiederverwendung der einmal
geschaffenen Stempel. Diese calenische Gat-
tung ist nicht in Süditalicn erfanden. Die
tiefe Schale, wekhe in der Mitte in hohem
Relief Köpfe voo oft hoher Schönheit trägt,
hat ihren Ur^rung in Alexandrien, auf Grie»
chenland geht die Schale mit ausgedehnteren
Daratellaogen in Flachrelief «iröck. Dagegen
eebcint die idir beliebte Omphaloeaduile, wel-
che um den Mittelpunkt herum in fritsartiger
Anordnung gröSere Darstellungen anzubrin-
gen pflegt, in Italien heimisch zu »em, ebenso
der „Gattoü", ein zum Füllen von Lampen
dienendes GieBgefäB, das mit Mcdaillon-
relicfs verziert zu wer Im pflegte. Die
calenischen Reliefs zeigen das »fqmrtlfristhg
Handweik auf hoher Stufe. Zwar itdien sie
den Meisterwerken griechischer Vasenmalerei
nach, doch sinken sie nie so tief, wie die un-
erfreulichsten Beispiele jener Gattnaf^- ^
einmal hergestellten Toofonncn immu
verwandt werden. Und eben dnrdi Snt
chanischere Herstellung waren die Fabrik-
herren imstande, einen so ausgedehnten Be-
trieb einzurichten und Campanien, A|»ilien
und Lukanieo, ja sogar Etrurien, mit einer
nnendücben Menge reizender griechischer
Kompositionen zu versorgen, wodurch ge-
rade das ärmere Volk, das auf derartige
Na^badnagcn des kostbaren Geschtnes an-
gewietai war» mit griechischem Geschmack
und griechischer Formenanmut vertraut ge-
macht wurde Die Reliefs lehren uns,
welche Kunstströmungen sidl im heHemsd-
schen Süditalien vereinigten^ hrfiigaii gneli
hier und da Reproduktionen berühmter Werke
der GroSkunst und werden so für die Kunst-
: r n ii t; von Interesse. Neben die griechi-
sch« Kunst des Mutterlandes tritt der Haile-
nismus Kldnasiens und jene eigentüniücba
Stilmischung, die aus der Vermenguiv im»
portierter attischer mit einheimisch ägxpti-
xher Kunst in Alexandrien entstand. Einiges
gaben auch Süditalicn imd Sizilien, denn wir
finden mandwrtel Erinnerangen an Münzprä-
gungen ihrer Städte. Was Rom bietet, ist
wenig; sein Wappen, die Wölfin, erscheint
hier u. da, auch wM enie Kopie der Scftmer-
geldprägung, des aes grave Calenische Ware
findet sich von den Alpen bis in den Süden
Italiens, in Satdioisq. SimiicQ, Kotf^ am
SIO
niniti.;cci l:y C^ooglc
Canon
Voriiafer aoBer ia den obcngrnann-
tm Uaden meh b SAdraHMid, aaf Krei»
and in Nordafrika; doch haben nUM Mt
Fabriken gietchmäBig exportiert.
Die bedeutendste Fabrik ist die des L. Co-
Mtk/iu, Söhnet daet aJeichnamigica Vaten,
sind. Sein Hauptabsatzgebiet war Etrurien,
doch ist, wie sich aus Fonnscbüsseln nacb-
wriMl lädt, der Ort der Heratettung steu
Cd« gcUkbcn. Die Werke aeincr Fibrflc
■M mi Misiuuiinsm vffnpiiaiuwuiBMn imi
Friesen, die dionysische oder andere Mythen
darstellen, in maiKhen aber lehnt er sich deut-
lich an die netten igyptischen Vorbilder an,
ein Unwtiiid. der in ao iräher Zeit — teine
BlBic gdiSrt nudi den 9. Jilirli> ui bcnwr»
fcenswert ist Aus seiner Fabrik stammt auch
die am reichsten verzierte HochreUefscbaJe,
die wir kennen: der SO« der BINiotll^ne
Nalioaale in Paris.
MH 16 Schalen ist die der (UbMtr die
zweitgrößte Fabrik, doch köiuien wir hier drei
Generationen Titus, Lmöiu und Cajuj unter-
acheiden, dazu noch die Freigelassenen Servius
und Rettu des ersten und des letzten Gabi-
niers. Großvater und Vater stellten mir Me-
dailkmschalen her, der jüngste aber versuchte
mit der Fabrik des Canolejus zu konkurrieren,
hidem er nach Etrurien Omphalosschalen ex-
portierte. Die Dauer der Fabrik läßt sich
aus den Darstellungen, welche auf den Ein-
fall der Gallier in Delphi und den Altar von
Pergamon zurückgehen, auf etwa 2ö&— 160
V. Cbr> diiiereii.
Außer diesen beiden Hauptfabriken sind
noch bekannt: L. Anidus, von dem eine in-
teressante Gallierdarstellung erhalten ist, L.
Al^imt, Kßuo und Numtrim Atü»u, Calonus,
JSbMw, Kano Strponh$$. tmd Q. Vo , . . .
Einige Male ist auch das griechische ln6t\
als Rest ehemaliger griechischer Künstlerin-
•Chriften erhalten, daneben das lateinische
Mfecit" ohne Himufügung des Nanicna. Man
kam daraus ersehen, wie willkflrfich oft mit
den Stempeln Bewirtschaftet wurde.
Diese Keramik muß noch bis m das erste
nachchristliche Jahrfatmdert hinein existiert
haben und iit erat dann vollatindiK durch die
Signiate, die adnn seit Jahrinmdertea ndbett
ihr bestand, verdrängt worden.
PsKenitecher, Die caleniiche Relief-
Keramik; VIII. Ergänxung«heft des Jahrbucbea
d. loatituts in Rom, 1909 R. PagtnsttcKrr.
Caaam, Hans (Johann v. Strasifipka), geb.
18. & 182» in Wien, t das. 12. 9. 1886. Unter
d^ Wiener Malern der Makartzeit nimmt C.
eine stark ausgeprigte Stellung ein und zwar
idcht bk>B durch sein Werk, sondern vielleicht
mdw noch durch die Einwirkung seiner tem-
penmcntTollen und energischen Persönlich-
kdt Er ataad anfänglich unter dem Ein-
Sahli. hüdete akh. «her ht^ptiieUieh
an alten Meiatem, insbesondere an Rubena
und teinein l&eis. Er tridt dietca hiitoriech*
analytische Studium so weit, daß er schließ-
lich die Arbeitsweise dieser Künstlergruppe
zu seiner eigenen machte und wie ein q>ät-
geborener Schüler des Rubens wirkte. Er
Hehte die KBrperfaile und kraftvollett Be-
wegungen der Figuren, breitbehandeltes de-
koratives Beiwerk. Er stKhte die einfache
Ridwnapalette wieder anzuwenden, malte
yrinia ohne Tid Übermaluqg, fibemabm aber
auch dcd Gderieloo der alten oft nachge«
dunkelten Bilder. Seine stärkste Wirkung er-
zielte er durch das Porträt interesaanter
minnlicher Erscheinungen, von denen eme
große Zahl in Wien erhalten ist.
C. diente von 1848 — 1655 in der österreichi-
schen Armee, die er als Kürassieroffizier ver-
ItdL Aua dieaer Zeit aind Portritlitbogra»
yMcn von seiner Hand hdiannt (Mor. Leh-
mann, J. Stockhausen, Fr. Knepf, Fr. Kar-
nritzlör etc.). Einer kurzen Studienzeit bei
Rahl folgte eine längere Wanderzeit. Seine
Abenteueriuat brachte ihn in den Orient, nach
England und Firaidcreidi. fiberall der Jagd u.
dem Sport wie der Kunst ergeben Die statt-
liche kräftige Erscheinung Cs war zumeist
durch ebe der polnischen Natiooaltncbt ent-
nommene KleiduDgsart im Gcgeneats sur all-
gemeinen Tradit seiner Zeit erkennbar, wae
er gerne Ictofi',.-. 1?80— 1860 lebte C, in
Karlsruhe, dann kam er nach Stuttgart und
ediHcllidi udeder in aeme Vaterstadt Wien,
wo er bis an sein Lebensende wirkte, schaf-
fend, agitierend, dozierend, seiner Rednergabe
folgend.
Seinen eraten Erfolg erraUf er 18B0 durch
sein „Fisehermldehen'*, weitere markante
Werke seiner in Deutschland verlebten Zeit
sind sein „Cromwell" und sein „Rüden-
meister" und endlich die allegorische Kom-
position „Die Loge St. Jobaunia", die im
Kunst-Pavillon der Wiener WeHausatellong
einen Ehrenplatz crh;-lt und derzeit im k. k.
Hofmuseum in Wien hingt. Sie brachten ihn
wieder hi Kontakt mit Wien, wohin er Mitte
der siebziger Jahre zurückkehrte. — Aus der"
Reihe seiner genrehaften Figurenbilder seien
hervorgehoben die „Mcxlerne Judith", der
jidodeme Diogenes", der „Pagenjunge", die
„Kartcnanfaehligerfai'', der „Waffenhändler",
der „Schatzgräber", die „Moderne Magda-
lena", die „Flamingojagd", der „Bacchus", das
„Obstniädchen", die „Bajadere", „Mutter-
liebe". ^arailiengHkk". Seine Förderer
waren Graf O'Sullivan (Sieg der Wahfheit»
Orientalin und Porträts), Fürst Joh. v. u. z.
Liechtenstein (Hirtenfamilie und Porträts),
Graf Hans Wikzek (Mädchen mit Hund, St
Hvpolit. Rödenmeiater. Schiff Charou und
Fortrita). F9r letsleren achnf C aadh ein
JHaoMdtaiUhr'. da* aber
5IS
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der für das Käiserhatu gemalte „VotiralUr"
n adDca besten Arbehen dblt — Von dm
nUrdtben Portritt wicii crwihnt Pru
Priedländer (1874), Baronin Bourgoing (187S),
Smolka. v. Hauer, Ritt v Lanna (1883),
Kard. Fürst Schwarzenberg, Freih. v. Fel-
der, Grf. Ed. Zichy, Freih. v. Hofmann, Ge-
neral Hauslab, Prof. Dr. Benedict ; ferner sind
6 Selbttportritt bekamt Dutt Werke be>
Anden sich teile in Prfritbeeitz, teth en dffentL
mgängl. Stelle, wie in der K. K. Geolog.
Retchsanstalt, K. K. Burgtheater, Museum
der Stadt Wien, K. K. AkadenK d. bild.
Knute, K. K. Hofmoeetun.
Ztt eeiiien bedeutenderen Scüiüpfiuigen sih*
Icn auch einige dekorative Werke für Ar-
chitekturen. Schon in Karlsruhe malte er
Wandbilder für den groBherzogl. Wartesaal
des Bahnhofes. Für den Salon Auspit2-Wien
schuf er ein Deckenbild. Für New York eine
SjpeieeeeeWekoretkitt. Zur Ausscbmäckuag der
monumentalen Neubattten der Wiener Stadter-
weiterung wurde auch Canon vielfach heran-
gezogen, l'ür d. Univers. (v. Ferstel) führte er
4 Lünettenbiider aus: Boethius, Cassiodorus,
Papst Leo der GroBe, St Benedict Für das
Stiegndiaus des K. K. Natnririat Hofmtiseums
(t. Hasenauer) 11 Lunetten und ein großes
Deckenbild „Kreislauf des Lebens". Ein
zweites großes Deckenbild „König Mammon"
blieb unvollendet. Skizzen zu diesen Arbeiten
bewahrt das K. K. Hofmuseum in Wien.
In den Galerien von Berlin, Stuttgart, Riga,
Prag, Hamburg. Kartsnibe, KSIn nsw. ist
C. vertreten — Er fand die Anerkennung
seiner Zeitgeno'^sen, die in ilim den bewußten,
konscfjiu'iuen un<1 sicher schaffenden Künst-
ler schätzten, der einen Gegensatz zu dem
gröfier angelegten, sensitivctt wA «qerinMB*
tierenden Makart bildete.
Cs Bedeutung für Wien trarde llngere
Zeit nach seinem Tode durch ein Bronze-
Denkmal betont, das von R. Weyr an der
Ecke des Wiener Stadtparkes aufgestellt
wurde; es hilt seine Persönlichkeit mit natu-
ralbtisdier Lebendigkeit fest. 1886 fand eine
Canon-Ausstellung zu seinem Gedächtnis
statt. Der Katalog dieser Ausstellung ver-
zeichnet 227 Werke Cs.
ffekrolcge Ton größerem Umfangt io : Ztschr.
fftrbild Kunst (1886). - Agg. KstCblSn. (1— >).
— Kunst für Alle (1886).
Thode im Kunttfreund (1883). — Kanzoni
ün Kat d. Canon- Au»rt. v. 1896. — V i n c e n t i
widmet ihm in »einer Wiener Kunst-Renaissance
1876 eine längere Besprecbung. — H e v e > i in
seiner Oaterr. Kuait eine aolche mit Abb. (1908).
— Die Knast (XI, XVII). - Repert. f. Katw.
aXIV>. - Kaller. Katkrlex (1S84). -
WbilBlanile IV riMtt-^) 429, 430. 431. 432.
-> OsMtr. Tevegr. Ii 3M. — Nene Freie Presse
T. M. an. IMS. ' Jabib^AuisI, Beriin 1906.
GnMb Jean Loni% Historien«, Genre»
nnd PortritniSler und Utbognsh in Ptiis»
geb. das. am 16. 2. 1800, f 1892. Schüler von
Charlet, Dnpont und LetU^. Er ddiötierte
mit einigen Bildnisminiataren 1881 im Pa-
riser SakM^ den er seit 1886 bis 1880 regd-
mäBig beschickte. Mit Vorliebe pflegte er
das bürgerliche Genre. F.in Bild dieser Art
von seiner Hand besitzt das Leipziger Mos.:
Blinder Bettler Ott seinem Knaben, bc& iJL.
Canon". Mit ebcsn ht Vincens de Pania er-
raiv er 1888 dnt 8. Ifsd. ~ Aach ]
von ihm einige Utl
und Holbein.
Bellier-Auyray, Dict g<a. I u. Sappl
— Cbron. d. arts 1898 p. 143 (NekroL). — Kuosi-
blatt 1836—38, passiai. — Gm. d. B.>A(la, N. &
II, VIII, XVIII, XX. - Rer. de Tait anc. et
mod. XXVIII. 1910 p. 74. H. V.
Canon, Pierre Laurent, Porträt- und
Landschaftsmaler, auch in Miniatur, geb. zu
Caen am 6. 6. 1787, f in Paris am 4 8. 1808^
stellte in Ulk und Donai and 1881 im Fuiaer
Salon
6nb«^ Dkt d. ert, mt. — Bcllicr-
Anvrari Dkt gfa,, Snwl. — LaTlgac^
Blafrelv., 1881. n. V,
Canoace, G u i 1 1 a u m e. französ. Glasmaler,
tätig in Reuen, wo er 1384 Glasfenster für die
Kathedrale ausführte.
A. Birard, Dict bioir. 1872.
Csnins^ C dentscber Genremsler, um 18T8
bis 1880 in München und Wien tätig, war
angeblich Schüler der Münchner Akademie
unter Kaulbach. C. malte im Stile der hollän-
dischen Kleinmaler und hat 1879 in Wien
ausgestellt Ein Werk von ihm findet sich
im Katal. der Wesendonck .Sammhwg (Ber-
Hn 1888) Teraekhnet, ein Brustbild eines
M.innes in altholländischer Tracht (bez. C.
Canone) war im Dez. 1910 beim Münchner
Kunsthändler Heinemann; laUreklie Bilder
Ca aolkn nach England vericanf t «rocden setn.
CMiltlgn Ton D. Henemson m München.)
Caaone, C o 1 a r t, Maler, erhielt 1419 eine
Zahlung für Bemaiung einer Standarte, die er
gemeinsam mit anderen anter Hoe de Bon»
kigne ausgeführt hat
De Laborde^ Lm dnes ds Boorsogne. I,
1849. N. 575. M. H. B.
Caaeniea, Bertoltno (Bartolommeo)
de 1 1 a, Maler u. Biklschnitxer atis Pavia, dort
und in Genua tätig. 1464 in Pavia zum ersten-
mal erwähnt 1465 führte er mit Bartolo-
meo Caylma (mit dem C. nicht zu verwechseln
ist I) im kl. Kreuzgang der Certosa dt Pavia
verschiedene Fresken aus. 1470 erhielt er den
Auftrag f3r die Bmdersdiaft des M. Hugo ni
Genua für S. Nicolö de Boscheto ein Ahar-
werk auszuführen, das er jedoch erst gegen
1462 vollendet zu haben scheint. Von da ab
wohnte C. ständig in Genua, wo er auch 1477
Vk>lante aus dem Geschlechte der Doria hei-
ratete. Vincenao Fofipa wohnte eine Zeit lang
bei ftm nnd srhfin^ andi nüt C luaanuncn
geaiMtet sn hribcn (1488 hat C für Fovpes
Sta
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Altar des S Scbastiano in der Kathedrale zu
Genua 4 Holz&guren geliefert), später jedoch
überwarfen sich die beiden wegen Geld-
«agdtgenliettai, und C lieB den Fofipft Mgar
yerhafta». 14B1 war C Voratdier der Mder-
gilde in Genua, aber einige Jahre spiter bat
er die Spielkartenfabrikation betrieben. Von
Werken Ca ist nichts erhalten.
Aliieri, Notixi« d. prof. del diiegno in Li-
gWia, 1873 U 6, 83, 889. — Ffoulkes-
lleieechi, V. Foma, London 1900. — Bel-
trftal, Certon di Pavia etc. 1895. M. H. B.
QnMfa^ Liligi, iul. ArcUtdrt» geb. za
Tewerite bd Lugano (Kiotoa Tente) 1768,
t zu Mailand am 7. 2. 1844. Er kam früh
nach Mailand, wo er zuerst Schüler Pier-
imrinis war und dann in die kgl. Bauakade-
mie eintrat Schon 1783 erhielt er den Staiti-
preis für einen Kirchenplan; 1»ald wurde «r
Professor der Baukunst am Collegio Impe-
riale dei Nobili und Gouvernementsarchitekt
Napoleon verlieh ihm dann nach seiner Krö-
amg nm König von Italien den Titel eines
kgt Architekten and daa Amt eines Auf-
sehers der kgl. Bauten, und machte ihn 1810
zum Ritter der eisernen Krone. 1821 zog
•idi C durch schwere physische Leiden ge-
rwungen in den Ruhestand zurück. — Im
Dienste Napoleons hat C. die Grundrisse zum
Foro Bonaparte in Mailand und zu den Gär-
ten des Schlosses in Monza entworfen. Fer-
ner erbaute er für Napoleon die große Arena
in Mailand (1808), das Kgl. Schloß, die Villa
Bonaparte, den groBcn Saal der giardini pub-
blici, die Villa Traversi, die Porta Vercel-
lina und die Porta Mareogo, die Villa Ta-
venu am Comeraee und «Ue Villa Nava in
Monte Brtanza. Er hatte auch speziell als
Bühnenarchitekt großen Ruf und gilt als der
erste Theaterbaumeister Italiens im 19. Jahr-
hundert; er achuf außer dem oben erwifanten,
rierigen, 80000 Ifenaciien fanenden Ampln»
theater zu Mailand, daselbst das Teatro Car-
cano und das Teatro Re; von ihm sind
auch die Theater von Breacia, Cremona, Mo-
dna, SoodriOb Genna. Vier Zeictanong«
aeiner Hand gelangten nenerdinga in dn Hi-
storische Museum zu Lugano.
Brofnoli, Nuova Guida di Brescia, 1828
p. 18. — The Art Union, 18+4 p. 144. — Illu-
■tras. Ital. 1882 1 46 u. 1905 I 450. — Arch.
»tor. Lomb. XV 350—371. — G. Mersario,
I Maestri Comacini 1893 II 157. — Mooti.
Stor. e Alte di Como 1902 p. 149 f . — G i r a r d
in Bruns Schweizer. Kstlerlex. 190S. — Cil -
Uri, Stnr. ddT arte cootMap. teO., 1809 p. 119.
F. Pollak.
Canoaica, P i e t r o, Bildhauer, geb. am 28.
2. 1869 in Turin, Schüler der dortigen Aca-
demia Albertina unter Od. Tabacchi, debü-
tierte in den Turiner und Mailänder Kunst-
ausstellungen 1890—91 mit realistisch durch-
gebildeten weiblichen Gonrestatuettcn in
Bronze und Marmor, wie .^ivagando", —
„GontraatI" ond „Dopo it voto* (lelstere
Marmorstatuette 1893 in Paris prämiiert,
Bronzereplik im Turiner Museo Civico).
Nachdem er dann für den Turiner Ctmitero
Monumentale eine Reibe wirknngavoUer Gral»-
dcflfanller (Ifanaoleen Gibello. Boetti. Gor-
nagliotti etc.) geschaffen hatte, errang er na-
mentlich in der venezian. Ausstellung 1899
durchschlagende Erfolge mit einem „Grwi'
fixua" (für die Oiien del Sacro Cuore zu
Tnrin) tnd mit den graiiSa empfundenen,
durch Virtuosität der technischen Behandlung
ausgezeichneten Marmor bildwerken „Istinto
matemo" und „Sogoo di Primavera" (ange-
lianft für daa Museo Rivoltella zu Triest und
für die Berliner Natiooalgakrie), sowie ebenda
1901 mit 7 weiteren Marmorbildwerken, dar-
unter i^inderköpfchen" u. „Bildnisbüste der
Duchessa di Genova" (beide für die Galleria
Naz. Moderna 7n Rom angekauft), die un-
gemein Icbcns- und ausdrucksvolle Halbfigur-
büstc des Turincr Latinisten Tom. Vallauri
(Monument für Turin), die patbetiach be-
aeehe n. in raffinierter Marmortecfanik durch-
geführte Doppelbüste zweier jugendlicher
„Kommunikantinnen" etc. In den nachfol-
genden ▼ennianiadien und Turiner Ausstel-
longen, wie «ndi in Paris, London, Berlin,
Mfindien etc. durch goldeoe Medaillen ana-
gezeichnet, schuf er neben zahlreichen Bild-
nisbüsten hervorragender Persönlichkeiten u.
gdcrönter Häupter (1903 für die Giardini
Poitblici zu Venedig Denkmalbüste des Dich-
ters Ric. Sehratico, — in der Londoner R.
Acadcmy 1904 Bildnisbüsten des englischen
Königspaarea ausgestellt, — etc.), auch eine
Aniaid wirlcongsvolter MonumentalstandbU«
der, so diejenigen der Könige Vittore Ema-
nuele und Umberto I. für Stresa, Gius. Gallia-
nos für Mondovi, Gius. Mannes für Alghero
etc. Für daa Riesenmonument Vittore Erna-
noeka in Rom vollendete er 1909 die Fhil-
gott-Statuc des „Po". Vom Zaren Nikolaus II.
nach Petersburg berufen, modellierte er da-
aeibat 1010 die BÜdmataüafem der Zarenidnder.
De Gubernatit, Diiion. d. Art. ital. vi».
(1889). Au. p. 577 f. — A. Stella, Pitt. etc.
in PieoMM» (1693) p. «23 f. — V. P i c a, L'Arta
Mond. eU' EsBociz. di Veoesia 1899 ff. — M.
d' Althaa. Qi Art. Ital. (Turin 1902) p. 81 L
-AR. Wlllard, HUt of Mod. Ital. Art
(London 1900) 605. — Gravea, R. Aead.
l«06L-L.CAliari. Stocia d. Arte witii»
IML a0Q0)p.lMf.--CRe2naadiinNat
«d Aiite ms-m I Ml Ct II mt ci
tt ttsi iwr-N n bois uot-a i »sv f. — a.
Perrato in UArta atT lapeo. di Teiiae IBM
p. 299 f. — mwlraa. Ual. MW I 91; 189» I
339; iMi n m ~ P. Lcvi in Rhr. d'Italia
1990 9- 4n-ie& — MnM» Aateloeia CXC
p. 401-^418. — A. Calaaanti In L'Arte 1901
^101 1909 p. Sil ; 1900 p. 994. — Kstchron.
m p. 484: 1903 p. 998; 1907 p. 339: 1908
p. 97. — Kst u. Ksdcr (Berlin, Casaierer) 1906
p. 907 1 — The Alt Jooni. 1905 p. 352. — Vita
d'Afla 1900 p. 094 ff. — Kat. der Berliner Mit.-
GaLl9Q0p.»i.-MitD|nv. I* Cillari. *
KaMflitoOwa. B(I.V.
513
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Canonici — Canossa.
Cnoaid, LodovicOi GoMtdunied and
Stempekdineider in Bolc«ni, IISI^ UM,
1462. 14Ö5, 1469 Massaro der Goldschmiede-
Innung. 1463, kurz vor dem Tode des Sante
BoitiiNVliOk pachtet er die Zecca (IfiOK) ; er
mur StwnpelidiDdder der ktxteroi ivabr-
fehehilidi »odi 14M md 1468. in wdcher
Zeit zwei Kaufleute die Pächter waren. Unter
Giovanni II. übernimmt er 1472 wieder die
Zecca, diesmal im Namen der ganzen Societi
d«gU Orefici. und «war auf 6 Jahre. 1472, ja
Mgar 1416 ~ ab er tdieinbar nicht mehr der
Pächter war — wurden, mit wenigen Varian-
ten, die von ihm 146S hergestellten Münz-
typcn verwendet, welche erst 1489 voUatindSK
verschwinden. Ktirz nachdem die Zeoca ihm
cum zweitenmal anvertraut worden war, be-
auftragten ihn die Anziani mit der Anferti-
gung einer dem Giovanni della Rovere wahr-
scheinlich bei Gelegoihett sdner Verlobung
(1474) zu schenkenden Bronze tmd eines Sil-
berbecltens. Die nach der Beschreibung des
Pachtvertrages identifizierbaren Münzen C.s
vom J. 1463 sind die auf der Liste Malaguz-
zi's unter folgenden Nummern angeführten :
Sante 1, 8, 6—8. Von Münzen Giovanni's
II. würden wir Malag. 4—7, 10, 11, 14, 25,
83, 84. 61, 62, 65—67 und vielleicht 9. 26,
27, 86—37 auf ihn bestimmen. Sein Siglum:
ein am oberen Ende mit dem charakteristi-
schen Haken versehener Buchstabe C ist an
den Münzen Malag. (Giov. II.) 11, 34 zu
sehen.
B. A. M. C a r r a 1 1 i, T^i Onorandi Maasari
deir Arti di Bologna etc. 1783 (M». in der Eibl.
Comunale <u BoloRna)- — Mss. G. Zanettis
(18. Jahrb.) ebenda ^ F. M a 1 a g n e s i - V a-
leri, La Zecca di Bologna. MUano 1901 (Estr.
dalla Riv. It. di Nun. ATlC-XIII) p, 39 (auf
Uifcoadeo baatercad). T. Gtrtvich.
CmobM, Oriente, GoMsdunied v. Wba-
Schneider in Bologna 1523 war er einer der
drei Bcschaunicistcr (saggiatore) der Zecca,
die er 1648 — 50 mit Albcrti Angeli, ebenfalls
einem Goldscimiiede, pachtete. Er verfertigte
di« StMce nr Zdt der Pipsle Marcenos Tl.
(1555) und Paul IV. (1566—59) zusammen
mit einem anderen Mitgliede der Familie, als
FilipiK) Vincenzo Cecchi der Pächter war.
Dem an Lodovico C. erinnernden Stile nach
Bolllen der Silbcr-Biuiook Malsg. (Paolo IV)
N. 3 und die ilmlichen T>pen von ilun her-
rühren.
F. Malaguzzi-Valeri, La Zecca di Bo-
lecna, Milsao IMl p. 71, 78» 807. T. GtiwUk.
CtmitaSd, Paolo di Oriente, Gold-
schmied und Münzschncidcr in Bologna. Sohn
des Oriente C. Pachtete unter Pius IV.
1660—68 die Zecca, unter welch letztcrem
aber, wk et scheint, die Stdclte gröfitenteils
von Giroltmo Fkcdoli verfertigt wurden.
Vielleicht rühren von ihm die sog. »cudi del
Bole (Malag. Pio IV., 1. 2. Gold) her. Unter
Pnis V. von 1667 an ind «mter Gregor XIII.
im J. 1578 wird er xnr Verfertigung der
StSeite vcrpfBditet; er starb n An^ng 157IL
Die aus der Zeit Pius' V. bekannten und von
Malaguzzi angeführten Münzen stammen von
ilm, mit Ausnahme Matag. 1— Die Ur>
knndca nennen ihn «owie nkm Vaiv,
Oriente ortiUt, 4aA lind GoMsdnnletetliei-
ten von keinem bdoomt. Die meisten Mün-
zen der drei C tSaä im Mus. Civico zu Bo-
k)gna und in der XJmvw»til»SMlWil dlMOtt
zu finden.
P. Ilalagnsst-Valeri, La Zecca dl B*.
logna, MUsna IWn IlL n. — G. Porrer,
Dict. oC «Nd, London IMH I Ml (mit unriditi-
flsa Datnaoanbon). r. Gtmrifk
CnmU», Gregorio, Ardiitefct f 18. 4
1691 in Rom, Schüler des Vignola, erbaute
1684 den Palazzo CaffareUi auf dem Kapitol.
h. C a 1 1 a r i, I palazzi di Roma o. J. 2&8. —
H ü l ■ e D, Bilder aus d. Geach. d. Kapitola ^ 8.
— Pfarrbuch von S. Lorenao in Lneina in Bom
(Ifittlgn von Fr. Noack). A.
Caaömw^ A n s i e 1 de, Kupferschmied in
Tonmai. wo er 1888—1480 in dm DicaUeD
der Stadt besdiiftigt war. Er aifechete lUe
Wetterfahnen für mehrere Türme, so die für
die Tour des Six, die von Robert (Tampin
bemalt wurde, und machte den Entwurf für
den noch crhaltcMn Ocadicn aof der Spitas
da« beffrol. 1^ liefeite er dne kuptems
Wetterfahne für den First des beffroi.
De la Graoge et Cloquet, L'Art ä
Tounui 1889 I 334, 370. — L. Cloquet, Tour-
nai et Toumaiiis, Brügge 1884 p. 104. Z. v. M.
Canonne, C h a r 1 o t, französ. Bildhauer,
titig an der Kathedrale von Cambrai, wo er
1807—18 mit GntDunne Tltre anamnen an
St. Gangolphs-Portal arbeitete; ihre Arbeit
wurde für ungenügend erklärt und wieder
entfernt.
St. Lami. Dict. des. sculpt. etc. 1Ö98. — E.
llarchal, La Sculpt. etc. beiges, 1895 p. 295.
Caaann^ Jean ie, Knpfcrsdunied, Sohn
des AnsM tt C, nrlrandl. mebwei^bar in
Toumai 1424—82. 1428 lieferte er einen „co-
quelet d'airain" für die Kapelle der Halles
DelaCrangeet Claq«a^ L'Art i Tour-
nai 1889 I 334. 370 f. Z. v. M.
Canonvill« (Canovelle), Pierre, französ.
Mder, erhielt 1680 den Ronpreis ÖFratrictds
de Clin) als zweiter Preistriger. Er topkrls
1688 in Rom den Attila Raffaels im Vatikan
für den König, welche Arbeit wahrschetn-
tidi als Vorbild für ein um 1688 in Paria ge-
webtes («obelin gedient hat
Aich, de rart feaac.. Doc. V 278. — Nou».
Ank. de l'art franc. 2i>>« i4r., lU ÖMt) IM L
CuMrgu«, Michel, f rsinOe. Bildbaner a.
Ornamentschnitzer, tätig in Montpellier, wo
er 1460 die Dekorationen anläßlich des Ld-
chenbegängnisses Karls VII. ausführte.
A. Bizard. DicL Uo«. 187I.
rtnowi. GiOTannl Battista, ftsl. Kup-
ferstecher und Holzschneider, tätig in Bo-
logna tmd dort t 1747, Schüler Giov. Viani».
Sin giöBeres Blatt, ChriMw vor Filatna vw
5»4
DigiiizüQ by G».
Canotn-Seanelli — Canova
1706 im Berliner Kabbett zeigt eine weich-
liche Technik und handwerkliche Mache. Cha-
rakteristischerweiM wird von seinen Holz-
■chirittfn fleröbnl^ daS sie wie in Kupierstich
talit et Biraldi, Lei graveurt du 18. a. III.
App. £. Bock.
Caaova, Antonio, ital. Bildhauer, geb. am
1. 11. 17B7 in Possagno (Prov. Treviso), t »m
»•ekea. Diet III 8M - Naaler, KMl«lex.
- - - - -.11«
n Mli — Heller, Gewh. d.
^MI. — LeBUae>liu>X*l& X.
CeMMe BmimIH, lf«ri« Catarioa,
ital. Holzschnetdertn, titig in Bologna im 18.
Jahrh., Tochter Gia Batt Canossaa, Gemahlin
de« Kupfcnt ond RduAuMtn Alwaadro
ScaiadU.
Cr«s»i Vlli d. fftt Bologn. (17M) p. 84S a.
MO. - B*Utcke& Dkt, m IM. - Nag-
l«r, KmImIbl n tn. — B«tl«r. Gaedb d.
HelttB. ti MI. — Le Btss«. Mn. m 4».
P.K.
CaBoaaini, P i o, Kupferstecher, geb. zu
Reggio (Emilia). 1840 arbeitete C. im Atelier
von Paolo Toschi mit, namentlich stach er
mit Toidu und Riimcodi die Poticn für das
sian itoonni evenior \,n. mt ner xaecuKnen
Kaccolta). Für die von Lutgt Bardi in Flo-
renz 1839 herausgegebene „I. e R. Galleria
Pitti" war er ebenfalls als Stecher tätig und
1847 arbeitete er ein BOdnia Ferdinande II.
von Medid.
C Riecl, U S. Gen. di ftma UM p. Md.
— LeBlancMan.!. M. PtKetUL
Canot, Fran(;oi9, Büdbaoer in LgNNl,
nachweisbar 1750 — 51.
N. Rondo t, Les sculyltan de Um» 14r-
18. s., Paris 1684 p. ftd.
Ctäot, Louis, frittiSe. Maler and Radie-
fcr des 18. Jahrh. Er malte den Vorheag
des Sladldieatert In Versaillee v. itidi mdi
Pillement Chinoiscrien (selten).
Joum. de« B.-Art» 1886 p. 19.
C*iiot, Philippe, Maler des 18. Jahrh. in
Paris, Bruder des Pierre Charles C, Schäler
CherdinTa. Heinecken (Dict. d. art. III 667)
erwähnt 4 von J I'h. Le Bas nach ihm ge-
stochene Blätter, darunter „Lc Gäteau des
R<MI* und „Le Maitre de dansc".
Le Blanc, Man. II S12 No 208, 219, 244.
Canot, Pierre Charles, f ranzös. Knp-
ferstecher, nach Heinecken Bruder des Genre-
maicrs Philippe Canot, geb. in Paris (?) um
1710, siedelte 1740 nach England über, f 1777
in Kentiahtown. Von C. sind etwa 200 Re-
produlttioiMetidie in Unienmenier, ohne her-
vorragende Eigenart, bekannt, keine Original-
arbeiten. Als sein Hauptwerk gilt die Er-
oberung der Kriegsschiffe le Prudent und le
Bienfaisutt (1768) nach R. Paton. Auflerdem
iriele See- «. Kfletefdendediaften naeli Swdne.
Pillement, Gl. Lorrain, Backhujrsen u. a., auch
Tierstücke nach'Roea di Tivoli und Jervaise.
Einige seiner Weiln oadiiMMn im VcriiBa
John Bojrdells.
Heioecken, Dict de« Art — N a g 1 e r,
KMlerien. IL — Le Blane. Miaael I (Kat).
— Bellier-Anvraj» Dict gbu I. — Per-
13. 10. 1822 in Venedig
hdem sein Vater
Pietro C. schon in semem 27. Lebco^jahre
gestorben war tind seine Mutter Angela Zardo
mit dem Steinmetz Franc. Sartori einen neuen
Ehebund geschlossen hatte, kam der drei-
jährige Knabe in das Haus seines Großvaters,
des BUdb. u. Ardiit. Pasino C. (s. d.), der ihn
in den AnfugsgrOndcn d. Bildbaneriranat mt-
terrichlete, in der Tat jedoch Ursprung!, nur
einen einfachen Steinmetz in ihm heranbilden
wollte. Gleichwohl wurde C. schon 1768 oder
1709 mit Empleliluav des vcnezian. Seastocs
Gior. Fkfier nadi Venedig gebracht and
dem Bildhauer Gius. Torretti-Bemardi in
die Lehre gegeben, wo er mit dem jungen
Antonio d'Este itmige Freundschaft schloß u.
b«reiu als Vicraehnjihriger für die Galiena
Parsetti die beiden jetit fan dortigen Museo
Civico befindlichen Fruchtkörbe meiBelte.
(Die irrtümlicherweise gleichfalls dem ju-
gendlichen Canova zugeschriebene St. Georg-
Statue am Balkone der Molo-Fassade des
Dogenpalastes ist in Wahrheit ein Werk des
Bildhauers .A.lv. Pellegrini, der dieses Stand-
bild schon im Juli 1767 vollendet hatte.) Nach
Torrettis Tod leistete C. zunächst eine Zeit*
lang Gehilfendienste in der WerksUtt des
Bildh. Giov. Ferrari, eines Neffen seines ver-
storbenen venczian Lehrmeisters. 1778 ar-
beitete er bereits in einer eigoten. im Kk>ster-
bofe von S. Stefano gelegenen Werkstatt, wo
er damals für den Senator Giov. Falier die
jettt in der Villa Falier zu Predazzi bei Pos-
sagno befindlichen Steinstatuen des Orpheus
und der Eur/dike aosföbrte; von der Or-
pheos-Statoe, der ali weftttcs Jngeudwaric Ca
die schwächliche Terrakottastatue eines Apoll
(?) im Museo Archeologico zu Venedig sti-
listisch nahesteht, existiert eine im Auftrage
des Senators Grimani aasgelulirtc Mannor-
replik fan kaia Wiaterpalals n St. Pclers>
bürg. Als weitere venezian. Jugendarbeiten
C.S sind anzuführen die 1776 modellierte Her-
menbüste des späteren Dogen Paok> Renier
im Canova-Mossam mi Poasagno^ die 177S
f3r Ae Cenncih Marcben Sphiofai ausge-
führte, die Bildniszüge des Senators Alv. Va-
leresao zur Schau tragende marmorne As-
kulap-Statue im Museo Civioo an Padua und
schlieBlich die 1779 für die vcneiiaa. Patri-
zierf aniiUe Pisani di S. Pok) voDeodete pridk-
tige Marmorgruppe „Daedalus und Ikarus*
in der R. Galleria der venezian. Akademie.
Ende 1779 siedelte C. dann auf den Rat des
Ant. d'Este und anderer Freunde, in GeiaU-
Schaft des Ardutdeten Setva und des Müer»
La Fontaina von Venedig abreisend, nach
Rom über, wo er seitdem hauptsächlich ao-
hHA Znoiehtt fand er doit gaatlidw
5X5
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Aufnahme im Haus« des venezian. Gesandten
Ctvaliere Zulian, der ihm bei der vcaezian.
SigHOrU die BcwilliguoK eines drei j Ihrigen
Stipendiums auswirkte. Nach einem kurzen
Besuche Neapels kam er 1780 vorerst noch-
mals nach Venedig zurück behufs Vollendung
einer ichoo Irüber bcgoonciien antikisiereo-
doi BüdnlMCalae das lltdmiatikers a. Astro-
nomeo Marcbese Poleni für das Paduaner
Pantheon, den Prato della Valle. Schon 1781
w^e er wieder in Rom. Dort fand er jeUt
im «ngUwhen Maler Gsvin HamUtoo, im
Kapferatedief QfiOKt» Volpefco v. uiderai N<^
tabilitäten des Kunatlebenj eifrige Freunde
und Bewunderer seiner überragenden Künst-
ltf|lbeo. Leider aber erwiesen sich diese
MMB römtsdwti Frvoadt nidtt als die besten
VBrdersr seinsr ^Vcitcicutwidtdiiiig co per-
sönlich-künstlerischer Eigenart. Sicherlich
hätte der jugendliche Schöpfer der so Ttel
verheiBenden Daedalus und Ikarus-Gruppe
«ilictt riel freieren und genndcnn Eatmkk-
lungigMig eingeschlagen, wlre er dsaub Ar
die wohlmeinenden Ratschläge L. Lagrenies,
des Leiters der französischen Akademie in
Rom, zugänglich gewesen, denen zufolge er
sttr Wiltfin« MiBir UntUeriadMi Sdbitiii-
digMt^ seiner UnilMngigkeft v«a der UaMi»
zistiscben t^berliefcrung, in Paris seiner Wei-
terbildmig hätte nachgehen sollen. Von Na-
tnr ta^baSkt oaentschlossen und wenig auf
sich selbst vertrauend, lieB er sich von dem
im neoklassizistischen Kooventionalismus be-
fangenen Engländer Hamilton willig wider
raten und blieb in Rom. Hier vollendete er
1781 zunächst du Modell SQ emem als Be-
Sieger des Minotaurus dargestellten Theseos,
den er 1788 in Marmor ausführte; nach
äußerst erfolgreicher Ausstellung in Rom
wurde dieses bedeutendste, klassisch groß-
sflgige imd dabei doch noch auf gesondestem
Naturstudium basierende Jugendwerk Cs.
vom Grafen Fries in Wien angekauft, von
wo CS später nach England in den Besitz des
Marquis ol Loodooderiy überging. Im
junngv oev mnapv tfvn AODwnBio am*
zonico und nach errungenem Konkurrenz«eg
über Gius. Angelini meißelte C. damals auch
eine Apollostatue. Femer entwarf er 1788
für die Kirche SS. Aposloli in Rom du Mo-
dd xam Grabmale Piptt Ckmmf XIV.
(GanganellO, dessen Marmoransfühnmg er
1787 vollendete: ein im Gegensatze zu den
schwülstigen, überladenen Papstgrabmälem
der Barockseiten in «oradmier and klarer
Rkjrfhuik Ui^Bebaulu mldttigu Nlsclienni^
nument mit der in imposanter Geste über dem
Sarkophage thronenden Bildnisstatue des Ver-
storböeo, flm za FfiBen redits und links die
klaastnatbch drapierten trauernden Gestalten
der Mansoetado tnd der Temperantla. Der
allgemeinen Bewunderung der Zeitgenossen
für diese erste Monumentalschopfung des
Neoklasuzismns begdalert sich anschlieBeiu^
ernannten die Aaolaatr &m jungen Heimatge-
nossen zu ihrem Ehfcnmitbürger. 1787 okk
dellierte C. außerdem noch die durch leb-
haft bewegtes Linienspiel ausgezeichnete Ve-
nus und Adonis-Gnippe des Canova-Museunis
zu Possagno. und gleichzeitig erhielt er von
Don Abbondio Rezzonico den fBr du fMite
Anwachsen seine«! Künstlerrufes besonders
beredtsam zeugfnden ehrenvollen Auftrag zur
Errichtung eines Grabraales für Papst Qe-
mena XIIL ^eszooico) in d. Petenididie wa
4VStt HBüMaAul^A a^Xaub JU^^^^ ^^^^^C^^
wm. am viwwnoBi» acini onks zweue
grandiose Nischengrabmal unseres Künstlers
die um ihrer achlicht realistischen Durch-
bildung willen einst wie jetit noch Tielge-
rühmte Bildniafigur du öber ttiaem Swko-
phage ha GAtt kuleudeu Papates, nr Lin-
ken des Sarkophagea die majestätisch ernste,
aber in ihrer unpersönlichen Typisiertmg doch
schon ziemlich ausdrucksleere, aufrecht ste-
hende Gewalt der Fidcü» sur Rute dk
UMg ndKnde onbddddete Gestalt eines ja-
gendlich gebildeten Todesgenius, mit dessen
nichtssagend konventioneller Posierung und
weichlich gezierter Formenbehandlung C. be-
reits völlig in die Bahnen des Hasairistisch
manierierten Virtuosen tumes einlenkte, — zn
FüBen beider Nebenfiguren endlich die präch-
tig stilisierten, technisch meisterhaft durchge-
bildeten Tierfiguren zweier mheoden Löwen
Während der Arbeit am Rezzonico-Monu-
ment sdiuf C. für die Prinzessin Lubomirska
r'nen die Bildniszüge des elfjäi, rigen Prin-
zen Czartoryski zur Schau tragenden Eros-
knaben, für Lord Cawdor einen Eros als Jüng-
ling, für den Engländer Henry Blundell eine
Psyche O'etzt noch im Besitze der Familie
Blundell), verschiedene Rclirflc imp« ^itioncn
etc. Von den in dieser römischen Frühzdt
entatandwim Modctt* uid AktatodicB Os ge-
langte das meiste m die Hände seines Stief-
bruders, des Abtes Sartori, späteren Bischofs
von Mindo, der auch im übrigen den Künst-
ler weidlich aammätsen venrtami. la die-
tdbe Zeit flllt mA Ca erfclglMu Lie>
beswerben um Giov. Volpatos schöne Tochter
Domenica, die spätere Gattin Raffaei Mor-
ghen's; ausführlich berichtet hierüber Caoova
aelbat in seinen von Alu». d'£ata pnhHrieit«
Memoiren. 1798 voHcndole CL fSr den cng^
lischen Kapitän Campbell eine marmorne
Amor- und Psyche-Gruppe nach einem
schon 1787 entstandenen Modell imd 17M ffir
den Neapeler Mardiese Salsa-Berio eine neu
Venot- imd Adoidt-Grappe (mit ruhig nelicn-
einander stehenden Figuren, namentlich die
Jünglingsfigur trefflich gelungen); die ganze
in Marmor ausgeführte Gruppe wurde von
C nochmala iUMrarheite^ als aie 1880 in
den BtAx du Cctoiel GnfflaimK Vkbre fiber-
ging, um in dessen Villa zu Eaux-Vivcs am
Genfer See aufgestellt zu werden. Ende 1794
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Canova
wvnk C. von der Kaiaerin Katharina II.
er kkote jedoch diese Einladung ab, um
idne Arbeit an einem von der venezjao. Sig-
noria ihm in Auftrag gegebenen Denkmale
Sät dm Admiral Emo idrdeni n könneii.
AaA toDeadrte tr «n dkw Zdt eine mw
Psyche-Statue, die dem Cav. Zuüan als Ge-
schenk zugedacht war, jedodi erst nach dem
Tode dieses eifrigen Gönners Ca in Venedig
eintraf; durdi eines der Erben Zdiana be-
Iddigt, sah äch der KBnaekr dann wnlal^
diese Statue an den Grafen Gius. Mangilli
zu verkaufen, aus dessen Besitz sie alt Ge-
IctadE Napoleons I. für die ^^-y« von
Fürsten Leon Kotacbubey übergeführt wurde.
Durch den Tod des Cav. ZuUan ging C.
flbrigens auch eines Auftrages auf ein in
der Frari-Kirche «t Venedig zu errichtendea
Grabmal für Tizian verlus^; ein 1706 von
C. angefertigtes Modell zu diesem Grabmal
wurde vom Direktor Cantalamcssa im Ma-
gazin der venezian. Akademie wieder aufge-
funden und 1901 dem Museo Civico zu Vene-
dig zur Aufbewahrung überlassen. Das 1796
vollendete Denkmal des Admirala Emo kam
akbt — wie ursprüngUcb beabsichtigt war
— k der Sda delle Qnatlio Porte des Den
genpalastes nir Aufstellung, sondern im Ar-
senale zu Venedig; es gehört keineswegs zu
den wertvollsten Arbeiten unseres Künstlers,
trag ihm aber gleichwohl mit dem Beifall der
Veneabner eine soldeae Ifedellle vnd cfaie
kbessling!icli(> Staats-Pension von monatlich
100 Silberdukaten ein, die ihm, abgesehen von
einer kurzen Unterbrechung (17Ö7 — 98), in
der Tat bis an «ein Letienacnde auigeaahlt
worden lil^
Die 1793 für den Engländer Campbell aus-
geführte und hierauf vom General Murat für
seinen Landsitz zu Villiers angekaufte be-
rihmte Amor- und Pejrche-Gruwc^ in wekher
der j««endl. Liebeagott n sirädieni Knee
sich über die vom Schlummer erwachte Psyche
beugt, wurde 1802 von C. einer leichten Über-
arbeitung unterzogen. Murat gab dem Künst-
ler anfiodem mdi den Attftrag auf chw
swdte Amor^ nnd Pivydie'^fruppe, fai der
diesmal die naive Unschuld des göttlichen
Liebespaares zu symbolischer Darstellung ge-
langen solite, und zwar Ift ruhig nebeneinan-
der stehenden Figuren. Beide Marmor-
gruppen, die in tmzihUffm Nachbildungen
volkstümliche Beliebtheit erlangten, kamen
acUieUich ins Pariser Louvre-Museum. Ca-
nova eeiDst nane Dercns von pewen ufiippcn
Marmorwiederholungen auszuführen, u. zwar
lieferte er von der zweiten Gruppe 1800 für
Napoleons Gemahlin Josephine Beauharnais
eine genaue Wiederholui^ (jetzt im Erroi-
tage-Mnaetim w PetenbwiO» von der enten
Gruppe — deren genial, komipiettee md mit
HiUiiiunw uiaaie uuiLiigcnnnea ivompoai-
tions- und Bewegungsmotiv jedenfalls mehr
Bewunderung verdient, als die völlig koaven-
tiooelle Formenbehandlung and Typisieraog
beider Groppen — ür den FürMen Yaaeqpoff
chie leidbt varSerte Replik. (Dfe ta der VOla
Carlotta zu Cadenabbia — am Lago di Como
— befindliche Marmorwiederholung dieser
Uteren Amor- und Psycbegruppe ist — ent-
ji^ett der landUn^gcn Aiyiahme ~
Orighiairvllk von Ce dgeaer Hand, Modcni
eine erst 1827 von Adamo Tadolmi nach C.s
Gipsmodell ausgeführte Kopie). Ebenfalls für
den Fürsten Yusetipoff meiBelte er einen ge-
flügelten Eroaknabeiv UmUcb demjeaigciH den
er früher für die Fürstin Lubomirska auszu-
führen hatte (siffltlich jetzt in Petersburg).
Inzwischen hatte er vom Herzog Onorato
Gaetani (aus dem Hanse Aragonien) Auftrige
auf zwei groBe Marmorwerke erhalten: eine
Kolossalgruppe „Herkules u. Lichas", deren
wundervolles Modell schon im April 1798
vollendet war, und eine Kok>ssalstatue König
Ferdinands IV. von Neapel, deren wenig
rühmliche, jetzt im Museo Nazionale zu Ne-
apel befindliche Marmorausführimg erst lange
nachher vom Künstler vollendet wurde. Mon-
aignore Priuli in Venedig beauftragte ihn
gMdneitig mit der AnafOhrang einer Statue
der büBenden Magdalena. Im Mai 1796 mo-
dellierte er für Giac. Albrizzi eine Hebe-
Statue, deren Marmorausführung erst 1800
wiitande kam {jtW in der Berliner Nattonal-
galerie), eowie ench ein Gnibmoonncnt fBr
den verstorbenen Paduaner Podesti Gerolamo
Zustinian, das dann später für ein anderes
Mitglied der Familie Zustinian ausgeführt
wurde. Endlich meiBelte er damaU für daa
Grd» des Venetianera Leonardo Pento In S.
Marco zu Rom den Grabstein mit dem Ife-
daillonbildnis des Verstorbenen.
Der Tod seines Freundea Hamilton and die
durch die Invaaion der FneiMecn henroffe»
nifcoen poUtiidien ^Wlnm veranlaBteu den
weichmütigen Künstler, für einige Zeit in sei-
nem Geburtsorte Possagno Zuflucht zu su-
chen. In Bei^eltaBC des Principe Reaeonico
1796 k Wien ewwiwid behub Reklamiemng
eeittcr aeil 17S7 »ngiftliilbeBen Staatspension,
erhielt er daselbst vom Herzog Alb. von
Sachsen-Teschen den Auftrag auf Ausfüh-
rung eines Grabmales für dessen kurz zuvor
ventorbene Gemahlin Maria Chriatina. Ober
MGnchen tmd Venedig nadi Rom zurOdcge-
kehrt, kaufte er Ende 1799 achtzig antike
Säulen- und Grabmalfragmente auf, um sie
vor der Verschleppung ins Ausland zu be-
wiOiTtn, u. schenkte sie dem Papste Pius VII.
als Grundstock ztmi späteren Museo Lapi-
dario Chiaramonti. Um dieselbe Zeit wurde
er auch mit der Ausführung einer Bildnis-
imtne Kaiser Franif II. bcaaftrigt« zu deren
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aUcgoriicbem Ersatz er seioe Herindea- und
lJdia»^Gtvp9t Itt Vondil^ brachte, ohne je-
doch damit Gehör zu finden. Im April IBOl
vollendete er eine marmorne Pcrseas-Statue,
zu der er unter Anlehnung an das Vorbild
des damals von den Franaosen nach Paris
cfltfttbrten ApoHs vom Bdvwfere ein sdMii
mehrere Jahre früher begonnenes Mars-Mo-
dell umarbeitete; diese trotz des begeisterten
Lobes der Zeitgenossen recht weit hinter ih-
ffm idassischen Vorbilde wiriktotthcBdc Per'
seaS'Statae warde nach nochmaliger Über*
arbeitung C.s vom Papste angekauft u. fand
dann im heutigen Canova-Kabinett des Vati-
kanischen Museums Aufstellung. Der Künst-
ler erntete dafür neben einer bedeutenden
GeMsrnnme andi die Einenmnv tun lUtter
vom Goldenen Sporen. Eine Wiederholung
dieses Perseus hatte er 1806 für die polnische
Gräfin Tarnowska auszuführen. Das schon
für Gian Albrizzi behandelte Hebe-Motiv be-
schäftigte ihn 1801 von neuem in einer für
Napoleons Gemahlin Josephine zu liefernden
Marmorstatue (jttzt im Petersburger Ermi-
tage-Museum) ; eine dritte Hebe meißelte er
1814 für Lord Cawdor (jetzt in der Samm-
hing des Herzogs von Devonshire zu Chats-
worth), eine vierte — die schönste vun allen
1816 für die Gräfin V. Guarioi zu Forli
Odst iB der dortigen Knacoteca Comanale)«
1802 entwarf er ein kleines Modell zu einem
Grabmale für den vcnezian. Patrizier Franc.
Pesaro, das jedoch unausgeführt blieb. Auch
vollendete er damals die Marmorausfühnmg
sweicr atlMctiBdi gebildeten Paoiddbnpfer-
Statuen, deren Modelle er nach mannigfalti-
gen Vorstudien schon um 1790 fertiggestellt
hatte, betitelt „Kreugas" und „Damoxenos"
(jetzt ün Canova-Kabinett des Moseo Vati-
canc^ ; der „Kreoga^ ist trotz emiger idiofi
von C. "wlbst rrkanntcn Mängel als eines der
vollendetsten Werke des Meisters zu betrach-
ten. Ebenso vollendete er tun diese Zeit
die für den Möns. Priuli begouiene Marmor-
figar der m üppiger Fleisdih'dikett am Boden
knienden büßenden Magdalena, die nach mehr-
fachem Besitzerwechsel, und nachdem sie bei
ihrer Ausstellung in Paris den Enthusiasmus
der dortigen KÖnerwdt bervorgemfen hatte,
scUMHcli m der Villa Carkttta zu Caden-
ahUa landete; ein kleines Modell zu dieser
Figur besitzt das Museo Civico zu Venedig,
eine 1809 für Eugene Beauhamais ausge-
Kbrte, das Original an Sorgfalt der Durch-
büdong noch öbertrcflFende Marmorreplik die
Kais. Akademie der Künste zu Petersburg.
Auf Drängen des Vatikans akzeptierte C.
nach langem, aas seiner Zi«haftigkelt and
wohl auch aus persönlicher Antipathie cnt-
spruigendem Zögern 1802 endlich auch eine
Einladung Napoleons, in Paris dessen Bildnis-
büste zu modellieren; die damals in Paris ent-
stndenen Gipsmodelle werden im Canon-
Museum zu Possagno aufbewahrt, während
die nach diesen Modellen ausgeführte mar>
mome Napoleon-Büste in den Florentiner
Pitti-Palast gelangte. Nach Rom zurückge-
kehrt, wurde er vom Papst, der auf Cj An-
raten inzwischen durch Motu-proprio vom L
la laOS die AnsMir von Kunataheitämem
aus dem römischen Kirchenstaate gesetzlich
verboten hatte, ziun Generalinspektor der rö-
mischen Kunstaltertümer ernannt, tmd zwar
mit einem Jahreagehalte von 400 Seadi; der
Kfintder verzichtete jedodi für stdi persön-
lich auf dieses Jahresgehalt zugunsten der rö-
mischen St. Lukas-Akademie, die ihn dann
1804 zu ihrem Direktor und 1818 zum Prisi-
dcnten awf T«fbmsitrir erwählte. — Nachdem
er m Sonmarfvas Auftrag die jetzt in der
Villa Carlotta zu Cadenabbia befindliche, in
ihrem ausdrucksleeren Konventionalismus so
wenig befriedigende Palamedes-Statue tL fir
Venedig die 9itcr ins Wiener Hofmuseum
überg^hrte astflEbierende Bildnisbüste Kai-
ser Franz' II. vollendet hatte, begab er sich
1805 nach Wien, um in der dortigen Augusti«
ner-Kirche das 1708 begonnene Grabmal der
Erzherzogin Maria Christina zur Aufstellung
zu bringen. In diesem grandiosen Kunstwerke
hatte er die seinem M<5dell zu einem Tizian-
Grabmale zugrunde liegende Idee einer nur
atemlich flach aus der Kirchenmauer vor*
springenden, ^itzwinkelig auslaufenden Mau-
soleumspyramtde (mit offener Grabkarnraer-
türc und darijbcr im Relief Rcbildeti in Toten-
bildnis, — auf den Sodcelstufen der Pyra-
mide zur LfiifcsH' der TSiroAiulig Preifigurcn*
gruppcn von l eidtragenden, zur Rechten ein
jugendlicher Todesgenius mit schlummerndem
Wappenlöwen) weiter ausgebaut und in mei-
sterlicher Durchbildung der Gesamtkompo»
sition wie andi der hi diesem Pafle zu dieuo
anmutvoller wie stilstrenger Klassizität sich
erhebenden Einzelfigurcn zu einzigartiger
Schönhettswirkung zu bringen vermocht
Ein grandioaes Projekt so einem Ndson-
MaanmcA; das ihn mn diese Zeit besdiiftigt
hatte, gab er nach dem Friedensschlüsse von
Prefiburg gänzlich wieder auf, und gleichsam
zur nlfiriellen Bekundung seines Abschwen»
ko» tm dem Heerlager der Napoleon-Geg-
ner zu dem der Napoleon-Verdirer huldigte
er damals dem siegreichen korsiscben Impe-
rator durch Übersendung eines Geschenkes in
Gestalt einer Bildnisbüste Papst Piua'VII.
Femer schuf er 1806 noch die Ascfacnume
für das Grab der Gräfin Diede de Fürsten-
stein an der Eremitani-Kirche zu Padua tmd
das antikisierende Grabrelief für Giov. Falier
(auf dem Predaszi-Landgute der Falier bei
Possagrvo>, nach dessen Muster er dann eine
ganze Reihe solcher mit Reliefdarstellungen
trauernder Frauengestalten geschmückten
Grabstelen auszuführen hatte (so für den
Grafen Alex, vim Soui».Holsaia in S. Gisr
5i8
Canova
oomo degli SpagnuoU m Rom, für den Prin-
M Wühdoi ^nm lXtm»Omim in der Ere-
mitani-Kirche zu Padua, für den Kupfer-
«lecher GioT. Volpato in der Vorhalle von
SS. Apostoli zu Rom, für den Conte Jac. Mel-
krio uod Mine Gattin in der Villa Genietto
n Brium bei MaHaod« fGr den Coote Ott.
Trento in der Casa di Ricovcro zu Viccnza,
für den Conte Domen. Manzoni in der Tri-
oiti-Kirche zu Forli, endlich für den Conte
Tidint an Lovere); gana bMOodeicn Beiialt
erntete er bei seinen Zeitgenowen mit der m
ihrem manierierten Konventionalismus für uns
nur noch schwer genießbaren mehrfigurigen
Reliefkomposition zu einem Grabmale für die
Cbntcsaa Marianna dt Santa Cma (das toü-
stindig auageffihrte Marmonnonument jetat
im Canova-Museum zu Possagno). Nachdem
er ebenfalls noch 1806 in Neapel von Joatfb
Bonaparte den Auftrag auf ein groBes Reiter-
standbild Napoleons erhalten hatte, brachte er
in setner Werkstatt in Rom das Model! zu
einer Kolossalstatue des nach klassizistischer
Manier nackt dargestellten Imperators zur
Anastdlong. Ein Bronzegufi nach diesem Mo-
dell mißlang; eine Marmorreplik, nach der
neben zahllosen Kupferstichreproduktionen
1810 unter C.s Aufsicht die Br T /ercduktion
im Mailänder Brera-Hoie hergestellt wurde,
kam 1811 in das Pariser Motfe Napoitai n.
schließlich 1915 als Siegesbeiitc des Herzogs
von Wellinptcn nach England. Von weiteren
Bildnisskulpturen schuf C. 1807 eine Büste des
Kardinals Fesch (Gipsmodell im Oaova-Mw.
sn Posngno) and die m der Buigliess Cilene
zu Rom befindliche berühmte Bifarmorstatue
der in zweiter Ehe mit dem Fürsten Camillo
Borgfaese vermählten f>aolina Bonaparte^ die
ihrem Wunsche entsi^recfaend liier in pom-
pöser, nur spärlidi Tcrfinlher, Tom KfiMtler
mit weichlichem Raffinement behandelter
Nacktheit auf einem römischen lectus ruhend
als „Venus victrix" dargestellt ist. (Voiter
hatte sie sich von C bereits in einer Mannor-
boste portritieren lassen.) Dem Bfididi der
Schwester Napoleons fol^e dann das der
Mutter Laetitia Bonapartc, für deren Posie-
rung tmd obligat-antikische Drapienmg C. die
Agripptna-Sitzstatne des Capitolinischen Mu-
setmis zum Vorbild wählte; das durch vor-
nehir.-gclasscnc Bildnistreue ausgezeichnete
Marmorbildwerk wurde mit verschiedenen an-
deren ^ipturen Cs im Juli 1806 nach Paris
abgesandt und gelangte später in die Samm-
limg des Herzogs von Devonshire zu Chats-
wort fi. Eine dritte weibliche Sitzstatue schuf
C einige Jahre später in der ein besonders
edles klassizisttsches Gewandmottv aalweisen-
den IcbensffroBen Ri1dni<;figtir der Fürstin T-eo-
poldine Eszterhäzy (jetzt im Stammschlosse
der Eszterhäzy zu Eisenstadt in Ungarn). Atis
dem Jahre 1808 ist neben einer BildnÜ>äste
der Fnmsia Marie de BicMlnnv noci
das Modell zu einer Udctor-Statue nachzu-
fragen, die C mitsamt daer ab GcgenstSek
hinzukomponierten Ajax-Statue einige Jahre
später in Marmor ausführte ; beide Marmor-
werke kamen erst 6 Jahre nach dem Tode
des Meisters aus dessen Nachlafi an die Of-
iciiuiuUHCil tma wuitien nfwniis Tom oaron
Treves de' Bonfili zum Schmudce seines ve-
nezian. Palais angekauft.
Nachdem C. 1810 nach einer kleineren Mo*
dcilslctsae das RiesenmodcU eines Bosses n
dem für Neapel geplanten Rdterstandlrilde
Napoleons vollendet u. Ende September des-
selben Jahres der Enthüllung seines mit der
Statue der trauernden Italia geschmückten
SatlBoplisg-Monamcates iur den Dichter Vitt
AUicri in der S. Crooe^irdie zn Ftorenz bei-
gewohnt hatte, reiste er in Begleitung sei-
nes Stiefbruders, des Abate Sartori zum zwei-
ten Male nach Paris, um dort in Napoleons
Anftrag die neue Kaiserin Marie Louise in
einer B&ste und in einem Standbüde zu por-
trätieren. Am 11. 10. 1810 daselbst angelangt,
kehrte er nach Vollendung seiner Modelle
noch vor Beginn des neuen Jahres wieder
nach Rom zurück, um dort zunächst die Sta-
tuen zweier Tänzerinnen zu vollenden (für
den Grafen Kossakowsky in Wien und für
den Conte D. Manzoni in Forli); eine dritte
Yänaerm wurde zusammen mit'einer Tctpsi-
chore und mit einer üppig-weichüchen Paris-
Statue 1811 an die Ex-Kaiserin Josephine
nach Paris abgesandt (alle drei Marmorwerke
jetzt im Ermitage-Moseum zu Petersburg^ —
eme erst 1816 ansgelSlirle MannoneplBc der
Paris-Statue in der K. Glyptothek zu Mün-
chen, — das Original-Gipsmodell dazu im
Museo Civico zu Venedig). 1812 meißelte er
die jetzt über seinem Grabe in der Trinttil-
Kirche an Poasagno aafgcsidite kolosssie
Sclbstbildnisbüste, — die in der Florentiner
Uifizien-Galerie befindliche prächtige Marnrar*
StSlItt der dem Bade entsteigenden Venus, vm
dir er spiler noch mehrere Wiederholungen
anszaffihren hatte (ffir den KSaig von Bayern,
für den Principe di Caaino und für den eng-
lischen Archäologen Thom. Hope), — die
Helenabüstc des Palazzo Albrizzi zu Venedig
(als Dankgeschenk ausgeführt für die Coo-
teasa Isab. Teotochi Albrizzi) und die jetzt
im Museum zu Montpellier aufbewahrten
marmornen Bildnisbüsten des Barons Mar-
tisl Daru uod seiner Gemahlin. 1818 mo*
dellierte er in Neapel die Bildnisbüsten des
Königs Murat und seiner Gemahlin Caroline.
Ein gleichzeitig von ihm geplantes 8 m holies
Idealstandbild der Religion, zu dessen Aas-
führung für die Peterskircfae in Rom er s^ist
200 000 Scudi stiften wollte, kam nicht zu-
stande infolge der Zurückweisung dieser Stif-
tung von selten des Vatikans; die Aocademia
di S. Loca übernahm das jedes tieferen reli-
giSsen AnsArncksidisIlss «mbdiiends G|ps-
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modell zo dkacr KoloualsUtoe als Gcachcak
Hr ihre Xii«fct SS. Luc* e Mutii|i n San,
tmd C. verwertete teioe Idee dann zur Aai-
führuflg einer nnr etwa 4 m hohen, aaflerdem
natürlich auch Qirer päpstlichen Attribute ent-
kleideten Statue der Rel^n für das Brown-
low-Mausoleom in der Kirche zu Beltoo in
Lincolnshire (England). 1814 vollendete er die
jetzt im Romanzoff-Museum zu Moskau auf-
bewahrte Marmorstatue der Pax und die ihm
1811 vom Marcheae Giov. Torlonia zu Rom
in Auftrag gegebene Marmorausführung sei-
ner Kolossal prupp« „Herkules und Lichas",
in der er sidi in besonders hervorragendem
Maße als ein Meitter der bildnerischen Kom-
poittioQckunat nnd Linienführung und der
dudpUmlCB BAcciwJiMWg des dranatuch be-
wegten nadcten Körpers erwiesen hatte; frei-
lich eignet der Vorzug plasti&cher Gruüzugig-
keit der neuerdings in die Galleria Naz. Med.
n Rom übergeführten allzu aorgsam donch-
pdhefteu liCinnorgruppc in wdt seriBBCicni
Maße, als dem herrKcben Original-Gtpaaaodell
von 1796 in der R. Galleria der Akademie zu
Venedig.
1816 wcUte Cnova som drittca Male in
Patii, wo er danala In rerdieuatroUater
Weise als einer der Hauptag^torcn für die
Rückerstattung der von den Franzoeen aus
Italien nach Paris entführten Kuaitwerke
inur; snn Danke inr dia aifriie Aatail-
Englanda an dieser Agitation sandte er 1817
eine ganze Reihe eigener Mannorbildwerke
als Geschenke nach England, iO an den Lord
WelliogtOB eine VcnnAfiau^ an den Count
HaniHon md den Vlacouul OaatlcTMsh <fie
Büsten zweier Nymphen, an Sir C. Lang
eine Helena-Büste (Replik der Helena-Büste
des Palazzo Albrizzi in Venedig), an den
Büdlianer Franda Cbantrqr aeine Selbsd»Ud>
nifbüste (jetzt im Museum von Westen Park
in Sheffield). Um dieselbe Zeit entstand auch
•eine affektiert süßliche Gruppe der Drei Gra-
liM (jetzt im Ermitage-Museum zu Peten»
borg, eine für den Duke of Bedford auage-
ffihrte Replik zu Wobam Abbey in Eng-
land). Zur Ausführung der jetzt in der R
Pinacoteca zu Parma befindlichen Sitzstatue
der Kaiserin Marie Louise benutzte er das
Model] einer ursprünglich die Bildniszüge der
Prindpessa Elisa Baciocchi zeigenden Con-
cordia-Statue. Eine für diese letztere Fürstin
gemeiBelte, aber von ihr zurückgewiesene
naitnome Polyhymnia-Statue befindet sich
jetzt in der Kais. Hofburg zu Wien. 1816
vollendete C. die jetzt im Londoner Bucking-
haro-Palace befindliche formenreine und li-
nicnidiöoe Marmorgrufipe w^ara o. Venus*
sowie andi das fetst im Ganovi-Maseam zu
PossrigTvj niifbev,ahrte Gipsmodell zu einer
vom Lord Cawdor bestellten ruhenden Na-
jade. Btatt pM^idM Jahreipeaaion voo MOO
Scudi, die ihm mit dem Ehrentitel eines i^ca-
vaüere e marchese d'Ischia" 1817 zufiel, über-
«iit der edchnntige Meiater
iHHtiiinsiraaae ffir Kfinstler
Instituten. 1818 vollendete er die ausdrucks-
volle Bildnishilsts dsa verstorbenen lomhardi-
•dMn Malers Gtua. Boasi O'etzt in der Biblio-
teca Ambrosiana zu Mailand). Inzwischen
war auch der BronzeguB des Rosses für das
Neapeler Reiterstandbild Napoleons z^:?;.^^^le
gekommen; an Stelle Napoleons wurde 1814
znn&chst Mural ds Mcoumentdieitar fBr
diese Rieaenmihre in Auseicht genommen,
bis sie schließlich mit einer ebenfalls noch
von C. modellierten bronzenen Bildnisfigur
Carls III. von Boorboo auf dem Röcken ihr
eVmmBMBK mUt oeT FiaaUl Oei rMMSOID n
Neapel einnehmen konnte. Während der Ar-
beit an diesem Monumente erhielt C. auch den
Auftrag auf ein Reiterstandbild König Fer-
dinands I. von Neapel, zu dem jtdodi nnr
das Sai voOendet «nrde. Das adiea 1806
begonnene, jetzt m der Akademie zu Venedig:
befindliche Modell einer Kolossalgruppe „The-
seus im Kampfe mit dem Kentauren" kam
erst in der Üer hcaprochenen Spätieit den
Mchtwa nr Mannor ausf Chmnir s bei allar
Großartigkeit der Konzeption und der Linien-
führuflg zeigt dieses schließlich Ui das Wie-
ner Hofmaseom gdaacte gewaltige Mamor-
werk imoMrliin tnritu SdnMica, o. garar
apf iMI in der ^ nn Gcgcnsatie cur sfinidcr-
voll lebendigen Durchbildung der Kentauren-
figur — stellenweise ziemlich weichlichen und
leblosen Aktbehandlui^ der in ao Itlflimitfllff
AktioQ gadachtan Theaewfignr.
Nadidni er das 1819 im Anlirage der eng-
lischoi Regierung aüsgeführte Stuart-Monu-
ment in der Peterskirche zu Rom zur Auf-
stellung gebracht hall% reiste C nach seiner
Vatentadt PaatagnOb um hier den Gnuidstein
an legen zu dner auf seine Kosten zu er-
richtenden michtigen Rundkirche mit dori-
scher Säulenvorhalle (vollendet erst 1880).
Krank nach Rom zurückgekehrt, ging ar acK
fort wieder an die Ausführung einer mar-
mornen Sitzstatne des in obligater römisdwr
Feldherrentracht dargestellten Republikaners
George Washington (18S0 nach Amerika über-
geführt, später durch ciaca Unfall zerstfift).
Gleichzeitig vollendete er eine Reihe von
Büsten: eine Eleooora d'Estc (im Museo Ci-
vico zu Brescia), eine Bcatrice (in der Galle-
ria Giovanelli zu Venedig), eine Sappho
Museo Gvico zu Ttarin), sowie die Hcnnen-
büste einer Vcstalin (im Museo Cornuml? ju
Mailand). Ebenso entstand damah nclxra
einer weiteren Bacchantin noch ein schlafen-
der Endjrmkn (för den H«aog von Devon-
tUfc). Unter seinen letalen BildweifaB ifad
hervorzuheben Eine seelenlose Hermenbüste
der Ex-Kaiserin Marie Louise (in der Biblio-
tcca NailoMla m Fama), daa adm 1819
SM
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begonnene Mcjddl zu einer groBen Pietä-
Gruppe (Bronzeabguä in CanovM Trinitä-
Kirche zu Poeaagno), die lAcnagroBe Bild-
Bufignr dei in Gebet hnktwl duiMlelltcn
Papctn PiM VI. CBrooscebguB in der Pe-
terskirchc zu Rom), endlich noch eine Venus
und eine Najade. Auch als Maler hat aich
C. betitigt. jedodi in einer M mMteUm di-
lettentiicbcn ^fi/tin$ vit amb es eincM oit
so todi MmtferiMlMni lnt>lMtt beisbica sHp
gewaltigen Beherrtdier der bildnerischen For-
menwelt kaum zutrauen möchte. — Nachdem
er am 13. 10. 1822 aus dem Lettn geschieden
und sein Leichnam in der Truuti-Kirche zu
■r Ruhe bestattet worden war.
■■I jlm in der Frari-Kirche m
Venediv ein in AiddhMmg sn sein Modell zu
einem Tizian-Grabmale von Leop. Cicognara
entworfenes mächtiges Marmor-Kcnotaph
(ausgeführt von Cs Scbülem Bart. Ferrari.
Ant Bosa etc. enthüllt am 1. 7. 1887).
Cj Mtmoirtn, pabl. Toa Ales«. d'Estc (Pl^
rcns 18M). — Ca Britft, pobL von G. Bottari
ffilcc di Lett. Mailand WA VIII 4«2) ; G. A.
▼a (Venedig 1835) : A Beavenuti (Venedig
IBM): V. MaUmani (Citti di CasteUo 1800).
F. Tadini, Le Scult. etc. di Ant C. (Ve-
nedig 179«). — V. Barroni, L'Ebe di C.
(Venedig 1800). — Federte i. Mcm. Trevig.
(Ven. 1803) II 15, 192—212. — J. ». d e Vi»ere,
1^ Mausolie de Marie Chri«t d'Autr. (Rom
1S0,V). — C. L. Fernow, Über den Bildh. Ant.
C. (Zürich 180«), — I»ab. Albnui-Teo-
tocbi, Operc etc. di Ant. C. (Florenz 1809; —
Netunag. tob G. Roaini mit Kpfst. von G. P.
LaaiBio ia Pisa IBM. fi, — von L. Cicocnara mit
KpiM. «SB R Messs in Loadoa UsTl.). -
Biffckensteek Moona. Marias Christ Ar-
shM. Aastriac (Wka IftU). — & Csatsriai,
Gsaova a Parigi (Feltre 1891). — L. Ci««>
gaara, Diaoorao nmebre (Venedig 1822); Bia-
grafia di Ant. C. (Vcaedig 1823). — G. Tan-
broni, Nekrol. in Giom. Arcad. 1S28 (XVI
1 ff.) ; Int. aUa Vita di Ant. C. (Venedig 1823). —
P. Zanaini, Storia d. Malattia per cui i norto
Ant. C. (Venedig 1822). 1 T. G a d o w • k i,
In mortem Canovie (Paris 15^2). — G. Fa-
ll e r, Mcm. etc. del Kfarch. Ant C. (Venedig
1«»). — P. A. Paravia. Not etc. di Ant C.
(Turin 1823). — G. B o ■ i i, II Temp. dl Ant. C.
r U Villa di Poasagno (Udine 1823). — Bibliot.
CanoTiana (4 Bde. Venedig 1823). — M. M t ■ -
iirini, Deila Viu di Ant C Ubri IV (Prato
IBM, Mailud 1825); Del Tcaipio er. ia Poa-
ssgaa da ABL C (Venedig Ittt). — D. A.
Marsella, CsMacalsrias de Ant C (Kam
UN«, 1SSS). — G. Roaini. Ssailas^VIlaele.
dl Ant C (Pisa 1828 u. 1890). — lt. Dela-
toncbe, Oetivre« de C. (Paris 1825; Sttrttgart
UM u. 1835, mit 100 Lithogx.). - J. S. Me-
ies, Mem. of Ant C. ^Edinburgh 1628). —
>pol. Pindemonte, Teaeo etc. di Cuiova
t'isa 1826). — II Montnoento a Caaova (Ve-
nedig 1827). — Quatremire de Qnincy,
Caaova et aes ouvrage* (Paris 1834). — A.
Mancghelli, Tredici Baaairilievi di C. (Pa-
dan 1837). — P. M. Canali, Stor. d. Buseo-
«na del Doge Renier (Venedig 1S40). —
Correr etc., Veneiia e le tue Lagune (18-47)
Kcg. — Champollion-Figeac, Canova et «es
0«vr. poor Napolten (in Revfic Univera. d. Arta
im IMl ff^. — a Caraane^ Per rinaiw^ di
Statua col. di Napoleoae I (Mailand 1850). ~
C. Ferrariai, Deilo Sradio dl C. (Reggio
1864). — A.W. Becker. Ant C u. d. Regencr.
der Hilda, ia Italien (L^xtg 1885). — Ad. da
Ipp
(PU
Banclaa, Gsnasa et HapoUen (Paria UHs
tL HIaiiatisns da NsneUaa avce C en tMfc
Paria 1824). — Fr<d. Koenig, U Lion de
Benrre de C. (Tours 18M). — S. B r t g i d i, La
Vita di Aat. C. (Florcu 18M). — Cea.Cantii,
Cfaadl dri Canova (in L'Arte in Itelia — Tnrin
— 1870 p. 4», 137). — A. Nani. Canova e U
suo Tempio di Poasagno (Treviso 1882). — V.
Malamani, La Motte di Ant. C. (in Arcb. Ve-
neto 1886 p. ft3). — L. G. P e 1 i s • i c r, Canova
etc. et le Tombeau d'Alfieri (in Nuovo Arcb.
Veneto, N. S. III 1 fT.). - H. Lücke, Canova
u. Thorwaldaen (in Dohmc» Krt n. Kstler IV 1,
l.«iprig 1886). — H. Mereo, Canova diplomat«
(in Coarrier de l'Art 1888 p. 35 ff.). — A.
Campani, Süll' Opera di Ant C. pel Ricu-
pero oei Monum. lul. a Parigi (in Arch. Star,
d. Arte 1892 V 18» ff.). — P. PaelattL L'Al^
cbit etc. d. Ria. ia Vcaex. 0893) 1 1. — Hai»
calli. n Taaaiia er. fai Possagno da Ant C
(Bssssnn Ittl: d. Ulustraa. Ital. 1897 II 380 ff.).
— Cat della Gjrpaotheca Canoviana er. in Poa>
sagno da Mona. G. B. Sartori-Canova (Baaaaao
1894). _ p. Caliari, II Canova a Verona (Ve-
rona 1994). — A. Filangieri, Ferdinando I» di
Borbone, Statua del C. (Neapel 1898). — B.
C r o c e in Nap. Nob. XV 8 f . — A. G. M e y e r,
C^anova (Bd 38 der „Katlermonogr.", Bielefeld
1898). — G. Bindoni, Mem. Canoviane (Tre-
viso 1905). — G. Giovannoni, L'Ercote e
Lica del C. (in Bollett d'Aite 1906 p. 39 ff.;
cf. p. 112). — E. Bertaux in Revue de l'Art
.^nc, et Mod. XXVI Li35 f. (C.i Büste der
Mma Ricamier). — V. Malamani, Ant Ca-
nosn (MaBMd IMl, awlllbrllflis Moaogrspliie).
P. PaoUtti.
(Caaova, P a .s i n o, Architekt und Bildhauer
in Possagno bei Asolo (Prov. Treviso), »dt
1760 Pflegevater und später erster Lehrmei-
Hgr ag-mgg Enkels Anlonio C; leitete lant F«*
derlcla Angabe in j&iignen Jaliran den Er^
weiterungsbau des von Giorgio Massari er-
richteten Wohnpalastes der Falicr auf deren
Landet Predazzi bei Possagno und meißelte
später für die Kirche im benachbarten Mon-
fumo einige Statuen und Mtrmorputten, für
di^anlBe n Tka» «in Lspislaxalt-Tabemakel.
Pedsrlcl. Um. Trevigiaae (Veaed. 1808)
II 193. — A. a Mayar, Gsnoffa (Bielefeld
1898) p. 0. — V. Malaasanif Aat Caaova
(Mailaad ItU). JE.
Cnawrib ital. Maler der 1. HUfte des IB.
Jahrb., von dem das Hochaltarbild — eine
Madonna mit dem Rinde — in der Kirche der
Madonna del Buon CoOHlliQ in Fruaifli bei
Chiusdino herrührt
F. B r o g i, Ibv. gsn. d. aggsltl dtete d. prov.
di Siena. 1897. H. V.
Ctaaras del CastOIo y Vallejo^ Antonio,
Maler. Schriftatdler und Politiker, feb. 18tt
in Madrid. Anfalls Jurist, wurde er splfar
Schüler des Malers C. de Haes. Die „Vas-
cano" signierten Landschaftsgemälde wer-
den wegen ihrer ruhigen, abgeklärten Schön-
heit g»«''«"'* Einet seiner letatcn Malwerka
iak daa im 8>^iiiiilliii MSonnanbad". Er iai
ala Kuaatachfiftateller »r aUreidie Zeü-
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Cinom y GaUaido — Cntacillim
Khriften tätig und wirkt zurzeit als Leiter
eines großen photographischen Atrlit rs m Ma-
drid.
A. G. TcBpl«, Modeta Spanlah Paioti&B
(UadM 1W8) p. 54 t - BMfcL £*pasa, XI.
U. UtriUo.
CfMfU 7 GallAxdo, Andres, Span. Lasd-
achaftsmakr, Schüler von Ed. Caao oad Man.
Waetl. wurde 1881. 1884 und 1890 in SertllB
OOd Madrid durch Medaillen ausgezeichnet.
Von seinen hauptsächlich Motive von den
Ufern der Guadaira wiedergebenden Land-
adiaftcQ sei mLs Caids da la urda" hervor-
geboben. Das MoMO Hae. Ifodemn m Ma-
drid besitzt 3 seiner Gemälde (No 01—63 des
Kat). Gegen 1802 ist C. Mönch geworden.
E. Sedano. Eatudia da Bitadio^ Sevilla
189«, p. 145-148. *f. Utrillo.
Caaovelle, Pierre, s. Canonvüle
Canow, Carl, Bildnis- u. Genremaler, geb.
zu Wismar am 9. 1. 1814, t das. am SO. 10.
1870. Schüler C E. Dübergs, der Berliner
Akademie (188(-4HI) mid Prof. t. Klfibers.
Die GrnBti Galerie in Schwerin bewahrt 2
Gemälde seiner Hand: Auf dem Eise (1882)
und Fischerniädchen (1«6<)). (Kat. 1884, p. 8.)
Auch stammt von ihm das Altarbild in der
Dorfkirche zu Camia uH ciaer Gethscniane»
DarateUmg (18M).
KsU a. Gcadi.-I>enkm. d. GtoBh. Meddcoburg-
Schwerfai 1900 III 95. — Kat d. Bedia. JUatd -
AuMt 1840 p. 8. K. V.
Otaar, Rocu« de, Aim. Bildbanar, «orde
IMl Meister in Gent.
V. d. Hacshea, La «aifar. das peiniflas de,
de Gand, 1900 p. 42.
Canoiii, - J.r<\'.{{nara.
Cans, 1 i a a c A t, iranzös. oder niedcrländ.
Nf;i',tT, um ICnri in London nachweisbar,
L. C u s t, Proc. of thc Hugucnot Soc., London
VII (1903) 4 - '.
Cansaechi, Stefano, Archit. aus Amelia.
Nach seinen Zeichnungen wurde
die Kirche S. Afoetii» in Pcragia
Blepl. Deacria. tapal. alar. d. dtli di Peratia
iM p. 107. - Awnta Panda I (1906) IM-
ML H^. B.
Gast, Arend, Stecherdilettant in Dord-
recht, hat um 1721 mehrere »ntlftinftfhf
Blätter gezeichnet und gestochen.
Heinecken, Dict. de« artittea. £ iV. Mott.
Canta, Angelo di Giov. Batt, Maler
in Novara, 1888—89 nachweisbar; malte liffiS
mit Francesco dei Bozzi und Pietro da No-
vara den Palazzo des Kanzlers Mercurino in
Gattinara (Prov. Novara) aus.
G. Colotnbo. Art. Vcrcdlesi, 1883 p. 86.
Canta, Johanne; ,-\ r. t o n i n hoUänd.
Maler, geb. 19. 1. 181« in Rotterdam, wo er
tltig war and am 10. 4. 1888 t- Ei malte
meistens Interieurs mit Figuren in trockener
Weise und ohne Originalität, sowie Porträts.
S i r e t. Dict — Immer see I, De Letcae en
Werken p. 1S5. <- Rotterdaacr Airchivci.
Caata, Johann Baptist, Architekt aus
dem Schweiz. Kanton Graubünden, Hof- und
Stadtbaumeister in Burghauaen, wo CT ITlf
den firückentorturm erbaute.
Kstdenkm. d. Kcr. Bayern I (190g) ItfS,
Gaata, Ladovico di MarcamtoatOb
Maler aas Novara, wird 1808 ojliuiidlidi er«
wähnt als gemeinsam mit Giovanni Rapa aus
Varallo und Girolamo Varoilo an dem Trip-
tychon für den Hauptaltar der Coofratemiti
dei Sacramento in Boigomanero beteiligt
Uber seinen Anteil a» diesem der Sdnle
Gaudenzio Ferraris angehdrigen Werke, das
die Madonna mit Heiligen und das Datum
1567 zeigt, läBt sieb nichts Sicheret festStettn.
Arch. ator. d. arte, «er. II, I 340.
CaatagaUi, Namen einer Florentiner Majo-
lika-Fabrikanten-Familie, die sich bia tas 16.
Jahrb. sofUckverfUfeen UBt; 1484 and 1497
ist ein Bartolommto Antonio nachweisbar,
der schon Töpfer gewesen zu sciq scheint.
1692 erwarb Giovanni Battitta ein Grund-
stück vor Porta a San Pier Gattolini, um
eine Töpferei zu errichten. Sie adieint bia
1S78 ununterbrochen bfatanden an hafaeo. In
diesem Jahre gaben ihr die beiden S&hne cinca
Giuseppe neuen .Aufschwung. Besonders der
eine, UUsse (f 1902), bemühte sich, die
Geheimnisse der alten Majolikaktmst zu er-
forschen; er hat den alten Perlnatdcqtlans
und das Rnbinrot wieder angewandt. Die
Fabrik macht jetzt Nachahmungen alter ita-
lienischer, spanisch-arabischer und persischer
Arbeiten, sowie großer Reliefs im Rob! i o,ti"
u. a. m. Sie führt als Marke einen Iträhcnden
Hahn.
G. Corona, L'lulia Cenunica 1885 p. IM S.
— G. G u a • t i, Di Cafagiciolo etc. 1902 p. 444 ff.
— R. Borrmann, Moderne Keramik Lelpiif
o. J. p. 46.
CaatagalH. N i c c o t 6 War 1516 und 1617
dner der Bauleiter am Neubau von S. Pdi>
ciano in Poligno, den Cola di Caprarola mh
führte.
Giorn. di Erudiz. art VI 358 n. W. B.
Cantagallina, Antunio, ital. Architekt u
Kupferstcchrr (?) aus Borgo S. Scpolrr., nn.
17. Jahrh. in Florenz (?) tätig, war, nach Bal-
dinucci (IV, 142) ein Bruder Remigioa und
wie diaaer Schüler Pangia^ und geistlichen
Standes. Stiche seuiei Rand Aid bisher notli
nicht nachgewiesen worden.
Mancini, Citti di Cattello (1832) II 276 n.
— Coleachi. Storia di Sauepolcro (1886)
p. 2SS. — Ricci, Stada d. Archit. ia Italia III
MT. — Baldlnncel, Vot d, ml. d. dia. IV
Mt. — TleeaaLDia^ I tn. ->Cand«lllaL
Net. d. intagi. vn tn. p. £
Caatagallina, Gianf ranceaco, Rai
Pestungsbaumeister und Zeichner aus Borgo
S. Sepolcro, Bruder Remigios, t 16. 10. 1666.
Nach Baldinucci (IV p. 142) war er nicht
nur als Zeichner von t .^f ^If'faaftfn geschätzt,
da Brteaer tob Be>
Der GroHMfaec von
5ta
üigiiizea by
Cantagaüfaui riirtiliimuM P<n>nHl
Toskana sandte ihn nach Flandern, wo er sich
11 Jahre aufhielt. Nach aeiner Rückkehr hat
er die Pläne für die BefestigtiQgen tmd andere
Anlagen in Livomo ausgeführt und dann für
den König von Spanien die Befestigungsarbei-
ten von Gaeta geleitet /Dehnungen oder
Stiebe von tefner Hand werden nkht namhaft
gemacht.
GandcUini, Not d. inugl. VII 288. —
Baldinucci, Not. d. prof. d. dl». IV 142. —
Ticoszi, Dil. I 271. — F. Maneschi, Trc
lettere ined. di G. F. Cantegallina ingegnere mili-
tare^ Fiienae 1874. — PinieMilaneai, Scrit-
tan dl «itiMl iML, HI tt. 971. f. K.
Cantagallina, R e m i g i o, italienischer „In-
gegnere", Maler u. Kupferstecher, soll in Flo-
fcnx um 1682 geb. Kin, da er sich aber selber
HBmgeoBis''* aenntt muS er wohl «ub Botgo
S. Scpdcro stammen. Den Daten airf semen
Stichen zufolge ist er um 1602 — S5 tätig ge-
wesen, hauptsächlich wohl in Florenz. Er soll
sich in der Schule der Carracci ausgebildet
haben und Scbnlcr des Ginlio Parigi in Fk>-
fenz gewesen sein« m dessen Werkstatt er
jedenfalls mit dem Meister gemeinsam ge-
arbeitet hat. Hier »oll er Callot und Stefano
della Bella uiMnlchtet oder wenigstens in
ihren Studien unterstützt haben. Mincini
(atti di Castelb. 18S2 II, 276) fflhrt zwei
Gemälde von C. in S. Seix lcro auf, eine As-
sunzione mit S. Giov. Battista und S. Fran-
cesco in der Kirche der Kapuzinerinnen und
ein Abendmahl im Refektorium der Nonnen
V. S. Bartolomeo. In verschiedenen Samm-
lungen [z. R. in Paris, München, Berlin, Flo-
renz) werden C. Federzeichnungen im Stile
der Carracci und Gueicluos, hauptsächlich
Landschaften mit Figuren ztigeschrieben, die
das liehe Tx:)b, das ältere Schriftsteller seiner
Geschicklichkeit als Zeichner von Landschaf-
ten spendei^ nur wenig zu rechtfertigen schei-
nen. Atteh C« Radierungen sind mdir gegen-
ständlich als künstlerisch interessant. Nach
Giuiio Parigis Zeichnungen und mit ihm zu-
sammen hat C. zwei Folgen nach den Auf-
fiifarungen zur Feier der Hochzeit Herzog
Codmot Ton Toscuui i. J. 16QB n^ert^ die
7 Intermezzi (Bartsch 13 — 19), von denen C.
Parisi zwei (B. 15 und 18) ausgeführt hat,
imd die Prunkschiffe der Battaglia navale
nppr. in Arno ifi. 20—88), die alie von C
gdtodien sind. Bartsdi fShrt nocli eine Pdge
von 12 Landschaften an, vielleicht dieselbe, die
C, nach Gandellini, 1627 dem March. Cer-
bone Borbone widmete, Naglcr (Monogr. IV,
8684) 7 Landacbaften ». T. von 1606 und die
Belagerung von Bona von 1607, Le Blanc
(Manuel I, .i iEor anderen Landschaften
(No 30-31 und 45-^0 von 1624) eine Ma-
donna nach Callot (No 8), ein Blatt mit zwei
Reisenden (No 61 von 1636), feiner eine
Rfickkelu* dM Tobias (No 1) und Qifiitw «.
die SmarilRffin (No 8, bes.: Rcmif. CmM
Gallina Burgensis I. et F. 1609), die zu einer
Folge Idetner Landwhaften mit bibUi^cher
Stafiag» gtMSnai, "waa der das Berliner KaU«
nett nod zwei andere, mit Monogr. aus RC
u. mit 1600 bezeichnete Blätter besitzt. Diese
Sammlung bewahrt auch noch eine Folge von
10 (einer Serie v. 12. Gandellini XII— XXIII.)
schteckigen Landschaften, die 1025 nach C.
(bez.: R. CG. JN.) ziemlich grob gestochen
worden sind. Die Theatervorstellungen und
Festaufzüge sind geschickt im Stil der ttal.
Kunst jener Zeit gezeichnet u. etwas trocken
und ohne besondere Reize radiert Die Land-
schaftsbilder lassen den Einfluß der Nieder-
länder, wie Brill, erkennen, sie sind etwas
schärfer und kontrastreicher, mit kräftiger
Stichelarbeit auf den zarter radierten Grün-
den behandelt und weisen hierin wie in den
Formen auf die Beziehungen C.s zu Callot
und Deila Bella hin.
Baldinucci, Not. fi. prof. d. disegtio IV
142. — Hcineckcn, Dict. III 668. — Gan-
ri e I 1 i n i, Not. d. inUgl. I 270; VII 28,V —
Bartsch. P.-Gr. XX 58. — N a g 1 e r, Kstler-
Icx. I 338 u. Monogr. IV 3587. — M a n c t n i,
Citti di Castello ( 18 i2 ) II 276 n. — C o 1 e • c h 1,
Storia di Sansepolcro 1886 p. 255. — Meaume,
Callot 110. — Catnpori, Cat. d. quadri p. 579,
582. — Lermolieff, Werke italten. Meister
(1880) p. 119. — Reiset, Louvre, Not. de*
dessins I p. LIII. — L e B 1 a n c, Man. I 580. —
L'Arte 1893 p. 68. P. K.
Cantagallo, s CantagaÜi.
Cantala, Juan, Bildhauer in Toledo. 1587
arbeitete er an dem Portal der Turmkapelle
der Katliedrale und 1641 an den Torflügeln
der Ptterta de loa Leones.
Cean Bermudex, Dicc. I 226. M. v. B.
Cantalameasa, Giuiio, ital. Maler, geb. zu
Ascoli Piceno am 1. 4. 1846; Schüler Antonio
PucdnelUs in Bokigna und Ciseria in Florenz.
1869 iMtle er seinen eisten Erfolg auf der
Ausstellung in Fermo, wo ihm sein 1868 ge-
malter „Plautus" den ersten Preis eintrug.
1871 zog C nach Rom. Dort malte er den
MUonlaiiSfO cieco" (auf einer Ausstellung in
Urbino primiiert), den „Franoesoo StabiH*
(1873—75, für den Pal.iz/o mimicipale von
Ascoli), „Joachim mit der jugendlichen Ma-
ria", die „Hl. Vincenzo a Paula", „Erdrosse-
lung Papst Johannes III " (unvollendet). Seit
1888 hat C. nur wenig gemalt (1894 nocIi
einen Kruzifixus für Colli del Trento, Prov.
Ascoli Pic). da er sich mehr der Kunst-
schriftstellerei und Museumstätigkeit (als Di-
rektor der venezian. Gall., seit 1806 der GaSL
Borghese in Rom) widmete.
A. De Guhcrnatis, Dir. dcgli art itaL
viv.. IftSQ - L Cillari, Stor. dell' arte con-
temp. ital.. 1909 p. •64, — Nuovs Biv. Miscaa
VII (1894) 58.
Cantalancssa-Papotti, Nicola, italien.
Bildhauer, geb. in Asooli Piceno am 21. 1.
1883, t zu Rom «m 81. & IMO; Sdifiler der
Bridsr Fsci in Ascoli. Pietro Teneranis and
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CSttntlrtH — Cantarini
der Accademia di San Luca in Rom. Seinen
«nin Erfolg errang er mit einer Gruppe
mS. BB^dio die hl. Polidia taufend", die er im
Auftrag Perduiaiida II. für das SchloB in
Capodimonte ausführte. Sein nächstes großes
Werk war ein Flachrelief für das 1867 von
Phia IX. errichtete Denkmal der unbefleckten
Kmpifingnii auf der Piazza di Spagna in
Soai, das den Traum Josephs darstellt An-
dere Werke wie die Büsten Franz' II. und
seiner Gattin Maria Sofia für Capodimonte,
die Statuen Amors und der Venus and Grab»
denkmilcr lör Aacoli und Rom folgten. 18BT
ging C. tum entenmal nach Amerika, wohin
er in der Folge mehrfach zurückkfhrcn sollte.
Er bat dort auf den Ausstellungen zu Phila-
delphia, Chicago und St. Louis, sowie bei
melitcrai Preiaauaachreiben bedeutende Er-
folge ta Tenetchnen (Denkmäler des ladu-
Mriellen Chilsorn und des 1881 ermordeten
Plitidenten Garfield). Auch an Primtanf-
trigcn fehlte es ihm in Anaerika aüÄt In
seiner Heimat hat er 1889 ein Denkmal für
König Vittor EmanueJe in Ascoli, die Fi-
guren auf der Attica der Banca d'Italta (1889),
8 Statuen für die BaaUOca in Loreto ans-
geführt. C war aodi nnter den Bewerbern,
die in die engere Konkurrenz für die Reitcr-
Mtne auf dem Nationaldenkmal für Vittor
Emanuele in Rom kamen, muBte aber vor
Chiaradia zurückstebeo. Er lälirte alter die
Statue der Politica und eine der Viklorien
(1908) für dieses Denkmal aus.
. A^ 1*88 p. 49. — Areh. stor. dell'
^ m (UM) 84; V (18W) 2M. - Nuora Ri
visia Uucna II (18M) M8. - Gioniale d'Italia
¥om 1. WO. — lllnsiiaiioBa Italisna UU II
M8. — NoHa von Pr. Noack.
CaatareH, G i r a 1 1, Architekt aus der Pro-
vence. Er arbeitete mit Joaa Font 1584 am
Glodtenturm der KoMegteHcirciie in litt-
fcaa (Katalonien).
A. Michel, Hist de l'att, IH 1. 7«. - I.
Torret Argullol, Monogr. de la Ucsia da
K. S. de U Aurora, Barcelona IBM. mTv. B.
Cartirsm, Giovanni, C^Idschm. in Reg-
gio d'Bmilia; nachdem er schon 1416 u. 1418
von der Commune Aufträge erhalten hatte,
lieferte er 1425 daa silberne Religaiar des
Stadtheiligen S. Prospero tmd 1481 eine Sil-
iierschüssel als Hochzeitagesdicnk der Stadt
an den Marche.se d'Este.
Ein Goldschmied gleichen ^aMMttmrlMl
Leiter der Münze in Reggio.
F. MalaguxziValeri, Art ReniaaL IStÜ
p. 13. 37 n. in Raas. d'Arte X (1910) 164.
CaatanOi, Glaseppe, ttal Kupferstecher,
titig in Bologna um 1744, hat außer einer
Reihe kleiner Heiligenfiguren die Via Cructs
nach D. M. Fratta und die DarstcUoiV des
Carroccio der Modenesca nach Awy]^
•MNiMn wd die Vita « BertoMo. Bertoldino
C GMCaseono mit 20 Knpfer.<;tichen illustriert
Gaadellini, Not. d. inta«!. I 174. — Uet<
aeciceq, Dict. lU 6Va — Kagier« KMcHea;
II 83» o. Mooogr. III 19«. - La Blanc, Man.
I - Campoti All. a siMi ssMmI p. ii7
Csrtawlll, If Stte'c^ Konstsdunied in Ra-
vemia, von ihm, aus d. J. 1T04, das eiserne
Gitter werk für die Cappella Sancta Saactoruna
m S. Vitale.
C Rieci in Rasa. d'Arte IV (i«04) 107.
CsitsHll, Simone, auch Simone da Pt^
saro oder // Pesarest gen., itaL Maler u. Rad,
fä; Oropeiaa bei Pessn^ t tf. ML
1648 m Verona. Er lernt« anent bei einem
Maler namens Giovanni Giacomo P.-3rKiol6 in
PlesSPOt ging dann nach Venedig, kehrte von
dort mit Claudio Ridolfi Veronese ala aein
Schüler zurücl^ amdierte lüeraof vid neh
Barocdo. daaa taA Rsai aa dte er rieh bi
der Folge ganz anschloß und png schließlich,
nachdem er bereits in Pesaro und Fano selb-
ständig tätig gewesen war, su Reni nach
Bokjgna, der ihn. aadidem «r sein Takat cr-
kanot hatte, acbr fSrderte. Die VHensdfdbcr
erzihlai mit groBer Breite, wie er sich durch
semen „Hochmut" mit Reni zerschlug, sich
in Bologna unmöglich machte, nach Rom
flolL hier insgeheim Raffael und die Antike
slndierM^ dann vaA Bok>gna snradMirte.
wo er sehr viel, hauptsächlich für Private,
malte. Dabei passierte ihm aber das Mift-
geschick, daß viele seiner Bilder unter dem
Namen JKeni" nach tnswirts verkauft wur-
den. Aach hl Mantna. wohin er berufen
vrarde, um des Herxogs Porträt zu malen,
soll er sich unbeliebt gemacht haben; eine
Krankheit, in die er dort verfiel Mld an dniSB
Heihmg er nach Veraoa giaib wo er aber
bsM diranf starb, wird nach einer Versioa
auf eine Vergiftung zurückgeführt, darch die
sich ein Hofmaler in Mantua wegen cinea
abaprechenden Urtdles gerächt haben sdl.
^ gemalt und eine große Reifte
von Wcfhen befindet aldi heute in öffentlichen
Sanunlungen. Von Altarbildern sind zu nen-
nen: eine hl. Barbara bei den P. P. Riformati
und eine hL Magdalena bei den Philip-
ptnem, und eine Reihe anderer Altarbilder
in Pesaro^ eb SeitenblM in der Haupt-
altarkapelle der Kathedrale in Fano (Petras
heilt einen Besessenen), zwei Seitenaltäre
(SS. Josef und Dominicus und SS. Frans de
FMI* und Antonius ▼. Padua), m S. Tomaso
dd Mercato fai Bologna, der hl. Filippus Be-
nidus (von Albani vollendet) m S. Giorgio
und eine Transfiguration in S. Urbaoo, beide
ebenfalls in Bologna; femer ein hL Antoirfna
bei den Franziskanern in Cagli, ein hl. Jakob
in S. Jacopo in Rimini u. a. m. Die Werke,
die in Privatsanimlungen ihm zugeschrieben
wurden und von dort teilweise in öffentüdw
übergegangen sind, sind csUlos. Dt es aoeh
keinerlei Versuch eines kritischen Oeuvre,
weder ans alter noch aus neuer Zeit gibt,
* ca hier ~ ~
Cant^rfl — Cantdoup
Orientierung im Literaturnachweia die auf
•eine Bilder bezüglichen Werke und Kataloge
anfgezihlt werden. Von seinen Bildnismale-
reiea «ei wenigstena <lu ia der R. Pinacotcc«
xa Bologna bHhwfflche, tdoen Lehrawitter ia
späterem Lebensalter danteDeode FortfIt
Guido Ranis erwähnt.
Eine bei weitem größere Bedeutung als als
llakr bat C aber ala Radierer. Daa Oeavre
MofHi Ifalvuia tnd Gori-GaiidetlM, am
vollständigsten Bartsch u. Le Blanc (87 B1 ).
Zum gröfiten Teile handelt es sich um reli-
giöae Darstellungen, am liebsten war ihm das
Motiv der Rabe auf der Flncbt in einer Laad-
adialt, daa er aebr hiofig in TerscUedeneD
Vuatingen radiert hat; ferner gibt es meh-
rere mythologische uod allegorische Darstcl-
hdlfCII (danmter die Al^gorie auf Card. Bor-
l^heae wem Jabre 1688 mit Jupiter, N^tun
mi PlulOk oft f äladilidi „Qoca ego" genannt)
von ihm. Einige seiner Blätter sind nach
fremden Entwürfen (Reni, P. Veronese, L.
GamMl)» die meisten aber nach eigenen Zeich-
Mocea gearbeitet Beaeidwead Ifir aeiae
Blitter ist eme überaoa todcere and dtBkal^
fa^t nervöse Führung der Nadel und eine
duftige leichte Atzung der Platte. £a tot
mehr auf die DartteOnng des Lichtes und der
dadurch hervorgentfenen Zeraetxuog der Foim
ala auf eine plastiacbe Darcharbeitong der
lelstem Wert gelegt C ist ohne Zweifel
adbcn Reni, Rosa und Testa einer der in-
teressantesten italienischen Radierer um die
Mitte des 17. Jahrh. Auch eine grofie Reibe
teilweise vorztiglicber Handteichnungcn be-
ben sich in TeradiiadeneB SamadaBgen er-
halten.
Malvaaia, Feltioa Pittr., ed. Bolocna 1641
U 878 ff. — N i c P i 0, Vite de Pittori etc. 1724
Miikr. in d. Vat Bibl., Cod. Cappon. 257) p.
14 ff. — Hariette, Abeced. im Arch. de l'Art
Ft«a«aU II 300. — Creapi. Felsina Pittr. (Bol.
1700) p. 131. — Lanti, Stor. pittor. litt (ad.
Basaano 1795—8) 11« ff. — Codex Antaldi (in d
BibL Pesaro, 1805). — Na gl er, Kitlerlex. —
A m o r i n i, Vite de pitt. ed artef. Bolognesi
(Bol. 1843), V. parte, p. 273. — AL B ill i. Brei-
Uno e Stm. Cantarini, Faae 18W (Per le neaae
Giacomint-Rinaldnccio ) .
Gtm&ld* u. Znchnungtn: Masini, Bologna
perloatraU (1««8), p. 157. 327, 6«1. — Ascoao
(Malvasia), Pitt di Bologna (IftSS) p. 99,
III. — L a n s i, Stor. pitt — Laziarini, Pitt,
di Pesaro (Pesaro, 1783) p. 140. — Lc pitt. etc. .
di Ancona (1821) p. 29. — M a n c i n i, Citti di
CastcUo, I (Pcrjgia 1832) 182. — Bianconi,
Gnida di Bologna, 1835 p. 22, 50, 69, 271. —
T 1 c o z z i. Dif . I 271. — Campori, Racc. di
Cat ed inventarii (Modena 1870) (Index I). —
Calzini, Urbino (Rocca S. Casciano 1897)
p. 123 — Revue de l'art rhrfticn, VI (1862) 610.
Frir/tini im Arch. S- r d'artc V 1B8. —
L'Arte, Xlil 134. — Arch. de l'art fran«;. 1909
p. 38fi (Flucht nach Ägypten im Louvre), 393. —
Rieh, d'art. Ptov.. Mon. civ. VI 58, VIII 162.
— Bologninl-Amorini, Ma sttpplem. alle
sae „Vite dei pitt. Bologn." Append. p. 12 (im
Bes. dea kMhlM. Inst bi Flercaa) : Memaeb an
1840 in Psesf« von Werfcen des C. vorhanden:
Bildnis einer Nonne in der Casa Mooca n. Bild-
niaae eines Greises und einer (jreisin in d. Caaa
Longo Ondedei. — Katalog*'. Bologma, Pinac.
1907 p. 13. — Drtsden, Kgl. Gem.-(rfü. 1908
p. 190. — Hannovtr, Prov.-Mu«. 1905 p. 38. —
Uiptig. Stadt Mus. 1807 p. 90. — Madrid, Prade
1885 p. 30. — Mailand. Brera 190« p. 30A, —
MÜHehem. Alte Pinak. 1904 p. 263. — OUtnbmrg,
Augasteum 1002. — Paris, Louvre, Notice döl
Dessins. 18«« p. LX. — Parma. R. C^all. 180«
p. 7«. — Riga. Stidt Mus. 190« p. 137. — Stock-
holm. Moste Nat 1910 p. 50. — Stntigart, Gem.-
Samml. 1891 Mo 29. — Witm. Akad. der bild.
Künste, 1000 p. 52. — Kais. Gea.-Gal. 1904
I 140, 184. — Samml. Harrach 1897 p. 120, 130.
— Wickhoff, Die itaL Handscichn. der Alber-
tina in Wien im Jahrb. d. Kunsth. Samml. des
Allerh. Kaiserh. XII p. CCCIX nnd XIII
p CCLXXXIII. — O. P o 1 1 a k in ffaiiBliiihrn«lt.
N. F. XXII (1910-11), Sp. 220.
Raditmmgtn : Malvasia. Felsina pittr. (ed.
BoL 1841) I 97 ff. — Gori-Gandellini.
Not . . . degl' Intagl., Siena 1771 I Sl« ff. —
Heinecken, DIct des Art III. — Bartseh,
P.-Gt. XIX 181—14«. - N ä g 1 e r, Monogr. I
u. IV. — Heller-Andresen, Handb. f.
Kpferstaammler I (1870) 222. — Le Blane,
Manuel I 581 ff. — Bollett darte (1908) p. 114.
Oskar PolUk.
Caotepil, Filix-Eugine» iranxöe. Ma-
iCT> gen. s« iKJiiKBnx, amiunr nngua»
in seiner Vaterstadt. Er stellte seit MM In
Sakn zu Paris Landschaften aus.
Bellier-Auvray, DIct. gin. Suppl. —
(jSS. des B.-Arts, Noov. »ir. I 422 ^ UI 558; VI
83; VIII 102.
(iantelbseck, Gaspar van, A. von Wurz-
bacb kennt eine ZeidoMif in der Albertiaa
in Wien, die eine (jfiq^ von Scbafcn dar-
Stent tind: „Gaaper van Gaatdbeedc 11W
alias den hysvolgel veneta den 26 iunius" be-
xeichnet ist Sie muB von jenem Ja^eer de
Cantelbeeck sein, der 168Q^ tb L^ange
in der Takaagilde so Antmwpm «tagetoagm
wild.
A V. Warsbach, Niederl. Kstlerlex. —
Rombouts-Lerins, Liggeren II 610, 513.
Z. V. M.
C^telbeeck, II e n d r i c k, ääm. Maler.
1709/10 Lchrjunge des Jacobua van Hai IB
Antwerpen, wird 1717/18 Freinciater.
RomboatB-L«ria% UggMen II ML
«OB, 707, 700. 738. Z,9.M,
Qmtani, Angellca, s. Caoaaaa.
Cantellops, Josef, span. Maler, geb. in
Palma auf Mallorca, f ebenda 1785. Mit-
glied der Abadende wo S. Fcmiado in Ma*
drid.
Caan Bermades, Dke. I SIT. M. v. B.
CaaMbai^ Giosue, nfnpolifani?ch?r Ma-
ler, der 1474 für Malereien und Zeichnungen
Zahlungen erhielt.
G. F i 1 a n g i e r i, Indice degli artefici etc.,
1891.
Canteionp, Ildevert, fraaiöaiacher Bild-
acbnitwr, g^ an Satnt^Gemate-aar-Avre bei
Evreux um 1641, t ^« Alainville am 28, 11.
1689, machte Altäre für mehrere Kirchen in
der Ungcgend aebier Vaterstadt (1676 fir die
525
Canter — Cantinella
Kirdbe in Droi«^). Er w«r oftahar dn tndi-
tiger BaaernkÜDStkr.
E. Veuclin In Man. 4 See. d. &>Alti^
XXXII (1M8) 133—1«.
Canter, Frans, war als Maler 1611 Schüler
voo Evert Cttosz. van der Maes im Haag.
Obmaa AtA. IV 6. B, W. Mm*.
Caoter, James, engl. Maler, der zwischen
1771 und 1788 in der Royal-Academy, in der
Soc. of Artists und in der Free Soc. Land*
acbafteo und Arcbitekturbilder auutcUte^ de-
TCB ICotm er m HihImkI oder SfcnicB
A. Graves, The Roy. Acad. 1005. — A.
Grave«, The Society of Artists etc. 1907.
Canteta, Rodrigo de la, span. Archi-
tekt aus Trasmiera. Er errichtete das groBe
Scfaloft des Henogt von Lenoa in Lenn« and
•rbnite von lOM— 88 TflWT""*** ndt Her»
UBdo del Hoyo die beiden prachtvollen
KremgiDge des Konventes der Mercenarios
calzados in Valladolid.
Llaguno y Afliirela, Notie. III 13S, 191.
M. V. B.
Gaateraine, MargttOrite, e. im Artikel
Beequerel, Francoise.
Canten (Kanters), A d r i a e n, alias Bocks,
flätn. Maler, Meister in Antwerpen 1646,
meklet 1665 einen Lchrjtuigen an.
RoBbonta-Leriua, Limrai X 1S3, IM.
Ctttwied, Gtuieppe Maria (od. Cam-
tersant), ital Kupferstecher, geb. 1697, f 1769,
tätig in Bük^na. Unter seinen Stichen wer-
den genannt: eine Madonna nach Solimena
aad eine andere nach D. M. Fratta, eine
Madonna m. d. KL Anna nadh Elia. Sirani,
das Bildnis des March. Gio. Gickseflfo Orsi
für die Ausgab« von dessen Werken (Mo-
dena 1735).
G a n d e 11 i n i, Not d. inUgl. I 178. — Hei-
necken, Dict. III 670. — T i c o z z i, Diz. I
tn, — Boni, Biogr. 183. — N agier, Kstler-
lex.IIM8. — LeBlanc, Man. I S83. — C a m -
porl, Act. a. stati eMwi p. 117, 497. P. K.
Caattet; Jaeobns Tan» Mm. Ibier,
Meister in Antwerpen am 11. 7. 1771.
Rombouta-Lerius, Liggeicn II 834.
Canti, Giovanni, Maler, geb. in Parma
am 6. 12. 1663, f in Mantua am 4. 7. 1716.
Sdlfiler des Franc. Monti von Breaeia. C.
war meistens in Mantua tätig, wo er eine gut
besuchte Schule hielt, von seinen Schülern
seien Franc. Rainrri, Giov. Bazzani und Gicv.
Cadioli genannt. Von seinen Werken sind in
Mantua 2 Altarstücke (S. Antonio da Padova
und die Verkündigung) in S. Martino, die
Heil. Cosmas und Damianus in S. Maria della
Caritä, S C:\rln Borromeo, der Täufer und
S. Antonio di Padova in S. Gervasio e Pro-
tasio. Für Guastalla malte er einen hl. Fer-
dinand. Die Wohnhäuser der Patrizier, wie
dei Bürgt T zu Mantua sollen eine groBe An-
zahl seiner profanen Malereien enAalten
(Landschaften und Schladiten).
Raslnl. Stor. d. pItt HaL VU 1«L — Gact
Susani, Nuoro prosp. della pitt. etc. di
tova 1818 p. 5^-3, 63, 103. — Scsrabelli-
Zanti, DoctuB. e man. di Bell« Arti IWl—
1700 (Ml., BibL in Parma). — Mattencct. Le
chieae artist del MaatoraoOk llanttia, IMS p. 8T.
— d ' A r c o, Delle Arti e dL Aite&d di M&ntora,
1857 I 88; II 18«, 189. N. PtHcelH.
Caatfleaa, Antonio, ital. Medailleur, ar-
beitete, soweit bekannt, haavtsächlich im Kö-
nigreich Neapel, um 1680—80. Seine Signa-
tur („Ant. Cantilcna", „Ant. Cantilena F",
„A. (jant. F.") ist auf Medaillen auf Sctpwoe
de* Monti voo Corigliano (um 1M8), Paolo
Regio degli Orseoli, Bischof vr^n Vico
Equense (1588—1607), Sertorio Quatlromani
von Cosenza (f 1598) und Marcant. Cokxma»
Herzog von Paliano (f 1684), zu lesen.
H. Bolzenthal, Skizzen p. 164. — Ar-
mand, MM. ital I 286; III 137. — Fetroff.
DIct. of Medalluts I. G. F. MK
CaatDoe. s. Joy. John u. Will.
CaatlB, Jean, französ. Makr. wurde 1665
in die „Acadteie de Saii
aufgenommen.
Rev. uniT. d. arte, XIIT
Cantinaan, Virgile bck' Maler u Rad ,
geb. in Frameries (Hennegau) am 18. 5. 1864.
Nachdem er zwei Jahre auf der Bergakademie
in Mona studiert batte^ besncfate er seit 1S8K
die ICuiistaiuideniie derselben Stadt. 188^^
1890 war C. auf der Brüsseler Akademie, wo
er seit 1898 ständig wirkt. C. pflegt beson-
ders die Porträt- und Figureninalerei, aocbt
zugleich in kotorierten Zeichnungen daa L^cn
der modernen Frau zu acluldnn. Er malt
auch Stilleben, in denen er interessante Far-
benharmonien zu erreichen sucht. Der Sakn
in Gent 1902 enthielt von ihm „Frau mit der
Zigarette", der Salon d. Art franc. in Paris
1808 dn MauMüCrtfit. die drcijilirlldie Ans-
stell, in Antwetpen 1604 „Dame im Schwar-
zen". Seitdem beschickt er mit seinen Ge-
mälden und Zeichnungen, Porträts, Stilleben
und Figuren die Ausstellungen in Brüaas^
Vakndennes. Mona mid Maubetige. C. bt
auch als Radierer tätig. Ary Delm.
Caatinella, Antonio, ital. Maler, tätig in
Udinc 1646.
Fr. di MaasaaeL Ceaai Uofr* dd kMsiati
cd attisti PMoiaiii. IM«.
Caatiaella, Floriano, ItaL Maler, nacli-
weisbar in Udine 1606.
Fr, di Manzano, Cenni biogr. dsi lallaraii
ed artisti Friulani, 1885.
Caatiaall^ Francesco di Giovan
Pietro^ Maier, nudte in Udine 1648 einen
gonfslona fBr die KaAedralo. 1680 flgui leit
et gelegentlich der Einschätzung einer .Ar-
beit des Battista Grassi. Von 1560 an war
er in Vicenza ansässig, «o er noch am 90l lH
1670 erwähnt wird.
M a n i a g o, Stor. d. belle arti Friulane, Udine.
1823. — Manzano, Cenni biogr., Udine, 188A.
— C r 0 w e und Cavalcaselle, GeKh. d,
itaL^tfaJer^lWjL^L — Mittig tm &
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Cantini ~ Canton
Cmtflai, Giovacchino^ rcpcodmkrender
Kupfetstecher. geb. in FloniB mn 1780,
t das. um 1844, Schüler des R. Morghen.
Stach euch AJIori Qudith), Leonardo da
Vinci (HL Fanilie), Lod. Cigoli (Petrus auf
don Meere «mdeiod) u. a. Sein Hauptblatt
fat eine thronende IfadoOM «tt dm U. Se-
bastian und Antonin«, nneli Fra BartotooMO
(1827, selten).
L e B 1 a n c. Man. I. — A. A p e 1 1, Handb. f.
Kpfertst-Sanunl., 1880. — M i r c u r, Dict d. ven-
tei d art, II (1902) H. V.
Caatiai, Pietro^ Arcbitdict, 1847 su
Floren^ studierte Im CoUegio ndlitare and
später auf der Florentiner Akad. 1879 erhielt
er einen Ruf von der Regierung von Colum-
bia, das Regierungsgebäude zu Bogota zu
bauen und an der Knnatakademie zu lehren.
Zum GeneraldirdEior der Sffentlidictt Arbdten
ernannt, legte er Straßen, Wasserleitungen,
Kasernen, Hospitäler, Theater und viele Pn-
vatbauten an. Er entwarf dort auch das Tem-
pelchen für daa Momnneat des Generale Co-
li va.
De Gubernatis, Dil. decli Art. itaL Thr.
— Ciliar!, Stor. dell' arte contenp. G. B.
Gaste. Goldschmiedefamilie in Sevilla, von
der Gcatoeo. Artif. SevilL II 168^ 160 euie
Reihe von lflt«yedeni, ndat ana dem 18.
Jahrh. anführt. M v. B.
Canto, franzüs. Bildhauer, Schüler der alten
,»Ecole acaddmiqne* BU Paris, nahm 1772
an der Konkurrens am den Morand pm"
teil
St. Lami, Dict des sculpt, 18. a., 1910.
Caato^ Girolamodel, gen. Porno, Bildh.
in Genna, als junger Mann kurz vor 1667 t
Er war Schüler de» G. B. Santacrooe und
dci Dom. Bitsone. Sopram fahrt tob ihm
einige Werke in (xenueser Oratorien an, dar-
unter zwei Kruzifixe.
Soprani -Rattl»inie dd ptttori cte. gcao-
vesi, Gcnova 1708.
Caatf^ Pablo, Maler in Barcelona. Er
verpflichtete aich am 2. 5. 1496, für den Kauf-
mann Bartolom^ Fibregas auBer handwerk-
lichen Malereien auch einen dem hl. Domi-
nicua geweihten Altar mit dem Calvarienberg
dauranf an malen.
Sanpere y UiqaeU Cuatnc. Cat I 308.
M. V. B.
Caatoldi, Giaevra» ttal. Malerin, geb.
1608 und t am 19. B. 1678 in Bologna, war
anfangs S Ii lerin der Elisabetta Sirani, die
einige ihrer Bilder vollendete u. 1666 ihr Por-
trit malte. Spiter genoB aie Unterricht bei
Emilio Taruffi, Pasinello und Giov. Gioseffo
da! Sole. Sie war mit dem berühmten Landi
verheiratet. Anfangs malte sie kleinere Bil-
der und Fastellportrita, später erhielt aie
Anftrige fttr (raflere Aibeilcn von Privates
und arbeitete auch für Kirchen. Von Bolog-
neser Kirchen bewahren S. Procolo (Abend-
mahl). Chieaa ddk norte (S* ApnOonia) and
S. Tonunaso di Villanova Werke von ihr.
Ihr «elhatbfldnia in dar Ifaillader Bicra.
Caaspori, Cat d. «wdiL — MaalnL B -
legaa perlostr. 1«86, — Aac«a^ Fte. dl Ba*
logaa. — Blaneeni, Oaüa m iMMna —
Ant Beiogaiai-Aasoriai, VÜe ddPftt.
eee. Beloga. (adiat baadachilM. NadMfoi). ~
Malvaala, PeUaa pittr.— Creapi, Vite dar
pitt Bolof. 17W. — N. d'AlChaa, GH actist
lad. 190B. — If alagussl.Valeri, Cat. dalla
B. Plaae. di Brem, 1908. Britta,
Caataa, Charles, engl. Kupf entedier a.
Radierer ; von ihm kennt man eine Radierung
Alexanders I. von Rufiland zu Pferde, mit der
Adresse: Richard Evans, London 18. Mai
1616, aowie daa ia Punktiermanier seatocheoa
Brustbild dm Gcnerala Tettenborn, nadi enier
Zeichnung M Sheppcrsons. — Ein C. Canton,
Maler, vermutüch mit Obigem identisch,
stellte 1819 eine Landschaft mit Vidi in der
Londoner Rc>ya( Acad. at».
Rowiasky. Lex. rasa. Pumiialidie (1886-
1881). 9, 488. — Graves^ Begr. Acad. Eih,
1908^.
Canton (Cantone), Franz Thomas (Fran-
cesco), Maler, geb. zu Udine ItiTl, t «n Wien
1784. Dort erwarb er sich einen Ruf als
Laadicbafta- und S1^hl^ffht^f>l1wlf^■ Ein altes
▼crseiuniu ocr i>uuei aeiiiiinung ins oonea
Melk f ihrt rine „Seefahrt" von Canton (ohne
Vornamen) an, die wohl von unserem Künst-
ler ist und sich vermutlich noch dort befindet.
Die Gemildegalcrie in Hermannstadt (Baron
Bmdtentfialiiches MoaO bciim 8 Gcnilde
C. s : eine M arictncne and 8 Landadiaftca mit
Fischern.
F ü s s 1 i. Allg. Kstlerlex. 1779. — Fr M a n -
I a n o, Ccnni biogr. dei lett. cd art. friul., Udine
1885. — Oiterr. Kattopogr. III (1909) p. 294
No 10. — Kat. d. Gem.-GaL v. Hermannstadt,
1909.
Canton, Gustav Jakob, Landschafts-
maler, geb. am 4. 7. (nach dem Archiv
des Dtscben Kstlerver. in Rom jedoch 10. 6.)
1813 zu Mainz als Sohn eines Kaufmanns,
studierte 1832—86 in München, von wo tr
Ausflüge in die bayer., tirolisch. u. schweizer.
Alpenländer machte. Ende 188T ging C. nach
Düsseldorf u. studierte dort unter Aichenbach,
Lessing und besonders Schirmer. Zu der
Büddeus'schen Publikation ,JDeutsche Dich-
tungen mit Randzeichnungen deutsch. Künst-
ler" lieferte er 1844 „Almleben" und „Der
lustige Tirolerbua", beides Originalradieron-
gen. 1847 war er in Mainz und machte in
den folgenden Jahren wieder mehrere Reisen
in die bayerischen und österreichischen Berge,
kam auch dfters nach München. 1861 war er
in England und Schottland und illustrierte in
Edmburgb den Reynard the Fox. Von 1863
an folgten Reisen nach Südfrankreich u. den
Pjrenien, aowie nach Italien, wo er vom Nov.
181» bia Okt 1867 Mitffied des Dtscben Kst
lerver. in Rom war und im Sommer 1867
auf einer Studienreise bei Gaeta verhaftet und
aaa den Kgr. Newel aaafawiaaai mnde.
527
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Seit 1884 lieB ^ich C. dauernd in München
nitder, wo er regelmäßig im Kunstverein aus-
ildlte. C starb das. an einer Lungenentzün-
dung am 20. 3 Von »einen Werken ist
vieles nach Amerika gekommen. Die an-
nnitigen, aus lebhafter Empfindung geschaf-
fenen BÜder zeigen Landschaft, Tiere u. lien-
adiea io lunnoBitcher Vereinigung. Zn er*
wähnen; Viehstück 1839; Vieh auf einem
basrerischen Hofe 1841; Weidendes Vieh
(Berner Oberland) 1842; Abt^nd auf der Alm
1844 (apgekauh vom Kunstvereia f. RhetnL
a. Wcstf.); Almlcbca 1846; TirOler Bauern
beim Abendgebet 1845; Wengemalp mit
Jungfrau 1^; Landschaft bei Palestrina
1886; Nettuno an der Küste der Pontinischen
Stepit 1888; Osten« an der Via Flaminia
IBÜ; Soonncrlaiidseliaft mk Kfiben (Han-
nover, Provinzialmuseum) 1871 ; Römische
Osteria 1878; Terracina 1873; Mittagessen in
einem rdmischcn Klosterhofe 1878 ; Römische
f.».p.g.»j— tak Böffellierde 1874; Tientück
am Stambergenee 1816; NcapoHiaiiiMlie PI*
scher 1878; Sonntagsmesse in der Campagna
(Sammlung Gastell-Wiesbaden) 1879; Aus
Latium 1880; CJemsjägcr 1880; Kloster.suppe
1880; Bei Bmiheisa 1888; Steinbruch bei
Bnuncnbuqr 188B; Vor dem Kloster 1888;
Meerbusen v. Sorrent (auf der Mainzer Aus-
Stellung aas Privatbesitz 1837); das letzte
Büd war («Ans Cerbara". — Graphik: auSer
den fTfrtngf**ttn*«<*n «ine Radierung: Sldien-
der Hfifanerhond, sowie LithographieiB.
Allgem. dtadbe Biosr. — Wolfg. Müller,
Dä««ldorfer KüniUer p. 304. — Kun«tbl. 1840,
Mfl; 1844, 174. — Dio»kuren 18«1, 57. — Hel-
Icr-Andresen, Handb. f. Kupferstichslr. —
H. A. Malier, Künstler der Gegenwart 94. —
Fr. Bftttlcher. Mtlcrw. d. 19. Jthrh. —
M • i 1 1 i n g e r, Bilderchronik II 245 ; IV 171. —
Allg. Ztg 4. 10. 188&. — MüDcbeoer Kstrereiot-
berickt ife IMk ~ Netisca Dr. Fr. Noack.
Rom. O. Dotring-Dachau.
Caaton, Johann Gabriel, deutsdber
Schlachtenmaler» gdi. n Wien am 84. 5.
1710, t das. 10. 6. 1T88, Sohn des F^anr
Thomas C. Er war Pferde- und Fig-iren-
maler und staffierte als solcher die Landschaf-
ten des Joseph Orient mid den Hintergrund
dsa von 11 . van Irrten« gsaaahen Bflinlssri
des Prinzen Kart von Lofhrtogen. In der
Wiener Galerie (No 1682) eine „Landschaft
mit tanzenden Bauern" von ihm, in der Gal.
in Hermannstadt 8 GtndUs^ Rriter und B«l-
em darstellend.
Ffisali. All«. Kstlerltx. ITT» (nntsr ftmi
Tk Cantoa). — Kat. d. (kmMStM» des Allsril,
Kalisrt.,^ili^ M^y. £fmi ^la'iftmili'ilSrii'ii
Mos.) IMtt.
CaatSD, Ruth, Bildhauerin in Ix)ndon,
Stellt seit 1880 in der Roy. Ac«d. au». Wir
nennen von ihren Werleent ^rtt" (1880),
„The Light of Asia" (Bronzestatuette, 1884),
„The Star of Fate" (Gruppe, nach Lytton's
„Pilgrinuns of tlie Rhinc", 1886), .Azrael"
(1892), femer TerrakottasUtuettcn CScberao"
und „Capriccio". 1887, Spadstfee TinaeriB
1888). Einige ihrer reizvollen Arbeiten aus
neuerer Zeit finden sich in The Studio abge>
bildet, so ,,The F.iiry Godmother" (Wachs-
Statuette, koloriert in Bd. III in 86), »Sidrt
Danen* (Silberstat VIII p. 168), „Rdie*'
(Marmoratatue, X p. ISO). 1887 stellte sie
in der Roy. Acad. die Zeichnung für eine
Medaille zum Jubiläum der Königin Victoria,
1887 aolche für eine Erinnenrngsmed. auf Th.
H. Hmder aus.
Cr^v^j The Roy. Acad. Exhlb. 1905 L
Cantos, s. auch Ccmton* und Contoni.
t. Cantoni.
B a 1 1 i s t a, Genueser Architdct,
der 1B9G einen Ruf nach Sarzana erhielt, um
einen Entwurf zur Vergrößerung des Chores
und der Sakristei des dortigen Domes vor-
zulegen.
Alisari, Net d. Prof. d. üi^s in
1864. I 4T. — Bisnebi Art tietaesiriMIk
Caatone (Cantoni), Pier Francesco,
Architekt, beendigte nach dem Tode des G.
A. Falcone (1867) den Palazzo Durazzo Getzt
Pal. Raak) in Gcnaa, der an den stattlicbaleai
Palislen das Seicento in Genna gebort, WMi
begann daselbst den Bau der Kirche Madonna
della Gonsolazione. Er war GroBvater des
Simone C.
Aliscri. Not. d. Prof. d. dia. in LigariSa
Genna IBM f. I u. II. — R i cci, Stor. d. ardu
In It^ia, UI 78»-30. — Saida, Garaa (Bcr.
Kttstitten, No S3) 1006. — La Patria (Florens)
18M, vol. 6, D. 6>-«3. — Dmot. di Genova (AU>
seri) 1846 III 88. IT», 88L — Blanefci, Ast.
tiefaMsi, Li«ano 190a
etat—, Pietro, s. folg. ArtikaL
Cantone {Cantoni), Simone, Architekt in
(jenua, geb. 1786 in Muggio (Mendrisio),
wahrscheinlich Abkömmling einer alten Fa-
milie von Baumeistern, deren Mitglieder wäh-
rend des 16. u. 17. Jahrh. verschiedentlich die
Stellung rir?s Stadtbaumeisters in Genua be-
kleidet haben. Simone C. war der Sohn dea
Aiddtekten Pittro C, der SinMNW andi 4m
ersten Unterricht in der Baukunst erteilte.
Dieser hielt sich dann eine Zeitlang in Rom
auf, machtr sich bald einen Namen und si:hlug
Einladungen an ^ie Höfe von Polen und Ruß-
land aus. Am meisten ist er bekannt dncll
seinen Neubau der 1777 durch Brand zer-
störten Fassade des Palazzo Ducale in Genua,
dessen großen Saal er ebenfalls errichtete. In
diesen Arbeiten lehnte sich C in der glück-
lichsten Weise aa die Traditionen des genuesi-
schen Palastbaues an. Auch die grofie Kirche
zu Porto Maurizio ist »ein Werk. In Mai-
land erbaute C. 1794 f. die Palazzi Serbellooi-
Busca, Metlerio und Pertusati, sämtlich im
Stil des Patladif/sclien Klaasisismus. Er
\fh*T auc^ längere Zeit in Como, wo der Pa-
lazzo Od^caichi all' Ohno, das Seminar und
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das Lyzeum Zeugnisse setner Tätigkeit sind.
Pemer errichtete er eine erröBere Anzahl von
ViOctt m Breacia, Como und deren Um-
WAnug. Sein letstet, vielleicht auch sein be-
deotenJrtee Werk, die Kirdie in Gorgomoi»
konnte er nicht mehr hwcnilltrii. da er am 8l
3. 1818 dort starb.
Mongeri, Lirtc in Milaao. — Mont^
Stor. ed arte nella, prov. di Como, Como 1902. —
Suida, Genua (Bcr. KunststättEn No 33),
Leipzig 1906, Abb. — L« Patria (Florenz) 1892
(vol. 6) p. 4S, 1SÜ4 (vol. 9) p. 302—303. —
Descr. di Genova etc (AUieri) 1846 III 29. —
MiUno e il suo tcrritono (1844) II 415. —
G s e 1 1 • F e 1 3, Obentalicn (Meyers Reiicbücber)
1892 p. 817 (schreibt die Koppel von S. Maria
d. Consolarione in Genua, 1769, C. za). —
B i a n c h i, Art. ticinesi, Lugano 1900. B.
Ctvttmi 8. auch Cmttm o. Cantomi.
Caatoni, Barbara, «. Ctmtmi. Catterina.
Cantoai, Bernardino, Waffenschmied
(Plattncr), Treibarbeiter u. Tausiator in Mai-
land, war Ende des 16. und Anfang des 16.
Jahrh. für die Herzöge von Mailand und für
Kaiser Maximilian tätig. Aus dem Besitze
des letzteren stammt ein Korazin in der Real
Armeria zu Madrid (früher 242, jetzt C. 11),
der den kaiserlichen Doppeladler und den
Namen des Meisters trägt; er dürfte tun das
Jahr 1510 gefertigt worden sein. — Cs Neffe,
Bcrio'ionno C, ist als Goldschmied tätig ge-
wesen; ein Jacopo C, „armorura faber", wird
1488 erwähnt, dessen Sohn Sttfano C. f 1492;
dann ist noch ein Pietro C. im 16. Jahrh.
Waffenschmied in Mailand.
W e n d e l i n R <j h c i m, Mr ist? r der Waffen-
schmiedekunat, p. 'A2 ; Werke Mailänder Waffen-
•chmiede in den kaiscrl. -Samml. ( J.jhrli d Allcrh.
Kaiserh. IX 380) ; Die Mailänder Nigroli und
der AuKs'rarger Dcsidcriut Colman, die WaSo^
ksticr Karls V. (Repert, f. Kstw. VIII 188). —
J. Gelli u. G. M ü r e t t i, GH Armaroli Mü.i-
ncsi, p. 11 Taf. IV, V, VI (Harnische Maxi-
milians I. in der kaiserl. W'affeniamml. zu Wien,
No 7, 67, ohne Grund dem B. C. rugeschrieben).
— Maurice Maindrou. L'Armeria de Ma-
drid, Gax. des B.-Aru 1895 II 212. — Cat bist
deaerip«. d« la Keal AnMfla de Madrid, p. 129.
Cantoni (Cantona), C a 1 1 e r i n a, Mailän-
der Kunststickcrin, aus der vornehmen Fa-
milie de Leuco (Lecchi) stammend, Frau
eines Bartokimeo Cantoni, nach einem hand-
schriftl. Zusatz in einem Hconi bekannten
Exemplare des Orlandi am 13. 8. 1605 f-
verstand es nicht nur, minutiöse Bilder mit
der Nadel nachzuahmen, sondern führte auch
lebensgroBe, auf beiden Seiten des Stoffe;
gleichmäßig sichtbare, gestickte Figtircnkora-
positionen und Porträts aus, die ganz den Ein-
druck von Gemälden gemacht haben sollen.
Sie war für verschiedene HSfe (Bramnchweig,
Florenz, Wien) tätig und besonders für Phi
lipp II., der sie zusammen mit Sofoaisba
Anguisciola (1660) nach Madrid kommen lieB.
Von dem hohen Rufe, den sie ala Künstlerin
flenoB, zeugen die 6 Epigramm dn Bme-
detto Sociacco (.A.usg 1616, Mailand) md dai
Sonett Lomazzos („Kime", Libro 2, Muland
1587). Ob Catterina C. auch gemalt hat, ist
nicht erwiesen. Sentenach möchte ihr das
sich durch die vorzügliche Stoffmalerei aus-
zeichnende Olbildnis einer jungen Hoftlame
ans Philipps II. Zeit im Prado in Madrid
xuweisea (Kat v. 1910 No 1088^ '«He No
— Auch Catterinas Tochter Barban C bl
als Kunststickerin tätig gewesen.
Lomazzo, Idca del tempio, Mil. ir<dO p. 16A.
— P. M o r i g i a, Hist dell' antichiti di Milano,
Venezia 1592 p. 674. — Orlandi-Gaa*
rienti, Aheccd. pitt, p. 119. — Zani,
Enc met V £7ft u. not 67 hier einige der oben-
erwähnten Lobgedichte abgedruckt). — St. Ti-
colli l'iz. etc. I 1830. — Ccan Rrrrau-
dei, Ditc, 1800. — N. Sentenach, La Pin-
tura en Madrid, 1907 p. 29, 31. — Jahrb. d. KsS-
aamml. d. Aüerh. Kaiserh. IX 380, 415.
Caatoal, G i a c o m o, ital. Archit., erbaute
nach Mattencci die neue Kirche S. Pietro
zu Viadana (f?tm. Mantia), «eil 10B1 Der
künstlerisch nicht sehr bedeutoide Bm wurde
erst 78 Jahre später vollendet.
.M a 1 1 e u c c i. Le thlsss SClist del manto-
vano, 1902 p. 302. Jf. B.
Cantoni, Giuseppe, ital. Architelct; 1881
wurde unter seiner Leitung das Anfitentro
Virgiliano in Maatna aufgeführt, voo 1810
bis 1844 errichtete er die Kirche S. Mari»
in Schiavonia zu Forli.
Calzini e Mazzatlnti, Goida di Forli
1893 p. 32. — Magier. Lex. U 344. G.B.
Caataal, Pietro n. Stefano^ s. ArtÜMl
Contoni, Bernardino.
Cantoni, s. auch Canton u. Contone.
Caator, Christoph, Münzmeister, geb. in
Frankfurt a. M., heiratete 1611, ist 1612 in
Bficp anaissig. %t nach Anwds teber
Münzen von 1611 — 18 für Teschen, dann bis
1816 für die Herzöge von Liegnitz-Brieg, von
1618—80 für Karl von Troppau, 1621 für die
schlesischen Stiode und Georg Rudolf von
ueBuiu geaiBciwc wim iim an uegmuer
Münzmeister genannt. Stirbt 1623 als Ge-
neral-Münzmeister von Ober- und Nicder-
schlesien.
F. Friedentbura, Stud. z. achles. Medkde
in Sddeaieaa Vorzeit vll 6L — Friedena-
barg u. Seger, Schlesiens Münzen u. Med.
der neueren Zeit, No 73 ff., 88, 1483 ff.. 1683 ff..
3027 ff.. 3150 ff. — N agier, MonoRr. I 2380.
E. liinttt.
Caatar (Kantor), Johann d. A., Budw
dmcker and Badunter in "Prag, wo er auf
der Altstadt im Hause „zur Schlüge" (daher
auch „had" oder „Coluber" genaimt) in den
Jahren 158&— 80 zahlreiche Bücher in tschech.
Spradtt T^egte. Spiter erwarb er das Bär-
gerrecht der Prager Neustadt and widmete
sich vorzugsweise der Buchmalerei, da durch
das Aufblühen der ,J.iteratenchöre" (Vereini-
gungen zur Pflege des Kirchengesanges und
gcmeUen Gotteadienates) in Frag und den
grülenn Sttdfcn BOtans la der 8. Hüft«
9 M
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Ccntü — Caniiet
dM 16. Jahrh. dcr^ Bedarf in IstoiBiKlica
Welken in f iclwcli iiclw r Spradw ein wAr
groBer wurde, und die einzelnen nCbore" in
der schönen Ausstattung der Bücher wett-
wodurch die BvdWttlerei in Böhmen
froBca iiufidiwuag nilun. Bd dm
Betriebe Stenden den Mcfater
Gehilfen zur Seite, weshalb sich in vielen Co-
dices verschiedene Malweisen deutlich erken-
nen lassen, so hatte er L. Mihier und W.
Zyma als Mitarlwiler. Die von C tdbat ber-
riHuttHden Malcralcn sei|CB üui alt tfiditiBen,
unter niederländischem EinfluB stehenden
Künstler. Von seinen Werken sind zu nennen :
1) Ein 2teil. Cancionale auf Papier (ttchcch.)
V. 1507, aiit Noten u. BildschmiKk t d. Fletachcr-
zunft Ton Pras-Neoftedt (Univ.-BibL ^v). —
2) S tachech. Cancionale, 1672 gcault anf Koaten
dar Kath. Militka in Jongtnuulaa; das gfUere
aatkilt daa Selbatbildnia des Künatlera, vor dem
Knote kniend , in der lialweiae lassen aich zwei
Biade antcracheiden. Daa kleinere, ähnlich aua-
«slattet, TOB einer Hand geiaalt (Maa. in Jung-
mnulau). In beiden CodiMS Bind wie oft die
der Verherrlichung dea Job. Hna dienenden Stel-
len z. Z. der Gegenrelonnation berauageacbnitten
worden. — 8) Daa so«. Kleinaeitner Gradnalc
Ton 1572 auf Perg. in tschech. Sprache ; der nicht
aehr bedeutende Buchschmuck wurde unter Lei-
tnng des J. Cantor von Laurin Milner auageführt
(UniT.-Bibl. Prag). — 4) Das Graduale der Neu-
itädter Fleischerzunft von 1574 tachcch. auf Pa-
pier mit einigen kolorierten Miniaturen, die
meisten blieben unanacefübrt (Univ.-Bibl. Pra().
— 6) Daa Graduale der Magdalena v. gold. Stern,
1976, diente später nach Auascheidung einzelner
Stellen dem Literatenchor xu St Gallus, Prag-
Altstadt, Perg. (tschech ) mit giiten Miniaturen
(Univ -Bibl. Prag). — fi) 4 Bände eine» Sstimm.
Gradualbuches (die .''). Stimme fehlt) (von 1578)
(lat.-tschcch.) mit guten Miniaturen von Cantor
und W. Zyma gefertigt {Univ.-Bibl. Prag). —
7) Ein 2teiliKes Graduale (tschech.) mit Noten,
zahlreichen Initialen und Miniaturen von ver-
schiedenen Hinden, um 1680 in der Werk-
•titte dea J. Cantor gefertigt (Rathaus u. Stadt-
kirche zu Pfibram). — 8) '2 Graduale für die Ge-
meinde Lomnitz 1579 — 80 (tschech.) mit zahl-
reichen Miniaturen o. Initialen (jetat int frilfl»
Morzinscben Arch. zu Hohenelbe).
R i e g e r, Arch. z. Gesch. u. Stat. d. Kgr. Böh-
men, 1792/95 I. — J. Jirefek, Rukovet k. dej.
liter. iesk. I 33«. — Pam. arch. a mistop. III 857 ;
IV 74 f.; X 125, 732: XIV 611 f. m. Abb. — Otto.
SlOvn. niu£. XIII 947. — Sotipis pam. bist, a
um». XXI. 1905 (Bez. Jungbunzlau) p. 277, Fig.
2SS— 238. — TopoßT. d. bist. u. Kstdenkra. d. Kgr.
Böhmen XIII, 1502 (Bez. PHbrara) p. 143 ff..
Fig. 170—174. — Ko nrid. Dej. sp*v. staroieak.
I, 1893 p. 144, 201. — Chytil, NarodopisnA
vysUva, .141, — Trnblaf, Cat cod. msc Qui
in c. r. Bibl. Univ. Prag, aaservantur, 1900 II
Ko 2015-72018 tmd Rat nikop. tesk. t. eis
kril. Tefej. a «ihr. knihoTnt t. Praze, 1906
Me S. n, S«, dt. SiMtef .
Cantfi, Gi »3 Seppe, Maler aus Bolo^a,
malte nach Barotti die Apsis der Kirche S.
Maria <lella Rosa in Ferrara atis.
1810 in der Rogral Acadnqr za
Cea. Barotti, Pitt e Scdt a F«mn ino
CMhNH lU ciBi. Kakr. mllic 180O nnd
A Graves, Tbe Royal Acadcmy, 1905.
Caatzlex, Axel Leopold, schwed. Bild-
hauer u. Maler, geb in Stockholm am 18. flL
188^, t das. am 80. 8. 1876, stodierte an dv
Konstakad. 1881—08, and apiler in liandM
und Rom. Von seinen Skulpturen gilt als die
beste die ganz onpersöaliche Statue „Erigooa*
(Marmor, ausgestellt 1868. Nat-Mns. StociE-
ImIiiO. Er frörde «iler auch Landsdnftn-
mater und lieliandeite II otivc ana Italien, Dn-
lamc tj. a ; im Nat.-Mus. ist er durch eine
Landschaft aus den Sabinerbergcn vertreten.
Caatzlar, Johan Oscar, Bruder des Axd
Leopold C, schwed. Maler, geb. in Stockhda
am 20. 2. 1844, Schüler von Hafström u. Per-
Ua», studierte in Paris 1882— 8S. Malte Por-
träts und Genrebilder (Lautenspielerin, Moho-
blumen, In der Küche tt. a.). G. Nordtnsvm»
Oann. Jean, frannBa. Bfldliaoer, tätig IStT
bis 1629 in Rouen, wo er mit Nicolas C. zo-
saminen auf dem Friedhof Saint-MackMi ar-
beitete.
Sl Lami, Dkt dea seo^ U08.
Gan^ Jean-Dorainiqve-Etienne»
franzos. Stecher, geb. zu Paria 1788, Schüler
de Launays. Vornehmlich als Illustrator für
naturhistorische Werke tätig, machte aber
auch eine ReilM von Poitritatidicn tvie die
Heittrichi IV., Ludwigs XVI., Marie An-
toinettes, Gritiys, Robespierres and endlich
eine Folge von Unüormbjldera (1782—1816).
Künstlerisch wertvoOe ArMtn ainl aidtt
unter seinen Stichelt
Bellicr-Auvraj, Dict 188S. — La
Blanc, Man. 1854-«t. — Gäbet, Dict dM
Artistea 1831. — Ifircnr, Dict des vcntaa
d'An II (19W). — Rowinaltya La. Swa.
Portrlt-Kopferttiebe, UN ff.
Caso, Nicolas, s. unter Camu. Jean.
Caaoc, französ. Omamentzetchncr, Mitte
des 18. Jahrh-, von dem 4 Entwürfe von Kan-
zda, 1 Ofgd tuid 1 Portal skh in Bknidels
„Nooreaa Livre dea cinq ordrea d'ardutae-
ture par Jacques Bamdo de Vipnk ClC.*
Paris 1767 finden.
Guilmard, Lea Maitres Ornemaniates 1880
I 167. — Kat der Cmamcntstichaaaual. da Ka^
gew. -Mus. lü Berlin 1894 pi. US N« IML —
Mittig von R. BemoulH.
Caandas, Juan, Maler «nd Jcantt, f **■
30. 4. 1888 in Barcelona. Ansässig in Ori-
huela, erhielt er 1878 in der Ausstellung za
.'Micante eine Medaille für seine Gemälde
„S. Francisco de Borja" und „El nifio Jena".
Einige seiner religiösen Bilder adftde er in
die Jeaaitenkirche zu Barcelona.
Oaaorio y Bernard. Art Eapafi. del S.
XIX (1883 f.) p. Ue. — Prontanra j Oa-
aorio, Diccion. Biogrif. Interaac. de Eacrit 7
Art (1890) I S2S. U. UtrilU».
Caantt, L., französ. Gcnremakrin, lebt in
Paria vaA ateHt lait 18» in Sdw d art
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Canuleiitt — Canud
frans, aus (1893: Etüde; 1896: Li lettre;
1899: Coquettcric; 1903: O Jeunessel Prin-
tanp* de b vie; IWT: Soarire; 1008: Otw^
don d'argent).
Salon-Kauloge.
Canuleiua. M. Canuleius Zoslmub,
Goid Schmied des 1. Jahrh. n. Chr. Seine
Grabsctirift (CK VI 9828 p. 8488). die mit
Unrecht verdächtigt ist, rühmt außer seiner
Rechtlichkeit die Meisterschaft in der „Caelt-
Iura Oodiaoa". Damit ist, wie aus Plin. 88.
188 bemMgeht* eine bestimmte Sorte silber-
ner Bcdier gemeint, deren Art wir indessen
nicht feststellen können.
Brunn, Gesch. d. gr. Kstler II 404. — Des-
sau, Inscr. Ut. select. II 2, 7695. Pernice.
Csanti, Domentco Maria, Italien. Ma-
ler, geb. zu Bologna 1620. f zu Rom am 6. 4.
1664. Der Olivetanerabt Pepoli nahm sieb
des talentvollen Jünglings an. sandte ihn za
Guido Reni in die Lehre, und schon bald
wurde C. in Bologna ein gesuchter Maler.
Er nslte Fredcen im zweiten Hofe des Pa-
lazzo puhblico zu Bologna, Fresken im Pa-
lazzü Prpoli (wo er u. a. rwei Medaillonpor-
träts des Taddco Pefvoli anbrachte), Decken
und Wandmalereien im Falazzo Fibbia (spä-
ter Palm); bei solchen Arbeiten führten Men-
gazzino oder C.s Schüler Enrico Haffner
meist die ..quadratura" aus. Auch zahlreiche
Fresken und Altarbilder in Kirchen Bologms
naite er in der Zeit vor seiner römischen
Reise, so eine Madonna mit Heiligen in S.
Bemardino (um 1661), Fresken in der Capp.
Monti in S. Francesco, einen hl. Bernhard im
Kloster deir Acqua bei Bologna, einen Tod
des hl. Benedikt für S. Margherita (bez. u.
d>t 1667. jetzt im Mus zu Bokgnn), dne
hl. Cristina für Sta Cristios n. a. m. Seines
Ruhm als vortrefflichen Maler begründete
aber seine Kreuzabnahme bei Fackellicht in
der Kirche des Klosters S. Michele in Bosco
licl Bologiia, die als die „notte del Canuti" be-
zeichnet zu werden pflegte. 1662 arbeitete C
für den Grafen von Novellara m dessen Villa
zu Marmirolc. Im Jahre 1665 beriefen ihn
die Olivetanennönche nach Padua, wo er in
ihrer Kirdie. San Benedetto Novellu, eine
Madonna mit dem hl. Bernardo Tokxnei
(Altarbild) und 6 Bilder aus dem Leben des
hl. Bernhard ausführte. Im folgenden Jahre
ging C. dann nach Mantua, um für den Her-
ng den Palast in Marmtrolo auszumalen. Er
hat in Mantua auch noch andere Arbeiten
ausgeführt, von denen ein Schatzengel und
ein hl. Thomas von Aquino in der 3. Kap. des
rechten Seitenschiffs von S. Pietro noch er-
hahcn sind. 1688 iai C (nach Crespi) in Bo-
logna, wo er im Palazzo Curti arbeitet. In
einem der nächsten Jahre aber muß er nach
Rom gegangen sein, wohin er als Gehilfen E.
Haffner und G. Paganuzzi mitnahm. Dort-
lün beriefen ihn die Nonnen von SS. Do-
mcnico c Sisto di Monte Mafrnanapoli, tira die
ganze Decke ihrer Kirche mit Fresken
zu schmücken. Nach Vollendung dieser Ar-
beit malte er noch in Rom für die Olivetaner-
kirclie S. Fianeesca Romana ein Altarbild
mit dem Iii. Bernhard, schmückte eine Galerie
un Palazzo Colonna (begonnen Juni 1672) u.
die Galerie des Pal. .Mtieri. Femer kopierte
er im Pal. Barberini die Magdalena des Guido
Reni; er nahm diese Kopie nach Bologna mit
und vermachte sie später dem Kloster San
Micbele in Bosco, in dem er begraben sein
wollte. Seit dem 21. 8. 1672 war C. Mitglied
der Akademie S. Luca zu Rom. 1676 schrieb
er noch ans Rom an den Grafen Malvasia.
1077 aber mtiB er wieder nach Bologna zu-
rückgekehrt sein, da er in diesem Jahr dort
die Ausmalung der ..Libreria" des Klosters
San Michele in Bosco begann, die er im fol-
genden Jähre vollendete. Diese Arbeit (im
Auffrag seines alten (Gönners des Abtes Pe-
iKjl! ausgeführt) wird von Crespi sehr gelobt.
Im selben Kloster malte er dann für den
Abt Frati (1682-94) die Kuppel des Chores
ans, die Crespi noeli 8ber die Genilde in der
Libreria stellt. — C. hat eine ganze Reihe
von Schülern gehabt, von denen hier nur G.
M. Crespi genannt sei. Für Canutis Lebcns-
geschichte sind wir ganz auf die Viu bei
Crespi und auf vereinzelte Urkundenpubli-
kationen angewiesen; Malvasia erwähnt ihn
nur beiläufig. Die neuere Kunstkritik hat
sich mit ihm ncKh nicht beschäftigt. Seine
Zeitgenossen stellten ihn offenbar sehr hoch
and tcilwciae sdhat über Gnido Rcni> Von
seinen Werken seien außer den obengcnaoatlB
noch auigt z.xhlt : in Forli in der Kirche del
Carmine (4. Kap. rechts) die Hl. Giuseppe,
Teresa und Maddalena de' Pazzi; in Ferrara
in S. Giorgio dn hL Benedikt; in Siena im
Dom (nach Romagnoli) ein Altarbild mit S.
Girolamo (am 1. Altare); in Mantua werden
ihm einiKe mittelmäßige Arbeiten in der
Kirche Sa Teresa zugeschrieben; Crespi und
Mahrtdas Führer von Bologna nennen riKh
eine ganze Reihe von Werken in Bokigneser
Kirchen und Palästen. Im Museum zu Bo-
logna befinden sich die bereits obengenannten
Bilder: „Tod des hl. Benedikt" aus S. Mar-
gerite u. „Madonna mit Heiligen" aus S.
Bemardino. Zeichnungen C.s besitzen i. B.
die Uffizien zu Florenz, das Louvre-Mus. zu
Paris und die K. graph. Samml. in Mün ben
Auch in Anictioiislcatalogcn dea 18. und 19.
Jahffi. koonnctt dfteri «oIcIm (vgL Ifi-
reur).
C ist auch als Kupferstecher tätig gewesen.
Man kennt von ihm: die Madoniu mit dcns
Rasenkranz über der SUdt Bologna und oMa
hl. Rochus (beide bezeichnet), femer nadi
Guido Reni den hl. Franciscus v. Assisi und
den hl. Dominicua. Brulliot schreibt ihm im
Kat d. KopfefatidiiMDiii!. Baron d'Arelin
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(München 1827 II 60) auch noch ein unb«z
Blatt ^üBende Magdal«»" zu. Über d e
Stiche anderer Künstler nach Canuti vgl.
Crespi o. HciDedn^ Dict det Art (ITBB)
III 671.
C MalTatia, Feltioa pittr. (Auag. IMl, •.
— CccspL Vit« d« Pitt bolocB- 1709,
Itf-Ut. — Ch Bottari. Rmc di Leltere.
18» n 4M 1 - L. Lsati. SM. vi», US4
V 100 t — S. Roaiataoli, Cmti ■tet.^HiH.
di Siena, 1840 p. 7. — G. C a m p o r i, GU art
«tc aegli aUti eMenii, 18S5 p. 118. — J. Ler-
Molieff, Werke iul. Mciater in den Galerien
wo München, Dreaden und Berlin 1880 p. 119.
— F. T i 1 1, Ammaestramento etc. dt Roma, lft86
y. Ml f., 849 f. - .\ SCO so (MalvaiU), Le
Pitt di Bolocna, 1755. — P. Brandoiete,
Pitt etc. di Padova, 1795 p. 163. — Kibby.
Iti'n^raire de Romc — Pistole* i, Descrit di
Roma — B a r o 1 1 i, Pitt, e acnlt. a Feirara,
1870 p. 198. — G. B. Intra, Mantova nei «uoi
moanmenti, 1883 p. 79. — C a 1 1 i n i e M a z -
satintl, Guid« di Forll, 1893 p. 44. — Mat-
teucci, Le chieae aitiU. del Ifantovano, 1902
p. 377. — S. Brinton. Mantua, Leipn« 1907
P. 1S9. — Bnrckhardt. Cicerone 1910 II
983, 1000. — Mirear, Dict de* vente« d'art.
n (190S) 62. — Rieh, d'art, prov., m n civ.
D 80. — Kat d. Pin. Bologna. — Reiset. Kot
4, igmia» da Loom^ 1860. — Camper i, Raec
M CtelflcU_187ll. •> Arte e Stör. 1893 p. «8. —
inc,
Hasd-
tt.
BHmIo.
Canntl, Gaetano, ital. Kupferstecher und
Lithograph, titig in Bologna im Anfange des
19. Jahrb., hat unter anderem die GemUde
Prancewo Carraod« im Ontock» dt S. Rooco
(1881) and Birtdloiiinieo CMi In der
Kapelle des Studio pubblico in Bologna (1833)
in Kopfer gestochen und die Bilder Fr. Fran-
cias im Oratorium der hl. Caedlie bei S.
Giaoomo in Bologna in Utbompfaie iCkIi«
m CatalflfU 1970. •» Alte e Stor. 1893 p. «8.
BarläeVP'^ir. IBl« XIX tn. - Le B 1 ai
Iba. UM E. — ^ Rallar^Aadreaan, Hat
fmk Ar Kupfanwinwt, 18m - Natia v.
MoaA IM
Malvaai«, PcU ftar. (1841) I 44 n. 243 n,
•M B, — LBa«L Gntieola di Bologna (1844)
fk N ■» W ■. — Biaaceni Gaida dl Botogaa
?!«») V- IM. P. K.
Caaoti, Gian Francesco (Francesco);
nach Zani em bolognesischer Maler, der um
1060 gelebt bitte. In der Sakristei der Kk>-
itarkirdie Monte Mocdao nuovo in Perugia
hAäm Mt BBdar von ihm, die die Iii.
Mnvus und Placido*. Biidikt mid Scüio»
lastica darstellen.
Zani. Encid. met — O r t i n L Gridt dl
Perugia 1784 p. 172. — Gioca. d'BnidlL artht
IV 216. G. DnK AMtt.
CanoH, G i u 1 i a, s. tmter Bonaveri, Cirio.
Cany, JeanBaptiste, s. Cani.
Canjallei^ Maler in Baredona tun HSti,
irahl identisch mit Fraaclico C
Vitaia, Adie. IM. M.v.B.
Caayallai^ Francisco, Buchmikr fa
Barcelona, dessen Name in einem TVilwi»i*«ii
vom 18. 8. 1888 erwähnt wiid.
Vidaaa, Adie. I M. M,% B.
C&nyea, Marcos, Goldschmied in Barce-
lona^ 1406 lieferte er dem Stadtrat du SO-
bergerit lir die Klette deMBliUML
Saapara j Mi^nal, Omime, CMmI
. ^ M.9.B,
duanl, Demefriok StempelKdndder.
geb. 6. 11. 1819 zu Mailand, arbeitete seit
1841 an der dortigen Münze. Er schnitt u. a.
eine Medaille auf die Eröffnung des Sintal«
in Tricst; Medaille ani Fcldaiaradiall Aa>
dctdv 0M8); auf die Seesdiladit bei No-
vara; Glückwunschmfdaiüe des iombardischea
VoUcea air Ankunft des Kaiserpaares 1857.
Kat d. Mänxen u. MedaillenatempeJ-Samml. d.
k. k. Hauptmuncamtes, Wien 1906, IV N. 1216. B.
Caaii, August Alexius (Agost Elek,
hicB eigentL Martm Kmu), Maler, geb. & 8.
1808 h Baden bd Wien, stodierte in Stutt-
gart und (seit 1884) bei Ingres in Paris, 1888
bis 1840 lebte er in Stuttgart, 1840 in Wien,
dann wieder in Paris, und seit 1846 in Buda-
pest, wo er bis zu seinem Tode am 18. 4. 1888
tätig war. C. malte zahlreiche POftritS (s. B.
der Tiaseria Sof. Taglioai in Berlin (1833,
im Bca. v. Frl. Aug. Taglioai in Berlin], des
Barons Reinhard [Paris 1834, im Stuttgarter
Mus.], des Ministers Freih. v. Doblhoff-Dier
in Baden [1848], des Staatsmanns Fr. v. Deik
in Sacgedin (1881]) und Genrebilder, von wel-
chen Mni. d. tdiönen Ktte in Budapest
das beste, „Weinlese in Vicz" (1859), beutst
(gestochen v. Charpentier in Paris).
C. V. W u rz b a c h, Oiterr. btogr. Lex. XXIII
871. — Raciynski, Gesch. d. mod. Kat III
877. — W i n 1 1 e r Ii n, Wörttemb. Katler p. 415.
— Kat d. Jahrb.-Ausst in Berlin, 190« (Ttglioni-
portr.). — Kat d. Gem. -Samml. in Stuttgart,
1907 p. 228. — L e i s c h i n g, Bildaiamin. ia
öiterr. p. 23^ Magyar Festömüveaxeti altnun
b. Wien.
K. Lyka.
Caaii, Rezs6 Odön (Rudolf Edmund),
uogar. Maler, Sohn d. Aug. AI. Canzi, geb. am
4. 2. 1864 zu Budapest, f 1906. War anfaogi
al« Bocfafaindkr titig^ arbeitet« dann im
Atelier dca Badapeater Architekten Weber
und nahm als I^tenieur beim Durchstich des
Kanals von Corinth teil. Mit dem Wiener
Kunsthändler Miethke verschwägert, befaßte
er sich einige Zeit taiit dcaaea UntaraduBM.
lerala aber auch bei Eagcrtb naka u. trirkte
dann als Illustrator für ungarische Zeitschrif-
ten. Von seinen (meist Miniatur-) Gemälden
ist das bekannteste : Yum-Yum (1896). Eini-
ges von ihm durch Angerer, Galerie mod.
Meister, vervielfältigt.
Nach Aagabeo d. BtmtOb. K. Lyta.
Cnäbad, Gtambattfsta, ital. Maler,
geb. in Verona 1664, f in Rom 1730 (fälsch-
lich nach Boni 1712, nach Campori 1710),
Sctiüler des Voltolini, ging wegen Totschlagt
nach Ferrara. wo er dm Kardinal Lodovieo
Pico portriticfte. gwtecliM «na Gir. BeMi
r bb n •Omm
53S
Google
Caiuiani — Cipaltl
Tode blieb. Von Caiwiaiiit Wericeo lind
Abftbams tind rine Sosanna bekannt
B. Dal Pozzo. Vite dei Pitt, ecc Veroa.
1718 p. 183. — P. Z a I a t a, Cron. Verona 1749
II 21». — L. Creapi, Pitt. Bologn. 176B. —
C a m p o r i, Artist. Ital. e stran. negli atati
Baten. 1855 p. 118. — C. Bernaiconi, Pitt.
Veron. 1864 p. 389. — D. Zannandreis, Pitt,
ecc. Verona 1891 p. 299. — L. Simeon i,
Verona 1909 p. 13. Eva IL MMi Tm.
GndtwA, Loaisa, a. Starr.
CiiriiiH Mden wM IIM ab in Poi-
aombrooe wohnhaft urkundl. crwilni.
Calaini, Urbino 1899 p. 131.
Camäo, Michele, Bildhauer und Dekora-
Um, fl«b. 1787 ia Gönn, t dat. 8. Ol 1868,
sein Hauptwerk ist der Entwurf für das Ko-
Ittmbosdöikmal seiner Vaterstadt, das dann
Bartolini, Freccia u. a. ausgeführt haben.
Als Dekoratioosinaler arbeitete C. in der Villa
Pallavicini zu Pegli und im Pal. Spinola zu
Genua.
A 1 i z e r i, Not d. prof. d. d!s. in Ligtiria,
Onua 18«. — d ' A 1 1 h a n, Gli artiati ital.,
Turin 1902. — Müller. Kstlerlex. 4 (SomL).
— A. R- W i 11 a r d, Hist c f mod. IM. iftXon-
doa IMS. — Singer. KaUerlex. B.
Gadwod.K ander, GoMadmiiedefanitKc
b Mönchen. J. B. Canzler, 1746 zünftig,
t 1778; von ihm ein silbernes Schildchen am
zinnernen Pokal d. Kürschnerzunft im Natio-
nal-MaKoia, Müncben (bes. IBC im Drei-
paB). — Vea Jotianii Frlcdrieti C,
1743 zünftig, das Tabernakel in der Pcters-
kirche (1766) ; 4 silberne Brustbilder von Hei-
Hgcn rnid Propheten, nach Entwürfen von
If?naz Günther ausgeführt, in der Sakristei
des Betraumes des Bürgersaales; die große
Monstranz und silbernes Meßkännchen bc-
aeichnet IFK im DreipaB) in der Michaelis-
Idfdie fo Mandieii. Auaerhalb MudcheiM
von ihm : in der kath. Pfarrkirche zu Weiden
ein silberner Kelch mit Rokokomuschelwcrk,
nun Teil vergoldet (bez. IFK im FünfpaQ.
— Ein M a r c C. soll 1774 f&r dca bayrischen
Hof tätig gewesen sein.
Kstdcnkm. d. K«r. Bayern I (1902) 944, 95«,
1040 u. 1050, II. Lief. IX 137 u. 187. — Roten-
berg, Der Goldschm. Merkzeichen 1890. — V.
S c h a a s 9, Kat. d. kgl. bayer. Schatzkammer,
München 1879 p. fi5. B.
Cio (Cam), G a s p a r, portug. Maler des
K9nigs Joäo III., als Nachfolger des Alvaro
Pires 1539 bestellt. Nach CyriUo Machado
war er der Sohn des Alv. Pires. Raczjmdtt
vermutet in ihm den Maler von 4 Gemälden
aus Thoroar, die zu seiner Zeit in der Aka-
demie in Liaiabcn sich befanden, weil auf
einem derselben ein Hund (cio), vielleicht als
redendes Meisterzeichen, vorkam. Die Bil-
der scheinen ans dem Kloster zu Thomar SO
Stammen, also etwa von 1620.
Raciynski, Dtct p, 87, 47. — Cjritl»
M « e h a d «, CoUectlo de awBi., p. W. — 8 o • s a
V i t e r b o, Not de alguna pintores portucoexca.
XXIV 40. *^ A.H^.
Caadino (Cbaorlino), Ludovico ud
Haren, veneilatt. GoMachmiade um die
Mitte des 16. Jahrh. Ludotnio C. verfertigte
mit Vincenzo Levrtero zusammen einen kost-
feMVa Goldhelm mit Edelsteinen und 4 Kro-
nen geziert, der an den Sultan Soliman II.
verlcanft werden sollte, und ging später selber
nach Konstantinopel Marco di Zuanr C. un-
terschreibt am ao. 11. 1647 als Zeoge das
Testament d. BfUhnieft Simone Wanea
Archiv. Bdtr. etc a«a & LaMga NacUai
ItaL FofMboaieo d. lalUM: laBlit IV) 19U
mit wetam l3t). B.
Cap^ Constant Aim^ Marie, belg.
Gcnremaler und Radierer, geb. in Saint Nico-
las (Ostflandera) am 8. 6. 1848; Schüler der
kgl. Alodemie in Antwerpen. Er pi^ das
anekdotische Genre und besonders das hu-
moristische. C. erhielt 1878/74 in Sydenham
eine Medaille, 1879 in Antwerpen die goldene
MedaOk mid wvrde 1881 Killer dea Leofo^
Ofdens. Sefaie BiMer stellen mdst Sienen tat
Salon oder Eisenbahnabteil, oder Episoden
aus dem Alltagsleben dar; er malt aber auch
elegante PoftrilS. Zu nennen wiren von C.s
Bildern JLe aoavenier des fetes nationales"
(1880, Museum in Antwerpen), Saint Ni-
colas" (1881), „Tan Claas" (1889) und nne
Serie von Altantwerpener Ansichten (Plan-
tinbatis tt. a.). Von aeinen Kadlenmien, die
ähnliche Motive behandeln wie seine Bilder,
sind her\orzuheben: „En premi^e clasae",
,3rustbild einer Dame". „Die ChontBhle von
St Lorenz in Nürnberg".
Fr. V. Böttichcr, Malerw. d. 19. Jalilu
18»1 L — Slret,Diet d.peintm. — Singer,
Katteitai. — Jenra. d. B^Afta 1878 p. 106. 18S;
1879 p. 2, 49, 190; 1887 p. IM^ 118. K. HymoMr.
Capacet, Pedro, Maler ans Zaragoca, der
IßSO In Rom studierte. In diesem Jahr rich-
tete er mit anderen spanischen Künstlern die
Bitte an König Carl II., in Rom eine Spani-
sche Akademie einrichten lassen fu w<dlett.
V i fi a z a. Adic. II 97. U. v. B.
Capad. Domenico, Maler in Ravenna,
t gegen 18(X) in Venedig. C. war ein mittel-
mäBiger Schüler des G. Anziani. Von ihm in
S. Apollinare Nuovo zu Ravenna Fresken-
medaillons in der Apsis mit Darstellungen
aus d. Gesch. dieses Heiligen u. ein Bild mit
den Heil. Petrus und ApoUinaris ebendort —
C.S Brader dovaimi war Tiermaler, werde
aber in Facnza in jtigendl. Alter getötet
Martinetti-Cardoni. Vite brevt d. artef.
dcfunti etc., Ravenna 1878. — C Rlcei, Guida
di Ravenna 1900 p. «5 B.
Capaiitis, s. CavaUettO-
Capalti« Alessandro, Maler, geb. um
1810 m Rom, f ebenda am SB. 8. 1888; Sdid-
\cT von Tom Minardi Als junger Künstler
vom röm. Fürstenhause der Torlonia prote-
gier^ malte er 1837 für die Hauskapelle in
deren Belvedere- Villa an Frascati das Alur-
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dpmui ~ Capam
bild des hl. Sebastian und 1842 ebenfalls im
Auftrage der Torlonia das Hochaltarbild für
die Chiesa del Gesü in Rom, darstellend die
Beschnetdung Oiristi ; auch hatte er den Fest-
saal des Palazzo Torlonia an der Piazza Ve-
oezia zu Rom und die Villa Torlonia vor
Porta Pia mit mythotogiaclicii Frohodeko»
rationen zu schmücken. Als Historienmaler
war er mit einer Darstellung des „Opfermutes
der Florentiner Frauen bei der Belagerung
-wan Florenz im J. 1628" (Ansicht der Piazza
ddla Signoria) 1851 in der Ausstellung der
Londoner R. Acaflcmy vertreten, die er gleich-
zeitig wie auch weiterhin bis 1868 mit ver-
edikdenen Bfldniasen engliecher Auftraggeber
beschickte. Als Porträtist auch von der rö-
mischen Gesellschaft vielbeschäftigt, schuf er
zunächst im Stile Gasp. Landis und des um
1880 in Rom ansiatigen deuUchen Bieder-
meler-Portrittalen Ed. Magnus, später mehr
im Anschlüsse an den freieren Stil van Dycks
und Thom. Lawrences eine Reihe prächtiger
und feinbeseelter, das Wesen des Zeitalters
charakteristisch wiederspiegelndfr Bildnisse,
unter denen namentlich diejenigen der Fa-
milie Rolland, der Principessa Guendolina
Borghese, der liebreizenden Duchessa Mas-
almo (1910 im Bcsitae der Ffirrtin Somino)
und der Schauspielerin Adelaide Ristori (1911
im Bes. des March. Capranica del Grille zu
Rom) hervorzuheben sind. Die Aocadteia
di S. Loca in Rom besitzt von ihm neben
■eiliem Selbetbildnis die Porträts der Maler
Tom. Minardi und P. Mercuri, des Archi-
tekten Ant. Sarti und der Donna Anna Ceta-
_«-» ■
TWU.
Schorns Kunstblatt MST p. 886; 1842 p. III;
1843 p. 52i 1844 p. Mt. ~ Oettinger. Moni-
tear dca Dato% Slipfl. ISTS 9. 40; Append. p. 36.
— G. D« Saaetia, Ton. Minardi e il tno
Tcofo^Qtem ItOO). — AR. WilUrd, Hiit.
^ «0«. - Grave». R.
A«a. IMk (1906) I 88$ f. - Cillari. Stor.
4Alt» Cootem». ItaL (1908) p. 165, 4M. -
FBttr<-AflHt IMI p. 9t. •
Capanna, Maler in Siena um llMO. Nach
Vaaari soll er Gehilfe des Don Bartolommeo
della Gatta und Freund u. „domcstico" des
Baldassare Peruzzi gewesen sein. Derselbe
Autor berichtet auch^ daß C. aich in der Faa-
aadenmalerei betitigt babe, «nler anderan aoll
er das Haus de' Turchi (heute Piccolomini
Cleraentini) auf der Piazzctta d. Loggia del
Papa bemalt haben. Man sieht noch einige
K^e oben unter dem Dache. Das andere
Vasari genannte Haut kann möglicher-
weise mit dem der Bocciardi (Avastagi) auf
d. Piazza del Campe identisch sein, dessen
Fassade noch Clairobscuremalereien mit den
Taten des Herkules aufweist, allerdings in
•ehr ruiniertem Zustande. Milanesi vermutet,
daB C. mit Giacomo di Lorenso detto il C.
•cer^oolo", der um die fragliche Zeit in Siena
lebt, eine Person sei. Nach Mancioi soll sich
in der Chiesa degli Umiliati auf der Unken
Seite über einem Altar ein Fresko vcn Cs
Hand befunden haben. (Romagnoli, Cenoi
stor. 1840 nennt einen Giovanni Batt, 4i Gm-
como (M C^^aima, wie jedodi aus aeinni
Text hervMgeht, handelt ca sidi hier an den
von Vasari nur C, ohne Vornamen, genann-
ten Maler. Derselbe Autor erwähnt noch
weitere Arbeiten von ihm, ohne jedoch eine
nähere Begriindung au geben. Dasselbe gilt
von den angeführten Lebensdaten 1489 bis
t mo.)
Vasari. ed. MUancsi III 823 u. IV 611. —
Codex M.mcini (Bibi. VaHeana; Barb. Lat.
4315) fol. &&— 67. Bwnuth.
Capaaaa, Paolo. Bildhauer, geb. in Rom
um 1611, t 29. 7. 1657 ebenda.
Pfarrbuch v. S. Nicola in Arcione. Fr. Noack,
Capjuina, Puccio, Maler, figuriert 1850
(alten Stiles) im Register der FkirenL Maler-
glldfc Eine trahi noch freiere Ebtragung
in das Libro di entrata e di uscita von S. Gio-
vanni Fuorcivitas in Pistoja (.A.rch. d- Subeoo-
nomato) netmt ihn unter den besten Ifaiem
von Florens. Vasan schreibt C. eine ganze
Ansdd von AlMten ru, die aber untereinan-
der so verschieden sind, daß sie unmöglich
von derselben Hand sein können. Auch sagt
Vasari C sei ein Schüler und Preond Giottw
gewesen, was aber kaum zutreffen wird, denn
keines der ihm zugeschriebenen Werke läBt
in der Qualität auf einen direkten Schüler des
groBen Florentiners schliefien. In San Fran-
cesco al Prato so Pislofa werden mit groBer
Wahrscheinlichkeit die Fresken einer Kapelle
seitlich vom Chore mit C^eschichten aus dem
Marienleben und im Chore selbst vier HeiU(e
in den Gewölbezwickela nebst den schönen
Guitverzierungen auf C snrfickgeffihrt
Vasari, ed. Milanesi I. — Croweu C^i
V a 1 c a s e 1 1 e. Ilist. of Paint. in It (Auag 1 9 3
ed. Hutton) I. — B u r c k b a r d t - B o d r d
ccronc, 10. A. — Gigltoli, Pistoja. 1904. —
Jahrb. d. preuB. Kstsanunl. XXVI 100 (Saida
über d. ohne jeden Grund C. zugesclirict>eDe
Kreuzabnahme in d. Uffizicn). — Ras». Intemaz.
d. Lett. e dcll' Arte contemp., Florenz, 1.— 15. 10.
1901 i'Palmarini). Bematk,
Capaii (od. Capelli), Giacomo d'Anto-
nio^ Maler ta Alessandria. 1B0»-Id dolen-
ment. erwähnt.
G. Colombo, Artist! Vercellcai, Vereelli
1883 p. 86. B.
Capana. Niccolö Grosso, genannt C,
Fk>rent Eisenschmied, um 1500 tätig. Seinen
Beinamen Caparra („VorschuB") erhielt er
durch Lorenzo de' Medici, da der launenhafte
Meister keine Aufträge ohne Handgeld an<
nahm. Das einzige sicher beglaubigte erlial-
tene Wenk von Üm tat der pracbtvolle« den
Höhepunkt der Schmiedeeisenkunst der Re-
naissance darstellende Eisenschmuck am Pa-
lazzo Strozzi. An den 4 Ecken des PalaxMk
ruhen auf Eisenkonsolen Lalemea (pJlerÄnit
SM
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O^Mm — Ctpiinlek
nicht Lateraen im heutigen Sinne sondern
durch den Mitteldorn und geschwungenen
deren Schlinlidt seit den xasc ihrer An-
bringung, dem 16. 11. 1600, 7u allen Zeiten
gepriesen worden ist. (Seit 1903 nur noch
S Laternen an Ort und Stelle, diejenige der
Ecke Via Tornabuoni und Via Strozzi fehlt.)
Die diesen Laternen sehr verwandten an den
Palästen der Guadagni und Riccardi werden
ebenfalls C. «ugeechriebcn. In Anlebnmg an
dieie Vorbilder witrtawd der BiieiwclmiBclc
der Palazzi Gondi und Rosseilt Del Turco.
Eine Menge anderer Arbeiten werden dem C.
noch zugeschrieben, so Türklopfer an ver-
schiedenen Florentiner Palästen u. ein Tiadi,
der sich uro ISffi im Besitz des Restaarators
Giov. Gagliardi befunden hat.
V a • a r I - M n a 0 e s 1. Vit* IV 446 f. — V a-
s a r i, Deutsche Ausg. (Gottaebew^-Gronau)
1906 III 330 f. — O. B r n n i, Vite di artist cel.
1867/8. — Gualandi, Meoi. riaguard. le belle
arti III, IV. — R i c c i, Stor. dell' archit in lul.
ni 206. — Burckhardt. Cicerone 10. A.
— N. Laurent!, Ptacer. raccolt di optuc. upr.
argem, di Arti BeL 1847 l 118 f. — Lüer-
Crenti, Geach. d. Metallktt I 44. — Leh-
nen, Illust. Geach. d. Kstgcw. I 488. — C. v.
Stegmann - H. t. Germäller, Arch. d. Re-
naisa. in Toac — Gas. d. B.-Arta II. P«r. XIV
101. — Rm. t Katw. lU 88S. — Raa«. d'Art«
IMMT Vinl. — Afta e fltoria 1893 p. «8.
G, DtgH AmkL
Ckpanik Jean, TapMer v«a Arraa» Hei
rieh 1S52 in Toumai nieder, wo er zuerst die
Hantelisseweberei eingeführt haben soll. Da-
gegen hat Eug. Soil (Les Tapisseries de Tour-
a■^ p. 11, 81, M) nad^vrieseo, daB beidla
vor 1800 Hanlefinewebereiett in Tboma! an-
gefertigt wurden. /. /. GuHfrty.
Capaaii (Ka-Paul). J o b a n n d e, ital. Baa-
meiiter, tiHf in Bfluncn. 1 1 B. lOfTB. 1688
erwirbt er das Prag-.Mtstidter Bürgerrecht
Seit ca. 1650 ist er als Maurermeister, dann
(seit ca 1673] als Ingenieur und Maurermei-
ster am Prager Schlosse ond bei den Prager
tmd Egerer Fortifikatiofisbaitten tittg ond
erbaut u. a. das Zeughaus am Wischehrad in
Prag. Die Maria Magdalenenkirche am Au-
jezd in Prag (1666—1886) soll nach seinen
Plänen erbaut worden sein («ehe Caratti
Franzi). In den sechziger Jahren restaurierte
er die Präger Thomaskirche. 1668 erbaute
er das neue Kooventsgeltäude in Unter-Rot-
seliow (BShonaen), das al>er im 18. Jälnb. von
Kil. Ign. Dintzenhofer ganr umgebaut wurde.
Matijka in der Topogr. Kön. Böhmen II
(Laun) (Prag 1897) p, 67 Herain Stari
Praha (Alt-Prag) p. lOK, 146, 205. — Ruth.
Kronika Prahy (Chron. Prag). Prag 1903 4.
— Hajdecki in Ber. u. Mittlgn d. Altert- Ver.
Wien XXXIX (1906) 36. OtVlxr Potlak.
Capdeboa, Pierre Francois. französ.
Historien-, Genre- und Porträtmaler, geb. In
Pf rpignan am 27. 2. 1795, f in Paris am 81. 7.
1886. Schaler von Ren^ Theod Berthan;
stellte 1819 und 1822 im Pariser Salon aus.
Das M ttSb m Perpignan, dessen Begränder B.
ist» bewahrt von seiner Hand ein Blkyiis
Heinrichs IV.
Bellier-Auvray, Dict. g<^n. I. ff. V.
Ci.pdeTitUe, Louis, Porträt- u. Figuren-
maler in Paris, geb. in Lourdes. Schüler von
Milkl; Bomat und CabaneL Debütierte im
Salott 1874 mit einem Hiob u. stellte zwischen
1878 und 1902 fast alljlhrlich im Salon (Soc.
d. art. fran«.) aus: Scherenschleifer (S. 1876);
Hochzeit in Lanms, Ende Nanas ^ 18BQi
Bildnis des Generals Hantion ^ 1881)* Frtk-
littg (S. 1806), usw.
Bellier-AuTray, Dict g^, Suppl. —
Joom. d. B.-Arts 1889 p. 145. — G«. d. B.-Art«
1878 II 176; 18S0 II 48, — Kitchron. IX 73*
CapdeTila Poig, Gin^a, Maler, geb. am
3. 8. 1860 in Barcelana, SchiUer der dorttgaa
Escucla de B. Artes, weitergebildet in Madrid
und Paris nach den Gemälden alter Meister
im Prado und im Louvre, wo er die für seine
Figurenbilder und Porträts charakteristische
altmeisterlicfa« Art dsr Ppslcraag tmd der ma-
Icrlsdicn Gssamtabttnang sidi aneignete.
M. UtrÜlo.
CapderOla, Bernardo de, span. Archi-
tdc^ der IBOO an dem Bemardiner Kkstar
in C^mlmnp AngoMi bMrtc»
Llagnno j Aailtala, N«tfe H 58.
JT. V. B.
Capl^ Pariser Buchbinder um 1880, der für
seine Arbeiten meist die schönen fär Jean
Grolkr hergestellten Etnbiode als Uoster be-
Gac des B.-Afls XV m
Capece, G i r o 1 a m o, Maler tmd Bildhauer,
geb. in Neapel, f ebendort 4. 7. 1876. Man
kennt von C nur die Arbeiten, die er för &
Dmmuoo Msggiore Terferttgte: cm liolscr*
ner Knizffix mit der Figur d. hl. TlMmst n
den FüBfti \uv^ rine gemalte KteuiJgUUg Aber
dem Altar seiner Familie.
Celano, Not. ed. 1859 III 460. — D e D o -
miotci. Vit« U 19«. — Volpicella. I>cscr.
d. alcmi «dffid di Napoli 1880 p. 392. G. Ctei.
(Upeee, Ottaviano, Bischof von Nioo-
tera und Erbauer der dortigen neuen Kathe-
drale, die am 2. 7. 1610 geweiht wurde (eine
Inschriit über dem Hauptportai bes^e:
Temphm SSjuae Virgini Dtcatnm. O* Ca-
pic>njs Epus Nicotercn M.DXQ.
Arte e Storia XIII (18Ö4) 100. B.
Capecbea, Jean, Maler in Nancy, geb. um
1619, gcslorbai an Nangr am 8. 10. 1688.
mähe Portrits und GenniUIdcr, 1688 war
er auch an den Dakontioaen für den
Einzug des Marschalls d'Rbcquinoourt tätig.
C soll vid für den Heraog Kttl IV. von
Lothringen gearbeitet haben.
R<un. d. So«, d. B.-Arts XXm 4U (Paris
18M). B.
Capeiaick, Jean, iläm. Blumemnsler, geb.
1888 in Gent, t in Mlrs 1880 in Brflssel, «o
er tätig war.
SU
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Sir et, Dict. da pdatrM, Saivl. — Ckaoa.
de« mm 1890 p. 78.
Capd, Adriaen Willemsz. van, Ma-
ler in Utneht, war dort 1611 Mitglied der
Zonft
If «llet, ScUldmuefeievw S. IM.
Capel, Willem Adriaensz. vtn, M-
Und. Maler, Sohn von Adriaen Willems/., van
C, kam 1^/32 in die Zunft in Utrecht und
schciiJcte 1686 oder 1639 ein von ihm gemaltes
Bild, Zacharias mit dem Kinde JcsOt dem
St. Hiobs-Spital in Utrecht.
11 «Her, SeUMafniclievea S. i2o. 134.
E. W. Mo*s.
CapeUB, Philippe, französ. Maler, wohnt
1688 in Amtterdam. Sein Vater, Jean Cape-
lan, gibt in dieaem Jalm in einem franxöa.
Brief Erlaubnia an deaicn Heirat mit einem
Frl. Fineau.
AtcIl AfliatafdftBi. ^« Aniidiiic
CapelU, 8. Cappella.
CayaUaia^ Bcrnardo, Haler in Valen-
cia, ms ala Zeuge in einem Aktenttnek ge-
nannt.
A 1 c a h a 1 i, Artist. Valenc 65. M. v. B.
Gapilln (CappcHaa), Antonio^ ital. K«v-
fcrstechcr, peb. in Verona oder in Venedig
um 1740, tätig in Venedig und Rom, Schüler
Wagners in Venedig. Er hat für Hamiltons
Schola ital. pict. gearbeitet, für Bottaria Va-
mri-Ausgabe von 17SA— 60 daa Titelblatt und
die meisten Bildnisse gestochen und ist an den
Stichen für den S. Bd des Museo CapitoHno
(Rom 1783) und für daa Ifuaeo Pk) Qemen-
tino (1782 ff.) beteiligt. Es werden anter sei-
nen Arbeiten hervorgehoben die ErschafiFung
der Eva nach Michelangelo, die Verlobung
der hl. Catharina nach Correggio, die Ruhe
a. d. Findil nack Baroed (ITIS), die Ge-
mälde Domenichinos in Grottafcrrata (mit
Bartolozzi), der Kentaurenlcampf nach dem
Mosaik aus der Hadriansvilla, die Ansicht des
Portico der Villa Albaai n. a. nach Fr. Panini.
Tieeasi, Db. im. — Reinecken. Dkt
in iTS. - N af 1 er, KaUeriex. H m n. Men»-
lieiHMlUiin I mT. — Gaodcllini, Not d.
SlagL I 178; VII SM. - Le Blan^ Man. I
H4. — Bryan. Dict I M6. Gas. £ B.-Arta
N. S. VI (1872) 2«2: XVI (1877) 401. P. K.
CapeUaai (Capeliano), Familie von „mura-
tori" in CrenxMia, von deren Mitgliedern fol-
gende bekannt sind: Daniele C, arbeitete laut
Urkunde vom 19. 6. 1606 unter B. Bocoli, gen.
de Lera, mit Lastaro C. an der Kapelle S.
Martino bei S. Domenico. Daniele wird 1612
u. 1618 in Zmnmmenbang mit deradben Ar-
beit wieder erwähnt. — Antonio, Daniele und
GaleoMso C.. Söhne eines Daniele C. verpflich-
teten sich 1606, die Kapelle S. Caterina bd
S. Doneako n cri»tiea Dieidbe wnrda von
Galcam allein tieaüidigt.
Malaguxtl-Valerl in Saas, d'arte IM»
p. 140 u. 187. B.
Capaiaii, Paul, Bildhauer nnd Sdwn-
Spieler, geb. am 9. 9. 1877 in Paris, lebt das..
Schüler von Max Blondat u. Raphael Geyre,
Mitglied der Societ^ des Artiales Pran^ai^
atellt seit 1886 in deren Sak» aus. Sein
Hauptgebiet iin4 Bildnisse. Das Museum an
MontrSt Midiel erwarb von ihm 1900
,J-TEali8e".
Pariaer Salon-Kat seit IfOX O. G.
Capailanb Architekt aus Levada bei Monte
(Pror. Venedig), titig in Treviao in der 9.
Hälfte des 18. Jahrh. ; lieferte die Baupläne
für die Pfarrkirche zu Casacorba und baute
mit dem Architekten Bemo (s. d.) die Sttdl-
kirchen in Resana, Piombino, Villanova nnd
anderen Trevisaner Provinzorten.
Fedcrici, Mem. Trevigianc (1803) II 142.
— L. Crico, Lctt. s. B. Arti Trevigjane (1853)
p. 316. R.
CapeUaro, Charles Romain, f ranxöo.
Bildhauer, geb. in Paris am 2. 9. 1896, f dns.
am 9. 11. 1869. Schüler von David d' Angers,
Fr. Rtide tmd Duret Er beschickte zwischen
1848 und 1897 fast alljäfirlich die Ausstellun-
gen des Salon der Soc. d. art fran«. mit Por-
tritbOaten, Grabatatnen, dlegorisclNn Gfnp>
pci^ Bronzestatuetten usw. 1868 stellte er
eine Statue des Genius der Unsterblichkeit
für das Grabmal zweier seiner Kinder aus,
die seinen Ruf begründete. In den nidnt-
folgenden Jahren adnif er n. a. die Statnen
eines Landmannes für das Minist^re de la
maison de l'Empereur et des B.-Arts u. eines
Engels der Erlösung für die Kirche St.-(3er-
main l'Auxerrois in Paris. Wegen setner
Tdlnahme am Aufstande der Kommune wurde
B. 1871 zur Deportation nach Neukaledonien
verurtdU. Unter den nach seiner Rückkehr
■na «er verrauiiung fiw w ai wfnm wer am
srien als die hauptsächlichsten genannt : Erz-
engel Gabriel für das südl. Querschiff portal
von St.-Eustache in Paris; Statue des Advo-
katen H^rank de Sichellea für die Rück-
faaaade dca Pariser StadtÜMMa (1881); ADe-
gorien auf die franzöa. Revohrtlon ond die
Satire, 1881 ausgestellt.
Bellier-Auvray. Dict, gen. I u. -Suppl.
— H, A. Müller, Biogr. K»tlerlcx., 1882. —
Inv. gen. d. Rieh, d'art, Pari», mon. rel. I S;
III 3Ö3 ; mon. civ. 1 17 ; III 18. 247. 326^27. —
Chroo. d. arta 1899 p. 327. — Gaz. d. B.-Arta XXI
68/4. — NouT. arch. de l'art franc.. 3* a^r. XIII,
1M7 p. 114, 285. H. V.
CapeUanb P- G., Bildhauer, lebt in Pana
nnd atellt aeit 1885 hn Sol. d. art. franc. aua
(1886 : Stuckbuste P. Crhevandier ; 1889 ; Amor
und Psyche, Stuckrelief -, 1896: J. Defran u.
Paulette; 1902: Bildnis Bertol-Graivil ; 1907:
Friiaon; 1908: Caventon; 1000: fiildniabüaten
M. n. lfme Ckxlin usw.).
SaloD-Kaulogc. B.
CapeDa. Ein Landschaftsmaler C. war 1746
bis 1800, ein C. fils 1766—67, die Frau dea
enteren 17d0— dS an der Manufaktur in
vrea ab Ponellanmaler tittg.
536
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Lechevatlier-CbeTignard, La Ma-
nuf. d« porc. de S^vres, II (1908) 129.
Cipt'H, Alfred Eugene, f ranzüs. Tier-
und IiUdldiaftsnialer (auch in Aquarell), gib.
in Ronen am 18. 10. 1^4^ ansässig in Chenne-
vieres-sur-Mame, später in Asniires. Schüler
von Couturc und Sauvageot. Stellte fast all-
jährlkb zwischen 1803 und 1886 im Pariser
Säkm ans. Pfir die Jdiannialrapelle der
Kirche Saint-Pierre de Montrouge in Paris
milte er 1868 in Fresko die Heii. Johannes
Evang. and Joseph, für die Markokivene
bmtcr dem Chore einen Christus.
Bellier- Auvray, Dict. gta. I a. Suppl.
— Ibt. 1^ d. d'art, Fuia, noo. fcL U 46.
Capcll«, Cornelis van der, s. Canuitt*
de Lyon.
Capelle, Jean, Miniaturmaler voo Brügge,
1480 Schüler des Henri Seraua.
Gax. d. B.-Art* IMO II 18».
Capdla^ Jan, kam am 90. 7. 1686 als Maler
in die GiWe in Haarlcm.
T. d. W i 1 1 i K e n, Lcs artiste» de Harlem, 107.
E. W. hloit.
Capalle, P i e t e r, ein 1614 geborner Maler
in Haarlem^ dessen gmeidnietca Fortrit Iran
der WilUgen besaB.
T. d. Wnii g e n. Lcs aitistet de Baitaik 106.
Capdie, s. auch Cappettt und CkaptO*.
CapeUen, Jan Baptistevan, fläm. Ma-
ler tätig in Antwerpen, das. 1606/67 Lebr-
}uiige des Peter van den Velde and 1678/78
Meister.
Rombouts-Lerius, Liggeren II 371, 373,
416. 425. 548. «. M.
CapaUetti, s. CafptlUtti.
CapaU, A., ital Stecher des 19. Jahrh., der
laut Apell, ,,Cimon und Pcra", nach Sacchi,
nnd irAngiolo Doni", nach Raflaei, stach ; er
aitcitele ferner an Luigi Bardis „Imperiale
c taale Galleria Pitti". Firenzc 1889 ff. mit.
Afall, Handb. USO. — Le Blanc, Man.
1854—88. Z. P. M.
Capelli, Bartolomeo de*, Holzadmllttr
2u Bologna, der 1420 mit Giacomo de' C. und
einigen anderen Möbel für den „Palazzo degti
Ansiani'* au Bologna und die Sitze für die
„Sedici Reformatori" arbeitete und 1487 Ka-
pellen in San Petronio eindeckte.
Rau. d'arte I (1901) 25. — SttplnOb La
Scultttra in Bologna, 1910 p. 35.
CmO^ Battista, Maler, wird 1&6S in
Fcrrara erwähnt. Vgl. CitUdella, Doc ed
ill. ferrar., Ferrara, 1888. B.
Capelli, B c r ti a r d i n o d i, aus Mantua
Stammender Maler, 1547 urkundlich in Ve-
nedig nachweisbar. Da keine Werice von Ihm
bekannt sind, auch nicht von älteren Autoren
erwähnt werden, ist wohl anzunehmen, daü
Bemardino vorwiegend als Gehilfe seioea be-
rfihmleren Bruders CamiUo titig war.
Literatur •. unter Canillo di CapettL M.
Capeüi, Camillo d i, genannt Camillo
Mantovano, aus Mantua stammender Maler,
Sohn des Zuan Maria, Malers aus Mirandoia.
Nach Gxldi soll Camillo bereits 1614 für Zaa-
beUa d'Eate in Mantua tätig gewesen aon,
▼idleidit an der Defcoration des Appartamenlo
del Paradiso milvsirkcnd (Vernuitung Patzaks).
14. 8. 1537 in Pesaro urkundlich erwähnt, wo
er unter Gengas Leitung mit Francesco Men-
zocchi tmd Raffaello da Borge die Villa Im-
periale aus&chmückte. Seit lö. 12. 1541 in
Venedig nachweisbar: Camilk> war in Ge-
meinschaft mit Giua^pe Salviati für Fran-
cesco Saraceno Ütiff gewtaen; wegen der Be>
Zahlung entstanden Schwierigkeiten, die
schiedsrichterlich am gen. Tage entschieden
wurden. Um welche Arbeiten es sich han-
delte, wird nicht gesagt Vom 7. 12. 1M6
liegt ein Brief der Herzogin Giulta von Ur-
bino vor: Camillo soll nach Angaben Gengas
einen Karton für Ledertapeten, die dann in
Spanien hergestellt werden sollen, entwerfen.
Patrak, der diese Notiz bringt, versucht sie
nicht recht verständlicherweise mit Fresken
im Stadtpalast zu Pesaro in Verbindung zu
bringen. Am 19. 6. 1547 vermählten in Ve-
nedig Camillo und aefai Bruder Bemardino
ihre Schwester dem bekannten Xylographen
Niccoiö Boldrini. Die Brüder wohnten da-
mals in der Pfarrei von S. Marina. Dort
wohnhaft macht Camillo am 1. 10. 1608 sein
Testament tmd t am 18. dieses Monats.
Vasari rühmt Camillo als Maler von Land-
adiaften, Blumen und Früchten. Leider läflc
sieh nicht inel als Arbeiten des Kfimtfera
sicher nachweisen. Ihm hat Patzak nur hypo-
thetisch einige der landschaftlichen Fresken
der Villa Imperiale zuteilen können. Von den
Wandmalereien im Stadtpalast in PesarOb von
denen Lanzi spricht, sind heute nur IcOnüner^
liebe Reste erhalten. Leidlich gut konserviert
sind dagegen die durch Vasari beglaubigten
DcckenmalerdCtt im Palazzo Grimani in Ve«
nedig, Festons, die ursprünglich eine beute
nicht mehr am Ort befindliche „Psyche" voo
Francesco Salviati umgaben.
Paolo P i n i, Dialogo della pittura, 1548
(nur Erwähnung). — Vasari ed. Milanesi VI
318 u. VII 18. — S. B e 1 1 i n e n i, Ddlc Lett.
e d. artl mantov., Mantua 1774 p. 135. — Pat-
qaale Coddi. Mein, biogr. d. pitt. etc. Man-
tov., Mantua 1837 p. 38 f. — M o i c h i n i, Guida
di Venctia, 1816. t. I 205. — L L a n i i, Stor.
pitt , Vene«. 1837—39. t. VIII 20. — B. P a t z a k.
Die Villa Imperiale in Pesaro, Leipsig 1908, pas-
sim. — Archiv. Forschungen aus dem NachlaB G
Ludwigs (lul. Forsch, d. katbist Inst in Flo-
renx IV.) Berlin 1911 p. 107 ff. /fo4l#ftfc
Capelli, C o s m o, Bildhauer und GieSer um
1800, Schüler und Gehilfe Pietro Taccas, spä-
ter bei dem Sohn des letztcreti, Ferdinando,
tätig. — Ca Sobn DomUmo war als GieSer
titii und soll KndfljBe ud Büsten nach
fremden Modellen (Giov. Bologna, P. Tacca
usw.) gegossen haben.
Füssli, Katlerlex., 1. u. 2. Teil. — Baldf-
nucci. Not d. Prof. d. Diaegno. 9*
»7
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Capelli — CapgrM
Capelli, G I a c o m o d e*. s. Captlli, Bartolo-
meo de'.
GapdU, Gtuiepp«^ Thettennakr, geb.
fa Rom, titiflr in Nespel, wo er 1784 t A.
Magüar stach nach C. «n zu Ehren des Kni
aers Joseph I. gegebenes Feuerwerk o. Pfeffel
eine Folge von HcüiVHI.
Pättli. Krtlerlex.. 1. u. 1. Teü. - Hei-
necken. Dict. III. B.
Cftpelli (Cappeln), Pancrazio, ital. Kup-
ferstecher der 1. Hälfte des 18. Jahrh. Es
wrerden von ihm nur erwähnt eine Darstel-
lung der Madonna di LoretOb eine hL M^gdn-
GnadsltlnL K«i. d. fMai^ X 180. - Nag.
Ur» KMlcftoL n MT. — L« Blanc. Man. I
»86. P K.
CapeUi, Zuan Maria di, Maler aus Mi-
randola, scheinbar auch in .Mantua titig« Vn>
ter des Camillo C, vor 1547 f.
Lit s. unter Captlli, Camillo dL H,
Capdll, s. auch Cappeln u. CappeHo.
Caprilioi (Cappcllino), Gabriele, gen.
Caltolajo oder CaUgorino, fcrrares. Maler
des 16. Jahrh. C. war Schüler und Gchilie
detDoMoDoMi; von seinen LebenatdiidcnleB
ist nur bekannt, da£ er ursprünglich Schuh-
macher war und erst spät zu der Malerei über-
gegangen ist. Von ihm bewahrt die Gcmllde-
galerie in Femra cineii hl. Fransiskn^ dar
im Betsein mehrerer Heiligen die Stigmata
erhilt (aus S. Francesco). Ebendort befindet
skh von seiner Hand eine schwächere S. Lucia
mit Stifterbildnissen (früher in S. Andrea),
lo S. Maria della Rosa ist das Altarbild, der
Orgel gegenüber, von seiner Hand (der Täu-
fer u. Johannes d. Evangelist, mit Stifterpaar ;
ursprünglich befand sich diese« Bild in S. Gio*
vannino). Nach Frixti «eigte di«NS Bfld
Irfiher d. Datum 1660 — Nach seinen Werken
tn urteilen, war C. ein schwacher Nachahmer
der Dossi, mit nur geringem formalen Kön-
nen» der aber über ein kräftiges, glühendes
Kolorit verfügte. Er soll idir irid gemalt
haben, doch sind weitere Aibeitea von ihm
unbekannt.
Baruffaldi, Vite d. pittori etc. Ferrareii,
Ferrara 1844—46. — F r i r r i, Mem. p. U stör,
di Ferrara ed. I^derchi. — G r u jr e r, L'art Fer-
rarais. 2 toI». Paria 1897. — Repe«, f. Katwiae.
XXIII (1900) 373 (Jacobson). BMIMlft.
Capallinl, s. auch ZnppeUi.
CaydllMi» Giovanni Battista. falsch
für Cappellino, Giovanni Domenico.
Capelllno, s. auch CappeUino.
Capelle, Gabriele, nach seinem Geburts-
ort ü Moncalvo genannt, Erneuerer der Kunst
der Intarsia in Piemont, arbeitete für das
KiinigshriKs im Thronsaal des Turiner Schlos-
ses (1849), in der Kapelle des Königs Carlo
Alberto, im Saal del Medagliere und in der
Vilin TW Rarconigi.
Finocchietti, Scult. e tarsia in legno,
Firenze 1873 p. 216. G. B.
Capello, 8. auch Cap«Ui, CopptUi u. Cappeüo.
Capet, Marie Gabrielle, Malerii^ geb.
am 6. 9. 1761 in Lgnn, t «m 1. 11. 18IS hl
Paris; Schülerin von Adil. Labitle-Goiard
(später Gattin des Malers Frang. Andr< Vin-
cent). Debütierte 1781 in der Pariser Ek-
poaition de la Jennease mit einer Stvdica-
fcopf-Zeichnnng (ntfte d'cxpräsrfoa anc trois
crayons") und beschickte dann 1782—1814 die
Pariser Ktmst-Aasatellungen weiterhin mit
von Porträts in Ölmalerei, Pastdt-
ttnd Aquarellminiatur. Nachdem
sie schon gegen Ende des 18. Jahrh. zu an-
sehnlichem Rufe gelangt war, wurde sie zur
Zeit des Consulates und dea Empire geradexu
eine der beliebtesten Portritbttonea der oM-
zicUen Welt, h.}?, ihre Hauptwerke sind her-
vorzuheben: „Un jeune homme en habit noir"
und „Une personne riant" (1785^, — Selbst»
bildnU (1788), ~ Bildnis der MUe Man
Falnfe und Midatorbildnis des Bfldhaoers
Hoodon (bei der Arbeit an setner Voltaire-
Büste dargestellt, 1800). — „Feue Mn»e Vin-
cent travaillant au portrait de Vien et asi
prindpaux fl^es" (1806), — „Hygi^, d^ease
de la Santi" and „Officier d'Artillerie" (1814).
Außerdem kennt man von ihr Bildnisse der
„Mmes Adelaide et Victoire" CTöcbter Lud-
wigs JtV., hl KiipHBj stich sei tldflMgt tob
Mip?r\ der Mmc de St. Fal. der Princesse
de (^araman-Chimay, der Maler Fallit tmd
Fran<;. Andre Vincent etc.
E. Beliier de La Chavignerie in Re-
vue Unhren. des Artj 1364 p. 42. — Herini-
son, Actes etc. d'Art. Franc (1873). — Bal-
lier-Aavray, DIct tin. (1882). — Maac-
Sencier. Le Llvre des Collect (1885) p. 497.
— Rondot, Le» Peintrea de Lyon (1888) p. 197.
— P. A. Lemoisne in Lea Atta 100« LV %l ff.
— H. Bonchot. La Minist fraa«. (1907) V
t40: sowi« in Gaa. d. B-^Afta UM I SM; ei
im I im 1; 1M0 n T8^ IMS I W« ff.
£. ViöL
Capeyroa, J., Landschafts- and Hermaler
in Bordeaux, stellte im Salon zu Bordeaux
1878 „(Theval nisse" u, „CThevaux de ferme"
aus.
Gaa. d. Bw-Axta N. S. Vm lit. ~ L'Ait XIQ
m. B.
Capezsnoli, Giovanni Battista, Bild-
hauer, tätig in Florenz seit ca. 1700. Von
ihm d:>.sc;bit die Statue des S. Vlncenzo an
der 1777 au<geiährten Fassade der Kirche &
Marco.
FüssH, Kstlerlex . 2, Teil. — Zani. En-
ciclop. — BiadL Not s. antichc tslrtmche di
Fircnze, 1824 p. TT.
Capgiaa. Georges, Maler, geb. am 10. 5.
180S in Joinville-Ie-Pont (Seine), lebt in Paris:
anfangs Kaufmann, 1894 — 97 Schüler von
Gustave Moreau, Georges Callot, Damiroa
und Herrmann-Lfon, 1900—01 in Brasilien.
in Belgien aufhältlich, Mitglied der So-
ci^te des Artistes Fran^ais, in deren Sak»
er seit 1898 regelmäßig ausstellt und zwar
hauptsächlich Tierbilder und Landschaften.
SSß
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Capi — Cm^iin
lifdime feiner Bilder befinden ikh in bnui-
Mk UN (dnli* mH Abb.).
O. C.
CfpL, Paolo E m i I i o, Stecher in Pcsaro,
t tWOf soll bes. in der Perspektive tüchtig
(cwcMD fein. AotfMi Itinnlv von {hm ein
Blatt mit einem Katafalk.
Antaldi, NotUie d. «Ic. Arch. Pitt ScuU.
di Urbino, Pessro etc. INI (MfCr. in d. Bibl.
OliTeriana, Pcmio;. B.
Capietuc, Johann Stephan (Jean Eticnnc),
Zeichner und Radierer, anfangs auch Maler
und nebenbei Miniaturist; geb. am 8. 1. 1748
in Schwedt, f in Leipzig am 8. 7. 1818. Er
war Ende der 60er Jahre Schüler Oesers und
der Leipziger Akad.; gleichzeitig konditio-
nierte er, um m ferdienen, bei Leipziger In-
mmgamalera, m Mit 1789 in der Werkstatt
des dordi feine Federrietutücke bdiebten
Leipziger Malers Fassauer, bei dem er zwei
Jahre lang Landschaften, Jagden u. Historien
auf Tapeten malte und nebenbei kleine Staf-
leleibikler fertigte und Landschaften kopierte
Seit 1T71 widmete er sich mediiinischen und
■■turwissenschaftlichen Studien; nebenbei gab
er Zeiclienunterricbt; 1778 vorübergehend auch
SB der Afcadefliie» In danuribeB Jfhrs wnrde
er wegen eines mit zweideutigen Erläuterun-
gen auagestatteten satirischen Landkarten-
ftidis „Leipziger Studattengecgraphie' in
einen PraaeB verwicicclt u. mit Geldstrafe be-
legt BaM derauf verlief er Leipzig, nach
Oesers Angabe vom Kriege verscheucht,
um einige Jahre in Hamburg bei dem
Malermeister J. G. Wagner su arbeiten.
Seit 1775 widmete er sich gan? ausschließlich
dem anatumiijchea u. naturwisscnbchattlichen
Zeichnen, zunächst in Halle, seit 1782 in Leip-
zig, wo er alabald als Nachfolger Mtalalcf
univerfnamteicnfnBieifier wurae n. oancrwi
verblieb. Als Illustrator anatomischer, bo-
tanischer und mineralogischer Werke erwarb
er sich naclimals groSen Ruf. Er entfaltete
als fokher eine ioBeret frachtbare Tltii^t
und galt tenge als der erste in seinem Fach.
Der fleißige Künstler und Gelehrte wurde von
der naturforschenden Gesellschaft zu Halle
zum Mitglied, von 4er ökonomischen Soxietit
zu Leipzig 1788 sogar zum Ehrenmitglied er-
nannt und erlangte 1801 die Magisterwürde.
Seine farbigen Kadierungt-n nach Pflanzen.
Mineralien, Muskeln etc. zeichnen sich dnrch
groBe Aldturalesfe and Ldtenswahrli«! ane.
über sein umfangreiches Oeuvre siebe Ecks
«Leipziger Gelehrtes Tagebuch" Gg. 1781—
1801) und Dindorfs .leipziger Gelehrten- u.
Künstleralmanach". Im Bruderbuch der
Leipziger Schfitzengesellschaft befinden sich
anmutige Miniaturmalereien von C. in Form
klassizistischer Schriftrahmen (datiert 1808).
Abb. bei Lange, Die Le^dger Schateen-Ge»
•etb^aft (1886) nndi p, 86.
Fa»»n, Kstlerlex. II, 1 p, 155 f. — Hage-
dorn, Briefe. — N a g 1 e r, Kstlerlex. II 348. —
G e y 9 e r, Geich, d. MaL in Leipiig 84. —
Wuttmann, Aua Lripziga Vergangienheit I
294 ff. VL Nenjahrsblitter d. Bihl. d. SC Leiseta
1907 p. 96 flf. 4, JCarävij^
Ca|ie«9^ Johann Stephan Fried*
r i ch, Sohn des Johann Stephin Mititf-
maier in Leipzig, geb. 1777, f 180L Wette
sind bisher nicht nachgewiesen.
Gey «er, Gesch. d. MaL in L^ipiig 84. —
Wustmann, Neujahrabi. d. Bibl. d. St Letpxig
1907 p. 98. A. KursvMUy.
Capilla» Vicente, Kupferatecfaer, geb. m
Vakaci« «n 7. 8. 1787. Sdifiler Ton Men-
fort, seit 6. 11. 1798 Mitgl. der Acad. de S.
Cartof zu Valencia. 1812 und 1817 Studien-
direktor an derselben. Er stach Heiligenbil-
der, Vignetten, eine „Via Crucis" -Folge (nach
J. Camarön j Boronat) und entwarf die Me-
daille, welche die Akad. zur Seligsprechnog
des Malers Niool4s Factor prägen lieB.
Vi&aza, Adk.n98. — AlenhelL Artist.
Vaicac 8C. M. 9. B,
CafOnAGeminianok Maler fai Modena,
Schüler des Giov. Vecchi, seit 1604 „maestro
di cappella" am Dom, f daselbst 81. 8. 1606.
Boni, Biogr. degli Artiiti, 1840. — Dondl,
II Duomo di Modena, 1S96.
Capiaani, A n g e 1 o, piemont. Maler, stu-
dierte auf der Alcad. ta Twrtn md vcrroU-
Itomiimete sieh in Ron. Er hetSt^te nch stif
verschiedenen Gebieten, religiöse Malerei,
Porträt, Genrebilder, mit einer gewissen
Sicherheit des Striches, aber mit schwachem
Kolorit. Wir erwähnen seine Costumi d'Al-
bano (1840), Neue Sybille (1860), Rückkehr
(1861)
Cillari, Stor. deU' arte cootcmp. 10O9. —
Stella PHt e Scidt in PtasMaie 1893 p. 74.
G. B.
rejlihnn, Franz, ist der Klc^emsme
eines sonst unbekannten im 18. Jahrh. zu
Lemberg lebenden FranztskanermöoclMS, von
dem man nur das gestochene Ftetrit des
Reformators Leonardus kennt.
Kratzewtki, Catalogue. M. G.
Csfitaia, Edmnnd C, Archtt. in Frank-
furt a. M., geb. 1878 «n Ifihenberg a. Main,
studierte in StraBburg, Bonn u. Berlin Rechts-
wissenschaft und Kunstgeschichte, trat zum
Studium der Architektur an die technische
Hochschule in München über. Als .Architekt
ist C. hauptsächlich im Sinne der Bewegung
für heimische Bauweise und Volkskunst tätig.
1804^06 beim Wiederaufbau des abgebrannten
wunnuHjergiBcnen uuMHiaoicnenf aUHOon.
Seine Bauten finr!r-n sich meist in Bayern und
Württemberg : Klcinkinderschule in Gruol
(Hohenzollem), Schwesternheim u. Gemeinde-
haus in Lautlingen (Württemberg), Bühleraell,
Bieringen, Oberkessacfa u. a. Orten; Arbeite»
riimenheim in Ebingen (Württ), Friedbofan-
lage mit Gruftkapelle für StaattMt Frelh. T.
' fai Hausen (bd Neonfan);
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Ctpildii - CaptteUi
Jahrmmapp« der Gc»ell»di, f. chrisü. Kitnat
1M6, mit Abb. — Pionier, II (1909) 20—23 (mit
Abb.). — Frankfurt a. M. 1888—1910, Führer
durch MiM BmM«. — Zt»Ar, f. «kriatl. Kunst,
1906. A. Pfeifer.
CApltAlii, Remio, Stecher, gab 1641 eine
Reihenfolge von BiidaiMcn der franxös. Kö-
nigiiuieii and DiophiH hmai. C. arbeitete
für Jacqties de Bie — Ein Capitain* signierte
das Schabkunstporträt des Ministen Turgot.
«.^"SA^'» I «Bd n. — H«ln«eken,
Dict III. B.
Cifitaine, Gilles, Bildhauer hl Lille^
führte 1688 für die Halle fchevinale die Sta-
toen Christi, der Jungfrau, des Kaisers und
des Königs von Spanien aus. Noch 1597
fährte er BikUuaer«rbeiten CRcsUurationcQ)
fBr dmdbe GcUndt am.
Ltal, Oiet. d. aedpt «tc, IM« (mit weiter.
lA.). B.
Capitaaeis, Girolamo de', ital. Archi-
tdct und Festungsbaumeister, aus Sesto stam*
mtoA und um 1660 in Mailand tätig. Er
nidit« ein Pn^ekt für die Fassade des dorti-
gea Demes ein.
Zani, Enc. met. — BoitOb II Daomo di
Milano, 188», p, 262. G. B.
Capitaaela, Pompeo de, Goldschmied
von MaOaiK^ arbeitete für Qemens d. VII. in
Rom. wo er 16M von Benvenito Celltni ge-
tötet wiirdc.
Plön, B. Cellini Paris 188»~«4 p. 82, 26 f.
- B c r 1 0 I o 1 1 i, Art. MMasMl (tm) n. Ar-
tisti (ubaipini (1884). B.
CapitaoelH Tommaso. ferrares. Maler
um 1670, malte im Oratorium der Teatiner-
brWer, in der Kirche der Nonnen von S.
Gabriele (eine Annunziata), in der Kirche der
Somaschi, in S. Stefano des Philippinerordens,
litt Oratorium von Gesu and in der Kirche S.
GmatiPDe des Augustinerordens.
C Barott i. Pitt e Scult a Ferrara 1770
p. 4«, 6<^-«5. 57, 67, 106, 118. — ATventi,
Goida per Ferra» 1838 p. 213. — Baruf-
faldi. VHa dar Pht c Senlt. Perrar. 1844 II
G. B.
Capitani, Cristoforo, Maler des 16.
Jahrb., arbeitete in Figino (Como).
M o D ti, Slor. ed Art» a. Vnt. d. Cono, Cmno
l>Oä»- B.
Capitani, Giov. Battista, Baumeister
aus Rocca Contrada (Arcevia), wird seit 1768
als „capomastro muratore" erwähnt, soll aber
auch die Zeichnungen f9r Äe PkliBi Costa
und Torri in Macerau geliefert haben (As-
tolfi in „Arte e Storia" 1905 p. 180).
CapiUni, Giuliano od. Giulio, Maler,
Schüler des Bemardino Campi, unter dem er
von Vm an in Cremona arbeitete.
Orlandi-Guarieoti, Abeccd.. 1753. —
A«*. itor. di Udi, 1896 (vol. 15) p. 101. B.
Capitaao^ Perino del, pipstl. Architekt
in Rom, 1610 «um erstenmal erwähnt, ar-
bcilele swisdien 1686 nnd 1687 am Arco di
S. Marco und nach einer Zahlung T. 20. 8.
1630 auch in der Peterskirche.
I ^'-^^cl^^V;^.**^.^*' o. Art Bo-
loKaesi 1886. - JibA d. pNuL Kstsamad. XXXI
Beih. p. 86. g
Capitelli, Bcrnardino. ital. Maler und
Kupferstecher, geb. in Siena 1689, f 1889,
tätig in Siena und in Rom, Schüler des Alcss.
Casolani und dann des Rutilio Manclli, war
seit 1886 für Cav. Cassiano dal Pozzo in Rom
bescbiftigt, antike Reliefs zu stechen. Voa
seiner Tätigkeit als Maler ist nicht viel be-
kannt, Romagnoli führt als Arbeiten von C4I
Hand in Siena tmd dessen Umgebung *mi
Gemälde in der unteren Kirche des Oratorio
di S. Giuseppe; Lünetten in der Compagnia
dclla Misericordia; Bilder an der alten Pom
di S. Maurizio; die Madonna del Rosario am
rechten Altare m S. Maria degli angeli; die
Madonna della Rosa in der alten Picve di
Corsaro u. 2 Fresken im Oratorio der Villa
Sergardi di Viteccio. DaB er seine Kupfer-
stiebe zum größten Teile nach fr emden Vor-
bildern ausgeführt hat, läßt auf seine germge
Selbständigkeit als Zeichner schließen. Bartsch
beschreibt 43 Stiche Cs, Le Blanc hat diesen
II weitere hinzugefügt Eine ansehnliche
Reihe von ihnen hat C. nach Vorlagen seines
Lehrers Manetti ausgeführt, z. B. Lot mit
seinen Töchtern (B. 1), die hl. Familie bei
fCcmnlicbt am Tische (B. ein Gelage
(B. W) n. a., in denen er Caravaggcskes Hell-
dunkel u. Honthorstsche Beleuchtungseffekte,
die Manetti als Maler nachzuahmen suchte,
durch kräftige Kontraste in Schwarz-WeiB-
kimst wiedenogeben sich bemüht. Diese
Stidie ^tti nodi besonders wegen ihrer Be-
ziehungen zu Callot beachtenswert. Cs Tech-
nik nähert sich in manchen Teilen der Ba-
toeeis, in der Gegendaamlersldlnag von lfas>
sen tiefer, aus langen, geraden Linien gebil-
deter Schatten und scharfer Lichter, dann
auch in der Vermittelung der Töne durdl
Punktarbeit. Cs Technik bleibt aber hart,
oft fast roh nnd lUt die elastische WdcfabeH
der Ubergänge, die Farbigkeit, die Baroccis
Arbeiten auszeichnen, vermissen. C. hat nach
Manetti unter anderem auch eine Folge von
12 Darstellungen ans dem Leben des hl. Ber>
nardinus gest., nach Berrettini eine Madonna,
nach Corrcggio die Verlobung der hl. Katha-
rina, nach Salimbeni den hl. Bernardinus, nach
Elsheimer die Ceres (1622), nach der Antike
einige Reliefs (Medea-Sarkophag) und die Al-
dobrandintsche Hochzeit (nach Berrettinis
Zeichnung), ferner eine Reihe guter Bildnisse,
z. B. die Salimbenis, Vannis, AI. Casolsnis n.
Seb. Ftdlis. Besonders interessant ist eine
Anzahl von Stichen nach Festvorstellungen
(Siena 1632, Bartsch 34—40), von Caroossels
auf dem Platze zn Siena (IflM nnd I68B1 B.
41 — 43) u. a. m.
Ticozzt, Die I 878. — Lansi, Stor. pitt.
I 438. — Mariett^Abeeed. I 8». — B«i-
necken, IMet III 811. — Battseb. P.FGr.
XX 148. — Gandcllinl, Net dinisgL 1118;
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Capitio — Capobiaaco
Vm MT. ~ Magien KmImIml U Sit «. llb>
aecr. I im. — Le BUa^ Ifitt. I OW. —
Brjran, Dict I 247. — Ueaame, Jacques
Callot II 503. — Gualandi, Man. orif., aer.
m (1849) IM, 189. — Bottari. Latten I MOl
— Milaaeai. Am ToMiun (ISn) pw 61. —
Borghesi e Banchi. Nnofr. doc Sanaii
(1898) p. 637. — RomafOOll, CtBIli itor.
art di Siena (1852) a. Reg. — Repert L Kit».
V 45 u. .XXXIII 217 Anm. 4. — Ricel, IfeMra
d. ant arte Scnc»e (1904) p. 21 u. 24. P. K.
CapKio, Giovanni, Maler, wird in Rom
um 1688 erwähnt.
Bcrtolotti, Artitti Ifodoicai (1882) u. Art
Bolotaeai (1886). B.
(^pisncchi, Marco, Maler aus Rimini, er-
hielt 1808 in Mailand einen Akademie-
Preis; später in Rimini tätig, malte den
ThMiervorbatig des alten Theaters »CaeMr
mkt zu M iHf n Soldaten iiadi tJbcndircHcii
des Rubicon". Er hatte auch Fresken im
(Kasino Civico gemalt, die bei Restaurierung
des GeMudes zugrunde gingen.
T«aini, C^iida dd fonatkra di Riauai 1864
n, 41. — FüsaU KstierlajL» Sl Tsil p. 149
^Campictucclü). G. B.
CapM, Jean-B aptiste, Maler in An-
gers, 1787—80 das. urkundlich erwähnt
C. Port, Art angevina, 1881. H. V.
CapUn, Jean Francois Isidore,
Zcichncrj Kapferatechar nad Aqnarettmaler»
feb. in Paris 1779, Schaler ton Alex. Bkm-
deau, stach imd zeichnete hauptsächlich Kar-
ten und Pläne. Im Salon 1827 stellte er eine
Aquarelle mit einer Hafenansicht aus.
Gäbet Dkt d. art, ISU. — La Blaoc.
Manoel I SM. — Belllar-AnTrajr, Dict
t«n., I. H. V.
€apliuiglie, s. Kaplunge.
Capmany y Saadiumenge, Pedro, Maler
in Barcelona, wo er 1880 den Marquis de la
Mina porträtierte und um dieselbe Zeit ver-
schie irnr I andschaftoi, Ardiitekttiratncke n.
Stilleben ausstellte.
Osaorio y Bernard, Ast> Eapafi. del S.
XIX (1883 f.) p. 127. M. Utrillo.
Cap(v C a m 1 1 1 o d a 1, Bildhauer u. Bronze-
giefler aua Breacia. In der Kirche S. Maria
Maggiore an Bergamo tiefinden lich zu selten
des Hauptaltars 2 Bronzepulte von reicher
Arbeit, auf denen der Künstler signiert hat:
Opus Camilli a Capite Brix. 1608. Zuge-
schrieben werden ihm ferner 2 Kandelaber im
Chor ders. Kirche.
St. Fenaroli, Artist. Bresciant 1877 pi> M.
(Tapo, D o m e n i c o, s. CafaggL
Capo, Francesco de, Maler aus Lecce,
tätig aJs Landschafter in Neapel trad Rom,
wo er um 1775 mit dem dort studierenden
jungen Genuesen Gius. Baccigaluppo befreun-
det war. Orsini sah von ihm eine ganze Reihe
von Landschaftsbildem in Ol- und Aquarell-
malerei in Privatbesitz zu Perugia. Einige
seiner Landschaften wurden von Gius. Cuncgo
in Kupferstich reproduziert.
Oraini, (joida di Pemgia (1784) p. 89. —
Keiaaekea, Dkt des Aitiatas III (178»)
IVft. — Aliaeri, Not d. Prof. del Dis. in
Ugaria dalla Feadaa. d. Accad. II (1885) 35S—
W7. Watter Bombe.
CapSb G. B., s. Capocaccia, Giov. Batt.
Capo^ N., Kupferstecher, der um 174A sHf
MalkMca arbeitete.
Vifl«aa.A^ll9a M.V.B.
Cap« y Celada^ Antonio, Silhouetten-
schneider, geb. 1817 in Madrid, t 4. 10. 1870
in Cördoba. Ursprünglich Schauspieler und
Qpemsiager von Ruf, widmete sich C. nach
Verhist sefaier Stimme d. Silhouettenschneide-
kunst und errang mit seinen minutiös de-
taillierten Arbeiten (allegor. Konqiositionen,
Porträts. Silhouettcttkopien nadh Gemilden
alter Meister) am span. Königshofe (1853),
wie auch in den Ausstellungen zu Paris 1855.
zu Madrid und Sevilla 1858, zu London 1862
verschiedene Auszeichnungen und Medaillen.
Ossorio y Bernard, Att Espaft. del S.
XIX (1883 {.) p. 127 i. M. Virilto.
Capo dl Ferro, s. Capoäiferro,
Capobianchi, V., wohl italien. Genremaler,
der um 1870-«0 arbeitete. In der Galerie A.
von Liebermaon, vcntnigcrt 1866 in Bertin
bei Lepkc, befand sich cteBild von ihm: „Im
Schuhladen", eine ähnliche Szene, nach einem
Aquarell von C, wurde 1880 in der Mappe
,J4eisterwerke der Aquarellmalerei* bei A.
TitK m Leipzig herausgegeben.
Ztadir. f. bild. K>t. Beibl XV (1880) 140:
Kaldinm. N. F. V (1893/4) 261. B.
Capobiaaosb Francesco, Maler» Aitlii-
tdct, (jemmenschneider und Iqfenieiv ans
cenza, f 1670.
Zaal, Eue. — Sigiamaadob Dsacr. di
Kapoll. 1788 III 147. B.
Capobiaaco, Giorgio (Giovanni Giorgio)«
(joMaclunied, Bildscbnitaer wid Infenfenr.
geb. an Anlu« des 18. Jahrb. in Viccna,
t 1570 in Rom. Laut Erwähnung in einem
der 1589 in Druck erschienenen vcnezian.
Briefe des Pietro Aretino schon vor diesem
Jahre in Venedig tätig und Marzaris bio-
graphischen Notizen zufolge zeitweilig auch
an den HerzoK^^höfen von Urbino und Mai-
land sowie zuletzt am Papstbofe zu Rom be-
schäftigt, wttrde C. namentlidi von seinen
Vicentiner Heimat- ti Zeitgenossen P. Viola
mid G. Barbarano (s. u.) als reichbegabter
und vielseitiger Künstler und ingeniöser Er-
finder gefeiert Als schon vor 1589 entstan-
dene Arbeiten Cs findet man bei P. Areitao
neben einer automatischen Tänzerfigur her-
vorgehoben ein silbernes Schiffchen mit win-
zigen Figürchen von Ruderern etc., die durch
die Umdrehungen der Laufräder des Schiff-
chens in Bewegung gesetzt wurden (Crescheok
des vcnezian. Dogen für den Sultan Soliman)
und eine in einen Fingerring gefaßte kleine
Sitberuhr mit winzigem S^igerfigürdien ((je-
schenk für Guidobaldo II. della Rovere, Her-
zog von Urbino, für den C. auch als Kunst*
feuerweriMr titi|g mr» nd Mr dssasn Ga-
S4X
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Capocacci« — Capodifcrro
mahlin er außerdem einen Satr winziger
Schachfigürchen in Buchsholz schnitzle). Von
2 Medsillen mit dem Bildnis Guidobaidos II.
vott UttlDO^ die B. llonoUn (s. tu) dem Gi-
C. xmvdsen möchte, wird die eine ntt
der Signatur „G. B. Capo" (auf dem Rcvrrs
eine Quadriga in römischer Circus-Arcna)
von G. F. Hill mit gröBerer Wahrschein-
lichkeit dem Anconitaner Goldschmied tmd
Medailleur Giov. Batt. Capocaccia (s. d.), die
andere mit dem B-C-Monogramm (auf dem
Revcra der Fertungaplaa voo Sinigaglia, —
•tilistiidi von der crtteren Ifedtüle vSlUff
verschieden) ebenfalls mit mehr Recht von
Armand dem Pesareser Gold- und WafTen-
•chmied Bart Campi (i. d.) zugeschrieben.
Übrigens wurde Giorgio Capobisaco durch
Gaidöbttdos IT. PBrapnche nidit nar vor
der wegen Mordes in Venedig über ihn ver-
hingten Todesstrafe bewahrt, sondern als ge-
«chickter Ingenieur (Erfinder einer Bagger-
maschine zur Entschlimninng der venezian-
Lagune) auch an Kaiser Karl V. weiter-
empfohlen, der durch ihn das Mailänder Ca-
stell (unter der Statthalterschaft des Ferrante
Gooaga) tnit neuen Befestigungsanlagen ver-
sehen lirß Für den Mailänder Dom schuf
C. damals eine silberne Altarampel mit mi-
nutiösen Reliefdarstellungen von Passions-
sxencn. Von weiteren Arlieiten Cs werden
noch crwihnt: Ein stlbemer LcncMer mit
Uhrwerk, durch dessen Stundenschlag die
aufgesteckte Kerze entzündet wurde, — ein
minutiös detailliertes kleines Kruzifix auf
mehrteiligem Bergkristall-Untersatz mit ein-
geschnittenen Medailkmreliefs (im 17. Jahrh.
im Besitze des Viccntincr Kunstsammlers G.
Gualdo), — sowie ein in Holz geschnitztes u.
venÜbertes Relief modell der Stadt Vicenza
(von dieser dem Künstler mit 300 Dukaten
bezahlt). SchlieBlich in Rom ansässig, ver-
brachte C. die letzten Jahre seines Lebens
alt Registraturbcamter in der vatikanischen
Bibliothek.
Pietro Aretino, I.<-ttcrc (Venedig 1539,
— Mailänder Neuau«g. 1864 I 350). P. Vi-
ola, De vet oty. rom. temp. ratione (Vcneiiig
1546) p. 12 verso. — G. Barbarano, Viccn-
tiae Monutnenta (Yen. 1566). — M a r z a r i,
Hirt, di Vicenra (Vic. 1590) II 189. — A. Ar-
mand. Lea Uid. Ital. (1883—87) III 81; cf.
82 \i. I 180 f. — B. M o r 8 o 1 i n in Arte e Sto-
ria 1800 p. 108 fF. — Mittig von S. R u m o r aus
d. Arcb. di Tone zu Vicenza (Lib. Part c. 23A
tgo.).
C.^IK>caccia, Giovanni Battista (nach
Ferretti), ital. Medailleur u. Stuckmodelleur,
geb. in Aneoiuu Schoo 1S88 wurden seine
feinen Porträts und „storie" in bemaltem
Stucco (Zusammensetzung von Gips, Harz
und Wachs), mit reichem Schmuck wie Per-
len ecc. beeetat, gelobt; so werden Stuck-
BUdniiM dct P^tle» Pin^V. mi dei Km^
dinelpalriardicn voo Akataodrieni» U idiele
Bonelli, von C. erwähnt Eine Medaille
Capocaccias (signiert „opus Cspocaociae")
stamiM MW dem Jahre 1681 md diott ab
Erinnenmv an eine TnnawUMirkwg in A»-
OOM. AuSerdem ist vermatfich sein Werk
eine von Armand dem Giorgio Capobianco
(s. d.) zugeschriebene Medaille auf (}uido-
baldo II von Urbino mit der Sgottur „G. B.
Capo.", wonach Ferrettis Namensangabe rich-
tig wäre, — falsch dagegen diejenige Vasaris,
der für C. den Vornamen Mario annahm, in-
dem er ihn wabrscbeinlicb mit d. UcduUenr
Marhu (Mario di Lodovico di Pefi«ia) ver-
wechselte.
Vasari-Milaneii VII 544. — Fr. Fer-
retti, Diporti Notturni (1579) p. 140. —
Alesi. Maggiori, Pitture etc. di Ancona
(1821) p. 105. — A. Ricci, Mein, stor. d. art.
di Ancona (1834) II 66. — A rm a a d, Mid.
ital. I 2«3; III 81. 133. (?« F. JW0L
Capodibaa, s. Codibu*.
CafOdUm» (Codi! erri), Künstlerfamilie
in Bergamo, aus Lovere stammend. Alfonto C,
Bruder Zimno Cs, Maler, wird 1554 — 58 in
Zusammenhang mit verschiedenen, unbedeu-
tenden Arbeiten für S. Maria in Bergamo er-
wihnt — (fSnvmrf DmmIo C, gen. ZMm*
Intagliator, S<*n des Giov. Francesco, wird
von 1549 an erwähnt, meistens in Zusammen-
hang mit den Arbeiten für S. Maria. Die
letzte ihn betreffende Nods ttanunt ans d. J.
1BB6. — GioMiMrf Pftmeuf Inlardator,
geb. in Lovere, seit 7. 10. 1522 wurde er mit
den Intarsienarbeiten des hinteren Stuhl-
werkes im Chor von S. Maria betnut. Laut
einer Notiz vom 7. 7. 1628 war er auch in
Mailand, um den Maler Bemardino Zenale
diese Arbeit betreffend zu konsultieren; es
liegen auch über weitere Reisen nach Venedig
und Padua (1680) Nadtriehlea vor, die er
wohl ebenfalls im Interesse der genannten Ar-
beit unternommen hat. Als seine (jehilfen
werden Angelo Ferri von Romanengo und
Giambatt Belli genannt, während die Maler
Andrea PcevitaH, Lorcnao IjottOt AL Bomvi-
cino (Moretto) n. a. die Zeichnnnpcn lieferten.
.\uf Lottos Vorlage gehen wahrscheinlich Cs
4 großen Intarsien zurück, die die Außenseiten
des Presbyterium schmücken; der Stil der
früheren Bilder Lottos q>iegeit tick in ihnen
wieder. Sie stellen Judith den Holofemes tö-
tend, David und Goliath, die Arche Noahs u.
den Zug durch das Rote Meer dar. Lotto
hat, wie urkundlich belegt, auch zahlreiche
Szenen aus dem Alten Testament für C. ge-
zeichnet. Die Signatur Cs kommt zweimal
auf den Intarsien vor (er nennt sich lateinisch
Capile ferreo Bergemensis). Da C. nach dea»
30. 11. 1533 nicht mehr erwähnt wird, ist an-
zunehmen, daß er bald darnach gestorben ist.
Die von Ö ausgeführten Intarsien gehören zu
den ichönitcn in Italien. Er seigt sich als
ein (daiffidMr wmI kihiillriiiik balBdBicr
Interpret der ihm vorliegenden Zdcfanrngciw
54«
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CSflpodofo — ^^pffn
Die technische Vollkommenheit der Ausfüh-
ningen läßt vermuten, daB er schon ein fer-
tiger Meister mr, als er die Arbeit über-
nahm. Er konnte auch nicht gut Schüler de*
Fra Damianu gewesen sein, da letzterer erst
1628 in Bologna in den Orden trat. Das
ChoiseMüb) von S. Maria wurde für zahl-
fCidie gk^aeidge oder spitere Arbeiten ähn-
lichen Charakters zum Vorbild. — Giovanni
Pietro C, Bruder des Vorigen. Intagliator,
arbeitete laut einer Notiz vom J. 1530 eben-
£aU« tm Chor voo S. Mari», ging aber «ahr-
•dieiiil. baM darauf nach Lo^ <*Ott wo er am
25. B. 1553 wieder nach Bergamo berufen
wurde; er kehrte jedoch bald nach Lodi zu-
fffidL Im Mai 1654 wurde er wieder nadb Ber-
gamo berufen u. in den lo|g. Jahren war er
in S. Maria bei den Arbeiten des Chores als
Holzschnitzer beschäftigt, im. dann nach Er-
ledigung derselben, im Jahre 1556, nach Lodi
snrfidcxttkehren. In letzterer Stadt führte C
die Schnitzereien des Chorgestühls im Dome
(1560 — 1573) aus, ohne jedoch dabei ein hö-
heres künstlerisches Können zutage treten zu
taMten. 1664 hat er iör das Hauptportal der
Inoorauata hflfateme Sockd gf K'liimrt» Andi
war er für die Maler Piaoa vcndtiadenlHcb
als Rahmenmacher tätig.
Locatelli, niustri Bergamaschi, III (1870)
11—34; pass bis 55. — Bnrckhardt, Cice-
rone. 10. A. 1910. — Finocchtetti, Scult
e tarsia in legno, Floreni 1873 p. 116. — A n o -
ntmo Morelliano, cd. Frizxoni, Bologna
1884. — Aich. itor. d. arte, «er. II vol. II
p. 21A, — Asch. Star, dl Ladt, XI (18»2) S9 u.
118. Bgmotk.
Capadon), s. Paganini, GnglidnWK
Capofeiro, s. Capodiferro.
Capold, Giuseppe, Makr, wird in Rom
1666 als im rione Caiqpo Manio wohnhaft
aufgeführt.
11 Buonarroti. «er. II toI. 5 (1870) p. 125.
Capdangi^ Antonio, Maler in Neapel,
der nach De tHmhiici (Vitt IT. WB) wih-
rcnd der 2. Hälfte des 16. Jahrh. arbeitete u.
Schüler G. Bernardo Lamas war. Derselbe
Verfasser, dessen Angaben nur mit der gröS-
ten Vorsicht aufzunehmen sind, schreibt C.
2 nicht mehr vorhandene Tafeln, die Jungfrau
zwischen Franziskus von Assisi und Anto-
nias von Paduai einst in S. Diego (Oapeda-
letto), und ehie Madonna mit Biagio, Gae>
tano und anderen Heiligen einst in S. Nicola
de Aquariis, sowie eine noch in S. Caterina
Spina Corona befindliche Kreuzigung zu.
Q^ma^ Luiaa, neapoUt. Malerin, aus
einer Patrizrerfamilie von Poxzuoli stam-
mend. Bekannt von ihr ein Altarbild von
1681 in S. Chiara, Neapel, die Madonna mit
des anbetenden llc9> Bonaventura n. Carlo
Borromeo darstellend. Auch werden ihr zwei
Bilder in Gesü e Maria zugeschrieben.
De Dominici, Vite III 90—9.3. — S i g i • -
aoodo, Deacr. di Kspoli 1788 I 820; III 118.
Capoa, William, Maler, Architekt und
Altertumsforscher, geb. am 6. 10. 1767 in
Norwich, t am 28. 9. 1827 in London; Sohn
eines Malers, der ihn zunächst in der Por-
tritmalerei unterrichtete. Schließlich Schüler
und Gehilfe de.s Architekten und Theater-
malers Novozielski in London, war er mit
diesem am Baue des dortigen Itaüan Qpcra
House und an den architektonischen und de-
korativen Arbeiten m Ranelagh Gardens so-
wie mit Com. Dixon am Baue des Lcmdoner
Rfigraltj Tbetlera bctaiUgt ond.crbaata dann
1780 ein Ideines Theater fai chwm Hofe swi-
schcn Wctis Street und Oxford Street zu
London sowie 1794 für Lord Aldborough cin-
Theater in Belan House bei Kildare (Irland).
Seit 1794 von John Kemble ab Szenarien-
maler für das damals unter seiner Bethilfe
umgebaute Drury Lanc-Theater engagiert,
lieferte er auch für den Royal Circus (neben
den Svrrcy^^ffaeater gelegen) vciicliladeua
BQhnendekorationen (Ansichten der Pariser
Bastille etc.) sowie 1799 den Entwurf zu
einem Nationaldenkmale für Shooters' Hill
in Kent Anflerden schuf er lahlrriche aorg-
ssffl durchgcfShrte ArchttdUuiaeichnongen n.
Aquarr IK eduten aus London, wie auch aus
verschiedenen anderen Städten und Land-
schaften Englands und beschickte damit seit
178S bis zu seinem Tode die Ausstellungen
der R. Acadeiny sowie gelegentlich auch die-
jenigen der Society of Artists (17t*0), der
Suffolk Street Gallery und der British Insti-
tution (1816—16). Eine Sanuninng von 81
aquarellierten Londoner Vedutenjeichrungen
Cs (darunter verschiedene Außen- u. Innen-
ansidhten von Londoner Theatern) besitzt das
British Mus., — einen Kupferstich R. Roffes
nach Cs Ansicht der „Priory of Hofjr Tri«
nity, Aldgate" das Victoria and Albert Mu-
seum zu London. Seit 1804 Architektur- und
Landsdiaftsmaler und Zeichner des Duke of
York, war er schließlich in seinen MiiSestun-
den auch mit baugcschichtlichcn Studien eif-
rig beschäftigt; namentlich soll er die Sub-
stroktionen der Westminsterabtei u. den ehe-
dem dort gekflenen alten Kteigspalast jahr-
zehntelang gewissenhaft studiert haben. Seine
Architekturaufnahme vom alten Königspala.st
von Westminster wurde 1826 von der Society
of Antiquaries angekauft und von Basire in
Kupfer gestochen ; noch am 81. B. 18B7 hielt
er vor demselben Geschichtsverein einen Vor-
trag über seine Königspalastforschungen, die
dann 1888 (nach seinem Tode) in London
veröfifentlicht wurden unter dem Titel „Notes
and remarks by the late Mr. W. Capon to ac-
corapany bis plan of the ancient Palace of
Wettmioster". Sein Bildnis wurde voo W.
Bond Coach *^i*f* IfliniaturgcniUda IV» Bo*
nes) in Kupfer gestochen.
The GcBtkman's Magazine 1827 I B4< f.;
tm I Ul ff« n 481 RadgraT% Dkt
543
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of Art. Ifi78. — Graves, Dict of Art, 1895 ; R.
Acad. 1905 ; Soc. of Art. 1907 ; BriL Instit. 1908.
— Dict. of Nat BiogT. 1908 III 932. — The Bur-
lington Magazine 1905 VU 258. 263. — Bin-
yon, Cat. of DfSWiagB ClC^ in the Brit Mus.
1898 I 194 ff. U. W. Broekwli.
CStpOM^ Gaetano, ital. Maler, geb. 1846
in M^ori bei Sakniq, lebt in NeapeL Er
•Itnmit tm ciwr KniMtkrfiiBilie» stndierte
in Neapel, in Rom unter Fracassini und er-
hielt Preise von der Akad. S. Luca. Er be-
TOrzogt das Genrebild mit südlichen Kostü-
men in der dortigen Landschaft, und behan-
delt CS in liebenswürdiger, frischer Manier.
Er stellte i:; Turin, Mailand und Neapel aus
Wir erwähnen: MÄaacjagd (von der Regie-
tmt von Ungoay ■mriraiiH), Es lebe der
König (im Museo Capodiamile ia Ncaffd),
Krebsfang am Meer.
De Gnbernatis, Diz. d. art. itaL — C ä 1
lari, Stör, dell' arte contcmp. ital. — • lUoatras.
ital. 1SS7 II 266; 1B94 II 6*2 18M II 110. —
Eap. Naz. Torino lüä4 p. 94. G. B.
Capone, W. H., StahMcdwr der 1. Hälfte
de» 19. Jabrh. ia London* «n dem Le Blaue
(Manuel I 666) 6 Blltter mh Stidte- mid
Archttekturansichten aufführt. H. V.
Cigi— ri, Gaetano, Italien. Dekoratioiis-
oder in Botogna. um 1880, malte vor allem
Blumen und arbeitete in den Kirchen 5. 6ar-
tolomeo in Reno, Madonna della Porta und
im Palazzo Ercolani.
Bianeooi, Guida di Bologna 1820 p. 32, 61,
m SOO, 866, 474. G. Dtgti Ani.
Capooetti, Antonio, ital, Holzschnitzer
des 19. Jahrh. in Palermo, Leiter der
Schnitzerachule im Reale Albergo Poveri,
von ihm stammen Möbel lär die Villa Achil-
lekm auf Kbrfb.
Ztschr. f. bild. Kst N. F. VI m C. B.
Capoai, s. Capponi.
Capesale, Francesco» Bildhauer in Rom ;
nach Bertolotti kommt er in einer Urkunde
von 1606, die .^rbeiten in S. Maria Maggiore
betrifft, u. 1ti08 als Gehilfe Madernas v(}r
Arn anderen (neugefundenen) Urk. von 160S
heiTor, daB er md iilciit fSkof. Lorenzo
Bemini (vgl. Bd III 463) die Büste des .An
tonio Nigrita in Sta Maria Maggiore aus-
geführt hat. Diese Arbeit, die einen Neger
darstellt (Nigrita war Letter einer Gesandt-
xhaft des Königs von Kongo und t 1M6 in
Rom), ist aus schwarzem und gelbem Mar-
mor gearbeitet; sie gibt die fischen Merk-
male der Rasse im Kopf gat wieder. 1611
hat C, nach anderen Zahlungsurkunden, zwei
auf Delphinen reitende Putten für einen Brun-
nen gearbeitet, der damals am Fuß der Haupt-
trene des Quirinalapalastes aufgestellt, aber
späer durdi einen anderen ersetxt wurde.
A. Bertalvtti, Artiati lombardi a Roma
im n lOT, 119. — A. Mafios in Arte XII
(1009) 178—182, 316
Capnali, Bartolome o, Maler in Pe-
ragia. Sein GebttrtslShr unbclcamit. Idtt hi
die Malerzunft zu Perugia aufgenommen,
1468 Kämmerer, 1462 Prior. 14% CapitsoD
del Popolo, 1472 Kämmerer, 1478 EleeHo-
narioa (Wahhnann) Capitanei, 1478 Kämme-
rer der Mhüaturistenzanft an Stelle seinci
verstorbenen Briiders Jacopo, und von Juli
bis August Prior, 1484 und 1486 FanceUua
Masiarionnn und 1481 KlmoHrer. Diese n.
die folgenden Angaben beruhen meist auf
Forschungen Adamo Rossis und des Unter-
zeichneten in den Peruginer Archiven. C. er»
hält am 8. 8. 14A2 Zahhn« für einen bamalten
BaMachfat md andere Arbeiten, die er mr
Feier der Ankunft des päpstlichen Vizelegaten
ausgeführt hatte. Am 18. 6. 1464 empfängt
er vom Kloster S. Pietro bei Perugia als Rest
der Bexahlang für 2 Tabernakel eine Sorna
Koro, and am 18. 7. 1467 und 14. 8. 1468 quit-
tiert er gemeinsam mit Benedetto Boöfigli
über inagesamt 100 Fiormi für ein Altanmrk,
das für die Cappella S. Vineeuo in S. D»-
menico zu Perugia bestimmt war. Von C.
rühren die Figuren der Verkündigung her,
die ihn unter dem Einflüsse des Nia»io
Alunno aeigea, wahrender an den Sdtentafdn
(mit S. Pauhis und Petras Martyr, S. Petras
Ap. u. S. Catharina) stark beteiligt ist. Bon-
figli hat nur das Mittelbild, die Madonna mit
dem Kinde u. 4 musiziefcadstt Eflgcln eigen-
händig ausgeführt. Das ganze Altarwerk, in
seine einzelnen Tafeln zerlegt, befindet sich
jetzt in der städt. Pinakothek zu Penigia.
Am 81. L 1471 wies ihm die pipstUche
Rechnungilcanuner an Perugia 40 Piomi as
für das am Palazzo Pubblico und an den 6
Stadttoren gemalte W^pen Papst Sixtus' IV.,
nnd am 81. 1. 1472 eine kleine Zahltmg für
gemalte Trompetenwtnq^. Am 12. 8. 1477
übertrugen ihm die Erben des Niccoio di ser
Jacopo aus Perugia für ihre Kapelle im Dom
ein Altarbild mit Darstellg der Pietä mit S
Heiligen n. SEngehi. Em sidwies Weile ds,
die Pieta darstellend und 1488 datiert, ist rv K-h
im Dom erhalten und von J. Carlyle Graham
als Werk des Fiorenzo di Lorenzo publiziert
Nach demselben Kanon scbnf er ein Fiesta»
der Pleti mit Magdalena nnd Johannm fSr
die Kirche S. Giuliana bei Perugia Oetzt in
der Pinakothek dortselbst). Beide Werke
zeigen ihn imter dem Einfluß des Fiorenzo di
Loren»}, der fortan die Richtung aeiner Kunst
bestimmt Am tt. 10. 1484 eiliilt er vom
PeruRiner Magistrat 22 Soldi für gewöhnliche
Malerarbeiten. Vom Kloster S. Pietro wer-
den ihm 1487 für 10 p^istlidie Wappen
8 Lire und für einen Kopf des Täufers 7 Lire
gezahlt, u. von der päpstl. Rechnungskammer
27 Fiorini 20 Soldi für gemalte Trompeten-
wimpel. Am 88. 11. 1487 quittierte er über
9*/t Piorbii, die ihm der Notar Evangelista di
Francesco de' Rossi für eine an seinem Haus«
zu Petrignano bei Assisi gemalte Pieti und
filr «einite Flgaffcn' über dem Altar des
w
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Caporali
hi Hieroqymiu in dem Kirchkin der Rocchic-
ciolabei Assisi schuldete. Von der Pieti in
duer Nische des Hauses sind nur noch be-
iKfaridenc Reste eriiiltai, oad das Frako in
der BoecUedob, dm ^ Ifaaaan mh S.
Hieronymus u. Antonius v. Padua darstellt u.
die Inschr.: EVANGELISTA DE R(ubei)S
und du Wappen der Rossi aufweist, ist leider
•taric filwnnalt. 1487 malte er für die Kirche
S. Maria Ifaddatena in Caatigliane del Lage
ein Altarbild, das die Madonna mit d. Kinde,
4 anbetenden Engeln und den Heiligen Maria
Magdalena, Antonius Abbas, Sebastian und
Kodma darstellte. Altere Autoren lasen auf
dem Bilde die Inschrift: „Pixit Bartbolomeus
Caporalis de Perusia. Questa Opera ano facto
iare c cacciadore de Caat^glkme de Lago A. D.
14gr. Die ktstes Rette de« Bildet bewahrt
die Pinakothek tu Perugia (Kopf der Maria
Magdalena und 2 Engelsköpfchen). Am 4. 8.
1487 lieB ihm das Kloster Monteluce bei Pe-
rogia ft FkM-ini für Bemalong u. Vergoldung
' cmct Täbemakdi anweisen. 1488 empfing er
vom Kloster S. Pietro-18 Lire für Wappen
und 1 Fiorino für die Restaurierung u. Voll-
endung des von Pietro di Galeotto unvollendet
hinterlaasenen Freslinbildes über dem Eingang
des Klosters, von dem nur noch geringe Reste
erkennbar sind. Ferner erhielt rr ntxh im
Laufe dieses Jahres Zahlungen für bemalte
seidene Fihnchen und f&r eine Flgnr der S.
Justina, die zugrunde gegangen ist Am 14.
9. 1489 wurde er zugleich mit S anderen Mit-
gliedern der Confraterniti von S. Giuseppe
cum Schiedsrichter über das damals dem
Pinluriochio nbertragene Bild de» Spotalixio
ernannt, das später Perugino ausführte und
am 27. 9. wählte ihn Pinturjcchio, im Begriffe
nach Rom abzureisen, zum Rechtsvertreter in
allen während seiner Abwesenheit etwa ent-
stehenden Streitigkeiten mit der Brüderschaft.
Für eine Figur, die C. im Hause de;' päpst-
lichen Schatzmeisters gemalt hatte, empfing
er am 80. 11. 1481 8 Piorini vnd 90 Soldi. Im
selben Jahre vollendete er ein Fresko in S.
Francesco zu Montone bei Umbertide im Auf-
trage des Beraardino, des Sohnes Carlos
Fortebraccio wieder au^efiuden, sign,
wid dat.): S. Anfeonini v. Padua in der Qorie
mit Joh. dem Täufer und dem Erzengel Rai*
phael mit Tobias. Die gute Modellierung, die
feste und bestimmte UmriBzeichnung und das
harmonische Kolorit beweisen, da0 C noch
immer bemüht war, mit den größeren Zeit-
genossen, vor allem mit Fiorenzo di Lorenzo,
Schritt zu halten. In der 1S06 erneuten Ma-
trikel der Peraginer Malerzunft erscheint C.
an erster Stelle unter den in Porta Ebumea
ansässigen Mitgliedern. Im zweiten Semester
1509 wird er in Pcruginer Urkunden bereits
als verstorben erwähnt. Von seinen Söhnen
g»MnMle lieh Giovan Battista als Makr twd
Ardiüdct ansi Giovaimt Padto war GoU-
XiHilMinifeML B4.V. I
Schmied. C bat während eines langen Lebens
die ganze Entwidclung der Peruginer Malerei
von den Zeiten Benozzos, Boofiglis u. Alun-
nos bis zu Fiorenzo di Lorenao mitgemacht.
Ein frfihes Werk des Meislers scheint die
hübsche Madonna mit 4 anbetenden Engeln
zu sein, die aus dem Besitz des Herrn Sal-
vatore Rosa in Perugia 1904 in die Uffizien
gelangt ist und noch stark an Benozzo Gomoli
gcaiihnt Der ihm mdnfadi zugeschriebene
Gonfalone der SS. Annunziata (von 1466,
Galerie in Perugia) ist meiner Meinung nach
ein Werk Alonnos. C. scheint längera Zeit
als Werkstattgenosse Bonüglis tätig gewesen
za sein. Seiner Beteiligung an dem Altar-
werk für S. Domenico wurde bereits gedacht
Er ist in noch viel bedeutenderem MaBe be-
teiligt an dem 1488 datierten Gonfakoe von
S. Francesco in Montone, in welchem zum
ersten Male auch der EmiluB Fiorenzos di
Lorenzo klar zutage tritt, der sein späteres
Schaffen ganx beherrscht Seiner letzten,
dwdi das PtcSho mit der Glorie dss M» Adr
tonius gekennzeichneten Periode gehört ein
Leinwandbikl in der Kirche zu Civitella
d'Ama (1492) an, das die Madonna mit den
Heiligen Sebastian und Johannes d. T. zeigt;
bei geringer Durchbildung der Glieder hat
dieses Bild noch die peinlich beobachtete sym-
metrische Anordnung und im Ausdruck das
geziertanmntige der vorperugincaken MciüBr
Perugias.
Lupattelli, Pitt. peru«. 1895. — Crowe
u. Cavalcaselle. Hist. of paint. in luly (1909,
ed. Hutton). — Berenson, Central It. Paintert
2. A 1909 p. 157. — Rivista d'Aite 1904 p. 38.
— Burckhardt-Bode, Cicerone — M a -
riotti, Lett. perug. — Martotti, Hdschr.
Not. in d. BibL Perugia. — RaM. biblio^r. dell'
Arte it. III 70 — L. Fu m i. Tesorcri» Apostolica
di Perugia c Umbria, 1901 p. 88, 105, 107, 109,
112, 113 — J. Carlyle Graham, The Pro-
blem of Fiorenio di Lorenzo, Perugia 1903 p. 91
n. ff. — S. W e b e r, Fiorcmo di Lorenio, Str»ß-
bwi 1904 p. 120 u. i. — Rcpert f. Katw. 1910
9. IM (W. Boadie). WMtr B»n»e.
CapaaB, Bcncdettcb C«^9nK, GSov.
Batt.
Caporali, F i 1 i p p o, reproduzierender Kop-
ferstfcher zu Creniona, geb. in Pieve d'Olmi
am 13. 1. 1794, lebte noch 1848, Schüler des
G. Long^i in Mailand. Stach hauptsichlich
nach den alten vencTinnischen Meistern wie
Gio. Bellini, Crivelli, Cima, Bordone und Ve-
ronese, femer auch nach Perugino, Gaud.
Ferrari, Bdtraffio, Bern. Loioi, Correggio
mw. Das Verzeichms seiner Ariietten bei Le
Blanc (Manuel I v^S8) umfaßt 23 Bl.; 5 wei-
tere, von Le Blanc nicht gekannte Blätter
werden bei Apell (Handb. f. Kpiferst«SamniL,
1880) aufpeführt.
G i u ü. G r a 3 a e 1 1 i, Abeccd. biogr. ecc, 1827.
Caporali (Capporali), Francesco^ IM,
Kupferstecher des 18. Jahrh. Von ihm «in
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Blatt, Madonna mit Kind und dem U. Qijc-
taik, nach Dom. Aot Vaccara
Heine cken, Dict det Aitiitca. — N «gl er,
Kttlerlex. (unter Vaccaro).
CiMnl^ Giacomo (di Scgnola). Miniata-
fbt m Perui^a, Btinler des Bartofaniineo C.
Die Nachrichten über ihn datieren von 1471
bis 1478, in welchen) Jahre er gestorben ist.
1474 war er Prior der Stadt Perugia und
signierte folgendermaBen eine Miniatur in den
Amafi decemvirsK.
Non guardare a tal iavoro
CheGiiyecliodelC^yowleMagBilicoPrioge
El fe et no i eosto denafo il notait» fora.
Noch 1473 schmückte C. zwei Antiphonare
des Klosters S. Pietro (pig. K, M) mit Mmia-
tnrea. DieseBien ermSglicfaen es um^ ein BUd
von seinem IcSnstlerisdien Sdwffen xa ge-
winnen.
Giom. d'Enid. Artiitica II 308 ff. — L'Apolo-
ntko II S6». ~ W. Bombe in Bmrt. L Kstir.
xxxm H. 1 tL IL Ith. jimMt*.
Capotali, Giovan Battista (von Vasari
fälschlich Bentdttto genannt), gai. Bittg oder
Büti, Mater taA AnMtdEt, Pentgia. geb. am
1476, Sohn des Bartolommeo C. 1497 in die
Matrikel von Porta Borgna aufgenommen,
war C. 1519 Dectoivir in seiner Vaterstadt.
B. soU Dach Vasari Schüler von Pemgü» ge-
wesen sein, nach anderen von Pfntarioeliio
oder Signorelli, auf alle Fälle stand er mit
diesen in personlichem Verkehr in Rom, wo
er am Anfang d. 16. Jahrh. (1609?) auftaucht.
Seine Fresken an der Tribuna der Kloster-
kirche von Monte Luce in Perugia (1543J und
in Montcmorcino (1547f sind zerstört. Von
seinen Arbeiten für S. Pietro in Perngia be-
sitzen wir neben den ddkmn. Nacfarichlen
einige Überreste, darunter eine Verkündigung
(am 18. 1522 und 7. 2. 1530 bezahlt).
In der Galerie zu Citti di Castello befindet
sich eine Madonna mit Heiligen mit der Si-
gnatur „Hoc opns fcelt Jwt» Bta 140B^.
Dieses Werk steht stark unter dem Einflüsse
des Luca Signorelli, mit dem C. in Rom
später verkehrte. Es wird wohl dne Jugend-
arbeit C.S sein. Ein Gemälde in der Kirche
Gesü in Perugia, den Kardinal Fulvio delle
Corgna mit anderen Jesuiten zusammen dar-
stellend, wird C. ohne positive Grundlage ai-
geschrieben. 1186 «fiielt C. den Anftrag, te
der Sala Verde d. Municipio in Perugfia ein
Fresko mit der Verherrlichung des Siq^
den die Stadt über die aufstindischen „rusli-
cani* crfoditcn ha^ n matcn. (Nicht cr>
haken.) 1868 malte er eine Mialatar, den
Papst Julius III. darstellend, in d. Annale
decemvirale d. J. (erhalten). Er übersetzte den
Vitruvius (1&86 gedr.) und hat sich auch als
praktischer Architekt betätigt Nach Vasaris
Zeugnis war C. der Erbauer der Villa Passe-
riai (Pitanme) bei Corloaa, wo er ancb mit
Maso Papaccllo die noch erhaltenen Fresken
im groSen Saale ausgeführt haben soll Die-
selben stellen 16 Szenen aus der römijcben
Geschichte dar und sind unter dem Einflüsse
von GUSo Romano und Michelaugelo ge-
malt, ohne jedoch eine größere künstlerische
Begabung zu verraten. Crowe u. CavalcaseUe
haben auf Grund dieser Malereien dm C
noch die Fresken von S. Maria dcl Caicinaio
bei Cortona u. a. zugeschrieben. Nach neuer-
dings aufgefundenen Dokumenten steht e»
auch fest, daS C mit Pinturicchio aa der
gro8ett Kr6nang If arii fOr die OsservanH
von Fratfa ijtXzt im Vatikan) gearbeitet hat.
In Fanicaie befinden sich zwei authcntiäcbe
Werke von ihm. — C. zeigt sich in seinen IIa*
lerden als Eklektiker ohne sonderliche Gaben,
anfongs rein nmbrisch mit SignorelKschen Re-
miniszenzen, kam er später vollends ins
römische Fahrwasser. C. war auch der Lehrer
von Galeamo Akssi in der Architektur. Pas-
savant vermutet, daß die Stiche die C s Vi-
truviusansgabe schmücken, wenigstens der
Erfindung nach von ihm selbst herrühren
könnten. Er machte am 27. 7. 1563 aeitt
Testament imd starb bejahrt 1660.
r a c o 1 i Vite d. pittori ecc- Perugini p. 50.
— r a. s s a V a n t, P.-Gr. I. — Vasari ed. Mi-
laneai. — L u p a 1 1 e 1 1 i, Pittura Perug. 18dS. —
Orsini, Vita di P. Pcrugino p. 277 ff. (1804).
— L'Apolo.K'1: I II 4«3 ff. (1866). — Giom.
d'Emdix. ArtisUca III 15. 77, 182 (1874). —
Crowe u. Cavalcatelle, Hiat. of painring
in It. ed. Hutton 1909. — Adamo Rossi. G.-
B. C. Conferenra, Perugia. — Giom. ill. AüY
Eapoais. Umbn, Penifia 18M (Degli Azzi; t.
aneh Bass. hlbUsgr. dall' Art» it i900 p. i75).
U. H. Bernath.
CapomU, Giov an niPaol Ob Goldschmied
in Perugia» Bmder des Giov. BattisU C. und
Sohn des Bartolommeo C. C bat sich am
3. 1 1492 in das Matrikel der 0>1 1 aiTnicde
von Porta S. Susaniu folgendermaßen eio-
gettagen: lo Paulus Bartolomd CafNMalis
receptus 1492 die 8 Jan. Durch Dokumente
crfaliren wir von verschiedenen Aufträgen,
die C teils allein, teils mit Rodolfo Ompagni
gemeinschaftlich für die Kathedrale und die
Kifdicn S. Biagk> und S. Plalvo ausgeführt
hat. Es läßt sich jedoch fcdn richeres vor-
handenes Werk aui ihn zarSckführen. Er
starb 1S88.
L'ApcdMSdeo II fasc U, UM p. 460 «. 660. ~
Gioin. d'find. Art. Ht HS. M. Jf. Btmätk.
Caporali, G i u I i o, Maler aus Perugia, Sohn
des Ciov. Batt. C. C. war am 30. 8. 1566 in
d. Matrikel der Maler zu Perugia aufgenom-
BMB und hat 1M6 einen Brauten bei Qabdla
d'Afiio (genannt r/MBF Ostens*) mit Pfsshcn
dekoriert, von denen aber nur dürftige Reste
noch erhalten sind. Von den Arbeiten für
die Pä{»te, die er 1654 — 66 in Perugia aus-
führte, sprechen die von Fimii publizierten
Rechnungsbücher. So hat er z. B. 1564 in
der Zitidene ein Zimnwr i
546
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Caponmi — Cappden
rwei andere, die vom Feuer beschädigt waren,
restutriert und 1664— 6B ia der KapeUe des
„Palazio* (wohl pabblico?) gemalt n. Rah-
men vergoldet. C. muB auch als Architekt
tätig gewesen sein, denn zweimal, 1579 und
1688, hat er sich vergeblich um den Posten
eines Stadtarchitekten in Perugia beworben.
Ein Dokument aus d. J. 1594 zeigt, daB C. in
diesem Jahre mit cinftn anderen zusatnnien
die Vergoldung der Decke von S. Gioraniii im
Latcnno in Ron mtemomiiKn hat,
Lupattelli, Pitt. Pen«. UM. — Vaaari
cd. Milancal III. — Marietti, JMllan pitt. per.
— L. Pttmi, La Tetoferia apoBoL ü Ptenala
c Umbria, Pemgia 1901. — BertetettL Ar*
tiiti BolAfBcaL — Baai^ Uhliagr. d. Arte it II
SIS. SIS, S18. JT. M. Btm^h,
Capoaanti, V i n c e n z o, florentiner Gieler,
war 1601 am BrooiegaA der Rcilertlaliic Co-
aimo^ I von (Hör. Bolognn mHbftrhiftigt.
Cbampeaux, Dict d. Fondeun de, IBMb
— Zahns Jahrb. f. Katw. 1869 II 84.
Gipotoato, Andrea, röm. Kupferstecher
vemutlich vom Ende de» 17. Jahrb., «tacb
ein Martyrium de« liL Aadreaa nach Guido
Reni.
Z a n i, Enc. met 286. — L c B U n c. Ma-
nuel I (hier wohl irrtümlich ; Capostolo). H. V .
Capoul, Charles, Porträt- und Geore-
makr to Paria, leb. in TouKnim; SchBler von
L. Cogniet; ttdhe 1608—17 wiederholt im
Sak» aus.
Ballier- Abt ra 7, Dict. gen., Suppl.
Cappa 7 Ifaaaecao^ Jose, Makr, geb. in
Madrid, ausgebildet in Paris unter der Lei-
tung von L. Ferrant und L. Ribot; wurde in
der Madrider Ausstellung 1806 durch eine
Mention honorable auageateidmet ffir «wei
Genrebilder (Bettler- und Zigeunerszenen) n.
war ebenda 1880 noch mit einer Interieur-
szene aus Galiden und mit ciaer Natnntudie
vertreten.
Oisorio r Bernard, Art. Eapafi. dcl S.
XIX (1883 f ) p 128 f. 14. Utrillo.
Cappaaini, Teresa, ital. Malerin, geb. 1801
hl Verona, t am 16. 4. 1886 ebenda, Schü-
lerin von Agoatino Ugolini und Ehrenmit-
glied der Akademie za Verona. Werke von
ihr befinden sich in der Kirche Beata Vergine
della Corona in Monte fialdo (Madonna der
sieben SchmeraenK hn Dom von Cotogna Ve-
neta (die Enthauptung Johannes des Täufers),
im Dom zu Lcgnago (das Herz Jesu),
in der Parochialkirche von Quinzano (Ma-
donna della Neve), in S. Fereto di S. Fk>-
riano (eiiw Visitazioae), im Oratorium von
S. Lorenzo in Verona (S. Lucia und ein Herz
Jesu), in der Bibliothek zu Verona Bleistift-
zeichnung (Porträt Tizians).
Ihre Schwester Santa, gleichfalls Malerin
und Schülerin Ugolinis, geb. am 27. 10. 1806,
t am 28. 7. 1800, malte im Liceo Scipione
Maffci in Verona ein Ölbild: Franz I. über-
reicht den Sdiiikni die Primiea. Sie trat
später in das DominikanerkkMter della Sacra
Famiglia, für das aie mehrere GenüMe «chol
(Tod des hl. Joaeph, Himmelfahrt Mariae).
Foglio Scttimaiiale di Verona 1826 N. 17, 44.
— Hubert i, Not di Verona e del congreMO
p.«4. — D. Zannandreis, Vite dci Pitt. ecc.
Veron. 1891 p. 526. — S i m e o n i, Verona 1909
p. 70, 201. — P. S g u I m c r o, Postillc allo
Zannandreis (Manusk.). — Not. v. G Trecca
£ t j Tea
Cappaziai, Fabio di Jacopo, Mäicr in
Perugia, fordert und erhält 1606 nach laQf>
jihrigera AofcntlMlt in Perugia daa fiücger-
Perngia, Annali. Deeeanr., IIM 14. t
fV. B.
Capparoni (Caperoni) della G u a r d i a,
G a s p a r o, (kmmenschneider, geb. 17&6 in
den Abruzzen, tätig und t 1006 in Rom. Er
soll in seinem Fach Tüchtiges geleistet haben.
Es werden von ihm folgende Geramen u. a.
aufgeführt : Augustuskopf (bez. Capparom),
Brutoa, Cicero, Herlnilee, Ganjrmed (bez.
KAO), Maeeenas (bez. KAR) Napoieon I.
(bez. KAfl), Quintus Pompilius Rufus, Vennt
und ein IntagHo: Massinissa (bez. CAP).
P : 11 r t t, Dir Glyptiker (Mscr. der Bibl.
Tbifnifi. — Tommaso Cades, Gemme etc.
LV;iI No 858— «S. — Goethe, NachKelusenca
von Hackcrt — Nagle r, iUtlerlex. II 345. —
Zan^ BnekL 1, 5 p. 888 u. 289. B.
Ctytumi, Silverio^ Kircbcnmakr in
Rom, wo er in den 60er und iQer Jahren
des 19. Jahrh. mehrere Malereien in öl und
Fresko für dortige Kirchen ausführte, dar-
unter Gewölbemalereicn in der Immacolau
Concezicne am Ponte Margherita, in S. Gla-
como degli Incurabili und in S. Vinccnzo e
Anastasio, Altargemälde für S. Giuseppe.
1888 lieferte er die Gewölbemalereien in der
Krypta der Kaptlie dea Seminar« der ana>
wärtigen Missionen in Paris.
D. A nrg e 1 i, Chiese di Roma, o. J. — Inv.
K^n. d. Rieh, d'art, Paria, OMO. leL lU »0—83.
— Dioakuren 1870 p. 14. H. V.
Cappart, Philippe, Bildhauer, der zwi-
schen 1666 und 1668 mehrmala Zahlungen er»
hUt ffir Ariieiten an der Katfiedrale zu Camp
brai.
J. Houdy. Hirt, arlist. de U cath. de Cam-
brai, 1880 p. 218/19 H. V.
Caffe, J., .Porträtmaler in London, stellte
daa. hl der Ragral Acad. 17B0 ein Herren*
biWnis aus.
G r a V c f, Roy. Acad. Exh., 1905 I.
Cappel, 8. Kappel.
Cappelaars, M"« Henriette Jacottc^
PoHrit- und Genremalerin in Pari^ SchSle-
rin von L. Cogniet, «(«Ike awiadicn 18M und
1869 im Salon aiu.
Bellier-Aavray, Dict gte. I. JT. V.
Cappeltn, Herman Attgaat, aorweg.
Landschaftsmaler, geb. in Skiea 1. S. 1687,
t 8. 7. 1862 in Dnsseldorf. Seine Kindheit
verbrachte er auf der Besitzung seines Va-
Itf^ HoUm In Tckaaita^ and die ernste,
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Cappella — Cappdk
Waldnatur dieses Landestcils
war batimmend für seine spätere Entwick-
lung als KünMicr Immer zog ilm die Sehn-
sucht nach seiner Heimat zuröd^ in der er
Mdi Mets die SoauBennoiute veibradile.
1846 traf er in Christiania seinen Lands-
mann Hans Gude und beschloß auf dessen
Anregung hin» Maler n «erden. Im Win-
ter 184&-46 iHrhnm «r unter Gudes Let-
tnoff ia ChriaHaaia «nd mleniilmi im Som-
mer 1846 zusammen mit ihm eine Studien-
reise durch das Gudbrandstal. Im Herbst
1846 trat er als Schtjler in die Akademie n
Düsseldorf ein, wo damals eine Reihe nor-
wegischer Maler unter ihren Landsleuten A.
Tidemanri un1 H. Gude studierte. C. Schlott
sich auf der Akademie den jöi^eftn, utora-
listiscbcB Kfdtcn a^ die io QppoeitioB gcBcs
EHisseldorfs ältere Idissizistischc Kunsttra-
ditioDcn standen — trotzdem er unter den
starken persönlichen EinfluS seines Lehrers
J. W. Sdiirmer Icam, mit dem er den Glau-
bea aa die Bedevtmig der stihrollen Kompo-
sition in der Mallcunst teilte; auch Gude hat
C. sehr beeinflußt. Bis 18C0 arbeitete C an
der Akad. in Dösseldotf. Wibraid idaet
Sommeraufenthaltes in demselben Jahre in der
Heimat kam seine künstlerische Eigenart zur
vollen Reife- Er erreichte jetzt eine wirldi(&
monumentale Auffassung der Natur und ■••
wann die vode Herrschaft tbcr eb KdorH
von seltener Kraft und Schönheit, das aller-
dings bisweilen auf den Effekt berechnet ist.
Er entfaltete nun auch eine starke Produk-
tiTttit Als er im Herbst 1851 von Nor-
wegen nach Düsseldorf zurückkam, vollendete
er in einem Winter alle seine großen Werke:
„WaMsee", „Wasserfall in Nieder-Telemar-
ken", .^Aussterbender Urwald* (alle drei im
Mus. in Giristiania) sowie „Herbstmorgen
bei Rauhfrost und aufgehender Sonde", nach
allgemeinem Urteil und seiner eigenen An-
sicht sein Hauptwcrl^ das auch bei der Ausst.
in Rotterdam sofiort Terkanft wurde. Auf der
Höhe seiner Kunst riß ihn der Tod — ein
unersetzlicher Verlust für die norweg. Kunst
— hinweg, und erst nach seinem Hinscheiden
erkannte man seine volle Bedeutung. Er Ist
der einzige Vollblut-Romantiker und Stim-
mungslyriker von monumcnuler Größe und
mächtiger Phantasie, den Norwegen gehabt
hat, and stdit ab sdbstiMliBe PersdnticMRft
auf gleicher Höhe mit seinen weit berühm-
teren Landsicutcn Tidemand und Gude, denen
es vergönnt war. in einem langen Leben zu
wirken.^ Seine Motive sind fast ausschließlich
norwegische Wald- Interieurs, in einsamer
Wildheil oder träumender Verlassenheit —
mit gewaltigen moosbewachsenen Baum-
stimmen, die rieh wie Skelette aus der Vor-
teit über die umRebendc frische Vegetation
erheben — meist eingehüllt in Nebelstimmung
oder im Lkht der unter« oder aafjräeadcn
Sonne. Seme großen Kompositionen sind
freie koloristische Phantasien über ein Natur-
thema, oft pathetisch, bisweilen etwas Ata*
traliach, trotzdem er Beißige und vortreff.
Hche Studien machte. Cj Werke befinden
sich zum großen Teil auf dem Familiengut
Holden in Norwegen, einige auch in den
Museen in Stockholm und Christiania (hier
auch zahlrrtche Studien und Zeichnungen),
Düsseldorf und in der Liechtenstein-Galerie
in Wien. — Eine Gedächtnisausstellung fand
inQiriatiaaia im Kunstverein, April— Mai
110^ statt Wilb. T. Abbema hat eine „Nor-
wegische Landschaft" Cs gestochen.
R. Thommessen, Cappelen og hans samtid,
Chr. 190«. — Illuitr. Nyhedsblad, 1854 p. 2L —
£Illu«trcr. Tidende" (dAniich) 1865 p. 218. — L,
'iethrichson, Adolph Tidemand, Chr 1878
I 156, 17«, 183 ; II 42, 68 u. Af Haui Gude« Ur
o« Vaerker, Chr. 1899 p. 22—42. — „Verdens
Gwjg" Febr. u. Marx 1901 (Briefe C.»). — A.
Aubert, Det nye Norges Malerkunst, 1904
p. 20—21. — Jen« Thiit, Nonike malere og
billedhuggere. Bergen 1904 I 195—207 ; 11 308,
398. — R. Thomroesicn, Nor»k billedkunst.
Chr. 1904 p. 85-89. — FolkebUdet 1906 p. 129.
— Wolfg. Müller, Düsseldorfer Künstler,
P. 345. — A. Aubert, Die Norweg. Malerei,
Ldpsig 1911 p. 16. — Deutsche» Kanstblatt 1851
p. 344 ; 1852 p. 287, 362. — Dioskuren 1861 p. Tl.
— Ztachr. f. bild. Kat, N. F. III 96. — Kstt&ea
N. F. I 88. C. W. SMOtr,
Canalla, Francesco (FamUiennane:
Duit^, g«n. C), Maler, geb. 1714 in Vene-
dig, t 1784 (laut Tassis Angabe); Schüler
von G. B. Piazzetta, in dessen flüchtigem Stil
er um 1740 für S. Maria ddla Pieti in Ve-
nedig einen Madonnenaltar mit den Heil. Do-
minicus, Vincent ius und Theresa und dem
Beato .'Kcota.uo, für S. Eufemia auf der Giu-
decca eine mit seinen Initiaka signierte »Dis-
prtaiioB der Schrtflgdehricri" malte. Spiler
in Bergamo ansässig, schuf er im Auftrage
des CcHite Giac. Carrara und des Archidia-
konen Albani zahlreiche mittelmäßige Altar-
bilder etc. für den dortigen Dom und für
die Kirchen S. Agostino, S. Caterina, S. Pan-
crazio etc.
Tassi. Vite de' Pitt etc. Bergamaschi
(1793). — Moachini. Guida di Venezia
(1815). — E, P.olctti, II Fiore di Venexia
(1837 ff ), — Zan tt o, va Guida di Ve-
neiia (1856), — L o c a t e 1 1 i, Illustri Berga-
maschi (1867—79) I 425 f. ; III 317 Anm. — G.
Andrei«, Cenai Stor. aoUa Chiesa di S. Gior.
Batt in BtagDia (Veaed^ IMI) ^ 39.
P. PaolHtL
(^ppeUa, Scipione, neapolit. Maler dcs
1& Jahrii., Schfiler F. Solimenas, dessen
Werke er kopiert haben soll. Später hat er
sich der Miniatur zugewcadat» (De Domi-
nici, Vite. III p. 688.) G. CcdL
Cappallaa(i)» i. C^aM(i).
Cappellaao, Antonio^ BiMhaaer des 17.
Jahrh. in Ligorien.
Alizeri, Not. dci prof. d. dis in Liguria II.
CappeU« (Pelle). Fancoise van der*
Schrdberin, Schwsrtef and Sabprioria des
54B
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CappeUe — Cappelletti
Kioeters Unserer Lieben Frauen in Brfigge,
nachweisbar 16S4, 1686. Sie war wahrschein-
lich nicht Miniatorin, da mehrmals von ihr
gcachriebene Bücher von anderen Schwestern
tHimrkft wttrdML
U Beffroi in IT, tO. SSI, SSS. KM. Z. ». M.
CappelU, Jan Tan de, tiolliiid. Ifaler,
5>ohn des Karmoisinf.irbf rs Franchojrs van
de CappcUe and der Anncken Mariens, ist in
Amaterdam lflM/96 gtb. u. hat sich, wenn er
vielleicht auch nicht dessen Schüler war, doch
wenigstens nach Simon de Vlieger gebildet,
Ton dem er etwa ISOO Handzeichnungen gc-
nmiiMlt hatte. Ala «r «n SS. 7. 166B da»
AmilcrdaiDcr BQrfcmdit crwaf b, waf er be-
reits verheiratet mit Anna Grotingh. 1664
seichnete er eine Darstellung voo Ballspielem
auf dem Eise in das Stammbodl dc« Gym-
nasialrektors Jacobns Heyblocq, n welcher
Gerbrand van den Eeckhout ein Gcdidttchen
schrieb u. Cappelle als Autodidakt lobte. Am
». 6. 1661 kauft er iör 9600 Goklea ein Haut
in d. KoMtraat^ aw «ddHm cruB B. 18. 1819
in seinem eignen Grabe in der Neuen Kirche
beerdigt wurde. Am 8. 9. 1679 hatte er ein
Testament gemacht, das ihn als einen sehr
trahUiabcnden Maoo «igte. Die Firbctd aeip
nea 1^4 geatorbenen Vatert Iwitt er beibe-
halten und vererbte sie auf seine Söhne
Johannes und Louis. Das Inventar aeines
Nachlaases weist auBer 98710 Calden an
Geld und Obligationen u. a. mehrere Häuser
auf, einen Landsitz bei Nieuwerstuis an der
Vecht, ein Jachtschiff und eine groBartige
KimittiMmfnIimg mit nicht weniger ala etwa
■ 600 HandseiclHMBgM von Senbmdt. Wenn
der Betrieb seiner Pirberei ihm auch nur ge-
stattet hat, nebenbei die Kunst auszuüben, so
muB er dennoch zu den größten holländischen
Marinemalern gerechnet werden. Meistens
hat er die mit zahlreichen Schiffen belebten
breiten Flußmündungen a!s Tl cma gewählt,
und die Lichtwirkung der Sonne auf Wolken,
Gewiaaer nnd Schiffen hat hcuxr ao nator-
wahr wiedergegeben als er. In einem Bilde
in der Sammlung von Caratanjen in Berlin
hat er sogar mit Erfolg versucht, die Sonne
lelbst abzubilden. Die Mdiraahi aeiner Werke
iat hl englischen öffeullidieB M.r«eai (London.
Glasgow) und Privatsanunlungen, aber auch
in den Galerien zu Amsterdam, Brüssel (Mus.
u. Arenberg), Antwerpen, Berlin, Wien. Stock-
holm und St. Petersburg iat er mit treff-
lichen Marinebildem vertreten. Weniger her-
vorragend sind seine Wintcrlandschaften, in
denen er sich an Aert van der Neer an-
schlieBb Bn gntea Kcemplar beaitzt da«
M3mrit3huis im Haag. Datiert sind «eine Bil-
der nur selten. Von 1649 ist der Seehafen
in Stockholm, von 1660 eine der Marinen in
London tmd daa Bild hi Amaterdam, von
1«88 die WimerludKhall im Haag. Wih-
ffcad im bventar adne^ Maddaami etwa IlOO
Handzeichnungen von ihm verzeichnet sin .,
sind diese doch jetzt ziemlich selten; genannt
ir,ügrn bc')n die Blätter im AmMerdamer Kabi-
nett, im^ Museum Fodor daaelbet, im Moaetui
Tcjder n Raericm nnd in den KiMnetten tv
Berlin, Dresden, Frankfurt a. M. und Ham-
burg. Die zwei Radierungen, welche voo ihm
bekannt sind, Winterlandschaften, gehören an
da^öAlen SeÜenhcitcn (Knpleratichlahinetl,
AmsterdittV Im 18. Jahib. haben Ouret,
Beauvarlet und d'Sallieth Bilder von ihm ge-
stochen. Remhraodt, Frana Kala und Ger-
nrana vao den BMCWOua nwcn ihd rwiftt
familk,
Ond-Hollaad X 97— US-lSt. — NederL
Speetator m», 897. — Otoana Ardricf V IS. —
Schclteaia, 8anAnadtTl. — C Hofstede
de Groot, Hollandacbe kunit in Engetach«
▼efsameliiicen. — Fred. C Willis, Die nie-
derliadisch« Mariwmalirii (Diasert., Halle 1910)
«♦-«7. E. W. Moti.
Cappelle, Jan Baptist van de, belg.
Architekt, geb. zu Gent am 28. 10. 1772,
wurde Mitdirektor der Zeicheiukademie und
Mitglied der „Maatschappij van fraaije
kunsten en van botanie". Nach seinen
Plänen wurden zahlreiche Gebäude in Gent,
S. Nicolaas und Aalst aufgeführt. Ferner amd
von ihm daa Gememddmoi fai Ninove»
Schlösser ia Ooitachrr tmd Mocfbdte
u. a. m.
Immerzeel, De Levens en WcilNa.
CappeDe, s. auch Capeüt.
CappeUer, Viktor, Bildhauer, Edld det
\nktor Heidek}ff, geb. in Nürnberg am 29. 9l
1831. t in Frankfurt a. M. am 9. 6. 1904.
1848 kam er nach Stuttgart, um unter Leins
an arbeiten. 1850 — 1862 studierte er in Paria.
Nach aeiner Rfiefckehr nach Stuttgart eihldt
er eine Lehrstelle für Modellieren u Zeichnen
an der Gewerbeschule, die er bis 1899 inne
hatte. Von seinen Werken ist der Sarko-
phag der Prinaeaain Marie von Württemberg
in dem Mattsoletmi auf dem Rosenberg zu
erwähnen
StuttKartt-r N<- if» T«gb1att vom 10. 6. 1904.
CapvaOat (oder la Chaptüt), Pierr^
AirbHekt, wird 1442 als erster Weifaneiater
am Bau der bereits 1286 begonnenen Kirche
Saint-Sauveur in Aix en Provence genannt
und zwar erbaute er die Kapelle Saint-Mitre.
1460 achliefit er in Arles einen Vertrag mit
OCH uui Ilgen Mnoncai ucuuia cTDavoiv
eines Glockenturmes ab.
R*un. d. Soc. d. B.-Arts d. Depart. XVIH
6S9 ff , 7CH1 ff. H. V.
Cappallatti, Candeloro, Majoltkakünst-
1er hl Gastetli, geb. am 2. 9. 1682, f am 25. 1.
1772. Anfangs Soldat, wandte er sich 1718
der Majolikamalerei zu und lernte bei seinem
Oheim Carlantonk> Gme. Er heiratete 1724
und war 1785 Gonvemeur von S. Valentiao
(Abnwm)* Semen Arbeilmi ittmit Biodi
nedi, aie aeien gut in der Konipoaitkn, eni^
549
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CappeUctti — Cappelli
achieden in der Mach« und von ongewöhn-
licher Sicherheit in der Perspektive. Im Mu-
setun der Majolikafabrik zu Caitclli befand
ikh eine Tonstatuette des hl. Joseph von ihm,
tHe C dem besondera in plaslischen Arbeiten
sich ausgezeichnet haben soll.
V ß i ndi, Artisti Abruzxcfi 1883 p. 80 f. —
V P 1 I. d i. L« maiolichc di Castelli, 1883.
CappeUetti, Fedele, Italien. Keramiker
der Gegenwart, in Rapino tätig, geb. in Ca-
ilelli, entstammt eitler Keramikerfamilie.
Maneeee IMS N. SS p. 1. — II SksIo XX
1«M N. 10 SM t — Uv. Abranae IfOf WL
np. m G. B.
Cappelletti, Feiice, ital Maler, pcb. um
1606 in Veruna und nur einmal urkund). 1738
erwähnt, Schüler Prunatis. Werke Cjs befinden
aich in Verona in d. Sakristei von S. Niooold
(9 Gemilde), in S. Maria Antica (im Hause
des Geistlichen) eine Jungfrau mit Kind und
Heiligen, in der Kapelle der Ursulinerinnen
eine S. Ursula, in Cas^ Gaaota ein Fresko,
Zeus und Cybele, in Casa Ravignani Geschich-
ten aus dem neuen Testament, in S. Anastasia,
in S. Apollonia, S. Margherita, im Orato-
rium S. Simone, in Casa Borri. femer bei
Verona in der Kirdie su Valeggio, In AIR
und in Lovere
D. Dal Pozzo, Vite dei Pitt. ecc. Veron.
1718 p. 197. — E. Lanceni, Ricreaz. Pitt Ve-
ron. 1720 I 29, 48, 77 : II 54. — Z a n i, Eac.
raet — L. Tadint, Cat. dclle B. Arti di Lo-
dere J828 p. 31. — C. Biadego, CisnaroH,
not ^ docum. 1890 p. 38. — D. Zannan-
dreia, Pitt ecc Veron. 1891 p. 341. — C.
BelviflUri, CUese di Veraon % 135, 177
Bva Tea.
Cappelletti, Nicola, Majolikakünstler in
Castelli, geb. am 26. & 1681. f am 88. 10.
1787 <?).
V. B I n d I, Artisfi Abnuseil 1883 p. 81.
Cappelli, A g o s t i n o, Architekt, Maler u.
Bildhauer in Ascoli Pic, Bruder von Gia-
como und Giovanni C C erriclitete 1781 das
Grabdadanal aefaies Ldirers Lanaro Gk>-
safTati in S. Maria delle Grazie, auch aollen
die die Kirche von Campolungo schmücken-
den Statuen und die zwei Engelsfiguren auf
dem Hauptaltar der Verginc del Buon Con-
siglio zti Ascoli von ihm lierrflhren. Die Villa
Sgariglia zu Campolungo erhielt durch
C. ebenfalls statuarischen Schmuck und die
Kirchen S. Giuliano und delle Senrite m Aa-
coli enthalten Bilder und Fresken von seiner
Hand. Mit Ciacomo C. zusammen leitete er
von ca. 1707 ab eine Zeitlang die Majolifca-
fabrik der Olivetaner in Ascoli.
Rieci, Mem. stor. d. art. d. Marca d'AaCSna.
1834. — Arte e Sloria, 1889. p. »1 L B.
OiwaOi, Dioniaio di Praneeaeo,
Maler aus Amatrice. Seine Signatur (Dio-
niseius Cappello) befindet sich mit der Jahres-
sahl 1611 auf dem Triumphbogen der Kirche
& Antonb in Cornilk} Nuovo bei Amatrice,
dasssn Fresken den ErKser in der Mandork
«wischen der Jirngfrau md dem M. Seteatian
■eigen. Von ihm in derselben Kirdie in der
Ahamieelie ein Agnus Dd mit 9 Figuren
des hl. Antonius. Weitere Fresken von C
sind in S. Maria delle Grazie bei Capricdüa.
ebenfalls in der Nähe-von Amatrice (die Sign.
„Hoc Dioniisius Francisci CapfH^lüs De Ama-
trice Meppitit. 106X" ist unter dem Gesims
der Apsis angebracht) zu sehen: Votivbilder
von Heiligen, die 12 Apostd in der Apais etc,
daneben aber andi einige grSBere Komposi»
tionen, wie Krönung Maria und Anbetung
der Könige. Auch in S. Agostino zu Ama-
trice sind Arbeiten des C. vorhanden, SO
eine Madonna über dem 1. Altar links —
na dl C^lzmi des Künstlers bestes Werk, 14tt
dat., — und eine Verkündigung. In allen
diesen Arbeiten, wie in den übrigen \on Cal-
»ni aolgaililtcn, bdrandet sich C als eta
untergeordneter, provinzialer Künstler, der
noch in den Traditionen der Mitte des Quat-
trocento steckt. Calzini vermutet, daB wir in
ihm den oder wenigstens einen der Lehrer
des Cda d' Amatrice an sehen haben.
E. Calsini in Rasa, bibliogr. d aiie ital.
190T. X. 134—141 u. Riv. Abnizzese, 1908, p.45
bis 47. B.
Cappelli, Francesco, Maler aus Sassu-
olo Schüler des Correggio, 1535 in Bologna
wohnhaft. Von ihm in der Confraterniii 5.
Sebasttano zu Sassuolo ein Bild mit der Jung-
frau und den Heil. Geminianus u. Sebastian,
Rochus und Prosperus. Ein Bild mit den
hl. Geminianus in S. Pietro an Itfudeua
wurde ebenfalls C. zugeschrieben. Er war
1568 noch am Leben. Kaiser Rudolf II. soll
2 Bilder des C von Marco Pio, dem letzten
Herrn von Sassook), zum (beschenk erhalten
haben.
TIraboschi, Not d. pitt etc, Modena,
1788. — M a I i n i, Bolofna perluctrata, ISW,
p. 821. B.
Cappelli, G i a c o m o, s. Cappelli, Agost
Cappdli, Giovanni, Maler tmd Zeichner,
geb. in Ascoli Pic. 4. 4. 1756, f in Perugia
1828. Bruder von Agostino und Giacomo
Schüler von Lazzaro Giosaflati. Um 1780
sog C nach Perqgia, wo er das Hatte des
Cvr. L. Bdddli ausmalte and daa Chorgi^'
stuhl von S. Pietro für den Kupferstich zeich-
nete. Auch die Fresken des Perugino im
Cambio hat er für die Reproduktion gezeich-
net (der erste Stich von 1783 dem König
von Schweden dediziert). Des weiteren lie-
ferte er die Zeich nunpen für das Gitter der
Cappella del Sacramento in der Kathedrak
dieser Stadt und soll andi als Büderrealawap
tor tat ig gewesen sein.
Cantalatnetsa-Carboni, Mcm. int i
lettcrati e rH artisti di Ascoli, 1830, p. 271. —
Giom. d'erud. art. V (1876) p. 233. B.
Cappelli, Giovanni Antonio^ a. Cth
peüo, Antonio.
Cappdli, Pietro. PerqwfctiMn- n. Lni^
schaftsmalerf Sohn dea rBn. Theatanmkri
550
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Cappelii — Capi>enberch
Ginaeitpe der am Theater S. BartoloiMO
in Neapel tätig war, f 1784 in jagendtichcnt
Alter in letzterer Stadt Von ihm in der
SchleiBheimer GaL eine sign. Vedute mit rö-
mischen ThenBOk
De DoaiaUI. Vhe III B66w — R»lf%
Cttck. ± llalcfei Neapda, Lc^ig IMO. — iCtt.
d. SchleiBheimer Gal. No «53. G. Ceci.
Cappeln, Stefano. Majolikamaler von
Castclli, Anfang des 17. Jahrh. Seine Signa-
tar befindet «ich z. B. aui einigen in S. Do-
fltto n ^itcUi beliiidlidwn MajoiaBeB.
Biadi, Aft Abfoncd, NetMl 188S Md Le
■^Bliebe di Qwtem, Neand IM. ».
Cllfilll. s. auch Cnpellt und C^pOo.
Cinalliai, s. Zupp€iü.
Canallino, Gabriele, «. CapeUini.
Cappdlino, Giovanni Domenico, ital.
Maler, geb. zti Genna 1580, f daselbst 1651,
Schüler des Giovanni Battista PaRgi. Nach
Soprani hätte er schon mit 22 Jahren das
MartTftam des hl. Sebasttan (noch an Ort
und Stelle) und hald darauf ein Martyrium
der hl. Agathe (1747 entführt) für Sa Sabina
in Genua gematt. Soprani nennt ferner als
Irübe^ Werke: Binett hl. Dcsiderine «or dm
Kmsdbc knieiid mit einer UedooM in des
Wolken in Sa Agatha presso il Bisagno und
eine hl. Francesca Romana ein stummes Kind
heilend in S. Stefano zu Genua (noch dort);
als spätere Werke erwähnt er eine Geißelung
und eine Dornenkrönung Christi in S. Siro
zu Genua. Dazu kommen noch folgende Ar-
beiten, die Ratti kannte: Vdtn, S. Eranao:
RL Andreai du Kreos anbetend; Genua, S.
Niccolö di Castclletto: Tod des hl. Franz;
Genua, S- Spirito, Sakristei: Tod Christi (bez.
und dat. 1^). — In seraen frühen ArbeiM
hat «ich C. sehr nahe an seinen Lehrer an-
geschloasen; später verlieB er dessen Art,
wurde steifer in der Be\vc>5ung und dunkler
in der Färbung. Soprani lobt in seinen
frühen Werken beeooders die Lebendiglgeit ia
der Schilderung seelischer Vorgänge.
Soprani-Ratti, Vite de' pittori etc.
Genovesi, 1768 I 177 f. — L. L a n i i, Storia
pittorica, 1834 V 267. — W. Saida. Genua
(Berühmte Kststittcn 33), LeiptiK 1906 p. 154. —
D«Kriz. dl CcnoTa, 1846 III 44, 114. 123.
Z. V. M.
Cappello, Antonio, Maler von Brescia,
geb. 1069, t 1741. Schüler des Pompeo Ghitti.
däim dce Lor. Pasiadlo ta Bokignn nnd des
Baedoda in Harn. Er mafte lianptaidilidi in
Fresko und entwidcelte eine fruchtbare Tätig-
keit in seiner Heimat. Er arbeitete in der Art
des Pietro Teste.
Cristiani, D«IU vita cte. di Latt Garn-
ban. 1807 p. 148. — Fcnaroli Dix- d. art.
breaciani, 18n p. 91. H. 7.
CappeU«, Bartolomeo I gnazio, Zeieb-
ner und Maler, geb. 8. 12. 1688 in Borgo
di Valsi«aaa bei Trient, f das. 19. 8. 1768.
SchBkr Gfegorio Laoarlni und Antook)
Bahrt» VcMdif. Uldrte er «eh aach Coiw
in ModeM «eiler aus. Er make ftirv
die Grafen a Pntn nad Sarractni in Trient,
für den Grafen Giovanelli in Novcr.ta, für
den Kurfürsten von Mainz und den Bischof
von Speyer. Kard. Damian Graf von Sehte»
bom, sowie in verschiedenen Benediktiner-
Klöstern im Elsaß, für den Erzbischof von
S ilzbur^^ und den Bischof in Chiemsee. In
Anbetracht seines langen Lettens hinterlieS er
wenige WTetfa^ trotadem sdn leichter, fleiBi*
ger Pinsel und seine lebhafte Phantasie es
ihm ermöglicht hätten, mehr zu schaffen.
Weich in der Färbung und tüchtig in der
Per^ktivfl^ veratand ea C, viel Leben in
•eine Kompositionen liinetnznbringen. In der
Landschaft ahmte er oft Tizian nach, und in
der Architektur Paolo Veronese. Seine Werke
sind jedoch meist imvoUendet. Daa Moseom
Ferdinandeum in Innsbnxk besitzt von ihm
22 Handzeichnungen, 2 andere befinden sich
in der Universitätsbibliothek das.
G. A. Montebcllo, hTot. stör., topograf. e
relig. della Valwigana e di Primiero. Rovcrda
1793 p. 301. — Tirol. Katierlex., p 29. — N ag-
I e r. Kstlerlex. II 416. — Agostino l'erial,
Statiatica del Trcntiae. Ticnto 18S2. II 109. —
Fr. Ambroai SctMatl ad aiHsll trentini,
2 ed.. p. 154. L. O.
Cappallo, Francesco, Architekt, dessen
zurückgewiesen T Entwurf für die Fassade
des Mailänder Domes, 1646, die Ursache von
langen Streitigkeiten war, die dann zur Aof-
hebtmg der Dom-Fabbrica geführt habeiL
Ticosci, Dia. etc., Maü. 1830.
Cappdk^ G o g 1 i e 1 m o, ferraresischer Mi-
niatariat, ilhmüiierte 1428 etnoi JOitta»
mondo^ dca Fasio degli ttlherti«
G. Gruyer, L'Art ferrarais 1807.
Cappello^ s. ancb Captäi n. CopptUi.
Cappca, Abraham van der, IkII.' Maler,
geb. um 1636, begraben am 22. 11. 1683 in der
Westerkerk zu Amsterdam. Er machte dort
in den Jahren 1601, 1664. 1666 (mit seiner
zweiten Frau Marri^e Adams), lOBO (schwer
krank), endlkh 1680 Testamente, heiBt immer
.Jconstryck schilder" In dem Nachlaß seiner
Witwe befanden sich 123 Bilder mit ganz ver-
addedenen Darateltungen. PUHpa Üigelbadi
besaß 1672 zwei Landschaften von ihm. In
der kostbaren Sammlung von Pctronella de
la Court, Witwe Oortman 1707, mit aus-
gewählten Bildern, aach eine Vamta« Ton
A. van (der) Cappen.
Amat. Archive. A. Brediut.
Cappeaberch, Georgea van, Bildhauer in
Mecheln. wo er 1MB and 1MB wünndlicli er^
wähnt wird.
Neeffs, Bist de la pdnt etc. ft ICalinca II
124. Z. V. M.
Cappenberch, J e a n v a n, Bildhauer in Me-
cheln. wo er UM «ad* 1MB «ilataAidi er^
wihnt wird.
Neef {% Bist de la pdnt ate. k Mattaaa I
minm. ^.ekir.
S5>
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Cappcr — Capponi
Caft«* J. K« Lndadnfmakr in
■teilte iSaS-M in dar Brit. InilitdlioB am.
GriTca, Brit. Iiudt.. 1008.
Cann, J. Jt engl. LandtchaftimaJer, stellte
18tt-ttB0 in der Loadoncr Bar. Aadmf
Graves. R07. Aead. Exhib., 190S L
CafffWa, s. Chapron.
Capptale^ Leonett o, italieiu Maler, Kari»
katurist und Plakatzetchner der Gegenwart,
geb. in Livomo, lebt in Paris. In seinen
Karikaturen kommt weniger die Ps]rchok>gie
zum Aosdrock als die treffsichere Erfassung
des HomorvoDen der äußeren Erscheinung.
Seine Plakate zeichnen sich durch Eigenart
der Erfindung und einfache Farbengebung
aus. Als Porträtist und Dekoratioosmaler
hat sich C noch ndtt k ghicliar WdM dudi-
gesetzt.
La Letturm 1901 N. 2 p. 122 f. — NooTS Parola
1»06 II 103 f. — Vha d'Arte 1909 I 1 fif. — Art
et IMconÜon 190e II IM; 1907 II 191 ff. —
Tks Attfst N. S. I flt-M. " BhI& SdM«at.
(Soe. Natfoods) 1«M. Ititl G. B.
Cappone, Giovanni, Maler aal Tokolilio,
wird unter den Künstlern, die 16S6 im riooe
di Campo Marrio in Rom gelebt haben, auf-
geführt (II Boonarroti, Ftorem, IBK^ aer.
II. vol. 6 p. 126.)
Cappoai, Giuseppe, Zeichner, üe ffrte die
Vorlage für du von Franc. Roaaspina gesto-
chene Piortrit Breoles III. von Eate, das ala
Titelblatt den „Prose e Poesie degli Accade-
mici etc." Modena, 1781, vorangeht. {Cam-
pari, Artist! negü stati estensi, Modena, 1886.)
Capponi, Lorcnao^ Radierer in Bologna,
geb. 1733, von dem 9 BL Ar Pinia e Spac-
cato del nuovo Teatro di BologBa (Bologna
1771) bekannt sind.
Kat d. Berlin. Omamenttt-Sanunl., 1894.
Cappoai, Lttigi di Giampietro^ Bild-
hauer aus Mailand, in Rom tätig. Er wird
zweimal urkundlich erwähnt; im Kontrakt für
das Grabmal des Kardinal-Bischofs von Nico-
sia, Giov. Franc. Brusati in San Demente
(vom 8. 7. 1485 dat.) und in einem anderen,
das eine Arbeit für S. M. d. Consolarione be-
trifft (8. 3. 1496 dat.). Das Brusati -Grabmal
zeigt den während d. Frührenaissance in Flo-
rens fiblidien Waadgrabtypna: der Tote ist
auf einem Sarkophag liegend dargestellt, dar-
unter Inschrifttafel, rechts und links Wap-
pen, an den Seiten mit Ornamenten ge-
schmückte Pilaster, das Ganze oben vm daiem
Hallinmd abgcadilossen. Letzteres cnAieit
ursprünglich eine sitzende Madonna mit der
Halbfigur des betenden Kardinals in Freska
Das (knze ist eine nur wenig variierte Wie-
derholung des Rovere-Grabmals von Bregno
in S. M. del Popolo. Die Ausführung ist ein-
heitlich, so daß man keine Möglichkeit hat,
die Hände der im oben erwähnten Kontrakt
beiden mit der Aasffihrang be-
rii**. C n. ein Giac dl Do-
menioo deila Ptetm V« Carisni, I
adilKn, — Die im Kontakt Ar S.'V. d
Gxuotazione genannte Arbeit ist ebenfalb
erhalten. £« handelt aicb um einen von Mi-
dide Battarini geitffMai Marmorattar, be>
aldhand ans einer ornamentalen Umiahnmag
(}ctsl in der Sakrialei) und einem Hochrelief
mit dem Kruzifixus zwischen Johannes und
Maria (jetzt aus der Umrahmung genommen
in der Kirche). Der künstlerische Charakter
der Arbeit entspricht ganz dem des Bnisati-
Grabmals. Von diesen beglaubigten Arbeiten
ausgehend, sind dann mit Bestimmtheit fol-
gende Arbeiten in Rom für C in Ankroch
ganoHimen wordent Hodirellef mit Joitannm
Evangelista und dem knienden hl. P^ste
Leo I. in der Capp. S. Giovanni Evangelista
in S. (aiüvanni in Laterano; Altarrelief in &
Gregnrio ani dam Monte Olio nü dm dnrch
^^mn^mflHs^^^nASmmA^a ^^B8^^a^^^^h^a ^^^^a^^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^j^^S^^^^l^^m
IM iiaiucuacfic niawei gmcBncn viesLiiKiiieii
des Titelheiligen, vor 1498; Grabmal der Brü-
der Antonio u. Michele Bonsi, in derselben
Kirche (nach 1488?) ; Tabernakel für das hL
Ol, ebendort; Portal des Hospiuls S. M. d.
Consolazione mit Madonnenrelief; Fragment
des sog Grabmals des apost. Protonotars Lo-
renao Coloona im Porticus von SS. Apo^i
(mn 1486; fiber daa tiraprBagL Anaadwn dieaes
Grabmals vermag die Wiederholung desselben
in S. M. Aracoeli, Grabmal G. B. Cav-alicri,
Aufschluß zu geben) ; Ziborien m SS. Quattro
Coraoati u. Madonna dt Monaertata C ist
stilistiscli jenen kanbardlstlMPH Bildliaueio
verwandt, die die römischen Kirchen während
der 2. Hälfte des 15. und zu Anfang des 16.
Jahrb. mit Grabdenkmälern u. a. Arbeiten
füllten. Er loxmnt wohl aus der Schule des
Amadeo, dessen Stil sich bei ihm in Einzel-
heiten wiederfindet und ist ein sorgfältiger, in
den Ornamenten geschmackvoller Bildhauer.
Einen höheren Schwung vermißt man m sei-
nen Arbeiten, die auch in der Modellierung
ziemlich hart sind. Mit seinen übrigen Ge-
nossen lombardischen Ursprungs, Bregno,
CUovanm da MUano usw., bat er jedoch aid
die fffiiie Zeit der rSmisdien CinQuccentt^
plastik einen wesentlichen Einfluß ausgeübt.
So hat z. B. Andrea Sansovino in seinem
Grabmal des Pietro da Vicenza in Aracoefi
Anregungen aus Werken C.s verwertet.
Dom. G n o I i in Arch. »tor. d. arte, VI,
1893 (grundlegender ArtikeH — V e n t u r 5,
Stör. d. arte iUl. VI 1908. — D Angcli,
Chicse di Roma, o. J. — Bert hier, L'Erüm
de la Minerve, Rom 1010. — Jahrb. d. preuB.
K'^tMinml. XXVII 84. — L'ArlaXl (loos) 231-
33 (m. Abb.). Bernalk.
Capponi (Capponibus), Raffacllo de',
florentiner Maler. In der florentiner Zunft-
matrikel wurde am 16. 11. 1499 ebgetragen:
Raphael Bartolomaei Nicolai Capponi pictor
nel Garba Der Zusatz bedeutet, daB der
Künstler in der Via de] Garbo (einem SiM
der heutigen Via Coodotta) aeine Weriotatt
55»
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Capps — Caprm
hatte. In den Uffizien befindet tkb, aat der
früheren Sammlung des Hospitals von S.
Maria Nuova stammend, ein Altarbild der
throoaulen Madonna, der die Heil. Franz und
Zcnäbiw «in StiflefpMr «npidikn; es ist sig-
niert : Raphad de Otponibus me pinsit A. D.
MCCCCC Gens eidier von derselben Hand
bt ein Rundbild der Madonna mit dem klei-
mn JohaiiMe in der Galerie Poldi in Mai-
land, wie Fiiuuui xoent eilunnl hat (Ardu
stör. d. arte. II» »erie, I, 1806, S. 201 ff.;
so auch Gamba, Rassegna d'arte VII, 1907,
S. 104). — Aus dem Stil des signierten Altar-
bildes ersieht man, dafi der Künstler florai>
tinische und urabrische Stilelemente nutcin>
ander vermischt. Verrät die Komposition des
Bildes deutlich Anlehnung an Filippinoe S.
Spirilo-Altar, beeonden in der F^r des
männlicheti Stifters, läßt die Formenbildung
des Madonnenkopfes, wie die Bewegung des
Kindes den Einfluß Credis (Altarbild, eben-
falls in S. Spirho) crkennaib eo «igt die Fal-
tengebung und bcModert die Gottlt des U.
Zenobius offenbare Nachahmung eines om-
brischcn Vorbildes, und zwar des Pinturic-
dda Die gleiche Stilmischung findet sich bei
dem als RafTaelHno de Carlis bekannten Mei»
ster (vgl. namentlich dessen 1B02 datierles
Corsini-Altarbild). Dieser Umstand, femer,
dafi Carlia einen Teil setner Kindheit im
HanM Capponi ireAradit hat, and daB beider
Vater Bartolommeo hieß, nötigen zu dem
Schluß, beide seien ein und dieselbe Person.
— Das einzige von Capponi signierte Werk
ist vielleicht identisch mit Ctoem Bild, das
Vasari in seiner Biographie des Garbo Mxh^
tig erwähnt. Raffaellino malte, sagt er, in
der Villa der Familie Girolami in Marig-
nolle zwei Aftarhilder mit der Madonna, Ze-
nobius u. a Heiligen. Die genannte Familie
stand zu jenem florentincr Heiligen in ▼er-
wandtschaftlicher Beziehung , die Namen Za-
nobi und Francesco wechseln sich bei den
Gifolarai ab (nach frdl. von Dr. Gcisenhdmer
angestellten Forschungen). Auf dem sicher
von ihnen gestifteten Altarbild von Granacci
— früher in S. Jacopo fra i Fossi, neuerdings
in den Uffizien, — erscheinen, wie auf dem
Bild Raifaellinos. Franciwos n.Zcnot»tiiB iid»en
der Madonna. So würde also (die Richtig-
keit vorausgesetzt) Vasari das einzige sig-
nierte Bild des Capponi als Werk des Garbo
arpesehen haben. — Man vergl. auch die Ar-
tikel Carli, Raff de', u. Garbo, Raff. del.
Lit. s. unter CarU, Raffaellino de', G. Gr.
Capps, Edward, sonst unbekannter Maler
nm 1800, von dem das Brit Mus. eine mit
WasserfailwB aogelcsle Landtchafttneichmmg
bewahrt
L. Ii 1 IS V n, Cat. of drawing« etc., 18M I.
Cappacdo, Angelo, tüchtiger italien. Me-
dailleor itr Gegenwart, arbeitet für die Finna
Jchnaon in Mailand. Erwihoenswect van
•einen Arbeiten: die Erinnerangvnedaille an
die 400 Jahrfeier der Emdedrang Amerikas
(Genua 1898), Ehrenplakette für Luea Bel-
trami (1001), Erinnerungsmedaille an den
Jahrestag von Verdis Tode (1902), Jubiläums-
medaille für Leo XIII. (1008), Ehrenplakette
für Cam. Boito (1910, gemeinsam mit L.
Secchi).
Raas, d'arte 1901 p. 76 ; 1908 p. 101. — Illustr.
Ital. 1888 II 302; 1»82 II 364; 1901 I SS; 190S
I 84. — Riv. di Numismatic». 1908, XXI 491—
495; 1610, XXIII l^j'.. - Natur« ed arte
1002—3 vol I 420. — Ane e Storia 1892 XI 169.
G. B.
Canf$ Louis de, iranzöe. Werkmeister,
na vappy ^iJwiiiiiB/, naa uueu wii v iiirin~
cfaen verzierten Glockenturm besitzt, an dem
er vermutlich gearbeitet hat. 1&61 erhielt er
gemeinsam mit Jehan de Quini&res den Aul-
tms ani VoUemlnng des Portataa von St-
Pierre ht Montdldier. Es liandelte lidi ohne
Zweifel nur um Ausführung der Entwürfe
(,j>ourtraict de l'ouvraige avec son plain"),
die 1688 Cha4>ron, Werkmeister der KaAe»
drale zu Beauvais, geliefert hatte, und um
Fortsetzung seiner Arbeit, indem man die
Skulpturen des Portales von St. -Pierre in
Bcauvais, die Qupron bereits zum Muster
genonunen kaue, wiedsilioUe; der Kontrakt
legte die Verpflichtung auf, sich an diese
Skulpturen als Vorbild zu halten. Die beiden
Werkmeister, denen der Sohn Qniniires' als
Gehilfe nnterstand, verpflichteten aidi zur
AtisfShrimg der beiden Seitenpfosteii, des
Mittelpfeilers und der Bogenwölbung. Das
noch mit Ausnahme seiner großen Statuen
vollständig criialtene Portal ist ein schönes
Beispiel des spätgotischen Stiles, in das sich
hier und da schon Renaissancedet^ ein-
mischen.
V. de Bcauvill*, Hist. de Montdidier. —
B • u c h a l, Dict. d. archit frang., 1887. — Baron
de Bonnault d'Houet, Not tVT Montdidier
(Picardie bist et monom. II). C. EnUtrt,
Csfca, Alessandrok Architekt, geb. zu
Cremooa Anhng des 17. Jahrb., Schüler von
Jacopo Erba, ist hauptsächlich durch seine
architektonischen Publikationen bekannt, von
denen nuova architettura faroigliare dl
A. C" Bologna 1878 genannt seL Als prak-
tischer Architekt betätigte er sidi am Bau
der Kathedrale von Pontremoli, deren Plan
von ihm herrührt Sie wurde 1683 (nach
anderen 1620) begronnen, ist einschiffig n. hat
die Form eines lateinischen Kreuzes.
Zaitt. Not Utor. d. pitt etc. CreaMHMrfp
Cremona 1774. — Camporl, Mem. biogf. d.
•calt etc. di Carrara, Ifodeoa 1873, n, Mi. —
Ricci, Stor. d. ardiit. ia ItaUa, «odeoa 1880,
III. — Univerttl Cat of Beoka OB Art, I<endan
1870, I. — P. Boloina, Art. e cose d'iarta
etc. Pontremoleti, Florenz 18M, p. M. B.
Capca, Domenico d. A., Holzbildhauer
in (Cremona, f zwischen 1680 und 1595.
IBM übernahm er die AosHbräOg des Chor-
■MiaUs der Kirche der Hitronymitenerabtei
553
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Capn — CapraroU
S. SiKismondo, an dessen Beendigung flia
jedoch der Tod verhindert. Es wurde von
Ca Sohn GübrüU 1603 v llendet. — 2 wei-
tece Söhne Domenicoa, der der Stammvater
der gMchimn. Cfemoneeer KfiMtferfunflie
ist, waren die Architekten Cim>aHni und Giu-
seppe, die am Refektorium des genannten
Klosters arbeiteteo und die Forcfllem deaad-
bea erbaut babeo.
Zalat. Not iator. d. pitt. etc. Cremonesi, Cre>
gMM 17.4. — B a r t o I i, Pitt., scult. etc. d'Italia,
II. m. — U. C a f f i, Alcimi art. Cremen., Mai-
land US», B. T. — Fiaocchietti, Scatana
e tanla in legBO» Florens ISTt, p. 1S8. B.
Capra (Capri), Francesco, Architekt in
Cremona, soll 1578 das großartige Refelcto-
riom der Dooiinikancr, aowte 1594 das No-
vimt desaelben Kloeicfs erbatit haben. —
Ein Pietro C. wird um dkadbe Zek dwn-
talls als .A.rchitckt in Cremona genannt.
G r a s s e 1 1 i, Abcctd. d. pitt. etc. Cremone«i,
Cremona 1828. B.
Capra, Gabriele, s. Capra, Domenico.
Cafn, Galcazso, s. Capra, Oraxio.
Capra, Giovanni, ??. Capra, Domenico.
Capra, Giuseppe, s. Capra, Domcnico.
Capra, O r a z i o, Cremoneser Architekt,
1. Hälfte des 17. Jahrb., Sohn dea Franceaco
C Er soll ArcMlckt der Kathedrale aeiner
Vaterstadt gewesen sein und die Kirche S.
Vittore neu erbaut haben. Auch an den Wie-
derherstcliungsarbeiten von S. Franceaco und
SS. Siro e Scpolcro hat er gearbeitet — Sein
Sohn GaUoMMO wird von Zani, Encicl. wi*
Maler und Vergolder um 1629 genannt.
G r a s s e 1 i i, Abcced. d. pitt. etc. Crcraooesi,
Creinona 1828. Jl.
Capra, Pietro, s. Caprot Francescow
Capra, s. auch Capri.
Capraneti, Giovanni, Maler, geb. 1862
in Rom, Schuler von Aleaa. Maatovani, ab
dessen G^tlfe er iwnlclist an der Reataarie»
rung und Weiterführung der vatikanischen
Loggienfresken mitarbeitete, um daim in sei-
nen eigenen Arbeiten mehr dem ungebond^
nen Dekorationsstile eines Paolo Veroneae n.
eines Tiepolo niichzustreben. Nachdem er im
Dom zu Ferrara (mit Virg. Monti) und in
verschtedenea Kirchen Roms (Kuppefiresken
der Sakramentskapene in S. Ignazio ete.) wie
auch im Festsaalc des Palazzo Piombino (für
Königin Margherita v. Italien) und im
Sitzun^saale der Banca d'Italia zu Rooi um-
fkivreidie Freslcadckgrationen aussefährt
hatte, weifte er sdt 18M in BrasOiett n. w3mf
dort mit Domen. De Angelis nicht minder
ausgedehnte Dekorationsmalereien in Kirchen
und Theatern, staatlidlCQ und privaten Pa*
lasten zu Pari, Manaos etc. Nach Rnrn zu-
rückgekehrt, malte er 1902 ein gleichfalls noch
für Brasilien bestimmtes Kolossalbild „La
morte di Gunez" (mit den Porträtiiguren dea
Prisidenten Canpoa Sales und vieler anderer
bfatnian. Sttttaminner), 190B für ein SdiloS
bei London einen 38 Meter langen Tempc»>
fries mit Darstellungen der 4 Jahreszdteii,
1906 einen ähnlichen Fries für das Palais des
Principe Pignatelli in Rom, 1907. im Palazso
Girand-TorkNiia 12 Wandgfeiletgcaiüde n»
allegor. Monatsdarstelltmgen, sowie weiterhin
verschiedene Deckendekorationen in Tempera-
malerei in den Palästen Tempini und Marain
und in d« Villen Aaarta und Toriooia m
Rom, endhdi IWO ein wmtswg'feiclica ddcora-
tives Gemälde ,,Le feste di Baccoed Arianni*.
Zurzeit arbeitet er an Banknotenentwurfcn
für die Banca d'Italia. Auch als Porträt-
maler ist C. in Rom zu bedeutendem Rufe
gelangt. Im Frühjahr 1911 wurde ihm die
Mitgliedschaft der rämiacbcn AoeidaniB di
S. Luca verliehen.
Illa«tra». lUL 1894 I 28. — Rom. .\rtioli
in Arte e Storia 1903 p. 90. — L. Cällari.
Storia d. Arte cocteinp. ital. (1^) p. 290 f.;
sowie I Palazii di Roma (1910) p. 37. — D.
An gel i, Le Chiese di Roma (1910) p. 210,
Sil, L. Cällari.
Capnuoia, Cola oder NiccolödiMat-
teuccio da, ital. Architekt, dessen Tätig-
keit wir von 1194 — 1518 verfolgen können.
1494 war Antonio da SangaUo d. A. von Alex-
ander VI. nach Civid Caslellana gesandt aa
Arbeiten am Palast und an der Festung ; unter
den vier Werkmeistern in seiner Begleitung
befand sich C. 1499 war Cola am Bau des
fifstlicben Kastells m Nepi tätig, gleichfalls
nnter Leitmv des iHeren Sangallo. Selb-
ständig tätig treffen wir ihn zuerst 1508, in
wcldicm Jahre er, wie Adamo Rosst urkund-
Uch festseatellt hat, am 7. Oidober eine An-
zahlung erhält für Arbeiten am T^nii ffer be-
rühmten Wallfahrtskirche Madonna della
Consolaziooe in Todi; da dies die erste Er-
mUmung des Baoea ist, to kann es wohl kaim
nodi awcifcHnft aem, daB diaer lange Zeit
Rramante zugeschriebene Prachtbau tatsäch-
lich von Caprarola in diesem Jahre begoonen
wurde und im Entwurf sein Weric ist. Ans
den Dokumenten, die ihn einen „architectum
darum et praestantem, viram probatum et
honoris cupidum" nennen, geht überdies zur
Genüge hervor, da£ C sich eines holien Rufes
als Bautiiinsder eificul iiifcen nrat. Von C>
selbst ist nur das Tnnere ausgeführt, bis 1512;
der Außenbau wurde 1616 — 24 von Ambrogio
da Milano und Fr. de Vito Lombardo voB*
endet, die Ktwpel gar erst seit 1606 aoCBe*
ffihrt. 1617 wurde das wundertätige Madon-
ncnbild in die fertige Kirche gebracht. Trotz
dieser mehr als 100jährigen Bauzeit ist die
Kirche eine darcliaus einlieitiiclie Schöpfung
und Rehört neben der Madonna di Biagio
Sangallos in Montepulciano zu den voll-
endetsten Zentralkirchenbauten der Hocb-
renaiaaance, ja nacii Btttcidiardk wire sie dncs
der TotÜwtninwMten GeUMc ItaBeas, nasi
die VerUKniase der mnsicn PUsMirdnaiH
5S4
Capren — Caprile
g«a ao glöckliUt wiren wie die der iuBeren.
Der Bau hat epochemadieod gewirkt und ist
in kleinerem Maßstabe späterliin Ffrs wie-
derholt worden. — Von der spateren Tätig-
keit C* nt nur noch bekannt, daB er 1518-49
den Umbau des Domes zu Foligno begann
und seit 1518 im Auftrage AgOStino Chigis
die Befestigungsbauten von PoitO Ereok am
Monte Afsentario leitete.
Vaaari • HilaneaL IV IM. - Ad.
Reaal in Giosn. dt BMta. Aiti«. I S ffiS Ol
an a. 1: VI tia ft. — Bng. U«nta^ Laa Am
A la cour d. paffaa ianaacnl VIII «le. (Paria
1898). ». 81«; daia. in Att» e Stofia XI (1892)
rat & — Clansse, Lea Sangallo. Paria 1908,
flit; III S43. — Joa. Dnrn, Baokst d.
■anaiss. in Italien, Stutlg. ttOt p. 487 ff. -
Jac. Burckhardt, Cleerooe, 10. Anfl. 1010.
H. V.
Capreia, G e r o 1 a m o, Maler des 17. Jahrh.
aus Tomo am Lago di Como, der Werke von
Laini and Leonardo kopierte und auch adb-
atindig Porträts gemalt haben soU.
M a 1 V a s i a, Felsina pittrice. — M o n ti Stor.
c Arte nelta prov. di Como 1908 p. 379.
Capnttl, Giuseppe Oraxio. Maler aus
Correggio, studierte in Rom, war als Ko-
pist Correggios tätig und wird 1683 und 1687
in seiner Vaterstadt urkundl. erwähnt („Das
kanaaniische Weib" u. wMadoona mit Jo-
aaph n. Engetn*! vcncliollen)»
Pungileoni, Mem. di Antonio Allegri
detto Correagio, Parma 1862—63 vol. II p. 78.
Capri, Bernardino de', ital. Miniatu-
riat^ Ende 16 Jabxli., soU ein Miisale für die
Franziskaner In Nnvin mit MiniatttRn gia>
schmückt haben, daa wgSHtt Carlo Morbk» in
Mailand l>e8aA.
Mongcri in Atafciv. Slor. Loir^bardo XII
785. P. dTAncona.
Capri, Pietro Paolo, Veroneser Maler,
t um 1760, Schüler von Simbenati. In der
Kirche ddla Diaciplina bei S. Zeno maite er
die Figuren der Jungfrau und dea Jetiannes
Ev. zu Seiten eines älteren Reliefkruzifixes.
In S. Zeno Maggiore befindet sich eine Tafel
von C. mit dem Titelheiligen, der Jungfrau
and dem Christuskind und St Peter Martyr.
Zamiaadrtit (Vite d. pitt Teit». ed. Biadego.
1891), sein Biograph, erwähnt, daß er, n^wohl
nicht ohne Begabung, in seiner Kunst es nicht
sehr weit gebradil hatte.
Gqrif a. auch Ca^o.
Capiiani, Fran»eac<H (Franceaco da
Voherra). ital. Arehhekt tnd Bildhauer, f
nach Kfilizia 1588 (?); er war in Rom, Vol-
terra und (juastalla tätig. In seiner Jugetld
Holzschnitzer, wandte er sich später der Ar-
chitektur zu. 1566 sah Vasari beim Herzog
von Mantua einen von ihm reich mit ein-
gelegten Paneelen von Ebenholz und Elfen-
bein auagestatteten Raum und rühmte bei
disicr Gelege Bhait aetna Gcwudtfidl In dar^
wtigeii Aibdlcii. In Rocn, wo er Mftilied
der Aeadenie di S. Loca war, hat C. die
Rifthen San Gtaoomo dcgli Incurabili be-
gonnen Cvon Madema voll.), das Langhans
der S. Maria della Scala gettaut, den Falaxio
Lancelotti errichtet und 2^eichnungea fOr die
unvollendet gebliebene Fassade der Kirche
S. Maria di Monserrato geliefert. Ihr sehr
ähnlich ist die Kirche Santa (Thiara, die 1562
von C erbaut wurdcw In Guaatalla, wohin
ihn der Hemg Casare Gonaga von Rom
berief, baute er seit 1666 am herzoglichen Pa-
last (später im Imiem ganz verändert) und
an S. Pietro. Dort machte er auch 1668 Ent-
würfe für die Servitenkirche. deren Bau 1660
begonnen wurde und die später vielfach ver-
ändert worden ist, u. ebenso den Entwurf für
den Palaxao del Commune daselbst und den
Plan fih- die damab neu angekgte atrada
Cesarea, später strada Lunga genannt 1678
ist er wieder in Rom nachzuweisen. 1679
sandte er einen Entwurf für das Grab-
denkmal des Kardinals Niccolo Gaetani da
Sermooeta nach Loreto, der wahrscheinlich
für das Werk, dessen plastische Teile An-
tonk> Cakagni und Tommaso della Porta aus-
führten, benntst worden Ist Endlich wird
ihm die reich kaaiettierte Decke des Donw8
in Volte rra zugeschrieben, die 1680 vo^endeC
wurde und die (^eymüller zu den achoBitea
ihrer Art in Toskana zählt
C. War mit der Stecherin Diana Scultor
(Ghisi, Mantovana) verheiratet, die 1679 drei
Blatt mit Architekturdetails nach ihm stach.
Vasari. ed. Milaoesi VI 489 f. — MiHsia,
Memorie degli Arcbitetti 1785 p. St — Mia-
■ i r i n t, Stor. della romana Accademia di S.
Luca 1823 p. 474. — Ricci. Mem. >tor. di
Ancona 1834 II S6, 77. — Campori, Artitti
negli stati cstansi 1855. — Bertolotti. Arch.
etc. in relai. coi Gonzaga 1889 p. 60 — Guil-
raard, Lea Maltres omcm, 1880. — Ricci,
Volterra, Bergamo 1905 p. 130. — Geyniül-
ler-Stegmann, Die Architektur der RsB.
in Toacana 1890-1908 XI 11 und Taf. III.
Z. V. M.
Caprile, VincenxOb Malfcr, geb. 1866 in
Neapel, ausgebildet dbenda, heachidrt die
Kunstausstellungen Italiens und Deutschlands
seit etwa 1880 mit originell kixuüpierten, ko-
loristisch ungemein wtrknngavolMii aatnrap
listischen Genredarstellungen aus dem neapo-
litanischen Volksleben, von denen das beson-
ders charakteristische Gemälde .J^'Acqiia Zur-
ief a S. Lucia" 1884 für die Galleria Naa
Moderna In Rom angekauft wurde. lAlMe*
res Motiv behandelte er auch atif einem 1903
in Vciiedig ausgestellten Pastellbilde v. größ-
ter Delikatesse und Modernität der farbiptt
Wirkuni^. Auch in den Ausstellungen zu Ve-
nedig 1905 (Gemälde „Apparizione"), tu Mal-
land 190ß, zu Florenz 1^7 sowie in verschie-
denen Wiener, Munchener und Berliner Aus-
wak er biab die jfiwste Zeit herab
SSS
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Caprina — Caprioli
bekundenden GcnraiMicfciett vorteilhaft ver-
treten.
De Gubernatis, Dizioa. d. Art. iul. yiv.
(1889). — A, R. W 1 11 * r d, Hiit of Mod. lt*l.
Art (1902) p. 607 f. — L. C 4 1 U r i. Storia d.
Arte contemp. ital. (1909) p. 375 f. — Illustraz.
Iul. 1880 II 250; 1881 II 355; 1891 II 67. 351;
1892 II III; 1893 I 227; 1894 I 15. — Arte e
Storia 1882 p. 197, 231 ; 1892 p. 12 ; 1896 p. 135.
— Natura cd Arte, lul. Ausst.- Berichte Mit
1892. — V. Pica, Veneiian. AuMt-Bericbti
(L'Arte Mondiale a Venezia) seit 1895.
L. CäUari.
Cafäa«, Luca del, Lmca dd Caprioa.
Oi^iiH» Meo dal, •. Amti«« 4i Piaa-
cesco.
Capiia«, Simone, i. Simons del Caprina.
Capriai (oder CaprioBsi), Marco, gen.
M RMipoU, Maler, geb. in Civiti Castellana,
arbeitete ia Rom im 18. Jahrb., Sdiöler des
Cav. Benefiale. Er malte für die Kirche S.
Stimmate di S. Francesco in Rom einen S.
Giuseppe Calaaanzio (noch an Ort u. Stelle).
Die beiden Mater am Perugia, Baldanarre
Oratai md Vincenso onotti waica aeaie
Schüler.
T i t i, Ammaeatramento d. pitt. etc. — D. A n -
( e H, Le chieae di Roma, Rom o. J. p. 568. ~
Lupattelli, Stör. d. Pitt Penig. 1895.
Capiiao di Domenico, Bildhatier aus
Settignaao^ 14SS io Florenz Gehilfe des Luca
ddia RtibWa bei der Ausführung der Dion-
G. Peg (i. II Ehiomo di Firenxe (Ital. Forach.
d. Ktthist Inst in Florenz II) p- CXXVI.^
Capiiao» Domenico di, Goldschmied in
Neapel, der 1561 zu.sammen mit Flaminio For-
tunato drei Reliquienbüsten für das Kloster S.
Gaudioso zu Neapel anzufertigen sich ver-
pflichtete.
Pilangieri, Indice degli Artcfici IMl.
OapiioU, A Ii p r a n do^ Zeichner und Kap»
feratedier des 16. Jahrh. aoa dem Gebiete von
Trieat Er selbst nennt skh wiederholt in
seinen Werken „Tridcntinus". Von 1875 an
— > wenn nicht früher — finden wir ihn in
Rom titig, dahm befördert, wie es scheint,
von der fürstlichen Trienter Familie der Ma-
druzzo. Die Richtung, der er folgte, ist jene
des Cornelius (^rt, welcher sich einige Jahre
frülier in Rom niedergelassen hatte und des-
ien Manier er lidi so aneignete, daB viele
seiner Blätter bis in die jüngste Zeit seircin
niederländischen Lehrer zugeschrieben wer-
dm hoaaten. Unter seinen schönsten Blät-
tern, die er meistens nach Taddeo und Fede-
rico Zuccaro stach, sind besonders hervor-
zuheben: das Abendmahl des Herrn l'T' ,
die Himmelfahrt Marii Ü677), der hl. Gregor
der GroBe cilleiil von Hinunel Hilfe gegen
die Pest, sein Mdfterweric (1581), die Be-
kehrung der hl. Mi^alena und die Verehrung
des hl. Kreuzes, beide undatiert, letztere*
Stück nach seiner eigenen Erfindung. InBodi»
form, Folio, gab er 1070 che ganze Reihe
lOB BÜttern beraoa, wddie du Leliaa «nd
die Wunder des hL Benedict veranschauli-
chen: „Vita et miracula sanctiss.Bl Patris
Benedict! ex übm II Dialogoruni Beati Grc-
gori Papae et Moaachi collecta, et ad iniUn-
tiam dcvotomm Monadiorum coBgwgaHoöli
eiusdem S.f Benedict! Hispaniarum aencis
typis accuratissime delineata. Romae, a. D.
MDLXXVIIH". Es sind dies, das TitelbUtt
mit ciabegriffen^ 60 wahriiaft meiaterfaafte
Stidic^ welche hdm P^lüram dasa groten
Anklang und trotz des hohen Preises einen
derartigen Umsatz fanden, da£ das Werk
binnen kaum 18 Jahren in vier weiteren neuen
Auflagen erschien, 1586 in Florenz (apod Bar-
thol. SennatelKum), 1587 in Rom (ex typb
Bartholomei Bonfadini), beide Male in 4.* mit
lat Text, 1596 daselbst (sumptu Faullini Ar-
nnlfini Lucen. in f."), oid 1007 gleichfalb In
Rom, bei Herabmindening der Blätter von
50 auf 23, in f.*. — Dem Bei^iele anderer
Kupferstecher seiner Zeit folgend, gab C
1606 eine Sammlnng von 80 (nicht 100^ wie
auf dem TItelbUtte des Werkes steht) Por-
träts von Fürsten und Kriegsmännem des
Mittelalters u. der Neuzeit, „Ritratti di cento
ca^turf illustri intagliati da Aliprando
priolo con Ii lor fatti in guerra da lui breve-
mente scritti" in Rom heraus, darunter Fried«
rieh der Rotbart und dessen Enkel Fried-
rich II, Can Grande della Scala, Castruccio
Caatracane^ Nioool6 Fieeinino. Galeaiao Vih
conti I., Lulgi Gonzaga von Mantua, CriatD*
foro Cblombo, Kaiser Maximilian, Kaiser
KarIV., Karl VIII., Ludwig XII. u. Franzi,
KBoige von Frankreich etc, welche gleicfa-
fdlt sehr beifällig aufgenommen vmide mid
binnen 50 Jahren dreimal (1600, 1636 u. 1647)
wieder gedruckt werden mußte. Diese Por>
trita weisen einen, vrena aodi bisweilen har-
ten, so doch meist festen und reinen Strich
auf, der bei der gewohnten Sorgfalt C.s eine
groBe Naturwahrheit crreiclit, so besonders
bei der Wiedergabe der Gesichter, der Haarc^
der Kleidnag and der Waffea^ wdehe auf Ca
Blättern ihren natürlichen Glanz und Schim-
mer bewahren. — Am Schlüsse seiner künst-
leriadien Laufbahn (C. scheint um 1600 ge>
storbea an sein) besorgte er noch IBOO ia
vei gl üOei (ein Maflstabe eine neoe Avfiage der
12 Sätze des apostolischen Glaubensbekennt-
nisses, welche Johann Sadeler 20 Jahre früher
1579 nach Martin de Vos gestochen hatte. —
Wie die Vorzüge, so findet man bei C. auch
die Nachteile der neuen Stecherkunst seines
Vorbildes Corn. Cort, nämlich feste u. kunst-
reicbe, aber oft harte und übermäfiig wAmtn
Handhabung der Nadd; vndse AaMdong
der Strichlagrenverbindongen zu koloristischen
Zwecken, aber daneben öfter eine störende
Obertretbung des Helldunkels ; Liebe zu gro6>
artig bewegten Sujets, aber soglctcb Idcfatm
Hinneigett n ItaninitrChdt dar Foica.— Um
tatoa Butter ru beadehnen, bediente sich C
5S6
^ i- L-d by Googl
oft des Monogranunes AC, der ineinaader ver-
Kfaluwaicn Anfangabucfasubai Ntoct N»-
iHwwy wncncn er insvidWB iVt wiiiiiin^w»
G. Gori-Gandellini. Not ütor. degl'
iatasL. Sien« im I 224. — Zani, Eockl. awt.
VI Parte la p. 311—318. — N a f 1 c r, KsUerlez.
II 4S0. — P. J. M ariette, Abeccd. V 421 —
F. de B o n i. Biogr. degli art., Veneiia 1852. —
G. C a m p o r i, Lettere artiat ined. Modena,
1866. — Gallerie naxion. ital. : notizie e docum.,
Roma 1804 III, doc. XII 11. — P. A m b r o a i.
Scritt. cd «rt trentini, 2. cd. Trento 1894 p. 44.
— A. B e r t o 1 o 1 1 i, Lettere Inedite di A. Ca-
prioli in Arcli. ator. per Trieste, l'Iitria e il
Trentino, III (1884) 117—11». — Guido
Snater, Dell' inci.iore trcntioo A. Caprtoli, in
„ArduTio Trenüno". XVin (1903). Faac. II
p. 144-aO«. L, O.
Caprioli, France*co, ital. Maler aus
Resgio Emilia, f ^ 0- 8. 1606. Dank der
neueren Forschung kann man ihm mit Sicher-
heit OD Frcskogcmilde im Baptisterium der
Kadiedf«!» von Bcrio Emitb zmchreiben.
Im Archiv. Notarile von Rcggio wird eine
Urkunde bewahrt, mit der Verpflichtung des
mgister Franciscus Capriolus für die Ca-
wema dar Katliednk cia Bild su malen
mit der Tattfe Cbritä Ar den Preb von „du-
cati stx decim" und bei Zufriedenatellung der
Auftraggeber „ducati viginti auri". Diese
fSr daa Verhältnis zwischen KSatileni «nd
Auftraggebern in jener Zleit interessante Ur-
kunde ist am 6. 7. 1497 ausgestellt. Das er-
haltene Gf mal ctk spricht den in Hern Kon-
trakt gestellten Bedingungen, es stellt die
l^Mtfe im Jofdui dir, ndC der Taube, mit dem
Engel, der ein Zettclchcn mit drr Aufschrift
hält: Hic est filius meus dilectus. Auch die
Landfldaft ist gemiB dem Wortlaut der Ur-
kunde mit Hioaem, Rttiocn, PflaaB» be-
lelrt. und la einer fidce tdien wir ein lau-
erndes Reh, vielleicht eine Anspielung aiif
den Namen des Künstlers. Die Gestalten
dieses Gemäldes sind schmächtig und trocken,
das Kolorit ist gelblich, die Zeichnung sicher
und gut umrissen. Als Ganzes erinnert da*
W't-l: in die fcrrarcs. Schule. Spuren der al-
ten Umrahmung, wie sie d. Urkunde verlangt,
■lud eriialten. IMeMadomia an einem GewOlbe-
schluBstein im Kreuzgang scheint vom glei-
chen Autor. C. kann man auch ein Gemälde,
die sogen. Madonna del Pilastro, zuschreüwB,
die in der Kapelle Rangooi bewahrt wird, ^
aber bis 1609 am Pflaster rediti vom Haupt-
portal hing, woher der Name stammt Jetzt
llängt sie so ungünstig und unzugänglich, daß
eine cenmie Prüfung schwer fällt ; doch kann
man eine sorgfältige Ausführung und das
liebliche Gesicht der Madonna erkennen. An
dem gleichen Pfeiler befand .sich ein Bild
des S. Gregorio mit der Sigiutur F. C P.
1499, wat sieh Mdcgen ttfit: Praadscus
priolus pinxit. Tiraboschi erwähnt noch an-
dere Werke mit dieser Bezeichnung, die sich
leineneit in Rcggio in vcncbiedeMB Hitnera
befunden haben, und die er unserem Meister
zuschreibt Derselbe Autor erinnert noch an
cIm Anzahl Werke, deren Spur verloren ist,
so an einen Kruzifixus zwisdien S. Celestino
und Proepe ro für die Kirche von Ci del Bosco
di Sopra (1482), eine Kreuzabnahme für die
jetzt aufgehobene Kirche S. Maria del Gonia-
kme (1491), endlich eine thronnde JmgfriU
zwischen Heiligen, die nach dem Zeugni-; des
Ottavio Azzari sich bis 1623 bei der Bruder-
schaft der Empfängnis der hl. Jungfrau be-
fand und q>äter in Besitz des Grafen Nicola
TMeOii flberginff.
Tiraboachi, Not. d. Pitt ctc Mr irnfsi
il786). — Ualagusai Valen ui Ras».
'Am 19M p, IT»; 1908 p. 149 tegg
F. MalatutMi-VaUri.
CaprioU, L o r e n z o, GieBer aus Venedig ;
er go0 1600 für Ferxarm eine Statue Fapat
Akxudcrs VII^ die 1975 dort andeatdh
wurde (1796 zerstört); der Kopf und eine
Hand sollen sich noch im Palazxo dei Dia-
manti in Ferrara befinden.
L. N. Cittadalli^ Not seL a Pemm UM
I Wl. — A de Cbanpcans, Dtet dea Ibn*
deurs 188«.
Capiioli, Sigismondo, ital. Maler aus
Reggio Emilia, wahrscheinlich Sohn des Fran-
oesoo C, ia einer Uriconde vom 81 9. 1689
erwihnt, wo ein gleiebfitls unbedeutender
Maler Carlo di Marco Licint seiner Tochter
50 Lire hinterläßt, für den Fall, daß der Vater
eine Madonna mit Heiligen für die Kirche von
Canolo (in der Gegend von Reggio gelegen)
male. Nach Tiraboschi soll er auch für die
Confratemitä d. Concezione bei S. Francesco
in Reggio o. im Refektorium der Augustiner
aiit Uatei'stOtiuun semes Bmdsfs jMHsIt
haben. Die Werke sind verschwanden. Sigil-
mondo starb am 7. 5, 1566.
Tiraboschi, Not. dei pitt etc. Modeneei
(1786). — ZanL EadcL metod. - F. Mala-
gnssi-VaUrl la Raas. d'Arte 1003 p. ISL
P. MalatuMsi-ValeH.
CaptlolOk Domenico di Bernardino,
venezian. Maler, 1494 geb., wahrscheinlich in
Venedig; Termutlicb Schüler seines Schwie-
gervaters, des Pier Maria Peanacchi; seil
20. 4. 1518 urkundlich in Treviso nachweis-
bar; dort 8. 10. 1528 von Francesco de Bo-
scharinis, der nach Pcnaacchis Tode dessen
Warnt feheintcl hatt^ «naoidet Im Mntaa
Civico sa Treriso eine voll liegriclaiete und
l^l^ datierte „Anbetung der Hirten" (alte
Kopie im Schlesiscbcn Museum zu Breslau) ;
mit diesem Bilde SlilistiKh übereinstimmend
eine mit dem Monogramm des Künstlers (C
in D, darüber ein Stern) bezeichnete, fälsch-
lich dem Domenico Campagnola zugeschrie-
bene ,/jebttrt Christi" im Palaazo Giovanelli
in Vncdiv, sowie ehie Iddne^ D. C. beseidi*
nete „Hl. Familie", ehemals in der Samm-
lung Mantovani in Treviso (1898 in Mailand
vcfslci|isfO> üfknndlidi als WisA Caprioka
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beglaubigt ist eine von Ridolfi irrtümlich dem
Pier Maria Penaacchi zugeschriebene «»As-
•WM»* im Dom so Treviso, für die am 80. 7.
1520 der Auftrag erfolg^tc. Das Bowes Mu-
seum in Baniard Castle besitzt das späteste
Werk des Künstlers, das Bildnis eines 89jäb-
rigini Ikm^ US8 datkit ud voll bczeicJmet
Von den saUreidiett Bildera, «He Ciftriolo
tonst zugeschrieben werden, kommt nur die
„Anbetung der Hirten" in der Madonna dci
Ifiracoli in Motta di Livenza für den Künst-
ler emstlich in Betracht, doch kann auch hier
die Attribution höchstens unter der Voraus-
setzung, daß es sich um ein SpitireHc tMO-
delt, aufrecht erhalten werden.
G. B a m p Spigolatsre dell' Archivio nota-
riale di Treviao io ^Archivio Veneto" XXXII
(188«) 41S— tSl. — G. Bitcaro. Atti del
Ateoeo di Tieriso. 1897. — D. Sant' Am-
broffio. Acte • Storia XVI 147. — C. v. Fa-
bricsy. Sipmt f. Kitw. XI «oe; XXII 2S1;
XXIV UM. — B. Cook in Burlingtoo lfa«a-
dne Vin UL — Jahibw d. »nall KataMunL
XXIV. Beben p. M. SWrti.
Capiido, Nicola Andrei* Maler in
Reggk) (Calabria), wo er 1BI7 iSr die Kirche
der Knüuiner eine Madonna della Onuobp
zione gemalt hat.
Span & Rolani, Stor. dt Reggio di Calabria
II 2e4. — E. Strinati in Nitom cd Arte
1002—3 I 246 f. (m. Abb.). C, C»eL
Capiiolo, Viocenzo, ital. Maler, «famd-
lich nadnitiilMr in Bretda Ififlfi.
Ffoalkcs>Maioeclii Viaceaae Popp«
1909 p. 287.
Capdenl, s. Caprimi.
Ctfm^ Mite Adile^ frmufis. Fortrit-
malcrin, geb. in Calais 1806, Schülerin der
Mm« Hersent, stellte zwischen 1831 und 1845
im Pariser Salon aus. In der Kirche Notre-
Dame in Cfinville (Manche) von ihr ein
AMuieniilde mit dem Tod dea hl. Joseph.
Bellier-Auvray, DIct. gia. I. — Inv.
tfo. d. Rieh, d'art, prov., mon. rel. I 3. H. V.
Capronnier, Albert D6sir^ Charles,
belgiscber Ardiitdct, geb. in Brömel am 1. 5.
ISN. Erhielt leine KonitaoeUldant anf der
Kgl. .AJcad. in Brüssel, als Schüler Henri
Beyaerts Wohnt in Brüssel seit 1874. Unter
seinen zahlreichen Bauten seien hervorgehoben
die Kirche zu Woluwe (1876). Wiederher-
stellungen und VergröBerungen der SddSmer
zu Bouchoutc u. Meysse (1890), dlC Klfdw n
Bertrix (Luxemburf^ usw.
L'Eamlstion 180T. — Biieae Kotizen.
Art D*lt%.
Cefiaiaiir, Pranfole. bclg. Giumnler,
geb. in ChantÜly (Frankrcicb^ 1789, f in
Brüssel-Schacrbeek 1853. 1612—19 Porzellan-
naler an der Manufaktur in Sivres. kam er
ISBO nach Brömel, wo er an der grofien
eUanfabrik P. Faber ingeatellt wurde.
Er zeichnete sich dann durch Neuerungen in
der Technik der Glasmalerei aus, die ihm
1888 dorcfa KfioigUches Di^om ak aeine Er-
findung bestätigt wurden 18^ stellte er ad
der Hcxpositioo natjooaJe" ein Giaigemildt
..Abschted Oraniens trad Eigmond«" am. 18M
erhielt C. den Auftrag, die Fenster der Ga-
dulakirche in Brüssel zu restaarieren, bei
wekher Arbeit ihn sein Sohn Jean BapClMe C
onterstützte. Ein bexeidmetn Werk von itan
~~ V^appen von Burgund bcfaidit wdl ■
der Kgl. Bibliothek in BrüaaeL
A O ' K e 11 y, Notice sur la peinture aar rerre
en Belgique, Pari« 1859 p. IL — Lecheval-
lier-CheTigoardi Manai. d« porcd. de
Capnmaler, Jean Baptist e, belg. Glas-
maler. Sohn und Schüler FranQois Cj, geb.
in Paris am SO. 1 1814, t in Brüssel-Schaer-
beek am 31. 7. 18Ö1. Er arbeitete seit 1838
unter seinem Vater an der Restauration der
Fenster in der Gudulakirche in Brüssel mit
und ttbemahm bald darauf die Yao jenem
gcgrifaidele Fdtrik. 1880 etdlte «r auf der
Ausstellung in Brüssel ein Glaagemälde atis,
„die Darstellung im Tempel", die ihm etnm
starken Erfolg eintrug. Er wurde seitdem
einer der Föhrer der Bewegung, die der Gltt>
malerei m Belgien eitle neue Blüte verschaffte^
und führte eine lange Reihe von Restauratio-
nen alter Glasgemälde (St. Jacques in Lät>
tich. St Catharina in Hoogstraaten) uud «mi
Nenschöpfungen aus. Von diesen sind beson-
ders zu nennen: Die ^^Anbetung des Sakra-
ments" in d. Kap. du St Sicrcm. de Mirack
d. Gudulakirehe in Brümel aUe FcntMer
der Scileusdnile dieser Kirdie, und cunge
Fenster im Chorumgang; die Fenster der
Kathedrale in Toumai (publ. von Capronnier
und Emile Livi); die „Verkündigung des
Dogmas von der unbefleckten Empfängaii*
ip St. Jacques xu Antwerpen ; Fenster in St
Midwl und Saint Nicolas in (}ent und in
Notre Dame zu Namur; Fenster der cba-
pdle de St Saar in BrOggc Nadi Batfhnd
lieferte C n. a. Glasfenster für das Rathaus
in York, die Kirchen in Doncaster, Long
Preston, Howden, St. Albans, Sulybridge,
Eoeleab Rjrd^ Great Croebj, Liverpool. Tod-
morden (Lmcatfiire), Cotöngham, Bdton;
nach Deutschland Glasfenster für die Lieb-
frauenkirche in Trier, für Kirchen in Dül-
men, Calcar, Grevenratli, Kevelaer und für
St. Ix)renz in Münster; nach Holland 31 Fen-
ster für St. Peter und Paul in Hertogcnbojch
und für Kirchen in Amsterdam und Eind-
hoven. AuBerdem beschickte er zablreicfae
AuMldlungen. C- eildcll saMfcidie McdriBm
und wurde Ritter und Offizier des T-eopolds-
ordens. Nach dem Tode C.s wurden seine
zahlreichen Kartons versteigert; der Katakg
(1892) umfaBt 8600 Nummern. Der Käaetkr
hatte viele Mitarbeiter unter den KSaslferB
seines Vaterlandes, die ihm Entwürfe liefer-
ten, 80 Cbarle« de Grom^ C. Mennier, Emst
B:«llieliii, F. J. Nams (CbacfeMler voa St
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Capcotti — Capuü
Gudula) C s Bildnis findet sidl im «Fatriole
illustre" vom 16. 8. 1801.
A- O ' K e II jr, Not. «tir U p«intare »ur verre
CO Belgique. Parii 1859 p. 13. — E. L « v i, Hi-
•toire de U peinture tur verre, — H. Hyroans,
Rev. du Salon de l'expos. d. B.-Arts de 1857. —
W e a 1 e, Brugea et »es eavirona p. 115. — M ü 1-
1 e r, Kttlerlex. Nachtr. Seubert 1870. — Kstbl.
1848 p. 115. — G«z. d. B.-A. IX 1S9: XI 460 fF.
— Rev. de l'art chritien 1887 p. 544. — Le
Bcffroi I 182. 193 ff. — Chfoniqiie de« arU 1867
». 64. — RmiM imiT. d. Aiti I 149l H. H^ammt.
Cafaotti, de*, SM.
Captier, Eticnne Francois, Bildhauer
in Paris, geb. am 87. 8. 1642 m Baugy (Dep.
eher), t in Parit dttfch SdbMmord im Juni
1902. Schüler von A. Dumont und Bonnas-
sicux. Beschickte seit 1869 fast alljährlich
den Salon der Soc d. Artistes franc- mit Por-
tritbüsten und MadaiUona, Gcnregnippn«
«llegof lachen und Idctdatatoea. 1900 erhielt
er auf der Wcltausst. eine goldene Medaille.
Genannt seien von seinen Arbeiten: Marmor-
bOste der Poesie im Foyer des Th^tre-Ly-
riqtw in Paris; Statue dca Dichters Sedaine
an der Rädefassade des Pariser Stadthauses;
Bronzestatuc eines mittelalterlichen Bogen-
schützen im Innern desselben; Tanzender
Faun, Bronzestatue im Mus. zu Orleans ; „T>i-
sespirance" im Mus. des Luxembourg; „Ve-
nus" im Ministerium der schönen Künste,
ebendort Gipsstatue des Misanthropen Ti-
mon; JLa. Ros^", im Mus. in Chakm-sur^Sa-
tee. Seine lettte EhneiMltuv fan Salon 1M8
war eine Venus Anadyomenc, die für das
Mus. in Mäcon bestimmt war, das mehrere
Arbeiten seiner Hand bewahrt, danmter «faM
Statue dea Mutius Scaerola.
B«lli«ff-Anvra7» Pkt ,i<a, ^*S&
Onva. d. aila MOt,«, m. — Gb& d. B.WUts
um u «MS; iwt nuiim n ms im ii
46; im n UO; UM n Mb - br. ifaL d.
Rick düui^ TlHfe aMa. dv. I M0| lU STUi
Pfov., BHHL tSv. I Ml. - Kit d. Saka liM^
1902, H. V.
Capiia, F r a n g o i s, flära. Maler, wurde
1684 Meister in Antwerpen.
Ronboats-Leriaa, Uggata II 59, 48.
CafMBib Praneeico^ Laadachafta- and
Genremaler, geb. 1864 zu Neapel, stellte 1887
in Venedig einen nSteinbrucb", 1891 in Neapel
^Ruhe nach den Starm* oad «dler Iiis lÖM
in Neapd ani.
Ai^. Star. deU' arte, IV tlT. - Cillari.
Stor. deir arte contemp. C. B
CapuiDO, Giuseppe, Maler aus Neapel,
in Rom nachweisbar 1671 — -1696.
Pfarrb. v. S. Andrea d. Fr. Fr. Noaek.
Capaod, a. C^mH.
Capnsnano, Giovanniao da, Bologn.
Maler um 1650, geb. zu Capognano. Mahrasia
erzählt allerlei Anekdoten von ihm und stellt
ihn als einen Narren dar. Er sagt ferner,
daB er Autodidakt gewesen sei und Bilder
aller Art gemalt hsic^ die an addedft wie
verschroben gewesen wären, aber gerade we-
gen letzterer Eigenschaft Liebhaber gefunden
hätten.
Malvasia, FeUina ptttr., 18T8 II IM-IM.
Laoxi. Stor. pitt — BaidinaeeL NoL
d. jpset dal diseiae IUMA.~Aaiarl8l.Vila
der Pitt Betogtt. V.
Capula, Giovanni, Architekt, tätig in
Cagliari (Sardinien) m den Jahren 1300—07.
C. wird verschiedentlich ohne Beweis als Fi-
•aaer beseicbaet. mägUcberweiae war er aber
Strde wn Gebart, da es in Sardinien eine
Ortlichkeit namens Capula gab. Zwei der be-
deutendsten pisanischen Wehrbauten in Ca-
gliari nennen in langen metrischen Insdiriflen
C ala ihren Schöpfer. Am Pankraziustuna
von 1800 findet sich die Angabe: arcitector
optimus Joan(n)es Capula murarior(um), —
am Elefantenturm von 1307 die folgende:
Gapala J«IKaaa)cs Mt cap(at> inagKate)r
Ricci, Stor. d. archit in Italia, 1858 II 419.
— S p ano, Gotda d. Ca^iari, 1861 p. 83, 103. —
Scaaob Stor. d. arte L SaideiBa. 1907 p. 35«.
Enrico BruntUi.
Caporo, Francesco, genuesischer Maier,
Ende des 17. Jahrb.; Schüler und Nachahmer
des Domenico Fiaseih. Nadi Beendigung
sfiner Lehrifit ging er nach Rom und von
da nach Neapel, wo er besonders nach Spag-
noletto stadierte.' Er kehrte dann ia seine
Vaterstadt snrfick, die er aocli iweimal iw
lieB, oni.ini Keraoglidiea Palast oad Kr mdi*
rere Privatleute in Modena zu arbeiten. In
Genua hat C. zahlreiche Kirchenbilder ge«
malt; Soprani neimt einen hl. Franz v. Sales
in SS. Bernardo ed Alessio und eine hl. Rosa
in S. Doraenico. Lazzarelli zählt eine Reihe
von Werken in Modencser Kirchen auf. Er
nennt den Künstler Fnmcueo GmtoogUt was
dann an nidirbchen Verwechslungen mit B.
Strozzi geführt hat. — C. hatte «inen Sohn,
der ebenfalls Maler war, aber früh starb.
Soprani-Ratti, Vit« de pttt. etc. Genov.
176« p. 239—242. — M. A Latrarelli,
Dcscrix. delle pitt. delle chiese di Modena. —
Baldinucci, Not. dd pfof. dd dis. 1847 V
414 f. — Camperi, Gaaitele.n.etatiesMaal
1855 p. 120 L
Capatl, Francesco, aeapotit Miidator-
maler, Schüler von G. B. Rosa, 1. Hälfte des
17. Jahrh. C. soll hauptsächlich Bibeln und
Cborbücher illustriert haben; zu de Domini-
cis Zeitea sollen D. Paolo Dentice und D.
Francesco Pandone Bilder von ihm besessen
haben.
De Dominici, Vite II 239. — NapoH Nobi-
liMima VII, 189« p. 184. G. Ccci.
Capott (Qvuoci), Giuseppe, iuL Edel-
steimchneider u. Medullenr, in der 1. Hüfte
des 19. Jahrh. in Rom tätig. Es kommen die
Signaturen Caputi und Capucci vor, doch
hsndelt es sich, wie Forrer schon feststellt,
um denselben Künstler. C. hat wahrscfaein»
Udi ia Paris gelernt, da dort 1818 ab »Cff>
ttucT als Schüler eiaea Akademiepreia er-
559
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Capnto — Cap6s
Uli, und sich dann jedenfalls in Lrndon auf-
gdnlten wo er, dort wohnend, lölö in der
Ray. Acad. ausstellte. Von seinen Medaillen
sdc& genannt: die aal die Wahl Leoe XII.
V. IflBS, eine andere mh dem Büdnie dewelbcn
von 1884. eine auf Pius VIII. (182d-30)
und eine auf den 1824 t Kardinal Erc Coo-
salvi \'on Intaglicn: Porträts des Malers
Girard, Alexanders I. von Rußland, des Prin-
zen Bogdan; Jugendlicher Herkules, Juppiter
Serapis, St. Georg (Juni 1904 auf d. Aukt.
Duke of Cambridge). C. Chr. Vogel Vo-
gcmem xeicnneie \»jm suims rar eeme tror-
trätsammtung berühmter Zeitgenossen, die als
Geschenk an das Kupferstichkab. in Dresden
kam.
Nag 1er, Kstlerlex. <— Anh. de t'art fran^
(Doc.) V 315. — Cardineli, Mein. Romane
III (ISM) 445. — Gravei, Roy. Acad. Exhib.
I (1905). — L. Forrer, Dict of Med-. 1904.
— Kat. d. Wiener Congreft-Ausst 189« No 272.
«82.
Capnto^ Domenico^ Maler, trat 1666 in
die Lukasgilde zu Neapel ein, f am 11. 10.
1677 ; sonst nichts bekaimt,
Wilb. Rolfs. Geach. d. Malerei Neapels,
Leipsif 1910 p. 406.
Gafmt«^ Onoirio^ neapolit Goldachmied,
der 1668 fBr die Karmefiterkirdie in Neapel
ein reiches silbernes Lesepult riac!i dem Mo-
dell eines Fra Bonaventura für 1450 Dukaten
ausführte.
Filangieri, Indio« dcrii Aflef. etc. napole-
tanl IWl.
Capeto, Sebastiane, neapolit. Holz-
schnitzer, nachweisbar 1668 und 1679.
Filangieri, Indiea da^ Aitcf. ele. napoie-
tani 1891.
Capnto, Ulisse, ital. Maler, geb. in Sa-
lemo» Sdmler Ton Morelli und Paliz», atellt
seit l«tt in Fnris in beiden Salons ans
und erhielt 1909 das Recht, ein Gemälde jury-
frei jährlich einzureichen. Außerdem war er
auf den Ausstellungen in Venedig (1907,
1910), in Rom mit farbigen Knpfersticben
tmd in MSncMen (1900) vertreten. Seinen
grotten Erfolg bradite das Gemälde „ESTetto
di Notte", sonst noch erwähnenswert „^\lle
prove", „Venezia", „Place de l'Observatoire".
y. Pjejb Vtm mondtele alle Eap. di Ve-
wn v^m. — VArt», uoe n. \
Bolkii. d'aiea UOt p^ UH — Salen^Kat.
»10. — Aeaat Vendk. GiaapataM IM» p. 83. —
Vita d'Arte 1910 p. 221. G. B.
Cap4s, Francisco, Bildhauer, geb. in
Valencia 1065, f ebenda am 22. 11. 1727.
Sohn und Schüler des Julio C, trat 1679 in
<Kn lAJUUBW BiiPi wuBU. i&r BCKnneie sicn aia
Plastiker in Elfenbein aus und war besonders
berühmt durch Arbeiten, die er in der Größe
einet Kineidccms anzufertigen liebte.
Cean Bermudez, Dicc I 227 — Alca-
halt, Artist Valenc. 357—58, M. v. B.
Capfis, Jacinto, Maler, geb. in Valencia,
Sohn eines Bildbaners gleichen Namens, er-
hielt in der Va
1881 eine silberne Medaille für die Gemäkk
„S. Magdalena" und „5. Jeröoimo" u. brachte
später ebenda mytliokjgiedbe <^T*f4t
cbua' etc.) zur Aoastelha^
Frontaura j Ossorle, Diedoa. .
Interaac de Eacrit. j Art. (1890) I. ti. Ulrille.
CapAi, Julio (Giulio), Bildh. aus Genua,
Sohn und Schüler eines dortigen Bildhauen
gleichen Namens. Schon frühzeitig nach Sfn>
nien auagewaadcrl «nd aait dem SB. 9. 1689
in Onteniente bei Valencia verheiratet, schuf
er später in Valencia selbst mit seinen Söhnen
und Schülern Francisco, Leonardo Julio und
Raymondo C (a. d.) im landliufigen Barodi-
stiie der damaligen Carrareser Mannorari
zahlreiche dekorative Bildwerke, bei deren ty-
pischer Stilgleicbheit die vom Vater Julio C.
selbst ausgeführten Ariidlen aidi nidit ndtf
mit Sidierbeit feststellen lassen.
Cean Bermndez, Diccion. 1800 I 227 f.
— 7 a n i. Fncicl. V. R.
Capüz, Leonardo juli o, Bildhauer, geb.
in Onteniente am 10. 4. 1680, f in Valencia
im April 178t Ältester Sohn und Schüler
des JuBo C In Valencia hat er gctdttHim:
in der Kathedrale den toten Christus für das
hl. Grab der Karwoche, in der Dominikaner-
kirche die Heil. Dominicus, Maria Magda-
lena und Maria von Ägypten ; in der Kirche
der Santos Juanes die Heil. Johannes Bap-
tista, Johannes Evangeüsta, Vincenz Ferrer,
Vincenz Martyr, Lorenz; in S. Bartolom^ die
Heil. Barthoioaiaeaa, Ifignd, Santiago, JomI;
in der Karmeliterkircbe die Heil. Josef, The-
resia, Maria Magdalena de Pazzis; in der
Ermita de la Soledad die hl. Jungfrau and
die BildnitmedaiUona des D. Rodrigo Cabol-
leny um aemer ran, lerner riguren Mi ob
Brücken und Promenaden der Stadt.
Cean Bermudcx, Dicc. I 228—230. — A 1 -
c- ni h .1 : 1, Arti<it VaicDC, 356. M. V. B.
Capäa, Ray mundo» span. Bildhauer, geb.
hl Valentin 10OB, f ebenda (begnAcn B. 10)
1748. Zweiter Sohn und Schüler des Julio C
Er kam früh nach Madrid, wo er durch kleine
Figuren von Bettlern, bei denen Köpfe tmd
Hände von Elfenbein, die (aewinder aber f«n
vefscbicdenfub. HOhem waren, AnCMhcn
machte. Von 1712—15 war er in Toledo be-
schäftigt die Türflügel im Querschiff der Ka-
thedrale nach dem Muster derjenigen des
gegenüberliegenden Löwenportals zu model-
lieren und von Antonio Zurreiio und Juan
Antonio Dominguez in Bronze gießen zu las-
sen. 1784 begab er sich wieder nach Valencia,
wo er fSr den Gonvento de b Omnn, das
Dominikanerkloster, die Kirchen S. Andres
und S. Miguel Statuen von Heiligen und En-
geln ausführte,
Cean Bermudez, Dicc. I 230—32. — Al-
cahali, Artist. Valenc. 357. Af. v. B.
Capfiz, Tom4s Carlos, Holzschneider,
geb. am 4. 11. 1834 in Valencia, f am 2L a
1889 in Madrid. Schfilcr der
500
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Capüx y Gil — Carabaglio
Valencia und Madrid, und in den Madrider
Ausstellungen 1868, 1882 und 1878 durch Me-
daillen ausgezeichnet, erwarb er skh bedeu-
tenden Ruf durch seine Illustrationsbeiträge
für Zeitschriften wie „El Museo Universal",
— „La Ilustraciön Espanola y Americana"
etc. sowie lör Getchicbttwerke wie RotoodM
^Mtori» dd EMoriaT, — für Konwne Na-
varro Villoslada's und Perez Escrich's ctc
In der Madrider Ausstellung 1881 war er
noch mit Einzelblättern wie Virgen ma>
dre", ~ »Et ingel dd Jtiicio final", — «Ale-
goria dd Nilo" vertreten. Unter sehen Por-
trätholzschnitten wird namentlich das l?bens-
gro8e Brustbild seines Gönners, des Staats-
maimea Gutdar, hervotgeholKW.
Oaaorlo y Bernard. Art. Espafi. del S.
XIX (188S f.) p. IM. — Singer, Kstlerlex..
Nacbtr. 1906 p. 48. U. Utrillo.
Capfis y Gil, Antonio, s. folg. Artikel.
Gap6f y Komero, Cayetano, Bildhauer,
geb. 1838 in Godella bei Valencia. Schüler
der Academia de S. Cirlos zu Valencia und
in der Madrider Kunstausstellung 1868 durch
eine Mentioa booorable auageteidinet für
seine Bildnisbfiste des Don Mariano Liftan y
Morcll6, schuf er später namentlich religiöse
Bildwerke, darunter einen „Altar oratorio"
fflr das Seminario Conciliar zu Valencia so-
wie namentlich die Knabenfiguren zu beiden
Seiten der „Virgen de los Desami>aradDs''
m deren Tabernakel am Dom zu Valencia. —
Ein ebenfalls aus Godella stammender Bild-
hauer Aniemh Cap^ y GU (gdb. am 17. 1
1846, Schüler der .Akademie zu Valencia tind
von Franc. Martinez) soll sich taut Ossorios
Angabe als Mitarbeit« des Vatadaner Bild-
hauers Modesto Pastor auageaeiduiet haben.
Oatorio y Bernard, Art. EapalL dd S.
XIX (1883 f.) p. IM, U. Utrillo.
Capy, Eugene, Porträtbildhauer in Paris,
geb. das. am 9. 6. 1829, Schüler von DroUing
und Pradier, stcUta im Saka IStt— 68 dnjga
Bfisteo and Meddllons ans.
Belller-Auvray. Dict. g*n. I. H. V.
Caqni, Augustin Armand, f ranzös.
Medailleur, geb. in Saintes (Charente-Inftri-
eure) 1798, f in Paris im Dez. 1881. Trat
zuerst bei einem Uhrmacher in die Lehre,
besuchte dann auf Staatskosten die Ecole de
sculpture in Rodiefort, darauf die Ktmstge-
wcrbeaetittle In Mets. Die Medaillenrlnnist
erlernte er bei Raymond (layrard in Paris.
1817/18 war er auf der Münze im Haag be-
sdiiftigt Ztmi Graveur Kaiser Napoleons III.
ernannt, IteB er sich in Paris nieder and
unternahm zunächst eine groBe Anzahl Ar-
beiten für den TTandi ! rm denen die Kunst
nur geringen Anteil hatte. So vervoUkomm-
nete er ein medianisdws Verfahren cnr Ver-
kleinerung der Bildnisstempel. Die Quantität
seines oeuvre überragt bei weitem dessen
kfinsttofiidMt VcrdicntL Uotar der gralett
KAoMtertalfess. W.V. •
Anzahl seiner Arbeiten verdienen hauptsäch-
lich Erwähnung die Galerie numismatique des
rois de France, eine bedeutende Arbeit, die
74 Medaillen enthält, die C. in den Salons
IBM— 89 ausstellte. Ferner nahm er breiten
Anteil an den Series numismatica universalis
viroram iUnstrinm Durands. Zu erwifanoi
sind namenHirli von Dm: Bildnis Louis-PM-
Uppes (Sakm 1888); Porträtmedaillon T^uis-
NapoMons Boaaparte; Medaillen des Grafen
Momy, der Annexion Nizzas und Savoyens
dnich Frankrctdi, der Vermihlung Na^dü-
ons III. Er liat nodi ahireidw Meddtlen
auf kirchlidw Zdteretgnisse sowie eine grata
Anzahl Stempd und Jetons gestodien.
Bellier-Auvray, Dict. fin. I. — L.
Forrer, Biogr. Dict of med.. 1004 I. — Noov.
arch. de i'art fran«.. 3« s^., VIII, 1802 p. 3ft3/4.
— Inv. gte. d. Rieh, d'art, Paria, oMn. dv. I 41 ;
prov., moo. dv. III S70/80; VIII 481. — N.
Rondot, Lea MMailL ecc en Frmace, 1904
p. 380. FrH. AMm.
Caqafi, Pierre, Pariser Architekt, t am
3. 7. 1767, errichtete 1746 das Portal sowie
den Chor u. Hochaltar des Terople de FOn-
tdre in Paris, rue St.-Honor^.
Baue hat, Dict d. archit fran«.. 1887. —
Inv. gte. d. rieh, d'art, Paris, mon. rel. I 63. —
G u i 1 m a r d, Lei ouitres omeman., 18äl p. 184.
— Noov. arck de I'art tranc, «• s^r., VI (18«5)
240. H. V.
Caqnelart, f ranzös. Kunstschreiner, der 1668
Zahlung für von ihm zu liefernde Stühle im
Chor d. Val-de-Grace Kirche in Paris erhielt.
Aich, de I'art frao«., Doc V (lW7-fi8} 71.
Oiqnil^ Jean Gabriel, Zddner, Ra-
dierer und Kupferstecher, geb. in Paris 1749,
t 1802. Man kennt von ihm sieben ziemlich
mittelmäBig ausgeführte Stiche nach Frago-
nard für die £nählunfen dca La Fontaine
sowie dnige Ornamenfafidie mid Ardiitektnr«
blätter. 2 gute Stiche seiner Hand sind:
L'Innocence en danger, nach Lavreince und
La Soiree du Palais-Roy al.
Le Blanc, Maaud I 587. — Portalit et
B ira 1 d i, Lea gf«V. du IB« s., 1880 I. — M i •
reur. Dict d. veatca d'art, II. 1902. H. V.
Caqneton, Louis, französ. Architekt, war
1531 mit der Instandhaltung der Befestigun-
gen der Stadt Paris beschäftigt und arbeitete
1B84, gemeinsam mit Boecador, am Ban des
dortigen Stadthauses.
Leroux de Lincy, L'hötel de ville de
Paris, 1846. — Bull, de la Soc. de Thiat de Paris
XXVr (1004) 123—1.16 u. 171-177. — L. Lam-
beau, L'hötel de ville de Paris 1908. H. Stein.
Cai, H., mdte das Porträt des 1711 gestor-
benen Rotterdamer Pfarrers Wilhelmus van
Brakel Q- Houbrakcn ac 1742). & W. Utt.
Car«, s. Carra.
CsxabagUo, Juan Bautista, ital. Bild-
baoer und ErzgieBer, der anter Philipp II. in
Spanien tatig war. 1678 empfing er SOO Du-
katen für zwei Reliquiarien in Büstenfontti die
für den Esoorial bestimmt waren.
Caan Bcrasndc^ I m. JT. S.
X U
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Carabajal — Carabio
Casabaj«], s. Carbajat.
Cmlb»i% Jacques Fraofois, b«lg. Ar-
chitektur- urd Landschaftsmaler, geh in Am-
sterdam 1834, Schüler der dortigen Akademie
bei Doyen und V. Bing. Er zog nach Brüssel,
ist seit 1880 naturalisiert aad deshalb xur
DdBUCOCB scnuw zn rPcwnciL amie siHNTt
die sich durch viel Geschmack u. eine schim-
mernde Farbe auszeichnen, haben Ansichten
aus Belgien. Deutschland (Rothenburg),
Frankreich und Italien (insbesondere Padn%
Vieenza, Verona) tum Gegenstande : mdirere
Werke seiner Hand (Ansichten aus dem alten
Brüssel) befinden sich im Rathaus zu BrUNd»
dm Rndolfinnm in Prag fcaitit dae Aarfd*
•US Poggiodomo.
Fr. V. B ö 1 1 i c h e r, Milerw. d. 19. Jahrh. —
Singer, Kjtlerlex. — Joum. d. B.-Arts 1887
p. n. — Gm. d. B.-Art» N, S XII 352. — Le
BefTroi I 314. — Kat d. Rtidotfinumf Prag 1888
p. 46. — Kat d. intern. K»t-Au*ft Berlin 1891.
— Auast-Kat H. Hywumt.
CaiaiaiH, Antonio^ Italien. Stukkator, ar-
bcJlcte seit 1600, scnieiucbaftlicli mit den
Brfidem Brenno, an A. reichen Stukkaturen
in der Kajetaner- (Tbeatiner-) Kirche zu Salz-
burg ; doch ward« di* AiMt 1688 eingestellt
Fr. Pirka ayer, Not z. Bau- u. Kstgesch.
SaUborgs, 1903 p. 10(11, M. — A. Eckardt.
Dia Bmdtat in SaUbofg «ihicBd das 17. Jahih.
SmAft Heft«, »10 p: Vrlft. H. V.
Caxabelli, Donato, Bildhauer, Neffe und
Schüler des Folgenden, geb. 1760 in Obino
(Bes. Mendrtsiol, hauptsächlich in Mailand
titig, später in England Für die Mailänder
Domfassade lieferte er seit 1789 mehrere Ar-
beiten, darunter ein Basrelief: Traum Jakobs,
eine Darstellung Daniel» in der Löwcagrub«
(1810) ood diw &atae de» U. Mukns.
Zaal, Eac SMt V MS. — Bianchi, Art
Tidneai, 1900. — C Broa, Schweiz. Katlerlex.,
1005 I. — U. Ncbbia, La Seult n. Duomo di
Milaao, 190« p. 291 ff., 225, 229, 233, 883. 275
(No 12 u. 35). H. V.
Cazabelli, Francesco, Bildhauer von
Castel S. Pietro bd Mendrisio^ geb. 1787,
Schüler seines Vaters Giovnn Albino, dann
des Cbt. Giudici in Mailand. Er war
namentlich im Porträtfach tiichtig (Büste des
Archit Simone Cantoni). Femer sind von
ihm die Statnn an der Hauptfaande da P«>
lazzo Odescalchi in Mailand und eine Ma-
donna mit dem Kinde im Dome zu Monza.
Auch war er am Schmuck der Mailiador
Domfassade mit bcMbiftigt Im Parte n
Sdiwelzjngfn von 9n 4 If armoraiMn mit
symbolischen Danldhugin der Kflmlo in
Flachrelief.
R. S i 1 1 i b, SdiloB u. Garten ia Schwetzingen,
1907. — Weitere Lit a. bei Donato Carabelli.
Hl F.
Caiabelli, Giovan Albino. Bildhauer«.
Bildschnitzer, geb. 1680 in Castel S. Pietro bei
Mendrisio, t 1766, studierte in Rom. Er war
vielfach für den Hof von Portugal beschäftigt
tmd lieferte auch für die Kirche seiner Vater-
stadt mehrere Arbeiten.
Lit. •. bd Donato Carabelü. ff. V.
Caiabie (oder Carabye), Name einer wäh-
rend des 17. und 18. Jahrh. in Caen tätiges
KünstlfrfamiKe^ deren Mitglieder sind: Bti-
ffcrd, Bfldtener, 168»— 1T06; Jacquts. Bild-
hauer. leSQ^q»?; Michel Gasfard, Maler,
t vor 1766; Phüippe, Architekt, t 1729, Tho-
mas, Bildhauer, lieferte 1662 den Hochaltar
der Kirche zn Coigiqr, wird 1666 noch er»
WÜBIt.
R^n. d. Soc. d B.-Arta XXI 14», 154 ; XXII
118; XXIII 85. 08. 118; XXVUI 335, 581. -
Banchal, Dict d. afcUt iBM«., 1887 p. MI
(unter Carraby). ff. K.
Carabio, Francois Rnpcr^ franafli.
Bildhauer, Medailleur, Gemmenschneider, geb.
zu Zabem (ElsaB) am 27. 8. 1862. Zuerst war
er als Gemmenschneider Schüler Leqoeins,
dann arbeitete er als Holzachnilzer bei ciaem
MSbctfibrütanlen in Fmbomg St Amoine
und war zugleich Schüler Pcrrins. Er be-
gründete 1884 mit Seurat, Dubois>Pillet und
Signac die „Sociiti des artilics jfrffffndtwurt
in der er Wacbsstatoetten von Frauen ans-
Mritta, V«M tnO an hat er die Ausstellung
der SodM Nationale regelmäßig mit Skulp-
turen tmd Inuatgewerblicben Arbeiten be-
schickt Seine Hauptbedentnng aber hat C
durch die Erneuerung der Holzslculptur 0>
langt, eine Technik, die er, von mitteldlc^
liehen Vorbildern ausgehend, auf die Darstel-
lung moderner, mit Eigenart beobachteter
Oegeintfnde^ bcfondera nacfcter PraMnliBf^
per überträgt. Seine Arbeiten für das Mu-
seum Galliera in Paris, die Ausstatttmg von
Klavieren und Bibliotheken usw. gaben ihm
Gelegenheit, auf das Iranzöi. Konstgewerbe
umgestaltend elnznwiriccn. Aach auf den Ge-
bieten der Gcldschmiedekunst tmd der Kkin-
plasttk der Keramik ist C einer der Bahn-
brecher des modemco StSio. BadUdi iat er
eine Reibe v«n PlitettsB and IfodailcB ge-
schaffen.
Katgewerbeblatt N. F. IX 303: X 60—77 (wa
R. E. Schmidt). — K.E. Scbraidtia Zeil-
Schrift f. bild. Kit K. F. XV 65—6«. — Tie
Studio XXV 3. — Kunst n. Handw. UX (1908-
09) 372. — Art et CXcoration, tone XII (1902 II)
40. — P. Giordani in L'art d^raUf (1907)
XVII 25—30 (m. Abb.). — Forrer. Bioff.
Dict. of Medallista. — Auast.-KaUloge : Wiener
Seieasion 1898—190«; Münchner Sezesaioa ISN;
Dresdener latenuaionalc 1901; Pariser Salon
(Soc. Nation.) 1907—1911; Berliner Sczessan
lOOOi. Bona, aodctne Ksk «m Privathes. ,1911.
Carabio (Carrabio), Battista, Steinmetz
aus Genua, verpflichtete sich am 29. 18. 157S,
^rferzig korinthische Säulen ans wei£em Mar-
mor für die Kirche S. Gtoigio d. Genovcsi
in Palermo zu liefern. tStt arbeitefee er dnm
Bogen aus Marmor in der Kapelle del Sa«*»
mento in der Hauptkirche in Akama
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Filaa« i«rL lad. d.
ddL III IMC. II ». SM t: XVn M i - Di
M«rae. I G^iBi (1M3-4) im-, UM.
Cancca, s. Kraek.
Guaod, s. Carracei,
Cancdao, s. Molinari, Giov. Antonio.
C4iwad<l<b GioT. BattUta, gen. BatH-
$ußo, 11 ater, gd». ia NmimI am IBIO. f eben-
dort 1687. Aus der Schule von Fabrizio
Saiitaiedc hervorgegangen, kam C. später un-
ter den EinfiuB Michelangelo Caravaggio« u.
der Carr«cci. Frühe, sicher datierbare Ar-
beiten von ihm «ad: das Altarbild der »Be-
freiung Petri" (1806) in der Kirche Monte d.
Misericordia ; die Fresken d. Kapelle Lof-
fredo in S. Teresa agii studi: „Madonna mit
Karmelitern" und „Die Jungfrau, die Seelen
von Verdammten befreiend" (1616), das groBe
Bild der ^^uBwaschung" (1688) im Chor von
S. Martino, die „Assunta" (1681) ursprüng-
lich ebendort, jetzt im Museo Nazionalc (No
858). Von seinen weiteren Arbeiten seien
erwähnt: eine hl. Cecilie im Museo Nazio-
mk (No 868), nrcpröogUch ia der Chiesa d.
Sotitüia und die Frettts der Googrcg. d.
Nobili in Gesü Nuovo. C. malte sehr viel,
ohne dabei rein künstlerischen Prinzipien ge-
recht zu werden. Seine Zeichntmg ist hart
und roh und seine Farben dnnkel und unrein.
Zu Lebedten wurde er jedoch sehr geschitat
— Von demselben C. sind wohl auch die
Fresken in einem Oratorium bei der Kapelle
des Monte di pielA n Neipel (cf. L'Arte II
[1899] p. 412).
Celano, Not. cd. 1859 II Z\l ; III 60, 104,
314. 357 ; IV 664, 684, 685. 688. — De D o tn i -
n i c i, Vite II 273. — Gualandi, Mem.
risfiruard. le Belle Arti, Bologna 1844, ser. V
n. 178. — lllustr. lul. 1875 p. 168. — Arch. »tor.
Napol. X 435- 54; XVII 657-78. — Napoli
Nobiliaaima I 1892 p lOH; VI 1897 p. 132. —
L'Arte II (1899) 412. — A. B o r r e I IS, Bat-
tittello Caracciolo pittore e i deputati del teaoro
di S. Gennaro, Neapel 1893. — A. de Rinal-
dia. Pinacot. d. Muteo Nazionalc, Neapel 1911.
— Rolfs, Gesch. d. Malerei Neapel», Lcipsiz
WlO C' i r G. Cen.
Caracäolo, Giuseppe, Architekt m Ne-
apel, leitete 1648 den Bau der Kinte Monte
dei poveri del Nome di Dio.
Celano, Not ed. 1859 II 878. — Sigia-
nondo, Descr. di Napoli. 17S8 I 6. G. Ceei.
Caiaodolo, L., Kupferstecher in Lavier-
manier, 1. Hüfte des 19. Jafarh, stach eine
Folge von 60 Bl. nach den Zeidmungen des
Liber Veritatis des Qaude Lomio.
Le B 1 a n c, Manuel I 587. H. V.
Caxaodolo, 0 1 1 o r i n o, Figuren- und Por-
trätmaler, auch in Miniatsr« Schüler der
Aksd. in Neapel geb. in Bui f 1680 — erst
86jihrig — in Paris» wo er seit ca. 1872 an-
sässig war und 1880 im Sakm ,J*anoplie"
und eine Boulevardszcne ausgestellt hatte.
C ViUani, Scritt cd Art. pugUeai, Tnuia
i». IMM.^ L'Art XXn M (IMr.). IT. K.
Cazaedolo, Raimondo, s. Raimondo da
Napoli.
Caracciolo, R c n zo, Maler, erhielt mit dem
Maler Stefano Caracciolo zusammen
an 1& 4 1478 fientalung für 8 Tage ArbcH
bn Speiseseal des Cistelk> Nuovo in Nc^^
Wrihr'>chcinlich ist Renzo C. mit dem Rtngp
Ca»nabacciolo identisch, der 1449 zusammen
nit Marco Gallo einen Altar für S. Aonun-
dam in Aufing crUdt and 1487
uflrandBch erwilmt wird.
Minier i Rlccio^QlartMele.inC
nvMO. Neapel Itn pi. f . — Barone bi
Star. Napol. IX MS. -* FilaagierL ladke d.
ansAd. 1891. — Rolf% Gesdk 4. Mderel
- - iMOpwUL CCtet,
dl Vereano, Mder, titiv in
der Gegend von Como im 17. Jahrh. (?). Er
malte m der Kapelle dciia Beata Vergine zu
Montemezzo (alias Burano) und in dcrT
zu Peglio (K»f. der hJ. Rosalia).
n.frav.«
M o n t i, Stor. ed Ana i
p. 883, a««.
Cmäfca, Peter, Bildhauer, titig in Wien,
Sohn des Alberto Caradea, Steinschneiders in
Venedig. Ist von 16d3 — 1749 nachweisbar.
1748-49 UnivcrsitäUbildhauer.
N a R 1 e r, Katlerlex. II 353. — Qudlen nir
Geach. d. Stadt Wien 1. Abt. VI, Re». 74S«,
8«01, 9188, 0273, 10533 ff.. 1186T, 11511. 1403«.
14317. Hutu Tirtwt.
Gaxadaa, Peter Silvester, Bildbaaer«
1601 (?) in Venedig geb., t in Wien 9. B.
1748; in Wien seit 1689 nachweisbar. Ar-
beitet 1718 geschnitzte Ornamente für ein
indianisches Kabinett in Schönbrunn.
Nag 1er, Kstlerlex. II 353. — QueUea tar
Gesch. d. Stadt Wien, 1. Abt.. VI (laut Register).
— Ottcrr. KunittopogT. II, XVII 230.
Hans TütMt.
Csrsflseri, Vittorio^ Bildhauer, Schüler
von Aag; Rivdla am letitato delle B. Arti n
Florenz, tätig ebenda. In der Florentiner
Auastellung 1896 machte er sich mit einigen
kleinen Frauenköpfen vorteilhaft bekamil,
ebenso auch in der Pariser WcItausetellunS
1900 mit dem 180d in Florenz pfteüerten
Modell zu einem Sundbilde des Quattrocento-
Bildhauers Destderio da Settignano, das im
Sommer 1?)04 In Settignano bei Florenz ent-
hüllt wurde (7 m hoch, mit Sockelinachrtft
von Gabr. d'Annunzio) und um setner
dmcksToOen Schlichtheit und
Tifgemitianpniilliin wiltai tIcI BeifaR fand.
Den Salon der Pariser Sociitd des Art.
Prancab beschickte er 1909 von Florenz aas
mit einem „La Fum^ monte veri lea Ha*
sfea" betitelten Phantaiicl»Udweflw.
IlliMfaa. TtaL ISM I 4M; 1M4 I 618. - Arte
e Jitoria 15f»4 p. 9«. L. Cillaru
Carailo»*o (Foppa mit Familiennamen), ital.
Goldschmied, Stempelsclinc iiJ?r u. Medailleur;
Sohn des (joldschmiedes Gian Maffeo Foppa
von Mailaad and der Fiora de Carminalibüs
da Biambilb voa Paviaj ceb. wahndieinHdi
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Cmdotio
1462 in Mondonico in der Brianza (letTttre
Vermutung beruht darauf, daß er ab „Cara-
dossus del Mundo" oder „de Mondo" Briefe
•igniert und empfiogt). In einem Dokument
ClS81<-88) wird er wCristofuo Caradono"
genannt. Die Benennung Ambrogio scheint
unbegründet zu sein. Bis zum Sturze Lodo-
vicos il Moro arbeitete C. btuptiichlicb in
Mailand u. war des Herzogs vertraoier Sieb»
verständiger für Juwelen usw. Er wird am
S9. 1. 1480 zum erstenmal erwähnt, dann aber
nkbt wieder bis zum 16. 4. 1480. Bellincione
(t 1401) führt ihn zusammen mit Mcrula u.
Leonardo auf. 1490 erhielt er den Auftrag,
Francesco di Giorgio aus Sicna nach Mai-
land zu berufen, um seinen Rat in Angelegen-
heiten dei Dombaua zu boren. Im Okt I40ä
war C. im Auftrag des Moro in Venedig«
um Diamanten zu kaufen; 1493 besuchte er
Ferrara und Anfang 1406 Parma, Florenz,
(um ein^ Kunstobjekte aus dem Besitze der
Medics zn erwerben)» Viterbo und Rom; im
Juni war er aber wieder in Mailand. Briefe
von 1496 und 1407 erzählen von Reisen na !j
Piacenza und Venedig. Nach dem Sturze
Lodovicoa il Moro blieb C wahrscheinlich in
Mailand; 1603 wurde sein Rat betreffs des
Entwurfs für eine Tür des Domes eingeholt.
Schon im Mai 1504 stand C. zu Isabella
d'Este in Beziehungen und im Sept. 1606 kam
er von Mailand nädi Mantoa, um der Mar»
chesa eine Vase, bestehend aus 49 Krbtall-
stücken in »ilbervcrgoldeter Fasstmg, mit
Emaillen und Nldlen, zu dberbrifligen. Im
Dez. 1605 war er in Rom, wo er sich an-
siedelte und für die Päpste Julius, Leo, Ha-
drian und Clemens arbeitete. Seine Betäti-
gung erstreckte sich auf Goidachmiedearbei-
ten» uesufgung u. acnaiznng von JBaeHiemen
u. Antic;'ii*^Sti"n, auch wurde er häufig von
den Gonzaga u. a. in Anspruch genommen.
Zum erstenmal eracfaeint sein Name in den
pipsU. Recfamn«« am 80. 4. 1608. 1608
nahm er teil an der Grfiadnng der rSoisclien
Goldschmiedegilde; 1610 besuchte er Loreto;
1516 erwarb er Landbesitz bei S. Biagio della
Pagnotta, wo er sein Testament am 6. 12.
1626 aufsetzte. Am 1. 4. 1687 war C sicher
nicht mehr am Leben.
Bildhauerarbeiten: Obwohl C. von Lo-
mazzo t^tatuario" genannt wird, haben wir
■WIK ncncren wmiwiwi imi ms oiranaoer sd*
zusehen. Die Terrakottafricse und die Pieti
in S. Satiro in Mailand, von der Tradition C.
zugeschrieben, sind als Arbeiten des Agostino
dei Fonduti nachgewiesen (eratere ganz, letz-
tere wenigstens teilweise von letzterem her-
rührend). Alle übrigen Zuweisungen von
Bildhauerarbeiten an C., wie z. B. die Bronze-
turen des Reliquiars von S. Pietro in Vincoli,
beruhen hauptsächlich auf der Stilverwandt-
schaft mit den Friesen in S. Satiro u. einem
BiomdEaslea ia Florenz, der ehenfalls ihm
ziigesch rieben wurde, durch den Wegfall der
San Satiro-Friese als Werk C.s entbehren
aber diese Zu Schreibungen jeder Begründung.
Der Kupido (oder Apollo) aus Bronze» dm
Theseus Amhroetus (UBBIi beschreibt, war
wohl nur eine kleine Statuette; die Marmor-
figuren und Köpfe, die Ludovico (jonzaga ia
einem Briefe von 1001 erwihnl» mai sMfld'
loa AhoImii.
G«idt^mi*dearbdttn: Dardi diese war C.
hfrühmt und er wird in Dokumenten sowie
von frühen Autoren (wie Belliocicme u. Pom-
ponius Gauricua) in Zoaammenhans mit sol-
chen erwähnt. Cellmi beschreibt seine Art,
eine Goldplatte über einem Bronzcmodell zu
hämmern und dann zu treiben. Seine Spezia-
titit waren Kruzifixe ans ganz feinem Gold^
Paxtifeldien and Hutagraiffen („medagUe").
eine solche mit Herkules und Cacus verfer-
tigte er für Isabella d'Este 1612, aa einer
anderen arbeitete er 1522-^ ffir Fsdwigll
Gonzaga. Seine Edelsteinfassungen sollen an-
Sbertreflnidi gewesen sein; von der präch-
tigen Tiara, die er für Julius II. 1510 be-
goimcn hatte, existiert eine farbige Zeichnung
von ca. 1726 im Britidi Museum. Für den-
selben Papst begann und vollendete er wohl
auch eine Pluvialschließe mit einem Diaman-
ten in d. Mitte u. Darstellungen d. Kirchen-
väter in GoM und Silber. Laut Kontrakt vom
10. 18. 1684 arbeitete C an einem Tabernakel
für das Christusbild in der Sancta Sanctorum,
doch hinderte sein l'od die Vollendung. Es
wird berichtet, daB er in Diamant schnitt nnd
daB seine Intaglien in Cameol etc. für An-
tiken gehalten wurden. Von seiner Ktmst ab
Silberschmied können einige Bronzeplaketten
mit den Darstellungen des Raubes des Gaagr^
med, der Kentauren- u. LapitfienseMaeht db
einen Begriff geben, falls sie, wie wohl an-
zunehmen ist, Repliken der Reliefs eines be-
rühmten silbernen Tintenlaaaes sind. Eine
Plakette mit Laokooa wird Ox die Wieder-
holung einer Ratagralfe gehatlcB. Xciac
dieser Plaketten zeigt jedoch Stilverwandt-
schaft mit den Medaillen oder Münzen, dk
C. zugeschrieben werden. Überhai^t ist keine
Arbeit in Edelsteinen oder kostbarem MettU
erhalten, die ihm mit genügender Sicherhdt
zuzuschreiben ist; auch die goldene Paz de>
Mailänder Domes ist kaum früher als ia
Pitts'IV. Zeit (1BB8-86) sn datieren.
Münsen und Medaillen: Vasari spricht von
Münzen, die C. für Julius II. und Leo X. ge-
schnitten haben soll; aber man hat keiner!«
dokumentarische Belege für seine Tätigküt
an der päpstlidwn M8ase gefunden, noch sei*
gen irgendwelche Papstmünzen der in Frage
kommenden Zeit Verwandtschaft mit den
Mailänder Münzen, die, obwohl weder sig-
niert, noch urkundlich belegt, mit gröAter
Wahrscheinlichkeit C. zugeschrieben werden:
es sind die Testonen mit den Portrüs voa
5«4
Glan GdeuBO If arli. Lodovico il M ori, Bom
von Savoycn und Beatricc d'Este. Diesen
itehen 11 Porträtmedaillen in flachem, münz-
artigem Relief auf dieselben PersönliddteitCII
ond «nf Gian Galcano Viaooatit FmeeMO
Sfom und Ladwir XIT. toq PranlcreMi
nahe; wahrscheinlich sämtÜrh unter letztge-
nanntem Herrscher geschlagen. Eine grofle
Medaille auf Galeazzo Maria Sforza von 1470
kann eine Jugeodarbcit Ca aein, wena sie
tncht dier roa Lodorioo da PoUgno herrfitnrt
Dagegen mag eine geprägte Med. auf Julius II.
mit der Bekehrung des Paulus als Ca Ar-
beit angesehen werden ; er verfertigte auch
noch GuBmedaillen auf Lodovico il Moro
(Idfll^, Franc. Sforza (um dieselbe Zeit), Bra-
mants und Julius II. (1606). All diese Hfin-
jen und Medaillen zeigen einen großen tech-
nischen Fortschritt im Vergleich mit früheren
Arbeiten und haben B. Cellini, und durch ihn
dann eine groBe Anzahl anderer italienischer
Künstler, besonders MediUkurt^ stark beein-
flolt
P. Gauricut, De Sculptura (Brockhauf,
258) — Atnbr. Leo, De nobtlit. rcrum (1525)
c. 4 1 Ponv Cell inj, Vita (ed. Bacci) p. 53;
Oreficena cap. V. — Vasari-Milaneat, III 535 ;
IV 101. — Theteat Ambroiiui, Introd. in
Ckald. liagnam (1539) 188 f. — Lomaxzo,
TiattatO d. pin., VI c. 18; VII c. 23. — Piot.
Cabiad de I' Amateur (1S63) p. 2A— «6. — P i n i
• Mllaneal, Scritt di «rt. ital. (MM). -
Caffi, Alte ant LooA. (Anh. Star. Leatb.
iMOjkdWff.). — Bertolotti iaAreh.8tor.aft.
d. dttfc di Roma I (1875) 39 f.. 38 f. — A.
Resal In Giom. di erud. art VI (18T7) p. 211
— Friedlinder, Ital. Schaamün»en (1SH2;. ^
Müntz in Gaz. d. B.-ArU 1883 I 421 ff , 493 <f . ;
Rcv. Kunuim. 1884 p. 339 ff.; La tiare pontificale
iUim. Ac*d. Inacr. t 36, 1898), p. 303 ff. —
l Plön. Cellini (1883); Nout. app. (1884)
p. 29. — Ar man d, MM., I (1883) 107 ff.; III
(1887) 34 ff. — Bertolotti, Art. Lomb.
(1881) ; Art. Ven. (Mi»c. Deput. Ven. 1885)
p. 30; Art. in rfl. coi Goniaga (1885). — Mu-
linier, p-.aquette» (1.885) T 39 ff., Arti apjjli-
qu*s. li.rfrvr. p. 2ft8 ff. — Malaguiii- Va-
ter i in Rcpert f. Kstw. 1902 p. 57 ff. — v.
Fabriciy, Medaillen (iy03) p. 82 ff. —
Thurston in „The Delphin" (Philadelphia)
IV (1903) 30« ff.; Bfrlin<ton Mag. \ III (1905)
43. — Ad. Vcntur», L^Arte VI (1903) 1 ff.;
Stor. d. arte ital. VI (190S) 928 ff. - Kgl. Mu-
seen, Berlin. Ital. Bronien (1904) p. 85. —
Malaguzzi-Valeri in Raas. d'Arte V
(1905) 170 ff. — Fedele in Afch. Soc Rom.
1905 p. 4&5. — Burckhardt, Dar Ckavant
(1910) 524. — Biscaro fo Arth. Stor. Lomb.
ISIO p. 113 ff. G. P. Hill.
Canfaatani, Bartolommeot Maler in
Pistda, w*e IBTT (joofaloniere in Pistoia und
nach Franchi als Maler tätig. Sein Neffe
gltichtn Namens, Sohn eines Camillo C, war
^benfaUs Maler und blühte um 1000.
T 0 1 0 m e i, Guida di Pistoia, 1821 p. 158.
^fSTB*f, Giov. Antonio, Kristallkünstler
■mM Breieis» den Rossi als sehr geschickt
fÜant; er «nrde U70 nacb Venedig berufen.
Rosai. EM Umi. de Brcadaal Oloilrf. 1«M»
p. 514. — Fenaroli, Art Bresciaai, 1877 ^ 9L
Csadhb Armand Charles, Historien-
oad Piortritmakr, Zeichner tmd Radierer,
tdi. in Paris 17CB. f das. am 18. 8. 1822.
Schfiler von Lagrenie und David. Debütierte
1783 im Salon de la Correspondanoe mit einer
Räckkebr des verkuenen Sohnes imd «iner
Aofierwedtanr des Jüngfinga ra Ndm. 1716
stellte er zum ersten M.ile im Salon 3 Zeich-
nungen (Szenen .tus der romischen Geschichte)
aus. Als einer der eifrigsten Anhänger des
Jalcobinerklubs wurde B. 1794 in Hait ge-
nommen, aus der er erst 1797 entlassen wurdSk
1790, 9», 1800 und 1808 beschickte er die
Aosst des Sakm, meist mit Zeichnungen, die
orientalische Szenen behandelten — Erinne-
rungen an eine türkische Reise — , aber auch
mit historischen Gemälden, Allegorien und
Portfiti^ anter letatcrcn ein Bildnis Selima III,
If dwere dieser Weilte sind von Oi. P. Lan-
don, eines seiner raeistbeachtetsten Gemilde:
,J^'Esp^rance soutient Thomme jusqu' au tom-
beau" von L. A. Desnoyers gestochen worden.
1800 erhielt er den Auftrag für ein Deckcn-
gemilde im Anatomiesaale der Ecole dt
mWecine — 1802 begab B. sich nach Peters-
burg, wo er als Hofmaler und Historienmaler
an der Ermitage bis 1812 wirkte. Hier ent-
stand im Auftrage des Fürsten YussupofF sein
(acmilde: Der Scfawar der Horatier, nach dem
LwMaos dncB Stidi angefertigt bat. IBIS
kdute er nach Paris nrSck. Ais Rsdierer
hat sich B durch 2 Blätter allegorischen In-
halts bekaimt gemacht : Le Remord oo le Cri-
minel vis-i-yia de lui meme (bez. : „CsrS^ Iht.
et aculp.") und: Droits de l'Homme.
Nagler, KsUcrlex. II 353/4. — Bellier-
A n ▼ r a y, Dict gin. I. — Baudicour, P.-Gr.,
1861 II 315/6. — Le Diane, Manuel I 587. —
D u • • i e n X. Art. frao«. 4 I'te^l87ft pi. 5flg,
581. — Rev. univen. d. aits XIX MWT. Jf. K
CasaSa^ a. auch Crs#«.
Qaafal (ParaffeO, Giovanni Batti-
sta, Holz- und Elfenbeinschnitzer aus Ormes
in Piemont, tätig zu Rom, wo er 1595 u. 1000
urkundlich vorkommt. 1585 wird ein EUdH
bein-Kruzifix von ihm erwähnt.
Bertolotti, ."^rtisti rahaipini kl Senn,
1884 p. 132. 2:12. 256, 258.
Camino (Caralio, Caralius, Karalis), Gian
JncopOk ital. Kopfcrttedier, Gemmenachnei-
der, Goldschmied, Medailleur ond Ardiitdct;
geb. um 1600, wahrscheinlich zu Verona, wo
er und seine Schwester Margherita ein Haus
besaBen. Er zeichnet gewöhnlich „Jacobus
Verooensis" oder Jfaoobiu Caraliua Vero-
nensis*. Bin Stich seiner Hsnd (den Bbrigcns
Nagler anzweifelt) i'it . Jacnbn? Parmensis*
bez. Dieser Umstand im Verein mit den
Tatsachen, daB C. in Santi Russfti bei Parma
Grundbesitz hatte, daß Vasari sagt, er habe
dort Geld angelegt, um bei seiner Röckkelir
at» Polen in seinem Vaferlsnde sein Leben be-
S«5
. ^ .i.L . l v Google
Caragn« — Caran d'Ache
schließen zu können, und daB endlich der
Name Caraglio »uch sonst in Parma vor-
kommt, hat zu der Verrautimg Anlaß ge-
geben, dafl er dort geboren aei. C. iat aus
der Sdiule det Hareatiton herrorgcgangen.
IBM tmd vielleicht schon früher arbeitete er
in Bom, wo er einen Stich nach Parmigia-
tlM MAnbeimig der Hirten" mit dieser Jah-
reszahl bezeichnete. Baviera licB ihn nach
RoMOS Zeichnungen zahlreiche Stiche anfer-
tigen, 90 z. B. die sechs Herkulesarbeiten,
dctt Wcttfmnpl der Muten und Pieriden, die
»• GftlergeiUHen in Nisdien (1626). tmd
rwei der „Lascivie" oder Liebesgeschichten
der Götter (die anderen stach er ebenfalls
nach Pierino de] Vaga). Eine ^tle mit
dem Raub der Sabinerinnen war beim „sacco
di Roma" noch unvollendet. Zum Teil später
ist eine Reihe von Stichen nach RafPael
(Schlachtweae; Verkündigung), Farmigiano
(Martrriam der Heil. Peter md Patd, bes.
Jacobiis Parmcnsis fecit; Diogenes), Tizian
(Verkündtgtmg, in mancher Hinsicht sein
bestes Blatt, and vielleicht auch das Porträt
des Aretino, den C. in Venedig gut gekannt
zu haben scheint). Seine besten Stiebe sind
fein und sorgfältig ausgeführt, aber etwas
eintönig; sie zeigen eine groBe Meistersdwft
in den Wcdisel von Lidit «nd Schatten vnd
sind zarter als die seines Lehrers Marcanton,
über den ihn Aretino zu stellen pflegte. —
S#Uer liat C. das Kopferstecheo gaas anf>
gegeben und Gemmen, Medaillen und Gold*
Schmiedearbeiten gemacht und sich auch mit
Architektur beschäftigt. 1B39 oder schon et-
was früher berief Um Sigismund I. auf die
Empfdilaiig Aretinot liin nach Polen, von
wo er schon in dem i^enannten Jahr zwei Me-
daillen der Königm Bona Sforza und des
Alessandro Pesenti an den venetiantschen
Dichter aandte. Eine -Gemne ans ortentali-
scbem Achat mit dem Bilde der Königin, die
„Jacobu. Veron." bezeichnet und in Gold ge
fafit war, befand sich in der Sammlung De-
bfng^DwimH md Inn von dort in die
Samml. Hope in Holland. C. wurde auch
Gemmenschneider König Sigismunds August,
für den er 1552 einen silbernen Schild aus-
führte, und der ihn im selben Jahr zum
„eques aureatns" machte tmd ihm ein Wap-
pen (ein goldener gekrönter Löwe in rotem
Felde) verlieh, mit der Erlaubnis, es als
Marke auf seinen Werken zu benutzen. Zu-
gleich wurde C Bürger in Krakau, wo er
Grundbesitz erwarb. 1557 besuchte C. Ol-
bra(:ht Laski in K^mirk in Ungarn. Trotz
seiner Absiebt, im Alter nach Italien zurück«
stdEsfaren (s. o.) blieb er in Kralni^ wo «r
im August 1565 starb Er hinterließ eine
Witwe (Catherina, eine Krakauerin), einen
Sohn Lodovico und eine natürliche Tochter
Catliarina. Von seinen ardiitektooischen Ar»
beiten hat sich bisher nidits nachweisen
lassen. Die einzige Medaille,' die ihm mit
Sicherheit zugeschrieben werden kann, ist die
des Pesenti, höchst wahrscheinlich aber ist
auch eine Medaille auf Sigismund I. von 1538
sein Werk. Es gibt auch eine Medaille der
Bona Sforza von 1640; jedoch kann diese,
wenn sie überhaupt von C. ist, nicht jcan MtilW
die er 1639 an Aretino schickte.
P. Areti n 0, L* Cortigiana (1534), AttO Uli
Lettere (ed. 160«) II »0 b (153«). — V a • « r i -
M i 1 a n e I i, Vite V 424 f. — R. Borghioi.
U BipoSO (1584) p. 4«5. — Giulianelli.
Mem. d. Imagl. (1753) p, 38, 132, — Hei-
necken, Dict. (1789) III 678. — Bartsch.
P.-Gr. XV (1813) 6»— 100. — Bott»rj-Ti-
cossi, Lettere culla pitt. etc. V (1822) Zil L
— S. C i a m p i, Not di Mcdici etc. (1830) p. 89.
— Nagler. Kstleriex. II (1B35) 354 f. — A.
Zancttt. Cabinet Cicognara (1837) p. 357 f. —
J. Lab arte. Coli Dcbrugc-Dnmenn (1847)
p. 401 No 415. — Le Blanc, Man. I (\9H)
587 fr. — Nagler. Moaogr. I (1858) p. 679 IL
— Passavant, P.-Gr. VI (1864) 95. —
Heller-Andresen, Hdb. I (1870) 230 f. —
Armand, Uü. ital. I ([1883) 154. — Soko-
lowski im Repert. f. Katw. VUI (1885) 41S.
— R. Förster im Jahrb. d. pmBw Kataamml.
XV (1804) p. 100 n. — L. Lepsiy in Ana. d-
Akad. d. Witt, in Krakau 1898 p. 280 ff. —
Z i e 1 i n I k i in Atti Congr. iotero. di tct. stor.
(Roma) VI (1004) 53 f. und Riv. ital. nua.
XVII (1004) 3M f. — Kritteller, Kapferst,
u. Holuchn. (1005) p. 265. — J. Ptainikin
Rocznik Krmkowiki IX (1007) 15, 126 (F. - A.
M. Hind. Short Hitt. of Engr. (1008) p. 132,
— lltttlgn von L. Lepeejr, Kiakau G. P. HM.
Casagaa, s. Kratk.
CazaUo, s. Caraglio.
Cazanmsl de Lobkowiti, Juan, span. (Geist-
licher und (gelehrter, geb. in Madrid am 28.
5 IBTfl^ t als Bischof von Vigevano im Mai-
iindischcn am 8. 9. 1682. Er war auch In-
genieur und nennt sich selbst gelegentlich
Maler, Bikier von ihm sind nicht bekannt.
Ceaa Bernades, Dioc I ns. M. v. B.
. Caran d'Ache, mit eigentlichem Namen £fic-
mtmmel Poiri, bekannter f ranzös. Karikaturen-
zeichner und Ilhistrator, geb. 1869 (nach an-
derer Nadirkbt 1868) in Moskan, wohin sein
GfoBvalef ein Lothringer mw Kmtignjr*
lez-Metz — mit der Napoleonischen Armee
gekommen war und sich 1812 das. niederge-
lassen und mit einer Russin verheinlet ImM^
t am 26. 2. 1909 in Paris. Bis zum rnaa-
zigsten Jshre etwa blieb der junge PcM b
Moskau, darauf ging er nach Paris und tat
hier 5 Jahre lang militärischen Dienst, zuerst
im IIB. Regiment, dann als Korporal im Bo-
reau des Gcneralstabs. Diese Tätigkeit bot
ihm zugleich, bedeutende künstlerische An-
regungen, deim schon frühzeitig hatte das
militirtaciie Milien für ihn das stärkste Imnat*
Icrische Intcicsan* In dieser Zeit cihiell er
den Auftrag, einige Zeichnungen für die
MChronique parisienne" anzufertigen. Wegen
seiiwr militirischen Stellung muBte sich Poir6
eiM.Piemlo4pa.fiir.einePnUikntioM.be.
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Cwsncs —' CvsmIo
dienen und wählte dafür die russische Bc-
TfK^nng für Bleistift: „Carandache" (l
yanium)t eine Signatur, die er dann andi
späterhin beibehalten hat; nur einige Zeidl>
nungen aus seinen letzten Lebensjahren sind
mit seinem richtigen Namen bezeichnet. Ob-
woU Cuan d'Acbe einige Zeit die Ecole d.
BeanZ'-Arti in Paris besucht hat, kann er
doch als Autodidakt angesprochen werden,
der sich durch Modellsttidium und an den
Vorbildeitl too Busch und Oberländer im
wesentlichen selbständig herangebildet hat —
Die ersten Zettschriften, für die Caran d'Acbe
arbeitete, waren die „Chronique parisienne" ,
d«s von ihm wlbtt mit Adric Richard be-
gribiÄete „Tout Parb" tati die „Vie mfli-
taire". Bald verpflichtete ihn auch der Fi-
garo, für den er die Voyagcs de M. Carnot,
die Courses dans l'antiquit^ (später bei Plön
ab Albtim veröffentlicht) und die Revnes de
fin d'ann^ tlhistrierte. Gemeinsam mit Jalct
Lcvy, der ein Hauptwerk Carans, die „Hi-
stoire de Marlborough" (50 farbige Kompo-
sitionen) heransgab, begründete Caran die
Zeitschrift ,,Art? incohcrents", Für das Chat-
Noir-Theater lieferte er „1809" u. „Epopöe",
beides Verherrlichungen der Taten Napole-
ons; die Figuren für das erstgenannte Sil-
houetten-Sehampiel waren aas Äippe, die der
Epopöe aus Zink geschnitten. Hauptsächlich
aber war er für die seit 1880 erscheinende
ZeittArift «Caricature" tätig, wo tdae Bet-
trige — namentlich Darstellungen von Mi-
titirszenen — neben den Pariserinnen Albert
Robidas den Clou des Blattes bildeten. Auch
mit seinen Mlundis" im Figaro und im Jour-
wd, Ae spiter vielfach ab Albums bei Plan
verSffentlicht worden sind (z. B. „Peintres et
Chevalets") erntete er starken Erfolg.
Caran d'Ache hat vieles mit Wilh. Buscil
uid Oberländer gemein« mit denen üm, wie
er selbst gesagt hat. eine lifittstlerlsclie Ver-
wandtschaft verbindet. Wie Oberländer in
den „Fliegenden Blättern", so hat er in „Vie
militairc" zuerst Geschichten in Bildern ohne
Text eingeführt. Eigentliche Textillustratio-
nen hat er nur für die „Histoire de Marl-
borough" geschaffen. Unter seinen Albums
(meist bei Pk» erschienen) seien aufler . den
scfioti crwüinteii nodi genimts JBrio4*
Brac" ; com^die du jour sous la R6pu-
blique ath^nienne" (Text von Alb. Milhaud,
Paris 1887); „Physiologics parisiennes" (Text
von Milhaud, 1888) ; „Cest k prendre ou i
laisser"; „Le Camet de Chiqties" und ,JLes
joies du picin-air"- Gf .ep^entlir.h ist C auch
ab Figurenschnttzer an die Öffentlichkeit ge-
II Vidi im „i3«iufi HCT xiaUNHinui i0er*
Hner Seze^ssion 1908) sah man von ihm einige
prächtige Karikaturen dieser Art, europäische
Potentaten auf der Jagd darstellend.
B « r aldi. Lea ipw. du 19« a, 18M IV M. —
loa, Pcnaell,
Ob J. — Bäk Bajardi La carieat et ba casi*
csfiblis (Faria 1900) p. Ml ff. - H. Mi-
ratt^ Dkl. d. mataa dTact (»02) II 9tlt. —
Nalmdaia in Chnm. d. arts HOB p. 78 : im BidL
de l'art aae. et mod. UM p. TS. — The Studio
Xni tS ff. (tU. Aftikd V. Gabriel Moorer)*.
Winter Monber IMO-lMl p. m ff. — Db
Knnst XVII. 1908 (Kit f. ABe XXIII) p. 11«.
Hanl VotliMr.
Caianca, Domcnicodi, genuesischer Ar-
chitekt, der um 1580 den Palazzo Grimaldi
restaurierte und etwa am dieselbe Zeit die
neioen gronen Anncv weicne nie uueraunne
von S. Lorenzo abschließen, entwarf ; der letz-
teren Skulpturenschmuck rührt vpn Guglielmo
und (^angiacoDK) della Porta her.
Aliceri, Not dd prof. di diiegno III (1874)
M7. — Su t d a. Geoua, Ldpxig 1906 p. 120.
CaTanflini, Paolo^ MiniatäniuJcr von Mo-
dena, tätig in Rom um 1660, wird von Ve-
driani gerühmt, doch sind Arbeiten bisher
nicht nachgewiesen. — Ein Giantmlomo C.
war ab Majolicaro in Saasnolo bei Ifodcna
titig, 17. Jahrh.
Vcdriani, Racc d. Pittori etc. Moden..
1663 p. 133 u. 14«. — Tiraboschi, Not. d.
Pitt, etc., 178«. — Argnant. II rinaacim. d.
cer»miche etc. in Faenia, 1898 p. 108. H. V.
Cazani, A d r i a n o, Kupferstecher des 18.
Jahrh. aus Cavalese im Fleimstale bei Trka^
lernte das Zckfanen bei Domenioo Bowm «.
vollendete sehie Studien in Rom, wo er ricli
mit gutem Erfolge auf die Kupferstecherkunst
in geätzter Manier verlegte. Er starb das.
1780. — Em Sohn von ihm^ wddwr anfangs
des 19. Jahrh. noch lebte, war ein guter Stefax-
schneider. — C. ist wohl mit dem Adriane
Cariani tdentisch, voo dem Heinecken (Dict.
III 688) einen wwb eigner Zeichnung geat
U. FOippo de Neri nenot
J. A. von RiceabOB% Ma^. reu bOd.
Kideni etc. in „Sammler f. Geaeh. and Statislflt
V. Tirol" III 130. — Tiroler Kstleriex., 30. L. O.
Caxaniani, Antonio, Stecher und Kupfer«
Sticfaverfcter in Rom, 1. Hälfte des 17. Jahrh.,
soH o. a. nach PoUdofo Caldara gestochm
haben. Er gab ein Portrit ftpat Pada V.
heraus (bez.: „Antonius Caranzanus formis").
Heinecken, Dict. d. «rt., 1789, III 587. —
L e B U n c, Manuel I 590. H. V.
rsffajtimMi, Romanoi, itai. Baumeister,
SdlBbr Carlo FontaMa, Hdt um 1700. Er
leitete den Umbau der Fassade von S. Gio-
vanni Colabita zu Rom; später ging er nach
llaHa, wo «r mnar and Batunebter dea M al-
PaaeoU VUs da ^It. etc. Ron, 1730 II
S49. — Tit^ Daser, delle pitt SM. in Bonn.
1703 p. 80. — FS SS Ii. Allg. Kstktlex. ITVA.
Casaqna, s. Kratk.
Carara (Carari), s. Camra und damit ver-
bundene Vomamtn.
Caxuihk Anf elo, ital. Architekt, erbaute
1724 zusammen mit Giacinto de Lanrentib
nach den Plänen D. A. Vaccaros daa Tcatro
niipfv in nmpn*
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Carasco — Carattoli
SaM. BibL d«U' Alt« itiL III (IBOO) 83 (dort
ilt IJt).
Cmmm, Gonzales, mexikanischer Ma-
ler des 19. Jahrh., Schüler des Salomi Pina ;
trat in den Jesuitenorden ein. Seine Haupt-
bilder sind: Ein Werk der himmliachicn Liebe;
Römische Gtadiatoreo in einer Kne^; Die
Missionäre in Paraguay; Hiob (in der Gal.
der Akademie zu Mexiko; in Anlehnung an
Boonats gleichbenanntes Bild). Cj Werke
•dehnen sich durch die Darstettung religiÖMn
md geistigen Ausdmdcs and durch Feinheft
der Farbengebung aus.
Vigeiima exposicton nacional, Catalogo. Mexico,
1B81 p. 6. Adolf U CMltMMf.
Csrssco, 8. auch Carrasco.
Cezat, H a n c e, Goldschmied in Paris, „var>
kt de chambre" des Herzogs v. Burgund, er-
hilt zwischen 1992 tmd 1896 mehrmals hohe
ZahlunRcn auf herzogliche Rechnung.
De Laborde, Lea Docs de Bonrg., 1852 III.
Carate, Silveetro da, Bildhauer und
Mosaicist, arbeitete nach Malaspina 1611 mit
Francesco Brioeco zusammen am Tabernakel
des Hochaltars der Certosa von Pavia. Nach
Magenta hätte er auch an der Fassade mit-
f^Mibeilet md wnre 1888 nach Mittmd zum
Dombaii berufen worden.
M a 1 a « p i n a, Guida di Pavia 1819 p. 142. —
C M a g e n t a, La Certosa di Pavia 1S97 p. 393.
— Champeaux, Dict des foadeurs 1886. —
6 M a g n Scor. dsll' Atls itiUane, Roma 1905
III 543. G. Natali.
Caratery, Jean, Bildhauer („sculteur archi-
tecte") in Le Man^ crhüt 1667 den Altartisch
fOr den Hochaltar der Kirche Sahit-Martin In
Dangciil in Atiftrag, 1685 ist er mit der Her-
stellung des Hocbaltares der Kirche zu Fief
(Fy«) beachill^ tm «BMlit er sein Testn-
ment
Eanaalt, DicL d. art. etc. manceaux, 1809.
Caxato, Mateo, Maler in Sevilla um 1638.
Gestoso, Artif. Senil. II 23. U.v.B.
Caxatacb, Balthasar, Schweiz. Porträt-
makr, geb. am 15. 4. 1861 in Münster (Kt.
Grrnb.), t ani 16. 10. 1901 in Samaden. Schü-
ler von Deschwanden m Luzem, lebte später
in Mailand, München, Zürich u. a. O. Ar-
beiten vrm ihm im Rät. Museum in Chur.
C. Brun, Schweizer. Kstlerlex., 1905 I. H. V.
Centtt (Carrate, Caretz), Frans, Arehi-
tekt, geb. zu Bissone bei Como, tätig in Böh-
men, t 1879 in Prag. Im Jahre 1652 trat er
in fürstl. Lobkowitzsche Dienste in Raudnitz
Odhmo^ tt. lieferte im Jahre 1658 die Pläne
«mn Nenbane des miditigen Schloaeea in
Raadnitz, dessen Bau er bis zum 16. 7. 1865
leitete. Sein Plan wurde aber auch nach sei-
ner Entlassung von den ihm folgenden Bau-
meistern zur Grundlage genommen. Von 1666
bis 1686 soll er zusammen mit Johann de
Capauli die Maria-Magdalcnenkirchc am
At^ezd in Prag gebaut haben, was aber we-
m|»teM lar die Zeit bis 1M5 durch seinen
ftmdnitser AufcntliBH unwahrsdieinlich wird.
Am 18. 4. 1669 schKeBt er mit dem Grafen
Czemin einen Kontrakt betrefFend den Ba«
des riesigen Czemin'schen Palastes am Hrad*
scfaan in Prag. Seine Quittungen für dieses
Bav resdiett bis zum Jahre 1871. Er gehört
jedenfalls zu den interessantesten Arcfaitekten-
personlichkciten Böhmens aus der 2. Hälfte
des 17. Jahrb., di« heute faßbar sind.
Dlabacz, Katlerlex. I 265. — Max Dvo-
fäk (MD.), Raudnitzcr SchloBbau (Prag 1873)
p. 47 ff. — BoUett stor. della Svizzera ital. 1899
p. 85. — Herain, Stari Praha (Alt-Prag)
p. 202. — Schmerber, Dintzenhofer ( Prag
1900) p. 12. — Brun, Schweiler. Katlerlex. I
(1903) 274. — Ruth. Kronika Piahy (Präger
Chronik), Prag 1903--4 p. 657. — MaxDvo-
f ik (Jan.), und Mat«jka in Topogr. des Kön.
BShmca. XXVII SddÖB Kaudniti (Pra« 1910)
If-M. Oskar Poliah.
Gamtti (auch Kara), Martino, lapicida,
ansässig in der Stadt Kasimierz bei Krakau,
wurde 1673 als Geselle und noch in denucU>en
Jahre als Meister in der Krakauer Mturer-
und Steinmetzenzunft aufgenommen .Kn%
einem 1677 der Zunft vorgelegten Attestat aus
Eirani (sie) in Italien geht hervor, daB er der
Sohn des Christoph Alexander Carattt vm
t<nveri fwäbrsdieiBlieli Lorere am IseO'See
in den brescianischen Alpen) war. Er lebte
noch 1582 in Krakau. Seine Werke sind un-
bekannt.
Spniwozdania Koau bist, sxttiki IV.
St. TomkovriCM,
Caiattoli, Giuseppe, ital. Maler vom An-
fang des 19. Jahrb.; stammte aus Perugia
und bildete sich in Rom unter Landi und
Camuccini. Für S. Maria della Misericordia
zu Perugia malte er 1818 emcn „Tobias mit
dem Erzengel" (jetzt in der Pin. Vannucci zu
Perugia), im Auftrag .seiner Vaterstadt schuf
er zwei Bilder für den Palazzo Communita-
tivo (j^t communale), die sftäter in die Aka-
demie gelangten (Anfei weüiimg des Jüng-
lings von Naim, Jacobs Trniim), und Porträts
Pius' VII. und der Kardinäle Cesarei und
Gius. Albani (später ebenfalls in der Akade*
mie). Femer befand sich eine ^Glcrification
des Seligen Angeln da Acri" von ihm in der
jetzt zerstörten Kirche S. Maria della Face
zu Perugia; in der Kirche von S. Andrea di
Sorl»eRa ein Kntzifixus und ein M. Andreas
von 1818. C. war auch als Restaurator (%fa»
lereien d'Arpinos im Kapitolspalast zu Rom)
u. als Kopist (1S14 Madonna nach Raffael im
Pal. oomm., 18S2 Madonna nach Pen«;ino in
S. ICnria Nuova sn Perugia) geschitst
A.LapatteIli, Stor. d. pitt. in Perugia ML
p. U. — S. Siepi, Oescr. di Perugia UM
p. US. 457. NO. 90S. — M aneini, Chti «
CastenelBSSlSS. — Guardabassi. Mooim.
deir UnAria 18TS p. S6L — Notis ven A. Bfi<
gantt.
(larattoli, L u i g i, it.! f<f^'cr in Perugfis,
malte 1804 den omamentalen Schmuck asi
Ziferbtatt der Uhr am Palaiio Comunafe
Von Um nad Pierf i
Canttoli — Cacwid
dk ornamentale Bemalting Im rechten Seiten-
achiff des Domes zu Perugia (um 1790).
S. S i e p i. DcKriz. di Perugia 1822 p. 58, 92a
— Lnpattelli, Stor. d. Pitt, in Faraida 18W
!>. 91. 92. — Brigaati'MagalaCnniila
c Dintotni 191A.
Crnttdi, Pietrok Ddoontknamaler und
Architekt in Perugia. Geb. dat. 1708, stu-
dierte in Bologna unter Bibtcna. Fertigte für
die Fassade von S. Gioranni in Laterano
xwei Konkurrenzentwürfc. Seine Spezialität
waren Schciaarchitekturen in der Art des
Padre Pozzo. Solche Malereien fertigte er
ür daa Palano Doontni a|n Cono^ für die
Knalle del Sacramcnto ni S. Piebo dei GMai-
nensi (1762), für die Sakristei des Oratoriums
von S. Agostioo» für die Confraterniti del
Crocifisso in S. Maria Nuova zu Perugia, für
die Privatkapelle des Kanonikus Saracini in
^ssen Villa zu Casamanza, tmd für die Klo-
sterkirdie S. Eiisabetta zu Amelia. Für ein
Theater in FoUgno und für du Theater Pa-
vooe in Perogia, das nadi seinen Zeiduum-
gen erbaut war, fertigte er Dekorationen. C.
war auch als reproduzierender Kupferstecher
tätig. Von ihm flüchtige und künstlerisch
wcrtloee Stiche nach dem Gonfalooc des Berto
di Giovanni im Dom, nach der Madoons der
Confratemitä della Consolazione von Peru-
gino^ nach dem Gonfakme von S. Franceaco
de. Voo aeinen udiitektonischcn Schöpfun-
gen sind zu erwähnen: der Umbau von S.
Francesco u. von S. Fiorenzo, die Bauleitung
des Palazzo Antmori (jetzt Gallenga), in dem
er ancb einen Saal mit Scheinarchitdcturen
dekonert^ nach Zcidmongen Biukdkto, eine
Brücke über d. Fluß (Thiascio (Chiagin) Für
d. Kloster S. Domenico schuf er einen Brunnen
im 1. Kreuzganr und für den Hoehaltir der
gleichnamifen Korche ein kleines nurmomts
ZiboritmL tetitee. nidtt mdir voUeodetes
Werk waren Fresken im Chor des Doms zu
Perugia. £r starb an den Folgen etnea Stur-
lea vom Gcrfiit am 1. Februar 178^
Oraini, Guide di Penwia UM (a. Ind. d.
pitteri n. Ind. d. archit) n. Mcm. del pitt Perug.
1806, woselbst Atuführlicberes. — S i e p i, Descr.
di Perugia, 1822 p. 44. 170, IflS. 274, 344, 354,
376, 455, 807, 845, 550, 595, 667—8. 668. 711.
784, 840, 89S. — Lnpattelli, Stor. d. Pitt, in
Perugia 1895 p. 78. Waller Bomb».
CaiattoU, Valentino, ital. Delcoratioas-
maler aui Perugia, f am 80. 7. 1780 in Pe-
rugia, Sohn und Nachahmer des Pictro C,
malte 1760 Deckenornamente in der Sakristei
der Giiesa nuova (Kirche des S. Filippo Neri).
Von seiner Hand stammen ferner die Be-
maltmg der Winde und der Wölbung in der
Kirche S. Lucia del Clero und in dem H;iuse
der Congregazione de' P. P. della Missione
und der ornamentale Schmuck im Querschiff
des Domes (1778/9). Nach seinen Entwürfen
wurde der Marmorschmuck der Kapelle Ca-
ponli im r. Arm des Quenebiffs dM Domes
und das große Stnckomament hinter dem
Hauptaltar der Kirche des Klosters Mcmte-
luce gefertigt
S.Siepi. Deacriz. di Pemgia IflM fasita.
Lvnettelli. Stor. d. Pitt in Patugi« UM
Caiattoni, Francesco, ital. Kupfer-
stecher, geb. in Riva di Treoto 1758, t zu
Verona am 16. 7. 1806; Bruder des GireltBM»
C. und vielleicht wie dieser Schüler des G. B.
Buratto in Verona. Nach einem dreijährigen
Aufenthalt in Rom liefi er sich in Verona
nieder, wo er besonders rom. Motive stach.
Er war srit 118T Ehrenmitglied der Accade-
mia di pittura zu Verona.
Zannandreii, Pittori Veronesi (1891) p.
496.
Csrsttsni (Carrettoni, Carettoni), Giro-
famo^ ital. Kupferstecher, geb. in Riva di
Trento, Bruder des Francesco C, ausgebildet
in Verona tmter G. B. Buratto und in Rom
unter Cunego, tätig in Rom und dprt t mn
1809. Er hat für das Museo Pio-CTIementino
gearbeitet, einen mittelmäßigen Stich nach
Raffaels Madontu della Sedia ausgeführt und
das Bildnis des Procuratora von S. Marco An-
drea Memmo nach Angelica Kauffmami
(178B) gestochen
Ticorri, Dii. I ZS\. — B o n i, Biogr. 18«.
— Gandcllini. Not. d. inUgl. VIII 50. —
N agier, Ksticriex. II 363. — Lc Blanc,
Man. I 590. — Zannandreia, Pitt. Verone«!
(Verona 1891) p. 494. — Calzini e Mazza-
tinti, Guida di Foril (UBS) pw P.K.
Caratz, s. Caratti.
Caraud, Joseph, Maler, geb. in Cluny
(Dcpart. Saöne et Loire) am 5. 1. 1821,
t 1806; Scböler von Abel de Pojol und Cb.
L. Maller soane der Pariser EoOle des B.-
Arts (seit Oktober 1844). Debütierte 1848
im Pariser Salon mit Porträts und mit dem
(jenrebilde „La bonne maman et la petita
fiUe" und malte dann in Paris neben einigen
Porträts namentlich eine Reihe fein u. geist-
reich durchgeführter Genrebilder (intime,
anekdotische und historische Szenen, häufig
dem Zeitalter Ludwigs* XV. cotfdmt). Mit
besonderer Vorliebe malte er graziöse Kam-
merkätzchen sowie 1848 — 1861 Szenen und
Volkstypen aus Italien und Algier. Unter
seinen in Paris ausgestellten Gemäblen sind
hervorzuheben! Le d^jeuner tnferrom|Mi
(1855), — La reine Marie-Antcinottc au
petit Trianon (1857), — Louis XV. et Mme
du Barry (1859), — Repräsentation d'Atha-
lie par les demoiselles de St. Cyr (1869),
— Prise d'habit de Mlle de La Valliere
(iSßl), — La signatnrc du contrat (1863),
— Louis XVL dans son atelier de ser-
rttrerie (1805). — Szene« aus „Figaras
Hochzeit" (1868), — Soubrette repassant
(1872), — L'abb^ complaisant (1877), — Sou-
brctta endonnie (1880), — Le petit d^cuner
569
Canivacque — Caravmggio
(1885), — Soubrette allumut Ic fcu (1888), —
Le pr^ — Le d^jeuner, <— La toikttB de la
mariee (Pariser Weltausstellung 1889), — A
Toffee (1892), — LTieure du diner (1894), —
Indocile (Pariser Weltaasttellung 1900), —
Indiscr^tion (1901), — Jardin des Tuileries
(1903). Viele dieser Gemälde erlangten in
Vervielfältigungen volkstümliche Beliebtheit
L. Jourdan, Lcs Peintrcs Frangait, Salon
de 185« o. 122, — Claritie, L Art et les Art
fnac p. 191 f. — Gaz. d. B.-Arts III 126 ; X 202,
aao. — Bellier-Auvray, Dict. gio. (1S82).
— Coli. Th. Eggen, Wien (Kat 1888) N. 25. —
Montrosier, Art. mod. I. — Clenient and
Htttton, Artof thtXIXCent — Fr. v. B6t-
ticber, Malcnr. d. 19. Jahrh. — La Grande
EncydopMie. — Mlrevr, Dict dea Veatea
d'Art (1902) II «7. — Anniair« de l'Aaaoc. des
Art Peintres .... Ibaila par Ic banm Taylor
1907 p. 72. 92. — Kat dar Anfct Sadelmeyer-
Paiia 1907 IV 7. B, Vml.
CüMlieqa^ s. Caraveu/u«.
CnavagfiBO^ s. Luini, Tomaso.
CoaaTagiK Alctsandro d», Maler,
IBBB In 8mda cpwShnt«
F e n a r 0 l i, Art breadani, 1877 p. 300. B» V.
Cararaggio, F e r m o da, s. Stella.
Caravaggio, Francesco da, s. Prato.
Caiavaggiio, Michelangelo Merisi
oder M er iaiodüMhlich auch Meriaii. Ho-
lld Amerigi, Amerighi) da Caravaggio,
HaL Maler, wurde geb. zu Caravaggio (Pro-
vinz Bergamo) um 1600—65 als Sohn acbt>
tiarcr Leuten des „maestro di cata e aidii-
tetto dd Mardiese di Caravanio^. Ab ao-
verlässige Quellen, namentlich über die wcatf
bdcannte Frühzeit des Meisters, kommen Bag-
Hoacs *tnd Betlorto Viten in Betracht, da-
neben vor allem die handschriftlichen Auf-
zeichnungen Giulio Mancinis, des Kunstfreun-
des und späteren Leibarztes Urbans VIII.
Ana einer Cjcgenüberstellung dieser QoeUea
ood neuerer Forschungen ergdicn sidi fol-
gende Tatsachen über das Leben des Malers,
der als das Haojtt der „naturalistischen"
Schale in Italien gilt und dessen überragender
EinfluB nicht nnr in Italien selbst, sondern
auch im Norden (Rubens, Honthorst etc.) zu
S|>üren ist In seiner Jugend macht er in
Mailand (bei etnem der Quagil) eine 4--5jäb-
rige Lehneit durch, sdidnt dldi dann eine
Zeitlang in Venedig aufgehalten zu haben u.
taucht im Alter von etwa 20 Jahren (um 1586
bis 1687) in Rom auf. Dort schlägt er sich,
ToUig mittellot, anfangt dend durch. Eineni
^lefiriateD von S. Peter dient er ab Auf»
Wärter. Er entläuft ihm und gerät nach einer
Krankheit, die er im Hospital der Consola-
zione übersteht (malt dort viele Bilder für den
Prior, der sie später mit nach Sizilien nimmt),
in eines der größten Ateliers von Rom, in
das des Cav. d'Arpino, der ihn beschäftigt
wegen seiner Geschicklichkeit als Blumen- u.
Frfiditemaler. BaM sdishit er den Cav. d'Ar-
pino wieder verlassen zu habeiv tun mit Pio-
tftso Orst (Fro^erino delle Grottcacfa^ m-
einem Aufenthalt bei einem sizilianischeo
Maler, der mit rohen Malereien handelte, vor
seiner Tätigkeit bei d'Arpino. Aber erst «Be
Bekanutadiaft «»«t dem Knnsthindbr Vakn-
titt verschafft ihm Besiehmigwi au asgcadwMB
Kunstfreunden und Sammlern, vor allem zum
Kardinal Francesco Maria del Monte (Kardi»
aad aeit 1588), der einige seiner Bilder (dar-
imter „die Kartenspielcr" und eine JLaoten-
Spielerin") erwirbt und den Maler in sein
Haus und seine Umgebung aufnimmt Seit
dieser Zeit ist Cj Rai im Aasteigca. Seine
BDder, die na ihres neuartigen ChassÜttc»
willen höchstes Aufsehen erregen, werden ^-on
den Sammlern gesucht von denen u. a. be-
sonders der Marchese Giustiniani, die Kardi-
nile Sdp. Borgbese und Montahtv die Malta
zu nennen sind. — Bald faflen ihm andi gfole
Aufträge für Kirchen zu. Durch die Empfeh-
lung seines Gönners, des Kardinals del Monte
(nadi anderen durch die Vermittltmg des be-
freundeten Dichters Cav. Marino), wird ihm
gemeinsam mit dem Cav. d'Arpino im Auf-
trage des Testamentsvollstreckers Virgilio
Cresoentij die Ausschmückung der KjfcOs
des Kaidhiab Malteo OmtatelH (t vm b
S. Luigi de' Francesl übertragen (um 1B90).
Dieser ersten öffentlichen Arbeit folgen wei-
tere Aufträge für römische Kirchen: für S.
Agostino, S. Maria in Vallicella (Chiesa No-
ova), S. Peter, S. Maria del Popoto, S. Msfb
della Scala.
Die Quellen geben, bei Bellori durch den
Maaablstisi'hen Siandpmdct nur dtmUer ge-
färbt das pleirhe I^ild von C.s heftigem und
leidenschaftlichem Charakter Sein Leben ist,
namentlich im letzten Jahrzehnt, voller Un-
ralie gewesea Die urkundlichen Beridbie sei-
gen um ■mraig, im iw wv^cn cnremiBiiiw hs
im Konflikt mit der Justiz. Schon im August
1605 ist er einmal, weil er einen G^oer
verwundet hst, auf kurze Zeit nach Genna
geflüchtet. Im Mai 1606 aber treibt ihn ein
Totschlag schlieBlich von Rom fort : am 99. 8.
hat er im Duell Ranuccio Tomassoni getötet
C, selbst schwer am Kopfe verwundet Sicht
8 Tage später nach Pagliano, wo er noch am
20. 8. 1607 vergeblich auf den Erlaß der
Strafe und die Erlaubnis zur Rückkehr nach
Rom wartet In dieser Zeit malt er die Halb-
fig. einer Magdalena und Christus in Enaas
(nach Mandni: una Maddalena e Ctviato die
v4 in Emaus, von Sg. Costa in Rom gekauft).
C. wendet sich hierauf nach Neapel, wo er
reiche Beschäftigung iadet. Damals entstebea
seuie Altarbilder fflr mdirere dortige Kir-
chen.
Von Neapel geht er. begleitet von Leooello
Spada, der ihm von Rom gefolgt war, nadi
Malta jsr porträtiert dort oen wOBmeuRr
dci OrdoM Aiof da WlgMCOof^ «iml
S70
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sitzend in der GroBmeistertracht, ein zweites
Mal stehend in der Rüstung (dieses Bildnis
jetzt im Louvre). Im Auftrage desselben
Herrn entsteht daauli auch die Enthauptung
des Tiofen und 8 Halbfiguren, Magdalent
und Hieronymus, für die Kirche S. Giovanni
in La Valette. Als Lohn für solche Dienste
empfängt C. auBer anderen Ehrungen das
Kreuz des Malteserordens. Doch wieder ge-
rät er mit einer einflußreichen Persönlich-
keit des Ordens in Zwist, wird gefangen ge-
setxt, entkommt aber bei Nacht und ent-
fidit flsdi SWUew. Doft duichsieht CTt mi*
geblicfa verfolgt von den Sendboten seines
Gegners, alle größeren Städte, überall trotz
der kurzen, ihm noch vergönnten Lebens-
xett eine überraschende Zahl von Werken
hinterlassend: in Syrakus für die Kirche S.
Lucia; namentlich in Messina zahlreiche
Bilder u. a. das Altargeroälde für die Kapu-
cineridrche, das ihm vom Senat mit 1000 sc.
bezahlt wird, si. für die Kapelle des Genuesen
Gio. Batt. de' Lazzari in der Kirche der Cro-
ciferi die Auferstehung des Lazarus (zwischen
Dez. 1008 und Mai lOOO — in der darauf be-
söitl> UflEinide Fra Michelangelo Caravagto
miles Gerosoltmitanus gen.). Unter den Auf-
trägen für Private ist eine Kreuztragung für
Nioolö di Giacomo bezeugt. Uber Pdermo,
wo er für die Compagnia di S. Lorenzo malt,
aaeh Neapel zurückgekehrt, erwartet er die
Nachricht vom Nachlaß der Strafe, di'- srlnr
Gönner unterdes in Rom auagewirlct hatten.
Damals soll er ab Vers(9iiMttHigeadienfc fBr
den Malteser-Großmeister die Halbfigur einer
Herodias mit dem Haupte Johannis geschaffen
haben.
Ali Schoo die Erteubnb znr Rückkehr nach
Ron rieh in den Hinden des Kardlnsls Goo-
zaga befand, wird er eines Tages von Bewaff-
neten angefallen und übel im Gesicht zuge-
richtet. Eilends macht er sidi in efasm Boot
nach Rom auf. Als er unterwegs an der
Koste der römischen Campagna anlegt, wird
er, offenbar durch ein Verschen der Person,
VQQ eoier pantschen Wache gefangen gesetzt
Zwar vrird er Md wkder freigdassai, findet
sein Boot mit seiner Habe nicht mehr
Infolge der Aufregungen verfällt er in
ein hitziges Fieber. Nadi wenigen Tagen
stiiht er so Porto d'Eroole im Hochsommer
looe.
Das Bild von C.s künstlerischer Art ist,
weil sie im Widerspruch stand mit den popu-
lären klassizistischen Anschauungen, seit tif
lione, den auch persönliche Erfahrungen ge-
gen seinen Kollegen einnehmen mußten (sein
Prozeß gegen €.), noch mehr seft Belloris
ausführlicher Biographie in starker Entstel-
ham aaf de Nadrandt gdangt Als Paust«
maier, als Verächter geheiligter Traditionen,
als Hauptvertreter jenes gemeinen Naturalis-
BWB die
wahrer Ktinst finvenzione, decoro, disegno,
bcllezza) vermißte und der so ganz zu dem
Bilde von seiner schroffen ond selbstbewußten
Perstelichkeit zu passen schien , hat ihn dk
Thidition geaddidert Dasa ist ihm auf die
Rechnung gesetzt worden, was irgendwie im
sog. „Kellerlicht" und in der Wahl der Vor-
würfe an seine Art erinnerte, so daß jetzt
das Opus C.S zum allergrößten Teil aus Wer-
ken seiner Nachfolger wie Valentin, Man-
fredi u. a. besteht. Erst die iünfcste Zeit
hat sich bemühe dieser eigenartigsten und
sllriEBiett PtrsfiiiliBlilBpIt nm die ^Vende dca
16. Jahrh. gerecht zu werden und Cs kunst-
historische Bedeutung so einzuschätzen, wie
dies der Wirkung seiner Kunst, der Behand»
lung der neuen Farben- und Lichtproblemc;
die er ao%reift mid hi seiner stailc persSo-
Hchen Weise weiterbildet, gebührt. Auch C.s
Kunst bewegt sich durchaus im Rahmen der
allgemeinen Entwicklung seit den Zeiten der
Hochrenaissance. Das neue Streben, den dar-
gestellten Vorgang seelisch zu vertiefen, den
seelischen Gehalt durch die Stimmung des
Ucbts SU steigern, nach Echtheit der Aktioa
ist der gansGo Bpodie *^jp— Nor
sind solche Probleme bei ihm mit weit größe-
rer Schärfe herausgearbeitet als bei seinen
Zeitgenossen, so daß er in vielem als ein Vor-
läufer der groOen Holländer erscheint. Auch
C. empfängt wie lest alle kOnstlertodicn Neo-
(-rschcimingf'n in diesem Jahrhundert in Ober-
italien seine ersten Anr^:ungen. fn Venedig
bildet sich sein frühester Stil mit seiner brei>
ten, frischen Farbigkeit. Mit Tizian, TintO-
rctto und den Bassani, an die auch zahl-
reiche Motive in seinen Gemälden erinnern,
hat er den Sinn für LkfatstiomMingvrobleme
gemein, die seine Bilder von frBh ahf be-
herrschen. An Gtorgione selbst, dessen Name
bald darauf in Rom vor Caravaggioe Werken
genannt worden ist, erinnert adoe Vorliebe
für du damals in Mittelitalien wenig ühlidie
HalbfignrenMudc, für die WiedergiÄe feiner
seelischer Stimmungen, in seinen Frühwerken
oft von einem melancholischen Zuge gefärbt
Unter allen Schulen Italiens ist die voOcstüm-
liche Art der Vcnetianer der Kunst C.s am
nächsten verwandt. Auch bestätigt seine Be-
ziehungen zu Venedig die Aufschrift auf dem
frühen Sdhatporträt (Budapest), die angibt,
daß CS ffir einen der Sansovim) gcmak sei.
Seine ersten Arbeiten sollen Devotionsbil-
der gewesen sein (nach Mancini nach Reca»
nati gelangt). Seinen Ruf als Neuerer Siber
begründen in Rom jene Darstellungen voo
Stilleben aus Blumen, Früchten etc. (Bag-
lione: qnadretti da lui nello specchio ritratti),
an denen die treue Naturbeobachtung und
sorgflUtige Wiedergabe optisdwr Erschei-
nungen (z. B Reflexe auf Glä«ern) gerühmt
wurden, dann genreartige Darstellungen von
(oll
sn
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Caravaggio
OOmischc Studien), ebenfalls mit malerisdi
ugeordneten Stilleben als BeiweHc. Von die-
sen frühesten Arbeiten, die, wie Baglione be-
merktCb noch etwas hart gemalt sind, ist ein
Ini^eiidlldwf Bacchus untcf IVcinrcfeco m
New York aufgetaucht, von den selbständigen
Fruchtstücken eines in der Ambrosiana. Ihnen
schließen sich u. a. das Medusenhaapt in den
Uffizien, der David in Pal. Spada aa. Unter
den veradtoDoMn Wcrttm «BÖer Art werden
ein Selbstbildnis mit dem Spiegel (ehemals in
der Sammlung des Duca di Bracciano, dann
iit der Gaterie Orleans, später nach Engtand
verkauft), rin Knabe, von einer rwischen
Blumen und Früchten hervorschlüpfenden
Eidechse gebissen, ein anderer, eine Birne
schäkndt und das Bildnis seines Wirtes ge-
namtt
Dann aber ist C. im Anschluß an die Ve-
netianer der Schöpfer jener Genreszenen np-
veUistischen Inhalts, meist in halben Figuren,
die weit über Italien hinaus Vorbilder dncr
neuen Gattung geworden sind. Sokbe Dar-
stellungen von musizierenden jtmgen Leuten,
voo Kartenspielem usw. (Beispiele in der
&J.' Uedrtenstein, Wien, m der Sammlung
Rodudnld, Paris, in Turin, in der Ermitage
n St PetcrAurg) sind mit emer in der zeit-
guSmSmiim Konst nngew^licben Unbefan-
genhtitt mit Mnaler Edvfindttog für Stirn«
mang tmd psyduksiadie Chandcttriilik, f&r
den Reiz der iiialeritdMB Endwinong wieder^
gegeben.
Alle zu seiner Zeit üblichen Stoffgebiete,
auch die Allegorie (himmlische und irdische
Liebe, Amor als Sieger, im Kaiser Friedrich-
Museum zu Berlin), behandelt C. in einem
ibnlichen genrehaften Sinn. Doch überwiesen,
besonders ib sdner latfercn Zeit^ bei weitem
die religiösen Motive. Auch sie empfangen
durch ihn einen ganz neuen, persönlichen Ge-
halt. Mit einem ehrlichen Sinn für die Wirk-
lichkeit sudit er die Vorginge im Geiste
der M. Sdirifl so cdit, ao wahfiKfieinticb md
irdisch wie möglich zu gestalten. F,r liebt
die einfachen, starken Charaktere und die
eindringlichen Affekte; er bricht mit den
althrrpehrachtcn Typen, den symmetrischen
Kompositiunsfigurcn, mit dem seit der Raffael-
schulc beliebten reichen Apparat an Neben-
figuren und Beiwerk, soweit er nicht für die
Cbaraltteristiii der Hendlung vomfiten ist
(vgl. schon seine frühesten Werke biblischen
Inhalts in der Gal. Doria-Pamphili). Aber
nie ent^richt C. der üblichen Vorstellung
von seinem wilden Naturalismus. Seine Kom-
positionen sind zvrar freier ttnd nat6r1icher
als bei seinen Zeitgenossen zusammengestellt,
aber doch in echt italienischer Monumentali-
tit. Selbst in der Gewandung mit ihrem gro-
ßen Wurf ist er vom üblichen Brauche nicht
uiubhängig. Erst die Werke seiner Nach-
ahmer lialMa C aelbit den Bnf «ioflcbfadit,
er habe auf jeden Fall die Häftlidikeit gesucbt.
Gerailde, wie die berühmte (auch von Rubens
kopierte) Grablegung im Vatikan, eines der
ergreifendsten Bilder der Zeit, das auf der
H6iie aeines Sdnflfiens cnlslaiid, xeigt cdbccw
doch wohlgebildcte Gestalten.
Die neuartige Behandlung und Auffassung
heiliger Geschichten und Persönlichkeiten hat
den acfarofftten Widerspruch in kircUicfiea
Kreisen hervongcrufciL Schon ciiies aefaMr
ersten Altargemälde (der hl. Matthaeus für
S. Luigi de' Francesi, jetzt in Berlin) ist voo
der Geistlichkeit als unpassend (sensa deoofo
ne aspetto di Santo) zurückgewiesen und von
C. in einer zweiten milderen Redaktion aus-
geführt worden, während das ursprüngliche
Bild MarcbescGiustimsni erwarb. Das glcidie
Schicksal hat adiie AitarUlder fiir S. Maria
della Scala (Louvre). für S. Maria del Po-
polo (die zurückgewiesenen Bilder erwarb
Kardinal Sannesio) und für S. Paler (GaL
fiorghese) getroffen.
Sdner ganzen Art nach, die mit so tiefem
Emst auf den Menschen eingeht, der man
gerade das Untergehen im Porträt der Wirk-
Udikdt ab künstlerische Scfawicfae angerech-
net hat, scheint C. besonders zum Büdnis-
maler bestimmt Schon in seiner Mailänder
Jugendzeit soll er nach Bellori Porträts ge-
malt haben. Anfier den Bihlntsaen in seinen
erdhlenden GemlMen werden voo den Qoei-
len die heute verschollenen Porträts seines
Fretmdes des Cavaliere Marino, des Mekhi-
orre und Virgilio Crescentij, des Kardinals
Maffeo Barberini genannt. Bis zu welcher
Wucht der Charakteristik er in diesem Fache
gelangt ist, zeigt vor allem eins seiner letzten
Werken das Porträt des Malthcser-Ordcns-
nKinerv mn sbiiikiii i agui (lamivici.
Schon die frühesten Kritiker C.s, die das Re-
volutionäre seiner Kunst und ihrer Technik
hervorhoben, unlersciiiedea swti Perioden in
seinem Schaffen.
'JHt erste, farbige, anfangs noch »etwas
trocken' (Baglione), später mehr in einem
warmen, goldigen Tone zusammenklingend
(z. B. Wahrsagerin des Kapitols, Kartenspie-
ler bei Roth^chilri etc.), hat einstimmig auch
die Anerkennung der Gegner gefunden. Ne-
ben der konventionellen Changeantfärbung
der Maniertsten erschien Ca Malweisc in der
ungewdhnlidien Kraft ihrer reinen Farben,
der wahren Behandlung des Inkarnats und
der stofflichen Wirkung der Oberfläche den
Zeitgenossen als die „buona maniera nel co-
lorire del naturale". Die zweite, etwa um die
Wende des Jahrh. fertige Art dagegen, die
auf Her Wirkung starker Licht- tmd Sch ittm-
kontraste beruht, ist voo der Kritik verurteilt
worden (s. B. Bilder te S. Maria del Popokv
Halbfiguren Davids in Villa Borgheae ttd
Wien, Marientod im Louvre). Diese Eia^
WKhhmg von der acMnfartnep Eraciienmi(
57«
Digitizcd by Goügl«
Canvaggio
■einer Bilder zu einer tonipcren Gesaint-
hahnng, in der die Lokaliarbe anfangs durch
knuM Schatten, später durch eine ModelHe-
nim in ■cfawärzlicben Tönen und greUen
Uditeni^ mit imtwi ReflcMn immer ndir
untergeht ilt mir die folgerichtige Weiter-
btldui^ de* bd C. in erster Linie stehenden
Lichtproblems als Stimmongsfaktor. Damm
ist ihm auch die Technik des hellfarbigen
Freskos fremd geblieben. Das kontrastreiche
Lichtspiel, die grelle Beleuchtung, in der die
Formen in scharfer und bcatimmter Plaatik
ant dem tiefen Dtudtel seiner Bilder aofün»'
chcn, gibt den biblischen Geschichten voll Pa-
thos, die er in seiner späteren Periode fast
msschlieBlich behandelt, die ernste, eigenartig
gewaltige Stimmung. Gerade diese Art der
Lichtführung hat am meisten Nachahmer ge-
funden, wenn sie auch bei C. selbst nie zur
Manier geworden ist In scinoi spätesten
Werken, die seine kfinsHeriadie Entwiddnng
noch in aufsteigender Bahn zeigen, kompli-
ziert sich oft das Lichtproblem z. B. durch
Einffihrung veradtiedener Liditqttenen.
Doch hat C. seine italienische Art nie ver-
leugnet. Gerade seine spätere Manier, in de-
ren künstlerisdien Prinzipien er den nordi-
adien Meialefii verwandt adbeint» liSt trots-
dem dentlidi den italienisdiett Geiit erkennen
in der Vorliebe für die fast alleinige Darstel-
lung der menschlichen Gestalt, in der Veran-
lagimg für Bdierradiung d. plastiaeben Form.
Darum gibt er auch meist der Wirkung des
direkten Lichts im geschlossenen Räume den
Vorzug, weil sie eine energischere Modcllie-
mng erlaubt Sein UcUdunkel hat nicht die
farbige Klarheit der Bilder Bembnndta. Die
Verbindung der Figuren mit dem Raum hat
ihn weniger zu interessieren vermocht Seine
Hinleigründe sind meist unklar, nur ange-
deutet, es fehlt jede bestimmte Begrenzung,
In der Entwicklung der Kunst des 17. Jahr-
Imndeita ist C. einer der mächtigsten Fak-
toren geworden. Schon sein Auftreten in Rom
gleicht einem Triumph. Das Ansehen der bei
seiner Ankunft herrschenden Richtung Fede-
rigo Zuccheros und des Cav. d'Arpino en^-
fingt durch üni den TodesatoB. Bald rfvaH-
aiert er auch mit der in Rom schnell zur
Popularität gelangenden Kunst der Bologneser
and findet sogar m leren eigenem Lager Ein-
fluß tind Anhang. Besonders Guido Rani und
in geringerem MaBe selbst Maler wie Anni-
bale Carracci und seine Schüler sind eine
Zeitlang unter seinen Bann geraten. — C.
•dieint keine eigenttldMn Sdiflier gelubt ni
haben. Doch hat namentlich seine realistische
Auffassung und seine dunkeltonige Manier,
meist in starker Übertreibung, Nachahmer ge-
fanden. Unter ihnen sind Maler aller Natio-
Vakntin, Manfredi, Sidlaert, A. Garoidii, T.
Luini, O. Riminaldi, A. Gentileschi u.
andere, während Meister wie Carlo Saraccni
sich mehr seiner früheren Manier angeschloa*
sen haben. Cs EinflnB ia« in ganz Italien zu
Spören, bcsondera im Sflden, der wie die
Schule von Neapel und Sizilien ein selten
günstiger Boden für seine künstlerische Aal-
fassung gewesen ist. NamentUeh llordlinder
haben sich empfänglich gercigt für C s Kunst-
weise, wie Honthorst und Rubeus bezeugen.
Von C.s Hand sind auch 2 radierte Blittcr
in flotter, sktsicnhafter Behandlung bekannt:
ehe Verieognang Petri On 8 Halbfig.}, bei.:
Caravagk} P. Samt 1608 oad dne »Wahr-
sagerin".
y*r»tichnis der Werkt ',
Rom: Pmakotkak des Vatikans: Grablegung
Cbruti. Gennlt für die Cbicsa Nuova an
1595. — VerleagBong Petri. — S. Lmifi dt" Fran-
Ceti : Capp. Contarelli: AlUrbild: Matthäus mit
dem Encel; SeiteobUder: Benrfnag and Tod des
HeUigen. Um 1590. — 5. AgottmQ, Cu». C«wal>
letti : Madonna di Loreto. — S. Uaria in P^lc,
Capp. Ceraai, Seitenbildcr: Kctndguag Petri,
Bekäkrang PaolL — C<#fM«jiH: S. naaeeaeo. —
Gatffrja Borghete: hU Hjeronymus (No 56) ; Jo-
hanne« der Täufer (schon 1613 ia der Saaiml.) ;
David mit dem HnMt des Goliath (Mo 455);
Maria mit den Üäd, das die Sddaoie «crtritt,
und die hl. Anna (gaoiait fBr den Ahv der Pate*
fiKniefi ia S. Peter): Kaabe mit Fknehdraibi
- KafiMkidaek» Mmtoftei: Dw Wahtaagarln.
- (Äilbi^ l)»rl»Ä«i*iM»: Bibc aaf der Flacht:
die U. Magdalena; JelMiMs d. T. (No »4.
Nach Bdlori «r Said. Fla). — Primcifg Bor*
S' tttt Bildaia Papil Fads V. — GaU. Sfäia:
vid ; die hl. Anna mit der Jungfrau.
Neapel: S, Domtt^ Maggiore, Capp.
Finnen: GeMMnng ChriatL — S. Arnum ätT Lom-
hardf] AntoaWtauii ChristL ~ 5. Mmrtimo, Sa*
krialelt Veftananf PetrL — Kirtkt der Mimi'
«dMifs: Die V wcne der Banaherridcdt.
Syrakus: S. Lmeiai Tod der hl. Lucia.
Kessina: Mmmo: Gebart Christi, hl. Hieft^
Ofmus (beide BUdcr aus der Kapurinetldrche) j
AnfenreiBkaitt des Lazarus ^aus der Kirche dinr
Credferi); Ecee Homo (aua S. Andrea Avel-
liao) ; Enthaaptong des Täufers (aus S. Gio-
vanni Decollato).
Palermo: Oratorio dtUa ComptMim di S.
LorenMo : Geburt Christi nit den heO. Fkoasia»
kus und Laurentius.
Florenz, UfMen: Mednsenhaupt (gemalt
auf Tnmierschild de» 16. Jahrh. ; Geschenk Kard.
del Monte's an den Großhenog Ferdinand Ton
Toskana; frühes Werk); Selbstbildnis (aus dct
späten Zeit).
Turin, Pinakothek : Der Lautenspieler.
Mailand, Ambrosiana: Fnichtkorb.
Venedig, GaUrit : Homer. — Principe Bor-
ghtse BruaSiildnia FMta V. (MitHg van Dr. L.
Vcnturi).
Berlin, Kaistr-Pritdrich-Mtiseum hl Mat-
tbaeus mit dem F.ngel (erste Redaktion des .\;tar-
bildei der Capp. Contarelli in S. Luigi de' Fran-
cesi) ; Himmlische und irdische Liebe ; Brustbild
eines Mannes; Amor als Sieger; Brustbild eines
jungen Mädchens ; Grablegung Christi ( ?) ; Chri-
stus am Olberg ^leihweise nach Emden abge-
geben). Alle 7 Bilder aus der Gal. Giustiniani.
W i c n, K. K. Hofmus. : RosenkranKmadonna
(aus der Doininikanerldrdie^ su Antwegton^ an-
S7S
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CuMggj^ — CanvaqtM
MkMrft); OmM adt dm Havte dw GoHMli
T^emäk bdm Coota dl VÜh IMü»?). —
Galrri* LUchttnitti» : Latitenapielerin.
Budapeat, NationalgalrrU : SelbatbUdni«
(atu der früheaten Zeit, für «Inen dw SmindM
gemalt: bü 1673 Gal. Ejterhizy).
Paria, Lotwrt : Die Wahrugerin (wenig rcr-
indcrte Wiederliolung deraelbea Dantellong auf
dem Kapitol ; 1005 oben etwu beschnitten). —
Tod der Maria (für S. Maria della Scala in Rom ;
dorcli Rubeiu für den Herzog von Mantua er-
worben ; Sammlung Karls I. von England ; Samm-
lung Jabach). — fitldn. d. MaJteaer-Grofimeisters
Alof d« Wignacourt (1670 für Ludwig XIV. aua
der Sammlung Hoursel erworben l — Sammlxnc
Rciktcküd: Kartenapieler (Frühwerk; Samm-
toofca Kard. Antonio Barberiai, apäter Sciarra).
London, National GalUry: Quiatiia in
Emaua (aua der ap&teren Zeit, für Card. Sd-
^ooe B«n^*»a; afiter bei Lord Vemoo, der es
1839 der R G. aebenkte).
Sc Peteraburg, BmntafH Laateo^fale-
ria (Sammhmgen Kard. dd Honte und Ginsti-
■iyd, dBwjTBnwo Dom» 1806 fär dia Si»-
N«« Y»rl^ C. ClflfiwMM; »ggf hm (Mh-
Uber andere, C. ztigeacfariebene Werke aUkt
aach den Artikel in J. Meyera Kstleriex.
yartekolUna WnU'.
FOr Kard. dt\ Montt : hl. Katharina ; for Mar-
cheae VimetnMo Gitatiikiam: Domenkrdntmg ; un-
gläubtger Thomaa; für Asdmbat* MatUi; Ge»
fangcnnahme Chriati (Halbfig.) ; für CiHaea
Matiti; Johannes d. K. S. quando andö in
Emaua; tmgläubiger Thomas ; Sifri Massimi:
Ecoe homo (nach Spanien) ; Marchese PatrUi :
(jaatmabl in Emaoa; Kard. Maffeo Barbmni:
Opfenug laaaka (ein solches Bild gelangte atu
&tT Sammlung des Daca di Bracciano 1A9S in die
Galerie Orleans); Sigri Costa: Jadith mit dem
Haupte des Holofemcs (später in der Sammlung
Scaipa SU La Motta bei Treviso, jetxt England?) ;
ehemals in VUla Borgkttt : Christus an d. Säule ;
Knabe, der von einem Kreba gebissen wird ; Drei-
einl^t; Contw di VUla Mtdiana: David (Halb-
fig.) ; an giorine con an fiorc di melarancio in
■ano; Malta (Prioratapalaat) : hl. Hieroaran»;
aach Spanien : Knaiignaf dai U. Andiaii (doRh
Coote di BemvaaMi); nach ftrtr: U. Srilartaa
mit swei Schergen.
Bellori, Le Vite de' Pitt. etc. 17S8 p. 11»—
129. — Baglione, Le Vitc de' Pitt etc 1733
p. 12»-132. — Baldinucci, Oper© X 204—
MO. — Scanneiii, Microcosmo etc. p, 61 — 62.
— M a I T a » 1 a, Felsiaa Pittr. — La Galeria del
Cavalier Marino, Veneria, Giotti 1620, 40. — K a-
rel Man der, Hct Schilderboek . . . (15()3)
ki. 191 (nach Mittig von Herrn L. Burchard) —
Göhl, Kstlerbriefe II xx— xxvu. — R o s i n i,
Stor. della Piit Ital. VI 167— 170. — H. D e 1 » -
röche, Cat. hi.st. et raia. de tableaux etc. com-
posant la . . Gal. Giuitiniani, Paris 1812 p. 74—
8S. — C. Lecarpenticr, Michcl-Angc Amc-
rigbi, dit le Caravagge (Roucn) 1811. —
Eisenmann in Dohme'a Kunst und Künstler
(1877—80) II Bd in. — Bertolotti, Artiati
lomb. a Roma, Milano 1891 und Art. in relsK. coi
Gonzaga etc.. Modena 1885, — A. Venturi, La
Galleria E^tense in Modena, Modena 1882. —
V. Sacci im Arch. stor. Messineae VII (1906)
40—69 und VIII (1607 ) 41—79 (als Separat-
publikation gedruckt Meaaina 1900). — W. K a 1 -
lab im Jahrh. d. Katsamml. d. AUerh. Kaiaerh.
XZVl (IMV) m-WI. — L. Vaatvrl ta
L'AHi Xm CltlO) 191-Ml und S68-S84 (da-
•dkgt «rft Lhcntanasaben), sowie XII (1909)
9—13. — E. Pornoni, Michelangelo da C e
le soe opcre, conierensa, Bergamo 1907. — U.
Maindron, Le portrait du Grand-maitre Alof
de Wignaooart ao Maate da Loorre in La Reroe
de rart aae. «t taoi. XXIV (1908) 241-2M «.
SB»— 851. — CCaatalamessa in Bollettiao
d'Arte II (1908) 401 f. (un quadro di M. da C.l ;
— J. Breek in L'Arte XIII (1910) 461 (un'
opera primitiva del C). — C. Ricci, Le Me-
duse degU Uffiai in Vita d'Arte I (1908) 1-10.
— ▼. Frimmel, Blätter f. Gemäldck!r ICH )
V 87 f. — P. K r i s t e 1 1 e r. Kupfersuch und
Helaachnitt, 1905, 409 f. ^ D e V e s m e, P.-Gr.
Italien, 190«, 1— t. — E. C a 1 r i n i in L'Arte VI
(1903) 891 t ttod Rasa. Bibliogr. d'artc ital. 1»00,
18fi. — H. Schmerber, Betrachtungen über
di« ital. Malerei im 17 Jahrh., Straflburg 1»0«. —
W. Rolfs, Geschichte der Malerei Neapel»,
Leipzig 1910, 251 ff. Hont Pout.
Canv«csio, Polidoro da, s. CaUan.
Caiavaggl«^ s. auch damit verb. Vonamn.
Onrntfla, •. Cavwwfib.
Cazaral, s. Cmwaqu*.
Caxav»aala% Allrc4, BOdhaiier, gdi. 7.
10. 1866 in Saint Nrndn^ lebt in Park,
Schüler von C^velier, Birao und Millet. C
stammt aus armen Verhältniatea und widmet
sich fast ausschlieBlich relifpösen und histo-
riachea Sigctg. Er ateltt «dt 1885 im Saka
d. trt frtnc aoa: 1S86: d. bL Ignatius Toa
Loyola u. d. Oneral de Charette, Terrakotta-
figuren ; 1881 : Schlummer der Unachnld taid
Ste. GeaeTÜve. Bronzen; 1884: StutUwm
Dr. Botrel; 1896: Simsona Kampf gegen die
Philister und Bikinis d. Mme Albert Bertin;
1902: Robert Surcouf; 1904: L'ftude u. U
peiu^ dekorative Figuren für d. Hotel Di»-
fayel; 1906: Blldnlg Frl Caravaoaieg. Vt»
C. rührt auch d. imifangrekhe Monument des
Grafen Chambord in Sainte-Anne^'Annj n.
«ine Branzcstatue der Jungfrau amf dOB Fd>
MB ««MI Btaenx bei DioanL
S. Msillnrd, L*Ast 4 MaHM aa Ifa a, Bi.
ilB J. 9. Ut-t «. m, - Sda»-Kat. -Ona.
d. aita UM v. M. B.
Omnqp», Maler von Toolom fUrte lOn
Sehiflmalereicn aua.
Noar. anb. 4a Vm fna«, 8« air« X (IM)
OanvafM^ Fran^oia, Bfldhaner, Sctm
des Jean C, erringt 1874 als Schüler der
riser Ecole acad^. einen 2. Preis mit eiacei
Basrelief, das die Erschaffung Adams and
Evaa darstellte. 1M4 erKheint er ia Mar>
seille, wo er am 80. 11. das Testament FScrre
Fugets, dessen Schüler er war, roituntcneicfa-
net. 1686 bewarb er akb um die Dekoratiooi-
arbdten an der Faaaade der Kathedrale le
Toulon, die indes AOwrt dv Pkte in Aafiflg
gegeben wurden.
S t a n. L a m i, Dict d. scalpt etc. sous h
r*gne de Louis XIV, 1906. — Nouv. arch. »
l'art fran?., 3« i^r., X (1894) 215 ; XII (18«)
81 ff. - Gas. d. B.-ArU IV 66; XXI 171, 44»,
«IL tf. f>
574
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Caravaqne — CanvogUa
Ctravaqae, Jean, Bildhauer, Bildschnitzer
und Vcrgolder von Toulon, arbeitete seit 1840
für die Corpus Domini-Kapelk der Katlit
drale, deren Alur er leSfr—ieaS, gtuidiMMl
mit seinem Bruder Louis nach Entwürfen des
Pierre Fuget herstellte. 1666 lieferte er den
Ahar der Kirche so La Valette, iür den Fuget
4 Bilder mähe
NouT. arch. de l'art fran«^ 8« wir., IT, 18M
pw Uli ; IV, 1888 p. 1&4/&; V. 1889 p. 306; VI,
1890 p. 28W90 ; X, 1894 p. 215. — Rten. d. Soc.
d. B.-Afts. XVI 174; XXI 403; XXXI 908. U. V.
Canrvaqiu (Karavak), Louis, rosa. Hof-
maler, wahrsdieinlich gebürtig aus Marseille
(im Kontrakt von 1715 [s. u.] wird er als
„Meister aus Marseille" bezeicfanet), f at" 15.
6. i7M in St. Petersburg. Wichtig als einer
der Ifoporleare iruuriie. KuiMt nadi SaHaiid
zu Anfang des 18. Jahrh. In seiner Heimat
wohl zunächst haiqitüchlicb als Porträt-Mi-
niaturist titig, KhlieBt er am 13. 11. 1715 in
Paris mit Lefort, den Unteihindkr Peters I,
einen Kontrakt, in weldiein er sidi veipflidi-
tet, auf 3 Jalire nach Petersburg zu gehen,
„um im Zarendienste Porträts, Landschaften,
Historien, Bataillen usw. in Ol zu malen und
Schüler in die Lehre zu nehmen". So sie-
delte er wahrscheinlich im Frühjahr 1716
(nach anderer Nachricht schon 1715) mit
einer fraozös. Künatkrkokxiie, xu der aocb
o. a. der Architekt Kastrelli »d der BHd-
hauer Nicolas Fineau gehörten, nach St. Pe-
tersburg über. Hier machte er sich schnell
bekannt durch ein noch in demselben Jahre
«qgcfeftigtee Bttdnii Peters d. Gr., dat vm^
mal — 1788 nnd 1784 — von Pierre Gabriel
Laoglots gestochen wurde. .Später hat er den
Zaren noch öfters porträtiert, so u. a. auch
1722 gelegentlich des Aufenthaltes des kais.
Hofes in Astrachan. Eines dieser Bildnisse
wurde V. Pierre Süubcyran gestochen (1748),
ein anderes hat sich im Besitze Emile Biais'
in Angodcme bewahrt (Abb. in dem unten
ailiertcs Anfsitt der R€tw. d. Soc. d. B.*Arts
XXXI).
Auch sonst wurde C. als Forträtist viel
vom russ. Hofe beschäftigt. So hat er die
Zarin Katharina, die Töchter Peters (Gal. Ro-
manoff, St. Petersburg), den kleinen Cisare-
witsch und die Zarin Anna Iwanowna (Stiche
von C Rosr und von Chr. A. Wortmann 1781
wd ITdOj n wicdcrfiolten Malen portriticrt,
ferner die Fürstin .*inna Karlowna (Stich von
Wortmann) und 4raal auch die Kaiserin Eli-
sabeth Petrowna (Stiche von Jean Stenglin,
Seb. Pinssio u. Sokoktff 1746). Namentlich
in seinen Kinderbildnissen zeigt sich C. als
tüchtiger Porträtist, wie das ein ebenfall itn
Besitz Biais' in Angouleme bewahrtes reizen-
des Bildnis der Tochter des eng mit . dem
Künstler befreiinr!»f?n Rildh. Nie. Pineau be-
weist Aufier ab Bildnismaler bat sich C.
niimnitlirli tneli ab KartonnichMr fir T)ih>
ptsserie- Vor lagen am russ. Hofe betätigt Im
Auftrage der Kaiserin Anna malte er femer
tinen Plafond im groBen Saale des Winter-
palais. Bildnisae seiner Hand haben sich in
der Romanoff-Gal. im Winterpalais nnd in d.
Akad. d. Wissensch, in St. Petersburg sowie
in der Orushejnaja Palata in Moekau er-
halten. Es existiert übr^enachigeaaMfl Ver-
zeichnis der Werke Ca aus den Jahren 1716
bis 1722, welches der Künstler einer Bitt-
schrift an Peter 1723 beilegte. Darin wird
aodi ein Scblachtbikl erwähnt, welches wohl
nH der im Ermitagepavilk» in PMethof
befindlichen ,, Schlacht bei Poltawa" identisch
•ein dürfte. — Feste Daten aus dem Leben
C.8 kennen wir nur wenige: Juli 1720 hei-
ratete er in St Petersburg eine Schwester
der Gattin N. Pfaieau's, M"« Simon aus der
Familie der Ijroneser Bildhauer. April 1723
macht er Peter d. Gr. den Vorschlag zur
Gründung einer Akadearie in der mas. Hanpt»
Stadt nach Pariser Muster; er selbst .ver-
pflichtet sich zur Heranbildung von 4 Schü-
lern. Aus den Jahren 1748 und 1745 liege«
Bittschriften von ihm an die Kaiserin Elisas
bett ¥or, m denen er «. a. diNB Khnonat-
liehen Urlaub mit BeflMhillUOg seines Ge-
haltes erbittet. 1747/48 malte er einen gro&en
Plafond im Schlafzimmer der Zarin in ZarH
koje Sek) und — gemeinsam mit anderen
Künstlern — die Heiligenbilder für die Fa-
lastkapf^llf _ Welcher Beliebtheit sich C- am
Zarenhofe auch nach PeUrs Tode (1726) er-
freut hdtcn flwB, t<ht daraus' hmor, ÄiB
nach seinem Tode semer Witwe eine jährliche
Pension von 1000 Rubeln von der Zarin Elisa-
beth gewährt wird.
Heinecken, Dict. d. Art 1789 III. — D r»-
gulin, Allg. Portr.-Kat 1859. — Dussieux.
Les art. fran? i VHt., 1786 p. 542/3. — Rtoi. d.
Soc. d. B.-Arts XVIII (1894) 378; XXXI (1907)
SOS— 311 (Artik. v. EoL Biaia). — Gax. d. B.-
Art«. 1005 II 418 ff., Abb. p. 415 (Denis Roche).
— Slaatasfch. d. Minist d. Aufl. su St. Pet«n>
bau (KaiavaWM-Afcten XVII. N. 26C). - Ta-
Tam«8%, Dpana, aoaea. JL fsysaeaa (Methan,
O. L; Monogr. flberC too Tattsehticheff —
P^ecBÜ «ona*. caoaapb. — N. Sobko in L'Art
JOOL (M8I), p.901— 806; ders. in Hcropnecxil
Btcmm VIII 138, 47&— 70:^. — W. Weretni-
koff in Cnpkie Foau, Juni 1908. — Notizen von
F. Ettinger-Moskau. H. V.
Cazamia^ Louis, s. auch Caravaqm,
Jean.
CaiaTOflia, Bartolome o, ital. Maler,
geb. zu Livorno (Vercellese) gegen 1620, f zu
Turin zwischen 1678 und 1691. Er war wahr-
scheinlich Schüler Guerciooe. Von seinem
Leben ist nur bdcannt, daB er na 1M6 fai
Diensten des Herzogs Karl-Eramanud IIL
von Savoyen stand, dafi er 1652 bei der Grün-
dung der R. Aocademia Albertina di belle
arti in Turin zum „Sottopriore" gewählt
wurde und daB er 1668 einen Kaufvertrag
acUotb Ein Abendmahl rgo ihm auf dem
575
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Carbajal — CarbiUet
Hochaltar der Corpus Domini-Kirche zu Tu-
tiü ; lo der Pinakothek das. ein hl. Antonius
von Padua mit dem Christkinde (No 73) und
eine ICadom» (No 78). C itt offenbar em
Ntctolwicf Guemooe gcwceen, dcMen stwice
Lichtgegensätze er aber (nach Lanzi) in sei-
nen Bildern in abgeschwächter Form an-
brachte. — Heinecken kannte 2 SÜAt OSCb
ihm« die die Marquisen von Marco und St.
Maurice zu Pferde (gest. von G. Tasnifre)
und den Herzog Karl- Immanuel II. und seine
Fraa Frangoise d'Orliaoa (gest. voa G. Au-
dnn) darttenten.
h. LmuzU Sloria pittor. 8. And. 18M VI M«.
•-^ A. Bertelotti AHM anbalfini in Itoma
theo. GU artbd HaltaaL Itck — Wm. et
Doe. peIbL par la Soc. SateMcatte d'Uat et
d'aaeh. XV 8 (1876) p. m. — Heiaccken.
IHct d. Artfartm 178». — Kat der Pia ia TMa.
18M. X. V. M.
Caxbajal, Francisco, span. Maler im
17. Jahrb., Sohn und Schüler des Luis de C.
Er mahe und vergoldete die Kuppel im Saal
der Königin im Lustschlosse El Pardo bei
Madrid, die sein Vater begonnen.
Vifiaz a, Adic. II 99. M. v. B.
Caibe^al (Carvajal, Carabajal), Luia dc^
•pen. Haler, geb. in Toledo 1684, f in Madrid
1607. Bruder des Bildhauers Juan Bautista
Monegro, Schüler des Juan de Villoldo. Phi-
lipp II. ernannte ihn zum Hofmaler u. über-
trvtg ihm grofie Arbeiten im Eaoonal, wo er
von 1B70— 89 nennzetm groSe Gremilde^ dar-
unter 12 Altarbilder ausführte. 1591 malte
er zusammen mit Blas del Prado den Hoch-
altar der Minimeoldrche in Toledo^ 1604 einen
Altar für die Augustiner in Mri'lrigal. Er
beteiligte sich an dem Entwurf der Deko-
rationen, mit denen die Kirche S. Domingo
el Real in Madrid 15&8 bei der Trauerfeter
fSr PMKpp II. gesctntfidct wurde vaA an
jenen der via triumphalis, durch welche Mar-
garete von Osterreich, Gattin Philipps III.,
1BI9 In Madrid einzog. Er starb, als er eben
begonnen hatte, die Kuppel im Salon der Kö-
nigin im Lustschlosse El Pardo auszumalen.
Im Kapitelsaal der Kathedrale von Toledo
das Bildnis des Erzbiscbofa D. Bartolom^ de
Carranza. Im Mos. des Prado eine bfiflende
Magdalena und S. Nicolaus de Tolentino;
in der Eremitage eine Beschneidung Christi.
Cear Bcrmude«, Dicc. I 233 —
V i n a I 3, Adic. II 98. — Marti y M o n » 6,
Esui J fiLst. artist., pauim. — Jahrb. d. KstsammJ.
d. AJlerh. Kaiserh. XII 2, 8483. M. v. Bothn.
Caxbarelli, Antonio, Florentiner Intar-
siator des 17. Jahrh , führte 1670 das Gestühl
an den Seiten des Choraltarcs in S. Corona in
Vicenza aus.
(E. Arnaldi), Descric. delle archit ecc. di
Vicenza, 1779 I 14.
Caibaaitu, D i r c k oder Theodoras (so
wedttelnd in Dokumenten genannt), holt. Ma-
ler, nur kun als tüchtiger Maler titig in
Haarlem, wo er 1646 Mitglied der S. Lukai-
gilde wurde, und am 11. 1. 1660 eine Brauerei
kaufte (aber Mr. Schilder heißt I), daim nur
noch als Brauer erwähnt. 1647 verkauft
.JXidc Carbasins, Mr. Schilder* em priehti-
ges Haus in Haarlem, für 5315 Gulden. 1672
ist er noch am Leben. Vortreffliches an Ver-
qiroRck erinnerndes Damenporträt in Olden-
burg bez.: T. CarbaaiHs 1640. £s kt das
einzige mir tdcMinle BM.
Archive t. Haarlem. — v. d. W i 11 i g e n, .Vrt.
de Haarlem I 37. — Mittig des Hr. Dir t m
DiflCk «1 Oldenburg. A. Brcdins.
Cazbaaae, Joseph, f ranzös. Architekt, geb.
1857 in Perpignan, f 1906, Schüler von Ginain
und der Pariser Ecole d. B.-Arts. Von ibm
sind der Grand Bazar u. das Kriegerdenkmal
(1871) in Perpignan, Landhäuser in St.-Genis
und Caladrojr, Badhaus in Amelie-les-fiain%
Sanatorium in Banjruls-sur-Her.
Delaire, I-es archit. 61ev., 1907 p. 204.
Catben, Josef, Maler und Illustrator m
München, geb. am 15. 2. 1882 in Hanunel-
burg, Schüler der Müncbencr Akademie unter
Lnidcnsdmiit und Liesen-Mayer. Airf Am*
steHungen wenig vertreten, ist er nur durch
seine linearstilisierten Federzeichnungen —
zumeist landschafdicbe Vignetten und Bieder^
meierbegebenbeiten — für die MundMner
„Jugend* bekannt geworden.
Singer, Kstlcrlex. Nachtr. 1905. — DrcB-
1er» Kstjahrb. — Jugend, JahrR. 1396 -1905. —
Kat. d. Gr. Bcrl. K.-.\uast. 1901, 1905; des Mün-
cheoei Glaspal. 1907. — 3000 Kunstblatter d.
Münchener Jugend, p. 22. Wgn,
Caifaier, Sebastian, Maler uobekannter
Herkunft, der 1644 in Köhl das Bildnis der
Gattin des Kapitäns Weidenfels malte.
J. J. M e r 1 o, Köln. Kstler (Ausg. Finnenkh-
Ri-hnrt.') 190'.
Carbület, Jdccjues Frangois, Porträt-
miniaturmalcr, geb. in .\uberive (Haute-
Mame) am 4. 2. 1766^ f 1888 in Chakm-aur-
Sadne, wo er Begrflnder und Leiter der Zd-
chenschule war. Das Mus. das. bewahrt von
setner Hand ein Krtaben-Doppelbildniä und
eine Ansicht des dortigen Hospitals.
Bellier-Auvray, Dict gto-, SuppL —
Inv. g^n. d. Rieh, d'art, prov., mon. civ. I 399.
Caxbillet, Jean-Baptiste Prudent,
Historien-, Portrlt- u. (jenremaler in Paris,
Neffe des Vorigen, geb. am 8. 4. 1904 in Es-
soyes (Aube). Schüler von Gros. Debütierte
im Salon 1888 mit einigen Bildnimn and
stellte bis 1868 fast alljährlich das. aus. Sein
Hauptgebiet war die biblische und legendari-
sche Historie. Bilder dieser Art finden sich
in den Kirdien Saint-Michel zu Dijon (hL Se-
bastiatt), in Msasere^ Gorrtee (GeiBehn«
Christi), in St.-Jacques du Haut-Pas in Paris
(2 Szenen aus dem Leben der hl. Genoveva),
in der Kathedrale zu Dax (Jesus auf dem
Meere wandelnd) sowie im Mut. zu Cahocs
(Martyrium der hl. Agathe). Das lins, an
ClMloB-«)r-Satae bcwÄrt von ihm cm Büd*
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Carfaio — Carboodl
n'ia seines Onkels Jacques Fran^ois C. u. eine
bü£ende Magdalena, die Gal. zu Versailles ein
Porträt des Schwedenkönigs GaMw Waat
und des Francois Marquis d'O ....
fiellier-Auvray, Di et, gto. I u. Sappl.
— lov. fia. d. Sidi. d'«r^ Fui», mn. nL I IM:
Ptav« wm. Chr. 1 SL Jf. F.
CtaMa, Rainaldus de, s, Jacovetti.
GMklb Ralael, Maler in Barcelona. 1476
und Htt in Aktenstücken erwähnt.
SaA^«r« f Mitn«!, Oiaaoe. Cat. il SOS.
Ctttaa, Ctineat. Hctodmltser b Cottr-
trai, 2 Hälfte des 19. Jahrh., führte in der
Kirche Saint-Koch den grofiea rcichgcschnitz-
ten Hochaltar (Saeam aoa dem Ld>en des
Heiligen) aus.
Joum. des B.-Afts XVII (1875) 89 (aoiführl.
Beschreibuni; des Altares).
Garbo nah, Giuseppe, Maler in Modena
um 1750, vollendete nach Pagam (Le pitt. e
acnlt di Modena deacr., 1770) die von Franc.
Vaccaro begonnenen MalereicB mi Ganölbe
des Archivs in Modena und Jekoriifta nit
Gir. VanulU das. eine Galerie.
Caitomhii (Carboneino), Cav. Giovinni,
venezian. Maler, Schüler des Ponzone, wird in
den Registern d. venezian. Akademie bis 1692
hinfig erwihat. Federid nennt ihn einen
guten Nachahmer Tictans, desaen Werke in
Venedig und Rom, wo er sich zur Vervoll-
kommnung seiner Kunst aufhielt, Absatz fan-
den. Für die Dominikanerkirche S. Nicolö
in Treviso malte er 3 groBe Bilder mit Dar-
stellungen aus dem Leben des B. Enrico Su-
sone, die „Carboncmi opus" sign. sind. Die
Kirche der Familie Gradcnigo in Vas (Tre-
viso) bewabrt von C. das Altarbild mit dem
M. Marcus und anderen Heiligen, Sta Maria
del Carmine zu Venedig ein Martyrium des
S. Angiolo aus dem J. 1672, die Kirche des
Osped. della Pietä ebenda eine Predigt des
hl. Antonius. In Vicenza weisen S. Barlo»
lomeo (Christus die Besessenen befreiend) u.
der Dom (der hl. Ludwig v. Frankreich gibt
dem B. Bartol. Breganze das hl. Kreuz, im
Chor) Weriee von C anf. Giaoomo BoloeMn
stach nach ihm das Bildnil des Generalisti'
mus Franc. Mauroceno.
Feder ici, Mcm. Trevigiane di B, A. 1803.
— C r i c 0, Belle Arti Trevigliane. — Ü r 1 a n d i,
Abecedario, ITSrt. — Heincckcn, Dict. —
Lanri, Stor. pittor. — Boschini, Descr. d.
pitture di Vcnciia, Ausk- von 1733 (nennt in d.
Kirche d. Osped. d. Pieti 2 Werke C.s). —
M o s c h i n i, Guid« p. Venezia, 1815 ; ders.
Guida per Padoya. — Brsndolete, Pitt di
Padova ll'J'i. — (Arnaldi), Deacr. d. arch.,
pitt. etc. di Vicenia, 1779 I 5, 32. — Z a n o 1 1 o,
Kuoviu. Guida di Veneiia, 1856. B.
Caiben% s. Carboni sowie Seacdani, Cam.
GastaHl, AlottSOb Span. Ardiitdct u.Bild-
haner, t »n Madrid im Sept. 1660. 1620 er-
ridltete er in der Kirche Merced calzada in
Madrid einen Dekorationsaltar für die Heilig-
aptccfanng dea U. laidro Labiador, USA mit
Klaiilsrlimnn Bi.V.
Eugenio Caxes den Hochaltar derselben
Kirche. Am 6. 2. 1627 wurde er Hofbau«
ntdster and begann 188B den Bau des Lost«
arhloaiea Buen Retiro, wo er die Sänica»
ariadcn des Hofes, das groBe Tbnter, die
Einsiedelei S. Antonio u. a. ausführte. Für
das Pantheon des Esccrial entwarf er Portal,
Treppe and Alur. 1634 bewarb er aidi mit
Velazqnn «n die Würde eines aposentador
de palacso und erhielt sie. 1644 begann er
den Bau des Rathauses in Madrid und wurde
1648 nach dem Tode des Juan Gomez de
Mora kgL Oberbaudirektor.
Cean Bermudes, Dke. I 235— 36k
Vifiaza, Adic. II 99. — LlasuDo y Ami-
rola, Notic. II 49; IV pasaim. Af. v. B.
CaxboiMl, Andres, Bildhauer, der 1728 als
Bürger in Palma auf Mallorca ansässig war.
Er arbeitete für die dortige Kirche der Mer-
cenarier und b^^ann am tt. 11. 1717 die Se*
bastianskapelle in Banalbufar unter der Be-
dingung, da£, falls er während der Arbeit
sterben sollte, sein gleichnamiger Sohn das
Weric beenden aoUe. Diaaer Fall scheint 1750
eingetreten an aein.
Vifiaza, Adic II 100. M. v. B.
Carbonel, Blas, span. Architekt, t 1^45.
Neffe und Schüler des Alonso C.» war er adt
1641 im HoflMoaail angestellt.
LUtnno j Amirola, Nodc. IV Sl. '
Caibeaei, Gin 6s, Maler und Vergolder.
Sohn des Alonso C. 1620—26 arbeitete er im
Kloster der Merced calzada in Madrid.
Ceaa Bermudes, Dicc I 238. ii. v. B.
Caibeml, Sebastian, Modelleur der
Fayencefabnk in Alcora um ITU^ in Frank-
reich und Spanien tätig.
Riafio. Ind. ails In Spaia 19«. U. v. B.
CsTbcaell, Com es, Waffenschmied des 17.
Jahrb., in Valencia tätig. Von ihm 2 Degen
in der AiOMtfa fiaal an Madrid (vgl Cat.
1888).
Caitwali, Joaiiuin, Maler In Pdma anf
Mallorca, f am 9. 5. 1749.
Vifiaza, Adic. II 100. M. v. B.
CazbOBell, Jorge, Kunststicker auf Mal-
lorca» t in Pahna am 19. 12. 1769. Bruder
daa Malera MIgnd C Er arbeitete fflr Ae
Kathedrale vier große Wandbehange in Gold
und Seide, die vier Evangelisten darstellend,
sowie Ifir die Donünihanetkirehe einen Pso>
Vlflass. Adic. n 101. M. v. B.
Carbooell, Jos^, span. Bildhauer, tätig in
Alcoy bei Alicante, beschickte 1879 uic Kunst-
ausstellung zu Alicante mit einem in Holz ge-
achnitsten Krusifixua und meifielte 1881 für
die Pfarrldrche S. Mauro zu Akosr eben
,rAuferstandenen Christus", 1^87 für das
Hospital zu Alcoy eine „Caritas". Unter sei-
nen apäteren Bildwerken wird noch eine bron-
zene Hamlet-Statue benrofgchoben.
Frontaura y Oaaorlo, Dtedan. Bfapifi
IManae. de Bmlt r Alt (UM») L tf.tfirmfc
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Oubondl — Carboni
Cazbenell, Juan, katalan. Goldschmied, der
18M das herrliche in Silber getriebene PfO»
Mttioolkreuz der Kathedrale in Vidi ar-
bHtete
s ^ n p r re 7 Iliqttel, Cmtns. Ckl; I US
(mit Abt.;. Jjf, «r. B.
CAibonell, Juan, Güldschmied Iii BaMB-
kxu. Im Regi&ter des Ardthra der Gold-
erhiniwlfimiiiiig am It 8. 1618 da Verferti-
ger eines silbernen Kruges giaailBt.
V i fi a s a, Adic. II 101. M. v. B.
Carbonell, Juan, span Architekt, f 1864,
8()iihrig. Schüler der Madrider Akad. Sein
bdEamtestet Werte iat die CayiBa de Ntieatra
Sefiora de los Decamparados in A!c6y.
Ale aha Ii, Dicc bioirr. de art. valenc, 1897
p. Alf,
CarboneU, Miguel, Maler in Palnu auf
Mallorca im Beginn des 18. Jahrh. Bilder von
itam waren in der Benediktakapdle der Kathe-
drale nt Pahna» in der Kirdie Mootedta
eine unbefleckte Empfängnis und die Heil.
Stamslaus und Ludwig; im Kk»ter der Tri-
nitarier in Palma dne Kopie des Abend-
mahls nach Junooea''n. a. m. Er hinterlieB
handschrifüidi ein Werk über Mathematik
tn katalaa Spradie: Cooipeadi mathnnatirh.
1727.
Vifiasa, Adic II 101. M. v. B.
Caibooell» Nicoliir ^aJer in Barcelona
Wtt Idflk
Sanper« y Miqvel, Ontroa Cat. I 287.
M. V. B.
Caitonell, R a f a e 1, span. Maler, geb. und
tätig in Valencia, beschickte 1864 die Kunst-
ausstellung zu Madrid mit dem Gemälde „Epi-
sodio del dia 16 de Julio en las afueras de
Valencia" und malte für den Kunstvereia „El
Iris" zu Valencia das Bildnia dca Verdaa-
vorsitzenden Ant. Balieater.
Oaaorio i Bernsrdi Alt; EapaiL d«l S.
XIX (188S f.) IM. M. UlriUo.
CaAanall, Tomit, Maler b Valenda,
t am 29. 6. 1629.
V i fl a z a, Adic. II 102. Af. r. B.
Garbonell y Hagnet, Pedro, span. Bild-
hauer, geb. in Sarrii bei Barcekma, Sdiüler
der EaeiMa de B. Aitea in Barcdona, titig
ebenda. In den Ausstellungen zu Madrid
1690 u. 1896, zu Berlin 1801 (BronzesUtuettc
nAngelus") und zu Paris 1900 (bronzene Ret-
teratatue des Generals Ulyaae Heurenx) durch
MeddUta auagezeidmet, adiuf er neben zahl-
reichen dekorativen und religiösen nüdwer-
ken als sein bisheriges Hauptwerk den Skulp-
tarenschmuck für das Kenotaph des Christoph
Columbus in der Kathedrale zu Santo Do»
mingo (Insel Haiti).
Madrider. Pariser u. Bcriiaer Ausst.-Kat.
U. Utrillo.
Carbonell y Miralles, Francisco, span.
Holzschneider, geb. in Akoy bd AUcante,
Scbfiler der Madrider Academia de S. Fer-
nando. In der Ausstellung zu Alicmtc IRfiO
durch eine Medaille ausgezeichnet, war er
als lUustrator namendidi lör die Zcitiduift
ja If oaso Unvcmr
O^ssorio r Bcrnsrd, Ast Eapan. dd S.
XIX (1883 t) ItS t M. Vtrülo.
Cartonell y Selva, Miguel, katalan Ma-
ler, geb. 1856 in Molins de Rey b«i Barctlona,
t am 14. 5. 1896 in Barcelona; Schüler von
Ant Caba y Casamitjana an der Escuela de
B. Arles zn Barcekma. die ihm die gold. Me-
daille verlieh. Die Kunstausstellungen za
Madrid, wo er 15 Jahre lang frrtitiig war,
beschickte er adt 1881 mit wlrkungavoOm
mythologischen, allegorischen, historischen u.
religiösen Gemälden sowie später namentlich
mit lebendig beobachteten Genreszenen aus
dem katalan wehen Volksleben und mit feia
empfandenen LaadSchafla- and Tierstudkn.
In der Pariser Weltausstellung 1889 wa» er
mit den Gemälden „Tragedia Pajaril'. —
nCementerio de Aldea" und „Etüde d'enfaat*
vertreten, in der Wiener Künstlcrhaus-Aus-
stelltmg 1894 mit den Gemälden „Bcrfmenlese"
und „Hof in Chapiz (Granada)". Als Por-
trätmaler lieferte er solid durd^efährtc Bild-
nisse von F. Folg» V. Balaguer. E. Cutäu,
M 1'trillo y Riu etc. Auch als katalanischer
Diaiektdichtcr hat er sich einen Namen ge-
macht.
La Itustradon 1882 I 282; 1884 I 305. —
Frontaara y Oaaorio, Diccioo. BiogtU.
Intemac. de Eacrit y Art. (1890) I 535 (mit
Portr.). — C. Martin Saornil in „La Coo-
centracidn" (Figueras, Gerona) vom 26.. 28. %
2Ö. 8. 189L — F. Alcäntara in „El 1»
pareial" (Madrid) vom 7. 4. im. M. UtHK».
Caibenan^ Jos«, s. Mtermio^arboMro.
Cartxmet, französ. Gartenkünstler, um 1700
tätig, Schüler des Andre Lenötre, lieferte um
1716 den Plan für die Umwandlung dcs NlSI-
phenburger Schloßparkes.
R. Streiter, Die Schlöaaer za g>M-8Sfc«l«
u. Nymphcnbu« p, II (Heft 7. Serie U d. JBaB*
kmiat"). W/V.
Ceibeni, Bemardinn, Brcscianer Bild-
hauer und Architekt, geb. nach Zani 1726,
Sohn des Ricciardo C. Er machte 1767 Fest-
ddcoratiooen für die Stadtverwaltung. ITH
war tr noch am Leben.
ZanL Bae. meb um. — Criatlaat.
taasfo GaaAan, Breseia IMT. — St Pena'
roli Dia. d. Artiati breiciani 1877.
Caibani. Domenico, Brescianer Archi-
tekt, geb. 1727, t am 11. 6. 175S, Sohn des
Ricciardo C. Er erbaute nach eigenen Flänea
die Chiesa di Fiumtcelk) na boigo San Gio-
vanni, die Benediktinerkirche S. Eufemia in
Breseia und die Collegiata von Casligliooe
dcllc Stiviere.
Ci
1807.
ciani 1877.
Caiboal, Francesco, Bologneser llakr,
nach Zani f 1636, Schüler und Schwiegersohn
Aless. Tiarinis. Er wandte sich nach Ma!-
vasia später der .\rt des G. Reni zu und ar-
bdtete bisweilen mit G. A. Castelli als jif»-
^ristiani. Lattaozio Gombaia. Bnseta
7. - St FenaroU Dta. d. AitM bra-
37»
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Cubeai
draturista" zusammen (ao in S. Maria dei
Servi). Malvaaia xihlt von adnen Werken
in Bokern feUgmäB auf: in Sm Hartino
Magg'ioTt, Sakristei, ein Kruzifix mit der hl.
Terese und Karmeiiterheiligen und vielleicht
auch der Gottvater darüber (gewöhnlich G.
Reni zugeschrieben); in einer Kapelle in S.
Paolo Geißelung und Domenkrönung an der
Wölbung (erhalten) ; in Sa Maria dei Servi,
über der Sakristeitür eine Entluutptnng Jo-
hnmia nach Zeichnone TiaHnis (crfu1tien)i in
der Bibliothek eine Dispntä, ebenfalls nach
Zeichnung Tiarinis; in Sa. Annunziata die hl.
Margaretbe von Corton» nH swei Pnnzia*
kanerheilig^en.
Malvasia. Fclsina pittrice. — A. Bolog-
nini Amorini, Vite d. pittori Bolognesi 1 ^«4 1
V 93 und handschr. Nachträge (Ms. im Deut-
sclien Ksthiit. Inst, xu Floreoz). — Z a n i, Enc.
met. V 1820. — Orlandi. Abeced. pitt 1840
p. 188. — (Malvasia), Pitt etc. di Bologna
1782 p. 65. 183, 296, 298, 359. — C. Ricci,
Guida di Bologna 4. Aufl. p. 46, 124. Z. v. M
Cazbeni, Giovanni, Makr von San Seve-
rlaOk Sdraler von Cunaaad in Beinigna nnd
Ifilgl. d. Accademia di S. Luca in Rom seit
dem 81. 1. 1666. Seine Arbeiten in Rom
nicht mehr vorhanden, doch besitzt seine Hei-
mat noch Bilder von tbna in S. Nicola di
Tolenttno (Ricci). Nach demadben Aolor soll
C ein tüchtiger Kupferstecher gewesen sein
und das Titelblatt — dekoratives Schild mit
Wappen des Kardinals Brancacci, — zu der
spanischen Vita d. hl. Rosa des D. Alonzo de
Guzman (Viterbo 1665) gestochen haben (sign.
Gio Carboni Thiboust).
BaldinuGci, Vite. — L a n z i. Storia d.
pitt. — Orlandi, Abeced. p. 456. — Ricci,
alcm. ator. ecc. di Aocooa II 27«. — No«ta v. Fr.
Noadb V, JttmOrL
Caxboni, G i o v. B a 1 1 i s t a, ital. Bildhauer
und Schnitzer, geb. in Brescia am 29. 8. 1723,
t das. am 25. 12. 1783; Sohn de« Riociudo
C Er modellierte dnige Snenen ms dem
Leben dea hl. Roehisa ffir die TOren der Seo-
ola di San Rocco in Venedig. In seiner Vatcr-
atadt sind die HolzAguren an der Cantoria in
SS. Faustino e Giovita, die Steinfiguren an
den beiden Seitenaltären in SS. Cosma e Da-
miano und die Heil. Mattheus und Markus
im neuen Dom von ihm. Für letzteren
machte er auch den Entwurf zu einer Assunta
rSr den Hoehaltan der spiter von Aleeaandn»
Possentt ausgeführt wurde. Er gab 1760
ein Buch ,4^e pitture e sculture di Brescia
ciie sono espoatn al pubblico etc." anonym
Itenius, XU dem er selbat die Kupfer stach,
und arbeitete an einer Anatomie ffir Künat»
ler, die jedodi nie fertif gcwordsa in sein
scheint.
C r i s t i a n i, Lattanzio Gambara, Breicia 1807.
— St Fenaroli, Diz. d. Artisti bresciani
1877. — P. Lo c a t e 1 1 i, Illustri Bergamaschi
1879, III 318. — Univera. Cat. of booka oo
an, London 1870.
Caiboni, Giovanni Bernardo (Ber-
nardo), ital. Maler, gri». an Albaio im Cenu^
Aschen 1814, f zn Gmm 1MB. Aus einer
angesehenen Familie stammend kam er zu
Giov. Andrea de' Ferrari in die Lehre. In
seiner Jugend malte er besonders religiöse
Bilder, wie z. B. zwei Tafeln mit den Heil.
Battista nnd Rocco für S. Martino in Albaro.
Später wandte er sich mehr der Porträt-
malerei zu und nahm sich van Dyck zum
Vorbilde. Er ging dann nach Venedig. In
seine Vaterstadt zurückgekehrt, vollendete er
ein von Valerio Castello unvollendet hinter-
lassenes Fresko in Sa Maria dei Zerbino
(Marii Tempelgang). Er hat dann einige
KitdwnMlder gemalt, wie ein AHarUld für
die Pfarrkirche zu Celle (Riviera di Ponente)
u. eine „Heimsuchung Maria" für die Haupt-
kirche von Lerici (Riviera di Ponente) mA
einen Kruzifixns mit dem Id. Ludwig von
Praidcreieh fnr die Kapelle der Pranzooen in
Sa Annunziata zu Genua, mit der er einen
französischen Konkurrenten übertroffen haben
soO. Eine Madonna mit den Heil. Karl
Borromäus und Anna befindet sich in S. Mar-
gherita di Marassi. C. ist einer der besten
der von der fläm. Kunst beeinfluBten Maler
seiner Zeit in Genua, und beoondera seine
ruTtrata naocn trotz oes iremocn snunnsea
eine unverkennbare Eigenart, die sich in
einer herben und scharfen Ausprägung der
Charaktere ausspricht Er hat offenbar viel
für genuesische Familiea gearbeitet. Ratti
nennt zwei Weilce bei den Spinola (Bildnis
des Alessandro Sp ) und Doria. Im Palano
Rosso befindet sich ein dem Rubens zöge»
schriebenes männliches Bildnis seiner Hand,
ein anderea, den Alessandro Ginstiniaitt dar>
stellend, ist in Genoeser Privatbewtz; feimr
in Genueser Palästen: Bildnis des Luca Spi-
nola bei Marchese Paoio Aleramo Spinola
(anigMldlt in Florenz 1911), Bildnisse einet
Senators und einer Dame im Pal. Bianco
(ausgestellt in Florenz 1911). In anderweiti-
gem Privatbesitz sind folgende Bilder: Bild-
nis eines jungen Mannes bei Cav. Cark> Baz-
sen> in Mailand, BiUni» des Alessandro Bottn
Adorno bei Enrico Belimbau in Ovada (atis-
gestellt in Florenz 1911), Bildnis eines Mit-
gliedes der genuesischen Familie Raggio bei
Pio Fabbri in Rom. Endlich besitzt das
Vosen Narionate in Rom drei gro6e mim-
liche Porträts von Mitgliedern der soeben ge-
nannten Familie Raggio, die mit jenem Bilde
zu einer Folge gehören müssen (früher als
v. Dyck in der Samml. Torlonia), und die
Pinakothek in Turin das Bildnis eines Kns>
gers (Nü 545, früher Rubens gen.) nnd dsS
Bildnis einer Dame (No 549).
Sopranr- Ratti, Vite dei pittori etc. Ge>
noretl 1768, I 270 II 18—21 (mit Biidnii). —
Z a n i. Enc. met. V 304 f. (Epicrenun M. A.
Bendineilis auf ein Bildnis Job. Bapt Raoioa
von C) ~ W. Snida. Genna (Ber. KMatUMa
599
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Carbooi — Carga
») Ldpxig INS, 9,mt (Afeb.). - L'Atte II
tum) SM. ~ «MMm 'M_Vn (IMT) 74.
dl IMW U99.
ini. - H.
llir««f, Okt dM «MM «Art n, IMt (Wri
BUdafak UM te SuubL Alpk. Oodfr). v. IT.
Caiböni, L u i g i, Landachaftsmaler ded 18.
Jahrb.. geb. in Marcianise (Prov. Terra di
Lavoro). malte ntd De nonriiriri in StQe
d. P«h1 BriL
De Deal ni et, Vit» II 247. — NapoU No-
bü. VII 123. C. Crci'.
Caitool (Carbone), Matteo, ital. Kupfer-
stecber, tätig in Floreiic in der 8. Hälfte des
18. Jahrliv Schüler LastniM, unter deMea Aus-
sieht er einige alle Gcmilde (Medomia von
Cimabuc. Johannes Bapt. von Buffabnacco?)
mit Verwendung von Aquatinta gestochen
hat. Er hat ferner einige Reliefs von Lorano
Ghibcrti und Giovanni da Bologna rq>roda-
ziert: Ein hl. Franciscas de Paula nach Villa-
mena i^t 1769 datiert.
Na gl er. Katlerlex. II 357. — Le Blanc.
Ifaa. I 590. P. K.
Csxboni, Ricciardo. Holzschnitzer und
Intarsiator, tätig in Brescia in der 1. Hälfte
des 18. Jahrh., Vater von Gior« Battists. Ber«
nardo und Domenico C.
Zani, Enc. met. 1820. — Cristisal, Lsl-
tanxio Gambara 1807. p. 148 f.
CeibOMean, Jcan-Bapt. Charles, fran-
zös. Zeichner und Holzschneider, geb. in Hon-
fleur (Calvados) am 7. 1. 1815, stellte zwischen
1818 und 1860 im Pariser Salon aus: Blätter
nach Velapquf / Watteau, X Stpnlon usw. für
Ch. Blancs liist. d. Pcintres de toutes les
ecolcs und ähnl. Publikationen.
B e 1 1 i er-AnTrajt Dict. efo. I u. Suppl.
- Gaz. d. B..Am IX IM; xvni laes xxiii
U1.463. H. y.
OsAonss«^ Auguste Jean Marie,
GieBer u. Ziseleur, geb. Paris 1789, f das. 20.
8. 1843, Inhaber einer der bedeutendsten fran*
zös. ErzgieBereien attaar Zeit Aus seiner
Werkstatt gingen u. a. hervor: die Reiter-
standbilder Ludwigs XIV. auf der Place des
Victoires, nach Bosios Modell und für Mont-
pdlier, nach J. De Bajrs Modell; Staadbild
HcinrfdM IV. von De Bigr fBr Hinc; Stand-
bild Karls III. für Stockholm.
Fr. Faber. Konven.-Lex. f. bild. Kst, 1846
II. — Champeaux, Dict. d. Fondeurs etc.,
1886. — Lüer-Creuts, Geacb. d. Metallkst,
1004 I. — G o □ s e. Les Chefa-d'Oeuvre d. Mus.
de France (Sculpt.). J 904 p. 340. H. V.
Caihsnnlsr, Carl Philipp, Graveur, geb.
in M i«debiic8 1788, aclmitt PortritnwdaiUons
in BlmdMia und Perlnotter. Er sieihe 1787
in der Berliner Akad. ein Bildnismedaillon
Fricdr. Wilh. II. aus. — Sein Bruder Johann,
geb. 1786 in Berlin, adl das. bis um 1789 als
Mater tätig gewesen sein. Er ist vicllcidit
mit Jean Carhonnier (s. d.) identisch.
Fütsli, Ksüerlex., T. II, 1806. — Nagle r,
Kstlericx. II. — Kat d. Berlio Akad.-Aas«t. 1787
Vi 41. ILV.
Cazboaaier, Casimir (frhe FranfoU),
französ. Maler, geb. in Beauvais am 24. 5.
1787, t in Paris am 80. 8. 1873. Schüler des
Brüggers v. d. Bergiie» dann Davids und Is-
grc4[. 1819 staute er im Salon „VirgS die
Aneide rezitierend" aus, ein Bild, das Be-
achtung fand und ihm Aufträge der Königin
von Neapel (Caroline Bonaparte) eintrug, de-
ren Bildnis er auch malte. 1815 — 36 hielt er
sich in London auf, wo er wiederholt in der
Royal Acad. und in der British Instit., haspt-
sichlich Miniatuiponräts, aosstellte. För dit
spaniaelie «. die franzde. Kq>dle das. lieferte
er relifriöse Gemälde. 1838 kehrte er nach
Frankreich zurück und trat nach 3 Jahren in
die Gemeinschaft der Lazaristen ein, wo er
seitdem nnter dem Namen „fr^re Fran(oii'
bdtannt war. Er arbeitete lange Zeit für de«
Brudersduft und schmückte namentlich die
Kapelle der rue de Sevres in Paris aas; aocfa
malte er 1842 die Bildnisse der Mirtjner
Jean-Gabriel Perhoyre und Frarnjoi? Regis
Clet. Seine religiösen Gemälde zeichnen sich
durch Kolorit tmd Ausdruck aus, ermaugds
aber der Pervelctive und sind veridüt in der
Belller-Auvray, Diet gtn. I. — Gra-
ves, R<qr. Acad. Bäk, 1905 Ij Brtt lastit, 1906.
— Eatournet^ Not sur C Cartennis» iM»
nuakr.). tt. Swti.
Caibmnier, Jean, Maler in der Fayeace-
fabrik von Stralsund, bietet 1766 dem Grafen
Leopold von PmAau seine Dienste für die
zwei Jahre zuvor in Proskau gegründete
Fayencefabrik an. Mit ihm ist wohl identisdi:
CarboanleT, Joliann, a. uttt Crtsaaiir,
Carl Philipp.
nsihswiisr, Paul in, Zeichner, Rafiercra.
Kupferstecher in Paris, Schüler von Lshsai;
Allonge und Harpignies, stellte 1878—199
eine Reihe von Landschaftsblättem, teils nach
fremden Vorbüdcfab teils nadi cigcnsr Zcidn
nung in Pariser Sakn aus. GenanOI sei
namentlich die 12 Bt. umfassende Serie: Urve
vieille ville de Normandie. Candebec-en-Caax.
Paris 1879.
Belli«r>Anvra£ Dict gin., SonL A F.
Carte« y fam; EugeniOb Maler, |(l>
in Madrid, Schüler von C. de Haes, tätig in
Madrid, beschickte die dortigen Kunstausstel-
lungen seit 1871 mit Landsdiaftsgcmildcflwie
„Arrogro dd Infiemo (Navacerrada)*, — Jtt*
rededores de Bedotix (Francia)", — „Tesi«
pestad en los montes de Navacerrada" (1878)
etc. Auch als Bühnendichter hat er sich be-
Froataura jr Ossorio. Dicdon. IWsgii
Tnteraae. de Eserlt y Ai^ (1890) I. ti. Vtim.
Carca, .^lessandro, s. Turcki
Caisa, Diogo Qakob) da, portug. Bild-
hauer um 1660. Auch D. da Carla genannt.
Von ihm waren die beim Brande 17S5 »-
gründe gegangenen ChurUBide der Ona»*
kircbe an Lissabon, die man 1648 dem i«^
580
1-
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züglichsten Bildhauer des Königreichs über-
trug; berühmt wegen ihrer auBerordentlicheo
Maonigfaltigkeit in Relieffiguren und anderen
Gegenständen der Darstellung. Vermutlich
sind von seiner Hand die noch erhaltenen
außerordentlich prächtigen Chorstühle der
Klosterkirche zu Belem bei Lüuboo von
1860 in nkhiler RwMlMincwdwhicrei vjHHf
spanischen Stils; die Rückwand bildet eine
grofie Rahoaenpilaster-Architektur mit reich-
ster Reliefschnitzerei omamentaler und figür-
Udicr Aft; gaas ifanlich ist von deraelben
Rand das tStr adiBoe Chorgestühl auf der
Empore der Kathedrale 211 Evora, nur im
Maßstab etwas kleiner, im Detail etwas weni-
ger schwungvoO a. IddewchaftKch dt jenes;
datiert 1063.
Racsynski, Dict. p. 37, 41. — A. Haupt,
Baakvt d. RenaiM. io Portugal I 89; II 134. —
Zttekr. f. bUd. Kst N. F. II M, A. Hamp*.
GUmi Fiti»»0» gOL FW|M«M, Bild-
hauer in Rom, Mitglied der Virtuosi del Pan-
teon und seit 10. 7. 1678 Akademiker von
S. Luca; hatte bei Fabio Cristofori zeichnen
gelernt and war mit 16 Jahren Scliüler des
Bildh. Ercote Ferrata geworda. C folgte
ganz dem ausschweifenden Barockgeschmack
•einer Zeit, war ein virtuoser Techniker und
phantasievoller Dekorateur. Seine süBlichen
Engel erinnern an Berninis Teresa-Gruppe;
tinter seinen naturalistischen Putten sind
manchmal hübsche Kinderköpfe. Werke m
Rom: Am Grabmal Clemens' X. in der Pe-
teraldrcbe die weibHchen allegofischcn Ge-
stalten und die beiden Putten ; einige Traver-
tinstatuen auf der Fassade von S. Maria dei
IfiraooK; in S. Maria deUe Vergini die Su-
tacn von S. Giuseppe and S. Agostiap in
den Seitennischen des Hauptaltars; in 8.
Marco das Grabmal des 1684 verstorbenen
Kardinals Basadona; in der mit dem Umbau
des Palazzetto Vencsin 1911 versetzten Ka-
pelle der Madonna von S. Marco die Engel
am Hauptaltar; in S. Maria sopra Minerva
die anmutige stehende Gestalt der Charitas
am Grabmal Bonelli (t 1676), ober dem rück-
wirdgtn Aasgang; in S. Marin Ifaggiore
das Grabmal des Monsg. Favoriti im linken
Seitenschiff ; in S. Giovanni in Laterano,
rechtes Seitenschiff, das Grabmal Rasponi-
Vaini, ein unplastisches Virtvosenstnckcbcn;
ebenda in der 4. Kapelte links die game
Stuckdekoration; in S. Maria in M ntc Santo
die 4 Heiligen in den Kuppelnischen, die
knienden Engel aber dem Haaptaltar und die
Wappenhalter über der 2. Kapelle links; in
S. Maria in Campitelli ähnliche Engel an der
8. Kapelle links; die Heiligen in Stuck neben
dem Hauptaltar von S. MarceUo sind nicht
Ticotsi, Di«. I 2fi0 — ß o n i, Biogr. —
X i sa i r i n i, Memorie 464. — T 1 1 i, Aninaestr.
11, t», l», IM, IW. t«l» SB«, 2N^ Sm, IN^
434. 43«. - T i t i, NnsiTO Stndi» Ol. - Archiv
der Akad. S. Luca. Frkdr. Noaek,
Cazeaai, s. andi Carcon«.
Carcanio, Manuel, mexikan. Maler vom
Ende des 18. Jahrb. Er war Schüler Cabre-
ras und wurde später einer der ersten Lehrer
der Alcadcmie San Cark» zn Mexiko^ die
am B. 11 1781 gegründet ward. Bekannt sind
besonders seine Darstellungen aus dem I.^ben
der hl. Jungfrau iur das Kloster San Do-
mingo zu Mexiko.
VigcaiaM espoeidon naciooal. Mexico 18S1
p. V. — Lveio, Resefta bisteeiea p. 19. — Fr.
de Arrangoii, Hist. de la pinturm en Mejieo
Madrid 1879 p. 49. — Lamborn, Mexican
paint. and paint., N. Y., 1S91. Adolf de CeuUneer.
Carcaao^ Alessandro, mailänd. Maler
um 1600, der Malereien in der Vieruagdnppel
(tiburio) des Domes ausführte.
Boito, II Duomo di Milano. 1S89 p. tSSw —
Bcpcft f. Katv. XXIV (1901) £36. _
CtlMM^ Filippo, Maler, geb. 1840 in
Maihnd, seit 1857 Schüler der Brera-Aka-
demie unter Franc. Hajrez, in dessen aka>
demisch-konventioneHem Historienstil noA
sein 1862 vollendetes, von der Brera prämiier»
tes und angekauftes Erstlingsgemälde „Fede-
rico Barharossa a Chiavenna" (Gal. N. 31) ge-
halten war. Von diesem für andere so ver-
hii^tnisvoWen Einflasse seines Lehrmeisters
•wußte sich C jedoch schon in den nächstfol-
genden Jahren mehr und mehr zu befreien
durch Freilichtstudien nach der Natur, deren
einige schon in der Mailänder Aasstelluiig
1888 durcti ihre Wendenden Stuuunliclrte ffcklc
Aufsehen erregten Als bettelarmer Kunst-
jünger mußte er dann zunächst eine Zeit lang
leicht gefällige und dadttrcb leicht verkäuf-
Ucfae Genrebilder malen, von denen erwähnt
seien „Partita a fcigtiardü", — „Un pasaa*
tempo", — ,,Un idillio" (Mailänder Ausst.
1872), — .,Una passeggiata amorosa", —
„Ridda di ninfc" (Neapeler Ausst. 1877), —
,3cuola di hallo", — .JL* vedova", — „Baoa
cuore infantile" (Brera Gal. N. 75) etc.; in
einigen dieser Cf ü r' ><emälde wie z. B. „Bolla
di sapone" betätigte er schon frühzeitig impres-
sioniathdie benr. „divimonistische'' Bestrebon-
^fn Ebenso malte er damals gelegentlich
auch religiös-symbolistische Darstellungen
wie ..Cristo che bacia rUmanitä" und „Jn-
das Ischariotb" (1881 in Mailand vom König
von Itdien angdmuft) «id lieferte aiif diesem
ihm sonst ferner liegenden Kunstgelkicle nodl
1900 den Entwurfkarton zu einem von Glos.
Bertini ausgeführten Glasgemälde „(Thristus
in Gethsemane" für den Dom zu Cooaob Sein
Hauptschaffensgebiet blieb jedoch ron seinen
pleinairistischen Jugendversuchen an die Land-
schaftsmalerei, mit der er namentlich m den
Ttariner Ausstellungen IfiSO, 1884 u. 1888
unter seinen kunbardischen Kunstgenossen-
bahnbrechcnd wiricte and neben Giov. Segu-
tiai M einer i^inscnden VomngMdlaag sidi
Digitizcd by Gc.iv -
Carcano — Cardano
emporrang. Emes seiner Hauptwerke auf
dem Gebiete der modernen spezifisch lombar-
dischen LAndschaftsmalerci ist das 1909 für
die Gailtria Modem zu Venedig angekaufte
Genilde „Estete in atu montagm*. Dmebcn
erzielte C. auch als Maler modern-impressio-
nistischer Architekturveduten (Aufien- und
Innenansichten, — Mailänder Dom^Iolerietir
1886 ia Berlin, 1906 io München von der
Kritik rnhmlicfi hervorgehoben) bedeutende
Erfolge, besonders hohen Ruf genieBt C. aber
als Verherrlicher der bergamask. Alpenland-
aeliaft. Die Galleria Naz. Modema in Rom
erwarb von ihm schon J883 eine „Piazza S.
Marco" und 1884 sechs pompejanische Ve-
dutenstudien, der König von Italien 1884 in
Tarin das Gemälde „AI pascolo". In allen
itaKeniaehen Kanitaawtelhingen wie aocti 1889
u. 1900 in Paris, 1894 in Wien, 1896 in Berlin,
1901 m Dresden, 1909 in München durch Prä-
miierungen ausgexeichnet, war C. in der Mai-
länder Zentenaranaaieltung 1900 und nament-
lidi in der TCtierian. AuialeUung 1910 mit
glänzenden Sammelgruppen seiner Malwerke
vertreten; aus letzterer Ausstellung findet
man im Septemberheft 1910 des Bergamasker
„Emporium" reproduziert die Gemälde „Pom-
pei", — „Marina" u. „La strada al Bosco dei
Gardanelli"
De Gubernatis, Dixion. 1889. — Wil-
lard. Hist. of Mod. IUI. Art. (1902) p. 471 f.
— S. M o n t i, Storia e Arte etc. di Como (1902)
p. 42 ff. (mit Abb.). — L. Ciliar i, Storia d.
Arte contemp. iul. (1909) p. 309 f. — V. P i c a
in ,,L'.Arte etc. a Veneria" leit 1895, sowie in
„Emporium" 1910 XXXII 200 ff., 206 ff. — E,
A. Marescotti in Glomale d'Artc (Neapd)
1897 N. IV. ~ Zlschr. f. bild. Kst 1869 p. 22. —
Kumtchronik 1892 p. 52; 1893 p. 484; 1895
p. 490. — Kunst f. Alle 1891 p. 330, 350; 1905
p. 570; 1907 p. 471. — Gaz. d B.-Arts 1900 II
587 f. — Illustraz. Iul. 1876 II 289 f. ; 1910 II
501. — AuistelL-Bertchte in Arte e Storia leit
1888, — in Nat ed Arte seit 18M. — Kat. der
Mailänder Cent.-Ausst. 1900 0. der Mailänder
Breca Gal. 1908 p. 373 f. L. CUlan.
CaieaBO, Francesco, ital. Maler, der aus
Mailand stammte u. 1457 — 70 in Vercelli nach-
zuweisen ist. Er malte Fresken in der Capp.
S. Emiliano des Domes zu Veredli (seraiört).
C r, lombo, Arttsti Vercelleti 1883 p. 59.
Carcano, L e a n d r o, röm. Maler, der ge-
gen das Ende des 17. Jahrh. die Fresken
der Kippet in S. Scvero idla Saniti in Nea^l
und ein BtM mit der Verlcündigung für die-
selbe Kirche malte.
S i K i s m o n d o. D«cr d. N'apoli 1788 III 53.
Carcano, L u d u \ i c o, Maler aus Pavia,
atig in Vercelli 1463—81 GebiUe eines Ber-
tolino de Grandia. Er malte femer im Auf-
trag der Stadtverwaltung für den Einzug der
Königin von Cypcrn fünfzig „banderuole".
G. Colomba^ Arttsti Vcrccllesi 1883 p. dO.
Carcano, Macarioi, itaL Büdbauer vom
Anfang des Jabrli.; er war am Onnt n
Mailanil tStig, wo er unter anderem an den
Deckenskulpturen der Kapelle das laL Gio*
vanni Buono mitarbeitete,
u. Nebbia, U Scult. aet Dnomo 4i Mi-
lano 1908 p. 74, 217. 219.
Csrcanc^ s. auch Carcani.
Caroasi, Josi, span. Bildhauer d. Gegen-
wart, geb. in Barcelona. Schüler der Brüder
Vallmitjana. Stellte 1881 in Madrid <rin Bild-
nis ausi 1884 David; 1886 in BarcekMu: II
Idtfooo sowie 188T Uns Ftomsaca nml do
Kruzifix. Von ihm rührt die Statue des Fer-
rer de Blanes am Cristof Columbus-Denkmal
in Barcelona her.
C Frontaura j M. Otsortq. DiecioM.
iniemae; de EKrit. y Art (IBM) I. M. UtriU».
Carcedo y llartfn, P r i m i t i v o, span.
Zeichner, geb. in Burgos am 27. 11. 1856. Re-
digierte die Ilustraciön de Espaüa und illu-
strierte die von der Akademie berauag. Ui-
storia de Espaüa sowie mehrere Romane.
M. Utrillo.
Carceller y GsrcU, E d u a r d o, span. Histo-
rienmaler, geb. in Valencia. Schüler der
Acad. de San Fernando in Madrid und von
Federioo Madrsao. StdHe 18M in der Bipoa.
National „El arresto del duque de Alba" aus.
Weitere Gemälde von ihm sind: Cervantes en
Ia cärcel de Argamasilla escribiendo el Qui-
jote; El capell4 de lea Roqucs; El tributo
que pagaba el rey moro de Zaragoza al rey
D. Sancho de Navarra; Interieur der Antigua
aula capitular in Valencia. 1870 wurde er
zum Zetctienlelirer an die Kunstsdiule in Tn-
dela (Navarra), 1874 in gleicher Stellang SB
die Kunst- und Gewerbeschule in Pamplona
berufen, wo er z. Z. noch tätig ist.
Ossorio y Bernard, Art. cspafi. d. S. 19.
Madrid 1883-84. Jf. UtrUbf.
Caroeo, Antoni, Bildbauer in Krems» «oIIp
endete 1779 den Hodialtar, die beiden Seüen-
altäre und die Kanzel der Pfarrkirche Maria
Stiegen in Albrechtsberg. 1781 faBte und ver-
goldete er die dem 15. Jahrli. entstammende
MarienMatue des HochaUarea.
Osterr. ntttopographie IV, ISIO p S, S. ff. V.
Circova, Ernestodela, argentin. Maler,
geb. 1867. Zuerst Jurist, studierte er die
Malerei an der Akad. zu Turin, wo er 1890
ausstellte. 1893 erhielt er eine goldene Med.
in Mailand u. 1900 eine solche in Saint-Louis.
Cardador, Miguel, Maler auf Maltorca,
der 1615 ein Bild des Königs Martin für den
Kapitelsaal der Karlhanse Valldemiosm nnd
für dasselbe Kloster die hl. Jnngfmi als Coo»
solatrix afflictorum malte.
Viflaaa, Adic. II 102 M.v.B.
<?ff*fff ^ Felipe, span. Kuplerstecber und
Lithograph, tilig in Paris wid Madrid, wo
er 1818 zum Ehrenmitglicde der Acad. de
San Fernando ernannt wurde. Er stacn 4 Bl.
für d. Musee Filhol, 2 Bl für den „Vü>agcpitt.
de Coosmntino^le'' (nach Zeichn. Meilings).
4BL für SalioettiB „Campagnes dltttie* sowie
einige Ansichten von Madrid f ar den «Voysfe
58s
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Cttdano — CirdMUt
en Espagne^ d« Grafen Alex, de U>orde.
Seit 1820 war er Direktor der ueusegl Sudeten
Steindruckerei in Madrid, wO er loeret Äe
Lithographie eingeführt hat.
L e B 1 a n c, Manuel I. — N * g 1 e r, Kstlerlex.
II. — Ottorin y Bernard, Art. eapalL d.
m. 19. (1883/84). — Kunstblatt 1821 p. 91.
M. Utrillo.
Geiteaeb TommaiOb Maler u. Radierer
in Rom am Ende dea 17. Jahrli. Von ihm
das kleine Fresko an der Decke der 2 Ka-
pelle rechts in 5. Maria dell' Orto zu Rom,
daratellend Putten mit Blumen, eine ober-
flächliche bunte Arbeit im barodKa Ge-
schmack der Zeit. Er radierte 6 Blitter Är
das 1684 erschienene Werk „Apparato nel
Mortorio della Dottoreaca Helena Lucretia
Cornelia Comara-Piioopia''.
Roma Antica e Moderaa 1746 I I«- ~ Le
B I a o e, Manael I Wl. Frteir. JVMce.
Cardaa, Vicente, Architekt, geb. in Cau-
diel, t 1772 in Manila, Mitglied des Augusti-
nerordca% von ihm der Hochaltar der Kirche
S. Miguel in Liria und das Sagrario und
die Kapelle des hl. Thomas von Villanueva
im Kloster del Socorro ebenda.
Aleaiiali, Aftiat Valeac. 41«. M. y. B.
Caidafvenif, Doming Baaneister,
der 1005 das llauptporttl der Pfoffldfdie in
Guetaria errichtete.
LUgvno y Amirola, Nctie. < ^ ^
Cardelli, D o m c n i c u, rum. Bildhauer, um
1804—1810 in Paris tätig. Er errichtete 1794
das Grabmal der Chiara Maria Rosa Spinocd
in der Kathedrale zu Fermo. 1786 wird von
ihm eine Büste des Königs Stanislaus von
Polen erwihnt. IBIO dne Suttw des Hyme*
neus. Der Loovit bewahrt eine Arbeit von
seiner Hand.
Aliieri, Not. d. Prof. fiel di»egno in Li-
guria, 1865. II «Ol. — N agier, Kaöerlex. IL
- Ciliar i, Slofia d. arte eenteov. it^U 1»09
p, IOl H. V.
•CMMH, PietrOk Bildhauer in Paria, wo
er um 1806—10 am Reliefschmuck der Colonne
de la Grande Armie auf der Place Vendöme
mittätig war. 1815 und 1816 ist er in London
ansässig und stellte das. in der Rogral Acad.
und der Brit InstitutioQ cfadge PMIritbatleil
und Genregruppen aus. — Er ist mSglldier-
wcise identisch mit dem Vorigen.
InT. zin. d. Rieh, d'art. Paria, raon. civ I .'H47,
S53. — Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I u.
The Bfit iMtit, 1M& y-
Cardelli, Salvatore, Kupferstecher, geb.
in Rom, später in Petersburg ansässig, wo
er 1797 ein Bildnis des Zaren Taul T. stach
nnd 1814 mit einem Jahresgehalte von ISOO
Habel zam kais. russ. Hofkupferstecher er-
nannt wurde; auch war er Mitglied der Pe-
tersburger Akad. Rowmsky kennt von ihm
67 in der Zeichnung und Ausführung sehr
ungleichwertige Kupferstiche, darunter na-
mentlich zahlreiche Porträts '
russischer Persönlichkeiten, eine Reihe von
ReprodnktioaMticlien nadli. Gemälden iltafer
una sengcnoH. lunmier aowie cuubc hr»
geschichtliche Gelcgenheitskompositionen (Tod
Golenischtscheff-Kutussoffs, Leichenfeier für
den Herzog Eugen von Württemberg u. Teck
in Petersburg 1798, Brand von Moskau 1818
nach L. Rugendas usw.). Sehie russ. Signa-
tur lautet ,/paBep. Käpacjh".
R o w i n s k y , IIoAp. Ciosapk Pycoc. Tpaa.
(Iti95) 1 458— «64 (mit Abb.). •
CaxdalUaLLodoTico^ itaL HoiMrfmitner»
arbeitete 1886—88 an den Sehaftzerelctt d«r
Decke im Dom zu Volterra unter der Lei-
tung des ArchitelUen Francesco Capriani.
Cinci, Mem. eümlt daU' ArehMo di Vol-
terra 1887. G. B.
Cfftau^ Bartolom^, Haler (hi To-
ledo?), 1480 .«hon verstorben.
Gest OSO. Artif. Sevill. II 23. M. v. B.
Girdcnaa, Bartolome de, Maler portu-
giesischer Abkunft, geb. 1647. £r war ein
Schaler des Alonso Ssndies Coelto hi Ma*
drid, wo er im Kloster von Atocha Bilder
aus dem Leben des hl. Dominicus malte. 1610
begab er sidi im Auftrage des Herzogs von
Lerma nach Valladolid, wo er im Kloster S.
Pablo eine Reihe von Gemälden ausführte,
darunter eine Glorie von 40 FuB im Quadrat
Für das Franaiskaneridoster dort malte er
eme Pordoncuh nnd übemahm 1414 ^ Ans-
führung des Hochaltars im Kloster BdSB in
V., im gleichen Jahr noch die des Hodl-
altars der Marienkirche in Tudela de Duero.
1622 wurde er zum Maler der Stadt Vatb-
dolid ernannt Sein Todesjahr ist nufewiS.
Cean Bermudei, Dicc. I 83*-87. —
Vinaza, Adle. II 102-103. — Marti jr
M o II s r tud. bist, artist pasaim. M. v. B.
^-i«^*^ Cristöbal de, Maler in Se-
villa, wohnte MTB auf der Pba de tos Tor-
ncrr s ; 1518 malte er am Monnment, das die
Kathedrale in der Karwoche aufstellen läfit;
1526 führte er mit anderen die Triumphbogen
für den Einzug Karls V. aus; er lebte noch
1B80.
G e 5 t o s 0, Artif, Sevill. II 24. M. v. B.
Cirdeoas, Cristöbal de, span. Maler in
Sevilla, 1508 erstmals aadlfairieBaw f
sehen 1548 und 1866.
Gestoso, Artif. SeeUt. HI 191 ff. M. v. B.
Cirdenas, Gutierre de, Bildhauer, An-
gestellter des Colegio mayor de S. Ildefonse
in AlcalA de Henares. 1518 verzierte er den
großen Hörsaal desselben (der Universität)
mit Stukkaturen.
Cean Bermudez, Dicc. I 238. M. r. B.
Ciidenas» Ignazio de, Kupferst. in Cör-
dora mn 1882, verfertigte Wappen und Ab>
bildungen von Gnadenbildem.
Cean Bermndez, Di«. I 838. M. v. 0.
CJirdenaa, Josi, Bildhauer in Sevilla,
t um 1780. Schüler des Pedro Roldän, den
er mchahnHf, er war bauptsidilieb als Ver-
5«3
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Cirdenas — Cardet
fcrtifer liäiMclier Ximeiifigfircben m Too
bflkannt CiHwo tdutlbt iliin eine Pieti im
oberen Kremsrang des Rlarissinnenklosters zu.
Geatoso, Artif. Ser»!. I 820. — Cean Ber-
nade s, Dicc. I 238. M. v. B.
QMm»; Juan de, span. Maler, Sofan a.
Schüler des Bartolom^ de C. Er Ule «M
1820 in Valladoüd und war besonders ge-
schätzt seiner Frucht- und Blumenstüdce
wegen.
Cean BermudcB, Dioc. I 388. — MftrtI
ylIons6. Eatiid.hbtaitiM.7. M,9,»,
Cf4M% F edro 4«^ lUkr in Scvflbi am
um
Gestoto, Aitif. SerUL II 24. M. v. B.
Ctfimt, Martin d% «pan. Bildhauer m
Sevilh, der 1616 Wapptn m Holz und Stda
arbeitete.
Gestoto, Artii. SeyüL UI 144. M, v. B.
Otfdema y 8ol«a% Valentin, qna. lfa>
1er and Kunstforscher, geh 14. 2. 1798 in
Huesca (Aragonien), f 2ö. 3. (nicht 6.) 1880.
Ursprünglich für den Prietterbemf beetfanntt,
kam er auf Betreibett aeiaei GSnaere, des
Generali FkhMK; sich Sangoiia, wo er den
Unterricht des Malers B. Salesa genoB und
gleichzeitig die Academia de S. Luis besuchte,
1816 nach Madrid, wo er unter M. S. Maella
und nach dessen Tod unter Jos« de Madrazo
y Agudo weiterstudierte, und schließlich als
Stipendiat seines Madrider Gönners, des Dv*
que de VUUhermoea, ISffi nach Ron, wo er
naler lehweiHgeiu Anfntfnlt in Neqid and
Kailand bis 1831 ansässig blieb und haupt-
Richlich als Porträtist tätig war (Bildnis der
Ptiueipeasa Doria in der Samml. Villaher-
mosa zu Madrid, der Kardinäle Pacca und
Fransoni, der Marquesa de Labrador etc.).
Nachdem er hierauf auch Paris und London
besucht hatte, kehrte er, getränkt mit der
romantisdwn Jbthetik Schlegels und Chateaa-
briands, 1882 nach Madrid zurück, wo er,
alsbald zum Mitglied der Academia de S.
Fernando ernannt. 1888 die im gotischen Stile
gdiallenen Tranerddtorationen zur Leichen-
feier fSr KSnig Ferdinand VIL schuf. 1886
mit dem Studium der Kunstschätzc in den
1886 aufgehobenen Klöstern der Provinzen
Valladolid, Bnrgos, Palencia und Sabnumca
beauftragt, übernahm er 1B?58 die Leitung der
Restaurierungs- und Neuordnungsarbeiten im
Madrider Prado-Museum. Seit 1848 war er
Hofmaler de» Königs u. Professor Ifir Tlieo-
rie vnd Geschichte der Kihiste an der Ma-
drider Akademie, seit 1848 Vizedirektor des
Prado- Museums. Ali» Maler Repräsentant des
konventionellen akademischen Klassizismus,
beschickte er die Madrider .Ausstellung 1836
mit dem Historienbilde ,,Los Reyes Catölicos
recibiendo 4 Colon ä su vuelta del Nuevo
Moado", — 1888 und 1846 mit der aU^ori-
idien KiwumsHioii nla Fmdeada y 1a Her-
moeara* Ein DeckenMio Ca findet man
im Lustschlosse Vista Alegre bei Madrfd, —
in der Samml. Villa hermosa zu Madrid ne-
ben dem schon erwähnten römischen BiMnfa
der Principessa Doria eine groBA hl \farce-
Haa vnd 9 religiSse Triptychongemäide von
seiner Hand. Unter den Bildnismalereien sei-
ner späteren Madrider Zeit sind die Porträts
der Königtn Oirialiaa von l^panien, dca Do-
que de Osuna, d«f Marquesa de Brancifone
hervorzuheben. Für Perez Villaamils „Eq>ana
artistica y monumenUl" lieferte er Illustra-
rioiisseichanngen. Seine Hauptbedeutung be-
rafct Jedodh anff seinen kunstschriftstelleri-
schen Publikationen, von denen neben zahl-
reichen Zeitschrift-Essays namentlich erwälait
Wien: „Iconografia bpaflbla*. — JLa BHtto-
ria de h. Pintura en Aragon" (Einleit zur
Ausgabe v. 1866 von J. Martin«' J)iscnrsos
practicables"), — „Memoria aobre el retrato
... de CristÖbal CoUaT et& Sdne nmfang-
Kieha Kupfuilldi- and Haadzeidmungen-
sammlung wurde für die Madrider Biblio-
teca Naciooal angekauft Ein besonderes Ver-
dienst erwarb er sich durch die Gründtav dts
aainentlkh aa altaragooesischen Malwerkea
sttr reichen Museums zu Huesca, das auch
sein von Fed. de Madrazo 1832 gemaltes Bild-
nis beherbergt; ein erst 1876 von AL Penant
gemaltes Biklali C» beritst die Acadeotfa de
S. Fernando zu Madrid.
.J£»^A**'°' (G»l. de los hijo* etc.,
18T0) II 24—35. — Athenacum (engl. Ztachr )
vom 10. 4. 1880 (Nekrolog). — P. de Ma-
^ü***' '* ^- A<=*'1 de Hi»t. Jan.
1882 od. ism. - Os.orio y Bernard. Art.
E«>afi. drl .s XIX (188S 1) 180 ff. - Kat. de*
Mus. XU Huesca 1905. M. ütrOlo.
Caxiee, Lorentz, din. Maler, arbetlele
am 1708 an dei AaMdndcknag des Schlosses
FfCdcrlkilMrg beiKopMliagen, indem er einen
Plafond und handwerkliche Arbeiten aus-
führte. Ein Plafond im Schlosse Rosenborg
in Kopenhagen von ihm nnd seinem Sohne
Marcus wird auch erwähnt. Ein Stich, den
Grafen Conrad Reventlow vorstellend, von
allegorischen Figuren umgeben, nach Gottfried
Fuchs gestochen und Lorenz Cartes signiert^
rührt ohne ZwcifU voa ihm her (c. 1713).
Weiljbaeh. Njrt dansk Knnitneriex. I, H
T ^S-** ^iint til Danak Kmat-
MilMle Qb^ UM) M, 63, «5. - F. J.
Maler, wsJsrüahefg Sto« (Kop. 18»«) p. 57
a. IIB. Strunl^ Fortegnelse oirer dn*-
naeebs POftraitei <Kop. 18«5) No 2364.
Lro Swan*.
Caxdee, Marcus, 4än. Maler. Sobn des
Lorentz C , geb. 1675, f 1751. Er wnrde 1748
Zeichenlehrer an der Kanstakademie in Ko*
aenhagca, siehe auch Lorentz C
Weilbaeh.'lfot danak Koattnerlex I n. II
----i— 'iJ. Meier, Prederikaberg Slot (Kop.
— F. R. Fr ÜB, Bidrag tÜ
(Kop. 1890) p. «1, 63. «5.
Lfo SvHmt.
Cardet (CadeO. Jean, französ. Maler und
; ativ ia Trofee, wo er seit 16«
SN
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nachzuweüen ist und 1&71 starb. Er illumi-
aieite 1662 - 63 ein „colectaire" für St. Jean
»mr. Anh. da fAit ftao«, ». ti*. III
Cardi, Lodovico, s. Cigoli.
CML Loreosc^ jtalien. Maler tun 1608;
wamcimiocii wr wrane naEnauuiiuc oc»
Francesco oder dea Simone, der Söhne (fkurz
iL 1606) dea Lorenxo di Pierantooio di Lo-
rens3, aus der Familie der Cardi „da Gam-
baaai", der Verwandten der Cardi da Ogolit
jener Hanptlinie, welcher der floreotiiiitcbe
Maler Lodovico (1668—1613) entstammt Da
die Schwestern Marietta und Lisabetta des
Grofivaters Lorenzo, für den sich die Zahlen
1B16 und 1518 (Manni) finden, beide im Jahre
1606 in San Gimignano verheiratet waren, ist
die Familie lokalisiert. In der ebenfalls im
CoaMme von S. Gimignano gelegenen Kirche
S. Maria • Vilb CastelK findet lich andi
die von Brogi notierte, wohl im sienesisdiCB
Stile gemalte Tafel des (j unseren) Loreuo
mit der Himmelfahrt Mariae and den HdL
Sebastian tmd Jobanaea Bant; fie iit be&:
,JLattrenzius Cardai piniat mDCVIII*.
Brogi, Inventario d. provinx. d. Stena, 1807
p. 617. — Dom. Manni. „II Zibaldooe'* Ms.
«B d Bibl. Nation, zu Florenz. JC. «Htf*.
Gn^ Sebastiano, s. CigoU.
Mno^ BCitbMMie Malerfomilie Von
den Geschichtsschreibern der m^ssincsischen
Kunst werden 3 Maler dieses I^ameas ge-
nannt: Cardillo Vantico, Ende des 16. Jahrb.;
Fmteuco CtardUh, I61.1— 17. Jahrb.; «owie
Francewoa Sblni StthHO CarüBo.
Cardillo l'antico. Neuerdings ist die
Existenz eines solchen Künstlers in Frage ge-
stellt worden. Seine Aufstellung gründet sich
nämlich nur auf ein Bild in der Kirche S.
Maria di Montalto zu Messina, das die Heim-
suchung darstellt und auf dem ein Stieglitz
(cardellino, im aizilianischen Dialekt cardillo)
angebracht iat. Jedodh beiodet eich dieser
Stieglitz an einer Stelle, die nach den allge-
meinen Gewohnheiten der Maler zu urteilen,
Termnten läBt, daB es sich um eine Signatur
handelt. Der Makr des Büdea, den man den
„Meister mit dem Stieglitt* od. (^rdtllo nm-
tico nennen m.^g, zeigt sich als einer der
besten Nachahmer des Antonello da Messina.
Man kann ihm außer dem genannten Bilde
noch eine Madonna in der Pinakothek zu
Messina zuschreiben, auf welchem Bilde ein
gleicher Scicglitz wie auf jenem zu sehen ist;
iedoch ist dieses Werk etwas später tmd
schfedMer.
Francesco Cardillo ist ein archai-
sierender und später Raffaelnachfolger. Von
•dacr Hand befindet sich in der Kathedrale
voo Novan ein Ldnwaodbikl mit den HL
Aana, Venen and der Madonn (1607); anf
dictem Btlda ist ein Sticglits aatebtacfat, der
im Schnabel ein Cartellino mit der Inschrift:
„ego feci" trägt, was die oben dargestellte
Ansicht, es handle sich aocfa bei den Sti<v>
litzen auf den Cardillo l'antico zugeschrie-
benen Bildern um Sigiwturen, noch lu stützen
vermag.
Stefano Cardillo gehört der Zeit an,
die in Mcsdna Andi Ekldc^cer wie Calalano
u. Comande charakterisiert wird. Ihm ist ein
Bild in S. Francesco dei Mercanti zu Messina
zugeschiiebai worden, das den hl. Franz dtf>-
atdlt» wit er «idi in die Domen wirft, «f
den Vcrsndmngen eines in Gestalt einer Praa
eracheinenden Dämons zu entgehen, ,\ber G.
La Fartna hat bewiesen, dafl die Zuscbreibung
nicht aufrecht erhalten werden Itann. E3n si-
cheres Werk Stefanos kennen wir nicht.
Gresso Caeopardo, Kern, dd pitt mc»-
afaL, im p. M, «4. loa f. — Carmelo la Fa
rina, Rioodie intemo le belle arti in Mcaaina,
IfcHnaa 183S p^ U 1 — Giaseppe la Fa-
rial, McssiiM • i aooi awotunenti, Metsina
aSM p. n. — Di Marso, Di Aatoadlo da
Utaäna ctc Palermo 1008 p. 118. — Bor-
ta« in Anh. stor. acsaineae anao VU 9,
— Brunetli in L'Arte XI 300.
Enrico BruneUi.
Cardia, Blumenmaler in der PorzelUnmanu-
faktur zu Sevres, tätig 1749—1786.
G. LecheTalier-Chivignard, La Ma»
nof. de Pore de Sevres, Paris 190S II IM.
Cardin de Chantelou, s. Valtnce,
Cardin, G a i r a r d, s. Gu4rard.
Cardinali, Luigi, Bildschnitzer von Pia-
cenza, geb. das. 178^ 1 1888, arbeitete viel für
«»' » - « - «- - wmt ■« . - _
iviivnai um r nva^niaaic jr HBenaaSf uai inner
eine Cooocplio fOf S. Benardbo dsi
puccini.
Ambiveri. Art Piacentini, 1870 p. tli.
r4nüMll, Robert, eagL Maler der 1.
Hilft« des 18. Jalirfi., ScMler v«a Gedfrer
Kneller, tätig in SufFoIk, wo er als angesehe-
ner Meister galt. 1730 malte er einen Moses
und einen Aaron für den Altar in S. Peter's
Church zu Sudbury, Suffolk. Auch wird ihm
das Porträt Robert Gainsborougb's in der
Sammlung des Rev. E. Fartw in Hiadefday,
Suffolk, ziigesGhricben.
Farrer, Pottraita in Suffolk Hooaes, 1008
p. 18«. M, W. Bnekm$U.
CafOBavi; Emlt, Sdiweiier Landsciiafta-
maler, geb. 1877 in Bern, studierte in Mün-
chen bei Schmid-Reuth unid Franz Stuck,
1903—04 in Paris; seither lebt er in Bern.
Sein Bestes gibt er in seinen herben, deko-
rativen Hochgebirgslandschal'ten, von denen
einige in schweizerischen u. internationalin
Kunstausstellungen ausgestellt waren (Mün-
diener Gtaspal. 1000: Frülier Morgen im Ge>
birge vgl. Kat ). Das Kunstmuseum in Bern
sowie das Kunsthaus in Zürich besitzen einige
seiner Landschaftibilder. Daneben ist C. als
Plakatmaler öberans nichilit; andi gibt es
«ine Annhl gnier Rel^nit* nnd Celegenlieita-
bUtter von ihm.
58s
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Cardini — Cardon
Chion. d Arts IMM tST. — Katcfcroo. M. F.
XVIII 48«. - DeutMb« Kat v. Dekor. XX MO
hw?). — Die BhdnlMwk. 1907 IL T.« 11t
(Abb.). ~ MttlfB d. Ver. d. tUkaOsda, lUO
n. W <r. (Abb.). — Klein, Hedler oad die
SdnreiMr. Berlin, vm 1009. J?. BtnumIH.
Cudini, Joio, Kupfers: d 1^. Jahrb., vim
dem das Porträt des Alf. Uenriques ia der
PCNrtritsaiitml. „Retratos dos Grandes Homen»
da naqäo portTtgueza" herrührt. Er ist wohl
identisc . mit John Cardini, der 1813/14 in
Loodoo 8 Porträtstiche (darunter General Mo-
rcan aof dem Totenbette) «asfubrtep and viel-
leicht ancli mit G. Cor4mi, der dn MB mn
C. Knifl:ht gest. Portrit des Sief. Bgid. Fto-
troqj zeichnete.
ftacsynski, Dict p. 37. — Rowiniky,
Lex. rttts. Porträtstiche. 1886— «9. A. Haupt.
Cardiai, S a n t i, geo. AreHno, Zeichner
und Maler zu Florenz, der für Gius. Alle-
grinis : Serie di Rttratti d'uomtni illustri Toe-
cani (Firane 17B6— TO) aiteitete.
Heinecken, Dict. d art.. 1789 IIL H. V.
Cardiaco, Marc u, gen. Calabrese, Maler,
geb. um 1486 in Kalabrien, f in Neapel 1542.
C arbeitete seit 1508 in Neapel (voiiier aber
war er laut Vaaari in Rom), nn adnen zahl*
reichen Werken ist nur weniges bekannt.
1S21 malte C. im Konvent von S. Agneilo
ein Altarbild, gegen 1580 für S. Agostim»
Maggiore einen hl. Augustin mit den Ketzern
disputierend (jetzt im Museo Nazionale), dann
lieferte er noch für S. Barbara in Castel-
niiovo BUder mit der Kreozigong« dem hl.
Ant. T. Pkdua u. der U. Bnrbara v. 1640 einen
hl. Franziskus für S. M. del Gesu in Cava.
Vasari ed. Milanesi V 211. — D 'En-
ge nio, Napoli Sacra p. 384, 476. — Celano,
Not-, ed. 1869 IV 173. — FiLangieri. Ind. d.
artcfici, Neapel 1891. — Arch. «tor. d. arte IV
(1801) 44. — NapoU Nobil. VII 8. 122, 200. —
R»lf a, GcMk d. Haleici Neapda, Leipzig 1910.
G. Ceci.
GiSll^ Alberto, Maler des 18. Jahrh. in
Vieena« von dem £. Amaldi (Descriz. delle
ardiit. ecc. di Vicenza. 1770, I p. 18) ein Ge>
niälde, ? l'^cdelp von den Henkern umgeben,
in der Kapuzinerkirche in Vicenza anführt.
Caidn» Alexandre Aim^ Portrit- n.
Historienmaler in Paris, geb. das. am 1. 1.
1821. Schüler von P. Delaroche. Stellte
1845 — 67 wiederholt im Salon aus. Das Mtis.
zu Rodte bewahrt von ihm: La «ainte Vicige
apprenant au Christ 1 hMr 1e monde.
Bellier-Auvray, Dict. gen. I. H. V.
Cardon, A n t o i n e fAnthdny), fläm. Kupfer-
Stecher, tätig III- i L in lüit^lLind, geb. in Brüs-
sel am 15. 5. 1772, f in London am 16. 4.
1813, Sohn des Ant. .Mex. Jos. C. Anfangs
Schüler seines Vaters und der Akademie in
Brüssel, errang er ruch seiner Übersiedelung
mdi London 1788, dort hn Jahre 1794 »einen
cnica Erfolg (Gold. Med. der Roy. Acad.).
Er Oilicilete dann an den „Cries of London"
mdl Wbcalky mit Zu seinen bdamiteilen
Blättern gehören: Die Vermählung Katha-
rinas von Frankreich und Heinrichs V. von
England nach Stotbart (Pnnktiefmanier) ;
„Der Angriff auf Scriogapatam" nnd J3m
Übergabe der SSme des Tippo SaMb* nadi
Singleton (Punktiermanier) ; ,,Dic Schlacht
bei Alexandria" u. „Die Schlacht vun Maida'
aaeh Loutfaerbourg, Abschied Ludwigs XVI.
von seiner Familie (nach C Benazech, 1794,
farbig gedruckt) ; einige Reproduktionen
nach Rubens, von denen die „Ehebrecherin"
die berühmteste ist. Neben diesen Arbeiten
hat C. chw fattiBe RcQie von Portrlls ge>
stochen, z. B. : Sir Jnhn Stuart, nach Wood;
Herzog von Buckingham, Ix>rd Southami^oa
nach Fitzroy, Georg III., Alexander I., Sir
William Sidncy Smith, Alexander Sindair
Gordon, nach A. W. Devis. der Abb« Delille
nach S. L. Monnier, General Thadd Kos-
zioszko, n^ R. Cosway (1796, farbig ge-
druckt). — Antome Cardon gchBrt ta den er>
sten englischen Stechern seiner Zeit.
N a g 1 c r, Kstlcrlex. I! 360. — Portalitet
B e r a 1 d i, Lea graveurs du 18« s. — Heller-
Andresen, Handb d. Kupferstichkunde. —
A. V. Wurzbach. N'icilirl Kstlcrlex. — Lc
B 1 a n c. Man. de Tamatcur d'wtampcs — Im-
in e r t e e 1, De Leven« en Werken. — Gaa. d.
B. -Arts I 370 iiod Register zur 2. p^iode 23— 3ti,
S. p4r. i— 8. — Annalaa da Salon de Gand 1S23.
H. Hymont.
Caidfla^ Antoine Alexandre J oseph,
fläm. Stecher und Maler, geb. in Brüssel am
7. 12. 1739, t das. am lü. 9. 1822, Schüler des
Hjracinthe de la Pegna, dem er von Bitad
nach Wien folgte. Von dort aus Ring er mit
einer kaiserlichen Pension nach Italien, wo
er 1764 vier groBe Panoramen von Neapel
aacb Zeichnung J. Braods und andere itaL
Landschaften stach und 1766 an der Pubh-
katinn der Antikensammlung Sir William
Hamiltons von Hancarvilie nutarbeitete. Bei
seiner Rückkehr nodl Brüssel (vor 1771)
wurde er Professor an der „Academie de
Dessm et de Peinture", wekhes Amt er Ms
zu seinem Tode innc hatte; 1822 ernannte
ihn der König zum Mitglied des „Institnt
Rogral des Pays-Bas". C. Stadl tahlretche Blät-
ter nach Rubens, Watteau und reproduzierte
mehrere Bilder aus den Sammlungen des
Grafen Cobemzl und des Herzogs von .Arcn-
betg (z. B. Le oontrat de niarisK Le bain
rustique, nadi Wattesn). Von sdäea Arbdien
ist die „Fete donnfe dans le Parc de Schoonen-
berg i Lacken par Lenrs Altcsses rojrales les
Goaveraeurs gäi^raux des Fays-Bas aux cinq
serments de la ville de Bnixelles le 2 aoüt
1786" als sein Hauptwerk anzusehen. Be-
merkenswert sind ncxrh folgende Bildnisse:
Prinz Georg von England (Georg IV.), Jo-
seph IT. (meh Herreyas), Üb dwraKer Ver-
hülst, General van der Meersch, der Prinz
von Ligne (nach C le Cleccq), der Erzherzog
Karl, der Musiker ViMhaml». Andi Aasieb-
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CardoB
ten von Haarlem, Brüssel etc. hat C. gest.
(vrI. Muller, Topogr. anc. No2ü8. 1098, 1316).
Heller-Andresen. Handb. f. Kupferst-
Mmmlff I 1870. — N a g 1 e r, Kstlerlex. II. —
L c B 1 a n c. Man. de Tamateur d'estampe». —
M i r c 11 r, Dict. d. ventei d'art II. — Goet-
he <- 1 riturts relative« i l'histoire des sciences
etc. en Belipque Bruxelle« 1837/38 II. — Por-
talit et B^raldi. Lea graveun du 18« s. —
P i n c h a r t, Arch. d. arU. III 824. — N a g 1 e r,
Monogr. I. H. Hymans.
GMÄUb Charles Leoi^ bdg. Genre-
matcr. g^b. in Brüssel 18G0, ScbSfer der Kgl.
Akademie seiner Vaterstadt Seine Wirksam-
keit dehnt sich über die Jahre 1870 — 86 aus.
Neben einigen Genrestücken (Arquebusiers
flanumds aa tir 1872; Lc cadeau 1874; La
Ixmne epfe 1878 usw.) sind voa ihm ein Fresko
in dem Heiratssaat Jcs Rathauses zu Brüssel
und solche in dem dortigen Königlichen Pa-
last C. ist Besitzer einer wichtigen Samrn»
lung alter Kunstwerke und spielt im Kunst-
leben seiner Heimat eine bedeutende Rolle.
Eigene Notizen. Ary DtUn.
CacdoB, Claude. Maler ia London, stellte
öorl 18«U.1900 in der Roy. Acad. Genrebil-
der aus.
(jfaves. Roy Acad. Exhib. I 1005.
CardoB, Forci (Fursi), Bildbatier, geb. in
Arras, wurde 1800 Freimeister in der Lukas-
gilde zu Antwerpen und am tt. 8. IflOB Bfir-
ger dieser Stadt. Er ist Vater des Servals
C. und wird bis 1640 häufig in den Liggeren
als Lehrmeister erwähnt.
Ed ID. Marchai. U Soilat ctc bdf«, 180S
{. 374. — Bonbeuts et Lerln% Uöefta
u. IL JB. V.
Cni«, H., Kupferstecher, ca. 181T— 88 in
Ia>ndon und Paris tätig, vielleicht ein Sohn
des Antoine und Bruder des Philippe C. L*
Blamt, Man. I B91 verwiebnete 81 Blitter die-
ses sonst in der Literatur Ranz unbekannten
Stechers; es befinden sich darunter vier Ma-
donnen nach Raffael, Danae nach Ch. Chasse-
lat, Hebe nach Huet Villiers, sowie Porträts
fnuttoa. Könige (Louis XVIIL, 8 vendiie-
dene; Charles X.; Lnuis T'hilippc und seine
Gemahlin Marie Amelie) u. des Königs Wil-
helms L d. Niederl. u. seiner Gemahlin (um
1820, lebensgr. nach Zeichn. Eqg. Bourgeois').
Cardoa, Henri, belgischer Bildhauer in
Spanien, f Madrid 1700 Am 2. 12. 1688
ernannte ihn Carl IL zum Hofbildhauer.
Cean BermadcK, Diee. I SM. M.V.B.
Cardon, Jean, Bildhauer von Antwerpen,
vermutlich Bruder des Scrvais C, geb. 1605
in Douai (laut Pinchart 1602), wurde am 6.
11. 1643 Bürger in Antwerpen. Er liderte
1661 das Gestfibl der Bcnedlbtfaier-Ablel-
kirche zu Afflighem, das für eines der schön-
sten im Lande galt. Später ging er nach
Frankreich. — Er ist vielleicht identisch mit
dem gttichtumigen BikUnner, der Kit 16AB
Ml Paris nachweiibar iat md lAK daa. in dte
Lnkasgilde aufgenommen wird» in deren
Listen er bis 1682 vorkommt. Von letzterem
erwähnt Lami eine Kinderbüste aus Terra-
kotta, mit der Bez.: „Johannes Cardon fedt
1642" (1899 im Kansthandel zu Lille).
AI. P i n e b a r t. Anh. d. ans elb. 1860 Z 151
— Rombonta el Larlus. LiggaMn IL ~>
tiavinlsonf Actaa d'Btat^lv., 18TS. — Stan.
Lami, Dict d. sealiit de. sens lc rttae d>
LMdsXIV. ^.V.
Cardon, J o h a n Elias, schwed. Lithogr.,
Bruder des Karl Usk. C, geb. in Stockholm
am 17. 10. 1808, t das. am 3. 7. 1878. war
Schüler des Gravcnra Forssell und der Kunst'
akad., kmte spiter die Lithographie m Paris
tmd München (1829—34), Errichtete im Ver-
ein mit A. M. Spoog ctn lithogr. Atelier in
Stockholm und fährte eine große Zahl Por-
träts und Bilder aus, z. B.: Eine Osteria in
Rom, Die Grablegung Christi, Spanische
Flüchtlinge. G. Nordensvan.
Cardon, Karl Oskar, schwed. Lithogr.,
Bruder des Job. El. C, geb. itt Stockbotm am
20. 7. 1812, t das. am 3, 5. 1R99, studierte die
Stecherkunst unter Forssell und führte einige
Platten für dessen Werk „Ein Jahr in Schwe-
den" ans» ging dann sor Lithographie ober n.
fahrte ehe Menge Portrits rädi Gemiiden,
aber auch nach lebenden Modellen, botanische
Tafeln u. a. aus. Er war Zeichenlehrer an
der Kimstakademie ia86--78. G. Hartmumm.
Cardon, E a m b c r t u s, trat 1738 als Ma-
ler und Zeichenlehrer in die Gilde zu Haarlem.
V. d. Willigen, Lss aitistas de Hadem, :i3.
£. W. Mots.
CazdoB, Lance lot, Miniaturist und Kalli-
graph des IS. Jabrh.» schrieb und schmikkte
mit prächtigen M iaiaturbildem «td Initialen
den Pergamentkodex einer „Bible Historialc"
(Petrus Comestors „Historia Scholastica") in
der R. Bibltotcca zu Turin (mit dem SeUoi*
vermerk — „Lancelot Cardon ce livre cy es-
cript, enlumina ency, — Prie Diu pour lame
de luy" — und dem Wappen eines Marchese
di Saluzzo, — auf dem Einbände die Marlte
des Brtgger Bnchbmders Stuvaett Lievfai» —
beim neuerlichen Brande der Torinar Biblio-
thek schwer beschädigt).
P a I i n i, Cat. Cod. Bibl. Reg. Taurinen«.
(1749) II 482, 3. — Bradley, Dict of Minia-
turist« (1887) I 193, — A. V. Wurxbacb,
Niederländ. Katlerlex., Ergänzung»-Bd (1910)
p. 4« f. •
Caidaa, Matilde Kristine (Kerstin)»
Tochter von Johan Elias C, Halerin, geb. fai
Stockholm am 17. 8. 1848, studierte an der
Akademie lb64 — 71 und später in Paris, Mün-
chen und Wien. Malt hauptsächlich Porträts
in Ol und Pastell. Eröffnete 1874 ein Schüler-
atelier für Zeichnen u. Malerei in Stockholm.
G. Nordensvan.
Cardon, Nicolas Vincent, Ornament-
bildhauer, der 1766— eO für Schloß Cramayel
ca Brie. 1768—70 {ür das Palaia Bourbon in
Paris tätig wmr. Er iat hii 1788 hl dn Liitcn
dar Pariser Ldtasgiide nadtwciibar. — Vid-
587
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Cardon — Cardone
leicht mit ihm idcntiich ut da Bildhauer
C«r4«m «nhcKnirtw Vocmmm«» dir UM hn
Pariser Saloa 9 FMiita a«Mttlltt «ad 17NJ6
starb.
StaiL Lami, Dict. d. SCOlsL cle> tn 18« a-,
1910 (mit ilt Ut). H. V,
CazdoB, Philippe, Kapientecher, Soha
des Antoine C, f tun 1817 in London, stach in
Aquatinta- imd Zeichnungamanier Vichstückc
nach Ommeganck u. a. Nagler rühmt ihn als
geschickten Zeichner mit chines. Tinte. Mach
2 in dieser Tcdmik gexeidioeten TandsftiaftcB
hat L. Portman große Aquatintablättcr gest.
Nagler, Kstlerlex. — Redgrave, Dict. of
Artista, 1S7S.
Cardon, Servais, Bildhaaer von Ant-
werpen, Sohn des Forci C. u. vermutl. Bruder
des Jean C, 1628 Freimeister der Lukasgilde
das., fertigte 168(^-42 den Hochaltar der
Kirche St. Jacques und lieferte 1642 die Kan-
zel für das Oratoriom der Benediktiner-Ab»
tcQdrdie ia AffUii^Mai.
Roabo«taciI.crf«i, UfpvaaXa. n. ~
B. Marehal, La Seolpt. etc. bdfSib W
p. 374. 'a. V,
Cazdooa, B a r t o 1 u m c, Maler in Vakadt.
Scha des Juan Cardona und viele Jährt Ga-
feilie deaaelben, 1660 zuletzt «rwibat
Ateali a 1 i. Altist Valaac 91. M. v. B.
Cardona, Jo»i, span. Bildhauer der Gegen-
wart, einige Zeit ansässig in Clichy (Seine),
seit 1806 in Paris. Beschickt seit iWS die
Aaaat. dea Sak» dar Soc d. art f raafi. aiit
Genrestatttetten and Bildinsbästen, 1908 anch
den Salon der Soc. nat. und 1907 die EaqKMic.
internac. de bellas artes in Barcelona. — Ein
älterer BiMhaaer gleichen Namens war 1876
in Washington ansässig, in welchem Jahre er
ein Modell für ein Natiooaldenkmal der Ver-
einigten Staaten fertigte.
Ossorio y Bernard, Art espaii. d. S. 19.,
1883/84. — Forma (Barcelona) I, 1004 p. 159,
160 (Abb.) ; II (1907) 364. 367. — Kat d. Salon.
M. Utrillo.
Cavaaaa, Jujsn, Maler in Valeada. 1623
worde er aäeh dem Tode des Juan MaH zum
Maler der Stadt ernannt. 1524, 1541, 1542,
1543 wurden Zahlungen für verschiedene Ar-
beiten, namentlich Fahnen an ihn geleistet.
1546 fährte er für die Kapelle der Diputacico
da Aatepcndhim mit Szenen aus der Passion
aus u. bemalte auch ein Kruzifix für dieselbe.
A 1 c a h a Ii. Artist. Valenc. 86-«7 M. v. B.
Cardona, P e d r o d e, Bildhauer in Seidlla,
15S1 u. 1539 erwähnt.
Gestoio, Artif. Sevlll. I 177: HI «6. M. v. B.
Cardona, Raffaele, sizilian. .Architekt,
geb. 26. 7. 1847 in PozzaJlo bei Syrakus, Schü-
ler voi. Gius. Damianl-Abneyda und Salv.
Giarrizzo in Palermo^ wo er 1870 und 1876
dvrdi Anastellmigsprene auagezeichnet wurde
und 1877 den im klassischen Hochrenaissance-
stile gehaltenen Paiazzo Pagano an Piazza
Castelnuovo, 1880 den Paiazzo Anfossi aa
Piazza Rnggero VIL erbaute. Audi leitete
er da&elbst den Erweiterungs- und Restau-
rieningsbau des Paiazzo Ckraci am Corso
Vittorio Emanuele. Zurzeit wirkt er ab Lcfe»
rer an den Scnole Tecaiche VOB Aiaoiata
(19W> 9, 138. Tcällari,
Onkaa y Pastnaa, D. Jos^, Architekt,
geb. in Valencia, f ebenda am 15. 6. 17Ä
Schüler des Fadre Toaca. Von ihm die Sa-
kristei der Kirche S. Martia and die KM»
der Minimen.
Ale aha Ii, Arti»t. Valenc 416. M. v. B.
Cardoo« y Ti6, Juan, span. Maler der
Gegenwart, geb. ia TortOMi (Tarragona).
Schüler dea Garioa de Haea und der Kunst-
^ch\i\t in Madrid. Erhielt Auszeichnungen
auf den Madrider Ausst. 1895, 97, 99 u. 1001.
Seit einigen Jahren ist er in Paris aaaiaa^,
«O er aeit 1906 die Ausst. d. Soc. Nation,
beschickt. Er malt Figurenbilder, namentlich
Ausschnitte aus dem modernen Leben seiner
Heimat (Eiaverkiufer in Spanien, Sakm 1807;
«aa. Ifaacgeb S. 1011) a. mondlae weibtkhe
Typen (Espama).
Forma (Barcelona) I, 1904 p. 67, 68, 73 441
♦4B (Abb.). — Art et Operation 1905 II 205,
t06 (Abb.). — Jugend (München) 1SK)8 p. 440.
— Kat. d. Salon. if. UtriUo.
Cazdone, Francesco Antonio, itaL
Maler and Stoklmteur aus Ateaaa (Abruzzen),
gd>. 1708. Er andMe dekorative und auch
fiigilrliclie Rdieh aas sog. „scagliola". bei de-
nen sich die reliefierten Teile in weiß von
schwarzem Grunde abhoben. Voo ihni
drei Alttrvorsätzc in der PeadUe-Riiche m
Atessa und angeblich noch viele ähnliche Ar-
beiten in seiner Heimat. Er führte auch Frei-
figuren in „scagliola" aus und _
sehe und landschaftliche Bilder.
V. B t n d i, Articti AfaraasMl, 1M8.
Cardone, Nicola, ita!. Maler, geb. ni
Atessa (Abruzzen) am 11. 4. 1811; Schüler
des R. Ist. di Belle Art! m Neapel. Mit 38
Jahren kehrte er von Neapel, wo er eine Zeit-
lang eine Malsdmle fdialten hatte, in seine
Heimat zurück, um auch hier Zeichenunter-
richt zu geben. Er hat in seiner Jagend viele
Kopien nach BiMem des Musenaw ia No^d
gemacht; von seinen originalen Arbeiten
nennt Bindi nur eine „Sacra FamigUa". Er
ist später erblindet.
V. Bindi, Artisti Abnizusi 1883.
Cardone, Paolo, ital. Maler aua Aqida;
Schüler Pompeo Cesuras. Er war Gehilfe sei-
nes Lehrers bei den Dekorationsarbeiten an-
läßlich des Einzuges der Margarete von Oster-
reich in Aquila (1668) ; 1672 malte er Fres-
ken an der Porta daib Barefe; 1666 führte er
die malerischen .Arbeiten am Katafalk Mar-
garetes von Österreich im Dom von Aquüa
aus. Bindi nennt außerdem folgende Werke
C.8: Auferstehung und Petri Schlüsselamt in
S. Pielio di Coppito, eine Madonna di Loreto
f6r S. Bfaria di Pi^aaiea, dne Staadarta nik
5»
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Cardonael — Carduccui
Ansicht von AquiU (im Pal Municipale).
Rownkranzbilder für S. Panfilio di Ocere u.
für die Kirche in Fossa (bei. u. dat 1583),
Fresken in der Cappella della Tone im Pa>
lazzo de' Tribunali, Aqatliu
V. B i n d i, Artiiti Abmucsi 1883. — IL O.
Bonafede, Guida di Aanila 1888.
Cudonnel, Adam de, Archäolog u. Kup-
ferst in Edinburgh, f Juni 1880 in Crain-
lington. Northumberland, stach 90 Blätter nit
schottischen Münzen für sein Werk „Numis-
inaU Scotiae" (Edinburgh 1786) u. schmückte
•da* nPicturesque Antiquities of Scotland"
d^don 1T88— 93) mit einer Anzahl von
Ueinen, sorgfältig ausgeführten architektoo.
Radteriuigen (sign. ADC).
Diet «f Nat Biography IX 41. — L c B U n c.
Maanal L C. D.
Caxdoao (Cardozo), Manoel, portug. Holz-
bildhauer zur Zeit Joios V., fertigte nm
1784 die „Einrahmung" für die Kapelle Santa
Üta ia S. Anipiitia za Saatarem, also ver-
mdieh die gcnmte rcidie HobscbnitKrei
der von den besten Malern des Ekfes nit
Gemälden geschmückten Kapelk.
Raczy nski» Dlct y. 88 «. Lm aiti en Por-
toial, p. 849. ^- Hottpl.
Mud, Achill«. AftUtdct d. 18. Jahrb..
geb. zu Lecce, von dem laut C Villani (Scritt.
cd artisti Pugliesi, Trani, 1904, p. 1230) der
Bw der Kirche S. Mattco zu Lecce herrührt
Carducci, Agostino. Im ältesten Tauf-
buch des Archivio Capttolare des Domes zu
Norcia befindet sich unter dem 12. 12. 1584
folg. Vermerit: D. Pomphüo battesd Miccai
Angela üglio di M.* AgotHtto CmdmtH ....
G. Sordini, der diese Notiz publiziert (Rass.
d'Arte 1909, p. 196; dort weitere Lit ), meint
sie auf den „Maestro Agostino pittore di Nor-
cia" beziehen zu dürfen, der gegen Ende des
16. Jahrh. in S. Maria di Mawreto bei ViüO
gemalt hat.
Caidncd, Bartolomeo, s. Carducho.
Caxdncd, Lodovico, Architdct o. Mifitfav
Ingenieur aus Urbino, 2. Hüfte d. 16. Jahrh.,
im Dienste d. Herzens Francesco Maria II.
Er toll den auf die strada Maestra (Corso)
blickenden, 1672 vom Erdbeben zerstörten n.
Ift87 von Franc. Garampi wiedererbauten Teil
d. Palazzo del Comune in Rimini erbaut
iMben. 1684 in San Severine, errichtete er
dort die Kirclie Madonna def Lumi.
Mnsio OddL Gat d. noniai iUastri d'Ur-
Uno (Mscr. in d. BiU. 4 Seoole Pi« m Utfaino).
- Vitale KiehalL ter. d. erig. e mlnooU
d. Madonna de Lnaü, 8. Snferino 1«M. — Codex
Antaldl (Meer. d. BiU. an Vtmn), " Las-
«arl, AmoH 17M. — Tonini, GoMa «te. dl
Rimini, \°M p. 34. B.
Caxdocd, Michelangelo, Maler aus
Norcia (Spoleto), wird 1555 — 56 im libro del
Sagreataaato der Cappella della Santissima
loona Im Dom von Spoleto, ala mit der D»>
koration des Gewölbes dieser Kapclk betrant.
wiederholt mit Zahliiiliwi uOgefalirt Von
diesem einst reicben FTokHisdiniMk sind mir
noch spärliche Fragmente erlialten. In Norcia
ist vnn C. die groSe Altartafel mit der figu-
rennkliett Bjooposition der Auferweckung d.
Lazarus über dem 2. Altar links in der Kirche
S. Benedetto (sign- Anno dnij. M. CCCCC,
LX, M. A- C. N. faciebat; höchst wahrschein-
lich im Auftrage eines Mitgliedes d. Familie
Tebaldesdii-Afgentieri gcnudt, denn d. be«
treffliche Altar stand unter dem Juspatronat
dieser Familie). Die Grundlage für die Be-
stimmung der beidoi genannten Arbeiten als
Werke C.s — gelegentlich d. Arbeit im Dom
zu Spoleto wird der Künstler nur mit Vor-
namen aufgeführt, — bildet eine grofle Kom-
positioa ia Fresko in der einstigen Kirche der
Miserioordia sn Spdlo, sign. UMmnk».
Carducius. Nursinfus). Pietor. Die. Octava.
lulii. 1562. Dargest, ist in einer Nische die
Kreuzigung, darüber in den beiden Zwickeln
1. die Caritas, r. die Fides; auf den seitücben
Pilastem 1. ein Prophet, dsnttter dis Veifcfin»
digung, r. oben ein anderer Prophet, darunter
die Madonna della Misericordia mit den ver-
niulL SffilMfeildi^seB. — C. bdcundet sich in
diesen Malerden als ein michelangelesker Ma-
nierist, der jedoch in seinem formalen Können
über die sonstigen Provinzialmaler d. Zeit hin-
ausragt. Seins Kompositino ist geschickt -~
dies gilt besonders von der Krendgang in
Spello, — die Zeichnung korrelrt und seine
Typen sind interessant. Auch versteht er der
Draperie einen groBen Schwung xu geben. —
C. muB in jugendlichem Alter gestorben sein,
wie aus dem von Zani (Endel. VI Wl) ab-
gedruckten Epitaph von G. C Catena hervor-
geht. Da daa besagte Epiupb in den 1577
gedmcktcn „Aocadeadd Attdati" erschien,
muß C. schon vorher verstorben sein, anderer-
seits ist es wahrscheinlich, daB Catcnas Ge-
dichte in chronologischer Ordnung der Ent-
stehung abgedruckt sind und. da das Epitsph
zwischen zwei ISTl u. 1BT4 datierten Siflcken
steht, Iconunt man der Pfisisisnng des To>
desdatums noch näher.
a Sordini in Rasa. d'Arte 1009 p. 193 9«
(naafBluL n. iktb.) n. den. ebend. 1910 Heft 7.
Kotizio p. It — ArdL Slor. dTAfMi ssr. II v. III
p. 25. Btmamm
^yjyv^^ Vincenzo, s. Carducho.
Caiineda (alcbt Gardocci), Francesco
della, Töpfer in Urbino, übernahm laut Ur-
kunde vom 86. 6. 151 . für den Kardinal „Ca-
puttiquiensis" (Capaccio?, in der unten zi-
tierten PubUkation wohl fälscU. «Capnrri-
Oniensis") die Aosffihnmg ehies TaMsenriees,
bestehend aus 91 mit den Insignien des Be-
stellers und anderen Malereien geschmückten
GcOien» deren eimtehie StOcke in "
Kontrakt genau präzisiert
Arcb. stor. d. arte 1889 p.
w.~ ■
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Carducho — CaxdweU
C«rdncho (Carducci), Bartolome, Maler,
geb. in Florenz lödO, f in Madrid 16()8. Inder
Architektur und Skulptur Schfiler Bartol. Am-
manatis, bildete er sich in der Malerei unter
Federigo Zuccaro in Rom aus, unter dessen
Leitung er zuerst (1581) als Stuccatore in der
cappella Paolina im Vatikan tätig war. Er half
KUKin Metster bei d. AaifShmne d. Fresken
der Florentiner Dnmkuppel und folgte ihm
1686 nach Spanien, wohin er von Philipp II.
sar Ausmalung des Escorial berufen worden
war. Er verheiratete sich mit J^ronima Ca-
pelle tuid blieb in Spanien, als Zuccaro nach
drei Jahren nach Italien zurückkehrte. Er
hat in der Bibliothek und den Kreuzgängen
des Esoorid eine Sdhe Fresken ausgeführt
tnd 1596 mit seinem Schüler Francisco Lo-
fCS den Hochaltar von S. Felipe el Real, der
■iefat ndir existiert Beim Einzüge der Mar-
gaxele von Ostemkh in Madrid 1509 ent-
warf er ebien Teü der Pestdeltorationen der
via triumphalis und blieb daviernd in Diensten
des Hofes, dem er nach Valladolid folgte.
Hier hat er von 1601—06 in dea Wohnräu-
men des Königs und des Herzogs von Lena*
gemalt, 1605 mit seinem Bmder Vicente
den Altar des hl. Diego im Franziskaner-
klofiter ausgeführt und sich 1O06 mit Pantoja
dt la Cros verpflidilet, den Hochaltar der
IBrche S. Agustin herzustellen. Zu dieser
Arbeit ist er nicht gekommen, da er auch im
Alcazar zu Segovia beschäftigt war und nach
Madrid übersiedelte, wo er in dem neuen kgL
Lustsehtoeae Et Pardo die Sudgaterie im
Quartier des Königs mit Stukkaturen und
Fresken verzierte. Während dieser Arbeit
starb er. Seine Gemälde sind von allen Wer-
ken der vielen nach Spanien berufenen itaL
Manieristen „die reinsten und gewissenhafte-
sten, sie zeigen in der Farbe noch den Ge-
schmack der Schule des Andrea del Sarto*'
(Juiti). In Maseum des Prado eine Kreuz-
abnahme, ein Abendmahl tmd ein hl. Sebastian.
Cean Bermudez, Dicc. I 23&— 45. — B e r-
t o 1 o 1 1 i, Artisti Urbinati in Roma p. 20, 23. —
Jahrb. d. Kst«amm!. d. Allerh. Kaiscrh. XII 2,
8483. — Marti y Möns 6, Eatud. bist, anist.,
(»aHim. — J u • t i. Vdax<iuez I 220. M. v. Boeh».
Caidvdie, Vicente, span. Mater, geb. in
Florenz 1578, t «« Madrid 1688. Bruder und
Schüler des Bartolom^ C, der ihn 1686 mit
nach Spanten nahm. Er half ihm bei seinen
.Arbriten für den ITof, hegleitete ihn nach
Valladolid, wo er u. a. Dekorationen für die
Theatervorstellungen der Hofgesellschaft und
zusammen mit dem Bruder den Diegoaltar
la der Frantidcaaerfcifche atisfuhrte. Er ging
mit dem Hof nach Madrid zurück und be-
tsiligtc sich an der Ausschmückung des Lust-
adilosses El Pardo, in dem er die Kapelle
ausmalte. Nach Bartokmiis Tode wurde er
am 28. 1. 1609 Hofmaler. Mit Eugenio Cax&
Öbemahra er 161S die AasKbraag des Hoch-
altars im Hieronymilcnklo.ster Guadalupc u.
mit demselben die Ausmalung al freaco des
Sagrario der Kathedrale in Toteda Die ZaU
der von ihm für die Kirchen und Klöster
von Madrid, Valladolid, Salamanca, Valencia,
Torrelaguna, Casarubios, Cordova, Alcala aus-
geführten Gemälde ist außerordentlich grofl,
Sehl Hauptwerlc aber ist ^ Serie iron 66
Bildern, die er 1626 für die Karthause von
El Paular begann, Szenen aus dem Leben des
hL Bruno, Wundergeschichten und Martjrrien
von Karthäusem darstellend. Bevor er an
diesen Auftrag hcrariKing. machte er Reisen
nach Valencia, um I-rancisco Ribalta zu stu-
dieren, u. nach Granada, um einen ähnlichen
Zjdclus, den der Kartfainser Joan SaadMx
Cotan in der dortigen Karthause gemalt hatte,
zu sehen. Er hat in £1 Paular diese Bilder
nicht nur stark benutzt, sondern geradezu ko-
piert Carducho «hatte gans die Konstitntkm
der gn)6en italienischen Praktiker, flire Be-
weRlichkeit und Anpassungsfähigkeit, ihre
erstaunliche Arbeitskraft. Seine Bilder sind,
was Zahl und Flächenraum betrifft, n» kei-
nem Spanier erreicht worden. Aber man ver-
miBt die Wahrheit der Natur, zu der er sich
nur h< r.ih'rißt, die Wahrheit der Empfindung
und Überzeugung. Carduchos Ausdruck ist
schwichUch, seine Aktk» theatralisch, scia
Affekt erzwungen" (Jtjsti, Velasquez I. ^Off.).
Er war ein angesehener und einflußreicher
Künstler, der viele Schüler gebildet hat, u. a. :
Felix Castelk)^ Francisco Femindez, Pedro
de Obregiön, Bartotomi Roman, Praaceseo
Rizi u. a. Auf seine Veranlassung versuchten
die Künstler 1619 die Errichtung einer Kunst-
akademie in Madrid durchzosetaen. Er ist
auch als Schriftsteller tätig gewesen, seine
Dialogos nennt noch Cean Bermudez das beste
spani-sche Buch über die Malerei Erste Aus-
gabe: DialogOB de la pintura. Madrid, Fran-
cisco Martines, MBB. 4*. Nene Ausgabe von
Cruzada Villaami!, Madr. 1885. 8«. Im Mus.
des Prado drei Schlachtcnbilder : die Schlacht
von Flenrus, die Belagerung von Konstanz»
der EntsMz von Rheinfeld und zwei voa den
BiMera ans El Paolar, die 1886 simtlieh in
das Nationalmuseum der Trinidad Rekomnien
waren. Im Museum zu Nantes Selbstpor-
trät. Weitere Bilder in den Museen zu
Dresden und Edinburgh, in der Ermitage in
St Petersburg, der Galerie in Budapest u. a.
Cean Bermudez, Dicc I 245—256. —
Marti y Uonsö, Eatud. Ust artitt., passim.
— Jahfb. d. IbtaeaunL d. Alkrii. Kaiserh. XII
S, 8483. M. V. Bofhm.
Cardwell, Holme, engl. Bildhauer, geb.
1820 in Manchester. Studierte in Paris tmter
David d' Angers und in London und lieft sich
später in Rom nieder. Er stellte iwisdua
1837 und 1856 wiederholt in der Londoner
Roy. Acad., 1840 in der British Instit. aus:
PcrtFltfaflitw^ Gcnrcgruppcn, Stataetm aaw»
590
Cared — Carclli
IL W. Singer, Allg. KsÜerlex., 1895, L —
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I ; The Brit.
Insrit, 1908. iL V.
Caivd, Mclchiorre de, s. Carrocci.
C«reel^ Johann (Jan), nach Nagler ein
Blumenmaler zu Nürnberg, offenbar holländi-
scher Geburt oder Abkunft, der zwischen
1760 und 1780 Ölgemälde und Aquarelle im
Geschmacke der Dietsch ausgeführt und sich
eines aus J und C zusammengesetzten Mo-
nogrammes bedient haben soll.
Nagler, Kitlerlex. II afi2. - Nagler,
Monogr. II N. 223. Tk. IL
Caref« (Karega), Xaver, Kupferstecher
in Wilna (Rußland), stach 1779 ein Porträt
des Bischofs Massalski, 1797 ein Porträt des
Kaisers Pauls L
R o w i n • k y , IToJlp. CxoBapt. Pycc. Tpaa.
(1895) 1 iMf. •
CareL Künstlcrfamilie in Grcnoble. Michel,
Gießer 1641 u. 1645 erwähnt, goß die Glocke
für S. Georges-dc-Commiers, t ^- 11- 1654. —
Jacques-Philippe „hebeniste", aus Paris ge-
bürtig, heiratet am 10. £L 1712. Vielleicht
von ihm die 1903 mit der Samml. Itzinger
in Berlin bei Lepke versteigerte, kunstvoll ge-
arbeitete, mit fein ziseliertem Bronzebeschlag
geschmückte Kommode im Louis XV.-Stil,
die die Sign. „Carci" u. d. Monogramm ,J.
M. E." trug (vgl. Kat. d. Samml. Itzinger,
N. 61). — Gabriel „faiencier" aus Barraux
gebürtig, um 1792, war an der Fabrik „de la
Tronche" tätig.
E. MaignieOf Les artist«s grenoblois, 1887.
Canl, Samuel, geb. in Am.sterdam, wurde
dort am 2L L 1701 Bürger und war Maler.
Aemsteli Oudhcid V filL E.W. Moes.
Gaxel van Ypern, s. Foort.
Canlla, Anton, ein durch Füssli (Kstler-
tex. II. Teil) in die Kunstgeschichte ein-
geführter Irrtum für Barelli, Agostino (s. d.).
Canlla, Domenico, ital. Maler, frcs-
kierte 1776 einige Säle im 1668 erbauten her-
zogl. Palaste der Caracciolo zu Martina
Franca (Prov. Lecce).
Arte e Storia, 1892 p. Sfi. B.
CareUe, C, französ. Maler des VL Jahrb.,
nach dem Nicolas Regncsson ein Bildnis des
Francois de Vendosme, duc de Bcaufort stach.
Heinecken, Dict. d. art.. 1789 III. IL V.
CareUi, Bartolom eo, Bildhauer von Va-
rallo, soll um 1611 sechs Statuen, welche den
Besuch Mariä bei Elisabeth darstellten, in der
2. Kapelle r. des Santuario zu Varalto ge-
meißelt haben. Gerühmt werden besonders
die Figuren des Joachim und Joseph. Die-
selben werden auch dem Tabachetti und B.
Ravello zugeschrieben.
G. A r t e n t a in Arte c Storia. 1897 p. li5L —
Bartoli, Pitt, scult. etc. d'ltalia II liLL B.
CaxtlU, Consalvo, neapolit. Landschafts-
maler, geb. am 20. 2. 1818 in Arcnella bei
Neapel, f am 2S. 12x 1900 zu Neapel, war einer
der ersten, die den Akademismus beiseite
warfen und die Landschaft nach der Natur
studierten; er war Mitglied der Künstler-
gruppe von Posilippo, die die Landschafts-
malerei für Süditalien neu belebte. Seine
Landschaften zeigen tiefes Naturverständnis,
kräftige Farbe und gute Beleuchtung. Er
entstammte einer Künstlerfamilic. Sein Vater
Giuseppe C. war Genremaler, sein Bruder
Gabriele Aquarellist von Ruf. Sein Leben
war abenteuerlich. Er lernte unter dem Elng-
länder Lcith in Neapel, ging dann nach Rom,
später in Paris erhielt er Aufträge vom Hof
und malte für die Galerie in Versailles und
für das Palais Royal. 1B48 nahm er in Mai-
land an den Freiheitskämpfen teil und erwarb
sich das Ehrenbürgerrecht dieser Stadt.
Freundschaft verband ihn mit Nino Bixio,
Massimo d'Azeglio, Hayez, Pompeo Litta und
Alexandre Dumas. Nach der Befreiung
Italiens erhielt er Aufträge vom Königshause
und unterrichtete Margherita von Savoyen,
die künftige Königin. Für Napoleon III.
entwarf er ein Album mit IQQ Zeichnungen,
und Zar Alexander III. erwarb verschiedene
seiner Werke (Panorama von Neapel, Blick
von der Höhe von Camaldoli). Viele Arbeiten
befinden sich im kgl. Schloß Capodimonte und
in der Villa in Monza: Unwetter über Rom
(1877 in Neapel ausgestellt), (jolf von Neapel
gesehen vom Grab Virgils, Hügel der Sybille,
der Avernersee. Das Porträt des Dichters G.
Regaldi von C.s Hand (Bes. G)mm. Giov. Te-
sorone in Neapel) war 1911 auf d. Florentiner
Porträtausst. (s. Kat. p. 33). Beachtenswert
sind auch seine Aquarelle, die frisch u. leuchtend
wie Ölgemälde wirken. Er hatte viele Schü-
ler, imter diesen seinen Sohn Giuseppe. Auch
schriftstellerisch war er tätig ; außer Künstler-
biographien eine Schrift „Dei Mczzi elastici
deir arte" (Napoli 1884). In der Hamburger
Kunsthalle hängen 2 seiner Gemälde (Verm.
H. Hesse).
De Gabernatis, Diz. degli Artist, iul.
viv. p. 632. — Illustraz. Ital. 1900 I 5; 1901
I Ififl. — Poliorama pitt. 1840—41 p. ^14. —
C i LI a r Lt Stor. dcU' arte contemp. in Ital. —
Fr. V. B ö 1 1 i c h e r, Malerw. des ISL Jahrb. L
G. B.
CareUi, Gabriel, Architekturmaler in
Kenilworth wohnend, stellte 1868 — 80 in ver-
schiedenen Londoner Ausst. aus und 1874 — 80
in der Roy. Acad. in London vier italienische
Architekturbilder. Der Künstler ist wohl Ita-
liener u. wahrscheinlich der Bruder des Con-
salvo C. (s. d.).
Graves. Dict o£ Art. 1895 u. The Roy.
Acad. Exhib. L 1»05.
CareUi, Giacomo, Kupferslecher, geb. in
Palazzc) (Gegend von Jvrca-Piemont) 1812,
t 1887. Arbeitete mit Agostino Lauro, stach
mehrere Bilder, darunter die Märtyrerin S.
Eulalia und anerkcnnenswrrtc Porträts, wie
das Carlo Albertos und Giuseppe Verdis.
Stella. Pitt e Scult, in Picmonte 1893
p. 322. — CaLiari, Storia deU' arte contemp.
1909. G. B.
S9X
CareUi — Caresmc
CwcDi, Gittseppe. ital. Georoiuler, V«-
ter de» Comtahw C, (s. d.).
Omlli, Giuseppe, Landschafts- und Ma-
rinemaler, geb. am 9. 3. 1869 in Neapel, Sohn
und Schüler des Consalvo C, darauf der
Neapeler Aicad. unter Marinelli und Man-
cinelli, später in Rom ansässig, pflegte er
Freundschaft mit Podestt, Fracassini, Wolff
und Carta. £r bereiste ganz Itatkn und
malte die Schönheit seines Hcfanafliades mit
glühendem Kolorit. Erwähnenswert unter
seinen Werken: Marina di Posilippo, Capo
Palinuro, Stagno di Nettuno, Taormina, Gran
SasK) d'Italia» Villa di Donna Anna bdm
Poiiljpf».
D« Gnbernatis, DU. degli Artist, ital.
— Ciliar i, Storia dell' arte contemp.
1«05 G. B.
CareUi, Nicola, Architekt, geb. in Rutig-
liano (Apulien) am 88. 11. 1796, studierte in
CcpnxMk Nenpd tiad Rom. Durch seine Teil-
nahme an der revoluliooiren Bewegung der
Cariwnari bei der Regierung verdächtig, ver-
lieB er 1830 Italien und zog nach Koostanti-
nopel, wo er mit kurzen Unterbrechungen bb
1842 verblieb, und als lehrender wie prakti-
scher Architekt tätig war. Unter anderem
erbaute er die Kirche der Antonianer und die
in Holx aufgciährten Pallete dci Ncmeuk
Pascha und des Barons Umed. Seit 1849 in
Bari ansässig, entfaltete er in dieser Stadt und
in ihrer Umgebung eine rege Tätigkeit
c. Villaal, Serittori ed aitlstl Pudiesi.
Trani 1904. ^B.
CbnI^ Henri. Hin. Bildhauer, titig zu
Mecbeln, wo er 1619 als Minderjähriger
vorkommt und am 26. 11. 1040 starb.
Neeff«. Hiit da la pefae. cte^ i Malinea II
84«. Z. M.
Cumun, Balthasar, s. Karmaiu.
CarCme, MarieAntoine, französ. Zeich-
ner, geb. Paris 8. 6. 1784, f das. 12. 1. 1833,
1^ S Werke heraus: Lc Patissier Royal Pa-
rieien (Parts 1816) und: Projets d'Arcbitec-
tnre ponr les enbdUseemeots de Paris et de
St.-Petersbourg (Paris 1821—26).
B au c h a 1, Dict. d. archit. fran?., 1S87 p. 619.
— Univ. Cat. of Booki on Art, London 1870^ I.
— Octtinger. Monit d. dates. IMO L
CMb«. s. auch Corumt,
Caremolo di Modrone, Waffenschmied,
geb. 1489 zu Mailand, f 27. 2. 1543 in Man-
tua. Er arbeitete wiederholt für Karl V.,
PranccsGo II. Gomaga (dessen Hofwaffen-
dmied er war) tmd Termutlich auch für
Franz I. von Frankreich Aus den urkund-
lichen Nachrichten über C. geht hervor, daB
«r ein sehr geschätzter Meister war.
A BertolettL Axtiati d. GoosagB, USB. —
\V^Boehtifli, »toter d. Watochnledekit
18»7 p. 34. B.
Cann, J., ein in England während der
Hälfte des 17. Jahrh. tätiger Maler, nach
dem A. v. d. Does ein Bildnis der DocoChea
Narbona, Frau des MedsiUenls Thon. Saw
luiB. stedi.
Heinecken. Diel. d. art., 178Ö III. H. V.
Carena, Feiice, ualicn. Maler, geb. 1880
in Turin, lebt in Rom, wo er 1906 ein Staats-
stipendium mit seinen Gemälden „Aufruhr"
und iJRirchhof errang. 1910 stellte er auf
der großen römischen Kunstausstellung eine
ganze Reihe von Porträts, Akten u. Kon^
sitioncn aus. Erwähnenswert: 2 Akte Paria
tnd Vittoria, ein Triptychon „Mutter", die
Wanderer, Nest, Mütterchen, Hochzeit und
dekorative Entwürfe. C, der zu den hoff-
nungsvollsten jüngeren italienisdiea Küast-
km geUSrt, hat Einflösse von Carrlire, 'Stack
osw. empfangen, ohne indessen seine crfn-
derische Originalität zu verleugnen.
C 4 1 1 a r i, Stör. delU pitt contemp. it*l. 1909
Z.hi^^ P- ' P- - Vit* d'Artc
1910 p. 242 {. — Arte dec. med. II 187 f. o. 253
- U Tribuaa «. a. 1910 u. 4. 4. 1910. — Mösck
^ W '**^ p. 81, m - E^aifnm 1909
CareH CarrtKo.
CaTMixanl, Antonio^ s. CamumL
Caran, s. Contra.
Cawsaaa, s. CarrasMo.
Caretme (Carcme), Claude Frangois,
Zeichner und Maler, geb. in Paris am L 4.
1709, Vater des PhiUppe C, wurde 174H zum
conseiller amateur der Akademie ernannt.
17« erldUt er Bezahlung für ein in das Schloß
Choisy geliefertes Gemälde und 1746 8ok:be
für eine Darstellung von Acis und <^^th*f
(Kopie nach de Troy), die er ffir das Zimmer
der Dauphine im Schlosse Fontainebleau ge-
malt hatte. 1780 heiratete er eine Tochter des
Malers Nocl Gsypel.
Bellier-Auvray. Dict gen. I. — Chron.
d. arts 1896 p. ll.s. H y
CarssBM (Careme). Philippe. Malerj
KnpferBtecher u. niustrator. Sohn des Claude
Francois C, geh in Paris am 25. 2. 1734
(nicht 1754!), f das. am 1. 3. 1796. Schüler
von Ch. Ant. Coypel. 17B1 errai« er einen
2. Preis mit ehier Enthauptung des Holo>
fernes, 1786 wurde er in die Akademie auf-
genommen. 1767 debütierte er im Salon mit
einig«! Genre- und Tierbildem und fipt"»
Bischofsporträt. Bis 1777 beschidcte er t^pd-
mäBig die Salonausstellimgen, im drauf folgen-
den Jahre wurde er aus der Akad. ab-
gestoßen, weil er seine Aufnahmearbeit nfcht
geliefert hatte. Seit 1768 stand C im kgL
Dienste; in diesem Jahre fahrte er 8 Su-
praporten mit Darstellungen aus der antiken
Mythologie für das Vorzimmer des Pavillon
im petit Trianon aus, die er indes erst 1771
vermutlich vollendete. Für SchloB Vinccoaes
malte er dne Verwanddung der Nymphe
Menthe. Das Mu.s zu Bordeaux bewahrt von
ihm eine Zeichnung von 1780: Badeode
Frauen, dasjenige zu Nantes ein ihm zu-
geacfaridMoea Gemilde mit der U. Familie;
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i:
et'
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b:
n:
imi
P
Bt'
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•
-5'
C malle mch in Miniatur and Gouache. —
Als Stecher arbeitete C. raeist nach fremden
Vorbildern, so nach Cl. Briceau (Jupiter a.
Antiofte), Chatelain (Erigooe), J-B Patas,
Tanacrt um. Nach tiiuwr Zcichming atacb
«r die Mtenn BHttar: Ln Dran de to r
ae rendant i Versailles, LTx^tton du
qob de Fayras und Lea Fureurs du fanatiame
on la mort de Colignjr. Er lieferte anch
Vignetten und lUaaCratiooea för Bncher* d>r>
anter für Le Dtomiroo ffancaii^ Selb 1178
and eine Auagidbe 4u Febica de Le Fooleine
(17(»-75).
Bellier-AsTray. Dict L — Jal,
Dict, crit.. ^187S. — IL Portalis. LesdcMioat
d'Uluatr. etc. ISH p. 4»—«. — Portal ia el
Biraldi, Lea grar. dti 18« •., 1880 I 28a —
P. MaatB in CSroo. d. arts 1M3 p. 37—3». —
F. Engerendia Chroo. d. arts 1806 p. 118. —
Inv. gen. d. WdL d'ait, prov., mon. cir. II 63 u.
m. — Mirear. Dkt d. vsntas d'ait, II, I9(tt.
— Ul-Hamiser. (BAL ThieoM). H. V.
S. auch Caremt.
^arecst, Keryst), Gooaen, Maler
II. Klaviei bauet j cf stanmte eoe KDhit wufde
aber schon als Lehrjunge in die Antwerpener
Liggeren eingetragen (1519). 1520 wurde er
eis Maler Meister (sdiiMer en
nwlwr)p 1B82 meldete ci
en; erst 1BB6 (1537) wurde er Mrger in
Antwerpen. Kr gehört zu den Klavierbauern,
die 1567 (1568) die Zulassung ihres Gewerbes
in der Lukaagilde durchsetzten. Ein Joos
Kerresf der ebenfalls Klavierbauer u. auBer-
dcm Maler und Schnitzer war, wurde 1628
Meister. Auch er gehörte zu den Meistern,
die 1667 als Klavierbauer in der Lalawgihk
Romboate-Lerlvai Unncn I lU,
11« ; 101. Z. mTU.
Careetia, Zeffirino, Bildhauer aus Pie-
mon^ 2. Hälfte des 19. Jahrh,, geb. io Riva
VebMbie in Valsesia, f Anfang des 20. Jahrb.,
studierte zuerst in Varallo, darauf auf der
Akad. Alberlina in Turin unter Odoardo Ta-
bacchi. Dann zog er nach Rom. Als Por-
trätist von Begabung verfertigte er eine Büate
Vittorio Enräuelca II. und von QtdMiao
Setla. Er war Mitarbeiter am Denkmal zur
Erinnerung an den Durchstich des Mont Ccnis
auf der Piazza delb Statuto in Turin (1879).
Stella, Pitt, e SctdL in Piemonte 1803
p. 521, — C ä 1 1 a r i, Stor. dell' arte contemp.
ital. 180». - De GubcrnatiSi Dia. dc|^
Artist Itat vlv. G, B.
Garet, A n d r i e u, Waffenschmied, erhielt
1342 eine Zahlung für verschiedene, für den
burgundischen Hof ^hötel d'Artois) geUetarte
Hemiscbe oad andere Panxeratüd».
Dabaisne, Doctim. etc. conc lliiat de Part
Lille 3M8. B.
Caxette, Antoinc Auguste, Architek-
turmaler in Paris, geb. das. 1788, Autodidakt
Stellte 18M nod S6 in Lille und Dooei eoe.
Gebet Dict d. art, UM. B. V,
Caietta, Charles, Maler, 1640 als Pate
bd einem Kinde dee Malen Franeois fiel(OiB
erwihnt.
Jal. Dict crit, WTt p. l»a H. V.
Cavirtta, G. E., französ. Maler der Gegen-
wart, in Paris lebend, stellte 180ft— 1907 im
Salon d. an. iranc. kräftig gemahe, stilvoüe
T ■airfttliefleii nd Strifciiibnd( f eoe, melitcna
aus Paris und Umgebung, von denen Setne-
landschaft bei La Frette (1888). Fluctuat nee
mergitur (die Seine bei Paris; 190A), Bode>
%tjrd des Capudnes (1906) und Cafe de Ia
grandc rue (Kleinstadtstrafie ; 1907) hervorge-
hoben seien
Saloa-Kauloge. B.
Cazev, Anna Maria, engl. Miniatur-
malerin, um 1602, kopierte einige Gemilde
Karts II. in Miniatur.
Clayton, En«! fcmale art., 1876 I 38.
Carew, F., Bildhauer in Brightoo, der 1884
in der Londoner Rojral Acad. 2 Porträtbüsten
"tt^Wt*- <~ Ein jfstoilmMiteii" BiMhenw in
London üdke IBM in der BritUi Imtit. eine
Diana aus.
Graves, Roy. Acad. Exhib., 1905 I; The
Brit loatit. 1908.
Cazaw, John Edward, Bildhauer, geb.
um 1786 in Wexford, Irland, t *» 80- ^l-
1868 in London. Studierte zuerst in Dubün
dann seit 1800 bei Richard Westtnacoti, bei
dem er bis 1828 blieb. In diesem Jahre
wurde er von Lord Egremont verpflichtet,
der n» eine grSIcre Reihe von Weilcen fSr
sein Schloß in Pctworth in Auftrag «ab.
1885 siedelte C. sich in Grove House bei Pct-
worth an, wo ihm der Lord einen Wohnsitz
geschenkt hatte; hier blieb er bis 1887, als
sein Gönner sUrb. Zwischen 181S und 1848
beschickte er wiederholt die Ausst. der Royal
Acad., 1824—43 auch die der Britiah Insti-
tutioa. Ztt eeincn besten Arbeiten gehfifen*
das Denkmal des Schauspielers Keaia ab
Hamlet, in der Westminstcrabtci ; Arethusa
(ausgestellt in der Brit Inst. 1824, gest. v.
Dyer) ; Adonis (ausgest. ebend. 1826) und der
Falkenjiger (ausgest 1881, gest v. W. T.
Fry), Marmorstatuen i. d. Galerie des Lord
Egremont; Gladiator im Kampf mit einem
Bären (1830 Roy. Acad.). Ferner zahlreiche
Porträtbüsten, darunter die des Marquis of
Wellington, des Captain Marryat und des Ge-
neral Sir Robert Sale. 1&46 war er an der
Ausführung der Reliefs für das Nelsondenk-
mal zn London mitbeechiftigt.
Fr. Feber Cenvcfe^Us. & Wld. Ksl, Lelp'
zig 1846 IL — Fr. Malier, Allgem. Katkrlen..
SMtl» um, L - Gravea. Soir. Aead.. 1901^
Iikirft iMlIl,, VM. - The Art Jevnal 1886,
p. S7S (m. Abbj. — The Affe^Mon 1M6, n. »•
(m. Abb.). — Konslblell 1S8S-1846. paate
M. W BrockweU.
Carey, Charles Philippe Auguste,
Zeichner, Radierer, Kupferstecher und Maler,
geb. in Paris 1824, Schüler von Tony Johan-
not and
Kawttertexlkoii. Bd.V.
593
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Caccy — Cvini
1014 tmd 1880 fait •Ujihrlkh die Ausstellun-
«R des Salon. Er itach haqptncblich aidi
nuran, P. Baudry, E. Meiasonier, Pimwutiii.
Decarnps und A. Stevens, doch kennt man von
ihm auch mehrere Blätter nach eigener Er-
findung. Genannt seien: La Joueur de Casse,
nach Chavet; La lecture, nach Meissanier;
L'Mucation matemelle, nach Tony Johaonoti
La vague et k p<-rlr, nach Baudfy; Lca lUo-
stoos perdues, nach Gleyre.
Gas. d. B.-Afl8 ni, IV. XI, XII. XV. XVL —
BelHer- A n vray, Dict gfe. I u. Sappl. —
L« Blanc, Manuel I 592. — Helle r-An-
drescR, Handbach 1870 L — Apcll. Hand-
boch. 1880 p. 90. — Biraldl. Laa gnv. du
IS« %^ vm IV. H. V,
Gany, Jacques, a. Cmntf.
Carey, Regina, Kupferstecherin in Aqua-
tinta-Manier in Paris, Anfang des 19. Jahrh.,
Grofimutter dea Charles C, stach einige Land-
schaftsblätter nach Jos. VemaC» Rqpoa dea
Bestiaux, nach Potter u. a.
Le BUnc. Manuel I 592. H. V.
Ctenj, W. F., engU Kupferstecher der
2. Hälfte des 18. Jahrb., aUch u. a. nach Th.
Rowlandson, z. B. das seltene Blatt ^ Sketch
from nature", 1784 in Punktiermanier. • — Ein
Maler P. Carey stellte 1796 in der Londoner
Royal Acad. 8 Architdcturbilder aus und ist
H e i n ««k«l» Diat & ait» in» m. — Gr*-
V e 6, Roy. Acad. Bidiib., 1M6 I. — Ltt»lfMnNer.
/Bibl. Thieme). H. V.
Caiffe. s. Cor off«, Annand Charlea.
Carfra«, G., engl Maler, stellte 1787 in der
Londoner Royal Acad. eine Szene aus der Be-
wegonff von 17'16 aoa. Daa Biitiah Mua. be-
wahrt eine mit Wasserfarben angelegte Tasch-
zeichnung von seiner Hand mit Darstellung
eines Opossums.
L. B i n y o n, Cat. of drawüiga etc., 1898 I. —
Graves, Roy. Acad. £xliib., IM» I. H. V.
CaiiM, Andriea, Maler, 168^ Frei-
ineiater der Anlwarpener Lnkaafftlde.
Rombout» et Leriu?, TJfrgeren I 586.
Cargül, William, Architekt in Le Havre,
geb. das. 1864, Schüler von Daumet an der
Pariaer ExxAt d, B.-Arta. Von ihm aisd in
Le Havre it. a. die Cliapelle des MotiKnes, die
Frnnzi^kancr- und die Joscphskapelle erbaut.
Delairc, Les archit. elcv., 1907 p. 204.
Cargnel. V e 1 1 o r e, Maler, geb. in Venedig,
Schüler der dortigen Akademie und Cesare
Laurentia. Erliidt 18BB auf der 1> intematien.
Kunstausst. in Venedig einen Ermunterungs-
preis für sein Gemälde: Averte faciem tuam
a peccatis meis. Auf der Florentiner Knnst-
auast. 1896 sah man von ihm JLupo di mare",
daa BtMnia emea alten. wetterBebrinnten
Seemannes, auf der Berliner Internationalen
desselben Jahres: Requtescat in Face, im
Münchner Glaspalast 1901: Trurigcr Mor-
gen» cbendort 1809: Winter.
A. S. Wlllnrdi Hiat af «Md. llSL aat, 180t
n. 888. — EMehnn. M. F. VU 9; Vin m —
Kat d. anr. Aaset CWbH.
Caii, Cesare, Fayencdcünstler aas FIft»
enza, arbeitete unter dem EinflaB dar Faü-
tana nm 168»~164B ia Utbba FUcrinD»
seiner Marke bei Jäoiddn^ Gnodr. d. Ks*
ramik (1879), p. 320.
O. V. Falke. Majolika, 1896 184. H.V.
Cari, G. d e, Zeichner und Radierer, tätig in
Paris um 1820, von dem Le Blanc, Manuel I
682. 7 Blätter auffahrt H, V.
Cari, s. auch Coro.
CariaKe, Paul Claude, Maler in Paris^
geb. in Vesoul (Haute-Saöne) am 17. 8. 1886.
Schüler von Gleyre und G^röme, atellte 1864
bia 1807 einige Figurenbilder im Salon ans.
Bellier-Auvray, Dict. k^. I. JT. K
ftarfaitl, A d r i a n o, s. Carani
CaiiaaL Giovanni de' Busi. gen. C,
bergamaskiscli-vetie.-ian Maler, signiert lO-
ANES CARIANI oder CARIANUS» anch
I. C; te Vcnediff fch. (oder da Kind dort
hingekommen, — nach G. Ludwigs Berech-
nung zwischen 14S5 — ^90 geb.), Sohn des ana
Fuipiano bei Bergamo stammenden Praeco
oder Comandadof am Magiatrato del Pro-
prio (hSherer Geriditsbeamter), Giovanni
Giovanni de' Busi detfo Cariani, nach dem der
Maler bisweilen, z. B. durch Marcanton Mi-
cM^ ala Zuan de Zania Comandador bezeich-
net wird. C. wird zum ersten Male urkund-
lich erwähnt, Venedig, 29. 4. 1609. 1614 datiert
war ein von Tassi erwähntes, heute verschol-
lenea Altarbild in der Kirche von Lonno im
Seriotal. 11. 11. lUT madite seine Pran
in Venedig ihr Testament, in dem sie eine
Adoptivtochter, aber keine leiblichen Kinder
bedenkt, was den SchluB erlaubt. daB die Ehe
betricfatUch vor 1517 geacfaksssen sein mai^
daS C. damals also nicht mehr ganz jung setai
konnte. Am 8. 8. 1617 wird C. als Mitglied
der Malergüde in Venedig genannt; 14. 4.
sowie 88. 4. 1624 fangiert er in Vcnedic *1>
Zeuge, wo er bis 26. 11. 1547 urkundlidi nadl-
weisbar bleibt Die einzelnen archivaUadm
Belege, die G. Ludwig gesammelt hat, um Cs
beinahe unanterbrocbene Anweaenheit in
neu lg Zu CTwdBcn, uiwiuicn uiei uwjh oh*
zeln zitiert zu werden, sondern es genügt,
auf die Tatsache hinzuweisen, daB C. lebens-
länglich in der Lagunenstadt tätig war und
mcht, wie Giovanni Morelli meinte, um 1U4
von dort nach Bergamo übergesiedelt iat
Allerdings hat er sich vorüberKehi^nJ in Ber-
gamo aufgehalten, was aus dem Umstände
hervörgaiit, didl er an der Faaaade dea dar»
tigen Palazzo del Podestä Szenen aus Ari-
osts Orlando furioso in Fresko dargestellt
hatte (nicht erhalten). Auch das verschollene
Altarbild mit dem hl. Rochus für den Hci>
mstsort seiner FkniÜie, Fuipiano, hat C 16fl
scheinbar in Bergamo (nicht in Fuipiano) ge-
malt; im November dieses Jahrea wird er
tnHieUidi da v«ii Vcaadti
594
Cariasi
erwähnt Dagegen können die zahlreichen
Bildnisse bergamaskiacber PenönltdikdteD
sehr wohl größtenteils in Vcnedif tBMUmSm
tein.
Als Ca Lehrer ist, wie scboo Mordfi «r-
teilte, woM Falmt maMliHL Zwar meinte
G. Ludwig, da C. längst in Venedig heimisch
gewesen, bevor der allerdings ältere Palma
von Scrinalta nach Venedig Übersiedehe, sei,
zumal stilkritische Gründe nicht zwingend für
ein Abhängigkeitsverhältnis sprächen, C ron
Giovanni Bellini und Giorgione abzuleiten, wo-
gegen SB bemerken ist, daB wir aUerdtngs für
Pahnu Anweeenheit in Vcaedlt (vor 1610)
keine archivalischc Notiz, wohl aber als Zeug-
nis den Stil seiner Jugendwerke haben, die
gans eindeutig sagen, daB er in Venedig ge-
knit bat Andererseits sind bis in die aeueste
Zeit Palma und C. ddit tdlcn Tcrwcdiiek
worden, was seinen tieferen Grand haben
mochte. Im Grunde kommen beide Meinun-
gen iragefähr auf das gleiche hinaus: Palma
wif C. gehören zu der Nachfolgeschaft Belli-
nis u. Giorgiooes, verleugnen aber nie ihre
bergamaskische Herkunft.
Es fällt nicht leicht, bei d. Mangel an festen
Daten die Bilder Cs chronologisch zu ordnen.
Nur 4 seiner Bilder sind datiert und diese
fixieren auch nur die kleine Zeitspanne von
IBlft^. Es kommt liinsa, daB C, wie die
meiaten Bcrgamasken, seinen Stil wenig wan-
delte. Dennoch scheint hier der Versuch ge-
boten, das Oeuvre des Malers nach der zeit-
lichen Folge zn disponieren. Es aei aber be*
merkt. daB das Nadi^ander der Werte nidit
allzu wörtlich zu nehmen ist, daß vielmehr
nur eine Vereinigung in Gruppen beabsichtigt
wurde. Die Datierungen MorelUs sind, da
dieser sich durch Zuschreibung von Bildern,
die weit über dem Vermögen Cs stehen, eine
ganz falsche Vorstellung von dem Künstltr
gemacht hatte, notwendigerweiae ebenfalls
irrig.
Als Jugendwerk Cs sind anzusehen ein
«Kreuztragender Christus" in der Galleria
Lochis zu Bergamo. No 172, vielleicht iden-
tisch mit dem von Michiel im Hause des
Lconin de Brembat genannten BiMe, eine
Halbfigur der Madonna mit dem Kinde im
Dom ebcndort und eine zweite Madonna mit
Sebastian im Louvre, No 1186. Frühen Da-
tums sind gewiß auch das Jünglingsbildnis
im Berliner Kaiser Friedrich-Mus., No 188,
das Porträt eines jungen Mannes in weiBem
Rock, Brustluld vor dunklem Gnmd^ in der
Galieria Locbis in Bergamo, No 168 «ad das
fälschlich früher als Selbstporträt angesehene
Bikinis eines Mannes mit breitkrempigem
Hute in der Galleria Carrara, No 136 eben-
dort, sowie eine koloristisch für C. ungciv61m-
lich feine hl. Familie mit Magdalena und
dner mratten weibUdieB Hciligai in der Aka-
demie zu Venedig, N '56. — Zu den Ar-
beiten der etwas spateren Zeit gehören eine
Madonaa mit d. Kinde, Kniestück vor Land«
Schaft in der Ixindoner National Gallery (Ver-
mächtnis Salting) ; ein familiär autgefaßtes
Heiligenbild in der Galleria Corsini in Rom,
Maria, das Cbristoskiod, Elisabeth und der
Knabe Johannes m einer Landscbaft sitzend;
femer das signierte vorzügliche Bildnis des
Gelehrten Giov. Benedetto Caravaggio in der
Gatleria Lochis (No 184) in Bergamo und die
palmeske Halbfigur einer jungen Frau in der
Galleria Carrara, No 86, ebendort; das Brust»
bildnis einer jungen Frau in der Galerie zu
Stottgar^ No 468. die Halbfigur eines Gi-
tarre spielenden Jünglings in der Galerie an
Straßburg, der „Abschied Christi von den
Frauen", sowie die „Krenztragung" in der
Ambrosiana zu Mailand. 1519 datiert und
bezeichnet ist das imponierende Grappenbild-
nis von 4 Damen und 8 Herren beim Grafen ■
Roncalli in Bergamo, ebenfalls signiert und
mit der Jahresaahl 1620 verseben eine Ma-
dom» mit Kind mid dem kniendm Stifter in
der Galleria Carrara, Vermächtnis Baglioni,
und ebenso 1520 dat. und bez. eine Aufer-
stehung Christi mit kniendem Stifterpaar, Be-
ben dem dessen Schutzbeiligeni, HienaqrmM
und der Täufer stehen, beim Grafen A. Ma-
razzi in Mailand. Diesen Arbeiten stehen sti-
listisch so nahe, daB auch sie um 1520 ent-
standen sein müssen: das große Altarbild ans
S. Gottardo zu Bergamo, jetzt in der Brera
in Mailand, die in einer Landschaft sitzende
Madonna von 7 Heiligen umgeben, dessen die
JeHucht nach Ägypten" darstellende Predella
sich in der Ssmmlung PicdnelK in Bergamo
befindet; ferner zwei Teile eines Triptychons,
Katharina und Stephanus, in der Galleria
Lodns in Bergamo, No 192 und 196, ur-
sprünglich in der Kirche von Locatello im
Imagnatal bei Bergamo (der heutige Standort
des dritten Teiles, eines hl. Jacobus ist un-
bdiamit)^ eine Madonna mit Kind und Petrus
in der GaUeria Borgbese an Rom, No 164
eine andere mit Antonius von Padua und
dem knienden Stifter in S. Francesco zu Ro-
vigo, eine Madonna mit Kind zwischen Fran-
ziskus und Hieronymus, ganze Figuren ¥0r
Landschaft (bez.) bei Herrn F. Frizzoni-Salis
in Bergamo, eine „Ruhende Venus" in Hamp-
too Cour^ eine »Junge Frau in Landschaft
liegend* im Kaiser Priedridi-Viiseam »
Berlin, No 185, sowie zwei vorzügliche Por-
träts, das eine signierte, eines alten Herrn,
in der Samml. Thiem in S. Remo, das andere,
eines vornehmen Jünglings, beim Henog von
Devonshire in Chatsworth. In der Akademie
zu Venedig, No 800, ein ebenfalls ehr tijch-
tiges Bildids eines rothaarigen Mannes in
Bslabcsslilfm, wekinndigem Rocke, Knie-
stSck, 1086 datiert — Senile Arbeiten Cs
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Caijat - CaritUo
--- -M 9Ün eine Madonna mit <Jem Kinde
tu» adrt Heiligen, ganze Figuren in Land-
schaft in der Gallcria Carrara, No 67, konfus
in der Kompositioa itod na^^js^jg jg
ZeichDni«, sowie eine ,,A]ibetanf der Hirten*
in Hampton Court.
Ohne absolute Voiiständigkett erreichen zu
wollen, seien nun noch kurz einige Bilder C.s
genannt von deoea idh keine genügend klare
Voralellimg fistte, um sie den oben
genannten Gruppen einzuordnen, die aber doch
hier nicht übergangen werden dürfen, fier-
gMno, Galleria Lochis, No 9 BnisAildnis
««er Frau, No 148 Schlafender Hirle und
mintzierende Frau, No 165 Brustbildnis
eines Mannes, bez. J. C. Bergamo, Galleria
Morciii, No 89 Mäanlidiei Bildnis, No 100
Madonna mit Kind und JcNcf. London, Nat
Gallery, No 1203 Madonna mit Kind und
Heiligen. Ebcndort, Vermächtnis Saltiag,
Porträt einer Magistratsperson. Malland,
Brwra, No 129 und im Depot, 8 Fragmente
«ner Gdnirt Christi, ursprünglich m Spirito
Santo zu Crema, dort von Michicl genanm
Mailand, Museo Civico, No 108 Lotfa und
München. Sanunl. Lotebeck,
Mo 100 Männliches Bildnis. Wien, Akad
No 77 Madonna mit Kind zwischen Täufer
u. Katherina (ruiniert). Zogno bei Beigano,
5il?^. Aabetong der Hirten, schon von Ki-
doW als Werk Gsrianis genannt.
Marcanton Michtel, Kot. ctr ed Bat-
!*^' r Ridoin. Le Maraviglie. ed. II
t I p. 190 ff. - A. Pasta, Le pi«. noUb. di
BerRamo, Bergamo 1T75. — F. M. Tasti Vite
dt' put. etc. bergam., BerRamo 1793 t. I p. 33 ff
Localelli, Illustr, BerKamischi 1867—79.
A f' — G Frirzoni, U Gali. dcll'
AcMdetnia Carrara in Bergamo, Bergamo 1907
ü , \ Cavalcaselle, Goch. d. Ital.
Malerei, Dtsche Ausg. V 608 ff. — G i o v M o -
""j'A Die Galerien zu Mfinehen
und Dresden, Leiprig 1891 p. 28 ff. — B. B e -
renton, The Venetian Painters, 3. cd p 94 ff
~ , '° ^^^'^ ''«l- Preuß. Kst-
P 3-' ff-; XXVI, Bei-
?or a M o I m c n 1 1, Emporium, XVIt
tt ir7i,^:^r°°^J'" B"f>i"Kton Magazine II
78 u. VIII 342 f. Guido Cagnola in Rass.
dArte, 1905 p. 61 u. 79. - Malaguiii-
V a 1 e r i in Rasa. d'Arte, 1909 p. 139. — A. Fo-
ra 1 1 i. L'Arte XIII ITT ff. ' HaStln.
Caxjat, Etienne, französ. Karikaturen-
seichuer, Literat und Photograph, geb. in Fa-
reins (Depart Ain) am 1. 4. 1828. f in Paris
am 9. 8, 1906. Nachdem er runächst einige
Zeit m Paris mit Zeichnungen für indu-
strielle Zwecke beschäftigt gewesen war, wid-
mete er sich seit 1854 vollständig der Kari-
katurenkunst. Eine erste Portratserie, die er
^er dem Titel: Le Thdatre i h viüe vcr
offentllclMe, und in der die Schauspieler und
Sanger karikiert waren, erzielte lebhaften Er-
folg durch den gcUtvoUen. schlagfertigen
Witz, der darin zum Ausdruck kam. Zwei
Jahre darauf, 186^ begründete er mit Qu
Bata Tr nd AmMc Sollanl die Zeitschrift
.^e üiogcne", in der die Bildnisse aller mehr
oder minder beriUunt«! Tagesgrößen, der
Künstler. Literaten und Politiker erschienen
darunter Victor Hugo, Lamartine, Tb6o|»h!
bautier, Rossini, Berlioz, OMmch, TUns.
iS^? ^ ^P^**«" »«^te er im „Gau-
wis diese Karikaturen fort. Gleichzeitig
machte er einige Reisen in der Provinz md
fertigte Porträtkarikaturen von den hervor-
pgWMterea Persöolidikeiten tn den Städten
Z ^"f"*^'»" in Lyon,
Harsente, i>t. Etienne usw. Ständig blieb er
m Verbindung mit dem Journalismus; nach«
u!f »»'*n«"ch m der „Presse theatrale"
g^riekan kMte. wurde er später ein ge-
schätzter Mitarbeiter der „Gazette de Paris"
und des „Figaro". 1862 begründete er den
„Boulevard", worin er seine Karikaturen foct-
«etxte; doch hielt sich diese Zeitschrift nur
1% Jahre. 1872 schrieb C. auch ein vater-
landisches Schauspiel: „La LcQon de Jeaane-,
u. 18ÖÖ erschien von ihm eine Sammlung ko-
raischer Gedieht« unter dem Titel: „Artiste
et citoycn . - Seit 1860 leitete C. auch ein
Hhotographcnatelicr. das sich schnell zu einem
der angesehensten in Paris aufocfawaiw mi
von allen Tageaberiihmtheitfla aiAncht
lUGmnde Enc.vclopedie. — Lc grand diction.
»•■wasse. -- Le Larousse illustre. — B e r a 1 d i
Les grav. du 19^ ... iv. - Grand-CaVtV:
ret. Lea mocurs et la caricat. en France. -
7iT^f*^M:?'J^ caricat et les caricaturiste*
mT^', ? - "ts 1906. p. 95
. MarcBrisac.
x,r^\' ^ ' « " - J e a n - H en r i. fmnzös.
Medailleur, hat 1896 u. 1897 („Suzanne".
jj)er Bildhauer M. X.") im Salon und 1900
<'^«««»'e d- B.-Aru verschiedene
Medaillen ausgestdlt
Saleokataloge.
i#£!?**i^ 2 **^*"i«*er Bildhauer.
Mflttt- and Steinschneider, geb. am 1. 12.
1W7 in Padula (Prov. di Salerno), f 18TO
in Neapel. Mit 18 Jahren arbeitete er etnea
Morser aus Travertin mit allegor Figuren
und Pruchtkffnsen. Ein Mäzen sandte ihn
auf die Akad. zu Neapel, wo er mehrfach
mit Preisen ausgezeichnet wurde. Auf eine
Elfenbeinfigur des Königs Ferdinand Tl. vtn
Bourbon erhielt er eine Anstellung an der
Konigl. Münze. Einen Ruf an die Londoner
Münze schlug er aus. Nach der Erbebuag
1860 ernannte ihn Garibaldi zum Professor
am Istituto Tecnieo zu Neapel u. bestätigte
ihn in seinem Amte als Leiter der Münze in
Neapel. Außer einer Anzahl von Münzen,
Mtxlaülen, Steinschnitten verfertigte C efaie
Marnaorbüste König Ferdinands IL, jetzt in
der Residenz zu Caserta, das Denkmal und
die Huste des Monsif^nore Rosini in Pozznoli,
die Büste des Kardinals Ludgnano in NeapeL
Auch Broonarkeiten von ihm shid bdkanat
596
Cwkn — Cnion
ein Kruzifixus, flötenaptelender Hirte, kleiner
Satyr, Putten, die sich um ein Herz streiten.
Sein Hauptwerk ist ein Tiefschnitt in Topas
mit der Darstellung des Erlösers, wie er das
ettcharistttdie Brot zerteilt, im Jahre 1863
begonneit und nach xetmjihriier mähevotl«
Arbeit im harten Steirr vollendet. IHcse große
Gemme war in Mailand und Chicago aus-
gestellt und wurde Leo XIII. zum JubiKniii
von Neapler Frauen gestiftet.
Eonofio PlttoNaeo 1873 I 262. — Illuitras.
itaL ItW um." Vit« d'arte 1908 p. 25.
C. B.
Carieu, Giovanni Pellegrino, bo-
logn. Maler, der nach Crespi um 1680 tä-
tig war und für S. Antonio zu Ceretok) und
die Kloeterkircbe S. Cristina zu StUoote meh-
rere Altarhildcr nnite.
Crespi^ VUe de pitt belopt, lern ITM
p. 253.
Cariera, s. auch Carriera.
CarisDuu, S c i p i o n e, Landschaftsmaler,
geb. am 24. 6. 1821 zu Turin, zog später mit
der Familie nach Genua, widmete sich zuerst
der Miniaturmalerei unter Anleitung von Pa-
nario. 1848 in Rom genoß er Unterricht des
mvarischen Malers Markö, Vater. Nahm
1848-40 am Kriege als Freiwilliger teil, zog
nach des-^en Ende nach Turin, wo er sich bald
der Kunst, bald dem Handel widmete. Nach-
don er sich so die pekuniäre Grundlage ge-
aiebert hatte, widmete er sich ganz der Kunst
and stdlte von 18B0 bis 1860 nwhrefc Male
auf der Promotrice in Turin nus. Viele seiner
Landschaftsstudien besitzt noch seine Familie.
Ein finanzieller Zusammenbruch beschleunigte
seinen Tod, der ara aS, 8. 1876 eintraL Auf
der retrospektiven Ausstellung in Turin tlWB)
waren neun seiner Werke ausgestellt.
Stella, Pitt, e Scult. in Picmontc, Torino
1893 p. 2.'}1. — Ciliar!, Stor. dell' arte con-
temp. iul. - Alixeri, Prof. del discRno in
Ug. III (1864-68). G. B.
Caiillo. Wohl span. Maler des 16. Jahrb.
Im Vorrat des Kaisef Friedrich-Museums zu
Berlin eine auf Holz gemalte Madonna mit
Kind, bez. : Canllo. Ein ebenso bezeichnetes
Bild des gleichen Sujets in englischem Privat-
besitz, ein anderes im Januar 1911 bei Ueine-
mann in München.
N a g 1 e r, Lex. IT 363. W. v. B.
Caiillon, Phileas Hector, Porträtbild-
lauer in Argcnteuil, geb. in Trancy (Yonnci
Schüler von Guillaumet Deschiclcte zwischen
1876 und 1890 die Ausateltungen des Pariser
Salon mit Bildmd>&8ien in Mwnior« Terra-
kotta und Gips.
Betlier- Auvray, DicL gte., ShmL —
Kat d. Salon 187ft-W. H. V.
Carilio^ IL franiös. Bildhauer der Ge>
genwart, stellt seit 1890 im Salon d. art.
fran^ Porträtbüsten und Medaillons (meistens
v«a Danen) und 1906 auch zwei Soldaten*
figofttt aas der Revolutioaszeit aus.
Sden-Kalalofe. B,
Crrimiai, L u c a, röm. Architekt, geb. 1880,
1 14. 12. 1880 in Rom. Vom dnfadMD Stein-
metz rang er sich, ohne jemab eine Akademie
besucht zu haben, zum bedeutenden Architek-
ten empor und schuf in Rom eine Reihe
hervorragender Bauten im Stile der italieni-
schen Hochrenaissance. Als Hauptwerk« die»
ser Art sind hervorzuheben: Das Verwal-
ton^gebäude bei S. Luigi dci Francesi, das
Cbllegio Francese mit der Fassade von
S. Chiara, das Collegio Canadese mit dem
hübschen offenen Hofe an Via S. Vitale, das
Istituto dclle Picc. Suorc dei Poveri an Piazza
S. Pietro in Vincoli und das anmutige Kirch-
lein S. Ivo. Noch grandioeer und künstlerisch
Iwdentender smd ledoch sdne nn Stile Bra*
mantcs gehaltenen Kirchen- u. Klosterbauten
von S. Antonio sowie der an den Seicento-
Klassizismns anklingende Palazzo Brancacci
in Rom. Gelegentlich bat sich C. auch als
Bildhauer und Maler betitigt
II BuonarroU 1874 p. 188 ff.; 1876 pw 174 f.;
1877—78 p. 461 ff. — Arch. Stor. d. Arte IWl
p. 75. — L. C i M a r i, Stor. d. Ana CMleaipi
ital. (1909) p. 130 L; aowie I PkL dl Roma
p. 340 f. — D. Angcli, U CUcae di Roma
p. «19 (Reg ). I. Citlwi.
CaiisKS, s. Keirincx.
Cazini, Giov. AngeK Maler, 1056/57
in Rom ab Gehilfe des Gio. Fr. Grimaldi
urkmdl. genannt
Bertolotti, Art bolognesi ete. in Rama»
1886.
Caiini-Motta, Fabrizio, Architekt des
Herzogs von Mantua, erbaute dort das Teatro
Fedeli-Gonzaga (zerstört) und veröffentlichte
1910 in Gnutella einen „Trattato sapra In
struttura dei teatri e scene". Zani (Enc. met.)
bringt von ihm die Kupfcrstichsign. : Fabri-
tius De Carinis Inven. et fecit (1687).
C. D'Arco, Delle arti etc. di MantOTk, L
Mantua 1857. - A. Bertolotti, AfcUt etc.
in reU ooi Gonzaga, Genova 1889. B.
Carte!) Antoniodel, Maler, von dem sich
in Privatbesitz zu Piacenza ein aus der Kirche
S. Franca stammendes Altarstück mit zwei
Reihen von Heiligenbildern u. der Inschrift:
MCCCLXXXXVII Ant, de Cario pinxit be-
fand, auch Frcakemalereien in S. Francesco
Grande in Piacenza soll er ausgeführt haben.
Anibiveri, Artisti piacentioi, Piacenu 1879.
- Galt NaaionaU I (ISN) «1. 52.
N. PelicttH.
Carioli, demente, Architekt von Carpi,
lieferte 1082 den Entwurf für den Turm der
dortigen Fk-antilricinerldrche. Auch rührt der
Fassadenentwurf der Xifdie S. Chiara das.
von ihm her.
Tiraboschi, Not. de' pitt. etc., 17S6 p. 133.
Caiioli, Marco Antonio, Maler, um
1867 mit Zahlungen für Arbeiten in der Gal-
Icria di Monte Cavalk) in Ron nrkundl. be>
legt
Bertolotti, Art. belgi etc. in Roma, 1880.
CaiiOB^ Louts- Adolphe, französ. Bild-
lianer. geb. in Vnkndemes Qlord), Sehdler
597
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Catlot — Carito
«m Divclier, lebt in Paris und beschickt den
PuiMT Salon aeit 1878 fast alljährlich mit
PortriUataiiptiiftii. Von ihm todi die Branse-
büste Louis Charles über dessen Grab auf
dem Friedhof Montparnasse zu Parts (1887).
Bellier-Auvray, Dict gin., Suppl. —
SalonlutAloKc — Kouv. arch. de l'art frao;. 1897.
Quiot, G. G., französ. Maler der Gegen-
wart, lebt in Perigny-sur-Yerres (Seine «t
Oise) und stellt aeit 1906 aUjihrlidi Land-
icbaften im Sak» der Soe. Hat des BwArtt
M Paris aus.
Sabnlatalete.
CariB, Johann Wilhelm, ^f aler, geb.
zu Köln 1747, f daselbst 1830. Schüler der
Düsseldorfer Akad. imd des Hofmalers Felix
in Kassel. Das Wallraf-Richaitz Mus. in
KBh bewahrt Ton ihm ein Bildnis WaUrafs,
im Kostüm eines Geistlichen and als Natur-
forscher dargestellt (Kat herausgegeben von
J. Niesscn. 1888^ No SU; oidit fnehr atia-
Fr. T. B Stileher. Maleiw. d. 1«. Jahrb..
I 1. H. V.
Caxia, Joseph, Bildhauer in Atx (Pro-
vence), führte 1780—82 den Schmuck der nicht
mehr bestehenden Fontaine Saint-Michel in
Took» ans^ wofür er 700 Uv. erhielt.
Newr. areh. de l'art iraoc^ >• sir., III, 1887
I». Sn-M; IV. 1M8 p. IT»; X, 1»M p. 214.
Cari«, Roul, Bildhauer vr-n Nnnte^, 1W7
für das dortige Rathaus beschattigt. — Ein
Tugat C. wurde 1655 Nachfolger des Helie
Brosset als Architekt der Kathedrale zu Nan-
tes. Er tat sicherlich tdoitisdt mit dem be!
Bauchal erwähnten Architekten Carist-Tugal
von Rennes, der 1640 — 54 den Bau der Türme
ond dtt HaiQ^portals der Kathedrale zu Ren-
ms leitcia und tun 1650 den Hochaltar der
Kathedrale zu TrCguier aufführte.
Nouv. arch. de l'art fran?., 3» ser. XIV, 1898
p. 100. — Bauchal, Dict d. archit. franc.,
1887. — Laaee^ Dict. d. ardk fran«. un II
300.
Caiiaana, Nicolas, Bildhauer in Madrid.
Philipp V. ernannte ihn 1744 zum Mitglied
der Junta, welche dfe Errichtung der Akade-
mie von S Fernando vorbereitete Von ihm
der Statuenschmuck der Fassade der Kirche
S. Justo 7 Pastor, die Giaoomo Bonai^ in
Madrid errichtete.
Cean Bermudez, Dicc. I 256. M. v. B.
Cariu, H. T., Maler, Rcb. in Philadelphia,
Pa., Schüler der Pennsylv. Acad. of Fine
Arts, tätig in Philadelphia. 1882 hat er dort
radierte Studienbiätter ausgestellt.
Amcric. Art Ann. IMO. E. Richter.
Cariaaimi, Giov. Francesco dei, Gold-
schmied und Ziseleur, geb. 23. 10. 1486 in
Pama, Sohn eines Giovanni C C wird am
2. A. 1618, gelegentlich der Geburt eines Soh-
ne^ cum letetonnal erwihnt Ein Pronessi»
oaskreuz von C, aus Silber und vergoldeter
Bronze, mit Christus, der Madonna und Hei-
Ugea* wird in der Pfarridrd» von Cossano
aufbewahrt. Dasselbe ist von Arciprete Ilario
de' Gooizzi 1614 in Auftrag gegeben worden
und trägt die Inschrift: Hoc Hopus. F. F.
Hilarius de Gunicib. Ar — chipresb — iter.
de Chozan — o. Jo. Fra — ncischu» De Ca-
rissimis. faciebat. In stilistischer Beziehung
Steht diese Arbeit unter dem EinfluA der
LUnv dd Batteoati 1489-14M ia Bapti-
stariom, Panw. H. P^IMtL
Caiiat-Tugal, s. unt. Corfs, Roul.
Caziftia, Auguste, s. CanMÜt, Micbel-A.
CBiiati% Attgttstin N ieolaa,. fraaaSs.
Architekt, geb. am 6. 12. 1788 in Avalkjo.
t am 5. 12. 1862 in Paris, Sohn des Auguste
und Enkel des Michcl-Ange C. Schüler voa
Perder tmd Ant Th. L. Vaudoyer an dir Pa»
tiser Eook d. B.-Arts. Nach 7 jährigem Auf-
enthalte in Italien und Sizilien kehrte er nach
Frankreich zurück, wo ihm als erste gröSere
Aufträge die Restaurierung des Are dt
triomphe in Orange und der Bau des Mauso-
leums und der Sühnkapelle in Quiberon über«
tragen wurden (1821 — 29). 1827 wurde er
Inspelctor der bätiments civ., 1840 Mitglied
der Comniissioo des monnm. iiistor. ISÜ be-
gann er sein Hauptwerk, den Justizpalast in
Reims, der 1846 vollendet war. Auch das
Gefängnis und die Gendarmeriekaseme in
Reims rühren von ihm her. 1842 restaurierte
er das Schlod Anet; 18tt wurde er com In>
specteur g6n6ral der Departement-sbauten er-
nannt, welchen Posten er bis 1354 innehatte.
Seit 1822 beschickte er wiederholt die Aus-
Stellungen des Salon. Der Louvre bewahrt
eine Handseicfmung' von ihm; Tempietto des
Bramante.
Bauchal, Dict d. archit franc-. 1887 p. 619
(mit Ut Lit). — Bellier-Auvray. Dict
g<n. 1. — Lavigne, Eul civ., 1881 p. 57 -
Inv. gen, d. Rieh, d'art, Paris, mon, civ, I 65,
178; mon. rcl. II 367; Prov., mon. civ. II 228.
— Delaire, Lea archit. elir., 1907 p. 205. —
Gar. d. B.-ArU XI 103^205, 297-310. H. V.
Caiistie, M i c h e 1 - A n g e, Architekt ita-
licn. Herkunft» der 1700 den Entwurf au dem
coltöge in Aotun lieferte und 1796—98 die
Kirche der Cölestiner in Amiens wieder auf-
baute. — Sein Sohn ist Augutte Caristie, geb.
1740, t 1795, der die Pläne für die Dom-
herrenbauten in Dijon lieferte und 1773 für
die Kollegiatkirche in Avallon beschäftigt
war.
Bauchal, Dkt d. archit frang., 1887. —
Delaire, Lcs archit. <^l^v. etC, 1907 p. 205.
Cadtü, Marco della, veneaian. Archi-
tekt, Anfn« des IT, Jalulk, leitete eine Zeit-
lang den von Jac Sansovino entworfenen u.
begonnenen Bau der Procuratie Nuove in Ve-
nedig.
M Osch in i. Onida per Veneda. 1815. B.
üuAtb, Raffaele, neapolit. Architekt, er-
baute 1899 — 93 gemeinsam mit Antonio Landi
die Villa Achilleion auf Corfu, einst Residenz
der Kaiserin EKaabcth v. Ostcneich, jcut im
598
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Carl
Besitz Kais«r Wilhelms II. Die Villa ist in
klusuchem Stil erbaut und voa italienüchcn
Kflntdera «ng«ndL C. f am 7. 1. 1911 in
Boscotrecase.
IlItMtrsu. IUI. 18M I 7. — ZUchr. f. bilA Ktt
N. F. VI 122. G. B.
Ctxl, Ansbacher Emailnuler, um 1780 für
den fürstl. Hof daa. titig.
Fr. H. Hofaana, Di* Kvnat am Hofe d.
Mailvr. V. BfeadaAc. SmMf ItOi p. IM.
Call, deutscher Kupferstecher in Punlrtier-
manier um 1780, too dem Le Blanc (Ma-
nuel I) ein Bildo. dea Leop. Emst v. Firmian.
Fürstbisch, v. Passau nennt (vgl. Karl, Joh.).
Call, Adolf, Landschaftsmaler, geb. in
Kassel am 18. 6. 1814, f in Rom am 29. 4.
1846 — erat SOjährig. Zuerat Schüler von
Sicgfr. Bendixcn tu IIaiiiboi]gi dam ^ttt MbuL
in München (1839) und DüsscMorf Seit 1887
erschienen seine Bilder vielfach auf den Aus-
stellungen in Hamburg, wo C. seit 1841 an-
aissig war, München und Berlin. Anfänglich
bevorzugte er Motive aus Oberbayern, dem
Salzkanimcrgut und Tirol, aber daneben auch
die weiten Heidelandachaften Holsteins und
der Etbufer. 1848 gnv er nadi Italien, wo
er namentlich mit seinen sizilianischen Land-
schaften Erfolg hatte. Das Provinzial-Mus.
in Hannover bewahrt von ihm: Lüneburger
Heiden Am Logaaer See «ad, aeiae letxte Ar«
bck, öae Aaaidit dea Ataa, die Hambarger
Kunsthalle 4 Bilder, darunter Fernblick auf
Hamburg und Römiaclie Campagna, dav<«
erste res auf der Berliaer JahriwadeilauaHei'
liiag 1906 erachien.
Fr. Faber, CoDnrecs.-Lc3b f. Uld. Kst. 1846,
II. - Hanbo» KsUcilMb, 18S4. — Wftllfr
Müller V. KSnigawiater, DlMddoffer
Kader, 1B«4 p. SUHL — Fr. ▼. Bftttichrr
Malerwerfce d. 19. Jahrb., I 1. — Deotache Biogr.
— Kunstbl 18.17—1845, pasaini, H. V.
Call, Clara Vilhelmine, dän. Malerin,
geb. in Kopenhagen am 10. 12. 1869. Sie be-
auchte 189S-M die Schule der Kuaitakade-
mie. Seit m hat akbCharlolM^boiv Laad-
schaften, laieriawf «ad Bhnacanalafdaa ana-
gestcllt.
Wei Ibach, N>-t DansW Konitnerlea, —
KaL der Ausst. in Charlottenborg 1889 ff.
Leo Swan*.
Ctü, J. franzöa. Bildhauer, lebt in Paris
oad headiielt dea Sah» de ht Soe. d. art.
frang. seit 189S und den der Soc. nat. d. B.-
Arts seit 1894 fast alljährlich, meistens mit
Porträtakulpturen CJ. B. Thiery, M. E. Picot
vaw.), aber «och nüt hiator. und Genreautuen
(s. B. Jeaane d'Are, SaL de la Soe. d. ut
franc. 1910).
Salonkataloge.
Cid» Johann (Hans), IngeidCttr u. Archi-
tdtt hl Nfiraberg, wo er an IB. 1. 1587 ala
Sohn dea Bamadatera Peter C (t. d.) geb.
war. Er lernte ursprünglich das Kannen-
giefierhandwerk, genofi aber auch in jungen
Jahren bereita dea Unterricht dea ilterea Ja-
kob Wolf, des Erbauers des Nürnberger Rat-
hauacik in der Per^dctiTe. Um daa Jahr
1AO0 ghig er eadi Ulm, wo Job. Faidhaber fai
der Mathematik, Perspektiv- und Feldracß-
kunst sein Lehrer war. In einem Briefe an
Sebastian Kurz in Nürnberg vom 9. 6. 1609
rühmt Faulhaber ihn auch als „guten Reifier
and Radierer un Kupfer". Die „Newe Geo-
metrische und Perspcctivische Inventiones
Etlicher sonderbahrer Instrument, die zum
PerapeeÜviachea Grundrissen der Pasteyen u.
Vcstungen, wie zum Planimetrischen Grund-
legcn der Statt Fcidläger und Landschaften
sehr nützlich seynd. Durch Johann Faul-
habera xu Ulm. Frankfurt MDCX," 4* tragen
teOweiae Cj» Zefchca: HCN. la der Folge-
zeit trat er in kurbrandenburgische Kriegs-
dienste, wobei er sich unter dem Ingenieur
und Obersten Meinhard von Schönberg na-
mentlich im Featungabau, Artillerieweaea, wie
auch hl der Feuerwerkerkunat ausbildete.
1614 gewann ihn der Nürnberger Rat für
den städtischen Dienst, in welchem er u. a.
zu dem Rathausbau mit beraagczogen wurde^
1620/21 eine RoBmüMe errichtete, zu der be-
reits Peter C. Plane getcrtigt zu haben scheint,
u. in den folgenden Jahren die Befestigungs-
werice der Stadt veratärkte und ihr Artillerie-
waaea ▼erbeaaerte. 16BT— 81 beachHUgle On
dar Bau der Dreieinigkeitslurche zu Regens«
btirg, die nach seinen Plänen erbaut wurde:
sie trigtMeinen ganz spezifischen Stempel, ge-
diegen, ehrbar, schwerfällig" (Dehio). Auf
der Randleiste der Medaille auf die Kirche
vom Jahre 1627 wird er „Joan Carl In-
gen[ieur] a Nor" genannt (s. Carhngen, Joh.).
Aof Gnmd diemr l^iatiiiigui wurde ihm noch
1631 da? Amt eines städtischen Zeugmei-
sters vom Nürnberger Rat übertragen. Wei-
terhin hören wir noch von Restaurierungs-
arbetten am Spitaltorturm au Herabrudc
(1686), ran der Heratdlnng ehica dgeaart^ea
mechanischen Kunstwerks, eines ,,Musenber-
gea" (ParnaB), das er 1650 vor dem schwedt-
idwaGcaeralissimus, Pfalzgrafen Karl Gustav,
produzieren durfte und das später nach Stock-
holm wanderte, von einem Leuchtfeuerwerfc,
das er auf Kesten Karl C . tavs nicht nur
»firk^**« und abbrennen, sondern auch «in'a
Kopfer briagca" md^t, v. a. m. Auch die
interessante Sammlung von Modellen von
Kriegswerkzeugen, Kanonen, Lafetten, 2^1ten
vÄt die heute <i:i. Germanische National-
maseum in Nürnberg bewahrt, «aeia kleinea
Zeughaus", wie ea la daer Qäetle atia dam
Jahre 1666 heißt, rührt von dem vielseitigen
tmd erfinderischen Manne her und ist wohl
zum gröfiten Teil von ihm aelbat vcffertigL
Er starb am 14. 6. 1666.
Nendörfer-Gulden, Nachr. von Näro-
berg. Werklcnten (Edhioo Lodiner) p. 814. —
SaadrarLTcalaehe Akad. 9» 876. — Oep-
pelmarr, Btat Hachr. Mk — Mnaiaiea»
599
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Cari
hoff, Das Rmthaus in Nürnberg (vgl. Register;
iaibeaondere p. 167 u, Anm. 43fl). — Hampe,
Mfinbu Rstsverl. II No. u 2921. — Mitügn
aas d. German. Nstioosimus. 1S08 p. 1&3 No 42.
— P s n z r r, Verz. Ton Nürnberg. Portritai p. 31
(wo 3 Bildnisse von Jolunn Carl, darunter eins
von J. Sandrart, ein anderes v. Lukas Schnitzer
in Kupfer Rcstochen, angeführt werden). — N a g-
Icr, MonoffT. III No 793. D c h i o, Handb.
der deutschen Kstdenkm. III 404. Th. Hampt.
Carl, Katharine (Kate) A u s u s t a,
•merikan. Malerin, geh iti New Orleans,
Loittsiaiu, giag mit 16 Jahren nach Paris n.
ttudlcrte unter J. P. Jjutttn und G> Courtob.
Sie ist Tid (ereist und hat ihre Erlebnisse in
China unter dem Titel „With thc Empcress
Dowager in China" in BiKhform veröffent-
Bcbt Sie hat die Kaiierin^Witwe Tzi-Hti in
Chfaa gemalt: du Portrit hängt jetzt im
kaiserl. Palast in Peking. Ein Bild von ihr
im National Museum in Washington, andere
in mehreren Privatgalerien. Erwähnt sei „Am
Sgkgd" ^aris 1900) ood mehrere Portrita.
SUea-Katatote. — WWs Whe in Amtrica
1910—11. Edmund von Mach.
Ud, Mathiat (llatbM), Gohtocfamied n.
vor dkm l>rtaiiiit, tfirhtig ud ffuchtlwT sli
„contcrfeter in wax* und zugleich Medailleur,
war geb. zu Augsburg und kam Ende der
70er oder zu Anfang der 80er Jahre dn 18.
Jahrhunderts nach Nürnberg, wo er nach län-
geren Verhandlungen zwischen dem Rat und
dem Handwerk der Gold&chiiiiuiJi- am 4. 2.
1685 Meixter (Meisterbuch im Kimstgewerbe-
mOMMi «u Bellte BL 68*) md an 18. 8.1865
Bürger wurde. Im Juli 1687 erbat ihn sich
Kurfürst Christian I. von Sachsen für ein
Jahr vom Nürnberger Rat, da C. „für einen
knnatrfy***?** ^y^^jffhmn^ und ContyafcGlor
sonoenicn geruiuuei werae, an« ocr kwot*
1er lehte nun längere Zeit am sächsischen
Hofe, vor allem wohl mit eigentlichen Gold-
schmiede- und Juwel ierarbeilefi beschäftigt.
Schon am 29. 6. 1587 hatte er für ein silber-
vergoldetes Kunstwerk mit allerlei springen-
den Wassern aus der kurfürstlichen Kasse
614 Gttldcn erhalten; zum Jahre 1688 hören
tvif von afacm reich mit Rtdrfnei^ DiamaiiUsu
imd Perlen geschmückten Kleinod mit einer
Caritas und von einem andern ähnlichen
ScimTOckatödc, das vom Kurfürsten der Kur-
fdrstin ▼. Brandenbucg s. Geschenk gemacht
wurde. Noch am 81. 11. 1880 erMdl er
im Dienste des Kurfürsten Diamanten ru
einer Nachbildung des Elefantenordens, die
aa dem BOdnisse König Friedrichs von
Dänemark angebracht werden sollte. 1697
ward ihm vom Nürnberger Rat erlaubt, 800
Goldgulden des Bischofs Julius von Würz-
borg „mit dessen Gepräge zu pressen". Wci-
tetlÄi adim wir ilm audi im Dienste des
Pfalzgraf-Kurfürsten Friedrichs IV. u. dessen
Statthalters in der Oberpfalz, des Fürsten
Christian n Anhalt titig, «od Anfang 1008
siedelte C, ganz nach Amberg über, ohne in-
dessen sein Nürnberger Bürgerrecht aufzn-
gdwtt. Zun 88. Bt. 1808 wird er in den KAm-
berger Ratsakten als verstorben bezeiclmet
Die Betrügereien, die sich 1608 sein Sohn
Hans in Nürnberg hatte zuschulden kommen
laaaei^ mnaaen ihm daa letite Jahr adnea
T^lifna adir Teihillert Ivdwn.
Seine Medaillen, zumeist auf Nürnberger
Persönlichkeiten, insbesondere aus den Reihen
der Crtschlechter, doch auch auf Friedridi IV.
V. d. Pfalz (1696), Christian I. v. Anhalt and
dessen Gemahlin Anna (1599, 1606), Emst
Friedrich von Radcn-Durlach (1603), Joachim
Emst von Brandenburg-Ansbach (1^7), Chri-
stian V. Brandl nhwy-B<y i enlii {1801), Angii»
sttis Fürst von Anhalt (1607; BleiabguS im
Germanischen Museum zu Nürnberg) u. a.
reichen von 1684 — 1607. Sie sind am Brust-
oder Annabachnitt durch ein MC oder MCF
ab seine Arftdten gekennzeieiuiet and sengen
von dem scharfen Blick unseres Wachsbossie-
rers in der Erfassung der Persönlichkeit, von
seinem gewählten Geschmack, seiner sicheren
Hand und seiner Sorgfalt in der Ausführung.
Nur in .seinen Wappen-Rückseiten verfällt er
hin und wieder in ein mehr oder weniger
deri»cs Schematisieren. Vielleicht blieb die
Gesellen oder Lehrlingen — 1608—07 lernte
bd ihm Michel Feil von Dresden (Lehrlings-
rolle der Nürnberger Gotdidniade lo der
Bibliatfaek dea KnnatgewerteBiWFiimi jp Bar-
Schaffen dea IfaiMera Irishar nidit bdnaddt
worden.
Bauch in der Histor. Ztachr. der Gdrres-
gesellsch. 19, 470. — Hampe, Nümb. RatsvcrI.,
an vielen Orten (vgl. RMister). — Ders. in den
Mittitn aas d. German. Nat-Mos.
1903 p. 187 ff
— CTGnrlitt im Kstgewerbebl. N. F. II 19 f.
— Er man, Dtsche MedaiUewe im 16. u. 17.
Jahrii. «0 ff. Tk. Hampt-
C$A, Melchior: „Melchior Carl Silber-
arbeiter Obiit Anno 1628 yEtatis Suae 74"
steht auf einem Schabkunstblatt aus der er-
sten Hilfte dea 17. Jabrh. Sonst weiB man
Psaaer, Yen. von M
XL das betr. Blatt sdbat in dar
tritttflunl. (llerkcladie Samod. iai
in Nilmberg). — Hampe, Nflmb. Katsteil II
No 17M. Th. Hampe.
Caxi, Nikolaus, Diamantschneider von
FMenthdi wird nm 1816 hi Nönteqr B8r-
cer>
Rampe^ NBrnb. Ratsveii II No 2A38. S73S.
Carl, Pe t e r, Baumeister und Zinmiermann
zu Nürnberg, der (nach Sandrart; doch vgl.
über denen Qudle die Ltteratnmotis am
Ende dieaea Aitikda) 1841 an Hdüng , eteem
dem Herrn Georg Ericinger von Lendersheim
(Lentersheim im heutigen BJi. Dinkelsbühl in
MitlaUraniKn?)gdiarigen Dorfen gab. mr. Er
uiyiiized by Google
Cid " CnUtoM
verheiratete sich 1677 u. wurde 1580 in Nüm-
berg Meister. In den Diensten des Nümber-
■er Rais ab der Stadt Ziaunermaim und
WaaaendiMwr» „Werkmann u. Stadtmeiater*,
JBia- o. Wcrimaeister", wie er genannt wird,
und auch im Dienste auswärtiger Fürsten u.
Herren, die seine Kunst und seine er&ndungs-
rekhe Geschicklichkeit zu schätzen wußten
und vielfach seinen Rat erbaten, ist er dann
über ein viertel Jahrhundert lang tätig ge-
wesen. Schon 168% dann wieder 1686 citet
ihn Plaligni Ottkcnirich von Nfindiaijiu
tKK ntr nme txst. idqd ■oohib manaeii
nicht scRleich kommen, da er sich eben in
Böhmen bciand, wo er während eines etwa
halbjUuigen Aufenthalts das Pochwerk zur
Eule und andere Arbeiten ausführte. 1593
fertigte er für den Markgrafen Georg Fried-
rich von Brandenburg-Ansbach die Visie-
ruflg za einer RoBmühle ond begutachtete im
glekiiea Jahre abf Ulig des Octavio Strada
Wasserkunstbuch. In die Jahre 1596—1598
fillt die Erbauung desjenigen Werkes, mit
dem Cs Name vor allem verknSgft ist u. das
ab seine bedeutendste Leistung namentlich
als Konstrukteur gelten darf, nämlich der den
Pegnitzfluß in einem flachen Bogen über-
apanoendent an den Ponte Rialto xu Ve-
neolg eruuMiuucu i* leucnDrocice n nttniDcig«
Wiederholt (1601, 1Ö12) finden wir ihn sodann
in Amberg tätig. 1605 richtete er den viel-
bewunderten Dachstuhl des Pellcrhauscs in
Nünibeig auf ood wußte 1618 die Spitalkiithe
mm U. GeiBl, die an der FtaBseite dem Ein-
sturz drohte, derartig neu zu fundieren, daß
ihr Abbruch nicht nötig wurde. Im Mai 1616
lidl Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz,
der nachmalige „Winterkönig", den geschick-
ten Meister nach Heidelberg kommen, wo ihm
eine höchst scnwierige Restaurierung des
dicken Tarmeik dessen die Mitte des runden
< if Ilm lies eimieiiiiiH luci ums a^scnwenc w»-
gende Sänlr haufällig geworden war, gelang,
dn Werk, an dessen Möglichkeit des Kur-
ffirsten Architekten Salomon de Caus und Jo-
iiMin Scboch versweilelt waren. Des weiteren
setzte er hier dem knrffiratltchen Landhaus
im neuen Lustgarten, ohne den Dachstuhl ab-
zutragen, den er nur mit noch dazu recht
unyollkomniHien FlasdwniMgvorriciitiiiigtü
(PreBschrauben von den Weinkeltern) zu
heben verstand, ein neues Stockwerk auf.
Auch an den Featungsbauten zu Mannheim,
an Rastaarieningsatbeilen an Frankenthal n.
Sandliofcn war c. im Anftrage des KvrfSr^
sten tätig. In Sandhofen unweit Worms über-
fiel ihn am 7. 2. 1617 unvermutet eine heftige
Krankheit, der er am 12. 2. 1617 erlag. Die
Leiche ward nach Heidelberg übergeführt Mn<1
am 14. 2. in der Peterskirchc das. begraben.
Auf besonderen Wunsch und Befehl des Kur-
fürsten, der den Künstler ganz beiondei's
nocn gascnaizc nant^ mcn uim oer noiinxQi~
ger Abraham Scultetus die Leichenrede. In
Nürnberg ward sein Vetter Mathes Carl sein
Nachfolger als „Wasserschauer" . Der Sohn
Peter Caris ist der bekannte Ingenieur, Ar«
chitdrt und Zeogmeister Johann C. (s. d.).
NcudSrfer- Gulden, Nacfir. von Nümb.
Katlem u. Werkletitcn (Edition Lochner) 213 f.
— Sandrart, Teutsche Akad. II 274 f. ijnd
Doppelmayr, Histor. Nachr. vun den Nümb.
Mathematicis u. Kstlem p. 213 f. Doppelmayrs
Handexemplar in d. Bibl. d. German. Nat.-Mm.
(Sandrart wie Doppelmayr haben den biogr. Teil
ihrer Nachr. offenbar KTÖBtentcils aus des Ahr.
Scultetus oben erwähnter und auch irn Dnick er-
schienener Leichenpredigt, Heidelberg, 1&17 ge-
•chöpft, die mir für obigen Artikel leider nicht
zur Hand war). — Mummenhoff, Das Rat-
haus in Nürr.brra;, an vielen Orten (vgl. das
Register). — H a m p e, Nürnb. Ratsverl. (vgl. da«
Register). — Die Kstdenkm. des Kgr. Bayern II
Heft XVI (Stadt Arnberg) p. 121. Tk. Ilam(ye.
Call, R e i n h o 1 d, Bildh auer und Maler in
Lei^sig, Mitglied der Ldpsiger Sezession nnd
des DeutBclwn KQnstlerbundes, geb. am B.
11. 1864 in Lucka, Sachs.-Altenb. Zuerst
Buchhändler, wandte er sich erst 19(X} dem
Könstlerberufe zu und studierte in Italien,
namentlich in Rom. Seine hauptsächlichsten
plastischen Arbeiten sind bisher: Wettin-
hrunnen zu Lucka (1908).; Büsten des Buch-
händl. J. J. Weber in der Leipziger Guten-
berghalle (1010) nnd des Heraoga Emst II.
von Sachsen-Altenburg im .Mtenburger Mus.
(1911); dekorativer Relief schmuck in Bronze
und Marmor tmd lebensgr. Bronze-Figuren
Gastfreondsdiaft u. HirtenknalM in der Villa
A. Hirt In Leipzig aWi-lOOtf); Grabmal
Kies&ig-I^istncr, Südfriedhof Leipzig (1911) ;
Porträts für d. Sachsensaal d. Gutenberg-
halle (1904). Auf der Leipz. Jahres-AnSSt
1911 war er mit S plastischen Arbeiten ver-
treten. — 1911 malte er für die IX. Bürger-
schule in Leipzig das Aulabild: «.Lasset dk
Kindlein zu mir kommen".
Kstgewerbeblatt N. F. XVIII 59/60 (m. Abb.).
- Tllustr. Ztg Uipzig Heft 3479. t. 8. S. MIO. —
Kat. d. Leipz. Jahrea-AnsM> UU ».ff. — Per-
aSaJ. Mittig d. KatkfS.
Csil, s. ancb Csrlsv CaHoM. Ckarks etc. nnd
Karl.
Cail-Nielsen, s. Nielsen, Anna Maria C.
Carl-Sosa, Mario, französ. l^ndschafts-
maler nnd Zeidinert geb. in Loadun (Vienne).
dnrcb Sdbststndinm gebildet Stellt seit 1886
im Salon d. Art. fran^. seine feingemalten,
von groBer Empfindung getragenen Stim-
mum^andKhaften aus, von denen „Matinee
d'Automne sur les bords de la Sarthe" (1890)
in das Museum von Amiens gekommen, ,JLes
vieilles maisons d'Argenton" (1892) von der
Tuniser Regierung, „Un village en Lorraine"
(1888) vom Zar angdtauft worden rind. C. ist
verschiedentlich mit ^fedai^c^ ntisRcrc-ichnet
worden, hat 1899 auch d. Salon d. S<x. nat. u.
1900 die Münchener Glaspalastausstellung be-
schickt und ist Mitarbeiter der Journale La
Presse» La Cocarde, Le National n. a.
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Cariandi — Carlexuan
i«les Martin, Nos pdolm «I Kolptews,
IMT. — Salonlnuloffe (teihr. n. Abb.). — K»t.
d. Münchener Glaspat.-Auast. B.
C«rUndi, 0 n o r a t o, Maler, geb. 15. 5, 1848
in Rom, Schüler der dort. Accadcraia di S.
Loca unter Franc. Cogbetti und AI. Capalti,
weHergebildel im Atdier dm GiigL De Ssnc-
tis Malte anfangs Historienbilder wie „I
Garibaldini prigionieri a Mentana" (1876 in
Rom, 18T7 in Neapel präm.) u. „I Garibaldini
ai mont- Parioti" (»ngek. vom Principe Ru«-
poli) und lieferte damals für das (jetxt ab*
gebrochene) Politeama-Theater zu Rom den
Bühnenvorhang, darstellend „Horatius Cooles
auf dem Pons Sublicius". Während eines
mehrjährigen Aufenthaltes in England und
sper. in London, wo er die Ausstellungen der
R. .-Xcademv 1882—89 mit italien. und engl.
Landschaftsbitdem beschidcte, ging er dann
«618g rar Landachaftimalerri {£er, in der er
sich alsbald zu einer führenden Stellung unter
seinen röm. Kunstgenossen empor rang, und
die ihm lelt 1887 in allen italien. Kunstaus-
stellungen, wie auch in Paris (1900)» Berlin
(1896), München (1801) and Dassetdorf (1904)
hohe Auszeichnungen eintrug. Aus einer 1907
in Venedig ausgestellten prächtigen Sammlung
von Aquarellgemäldea C* (mit den mannig-
faltigsten Szenerien vom (}esamtlaufe des
Tiberstroines) erwarb die (Salleria Naz. Mo-
derna zu Rom, die bereits sein herrliches
großes Ölbild „Tramonto romano" besafi, fünf
besonders charakteristische PrachtstöclM. Mit
Nino Costa Begründer der röm. Kunstgenos-
senschaft „In Arte Libertas" und damit einer
der verdienstvollsten Erneuerer des römischen
Kuiuttreibens. lebt er zurzeit f»$i autachlieftl.
noch der malerischen Verfiertlidrang Roms
und der röm. C^mpagna .Ms besonders glän-
zende Zeugen seiner hohen Künstlerschaft u.
seiner Betätigung auf letzteran Spezialgebiet
seien hervorgehoben seine wann empfundenen
Stinunungsbilder aus der Villa d'Este an Ti-
voli, vom ^^<)^te Suratte, vom Castdlod'Oltit«
vom Forum Romanum u. a. m.
De Gubernatis, Dix. d. Art. ital. viv.
1889). — Willard, Hirt, of Mod. Ital. Art
1902) p. 608 (. — Graves, Nat. Gall. ExUb.
1905) I 894. — L. C i 1 1 a r i, Stor. d. Arte con-
temp. ital. (1909) p. 274. — V. P i c a, L'Arte etc.
di Venezia (Ausst.-Berichtc). — lUustrazione
{Rom 1874 p. 7 ff. — Natura ed Arte 1895—9«
II 3(,:, 370; 1904—5 I 77 f. (Abb.). — Arch.
Stnr. d. Arte 1890 p. 128 ; 1891 p. 143. — L'Arte
1901 p. 184; 1903 p. 280; 1909 p. 388 f. — Bol-
lettino d'Arte (Rom) 1907 [i. 12 f. — The Studio
1901 XXII 102 ff.; 1908 XUI 30« i L. Cälhri.
Cndaw, John, Gcnreraaler in Glasgow,
stellte 1887—91 in der Londoner Royal Acad.
aus, arbeitet meistens in Aquarell. Zwei
Werke von ihm („Expectation" u. nLaad-
■chaft") in der Glasgow Art G.ill
Graves, Roy. Acad. Exhib., 19U5 I. — Caw,
Scott paiatiag IMM. — Cat. Glasgow Art Call.
1903. mTw. Broekmett.
GMaw, William» Mhott. ICarinenaler,
geb. 1947, + 1889, hat eine Reihe trefflicher
Aquarelle mit Szenen aus d. Fischer- u. Schif-
ferleben hinterlassen. Eine Küstenlandichaft
von ihm in der Glasgow Art Call.
J. L. Caw. Seotttsh Patnting, 1908 p. 384. —
Cm Glaüffow Art Gall. 1903. M. W. BrockvtfU.
Carltyeri; Bengt Wilhelm, schwed. Ar-
chitekt, geb. 1696 in (k^thenburg, f WW.
Diente alt Fortffikationsoffiaier in der Arme«
dea K6idgi Karl XII. tmd war attdi daza
ausersehen, die Leiche des Königs in Frede-
rikshaid zu empfangen und von dort zu trans-
portieren. 1797 wurde er Stadtardiitekt in
Gothenburg. Im Auftrage de? Kriegskolle-
giums machte er Zeichnungen zu dem Ar-
senal in Jönköping. Sein bedeutendstes Werk
als Baumeister ist das Hans der Ostindiacfaen
fvompagme m uouMuwng (seme ACicniiuBgen
wurden jedoch teilweise von Härleman ver-
bessert). Er baute auch die Kt^pel der Dom-
kirche, die 1802 durdi Brand amfeSrt «ude.
Nordick Familjebok. 0. 5".
Carlberg, Johan Eberhard, schwed.
Architekt, Sohn eines Geistlichen Bengt C,
geb. in (^othenbuig 1688, f in Stockhohn
1778. Diente in dar Pui tifikalMUf mim ifccr
1721 Abschied mit Hauptmanns-Rang. Wurde
1727 Stadtarchitekt in Stockholm und baute
hier bis zu seinem 90. Jahre ziemlich viel,
aber meistens nach Plänen von Hlrleman and
Adelcnniz. Er hat eine ganze Menge von
älteren Geb.^uden in Stockholm teilweise um-
gebaut oder restauriert, z. B. das Ratbans.
das Polizeigebäude, das StaMiUH im SUen
tisw , ist aber besonders bekannt wegen setner
wenig glucklichen Restaurierung der Stor-
kyrka in Stockholm. Seine Bauzeichnungen
werden in groBer Anzahl im Stadtarduv in
Stockholm aufbewahrt.
Nordisk FntT.iljebok. 0. S.
Caxtteig. Karl Wilhelm, Sohn d. Bengt
WiHidm C geb. in Gotfaenburg 1746, f 1814.
Gleich seinem Vater war er Offizier an der
Fortiiikation und daneben als Architekt tätig;
er wurde auch der Nachfolger seines Vater«
als Stadtarchitekt in Gothenburg. Er kitcie
dm UmliMi des RathaoMs (noch vorhanden)
und war auch wirksam als BiHBWlller der
Domkirche in Gothenburg.
NetdUk Flwilcbok. O. 5.
Carl 6, de. Miniaturmaler in Freiburg
(Schweiz) um 1768—76, von dem ein „Album
intime etc." mit 27 Blättern, üsinen Miniatur-
bildern und Silberatiftzeidinungei^ bekannt
ist, davon das erste den Kfinstler im Eniw
seiner Familie Kigt (Beniner A. GSMBu,
Freiburg).
C. Brnn. Sehwelaer. Ksderiex.« IMg L tt. V,
Carle, s. auch Frig. Ludw%.
CarlcbT«, s. KarUbyt.
Cadsman, Karl Gnatnf Vllhtla.
icliwed. Maler, geb. am & 8. 1881 in HaM
6m
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Cttttt — Ctfteffsril
Studiertc an der Akademie in Stodcholm und
in Dütseldori imd Paris, malte Motiv« tm
der allsB Mirdiidieii Sige u« ucu deni Bauei u*
leben. Er widmete sich nach 1855 auch der
Photographie u. war der erste, der in Schwe-
den die photooiechanische Reproduktion für
den Buchdruck einführte C hat die Lilbo-
graphicn „En glodadi iiilH0dai* O^ext von
A. J. AlMliM) 1846 hMiii«egeben.
G. Nordtiuvan.
CaiU% Antontn Jean Paul, Bild-
hMier, sfib. am 24. 7. 1861 lu Gimont (fitn.),
Sdifiler von Jouffraif . ld>t in Paris md rtcDt
seit 1887 im Salon d. Soc. d. art. frang. aus.
C, der zu den bedeutenderen französ. Bild*
haiKm der Gegenwart gehört, begann seine
Stadien in Marsdlle u. arbeitete später imter
Jouffroy und HioIIe an der Ecole des B.-Arts
in Paris. Er pflegt das Porträt, Genre und
die histor. Skulptur in gleichem MaBe. Von
seinen Werkm lekn genannt: La cigde
(1878, Mus. von Lectoure), — La jeunesse,
Marmoriigur (1885, 1. Medaille, Mus. Luxem-
bourg), Abel, in Marmor (1887, ebend.), die
Bronze «Heinikehr von der J««!" In Tnito*
riwgwten, die Statue Charlea VIL im Hat-
hniB zu (Tompiigne, Herold im Kostüm des
17. Jahrb. im Rathaus von Paris. 1906 wurde
C.S Statne des Chevalier de la Barre auf dem
Montmartre aufgestellt C.s Kunst zeichnet
sich durch groBen Schönheitssinn, geschmack-
volle Modellierung und stilvolle Auffassung
aus. Seine Konturen sind stark akzentuiert
und die Bdiandhuff der SaicCa aeigt groSe
Originalität. Er wurde verschiedentlich in
Paris wie in München mit Medaillen aus-
gezeichnet und hat 1887 in der Londoner Roy.
Acadenqr. 180A und 1909 auch im Mdnchener
Glaspalaat ausgeatdlt
Bcllier-Auvray, Dict. gtn., Sappl. —
Jules Martin, Nos peintres et gculpteurs,
Paris 1897. — Waisilicff, Nos contemporaini
Paris (IMO?). — Rev. de l'art anc. et mod. III
1898) 627; V (1890) 487; XI (1902) 401; XV
1904) 439 o. XXVII (1910) 432-3 (mit Abb.).
— Kstchron. N. F. XVIII 88. — Kat. d. Münch.
Glaspal. -Ausst. 1909 p. 170. ~ Gai. d. B.-Arts.
Reg. II u. III P^. — Salott- Kataloge. Ci r a -
ves, Roy. Academy I (1905; unter Antonin). —
Nouv Arch. de l'art fran?. 1897. — Rieh, d'art
Mon, civiU. Paris III 37 u. 276. Province VI
M3 ; VIII 400. B.
Gadaib Louis, kolzbildbauer in Grenoblei
liat lant Ulk vnm 4. 1. 1841 daa IMwTmlnt
der Kirche von Aoste geschnittt, wofür er
eine Bezahlung von 300 Livres ernielt. Das-
■dba war 9^lw FuB hoch, mit Figuren von
Aposteln und der Jungfrau geschmückt tmd
oben mit dem auferstandenen Christus ge-
krönt ; an den Seiten waren 2 Engel an-
gebracht. Das Ganze sollte nach dem Modell
des „retable" in «fer Kapelle Notre-Dame an
Grenoblc ausgeführt werden C. wird dann
noch bis 1660 mit verschiedenen untergeord-
neten Arbeiten für Kirchen «nd Frtvale er-
wähnt. — Weitere Mitglieder der in Grenoble
ansässigen Familie von Mnienuisiers'' gkicfaen
Namens: /«an C, vom 88. 8. 1884 Wa 18. 1.
1690 mit Arbeiten erwähnt, danmter die Lie-
ferung eines Teile« des Mobiliars der Kirche
zu Mont^limar für d. Architekten J Vezian
(leaO); Nail C, f 66jihrig am 1. 6. 1701,
sollte lant Kontrakt vom 7. 8. 1884 die «wei
Beichtstühle und die Balustrade des Giores
für die Piau-rkirche des Cranges nach Zeich-
nungen von Dicnhunaat, inV&nieur dn toi,
anfertigen.
E. Maignien, Les artistes grenoblola. 18ST.
Geriet, Gabriel-Jules, französ. Bild-
hauer und Medailleur, lebt in Paris und stellt
seit 1884 im Salon aus. Von seinen Arbeiten
sei ,J}ie KcEamik" (Bronaerelief 1884) er-
wähnt.
Salonkataloge. B.
Carleton, Clifford, amerikan. Illustrator,
geb. 7. 11. 1867 in Brooklyn, N. Y., studierte
an der Art Students League New York u. hat
viele Illustrationen für größere Zeitschriften,
hesoi; ji Tb fT irpcrs', und Bücher geliefert. Auf
der Weitausstellung in Paris gefiel sein jj)er
Brief". Bimmi «w> Math.
Cailettl, Loren zo, ital. Maler des 18.
Jahrh. Von ihm eine Kreuzigung Christi in
der Haapthapdle der Kirche S. FeUdti in
Ftorens.
Zaai, Boe. met. — Rieba, Nofc delle chiese
fiorent., 1754-4S IX 324.
Cailetti, Nicola, „marmoraio" in Neapel,
führt 1619 den MarmorfuBboden der Kirche
Carmine Maggiore aus tmd beendigt 162Ö den
Hochaltar derselben Kirche. Letalere Arbeit
wurde mit 3000 Dukaten honoriert. (Filan-
gieri di Satriano, Indice d. artef. I, 1881, u.
Napoli NcbiliMina, VI. 188-8; Z. 86; XIZI.
106.)
Caitotti, Nicola, Architekt o. Ingenieur,
geb. in Aquila gegen 1T20, f in Neapel 1796,
beendigte u. a. den Palast des Fürsten von
Cimitile in letzterer Stadt. C. hat auch ver-
schiedene Werke topograph. Charakters ver-
öffentlicht. Am 4. 9. 1767 wurde er Mitglied
der Akad. S. Luca In Rom.
Groasi, öpuKoli di BeUe Art! II 169. —
Miaelrlni. Star. d. Aee. dl S. Laca 4M.
<r. Cm.
CMalH, Polieroml«^ ital Bildfaaner aoe
Venedig, stellte 1M2 auf der Ausstellung zu
Venedig ein Marmorrundbild imd eine Büste
aus, verfertigte 1909 die Bronzebüste des
Kunathistorikera G. B. Cavakaselle an Lsg-
luno (aufgestellt auf einem von Dometdoo
Rupolo entworfenen Sockel) und 1910 die
Bronzefigur der Maria für das Santuario von
Lendinara.
Alte • Storla 1888 p. »0. — RMsla Beoedittina
1910 p. 40«. G. B.
Carlevaria, Giovanni Leonardo, Bild-
hauer, geb. in Udine am 18. 8. 1614, hat taut
Urirande vom 18. 8. 1888 die AnafBhnn« dea
603
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MoBumenlw fftr Zaccaria Vafareaao, weil.
Kapitän von Friaul, im Auftrag der Deputati
von Udine übernommen. Dasselbe ist noch
in einem Saal im ErdgeschoB des Pal d. Uf-
fid ertuUien nad ist mit 4 Statuen, Wawen tk
Gesimaen gcadunSckt, Sc Büste des Kaintins
ist von anderer Hand. (Joppi u. Bampo,
Cootrib. 4* alla stor. d. arte nel Friuli, Ve-
nedig 18M p. 120 f.). B.
Caihrvaris, L r c a, Maler u. Radierer, geb.
1686 in Udine, t 1731 in Venedig; pflegte als
Autodidakt die Landschafts- a. Marinematerei
sowie auch die Vedutenradierung und die de-
korative Prospektmalerei. Auf letzterem Ge-
biete betätigte er sich in Venedig namentlich
im Palaste seiner Gönner, der Zenobio (daher
adn Beiname Luca da Cit Ztnobio), und im
Palazzo Contarini a S, Trovaso. Für die
Kirche S. Pantaleone malte er 2 mit kleinen
Figuren staffierte Landschaftsbilder (auf Lein-
wand)« Ür Kdnig Friedrich IV. von Däne-
matk eine Darstellung der bei dessen An-
wesenheit in Venedig veranstalteten festlichen
Regatta Oetzt in Kopenhagen). Venezian. Ve-
dutenmalefsien und Handsetdunnges Ca be-
finden sich in fast allen größeren Kunstsamm-
lungen Europas, namentlich in den Museen
zu Dresden, Berlin, Posen, Nürnberg, Vene-
dig (Museo Civ. Correr), Rom (Galt Conini),
Bergamo (Gal. Carrara «. Lodib), Vieenza,
Lucca etc. AI^ technisch gewrui !trr Ra-
dierer veröffentlichte er 1708 eine Sammlung
von mehr als 100 Ansichten Vcacdig» und
seiner Bauwerke (mit sehr ungeaaiMI Auto-
renangaben). Von ihm stammen aucll jene
1729 zur Umrahmung eines umfangreichen
Stadtplanes von Venedig ausgeführten 16 ve-
naalanisclien Veduten, die dann vom Kupfer-
stecher Franc. Zucchi mit der falschen Signa-
tur „Canaictto dip." in Quartblättern heraus-
gegeben wurden. Sein Spezialgebiet der ve-
nesiaaiacben Vedntenmalerei wurde von sei-
nem weit bedeutenderen Schüler Antonio Ca-
naletto weitergepflegt.
Orlandi, Abeced. Pitt (1753) p. 349. —
M 3 r i e 1 1 e, Abeced. I 305. — A. M. Z a n e 1 1 i,
Deila Pitt. Venei. (1771). — Renaldis, Deila
Pitt Friulana (17M) p. 119. — Maniago,
Storia d. B. Arti FriaUoe (1823) p. 138, 250. —
Moschini, Goida di Venezia (1815). —
Correr etc., Venezia e le tue Lagune (1847).
— Zanotto, Guida di Venezia (1856). —
Gandelltni-De Angelis, Not d. Intagl.
(1808) I u. VIII. — Le Blanc, Manuel. —
Heller-Andres en, Handbuch. — W o 1 1 -
m a n n - W o e r m a n n, Gesch. d. Malerei III
(1888) p. 231. H2L — Mireur, Dict. des Ven-
tes d'Art (1902) II. — L'Arte 1905 p. 286 ; IMO
pL 118 f. (Büt Abb.}. — BoUcttino d'Arte (Rom)
190T X Sl. P. Paokhi.
Carli, A. H., französ. Bildbp.ucr d. Gegen-
wart, lebt in Paris und stellt seit 1890 im
Salon d. art. frang. Genrewerice, relig. Sujets
und Porträtbüsten aus, von denen die kraft-
vollen, aber etwas kalten Gruppen „Jakob
mit dem Engel kämpfend" (1902) u. „Romeo
und Julia" (1907) genannt seien. 1911 stellte
C. J£sprit et Matiere", eine vorzüglich kom-
ponierte u. edel stilisierte allagariacbe Gruppe
■n (Abb. in .^'Iliuatratioii'' 80. 5. 18U).
Saloo-Kauloge. 9.
Carli, F L , französ. Bildhauer der Gegen-
wart, lebt in Paris und stellt seit 1806 im
Salon d. art. franc Portritbfiatcn ans.
Salon-Kataloge, b.
Carli, Gab riefe (nach seinem Geburtsort
Milano genannt). Maler, macht in Ferrara am
24. 10. 1570 sein Testament und wird dort
am 15. 11. 1577 als verstoitca Mlg^räbrt.
Cittadella. Doc. ed Uhistr. Ferrarcsi, I96S.
Ca!«, Giambattista, Töpfer von Castel
Diirante, um 1613, dessen Name durch In-
.schriften auf einigen ornamentalen MajoUkca
überliefert wird. — Von einem /. B. CamK,
gen. Frate de Fossombront, 1612 erwihM;
kennt man einige mit seinem Namen bec
Apothekervasen.
Giu». Raffaelli, Mcm. d. maioliche lavor.
in C:.i5tel Durantc. Fermo 1846. — Van co-
li n i, Maioliche Metaurensi, Pesaro 1879 p. 152,
208 (hier noch ein Gianluca di Giambalt. Carli,
Fayencemaler 1620, erwähnt). — O. v. Falke.
Majolika. Berlin 189« p. 147. H. V.
CaiU, Suor Ludovica, Ifiniaturmalerin
d. 1& Jahrh. in Lnoca, sie aoli CborbSdier
illuminiert haben.
Marchese, Mem. d. pitt etc. Domcaie.
1879. - Mem. • docon. p. la ator. di Lueca. Vni
122—2.!. ^.
Carli, K .1 f f a c 1 1 o de', florentiu. Ifaler.'
In dem Kommentar, den Milancai in aeinar
Vasari-Ansgakbe der Biographie des RaHad«
lino del Garbo hat folgen lassen, gibt er die
folgenden Daten über diesen Künstler: Raf-
faello di Bartolommeo di Giovanni di Cario^
geb. «TO UilQ, wurde nach dem Tode des aas
der Valddsa stammenden Vaters (1479) zwei
Jahre im Hause eines Vtrwandten, Pn quino
di Qislo, und nach dessen Tode im Hause
der (äpponi auferzogen. Im jÄre 10QB
führte er gegen Carlo, Sohn jenes Pasquino^
um gewisse Besitztümer aus dem NacUaS
seiner Großmutter väterlicherseits c&MB Pni>
zefi, der durch Spruch am 11. Oes. n seinen
(xunsten mtsddeden wurde. Ein zweiter
Prozeß zwischen denselben Personen fällt in
das Jahr 1518. Darüber hinaus fehlen Nach-
richten von dem Maler. — Von diesem
RaffaeUlno aind mehrere Arbeiten durch Sig-
natur oder Dokument sichergestellt. 1) Die
Messe des hl. Gregor, aus S. Spirito in Flo-
renz, jetzt in der Sammlung Bensen in Lon-
don, signiert (wie alle diese BiMer in Kapi-
tale): Raphael Karli pinxit (pixit nach Ul-
mann) a. d. 1501. 2) Madonna, verehrt von
Hifr' Tiymus, Bartolomaeus und zwei Engeln,
aus S. Spirito^ jetzt in der Galerie (Torsini in
Ploremi signiert: Raphael de Krells pixit
a. d. 1602. 8) Madonna in der Glorie, mit
vier Heiligen, im S. Maria degli Angeli bei
604
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Carli
Sieoii signiert: Raphael de Florenti» ptnxit
«. d. 150B. 4) Die wunderbwre Speimng der
6000 durch Christus; Fresko aus dem Re-
fektorium des ehem. Klosters Cestello (S.
Maria Maddakna dei Pazzi), jetzt Scuola
EkmenUre (Repertoriam XIX, 186); nach
aher KkMteraufxekhniuis 1606, von Raftelk)
di Barto. Carli gtmalt (L'Arte IX, 1906, S.280).
6) Das von Crowe u. Cavalcaselle (ttal. Ausg.)
ood Berenaoa ihm zogeachriebcne Altarbild
des S. Giov&nni Gualberto zwischen 4 Heili-
gen in Vallombrosa, datiert 1608, Kaie. Jun.
(Inschrift verstümmelt), für das in den Jahren
1607—00 .JUOmUo dipintofc" bezahlt wurde
(CavaHoed, La BladooM di VaUombron di
Raffaello da Urbino, notizie inedite, Florenz
1670; vgl. die Notiz bei Müntz, Lcs historiens
et Im critiques de Raphael). Dazu darf
nun aus stilkritischen Gfönden, obwohl mdkt
signiert, redinen 6) das AMarbfld der flito-
nenden ^^aljo^Il:^ mit vier Heiligen in S.
Spirito, datiert 1506. Das an dritter Stelle
genannte Bild hat zwar Milanesi einem
besonderen Meister geben wollen, doch stim-
men sämtliche Beurteiler sonst darin über-
ein, es als Werk des Raffaellino de' Carli zu
l>ctrachten, der auf dem für eine fremde
Stadt bestimmten Werk sein Vaterland an-
gegeben hat. Die Mchrralil der kompeten-
ten Kritiker ist sich ferner darin einig, das als
Werk des R. de Capponibus (s. d.) signierte
Altarbild der Uffiikn ebenfalls dem Cirltt
zu geben, und der Vergleich diesct Wcritei
namentlich mit dem Corsini- Altar schtieBt
jeden Zweifel an der Richtigkeit dieser An-
sicht aus. DuniH bentaeil wir sieben große
Werke, entstanden in den Jahren 1600— 150K
die alle einen sehr starken umbrischen Ein
schlag zeigen, während die florentinische
Schulung des Künstlers andererseits nicht
verl(eaid>ar ist Die iuBere Ertdlnrng ür
diese Stilmischung gibt ein bisher nicht be-
achtetes Dokument. Im Jahre 1508, als
Michelangelo sich in Florenz nach Gehilfen
für die Ausmalung der sixtinischen Decke
umsah, bot sich ihm auch „Raffaellino dipin-
tore" an: „verra al uostro chomando, quando
c' crcderra passare el salario, che gia gli dette
maestro Piermatteo d'Amelia" (Frey. Briefe
an Michelagniolo, 1899, S. 7) Der hier ge-
nannte Meister, über den wir erst in neuerer
Zeit unterrichtet sind (vgl. Steinmann, Sixtin
Kapelle I, S. 190 ü.), war rusammm mit Fin-
turiccMo im Vatikan titig. Da Raffaeflino
offenbar als Gehilfe in dessen Diensten ge-
standen hat, erklärt es sich, weshalb sein er-
Hes datiertes Bild, dasjenige in den Uffinen
von 1500, so auffällige Beziehungen gerade
zum Stil des Pinturicchio zeigt In Florenz
dagegen schließt er sich dann mehr an den
dort vielfach tätigen Perugino an. Schon
Crowe and Cnvakaadle haben ihm richtig die
Kr^hning Marli mit vier HeiNgctt im Loorre
(aus S. Salvi bei Fkirenz) und die Madonna
nrt HciSgeB, Kwgtllt nnd StSterin in der
Akademie in Pisa, ans S. Matteo daselbst, wo
sich noch die dazu gehörige Predelle befindet,
zugeschrieben. Von den addfddien, dem
Carli neoerdiags durch Berenaon tmd Gamba
zugeschriebenen Bfldem gehört ihm gewiB
das Altauinld der Madonna in der Glorie mit
vier Heiligen in den Uffizien (ans S. VivaJdo
in der Val d'Elta). Den FrühatO des Md-
sters will Bercnson in drei sicher von der
gleichen Hand stammenden Altarbildern er»
kennen, von denen sich zwei in S. Spirito in
Ftorena^ das dritte im Muaenm zu Voltcna
befinden} doch cncheint der ZuaamnienliBny
zwischen dieser und der gesicherten Gruppe
von Bildern nicht unbedingt schlüssig. Für
weitere Attributionen, namentlich kleinefcr
Bilder» aei auf die Listen obiger Autoren ver-
wieaen. Von den oben angeführten Werken
des Carli hat Vasari u. a. die Bilder der
Sammlung Bensen, der Galerie Corsini, das
Fred» im Kloster Cestello, das Bild im
Loovre und vielleicht auch das 1606 datierte
Altarbild in S. Spirito (wenn wir den ver-
stümmelten Passus, Milanesi S. 287 oben,
riditig interpretieren, wie auch Bereneon.
Plorentme drawings S. 90 vermuM) in sei-
ner Biographie des R. del Garbo aufgeführt
— des einzigen Malers mit Namen Rafifael-
lino, von dem er weiß. Da er zwei Schüler
des Meisters persönlich gdcannt liat, ist dies
ebenso beachtenswert, wie der Umstand, daB
in dem angeführten Brief an MicbL\ jiikcIo
von RafiaeUino dipintorc schlechthin die Rede
ist, olme Zosati; dier wohl notwendif gewesen
'väre, wenn es damals in Florenz zwei be-
kannte Maler des gleichen Namens gegeben
hätte. Nimmt man dazu, daß der Vater so-
wohl dea Carli, wie des Garbo Bartolommeo
hiel, dail R. de Qvponibos, der sicher mit
Carlis identisch ist, in der Via de! Garbo
wohnte, nach der der andere den Beinamen
führt, so kommt man mit Ulmann zu dem
Schlufl, daB auch Carli und Garbo ein und
dieselbe Person sein müssen, eine Ansicht,
die zuvor schon Crowe und Cavakaselk ver-
treten hatten, und der u. a. der Cicerone,
jüngst A. Venturi (Storia dell' arte italiana,
VIT, p I, S 680) sich angeschlossen haben.
Da aber die für diese Frage entscheidenden
Dokumente bisher nur in den ungenügenden
Auszügen Milanesia vorliegen, liBt sich diese
im hohen Grade wahrsdiädidie These vor-
läufig nicht absolut schlüssig beweisen. Nicht
einfach freilich ist CS, die sicher dem Garbo
gehörigen Bilder, besonders die einen Spät-
Stil offenbarende „Auferstdiung Christi" in
der Florentiner Akademie in eine chronofegi-
sehe Reihe mit den Werken des Carli zu
bringen. Dies hat Berenson veranlaSt, an
swei wenigstens Icunstlerisch getrennten Per-
sSnlichkeiteq, dem rein filipptnesken R. del
«OS
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CarU — CarJier
Garbo und dem umbro-florentinischcn R. de
Csrlis festzuhalten. — Vgl. auch die Artikel
C^omi, Raff, de^» u. Garbo, Raff. dat.
Vaasrl-Milaaeal, IV m-W - Crowe
«, CavaleasalU HI tO»-«T (itaL Am«.
VH 1H-17T>. ~ Ul a « n n. Repcrt. XVII. 18M
9, tO-»118. — Bereoson, Floreotine paintera
9. AvA. p. 12« u. 135; Flofoit 4am^ I 8fr— 100;
II » ff. — Gamba» Raaa. d'arte VII, IMT
a^ 104—109. — M o r e 1 1 i, Gal. B«rliD. p. 1«. —
Frlazoni. Arcb. stor. d. arte, IIa Seiie, I,
1896 p. 202—205. — Jahrb. d. preuS. Kataamml.
XI, 1890 p. 26. — Repert XVIII, 1808 p. lOL
G. Gr,
Carli, 5. auch Frig, Ludwig.
Culiar, Bildhauer in CambraJ, fertigte 1888
für die dortige Kathedrale eine Statue Johan-
nes d. Täufers und erhielt IBM Zahlung für
ein TatNiaakel fdr dne Johtmieaatatut im
Chor.
Statt. Lami. Dict d. Sedpt. da l'fcole
itan^, 180« (mit alt. Lit). H. V.
Carliar, Bildschnitzer, erhält 1606 Bezahlung
für den figürlichen und ornamentalen Schmuck
der neuen Cboracbranken der Kathedrale zu
le Man.
Baaaul^ Diet d. aet aiancfana, Danii,
1000. V
Carlier, Antoine, französ Bildhauer,
1636— 4S in Rom nachweisbar, später in Laon
— lf, wo er 1666 sein Testament macht.
NauT. arch. de l'art fraac, Sa a£r^ XI« UM
B. 130-38. - Gaz. d. B.-Arta 1880 I 888. -
Arcbivnot. v. Dr. Fr, Noadc
Caxlier, C. F. J., französ. Bildhauer der
Gegenwart, lebt in Paris und stellt seit 1902
im Salon d. art. franc. Portr&tbüsten, Geure-
figuren und rCKgiSae Sujets at».
Salon-Kataloge. B.
Carliar, Emile, Bildhauer, geb. 1827 in
Paris, Schüler von J. Peucbira, beachidcte
seit 1869 den Salon mit Genrestatuetten in
Bronze und Marmor und lieferte dann seit
etwa 1S66 dem Pariser Goldschmied Emile
Froment-Meurice eine Reihe von Entwürfen
zu PMdnIen and Prunkgeachirren, Modelle zu
Silherstatucttcn sowie eigenhändige figürliche
Elfenbeinschnitzereien, mit denen er nament-
lich in den Pariser Weltaosstdlttllgeil 1887
UDl 1878 Beifall erntete;
Gaa. d. B>Afla 1888 I ISO: 1880 II 888;
^4 n 818 £i 1878 II 881. — L Dutiieux.
Lea Art. Fkaa«. i rBinatar (18f8) p. 297, 304,
iMb 818. — Bcliier-Auvray, Dkt gte.
(1888) tt. Sappl. J?.
Carlier, Emile Joseph Nestor, Bild-
hauer, geb. am 8. 1. 1S4Ö in Cambrai, Schüler
der Akademien zu Cambrai und Valenciennes,
weitergebildet unter Jouffroy, Hiollc, Cavelier
und Chapu an der Pariser Ecole des B.-Arts,
tit^ in Paris, wo er !-eit 1874 iiri Salun aus-
stellte, seit 1888 verschiedene Medaillen und
Ordeosausieichiiungen errang und von der
Sociefe des Artistcs Frangais zum Jury-Mit-
glied erwählt wurde. Von Anfang an als Por-
tritbildaer vielbesdiiftigt (Standbild d. Chro>
nisten Knguerrand de Monstrelet für Cam-
brai, Salon 1876, — BildniaaUtae dea Bncb>
dmcfcera Pirmtn-Didot am Pariser Hofe! de
Ville, dat. 1881, — Bildnisbüsten der Musiker
Hcctor Berlioz und Victor Masse m der Gro-
ßen Oper zu Paris), schuf er auSerdem lahl-
reicbe wirkungsvolle Phantasiebildwerke wie
»La R^rrection" (Bronzegruppc von 1879
auf dem Pariser Pere-Lachaisc-Grabmale der
Architektcn-Gattia M.-A.-Adel. Carlier), —
„GUliat saisi per la pieaTre** ((Sipsgnippe von
1879 im Museum zu Valenciennes, BronzcguB
von 1880 im Museum zu Cambrai, Marmor-
ausführung V. 1890 im Pariser Luxembourg-
Mua.), — .JL'Age de Pierre" u. J-'Aveugle
et le ParatjFtiqoe* ((Gruppen von 1881 u. 1888
im Museum zu Cambrai). Für das Musee
d'Histoire Naturelle der Pariser Sorbonne
lieferte er (nach J. Martin) eine Reihe von
Tierdarstellungen. In der Pariser Weltaus-
stellung 1900 war er vorteilhaft vertreten mit
Marmorwerken wie „Gilliat" und „Miroir*
(beide in französ. Staatabcaitz), — jüloe Ro-
land" (Bil^iisiiine), — JLe Destracteor*
frr(7.n!l^ KiadOlsUtuette) . In den letzten
i'ariser Salonausstellungen 1909—10 sah man
von ihm die ausdrucksvoll-realistischen Mid>
chenakte JBaigneuae" und mJeuaease".
Pariaer Salon-Kat dar See. d. Art. Pfaa«.
1874-1010 (oft aiit AUO. ~ Gaa. d. &.A«tt
1870 II 485; 18T8 n w£ — Durleus, Art.
Cambresieos (1874) p. 374 f. — BelTier>
Attvray, Dict f/ba. (1882) Suppl. p. 128. —
Journal d. B.-Atta (Briiaacl) 188S p. 171. —
Nouv. ArdL da TArt Ftan«. 1807 p^ 114. —
J. Martin. Naa Peiotraa et Se^p«. (1807) p.
88. ~> CUaL oflk. da rSepaa. Unhara. * Paria
1000 II 181. — Invent tin. dea Rieh. d'Art da
ta Praace, Paris, Moo. Ov. III (1902) 17 f., 90.
— Mittel! . V. O. Gratitoff-Pari».
Carlier, F r a n ? o i s, franz. Architekt, t
29 12. 1760 in Bayonne. Sohn und Schüler
dea Reni Carlier. 1712 von Robert de Cotte
an den sptn. Rof nach Madrid empfohlen,
arbeitete er hier am Palast und an den Gärten
des Buen Retiro, wurde aber bereits 1716
wegen Unfähigkeit entlassen. Unter Fcrdi«
nand VI. treffen wir ihn wieder in Madrid,
wo er bei der Gründung der Akad. S. Fer-
nando 1762 zum director honorario ernannt
wurde. Um dieae Zeit erbavte er die erst
1777 geweihte Rolltirdic von El Ptedo, eine
mit einem tonnenüberwölbten l-anghause kom-
binierte Seckige Kuppelanlage von klassi-
zistisch strenger Fonngdrang. Ein weiteres
Werk, die Prämonstratenaerkirche in Madrid,
ist nicht erhalten. 1760 begann er im Auf-
trage der Königin Maria Barbara den Mo-
numentalbau des Salesianerinnenkkwtera in
Madrid, dea letzten der gigaatisdien Kloater-
bauten Spaniens (jetzt Justizpalast). 17B8
war das riesige Bauwerk voUaidet.
Llaguno 7 Amirola, Notie. IV 234—30.
— Schubert, Baieek in Spanien 810 ff. —
Duaalaux, Aal. fkaa«. i l'te.. UM pt, 888. —
606
Cailtar
Gcymüller, Bautest d. RenuM. ia Franlcr.,
319. ^- *
CuU«, Henri, Makr von Saint-Omer,
der für diie Kapelle der Abtd Qermarrii dn
Gemälde lieferte, das St. Bernhard im Ge-
spricbe mit den Kirchenvätern darsteUte und
„Henricus Carlier fecit D. DjNMlirinB le Frill«
^ois solvit 1689" bezeichoet war.
Rhm. d. Soc. d. B.-Arta XII 879. tt* V.
Cadter, Jean Guillaume, fläm. Maler,
feb. in Löttkh am 8. 6. 1688. t daa. am 1. 4.
16TB^ Sdifikr md Nachfolger des Berfholet
Fl^alle, beeinflußt auch von Douflfet. Er
vermählte sich 1669 und hatte einen Sohn,
Vincent-Leonard, der auch Maler wurde (s. u.).
1670 war er vielleicht mit seinem Meister in
Paris, wo er ihm bei seinen Arbeiten für
Ludwig XIV. hilf. Als C.s Hauptwerk gilt
aein Martyrium des hl. Dionysius für dessen
Klrebe in Lfiltkh von 1066 (serstfirt 17M n.
später durch eine Kopie von Lovinfosse er-
setzt) ; die Skizze dazu im Museum von Brüs-
sel. Als Frühwerke von ihm nennt Heibig:
Taufe Christi (ietst in der Kathedrale) und
Heilung einet Beacaseacn für dM Kanadier»
kloster in Lüttich (letzteres verschollen). Fer-
ner sind von ihm erhalten: eine Kreuzigung
im Hospital zu Lüttich, St Maria Maddelena
de' Pazzi in der Karmeliterkirche^ ein hl.
Johannes der Täufer im Mus. zu LSttidi, dn
Selbstbildnis das., ein Familienbildnis Bür-
germeister Guillaume de Stembiers in der
s«i«awiiiiy d» Theox de Montjardin, ein hL
Joseph mit dem Jesuskinde im Museum zu
Mainz (bis 1794 in der Konzeptionistenkirche
]■ Lüttich. Abb. bei Heibig). Heibig nennt
ferner: Loth tmd seine Töchter. Alexander
d. Gr., «ein Testament madiend, Pobdore,
hl Familie für Notre-Dame-aux Fonts, die
4 Kirchenväter, bis 1794 in Jemeppe, Kar-
meliterkirche u. a. m. Zeichnungen von C.
befinden sich in der Sammlung der Universität
zu Lüttich und im Muaenm von Brüssel. C4
Bildnis wurdc nadi S. Finc*' Zeichnmv ge-
stochen.
J. Hetbiff, La pdntoK an pays da T.Hir,
LMge 1003 p. 274—281. — Fr. v. Httta^ Rtfns
de Liöge 1837 (Sepantdrock). — loa», d. B.»
Art* 187» 10 1 — Naglcr, KstMan. ->
Pitts, Cat. dss tsMasas aneiea^ Bfunlks
1888. — Imnerseel, De Levens ea Weil»n.
184S. — A. V. Wnrsbacb. Nkdal. Kidcrlcx..
Suppl. ü- Hymatu.
Csilier (Karlin), 1 g n a z, Töpfer in Trais-
kirchen bei Baden (Nied. -Osterreich), geb.
178S in Znaim, 1804—1820, welche Zeit nur
durch die Militär-Dienst) ahre unterbrochen
war, teils als Werkführer teils als Kompa-
gnon in Wien titig, siedelte dann nach dem
Markte Traiskirdwn über. Hier verfertigte
er aus gfcwöhnlichem Ton einen Kochtopf von
ungewöhnlicher Gioße und „besonderer" Ar-
beit, den .größten" in Österreich, 4000 Mafi
haltend. An demselben worden die schönen.
reinen Verzierungen gerühmt, u. a. der kai-
serliche .A.dler mit der Krone und Adam und
Eva nebst Inschrift, welche ihn als Verierti-
gcr acant, der Jahrescahl 188fr vnd Spmdi.
C Schirek, Mitttil. des Mihr. Gew.-Mo«. ia
Brtan 1888 p. 118. — DavidAan.. „Der gröSte
Topf in Ostefsekh* «nd JEiu Riesenweilc der
Tgnfahunst in Ostenddi^^in Adolf Biuerles
Alu. TbsatBrag n. Originalblstt fOr Kst tisw.
im «o 185 (mit Abb.) und 219. C. Sehirtk.
Carlier, Martin, franzis Hofbildhauer,
geb. in Piennc in der Picardic, 1676—79 als
Peasionär des Königs in Rom nachweisbar,
wo er einen Hermaphrcxliten u. einen Gan)rmed
nach der Aptikc kopierte Nach seiner Rück-
kehr nach Frankreich finden wir ihn seit 16^
in Versailles beschäftigt; hier fertigte er für
den Parte anfler Vasen tmd Schalen rtehrere
z. T. noch erhaltene Kopien nach der Antike,
darunter eine Urania, eine Venus und die sog.
Gruppe Orestes und Elektra. Für Marly
lieferte er 1688/8A eine nicht niher bezeichnete
Gruppe, ffir Trianoa 4 PQasterkapitäle, ffir
die Invalidenkirche 1690/91 Skulpturen am
Hauptportal, für Schlofi Meudcm einige bron-
scne Kaminmcxielle. Er erscheint 1700 zum
tetitM Male in den kgi Recfannngabüchein.
S. Lanif, INel» d. Ssi^t. eSc sonv le i8aus
de Louit XIV, 1986 {tätOL LIt). H. V.
Carlier, Modeste, belg. Tftstorien- und
Porträtmaler, geb. in Wasmuel (Hairuut)
1820, f . in Bruxelles-Ixelles 1878; aus einer
Bergisiannsfamilie stammend, wurde er SdiB-
1er der .Akademie in Möns und später der
Ecole des B.-A. in Paris und Picots ; 1850
erhielt er den Rompreis für seinen „Kampf
der Horaticr und Curiatier". Er blieb fünf
Jahre in Italien md malte dort 18B8 sdnen
„Locuste e&sa>'ant des poisons sur un esclave*
(Museum zu Brüssel). In den folgenden Jahr-
zehnten lebte er in Paris und maH» dort:
Die hl. Barbara, für die Kirche in Onafcgma
(1860) ; Baudouin V. an die Bürger von Möns
Waffen verteilend, Rathaus von Möns (1889)
u. a. m. Dann zog er nach Brüssel. Von
seinen Werken sind außer den obengenanolca
erwähnenswert : „La Pologne" im Mus. von
Moos, Junges Mädchen mit Ziege, Schlafende
Binerin im Wald, Najade, „la Courtisane
tax souris blanchea", Die Hobhackerirau,
Die Nymphe (Wdtanistellung Wien 1818).
C. hat auch Blumenstückc gemalt
H, Voituron, Modeste Carlier etc.. Mon»
1907. — Lcmonnier. I. ecole beige de pein-
twre, Bruxelles 1906. — B r y a n, Dict. of Pain-
ter». — Gax. d. B.-Arts VI 240; X 340, N. S.
XVIII 1100. — Beffroi L — Joum. d. B.-Art»
1878 p. 13 V - Cat. da Mosie Moderne de Pein-
ture, Bruxelles, 1908. H. Hymatu.
Carlier, Nicolas, franz. Bildhauer, erhielt
1618 den Auftrag« beim Einzug des Herzogs
Renn de Ms^eone in Borde««« mit Barthi-
lemy Musnier zusammen 8 Statuen für die
Dekoration des Hauses des Herzogs lu
machen.
RbuL d. Soc d. B^Arta XXI 091 ff.
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Cutter — Cirfingca
Culier, Pierre, Maler und Bildcrrestau-
rator in Paris um 17»)— 1808, pflegte das
Genre nnd Portrit; er alellte im Saloa 178B
einige Bildnisse aus.
Reun. d. Soc. d. B.-Arta XXIX 186, Anm. 1.
Caxlier, R e n 6, f ranzös. Architekt, der Phi-
lipp V. nach Spanien folgte, t im Escorial
«m lA. & im £r hat die Fatkanl^goi des
SdiloiK« San Ildefbnio bei Segovia ge-
schaffen.
Llaguno y Amirola, Notic. IV 234.
Cadier, Vincent-Leonard, fläm. Ma-
ler, geb. in Lüttich am 11. L 1674, t daaellMt
«m 6. 9. 1746, Sohn and Sdiiiler des Jean
Guillaume C. Arbeitete 20 Jahre im Louvrc
zu Paris und später in Lüttich, wo er für
mehrere Kirchen Bilder malte; darunter ein
Martyrium des hl. Christoph für dessen Kir-
che. (Zeichnung dazu in der Univ.-Bibl. zu
Lüttich.) W'urzbach schreibt V. I. C vcr-
aehemlicb den grüfiten Teil der Gemälde sei-
an Vaters zu.
Slret, Dkt. da* pciolfea, 1883. — J. Hcl*
big; La Btiataft an pay« da LUge. — A. v.
Wurabaeb, Niedari. XalkftaR. H. Hfmami.
Caziiari, Alberto, Arehitekturmaler, geb.
in Rom 1672, t nach 1720. Schüler von Gius.
Marchi und Andrea Pozzo, wird von Orlandi
gerühmt. Arbeiten nicht nadiwcUbar.
Ozlaadi. Abaaed.vittar., ITSSp. 3T. H.V.
Oaite, Eleonore Angnste, Maler in
Paris, geb. in Ronen, Schüler von Morin,
Pils und L. Cogniet. Stellte zwischen 1868
und 1882 wiederholt im Salon aus: Genre-
szenen (auch in Aquarell), Architekturbilder
und legendarische Historien, unter letzteren
1873 einen hl. Antonius mit dem Jesuskinde
und 1874 St. Qcmens als Marler. — Ein
A. Corikt beKUckle 1888-11101 den Saloo
mit PortriU.
Bellier-Auvray, Dict. g<n., Suppl. —
K«tchron IX 7S5. — Kat d. Salon. H. V.
Carlül, Stephen B., englischer Maler,
der zwischen 1888 und 1887 in der Royal
Acadenqr xu London mehrere Bilder aos-
MHHei worunter cme »Predigt dei hl. Augu-
stin vor den Sachsen".
Graves, The Roy. Ac. of Arts, 1905.
Carlin, Eticnne Con.stant, Porträt
maier in Paris, geb. in Qermont (Oise) 1808.
t in Paris am 17.6k 1888^ hat lafabdclie BOd.
nisse hinterlassci^ dodi nie Affoitlicti ans-
gestellt.
Bellier-Auvray, Dict. gen., Suppl.
Gailia^ J e r c ni i c, Kunsttischler u. Graveur
in Montb^iiard, verfertigte 1800 einen ge-
schnitzten Schrank im dortigen Rathause
(sign. u. dat.). Auf demselben befinden sich
eingraviert dekorative Figuren, die der Mars-
Khüsael und der dazu gehörigen Kanne dea
Franc, ^iot entlehnt dnd. Maa hat in C.
eben Sdiöler des Briot vcnnutet.
H. D e tn i a n i, Frau;. Briot, C. Endcrldo
u. d. Eddzinn 1897, Anm. 160. B.
CaiUa, John, amerik. Maler, geb. 181S in
Philadelphia. Er hat sich zuerst in New Yoric
unter Neagie und später (1838) in London u.
besonders in Paris unter Delarocbe auagebil-
det. Später lies er sich in New Yoflc aiater
und malte Miniaturbilder auf Elfenbein Mld
später Landschaften; 1878 noch tätig.
Clement and Htttton, ArtisU of the
19Ut Cent. Bimmtd von Mach.
Gam^ Martin, franös. Ebedat. 1786 in
Paris wohnhaft. Man kennt zahlreiche sig-
nierte Möbel von ihm, darunter eine Kom-
mode mit drei FüUaogea Im Eiche und Lade
mit ziselierter Braoai^ aat den Tuilericn
stammend, jetzt im Loorre befindlich, femer
ein Tischchen aus I-ack und F.bcnhulz, dessen
Beine mit Bronzestreifen geschmückt sind
(ebendort), ein kleines Schreibpult mit kan-
nelierten FüSen aus Lack mit Bronzeeinlagen
(ebendort), eine große Standuhr mit Marke-
teric-Einlagcn u. ziseliertem Bronzeschmuck
von 1778 (Paris, Conservatoire d. Arta et
nrftlers). ein Schreibtisch mit DoppeUflgdn
in Lack mit ziselierten Bronzeappliken und
Eckverzierungen in Lack und Ebenbolz mit
vergoldetem Bronzeschmuck (Paris, Garde
Mcnble), ein Schreibtisch mit Schabfidiem,
mit Mailceterie- n. Sivres-Porzdlanefailagen
(Paris, Samml. Edmond de Rothschild), an-
dere Stücke in den Samml. Cavendish B en-
tlock, Joyant, Jones, Laurent, Mussey Main-
waring etc. Als Lieferant Ludwigs XVI. u.
Marie-Antoinettes hat er wirkliche Meister-
werke in einem sehr sicheren und abwechs-
lungsreichen Geschmack geschaffen.
Maze-Sencier, Livre d. coUcctioa., Ifltt
p. 34 — L e h n e r t, Illustr. Gesch. d. Kstgew.
II 235, 248 (.\bb.). — NooT. arch. de l'art fraiK..
1809 ». 80«. — The Alt Jonra. IM» f. MO
(AMk). — Oha. d. B.*Afl8 im t 4«. IT.^IMi.
Cartin, s. auch BertinoMn, Antonio.
Cailia«k George^ cngL Genre-. Laad-
schafta* und Portritmalef, geb. 18B6 m Lm*
coln, studierte in London, Antwerpen und
Paris und stellt seit 1886 in der Londoner
Bogpal Acad. o. ia d. N«w Water-colour Soe.
Graves, Roy. Aead. BaMbL, 1M6 I «. Dict
of art. — Who'. Wlio 1911 p. 338. H. V.
CarliagaB, Johann: Domanig (Die deut-
sche Medaille S. OK No 886 und S. ISO) ver-
mutet in dem Namea, dn die Inschrift auf
der Randleiste der VeddUe auf die Drei-
faltigkeitskirche zu Regensburg aus dem Jahre
1627 nennt, den Stempelschneider. Es handelt
sich indessen lediglich um den Erbauer der
Kirche und jene Inschrift bedeutet: Johann
Carl Ingen [ieurl zu Nürnberg (s. Carl, Joh.).
n. Jf.
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