Skip to main content

Full text of "Freiburger Geschichtsblätter"

See other formats


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Goog[e 


^freiliurger  C^efrljirtitölifäUfr 


!)  f r ii  u s rt  f 3 c b c II 

»om  bfutfdjtit  9ff(^i4)tBforrd)enbeii  Öerfin 
bc§  ^fantoiiS  ^rciburfi. 


6/7.  .JoftrflflMfl. 


Jreiburg  i.  Ile.  1900. 
«erlog  ber  nmoerfttöWbut^^onblung. 


Digitized  by  Google 


_Su^  3;i.  I.  I & 

*/ 


HARVARD  COLLEGE  LIBRARY 

MINOT  FUND 


Digitized  by  Goog[e 


JnijaitBoer^eic^nts. 


I.  flblianblunitfn. 


1.  f^erb.  ^iiomberqer,  gfpäHtrungg-  utib  BtrmBfltngftntiftit  in  btt  otabt  uiib 
L'oiitii.-tiJit  ('trcibura  (im  Uet^tlanb)  um  bie  Witte  be#  15.  3flW»wl>«rtg 

Seite. 


.^itbaltftteqeitftwtf iii 

gorreort yu 

Quellen  unb  gitteratur ix 

I.  Wnflemeine  ^ijtoriftlit  Clnleituna 1 

II.  8eo5tferunirf|tatiftH 10 

111.  Sermdaen^ftatiftif 113 

Beitoaen  149 

91amenr«aitter 287 

2.  St.  .^olber,  gtblioarttnfcie 2.59 


II.  (Dtrd)äftltd)rs. 

t.  gerillt  übet  baä  iBerein^jn^r  l>jS8  pom  ^räfibenten  Dr. 


W.  gfldii ^7 

2.  ftailabeoAt  für  iKii  getiMMiabr  1W8  iW i?7i 

.H.  TOitQlieixrPetytiftnU 272 

4.  Sd)riftenon8tanl<6 sih 


Digitized  by  Google 


BeTölkeiigs-  li  Ye ADSslaM 

in  der 

Stadt  und  Landschaft  Freibnr^ 

(ira  Uechtland) 

um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts 

vou 

Dr,  Ferdinand  Buomberger. 


Digitized  by  GoA'le 


Digitized  by  Google 


rnhalt8üb«*r8iclit. 


Seite 

Vorwort . . . . . . . . JÜI 

Qaellen  und  Literatur . . , . IX 

I.  Allgemeine  hislorinehr  Einhitung 1 

1,  Das  Gfbiet  der  Herrschaft  Frcibuin 1 

2.  Überblick  über  die  verfasäuiiitsrechtlichep,  wirtschaft- 

lichen mid  politischfn  Verhältnisse  Freiburgs  um  die 
Mitte  dp8  15.  Jahrhunderts . . . . , , 4 

II.  HetöUtruiiiiiiiihitiMik 10 

A.  Die  mittelalterllcheii  Freiburger  BeTOIkerunmauf- 

iiahmen  im  allgemeinen  . . • 10 

B.  Die  Krgebiiisso  der  Freibunter  BeYdlkerunuBtuifpahinen  24 

1.  Stodt 21 

a)  Oesatutbevölkerumt 21 

b)  Die  Hauahaltungen 32 

c)  Die  Häuser  und  deren  Besetzung 38 

ilj  Die  Bevölkerung  nach  dein  Geschlecht  ■ . . 42 

f)  Uie  Scheidung  in  Bürger  uuJ  Nichtbüiner  . 47 

f)  Die  Bevölkeruiin  nach  dem  Civilstand  ...  58 

fli  Die  Zahl  der  Kinder 154 

hl  Die  Zahl  der  Diengtboten 78 

2.  Laiiilsi  hiil't  . ^ . . ai 

•LL  GesamtbevölkerunKuadBevölkenumBdlchtlgkeit  87 
h)  Zahl  und  Grösse  der  Ortachaften  . ...  92 

ej  Die  Haushaltupgen KM) 

d)  Die  Bevölkerung  nach  dem  Geschlecht  . . 103 

e)  Die  Zahl  der  Kinder 105 

f)  Die  Zahl  der  üiciiatboten 109 

u)  Die  waffunfiiliige  MannBchaft 111 

III.  Vermöyen.siitatistik . ■ . , llS 

A.  Die  allgemeine  Steuer  vom  Jahre  1445 113 

B.  Die  TenadgenaatatUtiacheii  Ergebnisse 113 


Digilized  by  Google 


VI 


Sflte 

1.  Die  Venilägensverhäliiliilse  im  allgemeinen  . , 126 

a)  Stodt 126 

f>)  LAPdgch«ft 131 

c)  Zusammenlkssuiii;  und  Verxleich  mit  heutigen 

VprhAltninwi  . . . . . ^ ^ . . 134 

2.  Die  VermögengTerhältnisse  der  Bürger  und  Nicht» 

bttrger 139 

Sf.hlnmwnrt 144 

Beil«gen : 149 


Digilized  by  Google 


Vorwort. 


Vor  etwa  drei  Jahren  begann  ich  die  hintorisch- 
KtatiBtixche  Bearbeitung  den  freiburgiHchcn  StaatHhaux- 
haltes  im  15.  Jahrhundert,  für  welche  die  im  Staatsarchiv 
bewahrten  Seckeimeisterrechnungen  die  Hauptquelle 
bildeten. 

Mit  dieser  Arbeit  bis  in  das  Jahr  1443  vorgerückt, 
wurde  ich  durch  eine  Notiz  der  Seckeimeisterrechnung 
des  genannten  Jahres  zu  Nachforschungen  über  eine 
darin  erwähnte  Yolksaufnahme  angeregt. 

Diese  Notiz  lautet  folg^ndermassen : ,Item  a Peter 
(Rono)  clerc  de  mon  compere  Berhart  (Chaucy)  pour 
faire  les  livres  et  coppies  deis  establies  ordineys  par 
messeigneurs  et  les  bänderet  2 ö.“ 

Wenn  nun  auch  diese  Notiz  sich  vielleicht  nicht 
auf  eine  Volksaufnahme,  wenigstens  nicht  auf  die  vor- 
liegend bearbeitete,  bezog,  so  hatte  meine  von  derselben 
angeregte  Nachfrage  doch  zur  Folge,  dass  unser  hoch- 
verdienter Staatsarchivar  J.  Schncuwly  mir  die  unten 
näher  beschriebenen  Quellen  bereitwilligst  zur  Ver- 
fügung stellte.  Es  zeigte  sich,  dass  das  Freiburger 
Staatsarchiv  die  — soweit  bis  jetzt  bekannt  — ältesten 
erhalten  gebliebenen  Bevölkerungsaufnahmen  besitzt, 
welche  aus  den  Jahren  1444,  1447  und  1448  datieren. 
Besonders  bedeutsam  ist  das  Vorhandensein  einer  im 
Jahre  1447  vorgenommenen  Zählung  der  Bevölkerung 
in  einem  Teile  der  zur  Stadt  gehörigen  Landschaft,  da 


Digitized  by  Google 


VIII 


bisher  aus  dem  15.  Jahrundort  Ausweise  über  ländliche 
Bevölkerung  andernorts  nicht  aufzuführen  sind. 

Die  wichtige  Ausbeute,  welche  unsere  Quellen  ver- 
sprachen, bewog  mich,  die  Arbtdt  über  den  Staatshaus- 
halt auf  später  zu  verschieben  und  mich  sofort  der 
Aufarbeitung  des  bezeichneten  Zählungsmaterials  zu- 
zuwenden. 

Für  die  schon  im  Jahrgang  1896  (8.  Heft,  S.  491  fif.) 
der  „Zeitschrift  für  schweizerische  Statistik“  veröffent- 
lichte Darstellung  der  Vermögensverhältnisse  Freiburgs 
aus  dem  Jahre  1445  ergaben  sich  aus  dem  jetzt  auf- 
genommenen, dieselbe  Epoche  betreffenden  Material 
einige  neue  Gesichtspunkte.  Es  war  daher  angezeigt, 
jene  Abhandlung  in  veränderter  und  ergänzter  Aus- 
führung den  hier  mitgeteilten  Ergebnissen  der  Be- 
völkerungsstatistik der  Stadt  und  Landschaft  Freiburg 
für  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  wieder  beizufügon. 

An  diesc'r  Stelle  möchte  ich  meinem  hochgeschätzten 
Lehrer  und  Vorgesetzten  im  kantonalen  statistischen 
Amte,  Herrn  Professor  Dr.  Carl  Büchel,  der  mir  bei 
der  letzten  Ausgestaltung  der  vorlii'gimden  Arbeit  nicht 
geringe  Förderung  zu  teil  werden  Hess,  den  wärmsten 
Dank  aussprechen. 

Noch  in  besonderem  Masse  fühle  ich  mich  zu 
Dank  verpflichtet  jenem  Manne,  durch  dessen  statis- 
tische und  wirtschaftsgeschichtlichc  Vorlesungen  ich 
dazu  angeregt  wurde,  das  Studium  der  historischen 
Statistik  zur  Lebensaufgabe'  zu  machen : Herrn  Professor 
Dr.  Adolf  Gottlob. 


Digitized  by  Google 


IX 


Quellen  und  Litteratur. 

A.  (Quellen. 

Sämtliche  niielistehendeii  (Quellen  liegen  als  Manu- 
skripte im  Staatsarchiv  des  Kantons  Freiburg. 

1.  Bevölkerungsaufnahme  des  Aupanners  vom  Jahre  1444. 

Wasserzeichen 

Original  auf  Papier  (30  X 
unter  ^^Stadtsachen“'. 

Der  Rodel  enthält  acht  auf  beiden 
Seiten  beschriebene  Blätter. 

Kinleitung;  .^In  dev  nomine,  amen, 
anno  XLIIIl».“ 

2.  Bevölkerungsaufnahme  des  Spitalpanners.  wahrscheinlich 

vom  Jahre  1444. 

Original  auf  Papier  (30  X H unter  „Affaires 
militaires“  N“  12. 

Wasserzeichen  wie  bei  1.  Äiistrifltlfi  if  1. 

Der  Rodel  enthält  12  beschriebene 
Blätter. 

Keine  Einleitung. 

3.  Bevölkerungsaufnahme  des  Aupanners 

vom  16.  August  1447. 

Original  auf  Papier  (29  X 1 1 tun) 
unter  „Stadtsachen  1447't. 

Kein  Titelblatt. 

Der  Rodel  enthält  10  Blätter,  wo- 
von 2 unbeschrieben  sind. 

Einleitung:  „Hie  nach  stat  geschri- 
ben  daz  volch  daz  in  der  Ow  ist,  jung  und  alt,  und 
beschach  an  sunt  .Jodelstag  im  Og.sten  im  .\LVI1.  Jar.“ 


Digitized  by  Google 


X 


4.  Bevölkerungsaufnahme  des  Spitalpanners  vom  16.  August 

1447. 

Orij^iaul  auf  Papier  (ItO  X H cm)  unter  .^Affaires 
niilitaires''*’  N“  11. 

Wasserzeichen  wie  bei  8. 

Auf  dem  Tifelhlatte  in  der  Schrift  von  Ende  des 
17.  oder  Anfang  des  IH.  .Jahrhunderts:  .„IHOO  Personen 
in  diesem  Viertel.  Item  ein  sonderbahren  Listen  der  per- 
sonen  im  Spittal.'^ 

Der  Kodel  enthiilt  20  Blätter,  wovon  1 Blatt  un- 
beschrieben ist. 

Einleitung:  y_Cy  appres  sont  contenues  touttes  les 
personnes,  hommes  et  femmes,  enfans,  vaulet  et  serventes 
de  la  handiere  deis  hos|>itaul  cscript  ou  moix  douste  lan 
inil  IUP  et  -XLVIl“  etc. 

5.  Bevölkerungsaufnahme  des  Burgpanners  vom  Jahre  1448. 

Original  auf  Papier  (!J0  X 1 1 cm)  unter  .„Stadt- 
.sachen  1448.“ 

Auf  dem  Titelhlatte:  .„Les  personnes 
in  la  bandieri  dou  Bor  in  lan  XLVIII.“ 
Der  Hodel  enthält  27  auf  beiden  Seiten 
hesehriebene  Blätter. 

Keine  Einleitung. 

6.  Bevölkerungsaufnahme  der  Landschaft  des 
Aupanners,  wahrscheinlich  vom  Jahre  1447. 

Original  auf  Papier  (BO  X t ' cm)  unter 
„fi’iles  militaires“  N®  IB. 

Wasserzeichen  wie  bei  B. 

Das  Titelblatt  zerrissen. 

Der  Rodel  enthält  14  Blätter,  wovon  1 
unbeschrieben. 

Einleitung:  „Hienach  stan  geschriben 
die  zu  der  baner  hören  in  der  Ow,  man 
und  wip  und  kint  uf  dem  lant.“ 


luirnritiM  >J  i. 

9 

-o 

w 


& 


die  dorflüt 


Digitized  by  Google 


XI 


Das  letzte  Blatt  hat  folgende  Inschrift:  _Ave  Maria 
gratia  pleiia  dominus  tecuni  benedicta  tu  in  m[ulieribus]. 

Dein  fromen  wison  Tsclian  Garnbach  ze  Friburg 
edelkneeht  hört  disser  Hrieff.“'  {Dahinter:  Wappen  in 
roher  Federzeiehnung). 

7.  Fremdenrodel  des  Neustadtpanners  vom  23.  April 
1445. 

Original  auf  Papier  (IIO  X t^tn)  unter  ^röles 
militaires“'. 

Wasserzeichen  wie  bei  1. 

Auf  dem  Titelblatte:  Fremde  en  la  Novavilla. 

Der  Rodel  enthält  sechs  Blätter,  wovon  zwei  un- 
beschrieben. 

Einleitung:  Cy  apres  sont  eonteiiuz  tout  estrangiez 
et  uonborgeis  resident  en  laz  ville  de  Fribourg,  lestjuelx 
hont  jurey  foy  et  feaulte  a la  ville  durent  le  temps  (|ue 
lour  liront  lour  residence  en  ladite  ville,  seelon  lor- 
donnance  de  niesseigneurs  Conseil  F.X'*  ot  dos  cent  (|ui 
fust  faitto  le  XXIll  jour  davril  lan  mil  1111°  XLV. 

Item  Herhart  Frioss. 

Hans  von  Ach.^ 


8.  Die  Festsetzung  des  Getreide-  und  Salzvorrates 
im  Aupanner  vom  19.  Februar  1445. 

Original  auf  Papier  (itO  X 1 'intcr  .„n'iles 
militaires'^. 

Wasserzeichen  wie  bei  1. 

Der  Rodel  enthält  IK  Blätter,  wovon  7 unbeschrieben. 

Einleitung:  ,.Hie  nach  stat  geschribenn,  daz  porgiet 
und  cntwerllen  beschcchen  durch  den  frommen,  wisen 
Nigko  Bugniet,  .Jacob  Guglemberg,  .Johans  Gambach, 
.lohans  Pavilliar  und  Pierre  Perrotet  des  ratz  ze  Fri- 
burg, Heintzmann  von  Garmanswil  venrr  uflf  der  Burg, 
Hensli  Schüffner,  venrr  in  der  Öw,  Richart  Burkinotz 


Digitized  by  Google 


XII 


vetirr  iiii  Spital  und  HüIT  Boiner,  venrr  in  der  Nuwen- 
stat  und  Berliart  Tsehuuev,  sUitlstdiribor  /e  Frihurg  von 
des  korns  wefien,  wie  vil  jederinan  korns  und  saltz  für 
zwey  jaren  und  für  hniiden  haben  sol,  geben  und  gemacht 
uff  dem  XIX  mg  hornung  anno  etc.  XLIIII“  nach  ge- 
wonlicher  zal  des  bi.stüms  von  Losen. 


9.  Oie  Festsetzung  des  Getreide-  und  Salzvorrates 
im  Neustadtpanner  vom  19.  Februar  1445. 

Original  auf  Papier  (BO  X H cm)  unter  .„Kriegs- 
wesen“ Nr.  II. 

Wasserzeichen  wie  bei  1. 

Der  Rodel  umfasst  IH  Blätter,  wovon  12  beschrie- 
ben sind. 

Einleitung  wie  bei  N'r.  B. 


Wasserzeichen 


10.  Oie  allgemeine  Steuer  in  Stadt  und  Landschaft  Freiburg 
vom  13.  Oktober  1445. 

Original  auf  Papier  (21  X cm)  in  Leder  ge- 
bunden unter  der  Signatur  „Taille  de  Savoie“. 

Der  Rodel  umfasst  4011  Blätter, 
wovon  87  unbeschrieben  sind. 

Einleitung:  „Fhisi  comment  fust 
ordonneir  pur  messeigncurs  conseil  LX'* 
et  IP  a eausc  de  la  neccssite  de  la 
ville,  estant  de  present  pour  les  grandes 
missions  cpie  ly  ville  ba  soustenuz  et 
uncor  soustient,  tant  en  fortilication  de 
la  ville,  eomment  en  aultre  atilliement 
touchant  fait  de  guerre  pour  les  cors 
merveillieux  «pii  occurrent  de  present, 
fust  ensi  ordoiiney  par  les  ditz  mes.sei- 
gneurs  i|ue  um/  cliescun  scelun  sa  puissance,  soit  en  la  ville 
ou  sus  le  pays  apartenant  a la  ville  de  Fribourg,  fa-sse 
sercinent  sulem|mcl  de  reveleir  didant  VIII  Jours  apres 
le  serement  la  valour  de  ses  bicns  et  di.\  emiuy  en  XIllI 


Digitized  by  Google 


xni 

joiirs  par  cellui  nipsine  Rereinent  presteir  el  delivreir  a la 
ville  pour  unes  chasconnez  C ff  fjue  il  havroit,  valliant 
XX  R.  don  plu8  le  pluR  et  don  meins  le  nicitis.  Et  toulea 
aultres  pcrsonnez  (|ui  non  liavmenl  rien,  \'  s.  En  tel 
magniere  (|ue  ly  ville,  se  a eile  plaisoit,  pohiist  prendre 
lez  biens  de  iing  eheseun  pour  le  pris  (|U0  il  havroit  fait 
ea  taxation  didant  lau  apres  la  taxation  faiote. 

Et  pour  ledit  presl  devoir  a recepvoir  sont  estey 
ordonney  gens  nouble  et  disereitez  monseignours  Wilhelm 
Velga  Chevalier,  Nicod  Bugniet,  Jehau  Gambach,  Jehan 
Pavilliard  conseillers  ou  dit  Fribourg  et  Meintzmann  de 
Garmanswil,  bänderet  don  Bourg,  et  Berhnrt  (Uiaucy 
secretaire.  Et  apres  de  cen  discreit  homine  Jacob  de 
Praronian  ancian  advoyer  fust  ordonney  ou  Heu  de  Jehan 
Gambach,  le<|uel  fust  tramis  ver  rnonseigneur  d’Autariche 
ou  temps  de  la  dicte  taxe,  les  <|uelx  hont  commencier 
a faire  la  taxe  susdicte  per  la  magniere  susdiete  (]ui 
aensuyt,  le  mescredi  devant  feste  sain  Gaul  lau  tnil  IIII^ 
el  XLV. 

11.  Das  BOrgerbuch,  datiert  vom  Januar  141H  und 
fortgefhbrt  bis  auf  das  Jahr  1770. 

Enthalt  2BS  auf  beiden  Beiten  beschriebene  Perga- 
mentblalter  (B2  X ■^•1  cm.). 

Beispiele  für  die  Form,  in  welcher  die  BUrgcr- 
aufnahmen  verzeichnet  sind  : 

a)  Jacohus,  dictus  Bonvisin,  liliiis  (|uoudam  Roloti  Bon- 
visin,  factu.s  fuit  et  est  burgensis  el  antit|uam  assig- 
nationem  sue  burgensio  [>rescntialiter  mutavit  et 
ipsam  nunc  posuit  supra  totam  domum  suam,  (|uam 
ipse  et  Heinlzillinus  Bonvisin,  tilius  suus,  iuhabitant, 
siUim  Friburgi  in  vico  Burgi  inter  domum  Johannis 
Cha-stel,  que  tpiondam  fuit  Marmeti  Chastel  ex 
una  parte  et  domum  fniini  Hachignye.  que  fuit 
Cllini  Slierppa  ex  altem. 

Heinlzillinus  Bonvisin,  predictus  lilius  dicti 
Jacobi  Bonvisin,  liictus  fuit  et  est  buigensis  supra 


Digilized  by  Google 


XIV 


predictatn  domum  patris  sui  superius  limitatain  de 
laude  eiusdein  Jacobi  Botivisia  patris  sui  (fol.  2). 

b)  Ludovicus  Cbappottat  barbitonsor,  Klius  quondam 
Petri  ChappoUut,recepitburgcnsiam  eiusdein  quotidam 
patris  sui  et  factus  et  est  burgousis  supra  doniuni 
suam,  <|uam  emit  et  acquisivit  ab  Alexia,  rolicta 
quondani  Johannis  Trevaul  barbitonsoris,  sitani  Fri- 
burgi  ante  Hospitale  inter  ruetain,  per  quam  itur 
supra  voltas  dictas  Churling  ex  una  parte  et  domuni, 
que  fuit  hercdibus  Perrodi  Churling  parte  ex  altera. 
Datum  nova  die  mensis  Jullij  anno  domini  quo 
supra  (1448)  (fol.  65). 

B.  öfters  citierte  Litteratur. 

Hegel:  Chroniken  der  deutschen  Städte  vom  14.  bis  ins 
16.  Jahrhundert.  Herau^egeben  durch  die  historische 
Kommission  bei  der  Akademie  der  Wissenschaften, 
Lei[)zig  1864.  II.  Bd.  ,,Nllmberg“,  8.  317  -:I23; 
500—513. 

Gustav  Schönberg : Fiiianzverhältnisse  der  Stadt  Basel  iin 
14.  und  15.  Jahrhundert.  Tübingen  1879. 

— Basels  Bevölkerungszahl  iin  15.  Jahrhundert,  in 
Conrads  Jahrbücher  für  Nationalökonomie  und  Statistik. 
Bd.  40,  N.  F.  6 (1883),  S.  344—380. 

Karl  Bücher:  Zur  mittelalterlichen  Bevölkerungsstatistik 
mit  besonderer  Rücksicht  auf  PVankfurt  a.  M.,  in 
Zeitschrift  für  die  gesamte  Staatswissenschuft,  37.  und 
38.  Bd.;  Tübingen  1881  und  1882. 

J.  Jastroic:  Die  Volkszabl  deutscher  Städte  zu  Ende  des 
Mittelalters  und  zu  Beginn  der  Neuzeit.  1.  Heft  der 
historischen  Untersuchungen,  Berlin  1886. 

J.  Janssen:  Geschichte  des  deutschen  Volkes  seit  dem 
Aysgang  des  Mittelalters.  1.  Bd.,  18.  Auflage,  besorgt 
von  L.  Pastor,  Freiburg  i.  Br.  1897. 


Digitized  by  Google 


XV 


A.  Bächi:  Freiburgs  Bruch  mit  Österreich,  sein  Übergang 
an  Savoyen  und  Anschluss  an  die  Eidgenossenschaft. 
Collectanea  Friburgensia,  Fase.  VII.  Freiburg  1897. 
J.  Benz : Die  Gericlitsverfassung  von  Freiburg  im  Uechtland 
von  der  Mitte  des  19.  bis  Ende  des  15.  .Jahrhunderts. 
Freiburger  Geschichtsblätter,  4.  .Jahrgang,  Freiburg 
1897. 

Georg  v.  Mayr:  Statistik  und  GeseUschaflslehre.  II.  Bd., 
Bevölkerungsstatistik,  Freiburg  i.  Br.  1897. 


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Goog[e 


I.  Allgemeine  historische  Einleitung. 


1.  Das  Gebiet  der  Herrschaft  Freiburg. 

Die  Stadt  Freiburg  im  Üchtland,  gegründet  um« 
Jahr  1178  von  Berchtold  IV.,  Herzog  von  Zühringen, 
liegt  auf  einer  steil  abstürzenden  Landzunge,  umzogen 
von  dem  Saaneflusse.  Die  Stadt  setzt  sich  aus  vier 
(Juartioren  (Panner,  Banniöro)  zusammen : Burg,  Spital, 
Au  und  Neustadt.  Burg  und  Spital  bilden  die  auf  der 
Höhe  gelegene,  seit  jeher  von  der  besser  situierten 
Bevölkerung  bewohnte  Oberstadt;  Au-  und  Noustadt- 
panner,  welche  sich  am  Uferabhang  und  über  das 
schmale,  vom  Saanefluss  häufig  bedrohte  Flussthal  hin 
erstrecken,  machen  die  seit  jeher  meistens  von  der 
minder  gut  situierten  Bevölkerung  bewohnte  Unter- 
stadt aus. 

Um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  besass  Frei- 
burg ein  auf  beiden  Seiten  des  Saaneflusses  gelegenes 
Landgebiet  von  mehr  als  400  km*  Fläche,  ln  An- 
gliederung  an  die  Stadtquarticre  war  diese  Landschaft 
politisch  ebenfalls  in  vier  Panner  eingeteilt.  Östlich 
der  Saane  lag  das  Gebiet  dos  Au-  und  dos  Burgpanners, 
westlich  das  des  Spital-  und  des  Neustadtpannors. 
Ausserdem  besass  Freiburg  damals  gemeinschaftlich 
mit  Bern  die  Vogteien  Schwarzenburg , Grasburg, 
Güminen  und  Maus  ‘),  welche  aber  bei  vorliegender 
Abhandlung  unberücksichtigt  gelassen  sind. 

')  Bücht,  a.  a.  0.,  S.  2. 

V 


Digitized  by  Google 


Der  obenerwähnte  Stouerrodol  von  1445  enthält  die 
nähere  Einteilung  der  Landschaftspanner  in  Pfarreien 
mit  den  dazugehörenden  Ortschaften. 

Danach  umfasste  das  Gebiet  von  Stadt  und  Land- 
schaft Freiburg  im  ganzen  20  Pfarreien  nebst  dom 
Dorfe  Cressier  (Grissach),  d.  h.  nicht  weniger  als  77 
Gemeinden  der  heutigen  politischen  Einteilung. 


Es  ergiebt  sich  folgende  nähere  Nachweisung  über 
Zusammensetzung  und  Flächeninhalt  des  freiburgischen 
Gebietes  für  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  '). 


Frühere  Gllederangr 

Heutige  Gemeinden 

Pllchra. 

iihalt 

km» 

j A.  Stadt  Freiburg  . . . 
B.  Landschaft. 

Freiburg  *) 

6.5 

1.  Aupanner. 

Pfarrei  Täfers  (Tavel)  . 

Alterswii,  St.  Antoni,  St.  ürsen, 

Täfers 

55.» 

„ Dadiagea  (Guio) 

Dadingen 

42.« 

„ Bösingen  . . . 

Bösingen 

18.0 

„ Wünncnwil  . . 

Wannenwil 

8.« 

„ Überstorf  . . 

Überstorf 

16.« 

„ Heitenrieil  . . 

Ueitenried 

Summa ) 

8.« 

160.1 

Ü.  Burgpanntr. 
Pfarrei  Treyvaux  (Tref- 

Landschaft  des  Aupanners  | 

fels)  .... 
„ Arconcicl  (Er- 

EssertjPont-la-Ville,  Treyvaux 

18.» 

genzach)  . . 

Arconciel 

5.8 

„ Ependes  (Spinz) 

Bonnefontainc , Chesalles , 
Ependes,  Ferpicloz,  Montöcu, 
Montövraz,  Oberried,  Praro- 

man,  Sales,  Sönödes,  Zönauva 

24.» 

Übertrag 

48.« 

1 *)  Siehe  die  heiKt^füRte,  von  mir  eiitworfeue  und  bereit»  bei 

1 BidcM  R.H.O.  wiedorjreirebene  Karte,  welche  die  Pfarrci*Einteilunff 

1 und  die  Panner-Alftrrcnzuntr  ersichtlich  macht. 

1 *)  Die  damalige  Stadt  war  zwar  etwa»  kleiner  al»  da»  heutigre  1 

1 Gemeindegehlet ; die  (Übritfciis  uiiwe»entliche)  Flftchenau»g:1eichunir  1 

II  die  Nachbar»chaft  i»t  Jedoch  unmdt<lich. 

II 

Digitized  by  Google 


3 


rucbfi- 

FrShere  tilledernng 

Hentige  Gemeinden 

lihalt 

kB* 

Pfarrei  Marly  (Merten- 

Übertrag 

ta. 

lach)  . . . 

Giffers- Neuhaus,  Marly -le- 

Grand,  Marly-le-Petit,Pierra- 
fortscha,  SL  Silvester,  Tent- 

lingen,  Villarsel-sur-Marly  . 

27.« 

„ Bechthaltcn(I)ir- 

BrOnisried,  Obersebrot,  Pias- 

laret)  .... 

selb,  Recbtbalten,  Zumholz 

34.» 

3.  Spilalpanner. 

Summa  ( 

Landschaft  d.  Biirgpanners  ')  | 

in.« 

Pfarrei  Gurmcis  (Cor- 

mondea) 

Cordaat,  Grossgurmels,  Klein- 

gurmels,  Kleinbösingen,  Lie- 
bistorf.  Wallenbuch  . . . 

16.9  1 

„ Barbereche  (Bür- 

tischen)  . . . 

Barberdche,  Courtaman,  Cour- 

tepin  

12.» 

„ Belfaux  (Gumfchen) 

Autafont,  Belfaux,  Ch^sopel- 

loz,  La  Corbaz,  Cormagens, 
Corminbtt'uf,  Cutterwil,  Kor- 

mangueires,  Grolley,  Lossy 

26.S 

, Courtiou(Curtion) 

Chandon,  Corm^rod,  Corsa- 

lettes,  Cournillens,  Courtion, 
Misery 

15.» 

Dorf  Cressier  (Grissach) 

Cressier 

4.1 

4.  Neustadt panner. 

Summa \ 

Landschaft  des  Spitalpanners  | 

76.0 

Pfarrei  Matran  . . . 

Avry-sur-Matran,  Ecuvillens, 

Matran,  Neyruz,  Posieux  . 

24.) 

„ Villars  (Wiler). 

„ Autigny  (Otte- 

Villars 

7.9 

nach)  . . . 

Autigny,  Chinens,  Corjolens, 

Cottens,  Lentigny,  Onnens  . 

24.« 

„ Givisiez  (Sieben- 

zach)  . . . 

Givisiez,  Granges-Paccot  . . 

7.» 

Summal 

Landschaft  d.  N eustadtpanners/ 

63.1 

*)  Bezüglich  Plaffcieny,  wvIcIr^h  hier  vermi>»»t  werden  konnte, 
verweise  ich  auf  Bücht,  a.  n.  0„  S.  8.  Auch  iui  16.  und  17.  Jahrhun- 
dert bildete  Plaflfeyen  noch  eine  eig:enc  Vofrtei,  ^cehörte  also  noch 
nicht  zur  eigentlichen  Landschaft  ^eihurg. 


j" 


Digitized  by  Google 


4 


Frühere  Gliederung 

"•  ■■■  

Gemeinden 

ribk«i- 

iahslt 

Wiederholung: 

A.  Stadt  Freiburg 

8.  Landschaft: 

6.J 

1.  Aupanner 

150.1 

2.  Burgpanner  .... 

111.4 

3.  Spitalpanner  .... 

76.0 

4.  Neustadtpanner  . . . 

63.  t 

Total  1 

Stadt  u.  Landschaft  Freiburg  | 

407.« 

2.  Überblick  über  die  verfassungsrechtlichen, 
wirtschaftlichen  und  politischen  Verhältnisse 
Freiburgs  um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts. 

Ohne  die  Kenntni»*  de»  gctichichtlichen  Uintergrundes, 
welcher  Ln  den  verfassungHrechtlichen,  wirtschaftlichen 
und  politischen  Zuständen  gegeben  ist,  würde  eine 
mittelalt<*rliche  Bevölkerungs-  und  Vermögensstatistik, 
wie  sic  hier  geboten  worden  soll,  der  wichtigsten  Grund- 
lage für  volles  Verständnis  und  richtige  Würdigung 
entbehren. 

Für  Freiburg  wartet  freilich  in  dieser  Beziehung 
noch  manches  einer  eingehenderen  Forschung ; so  muss 
denn  die  folgende,  aus  der  vorhandenen  einschlägigen 
Litteratur  zusammengetragene  Darstellung  leider  eine 
knappe  bleiben. 

Die  Grundlage  des  freiburgischen  Stadtrechtes  ist 
in  der  Handfeste  gegeben,  welche  uns  in  einer  mit 
Zusätzen  versehenen  Abschrift  aus  dem  Jahre  1249 
erhalten  ist  •). 

')  Vgl.  Lehr:  La  Handfeste  de  Fribourg  dans  l’Cechtland  de 
I’an  1249,  Lausanue  1690. 


Digitized  by  Google 


5 


An  der  Spitze  der  Stadt  «tand  ein  Schultheii««, 
welcher  von  der  Bürgerschaft  gewählt  and  vom  Stadt- 
herrn (um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  Herzog  Al- 
brecht  VI.  von  Österreich)  bestätigt  wurde. 

Neben  dem  Schulthciss  standen  drei  Ratskörper- 
schaften: der  durch  die  Herrschaft  besetzte  kleine  Rat 
der  24;  der  grosse  Bat  der  200  und  zwischen  diesen 
der  Rat  der  60.  Die  beiden  letztgenannten  wurden  von 
den  durch  die  Venner  oder  Pannerherren  aufgestollten 
Wahlausschüssen  gewählt. 

In  Verbindung  mit  diesen  drei  Räten  übte  der 
Schultheiss  das  Verordnungsrecht  aus. 

Die  4 Venner,  ursprünglich  Führer  im  Kriege, 
dann  aber  auch  städtische  Vcrwaltungsbeamte  der  vier 
Quartiere,  waren  die  eigentlichen  Vertreter  des  Volkes; 
sie  konnten  nur  aus  dem  Volke  niederen  Standes  ge- 
nommen worden. 

Schultheiss  und  kleiner  Rat  waren  vor  allem  Re- 
präsentanten der  Herrschaft,  während  die  Venner  mit 
den  60  und  200  mehr  die  städtischen  Interessen  zu 
vertreten  hatten  '). 

Schon  die  Handfeste  unterscheidet  die  Stadtbe- 
wohner in  Bürger  und  Nichtbürger  (Hintersassen).  Nur 
die  Bürger  bosassen  ursprünglich  die  aktive  und  pas- 
sive Wahlfähigkeit.  Nach  langen  inneren  Kämpfen 
war  es  jedoch  zu  Ende  des  14.  Jahrhunderts  gelungen, 
den  engen  Kreis  der  allein  wahlberechtigten  Bürger  zu 
sprengen;  bezüglich  des  aktiven  Wahlrechts  wurden 
alle  in  der  Stadt  Niedergelassenen  den  Bürgern  gleich- 
gestellt, und  bald  darauf  wurde  auch  das  passive  Wahl- 
recht den  Nichtbürgern,  mit  Ausnahme  der  Tellpflich- 
tigen,  gegeben  *).  Da  seit  1404  die  Inhaber  von  zwei 

')  Bücht,  a.  a 0.,  S.  3;  Benz,  a.  a.  0.,  S.  20  ft'. 

’)  Vgl.  Benz,  a.  a.  0.,  S.  30. 


Digitized  by  Google 


6 


im  Verwaltungsapparat  sehr  wichtigen  Ämtern,  nämlich 
die  Pannorherren  und  die  „Heimlichen“  (welch  letztere 
als  Vertrauensmänner  bei  den  Wahlen  fungierten  und 
schliesslich  allein  die  beiden  Ämter  versahen),  unter 
Ausschluss  der  Adeligen  nur  aus  der  gemeinen  Bürger- 
schaft gewählt  werden  durften,  so  hatte  zuletzt  die 
gemeine  Bürgerschaft  mit  den  Niedergelassenen  die 
Wahl  der  Räte  in  den  Händen.  Die  Wahl  des  Schult- 
heissen  erfolgte  durch  die  grosse  Bürgerversammlung 
(an  St.  Johann),  welche  durch  die  Pannorherren  und 
die  „Heimlichen“  geleitet  wurde. 

So  ist  die  erste  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  in  der 
Verfassungsgcschichte  der  Stadt  als  der  Höhepunkt 
einer  demokratischen  Entwicklung  zu  bezeichnen. 

Bedeutsame  wirtschaftliche  Vorrechte  sind  jederzeit 
den  Bürgern  Vorbehalten  geblieben : sie  waren  von 
Zöllen  und  Kriegsstouern  befreit;  sie  hatten  das 
Nutzungsrecht  an  den  gemeinen  Weiden,  Flüssen, 
Wäldern  und  am  Tricbholz. 

Die  Bürf/erauJ nähme  erfolgte  nach  den  Bedingungen 
der  Handfeste.  Das  Bürgerrecht  musste  in  allen  Fällen 
erworben  werden  durch  Zahlung  einer  Taxe ; nur  die 
Söhne  von  Bürgern  wurden  ohne  Erlegung  einer  solchen 
in  die  Bürgerlisten  aufgenommen  '). 

In  wirtschfiJtUcher  Beziehung  bedeutet  die  erst(‘ 
Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  eine  Höhezeit  des  Frei- 
burger städtischen  Gewerbefleisses. 

Die  Tuch-  und  Lederfabrikation  blühte  und  war 
auch  ausser  Landes  zu  einer  gewissen  Berühmtheit  ge- 
langt. Freiburg  besass  grosse  Vorkaufshallen  in  Genf 
und  Zurzach  und  hatte  Handelsbeziehungen  mit  Ulm, 

*)  Vgl.  Lehr,  a,  a.  0.,  S.  12H.  — Es  sei  hier  hervorgehoben, 
dass  die  Bürgerssöhne  regelniiissig  in  das  Bürgerbuch  eingetragen 
wurden.  Siehe  unten  S,  48, 


Digitized  by  Google 


7 


Mülhausen,  Venedig  und  Genua.  Nach  dem  Norden 
versandten  die  Freiburger  besonders  rohfarbene  Stoffe, 
nach  Italien  hauptsächlich  gefärbte  Tücher. 

Da  jeder  Versandballen  Tuch  mit  dem  Stadtsiegel 
versehen  sein  mus.ste,  und  die  Seckelmeisterreclmungen 
gelegentlich  der  Verzeichnung  der  Siegel  ungsgebühren 
vielfach  auch  die  Zahl  der  zur  Siegelung  gekommenen 
Ballen  angeben,  so  liegen  Ausweise  vor,  welche  einen 
angängigen  Begriff  von  der  Grösse  der  damaligen  frei- 
burgischen  Tuchfabrikation  zu  geben  geeignet  sind. 

Im  Jahre  1425  sind  10,534  Ballen  verzeichnet, 

„ „ 1426  „ 11,850  „ 

„ „ 1429  „ 13,700  „ 

„ „ 1436  „ 14,550  „ 

„ „ 1450  „ 19,300  „ „■) 

Nach  1450  zeigt  sich  dann  ein  jäher  Niedergang 
der  Tuchindustrie;  so  kamen  z.  B.  schon  im  Jahre  1454 
nur  noch  4380  Ballen  zur  Siegelung. 

Was  die  Bauern  der  Landschaft  betrifft,  so  er- 
scheinen ihre  Besitz-  und  Rechtsverhältnissf'  in  der  hier 
massgeblichen  Zeit  nicht  als  ungünstig.  Freies  Bauern- 
eigen findet  sich  öfters  erwähnt.  Im  übrigen  war 
der  Boden  teils  als  Eigentum,  teils  als  städtisches, 
österreichisches  oder  savoyisches  Lehen  in  der  Hand 
geistlicher  und  weltlicher  Herren,  von  welchen  er  an 
ilie  Bauern  in  Erbpacht  ausgegeben  war.  Die  bäuer- 
lichen Zinsleute  standen  damit  nur  in  dinglicher,  aber 
nicht  in  persönlicher  Abhängigkeit  von  den  Zinsherron. 
Eigentliche  Unfreiheit  ist  in  der  Herrschaft  Freiburg 
nicht  zu  bemerken. 

')  Raemy.  Industrie  ä Fribourg  au  temps  passe  et  de  uos 
jonrs;  Freiburg  18Ö7,  S.  14. 


Digitized  by  Google 


— 8 ~ 


Indessen  auch  hier,  wie  anderswo,  enthielten  sich 
die  Zinsherren  — meistens  vornehme  und  sehr  reiche 
Stadtbürger  — nicht  der  Bedrückung  ihrer  Zinsleuto. 
Man  liest  bittere  Klagen  der  Bauern  über  Zinssteige- 
rung und  Rochtsbceinträchtigung,  ja  sogar  über  Ver- 
treibung von  den  Zinslehen,  von  Haus  und  Hof. 

Das  Einschreiten  des  von  den  Bauern  angerufenen 
Landesherrn,  des  Herzogs  von  Österreich,  war  erfolglos 
gegenüber  der  einflussreichen  Stellung  der  Zinsherren, 
gegen  welche  selbst  die  Venner  nicht  anzugohen  wagten  ‘). 

Es  erübrigt  nun  noch,  über  die  in  dem  oft  an- 
gozogenen  Werke  von  Büchi  eingehend  geschilderten 
politischen  Vorgänge  der  hier  in  Betracht  kommenden 
Zeit  einige  Worte  zu  sagen:  insbesondere  deshalb,  W'eil 
ein  Teil  unseres  Qucllenmaterials  zu  denselben  in 
wesentlicher  Beziehung  steht. 

Es  ist  die  Zeit  wachsender  Missstimmung  gegen 
Habsburg,  dem  die  Stadt  seit  1277  angehörte  und 
früher  treu  ergeben  gewesen  war.  Neben  vielem  an- 
derem hat  auch  der  eben  erwähnte  Konflikt,  der  aus 
den  Beschwerden  der  Bauern  gegen  die  Zinsherren 
erwachsen  war,  die  Abneigung  gegen  Österreich  in  den 
machtreichston  Kreisen  der  Stadt  gemehrt.  Die  savoyi- 
schen  Lehensträger  unter  den  Zinsherren,  gegen  welche 
sich  die  erfolglosen  Weisungen  des  Herzoges  besonders 
gerichtet  hatten,  agitierten  heftig  für  den  Bruch  mit 
Österreich.  Savoyens  alte  Gelüste  auf  Aneignung  der 
Freiburger  Herrschaft  wurden  immer  stärker.  Von 
anderer  Seite  begann  das  altfeindliche  Bern  die  Stadt 
zu  bedrängen.  Nachdem  nun  mit  1445  schon  kleine 
Plänkeleien  zwischen  Freiburg  und  seinen  zwei  feind- 
seligen Nachbarn  begonnen  hatten,  musste  die  Stadt 

')  Vgl.  hierüber  ISüchi,  a.  a.  0.,  S.  44  ff. 


Digitized  by  Google 


einem  ernstlichen  Kriege  entgegcusehen  und  »ich  für 
einen  solchen  rüsten.  Es  wird  zunächst  im  Jahre  1445 
eine  allgemeine  Steuer  ausgeschrieben,  deren  Erträg- 
nisse insbesondere  zur  Herrichtung  der  Stadtbefesti- 
gung dienen.  Es  wird  die  waffenfähige  Mannschaft 
ermittelt,  die  Verproviantierung  der  Stadt  kontrolliert. 

Der  eigentliche  Krieg,  welcher  am  17.  Dezember 
1447  ausbrach,  war  für  Freiburg  unglücklich.  Von 
Österreich  im  Stiche  gfelassen,  unterlag  es  der  Über- 
macht; der  andringende  Feind  verwüstete  Dörfer  und 
Weiler,  deren  Bewohner  Schutz  in  der  Stadt  suchen 
mussten.  Der  weitere  Verlauf,  von  dem  für  Freiburg 
harten  Friedensschluss  vom  16.  Juli  1448  ab,  interessiert 
hier  nicht  weiter;  es  sind  eben  die  Jahre  1444  bis 
1448,  auf  welche  das  in  vorliegender  Arbeit  behandelte 
Material  sich  bezieht. 


10 


II.  Bevölkerung^gtatistik. 

A.  Die  mittelalterlichen  Freiburger  Bevölke- 
rungsaufnahmen  im  allgemeinen. 

Don  allgoinoincn  Erörterungcu  über  unsere  Frei- 
burger Zählungen  werden  angemessenerweise  einige 
kurze  Bemerkungen  vorauszuschicken  sein. 

Mittelalterliche  Bevölkerungsaufnahmen  sind  für 
die  Geschichtsforschung  unleugbar  von  grösster  Be- 
deutung. Die  Kenntnis  der  Grosse  und  der  Zusammen- 
setzung der  Bevölkerung  giebt  häufig  die  wichtigste 
Grundlage  für  die  richtige  Beurteilung  der  politischen 
und  wirtschaftlichen  Thatsachen  jener  Zeit.  Politische 
Ereignisse  sind  oft  genug  durch  die  numerische  Stärke 
und  die  sociale  Zusammensetzung  der  Bevölkerung 
bedingt.  Wirtschaftliche  Erscheinungen  und  Grössen 
lassen  sich  erst  zutreffend  an  bevölkerungsstatistischeii 
Daten  abmesson. 

Die  Ergebnisse  der  wenigen  bekannt  gewordenen 
V'olkszählungen  haben  nun  gelehrt,  dass  die  mehr  auf 
subjektiven  Schätzungen  beruhenden  bisherigen  Bcvöl- 
kerungsangaben  allzu  hohe  Zahlen  zu  Tage  förderten  *). 

Eigentliche  mittelalterliche  Bevölkerung^aufnahmen 
aber  gehören,  .soweit  unsere  Kenntnis  reicht,  zu  den 
grössten  Seltenheiten.  Bücher  glaubt,  dass  die  alt- 


’)  Bücher,  a.  a.  ().,  Bd.  .^7,  S.  642.  — Schönberg,  Kinanzver- 
liältniase,  a.  n.  0.,  S.  512. 


Digitized  by  Google 


11 


tostamentarischo  Anschauung,  nach  wclchor  dio  Zählung 
der  Bevölkerung  für  eine  Sünde  zu  halten  ist,  der 
Vornahme  von  Zählungen  hinderlich  gewesen  sei  '). 
Man  winl  dieser  Ansicht  beipflichten,  wenn  man  be- 
merkt, dass  wie  bei  der  Nürnberger,  so  auch  bei  den 
Freiburger  Zählungen  die  Ergebnisse  sehr  geheim  ge- 
halten wurden,  indem  hier  meiiuis  Wissens  weder 
im  Verordnungsbuche  *)  noch  in  den  Katsbeschlüssen 
sich  irgend  welche  Andeutung  auf  dieselben  vorfindet. 

Bis  heute  sind  nur  die  Ergebnisse  von  zwei  mittel- 
alterlichen Zählungen  zu  Tage  gefördert,  nämlich  aus 
den  Städten  Nürnb(>rg  und  Strassburg. 

In  Voraussicht  des  kommenden  Markgrafenkrieges“ 
vcrordneto  der  Kat  von  Nürnberg  für  das  Jahr  1449 
eine  Aufnahme  der  gesamtim  Bevölkerung  mit  Angabe 
der  vorhandenen  Kornvorräte.  Von  dieser  Bevölkerungs- 
aufnahme sind  die  Summenangaben  der  Bürger,  Frauen, 
Kinder,  Knechte,  Mägde  und  vorübergehend  anwesen- 
den Bauern,  sowie  der  Lebonsmittelvorräti'  erhalten 
geblieben.  Nachdem  die  Ergebnisse  schon  im  Jahre 
1864  von  Hegel  “)  veröffentlicht  waren,  sind  dieselben 
später  von  Bücher*)  in  vorzüglichster  Weise  statistisch 
weiter  verarbeitet  worden. 

Da  diese  Zählung  zeitlich  der  Freiburger  sehr 
nahe  liegt  und  ausserdem  in  den  Einzelheiten  der 
Ausgliederung  eine  vortreffliche  Gleichgestaltung  ob- 
waltet, so  konnten  die  Ausweise  derselben  zu  Ver- 
gleichen in  vorliegender  Arbeit  herangezogen  werden. 


')  Bücher,  a.  a.  0.,  S.  541. 

’)  Collection  des  lois,  1,  Staatsarchiv  Krcibarg. 

’)  Hegel:  Chroniken  der  deutschen  Städte,  2.  Bd.  Narnberg. 
*)  Bücher:  Zur  mittelalterlichen  Bevölkerungsstatistik,  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  Frankfurt  a.  M. 


Digitized  by  Google 


12 


Die  Nürnberger  Zählung  Hteht  an  Bedeutung  und 
Wert  weit  über  ihrer  Genossin,  jener  von  Strassburg. 
Diese  letztere,  veröffentlicht  von  Eheberg '),  datiert 
aus  den  Jahren  1478 — 1477  und  enthält  nur  summa- 
rische Angaben  in  Unterscheidung  nach  Stadt-  und 
Landleuten,  sie  gestattet  daher  keine  weiteren  Aus- 
gliederuugen,  wie  solche  in  der  Nürnberger  gegeben 
sind  und  in  ihrer  annehmbaren  Gestaltung  geradezu 
für  die  Zuverlässigkeit  der  Aufnahme  sprechen. 

Hervorzuheben  ist,  dass  auch  in  Strassburg,  wie 
in  Nürnberg,  die  Vornahme  der  Zählung  zusammen- 
hängt mit  einer  Verordnung  des  Rates:  „dass  alle 
Vermöglichen  sich  auf  2 Jahre  mit  Getreide  versehen 
sollten“.  Man  ist  nicht  wenig  erstaunt,  bei  den  Frei- 
burger Zählungen  denselben  Zusammenhang  vorzu- 
finden, so  dass  man  annehmen  muss,  solche  Anord- 
nungen seien  den  damaligen  Behörden  geläufig  gewesen. 

Die  uns  erhalten  gebliebenen  schriftlichen  Auf- 
zeichnungen über  diese  Freiburger  Zählungen,  die 
Zählungsrodel,  sind  bereits  beschrieben  worden;  es 
erübrigt  hier  noch,  auf  die  Datierung  und  auf  den 
allgemeinen  Inhalt  derselben  näher  einzugehen. 

1 . Die  Stadtzählungen.  Aus  den  fünf  Rodeln,  welche 
oben  unter  Nr.  1 — 5 aufgeführt  sind,  geht  hervor, 
dass  die  Stadt  Freiburg  um  die  Mitte  des  15.  Jahr- 
hundisrts  jedenfalls  zwei,  vielleicht  drei  allgemeine 
Bevölkerungsaufnahmen  ausgeführt  hat:  die  erste  im 
Jahre  1444,  die  zweite  im  Jahre  1447  und  eine  dritte, 
vielleicht  nur  partielle,  im  Jahre  1448. 

Sichere  und  ausführliche  Datierung  tragen  zu- 
nächst zwei  Zählungsrodel  von  Au-  und  Spitalpanner 

*)  Ehebenj;  Strassburgs  Bevölkerangszabl  seit  Ende  des 
15.  Jabrhunderts  bis  zur  Gegenwart,  iu  Conrads  JabrbOcher  für 
N.-O.,  Bd.  41,  S.  297—314. 


Digitized  by  Google 


13 


— Quellen  Nr.  3 und  4.  Die  Einleitungoworte  de» 
Aupannerrodel» : . nnd  beschach  an  »ant  Jodelstag ') 

im  ügston  im  47sten  jar“  — d.  i.  am  16.  August 
1447  — bezeichnen  zweifellos  sogar  den  Erhebungs- 
tag. Die  Einleitungsworte  des  Spitalpannerrodel» : 
..  . . escript  ou  inoix  donste  lan  1447“  geben  zwar 
nur  die  Ausfertig^ngszeit  des  Rodels,  lassen  aber  füg- 
lich annehmen,  dass  die  Zählung  zur  gleichen  Zeit 
und  wohl  an  demselben  Tage,  wie  dii-  des  Aupanners, 
vorgenommen  worden  ist. 

Augenfällig  hat  man  es  mit  einer  allgemeinen 
Bevölkerungsaufnahme  vom  16.  August  1447  zu  thun, 
von  deren  Niederschreibungen  uns  leider  nur  die  be- 
zoichneten  zwei  Rodel  über  Au-  und  Spitalpanner  er- 
halten geblieben  sind.  Die  Trennung  nach  Quartier- 
zählungen und  Quartieraufzeichnungen  ist  erklärlich, 
da  das  Zählgeschäft  wohl  den  Pannerherren,  den 
Vennern,  oblag. 

Ebenso  scheint  im  Jahre  1444  eine  allgemeine 
Bevölkerungsaufnahme  vorgenommen  worden  zu  sein, 
von  der  wieder  nur  die  Aufzeichnungen  aus  den 
nämlichen  beiden  Quartieren  — Quellen  Nr.  1 und  2 — 
erhalten  geblieben  sind.  Ausdrückliche  Datierung  auf 
das  Jahr  1444  enthält  zwar  nur  der  Aupannerrodel  in 
in  den  Einleitungsworten  (vgl.  S.  VII).  Dass  aber  auch 
der  Spitalpannerrodel,  beziehungsweise  die  betreffende 
Zählung  mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  in  dasselbe 
Jahr  zu  verweisen  ist,  dafür  sprechen  gewichtige 
Gründe. 

Ein  bedeutsamer  äusserer  Grund  liegt  in  dem 
Wasserzeichen  dos  Zählungsrodels.  Wie  aus  der 

')  Jeder  Theodor;  vgl.  .Staub  und  Tobler:  Schweizerisches 
Idiotikon,  Frauenfeld  1881,  3.  ßd.,  col.  11. 


Digitized  by  Google 


14 


(2ucllenl)(‘schreil)ung  hprvorgi'ht,  hat  das  Papier  der 
sicher  datierten  Manuskripte  vom  Jahre  1444  und 
vom  Anfang  des  Jahres  1445  (Nr.  1,  7,  8 und  9)  das- 
selbe Wasserzeichen,  einen  Vierpass,  während  die 
Blätter  der  Manuskripte  späteren  Datums  andere  Wasser- 
zeichen haben:  Ende  1445  (Nr.  10)  zeigt  sich  eine 
Tiermaske,  im  Jahre  1447  (Nr.  3 und  4)  ein  Ochsen- 
kopf, im  Jahre  1448  (Nr.  5J  eine  Säule  mit  Kreuz. 

Diese  Verschiedenheit  in  den  Wasserzeichen  deutet 
auf  einen  periodischen  und  zwar  ungefähr  jnlirlichen 
Wechsel  in  der  Bezugsquelle  des  Papiers  und  berech- 
tigt dazu,  die  Manuskripte  gleichen  Wasserzeichens  in 
die  gleiche  Jahresepochc  zu  verweisen.  Somit  dürfte 
der  fragliche  Spitalpannerrodel,  dessen  Papier  den  Vior- 
pass  zeigt,  in  das  Jahr  1444  gehören,  welches  in  dem 
auf  Papier  gleichen  Wasserzeichens  geschriebenen  Au- 
pannerrodel  ausdrücklich  angegeben  ist. 

Dass  diese  Datierung  richtig  sein  muss,  ergab  sich 
sodann  auch  durch  einen  Vergleich  des  Inhalts  mit 
dem  des  oben  bezeichneten  Rodels  über  die  Zählung 
vom  16.  August  1447  in  demselben  Panner. 

Die  zweifellose  Identität  der  meisten  Personen  in 
den  Zählungen  wies  sofort  auf  einen  naheliegenden 
Zeitpunkt  hin.  Die  Verschiedenheit  in  der  Zusammen- 
setzung zeigte  sodann,  dass  die  Aufnahmezeit  der  un- 
datierten Zählung  vor  derjenigen  der  datierten,  d.  i. 
vor  dem  16.  August  1447,  lieg(“n  müsse.  Ein  spre- 
chendes Beispiel  ist  folgendes: 

In  der  1447er  Zählung  sU'ht: 

„.  . . . Berhart  Chaucy,  sa  femme,  Marguerite  et 
Jaqueta  scs  fillies,  Peterman  Pavilliar,  mary  de  se  la- 
dite  Marguerite  . . .“ 

In  der  anderen  Zählung  dagegen: 


Digitized  by  Google 


„Itom  Bcrhart  Chaussy  ot  sa  foiiimc,  duoo  fillies“, 
während  Peterniann  Pavilliard  an  anderer  Stelle  eigen« 
angegeben  ist.  Petermann  Pavilliard  und  Marguerite 
Chaucy  sind  also  im  Jahre  1447  verheiratet,  zur  Zeit 
der  undatierten  Zählung  aber  waren  sie  b(üdc  noch 
ledig,  wie  die  Aufzeichnungsweise  ergiebt.  Somit  liegt 
jene  Zählung  vor  1447.  (Wollte  man  dieselbe  nach 
1447  setzen,  so  müsste  man  von  der  Voraussetzung 
ausgehen,  dass  entweder  die  genannten  Personen  jetzt 
getrennt  lebten,  oder  dass  die  Tochter  Chaucy  bereit.« 
als  Witwe  zu  denken  wäre  unter  Annahme  eines 
zweiten  Peterman  Pavilliard.  Beide  Fälle  entsprechen 
aber  nicht  der  in  allen  Zahlungspapieren  dunihgeführten 
Aufzeichnungsweise,  nach  w’elcher  die  Tochter  Chaucy 
nicht  einfach  als  „fille“  gerechnet,  sondern  im  erstem 
Falle  als  „femme“,  im  zweiten  mit  „relexia“  bezeichnet 
wäre.) 

Ein  weiterer  Beweis  dafür,  dass  die  fragliche  Zäh- 
lung vor  1447  zu  setzen  ist,  liegt  darin,  dass  die 
meisten  Familien  bei  derselben  weniger  Kinder  haben 
als  im  August  1447.  Vielfach  kommt  ein  Unterschied 
von  einem  Kinde  oder  von  zwei  Kindern  vor;  die 
stärkste  Differenz  aber  beträgt  drei  Kinder;  so  z.  B. 
hatte  der  Schulmeister  in  der  fraglichen  Zählung  zwei, 
im  August  1447  fünf  Kinder.  Dieser  letzte  Unterschied 
rechtfertigt  es  auch  vollständig,  wenn  die  betreffende 
Zählung  als  gerade  in  das  Jahr  1444  fallend  bezeichnet 
wird,  auf  welches  die  des  Aupauners  ausdrücklich  da- 
tiert ist.  Man  wird  daher  in  den  beiden  Rodeln  eben- 
falls die  erhalten  gebliebenen  Teilaufzcichnungen  einer 
im  Jahre  1444  erfolgten  Bevölkerungsaufnahme  der 
gesamten  Stadt  erkennen. 

Ein  fünfter  auf  1448  datierter  Rodel  — Quelle 
Nr.  5 — bezieht  sich  auf  eine  Zählung  der  Burg- 


16 


pannorbevölkerung.  Ein  Vergleich  desselben  mit  dem 
Steuerrodel  von  1445  (Quelle  Nr.  10)  hat  ergeben,  dass 
dieses  Panner  eine  beträchtliche  Menge  von  früheren 
Landbewohnern,  die  wohl  vor  den  Schrecknissen  des 
Savoyerkrieges  geflüchtet  waren,  aufgenommen  hatte. 
Die  Zählung  wird  demnach  wohl  nach  dem  16.  Juli 
1448,  d.  h.  nach  dem  Friedensschluss  (vgl.  S.  9)  statt- 
gefunden haben;  wenigstens  ist  es  nicht  wahrschein- 
lich, dass  die  Behörden  während  des  vielbewegteii 
Krieges  eine  solche  Aufnahme  für  nötig  erachteten. 
Ob  die  Zählung  ebenfalls  ein  Teil  einer  allgemein 
städtischen  war,  oder  ob  gerade  die  erwähnte  Zuwan- 
derung von  Landleuten  in  dieses  Panner  die  Veran- 
lassung zu  einer  Sonderaufnahme  gegeben  hatte,  muss 
dahingestellt  bleiben. 

Aus  den  1444er  und  1447er  Zählungen  fehlen  die 
Aufzeichnungen  für  das  Burg-  und  Neustadtpanner. 
Es  lässt  sich  jedoch  für  1444  die  Bevölkerung  dieser 
Quartiere  durch  Berechnung  aus  der  nach  Quelle  Nr.  lU 
bekannten  Zahl  der  Steuerpflichtigen  pro  1445  mit 
ziemlicher  Zuverlässigkeit  bestimmen ; anderseits  werden 
die  Partialergebnisse  von  1447  und  1448  vereinigt 
werden  können,  so  dass  mit  einem  Amnahmezusatz  für 
das  Neustadtpanner  auch  eine  Bevölkerungsfeststellung 
für  diese  Jahre  erfolgen  kann. 

Dass  die  Zählungen  sich  auf  alle  Einwohner  der 
Stadt,  beziehungsweise  der  betreffenden  Quartiere,  seien 
es  Bürger  oder  Hintersassen,  Ritter  oder  Knechte,  so- 
wie auch  auf  sämtliche  Kinder  erstreckten,  ist  zwei- 
fellos. 

Die  Einleitungen  der  verschiedenen  Zählungs- 
papiere beweisen  dies  zur  Genüge : „touttes  les  per- 
soncs,  honmies  et  feinmos,  onfans,  vaulet  et  serventes“, 
(Quelle  Nr.  4),  oder  „daz  volch  jung  und  alt“  (Quelle 


Digitized  by  Google 


17 


Nr.  3).  Eine  Ausnahme  hiervon  machen  nur  die 
Bdöster,  da  eben  ihre  Insa-ssen  als  Einzelpersonen  nicht 
zu  den  Unterthanen  der  Stadt  gerechnet  waren,  also 
keine  Steuer  zahlten,  keine  Kriegsdienste  zu  leisten 
hatten,  und  in  vorliegendem  Falle  auch  nicht  die  Für- 
sorge der  Stadtbehörde  für  ihre  Ernährung  in  Betracht 
kommen  konnte.  Nur  das  Augpistinerkloster  wurde  im 
Jahre  1444  in  der  Zählung  miteinbegriffen. 

Dass  alle  erwachsenen  Personen  gezählt  wurden, 
wird  auch  sichergestellt  dadurch,  dass  die  Personen- 
angaben  der  Steuer  von  1445,  deren  Allgemeinheit  schon 
aus  der  Einleitung  des  Steuerrodels  (vgl.  S.  X)  deut- 
lich hervorgeht,  mit  den  Zählungsaufzeichnungen  über- 
einstimmen. 

Bezüglich  der  Nürnberger  Bevölkerungsaufnahmt* 
sagt  Jrts/rote ') : „Für  die  Richtigkeit  der  Angaben  haben 
wir  also  in  diesem  Falle  die  beste  Garantie,  die  wir 
überhaupt  haben  können : denn  der  Garant  ist  der 
Hunger.  Wer  die  Kopfzahl  zu  gering  angab,  hätte 
fürchten  oder  vielmehr  sicher  voraussetzen  müssen,  dass 
ihm  dementsprechend  zu  wenig  an  Vorräten  gelassen 
würde,  wenn  aber  jemand  die  Kopfzahl  zu  hoch  angab, 
so  hatten  die  Vierhdsmeister  das  denkbar  höchste 
Interesse  der  Nachprüfung.“ 

Nun  ist  aber  der  Zweck  der  Zählung  in  Freiburg 
derselbe  wie  in  Nürnberg,  nämlich  die  Ermittelung  des 
Getreide-  und  Salzvorrates  im  Verhältnis  zur  Wohn- 
bevölkerung. 

In  der  „Collection  des  lois“  findet  sich  unter  dem 
14.  Februar  1445  eine  Aufforderung  des  Rates,  dass 
jedermann  in  der  Stadt  den  nötigen  Vorrat  an  Getreide 

*)  JastTow,  a.  a.  0.,  S.  8. 

2 


Digitized  by  Google 


18 


und  Salz  besitzen  müsse.  *)  Dazu  sind  ferner  die  Rodel 
der  betreffenden  Festsetzung  im  Staatsarchiv  vorhanden, 
nämlich  vom  Au-  und  Neustadtpanner  *)  vom  19.  Fe- 
bruar 1445  (Quollen  Nr.  8 und  9). 

Infolge  dieser  Beschlüsse  muss  angenommen  werden, 
dass  die  Zählungen  dieser  Zeit  wenigstens  in  Beziehung 
stehen  zu  dieser  Ermittelung  des  Getreidevorrates,  ge- 
rade wie  in  Nürnberg  und  Strassburg.  Dieselbe  Ga- 
rantie für  die  Richtigkeit  ist  also,  wie  für  die  Nürn- 
berger, so  für  die  Freiburger  Zählungen  anzurufen. 

Wie  aus  der  angeführten  Verordnung  hervorgeht, 
waren  die  Venner  oder  Pannerherren  mit  der  Auf- 
nahme des  Getreidevorrates  betraut,  nnd  es  ist  daher 
anzunehmen,  dass  ihnen  auch  die  Zählung  der  Bevöl- 

')  Staatsarchiv  Freiburg:  Cullection  des  lois,  Nr.  5H6, 
toi.  146  V.: 

Ordonnance  pour  la  porveance  dou  bluz. 

Est  ordonney  per  messeigneurs  conseil  LX,  II'  le  mescredy 
jonr  de  feste  sain  Mathia  lan  mil  IIII'  et  XLIIII  pris  solong  le 
Stile  de  Lausanne,  qne  cbascon  hait  didant  Pasques  flories  la  por- 
veance  dou  blaz  qui  est  ordonney  a ung  cbascon  eis  quatre  ban- 
dieres  solong  le  contenuz  deis  escript,  sus  cen  confait,  ensy  a 
entendre ; que  les  quatre  bänderet,  ung  cbascon  en  sa  partie  doivont 
desmandey  a ung  cbascon  de  ceaulx  qui  non  hont  tout  le  bleff 
a lour  ordonney,  se  lour  veulont  faire  la  porveance  a lour  or- 
donnee  didant  le  dit  terme  de  Pasques  flories  de  achitar  lour 
inesme  le  blef.  On  se  lour  veulent  que  ly  ville  lour  achiteit  a 
celle  tin  que  ly  ville  Sache  achitey  blef  solong  la  quantitey  qui  se 
troveraz  de  ceaulx  qui  voudront  que  ly  ville  lour  achiteit,  per  tel 
condition  qne  ceaulx  Icsquels  voudront  achitey  le  dit  bleff  qne 
cellour  celluy  blef  haent,  didant  Pasques  flories  et  les  aultres  qui 
voudront  que  ly  ville  lour  achiteit  haent  auxi  largent  didant  lesdit 
Pasques  flories.  Et  ly  quel  qui  didant  ledit  terme  non  havroit 
ledit  (blef)  on  ledit  argent  per  la  magniere  dessus  desclarey,  doit 
estre  condampney  on  ban  de  X 17  a recouvrey  per  lo  burger- 
ineister. 

*)  Das  Vorhandensein  dieses  Neustadtrodels  sichert  die  obige 
Annahme,  dass  die  Zählungen  allgemeine  waren,  sofern  sie  mit 
<len  V'orratsermitteluugen  im  Zusammenhang  standen. 


Digitized  by  Google 


19 


kerung  oblag.  Diese  Pannerhorren  kannten  jedenfalls 
sämtliche  Einwohner  sehr  gut  und  konnten  die  Arbeit 
mit  Genauigkeit  ausführen. 

Dass  ferner  alle  Kinder,  auch  die  Säuglinge,  mit- 
verzeichnot  wurden,  wird  durch  Vergleichung  zweier 
Zählungen  von  1444  und  1447  ebenfalls  zweifellos. 
Die  gleichen  Familien  haben  1447  eine  etwas  grössere 
Kinderzahl  als  1444;  di(>ser  Zuwachs  kann  doch  wohl 
in  den  meisten  Fällen  nur  durch  Geburt  erfolgt  sein. 
Zudem  er.sieht  man  an  verschiedenen  Stellen,  dass  je  zwei 
junge  Leute  im  Jahre  1444  noch  unverheiratet  waren, 
im  Jahre  1447  aber  eine  eigene  Haushaltung  mit  einem 
oder  auch  zwei  Kindern  bildeten.  Demnach  mÜ8S(>n 
tlie  Kinder  auch  des  frühesten  Alters  in  die  Zählungen 
einbezogen  worden  sein.  In  allen  den  betreffenden 
Fällen  an  in  die  Ehe  mitgebrachte  Kinder  zu  denken, 
wäre  zu  weit  gegangen. 

Die  Inhaltsgcstaltung  der  Zählungsaufzcichnungen, 
von  welchen  der  Grad  der  Ausbeutungsfahigkeit  bedingt 
ist,  zeigt  insofern  völlige  Gleichartigkeit,  als  in  allen 
Rodeln  deutlich  die  Zusammenfassung  der  Personen  in 
Familien,  beziehungsweise  Haushaltungen,  unter  nament* 
lieber  Bezeichnung  des  Vorstandes  durchgeführt  ist. 
Es  entspricht  dom  in  der  Vorratskontrolle  ange- 
gebenen ZwcHik  der  Zählungen  vollständig,  dass  die 
familienwirtschaftliche  Gesamtheit  sozusagen  zum  mass- 
geblichen Zählungsobjekt  wird. 

Eben  so  erklärlich  ist  es,  dass  die  Aufzeichnungen 
in  den  Angaben,  welche  über  die  zweckdienliche  Er- 
mittlung von  Zahl  und  Grösse  der  Haushaltungen 
hinausgehen,  voneinander  abweichen,  und  dass  sowohl 
die  weiteren  Einzelheiten,  als  auch  die  weiteren  Zu- 
sammenfassungen mehr  als  nebensächlich  erscheinen 
und  verschieden  behandelt  sind. 


Digitized  by  Google 


20 


Wenn  es  selbstverständlich  ist,  dass  jeder  der  Venner 
insbesondere  bezüglich  der  Ausgestaltung  der  Einzel- 
heiten über  Beachtung  des  Hauptzweckes  hinaus 
eigenem  Geschmack  folgen  konnte,  so  ist  es  zu  ver- 
wundern, wieviel  Gleichmässigkeit  doch  noch  auch 
hierin  obwaltet. 

Der  Unterschied  zwischen  den  Quartierrodeln  be- 
steht nämlich  nur  darin,  dass  der  Aupanne  rrodel  von 
1444  in  seinen  Angaben  etwas  karger  ist  als  die 
übrigen.  Derselbe  gliedert,  nachdem  er  den  Namen 
des  Haushaltungsvorstandcs  angegeben  hat,  die  Haus- 
haltungsgcnossen  nur  in  Männer,  Frauen  und  Kinder, 
z.  B.  „Thoman  Kürsener,  2 man,  2 frowen,  1 kint“. 

Die  übrigen  Rodel  unterscheiden  die  Ilaushaltungs- 
genossen  nach  Männern,  Frauen,  Kindern,  Knechten 
und  Mägden;  da  sie  ausserdem  die  Ehefrau  durch- 
gängig mit  „uxor“  oder  „femme“  bezeichnen,  wird 
noch  die  Zahl  sämtlicher  zusammenlobendor  Ehepaare 
mit  ihren  Kindern  ersichtlich.  Weiterhin  sind  die 
Witwen  durch  die  Bezeichnung  „relexia,  rclaixia“ 
genau  kenntlich  gemacht ; Witwer  sind  wenigstens  da 
erkennbar,  wo  in  der  Familie  ohne  „uxor“  Kinder 
vorhanden  sind. 

Somit  gestattet  die  Inhaltsgcstaltung  der  Quellen 
eine  gleichmässige  reiche  Ausglicderung,  und  zwar  ins- 
besondere für  1447/1448,  bezüglich  eines  grösseren 
Bcvölkerungskomplcxes.  Durch  Vergleich  mit  dom 
Bürgerbuch  konnte  die  Ausglicderung  noch  wesentlich 
erweitert  werden  rücksichtlich  der  beiden  Bevölkcrungs- 
kat<!gorien  der  Bürger  und  Nichtbürger. 

Vorstehende  Erörterungen  lassen  sich  folgcnder- 
massen  zusammenfassen : 

Die  Freiburger  Zählungen  stellen  die  dJtesten, 
bisher  bekannten,  mittelalterlichen  Bevölkerungsauf- 


Digitized  by  Google 


21 


nahmen  dar,  sie  liegen  jedoch  zeitlich  der  Nürn- 
berger ähnlich  organisierten  Zählung  nahe  genug, 
um  Vergleiche  mit  ihr  zu  rechtfertigen. 

Freilich  gestattet  der  Umstand,  dass  die  er- 
halten gebliebenen  Aufzeichnungen  nicht  alle  Stadt- 
quartiere umfassen,  nicht  die  e.vakte  Feststellung  der 
Gesamtbevölkerungszahl;  jedoch  lässt  sich  dieser 
Mangel  durch  Berechnung  auf  Grund  einer  andern 
(Juelle,  des  Steuerrodels  aus  derselben  Zeit,  aus- 
gleichen. 

Ein  besonderer  Wert  aber  kommt  unsern 
Quellen  gegeniiber  den  gleichartigen  anderwärtigen 
zu : sie  zeigen  in  vergleichsweise  weitgehendem 
Masse  die  nähere  sociale  und  'politische  Zusammen- 
setzung der  von  ihnen  erfassten  Bevölkerungskom- 
plexe; sie  gestalten  mit  einer  reichen  Ausgliede- 
rung die  Gewinnung  vo?i  Verhältnisziffern,  welche 
auch  über  ihre  lokale  Geltung  hinaus  der  mittel- 
alterlichen Bevölkerungsslatislik  als  wertvolle  Reduk- 
tionsfaktoren an  Stelle  bisheriger  Annahmeziffem 
Dienste  zu  leisten  geeignet  sind. 

2.  Die  Landschaftszählung.  Der  Wort  einer  städti- 
wchen  BovölkerungszifiFer  kann  erst  dann  vollständig 
ermessen  werden,  wenn  man  dieselbe  mit  derjenigen 
der  ländlichen  Umgebung  vergleichen  kann. ')  Dies 
war  für  das  Mittelalter,  wegen  Mangels  jeglicher  Quelle, 
bis  heute  eine  Unmöglichkeit.  Bacher  glaubte  deshalb 
auch,  dass  statistische  Bevölkerungsaufnahmen  sich  im 
Mittelalter  auf  die  Städte  beschränkten.  *) 

Das  Freiburger  Staatsarchiv  aber  besitzt  eine  Zäh- 
lung der  Landbevölkerung  des  Aupanners  (Quelle  Nr.  6), 
d.  h.  des  Gebietes  der  heutigen  Gemeinden  Alterswil, 

')  Jaslrow,  a.  a.  ü.,  S.  2. 

’)  Bücher,  T.  Z.,  37.  Bd.,  S.  540. 


Digitized  by  Google 


22 


St.  Antoni,  St.  Ursen,  Täfers,  Dudingen,  Bösingen, 
Wünncnwil,  Üborstorf,  Heitenried,  welche  zusammen 
einen  Flächeninhalt  von  150  km*  haben,  somit  weit 
über  7»  des  gesamten  damaligen  Herrschaftsgebietes 
darstellen.  Für  die  übrigen  Landschaftsteile  kann,  in 
gleicher  Weise  wie  für  die  Stadt,  die  Bevölkerung  auf 
Grund  der  Zahl  der  Steuerpflichtigen  mit  ausreichender 
Sicherheit  berechnet  werden. 

Die  vorliegende  Zählung  der  Aupannerlandschaft 
trägt  kein  Datum  in  der  Originalschrift;  nur  von  neuerer 
Hand  wurde  der  Rodel  mit  der  Zeitangabe  ^August 
1447“  versehen.  Diese  Datierung  muss  als  zutreffend 
bezeichnet  werden,  da  der  Rodel  von  derselben  Hand 
geschrieben  ist  und  dasselbe  Wasserzeichen  aufweist, 
wie  die  beiden  oben  behandeiten  Quellen  für  Au-  und 
Spitalpanner  der  Stadt  vom  August  1447. 

Auch  diese  Landschaftszählung  steht,  wie  die 
städtischen,  zweifellos  in  Beziehung  zu  der  Bestimmung 
des  Vorrates  an  Getreide.  Es  findet  sich  nämlich  ausser 
der  oben  erwähnten  Ratsverordnung  über  die  Getreide- 
versorgung  eine  entsprechende  zweite  vom  24.  Februar 
1447,  welche  nur  an  die  Landbevölkerung  gerichtet 
ist.  *)  Der  Gedanke  ist  daher  wohl  begründet,  dass, 

')  Staatsarchiv  Kreiburg:  Collection  des  lois.  No.  658,  fol. 
152  V. 

„Pour  la  porveance  de  blaz  qiie  ly 
gannyours  doivont  bavoir. 

Remembraoee  que  le  jour  de  feste  saint  Mathie  appoustre 
lan  mil  IIII*  et  XL VI  est  ordonney  per  messeigneurs  conseil  LX 
et  II*  que  coDsiderez  qull  est  necessitaz  que  ly  gannyours  qui 
hont  puissance  liaont  auii  bien  lour  porvision  de  blaz,  ensi  bien 
commeni  eeaulx  de  la  ville.  Eusy  lour  hont  ordonney  que  Ion 
fasse  une  vision  en  livre  de  la  taxaz  pour  les  gannyours  de  la 
selgniorie  de  Fribourg.  Et  qui  se  regardeit  que  Ion  doit  taxaz  ung 
chascon  selong  sa  puissance.  Ensy  hont  ordonney  que  estre  faicie 
celle  visitacion  que  les  quatre  bänderet  chascon  en  sa  partie 


Digitized  by  Google 


2a 


wie  in  der  Stadt,  ini  Jahre  1447  und  zwar  zu  gleicher 
Zeit,  alHO  im  August,  eine  allgemeine  Zählung  der  Land- 
schaft vorgenommen  wurde,  von  deren  Aufzeichnungen 
die  des  Aupanners  erhalten  gt'blieben  ist. 

Die  Anordnung  des  Rodels  ist  etwas  anders  als 
die  der  städtischen.  Unter  dom  jeweiligen  Titel  der 
einzelnen  Ortschaft  stehen  die  Namen  der  Haushaltungs- 
vorstände,  neben  denen  die  Zahl  der  übrigen  Haus- 
lialtungsgenossen  in  den  Kategorien  ^Männer,  Frauen, 
Kinder,  Knechte“,  aufgeführt  ist.  Am  Schlüsse  jeder 
Ortschaft  ist  die  Summe  der  Einwohner  angegeben. 

Beispiel : 

Ze  Uarmiswil. 

CU  von  Nfiwemlius,  1 f.  5 k.  und  ein  knccht. 

Ffilwtorf,  1 f.  1 k.  und  ein  Unecht. 

Som  12. 

Die  Zahl  der  zusanimenlebenden  Ehepaare  wird 
liier  mangels  besonderer  Bezeichnung  der  Ehefrau  nicht 
völlig  erkennbar;  auch  sonstige  Familienstandsbezeich- 
nungen mangeln.  Die  allftillig  vorhandenen  Mägde  sind 
der  allgemeinen  Kategorie  der  Frauen  eingerechnet 

fasont  coromandamant  dapart  messeigneurs  cia  gannyour  de  la 
scigniorie  de  Fribourg  de  havoir  lour  porveance  de  blaz  didanl 
pagijues  prochain  venant.  Et  que  celle  porveance  il  bait  et  aniinelt 
didant  ia  ville  et  les  mur  de  la  ville  de  Fribourg.  Auxi  que 
tantteffoys  quanttefoys  ly  bänderet  fairent  la  visitacion  que  chageou 
de  lour  bait  ga  porveance  et  ly  quel  qui  feroit  le  contraire,  qui 
navroit  porveance  didant  pasque  ou  que  appres,  de  ceu  quant  Ion 
feroit  la  visitacion  non  lavroit,  soit  condampney,  tanttefoy  quantte- 
foy  ou  ban  de  LX  s.  Ly  quel  bau  se  doit  pervertir  en  troix,  cest 
aagavoir  que  ly  ville  en  bait  Io  tier  et  ly  geigneur  de  cellui  qui 
havroit  fait  faulte  Io  tier  (et  les  bänderet  lautre  tier.)  per  condicion 
que  les  geigneur  reconvrant  ledit  ban  et  en  rendont  compte  et 
balliant  a cbascon  gon  droit,  ensy  que  les  bänderet  balliant  eis 
seignenra  dels  gannyours  le  faultes  per  escript  a celle  fin  que 
Ion  leg  Sache  recouvrey.“ 


Digitized  by  Google 


24 


In  dem  Manuskripte  finden  sich  bei  einem  Teil 
der  Namen,  bezw.  der  sonstigen  Männerbezeichnungen 
(siehe  obiges  Beispiel)  Punkte.  Wie  sich  leicht  heraus- 
stellte,  bedeutet  diese  Kennzeichnung,  dass  der  Be- 
treffende als  waffenfähig  erachtet  wurde.  Die  Zusammen- 
zählung der  Punkte  ergab  die  auf  der  vorletzten  Seite 
des  Manuskriptes  angegebene  Gesamtzahl  von  386 
Waffenfähigen ; 

„Dar-under  sin  lll|c  (350)  und  XXXVI  man,  diu  hamest 
mfigen  tragen,  die  reiapar  sint“ 

Hier  zeigt  sich  ein  zweiter  Zweck  der  Aufnahme : 
die  wahrscheinlich  als  Vorbereitung  auf  den  Savoyer- 
krieg  vorgenommene  Feststellung  der  waffenfähigen 
Mannschaft.  Da  der  Krieg  am  17.  Dezember  1447  ')  aus- 
brach, ist  damit  ein  weiterer  Anhaltspunkt  für  die  obige 
Bestimmung  dieser  Zählung  (August  1447)  gegeben. 

Dass  die  Zählung  sich  auf  alle  Einwohner  dos 
Gebietes  erstreckte,  geht  schon  hervor  aus  der  grossen 
Übereinstimmung  mit  dem  unzweifelhaft  richtigen 
Steuerrodel  von  1445  und  aus  der  Einleitung  des 
Manuskriptes  selbst ; 

„Die  dorflflt  die  zft  der  bauer  hören  in  der  Ow, 
man  nnd  wip  und  kint  uf  dem  lant.“ 


B.  Die  Ergebnisse 

der  Freibvirger  Bevölkerungsaufnahmen. 

1.  Die  Sladt. 
a.  Gesamtbevölkerang. 

Die  summarischen  Ergebnisse  der  fünf  Quartier- 
zählungcu,  deren  Rodel  erhalten  geblieben  sind,  stellen 
sich  folgendermassen : 

')  Diirhi,  a.  a.  0.  S.  22. 


Digitized  by  Google 


— 2Ö  — 


Spitalpanner 

im 

Jahre 

1444 

1,673 

Einwohner 

Aupanner 

n 

n 

1444 

1,013 

Spitalpanner 

Tt 

1447 

1,8.34 

T. 

Aupanner 

r» 

1» 

1447 

958 

rf 

Burgpanner 

n 

•n 

1448 

1,831 

Zu  dieMen  Fjrgobiiisson  iuush  folgondo»  hoinorkt 
werden:  In  der  Zählung  de«  Aupannern  von  1444 
sind  die  Insassen  des  Augustinerklost<'rs  mit  16  Per- 
sonen inbogriflFon,  während  die  Zählung  von  1447 
dieselben  nicht  aufgenomnien  hat.  Dagegen  sind  die 
Insassen  des  Bürgerspitals,  sowie  die  in  demselben 
wohnenden  Familien  des  Hausmeisters  (meystro)  und 
des  Ökonomen  (grangie)  in  der  Zählung  des  Spital- 
panners  von  1444  nicht  aufgenommi'n,  während  die- 
selben in  der  Zählung  von  1447  mit  50  Personen 
eingerechnet  sind. 

Bei  zwei  Quartieren  stimmen  die  in  den  Original- 
rodeln  vermerkten  Summenresultate  nicht  überein  mit 
den  Ergebnissen,  welche  nach  gewissenhafter  Prüfung 
und  Ausrechnung  aus  den  Einzeleinträgen  zu  gewinnen 
waren. 

Der  Aupannerrodel  von  1444  giebt  auf  der  Schluss- 
seite eine  Totalsumme  von  1010  Personen  an,  gegen 
101.3  aus  der  Ausrechnung;  der  Spitalpannerrodel  von 
1447  eine  solche  von  1850  Personen  gegen  1834  au.s 
der  Ausrechnung.  Da  der  Zustand  des  Rodels  und  der 
Eintragungen  irgendwelche  nachträgliche  Änderung 
beziehungsweise  einen  Ausfall  nicht  annehmen  lässt, 
so  können  die  Differenzen  von  — 3 bezw.  -|-  16  nur 
auf  Rechenfehler  des  Schreibers  zurückgeführt  werden. 
Uber  das  Vorkommen  solcher  Additionsfehler  wird 
man  nicht  erstaunen,  wenn  man  bedenkt,  wie  un- 
praktisch zum  Addieren  die  in  dem  Manuskript  ge- 


Digitized  by  Google 


20 


brauchten  rümmchen  Ziffern  schon  an  und  für  sich, 
besonders  aber  bei  der  Zerstreuung  derselben  durch 
den  Text  ohne  listcnmässige  Anordnung,  waren.  Es 
ist  zudem  bereits  weiter  oben  (S.  19)  darauf  hinge- 
wiesen worden,  wie  für  unsere  zu  bestiinmteni  Zweck 
vorgenommenen  Zählungen  gewisse  Einheiten  die  Haupt- 
sache, die  Summenresultate  aber  mehr  Nebensache 
waren. 

Müssen  also  die  abwidchenden  Summenangabeii 
der  Originalschrift  schon  ausser  Betracht  gesetzt  werden, 
so  kann  dem  Vermerke,  welchen  cirka  250  Jahre  später 
jemand  auf  das  Titelblatt  des  in  Rede  stehenden  Spital- 
pannerrodels  gesetzt  hat,  und  in  welchem  die  Summe 
oberflächlich  mit  Abrundung  auf  1800  angegeben  ist 
(vergl.  S.  VHI  ad  Nr.  4),  noch  viel  weniger  Bedeutung 
zugemessen  werden.  Es  wird  demnach  unbedenklich 
an  den  Ergebnissen  der  jetzigen  Aufarbeitung  festzu- 
halten sein. 

Auch  abgesehen  von  dem  gänzlichen  Fehlen  der 
Ausweise  für  das  Neustadtpanner  könnte  aus  den  oben 
festgestellten  Ennittelungen  eine  Qesamtbcvölkerungs- 
zahl  Freiburgs  für  einen  bestimmten  Zeitpunkt  nicht 
kombiniert  werden.  Bei  Berücksichtigung  der  oben 
kurz  geschilderten  politischen  Zeitläufe  müssen  die 
Ergebnisse  der  Jahre  1444  einerseits  und  1447  und 
1 448  andererseits  als  durchaus  nicht  homogen  erscheinen, 
wie  dies  auch  in  der  Verschiedenheit  der  Einwohner- 
zahl für  die  gleichen  Quartiere  zum  Ausdruck  kommt. 

Indessen  finden  die  Daten  von  1444  von  anderer 
Quelle  aus  eine  Ergänzung. 

Es  sind  die  Ausweise  des  weiter  unten  behandel- 
ten, sehr  zuverlässigen  Steuerrodels  von  1445,  welche 
eine  treffliche  Grundlage  für  ergänzende  Berechnungen 
durch  Inbezugsetzung  zu  den  erhaltenen  Bevölkerungs- 


Digitized  by  Google 


27 


zahlen  lioforn.  Von  1444  auf  1445  wird  der  Bevölke- 
rungsstand sich  nicht  belangreich  verändert  haben ; die 
gewonnenen  Ergänzungszahlen  können  unbedenklich 
mit  den  Ermittelungszahlen  von  1444  zur  Herstellung 
einer  Bevölkerungs-Oesamtzahl  für  dieses  Jahr  ver- 
bunden werden. 

Der  genannte  Steuerrodel  weist  in  Summa  gerade- 
aus 1900  Steuerpflichtige  auf,  von  denen  drei  jedoch 
unpersönliche  Vermögenskomplexe  darstellen : die  des 
Bürgerspitals  und  der  Bruderschaft  vom  heiligen  Geist 
im  Spitalpanner  und  den  des  Klosters  Magerau  im  Neu- 
stadtpanner.  Nach  Ausscheidung  derselben  finden  sich  : 

im  Spitalpanner  594  Steuerpflichtig« • 

^ Aupanner  396  y 

y Burgpanner  459 . , 

y Neustadtpanner  448  , 

zusammen  in  der  Stadt  Freiburg  1897  , 

Die  Feststellung  der  Verhältnisziffer  zwischen  der 
Einwohnerzahl  (im  Aupanner  997  nach  Abzug  der 
steuerfreien  Augustiner)  und  der  Zahl  der  Steuer- 
pflichtigen orgiebt 

für  das  Spitalpanner  1673  : 594  = : 1 

y y Aupanner  997  : 396  = 2.m»  : 1 

Wirkt  die  Ähnlichkeit  der  gewonnenen  Quotienten 
vertrauenerweckend  bezüglich  der  Znverlässigkeit  der 
Grundzahlen  und  der  Verwendbarkeit  der  Ziffern  selbst, 
so  ist  andererseits  der  immerhin  vorhandene  Unter- 
schied sehr  begründet,  und  für  die  anzuschlicssenden 
Berechnungen  bedeutsam.  In  dem  der  reicheren  Ober- 
stadt angehörigen  Spitalpanner  gibt  es  relativ  mehr 
Steuerpflichtige,  zu  denen  eben  auch  die  hier  zahl- 


Digitized  by  Google 


28 


reicheren  Dicnntboten  gehören,  als  in  dem  der  ärmeren 
Unterstadt  angehörigon  Aupanner.  Völlig  entsprechend 
gelagert  ist  aber  das  Verhältnis  zwischen  Burgpanner 
(in  der  Oberstadt)  und  ^ieustadtpanncr  (in  der  Unter- 
stadt). Daher  wird,  um  aus  der  Zahl  der  Steuerpflich- 
tigen die  der  Einwohner  zu  berechnen,  beim  Burg- 
panner die  Ziffer  des  Spitalpanners,  beim  Neustadt- 
panner  die  des  Aupanners  als  Multiplikationsfaktor  an- 
gewendet werden  müssen.  Folglich: 
im  Burgpanner  459  X 2. au  = 1,293  Einwohner 

„ Neustadtpanner  448  X 2.sis  = 1,128  Einwohner.*) 

Es  ergiebt  sich  nun  die  Zusammenstellung: 
Spitalpauner  (Zählungsergobnis)  1,673  Einwohner 
Aupanner  „ 1,013  „ 

Burgpanner  (Berechnung)  1,293 

Neustadtpanner  , 1,128  y, 

Stadt  Freiburg  5,107  Einwohner. 

Diese  Zahl  muss  noch  um  einen  Zuschlag  für  die 
nicht  berücksichtigte  Bevölkerung  des  Bürgerspitals, 
des  Klosters  Magerau  und  des  Franziskancrklosters 
erhöht  werden.  Während  für  das  Bürgerspital  die  oben- 
erwähnte Besetzung  von  1447  (50  Personen)  einen 
gewissen  Anhaltspunkt  giebt,  ist  ein  solcher  bezüglich 
der  beiden  Klöster  nicht  zu  finden.  Es  wird  indessen 
ziemlich  genau  zutreffen,  wenn  die  Oesamthe.völkerung 
der  Stadt  Freihury  für  das  Jahr  1444  auf  rund 
5200  Einwohner  angesetzt  wird. 

Nicht  mit  der  gleichen  Zuverlässigkeit  sind  die 
übrigen  oben  verzeichneten  Zählungsergebnisse  zu  einer 

')  Der  Umweg  über  die  V'erhältaisziffern  statt  der  Berech- 
nung mit  den  einfachen  Proportionen  .594  ; 1673  = 459  : x und 
;-596  : 997  = 448  : x rechtfertigt  sich  durch  das  Interesse,  welches 
jene  Ziffern  selbst  bieten. 


Digitized  by  Google 


29 


Gesamtbi'völkprungszahl  für  1447  odor  1448  zu  er- 
gänzen. 

Seit  1444  und  1445  «ind  bedeutende  Veränderungen 
in  der  Bevölkerung  vor  Mich  gegangen,  für  welche  nicht 
zu  geringem  Teil  die  politischen  Ereignisse  grund- 
gebend  waren.  Während  im  Jahre  1447  gegen  1444 
das  Aupanner  einen  nur  zum  Teil  durch  die  Aus- 
lassung der  Augustiner,  weiter  aber  nicht  leicht  be- 
gründbaren  Rückgang  von  1013  auf  958  Einwohner 
aufweist,  zeigt  das  Spitalpanner  eine  Vermehrung  von 
1673  auf  1834  Einwohner.  An  diesem  Mehr  von 
161  Personen  ist  das  (1444  ausgelassene)  Bürgei-spital 
mit  50  beteiligt ; bezüglich  dos  Restes  ist  an  eine  aus- 
schliesslich natürliche,  das  ist  durch  Geburtenüberschuss 
erzielte  Zunahme  in  so  starkem  Masse  nicht  zu  denken ; 
es  muss  ein  gpiter  Teil  von  Zuwanderung  in  demselben 
enthalten  sein.  Für  das  Burgpanner  ist  im  Jahr  1448 
gegen  1444  (‘ine  Zunahme  von  den  berechneten  1293 
auf  die  gezählten  1831,  also  um  538  Einwohner  fest- 
zustellen. Bezüglich  dieses  Quartiers  hat  nun  eine 
Vergleichung  der  Einträge  des  1448er  Zählungsrodels 
mit  dem  oben  genannten  1445er  Steuerrodel  ergeben, 
dass  von  den  1831  Einwohnern  546  — also  eine  dem 
Mehrungsbetrage  fast  genau  gleichkommendo  Personen- 
zahl — im  Jahr  1445  noch  in  der  Landschaft  sassen. 
Demnach  beruht  hier  die  Zunahme  wesentlich  auf  der 
Zuwanderung  von  Landlcuton,  welche  wohl  infolge  der 
Kriegsereignisse  in  der  Stadt  Schutz  suchten. 

Das  verschiedene  Verhalten  in  der  Bevölkerungs- 
bewegung der  besprochenen  Quartiere,  namentlich  des 
Aupanners  gegenüber  den  Oberstadtquartieren,  macht 
jede  Konjektur  bezüglich  des  wieder  fehlenden  Neu- 
stadtquartiors  illusorisch  und  bestärkt  in  der  Voraus- 
setzung, dass  der  mit  Hülfe  des  1445er  Steuerrodels 


Digitized  by  Google 


30 


gefundene  Koduktionsfaktor  wogen  der  mittlerweile  er- 
folgten Veränderung  der  ganzen  Lage  nicht  mehr  an- 
wendbar für  eine  neue  Berechnung  »ein  kann. 

Immerhin  bleibt  e»  von  Interesse,  die  drei  Zählung»- 
(‘rgebnisse  von  1447  und  1448  zusammonzufassen,  den- 
selben für  da»  Neustadtpanner  mangels  eines  Besseren 
die  ältere  Berechnungszahl  von  1128  Personen  hinzu- 
zufügen und  auf  diese  Weise  für  die  Gesamtstadt  eine 
Bevölkerungszahl  zu  gewinnen,  welche  als  diejenige 
von  1447/48  bezeichnet  worden  mag. 

Die  Zusammenstellung  ist  folgende; 

8pitalpanner  (Zählungsorgebnis)  . 1,834  Einwohner 

Aupanner  „ . 958  _ 

Burgpannner  „ .1,831  „ 

Neustadtpanner  (Annahme)  ...  1,128  , 

Stadt  Freiburg  5,751  Einwohner. 

Mit  dem  Zuschlag  für  Magorau-,  Augustiner-  und 
Franziskancrkloster  wird  also  ziemlich  zutreffend  die 
Gesamtbevölkerung  der  Stadt  Freiburg  für  1447j48 
auf  rund  5800  Einwohner  anzusetzen  sein. 

Diese  Bcvölkorungszahl  charakterisiert  sich  als  eine 
infolge  ausserordentlicher  Vorgänge  jedenfalls  vorüber- 
gehend hochstehende.  Ist  die  Bevölkerung  von  1444 
mehr  als  eine  B'oA/ibevölkerung  anzusprechen,  so  wird 
die  von  1447/48  als  eine  — zufällig  starke  — faktische 
oder  ortsanwesende  Bevölkerung  zu  bezeichnen  sein. 

Es  mögen  hier  einige  zur  Hand  befindliche  Be- 
völkerungsangaben für  andere  deutsche  Städte  aus  dem 
15.  Jahrhundert  zum  Vergleich  mit  obigen  froiburgischen 
herangezogen  werden. 

Dresden  (1491) 5,000  Einwohner  ') 

Freiburg  (1444) 5,200  ^ ') 

')  Janssen,  a.  a.  0.,  S.  358. 


Digitized  by  Google 


31 


Freiburg  (1447/48)  . . . 

. 5,800 

Einwohner 

■) 

Mainz  (Ende  dos  15.  Jnhrh.) 

5—6,000 

n 

') 

Rothenburg-Stadt  .... 

6,000 

T> 

’) 

Basel  (1454) 

8,000 

n 

■) 

Frankfurt  a.  M.  (1440)  . . 

. 9,000 

T) 

■) 

Brünn  (1466) 

. 14,400 

U 

') 

Nürnberg  (1449)  .... 

. 20,155 

TJ 

Strassburg  (1475)  . . . . 

. 21,198 

T! 

') 

Freiburg  steht  also  in  jener  Zeit  Städten  von  zuin 
Teil  grosser  Bedeutung  gleich  oder  doch  nicht  allzu- 
sehr nach.  Die  grossartige  Tuch-  und  Lederfabrikation 
ist  es  hauptsächlich,  welche  den  Ilauptteil  der  ver- 
hältnismässig grossen  Bevölkerung  unterhalten  konnte. 

Ein  Stück  „Bevölkerungsgeschichtc“  zeigt  folgende 
Tabelle. 


Die  Bevölkerung  der  Stadt  Freiburg  i.  Ü.  im  Mittelalter 
und  in  neuerer  Zeit 


Stadtteile 

Berülkernng 

(Mil  Au(*iiahiiu‘  von  UI7/48  WohnhcvOlkorunK) 

1444 

1447,48 

>)1811  >)<8S0 

>)  1888 

Spital 

Au 

Burg 

Neustadt  .... 
Zuschlag  für  Aus- 
lassungen . . . 

Umgebung  . . . 

Stadt  Kreiburg . . 

<)  Zahlungi'ii.  «j 

')  1,673 
■)  1,013 
»)  1,293 
»)  1,128 

>)  93 

■)  1,834 
')  958 
’)  1,831 
»)  1,128 

*)  49 

1,838 

1,001 

1,525 

1,370 

452 

■ 

3,697 

2,290 

2,664 

2,889 

665 

5,200 

5,800 

6,186 

9,066 

12,195 

Bcrechming.  *)  Ann 

abtneii. 

‘)  Jansstn,  a.  a.  0.,  S.  B5S. 

*)  Bücher,  a.  a.  0.,  T.  Z.,  Bd.  37,  S.  5B7. 


4 


Digitiz^  by  Google 


32  — 


Die  Tabelle  zeigt,  dass  die  Freiburger  Bevölkerungs- 
zahl seit  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  bis  in  die  erste 
Zeit  unseres  Jahrhunderts  sich  nicht  erheblich  verändert 
hat.  Erst  die  dann  folgende  Zeit  der  gesteigerten  Ver- 
kehrsentwicklung bringt  auch  der  Stadt  Freiburg  einen 
bedeutenderen  Bevölkerungszuwachs. 

Erwälinensw'ort  ist,  dass  auch  im  Freiburger  Staats- 
archiv aufbewahrte  Stadtpläne  aus  dem  16.  und 
17.  Jahrhundert  nach  Umfang  und  innerer  Ausgestaltung 
fast  das  gleiche  Stadtbild  zeigen  wie  solche  aus  dem 
Anfang  unseres  Jahrhunderts. 

b.  Die  llanshaltnngen. 

Bei  der  Ausgliederung  unserer  Zählungsbcvölkerung 
nach  Haushaltungen  entgeht  die  Aufarbeitung  in  sehr 
glücklicher  Weise  der  misslichen  Aufgabe,  eine  der 
schwankenden  modernen  Formen  des  Haushaltungs- 
begriffes auszulesen,  um  sie  auf  die  mittelalterliche 
Bevölkerung  mit  mehr  oder  weniger  Berechtigung  an- 
zuwenden. 

Auch  hier  hat  ,der  gemeine  Mann  den  Haus- 
haltungsbegriff natürlich  gehandhabt“  ’)  und  diese 
Handhabung  in  dem  schriftlichen  Niederschlag  der 
Zählnng  deutlich  hervortreten  lassen.  Die  Quellen 
zeigen  die  Einträge  in  abgeschlossenen  Gruppierungen, 
welche  die  familieuwirtschaftlivhen  Einheiten  darstellen. 
Eine  solche  umfasst  die  mit  dem  Haushaltungsvorstand 
zusammen  lobenden  Glieder  der  Familie  in  weiterem 
Sinne;  sie  umschliesst,  wenn  hier  alle  vorkommenden 
Glieder  aufgeführt  werden  sollen : Mann,  Frau,  Kinder  — 
eventuell  auch  das  verheiratete,  aber  noch  nicht  selb- 

')  Jaslrow,  a.  a.  0.,  S.  46. 


V 


Digitized  by  Google 


Tal».  I. 

Die  Berölkernng  der  Stadt  Freibnrg  i.  Ü. 


f o »4  5 1«  o M 5 

ä § 

5 j £ 5 

I-  © M ^ 

M 9«  M «t 

' 1 ' 

1 1 , y , , ; , M-j 

T-'T  : 

OD 


£ 

S 

o 


E 


I 


_]■_.  J 

Lli  .d 

1 , 1 

■ 1 1 

iii.iiiJiiiiiuiiLj 

Li_i  1 1 ■ j 

2 ^ 

^ 1 
tu  9 

\ 2 1 

e < 
•0  s 

M C 

1 >1  i 

1 1 1 

i ^ § 

; S f 

1 M i 

•«  9 

» M ? 

4 M 9> 

« 

Digitized  by  Google 


I i r 

I 


I 


I 


Digitized  by  Google 


33 


ständig  wirtschaftende  Kind  nebst  seinem  Ehegatten  *) 
und  den  etwa  vorhandenen  Enkelkindern  — Gross- 
cltem,  Knechte,  Mägde,  Lehrlinge  und  Gesellen. 

Diese  der  Zeitauffassung  entsprechende,  durch  die 
(iuelle  selbst  gegebene  familienrechtliche  und  faiuilien- 
wirtschaftliche  Einheit  aufzulösen  und  irgend  einen 
theoretischen  Haushaltungsbegriff  einer  Neuausglie- 
derung  der  Bevölkerung  zu  Grunde  zu  legen,  wäre 
ein  eben  so  ungerechtfertigtes  wie  unfruchtbares  Be- 
ginnen gewesen. 

Neben  diesen  Familienhaushaltunffen  finden  sich 
auch  die  sogenannten  ftM^eHiaushaltungeu : selbständige, 
nach  Ausweis  des  Steuerrodels  meist  vermögliche,  in 
eigener  oder  fremder  Wohnung  ohne  Familien- 
(dngliederung  lebende  Personen  (z.  B.  Geistliche). 

Auch  die  sogenannte  Ansb/itshaushaltung  erscheint 
an  zwei  Stellen;  1444  im  Aupanner  das  Augustiner- 
klostcr,  1447  im  Spitalpanner  das  Bürgerspital.  Wie 
schon  oben  bemerkt,  sind  bei  den  andern  Zählungen 
Bürgcrspital  und  Augustincrkloster,  sowie  in  allen  die 
beiden  übrigen  Klöster  nicht  mit  aufgonommen. 

Uber  diese  Anstalten  hinaus  den  Begriff  der 
Anstaltshaushaltung  auszudehneu,  erschien  nicht  an- 
gängig. Es  handelt  sich  etwa  noch  um  die  in  einem 
Hause  zusammenlebenden  Beghinen,  deren  Gemein- 
schaft doch  mehr  das  Bild  einer  der  Familie  gleichenden 
Vereinigung  bietet. 

*)  Vgl.  das  Beispiel  S.  14. 


3 


Digitized  by  Google 


34 


Zahl  und  Grösse  der  Haushaltungen  im  allgemeinen. 


Zahlung«- 

)ahr 

Qnaiiler 

Ein- 

wohner- 

zahl 

Zahl  der 
Haus- 
haHungan 

iiri  ■iii- 
kalUDg  ' 
kftBBei 
fentiei  ’ 

j 1444 

Spitalpanner  . . . 

1,673 

439 

3.SI 

1447 

Spitalpanner  . . . 

1,8.34 

459 

4.00 

1444 

Aupanner  .... 

1,013 

275 

3.69 

1447 

Aupanner  .... 

958 

259 

3.70 

1448 

Burgpanner  ohne  die 
zugowandert.  Land- 
leute 

1,285 

325 

3.95 

i 

Die  zugr‘wanderten 
Landleute  . . . 

546 

117 

4.07 

i 

i 

Im  ganzim 

1,831 

442 

4.J4  , 

Aus  der  1448er  Zählung  de»  Burgpanners  waren 
die?  weiter  oben  erwähnten  546  zugewanderten  Land- 
leute (in  117  Familien)  auszuscheiden,  um  die  für  eigent- 
lich städtische  Verhältnisse  massgebliche  „Haushaltungs- 
ziflfer“  zu  gewinnen.  Die  Mischung  mit  dem  ländlichen 
Bovölkerungsolement,  welches  einen  wesentlich  stär- 
keren Haushaltungsstand  aufweist,  setzt  die  au»  der 
(losainteinwohnerzahl  zu  ziehende  Ziffer  für  den  Ver- 
gleich zu  sehr  in  die  Höhe. 

Auch  die  1447er  Ziffer  für  das  Spitalpanner  dürfte 
nach  dem  S.  29  über  den  Bevölkerungszuwachs  Ge- 
sagten als  vielleicht  aus  gleichem  Grunde  gehobene  zu 
betrachten  sein. 

Fast  allgemein  war  es  bisher  üblich,  die  Haus- 
haltungsziffer bei  Berechnung  mittelalterlicher  Bevöl- 
kerungen auf  fünf  anzusetzen, ')  eine  willkürliche  An- 

‘)  Jaxlrmr,  S.  46. 


Digitized  by  Google 


35 


nähme,  die  wenigstens  für  Freiburg  nicht  zutritft.  Die 
Schätzung,  welche  Schönberg  bei  der  Berechnung  der 
Basler  Bevölkerung  zu  Grunde  legt,  und  welche  auf 
ein  Verhältnis  der  Haushaltungen  zu  der  Bevölkerung 
wie  1 : 3 bis  1 : 4 geht, ')  entspricht  dem  Freiburger  Er- 
gebnis mehr. 

Indessen  dürfte  cs  von  Interesse  sein,  festzustellen, 
inwieweit  Schönbergs  Gründe  für  die  Uerabdrückung 
der  Ziffer  nach  dem  Freiburger  Material  zutreflfen. 
Dass  die  Zahl  der  für  sich  lebenden,  selbständigen 
Personen  ins  Gewicht  fallt,  wird  aus  den  hier  unten 
gegebenen  Nachweisim  ersichtlich.  Ob  die  Zahl  der 
nicht  als  selbständig  anzunehmenden  Gesellen  und 
Lehrlinge  verhältnismässig  geringer  war  als  heute, 
lä-sst  sich  leider  nicht  feststellen ; dagegt'n  war  die  Zahl 
der  Dienstboten,  wenigstens  der  weiblichen,  wie  weiter 
unten  (Seite  78)  nachgewiesen  wird,  verhältnismässig 
<‘ben  so  bedeutend  wie  gegenwärtig.  Die  Voraus- 
setzungen Schönbergs  treffen  damit  für  Freiburg  nicht 
völlig  zu.  Der  Hauptgrund  für  den  Tiefstand  der 
Haushaltungsziffer  damaliger  Zeit  war  hier  vielmehr  die 
Kinderarmut;  kamen  doch,  wie  weiter  unten  (Seih)  70) 
fcstgestellt  ist,  auf  eine  stehende  Ehe  (zusammenlebendos 
Ehepaar)  durchschnittlich  nicht  einmal  zwei  lobende 
Kinder.  Auch  für  Nürnberg  hat  Bücher  nachgowiesen, 
dass  die  Kinderzahl  in  jener  Zeit  sehr  gering  war.  *) 

Für  Spital-  und  Aupanner  zu  den  beiden  Zahlungs- 
terminen ist  in  den  folgenden  Aufstellungen  die  Ausglie- 
derung  der  Haushaltungen  nach  Grössenklassen  nach- 
gewiesen. Von  einer  gleichen  Bearbeitung  des  Materials 
über  die  eigenartig  durchsetzte  1448er  Bevölkerung 
des  Burgpanners  wmrdo  begreiflicherweise  abgesehen. 

')  Schönherg,  Kinanzverhiltnisse,  S.  520. 

^ Bücher,  S.  577. 


Digitized  by  Google 


36 


Spitalpanner  1444. 


Glisd«  1 

Persoeen 

( 

lO^s 

7o)  = 

46  Einzclhaushaltungen 

= 

46 

( 

21.41 

.)  = 

94  Familienhaushaltuiigen  mit  je  2 = 

188 

( 

20.„ 

92 

n 

77 

„ 3 = 

276 

( 

14.SS 

.)  = 

63 

n 

77 

„ 4 = 

252 

( 

13.44 

7,)  = 

59 

n 

75 

„ 5 = 

295 

( 

7.97 

7,)  = 

35 

TJ 

r, 

. 6 = 

210 

( 

5.47 

7.)  = 

24 

T> 

75 

„ 7 = 

168 

( 

2.7S 

„)  = 

12 

75 

77 

„ 8 = 

96 

( 

l.H 

.)  = 

5 

7) 

77 

„ 9 = 

45 

( 

0.68 

7,)  = 

3 

7) 

77 

„10  = 

30 

( 

1.14 

7,)  = 

5 

75 

75 

„11  = 

55 

( 

O.ss 

t)  = 

1 

75 

77 

„12  = 

12 

(100  ' 

7o)  = 

439  IlauRhaltungon  mit 

1673 

Spitalpanner  1447. 

Glieder  Pereenen 

( 

13.6i' 

7o)  = 

62  Einzelhau-shaltungen 

= 

62 

( 

18.80 

7l)  = 

84  Familienhaushaltungon  mit  je  2 = 

168 

( 

16.84 

7,)  = 

75 

77 

77 

„ 3 = 

225 

( 

14.60 

7,)  = 

67 

77 

75 

„ 4 = 

268 

( 

13.94 

7,)  = 

64 

77 

77 

„ 5 = 

320 

( 

10.84 

.)  = 

47 

77 

Ti 

„ 6 = 

282 

( 

5.B8 

7,)  = 

27 

77 

75 

„ 7 = 

189 

( 

3.»8 

7,)  = 

18 

77 

77 

„ 8 = 

144 

( 

1.83 

„)  = 

7 

77 

7) 

„ 9 = 

63 

( 

0.65 

„)  = 

3 

75 

7) 

^10  = 

30 

( 

0.88 

7,)  = 

1 

77 

77 

„11  = 

11 

( 

0.65 

7,)  = 

3 

n 

75 

„12  = 

36 

( 

0.88 

„)  = 

1 Anstaltshaushaltung  (BOrgerspital) ') 

36 

(100  ' 

Vo)  = 

459  Haushaltungen  mit 

1834 

')  Die  im  BUrgerspital  wohnenden  zwei  Familienbaushaltungen 
sind  hier  ansgeschieden  and  an  zatreflender  Stelle  einhezogen. 


Digitized  by  Goog[e 


37 


Aupanner  1444. 

Glitder  Penonaa 


( 8 7»)  = 

22  EinzcIhauHhaltungen 

= 22 

(28  ,)  = 

77  Familicnhaushaltungcn 

mit  je  2=  154 

( 19«,)  = 

53 

r, 

75 

„3=  159 

( 15.,4^)  = 

43 

X 

TI 

T 4=  172 

( l-l  i*  1)  ) = 

39 

r> 

T 

T 5=  195 

( 5m, )= 

16 

Xi 

T) 

„6=  96 

( 4.s«,)  = 

12 

75 

X 

,7=  84 

( lȊ7,)  = 

5 

75 

75 

„8=  40 

( 0.3«  „ ) = 

1 

T 

75 

, 9=  9 

( 1)»*,)  = 

3 

TI 

75 

„10=  30 

( 0.3«  „)  = 

1 

X 

75 

,11=  11 

( 0.3«  ^ ) = 

1 

X 

75 

,12=  12 

(0.37>)^)  = 

1 

X 

75 

„13=  13 

(0.3,'),)  = 

1 Anutaltahaushaltung  (Augustinerkloster)  1 6 

(100  »/o)  = 

275Hau8haltungon  mit 

1013 

Aupanner  1447. 

Glieder  Pereonen 

( 4.j«7o)  = 

1 1 EinzeUiau8haItungen 

= 11 

( 26.35.)  = 

68  Familienhaushaltungen 

mit  je  2=  136 

( 26.33  TI  ) = 

68 

71 

75 

„3=  204 

( 16.«,)  = 

42 

X 

„4=  168 

( 11.«,)= 

31 

X 

„ 5 = 155 

( 6.,«„)  = 

16 

7) 

55 

„6=  96 

( 3.3«  „)  = 

10 

75 

55 

„7=  70 

( 1.14,)  = 

4 

X 

55 

„8=  32 

( 2.70  „)  = 

7 

X 

X 

„9=  63 

( 0.3.  „)  = 

1 

X 

X 

„10=  10 

( 0.89  „ ) = 

1 

X 

X 

„13=  13 

(100  ”/o)  = 

259  Haushaltungen  mit 

958 

')  Wegen  der  Aufgleichung  in  zweiter  Decimaletclie  erhhht. 


Digitized  by  Goog[e 


38 


Das«  die  prozentuale  Beteiligung  der  verschiedenen 
Haushaltungsgrössenklassen  in  den  einzelnen  Pannern 
für  die  beiden  Zählungsterminc  zum  Teil  nicht  unbe- 
trächtliche Unterschiede  zeigt,  ist  mit  Rücksicht  auf 
die  stattgehabüjn  Bevölkerungsveränderungeii  nicht  be- 
fremdend. Immerhin  ist  der  ganze  Aufbau,  sowohl 
bei  den  einzelnen  Pannern  an  den  beiden  Terminen, 
als  auch  bei  den  beiden  Pannern  untereinander,  von 
so  grosser  Ähnlichkeit,  dass  die  Ergebnisse  als  zuver- 
lässige erscheinen. 

Auf  Grund  der  obigen  Ausgliederung  kann  noch 
die  Durchschnittsziffer  für  die  Grösse  der  Familien- 
haushaltungen für  sich  allein  dargesh'llt  werden. 

Nach  Ausscheidung  der  Einzelhaushaltungtm  und 
der  an  zwei  Stollen  mit  aufgenommenen  Anstaltshaus- 
haltungen erhält  man: 

Spitalpannor  1444:  393  Familienhaushaltungen  mit  1627 
gleich  durchschnittlich  4.u  Personen ; 

„ 1447  : 396  Familienhaushaltungen  mit  1736 

gleich  durchschnittlich  4.ag  Personen ; 
Aupanner  1444:  252  Familienhaushaltungen  mit  975 
gleich  durchschnittlich  3.s7  Personen ; 

„ 1447  : 248  Familienhaushaltungen  mit  947 

gleich  durchschnittlich  S.sa  Personen. 

Auch  hier  erklärliche,  übrigeus  nicht  bedeutende 
Unterschiede  bei  vertrauenerweckender  Ähnlichkeit. 

c.  Die  Häuser  und  deren  Besetzung. 

Versuche,  aus  der  überlieferten  Zahl  der  Häuser 
die  inittelaltcrliche  Bevölkerung  zu  berechnen,  sind 
schon  öfters  angestellt  worden. ')  Mangels  eine«  irgend- 

')  Jaslrow,  S.  56. 


•V 


Digitized  by  Google 


39 


wie  begründeten  KeduktionnfaktorH  einer  „Ib'hau- 
sungisziffer‘‘  — konnten  diescdben  jedoch  nie  zu  einiger- 
massen  aiierkeiinungswerten  Itesultaten  führen. 

In  dieser  Beziehung  Ist  es  min  von  gewisser  Be- 
deutung, dass  unsi'r  Material  wenigstens  bezüglich 
zweier  Stadtquartiere  gestattet,  die  Zahl  der  Häuser 
und  deren  Besetzung  mit  Haushaltungen  oder  Personen 
zu  ermitteln. 

Der  Spitalpannerrodel  von  1447  enthält  die  aus- 
drückliche Angabe: 

XX 

,.8omma  les  maisons  ^yj|j  XIII“ 
d.  i.  18  X 20  -f  13  = 373. 

Die  Anordnung  der  Eintragungen  de»  Zählungs- 
inaterial»  im  einzelnen  bestätigt  diese  Summenfest- 
stcllung.  Der  ganze  Text  der  Eintragungen  zerfallt 
nämlich  in  deutlich  durch  leere  Zwischenräume  von 
einander  getrennte  Gruppen,  welche  jewcdls  die  in 
einem  Hause  wohnenden  Personen  unter  Verdeutlichung 
der  haushaltungsmäasigcn  Zusammengehörigkeit  (ver- 
gleiche Seite  32)  zusammenfassen.  Mehrfach  ist  dies 
auch  durch  Vorsetzung  von  „En  la  maison“  bezw. 
„Item“  besonders  hervorgehoben.  Die  Abzählung  dieser 
Gruppen  ergab  denn  auch  die  Zahl  373. 

Eine  völlig  gleiche  Anordnung  findet  sich  im  Burg- 
pannerrodel  von  1448.  Wenn  derselbe  nun  auch  keine 
ziffermässige  Angabe  der  Häuscrzahl  enthält,  so  ge- 
stattet doch  die  besprochene  Oruppenbildung  in  den 
Eintragungen,  auf  die  durch  Abzählung  dieser  Gruppen 
ermittelte  Zahl  von  34G  Häusern  mit  Sicherheit  zu 
schliess(>n. 

Man  findet  also: 

Im  Spitalpanner  1447 : 373  Häuser  mit  1834  Einwohnern 
in  459  Haushaltungen; 


Digitized  by  Google 


40 


Im  Burgpanner  1448:  346  Häuser  mit  1831  Einwohnern 
in  442  Haushaltungen. 

Es  kommen  daher  durchschnittlich  auf  ein  Haus: 
Im  Spitalpanner  1447:  4.9»  Personen  oder  1.»»  Haus- 
haltungen ; 

Im  Burgpanner  1448:  5.»»  Personen  oder  l.»8  Haus- 
haltungen. 

Man  wird  anerkennen  müssen,  dass  auch  hier  die 
allgemeine  Ähnlichkeit  der  gewonnenen  Ziffern  neben 
den  durch  die  öfter  erwähnten  Bovolkerungsverhältnissr' 
erklärlichen  Unterschieden  deutlich  für  die  Zuverlässig- 
keit unseres  Materials  spricht. 

Von  den  vorstehenden  Angaben  aus  lässt  sich  auf 
einen  Bestand  von  rund  1150  Häusern  der  Goaamt- 
stadt in  jener  Zeit  schliessen.  Dabei  sind  den  373  -j 
346  = 719  ausgezählten  Häusern  der  beiden  Obor- 
stadtquartiere  431  für  die  beiden  Unterstadtquarticre 
zugefügt.  Letztere  Zahl  ergiebt  sich,  wenn  man  die 
runde  Personenbehausungsziffer  5 auf  eine  — in  An- 
betracht der  Zählungsergobnisse  und  der  Auslassungen 
gut  annehmbare  - mittlere  Bevölkerung  der  beiden 
Quartiere  von  zusammen  2155  Personen  als  Reduktions- 
divisor anwendet. 

Wenn  die  Volkszählung  von  1888  auf  demselben 
Gebiet  (Freiburg  ohne  Bannm('ile)  nur  941  Häuser 
festgestellt  hat,  so  braucht  darum  die  Zahl  von  1150 
für  1444/1448  doch  nicht  in  Zweifel  gezogen  zu  werden. 
Man  denke  an  die  mittelalterliche  Bauweise,  an  die 
schmalen  Häuser,  wie  sie  in  alten  Städten  heute  noch 
gruppen-,  selbst  reihenweise  zu  sehen  sind! ')  Die  Ver- 
änderung in  der  Zahl  der  Häuser  von  damals  gegen 
jetzt  ist  übrigens  auch  verständlich,  wenn  man  Ober- 

*)  Vgl.  Jastrow,  S.  57. 


Digitized  by  Google 


41 


und  Unterstadt  auseinanderhält  und  den  Unterschied 
im  jetzigen  baulichen  Charakter  derselben  berücksichtigt. 

Es  hatte  die  Oberstadt  1444/144tl  719,  1888  538 
Häuser;  die  Unterstadt  1444/1448  cirka  431,  1888 
403  Häuser. 

Noch  weniger  kann  es  befremden,  dass  die  Be- 
hausungsziffer  jener  Zeit  (von  5 Personen)  gegen  die 
heutige  (von  12  Personen)  sehr  klein  ist,  insbesondere 
auch,  wenn  man  die  schon  hervorgehobene  Kinder- 
arniut  der  damaligen  Familien  mit  in  Betracht  zieht. 

Die  oft  aufgestellti’,  aber  auch  bestrittene  Meinung, 
dass  zu  der  hier  in  Rede  stehenden  Zeit  meistens  auf 
jedes  Haus  nicht  mehr  als  ein  Haushalt  komme,  ‘)  be- 
stätigt sich  für  Freiburg,  wie  schon  die  mitgetcilte, 
wenig  über  1 sich  erhebende  BehausungsziflFer  für  Haus 
lialtungen  lehrt.  Hier  beherbergten  weitaus  die  meisten 
Häuser  nur  je  eine  Haushaltung,  von  dem  kleineren 
Reste  wieder  weitaus  die  meisten  nur  je  zwei,  sehr 
wenige  mehr  Haushaltungen.  Sn  finden  sich  im  Spital- 
panner  1447: 

Haus- 

haltungen 


( 79.o9*/o)  = 295  Häuser 

mit  je  1 Haushaltung  = 295 

( 19.50  „ ) = 72  „ 

„ 2 

„ = 144 

( 1.07,,)=  4 „ 

„ = 12 

( 0-54 » ) — 2 „ 

7) 

= 8 

(100  “/o)  — 3^3  Häuser 

mit 

459 

An  dieser  Sfidle  sei  noch  eine  nicht  unbedeutsame 
Beobachtung  mitgcteilt.  Durch  eine  Vergleichung  des 
Bürgerbuches,  welches  jeweils  beim  Namen  des  auf- 
genommenen Bürgers  auch  die  Lage  des  von  ihm  be- 
wohnten Hauses  angiebt,  mit  dem  Zählungsmaterial 

')  Vgl.  Jaslrow,  S.  66  ff. 


Digitized  by  Google 


42 


konnte  festgestellt  werden,  dass  die  Erhebungen  fort- 
laufend in  den  Häuserreihen,  also  systematisch  erfolgten; 
noch  ein  Moment,  welches  für  die  Zuverlässigkeit  un- 
seres Materials  spricht. 

Den  Lokalhistoriker  wird  noch  die  daran  sich  an- 
knüpfende Bemerkung  interessieren,  dass  eine  ein- 
gehoudere  Bearbeitung  es  ermöglichen  würde,  die  Be- 
wohner der  verschiedenen  Hänser  festzustellen.  Für 
den  Rahmen  der  gegenwärtigen  Arbeit  war  diese  zeit- 
raubende und  mühevolle  Studie  erlässlich. 

<1.  Die  Bevölkerang  naeh  dem  Geschlecht. 

Die  Unterscheidung  der  freiburgischen  Bevölkerung 
nach  dem  (Toschlecht  kann  aus  dem  gegebenen  Zäh- 
lungsmatcrial  nicht  vollständig  durchgeführt  werden. 
Wie  die  Nürnberger,  so  registriert  nämlich  auch  die 
Freiburger  Zählung  „Kinder“  ohne  Goschlechtsangabe. ') 

Es  sind  dies  die  eigentlichen  Ilauskinder,  d.  li. 
Söline  und  Töchter,  welche,  noch  ledig  und  unselb- 
ständig, im  haushaltungsmässigen  Farnilienvorband 
standen,  mit  den  Eltern,  beziehungsweise  mit  Vater 
oder  Mutter  zusainnumlebten. 

Die  üeschlechtsbestimmung  ist  dagegen  durch- 
gängig*) gegeben  bei  den  V(!rheirateton  und  Verwitwe- 
ten, sowie  bei  denjenigen  erwachsenen  Ledigen,  welche 
einzeln  selbständig  und  ausserhalb  des  Familienver- 
bandes leben;  ferner  bei  den  einer  Haushaltung  an- 
gegliederten familienfremden  Personen  (insbesondere 
den  Dienstboten). 

*)  Mit  wenigen  Ansnahtnen  (vgl.  das  Beispiel  Seite  — ),  deren 
geringe  Zahl  eine  besondere  Ausscheidung  dieser  Kinder  bei  der 
Aufarbeitung  nicht  gerechtfertigt  hätte. 

*)  Nur  im  1444er  Spitalpannerrodel  finden  sich  30  Personen 
ohne  Geschlechtsnngabe. 


Digitized  by  Google 


43 


Dio  Aufarbeitung  hat  demnach  die  drei  KategDi-ien ; 
Männer,  Krauen  und  Kinder  an/.unehmen. 


Die  Bevälkerung  nach  dem  Geschlecht. 


Zu  den  Geschlechtsverhültniszahlen,  welche  in  der 
SchlussMpaltc"  vorstehender  Tabelle  dargestellt  sind,  ist 
im  einzelnen  folgendes  zu  bemerken. 

Im  tipitalpanner,  welches  den  stärksten  Überschuss 
des  weiblichen  über  das  männliche  Geschlecht  aufweist, 
wirkt  die  Anwesenheit  einer  grösseren  Anzahl  weib- 
licher Dienstboten  erhöhend ; wie  jedoch  aus  der  weiter 
unten  gegebenen  Tabelle  ersichtlich  wird,  bleibt  die 
Verhältniszahl  auch  nach  Ausscheidung  der  Dienst- 
boten in  diesem  Panner  die  höchste. 

Wenn  die  Verhältniszahlen  für  Spital-  und  Au- 
panner  im  Jahre  1447  höher  stehen  als  im  Jahre  1444, 
so  hat  man  dabei  jedenfalls  an  den  bereits  stattgehabten 
Abzug  waffenfähiger  Mannschaft  zu  denken. 


Digitized  by  Google 


44  — 


Die  vergleichsweise  ausserordentlich  geringe  Ver- 
hältniswahl dos  Burgpanncrs  erklärt  sich  vielleicht  zum 
Teil  damit,  dass  dieses  Quartier  der  llauptsitz  der 
starken  Tuchindustrie  ist;  jedoch  ist  auch  hinzuweiseii 
nuf  die  starke  Mischung  der  Bevölkerung  desselben 
(1448)  mit  Landbevölkerung,  wobei  an  den  weiter 
unten  dargestcllten  Männcrüberschuss  in  den  der  Stadt 
zunächstliegenden  Pfarreibezirken  zu  denken  ist. 

Fragt  man  sich,  wie  die  für  1444  und  1447/1448 
gegebenen  Summenverhältnisse  für  die  Teile  der  Stadt 
zum  Gesamtbild  für  die  Stadt  etwa  sich  ergänzen 
dürften,  so  kann  man,  auch  ohne  eine  eingehende  Be- 
rechnung von  vielleicht  zweifelhaftem  Wert  vorzu- 
nehmen, analogieweise  doch  annehmen,  dass  das  Ver- 
hältnis für  die  Gesamtstadt  ungefähr  mit  dem  runden 
Ausdruck  1000  m.  zu  1200  w.  ziemlich  zutreffend  ge 
geben  ist. 

Ähnliche  Resultate  ergaben  sich  aus  dem  Zählungs- 
material  Nürnbergs  — 1000  in.  zu  1207  w. ’)  — und 
aus  den  Steuerregistern  Basels  — 1000  m.  zu  1246  w.  *) 

Das  Freiburger  Zählungsmaterial  von  1447/48  ge- 
stattet einen  weiteren  Vergleich  mit  Nürnberg  ver- 
mittelst der  Ausscheidung  der  Dienstboten  (vgl.  neben- 
stehende Tabelle). 

Die  Geschlechtsverhältniszahlen  nähern  sich  in  der 
Darstellung  der  vorstehenden  Tabelle  bis  zu  geradezu 
erstaunlicher  Ähnlichkeit:  in  Freiburg  (Tcilstadt  von 
H Quartieren)  1000  männlich,  1165  weiblich,  in  Nürn- 
berg 1000  männlich,  1168  weiblich.  Besonders  in  den 
Verhältniszahlen  dos  dritten  Teils  der  Tabelle  tritt  die 
IJbereinstimmung  sehr  sprechend  hervor.  Ein  wesent- 
licher L'nterschied  besteht  nur  in  der  Dienstbotenhal- 

')  liücfifr,  im  37.  Bd.  d.  Z,,  8.  571. 


'•V 


Digitized  by  Google 


45 


Die  Bevölkerung  nach  dem  Geschlecht  im  Vergleich 
mit  NQrnberg. 


Digitized  by  Google 


— 4(i  — 

tung:  Nürnberg  hatte  proportional  etwa  doppelt  ho 
viel  Knechte  und  Mägde  als  Freiburg. 

Die  grosse  Ähnlichkeit  der  Ergebnisse  der  Frei- 
burger und  Nürnberger  Zählungen  lässt  auf  Gleich- 
artigkeit der  Aufnahme  und  der  Kategorisierung 
schliessen;  es  dürfte  auch  nicht  abzuwoisen  sein,  wenn 
diese  Ähnlichkeit  als  gegenseitig  wirkender  Beweis  der 
Zuverlässigkeit  beider  Aufnahmen  angesprochen  wird. 

Da  der  starke  mittelalterliche  Frauenüberschuss 
gegenüber  den  in  heutiger  Bevölkorungszusammen- 
setzung  allgemeiner  massgeblichen  Verhältniszahlen  ') 
auffallcn  muss,  so  kann  man  die  Frage  erheben,  ob  die 
Nichteinbeziehung  der  Kinder  die  Ziffergestaltung  wesent- 
lich beeinflusst  hat.  Wenn  aber  wirklich,  wie  weiter  unten 
in  eingehender  Weise  hervorgehoben  wird,  eine  sehr 
starke  Kindersterblichkeit  für  jene  Zeit  anzunehmeu 
ist,  dann  dürfte  eine  Knabenreserve  unter  den  Ge- 
borenen durch  diese  Sterblichkeit  auch  schneller  hin- 
weggeraöt  worden  sein  und  weniger  Einfluss  auf  die 
(iestaltung  einer  Gesamtverhältniszahl  geübt  haben 
als  heute.  Treten  doch  auch  Verhältniszahlen,  wie  die 
oben  angegebenen  mittelalterlichen,  in  heutigen  Be- 
völkerungen allgemeiner  erst  bei  den  höchsten  Alters- 
gruppen auf*). 

Indessen  ist  für  das  heutige  Freiburg  auch  ein 
hinter  dem  mittelalterlichen  nicht  viel  zurückstehender 
Überschuss  des  weiblichen  Geschlechts  zu  konstatieren; 
die  Gesamtstadt  hatte  bei  der  Volkszählung  von  1888 
eine  Bevölkerung  von  5592  männlichen  und  6603 
weiblichen  Personen,  so  dass  sich  hier  das  Verhältnis 
1000  männliche,  1181  weibliche  ergiebt. 


‘)  Vgl.  V.  Mmjr,  S.  70  H'. 
*)  Vgl.  r.  Maxff,  S.  82  f. 


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Goog[e 


47 


e.  Die  Scheidung  in  Bürger  und  Nichtbürger. 

Ehe  zu  weiteren  Ausgliederungen  unserer  Zählungs- 
inassen  fortgeschritten  wird,  soll  hier  die  Differenzie- 
rung in  Bürger  und  Nichtbürger  vorweg  genommen 
werden,  da  sie,  was  bei  ihrer  politischen  und  socialen 
Bedeutung  in  damaliger  Zeit  von  vornherein  erklärlich 
ist,  in  den  weiteren  Ausgliederungskategorien  zu  interes- 
santen Kombinationen  Veranlassung  giebt. 

Aus  dem  Zählungsmaterial  selbst  ergiebt  sich  die 
Ausscheidung  in  Bürger  und  Nichtbürger  freilich  nicht, 
da  in  demselben  Angaben  über  dieses  Differenzierungs- 
moment  fehlen.  Indem  jedoch  die  Per-sonenangaben  des 
Steurrodels  und  der  Zählungsrodel  mit  den  Einträgen 
des  Biirgerbiiches  (siche  unter  Quellen,  S.  XI,  Nr.  11) 
rücklaufend  verglichen  wurden,  konnte  die  Zahl  der 
Bürger  unter  den  Steuerpflichtigen  und  unter  den 
Haushaltungsvorständen  festgestellt  werden.  Die  in 
jener  Zeit  vorkommenden  Schwankungen  in  der  Sclireib- 
weise  der  Namen  machte  die  Arbeit  zwar  schwierig 
und  mühsam,  hat  aber  doch  die  Zuverlässigkt'it  der 
Feststellung  nicht  beeinträchtigt.  Ebenso  haben  die 
seltenen  Fälle  mangelhafter  Personenbezeichnungen 
keinen  massgeblichen  Zweifel  an  der  Unbedenklich- 
keit der  Ergebnisse  hinterlassen. 

Zweierlei  muss  indessen  hier  noch  hervorgohoben 
werden,  um  jedes  weitere  Bedenken  zu  beseitigen. 

Das  Bürgerbuch  ist  zwar  erst  im  Jahre  1416, 
also  nur  cirka  30  Jahre  vor  den  Steuer-  und  Zählungs- 
uufnahmen  angelegt,  aber  die  563  ersten  Eintragungen 
desselben  sind,  wie  Textfassung  ')  und  beigegebene 
Verweisungen  auf  ältere  Urkunden  darthun,  nachträg- 
liche Beurkundungen  der  Bürgerqualität  für  die  bei 

')  Siehe  das  erste  Eintragungabeispiel  S.  XI. 


Digitized  by  Google 


48 


Anlage  des  Buches  vorhandenen  Bürger.  Somit  ist  da» 
aus  dem  Anlagedatum  des  Buches  etwa  zu  erhebende 
Bedenken  über  die  Ausreichlichkeit  des  zeitlichen  Rück- 
griffs unbedingt  gehoben. 

Eine  zweite,  wichtige  Frage  ist,  ob  die  in  die 
Bürgerrechte  eintretenden  Bürgerssöhne  regelmässig  ins 
Bürgerbuch  eingetragen  worden  sind.  Diese  Frage  ist 
mit  Sicherheit  zu  bejahen.  Schon  die  bezüglichen  Be- 
stimmungen der  Handfeste  lassen  ein  gleichartiges 
öffentliches  Verfahren  vor  Schultheiss  und  Rat  bei  der 
Aufnahme  von  Bürgerssöhnen  wie  von  anderen  voraus- 
setzen; nur  die  Abgabenpflicht  entfallt  bei  Bürgers- 
söhnen ‘).  Dass  diese  Gleichartigkeit  des  Verfahrens 
auch  auf  die  Beurkundung,  beziehungsweise  auf  den 
Eintrag  ins  Bürgerbuch  sich  erstreckte,  lehrt  die  um 
die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  stattgehabte  Fbung. 
Das  Bürgerbuch  enthält  fortlaufend  zahlreiche  Einträge 
über  Aufnahme  von  Bürgerssöhnen,  und  zwar  sowohl 
von  solchen,  welche  selbständig  ansässig  sind,  als  auch 
von  solchen,  welche  in  Wohn-  und  Fainiliengemein- 
schaft  mit  ihrem  Vater  verbleiben  *).  Sowohl  die  ver- 

')  „Si  quis  filiuB  burgensis  burgensis  fieri  Toluerit,  nulluni 
(labit  äeuUeto  nec  burgensibus  beuragiuin.“  — „Si  quis,  qui  nou 
fuerit  filius  burgensis  in  burgensem  velit  promoveri,  dabit  Sculteto 
uuppam  rini  pro  beuragio,  et  viginti  quatuur  JuratU  beuraginni, 
secundum  corum  graciam.“  Handfeste,  im  Recueil  diplomatique 
du  canton  de  Fribourg,  I.  toI.,  S.  68. 

*)  Beispiele  dieser  Eintragungen ; aj  Bürgerbuch  fol.  62  : 
„Willinua  Guglemberg  cerdo,  filius  quondaro  Petri  Guglemberg 
factus  est  burgensis  supra  domum  suam  sitam  in  Augia  an  der 
Smidgassen,  inter  domum  Peter  Schuffner  cerdonis  ex  una  parte  et 
domum  Petri  Heymo  cerdonis  parte  ex  altera.  Laude  decima  septima 
die  mensis  februarii  anno  domini  quo  supra“  (i.  e.  1446).  6>BUrger- 
bueb  fol.  63  verso;  „Petermanuus  Pavilliard,  sacri  juris  canonici 
baccalarius  filius  Johannis  Pavillard,  recepit  burgensiam  eius- 
dem  patris  sui  et  factus  est  burgensis  supra  domum  ipsius  patris 
sui  sitam  Friburgi  in  novis  Ilospitalibus  inter  domum  Roleti  George 


Digitized  by  Google 


gleichswcise  grosse  Zahl  der  botrefFcnden  Einträge,  als 
auch  die  Verschiedonartigkeit  der  familienrechtlichen 
und  hauswirtschaftlichcn  Lago  der  Aufgononimenen 
lassen  keinen  Zweifel  darüber,  dass  die  Aufnahme  der 
Bürgerssöhne  regelmässig  im  Bürgerbuch  beurkundet 
wurde. 

Zunächst  soll  nun  des  Resultat  des  Vergleichs 
zwischen  dem  Steuerrodel  und  dem  Bürgerbuch  dar- 
gestellt werden. 


Scheidung  der  Steuerpflichtigen  von  1445  in  Bürger  und 
NichtbQrger. 


i Quartiere 

i 

Gesamtzahl 

Davon : 

1 

der  Steuer- 
pflichtigen ') 

Bürger 

NichtbQrger  j 

atiftoluti  in  7* 

absolut 

in*/. 

1 

Spitalpannor  . 

594 

155  , 26.1 

439 

73.9 

Aupanner  . . 

396 

104  1 26.8 

292 

73.7 

Burgpanner 

459 

136  1 29.8 

323 

70.4 

Neustadtpanner 

448 

108  ■ 24.1 

340 

75.» 

Stadt  Froiburg 

1,897 

503  26.8 

1,394 

73,8 

1 •)  Vgl.  S.  41. 

Der  Prozentanteil  der  Bürger  unter  den  Steuer- 
pflichtigen beträgt  also  für  die  Gesamtstadt  nur  26.&. 

a parte  superiori  ex  une  parte  et  domum  Johannis  Taxon  parte 
ex  altera.  Et  fit  de  voluntate  dicti  Johannis  Pavillard.  Datum 
vicesima  die  Aprilis  anno  domini  millesimo  CCCC»  XLVII 

Die  Väter  finden  sich  ebenfalls  im  BOrgerhuch  eingetragen: 
Peter  Guglemherg  im  Jahre  1416  (fol.  4 v.),  Johannes  Pavillard 
im  Jahre  1422  (fol.  43).  — Siehe  Qhrigens  auch  die  Beispiele  S.  XI. 

Ein  bestimmter  Alterstermin  scheint  iOr  die  Aufnahme  der 
BOrgerssöbne  nicht  eingebalten  worden  zu  sein,  da  zu  gleicher 


50 


Diese  erstaunlich  geringe  Gesamtziffer  resultiert  aus  nicht 
bedeutend  von  ihr  verschiedenen  TeilzifFem  für  die 
Quartiere.  Ihr  sehr  nahe  und  untereinander  sozusagen 
gleichstehend  sind  die  Ziffern  für  Spital-  und  Au- 
panner.  Etwas  höher  steht  der  Prozentanteil  der  Bürger 
im  Burgpanncr,  dem  ältesten  Stadtteil,  in  welchem 
die  meisten  Patrizierfamilien  wohnten.  Etwas  niedriger 
ist  er  im  Neustadtpanner,  dem  hauptsächlichen  Nieder- 
lassimgfsort  der  Fremden,  insbesondere  der  Juden. 

So  trägt  die  Ausglioderung,  trotz  ihres  auf  den 
ersten  Blick  überraschenden  Ergebnisses,  doch  ein  her- 
vorstehendes  Merkmal  der  Zuverlässigkeit  in  sich. 

Für  die  Erfassung  des  eigentlichen  Gewichtes  der 
Bürgerquote  unter  der  Allgemeinheit  bedarf  die  Dar- 
stellung jedoch  einer  Modifizierung.  Unter  den  nicht- 
bürgerlichen Steuerpflichtigen  befindet  sich  nämlich 
eine  beträchtliche  Anzahl  von  Personen  weiblichen 
Geschlechts,  welche,  wie  es  scheint,  nur  schwer  oder 
gar  nicht  das  Bürgerrecht  erworben  konnten.  Werden 
diese  weiblichen  Steuerpflichtigen  ausgeschieden,  so 
bleiben  nur  erwachsene,  besitzende  oder  erwerbende 
männliche  Personen  übrig.  Die  innerhalb  dieser  Be- 
völkerungsmasse für  Bürger  und  Nichtbürger  sich  er- 
gebenden Anteilsziffem  geben  jedenfalls  ein  zutreffen- 
deres Bild  von  dem  Schwergewicht  des  einen  oder 
anderen  dieser  Bevölkerungselemente,  als  die  obigen 
Allgemeinziffern. 

Zeit  (fol.  63)  drei  Söhne  des  Bürgers  Jacob  de  Praroman:  Johannes, 
Henricus  und  Ludowicus  mit  Domizilierung  auf  das  Haus  ihres 
Vaters  aufgenommen  werden. 

Bezüglich  de«  unter  b)  erwähnten  Petermannus  Pavilliard  er- 
giebt  sich  aus  den  Zählungsrodeln,  dass  er  zur  Zeit  der  1444er 
Zähluug  noch  ledig,  im  August  1447  aber  verheiratet  war  mit 
der  Margarite  Chaucy,  mit  welcher  zusammen  er  im  Haushaltungs- 
verband  ihres  Vaters  steht  (vgl.  S.  14). 


Digitized  by  Google 


51 


Scheidung  der  männlichen  Steuerpflichtigen  von  1445  in 
Bürger  und  NichtbUrger. 


(Jnartiere 

Gesamtzahl 
der  minnl. 

Steuer- 

pflichtigen 

Davon : | 

Bürger 

Nfchtbflrger  || 

ulfpulul 

in  */. 

absolut 

iu 

Spitalpanner  . 

431 

155 

36.0 

276 

64.0 

Aupanner  . . 

298 

103 

34.« 

195 

65.4 

Burgpanner 

343 

136 

39.7 

207 

60.» 

Neustadtpanner 

332 

108 

32.« 

224 

67.» 

Stadt  Freiburg 

1,404 

502 

35.8 

902 

64.» 

! 

Auch  in  dieser,  den  Anteil  der  Bürger  stärker 
gestaltenden  Darstellungs weise  erscheint  deren  Quote 
noch  immer  unerwartet  gering:  sie  machen  nur  etwas 
mehr  als  ein  Drittel  der  männlichen  Steuerpflichtigen 
in  der  Gesamtstadt  aus. 

Das  Verhalten  der  Quartierzififern  zur  Allgemein- 
ziffer und  untereinander  ist  ähnlich  wie  in  der  vor- 
ausgegangenen Darstellung.  Es  bedarf  keines  wieder- 
holten Hinweises  auf  die  grundgebenden  Thatsachen, 
um  aussprechen  zu  können,  dass  es  nur  naturgemäss 
ist,  wenn  hier  eine  merklichere  Differenzierung  zwischen 
Spital-  und  Aupanner  auftritt  und  die  Abweichimgen 
bei  Burg-  und  Neustadtpanner  sich  etwas  schärfer 
ausprägen. 

Ein  schlagender  Beweis  für  die  Richtigkeit  obiger 
Aufstellungen  bietet  sich  noch  von  anderer  Seite  dar. 
Der  unter  den  Quellen  (S.  IX,  Nr.  7)  verzeichnete 
Premdenrodel  des  Neustadtpanners  vom  23.  April  1445 
enthält  die  namentliche  Aufzeichnung  der  Fremden 
und  Nichtbürger,  welche  an  diesem  Termin  in  dem 


Digitized  by  Google 


52 


Quartier  wohnten.  Die  Auszählung  derselben  ergab 
252  Personen.  Mit  dieser  Angabe  harmoniert  die  aus 
dem  Steuorrodel  für  den  Stand  vom  Oktober  desselben 
Jahres  unter  Identifizierung  der  Namen  festgestellte 
und  in  obiger  Tabelle  nachgewisene  Zahl  von  224 
Nichtbürgern  des  genannten  Quartiers  hinreichend,  um 
sowohl  eine  Garantie  für  die  Zuverlässigkeit  der  Quellen, 
als  auch  für  die  Unanfechtbarkeit  der  Aufarbeitung 
beanspruchen  zu  können. 

Der  Allgemeineindruck  der  gegebenen  Aufstel- 
lungen macht  es  erklärlich,  dass  der  numerisch  so 
schwache  Kreis  der  Bürger  trotz  der  macht-  und  ein- 
flussreichen Stellung  seiner  Hauptvertreter  (vgl.  S.  142) 
sich  veranlasst  gesehen  hatte,  den  Nichtbürgern  be- 
deutende politische  Konzessionen  zu  machen  (vgl.  S.  5). 


Scheidung  der  Haushaltungen  (1447/48)  in  bürgerliche 
und  nichtbflrgeriiche 


% 

g. 

c 

.n 

XS 

N 

<{nartier« 

CfMBt* 
labl  der 
Haishab 
tODfei 

Davon : 

hIrferlUhe 

lUhtblr^erliebr 

»iisolut 

in  •/• 

üligolut 

ln  •/• 

1447 

Spitaipnnner ') 

458 

135 

29.5 

323 

70.5 

1447 

Aupanner  . . . 

259 

82 

31.J 

177 

68.1 

1448 

Bargpanner  . . 

442 

141 

31.. 

301 

68.1 

Summa : 

Drei  Quartiere 

1,159 

358 

30.« 

801 

69.1 

Anmerkung.  Eine  HAUMhaltuuK',  dür«n  VorAtaiid  eine  HflrKrn*- 
wit^vo  war,  Ist  in  vorstehender  Tabelle  den  bUrf^erlichen  zuKczttblt. 
1)  Ohne  die  AnstaltHhaiiHhaltutiK  des  BürKerspitals. 


Die  Vergleichung  des  Bürgerbuchs  mit  den  Zäh- 
lungsrodeln ermöglichte  weiterhin,  die  Zahl  der  Bürger 
unter  den  Haushaltungsvorständen  festzustellen  und  da- 


Digitized  by  Google 


53 


mit  eine  Scheidung  der  Haushaltungen  in  bürgerliche 
und  nichtbürgerliche  vorzunehnien. 

Wenn  man  bedenkt,  dass  einerseits  im  Burgpanner 
1448  infolge  der  Zuwanderung  der  Landbewohner 
während  des  Savoyerkrieges  der  Nichtbürgeranteil 
grösser  als  in  ruhigen  Zeiten  war,  dass  aber  anderer- 
seits das  Neustadtpanner  mit  seinem  jederzeit  be- 
deutenden Nichtbürgeranteil  fehlt,  so  darf  man  be- 
haupten, dass  in  der  mittelalU'rlichen  Gesamtstadt 
Freiburg  der  normale  Anteil  der  bürgerlichen  an  der 
Gesamtzahl  der  Haushaltungen  ein  Drittel  wohl  nicht 
ganz  erreichte,  jedenfalls  nicht  überstieg. 

Werden  nun  die  Glieder  der  bürgerlichen  und  der 
nichtbürgerlichen  Haushaltungen  als  Zugehörige  der 
entsprechenden  Bevölkerungskategorien  genommen,  so 
•■rgiebt  sich  folgender  Ausweis  über 


Scheidung  der  Bevölkerung  (1447/48)  in  Zugehörige  des 
Bürger-  und  des  Nichtbürgerstandes. 


! o 
' 8 

. 8* 
a 

s 

Quartiere 

lalil  4«r 
£!■• 
wohner 

Davon:  Zugehörige 

4»  Blr^mtaiidri 

' des  lirhtbirfer« 

bUadet 

aYittolut 

in  •/• 

iibxoldt 

in  •/• 

1447 

Spitalpaooer ')  . 

1,798 

670 

37.» 

1,128 

62.7 

1447 

Aupanner  . . . 

958 

346 

36.1 

612 

63.» 

1448 

Burgpaimer  . . 

1,831 

685 

37.» 

1,146 

62.» 

Summa : 

Drei  Quartiere 

4,587 

1,701 

37.1 

2,886 

62.» 

>) 

Ohne  üie  Bürger^piU 

NlnnaHs 

1 

en  (8*5  Personen 

Wenn  in  dieser  Aufstellung  der  Prozentanteil  der 
Zugehörigen  grösser  erscheint  als  der  der  bürgerlichen 
Haushaltungen  in  der  vorausgegangenen  Tabelle,  so 


Digitized  by  Google 


54 


s. 


beruht  das  darauf,  dass  die  bürgerlichen  Haushaltungen 
im  allgemeinen  grössere  Gliederzahl  aufweisen  als  die 
nichtbürglichcn.  Bevor  diese  Thatsachc  tabellarisch  zum 
Ausdruck  gebracht  wird,  soll  die  Äusgliedorung  wenig- 
stens der  bürgerlichen  Haushaltungen  nach  Grösson- 
klassen  hier  gegeben  werden. 


Spitalpanner  1447. 


GIMgr 


P«r- 


( 2.,«7o)  = 

4 Einzelhaushaltungen 

= 4 

(11-u  ^)  = 

15  Familienbaushaltungen  mit  je  2 = 30 

(16.80  „)  = 

22 

7) 

, , 3 = 66 

(16.80,)  = 

22 

U 

o „ 4=  88 

(16.80  „ ) = 

22 

n 

5=110 

(12...  J = 

17 

7» 

„ 0 6 = 102 

(10.87  „ ) = 

14 

n 

s 0 7 = 98 

( 6.87  7o)  = 

9 

n 

0 . 8=  72 

( 3-7»  » ) = 

5 

» 

, , 9 = 45 

( 1«  d)=* 

2 

fi 

„ ,10=  20 

( 0.74  „)  = 

1 

T> 

0 0 11  = 11 

( 1.48  , ) = 

2 

71 

0 „12=  24 

(100  7*)  = 

135  Haushaltungen 

mit  670 

Aupanner  1447. 


(26.88  7o)  = 22  Familienhaushaitungen  mit  je 

2 

= 44 

(23.17  , ) = 19 

n 

71  71 

3 

= 57 

(14.8,  „ ) = 12 

71 

77  7» 

4 

= 48 

(12.,.„)=  10 

71 

77  77 

5 

= 50 

( 4.88  „ ) = 4 

71 

71  7» 

6 

= 24 

( 8.84  , ) = 7 

71 

71  77 

7 

= 49 

( 3.88  , ) = 3 

7» 

77  71 

8 

= 24 

( 3.«.  fl  ) = 8 

71 

71  M 

9 

= 27 

( l.M  , ) = 1 

71 

77  77 

10 

= 10 

( !•**  „ ) “ 1 

71 

77  7) 

13 

= 13 

(100  °/a)  = 82  Haushaltungen 

mit  346 

Digitized  by  Googk 


55 


Burgpanner  1448. 

Gliedor 

wnen 

( 6.S9  7o)  = 

9 Einzelhaushaltungen 

= 9 

(11.,.  „)  = 

16  Familienhaushaltungen  mit  je  2 = 32 

(16.31  „ ) = 

23 

fl 

SS  3=  69 

(17-ts  ,)  = 

25 

n 

0 s 4 = 100 

(12.0.,)  = 

17 

y> 

SS  5 ==  85 

(10.64  „)  = 

15 

n 

SS  6=  90 

(12.06  ,)  = 

17 

fl 

s s 7 = 119 

( 4.»6  „ ) = 

7 

n 

SS  8=  56 

( 2.66  , ) = 

4 

1» 

, , 9=  36 

( 1.4»7o)  = 

2 

fl 

S S 10  = 20 

( 2.1,  ,)  = 

3 

19 

s s 11  = 83 

")_= 

3 

s s 12  = J6 

(100  7o)  = 

141  Haushaltungen 

mit  685 

Voroteliende  Summenergobnisse  liefern  im  Zu- 
sammenhalt mit  den  früheren  Ausweisen  folgende  Auf- 
stellung: 


Zahl  und  Grdsse  der  bürgerlichen  und  der  nichtbOrger- 
lichen  Haushaltungen. 


=2 

a 

t 3 

m 

Quartiere 

Bei  den  BDrgem 

Bel  den  NIchtbargern  j 

hU  drr 

iii  1 itii. 
btllnt 
kiun 
hnmi 

labl  4er 

iii  1 lut* 
ktliuf 
klUfl 
ffmiti 

Im 

ktUnf» 

liii- 

killup- 

|IN«r 

lut- 

bilUifti 

Im- 

kaiiip. 

1447 

Spitalpanner ') 

135 

670 

4.0H 

323 

1,128 

3.4» 

1447 

Aupanner  . . 

82 

.346 

177 

612 

1448 

Burgpanner 

141 

685 

4.85 

.301 

1,146 

3.81 

Summa: 

Drei  Quartiere 

358 

1,701 

4.76 

801 

2,886 

3.50 

t 

) Die  Anstaltshau 

Bbaltuu 

g den  B 

ArgiTH  pi 

talH  iiii 

t ihmi 

36  Per- 

||  Honen  ist  hier  unbeachtet  geblieben. 

■-1 


Digitized  by  Google 


56 


In  der  Grösse  der  Haushaltungen  bestand  dem- 
nach zwischen  Bürger-  und  Nichtbürgerstand  ein  erheb- 
licher Unterschied:  dergestalt,  dass  die  allgemeine 
HaushaltungszifiFer  bei  den  Bürgern  die  bei  den  Nicht- 
hürgern  um  mehr  als  1 überragte. 

Wie  weiter  unten  näher  gezeigt  werden  soll,  hat 
der  Kinderbostand  hoi  dieser  Ausgestaltung  der  Ilaus- 
haltungsgrösse  keinen  wesentlichen  Einfluss ; derselbe 
ist  in  bürgerlichen  und  niehtbürgerlichen  Familien 
durchschnittlich  ungefähr  gleich  gross  oder,  richtiger 
gesagt,  gleich  klein.  Es  ist  vielmehr,  wie  ebenfalls 
weiter  unten  näher  gezeigt  werden  soll,  wesentlich 
die  Dienstbotenhaltung,  welche  in  dieser  Beziehung 
stark  differenzierend  zwischen  Bürger-  und  Nichtbürger- 
stand wirkt:  die  materiell  besser  gestellten  Bürger 
halten  bedeutend  mehr  Dienstboten  als  die  Nicht- 
bürger. Das  gleiche  Moment  bc'gründet  auch  die  grösseren 
Unterschiede  der  Ziffern  bei  den  Bürgern  in  den  ein- 
zelnen Quartieren:  im  Aupanner,  in  welchem  die  weniger 
gut  gestellte  Bevölkerung  mit  geringerer  Dienstboten- 
zahl wohnt,  findet  sich  eine  schwächere  Haushaltungs- 
ziffbr  als  in  beiden  Oberstadtquartieren.  Dagegen  ist 
auf  die  Gestaltung  der  llaushaltungsziffer  bei  den 
Nichtbürgern  des  Burgpanners,  der  weitaus  stärksten 
(lunrtierziffer  für  diesen  Bevölkerungsteil,  der  Kindor- 
bc'stand  von  entschiedenem  Gewicht.  Die  ansehnliche 
Masse  der  in  dieses  Quartier  zugewanderten  Landleute 
hat  eine  erheblich  grössere  Kinderzahl  pro  Familie 
als  die  altangesessene  Stadtbevölkerung  (vgl.  S.  67). 

In  normalen  Zeiten  wird  sich  demnach  die  nicht- 
bürgerliche Jlaushaltungsziffer  des  Burgpanners  der- 
jenigen der  anderen  Quartiere  mehr  genähert  haben, 
und  man  kann  die  normale  Durchschnittszifi'cr  für  die 
drei  Quartiere  und  für  die  Gesamtstadt  wohl  auf  3.s 


V 


Digitized  by  Google 


57 


boi  Xiclitbürgern  annehnion,  wenn  man  bcrochtigtor- 
weise  für  das  fohlende  Ncustadtpanner  gleichartige 
Verhältnisse  voraussotzt. 

Bezüglich  der  bürgerlichen  Bevölkerung  dürfte 
dagegen  die  zeitliclie  Verschiedenheit  der  Aufnahme 
keine  besondere  Abweichung  von  normalen  Verhält- 
nissen begründen.  Für  die  Oesaiutstadt  wird  die  Üurch- 
schnittsziffer  jedoch  etwas  niedriger  als  für  die  drei 
Quariere  anzunehmon  sein,  wenn  man  bedenkt,  dass 
boi  dem  fehlenden  Ncustadtpanner  die  oben  für  das 
Aupanner  gtjgebenen  Erwägungen  massgeblich  sind; 
sie  mag  daher  auf  4.8  bei  Bürgern  zu  setzen  sein. 

Zu  den  Ausweisen  der  Vortabello  zurückkohrond, 
muss  man  konstatieren,  dass  unter  allen  Umständen 
in  Freiburg  die  bürgerliche  Bevölkerung  mit  aller 
Familienangliederung  kaum  40®/o,  die  nichtbürgerliche 
dagegen  über  (50®/o  der  Gesamtbevölkerung  ausmachte. 
Dem  gegenüber  soll  das  Urteil  JlUcliers ')  über  das 
numerische  Verhältnis  von  Bürgern  und  Nichtbürgern 
in  mittelalterlichen  Städten  hier  wiedergegeben  werden: 

.„Die  Ausbildung  einer  zahlreichen  Klasse  von 
.„Nichtbürgern,  wie  wir  sie  in  späteren  Jahrhunderten 
„finden,  ist  schon  deshalb  unwahrscheinlich,  weil 
„zur  Begründung  eines  eigenen  Nahrungsstandes  und 
„damit  einer  Familie  die  Aufnahme  in  die  Zunft 
„gehörte  und  für  diese  letztere  wieder  der  Besitz 
„des  Bürgerrechtes  Vorbedingung  zu  sein  pflegte  . . . 

„Die  Zahl  der  Nichtbürger,  der  Juden  und  der 
„Geistlichkeit  würde  schwerlich  irgendwo  einen  so 
„hohen  Prozentsatz  bilden,  dass  ihr  gänzliches  Un- 
„bekanntbleiben  als  ein  sehr  grosser  Mangel  ange- 

')  Im  37.  Band,  Seite  365—366. 


Digitized  by  Google 


58 


^sohon  werden  müsste,  zumal  auch  die  meisten 
„anderen  Berechnungsarten  ein  unmittelbares  Vor- 
„dringen  bis  zu  diesen  allerdings  für  das  mittelalter- 
„liche  Gesellschafts-  und  Wirtschaftsleben  charakte- 
„ristischon  und  bedeutungsvollen  Bevölkerungsele- 
„menten  nicht  gestatten.“ 

Wenn  diese  Ansicht  auch  bei  vielen  mittelalterlichen 
Städten  zutreifen  mag,  für  Freiburg  ist  sie,  wie  er- 
sichtlich, nicht  berechtig^.  Hier  hätten  die  Bürger  keines- 
wegs die  Einheit  für  die  Bevölkerungsstatistik  bilden 
können,  wie  dies  Bücher  für  alle  mittelalterliche  Städte 
annehmen  zu  dürfen  glaubt. 

Das  Vorhandensein  einer  grossen  Masse  von  Nicht- 
bürgern  in  Freiburg  um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts 
wird  indessen  aus  der  Geschichte  der  politischen  Ent- 
wickelung begreiflich.  Man  vergleiche,  was  Betiz  ’)  über 
die  Stellung  der  Nichtbürger  zu  Endo  des  14.  Jahr- 
hunderts und  in  der  nächsten  Folgezeit  ermittelt  hat. 
Ein  oingehondes  Studium  der  Wirtschafts-  und  ins- 
besondere der  Zunftgeschichte  Freiburgs  würde  vielleicht 
noch  mehr  Licht  über  die  bezüglichen  Fragen  ver- 
breiten können. 

f.  Die  Bevülkernng  nach  dem  Cirilstand. 

Wenn  man  anuimmt,  dass  die  Dienstboten,  unter 
denen  jedenfalls  ausserordentlich  selten  verheiratete  vor- 
gekommen sein  worden,  als  ledige  Personen  gerechnet 
werden  können,  und  wenn  man  weiterhin  eine  kleine 
Zahl  erwachsener  Personen,  bezüglich  deren  der  Civil- 
stand  nicht  angegeben  ist,  den  Ledigen  zuzählt,  dann 
orgiebt  sich  folgende  Ausgliedcrung  der  Bevölkerung 
von  1447/48  nach  Civilstandsklassen : 

')  A.  a.  O.,  S.  29—30. 


Digitized  by  Google 


Die  Bevölkerung  1447/48  nach  dem  Civilstand. 


• 

st 

i ? 

> s 

1 ^ 
a 

({nartiere 

Ledig«  und  unbek. 
Civilstand 

[Mrr.  ' : 

‘V,'!'' S 

Il4  m 

iijj,  r»uM  a 

S 

V 

i 

1 

> 

Verwitwete  1 

Summa 

i 

1 

1447 

1447 

1448 

1 

Spitalpaoner 
Aupanner  . . 

Burgpauner 

Summa : 
Drei  Quartiere 

8 

929 

440 

979 

4 

156 

67 

117 

5 

1,086 

607 

1,096 

0 

692 

422 

676 

7 

57 

29 

69 

(i  1 

1,834 ; 

958  i 
1,831 

•2,348 

340 

2,688 

1,790 

145 

4,623 , 

E«  waren  demnach: 


Ledig 

Verheintet 

Verwitwet 

im  Spitalpanner 

59.*»/«  37.7 «/« 

3.,»/« 

„ Aupanner 

52.»  „ 

44.,  „ 

n 

„ Burgpanner 

59.»  „ 

36.0  „ 

3.*  „ 

insgesamt  in  den  drei  Quartieren 

58.*»  « 38.7»/« 

3.,«/« 

Für  eine  Kombination  von  CivÜHtand  und  Geschlecht 
kommt  zunächst  in  Betracht,  dass,  wie  oben  bemerkt, 
die  Gcschlechtsangabe  bei  den  „Kindern“'  fehlt.  Ist  die 
Kombination  also  für  die  gesamte  Bevölkerung  nicht 
durchführbar,  so  kann  sie  doch  für  zwei  verschiedene 
Kategorien  von  Bevolkerungsteilen  gegeben  werden. 

Eine  dieser  Kategorien  stellt  die  erwachsenen  selb- 
ständigen Personen  dar;  sie  setzt  sich,  unter  Ausschluss 
der  Kinder  und  Dienstboten,  aus  den  in  Sp.  4,  6 und  7 
obiger  Tabelle  verzeichneten  Personen  zusammen. 

Die  zweite  Kategorie  bildet  sich,  wenn  der  vorigen 
noch  die  Dienstboten  zugefügt  worden.  Wenn  man  be- 
denkt, dass  unter  den  Dienstboten  manche  noch  nicht 
im  heiratsfähigen  Alter  stehen  werden  - z.  B.  Lehr- 


60 


linge  (welche  hier  inbegriffen  sind,  vgl.  8.  79)  und  junge 
Dienstmädchen  — dass  aber  andererseits  unter  den 
dem'^  bereits  beiratsfähige  enthalten  sind,  so  kann  man 
einen  gewissen  Ausgleich  in  der  Weise  annehmen,  dass 
die  mit  Einbeziehung  der  Dienstboten  und  mit  Ausschluss 
der  Kinder  aufgestellte  Kategorie  ungefähr  die  Masse 
der  im  heiratsfähigen  Alter  Stehenden  darstellcn  kann. 

Für  die  beiden  bezeichneten  Kategorien  stellen  sich 
die  Summenzahlen  nach  Tabelle  S.  61: 


Spitalpanner  . . . . 

Aupanncr  

Burgpanner  . . . . 

Summa  drei  Quartiere : 

männlich 

I.  392 
I.  241 
I.  418 

I.  1,051 

weiblich 

513 

277 

434 

1,224 

zusammen 

Pemonen 

905 

518 

852 

2,275 

männlich 

weiblich 

zuaammen 

Personen 

Spitalpanner  . . . . 

n. 

460 

631 

1,091 

Aupanner  

n. 

282 

330 

612 

Burgpanner  . . . . 

II. 

496 

517 

1,013 

Summa  drei  Quartiere: 

n. 

1,238 

1,478 

2,716 

Die  Ausgliederung  der  Geschlechtsgruppcn  nach 
dem  Civilstand  ist  in  der  Tabelle,  Seite  61,  dargestellt. 

Dass  die  Verheiratetenquote  bei  den  weiblichen 
Personen  wesentlich  geringer  ist  als  bei  den  männlichen, 
beruht  auf  dem  starken  Cberwiegen  der  Zahl  der 
Frauen  über  die  der  Männer. 

Überhaupt  ist  die  Verheiratetenquote  beider  Ge- 
schlechter in  beiden  Kategorien  als  sehr  hoch  zu  be- 
zeichnen. Der  Veranschaulichung  wegen  soll  der  II. 
Kategorie  das  Ziffernmaterial  nach  der  eidgenössischen 
Volkszählung  von  1888  für  über  25jährige  Männer  und 
über  20jährige  Frauen  gegenübergcstellt  werden. 


Digitized  by  Google 


Die  erwachsene  selbständige  bezw.  heiratsfähige  Bevbikerung  nach  Civilstand  und  Geschlecht. 

r .1»..  I 1 Von  100  mibiAlichen  I Von  100  welblic 

h«unt  Oavon  sind  u,».,  OavoD  sind  ...  


— 61  — 


Digitized  by  Google 


62  — 


Von  je  100  Personen  sind: 


unter  den 

unter  den 

männlicheu 

weiblichen 

1447/48 

1888 

1447/48  1888 

Ledig  . . 

. 26 

32 

31 

36 

Verheiratet 

. 72 

61 

61 

46 

Verwitwet 

. 2 

7 

8 

18 

Dabei  kann  wohl  gesagt  werden,  dass  die  1888er 
Altersgrenze  hoch  gegriffen  sein  \vird  gegenüber  dem 
mittelalterlichen  Bevölkerungskomplex  der  II.  Kate- 
gorie, und  dass  also  die  1888er  Ziffern  als  hoch  gesetzt 
gelten  müssen. 

Auch  die  Summen  der  Verheirateten-  und  Ver- 
witwetenquoten  stehen  1447/48  ansehnlich  höher  als 
1888.  Dies  lässt  auf  eine  starke  Heiratsfrequenz  jener 
Zeit  schliessen,  für  welche  auch  die  geringe  Verwit- 
wetenquote  insofern  rodet,  als  darin  eine  Häufigkeit  der 
Wiederverehelichung  zum  Ausdruck  kommt. 

Eine  starke  Neigung  zur  Verheiratung  in  der  da- 
maligen Bevölkerung  lässt  sich  auch  leicht  begreifen. 
Die  allgemein  wirtschaftliche  Lage  der  Stadt  muss,  wie 
weiter  oben  hervorgehoben  ist,  bei  blühender  Tuch- 
und  Lederindustrie  eine  glänzende  gewesen  sein.  Haus- 
wirtschaftliche Zukunftsbedenken  waren  ausgeschlossen; 
dafür  sprechen  folgende,  den  Seckelmeistorrochnungen 
jener  Zeit  entnommenen  Lohn-  und  Preisrclationen.  Ein 
Pfund  gutes  Ochsenfleisch  kostete  4 d.,  ein  Pfund  gutes 
Kuhfioisch  3 d.,  ein  Pfund  Butter  7 — 8 d. ; ein  gewöhn- 
licher Handlanger  verdiente  aber  per  Tag  2'/a  s.,  ein 
Zimmermann  4 s„  ein  Gipser  5 s.  Schon  der  Taglohn 
eines  Handlangers  (=  30  d.)  kam  also  dom  Preise  von 
77«  Pfund  Ochsenfleisch  oder  10  Pfund  Kuhfioisch  oder 
47»  Pfund  Butter  gleich.  Starke  Kinderlast  war,  wie 


Digitized  by  Google 


63 


die  Ausführungen  des  folgenden  Abschnittes  zeigen 
werden,  auch  nicht  zu  befürchten. 

Entsprechend  der  wirtschaftlich  besseren  Lagt*  der 
Bürger  war  bei  ihnen  die  Ileiratsfroquenz  auch  eine 
stärkere  als  bei  den  Nichtbürgem.  Die  im  Steuer- 
rodel aufgeführten  männlichen  Steuerpflichtigen  dos 
Spital-  und  Aupanners  Hessen  sich  im  Zälilungsmaterial 
verfolgen  in  Bezug  auf  Civilstand,  so  dass  die  Vor- 
heiratetenquote  bei  Bürgern  und  Nichtbürgem  unter 
ihnen  ermittelt  werden  konnte. 


Oie  Verheirateten  unter  den  männlichen  Steuerpflichtigen. 


Quartiere 

Zahl  ddrmimlichdn 
fteuerpAichligea 

Davon  sind 
vertieiratet 

Von  100  waren 
verheiratet 

Birfer 

ilckt- 

Urgtr 

■■t«r  4«i 

Birffri 

■■t«r 

Ifrht- 

blrfera 

■lUr  4ra 
Blrgtra 

■■t*r  4ci 
Richt- 
blrgcri 

Spitalpanncr  . 
Aupanner . . 

Summa 

155 

103 

276 

195 

128 

77 

216 

133 

82.« 

74.8 

78.S 

68.1 

258 

471 

205 

349 

79.5 

^1 

Zur  Vortabclle  (S.  61)  sind  noch  folgende  Bemer- 
kungen zu  machen: 

Die  verhältnismässig  starke  Ledigenquoto  (Sp.  10) 
und  schwache  Verheiratetenquote  (Sp.  11)  bei  den 
Männern  des  Burgquartiers  begründet  sich  durch  die 
grosse  Zahl  der  hier  wohnenden  Geistlichen;  ausser- 
dem finden  sich  unter  den  Rittern  in  diesem  Quartiei' 
eine  ziemliche  Anzahl  von  Junggesellen. 

Der  Unterschied  zwischen  der  Zahl  der  verhei- 
rateten Männer  (Sp.  4)  und  der  verheirateten  Frauen 
(Sp.  8)  stellt  sich  so,  dass  der  Überschuss  der  letzteren 


Digitized  by  Google 


— ()4  — 

solcho  Frnuon  betrifft,  deren  Männer  wahrscheinlich 
abwesend  sind:  im  Burgpanner  wird  dies  überhaupt 
aus  dem  Material  deutlich,  und  es  ist  aus  anderer 
Quelle  ersichtlich,  dass  der  Ehemann  einer  dieser  Frauen 
auf  Gesandtschaft  in  Wien  weilte.  Die  Zahl  der  ver- 
heirateten Männer  stellt  gleichzeitig  die  Zahl  der  zu- 
sammenlebenden Ehepaare  vor:  im  Spitalpanner  344, 
im  Aupanner  210,  im  Burgpanner  336,  zusammen  890. 

Da,  mit  der  oben  angegebenen  Ausnahme,  der 
Grund  und  überall  die  Dauer  der  Abwesenheit  der 
Männer  nicht  ersichtlich  ist,  so  wird  im  folgenden  Ab- 
schnitt die  Zahl  der  zusammenlebendon  Ehepaare  als 
die  der  stehenden  Ehen  genommen  werden. 

g.  Die  Zahl  der  Kinder. 

Neben  der  Thatsache  einer  hohen  Verheirateten- 
quote  und  einer  starken  Heiratsfrequenz  in  unserer 
mittelalterlichen  Bevölkerung  steht  die  einer  auffallenden 
Kinderarmut,  ähnlich  der  von  Bücher  für  Nürnberg 
festgestollten. 

Im  Vergleich  mit  den  Nürnberger  Verhältnisziffem 
sind  bereits  in  Tabelle  S.  45  die  entsprechenden  Frei- 
burger gegeben : 

Unter  je  100  Einwohnern  sind  in  Nürnberg  35.i, 
in  Freiburg  41.s  Kinder. 

Auf  1 Mann  (ohne  Knechte)  kommen  in  Nürnberg 
1.61,  in  Freiburg  l.si  Kinder. 

Die  Freiburger  Ziffern  würden  sich  für  die  Gesamt- 
stadt — die  obigen  beziehen  sich  auf  die  Teilstadt  von 
3 Quartieren  — jedenfalls  noch  etwas  niedriger  stellen, 
aber  doch  etwas  über  den  Nürnbergern  bleiben. 

Das  Freiburger  Zählungsmaterial  gestattet,  über 
diese  sehr  allgemein  gehaltene  Verhältnisbildung  hinaus- 


Digitized  by  Google 


65 


zu  gehen  und  eine  gewichtigere  Specialziffer  zu  bilden. 
Es  kann  ermittelt  werden,  wieviel  Kinder  in  den  stehen- 
den Ehen  mit  dem  Elternpaarc  zusammenlebten.  Der 
daraus  gewonnene  Durchschnitt  ist  freilich  entfernt  von 
der  Bedeutung  einer  Fruchtbarkeitsziflfer,  da  die  aus 
dem  Familienverband  ausgetretenen  und  die  bereits 
verstorbenen  Kinder  in  den  Grundzahlen  fehlen;  doch 
bietet  er  immerhin  einen  schätzenswerten  Einblick  in 
den  Kinderbestand. 

Vorab  soll  die  Ausgliederung  der  Ehen  nach  der 
Zahl  der  in  ihnen  vorhandenen  Kinder  quartierwoise 
dargestellt  werden.  Der  Vollständigkeit  halber  wird 
zugegeben  die  Zahl  der  Kinder  von  Verwitweten  und 
von  Frauen,  welche  als  getrennt  lebende  Ehefrauen 
erscheinen  oder  deren  Civilstand  nicht  ersichtlich  ist, 
d.  h.  bezüglich  deren  das  Zählungsmaterial  nicht  aus- 
weist, ob  sie  getrennt  lebende  Ehefrauen  oder  ehelose 
Mütter  sind. 

Spitalpanner  1447. 

A.  Ehepaare. 


( 28.7S 

%)  = 

99  Ehepaare 

ohne  Kinder 

Kinder 

( 20.,8 

s)  = 

72 

fl 

mit 

je 

1 

= 

72 

( 17.78 

7,)  = 

61 

fl 

fl 

2 

122 

( 13.08 

«)  = 

45 

fl 

fl 

fl 

3 

135 

( 10.18 

n)  = 

35 

fl 

n 

7t 

4 

= 

140 

( 5.88 

.)  = 

18 

fl 

n 

» 

5 

= 

90 

( 2.88 

„)  = 

8 

n 

fl 

n 

6 

_ 

48 

( 1.46 

s)  = 

5 

fl 

fl 

fl 

7 

— 

35 

( 0.89 

s)  = 

1 

fl 

fl 

r> 

10 

10 

(100 

7o)  = 

344  Ehepaare  mit 

zusammen 

652 

6 


Digitized  by  Google 


66 


B.  Vet'wilwete,  getrennt  lebende  Frauen  und  Personen 
unbekannten  Civilstandes,  sowie  Bürgerspital. 

22  Personen  mit  je  1 Kinde  = 22  Kinder 
14  , n T)  2 Kindern  = 28  , 

4 B »«3  , =12  B 

6 B , , 4 B = 24  , 

Im  Bürgerspital 5 „ 

Summa  91  Kinder 
Total  A und  B 743  Kinder 

Aupanner  1447. 

A.  Ehepaare. 

(43  ,s5®/o)=  91  Ehepaare  ohne  Kinder 


r- 

00 

IJ  ) 

n 

mit  je  1 Kinde  = 

39  Kinder 

(18.10 

b)=  38 

n 

n 

^ 2 Kindern  = 

76 

TI 

( 6.67 

„)=  14 

TJ 

n 

„3 

Ti  “ 

42 

TI 

( 7.6» 

7,)=  16 

■n 

V 

7,4 

^ — 

64 

T) 

( 1.90 

7,)=  4 

7) 

T) 

7,  3 

TI 

20 

n 

( 2.98 

7,)=  5 

TI 

T> 

„6 

T)  ^ 

30 

TI 

( 1.43 

„)=  3 

■n 

T) 

7,7 

•n  ^ 

21 

T) 

(100  ®/o)  = 210  Ehepaare  mit  zusammen  292  Kindern  . 


B.  Verwitwete,  getrennt  lebende  Frauen  und  Personen 
unbekannten  Civilstandes. 


11 

Personen 

mit 

je 

1 

Kinde  = 1 1 

Kinder 

9 

T) 

T) 

fl 

2 

Kindern  = 18 

fl 

2 

T» 

T> 

fl 

3 

7,  = 6 

fl 

1 

n 

TI 

fl 

4 

7,  = 4 

fl 

3 

n 

fl 

fl 

5 

7,  =J5 

fl 

Summa  54 

Kinder 

Total 

A und  B 346 

Kinder 

Digitized  by  Google 


67 


Burgpanner  1448. 

A.  Eh^aare. 

&.  Altstfidtiflche  BevOlkertmg. 

(32.74  ®/o)=  74  Ehepaare  ohne  Kinder 

(19.91  T,)=  45  ^ mitjol  Kinde  = 45  Kinder 

(15.49  fl  ) = 35  fl  ^ fl  2 Blindem  = 70  ^ 

(13.79  fl)=31  fl  ^^3  ^ =93  fl 

( 7.9.  fl)=  18  ^ fl  fl  4 fl  = 72  fl 

( 5.,,  fl)=  12  fl  fl  fl5  fl  = 60  fl 

( 2...  fl)=6  fl  ^,6  fl  =36  fl 

( 1.77  fl)=  4 fl  fl  fl  7 fl  = 28  fl 

( y<)=  ^ V 7,  7,  « „ =__8  fl 

(100  ”/o)=226  Ehepaare  mit  zusammen  412  Kindern 


b.  Vom  Lande  augesogene  Bevölkerung. 
(18.i8®/o)=  20  Ehepaare  ohne  Kinder 
(13..4  fl  ) = 15  fl  mit  je  1 Kinde  = 15Kinder 

(13.»4  fl  ) = 15  fl  fl  fl  2 Kindern  = 30  ^ 

(12.73  fl)=  14  fl  fl  fl  3 fl  = 42  fl 

(17.9,  fl)=  19  fl  fl  fl  4 fl  = 76  fl 

( 7.97  fl)=8  fl  flfl5  fl  =40  fl 

(10  fl)=  11  fl  ^ ^ 6 fl  = 66  fl 

( 5.43  fl ) = 6 fl  fl  fl  7 fl  = 42  fl 

( 1.99  fl ) = 2 fl  fl  fl  8 fl  = J6  fl 

(100  ®/o)  = 110  Ehepaare  mit  zusammen  327  Kindern 
o.  Gesamt-Quartier-Bevölkerung. 


(27.98  ®/o)=  94  Ehepaare  ohne  Kinder 


(17.8«  fl)=  60 

TI 

mit  je  1 Kinde 

= 60  Kinder 

(14.88  fl  ) = 50 

T 

fl  fl  2 Kindern 

= 100  fl 

(13.39  fl  )=  45 

TT 

71  71  3 fl 

= 135  fl 

(11.0,  fl  )=  37 

Ti 

71  7)  ^ 71 

= 148  fl 

( 5.98  fl  ) = 20 

Ti 

71  71  ^ 71 

= 100  fl 

Digitized  by  Google 


68 


(5.0«  ®/o)  = 17  Ehepaare  mit  je  6 Kindern  = 102  Kinder 
( 2.0«  ^ ) = 10  ^ ^ ^ 7 , = 70  ^ 

( ^-8»  n ) = 3 _ =24^ 

, - «-  

(100  ®/o)=336  Ehepaare  mit  zusammen  739  Kindern 


B.  Verwitwete,  getrennt  lebende  Frauen  und  Personen 
unbekannten  Civilstandes. 


15  Personen 

mit 

je 

1 

Kinde 

= 15 

Kinder 

8 

n 

7) 

2 Kindern 

= 16 

Ti 

7 

n 

Ti 

3 

Ti 

= 21 

Ti 

2 

n 

n 

Ti 

4 

Ti 

= 8 

T) 

2 

■n 

n 

Ti 

6 

Ti 

= 12 

Ti 

1 

T) 

Ti 

TI 

7 

Ti 

= 7 

Ti 

Summa  79  Kinder 

Total  A c und 

B 818 

Kinder 

Insgesamt:  Die  drei  Quartiere  1447/48. 

(Au«8chlies«Ucb,  bezw.  einscbliesslicb  zagezogener  LsndbeTölkerung.) 


A.  Ehepaare. 


V 

Khfpnam 

•/• 

Ehepaare 

Kinder 

(33., s) 

= 264  bezw, 

(31.0,) 

= 284  ohne 

(20.oo) 

= 156 

n 

(19.», ) 

= 171  mitjel  = 

156 bezw.  171 

(17.„) 

= 134 

V 

(16.T4) 

= 149 

7i 

n2  = 

268 

71 

298 

(ll.M) 

= 90 

r» 

(11..,) 

= 104 

n 

.3  = 

270 

rj 

312 

( 8.94) 

= 69 

Tf 

( 9.8») 

= 88 

n 

«4  = 

276 

Ti 

352 

( 4.5«) 

= 34 

n 

( •!■’>) 

= 42 

n 

n5  = 

170 

n 

210 

( 2.43) 

= 19 

n 

( 3'S7) 

= 30 

n 

n6  = 

114 

r 

180 

( I s«) 

= 12 

n 

( 2.0») 

= 18 

n 

n7  = 

84 

n 

126 

( O.u) 

= 1 

n 

( 0.34) 

= 3 

n 

n8  = 

8 

n 

24 

( O.is) 

= 1 

n 

( O.n) 

= 1 

n 

10  = 

10 

n 

10 

(100)  = 780  bezw.  (100)  = 890  mit  zus.  1356  bezw.  1683 


Digitized  by  Google 


69 


ß.  Verwitvoete,  getrennt  lebende  Frauen  und  Personen 
unbekannten  Civilstandes,  sowie  Bürgerspital. 


48  Personen 

mit 

1 Kinde 

= 48  Kinder 

31 

■n 

?} 

TI 

2 Kindern 

= 62 

TI 

13 

r. 

T. 

r 

3 

7 

= 39 

T^ 

9 

?! 

r, 

7 

4 

7 

= 36 

T) 

3 

T 

7, 

7 

5 

7 

^ 15 

7 

2 

T. 

r. 

7 

6 

7 

= 12 

7 

1 

n 

7 

7 

7 

= 7 

7 

Im 

Bürgerspital 

Summa 

. 5 
224 

7 

Kinder 

Total  A und  B 1,907  Kinder 


Die  Zusammenstellung  der  Summenangaben  be- 
züglich der  stehenden  Ehen  liefert  folgende  Nach  Weisung. 
(Tab.  S.  70.) 

Ein  hoher,  zwischen  28. ss  “/o  (Spitalpanner)  und 
43.3*  ” 0 (Aupanner)  stehender  Anteil  der  kinderlosen 
Ehen  an  der  Gesamtzahl  derselben  und  eine  überall 
starke  Besetzung  der  Eheklassen  mit  geringer  Kinder- 
zahl bringen  es  dahin,  dass  in  der  alt  angesessenen 
Stadtbevölkerung  der  drei  Quartiere  durchschnittlich 
nur  1.7«  Kinder  auf  eine  stehende  Ehe  kommen.  Wenn 
für  das  Neustadtpanner  eine  ähnliche  tiefstehende 
Ziffer,  wie  die  des  Aupanners,  angenommen  wird,  so 
muss  die  Ziffer  für  die  Gesamtstadt  sogar  noch  um 
etwas  geringer  gedacht  werden. 


Digitized  by  Google 


70 


Die  Kinderzahl  der  stehenden  Ehen. 


ZlMungs- 

zeit 

Quartiere 

Stshsnde 

Ehen 

(»  4«m»elka 
EU4«r 

lef  «lat 

■UknSt 

Ekt 

ktawn 

KMtr 

1447 

Spitalpanner  . . . 

344 

652 

l.SO 

1447 

Aupanner  .... 

210 

292 

1.3S 

1448 

Burgpanner : 

In  der  altangesessenen 
städt.  Bevölkerung 

226 

412 

1.8S 

In  der  zugezogenen 
Landbevölkerung  . 

110 

327 

2.97 

Zus.  Burgpanner 

336 

739 

2.S0 

Summa:  Altstädtische 
Bevölkerung  . . 

780 

1,356 

1.74 

Gesamtbevölkerung 

890 

1,683 

1.B9 

Auch  alH  DurchHchnittHauHdruck  bloss  für  die  noch 
mit  den  Ehepaaren  zusammenlebenden  Kinder  ist 
dieser  Satz  ein  auffallend  geringer  '),  so  dass  mit  Recht 
von  einer  Kinderarmut  gesprochen  werden  kann. 

Bücher  vermutet,  dass  die  Kinderarmut,  wie  sie 
um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  zu  Tage  tritt, 
keineswegs  ihren  Grund  in  einer  geringen  Geburten- 
frequenz, sondern  in  einer  überaus  grossen  Sterblich- 
keit vor  und  nach  der  Geburt  habe.  Er  glaubt,  dass 
di(‘  Zahl  der  in  der  Ehe  erzeugten  Kinder  sogar  sehr 
gross  gewesen  sei,  dass  aber  die  meisten  derselben 
einen  frühen  Tod  fanden.  Diese  Ansicht  stützt  er 
durch  eine  Tabelle,  welche  die  erzeugten  und  den 
Vater  überlebenden  Kinder  der  Rohrbachschen  Familie 

‘)  Nur  zum  Zwecke  eines  ungeikhren  Anhalts  sei  hier  auf 
V.  Mayr,  a.  a.  0.,  S.  149  verwiesen. 


X 


Digitized  by  Google 


71 


seit  1400  bis  1570  genau  angiebt  und  ersehen  lässt, 
dass  */»  der  Lebendgeborenen  bereits  vor  den  Vätern 
starben  '). 

Was  hier  aus  einer  Einzelfamilienbeobachtung 
hergclcitet  ist,  wird  den  thatsächlichcn  Allgemeinver- 
hältnissen wohl  entsprechen.  Eine  grosse  Kindersterb- 
lichkeit erklärt  sich  schon  aus  dem  primitiven  Zustande 
der  Geburtshülfe  damaliger  Zeit.  „Die  ärztliche  und 
geburtshülflichc  Thätigkcit  stand  (im  Mittelalter)  auf 
der  niedrigsten  Stufe*).“  Weiterhin  werden  die  schwäch- 
licheren Existenzen  noch  infolge  der  geringen  Kenntnis 
von  Hygieine  und  rationeller  Kinderverpflegung  bald 
hingeraSt  worden  sein. 

Während  in  jetziger  Zeit  der  grosse  Fortschritt 
der  Medizin  und  die  allgemeine  Verbreitung  hygiei- 
nischer  Fürsorge  die  Sterblichkeit  im  ganzen  und 
insbesondere  die  Kindersterblichkeit  so  horuntergesetzt 
haben,  dass  auch  schwächliche  Wesen  für  ein  höheres 
Lebensalter  befähigt  werden  und  den  Bevölkerungs- 
zuwachs vermehren  helfen,  konnte  im  Mittelalter  der 
Stand  der  ärztlichen  Kunst  und  der  hygieinischen  Präven- 
tive die  Lichtung  der  natürlichen  Zugangsmassen  und 
der  jungen  Bestände  nicht  hintanhalten,  so  dass  eine 
Bevölkerungsvermehrung  nicht  oder  nur  langsam  sich 
vollziehen  konnte.  Andererseits  kann  danach  aber  auch 
angenommen  werden,  dass  die  so  gelichtete  und  ge- 
sichtete Bevölkerung  des  Mittelalters  im  allgemeinen 
kräftiger  gewesen  sein  muss,  als  die  heutige. 

Für  den  Einblick  in  mittelalterliche  Kulturzustände 
ist  die  besprochene  Erscheinung  entschieden  von  Be- 
deutung. 

>)  Büchtr,  A.  a.  0.,  37.  Bd.,  S,  677  f. 

*1  A.  Kraft,  der  Hebammeaberaf,  in  Zeitschrift  für  schweize- 
rische Statistik,  34.  Jahrgang,  Rem  1898,  8.31. 


Digitized  by  Google 


72 


Bücher  vermutet  weiterhin,  das»  in  den  armen 
Familien  die  Kindersterblichkeit  noch  eine  weit  grössere 
gewesen  sei  als  in  den  reichen.  Der  Zahlen-  und 
Zifferausweis  für  das  Aupanner,  bei  welchem  freilich 
die  ungesunderen  Ortsverhältnisse  auch  eine  bedeut- 
same Rolle  spielen  müssen,  könnte  mit  dem  grossen 
Prozentanteil  der  kinderlosen  — oder  kinderlos  ge- 
wordenen — Ehen  und  mit  dem  geringen  Durchschnitts- 
bestand der  Kinder  in  den  Ehen  einen  Stützpunkt  für 
diese  Vermutung  geben. 

Freilich  wird  dann  aber  auch  eine  stärkere  Geburten- 
frequenz bei  der  ärmeren  Bevölkerung  vorausgesetzt 
werden.  Wenigstens  gilt  dies  unbedingt  für  Freiburg, 
in  dessen  mittelalterlicher  Bevölkerung  kein  besonders 
grosser  Unterschied  im  Durchnittsbestand  von  lebenden 
Kindern  in  den  Ehen  des  ärmeren  und  des  reicheren 
Teils  zu  konstatieren  ist. 

Wie  schon  öfter  bemerkt  wurde  und  weiter  unten 
noch  eingehender  nachgewiesen  werden  soll,  deckt  sich 
die  Scheidung  zwischen  reich  und  arm  ziemlich  genau 
mit  der  Trennung  in  Bürger  und  Nichtbttrger.  Es  wird 
daher  im  Folgenden  eine  Ausgliederung  der  stehenden 
Ehen  mit  ihrem  Kinderbestand  nach  diesen  beiden 
Bevölkerungskategorien  gegeben. 


Spitalpanner  1447. 

L Unter  den  Bürgern. 


(29.6»  ®/o)  = 3b  Ehepaare 

ohne  Kinder 

(17.»,  ,)=  23 

T) 

mit  je  1 Kinde  = 23  Kinder 

(17.»,  23 

„„2  Kindern  =46  „ 

(13.66  „)  17 

r> 

TI  n 3 „ = .öl  „ 

( 9.3»  „ ) .=  12 

r 

S r 4 =48  „ 

( 6.33  „ ) 3 

w 

„ 5 , =40  „ 

Digitized  by  Google 


Digitized  by  Google 


Tab.  III. 


Digitized  by  Google 


Vergleich  üwlNchen  Stadt  nnd  Lund. 


2 9 9 9 

•O  ^ M 

^ [~rr  i'itYTTjTTrTTT’nTyrnTr^'^T  i ü I 


Digitized  by  Google 


Ehen  Lmw  m Mit  _ Mit  _ Mil  6 und 

Hau6baltung:^n  ® * Kinde  • * Kindern  :i  Kindern  H 4 Kindern  B mehr  Kindern 


Digitized  by  Google 


— 

73  — 

( 1.46%)  = 

2 Ehepaare 

mit  jo  6 Kindern  = 

= 12  Kinder 

( 3.,*  ,)  = 

4 8 

j>  V r,  ~ 

= 28 

19 

( O.T» 

„ slO  0 = 

= 10 

n 

(100  «/o)  = 

128  Ehepaare  mit  zusammen 

258 

Kindern 

n.  Unter  den  Niohtbflrgern. 

(28., 4 »/o)  - 

61  Ehepaare 

ohne  Kinder 

(22...  ,)  = 

49  . 

mit  je  1 Kinde  = 

49  Kinder 

(17.4.  = 

38  , 

„ _ 2 Kindern  = 

76 

(12...  „)  = 

28  8 

n B 3 ^ = 

84 

1» 

(10..4  ,)  = 

23 

B T)  4 = 

92 

n 

( 4.«8  „ ) - 

10  8 

B B 0 T,  — 

50 

n 

(2.;,  „)  = 

6 

r T)  6 B = 

36 

r> 

p 

T 

1 , 

•n  r)  ^ B ~ 

7 

n 

(100  7o)  = 

216  Ehepaare  mit  zusammen 

394  Kindern 

Aupanner  1447. 

I.  Unter  den  Borgern. 

(50..S  ®/o)  = 

39  Ehepaare  ohne  Kinder 

II 

97 

ö 

8 

mit  je  1 Kinde  = 

8 Kinder 

(18.18  „ ) = 

14  , 

^ ^2  Kindern  =• 

28 

T> 

( 5.1.  . ) = 

4 8 

Q 

r n TI  — 

12 

ff 

( 6.«  , ) = 

5 . 

4 = 

n ^ n — 

20 

ff 

o 

II 

3 8 

R 

»»  n yf  — 

15 

TI 

( 3..0  , ) = 

3 

1»  n ^ n = 

18 

ff 

( l »o  ) = 

1 « 

n V * -n  — 

17 

T> 

(100  ®/o)  = 

77  Ehepaare  mit  zusammen 

108  Kindern 

n.  Unter  den  mchtbflrgern. 

(39.10  ®/o)  = 

52  Ehepaare  ohne  Kinder 

(23.81  ,)  = 

31  ^ 

mit  je  1 Kinde  = 

31  Kinder 

(18.85  ^ ) = 

24  , 

„ y,  2 Kindern  = 

48 

V 

Digitized  by  Google 


74 


( 7.SJ  ®/o)  = 10  Ehepaare  mit  je  3 Kindern  = 30  Kinder 
( 8.^  ,)=  11  „ , , 4 „ = 44  , 

( 0.75  „)==1  „ ^„5^  = 5 ^ 

( 1.50  ^)=  2 , , , 6 , = 12  „ 

( 1.60  „)=2  „ 01)7  „ ” 

(100  ®/o)=133  Ehepaare  mit  zusammen  184  Kindern 


Burgpanner  1448. 

L Unter  den  Bürgern. 
(28.21  ®/o)  ==  33  Ehepaare  ohne  Kinder 


(22.2* 

.)=  26 

J! 

mit  je  1 Kinde  = 26  Kinder 

(12.82 

„)= 

TI 

fl 

o2 

Kindern  — 30 

fl 

(14.53 

o)=  17 

fl 

fl 

, 3 

„ =51 

fl 

(10.26 

o)=  12 

n 

n 

.4 

0 = 48 

fl 

( 5.13 

.)=  6 

fl 

T» 

.5 

. = 30 

n 

( 3.4* 

7,)=  4 

n 

fl 

0 6 

II 

P 

fl 

( 2.66 

n)=  3 

fl 

■n 

„7 

. = 21 

n 

( 0.65 

.)=  1 

T) 

T 

« s 

„ = 8 

7> 

(100  ®/o)=117  Ehepaare  mit  zunammen  238  Kindern 


n.  Unter  den  Niohtbürgem. 

a.  Altstädtische  Bevölkerung. 
(37.62  ®/o)  = 41  Ehepaare  ohne  Kinder 


(17.46 

,)=  19 

fl 

mit 

je  1 Kinde  = 

19  Kinder 

(18..75 

„)=  20 

Ti 

Ti 

„2 

Kindern  = 

40 

(12.84 

.)=  14 

T» 

Ti 

.3 

Ti  ^ 

42 

11 

( 5.50 

.)=  6 

fl 

Ti 

7,4 

T)  “ 

24 

T» 

( 5.60 

.)=  6 

Ti 

fl 

8 5 

T»  “ 

30 

11 

( 1.81 

„)=  2 

T 

Ti 

„6 

’ fl  ^ 

12 

H 

( 0.9* 

o)=  1 

fl 

fl 

, 7 

rn  “ 

7 

fl 

(100  ®/o)=109  Ehepaare  mit  zusammen  174  Kindern 


Digitized  by  Google 


75 


b.  Vom  Lande  zugezogene  Bevölkerung. 


(18.  IS  “/o)  = 20  Ehepaare  ohne  Kinder 


(13.« 

7,)=  15 

•n 

mit  je 

1 Kinde  = 15  Kinder 

(13.« 

,)=  15 

Tl 

1» 

n 

2 

Kindern  = 30 

TI 

(12.73 

.)=  14 

t) 

TI 

VI 

3 

„ =-  42 

T) 

( 1 7.37 

„)=  19 

ji 

1» 

T) 

4 

7,  = 76 

TT 

( 7.37 

.)=  8 

rt 

TI 

n 

5 

7,  = 40 

TI 

(10.09 

7,)=  11 

w 

TI 

TI 

6 

, ^ 66 

T> 

(.  5.44 

„)=  6 

TI 

T> 

T> 

7 

. ^ 42 

TI 

( 1.33 

»)=  2 

7» 

TI 

•n 

8 

, = 16 

TI 

(100  ®/o)  = 110  Ehepaare  mit  zusammen  327  Kindern 


c.  Überhaupt  nichtbürgerliche  Quartierbevölkerung. 


(27. »5  ®/o)  = 61  Ehepaare  ohne  Kinder 


(15.43 

o)=  34 

TI 

mit  jo  1 Kinde  = 34  Kinder 

(15.»8 

i>  ) = 35 

71 

7,2 

Kindern  = 70 

fl 

(12.7. 

,)=  28 

71 

r, 

fl  ^ 

7,  = 84 

fl 

(11.43 

n)=  25 

TT 

fl 

, 4 

0 =100 

fl 

( 6.3. 

„)=  14 

n 

fl 

n 5 

„ - 70 

fl 

( 5.34 

,)=  13 

n 

fl 

n 6 

, ^ 78 

fl 

( 3.30 

,)=  7 

r» 

71 

n 7 

„ = 49 

TT 

( 0... 

,)=  2 

71 

7,8 

, = 16 

TT 

(100  ®/o)  = 219  Ehepaare  mit  zusammen  501  Kindern 


Insgesamt:  Oie  drei  Quartiere  1447/48. 


I.  Unter  den  Borgern. 


(34.10 

7»)  = 

110  Ehepaare 

ohne  Kinder 

(17.70 

7,)^ 

57 

TI 

mitje 

1 Kinde 

= 57  Kinder 

(16.14 

n)  = 

52 

fl 

» TT 

2 Kindern 

= 104 

» 

(11.80 

7,)  = 

38 

fl 

TT  fl 

3 . 

= 114 

71 

( 9.01 

s)  = 

29 

TT 

fl  71 

4 , 

= 116 

fl 

( 5.38 

7,)  = 

17 

fl 

fl  71 

5 „ 

= 85 

fl 

( 2.80 

7,)  = 

9 

TT 

71  fl 

6 , 

= 54 

fl 

Digitized  by  Google 


76 


( 2.48  “/<>)=  8 Ehepaare  mit  je  7 Kindern  = 56  Kinder 

( 0.81  ,)=1  „ 

(0»..)-  1 „ , ,10  , , 

(100  ®/®)  = 322  Ehepaare  mit  zueammcn  604  Kindern 


n.  Unter  den  NiohtbOrgern. 

(Ausschlieeslich  bezw.  einschliessl.  zugezogener  Landbevölkerung.) 


V#  KhcpÄRrr  •/•  EliepnÄrc  Kinder 


(33.8s)  = 154  bezw.  (30.8s)  =174  ohne 

(21.«a)=  99 

r 

(20.07)  = 114  mitjel  = 99 

bezw.  114 

(17.,,)=  82 

n 

(17.os)=  97 

„ „2=164 

„ 194 

(11.8i)=  52 

7) 

(11.8,)=  66 

^ , 3=  156 

„ 198 

( 8.7s)=  40 

(lO.ss)  = 59 

, „4  = 160 

„ 236 

( 3.7,)=  17 

r 

( 4.4o)  = 25 

„ „ 5=  85 

„ 125 

( 2.18)=  10 

7» 

( 3.7o)=  21 

„7,6=  60 

„ 126 

( 0.87)=  4 

r 

( 1.78)=  10 

n „7=  28 

„ 70 

( 0.35)=  2 

„ „8=  16 

(100)  = 458  bezw.  (100)  = 568  mit  zus.  752  bezw.  1079 


Die  Zusammenstellung  der  Summeuangaben  liefert 
folgende  Nachweisung  (Tab.  8.  77). 

Sehr  bedeutende  Unterschiede  finden  sich  also 
nicht  unter  den  Durchschnittsziffern  für  den  Kinder- 
bestand der  stehenden  Ehen  bei  Bürgern  und  Nicht- 
bürgern, oder,  was  ungefähr  dasselbe  ist,  bei  Reichen 
und  Armen.  Eine  wesentlich  höhere  Kindersterblich- 
keit bei  den  Nichtbürgern  Hesse  sich  demnach  nur 
annehmen  unter  Voraussetzung  einer  höheren  Geburten- 
frequenz,  für  welche  der  (mit  Ausnahme  des  Burg- 


"V 


Digitized  by  Google 


Die  Kinderzahl  der  stehenden  Ehen  unter  Borgern  und  NichtbOrgern. 


— 77  — 


Digitized  by  Google 


78 


panner»)  bei  denselben  gefundene  geringere  Prozent- 
anteil der  kinderlosen  Ehen  übrigens  auch  sprechen 
kann. 

Zu  beachten  ist  der  stärkere  Kinderbestand  und 
der  geringere  Anteil  kinderloser  Ehen  bei  der  zu- 
gewanderten Landbevölkerung.  Auch  weiter  unten  im 
Abschnitt  über  die  Landzählung  bestätigt  sich  dieser 
Unterschied  zwischen  Stadt-  und  Landbevölkerung.  Soll 
man  dabei  bezüglich  des  Landes  an  wesentlich  ge- 
sündere Ortsverhältnisse  denken,  oder  steht  man  rück- 
sichtlich der  Stadt  hier  schon  vor  einem  Effekt  raffi- 
nierter Kultur?  Eine  dritte  Erwägung  erscheint  als 
ausgeschlossen. 

h.  Die  Zahl  der  Dienstboten. 

Schon  aus  den  S.  45  gegebenen  Ausweisen  geht 
hervor,  dass  die  Zahl  der  Dienstboten  im  damaligen 
Freiburg  nicht  als  bedeutend  zu  bezeichnen  ist  — 
wenigstens  im  Vergleich  zu  Nürnberg,  welches  deren 
verhältnismässig  doppelt  so  viel  aufwies. 

Von  je  100  Einwohnern  gehörten  in  Freiburg 
(1447/48:  3 Quartiere)  nur  9.s,  in  Nürnberg  (1449)  da- 
gegen 18.«  dem  dienenden  Stande  an. 

Ein  Vergleich  mit  modernen  Verhältnissen  ist  nur 
möglich  in  Bezug  auf  weibliche  Dienstboten,  welche 
dem  Haushalte  angchören.  Deren  hatte  Freiburg  nach 
der  Volkszählung  von  1888:  669  bei  einer  Bevölkerung 
von  12,195;  von  100  Personen  sind  also  5.«  weibliche 
Dienstboten.  Ganz  derselbe  Prozentsatz  ergiebt  sich 
für  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  in  der  Teilstadt 
von  3 Quartieren  (Tab.  S.  45).  Da  die  Sachlage  in 
dem  fehlenden  Neustadtpanner  die  Ziffer  für  die  Ge- 
samtstadt wohl  nicht  wesentlich  ändern  würde,  so  kann 


Digitized  by  Google 


79 


man  sagen,  dass  die  Zahl  der  weiblichen  Dienstboten 
relativ  die  gleiche  im  heutigen  wi(>  im  damaligen  Frei- 
burg ist. 

Für  die  männlichen  Dienstboten  lässt  sich  mit  heute 
kein  Vergleich  anstellen:  insbesondere  deshalb,  weil 
die  mit  „Knecht“  wiedergegebeno  Bezeichnung  „gar^on“ 
der  Quellen  nicht  bloss  die  eigentlichen  Dienstboten, 
sondern  auch  die  Gesellen  und  Lehrlinge  in  den  ver- 
schiedenen Gewerbezweigen  begreift.  Dabei  ist  es  her- 
vorhebenswert, dass  trotzdem  die  „Knechte“  in  Frei- 
burg wie  in  Nürnberg  den  kleineren  Teil  der  Dienst- 
botenzahl ausmachen,  nämlich  4 % der  Bevölkerung 
in  Freiburg,  7.8  */»  in  Nürnberg  (Teilstadt  von  7 Quar- 
tieren), während  die  Mägde  einen  Prozentanteil  von 
5.5,  bezw.  9.»  aufweisen.  ’) 


Es  wurden  gezählt: 

Knechte  Mägde 


im  Spitalpanner  (1447): 

68 

118 

174 

Mägde 

„ Äupanner  (1447): 

41 

53 

129 

•n 

„ Burgpanner  (1448): 

78 

83 

106 

Summa : 

187 

254 

136 

Mägde 

In  Nürnberg  (Teilstadt)  kommen  auf  100  Knechte 
128  Mägde,  während  in  Basel  die  Knechte  zahlreicher 
gewesen  zu  sein  scheinen. 

Ein  weiterer  Einblick  in  die  damalige  Dienstboten- 
haltung eröShet  sich,  wenn  die  Zahl  der  Dienstboten 
nach  Haushaltimgen  ausgegliedert  wird.  Für  die  drei 
Stadtviertel  fanden  sich  folgende  Ergebnisse: 


')  Bücher,  S7.  Bd.,  S.  571. 


Digitized  by  Google 


80 


SpHalpanner  1447. 


( 71.6»*/o)  = 328  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 


( 20... 

1» 

) = 

96 

T» 

mit 

je 

Dienstboten 
1 = 96 

( 4., 5 

n 

) = 

19 

» 

T) 

rt 

2 = 

38 

( 1... 

n 

) = 

9 

rf 

fl 

3 = 

27 

( 1.0» 

T) 

) = 

5 

14 

ri 

4 = 

20 

( O.t» 

) = 

1 

rt 

rt 

fl 

5 - 

5 

II 

O 

o 

458  Haushaltungen’) mit  zusammen 

186 

Aupanner  1447. 

( 74.1,  »/o)  = 

192  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

( 20.0,  ^ ) = 

52 

^ mit  je  1 = 

52 

( 3.47  , ) = 

9 

fl  fl  B 2 = 

18 

( 1>«  fl  ) = 

3 

Q 

9 

1 1 

4 = 

7)  fl  fl  ^ 

4 

( l-  fl)  = 

1 

\\  

r 17  77 

5 

1 1 

B B B 6 = 

6 

(100  7o)  = 

259  Haushaltungen  mit  zusammen  94 

Burgpanner  1448. 

II 

fl» 

M 

CD 

337 

Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

(15.1.  , ) = 

67 

mit  je  1 = 

67 

( 5.4,  , ) = 

24 

ii 

48 

( 2.4,  „ ) = 

11 

q 

77  r 77 

33 

( 0.4,  , ) = 

2 

fl  B B 4 = 

8 

( O.M  „ ) = 

1 

B fl  B 5 =.= 

5 

II 

s 

o 

o 

442  Haushaltungen  mit  zusammen 

161 

‘)  Ohne  die  Anstaltshaashaltong  dea  Bärgenpitals. 


V 


Digitized  by  Google 


In  taboIlariHchor  ZusammenfaHHung : 


BH 


82 


Insgesamt:  Die  drei  Quartiere. 

(73.84  ®/o)  = *^57  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 


(18.66  fl)  = 

215 

mit 

je 

1 = 

215 

( 4.4,  fl  ) = 

52 

r> 

r> 

2 = 

104 

( 1 .98  „ ) = 

23 

n 

w 

3 = 

69 

( 0-»»  ) = 

8 

w 

Vi 

4 = 

32 

( 0.»9  „ ) = 

3 

u 

•n 

n 

5 = 

15 

( 0.O9  fl  ) = 

1 

T, 

n 

6 = 

6 

(100  ®/o)  = 

1,159  Haushaltungen  mit  zusammen 

441 

(Siehe  Tab.  S.  81.) 


Im  Durchschnitt  kommt  also  auf  nicht  ganz  drei 
Familien  ein  Dienstbote.  Rund  74®/o  der  Haushaltungen 
haben  keinen,  18’/s  ®/o  je  einen  Dienstboten.  Die  rest- 
lichen 77s  ®/o  der  Haushaltungen,  welche  2 — 6 Dienst- 
boten halten,  haben  zusammen  226,  also  noch  etwas 
mehr  Dienstboten  als  die  übrigen  zusammen.  Schon 
hierin  lässt  sich  die  bedeutende  Differenzierung  zwischen 
reich  und  arm,  die  in  dem  Abschnitte  über  die  Ver- 
mögensverhältnissc  näher  dargologt  wird,  erkennen. 

Es  ist  bereits  schon  darauf  hingewiesen  worden, 
dass  ein  bedeutender  Unterschied  in  der  Dienstboten- 
haltung  zwischen  Bürgern  und  Nichtbürgern  statt  hatte. 
Die  folgenden  Aufstellungen  geben  den  näheren  Aus- 
weis über  diese  Thatsache. 

Spitalpanner  1447. 
a.  Unter  den  Bürgern. 

(50.37  ®/o)  = 68  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

(32.69  , ) = 44  fl  mit  jo  1 = 44 

( 8.39  ^)  = 12  fl  fl  „ 2 = 24 


V 


Digitized  by  Google 


83 


Dienstboten 

( 4.45  ®/o)  = 6 Haushaltungen  mit  je  3 = 18 

{ 2...  „)  = 4 ^ „ 4 = 1(5 

( 0-7«  ^ ) = t fl  ^ ^ 5 = ^5 

(100  ®/o)  = 135  Hautthaltungen  mit  zuHaninien  107 


b.  Unter  den  Nichtbürgem. 


(80.4«  ®/o)  ==  260  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 


(16.10  fl  ) = 52 

T> 

mit  je  1 = 52 

( 2.17  , ) = 7 

TI 

fl  » 2 = 14 

( 0..S  „ ) = 3 

fl  fl  ^ ^ 

( o..„  , ) = 1 

n 

fl  fl  4 =_4 

(100  ®/o)  = 323  Haushaltungen 

mit  zusammen  79 

Aupanner  1447. 

a.  Unter  den  Bürgern. 

(54.88  ®/o)  = 45  Haushaltungen 

ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

(34.14  fl  ) = 28 

W 

mit  je  1 = 28 

( fl  ) = ^ 

7» 

fl  fl  2 = 10 

( 2.44  fl  ) = 2 

7) 

fl  fl  3 = 6 

( 1«  fl ) = 1 

T> 

fl  fl  4 = 4 

( fl  ) = 1 

T fl  6 = 6 

(100  ®/o)  = 82  Haushaltungen  mit  zusammen  54 

b.  Unter  den  Nichtbürgern. 

(83.05  ®/o)  = 147 

Haufthaltungen 

ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

(13,5.  fl  ) = 24 

T> 

mit  je  1 = 24 

( 2.S.  fl ) = 4 

V 

fl  fl  2 ^ 8 

( i » fl  )\Z  I 

n 

n 

fl  fl  3 = b 

» fl  b = 5 

(100  ®/o)  = 177 

Haushaltungen  mit  zusammen  40 

Digitized  by  Google 


t».  — 

r-s,- 

m 

r^v- 

r?- 

t"  f,’-' 


Burgpanner  1448. 

a.  Unter  den  Bürgern. 


(51.()»®  o)  = 72  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 


(26.08 

n)  = 

38 

mit 

je 

1 = 

38 

(12.77 

n)  = 

18 

TI 

,v 

2 = 

36 

( 7 .00 

n)  = 

10 

TI 

V 

jf 

3 = 

30 

( 1.41 

n)  = 

2 

n 

ji 

t» 

4 = 

8 

( 0.7J 

n)  = 

1 

n 

n 

Tl 

5 = 

5 

(100  ®/o)  = 141  Haushaltungen  mit  zusammen  117 


b.  Unter  den  Nichtbürgern. 

(88.04  ®/o)  = 265  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

( 9.04  , ) = 29  .„  mit  je  1 = 29 

( l.„  ^)  = 6 ^ , , 2 = 12 

( 0.88  7l)=i  D 

(100  ®/o)  = 301  Haushaltungen  mit  zusammen  ^ 


Insgesamt:  Die  drei  Quartiere, 

a.  Unter  den  Bürgern. 


(51.87  *;o)  =185  Haushaltungen 

ohne 

Dienstboten. 

Dienstboten 

(30.78  „)  = 110 

y> 

mit 

jo  1 = 110 

( 9.78  „ ) = 3» 

71 

n 

, 2=  70 

( 5.08  fl  ) = 18 

T) 

Tl 

CO 

11 

( 1.88  fl  ) = 7 

n 

n 4 = 28 

( 0.88  „ ) = 2 

H 

91 

„ 5=  10 

( 0.18  fl  ) = 1 

n 

9» 

n 6 = 6 

(100  ®/o)  = 358  Haushaltungen  mit  zusammen  278. 

85 


b.  Unter  den  Nichtbtlrgem. 

(83.»o  ®/o)  = 672  Haushaltungen  ohne  Dienstboten. 

Dienstboten 

(13.11  ^ ) = 105  „ mit  je  1 = 105 

(2.is^,)=  17 

( T ) ~ ^ Kl  Tt 


2 = 34 

3 = 15 


( 0..5  , ) • [ 


4 = 4 

5 = 5 


(100  °/a)  — 801  Haushaltungen  mit  zusammen  163 
(Siehe  Tab.  S.  86.) 


Die  Bürger  haben  demnach  im  Spital-  und  Au- 
panner  etwa  dreimal,  im  Burgpanner  sogar  nahezu 
sechsmal,  insgesamt  beinahe  viermal  viel  so  Dienstboten 
als  die  Nichtbürger;  die  Haushaltungen  ohne  Dienst- 
boten machen  bei  den  Bürgern  nur  ungefähr  die  Hälfte, 
bei  den  Nichtbürgern  dagegen  über  80  "/o  aus. 

Für  den  besonders  grossen  Unterschied  im  Burg- 
panner spielt  nicht  die  Mischung  der  Bevölkerung  mit 
den  ländlichen  Elementen,  sondern  die  im  Abschnitt 
über  die  Yermögensverhältnisse  ersichtlich  zu  machende 
grössere  Differenzierung  zwischen  n'ich  und  arm  die 
ausschlaggebende  Rolle. 


Die  bevölkerungsstatistische  Ausbeute  der  Stadt- 
zählungen ist  mit  Yorstehendem  im  wesentlichen  er- 
schöpft. In  lokalhistorischer  Beziehung  böte  das  Quellen- 
material  allerdings  noch  Stoff  zu  weiterer  Bearbeitung. 
Für  den  Rahmen  der  vorliegenden  Abhandlung  konnte 
eine  solche  nicht  in  Betracht  kommen. 


Digitized  by  Google 


86 


Digitized  by  Google 


Gn'mse  der  Uaashaltongen,  Kinder-  and  Dienstbotenzahl  der  Bürger  and  NiehtbQrger 

in  dm  3 Stadtquaiüeren  Au,  SplUI,  Burg 


Digitized  by  Google 


B Ohne  B Mit  I ■ Mit  2 Mit  ,S  ■ Mit  4 uml  mehr 


Digitized  by  Google 


Digitlzed  by  Google 


87 


2.  Die  Landschaft. 

a.  Gesamtbevölkerang  und  Berölkerungs- 
dichtigkeit. 

Dio  Aufarbeitung  des  erhalten  gebliebenen  Zäb- 
lungsrodcls  der  Aupannerlandschaft  ergab  für  1447  (vor 
dem  Kriege)  eine  GeHamteinwohnerzahl  dieses  Gebiets- 
teils von  1722  Personen. 

Für  die  übrigen  drei  Landschaftspanner,  deren 
Zählungsmaterial  nicht  erhalten  ist,  lässt  sich  eine  Be- 
völkerungsberechnung anstellen  auf  Grund  des  Steuer- 
rodels von  1445,  welcher  die  Steuerpflichtigen  des 
gesamten  Herrschaftsgebietes  aufweist.  Den  Reduk- 
tionsfaktor, welcher  aus  dem  Verhältnis  der  Steuer- 
pflichtigen zur  Gesamtbevölkerung  im  Aupanner  ge- 
wonnen ist,  auch  für  die  übrigen  Panner  anzuwenden, 
unterliegt  keinem  Bedenken,  da  cs  sich  im  ganzen  Ge- 
biete um  gleichartige,  nämlich  landwirtschaftliche  Be- 
völkerung handelt:  Städte  sind  in  demselben  nicht 
vorhanden. 

Jedoch  zeigte  es  sich  als  geboten,  den  Reduktions- 
faktor hier  nur  auf  die  männlichen  Steuerpflichtigen 
zu  basieren,  da  die  weiblichen  auf  dem  Lande  nicht 
einen  so  organisch  gleichmässigen  Bestandteil  der  Be- 
völkerung auszumachen  scheinen. 

Die  Aupannerlandschaft  hatte  nun  431  männliche 
Steuerpflichtige  auf  1722  Einwohner;  es  kamen  also 
auf  1 männlichen  Steuerpflichtigen  4 Einwohner.  In 
Anwendung  dieses  Faktors  auf  dio  Zahl  der  männlichen 
Steuerpflichtigen  in  den  übrigen  Pannorn  finden  sieb 
folgende  Ermittelungen,  denen  im  Anschluss  an  die 
Nachweisung  S.  4 die  Dichtigkeitsziffern  boigegeben 
sind. 


Digitized  by  Google 


88 


Die  Bevölkerung  der  Landschaft  1447. 


Laiidschaltspanner 

Zahl  der 
männ- 
lichen 
Steuer- 
pflichtigen 

Gesamt- 

Bevölke- 

rung 

Flächen- 

inhalt 

km‘ 

Auf 
1 km’ 
kommeq 
Be- 
wohner 

Aupanner  (Zählung) 

431 

1,722 

150.1 

lU 

1 Burgpanner  (Berechnung) 

313 

1,252 

111.4 

11.1 

Spitalpanner  „ 

259 

1,036 

i 6.0 

13.« 

Neustadtpanner  „ 

150 

600 

63.1 

9.6 

Summa  Landschaft 

1,153 

4,610 

400.7 

11.» 

1 

Die  Gleichartigkeit  sowohl  wie  die  Verschieden- 
heit der  einzelnen  ÜichtigkcitszifFern  sind  nach  Boden- 
gestaltung und  Bodenart  durchaus  unbefrcmdlich ; 
geben  ein  gewisses  Zutrauen  in  die  Zuverlässigkeit 
der  Berechuungszahlen. 

Das  Gesamtgebiet  von  Stadt  und  Landschaft  Frei- 
burg hatte  demnach  um  die  Mitb'  des  15.  Jahrhunderts 
rund  10,000  Einwohner. 

Die  Zahlbevölkerung  des  Aupanners  soll  in  der  Ta- 
belle S.  89  derjenigen  von  1811  und  1888  gegenüber- 
gestellt  werden. 

In  der  Entwicklung  dieser  Landbevölkerung  fallt 
zunächst  die  Gegensätzlichkeit  gegen  die  Bewegung  in 
der  Stadtbevölkerung  auf.  Bei  der  letzteren  zeigt  sich, 
wie  S.  31  hervorgehoben,  bis  zum  Anfang  des  19.  Jahr- 
hunderts nur  eine  geringe  Vermehrung  und  erst  dann 
eine  stärkere  Entfaltung;  hier  aber  findet  sich  eine 
starke  Zunahme  schon  in  der  ersten  Epoche,  seit  An- 
fang des  19.  Jahrhunderts  eine  verhältnismässig  schwä- 


kiiLÄBlaSi 


Oie  Bevbikerung  der  Aupanner-Landschafi  1447,  1811  und  1888. 


89 


90 


chcro  Entwicklung  aU  in  der  Stadt.  Völlig  hefrouiden 
kann  diese  Gegensätzlichkeit  jedoch  nicht.  Während 
die  Stadt  um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  bereits 
in  hoher  gewerblicher  Blüte  stand,  wie  sie  der  Anfang 
unseres  Jahrhunderts  nicht  mehr  kannte,  und  ein 
starkes  Eindringen  nichtbürgerlicher  Elemente  schon 
erfahren  hatte,  steht  die  ländliche  Bevölkerung,  wenn 
auch  nicht  in  persönlicher  Unfreiheit,  so  doch  in  starker 
Bedrückung  durch  die  Zinsherren.  Kein  Wunder  also, 
dass  die  damals  noch  zurückgehalteno  Entwicklung  der 
ländlichen  Bevölkerung  nach  der  wirtschaftlichen  Er- 
leichterung und  nach  den  landwirtschaftlichen  Fort- 
schrittsanstössen  des  vorigen  Jahrhunderts  sich  rasch 
und  stark  vollzog,  während  die  Stadt  unter  Rückgang 
ihrer  gewerblichen  Bedeutung  in  der  Bevölkerungs- 
zunahme  stehen  blieb.  Man  vergleiche  hierzu  das 
Seite  7 Gesagte. 

Auffallend  ist  weiterhin,  dass  die  ländliche  Bevöl- 
kerung um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  überhaupt 
als  sehr  gering  erscheint  und  weniger  als  den  7.  Teil 
der  heutigen  nusmacht;  ein  Verhältnis,  welches  hinter 
dem  bisher  vermuteten  stark  zurückbleibt.  ') 

Diese  Erscheinung  könnte  Zweifel  an  der  Zuver- 
lässigkeit oder  Ilmfiinglichkeit  der  alten  Zählung  wach- 
rufen. Aber  es  ist  nicht  erfindlich,  warum  diese  an 
Genauigkeit  hinter  der  gleichzeitigen  städtischen  Zurück- 
bleiben sollte.  Ein  Vergleich  mit  dem  bereits  früher 
als  zuverlässig  bozeichneten  Rodel  der  allgemeinen 
Steuer  von  1 445  ergiebt  ausserdem,  dass  die  Zahl  der 
Haushaltungs-  oder  Familien  verstände  nebst  der  der 
Knecht«'  nach  den  Ergebnissen  der  Zählung  (siehe 

')  Nach  händliker:  Ueschichtc  der  Schweiz,  II.  Bd.,  2.  Aufl., 
S.  H88,  schätzt  Strickler  die  ländiiche  [Bevölkerung  des  15.  Jahr- 
hunderts auf  kaum  den  dritten  oder  vierten  Teil  von  heute. 


Digitized  by  Google 


91 


weiter  unten)  ziemlich  genau  übereinstimnit  mit  der 
Zahl  der  männlichen  Steuerpflichtigen.  Auch  die  Ver- 
mutung, dass  die  unerwachsenen  Personen,  d.  h.  die 
, Kinder“  nach  der  Bezeichnung  der  Zählungen,  nicht 
erschöpfend  aufgenommen  sein  könnten,  muss  abgewiesen 
worden.  Wenn  für  die  städtischen  Zählungen  die  Auf- 
nahme aller  Kinder,  wie  Seite  19  nnchgewio.sen,  un- 
zweifelhaft ist,  so  muss  dies  auch  für  die  ländliche  Zäh- 
Inng,  welche  zudem  noch  eine  stärkere  Kinderquote 
der  Landleute  als  der  Städter  nachw'oist  (vergleiche 
weiter  unten),  zutrefFen. 

Die  geringe  Einwohnerzahl  des  Aupanners  von 
1722  Personen,  w'elche  eine  Dichtigkeit  von  nur  II.5 
Bewohnern  pro  km*  ergiebt,  deutet  auf  eim^  sehr  ex- 
tensive Haltung  des  landwirtschaftlichen  Betriebes  jener 
Zeit').  Das  Vorhandensein  ausgedehnter  Weideall- 
menden bestärkt  diesen  Schluss. 

Ein  Vergleich  mit  anderen  Gegenden  ist  unmög- 
lich, da  ländliche  Bevölkcrungsfeststellungen  aus  dem 
15.  Jahrhundert  fehlen.  Die  ersten  zuverlässigen  An- 
gaben dieser  Art  in  Deutschland  betreffen  das  17.  Jahr- 
hundert. 

Es  betrug  die  Bevölkerungsdichtigkoit: 

Kurmark  1688: 1 5, g Einwohner  pro  km* 

OstpreuHsen  und  Littauen  1688  : 12,6  „ „ „ 

Ncumark  1698: 9.»  „ » « 

Pommern  1694/1702:  . . . 8.i  „ „ „*) 

')  Vgl.  Dändliker : a.  a.  0.,  S.388  ff.  Ferner:  M üllcr ti' Strickler : 
Beitrag  zur  Gescfilchtc  der  Statistik  der  Göterpreise  des  Kantons 
ZOrich  (Zeitschrift  fOr  schweizerische  Statistik,  10.  Jnhrg.,  Bern, 
1874,  S.  53  ff.). 

*)  Aus;  Handwörterbuch  der  Staatswissenschaften,  lieraus- 
gegeben  von  Conrad,  Le.ds,  Eisler  und  iMning,  ilnnihurg  und 
Gotha.  1890,  Bd.  II,  S.  380. 


Digitized  by  Google 


92 


Abgesehen  von  dem  Zeitabstande  verbietet  sich 
ein  eigentlicher  Vergleich  mit  diesen  Ziffern  auch  mit 
Rücksicht  auf  die  Verschiedenartigkeit  der  Gebiete  und 
auf  die  hier  jedenfalls  noch  zum  Ausdruck  kommenden 
Folgen  des  dreissigjährigen  Krieges. 

Die  Ergebnisse  unserer  Zählung  der  Aupanner- 
landschaft  sind  in  den  folgenden  Tabellen  (S.  93 — 96) 
noch  in  den  Einzelheiten  für  Pfarreien  und  zugehörige 
Ortschaften  näher  nachgewiesen. 

b.  Zahl  lind  Grönse  der  Ortschaften. ') 

Bevor  zur  Besprechung  der  eigentlichen  bevölke- 
rungsstatistischen Ergebnisse  fortgeschritten  wird,  .soll 
hier  eine  kurze  Betrachtung  über  die  Zahl  und  die 
Grösse  der  Ortschafk'n  in  der  Landschaft  Freiburg  an- 
gcstcllt  werden.  Bei  ziemlich  gleicher  Bodenkonfigu- 
ration, wie  sie  in  unserm  Gebiete  gegeben  ist,  kann 
mit  der  Inbezugsetzung  von  Fläche  und  Zahl  der  Ort- 
schaften eine  Beurteilung  der  Ansiedlungsweise  ge- 
wonnen werden. 

Dabei  muss  zunächst  horvorgehoben  worden,  dass, 
wie  die  in  der  boigegebenen  Karte  ersichtlich  gemachte 
Sprachgrenze  ausweist,  nach  den  Quellen  im  allgemeinen 
westlich  der  Saano  deutsche,  östlich  derselben  franzö- 
sische Bevölkerung  sieh  vorfindet.  Boi  dieser  Stanimes- 
vorschiedenheit  gewinnt  die  beabsichtigte  Untersuchung 
ein  besonderes  Interesse. 

Für  das  Oesamtgebiet  der  Herrschaft  lässt  sich 
die  Zahl  der  Ortschaften  aus  dem  Steuerrodel  von  1445, 

*)  Vergleiche  zu  diesem  Abschnitt:  Büchi,  die  historische 
Sprachgrenze  im  Kanton  Kreibiirg  (Freiburger  Geschichtsblitter. 
;1.  Jahrgang,  Freihurg  1896,  S.  33  ft'.).  Chalumeaii : I.es  races  et 
la  Population  suisse  (Zeitschrift  fUr  schweizerische  Statistik,  32. 
■Tahrgang,  Bern  1896.  S.  611  ff.). 


Digitized  by  Google 


93 


Die  Bevölkerung  der  Landschaft  des  Aupanners  1447. 


1 Pfarreieii 

. 1 
■8  i 

1 Q 
O « 

Daruutpr 

und 

OrtschaHeD 

äl 

X 

tt 

m 

Pr«ift 

iHiuhl. 

ja 

Itl 

Summa  \ 
I.  Pfarrei  Üüdingen  | 

180 

629 

134 

160 

297 

38 

159 

und  zwar: 

1.  Obenwil  .... 

11 

4« 

11 

13 

21 

3 

13 

2.  Kastela  .... 

1 

4 

1 

1 

2 

_ 

2 

3.  Ötscbenwil  . . . 

12 

65 

12 

17 

24 

2 

16 

4.  Heiteowil .... 

8 

36 

9 

10 

17 

— 

9 

5.  Dadingeu .... 

15 

51 

15 

18 

14 

4 

16 

6.  Balliswil  .... 

3 

11 

3 

3 

0 

— 

3 

7.  Oarmiswil  . . . 

2 

12 

2 

2 

6 

2 

3 

8.  Kiach 

3 

16 

3 

4 

9 

— 

3 

9.  Hiltmannawil 

1 

7 

1 

2 

3 

1 

2 

10.  Ottiaberg  .... 

4 

19 

4 

3 

10 

2 

5 

11.  Bonn  

1 

5 

1 

1 

3 

— 

12.  Felbin 

2 

17 

2 

2 

11 

2 

4 

13.  Balbertawil  . . . 

2 

19 

4 

3 

12 

— 

3 

14.  Lingwil  .... 

2 

14 

3 

7 

— 

4 

16.  SchUTenen  . . . 

3 

12 

3 

2 

7 

__ 

3 

16.  Bundtels  .... 

10 

60 

9 

13 

35 

3 

12 

17.  Galmoa  .... 

3 

17 

3 

4 

9 

1 

4 

18.  Foliatorf  .... 

1 

8 

1 

2 

3 

2 

2 

19.  Schmitten  . . . 

5 

28 

5 

8 

11 

4 

9 

20.  Bontzenwil  . . . 

4 

12 

4 

5 

3 

— 

3 

21.  Zirkels  .... 

3 

7 

3 

2 

2 

3 

22.  Lanten  .... 

7 

42 

7 

3 

20 

H 

12 

23.  Berg 

5 

27 

5 

5 

17 

„ 

5 

24.  Lustorr  .... 

2 

15 

3 

3 

7 

2 

3 

26.  Angstorf  .... 

2 

6 

2 

2 

2 

— 

1 

28.  Lanten  zur  Burg  . 

4 

17 

4 

4 

9 

— 

* 

27.  Totzenberg  . . . 

6 

17 

6 

5 

6 

— 

6 

28.  Wller 

1 

3 

1 

1 

— 

1 

1 

29.  Vettenrll .... 

2 

12 

2 

3 

6 

1 

2 

30.  Bb'iswil  .... 

5 

32 

5 

6 

19 

2 

6 

Digitized.by  Google 


r =1 

Pfarreien 

lUiU 

Ortitchnftea 

Zahl  der 
Haushaltuoge 

ll 

S k 

Somma  ) 
II.  1‘1'arrei  Tafer.i  j 

112 

610 

und  zwar : 

1.  Winterlingen  . . 

1 

6 

2.  Grenchen .... 

1 

6 

3.  Lüttiawil  .... 

4 

18 

4.  Niedemiontenacb  . 

9 

34 

5.  Lehwil  .... 

3 

17 

6.  Muhren  .... 

5 

21 

7.  Ror 

10 

37 

8.  .Maggenberg  . . . 

5 

24 

9.  Mahlethal  . . . 

1 

3 

10.  Gattern  .... 

7 

40 

11.  UmbrechtsHchwendi 

3 

17 

12.  Seeli 

6 

26 

13.  Muhren  .... 

2 

6 

14.  Benncwil  .... 

4 

13 

15.  Alterswil  .... 

6 

28 

16.  Weugliswil  . . . 

3 

18 

17.  Gerrenwil  . .'  . 

3 

12 

18.  Sifl'crtswil  . . . 

1 

4 

19.  Wolgiswil  . . . 

1 

4 

20.  Hemberg  .... 

1 

5 

21.  Ilerrgarten  . . . 

1 

2 

22.  Schwenni .... 

4 

18 

23.  Obennontcnach . . 

7 

29 

24.  Mellisried  . . . 

4 

22 

25.  Ouglemberg  . . . 

1 

6 

26.  Seelenried  . . . 

1 

4 

27.  Im  Wat  .... 

1 

6 

28.  Täfers 

10 

48 

29.  Mentiswil  . . . 

6 

28 

30.  Tann 

2 

9 

Darunter 


t Fraotn  t ^ 

S ■;  •; 

S iMti  3 5 I--S 


111  I 122  259  I 18  ; 110 


1 1 41- 

1 2 3 I — 

66  7[  1 I 

8 11  14  1 1 I 

4 5 7 i 1 I 

6 I 6 loi  — I 

11  10  16  — j 

6 1 4 13  2 

1 ! 1 — 1 1 

7 9 24  — 

2 3 12  — 

6 6 13  2 

2l  1 3 — 

4 3 I 6 — 

5 8 I 14  1 

3 3 i 12  — 

3 3 1 5 1 


1 3 — 

6 9 — 

6 16  — 

5 13  — 

1 2 1 

1 2 — 

2 3 — 

10  28  1 

6 14  3 

2 3 2 


Digitized  by  Google 


Pftureien 

s 

Getaffltzahl  1 
der  Einwohner 

Darunter 

und 

Ortschaften 

— T5 
X 

1 

Pnirn 

Ifiiifhl. 

ltC4fi 

1 ! 

ii| 

SummA  1 
IJI.  Pfarrei  Bimmjen  ( 

38 

188 

' 

H8 

47 

92 

11 

41 

und  z«'ar: 

1 

1.  Vogelsbaus  . . . 

1 

9 

1 

2 

5 

1 

1 

2.  Latzlstorf  . . . 

3 

20 

3 

4 

11 

2 

4 

3.  Frieseubeit  . . . 

3 

16 

3 

5 

(i 

1 

4 

4.  Ricbterwil  , . . 

1 

8 

1 

1 

6 

1 

5.  Fendringen  . . . 

3 

20 

3 

5 

10 

2 

4 

! 6.  Nofflen  .... 

4 

27 

3 

6 

18 

3 1 

7.  Bösingeu  .... 

10 

35 

10 

9 

15 

1 

10  : 

8.  üttwll 

2 

5 

2 

1 

2 

— 

2 

9.  Grencben  .... 

1 

5 

1 

2 

_ 

2 

1 i 

10.  Nussbaumen . . . 

1 

7 

1 

0 

4 

2 ' 

11.  Staflels  .... 

4 

15 

5 

5 

5 

4 : 

12.  Ammerswil  . . . 

2 

(! 

2 

1 

2 

1 

2 

13.  Baisingen .... 

2 

7 

2 

2 

2 

1 

2 

14.  BlumUberg  . . . 

1 

y 

1 

ü 

6 

— 

1 

Summa  \ 
IV.  Pfarrei  Überttorf ) 

44 

196 

45 

56 

92 

4 

41 

und  zwar: 

1.  Eckelried.  . . . 

5 

18 

iy 

7 

4 

1 

7 

2.  Drittenbüsem  . . 

3 

17 

3 

3 

11 

— 

3 

3.  Grosaenried  . . . 

1 

7 

2 

2 

3 

2 

4.  Geratzried  . . . 

3 

16 

3 

4 

9 

— 

3 

6.  Riedern  .... 

1 

1 

1 

— 

— 

1 1 

6.  Niedermettlen  . . 

4 

19 

3 

5 

11 

3 

7.  Obeimettlen  . . . 

7 

35 

7 

12 

16 

— 

5 

8.  Hofstetten  . . . 

2 

12 

2 

2 

8 

— 

1 

9.  Sommeran  . . . 

1 

7 

1 

2 

4 

— 

2 ! 

10.  Lauweg  .... 

1 

8 

1 

1 

5 

1 

2 

11.  Oberatorf.  . . . 

14 

42 

14 

13 

15 

— 

10 

12.  Mscbleren  . . . 

2 

14 

2 

4 

6 

2 

2 

1 

1 

Digitized  by  Google 


Pfarreien 

•1  5 

|l 

Darunter 

uml 

Ortschaften 

« 

■ 

m 

m 

Fnifo 

iStuU 

U|4i| 

* 

jS 

t 

M 

IUI« 

■uuä^ 

Summa  1 
V.  Pfarrei  Wünnenwil ) 

16 

77 

16 

19 

43 

— 

12 

und  zwar: 

1.  Wünnenwil  . . . 

4 

18 

4 

7 

7 

— 

3 

2.  Elswil 

7 

34 

6 

6 

23 

— 

6 1 

3.  Dietisberg  . . . . 

5 

25 

5 

7 

13 

— 

4 

Summa  1 
VI.  Pfarrei  Heilenried  f 

23 

122 

24 

28 

67 

3 

23 

und  zwar: 

1.  Selgiswil  .... 

3 

16 

3 

4 

9 

— 

3 

2.  Scbönfels  .... 

2 

9 

2 

2 

5 

— 

2 

3.  Heitenricd .... 

8 

46 

9 

10 

25 

1 

8 

4.  Wilcr  vor  Ilolz  . . 

10 

62 

10 

12 

28 

2 

10 

1 Total  Landschaft  1 

des  Aupanners  ( 

363 

1722 

367 

431 

860 

74 

386 

wolcher  dio  Namen  derselben  sämtlich  aufführt,  er-  , 
mittein.  Das  Ergebnis  der  Auszählung  ist  in  folgender  ; 
Tabelle  nach  Pfarreien  und  Pannern  dargcstellt  unter 
Beigabe  der  aus  dem  Vergleich  zur  Gebietsfläche  sich 
berechnenden  Relativzahlen. 

Die  folgende  Tabelle  lässt  deutlich  erkennen,  dass' 
die  Aneiedlungsweise  östlich  der  Saane  eine  andere 
gewesen  sein  muss  als  westlich  derselben.  Nach  den 
heutigen  Verhältnissen  zu  schliesscn,  müsste  der  Kon-  ' 
trast  noch  schärfer  hervortreten,  wenn  das  noch  weiter  _ 
westlich  gelegene  Gebiet  des  jetzigen  Broye-Bezirks 
mit  in  Betracht  gezogen  werden  könnte.  ' ^ 


97 


Zahl  der  Ortschaften  in  der  Landschaft  Freiburg  1445. 


Pfariricn 

Zahl 

iler 

Ort- 

schaften 

Flüchen- 

inhalt 

km’ 

Auf 
10  km’ 
kommet) 
Ort- 
schaften 

Düdingon 

30 

42.« 

7 

Täfers 

30 

55., 

5.4 

Büsingon 

14 

18 

7.8 

Wünuenwil 

3 

8., 

3.4 

Ueborstorf 

12 

15.8 

7.8  ; 

Ileitcnried 

4 

8.» 

4.5  j 

Summa  I.  Aupannor 

93 

150., 

6.8  ’ 

Treyvaux  

13 

18.8 

7 

Arconciel 

1 

5.8 

1*7 

Epcndes 

13 

24.5 

5.8 

Marly 

19 

27.5 

6.» 

Rcchthalton ') 

12 

17.5 

6.» 

Summa  II.  Burgpannor 

58 

94 

6.8 

Summa  I II.  Östlich  der 

Saane  (vorwiegend  deutsch) 

151 

244.1 

6.8 

Gurmels 

7 

16.8 

4.3 

1 Barbcröche 

7 

12., 

5.4 

, Bclfaux 

12 

26., 

4.5 

i Courtion 

5 

15.8 

3.8 

Cressier  (Dorf)  .... 

1 

4., 

2.4 

Summa  HI.  Spitalpanner 

32 

76 

4.8 

1)  Nach  Ausscheidung  der  OcMrgsge 

g«nd  der  ( 

semeimle 

■^lasseli».  ■ 

Digitized  by  Google 


98 


I Pfarreien 

Zahl 

der 

Ort- 

schaften 

Flächen- 

inhalt 

km» 

Auf 
10  km* 
kommen 
Ort- 
schaften 

Übertrag 

32 

76 

4.»  : 

Matran 

8 

24.S 

3.5 

Villars 

4 

7.5 

5.5 

Autigny 

3 

24.4 

1 .2  1 

' Givisiez 

4 

7.5 

5.« 

Summa  IV.  Neustadtpanner 

19 

63.S 

3 

. Summa  III  -|-  IV.  Westlich 
der  Saane  (vorwiegend 
1 französisch)  .... 

51 

139.2 

3.7  i 

Deutlicher  wird  das  Bild  noch,  wenn  man  sich 
vergegenwärtigt,  dass  ausweislich  der  Tabelle  S.  88 

in  den  östlichen  Pannern 

auf  261.5  km*  2974  = auf  1 km*  11. 4 Bewohner 

in  den  westlichen  Pannern 

auf  139.S  km*  1636  = auf  1 km*  11.8  Bewohner 

kamen.  Bei  gleicher  Bevölkorungsdichtigkeit  der  beiden 
Gebiete,  neben  stärkerer  Besetzung  mit  Ortschaften 
im  Osten  und  schwächerer  im  Westen,  müssen  dort 
mehr  kleinere  Weiler  und  Einzelhöfe,  hier  mehr  grössere 
Dörfer  gewesen  sein ; m.  a.  W.  östlich  der  Saane  — 
in  der  vorwiegend  allemannischcn  Bevölkerung  findet  sich 
mehr  Hofsiedelung,  westlich  der  Saane  — in  der  bur- 
gundischen  Bevölkerung  — mehr  Dorfsiedelung.  Wenn 
auch  der  Westen  einige  flachere  Striche  hat  als  der 
Osten,  so  spielt  im  ganzen  hierbei  die  Bodenkonfigu- 


V 


Digitized  by  Google 


99 


ration  keine  au§»chlaggcbende  Rolle;  es  werden  dabei 
die  Gewohnheiten  der  aus  dem  sehr  gebirgigen  weiteren 
Osten  und  aus  dem  ebenen  weiteren  Westen  nach 
hierhin  vorgedrungenen  Bewohner  entscheidend  ge- 
wesen sein. 

Für  die  Aupanner-Landschailt  kann  die  beobach- 
tete Thatsachc  weiter  beleuchtet  werden  durch  den 
Nachweis  über  die  Grösse  der  Ortschaften. 


Grosse  der  Ortschaften  im  Aupanner  1447. 


i 

Zahl  der  Orlicluilten  mit 

1 Pfarreien 

2—10 

11—20 

21—30 

31—40 

41—50 

51—60 

Ein- 

Ein- 

Eh- 

Ein- 

Eb- 

Ein- 

WOhMfT) 

woKnern 

wohnem 

wohiMrn 

wohrwn 

woKiwm 

Düdingen  . . 

7 

14 

2 

2 

2 

3 

30 

Täfers  . . . 

12 

7 

7 

3 

1 

— 

30 

: Bösingen  . 

8 

4 

1 

1 

— 

— 

14 

Ueberstorf 

4 

6 

— 

1 

1 

— 

12 

Wünnenwil  . 

— 

1 

1 

1 

— 

— 

3 

Heitenried 

1 

1 

— 

1 

1 

4 

Aupanner| 
Summa  I 

32 

33 

11 

8 

5 

4 

93 

Die  grössten  Ortschaften  dieses  Panners  haben 
nur  eine  Bevölkerung  von  41 — 60  Personen,  und  weit- 
aus der  grösste  Teil  aller  Örtlichkeiten  weist  nur 
1 — 3 Haushaltungen  (vergl.  Tabelle  S.  93)  auf.  Selbst 
die  Ortschaften,  in  denen  die  Pfarrkirche  stand,  waren 
nicht  einmal  die  bevölkertsten : so  hatte  der  Kirchort 
Düdingen  nur  51  Einwohner,  während  zwei  andere 
Ortschaften  der  Pfarrei  mehr  Einwohner  aufzuweisen 


Digitized  by  Google 


100 


hatton:  Ontschonwil  55  und  Hundteis  60.  Damals 
machte  dio  Einwohnerschaft  des  Kirchdorfes  Düdingon 
nur  8 ®/o  (1888:  15“/o)  der  Gesamtbevölkerung  aus. 

c.  Die  Haushaltungen. 

Die  Zahl  der  Haushaltungen,  welche  in  der  Tabelle 
S.  93  mitgeteilt  ist,  ergab  sich  nach  der  Aufzeichnungs- 
weise  der  Quelle  in  gleicher  Art  wie  bei  den  städti- 
schen Zählungen. 

Die  Verteilung  der  Bevölkerung  auf  dio  Haus- 
haltungen gestaltet  sich  folgendermasscn : 


Zahl  und  Grösse  der  Haushaltungen. 


— 

Zaiil 

Be- 

Tölke- 

Auf  I 

1 Pfarreien 

der 

Hausbai- 

Haushiltungl 

kornnrn 

tungen 

Hing 

Personen 

Düdingon 

129 

629 

4.8« 

Täfers 

112 

510 

4.W 

Bösingen 

38 

188 

4.85 

Ueberstorf 

44 

196 

4.«s 

Wünnenwil 

16 

77 

4.81 

Heitenried 

23 

122 

5.80 

Summa  \ 

Aupanner-Landschaft  1 

363 

1,722 

4.7« 

Stadt:  Spital-’)  i 
und  Aupanner  (1447)  ( 

717 

2,756 

3.8« 

1)  Ohne  die  AiitaalUhauBhaltuiiK  c 

lea  BQr)?e] 

rspitalK. 

Die  HaushaltungszifFer  der  Landbevölkerung  ist 
demnach  um  fast  1 grösser  als  die  der  Stadtbevölke- 
rung in  den  angegebenen  zwei  Quartieren,  welche  Teile 
der  Ober-  und  Unterstadt  darstcllen.  Bemerkenswert 


101 


ist,  dass  din  Ziffnr  für  die’Aupanncrlanduchaft  (4.74) 
sehr  ähnlich  derjenigen  ist,  welche  für  die  Crruppe 
der  in  die  Stadt  zugewanderten  Landlouto  pro  1448 
sich  berechnet  (4.«7;  vergl.  Tabelle  S.  34). 

Nach  der  Zählung  von  1888  ergiebt  sieh  für  das 
(iebiet  der  genannten  Pfarreien  eine  Ilaushaltungsziffor 
von  5.4. 

Die  Haushaltung  auf  dem  Lande  war  durchschnitt- 
lich grÖ8S(>r  als  in  der  Stadt,  hauptsächlich  deshalb, 
weil  die  Landbevölkerung,  wie  bereits  weiter  oben 
bemerkt  wurde  und  weiter  unten  ersichtlich  gemacht 
wird,  eine  grössero  Kinderzahl  aufweist  als  die  Stadt- 
bevölkerung. Auf  die  Gestaltung  der  ländlichen  Ziffer 
wirkt  aber  ferner  auch  der  Umstand  mit,  dass  die  Zahl 
der  als  Einzelhaushaltungon  gerechneten  alleinstehenden 
Personen  auf  dem  Lande  geringer  ist  als  in  der  Stadt. 

Zur  näheren  Beleuchtung  der  Erscheinung  sei  hier 
die  Ausglicderung  der  in  obiger  Tabidle  aufgeführten 
ländlichen  und  städtischen  Haushaltungen  nach  Grössmi- 
klassen  aufgeführt. 


1.  Landschaft  des  Aupanners  1447. 


( 5.J3 

7") 

— — 

19 

Einzelhaushaltungen 

Glieder  Pertooen 

= 19 

(12..7 

s) 

44  Haushaltungen 

mit 

je 

X 

GO 

II 

(14.33 

s) 

= 

52 

n 

Ti 

3 = 156 

(16.35 

r,) 

59 

n 

7) 

n 

4 = 236 

(17.08 

„) 

— 

62 

fi 

n 

n 

5 = 310 

(12.07 

s) 

= 

46 

r> 

•n 

()  = 276 

( 9.00 

33 

»j 

U 

7 = 231 

( 9.37 

= 

34 

7) 

TJ 

7) 

8 = 272 

( 1.93 

r) 

= 

7 

n 

7) 

n 

9 = 6.3 

( 1.05 

s) 

= 

6 

n 

7i 

10  = 60 

( 0.S8 

== 

1 

» 

7) 

n 

11  = 11 

(100  o/o) 

= 

363  Haushaltungen 

m.  zusammen  1722 

Digitized  by  Google 


102 


2.  Stadt:  Spital-  und  Aupanner  1447. 


(10.,,' 

7o) 

= 

73  Einzelhaushaltungen 

Glieder 

PereonM 

73 

(21.,o 

s) 

= 

152  Haushaltungen 

mit 

je 

2 

= 

304 

(19.,4 

s) 

= 

143 

P 

P 

P 

3 

= 

429 

(15.10 

.) 

= 

109 

P 

P 

P 

4 

= 

436 

(13.15 

n) 

95 

P 

P 

P 

5 

= 

475 

( 8.71 

n) 

— 

63 

P 

P 

P 

6 

= 

378 

( 5.,, 

.) 

= 

37 

P 

P 

P 

7 

= 

259 

( 3.07 

s) 

= 

22 

P 

P 

P 

8 

== 

176 

( 1 .»6 

n) 

14 

P 

P 

P 

9 

= 

126 

( 0.58 

s) 

= 

4 

P 

P 

P 

10 

= 

40 

( o.„ 

s) 

1 

P 

P 

P 

11 

11 

( 0.41 

r) 

= 

3 

P 

P 

P 

12 

= 

36 

( O.u 

s) 

= 

1 

P 

P 

P 

13 

== 

13 

(100  ®/o)  = 717  Haushaltungen  m.  zusammen  2756 

Der  Unterschied  zwischen  Land  und  Stadt  in  der 
Besetzung  der  Haushaltungsgrösscnklassen  ist  demnach 
bedeutender.  Zwar  hat  die  Stadt  einige  sehr  starke 
Haushaltungen,  was  auf  der  Dienstbotenhaltung  einiger 
reichen  Familien  beruht;  das  Land  hat  aber  verhält- 
nismä-ssig  fast  nur  halb  so  viel  ein-  und  zweigliedrige 
Haushaltungen  als  die  Stadt,  und  auch  die  dreigliedrigen 
sind  auf  dem  Lande  noch  schwächer  vertreten,  während 
die  höheren  Grössenklassen  durchgehends  hier  grössere 
Prozentanteile  aufweisen. 

Dass  in  ländlichen  Verhältnissen  Einzel-  und  Klcin- 
haushaltimgen  seltener  sind  als  in  der  Stadt,  ist  leicht 
begreiflich.  Dabei  kann  noch  bemerkt  werden,  dass 
eine  grosse  Zahl  der  städtischen  Einzel  haushaltungen 
in  Geistlichen  besteht  (besonders  im  Spitalpanncr), 
während  in  der  Zählung  der  Dorfpfarreion  die  Pfarrer 
nicht  aufgefuhrt  sind,  da  sie,  in  der  Stadt  wohnend, 


Digitized  by  Google 


auch  dort  gezählt  aind.  Der  Hauptgrund  aber  für  die 
stärkere  (irösse  der  ländlichen  Haushaltungen  liegt, 
wie  schon  bemerkt,  in  einer  grösseren  Kinderzahl. 

d.  Die  Berölkerang  nach  dem  Geschlecht. 

Die  Geschlechtsbezeichnung  ist  in  der  Landznhlung 
insoweit  gleichartig  wie  in  den  Stadtzählungen,  dass 
die  Gruppen  der  Männer,  Frauen  und  Kinder  aus- 
einandergchaltcn  werden  können. 


Die  Bevölkerung  nach  dem  Geschlecht 


I Pfarreien 

Gesamt- 

BevMke- 

ning 

Darunter  sind 

AuMOOO 
Männer  ' 

liBBrr 

Fn»i 

lisStr 

kommen 

Frauen 

Düdingen  . 

629 

172 

160 

297 

930 

Täfers  .... 

510 

129 

122 

259 

946' 

Bösingen  . 

188 

49 

47 

92 

959' 

Üherstorf  . . . 

196 

49 

55 

92 

1,122; 

Wünnenwil  . . 

77 

15 

19 

43 

1,267! 

Heitenried  . . 

122 

27 

28 

67 

1,037  i 

Summa  Aupanner  ^ 
Landschaft  1 

1,722 

441 

431 

850 

977 

1 

Stadt : Spital-  und  \ 
Aupanner  1447  1 

2,792 

742 

961 

1,089 

1,295 

Dem  Frauenüberschuss  in  der  Stadt,  der  übrigens 
in  den  Daten  der  beiden  oben  angezogenen  Quartiere 
ausserordentlich  hoch  sich  ausdrückt  (vgl.  S.  45),  steht 
auf  dem  Lande  ein  durchschnittlicher  Männerüberschuss 
g^egenüber.  Im  besonderen  haben  die  drei  grösseren 
Pfarreigebiete  einen  Männerüberschuss,  dessen  Gewicht 
einen  Frauenüberschuss  der  drei  kleineren  für  das  Re- 
sultat im  Gesamtpanner  aufhebt. 


104 


Wie  in  der  Stadt,  so  entspricht  auch  das  Verhältnis 
auf  dein  Lande  der  heutigen  Bevölkerungszusamraen- 
setzung.  Der  jetzige  Sensebezirk,  welcher  dem  grössten 
Teile  nach  aus  jenem  alten  Gebiete  besteht,  hatte  nach 
der  Volkszählung  von  1888:  9175  Männer  und  9049 
Frauen,  so  dass  auf  1000  Männer  986  Frauen  kamen. 
Es  kann  daher  gesagt  werden,  dass  die  Herrschaft 
Freiburg  um  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  eine  ähn- 
liche Gliederung  der  Bevölkerung  nach  dem  Geschlecht!' 
hatte  wie  heutzutage. 

Die  Pfarreien  Täfers  und  Düdingen,  welche  an  die 
Stadt  angrenzon,  zeigen  die  relativ  geringste  Frauen- 
zahl, so  dass  anzunehmen  ist,  dass  aus  diesem  Gebiet 
vornehmlich  weibliche  Dienstboten  zur  Stadt  zogen. 


Die  Geschlechtsausgliederung  nach  Prozentanteilen. 


Pfarreien 


Düdingen 

Täfers 

Bösingen 

Überstorf 

Wünnenwil 

Heitenried 

Summa  Aupanner  Land- 
schaft 

Stadt : Spital-  und  Au- 
panner 1447 


Die  Zahl  der  Knechte  konnte  nach  der  Aufzählungs- 
weise der  Quelle  aus  der  der  Männer  ausgeschieden 


Von 

100  Pertonen  sind 

■■•»r 

iMCkl' 

Frtieii 

■od 

Hrdr 

Ililtr  1 

21.» 

6., 

25.4 

47.» 

21.8 

3.» 

23.8 

50.» 

20.» 

5.8 

25.0 

48.» 

23.0 

2.0 

28.1 

46.» 

19.» 

— 

24.7 

55.» 

19.7 

2.6 

22.8 

54.8 

21.8 

4.8 

25.0 

49.4 

22.7 

3.» 

34.4 

39.0 

105 


worden  (vgl.  Tabelle  S.  93),  jedoch  nicht  die  der  Mägde 
aus  der  der  Frauen.  Zum  Vergleich  mit  der  Prozent- 
ausgliederung der  städtischen  Bevölkerung  in  Tabelle 
S.  45  bleibt  die  Darstellung  daher  auf  den  Nachweis 
der  Tab.  S.  104  beschränkt. 

Die  auffallendsten  Ergebnisse  dieser  Ausgliederung, 
die  grosse  Differenz  im  Anteil  der  Kinder  und  die  ge- 
ringe in  dem  der  Knechte,  finden  weit(*r  unten  noch 
Besprechung. 

Die  Unterscheidung  nach  dem  Civilstand  konnte 
hier  leider  nicht  wie  für  die  Stadt  durchgeführt  werden, 
da  auch  die  Bezeichnungen  für  Verheiratete  und  Ver- 
heiratetgewesene in  der  Quelle  fehlen,  und  zudem  die 
Mägde  einfach  den  Frauen  zugercchnet  sind. 

Es  konnte  nur  unter  Bc-rücksichtigung  der  Zu- 
^ammensetzung  der  llnushaltungen  approximativ  er- 
mittelt werden,  dass  die  Zahl  der  zusammcnlebenden 
Ehepaare  sich  auf  323  belaufen  haben  mag.  In  der 
Voraussetzung,  dass  keine  g('trennt  lebenden  Eheleute 
vorhanden  gewesen  wären,  ergäbe  diese  Ermittelung  eine 
Verheiratetenquote  bei  den  Männern  von  73.»  ®/o,  bei 
den  Frauen  von  74.»  %)  während  dieselbe  sich  in  den 
drei  Stadtquartieren  1447/48  auf  84.?,  bezw.  71.3% 
(vgl.  Tab.  S.  61),  in  Spital-  und  Aupanner  der  Stadt 
1447  auf  87.5,  bezw.  70.»  stellte. 

e.  Die  Zahl  der  Kinder. 

Die  Tabelle  S.  104  weist  aus,  dass  im  Landschafts- 
Aupanner  1447  der  Anteil  der  Kinder  an  der  Gesamt- 
bovölkerung  49.i  “/<»>  beiden  Stadtpannern  da- 

gegen nur  39  ®/o  betrug. 

Wie  die  Beobachtung  bezüglich  der  in  die  Stadt 
gezogenen  Landleute  zeigte  (vgl.  S.  70),  ist  der  Kinder- 
bestand auf  dem  Lande  ein  stärkerer  als  in  der  Stadt. 


Digitizeii  by  Google 


106 


Die  323  stehenden  Ehen,  welche  nach  obiger  An- 
gabe anzunehmen  waren,  hatten  zusammen  828  Kinder, 
so  dass  auf  eine  derselben  durchschnittlich  2.6«  Kinder 
kommen.  Die  entsprechende  Verhältnisziffer  stellte  sich 
für  Spital-  und  Aupanner  der  Stadt  1447  auf  l.?o,  für 
die  drei  Stadtquartiere  1447/48  (ohne  Landleute)  auf  I.74. 

Da  jedoch  die  Zahl  der  stehenden  Ehen  im  Land- 
schafts - Aupanner  keine  unbedingt  sichere  ist,  so  soll 
im  folgenden  die  Zahl  der  Kinder  verglichen  werden 
mit  der  Zahl  der  Haushaltungen.  Zu  diesem  Zwecke 
wird  zunächst  eine  Ausgliederung  der  Haushaltungen 
nach  der  Stärke  des  Kinderbestandes  gegeben. 

1.  Pfarrei  OUdingen. 


(23.08  7»)  = 30  Haushaltungen  ohne  Kinder. 

Kinder 


(14.6, 

n)-= 

19 

n 

mit  je 

1 = 19 

(20 

n)  = 

26 

r 

t» 

n 

2 ==  52 

(15.88 

n)  = 

20 

n 

P 

p 

3 = 60 

(13.08 

n)- 

17 

1» 

P 

p 

4 = 68 

( 9.28 

n)  = 

12 

n 

P 

p 

5 = 60 

( 3.08 

«)  = 

4 

w 

V 

p 

6 = 24 

( 1.64 

2 

P 

P 

p 

7 = 14 

(100 

7'o)  = 

130  Haushalt. 

mit  zusammen  297 

2.  Pfarrei  Täfers. 

(22.82  ®/o)  = 25  Haushaltungen  ohne  Kinder 

Kinder 


(14.29 

16 

rt 

mit 

je 

1 

= 16 

(18.75 

v)  = 

21 

T) 

■n 

ri 

2 

= 42 

(23.8, 

„)  = 

26 

TJ 

p 

p 

3 

= 78 

(10.71 

s)  = 

12 

T) 

p 

p 

4 

= 48 

( 2.68 

,)  = 

3 

P 

p 

p 

5 

= 15 

( 4.4« 

s)  = 

5 

P 

p 

p 

6 

==  30 

( 1.7« 

»)  = 

2 

P 

■n 

T) 

7 

= 14 

( 1.79 

.)  = 

2 

P 

p 

P 

8 

= 16 

(100 

"/o)  = 

112  Haushalt. 

mit  zusammen 

259 

Digitized  by  Google 


107 


3.  Pfarrei  Bttsingen. 


(34.11  ®/o)  = 13  Haushaltungen  ohne  Kinder 

Kinder 


( ö.n 

= 

2 

?» 

mit 

je 

1 = 2 

(23... 

.) 

= 

9 

fl 

fl 

2 = 18 

( 5.1« 

s) 

= 

2 

fl 

fl 

3=6 

( 5.ie 

= 

2 

fl 

fl 

4=8 

(10.S5 

,) 

= 

4 

T» 

fl 

fl 

5 = 20 

(10.53 

«) 

= 

4 

n 

fl 

fl 

6 = 24 

( 5.16 

= 

2 

fl 

fl 

fl 

7 = 14 

(100 

7o) 

38  Haushalt. 

mit 

zusammen  92 

4. 

Pfarrei  Überstorf. 

(22.73 

V«) 

= 

10  Haushaltungen 

ohne  Kinder 

Kinder 

(15.3, 

s) 

= 

7 

TJ 

mit 

Je 

1 = 7 

(15.»i 

r) 

= 

7 

fl 

fl 

fl 

2 = 14 

(29.55 

s) 

= 

13 

fl 

fl 

fl 

3 = 39 

( 9.09 

s) 

= 

4 

fl 

fl 

fl 

4 = 16 

( 4.54 

o) 

= 

2 

fl 

fl 

fl 

5 10 

( 2.17 

o) 

— 

1 

fl 

fl 

6=6 

(100 

7o) 

44 

Haushalt. 

mit 

zusammen  92 

5. 

Pfarrei  WOnnenwil. 

(25.00 

7o) 

= 

4 

Haushaltungen  ohne  Kinder 

Kinder 

(12jio 

,) 

= 

2 

» 

mit 

je 

1 = 2 

(12.50 

s) 

= 

2 

T) 

fl 

fl 

2=4 

(18.76 

s) 

= 

3 

n 

W 

fl 

3=9 

(12.50 

») 

= 

2 

T) 

fl 

T> 

5 = 10 

(18.75 

o) 

= 

3 

fl 

TI 

» 

6 = 18 

(100 

7o) 

= 

16 

Haushalt. 

mit 

zusammen  43 

Digitized  by  Google 


108 


6.  Pfarrei  Heitenried. 


( 4.S6  7«)  = 1 HauHhaltung  ohne  Kinder 

Kinder 


(17.89 

«)  = 4 

Haushaltungen 

mit 

je 

1 = 4 

(30.48 

s)  = 7 

Ji 

n 

Jt 

2 14 

( 4.35 

«)=  1 

Haushaltung 

3=3 

(21.74 

s)  = 5 

Haushaltungen 

V 

4 = 20 

(17.89 

4 

n 

rt 

5 = 20 

( 4.35 

s)  = 1 

Haushaltung 

n 

6=6 

(100 

cc 

! " 
.© 

l 

Haushalt,  mit 

zusammen  67 

Insgesamt: 

Landschaft  des  Aupanners. 

(Einschliegslicb,  bezw.  aiisscbliesslicb  19  Rinzelbausbaltungrn.) 

0/  Haus-  o:  Hans- 

haltuiigpn  haUuiigt'n 


(22.87)  = 

83 

bezw. 

(18.«o)  = 

64 

ohne 

(13.77)  = 

50 

n 

(14.54)  = 

50 

mit 

Je 

1 

= 50 

(19.88)  = 

72 

n 

(20.93)  = 

72 

n 

2 

= 144 

(17.»0  = 

65 

n 

(18.»o)  = 

65 

n 

>7 

3 

= 195 

(11.02)  = 

40 

n 

(11.83)  = 

40 

n 

n 

4 

= 160 

( 7.44)  = 

27 

n 

( 7.85)  = 

27 

ri 

Ti 

5 

= 135 

( 4.9«)  = 

18 

( 5.28)  = 

18 

rt 

6 

= 108 

( l.«6)  = 

6 

n 

( 1.74)  = 

6 

n 

7 

= 42 

( 0.55)  = 

2 

n 

( 0.58)  = 

2 

•n 

8 

= 16 

(100)  = 

363 

bezw. 

(100)  = 

344  mit  zusammen  850 

ln  tabellarischer  Zusammenfassung  der  Summcn- 
ergebnisse  und  mit  Darstellung  der  Vcrhältnisziffem : 


Digitized  by  Google 


Die  Kinderzahl  in  Verteilung  auf  die  Haushaltungen. 


Pfarreien 

lai 
d Hau- 
bil 

(iDfen 

ZAhl 

der 

Eiider 

lir  rinr 
HaoiIiaI- 
laag 
komnfi 
Kinder 

lif  klidtriisf? 

Jiiihi  (nfti 
letrifti  */• 
der  (mii- 1 
iiiibtlliitei  1 

Düdingen 

130 

297 

2.SS 

23.03 

Täfers 

112 

259 

2.51 

22.38 

Bösingen 

.38 

92 

2.42 

34.81 

1 Überstorf 

44 

92 

2.09 

22.73 

, Wünnenwil 

lü 

43 

2.69 

25.00 

Heitenriod 

23 

67 

2.i>i 

4.3» 

! Summa:  Aupanner  Land- 
schaft: Haushaltungen 

1 überhaupt 

363 

850 

2.B4 

22.3, 

1 Familienhaushaltungcn 

344 

850 

2.4- 

18.60 

1 Stadt:  Spital-  ‘)  und  Au- 
1 panner  1447  Haushal- 
tungen überhaupt  . . 

717 

1,084 

1 .51 

7.  uiaisi» 
iiltr  4.  lU- 
kti4ti  tkn  ; 

Familienhaushaltungen 

644 

1,084 

1 .63 

34.03 

1 *)  Ohne  Bürgerspital. 

Die  Tabelle  bekundet  deutlich  den  reicheren 
Kinde.rbestand  auf  dem  Lande  gegenüber  der  Stadt. 
Bezüglich  der  Erwägungen,  die  an  diesen  Unterschied 
anzuknüpfen  sind,  ist  auf  das  S.  78  Gesagte  zu  ver- 
weisen. 


f.  Die  Zahl  der  Dienstboten. 

Wie  schon  bemerkt,  lässt  sich  die  Zahl  der  Mägde 
aus  derjenigen  der  Frauen  überhaupt  nicht  ausscheiden, 
wohl  die  der  Knechte. 

Um  die  Mitte  dos  15.  Jahrhunderts  war  die  Land- 
bevölkerung der  Herrschaft  Froiburg  fast  ausschliesslich 


110 


landwirtschafllichon  BenifcH.  Dies  geht  aus  dem  Steucr- 
rodel  von  1445  hervor,  welcher  in  den  meisten  Fällen 
den  Beruf  der  Steuerpflichtigen  verzeichnet  Hand- 
werker Anden  sich  auf  dem  Lande  nur  in  ausserordent- 
lich geringer  Zahl;  so  befand  sich  nach  genannter 
Quelle  in  der  Aupannerlandschaft,  mit  Ausnahme  von 
2 oder  3 Müllern,  1 Schneider  und  1 Schuster,  nur 
landwirtschaftliche  Bevölkerung. 

Unter  diesen  Umständen  hätte  man  vermuten 
können,  dass  der  Unterschied  in  den  Prozentanteilen 
der  Knechte  an  der  Gesamtbevölkerimg  von  Land  und 
Stadt  grösser  wäre,  als  derselbe  sich  nach  dem  Aus- 
weise der  Tabelle  S.  104  darstellt:  die  Knechte  machen 
in  der  Aupannerlandschaft  4.»  ®/o,  in  den  beiden  Stadt- 
quartieren 3.0  ®/o  der  Bevölkerung  von  1447  aus. 

Die  sehr  extensive  Form  der  landwirtschaftlichen 
Betriebsweise,  auf  welche  schon  aus  der  dünnen  Be- 
völkerung des  Landes  geschlossen  wurde,  kommt  auch 
in  der  für  ausschliesslich  landwirtschaftliche  Bevölke- 
rung schwach  zu  nennenden  Kncchtehaltung  zum  Aus- 
druck. Weitaus  die  meisten  Wirtschaften  besorgten 
ihren  Betrieb  mit  den  Arbeitskräften  der  Familienan- 
gehörigen. Daher  haben  die  Pfarreien  mit  dem  grös.seren 
Frauenbestand  eben  auch  die  geringste  Knechtezahl. 

Die  Verteilung  der  74  Knechte  auf  die  Haushal- 
tungen ist  folgende: 

(83.74  "/o)  = 304  Haushaltungen  ohne  Knechte 

Knechte 

(12.40  „ ) = 45  , mit  je  1 = 45 

( 3.00  „)  = 13  , , „ 2 = 26 

( O.so  » ) = 1 Haushaltung  „ 3=3 

(100  ®/o)  = 363  Haushaltung,  mit  zusammen  74 


Digitized  by  Google 


111 


Es  kommen  hier  also  auf  10  Haushaltungen  2.oi, 
in  den  zwei  Stadtquartieren  (717  Haushaltungen  mit 
109  Knechten)  dagegen  1.»»  männliche  Dienstboten. 

Der  heutige  Sensebezirk  hatte  bei  der  Volkszäh- 
lung von  1888  in  dom  landwirtschaftlichen  Teil  seiner 
Bevölkerung  von  12,341  Personen  1397  männliche 
Dienstboten  oder  11. 5%;  selbst  der  Procentanteil  der- 
selben innerhalb  der  Gesamtbovölkerung  von  18,224 
Personen,  der  sich  auf  7.?  stellt,  Qbcrtrifft  den  mittel- 
ivlterlichen  von  4.$  noch  bedeutend. 

g.  Die  waffenfähige  Mannschaft. 

Mit  der  Zählung  der  Aupanuer-Landschaft  von 
1447  war  eine  Ermittlung  der  waffenfähigen  Mannschaft 
verbunden. 

In  dem  Zählungsrodel  finden  sich  bei  einer  An- 
zahl von  Männern  Punkto  zugesetzt,  deren  Auszählung 
übereinstimmend  die  auf  der  vorletzten  Seite  des  Rodels 
angegebene  Summe  der  386  kriegstüchtigeu  Männer 
ergab. 


Pfarreien 

Getaml- 

bevOtke- 

Zahl 

der 

Zahl 

der 

Walfen- 

lählgen 

Die  Waffen- 
fähigen machen! 
°/o  aus  1 

rung 

Männer 

4tr  finut- 
httUktruf 

Unnfr 

Düdingen  .... 

629 

172 

159 

25.S 

92.4 

Täfers 

510 

129 

HO 

21., 

85. s 

Bösingen  .... 

188 

49 

41 

21., 

83.7 

Cberstorf  .... 

196 

49 

41 

20.» 

83.7 

Wünnenwil  . . . 

77 

15 

12 

15.8 

8O.0 

1 Heitenried  . . . 

122 

27 

23 

18.» 

85. if  1 

1 Summa:  Aupannor- 
Landschaft  . . 

1,722 

441 

386 

22.4 

87.2 

Digitized  by  Google 


112 


Ein  Prozentsatz  an  Waffenfähigen  von  87.2  unter 
den  Männern,  beziehungsweise  von  22.4  unter  der 
Gosamtbevölkorung  muss  als  sehr  gross  bezeichnet 
werden. 

Arnold')  schätzte  die  waffenfähige  Mannschaft  auf 
10  ®/o  der  Bevölkerung:  eine  starke  Abweichung  gegen 
die  für  Freiburg  gefundene  Verhältnisziffer. 

Jedenfalls  können  die  auf  Grund  der  Zahl  der 
Waffenfähigen  angestellten  Bevölkerungsberechnungen 
nur  sehr  unsichere  Resultate  ergeben.  Der  anzuwen- 
dende Reduktionsfaktor  ist  eben  zu  veränderlicher 
Natur.  Vor  allem  wird  er  nach  Zeit  und  Ort  mit  den 
veränderten  Grundlagen  für  die  Auslese  der  Mannschaft 
schwanken ; sodann  kommt  aber  auch  in  Betracht,  dass 
die  bewaffnete  Mannschaft  zur  Zeit  der  Söldnerheere 
nicht  notwendigerweise  ein  Bestandteil  der  betreffenden 
Bevölkerung  ist. 

Da  in  letzterer  Beziehung  die  Schweiz  eine  Aus- 
nahme macht,  so  könnte  der  hier  gewonnene  Reduk- 
tionsfaktor für  schweizerische  Berechnungen  der  an- 
gegebenen Art  anwendbar  sein,  umsomehr  weil  er  in 
der  Mehrzahl  der  Pfarreien  und  (wie  aus  der  Tabelle 
S.  93  ff.  feststellbar)  sogar  in  der  Mehrzahl  der  grösseren 
Ortschaften  nicht  allzusehr  gegen  den  Durchschnitt 
schwankt  und  damit  dem  letzteren  ein  Anspruch  auf 
Brauchbarkeit  zugestanden  werden  muss. 

')  Verfassungugeschichtc  der  deutschen  FreUtädtc,  Hamburg 
und  Gotha  1854,  II.  Bd.,  S.  142  ff. 


V 


Digitized  by  Google 


III.  YerinögeiisBtatistik. 


A.  Die  allgemeine  Steuer  von  1445. 

In  den  vorausgogangcnen  Erörterungen  isit  öfters  der 
Steucrrodcl  von  1445  (Quelle  Nr.  10)  erwähnt  und 
dessen  Inhalt  zu  bevölkerungsstatistischen  Berechnungen 
verwertet  worden.  Die  steuertechnischen  Einzelheiten 
dieses  Rodels  geben  noch  Veranlassung  zu  einer  Statistik 
der  Vermögens  Verhältnisse  in  Stadt  und  Landschaft 
Freiburg  um  jene  Zeit. 

Die  Einleitung,  welche  das  Manuskript  trägt  (siehe 
Seite  X)  ist  zugleich  die  steuergesetzliche  Vorschrift: 
die  Ratsordonnanz.  Da  weitere  Aktenstücke  über  die 
Steuerveranlagung  nicht  vorliegen,  so  bleibt  sie  die  ein- 
zige Quelle  für  die  Erörterungen  über  Charakter  und 
Ausführungsweise  der  Steuer. 

Die  Steuer  wurde  aufgenommen  am  13.  Oktober 
1445,  und  zwar  zu  dom  ausgesprochenen  Zwecke,  um 
Mittel  für  die  Befestigung  der  Stadt  und  für  die  Rüs- 
tung zu  dem  bevorstehenden  Krieg  zu  gewinnen.  Sie 
ist  demnach  eine  ausserordentliche. 

Der  Art  nach  hat  man  es  mit  einer  Kombination 
von  Vermögens-  und  Kopfsteuer  zu  thun,  da  ausser 
den  vermögenden  Personen,  welche  nach  der  Höhe 
ihres  Vermögens  steuerten,  die  Vermögenslosen  einen 
gleichen  Kopfbetrag  zu  leisten  hatten. 

Mangels  näherer  Bezeichnung  in  der  Quelle  muss 
nach  dem  Inhalt  des  Stouerrodols  im  Vergleich  mit  den 
Volkszählungsaufzeichnungen  angenommen  werden,  dass 


114 


als  Steuersubjekt,  soweit  eigentliche  Persönlichkeiten 
in  Betracht  kommen,  jede  erwachsene,  im  Freiburger 
Herrschaftsgebiet  wohnende  Person,  welche  entweder 
Vermögen  bcsass  oder  sich  erwerbend  bethätigte,  galt. 
In  diesem  Kreise  ist  das  Prinzip  der  Allgemeinheit  der 
Steuer  durchwegs  aufrecht  erhalten;  cs  finden  sich  so- 
wohl der  gesamte  Adel  wie  die  Geistlichkeit  unter  den 
Steuerpflichtigen.  Von  unpersönlichen,  beziehungsweise 
Korporationsvcrinögen  waren  veranlagt  die  des  Bürger- 
spitals, der  Bruderschaft  vom  heiligen  Geist  und  des 
Klosters  Magerau;  das  Augustiner-  und  das  Franzis- 
kauerkloster waren  dagegen  steuerfrei. 

Als  Objekt  der  Vermögenssteuer  bezeichnet  die 
Quelle  nur  die  „biens“ ; cs  ist  aber  wohl  anzunehmen, 
dass  nach  der  Übung  damaliger  Zeit ')  liegende  und 
fahrende  Habe,  Erwerbs-  und  Gebrauchsgut  inbegriffen 
sein  wird.  Ebenso  entspricht  es  dem  in  jener  Zeit  ge- 
wohnten Vorgehen , dass  die  Steuerpflichtigen  den 
Wert  ihres  Vermögens  selbst  eidlich  anzugeben  hatten. 
Fünf  eigens  ernannte  Kommissäre  hatten  die  eidlichen 
Selbstschätzungen  entgegenzunehmen.  Eine  eigent- 
liche Strafe  für  falsche  Angabe  des  Vermögens  war, 
wenigstens  der  Quelle  nach,  nicht  angeordnet.  Indessen 
wurde  durch  eine  Bestimmung,  welche  zu  jener  Zeit 
auch  in  Steuerverordnungen  auftritt  ‘),  versucht,  zu 
geringe  Schätzungen  hintanzuhalten.  Es  ist  dies  die 
Bestimmung,  dass  die  Stadt,  innerhalb  eines  Jahres  von 
der  Schatzungsabgabe  au,  die  Güter  um  den  Einschät- 
zungspreis an  sich  ziehen  konnte  (en  tel  magniere  que 
ly  ville,  so  a eile  plaisoit,  pohust  prendre  lez  biens  de 
ung  chescun  pour  le  pris,  que  il  havroit  fait  sa  taxation 
didant  lan  apros  la  taxation  faicte).  Diese  Bestimmung 

')  Vgl.  Sehönberg,  a.  a.  (),,  S.  1H2  IV. 


Digitized  by  Google 


115 


mag  geeignet  gewesen  sein,  eher  Überanschläge  für 
den  Grundbesitz  herbeizuführen,  welche  eine  etwaige 
Verheimlichung  sonstiger  Habe,  insbesondere  des  reinen 
Oeldkapitals,  leicht  ansgeglichen  haben  werden. 

Wenn  daher  — wenigstens  bei  den  Stadtbürgern, 
bei  denen  die  Erwägung  am  ehesten  zutrififl;  — infolge 
dieses  Ausgleichs  eine  ziemlich  zutreffende  Angabe  des 
Gesamtvermögens  angenommen  werden  kann,  so  soll 
dieser  Umstand  bei  der  ungünstigen  Vermögens  Vertei- 
lung, wie  sic  in  den  folgenden  Tabellen  hervortritt, 
nicht  ausser  acht  gelasscm  werden.  Hervorzuheben  ist, 
dass  die  Steuerpflichtigen  in  ihrem  Wohnort  mit  ihrem 
ganzen  Vermögen,  auch  mit  dem  ausserhalb  liegenden 
Immobilienvermögen,  veranlagt  sind.  Dies  geht  zwei- 
fellos daraus  hervor,  dass  kein  Steuerpflichtigor  im  Rodel 
mehrmals  erscheint,  was  sonst  z.  B.  bei  den  Freiburger 
Zinsherren  bezüglich  ihres  in  der  Landschaft  gelegenen, 
an  Zinsbauern  ausgegebonen  Grundeigentums  hätte 
geschehen  müssen. 

Die  Vermögenssteuer  war  eine  einprozentige,  indem 
von  je  100  ff  Vermögen  20  Schilling  gleich  1 5'  Steuer 
verlangt  sind.  Da  nun  der  Kopfstouerbetrag  von  fünf 
Schilling  für  die  Vermögenslosen  identisch  ist  mit  der 
Kopfsteuer  von  einem  Vermögen  zu  25  ff,  so  wird  die 
Veranlagung  in  der  praktischen  Durchführung  so  zu 
denken  sein,  dass  Vermögen  von  25  ff  abwärts  nicht 
mehr  zur  Steuer  hcrangezogen  w'urden.  Die  Bezeich- 
nung , Vermögenslose^  für  die  Kopfsteuerpflichtigen 
wird  also  in  dem  entsprechenden  Sinne  zu  modifizieren 
sein. 

Der  Ertrag  der  kombinierten  Steuer  erscheint  in 
Stadtrechnungen  (Scckolmeisterrechnungen) nicht ; eben- 
sowenig eine  demselben  gegenüberstehende  Ausgabe. 
Auch  war  kein  besonderes  Aktenstück  über  die  ausser- 


Digitized  by  Google 


116 


rechnungsmässige  Vereinnahmung  und  Verwendung  der 
Steuergeldor  aufzufinden.  Insofern  bietet  die  Steuer 
selbst  kein  weiteres  finanzpolitisches  Interesse ; bei  der 
reinen  Proportionalität  der  Vermögenssteuer  giebt  di(> 
Quellcnurkundc  aber  das  Material  zu  einer  genauen 
Statistik  über  den  Vermögensstand  der  Bevölkerung 
in  Stadt  und  Landschaft  Preiburg. 

Der  Steuerrodol  enthält  Familien-  und  Vornamen 
der  einzelnen  Steuerpflichtigen,  zum  Teil  mit  Angabe 
des  Berufs,  dabei  nur  die  Verzeichnung  der  Steuer- 
summe  in  Pfunden  (fli),  Schillingen  (s.)  und  Denaren  (d.). 
Nach  Ausscheidung  der  Kopfsteuer,  d.  i.  der  Fünf- 
schillingbeträge, findet  man  die  Vermögenssteuerbeträge, 
aus  denen  durch  die  Multiplikation  mit  100  die  eidlich 
fatierten  Vermögensbeträge  darzustellen  sind. 

Um  irgend  einen  Vergleich  mit  heutigen  Vermögens- 
Verhältnissen  vornehmen  zu  können,  bleiben  die  da- 
maligen Qeld.sätze  (1  S gleich  20  Schilling  ä 12  Denan» 
gleich  240  Denare)  in  heutige  umzuwerten.  Dies  ist 
aber  eine  äusserst  schwierige  und  unsichere  Arbeit. 
Mit  Umgehung  besonderer  Erörterungen  kann  hier  ver- 
wiesen werden  auf  die  Berechnungen  von  P.  N.  Riedle '), 
welcher  das  damalige  Freiburger  Pfund  in  Franken 
umsetzte.  Derselbe  berechnet  für  Freiburg  den  Sach- 
wert eines  Pfundes  aus  der  Mitte  des  15.  Jahrhunderts 
auf  Fr.  20.S9,  eines  Schillings  auf  Fr.  l.oi  und  eines 
Donars  auf  etwas  mehr  als  8 Ct.  heutiger  Münze. 

Da  es  sich  in  vorliegender  Arbeit  hauptsächlich 
um  die  allgemeine  Abstufung  nach  Vcrmögensklassen 
mit  andern  Worten,  um  die  Differenzierung  zwischen 
reich  und  arm  handelt,  kann  eine  Umwertung  nach 

*)  Jitcdlei  Notice  sur  le  prix  des  cerwles  et  sur  les  salaires 
des  ouvriers  au  XV*  siede,  compares  ä ccux  d’aujourd’hiii,  in 
Ktrenncs  fribourgeoises,  10*  unnee,  P'ribourg  1876,  p.  131  ft'. 


Digitized  by  Google 


117 


rundem,  jenen  Berechnungen  entaprechendem  Satze  ala 
ausreichlich  betrachtet  werden. 

Freilich  werden  in  den  folgenden  Tabellen  ein- 
gehendere Vergleiche  mit  heutigen  freiburgiachen  Ver- 
mögensverhältnisaen  vermisst  werden.  Die  Steuerpubli- 
kationen dos  Kantons  geben  nämlich  nicht  die  Ver- 
mögenaschätzungen nach  Einzelpositionen  oder  nach 
Grösaenklasaen,  sondern  nur  nach  Oeaamtvermögen  und 
Zahl  der  Steuerpflichtigen  in  den  einzelnen  Ortschaften. 
Dagegen  bietet  sich  eingehenderes  Vergleichamaterial 
in  einer  Arbeit  von  J.  Kistler  *),  welcher  die  Steuer- 
und  Vermögensverhältnisae  des  Kantons  Aargau  ver- 
öffentlichte. Demnach  konnte  wenigstens  ein  Vergleich 
zwischen  den  Vcrmögensverhältnisson  Aargaua  im  Jahre 
1892  und  denen  Freiburga  vom  Jahre  1445  gezogen 
werden. 


')  Kütler:  Krhcbuugeo  über  Vermögea,  Scbuldeu  und  Er- 
werb im  Kanton  Aargau  in  den  Jabren  1892,  1886  und  1872.  in 
„Zeitschrift  fbr  sebweizerisebe  ätatistik",  Bern,  1895,  31.  Jahr- 
gang, 11,  p.  293  fl'. 


Digitized  by  Google 


Tab.  I. 


B.  Die  Vermögens- 
Veriiiögensrerhältnisse  der  Land- 


Orlsaii^be 

Zahl  der 
Sleuerpfilchligen 

■Ualitk 

WdtlUh 

ToUl 

1. 

Pfarrei 

Täfers 

145 

16 

161 

2. 

» 

Dtldingen 

152 

15 

167 

3. 

Ti 

Bbsingeu 

60 

13 

63 

4. 

I» 

Wannenwil 

13 

1 

14 

6. 

n 

Überstorf 

42 

7 

49 

6. 

n 

Ueitenried 

29 

3 

32 

7. 

Gfimmeo  und  Mona  ') 

12 

2 

14 

8. 

Pfarrei 

Treyvaux 

41 

2 

43 

9. 

ti 

Arconde! 

17 

1 

18 

10. 

ff 

Ependes 

78 

5 

a3 

11. 

ff 

Marly 

98 

13 

111 

12. 

ff 

Rechthalten 

79 

8 

87 

13. 

ff 

Gunnels 

69 

6 

76 

14. 

ff 

Barberfeche  

63 

4 

57 

15. 

ff 

Belfniix 

78 

5 

83 

16. 

Dorf  Cressier 

14 

3 

17 

17. 

Pfarrei 

Courtion 

45 

— 

45 

18. 

ff 

Matron 

62 

1 

63 

19. 

ff 

Villars 

28 

4 

32 

20. 

ff 

Autigny 

45 

2 

47 

21. 

ff 

Givisiez 

25 

2 

27 

22. 

ff 

Farvagny  ’) 

9 

— 

9 

Total  Landschaft 

1,174 

113 

1,287 

1)  Hiebt  xuui  ctgentlicbcn  Herrschaft 

»gebiet 

gehörig 

(ver- 

gleiche  S.  ISI). 

^ % Ml  I'  ■.  ■ 


•5^ 


— 119  — 

statistischen  Ergebnisse. 
Schaft  Frelbnrg  ini  Jahre  1445. 


Sleuertumme 

Gesamt- 

Vermögen  per 
Steuer- 
pflichtigen 

frraifriilHr' 

Kirlittirr- 

fllltkllfr) 

1 

Kopfsteuer 

Vermögens- 

vermögen 

Hh- 

(«olut 

» 

•• 

d. 

S 

cl. 

S 

K. 

B 

H. 

d. 

in  */• 

6 

10 

468 

1 

45,805 

284 

10 

_ 

22 

13.7 

6 

16 

— 

667 

2 

— 

56,710 

— 

333 

11 

10 

27 

16.« 

3 

— 

— 

128 

19 

— 

12,895 

— 

204 

13 

7 

12 

19.0 

— 

6 

_ 

36 

8 

— 

3,640 

— 

260 

— 

1 

7.1 1 

3 

10 

— 

216 

2 

6 

21,612 

10 

441 

1 

5 

14 

2ö.o  ; 

V 

1 

16 

— 

46 

16 

— 

4,680 

— 

143 

2 

6 

7 

21.0, 

— 

10 

— 

79 

14 

— 

7,970 

— 

569 

5 

8 

2 

14.1 

— 

6 

— 

93 

12 

— 

9,360 

— 

217 

13 

6 

1 

2.7 

— 

10 

— 

29 

6 

— 

2,930 

— 

162 

16 

6 

2 

11.1 

3 

10 

— 

149 

7 

— 

14.935 

— 

179 

18 

9 

14 

16.0 

6 

16 

— 

192 

16 

— 

19,280 

— 

173 

13 

10 

23 

20.7 

3 





173 

7 



17,336 

— 

199 

6 



12 

13.0 

2 

16 

— 

160 

13 

— 

16,065 

— 

214 

4 

— 

11 

14.7 

* 

3 

— 

— 

69 

17 

— 

6,985 

— 

122 

10 

2 

12 

21.1 

2 

10 

— 

100 

3 

— 

10,015 

— 

120 

13 

3 

10 

12.0 

— 

6 

— 

37 

4 

— 

3,720 

— 

218 

16 

5 

1 

5.0 

2 

— 

— 

54 

14 

— 

6,470 

— 

121 

11 

1 

8 

17.0 

«■ 

— 

— 

81 

8 

— 

8,140 

— 

163 

11 

8 

— 

O.o 

1 

16 

— 

22 

6 

6 

2,232 

10 

69 

16 

3 

7 

21.0 

1 

10 

— 

43 

10 

— 

4,360 

— 

92 

11 

— 

6 

12.0 

— 

16 

— 

23 

3 

— 

2,315 

— 

85 

14 

9 

3 

11.1 

'u 

— 

10 

— 

9 

18 

— 

990 

— 

110 

— 

— 

2 

22.1 

49 

6 

— 

2,763 

7 

— 

276,335 

— 

214 

14 

3 

197 

15.1 

l 

i 

r'  ^ 

S'f  ' 

TJ  \ 

Digitize^y  Google 


120 


Tab.  II.  Zahl  der  Stenerpflichtigen, 


Ortaangabe 

Vermögens- 

los« 

BU  100 

101 

bis 

soo 

Burg  .... 

139 

>) 

67 

135 

44 

93  10 

Au  . . . . 

, 

139 

6S 

131 

33 

73  8 

Spital .... 

. 

156 

76 

243 

64 

122  1. 

Neustadt.  . . 

• • 

104 

46 

215 

64 

92  ,1 

Stadt: 

Total 

.538 

839 

724 

195 

380  46 

Täfers  . . . 

22 

6 

51 

6 

66  s 

Düdingen  . . 

27 

4 

46 

5 

65  6 

Bösingen  . . 

12 

6 

25 

8 

21 

Wünncnwil  . . 

1 

6 

1 

ö 

Überstorf  . . 

14 

3 

10 

3 

19  , 

Heitenried  . . 

7 

8 

17 

1 

7 

||  Quininen  und  Mous  . 

2 

1 

3 

4 

Treyvaux  . . 

1 

20 

8 

18 

Arconciel  . . 

2 

10 

1 

5 

Ependcs  . . . 

14 

3 

38 

3 

23  1 

Marly .... 

23 

7 

50 

4 

28  s 

Kechthalten . . 

12 

8 

39 

4 

30  s 

1 Gurmeis  . . . 

11 

3 

20 

8 

39  I 

1 Barbereche  . . 

12 

8 

31 

8 

13 

I Belfaux  . . . 

10 

8 

47 

3 

24 

Cressier  . . . 

1 

3 

1 

13  1 

Courtion  . . . 

8 

27 

8 

Matran  . . . 

— 

31 

1 

20 

Villars  . . . 

7 

8 

19 

8 

6 

Autigny  . . . 

6 

1 

28 

13  1 

Givisiez  . 

3 

19 

8 

5 

Farvagny  . . 

2 

2 

5 

1 Landschaft : 

Total 

197 

45 

552 

50 

427  1« 

Stadt: 

538 

833 

724 

196 

380  45 

Total 

735 

877 

1,276 

i*b 

807  ei 

1)  Die  heigcfflfrten  kleinen  Ziffern  bedeuten  weibliche  Steuer- 
pHichtige  und  sind  In  den  vorangehenden  Ziffern  inbegriffen. 


Digitized  by  Google 


2 


501 

bis 

1,000 

1,001 

bis 

2,000 

2,001 

bis 

5,000 

5,001 

bis 

10.000 

10,001 

bi« 

20,000 

20,001 

bia 

40.000 

15 

16 

23  8 
9 

6 

4 

8 

1 

5 

1 

12  , 

14 

6 

3 

1 1 

19  , 

11  2 

6 1 

2 

— 

111  IS 

58  s 

52  8 

18 

12 

7 

14 

7 

1 





13  , 

13 

3 

— 

— 

— 

3 

2 

— 

— 

— 

-- 

1 

1 

— 

— 

— 

— 

3 

— 

1 

2 

— 

— 

1 

— 

— 



— 

2 I 

2 

1 

— 

— 

4 

— 

— 

— 

— 

-- 

— 

1 

— 

— 

— 

.... 

7 

1 

— 

— 

— 

— 

7 

2 

1 

— 

— 

2 

3 

1 

— 

— 

3 

2 



— 

-- 

— 

— 

1 

— 

— 

— 

2 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

— 



— 

2 



— 

2 

— 



— 

— 

-- 

— 

— 

— 

-- 

— 

— 

— 

— 

— 

... 

— 

— 

— 

— 

— 

-- 

— 

-- 

— 

— 

— 

— 

— ! 

65  j 

36 

8 

2 



i 

111  IS 

58  8 

52  8 

18 

12 

7 i 

176  17 

94  8 

60  8 

20 

12 

7 

Tab.  IV, 


Verteilung  nach  Grössenklasaen. 
I.  Stadt  Freiburg. 


a)  Bargpanner. 


1 Zahl  der 
Steuerpflichtigen 

VermSgen  der 
Steuerpflichtigen 

& 

Gesamtvermdgen  ! 

absolut 

ln  »/, 

S 

8. 

Fr. 

139 

30.1 

0 

136 

29.4 

— 100 

8,486 

— 

169,700 

93 

20.1 

101—500 

24,612 

10 

492,250 

31 

6.B 

601-1,000 

21,707 

10 

434,160 

19 

4.1 

1,001—2,000 

26,090 

— 

621,800 

23 

5.0 

2,001—6,000 

79,312 

10 

1,686,260 

6 

l.s 

6,001—10,000 

63,900 

— 

1,078,000 

8 

1.; 

10,001—20,000 

113,000 

— 

2,260,000 

6 

1.1 

20,001—40,000 

136,300 

— 

2,726,000 

459 

— 

0 -40,000 

463,407 

10 

9,268,150 

139 

30.( 

0 







228 

49.1 

—600 

33,097 

10 

661,960 

73 

15.» 

601—5.000 

127,110 

— 

2,642,200 

19 

4.1 

6,001—40,000 

303,200 

— 

6,064,000 

b)  Aupai 

mer. 

139 

85.1 

0 

. _ 



131 

83.1 

—100 

8,022 

10 

160,450 

73 

18  4 

101  -600 

18,860 

— 

877,200  , 

22 

5.6 

.601—1,000 

16,656 

— 

333,100 

16 

4.0 

1,001—2,000 

23,660 

— 

471, 0(X) 

9 

2.< 

2,001—6,000 

26,606 

— 

532,100 

4 

1.0 

6,001—10,000 

23.500 

— 

470,000  1 

1 

O.is 

10,001—20,000 

14,7(X) 

— 

294,000 

1 

0.» 

20,001—40,000 

29,000 

— 

680,000  , 

396 

— 

0—40,000 

160,892 

10 

3,217,860 

139 

35.1 

0 







204 

51.» 

—500 

26,882 

10 

537,660 

47 

11.» 

601—6,000 

66,810 

— 

1,336,200 

6 

1.» 

5,001—40,000 

67,200 

— 

1,344,000 

Zahl  der 
Steuerpflichtigen 

absolut 

in  “ 0 

156 

26.» 

243 

40.» 

122 

20.4 

39 

6-6 

12 

2.0 

14 

2.4 

6 

1.0 

3 

0.5 

1 

O.J 

596 

— 

166 

26.> 

865 

61.1 

65 

10.9 

10 

1.7 

104 

23.» 

215 

47.9 

1 92 

20.6 

19 

4.» 

11 

2.5 

6 

1.» 

2 

0.4 

449 

— 

104 

23.» 

307 

68.4 

36 

8,0 

2 

0.4 

c)  Spitalpanner. 


Vermögen  der 
Sleuerpflichtigen 


0 

—100 
101—500 
601—1.000 
1,001—2,000 
2,001  -5,000 

5.001— 10,000 
10,001—20,000 
20,(X)1— 40.000 

0—40,000 

0 

—600 

.501—5,000 

6.001— 40,000 


d)  Neustadtpanner. 


0 

— 100 
101-500 
501— 1, (MX) 

1.001—  2, 0<X) 

2.001— 5,000 

6.001— 10,000 
10.001—20.000 
20,001—40,000 

0—40,000 


GesamtvermOgen  j 

n 

s. 

Fr. 

15,706 

29,410 

27,997 

17,950 

46,395 

48,600 

52,200 

40,000 

10 

314, HX)  1 

688,200 

559,950 

359.000 
927,900  1 

970.000 
1,044,000 

800.000 

278,157 

10 

5,563,150 

45,116 

92,342 

140,700 

10 

902,300 

1,846,860 

2,814,000 

276,800  I 
490,900 

264.000  ; 

325.200 

318.200 

840.000 


100,755  I — I 2,016,100 


—500 
501- 6,000 
6,001—40,000 


38,385  I 
45,370  I 
17,000 


767,700 

907,400 

340,000 


Digitized  by  Google 


125 


I.  Stadt  Freiburg  (Summa  a — d). 


Zahl  der 
^ Steuerpflichtigen 

Vermögen  der 
Steuerpflichtigen 

B 

GeMmtvermSgen 

absolut 

in  °/o 

8 

3. 

538 

28.1 

0 

_ 

_ 

724 

38.1 

— 100 

46,052 

10 

921,060 

380 

20.» 

101— 6(K) 

97,427 

10 

1 ,948,550 

111 

5.» 

501—1,000 

79,560 

— 

1,591,200 

! 58 

3.1 

1,001—2,000 

83,860 

— 

1,677,«)0 

52 

2.7 

2.001—5,000 

168,222 

10 

3,364,450  ! 

18 

1.0 

5,001—10,000 

142,900 

2,858,0«)  t 

12 

0.« 

10,001—20,000 

179,9(X) 

— 

8,69b,(K)0 

i 7 

0.4 

20,001  — 10,000 

205,3(K) 

— 

4,106,«K) 

1,900 

— 

0— 40,(KX) 

1,003,212 

10 

20,064,250 

538 

28.« 

0 

— 

_ 

1,104 

58.1 

—500 

143,480 



2,869,6«) 

221 

11.« 

501  -5,000 

331,632 

— 

6,632,6.50 

37 

2.0 

5,(K)1  -40,000 

528,100 

— 

10,562,000 

II . Landschaft 

Freiburg. 

' 

197 

15.S 

0 

— 

552 

42.» 

—100 

85,830 

716,600 

427 

33.1 

101—500 

105,535 

2,110,700 

G3 

d.o 

501- I.IXIO 

46,780 

935,600 

30 

2.« 

1,001-2,000 

54,515 

— 

1,090,300 

8 

0.« 

2,001  -5,000 

22,475 

— 

449,500 

2 

0.1 

6.001—10,000 

11,2«) 



221,0«) 

— 

— 

10,001—20,000 

— 

— 

— 

— 

— 

20,001-  40,000 

— 

— 

— 

1,287 

— 

0 -40,000 

276,335 

— 

5,526,700 

I 197 

15.« 

0 

— 





: 979 

76.1 

—500 

141,365 

— 

2,827,300 

109 

8.4 

501—5,000 

123,770 

— 

2,475,400 

2 

O.j 

5,001—10,000 

11,2)H) 

— 

224, «)0 

>■ 


Digitized  by  Google 


126 


Total:  Herrschaft  Freiburg  (Summa  I und  II). 


1 Zahl  der 

Steuerpflichtigen 

Vermögen  der 
Steuerpflichtigen 

n 

GesamtvermSgen 

absolut 

in  % 

n 

s. 

Fr. 

735 

23.1 

0 







1,276 

40.0 

—100 

81,882 

10 

1,637,650 

807 

25.1 

101—600 

202,962 

10 

4,059,250 

176 

5.1 

501—1,000 

126,340 

— 

2,526,800 

94 

8.0 

1,001—2,000 

138,365 

— 

2,767,300 

60 

1.0 

2,001—5,000 

190,697 

10 

3,818,9.50  i 

20 

0.. 

6,001—10,000 

154,100 

— 

3,082,000 

12 

0.4 

10,001—20,000 

179,900 

— 

3,598,000 

7 

0.» 

20,001—40,000 

205,300 

— 

4,106,000 

3,187 

— 

0— 40,(KHJ 

1,279,547 

10 

25,690,950 

735 

23.1 

0 

— 

— 

— ! 

2,083 

65.8 

—500 

284,845 

— 

5,696.900 

320 

10.4 

501—5,000 

455,402 

10 

9,108,050 

39 

1.1 

5,001—40,000 

539,300 

— 

10,786,000 

1.  Die  allgemeinen  Yermögensverhältnisse. 
a)  Stadt. 

Uer  Stcucrrodel  weint  in  der  Stadt  Froiburg  1900 
Steuerpflichtige  auf  (Tab.  III),  und  zwar  538  = 28.a®/o 
Kopfsteuorpflichtigo  Vermögenslose,  bezw.  Besitzer 
ganz  kleiner  Vermögen  von  25  S abwärts  — und 
1362  = 71.7  ®/»  Vermögenssteucrpflichtige. 

Auf  Grund  dos  Verhältnisses  von  Steuerpflichtigen 
und  Bevölkerung  im  Burg-  und  Aupanner  (1144)  ist 
die  Gesamtbevölkerung  der  Stadt  für  jene  Zeit  auf 
rund  5200  Einwohner  berechnet.  Die  Zahl  der  Steuer- 
pflichtigen macht  demnach  56Va  ”/o  der  Gesamt- 
bevölkerung aus,  oder  auf  2.737  Einwohner  kommt  je 
ein  Steuerpflichtiger. 


Digitized  by  Google 


127 


Unter  den  Steuerpflichtigen  sind  im  ganzen  493 
= 26  ®/o  weibliche.  Dieser  Durchschnittsprozenteatz 
wird  nur  überschritten  im  Spitalpannor  (27'/»  °/o),  in 
welchem  die  starke  Zahl  weiblicher  Dienstboten  (vgl. 
S.  79)  eine  beträchtliche  Reihe  von  Kopfstcuerpflich- 
tigen  stellt. 

Um  eine  leichtere  Auffassung  der  aus  den  Steuer- 
suminen  horgeleiteten  Verniögensgrössen  zu  vermitteln, 
sollen  diese  im  folgenden  nach  der  ungefähren  sach- 
wertlichen  Umsetzung  in  heutige  Währungsmünze 
(1  S'  = Fr.  20  — A'gl.  S.  11(5)  angegeben  werden, 
gemäss  der  Durchführung  in  Tab.  IV. 

Bei  weitem  das  grösste  (lesamtverinögen  weist  das 
Burgpanner  auf,  nämlich  Fr.  9,268,150,  während  die 
drei  übrig('n  Stadtviertel  zusammtm  nur  Fr.  10,796,100 
besitzen. 

Auf  einen  Steuerpflichtigen  kommt  ein  durch- 
schnittliches Vermögen  in  der  Gesanustadt  von  Fr.  10,560, 
und  zwar  im  Burgpanner  von  B’r.  20,192,  im  Spital- 
panner  von  Fr.  9334,  im  Aupanner  von  Fr.  8126,  im 
Ncustadtpanner  von  Fr.  4488. 

Unter  Zugrundelegung  der  Bevölkerung  von  1444 
kommt  auf  einen  Kinwohner  ein  durchschnittliches 
Vermögen  in  der  Gesamtstadt  von  Fr.  3929,  und  zwar: 

im  Burgpanner  von  . . Fr.  7168 

Spitalpannor  von  . . . .„  3325 

_ Aupanner  von  . . . . .„3176 

„ Neustadtpanner ')  von  „ 1786 

Im  Burgquartior  wohnten  die  reichen  Zinsherren, 
deren  Ge.samtvermögon  (einschliesslich  des  ausser- 
städtischon  Grundeigentums)  hier  veranlagt  ist.  Die 

')  Ohne  Berücksichtigung  der  Auslassungen  — vgl.  S.  31. 


Digitized  by  Google 


128 


Unterstadtquartiere  mit  ihrer  minder  günstigen  Lago 
(vgl.  S.  1)  waren  von  der  ärmeren  Bevölkerung  be- 
wohnt; jedoch  nicht  ohne  bedeutsame,  gegen  heutige 
Verhältnisse  stark  hervortretende  Ausnahmen.  Zins- 
herren, wie  Ritter  Rudolf  von  Wippingen  mit  Fr.  580,000 
Vermögen,  wohnten  z.  B.  auch  im  Aupanner. 

Die  Tabelle  III  teilt  die  sämtlichen  Steuerpflichtigen 
nach  9 Vermögensgruppen  ein,  und  die  Teile  der 
Tabelle  IV  geben  dazu  eine  erweiternde  Ausführung. 

In  den  beiden  ersten  Gruppen  (Fr.  0—  2000  Ver- 
mögen) steht  insbesondere  die  Masse  der  Dienstboten, 
Taglöhner,  Lehrlinge  und  erwerbenden  weiblichi'ii 
Personen;  in  die  3.  Gruppe  (Fr.  2001 — 10,000  Ver- 
mögen) fallt  der  grösste  Teil  der  Handwerker;  in  der 
4.  und  5.  Gruppe  (Fr.  10,001 — 40,000  Vermögen)  finden 
sich  die  Tuchberoiter,  Gerber,  Geistlichen,  Arzte  etc. ; 
die  übrigen  Gruppen  umfassen  fast  ausschliesslich  die 
Beamten  und  Zinsherren. 

Der  reichste  Steuerpflichtige  ist  das  Bürgerspital 
mit  einem  Vermögen  von  Fr.  800,000;  dann  folgen: 
Wilhelm  Velga  (Fr.  600,000),  Rud.  v.  Wippingen, 
Wilhelm  von  Avcnches  und  die  Gebrüder  Mossu  (je 
Fr.  580,000),  Jakob  von  Praroman  (Fr.  560,000),  Anton 
von  Saliceto  (Fr.  406,000),  Johann  Gambach  und  die 
Bruderschaft  vom  heil.  Geist  (je  Fr.  400,000)  u.  s.  w. 

Die  reichsten  Gewerbetreibenden  der  Stadt 
waren : ein  Gerber  in  der  Au  und  ein  Tuchbereiter  in 
der  Neustadt  mit  je  Fr.  64,000,  ein  Leinweber  in  der 
Neustadt  mit  Fr.  44,000  Vermögen.  Nach  später  zu 
gebenden  Ausweisen  sind  es  überhaupt  die  Bürger, 
welche  die  höheren  Vermögensklassen  ausschliesslich 
besetzen,  die  Hauptmasse  des  Gesamtvermögens  in 
Händen  haben  und  nur  verschwindend  wenig  V^ermögens- 
lose  aufw'eisen. 


Digitized  by  Google 


129 


Uio  aurt  den  Tabellen  III  und  IV  ersichtlicho 
Vennögensointeilung  in  dor  Stadt  Froiburg  um  die 
Mitte  dos  15.  Jahrhunderts  muss  als  eine  ungünstige 
bezeichnet  werden. 

37  Angehörige  der  drei  obersten  Vormögensgruppen 
(über  Fr.  100,000),  das  ist  2 ® o aller  Steuerpflichtigen 
(einschliesslich  der  Kopfsteuerpflichtigen)  besitzen  über 
die  Hälfte  (Fr.  10,562,000)  des  vorhandenen  üesamt- 
vennögens  (Fr.  20,064,250).  Besonders  stark  tritt  das 
Missverhältnis  im  Burgpanner  auf.  19  besonders  reiche 
Leute,  das  ist  4.i  % aller  Steuerpflichtigen,  besitzen 
fast  zwei  Drittel  (Fr.  6,064,000)  des  vorhandenen  Ge- 
samtvermögens  (Fr.  9,268,150)  oder  beinahe  doppelt 
so  viel  als  sämtliche  übrigen. 

Eine  traurige  Auskunft  über  die  sociale  Diffi'reu- 
zierung  in  damaliger  Zeit  geben  die  auifallend  grossen 
Ziffern  der  Vermögenslosen.  35. i ®/o  (Au),  30.s  ®/o  (Burg), 
26. s “ 0 (Spital)  23. j ®/o  (Neustadt)  aller  Steuerpflichtigen 
in  den  einzelnen  Quartieren,  28.s  ®/o  in  der  Gesamt- 
stadt waren  (als  Kopfsteuerpflichtige)  Vermögenslose 
oder  höchstens  Besitzen  einer  ganz  unbedeutenden 
Habe  (vgl.  S.  122). 

In  der  Fnterstadt  hatte  das  Aupanner,  in  der 
Oberstadt  das  Burgpanner,  d.  h.  in  jedem  Stadtteile 
je  das  reichere  Quartier  die  meisten  Vermögenslosen; 
nächst  dem  Aupanner  hatte  überhaupt  das  reichste 
Panner  'Burg)  die  meisten  Vermögenslosen,  während 
gerade  das  ärmste  (Neustadt)  die  wcnigsti'ii  aufwies. 
Etwas  ^Uinliches  flndet  sich,  wie  später  nachzuweisen 
ist,  auch  auf  dem  Lande.  Es  zeigt  sich  also  schon  im 
15.  Jahrhundert  die  Erscheinung,  dass  grosser  Hrüch- 
tum  und  massenhaft«'  .\rmut  nebeneinander  auftreten. 

Mau  sollte  glauben,  dass  eine  so  ungünstige  Ver- 
mögens Verteilung  Unzufriedenheit  und  aufrührerische 

9 


V 


Digitized  by  Google 


130 


Bewegungen  in  der  Stadt  erregt  haben  mÜBste.  So- 
viel bekannt,  ist  derartiges  jedoch  nicht  vorgekommen. 
Dies  dürfte  zum  grossen  Teile  dom  Einfluss  der  da- 
maligen Geistlichkeit  zuzuschreiben  sein,  welche,  selbst 
ziemlich  reich,  mit  allen  Kräften  den  Reichen  und  der 
Obrigkeit  zu  Diensten  stand.  Ausserdem  muss  auch 
erwogen  w'orden,  dass  in  der  wirtschaftlich  blühenden 
Stadt  (S.  6)  guter  Verdienst  zu  finden  war,  w'ic  die 
S.  62  angeführten  wenigen  Lohnbeispiele  schon  be- 
weisen. 

Andererseits  kann  es  auAFallcn,  dass  trotz  den 
guten  Lohnverhältnissen  nicht  mehr  kleine  Vermögen 
angesammelt  waren;  mit  andern  Worten,  dass  nicht 
weniger  Personen  in  der  Kopfstcuerklasse  und  statt 
dessen  mehr  in  den  unteren  Vermögenagruppen  auf- 
traten. Dies  wird  jedoch  begreiflich,  wenn  man  hört, 
dass  es  sich  um  die  Periode  des  ausschreitenden 
Kleider-  und  Aufwandsluxus  handelt,  welcher,  von  den 
Reichen  begonnen,  von  den  übrigen  Klassen  nach- 
geahmt wurde  und  bei  diesen  die  sonst  möglichen  Er- 
sparnisse aufzehrte.  ’) 

Von  Interesse  dürfte  noch  folgende  Gi-genüber- 
stcllung  sein : Nach  dem  Rechenschaftsberichte  vom 
Jahre  1891  zählte  die  Stadt  Freiburg  1703  Steuer- 

')  Vgl.  Holder:  „Luxe  et  lois  sotnptuaires  a l'ribourg“ 
(Etreimes  friboiirgeoiscs  1897,  S.  C6).  Les  XIV'  et  XV'  siÄcles  sont 
la  pi^riode  industrielle  dans  l’bistoire  ccuuomique  de  Fribourg. 
L’industrie  prit  un  grand  essor  ä Fribourg;  la  ricbesse  et  l’opulcnce 
en  furent  les  suites.  C’est  ü partir  de  ce  moment  qu’on  peut 
constater  les  premii^res  consequences  funcstes  de  l’aisance;  Icjeu 
et  l’aubergc.  U4s  le  inilieii  du  XV'  siede,  nous  trouvons,  sur  ce 
double  fldiu,  nombre  de  renscigueincnts  qui  nous  laissent  entre- 
voir  que  ces  raalheiireuses  habitudes  commeneferent  ä prendre  des 
diniensioDS  plus  grandes.  Dans  la  iioblessc,  la  siiuplicitd  fit  bien- 
töt placc  ii  un  train  de  vie  plus  coftteux;  la  bourgeoisie,  ordinaire- 
meut  bien  aisde,  voulait  cgaicmeut  tenir  sou  rang  et  la  classe 


Digitized  by  Google 


131 


pflichtige,  welche  Ornndbenitz,  Kapital  oder  Einkommen 
benassen,  mit  einer  VermögenHsumme  von  Fr.  31,771,829, 
das  ist  per  Steuerpflichtigen  Fr.  18,656,  per  Kopf  der 
Bevölkerung  (1888:  12,195)  Fr.  2605.  Im  Jahre 
1445  belief  sich  die  Vorinögenssumme  in  der  Stadt  auf 
Fr.  20,664,250,  das  ist  per  Steuerpflichtigen  Fr.  10,560, 
per  Kopf  der  Bevölkerung  (1444:  5,200)  Fr.  3858. 

Wenn  die  Vergleichbarkeit  der  Daten  auch  keine 
unbedingte  ist  und  insbesondere  die  Nichteinbeziehung 
der  ausserstädtischen  Grundbesitzer  die  1891er  Zahl 
für  den  Vergleich  zu  nieder  stellt,  so  dürfte  dennoch 
aus  der  Gegenüberstellung  zu  entnehmen  sein,  dass  zu 
jener  Zeit,  trotz  der  ungünstigen  Verteilung,  im  Ver- 
hältnis zur  Bevölkerung  mehr  Vermögen  vorhanden 
gewesen  sein  muss  als  in  neuester  Zeit.  Dies  ist  nicht 
unwahrscheinlich,  da  Freiburg  damals,  wie  schon  früher 
erwähnt , in  der  Gerberei  und  der  Tuchfabrikation 
blühende  Gewerbe  besass. 

b.  LandschafL 

Zur  T abel  lelJ,  welche  die  Einzelheiten  nach  Pfarreien 
der  Landschaft  giebt,  muss  vorab  folgendes  bemerkt  wer- 
den. Zum  eigentlichen  Freiburger  Herrschaftsgebiet, 
dessen  Bevölkerung  S.  88  auf  46 10  Einwohner  berechnet 
ist,  gehörten  Güinmenen,  Maus  und  Farvagny,  welche 
in  der  Tabelle  mit  aufgeführt  sind,  nicht  (vgl.  auch 

ouvriere  n’^tait  que  trop  disposee  ü suivre  l’exemple  donue.  “ 
Vgl.  auch  die  weiter  dort  uul'gefalirten  Ratsordonnanzen  gegen 
Luxus  und  Verschwendung. 

Bei  dieser  Gelegenheit  sei  darauf  hingewiesen,  wie  fehler- 
haft es  ist,  aus  dem  Aufireten  der  mittelalterlichen  Luxus-  und 
Aufwandsverordmiiigen  auf  allgemeinen  Wohlstand  der  Bevölke- 
rung zu  schliessen,  wie  dies  vielfach,  so  iusbesondere  auch  bei 
Jausen  in  seiner  Geschichte  des  deutschen  Volkes  (I.  Bd.  pass.) 
geschieht. 


>»■ 


Digitized  by  Google 


132 


die  Aufstellung  S.  2 ff.).  Die  geringe  Zahl  der  Steuer- 
pflichtigen daselbst  zeigt  übrigens,  dass  diese  Gcbietf' 
auch  nicht  vollständig  der  Steuer  unterworfen  waren. 
Da  unter  den  dortigen  Steuerzahlern  auch  Kopfsteuer- 
pflichtige waren,  so  kann  es  sich  jedenfalls  nicht  bloss 
um  Grundbesitz  Auswärtiger  in  der  Freiburger  Land- 
schaft handeln.  Unter  welchem  Titel  überhaupt  die 
Steuern  in  diesen  Gebieten  gefordert  wurden,  konnte 
nicht  ermittelt  werden. 

In  der  ganzen  Landschaft  ohne  die  genannten  Ein- 
schlüsse fanden  sich  1264  Steuerpflichtige:  darunter 
193  = l.'i.s  ®/o  Kopfsteuerpflichtige  und  1071  = 84.7  ®/o 
Vermögenssteuerpflichtige;  1153  = 91.3®/«  männliche 
und  111  = 8.S  ®/o  weibliche.  Die  Steuerpflichtigen 
machen  27.4  ®/»  der  Bevölkerung  aus,  oder  auf 
3.647  Einwohner  kommt  1 Steuerpflichtiger,  während 
die  betreffenden  Ziffern  in  der  Stadt  auf  36  ®/o,  be- 
ziehungsweise 1 : 2.737  stellen.  Wogen  der  grösseren 
Dienstboten-  und  der  kleineren  Kinderzahl  der  Stadt 
hat  diese  proportional  mehr  Steuerpflichtige  als  das 
Land;  ferner  ist  die  Zahl  der  weiblichen  Steuerpflich- 
tigen bedeutend  kleiner  auf  dom  Lande  als  in  der 
Stadt. 

Das  Gesamtvermögen  der  Landschaft  mit  den  Ein- 
schlüssen beziffert  sich  für  1445  auf  Fr.  5,526,700; 
auf  einen  Steuerpflichtigen  kommen  Fr.  4294,  auf  einen 
Einwohner  rund  Fr.  1200.  Das  Gesamtvermögen  so- 
wohl, wie  auch  die  Durchschnittsquote  pro  Kopf  der 
Bevölkerung  belaufen  sich  also  auf  weniger  als  ein 
Drittel  der  städtischen  Sätze.  Abgesehen  von  der  Ver- 
schiebung der  Bodenwertc  (durch  Veranlagung  des 
zinsherrlichen  Grundeigentums  im  städtischen  Register- 
teil)  begründet  sich  die  minder  günstige  Vermögenslage 
dos  Landes  schon  dadurch,  dass  man  cs  hier  mit  einer 


Digitized  by  Google 


M*hr  oxtonsiven  Landwirtschaft  gogonübor  den  blühen- 
den Gewerben  der  Stadt  zu  thun  hat.  — Bezeichnend 
ist,  dass  gerade  diejenig('ii  Oeineinden,  welche  schon 
seit  langem  zu  Freiburg  gehörten,  wie  Belfaux,  Villars, 
Givisiez  etc.,  gerade  die  relativ  ärmsten  sind,  während 
neu  erworb<Mie  Orte  wie  ITbersterf,  Bösingen,  Wünnen- 
wil  die  reichsten  Steuerpflichtigen  besitzen.  Es  scheint 
dies  auf  die  bereits  (S.  H)  erwähnte  Thatsacho  hin- 
zuweisen,  dass  die  Freiburger  Zinsherren  nicht  gerade 
in  der  sanftesten  "NVeise  geschaltet  und  gewaltet  haben. 
Wenn  auch  das  Land  ärmer  ist  als  die  Stadt,  .so  ist 
doch  wenigstens  dioVermögensverteiiung  eine  günstigere. 
Nach  Ausweis  der  Tab.  III  und  F\'  ergiebt  sich  folgendes : 


In  der 
Stadt: 

2Ö.»  ® 0 

Auf  dein 
I.andi-: 

15.S  “,  o 

der  SleuerpH.  waren  VermöKenslose. 

sw..  „ 

42.0  „ 

f» 

„ besassen  bis  Fr.  2iSK) 

20.0  „ 

•13»  o 

n 

„ „ Fr.  2,(K)1—  10, «K) 

1 1.«  „ 

8.,  „ 

n 

„ „ „ lO.OOl— l(K),0OO 

2.0  „ 

0.»  „ 

it 

„ „ aber  Fr.  100,(KK) 

Auf  dem  Lande  gab  es  also  relativ  weniger  Ver- 
mögenslose, mi'hr  Besitzc'r  kleiner  und  mässiger  Ver- 
mögen, wenigc'r  Besitzer  grösserer  und  grösster  Ver- 
mögen. Unter  die  Gruppe  der  Vermögenslosen  fallen 
fast  ausschliesslich  die  männlichen  Dienstboten.  Die 
Gruppe  der  Besitzer  von  Vormög(‘u  bis  zu  Fr.  10,000 
umfassen  die  Masse  der  Zinsbauern  neben  kleinen  Frei- 
eignern ; die  übrigen  Gruppen  bestanden  jedenfalls  nur 
aus  freien  Eigentümern. 

Da  für  die  damalige  Aupannerlandschaft  eine 
genaue  Volkszählung  vorliegt,  so  lohnt  es  sich,  die 
1445er  Vermögensverhältnisse  den  nach  Gemeinden 
desselben  Gebietes  bekannten  vom  Jahre  1891  (nach 
Hechenschaftsbericht  vom  Jahre  1891)  gegenüberzu- 
stellen. 


134 


VermSgensTerhältoiBse  des  Aupanners  im  Jahr  1446 
and  des  gleichen  Gebietes  im  Jahr  1891. 


Pfarreien 

Zahl 

der 

Steuer- 

pflich- 

Ugen 

Gesamt- 

bevBI- 

kerung 

Gesamt- 

vermOgen 

Kr. 

VermBgen  per 

Ittitr- 

flick- 

tis«l 

Fr. 

l«»f4ir 

I«v9lktl 
raif  ! 
Fr. 

14-i  5 1 

Tafers 

IBl 

510 

916,100 

5,690 

1,796 

DadinfTCD  .... 

167 

629 

1,114,200 

6,672 

1,771 

Böaingen  .... 

63 

188 

257,900 

4,094 

1,372 

Wannenwil  . . . 

14 

77 

72,800 

5,200 

945 

Überatorf  ... 

49 

196 

432,250 

8,821 

2,205 

Heiteoried  . . . 

32 

122 

91,6«) 

2,863 

751 

1 Summa  1445 

486 

1,722 

2,884,850 

5,936 

1,675 

18Ü1  i 

Tafers 

1,045 

4,893 

9,090,558 

8,699 

1,858! 

Dodiagen  .... 

614 

3,2,53 

10,373,230 

16,895 

3,189  i 

Böaingen  .... 

3Ü6 

1,328 

.3,781,396 

12,398 

2,847 , 

Wannen  wil  . . . 

260 

1,(J61 

1,960,126 

7,539 

1,847' 

Überstorf  .... 

310 

1,490 

2,.596,816 

8,374 

1,742 

Heitenried  . . . 

190 

681 

1,280,833 

6,741 

1,881, 

Summa  1891 

2,724 

12,706 

29,081,959 

10,676 

2,289! 

Für  die  Gegenüberstellung  kommt  in  Betracht, 
dass  im  Jahr  1891  die  Gesamtbodenworte  hier  inbe- 
griffen sind,  was  1445  nicht  der  Fall  ist.  Mit  Rück- 
sicht darauf  ist  die  Vermögensstellung  von  1891  wohl 
nicht  besonders  günstiger  als  die  von  1445  zu  nennen. 

c)  Vergleiche. 

Boi  Zusammenfassung  von  Stadt  und  Landschaft 
ergiebt  sich  eine  Vermögenssumme  von  Fr.  25,590,950, 


Digitized  by  Google 


135 


«las  ist  per  Steuerpflichtigen  Fr.  H030;  pro  Kopf  der 
Bevölkerung  rund  Fr.  2610. 

Im  Jahre  1891  betrug  das  Gesamt  vermögen  iin 
Kanton  Freiburg  (bei  48,447  Steuerpflichtigen  und 
119,155  Einwohnern)  Fr.  341,249,072,  das  ist  per 
Steuerpflichtigen  Fr.  7044,  per  Kopf  der  Bevölkerung 
Fr.  2864. 

Auch  abgesehen  von  der  Ungleichheit  des  Gebietes 
darf  dieser,  wie  den  entsprechenden  früheren  Geg«>n- 
überstellungen,  nicht  allzuviel  Bedeutung  beigemessen 
werden:  sowohl  mit  Rücksicht  auf  die  Unsicherheit 
der  Umwertung  der  alten  Münzsätze,  als  auch  wegen 
der  jcdenfallsigen  Ungleichartigkeit  in  der  Vermögens- 
abschatzung. 

Diese  Beanstandungsmomente  verlieren  jedoch  an 
Gewicht,  und  «’in  zuverlässigeres  Ergebnis  zeigt  sich, 
wenn  es  sich  nur  um  einen  Vergleich  der  Vermögens- 
Verteilung  handelt,  wenn  nur  die  Diiferenzierung  nach 
Vermögensklassen  in  Betracht  gezogen  wird.  Wie  schon 
früher  erwähnt  wnirde,  fehlen  bezüglich  Freiburgs  leider 
die  nötigen  Einzelheiten  für  Herstellung  der  jetzt- 
zeitigen Vermögensklassen ; es  erübrigt  nur,  das  in  der 
angeführten  Kistlerschon  Arbeit  bereitlii:'gende  Material 
bezüglich  dos  Kantons  Aargau  vom  Jahre  1892  zum 
Vergleich  heranzuziohen  (Tab.  S.  136). 

Die  Tabelle  und  die  dazu  gehörige  graphische  Dar- 
stellung lassen  auf  den  ersten  Blick  erkennen,  dass 
Freiburg  im  Jahre  1445  eine  viel  schlechtere  Ver- 
mögensverteilung hatte  als  Aargau  im  Jahre  1892. 

Zunächst  ist  der  Prozentanteil  der  Vermögenslosen 
im  mitO'laltc'rlichen  Freiburg  bedeutend  grösser  (23. i "/o 
gegen  14“/o).  Sodann  ist  die  Gruppe  der  kleinen  Ver- 
mögensbositzer  (bis  Fr.  10,000)  zwar  etwas  stärker 
bi'setzt  (65  "/o  der  Steuerpflichtigen  mit  22.3  % des 


Digitized  by  Google 


der  Vermagensverhältnisee  in  der  Herrsohaft 


I I" 

:0  ^ 

^ I 

> t*,  ! 

S 1 = 


0?aif5  0i-G00005|0 


ooooooool 

O O C'  o c o o ^ 

— cT  »c'  o'“  o"  c"  o"  cT 

-t  Ol  O »C  O 
lO 

-1^ o" *fi  CO  to 

^OO^-iOlCOCDCO 


O Ol  o 
— CO 


I ajÄ 

I 

I -a  o.  «« 

' «e  — s 
I >0  «J  — 


^^o-toir— cooo 

I-«  Ol  CO  ^ 


Oi^f-irjfCO^CO^Dh^ 
'^iOOOOlC5»O^CC  iO 
C0ii0xi0005*^0l  ir- 


•-t  X l'-  -t' 


O lO  05  C Ol  iC  ^ I 


ooooooool 

lO  lO  O O lO  O O O I 

O^  05^  O^  O 

oT  <gT  t>r  co"  of  *-1^  c" 

COiOOlO*-NOOOO 
CD^  ^ I OC^  O^  l 

»-T  of  oT  X*  c»f  [ 


COOuOiOX^OOO! 
Ol  ^ Ol 


— « — 
"3  £•  3 

N ^ -5 

X *5 


lOOl'-O’^OOCOCD 
CO  t'-  O t-^  05  O Ol  — < I 
Ol  X ^ 


O o O P o O o3 
oocpoo^  c 
o^o^o^^o^o^o  g 
o''  o*“  o"  O*"  o"  o'^o  5 

0 - 2 § § §•  cg 

§ I I 1 1 M s 

01  1— ' ^ i— I 1— ' 1—  ^ 

p o o o o o 
^0^0  o c^o  ^ 
oT  o''  o''  o*'  cT  o"to 
^ Ol  f o o ^ 

^ Ol 


pigitizßd^by  Coogle 


lOO  1—100,000  320  10.4  0,108,050  35.6  13,023  23.8  339,925,000 

Iber  100,000  39  1.»  1 10,780,000  42.i  730  j 1b  ||  197,700,000 


V 


ifs2oÄoSirf:2inc«ft  — *nTt«Ä«S.rSiöS^_^ 

jt  n*^i  ' 1 ' 1 ' p 1 

,11  lii^  1 1 p 1 1 , , |iS 

c 

■ * 

1=  * ■ 

< c 

£> 

X 

>n 

4)  . 

« s 

• __ 

r fl 

-•*  u 

ä'  -p 

c 

g$ 

je  QD"“  i 
*r  -c 

S 's  ^ ® 

?e 

d t 

■ 

:i 

« I 

s 

. * ® 

X 7.  3 

Ä •“  ® 

c 2' 

® 

i-  5 w ^ ■ 

" «9 

ö 

“ s 

m S 6 

e « ^ 

|n 

S ^ ■ 

4/  -S  " 

> äJ- 

u. 

- • a 

- II 

U i.1 

X 

k. 

c 

— g 

B 

■ 

Is.  ■ ; ! ! 1 i I 1 P 1 P ! Illlli..:! 

> 

■ 

:li.,|.  1 l_l  i 1 i 1 1 , l|l 

V 

Digitized  ty  Google 


Gesamtvermögons  gegen  60.»  ®,o  der  Steuerpflichtigen 
mit  17.6  "/o  des  Ocsamtvormögens);  aber  die  i>edeut- 
«amen  Gruppen  der  besseren  Mittelklasse  sind  viel 
schwächer  (IO.4  ®,  0 der  Steuerpflichtigen  mit  35.6  “/n 
des  Gesanitvermögons  gegen  23.g  ®/o  der  Steuerpflich- 
tigen mit  52  ®/o  des  Gesaintvermögens).  Endlich  besitzt 
die  numerisch  gleich  gewichtige  Gruppe  der  H('ichon 
(l.a  bt'zw.  l.s  “/«  der  Sb'uerpflichtigen)  verhältnismässig 
viel  mehr  (42.i  gegen  30.s  ®/o  des  Gesaintvermögens). 

Da  nun  Aargau  unter  den  heutigen  Kantonen 
nicht  gerade  als  einer  mit  günstiger  Vermögens- 
verteiluug  gilt,  so  ist  es  zweifellos,  dass  das  unter 
ihm  stehende  Ereiburg  des  15.  Jahrhunderts  auch  eine 
beträchtlich  ungünstigere  Vermögensverteilung  hatte 
als  das  heutige. 

Indessim  scheint  das  alte  Freiburg  in  der  be- 
sprochenen IJeziehung  damals  keine  besondere  Aus- 
nahme gemacht  zu  haben.  Zum  Vergleich  mit  den 
obigen  Ergebnissen  für  die  Stadt  Freiburg  vom  Jalm' 
1445  können  sehr  treffend  diejenigen  herangezogen 
werden,  welche  Schöuberrj  für  Basel  auf  Grund  einer 
dort  im  Jahre  144ti  erhobenen  Vormögens.steuer  ge- 
wonnen hat.') 

Freilich  lauten  die  Basler  Angaben  auf  Gulden; 
die  Gruppenbildungen  gleichzahligor  Grenzen  greifen 
daher  etwas  weitiir,  da  der  Gulden  gleich  1 Pfund  3 s. 
zu  setzen")  ist.  Die  dadurch  herbeigeführte  Abweichung 
in  der  Gruppenbildung  hat  aber  wieder  ein  Gegen- 
gewicht darin,  dass  die  runden  Guldougrenzsätze  in 
Basel  nicht  mit  einbozogen  sind,  so  dass  im  allgemeinen 
die  gleichen  Pfundgrenzsätze  als  dennoch  inbegriffen. 


’)  Schönberg,  a.  .1.  0.,  S.  189  tf. 

*)  Vgl.  Schönberg,  n.  a.  0.,  S.  128. 


138 


wie  in  Freiburg,  gelten  können.  So  stellen  sich  die 
Gruppen  als  möglichst  identisch  dar. 

In  der  Basler  Gruppe  der  Steuerfreien  mit  0 — 
unter  30  Gulden  Vermögen  hat  man  ausserdem  etwas 
ganz  Entsprechendes  wie  in  der  Freiburger  Gruppt* 
der  Kopfsteuerpflichtigen,  so  dass  auch  in  dieser  B<e 
Ziehung  die  Vergleichbarkeit  gesichert  ist. 

Es  ergiebt  sich  nun  folgende  Aufstellung: 

1.  Basel  1446. 


Stülierpfiichtipe  Gulden 


67.«  “ 0 == 

1,926  mit  einem  Vermügen 

von 

0 — 

unter 

100 

21.«  „ = 

622 

n 

r 

ft 

n 

100  — 

W 

500 

4.41  „ = 

128 

n 

r* 

p 

p 

500  — 

P 

1,000 

2.«  „ =» 

6« 

» 

n 

r 

n 

1,000  — 

P 

2,000 

2.»>  „ = 

61 

n 

» 

p 

p 

2,000  — 

P 

5,000 

(Ul  „ = 

23 

n 

rt 

p 

p 

ö,(KM)  - 

P 

10,000 

0.J4  „ - 

10 

p 

r 

p 

p 

10,000  — 

P 

21,000 

100  ® 0 = 

2,841  mit  einem  Vermögen 

von 

0 — 

21,(X)0 

2.  Freibarg  1446. 

Steuerpflichtig  Pfund 


66.«  “.0 

= 

1,262 

mit  einem  Vermögen 

von 

0 - mit 

100 

20  „ 

= 

380 

n j» 

n 

101  - „ 

5(X) 

Ö.cl  „ 

= 

111 

P 

n p 

p 

501  - „ 

1,000 

8.4  „ 

as 

58 

P 

p p 

p 

1,001  - „ 

2,000 

2.«  „ 

52 

P 

p p 

p 

2,001  — „ 

.■>.000 

0.»s  „ 

= 

18 

P 

p n 

p 

5,(K)1  - „ 

10,000 

J !- 

SST 

19 

P 

p p 

p 

10,001  — , 

40,000 

100  »,  o 

= 

1,900  mit 

einem  Vermögen 

von 

0 — mit 

40.(XX) 

Die  ganze  Gliederung  zeigt,  wenn  auch  grosse 
Unterschiede  (z.  B.  weitorgehende  Grössensätze  in  Frei- 
burg), im  allgemeinen  grosse  Ähnlichkeit.  Als  auf  das 
Wichtigste  sei  hier  nur  darauf  hingewiesen,  wie  ausser- 
ordentlich gleichartig  die  Besetzung  der  beiden  untersten 
Gruppen,  d.  i.  derjenigen  mit  0 — 100  und  100 — 500 
Vermögen  ist. 


Digitized  by  Google 


139 


Im  ganzen  kann  vielleicht  die  Freiburger  Ver- 
mögcuHVorteilung  noch  etwas  weniger  ungünstig  als  die 
Basler  genannt  werden. 

3.  Die  VermögenaverhSltnisae  nach  der  politischen 
Oliedemng  der  Stadtbewohner. 

Als  die  Ei^ebnisse  der  Untersuchung  eine  so  starke 
Differenzierung  der  Bevölkerung,  insbesondere  der 
städtischen,  im  Vermögensstand  gezeigt  hatten,  lag  es 
nahe,  bis  zu  einer  näheren  Charakterisierung  der  „Kapi- 
talisten“ jener  Zeit  vorzudringen. 

Bei  der  Lückenhaftigkeit  der  Berufsangaben  im 
Steucrrodel  führte  der  Versuch  einer  entsprechenden 
Ausgliederung  zu  keinem  befriedigenden  Kosultat.  Es 
wurde  deshalb  von  einer  Wiedergabe  der  in  der  Zeit- 
schrift für  schweizerische  Statistik,  Jahrg.  1896,  S.  497, 
mitgeteilten  Aufstellung  über  Vermögen  einer  .\nzahl 
von  Berufsangehörigen  abgesehen ; es  mag  in  dieser 
Beziehung  bei  den  allgemeinen  Andeutungen  des  voraus- 
gegangenen 1.  Abschnittes  bewenden.  Dagegen  lieferte 
eine  Aufarbeitung,  welche  sich  an  die  S.  51  behandelte 
Ausglioderung  der  städtischen  Steuerpflichtigen  in 
Bürger  und  Nichtbürger  anschloss,  den  Beweis,  dass 
die  Bürger,  obschon  numerisch  schwächer  vertreten  als 
die  Nichtbürger,  die  Hauptmasse  des  Gesamtvermögens 
in  den  Händen  haben,  die  besseren  Verinögensklassen 
zum  weitaus  grössten  Teil,  die  besten  ausschliesslich 
besetzen. 

In  den  folgenden  Aufstellungen,  welche  diese  That- 
sache  zur  Darstellung  bringen,  sind  durchgehonds  das 
Bürgerspital,  die  Bruderschaft  vom  hl.  Geiste  und  das 
Kloster  Magerau  (mit  40,000,  bezw.  20,000,  bezw. 
10,000  Pfund  Vermögen)  ausgeschieden. 


Digitized  by  Google 


2.  VeniiögeiisrerhältiiiKse  der  Bfirger  und  der 
Nichtbürger. 

I.  Nach  einzelnen  Vermttgensgruppen. 


Zahl  der 
SteuerpflicMigen 


U •/■  alkr 
absolut  p||,n| 

'rn  drr 
bftr.  firipiif 


Vermttgensgruppen 

Gesamtvermligen 

f! 

ff 

5.  1 

A.  Bei  den  Bürgern. 

1)  Burgpanner. 


4 

2.9 

0 

_ i 

_ 

15 

11.1 

—100 

1,200  I 

— 

41 

44., 

101—500 

11,312  1 

10 

21 

67.7 

.501—1,000 

15,657 

10 

16 

84.3 

1,001  -2,000 

22,125 

— 

20 

8 i ,0 

2,001—5,000 

68,577  i 

10 

6 

1Ü0.0 

5,001—10,000 

53,900  ; 

— i 

8 

100.O 

10,001—20,000 

113,000  1 

— 

5 

lOO.o 

20,001—40,000 

136,300  i 

— 

136 

29.6 

0—40,000 

422,072 

10 

'4)  Aupanner. 


17 

13.„ 

—100 

1,285 

— 

38 

52., 

101—500 

9,960 

16 

72.7 

501  -1,000 

12,705 

— 

! 

81.a 

1,001—2,000 

19.200 

— 

1 9 

100.O 

2.001— 5,000 

5.001— 10,000 

26,605 

— 

: 4 

lOO.o 

23..500 

— 

1 

lOO.o 

10,001—20,000 

14,700 

— 

1 

lOO.o 

20,001—40,000 

29,000 

— 

104 

26.8 

0—40,000 

136,955 

— 

, Digit«ed,by_Google 


; Zahl  der 

1 Steuerpflichllgen 

VermSgensgruppen 

Getamhermdgen 

absolut 

ftUitr* 
plifhtireB  4«r 
kttr.  «ripf« 

S 

ff 

a.  1 

2 

1.8 

2)  Spitalpanner. 
0 

33 

13.. 

—100 

2,665 

— ■ 

61 

50.0 

101—500 

15,630 

— 

25 

64., 

501  1,000 

17,610 

— 

12 

100.O 

1,001—2,000 

17,950 

— 1 

14 

100  0 

2,001—5,000 

46,395 

— i 

6 

lOO.o 

5,001  — 10,000 

48,500 

— 1 

2 

lOO.o 

10,001—20,000 

32,200 

— ' 

155 

26., 

0—20,000 

180,950 

— i 

1 

1.0 

i)  Neustadtpanner. 
0 



1 

32 

14.« 

—100 

2,535 

— ! 

1 

44.« 

101—500 

12,550 

— ^ 

1 16 

84.» 

501—1,000 

11,600 

! 

I 

100.O 

1,001—2,000 

16,260 

— i 

I 6 

lOO.o 

2,001  -5,000 

15,910 

— 

1 

100.0 

5,001—10,000 

7,000 

— 

; 108 

24., 

0—10,000 

65,855 

— 1 

1 Ins^psauit:  A 

. Boi  den  Biiiv^rn  (Su 

mma  1 — 4). 

I 12 

2.» 

0 

— 

— I 

' 97 

13.4 

—100 

7,685 

— 1 

181 

47.. 

101—500 

49,452 

10 

78 

70., 

501—1,000 

57,572 

10 

52 

89.7 

1,001—2,000 

75,535 

— ■ 

49 

94.» 

2,001—5,000 

157,487 

10  1 

17 

100.O 

5,001—10,000 

132.900 

159.900 

— 

11 

lOO.o 

10,001—20,000 

— 

1 6 

lOO.o 

20,001—40,000 

165,300 

— 

1 503 

26., 

0—40,000 

805,832 

10  1 

142 


’ Zahl  der 

j Sleuerpflichtigen 

VertnOgentgrtippen 

GesamtvermSgen 

absolut 

ii  V«  aller 
BUaer* 

pfllchtlgri  4er 
betr.  fira^^e 

ß 

S 

B.  Bei  den  Nichtbilrgem. 

! 526 

97.8 

0 





627 

86.8 

— 100 

38,367 

10 

199 

52.4 

101  -500 

47,975 

— 

33 

29.7 

501—1,000 

21,987 

10 

■ 6 

10.S 

1,001—2,000 

8,315 

— 

3 

5. 

2,001—5,000 

10,735 

— 

i 1394 

i 0 

0 -5,000 

127,380 

I 


Aus  diesen  Nacliwcisungen  erhellt,  dass  die  Bürger 
die  „Kapitalisten“  jener  Zeit  waren.  Von  den  Ver- 
mögenslosen gehören  nur  2 ®/o  dem  Bürgerstande  an, 
und  unter  den  Personen  der  untersten  Vermögens- 
gruppe (bis  100  ff)  ist  derselbe  nur  mit  13.4  ®/o  ver- 
treten. Aber  in  den  weiteren  Gruppen  wächst  der 
Anteil  mit  jeder  Stufe,  bis  schliesslich  die  drei  höchsten 
Gruppen  (über  5000  ff)  aussclilie.sslich  von  Bürgern 
besetzt  sind.  Während  die  Bürger  nur  26.s  ®/o  aller 
SteuerpHichtigen  ausmachen,  besitzen  sie  doch  86.<  ®/o 
des  Gesamtvermögens  und  auf  die  übrigen  73.5  ®/o  nicht- 
bürg(>rliche  Steuerpflichtige  fallen  nur  13.«  ®/o  desselben. 

Auf  einen  bürgerlichen  Steuerpflichtigen  kommt 
ein  durchschnittliches  Vermögen  von  Fr.  32,040,  auf 
einen  nichtbürgerlichen  dagegen  nur  ein  solches  von 
Fr.  1820  oder  weniger  als  der  17.  Teil. 

Es  bedürfte  eingehender  wirtschaftsgeschichtlicher 
Forschungen,  um  die  Gründe  dieser  bedeutenden 
Differenz  in  der  ökonomischen  Lage  der  beiden  poli- 
tischen Bevölkerungselemente  völlig  klarzustellen. 


Digitized  by  Google 


144 


Schlusswort. 


Ohne  in  den  Fehler  der  Verallgemeinerung  zu 
verfallen  und  ohne  zu  der  noch  immer  nicht  spruch- 
reifen Frage  über  die  Bedeutung  mittelalterlicher  Städte 
ein  entscheidendes  Wort  sprechen  zu  wollen,  soll  sich 
der  hier  zu  gebende  Rfickblick  über  die  hauptsäch- 
lichsten Ergebnisse  vorliegender  Untersuchung  auf  eini! 
einfache  Rekapitulation  allgemeinster  Fassung  be- 
schränken. 

Die  erhalten  gebliebenen  Zählungsaufzeichnungen 
bezüglich  eines  Teiles  der  Stadt  und  die  ergänzenden 
Berechnungen  für  den  andern  Teil  zeigen  für  1444 
eine  Oesamtbevölkermig  von  rund  5200  Einwohnern; 
eine  Zahl,  welche  für  die  Stadt  mit  blühenden  und 
einen  bedeutenden  Aussenhandel  ihrer  Erzeugnisse 
treibenden  Gewerben  eine  geringe  zu  nennen  ist. 

Ein  dünn  besiedeltes  Land  mit  nur  etwa  11  Ein- 
wohnern auf  den  km-  schliesst  sich  an  die  Stadt  an, 
deren  speciolles  Landherrschuftsgebiet  an  Bevölkerungs- 
zahl noch  um  rund  üOO  Personen  hinter  ihr  zurück- 
hleibt.  Ein  genau  ausgezähltes  Teilgebiet  der  Landschaft 
(das  damalige  Aupanner),  dessen  Bevölkerung  heute 
(bezw.  1888)  diejenige  der  Stadt  noch  um  einige 
hundert  Personen  übertrifft,  zählte  damals  bloss  den 
dritten  Teil  der  städtischen  Einwohnerschaft. 

Der  Vermögensstand  der  städtischen  Bevölkerung 
ist,  wenn  die  auf  den  Kopf  treffende  Durchschnitts- 
quote in  Betnicht  gezogen  wird,  über  dreimal  so  gross 
als  derjenige  der  ländlichen,  wofür  der  Gewerbefleiss 
der  Stadt,  der  in  der  Stadt  veranlagte  zinsherrlicho 


Digitized  by  Google 


145 


Grundbesitz  auf  dem  Lande  und  die  Aussaugung  des 
zinspflichtigen  Teils  der  Bauernschaft  durch  die  Zins- 
herren, grundgebend  ist.  Indessen  herrscht  auf  dem 
Lande  eine  bessere  Verteilung  des  Vermögens  als  in 
der  Stadt,  in  welcher  eine  geringe  Zahl  besonders 
Reicher  mehr  besitzt  als  die  ganze  übrige  Menge  der 
Vermögensinhaber  und  Erwerbsthätigen. 

Nach  der  Kopfquote  erscheint  die  mittelalterliche 
Stadt  sogar  reicher  als  die  heutige,  und  selbst  für  die 
damalige  ländliche  Bevölkerung  würde  man  vielleicht 
dasselbe  finden,  wenn  der  heute  stark  vertretene  Grund- 
besitz städtischer  Eigentümer  aus  den  ländlichen  Steuer- 
veranlagungen ausscheidbar  wäre. 

Die  nach  den  Quellen  selbst  aufgefasste  haus-  und 
familienwirtschaftliche  Einheit,  die  „Haushaltung^, 
zeigt  in  der  Stadt  eine  Durchschnittsgrösse  von  weniger 
als  4 Personen;  sie  bleibt  also  hinter  der  bisher 
meistens  angenommenen  Idealdurchschnittsstärke  be- 
trächtlich zurück.  Selbst  die  eigentlichen  Familien- 
haushaltungen allein  haben  nur  eine  wenig  über  4 Per- 
sonen hinausgehendc  Durchschnittsgrösse. 

Der  Grund  dieser  schwachen  Haushaltungsziffer 
ist  hauptsächlich  in  der  Kinderarmut  der  damaligen 
Familien  zu  suchen:  kommen  doch  auf  eine  stehende 
Ehe  weit  weniger  als  2 Kinder.  Dementsprechend  sind 
die  Haushaltungen  auf  dem  Lande,  wo  der  Kinder- 
bestand ein  grösserer  ist  (mehr  als  2 Kinder  auf  die 
Ehe),  auch  .stärker  als  in  der  Stadt:  sie  haben  hier 
durchschnittlich  nahezu  5 Personen. 

In  den  zwar  zahlreichen,  aber  nicht  geräumigen 
Häusern  der  Stadt  verteilt  sich  die  Bevölkerung  so, 
da.ss  zum  weitaus  grössten  Teil  ein  Haus  nur  mit  einer 
Haushaltung  besetzt  ist;  nur  sehr  wenige  Häuser  be- 
herbergen mehr  als  2 Haushaltungen,  so  dass  die 

10 


146 


Durchachnittsbesctzung  noch  nicht  5 Personen  aus- 
macht. 

Die  städtische  BeTÖlkerung  hat  einen  bedeutenden 
Überschuss  des  weiblichen  Ober  das  männliche  Geschlecht 
(cirka  1200:1000),  wozu  eine  starke  Zahl  weiblicher 
Dienstboten  das  Ihrige  beiträgt.  In  der  Landbevölke- 
rung im  ganzen  Qberwiegt  dagegen  das  männliche  Ge- 
schlecht etwas,  und  zwar  unter  der  Einwirkung  des 
Verhältnisses  in  den  der  Stadt  zunächstliegenden  Ge- 
bieten, welche  jedenfalls  weibliche  Dienstboten  in  die 
städtischen  Familien  abgeben. 

Bei  der  erwähnten  grossen  KinderarmtU  der  städ- 
tischen Bevölkerung  ist  es  überraschend,  dass  sich  eine 
ganz  ausserordentlich  hohe  Verheiratetcnquote  in  der 
Bevölkerung  findet,  so  dass  auf  eine  starke  Heirats- 
frequenz zu  sch  Hessen  ist.  Freilich  hat  unter  den 
stehenden  Ehen  der  Stadt  die  Hälfte  keine  Kinder 
oder  nur  je  1 Kind.  Auf  dem  Lande  fäUt  nur  ein  Drittel 
der  Familien  in  diese  Klassen. 

Das  Muss  der  Dietistbotenhahxmg  ist  zwar  nicht 
ganz  genau  feststellbar,  da  die  Gewerbehülfspersonen 
nicht  aus  der  Zahl  der  eigentlichen  Dienstboten  aus- 
scheidbar sind.  Interessant  ist  aber,  dass  der  Prozent- 
anteil der  weiblichen  Dienstboten , bezüglich  deren 
das  eben  Bemerkte  nicht  in  Betracht  kommt,  innerhalb 
der  Gesamtbevölkerung  der  gleiche  ist,  wie  in  der 
Gegenwart  (cirka  5‘/s).  Auf  dem  Lande  findet  sich 
eine  sehr  geringe  Zahl  von  Knechten,  was  indessen 
bei  dem  jedenfalls  obwaltenden  extensiven  Landwirt- 
schaftsbetrieb erklärlich  ist. 

Die  für  die  mittelalterliche  Zählungszeit  wichtige 
Ausgliederung  der  städtischen  Bevölkerung  in  die 
zwei  bedeutsamen  Elemente  der  Bürger  und  Nicht- 
bürger zeigt  das  unerwartete  Ergebnis,  dass  die  letztem 


Digilized  by  Google 


147 


numcriHch  Htark  Qbcrwiegen.  Von  den  steuerpflichtigen 
männlichen  Personen  sind  fast  */>  Nichtbürger,  unter 
den  Haushaltungen  sind  fast  ^/lo  nichtbürgerliche,  unter 
der  Einwohnerschaft  gehörten  mehr  als  */>o  dem  nicht- 
bürgerlichen  Stande  zu. 

Das  bürgerliche  Element  tritt  also  numerisch  sehr 
zurück.  Aber  mit  Ausnahme  des  durchschnittlichen 
Einderbestandes,  bezüglich  dessen  es  sich  nicht  nennens- 
wert von  dem  nichtbürgerlichen  unterscheidet,  hebt  es 
sich  in  allen  bevölkerungsstatistischen  Beziehungen, 
wie  auch  in  vermögensstatistischer  Hinsicht,  stark 
gegen  das  nichtbürgerliche  ab.  Die  Bürger  haben  eine 
stärkere  Yerheiratetenquote,  sie  halten  mehr  Dienst- 
boten, ihre  Familien  sind  stärker  (eben  wegen  der 
grösseren  Dienstbotenzahl);  unter  den  Bürgern  giebt 
es  nur  verschwindend  wenige  Vermögenslose;  sie  be- 
setzen die  höheren  Yermögensklassen  zum  weitaus 
grössten  Teil,  die  höchsten  ganz  ausschliesslich;  sie 
besitzen  überhaupt  über  17mal  mehr  Gesamtvermögon 
als  ihre  nichtbüigcrlichen  Stadtgenossen. 

Bei  diesem  wirtschaftlichen  Übergewicht  der  Bürger 
ist  es  erklärlich,  dass  trotz  aller  dem  numerisch  über- 
wiegenden Nichtbürgertum  gemachten  Konzessionen 
die  entscheidende  Macht  in  politischen  Fragen  doch 
immer  noch  in  den  Händen  des  Bürgertums  war. 


Digilized  by  Google 


Beilagen 


Zählung  des  Aupanners 

im  J.  1444. 

In  dey  nomine,  amen,  anno  XLIIII“; 

man  frAwen  kind 


Primo  in  Guglenbergs  hus  ...  4 36* 

Item  Praderwanina 3 2 4 

Item  Peter  Praderwan 2 2 i 

Grosso I 1 5 

Küng t 2 2 

Ludi 2 i — 

Lotto 3 2 5 

Willi  Weber i 3 2 

Zovinger i i — 

Strftpfer i i — 

Nicli  Wollis 2 I — 

Peter  Meister i 2 i 

Elsi  Umbescheider — i 2 

G6tschi  von  Munterschun  ....  i i 3 

Minny  Eichers — 1 1 

Surer 1 i i 

Niclaus  Zurlinden 1 1 — 

Schletti I I 3 

Übertrag  26  27  36 


•)  Im  Origiaaltext:  4 m.  3 f.  6 k.  etc. 


Digilized  by  Google 


150 


man  frSwen  kind 


Übertrag  26  27  36 

Berverscher t i 3 

Hensli  Felder 2 3 6 

Willeben i i — 

Luechtschinder i 2 i 

Peter  Zovinger i i 4 

Sutzina — 2 — 

Teippilli i i — 

Henny  von  Francfurt i i — 

Tonny  Verliggis i i 2 

G6tschi I 2 I 

Michet • . . I I — • 

Johan  Felder i 3 4 

Die  schwartzen  Beginen  ....  — 5 i 

Gltschart 2 i 2 

Hans  Tossl i 2 — 

Jackl  Tüchscherer 2 i 1 

Hensli  Brüggler i i 2 

Relnold 2 i — 

Schein 2 i — 

Sprego I I 3 

Neschl I 2 I 

Nlclaows  Reif i 2 i 

Peter  Brüggler i i — 

Hartman  Rot i 2 3 

Thoman  Kfirsener 2 2 i 

Erhärt  Schnlder i i 3 

Rlchart  Umbescheiden i i — ■ 

Cuonrades  Muter — 1 — 

Sewll I 1 3 

Wilhelm  von  Valendls i i — 

Peter  von  Polant i i — 

Übertrag  60  74  78 


Digilized  by  Google 


151 


maa  fröwen  kind 


übertrag  6o  74  78 

Imer  Klepfer i 1 — 

Clewi  Fischet i i i 

Lorberri i 2 — 

Cünrat  Kraft 1 2 — 

Die  willigen  armen — 4 1 

Juncker  Jacob 3 5 — 

Schafler 2 2 — 

Der  maler i — — 

Hugi  Jorgen i 1 — 

Andres  Schnider i i i 

Hans  Tegensser i i — 

Herman  Walen 1 i i 

Bockschintman — i 1 

Marmet  Büchsenmeister  ....  2 i 2 

Lantemer i i 1 

Wiewasser 3 1 — 

Cüno  Graf 1 i i 

R6sli i I — 

Hans  von  Gruntzen i i i 

Schwinduf 2 3 — 

Pater  Nostrer 1 i — 

Trogrera — i — 

Halbher 1 1 i 

Thiebolt  der  metzger i i — 

Seitenmacher i 1 — 

Nico  Mülter i i — 

Auberli 2 i — 

Philip  der  schlosser  ......  2 i 4 

Nesa  von  Sibental — i — 

Baldenweg i i — 

Johan  Wolf i i 2 

Übertrag  96  1 16  95 


•Digitized  by  Google 


152 


Übertrag 

Hans  von  Strassburg 

Ülrich  Weiler 

Fuschi 

Tierstein 

Springuf 

Gottröw 

Robin  der  kreuier 

Grabna  

Der  Lebkucher  

Jacky  Zimerman  ....... 

Türing 

Stoltzmüller 

Manodma 

Brenner 

Hensli  Fitschet 

Kotina 

Heimo  Meyer 

Rymlinger 

Betscha  Sterlb 

Die  alti  Treigerin 

Die  junge  Treyerin  

Pfiffura  

Heino  Knebel 

Ülrich  von  Ulm 

Thiebolt  Leussen 

Der  korber 

Willi  Umbescheiden 

Der  kutler .*  . 

Gredi  Treyers 

Herman  Pfiffer 

Hans  von  Stein 


96 

l 

I 

I 

I 

I 

I 

I 


I 

t 

1 

t 

I 


1 

2 

i 


I 

1 

I 

I 

I 

l 

I 

1 

2 


Übertrag  123 


frOwen  kiod 


153 


man  frftweo  kind 


übertrag  123  153  123 

Hensli  Jecklis i i 

GÄbelly i I 2 

Kurtzina i 2 — 

Bollinger i i i 

Ülli  Schwendiman i i 3 

Die  Herren  ze  den  Augustiner  8 
priester,  4 schüler,  2 schwestren, 

2 köche 10  2 4 

Hans  Lechner i i — 

Clewi  FögeUis i 2 — 

Hentzman  Köchli 2 1 — 

Keyser 1 2 i 

Wimyser 1 i — 

Hensli  Werlis 2 i — 

Clewi  Vernlis 1 i i 

Bentzina — i — 

Bertschi  von  Epsachen 2 i i 

Hentz  Schling i i — 

Jacky  Weren  (?) i i 2 

Hans  Giger  der  scherer  ....  2 2 i 

Willi  Schwartzwald 2 1 — 

Die  alti  Buchserra — i — 

Ülrich  der  Weber i i 2 

Der  artzet  von  Mastrik i i — 

Angella  von  Heitenwil — i i 

Schufnier  der  fener i i — 

Peter  Moser i 1 4 

Wilhelm  Seltentrit i i 1 

Peter  Saussen 1 2 2 

Wannenmacher i i i 

Hensli  Hübschi i 2 2 


Übertrag  163  189  152 


Digitized  by  Google 


154 


mkD  frOwen  kind 

Übertrag  163  189  152 

Gredy  Treyers — 2 2 

Hemian  Pfiffer i i — 


Herr  Rudolf  von  Wippingen  ...  4 4 2 

Peterman  Graf 1 i 3 

Peter  im  Forst 2 2 — 

Peter  Wersamen i i 5 

Heini  von  Buch 3 2 — 

Holstein 1 2 2 

Kichart  Fogels i i 4 

Brotbach . i 1 3 

Hans  von  Tann 1 1 — 

Freidigo 1 i — 

Olli  Matis I I — 

Goltnagel i 1 — 

Hensli  Halbsaler  2 2 i 

Cüno  Buchtschellis 1 4 — 

Hentzman  von  Praroman  ....  i 2 2 

Hensly  Wiks 2 3 — 

Künrat  Re)d' i 2 4 

Hensli  Jungen i i i 

Kinmo i i 2 

Willy  Heimmen 1 i 3 

Hansy  Guglenberg  a Rueply ...  1 i — 

Peter  Heimen 2 2 — 

Peter  Bücher i 1 4 

Jacob  Grüdler 2 i 3 

Arnolt  von  Hasel i i 3 

Peter  Rancz i i i 

Die  alti  Walcherin  ......  — 1 

Antheno  Helmans 1 i — 

Übertrag  201  235  197 


Digilized  by  Google 


155 


Übertrag 

Jacob  Waners 

ÜUi  Jordis 

Hensli  Peiders 

Der  scherer 

Hans  Koch 

Otti  Kumers 

Greda  Kolers 

Hans  von  Pfortzen 

Rieder,  der  phster 

Jenny  Frieser 

Bauholtz  

Hencz  Ldtschen 

Mellingerra 

Zieglerra 

Ülly  Stoss 

Hans  Hof 

Bertschi  Grunenwald 

Berchtold  der  schümacher .... 

Haubein 

Stigerra  und  Torerra 

Pauli  Büler 

Hentzman  Lütty 

Clewy  Löppers 

Clewy  Hemmerlis 

Jacki  Kolers 

Thiebolt  der  gerwer 

Heinrich  Schein 

Brenner  tüchscherer 

Pettelried 

Nicly  Mertzen 

Jeneveisa 


man  frSwen  kintl 


20 


235  197 


Übertrag  234  274  227 


Digilized  by  Google 


166 


man  fröwen  kind 

übertrag  234  274  227 

Heiny  Wolf 1 i ^ 

Tietschi  zimerman i i 2 

Thiebolt  K6chli i i i 

und  in  dem  hus  .......  — 3 

Füssina — i 

Dornhalter 5 4,  1 

Schwab  der  müller i 1 2 

Hans  von  Schwitz i 2 — 

Peter  Zimerman 4 i 3 

Rudi  Hugo I 1 1 

Schüler  der  walcher i 1 2 

Jacob  Werler 1 i — 

Hensli  Zimerman i i — 

Die  von  Eyg 1 3 

Johan  de  Barra i 1 i 

Nico  Kolers i 2 

Ülli  StellLs 2 I — 

Strichisen i i — 

Peter  Schüfmer 1 3 3 

jaqui  Heimen i i 2 

Cuno  Schröter i i 6 

Niclauws  Gerhart 1 — i 

Willi  Tochterman 4 3 5 

Pierro  Tscho i i 3 

Ülman  Tochterman 3 2 2 

Johan  Wiber i i i 

Der  tüchly  wescher i — — 

Hensli  Steffan i i — 

Fülistorf I I 2 

Hentz  Pfiffer i 1 — 

Peter  Zengcker 1 i 5 

Übertrag  276  317  273 


Digilized  by  Google 


167 


Übertrag 

man 

276 

frBwen 

3J7 

kind 

273 

Der  kesseller  .... 

2 

I 

2 

Pauly  Schiuit  .... 

2 

I 

— 

In  Berischers  hus . . . 

— 

2 

— 

Richenwil 

I 

2 



Ülly  Krug 

I 

I 

— 

Zosso  der  pfister  . . . 

3 

2 

1 

Hans  Tegenser  . . . 

3 

1 

2 

ln  Rominen  hus  . . . 

2 

2 

— 

Hensli  von  Epsach  . . 

2 

I 

2 

Kölner 

I 

I 

I 

Fogel 

I 

1 

1 

Ülli  Rabus 

I 

I 



Der  schliffer  .... 

I 

I 

— 

Passerstorf  der  pfister  . 

I 

I 

— 

Peter  Huber  .... 

I 

I 

— 

Mettenfeldma  .... 

— 

I 

— 

Toggenburg  .... 

2 

1 

1 

Gracias 

I 

I 

3 

P'enringer  in  der  Balm  . 

1 

I 

5 

Panclet 

I 

2 

3 

Anderli  der  müller  . . 

I 

I 

2 

Hensli  Schwendiman 

2 

I 

3 

Stöckly  der  müller  . . 

I 

I 

4 

Gilyan  Stertzifüss  . . . 

I 

- 

— 

Füssi  der  müller  . . . 

2 

I 

— 

Willi  Pletscher .... 

I 

I 

— 

Schicki  der  müller  . . 

3 

1 

3 

Gredi  Stöcklis  .... 

• • • . 

— 

I 

Daz  charpf  ort  (?) 
Jaqui  Göch 

I 

I 

.Aly  Höwers,  Gredi  Werlis 

, . 

— 

2 

— 

Übertrag 

315 

352 

306 

Digitized  by  Google 


168 


Übertrag 

Die  Uwerdin 

Werli  Tengesser 

Ülli  Butnan 

Joseppina 

Der  jung  Fandet 

Pfauwo  der  tachnagler 

Ruchtschi 

C&ntzi  Wissbrot 

Huswaggina 

Hans  Furer 

Ülli  Grreden 

Heiny  Sifritz 

Meister  Janczli 


Summa  llll  XXV 
Summa  lÜl  LX 
Summa  III  XXV 


man  frSweo  kind 

315  352  306 


1 

I 

I 

I 

I 

1 

3 

2 

I 

I 


3 

1 


2 

I 

I 

3 

I 


2 

4 


328  365  320 


Trotz  mehrfacher  Untersuchung  erhalte  ich  jedoch: 
Männer  . . 328 

Frauen  . . 365 

Kinder  . . 320 

Total  1013  anstatt  1010  E. 


Digitized  by  Google 


159 


Zählung  des  Spitals 

im  J.  1444. 

Primo  a la  croix  blanche  le  pere,  mari  et  femma,  dos 
fils  ung  garczon  2 donczalles  et  la  femma  dou  louf. 
Item  Berard  Chaucy  et  sa  femme  duee  fillies  3 
donczalles  et  lo  Als  de  la  nurrece. 

Item  eis  couvent  7 serour. 

Item  domp  Willermo  Gagny. 

Domp  Johan  Vendeir. 

Jacob  dou  Chastel,  sa  serour  et  una  donczalla. 

Item  le  mestre  de  lescola,  sa  femma  dos  Alz,  una 
donczalla,  4 der  a sa  tabla. 

Devant  nostre  dämme; 

Primo  Domp  Nicod  dou  Chastel. 

Domp  Beguina  et  sa  tanta  et  sa  niecy. 

Item  domp  Bye. 

Jaquet  de  la  Chinäl  et  sa  femma  et  ung  der  et  una 
donczalla. 

Item  domp  Perrin. 

Pierro  Major  2 Als  ung  der  et  una  doczalla.  Domp 
Nico  de  Lausana. 

En  la  ryaz  Chevreir: 

Primo  domp  Byez. 

Domp  Pierro  de  VMongin. 

Item  Seryan  et  sa  femma. 

Item  domp  Chinor. 

Bechez  et  sa  Allie. 

Item  una  revendiery. 

u 

O rin  de  Pierro  Morsel  jusque  ala  porta  de  Murat. 
Primo  Johan  Merlez  et  uxor  et  3 enfan. 

Item  ly  Rognyonna  et  son  nev&  et  una  donczalla. 


160 


Item  Johan  Varney  et  uxor  et  3 enfan. 

Item  Johan  Bonjor  et  uxor  2 enfan  et  una  donczalla. 
Item  Ülli  Boublan  et  uxor  et  una  donczalla. 

Item  Hensilli  Bogk  et  uxor  et  3 enfan. 

Item  Anny  Karrer  et  una  autre  femme. 

Item  Johan  de  Prez  et  uxor  i fillie. 

Item  Petermann  Chastrare  et  uxor. 

Item  Salamin  et  uxor  4 enfan  et  la  marre  de  Salamin. 
Item  Nicod  Dingldlli  et  uxor  et  1 garczon. 

Item  Johan  de  Lengre  et  uxor  3 enfan. 

Item  Johan  et  Peterman  Büro  lour  dues  fenimes  6 
enfan  et  una  autre  filliete. 

Item  Hensli  Snider  der  phister  et  uxor  et  2 välet. 
Item  Heintzman  Sch61i  et  uxor  et  i fillie. 

Item  Ülli  Vetterling  et  uxor  2 enfan  i donczalla. 
Item  Pierro  Aymonar  et  uxor  4 enfan. 

Item  Johan  de  Bröillies  et  uxor. 


Ou  rin  de  la  porta  de  Murat: 

Primo  Jehan  VVipere  et  uxor  2 enfan. 

Item  Pierro  de  Barra  et  uxor  et  sa  donna  gro,  i enfan 
et  una  autre  femme. 

Item  Greda  Swinginhammer. 

Item  Barnabo  et  uxor  3 enfan. 

Jacob  Hennigki  et  uxor  et  lo  pere  et  4 enfan. 
Francey  deis  Sers  et  uxor  2 fillies  una  donczalla. 
Item  domp  Porteir  et  sa  serour. 

Item  domp  Willermo  Huser. 

Item  Chiefia  et  uxor  3 enfan. 

Item  Lestonae  et  desos  ver  7 persones. 

Item  Pierro  de  Dux  et  uxor  2 enfan. 

Item  German  et  sa  femma. 

Item  Pierro  Bergoz  et  uxor. 


Digitized  by  Google 


161 


Domp  Tftlay  et  sa  mere,  una  niecy. 

Pierro  Chieffä  et  uxor  i fillieta. 

Item  Cristinly  i enfan. 

Item  Jaquet  Chevallier  et  uxor  i enfan. 

Item  Marmet  Porchier  et  uxor. 

Item  Zschoppina  et  son  filz. 

Item  Thoma  Bugniet  et  uxor. 

Item  Johan  Hugonet  et  uxor  3 fils  et  3 fillies. 
Conrad  Harffenmacher  et  sa  femma  4 enfan. 

Item  Greda. 

Erhärt  Risz  et  uxor,  i filz  2 donczalles. 

Item  Octonet  Garczon  et  uxor. 

Item  Johan  Chauczi  et  uxor  i fillie  et  2 donczalles. 
Item  Johan  Curtiman  et  uxor  et  9 autre  persones. 
Item  Brecton  et  uxor  2 enfan. 

Clara  Gruyerj. 

Item  Lanty  et  uxor  4 enfan. 

Item  Yffler  et  uxor. 

Item  Johan  Chamblot  et  uxor  i filz  una  donczalla. 
Item  Jehan  Gaye  et  uxor  et  i enfan. 

Item  Beney  et  uxor  2 enfan  et  sa  mere. 

Item  Minna. 

Item  Nerar  Chappcr  et  uxor  3 enfan  et  una  donzalla. 

Item  C6nzi  de  Rore  et  uxor  4 enfan  et  2 donczalles. 

Item  Pierro  Ribä  et  uxor  5 enfan. 

Item  Simon  lescoffeir  et  uxor. 

Item  Willi  Snetzer  et  uxor. 

Item  Meryaz. 

Item  Anny  Bronner  et  mater. 

Item  ly  femma  Heintzi  de  Granges. 

Item  lo  meistre  deis  alaman  et  uxor  et  3 enfan. 

Item  Thomy  L6ifier  et  uxor  et  filia. 

Item  Hans  Keiner  2 enfan. 


n 


162 


En  la  riaz  Pischolan: 

Item  Perrod  Cuanier  et  uxor. 

Item  Richart. 

Item  Perroneta. 

Item  la  femma  Rogeewe  2 enfan. 

Item  Perroneta. 

Glaudo  Cunin  et  uxor  i enfan. 

Jaquet  Loriod  et  uxor. 

Item  Heintzilli  George  et  uxor. 

Item  Rolet  Gay  et  uxor  3 enfan. 

Item  la  Colombetta  et  una  autre  femme. 

Item  Marmet  de  SSgier  et  uxor. 

Item  Ramel  et  uxor  et  une  autre  femme. 

Item  Puppon. 

Domp  Willi. 

Nuvillie. 

Elsy. 

Platten  et  uxor. 

Gentilliesce  et  uxor  2 enfan. 

Anny  Ta.schi. 

Domp  Pierre  Davinche. 

Item  ma  sieraz  Greda. 

Item  ma  sieraz  Alix. 

Item  Aymonet  de  la  Grange  et  uxor. 

Item  Reinbold  et  uxor  i fillie. 

Cony  Chapper  et  une  femme. 

Hensli  de  Cerlie  et  uxor  2 enfan. 

La  Bremmina. 

Johan  Luifes  et  uxor  6 enfan. 

Ulli  Bonnamour  et  uxor  la  mere  i fillie. 

Ülli  Chambrei  et  uxor  2 enfan. 

Item  Niclaus  et  uxor  et  i fillie. 

Perrisson  Candiounaz. 

Item  Jaquet  Brisibuel  una  donczalla  et  i enfan. 


Digitized  by  Google 


163 


Item  Stephan  V\'is  et  uxor  2 enfan. 

Item  Jehan  Chanterel  et  uxor  4 enfan. 

Heintzi  von  Altz  et  uxor. 
item  Peter  Gros  et  uxor  i enfan. 

Item  Johan  Berbeir  et  uxor  i enfan. 

Tribolet  et  uxor  4 enfan. 

Item  Stungki. 

Item  la  Reman  wimarda. 

Johanneta  Mellica  et  i enfan. 

Item  Trompetta  et  uxor  3 enfan. 

Item  Humber  Beney  et  uxor. 

Item  Ogneix  et  uxor. 

Annel  de  Duens  i enfan. 

Berchtold  Krebs. 

Ysabel  Bendina  2 enfan. 

Estieven  Boney  et  uxor. 

Ou  rin  de  Barikornlj. 

Primo  Bariskornli  et  uxor  2 enfan  una  donczalla. 
Item  Loy  Chappotat  et  uxor  2 enfan. 

Item  Johan  Gruyerj  et  uxor  3 enfan  et  una  donczalla. 
Item  Guilliemin  et  uxor  4 enfan  et  una  donczalla. 
Item  Alix  Trevauda  et  I donczalla. 

Item  la  Berriaz. 

Item  Johannin  de  VV^ienna  et  uxor  et  1 enfan. 

Item  Dietrich  et  uxor  3 enfan  2 garczon  et  una  donczalla. 
Item  Tornarre  et  uxor  2 enfan. 

Item  Pierro  Favre  et  uxor  ung  garczon  et  una  donczalla. 
Item  Pierro  Follarre  et  uxor  et  10  autre  persones. 
Item  meister  Hemmerly  et  uxor  2 enfan  et  ung  garczon. 
Item  Herman  Sattler  et  uxor  5 enfan. 

Item  la  Villioda  i enfan. 

Item  Johan  de  Delemon  et  uxor  3 enfan. 

Item  Pierro  Salay  et  uxor  4 enfan. 


Digitized  by  Google 


164 


Item  Johan  Payat  et  uxor,  la  mere,  2 enfan. 

Item  Pierro  Reinhart,  son  Irere  Rüf,  la  mere,  la  fillie, 
una  donczalla. 

Item  Hensly  Russicon  et  uxor  7 enfan  et  ung  garczon. 
Item  Peter  Kugker,  uxor  et  2 enfan. 

Item  Pierre  Ferveir  et  uxor. 

Item  Schftbaz  et  uxor  i fillieta. 

Item  meistre  Claus  meistre  deis  boistes  et  uxor  3 enfan 
I garczon  et  una  donczalla. 

Croleir,  uxor,  1 donczelleta. 

Glaudo  Fingerli  et  uxor  4 enfan  et  ung  garzon. 

Item  Johan  Taxon. 

Item  Johan  Pavilliar  uxor  4 autre  persones. 

Item  Rolet  George  et  uxor  i enfan  et  una  donczella. 
Item  Marmet  Grand  uxor  i enfan  et  una  donczalla. 
Item  Nicod  Charvie  uxor  i enfan  et  una  donczalla. 
Johannod  Pavilliar  i donczelle  et  i enlan. 

Hans  Kachler  uxor  i garczon  et  una  donczella. 

Item  Johan  Favre  lesperonneir  et  uxor  2 enfan. 

Item  Jullian  Zwinger  et  uxor  i enfan,  ung  garzon  et 
una  donczalla. 

Item  Johan  de  Sain  Jaques  et  3 enfan. 

Item  Johan  Möle  et  uxor  4 enfan. 

Item  Erhärt  et  uxor  4 enfan  et  ung  garzon. 

Item  Jaquet  Roge  et  uxor  i garzon. 

Item  la  femma  de  Johan  Charroton  2 enfan. 

Item  Johanneta  SÄtzina  5 enfan. 

Item  Hans  Röpli  et  uxor  5 enfan. 

Peterman  Legueller  et  uxor. 

Hensli  Pheffer  et  uxor  una  fillie. 

Johan  Michiel  et  uxor  2 enfan. 

Jagkilli  Marechä  i enfan  et  ung  garcon. 

Item  Henrich  Hoffherr  et  uxor  3 enfan  et  ung  garczon. 
Item  Rüff  Brachot  et  uxor  i enfan  et  una  donczalla. 


Digitized  by  Google 


Item  Rolet  Fresta  et  uxor  et  i garczon. 

Item  Pierre  dou  Visinant  et  uxor  et  sa  mere  et  i enfan 
et  I donczella. 

Item  ly  filz  Pffefier  et  uxor  t enfan. 

Item  Jaquet  Michie  et  uxor  3 enfan. 

Item  la  Chabresa  et  sa  fillie. 

Item  la  Teidina  sa  mere  et  1 donczella. 

Item  johan  Magnin,  uxor  5 enfan. 

Item  Pierre  Hugonet  et  uxor  2 enfan. 

Item  Forochteire  et  uxor  3 enfan. 

Item  Helflfer  et  uxor. 

Item  Pierro  Donczel  et  uxor. 

Item  Peter  Küng  et  uxor  5 enfan  et  dos  garczon. 
Item  Flugk  et  uxor. 

Item  Willermo  Stadler  et  uxor  2 enfan,  2 garczon 

2 donczella. 

Item  Cono  de  Lanton  et  uxor  4 enfan  3 garczon. 
Item  Rolet  Gambach  et  uxor  3 enfan  2 donczalles. 
Item  Pierro  Stadler  et  uxor  i donczella. 

Item  Johan  Gambach,  uxor  2 garczon  2 donczella 
et  una  niece. 

Item  Perrod  (iottroux  et  uxor  2 garczon  i donczella. 
Glaudo  Cordeir  et  Willi  Cordeir  et  lour  dues  fenimes 

3 enfan  2 donczalles  2 garczon. 

Item  Hensli  Roso  et  uxor  3 enfan  2 garczon  et  una 
donczella. 

Caspar  et  uxor  i enfan. 

Johan  Nochet  et  uxor  2 enfan. 

Johan  Guillerme  et  uxor  i enfan. 

Stengli  et  uxor  i enfan. 

Pörlinger  et  uxor  i enfan. 

Johan  Bonvisin  et  uxor  2 donczallez  et  dos  nevö. 
Item  Jaquet  Aigro  et  uxor  4 filz  2 donczalle. 

Item  Peter  de  Allenwil  et  uxor  lo  pere  de  sa  femme 
et  I donczalla. 


166 


Item  Richart  Burquinet,  bänderet  et  uxor  i fillieta 
2 donczalles. 

Item  Johan  Favre  et  uxor  2 enfan  2 donczalles  et 
ung  garzon. 

Item  Nicod  Gumel  et  uxor  4 enfan  la  mere  de 
Gurnel  2 donczalles. 

Item  Huguet  Bugniet  et  uxor  et  sa  mere  et  sa  niece 
et  sa  donczalla. 

Item  Johan  Palanchi  et  uxor  i enfan  et  i donczella 
et  1 garcon. 

Item  Leonhart  Ferner  et  uxor  2 enfan  et  i donczella. 
Item  lo  cusin  ft  meistre  de  boistes  et  uxor. 

Item  la  femma  Hensli  BlfttzulT  i donczella. 

Item  Rftdelpff  zimmerman  et  uxor. 

Clewi  Gürtler  et  uxor  2 enfan  i garcon. 

Ottonet  Carementrant  et  uxor  i enfan  et  una  donczella. 
Willcrmo  Nonans  et  uxor  et  1 donczella. 

Perrod  Camusand  et  uxor  et  son  filz. 

Perrod  Corboz  et  sa  femma  2 enfan  et  i donczela. 
Peter  Struber  et  uxor. 

Bertschi  Kres  et  uxor. 

Johan  Valliegoz  et  uxor  3 enfan. 

Johan  Gugnyät  et  uxor  1 enfan. 

Item  Nicod  Bellin  et  uxor  2 enfan. 

Item  Glaudo  de  Granges  et  uxor  2 enfan  et  1 donczela. 
Item  Rotenburg  et  uxor  2 garcon. 

Johan  Fellon  et  uxor  i enfan. 

Hans  Blümentzwil  et  uxor. 

Item  Pierro  Palliart  et  uxor. 

Item  Nicod  Mägarny  et  uxor  2 donczalles. 

Item  Willi  Lescoffeir  2 enfan. 

GuilUemin  Potter  et  uxor  5 enfan  i garcon. 

Der  Wolf  und  sin  husfrow  und  ein  kind. 

Pierro  Luife  et  uxor  2 enfan. 


Digilized  by  Google 


167 


La  Bornaz. 

Rolet  Gruyeri,  uxor  i garcon  i donczella. 

Johan  Doreir  et  uxor  4 enfan. 

Marmet  Cossonai  et  uxor  i donczella. 

Andrey  Preveret  et  uxor  2 enfan. 

Huga  et  una  autre  femine. 

Rüf  Borgeix  et  uxor  3 enfan  i donczella  et  i garcon. 
Jacob  V6guilli  et  uxor  2 enfan. 

Johan  Garrel,  mater  i donczella. 

Rüf  V'6guilli  et  uxor. 

Bregewerra  et  uxor. 

Le  grand  Guilliemin  et  uxor  2 enfan. 

Item  la  Carralleta. 

Hensli  de  Cerlie  et  uxor  2 enfan  2 garcon. 

Item  lo  Pattissierre  et  uxor. 

Symonin  lo  chappuis  et  uxor. 

Maistre  Johan  Pignierre  et  uxor  ly  femma  Marmet 
Arsent  et  i donczella. 

Item  Jaquet  Arsent  et  uxor  6 enfan  2 donczalle. 

Item  Jaquet  Pappet  et  uxor  2 enfan  i donczella. 

Item  lo  Chftsattey  et  sa  donczella. 

Item  Nicod  Pertuix  et  uxor. 

Item  Glaudo  Dautignie. 

Conrad  Hubensmid  et  sa  donczella. 

Item  Nicod  de  Blümensperg  et  uxor  et  1 donczella. 

Item  Rolet  Basset  et  uxor  2 enfan  6 garcon  et  1 

donzella. 

Item  ly  hämischer  et  uxor  et  eorum  filius. 

Item  Morat  barbier  et  uxor  i garcon. 

Item  eis  Places: 

Primo  Yanny  Lombar  et  uxor  3 enfan  et  i donczella. 
Item  Johan  Bosset  et  uxor  4 enfan  et  una  autre  femma. 
Item  Uldri  Desers  et  uxor  3 enfan. 


Digitized  by  Google 


1(>8 


Item  Johan  Malliolet  uxor,  la  mere,  2 enfan. 

Item  la  Domingetta  et  i donczella. 

Item  Johan  Becart  et  uxor  2 enfan. 

Item  Cristin  Erbetta  et  uxor. 

Johannetta  Truffetta  et  son  fils. 

Item  Jaquet  Riondel  et  uxor  4 enfan  1 donczella. 
Item  Pierro  Geneve  et  uxor  et  i enfan. 

Item  Perrod  Cosander  et  uxor  et  lour  fils  et  uxor. 
Item  Hugonet  Salamin  et  uxor  2 donczalles. 

Item  Nicod  Bitzar  et  uxor  4 enfan  i donczella. 

Item  Raybat  et  uxor  3 enfan  et  dues  autre  femmes. 
Item  Pierro  Cottorel  et  uxor. 

Item  Richart  Loy  et  uxor  4 enfan  et  la  mere. 

Item  Jaquet  Bosson. 

Item  lo  Liegay  consander  et  ancilla. 

Item  Henri  Besenczon  et  uxor  6 enfan. 

Item  Grosaman  et  uxor. 

Item  Brisijon  et  uxor  et  mater. 

La  Bellonessa  2 donczalles. 

Johan  Pignierre  et  uxor  i enfan. 

Item  Antheno  Guilliaume  et  uxor  3 enfan  et  la  mere. 
Perrod  Aymonar  et  uxor  i donczella. 

Item  Perrod  Chamblot  et  uxor. 

Item  3 femmes  2 enfan. 

Grumä  et  uxor. 

Item  Aymonet  Uldriar  et  uxor  4 enfan. 

Item  Francey  Billiet  et  uxor  2 enfan  et  sa  mere. 
Item  Johan  Mdgin  uxor  i enfan  i donczella. 

Item  Curnilliat  uxor  i enfan. 

Item  Henri  Cuntzi  uxor  i enfan. 

Item  Johan  Verreir  uxor,  Pierro  lour  fils  et  sa  femma. 
Item  Perrod  Billieta  uxor  i garcon. 

Item  Marion. 

Johan nod  Rey  et  uxor. 


Digitized  by  Google 


Item  Loysa  Pittetta. 

Campana  uxor  3 enfan. 

Item  Boscherin  uxor  i donczella. 

Item  Pierro  Johannin  et  uxor  i enfan. 

Item  Johan  de  Mentz  et  uxor  2 enfan. 

Claus  dou  Liego  uxor  i enfan. 

Item  Johan  Posat  uxor  2 enfan  la  mere  de  Posat 
I donczella. 

Item  Hensli  Stertzifü.ss  uxor  4 enfan  et  ung  garcon. 
Item  Simonet  Farisey  et  uxor. 

Item  Marguereta  Nocheta. 

Item  Nicod  Levaz  et  uxor. 

Item  Guillierme  Morier  uxor  2 enfan. 

Estievent  Belluz  uxor  i enfan  i donczella. 

Ulrich  Begk  et  uxor  2 donczella. 

Item  Johan  Borcart  et  sa  femma. 

Item  Glaudo  dft  Bey  et  son  frere. 

Item  Johan  Gumie  uxor  2 enfan  et  les  dues  mere. 
Item  Johan  Basset  uxor  4 enfan. 

Item  Johan  Lengui  uxor. 

Item  Mathi  Rebor  et  uxor  4 enfan  et  i donczella. 
Item  Pierro  Hugonä  et  uxor  i enfan. 

Item  Nicod  Cler  uxor  2 enfan. 

Item  una  autre  femma. 

Item  Mangeron  uxor  4 enfan. 

Item  Marniet  Loriod  uxor  i enfan. 

Item  Girard  Rey  et  uxor  3 enfan. 

Item  Bertrand  et  une  donzella. 

Item  Johan  Ramuz  uxor  2 enfan. 

Item  VV'illi  Curtet  uxor  1 enfan. 

Item  Jaqueta  Rafinaz  i enfan. 

Item  Glaudo  dft  Tft  et  uxor  2 enfan. 

Item  Billiot  uxor  et  dues  autre  femme  i fillie. 

Item  Cristina  et  una  donczella. 


170 


Item  Johan  de  Pir&lles  uxor. 

Item  Johan  Voland  et  una  autre  bonna  femma. 

Item  Johan  Misey  uxor  2 enfan. 

Item  Willermo  Nöir  uxor  2 enfan  et  sa  serour. 

Item  Johan  Chuwattol  uxor. 

Item  Johan  de  Norea  uxor  2 enfan. 

Item  Johan  Cunin  uxor  et  2 enfan  et  la  mere  et  una 
autre  femma. 

Item  Jaquet  Voland  uxor  2 enfan  i donczella. 

Item  lancian  Nochet  uxor. 

Item  Antheno  Galliart  uxor  3 enfan. 

Item  Johan  Belluz  uxor,  3 enfan  i donczella. 

Item  Glaudo  Morsiä  uxor  4 enfan. 

Item  Johan  Barbeir  uxor. 

Item  la  grossa  Alix. 

Item  Binfarin  et  sa  fillie. 

Item  Girard  Anguinese  uxor  et  sa  serour. 

Item  Willi  Perrotet  uxor  i enfan  2 donczalles. 

Item  Johan  Bergier. 

Item  Hensli  Kubier  1 enfan  la  femma  de  son  fils  i 
enfan  i garcon. 

Item  Pierro  Fevrai  uxor  i donczella.’ 

Item  Jaquet  de  PVaro  uxor  2 fils  la  femma  de  Ion 
de  fils. 

Item  Willermo  Burrignion  uxor  i enfan  i garcon. 
Item  Pierro  Burrignion  uxor  3 enfan  i garcon. 

Item  Jaquet  F’ilibert  uxor  1 enfan. 

Item  Marniet  dö  Mullin  ly  mere  i enfan. 

Item  Johan  Möla  uxor.  Johan  son  fils  uxor  2 enfan 
I donczella. 

Item  Jaquet  de  Sönna  uxor  3 enfan. 

Item  Pierro  Redet  uxor  i enfan  2 donczalle. 

Item  Jaquilli  Redet  uxor  3 enfan  i donczella. 

Item  la  Chappeta  2 enfan. 


Digitized  by  Google 


171 


Item  Johan  Posat  uxor  i fils. 

Item  Johan  dft  Pont  uxor  4 enfan. 

Item  Pierro  de  Pirftlles  uxor  i donczella  1 garcon. 
Item  Marmet  de  Pirftlles  uxor. 

Item  Perrod  Voland  uxor  i fils  i donczella. 

Item  Pierro  Yanni  uxor  i donczella. 

Item  Nicod  Mestraul  uxor  5 enfan  la  mere  2 donczalles 
1 garcon. 

Item  Johan  Agno  uxor  3 enfan  et  sa  mere. 

Item  I donczalla  2 enian. 

Item  Roget  uxor. 

Item  la  Gagniena  et  i enfan. 

Item  lo  mary  de  la  fillie  ala  Gagniena  uxor  2 enfan. 
Item  Marmet  Boilion  uxor  1 enfan. 

Item  Pierro  Rotteir  uxor  et  sa  mere  2 enfan. 

Item  Magnienna  i enfan  i donczella. 

Item  Ansei  Chappotat  uxor  i donczella. 

Item  Johan  Dft  uxor  i donzella. 

Item  Nicod  Loriod  uxor. 

Item  Hugonin  Guebar  uxor  2 enfan  1 donczella. 

Item  Johan  Guebar  uxor  4 enfan. 

Item  Jaquet  Cuanier  uxor  2 enfan  2 donczalles. 

Item  Pierro  Bellu  uxor  3 enfan. 

Item  Pierro  dft  Pra  uxor  i donczella. 

Item  Pierro  Hugonet  uxor  i enfan. 

Item  Girard  Chappot  et  son  fils  et  lour  dues  fern  nies. 
Item  Peterman  Bremineloz  uxor  i fillie. 

Item  Cuanet  Bellon  uxor  i donczella. 

Item  Nicola  de  Chamblot. 

Item  Jacob  dft  Pra  uxor  i enfan  i garcon. 

Item  Rudi  li  favre  uxor  i enfan  et  lo  frere  de  la  femma. 
Item  la  mere  Johan  dft  Pont. 

Item  Johan  Philibert  uxor. 

Item  lo  mari  de  sa  fillie  et  uxor. 


Digilized  by  Google 


172 


Item  la  Lorioda  i fillie. 

Item  Pierro  Rabuaix  uxor  i enfan  i donczella. 

Item  Genevey  uxor  3 enfan. 

Item  Pierro  dft  Mulin  uxor  3 enfan  i donczella. 

Item  Pierro  Grand  uxor  2 enfan  sa  mere  3 donczalles. 
Item  lancian  Malley  et  son  fils  et  la  femma  de  son  lils. 
Item  Burqui  Anderly  uxor  i enfan. 

Item  ly  fils  Nicolin  uxor. 

Item  Jaquet  Johannier  uxor  i fils. 

Item  Warquerel  uxor  i fillieta. 

Item  Conian  uxor. 

Item  Jaquet  Pallieta  uxor  2 enfan  i donczella. 

Item  la  Challevariaz  et  una  fillie. 

Item  Aymiet  una  donczella. 

Item  Estievent  Pharisey  uxor  3 enfan. 

Cotterel  uxor  2 enfan  et  la  mere. 

Cagniart  uxor  i fils. 

Item  Johan  Chandosel  uxor  i fils. 

Item  Thiebä  Mangy  uxor  2 enfan. 

Item  Clewi  Chambrey  uxor. 

Item  Marmet  Villaret  uxor  i enfan. 

Item  Johan  Chappotat  uxor  5 enfan. 

Item  la  Salarda. 

Item  la  femma  Fredivilla  et  una  autre  femma. 

Item  Johan  Son  uxor  2 enfan. 

Item  Jaquet  Dux  uxor  i donczella. 

Item  Pierro  Monney  uxor  i enfan. 

Item  Pierro  de  Rosan  uxor.  Yanny  Bastabarre  uxor. 
Item  Pierro  Mftney  uxor  3 enfan. 

Item  Cuanot  Cherye  uxor  et  la  serour  de  la  femma. 
Item  Johan  Rossan  uxor  3 enfan  i donczella. 

Item  la  Hugonetta  et  i filz. 

Item  Pierro  Pittet  uxor  3 enfan. 

Item  Johan  Rüschi  uxor  2 enfan. 


Digitized  by  Google 


173 


Item  lo  pastour  uxor. 

Item  Ülli  de  Pirftlles  uxor  I enfan. 

Item  Johan  de  Lorramaz  uxor  i enfan. 

Item  lo  bastubarre  uxor  II  enfan. 

Item  Johan  Aygro  et  sa  femma  IIII  fillies  II  fils  i 
garcon  i donczella. 

Item  Rudi  Russicon  uxor  III  enfan  i donczella. 

Item  Rolet  lapparellierre  uxor  II  enfan. 

Item  lo  gro  Pierro  II  femmes. 

Soma  deis  hommes  en  la  bandery  deis 

Hospitaulx 

Soma  dez  femmes 

Soma  dez  enfans 

Soma  sommarum  dez  personnes  dez 

Hospitaulx XVI  XL  III* 


Il'il  L VIII 

V rtll  XV 

V nii  X 


Zählung  der  Au 

im  J.  1447. 


Hienach  stat  geschriben  daz  volch  daz  in  der  Ow 
ist,  jung  und  alt  und  beschach  an  sant  Jodels  tag  im 
Ogsten  im  47.  jar. 

Primo  Guglenberg  und  sin  frow  und  6 kint  und  ein 

jungfrow  ist  fremd Sorn  9 

Praderwanyna,irsun  Jegly  undÜlman 
und  3 kint  und  Ulrich  Rockenburg 
und  der  hirt  von  Wallis  ....  »8 

Peter  Praderwan  und  sin  wip  und  sin 

bruder  und  2 kint »5 

•)  Die  30  cautres  personnes»,  welche  keine  Unlerscheidung  nach 
Geschlecht  aufweisen,  sind  nicht  mitgerechnet. 


Digitized  by  Google 


174 


Grosso  der  gerwer  und  sin  wip  und 

6 kint Som  X 

Küng  und  sin  wip  und  sin  jungi'row 

ist  von  Treffeis  und  2 kint  . . »5 

Ludy  und  sin  dirna  ist  von  Arberg 

und  ein  kint > 3 

Nicli  Baldenweg  und  sin  wip  . . >2 

Jacob  von  Altz  und  sin  wip,  2 kint  > 4 

Willi  Weber  und  sin  swester,  2 kint 
und  sis  gesind  uf  der  vesty  2 knecht 

sin  wip » 7 

Kuny  ZÄfinger  und  sin  wip  ...  » 2(800153) 

Hensli  Gctzi  und  sin  wip  und  5 kint  » 7 

Heinrich  Seiry  und  sin  wip,  2 kint  » 4 

Wollip  und  sin  wip >2 

Gredy  Kündigen  und  i kint ...  »2 

Peter  Meister  und  sin  wip,  i kint  und 

die  alty  Kolina * 4 

Minna  Gottraou  und  i kint  ...  >2 

Sletty  und  sin  wip,  3 kint  ...  >5 

Brotbach  und  sin  wip,  4 kint  . . »6 

Der  fenr  und  sin  frow,  3 kint  und 

sin  knecht  Rabus »6 

Der-kesseler  und  sin  frow  ...  »2 

Hensli  Peider  und  sin  wip  und  7 kint  > 9 

Tripelli  und  sin  wip,  ein  kint  . . * 3 

Luchina  und  ein  husfrow  die  Smidy 

und  Enneli  von  Regispurg  . . »3 

Zofing  und  sin  wip,  4 kint  ...  »6 

Aly  von  Sutz  und  ihr  müter  . . »2 

Burcky  Neschi  und  sin  wip,  ein  junch- 

frow  von  VV'allis * 3 (800165) 

Niclaus  zur  Linden  und  sin  wip  . > 2 

Jenno  von  Franckfurt  und  sin  wip 

und  ein  kint 3 


' 'V 


Digitized  by  Google 


175 


Küny  Krug  und  sin  wip,  5 kint  Som 


Johan  Felder  und  sin  wip,  6 kint,  ein 
jungfrow  und  sin  muter  ...  » 

Die  beginen » 

Gitzar  Moser  und  sin  wip,  2 kint  . > 

Tossy  der  gerwer  und  sin  wip  . . » 

JackiTüchscherer  und  sin  wip,  i kint  » 

Hensli  Bringler,  sin  wip,  i kint . » 

Reinolt  und  sin  wip » 

Seiry  und  sin  wip » 

Sprengo  und  sin  wip,  2 kint  und  ein 
jungfrow » 


Loy  Zerlinden  und  sin  frow  und  ein 

jungfrftw > 

Reiüna  und  Niclaws  und  2 kint  und 

ein  jungfrow » 

Künrat  im  Forst  und  sin  wip,  i kint, 

I knecht  von  Basel  und  i Walliser  > 
Johan  Studer  und  sin  wip  ...  » 

Thoman  Kursener  und  sin  wip,  2 kint, 

I jungfrow  von  Kertzers,  2 knecht 
von  Swaben,  2 knaben,  ein  von 

Wallis 

Harmannina,  2 kint » 

Werly  der  kursener  und  sin  wip  . > 

Sewil  und  sin  wip,  4 kint  ein  knecht 

von  der  Flu » 

Willem  von  Valadis  und  sin  wip  . » 

Herman  der  schümacher  sin  wip  und 

ein  kint * 

Imer  Klepfer  und  sin  wip  ...  » 

Fichet  und  sin  wip,  1 kint  ...  » 

Üly  von  Werwen  sin  wip,  2 kint  . » 

Künrat  Kraft  und  sin  frow  und  ein 
jungfrow > 


8 

10 

5 

3 

2 

3 

3 
2 
2 

5 

4 

5 

5 (Som  62) 
2 


9 

3 

2 

7 

2 

3 

2 

3 

4 

3 


176 


Die  beginen Som  5 

Die  von  Endlisperg  und  2 tochter 
und  juncker  Jacob  und  Juncker 
Willem  I kint  und  ein  jungfrow  » 7 

Der  alt  Schaffer  und  sin  wip  »2  (Som  54) 

Der  jung  Schaffer  und  sin  wip  . . »2 

Künrat  Reif,  sin  wip,  2 kint,  ein 

jungfrow > 5 

Andres  der  snider,  sin  wip,  i kint  < 3 

Hugo  Jorgo  und  sin  wip  ....  >2 

Helman  und  sin  wip,  2 kint  ...  »4 

Tegenscher  und  sin  wip  ....  »2 

Ulrich  Bregentzer  und  sin  wip  und 

ein  jungfrow »3 

Marmet  Buchsen meister,  sin  wip, 

4 kint,  ein  knecht  ist  von  Soloturn  » 7 

Lanterner,  sin  wip,  ein  kint ...  * 3 

Misoler  und  sin  wip  und  Wiewassers 

frow > 3 

Graf  der  bindo,  sin  wip,  ein  knab  . » 3 

Rosli  und  sin  wip  und  sin  husfrow 

die  Peiry * 3 

Hans  von  Gruntzen  und  sin  wip  und 

2 kint »4 

Hensli  Peider  der  walher  und  sin  wip  j 2 
Der  ringier  und  sin  wip  ....  »2 

Rüplina  und  i kint >2  (Som  50) 

Tragerra » i 

Halbher  und  sin  wip >2 

Der  seitenmacher,  sin  wip,  i kint  . » 3 

Nico  der  smit  und  sin  wip  ...  »2 

Meister  Hans  der  zimmerman  und 

sin  wip,  2 sun »4 

Filippo  der  smit,  sin  wip,  3 kint  und 

sin  bruder »6 


Digitized  by  Google 


177 


Otericher  und  sin  fröw  ....  Som  2 


Perro  Reinhart,  sin  müter  und  sin 
swester 

3 

Jacki  tüchschererssun,  sin  wip,  i kint 

> 

3 

Hans  von  Strasburg,  sin  wip,  4 kint 

> 

6 

Ulrich  Wiler  und  sin  wip,  2 kint  . 

» 

4 

Fuschy  und  sin  wip,  i kint  . . . 

> 

3 

Tierstein,  sin  wip,  3 kint  .... 

5 

Hans  von  Waltzhüt  und  sin  wip  . 

> 

2 

Springuf,  sin  wip,  i kint  .... 

> 

3 

Peiro  Gottrou,  sin  wip  und  ein  jung- 
fröw 

> 

3 (Sora  53) 

Grahna  und  der  Walliser  und  sin  wip 

> 

3 

Jacob  Bertschy,  sin  wip,  i kint 

> 

3 

Heintznian  Kockli,  sin  wip,  2 kint  . 

» 

4 

Frena  Wolf  und  2 kint  .... 

> 

4 

Hensli  Rumlinger,  sin  wip,  i kint . 

> 

3 

Her  Peter,  sin  jungfröw,  2 kint.  . 

> 

4 

Der  phaff  von  Rechthalten,  i jung- 
frow 

> 

2 

Kuntz  Lang,  sin  Xröw,  2 kint 

> 

4 

Rottina 

> 

I 

Henny  Meiyer  und  sin  wip,  i kint 

> 

3 

Jacky  Werro,  sin  wip,  2 kint  . . 

> 

4 

Richart  Kochli,  sin  wip,  2 kint  und 
Anteinen  wip  von  Täfers  . . . 

> 

5 

Elsi  Küng  und  ir  tochter  und  3 kint 

> 

5 

Richenwil  und  sin  wip 

> 

2 

Anguesy,  Peter  Jeglis,  tochter  . 

> 

I 

Richart  Kochli,  sin  wip,  2 kint  . . 

> 

4 

Lengli,  sin  wip  und  sin  sun,  i kint 

> 

4 

Der  korber,  sin  wip 

2 

Willi  Umbscheiden,  sin  wip  und  sin 
sun  und  sin  wip  und  Petscha 

> 

5 (Sora  63) 

12 

Digilized  by  Google 


178 


Die  frow  von  Bibrach  und  ir  swester 


und  2 kint Som  4 

Hans  von  Stein,  sin  wip,  1 kint,  ein 

knecht * 4 

Hensli  Jegli,  sin  wip >2 

Gobel,  sin  wip,  3 kint »5 

Bollinger,  sin  wip,  i kint  und  ein 

husfröw »4 

Hans  Lechner  und  sin  wip,  2 knecht, 

ist  ein  von  Fivis »4 

Witnisser  und  sin  wip »2 

Swendiman,  sin  wip,  2 kint  ...  '4 

Hensli  VVigs,  sin  fröw,  ein  jungfrftw 

von  Ulm » 3 

Bertschi  von  Epsachen  und  sin  sun  > 2 

Heintz  Sling,  sin  wip »2 

Willi  Scherer,  sin  wip,  ein  knecht  von 

Basel,  ein  jungfrow * 4 

Hans  von  Täfers  und  ein  jungfrow, 

I kint,  2 knecht  und  Buchsera  . » 5 

Erhärt  der  snider,  1 kint  ....  »2 

Willi  Swartzwald,  sin  wip,  i knecht  > 3 

Die  von  Heitenwil,  ein  jungfrow  . » 2 

Jacob  Studer,  sin  fröw,  1 jungfrftw 

von  Zftfingen » 3 fSom  56) 

Üli  Kolis,  sin  wip,  ein  knecht  . . »3 

Husera  und  ir  tochter »2 

Battally,  sin  wip  und  4 kint  ...  »6 

Willem  Seltentrit  und  .sin  frftw  und 

ein  knab »3 

Hensli  von  Lützistorf,  sin  wip  . . »2 

Wannenmacher  und  sin  wip  ...  »2 

Peter  Sassen  und  sin  wip,  2 kint  und 

Hensli  der  wulsleger »5 


Digitized  by  Google 


179 


Herman  der  phiffer,  sin  wip,  3 kint  Som 
Her  Rudolph,  sin  fröw  und  die  alty 
frftw,  ein  jungfr&w,  3 knecht,  2 kint  > 
Graf  und  sin  fröw,  3 kint ....  > 

Peter  im  P'orst  und  sin  wip  ...  » 

Widerburst,  sin  wip,  6 kint  ...  » 

Heini  von  Büch,  sin  wip,  i kint,  2 sun  > 

Peter  Bringler,  sin  wip,  ein  jungfrow  > 

Fot2el,  sin  wip,  4 kint » 

Hans  Hoff,  sin  wip,  1 knecht  . . > 

Hans  von  Tan  und  sin  wip  ...  » 

Hans  Swab  der  müller,  sin  wip,  2 kint  > 
Johan  Linweber,  sin  swester,  ein  jung- 
frow   » 

Heintz  von  Praronian,  sin  frow,  i kint 

ein  jungfrow * 

Peter  Betelried  sin  fröw,  ein  jungfrow 

von  Wallis » 

Jungo,  sin  wip,  ein  jungfrow  . . » 

Hensli  Guglenber,  sin  wip,  ein  jung- 
frow   » 

Willi  Heimo,  sin  wip,  2 kint  . . > 

Hans  Guglenberg,  sin  wip  ...  » 

Nico  Gotzi,  sin  wip,  2 kint,  ein  jung- 
frow   > 

Heimo,  sin  wip  und  ein  jungfrow  . » 

Arnolt  von  Hasel,  sin  wip,  4 kint  . » 

Bücher,  sin  wip,  4 kint  ....  » 

Walher  und  sin  dirna  und  sin  müter  » 

Jacob  Waner,  sin  wip » 

Heiny  der  müller,  sin  wip,  2 kint . » 

Elsi  Umbscheiden,  2 kint ....  » 

Peter  Rantz,  sin  wip,  2 kint  ...  > 

Der  scherer,  sin  wip,  1 kint ...  » 


5 

9 

5 

2 
8 

6 

3 
6 

3 

2 

4 

3 (Som  77; 

4 

3 

3 

3 

4 

2 

5 

3 

6 
6 

3 

2 

4 

3 

4 
3 


Digitized  by  Google 


180 


Hans  Koch,  sin  wip,  i kint,  ein  jung- 

frow  von  Wallis Som  4 

Otty  Kumer,  sin  wip,  4 kint  . . »6 

Gredy  Koler » i (Som  6g) 

Nicli  Ander,  sin  jungfrow,  2 kint  . » 4 

Bouholtz,  sin  wip «2 

Rieder  der  phister  und  sin  sun  und 

2 kint *4 

Heintz  Löscher,  sin  wip  ....  »2 

Mellingerra  und  ir  tochter  ...  »2 

Zieglerra » i 

Üli  Stos,  sin  wip >2 

Jacob  der  schümacher,  sin  wip,  i kint, 

ein  knecht  von  Nuwenburg  . . »4 

Grünenwalt,  sin  wip,  i kint  ...  »3 

Berchtold  der  schümacher,  sin  wip, 

3 * 5 

Haubein,  sin  wip,  7 kint  ....  »9 

Fülistorf,  sin  wip »2 

Sagerra » i 

Pauli  Bülen,  sin  wip,  sin  müter  und 

4 kint *7 

Heintzman  Lutty,  sin  wip,  2 meitly 

und  Burcki * 5 

Clewi  Lapper,  sin  wip,  i kint  . . * 3 

Clewi  Hemerly,  sin  wip  ....  »2 

Furer,  sin  wip,  i kint *3 

Michel  Goltnagel » i 

Tiebold,  sin  wib,  i kint  und  Schriber  > 4 (Som  66) 

Peter  Heinrich,  sin  wip,  sin  müter 

und  6 kint * 9 

Bronnera,  4 kint > 5 

Petelried,  sin  frftw,  ein  jungfrow  von 

der  Flü * 3 


Digitized  by  Google 


181 


Heini  Wolf,  sin  wip,  4 kint  . . . Som  6 

Hensli  Tietschi,  sin  wip,  2 knaben  » 4 

Tiebolt,  sin  wip >2 

Muttyna  und  Itta  Ferenweg  ...  » 2 (Som  31) 

(Som  700). 


Enen  der  brug: 

Item  Dornhalter,  sin  wip,  2 knecht 
sin  von  Frankenlant  und  ein 

jungfrow »5 

Item  Jorggern  Gross,  sin  wip  . . »2 

Peter  Zimerman  und  sin  wip,  2 

kint > 4 

Rudy  Hugs,  sin  wip,  ein  jungfrow  > 3 

Heintz  Turing  und  sin  wip , ein 

knecht *3 

Jacki  Torer,  sin  wip,  3 kint.  . . »5 

Zimmerman,  sin  wip  und  Torera  . » 3 (Som  25) 

Niclaws  Schifmer  und  sin  wip  . . »2 

Johan  von  Curtelpin,  sin  wip  und 

sin  swester  und  ir  man  ....  »4 

Pauly  und  Nica  Koler  und  sin 

swester * 3 

Uli  Stelly  und  sin  frow  ....  »2 

Peter  Schifmer,  sin  wip,  4 kint,  sin 

müter,  ein  jungfrow »8 

Willi  Guglenberg,  sin  wip,  2 kint 

und  ein  jungfrow >5 

Jacki  Heimo,  sin  wip,  i kint,  ein 

jungfröw,  ein  knecht  ....  >5 

Johan  Wiber,  .sin  wip  und  Rinderlina  » 3 

Ülman  Tochterman,  sin  wip,  zwei 
brüder  und  3 kint,  5 knecht,  da 
ist  einer  von  Telsperg  und  ein 


jungfrow »13 


Digitized  by  Google 


182 


Knippo,  sin  wip,  ein  kint .... 

Som 

3 

Niclaws  Gerhart,  i kint  und  die 
Wannenraacherra 

> 

3 

Peter  Kurtz  und  sin  müter  . . . 

> 

2 

Fulistorff,  sin  wip,  ir  tochter . . . 

1 

3 

Hensli  Halbsater,  sin  wip,  ein  knecht 
ist  von  Kempten  und  ein  jung- 
frow 

» 

5 

Kuno  und  2 kint  und  ein  jungfrow 

» 

4 (Som  65) 

Peter  Zengen,  sin  wip,  5 kint  . . 

> 

7 

Guntzli,  sin  wip,  2 kint  und  Klaws 
sin  knecht 

> 

5 

Lontschi,  sin  wip,  i kint  .... 

3 

Gredi  Eman  und  ir  man  .... 

> 

2 

und  Pfänner  und  sin  wip  .... 

> 

2 

Kriig  und  sin  wip  und  ein  jungfrow 

» 

3 

Chosso  und  sin  wip,  2 jungfrow, 
ein  knecht 

> 

5 

Ruf  Softinger  der  jung  und  sin  wip 

» 

2 

Ruf  Softinger,  sin  wip,  i jungfrow, 
ein  knecht  ist  von  Keisersperg  . 

4 

Ronina  und  ir  man 

> 

2 

Heintzo  von  der  Schur,  sin  wip  und 
ein  jungfrow 

> 

3 

Hensli  von  Epsachen,  sin  wip,  2 
kint,  2 knecht,  ein  jungfrow  . 

> 

7 

Kölner,  sin  wip,  i kint  .... 

> 

3 

Fogel,  sin  wip,  i kint 

» 

3 

Üli  Bader  und  sin  wip,  i kint  . . 

» 

3 

Der  schliffer  und  sin  wip  .... 

> 

2 (Som  61) 

Waserstorch,  sin  wip,  i kint  . . 

> 

3 

Hensli  Steffan,  sin  wip 

> 

2 

Peter  Huber,  sin  wip 

> 

2 

Clewi  Werli,  sin  wip,  i kint  . . 

> 

3 

Matis  der  muller,  sin  wip,  2 kint  . 

> 

4 

Digitized  by  Google 


183 


Gracias,  sin  wip,  2 kint  ....  Som  4 

Hensli  Fendringer,  sin  wip,  5 kint  » 7 

Panclettina,  ir  tochter,  4 kint  . . » 6 

Hensli  Swendiman,  sin  wip,  zwei 

kint '4 

Franssy  der  muller,  sin  wip,  i kint  » 3 

Meister  Willi,  sin  wip,  sin  tochter 

und  sin  tochterman,  2 kint  . . >6 

Kerno,  sin  wip,  4 kint  ....  »6 

Steineger,  sin  jungfrow  ....  »2 

Füssy,  sin  wip,  2 sun * 4 

Kurtzo,  sin  wip,  7 kint  ....  * 9 

Schicki,  sin  wip,  3 kint  ....  >5 

Werly  Degenscher,  sin  jungfrow  . » 2 

Aly  Hftwer » i 

Jacki  Goch,  sin  wip »2 

Rüpli  und  Knebel  und  sin  jungfrow  » 3 

Josepina  und  Gredi  W'erlis  ...  »2  (Som  So) 

Fandet,  sin  wip,  4 kint  ....  >6 

Phaawo t 1 

Fafer,  sin  wip >2 

Gisa  Wisbrot > i 

Runtschy  und  sin  wip,  i kint  . . >3 

Fürer,  sin  wip,  ein  jungfrow  und 

sin  müter * 4 

Item  mer  sin  bruder  und  sin  wip  . > 2 

Hupschi,  sin  wip,  3 kint  ....  »5 

Uf  dem  roten  turn  : Mertzo  und  sin 

wip,  3 kint » 5 

Phiflfi  uf  Burglenturn  und  sin  wip 

und  4 kint »6 

Schiflfmer » i (Som  36) 

Som  alt  und  jung:  IXLXIII. 


Digitized  by  Google 


184 


Zählung  des  Spitals 

im  J.  1447. 

Cy  appres  sont  contenues  touttes  les  personnes, 

hommes  et  femmes,  enfans,  vaulet  et  serventes  de  la 

bandiere  deis  Hospitaul  escript  ou  moix  douste  lan 

mil  447  etc. 

Primo  in  la  maison  de  la  -j-  blanche:  Janny  Davrie 
et  sa  femina  et  3 enfans  et  ung  garsson,  una  don- 
gella  qui  est  de  Ballaz. 

Item  appres  celle  maison,  ly  maison  de  Berhart 
Chaucy : cest  asavoir  ledit  Berhart,  sa  femmc,  Mar- 
guerita  et  Jaqueta,  ses  fillies,  Peterman  Pavilliar, 
mary  de  se  ladite  Marguerite  et  Greda  Kenans  lour 
serventa  de  Rechthalten  et  Anthayno  son  neveuz. 

Item  in  la  mayson  deis  Beguinez: 

Premier  seur  Franccisaz. 

Sibilliaz  Sonneire. 

Ita  Pourchierre. 

Bertaz  de  Basin. 

Jönetta. 

Guilliermetta  Bolliarda. 

Udrietaz  Guilliarda. 

Annellet  dou  Chastel. 

Item  Domp  Emoula  et  domp  VV  illermo  Gangnyour. 

Item  domp  Vendey. 

Item  le  maistre  de  lescole,  sa  femma  et  5 enfans, 
una  serventa. 

Item  Walther  et  ung  enfans  et  sa  serventaz. 

Item  Hans  Zweyg,  sa  femma  et  ung  enfanz. 

Item  domp  Rayson  et  sa  donzelle. 

Item  Jaquet  Castro  et  sa  femma  et  ung  vaulet,  son 
neveuz. 


Digitized  by  Google 


185 


Item  domp  Byo  et  Johan  Cheine. 

Item  domp  Beguina  et  sa  seur  Claraz. 

Item  domp  Nico  de  Murat. 

Item  Seriant  et  sa  femme  et  una  filliez. 

Item  domp  Nico  de  Lausane. 

Item  domp  Schoubo. 

Item  domp  Willy  et  Nicolaz. 

Item  Betry  Masaleiry. 

Item  ung  Borgonnion  et  sa  femme  revendiery. 

Item  Ulli  Boublan  et  sa  femme  et  una  donzelle. 

Item  Johan  Bonjour  et  sa  femme  et  4 enfans. 

Item  johan  Warney  et  sa  femme  et  4 enfanz. 

Item  ly  femma  Chinen  David. 

Item  la  Ronnyuna  et  Pierre  Sot  de  Murat  et  una  donzellaz. 
Item  Erhärt  Risz  et  sa  femma  et  ung  enfan. 

Item  in  la  mayson  eiz  hoirz  Morsel  devant:  Pierro 

Bennenwile  et  sa  femma  et  3 enfanz. 

Item  Hans  Keiner  et  2 de  ses  filliez. 

Item  Jacob  P'ogelli,  sa  femma  et  2 enfanz. 

Item  Künrat  Harpfenmacher,  sa  femma  et  5 enfanz. 

Ydem  maix  ung  pentarre  et  son  filz. 

Item  Willy  Snetzer  et  sa  femma. 

Item  Cüntzi  de  Rore,  sa  femma  et  4 enfans  et  una 
donzella. 

Item  Janot  Gepen,  sa  femma  et  3 enfanz. 

Item  domp  Johan  Chinot. 

Item  Pierro  Salamin,  sa  femma  et  7 enfans. 

Item  Anni  Karrer  et  sa  fillietaz. 

Item  Nico  Dinkelli,  sa  femme  sa  mere  et  2 enfans  et 
ung  garsson  de  Lausse. 

Item  Johan  Buroz  et  Peterman  son  frere  et  lour 
femmez,  7 enfans  et  una  donczellaz. 

Item  Hensli  Burer  et  sa  femma  et  i enfans  et  ung 
piti  vaulet. 


Digitized  by  Google 


186 


Item  Heintzman  Schuh,  sa  femma  et  z enfanz. 

Item  Ulli  Fetterling,  sa  femma  3 enfanz. 

Item  Heintz  Weber,  sa  femma,  2 vaulet  et  una  donc- 
zellaz. 

Item  Johan  de  Brullie  sa  femma. 

Item  Hans  von  Büch  sin  junckfrow. 

Item  Pierro  de  Barraz,  sa  femma,  2 enfanz  et  sa 
donnaz  gros. 

Item  Lencurc  de  Barberetze  et  sa  .servente. 

Item  Francey  Deiser,  sa  femma  et  sa  fillie. 

Item  Peterman  Barnabo,  sa  femma,  3 enfanz. 

Item  Jacob  Heniquer,  sa  femma  et  5 enfan. 

Item  la  Cutelleria  et  ung  enfan  et  sa  antons. 

Ydem  Alix  donczella,  ang  . . (?)  et  1 enfan. 
Item  dornp  Portey,  ung  enfans. 

Ydem  Johan  Lueguertz  et  sa  donzelle. 

Item  Guilliermetta  Tüaulde  et  2 enfanz  et  una  donczella. 
Item  Johan  Chieflau,  sa  femma  et  3 enfanz. 

Item  Johan  Hugonin,  sa  femma,  3 enfans. 

Ydem  Leston  nee. 

Item  Pierro  Duc,  sa  femma  et  2 enfans. 

Item  dompt  Ouley,  sa  mere  et  ung  enfans. 

Item  Cristinaz  et  ung  enfans. 

Item  la  seur  domp  Gruyeri  et  Karolinaz. 

Item  Marmet  Porchie  et  sa  femma. 

Item  la  KLsettaz  et  son  fils. 

Ydem  la  Merya. 

Item  la  mayson  Jehan  Hugonet  etc.  8. 

Item  Gillian  de  sain  Niccley  borgensis  et  sa  femma. 
Ydem  Simon  de  Lorenna  et  sa  femma. 

V’dem  Sattler  clavonarre  et  .sa  lemma. 

Item  domp  Pierro  V'illar,  son  pere  et  sa  mere  et  lour 
flllies. 

Ydem  Nico  Hardy  et  sa  femma,  3 enfans. 


V 


Digilized  by  Google 


187 


Item  Ottonet  Garsson  et  sa  femma. 

Item  Johan  Chaussy,  sa  femma  et  ung  enfan  et  una 
donzellaz. 

Item  Johan  Curtiman  leina  et  sa  femma,  johan  son 
filz  et  sa  femma  et  7 enfans. 

Item  Johan  Cristin  et  sa  femma  et  4 enfanz. 

Ydem  donna  Claaraz. 

Item  Pierro  Lanty  sa  femma  et  4 enfans. 

Ydem  Simon  de  Lorenaz  et  sa  femma. 

Item  Johan  Chamblo,  .sa  femma  et  1 enfan  et  una 
donzella. 

Item  domp  Nico  Curtimant. 

Item  Johan  Gay  sa  femma  et  ung  enfanz. 

Item  Heinrich  Snider,  sa  femma. 

Item  Minna  Manot. 

Slim  Hans  et  Trina  sa  femma. 

Item  Perro  Cuanie  et  sa  femma  et  una  fillieta. 

Item  Johan  de  Lengre,  .sa  femma  et  5 enfanz. 

Ydem  Jönetta  Davenche. 

Item  ung  de  Balaz,  sa  femma  et  una  filliez. 

Ydem  la  femma  Rogewij,  sa  fillie  et  ung  filz. 
Item  Glaudo  Cumin  sa  femma  et  una  fillie  et  ung  filz. 
Item  Hentzili  Jorguz,  sa  femma. 

Ydem  lancian  Ramez. 

Item  Hentz  Gul,  sa  femma  et  5 enfanz. 

Ydem  lo  (ieil  et  sa  femma  et  sa  mere. 

Item  Marmet  Sougie,  .sa  femma. 

Ydem  Marguereta  Pappetta  et  Jaquetta  Kartiery 
de  Murat. 

Item  domp  Jaanonet. 

Item  Hans  Kochimhaffen,  sa  femma  et  3 enfanz.  Aly 
Tantzerz. 

Ydem  Lencuty. 

Item  Platten  et  sa  femma. 

Item  Gentillies.se,  .«a  femma  et  2 enfanz. 


Digitized  by  Google 


188 


Item  la  fillic  Platton. 

Item  Gredy  Stock. 

Item  Anne  Tachy. 

Item  Hensli  Tribolet  et  sa  femma  et  4 enfans  et  la 
seur  de  sa  femma. 

Item  Gredy  de  Solorro. 

Item  Heimonet  de  Bessey. 

Item  Cüny  Runsser  et  sa  femma. 

Item  Franceysa  Bremminaz. 

Item  Perrisson  Candiunaz. 

Item  la  relexia  Marmet  Mercie. 

Item  Johan  Leupez,  sa  femma  et  6 enfans. 

Item  Pierro  Jordelliz,  sa  femma  et  i enfan  et  sa  mere. 
Item  Niclauz,  sa  femma  sa  fillie  et  i enfan. 

Ydem  Ulli  Bonnamour,  .sa  femma  et  2 enfans. 
Item  Jänetta  Bussarda. 

Item  Steffan  VVisz  hütmacher,  sa  femma  et  3 enfans. 
Item  la  Brachottinaz. 

Ydem  Antenn  de  Walley. 

Item  Hans  von  Altz,  sa  femma. 

Item  Peter  Grosso,  sa  femma  et  2 enfanz. 

Item  Peter  Stuncky. 

Ydem  Estieven  Singuz,  sa  femma. 

Ydem  Greda  Swerfüss. 

Ydem  Annellet  Zolettaz. 

Item  Pierro  Trompetta,  sa  femma  et  3 enfans. 

Item  VVillermo  Rossalet,  sa  femma  et  4 enfanz. 

Ydem  Johan  Barbeir  Piccar  et  sa  femma  et  ung 
enfans. 

Item  Ysabel  Bendinaz  et  2 enfanz. 

Ydem  lanciana  Taqueissy. 

Item  Johan  Merluz,  sa  femma,  4 enfans. 

Item  in  la  mayson  Barisk&rnli,  li  et  sa  femma  et  ung 
filz  et  una  donzella  de  Pre. 

Ydem  Loy  Chappotat,  sa  femma  et  2 enfans. 


Digilized  by  Google 


189 


Item  Johan  Gruyeri,  sa  femma,  4 enfans  et  2 don- 
zalez,  lune  de  Valley,  lautre  de  Lentingnie. 

Item  meistre  Schöibly,  sa  femma  et  i filz  et  ung 
garsson  de  Ulmaz. 

Item  la  Trevaulde. 

Item  Jännyn  de  Wiena,  barbier,  sa  femme,  2 enfans 
et  ung  garsson, 

Item  Dietrich  Favre,  sa  femmaz  et  4 enfanz. 

Item  Jaquet  Tornarre,  sa  femmaz  et  3 enfans. 

Item  Pierro  Favre,  sa  femma  una  dongella. 

Item  meister  Pierro  Folarre,  sa  femma  et  7 enfans. 
Item  meister  Hemerly,  sa  femma  son  fils  et  sa  fillie. 
Item  Herman  Sattler,  sa  femma,  6 enfans. 

Item  la  Williodaz. 

Item  Delemon,  sa  femma,  4 enfans. 

Ydem  Annellet  Verbaz  et  una  dongellaz. 

Item  Pierro  Saley,  sa  femma  et  2 enfan  et  Greda  sa 
seur. 

Item  Johan  Piat,  sa  femma,  sa  mere,  et  4 enfans. 
Item  Nico  Blümisperg,  sa  femma  et  una  dongaletta. 
Item  Hensli  Russikon,  sa  femma  et  7 enfan. 

Item  meister  Hans  pfilmacher  et  sa  femma. 

Item  Antheini  Kuryouszanta  et  ung  enfanz. 

Item  Pierro  Fervey,  sa  femma  et  ung  enfanz. 

Item  la  relexia  de  Johan  Schoubo  et  ung  enfan. 

Ydem  donna  Huga,  la  mere  Loy  Chappotat. 
Item  Borckar  Croler  et  sa  femma  et  una  filliete. 

Item  la  relexia  Glaudo  Fingerli  et  2 enfan. 

Item  Johan  Tasson. 

Item  in  la  mayson  Johan  Pavilliard:  ly  et  sa  femma 
et  2 enfans,  una  dongella  de  Beyna. 

Item  Rolet  Jorguz,  sa  femma  et  2 enfans. 

Item  Marmet  Grant,  sa  femma,  son  filz  et  sa  mere. 
Ydem  la  Bendinaz. 


Digitized  by  Google 


190 


Item  Nico  Charbie,  sa  femma  2 enfan  et  Gryso  una 
dongalaz  de  Orsonnin. 

Item  Jino  Pavüliar  et  sa  donzella.  ' 

Item  meistre  Hans  Kachler,  sa  femma,  son  garsson  de 
Beynaz. 

Item  Johan  Favre,  esperonnier,  sa  femma  et  4 enfans 
et  ung  garsson  Jaquet  Perret. 

Item  Cüntzi  Stehler,  sa  femma  et  3 enfanz. 

ItemGillian  kattalarre,  sa  femma  2 enfans,  una  dongellaz. 

Item  Rolet  Gambach,  sa  femma,  4 enfan  et  una  don- 
gella  et  ung  garsson. 

Item  Johan  Michie  Moule,  sa  femma  et  2 enfans. 

Item  Erhärt  Sporer,  sa  femma,  4 enfanz. 

Item  Clewy  Gürtler,  sa  femma  3 enfans. 

Item  Jaquet  Rossalet,  sa  femma,  sa  fillie  et  lo  marj' 
de  sa  fillie  Johan  Bras.sa,  et  ung  garsson  de  Mon- 
tannye,  duez  dongalez,  lune  de  Wittarinn. 

Item  Johan  Charroton,  son  frere,  sa  mere. 

Ydem  Agaatha  et  4 enfans. 

Item  la  Foussina  et  3 enfans. 

Ydem  Hugo  de  Corpastour,  sa  femme,  sa  mere 
et  2 enfans. 

Item  Rod  Masson,  sa  femma. 

Item  Peter  Legeller  et  sa  femma. 

Item  Hensli  Pfefferli,  sa  femma,  son  filz  et  la  femma 
de  son  filz  et  2 enfans. 

Item  Johan  Michie  et  sa  femme  et  2 enfans. 

Item  Jaquili  Marechou,  sa  femma,  i enfan  ung  garsson 
de  Munbilliar. 

Item  meistre  Heinrich  Hoflfher  et  sa  femma  3 enfan  et 
son  nev  (?;  a garsson. 

Item  Ruf  Brachat,  sa  femma  et  2 enfan  et  una  dongaletta. 

Item  Rolet  Fretta,  sa  femma  una  dongalete  et  ung 
pity  valet. 


■v. 


Digitized  by  Google 


Item  Pierro  dö  V'isinan»,  sa  femma  sa  mere  et  doz 
garsson  et  ung  enfans. 

Item  Estevinaz,  et  Anteini  Curtetta  et  sa  fillie. 

Item  Rudy  Achshalm,  sa  femma  et  3 eiifan  et  doz 
garsson  et  una  dongella  de  qui  lung  deis  garsson 
est  de  Lützenburg. 

Item  la  Teidina  et  la  Hurinaz  et  sa  niessi  et  una 
dongella. 

Item  Io  Mangnin,  sa  femma  et  4 enfan. 

Ydem  Johann  Guilliaume,  sa  femma,  2 enfanz. 

Item  Io  Forottey,  sa  femma  et  3 enfans  et  una  don- 
gella de  Lentignie. 

Item  la  relexia  de  Herman  .Stadler,  sa  fillie  et  sa 
dongellaz. 

Item  Fluck,  sa  femma  et  ung  enfans. 

Item  Peter  Küng,  sa  femma  et  6 enfans. 

Item  Willem  Stadler,  sa  femma  et  2 enfans  et  duez 
dongalez. 

Item  Cüno  de  Lanton,  sa  femma  et  duez  filliez,  una 
dongalaz  de  lentignie. 

Item  Pierro  Stadler,  sa  femma,  duez  dongalez  et  ung 
valet  et  ung  garsson. 

Item/m.  Bessey/Uldry  Deisser,  sa  femma  et  4 enfanz. 

Item  Marmetta  relixia  de  Johan  Filippa  et  sa  fillie  et 
ung  enfans. 

Ydem  Marion  deis  P'aul. 

Item  Rolet  Mülibach,  sa  femma  sa  mere  et  3 enfans. 

Item  Peterman  Aigro,  sa  femma  et  duez  dongallez. 

Item  Gro  Pierro  et  sa  femma  et  dos  enfans. 

Johan  Morat,  sa  femma,  ung  enflfan  et  ung  garsson. 

Item  Schlecher,  sa  femma  et  son  filz. 

Item  Rolet  Basset,  sa  femma  et  5 enfanz  et  una  don- 
galaz et  doz  garsson  de  qui  lung  est  de  Alamangnie. 

Item  Holstein,  sa  femma  et  3 enfans  et  sa  dongella. 


— U»2  - 

Item  Künrat  Hubensmit,  sa  dongella. 

Item  Gugger,  sa  femma  et  una  fillie. 

Item  Glaudo  Dautignie. 

Ydem  Hensli  Werlis  et  sa  donzella  et  ung  garsson. 
Item  Marty  Swertfeger,  sa  femma  et  6 enfanz. 

Item  Pierro  Arsent,  sa  femma.  Domp  Antheino,  duez 
dongalez  et  3 garsson. 

Item  Jaquet  Arsent,  sa  femma  et  5 enfans,  una  don- 
gella et  ung  gar.sson. 

Item  meistre  Johan  de  la  Fontaina,  patischier,  sa 
femma  et  2 enfans. 

Ydem  la  relexia  Guilliermin  Kartarre  et  4 enfans. 
Item  Hensli  de  Cerlie,  favre,  sa  femma,  3 enfans  et 
ung  garsson  de  Valley. 

Item  ly  grant  Guillermin,  sa  femma  et  3 enfans. 
Ydem  la  Carraletta. 

Item  Io  tischmacher,  sa  femma  et  3 enfanz. 

Ydem  la  fillie  Fischer  et  son  mary. 

Item  Johan  Carrel,  sa  mere  et  sa  dongellaz. 

Item  Aberly  arbalestier,  sa  donzelle. 

Item  Ruf  Borgeis,  sa  femma  et  5 enfans  et  una  dongelaz. 
Item  Jaquet  Pappet,  sa  femma  et  3 enfans  et  ung 
garsson. 

Item  Andrez  Preveret,  sa  femma,  2 enfans. 

Item  Mannet  Cussiner,  sa  femma  et  ung  enfans. 

Item  Johan  Dorey,  sa  femma  et  7 enfans. 

Item  Rolet  Gruyerj,  sa  femma  et  2 valet. 

Item  la  Borna. 

Ydem  Ruf  Fögellj  et  sa  femma. 

Item  Pierro  Leufe,  sa  femma  et  l enfans. 

Item  meister  Guillermi  Pottier,  sa  femma,  son  filz  et 
4 aultre  enffans. 

Item  Peter  Zimerman,  cosandeir,  sa  femme  et  ung 
valet  de  Gruyerj. 


Digitized  by  Google 


193 


Tteni  Willi  Purer,  escoffier  et  2 enfans. 

Ydem  sa  osta  et  una  fillie. 

Item  Nico  Maulgarny,  sa  femma  et  una  dongella  de 
Gugisperg  et  2 enfans. 

Item  Johan  Bussy,  sa  femma. 

Item  Johan  Walliguz,  sa  femma  et  ung  enfan. 

Item  Hans  Blümenzwig,  et  sa  femmaz. 

Item  Rottenburg,  sa  femma  et  ung  välet. 

Ydem  Johan  Pelung,  .sa  femmaz. 

Item  Glaudo  de  Grange,  sa  femma,  2 enfans  et  una 
dongellaz. 

Item  Nico  Belin,  sa  femma  et  2 enfans  et  ung  valet 
de  Payerno. 

Item  Bertschi  Krepsz,  sa  femma  et  2 enfans. 

Item  Peter  Strub,  sa  femma. 

Item  Pierro  Corbuz,  sa  femma,  2 enfanz  et  2 dongalez. 

Item  Johan  Gottrou,  sa  femma  et  una  dongelaz  de 
.sain  Toubin. 

Ydem  Perro  Camusan,  sa  femma  et  i filz. 

Item  Willermo  Nonans,  sa  fema  et  sa  niecy. 

Item  Carementrant,  sa  femma  et  son  filz  et  sa  femme 
et  ung  garson. 

Item  Johan  de  Sain  Jaquez,  son  fils  et  3 filliez. 

Item  Pierro  Olivey,  sa  femma  i enfans  et  una  donga- 
lettaz. 

Item  la  Bletzia. 

Item  Richar  Ferner,  sa  femma,  2 enfans  et  una  don- 
gellaz. 

Item  Lienhart  von  Basel,  sa  femma,  ung  enfans  et 
et  ung  garsson  de  Rottenburg. 

Item  Johan  Palanchi,  sa  femma. 

Item  Hugo  Bugniet,  sa  femma  et  una  dongellaz. 

Item  Nico  Gurnel,  sa  femma  et  2 enfans  et  duez  scr- 
ventes 

18 


Digitized  by  Google 


194 


Item  Johan  Favre,  sa  femma  et  3 enfans,  ung  garsson 
et  3 serventez. 

Item  Richar  Burquinet,  sa  femma,  una  filliete  et  3 ser- 
ventez et  ung  garsson. 

Item  Peter  de  Hallwil,  sa  femma  et  ung  enfans  et 
duez  dongalez  et  ung  garsson. 

Item  Jaquet  Aigro,  sa  femma,  .son  filz  johan,  et  3 
aultre  enfanz,  duez  dongalez. 

Item  Johan  Bonvisin  et  Nico  Bonvisin  et  lour  duez 
femmez  et  una  dongalez,  ung  garsson  et  ung  vallet. 

Item  Borlinger,  sa  femma,  ung  enfan  et  ungna  dungel- 
lette  et  lancian  Davrie. 

Item  Stengli,  sa  femma  et  ung  enfan  et  ungna  dongeile. 

Item  Johan  Nochet,  sa  femma  son  filz  et  ung  enffan. 

Ydem  Hellffer  et  sa  femma. 

Item  Caspar  et  sa  femma  et  ung  enfan. 

Item  Hensli  Torer,  .sa  femma  et  4 enfans  et  una 
dongellaz. 

Item  Glaudo  Cordey  et  Willi  Cordey  et  lour  femmez, 
4 enfanz  et  duez  dongalez,  lune  de  Fol,  ung  garsson 
de  Schaffhuse  et  ung  der. 

Item  Perro  Gottrou,  sa  femma  et  ung  enfans,  una 
dongelaz  de  Avrie  devant  Pont  et  ung  garsson. 

Item  Johan  Gambach,  .sa  femma  ung  valet,  duez  don- 
galez et  ung  garsson, 

Item  Pierro  de  Villar,  sa  femma  ung  filz  et  5 enfan. 

Eis  Places: 

Primo  Willem  Aigro,  sa  fenia,  i enfans  et  una  dongella. 

Ydem  Rudi  Russikon,  sa  femme,  3 enfans  et 
ung  garsson. 

Item  Jänny  Lombar,  .sa  femma  et  3 enfans. 

Item  Bosset,  sa  femma  et  4 enfans. 

Ydem  Heimonet  Possat,  sa  femma  et  5 enfans. 


V 


Digilized  by  Google 


195 


Item  Malliolet,  sa  femma,  sa  mere  et  doz  enfans. 

Item  Patry  et  sa  femma  et  son  filz. 

Ydem  Jaquette  Domingettaz. 

Item  Johan  Becquar,  sa  femma  et  ung  enfan. 

Item  la  femma  Herbetta  et  3 enfans. 

Item  Antheinj  Mellicka. 

Ydem  la  Mottetta. 

Item  Nico  Cler,  sa  femma  et  doz  enfanz. 

Ydem  Truffet. 

Item  la  relexia  de  Rondel  et  sa  filliete. 

Item  Johan  Genevey,  sa  femma  ung  garsson  qui  est 
de  W^illiez. 

Item  Perro  Cossandeir,  sa  femma,  son  filz  et  sa  femma 
de  son  filz,  ung  enfan  et  .sa  niecy. 

Item  Hugonet  Salamin,  sa  femma,  una  fillietta  et  una 
dongellaz. 

Item  Nico  Bitzar,  sa  femma  et  10  enfans. 

Item  Luquetta  femma  de  Jännj  Possat  et  2 enfans. 
Item  Cotterel,  sa  femma  et  una  filliete. 

Item  Girar  Angenesi  et  sa  femma. 

Ydem  Simonet  et  sa  femma. 

Item  Richar  Loy  et  sa  femma,  4 enfans. 

Ydem  Rebat  et  sa  femma,  5 enfans. 

Item  Johan  Grossaman  et  sa  femma  et  ung  garsson 
et  duez  dongallez. 

Item  Johan  Pcrronet,  sa  femma  et  sa  mere  et  dos  enfans. 
Item  Brisyon,  sa  femma,  sa  mere  et  2 enfans. 

Item  la  relexia  de  Retz  et  ung  enfans. 

Item  Antheino  Blaquert,  sa  femma. 

Item  Perro  Emonar  et  sa  femma  et  duez  dongalez. 
Item  Perro  Chamblo  et  sa  femma. 

Item  Johan  Branchi,  sa  femma  et  4 enfans. 

Item  Marmet  Loryo,  sa  femma  et  3 enfans. 

Item  meistre  Johan,  sa  femma,  2 enfans  et  ung  valet 
et  una  dongellaz. 


Digitized  by  Coogle 


196 


Item  Jaquet  Curnilliat,  sa  feinma  et  ungna  filliete. 

Ydem  Heinry  Cüntzi,  sa  femma  et  doz  enfans. 
Item  Johan  Verrey  et  Pierro  Son  et  lour  duez  femmez, 
ung  enfant  et  una  dongellaz. 

Item  Perro  Billiataz,  sa  femma,  ung  garsson  de  Troye 
en  Champagne  et  sa  inere. 

Item  Jäno  Key  et  sa  femma  et  Pierro  son  filz. 
Ydem  Jönetta  Truffetta. 

Item  Johan  Biosset  autrement  Campana,  sa  femma  et 
4 enfans. 

Item  Jänenet  Bocherin,  sa  femma  et  una  dongellaz. 
Item  meistre  Pierro  Jannin,  sa  femma  et  doz  enfans. 
Ydem  Johan  de  Mentz,  sa  dongellaz  et  dos 
enfans  et  ung  garsson  Nuvillie. 

Item  Niclaus  dou  Liege,  sa  femma  et  ung  enfans. 

Yden»  Bemhart  Columbat,  sa  femma  et  dos  enfans. 
En  hospitaul  deisPlaces:  Jaquet  Chevalier,  sa  femma, 
doz  enfans,  una  dongella  de  ver  Elstavayez. 

Item  Hanso  de  la  Schüra,  sa  femma  et  ung  garsson. 
Item  Nico  Leivaz,  sa  femma. 

Ydem  Margareta  Nochetta. 

Ydem  la  fillie  Binfarin. 

Item  la  relaixia  de  Guilliäine  Morier  et  dos  enfans  et 
una  dongella  de  Miseriez. 

Item  Estieven  Beluz,  sa  femme  et  ung  filz. 

Item  Ulrich  P'oucheyerre,  sa  femma  et  doz  enfans. 
Item  Francey  Billiet,  sa  femme  et  3 enfans,  ung 
garsson  dever  Montamgnie  et  sa  mere. 

Item  Pierro  Blan,  sa  femme  et  3 enfans. 

Item  Pierro  Rey  et  Glaudo,  son  frere. 

Item  Johan  Gumie,  sa  femme,  ung  enfans  et  sa  mere. 
Item  Johan  Lenguar,  sa  femme  et  ung  enfans,  una 
dongella. 

Ydem  Nicoletta  et  una  fillietaz. 


Digitized  by  Google 


Item  Matis  Rebot,  sa  fenime  et  5 enfans. 

Item  Guano  Raffino,  sa  fillie,  ung  enfans. 

Item  Jaquet  Bosson. 

Item  Jinetta  de  Nonans. 

Ydem  Loysa  Uorssonin. 

Ydein  la  Curletta  de  Corbyere. 

Item  Nicoletta,  fillie  Rolet  Bepiez. 

Item  Jaquet  Mangeron,  sa  fema  et  3 enfans. 

Item  Girar  Rey  et  sa  fema  et  4 enfans. 

Item  Johan  Bosset,  sa  femma  et  4 enfans. 

Ydem  lancian  Farisey,  .sa  femma  I enfant. 

Item  Johan  Ramuz,  sa  femme,  ung  enfant,  una  dongellaz. 
Item  Willy  Curtett,  sa  femma,  3 enfans. 

Ydem  Pierro  Loreri,  .sa  femma. 

Ydem  Pierro  Beluz,  .sa  femma  et  4 enfant. 
Ydem  Glaudo  dou  Tou,  sa  femma,  3 enfant 
Item  Cristina  et  ung  valett. 

Item  Johan  Giron  et  sa  dongellaz. 

Item  la  grossa  Aly. 

Item  Glaudo  Morsiaux  et  sa  femma  et  5 enfans  et 
ung  vaulet  Jaquet  Wichery. 

Item  Johan  Beluz,  sa  femma  et  3 enfant. 

Item  Pierro  Nochet,  sa  femma. 

Ydem  Antheino  Golliar,  sa  femma  et  doz  enfant. 
Item  Jaquet  Volan,  sa  femma  et  2 enfant. 

Item  Johan  Cumin,  sa  femma,  3 enfant,  sa  mere  et 
una  carry,  et  una  dongellaz. 

Item  Jehan  de  Norea,  sa  femma,  1 enfant 
V'dem  Jehan  Chuatoz,  sa  femma. 

Item  Jehan  Misey,  sa  femma,  sa  mere  et  3 enfant, 
una  dongellez. 

Item  Pierro  Galüar,  sa  ferne  et  4 enfant. 

Item  Williemo  Chappotat,  sa  femmaz. 

Item  Marmet  Boilion,  sa  femma  ung  enfant  et  una 
dongella  de  Muntanniy. 


198 


Item  la  relexia  de  Fierro  de  Jognye  et  3 enfant. 

Item  Heimonet  Uldriar,  sa  femma  et  5 enfant. 

Item  Aly  Gisolana,  doz  enfant. 

Ydem  Tiebaul  Mang^,  sa  femme  et  3 enfant. 
Item  Johant  Ano,  sa  femma  et  3 enfant  et  sa  mere. 
Item  Godium,  sa  fema,  6 enfant,  sa  mere  et  una 
dongellaz. 

Item  Ferro  Volan,  sa  femma,  son  filz,  una  dongellaz. 
Ydem  Ferrisson  relexia  de  Feter  Jänni. 

Ydem  Nico  Jalas,  sa  femma,  ung  enfan. 

Ydem  Murisie  et  sa  femma. 

Item  Fierro  de  Feroules,  sa  femma  et  una  dongella 
de  Corsarey. 

Item  Johan  dou  Font,  sa  femma  et  5 enfant. 

Item  Jehan  Fosat,  sa  femma,  i enfant. 

Ydem  Joenetta  Chappa  et  4 enfant. 

Item  Jaquili  Reidet,  sa  femma  et  6 enfant. 

Item  Fierro  Reydet,  sa  femma,  dos  enfan,  una  don- 
gella de  Romont. 

Item  la  relexia  de  Jaquet  de  Souna  et  4 enfant. 

Item  Johan  Moulaz  lancian  et  sa  femma. 

Ydem  son  filz  et  sa  femma  2 enfan. 

Item  Marmet  dou  Mulin,  sa  mere  et  doz  enfant 
Item  jaquet  Filiber,  sa  fema  et  ung  enfant,  una 
dongella. 

Item  Wilermo  Buryninon,  sa  femma  et  5 enfant  et 
ung  garsson. 

Ydem  Mullvasser,  sa  femma  4 enfant. 

Item  Jaquet  deis  Frare,  sa  femma  2 filz  et  lour  femmez. 
Item  Fierro  Fevräy,  sa  femmaz,  una  dongellaz. 

Item  Hensli  Kubier,  son  filz  et  la  femme  de  son  fils 
et  1 enfant,  ung  garsson  de  Balaz. 

Item  Johan  Bergie,  sa  femmaz. 

Item  ly  grosoutier,  sa  femma,  2 enfant,  una  dongellaz 
et  ung  garsson  de  Swaben. 


Digitized  by  Google 


199 


Item  l’ierro  Grant,  sa  femma,  sa  mere  et  4 enfant, 
duez  dongalez. 

Item  Pierro  dou  Mulin,  sa  femma,  4 enfant,  una  don- 
gella  de  Pre. 

Item  Pierro  Genevey,  sa  femnie  et  4 enfant. 

Item  Pierro  Rabuey,  sa  femma,  i enfant. 

Item  lancian  Filiber,  sa  femma  et  Peterman  Kilchher 
et  sa  femma,  Johan  de  Purrentruz,  son  garsson. 
Item  Nico  Lorio,  sa  femma,  ung  enfant,  ung  garsson. 

Ydem  la  mere  Johan  dou  Pont. 

Item  Jacob  dou  Pra,  sa  femma  2 enfant,  ung  garsson. 

Ydem  Aly  relexia  de  Stertzdenfüs  et  4 enfant. 
Item  Peterman  Bremelluz,  sa  femma  et  Pierro  de 
Grange,  sa  femtna  i enfant 

V'dem  Ansei  Chappotat,  sa  femma  1 enfant. 
Item  Pierro  dou  Pra,  sa  femma. 

Y dem  Mannet  de  Peroulez,  sa  femmaz  et  ung  enfant. 
Item  Pierro  Posat,  sa  femma  et  3 enfant,  una  dongalaz. 

Ydem  Johan  de  Marmä,  sa  femma,  doz  enfant. 
Item  Jaquet  Cuanie,  sa  femma,  doz  enfant  et  una 
dongellaz  de  Montanniye. 

Item  Johan  Guebar,  sa  femma  et  5 enfant. 

Ydem  son  frere,  sa  femma  et  3 enfant. 

Item  Pierro  Totquet,  .sa  femma  et  son  filz  et  sa 
femma  et  3 enfant. 

Item  VVilermo  Mangnynourn,  sa  femme  et  2 enfant. 
Item  Pierro  Rottey,  sa  femma  et  3 enfant. 

Item  Estieven  P'arisey,  sa  femma  et  5 enfant. 

Ydem  Jönetta  fillie  de  Johan  Marchan  de  (iruyerj. 
Item  Jaquet  Pallietta,  sa  femma  et  3 enfant. 

Item  la  relexia  de  Udry  Volan  et  3 enfant. 

Item  Johan  VVarquerre,  sa  femma. 

Item  Jaquet  Jännie,  sa  femma  ung  enfan. 

Ydem  Ysabel  Cuaniere,  et  ung  enfant 
Item  Johan  Cornuz  et  sa  femmaz. 


Digitized  by  Google 


200 


Item  Pietro  Hugonet,  sa  fetnma  et  ung  enfant. 

Item  Johan  Maley  lancian,  son  fils  et  la  femma  de 
son  fils  et  ung  enfant 
Item  le  gro  Nico  et  sa  femma. 

Item  Pierro  Billio,  sa  femma  et  I enfant. 

Ydem  Williemo  Neyr,  sa  femma  et  ung  enfant 
Item  Heintzo  Cüntzi,  sa  femma. 

Item  Johan  Canniar,  sa  femma  et  sa  mere. 

Item  Antheini  relexia  de  Marmet  de  Peroulez. 

Ydem  Johan  Barbeir  et  sa  femma. 

Item  Annellet  Salardaz. 

Item  Johan  Bulat,  sa  femma  et  i enfant. 

Item  Johan  Chandosel  et  sa  femma. 

Item  Johan  Burriquar  et  sa  femma. 

Item  Johan  Chappotat,  sa  femma  et  4 enfant. 

V’dem  Jaquet  Chambrey,  sa  femma  et  ung  enfant. 
Item  ly  Freidivillaz. 

Ydem  Jaquetta  de  Brock. 

Item  Johan  Syun,  sa  femma  et  2 enfant. 

Item  Jaquet  Duc,  sa  femma  et  una  dongellaz. 

Item  Pierro  Monney,  le  jone  et  sa  femma  doz  enfant, 
ung  valet  de  Valley. 

Item  Margereta  Geneveysa. 

Item  Pierro  Möney,  sa  femma  et  4 enfant. 

Ydem  Johan  Battaly,  sa  femma. 

Item  Guano  Zierrie  et  sa  femma. 

Item  Johan  Neyr  et  sa  femma  et  4 enfant,  una  dongellaz. 

Ydem  Nico  Monbrello,  sa  femma,  3 enfant. 
Item  Allisson  Hugonetta  et  Agathin. 

Item  Johan  Borcar,  sa  mere,  sa  femma. 

Ydem  Pierro  Nicolin,  sa  femma  ung  enfant. 
Item  Pierro  Donzel  et  sa  femma. 

Item  Johan  Hugonet,  sa  femma  et  3 enfant 
Item  Johan  Liegiez,  bastubarre  et  sa  fema. 

Item  Peterman  Mirvilliouz  et  sa  seur. 


Digitized  by  Google 


Cy  apres  contiegnent  cellours  qui  sont  in  lospitaul 
pour  lan  47, 

Primo  nionsieur  le  meystre. 
ma  donna  la  meystria. 

Marmet  Büro. 

Greda  Corellery. 

Antheny  donzalla  a nostra  donna. 

Agny  donczalla  ala  donna  meystra. 
Perrisson. 

Johant  Pornien. 

Lanty. 

Pierro  Guygnyor  vellet  in  lestable. 

Les  malades  gisent  in  lospitaul. 

Ij-s  houu’s: 

Primo  Nicod  Chevaleir. 

Hensli  Schünenfee. 

Kuntzi  Umspret. 

Kuno  Rüdder. 

Ülly  Yordy. 

Gilliquin  Tissot 
Hans  Kuchmassen. 

Berthold  Kreptz. 

Johannod  Villar, 

Hein  Hirsin,  forneir.  (verte  foliuin) 

I^s  fernes: 

Frena  Unolfel. 

Greda  FifFerra. 

La  Serfellina. 

Manneta  Patisserry. 

Trina. 

Perroneta  Nornianda. 

Agney  Pallanchy. 


202 


Elsy  Merchken. 

Agney  Spilman. 

Agnelleta  Lerta. 

La  Chastalla. 

Alix  Ramela. 

Agney  Klümilly. 

Roleta  Neyry. 

Proppetlrina. 

Greda  Martina. 

Letry  Bisola. 

Alix  de  Cormoraul. 

Anguinesy  Mosserra. 

Agnellet  Finguirlina. 

lu's  donczalles: 

Uldrieta  Uneyteta. 

Antheiny  Mordina. 

Marineta  de  Corpastour. 

Les  cnfans: 

La  Dignain. 

Lierserra. 

Cristina. 

Contessa. 

Johant. 

CeUours  de  la  grangr: 

La  grangiere. 

Einonet  Bergier. 

Raybat  Charroton, 

Hensli  (iarczon. 

Auf  dem  vorletzten  Blatte:  [Ergebnisse  vom  J.  1444] 


Hommes 458 

P'emmes 595 

Enfans 590 


Digitized  by  Google 


203 


Von  anderer  Hand,  auf  dem  letzten  Blatte: 
Somma  les  Hommes  460 
fernes,  enfans  et  serventes  somma  1340. 
lospitäl  50  persune. 

Somma  1850  persone. 

Ebenso  auf  der  letzten  Seite: 

Somma  les  maison  373. 


Zählung  der  Burg 

im  J.  1448. 


Les  personnes  in  la  bandieri  dou  Bor  in  la  XLVIll. 
Primo  Hans  Löcher,  favre,  safemme,  ung  filz,  dues  fillies. 
Heintzman  Hurin,  sa  femme,  2 fils  una  fillie. 

Peter  Eurer,  sa  femme,  ung  fils,  ung  garson. 

Janyn  Gissarre  et  sa  femme. 

Marmet  Werto  de  Curtamant,  .sa  femme,  3 enfans, 
2 garson. 

Heintzo  Cordeir,  sa  femme,  lour  fillie. 

Auberly  Schrapper  de  Ybristorf,  sa  femme,  7 enfans. 
Uldry  Schoubrey  et  sa  femme. 

Johan  Joly,  sa  femme,  ly  mare  de  la  femme  ou  gissarre, 
Pierro  Borgeis. 

Marmet  Werro,  sa  mere,  sa  femme,  2 fillietes,  ung 
fis,  una  donczala. 

En  la  mayson  de  Huguet  Mursing: 

Johan  M6yri,  sa  donczala  de  Valley,  Peterman 
mary  de  sa  fillie,  sa  femme,  4 enfans. 


Digitized  by  Google 


204 


Lostal  de  la  Guilligoda: 

Monsieur  Pierro  de  Pont  chapelain. 

Ly  relaixia  de  Ulli  W’erro,  3 enfans,  ung  garson. 

Domp  Johan  Basset  et  sa  mere. 

Cristan  Taverneir,  sa  feniine,  ung  filz,  dues  fillies. 
Jaquet  Uldrigon  de  Juvisie. 

Hensli  Fogelli,  sa  femnie,  dos  fils. 

Pierro  Guilliomyn,  paviare,  sa  feinrae,  sa  fillie. 

Huguet  Mürsing,  sa  femnie,  ung  filz,  3 fillies  et  la 
serour  dou  dit  Huguet. 

Pierro  de  Grangetes,  sa  femnie,  una  fillie,  ung  garson 
de  Gruery. 

Otto  Brassa,  sa  femme,  3 fillies,  ung  garson  qui  est 
de  la  ville,  una  donczala. 

Ottonet  Rossalet,  sa  femme,  lour  filz,  2 garson. 

Mathis  Schindler,  cosander,  sa  femme,  Clewi  son 
garson  de  Sultz. 

Hensli  Flügisen,  sa  femme.  Bernhart  lour  filz,  sa 
femme  et  Jacob  lour  filz  et  Willi  lour  garson. 

Pierro  de  Corbers  donczel,  sa  femme. 

Loy  de  Corbers,  sa  femme,  2 filz,  3 fillies,  ung  vaulet 
et  una  donczala. 

Grunel  pellicier,  sa  femme,  ung  filz.  * 

Ly  holtzschümacher,  sa  femme. 

Ly  mayson  Johan  Davrie.  (vacat.) 

Huguet  Chenens,  sa  femme,  2 filz,  una  donczala,  la 
serour  de  la  donna. 

Johan  de  S&na,  sa  femme,  4 enfans. 

Loysa  de  Praroman,  Peterman  son  fis,  ly  fillie  Ru- 
dalla,  una  donczalla,  ung  vaulet  qui  est  fis  de 
Hensli  de  Cerlie. 

Lienhart  barbier,  sa  femme,  lour  fis,  sa  femme. 

Richart  von  Hergarten,  sa  femme  i enfant. 

Remont  appothecayre,  sa  femme,  3 filz. 


Digitized  by  Google 


205 


Nico  Bugniet,  sa  femme,  ly  Barguina,  quatre  filz, 
2 fillies,  una  donczalla,  ung  vaulet,  item  i aultre 
vaulet. 

Anguilla  Brachot,  sa  fillie,  Anni  Neyerra. 

Hans  Türenberg,  sa  femme,  ung  filz,  una  fillie,  una 
donczalla,  ung  garson. 

Cüno  Alwan,  sa  femme,  3 filz,  2 fillies. 

Johan  Mossuz,  una  donczalla,  2 garson. 

Rudolf  Doreir,  sa  femme,  2 filz,  Fritz  frere  dou  dit 
Rudolf,  una  donczalla. 

Nico  Schüsseln,  sa  femme,  2 fillies. 

Johaneta  relaixia  de  Olli  Fögelli,  sa  donczalla.  — 
Olli  de  Garmanswil. 

Hensli  von  Nüwenhusz,  sa  femme,  sa  mere,  5 enfans 
ung  vaulet. 

Ruf  Kurtzen  von  l’lasselbs,  sa  femme,  ung  enfant. 

Nickly  Alwan,  .sa  femme,  3 filz,  una  fillie  et  una 
donczalla. 

Peter  von  Stütgarten,  sa  femme,  2 filz,  una  fillieta. 

Monsieur  lancian  advoye  Jacob  de  Praronian,  Johan 
de  Praroman,  sa  femme,  ung  filz. 

Heinrich  de  Praroman.  Ludwig  de  Praroman. 
Willermo  Davrie.  Peterman  de  Foucignie,  ses 
dues  serour.  Andres  Jota.  Anthonius  Bar- 
barata.  Frantz  vaulet,  dues  donczalcs. 

Loysa  relexia  de  Hensli  Reiff,  4 filz,  2 fillies,  una 
donczalla,  ung  garson. 

Wernly  Murer,  sa  femme,  lour  fillie,  lour  donczalla. 

Johan  Chastel,  sa  femme,  sa  fillie  et  la  fillie  de  son 
filz,  sa  donczalla  et  ung  vaulet  qui  est  de  Salourroz. 

Heintzmann  de  Garmanswil,  sa  femme,  4 filz,  3 fillie, 
una  donczalla,  ung  vaulet. 

Johan  Borgeis,  sa  femme,  ung  filz,  una  fillie. 

Uelli  Greden,  sa  femme,  7 enfans. 


Digitized  by  Coogle 


20t; 


Pierro  Chappotat,  sa  fetiinie,  ung  filz,  una  donczala. 

Willi  Werro,  sa  femme,  una  fillie. 

Heintzi  Stollo,  sa  fern  me,  6 enfans. 

Cünrat  Ulmer,  sa  femme,  3 filz,  4 fillies,  una  donczala. 

Heintzman  Felga,  2 donczales,  2 garson. 

Guilliaume  doreir,  sa  femme,  son  filz. 

Peterman  Gueppa,  sa  femme  son  filz,  dues  fillies. 

Willi  Moser,  sa  femme,  4 enfans,  i donczala. 

Hans  Ferwer,  sa  femme,  sa  niecy,  la  niecy  de  la 
donna,  ung  vaulet,  dues  donczalles. 

Monsieur  W’illem,  monsieur  ladvoye,  madame,  2 filz, 
2 fillies,  3 vaulet,  2 donczales. 

Soldner  cosandeir,  sa  femme.  3 filz,  ung  vaulet  est 
de  la  ville. 

Cristan  müller,  sa  femme,  3 enfans,  ung  vaulet. 

Frena  Vischers,  Jaqueta,  Marguereta,  Benechtera,  una 
fillieta. 

Peter  Kachlet,  sa  femme,  sa  mere,  4 enfans,  ung 
garson. 

Ülli  Steflan,  sa  femme. 

Ly  femme  de  Hensli  Stalknecht,  ung  filz. 

Swinduf,  sa  femme,  sa  donczala. 

Peterman  Keiner,  sa  femme,  una  fillie,  una  donzella, 
ung  garson. 

Ly  mayson  de  Rolet  de  Wippens  fvacat;. 

George  Denglisperg,  sa  femme,  una  fillie,  2 vaulet, 
una  donczalla. 

Petermann  Felga,  2 vaulet. 

Monsieur  Johan  Couchet,  Hensli  Wolf,  sa  femme,  ung 
vaulet. 

Pauli  Kastelman,  sa  femtne,  une  donczalle. 

Willi  de  Praroman,  sa  femme,  2 filz,  sa  niecy,  trois 
vaulet,  2 filz  de  Jacob  de  Praroman. 

Hensli  Ulderschis,  sa  femme. 


Digitized  by  Google 


207 


Hans  Giger,  pellicier,  sa  femme,  2 fillies. 

Peterman  Denglisperg,  sa  feninie,  ung  filz,  2 fillies, 
2 donczales,  ung  garson. 

Lienhart  Kündigo,  escoffeir,  sa  femme,  3 fils,  ung 
garson. 

Peter  Wipprecht,  sa  femme,  7 enfans. 

Marmet  Yenny  Ui,  sin  basa,  sa  femme. 

Ly  relaixia  de  Peterman  Malchi. 

Cüni  Rinderli,  sa  femme,  5 enfans. 

Grünwalt,  favre,  sa  serventa. 

Schüber,  pelicier,  .sa  femme. 

Hensli  Slim,  sa  femme,  2 enfans. 

Ly  Guignioda,  Metzy  Muclina. 

Peterman  W alliser,  sa  femme,  una  fillie. 

Cuno  Püscho,  sa  femme,  ung  enfant. 

Willi  von  Scherlun,  la  femme,  2 enfant. 

Marc  Weber,  sa  femme,  2 enfant. 

Peter  Walliser,  sa  femme,  3 enfans. 

Heinrich  von  Xidftw,  sa  femme,  sa  fillie. 

Willi  Heintzis,  sa  femme,  4 enfans. 

Ly  mayson  de  la  Str&wsackina; 

Clewi  et  Hensli  Yossis,  lour  femmes,  8 enfans. 
Hensli  Zosso  de  Zirkels,  sa  femme,  sa  mere,  3 
enfans. 

Peter  Rono,  sa  serventä,  3 filz,  sa  mere. 

Ülli  Tossis,  sa  femme  et  son  fils. 

Hans  Börner,  sa  femme,  2 fils,  3 fillies. 

Clewi  Bremino,  sa  femme,  lour  garson. 

Ly  mayson  de  Antheino  dou  Salixeit.  (vacat; 

Ly  mayson  pitita  doudit  Antheino.  (vacat) 

Jack  Kurry,  sa  femme,  son  filz.  Ly  Stopplerra. 

Ung  gaigniour  Johan  Bratzo,  sa  femme,  6 enfans. 
Hans  Wider  von  Zürich,  sa  servente,  ung  enfant. 
Flüguf,  sa  femme. 


Digitized  by  Google 


208 


Hugi  Wurstly,  sa  fenime,  2 filz,  una  clonczalla,  2 garson. 
Heintzüi  George,  sa  femme,  una  fillie. 

Heinry  Fay,  sa  femme,  doz  garson  de  qui  lung  est 
de  Chieitres,  una  donczalla. 

Willi  Helbling,  sa  femme,  2 filz,  i fillie. 

Swartz  Margret. 

Johan  Mombeson,  sa  femme,  2 filz,  i fillie. 

Ly  Siber,  sa  femme,  ung  filz,  une  fillie. 

Ully  Mathis,  sa  femme,  i donczalla. 

Nico  Pittie,  sa  femme,  una  donczalla. 

Ruf  Bugniet,  sa  femme. 

Hensli  Stoss,  sa  femme,  2 enfans. 

Cünrat  Pfister  von  Sanon,  sa  femme,  sa  fillie  et  le  mus. 

Ulli  von  Muren,  sa  femme,  2 enfans. 

Yanny  Pittie,  sa  femme,  2 filz. 

Tumly,  sa  femme,  sa  fillie,  ly  mary  de  sa  fillie. 

Ly  relaixia  de  Pierro  Borgeis  et  lancianna  Brachotina. 
Johan  Trevaul,  sa  femme. 

Richart  von  Hermansperg,  sa  femme,  i enfant. 
Heintzo  Hess  von  Homark. 

Ülli  Kutler. 

Nico  Rissy,  sa  femme,  5 enfans. 

Hanso  Babst,  sa  femme. 

Ly  Hirserra,  2 filz,  i fillie. 

Hugi  von  der  schürze  sänt  Silvesters,  sa  femme, 
2 enfans. 

Wernly  Seiler,  masalier,  sa  femme,  2 filz,  i fillie. 

Hensli  Stöckli,  sa  femme,  i enfant. 

Hugi  Mutli,  sa  femme,  sa  fillie. 

Herrn  an  -Sorgen,  sa  femme,  2 enfans. 

Cristan  von  Tützenberg. 

Peterman  Bonarma,  sa  serventa. 

Hiigonin  Salamin,  sa  femme,  una  donczalla, 
una  fillie. 


Digilized  by  Google 


Hensli  Stunde,  sa  fenime,  Ülli  Stunde,  una  donczalla. 
Herr  Ulrich  Bisoz. 

Ly  relaixia  de  Marmet  Arsent. 

Domp  Johan  Bonvisin. 

Ly  inayson  de  la  Spenlyna; 

Domp  Glaudo  Salliet. 

Les  dues  maysons  de  la  Matstettman.  (vacant) 
Monsieur  Jaquez  Folliet. 

Pierro  Senan,  sa  femme,  2 enfans. 

Üldriset  Lardon  et  sa  femme. 

Johanneta  Helia,  Nicola  Helia,  Antheini  Pergina. 
Jacob  Retz,  sa  femma,  2 fillies,  una  donczalla. 
Anderli  von  Planfeyon,  sa  femme,  2 enfans. 

Meistre  Jaques,  phisiciens,  sa  femme,  3 fils,  3 fillies. 
Domp  Willermo  Cortoys,  sa  mere. 

Ly  maystre  dou  champ,  sa  femme,  6 filz,  2 fillies. 
Pierro  Trevaulz,  sa  femme,  sa  donczalla. 

Ly  mayson  de  Pierro  Riehe,  (vacat) 

Ly  mayson  eis  religieux  Dauterive. 

Ly  mayson  de  Guilliaume  Davenche. 

Glaudo  Anoz,  sa  femme,  i filz,  2 fillies. 

Hensli  Cudriffin,  sa  donczalla. 

Jacki  Anderli  et  sa  femme. 

Hensli  Cler,  sa  femme,  ung  enfant. 

Ly  patissierry,  son  fis,  sa  fillie  et  son  vallet. 

Hans  Wilmis,  sa  fenmie,  sa  fillie  et  son  vallet. 

Paulus  Culenmacher,  sa  femme  et  ly  mere  de  sa 
femme. 

Gilian  Ruf,  sa  femme,  ung  fils,  una  fillie. 

Guillenne  Chappuisat,  sa  femme,  2 filz,  una  fillie. 
Peter  zen  Kinden,  sa  serventa,  .son  pere,  3 fillies. 

Ly  Bendlerra.  W'illermo  Rayson  et  sa  femme. 

Ly  relaixia  de  Pierro  Golliar  et  sa  fillie.  Greda  Nurria 
de  Perrod  de  Domdidier. 


210 


Marraet  Bauduens  et  sa  femme. 

Domp  Willermo  Bugniet. 

Ly  mayson  ou  potten  vatter: 

Steffan  Str&wsack  et  sa  femme. 

Meistre  Hans  BüchsenmeLster,  sa  femme,  .sa  donczalla. 
Willermo  Chastel,  .sa  femme,  ung  filz,  una  fillie. 

Ly  relaixia  de  Johan  de  Villye,  4 filz. 

Heintzo  Weber  de  Baldoczwil,  sa  femme,  3 enfans. 
Hensli  Walcher,  sa  femme,  sa  filliete. 

Hensli  Snider,  sa  femme,  Jack  son  fis  et  .sa 
femme,  2 enfans. 

Item  ly  messersmit,  sa  femme,  2 filz,  une  fillie. 

Ly  relaixia  de  Peterman  Loup.  Peter  Burgis, 
sa  femme,  sin  swiger  i fillie. 

Hensli  Elpach,  bänderet,  sa  femme,  son  filz,  2 donc- 
zalles,  ung  garson.  Johan  de  Vel,  ung  charroton. 
Johan  Floret,  sa  fillieta,  una  donczalla,  ung  garson. 
Pierro  Mossuz,  sa  femme,  ung  vaulet,  una  donczala. 

Johan  Bergie,  sa  femme,  6 enfans. 

Rütschman  Rebman,  forner.  son  garson. 

Nicli  Remont,  sa  femme,  ung  enfant. 

Mathe  de  Lalay,  sa  femme,  sa  servente,  le  eure 
de  Prez. 

Mannet  Guilliet,  sa  femme. 

Richar  dou  Trit,  sa  femme,  2 enfant. 

Buchser,  sa  femme,  sa  servente. 

Relicta  Willermo  Ramu,  son  filz,  sa  fille. 

Thomas  Löbenschin,  sa  femme,  2 fillies,  2 garson. 
Hensli  Homan,  sa  femme. 

Nicli  Dreit,  3 enfan.s,  Niclis  vatter. 

Peter  Meder,  sa  femme,  i filz,  i fillie,  i donczalla. 
Ly  femme  Hans  Zimmerman. 

Marmet  Brodar,  sa  femme,  i fis. 

Johan  Filling,  .sa  femme,  2 enfans. 


Digitized  by  Google 


211 


Humber  Cosander,  sa  feinme,  3 filz,  i fillie,  i garson. 
Aymonet  Guisolan,  sa  femme,  5 enfant. 

Johan  Guisolan,  i garson. 

Hensli  Studer,  sa  femme,  lour  filz,  2 fillietes. 

Hensli  Köiso,  sa  femme,  4 enfans. 

Hugo  Belin  et  sa  femme. 

Hensli  Potteir,  sa  femme,  2 filz,  3 fillies. 

Peter  St&tzer,  sa  femme,  4 enfans. 

Ly  mayson  domp  Gruery.  (vacat) 

Ülman  Stollen,  sa  femme,  4 enfans. 

Ruf  Bart,  sa  femme,  3 enfans. 

Johan  Gaula,  sa  femme,  sa  fillieta. 

Reber,  sa  femme,  8 enfans. 

Ly  relaixia  de  Jaquet  Perrotet,  una  donczala  et  ung 
witton. 

Ly  mayson  de  Nico  Bugniet,  (vacat) 

Rüff  Wolf,  sa  femme,  3 fillies. 

Burkart  Snider,  sa  femme,  i fillie,  ung  filz,  I garson 
de  Domstetten. 

Ly  mayson  de  Jacob  de  Praroman: 

Pierro  Mechtel,  sa  femme,  5 enfant,  sa  donna  gros. 
Willi  Lamprecht,  sa  femme,  una  donczalla. 

Johan  de  Perys,  sa  femme,  sa  servente. 

Paulus  Conte,  sa  femme,  i filliete. 

Nicli  Börner  et  sa  femme. 

Peter  Yordan,  sa  femme,  ly  mere  de  sa  femme,  2 filz, 
2 fillietes. 

Ly  femme  Cünrat  Schetzly,  i filz,  i fillie. 

Hanso  Perler,  sa  femme. 

Cuni  Perler  et  sa  femme,  3 enfans. 

Richart  Mercier  et  sa  femme. 

Peter  Ebys,  son  filz. 

Georg  Cufenmacher,  sa  femme,  sa  fillie. 

Hensli  de  Scherlun,  sa  femme,  7 enfans. 


Digitized  by  Google 


212 


Hans  Ulmer,  sa  femme,  3 filz,  una  donczalla  de  ver 
Murat,  ung  garson. 

Nico  Hugis,  sa  femme,  6 enfant. 

Ruff  Kutler,  sa  femme,  2 fillies,  ung  garson. 

Hans  R6mer,  sa  femme,  i enfant. 

Heinrich  Heit,  sa  femme,  ung  witton,  una  donczalla. 
Hans  Rotbart  et  sa  femme. 

Niclaus  Spillenmacher  et  sa  femme. 

Peter  von  Francfurt  et  sa  femme. 

Ülli  Mettenfelt  et  sa  femme,  son  filz  et  sa  donczalla. 
Antheino  Walliser,  cosander,  sa  femme. 

Aberli  Snider. 

Johan  Tecko,  sa  femme,  3 filz. 

Hans  Snider,  sa  donczalla,  i vaulet. 

Tiebold  Brunggman,  sa  femme,  son  nepvouz.  Ly 
Hentzina. 

Jacki  Cusinorum,  sa  femme,  una  donczala. 

Ülli  Möyri,  4 filz,  2 fillies. 

Cuntzi  Pochsi,  sa  femme,  6 enfans. 

Pierro  Goltschi,  sa  femme,  2 filz,  ung  garson  de 
Winterthur,  una  donczalla,  una  donczalleta. 

Ingrün,  cosander,  sa  femme,  ses  2 nepvouz,  ung 
garson. 

Nico  von  Heitenried,  sa  femme,  6 enfant. 

Ly  Früyenna,  Ülli  son  filz,  sa  fillie,  Cüno  son  filz. 
Heini  Krameri,  sa  femme,  3 enfans. 

In  Peter  zen  Kinden  hus: 

Pauli  Spilman,  sa  femme,  6 enfant. 

Gredi  zer  Eich,  Perrisson  Choubreysa. 

Peterman  Chiefauz. 

Heintzman  Wolf,  sa  femme,  sa  fillieta. 

Kloter  et  son  filz  et  Marguerete  una  anciane  femme. 

Ülli  Remont,  sa  femme,  i enfant. 

Uldry  Frossar,  sa  femme,  .sa  fillie. 


Digitized  by  Google 


213 


Hensli  Manot,  sa  femme  et  sa  fillie. 

Johan  George,  favre,  sa  femme,  una  fillie,  ung  garson. 
Mannet  Guigniod,  trumpeta,  sa  femme  et  ly  mere 
Hensli  Manot. 

Tschan  von  Hermansperg,  sa  femme,  3 enfant. 
Angelli  Gassers,  i enfant. 

Mackemberg  et  Hans  Stoll,  peintre. 

Hans  Fürli,  sa  femme,  i fillieta,  i donczalla. 

Ülli  Fischer,  sa  femme.  3 filz,  i fillie. 

Hensli  Kreps,  sa  femme,  6 enfans. 

Ly  mayson  Slirpa.  (vacat) 

Nick  et  Peter  Espaniol,  lour  femmes,  lour  grand 
mere,  I filz,  3 fillies,  2 garson,  ly  ung  est  de  Lässay. 
Hensli  Yordilli,  sa  femme,  son  filz,  son  garson  de 
Nöremberg,  i valleton  de  Zürich. 

Heintzo  de  Lanton,  sa  femme  et  6 enfant. 

Peter  Sumer,  sa  femme,  1 filz,  2 fillies. 

Heini  von  Lucwil,  .sa  femme,  2 filz,  i fillie,  i garson, 
I donczalla. 

Peterman  Reyg,  cosander,  sa  femme,  2 filz,  i fillie 
Pierro  Ülli  et  Marmet  Ülli  et  Iftr  femmes,  lour  mere  et 
6 enfans. 

Hensli  Ströwsack,  soutier,  sa  femme,  i fillie,  i filz. 
Hensli  Huser,  sa  femme,  2 fillies  de  sa  femme,  dos 
garson. 

Heintzman  W'urschy,  sa  femme,  i donczala,  i garson. 
Jacob  Cudreflfin,  secretayre,  2 garson,  2 donczalles. 
Hans  Jud  et  sa  femme. 

Augustin  Vogt,  sa  femme,  son  filz,  sa  filliete,  sa 
donczalla. 

Johan  Cornuz  et  sa  femme. 

Hugonin  Bosset,  sa  femme,  2 filz. 

Pierro  Faulcon,  sa  femme,  4 filz,  i donczala. 
Antheinj  Jota,  une  fillieta,  una  donczala. 


Digitized  by  Google 


214 


Jaquet  Doreir,  sa  mere,  sa  femme,  sa  serour,  sa 
donczalla,  son  fis,  sa  bastarde. 
johan  Guilliauz,  ly  joneno,  sa  femme,  4 enfans,  sa 
serour,  i garson,  la  femme  de  son  frere. 

Andres  Dorn,  mercier,  sa  serour. 

Domp  Johan  Neir,  eure  de  Fribor,  sa  serour,  son 
nepvouz. 

Marti  Wolf,  sa  femme,  sa  filliete,  ung  witton,  le  filz 
Steiner,  ly  donczala. 

Ly  Bämyna,  le  filz  a Nico  Slirpa  et  les  dues  fillies,. 

Elsi  Reberra.  Hensli  Slirpa. 

Ly  mayson  de  Nico  Bugniet,  (vacat) 

Domp  Johan  Gruyery. 

Jaquet  Salamyn,  sa  femme. 

Otto  Golliar,  sa  femme,  4 fillies. 

Hensli  Denglisperg,  sa  femme,  sa  donczalla  et  sa  fillie. 
Heintzman  Küffer,  son  frere,  sa  mere. 

Hanso  de  Villarsel. 

Hensli  M6yri,  sa  femme,  Hensli,  son  fis  et  5 enfans. 
Girard  Chappotat  et  sa  femme. 

Ly  mayson  de  Jo.  Aygre: 

Rolet  Guilliauz  et  Antheino  son  frere,  ly  femme 
Rolet,  ung  enfant,  ly  mere  de  la  femme  et  2 
fillietes. 

Gintschart  doreir,  sa  femme,  son  frere,  sa  donczalla. 
Hans  Heid  der  kannengiesser,  sa  femme,  i filliete, 
ung  witton. 

Fürs  de  la  porta  de  Murat: 

Johan  Jala,  sa  femme,  i filz. 

Antheino  Raffino,  sa  femme. 

Huguet  Raveyry,  sa  femme,  i filliete. 

Johan  Duc,  sa  femme  3 filz,  2 fillies. 

Pierro  Aymonar,  sa  femme,  3 filz,  i fillieta. 


Digilized  by  Google 


215 


Willernio  Loye,  sa  femme,  son  filz. 

Uldriod  de  Cortaneir,  sa  femme,  5 enfans. 
Hensli  Koller,  rellierre,  sa  femme,  I donczala. 

Johan  Martin,  sa  femme. 

Yanin  deis  Granges,  sa  femme,  i enfant. 

Nico  deis  Granges,  4 enfant. 

Johan  Puppon. 

Peter  Wiber,  sa  femme  et  son  fis,  i enfant. 
Clewi  Mertzen,  sa  femme,  sa  mere. 

Pierro  Grognyn  et  sa  femme. 

Clewi  Esser,  sa  femme. 

Johan  Goyar,  tnanovreir  et  sa  femme,  3 filz,  i fillie. 
Jacki  Swendis,  sa  femme. 

Hensli  Büschi,  sa  femme,  5 enfant. 

Peter  Ban  wart,  sa  femme. 

Jaquermyn  et  sa  femme. 

Antheino  Cornuz,  sa  femme,  sa  donczala. 

Ansei  Cornuz.  sa  femme. 

Huguet  Cornuz,  sa  femme,  i enfant. 

Uldri  Pilling,  sa  femme.  3 filz,  2 fillies. 

Willi  Hoayo,  sa  femme,  5 enfant,  sa  mere,  2 filz. 
Rudi  Laischi,  sa  femme. 

Tschan  Büswilli,  sa  femme,  i filz,  i fillie. 

Jaquet  Cornuz,  sa  femme,  6 enfant. 

Heintzmann  de  Perys,  sa  femme,  3 filz,  1 fillie,  1 
donczala,  son  garson  de  Lutzeiburg. 

Ly  Löuflferlina,  sa  fillie. 

Anguinesi  W'outiery,  son  fis. 

Johan  Guisolan,  .sa  femme. 

Nico  Guisolan,  sa  femme,  4 enfant. 

Nico  fis  doudit  Johan  Guisolan.,  sa  femme,  i enfant. 
Johan  Cler  de  Curtivriz,  sa  femme,  sa  mere,  3 enfant. 
Johan  Munyn,  sa  femme. 

Johan  dou-Praz,  sa  femme. 


Digitized  by  Google 


21Ü 


Hensli  Fruyo,  sa  femme,  4 enfant. 

Tschan  Fruyo,  sa  femme,  4 enfant. 

Ly  relaixia  de  Pierro  Loy,  sa  mere,  sa  serour  et  una 
lillieta. 

Clewi  Ulschis,  sa  femme,  4 enfant. 

Willi  Ulschis,  sa  femme,  3 enfant. 

Ly  relaixia  de  Heintzi.  Yanot.  Sillierra,  7 enfant. 
Johan  Meirie,  sa  femme,  i filz,  i fillie. 

Johan  Raflfino,  sa  femme,  4 enfant. 

Uldri  Raffeno,  sa  femme,  i fis. 

Rolet  Bargonyon,  sa  femme,  2 filz,  2 fillies. 

Johan  Filling,  sa  femme  4 enfans. 

Johan  Bonvisin,  sa  femme,  une  filliete.  ung  filz. 
Pierro  Bonvisin,  sa  femme,  4 enfant. 

Johan  Bonvisin,  sa  femme  et  sa  serour. 

Ansei  Farisey,  sa  femme,  7 enfans. 

Hensli  Chiefaud,  sa  femme. 

Hensli  Rogewy,  sa  femme. 

Pierro  Rochi,  sa  femme,  8 entant. 

Johan  Pelliot,  sa  femme,  i filz,  2 fillies. 

Johan  Burqui,  sa  femme,  7 enfans. 

Jano  Burqui,  sa  femme,  6 enfans. 

Perrod  Burqui,  sa  femme,  3 enfans. 

Uldri  Uldrigon,  sa  femme,  son  pere,  6 enfant. 
Miräda,  femme,  Johan  Martin,  2 enfant. 

Hensli  Büswil,  sa  femme,  2 filz,  i fillie,  ly  mere  de 
sa  femme. 

Marmet  Bergo,  sa  femme,  5 enfant. 

Jano  Bergo,  sa  femme,  4 enfans. 

Heinry  Bergo,  sa  femme,  5 enfant,  ly  mere  deisdits  Bergo. 
Johan  Cornet,  sa  femme,  4 filz,  1 fillie. 

Johan  Carementrant,  sa  femme,  7 enfant. 

Johan  Cler,  sa  femme,  4 enfant. 

Alix  Grangiery  en  la  grangi  donna  Jaquema. 


'S. 


Digitized  by  Google 


Clewi  Lanter  in  la  grange  Reiff,  «a  feinme,  sa  niere, 
2 enfant. 

Willi  Grosso,  sa  femme,  2 enfant. 

Jacky  Leynar  sa  femme. 

Girard  de  Sonsibo,  sa  femme,  una  donczala. 

Mannet  Ulli,  sa  fillie. 

Ansei  Cu.siniere,  sa  femme,  sa  mere,  2 fillies,  i filz. 
Nicolet  Rolon,  sa  femme,  i filz,  3 fillies. 

Janny  Ribaul,  sa  femme.  2 enfant. 

Johan  Ribaul,  sa  femme. 

Perronaud,  sa  femme,  .son  filz. 

Pierro  Cho,  .sa  femme,  5 enfant. 

Jaquet  Jaquo,  sa  femme,  4 enfans. 

Thomy  Kramer,  sa  femme,  2 filz,  2 fillies. 

Pierro  Colon,  sa  femme,  6 enfant. 

Hugo  (iuillerin. 

Perrison  relaixia  de  Pierro  Guillerin,  sa  mere,  sa  fillie 
son  filz. 

Uelli  Laris,  sa  femme. 

Perin  Christin,  sa  femme,  1 filz,  i fillie. 

Perrod  Ansennet,  sa  femme,  i filz,  i fillie. 

Cuni  Sniders,  sa  femme,  5 enfant. 

Pierro  Snider,  sa  femme,  3 enfant. 

Ly  relaixia  de  Jacki  de  Wiler. 

Johan  de  Chivillies,  sa  femme. 

Johan  Höyo,  sa  femme,  2 enfant. 

Pierro  de  Brüllies,  .sa  femme,  2 fillies. 

Ly  ancian  snider  de  Hrüllies,  .sa  femme,  2 donczallas 
Perrisson  Bauda  et  Perroneta,  sa  coinpagnie. 

France  Wiber,  sa  femme,  i enfant. 

Nicli  Wiber,  sa  femme. 

Uldry  Rolon,  sa  femme,  3 filz. 

Hanso  Ruppon. 

Peter  Ruppon,  sa  femme,  6 enfant. 


218 


Jacki  Laris,  sa  femme. 

Cünrat  Laris,  sa  femme. 

Clewi  Laris,  sa  femme. 

Hensli  Horner,  sa  femme,  4 enfant,  i garson. 

Pierro  Wadens,  sa  femme,  i fillie. 

Jacolita  relaixia  de  Percerin,  2 filz  et  la  serour  de  la 
dicte  Jacolita 

Nico  Salo,  sa  femme,  3 filz,  4 fillies. 

Johan  Charbon,  sa  femme,  2 filz,  3 fillies. 

En  la  grange  Johan  Floret: 

Der  alte  Horner,  sa  femme. 

Peter  Horner,  .sa  femme,  i enfant. 

Heini  Hust,  sa  femme,  3 enfant. 

Nicli  Weber,  sa  femme,  2 enfant,  2 fillies;  Elsi  et 
Katherina. 

Johan  Göttin,  sa  femme. 

Johan  Malchi,  sa  femme,  2 donczales. 


Landschaft  des  Aupanners. 

1447,  Aug. 


Hienach  stan  geschriben  die  dorflüt,  die  zu  der 
baner  h6ren  in  der  Ow,  man  und  wip  und  kint  ul 
dem  lant. 

Zem  ersten  die  von  Ibenwil. 

Rüfo  Tillitzer  * i f.  2 k. 

Gmfitzli*  2 f.  und  2 knecht**. 

Hanssi  von  Pont*  i f.  2 k. 

Küny  Gisen  * 1 f.  5 k. 


Digitized  by  Google 


219 


Faickli*  2 f.  2 k.  und  ein  knecht. 

Peter  Spitzer  i f. 

Anteino  Stos*  i f.  2 k. 

Baldenweg*  i f. 

Retzo*  I f.  I k. 

Stöckli*  I f.  4 k. 

Tillitzer*  i f.  2 k.  und  sin  sun*. 

Som  in  dem  dorf  XL VIII. 

'Zjt  Kastels. 

Hansso  von  Kastels  i f.  und  2 sun**. 

Som  IIII. 

Ze  Otzenwil. 

Hensli  Abried*  i f.  i k. 

Hensli  Winchler*  i f.  3 k. 

Willi  Jungo*  2 f.  und  2 knecht**. 
Hensli  von  Beriswil*  i f.  2 k. 

Recho*  I f.  3 k. 

Der  alt  Opertos  * 4 f.  und  sin  sun  *. 
Heintzili  Schüler*  i f.  4 k. 

Hansso  Jungo*  i f.  und  2 sun**  i f. 
Berger*  i f.  3 k. 

Henny*  i f.  2 k. 

Peter  Kumer*  i f.  2 k. 

Willi  Tomy  i f.  i k. 

Som  jung  and  alt  LIIII. 

Ze  Heittenwil. 

Heintzo*  2 f.  6 k. 

Blüntz*  3 f.  und  sin  sun*. 

Flug*  und  sin  at. 

Hensli  Spilman  *. 


Digitized  by  Google 


220 


Guder*  i f.  i k. 

Uli  Stokis  2 f,  3 k.  und  sin  sun*. 

Üli  Bollinger*  i f.  3 k. 

Nico  Schüschelis*  1 f.  2 k. 

Sora  als  in  dem  dorf  XXXVI. 

Ze  Tüdingcn. 

Uli  von  Lanten*  i f.  2 k. 

Ledrach*  t f.  i k. 

Hans  Sigrist*  i f. 

Ulderschi*  i f. 

Nico  Mertzo*  i f. 

Anna  dez  Webers  wip. 

Sushapay*  1 f. 

und  sin  sun*  1 f.  i k. 

Sturny*  i f.  3 k.  und  ein  bruder*. 

Uli  Winchler*  i f.  und  2 knecht**. 

Der  kistler  3 f.  3 k. 

Schollo*  2 f. 

Swendi  i f. 

VV^erro*  1 f.  4 k.  und  ein  knecht. 

Heintz  W'eber*  1 f.  und  ein  knecht*. 

Sora  in  dera  Dorff  LI. 

2^  Baldiswil. 

Üli  von  Baldiswil*  i f.  i k. 

Üli  von  Kastels*  i f.  2 k. 

Der  ziraerraan*  i f.  2 k. 

Som  XI. 

Ze  Garmiswil. 

Üli  von  Nfiwenihus*  i f.  5 k.  und  ein  knecht*. 
Fülistorf*  I f.  I k.  und  ein  knecht. 

Sora  XII. 


Digitized  by  Google 


221 


Ze  Reschs. 

Yenny  Winchler*  i f.  6 k. 

Peter  Winchler*  2 f.  2 k. 

Jacki  von  Resch*  i f.  i k, 

Som  XVI. 

'Lt  Heltmiswil. 

Hensli  Oppertos*  2 f.  3 k.  und  ein  knecht*. 
Somm  V'll. 

Ze  Otersperg. 

Hansso  Horner*  i f.  5 k.  und  ein  knecht*. 
Peter  Horner*  i f.  4 k.  und  ein  knecht*. 
Hansso  Mertzo*  i f.  I k. 

Anderli. 

Som  XIX. 

Ze  Pont. 

Kuno  von  Pont  1 f.  3 k. 

Som  V. 

Ze  Felbin. 

Peter  Mertzo*  i f.  5 k.  und  ein  knecht*. 
Frischknecht*  i f.  6 k.  und  ein  knecht*. 

Som  XV' 11. 

Ze  Balwertzwil. 

Hensli  Schrago*  2 f.  5 k.  und  2 brüder**. 
Anderli  Waldis  i f.  7 k. 

Som  XIX. 

Ze  Lingwil. 

Peter  Rieder*  und  sin  sun*  3 f.  3 k. 

Heiny  Rieder*  und  Willi*  4 f. 

Som  xim. 


Digitized  by  Google 


222 


Ze  Schiiinen. 

Hensli  St&bis*  i f.  3 k.  und  sin  sun*. 
Otti  Hugi*  I f.  3 k. 

Peter  Hugi. 

Soni  XIT. 


Ze  Bontels. 

Hensli  Ulrich*  2 f.  5 k und  2 knecht*  und  sin  müter 
und  2 k. 

Hensli  Molis*  i f.  4 k. 

Peter  Snider*  i f.  5 k.  und  ein  knecht. 

Nico  von  Bontels  3 sun***  2 f.  2 k. 

Peter  Waner  i f. 

Peter  RupjK)*  I f.  3 k. 

Üli  Nicon  sun*  i f.  3 k. 

Burcki  und  2 sun**  i f.  3 kint. 

Walther*  2 f.  3 k. 

Som  LX. 

"Lt  Foglershus. 

Peter  Benchlis*  2 f.  5 k.  und  ein  knecht. 

Som  IX. 

Ze  Lutzistorf. 

Hensli*  und  sin  sun*  3 f.  6 k.  und  2 knecht*. 
Hensli  Lötscher*  i f.  5 k. 

Som  XX. 

Ze  Galmos. 

Peter  von  Galmos*  2 f.  4 k.  und  ein  knecht*. 

Kuny  Krumo  i f.  i k. 

Krummer*  i f.  3 k.  und  sin  sun*. 

Som  XVII. 

Ze  Fulistorf. 

F'ulistorf*  2 f.  3 k.  und  2 knecht*. 

Som  VIII. 


Digitized  by  Google 


228 


Ze  Freisneit. 

Willi  Krummo*  i f.  2 k. 

Hansso  Krumno*  2 f.  2 k. 

Heintzman  von  Antmarswil*  2 f.  2 k.  und  ein  knecht*. 
Som  XV. 

Ze  Rüchterwil. 

Der  müller*  i f.  6 k. 

Som  VIII. 

Ze  Fenringen. 

Otti  Keser*  i f.  2 k*. 

Hetzerman*  3 f.  3 k.  und  ein  knecht. 

Hensli  Schorro*  i f.  5 k.  und  ein  knecht*. 

Som  XX. 

Ze  Noflen. 

Hensli  Schorro  2 f.  3 k.  und  ein  sun*. 

Üli  Moli*  I f.  7 k. 

Hensli  Örings*  i f.  7 k.  und  noch  2 f. 

Som  XXVII. 

Ze  Besingen. 

Heintzo  Strantz*  i f. 

Helman  Sorgo*  1 f.  i k. 

Hensli  Hirsi*  i f.  3 k.  und  ein  knecht. 

Üli  Krummo*  i f.  6 k. 

Peter  Tragsler*  i f. 

Hensli  Tragsler*  i f. 

Hensli  Walther*  i f.  2 k. 

Üli  ab  der  Matten*  i k. 

Heintzili  Walther*  i f.  2 k. 

Künrat*  ab  dem  Berg  i f. 

Som  XXX \'. 


Digitized  by  Google 


224 


Ze  UttenwU. 
Michel  Krumo*  i f.  2 k. 

Heiny  Krumo*. 

Som  V. 

Ze  Grenchen. 

Bireiman*  2 f.  und  2 knecht. 

Som  V. 

Ze  Nusbftmen. 

Willi  Brunet  2 f.  2 k.  und  2 sun**. 

Som  V'II. 

Ze  StafTels. 

Der  snider*  i f. 

Jacki*  2 f. 

M6rsperg*  i f.  und  sin  brüder*. 

Otti  Webers  1 f.  5 k. 

Som  X\^. 

Ze  Antwerswil. 

Peter*  i f.  2 k. 

Richart*  und  sin  knecht. 

Som  VI. 

Ze  Egelriet. 
Reinbrecht*  2 f.  und  ein  knecht. 

Uli  Kumer  3 sun**  2 f. 

Peter  Gotzman*  i f.  i k. 
und  Jenni  sin  sun*  1 f. 

Heinzo  sin  sun*  i f. 
und  Clewi  sin  sun*. 

Som  XVUI. 

Ze  Baisingen. 

Hans  von  Baisingen*  i f.  2 k. 
und  sin  brüder*  i f.  und  ein  knecht. 

Som  VII. 


Digitized  by  Google 


225 


Ze  Wünenwil. 

Heiny  Greins*  2 f.  3 k. 

Peter  Brüller  i f. 

Hans  Brüller*  1 f.  i k. 

Jaquy  Brüller*  3 f.  3 k. 

Som  XVIIl 

Ze  Elswil. 

Snewli*  und  sin  sun  2 f.  6 k. 

Hugo  Snewlis*  i f.  6 k. 

Heinzo  Bertschi*  und  sin  sun*  i f.  5 k. 

Üli  Snewli*  i f.  5 k. 

Der  snider. 

Som  XXXITII. 

Ze  Smitten. 

Heino  Oden*  2 f. 

Hensly  Oden*  i f.  2 k.  und  2 knecht*. 

Richart  Oden*  i f.  4 k.  und  2 knecht*. 

Han.sso  Snewlis*  2 f.  und  2 sun**. 

Hiltbrant*  2 f.  3 k. 

Som  XXVIII. 

Ze  BontzenwiL 
Heino  F'alcks*  2 f.  i k. 

Hensli  Weberman*  i f. 

Kun  Falck  i f. 

Boner*  i f.  2 k. 

Som  XII. 

Ze  Zirgels. 

Hans  Zosso*  2 f.  1 k.  und  ein  sun*. 

Richart  Zosso*. 

Heintz  Zossen  sun  von  Geratzried. 

Som  V'II. 

15 


Digilized  by  Google 


226 


Ze  Lantten. 

Hensli  von  Lantten*  i f.  7 k.  und  ein  knecht*. 
Burcky*  i f.  3 k.  und  3 knecht**. 

Rappo*  I f.  I k. 

Der  weher*  1 f.  4 k. 

Künrat  Snewli*  1 f.  5 k. 
und  sin  sun*  i f. 

Horgo*  3 f.  und  2 knecht**. 

-Som  XLII. 

Ze  Berg. 

Richart*  i f.  i k. 

Kuno  Götz*  I f.  4 k. 

Der  weher*  i f.  3 k. 

Schrago*  1 f.  5 k. 

Jungo*  1 f.  4 k. 

Som  XX VII. 

Ze  Lutstorff. 

Bontier*  2 f.  3 k.  und  ein  knecht*  und  sin  hrüder. 
Storcho*  I f.  4 k.  und  ein  knecht. 

Som  XV. 

Ze  Anstorff. 

Peter  Rotenphifer  i f.  2 k. 
und  sin  tochterinan*  i f. 

Som  VI. 

Ze  Diettisperg. 

Heino  Brüller*  i f.  4 k. 

Peter  Scher*  2 f.  5 k. 

Hensli  Kistler*  2 f.  i k. 

Imer  Brüller*  i f.  2 k. 

Hugo  Küningen  1 f.  2 k. 

Som  XXV. 


Digitized  by  Google 


227 


Ze  Blümisperg. 

RüfTo  Süniy*  2 f.  6 k. 

Sotn  IX. 

Ze  Truttcnhusem. 

VV'illi  Zurkinden*  i f.  3 k. 

Peter  Zurkinden*  i f.  3 k. 

Heiny  Schultheitz*  i f.  5 k. 

Som  X\ni. 

Iin  Grossenried. 

Heintzo*  2 f.  3 k.  und  Hensli  sin  brüder*. 

Som  VII. 

Ze  Gerentzried. 

Hensli  Herinan*  2 f.  3 k. 

Höher*  i f.  3 k. 

Heintzo  Tachs*  i f.  3 k. 

Som  XVI. 

In  den  Riedern. 

Hensli  Gotzman*. 

Ze  Nidermetlen. 

Köno  Herman*  2 f.  3 k. 

Heino  Tachs*  i f.  2 k. 

Angella  Hans  2 k. 

Jack  uff  dem  Bül  i f.  3 k.  und  .sin  sun*. 

Som  XIX. 

Ze  Obermetlen. 

Küntzli  von  Metlen  2 f.  i k.  und  sin  sun*. 
Tantzi  3 f.  i k. 

Kuny  von  Hoffstetten*  2 f.  2 k. 

Hensli  von  Umbrechtsried*  i f.  3 k. 


Digitized  by  Google 


228 


Hensli  Burkart*  i f.  2 k. 

Kuno  Spicher*  i f.  6 k. 

Üli  Burkartz  2 f. 

Sotn  XXXV. 

Ze  HofTstetten. 

Hensli  i f.  4 k. 

Üli  Schultheitz*  i f.  4 k. 

Som  XI. 

7Le.  Sumeröw. 

Jacki  Tüdinger*  2 f.  3 k.  und  sin  sun*. 

Som  VII. 

Ze  Lod6w. 

Ruf  Müller*  i f.  5 k.  und  ein  knecht*. 

Som  VIII. 

Ze  Iberstorff. 

Der  Wolf  1 f.  I k.  Willi  sin  sun*. 

Hensli  Schumacher*. 

Reinbrecht  i f.  i k. 

Peter  Schumacher  i f. 

Der  Sigrest. 

Lienhart  Weber*  2 f. 

Koler*  1 f.  2 k. 

Peter  von  Aarberg*  i f.  i k. 

Elsa  3 k. 

Hensli  Zurkinden*  i f.  und  sin  brüder. 
Peter  Sifrit*  i f.  1 k. 

Auberly*  i f.  3 k. 

Claws  Weber*  i f.  i k. 

Swendi*  i f.  i k. 

Som  XLII. 


Digitized  by  Google 


229 


'Ix.  Mistlerlen. 

Peter  Mistler*  2 f.  3 k.  und  2 knecht*. 

Peter  Buren  2 f.  3 k. 

Som  XIV. 

Ze  Selgiswil. 

Schaller*  i f.  2 k. 

Heintzo  Zuber*  i f.  5 k. 

Buri  Trümpperler*  2 f.  2 k. 

Som  XVI. 

Ze  Schonfels. 

Üli  Grems*  i f.  3 k. 

Kuno  Malfertschi*  i f.  2 k. 

Som  IX. 

Ze  Heittenriett. 

Nico  Grausser*  i f.  5 k. 

Trinkwin*  i f.  2 k. 

Der  alt  Bofet  2 f.  2 k. 

Heino  von  Lugiswil*  i f.  4 k.  und  ein  bruder*. 
Willi  Heintzi*  i f.  5 k.  und  ein  knecht. 

Werli  Pofet*  2 f.  i k. 

Üli  Pofet*  I f.  5 k.* 

Grenchen*  i f.  i k. 

Som  XLV'. 

Ze  Lüttiswil. 

Hensli  Zwibrotli*  i f.  3 k. 

Üli  Pur*  I f.  2 k.  und  ein  knecht. 

Hensli  Tünteler*  i f.  2 k.  und  sin  at. 

Bürky  von  Winterlingen*  2 f. 

Som  XVIII. 


Digitized  by  Google 


280 


Ze  Winterlingen. 

Peter  von  Winterlingen*  i f.  4 k. 

Som  VM. 

Ze  Grenchen. 

VV'illi  von  Grenchen*  2 f.  3 k. 

Sora  VI. 

Ze  Nidermuntenachen. 

Üli  Rotto*  2 f.  2 k. 

Hensli  von  Taspurg*  1 f.  2 k. 

Heino  sin  at*  i f. 

Willi  sin  at*  i f.  1 k. 

Kuno  Minnen*  i f.  3 k. 

Angela  Seinan  2 k. 

Heintzo  Ritz*  i f. 

und  .sin  sun*  2 f.  i k und  ein  knecht. 

Peter  Minnen*  i f.  3 k. 

Som  XXXlllI. 

Ze  Linvil. 

Jernian*  2 f.  4 k. 
und  2 sun**  2 f. 

Kristan  der  müller*  i f.  3 k.  und  ein  knecht. 
Sora  X\^ll. 

Ze  Wiler  für  Holtz. 

Künrat  der  snider*  2 f.  4 k.  und  ein  knecht. 
Uli  von  Lütiswil*  i f.  i k. 

Richart  Gugger*  i f,  4 k. 

Peter  Rescher*  t f.  4 k. 

Murri*  i f. 

Pauli  von  Steinenbrunnen*  2 f.  2 k. 

Willi  von  Schonfels*  i f.  2 k. 


Digitized  by  Google 


231 


Der  alt  Trümppeler*  i f.  i k.  und  ein  knecht. 
Hugi  Zer*  i f.  4 k. 

Hensli  Weber*  i f.  6 k. 

Som  LIl. 

Ze  Muren. 

Küntzi  von  Muren  2 f.  2 k. 

Mentzo*  1 f.  2 k. 

Uli  Rufen  sun*  i f.  1 k. 

Üli  von  Muren*  i f.  3 k. 

Nico  Kes*  i f.  2 k. 

Zc  Lanten  zur  Burg. 

Jacki  Zo-sso*  i f.  2 k. 

Burcki  Zosso*  1 f.  3 k. 

Rüfo  Muren*  i f.  2 k. 

Richart  Müllers*  i f.  2 k. 

Som  in  den  zwei  dorfern  XXIX. 

Ze  Tützenberg. 

Burkart  i f.  und  sin  sun*. 

Müchter*  i f.  i k. 
und  sin  sun*  i f. 

Richart*  i f.  2 k. 

Bertschi*  i f.  2 k. 

Kristan  der  wagner*. 

Som  X\'I1. 

Ze  Wiler. 

Bockschnitten  sun*  i f.  und  ein  knecht. 

Som  111. 

Ze  Vetterwil. 

Hensli*  2 f.  4 k. 

Burcki*  1 f.  2 k.  und  ein  knecht. 

Som  XII. 


Digitized  by  Google 


232 


Ze  Ror. 

Peter  Goch*  i f.  4 k. 

Tussel*. 

Üli  Wullen*  i k. 

Richart  von  Ror  i f.  i k. 

Heintzo  von  Ror  i f. 

Nico  von  Ror*  i f.  3 k. 
und  2 sun**  i f. 

Üli  Swab*  2 f.  4 k. 

Heiny  Wullen*  1 f. 

Üli  im  Wat*  2 f.  3 k. 

som  xxxvn. 

Ze  Beriswil. 

Jacki*  2 f.  3 k.  und  ein  knecht*. 

Hugi*  1 f.  5 k. 

Jacob*  I f.  I k. 

Kündigo*  I f.  6 k. 

Grausser*  1 f.  4 k.  und  ein  knecht. 

Som  XXXII. 

2^  Magenberg. 

Perro  Mindres*  i f.  2 k.  und  i knecht. 
Schultheitz*  1 f.  4 k. 

Der  snider  i f.  5 k. 

Üli  Hafen. 

Küntzi  Stos*  i f.  2 k.  und  ein  knecht. 

Som  XXIIII. 

Ze  Mülital. 

Künrat*  i f.  und  ein  knecht*. 

Som  III. 

Ze  Galterren. 

Hensli  Goch*  i f.  6 k. 

Hansso  Hug*  i f.  2 k.  und  ein  sun*. 


Digitized  by  Google 


233 


Dincli*  2 f.  6 k.  und  ein  sun*. 

Rüfo  Koler*  2 f.  3 k. 

Peter  Winhart*  i f.  i k. 

Stos*  I f.  2 k. 

Lary*  i f.  2 k. 

Som  XL. 

Ze  Umbrechtswendi. 
Schaffer*  i f.  8 k. 
und  Küny  sin  brüder*  i f.  3 k. 

Jeglina  und  ir  sun*. 

Som  XVI. 

Ze  Sely. 

Willi  Sturny*  i f.  5 k.  und  ein  knecht. 
Küntzi  Sturny*  i f.  3 k.  und  ein  knecht*. 
jacki  Hugen*  i f.  4 k. 

Willi  Weber*  i f.  i k. 

Clewi  Weber. 

Phosso  f. 

Som  XXV. 

Ze  Muren. 

Hansso  Heimo*  i f.  3 k. 

Peter  Heinno. 

Som  VI. 

Ze  Bennenwil. 

Hensli  Weber*  i f.  3 k. 

Kunrat  Weber  1 I. 

Üli  Weber*  i f.  3 k. 

Heintzo  Weber*. 

Som  XIII. 

Ze  Aulterswil. 

Ruf  im  Hof*  2 f.  4 k.  und  i knecht*. 

Itai  und  ir  tochter. 


Digitized  by  Google 


234 


Pauli  von  Fülistorf*  i f.  3 k. 

Peter  Sletti*  2 f.  4 k. 

Hansso  Gisen*  i f. 

Clewi  Claws*  1 f.  2 k. 

Som  X.WIl. 

2^  WengmerswiL 
Pury  Claws*  i f.  8 k. 

Peter  Claws*  i f. 

Pauli  Spilman*  i f.  4 k. 

Sora  X\^I1. 

2^  Sifriswil. 

Hansso  von  Magenberg*  i f.  2 k. 

Sora.  IIII. 

Ze  Wolgiswil 
Üli*  2 f.  und  ein  knecht*. 

Sora  IIll. 

2Se  Gerentzwil. 

Hansso  Bruger  i f. 

und  Uli  sin  sun  * i f.  2 k. 

und  Rüffo  sin  sun*  i f.  i k. 

und  noch  2 sun**  und  ein  knecht. 

Som  XII. 

Ze  Hemberg. 

Peter*  i f.  3 k. 

Som  V. 

Ze  Hargarten. 
Üli  Bruger*  und  ein  sun. 

Som  II. 

'Le.  Swendi. 

Werli  von  Hus*  3 f. 

Peter  von  Swendi*  i f.  3 k. 


■v. 


Digitized  by  Google 


235 


Feter  sin  at*  i f.  6 k. 

Peter  von  Hus*. 

Som  XVIII. 

Ze  Obermuntenachen. 
Lienhart*  i f.  i k. 
sin  tochterman*  i f.  i k. 

Küntzi  Weber  und  2 sun*  i f. 

Rüfo  Scholi*  I f.  5 k. 

Rotto*  I f.  3 k. 

Zuber  2 sun**  und  i k. 

Bollingerra  2 k. 

Som  XXIX. 

Ze  Menlisried. 

Üli  Webers  i f.  i k. 

Küntzi  Swendis*  1 f.  6 k. 

Jacki  Hörgen*  2 f.  3 k. 

Peter  Hörgen*  i f.  3 k. 

Som  XXII. 

Ze  Guglemberg. 

Uli  Hrunholtz*  1 f.  2 k.  und  ein  knecht*. 

Som  V. 

Ze  Selenried. 

Küny  von  Selenried*  1 f.  2 k. 

Som  IIII. 

Itn  Wat. 

Üli  im  Wat*  2 f.  3 k. 

•Som  VI. 

Ze  Täfers. 

Lüdy*  I f.  6 k. 
und  sin  sun*  i f. 

Rüfo  Goch*  I f.  7 k*. 


Digitized  by  Google 


236 


Flauer*  i f.  4 k.  und  ein  knecht*. 

Der  Schaffer  i f.  2 k. 

Herchta  und  ir  tochter. 

Bechtscha  Wullen. 

Toniy*  I f.  4 k. 

Hensli  W'inchler*  i f.  4 k. 

Der  Phaf  selb  drit. 

Som  XL\  III. 

Ze  Mentziswil. 

Hensli  Stos*  i f. 

Küny  Heimo*  1 f.  3 k. 

Peter  Heimo*  i f.  2 k.  und  ein  knecht*. 

Hensli  Schüsselis*  2 f.  3 k.  und  2 knecht*. 

Gros  Hensli  i f.  6 k. 

Som  XXVIII 

Ze  Tan. 

Üli  Jorler*  t f.  2 k. 

Heimo  Jorler*  i f.  i k.  und  2 knecht*. 

Som  IX. 

Som  daz  hie  volck  ist  daz  zu  der  baner  hört  in  der 
Ö\v,  die  uf  dem  lant  sin,  man  und  wip  und  kint, 
der  sin  M.  vil  und  XXVIII. 

r 

Darunder  sin  III  und  LXXX\'I  man,  die  harne.st  mögen 
tragen,  die  reispar  sint. 

Auf  der  letzten  Seite: 

Ave  Maria  gratia  plena  dominus  tecum  benedicta  tu  in  m. 
Dem  fromen  wisen  Tschan  Gambach  ze  Friburg  edel- 
knecht  hört  disser  brieff. 


♦ bedeutet  wafTeulUhig;  f «=  frau;  k « kind. 

Die  heutigcD  NnmensbezeichDungen  der  Dörfer  und  Weiler  finden 
sich  auf  Seite  93 — 96. 


Digitized  by  Google 


r ' 


V to 


Topographische  Karle  der 

HAH  li  Ueche 

UMDASJAHRl4il5. 

Aupanner  m Spitalpanner 
. Burgpanner  Ti  Neustadtpanner 
iMnsRtab  - 1:100000. 


n 


Google 


Digitized  by  Google 


Namenregister. 


Nachstehendes  Verzeichnis  der  in  den  sechs  Teilzah- 
lungen enthaltenen  Geschlechtsnamen  kann  keinen  Anspruch 
auf  absolute  Vollständigkeit  erheben,  infolge  mangelhafter 
Personenbezeichnungen  und  der  in  jener  Zeit  vorkommenden 
Schwankungen  in  der  Schreibweise  der  Namen. 

Wo  kein  Zweifel  oblag,  wurden  die  heutigen  Familien- 
namen eingesetzt  und  die  in  dem  Original  vorhandenen 
Variationen  in  Klammer  beigefttgt.  Bei  den  Vornamen  ist 
die  Sprache  des  Manuskriptes  beibehnltcn. 


Aarberg,  feter  von,  zz8. 

Abried,  Hensli,  219. 

.\chsbalm,  Rädi,  171,  191. 

Aeby  (Eby»),  Peter,  211. 

Affry  (Avrie,  Avry),  Johan  d',  204. 
Janny  d’,  159,  184. 

— Willermo  d’,  205. 

Agnoz  (Ano,  .\noz),  Ulaudo,  209. 

— Joban,  171,  198. 

Aigre  (Aigro,  Aygro.  Aygre), 

— jaquet,  165,  194. 

— Joban,  173^  *'4 
— Peterman,  191. 

— Wilbelm,  194. 

Alt  (Altz),  Heiiui  von.  163,  188. 

— Jacob  von,  174. 

Alwan,  Cuno,  205. 

— Nicli,  205. 

Amiet  (Aymitt),  172. 

Anderly  (Anderli),  Burqiii,  172. 


Anderly,  der  MUller,  t57,  180. 

— jaebi,  209. 

— von  PlalTeien,  209. 
Angnineze,  Girard,  170,  195. 
Anaennet,  Perrod,  217. 

Aisent,  Oomp  Antbeino,  192. 

— Jaquet,  167,  192. 

— Marmet  (Frau).  167,  209. 
— Pierre,  192. 

Auberly  (Aberly),  192,  228. 

— Meister  Hans,  151,  176. 
Augustinerkloster,  153. 

Autigny,  Glaudo  d’,  167,  192. 
Avenebes  (Avenebe,  Davinebe), 

Domp  Pierre  d*,  162,  187. 
— Joneta  d’,  187. 

— GuiUaume  d’,  209. 
Aymonar  (Emonar),  Perrod.  168, 
195. 

— Pierre,  160,  214. 


16 


Digitized  by  Google 


— 2M1S  — 


Bader,  Uli,  182. 

Haldenwc^,  2 19. 

— Nicli,  151,  174. 

Balliswil  (Baldiitwil),  Uli  vou,  220, 
Kalsin^cn.  Hans  von,  224. 
Banwarl,  Beter,  215. 
ßapst  (Bähst).  Hans,  208. 
Barbarata,  Anthonius,  205. 

Barbier  (Barheir,  Berbeir),  Johan, 
163,  170,  x88,  200. 
Barfischer  (Berverscher),  s.  Tcchtcr- 
mann,  Uli. 

Bar^ina,  205. 

Bariskomli,  163,  188. 

Bariswil.  Ilensli  von,  219. 
Barnaho,  Hetennan,  160,  i8ö. 
Barras,  Joban  de,  156. 

— Pierre  de.  160.  186. 

Hart.  Ruof,  21 1. 

Basel,  Lienhart  vou,  193. 

Basset,  Domp  Johan,  204. 

— Joban,  169,  197. 

— Holet.  167,  191. 

Uattally,  Johan,  178,  2ou. 

Bauda,  l’errisson,  217. 

Bauduens,  Mannet,  210. 

Bauholir  (Bouholtz),  155.  i8u. 
Baumer  (Boumer),  Han«,  207. 

— Nicli,  21 1. 

Baumyna,  214. 

Becard  (Bccqnar),  Johan,  168,  195. 
Bechejt,  159. 

Beck  (Begk),  Ulrich,  169. 
Begbinen,  Die,  150,  175,  176. 
ßeguina,  Domp,  159,  185. 

Hellin  (Belin),  Hugo,  2II. 

— Nicod,  166,  193. 

Hcllou,  Ciianet,  171. 

Bellonessa,  168. 

Hellar  (Bcllu,  Belur),  Estievent, 
169,  196. 


Bellur,  Johan,  170,  2uo. 

— Pierre,  171,  197. 

Benchlis,  Peter,  222. 

Bendina,  Isabel,  163.  tSS. 

I Bendlerra,  209. 

Benecbtera.  206. 

Beney,  16 1. 

— flumbert,  163. 

Beonewil,  Pierre,  185. 

Bentzina,  153,  212. 

Berg,  Konrad  ab  dem,  223. 
Berger,  219. 

Bergier  (Bergie),  Joh»n.  170, 
198,  210. 

Bergo  (Bergoi),  Meinricti.  216. 

— 216. 

— Marmet,  216. 

— Pierre,  l5l. 

Berriaz,  163. 

Bertschi,  231. 

— Heintio,  225. 

— von  Epsachen,  Jacob,  153. 
«77- 

Besan(on  (Besenscon),  Henri,  168. 
Bessay,  Heimnuet  de,  188. 
Betelried  s.  l'etelried. 

Billiet  (Billiat,  Billiot,  BiUio), 
Francey,  168,  196. 

— l’errod,  168,  196. 

— Pierre,  169.  200. 

Binfarin,  170,  196. 

Bireiman,  224. 

Bisolar,  Lelry,  202. 

Bisoz.  l'Iricli,  209. 

Bitzar,  Nicod,  168,  195. 

Blanc  (Blao),  Pierre,  196. 
Blaquert,  Antlieini,  195. 

Bletzia,  193. 

Blosset  Johan,  ditCanipana,  169,1 96. 
Blumcntzwil  (Blumentrwig),  llan«, 
166.  I93. 


Digitized  by  Google 


23U 


Blnmisberg  (Blumentzperg,  Blumis- 
pcrg),  Nicüd  de,  167,  189. 
Blnomilly,  Agneü,  202. 

BlUntz,  219. 

BIUUufT,  Hcnsli.  166. 

Bock,  Hensli,  160. 

BockschiDtnian  (Bockschinten),  151, 
231. 

Uolliarda,  Guilliermeta.  184. 
Bollinger,  153,  178. 

— Frau,  235. 

— Uli,  220. 

Boilion,  Marmet,  171,  197. 
Bonarma,  Fetcnnnn,  208. 

Boner,  225. 

Boney,  Kstieven,  163. 

Bonjour  (Bonjor),  Johan,  160,  i8j. 
Bunnamour,  Uli.  162,  t88. 
Kontier,  226. 

Bonvisin,  Domp  Joban,  209. 

— Johan,  165,  196,  216. 

— Pierre,  216. 

Borcard  (Borcar,  Borcart),  Johan, 
169,  200. 

Bomaz,  167,  192. 
Borgognon(Borgonyon),  Kolet,2l6. 
Borgeis  (Borgeix),  Johan,  205. 

— Ruof,  167,  192. 

— Witwe  des  Pierre,  208. 
Boscherin,  Jnnet,  169,  196. 

Bosset,  Hugonin,  213. 

— Johan,  167,  194. 

Bosson,  Jaqnet,  168,  197. 
Bonblan,  Uli,  160,  185. 
Bourgignon  (Burrignion,  Burynion), 
Pierre,  170. 

— Willermo,  170,  198. 
Bourqui  (Burcki,  Burqui),  222, 
226,  231. 

— Jano,  216. 

~ Johan,  216. 


Bourqui,  Perrod,  216. 

Brachot  (Brachat),  Augailla,  188, 
205,  208. 

— Kuof,  164,  190 
Bianchi,  Johan,  195. 

Braasa,  Johan,  190. 

— Otto,  204. 

Bregentzer,  Ulrich,  176. 
Bregewerra,  167. 

Bremino  (Bremmina),  Francisca, 
162,  188. 

— Clewi,  207. 

Bremmeluz  (Bremmeloz),  Peter- 
man,  171,  199. 

Brenner  (Bronner,  Broenner),  I 52, 
■ 80. 

— Tuchscherer,  155. 

— Anna,  161. 

Breton  (Brecton),  161. 

Brisibuel,  Jaqnet,  162. 

Brisijon,  168,  195. 

Broc  (Brock),  Jaqueta  de,  2<xj. 
Brodard  (Brodar),  Marmet,  210. 
Brnilliet,  (Broilies,  Bruellies),  Johan 
de,  160,  186. 

— Pierro  de,  2 1 7. 

Brotbach,  154,  174. 

Brugger  (Bruger),  Hans,  234, 

— Ruof,  234. 

— Uli,  234. 

Brüggler  (Bringler),  llensli,  150, 

'7S. 

— Peter,  150,  179. 
Bruggroann,  Thiebold,  212. 

Brillier  (BruUer),  Hans,  225. 

— Heimo,  226. 

— Jacki,  225. 

— Imer,  226. 

— Peter,  225. 

Brunet,  Willi,  224. 

Briinisholz  (Brunliolz),  Uli,  23J. 


Digitized  by  Google 


240 


Buchsenmeister,  Hans,  210. 

— Mannet,  151,  176. 

Bachser,  210. 

— J'rao,  153- 

Bncbtschellis,  Cuono,  154,  182. 
Bugniet,  Domp  Willenno,  210. 

— Huguet,  166,  193. 

— Nico,  20$,  211,  214. 

Ruol,  208. 

— Thomas,  161. 

Bula  (Bulat),  Johan,  200. 

Buman,  Uli,  158. 

Bundtela  (Bontels),  Nico  von,  222. 
Buoch,  Hans  von,  186. 

— Heini  von,  154,  179. 
Buocher,  Peter,  154,  179. 

Buol,  Jacob  auf  dem,  227. 

Buolen  (Buoler),  Pauli,  155,  180. 
Buoswil  (Buoswilli),  Hensli,  2 t 6. 

— Tschan,  215, 
Burer(Bnren,Buro,Pur),  Hensli,  1 85. 
— Johan,  160,  185. 

— Marmet,  201. 

Peter,  229. 

— Pelennan,  160.  185. 

— Uli,  229. 

Burgis,  Peter,  210. 

Burkart,  231. 

— Hensli,  228. 

- Uli,  228. 

Burquinet,  Kichart,  166,  194. 
Burziquar,  Johan,  2oo. 

BUschi,  Hensli,  215. 

Butsarda,  Joncta,  188. 

Bussy,  Johan,  193. 

Bye  (Byer,  Byo),  Domp,  159,  185. 

Cagniard(Canniar),Johan,  172, 200. 
(iampana  (Biosset,  Jean),  169.  196. 
C'amnsand  (Camutan),  Perrod,  166. 
«93- 


Carmintran  (Carementrant),  Johan 
216. 

— Ottonet,  166,  193. 
Carraletta,  167,  192. 

Carrel,  Johan,  167,  192. 
Caudionnaz,  Perrisson,  162,  188. 
Cerellery,  20 1. 

Cerlie  (Erlach),  Hensli  de,  162, 
167,  192. 

Chabresa,  165. 

Challevariaz,  172. 

Chamblot  (Chamlilo),  Johan.  161, 
187. 

— Nicola  de,  171. 

— Perrod,  168,  195. 

Chambrey  (Chambrej),  Clewi.  172. 
— Jaqnet,  200. 

— Uli,  162. 

' Chandossel  (Chandosel),  Johan, 
172,  200. 

Chanterel,  Johan,  163. 

Chappa,  Joneta,  198. 

Chapalla,  202. 

Chapper,  Cuni,  162. 

— Nerar,  161. 

Chappotal  (Chappeta),  Ansei.  171, 
199. 

— Girard,  171,  214. 

— Johan,  172,  200. 

— Loy,  163,  188. 

— Pierre,  206. 

— Willermo,  170,  197. 
Chappuisat,  Guillaume,  209. 
Charbon,  Johan,  218. 

Charroton,  Johan,  164,  190. 

— Raybat,  fo2. 

Charvie  (Charbie),  Nicod,  164,  190, 
Chastel  (Castro),  Annellct  de,  184. 
— Domp  Nico  (de  Moral), 
>S9,  «85- 

— Jacob  dr«  159« 


Digitized  by  Google 


('hutcL,  Johin,  205. 

— Willermcv,  210. 

Cbasirere,  Peterman,  160. 
Chaucy(Chauciy),Berhart,  I J9.184. 
— Jaqueta,  184. 

— Johan,  l6i,  187. 

— Margereth,  184. 

Cheiry  (Cherie,  t'herye,  Schein, 
Seiry),  150,  175. 

— Cnanod,  172. 

— Heinrich.  155,  174. 

— Johan,  185. 

('henena,  Huguet.  204. 

Cnievallier,  Jaquel,  161,  196. 

— Nicod,  201. 

Chielhiud  (Chiefaud.  l'.hiefaux. 
Chieflau),  Hcnsli,  216. 

— Jolian.  160,  186. 

— Peter,  161. 

— Peterman,  212. 

Cbinaul,  Jaquet  de  la,  159. 
Chinor,  Dnmp  Johan,  159,  185. 
Chivillies.  Johan  de,  217. 

Cho,  Pierre,  21 7. 

Choubu,  Domp,  185. 

Choubreysa,  Periason,  212. 
Cbouaattcy,  167. 

Christan,  MUller,  216. 

Chriitin,  Johan,  187. 

— Perrin,  217. 

Christinaz  (Christina),  169,  197. 
Chriatioly,  161,  186. 

Chuwattol  (Chuatoi),  Joh.nn,  170, 
197. 

Clcre  (Cler),  llensli,  209. 

— Johan,  215,  216. 

— Nicod,  169,  195. 

Colombat,  Bemhart,  196. 
Olombetta,  162. 

Colon,  Pierre,  217. 

('omte,  Paul,  2 1 1 . 


I Coniam,  172. 

! Corbierea  (Corbera),  Loy  de,  204. 

I — Pierre  de,  204, 

Corboz  (Corbuz),  Perrod,  166,  193. 
Cordey  (Cordeir,  Cordei),  Glando. 
'65,  194- 

I — HeinUo^  203. 

— Willi,  165,  194. 

I Cormerod(Cortnontul), Alice  <le,so2. 

I Cornet^  Johan,  216. 

I Curnuz,  Ansel,  215« 
t — ADtheino,,  215. 

--  Huguet^  215. 

— Jaquet,  215. 
j — Johan,  199,  213. 

I Corpataux  (Corpnstour),  Hugo  de, 
190. 

— Marmeta  de«  202. 

* Corfaneir,  l'ldriod  de,  215. 
Cortoyf^  Domp  VVillermo,  209. 
Cosandey  (Cusander),  Humbert,2 1 1 . 

— Perrod,  168,  195, 

Cossonay  (Cossooaj.  l'usstuer), 
Marroet,  167,  192. 

Cotterel  (Cotlorel),  172. 

— Pierre,  168,  195. 

Cottiug  (Cottin),  Johan«  218. 
Couchet,  Johan,  206. 

Croler  (Croleir),  Borcard,  164  189. 
Cuany  (Cuanie,  Cuanier).  Jaquet, 

171,  199. 

— Perrod,  162,  187, 

— Yaabel,  199. 

Cudrehn  (Cudriffm,  Cudrcftin), 
Hensli,  209. 

— Jacob«  213. 

Cofenmacher,  Georg.  211. 

— Paulu9«  209. 

Cnnin,  Glaudo,  162,  187. 

— Johan,  170,  197. 

I Cüntzi,  Heintro,  200. 


■242 


(jinUi  Henri.,  168,  196. 

C^rnUliat,  Jaquet,  168,  196. 
Curtimon,  Domp  Nico.  187. 

— Johan.  161,  187. 

Curly  (Carlet),  Antheini,  191. 

— Estevinaz,  191. 

— Willi,  169,  197. 

Cusiniere,  Aoael,  217. 

('usiQorum.  Jacki.  212. 

Delemom  (Helemon),  Johan  de, 
163,  189. 

I Je«ers  (dcis  Sem,  Heiser,  Heisisers), 
Francey  160,  186. 

— Cldry,  167,  191. 

DeMonaa  s.  Sonnaa. 

DinkeUi  (Dincli,  Dmgkili),  233. 

— Nicod,  160,  185. 
Homingettaz,  Jaqueta,  168,  195. 
Oonael  (Doncael),  Pierre,  165,  200. 
Uorey  (Doreir),  FriU.  205. 

— Jaqnei,  214. 

— Johan,  167,  192. 

— Rudolf,  205. 

Hom,  Andres,  214. 

Domhaller,  156.  181. 

Don,  Johan,  171. 

Dreil,  Nicli,  210. 

Dubey  (dou  ßey),  Glaudo,  169. 
Duc  (Dux),  Jaqnet.  172.  200. 

— Johan,  214. 

— Pierre  de,  160.  186. 

Duena,  Annel  de,  163. 

Dumoulin  (dou  Mullin),  Mannet, 
170,  198. 

— Pierre,  172,  199. 

UupuDt  %.  Foot. 

Duprai  8.  Prar. 

Sich,  Gredi  zur,  212. 

Kichrrs.  Minny,  149. 


j lilpach,  Hensli,  2lo. 

I Eman,  Gredi,  182. 

I Emoula,  Domp,  184. 

I Englisberg  (EnglUperg,  Endlis- 
berg),  Georg  d’,  206. 

— Henali  d',  214. 

- Jacob  d’,  151,  176. 

— Petenuan  d’,  207. 

— Wilhelm  d’,  176. 

Epsach  (Epsacben),  Berlscbi  von, 
'S3s  >78. 

— Hensli  von,  157,  182. 
Erbetta(llerbetta),Cristin,  168, 195. 
I Erlach  ».  Cerlie. 

Espaniol,  Nick,  213. 

— Peter,  213. 

Eyg,  Die  von,  156. 

I Fafer,  183. 

' Falk  (Falka,  Faickli).  219. 

— Heino,  225. 

— Kuno,  225. 

Farisey  (Pharisey),  Auael,  216. 

— Estievent,  172,  199. 

— Simonet,  169,  197. 
Faucherre  (Foucheyerre),  Ulrich, 
196. 

Faulcon,  Pierre,  213. 

Favre,  Dietrich,  163,  189. 

— Johan,  164,  166,  190,  194. 
— Pierre,  163,  189. 

Fay,  Henri,  208. 

Fegely  (Vöguilly,  Vögilli,  Fugellj). 
Clewi,  153. 

— Hensli,  204- 
— Jacob,  167,  185. 

— Johaneta,WitwedesUli,205. 
— Kuof,  167,  192. 

Felga,  Heintzman,  206. 

— Peterman,  206. 

— Wilhelm,  206. 


■ ■'v 


Digitized  by  Google 


243 


Fellon  (Felung),  Johan,  i66,  I93. 
Fendringer  (Fenringer),  flensli. 
'57,  183- 

Ferenweg,  Itty,  181. 

Ferwer  (Ferveir,  Fer\ey),  1 laus. 
206. 

— Fierre,  163,  189. 

Fevray,  Pierre,  170,  198. 

Kilibert  (Philibert.  Filiber),  Jaquet, 
170,  198. 

— Johan,  171,  199. 

Filling,  Johan,  210,  216. 

— L'ldri,  215. 

P'illippa,  Johan,  191. 

Fillieiorf  (Fülislorf},  156,  l8u,  22u, 

222. 

— Paul  von,  234. 

P'ingerli  (Finguerli),  Agnellei,  202. 

— Glaudo,  164,  189. 

P'ischer  (Vischers),  Frena,  206. 

— Jaqueta,  206. 

— Marguereta,  206. 

— Uli,  213. 

P'ischet  (Fichel,  Fitschet),  L'lewi, 

»S»,  «75- 

— Hensli,  152. 

P'loret,  Johan,  210. 

Fluck  (Fluglc',  165,  191, 

FlUgnf,  207. 

P'Iuog,  219. 

Kluogisen,  Bemharl,  204. 

— Hensli,  204. 

— Jacob,  204. 

Fogel,  157,  182. 

P'olgeb,  Ricbart,  154. 

FoUarre,  Pierre,  163,  189. 

P'olliel,  Monsieur  Jaqurl,  209.  { 

Fontaina,  Johan  de  la,  192. 

Fomer,  Leonharl,  166. 

— Richart,  193. 

F'orottey  (Forochteire),  165,  191. 


Forst,  Cunrat  im.  175. 

— Peter  im,  154,  179. 

Fotzel,  179. 

Foucignie,  Peterman  de,  205. 
Frankfurt,  Heini  von.  150,  174. 

— Peler  von,  212. 

Frarc  (Fraro),  Jaquet  de.  i7o,  198. 
Freidigo,  154. 

Freidirillaz  (Fredivilla),  172,  2ou. 
Fretta  (Fresla),  Rolet.  165,  190. 
Frieser,  Jenny,  155. 

Frischknecht,  221. 

I Frossard  (Frossar),  Uldri,  212. 

' Fruyo,  Cuni,  212. 

— Hensli,  216. 

Tschan,  216. 

— Uli,  212. 

Witwe,  212. 

Fuirer  (Fnrer),  Hans,  158,  180. 
Peter,  183,  203. 

I — Willi,  193. 

! Fuschi  (Fuschy,  Fussi),  152.  156, 

I «57,  «77.  '83,  «9<»- 
Qagnieua«  171. 

Gagny(Ga^your),  DonipWilIermo, 
161,  187. 

Gailliiirtf  Antheno,  170,  197. 

— Pierre,  197. 

Galmos,  Peter  von,  322. 

Gambach,  jobau,  165,  194. 

— Roleta  165a  190. 

Garmiswtl  ((iarmanswil)«  Heintz* 
man  de,  205. 

— Uli  de,  205. 

Garssoo  (Garezon),  llenslu  2u2. 

— Oltonet,  161,  187. 

Gasser,  Angela,  213. 

GauU,  Johan,  211. 

Gaucli  (Gouch),  Hensli,  233. 
i — Jaqui.  157,  183. 


Digitized  by  Google 


244 


G«ach,  feter,  232.  j 

— Ruof,  235.  I 

Gay  (Gaye,  Geil),  Johan,  161,  187.  j 
— Rolet,  162,  187. 

Genevc  (Genevey),  Johan,  172,195. 

— Rierre,  168,  199. 

Gentilliesse  (GentiUiesce),  162.  187. 
George  s.  Jörg. 

Gepen,  Janot,  185. 

Gerhart,  Niclaiu.  156.  182. 
Gennao,  160. 

Giger,  Hans  (Scherer),  153,  178. 

— Hans  (Relzmacher),  207. 
Gilliet,  Marmel,  210. 

Gintschart  (Gitschart)  doreir,  214. 

— Moser,  150,  175. 

Giroo,  Johan,  197. 

Giien,  Han.s,  234. 

— Kuno,  218. 

Gissarre,  Yanni,  203. 

Gmiltrli,  218. 

Gobel  (Göbelly),  153,  178. 
Godinm,  198. 

GolUard  (Goyar,Golliar),Johan,2 1 5. 
— Otto,  214. 

— Witwe  des  Pierre,  209. 
Goltnagel,  Michel,  154,  180. 
Gollschi,  Pierre,  212. 

Göttchi  (Gotzi,  Geui),  Hensli, 
50  174. 

— Nico,  149,  179. 

Gölschman  (Golzman),  Clewi,  224. 
— Heinzo,  224. 

— Hensli,  227. 

— Jenni,  224. 

— Peter,  224. 

Gottrau  (Gottroiiw,  Gottrou,  (5ot- 
troux),  Johan,  193. 

— Minna,  174. 

— Peiro,  152,  177. 

— Perrod,  165,  194. 


Götz,  Kuno,  226. 

Gracias,  157,  183. 

Graf  (Frau),  152,  177. 

— Cuno,  151,  176. 

— Peterman,  154,  179. 

Grand  (Grant),  Marmel,  164. 
189. 

— Pierre,  172,  199. 

Granges  (Grange),  Aymonet  des, 
162,  202. 

— Glaudo  des.  166.  193. 

— Nico  des,  215. 

— Pierre  des.  199. 

— Yanni  des,  215. 

Grangettes,  Pierre  de.  204. 
Grausser,  232. 

— Nico,  229. 

Greden,  Uli,  158.  205. 

Grenchen,  229. 

— Willi  von.  230. 

Greins  (Grems),  Heini.  225. 

— Uli,  229. 

Grognyn,  Pierre,  215. 

Grosaman,  Johan,  l68,  195. 

Gross  (Grosso,  Gros),  der  (ierlier, 
149.  174. 

— Hensli,  236. 

— Jörg,  181. 

— Peter,  163,  188. 

— Willi,  217. 

Grumau,  168. 

Grilnenwald  (Grünwalt).  Bertschi 

ISS.  *«7. 

Gruntzen,  Hans  von,  151,  176. 
Gmodler,  Jacob,  154. 

Gruyerc  (Gruycry,  Grueri),  Clar.s, 
161,  186. 

— Domp  Johan.  214. 

— Johan,  163,  188. 

— Rolet,  167,  I92. 

Guder,  220. 


V 


Digilized  by  Google 


245 


Guebar,  Hugoniii,  171,  199. 

— Johan,  171,  199. 

Gueppa,  Petcroian.  206. 

(iugger,  193. 

(inggler,  Richart,  330. 

(iuglemberg  (Guglenber,  Gugirn 
berg).  149,  173. 

— lians,  134,  179. 

— Hensli,  tjo. 

— Willi.  187. 

Gaigniotl  (Guygnyor,  Gngnyaut),  j 

— (Frau),  307. 

— Johan,  166. 

— Marmel.  3 1 3. 

— Pierre,  20 1. 

GuiUaamc(Guilliaumc),doreir,  206. 
— Anihcino,  168. 

— Jolian,  163.  191. 

Guilliarda,  Udrieta,  184. 

Guilliemin  (Gitilliomyn)  tc  Grand, 
167,  193. 

— Pierre,  163,  204. 

Guillieriii.  Hugo,  217. 

— Perisson,  217. 

Guilliod  (Guilliau);),  Autheino,  2 14. 
— Jolian,  214. 

— Rolet,  214. 

Guisolan  (Gisolan),  Alix,  198. 

— Aymonet,  21t. 

— Johan,  211,  213. 

— Nico  (Vater)  213. 

— — (Sohn)  213. 

Gul,  Heintx,  187. 

Gumy  (Gumie),  Johan,  169,  196. 
Gunlzli,  182. 

Gumel,  204. 

— Nicod.  166,  193. 

(TÜrller,  Clewi,  166,  190. 

Hafen,  Uli,  232. 

Halbher,  13 1,  17Ö. 


Ilalbaater,  Hensli,  134.  182. 
Ilallwil  (Allenwil),  Peter  von,  163, 
'94- 

I lian.s,  Angela,  227. 

! Hardy,  Nico,  i86. 

Harflenmacher,  Conrad,  l5i,  183. 

' Hasel,  Arnold  von,  154.  179. 
Haubein,  133,  180. 

Hauwcrs,  Aly,  137.  183. 

Hajo  (Hoayo.  Höyo),  Johan,  317 
— Willi.  213. 

Heid,  Hans,  214. 

Heimo  (Heimen),  Hans.  233. 
Jaqui,  136,  181. 

- Kuno.  236. 

— Peter,  134,  C79,  233,  236. 
Willi,  154.  179. 

Heinrich.  Feier,  i8o. 
lleintri.  Willi.  207.  229. 
Hcitenried,  Nico  von.  212. 
Heitenwil.  Antrela  von.  153,  17S. 
Heibling.  Willi.  208. 

Helfer  (Helffer),  165,  194. 

Helia^  Johaneta.  209. 

— Nicola.  209. 

1 Helman,  Antheino.  154.  176. 

I Hell,  Heinricl),  212. 

! Hemmerly  (Heinerly.  Henimerlis). 

Meister,  163,  189. 

1 — Clewi,  155,  180. 

I Henniki  (Henniquer).  Jacob,  160, 
186. 

Hergarten,  Kiclmrt  von,  204. 
Herman,  Hensli,  227. 

I — Runo,  227. 

[ Herroisberg  (Herinansperg), Richart 
von,  208. 

— Tschan  von,  213, 

Hess,  Heiotzo,  208. 

HeUerman.  223. 

Hildebrand  (HillbranO.  225« 


Digitized  by  Google 


24«) 


Hinchi  (Hirsi,  Hmin),  (Krau),  208. 

— Heini,  201,  223. 

Hof  (HofT),  Hans,  155.  179. 

— Ruof  im,  233. 

Ilofher,  Heinrich,  164,  190. 
Iloisletten  (I loffstetten),  Kuno  von. 
227. 

HoUiein,  154,  191. 

Homau,  Heiifli,  2io. 

Horgo  (Horgen),  226. 

— lacki,  235. 

— Heter,  235. 

Horner,  Uer  alte,  218. 

— Hcnsli,  218,  221. 

— l'eler,  218,  221. 
HubensmiU,  Conrad,  167,  192. 
Huber  (Huober),  22;. 

— «’eter,  157,  182. 

HUb&chi,  Hcnsli,  153,  183. 

Hag  (Hugs,  Hiigi,  Hugo,  Hugen), 
Hanso,  233. 

— Jacki,  233. 

— Nico.  212. 

— Otto.  222. 

— I’eter,  222. 

— Kudi,  156,  181. 

Hugonau,  Rierre,  169. 

Hugonet  (Hugonin),  .Missnn,  172. 
200. 

— Johan,  161,  186.  200. 

— l’ierre,  165.  I71,  199. 
Hurin.  Heintzman.  203. 

Ilua,  Peter  von,  235. 

— Werli  von,  234. 

Unser,  178. 

— Domp  Willermo.  160. 

— Hensli,  213. 

Hast,  Heini,  218. 

Jala  (Jalas).  Johnn.  214. 

— Nico,  198. 


Janonet,  Domp,  187. 

Janczii,  Meister,  1 58. 

Jaquermjm,  215. 

' Jaquo,  Jaquet,  217. 

Jeckli  (Jegli),  Hensli,  153,  178. 

; Jeneveisu  (GeaeveiHaK  Marguereto. 
155,  200. 

I Ingrün,  sSclincider,  2I3. 
i Jognye,  Witwe  des  Pierre,  198. 

; JohanniD,  (Johannier,  Jaennicl.  Ja- 
I quct.  172,  199. 

I — Pierre,  169. 

- Juhan,  203. 

^ Jordan  (Yordan),  Peter,  2 11. 

I Jordilli  (Vordilli),  Hensli.  213. 

I — Pierre,  188. 

I Jordis  (Vonlis),  Uli,  155*  201. 
Jörg  (Jorgen,Jorgo,JürgU2, George), 
lleinUili,  162,  187.  208. 

— Hugo,  151,  176. 

— Johan,  213. 

— Rolet,  164,  189. 

Jörler,  Heimo^  236. 

— Uli,  236. 

Jota,  Andres,  205. 

— Antheino,  213. 

I Jud.  Hand.  213. 
j Jungo  (Jungen),  226. 

— Hans,  219. 

— ■ Hcnsli^  154.  179. 

— Willi,  219. 

Kachler,  Haus,  164,  190. 

I Karrer,  Anna,  l6o,  185. 
i Käs  (Kes),  Nico  231 
j Kaser  (Kescr,  Keyscr).  153. 

I — Otto,  223. 

‘ Kastelmao,  Paul,  206. 

Kastels,  Hans  von,  219. 

I — • Uli  von,  220. 

' Keiner,  Hans,  l6l,  185. 


Digitized  by  Google 


Keiner,  Pelennaii.  2o6. 

Kemo,  183, 

Kilchher,  Pelcrman.  199. 

Kinmo,  154- 
Kistler,  HensU,  226. 

Klaus  (Claws),  C'lewi,  234. 

— Peter,  234. 

Pury,  234. 

Klepfer,  Imer,  151,  175. 

Kloter,  212. 

Knebel,  Heimo.  152. 

Knippo,  182. 

Koch(Kochi,K6ehU  ),l  lans.i  55,1 80. 

— ileintrman,  153.  177. 

— Kichard,  177. 

— Thiebolt.  156,  181. 
Kocbimhafen,  Hans,  187. 

Köhler,  (Koler,  Koller,  Kolis),  228. 

— lireda.  155,  180. 

- Hensli.  215. 

— Jacki.  155. 

--  Nico,  156,  181. 

- Rnof,  233. 

— Uli,  178. 

Kölner,  157,  182. 

Kraft  (KralTt),  t'unral,  151,  175* 
Kramer  (Kramcri),  Heini,  212. 

— ITiomi,  217. 

Krebs  (KrepU,  Krepsz,  Krcs), 
Bcrchtold,  163,  2oi. 

— Bertschi,  166.  193. 

Krug  (Kruog),  Kuno,  175. 

— Uli,  157. 

Krummer  (Krumer,  Kruniui,  222. 
— Haus,  223. 

— Heini,  224. 

--  Kuno,  222. 

— Michel,  224. 

— Uli,  223. 

— Willi,  223. 

Kubier,  Hensli,  170,  198. 


I Kuchmassen,  Han«,  201. 
i Kucker  (Kugker),  Peter,  164. 
Küfer  (KiifTer),  HeinUmann,  214. 
Kummer  (Kumer),  Otto.  155,  t8o. 
— Peter,  219. 

— Uli,  224- 
Kiindigo,  Gredi,  1 74 
— Uienhart,  207,  232. 

Kung.  I49i  t74- 
— Elti.  177. 

— Peter,  165,  191. 

Kiininger,  Hugo,  226. 

Kurry,  Jack,  207. 

KUrsener,  Thoman,  150,  175. 
Kurtz  (Kiirtzo.  Kurtzen'.  183. 

I — Peter,  153,  182. 

j — Ruof,  205. 

i Kuryouszanta,  ,\ntheini,  189. 

: Kuttler,  Kuof,  212. 

I — Uli,  208. 

I liaiscbi,  KUdi,  215. 

! Lalay,  Mathe  de,  210. 

I 1 amprechl,  Willi,  211. 

Lang,  CunU,  177. 

Lunten  (lutnton,  l.anttcnl,  l'uno 
de,  165,  191. 

— Heinl/o  de,  213. 
j — Hensli  von.  226, 

1 — Uli  von,  220. 

' Lanter,  Clewi,  217. 

Lanierner.  I$I,  176, 
lanly,  201. 

— Pierre,  l6i,  187. 

I Lardon,  Uldriset,  209. 

! Laris,  Clewi,  218. 
j — Conrad,  218. 

j — Jucki,  218. 

— Uli,  217. 

; LäufTer  (Loiffer),  (l'raii),  215. 

> — Tlioni.  161. 


Digitized  by  Google 


24H 


I^apper  (Loupper,  I jippcr),  Clewi. 
ISS,  i8o. 

I^uMone,  Domp  Nico  de.  159, 
185. 

Lechner,  Hans,  IS3,  178. 

Ledrach,  220. 

Legeller  ( I,egueller).  l'cterman. 
164,  190. 

LegnerU,  Johan,  i86. 

Lencuty,  187. 

Lengli,  177. 

Lengre,  Johan  de,  160,  187. 
Lengnar  (Lengui),  Johan,  169, 196. 
Lerta,  Angela,  202. 

LescofTeir,  Willi,  166. 

Lestonnee  (Leatonae),  l6u,  186, 
Leusaen,  Thiebolt,  IS2. 

Levaz  (Leivar),  Nicod,  169,  196. 
Leynar,  Jacki,  217. 

Liegay  (Liegiez),  Johan,  168,  200. 
Liege  (I.iego),  Claus  de,  169,  196. 
Lienhart,  barbier,  204. 
Löbenschin,  l’homas,  210. 

Locher,  Hans,  203. 

Lombard  (l,ombar),VaDny, 167, 194. 
Lorberri  (Loreri),  Pierre,  151,  197. 
Loriod  (Lorio,  Loryo),  (Frau),  172. 
— Jaquet,  162. 

— Marmet,  169,  195. 

— Nicod,  17 1,  199, 

Lorraine  (Lorennaz,  Lorramaz), 
Johan  de,  173. 

— Simon  de,  161,  186. 
Lotscher  (Lotscheu,  Loschen), 
llensli,  222. 

— Hentr,  1S5,  l8t). 

Lotto,  149. 

Loup,  Witwe  des  l’eterman,  210. 
Loy  (Loye),  Richart,  168,  195, 

— Willermo,  215. 

- Witwe  des  Pierre,  2 16. 


Ludy  (LUdy,  Ludi),  149.  174,  235. 
Lnggenwil  (Lugiswil.  Lnctril), 
Heini  von,  213,  229. 

Luifes  (Luife,  Leufe,  Leupez), 
Johan,  162,  188. 

— Pierre,  166,  192, 

Luquetta,  195, 

Liittisw'il,  Uli  von,  230. 

Lutty,  Keintzman,  1$$,  i8u. 

Uader  (Meder),  Peter,  210, 
Maggenberg  (Mackemberg),  213. 

— Hanso  von,  234. 

Magnin  (,Mangin),  (Frau),  171, 

— Johan,  165,  19I, 

Malchi,  Johan,  218, 

— Witwe  des  peterman,  207. 
Malfertschi,  Kuno,  229. 

Malley,  Johan,  172,  200. 

Malliolet,  Johan,  168,  19$. 
Mangeron,  Jaquet,  169,  197. 
Mangnyoum,  Willermo,  199. 
Mangy,  Thiebaiid,  172,  198. 
Manot  (Manod),  Hensli,  213, 

— Mina,  152,  187, 

Marechaux  (.Marcehou),  Jackili, 
164,  190. 

Marion  des  Faul,  168,  191. 
Marmau,  Johan  de,  199. 

Marlin,  Greda,  202. 

— Johan,  215. 

Miranda,  216. 

Masaleiry,  Betry,  185. 

Masson,  Rod,  190, 

Mastrik,  Oer  Arzt  von,  153, 
Malhys  (Matts),  Uli,  154,  182, 
208. 

Matten,  Uli  ab  der,  223. 

Mangin,  Johan,  168, 

Maulgarny  (Maugarny),  Nicod, 
166,  193. 


Digilized  by  Google 


249 


Mayor,  Pierre,  159. 

MechteL,  Pierre,  iil. 

Meister,  Peter,  149,  174. 

Mellica,  Jolianneta,  163,  195. 
Mellinger,  (Frau),  155,  180. 
Menu,  Jolmn  He,  169,  196. 
Merchken,  KIsi,  202. 

Mercier,  Marmet,  188. 

Kichart,  211. 

Merlez  (Mcrliii),  Jolian,  159,  t88. 
Men  (MerUo,  Merir.en),  Clewi,2I5. 
— Hanso,  221. 

— Nico,  220. 

— Nikli,  15s,  183. 

Mestraul,  NicoH,  171. 

Mettenfeld  (Mcttenfelt),  (Frau), 

*57- 

Uli,  212. 

Mettleu,  Ktlnuli  von,  227. 

Meyer  (Meiyer),  Heimo,  IJ2,  177. 
Meyriez  (Meryaz,  Merya,  Meirie) 
161,  186. 

— Jolmu,  216. 

Michel  (Michie,  Michiel,  Michel), 
150. 

— Jaquei,  165. 

— Johan,  164,  190. 

Mindres,  Perrod,  232. 

Minnen,  Kuno,  230. 

Peter,  230. 

Mirvilliouz,  Peterman,  2u». 

MUey,  Johan,  170,  197. 

Mistler,  Peter,  229. 

Molis  (Moli),  Hensli,  222. 

— Uli,  223. 

Mombeson,  Johan,  208. 

Momhrello,  Nico,  200. 

Monney,  Pierre,  172,  200. 

Moral,  barbier,  167,  I9I. 

Mordina,  Aniheini,  202. 

Morsiaux,  Glaudo,  170,  197. 


I .Mörsperg,  224. 

I Mory  (Morier,  Moyri),  Guillaume, 
j 169,  196. 

! — Hensli,  214. 

' — Johan,  203. 

I — Uli,  212. 

Moser  (Mosier),  Anguinesy,  202. 
I — l*eler,  153. 

I — WiUi,  206. 

Mouuz,  Johan,  205. 

I — l*ierre,  210. 

I Moula  (Moulaz),  Johan,  170,  198. 
Mouney,  Pierre,  172.  2oo. 
Muchina,  Meizi,  207, 

Mdlibach,  Rolet,  191, 

Müller,  Kuof,  228. 

MuUvasser,  198. 

Munyn,  Johan,  215. 

, Muochler,  231. 

Muolter,  Nico,  151,  176. 

Muren,  Kilntzi  von,  231. 

— Mentzo  von,  231. 

— Ruof  von,  231. 

— Uli  von,  208,  231. 

— Wemli,  205. 

•Murisie,  1 98. 

Mursing,  Huguct,  204. 

Mulli,  Hugo,  208. 

ITeschi,  Burcki,  150,  174. 

Neuhaus  (Niiwenhus),  Hensli  von, 
205, 

— Uli  von,  220. 

Neyr  (Noeir),  Domp  Johan,  Pfarrer 
von  Freiburg,  214. 
j — Johan,  200. 

— Roleta,  202. 

— Willermo,  170,  200. 

Nicolas  (Nicoley),  Gillion  de  St., 
186. 

‘ Nicolin,  Pierre,  200. 


Digitized  by  Google 


— ‘j:>o  — 


Nidau  (Nidouw),  Heinrich  von^ 
207. 

Nochet,  Johan,  165,  194. 

— Marguerrta,  169.  196. 

— i’ierre,  170,  197. 

Noiuuit,  Joncla  de,  197. 

■ — Willermo,  166,  193. 

Norear.  (Noren),  Johan  de,  170,  197. 
Normanda,  l'erroneta,  201. 

Nuvilly  (Nuvillie).  162. 

Oden,  Heino,  225. 

— Hensli,  225. 

— Richart,  225. 

Ognei»,  163. 

Olivey,  Rierrc,  193, 

Opertos,  Der  alle,  219. 

— Hensli,  221. 

Orings,  Hensli,  223. 

Ostericher,  177. 

Pallancby  (l'alanchi),  Agnes,  202. 

— Joh.an.  166.  193. 

Falliart.  Fierre.  166. 
i’allieta.  jaquet,  172,  199. 

Fandet,  Der  alte,  157,  183. 

— Der  junge,  158,  183. 
l'appet,  Jaquet,  167,  192. 

— Marguereta,  187. 

Faasersturf,  Der  pfister,  157. 

Fater  Nostrer  (Der  ringier),  151, 
176. 

Fatry,  195. 

Favilliard  (Favilliar),  Jolian.  164. 
189. 

- Johanod,  164.  190. 

— Feterman.  184. 

Felder,  Hensli,  150,  174. 

— der  Waldier,  155.  t7&. 

— Johan,  ISO,  175. 
l'cUiot,  Johan,  216. 


Percerin,  Jacolita  W iltvc  <le«,  218. 
Pergiua,  Antheini,  209. 

Perlcr*  Cuno,  21 1. 

— Hans.  211. 

Pcrolle»  (Piiouirs.  Peroulcs),  An* 
theint  de,  200. 

— Johan  de,  170. 

— Marmet  de.  171,  199. 

— l’icrre  de.  171,  198. 

— l'li  de,  173. 

Perret,  Jaquet,  190, 

Perrin,  Domp  Nicolai  (r),  159,  185 
Perronaud,  217. 

Perronet,  Johan,  195. 

Perrottet,  Witwe  des  Jaquet,  21t. 

— Willi,  170. 

Pertui*.  Nicod,  167 
Perys,  Heint;eman  de.  215. 

- — Johan  de,  21 1. 

Pelelried  (Betclried . Peltelried). 
155, 180. 

--  i'eter,  179. 

Pfänner,  182. 

Pfefferle  (Pfcfferli,  Pfeffer),  165. 

~ Hensli,  164,  190. 

Pfiffer  (Phiffer,  Fiffer),  Grcda, 

152,  201. 

— Herman.  152,  154,  179. 
183. 

Ffister.  CunrnI,  208. 

— Heinir,  156. 

Fforzen,  Hans  von,  155. 

Fhariscy,  s.  Farisey. 

FhiliberU  s.  Filibert, 

Fiat  (Fayat),  Johan,  164,  189. 
Pignierre,  Johan,  töy,  l68. 

I*itiet  (Fittie),  Loysa.  l6<|. 

— Nico,  208. 

— Fierre,  172. 

— Vanni,  208. 

Fiatton,  162,  187. 


Digitized  by  Google 


Plauer,  236. 

Plctscher,  Meister  Willi,  157,  183. 
Poffet  (Bofet),  Der  alte,  229. 

— Uli,  229. 

— Werli,  229. 

Polant,  Peter  von.  1 50. 

Pont.  Hans  von,  218. 

— Johan  du,  171.  198. 

— Kuno  von,  221. 

— Pierre  du,  204. 

Porchier  (Porchie),  Marract,  16 1 .1 86. 
Porentruy  (Purrentrur),  Jolinn  de, 
199. 

Pörlioger  (Borlinger).  165,  194. 
Formen,  Johan,  201. 

Portier  (Portey,  Porteir),  Domp 
160,  186. 

Posat  (Possat),  Heimonet,  104. 

— Jolian,  169,  171,  198. 

— Pierre,  199. 

Pöscho  (Poschi),  Cu  00,  207. 

— Cunui,  212. 

Potlier(Potteir),  Guillaume,i66,i92. 

— Ilensli,  21 1. 

Pourchierre,  Ida,  184. 

Praderwan,  (Frau),  149,  173. 

— l'eler,  149,  173. 
l*raronian,  Heinrich  de,  205. 

- Heintzman  de,  154.  t79. 
— Jacob  de,  205. 

— Johan  de,  205, 

— Loysa  de,  204. 

— Peterroan  de,  204. 

— Willi  de,  205. 

Praz  (Pra),  Jacob  du,  171,  199. 

— Johan  du,  215. 

— Pierre  du.  171,  199. 
Preverct,  Andrey,  167,  192. 

Prez,  Jolian  de,  160. 

Puppon,  Johan,  162.  21 5. 

Piirli,  Hans.  21 3. 


Rabuey  (Rabuaix),  Pierre.  172,  199. 
Rabus,  Uli,  157,  174. 

Rnchlet,  Peter,  206. 

R.'iflino  (Kat'ino,  KalTeno),  Anthei- 
no,  214. 

— Cuno,  197. 

Jaqueta,  169. 

— Johan,  216. 

— Uldri,  216. 

Kaincz  (Ramel),  162,  187. 

— Alix,  202. 

Ramuz  (Ramu),  Johan,  169,  197. 

— Wihs’c  des  Willerrao,  210. 
Rantz  (Rancz),  Peter,  154,  179. 
Rnp|)0,  226. 

Riisch  (Resch),  Jncki  von,  221. 

— Peter,  230. 

Raveyry,  Huguet,  214. 

Raybat  (Rebat,  Rebot.  Keborb 
168, 195. 

Mathi,  169,  197. 

Knyson,  Domp,  184. 

— Willermo,  209. 

Reber,  21 1. 

— EUi,  214. 

Kebman,  Kaotsebmau,  210. 

Recho,  219. 

Reidy  (Reidel,  Reydet,  Redet), 
Jaquili,  170,  198. 

— Pierre.  170.  lc>8. 

Reiiibold,  162. 

Reinbrecbt,  224,  228. 

Reinhart.  Pierre.  164.  177, 

- Ruof,  164. 

RemoDt,  Apotheker.  204, 

— Nicli,  210. 

— Uli,  212. 

Renaiis.  Greda,  184. 

Repier,  Kotet,  197. 

Reu  (ReUo),  219. 

— Jacob.  209. 


252 


Key  (Rcyg).  Girard.  169.  197. 

— GUudo,  196. 

— Johannod,  168.  196. 

— Fetcrmao,  21 3. 

— Pierre,  196. 

Reyff  (Reiff,  Reif,  Reyl)),  Cunrat, 

154,  176. 

Loyaa,  Witwe  des  llensli, 
205. 

— Niclaua,  150.  175. 

Reyoold,  150,  175. 

Ribaud  (Ribau,  Ribaul),  janni,  217. 
— Johan,  217. 

— Pierre,  161. 

Riehe,  Pierre,  209. 

Richenvril,  157,  177. 

Rieder,  Der  pfister.  155,  180. 

— Heini,  221. 

— Peter,  22 1 . 

Kinderli,  Cuni,  207. 

Riondel  (Rondel),  168,  195. 

Risse  (Risa,  Rissy,  Ritz),  Rrharl, 
161,  185. 

— Heintzo,  230. 

— Nico,  208. 

Kobin  der  Krämer,  152. 

Koclii,  Pierre,  216. 

Rockenburg,  Ulrich,  173. 

Kodelpf,  166. 

Koget,  17 1. 

— jaquet,  164. 

Kogewy  (Rogewe),  (Frau),  162, 

187 

— Hensli.  216, 

Kognyon  (Ronnyun),  160.  185. 
Rohr  (Rore),  Cnntai  de,  161,  185 
— Heintzo  von,  232. 

— Nico  von,  232. 

— Kichart  von,  232 
Kolon,  Nicolet.  217. 

- Uldri,  217. 


Römer,  Hans,  212. 

Rominen  (Ronina),  157.  182. 
Rono,  Peter,  207. 

Rosan  (Rossan),  Johan.  172 
— Pierre  de,  172. 

Kösli  (Rosli,  Röso),  151,  176. 

— Hensli,  165. 

Kossalet,  Jaquet,  190. 

— Oltonet,  204. 

— Willermo,  188. 

Rotbart,  Hans,  212. 

Rotenburg  (Rottenburg),  iö6,  193. 
Rotenpfiffer,  226. 

Roth  (Rot),  Hartmann,  150 
Rothey  (Rottey,  Rolteir),  Pierre, 
171,  199 

Rotina  (Ronina),  152. 

Rolto,  235. 

— Uli,  230 
Roupli,  Hans,  164. 

Ruchlschi  (Runtschy),  158.  183. 
Runsser,  Cnno,  188. 

Ruodder,  Kuno,  201. 

Ruof,  Gillian,  209. 

Ruppon  (Ruppo),  Hans,  217. 

— Peter,  217,  222. 

Rilschi,  Johan,  172. 

Russikon,  Hensli,  164,  189. 

— Rudi,  173,  194. 

Rymlinger  (Rumlinger),  Hensli, 
>52,  «77 

Sainl-Jaques,  Johan  de,  164.  193. 
äalamin  (Salamyn),  Hugonut,  168, 
195,  208. 

— Jaquet.  214. 

— Pierre,  160,  185. 

Salarda,  Annellet,  172,  2ik>. 

Salay,  Pierre,  163,  189 
Salixeit,  Antheino  de,  207 
Salbet.  Dump  Glaudo,  2ug 


Digitized  by  Google 


253 


Salo.  Nico,  ai8. 

Sattler,  Herinan,  163,  189. 

Sausaen  (Saasen).  Peter,  153,  178 
Schaffer,  233. 

— Der  alt  und  der  juof;,  151. 
176. 

Schalter,  329. 

Scher,  Peter,  226. 

Scherlun,  Hensli  von,  211. 

— Willi  von.  207. 

Scheldy,  Cunrat,  311. 

Schiki,  der  Milller,  157,  183. 
Schindler,  Mathis.  204. 

Schlecher,  191. 

Schletti  (Sletty),  149,  174. 

— Peter,  234. 

Schling  (Sling,  Slin),  Hans.  187, 
207. 

— Heinti,  153,  178. 

.Schmit,  Paul,  157. 

Schneider  (Snider,  Snidcrs),  Aberly. 
212. 

— Andrea,  151,  176. 

— Burkart,  211. 

— Cuni,  217. 

— Krhart,  150.  178. 

— Hans.  213. 

— Heinrich,  187. 

— Hensli.  160.  3 10. 

Pierre,  21 7,  232. 

.Sebnetzer  (Snetzer),  Willi,  161, 185. 
.Schneuwly  (Soevrli.  Snewlia),  225. 
— Hans,  325. 

- Hugo,  225. 

— Kunrat,  226. 

— Uli,  225. 

Schöbi  (Schöbis,Schöibly,Schöher), 
189,  207. 

— Hensli.  222. 

Scholl  (SchUli),  Heinuman,  1 60,186. 
— Ruof.  235. 


I Schollo,  330. 

I Schönfels,  Willi  von,  230. 

’ Schorro,  Hensli,  233. 

Schoubaz  (.Schoubo),  johan.  164 
189. 

1 Schoubrey,  Uldri,  303. 

! .Schrago,  336. 

I — Hensli,  22  t. 

Schrapper,  Auberly,  203 
. Schröter,  Cuno,  156. 

' Schueler  (Schuoler).  der  Walcher, 
156. 

— Heintzili,  219. 

Schufmer  (Schifmer,  Schuoffmer), 
der  Venner,  153,  174. 

— Nicli,  181. 

— Peter,  156,  181. 

.Schaltheiss  (Schultheitz),  332. 

— Heini,  227. 

— Hensli,  236. 

— Uli,  238. 

.Schumacher  (.Schuomacher), Hensli, 
238. 

— Peter,  238. 

Schilnenfee,  Hensli,  20t. 

Schiirra  (Schttra,  Schur),  Heintio 
j von  der,  182,  196. 

1 Schttsseli  (Schlisaelti),  Nico,  205. 
I 220. 

I Schwab,  Hans.  156.  179 
— Uli,  232. 

j .Schwaru  (Swartz),  Margareta,  208 
Schwartzwald  (Swarlzwald),  Willi. 

I «53,  «78 

Schwendi  (Swendi)«,  22o,  228. 

— Jacki,  215. 

' — Kilntzi^  235. 

— I'etcr  von,  234. 

I sSchwendimann  (SweDdiiDan)^ 
Hensli^  157.  183. 

I — Uli.  «53,  178. 


17 


Digitized  by  Google 


254 


Schwerfuosi(Sw’crfuoss),Greda,  1 88. 
Schwertfeger  (Swertfeger),  Marti, 
192. 

Schwinduff  (Swinduff).  15 1,  2>j6. 
Schwitr  (Swili),  Hnns  von,  156. 
Seelenried,  Cuni  von,  235. 

Seiler,  Wernli,  208. 

Seitenmacher,  151,  176. 

Seltentrit,  Wilhelm,  153,  178. 
Senan  ("Seman),  Angela,  230. 

— l'ierre,  209. 

Seriant  (Seryan),  159,  185. 

Sewil,  150,  175. 

Siehenthal  ('Sihenthnl).  Nesa  von. 

>5» 

Sieber  (Siber),  208. 

Sifrit,  Heini,  158 
— Peter,  228. 

Sigriüt,  Hans,  220. 

SiUierra,  216. 

Simonet,  195. 

Singux,  Kslieven.  188. 

Slierpa,  Hensli,  214. 

— Sohn  des  Nico,  214. 
Söfflingcr,  Ruof.  182. 

Soldner,  Schneider,  206. 

Solothurn  (Solorrn).  Gredi  von.  188 
Son,  Johan,  172,  196. 

— Pierre,  172.  196. 

Son^iboi  (Sonsibo),  Giranl  de. 
217. 

-Sonnaz,  Jaquet  de  la,  170. 

— Witwe  des  Jaquet,  198. 

— Johan,  204. 

Sorgen,  Herman,  208. 

Sot,  Pierre,  185. 

Sougier,  M.innct  de.  162,  187 
Spicher,  Cuno,  228. 

Spielmann  (Spilman),  .\gnes,  202. 
— Hensli,  2I9, 

— Paul,  212,  234. 


Spillenmacher,  Niclaus,  212 
Spitzer,  Peter,  219. 

Sporer,  Erhärt,  164,  tqo. 

Sprengo  (Sprego),  tso,  175. 
SpringulT,  152,  177. 

.Stadler,  Pierro,  i6$,  191. 

— Willermo,  165,  191. 
Stallknecht,  Frau  des  Hensli,  206. 
Stehler,  Kiiutzi,  190. 

Steffan.  Hensli.  156,  182. 

I — L'li.  206. 
j Stein,  Hans  von,  152, 

I -Stemeger,  183. 

Steinenbrunnen,  Paul  von.  230. 
Stellis,  L'li,  155,  180. 

.Siengli,  165,  194. 

Sterlis,  Betscha,  152. 

Stertzifiioss,  ,\ly,  199. 

— Gilian,  157. 

— Hensli,  169. 
j Stiger  (Frau),  155. 

Stöckli  (Stockly,  Stockly,  Stöcki»^, 

157,  219 

— Gredi,  157»  188. 

— Hensli,  208. 

— Uli,  230. 

Stoll  (SioUo,  .Stollen),  Hans  (Maler), 
2»3 

— Heinui,  206. 

— Ulmao,  211. 

StoltimUllcr,  152. 

Storcho,  226. 

StOi»s,  Antheino,  219.  233. 

— Cüntsi,  232. 

— Hensli,  208*  236. 

— Uli,  150.  180. 

I Strantz,  Heintro,  233. 

Strassburg,  Hans  von,  152,  177' 

: Strausack  (Strouwsack),  Hensli. 

I 2»3- 

i — Steflan,  210. 


Digilized  by  Google 


Strichiten,  156 
Stroapfer,  149. 

Struber  (Struh),  Peter,  166.  193 
Studer^  Hensli,  211. 

— Jacob,  178. 

- Johau,  175. 

Stuncky  (Stungki,  Siunck),  ilcnsli, 
209. 

— l’eter,  163,  188. 

L'Ii,  209 

Sturny,  220. 

CüDtzi^  233. 

— Willi,  233 

Stutgarteu  (Stuotgarteii),  Peter  vou. 
205. 

SttlUer,  Peter,  211. 

Sumer,  Peter,  213 
Sumy,  Ruof,  227. 

Surer,  149. 

Suahapay,  22o- 

Sulr  (SouU),  Aly  vou,  150,  174 
^ Johaueta  von,  164 
Syun.  Johan,  200. 

Taclis  (Tachy,  Taschy).  Anny. 
163,  188. 

— Ileioo«  227 
— Heintzo,  227- 
Tanu,  Mana  vou,  154.  179 
Tantzi,  227. 

Tasberg  (Taspurg),  HensÜ  von,  230 
ravemey  (Tavemeir ),  Clirislan,  204. 
Taxnn  (Tassou),  164,  189 
Tecbierniann(Tochtermau),l'lt,  1 50. 

— l'lman,  156,  181 
— Willi,  156.  181 

l'ecko,  Johan,  212. 

Tegenitcher  (Dcgenstclier,  Tegeus- 
ser),  Han»,  151,  157,  176 
— Werli,  158.  183. 

I'eiilina,  165,  191 


I 


! 


Teippilii  (TripcIU),  150.  174 
Thiebolt,  151,  180. 

Tierstein,  152,  177 
Tietschi.  Hensli,  156,  181. 
Tillilcer,  219. 

— Kuof,  218. 

Tissoi,,  Gilliquin,  201 
Toggenburg,  157 
Torer,  Hensli,  194 
- Jacki,  15$,  181. 

Tomarre,  Jaquel,  163,  189 
Tossjr(Tossi,Tossis),Hans.  150,1 75 
— Uli,  207. 

Totquet,  Pierre,  I99 
Tou,  Glaudo  dou,  169,  197 
Toulay  (Oulay),  Donip,  161,  186. 
Tragsler,  Hensli,  223. 

— l'eler,  223. 

Treycr  (Frau),  152, 

Gredi.  152.  154 

Treyvaux  (Trevauld,  TrevauU,  Trc- 
vaul).  Alix,  163,  189 
— Johan,  208 

- l’icrre,  209. 

Tribolet,  Hensli,  163,  188 
Trinkwin,  229. 

Trif,  kichart  dou.  210. 

Trogreru  (Tragerra),  151,  176. 
Trompetta,  l’ierro,  163,  188. 
Trufletla,  Johanelta.  t68,  196. 
Tritinpeler  (TrUmperler),  Der  alte, 
231 

— Bari,  229. 

Tscho,  Pierre,  156 
Ttlanlde,  Guilliemietla.  186. 
ruchsclierer  (Tiioclischerer).  Jacki, 
«5°.  >75 

Tiidinger,  Jacki,  228. 

Tttmly,  208 
Tunteler,  229 
t'ilrenberg.  Hans,  205. 


■H 

1 


1 

4 


Digitized  by  Coogle 


— 25<i  — 


Titring,  Heinlz,  152,  181. 

Tussel,  232. 

ruuenberg,  Chrislan  von,  208. 

Ulderschi,  220. 

Uldriar,  Aymonet,  168.  198. 
Uldrigon,  Jaqu«l,  204. 

— Uldri,  216. 

UUi,  Mannet,  213,  217. 

— 1‘ierre,  213. 

Ulm,  Ulrich  von,  152. 

Ulmer,  Cunnt,  206. 

— Hans,  212. 

Ulrich,  Hensli,  222. 

Ulschis,  Clewi,  2 16. 

Willi,  216. 

Umbesclieiden  (Umhsclieideu,  Um- 
bescheider), Elsi,  149.  179 
— Kichart,  150. 

— Willi,  152,  177. 
Umbrecblsried,  Hensli  von,  227. 
Umspret,  CUnlri,  201. 

Uneytela,  Uldrieta,  202. 

Unolfel,  Frcna,  aoi. 

Vallangiu  (Valeiidis,  Valadis,  Vau- 
longin),  Domp  l’ierre  de,i  59, 
— Wilhelm  de,  150,  175. 

\ alliegoz(Walliguz)Johan,  166,193. 
Varney  (Warney),  Johan.  160,  185 
Vel,  Johan  de,  210. 

Vendey  (Vendeir),  Dump  Johan, 
«59,  «84 

Verbaz,  Annellet,  189. 

Verliggis,  Thomi,  150. 

Verrey  (Verreir),  Johan.  168,  196. 
Vetterling(Felterling),Uli,  160,186. 
Villaret,  Marmet,  172, 

Villars  (V’illar),  Domp  l'icrre,  186. 
— Johannod,  201. 

— l'icrre  de,  194. 


Villarsel,  Hans  de,  214. 

V'illye  (Villioda,  Willioda),  Wit«e. 

des  Johan,  163,  189,  aiu. 
Vi.sinant  (Visinan),  l'ierre  du.  165, 
191 

Vogili  5.  Fegely. 

Vogt,  Augustin,  213. 

Voland  (Volan),  Jaquet,  170,  197. 
--  Johan,  170. 

— l’errod,  171,  198. 

— Witwe  des  Uldri,  199 
Vonlauthen,  vide  Laoten. 

Wadens,  Pierre,  218. 

Walcher,  179. 

— Hensli,  210. 

{ Waldis,  Anderly,  22  t. 

I Waldshut(Waltzhuot),Hansvon,t  77. 
I Walen,  Hernian.  151,  175. 
Walliser,  Antheino,  212. 

— Peter,  207. 

— Petennan,  207. 

Walter  (Walther).  184.  222 
— Heinzili.  223. 

— Hensli,  223. 
Waimenmacher,  153,  178. 

Wanner  (Waner),  Jacob,  155,  179. 
— Peter,  222. 

Warquerel  (Warquerre),  172,  199. 
Wascrstorcli.  182 
Wat,  Uli  im.  232,  23$ 

Weber,  Claus,  228. 

— Clewi,  233. 

Cunrat,  233. 

— CUntzi,  235. 

— Heintr,  186,  210,  220.  233. 
- Hensli,  231,  233. 

— Lienhart,  228. 

Marc,  207. 

Nicli.  218. 

1 — Otto,  224 


Digitized  by  Google 


Weber,  Uli,  333,  235 
— Willi,  149,  174,  233 
Weberman,  Henslt,  225. 

Wehrly  (Werly,  Vernlis,  Weilis, 
Werler),  Clewi,  153.  182, 
— Grerii,  157,  183. 

— Hcnsli,  153,  175. 

— Jacob,  156.  I 

Werro  (Werren),  220. 

— Jacki,  153,  177. 

— • Marmet,  203 
— — de  Courtanian.  203. 

— Willi,  206. 

— Wiiwc  des  L’li,  204. 
Wersamen^  l'eter,  154. 

Werwen,  Uli  von,  175. 

Wibcr  (Wipcrc),  France,  217. 

— Johan,  156,  160,  181 
Niclt.  217. 

Teter,  215. 

Wider,  Hans,  207. 

Widerburst,  179 

Wien  (Wienna,  Wiena),  Juhannis 
de,  163,  189. 

Wiewaaer,  15 1,  176 
Wifflisburg,  s.  Avenchcs. 

Wiks  (Wigs),  Ilensli,  154.  17S. 
Wiler,  Ulricli,  i$2,  177. 

— Witwe  des  Jacki,  217. 
Willeben  (Wollip),  150.  174. 
Wilmis,  Hans,  209 
Wimisser  (Wimyser),  153.  178 
Winckicr  (Wincblcr),  Hensli,  219. 
236. 

— Jenny,  221. 

— I’eter,  221. 

— Uli,  220 
Winbarl.  Peter,  233. 

Winterlingen,  Peter  von.  230. 
Wippingcn  (Wippens),  Rolet,  206.  | 
— Riidoll'  von.  154  179 


Wippreclil,  Peter,  207. 

Wiss(Wis,  Wis2),Stepban,  163. 188. 
Wissbrut,  Ctintzi,  i$8. 

— Gisa,  183. 

Wolf.  166,  228. 

— Krena,  177 
— Heini,  156,  l8t. 

— Heinlrman,  212. 

— Hensli,  206 
— Joltan,  151 
Marti,  214 
— Ruof,  211. 

— Willi.  228. 

Wollis,  Nicli,  149. 

Woutiery,  Anguinesi.  215 
Wullen,  Betscha.  236 
— Heini,  232 
— Uli,  232 

Wurschy,  lleintzmau,  213. 
Wurstly,  Hugi,  208. 

Yanuy  (Jannin),  Pierre.  171.  196 
Vennilly,  Marmet.  207. 

Yffler,  16 1 
Vossis.  Clewi.  207, 

— Hensli,  207. 

ZencktT,  (Zeugker,  Zengcn),  I’eter. 

156.  tS2 
Zer,  Hugo,  231 
: Zerlindcn,  Loy,  175. 

Ziegler,  (Frau),  155,  180. 

Zierrie,  Cuaiio,  200. 

I Zimmertuau.  Hensli,  156.  i8t. 

— Peter.  156,  tSi,  192 
Zotiuger(Zovinger),Cuni,  149, 174- 
— Peter,  150,  174. 

I Zuiettaz,  Aunellcl,  18S. 

Zfjsso  (Chosso),  157.  182 
— Burckli,  231 
— Haus,  225. 


Digitized  by  Google 


mm 


— 2ÖH  — 


/ouo.  Heiau,  225. 
— Heiuli,  207. 
— Jacki,  231. 
— Richart,  225 
Zaber,  235. 

— Hrinlzo,  229 


Znrkinden  (ZenKinden),Hensli,228. 
l’eler,  209,  227 
Willi,  227 

Zweig  (Zweyg),  Hans,  1S4. 
Zwibrotli,  Hensli,  229 
Zwinger,  Julian,  164.  190. 


Berichtigung. 

S.  27,  3.  Zeile  von  unten.  Der  Satz  soll  lauten:  „ln 
dem  Spitalpanner  giebt  es  relativ  weniger  Steuerpflichtige 
als  im  Aupanner,  welches  eben  die  geringste  Kinderzahl 
aufweist.“ 


--  - r rSKi 


6ibüograp|)ie  für  bas  3al)c  1899 

pfammrngtfttnt  Don  Sf.  ^olbcr. 


Album  du  College  Rt.  Michel.  Friboarg  1899.  49  p.  4*. 

Ami  du  peuple  agriuole.  VII.  1899.  fol. 

Archiven  de  lu  Societe  d'histoiro  du  c.inton  de  Fribourg.  VI 
3"*  livr  lison.  p.  397-33.H.  Friboarg  1899. 

Arlisau,  T,  Organe  professionnel  illusträ  de  la  Snisse  romande.  VIII 
1899.  4’. 

»rif,  ®cr  prQftiicb'fo,^iate  Surfuä  in  Büric^,  oom  3.  6i§  7.  Of- 
tober, 18!)8.  ('llfonatefc^i'ift  für  djriftl.  So.iial'SKcform  lKi)9). 

— Bf*  'Ilrbcitcrfroge  ober  bic  D.iIittctftanb'Sfrage  bie  fojiole  /froge. 
(ebba  1899). 

SIrtiebt  über  bic  @eneral-!llerfammlung  bed  fotf)oli)c^cn  ilcrcinä 
pm  Sc^ufee  junger  D.'iäbc^cn  im  1398.  Jvreiburg.  1899, 

44  p.  8*. 

Bcrthier,  J.-J.  Saint  Jean-Uaptiste  rbprimandantHbrode.  DbcoIIation 
de  Saint  Jean-Baptiste.  Le  martyre  de  TapOtre  S.  Jean.  Bap- 
tb.ne  N.  S.  Jbäns-Cbrist.  (Fiibourg  artislique  1899). 

— Macbiavelli  ü Fribourg.  {R.  bisto’-.  vandoise  1899). 

— Conjeetnre  sur  un  sbjour  de  Dante  ä Lausanne.  (,R.  histor.  vau- 
doise  1899). 

Bise,  E.  La  division  bipartite  des  infractions  et  les  contraventions  de 
Police  daus  le  projet  de  code  p^nal  fbdbral.  Discours  prononeb 
ii  l’occasion  de  rinangnration  des  cours  nniversitaires  de  l’annbe 
1899-1900.  Friboarg  {Suisse\  34  p.  8°. 

— Näcessitb  pour  les  jeunes  gens  de  faire  lenrs  6tndes  dans 
une  üniversitö  catholique.  (R.  de  la  Baisse  catb.  1899). 

»iumrnffein,  5föic  jur  Beit  ber  .^tclnetif  ber  'Pft- 

in  aJIurtcn  be^nnbelt  luorbcn  ift.  (S?ird)enbIott  für  bie  reform. 
Scf)rt)e4  1898). 

Broilict,  Fr.  La  .tiaison  des  Arses,  ü Charmey.  Maison  de  Statthalter 
h Bellegarde.  (Fribourg  artistiqne  1.899). 


260 


Brunhes,  J.  L'bomme  et  la  terre  cnltivöe.  Hilan  d'on  siäcie  (.Ralle- 
lin  de  la  Sociötö  neucbäteloise  de  Geographie  1899).  Tirrge  ä 
pari.  Neachätel,  1900.  42  p.  8". 

— Les  grands  travanx  en  exäcation  dans  la  valiee  da  Nil.  (Ännales 
de  geograpbifl  1899.) 

— De  l'attitnde  iotellectnelle  et  sociale  des  catbnliqaes  vis  b vis 
des  Don-catholiqnes.  (La  Qainzaine  1899).  Tirage  h part.  Paris 
(1899).  19  p.  8*. 

IBü^L  «.  Xie  Gc^wcij.  (Tic  lat^olifc^c  SSirc^c  imierer  H- 
Sb.)  ®cp.  91ba.  »crlin  1899.  48  p.  4'. 

— SKonatrofcn  beS  f(^n)ciaerifcf)cn  Stubenten-Sercinö.  2)eutf<iber 
2cü.  5Rebigirt  oon  — . 1899.  640  p.  8”. 

IBuomlirrget,  g.  Seoölfcrungä*  unb  Scrmögenisitatiftif  in  bcr  Gtabt 
unb  Sonbicbaft  Rretburg  (im  Uedbtlanb)  um  bic  TOittc  bc4  15. 
3;a^ri)unbert4  (Seitftbnft  für  fc^mcij.  Gtotiftif  1899).  Gep.  üluäg. 
(Srcib.  ftaat4toiffcnf(baftI.  ^nouguralbiffertotion).  Sem  1900. 
147  p.  8‘. 

— Deplacement  religieax  et  national  dans  la  popnlation  snisse, 
specialement  dans  celle  da  canton  de  Fribonrg.  (Statistiqne 
popnlaire  I).  Friboarg  1899.  37  p.  16°. 

ffabannt«,  Ütloftec  Xifcntie  Dom  $ludgong  bcS  lD2ittc(a(ter4 

bie  jum  Sobe  besS  91btee  (S^riftian  Don  Softclbcrg  1584.  (Gtu- 
bien  u.  fDlüt^cilungen  ou8  bcm  Senebictiner-  unb  bcm  Gifterci- 
cnfer-Otben.  Sb.  18-20).  5reib.  p^il.  ®iff.  Srünn.  1899.  108 

p.  8°. 

Compte  rendu  du  qoatrieme  congres  scientifiqne  international  des 
catholiqaes  tenu  ä Friboarg  (Saisse)  da  16  au  20  aoüt  1897. 
Fribourg.  1898.  11  vols. 

Introdaction.  250  p.  8*. 

Premiere  section.  Sciences  religieases  436  p.  8*. 

Deaxieme  section.  Sciences  exegetigaes,  356  p.  8°. 

Troisibme  section.  Sciences  philologiqaes.  719  p 8°. 

Quatrieme  section.  Sciences  juridiqaes,  economiqaes  et  sociales. 
404  p 8°. 

Cinqaieme  section.  Sciences  bistoriqaes  468  p.  8°. 

Sixieme  section.  Sciences  philosopbiques.  275  p.  8*. 

Septibme  section.  Sciences  mathematiqaes,  physiqaes,  et  nata- 
relles.  232  p.  8°. 

Haitibme  section.  Sciences  biologiques  et  mcdicales.  88  p.  8°. 
Neavifcme  section.  Sciences  anthropologiqaes.  176  p.  8‘. 

Dixi^me  section.  Art  chrbtien,  archäologie,  epigrapbie.  210  p.  8°. 


Digitized  by  Google 


261 


Daucourt,  E.  Notices  sur  les  Colleges  catholiqnes  de  la  Saisse 
(Fribourg).  (R.  de  la  Suisse  cath.  1899). 

De  la  Rive,  Th.  I.es  id^es  religienses  de  Gladstone.  (R.  de  la  Saisse 
cath.  1899). 

— Des  caratferes  g6n6raux  de  la  liltörature  italienne.  Legon  d’ou- 
vertnre.  Fribourg,  1899.  32  p.  8'. 

Dcllion,  A.  Dictiounaire  historique  et  statistique  des  paroisses  catho* 
liques  du  canton  de  Fribourg.  X"'*  vol.  Fribourg  1899.  309  p.  8". 
Dio.sbacli,  M.,  de.  La  fortaine  de  Lessoc.  Le  cbäteau  de  Bulle.  La 
Tour  deTröme.  Ex-libris  fribourgeois.  (Fribourg  artistique  1899). 

— Les  fötes  du  mariage  de  Philippe  d’Estavayer.  (Etrennes  fribour- 
geoises  1900). 

— Quelques  notes  relatives  aux  6v6nements  de  176Ö  (Gaudot). 
(.\lns6e  neucliätelois  1893). 

— Rapport  anouel  de  la  Soci^t6  fribourgeoise  des  Amis  des  Beaux- 
Arts  Fribourg  1899.  24  p.  16’. 

Sffmunn,  98.  Xie  ©loden  bcr  Stabt  Sveiburg.  (grcibnrgcr  @e- 
fdiicbtäblüttcr  V).  Sep.  ?lu^g.  Straftburg  UHKi.  208  p.  H".  iinb 
:14  ?afeln. 

— Les  clocbes  de  Saint-Nicolas.  (Fribourg  artistique  1899). 
Es.seiva,  L.  Bulletin  sal6sieu.  R6dig6  par  -.  Fribourg  1899.  16’. 
Etreanes,  nouvelirs,  fribourgeoises  pour  1900.  34"*  annöe.  Fribourg 

1899.  134  p.  8". 

Etrennes  poetiqnes,  de  Fribourg.  Premifere  annbe.  Fribourg  1900. 
140  p.  8’. 

Felder,  II.  L'6tat  primitiC  des  ätudes  daus  l’Ordre  frauciscaio.  (Etndes 
franciscaines  1899). 

Srtfcberin,  98,  Xae  Scbuliocfcn  oon  SDIurten  loö^rcnb  bcr  60  le^* 
tcn  aiJurten  1898.  28  p.  8"  unb  9 Sabctlen. 

Fleury,  P.  B.  Statistique  monastique.  (R.  de  la  Suisse  cath,  1899) 
Tirage  ä pari.  Fribourg  1899  170  p 8”. 

Fribourg  artistique  ä travers  les  äges  1899.  Fribourg.  4 fase.  fol. 
Fribourg.  Voyages  pittoresques  dans  le  canton  Fribourg.  1898. 
76  p 16’. 

Gaucliat,  L.  Etüde  sur  le  Ranz  des  vaches  fribourgeois.  ($3i$fcnfc^aft' 
lidje  Beilage  juin  'L^rogromm  bet  Süreber  Sfantonslfrfiule). 

1899.  47  p.  4". 

Gcnoiid,  J.  Semaine  catholique.  Rödigöe  par  — . Fribourg.  1899. 
624  p.  8*. 


Digitized  by  Google 


262 


Otenpub,  Ä.  ötätter  für  ben  unl>  gewerbl.  ©cruf^unter- 

ric^t.  Revae  snisse  de  rens^eigDement  professiODDel.  Redigbe 
avec  0.  Fnpikofer  par  — . V'"'  annöe  189t!.  — VI™*  annöe.  1899. 
8”. 

— EDseignement  des  tra>aux  roannels.  (Bulletin  pddagogique  1899). 

Girard,  R.,  de.  Sur  Tenseignement  de  h gdograpbie  dans  lescollöges. 
(Bulletin  de  la  Soci^to  neucbäteloise  de  gdographie  1899). 

Giraud,  V.  Pascal,  l'bomme,  l’ceuvre,  l’influence.  2"*  ddition.  Paris. 
1899.  2Ö2  p.  8". 

— Pascal,  Tbomme,  l’oeuvre,  rinfluenee.  Suite  el  fin  (Revue  de  la 
Suisse  calb  1899). 

— Taine  et  le  pesbimisme.  (R.  de  la  Suisse  catb.  1899). 

— Contribntion  ä une  bibliograjihie  des  Oeuvres  de  Renan.  (Revue 
d'histoire  littbraire  de  la  France  1899). 

— Les  iddes  religieuses  et  morales  de  Montaigne.  (Revues  des 
cours  et  conförences  1899). 

— Chäteanbriand  et  les  Mdmoires  d’Outre-Tombe.  (Revue  des  Deox- 
Mondes  1899. 1.  152). 

— Sur  deux  lettres  inbdites  de  Boissonade  et  de  Lamennais  ä 
Cbäteaubriand.  (Revue  d'bistoire  litt^raire  de  la  France  1898). 

— La  Philosophie  de  M.  Taine.  (Ännales  de  pbilosopbie  cbrätienne 
1898  et  1899). 

Gremaud,  A.  Le  pont  de  Broc.  (Fribourg  artistique  1899). 

(Bcimme,  9)ietrif(^'fritifc^e  (Smcnbationen  jum  23iid|e  |)io6. 

Ouartolft^rift  IHlKt). 

— 9)oc^ma(d  ^ur  fqriftben  Setonungä»  unb  'iier^Icfire.  (3-  ber  beut« 
ftben  tnorgenlänbifdjcn  ®efellft^oft  1899). 

— 0trop^enartige  ?lb((^nitte  int  Ecclesiasticus  (Cricntolifc^eä  Site» 
roturbfott  1899). 

Gross,  E.  Nos  associations  agricoles.  Etüde  d'äconomie  et  de  Idgis- 
lation  rurales.  (Rapport  sur  Taclivitä  de  la  Station  laitibre  X). 

9C.  iBlanber^anbd  unb  ^lanbcrgcmcrbe  in  ber  tneftli' 
(^cn  St^roeii  unter  befonberer  33erücfficbtigung  beä  SJuntonä 
greiburg.  (Schriften  be§  hierein«  für  Sojinlpolitif,  i8b.  83).  greib. 
jur.  ®iff.  Seipjig.  1899.  97  p 8*. 

^auptmann,  9.  @ef(f)i(^te  ber  Scoelaerer  tSruberftbuft-  Sonn.  1899. 
79  p.  8». 

t^err  99*bon  unb  bie  llnioerrität  f^reiburg  in  ber  0c^ioeij.  fRepIif 
ber  ous  bem  SBerbonbe  ber  Uniöerfität  oudgeft^iebenen  reitb^« 
’s.  bcutfdjen  ')!rofciforen,  iUiünc^en.  1899.  132  p 8*. 


Digitized  by  Google 


- — 

^oiber,  Jt.  Sin  Iraftat  be«  '^ropftc^  '^ieter  Scbnculofi)  (t  1597)  in 
Jvrciburg  über  ba8  '-llerbältniB  oon  Sirene  unb  Stoot.  (9(rcbio 
für  fntbol.  »ir(^cnre(^t  1H99  unb  UMX)).  Sep.  9lb,5.  48  p.  8*. 

— 5)a«  Ifiatronat^rec^t  ber  ©emcinbe  unb  be^  fRoteö  Pon  Sreiburg 

unb  bo«  ÜoIIcgiQtftift  St.  Utitlau^  im  XVI.  (Sa* 

tl)o(.  St^mcijerblöttcr  1899). 

— Les  coDstitutions  synodales  du  diocöse  de  Lausanne  de  1599 . 
Tirage  i pari.  Fribourg  1S99.  25  p.  8". 

— Notice  bistorique  sur  quelques  confrbries  et  congrdgations  du 
canlon  da  Fribourg.  (.Seoniae  catholique  1899).  Tirage  & pari- 
Fribourg.  1900  23  p.  8*. 

— Heber  bad  Freiburger  Stubentenleben  im  XVIII.  unb  in  ber 
erften  ^iilfte  bed  XIX.  Fubrb«ni>crts(.  ('JJIonatrofen  1899). 

— Freiburger  Unioerfitöt4f(briften.  (Fobredoer^eiebniö  ber  fcbloeiier. 
UniDerfitötefdiriften  p.  22-27).  iöafel.  1899. 

— 'iMbliograpbie  für  bad  3obr  1897-98.  (Freiburger  @ef(bi<bl4' 
blntter  V.) 

Horner,  R.  Bulletin  pddagogique.  Redigd  par  — . XXVIII*  vol 
Fribourg  1899.  281+32+20  p.  8*. 

— La  langue  maternella  au  Colldge.  (Bulletin  pddagogiqne  1899). 

— L’enseignement  du  catdehisme.  (Ecole  primaire  1899).  Tirage  ä 
pari.  Sion  (1899).  42  p.  8”. 

Kallenbach,  J.  Mickicwicz  ä Lausanne.  (R.  de  la  Snisse  cath  1899). 

— Le  centenaire  d’Adam  Mickiewicz.  Compte  rendn  du  comitd. 
Paris.  1899.  43  p.  8‘. 

•Inccoud,  J.  B.  Principes  d'esthdtique.  (R.  de  la  Snisse  catbol.  1899). 

— Revue  da  la  Suisse  catholique.  Redigde  par  — . XXX.  768  p.  8’. 
Kirsch,  J.  P.  Le  cimetidre  bonrgonde  de  Fdtigny.  (Archives  de  la 

Socidtd  d’histoire  du  canton  de  Fribourg  VI ) Tirage  k pari. 

I ribourg.  1899.  60  p.  8"  et  4 planches. 

— Objets  Bürgendes  du  cimetidre  de  Fdtigny.  Boucles  de  ceinturon 
burgoiides.  (Fribourg  artistique  1899). 

Jtuifer,  Qi-  Clanifiudftimmen,  4>cruudg.  Pon  — . 

Freiburg.  1899.  8°. 

Jtof<b(mhabt<£9«fotoffi,  Qf.  o.  Heber  bie  ißereinbeitlidjung  bed 
febroeiieriftben  ')lri0Qtrctbtd.  (aUonatdfebrift  für  bie  cbriftl.  Soiial- 
IReform  1899).  0eparat.  S3nfel.  1899.  44  p.  8*. 

£amt>ect,  tt.  To0  Ollotfengetäute  ber  lotb.  Sireben  unb  bie  „fcbitflt- 
cbe“  ßiuilbeftattung  natb  ftbrnci^erifebem  '^unbedreebt.  (JIrtbiP 
für  fatbol.  Sirebenreebt  1899). 


Digitized  by  Google 


— 2C.4  — 

Äenj,  W.  $ic  geiftcäfranfcn  Scrbrcc^er  im  Strafücrfat)rcn  inib  Strnf- 
uorijugc.  ®iit  einem  Üinbong : lieber  bie  '-Bcrcinhcitlicljuiig  beä 
Strafrecht«  in  ber  Scfimcij.  (S?erhnnbliingen  br«  Schmeiüer. 
3uriftennerein«  1899).  Sep.  9Ib,v  iöafel.  1899.  84  p.  8‘. 

®.  lg.  Heber  bie  '.Berechtigung  ber  antimoniflifchcn  Jen- 
ben.^n  innerhalb  brr  ftnatlichcn  ©efetlfchaft.  »vreibnrg.  ph'^- 
J^rciburg  (Schmei.i).  1899.  125  p.  8". 

Vtäb<(enf<6u$DerPanb,  ber  internationale  fatholifche.  .'5erau«g.  oom 
5)nrcau  be«  IBerbanbc«  ju  frreiburg  i.  b.  3cf)iuei,v  Sreiburg  i.  '4)r. 
1899.  12  p.  32”. 

Mandoiinet,  P.  Siger  de  Brabant  et  raverro'isme  latin  au  Xlll"' 
sibcle.  Etüde  critigue  et  documents  inödits.  (Collectanea  fri- 
bnrgensia  fase. VIII.)  Fribourg  (Suisse).  1899.  CCCXXX+127  p.4*. 
--  Siger  de  Brabant,  averroiste.  (Revue  thomiste  1899). 

— Jean  Tetzel  et  sa  prödicalion  des  indulgences.  (Revoe  thomiste 
1899.) 

SRarebot '),  g).  3ur  fflrammatif.  « Fisient  • et  * permessient  * du 
« Jonas ».  (3citfd)rift  für  romon.  'IJhilol.  1899). 

— 3ur  'BJortgefchichtc.  9l.fr.  gagnon,  wagnon.  (ß.  für  romon. 
'4)hifologie  1899). 

Otrmmingrr,  9C.  ^ie  mirtfchaftlichcn  9Infid)ten  ber  'Propheten  be« 
alten  'Bunbe«.  i'Ufonot«fchrift  für  chriftl.  So^inl-lHefonii  1899). 
Hichaut,  G.  Legbnie  latin.  La  race,  le  milien,  le  moment,  les  genres. 
Paris.  1899.  376  p.  8*. 

— Snr  la  c Phbdre  » de  Racine.  (R.  de  la  Snisse  cath.  1899). 

— La  rbbtoriqne  de  Balzac.  (R.  de  la  Snisse  catb.  1899) 
Montenach,  G.  de.  L’aetion  catbolique  dans  la  socibtb  moderne.  (R. 

de  la  Suisse  cath  1899).  Tirage  ä part.  Fribourg.  1899.  24  p.  8”. 

— Introduction.  (Fribourg  artistique  1899). 

— Les  unions  ebrbtiennes  de  jeunes  gens,  leur  action  sociale  et  leur 
Organisation.  Fribourg.  18J9.  23  p.  8". 

Montenach  M”*  G.  de.  (Euvre  catbolique  internationale  ponr  la  pro- 
tection de  la  jeune  fille  Rapport  sur  la  nöcestitö  de  la  propa- 
gation  de  l’fEuvre  en  Suisse  et  sur  les  raoyens  ä employer  ü celte 
fin.  Fribourg.  1899.  13  p.  8*. 

— Les  exuvres  catboliqnes  et  la  traite  des  blanches.  Rapport.  Fri- 
bourg (1899).  8 p.  4*. 

’)  9luä  Serfehen  fiiib  in  bet  ootinbrigen  löibliogropb'C  bie  mit  P.  M. 
gejeidjneten  (cMiMangesn  (iHomanin,  1897  u.  1898)  oben  genanntem  ®erfaffer 
jugefdjticben  njorben. 


Digitized  by  Google 


ßfet,  0.  ©efefgebung  unb  fiitcrotur  ber  Sc^weij  im  3a^re  1897. 

(^ab^bui^  bcr  internationalen  Sßereinigung  IV.  1898). 

9nulu«.  5».  (Sonrab  Xreger,  ein  9(uguftiner  beä  16.  ^obrbunbertä. 
(Äatboiit.  1899). 

Prado,  N.  del.  De  veritale  faadamentali  philosophiae  christianae. 
Frib.  Helv.  117  p.  8’. 

Pahud,  Fr.  Äncienne  croix  processionnelle  de  l’dglise  de  Romont. 
Antel  de  l’ancienne  bglise  de  la  Tonr  de  Tröme.  (Fribourg  artis- 
tique  1899). 

Quartenoud,  J.  Monatrosen.  Partie  fran^aise.  Rädigbe  par  — . XLUl. 
1899.  640  p.  8*. 

R«my,  Ch.  de.  Schinner  et  Snpersaxo.  (Revue  histor.  vandoise  1899). 
Tirage  it  part.  Lausanne  1899.  58  p.  8°. 

— Un  Probleme  bistorique.  (R.  bistor.  vaudoise  1899). 

— 5)ie  lüo^Ufiätigcn  'Jtnftolten  ber  Stabt  unb  be«  Santon«  greiburg. 
(9ieuiai)räb(att  ber  ^)ilfägefen)d)aft  in  3üricb  9i.  100).  3“^^- 
1899.  29  p.  4“. 

— Notes  sur  Alger.  Souvenirs  et  impressions  de  voyage,  avec  une 
prdface  par  M.  l’abbä  C.  de  Rsemy.  Fribourg.  1899. 

— L’Afrique,  d’aprös  les  explorations  modernes.  Fribourg.  1898. 
Rapport,  trente-quatriöme,  de  l'association  catboliqne  des  missions  in- 

törieures  en  Suisse.  Tradnit  de  l’allemand.  Fribourg  1898. 72  p.  8* 
Rcichlen,  Fr.  Notice  sur  Cbarmey.  (R.  de  la  Suisse  cath.  1899). 

— La  reine  Agnbs  de  Ilongrie  et  les  Fribourgeois.  (Etrennes  fri- 
bourgeoises  1900). 

Rose,  Y.  Etudes  6vang61iques.  (Revue  biblique  1899j. 

Olublanb.  ®.  l>iE  ?lrbeiterfrage  ober  bie  SKittelftonbafragc  bie 
(Oitiate  J^ragc?  (aWonatsSftbrift  für  c^rifti.  SoiiaI-9teform  1899). 

— Xa4  ©ninbpfanbrec^t.  (SBcUage  bed  'üeric^tcä  be4  fc^roeiüerifdicn 
iöauernbunbeä)  1899. 

®c8  Cebrcr«  liebfte  S^ataloge.  (Schwei, ?.  eonngel.  Se^ulbiott 

1899). 

Schaller,  R.  de.  Un  lit  ancien.  (Fribourg  artistiqne  1899). 
Schlinkcr,  R.  Une  nonveile  critiqne  des  dix  cat^guries  d'Aristote. 
(Revue  tbomiste  1899). 

— L’averroisme  latin  au  XIII'  sibcle.  (Revue  tbomiste  1899). 
Sclmeuwly,  J.  Le  R.  P.  Apollinaire  Dellion,  capncin  (Etrennes  1900). 
Schnürer  G.  L’origine  dello  stato  della  cbiesa.  Versione  dal  tedesco 

pel  A.  Mercati.  Siena.  1899.  162  p.  8*. 

— .^iftorifcbcl  3<'brbu(b  bcr  @örre4'@efenfd)aft.  ^erau4g.  mit  Steift, 
'.(.'oftor  u.  f.  tu.  SD?iind)en.  1899.  921  p.  8“. 


Digitized  by  Google 


2BB 


Schorro,  A.  Le  Sillon  romand.  Joarnal  agricole  illaströ.  l"  ann6e. 
Eslavayer.  189Ö-99. 

Stadelmann,  J.  Catalogae  de  la  Hibliotb^qae  des  ötudiaets.  Collöge 
St.  Michel.  Kribourg.  1899  90  p.  8*. 

Stiyessi,  Cb.  Le  c gros  Ronlevard  > ä Fribourg.  Tour  Jaqiiemar  des 
Places.  (Fribourg  artistiqne  1899). 

Techtermann,  M.  de.  Croix  de  procession.  La  fontaine  du  Sauvage. 
(Fribourg  artisliqne  1899). 

Thurler,  L.  Quelques  jours  & Paramaribo.  (Etreiines  fribourg.  l'.)0(t). 
Vevey,  E.  de.  L’activitd  de  la  Station  laitiöre  de  Fribourg  eu  1897. 

X“*  ann6e  Fribourg  1898.  80  p.  8”. 

Vign<^  L.  Sant’  Anselmo  filosofo.  greib.  pf|il.  ®iff.  Milano.  1899. 
131  p.  8*. 

Villard,  E.  1 .es  travanx  roannels  H I’Exposition  de  Genöve.  (Rulietin 
p6dagogique  1899). 

nogrlfaitg,  9».  ».  äKonotöfcbriit  für  c^riftli(f)e  '£ojiaI«!Reform. 
(iu^rgung  1899.  «ofel.  1899.  57.5  p.  8". 

— ?lrbeitcrf(^u^.  (TOonutöfdjrift  für  d)riftlid^e  SojinG^Hcfomi  1899). 

— Sage  bc#  Meinen  ilanbinannett  in  Sefgien.  (Tief,  ^citfcftrift 
1899). 

— Ter  große  3)?cinungsfainpf  in  ber  beutfcßcn  <2o.iioIbcniofrotic. 
(Tiiefelbe  ^filftbrift  1899). 

— fRütfblid  ouf  bie  fo^iule  unb  njirtfdjofllitße  ®efcßicbte  IPcnebig^. 
(®iefelbe  ßf'tfcßrift  1899). 

SStif,  «.  9».  SebenSmei^beit  in  ber  Safd)c.  7.  9Iuf(.  Sreib.  i.  iör. 
1899.  XVIIl  u.  504  p.  12”. 

— ?Im  Gnbe  bc#  Cnurtolfibrift  1899). 

— Stbmücbe  ber  Äutbolifen.  (Tbfof'prnft.  Cuortnlfcbrift  1899). 
Zemp,  J.  Porte  du  monastbre  de  Hauterive.  (I  rib.  artistiqne  1899). 

9C.  T)ug  5Retf)t  bc§  ülteften  bcntfcben  iöcrgboue^  bie  im  13. 
Sabrbutbert.  (Sine  Stnbie  mie  ber  bcutfctten  fKetßte  unb  älMrtl)- 
fcßaftegefcbicfjte.  iöerlin  1899.  172  p.  8*. 

— (Sin  alte«  fojialce  Slrbeiterrccßt  Sscutftblonbe.  CEeutfcbe  Sl'orte. 
1899;  3citftbrift  für  ®ergred)t  1900). 


■V 


Digitized  by  Google 


gcrid)t  über  bos  gercinsiabr  1898. 

3{ud)  biefcä  3al)r  Ijattc  fid)  ber  4'crcin  ciiicv  ndjiflcn  SBciter* 
eutwicfcluiifl  3U  erfreuen,  :3h  SÖHtgliebcrbcftnub  ift  ein  ^Ibgang 
non  22  'DHlgliebern  311  i'er3eid;nen,  lonljicnb  32  neu  eingetrefen 
ftnb,  fo  bn6  in^gefamt  eine  non  10  bleibt,  ©äljrcnb 

bie  Janfdjoerbinbnngen  im  3''l<"'t'c  geblieben  fnib,  l}nben 

3»oei  neue  ©efellfdjaften  bee  §(uölanbe0  ben  Sdjriftenan^tnufd)  mit 
nnö  eröffnet,  fo  baß  ber  regelmäßige  ?(u$taufd)  fidj  auf  51  ©e» 
fellfd)nften  be§  3"’  ?lu^Innbeä  erftredt. 

X'rt  bie  Wefd)äftölaft  burd)  baä  ?lnmndjffii  ber  3)JitgIicber3aI)I 
iiiib  ber  Imifd)nerbinbiingcu  in  ben  loeiiigen  3'it)TCH  feit  ©riinbnng 
beö  itcrein^  nidjt  uncrl)eb(id)  gemadjfen  iimr  iinb  ber  ©oljii« 
ort  be^  Saffierö  für  bie  (Srpebition  ber  ©cfdjidjt^blätter  nid)t 
bequem  gelegen  mor,  fo  fnnb  ber  Itorftanb  für  angemeffen,  ben 
Staffier  oon  ber  ©yuebitieu  b r ^eitfdjrift  311  entlaften  nnb  biefe 
ber  iltfijcgerin  ber  @efd)id)t^bliitter,  llnioerfitätsbuc^ljnnblnng  ö. 
2>eitt)  in  JJreiburg,  3U  nbermeifeu.  'Äteuu  auis  biejer  ülin^regcl 
nud)  einige  IDteljrautflagen  eriondjfen,  fo  bürfte  bao  Süubgct  babnrdj 
immerl;in  feine  unoerßältniämäjjigc  Seloftuug  erfabreu.  ^er  25er= 
fanb  nu  bie  'JJfilglicber,  bie  ?lb[ieferuug  ber  Jaufd;ejemvlare  nnb 
ber  buibljänblcrifi'be  itertvieb  ber  ©efdjidjtöblätter  finb  fomit  in 
einer  .^anb  oereinigt  nnb  3nmr  nm  ÜSobnorlc  beö  ‘ijträfibenten 
nnb  ber  Drncferei,  loas  und)  mandjer  .pinfidjt  nid)t  311  unter» 
fdjäßenbe  'itorteile  bietet.  X'nrd)  biefe  emlaftnug  mar  cö  ancb 
möglidj  gemorben,  ben  biöberigen  Staffier,  $10.  .^errn  '^Jfarrer 
.?'elfer,  ber  mit  9tiicffid)t  auf  bie  ftetö  mad)fcnbe  ^aft  feine«  Änile«, 
baffelbc  nieberlegeti  mollte,  bem  Slmte  mie  beni  itorftnnbe  311  er« 
baltcii. 

'Die  3tilireäred)nung  fdjließt  pro  31.  Ue3ember  1898  mit 
einem  lleberfcbufj  oon  8 gr.  15,  bem  jebodj  nod)  circa  700  jjr. 
Sebniben  gegemiberfteben,  bie  burd)  bie  'I^riuffoften  unb  bie  fünft» 
lerifcbe  9(nssftattuiig  oon  3«brgang  V bet  @efcbid)tsblätter  bebingt 
nmrbeii. 

®ct  ^Jorftanb  erlebigte  bie  laufenben  ©efebüfte  in  ben  üb« 


Digitized  by  Google 


— L'CtS  — 

lidien  ^lüci  Si^uitgcii  im  ?(pril  in  u»*’  3.  i)^oüemOcr 

in  'DZurtcn. 

X)ic  aKgemeinc  ovbciilIid;c  5t‘*l)i“f)r“'JcrfammInng  fanb  am 
5cfte  Sljrifti  .^immdfaljvt,  bcn  19.  'Jlki,  in  bcr  ^fancipinte  311 
SliterSimjl  ftatt  bei  einer  Setcilignng  non  c.  40  'JOdtgtiebern  unb 
©äften.  ^evt  Dr.  5«rb.  Suomberget  hielt  bnbei  einen  bnr^ 
grapljifche  Daritellungcn  nnb  labellen  nufö  mivfiamfte  nmerftühten 
illortrng  über  bie  ältefte  iioIt-i3ähInng  non  Si'ciburg  ans  bem 
3abre  1445,  bie  ältefte,  bie  mir  überhaupt  in  Siiropa  fennen. 
CSS  bürfte  überflüfftg  fein,  mehr  baoon  311  fagen,  ba  ber  gleidje 
©egenftanb  ttom  S^ortrageiiben  in  biefem  $efte  anSfiihrlidj  be» 
Ijanbelt  ift.  JHeichen  Seifall  lohnte  ben  iUebner. 

Die  orbentli^e  .^erbftoerfammlung  mnrbe  bei  einer  Setei* 
ligung  non  ungefähr  36  ülZitgliebevn  nnb  Säften  Sonntag,  27. 
'Jiooember,  im  Safthof  3um  Sären  in  iDfündjcnmiler  abgehalten. 
„6s  mat  ein  guter  Sebanfe,  äufjert  fidj  ein  competentcr  Serichter* 
ftatter  im  „Shirtenbieter"  ('Jlt.  97  00m  3.  De3.  1898),  bie  or* 
bentliche  ^erbftoerfammlung  beS  SereinS  in  Üliündjcnmiler  obmohl 
auf  bernifchem  Soben  ab3uhaltcn,  rocil  fie  nidjt  nur  ^errn  «on 
Sraffenrieb  Selegenheit  bot,  ben  aüfitglicbern  einen  frennblichen 
ffimpfang  in  feinem  $d;lo§  311  bereiten,  fonbern  auch  biefem  ober 
jenem  |)errn  geftattete,  fith  unge3mnngener  anS3nbtnrfcn.‘‘  Ob» 
mol)l  h«>9c  bernifch  gehörte  3JJünchenmiler  311111  alten  Xervitorinm 
unb  3um  iiirthenücrbanb  non  !J)inrten,  nnb  feine  Scfd)id)tc  ift  eng 
oerbitnben  mit  berjenigen  non  Jreiburg.  Der  Sefi^er  bc»  SthloffeS, 
^err  uoit  Sroffeurieb,  h‘9lc  bie  5tennblid;fcit,  bie  Deilnehmer 
an  bet  Scrfammlung  31t  einem  Sefnd)e  beS  SdjloffcS  nnb  feiner 
SehenSmürbigfeiten  eitt3nlaben  nnb  in  gaftfreunblidjfter  S?eife  31t 
bemirten,  mojür  ihm  an  biefer  Stelle  bcr  Dnnf  beS  SercinS  anS* 
gefprodjen  merben  foll. 

Die  Sitmng  mnrbe  bnrd)  bcn  ScreinSpräfibenten  eröffnet 
mit  einem  tnr3eu  lleberblicf  übet  Die  Srijicffale  beS  cinftigen 
Gluniacenfer  '^JriorateS  Siünchenmiler,  baS  1080  imit  ben  Sebrübern 
Sirolb  iiiib  ÜJnbolf  oon  Sillars  gegrünbet  nnb  bem  3(bte  oon 
dlugiii)  übergeben  mnrbe.  Slündjcnmiler  ftanb  nnler  ber  Sinftoogtei 
bet  SdjnltheiBen  oon  'JOJurten,  mnrbe  im  SaooQcrfrieg  (1448)  ein« 
geäfdjcrt,  mobei  oielc  Urtnnben  311  Srnnbe  giengeii,  unb  and)  im 
Sntgunbcitrieg  burdj  bas  iyreiburger  Jtcifähnlcin  fdjmct  gcfdjä« 


Digitized  by  Coogle 


269 


biö  eö  bem  neu  ernc^tefcn  ®.  iMiiceniftift  iu  ®ern  eiiu'cr-- 
Icibt  luiirbe  (12.  X>cj.  1484).  ®ev  Ic^tc  '^ISriov,  IHtid)  ®för,  trat 
1530  ba«  '^.Iriorat  mit  allen  Diec^ten  um  500  SRcrncr  Slroiicn  ber 
Stabt  SScni  üb,  bie  baäi  @ottcSl)aii4  jäciilarifirtc  unb  ald  |)ctr* 
jdtaft  iDliindtenmilcr«  Glavalctjrcä  an  ben  iöerner  Schultheißen 
3[ol)ann  (\atüb  non  SattcmiH)!  nerfaufte.  i'üu  biefem  ctelnngte 
eö  an  jmei  weitere  Sefiber  nnb  1668  buvd)  Al  auf  an  ?lnton  non 
©raffenvieb,  einen  ißarfahren  beö  beräeitigen  SefiljerS.  iSiö  jnr 
Jlleüolution  gehörte  iDi.  jur  bernifd)=freibuvgifd)en  3?ogtei  iDiurten, 
währenb  ber  ^elnetit  (1798—1803)  jnm  Ganton  bc  Sarine  et 
Sroije.  oiad)  längerem  ^roicffc  ttmrbc  eä  burd)  eibgenöffifd)en 
'Svriid)  im  1809  bem  Stanton  Söern  ungeteilt,  bem  eö  alä  ©nelane 
heute  nod)  sugehört. 

Sobann  folgte  ber  ^aiivtoorfrag  oon  ^ervn  Dr.  ft.  gelber, 
Sibliothefar,  über  bie  ßntmirflung  ber  Freiburger  Stabtoevfaffung 
ron  ihren  elften  Anfängen  biiS  auf  unferc  3eO-  ^cr  IHebner  ocrfolgtc 
bereit  ßntioicflnng  feit  ihren  Slnfängen  in  ber  oon  bem  ©rünber 
ber  Stabt  ^erjog  Serdttolb  IV  ron  ^ähringen  erteilten  ^anboefte, 
bereu  urfpriinglicher  2ejrt  nnö  nidjt  mel)r  erhallen  ift,  in  gebrängten 
.gügen  biö  auf  unferc  ^eit  h'nnö.  T'ic  ältefte  iierfafging  war 
bemotratifch ; feit  ßinfiihrung  bcö  römifdjcn  iUedjtcö  unb  ber 
©lanbenötreuniing  nahm  fic  einen  ariftofralifd}cn 
nnb  führte  in  weiterer  Gntwidlung  jur  ausbilbung  beä  ftiibtifchcn 
^latrijiatcä  alö  einer  gefdjloffcnen  vtioilegierten  Alafte  innerhalb 
ber  iöiirgcrfdjaft,  übrigens  feine  für  Ftc>ö«rg  ocreinjelte  Grfdjci« 
nnng.  ®cr  jähe  Srudj  mit  ber  i'crgangcnhcit  feit  ber  fran^ö^ 
fifd)cu  iHeooliition  Ijat  and)  h>rr  3iianbcl  gefchaffen  (1798),  obfdjon 
baS  alte  oligarchifdje  Regiment  nod;  einmal  für  furje  getragen 
oon  ber  allgemeinen  iHeattion  (1815-30),  feine  ?luferflchung  feierte. 
Fhr  gegenüber  bilbete  bie  ÜSerfaffung  beS 
wenn  and;  bcfd;eibcnen  Fartfd;ritt.  tl>icfcr  gehaltooKc  SJortrag, 
ber  au  ftlnrl;cit  ber  ®arftellung  unb  ®cl;eirfd;nng  beS  weitfchich= 
tigen  iDiaterialS  nichts  jn  wünfd;cn  übrig  lieft  unb  beim  ^ublifum 
ben  oerbicuten  ®eifall  fanb,  rief  einer  längeren  nnb  lebhaften 
DiScuffion,  an  ber  fid;  bie  )ßroff.  ^auptmann,  Sd;nürer  unb 
ÜJeinljarbt,  StnatSrat  o.  Sd;allcr,  Dr.  lürlcr  Staatsardjionr  in 
S3eru,  Detan  Ifd;opp  unb  ©raf  ÜJioi-  o.  3)ieSbach  beteiligten. 

ßnblid;  berichtete  jum  Schluftc  ber  ijjröfibent  bcs  SJereinS 


Digitized  by  Google 


270 


T)r.  Ä.  ®iic^i  über  eine  unbefonute  (S^ronit  beä  ©c^ioabentricge« 
(1499)  freibiirgifdjen  Urfprungc«.  cjiftiven  baüon  3 ^anb» 
f(^viften,  in  'ißrii'otbcfib  in  otle  mit  ber 

unmittelbaren  Slkranlafiung  jiim  Kriege  unb  ber  ßvöffnitng  ber 
n^cinbfeligleiten  einfe^en  nnb  nor  ber  Scf)Inc{)t  bei  Sornnd)  nb» 
bredjen.  T)ie  eine  biefer  .^anbfdjriften  ift  non  ber  .^nnb  be4 
^reibnrger  91at§l)errn  '^.leter  grut)»  (I486 — 1577)  fridjeftenö  1556 
gefc^rieben  nod;  einer  2?orIage,  bie  jebenfallö  nor  1542  batirt. 
®er  SJevfaffer  ber  nrfpriinglidjen  illebaftion  fdjeint  ein  greiburger 
SH  fein,  ber  an§  ben  beften  münblidjen  uiib  fe^riftlidjeii  Ueberliefc= 
mngen  fd)öpft.  SBegen  dJinngelsS  an  birecten  ^nbicien  läßt  fid)  bie 
$erfon  beä  3?evfafferö  nid)t  mit  Sidjerljeit  beftimmen;  bodj  biirfte  bie 
SJermntung  nidjt  nbsniueifen  fein,  baß  ber  Jreibnrger  9iotar  Snbinig 
5terner,  ber  nac^roeislid)  felbft  an  mel;reren  biefeö  ihiegeö 
teil  genommen,  m5glid)et  2Beife  al4  9lutor  in  Änfprnd)  genommen 
werben  biirfte.  Sterner  ftammt  anö  ff-reibnrgcr  @efdjled)t,  mar 
feit  1496  $tobtfd}reiber,  1506  — 10  üJcitar  in  fyreibnrg,  bi«  er/ 
gesmiingen  bie  Stabt  su  neriaffen,  nnc^  Siel  iiberfiebelte.  Tiic 
töebeutung  ber  Gljronit  liegt  barin,  baß  fie  für  niete  befannte 
unb  non  anbern  Gßroniften  bereite  ermähnte  Iljatfadjen  eine  neue 
Seftiitigung  liefert,  ferner  burd;  niele  unb  im  einselueu  nic^t  un» 
loidjtige  Grgänsungeu  befonberö  über  ben  2.  inö  .'pegaii,  bie 
Sdjindjten  bei  ®ruberl)oIs  nnb  Sdjmabcrlodj,  enblid)  burd)  bie 
Ucberlieferung  ber  Jljaten  nnb  eßaratteriftifdjeu  |Jiige  einselner 
Äriegößelben  loic  .'pciurid)  ill'oljlleb  nnb  löenebict  ff-outann,  ber 
.^eroeu  non  >o*b  Galneii.  ®ie  6l)rouit  miib  in  93b.  XX 

ber  Cnellen  sur  Sd)ineisergefd)id)te  burc^  ben  93ortragenben  l)erau«/ 
gegeben  werben. 

T'a  feit  längerer  Soßrgnng  1 0efd)ic^tsblätter  für  ben 
laufdjoertdjr  wie  im  53ndjt)anbel  oergriffen  ift,  fo  befc^Ioß  ber 
93or)‘tanb,  benfelben  neu  aufsulegen,  fobalb  bie  «affe  über  bie 
uotwenbigen  ÜJiittel  oerfügt. 

Iiie  Verausgabe  ber  @3efcßid)tSblätter,  (^aljrgang  V,  tonnte 
mit  illücffid)t  auf  ben  außerorbent[id)en  Umfang  unb  bie  sal)Ireid)en 
Äunfttafelii  nidjt  meljr  im  ®erid)tejal)re  erfolgen.  Tier  niidjfte 
93erid)t  wirb  barüber  naiveren  9(uffd)Iuß  geben. 

f^reibutg,  29.  Tesember  1899. 

T e r 'f3  r ä f i b e n t : Dr.  fllbert  $ttd)i. 


Digitized  by  Google 


iied)ituiio  dcö  bcut|'d)cn  9cfd)id)tdforrd)ciiticu  Dcictiia 

bfS  Santo  11  ö ^reilnirci. 

3a(»r  1898  1899. 

A.  ffi  t n n a I)  m c n. 

Slftiüfalbo  vro  1897 gr.  136.07 

StaQWbcitrag  pro  1898  150. — 

.rfinä  für  03ml)abcn  bei  bcr  S!cil;fnffe  Tübingen  . „ 2. — 

SBeitvüg  oon  |)rii.  Gffmann  iiii  bic  «often  bcr  61id;^8  „ 100.  — 

2 iDhlglieberbettriigc „ 6.50 

'Wnjnliluiig  oom  i'cricgcr  für  aiiitgliebcrbeitrögc  uiib 

ßrlöä  bcr  @efd)id)töblättcr ■„  500. — 

TieSglcicbcn 30 . — 

Drei  oou  auöiuiirtigcii  illiitglicbcrn  „ 10.80 

,>3it)ci  Diitglicberbeitriigc 6. — 

fjr.  941.37 

B.  §t  u SS  g a b c H. 

3«l)lin<9  9 Dafcln  ^fjololppie  gcmeinfdjnftlid) 

mit  öoeietd  des  Beaux-Arts 176.25 

^afjlung  für  .f|)crfletliiiig  uou  ^l)otogrnpbicn  . . „ 38.20 

Äii5al)lung  für  Drueftoften  oon  ^sibrgong  V @C' 

fd)idjtöbliitter 70. — 

Gablung  für  'Jtutotppcn  bei  Doclfcr  ^ürid)  • • ..  65.50 

^rtbl'otg  für  17  ßlidjdö  unb  12  Sliitoltjpicn  an 

®ebrüber  Jragniere 99. — 

aitjabluug  für  Druetfoften  oon  ^nlB'QOi'Ü  V @e= 

fd)id)f§bHiftcr 351. — 

5ür  ®rofd)ircn  oon  @cfd)id)t^blätter  V (302  @r.)  „ 120.80 

Dem  Siidibänbler  3nl)lwno  •!  'JJHtgliebcrbeiträgen  „ 10.80 

^lorto  nitb  23erfd)iebcncö 1.67 

5r.  933.22 

C.  »ilanj. 

öiunnbmcn  . . . . Jr.  941.37 

Slnögaben 933.22 

Slftiofalbo  bet  Saffe  fjr.  8.15 
DaferS,  ben  21.  fjebruar  1900. 

Der  Safücr:  3.  SörUtobl. 


Digitized  by  Google 


t)cncid)ni0  Öcr  Älitglicbcr 

bcd  bciitjcticn  gcf4id)tdforfil)en2)cn  iScrcin^  .^antoitv^  i^rcibiiro. 

Xcifmbft  1«99. 


33  0 r ff  a it  b : 

1.  Ifd)opp,  3[of.,  ätiftöbctau,  Jrcibiirg,  ®l)reitpräfibcut. 


2.  föüc^i,  Sübert,  ^rofcffor,  grciOiirfl,  i^väfibent. 

3.  Schaffner,  Sol.,  '•f.ffoiTer,  Jicqcr^,  Slttiiar. 

4.  sBötisiupI,  Obcrciunebmcr,  JofcriS,  Jiafficr. 

5.  fflottelet,  D'  |)flnö,  aboofot,  3)hirtcii. 

6.  i^fatrcr,  ©unnelö. 

® l;  T e n m i t g I i e b : 

7.  Sdjncutvip,  2taaföaid)iuor,  ^veiburg. 

5Di  i t g l i e b e r : 

8.  9lebp,  ^fniTct,  fßloffelb. 

9.  — i*el)rer,  St.  Slutoni. 

10.  affoltcr,  Ccfonom,  ßonroböljauö  bei  ^citenrieb. 

11.  3luberfet,  <llbert,  lic.  jur.,  'Jicbottor,  ^reiburg. 

12.  Äuguftiii,  Äiitcm,  ^ublijift,  93crn,  Sivcf)cnfclb. 

13.  33nlbegger,  :3f>cob,  lic.  phil.,  Jrciburg. 

14.  fflörtsropl,  % 3.,  S5oiturier,  grcibutg. 

15.  S3aum^üuer,  .^cinr.,  $rof.,  f^ieiburg. 

10.  33ed,  D'  3.,  ^rof.,  Jrciburg, 

17.  33eeli,  Oberamtsjcbrciber,  'JOiurtcn. 

18.  Senninger,  ^1.  Ämtöric^tcr,  Salücnod). 

19.  S3ettfd)i,  Jierorit,  Tübingen. 

20.  Sleifnct,  Äuguft,  @ctreibcl;änbler,  gteiburg. 

21.  S3etf(^en,  3(bolf,  9J?el)ll)änbIcr,  fjrciburg. 

22.  Sic^fel,  Iterorjt,  ßourtcpiii. 


Digitized  by  Google 


273 


23.  SSirbaunt,  Qiof.,  Obctrid^ter,  Jreiburcj. 

24.  Slancpain,  Stcbillcö,  ©ierbrauev, 

25.  ®Ianri;ürb,  ^Ijilipp,  Jreiburg. 

26.  — Ib^ob.,  Setreibuiig?bcamtcr,  lafcrä. 

27.  ®lafer,  SfiJoItljcr,  l'ebrer,  5c"i>rin9en  bei  Sebmitten. 

28.  iöiumenftein,  Pfarrer,  SOiurtcii. 

2‘.t.  33oid)ung,  Ulricb,  3öivt,  Ueberftorf. 

30.  iöoubret,  T'irector, 

31.  ®ourqui,  'Älefiö,  SiDilftanböbcamter,  jjreiburg. 

32.  93riiggcr,  'JJatban,  S^cljicr,  5Rccf)tbaItcii. 

33.  Sbrügger,  '^eter,  'JJlöbelicbreiner,  ^vetburg. 

34.  Sbrulbart,  ^0^.,  ©efängni^bireftor,  ^^fiburg. 

3.').  ibvülbart  'IJfarrcr,  5'ont- 

36.  33üd)d,  D'  S.,  'ißrof.,  J^eibutg. 

37.  Siidj«,  ©emcinberat,  lUiontiliev. 

38.  ibula,  3-  5v.,  ®rogrot,  .ßcvjcrö. 

39.  Sbuomberget,  D'  5-,  ?lbjuitft  beö  ftat.  Ämleö,  Jie'butg. 

40.  Gornuj,  ©iiftao,  Stabfammann,  SOJutten. 

41.  'Daniels,  D'  gvanj,  ^rDfcjfor,  Jveiburg. 

42.  DeruugS,  ^rüfeffor,  Soll.  5t.  'JOiicbnel,  Jrf'burg. 

43.  Deöfofiej,  Planer,  :J^aun. 

44.  p.  DieSbacb,  iDinj,  ©rogvat,  Ueberopl. 

45.  Dinicbert,  Sonftantin,  üiationalrat,  iOtonlilier. 

46.  Doffenbacb,  Scbubboitbluug,  gi'C'burg. 

47.  Ducreft,  ^rof.,  fiolleg  St.  SÜtiebaet,  greiburg. 

48.  Sffmann,  älMll;.,  ißrof.,  Öpmi^Ä'eficuid),  Sburgftraße  170. 

49.  ßparbs,  ^fnner,  d)?erlacb. 

50.  erlebadj,  Scbloffer,  fjrcibiirg. 

51.  Egger,  Sb-,  üebrer,  ©ufdjelmiit. 

52.  öubroig,  @eri(btsfcbreiber,  DaferS. 

53.  5afel,  '>^5eter,  Üebret,  Dilbingen. 

54.  Saroer,  SRobert,  ©emeiitbefcbrciber,  ÜKündjenrobler. 

55.  ^cifc^crin,  ©.,  Sdjulbireltor,  Olten. 

56.  f’-  ®crnatb,  0.  Fr.,  S'^eiburg. 

57.  5ot)’ier/  Ebriftian,  Sebrer,  Senneropi  bei  9lItcrSropl. 

58.  grognierc,  ©ebtiiber,  Snebbrueferei,  Jreiburg. 

59.  5r«g”<^'^d  D'  ißriefterfeminar,  greiburg. 


Digitized  by  Google 


274 


GO.  3r<n*^enftein,  9t.,  0.  P.,  ^rof., 

Gl.  i^rci,  ©ottfrieb,  9)tec^anitcr,  Jrciburfl. 

G2.  5üt)t,  ^Ticbricf),  l.'c^rer,  Ulmi^. 

GG.  ©abviel,  ^aul,  ilürfrfjitet,  Jrcibuvg. 

G4.  @enoub='ißcier,  i?eo,  ©rojjrat,  greibur^. 

Gf),  ©ottlob,  D'  91b.,  '^Jrof.,  23omi  q 'JI^.  SOtccfcnljcimcrftr.  Ts. 
GG.  ©rimmc,  D'  $ubcrt,  ^rof. 

G7.  @ro6,  ®mil,  'JJegicnmtjefefrctiir, 

6G.  @utfncd)t,  5r.,  Scrjer^. 

G9.  @utfncd;t,  9)tüller,  .^cticrS. 

70.  @utfned)t,  ßimiitcrmann,  JicrjcriS. 

71.  ^aoä,  '•faul,  9)hifitöircftor,  Jrc'burg. 

72.  .£)afticr,  .^)ugo,  9Ibüotat,  iüturten. 

7G.  .g)aiiptmann,  D'  Srcibitvg. 

74.  ^aqoj  P.  2co  0.  Fr.,  Jvcibiirg. 

7.5.  ^ni)mo3  P.  5rin>3  0.  Fr.,  Jrc'J’urg- 
7G.  ^cincmann,  D'  Sibliolljcfar,  l.'U3cni. 

77.  .Reifer,  t'cljrer, 

78.  .^eti3cn,  Ärjt,  ttlterSropI. 

79.  ^eg,  Oat.,  «jJrof.,  ^rciburg. 

80.  |)olbcr,  D'  .«arl,  93ibIioU)ctar,  greiburg. 

81.  .^olftcin,  @raf,  St^önciibcrg,  Jteiburg. 

82.  ^oliffaiiit,  @ibg.  tUfoljolinfpeftor,  grcibiivg. 

83.  ^oftfö,  D'  5r.,  '^rof.,  üKihiftcr  i.fii. 

84.  3“'igo,  Söirt,  3d}mitten. 

85.  junget,  9Ji)tar,  Jreibutg. 

86.  Sapper,  P.  9Ub.,  0.  Fr.,  Jr^iburg. 

87.  .ftcr3cr§,  Sßolföbibliotljct  Doit. 

88.  SHltan  P.  Sucaö  0.  Fr.,  Jrciburg. 

89.  Slirfdj,  D'  ^etcr,  ^rof.,  Jrciburg. 

90.  Sllaug,  Ueberftorf. 

91.  .Qö^Ier,  Äpofljcter,  ^reibutg. 

92.  n.  Mo[c^cmbal;r=l.'p«tom«ti.  D’’,  ^rof.,  ^rcibiirg. 

9G.  u.  Slowalöli,  D’’  ^ofv  ’^Srof.  Sreiburg. 

94.  Sramet,  9lmmanii,  Jräfdjclö. 

9ö.  ihamer,  ©eineinbernt,  IJriifc^cI«. 

96.  Shrnttinger,  .JJolj.,  «aplan,  Tübingen. 


Digitized  by  Google 


97.  Stufcr,  Mgr,  Siegen«,  «Ibertinum, 

1>H.  iiiiljn,  r.  Gljrill  0.  Fr.,  Jrciburg. 

99.  Ünmpcrt,  D'  Ulr.,  ^rof.,  Jrciburg. 

100.  üapp,  Ä.,  Dvoguevic,  Jrcibiirg. 

101.  üanvei’,  ^ol;.  3*o'>  ®ltau«,  «t.  llrfeii. 

102.  Ücicljt,  ©roßvat,  Snlucnnd;. 

10:i.  l'cnj,  D'  Mbctlf,  ^rof.,  Jreiburg. 

104.  Ücrd),  D'  'JOiattljia«,  ^rof.,  greibuvg. 
lOö.  l'tebig,  P.  ^aul,  0.  Kr.,  Jreibiirg. 

10(5.  .permann,  ©rofjrat,  'Jlinrten. 

107.  Sicn^arbt,  Äer^er«. 

lOM.  i'örtenö,  D'  3 > 'J^nffelborf,  ©artenftraBc,  78. 

100.  i.'ubcm)ig«,  Slvdiitctt,  ®onn=Öeifeuid;,  sSurgftraJse  170. 

110.  i.'uB,  Äbolpt),  ®ro&rat,  @reitg  bet  üJiurtcn. 

111.  'Jliavti,  iÜJüller,  in  ficrjer«. 

112.  'JÜJaj,^oni,  '^Jfarrcr,  Jafer«. 

li:i.  ülieicr,  ilarl  ?ll.,  Maplan,  ^allcnbuc^. 

114.  SDierj,  9i.,  Sdjulinfpcftor,  IDicvIac^. 
ll.ö.  Ülieniolt),  3.  ?!.,  fiel)ter,  Infer«. 

116.  'JDiic^el,  P.  Sei),  0.  P.,  'ißrof.,  Jrcibnrg. 

117.  iDiofer,  Dtijmat,  Seljrer,  Jreiburg. 

118.  Üliüllegg,  5.,  ^i)potI;cforbeamter,  'JOhirten. 

119.  ajiilller,  P.  SBcrmaltcr,  Sömenbcrg  bei  SÜiurtcn. 

120.  UKüller,  Srnno,  0.  Fr.,  greibnrg. 

121.  iDiüUer,  3.,  Se^rcr,  ^reiburg. 

122.  iOiiiller,  Sieinljnrb,  Sc^rer,  Jreibnrg. 

123.  aiiurteu,  ©emcinberat  non. 

124.  SJonnaft,  9legionalIel)ver,  ©urnicl«. 

125.  SioB,  ©oltlieb,  Xicrarjt,  Äerjcr«. 

12G.  SioB,  ©ottlieb,  Sieft.,  .«erjet«. 

127.  Sio^,  ä**”*  Sören,  Seidel«. 

128.  Ofer,  D'  .^ugo,  'i^rof.,  IJreiburg. 

129.  ‘ijjaffcr,  3.,  Cbcromtmann,  Safer«. 
i;50.  ^errouloi,  91.,  Pfarrer,  Tübingen. 

131.  ^fifter,  Slnimnnn,  fter^er«. 

132.  ^fuifer,  ©olbft^mieb,  tJreibnrg. 

133.  ^^ilippona,  ^iu«,  SHebaltor,  93crn. 


i:>4.  ^[jilippoiiQ,  3Ö.,  ßommiffär,  Vlltcröiogl. 

135.  'ilSoifct,  :3of.,  0bcramtöfd)tcit)er,  Jafer«. 

136.  ^reisiucrf,  Jivettor  bcä  Scrbcrgginnafimnö  S3ern. 

137.  atapvO/  0°f*'  '•Hcgionallcljrcr,  Ucberftorf. 

13«.  91cid)len,  3raii5,  grciburg. 

139.  i){cinl;arbt,  ^jcinrtrf),  ^rof., 

140.  SHemi),  8eo,  IBullc. 

141.  3Jobg,  ?Ub.,  Suc^binbev,  grciburg. 

142.  91oggo,  Pfarrer,  Jlltciöiupl. 

143.  91ud)lt,  lierarjt, 

144.  Üiufficuj,  ^^farrer,  ^laffeijcit. 

145.  iHul)Ianb,  D'  ©uftao,  ^rof.,  greiburg. 

146.  Siuprec^t,  Delonom,  jjilliftorf. 

147.  SHütf)ig,  P.  ^ofepb.  0.  Fr.,  Sreibuig. 

148.  aipb,  3.,  Üebrer,  Jrciburg. 

149.  ©arbacb,  Slegionaflebrcr,  SerjerS. 

1.50.  ö.  SaüigiU),  D'  i'eo,  ^rof.,  ©öttiugen. 

151.  ©dboller,  ÜHcgionoUcbtcr,  ^loffcpeii. 

152.  0.  ©cballer,  .^eiiiricb,  ©taatsrat, 

163.  D.  Scballer,  91ontain,  ^rof.,  5tt>^>wrg. 

154.  ©(genfer,  ©(bubbanblung.  3r«iJ’ur9- 

155.  ©(bläpfer,  Jlonrab, 

156.  ©cbmib,  ßifcitbönbler,  3w>^>urfl- 

157.  S^tniib,  ®cmeiiibefcbrcibcr,  Ucberftorf. 

15«.  ©ebnürer,  D'  ©uftao,  $rof.,  fjre'tiirg- 

159.  ©(boeb,  9)?ebgcr,  Jretbitrg. 

160.  @cbn)cnter-©cbmib,  D'  med.,  3-»  ®er«- 

161.  ©iffert,  ßmil,  lic.  jur.,  'Jlhirten. 

162.  ©olotburn,  Stantonöbibliotbe!  uon. 

163.  ©ourlicr.  ©tationäoorftanb,  'JMlbingcn. 

164.  ©pätb,  3-  ®-'  3'ieil>urg. 

16.5.  ©peifer,  D'  gr.,  ^rofeffor, 

166.  ©picber,  üc.  jur.,  Jreibiirg. 

167.  ©picber,  3obv  Ucberftorf. 

16«.  Spörri,  3-  3-/  ®ireftor,  X'übingen. 

169.  ©tabelmaiin,  'ißeter,  ^tioatier, 

170.  ©teffenö,  D'  5.,  ^rof.,  ffreiburg. 


Digitized  by  Google 


171.  ©tocfalper,  ^ctermonn,  ^rof.,  S8rig. 

172.  StoU,  Oefoiiom,  ©alucimc^. 

173.  (Streitberg,  D'  3B.,  ißrof.,  üWünfter  i.  ©. 

174.  Stritt,  3of.,  ißfarrcr,  ^eiteiiricb. 

175.  Süßtrunf,  ^at,  Setunbarlefirer,  HJurteit. 

176.  ü.  Jec^ternmmt,  üDJaf,  SÜhtfciimöbireftor,  Jreiburg. 

177.  Jf^ac^tli,  «Ifreb,  ©eriebtspräftbent,  üliurten. 

178.  Ifcbacbtli,  ^x.,  ®äcfet,  Ser^erö. 

179.  syacberoii,  SUiaf,  @erid)t8fcbreiber,  'JJiurten. 

180.  SBeitl;,  S.,  Sutbbänbler,  Jreiburg. 

181.  SBogel,  5r.,  ®anqiiier, 

182.  35ogt,  feb.,  ÜDhififbireftor,  Ji'ciburg. 

183.  t^ollmür,  Xierarjt,  2)2urten. 

184.  SJonlantbcn,  58.,  ^ijpotbefaromualter,  Uebemt)!. 

185.  Söäber,  ^of.,  ajige«^riiribeut  beS  ?Tmt8gerid;te5  lafcrö. 

186.  SBäber,  aiJorib,  5ßrof.,  Jreiburg. 

187.  SBaSmer,  @.,  (Sifenbiinbler,  ^rciburg. 

188.  Sffiattelet,  ®uftao,  5DJm1en. 

180.  äöcber,  Kunibert,  Pfarrer,  St.  Sntoni. 

190.  V.  SBecE,  $aul,  D'  med.,  J^reiburg. 

191.  3ßegmiiller,  Slrmin,  Äpot^efer,  iUiurten. 

192.  ©ei^el,  Sllfrcb,  ?Reg.  Secretär,  5ie>l>“i!l- 
19.3.  35Jenger,  ißfarrer.  St.  ?tntoni. 

15'4.  Sefternmier,  aiiaf,  ^rof.,  ^reiburg. 

19.5.  SLMIc^ecf,  Sartonnagefabrit,  tJtciburg. 

196.  siSoblbaufer,  grana,  stud.  jur.,  greiburg. 

197.  ^apletal,  P.  5ßinc.,  0.  P.,  ^rof.,  J^reibiirg. 

198.  ^urtinben,  Üe^rcr,  Tiubingen. 

199.  3wrfinben,  Scblofierineifter,  ^rc'burg. 

200.  .{jijrba,  D'  ?lboIf,  'iJJrof.,  JVreiburg. 


Digitized  by  Google 


ilcrciuc  unii  3ii|litutf, 

mit  Denen  mir  in  ©c^riftenaneitanfd)  fielen,  Stör)  1!)00. 


1.  11  b c V @ dj  11)  c i ,v 

1.  91aran:  ^iftovifc^c  ©cfcUfc^aft  beä  Staiitoiiö  ^tiuaaii. 

fc^rift;  ?(taooia.  ^väfibcnt  ^)uiiäifer,  'ißroiefior,  ?larttii. 

2.  SBafel:  .^iftori|d)c  iiiib  aiitiiiiiarifdjc  @cfcflfd)aft.  • 

Beiträge,  ^läfibciit  Gljr.  ®criii)u((i,  Cbcibibliottj.  ®a}c[. 

3.  9enil1}ona : Bolletino  storico  della  Svizzera  Italiana.  iKe- 

baftor:  Emilio  Motta,  Bibliotecario  della  Trivulziana  in 
aWaifanb. 

4.  löem : ^iftorifd;er  SJerciii  bc«  MaiitonS  Scni.  ^citfe^vift : 

Sfrdjii).  ^rüfibent  Dr.  G.  5BIöfc^,  ißrofeffor,  Sern. 

5.  — Äflg.  @ef(^ic^t«forfd)enbc  ©cfellfc^aft  ber  Sdjiocii. 
buc^,  Stn^ciger.  abref)c  Stnbtbibliot^ef  Sern. 

6.  Srig:  ©efc^idjtesforicbcnber  Serein  non  Cbenualliö.  : 

Slätter  auä  ber  SJallifergefc^ic^tc.  IMrc^iuar  '»^Jrofeiior  Dioiujö 
3nief(^,  Srig. 

7.  (£^nr:  ^iftorifc^-antiqiiarifdjc  Öeiellfc^aft  non  ©raubünbeii. 

^eitfe^rift;  Stäfibciit:  ^I.  "^lattner,  'Jteg.= 

91at,  Gbur. 

8.  granenfelb : ^iftorifc^cr  Screin  be«  «aiitonä  Xljurgnu.  .»^eit» 

fd)iift:  Xl;urgaui)t^e  Seiträge  jur  imterl.  ©efc^ic^te. 
fibeiit  Dr.  Qot).  ajteger,  5r»“c»fclb. 
y.  6t.  @iiQen:  ^iftorije^er  Screin  in  5t.  ©allen,  ^»^citfebrift : 
Stitteilnngen  jur  onterlänbifcben  ©efd)icbtc  iiiib  ateiijabris» 
blnttcr.  ^räfibent  Dr.  .'pcrmnnii  HÖartinann,  St.  ©allen. 
10.  ®tnf:  Socidtd  d'histoire  et  d’archdologie  de  Genöve.  i^eit» 
febrift : Bulletin  unb  Mdmoires  et  Documents.  ?lbrc)ic, 
1,  rue  de  TEveche,  a Genäve. 

U.  ©larntf:  ^iftoriidjer  Screin  beS  JUanton«  ©larnö.  .fjeitfdjrift: 
Oabrbncb.  ^räfibent  Dr.  Dinner,  ©larnö. 


Digitized  by  Google 


270 


12.  Sanfanne:  Soci^tc  d'histoire  de  la  SuLsse  roniande. 

: Menioires  et  Documents.  ‘ilräfibent  B.  van  Muyden, 

Lausanne. 

13.  l'ujcrtt : ^tftorif(^ct  i'ercin  bet  fünf  Ovtc  J*ujcru,  Uri,  ©djiui^, 

Untcriüiilbcu  itnb  @efd)ic^tcifrcunb. 

^räfibciit  Dr.  £.  SBranbftcttcr,  i-'u^ent. 

14.  91euenburg:  Societö  Neuchäteloise  de  Gdographie.  ,^eit* 

fc^rift : Bulletin.  i8ib[ioti)efar  C.  Knapp,  prof.,  9?euenbuvg. 

15.  0d)a{14aufcit : .^iftorifc^ « nntiquarifd)«  sBcreiit  bcä  Rantonä 

®d)afft)aufcn.  iöciträge  ^iir  natcrl.  ©efc^ic^te. 

•iPräfibent  Pfarrer  Siidjtolb,  ©djaffljnufen. 

Iß.  0d)U)i) : ^iftorifd)cr  herein,  ^leitfdjrift : iDrittciluiigcii.  '^räft> 
bent  finnjicibiveftor  ö.  Siiliii,  Sdjtni^. 

17.  0olotl|urn : ^ifturijc^cr  i^etcin  bcö  ftniitonö  öofotljuni.  ^cit» 

fdjrift : Urfunbio. 

18.  Trogen : ?lppcnjellifd)c  gemeiimuöigc  (^efedidjaft.  = 

?tppeii3el(ifi^e  ^nf)rbiid)cr.  |>erauögcticv  Dr.  Si.  JHittcv,  Trogen. 

19.  3ürid):  £tabt0ibliotl)ef.  91eujnl)r0blaft. 

20.  — ?liitigunriid)e  ©cfellfc^aft.  iDrittcilmigen. 

Idbrcifc ; ®tabtbibliofl)cf 

21.  — Sdjnieijcrifcbe  @efcllfd)a|t  für  i^olfsfuubc.  3f>0'4)riit : 

?lrc^iu  für  iüoltätmibc.  ?Ibrcffe : Dr.  ®.  .^offmonn-Jtrnijcr, 

'•f.^räfibent,  f^rcieftrn^e  88  3'irid)  V. 

22.  — Sd)n)ci5crifd)cä  Saubcämiifcum : ?(n3eigcr  für  fc^iuci« 
jcrifd)e  ?lltcrlmnäfunbc. 

2 3 m u ä I a 11  b. 

1.  'flti^tn : ?(ad)encr  ©efc^ic^täucrcin.  3röft^r'ft 

gegeben  oon  Dr.  Ginil  Jromm.  Slbrcffc : Gremerfd}C  Sud)* 
banblung,  SUeinmarfdjierftrai5e  3.  Slacbcn. 

2.  9lug?turn : ^iftorifdjer  i'ercin  für  Sdjmabcn  unb  9<eubnrg. 

3eilfd)rift  bed  ;c.  Äbrcffc  ; Slndfdjub  bed  biftovifdjen  33eteinö 
für  5cbiunbcn  unb  Ulenburg  in  Mngdburg. 

H.  Tarmftabt : .^iftorifd)cr  l^crcin  für  bad  ^roBberjogtum  .’peffen. 

3citfd)rift:  'Jtrdpo  für  .^effifcbe  ©efdjicbte  nnb  C.nartaL 
bliitlcr.  ?lbreffe : Tirettion  ber  (yrojibcviogl.  .pofbibliolbet 
Tiuinftabt,  iHcfibenifcbto^. 

f' 

Digitized  by  Google 


4.  Soiiaucfc^iuQcn : sßcrein  für  ©efd^idjte  unb  OJaturgefc^ic^tc  bcr 

Saat.  : 5d)tiftcii  beS  SJJcrciiiäi  für  ic.  Äb reffe : 

Dr.  IiimbüU,  'I'onauefdjiitflen,  i^orftanb  ber  ^iftor.  StOteiIuit(j. 

5.  (5ffcn : ^iftorifc^cr  3?erein  für  Sliibt  uiib  Stift  tJifcn.  3^*** 

fdjrift : Seitriige.  i^orübcnbcr : Dr.  .ft.  ;Hibbc(f,  Sffcii. 

(5.  Sranffitrt  a.  'JD?. : i'crciit  für  $iefd)id)tc  unb  '^ntcrtumsfuiibe 
311  IJranffurt  n.  D?.  : ?trd)if  für  f^-rauffurtfl  ®e> 

fc^idjtc  unb  ftunft.  9lbrc)fc : 3tobtard)iu  i.  Jrauffurt  a.  iDJ. 
äBecfumrft  8. 

7.  üretburfl  i.  ®r. : @cfellfd)aft  für  53eförbcruug  bcr  ©cfc^idjtss» 
‘?l(tcrtumä»  unb  'i'öltcrtuube  (.'pifti)rifd)cr  33erciu).  : 

3citfd)rift  bcr  ©cfell.  :c. 

S.  — ftircblid)"l)iftorifd)cr  sycrciii  für  ®cfd)id)tc,  '?((tcrtuuiö= 
tuubc  unb  rijriftlidje  ftunft  ber  Gr^biojefe  J'-'C'l’ui'iV 
febrift:  5’>‘ciburgcr  X'iöscfau--?(rd)io.  ^räfibcut  Dr.  ij.  .ftöiiig, 
lliüu.^'^rofeffor,  fyreiburg. 

y.  grifiri(l)«l)affti : i?crciu  für  ©ef^iebte  bcö  SSobeufee«  unb 
feiner  Umgebung.  3fin"d)vift ; Sdjriftcu  be«  i'ereiuä  etc. 
Vtbreffe:  S8obcnfec=3?crcin,  5ricbrid;«bufc»  öobcnfec. 

10.  Oiiegen : 0bert)effifd)er  ©efdjicbtöuereiu.  3c>lftl)tift : iDlit» 
teitungen.  ^riiribcnt  Dr.  ;paupt,  Oberbibliotbetnr,  Siegen. 

11.  65rii5 : ^iftorifeber  itercin  für  Stcicrinarf.  : '-Olit» 

teiluugen  bcö  .'pift.  ikr.  iPorfibcubcr  'ißrof.  Dr.  u.  ^n’icbinerf. 

12.  .^aüf  a.  b.  S. : @efd)id)tö<  unb  'Jlltcr» 

tnmSucrcin.  3<^'0d)rift : -Ucne  iDlittciInngcu  nnä  bem  Scbict 
biftorifcb>autiguarifdjer  S'orfcbnng.  35orribcnber  '^'rof.  Dr. 
S.  .'^erjbcrg  in  .^talle  n.  S. 

18.  .^cibclbcrg:  .^iftorifd)  pbi^ofopbifd)cr  Ä^ercin.  '3feue 

.'peibclberger  3‘0)rbüd;cr.  ?tbrcffc : Srogber^ogr.  bnbifd)c 
Uuiuerfität^bibliütbct. 

14.  3ni0:  i^ereiu  für  Ib'‘i'”i}iftbe  Sefdjicbtc  unb  9l(tertnm§tnube. 
3citfcbrift : 'Jlene  iDJittcilungcn  nu^  bem  Scbictc  b>ftorifdj- 
iintiqiiarifdjer  5or)fb'>"9f"- 

I».  3>i>t^brmf : 3c>tf<l)'''ft  bcö  ^crbiiianbcnmö  für  Jirol  unb  i'or« 
arlbcrg.  33ibIiotbetar  Dr.  Gggcr,  Sgm.^'^Jrof., 

Iti.  Snriöritbc:  iUabifdjc  bOiorifdje  .ftoinmiffiou.  für 

Sefd)id)te  bcö  iDberrbeinö.  Slbreffc : Sroffbcriogl.  ScncraU 
laubcöardjio  in  ftarlörubc. 


— 2ftl  — 

17.  ^cifftu : SSercin  für  bic  @efc^ict)tc  ber  Stabt  ÜReiffcii. 

fd)rift:  'JDiitteilungen  be^  Ikrciiiö  :c.  i'oriitjenbcr  Dr. 
tDhufuö,  tRealfd)uIe  Ü)2ei|fen,  Sad})eit. 

18.  ®tüll)flnfcn : .^Ütorifc^eiä  ÜJhifciim.  3c'M'd;vift : 3‘il)rc«l)cft. 

'iträfibeiit  'Jl)iatl)iaö  ÜJMeg. 

I!>.  92iirnberg : ©ermanifcbeä  'JJatioiialmufeum.  .ßf'tftlFift : ?(ii« 
jciger  bc«  ©evmanifdjeu  'Ifatipiialmufeiim^s.  I.  T^irettor 
i'.  tbejolb. 

20.  — ikreiii  für  bie  @efd)id)te  ber  Stabt  'Jtüriiberi]  : 

tüiittciluugen  bcö '4!cr.  Jc.  1.  'JJori'taiib:  Jreitjcrr  püii  Mvej}. 

21.  IRabcn^biirg : Diöcefanardjio  pon  Sc^roaben,  ptouiuiial«  iinb 

fuiiftbiftorifc^c  ^*}citfc§rift,  [;ciaiiögcgcbcn  uon  Jtnitärie^ter  a. 
X).  öetf. 

22.  9?fgcnöbutg:  ^iftor.  i'crcin  für  Oberpfalj  mib  SJegcnebiirg. 

,>feitfd)rift.  bcö  Ijift.  i'cv.  jc.  itorftaiib  Dr.  6.  iÜMll,  üJc» 
gcn^burg. 

28.  ©peifr:  .'piftorifdjcr  3?erciu  ber  ^falj.  ^fdfdjrift : tUiittciliiii« 
gen.  Soufcrinitor  Dr.  iJ.  ®rüiiemualber,  Sigl.  @tjmnafiallcl;rcr. 

24.  ©totf^olm : Kong.  Vitterbets  Historie  och  Antiquitets 

Akademien  (Äönigl.  IJifabcmic  ber  ©efc^ic^te  luib  Älter» 
tumöfunbe).  .ßeitfdjrift : ^ublitationcii. 

25.  ©traBburg : ^iftorifc^ditterarifdjer  beä  i'ogefen- 

eiubä.  ^eitfdjrift : 3»'l)rbitd)  für  öefd)i(^te,  Spradjc  iinb 
Üitteratur  @IfaB4JotI;ringcnä.  ^räftbcnt  Dr.  aJJartin,  Uiiio» 
■^Jrofeffor,  Straßburg. 

2().  ©tuttgart : .Stöniglicße  öffentlidje  IBibliotßef.  ^ublifation ; 
üMlrtenibergifdjcö  llrfuiibeiibucß,  berau^gegeben  non  ber  fgl. 
Xiireftion  beö  .^auS--  uiib  Staatdardjiocss.  3Jorftaiib  ber 
33ibliott)ef : Dr.  Steiff. 

27.  X^übingtn:  Jtüiiiglid^e  Unioerfitätebibliotßef.  Uiiioerrttätdpu» 

blifatioucii.  ®ibIiotßcfar  Dr.  JJ.  Il;omac. 

28.  UIui ; hierein  für  Sunft  uub  Ältertum  in  Ulm  unb  Ober» 

fdjiüabeii.  : 3JUtteiIuugeii.  ®ibliotl)etar  (£.  JJ, 

IBUlüer,  SlübtbibIiott)efar. 

29.  IBcrbcn ; :piftorifcl)er  ??erein  für  baS  @ebiet  be«  ehemaligen 

Stiftes  Serben.  3tdfd)rift:  Beiträge.  iüorftBenber  Dr. 
OflfobS. 


Digitized  by  Google 


3freifmrger  (S>efd)ic^t$0fätter 

IjcrauSgcgcbcn 

oom  beutrdjen  gef(l)tcf)tsforf(f)cnben  herein 
bcg  ^fantonS  ^^reiburg. 

VIII.  ^afirgong. 


Digitizecrby  Google 


jjretburg  i.  Ue.  1901. 
SInlaD  ber  UniDerfitätJbui^bQnblunS- 


|ni)a(tst)er|ct(i)nis 


A.  ©efc^äftüc^ea. 

Sfite 


1.  ©eri^t  über  bie  Serein^ia^re  1900 — 1901,  »om  ©räfibentcn 

Dr.  91.  Südbi im 

2.  Äaffabericbt  über  bic  ©efc^äftsjabre  1900—1901,  Dom  Safficr 

3.  ©äri^nnjl xiv 

3.  SKitglicberoerieic^niä xv 

4.  ©cbriftenau^taufc^  xx 

R.  9tb^anb lungen. 

1 . a.  ©ücbi,  Sreiburger  9luf  jcicbmingen  über  bie  3“^«  1435—52  1 

2.  SBattelet,  9(u4  bem  alten  3Kurtenbiet  ...  . . 33 

I.  Jeuerftöttenrobel  oom  3<i^if  1558/59  33. 

II.  ©emifcf)e  Sprac^Oerorbnungen  . . 61. 

3.  9üb.  ©üt^i,  Bluei  llrfebben  fiubroig  Sternerä  ...  65 

4.  gronj  ^anbricf,  2)ie  (Sinocrleibung  ber  bemifc^-freiburgift^en 

©ogtei  Scbmarjenburg  in  ben  Santon  ©ern ....  69 

5.  3o^-  ffölin,  SKotijen  über  P ©etru4  Sliic^ael,  ben  erften 

{Rector  beä  i“  Sreiburg  in  Ue.  . . 90 

6.  S.  ^)oIber,  5laä  fircbtirfie  ©ermögenSrec^t  be4  SantonÄ  Jrei- 

bürg  in  feiner  ^iftorifc^en  Sntioictlung  unb  heutigen  @el' 
tung.  (Sortfe^ung) 93 

7.  SBattelet,  iRacbtrag 170 

8.  5ranj  ^anbrid,  ©ibliogrop^ie 172 


Digitized  by  Coogle 


getilgt  über  bic  gercinotaljre  1900  unb  1901. 


Seit  bem  lebten  öcridjt  finb  flvoßc  iPeräuberunneu  im 
3)iitglicbcrbeftanbe  311  ocr3cic()ncii.  X:aS  fc^tc  Ü)?itg[iebctocr3eid)uiä 
meift  eine  Siifte  0011  200  iüiitgliebent  auf.  I'aiion  ftitb  abgegan-- 
gen  — 44,  neu  bin3«9tfo«»»c'i  + 21,  I>iffeveu3  — 23,  glciefi 
bcm  je^igcn  Söeftanb  uon  177  9)Jitglicbcrii. 

®er  Sc^rifteiiauätaufd)  mit  bem  iJtuöIaube  Ijat  einen  3»’ 
mac^S  (4-  2)  3u  uer3eid)nen. 

®er  lob  ^at  bem  söereine  8 ÜJ?itglieber  entriffen : bie 
I)Oc^m.  ipfatret  ^engfrling  in  ÖJnrmcI^,  X)oImann  in  Sc^mit» 
ten  unb  illoggo  in  ÄlterSmgl,  ferner  bie  .'p.'p.  'ißeter  Sfabelmonn 
unb  Staatörat  3d)a(ler  in  fjreibnrg,  Änton  Stuguftin  ^nblisift 
in  Sern,  ^Ijilipp  ifanbiuirt  in  ©almis  nnb  Üienl)arb 

in  ©almiS ; n l)aben  ihren  ?(n§tvitt  evfldrt,  mciften«  megen  3S?cg» 
311g;  6 mürben  ans  ber  Sifte  geftridjen  meil  )lc  außer  Canbeä 
3ogen,  nnb  25  haben  :3‘if)rgang  VI/VII  ber  ßiefdjichtsblätter  nicht 
eingelöft  nnb  bamit  ihre  SDZitgliebfchaft  oermirft.  So  bleibt  trofj 
3ahlreicher  Ülenanfnahmen  hoch  eine  ©efamtabnahme  non  23 
ÜJJitgliebern  311  oer3eid)ncn.  .^öffentlich  g^üngl  cä  'i'  nächften 
fahren,  nid)t  bloß  einen  aßnlidjen  ^Ibfad  311  oerhuten,  fonbern 
bic  burch  ben  nnan3icllcn  ?(nSfaü  befonberS  empßnblidjc  ^iiefe 
mieber  311  füllen  ! 

Der  !£ob  h^il  fid;  auch  iHcihen  beS  33orftanbeS  ein 

Opfer  gefneht  in  bet  '^jerfon  oon  hochro.  .Jterrn  ißfatrer  3 c 
getling,  ber  erft  feit  Frühjahr  1899  hodjm.  .^errn  Pfarrer 
Reifet  in  biefer  (Sigenfehaft  erfeßt  hotte,  aber  fd)on  feit  einem 
:3ohrc  burch  ein  fyußübel  oerhiubert  mar,  an  Sißnngen  teil  3n 
nehmen.  5ran3  laocr  3«ngetl‘'>g  Ml  geboren  im  ^^aljre  1843,  in 
ffiiHebobeffcn,  in  ber  Diö3cfe  ^aberborn  in  ©eftfalen  ■)•  3" 
^aberborn  machte  er  feine  theologifchen  Stubien  unb  holte  fidj 
eine  umfaffenbe  nnb  forgfaltige  ©Übung,  ©on  ©ifchof  SDiartin 


')  ®erfll.  übet  ihn  92t.  61  unb  62  ber  „greiburger  Seitung"  1901. 


Digitized  by  Google 


IV 


jum  ‘ißricfter  gemeint,  lourbc  3-  ftaplan  bei  bet 
©rafeii  St()mif5ing4terieiibvüt,  barauf  i?itar  in  CelSberg  uub 
■^ilfarrüerwefev  in  ®igge.  3m  1886  umnbte  er  ficb  nnc^ 

ber  Sc^mcij  uub  faiib  3Uiiäd)ft  eine  Slnitenuug  alö  beutfeber  3?ifar 
in  üaufanne,  mürbe  non  ba  jnni  jKegionalleljrer  in  ©nnnelö, 
bann  jum  '^Jfattcr  non  3t.  3gIoe)'ter  gemäljli  unb  mnrbe  1893 
olä  ‘Pfarrer  narfj  (i)ntinel§  juriiefgerufen.  X'ort  iinb  l)ier  oer« 
emigte  er  fid),  inbem  er  in  3t.  3i)Inefter  ben  San  einer  neuen 
ilirdje  begann,  aber  nor  i'oUenbnng  narf)  ©nrinelä  iiberfiebelte. 
Sind)  l)ier  mad)tc  et  fid)  and  3öert  unb  febte  fic^  ein  l)errlid)ed 
?enfmal  in  ber  geräumigen  unb  ftilgeredjten  nad)  ben  planen 
non  Prof.  3öill;elm  Sffmann  erbauten  pfarrtird^e,  ino  and)  feine 
irbifd)en  überrefte  eine  iHubeftättc  fanben.  ?Iud)  um  bic  @rün= 
bung  bed  bortigen  ©rcifenafgid  unb  anbere  gemeinniibigen  Stuf« 
gaben  erioarb  et  fid)  ein  bleibenbed  i^erbienft.  (Sr  mar  eine  froljc 
9ktur,  ein  licben-mürbiger  ®cfellfd)after,  ein  gebilbcter  iDiann 
0011  angenehmen  Umgangdformen  nnb  geminnenbem  SBefen.  9iad) 
langer  fdjmerjhnfter  Mrantl)eit  brad)te  il;m  ber  Job  bic  (Sriöfnng 
non  feinen  i'eiben  am  19.  ütai  1901. 

ferner  barf  an  biefer  3tcUc  ein  Sliann  liiert  übergangen 
merben,  ber  auf  bem  ©ebiete  bet  (?5efd)id)tc  lange 
tl)ätig  mar  nnb  für  bie  (^efd)id)tc  feiner  ^icimat  unb  feiner  ^a* 
milie  ftctd  ein  Icbl)afted  3>dcrcffc  geljabt  hatte,  Staatdrat  :pein» 
ti(h  üon  3d)aIIer,  feit  1894  nuferem  sPercin  angehörenb, 
beffen  SBeftrebungen  er  feit  ber  GJrünbung  mit  marinem  Anteil 
unb  großem  Sßerftänbnid  ucrfolgte ').  (Sr  ftammte  aud  altem  frei= 
burgifd)em  Patrijiergcfd)Ie^t  unb  mürbe  geboren  jn  syerfaiöed 
im  1828  ald  3ohn  bed  ©enerald  3dl)'O0t  fjraitj  non 

Sthader  unb  bet  Sllmirc  non  (Slctmont»(]Jallcranbc,  eine  ber  öl« 
teften  S'O'iilif^n  bed  fran3Ö)'ifd)cn  9lbcld.  Seine  9(bftammung  mie 
feine  Serheiratnng  mit  einer  ©riifin  Spaur  miefen  Jpcinrich  non 
Schatler  fd)on  frühe  auf  bie  Pflege  ber  @cfchid)te  unb  meeften 
fein  I)iftorifd)cd  3>dcreffe.  Die  i'aufbahn  bed  Staatdmanned,  bie 


')  iCergl.  übet  i^n  ben  'Jtctrotog  bcc  Liberle  UKK),  9tr.  115,  ferner 
Max  de  Diesbacli,  Henri  de  Schalter,  eooseüler  d'Iitat,  eine  Siogrop^ie 
nebft  ooUft&nbiger  lüfte  feiner  gebrudten  $ubIifationen  in  Etrennes  Iribour- 
geoiaea  1901. 


Digitized  by  Google 


V 


er  antrat,  6ot  i^m  ©elegen^eit,  übet  40  Qfa^re  feinem  ^eimat« 
fantüii  in  ben  I)ö^ften  (J^renftetlcn  mit  großer  Irene  unb  unermüb- 
lidjcr  ^pingebung  jn  bienen.  Daneben  fonb  er  and;  nodj  SlJu^e  unb 
9lnrcgung,  fid;  auf  bem  Jelbe  ber  @efd)id)tfd)reiOung  su  beti)ätigen^ 
lüobei  er  befonbevs  feine  5aJi”Iic»gcfü)iüjte  foroic  bie  Sc^idfale 
ber  2c^toci5ertrnppcn  in  fremben  Dicnftcn  beuorsngte. 

i‘on  feinen  Äbljüiiblungen,  bie  511111  leil  in  3^>*ft^riften, 
511m  leil  audj  feparat  im  fflud)l)anbel  erfc^ienen,  feien  t)ier  ge» 
iiaiint : 1)  Histoire  des  troupes  suisses  au  Service  de  France 
SOUS  le  r^gne  de  Napoleon  I“,  1803 — 16,  ocröffentlid^t  in 
Archives  de  la  Socidtd  d'histoire  du  canton  de  Fribourg, 
vol.  III  unb  feparat  frreibiirg  1882,  in  2.  Äiiflage  Lausanne 
1883.  — 2)  Souvenirs  d’un  officier  fribourgeois  (1798  — 1848), 
uevüffentHdjt  in  ber  Revue  de  la  Suisse  catholique  1888/89, 
and)  feparat  greibnrg  1889  unb  in  2.  9Iuft.  fjreiburg  1890,  eä 
finb  bie  SOJenioireii  feines  sPaterS.  — 3)  Histoire  de  la  garde 
suisse  pontificale,  oeröffeiitIid;t  in  ber  Revue  de  la  Suisse  ca- 
tholique 1896/97,  feparat  greiburg  1897.  — 4)  Le  rdgiment 
de  Rolle  au  Service  de  I’Aiigleterre  in  Revue  historique  vau- 
doise  1893.  — 5)  Le  rdgiment  de  Watteville  au  Service  de 
TAngleterre,  ebba.  1894.  — 6)  Un  capitaine  fribourgeois  au 
XVI*  siede  (Pierre  Schaller  1550 — 1620)  in  ben  Archives  de 
la  Socidtd  d’hisloire  de  Fribourg  V.  iöb.,  eine  intereffante 
Stubie  über  einen  feiner  33ovfa|)rcn.  — 7)  Institutioiis  politiques 
de  la  ville  et  rdpublique  de  Fribourg  sous  l’ancien  rdgime  in 
ber  Revue  de  la  Suisse  catholique  XIX  vol.  1888,  ein  ©tüct 
SBerfnffiingSgefd)id;te  feiner  SJaterftabt. 

3al)lrcid;e  «iiffäße  unb  Heinere  Mbljanblungen  lieferte  er  auc^ 
für  bie  Etreiines  fribourgeoises,  unb  feiten  erfd)ien  er  in  ben 
©ißiingen  ber  Socidtd  d'histoire,  bereit  tP^epräfibent  er  mar,  o^ne 
eine  Heinere  ober  griifiere  SIrbeit,  bie  ftetS  oon  großer  Selefenbeit  unb 
liebeoollem  SPerftänbniS  ber  ^Pergangenljeit  5eugten,  ber  sPerfamm» 
hing  oor5utragen.  ?hic^  an  ben  Sißungen  beS  beiitfdjen  geft^id)tS» 
fotfdienben  iPereineS  iial)in  er  teil,  fo  oft  eS  il;m 
funbl)cit  erlaubten,  5eigte  ftets  ein  Iebl)afteS  ^ntereffe  an  ben 
^ublifationeii  mie  an  ben  iPer^anblungcn  unb  griff  auc^  gerne 
unb  oft  in  bie  DiStuffion  ein,  ftets  aus  bem  Sd)aße  eines  aus» 


Digitized  by  Google 


VI 


{Ifbrcitclcn  ‘©iffcitd  fd;5pfenb.  Seine  eii]euen  ?U'[;anbIun(]eu  finb 
nic^t  frei  oon  ÜJidngeln,  bie  eine  metl)obifd)e  Sd)ulung  nermiffen 
laffeii ; nUein  fie  entbeljren  be^ntegen  bnd)  eiltet  eigenen  35)crte« 
nidit  nnb  äcidjnen  fiel)  nnS  bnrdj  gefällige  T'avfteHung,  nmfaffenbeö 
SBiffen,  ftaat^männi)d)ee  Uvil)eil  nnb  ein  tiefeö  SPerftniibniä  für 
bie  i^evgongenljeit  feineä  .sianionS  inie  beS  2d)iuei3crlnnbeö.  Gt 
ftarb  nac^  längerer  Jlranfljeit  in  ^rcibnrg  ben  19.  ü)?ai  1900  nnb 
lunrbe  in  öelfauf  beftattet  üJiontag  21.  Wai. 

T'ic  nblidjen  syorftanbfifnngen  fanben  ftatt  om  16.  ^Jonember 
1899  nnb  am  3.  iÜfai  1900  in  Jrcibnrg,  8.  'Jlonember  1901  in 
aiJnrten,  am  21.  ÜJ?ai  1901  in  ©urrnel«  nnb  enblidj  am  21. 
9Jouember  1901  in  Jrcit'urg. 

3n  93atl5iel)ung  eineö  von  ber  .^erbftverfammlung  1000,  in 
Jreiburg,  gefaxten  SBefc^IuffeS  Ijat  ber  3Jorftanb  im  Jel'rwar  1901 
baö  feit  einigen  vergriffene  1.  .^eft  ber  ÖJefc^idjtJblätter 

neu  auflegen  Inffen  in  ber  Stärfe  von  40  Gjcmplnren  mit  iRücf» 
fidjt  auf  bie  norij  vor()anbenen  40  Gyemplare  ber  §lbbaHbInng 
3SatteIetä  über  bie  £d)Iadit  bei  ÜKnrten,  fo  baß  nur  nod)  c.  2 '/i 
Sogen  neu  ju  bruefen  ivnren.  Tiiefe  9Jenanf(agc  ift  in  erfter 
IiÜnie  für  ben  Tanfd)verte[)r  mit  nnbern  ©efellfcbaften  beftimmt, 
vor  allem  and)  für  9iad)Iieferungen  an  foldje  C'SefeIIfd)aftcn,  benen 
baofelbe  nodj  nic^t  abgegeben  merben  tonnte.  Ginige  Gjemplare 
fünnen  and;,  junäc^ft  inbeffen  an  iWitgliebet  beö  SereimS,  vertauft 
iverben.  Segen  ber  befdjrnnften  9Jenauflage  nm^te  bet  ißreis 
auf  4 (vranten  crl)ü|)t  iverben. 

I'ie  allgemeine  5™lli‘i()f^iH‘t)ammlung  bcS 
fanb  I'onncrftag  11.  Siai  (6l;rifli  ^limmelfaljrt)  in  ber  Sirtfd)aft 
Sofd)ung  in  llberftorf  ftatt  bei  verl)ältni^mäf}ig  fdjivadjcr  Setei= 
ligung-nu«  fjrcibutg ; aber  iimfo  erfrcnlidjcr  ivar  bie  Jeilnabme 
aiiö  bet  naljeren  Umgebnng  beö  Serfammlnng«ortcS.  feinem 
Gröffnnngitivorte  gab  ba«  '>|Jräfibium  einen  Überblict  über  bie 
fpärlit^en  ?(cten  unb  Seridjte,  bie  uns  über  bie  Vergangenheit 
von  Überftorf  unterrid)tcn.  l‘^28  wirb  ^^riftorf  in 

bem  Seridjte  bes  X'efnnS  Gnno  von  Stäffis  als  eigenes  Mirch* 
fpicl  oufgeführt  unb,  fo  weit  nnfere  32adjriddcn  gehen,  gehört  eS 
JU  ben  ©emeinben  ber  alten  S!anbfd;aft  f^reiburg  unb  war  bort 
bem  ?lupanner  ungeteilt.  ü)2it  anberen  Siird;en  würbe  llberftorf 


Digitized  by  Google 


VII 


unter  JTaifer  II  beutf^en  Orben  in  iSern  über* 

njicjcn  iinb  ita^  X)ur(^fül)run(j  ber  {Reformation  im  Jlanton  ®ern 
bie  bernifc()e  ©emeinbe  ?llblingen  bauen  abgelöät  (1538).  Die 
Slird^e  ift  bem  (^o^anneä  bem  Däufer  gemeint  unb  enthält 
einen  fc^önen  {podjaltar,  ÜRarid  $immelfaf)rt  oorfteHenb,  oon 
3ol).  ©eorg  tPoImar  auä  üliemmingen,  ber  im  3af|re  1811  ^iet 
fu^  baö  Sürgerredjt  erwarb. 

Sobann  fprad;  ißrofeffor  Dr  $d)nüret  in  freiem  Sor» 
trag  über  „bie  SBeftfe^weij  im  .3c'toIter  ber  Königin  Srun^ilbe." 
Daä  fcibftänbige  burgunbifebe  iHeicb  b‘ide  532  ein  ffinbe  genom- 
men; bei  einer  5ieucinteilung  beö  fränfifcb=bnrgunbif(bcn  SReicbeS  im 
(^abr  561  gelangte  baö  eljemolige  butgunbifebe  ©ebiet  an  ©unt= 
ram,  einen  Srnbet  ©igebert  I.  Smnbübe,  eine  weftgotbifebe  {ßtinjef» 
fin,  ©emabiin  beS  König«  iSigbert  uon  Äuftrafien  (f  575),  üRutter 
Gb'Ibcbcrt«  II  (t  596),  unb  $cbwefter  ber  ©emabiin  be«  König« 
Gbilpcticb  uon  5ienftrien,  ©aleSmintba,  mar  in  ber  blutigen 
SBeftfdjmeij  eine  populäre  ißevfönlicbteit. 

an  bie  Stelle  ©aleömintba«,  bie  uon  einer  ratbfn^tigen 
5iebcnbublcrin  au«  bem  Söcge  gefebafft  worben  war,  trat  grebe» 
gunbt,  eine  fiübere  Konlubine  Gbilp^tifb®  “I<*  beffen  reebtmö^ige 
©emabiin.  "I^a«  ftacbclte  Örunbilbc  jnr  {Racbe  für  ibre  ermorbete 
Sebwefter.  ai«  Sigebert  gegen  feinen  Sruber  Gbilpc'icb  in  ben 
Kampf  30g  unb  fiegreid)  blieb,  würbe  er  wabrftbeinlicb  auf  an. 
ftiften  ber  jeebegnnbe  ermorbet.  ÜReift  auf  gewaltfame  SBeife 
famen  nach  unb  nach  alle  'Jiaiblommeu  I- 

II.  um,  unb  Srnnbübe  unb  Jrebegnnbe  werben  uon  ben  3«il9«‘ 
noffen  als  anftifterinnen  bejeicbiict.  iRa(b  Sigebert«  2ob  b“H* 
Srunbilbe  fid;  mit  Gljilpericb«  Sobn,  ilRerowecb  uermäblt,  ber 
jebod)  felbft  entleibte.  'Racb  bem  Dobe  ©untramä  (f  593)  trot 
Srunljilb  felber  für  iljren  Gnfel  Übcuberiib  II-  bie  9iegiernng  uon 
Surgunb  an,  beffen  ©renjen  bamal«  bi«  }ur  aare  oorgefeboben 
waren  — bie  größte  au«bebnung  be«  burgunbif(b€n  {Reimes- 
allein  al«  Db«“bebert  feinem  Sruber  Db^u^^’^i'b  H-  Stüde  feine« 
{Reiche«  entriß,  würbe  ®ninbilbe  uertrieben  unb  fanb  in  Orbe 
im  SBaabtlanb  eine  3“fl“tbt  (610).  {Racb  feinem  Dobe  übernabm 
fie  für  beffen  ©obn  Sigbert  II.  noch  einmal  bie  oormunbfcbaft= 
liebe  {Regierung,  würbe  aber  gcftürjt,  ueraten  unb  famt  ihren 


Digitized  by  Google 


VIII 


Ureufeln  G^fotar  II.  nuSgcIiffcrt,  bcr  ftc  foltern  unb  burt^  ein 
toilbeö  ^ferb  ju  lobe  fd)leifeii  ließ.  G§  ift  eine  loirve  3^’t  ooU 
unbänbiger  Seibeufc^aft  unb  5Had}e.  Söriinljilbe  loirb  ooii  ben 
GIjroniften  bejeidjnet  alö  eine  5rau  oon  iinbcugiamem  Sillen,  ootl 
2ift  unb  ©cwalt,  gepaart  mit  filugbeit  unb  söcfonneiil)eit.  S'.ir« 
guubifc^c  5tiebl;öfe  aiiö  jener  3^'*  ft”^  •>’  ßUisrieb  unb  fflöfiu* 
gen  bIo6  gelegt  morben.  9Uö  ?(oenticum  nid)t  mcljr  genug  $i» 
djer^cit  bot,  ba  tourbe  unter  3)?ariu8  bic  SBifdjoförcfibenj  und) 
Saufamic  ocrlegt.  Diefc  I)öd)ft  intereffauteu  ?lusfiit)rungen  lourben 
pom  Itortragenbeu  nod)  ergängt  biird)  tWefuItate  eigener  5orfd)iiu> 
gen  über  bie  0e)c^idjtfd)reibung  biefcä  ^erfelbe  nimmt 

bic  Gi'ifteiij  oon  altburguubifdjcn  ^(nnalen  nn  (biö  604i,  bie  oou 
aWariuS  benu^t  mürben,  mit  einer  Jortfe^ung  (—  613)  au8  bem 
3ura  ftommeub  oou  gauj  befonberem  Serie,  angeblid)  einem 
(Jrebegar  jugefc^rieben.  3”  2öirflid)feit  biirfle  bicö  ein  2efefel)ler 
fein,  ber  nod)  uid)t  ooUftnnbig  nufgel)ellt  ift.  ?llä  beren  iPerfaffer 
permutet  er  oielmeljr  bcu  töniglidjen  'DJotar  am  .^ofe  9)runl)il= 
bene  mit  5Iamen  ?lgreftie.  9Ieid)er  oerbicuter  Scifall  marb  bem 
iKebner  für  feinen  l^ortrag  jii  feil. 

Tiie  allgemeine  ^erbftoerfammlung  für  bn§ 
iJonnerftag,  ben  30.  aiopember,  im  ©aftljof  gum  'JDIooreufopf  in 
Jreiburg  ftatt  unb  mar  oou  43  'JOHtgliebcrn  unb  @äfteu  bcfud)t. 
.^err  ^rofeffor  Dr.  il.  3Iüd;eI  l)ielt  einen  mit  grofjem  Seifall 
anfgenommenen  SBortrag : (Sin  Seitrag  gn  ben  Jovfdningen  über 
ben  fd)meijcrifcf)en  Sancrnljanetijpnd.  3”'  ^^‘tiiton  5'veiburg  finben 
mir  nod)  einjclnc  Sanerul)änfcr  aus  bem  16.  3‘tf)rl)nnbert,  eines 
in  GoltenS  unb  fünf  in  i)Inei)reS=$t»2anient,  lejjtere  bid)t  neben 
einanber  gelegen.  ®iefe,  meld)e  als  bie  iilteften  Serlreter  beS 
IppuS  angefepen  merben  tönnen,  meifen  überall  bie  ‘Treiteilung 
ber  Sopnrnnme  in  Stube,  fiüd)e  unb  l)intere  Stube  auf,  mö^» 
renb  im  Serner  ,^auS  (SogenpanS)  baS  eigentlid)e  So^nl)auS 
quer  gegen  bie  Sirtfd)aftSrönme  ftel)t.  Obmol)!  man  biefe  .^änfet 
früher  ols  Q[ngbl)äufer  angefepen  l)nt,  fo  tann  bod)  fein 
fein,  baß  mir  eS  mit  einem  SanernßauStppuS  311  tpnn  paben,  boS 
oieHeicpt  3'tt5pad)tern  gepört  paben  mag.  t'ie  gotpifdje  Orna« 
mentif,  melcße  biefe  ©ebünbe  auSjeicbnel,  fei  in  jener  3^'* 
Steinme^en  fet)r  geläufig  gemefen,  unb  reitpe  Säuern  fjätten  ßd) 


Digitized  by  Google 


IX 


bamal«  nac^roeiSlid)  gerne  Raufer  mit  ®d)ntfereicii  gebaut.  3”' 
tereffant  mar  bet  ^inmci«  auf  bic  2?ermaubtfdjaft  mit  bem  loeft« 
fälifcb'färfjfifdjen  SnuernfiauS,  baS  ben  gicidien  ©ruubtpvuä  auf» 
meist  roie  baS  alemauifc^e.  'T'er  ;l?cfcrcut  forberte  bic  .ßi'fjörcr» 
fc^aft  auf,  il)u  buvd;  iDJitteilungeu  uub  ?(ugabcu  iii  feiucu  i)tacb» 
forfdjuugcu  über  baS  üdjtläubifdjc  S8auctul)auS  ^u  unterftü^eu. 
'^Mjotügrapfjiceu  unb  Wruubriffe  crgänjtcu  iu  roirtfnmer  fficife 
baS  Syorf  bfS  iWcbuers.  ?(n  beu  i^ortvag  fd)(of3  fid)  lebhafte 
I^istuffiou,  au  bev  bie  Siaj  imu  Diesbad),  'D^aj  oon  Icd;» 
termaiin,  StaatSrat  Sdjaller,  iprofcffor  Dr.  Sccf,  Dr.  .pulber, 
uub  Stefan  Ifcbopp  fid)  beteiligten.  Sie  brefite  fid)  not  allem 
um  bie  Srage,  ob  mir  es  mirflidj  mit  !J3auciu»  ober  mit  .'perreu» 
Ijäufcrn  311  tbuu  Ijoben.  |)err  oon  T)ic«bad),  ber  anfäuglid)  et)cr 
für  bie  lejitcre  ^lufidjt  geneigt  mar,  gelangte  fdtlte^Iid)  jur  Über» 
jcugung,  baff  bie  '?tnnat)me  oon  ®auernl)öufern  bie  rid)tige  fei. 
6S  mürbe  ber  SBuufd)  auSgefprodjen  uub  allgemein  beifällig  auf» 
genommen,  ber  ’JJortrag  inödjte  in  ben  @cfd)id)tßblätteru  jum  ?lb» 
bruef  gelangen. 

35onnerftag,  24.  SD?ai  1900,  an  (Sljrifti  $immelfaljrt,  mürbe 
bie  allgemeine  jjrü|)ial)rsuerfammlung  in  Oberrieb  im  geräumigen 
Saale  ber  ®irtfcl)nft  iKcuöer  abgeljalten.  Iroij  SHegeumetterS  unb 
fdjlcd;ter  4ikgc  l)ntteu  fid)  ctma  72  Ieiluel)incr,  mcift  auä  bem 
3>orfe  uub  beffen  Umgebung  ju  ben  l*crl)aublungen  eiugefuuben. 
3n  ber  SegrüjfuugSrebc  gebadjte  ber  sporribei'be,  'Prof.  I)r.  iöiic^i, 
in  marmen  äßorten  beS  tur^  3uoor  oerftorbenen  ißcrciuSmitgliebeS 
Staatsrat  .^eiuric^  oon  Sd)allcr  uub  fd)ilbertc  feine  l'eiftungen  unb 
ißerbienfte  auf  bem  Jclbe  ber  @efd)id)te.  T'cn  erfteu  tUortrag 
Ijielt  Jperr  'Prof.  Dr.  .itarl  .^olbcr,  iDlittciluugeu  über  bie  CrtS» 
ftatuteu  oon  Cberrieb,  mcld)e  oon  ben  oielcn  anmefenben  Sürgern 
biefeS  Ortes  banfbar  unb  mit  lcbl)aftem  iBcifalle  aufgenommen 
mürben.  Sd)ou  1277  mirb  baS  Dorf  Oberricb  in  einer 
urfunbe  etmät)ut ; bie  erfteu  Statuten  gelten  ins  14.  3at)rl)unbcrt 
jurilrf,  uub  1778  gcncl)migtc  ber  iHnt  ju  f^rciburg  eine  neue  Dorf» 
orbnung,  nad)  ber  bic  ©iubürgcrungSbemilliguiig  nur  bann  eiteilt 
mürbe,  mcnit  ber  @cfud)fteller  iu  ber  Gientciiibe  ein  ,pauS  mit 
einem  großen  Stubeuofeu  befaß.  (Sin  meitereS  iöürgcrred)t  fonnte 
in  baS  glcid)e  ^aus  uoc^  erteilt  merben,  meuii  and)  in  ber  ^in» 


Digitized  by  Google 


X 


terftuBe  ein  wä^rf^ofter  Ofen  jn  ftnben  roar ; in  ein  „9?ebenjiübli" 
aber  luurbe  fein  SBürgerrec^t  erteilt.  geljt  auiS  bein  5Per» 

bote,  im  'tJcirfe  felbft  feinen  fremben  Sein  aiiSjufc^enfcn,  Ijernor, 
ba§  im  17./18.  3ai)rl;unbert  bet  SB?einbaii  eine  brnifc  nid)t  meljr 
gefannte  Sliitc  gehabt  Ijabcn  mn^.  X'ie  aiifc^Iie^enbe  Diätuffion 
mürbe  bcmi^t  oon  ben  ^rofeffov  Dr.  ®d)niirer,  ^^ifaner 
S^affner  nnb  Sefunbarle^rer  ®utfned)t.  — .^ernaci)  madjte  bcr 
^räfibent  ^tof.  Dr.  SBüdji  eine  IMiijal;!  fulturgefd)ic^tlid;er  SOfit» 
teiluiigen  über  bie  3«'*  ber  Surgunberfriege,  in  bcr  .^aiiptfac^e 
gebrudten  nnb  ungcbrucften  Sedelmei)tcrred)miiigen  beö  Jrciburgcr 
©taatäarc^iücö  entnommen,  bic  ben  Seifatf  ber  ^uljörerfdjaft  fnnben. 

Die  .^crbftpcrfammiung  biefeg  ®oiiner)tng 

29.  'Jiooember  angefe^t  nnb  oereinigte  etma  27  üJtitgfieber  unb 
Säfte  in  ber  Srafferic  ^cier  in  Jreiburg.  ®abei  ijielt  .^err 
ißrofeffor  3.«  Stabeimann  in  ^«ibiirg  einen  93ortrag  über  f>rei» 
burgifc^e  Ortsnamen,  ber  injmifdjen  in  franjöfifd;ev  Sprache  in 
ben  Archives  de  la  Socidtd  dhistoire  publijirt  mnrbe.  T'er 
tBortragenbe  bel)anbeltc  fpcjieü  bic  Crtänamen  romanifd)cn  Ur= 
fprnngeS,  bie  auf  bie  ffinbfilbc  -iacns  juriidgcljen  nnb  bamit  ben 
9tamen  beä  römifd;en  Sninbbcfiter«  oerbinben.  3"  biefev  Sat« 
tung  geljbren  Agy  (Gbfac^en),  Bertigny  (oim  Briltinu«,  Briiti 
niacus),  Arconciel  (mittelalterlid)  Arcuncie  oon  Aichontius), 
cbenfo  Lossy,  Marly,  Torny,  Vully,  Autigny,  Avry,  bie  fomit 
alle  fdjon  röinifd)en  Urfprungä  fid)  rntjmen  tönnen.  T)agegcn 
finb  bie  jal)Ireid}en  auf  -en?,  -pu  auSgel)cnben  ^32amcn#bilbungen 
germanifd)en  Urfprnnge«  unb  gcl}cn  auf  bie  germanifcf)e  bem 
Oiiamen  beS  SBefiperS  angcbängte  Gnbfilbe  -ingen  jnrilcf  mie  Lu- 
cens  (Sobfingen),  Vippens  (2öippingen),  Ch^nens  (©einingen), 
(’ottens  (©ottingen).  iUebncr  nimmt  an,  ba§  cntmeber  bie  bur* 
gnnbifc^en  Ginmobner  bi«  1.  5>älftc  8.  :3al)rl)unbcrt  gcrmanifd) 
blieben,  ober  bonn  miiffen  biefc  Ortsnamen  nod)  fpäter  fein.  Än 
bcr  lebhaften  T>i«fnfrion,  bie  bem  5Bortrage  folgte,  beteiligten  fic^ 
bie  ^errett  ^rofeffor  ^vof.  Snombergev. 

Q:m  5rül)ial)r  1901  ucrfammelte  fic^  ber  tPercin  Sonntag 
ben  2.  3luni,  in  bcr  3Birtfd)aft  jnm  öal}iil)of  in  X?übingen,  etma 
35  Teilnehmer  ^ähleitb.  ^im  Gvüffimiig«movt  gebadjtc  ber  ^rä* 
fibcnt  Dr.  ®üd)i  be«  23erlufte«,  ben  ber  iöerein  burch  ben  .^in= 


Digitized  by  Google 


XI 


fc^cib  feines  SBorflanbSmitgliebcS  $od;n).  ^errn  5ran3  .\'aoer  3en» 
gerling,  Pfarrer  in  Schmitten,  erlitten,  beffen  an  nnberer  Stelle 
gebacf)t  ift.  X^arauf  eiitroarf  er  einen  gefc^id)tlid)en  iHüdblicf  auf 
bie  S3ergangenl)eit  XiibingenS.  Xilbingen  roirb  1228  juerft  als 
Pfarrei  erwähnt,  bie  311m  Xetanat  Jreiburg  ge^rt ; aber  fc^on 
Dörfer  c.  1180  erfdjeint  ein  Albertus  de  Duens  in  einet  Urfiinbe. 
Xer  5?ame  beutet  auf  eine  entfe^ieben  alte  bcutfd;e  anfiebclung. 
3n  ber  ©emeiubc  begütert  roat  bie  .getreu  uou  (SnbliSberg  unb 
bie  ©rafeu  non  Xierftein ; bie  ©üter  bet  le^tern  gelaugten  mit 
bem  übrigen  Xierftein’fri)en  Sefi^  1442  an  bie  Stabt  Steiburg. 
Xie  Sirdje  loirb  fc^ou  im  15.  ^allt^unbert  erroäl)nt;  bod)  entmirft 
SBifc^of  ©eorg  non  Saluzzo  in  feinem  3}ifitationSberid;t  »du  1453 
bauen  ein  trauriges  ®ilb.  ^m  :3al)re  1488  mürbe  ein  9?eubau 
beft^loffen  unb  18.34  jum  jmeiten  3)ial  baS  alte  @ottcSl)auS  burc^ 
bie  geräumige  Ijeutige  Stirere  erfe^t.  (Srfter  ßollator  ber  Mird;c 
fc^eiut  bie  fjamilie  uen  Duens  gemefeu  311  fein ; na^bem  bie  (£olla> 
tur  einigemal  gemed)felt  ging  fte  1492  au  bie  Stitd)e  uen  St. 
üJitlauS  in  Jreiburg  über.  Sieberljolt  mußte  fidj  bie  auSgebeljnte 
Pfarrei  Abtrennungen  gefallen  laffen,  3uerft  1570  bnrd) 
beS  CuartierS  jeufeits  ber  Saane  in  ber  llntcrftabt  an  bie  Stabt 
iJreiburg,  mofür  bann  1580  einige  $öfe  ber  ©emeinbe  Serfifd^eu 
fjeliüil,  Sonn,  AlbertSiuil  unb  Ottisberg  311  Xübingen  gefd)lagen 
roorben.  ffinblid;  mnrbc  1872  bie  'flfarret  Jrciburg  auf  Soften 
XübingeiiS  uom  Serner  Xt;ot  bis  Übemil  oergrößert  unb  1885 
Seßmitten  abgelöft  unb  3ur  eigenen  '^.^farrei  erßoben. 

Xarauf  ßiclt  caub.  ßift.  3.  Sälin  einen  mit  großem  ®eifoll 
anfgenommenen  ®ortrag  über  5tan3  ©uillimann,  inbem  er  im  iHaß= 
men  ber  3citgefd)id)te  bie  ©rgebniffe  feiner  felbftnnbigeu  einbringli« 
djen  Stubien  über  biefeu  bcbeutenbften  j^eiburger  .^iftorifer  anS 
ber  ffienbe  beS  16/17.  ^aßrßunbertS  (c.  1565  — 1612)  ber  ®cr« 
fnmmlung  in  geroanbter  SHebe  uorlegte.  ffiir  uer3icßten  ßier  auf  eine 
®iebergobe,  ba  bie  Arbeit,  lueldje  bie  Siograpßie  XaguetS  ner» 
tieft  unb  ergän3t,  im  näd)ften  ©efcßidjtsblätter  uotl« 

ftänbig  publi3irt  merben  mirb.  — Sobann  laS  |)err  Si'iii'i 
^anbrief  bie  intcreffanten  Alten  übet  bie  ßuteilung  ber  cßenmli« 
gen  bernifd)«  freiburgifeß.  ®ogtci  Scßmar3enburg  erft  an  5>^eiburg 
bonn  auf  bie  bringenben  Scrftellungen  ber  ©emeinben  ffialen. 


Digitized  by  Coogle 


zu 

(^uggi*6frg  anb  Älbltagni  an  Stnt  (1801  02)  ror.  Äni  biefer 
Sortrag  fanb  ben  ctröienten  ©«ifall  unb  in  in  gegtanjänigem 
®fft<  übgebnidt.  — ^frx  Xinar^t  8mi±n  opn  Tübingen  legte 
not^  einige  5“nl5''üie  aus  bem  SSirc^nuIb  bei  Tübingen  rer, 
bie  QuS  einem  TumuluS  b«rftammcn. 

Über  bie  ?(b^anblung  GnmanS,  bie  im  5.  (juhrgang  ber 
ft5ei(^id)isblätter  erit^ienen  roar,  äuBert  rieb  ein  ^iejenieni  im  Iit> 
terarifeben  Centralblatt  in  l'tipjig  H900  3.  ö46i:  „Ter  i'erfaf- 
fer  Ijiit  aber  mit  aller  .pingebung  unb  Umntbt  Onichrincu  unb 
Silber  gebrudt  unb  eine  5“^^*  2Joti}en  beigebradjt, 

roeicbc  für  bie  (flefcbicbif  Bdroeijer  CSie§funft  grunbicgenb 
ftnb.  Äuegejeiefanet  fiiib  bie  sabireitben  ?(bbilbungcn  unb 
grapbien."  — Slutb  0<ibr9“ti9  VI'VII  ber  ©eftbicbtSblüitcr  mürbe 
üon  ber  ^*reffc  febr  günflig  beuneilt  mit  iHüdfidit  auf  bie  3b‘ 
bonblung  non  Dr.  Suomberger  über  bie  ScnnögcnSftaiiüif  ber 
3tabt  unb  Üaubftbaft  Jrciburg  im  Ücbtlanb  um  bie  'JJittte  XV. 
^abrbunbert,  bie  aitcb  fevarat  im  Sucbbanbcl  erfebienen  ift.  (rin 
fompetenter  J^adjmann  roibmet  ber  gelcbrten  Slbbanbluiig  eine 
eingebeiibc  Sefpreebung  in  ber  „tJieucn  3ü*cber  3f'tung" 
gang  1900  2Jr.  214  unb  216  üliorgenblatt  j ; er  urteilt  u.  a.  barü= 
ber : „Steuer*  uitb  SermögenSftatiftif,  SoltSjäbluug  unb  Sürger* 

uer.jeitbniS  finb  jii  einer  gebaltimllen  Tarftcllung  5ufammengemDbcn 
unb  nach  ollen  tHcgclu  ber  ftotiftifeben  Üunit  nadj  ollen  Timen* 
fionen  crfd)öpfenb  burebgeorbeitet."  Sein  (flcfommurleil  lautet : 
„?lbcr  boS  Wongc  bleibt  eine  recht  erfrculicbc  üeiftnng,  mit  ber 
bie  Stbmcij  ibren  ölten  (Sbrenplob  in  ber  mivtfd)oftS=  unb  finong* 
gefdjidjtlicben  ijitteroiur  non  neuem  beljouptet  itiib  befeftigt.“  '??icbt 
meniger  fcbmeidjelboft  loutet  eine  Sefpredtung  bes  gongen  .^efteS 
im  „Soterlonb"  (^obrgong  1900,  Seiloge  gu  ÜJr.  226) : „(Sine 

bleibenbe  (Srrungenfdjoft,  meld;e  bie  (^rünbiing  ber  llnioevfitöt 
^reiburg  im  Üdjilanb  oergeidjnet,  ift  ber  beutfdje  gefd)id)tSfor» 
fdjenbe  Serciu  beS  .StoutonS  j^reiburg.  Terfelbe  b<^t  ficb  um  bie 
(Srforfdjnitg  feines  l'onbeS  in  bobtn*  (^vabe  oerbieut  gemod)t. 
(Sin  fpred;enbeS  3c'»9»ib  b**-’Ü>r  'f*  beffen  ueuefte  if^ublitotion,  ber 
6.  unb  7.  Onbrgong  feines  SereiiisorgonS  „Freiburger  @efd)idjts* 
blälter."  (Sublid}  fd}reibt  ijJrofeffor  Dr.  (^u|top  Tobler  iu  Söern 
im  Sonntagsblatt  bes  „3)unb‘*  Oobrgong  1900  tllr.  44):  „Tie 


Digitized  by  Google 


xm 


feit  einigen  ^afjren  bcftc^enbe  bentfe^e  gefd)id)t«fDrfd)cnbe  @efell» 
fc^aft  beö  SnntonS  Sreiburg  ^nt  fid)  bureb  iljve  biöl)etigen  ‘^nbli» 
fntionen  bereit«  einen  geachteten  ?tainen  erroorben ; biivd;  ben 
oorliegenben  ®oppe(jal)tgang  i'erpflichtet  fie  fid)  bie  @efchid)tä* 
freunbe  non  neuem  jn  grogem  rante."  Diefe  iHnerfennung  möge 
ben  33erfaffetn  ^um  oerbienten  fioI)ne  gereid)en,  ben  'JÜtitgliebcrn 
jnr  Slnfmnntcrung,  bem  iöereine  treu  ju  bleiben  unb,  ein  jebet 
nad)  feinen  Shäften,  an  ber  33crmirfnd)ung  ber  bem  i^ereine  ge« 
ftellten  Aufgaben  mitjuioirten. 

S(m  14.  f^ebruar  1900  erließ  ber  l).  StaatSrat  beä  ilantonä 
fyreiburg  auf  ißeranlaßung  be«  l)iftorifchen  Ikreinö  eine  i'erorb« 
nung  betreffenb  „ü)faßnal)mcn  jur  Srtjaltnng  bet  1)entmälcr  unb 
©egenftiinbe  oon  ardjiiologifcliem,  funftgefd)id)tlid)cm  ober  gefd)ict)t« 
lichent  fficrtc."  6t  bejmeeft  bamit  in  ancrtenncnäioerter  'JBcife,  bet 
.»Jerftürnng  unb  iüerfdjlcppung  ber  Tienfmäler  nnb  ©egenftiinbe  oon 
hiftor.  ®erte  6inl)alt  511  tl)nn.  I)arnach  foU  jnnäd)ft  ein  3’*^cn» 
tut  ber  311  erljaltenben  ©egenftänbe  anfgenommen  merben.  ferner 
mürbe  jur  I'urd)fü|)rung  ber  entfprcchenbcn  3)?aßnal)men  eine 
Jfommiffion  eingefeht,  befteßenb  aus  bem  6räicl)nng«bireftor  al« 
$räfibcnten,  bem  jlonferoatot  ber  ilKufeen  nl«  Schriftführer,  ben 
^[nhabetn  bet  Sehrftnhie  für  Sunftgefd)ichte  unb  d)riftlid)e  ?lrd)äo* 
logie,  bem  Jtantonäbibfiothcfav,  StnatSarchioar,  Snntonsbanmeifter, 
ben  ^räftbenten  ber  ©efellfdjaft  ber  fd)öncn  Münfte,  be«  franjöfi« 
fchen  unb  beutfehen  gefd)id)t«forfd)enbeu  hierein«  unb  acht  bi« 
3el)n  meiteru  00m  Staatsrat  im  ©inoerftänbni«  mit  ber  T'iöjc» 
faubehötbe  jn  ernennenben  löiitglicbcrn.  X!cm  ^iräfibenten  be« 
beutfdjen  gcfd)ichtsforfd)enbcn  i'crcin«  fommt  fomit  oon  ?Imt«wcgen 
Sig  unb  Stimme  in  biefer  «ommiffion  311. 

3}ci  ber  öecrbignng  br«  'f.lräribcnicn  be«  35crcinö  be« 

Ännton«  SBcrn,  .fperrn  'ißrofejfor  Dr.  ilarl  6mil  Sölöfd),  am  14. 
a)Jtir3  1900,  mar  unfer  Söercin  bnrd)  ben  ‘fJräfibentcn  unb  3ioei  üJHt« 
glieber  oertreten,  bei  ber  Seichenfeier  oon  .'pochm.  .^»e'-orn  fßfatrer 
3engerling  in  ©nrmel«  am  22.  'JJJai  bnrd)  3roei  dJJitglieber  be« 
35otftnnbcö  unb  3al)Ireichc  ÜJi'ilglicber  be«  ißercin«. 

jjreibiirg,  ben  20.  'Jiimember  1901. 

jDer  fßräfibent : 

Or.  iüihi. 


Digitized  by  Coogle 


|[rd)nung  bcs  brutrif)fn  gcfiijidjtsforri^enbrn  Vereins 

b»«  ftanton«  /rtiburs  für  1900/1901, 

A.  finnaiftnrn. 

©olbo  bcr  oorf)crgi'^cnbcn  Scd^nung 5r.  8.15 

©eitrngc  ber  SWifgliebcr  pro  1 IKX)  burc^  Saffter  u.  'JJräfib.  „ 352.40 

„ ber  SKügltebcr  pro  1899  burc^  SBuc^^onbl.  !8eit^  „ 484.75 

Stoaiabeitrag  pro  19(X) „ 130. — 

Äu6erorbcntlicf)er  Staateibcitrog „ 250, — 

©toatäbcitrag  pro  1901 „ 150. — 

SBeürag  ber  Stabt  SJfurten  für  19<X)  u.  1901  ä 5r.  20  „ 40.— 

6rlö4  Don  oerfaufteit  @cfd|i(^tgbtätteni „ 35. — 

Sei  ber  Sc^ioeij.  SolfiSbant  Srciburg  erhoben  ...  „ 43.70 

Sotal  ber  6immf)men  5r-  1714.— 

B.  äusgobtn. 

©ucbbrucferei  StompfU  Sern  für  ‘Srucffoften  bcr  @e- 

fcbicbtgbl älter  VI  VII „ 683.25 

Sucbbinber  91obp  für  Srofd)iren  bcr  @efcbi(l)t^bl.  VI/VII  „ 75. — 

@cbr.  SroQoü're  für  ®rutffoften  ber  (Sefcbicbt^blätter  V „ 842..50 

„ „ „ Sfcubrucf  bcr  ©efcbicbtäblätter  I „ 110. — 

Su(bbinber  9fobp  für  Srofrfjircn  o.  40  Gj.  @cfd)icbt4b(.  I „ 4. — 

5ür  Sergütung  oon  iJtortoau4(agen „ 31. — 

„ 22  rcfüfiertc  9tacbnal)nien  ä 12  GtS „ 2.64 

Sei  bcr  ®cf)ioeij.  Solfssbant  angelegt „ 2(X). — 

Total  bcr  9lu4gabcn  5r.  1948.39 

C.  §ilan;. 

5r.  1714.— 

„ 1948.39 

Salbo  ju  Saften  ber  ffaffe  fjr.  234.39 

D.  §ermögensbr|lanb. 

©olbo  ju  Soften  bcr  Saffe 5r.  234..39 

©utbobcn  bei  ber  Solfgbonf  JJreiburg „ 156.30 

9J?ebrau8gabe  Sr.  78.09 
Ter  Saffter:  3.  Säri4tt)pl. 

X 


Ginnabmen 

9ludgaben 


Digitized  by  Google 


^er^etd)ni0  kr  Ülitgliekr 

btd  btiitfrbcn  geft^idjtdforfi^rn&rn  ScrcinS  btd  Kanton#  (<rrdburg. 

®ejembfr  UK)1. 

33  0 r ft  a n b : 

1.  Jfc^opp,  Qofv  ®tift#befan,  greiburg,  Ct)renpräribent. 

2.  ®üc^i,  D'  SnOert,  ^tofcffor,  ^veiburg,  ^räfibeiit. 

3.  3d)affner,  aal.,  '^Jfarrer,  Äcrjcr#,  Stftuar. 

4.  öätiömgl,  Stantöeiimcbmcr,  Üafer#,  fiafficr. 

5.  äöaftelet,  D'  .^anS,  Wbuofat,  ÜKiivten. 

S l)  t c n m i t g I i e b : 

6.  iSd)ueuwIi),  ©taat8avd)i»ar,  Jreiburg. 

üß  i t g I i e b et : 

7.  Äebij,  ^[ofjann,  Pfarrer,  ^loffelb. 

8.  — ycfjrer,  St.  Sltitont. 

9.  Äffolter,  Oefonom,  ßonrabstjau#  bei  ^eitenrieb. 

10.  9luberfet,  illbert,  lic.  jur.,  Jreiburg. 

11.  Salbegger,  l'c.  phil.,  St.  ©allen. 

12.  SariSim)!,  ij.  fjubrtjalter,  greibutg. 

13.  Sanmbauer,  D'  |>etnr.,  ^tof.,  fjieiburg. 

14.  Seef,  D'  :iy.,  ^rof.,  Jreiburg, 

15.  Seeli,  OberamtSidjveiber,  'Dturteu. 

16  Seuniiiger,  31mt0ric^ter,  Saluenacb. 

17.  Scrtfdji,  lievar^t,  Tübingen. 

18.  Setf^en,  Äbolf,  üJiet)l^itnbIer,  fjreiburg. 

19.  Sicbffl/  lieratjt,  Gourtepin. 

20.  Sitbaum,  Cbetri^ter,  ^teiburg. 

21.  Slancpain,  31d)ittes,  Sierbrauer,  fjretbutg. 

22.  ©Iand)arb,  Philipp,  J^eiburg. 

23.  — 3:[)eob.,  Setreibungöbeamter,  laferö. 

24.  Slumenftein,  ^famr,  SRurten. 

25.  Sofe^ung,  Ulrtc^,  ffiirt,  Ueberftorf. 

26.  Soubret,  Tiirector,  Äetjetä. 

27.  Sourqui,  ?tteji#,  Gioilftanböbeamter,  fjreiburg. 

28.  Stügger,  ^eter,  SKöbelfc^teiner,  fjreiburg. 


Digitized  by  Google 


XVI 


29.  93rülf)art,  ©efängnisbircftor,  (Jreiburij. 

30.  Srül^arf  ^^Jfarrcr,  Joiit. 

31.  Sud)^,  ©emeiiiberat,  ®ioiitiner. 

32.  sHiiIa,  .3.  ®ro6rat,  .Qcvjcr«. 

3.3.  Öiiombcri^er,  D'  Siaiitoujftati[tifcr,  Jrcibiirij. 

34.  6ornu3,  ©iiftau,  otabtammanii,  IDJurlcn. 

3.5.  Daniels,  D'  (yvait^,  ^rofejfor,  S'^ftburg- 

.36.  DeruugS,  ^ot).,  ^rofcffov,  Soll.  St.  grctburg. 

37.  DcSfoffej,  ‘ijJfflrrer/ 

38.  0.  Dicäbad),  2)inf,  ©roßvat,  Uebcrotjl. 

39.  tiinidjcrt,  Souitüiitin,  '.tJatioualrat,  l'foiitilicr. 

40.  J;o)icnbad;,  $d)uljl)ünblung, 

41.  T»ucrc|'t,  ^rof.,  Solleg  St.  2l?id)acl,  greiburg. 

42.  Sffmann,  S-Mll;.,  '^rof.,  Süiin=Steifeuid),  öurgftraöe  170. 

43.  Sggcr,  Sl).,  ijcljrcr,  ©ufdjelmut. 

44.  Sggis,  ?lboIf,  ®anquiev, 

45.  Sparb§,  Pfarrer,  iDlerlnc^. 

46.  Svlebad),  Sc^Ioifcr,  Jrciburg. 

47.  Jnfel,  liubioig,  @crid)töfdjtciber,  Iajet§. 

48.  Jafel,  ^eter,  2cl;rer,  Tübingen. 

49.  ^uffc^micb,  Jrciburg. 

.50.  ^Robert,  ©emeinbcfc^reiber,  ÜRünd^cmopIer. 

öl.  5£tid)crin,  ffi.,  Sdjulbireftov,  Olten. 

52.  r*-  ®crnl)arb,  0.  Kr,,  gveiburg. 

53.  Jorfter,  Sljriftian,  £el)rer,  tSeuneioql  bei  ?(lterön)V)l. 

54.  Jragni^re,  ©ebrüber,  Söuc^bructerei,  gieiburg. 

55.  gragiti^ve,  D'  '?rof.,  '•^Jrie)ter)emtnar,  {yreibiirg. 

56.  ©abriel,  ^aul,  Stüt^uer,  grcil’ttrg- 

57.  @enoub-$eiet,  iJeo,  ©tograt,  5tcit>utg. 

58.  ©ottlob,  D'  Äb.,  ^rof.,  ®omt  q/JR^.,  öufc^ftra^e  55. 

59.  ©rimme,  D'  Hubert,  ißrof.  Jreibutg. 

60.  ©roß,  Smil,  SJürfpred)  ^rciburg. 

61.  ©utfncc^t,  Set.  l'el;rer,  iDturten. 

62.  ^aaS,  ^aul,  SOtufifDireftor,  greiburg. 

63.  Iiafner,  $ugo,  Slboofat,  'Jturten. 

64.  |)auptmann,D^JJ.,i|5rof.,®erlin*aßiImeröbori,UIjIanbS|tra{3c73' 

65.  ^aqoj  P.  £eo  0.  Fr.,  JJreibutg. 


Digitized  by  Google 


66.  P.  0.  Fr., 

67.  ^ciiiemann,  D'  Jranj,  Sibliotljetar,  l'ujerii. 

68.  .Reifer,  Oberlcljret,  grciburg. 

69.  ^enjcn,  Ärjt,  Süteröiutjl. 

70.  $eB,  3af.,  ^tof.,  JJrcibutg. 

71.  ,^o(bcr,  D'  ilarl,  ^rofei)or,  JrciDurg. 

72.  ^urni,  Älüert,  üe|)icr,  in  Seig. 

73.  3ungo,  3öirt,  Schmitten. 

74.  Srciburg. 

75.  Jlämil  Sffenbi  c[  SEBetll,  stud..  Jrcibutg. 

76.  fiopper,  P.  ?llb.,  0.  Fr.,  5r*il>urg. 

77.  ^erjerS,  syolfiSbibliolljcf  non. 

78.  Ätlian  P.  ^uca^  0.  Fr.,  Jrciburg. 

79.  fiirfc^,  D'  ^<etcr,  '^Jrof.,  Jreiburg. 

80.  Slauji,  ^fiirrcr,  Ucbcrftorf. 

81.  Slbljler,  ®.,  ?lpDtl;cfer,  Jrf'f’urg. 

82.  flrufcr,  Mgr,  9legen8,  ?nbcrtiniim,  Jreiburg. 

83.  fiu^n,  P.  (£priü  O.  Fr.,  5'^ciburg. 

84.  Sampert,  D'  Ulr.,  ^tof.,  ^reiburg. 

85.  fiapp,  il.,  Drogueric,  greiburg. 

86.  Seiest,  ©rojjrat,  Snloenac^. 

87.  £eitj,  D'  ?lbülf,  ^rof., 

88.  £erc^,  D'  30?atti)iaS,  ^rof.,  Jrciburg. 

89.  £iebig,  P.  ^aul,  0.  Kr.,  Jfciburg. 

90.  fiiec^ti,  ^ermann,  ©roßrot,  9J?urten. 

91.  fiombrifer,  ^rofeffor,  ^reitiurg. 

92.  fiötfcn«,  Diiffclborf,  ©artenftrape,  78. 

93.  finbowigS,  8r(biteft,  SBonn^Seffciüc^,  Surgftraße  170. 

94.  £up,  abolpl),  ©rograt,  ©reng  bei  93?urten. 

95.  £ütl)i,  SmanucI,  ©gntnafiallelircr,  Sern. 

96.  3)Janfcr,  Dr.  ©all,  ^rofeffor  9tlbcrtinunt  gteibutg. 

97.  aiJaj^oni,  'iPfarrer,  laferö. 

98.  5Weier,  Äarl  »l.,  ffaplan,  ©allcnbue^. 

99.  iDJerj,  5R.,  ®d)ulin)peftor,  iüJerlac^. 

100.  P.  2eo,  “ilSrof.,  Älbcrtiimm,  Jrc'^’^rg. 

101.  Üliofer,  Ottmar,  Sefuubarlc^rer,  greiburg. 

102.  ÜWiUIer,  SBctwalter,  Söroenberg  bei  ülZurten. 


103.  P.  Srinto,  0.  Fr.,  ^rfiburg. 

104.  SÜiuUer,  !)lcinl;nrb,  Sdjrer,  J^rciburg. 

105.  SDJurten,  ©cmeiiibcrat  uon. 

106.  'JJoimaft,  SJegionancfjvcr,  ©urmels. 

107.  'JJof,  ©Dttlicb,  licravjt,  Jlerjcrö. 

108.  Offner,  Jelif,  Sefvetär,  Dübiiigen. 

109.  Ofer,  D'  4)ugo,  ^rof.,  fyveiburg. 

110.  Raffer,  Cberamtmonn,  lafcr«. 

111.  ^erroukä,  iW.,  Pfarrer,  Tübingen. 

112.  Pfänner,  Diongö,  lll)rcnmad)cr,  Jreiburg. 

113.  ^fnnncr,  Jlarl,  SEßirt,  f^rcibutg. 

114.  ^fijffer,  ®oIbfd}micb,  ^reiburg. 

115.  ^^ilipponn,  ^iu8,  '!jjubli5ift,  Sern. 

116.  ^(;i(ippona,  ®.,  Gommiffär,  SUtcröropI. 

117.  ^offet,  ^of.,  Oberamtöfc^rciber,  InferS. 

118.  IHappo,  :JJof.,  91cgtonaUcl)rer,  Ueberftorf. 

119.  aiaubcr,  £cl)rer,  in  Tübingen. 

120.  SReidjIen,  gtanj,  ^veiburg. 

121.  Sleic^lin,  Üconj,  pvaft.  Slrjt,  I'übiiigen. 

122.  'Jleinijarbt,  ^cinrid),  ^rof.,  Jreiburg. 

12.3.  9lemp,  SJeo,  ^riuatier,  Sude. 

124.  97obp,  Wb.,  S8ud;binbcr,  (Jrciburg. 

125.  Siuffieuf,  Pfarrer,  ^laffetjcn. 

126.  9luprcd)t,  Oefonom,  {Jidiftorf. 

127.  9ip^,  3v  Sef;rer,  fjreiburg. 

128.  0.  ©aüignp,  D'  Sco,  $rof.,  3)2arburg. 

129.  D.  ©c^ader,  SRoinain,  ^rof.,  fjrciburg. 

130.  ©(genfer,  ©c^u^fianblung.  greibuvg. 

131.  ©c^Iäpfer,  ßonrab,  fjreiburg. 

132.  @d)ntib,  ®ifenl)änbler,  ^reitutg- 

133.  ©c^mu^,  ©emcinbefc^reibcr,  Ueberftorf. 

134.  @d)nürer,  D'  ©uftau,  $rof.,  Jreibitrg. 

135.  $d)od),  iDlebger,  ^rc'ljxvg- 

1.36.  ©c^wader,  SBiftor,  Pfarrer,  911ter8ropl. 

137.  @d)n)arj,  Pfarrer,  fjreiburg. 

138.  @c^roenter=$(^mib,  D'  nied.,  fflern. 

139.  ©iffert,  (Siuü,  lic.  jur.,  tRebüftor,  fjreiburg. 

140.  ©olot^urn,  jlantondbibliot^ef  oon. 


141.  Soutlier,  ®tation«oorftanb,  ^Cübingen. 

142.  Spät!),  @ / J^vciburg. 

14.3.  Spcifer,  D'  ^rofeftor,  tJrciburg. 

144.  Spicker,  Srani/  ©cridjtSpnlfibcnt,  ^eiteroil,  Dübingeu. 
14;').  ®pid;er,  ^ol;.,  Ueberftotf. 

146.  Spövtt,  3.  3.,  l!ireltor,  J^ilbingen. 

147.  Steffen«,  D'  J.,  ^rof.,  ^i'cibnrg. 

148.  Stodolper,  ^etermann,  tHeftor,  9iieb,  ©vig. 

149.  Stell,  Cetonom,  Salucnac^. 

150.  Stritt,  ^of.,  ißfarrer,  .'peitenrieb. 

1;)1.  Sügtrunf,  3af.,  Setunborleljrer,  SWurten. 

152.  0.  ledjtcrmann,  iöinf,  iDJufeumSbireftor,  Jrciburg. 

153.  2:fc^ad)tli,  ?(Ifreb,  @erid)l8präfibent,  iWurten. 

154.  ©ac^eton,  Dicif,  @evidjt«f^reiber,  UJJurtcn. 

155.  ©eitl;,  ©.,  Sudjbänbicr,  Jreiburg. 

156.  ©ogel,  ©nnquiet,  ^reiburg. 

157.  23ogt,  Sb.,  ailufifbireftor,  fyreiburg. 

158.  ©onlantben,  ©.,  .^ppotbefaroetronlter,  Xafer«. 

159.  SßJäber,  ^of-,  ©ije--©räribent  be«  ?lint«genc^te«  lafer«. 

160.  ffiäber,  ÜJJorip,  ^rof.,  fjreiburg. 

161.  ©}a«nier,  6.,  Sifenljünbler,  greibiirg. 

162.  SBattelet,  ©uftao,  9)?urtcn. 

16.3.  3Beber,  Kunibert,  Detan,  St.  Jlntoni. 

164.  D.  ffieef,  ^aul,  raed.,  f^reiburg. 

165.  SBegmiiller,  ?(rmin,  2(potl)eter,  SDJurten. 

166.  ©lei^cl,  Älfreb,  9teg.  Secretär,  JJveiburg. 

167.  ?öengcv,  ©farrer,  St.  iSntDiii. 

168.  ffieftermaier,  D'  3)?aj,  ißrof.,  jjreiburg. 

169.  ffiilcjecf,  ^.,  ßartonnagefabrif,  Sreiburg. 

170.  S}Dl;I^nufer,  Sranj,  lic.  jur.,  greibnrg. 

171.  I*-  ®inc.,  ^rof.,  ?llbertinum,  fjreiburg. 

172.  ©rieftriiger,  DUbingen. 

173.  ®-,  Sc^Ioffermeifter,  Senba,  Jretbutg. 

174.  3»rf*nbeit,  ^oljonn,  ©rogrot,  I'übingen. 

175.  Üeljrer,  I'iibingen. 

176.  ^werjiua,  D'  Soitrab,  ©vof.,  greiburg. 

177.  D'  abolf,  ißrof.,  Jreiburg. 


l^ereine  unb  3n|Utute, 

mit  btnen  mir  in  @^rift«nanetanf$  ftr^en  3)ejcmbcr  1901. 


1.  ^ n b e r S d;  lu  e t j. 

1.  Baratt : .^iftorifc^e  ©efcllfc^aft  bc§  Saiiton«  Wnrgaii.  3«'*' 

?(rcjoina.  'IJväfibent  .^uiiäifcr,  ^rofcfior,  ?larau. 

2.  5Boftl:  .t)iftoriid)e  unb  autiquaviid;e  ©cfcKfc^aft.  3fiUd)rift: 

Beiträge,  ^riifibent  Sf)r.  iBcrnoufli,  Cbcvbibliot^.  Snfcl. 

3.  — Sdjiücijeritdjc  @cfe[l)£^(tft  für  3?oIf^tmibe,  3<‘'tfciFU*  • 

für  iyolf^tiiubc.  ?tbrcife : ^rof.  Dr.  S.  ^offmann» 
Äraqcr,  ^irsbobcmueig  S3afet. 

4.  ScIIinjona : Bolletiiio  storico  della  Svizzera  Italiana.  5Hc= 

baftor : Emilio  Motta,  Bibliotecario  della  Trivulziana  in 
3J?aiIanb. 

5.  ?}crn : •t’ifif'tifdjcr  ikreiii  bciS  fiantcmS  S9ern.  3citff^’^'tt : 

9trd)tü.  ?(brcfjc : Cbcrldjrcr  Stcvdji  in  Sern. 

6.  — ?niij.  @ei^id;t«forfd;cnbc  ©cfellfc^att  ber  ec^rocij. 

budj,  '?(njeigcr  unb  CitcIIcn.  3lbrcffc:  Stabtbibiiotljct  23crn. 

7.  Srifl:  @efd)id;t^forfd;cnbcr  iVrcin  non  Cberwalliä.  3riiid}rift: 

Slätt'cv  iinö  bcr  55?alii)crgefdji(^te.  'ißräi'ibent  '^^rof.  Itionql 
^mcfd;,  ®rig. 

8.  (£^ur:  .5)i)torifd)mntiquavifr^e  ©efellfc^aft  uon  ©roubünbcn. 

3citfdjrift:  3fl*)rtöbcridjt.  ißräfibcnt:  5ßi.  ^latfncr,  SRcg.= 
{Rat,  6i)ur. 

9.  (^rmienfrlb : .^iftorifd)er  iPercin  bc«  iiantonä  Xl)urgau.  3*^’*' 

fdjvift:  Xijurgauifdje  ^Beiträge  jur  imtcri.  ©ci'djic^tc.  ^rä= 
fibeut  Dr.  ^ol;.  DJeqer,  S-rnuciifelb. 

10.  0t.  ®atteil:  .^iitorije^ev  SBcrcin  in  St.  Waden.  • 

dRittciliingen  jur  uatcrlänbiic^en  Wefdjidjtc  unb  'JJcujal;rS» 
blültcr.  ijlräfibcnt  Dr.  .^ermann  aöavtmaun,  St.  Waden. 

11.  @en| : Socictd  d'liistüire  et  d'archdologie  de  Genöve.  3®'*" 

fdjrift : Bulletin  unb  Mdinoires  et  Docuraents.  8bre)fe: 
1,  rue  de  l’Evechd,  ä Genöve. 


Digitized  by  Google 


XXI 


12.  ®Ioni9:  ^»tftorifc^er  93etein  be«  Äanton«  @Iaru«. 

^o^rbuc^.  ^räftbent  Dr.  Dinner,  @Iatu8. 

13.  üaufanne : Sod^td  d'histoire  de  la  Suisse  romande. 

fd;rift : Mdmoires  et  Docunients.  ^räfibent  B.  van  Muyden, 
Lausanne. 

14.  2ujem  : ^iftorif^er  i^evein  bet  fünf  Orte  Sujcrn,  Uri,  @d)n)ij, 

Unterroalben  unb  3“9-  ^ @efc^i(^t«freunb. 

^räfibent  Dr.  3-  £•  Sranbftetter,  fiu3ern. 

15.  Htcurnburg:  Soddtd  NeucMtcIoise  de  Gdographie.  3^'!’ 

ft^rift : Bulletin.  S3i6IiotI)elor  C.  Knapp,  prof.,  'Jicnenburg. 

16.  @(f)affl)anfrn : .^iftorifd) « antiquorifc^er  ÜJcrein  bea  tantonä 

®d)aff()anfen.  3t*tfd)rifl:  Beiträge  jnr  natetl.  ®efd)ic^te. 
^röfibent  Pfarrer  ©äc^tolb,  $d)afff;nnfen. 

17.  0d)lot3 : .^iftorifd)cr  SJcrcin.  3«i*f^r>fl : Sliittcilungen.  ^räfi« 

bcnt  ftan3leibireftor  3-  Sälin,  Scbroi3. 

18.  0olot^urn : ^iftorifd)cr  3?etcin  beö  Slantonä  $oIotl)urn.  3«'*’ 

fd)rift : Urfunbio. 

19.  Drogen:  ?lppen3cniftbc  gcnieinnu^ige  ®cfcllft^aft.  3*diff)r'it: 

?lppen3dlifd)e  ^afirbüc^et.  Sbreffe:  Äppen3eUifcbe  Santond' 
bibliot^ef  Drogen. 

20.  3üriil) : Slabtbibliotbef.  • 9?cujal)röblatt. 

21.  — 3(ntiquarifd)c  ©efeflfd^aft.  3«'tf'^rift:  iDUtteilungeu. 
Slbreffc : Stnbtbibliotljet  3ür^- 

22.  — 2cf)iuci3erifd;c8  iianbeömnfenm.  3c*lf‘^rift:  9(n3eiger 
für  fdjioei3erifd)e  SUtertumötunbe. 


2 3 m ?I  u 8 1 a n b. 

1.  Sni^en : Äad;ener  ©efc^idjtdoercin.  f)crau8» 

gegeben  oon  Dr.  (Smil  (Jtomm.  ?(brcffe : Srcmerfc^e  Sud)* 
banbtnng,  iUeinmarfdjicrftra^c  3.  Sladjen. 

2.  Tlugdburg : ^iftorifdjer  Serein  für  ©djronben  unb  9?eubnrg. 

3eitfd)rift  bc8  :c.  Äbteffe  : ?luSfc^u6  beS  ^iftorifd)en  Seteinä 
für  Sdjronben  unb  'Jkuburg  in  Jlugdburg. 

3.  (£atantn  (0icilia) : Rivista  bimestrale  di  Anlichitä  Grecche 

e Romane.  Direttore  F.  P.  Garofalo  Catania. 


Digitized  by  Coogle 


XXII 


4.  !l)armftabt : ^iftorifc^er  herein  für  ba«  @to§^erjogtiim  Reffen. 

3eiti(f)rift : Jlrc^io  für  ^effifc^c  ©efc^ic^te  unb  CuarJaI= 
blätter.  9rbrcffe : ®ire!tion  ber  ©roßljcriogl.  ^ofbibliotljcl 
'Carmftabt,  ÜJcfibenjf^Io^. 

5.  !l)iUinnen : $iftorifd)cr  iöerciu  JUlingcn  a.  ®onau.  3c<*ftf)rift: 

3al;rbiicb.  I.  sPorfi^enber : Dr.  Ib-  Dillingcn. 

6.  Sionautfdiingcn  : 35ercin  für  ©cfibicbte  unb  iiJaturgefdjicbte  ber 

S5aar.  Sc^i'ftcn  bc8  iöereiit^  für  2C.  Slbrcffe : 

Dr.  luuibült,  T'onaucfd)ingen,  SPorftanb  ber  biftor.  Slbteilung. 

7.  (Sffcn : |)iftürtfcbcr  herein  für  Stabt  unb  Stift  ®ffcu. 

febrift : iöeitrngc.  i'orfibeuber : Dr.  Ä.  tHibbcct,  gffen. 

8.  Sranffurt  a.  : 3?ercin  für  @efd)icbte  unb  Ältertumefuubc 

311  Jrantfurt  a.  2)J.  3f'M’c()rift : 'ärebiu  für  Jranffurtd  @e« 
fibi^te  unb  «unft.  Slbreffc ; Stabtarebiu  I. 

©ecfniarft  3. 

9.  Bi^ciburg  i.  33r. : ©cfetlfdjaft  für  ®eförbcruiig  ber  @efd)id)tei» 

?Utertum8^  unb  SCöItcrtunbe  (.^iftorifdjer  süerciii).  : 

3eitfd)rift  ber  @efe(l.  :c. 

10.  — JtirdjIid).biftorifdjcr  ikvein  für  ©cfdjidjte,  ÄItertuui«= 
funbe  unb  cbriftlidje  Sunft  ber  Sv3biÖ3efe  B'^c'burg.  3^'*' 
fdirift:  Freiburger  Diüjefaiu^trd^iu.  I.  i^orfibeuber  Dr.  2b- 
®reber,  T'omfn})ituIar,  Freiburg. 

11.  Fritbrid/i'baftn : i<ereiu  für  @efd)id)te  bcö  öobeiifce«  unb 

feiner  Umgebung.  3e'<fe^rift : Sebvifteu  bcö  syereiua  etc. 
?tbreffe : S8obenfee-S8erein,  Friebridj^bafe»  nm  töobenfee. 

12.  (Stebtn : Cberbeffifd)er  ©efdjicbtsncreiu.  3eitfcbtift : '-DJit» 

teilungen.  ^rafibent  Dr.  Dberbibliotbefar,  ©iegen. 

13.  @raj : |)iftorifcber  i^ereiu  für  Steiermnrt.  3rüftf)rif* : 3)?it» 

teüuugen  beö  .'pift.  iUer.  Söorfibenbcr  'ißraf.  Dr.  n.  3iuicbinecf. 

14.  ^oHe  a.  b.  3. : i:büviugifcb’'2äd)fifdjer  @efd)id)ts>  unb  9(Iter. 

tumöuerein.  3euft^)rift:  Ü?eue  SDUtteilungeti  nitS  bem  ©ebiet 
biftorifd)’antiguarifcber  Forfebung.  ‘Uorfibcuber  %U‘of.  Dr. 
©.  5>erjbcrg  in  ,'palle  a.  S. 

1.5.  ^cibclbcrg:  :£)iftorifcb*Pb*lofovbifü)er 'i^erein.  3edftf)rift:  -’Jeue 
.f)eibclberger  F“lFbüdjer.  Slbrcffe : ©robberiogl.  babifebe 
UniuerfitätSbibliotbef. 


Digitized  by  Google 


XXIII 


16.  3tna : 3?crcin  für  TpringifAc  ©cfc^ic^tc  iinb  Ältertumäfunbc. 

3citfc(}rift  bc«  i'evciusi  ic.  «brcffe : Uiiiüevfüötöbiblot^ct. 

17.  3nn^britcf ; fjt^itfdjvift  bcö  {Jcrbiuaiibciimä  für  lirol  uiib  syor- 

orlbcri].  Sibliotljctar  Dr.  ®(]ger,  ;^nnsbrui. 

18.  Sforlöiu^c:  syabifd;e  I^iftovifdje  siommtffioii.  ^^dfdjvift  für 

(^cid)id;te  beö  CbervljciuS.  Jlbreffe : ©roßber^ogl.  ©eneraU 
Iaiibcöard)ii)  in  8arlörul;e. 

11).  SJltififn:  ®erein  für  bic  @efd}id)tc  ber  Stabt  tUieiffen.  3'-’'*" 
fdjrift:  ÜlJilteilungen  bcä  ®ercinö  ic.  SJorfi^enbcr  Dr. 
tDinrtii«,  tRcalfdjuIe  2)kiffen,  Sac^feit. 

20.  ÜDtül^aufen : .^iftorifc^eö  ÜJiufeum.  ' 3‘'^rcsl)cft 

^räfibent  üliQtI;iaä  ilRieg. 

21.  fRümbtrg:  ©emtanifdie«  iRationolmufeum. 

jeigct  beö  @ermantfd;eii  31atioiiaImufeum8.  I.  Direftor  @. 
0.  Öcjolb. 

22.  — tyereiu  für  bic  @efc^id)te  ber  Stabt  illürnberg.  : 

lüiittcilungeu  bcä  35er.  ic.  1.  3Jorftanb : Jreiljerr  uon  Stvcjj. 

23  IRaben^liurg : ®iöcefanard)ii)  0011  Sc^roaben,  ptouiusiaf«  uub 
funftbiftorifi^c  3ci5fcfjrift/  Ijerauögegcbcn  üon  31mtörid)ter  a. 
®.  Öecf. 

24.  IRcgtndlmrg : ^iftor.  35crein  für  Cberpfali  unb  IRegenöburg. 

3eitfc^rift  bcö  l;ift.  3Jer.  ic.  35orftanb  Dr.  S.  3l5ill,  9tej 
gcnäburg. 

25.  Sptier : .'piftorifc^er  35erein  ber  ^falj.  3ettft^r'f5 : üJJittcUun= 

gen.  6onfcrüator  Dr.  2.  ®rünentnalber,  ÄgI.  ©pmnafiaKe^rer. 

26.  Stoifbolm : Kong.  Vitterhets  Historie  och  Antiquitets 

Akademien  (Äönigl.  3lfabemic  ber  ©ef^id^te  unb  Älter* 
tiimöfiinbe).  ißubiifationen. 

27.  Stra^urfl : .^iftorifd)*ntterarifd)er  be*  SJogefen* 

GInbö.  3citfd)rifl : ©efc^ic^te,  Spraye  unb 

Sitteratur  Glfa6--2otf)ringenS.  ißräfibent  Dr.  SRartin,  Unin* 
^rofeffor,  Straßburg. 

28.  Stuttgart  :'  'SönigIi^c  bffentlicße  Sibliotßcf.  ißublifation  : 

SÖJürtenibergifdjeö  Urfunbenbud^,  ßcrauögegeben  non  ber  fgl. 
I>ire!tion  [beä  ^au8=  unb  StaatdarcßincS.  23orftanb  ber 
93ibIiotf|ef : ’^Jrof.  Dr.  Stciff. 


Digitized  by  Google 


XXIV 


29.  Sübinnen:  Äönigftcbc  Untoetntnt^bibltotbef.  UnioerfitiiWpu» 

blifiitioiteii.  Söiblioiljetar  Di.  iijomoc. 

30.  Ulm : SBcreiu  für  Sanft  unb  Slltcttum  tu  Ulm  unb  Obev= 

fcbiunben.  • 3JiittciIimgeu.  Sibliot^efar  S.  5. 

aRüflet,  $tabtbibIiotl)etar. 

31.  {Btrbrn : .^iftorifd)«  SJcrcin  für  büö  ©ebiet  bcö  ehemaligen. 

©tifteS  ©erben,  ^citfeht'ft^  ®eiträge.  SJorfi^enbet  Dr. 
Qiafob«. 


V 


Digitized  by  Google 


JFreiburger  gufjeirfinungett 

über  bif  laljrr  1435 — 62. 

»on  3ir.  9((b.  SSüc^i. 


@tn  nom  5«it>iirgct  (£tabtfd)teiber  ^eter  um4 

1556  angelegter  ©ommelbanb  ’)  enthält  uerfd^tebene  Freiburger 
Sl)ronifen  be§  15.  t>ercn  Original  nic^t  auf  un«  gefom» 

tuen  ift,  in  guter  Stbfc^rift : bie  Sterner’fcbc  ®earbeitung  ber 
®erner  Sljronit  Diebolb  ©t^iflingö  *),  eine  Surgunber(^ronif  beö 
Freiburger  5Rat«l;errn  |>an8FricS®),  beibe  in  bcutfc^er  ©prad^e, 
bie  lagebüc^er  be«  9?otar«  ©reierj  über  ben  frei* 

burgif(^<bernif^*faooifd)cn  ftrieg  be«  F“^re5  1447 — 1448  <)  in 
beutfdfjer  Uebcrfc^ung,  eine  freiburgifc^e  beutf^  abgefaßte  ß^ronil 
beö  ©c^roabentriege« ‘)  »on  1499,  bie  ßrjä^Iung  F®*ob 
Snbrefinö  über  ben  Sefne^  C»erjog  Mlbrec^t  VI.  non  Oefter* 
reic^  ^uguft  bid  92ouember  1449  unb  bie  bamit  jufamment)än* 
genben  Ereigniffe  *)  in  franjöfif(^et  ©pra(^e. 


')  Üter  $eter  ilrui)o  unb  feine  ^anbfebrift  nierbe  icf)  in  ber  (Einleitung 
ju  meinet  «uSgabe  oon  Slftenftflden  jur  @cf(^i(^te  beS  S(^waben!tiege«  in 
Sb.  XX.  ber  Quellen  jut  S(bmeijer  @efd)id)te  au^fübrlicber  ^anbein. 

’)  Siirb  in  Xobterd  3(^iQing>!Iubga6e,  Sb.  III.  bemnid)ft  ebiert 
werben. 

’)  SBitb  non  mir  jum  erften  S2a(  ^erauSgegeben  in  S^obterS  ®(billing° 
«umgäbe,  Sb.  II. 

')  Johannis  Grnerie  narratio  belli  ducis  Sabaudiae  et  Bernenaiuni 
contra  Friburgense»  1447—48,  juerft  ober  febterbaft  berau4gegeben  in  Ar- 
chives  de  la  Socidt^  d’histoire  du  canton  de  Fribourg  vol.  II,  299  ff. 
bann  beffer  bon  S.  SlitlauS  füSble,  in  Quellen  jur  3(bweijer  Sb- 

1.  Safel  1877,  S.  299-.S18. 

*)  Son  mir  berauSgegeben  in  Quellen  jut  Sd)wcijet  ®ef(bt(bte,  Sb.  XX. 
*)  Seräffentlicbt  non  3in^touben,  Tableau.x  pittoresques  2*  fluSg. 

2.  Sb.  299-301  unb  4*  «u«g.  VI.  Sb.  S.  LXXl,  f»r.  XXVI. 


Digitized  by  Google 


2 


Äußer  biefen  ffierfen  enthält  bcr  Samnterbnnb  ^eter 
Äufjeic^nungen,  bie  iiidjt  bloß  in  9iüdftc^t  auf  bie 

ff^tonologie  ber  beßanbelten  Srcigniffe  unb  äußctlicß  burc^  beu 
unmittelbaren  Änfc^tuß  an  bie  Ueberfcßung  ber  lagebüe^cr 
be«  30 ß.  Oreierj,  fonbern  aut^  innerlicß  in  einem  gcroiffcn 
3nfammcnßang  mit  beffen  ffierf  erj^einen.  Äuf  bie  ©riö^fung 
Subreßn§  folgt  bie  Ueberfef^ung  non  Qoß.  @$reierj’  Änfjeic^nungen 
(®.  333—368)  unter  ber  litelübcrfcßrift : 

„Hienach  volget  ein  kleine  memori  der  verlognen  Sachen 
und  kriegen,  die  ein  statt  Fryburg  hat  erlitten,  wie  ich  das 
uszogen  hab  us  wilend  Johannis  Gruyeris  seligen  register, 
darinne  es  in  Latin  genotiert,  ich  es  transferiert  hab  zum 
besten.“ 

Oßne  äußernde  S^rennung  folgen  gleicß  auf  ber  nämlid)en 
©eite  (368 — 360)  einige  ineitere  iJiotijen  über  SJitterung,  Söaffer« 
größe,  ben  ißrojeß  9lübi  Üüftßerö,  bie  neue  SeftcKung  beä  fjrei» 
burger  SHatcö  buri^  ^»erjog  Älbrec^t,  fo  baß  erft  fe^t  bic  ©rcicrj’» 
fc^e  Srjä^Iuug  abgefc^Ioffeu  fc^eint. 

®aran  fchlicßt  fit^  als  9iacßtrag  (S.  360 — 362)  unb  unter 
ber  Überf(^rift : „Dis  gehört  zu  verbessern,  wenn  es  im  1452. 
und  im  1453.  jar  sich  verloffen  hat“  eine  furje  T)arftcUung  ber 
öfterreid)ifdjen  ffirßebung  nom  Hnfang  beS  3al)reS  1452,  bes  lieber« 
gangS  an  ©aooien  Ouni  1462)  unb  bann  nochmals  non  ben 
(Sreigniffen  beS  SBinterS  1451/62. 

Daoon  getrennt  burt^  ein  leercS  Slatt  (364)  greift  bie  Dar« 
fteUung  ber  folgenben  SBlätter  (365 — 369)  auf  (Ereigniffe  ber 
oorausgeßcnben  jurud,  nic^t  immer  in  ber  d)ronologifcßen 
Orbnung.  9lac^  einigen  Ülotijen,  bie  ftcß  auf  bie  Qfaßre  1436 — 
1438  beließen,  folgen  folcße,  bie  ben 

angeßören.  Seim  (Jaßre  1447  ßolt  bie  ‘Darfteflung  rüdmärts 
aus  in  ber  Se^anblung  ©alicetos ; bann  ge^t  bie  ^arftellung 
über  jum  Sriegsfaßr  1448.  ^eftt  greift  bic  'Darftellung  nodßmalS 
rüdmärts  inS  Qa^r  1444  unb  oon  ba  auf  1442  unb  1443  unb 
fcßließt  mit  ®rroäl)nung  beS  fjelbjugs  nac^  Sreffe.  SBaS  bann 
folgt  (über  baS  Sasler  Sonjil),  fielet  mit  ben  oorauSgcßenben 
9Jotijen  in  feinem 

'Daß  biefe  iUciljcnfoIge  nic^t  ctma  eine  bloß  sufäflige  ift,  er- 


Digitized  by  Coogle 


3 


gibt  ftd^  barau«,  ba§  au^  eine  anbere  .^anbfc^rift ')  bcr  (yrn^oV 
fc^en  S^conif,  bie  non  bei  norliegenben  unabt;ängig  i[t,  biefelbe 
aufweist,  ©ic  wirb  barunt  ft^on  non  Jruqo  felbet  betrübten. 
'Äeu^erlicb  erfc^einen  aHe  3?otiäen,  bie  auf  ^o^.  ©reierj’  lage^ 
buch  folgen,  eine  Jortfe^ung  biefer  d)tonitaIifc^eu  Sluf^eid^nungcn. 
Crft  mit  ©.  365  ft^eint  eine  eigene  Darftellung  ju  beginnen,  ot)ne 
ba6  bereu  ®etf.  auc^  äugcrlicb  ft^on  ju  erfennen  wäre. 

^iet  ert)ebt  fi(^  nun  junät^ft  bie  iJrage:  1)  Sinb  bie  oben 
erwähnten  gortfegungen  ju  (1448—52)  wirfiie^  als 

beffen  S3erl  anjufefien  unb  wie  weit  ? 2)  SäJer  ift  bet  ®etfaffet 
bet  folgenben  «ufjeid^nungen  übet  bie  ^faijte  1436 — 1448? 

1.  ®et  iJteibutget  'Jtotat  ©teietj  (Johannes 

Clruerie,  ftanjöfifd)  Jean  Gruyöre  f 1465)  ^intetlie^  in  feinen 
'JtotQtiatStegiftern  eine  Hnjal)!  b*fiotifd)er  Üiotijen  unb  inSbe» 
fonbete  eine  ouSfüI)tIicbe  T)ntfteIIung  beS  betnifcb'fteibutgifrb» 
fanoifetjen  ÄtiegeS  (Sei^noc^ten  1447 — 16.  (Juli  1448  *).  Iiodj 
fehlen  un«  feine  iRegiftet  getabe  übet  bie  >^on  1448 — 64, 
alfo  fowohl  füt  ben  Stieg,  bet  unS  nut  abfchriftlich  ethalten 
ift,  olS  bie  oben  genannten  fjottfehungen.  Sffiit  müffen  uns  in 
(Etmanglung  äußeret  Ängaben  übet  bie  Äutotfehaft  biefet  fjott» 
fegung  nach  inneren  .Kriterien  umfehen.  Die  Sprache  lä&t 
uns  im  Stiche,  ba  bie  befannten  Originalaufjeichnungen  beS 
(Johann  @reietj  entweber  unb  meift  auf  lateiuifch  ober  bann  auf 
ftanjöftfd)  abgefagt  waren,  fjrupo  felbft  fagt  uns  ja  in  bet  Ditel» 
überfchtift,  bog  er  bie  SaooierfriegeS  überfeht  h«^e; 

wie  biefe  fann  nun  auch  ^olgenbe  Uebetfehung  fein,  «n  unb 
füt  fich  würbe  eS  am  nächften  liegen,  bie  an  bie  Datftellung  beS 
SaooierttiegeS  anfchliegenben  iRotiien  übet  bie  folgenben  (Jahre 
1449 — 52  insgefamt  ebenfalls  (Joh-  ®teierj  jujuweifen.  ÜRit  jiem= 
liehet  Sicherheit  bürfte  baS  füt  bie  junächft  folgenben  Angaben  über 
Söetter  unb  ©affergtöfee  anjunehmen  fein,  ba  mir  wiffen,  ba| 


')  3m  oon  Jperm  ^tof.  ®r  Steffen«  in  Steibutg. 

V ®o«  Original  ift  ni(f)t  mehr  Dotbanben ; nad)  einer  fibfibrift  $rofper 
(Sabi)’«  au«  bem  Anfang  be«  18.  3“brb'  berou«gegebcn  non  iß.  9titlaii«  Bible. 
®ie  beutfebe  Überfefung  3ruQo«  mürbe  babei  jnr  ^»erfteOung  eine«  /(ueerläffi- 
geren  Xejtc«  berangcjcogen,  ift  inbeffen  nodi  nie  bemu«gegeben  morben. 


Digitized  by  Google 


4 


®rcterj  berartige  ®inge  firf)  ju  merfeii  pflegte.  ?(u^  bie 
beiben  folgenben  'Jiotijen  jum  3at)te  1449  über  ben  syenat  Rüedy 
Tüschers,  bie  9teuroa^I  oon  Sc^ulttjeiß  unb  Säten  bnre^  ben 
^erjog  oon  Qefteueid)  unb  bie  ©einaltt^nt  non  9BeibeI  ^iat 
bürften  oon  3o^.  ©teietj  ^errü^ten,  roierooljl  mit  ©idjerbeit  bie 
Slutorfc^aft  ni^t  jn  ermitteln  ift.  Sinige^S  IBebcnfcn  erregt  aller» 
bingS  bie  f^arf  nntiöftcrrci(bifcl;e  ®efinnung  beä  I8erfaffer8,  bie 
bem  non  $erjog  Sllbrc^t«  ©naben  ernannten  unb  im  folgenben 
^a^re  bei  ben  Seuwa^len  oon  ber  ©urgerft^aft  roieber  aii8ge= 
ftoßenen  Sat«^errn  ®reierj  faum  ^ujutranen  ift,  eS  märe 
benn,  bag  ftc^  in  feiner  ©eftnnung  ein  üBanbel  uoQjogen  ^ätte. 
IBielleic^t  ift  aber  baö  ÜJiaterial  in  ben  Änfjeic^nungen  beä  3ol). 
©reierj  gegeben  unb  bie  fjorm  lebiglic^  bie  3“*^at  bc8  Senr» 
beiterö  ^ruijo  ’)•  3)^*1  ©ic^crl)eit  lä|t  bie  ^xa^c  fo  lange 
nid^t  entfe^eiben,  al«  bie  uerlorenen  Segifter  ©reierj’  uit^t 
jum  lyorfc^ein  fommen.  Iltod)  liegt  nidjt  fo  oiel  baran,  ba  bie 
fSitteilungen  jeitgenöffifc^  unb  suoerläffig  ftnb.  ü)!it  bem  SQ3unfc^e 
„Gott  vergelte  inen  allen  ir  gutthat!  Amen !“  fc^einen  aber 
bie  Äufjeit^nungen,  fomeit  fte  auf  ©rcierj  jurüdget)cn,  ju  ffinbe 
3U  fein. 

2.  IBei  bem  bur^  eigene  Überft^rift  „Dis  gehört  zu  ver- 
bessern“ etc.,  eingeleiteten  Slbfafj  mit  'Sat^trägen  über  bie  fol» 
genbeu  ^fa^re  1451 — 1452  ^abeu  mir  eö  nic^t  meljr  mit  Qo^ann 
©reierj  ju  t^un,  fonbetn,  nad;  fjrupoä  eigenem  ©eftänbni«,  mit 
einem  Äuöjug  ober  einer  Sompilation,  bie  er  uadj  einer  alten 
nic^t  näljer  bejeic^ncten  23orloge  madjte.  ffir  beruft  ftc^  (@.  361) 
auf  feine  Quelle  mit  ben  HBorten:  „wie  ichs  gefunden  hab  in 
einem  alten  buch.“  9Ber  ed  oerfagte,  mirb  nirgenbiS  gefügt,  and) 
nidjt  angebeutet,  ffiäre  eä  ©reierj,  fo  märe  fein  ©runb,  i^n 
ni(^t  JU  nennen.  3febenfall8  tritt  Ijier  ber  Bearbeiter  fjrmjo  ftart 


')  Sflr  bie  ttutorfdiaft  bed  3ob.  Otreierj  (priebt  auib  bie  iogenannte 
9)lontenaib'f<be  Sbconit  (Msc.  Ü.  412  ber  Sibliotbel  ber  bfDnomij(f|en  (Me- 
fellidiaft),  roelebe  unter  bem  litel  ,,Belägeriing  der  Stadt  Fryburg“  (931. 
181—190)  in  einem  3ui“""iienban8  bie  XargeQung  be«  firiegeä  niie  ber 
9tacbträge  Don  1448—52  unb  im  ilbrigen  robrtlicb  gleich  enthält  wie  bie 
grutjo'jcbe  Sbronit. 


Digitized  by  Google 


6 


in  bcn  öorbergrunb,  ber  an  einer  «teile  l;injnfiigt:  „mein  ich.  es 
sie  also“  unb  bnlb  nndj^er  roieber  auf  feine  ißorlage  Ijinroeiöt  = 
„daruf  folget  also  geschribeu“  etc.  ®iefer  gauje  Äbfd)nitt  bilrfte 
bemnaef;  ol«  baS  3öetf  Urn^o«  anjufet)cn  fein,  ber  eine  ältere 
nat^  feinen  eigenen  ©orten  jterriffene  nnb  uerblid)cne,  oerinutlid) 
jeitgenöfifc^e  Cuelle  bemi^te.  SJicUeidjt  aber  ift  eä  ber  iöerf.  ber 
nad)foIgenben  $(nf}eid)nungen  Nicod  du  Chastel,  ber  and)  biefe 
gemaebt  Ijat. 

3.  ©aö  noch  folgt:  2Iufjeid)nnngen  über  bic  ^abre  1435 — 
1448,  fdjeint  ein  @anjes  jit  bilben,  unb  ba  an  einigen  Stellen 
ber  ©eiüäbrömann  genannt  luirb,  fo  bilrfte  alles  auf  biefen  juriicf= 
geben.  ®ei  ber  iDJelbnng  uom  t^riebeu  31t  SDJnrten,  16.  3uli  1448 
nennt  unS  gniijo  f^'"*  Vorlage  mit  folgenben  ©orten : “Ich 
hab  ouch  gefunden  gcschriben  in  einem  langen  rodel  oder 
buch,  so  mir  der  wol  gelert  Frantz  Gurnel'),  stattschriber 
zu  Fryburg,  min  geliebter  vetter  geliehen  hat,  ist  geschriben 
gesin  durch  einen  priester,  genempt  herr  Nicco  du  Chastel, 
rechter  Unser  lieben  Frouwen  kilchen  alhie  zu  Fryburg,  also 
wisende,,  etc.  ferner  nocbmalä  311m  1442,  roo  üom  @in» 

3ug  Jlünig  Jriebricbä  III.  in  Jreibnrg  bie  Siebe  ift.  Unter  ben 
leilnebmern  an  ber  lßro3effion,  bie  ben  König  oor  ber  Stabt  ab» 
bolte,  mirb  ebenfalls  erroiibnt:  “herr  Nicco  du  Chastel,  rech- 
ter zu  Unser  lieben  Frouwen,  der  dieses  genotiert  hat.“  “Der 
llmftanb,  baß  in  biefem  tieinen  9lbfdjnitt  an  3roei  nerfcbicbenen 
Stellen  foioobl  3um  auf  Nicod  du 

Chastel  b'ttaebJiefcti  roirb,  legt  bie  9(nnabme  febr  nabe,  baß  auch 
bic  übrigen  IDlitteilungen  in  biefem  Äbfdjnitte  auf  du  Chastel 
3Uiüctgeben,  allerbingS  nicht  mörtlicb,  fonbern  in  einem  91  u 8» 
3ug  ober  einer  Ueberarbeitung  fjrubos.  ®ieS  3cigt  fttb 
batin,  baß  er  bei  Salicetos  ©adfabrt  na(^  Srofle 

erbebt:  „ob  er  da  ze  ritter  gemacht  worden,  ist  nit  kuntbar.“ 
T'aä  muß  eine  Semerfung  be8  ein  ^abrljunbert  fpöter  lebcnbcn 
58eorbeiter8  fein-  Nicod  du  Chastel  mie  überhaupt  jeber 

^citgenoffc  bäUe  biefe  JJragc  uicbt  311  ftellcn  gebraucht.  Sonft 

')  Stabtfcbcciber  oon  greiburg  (1552—78),  geworben  21.  Stprit  1585, 
Berfofl«  einet  unten  bem  Ittel  « VieilloH  annotations  de  la  Suisse  et  du 
Pays  de  Vaud  » befonnten  Sbronit. 


Digitized  by  Google 


6 


fte^t  uic^W  im  SEPege,  für  bcn  ganjcit  abfafj  du  Chasicl  al8 
Cuclle  on3iife[)cn  b.  für  bie  ßrcigniffe  non  1435 — 1448. 
©reierj,  beffcn  'Jlotariateregifter  unä  über  bie  ^a^re  1434—48 
erljalleu  fuib,  tann  ^ier  ols  Ciielle  ober  Vortage  nid)t  iii  SSetroif)! 
fommen. 

lieber  bie  ^erfoii  uub  ben  ficbenalauf  ooii  Nicod  du  Chas- 
tel  (Castro)  ift  uns  außer  biefen  ^inmeifen  bei  ^rugo  fe^r  wenig 
befannt.  Nicod  du  Chastel,  alias  Beigier,  loirfte  1423—1465 
als  ^faner  an  ber  IJiebfiaueufirdje  in  jjreiburg  ').  Äm  6 CI» 
tober  1442  naßm  er  als  JHeftor  ooii  fiiebfrauen  an  ber  Seite 
beS  ÄbteS  oon  Sllteurgf  uub  bes  StabtpfatrerS  iwn  greiburg 
teil  an  ber  $ro3effton,  bie  Slönig  ^riebrid;  III.  bei  feinem  6in* 
3uge  am  Sfabtberg  abljolte  *).  I)ie  im  ^aßre  1444  in  ^teiburg 
oorgenommene  tBolfSjiililuug  erwäljnt  ißii  unter  ben  ^uwoßnern 
ber  Siiebfrauenfirt^e  an  erfter  Stelle : „Devant  Nostre  Dame : 
Primo  Domp  Nicod  dou  Chastel“  ®).  ffir  Ijatte  non  feinem 
OJeffen  (Joßann  Constans  nnb  beffen  2?ater  Hensilinus  als  ßrfa|5 
für  ein  Änleljen  im  Setrag  non  10  tt  gewiffe  @üter  getouft  nnb 
quittirt  als  „Nicodus  dou  Chastel,  presbiter  in  Friburgo“  im 
T'eiember  1446  ben  beibeu  für  bie  iHücfjaljlung  beS  ÄnleißenS  *). 
iSm  10.  (Juli  1462  mad;te  er  fein  leftament.  ßr  ftiftete  eine 
(Jalirjeit  für  10  u,  oergabte  60  Schillinge  an  bie  lDiaria=2)Jag' 
baleno  Sruberfchaft  in  ber  Siebfranentirche  nnb  40  Sd;illinge  für 
bie  ©eiftlichen,  bie  feinen  Sarg  tragen  würben.  Sein  großes 
^ergamentpfalterium  oermaeßte  er  ber  ©eiftlicßfeit  an  ber  St. 
Ü)Iorißtird;e  in  'JJturten,  wo  eS  an  eine  ftette  gelegt  werben  follte; 
feine  Südjer  nermaeßte  er  feinem  Sleffen  Nicod  Adam  *).  tiefes 
leflament  läßt  oermuten,  baß  er  aus  IDturtcn  ftammte,  nnb  iben* 


‘)  Sgt.  P.  Apollinaire  Deliion,  Diclioiinaire  historique  et  sta- 
tietique  des  paroisses  catlioiiques  du  cautuu  de  Fribourg  6.  vol.  Frib. 
1888,  p.  416. 

’)  8gl.  ^ie  <£(|conit  unten. 

®flt-  5*rb.  Suomberger,  ScDdIfctungä-  nnb  SermftgenSilati(ti!  in 
bet  Stabt  unb  fianbfc()aft  gteiburg  um  bie  9Ritte  beS  15.  3<ibrt)unbettS. 
Qteiburger  Olefcbiibt^blätter  6,7.  3abrg.  1!XX),  3.  159  unb  164. 

*)  St.  8.  greiburg,  SJotariatöregiftet  beS  Job.  Greierz  9tr.  90  S.  306- 
*)  P.  Apollinaire  Oelliou  1.  c. 


Digitized  by  Google 


7 


tifd)  fei«  bürfte  mit  „domp  Nico  de  Murat,“  »welchen  bie  ^üfilung 
bce  SpituIquarlierS  oom  Äuguft  1447  gon^  in  glei(^em  ^ufanime«» 
^nng  auffiit)rt '). 

Nicod  du  Chastel  ift  unb  Äugcnjeuge  ber  oon 

i^m  erwähnten  ©rcigniffe.  ®ci  feinet  Stellung  muß  unS  fein 
^eugniö  alö  rocrtuoH  erfdjeinen.  '^ioc^  bem  ju 

fc^Iieße«,  fd)rcibt  et  crft  1448  unb  greift  bann  auf  bie  frühere 
^cit  jurüd.  lieber  feine  ©efinnuug  fönuen  mit  bei  bet  burftigen 
Uebetlieferung  unb  roegen  ber  Ueberarbeitung  bur^  Stuljo  ju 
feinem  Urteil  fommen.  QebenfaH«  Ijat  fidj  ffruqo  al«  Ueber» 
nrbeiter  jiemlid;e  5reil>eite«  erlaubt  unb  feine  S3orIage  nidjt  immer 
üerbeffert,  roie  an  anberet  Stelle  nadjgemiefen  merben  roirb.  So 
juoetlüffig  «nb  genau  bie  Angaben  finb,  bie  ftd)  auf  IBegeben^ 
l)citen  in  f^reiburg  unb  näd)fter  'üiäl)e  bauen  bejie^cn,  fo  lägt 
fid)  ein  gleiches  nid)t  behaupten  für  bie  ffireigniffe,  melcge  ber 
Scric^terftatter  nur  oom  ^örenfogen  fennt,  mie  j.  8.  bie  Ängabe 
übet  bie  8erluftc  ber  ffiibgenoffen  in  bet  Se^Iac^t  bei  St.  3<*fob, 
bie  ftarl  übertrieben  finb.  ÜJfnndje  Jlttcgtigteiten,  Ungenouigfeiteii 
unb  befouber«  f)infid)tlicl)  ber  Datierung,  neben  ben 

genaueften  ©inielbcobn^tungen,  bie  nur  ein  3fi*96"offe  anfge» 
3cid)net  gaben  faun,  finb  nur  auf  biefe  ffieifc  ju  erflörcn.  ®a 
mir  auger  biefet  Bearbeitung  {JrugoS  feinerlei  Spuren  biefer 
(groniftifegen  Kufjeiegnungen  du  Chastels  beftgen,  fo  lägt  ficg 
aud}  über  bereu  Umfang  niegta  beftimmteä  fagen.  ÜJfan  fon« 
göcgfteud  bie  Vermutung  auäfprccgen,  bag  fic  niegt  viel  gröger 
geroefen  fein  bürften  al8  baa,  maa  una  fjrugo  überliefert,  ba  ei« 
fo  fleigiger  Sammlet  roie  f^rupo  fonft  megt  bataua  mitgeteilt 
gdtte  -).  %ncg  ift  anjunegmen,  du  Chastel  gäbe  feine  9luf5ei(g' 
nungen  lateinifcg  ober  franjöfifcg  abgefogt  «nb  Jtupo  gäbe  fie 
roie  biejeuigen  bea  3*>g-  ©reierj  ina  ®entfcge  übertragen.  Tma 
(Sfcmplar,  roorana  ^rnpo  fegöpfte,  gegörte  bem  Stobtfdgreiber 
fjranj  ©urnel. 


')  ®gl.  Suombetger,  a.  a.  O.  ®.  185. 

’)  flDerbinga  toäce  bann  fein  longer  Slobel  notnienbig  geratltn,  mit 
una  jeupo  feine  Vorlage  [(pilbett.  2)o(b  fann  biefe  äuget  ben  9eri(bten  du 
Chastels  au(p  anbetea  entgalten  gaben. 


Digitized  by  Google 


8 


3Bir  bürfen  batum  baS  (Srgebntö  btcfet  Untcrfm^ung  in 
folgenben  ©äftcn  ^ufammenfaffcn : 1)  Die  ®cric^tc,  weld^e 
über  bie  ^a^rc  1435  — 1448  ?luffc^lu§  geben,  finb 
§um  größte n Dei  1,  cieIIeic^tfogarol)neÄuSnal) me,  auf 
jeitgeuögifd)e  %uf Zeichnungen  be§  Nicod  du  Chastel 
jutü(fzufül)ren.  2)  Die  Sluf jeichnungen,  bie  fich  in  ber 
beutfci)en  Ueberfe^ung  j$ruqo4  an  bie  @rjät)Iung  bed 
:^oh-  dreier}  über  ben  @anoierfrieged  anfchliegen, 
bürften  auch  noch  non  ©reierz  jebenfallfl 

aber  roertoolle,  gleichzeitige  D'iachrich ten  enthalten. 
3)  Die  Aufzeichnungen  über  bie  3ahre  1451  — 52 
rühren  nicht  non  ^foh-  ©reierz  aber  non  einem  gut 
unterrichteten  .3ettgenoffen , uielleicht  auch  nou  du 
Chastel  her.  ^nögefamt  finb  alle  biefe  fpärlichen  chronit» 
artigen  Aufzeichnungen  als  ^ewgniffe  oon  ^eitgenoffen  ober  AuS= 
Züge  unb  ®earbeitungen  oon  folgen  oonunbeftreitbaremhifto- 
rifchen  SäJert,  ber  um  fo  höhet  onzufchlagen  ift,  als  ftc  z*t 
ben  älteften  ^robuften  freiburgifdjer  Shtoiiiftenthatigfeit  gehören, 
feitbem  ber  Anonymus  Friburgensis  als  eine  fjälfchung  erlanut 
unb  uachgeroiefen  mürbe ').  Die  fpäteren  Shtoniften , bie  feit 
ber  2.  ^ölfte  beS  15.  :^ahrhunbertS  auftreteu,  h“öeu  f<th  öicfe 
Aufzeichnungen  angeeignet  unb  pe  in  il;re  chrouifalifchen  Serichte 
ücrmoben,  zuerft  |)an0  SvieS,  ber  balb  nach  1481  mit  9iiebcr= 
fchrift  feiner  Ehrouif  begann.  Auch  öariu  liegt  eine  ©ernähr  für 
beren  ©laubmürbigleit  unb  hoheö  *Iter,  bn§  fie  tro^  bet  ©puren 
oon  grugos’  Ueberarbeitung  nicht  mefeutlich  au  SEBert  Siubu^e 
erlitten  hoben. 

©ämmtliche  Aufzeichnungen  liegen  oot  in  zf«'  «'th*  t’O'* 
einanber  abhängigen  ^anbfchriften,  roooon  bie  eine  fidh  int  ®efi^e 
beS  $errn  ©rafen  SWaf  oon  DieSbach  in  Uebeioil,  bie  anbere  in 
bemjenigen  beS  ^erm  ^rofeffor  Dr.  ©teffenS  in  f^reiburg,  be- 
fiubet.  Abgefehen  oon  einigen  Meinen  mohl  ous  ißetfeheu  bet 
Äopiften  hetvührenben  Äbroeichungen,  bie  als  ißatianten  in  ben 


’)  S.  Ih*ob.  Ooii  Sitbtnau,  der  Anonymus  Friburgensis,  in 
6cf|weiicrblätter  91.  5-  XllI  (1897),  S.  2CX),  ferner  berfefbe  im  Wnjeiget  für 
Schineizet  (Defc^ichte  19CX),  ®.  262. 


Digitized  by  Google 


9 


Jnfenoten  angemctft  fml*/  ftimmen  bic  betben  |)anbf^riften  »olI> 
ftänbig  überein.  be^eidjne  bie  erftete  auä  bem  6nbc  16.  Qabrl). 
(;crrii()renbe  .^anbfd)rift  uac^  bem  gegcnmättigeu  SBcftger  mit  D, 
legiere,  bie  roenigftenä  20  Qialjre  junger  fein  bürfte,  mit  S.  @ci)r 
wal)rfd)einHd)  enthält  and)  bie  im  Sefige  ber  5rl.  Seguel^  non 
«eeborf  befinblidjc  aber  für  bie  Senußung  leiber  nid)t  iugäng-- 
lidje  ?lbfd)rift  ber  ^ru^o’fdjon  S^tonif '),  bercn  3ni)alt  mit  D 
nnb  S fonft  übcrcinftimmt,  bie  nämlidjen  'fliif3eid)nungen.  'Jiut 
bie  annaliftifd)en  'Jiotijen  non  @reier3  übet  bie  (Ja^re  1448  — .52 
finb  entl)alten  in  ber  fog.  üJJontenad)’fc^en  ®t)ronif.  fic  min- 
beften?  100  jünger  ift  als  D unb  S,  fo  ^abe  i(b  fic  nic^t 

rocitcr  berüdfic^tigt. 

Sinige«  banon,  ber  Scfu(^  Jiönig  fjriebridjsi  nnb  bet  ^ug 
nad)  SBrcffc  ronrbcn  bereit«  non  P.  'iJitlau«  iHcibIc  ■) , eine  @r» 
giinjung  bajii  fomic  eine  'Jioti^  311m  neuerbing«  non 

©uftao  Nobler  ücröffcntlid)t  % JUlcin  ba  nodj  nicmal«  alle« 
nnb  bic  ein3elncn  Stüde  an  oerfd)icbcncn  Orten  oeröffcntlidjt 
lourbcn,  fo  l)öbc  ic^  für  ridjtig  gcfunbcn,  alle«  ab3ubrnden  unb 
3ioar  in  djronologifdjet  Orbnung  mit  einer  fleinen  Stbänberung 
bet  oon  ber  .^anbfd)rift  cingcfdjiagencn  lHcil)cnfoIge.  Sin  bie 
Svif'c  geftcHt  lontbcn  bie  Stnf3ei^nungcn  über  bie  Oafjrc  00t 
1448 ; bann  folgen  bie  gortfefnngen  unb  ®rgän3ungcn  31t  Qol). 
@rcicr3  (1449—52),  bic  bei  fjrutjo  oorangcben.  ®ann  füge 
icb  nod;  eine  oerein3elte  9Joti3  au«  bem  Qa^rc  1442  ljin3u,  bie 
5rm)o  am  Sd^lu^c  feine«  Sanbe«  o^ne  SJcrbinbung  mit  bem 
übrigen  (Jnl)ült  bringt,  bie  aber  auch  in  biefen  .3wf‘0i*>wci'btnig 
gcl)ört,  obtooljl  fic  nidjt  auf  ®reiei5  3urüdgcl;t.  Sll«  S(n= 
Ijang  gebe  id)  bic  Cucllen  be«  fjteiburger  Slrd)ioä  über  ben  wc* 
nig  befannten  .ßug  nad)  SBreffc  im  1443. 

3um  ©c^lu&e  erübrigt  mir  noc^,  einer  ^flid)t  bet  I)anlbatfcit 

')  ®gl.  patter,  Sibliot^ef  ber  Stbtoeijer  ®ej(b.  IV  9lr.  775.  unb 
Zurlauben,  Tableaux  de  la  Suis.se  2 6d.  1900,  S.  202.  T.  VI.  Paris 
1784  preuves  p.  LXXl.  ®iefe  ^anbiebrift  bat  bcu  gleicljen  (iiibalt  roie  bie 
®ie«ba(b’l«be  unb  l(beint  nur  eine  Slbjcbrift  ber  nAmliiben  Jruqo’tiben  Sbronif 
}u  lein. 

•)  3m  anieifler  f.  2(bineii.  ©efeb.  W.  3-  I,  2.34-35  unb  ebenba  II,  27. 

’)  Sbenbo  91.  3-  VII,  188  (3abrgang  1895). 


Digitized  by  Google 


10 


3U  geniiflen  gegcuiiBet  bcn  Herren  iSefi^evu  bet  .^ünbft^riften, 
@tüf  'JJiaj'  i'Dii  T'icSbad)  iiiib  ^rof.  Dr.  Stcffeitö  für  freiinblic^e 
Uclietlaffimg  bcrfclbcu  auf  längere  3cit/  fowic  StauWarc^iimt 
Sdjneuiült)  für  feine  unermüblic^e  öereitiniHigteit  bei  meinen 
'iiad)forfd)ungcn  im  Freiburger  0faütSard)io. 

I.  fit  |a^rt  1435 — 1448  (Nicod  du  Ghastel). 

In  dem  jar  1435  umb  Mittvasten  ')  reit  der  sträng,  eren- 
vest  herr  Wilhelm  Velg®),  ritter,  us  diser  statt  Fryburg 
und  für  in  das  kUnigrich  Aragonie,  Hispanien  und  Gra- 
naten, belib  euch  da  ettwas  zites.  Da  ward  er  zu  einem 
ritter  gemacht  und  kam  wider  gan  Fryburg*)  glich  nach 
Sant  Michels  tag  ®)  des  1436.  jars. 

U£F  die  österliche  zit  des  1437.  jars  reit  us  der  sträng, 
erenvest  herr  Wilhelm  von  W i b 1 i s p u r g *),  ritter  •’)  und  für 


•)  „Frvburfi  glich"  fehlt  S.  — b)  Fehlt  S. 

Sonntag  fiätare,  27.  Süfirj' 

’)  SRittft  ÜSil^elm  Selgo,  i&ert  hon  £tcbi«borf,  bcfletbcle  1431—52  bie 
böebiten  Sbrenömter  ber  Stabt,  roobntc  im  Snrgoicrtd  bcrftcuertc  im  3«t)rc 
1445  ein  Scembgen  bon  .30,000  ii.  (ogl.  Stenerrobcl  beä  3t*?ltd).  lonrbe 
i'on  ben  IJauern  aU  ungercibtcc  ßcbcn«b«rt  unb  Jciitb  Cftctcid)#  angcflagt« 
hon  Jpcriog  «Ibrerfit  aI5  Scbultbeig  abgcfc(jt  unb  ju  einet  Süße  oon  1000  ftl. 
ueriirteilt,  »gl.  Hdliodore  Rtemy  de  Bertiseny,  Chronique  fribourigotiitMj 
Krütourg  1852  S.  118  unb  ®iitbi,  5rr'f>utgä  Bmtb  mit  Öfterrcitb,  Sreiburg 
1S97  (Colleclanea  Friburgentfia  Fase.  Vll.).  6t  nannte  im  IBiitgoiet» 
tcl,  nnb  feine  Familie  beftanb  1448  auS  Frau,  2 Sonnen,  2 Xötbtetn,  3 
Unechten  unb  2 Wägben.  fflnombetget  a.  a.  D.  206. 

*)  29.  Sept.  Fm  Fa^te  1447  matzte  fiubmig  oon  Xiejbat^  au£  IBent 
eine  Seife  notf)  Spanien,  anäfübtlicb  befebtieben  oon  feinem  ®ienet  unb  Be- 
gleitet ^an3  oon  bet  6)tuben,  brrau^geg.  oon  Ma.x  v.  Diesbach  im  Ättb- 
b.  i£)iftot.  Betcinä  Setn  14,  125  ff. 

*)  6t  roobntc  in  bet  Sflb«  Don  St.  Sitlau4  neben  bem  §au9  jum 
„ffieifeen  ÄTenj“  unb  oetfteuette  1445  ein  Betmbgen  oon  29,(XX)  7#.  Wud) 
et  mat  oon  ben  Bauetn  megen  Blibatbtung  be4  fieben4tecbt4  oetllagt  f. 
Ibommcrt,  6in  Beittog.  jut  ®cf(b.  oon  Frtibiitg,  in  Arcliives  de  la  Sociitö 
d'Histoire  du  canton  de  Fribourg,  V’  vol.  Bilcbi,  Fteibutgä  Btueb  S.  II  unb 
fM.  GirardJ,  Guillaunie  d’.\veiicbes  et  Antoine  de  Saliccto.  Etrennes 
fribourgeoises  1802. 


Digitized  by  Google 


11 


gen  Jerusalem,  das  heilig  land  zu  besächen  ‘).  Daselbs  ward 
er  ze  ritter  geschlagen*).  Da  dannen  für  er  uf  den  berg  Sinay 
zu  Sant  Catharinen,  da  dannen  durch  das  heidnisch  lant, 
Saracenos  genant,  da  dannen  durch  das  künigrich  Cipres^'). 
Daselbs  ward  er  von  dem  künig  wol  empfangen,  in  massen 
er  ime  ein  guldins  haisband  schenkt,  und  kam  widerumb  gan 
Fryburg  ze  Fastnacht  <)  des  volgenden  1438.  jars. 

Derselb  herr  Wilhelm  von  Wiblispurg  ward  uff  Sant 
Johannestag  *')  1445  erwöllt  zu  einem  schultheissen.  Als  aber 
sich  das  glück  verendert  und  sich  zu  schaden  will  eröugen, 
ward  derselb  herr  schultheiss  von  den  vier  vännern  der  statt 
Fryburg  in  gefänknuss  gefürt  und  in  den  rotten  thurn  ge- 
leit uff  Mittwochen  nach  Ostern  des  nachganden  1446  jars-, 
da  belib  er  bis  an  der  andern  Mittwochen  *). 

Der  edel,  vest  Anthonius  de  Saliseto  ’)  reit  ouch  us 


*)  3Bcfl  biirfte  ber  iiämli(^e  gcmefen  fein,  ben  i'ubiuig  Bon  ®ie<« 
bacb  im  Sa^tc  1440  einftblug : beliebig,  8<*ra,  ffiotfu,  9l^obu§,  £t)pcni,  Bgl. 
■tKiud  Bon  ber  fflriibenS  '^ilgerbutb  <3.  ®erodbnli(t)  mürbe  in  ^enebig 

ein  Scrtrag  abgefeblojlen  für  t»in-  unb  SRiidreije,  Bgl.  9t.  9t&brid)l,  Seutfdie 
IJJilgerteifen  n<ub  bem  ipeitigen  Sonb.  9teue  Kuägobe,  S. 

11  ff. 

’)  0ef(bab  mit  grbgtei  geierlidjfeit  in  bet  .J)eiligen  Wrabc«  Äirtbe 
gcmb^nli(b  iväbrenb  ber  Wacht  in  ber  SBeife,  bo6  bet  0uarbian  einen  an«  ber 
3abl  bet  ^ilger  jum  Witter  fchtug,  biefcr  butdj  einen  Sdjlag  einem  brittcn, 
jener  wicbet  einem  oierten  auf  gleitfie  SBeife  bie  Ülitterroürbe  erteilte,  Bg(.  91. 
918f)ri(f)t,  S.  21. 

’)  Cft  cmbficngen  bie  ißilger  auf  ber  91il({(ehr  butch  ben  König  Bon 
Chpent  bie  Qnocftitur  feines  CrbenS,  ugt.  9t8hricht  S.  11. 

*)  (^aftnachtmontag,  24.  grbruar. 

•)  24.  3uni,  bet  übliche  SBahltag  für  bie  Seftetlung  ber  Ämter  in 
3reiburg,  ogl.  3of.  ©enj,  bie  0erichtsoerfaffung  oon  greiburg  i.  Ue.  oon  bet 
©litte  beS  13.  biS  Snbe  bcS  15.  ^ahrhunberts,  gteibutget  WcfchichtSblätter  IV. 
^reiburg  1897  ®.  26.  Girard.  a.  a.  O.  S.  16. 

•)  20.— 27.  Slpril.  ©gl.  Süchi  a.  a.  O.  ®aju  macht  5tul)o  am  9lanb 
bie  ©emerlung,  bie  ftch  auch  auf  Saliceto  bejieht : „Diss  zwun  samt  noch 
zwen  ander  wurden  in  dem  friden  vergriffen,  dass  iliiien  ilire  gütcr 
wider  zugelassen  wurden". 

’)  Sgl.  ©üchi  a.  a.  O.  S.  13  unb  M.  de  Girard,  Guillaumo  d’A- 
venclies  et  Antoine  de  Saliceto.  Cr  roohute  im  ©urgquartier  unb  oerfteu* 
erte  1445  ein  ©ermögen  oon  20,.300  //.  ogl.  ©uomberger  207  unb  Steuer- 
lobel  im  St.-Ä.  Otteiburg. 


Digitized  by  Google 


13 


der  statt  Freyburg  glich  nach  Wycbennacbten  des  jars 
1436,  des  willens  über  das  meer  gan  Jerusalem  das  heilig 
gelopt  laut  zu  besächen  ; ob  er  da  ze  ritter*)  gemacht  worden, 
ist  nit  kündbar.  Also  ist  er  umbgefaren  umb  das  Sarace- 
nisch,  das  ist  das  heidnisch  lant,  und  ist  durch  das  kUnig- 
rieh  Zippern  geritten  und  ist  wider  gen  Fryburg  ankom- 
men glich  uff  die  österliche  zit  des  jars  1437  ‘). 

Derselb  Anthonius  de  Salixeto  zoch  us  Fryburg 
als  ein  meineidiger")  und  hiess  im  sin  bab  und  gut  heimlich 
durch  sin  husfrau  nachschicken.  Demnach  citiert  er  all  die 
von  Fryburg,  so  ligende  güter  usserthalb  miner  herren 
herrschaft  hettind,  es  were  der  spital  und  ander  von  Fry- 
burg; er  liess  inen  ouch  ir  riiben  im  tal  läsen  und  stallt 
sich  in  allwäg  viendlich  wider  ein  statt  Fryburg.  Das 
beschach  in  dem  jar  1447 ; us  dem  volget  die  gelUpde  zum 
rechten  one  witer  weigern  noch  appellieren "). 

(Ich  hab  ouch  gefunden  geschriben  in  einem  langen  rodel 
oder  buch,  so  mir  der  wolgelert  Franz  Gurnel,  stattschriber 
zu  Fryburg,  min  geliebter  vetter "),  geliehen  hat,  ist  ge- 
schriben gesin  durch  einen  priester,  genempt  herr  Nicco  du 
Chastel,  rektor  Unser  Lieben  Frouweu  kilchen  albie  zu 
Friburg,  also  wisende:)  Uf  Zinstag  vor  Marie  Magdalenes, 
was  der  16.  tag  des  monats  Julii  1448,  umb  die  dritte  stund 
nichmittag,  ward  der  frid  durch  die  ganze  statt  Fryburg  mit 
zweien  trumeten  verkündt  und  usgeblasen,  wöllicher  gemacht 
ward  durch  die  erenpotten  des  allerchristenlichosten  künigs 
zu  Frankenrych  *),  ouch  des  künigs  von  Schotten’),  des 


M Sgl.  S.  11.  Sinnt.  2. 

•)  1437  fiel  Oftern  ouf  ben  31.  SSärj. 

')  Msc.  S.  ^at  bdju  >bie  Sanbgloffe : „Die  in  kriegüüiten  ihr  lib 
und  gut  llöchond,  sind  meineidig". 

•)  Sgl.  Söd)i  a.  a O. 

’)  @)umel  befteibete  ba4  Slmt  cinc4  Stablit^reiberS  «on  1552—1578 
unb  ftorb  1585,  fd)eint  bet  Setter  Sruijoä  gemeien  fein  ; beim  biefet  fpridtt 
^iec  offenbar  in  ber  erften  S«rfou- 

•)  Karl  VII.  (1422-61). 

’)  Son  einer  SKitwirfung  ;\afob  II.  oon  Sdjottinnb  (1427—60)  b;i 
ben  griebenäDet^anblungen  ift  fonft  nirgenb4  bie  Sebe. 


Digitized  by  Google 


13 


herzogen  von  Burgunds*),  der  herren  der  Eidgenosschaft 
als  nämlich  von  Zürich,  Lutzern,  Uri,  Schwitz,  Under- 
walden,  Zug,  Claris,  Basel,  Sollothurn  Und  ist  ge- 
redt  worden,  das  der  frid  nit  gemacht  were  worden,  so  nit 
gesin  were  ein  sun  des  amman  Redings  von  Schwitz,  wann 
die  übrigen  potten  al  wankelmütig  warend  wider  ein  statt 
Fryburg’.  Und  ward  derselb  frid  usgerüft  zwüschen  dem 
herzogen  von  Saphoy,  denen  von  Bern  an  einem  und  denen 
von  Fryburg  am  andern,  also  das  die  von  Fryburg  dem 
herzogen  von  Saphoy  sollten  geben  44000  florin  und  denen 
von  Bern  alle  die  gerechtigkeit  und  rechtsame,  so  die  von 
Fryburg  hatten  oder  haben  mochten  an  dem  schloss  und  an 
der  herschaft  Grassburg.  Item  ouch  selten  die  von  Fry- 
burg übergeben  denen  von  Bern  alle  rechtsame,  so  si 
hattend  an  etlichen  dürfern  und  an  dem  pass  über  die  Sanen, 
genempt  Güminen*).  Dis  ist  der  statt  Fryburg  widergeben 
worden  als  das  amt  Schwarzenburg  und  alle  mitregierung 
und  herlikeit'). 

Und  als  der  herr  von  Montrichier  alhie  zu  Fryburg 


*}  Dis  ist  — herlikeit  fehlt  D. 

')  ®ute  (1419—67). 

’)  Über  bie[en  äRurtner  Sriebra  og(.  ^o^ann  @)reierj,  ^erauigeg.  bon 
Ääbfe  in  Duell,  j.  S^roeij.  ®e[d).  1 310,  Stbg.  8lb{d)iebe  II  230,  Arcliives 
de  la  Socit?t6  d’hintoire  de  Fribourg  II  314  unb  ®ild)i  o.  a.  O.,  ferner 
Xf(^ad)t(an  in  Duellen  j.  Sr^nei}.  ®e|d)id)te  I 210,  Siebolb  ScbiQingd  ®emer 
C^ronif  Don  1424—1468,  ^erau^g.  Don  Siebenau  unb  Don  Hßiilinen  ini  flrcb. 
b.  ^ijlor.  Ser.  Sern  13,  481. 

’)  3o^.  ®reierj  nennt  Ual  Beding  unter  ben  cibg.  Soten  allein  mit 
92amen:  ,,ltal  Beding  et  certi  alii  honorabile»  ainbaxiatores  Ligarum, 
qui  prius  saepe  fuerunt  in  Friburgo  ad  tractandum  de  pace,  et  labora- 
verunt  taliter  erga  duccm  Sabaudiae  et  erga  doniinos  Friburgenses, 
quod  ip»a  guerra  fuit  totalitcr  sedata  et  concordata.“  DueQ.  }.  Si^wei}, 
®efc^.  I 316.  9tebiiig  ^atte  aud|  ald  Dbmann  über  bo4  bemif®*  freiburgifc^e 
Surgret^t  ju  fünften  ber  Sfreiburger  entf(^icben  im  Scpt.  14ö3,  ogl.  Süc^i, 
greiburgä  Srud)  106. 

®er  SBortlaut  beä  Sturtner  griebenä  ift  abgebrudt  in  Arehives 
de  la  socidtd  d'histoire  du  canton  de  Fribourg  II,  314,  ein  Segeft  in  tt. 
91.  II  2.30;  boib  (ie^e  ju  lebterem  bie  Serid)ligiing  bei  Süt^i  o.  o D.  33 
9lnm.  ü. 


Digitized  by  Google 


14 


gefangen  enthalten  was,  ward  er  usgelassen  uff  volgenden 
Donstag,  18.  tag  Juli  des  vorgemeldten  1448,  jars  ’). 

Es  wurden  euch  im  selbigen  friden  Johannes  Äigre*) 
und  Wulliesme  Tschastel*)  sin  vetter,  so  ouch  zu  Bern 
gefangen  warend  sid  der  Mittwochen  In  der  Fasten  bis  an 
einem  Sambstag  des  obgemelten  jars  *),  (und  wurdend)  us- 
gelassen än  alle  entgeltnuss,  usgenommen  das  si  ihr  zerung, 
was  mit  inen  uffgeloffen  was,  abrichten  musstend.  Dieselbe 
gefangenschaft  beschach  in  dem  vorgemellen  krieg  des  1448. 
jars. 

In  dem  jar  1444,  uff  Mittwoch  nach  Sant  Bartholomeus- 
tag'^),  wurdend  umbbracht  deren  von  Bern  und  irer  ver- 
wandten ouch  irn  vil,  die  im  für  belibend,  nämlich  vor  und  in 
dem  siechenhus  unverr  von  Basel  wol  bi  den  4000,  und 
warend  ire  widersecher  die  Ezcorratores,  anderst  die  Gug- 
geier*).  Jedoch  hat  es  sich  erfunden,  das  es  gesin  ist 
der  Delphin,  des  küngs  von  Franckenrych  sun,  der  hat 
sollich  lüt  mit  im  gefürt.  Daselbs  liessend  die  von  Bern, 


')  Peter  von  Vergier.  §ert  ju  Montricher,  (aooift^er  {xiuptniann 
in  Womont,  mürbe  non  ben  S«iburgem  bei  einem  Stu^faH  am  6.  ganuar 
1448  gefangen  genommen,  f.  fflreierj  ed.  Hiidle  305.  Sag  bie  Sefangcnen 
beim  SricbenSf^Iug  ouSgemec^felt  mürben,  ermähnt  Schilling  au^brüdlitb 
„und  Hess  man  gefangen  gegen  gefangen  us",  Brc^.  b.  ^iflor.  ®er.  Sem- 
1.3,  482. 

*)  Joh.  Aigre  mar  Spitafmeifter  gemcfen  unb  SHtgtieb  bed  WateS,  ald 
Säc^ter  Don  ben  Säuern  ungefcbulbigt  megen  Sfigbraucb  feiner  (gemalt  unb 
Don  (fierjog  fdbrecbt  1449  abgefept;  er  trat  bann  an  bie  6pipe  bet  aud 
(frreiburg  geflogenen  Gegner  £)fterrei(^4  in  SKurten,  ogl.  Silt^i,  ^teiburgd 
Srud)  74.  191.  252  fomie  Xbommen,  (Sin  Seitrog  jur  (gefd)i4lt  foa  Sreibutg 
in  Archives  de  la  Soci6t<5  d’Histoire  V,  ®.  428 — 436. 

’)  3n  ber  SoIMjfi^Iung  be4  ^ofireb  1448  mirb  im  Surgquatier  anfge- 
flirrt  „Willermo  Chastel,  sa  femme,  ung  (Hz,  una  dllie“.  Sgl.  Suom- 
berget,  SeD3(ferung4ftotiftif  Don  Sreibutg  in  Sreib.  (Üef(f)idit4bl.  C/7  3.  210. 

')  Siefe  Angabe  fann  fiih  4b(^f)eu4  auf  Chätel  bejie^en,  ba  Joh. 
Aigroz  im  Xreffen  Don  Bertigny  am  31.  9Rai  Dermunbet  mürbe,  Dgl.  Olreier,^ 
p.  313. 

’)  26.  Aug.  6(^Iad|t  bei  3t.  ^afob  an  ber  Sir4. 

•)  a»an  fanb  1267  (Srfdilagene  unb  (Srfticfte  ouf  eibgenöffifc^rr  3eite^ 
Dgl.  Xierauer,  (gefctiic^te  ber  Scbmei.terifdien  Sibgenoffenfi^aft  II.  Sb.  1.892 
3.  93. 


X. 


Digitized  by  Google 


16 


so  das  schloss  Farenspurg  belagert  haltend  und  des  herrn 
von  Falckensteyn  was,  'irs  geschiitz  und  biiehsen  da  ‘)  *). 

In  dem  jar  1442,  uff  den  6.  tag  Octobers,  kam  der  Rö- 
misch küoig  Fridricb,  herzog  zu  Österrich  alhur  gan 
Fryburg  ingeritten  ^ mit  500  pferden;  under  denen  warend 
zwen  herzogen  und  acht  grafen  und  ein  grosse  ritterschaft. 
Da  ist  zu  wüssen,  das  man  im  entgegen  zoch  mit  der  pro- 
cession.  Do  was  der  apt  von  Ältenryff,  herr  Peter  von 
Avry*)  herr  Wulliemo  Studer,  kilchherr  zu  Fryburg*), 
und  herr  Nicco  du  Chastel,  rechter  zu  Unser  Lieben 
F r 0 u w e n , der  dises  genotiert  hat.  Die  zugend  bis  am 
Stadtberg  bi  Butschillongs  schür;  aber  die  ze  ross 
warend,  rittend,  bis  si  in  fundend.  Die  kleinen  knaben  zugen 
unz  gan  Ibenwyl“),  und  trug  ein  jettlicher  knab  ein  Öster- 
rychisch  vänii,  nämlich  rot  und  in  die  mitte  wiss,  dem  Rö- 
mischen kUnig  zu  eeren.  Und  uff  Sant  Luzentag  *),  so  do 
was  der  18.  tag  Octobris  des  genanten  jars,  reit  derselb  Rö- 
misch kUnig  US  gan  Losan^)  zu.  Da  dannen  für  er  über 
seew  gen  Rippallye");  da  dannen  reit  er  gan  J e n f zu 
dem  herzogen  von  Saphoy.  Daselbs  belib  er  ettlich  tagen*) 


•)  tlar  S. 

')  Sgl.  Siebolb  3(f)iQmg  ed  fitebtnau  u.  o.  9KüUnen  3.  475. 

*)  Sie  Sbrontl  bei  ^anS  StQnb  b^raudg.  Don  Sb- 
Sbur  1B75,  3.  109.  Sie  fogenannte  ßlingenberger  Sbronit  bnau4g.  Don  V. 
$enne,  fflotba  1S61,  3.  290  u.  291.  i^riebricb  traf  SDtontag,  18.  Ottobec,  in 
Steiburg  ein,  f.  P.  .Niklaus  Racdle,  3tinerar  fioifet  ^tiebticb  IV,  bur<b  bie 
S(bioeij  1442,  im  Unieiger  föt  Scbioeij.  ®efcb  91.  S.  11  24  ff.  Sort  »obnle  ber 
fiönig  nabe  am  (ffran}i4tanerlIofter  in  ber  Oberamt4gaffe,  wSbrenb  feine  Hanj- 
lei  im  ttloflcr  untergebraebt  loar.  Ser  Sefu(b  be4  Königs  fam  bie  3tabt  auf 
35.51  //  8 s.  9.  d.  ju  fleben. 

’)  Pierro  111.  d'Aflry  Don  greiburg  1405—1449. 

*)  Bon  1412 — 1448,  ogl.  Apollinaire  Dellion,  Dictiotinaire  VI,  357. 

•)  Übem^I,  franj.  Villars-Ies-Joncs  ’/i  Stunbe  aufeerbalb  Sreiburg 
ienfeitS  ber  3oane  an  ber  alten  Berner  Strafe. 

*)  fiutaS,  18.  Ottober,  fiel  auf  einen  Sonner^ag. 

’)  3n  Übereinflimmung  mit  ben  3t>n*r‘>c,  ©■  28. 

')  Ripaille  am  ®enferfee,  3<blo6  bcS  ^erjogS  Don  SaDoien.  Sort 
mar  er  jroifdjen  20.  unb  23.  Oftober,  a.  o.  O. 

*)  Born  24.— 2G.  Ottober  war  er  in  ®enf,  a.  a.  O. 


Digitized  by  Google 


16 


und  reit  do  gan  B i s a n z '),  da  dannen  gan  C o s t a n z ‘) ; 
daselbs  belib  er  ettlich  tagen,  und  von  wegen,  das  die  von 
Gostenz  im  die  ürti  ze  tbür  machtend,  reit  er  bald  darvon 
wider  hinab  in  das  TUtschland  ”). 

Uff  den  17.  tag  Aprellens  1443  ufl  pütt  des  herzogen 
von  Saphoy  schicktend  die  von  Fryburg  von  statt  und 
land  ein  züg  ze  ross  und  ze  fuss  in  dem  land  Press  wider 
die  Escorratores  genempt  die  Engeliender  ^).  Und  was 
der  reisigen  houptman  herr  Wilhelm  von  Wiblispurg,  ritter, 
sampt  Johannes  Pavillard*^),  ir  seckelmeister,  Anthoni  de 
Salixet,  Hensli  Ferwer,  Hans  Mnssilier*),  Petter- 
man  Jotta,  Peter  Fügilli,  Marmet  Boilion  und  vil 
ander,  die  ze  fuss  giengend,  deren  namen  durch  der  kürze 
willen  underlassen  sind  zu  schriben.  Die  kamend  wider  har- 
heim  frisch  und  gesunt  von  den  gnaden  des  barmherzigen 


')  3«  Beeancon  Born  1.— 5.  WoBonbcr,  ebtnba. 

*)  8on  9e{ancon  notim  «t  bcn  SBtg  über  ißbmbdaarb,  8a|d,  roo  et 
fieb  einige  Seit  nufbielt  (11.— 16,  9Jon.),  u.  bann  rbeinaufinättä  übet  ®ie6enI)ofen 
(flnfunft  17.  91od.)  am  20.  91oB.  in  Sonftan}  anlangte.  iBgl.  Stinerar. 

•)  am  28.  Won.  teijle  er  bon  Sonfianj  ab  über  arbon  natfi  St.  ©aOcn 
unb  Bon  ba  nach  Selbtirt^  unb  äber  ben  arlberg  meiter,  a.  a.  D. 

*)  ai8  ju  Seginn  be«  Qabre«  144.8  bie  ©reffe  non  ben  armagnafen 
bebro^t  tourbe,  ba  fcfiidte  ber  $erjog  non  Saooien  ben  Grafen  non  @teierj 
unb  Jean  Chanipioti  aU  (Defanbte  nac^  grciburg,  um  bort  £>ilfe  ju  bege^< 
ren.  ©on  fifreiburg  nmrbe  au(b  ©ern  um  ©litroirfung  angerufen,  ^er 
Oetiog  non  Sonoien  begehrte  |)i(fe  but(^  feine  (SJefanbten,  ben  ®tafen  non 
®reierj  unb  Jean  Champion,  benen  angeboten  mürbe  ,,la  maranda  en  lar 
grant  bay  et  ley  furent  Messieurs  de  conseil  en  partiez“.  Wadjbem 
ber  Srdburger  Wat  fie  ange^Ort  buhe,  fc^idte  er  Joli.  Pavilliard  nad|  ©ern 
,,pour  le  fait  de  la  rcspousa  que  Ion  devoet  faire“  fomie  ,,pour  nottif- 
fler  ly  eyteyre  que  hont  hat  ultroye“,  enbiicb  ,,Rod.  de  Wippens  clieva- 
lier  pour  lour  nottUier,  que  notres  gen.s  devoent  partir  le  inercredy 
appres  Pasquo  [24.  aptil]  pour  aler  en  Bressy“.  Xiefe  ttitate  gibt  (M. 
Girard)  in  Guillaume  d’Avenches  S.  7 nermutlid)  nad)  ben  iniroifcben 
unlefetlitb  geroorbenen  ©ortien  ber  Wetfinung  über  biefen  Sug.  ©gt-  im  übri* 
gen  bie  im  anbang  abgebrudten  OueDen  übet  biefe  l£;rpebition. 

’)  S(bultbei6  im  Qabte  1451.  Cgi.  übet  ibn  ©ü(bi,  5reiburg8  ©nid) 
unb  übet  bie  Sumilie  ngl.  Raemy  de  Bertigny,  Chronique  Fribourgeoise 
S.  138. 

*)  Über  Ferwer  unb  Mussilier,  ngl.  ©üdji  a.  a.  O. 


X 


Digitized  by  Google 


17 


gottes  mit  grossen  eren  und  mit  fröuden  uff  den  11.  tag 
Meyens  1443. 

[üDie  folgenbe  in  btefen  3ufammen^ang  gehörige  ?2otij  ifi  un> 
fieserer  ^erfunft;  fie  fann  non  Nicod  du  Chastel  ftammen  ober 
non  51M90  ^errü^ten  unb  befinbet  fitfj  oercinjelt  auf  ©.  442  be8 
Msc.  D.] : 

1442  jar.  Als  hievor  ein  grosse  thüre  gsin  und  die  kästen 
geläret  warent,  so  ward  in  disem  jare  von  M.  G.  Hern  der 
statt  Fryburg  zu  einer  fürsorg  künftigen  fällen  ein  mächtige 
summa  korns  und  habers  kouft  in  Elsäss,  daselbs  gesamiet, 
ein  mütt  weizen  umb  3 ti,  ein  mütt  roggen  umb  2 U,  ein 
mütt  habers  umb  10  s.  Es  nimmen  die  zit  ist '). 

2.  fit  |ol)re  1448-1449  (|ol).  ^reierf). 

[1448]  Nota,  das  der  wind  treffenlich  die  zit  des  kriegs 
richsnet  schier  merenteils  des  Hornungs.  Und  uff  Sannt  Ma- 
thysentag*)  oder  abends  umb  die  10.  stund  in  der  nacht, 
do  viel  (von  dem  Wyssen  Crütz)  ein  grosse  louwinen  der 
ertrichs  von  dem  Wissen  Crütz  hinab,  wölchs  hus  des  her- 
zogen  von  Saphoy  was,  dariis  ettlich  wissagtend,  dass  es  dem 
herzog  nit  glücklich  wurd  ergan  ^). 

Und  in  demselben  monat  ward  die  Sanen  so  gross,  das 
si  das  bollwerk  bi  der  Magernow  zerstört  hatt.  Uff  dem 
27.  tag  desselben  monats  nachts  umb  die  8.  stund  hat  es 
gedondert,  geplitzget  und  vast  gewittert,  darus  prediciert  ward, 
wie  vorstat. 

Uff  den  1.5.  tag  Julii  morgens  frU  ist  ein  gross  unge- 
witter  des  hagels  und  rägens  gesin,  ouch  grossen  schaden 


')  SBirb  beftätigt  bute^  eine  Kotij  in  bfn  Wegiflem  beä  Job.  Greierz 
Nr.  71.  S.  53.  St.-Ä.  ffreiburg. 

*)  21.  gebruar. 

')  Sefiitigt  biinfi  Xaguetä  IHepertonum  im  St.'ü.  Sreiburg.  X)arna(^ 
tDUTben  1418  3<r9cl  für  bal  bem  ^eejog  Don  Saoaien  gehörige  S3}irt9baul 
}um  ^Beigen  ßteuj  getauft. 

s 


Digitized  by  Google 


18 


gethan,  und  glich  darnach  eUlich  lagen  viclend  klein  muequen 
von  den  lüften,  wie  kiiffer  geformiert  sind. 

Uff  den  20.  tag  Februarii  1449  ward  Rüdi  Tüschers 
von  Bern,  so  ein  mörder  was  und  ein  dieb,  darzu  sich  einer 
verräteri  annana,  inmassen  er  raitt  ettlichen  pactieren  wollt, 
inen  die  statt  zu  ubergeben  — ward  also  verurteilet  uff  die 
meeier  straf  oder  sünd ; dann  billich  erfordert  die  grössere 
misshandlung  die  merere  straf '). 

Des  obgemeldten  jars  wurdent  18  nüw  rät  geordnet  *), 
und  ward  zu  einem  schultheissen  zu  Fryburg  erwölt  her 
Petter  von  Mörsperg,  vogt  zu  Pfirt,  und  was  zugegen  der 
herzog  Albrecht  von  Österrych  mit  sinen  raten  und  mit 
sinem  gewalt.  Und  beschach  das  darumb,  das  derselb  fUrst 
von  Österrych  her  Wilhelm  Velg,  gewäsner  schultheiss, 
und  all  die  rät  in  gefetignuss  gethan  hat,  darumb  er  si  biess 
entsetzen,  und  wurden  des  jars  18  nüw,  wie  vorstat,  gesetzt*). 

Uff  den  28.  tag  Aprellens  1449  (als  der  fürst  von  Os- 
ter rych  hinweg  gefaren  was ‘)  und  den  frommen  lüten 
lidens  und  Schadens  genug  gethan  hat,  vernügten  sich  die 
sinen  nit,  sonders  furen  ettlich  der  dienern  Thurings  von 
Hallwyl*), desselben  fürsten  marschalk,  und  sins  bosshaftigen 
fräfnen  willens  wider  alle  billichkeit  unverschuldt  und  unver- 
dienet,  euch  wider  der  statt  Fryburg  liberteten  und  frihei- 


')  3n  ber  Öeinricb  »oii  Scinbeim,  iit  öaälcr  Ebronifeii 

6.  Sb.  3.  42.T  finbet  firf)  bie  Stngabe,  Sept.  1450,  ba&  bie  Rraii  Don  Diubolf 
^ofmeifter  gefangen  genamnieii  nmrbe  ,,daiui  es  was  uiii  red  von  ir,  dass 
«i  oUlichen,  so  dann  bi  dem  her/ogen  von  Oesterryeh  zu  Fryburg  in 
Uechtland  logen,  gesohriben  und  die  statt  Bern  welle  verroten“. 

’)  ®ie  9Mmcn  ber  neu  entaniUen  flöte  bei  Srtibi,  Steibutg«  Stinb 
3.  252.  dieftbab  om  20.  Dttober  144H. 

')  Über  bie  Slbjepung  unb  @)cfangeitnabnie  ber  Freiburger  flöte  ogt. 
8ü(bi  a.  a.  O.  58  u.  252,  Nieod  Bngniet,  Le  livre  des  prisonniers  im 
Mömorial  de  Fribourg  IV.  8b.  288  ff.  unb  Jaeques  Cudrelin  bei  Zurlan- 
ben,  Tableaux  pittoiv-squcs  4"  .\usgahc,  Paris  1784,  VI  8b.  3.  LXXVI  ff 
*)  Er  b®ttf  “tt  4.  floueniber  1449  Ffciburg  uerlnffeu.  3abr 

ifl  b'tr  in  1450  j(u  berid)tigen.  ®er  3abre4onfang  begann  bamal^  uoeb  in 
Freiburg  an  fllariö-Serfünbigung,  25.  fllörü- 

*)  lieber  ibn  ogl.  6.  8runuer,  ^onä  b.  jpaHtuil,  in  flrgoBia  VI  191  ff- 


Digitized  by  Google 


19 


ten,  und  Messen  einen  biderbman,  genampt  Johannes  Pyat, 
so  ein  weibel  der  statt  was,  in  einem  boumgarten  in  Ey- 
glen,  unverr  von  der  statt  Fryburg  nabend  einer  ramen 
unden  am  Schönenberg  an  der  rechten  landstrass  ufThen- 
ken  und  erwürgen  ').  Das  gabend  die  biderben  lüt  hinder 
sich  den  frommen  lüten  von  Fryburg  zu  einer  letzi  und 
zur  ewigen  gediichtnuss.  Gott  vergelte  inen  all  ir  gutthiit. 
Amen  ! 


3.  5«  |o|)re  1452-1453. 

[Uebcrft^rift] : Dies  gehört  zu  verbessern,  wann  cs  im  1452. 
und  im  1453.  jar  sich  verloffen  hat : 

Wie  nun  das  alles  verloffen  und  jederman  meint,  das  es 
ein  endschaft  sollte  mit  aller  trübseligkeit  haben,  diewil  man 
doch  ein  so  langwirigen,  schwären  und  verderblichen  krieg 
hette  erlitten  und  derselb  durch  die  gnadrichen  mittel  des 
barmherzigen  gottes  und  durch  zuthun  frommer  eren-  und 
biderben  lüten  gefridet  und  zu  einem  seligen  friden  gebracht, 
erhub  sich  doch  ein  böse,  heimliche  conspiration  und  anschlag 
wider  ettlichen  der  herren  und  bürgern  zu  Fryburg,  die 
do  wider  den  marschal  T h u r i n g von  II  a 1 1 w y 1 gesin  warend, 
also  das  von  ettlichen  landlüten  ein  gesprach  und  anschlag 
mit  ettlichen  in  der  statt  Fryburg  beschechen  und  gehalten 
ward,  das  si  ettlichen  wollten  ir  liiben  genommen  haben,  das 
aber  der  barmherzig  gott  nit  zu  fürgang  wollt  kommen 
lassen.  Und  ward  sollicher  anschlag  offenbar,  also  das  ein 
erberkeit  und  regenten  der  statt  Fryburg  gar  wislich 
daruf  kamend  und  die  Sachen  one  uffrur  gar  mit  wisheit 
striefend.  Ist,  wie  ichs  gefunden  hab  in  einem  alten  buch, 
beschächen  uff  Montag  vor  der  Fasstnacht  1452  ^). 


*)  „Der  statt  kinii  und  burger“  'nennt  ibn  bai  SFlanifeft  ber  tm(b 
iJlnrten  geflogenen  Ülnbänger  ber  abgefebten  iRätc  oom  3uli  1450,  abgebruett 
Don  IboniDtsn,  in  Arcliives  de  la  SocieW  d’histoire  de  Fribourg  V 449. 
%g(.  and)  Siiebi  (freiburg^  $cud)  65  unb  2ö‘.i. 

’)  9}gl.  Sficbi  0.  0.  0.  64  ff. 

b Sgl.  Erhard  von  Appenwiler,  in  Basler  Chroniken  IV  457. 


Digitized  by  Google 


20 


Uff  den  10.  tag  des  monats  Junii  1452  überkam  ein  statt 
Fryburg  mit  irer  ganzen  gemeind,  also  das  si  den  herzogen 
von  Saphoy  zu  einem  Schirmherren  annamend  us  der  ur- 
sach  und  meinung,  das  der  herzog  von  Österrych  in  vil 
Sachen  ein  arme  statt  und  gemeind  zu  Fryburg  schädiget, 
beleidiget  und  das  ir  nam , wie  hievor  gehört  worden, 
ouch  si  verkaufen  und  imerdar  mer  wollt  lassen  schädigen 
und  mUrden  in  der  statt,  als  das  beschächen  sollt  uff  Zins- 
tag vor  oder  nach  Sant  Martis  tag  des  vorgenden  1451. 
jars  '),  (mein  ich,  es  sie  also,  wiewol  zerrissen  und  verblichen). 
Und  sollt  ein  statt  Fryburg  bi  allen  iren  Privilegien,  fri- 
heiten,  gnaden  und  altem  harkommen  beliben.  Darumb  Hess 
genanter  herzog  von  Saphoy  nach  zwoihundertthusend 
florin,  die  ime  ein  statt  Fryburg  zu  geben  schuldig  was 
von  wägen  des  Vertrags  des  fridens,  so  mit  ime  ist  ge- 
troffen worden,  die  schon  für  und  für  vervielend.  Darzu  gab 
genanter  herzog  der  statt  Fryburg  vierzig  vier  thusend 
florin,  domit  si  sich  us  schulden  lostend  ’). 

Daruf  volget  also  geschriben  und  von  der  Verräterschaft 
und  morts  *)  wägen,  so  do  geschächen  sollt,  als  davor  stat. 
Ward  einer,  genempt  Peter  Praderwan*),  gefangen  und 


')  a.  0.  O.  95  ff.  (Eine  befonbete  jeitgeniffifdie  Sarftcl- 

lung  btefer  Sorginge  ift  nic^t  bclannt.  Sollte  etwa  bie  ^tberrebc  ber  Srei* 
bürget  gegen  bie  Sunbfc^aft  (Elbacb^  im  St. >11.  gemeint  fein  ? 

*)  Sie  erften  92a(^rid)ten  über  biefen  lEr^ebungeDctfud)  gehören  erft 
bem  fotgenben  äRonot  an.  Siltbi,  a,  a.  D.  @.  95.  Km  30.  1451 

fd)teiben  Sc^ultbeig  unb  9iat  gu  Sreibnrg  u.  a.,  an  Siubolf  oon  SBibpingen, 
fte  haben  SBamung  erhalten  „daz  Berverschor  und  ander  ain  anbanger 
und  oiithelfer  sunder  die  zu  Rinfelden....  täglichen  iren  flias  und 
allen  ernst  darzu  tund  und  kerend,  wie  si  das  gross  übel  und  mord.... 
wider  uns  und  die  statt  enden  und  volvüren  mögent"  ®t.>K.  ffreiburg. 
Miss.  I 196. 

’)  Bervescher  ftanb  mit  Elpach  unb  Bechler  an  bet  Spi^e  ber 
Serfchrodrung,  bie  oom  «ipe  ber  Sperreidhifrhen  SKegierung  in  Stheinfelbcn 
unterftüht  nmtbe,  f.  IBüchi  a.  a.  D.  93. 

‘)  Peter  Praderwan  mohnte  im  Kuquartier  gufammen  mit  feinem 
Sruber ; feine  f^milie  beftanb  bei  ber  3ühlung  beä  (fahre«  1447  augerbcm 
au«  SBeib  unb  2 ftinbem,  t>gl.  (Buomberger  Seoölterungäflati^if  Don  Srei> 
bürg  ©.  173. 


■x. 


Digitized  by  Google 


21 


gefragt  ; der  nam  das  uiT  sin  jüngst  end,  das  das  also  ge- 
schächen  sollt.  Nyclaus  Gärhardt ‘)  sagt  ouch  darvon, 
ward  ouch  gefangen,  und  sturbend  beid  in  gefänknuss.  Pra- 
derwan  seit  das  ungenödt  und  unzwungen,  das  dem  also 
were. 

Ilern  uff  Montag  vor  der  Fastnacht  *)  1452,  als  das  ge- 
schachen  sollt,  so  vorstat,  kamend  die  geschwornen  ab  dem 
land  und  schwurend  zu  der  statt,  die  helfen  zu  strafen,  die 
doran  schuldig  werend.  Und  wurden  gefangen  Fetter  Fül- 
listorff*),  Henssli  Molli‘),  Lüdi  von  Täfers*), 
Henssli  Sturnis  von  Seli*,)  Henssli  Berfertschied, 
Cuntzi  Bechler  von  Struss’),  Henssli  Mönri  von 
Perroman  und  Fetter  Bechler").  Morndes  am  Zinstag 
schlug  man  inen  ire  hüupter  ab  vor  dem  spittal  bi  Sannt 
Georgen  brunnen,  wann  si  verurteilet  lüt  warend;  dann  si 
hatten  geschworen,  friden  zu  haben  *),  und  wolltend  das  mort 
gestatten  **). 


‘)  Niklans  Gerhart,  mo^n^aft  in  txc  ttu  „enen  der  brug," 
ein  SKnb  unb  bie  „SBannenmac^erin"  bei  fic^,  a.  a.  C.  182. 

*)  14.  gebruar. 

*)  Cin  tlülifiorf  mit  Stau  roo^nte  in  bec  9tu;  ein  XrSger  biefeS  91a, 
menS  finbet  mit  SSeib,  ^nb  unb  ftnec^t  in  ®armiSrail  unb  }u 

torf,  a.  a.  O.  180,  220,  222. 

*)  ^enSIi  akotiS  mo^nte  mit  grau  unb  4 ftinbem  ju  BunteU,  a.  a. 

O.  222. 

')  üübQ  Don  ZaferS  ^atte  Ofrau  unb  6 ßinber,  a.  a.  O.  236. 

*)  ginbet  fi(^  nic^t  in  ber  Sämling  be4  Qo^re«  1447,  bagegen  ein 
SSiKi  unb  Sun^i  Stumt)  in  Seeli. 

')  Sefinbet  fit^  amb  auf  bem  ttlogeiobel  ber  Säuern  mit  einer  99c> 
ftbmerbe  gegen  ®eorg  bon  SnblUberg,  f.  Zbommen  6.  147. 

')  Sin  ^uptfübrer  ber  Säuern,  mar  20.  9koi  1460  mit  anbem  auf 
Zenuniiation  Don  @<buItbeiB  Zietricb  d.  iköriberg  Derbaftet,  aber  Don  ben  9au> 
em  im  folgenben  Zage  roieber  befreit  morben,  Sücbi,  S.  68.  Cr  mirb  Dom 
State  Don  greiburg  in  einem  Schreiben  Dom  14.  gebruar  1462  als  „Stifter 
und  antrager"  ber  Serfcbmörung  bingefteKt,  f.  VAcbi,  a.  a.  O.  Beilage  9tr. 
XIX.  u.  S.  96. 

*)  Jluf  Crunb  be4  ScbiebSfprucbeS  Dom  7.  Sept.  1450  unb  beffen 
9ef(bro5rung,  Dgl.  Zbommen  S.  459  ff.  SBdcbi,  S.  77. 

“)  „dise  sind  am  Montag  vor  der  Passnacbt  am  ersten  tag  nach 


Digitized  by  Google 


22 


Item  Dornhalter  und  Antheno  Cornu*)  wur- 
den ouch  gefangen,  und  aber  von  grosser  pitt  wägen  ward 
Dornhalter  usgelassen ; der  ander  Hess  sich  über  Mur- 
tenthor US. 

Demnach  wurden  iren  acht  vom  land  flüchtig  und  begar- 
teud  geleit,  sich  zu  verantwurten  und  sich  zu  entschuldigen ; 
das  w'ard  inen  gegönt.  Also  schwuren  si  ulferhaben  eiden, 
das  si  der  Sachen  nie  wollten  ingan  ; aber  si  wusstend  wol, 
das  man  das  mord  sollt  thun  und  bezügeten,  dass  si  nützit 
darmit  wollten  ze  schaffen  haben.  Und  sind  mit  namen:  Peter 
Egker,  Peter  Tossis®),  Ilensli  Schlettis^),  Willi 
Moser*),  Ulli  Burry  und  Hensli  Tossy*),  Uollis 
sun,  und  ander  von  Voglershus*). 

4.  ^n|)Qng. 

^rriburgift^c  §crid)t(  übtr  brn  |ug  nnd)  §rrl|fr 
im  gpril  1443. 

Die  Ärmagnafcn  (franjöf.  Ecorcheurs  — bialeltifc^  Exeor- 
chiour)  tonreu  3um  erften  SOlnIc  im  1438  in  bic  fauoifd)c 


•j  „VOM  Voglershus"  fehlt  I). 

ihrer  Verhaftung  vor  dem  spittal  bi  St.  Georg«brunnen  enthauptet 
worden."  3uf<>b  Do«  fpötcrer  ^lonb  tu  1.  (wsetzet'sammig.  N'  ß08  S.  ]G8< 
beä  (freibiirg. 

')  SBo^n^aft  in  bet  Slu  ,,enon  der  brug“ ; jii  (einer  gomilie  gebürte 
(eine  (ftau,  2 ffinee^te  oii«  granfteid)  nnb  eine  Siagb.  Suomberger  S.  IHl. 

’)  SBo^nte  auger^afb  bei  Wiartent^ore#  mit  Jfrflu  u.  3Ragb. 

’)  Sefinbet  (it^  auf  bem  Slagetobcl  bet  Säuern  luegen  oieler  Sefdiroet» 
ben  gegen  Jak.  von  Perroman,  boä  S'Iofter  9Kagcrau,  SDJil^elm  $elga, 
6<^ult^ei6  u.  JHöte.  I^ommen  S.  430— ,31. 

*)  Hensli  Schloeti.s  ftef)t  ouf  bem  fifagcrobel  ber  Säuern,  weil  iljn 
Siubolf  Bon  9Bippingen  Bon  feinem  fielen  oerftoäen  habe.  Ibofnmen  427. 

*)  Setfagte  fit^  mit  anbem,  loeil  fie  im  SoBoierfriege  gc^iuungen  luiit' 
ben,  einen  Xeil  erbeuteter  Sfftbe  bem  &einbe  jiirüdjuerftatten.  Xbonunen  429’ 

*)  9Bot  im  Bergangcnen  Kriege  gefangen  ju  TOurten ; Jakob  von 
Perroniati,  unb  Pierro  Perrotet,  Berboten  feinen  (Befellen  i^u  auö^ulbfen, 
fo  bafi  et  ju  Stfiaben  fam.  Ttjofnio  *■  429.  Uli  Tossis  wohnte  mit  grau 
H.  3o^n  im  Surgquartier.  Suomberger  207. 


Digitized  by  Google 


33 


Siiiibfc^aft  Bres?e  eingefafleii,  mib  fc^on  bamal«,  oermutlic^  im 
IJriUjja^v  biefcä  3**^'^*^'* ')/  •on'fben  bte  JJrcibur^cr  poti  bcm  ocr« 
biinbcten  Sapoien  um  Sciftanb  crjuc^t,  bcr,  iptc  eä  fc^eint,  aurf; 
iit  uac^brücflic^er  33Jcife  uiib  jur  3ufticbcui)eit  Sapoienö  geleistet 
ipurbe  ’). 

^Zeuerbingä  machten  bte  Ätmagnafen  im  SDiärj  1443  einen 
Siufall  in  bic  Sreffc,  uub  ipicbcrum  gelangte  bcr  $er3og  pon 
Sapoien  au  feine  Sßcrbünbctoi  in  fjrcibuvg  uub  Sern  mit  einem 
^ilfägefud)  Ijabeii  tpit  über  ben  im  ?(pril  erfolgten 

SluSjug  ber  Freiburger  unb  Serner,  fo  oiel  ic^  fonftatiereu  tann, 
mir  beit  Seric^t  in  Ftiitjo’«  Sl)ronil,  bcr  roaljrf^einlid^  Pon 
Nicod  du  Chastcl  l;crrul)rt  ^).  ?lllein  fein  bernifdjer  ^citgenoffe, 
meber  Ifc(}ac^tlan  noef)  Schilling,  gebenft  biefer  ®{pebition,  fo  baß 
mir  unä  nießt  oerwunbern  bürfen,  menn  aud)  ber  berniftßc  @e= 
fd)id)tfd|rcibcr  lillicr  biefelbc  nirgenbs  erroiißnt.  @ä  bürftc  ßtß 
um  fo  eßer  rechtfertigen,  hier  bic  Freiburger  CucKcn  über  biefen 
3ug  pollftänbig  abjubrudeu.  ^roar  ift  ein  ©tuef  bc«  SSerichte«  beö 
Fol;,  ©reicrj  bereit«  pcröffentlicht  aber  leiber  unoollftänbig  *). 
®«  fehlt  ber  roidjtige  Sd;luß  „Item  domini  Friburgenses  — 
eundo  ct  ledeundo.“  T)arum  mirb  er  hier  gauj  miebcrholt. 
®a«  Uebrige  fmb  biät;er  ungebrudte  ®inträge  au«  ben  ©edel« 
mciftcrredjnimgen  be«  Freiburger  Staat«archio«  *) , bic  im  Ori« 
ginal  herau«gcriffen,  im  Sntiourf  noch  oorl;anbcn  aber  in  einem  fo 
befeften  3“fl«t>*>e  fmb,  baß  fie  nur  mit  größter  ?lnftrengung  unb 
and;  fo  nicht  poUftünbig  entjiffert  roerbeu  fönnen.  ®a  aber  mit 
jebem  Fahre  bte  Unlefetlichteit  juuehmcnb  mirb,  fo  erachtete  ich 


')  Sgl.  Recueil  diplomatique  du  canton  de  Fribourg.  VIII.  vol. 
Fribourg  1877,  p.  118  unb  230.  I(rf|fld)tlan,  in  GucIIen  3.  Selireey. 
öcldi.  1,  200. 

’)  Sgl.  Berclitold,  Histoire  du  cantoii  de  Fribourg,  1’  vol.  Fri- 
bourg 1841  p.  268. 

')  Berchtold  a.  a.  O.,  ferner  Daguet,  Histoire  de  la  ville  et  sei- 
giiourie  de  Fribourg  in  Arcliivos  de  la  Socidtö  d’histoire  du  canton  de 
Fribourg.  T.  V.  Fribourg  1893,  p.  83. 

Sgl.  tton  SRflIineu  0citl)id)te  ber  Sdjroei  jer»381bner.  Sern  1887.  S 11. 

*)  Snjeiger  für  Stbroeijcr  Oefchitbte  91.  3.  I.  234. 

•)  Se(felmeifterred)itungen  (fronj.  Coinptcs  de.s  trösoriers)  be«  3ab* 
re«  1443  Kt.  81,  Talon. 


Digitized  by  Google 


24 


für  geboten,  jefet  nod^  bagjcntge  bet  9?nd^wclt  ju  überliefern,  loag 
ju  entjiffern  oermot^te,  unb  auc^  booon  nur  jene  Stiotijen,  bte 
einige«  ^ntereffe  beonfpruc^en. 

1.  Scric^t  be«  3o^ann  ©reierj  ') : 

Nota  9.  die  mensis  [Maji  1443]  intraverunt  circa  mille  Ber- 
nenses  villam  Friburgi,  qui  iverunt  contra  Exeoria- 
tores  (videlicet  Excorchiour)  in  adjutorium  domini  ducis 
Sabaudie,  qui  Excorchiour  erant  in  Bresia  videiieet  in 
patria  domini  ducis,  nostri  confederati  carissirai.  Qui  Ber- 
nenses  et  certi  alii  eorum  coadjutores  iverunt  et  exieruot 
Bernum  25.  die  mensis  Aprilis,  videlicet  in  festo  b.  Marci, 
et  reversi  fuerunt  prout  supra.  Et  nota,  quod  non  fuerunt 
nisi  usque  in  Gebennis’).  Tarnen  est  sciendum,  quod  circa 
400  homines  Friburgenses  bene  et  optime  armati  et  una 
livreria  videlicet  albo  et  nigro  induti  “),  iverunt  et  exiverunt 
Friburgum  contra  dictos  rottores,  videlicet  die  Martis  ante 
festum  b.  Georgii  *)  per  10  dies  ante  Bernenses.  Et  fue- 
mnt  in  Bresia  taliter,  quod  omnes  illi  rottores  terga  fuge  de- 
derunt.  Et  sic  reversi  fuerunt  cum  maximo  honore  11.  die 
mensis  Maji  anno  ut  supra.  Et  multa  alia  de  eodem  facto 
possent  scribi,  que  nimis  prolixe  essent  recitanda,  et  hoc  pro 
memoria. 

Item  nota,  quod  messgrs.  de  Fribor  ont  sebengkie  a 
messgrs.  les  Bernex  tot  les  depens,  que  iour  et  leur  che- 
vaulx  firent  in  la  villa. 

Item  domini  Friburgenses  dederunt  stipendia  homi- 
nibus  predictis,  videlicet  illis  cum  venabulis,  lantris  et  dede- 
rant  (?)  cuilibet  quinque  solidos  Lausannenses , item  eui- 
libet  balistario  cum  balista  areuque  et  coluvrinis  cuilibet  sex 
solidos  Laus.,  item  cuilibet  equitanti  decem  solidos  Laus. 


')  3t.«a.  greiburg,  SJotoriatäregifier  9?r.  71  S.  1.%'. 

’)  ®enf. 

*)  Wlteft«  92a4rid)t  über  gcciburger  Unifotmtn  u.  SBappen,  Dgl.  F. 
Hauptmann,  baS  SSoppen  non  grdburg,  in  greibutget  ®e|c^t(^t^blätt(i  IV. 
go^rgong  1897,  ©.  58. 

*)  16.  «pril. 


Digitized  by  Google 


— 2ß  — 

Item  dederant  Girardo  Chappotat'),  qui  portaverat  ve- 
xillum  parvum,  videlicet  „lo  pennon",  cum  suis  stipendiis  decem 
florenos  Alamagnie.  Item  dederunt  forrerüs,  videlicet  „eis  for- 
reirs,“  nominatim  Jacobe  Vöguilly*)  et  Willino  Per- 
rotet")  cuilibet  duos  floreoos  Alam.  sicut  capellano  eorum, 
videlicet  domino  Johanni  Basset*),  4 florenos  sicut  tubi- 
cinatori  duos  florenos.  Et  dominus  Guillermus  de  Aven- 
thica*),  miles,  fuit  cappitaneus,  et  maximi  honores  fue- 
runt  sibi  facti  in  patria  Sabaudie  eundo  et  redeundo. 

3)  (Einträge  in  ben  ®edelmeifterted)nungen  be$  ®taat$arc^in4 
gteiburg : 

a)  Aftsston  a cAeval;  Item  a Jacob  d’Englisperg  tra- 
mis  a Berns  pour  la  requeste  de  mgr.  de  Savoe  faite  pour 
lo  fait  deis  Eschorchioux...  43  s.  Item  a Willi  Weber  tramis 
a Grasemborg  pour  faire  a apparellier  les  gannyour...  25  s. 
Item  a Jacob  d’Englisperg  tramis  a Berns  pour  le  fait  de 
la  requeste  de  mgr.  de  Savoe  contre  les  Escor chioux...  43  s. 
Item  a Guygnod  Trompeta  qui  fust  tramis  a Berns  porter 
lettre  pour  le  fait  deis  Eschorchioux...  23  s.  Item  a Hensli 
Uelpach  per  compte  fait  avec  luy  le  jour  de  feste  Ascension 
notre  Seigneur  [30.  MaiJ  pour  pluseurs  despens  fait  per 
messgrs.  et  les  bänderet  en  pluseurs  porgiet  et  affaire  de  la 
ville  et  auxi  pour  les  affaires  deis  Escorchioux..  44  1 s.  9 d. 

Item  ou  grosoutier  et  a ses  compagnions  pour  despens  fait 
per  lo/  galt,  quant  ceaulx  de  Berns  et  les  aultres  venirent 
de  Bressy  et  lour  firent  le  gay...  26  s.  Item  a Peter  Ronoz, 
tramis  a la  Singinaz  defifendre  que  les  compaignions  non 
allissant  a Berns...  14  s. 


')  SBo^nte  1444  mit  einem  So^n  unb  i^ren  beiben  ffrauen  am  roel« 
{dien  $Iab,  <Buombeiger  171. 

’)  Se{ab  1444  gfrau  unb  2 ftinbet  unb  nobnte  ,,ou  rin  de  Bari- 
kornly“  a.  a.  0.  167. 

’)  tBo^nte  1444  am  mel{cben  $Iab  mit  ^rau,  ^nb  unb  2 Wögben 
a.  a.  O.  170. 

*)  SBobnte  mit  {einer  3Rutter  1448  im  Surgoiertel,  a.  a.  O.  204. 

*)  fflilb.  Don  SBiffKiburg  (Guillaume  d’Aveucbes). 


Digitized  by  Google 


26 


b)  Missions  por  tnonsgr.  de  Savoe  per  la  requeste  deis 
Escurchioux  qui  sont  entre  on  pais  de  Br  esse. 

Item  ensi  comment  tous  les  maistres  dou  mestier  deis 
cosandeir  de  Fr i borg  hont  fait  toutes  les  jornees  et  hont 
quitter  a mess'*.  la  faczon  dicelles  ensi  jay  delivrer  eis  vaulet 
deisdit  maiscres  pour  le  vin...  29  s. 

Item  a Johan  Piri  qai  fast  tramis  per  notres  marcheans 
dix  Geneva  pour  notiffier  quelesBerney  voloeut  venir  per 
uotre  ville...  19  s. 

Item  pour  clavin  pour  clavelar  les  Seches... 

Item  pour  despens  fait  per  Ic  bänderet  deis  Hospitaul 
quant  lour  rendirent  les  armes...  9 s.  9 d. 

Item  a Grauser  et  ses  compagnons  qui  passaront  ver 
Bresse... 

Item  a Nicod  Bugnet  pour  les  draps  des  journce  de 
mons.  Guillaume,  Anton  dou  Salixet,  Hensli  Ver- 
wer,  Jehan  Pavillard  ly  quels  sont  les  quatre  bänderet... 
158  tt. 

Item  a Mermet  Grant  pour  raminar  dix  Geneve  les 
„klostzo“  des  handbUchsen...  12  s. 

Item  a Hensli  Steinbrecher  pour  fair  6000  de 
„klosten“  pour  les  handbUchsen...  4 16  s. 

Item  a Jehan  Pavillar  tramis  achiter  deis  armes  a 
Geneve  et  pour  regracier  les  villes  (?)...  6 W 6 s. 

Item  a Hensli  Suwerd  por  Io  loyer  de  descheval  que 
Ion  tramist  apres  qui... 

Item  haz  delivre  ly  burseir  pour  les  despens  fait  enchier 
divers  hosts  per  cellour  de  Berna  et  tous  ceaulx  qui  furent 
avecque  lour,  quant  lour  tornarent  dou  Service.,  en  Bressy 
a mgr.  de  Savoe,  [et  furent  en  somme]  940  homes  logy  en 
plusours  hostalleries  de  la  ville,  et  furent  en  ce  nombre  que 
de  gens  darmes  et  de  ceaulx  qui  havoient  porter  les  bagages... 

Et  messieurs  que  Ion  permist  tout  lour 

despens  lyquel  despens  se  somment  dou  tout  et  per  tout  per 
particules  contenuz  en  ung  bebre  (?)  suscen,  ce  fait...  265  tt 
1 s.  6 d. 


Digitized  by  Google 


27 


Item  a Ober  ly  pour  sa  peyna  et  mission  quil  haz  heu 
avec  notres  compagnons  eu  la  Bressy... 

Item  a cellui  qui  gaigniast  les  premieres  chauses  deis 
colovrines...  15  s. 

Item  pour  les  gages  deis  compagnons  qui  se  sont  tramis 
en  Bressy  contre  les  Escorchioux  a laide  de  mgr.  de 
Savoe,  eisquelx  mess”  hont  payer  pour  lour  gages  cest  assa- 
voir  eis  gens  de  cheval  per  jour  pour  chascon  cheval  10  s., 
item  eis  arbelestier,  archier  et  aumonier  a chascon  6 s.  et  a 
ceaulx  qui  ont  porter  gissarmes  et  lances  a chascun  5 s.  per 

qui  se  assavoir per  26  jour  que  lour  sont 

heuz  deffur  le  compte  en  la  merci(?)  de  Pierre  de  Fouci- 
gnie,  Willi  Weber  couseiller,  Jehan  Floret  bänderet 
dou  Bourg,  Hensli  Bettelried  bänderet  d’Ogy,  Ber- 
nard(?)  Burquinet  bänderet  des  [Hospitaulx]  (?),  Hans 
Seyler(?)  bänderet  de  la  Novavilla,  Berard  Chauce 
secretaire  (?)  et  H e i n t z m a u n G a r m a n s w i 1 1 r...  2064  U6s. 

3n  biefen  getjört  auc^  foIgenbeS  Schreiben 

beä  Seniet  ?lrc^iiic8  (’MUeö  5DJifriDen=Sud)  9Jr.  1.  ®.  110): 

Luzern  an  Hauptleute  und  Fenner  von  Bern  im 
Felde. 

Montag  6.  Mai  1443. 

Unser  fründlich  etc.  Als  ir  dann  nu  nechst  mit  üwer  paner 
und  starken  macht  usgezogent  sint,  dem  durchlüchtenden 
fürsten  und  herren,  dem  Herzogen  von  Safoy,  unserm  gne- 
digen  herren  ze  hilf  und  ze  trost,  wundert  uns  zemal  ser, 
wie  es  lieh  gange  und  wie  es  umb  üch  stände,  wont  wir 
zemal  gern  vil  guotes  und  eren  von  üch  vernemen,  das  üch 
ouch  der  allinechtig  gott,  als  wir  sinen  gnaden  wol  getruwen, 
zufügen  sol  und  wil.  Und  wo  wir  vernemen,  das  es  üch  anders 
gienge,  dann  üch  eben  were,  davor  got  sye,  were  uns  sunder 
zwivels  in  ganzen  guoten  trüwen  leyd,  und  bittent  üch  mit 
allem  ernst,  das  ir  uns  by  disem  unserm  botten  wüssen  las- 
sen!, wie  es  umb  üch  stände.  Daran  tund  ir  uns  zemal  gross 


✓ 


Digitized  by  Google 


28 


diens>t.  Können  wii  ouch  in  debeinen  sacben  iitzit  getuun,  das 
üch  lieb  und  dienst  ist,  wellen  wir  än  allen  zwivcl  bereit 
und  willig  funduu  werden  etc.  — Datum  secunda  post  Crucis 
Inveuciouis  anno  etc  43°. 

Schultheis  und  rat  zu  Lucern. 

Jlbrrffe:  Den  strengen,  vesten  und  fürsichtigen,  wisen, 
den  houptlüten  und  venren  von  Bern,  wo  die  yetz  sind, 
unsern  sundern,  lieben,  guoteu  und  getrüwen  fründen. 

(Original,  Siegel  abgefaHen.) 


Digitized  by  Google 


Hamciiregiflcr. 


yibitm  9iicob  6. 

Wffrt)  (Avry)  oon  J.  VUteimif, 
9(bt  0011 
Aigre  Jean  14. 

SUtcnrtif  (Hautcrive)  — Wbt  ?«ter 
III.  Dort  Slffri)  ().  15. 

Aragon  ien  10. 

SltmaartafertlExeorralores,  Escor- 
ratores,  Exeorchour,  dluggeler, 
engiartb«)  U.  16.  22.  23  ff. 
Avenches  Guillaume  f.  SBiffIi4> 
bürg. 

Aventica  Guillermus  def.  SBiffliä* 
bürg  SBilb.  oon 

®aftl  13.  — Sortjil  oon  2.  — 5ie. 

(^rrt^aua  bei  f.  St.  3aIob. 

Söffet  25. 

Belgier  Jfuiitji  21.  — Bet«  21. 
Berfertfd)ieb  tpanSIi  21. 

Bergier  f.  du  Chaatel. 

Bern,  Berner,  Berno  13.  14.  23. 
24  ff. 

Beaangon  (Bifoitj)  16. 
ßboftel  ffiil^elni  14. 

Sonftona  ^ot).  6.  — ^enfilinud  6. 
Bettelrieb,  ^nner  be4  Hluoierteia 
(de  rOgy).  27. 

Bollioii  Marmel  16. 

Breffe  (Presse  Bresia)  2.  9’.  16. 
23  ff. 

Bugnet  Nicod  26. 

Burgunb  — .&erjog  B^ilibt)  ber  (üute 

13. 

Burquinel  Bernard,  f^enner  beö 
SpitoIoierteU  (des  Hospitaulx). 
27. 

Biiui  Uli  22, 

Buchilion  (ButfebiOo«) 

Castro  de  f.  du  Chaatel. 


Chance  Berard,  Stobt fdjreiber  27. 

Chappotat  Girard  25. 

Chätel  Nicod  du  (Bergier)  ilberoll 
jerftreiit. 

Comit  tlnton  22. 

Subrefin  ^ofob  1. 

Ct)pem  II,  12. 

^utfcblonb  (Xdtf<blonb)  16.  — Srie- 
bri<b  III.  Äönig.  5.  6.  9.  15. 

!DombaIter  22. 

Egger  (Sgfer)  Beter  22. 

BIfo6  17. 

Sngianber  f.  Brniognofen. 

Engliaberg  3ofob  oon  25’. 

Exeorratores,  Escorratores,  Ex- 
corcheur  (beutfeb  Öluggeler)  f. 
Hrmognolen. 

Saltenflein  ^err  oon  16. 

SomSburg  15. 

Faucigny  (Foucignie)  Pierre  de 
27. 

Selgo  fBilbelni,  alt  Stbultbeig  oon 
Sreiburg  10,  18. 

Sermer  (Bermer)  ^naii  16,  26. 

Floret  Jean,  S«»"«  be4  Burgoier* 
tel4  (du  Bourg)  27. 

Sbgillg  f.  Bbgeli. 

Sronfreitb  — ®oupbin  oon  14.  — 
fibnig  Karl  VI.  12. 

Sreiburg  (Fribourg,  Fribor,  Fri- 
burgum)  jerftreut  iiberoa.  — 
Anonymus  Fribourgensis  8.  — 
Senner  (bänderet)  Don  f.  Settel* 
rieb,  Burguinet,  St*>«t,  Seiler.  — 
— @aftbau4  }.  SBcigen  Kreuj  17. 
— ßiebfrauenliribe  6*.  — ib.  Bef* 
tor  ber  f.  Chastel  Nicod  du  — 
Blagerau,  BoHroerf  Don  17.  — Bia» 
ria-Blagbatenabruberfcbaft  6.  — 


Digitized  by  Google 


- m — 


SKurtcnt^or  22.  — St.  Ktflou« 
Strt^^err  oon  f.  3Btl^.  Stüber.  — 
Sdiönenberg  bei  19.  — Sd)ult^ei§ 
Bon  f.  Selgo,  SBil^.  üon  SBiff ■ 
li^burg.  — Stabtberg  15 . — 
Stdbtf(^reibet  (.  ©emarb  Chauco. 
— Stabtiseibel  f.  3o^.  ©iat. 
Srie$  ^anb,  ©atS^eir  unb  S^ronift 
1.  8. 

Sntgo  ©eter  1.2.  3.4.  5.  — E^ro« 
nif  poffim. 

Rültporf  ©eter  21. 

(SacmenSiBil  (E)armandnii(r)  ^ciu)< 
mann  27. 

Senf  Otnf,  Gebenna,  Geneve),  15. 
24.  26*. 

Qier^art  91if(au4  21. 

®toruä  13. 

®ranaba  10. 

®rant  HKecmet  26. 

®raiburg  $en{d)aft  13.  25. 
®rau{ec  26. 

®reierj  Ro^ann  ba{|tm. 

Gruy^re  (Gruerie)  J.  ®teierj. 
®ugge(er  f.  91imagnafen. 
®ümmenen  13. 

®ume(  Rianj,  Stabtfc^reibeT  5.  7. 

12. 

^aOmil  Z^ilring  Bon,  ülRarfc^aD  bti 
fteriogd  Bon  Öftecceicb  18.  19. 
Hauterive  f.  ©(tenrtjf. 

^elbac^  ^önbli  25. 

3eru(alem  — SBaUfa^rt  na<^  5.  11. 

12. 

Rotta  ©etermann  16. 

Konftanj  (Eoftanj,  Eoftenii)  16.  Lau* 
sänne  (SJofan)  15. 
finjem  13.  28. 

©lagemau  {.  Rteiburg. 

©loOt  C>fin4(t  21. 

©tontena(^’f(^e  C^ronif  9. 
©tontri(biec  $ert  non  f.  ©eter  non 
©ergiet. 

Vtöri  (©tönri)  ^SnSIi  21. 


©2öt4berg  ©eter  non,  ©ogt  ju  ©firt 
18. 

©lofer  äBilbclm  22. 

©Jurten  (Moral).  — Rriebc  Bon  5. 
— ßitc^e  3t  ©Jorib  in  6.  — 
Nicod  de  7. 

©Juffilier  ^aii4  16. 

Ober«  27. 

ßfterreic^.  — Ro^ne  oon  16.  — 
tperi(oge  Bon:  — fllbrecbt  VI.  1, 
2,  4’,  18’.  — Rriebricb,  f.  Sbnig 
oon  (Eeut[c^lanb.  - SigUmunb 
20.  — ©Jarfc^Qd  oon,  f.  X^iiring 
oon  ^Qroil. 

Pavillard  Jean  16.  26’. 

©erroman  (frj.  Praroman)  21. 
Perrotet  Willino  25. 

©firt,  ©ogt  ju  f.  ©eter  non  ©JJr^* 
berg. 

©iat  Rob.  SBeibel  oon  Rreiburg, 
4.  19. 

©iri  Robann  26. 

©raberman  ©eter  20.  21. 
Praroman  f.  ©erroman. 

©ebing  Qtal  ber  Rüngere  13. 
Kipaillc  15. 

©onoj  ©eter  25. 

Saone  13  17. 

St.  3o*ol'/  Stblatbt  bei  7.  14. 
■Saliceto  (Saliseto,  Sali.xet)  SInton 

0. ,  Sbelfnccbt,  2.  5. 11.  12.  16.  26. 
Sarojenenlanb  11.  12. 

Saooien  2’.  25.  — ^erjog  9lma* 
beuä  non  1.3.  15.  16.  17.  2i)>. 
23.  ff.  — Krieg  mit  Rreiburg 

1,  2,  .3,  8. 

StbiHing  3)iebo(b  ber  ©erner,  Eb::<’' 
nif  Bon  1,  23. 

S(blbti  ^fin^Ii  22. 

S<bbnenberg,  f.  Rreiburg. 
Scbotttanb.  — König  3af<’b  II.  12. 
3(bioij  13.  — Kmmonn  oon  f.  ©c* 
bing  3tal. 

S<b>oarjenburg,  ©mt  13. 


V 


Digitized  by  Google 


31 


Seeli  21. 

Stilet  4)anÄ,  Jenuet  bc«  9teuftabt> 
UiettcU  (Novavilla)  27. 
3roie(frj.  Singiue,  Singinaz)  25. 
Sinai,  St.  Satbarincnflofter  auf  btm 
11. 

Singinaz  f.  Senfe. 

Solothurn  1.3. 

St)anien  10. 

Steinbret^er  ^ni^fi  26. 

Stemer  llubmig  1. 

Stnig  21. 

Stüber  3Bilb.,  ^faret  ju  St.  92iflaud 
in  tffreiburg  6.  15. 

Sturni  ^fiitSIi  21. 

Suwerb  $dnäli  26. 

Xaferd  Süebi  Dan  21. 

XiQier,  (Befcbiibte  SemS,  2.3. 

Xofp  ^etet  22.  — ib.  22. 

— ib.  Uli  22. 

Xrompeta  Qluqgnob  25. 

Xf(bacbtlan,  Sb<^oni(  fon  2.3. 


Xüf(f|et  Sflebi  ton  8em  2,  4,  18. 

Übeioil  Obenmbl  frj.  Villars-Iea- 
Jonca)  15. 

Unteimalben  1.3. 

Uri  13. 

«elg  f.  ffiil^.  Selga. 

8ergiet  8eter  ton,  ^err  ton  SRon- 
trifbier  14. 

Villars-le-s-Joncs  f.  Übemil. 

8bgeli  (SögiDi,  8bguiIIg  3ntnb  25, 
— ib.  8*ter  16. 

8ogeUbou3  (Sogleräbud)  22. 

SBeber  äSidi,  iHat^b^rr  in  greiburg 
25,  27. 

SBiffliSburg,  (SibliSturg,  Avcnches, 
Aventica)  SBilbelm  (Guillaume, 
Guillerinua)  ton,  Stitter  10.  11. 
16.  25.  26. 

3ippem  f.  Cb)>em. 

3ug  13. 

3flritb  13. 


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Google 


iAns  item  alten  Mnrtenbiei 

gnn  f . Pflttelet. 


I.  |(nerpättcnr0j>cl  nnm  |aljrc  1558/1559. 

9lm  19.  SonuQi  1556  ')  befc^toß  bei  9lat  bet  6tabt  Sern, 
fotoo^I  biefe  ald  bie  Sanbfd^aft  mit  einet  @teuet  )u  belegen,  ^n 
9lu«fü^tung  biefed  ®ef(^luffeä  etließ  et  bonn  om  7.  ^elruat  fol' 
genbe  Sßerotbnung,  bie  mit  ^iet  in  intern  ganjen  SBotllout  miebet* 
geben,  meil  netmutet  metben  batf,  ba§  fte  aud^  in  bem  befonbetn, 
bie  §ettfc^aft  3Jlutten  betteffenben  Jall  3lnmenbung  gefunben  l^oben 
mitb.  ©ie  tontet : 

Als  dann  min  gnädig  Herren  Rhätt  und  Burger  der  Statt 
Bem,  zu  llilfif,  nutz,  eer  und  wolfart,  in  ir  g.  Statt,  ein  zimliche 
thäll  oder  stttr  anngesächenn  und  ist  Ir  g.  ernstlicher  will  und 
bevelch,  namlichenn  das  die  vier  venner,  sampt  anndern  minen 
g.  Herren,  dazu  verordnet,  ein  jeder  In  sinem  ordennlichen 
vierttel,  von  huß  zu  huß  umbgann,  all  unnd  jetglich  personnen, 
so  ein  jeder  in  sinem  viertel  findet,  eygentlichenn  uffzezeichnenn 


’)  9iat3manua[  tri  $aUcr  II,  SOO.  .Nach  erzelluog  der  ursacheD,  so 
MQH.  bewegt,  eio  stUr  oder  thll  anzelegen,  erstlich  hie  in  der  statt,  dem- 
nach nffs  iannd,  uff  zwo  fragen,  ist  abermais  abgeraten  nnd  w^  das  meer 
worden,  die  anlag  in  ziraiigkeyt  nach  Jedes  gdttem  und  hab  ertragen  ze 
tbun,  wie  das  hievor  onch  beschächen.“ 

Z)te  in  DOcliegenbR  aSUtrilung  iKnii^ttn  Sllim  fmb  mir  non  ben  Herren 
Siaotdar^inarcn  in  iBtm  unb  Sreiburg  mit  gcobrc  3uootlommcnbrit  jur  Stt« 
ffigung  geftcllt  notben,  mofür  3)nnl. 

3 


Digitized  by  Google 


34 


unnd  von  einem  jeden  Eemann,  so  mit  und  by  siner  Eefrauwen, 
inn  gemeinem  gut  sitzt,  unnd  dasselbig  verwaltet,  In  namenn  sin 
selbs  unnd  siner  hußfrouwen,  die  gelüpt  ulTzenämmen,  also  das 
der  mann,  für  sich  und  sin  eegemachel,  by  siner  guten,  waren, 
unnd  uffrechtenn  trüwen,  gelobe  unnd  verspreche  Ir  beyder  gut 
allessammen  lut  hienachgeschrybnen  artickels  uff  bestimpten  tag 
und  platz  annzegäben,  unnd  alda,  was  Ir  hab  unnd  gut  Inn 
Zimligkeytt  wol  wärt  ist,  zeschetzen  und  mit  geverden  niitzit 
ze  verschwygen. 

Item  die  Wyttwenn  sollend  glichergstalt  die  gelüpt  thun, 
das  sy  Ir  Inkhommen  unnd  Vermögen  an  zytlichem  gut,  ouch 
by  Irenn  guten,  uffrechtenn  truwen  wöllind  angäben  und  ver- 
thellen. 

Wo  aber  ettliche  Eegemächelde,  mit  unnd  by  einander 
sässend,  dero  Jedes  sin  theil  guts  für  sich  selbs  innäme  unnd 
regierte,  also  das  sy  dasselbig  nit  In  gemeinschaft  mit  ein- 
andern hettind  unnd  besässend , ist  miner  g.  Herrenn  will 
unnd  meynung,  das  Iro  Jedes  Insunderheytt,  für  sich  selbs, 
dasselbig  sin  gut  by  obgemeldter  gelüpt  schetzen  unnd  angäben 
Sülle. 

Unnd  sind  dies  die  gUtter,  so  mann  und  wyb,  wie  gemeldet, 
schetzen  unnd  verthellenn  sollend. 

Erstlich  Huss  und  hoff,  hoffstett,  Schürenn,  Spycher,  Acher, 
Mattenn,  Gärttenn,  Boumgärtten,  eygenn  und  lechen,  Höltzer, 
Twing  unnd  bann,  Iloche  unnd  nidere  gerichte,  Zinß  und  Zenn- 
den,  Rhännt  und  gült,  barschafft,  gültschul  denn,  die  mann  eim 
Ist,  unnd  gwüß  sind.  Item  alles  silber  gschirr,  beschlagen 
gUrttel,  guldin  und  silbrin  Khettinnen,  Ring  unnd  andere  Klein- 
otter, was  von  gold  und  silber  Ist,  alles  dem  bruch  gold  unnd 
Silber  nach,  ane  den  macherlonn,  zeschetzenn,  Item  Hußrhat, 
alls  uffgerüste  bett,  Eerin  Iläffen,  Kessy,  pfannen,  möschin 
unnd  zini  gschirr,  unnd  sunst  des  Hußrhats  halb,  im  wytter, 
Item  varende  hab  als  Ross,  Rinder  ouch  allerley  Khouffmans 
gütter. 

Item  so  eiuer  gütter  Im  Nüwgewünnen  Land  hätte  uund  die 
vorhin  verthelled  wärind,  sol  er  nit  verbunden  sin,  dieselbigen 


Digitized  by  Google 


35 


utf  (lißmal  noch  einist  zeverthellen,  was  aber  nit  vertheilet,  sol 
sich  noch  verthellen,  wie  hienach  volget  * '>). 

Item  so  einer  gütter  hätte  ulSerthalb  miner  g.  Herren  Lannden 
unnd  gebiettenn,  Es  syge  inn  tütschenn  oder  wältschenn  Landen, 
so  fry  und  nit  gethellet  wärennd,  sol  er  dieselbigen,  wie  andere 
sine  gütter,  so  er  unnder  miner  g.  Herren  Schutz  unnd  schirm 
hat,  ouch  by  sinen  guttenn  träwen  schetzenn  unnd  verthellenn. 

Unnd  ist  diß  der  annschlag  und  wirdigung  der  järlichenn 
gültinenn,  wie  mann  die  verthellen  sol ; 

Erstlich  ein  müdt  dinkelgälts,  mit  Hünern,  Eyern  und  pf. 
für  XL  S houptguts  gerechnet. 

Item  zwenn  müdt  Roggen  für  dry  müdt  dinkels.  Denne 
ein  müdt  Ehernen  unnd  ein  müdt  weytzenn,  jedes  stuck  für 
zwenn  müdt  dinkels  geschetzt. 

Item  ein  müdt  gerstenn  unnd  ein  müdt  mülikorns,  eins  in 
das  annder,  je  zwenn  müdt  für  dry  müdt  dinkels  geachtet. 

Denne  dry  müdt  Haber  Zinß,  für  zwen  müdt  dinkels  ge- 
wirdigt. 

Und  ein  souni  win  Zinß,  für  L pfund  anngeschlagen. 


•'’)  Unter  9!r.  41  bet  im  Jttibutgfr  Slaatäari^iD  l'-egtriben  Btien,  Wurten 
txtreffrnb,  finbet  fti^  ein  cpnitb  vom  IS.  Siooember  lö3b  in  Saiten  bet  6tabt 
unb  Sanbfebaft  SRurten  niber  bie  bafelbft  begüterten  ^anä  Sotob  oon  93iotten> 
ropb  $anb  Jiubolf  oon  Z)i(äba(b,  $anä  9<ubolf  oon  @tlacb,  @eorg  jum  9)a(b, 
Üanboogt  ju  '^oerbon,  $eter  Xbittlmger  ber  3tlt,  namenb  ber  Srben  beb  3)art> 
lome  SKop,  ^anb  Stüber  (beb  Siaib  ju  5«iburg),  %ietermann  »on  Gletp.  Gt 
erlennt  ii.  n.  „dz  obgedachter  beider  Stetten  (Born  und  Freiburg),  yngseUner 
bnrger  iigende  güter,  Inn  der  herrschafft  Mnrttenn  als  hUser,  acber,  unnd 
matten,  Raben,  gürten,  Boumgärten,  blinden  etc.,  Sy  haben  die  Erblich,  kouffs, 
oder  anderer  wyö  an  sich  bracht,  bürgerliche  bschwärdt  glych  wie  die 
anderen  tragen  söllendt,  dem  ist  also,  wann  zn  erburvnng,  unnd  erhaltung, 
thiirmen,  tbor,  BrUckhen,  wegsame,  ynleytung  der  brünnen,  sterckung  unnd 
bewaarnng  der  stat  Murten,  als  mit  boiwerken,  schantzengräben,  unnd  anderer 
gmeinen  gdternn  unnd  wärkenn  die  nothnrfft  errordern,  ein  thäl  oder  stOr 
anzelegen,  das  alsdann  obgemelte,  Iigende  güter  ouch  nach  marchzall  an- 
gleit unnd  gethället  mögen  und  söllent  werden,  unnd  also  glyebe  burde 
unnd  Beladung  Inn  dem  wie  ander  yngseßne  burger  unnd  landtltttten  güter 
tragen,  damit  nemandts  nrsach  habe,  sich  zu  erclagen.“  Sagegen  mürben 
bieie  @Uter  oon  ber  Sieisfoftentell  liberiert. 


Digitized  by  Google 


30 


Unnd  was  also  die  Schätzung  der  liegendenn  unnd  varen- 
denn  güttern  halb,  wie  obstat,  ertragenn  mag,  sol  je  von  hundert 
pfunden  Houptguts,  sechs  Schilling  pf.  gäben  werden. 

Item  was  unnder  fünifzig  pfund  wärdt  guts  wäre,  davon 
sol  man  V.  Schilling  pf.  gänn. 

< Denne  sol  In  diser  thäll  ußbescheyden  unnd  hindangesetzt 
sin  nämlich  der  mannen  gever  unnd  Harnisch  ouch  alle  essyge 
spyß,  als  Komn,  haber,  win  unnd  fleisch,  ankenn,  Käß  unnd 
Ziger,  höuw  unnd  strouw.  > 

2)er  Sejug  her  Steuer  fonb  in  ber  Stobt  noc^  bem  1.  Stprit 
1556  *)  ftott.  2BoI)rfd^etnIid^  ift  nun,  boß  bie  Steueroufno^men 
in  ber  ^errfd^oft  3DIurten  crft  fpäter  erfolgten.  ift  ober  nid^t 
no^meidbor,  boß  bereite  in  jenem  iBorfe^ren  }um  Steuer^ 

bejug  getroffen  mürben.  Sielmeßr  borf  oermutet  toerben,  boß  bie 
SSoIljie^ung  ber  3Ierorbnung  mit  ber  Sludfüßrung  beö  nod^fte^enben, 
oud§  bie  SonbOogteien  betreffenben  Sefc^luffeä  beö  Jileinen  9ioteö 
ber  Stobt  Sern  oom  24.  üloOember  1558  jufommenfiel : 

< An  all  amptlüth  in  tütsch  und  welsch  land,  sich  zu  iren 
amptsverwaltungen  von  einer  Kilchori  zur  andern  mit  hilf  der 
fürnemptsten  und  eltisten  daselbs  eigentlich  zu  erkhundigen,  wie 
vil  fürstetten  in  jeder  Kilchori  syend,  die  von  einer  fürstadt  an 
die  andere  ufzeichnen  lassind  und  minen  herren  überschickind, 
ouch  vlissig  acht  habind,  das  dieselben  fürstett  all  angegeben 
werdind  und  kheine  dahinden  plybind*).> 

Ser  öct  Steuer  erl^eüt  ouö  bem  om  felben  Sog  on  bie 
nerfdiiebenen  Sd^ult^eiße  geridjteten  omtlicßen  Sdt)reiben : < damit 
wir  inn  uiflagen  der  Reysszügen  glicheitt  halten  > *).  So  ober  oucß 
bie  Don  Söitmen  ober  Sogelö^ncrn  (Sounem)  bemo^nten  ffeuer* 
ftätten  oufgejeicßnet  mürben  unb  ber  Slurtner  Slobel  ber  üteid- 
pfli^tigen  ni^t  6rmot)nung  t^ut  *),  fo  mog  eß  für  bie  §errfcßoft 


')  Baller  loc.  cit.  „Als  dann  des  InzQchers  halb  der  thäll  anzag  be- 
schechen,  ist  geradten,  dz  HGH.  die  venner,  jeder  in  sinem  viertheil,  von 
hnO  zn  hnß  nmbgan  und  die  thäll  vordem  solle.“ 

*j  SiatSmanual,  91r.  436,  pag.  180. 

*)  2)eutj<4(4  3Riirit)tn6u(6,  9b.  CC,  pag.  523. 

*)  Dr.  Sruno  {lUbrbronb,  9riträge  jut  6tatiftit  brö  flontonä  9em,  I,  1, 
pag.  40. 


Digitized  by  Google 


'37 


5Dlurten  »oo^l  auc^  um  bie  jmei  Sa^re  juoot  uerorbncte  allgemeine 
Steuer  getjonbelt  ^oben.  35ie  IReiöpfltcbt  biefet  .^errfcbaft  mar 
bamolä  noc^  ftreitig  jmtfcben  Sern  unb  jjreiburg;  benn  erft  im 
3a^re  15GO  erfolgte  ein  Sergleicb,  monadb  bei  beni  erften  3luöjug 
nur  bie  Sanboogtei  ©ranbfon  mit  Sern,  bie  brei  übrigen  gemeinen 
^errfd^aften  mit  Ureiburg  ouäjiel^en  foHten  *). 

Scbult^eife  ju  Slurten  mar  bamalö  'Jiitlauä  Steuer  Don  fjrei» 
bürg.  ®er  oon  i^m  in  Sluöfü^rung  beö  erhaltenen  Sefehlö  auf= 
geftellte  IRobel  ber  (Jeuerflätten  im  alten  Sturtenbiet  liegt  im  5rei= 
burger  Staatäarchio,  mohin  er  mahrfdheinlid)  bur^  lUudtaufdh 
gefommen  ift.  6r  trägt  fein  $atum ; bie  ^eit  feiner  9lufnat)me  ift 
aud)  nicht  genau  }u  beftimmen.  3)ie  meiften  noch  erhaltenen 
'Jiöbetdhen  im  Serner  ©taatdarchio  trogen  bie  Sluffdhrift  1558, 
morouä  entnommen  merben  barf,  baß  ber  Satöbef^luft  beinahe 
überall  im  2)ejember  be^felben  äahreä  ouSgeführt  mürbe.  3)a  ÜJleher 
im  3nh>^^  SHlhelm  Oon  IDiedbach  Don  Sern  ald  Sdhult= 

hei§  erfe^t  marb,  höf>'n  iDtt  leinen  ©runb  jur  3lnnahme,  ber 
Slurtner  IKobel  fei  nicht  fpäteftenä  im  3ahre  1559  aufgefletlt 
morben  0- 

2)ie  ülittel  fehlen  unä,  bie  üerfchiebenen  3löbel  auf  bie  Hiidhtig» 
feit  ihrer  Eingaben  ju  prüfen.  S^of-  •£)ibber  behauptet  jmar  in 
feiner  3lbhonblung  über  bie  Zählung  ber  Ofeuerftätten  ober  §aud» 
haltungen  im  alten  flonton  Sem  Dom  3ahre  1559,  boß  fte  nicht 
gonj  juDerläffig  feien,  obmohl  mon  ein  gonjeö  3(ahr  bomit  ju  thun 
hatte;  ba  unb  bort  feien  bie  3EDitmen=  unb  Jamnerhäufer  megge» 
laffen  morben. 

’)  Sofialb  bag  SDlurlnn  Xcci^it)  jug&nglic^n  fein  wirb,  foQ  an  biefei  Stelle 
eine  ISarfteDung  ber  militärifdien  Sinrii^tungen  ber  $eirfil|aft  SKucten  gebracht 
werben. 

Sie  fRöbel  würben  juerft  im  Subjug  publijiert  non  d.  9iobt  in  (üefc^ii^te 
beä  bemifdien  Ariegäwefenä,  toI.  II,  pag.  296  m.  Sann  machte  fie  $cof.|iibber 
)um  @egenftanb  einet  Übbanblung  im  Str^in  beS  biftorifi^en  Seteinä  beä  Itantoni 
Sern,  vol.  III.  Qnblii^  würben  fie  auCb  »on  .^ilbebranb,  loc.  cit.,  angejogen. 
deinem  aber  war  bie  in  ber  $errf(^aft  3Rurten  oorgenommene  3äblung  belannt 
geworben.  SIuc^  Sngell)arb,  Gljronil  ber  Stabt  SRurten,  1823,  unb  Statiftifcb’ 
biftorif(^4opograpbif(tie  SarfteUung  beS  Slejiriä  Wurten,  1840,  wufite  nid^t4  oon 
ibr.  Staat4ar(bioar  Sibneuwlq  entbedte  baS  Solument  in  einem  noefi  nid)t 
regiftrierten  Slftenbiinbel  bie  ^»errfiboft  SRurten  betreffenb. 


Digitized  by  Google 


38 


2!tefer  SorlBurf  fann  nun  ber  oom  Sc^utt^eifecn  9Jle^ei  be= 
fotgten  'ilufna^me  nid§t  gematzt  werben.  '2tuf  imbebingte 
läjfigfett  wirb  ober  auch  T*«  nic^t  Slnfprucb  ergeben  bürfen.  Sie 
giebt  und  jebodb  ^uffcblug  nic^t  nur  über  bie  bomald  lebenben 
@efc^Ie(^ter,  yonbem  ganj  befonberd  oud^  über  bie  Sid^tigteit  ber 
Seöölferung  unb  bie  Sebeutung  einiger  Crift^often  um  bie  3Jlitte 
bed  IG.  3a^r^unbertd.  Sem  Sotument  fommt  jonacb  eine  Se= 
beutung  ju,  tuelc^c  bie  Sßeröffentlic^ung  in  feinem  ganjcn  SBorttaut 
rechtfertigt. 

Sod  'Jtttenftücf  ift  ein  '^Japierheft  öon  oierjig  Seiten,  ouf  beren 
erftcr  in  ber  Schrift  bed  DJlanuffriptd  ber  ititcl  fteht : c Rodell 
der  fürstetten  inn  der  statt  unnd  herscliafft  Murtten  >.  3lud) 
franjofifche  Bornen  finb  beutfch  gefd)riebcn,  mad  hic  unb  ba  Äor> 
rumpierung  berfelben  üeranla&te.  6d  ift  geroift,  bofe  nicht  nur  im 
SBiftenlod)  — bie  Sörfer  iDlotten  (^roj),  itlont,  Sugie^  unb  Phßu» 
mont,  inctche  jur  iftfarrei  5Jiurten  gehörten,  bie  Sörfer  3)l6tierd, 
Sugnorre,  iOlür  unb  Sorrcffend,  welche  bie  Spfarrei  SJlOtierd  bil» 
beten  — , fonborn  auch  in  bcn  Sörfcrn  ©nimij,  ®urg,  SUtooitta  unb 
Soloenach  franjöfifch  gefprochen  mürbe,  in  Untern  üießeicht  nur 
teitmeife,  obfchon  in  biefeu  Orten  noch  ond  6nbc  bed  17.,  in 
©otmij  fogor  bid  in  bie  erfte  .^ätfte  bed  nochfolgenben  3flhr° 
hunbertd  ber  Schulunterridjt  in  franjöfiicher  Sprache  erteilt  lourbe  ®). 
Soweit  ed  bie  noch  borhnnbenen  {Jioilftanbdotten  in  ben  ipforrei» 
orchiüen  üon  2Jlurten  unb  ÜJlerlach  geftattcten,  hot>®”  wir  bie  @e= 
fchledjtdnamen  richtiggefteOt,  unb  laffen  mir  nun  bcn  Dtobel  in 
feinem  3nholt  folgen. 

p.  3.  hie  in  disein  Rodell  stannd  pieschribea  die  fürstett  der 
Statt  und  herschafft  Murtten,  mir  Xiklaus  Meyer,  Schullt- 
heis  daselbs,  uß  gheis  und  bevelch  minen  gn.  Hern  und 
Obernn  der  Statt  Bern  angeben  durch  die  HeiTcii  Predi- 
cantten,  Dorffmeistern  unnd  Amptslütt  derselben  Her- 
schafft unnd  uffzeichnet,  alls  hernach  volget. 


’)  3'u  91a(^hanfl  btingfn  toir  bie  nocp  nic^t  »etöffeiitliipten  Sptad)Berotb> 
miitfltn  bc?  Sät«  non  93ein. 


Digitized  by  Google 


39 


Des  ersten  die  fürstetten  der  Statt  Murtten 
Niklaus  grysset, 

Margilly  ein  verlaßne  wittwen 
Heinrich  halbstabs  ®), 

Jakob  tschouppo  ‘®), 

Jacob  Missey 

Matys  Louwatings  seligen  verlaßne  wittwen, 
Glaudo  fichetis  seligen  verlaßne  wittwen, 

Hans  Jordan, 

p.  4.  Wilhelm  inäders  seligen  verlaßne  wittwen, 

Hanns  gryssets  seligen  verlaßne  wittwen, 
Barttloine  carra, 

Jacob  mussei’s  seligen  verlaßne  wittwen 
Paulj  Gilliard 
Hans  wachtelj  *') 

Glaudo  pellio 
Cunrat  Dünny 
Hans  magiiin 
Michell  gölltschj 
Allcxander  Hasse 
Siinion  Seila, 

Petter  Bourey 
Mariz  tzchiere 
Jakob  Carra, 

Anthonj  Spiritus  '“) 

Niclaus  Bagan 
Hans  Hugj 

*)  ffiitb  rool)(  bti§en  ioDett  Halbstadt.  3M«feS  war  batnalä 

f(^oit  in  IDturten  ongtitfün. 

'°)  Siecon  @ngdf)art  gebrai^teSeäart  biefeä  @ef(blt(^tSnam(n8  „Tschamppo“ 
hoben  roir  nirgenbS  beftötigt  gefunben.  Statbrnamial  TOurten,  13.  3anuor  1Ö54 
Jacob  Tschonpo. 

")  Ttanjöfif(^en  (Sberegiftec  oon  SRurtcn  1549  heiftt  bet  nämliibe  Anzo 
Vatteillit,  im  3“f)re  1554,  roo  er  fic^  niebet  oerbeirotete,  Jelian  Vattelit. 

*’)  iCiefeä  ®eid)(e(bt  b“t  auch  ben  Sinmen  „Geist“  getragen  (yide  beutitber 
©betobel  »on  1567),  niobrenb  baä  fronjöfijcbe  Jonfregifter  1538  Spiritus  {(breibt. 

'•)  Son  biefer  gomilic  rührt  bie  Drtöbejeiebnung  Bagana  her. 


Digitized  by  Google 


40 


p.  5.  Mariz  Bolet 
Michell  werna 
Peter  Zavey  hußnian 
Heinj  firabens  seligen 
verlaßne  wittwen, 
franz  collon, 

Daniel  Molland, 

Jacob  trolliets  seligen  verlaßne  '*) 
wittwen 

Jehan  Dryets  seligenn 
verlaßne  wittwen, 

Glaudo  Bould 
Heinj  Götter, 

Fetter  Roschis  seligen  verlaßne 
wittwen, 

Nico  Borge 
Hans  firaben, 

Hans  Schambuchs  hußfrauw 
Hans  Quintin  hußman  '*’) 

Fetter  bettend  ”) 

Jakob  Southie, 

Glaudo  marion  hußman 


**)  Trouillet,  1536. 

'•)  3™  ei)«r«giftet  »on  1661  wirb  biefer  Schön- 

bnch,  im  3<>bce  1578  Tgcbambach  gefi^ricben. 

">  3Sor  am  4. 3anuat  1557  als  „Zytglockenmeister“  angenommen  wotben. 
3m  ft<m)ör<f(^en  Qbetobel  oon  1544  erf(^cint  et  a(S  Anzo  Qaintin  fabure  i 
Morat. 

*’)  3n  ben  ftonjönic^en  Sioilfianbsalten  wirb  Pierre  Betteng  geschrieben. 
3n  jatjlrcichen  {eitgenöSriSchen  RatSbefchlüffen  fiebt  Bettend.  Peter  Bettend  war 
am  9.  SKät)  1568  einet  ber  Slichtet  in  bet  Sache  wibet  äUiltielm  ^albftabt  wegen 
WaieftitSbeleibigung.  3)er  Singeflagte  war  bejichtigt,  getagt  ju  hoben:  .Wann 
icb  wider  die  blanwen  Ib-yburger  wölit,  go  ban  icb  ein  Uägen,  dz  bauwet 
za  beyden  gydten,  denen  weilt  icb  nit  mien.“  9)tit  Bettend  Sahen  alS  Richter 
Hangei  Oderaanld,  Jakob  Heriacbwand,  Hang  Bovey,  Heinricb  Benna,  Peter 
Schmid,  Bonifaciag  lieyff  unb  Mariz  Gebet. 


V 


Digitized  by  Googlö 


- 41  — 

V * 

p.  ^ Heinj  Dünnj  hußinan 
Jacob  göttschj 
Caspar  albrächt  ’®) 

Hans  Ilychfartt, 

Glaudo  Losey 
Aunclj  ein  verlaße 
wittwen  Hans  mädere 
seligen 

Fetter  Ollivey 
Paulj  Stachell 
Niclaus  MufTan 
franz  galley  hußman 
Michell  Dorry 
franz  der  tauwner 
Hans  Schärer  bußinan 
Niclaus  wy Ilers  seligen 
verlaßne  wittwen 
Immer  Dochterman 
Hans  Bovey 
Jakob  wildermut, 
Cristan  hemmj 
Wilhelm  pirset 
Matytis  Spächt 

p.  7.  Fetter  Wollend 
Hans  Seigne, 


*•)  3m  btutlc^m  »on  1554  roivb  «t  als  au$  ^«Iblircb  gebürtig 

angeführt. 

Peter  Olivey  mar  ®ürgermeifter  1669—1562.  Son  beffen  Oef^Ietht 
rührt  bie  Ortebejeichnung  Cbamp  Olivier,  richtiger  Champ  Olivey  (dial.  Cbamp 
’livey)  her.  Spätere  ^hontaften  benü^ten  bie  Aottumpierung  beS  Ortbnamenb, 
um  }u  behaupten,  Olivier  de  la  Marche  habe  im  3nni  1476  bort  fein  Säger 
aufgefchlagen  gehabt. 

3Bar  laut  beutfchem  Ocherobel  non  1590  „Stadtinzicher  von  Morten“. 
3m  3ahr*  1553  tnar  er  oom  9tat  ,zu  einem  Wirt  im  BhathuO“  angenommen 
motben. 


Digitized  by  Google 


42 


Anthonj  felis  ®') 

Wilhelm  Rysould, 

Hans  buchwill 
Haus  Eetter 
Georg  müder, 

Heinrich  grysset, 

Glaudo  Servent, 

Fetter  frölich  hußman 
Hans  tschiere  der  allt 
Cristan  Schwärttfägers 
seligen  verlaßne  wittwen 
Wilhelm  gii'sset, 

Philip  pilliou 

J.  Stoffel  von  Diespach  **) 
Anthonj  appentzeller, 

Jakob  w’olland  *®), 


*')  SBSat  fltämec  in  SRurten  laut  3(^ulbbricf  Dom  24.  Sptil  1557.  (Staat«» 
at<bio  ®em.) 

9tat«manual  älluTton,  27.  jOftobcr  1&53:  „ist  im  nachgelassen  das  Er 
ein  Jar  allbie  inn  der  statt  hußhäblich  syn  soll,  doch  das  Er  sin  abschied 
brieff  von  nuwenbnrg  bringen  soll.“ 

•*)  Oeboren  1.519 ; loarb  om  27.  2)ejtntbrt  1657  atä  Surgrr  non  SKuttm 
angenommen.  |>atte  nerebelicbt  (cf.  Gberobel  SRurten)  am  29.  Dttober  beä» 
felben  3abteä  mit  gatbarine  non  Griacb,  locbter  be«  3o6-  9iub.  unb  ber  S)o» 
rotbeo  S^elga,  Sanbnogt  in  SHurten  1570 — 1575.  3Bar  auch  ^ert  8U  Siebiftorf 
unb  feit  1561  Gigentümer  bet  ajiüble  in  @reng,  + 1577. 

“)  3m  franjöfiftben  Gbetobel  beißt  ba«  Gleicßleißt  Vouland.  Jakob  Wolland, 
mie  er  fidb  fflbft  ftbricb,  loar  gef(bniomer  Schreiber  in  SWurten  unb  Slutor  ber 
ba«  2)atum  nom  31.  3<>nuar  1566  tragenben,  fog.  alten  SRurtcnfaßung,  b.  b- 
„Uer  Statt  Hnrtten  Löblichen  Kreyheiten,  alit  Härkommenheiten,  Satzungen 
und  Gebrilcben,  wie  Ihnen  dieselben  durch  die  Hertzogen  ln  Savoy  Anfangs, 
lind  bemach  dnreh  Ihre  Gnädige  Herren  nnd  Oberen  beyder  Ständen  Bern 
und  Frybnrg  befestnet  n.  bcstättigt  worden;  Jetzmahlen  von  Neiiwem  In 
beysein  deß  Edlen,  V'estcn,  frommen,  fursiebtigen,  weisen  Herren  H'"  Bern- 
harten  von  Erlach,  Borger  zu  Bern,  ii,  dieser  Zeit  (1550 — 1555)  Schnltheißen 
zu  Murtten,  auch  Rättben  und  Bürgeren  daselbst  corrigiert  nnd  Eroeüweret; 
und  Hernach  linder  dem  Edlen  Vesten,  frommen  wysen  Kaspar  Falken, 
Burger  zu  Fryburg,  damahlen  (1565—1570)  Schnlldtheißen  zu  Hurtten  — in 
Rechte  Ordnung  gestellt  und  abgeschrleben.“ 


Digitized  by  Google 


43 


Hans  Spächt 
Heinj  theiller 
Bonifacius  Reyfl' 

Ulrich  Sezstab  hußman 

p.  8.  Erhartt  Benchlj 

petter  Ilerischwaiid 
Hans  gyger, 

Uli  Southie  hußman 
Niclaus  mannott 
Maritz  thiettrich  hußman 
Heinrich  brun, 

Franz  gurne 
Hans  Darmesin 
Ludwig  Zumstein  hußman 
Bastian  Hoffmeister  hußman 
petter  mäder 

Niclaus  mannott  der  pfister 

Hans  birgouw 

Peter  Ramuz 

Durs  Daverney  hußman 

Hans  Küffer 

Mariz  Küffer 

Ruff  von  hoffen 

Jacob  Lüzell  hußman 

p.  9 Cristan  mäders  seligen 
verlaßne  wittwen 
Wilhelm  Vuillio, 

Hans  Jennelj 
Hans  tschiere  der  Jung 
Hans  marttj  der  pfister  hußman 
petter  Gilliards  seligen 
verlaßne  wittwen 


■“)  im  btutfc^cn  G^erobtl  eon  16S4  alg  Bastian  Hoffineistsr  ouä 
Süti(b  eingetTagcn. 


Digitized  by  Google 


44 


Georg  göttschj 
Niclaus  Kemj 
Hans  Odersold, 

Heinj  fallckb 
Hans  beßons  seligen 
verlaßne  wittwen, 
Glaudo  tschiere, 

Wilbelm  full  hußman 
Simon  floreitfj 
Jakob  Reinhartt  bußman 
Fetter  mannott 
Daniel  Küntscb  nüt 
Hans  bischofiTs  seligen 
verlaßne  wittwen 
Cristan  Hennj 

p.  10  Hans  pougnioux 
Ruff  mussey 
Hans  Andres, 

Nicco  Carra, 

Jacob  galliard, 
petter  pfister, 
petter  thub  **) 

Jacob  Dufor 
Ruff  brämmen 
Jacob  Rave, 

Ulj  Eeman 
Tboma  Vouthie 

An  der  Ryff 

Bläsj  wachs 
Lorenz  Herischwand 
Wilhelm  trolliet 


”)  ©oO  6«i6*n,  bafe  iDoniel  Äüntfc^  nichts  ju  ofrfteuern  bat. 

SBorb  auch  ®ub  gef(bri«Ben.  3n  btn  Gbttöbeln  btä  17.  3obtbunb«t« 
«1(b«int  ber  @tf<b[«jbtänome  balb  a(i  ßollumb,  balb  als  3)ub. 


Digitized  by  Google 


45 


petter  Schmid 
Niklaus  gyger 
martj  Sonney 
Anthony  Mollian 

p.  ll  Jehan  Belliard, 

Bläsi  gygers  seligen  verlaßne 
wittwen, 

Hans  Southie, 

Adam  Kölligker 
Jehan  Boccon 
Hans  MoIIiand 
Niclaus  Depreis, 

Muntillier, 

Hans  Vässli 
franz  floreitj 

Glaudo  chautemps  hußman 
Hanns  hubler  hußman 
Jehan  Bees  seligen  verlaßne 
wittwen, 
petter  Scharz 
Henßli  Guar 
Kuonj  wäber, 
petterman  Sparro 
Hans  Boncho, 

p.  12  Hanns  thalmann  venner  von  graffenrieds  hußman 
Hans  Mcyrj 

Cunj  gryffers  seligen  verlaßne 
wittwen 
Anthonj  Guar, 

Pettermann  Montet 
Hans  fögelj 
Hugo  montet 

Lorenz  Labbes  seligen  verlaßne 
wittwen, 


Digitized  by  Google 


Löuwenbärg  *’) 

Jacob  Galley  hußraan 

Marx  von  hoffen  hußman 

Lorenz  niäder  hußnmn 

Hans  Stoß  hußman 

Hans  trottet 

Niclaus  trottet 

Wilhelm  Aduwe 

Durs  der  milller  hußman 

Hans  arnold  müller  in  der  Breil 

p.  13  Allten  Fillen, 

Niclaus  Gaberez 
Jacob  messer, 

Franz  grivet 
Hans  pfister  hußman, 

Matten, 

Pernetta  ein  verlaßne  piere 
coduriers  seligen  so  zwenn 
manbar  Sün  ouch  ander 
deine  Kind  hat, 

Niklaus  pilliet  hußme: 

Wuillieine  marin  hußmeister 
Aber  unmögent  Lybs, 
petter  Babst  hußman 
petter  Jehan  pilliet  huß 
vather  mit  vill  deinen 
khinden, 


")  3“*  (S^fregifWc  trägt  bicfer  Drt  bm  iftamen  Vullemberg. 

3.  S-  1634.  Anzo  trottet  duTullemberg  a eapoaie  Isabean  Alle  de  Vaillieame 
Benoyt.  Srfagtem  Xrottet  omodgcctc  b«  9iat  oon  SRurtm  bie  Sufnobme  aI4 
Sutger.  (SRanual  22.  S)()tin6rr  1553.)  3*^  Wanual  13.  3oauar  15.54  rotrb 
ber  Ort  auCb  mit  Vullemberg  btjeii^nrt  unb  „die  schantz  daaselb".  3a  brn 
in  £urin  liegrnben  9ie(bnungen  nud  brm  14.  3<>brf)unbn't  bcikt  ber  Ort 
„Lohember“.  3a  Xbomad  Sborograpbie  II,  So(.  lOO,  auS  btm 

1577:  „Vnlemont'*,  btutf<b  Sruioenberg. 


Digitized  by  Goo'jle 


47 


Fetter  Rosioux  hußnian 
Jehan  Jacqualy  hußme: 
piere  bard  alias  Vuilichard 

p.  14  Piere  Rodz  hußme: 

Piere  ein  Sun  Vuilliemo  Rodz 
Jehan  Deront  hußme: 

Vuilliemo  guilliod  hußme: 

Jehan  panthillion  hußme: 
piere  perrollet,  noch  nit 
verehelichet, 

Nicod  cuchod  hußme; 
piere  guilliod  so  b)'  siner 
Schwiger  zu  huß  ist 
petter  hertzog  hußme: 

* Jehan  guiiliods  Kind,  sind 
arme  weißline 
Antheno  pilliet,  hußme: 

Glaudo  byvillards  hußfrou 
so  Inn  Herren  List’s  seligen 
von  fryburgs  huß  zu  huß  ist 
Jehan  burgognion  hußman 
Wuilliema  Seila  hußme: 

Wuillieme  Rysoulds  hußme: 

Piere  gurdinaulx  hußme: 

Mathey  derront  hußme: 

Glaudo  Beury  hußme: 

]).  15  Glaudo  Banthillion  hußman 
Marthj  Rodz  hußman, 

Choumont, 

Glaudo  Javet  hußme: 

Niklaus  Javet  hußme: 

piere  Javets  seligen  verlaßne  wittwen, 

Sougie, 

Jacob  Rollie  hußme: 

Jehan  Rollie  hußme; 


Digitized  by  Google 


48 


Jehan  ein  Sun  Rod.  Rolliers 
Guillome  panthillion  hußme: 
piere  Rosioulx  hufime: 

Anthonj  abbet  hußme; 

Francey  abbet  hußnie: 
piere  cuard  hußme: 

p.  16  Jehan  Rosioulx  hußme; 

panthillion  Jaqually  hußme: 

Glaudo  chautemps  hußme: 

Hanseman  Burcard  hußme: 

Anthonj  Burcards  Kind 

Nant, 

Jehan  Bournye  hußme: 
piere  Verdau  hußme: 

Jehan  perrottet  der  Jung  hußme: 

Jehan  milliet  hußme: 

Jehan  Javet  hußme: 

Rollet  perraut  hußme: 

Rodz  Jaquallj  hußman 
Jenon  Barba  hußfrouw, 

Jost  Schmuz  hußme: 

Heinrich  guillan  hußman 
Jehan  perrottet  hußme: 
perrission  ein  wittfrouw 
Antheno  Perottets  seligen 
Francey  frarey  hußman 
Gunin  mynt  hußman 

p.  17  piere  Bovenet  hußme: 

Jacob  fory  hußme: 

Glaudo  berrottet  hußme: 

Jaquetta  guillio  und  Ir  Dochter,  büß  Lycher, 

Curlevon 

Hans  Perrottet  hußme: 

Jacob  froments  hußkind 


Digitized  by  Google 


49 


Glaudo  ein  Sun  Jacob  fruments  des  blinden, 

Jehan  ein  Sun  Guillome  Collobins  seligen, 

Piere  froment  hußme; 

Antheno  Vuillean  hußme:  ' 

Antheno  froment  hußme: 

Antheno  poncet  hußme: 

Cursiberlex. 

p.  18  Mariz  der  hußman 
peter  Bochsj  hußme: 
petter  Burnye  hußme: 

Vuillemo  mory  hußme: 
michel  mory  hußme; 

Hanz  froment  hußme; 

Kertzers, 

Niklaus  Hennj 
Thewus  tschamen 
Hans  äby, 

Hans  Kramer  der  schmid 
Hans  Kramer  der  schnyder, 

Hans  alias  Henckelj 
Jacob  fürst, 

Gilgian  ammer  der  waber 
Jacob  Kramers  Dochterman 
petter  Schwab,  der  nider 
StäfTan  Schumacher 

p.  19  Antolj  Firaben  mit  Irem 
Dochterman  Baschi  des 
Schniders, 

Petter  Schwab  d.  ober 
Hans  fürst 

Bendicht  Schwab  ^ 

Jacob  gabelltj, 

Petter  pfister 
Ruff  Kramer, 

Hans  clemy  'j 

4 


Digitizeö  by  Google 


50 


Hans  etter, 
petter  Zun  brüdern 
Hans  Jener  d.  Jung 
Hans  Kramer  der  pur 
Jakob  humertschj 
Hanns  Kolbo, 

Cläuwj  firaben 
Ulj  Rentsch 
Cuiii  zun  brüdern 

p.  20  Hans  Canner 

peter  guttknächt 
Clauwj  gygellffe 
Bendicht  Rieder 
petter  Horner, 

Uansellman  Jener 
Hans  pfister 
petter  fiii-st, 

Bendicht  humertschj 
Jacob  Kramer  am  wyngarteii 
Niclaus  gygelltfe, 

Diiie  band  all  die  DoriT 
Rechtsame, 

Jez  volgend,  die  kein 
Dorflf  Rechtsame  handt, 

Meister  Lienhartt  der  bader 
petter  mäder, 

Tboma  Hüulj 

p.  21  Glaudo  der  wäber  Inn 
Stäffan  murers  huß 
Cläuwj  thallmans  verlaßne 
wittwen, 

Claudo  Ducrest  der  Wäber 
Hans  mistler  der  Khü-hirt 

’•)  3»«  b»utf(i^fn  Sbnobd  ber  ^farwi  SÄurttn  1563  «efe^eint  au4  rin 
HamiB  Gigelve. 


Digitized  by  Google 


51 


Umbert  der  Schwynhirt 
Marttj  cuno  seligen  verlaß- 
ne  wittwen 
Anthony  thuber, 

Fräschells  *®*), 
Jakob  bucher, 

Klein  hans  mumonier  **), 

Hans  Jener  der  wirtt, 

Rüdj  Kramer, 

Hanns  Jonner, 

Hans  bucher, 

p.  22  Ulj  bucher, 

Bendicht  Mommonier 
Johan  Degrey  hat  aber  kein 
Dorff  Rechtsanie, 

Gründt  ®“), 

Hans  grauw, 

Michell  Rüdlinger 
piere  Burny 
Blaßy  Burny 

Jaquelj  burnye  des  ußsezenden 
hußfrouw  ®‘), 


***;  8<5bpf  II,  go(.  lOO,  „Frescholtz“. 

*“)  3>n  SRurtntr  9tatbmanual  von  1556  isitb  bietet  9tame  Moinag^nier 
gej<^tieben,  b.  b-  »on  HoDtmagny  im  06et>3BifIenIa(b. 

“)  3«  bem  im  3obr«  1548  oom  @<buUbei6en  ¥*t«»nann  SBajor  aufge« 
Reuten  3<^nttobe(  (Staatbartbio  iJteiburg)  mirb  „Qrilnd“  getcbrieben.  3*» 
gleichen  Slttenhüit  leten  nii  ober  auch:  „Iler  zechenden  von  Grend  ist  ein 
schlechter  zeebendenn,  gibt  zu  zittenn  gar  nUtt,  ettwan  kbon  ein  irenlg, 
ettwan  nnmmen  haber,  Je  nach  den  Zelgenn.“  — 2)ie  heutige  Schreibart  bed 
Drtänamenä  ift  Greng.  — Schöpf  n,  1Ü2,  „Le  Grenet“. 

’*)  3nt  fronjbfitchen  (Sbetobel  non  SRurten  erfcheint  ein  Studffihistr,  ber 
fich  jmeimol  nerebelichte.  1537:  Lony  cadit  ieprenx  a espouse  Kathrine  gondet 
lepreuse  de  fore.  1545:  Louy  cadit  iadre  en  la  maladiere  de  Morat  a 
espouse  Ciandia  fliie  de  Clande  Brun  de  Vnillerens  leprense. 


Digitized  bje  Google 


Merlach 

Bernhart  baulds  kind, 

Anthonj  vurrard,  (oder  unrrard) 

p.  23  Glaudo  unrard,  (oder  vurard) 
Piere  Bonafoy 
petter  charlis  khind 
Vuilliquier 
Hanns  crist, 

Bendicht  montet 
Ulj  marandan 
Jehan  Vellan 

Jacob  inöuwly  der  schnyder 
Guillamo  Beney 
Jehan  faver 
Cläuwy  meynod 
Faßuachts  seligen  wittwen 
Bendicht  der  Statt  inüller 

p.  24  Büchslen®**) 

peter  bißlj  hußnic; 

Hans  Spachk  hußine: 
petter  Eetter  hußnie: 

Barbußets  verlaßne  wittwen 

Gallinitz, 

Hans  gorge  hußinan 
Ulrich  Simmonets  verlaßne 
Hans  bolla  hußman 
Anthonj  pachj  hußinan 
Mariz  Devaalx  hußrae: 
petter  Devaulx  hußme; 

Mathey  verney  hußine; 

Hans  Kilcher  hußnie: 

Mai-x  Kramnier  hußine: 


**•)  3n  Cc^öpfä  ®f)oto0t»pbie  nitbt  »rwälint;  nlcbrinl  jebocb^tn  in  b«n 
lasopifibtn  5i((bnun(rn  .BuehillanK“. 


53 


Hans  Cuan  hußme: 

Hans  wißa  hußme: 

Franz  pachj  hußme: 

p.  25  petter  cuano  hußme: 

Ried  **). 

Henz  mäder  hußme; 

Mariz  Simonet  hußme; 

Hans  guttknächt  hußme: 
Niclaus  mäder  hußme: 

Mariz  Schmuz  hußme: 

Mariz  Eetter  hußme: 
petter  mäder  hußme: 

Jacj  guttknächt  hußme: 

Mariz  mäder  hußme: 

Ruff  Eetter  hußme: 

Bendicht  grauw  hußme: 

Jacob  mäder  hußme: 

Hans  Liecht  hußme: 
petter  Hans  hußme: 

Heinj  göttschj  von  gurzellen 

Agrißwill, 

Hans  moßman  d.  Jung  hußme: 

p.  26  Hans  moßman  der  allt  hußme: 
petter  guttknächt  hußme: 
Cristan  Eetter  hußme: 


")  !Cok  in  bieiem  Kobel  oon  öurjelen  ni(^t  bie  Kebe  ift,  ifl  webet  ein 
Beweis  oon  beffen  UnooUftänbigleit,  nocii  bafüt,  ba|  @urjelen  bamalä  no4 
ni<bt  etiftierie.  3m  Staatsarc^io  gceibutg  liegt  ein  KppeDation8ent{(^eib  oom 
4.  Kuguft  1523  in  Saiten  Klurten  wiber  bie  „beiden  Dörffern  Ried  nnd  Gur- 
zelen*.  SSabTi<^einli(^  fmb  bie  geuetfiäiien  beS  lettem  SlorfeS  ju  Kieb  gejäblt 
worben.  — Schöpf  II,  JJol.  100,  Gurtzeien  pague  unb  Riedt  pagui,  (^ol.  101, 
Obaniedt  pagna.  Ka(^  bcS  KutorS  Kngoben  Uber  bie  geograpbili^  Brehe  finb 
Stiebt  (long.  28  gr,  bl*/<  min.  latit.  46  gr.  66  min.)  unb  Oberriebt  (long. 
28  gr.  61*/>  min.  latit.  46  gr.  55'/t  min.)  jwei  oerfc^iebene  Ortfc^often. 


Digitized  by  Google 


54 


petter  mäder  hußme: 

Ulj  nuzo  hußme: 

Gampenach 

Hans  Lörttscher  hußme: 
petter  Lörtscher  hußme: 
petter  Stulz  hußme: 

Schleich  Küllis  (oder  Schleich  Küblis)  seligen  erben 
Sallffenach  ***■) 

Mariz  Burlaz  hußme: 

Hans  Zedo  hußme: 

Hans  bischoflf  hußme: 

Ulj  hemmj  (oder  hennnj)  hußme: 

Jacob  Vellan  hußme:  ') 

petter  Mannott  hußme: 
p.  27  Hanns  Väßlj  hußme: 

Hanns  Villian  hußme: 

Jacob  thallman  hußme: 
peter  merz  hußme: 

Lienhartt  guttentag  hußme: 

Mariz  Hennj  hußme: 

Antheno  guttentag  hußme: 

Jeörg  Dix  Doix  hußme: 

Güns  **) 
peter  Beninger  hußme: 
petter  hellffer  hußme: 

Hans  Sterra  hußme: 

Lurtingen 

Niclaus  Schickh  hußme: 

Hans  mäder  hußme; 

”*)  3u  1-  clt.  ni(^t  «nvägnt. 

•*’’)  3**  Xutiner  Stec^nungm  „Savaygnier,  Sanvignier,  Sovagner“. 
””)  X)eut|4:  SOidanb. 

")  3*bntrobeI  oon  1548  fc^reibt  Jünga.  beuifc^m  Sbcrobcl  »on 
1662  b«6t  «8  Gflyß,  1669  JUns.  Seßtm  Scßreibart  finbft  fuß  notß  in  6ioi[> 
fianbSartcn  bf8  17.  3<>btbunb(Tt8.  S'bt  Jenas,  turin«  9t((^nungm  „Joyntea“. 


Digitized  by  Google 


55 


p.  28  petter  mäder  hußme: 

Ober  petter  mäder  hußme: 

Ober  petter  mäder  hußme: 

Hans  cormero  seligen  hußfrouw 
Cristan  cormero  hußme: 

üllmiz 

petter  Schmid  hußme: 
petter  Stulz  hußme: 
petter  Stulz  der  müller  hußme: 
Petter  Eetter  hußme: 

Jost  Stulz  hußme: 
hans  hellffer  der  ober  hußme: 
Bendicht  Krattinger  hußme: 
Bendicht  mannott  hußme: 
Bendicht  etter  hußme: 

Hanns  hellffer  der  nider 
hußmeister 

p.  29  Corgevoulx. 

Humbert  funda 
Niclaus  Wuilliemin 
piere  Wuilliemin 
Jehan  funda  der  Jung 
Clauwj  maraindin 
Jehan  Seila, 

Rould  chastell, 
piere  chastell, 

Francois  funda, 

Nicoud  Wuilliemin 
Antheno  maraindin 
piere  Ein  Sun  seila 
Jehan  Wuilliemin, 

Jehan  funda 
Guilliaumo  de  la  piere 
Thibauld  chastel 
piere  chastel  der  Jung 


Digitized  by  Google 


56 


p.  30  Thoma  Wuilliemin 
Jeban  monod, 

Jacques  chastell 
Jacob  gauld 

petter  picquartts  seligen 
wittwen 

petter  Seila  der  Jung, 

Hans  ein  Sun  vorgenantts 
Hans  Sei  las 

Jacob  chastell  Ist  auch 
Im  Dorff  pürtig  hat  aber 
kein  huß. 

Ober  bürg 
Hans  burlaz  **)  hußine: 
Anthoqj  cuat  hußuie: 
petter  holla  hußme: 

Hans  Bännen  hußine; 
petter  Comaz  hußme: 

p.  31  petter  Spackh  hußme: 

Franz  burlaz  seligen  verlaßne 
wittwen, 

Niderburg. 

Hans  mengler  hußme: 

Nico  Merz  hußme: 

Jacob  bub  hußme: 
petterman  mengler  hußme: 
Glaudo  Gindro  **)  hußme; 
Piere  Du  poix  hußme: 

Dise  hand  beider 
dörffem  Rechtsame 


“)  3"*  ttonjonfi^en  etertgiPfr  1561  An*o  brusla. 

**)  Sott  iBol)I  6fi6en  Zindro.  3"*  Serjtic^niä  bfr  »on 

IMS  finbet  Clando  Zinder  oon  SBurg, 


Digitized  by  Google 


57 


Jez  volgend  so  nit 
beider  dörffern  Rechtsaiue 
band. 

Jehan  Zolle  huHnian 
Claudo  tcbatoney  hußinan 
Barttlonie  vom  Stein  bußinan 

p.  32  Glaudo  Mola  hußman 
Jost  Bastian  hußinan, 
piere  Bunet  hußmau, 

p.  33  HerschafT  Lougnouro 
Mostie. 

Jacob  chauteinps 

Guillaine  chauteinps 

Guillieine  Vuillichard 

Jehan  martin 

Glaudo  Ryßould 

Jacob  chauteinps 

Martillion  chauteinps 

Jehan  gervex 

Glaudo  crißie 

Jehan  petter 

petter  Rysould 

Jehan  Rysould 

J.  Wilhelm  von  Bella  Ryva 

petter  Lergier, 

pier  Galliet, 

George  Jemelluz 

p.  34  Jehan  guillaii  hußman 

Humbcrt  covallioux  hußman 
Jehan  chauteinps  hußman 
Marti  chauteinps  hußman 
Jacob  chauteinps  hußman 
Glaudo  charvet, 

Jacob  guillan 


Digitized  by  Google 


Mico  baßet, 

Jacques  petter 
Jehan  petter 
Martj  petter 

Lougnouro 
Jehan  charvet, 

Jacques  cuchod 

Jehan  perollet  als  bergie 

Piere  uertt  (?)  (nertt  oder  uertt,  vertt) 

Glaudo  Loup 

Piere  Larabuen 

p.  35  Wuillieme  Roget 
piere  passet, 

Johan  Johantet 
Glaudo  thierj 
piere  thierj 
Jehan  petter 
Mathey  Vuillichard 
Franqois  Roget 
pettermann  Syaultaz 
Jehan  pinjoz 
Glaudo  Güdroz 
Jacob  pinjoz 
piere  Voulthie 
Jacques  petter 

Murs 

piere  Roget 
Glaudo  bartallion 
piere  cuanie 
Vuilliemc  milliet, 
piere  perraulx 
Girard  cuanie 
Uldriset  bachellard, 


*)  II,  Jol.  103,  „Lonherro  pagus  cam  Uestructo  Castro“. 


Digitized  by  Google 


59 


Jorens  **), 

P'rancey  Bovet, 

Geörge  Bovet, 

Vuilliemo  Bovet, 

Glaudo  Bovet, 

Thiebauld  Perrollet 
Jacques  Roget, 
piere  perrollets  erben, 

p.  37  503  U 


3)iefem  JRobel  jufolge  luoren  olfo  jur  ber  Sluino^me 


in  Murten  . 

» Montelier 

> Löwenberg 

> Altavilla  . 

» Matten  . 

> Cbaumont 

> Sugiez 

> Nant  . . 

> Courlevon 

> Coursiberle 

> Kerzers  . 

> Fräscbels 

> Greng 

> Merlacb  . 

> ßüchslen 

> Galmiz  . 

> Ried  . . 

> Agriswyl . 

> Gempenacb 

> Salvenacb 


149  Feuerstätten  *’) 
18  > 

9 > 

4 » 

28  > 

3 > 

13  > 

18  > 

8 > 

6 > 

50  > 

9 > 

5 > 

IG  > 

4 > 

13  > 

15  > 

6 > 

4 > 

14  > 


Übertrag  392  Feuerstätten 


•*)  Stjt  JoresBong,  Schöpf  II,  gol.  ;03,  Jaresseog. 

”)  !Bte  jut  leiben  bfv  SBoabt  oorgenommene  ßti^Iung  ergob  für 

baä  amt  aüfflUburg  famt  brr  ^ertfctioft  Grandcourt  482  unb  für  ^eterlingcn 
367  geuerftätlen  (cf.  ocn  Stobt,  loc.  cit,  II,  pag.  299). 


Digitized  by  Google 


60 


Übertrag 

392 

Feuerstätten 

in  Jeusä 

3 

> 

> Lurtigen  *’*)  . . 

6 

> 

> Ulmiz  .... 

10 

> 

> Gurwolf  . . 

24 

> 

> Oberburg  . . . 

7 

> 

> Niederburg  . . . 

12 

> 

> Motiers  .... 

27 

> 

> LugnoiTe  . . . 

20 

> 

> Mur 

7 

> 

> Joressens  . . . 

7 

> 

somit  in  der  Herrschaft 

515 

Feuerstätten 

SBenn  hjir  nun  bie  bon  Dr.  Sonterburg  ***)  für  bte  im  16. 
^unbert  fiattgefunbenen  ^ä^llungen  oufgefteHte  2lnno^me,  bafe  im 
®utc^fc^nitt  auf  eine  Jeuerftätte  fünf  iperfonen,  ouc^  bem  bon 
$t^uit^ei§  2Jleqet  beforgten  IRobel  ju  ©timbe  legen,  fo  ergiebt  ftc^ 
für  bie  §etrfc^oft  3Jlurten  eine  fepbofte  Sebölferung  bon  2575  ißer= 
fonen,  b. 


für  Murten 

745 

Seelen 

> Montelier 

90 

> 

> Löwenberg  .... 

45 

> 

> Altavilla 

20 

> 

> Matten 

140 

> 

> Chaumout  .... 

15 

> 

> Sugiez 

65 

> 

Übertrag  1120  Seelen 


•■*)  ®a  „Ober  petter  Mäder“  jiceimal  gejdtilt  ift,  fo  rrbujiert  fi(b  bie 
3abl  bet  fjeuerftätten  auf  feibe. 

Jakob  Chastell  befag  fein  $auS,  maS  bie  ^euecftätten  auf  24  berabfebt. 

SBenn  bet  unter  Siurten  erniiibnte  Daniel  Knutsch  ni<bt  }u  )äf)(cn  ift, 
fo  rebujieren  fub  bie  ffeuerftätten  auf  514  unb  bie  Oefamtbeit  bet  Seobiferung 
auf  2570  0eelen. 

Sütteilungen  beä  bemif(ben  ftatiftif<ben  Slureaud,  1892,  Sief.  II;  cf.  auci) 
Dr.  älruno  ^ilbebcanb,  iBeiträge  311c  Statiftif  bc4  MantonS  %etn,  rol.  I,  1. 


Digitized  by  Google 


61 


Übertrag 

1120  Seelen 

für  Nant  . . 

90 

> 

> 

Couiievoii . 

40 

> 

> 

Coursiberle 

30 

y 

> 

Kerzers  . 

250 

> 

> 

Fräschels  . 

45 

> 

> 

Greng  . . 

25 

> 

> 

Merlach  . 

80 

> 

> 

BUchslen  . 

20 

> 

> 

Galmiz 

65 

> 

> 

Ried  . . 

75 

> 

> 

Agriswyl  . 

30 

> 

Geinpenach 

20 

> 

> 

Salvenach . 

70 

> 

> 

Jeuss  . . 

15 

> 

> 

Lurtigen  . 

30 

> 

> 

Ulraiz  . . 

50 

> 

> 

Gurwolf  . 

120 

> 

> 

Oberburg  . 

35 

> 

> 

Niederburg 

60 

> 

> 

Motiers  . 

135 

> 

> 

Lugnorre  . 

100 

> 

> 

Mur  . . 

35 

> 

> 

Joressens  . 

35 

> 

2575  tSeelen. 


55er  oon  biefen  oufjubtingenbc  Steuerbetrag  belief  fic^  auf 
503  W,  ober  auf  ' e & per  flopf.  Seither  ftnb  Seoölterungdjiffer 
unb  Steuern  in  fteigenbem  SBettlauf ; ber  glänjenbe  Sieg  ber  [extern 
im  alten  SJturtenbiet  ift  f^on  feit  ^a^ren  gefiebert. 


II.  ^crnifitic  §prflrtjucrorjiniin0cn. 

3fm  3a^igong  III  ber  ffreiburget  @ef^i(^tdblätter,  45  ff., 
finb  einige  bemif^e  Statdberorbnungen  über  bie  ^bdnberung  ber 
franjöftfc|en  St^ulen  im  3Jlurtenbiete  in  beutfe^e  obgebrmft;  bie» 


Digitized  by  Google 


62 


felben  loerben  bur(^  folgenbeä  'ilttenftücf  üom  10.  Septembei'  1683 
ergänjt: 

Auszug  aus  dein  Raths  Manual  der  Stadt  Bern  Die  Ab- 
änderung der  frantzüsischen  in  teütscbe  Schulen  ansehend. 

Zedel. 

An  die  Murtnerischen  Herren  Ehren  Gesandten.  Unter 
8‘  January  letzthin  habind  Ihr  Gn.  als  eine  Höchstnotweudige 
sach  zu  Pflanzung  der  teütschen  Sprach,  in  welchem  die  Under- 
weisung  des  Heils  diesem  Volk  liechter  als  in  französischer  Ihnen, 
die  der  corrupten  Welsch  sich  bedienen,  minder  verständlicheren 
Sprach  beyzubringen,  unter  anderem  geordnet,  daß  die  Welsche 
Schul  Savagny,  so  auf  Ihr  Gnaden  Steüren  vor  etwas  Zeit  erbauwet 
worden,  in  eine  Deutsche  verwandlet  werden  solle,  und  deßen 
nun  beschwärt  sich  erstgemelte  Gemeind  und  der  Welsche  Predi- 
cant  zu  Murten,  und  begehren,  daß  es  bey  dem  Alten  gelaßen, 
und  eine  Teütsche  Schul  zur  Burg  erbauwet  werden  solte.  Wie 
beyligende  Ihre  Supplication  in  mehrerem  mitgibt.  Und  darüber 
nun  habind  Ihr  Gn.  Erstlichen,  weilen  underschiedliche  so  wol 
Theologische  als  Politische  Rationes  die  Teütsche  Sprach  der 
enden  als  die  mehr  verständliche  und  hiemit  auch  Teütsche 
Schulen  erfordern,  die  Welsche  Schull  zu  Salvenach  abgethan 
und  von  nun  an  eine  Teütscbe  zur  underweisung  der  Rinderen 
selbiger  Gemein  eingeführt  werden  solle.  Und  zwar  mit  diesem 
bysatz  und  Erleuterung,  weilen  das  Dorff  Jeüß  nechst  daran 
gelegen,  und  seine  Kinder  nirgends  hin  zuschicken  weiß,  auch 
seiner  geringheit  willen  einen  besondern  Schull  Meister  zu  er- 
halten nit  vermag;  daß  zwar  sy  von  Jeuß  ihre  gar  kleine  Kinder 
im  Dorff  underweisen,  wan  sy  aber  etwas  erwachsen,  nach  ge- 
dachtem Salvenach  in  die  Schull  zu  senden  habind;  doch  also 
daß  sy  den  zumahleu  mit  dem  Schull  Meister  umb  den  Schul- 
lohn abschaffen  sollind.  Alles  in  der  faßunng,  daß  diese  jetz- 
mahls  in  etwas  gegeneinander  verbitterte  Gemeinden  mit  der  Zeit 
wider  versühnt,  und  demnach  wegen  erweiter-  und  erhaltung 
des  Schullhauses  und  gemeinen  Schull  Meisters  sich  schon  ver- 
gleichen werden. 


Digitized  by  Google 


63 


Betreflfund  dan  zum  anderen  die  Dörflfer  Ober-  und  Undcr- 
Burg,  Alta  Ville,  Lurdigen,  sollind  selbige  ein  abgesondertes, 
neuwes  Scbulhauß  erbauwen,  und  zwar  zu  Ober-Burg,  auf  dem 
nechst  am  dorlf  ligenden  hierzu  erkaufften  acker,  sittemahl  umb 
der  Inspection  und  vieler  anderer  bedenklicher  Ursachen  willen 
solches  nitwol  an  ein  abohrt  oder  Einsame  zusetzen : In  meinung 
daß  Ihme  zusteühr  erfolgen  solle  das  Jenige,  was  wir  bereits 
hiervor  us  unserem  Schloß  Wifflisburg  verordnet,  weilen  aber 
bei  dieser  spaten  Jahrszeit  es  unmöglich  die  erbauwung 
dieses  neuwen  Schull  Hauses,  als  wölleii  wir  die  Gemeinden 
dahin  gewiesen  haben,  des  Herrn  llauptnian  Mandrots  frauw 
Gemahlin  umb  vormahls  gegonte  gelegenheit  noch  für  dies  Jahr 
fründlichen  anzusprechen,  und  demnach  ihnen  obgelegen  sein 
zulaßen,  daß  das  bereits  autf  dem  Ohrt  ligende  bauwhollz  über- 
hauwen  und  schermen  zulaßen,  und  die  übrigen  noch  manglen- 
den  materialien  den  Winter  durch,  so  viel  es  sich  thun  laßt, 
herby  zuschaffen,  damit  nachraahls  by  Zeiten  hand  ans  werk 
gelegt  werden  könne. 

Drittens  dan  wollen  wir  die  zu  Galiuitz  angestellte  Welsche 
Schull,  obgleichwol  das  Dorff  gentzlich  mit  Teütschen  Dorfferen 
umbgeben,  noch  für  dießmahls,  und  so  lang  es  uns  gefellig,  in 
ihrem  standt,  und  das  umb  so  viel  destomehr,  weilen  die  in 
selbigem  Dorff,  so  ihre  Kinder  zur  Teütschen  sprach  anhalten 
wollen,  selbige  theils  schon  jetz  in  die  Schull  nach  Ober  Ried 
schicken  thun,  verbleiben  laßen. 

Zum  Vierten  hat  es  auch  den  Verstandt,  daß,  weilen  die  erste 
Oberkeitliche  Steür  der  1000  fl.  an  die  beiden  Schulen  Salvenach, 
und  jetz  gemelten  Galmitz  gewendet,  selbige  darby  auch  unge- 
endert  verbleiben  sollind. 

Und  obwoln  fünftens  durch  das  auff  der  Burg  erbauwende 
neuwe  Schull  Hauß  der  zur  Dießbachischen  Substitution  gehörige 
zehnden  umb  etwas  schaden  leidet,  so  will  man  dannenhar  keine 
Opposition  machen,  sondern  sich  dahin  recommandiren  thut,  daß 
Ein,  in  gedachte  Substitution  gehöriges  Stuck  Mattland  by  Murten, 
des  Zehndens  möchte  befreyet  und  diese  Zehnd  beschwährd 
hingegen  auf  ein  anders  selbiger  enden  ligendes  Zehnd  freyes 
stück  gelegt  werden ! Maßen  wir  unsers  Theils  uns  darzu  ver- 


Digitized  by  Google 


64 


standen,  und  die  einwilligung  gegeben  haben,  wollen  nit  zweiff- 
lende,  daß  das  mitregierend  Löbliche  Ohrt  Fryburg  solches  nit 
auch  gern  einwilligen  werde,  in  bedenken  dergleichen  gnad  schon 
anderen  mehr  widerfahren,  so  sehr  gleiches  währt  verzeigt  worden, 
auch  zumahlen  auf  solche  weiß  weder  beyden  Löblichen  Ständen, 
noch  dero  Ämptleühten  an  ihrem  Einkommen  nichts  abgehet, 
wie  dan  wir  die  Interessirten  zu  auswürkung  gleichmäßiger 
Conceßion  naher  Fryburg  gewiesen  haben  wollen. 

Was  dan  Lestlichen  ansehen  thut  den  zwUscben  dem 
Teütschen  und  Weltschen  Predicanten  disputirlichen  vortritt, 
weilen  durch  die  gehaltene  Nachfrag  es  sich  erfunden,  dass  der 
Teütsche  jeder  zeit  den  vortritt  gebraucht  habe,  wangleich  die 
Welschen  Predicanten  Elter  von  Jahren  und  Elter  im  Dienst 
gewesen  Ja  noch  darzu  von  uns  ermahnet  worden  solchen  vor- 
tritt nicht  fallen  zelaßen,  als  der  nit  an  die  Persohn,  sondern 
an  den  dienst  gebunden  seye;  wie  auch  daß  das  Gebätt,  so  by 
chorgi-ichtlichen  versamlungen  jederweilen  gehalten  wird,  all- 
wegen  durch  den  Teütscheu  Predicanten  verrichtet  worden  seye, 
als  laßen  wir  es  auch  by  dem  einten  und  anderen  verbleiben, 
gestalten  der  Tefltsche  also  den  vortritt  haben,  und  das  Geb&tt 
by  obangemelter  Versamlungen  halten  solle. 

Welchem  nach  du  ihnen  den  Rang  verzeigen,  auch  sy  darby 
mit  gutter  manier  zur  anstendigen  versühnligkeit  auch  gutem 
friden  und  einigkeit  anmahnen  wirst,  damit  also  alle  besorg- 
liche  Verbitterung  aufhören,  und  ihre  arbeit  by  den  Zuhöreren 
desto  mehr  fruchten  möge : Hiemit  alle  zwüschen  ihnen  er- 
gangene verdrießliche  und  empfindliche  wort  aufhörind  beßer 
maßen  auifhebende,  also  daßselbige  Indeßen  Ehr  und  gutten 
namen  ohnnachtheilig  und  unverweißlich  sein  sollen.  Ihme  darby 
ernstmeinend  befehlende  diese  unsere  Verordnung  zur  künfftigen 
nachricht  nit  nur  seines  Ohrtes  einschreiben  zu  laßen,  sondern 
obige  Gemeinden  sich  derselben  zu  bequemen  und  zu  under- 
werffen  anzuhalten,  maßen  du  ihnen  solches  zu  eröllnen  wüßen 
wirst.  Dat.  10.  168.S. 


Digitized  by  Google 


Iitiei  irfcObtn  fubraig  §ttrntrs. 

Son  Dr.  fII6.  S3Qd|i. 


Subroig  ©tcrner,  beffen  3!«{lfnb  in  unburdjbringlidjcö  T'unfel 
ge^üflt  ift,  taucht  jucrft  nadjroeiSbQt  auf  in  fjreibiirg  im 
1496  unb  Dcrlüßt  bie  ©tobt  roicber  1510,  um  und)  Siel  ju  iiber= 
ficbcln.  ®t  ift  belaunt  gemorbcn  als  ?l6fdjrciber  üou  ßI)voniten, 
fomol)!  ber  Scimc^tonif  beS  3ioI).  £euj  übet  ben  ©c^roobenftieg 
(^erausgeg.  oon  DieSbadj,  1849),  mic  einer  Freiburger 

Sebaftioii  ber  Surgunbcrc^ronif  beS  ScruerS  ÜDieboIb  ©djilling; 
boc^  ift  bie  Frage,  melier  Anteil  Stemer  au  biefem  ©erfe  ju- 
fomme,  no^  uic^t  uutcrfudjt.  92ac^  meiner  Vermutung  bilrfte 
iJubroig  ©terner  and)  eine  6f|ronif  beS  ©c^maben» 

frieges  oerfafjt  ^aben.  Die  üöfung  non  nerfdjicbenen  biefer  an 
©terners  92amen  fid)  fnupfenben  Probleme  mirb  babur(^  crfc^roert, 
boß  wir  ben  üebenSlauf  biefeS  merfwürbigen  aWonneS  unb  feine 
ft^riftftcncrifc^e  2t)äfig!eit  nur  nngenügcnb  fennen.  ^abc  baS 
SEBcnige,  was  ic^  ermitteln  fonnte,  in  bet  Einleitung  jur  «uS» 
gäbe  bet  F«*£»tt9cr  Eljronif  bcs  ©cf)wabenfriegeS  jufammengc» 
ftellt  ‘)  unb  laffe  ^ier  jwei  ber  wic^tigften  Urfnnbcn,  bie  uns 
©lernet  alletbingS  nic^t  non  bet  norteilljaftcften  ©eite  feigen, 
im  ©ortlaute  folgen.  3'®ör  fanntc  unb  citirte  bereits  Dagnet  in 
feinem  Äuffn^  übet  fiubwig  ©terner  *)  bcibe,  aber  bie  jweite 
nur  na^  einer  Slbfc^rift,  unb  beibc  waren  no^  nie  notlftänbig 
l)erauSgcgeben.  Seibc  Urfunben  finb  bem  Freil>iirQct  ©taatsard^io 
entnommen  unb  befcfilagen  Serurteitungen  ©terners,  bie  erftere 


')  OucDeit  jut  Scbroeijer  IBonb  XX,  S3ofet  1901. 

*)  Httjcigec  fftt  St^roeijcr  @e(cbi(bte  1879.  ®.  248,  261. 


DigtliiCc  by  Google 


5 


66 


auf  eine  nicf)t  nä^er  nngcgebcne  filage  te«  ®öIbnctfiH)ret§  Ut§ 
©taget  non  ©olotfjurn;  bie  leitete  ift  eine  ®ernrteilung  roa^t» 
fd^einlit^  roegen  Übertretung  beö  Sieiölaufoetbote«  roie  SBerge^enS 
gegenüber  SDSeibäperfonen,  beren  Statur  nid)t  näi}er  angegeben 
ift.  ©terner  »erlief  in  Jolge  beffen  Slnfang  Q[uli  1510  für  im» 
met  3fteiburg,  rourbe  ©tabtfd^tciber  in  Siel  unb  »erbrad)tc  bort 
ben  Üiefi  feine«  2eben«. 

1.  9<^fef)be  oom  17.  gooember  1496. 

Ich  Ludwig  Sterner,  dem  man  spricht  Stäger,  rvon- 
haft  zu  Fryburg  in  Oechtland,  tun  kund  und  bekenn 
oilenlich  mit  disem  brief : Als  ich  dann  gegen  Ursen  Stäger 
von  Soloturn  im  rechten  zu  Byelln  gestanden  bin,  dan 
ich  einen  geswornen  eid  gethan  hatt,  nit  dannen  zu  wyehen 
bis  zu  ustrag  der  sach,  dem  ich  leider  nit  genug  gethan 
sunder  mich  gan  Fryburg  gefügt,  desshalb  die  edeln,  strän- 
gen, fromen,  fürsichtigen,  wisen  schuitheisse  und  rät  zu 
Fryburg  min  gnädigen  HH.  zu  mir  gegriffen  und  in  gefäng- 
nuss  haben  gethan  besliessen  und  wol  ursach  gehept  hetten,  mich 
mit  witer  herter  frag  zu  ersuchen,  dann  das  si  us  barmherzig- 
keit  und  uf  ernstiger  bitten  ettlicher  minr  frUnden  mich  durch 
gotz  willen  begnadet,  des  ich  inen  ewenclichen  zu  danken  hab, 
und  deshalb  fri,  ledig  und  an  min  Sicherheit  gelegt,  hab  ich 
mich  dis  urfechds  do,  wie  harnach  stat,  begeben,  und  darumb 
einen  eid  ungezwungen  zu  gott  und  den  heilgen  mit  ufge- 
hepten  vingern  und  gelerten  Worten  gesworu,  nämlich  das 
von  sollicher  minr  gevangenschaft  noch  des,  so  sich  dernhalb 
begeben  hett,  den  obgenanten  M.  HH.  von  Fryburg  nie- 
mand der  irn  noch  andern,  so  rat,  tat,  hilf,  oder  bistand  darzu 
gethan  und  gegeben  haben,  dhein  rach,  schad  noch  smachheit 
sol  beschechen  durch  mich,  noch  niemand  anders  in  dhein 
wis ; dann  ich  trösten  si  all  gemeinlich  und  sunderlich  hiemit 
und  will  si  all  hierin  benempt  haben.  Und  wan  ich  hiewider 
tun  und  dis  urfecht  mit  Worten  oder  werken,  heimlich  oder 
offenlich  brechen  wurd,  davor  gott  si,  und  sich  das  warlich  uf 
mich  vinden  inöcht,  so  hab  ich  mich  jetz  als  daun  und  dann 


Digitized  by  Google 


67 


als  jetz  wüssentlich  begeben,  das  die  benempten  min  G.  HH. 
von  Fryburg  an  allen  Stetten  und  enden,  wan  si  mich  an- 
komen  mögen,  mich  fachen,  ufheben  und  mit  dem  swert 
richten  lassen  als  einen  meineidigen  meutschen,  on  das  si 
verbunden  sien,  dhein  ander  urteil  über  mich  zu  veilen.  Und 
davor  sol  mich  nüt  schirmen ; daun  ich  mich  aller  gnaden, 
friheiten  und  schirms  uszUgen  und  sundrer  rechten  ouch  des, 
so  gemcinr  vcrzichung,  so  nit  sundrung  hat,  widerspricht, 
ganz  harin  entzigen  und  begeben  hab,  alle  gevärd  harin  us- 
gescheiden.  Fiat ! 

Sub  dictamine  sapientum  sub  sigillo  decanatus  F r i b u r g i, 
lectum  in  cimisterio  S.  Nicolai  presentibus  Willi  Cordey, 
Hans  Umscheyd  et  aliis  17.  Novembris  a“  etc.  96. 

P.  Faulcon. 

(®t.=?l.  Jrcitmrg,  ©rfpnarjbuc^  9ir.  2). 


2.  |[rfel)b(  non  §terncr  unb  (^rno|ftn  oom  23.  |anuar  1510, 

Mittwoch  nach  Vincentii.  Rat  und  Sechzig.  Von  der 
gvangnen  wegen,  so  im  Roten  Turm  gelegen  sind,  nämlich 
Jacob  Techtermann,  Ludwicus  Vögillin,  Janssin*)  und 
Ludwigen  Sterners  und  um  ander  Sachen  wegen,  so  hier- 
nach stund ; 

Und  ist  der  vier  gvangnen  halb  geraten,  das,  ir  frünt- 
schaft  und  reisgescllschaft  bitt  angesechen,  si  Min  Herren  us 
gevanknüss  lassen  uiT  ein  gesworn  urfechd,  die  gen  nieman 
zu  aefern  und  die  frowen,  dorumb  si  ingelegt  worden  sind, 
Worten  und  werken  halb  ungeschändt  zu  lassen.  Und  sollen 
S.  Niclausen  bis  Sampstag  nechst  künftig  jeder  10  "tt  An 
gnad  geben  und  bi  irm  eid  in  dhein  kilchen  gan,  si  syen 
dann  vor  absolviert,  und  ir  absolution  einen  schyn  bringen 
(und  sollen  all  vier  zu  diser  zyt  umb  ir  burgrecht  komen  sin) 
und  Ludwig  Stern  er  sinr  jnrat  und  notariat  beroupt  sin. 


')  Sgt.  boju  meine  Semerlungcn  in  bet  (Sinteitung  jii  Sb.  20  ber 
Quellen  jnr  SdiweiAct  ö)e((bi(bte. 


Digitized  by  Google 


68 


Der  8ol  euch  bi  geswornen  eyd  all  die  brief  und  heimlikeiten 
harus  zu  Minr  Herren  banden  geben,  so  er  hinder  im  und 
jendert  mag  abgeschriben  haben,  die  ein  statt  Fryburg 
jendert  berüren.  Item  ist  Jost  Zimmerman  dem  gerichts- 
schriber  die  comission  L.  Sterners  register  empfohlen. 

(®t.*Ä.  Jreiburg,  R.  M.  27,  49  v.  ferner  copirt  bontoc^ 
non  ®irotb,  Urfunben«®ommIitng  jur  <Sd)iüei3et  @efc^id)te  T.  III 
(1507 — 15),  Msc.  Hist.  Helv.  XIII,  6,  @.  138 — 39  bet  öernev 
©tabtbibliot^ef.  ®ort  finbet  fid^  buju  baä  SRegeft  baS  im  gret* 
bürget  HRanual  fel)lt : „um  das  si  das  hinlaufens  verbott  über- 
tretten  und  sich  an  waiber  gerieben.“  !Daguet  benugte  bu4 
Äftenftfid  nac^  bet  fiopie  ©trarbs  in  feinem  ?Iuffaö  „fiubwig 
©lernet"  im  Slnj.  f.  ©(^loeij.  @ef(^.  1879.  ©.  251). 


V 


Digitized  by  Google 


gie  girnjcrlcitjung 

ber  bfrnift^'frciburgifi^ctt  gogtci  gdiroarjenburg 
in  ben  Danton  gern. 


®on 

^ran;  §an&rtA. 


Äm  11.  ©cpfembet  bcö  ^afjreö  1423  »erfaufte  9mabeu4 
VIII.,  ^cr^og  »on  ©auo^eii,  bie  SBefte  ©raöburg  mit  ben  bajuge» 
hörigen  fiaiibfc^often  Ouggisbcrg  unb  ®(^warjenburg  um  6000 
0oniienfronen  ober  franjöfifclje  ©c^ilbt^aler  an  bic  ©c^ult^eigen, 
Diäte  uiib  ©emeinben  oon  S3ern  unb  greibutg. 

®en  19.  ©eptember  beö  gleicl)en  trafen  bie  ©täube 

IBern  unb  fjreiburg  ein  Übereintommen,  wonach  fie  biefe  ^etr= 
fc^oft  gemeinfc^nftlic^  unb  unoerteilt  befifien  unb  regieren  fotiten. 
91un  mürbe  ein  SJogt  über  bie  |)errfdjaft  gefegt,  ber  anfänglid^ 
alle  4 3a^re,  oon  1455  an  alle  5 abroecfifelnb  au3  einer 

bet  beiben  ©täbte  bu3u  beftimmt  mürbe.  X)er  @i^  bet  Sßögte 
mar  juerft  bie  ©raSburg;  alä  aber  baä  ©c^loß  troft  bet  im 
3al;re  1485  oorgenommenen  iReparaturen  immer  baufälliger 
mürbe,  befd^Iofe  man  bie  Verlegung  beffelben  nad^  ©tlimarjenburg 
unb  baute  bafelbft  ein  Ämtäl;auö  für  ben  SJogt,  baS  im  $erbfte 
beiS  (^alireig  1575  eingemei^t  unb  bezogen  mürbe.  DSon  biefem 
3eitpunfte  an  blieb  ©radburg  eine  Dluine;  bad  Dlmt  gieng  aud^ 
biefed  Diamenä  oerluftig  unb  führte  nunmehr  ben  Diamen  ©^roar« 
jcnburg. 

3ebe8  3ia^r  mugte  bet  fianboogt  ben  ju  ÜRurten  oetfam» 
melten  Kbgeorbneten  oon  iBern  unb  f^reiburg  über  feine  IBermal« 


Digitized  by  Google 


70 


tung  9?ed;eiifd}rtft  aldcgcii.  X'od)  Ijattc  S^mi  nticiu  bo?  Ü)?nlefi5« 
redjt,  cbcnfo  radljlte  eS  ben  iiaiibfc^rcibev;  jämtlidjc  SlJec^täftreitig« 
feiten  giengen  nad)  Sern,  unb  bic  obrigfeitlidjen  Seamten  trugen 
nur  bie  tJarbc  unb  bie  itleibung  beS  Stanbeö  S3ern. 

®ie  gcmcinfc^aftlid;e  Sßcrinnltung  bc«  ?(mtc?  Sdjntar^enburg 
bauerte  mit  Uutcrbvcd^uug  uon  1447 — 1455  biö  äum  1708; 
roübrenb  biefer  ^eit  rcarb  cö  non  91  bevnifc^cn  unb  freibutgifdjen 
SJögten  regiert  morben.  I?er  evfte  Sßogt  auf  ©rnSburg  mav  ®ern« 
I;nvb  ®enb|djaß  non  Sern  ; er  regierte  non  1424—1428,  unb 
ber  le^te,  ber  in  ©djiuar^enburg  feinet  31mte4  loaltete,  itinr  ^laul 
iJriebricb  Ott,  ebenfalls  non  Sern  (1795  — 1798  '). 

5)urcb  bie  Srridjtung  ber  I;elnctifd)en  ÜJepublit  untrbe  eine 
3um  leil  neue  ©ebietöeinteilung  bebingt.  'X'ie  alte  Sibgenoffen' 
fd)aft  imirbe  nufge(;oben  unb  burd)  eine  neue  ©taatsform  „ber 
einen  unb  unteilbaren"  fogenannten  l)elnetifd)en  9tcpublicf  erfe^t. 
97ad)  ber  erften  Ijelnetifdjen  Serfnffiing  nom  28.  SJär^  1798, 
jneld)e  am  12.  9tpril  in  ?larau  angenommen  mürbe,  giebt  eS  feine 
©renjen  mel)t  jtnifd)eu  ben  Mantonen  nub  ben  untcrmoi-fcnen  ~ 
Sanben,  nodj  5tnifd)en  einem  itanton  nnb  bem  nnbern.  .^clueticn 
fon  in  Äantone,  Diftrifte,  in  ©emeinben  unb  in  Seftionen  ober 
Guartiere  ber  großen  ©emeinben  eingeteilt  merben.  X)iefe  (£in= 
teilungen  belieben  fid)  jebod)  nur  auf  S?a|)Ieu,  ©eridjtsbarfeilen 
unb  Sermaltnugen,  unb  madjcn  feine  ©renjen  miS.  5'er  Umfang 
ber  ftantone,  Diftrifte,  ©emeinben  nub  Seftioneu  fann  bnrdj  baS 
©efeb  oeränbert  ober  berichtiget  merben. 

9?ndj  ber  erften  beloetifdjeu  Serfaffuug  foll  ber  jlanton 
Jreibiirg  bie  bisherigen  eigenen  ©ebiete  mit  ;3>'begriff  ber  fianb» 
oogteien  ^eterlingen,  SMffliSbnrg  bis  an  bie  Sriifdj,  unb  IDiurten 
umfaffen  *).  ®er  Sntmurf  non  SÜJalmaifon,  meldjer  am  29.  iDi'ai 
1801  üom  gefehgebenben  iKate  in  Sern  prouiforifd;  angenommen 
lüurbe,  unter  Sorbeljalt  ber  Sorlage  au  eine  hclvctifd)e  ütagfahung, 


')  D.  SDlüIinen,  Beiträge  jitr  ^»eimatlunbe  beS  .tinntonä  Bern  beutldjen 
XbeitS.  11.  $eft,  p.  1.^5  ff.  (®raSbucg).  IV.  §eft,  p.  111  ff.  (Sebroaräeuburfl). 
— Sfujer,  4)eimattunbe  beS  SImteS  Scbwarjenbiirg.  I.  Bern  1869. 

’)  Ttcteiifammlung  auS  ber  Seit  ber  bcloetifcben  91epublif.  Bb.  1,  p.  567 
ff.  — ^iltl),  Sorlefuiigen  über  bie  ^clcetil.  S.  731  ff. 


Digitized  by  Google 


71 


iinb  roclt^cr  bie  ©nmblaac  aller  fpfitcrcii  Sntroürfc  bilbct^ 
giebt  Sern  feine  alte  ^liiöbcljuiimj  mit  UluSnaljmc  beö  synabtlanbe« 
unb  «atgan’«  nnb  für  fjrcibiirg  eine  Sergrögerung  außer 
bnreß  bie  Sogtei  HJurlen  nod)  biirrf)  bie  Soglei  ©djronrjenburg 
oor.  T>et  gefe^gebenbe  IRat  naljin  ben  Sorfcßlag  oon  SWalmaifon 
betreffs  Ginoerleibung  ber  Sogtei  ©efiroarjenburg  in  ben  ftanton 
Jreiburg  in  feinen  Sntmurf  einet  Serfaffnng  oom  3.  3mii  auf. 
X)er  entronrf  füllte  ber  ßcloetifdien  logfa^ung  jur  befinitioen 
©cneßntigitng  oorgelegt  luetbcit  '). 

ajiit  bett  butd;  biefett  ffintmurf  an  bem  alten  Äanton  Sem 
»orgenommeucit  ©ebictSabtrennnitgen  mar  aber  webet  Sern  nod| 
bet  ®iftrift  ©^warjenbitrg  cinoerftanben.  35ie  ©eineinbsoerwol» 
tcr  unb  Gommiffarien  ber  Stabt  Sern  reießten  beßtjnlb  bem  pro« 
i)iforifd;en  gefebgcbcttbeit  iJlate  am  15.  $)ittti  1801  naeßfteßenbe 
.H«fd)rift  unb  fcierlidjc  Srotrft^'t'on  ein.  Sitte  gleidjlautenbe 
SUtnbgebung  mürbe  bem  prooiforifeßett  SoUjießnngSrate  unter  bem 
gleichen  ®atitm  überfanbt. 

®ie  ©emeiubsoerwalter  unb  Gommifforien  ber 
Stabt  Sern  als  bamalige  Stelloertreter  bet  Süt» 
gerfdjaft  oon  Sern  an  ben  prooifotifd)en  @efe^» 
gebungSratß  ber  ßclüctifdf)cn  9JepubIit*). 

iBcrn,  ben  16.  3uni  1801. 

3Bir  ßaben  bie  Gßre,  Sürger  OefeßgebungSrätße,  ^ßnen  bie 
l)icr  bepgeljenbe  ißroteftation  gegen  bie  Sertßeilung  beS  GantonS 
Sern  einjugeben.  So  lauge  bie  Sc^meij  bitrc^einanbet  geworfen 
unb  als  ein  erobertes  £anb  be^anbelt  würbe,  mußte  fub  alles 
ttadj  ben  llmftänben  fügen.  I)aß  aber  jebt,  ba  ße  unabljängtg 
erttürt  worben  unb  bie  GautonSeintßeilungen  größtentljeilS  wieber 
^Inß  ßnben  fotten,  gan^e  Üaubfd)aften  oon  bet  Stabt  Sern  abge» 
riffelt  werben,  bie  nur  bureß  ße  jut  Seßweij  getommen  ßnb  unb 
baju  geljöreit,  bie  :3i‘il)rl)uitberte  ßinburdj  ben  Scßitb  unb  bie 
S3übltt)aten  genoffett,  bie  i^re  weife  iWegietung  über  baS  ganje 


')  Journal  holvötiquo  1801.  3uni  92o.  39. 

’)  Sunbeäart^io.  ®erfafimtg,  ®b.  495,  p.  103,  111.  — flctenfammlung 
aus  bcc  3eit  ber  l)(Ifel<i<t)en  IHepublit.  Sb.  VII,  p.  64.  Steuer  fcl)i»eijeri« 
Slepublilanet.  V.  Ouortol,  p.  219-20. 


Digitized  by  Google 


72 


£anb  oiiSbreitetc,  unb  bet  fic  afleiii  beii  ju  ncrbanfcii 

l;abcn,  jii  bcm  fie  fid;  empor  gefebmungeu,  boö  faim  fein  öd)tcv 
©ebroeijer  looHen,  unb  bnS  tarnt  loenigftenS  fein  redjlfdjaffeiier 
®ernet  frcbmiflig  auf  eine  offenbare 

ffieife  bintan  ju  fefen.  ©o  wie  biefe  ^roteftation  ganj  ol)ne 
£eibenfd;aft,  ohne  Äuftritte,  unb  mit  rul)ig«r  fafter  Überlegung  ift 
abgefaßt  worben,  fo  ßoffen  wir  and),  Sürget  @cfcbgcbung«rät[;e, 
baß  ©ie  biefelbe  alä  eine  pflidjtmiißige  ^anblung  anfeßen  werben,  bie 
wir  unfetet  ©teHung  fcßulbig  finb. 

©ruß  unb  ^odja^tuug. 

®er  SBijepräfibent  ber  ©emeinbSoerwalter 
unb  Sommifforien : 
germann. 

9tamen§  berfelbcn ; 
fermer,  ©efretär. 

®et  SäJortlaut  bet  ^roteftation  ')  ift  folgenber: 

„I)nrdb  ben  unterm  29.  3Jfat)  1801  burd;  ben  ®rucf 
befaunt  gemad;ten  SonftitutiouSentwurf,  wirb  ^wnr  bie  eljemalige 
Santouäregierung  in  ber  ©d^weij  3um  Sßeil  wieber  IjergefteKt, 
babei)  aber  bet  eigcntlicbe  Santon  Sern,  nnfer  wafjreä  SJaterlanb, 
baS  unfetc  SBoteltern  ber  ©tabt  Sern  erworben  unb  burdj  feper« 
ließe  Irattaten  jugefidjert  Ijaben,  bebroßet,  auf  eine  bepnitiue 
Seife  nertßeilt  unb  grüßtentßeilg  oon  berfelben  abgeriffen  ju 
werben. 

Son  bem  ©cfüßl  unferer  spießt  burdjbrungen  unb  oon  ben 
nemlicßen  ©runbfd^eu  geleitet,  bie  unä  bewogen  ßaben,  unä 
feinet  bem  Serfauf  ber  ju  bet  ©tobt  Sern  geßbrenben 
©ilter  unb  Sefißungen  möglid}ft  ju  wiberfeßen,  proteftireu  wir 
nun  im  Spanten  bet  gefammten  Silrgerfcßaft  oon  Sern,  welcße 
wir  bctmal  ootjufteHen  bie  ©ßre  ßaben,  oot  ©oft  unb  ber  eßrba* 
ren  Seit,  gegen  bie  Soöreißung  beä  ©ebietö,  bet  Sichte  nub  ber 


*)  SunbeSarc^ti).  Qerfa[fung,  SBb.  496,  p.  107,  109.  — Stetenfammtung 
aus  bet  3e't  bet  beloetildieu  Wepubtif.  Bb.  VH,  p.  64.  — Keuet  |(I)meijeti‘^ 
fc^ct  9)epublttanet.  V.  Ouattat,  p.  220. 


V 


Digitized  by  Google 


73 


Sefiljiingen,  wel(^e  bet  ©tabt  ®em  oiif  eine  rechtmäßige  5Bei|e 
jugehören,  unb  bie  fte  ül8  ißreS  non  ißren  eibgenbfiifd}en 
ftänben  nnb  oon  allen  eurovaifchen  'JWächlen  ancriannlea  Uerrito« 
riiim  feit  ^ahrhunberten  rnljig  unb  ungeftbrt  befeßen  Ijat,  @ott 
unb  bet  3cit  anljeim  ftellcnb,  ißt  barübet  baä  gebüßtenbe  Ulccßt 
}u  oerfeßaffen;  in  bet  Übersengung,  baß  bie  fraujöfifcße  Station 
felbft  mit  bet  ^eit  baä  Unreeßt  erfcniicu  mirb,  bas  bie  ganje 
©eßroeij  unb  bet  Enntou  Sern  iuSbefonbere,  oon  ißren  bamaligcn 
feitßer  gefturjten  3legentcn  erlitten  ßat. 

©eben  in  Sern,  ben  16.  Qu«»  1801- 
Die  ©emeinbäoerioaltcv  unb  Gommiffarien  ber  ©tabt  Sern 
als  bcvmalige  ©telloertreter  ber  Sürgerfeßaft  5u  Sern: 
germann,  Si5e)7räfibent. 

9Jamen3  berfelben  : 
fgermer,  ©efretnr. 

Die  ^roteftation  ber  Setnet  ©emeinböfain» 

nier  fam  in  ber  ©ißung  bcö  gefeßgebenben  Slnteä  oom  20. 
3[uni  1801  jur  Serlefung.  9{ntß  Seratung  mürbe  befd)loffcn, 
biefelbe  an  ben  Soll3ießung«rat  ju  fenben  mit  bet  Ginlabung, 
„bie  in  feinen  Rauben  liegenbcn  gefeßlidjen  IDJittel  ju  gebrnudjcn, 
um  bcrgleicßcn  unregelmäßigen  Umtrieben  ©d;ranfen  jU  feßen  unb 
baßerigen  meitern  folgen  ooriubeugen"  *). 

äm  22.  18Ö1  madjte  ein  Sluäfdjuß  im  3inmen  ber 

brei  ©emcinben  Sßaßlem,  ©uggisberg  unb  Älbligen  eine  Gin» 
gäbe  an  ben  gefeßgebenben  9iat  in  Sern,  in  meld^ct  bie  ©rünbe 
bargelcgt  merben,  maruni  bie  Ginmoßner  be«  ÄmteS  ©eßmarjen»  . 
bürg  nießt  bem  Santon  greiburg  intorporiert  merben,  fonbern  bei 
Sern  bleiben  moUen.  Der  ^wßoH  ©eßriftftüdeä  ift  intercf» 
fallt  genug,  um  ßier  mitgeteilt  ju  merben. 


')  Äctenfommlung  ou3  bet  3'd  bet  ^eloctifc^cn  ätepuMif.  SBb.  VII, 

p.  65. 


Digitized  by  Google 


74 


2)it  9n9g(fi!tioffrnfn  bcr  bre^  ®tmcinbtn  b<$  9t}irT0  @(^tDar$tnbnrB 

an  btn  geft^gtbtnktn  Sotf)  btt  >|tlottird|tn  ftimblik.  *) 

®ern,  beu  22.  ®ra(^monat  1801. 

©ürgcr  ©efc^gcber ! 

35em  neuen  6onftitution0=®ntn)urf  jufolge,  foD  ber  Sc^irf 
«Sdjronv^enburg  bem  flantmi  Jr^^burg  cinnerlcibt  loeiben.  ®iefcr 
©creinignng  ftc(;en  große  ©tßiuicrigfeiten  im  SBege,  ötonomif^e 
nnb  politifcße  ^Jarfjtßeile  für  bie  bortigeu  ßtnmoßner  unb  unüber* 
fteiglicße  natiirlirfje  .^inberniffc.  ®ie  ®fponenten,  überzeugt,  baß 
Sie  bei;  ber  anäuorbnenben  ©intljeilung  ber  SJepublit,  ßauptfäcß» 
ließ  auf  luießtige  Sotalucrßöltniffc  'JJiicfficßt  neßmen  luerbcu,  ftcßcu 
feinen  ?(ugenblict  an,  ^ßnen  mit  ßßrerbietung  unb  ba« 

lonßre  ©emäßlbc  ißrer  ötonomifeßen,  polilifcßcn  unb  natiirlicßcn 
üagc,  unter  ?(ngcn  311  legen,  anä  bem  fieß  bic  Saßrßeit  ißrer 
©orftcllnngeii,  unb  bic  ©cgriinbtniiä  ißrer  ©eforgniffe  uon  felbft 
ergeben  wirb. 

1.  ®ie  ©iniüoßner  ber  ©emeinben  SBaßlcren,  ©uggiäbcrg 
unb  aibligen  finb  oor  allen  aus  feßr  mit  Scßulbcn  belabcn. 
Sin  großer  Sßcil  ber  bortigeu  ©rnnbftücfc  ift  nntcrpfänblicß  naeß 
©ern  unb  in  bic  nmliegenbcu  ©egenben  oerfeßrieben.  3ßi'<^ 
fonberung  oon  bem  Jlanton  ©ern  mürbe  nießt  nur  bie  ?lbtünbnng 
ber  mciften  fo  oerfeßriebenen  Slapitalicn,  fonbern  ßanptfäcßlicß  aneß 
biefe  S’olge  ßaben,  baß  ßc  im  Jianton  ©ern,  mo  bis  baßin  noeß 
am  erften  ©clb  auf  Unlcrpfänber  511  ßaben  mar,  feinS  meßr  auf 
biefelben  crßnltcn  fbnnten.  Slußer  Staub,  bnS  ju  ben  geforberten 
Äblofnngcn  nötßigc  ©elb  aufjnbringcn,  mürbe  ein  großer  Xßeit 
ißrer  SKitbürger  .^aiiS  unb  .^of  unter  bem  fficrtßc  nertaufen 
laffen  muffen,  nnb  bic  oßneßin  große  ?lu3nßl  ber  Slrmcn  müßte 
babureß  auf  eine  ?trt  oermeßrt  merben,  bie  nid)t  bloS  für  bie 
©cfamtßcit  ber  bortigeu  Sinrooßner  feßr  brücfcnb,  fonbern  aueß 
für  ben  Staat  felbft  äußerft  nacßtßeilig  märe. 

2.  ü>er  ©C3irf  Scßmarßenbnrg  ffanb  überbaS  feßon  feit 

meßrern  ^oßrßunberten  unter  bem  berncrifeßen  Stabtreeßt.  ?Ulc 
Äppellationcn  in  Siuilfacßcn  giengen  nnsfeßließließ  na(ß  ©ern. 
Slu^  alle  Äriminalfiitle  mürben  bort  gerießtet.  ©ereinignng 


')  ®unbeäard)iD.  ©ittjdjriften,  ®b.  90,  p.  1.9-17.  — Stfgejt  in  Steten* 
fammlung  auS  ber  3eit  ber  ßeloetiiißcn  Slepublit.  ®b.  VII,  p.  15ö. 


Digitized  by  Google 


75 


mit  (Jvc^butfl  würbe  fw  wa^rfd^cinlit^  einem  @eric^tel;ofe  unter 
werfen,  bem  eö,  beq  feiner  Qän^Iic^en  Unbefonntf^aft  mit  ben 
bernerifdjen  ©efe^en  unb  ÜJedjteu  uiib  mit  il)rem  ©inne  unb 
®cift,  felbft  bet)  ben  beften  ?lbfid)tcn  bod)  faum  gelingen  würbe, 
biefelben  auf  bie  Dortommenben  giific  rid)tig  anjuwenben.  ®ie 
(Siponenten  ^nben  wol)I  nid)t  nöit)ig,  ^tjiien  bie  nad)tl)eiligcn 
folgen  näi)er  ju  entwicfeln,  bie  ans  ber  baranS  entfte!)enben  Un» 
gewißijeit  beS  9Jed)tS  für  fie  l)erm)rgef)en  müßten. 

3.  ©nblid)  legt  iljre  ürtlidje  Jage  jeber  5J3erbinbnng  mit 
i5ret)bnrg  nnübcrfteiglidje  $inberni|fe  in  ben  SEBeg.  ©ie  werben 
oou  biefem  S^anton  bnrd)  l)o^e  JelSwänbc  getrennt,  an  beren 
fjuße  ein  wilber  SBalbftrom,  bie  ©enfe,  norbetjlänfl,  bnrd)  wcld)cn 
bie  Ginwot)ner  auf  it)rem  JBcge  nad;  grepburg  t)inbnrd)  get)cn 
nnb  fal)rcn  miiffen.  fteine  SBrüefe  untcrljält  biefe  3?erbinbnng 
"Cie  Einlegung  einer  foId)en  ift  fogar  iwn  einem  ^(usfdjnße  ber 
cl)cmaligcn  beiben  ©tiinbe,  Sern  unb  ^reßbnrg,  unb  uon  ben 
jugc50gcnen  iinnftoerftänbigcn,  wo  nid)t  für  bcljnaljc  unmöglit^, 
bod)  wenigftenS  alä  fo  iiufjerft  foftbar  erfennt  worben,  bafj  man 
gaiij  oon  bem  l^or^aben  ^nrücftam,  biefe  53rücfc  311  bauen.  91iin 
fd)Wil(t  aber  bie  ©enfe  bet)  ftarten  9Jegengüfjen  nnb  oorjüglidj 
jnr  ©d)neefd)mel3e  auf  ben  an  ben  Quellen  berfelbcn 

gelegenen  ©ebüvgeti  fo  ftarf  an,  baß  bie  Jtommunifation  mit 
5rei)bnrg  juweilen  3Bod)en  lang  unb  fogar  oft  wiißrcnb  ganzen 
uierjeljen  lagen  uöUig  nnterbroeßen  ift.  Tiie  5)nrd)fal)rt  bnrd)- 
biefen  SBalbftrom  ift  aueß  fo  nnfid)er,  baS  nid)t  nur  fd)on  feßr 

oieleS  ftaufmanngnt  bet)  bemfelbcn  ocrioßren  gegangen  ift,  fonberii 
baß  felbft  älJeitfcßen  nnb  5iMef)  ißr  Seben  bnbet)  eingebüßt  ßaben. 
§luS  biefem  ©viinbe  bcfnd)eti  benn  and)  bie  ©inwoßner  non 

©eßwarßenburg  nor^üglid)  ben  2l?artt  non  Sern,  fowoßl  jnr  ?tb» 
feßnng  ißrer  ffjrobnttc,  als  jiim  Äntanf  ber  nnentbcßvlid)ften 
iÖebürftniffe,  unter  betten  baS  ©alß,  wegen  ißrer  SBießjncßt  unb 
Slüfefabrifation,  eines  ber  cvften  unb  nncntbeßrlicßften  ift,  ein  ®e* 
bürfniß,  bas  fie  non  gi'fß^'wvg  ßer  wegen  ber  Unfteßerßeit  nnb 

ben  2fefd)werlid)teileit  ber  oftmals  nießt  gießen  fönnten- 

®iefc  ©d)wicrigfeiten  ber  Äommunifation  mit  greßbnrg, 
nnb  bie  öftere  gi’inßlid)c  Unterbreeßung  berfelben  beweifen  äugen« 
fd)einlicß  bie  Unmöglid)feit  ber  norgefdjlagenen  ißereinignng 


Digitized  by  Google 


76 


gd^roarfenbuvg«  mit  bicfem  ffanton  in  abminiftrotiocr  |)inft^t. 
®ie  (Sjponcnten  moUen  bie  5Wad;t^eiIe  iiic^t  aufjä^Icn,  bie  iljnen 
in  biefcr  9?üdfid)t  burd)  eine  gegen  foId)e  52atur^inberniffe  erjroun» 
gene  ?lnfd)[ie^uug  an  ^repbiirg  entftel;en  milßten.  SBJenn  bie 
Stotur  einer  für  fid)  beftel;enben  Slbminiftration  bie  nnunterbro» 
djenc  SJerbinbung  aller  nntergeorbneten  3:l;eile  mit  i^rem  'DHttel» 
punft  erl)cifd}t,  fo  folgt  oon  felbft,  mie  gnn^  bem  ffiefen  unb 
bem  bcrfelbcn  wiberfpred)enb,  bie  Unterorbnung  eine« 

3:l)cÜS  unter  biefelbe  fein  müßte,  bem  biefe  ®erbiubnng  bur(^ 
i*ofaloerl)ältniffe  unmöglich  gemadjt  wirb. 

35ie  @röße  beö  Santonä  Sern  wirb,  wie  bie  Sfponenten 
tjoffen,  fein  @rnnb  fepn,  ber  biefe  ©djwierigfeiten  aufwägen  fann. 
@Ieid)I;eit  bet  6intl;eilungen  liegt  bem  neuen  ßonftitutionSent» 
Wurfe  fd)Ied)tetbingä  nid;t  511  ®ninbe,  woI)I  aber  £ofaloerl)nltniffe 
oou  eben  bet  8rt,  wie  biejenigen  ftnb,  ouf  wcicße  if;re  Sor« 
ftcHnng  bcjiefjt.  «I«  ftinbet  ebenbeffclben  gemeinf^aftlidjcn  Sater» 
laubä  berufen  midj  fie  fid)  auf  bie  barauö  ßeroorgeßenbe  3fotl)= 
wenbigfeit,  in  9Jüdfid}t  ißrer  Slnnlonäl)övigtcit  boßin  eingetßeilt 
ju  werben,  woßin  fie  iiidjt  nur  alte  9fngewoßnnngeu,  ttbereinftim» 
mung  ber  ©itten  unb  beS  Üfedjtö  unb  öfouomifd)e  ®rnnbc,  fon» 
bern  oorjüglidj  bie  9Jatnr  felbft  oennöge  ber  ißneu  gegebenen 
finge  längft  fdjon  ßingewiefeu  ßatten. 

SDiit  bem  fefteu  Vertrauen,  bnß  Sie,  fflürger  ©efejjgeber, 
bie  obigen  Umftönbe  mit  9(nfmerffnmteit  beßerßigen  werben,  bitten 
Sic  bie  (Sfponenten,  boß  Sie  jenen  ?lrtitet  be§  neuen  (Sonftitu» 
tionäentwurfS  in  9{üdricßt  ißrer  Sereinignng  mit  fjve^burg  abäit« 
bern  unb  ben  ®iftridt  Scßwarßenbnrg  bem  Slnuton  Sern  einuer« 
leiben  möd)ten. 

@ruß  unb  $o(ßa(^tung ! 

Sußn  fjürfpr. 

Serfaffer: 

$0110  .^arnifeß  \ auigcftßoffcnc  oou 
;g)nn8  Scpeler  / SEBaßleren. 

Ulli  ^binben  oon  ©nggiöberg. 
ßßriftian  $irfd;g  oon  «Ibligcn. 

Sifiert:  bet  9}cgierungS  ©tatßalter  be«  SJnntonä  Sern 

Sap. 


Digitized  by  Google 


77 


®cn  22.  1801  würbe  bie  ^roteftotion  ber  Sernet 

@eineinb)Sfammer  im  Ü3oi4ieI)ungerate  vev^anbelt  unb  bem 
minifter  jur  fc^Icunigen  Prüfung  unb  Segutad^tung  übcrroiefcn. 
lagä  barauf  traf  bei  bem  93ol4ie^ung«rate  bie  oon  bem  gefe^ge= 
benben  9Jnte  in  bicfer  ?(iigclcgeiil)eit  nn  i^ii  befc^Iojfene  SBotf^aft 
ein.  Dicfcibe  gieng  fofovt  an  bcii  QiUftiäminiftcr  mit  bem  Stuf« 
trage,  fie  in  bem  bcftcllten  ©utac^ten  gehörig  ju  beriidfu^tigcn  '). 

3)urd)  S8efd)Iii|  beä  35oIIjicl;ungSrate8  üom  24.  Quni  1801 
mürben  bicjcnigen  ÜJiitglicbcr  ber  SBerner  ©emeinböfammer,  welche 
bie  ^ufc^rift  unb  ^^Jroteftation  unterzeichnet  hatten,  in  ffitmägung, 
bah  biefelbe  nad)  ihrem  Inhalte,  ihrer  fjorm  unb  ihrem 
nad;  ber  öffentlid;en  Orbnung  unb  ben  beftehenben  ©efe^en  jumi» 
ber  fuib  unb  übrigen«  roeber  bie  ©emcinbsfnmmer  noch  bie  Som« 
miffarien  ber  ®ürgerfchaft  oon  Sem  befugt  morcn  biefelbe  abju= 
foffen,  in  ihren  ÄmtSoerrichtungen  fuöpenbirt  unb  oor  ba« 
Diftriftögcridjt  gejogen  *). 

Über  bie  bei  bem  gefehgebenben  SRate  eingegangene  Petition 
be«  X)iftrilt«  ©chwarjenburg  oom  22.  ^uni  1801  gab  bie  ißeti= 
tionScommiffion  in  bet  ©ißung  üom  25.  ^[uni  1801  folgcnben 
Sericht  ®)  ab : 

„Segrünbet  auf  bie  ölonomifchen  unb  politifchen  9Ja(htheiIe, 
fo  roie  auf  bie  unubcrfteiglichen  natiirlidjen  |)inbemiffe,  proteftiren 
bie  fämtlichen  Einwohner  beö  Scjitf«  ©chwarzenbutg  gegen  beffen 
fioSreigung  von  bem  j^anton  ®crn  unb  Einoerleibung  mit  bem 
Santon  fjrepburg.  fcfl***  Vertrauen,  boh  man  nicht  ihrem 
eiumüthigen  freien  Sßillen  ©ewalt  anthun,  unb  ihren  Slohlftanb 
einer  mihoerftanbenen  Eintljeilung  aufopfern  wolle,  bitten  bie 
Efponenten  ben  gefehgebenben  SKath,  Ärtifel  bc«  neuen  £on> 
ftitutionSentwurfS  in  Müdficht  ihrer  Bereinigung  mit  greqburg 


’)  Wctenlammlung  au3  bet  3*it  ber  ^eloetifCtien  tReoublif.  iBb.  VII, 

p.  65. 

’)  Slcten(ammtung  ou«  ber  3*'*  bet  ^etoetijdien  Sepubltf.  8b.  VII, 
p.  74.  ff. 

’)  SInträge  »on  Wepraicntonten.  8b.  198,  p.  174.  — Weuet  febmeije* 
tiji^er  SRepublifoner.  VI.  Ouartal,  p.  382.  — Xiefet  8eridit  iff  Bon  Stegie* 
rungbftattbalter  8ag  abgefafft. 


Digitized  by  Google 


78 


abjuanbetn  uitb  bcn  Sejtrf  ©^loarjcnburg  nüc  bisher  aud^  fer= 
nerö  bem  Äüuton  ®cnt  ciujuüetleibeii. 

üDa  bie  (Jfponeutcn  bereit«  eine  ä^nlic^e  Sittfebrift  ber 
33oHjiebung  eiiigercicbt  haben,  fo  trägt  bie  ^etitionScomntiffton 
barnnf  nn,  in  Srmartung  bet  nttfätligcn  Söemcrfnngen  ber  Sßotl« 
jieljung  über  bn«  iljr  coniinunicirte  @intl;eilnngögefeb  ber  ft'antone, 
biefe  Sittfdjrift  auf  ben  Ä'anjIeQtifcb  ju  legen." 

®er  Stntrag  bet  ^etitionScommifrion  routbe  ongentnnmen 
unb  bie  SBorfteHung  be«  ©ejirt«  Sdjnjorjenbutg  in  (Erwartung 
ber  fernem  SerfaffnngSberatung  auf  ben  Sanjleitifcb  nicberge» 
legt  >)■ 

Äm  2b.  1801  überfanbte  ber  3Jegiening«ftattbaIter 

be«  Äanton«  Sern  S3ab  *)  bem  SßoUjiebungörate  bie  oon  ben 
Äu«gefdjoffenen  bc«  Sejirls  ©djmarsenburg  an  biefe  58ef)örbc 
gerichtete  Petition  ®)  um  Bereinigung  mit  bem  ^lanton  Bern.  ®et 
3nhoIt  ber  ißetition  ift  bet  bem  gefe^gebenben  9iate  eingereichten 
Borftellung  gleichloutenb  unb  trägt  bnöfeihe  ®atum.  ®er  Bo(I= 
jiehungSrat  nahm  in  bet  Si^ung  uom  27.  ^[uni  baoon  Slenntnig 
unb  befchlo^  Überweifung  an  bie  (Sonftitution«commiffion  be« 
gefehgebenben  SRateS  <). 

®ie  Bemühungen  ber  ©chwarjenburger  um  i[;re  BJieber* 
Bereinigung  mit  Bern  blieben  einftweilen  erfolglos,  ^m  ^inblid 
auf  bie  helöctifihe  Jagfahung,  welche  ber  gefehgebenbe  9lat  butch 
Berotbnung  oom  28.  Quli  für  ben  7.  ©eptember  1801  nach 
Bern  einberief  “),  fertigte  bie  aWunicipalität  üon  ©uggisberg  ben 
Bürgern  Qfatob  ^binben  unb  ^anS  .«ohli  ein  ßrebitiu  aus,  burc^ 
welkes  fte  als  Äbgeorbnete  ber  (Slcmeinbe  ©nggisberg  beoollmäch» 
tigt  werben,  mit  einet  Petition  oor  bie  hdoetifche  Üagfahung  ju 


')  SBunbcSacdiio.  tprotototl  beS  gfiebgebenben  SoteS,  ®b.  fll,  p.  482-8.3. 
— tRegcft  in  Stctenjommlung  aus  ber  3eü  ber  heluctiidjcn  SRcpublif.  ®b.  VII, 
p.  155. 

*)  ®unbeSar(hiD.  ®ittj(f)ciften,  ®b.  260,  p.  275. 

’)  3)cr  Dtepublilanec  nach  liberalen  ©runbjSbcn,  p.  72,  76. 

*)  ®unbeSar(hiu.  ®rotofoH  beS  ®oQjichungSratcS,  ®b.  315,  p.  397.  — 
®ittf(hriften.  ®b.  260,  p.  273. 

”)  9tcten(nmnitiing  flii5  ber  3e>t  ber  helt>eti{chen  SRcpnblif.  ®b.  VII, 
p.  243  ff. 


Digitized  by  Google 


79 


feeren,  um  menn  trgcnb  möglid)  bie  Änfci^Iießung  bc8  ®i)trift8 
Sd;iüavjcubuvg  an  bcu  fianton  gi'C'IJurg  ju  uevl}inbctn.  ®c8glci« 
^cn  fteDte  bie  ©emeinbe  333n{)Icrn  unb  im  9Jamen  bc8  ®ifh'iftS 
©c^marsenbuvg  ben  Sürgeni  $anS  ^arnif^,  ißräfibent  bet  SOJu« 
iiicipalitiit  ffialjlern,  ^etev  .^oftettler,  ®iftritt8einne^mer,  unb  $au8 
©ekelet,  Suppleant  be8  Slantou8gerid)t8,  eine  ©oHmndjt  au8,  in 
roelc^er  fie  beauftragt  roerbeu,  alle  nötigen  Sdjritte  ju  tun,  um 
iljre  ffiiebernereinigung  mit  bem  Äanton  Sern  ju  erreichen. 

®iefe  bciben  ©c^riftftüde  folgen  ^iet. 

„Die  ct)rfamen  Sürget  3ofob  3“  ^oljerftnfj  nnb 

^an8  ffof)Ii  be^  bet  ©aalen  roerben  fiietbutc^  uon  famtlic^et 
©Munizipalität  zu  ®uggi8berg  befeld)net  unb  bcoollmädi^ 

tiget  unb  begmältiget  mit  einer  ©etition,  meiere  ba8  ©erlangen 
be8  ©oIt8  oon  bet  ganzen  ©emeinbe  enthält,  oot  bie  ^eluctifc^e 
Dagfa^nng  z«  festen,  um  bie  Änfc^Iie^nng  be8  Diflriltd  ©c^mnr« 
Zenburg  z>t  Santon  f^repburg  mo  mögli^  Z«  oermet;ren, 
^iemit  bereu  ©erridjtung  in  biefem  ©efc^nft  für  ©enö^m  anzu« 
nemmen  unb  Sie  be^Ijalb  für  ffoften  unb  Schaben  zu  oerma^ren. 
©eben  ben  20.  Stugftmonat  1801. 

©efdjeint  bet  ©iunizibal  ^räfibent,  C^riften  äbifd)er. 
©efc^eint  ^etet  ©urti,  ©Munizibal  Sefretär. 

ÜJMunizibal  ^an8  äbifd;er, 

„ ttl;riften  ©eijelet, 

„ ^an8  ^fäuti, 

„ ffitjviften  ©ifian, 

„ Cljriften  Stödfi, 

„ C^riften  3t’>nben, 

„ 6I)rifte  ©Jifc^Icr, 

„ ^an8  ©d)mieb, 

„ Oofef  9Jol)ten, 

„ UUi  3tinben. 

Den  3.  Decembri8  erneueret  für  au  ben  ^eloetift^en  Senat ')." 


')  Sunbc8anf)iD.  Siftfd^riften  unb  ^roteftationeu.  iBb.  99,  p.  47.  — 
Sogffl  in  Tfcfenfnmmtuitfl  ou5  bet  S^'t  ber  betDetifcben  9!epublit.  S3b.  VII, 
p.  15(j. 


Digitized  by  Google 


80 


T>ie  0011  ben  ©emeinben  SEßaI;Icrn  unb  Vrbligen  autSgcftellte 
S5oHma(^t  *)  lautet,  loie  folgt : 

„®^on  unterm  6.  SWetj  1798  würbe  ben  Einwofiuern  beS 
®iftrift8  ®d;warjenburg,  auf  i^r  bamaltgeö  SJad^werbcn  [;in, 
fowof)I  üon  bem  fränfifi^en  @cncral  örune,  alä  oon  bcr  iirouifo- 
rif^en  Slcgieruug,  freijgeftellt,  fid)  Äaiiton  Sern  anju= 

fd)Iie6en. 

iWocf)  immer  oon  bem  gieren  ffiunft^  belebt,  l)aben  biefe 
Cinmoljnet  in  ifirer  unterm  21.  Ic^t^in  erfolgten 
menfunft  einfiellig  ben  Sntfi^Iuji  gefaffet,  nud)  ben  jefiigen  fom= 
petenten  Sel)örben  i^re  ©rünbe  oorjufteUcn,  unb  aus  benfelbcn 
um  bie  Seteinigung  i^res  iJiftriftS  mit  bem  finnton  Sern  ju 
folijitiren  unb  ba^er  bie  Silrger:  $nnS  ^arnifd;,  ißrüfibent 
ber  SUJunijiiialität  fflo^Iern,  ^eter  ^oftettler,  ®iftrift5=@inncfjmer, 
^anS  Se^eler,  Supleant  beS  Santongeric^ts,  beauftragt  unb  bewäl> 
tiget,  beS  na^eu  bie  angcmeffenen  unb  3ur  Srreid^ung  beS 
bienlit^  finbenben  Sorfet;ren  311  trefcn ; mit  bem  Sevfprct^en,  iljre 
ba^erigen  SerfUgungeii  3U  genefimigen  unb  fie  oor  Soften  unb 
®(^aben  3U  fidjetn. 

Gegeben  3U  <Sd)mar3enburg,  ben  6.  September  1801. 

Qm  9?al)men  ber  ©emeinbe  ®al)Iern  unb  bes  ®iftrifts 
Sd^war3euburg 

5ür  bie  ©emeinb  SJa^Iern  ber  Sicepräfibeut, 
e^r.  Qelien. 

Der  Sräfibent  ber  ©cmeinS  Kammer,  Ulric^  Kur^. 

UIri(^  Kiglig  Siuni3iba(, 

^anS  3Kif(^ler 
Stjriftcn  Dübad^  „ 
ügent  SriiniSl)oI^  „ 

Son  ber  ©emeinb  Älblingen  Qacob  ^en^cr  3Kuni3ibal.“ 

Die  SeooHmädjtigten  beS  Se3irls  ©^war3cnbuvg  wieber* 
polten  i^r  @efu(^  um  ffiiebetoercinigung  mit  bem  Kanton  Sern 
in  einer  unter  bem  4.  September  an  bie  ^cloetifdje  Dogfaßung 


')  SunbeSardjto.  9itlf(bti[ten.  33b.  90,  p.  23. 


Digitized  by  Google 


81 


gcrit^tcten  Petition  ‘).  ®ie  ift  in^altlid^  ben  am  22.  ^uni 
1801  *)  an  beit  gcfc^gcbeiibcn  9lat  uitb  beit  95olfjiel;migSvat 
gemachten  (Singaben  gleid)  mit  ?(uöualjmc  beä  folgenben  ^ata= 
grapljcn  •’),  mcidjer  bie  0pradjc  betrifft : 

„■^ie  Ungleid)i)eit  ber  Sprad^e.  ®cnit  mie  ungereimt  müßte 
es  fepn,  roenn  Seamte  an  einet  unb  ebenberfelben  SBeßörbe,  gum 
Ißeil  bloS  franjöfiidj  jnm  Ißeil  aber  bloS  tentfd)  rebeten  nnb 
»erftiinben,  unb  mag  für  nad;tl)eilige  fjoigen  ben  Sinroolinern 
beS  ®iftritt  Scbmarjenbnrg  barans  jufließen  biirften,  wenn  fie 
in  ßioil«  unb  ^iriminobSaeßen  not  ein  Jribnnal  müßten,  wo  fie 
fein  SBort  oerftünben,  wirb  nidßt  notßig  fepn,  weitläufig  ju  ent» 
wicflen ; benn  eS  ergiebt  fidj  oon  fcibft." 

Das  @efnd;  würbe  ber  ßeloetifdien  Dagfaßung  am  10. 
September  1801  burdj  ben  Sßicepraribenten  berfelben  mitgeteilt  *), 
es  würbe  aber  nid)t  weitet  beadjtet ; benn  in  ber  am  24.  Cftober 
bureß  bie  Dagfaßung  als  ßeloetifdje  S3erfaffung  ertlärten  SBcrfaf». 
fnng  Perbliebcn  Sern  nnb  fjreibnrg  in  ben  ©renjbeftimmnngen 
nad)  weldjen  bie  erfte  GantonSfaßnng  bnreß  baS  ®efeß  oom  26. 
;^uni  1801  änfammenbernfen  worben  war. 

3n  bet  Überjengung,  bie  ßeloetifcße  Dngfaßung  ßabe  ißre 
^fli:ßten  oerfannt  unb  bie  ©rengen  ißrer  SBefugniffe  überf^ritten, 
inbem  ßc  ßcß  mit  einem  neuen  GonftitutionSentwurfe  befdjäftigt 
unb  ßdj  babureß  baS  üledß  einer  conftituirenben  i'erfammlung 
angemaßt  ßatte,  löste  bet  gefeßgebenbe  IRat  bie  in  Sern  oerfam» 
melte  Dagfaßung  am  28.  Ottober  1801  auf  nnb  feßte  burd;  Se« 
fdjinß  beffelben  Dages  bie  unter  bem  29.  SDJai  1801  befanntge» 
maeßte  2?etfaffung  ßinfidjtlid;  ber  Orgnnifation  bet  Gentralgewalt 
in  syolljießnng.  Dem  an  bem  gleicßen  Dage  traft  beS  SlrtifclS  3 
beS  oorcrwäßnten  53efdßnßes  bureß  ben  gefeßgebenben  9tat  erwäßlten 
Senate  war  bie  JluSübung  aller  ißm  burd;  bie  SJerfaffung  jufteß» 


')  SimbeSatcßio.  Sittießtiften;  90,  p.  19-21.  — actcniammtuiig 
auS  ber  3e>t  bet  ßelBctiicßeu  IRepublid.  ®b.  VII,  p,  155. 

’)  S.  oben 

9tcteniammtung  auS  bet  3eit  ber  ßcIoeti((ßen  Slepublif.  SBb.  VII,  p. 
.550.  — Dieltet  fcßmeijetiitßct  SRepubli tonet.  VI.  Duottol,  p.  .5,5.3-.54. 

*)  äctcnfommlung  onS  bet  3f't  3“t  bet  ßeloetiftßen  Äepitblil. 
93b.  VII,  p.  592  ü.  — ^iltp,  95otIejunflcn  übet  bie  .^lelDetif.  p.  753. 

6 


Oigitizeö  by  Google 


82 


enben  SRerf)te  übertragen,  ferner  tnurbc  ber  Senat  unter  ?fnbe» 
rem  beauftragt,  bie  non  bem  Solfe  über  biefe  ober  jene  @ebiet«= 
einteilung  geäußerten  3Sünfdje  ju  prüfen  unb  barübcv  ber  Jag» 
faßung  ©eridjt  jn  erftatten  '). 

Daö  Diftrictägcric^t  oon  Sern  fpra^  bie  Unterjeid^ner  ber 
Sroteftntion  oom  15.  ^uni  1801  frei,  ©eftüßt  auf  biefeS  Urteil 
unb  im  Vertrauen  auf  bie  neue  Sel}örbe  rid;tcten  bie  Siirger 
iJrib.  Senteli  unb  fj.  ®crroer  im  'Jiamen  ber  ®emcinb«fammer 
unb  ber  ßommiffarien  oon  Sern  an  bie  SonjielpingSgemalt  baS 
Segeljren,  bie  bur(^  ben  Sefd)lu6  oom  24.  3“'’*  1801  in  i^ren 
SPemdjtungen  fuäpenbirten  ÜJhtglieber  ber  Serner  ©emeinbäfam« 
met  roieber  einjufepen  unb  ben  »om  SoIIjielpingSrale  gegen  boä 
Urteil  beS  ®iftrict§geri(^ta  Sern  iiom  14.  September  1801 
angeorbneten  Securö  einjuftcHen.  3”  Grmägung  ber  oußerot» 
bentlic^en  Umftänbe,  unter  meieren  bie  Sroteftation  oom  15. 

1801  jnftanbe  getommen  mar,  entfprad)  bie  SoHjieljnngSgemalt 
biefem  Sege^ren  unb  bob  bureb  Sefd^Iuß  oom  8.  3?ooembet  aUc 
in  biefer  Sad)e  oon  bem  gemefenen  SoU^iebungörate  erlaffenen 
Scrorbnungen  auf  *). 

Ungeachtet  beö  ü)ii§crfoIge5  ber  bisherigen  Sorftellungen 
lieh  ©emeinbe  ©uggisberg  bem  h^Inetifchen  Senate  burch 
ihre  SeooIImächtigten,  benen  511  biefem  .3™ccfe  baS  am  20.  Wuguft 
erteilte  ßrebitio  erneuert  worben  wor,  unter  bem  .3.  ®ejembcr 
1801  eine  neue  Sittfehrift  überreid)en.  3”  biefem  ©efuche  wer» 
ben  jum  leil  gnnj  neue  ©rünbe  ootgebracht,  um  bas  Verlangen 
ber  ©ieberoereinigung  mit  Sern  ju  redjtfertigen.  ®S  folt  beß» 
halb  hier  abgebrueft  werben. 


')  Wctenlammlung  aus  ber  3«'!  bet  ^ctBetif<bcn  Sfiepubfif.  Sb.  VII, 
p.  627  ff. 

*)  flctenlammlung  auS  ber  3ed  ber  SRepublif.  Sb.  VII, 

p.  698  f.  — ®et  Slepubttfaner  nach  libcrolen  ^ruitbffibeit.  p.  70. 


V 


Digitized  by  Google 


83 


fit  Punippalitöt  ;u  ^uggisbtrg  im  fi|ltiht  §i^niar;rnburg, 

an 

btn  vcrfafTanstmilitstn  $tnat  btt  btlotiirtbtn  $t|mblik '). 
iöürgcr  ©enatoren ! 

't'ct  Diftrift  ©c^warjeiiburg  ift  eine  Icütfc^e  fionbf^aft, 
unb  marb  »or  ber  SRcooIutiou  eine  geineiite  SBogtep,  fo  bng  fünf 
3al)re  ein  Sanboogt  non  Sern,  unb  fünfe  einer  non  ^regburg 
med;fcf«ioei8  baS  Sanb  regierte.  Diefc«  Sanb  unb  feine  ffiinioo^» 
ner  finb  aber  ieber^eit  fo  mo^I  ©eiftlid;  olä  Söäftlidjcn  ®efe|cn, 
ber  Statt  Sern  unternjorfen  gewefen,  alle  ütecurfen  fowo^I  ßioil 
alä  Griminalfül  giengen  nnausfdjließlid)  auf  Sern. 

SDo«  bie  Äbgaben  anbetrifft,  giengen  felbige  me^rent^eilä 
nac^  Sem ; iu  baä  ©pitol  bafelbft,  unb  (oon)  anbern  milben  ®tif» 
tungen  rourbe  Sobejinfeu  bejogen ; ba«  filofler  IHflggidperg,  beffen 
Serroalter  ber  ©tiftsfdjaffncr  ju  Sern  war,  bezöge  an  oielen 
Orten  beit  i^en  Sobejins, 

Son  bal)er  Ratten  wir  aut^  unferen  oielfaltigen  SJujen. 
Slrmc,  Jhanfe,  würben  un«  ju  Sern  oerpflegt,  unb  oft  o^ne 
Entgelt  curiert.  ®er  Pfarrer  ju  ©uggisberg  Ijotte  oon  bem 
Älofter  Siiggiöpcrg  ein  beträchtliches  Sinfontmen,  unb  bie  Shor 
in  ben  Äirchen  würben  oon  bem  ©tiftäfchaffner  oertöftiget  unb 
erholten. 

X)ie  Entfernung  bcS  |)üuptortS  ©djwarjcnburg  oon  Sern  unb 
ijrpburg  ift  jioar  bepnahe  gleich,  ober  bie  ©traß  auf  fjrepburg 
ift  oiel  mühfüiner  unb  gefährlicher  als  auf  Sern: 

®er  ®iftrift  ©chwarjenburg  ift  (baS  Heine  ©emeinbli  ?tlb« 
lingen  ouSgenommen  welches  aber  nur  ben  acht^ehenben  Iheil 
beS  DiftriftS  enthält,)  burch  bie  ©enfeu,  unb  an  ben  weiften 
Orten  bnreh  eine  jwehfache  5elfen=®anb  oon  bem  Santon  fjrep» 
bürg  unterfcheiben,  biefeS  ffiaffer,  welches  oon  ben  Sergen  beS 
Diftrifts  ©chworjenburg,  unb  ben  Sergen  beS  ÄantonS  grepburg 


*)  SunbeSarebio.  Sittjebriften  unb  ^Stotegationen  an  ben  Senat,  Bb.  99, 
p.  43-45.  — Stegeft  in  9(ctenfamin(ung  auS  bet  8dt  ber  beloetifcben  Sepubtif. 
«b.  VII,  p.  794-795. 


Digitized  by  Google 


84 


Ijorflic^t,  lauft  fo  ftatf  an,  baö  oft  ber  iEfäg  bcfonbcrS  im  ^rü^« 
ling  gau3e  SBoc^en  lang  unbraud)bar  gemalt  wirb,  ffiä  finb  au^ 
oft  aOknfe^en  unb  SBicIj  um  baS  Seben  gefommen,  unb  Kaufmanns 
@ut  oetlorcn  gegongen.  @in  Srügg  ju  machen,  war  oon  ben 
ehemaligen  ?lugenfcf)einö  Deputierten  non  Sern  unb  fjre^burg 
jwar  nidjt  gan5,  boef)  für  beinahe  unmöglich  erfennt:  SBJir  reben 
hier  non  ber  .^anptftrafj  auf  f^repburg : Seit  entfernt  unb  oben* 
har,  wo  fich  bie  gelfewSanb  oerminberet,  ift  jwar  eine  Srögg,  aber 
bort  ift  ber  Säg  für  ba§  guhrwerf  mit  bem  Sagen  unbrauchbar, 
unb  ber  Umbwäg  oon  ©chwarjenburg  auf  grehburg,  läng  unb 
mühfam.  • 

®oHte  aber  hierin  unferem  Sorgeben  nicht  ©lauben  bepge» 
meffen  werben,  fo  berufen  wir  nnä  auf  ben  angenfehein  ber  £o= 
falität  felber. 

Da  bie  granfen  bie  9?eue  Orbnung  ber  Dingen  eingeführt, 
fo  würbe  bem  Diftritt  ©chwar3cnbnrg  oon  bem  ©eneval  Sränne 
frepgcftellt,  fid)  an  Sern  ober  an  grepbiirg  an3ufchliehen : als 
man  hierüber  bie  l'anbögemein  gehalten,  fo  warb  einhälig  erfennt 
fich  on  Sem  3U  fchlie^en,  unb  in  gleicher  ©erinnung  ift  baö  Solf 
noch  je3. 

Da  bur^  ben  neuen  Sonftitution8*®ntwnrf  nn8  befannt 
würbe,  ba|  ber  Diftrift  @d)war3enbnrg  oon  bem  Kanton  Sern 
abgeriffen  unb  bem  Kanton  grehbnrg  ciuoerleibet  werben  follte, 
fo  erwedte  folches  unter  bem  Solt  oiel  ÜJfijjoergnügen  unb  San« 
gigfeit.  Sir  heilen  hierüber  bem  SoC(3iehung§rath  fowohl  ols 
bem  ©efehgebenbeu,  ein  ©egenoorfteßung  unb  ißetition  eingegeben, 
man  hat  unä  aber  an  bie  ^eloetifchc  Dagfahung  gewiefen ; wir 
thaten  barauf  bei)  bem  Sräfibent  ber  Dagfahung  ein  ©leiche«, 
aber  oergäbenä ; benn  e§  fcheint,  unfer  Segehren  feije  gar  nicht  in 
ffirwegung  ge3ogcn  worben. 

Sir  wenben  uu8  aifo  an  Such,  Sürger  Senatoren,  in  ber 
getroften  Hoffnung,  ^hr  werbet  unferc  geregte  Sache  in  Srwe* 
gung  3iehen  unb  unferem  Segehren  gütigft  eiitfpred)en. 

Sö  ift  bemnad)  bei)nal)e  unmöglich  baß  bie  Änfchlie^ung 
beS  Diftriftö  Sd)war3enburg  an  ben  Kanton  grepburg,  mit  ber 
Sol)Ifahrt  unfereö  fianbeS  beftehen  fanu.  Die  ^aiiptgrünbc  finb 
folgeube  : 


Digitized  by  Google 


85 


1.  1'ic  $prad^  ift  eine  faft  nniitieritctfliidje  .^iubernuß; 
bann  ber  mcifte  Il;eil  bciS  ilantnns  ^i'epburg  rebt  franjofifc^. 

2.  T'ie  Ilugleirfjljcit  ber  ©efc^^eii. 

3.  'Bic  35erpflegnmj  ber  Firmen  unb  ftranfen,  biefer 

tljat,  bereu  luir  bnre^  ^(brcijjung  nom  Sinntoii  ®ern  fürdjtcn  ncr= 
luftig  ju  ipcrbcu. 

4.  Ilufere  @emeiufd)nft  in  ftird)cufndjen  mit  ®ern  möd^te 
ju  Streitigfeiteu  Slulag  geben. 

5.  J)cr  unbequämere  ®?äg  nadj  5-rcpburg  al4  auf  ®eru 

unb  bie  baburdj  rerurfadjte  befc^roerlidjcre  f'“' 

unb  nnbere  Sebürfniffe. 

6.  Sl'eilcu  bie  CSinmoI)uer  be§  Diftriftä  Sdjiuarjcuburg  uicl 
uad)  ®ent  fdjulbig  fiub,  fo  luödjtc  bie  Jlapital  mit  meuiger  Sd)o= 
uuug  ciugctricbeu  werben,  unb  maud;c  Jamilia  ju  ©riiiibe  ridjtcn. 

7.  T)ic  Stimme  beä  weldjeä  wiinfd)ct  bet;  bem  Äau» 

ton  Sern  ju  nerbleiben. 

'Jet  Sräfibent  ber  SDJunijipalität : 

6f;riften  äbifdjei, 

3iofef  9?üf)ten,  ÜKunijipalbeamter, 
G^rifteu  Sepeler,  „ 

G^riften  Siftan,  „ 

$anö  Sfänti,  „ 

G^riften  Stödli,  „ 

Gljriftcn  2)tifcf)Ier,  „ 

.^anä  äbif(^et,  „ 

Uli  <1 

. Gljriften  » 

$anä  Sc^mieb,  „ 

Seter  Surri,  SDiunijibaf  Sefretar. 

Sifiert : Jer  Unterftat()alter  bc8  Sejirfö  $d)warjcnbnrg, 
Gf}riften  3l>>>tt>cn. 

Die  Sittfdjrift  bet  ©emeiube  ©uggiöbetg  würbe  bem  (Senate 
in  ber  Si^nng  oom  10.  Jejember  1801  norgclcgt  unb  auf  S(n= 
trag  ber  Sittfdjriftcncommiffion  bet  Serfaffungöcommiffion  jur 
UnterfiK^ung  übergeben  *). 

')  Sunbeäarcbio.  5PtotofoH  beä  ^weiten  Senate«.  93b.  9.5,  p.  144.  — 
SRegeft  in  Weten  an«  ber  Seit  ber  bctöetijdien  91epublif.  93b.  VII,  p.  795. 


Digitized  by  Google 


86 


Dem  Cerfa^fimgäcutmurfc  jiifolae,  roelc^cn  ber  bamalige 
elfte  Sanbnmmann  ber  Sc^meij,  aitii«  Stebing,  bem  erften  ßonfui 
ber  franjöfif^eit  Ükpublif  in  einer  Denffdjrift  nm  20.  Dejembet 
1801  3ur  Sinfic^t  unterbreitete,  foHten  bie  beiben  normniigen 
23ogteien  ÜKurtcn  nnb  Sdjroarjenburg  miebcr  uoit  bem  fianton 
fjreibiirg  abgetrennt  nnb  bem  fianton  Sern  einoerleibt  rocrbcn '). 
©obalb  bie  beiben  freibnrgifd)en  Sertrcter  im  Ijeloetifc^en  Senate, 
Saüartj  nnb  £antl;er,  ooti  ben  für  ben  ilantcm  fjreibnrg  ungiinfti* 
gen  DiSpofitionen  bc5  neuen  SerfaffungSentiourfeö  ftenntniß  erziel» 
ten,  legten  f*e  gcmeinfdjaftlirf;  bem  Senate  am  28.  (yannar  1802 
eine  ffiinroenbnng  gegen  bie  allfällige  ?lbtrennung  ber  oormnligen 
aWebiatämter  2)hirtcn  nnb  Sdjroarjenburg  oor.  Der  3iH^aIt  ber» 
felben  ift  folgenber : 

Berne,  28  janvier  1802. 

Citoyens  S6nateurs  ®). 

Avant  la  Revolution  les  Balliages  de  Grandson,  Echal- 
lens,  Schwartzenburg  et  Morat  dtoient  des  proprietes  Diädia- 
tes  entre  l’Etat  de  Berne  et  celui  de  Fribourg.  La  Consti- 
tution de  1798  a r^unit  au  canton  Läman  Echallens  et 
Grandson,  Berne  conservoit  Schwartzenbourg,  et  Fribourg 
gardoit  Morat  en  le  dedommageant  de  sa  perte  par  Paycrne 
et  Avenches.  La  Constitution  du  29  May  reprend  ä Fribourg 
Avenches  et  Payerne,  et  lui  donne  Schwartzenbourg  et  Morat 
qui  lui  sont  enlevds  par  les  derniöres  negociatlons  entamäes 
avec  le  Gouvernement  Fraii^ais. 

Les  Rdclamans  soiissignds  n'entrent  pas  en  ce  moment 
dans  les  motifs  qui  ont  amend  cette  sdparatiou,  encore  moins 
dans  les  moyens  mis  en  usage  pour  la  faire  valoir.  Leur 
premidre  demarche  se  borne  ä prdsenter  au  Sdnat  Heivdtique 
leurs  rdclamations  et  prdvenir  celles  que  le  canton  se  propo- 
serait  de  faire. 

Le  Sdnat  Heivdtique  se  persuadera  facilement  que  par 


*)  tlctcufammlung  ouä  bet  Seit  ber  ^etoetijdjeii  iReoublif.  ®b.  VII,  p. 

«78  ff. 

’)  ®unbe«ar(f)iti.  Ttntröge  oon  fHepräfeiitanteii,  Bb.  199,  p.  103.  — 
fltegeft  in  Weten  ouä  bet  bet  bcfoetifctien  SRepublif.  Bb.  V'Il,  p.  796. 


Digitized  by  Google 


87 


Droit  et  par  Justice  deux  ci-devant  Balliages  doivent  6tre 
rdunis  au  canton  de  Fribourg ; si  l’on  consulte  ia  convenance 
et  iea  interfits  reciproques,  on  se  dddderoit  pour  Avenches 
et  Morat. 

Les  soussignds  remplissent  le  devoir,  que  leurs  impose 
leur  Position  actuelle,  ce  devoir  se  proiongera  ndcessaireraent 
jusqu’ä  raccorapliseeinent  de  leur  justc  demande,  qui  ne  peut 
6tre  repoussde  par  le  Senat  de  la  Rdpublique  Helvdtique. 

Salut  et  Respect, 

SAVARY  Senateur, 

LANTHER.  „ 

@iufid)tnn^ine  übermittelte  ber  Senat  bie  SOJotiou 
Sanart)  niib  Üant^er  bev  iSerfaf)miqecommi|rion  jur  ^rüfumj  '). 

Die  bentifdjen  SSertveter  im  Senate,  5rifd)ini]  iinb  Saq, 
liefjen  bie  ©imoenbung  ber  Jreiburger  nid;t  unbeantinortet.  Stiä 
am  15.  J^ebriiav  1803  bie  Sierljanblunijen  über  beu  neuen  (Jonfti« 
tutioiüSentnnirf  im  Senate  eröffnet  mürben,  gaben  fic  foigenbe 
SSorftellniig  nnb  SSermnljrnng  gegen  bie  ?(nfpriidje  beä  ftantonä 
Jrciburg  511  ^rototoH. 

„gorftellung  unb  Oermnlirung“  oon  ^rtifiijing  unb 
goq  -).  ©idjtigc  @rünbe  Ijaben  biäljer  bie  Unterzeichneten  in 
Setreff  ber  Serftümmeiung  be§  (5antomS  Sern  311111  Stinfefjmeigen 
bemogen;  ber  Uniftanb  aber  baff  eine  neue  (Sintl)eilnng  ber  Gau» 
tone  micber  uorgenommen  merben  foil,  nnb  infonbcrljeit  niid;  bie 
bic^örtige  'diectamation  bcö  Gantonö  grcit’urg  nötl;igen  ifjrem 
^flidjtgefiil;l  gegeiimärtige  Sorftellung  unb  Sermaijrung  ab.  — 
Der  Gaiiton  ^veibiirg  begeljit  iiiimlidj  für  bie  zmei  mit  Sern 
gcnieinfam  bcfcffeneii  9lmtec  ©ranbfon  unb  Gd)aHen§,  meld)c  bcin 
2emnn  zngetljeilt  merben  follen,  nicl)t  nur  bie  mit  Sern  andj 
genieinfam  befeffenen  finiter  tUinrten  unb  Schmarzenbnrg,  fonbern 
nod)  bazn  bie  zmei  bem  Ganton  Sern  allein  ziifteljenben  finiter 
Setterlingen  unb  Söiffliöbnrg  31t  erljalten.  Die  anffallenbe  Unbe» 
grünbiiiä  biefcä  Segel)renä  ift  eS  hier  nodj  nidjt  ber  Ort  in 


')  Suubcäcircfjiö.  iPtototoU  bei  jiBcifcn  Senate^.  S3b.  95,  p.  254. 

’)  Stctcnfoimnlinifl  auä  bet  Seit  ber  t)ct»ctiid)cn  Siepiiblit.  S3b.  VII, 
p.  1064  f. 


Digitized  by  Google 


88 


mefjrerem  niifjubccfcit ; tuit  alter  ticriualjrcn  uns  ju  fianbcii  bcS 
Santotiö  fflcrn  auf  baä  fcierlid)ftc  batuibcr.  — Itermal  aber  get)t 
nufere  sesiemeiibe  SJorftellung  eiiijig  bal;iii,  baff,  el)e  unb  beuor 
bem  ßaiitou  Sern  ober  irgeiib  einem  anbern  ein  S|)eit  feiner 
Sanbfc^aflen  eniriffen  werbe,  felbige  burd)  £iffnnng  eines  ^roto» 
folls  ober  eine  anbere  burd;  bic  3Beisf;eit  beS  Senats  aiiSsumit» 
Iclnbc  ÜJianier  burd;  bie  ü)Jd;rl;eit  if;rer  iöewol;ner  nach  ü;reii 
befanntgemadjten  ©ruublagen  ber  jutünfligen  33crfaffungcn  ber 
Gantone,  freiwillig  unb  nid;*  burd;  (Gewalt,  l'liinftc  unb  Siiinfc 
oerleitet,  il;ren  3Bnnfd;  ju  ®eibel;nltung  ober  S^rennuug  oon  fid; 
ftellen  fönnen.  Unb  biefeS  begel;reu  wir  uiiferS  Orts  infouber- 
l;eit  auf  bic  Sanbfd^aften  üeinau  unb  ?largän  angewenbet  ju  fe^en. 
jDiefeS  ben  lebten  betreffenben  fjriebensocrträgen,  bem  alten 
fdjwcijcrifc^en  ^ertommen  unb  ben  je(5t  fo  l;od;  gepriefenen 
StaatSlunftäSDJaiiineS  angemeffenc  ®cgcl;ren,  fo  and;  Weber  ber 
9le^tlid)feit,  öilligteit  nod;  {yreil;eit  entgegen  ift,  nebft  bet  feicr- 
Iid)ften  25crwaf;rung  gegen  alles  was  oorl;er  in  ®ctrcff  ber  @nt= 
jicf)nng  oon  £anbfd;aftcn  oon  bem  Ganton  ®ern  niod;te  unter« 
nommen  wcrbcit,  legen  bie  Untcr3cid;netcn  ber  ®5cisl;cit  beS 
Senats  fo  frcimiitl;ig  als  cl;rcrbietig  jum  balbigen,  gcred;teu  unb 
günftigen  Gntfd;cib  oor.  — Sollte  aber  ber  Senat  in  baS  Sege^« 
ren  ber  Unter3eid;iietcn  nid;t  cintreten  wollen  ober  fonnen,  fo 
oerwal;ren  fid;  biefclbcn  für  jejjt  unb  bic  f‘-'icr» 

lic^ftc  gegen  aDc  S^oßreiffungen  oon  2anbfd;afteu  beS  cl;cmaligcn 
GantonS  Sern."  (15.  ^ornung.) 

Die  Seftrebnngen  ber  Ginwol;ncr  bcS  SejirfS  Sc^war^en» 
bürg  l)atten  fd;lieglid;  Grfolg;  beim  in  bem  Sfcbing’fc^en  Gut« 
Wurfe '),  ber  burd;  ben  Senat  am  27.  Februar  1802  angenom« 
men  würbe,  wirb  bic  ebcmalige  ®ogtci  Sd;warjcnburg  wieber 
®crn  äiigetcilt,  wäl;rcnb  greibiirg  im  Seftbc  ber  el;emaligcn  ®og» 
tei  SDlurteu  bleibt.  Die  sweite  l;eloctifc^e  i'crfaffung  *),  wcld)e 
oon  ben  ju  ®crn  oerfammclten  91otabcln  am  20.  3)?ai  1802 


’)  «ctenfammlung  auS  ber  S«*  t>«  belDetifcf)en  9tepublif.  ®b.  Vll, 
p.  1043  ff.  — feiltp,  ®ottcfimgcu  über  bie  §cWetif,  p.  763  ff. 

')  Stctenfammlung  auS  ber  Seit  ber  ^eloetifc^cn  SHcpublil,  ®b.  VII, 
p.  1372  ff.  — 4)ilti),  ®orIefungen  über  bie  ^»eWetif,  p.  772  ff. 


Digitized  by  Google 


89 


gnfcje^eißen  imirbe,  bann  bnvd^  'Pefret  bcö  Äleincn  9?ntfä  uom 
25.  ü)?ai  1802  jnr  ®oIfäabftimnunig  nuSgcfc^rieben  unb  mic^ 
ftattgcfiinbcncr  ?l6ftinnnung  am  2.  tmrc^  ben  filcincn  9?at 
in  erflärt  mürbe '),  Ijält  an  ber  Qi'forporierimg  Sdjmarjcn- 
bnrg«  in  ben  Äanton  Sern  fomie  berjenigeu  älhirtenö  in  ben 
ftanton  greiburg  feft.  ^n  bev  bet  Sc^roeij  burd)  ben  erften 
SonfuI  granfreic^§,  Somiparte  am  19.  Jebrnar  1803  gegebenen 
ajJebiationSnerfafinng  mirb  bie  ßinnevlcibung  Sdjmarjeiiburgö  in 
ben  Slantüii  93ern  unb  bie  Ühirtenä  in  ben  ftanton 
beftiitiget ; bnre^  bie  ®efd)Iilffe  beö  SLiiener  iiongteffeö  non  1815 
ronrben  fie  befinitio. 


*)  8eri(bt  bfä  $epartcmfntä  ber  inneru  Äiigclegenfieitcii  übtr  bic  Sin» 
nabme  bet  bclnetifcbcu  Staot^vctfaguiig.  83ctn  1802. 


i 


Digitized  by  Google 


$oti;en  über  P.  ^etrus  pti^ael, 

btn  rrftrn  $rrtor  bn  ItfuittnroUtgs  }u  ^rributg  in  fe. 
Son 

|ol).  laiin. 


^ctniä  aWic^acI  würbe  1549  ju  9?cumarlt  in  ©djlcfieii 
geboren.  ®r  mu|  jiemlid)  jung  in  ben  ^^ejuitenorben  getreten 
fein,  ba  er  fdjon  1569  nadj  Seenbigung  beä  5iooijiateä  al8  ©d)o« 
laftifer  in  ben  Orbeu  oufgenoinmen  würbe.  3“  Seginn  beä 
3[Qf)reä  1582  begegnet  ec  nnä  nlä  SWifftondr  im  ßolleginm  ju 
®i[Iingen.  in  bemfelben  ^nljre  wnrbe  er  oom  ^rooiiijiül 

nad)  Jreiburg  i.  Ue.  gefd)icft,  um  nl«  erftcr  an  bem  1581  ge» 
grünbeten  ßollegium  baä  Ämt  bc5  Siectorä  ju  fuhren.  91m  11. 
©eptember  1582  trnf  er  mit  einem  @efäl)rten  bafelbft  ein.  $ier 
nun  lernte  er  ben  jnngen  ©nillimann,  weld)cr  1583  unb  1584 
bie  ©c^nle  ber  ^^efniten  befnd;te,  fennen  unb  bewnljrte  biefem 
ou(^  fernerhin  ein  gnteä  9tnbeuten.  9118  1588  ber  ^rooiujinl 
P.  fjerbinanb  91Iberi,  auf  feiner  ilifitotiouSreife  nnd)  fjreiburg 
fallt,  legte  P.  ÜKid^ael  am  8.  »n  beffen  .^oube  bie  feierliche 
^rofeß  ab.  ®icfe  in  fjreiburg  noci)  nie  gefeheue  geierlithfeit 
locfte  oiele  5Ueugierige  in  bie  fallen  ber  ©t.  91icoIau8firche. 

©eine  ©teHung  al8  Uiector  fcheint  wegen  ber  ©chwierigfei» 
ten,  welche  fith  bem  Sau  be8  SollegiumS  entgegenftellten,  feine 
leichte  gewefen  jn  fein,  fo  bafj  ihm  feine  fchriftftelleri» 

fche  '^2rtch  getreuer  ^flichterfiUIuug  würbe 

er  am  4.  9iooembet  1596  uom  Sobe  feine8  91mte8  enthoben. 

1569, 

Ego,  Petrus  Michael,  Noviforensis  Silesius,  examinatus 
statutis  temporibus,  emisi  Scbolasticorum  vota  Societatis  Jesu 


91 


in  Collegio  Monacbensi,  P.  Dominico  Mengino  Rectore  cele- 
brante,  M.  Augusti  anno  Domini  1569. 

Libor  votorura  p.  155.  StaQtäord)io  gteibutg. 

1582. 

Evocati  in  Monasterium  Noresbeim,  P.  Joannes  Pelecius  et 
P.  Petrus  Michael  iverunt ; qui  Abbatis  atque  omnium  ferme 
Confessiones  generales  audiverunt,  publicas  conciones  et  pri- 
vatas  cobortationes  babuerunt,  raultaque  per  superiores  emen- 
darunt. 

Hist.  Collegii  Soc.  Jesu  Diliogaoi.  Ms.  L.  89.  (fol.  12  a).  ßait> 
tonSbibliot^.  greiburg. 

1582. 

Undccimo  Scptembris  missus  est  Friburgum  primus  Rec- 
tor P.  Petrus  Michael,  cui  comes  ibat  Michael  Sabaudus,  ut 
ad  collegii  formam  omnia  paulatim  revocaret. 

Hist.  Collegii  b’riburgens.  Ms.  (p.  4.)  Santonibiblipt^.  3teib, 

1596. 

Veiiit  Friburgum....  P.  Petrus  Michael,  primus  rector 
11.  Septerabris.  (Defunctus  vita  et  pariter  praefectura  1596, 
4.  Novembris.) 

Serjcicf)m4  bcr  SUlitgliebet  bcä  3cfuitenfoHega  ju  ^rriburg.  9K3.  (p.  1) 
Kantonübibliot^. 

1588. 

Ego  Petrus  Michael  Noviforensis  feci  Professionem  qua- 
tuor  Votorum  Societatis  Jesu  ad  raanus  R.  P.  Ferdinandi 
Albcri  Provincialis  in  Ecclesia  D.  Nicolai  Friburgi  Nuithonum 
secunda  feria  Pentecostes,  quae  fuit  8.  Junii.  Anno  Domini 
1588. 

Liber  vot.  fp.  2).  Staatäorcfi.  3k'&- 

1588. 

Sexto  Junii  (1588)  quo  tempore  R.  P.  Provincialis  Colle- 
gium hoc  invisit,  Rector  eiusdem.  P.  Petrus  Michael  prae- 
missis  consuetis  in  Societate  cxcrcitiis,  in  summa  urbis  aede 
Reverendo  P.  Provinciali  sacrificante,  professionem  quattuor 
votorura  enunciavit,  ad  rei  novitatem  pluribus  et  accurrenti- 
bus  et  stupentibus. 

Hist.  Collegii  Friburg,  Ms.  (p.  11). 


Digitized  by  Google 


92 


1588. 

Demutn  hoc  anno,  ne  laeta  gratulatio  ob  receptas  Scho- 
las et  novum  domicilium  (ut  omnium  rerum  humanarum  con- 
ditio est)  turbidiore  casu  intermissa  foret,  collegii  huius  rector, 
R.  P.  Petrus  Michael,  patria  Siiesius,  aetatis  suae  47.,  recto- 
ratus  initi  quarto  decimo,  sexcentis  difficultatibus,  quae  aliquot 
annorum  spatio  sese  ingesserant,  donec  fastigium  tandem 
huius  collegii  aedihcatio  perduceretur,  incredibili  animi  celsi- 
tudine  superatis,  vocante  suromo  patrefamilias,  ad  laborum 
mercedem,  dieque  Sti.  Agricoli,  id  est  quarto  Novembris  per- 
bonus  ac  strenuus  agri  Societatis  nostrae  cultae,  viam  uni- 
versae  carnis  ingressus,  nobis  ereptus  est. 

Hist.  Collegii  Friburg.  Ms.  (p.  32). 


Digitized  by  Google 


ga$  (iird)Iiti)c  ^crmiigensrei^t 

bes  f anton0  (Irctburg 

in  feiner  fntniidtlnng  unb  Ij^ntigen  Geltung. 

Bon 

yrof.  5r.  golber. 

(Sottfe&ung ') 


B.  $tit  ^rrid)tung  brr  fmortirotiontkammtr  bi»  }ur  l)tlt»nfd|(n  S*)>*blik 
(1694—1798). 

SKit  ber  Gtrtdjlung  ber  ÄntortifntionSfammer  ift  bie  erfte 
ber  ^(niortifatioiiSgefe^gebung  abgefd)lDffen.  Riefelte  ent» 
t)iill  bie  syeriurfje,  roeldje  bie  beimlitbe  ^ainntev  unb  ber  SJot  in 
Änroenbnng  brachten,  um  ftlöfter  unb  firc^Iid)e  Sorporationen  au 
all  ju  grofjer  Stnl)äufung  non  fiiegenfe^afteu  in  tobter  .^anb  ju 
I)inbern.  Unb  bieä  gefc^al)  auf  nerfd)iebene  Sßeife, 
aber  butd)  roeitgelieube  Sef^ränfung  beS  ®rbrcd)tä  unb  ber  1)o» 
tnlion  ber  filöfter,  burc^  Jifietung  einer  SKajimalgrenje  für  ben 
Sefiß  an  £iegenfd)aften,  burc^  (ärfc^iuernng  ber  SBetgabungen  unb 
Legate,  butc^  93erpfii(^tung  ber  tobten  Jpanb  einen  Üeil  ber  fiie» 
genfd)aften  bem  freien  5Scrte(jr  511  übergeben. 

®ie  SSerorbnungen  beS  9late8  Ratten  in  ber  erften  .^älfte 
bcS  17.  feinen  grofjen  ©rfolg  31t  ner3eid)nen ; eS 

fteßten  fid)  bet  ÄuSfüijruug  berfelben  grogc  Sdjroicrigfeiten  ent» 
gegen.  ®em  energifdien,  oft  nejatorifeben  (Sinfe^reiten  unb  ben 
3)roI)ungen  be8  Ülateg  gelang  eä  fd)Iie61idj,  ben  tief  einfe^nei» 
benben  35etorbnnngen  ©eltung  3U  »etfd)affen.  X)ie  tobte  |)anb 
fügte  ineiin  aud)  inibermillig,  bem  Drude  bet  roeltli^en 

Obrigfeit,  meld)e  oljnc  Unterlaß  bureß  SJenner,  ffifetutionsfommif« 
fion,  Dotation«»  unb  SlmortifationStammer  il)ren  Sßißen  3ur  Äu«» 
fü^rung  brachte. 

^11  biefem  ?Tbfcßnitte  werben  mir  bie  weiteren  Semüßungen 


')  S.  ®c((t)id)t4blätter.  ®b.  IV,  p.  84-153. 


Digitized  by  Google 


94 


beS  SRoteS  forote  bie  I^ätigfeit  bet  eigentlid^en  ÄntortifarionSfam* 
met  pcrfolgen,  roel(^e  i^re  Arbeiten  bi«  jiir  drri^tung  bet  ^eloe» 
tifeben  iHcpublit,  Snbe  be«  18.  ^a()rbunbert«  b.  bi«  jum 
3ufammenbrucb  ber  alten  ®taat«form  fortfiibrt. 

Um  SWifeoerftäiibniffen  notjubeugen,  rooHen  mir  au«brücfli(b 
bemerfen,  bng  mir  un«  auf  bie  3)arfteIImtg  be«  b>fiorif(f)en 

GntmicfIung«gQnge«  be«  fircblid)en  l^ermögeuörecbte«  befcbrdnfen; 
bie  juriftifcfie  unb  prinzipielle  Seite  ber  Jvage  loirb  in  ber  @e« 
febiebte  ber  9lecbt«beziebmtgen  jroifeben  ftirebe  unb  Staat  im 
Äanton  (Jteiburg  bebanbelt  werben. 

Die  elfte  tßerfammlung  ber  Slmortifation«fammer  naib  ihrer 
befinitiüen  ftonftituiruug  fanb  am  13.  Qianuor  1695  ftatt ’).  Dic= 
felbc  batte»  auf  Qlrunb  ber  ibr  bureb  ba«  Reglement  eingeräumten 
®efugniffe,  ein  iRuiibfcbreiben  an  Stabt  unb  Sanb  etlaffcn,  um 
ju  erfabten,  ob  nicht  im  Saufe  be«  oerftoffenen  ^fabreS  liegenbe 
®üter  in  beu  Sefib  ber  fircblicbeu  Korporationen  gefommen  wöten. 
9iacb  beu  oorliegenben  ?3ericbten  war  bie«  bloß  in  ben  33ogteien 
oon  Stäffi«  unb  aJtontognp  ber  fJaH.  Die  Kammer  fa^te  baber 
ben  Sefcblub,  bie  beiben  Sögte  anjuweifen,  baför  ju  forgen,  ba^ 
bie  in  ben  Sefiß  ber  tobten  $anb  gefommenen  @üter  innetbalb  be« 
gefebmäßigen  Dermin«  oon  brei  3^obren  wieber  oerfauft  unb  in 
fähige  ^önbe  gefegt  werben  foHen,  bei  Strafe  ber  Konfi«fatiou. 
Sinb  bie  betreffenben  ®ilter  oerfauft,  fo  fotl  barüber  berichtet 
werben,  bamit  biefelben  au«  bem  35erjeicbni§  bet  tobten  ^anb 
geftrieben  werben. 

SDfit  bet  Sinfeßung  bet  ?lmortifatiouSfammer  b'r^t  aber  bie 
beimlicbe  Kammer  ihre  Aufgabe  nicht  für  abgefcbloffen.  Diefe 
ermahnte  ’)  bie  SDiitglieber  ber  ?lmortifation«fammet,  ihren  ^flicb= 
teil  fleißig  nachjutommen  unb,  wa«  ßch  bezüglich  ber  Dotation  ber 
firchlicheii  ©enoffenfehafteu  unregelmäßige«  oorßnbe,  bem  9iatc 
oorzulegen.  Diefe  ÜJfohnung  würbe  im  folgenben  ^ah^f  wieber 
erneuert  ’). 

Sine  weitere  Anregung  würbe  oon  ber  heimlichen  Kammer 


')  9(mocti{atian«manuaI  tot.  78a 

')  tßtojeltbuc^.  SB.  $roj.  16!)(i  (Ligist,  et  var.  58)  tot.  183b. 
•)  ^rojeftb.  SB.  Slroj.  Iß97  1.  c.  fol.  ISfib. 


96 


bcjüglicfi  ber  Scgate  unb  ©tiftungen  on  fiirdicn  unb  filöflet  ge« 
mad)t.  SSJenn  burc^  foicbe  Legate  on  Jlircben  unb  JHöfter,  fo 
fül)rt  bie  Änmmct  ou8,  liegcnbc  @ütcr  mit  belüftet  wer* 

ben,  ot)nc  bog  bereu  9(b(öfung  möglich  ift,  fo  gereicht  bie8  bem 
weltlichen  ©tonbe  ju  großem  ©djaben.  (£8  foDen  bnßer  SDJittel 
ou8finbig  gemocht  werben,  um  bem  Übelftonb  ob3uheIfen.  Die 
(Jrogc  foil  hoher  bem  9iote  unterbreitet  werben ').  STm  29, 
a^ril  1698  befoßtc  fidj  ber  5Rot  mit  bem  35orfchlog  unb  befchloß, 
eine  ffommiffiou  jur  Prüfung  ber  ©ochc  einjufeljen  ’).  ber 
SRotfihuug  ooin  4.  1699/  noch  wieberholter  Änfroge  ber 

heimlichen  ßommcr,  würbe  bie  Äommiffion  fonftituirt  ®). 

I)ie  erbrechtlichen  iöeftimmuugeu,  bie  Stoftergeiftlicheu  betref» 
fenb,  würben  geuou  ouSgefuhrt.  So  würbe  3.  ®.  boS  Seftoment  eine8 
illein  30  ©uuften  eine8  geiftlicheu  Sruber8  ol8  ungültig  erflört 
unb  bie  gon3e  (Srbfchoft  ber  nicht  geifllichen  ©chwefter  3ugcfpro» 
chen,  weil  „ein  geiftlicher  nicht  erben  möge"  ‘). 

einige  Un3utröglid)feiten  bei  Outererwerb  feiten8  ber  ^e« 
fuiten  boten  ber  heiwiiehen  Äommer  eine  ®eronIoffung,  ßth 
ber  ©oche  gu  befoffen  unb  bem  ÜJotc  oor3ufchlageu,  eine  „fotte 
äOrbnnng  jebermänniglich  3ur  97ochricht  on3ufchen"  ®).  I5ie  31t 
biefem  ,5^^^  eingefc^te  Äommiffton  mußte  ßch  wieberholt  S3er« 
weife  gefallen  loffen,  boß  fie  ihre  ^fließt  nießt  erfülle;  3ugleicß 
würbe  ßc  oufgeforbert,  auf  bo8  bolbigfte  ißr  ©utoeßten  oor3ule« 
gen  ®). 

Unterbeffeu  ßotte  bie  bomit  beauftragte  ^ommifßon  ein 
iHegIcment  ou8georbeitet  in  Se3ug  auf  bie  Dotation  ber  firdjii« 
eßen  Korporationen  überhaupt,  weldje8  bem  9tate  oorgclegt  unb 
»on  bemfelben  genehmigt  würbe  ’). 

Stegleiuent  wegen  ®ototion  in  ben  Klöftcrn.  beretßolben 
ongefeßeu  unb  betretiert  worben,  was  folgt  *)  : 


’)  ^cojeftb.  Cp.  ^ßroj.  1697  1.  0.  fol.  184b. 

’)  äiatSmanual  Born  29.  Slpril  1698. 

•)  Oft.  '.pto).  1699.  1.  c.  fol.  190b  ; SotSm.  B.  4.  3uni  1699. 
‘)  StatSm.  B.  28.  3anuat  unb  6.  gebruac  1699. 

“)  2B.  Proj.  1697  I.  c.  fol.  186b 

•)  S8.  Proj.  1702  fol.  195a.  9tat8m.  4.  Stbniat  1706. 

')  9lat8m.  Born  5.  Februar  1706. 

')  ätotSmanual  b.  15.  Quni  1706. 


Digitized  by  Google 


96 


1 pagirau  unb  fiftnbtrg. 

Dicfe  finb  gcnügcub  rcnlicrt  befunbcn  luorben,  fo  baß  neu 
cintretenbe  löcßtev  nirfjt  meßr  jii  boticrcii  feien.  finb  üon 
nun  nn  bloß  ßnnbert  Äronen  ju  befaßten  für  bie  3Iuöftattung  unb 
bann  fäßtlid)  fünfunbjioanäig  fronen ; auögenomnien  foHeu  baoon 
fein  arme,  tauglicße  nub  rnoßl  quolißcievte  Söcßter,  luelcße  oßne 
©riegung  biefer  Summen  anfjiineßmeu  finb.  'J'aö  Slojtev  ift 
jeboeß  nidjt  oerpfiießtet,  «ermogenbe  löcßtcr  aufjuneßmen,  oßne 
üorßer  für  bie  rießtige  jäßriieße  Söejaßlung  eine  ficßere  ©arantic 
ober  einen  Sürgen  ju  ßaben. 

2°  llrfulintrinnen  nnb  ^iRtantintrinnrn. 

®cil  nießt  betannt,  baß  biefe  Slüfter  geniigfam  funbiert 
feien,  fo  fott  biä  baßin  bie  Dotation  ber  eintretenben  lödjter 
laut  illecevtionäatteu  unb  9JegIemcnt  nießt  über  acßfßuiibcrt  flto» 
neu  betragen;  für  ben  Droffel  unb  bie  iDinßl^eit  foH  nießt  übet 
ßunbert  fronen  bejaßlt  toerben.  fotl  einer  ßoßen  Dbrigfeit 
gebüßrenb  oorgetragen  loerben,  mie  311  erfaßten  fei,  ob  unb  mann 
biefe  graneutlöfter  genügenb  funbiert  fein  loerbeu.  Diefelben 
follcn  ißre  ©elbmittel  unb  ©fiter  unter  ®ib  ißren  ^ffegern  an« 
geben,  bei  Strafe  ber  flonßäfation  beä  2?ermögen«,  baS  fie  nießt 
angeben. 

3*  jllafttrfrautn  oon  §töffia  unti  von  gomoni. 

Derentßalben  folle  auf  bie  gleieße  iöJeife  oerfaßren  roerbeu, 
wie  mit  ber  aJJageran  unb  Sifenberg. 

•t’  ponnsklö|ttr. 

Diefe  fodeu  nießtö  für  bie  9Jeception  eines  ©eiftließen  oet« 
langen,  ausgenommen  bie  Silcibcr  nnb  ben  Droffel ; bie  Qufinua« 
tion  foß  bnreß  ben  Seßuitßeiß  als  ^^fteger  gefeßeßen. 

5’  $(ct|)tion  btr  ait«lönMfd)(n  Pi^trr  in  IjitRge  S18|1n. 

Diefc  finb  nießt  in  ber  feftgefeßteu  ßaßl  einbegriffen  in 
bem  Sinne,  baß  bloß  für  bie  ßiefigen  eine  beftimmte  ßt^ßl  feßge* 
feßt  wnrbe,  nießt  aber  für  bie  fremben. 

Die  ©fecutioiiSinittel  gegen  bie  SHofterfraneu,  im  JaHe  bie« 
felben  baS  obrigteiiließc  Detret,  bie  'Jleception  unb  Dotation  be« 
treffenb  iiidjt  befolgen,  würben  uom  Ülate  ebenfaUS  befptodjeu, 
eine  S3cfdjlußnaßme  barüber  aber  für  fpäler  in  ?lusri(ßt  geftellt. 


97 


Dtefe  erfolgte  balb  barauf  *).  TOan  bebro^te  biefelben,  fatlä  fie 
fti)  nic^t  fügen  loürbcn,  oiif  bcn  ÄuSfferbcctat  311  fefjen.  ®ie 
Pfleger  jebcS  SHofterä  roerben  eriifttid)  crmaijnt,  fid;  an  baä  obrig= 
feillidjc  ®cfrel  311  I;atten.  Die  nüdjftcn  iycvioanbtcii  jeber  ißerfon 
l)abeu  baS  9Jed)t,  fall«  fie  entberfen,  bag  bei  ber  au«fteucvung 
bad  tReglement  übertreten  loivb,  bnäjenige,  loaö  über  baä  Sewil* 
ligte  §innu«gel;t,  an  fid)  311  3iel;en. 

&ä  toar  üovau«3ufcf)eu,  bafj  firf)  bie  itlöftcr  auf  bie  Dauer 
bamit  nicht  3ufrieben  gaben.  Daä  JHofter  Sifenberg  richtete  ein 
3)?emoranbum  au  ben  Ütat  mit  ber  Sitte,  bas«  SJeglemcnt  3U  üit' 
beru.  Die  jährliche  311  be3ahlenbe  ©umme  foUtc  erhöh*  u'ib  3UU1 
Kapital  gefdjiagen  merben  •).  Der  9?at  h'f**  bie  oorgebrad;ten 
Wrünbe  für  genügeub  unb  beftimmte,  baß  für  Sifenberg,  aber  für 
biefeS  ftlofter  allein,  400  ftroiien  ffiintritt  unb  100  Srouen  für 
bie  “Jlni^ftattung  be3ahlt  roerben  folle.  Diefc  Serorbuung  h^be 
folauge  Svaft,  al§  eä  bem  iRate  gefalle,  mib  unter  bet  Sebingung, 
bafj  ftsh  baä  Äloftcr  pünftlid;  bem  IHeglemente  nad)vidjte.  Diefe 
Serorbnuug  roar  im  ^ahrc  1719  noci)  in  Alraft;  benn  ein  9iatä« 
befd;lub  “)  oevorbuete,  bafe  mau  be3üglid)  ber  SReception  ber  Slo« 
fterfrauen  auf  Sifenberg  unb  ber  Dotation  berfelben  bie  früheren 
Sefdjiüffe  nachfchlagcn  folle,  um  fich  über  biefe  ßjemptionen  3U 
beraten. 

Die  Angelegenheit,  bie  Dotation  unb  baö  ßrbre^t  ber 
^efuiteu  betreffeub,  30g  fich  immer  h'»-  h^bulidjc  Siammer 
erläßt  im  ^ahre  1710  eine  ÜRahmtng*)  an  bie  Sommifrion;  ber 
Sat  tommt  im  ^aßre  1717*)  nodjmalS  barauf  3urüct,  unb  am  9. 
iRoi'cmber  1719  rourbe  bemfelbcn  ein  ©utachten  oorgclcgt  *). 
Subgültig  rourbe  biefe  fjragc  burd)  bnS  ÜJeglcmcut  oon  1729 
erlebigt. 

Daö  IHeglement  oon  1706  über  bie  Dotation  ber  filöfter 


*)  Stat^manual  »om  18.  3uni  1706. 

’)  SRatämaniml  Bom  3.  3uli  1710. 

’)  91at««maiiual  tom  9.  SJoBcmbcr  1719. 

')  Ofterptojeft,  1.  c.  fol.  207a. 

*)  91atdmanual  Dom  11.  Jebruat  1717. 

*)  SRaWmanuol  Dom  9.  92oBembet  1719. 

7 


Digitized  by  Google 


98 


fd;eint  nid^t  überall  beobachtet  roorben  ju  fein;  benn  bie  heimliche 
lammet  oeranlaht ')  ben  SRat,  SDJittel  jii  ergreifen,  bamit  beni 
iHeglement  getreulich  nachgelebt  roerbe.  ^in  ^ol^e  1723  ma^te 
bie  heimliche  Äammer  ferner  ben  i^orfchlag,  bie  ^Imortifation^tam« 
iner  ju  emenern,  ba  bie  bisherigen  ÜJhtglieber  faft  aKe  mit  lob 
abgegangen  feien  *). 

®er  SRnt  befanb  fid;  nun  oor  einer  hoppelten  Slufgabe. 
3uerft  halle  er  bnfür  jn  forgen,  baß  bie  liegenben  OHiter  im 
®efih  ber  tobten  ^anb  burd;  ilauf,  Scheidung  u.  f.  w.  fid;  nicht 
oermehren,  unb  baß,  menn  fold;e§  bennoch  gefchah,  biefe  ©iiter 
innerhalb  ber  beftimmten  fjrift  oon  brei  fahren  loieber  bem 
freien  SJerfehr  übergeben  mürben.  3“  biefem  ^ 

bie  ÄmortifationSfammer  errichtet.  SInberfeitS  muhte  ber  ÜJat 
barüber  machen,  bah  l'ie  Dotation  ber  in  bie  iUüfter  cintretenben 
ißerfonen  in  ben  gehörigen  Schranten  blieb,  nnb  bah  iHöfter 
nidjt  bnreh  (Srbfehaft  ober  leftament  ben  Sefihftanb  ihrer  liegen« 
ben  @üter  oergröhern  nnb  fich  baburch  bereidjern.  3“  biefem 
3me<fe  hatte  ber  3Jat  bie  erbre^tlichen  Seftimmungen  gegen  bie 
ftloftergeiftlidjen  nnb  OrbenSperfonen  erlaffen  unb  eine  ®otation8« 
fammer  errichtet.  Sehtere  mürbe  eine  3eit  lang  oon  bet  ?tmor« 
tifationSfammer  in  ben  ^intergrunb  gebrängt;  fte  gelangte  jeboch 
halb  mieber  gu  ©eltung  nnb  mürbe  micber  neu  befe^t  ®). 

3uerft  lieh  f*eh  ber  9{at  angelegen  fein,  baS  iHeglement  oon 
1706  in  ISejug  auf  bie  5>otation  ber  SUöfter  mieber  jnr  ©eltung 
gu  bringen  nnb  baSfelbe  oon  neuem  gu  beftätigen.  SBei  ben 
bieSbcgnglichen  3JerhanbInngen  mnrbe  bie  3-rage  aufgemorfen,  ob 
fid)  bie  SJcrmanbten  ber  ©eiftli^en  an  ber  GDiStuffion  beteiligen 
fönnten.  Tier  Sntfeheib  ging  bahin,  bnh,  menn  eä  ftd;  um  bie 
Jilöfter  im  Slllgemeinen  hanble,  bie  Si3ermonbten  ebenfalls  beimoh« 
neu  tönnen ; hanble  es  fid;  aber  um  ein  eingelneS  Sloftcr,  fo 
finb  bie  betreffenben  35crmanbten  nuSgefchloffen.  ®er  IHat  fchlieht 
in  baS  IReglement  oon  1706  ebenfalls  bie  .^löfter  ^ai^'^ieu  unb 
Sßalfainte,  fammt  allen  ®ominialgiitern  bet  ißfarreien  nnb  alle 


’)  ffieibnadjtSprojcIt  1722,  1.  c.  fol.  222a. 
')  Dfterprojeft  1723,  1.  c.  fol.  22.3a. 
tRat^iiianual  pam  1.  SOtärj  1725. 


Digitized  by  Google 


99 


@otte«^äufer  ein.  I)ie  fflöfter  foßtcn  ferner  atte  ©iiter,  roelc^e  fic 
feit  1603  burc^  Siauf,  Imifd)  u.  f.  ro.  crroorben  ^abcn,  bei  ©trnfc 
ber  ßonfiofation  ber  Slmortifntionätamincr  nnjcigen.  X5ic  I)ota« 
tionsfammer  mirb  crinnl;nt,  fid)  il)ve  ?lufijnbe  nngelegen  fein  311 
laffcn,  baä  friil)ere  Otcglcmcnt  rcic^Iid)  ju  ejaminicren  unb  eine 
fdjriftlicbc  Singabe  bariiber  ju  inü(^cn.  Die  fdjiuebenbcn  fragen 
bcjüglid)  oerfc^iebener  Wlöftcr  follcn  eingcljcnb  erörtert  unb  oor» 
gebrad)t  locrben '). 

Slönö  bic  amortifation  betrifft,  fo  befretirtc  im  ^afjre  1726 
ber  Olat  *),  baß  alle  @ciftlid)en,  forool)!  männlichen  olö  weiblichen 
©efchlechts,  alle  erworbenen  liegenben  ©iiter  innerhnlb  brei  Qalj* 
ren,  bei  Strafe  ber  Stonfiöfation  berfelben,  taut  ^Reglement  oon 
169.3,  in  föhigc  $änbe  fehen  foßen.  Ü!ie  ÄmortifntionSfammer 
erhielt  ben  Sefeljl,  ftd)  3U  oeifammcin  unb  nße«  griinblich  ju  pril» 
feil  unb  in  einer  beftimmten  iKeglement  fowic  bie  l*iftc 

ber  in  tobtcr  .^anb  befinblid;en  ©ütcr  ju  oerlefen.  X)ieö  gefchah 
nm  29.  1728  ®).  Sin  neuer  lermin  muhte  angefeht 

werben,  weil  bie  23erjeid)niffe  ber  liegenben  ©iiter  no^  nicht  oou 
fämmtlichen  Korporationen  eingelaufen  waren;  bah  biefeö  balb 
gefchäl;e,  würbe  oom  5Hat  in  einem  neuen  Sefeljl  eingefchärft.  T)ie 
?(mortifationätammcr , weld;cr  bie  i'enner  beigegeben  würben, 
foßte  jufammentreteu,  um  31t  unterfucheii,  weld)e  ©iiter  gefchenft, 
getauft  ober  burch  ©ewalt  in  ben  Sefih  ber  tobten  ^onb  gefom* 
men  feien ; bariiber  foß  ein  ßRemoranbnm  oerfaht  unb  bem  ßiatc 
üorgelegt  werben  *). 

®ie  amortifntionöfammer,  welche  mehrere  üJJitglieber  burch 
ben  lob  oerloren  h'iOe,  würbe  am  2.  Hlärj  1729  erneuert®). 
®iefelbe  arbeitete  nun  ein  ©utndjten  ausi  über  bie  feit  1693  in 
ben  Schb  ber  Klöfter  unb  ber  tobten  |mnb  gefommenen  liegenben 
©iiter.  X^ie  ^auptpuntte  be«  ©utad)tene(,  welche^  bem  9iate 
oorgelegt  würbe,  fiiib  folgenbe  *)  : 


')  Statämanual  oom  1.  unb  26.  Sfflätj  1725. 

’)  iRaWmanual  »om  22.  Januar  1728. 

{Ratdmanual  oom  29.  3aimar  1728. 

*)  SiatSmanuat  oom  3.  Jcbruor  1728. 

’)  tlmoctifation^manuaf  fol.  78b. 

*)  amort.  9KanuaI  tö.  ®tärj  1729,  fol.  78a.  — 80b. 


Digitized  by  Google 


100 


Die  in  ben  Sefife  ber  tobten  ^anb  feil  1693  gelommenen 
liegenben  ©ütern  laffen  fid)  nad;  ben  eingereid^ten  Siften  I;anptfäd)= 
lid)  in  uier  Slaffen  oon  ocrfc^iebencr  $ertnnft  einteilen : 1)  St» 
Werbung  burc^  freiwillige  Sliiufe,  2)  butti^  ge3wiiugene  ©efä^le 
olä  Snbljaftation,  ®elt§tage  nnb  bergl.  3)  bnre^  jufäHige  Srwer» 
bungen  wie  33ermäd)tniffe,  33ergabungen,  leftamenle,  Dotationen 
n.  bergl.  4)  burc^  bie  eigenen  i?el)en. 

Ad.  1.  äBaö  bie  freiwilligen  Siiufe  betrifft,  obfe^on  fie 
laut  Slegleinent  de  jure  fc^on  uerfatlen  feien,  fo  foll  ben  filöftern 
nod)  ein  5^ift  gelnffen  werben,  um  biefe  in  fähige  $änbe 
ju  fe^en.  @efd^iel)t  eä  aber  nidjt  fo,  oerfallen  fie  ber  Sloufisfa» 
tion. 

Ad.  2.  3öaö  bie  jweite  fttnffe  oon  liegenben  ©iilern  be» 
trifft,  weld)e  nad)  bem  Sieglement  innerl)alb  brei  fahren  bem 
freien  35ertel)r  übergeben  werben  follen,  fo  fd;Iägt  bie  ftammer 
Dot,  einen  neuen  Dcnnin  oon  brei  :5“i)ren  ju  beftimmen,  inner» 
^alb  welc^eö  bieg  gef^el)en  foK,  bei  Strafe  beg  SBcrfallg  ber 
©iiter. 

Ad.  3.  Dagfelbe  foll  ftattfinben  be^iiglidj  ber  jufälligen 
Srwerbungen.  Darunter  follen  aber  am^  biejenigen  @üter  begrif» 
fen  fein,  welche  gegen  eine  übergeben  würben. 

Ad.  4.  Die  Slöftcr  follen  nid)t  beredjtigt  fein,  il)re  fielen 
alg  3?olleigentnm  an  ficb  ju  jicben.  Sag  bal)cr  oon  il;ren  Üe^en 
auf  irgenb  welche  Seife  in  il;ren  öefib  gefommen  ift,  foll  inner» 
^olb  brei  ^al)ten  bem  freien  ^ertel;r  übergeben  werben. 

Sag  ober  bie  Dominialgüter  ber  Slofter  anbelangt,  fo  will 
man  biegbejüglie^  leine  Sinberung  madjen,  fonbetn  alleg  beim 
WIten  laffen. 

Dieg  ©ntac^ten  foll  mir  für  jene  ftlöfter  ©eltung  ^aben, 
weldje  bie  feftgefe^te  iBlaEimalgrenje  für  ben  ©ütererwerb  erreicht 
^aben,  nidjt  aber  für  biejenigen,  bereu  Scfi^  in  liegenben  ©ütern 
ben  Sertl)  oon  10,000  Slronen  nic^t  erreicht  Ijnt.  Sluc^  bag 
ßapitel  oon  St.  Jlillang  foll  in  biefer  äBetorbnung  eingefd)Ioffen 
fein. 

Dag  ©utadjten  würbe  am  24.  3)lär3  1729  ')  oorgelegt  nnb 


')  Dtatämanual  Dom  24.  SDMrj  1729. 


Digitized  by  Google 


101 


oon  bcmfelOeii,  mit  ?tu§unt)'tic  eine«  untergeorbneteu  ^iinftc?  ’), 
im  ganjen  Umfungc  beftätigt.  Daä  beftiitigtc  ©iitac^ten  tarn  an 
bic  VImortifationöfnmmcr  juriiet  beljufd  ejefution.  ^a^jclbc  foHte 
in  ©fabf,  in  ber  niten  nub  neuen  Sanbfe^nft  befunnt  gegeben  fomie 
nnf  bie  'flusfiiljning  beficlben  genau  geachtet  merben.  I;ie  fallen* 
ben  Siifien  follten  in  ber  alten  Sanbfdjaft  fo  verteilt  merben 
bag  ber  Äammer  ein  X)rittel,  bem  Spital  ein  'Drittel  nnb  ber 
ftird)rnfabrit  ein  Drittel  äiifade ; in  ber  neuen  Sanbfe^nft  ftel)e 
bem  3iogt  ein  Drittel  511. 

Daö  9Jeg(ement  mürbe  am  gleid)en  Dage,  24.  üJlär^  172i», 
pnbligiert  ron  Sd)nltl)eij3,  fleinem  nnb  großen  IRat  unb  aflerort« 
nerfiinbigt  ®).  Die  Jlu^iiiljrnng  besfelben  mar  aber  audj  bieSmal 
mit  ®d)mierigfeiten  nerbunben.  mngte  bie  Slmortifationö» 

lamm  er  einfeljen,  baß  bie  eiugereidjten  fiiften  Der  liegenben  ©iiter 
nid)t  gunerläffig  maren;  eö  muftten  baßer  in  ber  alten  nnb  neuen 
tanbfdjaft  neue  uerlangt  merben  *).  Dicjciben  follten  innerßalb 
Ü)lonat§frift  oorgelegt  merben.  ?tm  31.  Dlai  1730  lagen  noeß 
nid)t  alle  Giften  oor;  c«  mnrbc  baßer  ein  neuer  öefeßl  gegeben. 
Die  oorliegenben  Siften  genügten  aber  f(ßon  jur  5f|lKl'»''g  ber 
Datfacße,  baß  fid)  noeß  eine  große  Slnjaßl  liegenber  ©iiter  im 
®efi^  ber  tobten  $anb  beßnbe  nnb  baßer  ba§  ÄmortifationSre* 
glement  nid)t  befolgt  morben  mar.  Die  ?tmortifation«fammer 
betonte,  baß  fie  in  biefem  gaHe  befugt  fei,  bie  @iiter  jn  Ion* 
ß^jiren;  fie  mollc  aber  oorerft  einen  Sefeßl  beS  91ate5  abmar* 
teil  ^).  De^ungeadjtet  mürbe,  nneß  bem  ©eftiinbniß  beS  lllateä 
felbft  *),  oon  oielen  itlöftern  unb  anberen  baö  IHeglement  nießt 
beobaeßtet.  Der  91at  gibt  baßer  ben  Setreffenben  nod)  ein  ^aßr 
3eit,  ißre  liegenben  ©ilter  iu  oeräußern.  @efd)ießt  bic§  nießt,  fo 
merben  biefe  ®üter  öffentlicß  an  ben  9)Jeiftbietenben  oerfteigert 
merben  nnb  fomit  baä  Üleglcment  jnr  SlnSfnßrung  gebrad)t  roer» 
ben.  Diefer  öefcßluß  beä  SJateS  mntbe  in  ber  alten  nnb  neuen 


')  Sub.  3 jolltc  ber  letmin  für  bie  früher  criuorbenen  Oilter  bloß  1 
3obr  betrogen. 

')  »tonbotcnbiirt)  VII,  fol.  8b. 

’)  «mort.  Won.  fol.  8()b.  3.  «prit  17.30. 

*)  Hmort.  9Ron.  fol.  81a. 

*)  atotämonuol  Dom  3.  Quli  17.30;  «mort.  SKon.  fol.  81. 


Digitized  by  Google 


102 


£aiibfrf)oft  oerfünbigt  ’).  folgenben  erging  an  bie 

Ämortifation&fammet  bcr  Scfc^I,  feitsuftcllcn,  roclc^c  liegenbe  ©iitcr 
nodj  im  Sßcftö  bcr  tobten  ^anb  firf)  befiuben  35iefe  finb  al^ 
ücrfoflencö  Sigcntljinn  nii3u{el)en  iinb  in  öffentlicher  5l?crftcigcrnng 
bem  iDiciftbietenben  ju  überlnffcn  *). 

T)ie  I5otation«taminer  ronr  bei  ihren  Arbeiten  ebcnfallä  auf 
©chioierigleiten  geftoßen.  moHtc  fic  fcftfteflcn,  loie  ba« 

Sieglement,  bie  Dotatipn  ber  Sllöfter  betreffenb  feit,  170G  befolgt 
roorben  mar.  3i  biefem  oerlangte  fte  bie  Cifte  oon  allen 

fllofterfrauen,  meldje  feit  1706  in  bie  oetfehiebenen  Slöfter  einge-« 
treten  maren.  ferner  fodte  angegeben  merben,  meldje  ignmmc 
für  bie  Änfnahme  unb  bie  ÄuSftener  einet  jeben  befahlt  morben 
mar.  Sei  ?(blefung  biefer  l'ifte,  fügt  ber  Seridjtftafter  ironifch 
bajit,  lonnte  man  fdjon  mntmagen  baß  baä  eine  ober  baS  anberc 
Äloftcr  bie  SRcglement  nberfchritten  tjüde.  5Me  Änfgabe  bet  X)o» 
tationöfammer  fei  nun,  bie  Sndje  jn  unterfudjen  *). 

I)er  9iat  beflagte  fich  nun  megen  ber  Übertretung  be«  I'ota» 
tionäreglementä  burch  bie  iUöfter.  T'icfc  mürben  ber  9Jeihe  nadj 
burd;genommen : 3Jiageran,  Sifenbetg,  Urfulinerinnen,  Sifitation, 
5iüe»'Dieu,  fjrauenüofter  ©ftaoaijer,  Äuguftiner,  ^anterioe,  Sar» 
füher‘).  Sebent  Stiofter  mürbe  ein  Urtheil  3ugeftellt,  gemäß 
melchem  baäfelbe  bie  ju  oiel  erhaltenen  ®nmmen  bi8  auf  DJarti* 
nitag,  ohne  jebe  ©eigerung,  bcr  'Dotationsfammev  in  baor  ober 
in  ©elbmcrt  äiijuftellen  höbe.  Siö  jum  befagten  3*üpunft  foU 
feine  ?lubienj  geftattet  fein. 

Die  Slngelegenheit  fam  aber  bamit  nid;t  ju  Üfnhe.  S'*  wie 
meit  man  bem  Sefeßl  beä  9iateä  nodjfam,  erfahren  mir  nid)t  ; 
bagegen  merben  ober  im  Ülprit  1731  bejiiglich  bcr  Dotationäge« 
fchäfte  mehrere  9Jatsrihungen  ciiibcrnfen  Die  5Hoftcr  folltcn 
mieber  bet  dfeihe  nad)  in  Scjng  auf  ihren  Sefi^ftanb  unterfneht 
merben ; bei  bem  Slloftcr  üJfagcrau  mürbe  bcr  Änfang  gemacht. 


')  Wanbatcnbiicb,  VII,  foi.  31b. 

’)  Wmort.  SRati.  fol.  8tb.  14.  Sloucmbcr  1731. 
’)  äiatdmanual  Oom  13.  S^ejember  1729. 

‘)  9tat«manual  »om  3.  unb  6.  Quii  1730. 

')  StatSmanual  ttom  5,  12.  unb  17.  Stpril  1731. 


Digitized  by  Google 


103 


J'ic  DotationSfainmer  erl;iclt  bcn  ®cfel;f,  alle  einfdjlögigen 
ftiiefe  jufammenjuftenen  unb  barüber  ju  berichten.  ?(uf  ®ntnb 
be«  Scric^teö  nmvbe  bcfdjtoii'eu,  ba^  bic  ödcgimg  bet  (^üter  bet« 
jeiiigeu  Älöftet,  roclc{}e  baä  ^Reglement  bie  Dotation  betteffenb 
ilbctfc^tiften  galten,  uotläuftg  in  suspi-nso  bleiben,  baö  Dota« 
lionäreglemcnt  neu  cobificiett,  bem  9Jat  jut  ©enefjmigung  not« 
gelegt  unb  nllen  Slöftctn  mitgeteilt  roetben  foHte.  l'e^tete  mußten 
naeß  iPetlauf  eineö  beftimmten  Ictminä  in  gans  miärocibeutigct 
5otm  nntmovten,  mie  eä  fid)  mit  bet  ÄuSfübvnng  beö  Siegle« 
mentä  uetbalte.  $o  lang  beßalte  ficß  bet  3iot  bie  Sntfdjeibung 
not '). 

®ie  'Ctoßmigen  beö  SRateä  unb  bet  Ämottifntionäfammet 
ßatten  jut  ^olgd  baß  brei  meilere  geiftlidje  ©enoffenfi^aften, 
nfimlicß  ^autetioc,  bic  PP.  Sifenbetg,  bie  Giften 

bet  feit  1(593  etmotbenen  @ütet  einreießten.  5Die  Sammet  fot» 
bette  eine  Stflätiing  batübet,  an  men  bie  in  ben  Siften  net^eieß« 
neten,  in  fteie  $aub  gefehlten  (55iitet  abgegeben  motbeu  feien  *). 
l!en  ^fatteien  (Jouttion  nnb  iPtej  mutbc  eingefcßärft,  bem  Siegle« 
ment  nadj3uleben.  Die  9lmottifationsitammct  nnßm  ißte  Aufgabe 
etnft;  5ur  Stbmidlung  bet  jaßlreicßcn  9lmt«gcfcßäfte,  beten  nteß» 
retc  im  Siüdftanb  maten,  faß  fie  fid)  netaniaßt,  non  jcft  an  mö« 
djentlicß  eine  Sißung  abgiißalten. 

iJie  ijjfnttci  ^te^  cntfcßulbigte  fidj  bamit,  baß  bet  Sefeßl 
beä  Siatcö  in  bcrfciben  nidjt  octtfinbigt  morben  mat.  5Die  Ämot« 
tifationäfammet  erteilt  ben  gemeffenen  Sefcßl,  baß,  menn  bic  bc« 
tteffenben  ©runbftiidc  inncrßalb  14  lagen  nidjt  uerfauft  mären, 
biefelben  oßne  meitcre«  fonß«cicrt  feien.  Dnä  Sloftcr  ^autcrinc 
jeigte  an,  baß  eä  feit  eiiiveidjung  bet  Icßtcii  Sifte  feinen  Scfiß 
meßr  an  fuß  gezogen  ßabe.  Xiic  Pfarrei  Souttion  mitb  nocßmal? 
nermnrnt,  bemnäcßft  eine  Speeißfation  bet  in  Icßter  3^'*  9t0fn 
baö  Sieglcmeiit  etmotbenen  ©iltet  einjureießen  *). 

Gine  neue  Sorge  madjte  bet  ßcimlicßen  Sammet  baö  Än« 
matßfen  bet  Stiftungen,  mel^e  nad)  ißret  Änfußt  fo  in  Seßmung 


*)  Siat^inanuat  oom  17.  Wpril  1731. 

•)  6.  aiiai  17.32.  «mott.  SWan.  fol.  82b. 

’)  Wmort.  912anuat.  13.  TOat  1732,  toi.  82b. 


Digitized  by  Google 


104 


geraten,  bafe  man  einen  Slntrag  oorbringen  folle  be« 
fülle  Weber  ein  9totav  eine  Stiftung  ftipnlieren  nod)  ein  ^fnrr« 
I)err  ober  ^riefter  eine  foId)e  annel)men,  beoor  bie  (Srmäc^tigung 
bajn  feitenä  be§  täglid^en  iltalcö  eingel;oIt  unb  gegeben  worben 
fei.  "tiiefer  Antrag  foU  ebcnfnllS  oor  ben  großen  'Jlat  gelangen  '). 
Der  tieinc  iWat  ging  auf  bie  Diötuffion  bets  eingcbradjtcn  ?lntra* 
geö  ein  nnb  ftcllte  im  ^rinjip  feft,  baff  feiner  feiner  Untevt^onen 
Stiftungen  ober  SJergabungen,  weld)e  in  liegenben  QJiitern  befte= 
l)en,  an  bie  ©lieber  ber  tobten  .^lanb  ol;ne  oorljcrge^cnbc  ßinwil« 
ligung  bcS  Ütatcä  madjen  fi'nne.  Diefcr  Sefdjlnß  wnrbc  burd) 
eine  ©eneralmanbat  befannt  gegeben  -).  'Jönä  bie  übrigen  ®tiftun= 
gen  betrifft,  fo  ftimmt  ber  9tat  ebenfalls  ber  ?lnfid)t  ber  ^eimlitben 
Äammer  bei,  baff  eine  foldje  weber  oon  einem  iliotar  ftipnliert 
nod)  von  einem  ©eiftlidjcn  entgegengenommen  werben  fönne 
ol)ne  0Dvl;erige  ßrlanbniß  beS  fleinen  States,  l'eßterer  will  aber 
bie  SIngelegcnl)eit  feiner  3^**  >^0^  bei'  ÖtoBoi  ^tat  bringen;  unter* 
beffen  wirb  aber  ju  weiterer  Unterfliegung  ber  S^rage  eine  ilom» 
miffion  eingefeßt  *).  Diefe  iml)m  fid)  bajn  bie  notige 
oergingen  barüber  mel)rere  fo  bofj  fdiic^Iic^  bie  Ijeimlicbc 

itammer  vom  fleinen  Stat  ein  Defret  erwirftc,  bcS  ba§ 

man  bie  Stcfultate  biefer  StommiffionSocrbanblungen  erwarte,  nnb 
ba^  bie  Herren  SJenner  für  ben  fjortgang  nnb  Slbft^lnß  berfclben 
forgen  füllen  ‘).  Stadj  weiteren  3 ^olfren  weiß  baS  Statsmannal 
jn  melben,  baff  ber  Sluffnß  wegen  ber  Donationen  ber  @ciftlid)en 
oerlefen,  aber  vor  ben  großen  Slot  verwiefen  worben  ift.  fießterer 
®el)örbe  reichte  nun  bie  Sommiffion  il)r  ©ntad)tcn  über  bie 
Sdienfungen  jn  ©nnften  ber  ftlöftcr  unb  ©eiftlic^en  ein,  unb  am 
26.  S)täv3  1744  trat  ber  große  Stat  in  bie  i'erljanblungen  barü« 
ber  ein  *)  Das  @ntad)tcn  beftanb  ans  3 ißiinften : 1)  '?ltle 
SBergabungen  jn  ©nnften  ber  tlöfter  füllen  bnrdj  einen  gefd)wo= 


’)  Cfterprojctt  1734.  Ißtoiettbucl)  fol.  249a. 

*)  StatSmamial  oom  28,  ü)tai  17.34. 

’)  SRatSmanual  oom  12.  unb  23.  'Itooembcc  1734. 
*)  SJeibnaebtSprojett  1741  1.  c.  2fi7b. 

‘)  24,  gebruar  1744. 

•)  SiatSmanual  oom  26.  SRärj  1744. 


Digitized  by  Google 


105 


reiten  iKotor  »erf^rieben  werben,  ^eber  leftirfä^ige  fann  bi« 
jn  200  Shonen  an  ein  Slofter  uergabcn;  beträgt  aber  bie  Si^en» 
fnng  eine  größere  Summe,  fo  fotl  bcr  3Jotar,  welcher  bie  2,'cr» 
gabung  uerfcßreibt,  «erbnnben  fein,  bie  Sadje  bem  fleincn  )Hat 
norjutegen ; biefer  fotl  befugt  fein,  je  und)  Umftänben,  bie  tßer= 
gabung  jn  beftätigen,  311  mobificieren  ober  31t  annnliren.  ®icfer 
^nntt  würbe  oom  großen  t)Jat  angenommen.  2)  1)ie  SBergnbun= 
gen  311  ©unften  »on  JÜidjen  iinb  Sacrifteien  bürfen  100  fironen 
nid)t  nbcrfcßreiteii.  ®iefer  '^innft  würbe  oom  iHat  nicßt  geneß» 
migt  unb  3ur  nod)maIigen  ‘’fJriifung  ber  Montmiffion  iibcrwiefen. 
3)  Über  bie  CSjecutionomittel,  weldje  nidjt  näljer  angegeben  wer» 
ben,  fann  fid)  ber  tHat  nid;t  einigen  unb  befdjiießt,  baß  man  e« 
bamit  wie  biöljcr  ßniten  folle.  Die  Kommiffion  füll  and)  bnrüber 
fid)  nodjmal«  beraten  unb  bann  barüber  referieren.  Seoor  jebocß 
biefe  iSeratung  ein  greifbares  iRefultat  311  läge  förberte,  ließ 
bie  ßeimlidje  Jlammer  in  ber  ?(ngelegcnl)eit  nochmals  oerneßmen ') 
unb  madjte  eine  ©itigabe  an  ben  iHat,  in  welcßer  biefelbc  feft» 
ftelltc,  baß  bie  ©eiftlidjfeit  immer  meßr  liegenbe  ®üter  3um 
3fad)teil  beS  allgemeinen  SßoßleS  unb  ungendjtet  beS  obrigfeitli» 
cßen  ?lmorlifationsreglemeuts  an  fidj  3ieße.  Die  .^errett  SJenncr 
• finb  311  erfucßen  bie  IfImortifatiünStammer  311  erinnern,  ißre  S?er« 
fammlung  beS  öfteren  eiii3uberufen,  bamit  biefem  3uneßmenbeu 
lonbfd)äblidjen  Übel  nnb  i^orgeßen  oorgebeugt  unb  enblidj  aucß 
ßinßalt  getßan  werbe.  Diefer  eiiergifdjc  Jlvpell  fdjeint  auf  bie 
betreffenben  ®eßörbeu  feinen  tiefgeßeuben  (Sinbrucf  gemacßt  311 
ßaben ; benn  erft  im  würbe  ber  erwartete  Entwurf 

oorgelegt.  Diefer  ging  baßin*),  man  folle  bie  Scßenfungen  unb 
Segate  au  ;^aupt»  unb  ^farrfird;en,  weld;e  in  gemadjt 

werben,  gleid;wie  eS  ber  öefdßiiß  be3üglid)  ber  iUöfter  oom  26. 
Ü)fär3  1744  getßan  ßatle,  auf  200  Sronen  mafimum  feftfeßen. 
Der  große  9fat  oerfcßob  bie  Äusfüßrung  biefeS  sUorfcßlageS  fowie 
ber  projeftirten  ©fecutionSmittel  bis  auf  weiteres,  bis  etwa  fuß 
3)üßbräu(ße  in  biefer  Se3ießung  feftftellen  ließen. 

9feben  biefer  Stelluiignnßme  in  allgemeinen  fragen  beS 


‘)  SBeißna(ßtSprajcft  1746.  1.  c.  fol.  28.3b. 
’)  StatSmanual  Dom  15.  3)e3enibet  1750. 


Digitized  by  Google 


106 


fird)Ii^ett  iPermögenSred^teS,  fc^enfte  ber  9lat  au(^  minbet  loic^ti« 
gen  fünften  feine  Wnfntertfanifeit T)ie  ©otteäglieber  nmrben 
nngel}a!ten,  eine  »ierteljäl;rige  ?tbgabe  on  bo«  2ied)enljan«  jn 
bejaljlen;  ben  ßlöftera  imirbe  eingefc^iirft,  bie  fdf)ulbigen  Sntorti« 
fiition^pfennige  ju  entrichten,  nnb  ba  bieä  nachläffig  gefcf)ah, 
mürben  bie  Secfelmeifter  ermahnt,  bie  ÄmortifationÄ^infen  fleißig 
cin^njiehen.  Äuch  würbe  bie  ^rage  aufgeworfen,  ob  bei  Äuötritt 
aua  bem  filoftcr  baSfelbe  oerbiinben  fei,  bie  oollftänbigc  Dotation 
wieber  juriicf5uerftatten,  unb  ob  bie  ÄuSfretenben  wieber  ooUftiiw 
big  mit  ihren  ©efchwiftern  in  bie  ikrmögcnSgemeinfchaft  treten 
fönnen  u.  f.  w. 

Die  weitere  Jhätigfeit  ber  Slmortifationatammer  lagt  ftth 
on  ber  ^anb  bea  SDJanuala  biefer  ®ehörbe  uerfolgen.  Diefelbc 
befteht  houplfäthl'^h  ^cr  Sriebigung  ber  an  fie  gerichteten 
Ämortifationagefuche  bej.  Hanf,  SPerfnuf,  Jaufd;,  Schenfung  u.  f.  w. 
feitena  ©lieber  ber  tobten  ^anb,  ißfaiTeien,  (Sotteahöufer,  Spitä« 
ler,  Slöftcr  u.  f.  w.  Diefelbe  eingehenber  bar^ufteHen  ift  für 
nnfern  c)h"c  öelang ; wir  werben  bloß  bie  ^auptpunfte 

aua  ber  weiteren  ßntwieftung  hcroorheben  *). 

Die  Denbeiij,  ben  ßrwerb  oon  Siegenfehaften  nnb  ??ermögen 
feitena  ber  geiftlichen  ©enoffenfehaften  möglichft  ju  befchrünfen. 
macht  fi^h  befonbera  bei  ber  hci>>tlid)cn  Sammer  bemerfbnr  > 
biea  tommt  bei  jeber  ©elegenheit  beutlich  ium  Sluabruef.  ®o 
3.18.  madjt  biefe  Sehbvbe  im  1751")  eine  Eingabe  an  ben 

9Jat,  weldje  beieichnenb  ift,  nnb  in  welcher  ea  hcijii.  baß,  obfdjon 
einige  ber  h'cfiflc»  Settelorben  fooiel  an  liegenben  ©ütern  unb 
faßrenber  .^abe  befihen  unb  aueß  bureß  ißre  Sirdjen  ein  namßaftea 
bejießen,  oßne  oon  ben  3aßlreid)cn  fowoßl  befannten  ala  ßeimli« 
djen  ©oben  unb  Legaten  31c  reben,  baß  biefelben  allem  Wnfeßein 
naeß  nießt  Diot  leiben  nnb  ißrem  ©taube  gemäß  nnb  naeß  ber 
Intention  ißrea  ©tiftera  leben  fönnen,  boeß  mnnniglicß  befannt 
ift,  baß  ße  nießta  beftoweniger  aua  33egierbe  3um  Überfluß 


')  älatamanual  Dom  26.  SDlärj  unb  18.  Quni  1734,  14.  Quni  1737 
Dfltrprojelt  1737  1.  c.  fol.  257  b. 

’)  ?fmortifationamamial  fol.  R3  ff.  für  bie  Police  1735  unb  ff. 

•)  Ofterproieft  1751.  1.  c.  fol.  304b. 


Digitized  by  Google 


107 


oierteIiä^rIi(^  ober  noc^  öfter  im  ganjen  Sanb  fierumreifen  unb 
iljre  Sammlungen  mit  folrfjer  jertigfeit  anjuftcllcn  oerftefjen ; 
entroeber  burrf;  Sc^mcid)efeien  ober  mit  ungeftümen  Überlaufen 
unb  fci)maben  fie  ouc^  minber  bemittelten  Sanbleuten 

mel)r  on  @clb  unb  33ictualien  ab  unb  erbreffeii,  als  fonft  bereu 
33erinügcn«ftünb  unb  guter  SKille  ju  geben  ^iigelaffcn  t)übcn 
mürbe.  Diefe  fidj  roiebcrljoleubcn,  läftigen  unb  ocrbricjjlidjcn  Samm« 
lungen  vlagen  unb  faugen  bie  armen  Untcrtl;ancn  bermaßen  auS, 
baß  fie  meniger  in  ber  üage  fmb,  bie  übrigen  fc^ulbigen  ?(uflagen 
iu  preftiren;  anbererfeits  aber  muffen  bie  geiftlid;en  StüHettoren 
unb  Örüber  bnrdi  baS  öftere  ^erumreifen,  mic  cS  leiber  bie  @r» 
fa^rung  beftätigt,  beu  ©eift  ber  ®ingeiogenl)cit  unb  Sinfamfeit 
üerlieren  unb  beftünbig  @efal)r  laufen,  allerlei  iHrgerniß  311  geben. 
T)eSmegen  ift  bie  tjcintlicbe  Jlammer  Beranket  mürben,  bieS  bem 
l)ol;en  9Jat  jii  lanbesuiiterlidjer  SBetiadjtung  jn  unterbreiten,  bamit 
nadj  ^'rüfiing  ber  Sadje  berfelbe  nad)  gnäbigem  fflelieben  unb 
©ntfinben  bie  ikrfebrungen  treffe,  bafi  biefe  Sammlungen  einge» 
fdjraiitt,  mit  meniger  ®efd)märben  ber  Untertl)anen  unb  otjne 
^luang  oeranftaltet  mevben.  T)ic  ©aben  foHen  aus  djriftlidjer 
Siebe  iinb  g-reigebigfeit,  momit  andj  mel)r  i^erbienft  für  baS  ju* 
fünftige  Seben  iierbunben  ift,  fließen ; bie  geiftlidjen  Äotleftoren 
fegen  fid)  aud)  nidjt  fo  oiel  ©efaljren  ans,  fonbern  leben  einge= 
jogener  unb  mit  bem  Siotmenbigen  uerfel;en  in  ißren  filöftcru. 

©ine  9lnfrage  an  ben  »tat  non  ffreiburg  feitenS  beS  Ämt* 
maiins  non  ^ii'ugen  gibt  erfterem  iyeranlaffuug,  neuerbingS 
feine  Stellungnaßmc  jn  bem  ©rroerb  ber  geiftlid;en  ©enoffciu 
feßaften  311  präcifireii  *).  Ter  Slintntann  fragt  an,  ob  eS  jiiläffig 
fei,  baß  mehrere  aus  feinem  Slmtsbejirf  ißre  liegenbeu  ©üter  an 
geiftlic^e  ©eiioffenfdjaften  uergoben  ober  mit  3>ufcu  unb  Sefdjmär» 
miffen  bekben.  Ter  9iat  nntmortet,  bieS  fei  nidjt  3uläjfig,  mit 
StuSnaljmc  berjenigen  ülmortifationcn,  melcße  00m  9iat  gefkttet 
roerben.  ©üter  fönnen  nidjt  mit  .^infen  bekoen  merben;  legtere 
feien  ju  jeber  3«'*  loStäuflic^;  ®cfd)märnuffe,  roenn  folcßc  oorlie» 
gen,  feien  aufiußeben  unb  in  einfadje  ©elbabgaben  311  oermnnbcln- 


')  IRatSmanuat  Bom  15,  9P28t3  1753. 


Digitized  by  Google 


108 


Da«  liegenbe  ®ut  barf  nid^t  in  perpetuum  nerpflid^let  werben. 
®cr  9?nt  werbe  biefe  Scfdjlüffe  bure^  ein  ©cneralmanbat  bem 
ganjeii  fionbe  ncrfünbcn. 

®iefc8  ©euerülmanbal ')  betraf  bie  ©abmigen  unb  3>«ffn  jw 
©unften  ber  ?lrmen  ober  S8niberfrf;aften  an  ©elb  ober  ©etreibe 
auf  gcwiffe  liegenbe  ©iiter.  Der  $Rat  fü^vt  in  feinem  ©c^reiben 
aus,  baß  er  benachrichtigt  worben  fei,  baß  mehrere  Unterthanen 
burch  ©chentung  ober  leßwUIige  SScrfügnng  i(jr  $abe  unb  liegen« 
ben  ©iiter  mit  Sefchwiirnuffen  an  ©elb  ober  ©etreibe 

ju  ©unften  ber  ?lrmen  ober  Srnberfchaften  ju  belaben  pflegen, 
wobnrch  gegebenenfalls  bie  assignatio  jiemlich  ocrminbert  würbe; 
beSwegen  hült  eS  ber  3?at  für  eine  nnumgangliche  9lotwenbigfeit, 
einem  folchen  iBlißbtauch  burch  foIgenbeS  9?eglement  ab^uhelfen- 
9JnmIi(h : 

1)  @S  ift  oerboten,  ^infen  unb  öelaftnngen  burcf)  leßwitlige 

SBerfiigung  auf  liegenbe  ©iiter  311  legen.  gallS  folchc 
öelaftungen  ju  ©unften  ber  Sinnen  ober  Sruberfchaften 
gefchehen  finb,  werben  fie  bloß  als  eine  gemeine  laufenbc 
©chulb  angefehen  unb  finb  als  folcße  immer  loSfänflich. 
Saufen  Sefdjwerben  wegen  folcßer  *'•'/  foUen 

bicfelben  aufgehoben  werben. 

2)  Die  ll'erwaltnngen  ber  iöruberfthaften  hoben  fein  Siecht« 

folche  ßrfenntniffe  anfjurichten ; fonbern  ßr  foöcn  ß^h 
mit  einem  einfachen  begnügen  unb  wie  eine 

laufenbe  ©djulb  einjiehen. 

3)  Die  oon  ber  Obrigfeit  geftattcten  Slmortifationen  fotlen 
bamit  feinerlei  betroßen  werben. 

Die  Sanbuügte  werben  angewiefen,  biefeS  Sleglement  ben 
betreßenben  im  Slmtsbejirf  wohnenben  Sd;reibern  unb  Slotaren 
mit  ber  SSeifnng,  ßd)  barnad;  jn  ridßen,  befannt  ju  geben. 

Sin  le^ter  ^untt  im  Programm  ber  h^totlith*"  Kammer 
unb  beS  SlateS  in  ®cäug  auf  bie  ©rwerbsföhigfeit  ber  tirchlichcn 
©enoffenfdjaften  waren  bie  ©chenfungen  inter  vivos.  SluS  bem 
SBortlaut  ber  Seftimmungen  läßt  ßcß  jwar,  ba  biefelben  allgemein 
gehalten  ßnb,  nicht  entnehmen,  baß  man  fpegiell  bie  firchlicßen 


’)  Wanbatenbuc^  Vlll,  fol.  107a.  15.  SRärj  1753. 


Digitized  by.Google 


109 


@enoffenf(i^aftcn  tm  Äuge  l;attc;  bicä  ergibt  ftc^  jeboc^  ou«  ber 
ganzen  (Stellung  bei^  diateä  unb  ber  ^eimlic^cn  i^aunuer  bejügli^ 
ber  6rioerb«fä^igfeit  ber  tirdjlic^en  Äorporotioueu ; jebenfoHS  fie« 
Icn  biefelbe  unter  bu8  ®efej. 

üaut  Stnbtredjt  ’)  loareii  bic  Sc^entungen  in  meitge^enber 
SBeife  geftattet  unb  bie  5äi)iGfc*t  ba^u  nur  unter  geioiffen  ®ebin» 
giingen  eingefc^ränft.  i<er(c^iebcne  ®rünbe,  melc^e  weiter  unten 
beä  näheren  Quögefu^rt  werben,  ^abeu  ben  9iat  neronlaßt,  bic 
Sdjcutuugcu  unter  Üebenbigen  gefc^Iit^  iiiüjcr  ju  fifieren ; eö 
würbe  beei^alb  eine  Hommt[fiou  eingefe^t,  weld)e  über  biefc  Ängc> 
legen^cit  einen  (Sutwurf  auiSjuarbeiten  unb  uorjulegen  ^atte. 
3)er  ffintwurf  bcfc^rnnft  jwar  prinzipiell  bie  3“iäffigfeit  biefer 
Sc^entungeu  nidjt,  fuüpft  aber  bic  ©ültiglcit  bcrfciben  an  eine 
tHeiijc  oon  gormalitdten.  Äm  30.  .^uui  1756  würbe  ber  Entwurf 
bem  Stotc  oorgelegt  : 

1)  ®ie  ©abungen  unter  fiebenbigen  mit  ober  oljne  Sebinge 
unb  bie  Seibbinge  in  ber  alten  Sanbfe^aft  follen  in 
.3ulunft  oor  bem  täglichen  9iat,  in  ber  neuen  finnbfe^aft, 
welche  ber  tQ}abtorbnung  nic^t  unterworfen  ift,  in  bem 
©eric^tdort  bed  ilBot)nrt^cg  beä  dooatoris  ()omoIogifiert 
unb  beträftigt  werben. 

2)  !Ca  jut  ©ültigfeit  einer  ©abung  bie  Ännaljme  beä 
donatorii  erforbert  wirb  unb  bie  Äufric^tigfeit  berfelben 
bargctl)an  werben  mug,  fo  foQ  nid)t  nur  ber  donator 
fonbern  auc^  ber  donatarius,  fei  cd  pcrfönlicb  ober 
burd)  einen  ba^n  ermiie^tigten  Änwalt,  oor  bem  SBat  ober 
oor  ©eriebt  erfebeinen.  ®ic  ©abung  fotl  aHdbann  in 
bem  Ort,  in  welchem  ber  donator  feinen  ffiohnftb 
öffentlid;  funb  gegeben  werben. 

tiefer  Entwurf  würbe  oom  9iat  gutgebei^cn  unb  jum  8e« 
fiblug  erhoben  unb  bureb  ©eneraimanbat  bem  i'aitbe  befannt 
gegeben®).  ®er  8lat  motioirt  feine  Stelluitguabmc  bamit,  bo§  bic 


')  Snimtzipale  §8  3äl  ff. 

’)  9iatämanual  oom  30.  3uni  1756. 
ättaubateiibud)  Vlll,  fol.  204  a — 2uC. 


Digitized  by  Google 


110 


(Erfahrung  gezeigt  I^abc,  loelc^e  ÜTloc^teile  bie  91i(^töffcntlic^lett  bet 
©c^entungcn  unter  iiebenbigeit  mit  ftc^  bringe,  nämlirf)  eiuerfeitö 
bie  Scnodjteiligung  ber  ©läubigcv,  lueld^e  in  gutem  ©laubcn  i^r 
Selb  auölei^en  nnb  nadj^er  fid)  but(^  bie  0d)ulbnet  beuadjteiligt 
feljen,  menn  leitete  bnv(^  Sc^cutnngen,  meld)e  fic^  ber  Cffcntlic^» 
feit  entjic^en,  ben  SJermögenöwert  iljreS  öefi^cä  I;erobminbern, 
anberfeitä  bie  ®rbfd)Ieic^erci  nnb  @cfcbenf^afd;crei,  melc^e  burdj 
©c^mei(^eln  bie  ©unft,  befonbetä  non  guten  nnb  einfachen  ijJerfo^ 
neu,  äu  erljafc^cn  roeijt,  um  ficb  boburt^  i'ermögcnSuorteilc,  in 
Jotm  non  größeren  ober  tieineven  Sc^entnngen,  jit  oerfc^affen. 

fei  oon  allgemeinem  'Jtußen  büß,  folt^em  ©ebal;ren  ein  Sliegel 
oorgefc^oben  mürbe ; bieä  fönne  nm  beften  baburd)  geft^el)en,  baß 
bie  Sebentungen  mit  ber  JCffcntliebfeit  befleibet  mürben,  ^et 
ßJat  bcjtbließt  ferner,  baß  roenn  bie  oben  angegebenen  öeftim* 
mungen  nießt  befolgt  metben,  bie  Scf)enfungcn  unter  iJebenbigen 
als  ungültig  nnb  olä  mibemifbar  anjufeben  feien ; als  gültig 
fönnen  biefelben  nur  anerfannt  roerben,  menn  fie  als  dotationes 
mortis  causa  gelten  fönnen. 

Ißon  obiger  öeftimmung  finb  ouSgenommen  bie  ©abungen 
burdj  ©betage  nnb  ©befontraft,  bejüglicb  melcbcr  baS  Stabtreebt ') 
unoeränbert  bleibt. 

Der  flfot  febätft  fcbließlicb  ben  Sanboögten  ein,  bie  HuSfüb* 
rung  biefeS  Reglements  p übermad;en.  DnSfelbe  füll  inS  Scßloß» 
buch  eingefd;tieben  mevben. 

ÜJfit  ootliegenbcr  Seftimmnng  mar  im  mefentlicben  baS 
Programm  ber  Regierung  in  Se^ug  auf  bie  Grmerbsfäbigfcit  ber 
fircblidjen  ©enoffenfebaften  erfeböpft.  ©rmübnung  oerbient  noch 
ein  Än^ug  ber  Kammer  bejüglicb  bet  ftlofteroögte. 

Diefe  maren  laut  früherer  SJetorbnungen  -)  ber  Regierung  bafüt 
oerantmortlicb,  baß  bie  aufgefteüten  Süerotbnnngen  befolgt  mürben. 
Äuf  Anregung  ber  bcintlicben  Jfamntet  *)  foHte  bie  ^Beratung  ber 
Stellung  nnb  ber  öcfngniffe  ber  Slofteroögte  einer  Slommiffion  über« 


')  Wunicipale  §§  3.'>1  unb  3.^6. 

•)  9iatlmamial  Bom  26.  3mtunr  1673  u.  a. 

')  Ißtoieft  beS  beiml.  Sonntags  17.56  1.  c.  fol..  324  a;  Dßerprojeft 
1767  1.  c.  fol.  .326  b. 


Digitized  by  Google 


111 


roiefeu  werben.  JBelc^eä  Srgebnig  bnrauä  ^ernorgiitg,  fonnte 
ni^t  feftgcfteflt  werben ; oljne  Zweifel  mußten  bie  Älofteruögte 
für  beit  iRat  ben  ^auvtaul)a(tspunft  bilben,  um  bie  erla)feiien 
SBeftimmiingen  burdjfü^ren  j}u  töimeii. 

ber  9iat  nadj  üKöglidjfeit  -beftrebt  wor,  feine  Seftim- 
mungen  burd)jnfüf)ren,  erfel)en  wir  ou«  bem  iWatSmanual  unb  bem 
Ämortifationämanual.  3”  ^oljren  1768-70  würben  bie  ftlö» 

fter  ber  JRcilje  noc^  nor  bie  Ämortifationätammer  citierf,  um  über 
i^re  ffirwerbnngen  an  £iegenfd)nften,  ber  liegenben 

@ület  unb  uid)t  amorlifierten  ^uwne^ä  ?(uff(^Iu§  ju  geben  ')• 
®ie  Iljätigfeit  ber  ?tmortifation8fammer  lünnen  wir  bi«  jum  12, 
jDejember  1797  uerfolgen.  ?(u«  bem  9?at«manual  erfe^en  wir, 
baß  ber  Srwerb  burdj  Stauf,  ©cßenfnng,  Seftament,  loufcß  ber 
Iird)Iid)en  Storvoratiouen,  fowie  ©tiftungeu  p ©unften  bcrfelben, 
an  obrigtcitlicße  ©eneßmigung  gelunpft  waren,  unb  baß  für  amor- 
tißerte  ©üter  ba«  jus  raorticinii  erhoben  würbe.  üDie  Ißätigfeit 
be«  iRate«  in  biefer  Sejie^ung  erftredt  fic^  laut  üßanual  bi« 
pm  2.  a)tai  1797  *). 

Die  Seßörbe,  welcße  ben  größten  Sinffuß  auf  bie  @ntwicf= 
lung  be«  Iird;Iid)en  ®ermbgen«red)te«  au«geübt  ßatte,  nämlic^  bie 
l)eimlid;e  Äammer,  tritt  nacßwei«bat  im  pm  leßten 

3Ral  auf  unb  jwat  mit  einem  ^rojeft  ber  ^Reformation  ber  geift- 
licken  Otbeu  *).  töefanmlic^  würbe  im  i^Q^re  1773  ber  3®fnilcn< 
orben  oon  ^opft  Kiemen«  XIII.  aufgeßoben.  Die  ßeimlit^e  Stam« 
mer  maeßt  bie«bepglicß  bem  iRate  SBorftelInng  „iotuilu  abfteHiing 
einiger  geiftlicßcn  orben,  wie  leßßin  in  onfeßung  ber  $atre«  Q|e» 
fuiteu  gefeßeßen."  Unb  ferner  „ob  benen  '^rofeffen,  fo  profefßon 
gemaeßt  unb  nad)wert«  oermögen  päpftlid;er  IBuQ  fecularifierte 
^rieftet  worben,  ob  nidjt  p prooibieren  wäre,  p oortommung 
proceffeu,  ob  folcße  refovmirte  geiftlicße  ißr  erbtßeil  qua  feen* 
larißerte  im  fall  anfpreeßen  fönnten"  ? Die  Ängelegenßeit  würbe 
an  eine  Slommiffion  oevwiefen.  Über  ben  ?lu«faU  ber  ^Beratungen 
fonnte  nießt«  au«ßnbig  gemaeßt  werben. 


')  $(mottifation«manuaI  fol.  117-126.  ®gl.  9(marti|ation«ntanua{  6om 
14.  3anuot  1796,  fol.  1.34. 

*)  9iat«manual  fol.  238. 

’)  SBemac^tSproieft  1773,  1.  c.  fol.  375  a. 


Digitized  by  Google 


112 


§ 3. 

neuert  ®efc$ge{innn  feit  ber  tieluetifditn  9}e;inblif. 
geltenbt  9ied)t. 

T)ic  iieiicrc  @efe|jgebuiig,  lueicbc  mit  bet  6ni(^tung  ber  (jel- 
üetifd)en  iHcpublif  beginnt,  bebeutet  für  bnä  tircf)Ii(be  l'ermögend» 
red)t  ber  Sdpoeij  übertjaupt  einen  uollftniibigen  ®rm^  mit  bet 
Sergangenljeit.  ®n8  «iv(f)engut  luurbe  feqneftrirt  ‘),  baä  atermö» 
gen  ber  Hlöfter  unb  geiftlidjen  Stiftungen  unter  bie  3?ermaltung 
bet  Sioilbeljbrbe  gefegt  ®),  bnä  ftircfiengnt  als  « propriötd  natio- 
nale » erflärt.  Qn  grcibiirg  mürben  ju  gleicher  ^eit  auf  @runb 
biefeS  ©efe^eä  imn  ber  Chambre  administrative  i^etmolter  für 
bie  oerfrf)iebcncn  ftlöfter  ernannt  ®).  öalb  barauf  mürbe  baö 
firc^Iic^e  3Jermögen8rcc^t  burdj  ba«  ©efe^  Pont  18.  September 
1798  geregelt  ‘) : 

€ Les  Conseils  Idgislatifis,  considdrant  que  la  nouvelle 
Constitution  exige  d’apporter  des  changemens  efhcaces  aux 
corporations  reiigieuses,  considdrant  d'un  autre  qu’il  faut 
pourvoir  convenablement  & l’entretien  de  leurs  membres,  apres 
avoir  d^clard  l’urgence,  ordonnent : 

Les  couvens,  abbayes  et  autres  communautös  reiigieuses 
des  deux  sexes,  tant  r^gulieres  que  collt^giales,  peuvent  con- 
tinuer  h.  exister  sous  la  protection  des  loix  aux  conditions 
suivantes  : 

1.  Les  couvens  et  communautds  rdguliferes  ne  pourront 
plus,  au  prescrit  de  la  loi  du  19  juillet,  rccevoir,  ni  novices 
ni  professes. 

2.  Les  communautds  coll^giales,  auxquelles  sont  immd- 
diatemeiit  annexdes  dos  fonctions  pastorales,  pourront,  en 
cas  de  vacance,  repourvoir  leurs  eures  de  nouveaux  membres 
d’aprds  les  rdgles  qui  leur  seront  prescrites  par  une  loi. 


*)  Bulletin  olllciel  1,  p.  373  ff.  (®efe^  oom  8,  SBJai  1798). 

•)  Bulletin  I,  p.  120.  (®ef.  Bom  12.  3uni  1798). 

*)  Bulletin  I,  p.  122.  S.  bo8  91äf|crc  im  jtop.  IV  : SBcnvaltung  ber 
ÜdrcbenBcrmögen^. 

*)  Bulletin  I,  p 339  ff. 


Digitized  by  Google 


113 


3.  Les  biens  de  toutes  les  corporations  religieuses  ci- 
dessus  designäes  sont  d^s  & prdsent  ddclardes  propridtd  natio- 
nale. De  ce  dispositif  sont  exceptöes '),  jusqu’ä  nouvel  ordre, 
les  communautds  coll^giales  mentionn^es  ä l’article  precddent, 
auxquelles  sont  imm^diatement  annex^es  des  fonctions  pasto- 
rales. 

4.  Quoique  tous  les  biens  des  corporations  religieuses 
ci-dessus  design^es  soient  ddclar^s  propridtd  nationale,  ndan- 
inoins  chaque  couvent,  chapitrc  ou  abbaye  continuera  ä jouir 
des  rentes  et  revenus  autorisds  par  la  loi,  en  tant  que  l’exi- 
gera  la  näcessitd  d’un  entretien  convenable  et  ddcent  pour 
leurs  membres,  le  tout  sous  la  surveillance  et  l’administration 
du  gouverneraent. 

5.  On  continuera  de  payer,  comme  par  le  passd,  les 
pensions  viagäres  qui  pourraient  appartenir  ä quelqu’un  des 
individus,  membres  d’une  communaulc  religieuse  et  on  dispo- 
sera  des  fonds  d’oü  proviennent  ces  pensions,  d’aprös  la  te- 
neur  des  contracts  conclus  ä cet  effet. 

6.  La  Chambre  administrative  de  chaque  canton  dans 
lequel  se  trouvent  des  couvens  ou  quelque  autre  genre  de 
corporations  religieuses,  pourvoira  ä la  r^gie  de  leurs  biens 
au  nom  de  l'Etat  *). 

'J)aS  @cfc^  mürbe  um  23.  '3?ouember  1798  allen  Slöftern 
offiziell  mitgcteilt.  ®asfelbe  enthält  ferner  folgenbe  einft^Iögige 
Partien : 

c Les  Chambres  administratives  qui  n’ont  pas  encore 
envoyd  les  inventaires  des  couvens  etc.  situ^s  dans  leur  arron- 
dissement,  seront  tenues  de  les  expedier  avant  la  fin  du  mois 
de  novembre  au  ministre  des  finances  (tit.  II.  Sect  I § 1). 

« Tous  les  intendans  ou  receveurs  des  couvens  etc. 
instituds  par  les  Chambres  administratives  rendront  des 

comptes accompagn^s  d’un  tableau  complet  de  l’dconomie 

du  couvent,  chapitre  etc.  qui  leur  est  confid.  (tit.  II.  Sect.  I § 2). 

')  ferner  raaien  ausgenommen  « les  couvents  dtrangers  possWant 
des  biens  en  Holvdtie,  dout  les  biens  no  doivent  pas  6tre  sdquestrds, 
mais  dont  ralidnation  est  cependant  probibde»  (Bulletin  1,  p.  53). 

')  Bulletin  1,  p.  448  ff. 


Digitized  by  Google 


114 


> D^s  que  le  ministre  des  finances  aura  un  apperqu 
g^n^ral  et  coraplet  de  tous  les  biens  des  couvens,  de  leur 
^tendue,  Situation  et  produit. il  dressera  un  ötat  des  som- 
mes  et  des  fournitures  qui  seront  indispensables  pour  donner 
une  honnöte  subsistance  aux  eccidsiastiques  qui  pr^fferent  de 
vivre  ensenible  et  pour  payer  les  pensions  ä ceux  qui  pren- 
nent  le  parti  de  se  retircr  du  couvent.  11  assignera  ä chaque 
couvent  et  coromunautd  et  ä chaque  pensionnaire  le  fonds 
duquel  il  lui  sera  fourni  la  subsistance.  (§§  5-7). 

< Tous  les  couvens,  chapitres,  communautds  ecclösias- 
tiques  qui  seront  convaincus  par  l’^vidence  du  fait,  ou  par 
le  propre  aveu  de  leurs  membres  d’avoir  soustrait  des  effets. 
des  titres,  du  num^raire  ou  toute  autre  matiöre  de  valeur, 
seront  invitds  en  un  seul  et  mfirae  jour  ä reniettre  les  dits 
effets  etc.  ä l’intendant  du  couvent,  nomtn^  par  les  Chambres 
administratives  dans  le  terrae  de  quinze  jours. 

c Le  Directoire  ex^cutif  ordonnera  les  recherches  les 
plus  exactes  aupr^s  de  tout  couvent  etc.  qui  est  soupqonnd 
d’avoir  soustrait  des  effets,  titres,  objets  de  valeur  etc.  Les 
meines,  chanoines  ou  autres  membres  de  communautds  reli- 
gieuses  qui  depuis  la  lev^e  des  inventaires,  auront  soustrait, 
alidnö  ou  dilapidd  de  leurs  biens,  seront  soumis  aux  mßraes 
dispositions  (tit.  II.  Sect.  II,  § 1,  4,  5). 

3«  i^tcr  gonjen  brofonifc^cn  Strenge  lie^  biefe  @efe(j* 
gebung  nirfjt  lange  aufre^t  erljaltcn.  Sie  ranrbe  jum  Seif  fc^on 
non  ber  ljeIoetifcf;en  Jngfa^ung  oom  24.  Oftobev  1801  butc^* 
brocken,  inelc^e  feftfe^te : „bie  allgemeine  93erfügung  über  baS 
Sird)enrae[en  fommt  ber  gemeiitfamen  'Jlegierung,  bie  befonbere 
Slmnenbung  berfelben  aber  ben  fiantongbebörben  jn,  in  fo  raeit 
nämlic^  beibeS  non  ber  tncftlicben  ©eiualt  abl)ängt."  Unter  bad 
Äird^enraefen  fällt  neben  anberen  Sad^en  „bie  Sluffid)!  über 
Ä'irc^engüter."  (|)eluetift^e  3;agfa^ung  §§  5 unb  23).  iUaef) 
bem  SRebing’fdjeii  ©ntiourf  einer  Ijetuctifc^en  Sßerfaffung  nom  27. 
gebruar  1802  mirb  „ben  6tirrf)en  beiber  ©lonbenSbetenntniffe, 
ben  geiftlic^en  .Korporationen  iljr  (Sigcntnin  burdj  bie  iöerfaf« 
fung  jugefidjert."  (§  7).  91nd;  bie  sroeite  bdoelifc^c  Sßerfaffung 
nom  2.  ginti  1802  anerfennt  implicite  ein  fird)li(^e8  ißermögenö» 


Digitized  by  Google 


115 


teci^t  (§§  61-63),  oerroirft  aber  bie  ^w^äStäfeit  ber  tobten  $anb 
burc^  bic  Seftitjynnng,  bog  „fein  ©runbftüif  für  nnocräußerlic^ 
erflärt  merben  fann."  (§  10).  ferner  fann  fein  ©runbftürf  mit 
einer  immenüäl)venben  ^Ibgnbc  belnftet  werben.  Älte  ^(bgoben 
biefer  STrt,  namentlid;  bie  ^fb'den  nnb  ©runb^infen  finb  foötäuf» 
(§§  10  unb  11).  "Der  Soöfmif  ber  3«^'üen  unb  ©runbjinfen 
wnrbe  ebenfalls  bnrrf)  bie  aJJcbiationSofte  (1803)  gefe^Iic^  feftge* 
legt '). 

I?urcf)  bie  üliebiationSncte  würbe  ben  filöftern  ifir  SBermö« 
gen  anriietgegeben  *)  Santon  fjreibnrg  würbe  ber  frühere 
^uftanb  juin  großen  leil  wieber  ^ergefteüt,  bie  illöfter  reinteg» 
rirt,  bie  Änfnnljmc  oon  SJooijen  freigegeben  uub  ben  firc^Iid)cn 
öcnoffcufc^aftcn  i()re  i^erwaltung  jurüefgegeben.  dagegen  blieben 
bic  9lbgabcn,  welche  bie  S [öfter  oor  ber  l)cIoetifcf)en  Sieoolution 
an  ben  Staat  jn  leiften  Ratten,  hefteten  “).  ferner  würbe  ber 
alte  Slloftcroogt,  welcher  jeßt  „ißfleger“  genannt  würbe,  wieber 
3U  @[)ren  gebracht.  Tiiefen  )ßflcger  mußten  fteb  Älöfter  auS 
bet  SDJitglieberu  beS  flcincn  9fatS  wül)Ien.  Sin  SBefeblnfe  oom 
16.  September  1805  (teilt  bie  Sefugniffe  biefeS  Pflegers,  wie 
folgt,  feft  *) : 

§ 1.  D’aprös  le  prescrit  des  anciens  röglemens  encore  sub- 
sistants  dans  ce  canton,  les  Avoyers  (Pfleger)  des  cou- 
vens  sont  envers  le  couvent  qui  les  a choisis  dans  le 
möme  rapport  que  celui  d’un  curateur  envers  son  pupille, 
avec  )a  difference  qu'ils  ne  sont  point  charges  de  l’ad> 
ministralion  des  biens  du  couvent.  En  consdquence  les 
couvens  ne  peuvent  passer  aucun  contrat  un  peu  con- 
sequent,  relatif  a leurs  fonds,  ni  intenter  de  proebs,  seit 
comme  defendeur,  soit  comme  acleur,  sans  y avoir  6t6 
autorisös  par  leur  Avoyer  (Pfleger).  Ils  ne  peuvent  ä 


')  Acte  de  m«iiation  chap.  V.  3 21.  ®gl.  @ele$  oom  18.  iganuor 
1804  im  Bulletin  des  lois  du  canton  de  Fribourg  I,  p.  249. 

’)  Chap.  XX,  titre  III,  art.  1 : « Les  biens  ci-devant  apparte- 
nant  aux  couvonts  leur  sont  restituös,  soit  que  ces  biens  soient  situ^s 
dans  le  mCme  canton  ou  dans  un  autre.  » 

')  Bulletin  des  lois  I,  p.  61  u.  258  ff.  IV,  p.  260. 

*)  Bulletin  des  lois  111,  p.  195. 


) 

Digitized  b))  Google 


116 


plus  forte  raison  ni  emprunter  ni  rdaliser  des  capitaux 
saus  cette  autorisation. 

§ 2.  Lorsqu’une  direction  ou  autorisation  est  demaud^e  ä 
l’Avoyer  (Pfleger)  d’un  couvent  dans  Tun  ou  l'autre  des 
cas  susmentionnds,  il  doit  en  rdfdrer  au  Petit  Conseil 
et  attendre  sa  ddcision,  si  la  question  concerne  un  fond, 
Capital  ou  droit  perpdtuel  du  couvent.  Dans  les  ques- 
tions  par  contre  de  simple  administration,  qui  n’ont 
rapport  qu'aux  fruits  et  rentes  appartenants  au  couvent, 
l’avoyer,  peut,  de  son  chef  douner  la  direction  ou  auto- 
risation demandde,  ou  en  rdfdrer  au  Petit-Conseil,  s’il 
le  prdfdre. 

®urd)  bicfc  öeftimmung  rourbe  im  roefcntlidjen  bie  frühere 
©efe^gebimg  bcjügli^  bcr  .^aiiblunge=  unb  ®iiuctbsfä()igfeit  ber 
.tJlöfter  miebcrl;ergcftellt.  3lcbc  |)anblung  uon  ucrmögenSvec^tli- 
c^et  ®irtmig  roor  an  bie  ^ufittttmung  beS  tieiucn  9lateS  gebuu« 
ben. 

Qm  Q[a^re  1814  mürbe  bie  SOiebiationöalte  aufgehoben,  ben 
Äantonen  itjre  frühere  Sonoeräiiitüt  unb  bie  Freiheit,  ihre  frühere 
ißerfaffung  roieberherjuftellen,  surüdgcgcbcn  ').  ®er  fflnnbeäuertrag 
oom  7.  Jiuguft  1815  *)  gnrantirt  ben  ftlöftcrn  unb  Äapiteln  ihr 
®eftehen  unb  ihr  SBcrmögen  mit  ber  Seftimmung,  bog  baäfelbe 
ben  gemeinen  Abgaben  untcrroorfen  fein  foHe,  roie  jeber  anbere 
^ritmtberib.  ®ao  'Jtähere  über  bie  SPerroaltung  be«  fiirchengutä 
mürbe  burch  bie  neue  Sßerfaffung  oon  1816  “)  unb  bur^  ba§ 
Oefeg  oom  20  ®e3ember  1831  geregelt ‘). 

:3m  Eiuilgefeßbuch  beä  Stantonä  fjreiburg  “)  ift  bie  5><*nb» 


')  Bulletin  des  lois  VII,  p.  107  ff. 

’)  Facte  födöral  § 12  : « L’existence  des  couvens  et  chapitres  et 
la  Conservation  de  leurs  proprl6t6s,  en  tant  qu’elle  döpend  des  gouver- 
uemeuts  des  cantons,  sont  garauties.  Ces  bieiis  sont  sujets  aux  impöts 
et  contributions  publiques,  comme  toute  autre  propriölö  particuliirc ». 
Bulletin  VIII,  p.  85. 

’)  Constitution  et  lois  organiques,  de  la  ville  et  röpublique  de 
Fribourg.  Fribourg,  1816,  p.  125  ff. 

*)  Bulletin  XIV,  p.  161. 

*)  Code  ci\il  du  caiituii  de  Fribourg.  1834  ff. 


Digitized  by  Coogle 


117 


Iung«fä^igfeit  ber  fird^Itc^fii  ©enoffenfcbaften  burc^  bie  folgenben 
Seftimmungen  geregelt : 

§ 13....  les  corps  de  paroissp les  corporations  et  commu- 

nautds  religieuses,  les  fondations  de  charit^  et  en  g^nö- 
ral  toutes  les  associations  et  tous  les  etablissements 
destinds  ä Ctre  perp^tuds,  et  qui  ont  un  but  expressd- 
raent  avoud  par  le  gouvernement  ou  qui  en  sont  recon- 
nus  par  le  fait,  sont  des  personncs  morales,  soumises 
aux  lois  civiles  dans  tous  les  actes  de  la  vie  civile ; elles 
ne  peuvent  toutefois  se  livrer  ä ces  actes  qu'avcc  l’au- 
torisation  requise  et  dans  les  limites  et  formes  prescri- 
tes  par  les  lois,  ordonnances,  rdglemens,  Statuts  et 
actes  de  fondation  qui  leur  sont  relatifs. 

®ie  ©tiftungen  ju  ®unften  ber  firdjlic^en  ©enofienfe^often 
flnb  burc^  fofgenbe  Seftimmungen  geregelt  : 

§ 848.  On  peut  par  disposition  de  dernidre  volontd  fonder 
des  dtablissements,  destinds  ä dtre  perpdtuds  dans  des 
vues  de  religion,  de  charitd. 

§ 849.  On  peut  fonder*  ces  dtablissements  en  faveur....  d’une 
paroisse....  ou  d’une  classe  de  personnes. 

§ 850.  Ces  fondations  ne  peuvent  avoir  d’effet  qu’autant 

qu’elles  sont  approuvdes  par  le  Grand  Conseil  sur  la 
proposition  du  Conseil  d’Etat.  Lea  fondations  dont 
l’approbation  n’a  pas  dtd  demandde  dans  l’annee  dds 

la  publication  de  la  disposition  de  dernidre  volontd,  par 
laquelle  elles  ont  dtd  faites,  sont  caduques  et  leur  objet 
accrolt  aux  hdritiers. 

§ 851.  Les  fondations  minimes,  faites  dans  les  vues  de  pidtd, 
telles  que  sont  les  fondations  de  messes  ou  d’anniver- 
saires,  n’ont  pas  besoin  de  l’approbation  mentionnde  i 
l’article  prdeddent. 

3n  Sejug  auf  bas  @rbred^t  bet  SIbftcr  unb  auf  bie  ©(^enfitn» 
gen  an  fitdjlic^e  ©enoffenfdjaften  mürbe  fjolgenbes  beftimmt ') : 

§ 9.  Les  rdgles  relatives  d l’ouverture  de  la  succession  des 

personnes  qui  sont  entrdes  dans  un  ordre  monastique 

ou  dans  une  Corporation  religieuse,  et  ä la  capacitd  de 


*)  Ddcret  de  promnlgation  du  code  civil,  livre  111. 


Digitized  by  Google 


118 


ces  personnes,  seit  de  succ^der,  soit  de  disposer  de  leui  s 
biens,  seront  dtablies  dans  une  loi  speciale  ; en  altendaiit 
les  r^glemens  et  usages  existans  i ce  sujet  sont  maio- 
tenus. 

Sont  aussi  provisoirement  maintenus  les  rdglemens  et 
usages  qui  limitent  la  capacitd  des  ordres  monastiques 
et  des  corporalions  religieusea  de  succMer  et  de  rece- 
voir  des  libdralit^s,  soit  ä titre  singulier,  soit  ä titre 
universel. 

in  geftetlte  übet  bic  ^anblung8=  iinb 

©rbfä^igfeit  bet  filofterlcute  ift  nie  etlaffen  roorben ; bagegen 
lourbe  bie  frül;ere  ©efe^gebung  bejügli^  bet  (irc^Iic^en  ©enoffen« 
fc^often  als  uor  bet  $anb  ju  dJcc^t  beftei;enb  erflött.  Sine  iäiu 
bernng  in  biefer  93ejie[;ung,  abgefel)en  non  ber  oovilbcrge^enben 
Äufbebnng  ber  Slöftet  unb  ber  jeitrociligcn  ^nforpotirnng  beS 
Sirc^engntS  burc^  bie  Siegiernng  uon  1847,  worüber  fogleicb  baS 
nähere,  trat  nic^t  ein.  Qm  ©egenteil  würben  biefe  S8eftinimnngen 
in  ben  Qa^ren  1858  unb  1859  erneuert  nnb  bilben,  wie  wir 
weiter  unten  fe^en  werben,  nod)  ^eute  geltenbeS  iRecbt. 

Sin  Singriff  in  baä  5Bermögensred)t  ber  fird)Iid)en  ©enof» 
fenfdjaften  gefdja^  burd)  bie  ifiegiernng  uon  1847.  Diefe  f}ob 
juerft  eine  31eil}e  uon  Klöftern  auf,  uerbannte  biefelbcu  aus  bem 
Äontou  unb  fpradj  benfelben  baS  Siecht,  üiegenfe^aften  im  Äanton 
3U  erwerben,  ab.  I)ie  ©üter,  fowoljl  aOtobilior»  als  Qmmobiliar* 
gut  ber  aufgct)obeneu  SHofter,  würben  als  Staatsgut  erllört  unb 
feqneftrirt ').  ®iefe  ©üter  würben  ber  Sioiluerwaltung  unter» 
fteHt  -).  Salb  barauf  würbe  burc^  bie  neue  SBcrfaffung  uom  4. 
iDJätj  1848  fämmtlidieS  Slird)cngut  unter  bie  StantSoerwaltung 
geftetit ").  ©d)on  am  30.  Sötiirj  würben  bic  noc^  übrig  gcblie» 
beneu  flüfterlic^en  ©enoffenfdjaften  teils  fofort,  teils  « par  extinc- 
tioD  > aufgehoben  *)  unb  < les  biens,  tneubles  et  imtneubles 
des  couvents  et  maisons  rcligieuses  sans  distinction  sont 


*)  Bulletin  XXII,  p.  15.  ®elrct  Dom  19.  9?otiemBer  1847. 
‘)  Bulletin  XXII,  p.  22.  Xefret  Bom  26.  Slooembet  1847. 
’)  Constitution  de  1848 ; 8Ü  84  und  92. 

*)  Bulletin  XXllI,  p.  35. 


Digitized  by  Coogic 


119 


r^unis  au  domaine  de  l’Etat  pour  6tre  consacrds  ä une  des- 
tinatioii  d’utilitd  publique.  » Jüv  bie  2>!itglicber  biefer  ^lüftet 
foHte  eine  ^iifj^eärente  nuSgemorfcn  ober  nnberfeitig  für  beren 
Untcrl;alt  gcforgt  mcrben  '). 

T'ie  übrigen  ftir(^cugütcr,  mit  ?luSfc^Iu6  ber  flöfterlidjen 
©enoffenfc^aftcn,  blieben  alö  foId)e  bcftefjen,  wnrben  aber  fänmtt' 
lit^c  ber  EinUucrmaltung  unterftellt 

Diefer  bauerte  biä  3um  1857.  9Jac^bem 

burcb  Detret  uom  3.  3“"'  1857  bef(^lof)cn  mar,  ben  früt)ercn 
SRcc^tsjuftanb  in  Setreff  ber  firrfjlic^en  @enoffenfd)aften  roicbet 
^cr^uftellen,  imirbc  eine  Sionimiffion  eingefebt,  meldje  ben  Ser» 
mögenäftanb  ber  Slöftcr  fcftftcflen  fotle,  unter  Slbjng  ber  Serlufte 
unb  ber  non  ber  SJegiermig  non  1848  aufgelegten  Saften,  .^ier» 
auf  folle  ber  große  SMat  baö  SBeitere  betreffs  )Hüderftattung  beS 
SermögenS  an  bie  betreffeuben  lirdjlicßen  tiJorporntionen  oetfü» 
gen  *).  T)iefc  Ütucferftattnng  erfolgte  bur^  Serfügung  nom  3. 
Sejcntber  1858  unb  18.  'llouember  1862  an  bie  befteßenben 
Slöftcr ; ben  fionoentualen  ber  nufgel)obenen  SHöfter  *),  mürbe 
eine  lebenSlängIid)e  iRcntc  gemiißrt  ®).  I'ic  ScrmögenSnermaltitng 
mürbe  ebenfalls  ben  firdjlidjen  ®enoffcnfd)aften  iurüdgegeben, 
norbel;altlic^  ber  Äuffid)t  ber  tirdjlidjcn  uub  mcltlicßen  Sc^brbe  *). 

Die  Seftimungeu  über  bie  ©rmerbsfäßigfeit  ber  tird)lid)en 
fiorvorationen,  mie  fie  Ijeutc  uo(^  gefe^licße  ©cltung  mur» 

ben  bnrd)  bie  ilonoention  nom  23.  Slpril  1858  jmifd)en  geiftli» 
(ßer  unb  meltlid;et  Seßorbe  unb  burd)  ein  Sircnlar  ber  Segie» 
rung  an  bie  9iotare  nom  31.  Oftober  1859  feftgefe^t  •). 

Sejflglicff  bcS  SireßenguteS  mürbe  beftimmt  baß  « en  cas 
d'dchange  d’imnieubles,  comme  aussi  par  les  acquisitions  qui 

’)  Bulletin  XXllI,  p.  35  und  99. 

’)  Administration  civilo  des  biens  du  clergS  : Bulletin  XXIII, 
p.  192  ö. 

')  Bulletin  dos  lois  XXXI,  p.  81,  135  II. 

‘)  Bulletin  XXXII,  p.  95  fl.  ; XXXIV,  p.  212. 

‘)  Übet  leptere  ficbe  bie  « Convention  » oom  26.  SloDcmbet  1867 
(Bulletin  XXXVII,  p.  147  3. 

«)  Bulletin  XXXI,  p.  137  fl. ; XXXII,  p.  36  fl.  $oS  Slä^ere 
unter  Sopitel : Serroaltung  beS  ßitdjengufeS. 

■)  Bulletin  XXXII  p.  39  und  240  ff. 


Digitized  by  Coogle 


120 


seraient  jug^es  n^cessaires,  eile  (bie  mit  bet  93eTn)a[tung  bc^ 
traute  .^ommtffion)  donue  son  prdavis  aus  autoritds  supd- 
rieures.»  (Convention  § 8 tit.  4.) 

Dag  Sircular  uom  31.  Oftober  1859  enthält  folgenbe  Se* 
ftimmungen : 

§ 1.  La  mense  ^piscopale,  le  sdminaire  et  les  autres  fonda- 
tions  ayant  une  destination  sp^ciale....  sont  des  person- 
nes  morales  (Art.  13  du  Code  civil).  Elles  ne  peuvent 
se  livrer  comme  telles  aux  actes  de  la  vie  civile,  cons- 
tituer  bypoth^que,  acqu^rir...  des  immeubles,  que  munies 
d’une  autorisation  speciale  du  Conseil  d’Etat.  En  sont 
toutefois  exceptds  les  biens  de  la  fondalion  Fdgely,  dont 
le  R“"  Evdque  diocdsain  est  seul  administrateur,  en 
vertu  du  testament  du  donateur,  du  7 decembre  1837. 
§ 2.  Les  monast^res  renträs  dans  l’administration  de  leurs 
biens  par  l’arröt^  du  3 decembre  1858  (Bulletin  XXXII) 
ne  peuvent  de  m^me  se  livrer  k aucun  des  actes  prd- 
mentionn^s,  sans  l'autorisation  expresse  du  Conseil  d’Etat. 
Pour  entamer  un  proc^s,  r^aliser  des  capitaux,  passer 
un  contrat  important  relatif  ä leurs  fonds,  ils  doivent 
6tre  munis  d’une  autorisation  de  la  direction  des  cultes 
(Arrfitö  du  16  septembre  1805). 

Sont  ici  pareillement  rappeläes  les  dispositions  de  l’art. 
9 du  ddcret  de  promulgation  du  III  livre  du  Code  civil, 
se  reförant  aux  lois  antdrieures : a)  En  ce  qui  concerne 
la  capacitd  des  personnes  qui  sont  entr^es  dans  une 
Corporation  religieuse  reconnue  par  l’Etat,  elles  ne  peu- 
vent ni  tester  (ordonnance  du  20  aoüt  1562)  ni  perce- 
voir  leur  droit  d’bdritage  et  Idgitime,  si  ce  n’est  ä titre 
d’usufruitiers  et  avec  reversibilitd  en  faveur  de  leurs 
plus  prorbes  parents.  (Municipale,  fol.  221,  mandat  du 
18  decembre  1640  ’).  b)  En  ce  qui  concerne  la  capa- 
cltd  des  corporations  religieuses,  de  recevoir  des  libd- 
ralitds.  Ainsi  les  donations  ne  peuvent  consister  en 
immeubles  et  sont  de  nul  effet,  si  elles  n’ont  dtd  prda- 


')  3Jtunij4)aI(.  !(u4gabe  bon  SdineQ  § 404. 


Digilized  by  Google 


121 


lablement  approuv^es  par  l’autoritö  sup^rieure.  (Mandat 
du  11  mai  1651).  Elles  ne  doivent  point  exceder  la 
somme  de  200  dcus  (750  fr.)  A cet  effet,  elles  sont 
toujours  stipuldes  par  un  notaire,  qui  en  transmet  copie 
ä la  direction  des  cultes  chargde  de  veiller  ä leur  capi- 
talisation. 

Ces  dispositions  sont  pareillement  applicables  aux  dots 
apportdes  par  les  novices  (mandat  du  26  mars  1744) 
sauf  en  ce  qui  concerne  leur  quotitd,  qui  sera  fixde  par 
la  communautd  comuie  avant  1848. 

§ 3.  L’autorisation  du  Conseil  d’Etat,  en  ce  qui  concerne 
l’autoritd  civile  est  pareillement  requise  pour  toute.... 
acquisition  d'immeubles,  Constitution  d’hypothdques  etc. 
de  la  part  du  Vdn.  Chapitre  de  St.  Nicolas  et  des  dif- 
fdrentes  fondations  dnumdrdes  aux  art.  1 et  10  de  l’arrdtd 
du  25  aoüt  1858  (Bulletin  XXXII,  p.  72).  La  Com- 
mission de  surveillance  des  biens  du  Vdn.  Chapitre 
devra  dtre  munie  d’une  semblable  autorisation  pour  agir 
au  nom  des  bdndfices....  annexds  ä la  mense  capitulaire. 
§ 4.  Tous  les  autres  bdndfices  eccidsiastiques  du  canton 
devront  produire,  en  conformite  des  art.  8,  litt.  4 de 
la  Convention  du  23  avril  1858,  une  autorisation  spd- 
ciale  du  Conseil  d’Etat,  jointe  ä celle  qui  leur  aurait 
dtd  ddlivrde  par  le  R“'  Eveque  diocdsain. 

®ie  lebten  fragen  nermögenSred^tlic^er  Statur  bcjüglid^  ber 
aufgehobenen  Slöfter  würben  enbgilltig  butd)  baö  Übereinfommen 
uom  26.  Ülooember  1867  jwifchen  bifd)öflicher  Set)ötbc  unb  Die« 
gierung  geregelt ').  'Eer  große  iWat  beftätigte  bie  « convention  > 
am  19.  iRooembet  1867  unb  beftimmte  bei  berfelbcn  (Selegen« 
heit  ’) : < Sont  formellement  abrogdes....  gdndralement  toutes 
les  dispositions  Idgislatives  et  administratives  qui  ne  l’auraient 
pas  dtd  ddfinitivement  et  qui  seraient  contraires  aux  droits 
de  I’Eglise  en  ce  qui  concerne  la  libre  communication  de 
l’autoritd  eccidsiastique  avec  les  fiddles,  le  droit  d’association, 


’)  Bulletin  XXXVII,  p.  147  fl. 
’)  Bulletin  1.  c.  p.  153. 


Digitized  by  Coogle 


122 


le  droit  d'enseigDement,  en  un  mot,  la  pleine  et  coti^re  libert^ 
de  l’exercice  de  la  religion  catholique.  » 

1)011111  luaren  bie  Süffeln  ooii  1848  enbgültig  gebrod^en  unb 
bcr  Sir^e  i^rc  JJrei^eit  juriicfgegebcii.  Äiif  einem  ©ebiete  blie« 
ben  Sefc^ränfungen  befleljen,  auf  beni  ©ebiete  beS  SermögenSrec^* 
Uä ; baä  fit^lid)e  SBermögenSrec^t  bepnbet  fic^,  wie  oor  bem 
3ufaiiiiiienbrudj  bet  alten  Drbnitng  im  0“^re  1789,  in  ben 
Ueffeln  bet  fogen.  ^Imortifationägefe^e. 

$nl)ang. 

3m  änfc^Iii^  an  bie  ®rroerb8fäf)igleit  bet  Äirdje  im  San» 
ton  Ureiburg  foöen  einige  ciüilved)t[idje  Söegünftigungen  beS  Sir» 
c^enguteS  erioäijnt  roerben,  luimlid)  bie 

SJerjä^riingöftift,  locldje  and;  im  Ureibuvger  SRec^t  oortommen. 

ffirftere  l)at  iljren  Utfpning  in  ber  ©efe^gebung  ber  fränii» 
fd)en  Sönige.  SBäijrenb  im  vöniifi^en  iReic^e  bie  Sirc^engüter  ber 
geroöijnlic^en  orbentIid)en  Sefteiierung  iintccioorfen  maren  unb  bie 
.Sird^e  non  iljtem  ©runb  unb  ©oben  nur  feine  au§erorbentIid)tn 
(Steuern  ju  jaulen  unb  bie  auf  beiifelbcn  iafteiibcn  ®ietift» 
ieiftungeii  nid)t  ^u  tragen  Ratten,  mürben  im  fräiitifc^en  iReic^e 
bie  oon  ben  Sönigen  an  Sirdjen  unb  Slöftev  gefd)eiiftcn  ©runb» 
ftücfe,  foroie  bie  ben  ^fanfitcbeii  alä  Tiotation  angeroiefeneii  üäit» 
bereieii  oon  aflen  Mbgabeii  befreit ').  Diefc  mürbe 

biirc^  bie  fit(^Iid)e  ©efe^gebiing  gefd)üßt  unb  meiter  entmidelt 
unb  erhielt  fid)  bis  in  bie  iieiiefte  3c*t- 

Diefe  3n*tt>in'iiät  ber  fitd)Iit^en  ©enoffenfd^aften  im  Santon 
Ureiburg  lii^t  fic^  fd)on  im  12.  3fli)tl)unbei1  nad)meifen,  mo  baö 
Slofter  Hauterive  als  non  allen  roeltlit^en  ütbgaben  unb  nom 
meltlic^en  ©efe^e  frei  l)ingeftellt  mitb  -).  Die  fitdjlic^e  ©efe^ge» 
bung  für  ben  Santoii  Utfi'i’urg,  fomeit  biefelbe  juriidoerfolgt 
metben  fann,  betont  bas  ißriiijip  ber  3>''tiunität  ber  Sirc^engüter. 
So  j.  Ü3.  bie  älteften  uns  überlieferten  Constitutiones  synodales, 


')  SilBernagel,  fiirebenrfdjt  ’ p.  682  ; Sgl.  Unebberg,  Siribenteibt  ‘ 
p.  474. 

’)  Dotnutn  de  Altaripa....  liberani  ab  omni  censu  ct  omni  lege 
laicali  fecimus.  (Recueil  diplom.  du  canton  de  Fribourg  I,  p.  8). 


Digitized  by  Coogle 


123 


im  3a^re  1447,  gefommelt  oon  SBifc^of  ©eorg  oon  ©alujjo, 
welche  ricl  ältere^  tirc^Iic^eä  SRec^t  entgolten  ’)  unb  im 
1494  oeröffentlic^t  mürben,  ferner  bie  Constituliones  synodales  be« 
Sebnftion  non  2)Jontfaucon  ’),  metdjc  bie  Seftimmungen  feine« 
Ämtöoorgänger«  roiebert)oIen,  bie  Statuta  synodalia  be«  öifc^ofä 
^ot)anu  oon  SEBattenmiHe  ®)  u.  f.  m. 

Desgleichen  onerfeimt  ber  fjreiburgcr  9int  bie  gciftlichc 
^Immunität.  Die«  ergibt  firf)  QU*  feinen  eigenen  Srfliirungen  *), 
mo  e«  beißt»  baß  er  bei  feinen  gefchgeberifeijen  Srlaffen  niefjt 
beobfichtige,  bie  geiftliche  3tntt>ttnt'tät  §n  oerleßen,  fonbern  biefelbe 
bnrehau«  „in  Cbad;t“  nehmen  mollc.  Die  beindidje  Kammer  er» 
flärt  ®),  ©tcuern  unb  ?lbgaben  foden  oon  ben  @otte«gIiebern  nidjt 
erhoben  merben,  e«  fei  benn  in  ber  hödjftcn  91ot  unb  nadj  oor« 
heriger  3?ereinbarnng  äiuifchen  bem  SBenner  unb  ben  25orftehcm 
bet  @otte«gIicber. 

Die  3«"''“tt'tiit  ßel  bem  mobernen  9iedjt«ftnnt  unb  ben 
oeränberten  oolfSmirtfdjnfllidjcn  sPerhältniffen  311m  Cpfer;  cinjel» 
ne«  3.  58.  Befreiung  oon  ©rnnbftcucr  für  SHrche,  ilir^hi^f*  f-  tf- 
nnb  oon  ©eböubeftener  ift  übrig  geblieben. 

(Sine  meitere  cioilredjtliche  Segiinftigung  bc«  Äir^engute«, 
metche  and)  im  Jteiburger  iRccht  oorlommt,  ift  bie  23er jäh' 
rnng«frift.  ^m  rümifdjen  9fc^l  betrug  bie  23erjnhrung8frift 
30  mntbe  für  Grfihnng  oon  nnbemeglidjen  Sachen  ber 

Äir^e  auf  40  ;3‘thee  auögcbehnt.  Dnrd;  @cmohnhcit«rccht  mürbe 
feit  ben  ©loffatoren  bie  23erjährung«frift  auf  44  3^hre  erhöht. 
Der  römifdjen  )tird)e  im  engeren  Sinne  mar  fdjon  früher  bie 
100  jährige  ^rift  3ugeftanben ; biefe  mnrbe  auch  auf  anbere 
flitchen  auSgebehnt. 

Daß  bie  httnbertjährige  23erjährung«frift  in  fjreiburg  früh 
3Ut  ©eltnng  getommen  ift,  ift  eine  begrünbete  Annahme,  ^n 


')  Constitutiones  synodales  occlesie  et  episcopatus  Laasannensis. 
Lugduni,  1494  fol.  21a : De  immuniCate  ecclesiarum  et  clericorum  et 
bonorum  eorundem. 

’)  Constitutiones  synodales.  Gebennae.  1523  n*  32. 

’)  Statuta  synodalia.  Vesontione.  1625  n*  22. 

‘)  9lat«manual  Oom  17.  3uni  1G31. 

•)  ijlroiettbuch.  SBeinachtäprojeft  1707,  fol.  203a. 


Digilized  by  Google 


124 


einem  ©ammelbanbe ')  non  ®efe|en,  roeld^et  3JHtte  be«  16. 
(^a^r^unberts  entftanben  ift  unb  älteres  SRec^tämoterial  jufammen» 
ftetit,  ift  eine  tBcftimniung  entl)alten,  melct)e  befagt,  bag  „obroofil 
bie  93etjä^rung  ftd)  nuf  loeltlid^e  ®iitet  erftrecft,  fo  ^at  biefelbe 
für  bie  geiftli^en  ®üter  nic^t  ftatt.  ®oc^  roenn  für  bie  geiftUc^en 
3Jc(^te  t)unbert  ^a^re  ni(^t  erforbert  roirb,  fo  mag  bie  33erjaf)rung 
ftattfinben."  Seit  bem  16.  3[al;rl)unbert  fpäteftenä  befte^t  in 
iJreiburg  bie  tjunbertjo^rige  S3erjnl)rungSfrift  für  boS  Äirc^engut. 
®iefelbe  I)nt  in  »erfc^iebene  Soreiitwürfe ')  jur  SDlunijipale  Ein» 
gang  gefunben  unb  würbe  burt^  (entere  gefe^Iic^  fanttionniert  *) : 
„?nie  bie  guter,  fo  ben  fildien,  ftiften  ober  anberen  gotsgliberen, 
flöftern,  pfrunben  unb  fpitälen  ingeli)bet  unb  bero  eigen  finb, 
mann  fi  f^on  biird^  anbere  perfonen,  benen  fi  genügen  unb  ge« 
nießen  unbergeben  unb  jeoerwalten  beuolfien  feinb,  me^r  bann 
brg^'Ö  jaijt  beferen  unb  ingeljebt  worben,  finb  benno^t  ber  oer* 
jal;rung  nit  unbcrworfen  beSmegen,  baS  fi  felbigen  perfonen  nit 
eigent^umbli^  5ugel)ört,  funberS  fi  aüein  bie  nnßung  baroon 
^aben  foHenb,  es  f^e  bann  baS  etman  einer  ein  ftud  für  fein 
eigent^unib  I;nnbert  jatjr  beferen  ^abe,  in  foflic^em  oal  foll  ein 
foHidie  l)unbertjäl)rige  poffe^  bem  bcfiget  gelten  unb  Iraft  Ijaben 
oermög  ber  geiftlic^en  rechten." 

3m  heutigen  8?ec^t  finb  biefe  Scftimmungen  meggefollen, 
unb  unterliegen  bie  fir^Iid^en  ©enoffenfc^aften  bem  gemeinen 
Stledjt  ‘). 


')  Legislation  et  Varietes  XIII  fol.  199a- 

’)  ^rojeft  ®umel.  (Legislation  et  varietes  XIV,  fol.  99b) ; ?rojeft 
Xeibtermann  fol.  80  u.  f.  ro. 

’)  9Runi}wale.  fluSgaBe  bon  Sd)neQ  § 458. 

‘)  Code  civil  g 2123. 


Digitized  by  Coo^ 


125 


Inetits  f 

@ubjelt  unb  ([^arafter  bc^  ^irt^enDtrmögend. 

®ie  9Jecbt8[ubjett  be?  Sitc^enoer« 

mögend  ju  betrachten  ift,  ift  foroohl  im  fitchlichen  alä  im  bürger- 
lichen SRecht  eine  fontrooerfe.  ®ie  Streitfrage  beä  Sigentumä 
am  ftirchenuermögen  ift  alt ; biefelbe  ift  auch  toifber  in  ber  neueren 
unb  neueften  jnriftifchen  Citeratur ')  roieberholt  behnnbelt  roorben, 
unb  wirb  auch  je  nach  bem  Stanbpuntt  ber  iBerfaffer  nerfihieben 
beantwortet. 

®aö  fir^Iiche  Stecht  gibt  auf  bie  ijrage,  wer  theoretifch  alä 
Subjelt  beä  ßirchenoermbgen«  ju  gelten  habe,  feine  birefte  Mut- 
wort;  bie  tirchlichen  StechtSquetlen  enthalten  oielmehr  nur  gele- 
gentliche Slugerungen,  auf  welchen  bie  oerfchiebeneu  ®hfarien 
aufgebaut  werben.  Ob  biefeö  Subjett  baä  einzelne  firchliche  ^n- 
ftitut,  ®iöjefe,  Sathebrale,  ^fatrfirche,  SBenefi^ium,  ®om-  ober 
SoDegiatfopitel,  Älofter  u.  f.  w.  (^[nftitutenthcorie),  ober  bie  @e- 
famnitfirche,  (©efammtfirchentheorie,  welche  in  ber  ©efammtfir^e 
bad  Subjett  alle<8  tirchlichen  SigentumS  ertennt)  ift,  bilbet  ben 
©egenftanb  ber  Sontronerfe ; hoch  ift,  um  bieä  h'f*^  9l**d)  beiju« 
fügen,  bie  Qnftitutenthcorie,  wel^e  in  ben  eingelnen  tirchlichen 
^nftituten  ben  Sie^toträger  beS  Sirchennermögen«  fieht,  bie  in 
Theorie  unb  ißrafiö  überwiegenb  angenommene. 

3n  ber  älteren  tird)enrechtlichen  Siteratur  werben  noch  al« 
ffiigentümer  ber  ftirchenguteä  bejeichnet  @ott,  Ehriftwä,  bie  ^eili- 
gen, bie  Ärmen,  ber  ^apft,  bie  S3ifchöfe ; biefe  Änfi^ten,  welche 
non  uereinjelten  Stutoren  noch  in  ber  neueren  Literatur  nerteibigt 
werben,  tonnen  al«  rechtliche  Sheot'cn  with*  in  ^Betracht  tommen  ’). 
Sie  haben  infofern  IBeachtung  gefunben,  alsS  babur(h  jum  Stud« 
bruci  gebracht  wirb,  bag  baä  Äirchengut  in  befonberer  SBeife 
@ott  geweiht,  auä  SBerehrung  gegen  bie  ^eiligen  gefdljenft,  jum 
großen  ®eile  jur  Sßerwenbung  für  bie  Strmen  beftimmt,  bem  23er» 


')  S.  bie  Diteratut  bei  grtebbetg,  ^rcbenrecfit  *,  p.  488. 

')  6.  bie  ^itif  biefet  Xbeocien  bei  älteuier,  ber  Segriff  unb  Sigen« 
tbümec  bec  beü.  «acben  1,  p.  305  ff* 


Digilized  by  Google 


126 


fügungSrec^t  ber  iJtrti^enobcrcu  uiilerftclit  ift ') ; barouä  fann  aber 
fctncSiDcgä  ein  ffiigcntumätcdjt  abgeleitet  werben. 

®nc^  bie  neueren  Ifjeorien  -),  weldje  entweber  in  ber 
lion  ober  im  Staat,  in  ben  i^anbeötirc^en,  in  ben  bfirgerlid^en 
©emeinben  ober  befonberö  in  ben  föird^engemeinben  bie  Gigen^ 
tümer  beö  ftirt^enguteä  erblicfen,  r<nb  jum  großen  leile  aufgc« 
geben.  9iur  leßtere  I^eorie,  welche  bie  Sirdjgeineinbe  olö  5Rec^t«= 
fubjeft  beä  Äirc^enoermögenä  I;infteflt  unb  welche  and^  oon  ein= 
jelnen  fattjolijc^en  iHec^töIe^vcrn  “)  oertveten  würbe,  finbet  noc^ 
immer,  fpejiell  unter  ben  proteftantifdjen  ^nriften,  Stn^änger ; 
biefclbe  ift  aber  oudj  oon  ben  berufenften  tBertretcrn  beS  protc» 
ftanlifc^en  Sirdjenrcc^t«,  wenigftenä  Ijinfidjtlic^  bed  fat^oIifd;en 
iUrdjenguleS,  fallen  gclaffen  worben;  in  ber  Sc^weij  aHetbingä, 
wie  wir  eä  fogleit^  fe^en  werben,  finbet  biefe  lefjtere  Il;eorie 
no(^  entfd;iebene  35ertreter. 

®ie  beiben  3:t)eorien,  welche  in  ber  heutigen  Sirc^enred^ts» 
wiffenfe^aft  noc^  ernftlidi  in  Setra^t  fommen,  ftnb  aifo  bie  ©e> 
fammtfivd)ent^eorie  unb  bie  ^nftitutentljeorie  ♦).  Unb  biefe  beiben 
2t)eorien  fc^Iie^en  einanber  nic^t  auS,  foubern,  richtig  aufge= 
fo^t,  ergänjcn  gegenfeitig.  'Jiod)  ben  SBertretern  ber  erfte» 
ren  ibeorie  ift  bie  Äir^e  alg  ?(nftalt  Gigentümerin  beä  gefamm« 
teil  fiirdbenguteS.  Slber  wie  bie  allgemeine,  über  ben  Grbfrei« 
au8gebel)nte  Mivd^e  in  ffiirflicbteit  räumlidj  nicht  nlä  Gine  ficht« 
bares  Dafein  hot,  fonbetn  nur  in  ihren  einzelnen  ffirchen  nnb 
Änftalten  wirtlich  ift,  fo  ejiftirt  baö  Äirchenoermögen  glei^fnHS 
nur  baburch,  bag  eS  mit  ben  einjelnen  Stirchen  unb  Slnftalten, 
burd)  welche  bie  allgemeine  fiirche  in  SBirflichfeit  tritt,  uerbunben 
ift.  Die  einjelnen  Änftalten  unb  Äird)cn  werben  bager  in  ben 
CucUen  neben  ber  allgemeinen  ilirdje  als  Gigentünier  im  reehtli« 
chen  Sinne  beS  SEBorteS  bejeichnet ; benn  fie  finb  folche,  weil  ihr 
Gigentiim  jugleich  baS  Gigentum  ber  allgemeinen  Sirche  ift  unb 
nur  ein  folcheS  fein  fann,  ba  bie  einjelne  Wnftalt  ober  Jtirdhe 
eben  felbft  nur  oii  bem  oon  ihr  eingenommenen  Orte  bie  bort 

')  ^ermc^,  Jtirchenoermögen  im  [jeetb.  Rirchentejiton  VII’  p.  703. 

’)  Übet  bie  log.  publicilliicheii  Xbcorieit  SJleiiter,  1.  o.  p.  312  ff. 

•)  ©alter,  SSrenbel,  u.  Saoigni). 

*)  ^etrnea,  ftirchenoermbgen  im  ftitchenlejifon  VII  *,  p.  696  ff. 


Digitized  by  Coogle 


127 


ini  fid^tbare  Dasein  getretene  aflgemeine  S'ird^e  ift,  je  no^  ber 
größeren  ober  geringeren  33otIfommen|)eit,  mit  roel(^er  bie  ©injel« 
firc^e  bie  ÜKertmale  ber  allgemeinen  fiircße  in  oereinigt '). 
35ie  Sinjelfirdje  ober  Änftolt  ift  olfo  nae^  ber  ®efommtIircf)en= 
tßeorie  juriftifeße  '^erfönlicßfeit,  (Sigentilmeriu,  nur  nießt  in  iljrer 
Sigenfe^aft  olss  befonbereö  l^nftitut,  fonbern  nlä  Sßerroirtlicßung 
ber  oilgemeinen  Slireße  an  bem  befonberen  Orte.  Änbererfeitä 
erllären  bie  SJertreter  ber  3")i>tu*ctdl)eorie  auöbrüdiie^,  baß  bie 
Einjelüre^en  teine  in  ficß  abgefcßloffencn,  für  fieß  allein  befteßen^ 
ben,  abfolut  felbftänbigen  Slecßtäfubjclte  finb,  oielme^r  nur  baburc^ 
redjtlicße  Efiften^  ßaben,  baß  fie  ju  ber  allgemeinen  Sirdie  geßö= 
ren  unb  fid)  ißrer  23erfaffung  in  jeber  SBeife  untermerfen ; baß 
fic,  weil  i^r  91eprefäntani  ber  fußtbaren  Äircße  unb  bie 

bleibenbe  Erfüllung  il;reä  3™ede8  ift,  nur  erwcrbäfSßig  finb  ju 
bem  allgemeinen  tircßlic^en  i’oß  iijr  Ißermögen  fc^led)tl)in 

ftire^engut  ift,  roelt^eä  bei  bem  Eingehen  beS  EinjelinftituteS,  bei 
beffen  Abfall  oon  ber  Äirdje  in  bie  ®iävofition  ber  allgemeinen 
Äircße  lommt  *). 

®ie  beiben  I^eorien  laffen  fitß  in  einer  SBeifc  tombiniren, 
welche  bem  Sßarafter  beiber  {Rechnung  trägt.  E«  ift  Har,  baß 
bie  ESefammttircßentßeorie  bem  SBefen  unb  ber  SJerfaffnng  ber 
jt'irc^e  am  meiften  entfprießt,  unb  baß  fte  namentlich  aueß  eine 
tiefere  Erfläning  bietet  für  ba$  IBerfügungigrecht  bed  ^apfteS 
über  bad  gefammte  Äirdjenoemiögen,  foroie  ber  Sifeßöfe  über 
baö  ®iöiefanfird)cngut  unb  für  bie  biä  ju  einem  geroißen  @robe 
oermögenöredjtlicßc  Unfelbftänbigfeit  ber  Einjeltircßen  unb  Of'ß*’ 
tute,  dagegen  oinbijirt  bie  .^i'flilulcntßeoric  ben  einjelnen  :Qinfti= 
tuten  einen  prägnanteren,  juriftifcß  leicßter  beßuierbaren  EßaraH 
ter;  bie  einjelnen  ©oben  beö  Slecßtä 

fefte,  abgegrenjte  Eigentumöfubjefte  unb  ßaben,  foioeit  nießt  bureß 
allgemeine  Äircßengefeße  befeßränft,  relatio  roeitgeßenbe  oermögenS« 
redjtlidje  Selbftänbigleit  unb  Änfprueß  auf  einen  gefeßließen  ©cr< 
treter.  Seßterer  ?luffnffung  entfpreeßen  bie  9iccßtöquellcn  unge» 
jroungeuet : biefelbe  aucricunen  bie  uerfeßiebenen  fireßließen 

')  Jpitfcbel,  Sigentbum  am  latf)oI.  ßirc^engute,  im  ftrc^iD  f. 
fatbol.  £ircbenrecf)t,  34  p.  .3.34  ff. 

’)  Sgl.  Schulte,  fiircbcntecbt  S p.  468  fl. 


Digitized  by  Coogle 


128 


tute  al8  ^erfonen,  fc^reiben  ben  cinjelnen  Slirc^en  possessio, 
usucapio,  ®rbfäl)igfeit  ju,  laffen  uerfd)icbene  9?ec^tSgefc^äftc  jioi« 
f^en  ä“/  ©igcntuniörecbt  ootauäfe^en  *).  3'* 

bem  ergänzen  fic^  bcibe  I|)eorieu  in  ber  Sfeife, 

ba^  innn  baä  einjclne  tirct;Iic^e  eigentliches,  näc^ftcS, 

mit  bem  dominium  directum  auSgeftattcteS  9ted)tSfubjcft,  bie 
©efammttirche  aber  als  entfernteres,  alte  einjelnen  Sechtsfubjefte 
umfaffenbeS,  mit  bem  dominium  eminens  auSgeftatteteS  StechtS» 
fubjeft  auffaßt.  ?luf  biefe  SBcife  roirb  ber  Berechtigung  foroohl 
ber  ©efammtfirdjcntheorie  Ülech* 

nung  getragen. 

;3n  ber  ©djiueij  ift  bie  Qnftitutentheorie  noch  *t>eit  baoon 
entfernt,  allgemeine  Sinerfennung  31t  pnben ; im  Gegenteil  h^iteii 
ilbertoiegenb  fowohl  SEBiffenfehaft  als  'Jtechtfprcchung,  fpeiiell  in 
ben  proteftnntifchen  Slontonen,  an  ben  Äirchgemeinben  als  tRcchtS» 
fubjeft  beS  SirchenguteS  feft.  ©areis  nnb  *),  mefche  juge« 
ben,  baß  im  ÄHgeineinen  bie  :^ttftttttif>tt^csrie  in 
$ra{is  bie  überroiegenb  angenommene  ift,  ftellen  in  Bejug  auf 
bie  Sdpoeij  bie  Sirchgemeinbe  als  9icd;tSfubjett  beS  fiirchcngnteS 
als  ber  fdjiociierifchcn  iHedjtSprajiS  entfprechenb  I;in ; im  größten 
Seile  ber  ©chiueij  ftd;  ein  ©emohnheitsrecht  gebilbet,  wor= 
nach,  unter  Derogation  beS  gemeinen  lononifchen  BechteS,  bie  i?ir» 
chengemeinbe  in  allen  Bejiehnngen  baS  tird;liche  lRcd;tsfubjeft, 
alfo  auch  ®igentnmerin  beS  SHrchenoennögenS  mürbe.  SS  mirb 
fogor  »Oll  benfelben  Berfaffern  *),  unter  Berufung  auf  einen  Suffaf} 
»on  SBeibel  ‘),  behauptet,  büß  in  ber  Sdpoeij  ganj  allgemein, 
ausgenommen  Seffin,  boS  lanonifche  Diecht  in  ^iitßcht  beS  Stirchen- 
gutes  nicht  recipirt  mürbe,  fonbern  bie  ©emeinbe,  fei  cS  bie 
fpejielle  Sirchgemeinbe,  fei  eS  bie  ungetrennte  ©emeinbe,  melche 
DrtS-  Ärmengemeinbe  in  ficß  fchließt,  Sigentumerin  beS 

Sireßengnts  ift. 

‘1  C.  5 X,  II.  19;  C.  8-10,  17  X,  11,  26;  C.  8 X 11,  26;  C. 
11,  13-17  ; C.  XVI  qu.  3 u.  ln. 

’)  Stoat  unb  in  bet  ©ct)roeij,  I p.  202  o.  1. 

*)  Staat  unb  ftirtbc  1.  c.  p.  203.  91ad)l(f|rift. 

‘)  3!aS  StcdjtJfubjeft  ber  ißfarrrirtben  unb  beS  OrtSfirtbenguteS  in  bet 
totboliicben  Stiiueij.  (^eitftbriit  für  itbnieijerijtbe  @eie|;gebung  unb  IReditS' 
pflege  II  p.  429—63). 


Digitized  by  Google 


129 


I)a§  biefe  Äufjaffung  in  ©efcbgebung  unb  9?C(^t8prajiä  in 
bcr  'Sdjiueii  teiliueifc  jum  Änöbrucf  fontmf,  ift  2atfadjc.  Se= 
fonbcrä  fann  man  bicS  au8  bcm  Umftanbe  erfe(;cn,  baß  in  »icien 
fiantonen  bic  firdjlic^c  Obcrbcljörbe  üon  ber  ÜScrroaltnng  bc« 
ortstirdjiidjcn  auögefcbloficn  ift ; bicS  beriifjt  l)‘iuvtfädjlic^ 

auf  bcr  ?lnnal)mc,  bnjj  baä  eigcntuni  beSfelben  bcn  Äird;gcmein= 
ben  jugefdjricben  roivb  ').  XJaß  bicfc  Siuffaffung  aber  bie  allein 
majjgcbenbc  in  ber  Sdßocij  ift,  nniffen  mit  in  Wbtebe  ftclien. 

Die  @emeinbctl)eorie  -)  uerbanft  nad)  Ijerrfcbenbcr  ?(Hfc^an* 
ung  it)rc  Sntftcl)ung  bcm  ci)angclifd}cn  ißcrfnffungSrec^t ; fie  ift 
ein  natürlidjeö  ijJrobutt  bcr  eoangelifc^cn  Scljre,  inbem  ber  fiir= 
djeubegriff  in  bie  freie  Sßcrcinignng  gefeßt  unb  ftatt  beS  itlerifatä 
baö  nllgcmeinc  '^rieftertum  beä  25oIteö  betont  ronrbc  ®).  ®ie 
©cincinbctbeorie  ^at  ficb  ba^er  tonfequent  auö  bcm  fommunalen 
6l)nraftcr  beS  proteftantifdjen  JtirdjcnocrfaffungSrec^tcg  entroicfelt. 
®a^  fie  fid;  in  proteftantifdjen  Säubern  rafdj  ©eltung  oerfdjafftc, 
liegt  auf  ber  ^anb.  l!agcgen  ift  eö  cbenfo  unjiiriftifc^  alä  unt;i= 
ftorifdj,  biefc  2I)corie,  meldjc  bcn  iHedjtägrunb  ber  Sirene  in  ber 
©emeinbe  fudjtc,  auf  bic  fatl;oIifd)e  ftitebe  ju  übertragen,  roie 
man  eö  befonber«  feit  bem  18.  ^a^rtjunbert  ocrfuc^t.  Äbgefc^en 
baoon,  bag  bie  iiirdjgemeinbetl)corie  bcr  SJerfaffung  bcr  talt)oIifc^en 
iiirc^c  miberfprid)t  unb  in  iljren  Üonfequcnjen  jur  9Jegictung 
tirdjiid)  feftgefe^ter  3led)te  fül)tt,  finbet  biefcibe  teine  red)tli^e 
öegrünbung  lucber  im  neueren  römifc^cn  SRcdjt  nodj  im  fanonifdjen 
3leci^t ; roeber  baä  eine  noc^  baS  anbere  fennt  eine  fiirdigemeinbe 
als  iRec^tSfubjett.  dagegen  ift  gemäß  firdjlidjer  iHccbtSauffaffung 
unb  infolge  iljreä  Siecht«  ald  jutiftifd)c  ißerfon  jebe  tird)Iid;e  ffiin» 
gelftiftung  «ubjett  beä  i^r  ^nftänbigen  SBemtögenä : anbere  ©ub, 
jette  beä  ftird;enocrmögcn§  gibt  eS  nidjt.  Diefcr  ©runbfajj  bcS 
»orreformatorifdjen  iHedjtS  ift  fcibft  nadj  ber  iDJeinung  proteftan» 
tifdjet  ilird;cnrcd)tälel)rer  ®)  burc^  bie  älcformation  nid;t  altcrirt 


')  ®g(.  Stten^ofer,  bie  red)tl.  Stellung  bcr  tot^.  Sird)e  gegenüber  ber 
Staatägeroalt  in  ber  2iöce(e  ®alct  I,  p.  83. 

’)  3.  bic  firitif  biejer  Iljeorie  bei  3Rcurer,  1.  c.  1,  p.  331  ff. 

.^)übler,  ber  ©igentümer  bed  Äir(bengute§,  1868,  p.  79. 

*)  TOeurer  1.  c.  p.  342  freilitb  fteüt  bieä  in  Mbrebe. 

’)  *Kejer,  fiebrbu(^  bed  Äirdjcnredjtl  111  p.  418. 

9 


Digitized  by  Coogle 


130 


worben  unb  gilt  auf  IanbcStirc^lid)--prote)tantifd;cr,  rote  auf  fat^oli* 
fdjev  "Seite  nod)  beute,  foroeit  er  iiidjt  burd)  neuere  'partifulargefe^» 
gebuitg  oeräubert  roorben  ift.  Unb  bag  baei  fanonifdje  JRedjf  auc^ 
in  ber  Sdjroeij  alö  gemeine^  3iedjt  roenigfteuä  fubfibiär  in  Se* 
trad)t  fommt,  ift  uidjt  511  bejroeifeln ; bag  baöfelüe  in  ®ejug  auf 
baö  fird)lid)e  Sßeriuögcn^red)t  uid)t  recipirt  rourbe,  ift  eine  öe- 
ijauptung,  bie  erft  ju  beroeifeit  roäre. 

®üg  bie  ilird)geuieinbetl)eorie  ber  @efd)id)te  beS  Siregeugu* 
te§  roiberfpridjt  unb  auf  uul;iftorifd)er  iöafiö  beruht,  ift  niegt  p 
läuguen  ‘).  X)aS  .«iregengut  ift  älter  al«  bie  ^ireggemeinben,  bie 
im  16.  :3ai)rl;unbcrt,  um  mit  i|lüfd)iugcr  p reben,  roie  ein  Deus 
ex  machina  alö  (Eigentümer  beö  iiirdjenguteS  erfdjeinen  *),  unb 
bie  ftd;  erft  um  bie  befteljenben  tird)lid)en  ^nftitute  bilbeten.  ®a^ 
Äird)engut  rügrt  ebcufo  feiten  ooii  beii  ©emeiuben  tjer,  alä  eö 
il)neu  ftiftuugggemäg  jugeroaubt  rourbe ; baöfelbe  Ipt  im  @egcn= 
teil  feinen  Urfprung  in  Stiftungen,  Tiotationen,  Sd)eutungen  u .f  .ro., 
roelcge  an  Äirdjen,  Jtapellen,  Senefiaieu,  unb  uiegt  an  bie  ilircgge^ 
meinben,  gemaegt  rourbeu.  SSie  tauu  mau  bann  ein  giftorifdje« 
9ted)t  ber  Sirctjgemeinbe  am  Ortätiregengut  fonftruiren  ? 3“ 
®unfteu  bet  @emeinbetl)corie  Ijat  man  audj  non  oerfegiebeuer 
Seite  bie  latfacge  geltenb  gemnegt,  bag  nielerorts  bie  Setroaltung 
beS  OrtSfiregeuguteS  in  ben  ;g)änbeu  ber  ftireggemeinbe  liegt,  unb 
barauä  ben  Scgiug  jiegen  roollen,  bag  bie  SHrcggemciiibeu  Sigeu» 
tümetiu  beö  OrtöfirdjenguteS  feien.  ®as)  geigt  man  aber  aii8 
bem  Seftegen  einest  SBcrroaltungSrcdjteS  auf  ein  SigentumSre^t 
fcgliegen  roollen.  'übgefegen  uon  ber  Unjuläffigteit  bicicö  Scgluf= 
fe«,  fann  man  bemgegenilber  betonen  *),  bag  jagrgnnbertelang  bie 
ftireggemeinbe  oon  bet  33erroaltnng  be«  JÜregenguteä  auögefcgloffen 
roar  unb  alfo,  bie  iWid)tigteit  bc§  Stanbpuntteö  uoranägefegt, 
niegt  bie  Üireggemeinbe,  fonbern  ba§  Söenegiinnt,  roeld;e8  Selbft« 
»erroaltung  befag,  ftgon  auä  biefem  ©ruiib  ba«  ßigentumsreegt 
beanfprudjen  fann.  älMe  tarn  bann  bie  Jtirdjgemeinbe  äum  ßigentum 


')  tpoifginget,  ba«  Eigentum  am  ÄiregenBermOgen,  bargrftcllt  auf  (Srunb 
bet  Eeftgicbte  be^  Sirrtjenguteb  unb  be«  fatf)ol.  unb  proteft.  fiircgenretbtb,  1871 
p.  212,  245  u.  f.  m, 

*)  Sgl.  aueg  .^liibiet,  ffiigentgümer  be4  ÄirdienguteS,  p.  111  ff. 

•)  Sgl.  Weuter,  1.  c.  I,  p.  343-44. 


Digitized  by  Google 


131 


be«  OrtSfird^cngute«  ? 5)iefc  ©rilnbe  juriftifc^er  unb  ^iflorifdjer 
'J?atut  I)oben  bu^u  gcfiil)rt,  ba§  bic  ©cmciiibetljcoric  in  bcr 
enfc^cift  beinnlje  adijemcin  aufgegeben  ift. 

3n  ber  Sdjroeij  würbe  non  jcljcr,  ^aupffädjlid)  au«  üte^en^ 
poIitifd)en  ©riinben,  feft  an  bet  Slirc^gemeinbetljeorie  gehalten. 
®ie  alte  ®treitfrage  wnrbc  wieber  erürtevt,  al«  im 
ba«  Dbergcric^t  non  Siiiern  in  einem  iRedjtöfad  entfe^ieb,  ba§ 
bie  einzelne  ^farrtird)e  al«  juriftifdje  ^erfon  al«  91ed)t«fubjeft 
3U  betrachten  fei ').  Der  Streitfall  würbe  anö  bem  @ericht«faal 
in  bie  lageäblätter  getragen  unb  mit  großem  (Sifer  pro  unb  contia 
befprodjen : umnentlid}  würbe  bie  ®ebauptung  oerfochten,  baß  im 
Slanton  liujern  nur  bie  fiirdjgcmeinbe  al«  Sigentümerin  ber 
fPfarrtireße  anjufehen  fei.  ?Utent)ofet  *)  unterfnehte  niiit  bie  Srage 
unb  fam  sum  diefultate,  baß  bei  feßr  nieten  luäernifchen  ^farrfir» 
tßen  bie  einzelne  ^tfarrtirdje  al«  folcße  unb  nießt  bie  Äircßge» 
meinbe  alä  ülecßtsfubjett  berfelben  anjufeßen  fei.  Mttenßofer  ßntte 
fdßon  früßer,  in  anberem  ,»Jufammenßange  bie  ^nftitutentßeorie 
gegenüber  beu  feßwei^erifeßen  Staat«*  unb  ©emeinbefanoniften, 
wie  er  fie  nennt,  in  Sejug  auf  bie  Seßweij  unb  fpe3iell  ouf  ba« 
©i«tum  ®afel  nom  juriftifeßen  unb  ßiftorifdjen  Stanbpuntt  au«  ju 
begrünben  nerfudjt.  3>t  ^itirten  Änffaß  geßt  Ättenßofet 
fpe^iell  auf  bie  9{cd;t«nerßältniffe  be«  fianton«  Sujern  ein.  Dabei 
geßt  er  non  ber  93orau«feßnng  au«,  baß  bie  öeantwortung 
ber  fjrage,  wer  9iecßt«fubjeft  ber  fatßoIifd)en  ^farrfireße  eine« 
Sianbe«  fei,  norerft  naeß  bem  pofitinen  fHecßt  be«  betreffenben 
£anbe«  ju  entfeßeiben  fei.  Da  wie  in  allen  fatßolifcßen  Santo» 
nen  fo  aueß  im  '!partitnlarred)t  be«  .Santon«  Supern,  biefe  fjrage 
nießt  gelbft  fei,  fo  muffen  bei  bem  'Diangel  einer  pofitinen  gefeß» 
ließen  IBeftimmung  bie  ßier  in  ber  gemeinrecßtlicßen  Doftriu  gel* 


')  attenßofer,  Sntfcßeibimgen  be«  (ujernifeßen  Dbetgeritßte«  Dom  21. 
SloOembcr  1R74,  in  3eüf(ßrift  b"tr  feßroeijeriieße  Ö)e(epgebung  unb  ätnßtdpßege 
I,  p.  446  ir. 

*)  SBer  ift  9le(ßt«iubieft  bet  fatßot.  ^farrfireßen  im  ffanton  fiujem  ? 
in  3eiti(ßrift  für  fcßioeij.  ©efepgebimg,  I,  p.  518  If. 

')  ®ie  rctßtlicße  Stellung  ber  fatßot.  Sireße  gegenüber  bet  StaatJge- 
toalt  in  ber  Xiöcefe  ©afel.  fiujern.  1867  I,  p.  83  II. 


Digitized  by-Coogle 


132 


tenbcn  Orunbfäjje  i^rc  Änipcnbung  fiuben  ').  bet  betrieben« 
ben  J)ottvin  rcfultirt,  bajj  bic  cinjelnc  Äircbc  als  jutiftifebe  ^lerfon, 
nicht  bic  iHrcbgcmeinbe,  unb  bcsljalb  auch  als  SJeebtSfubjeft 
berfcibeii  jii  betrad)tcu  ift.  tiefer  gciueinrccl)tlid)e  (Srmibfaf  ift 
bureb  baS  ^erfomnicu  nid)t  berogirt,  ionbern  finbet  im  ©egenteil 
feine  Setrnftigung  in  bet  bifloriffbcn  Satfadje  bet  Sntftebung  bet 
lujernifcben  $fatttitd)cn ; beim  bie  meiften  lujetnifcbcn  ^fattfit« 
^cn  finb  ouS  StapcUcn  berootgegangen.  Da  bie  Siirdjcn  not 
ibtet  Srbebung  ^nr  ^farttivdje  fd}on  SBcrmögen  befaben  unb 
auch  Dräget  beSfelben  maten,  fo  fönnte  bic  Äircbgemeinbe  nut 
bann  iRcdjtSfubjctt  biefeS  SSermögenS  unb  auch  bet  betteffenben 
iUteben  fein,  roenn  ju  ibren  ©uuften  eine  Übertragung  bcffclben 
ftattgcfunbeii  bättf-  Übertragung  miibtc  in  jebem  3-aIIe 

juerft  bewiefen  raerben,  abgefeben  bnuon,  bab  eine  foicbe  nach 
fird)lid;en  iHcdjt  nidjt  juläffig  märe.  Sinen  anberen  iHedjtStitel 
fönnte  bie  Sircbgcmcinbe  nid)t  aufmeifen;  beim  non  einem  origi« 
nären  Griocrb  tann  nicht  bic  'Jtebe  fein,  ba  not  bet  Silbung  bet 
Sitcbgemcinbe  bic  eiiijelfircbc  als  DtecbtSfiibjeft  fd}on  oorbaiiben 
mar.  (Sin  berioatiner  Srmerb  bet  Sirdjgemeinbe  taiin  auch  nicht 
angenommen  locrben;  beim  beim  Singeben  bcS  SiiiiclinftitutS, 
bureb  93erluft  feinet  rccbtlidjen  Sfiftenj,  fommt  baS  23ermögen  in 
bic  DiSpofition  bet  tird)Iicbcn  öebörben.  ffienn  baS  fircblid)c 
^nftitut  als  DlcdbtSfubjeft  oerfebtoinbet,  fo  bleibt  aber  boeb  bet 
lirdjlicbe  ^med,  bic  fird)Iid;c  S3cftimmuiig  *). 

^erootjubcbcii  ift  in  bcii  SliiSfübrungen  ÄttenbofetS,  bab  im 
ßanton  £ujcrn  bie  fßfarrfirebe  in  bet  Siegel  als  Sied^tSfubjeft  bcS 
OrtsfircbengiitcS  betrachtet  werben  nmb.  Sine  ÄnSnabmc  oon 
biefer  Siegel  311  ©unften  ber  S{ird)gcmcinbc  töimc  nur  bann  ^lag 
greifen,  wenn  bie  fundatio,  exstructio  dotatio,  einer  Siircbc  burch 
bie  Siircbgcmeinbe  ober  ein  nertraglidjcS  ißerbältnib,  auf  welches 
bie  ftirebgemeinbe  einen  SigcntimiStitcl  bafiten  faim,  oorbanbcii 
ift“’),  in  anbeten  SÖJorten,  wenn  baS  ©efe^  Slircbgemcinbcn  fd)üfft 
ober  als  juriftifdje  fperfonen  aiierfannt  b<tt ; in  biefem  Jade  feien 

’)  (Sntfebeibungcit  bcS  DbergeriebtS  Ciijcm,  in  3eitf(btift  f-  ®c* 

(epgebung,  1,  p.  452. 

’)  ®gl.  Sttjultf,  ßird)cnrcd)t  ‘ p.  468  ff- 

•)  3‘'tf[l)rtft  f.  fdjniciä.  ®cfcpgebimg,  II,  p.  15. 


Digitized  by  Google 


133 


bicfe  ©emeinbcn,  roo  iiic^t  befonbere  Sitel  gegeuiiberfte^eii,  alä 
ßigcntümcrinncn  bcS  Crtiefirdjciigiitcä  aiijufc^cit  *). 

rat}  bicfc  ?(uffa)iung  bei  ©riiiibuiig  neuer  Pfarreien  in 
ber  Sdjweii  bic  jiemlid}  allgemein  angenommene  ift,  loollen  mir 
nidjt  in  i?lbrebc  ftcllen.  6'3  liegt  aber  barin  ein  ®iberfprud}  mit 
ber  fird;Iid)cu  9Jcd)tÄentroictIung  unb  bem  firdjliri)cn  })icd)t.  ric 
5ur  ©riinbnng  einer  neuen  ‘i^farrei,  and)  oon  ber  ©emeinbe  alä 
fo(d)er,  anfgcbrad)teii  fflfittel  I)abeii  bod)  ben  ein  IBenefi» 

sinnt  311  gritnbeii,  be)feu  {ird)(id)e  ift.  riefe 

3u>edbeftimmung  entsicltt  aber  biefc  'JÖJittel,  feien  eä  Ojrnnbftiicfe, 
Slapitaiien  ober  anbere  i’ermögcnSmerte,  bauernb  ber  tßerfügung 
bc^jenigen,  ber  fic  anfgcbrad)t  l)at  *),  ber  bamit  einen  juriftifc^ 
abgegrensten,  aber  bod)  3umad)5fd()igen  JüiibsS  erridjtet  unb 
benfclben  einem  bcftinimlen  übergeben  l)at.  ^ft  aber  ein 

syermögeu  fird)Iid)cn  3'öcrfm  gemibmet,  fo  l)at  eS  offenbar  not» 
menbig  biefen  6l)arattcr  erlangt  unb  ift  unter  bie  .^errfd)aft  beä 
fircblid)en  ;Kcd)tei  gefommen  raö  tird)Iid)c  t)ied)t  anertennt 
aber  ben  £aien  fein  35erfiigung^'red)t  am  fiird)enoermögen  ^). 

Wiiberd  oerl)äIt  eö  fid)  mit  ber  l^crmaltiing  beö  siirdienoer= 
inögenö.  Sine  Beteiligung  ber  Bfiirrgenoffcn  nn  ber  Bcrmaltung 
beö  Crtefird)engiitö  fel)eu  mir  fdion  frül),  unb  feit  bem  13.  unb 
14.  ^flljrbui'bert  finben  mir  biefc  ?(ntei(nal)mc  burd)  fionsilicn 
geneljinigt“).  Gs  berul)t  baijer  auf  einer  Bertennung  ber  Ber» 
l)altniffe,  menn  Seibcl  behauptet "),  baf)  überall  ba,  mo  bie  @e» 
nieinbc  baä  Jtirdjcngut  oermaltet,  baä  tanonifd)c  9icd)t  and)  besüglid) 
beö  ßigentumä  am  Jtird)cnücrmögcn  nid)t  gilt.  Dad  fanonifd)e 
9Jed)t  miberf})rid)t  einem  Gigcntumöred)t  ber  ^fatrgettoffeu  am 


’)  SBetbcI  in  3e>ti(^ri?t  f.  ftbroeij.  Wcieogebimg,  II,  440. 

’)  'S>a^  Rrcitmrger  iPtarrcigejet;  Bon  1804  fagt  g 293  « pour  consti- 
tuer  des  capitaux  pcrmatieiils  de  Wndlice  ou  de  fabrique  ».  (Bulletin 
de.s  lois,  XXXV,  p.  204). 

*)  iögl.  Sdtulte,  Sirrfienreibt,  * p.  469. 

*)  c.  12  X,  de  reb.  cccl.  alien.  3,  13. 

’)  'Jtöbete  im  fiap.  4 über  bie  ®eriüattinig  bed  ßirrftenoermögend. 
‘)  3eitid)tift  1.  c.  II,  p.  440. 


Digitized  by  Google 


134 


fiirc^engut,  nic^t  ober  einer  ?lnteilna{)me  an  ber  Sßerroalfung  be8= 
felben  '). 

®ie  oben  enoä|)nten  (Srgcbniffe  ÄttenboferS  rourben  »on 
©ateiö  nnb  ^orn  ®),  befonbetö  aber  biircb  Söctbel  ®)  angefoc^ten. 
ffirftere  loeifen  auf  bie  93erl)iiltni|ie  im  germanifdjcn  9Jorben  I;in 
unb  führen  aus,  baß  ftct)  bort  uad)  flaren  urfuublidjeu 
ein  jiemlid)  auSfcßIießlid;eS  ißrioat»  uub  ©emeiubeeigentum  am 
Sird;engut  etßielt,  unb  baß  eS  aud)  im  Süben  nicßt  an  urfunbli» 
(ßeu  Selegen  für  ein  Jortbaueru  beS  ©emeinbeeigcnfumS  am 
Äircßengut  troß  fanonifcßcm  9ied)t  feßle.  Da  bie  aiecßtSoerbält» 
niffe  im  gevmanifdjen  'JJorben  für  bie  0d)meij  nid;t  maßgebenb 
finb,  uub  weitere  Belege  für  ben  $üben  uicßt  augefüßrt  werben, 
fo  fönnen  wir  bie  Seßauptung  auf  ficß  berußen  laffen.  SBetbel 
geßt  in  feiner  ßntgegnuug  über  bas  @ebiet  Üu^ernS  ßinauS  unb 
uuterfud;t  bie  f^rage  nad)  bem  'JJcdjtSfubjett  ber  ^farrfivcßen  unb 
beS  DrfSfircßengutS  in  ber  fatßolifdjen  ®d)Wcij.  3öeibel  gibt 
3u,  baß  nacß  gemeinem  91ed;te  bie  eiiiieineu  tirdjlidjen  0"f*dM** 
®igentümer  beS  fiircßeuguteS  feien,  uub  baß  baS  neuere  römifcße 
fWecßt  fowie  baS  fauonifcße  iHcd^t  oou  bem  (Sigentum  ber  Sircß« 
gemeitibe  nicßts  wiffen.  @au3  auberS  aber  geffalte  fid;  bie  Sacße 
auf  bem  ®ebiete  ber  fcßweijerifd;en  ftantone.  ^n  ber  ®cßwcij 
fei  baS  fauonifcße  9kd;t  in  Bejug  auf  baS  BermögenSredjt  nid;t 
recipirt  worben  uub  baS  f|?artifularred;t  ber  ©cßweijcr  ilautone» 
welcßeS  folglid)  für  bie  @utfd;eibuug  ber  f^rage  allein  in  Bctracßt 
fomme,  ftelle  bie  Sirdjgemeiube  als  t)U’d)tSfubjeft  bcs  CrtSfird^en» 
gutes  ßin  *).  ÜBeibel  nimmt  aifo  au,  baß  eine  tKeception  beS 
fanonifcßen  Becßts  in  öe^ug  auf  baS  BermögeuSredjt  nidjt  ftatt» 
gefuuben  ßabe,  jum  weuigften  aber,  baß  baSfelbe  feine  ©eltiing 
meßr  ßabe,  weil  eS  burtß  bie  iaubeSgefeße,  in  Bciug  auf  bie  ucr» 
mögenSrecßtlicßen  Beftimmungeu,  berogirt  werbe.  Süßeibel  unterfcßei» 
bet  jwifcßen  benjenigen  Slantonen,  weldje  eine  eigene  Sircßgemeinbe/ 


’)  <SS  fott  ober  bamit  ni(t)t  geiogt  fein,  boft  bie  $farrgemeinbe  als 
folcbe  nicht  auch  IHechtSjubjeft  fein  fonn.  ®atfiber  weiter  unten. 

’)  Staat  unb  ftirchc  in  ber  Schtocij,  I.  p.  202,  a.  1. 

’)  3c>tf<hrift  für  fchweij.  Otefepgcbung,  11,  p.  429  ff. 

‘)  Sdtfcbrift,  1-  c.  II,  p.  431,  437,  446  fl. 


Digitized  by  Coogle 


gctrcniil  pon  ber  politifcben  ®etncinbe,  ^abcit  uiib  bcnjenigen,  wo 
bie  ilirrf)gcmcinbe  jugfcic^  ?lrmcii=  itnb  ^olijeigcmeinbe  ift.  Sr 
legt  boS  Hauptgewicht  auf  bie  elfteren,  unter  weldjc  Sujern, 
®ern,  @enf,  «olothiirn,  l'teiburg.  ®afeUaub,  St.  ©allen,  Slargau, 
Iljurgau,  ©lariis  '),  'Jlibwalben,  gcfteflt  werben,  unb  fucl)t 
auf  ©runb  geiehlidjer  tBeftiminuugen  unb  anberer  Cuellcu  nac()» 
äuweifen,  baß  in  biefen  yautonen  bie  Äird;gemeinbc  Sigentilmcriu 
be'ä  CrtötirdjeugutS  ift.  Sejüglicf)  ber  anberen  Sinntone  bemertt 
SiSeibel,  baß  bie  bezüglichen  ttcrhiiltniffe  nicht  fo  tlar  liegen,  aber 
ba6  fid)  and)  h'ft'  f''t  äiewlid;  fidjere^  tHefultat  ergebe. 

J^aß  in  allen  fd)weizerifd;en  Sinntonen  gemäh  ^artifulnr» 
recht  bie  Slird;geineinbc  tHed;töfubjett  besi  Drtstirdjengiitö  ift,  ift 
felbft  nach  SBeibel  nidjt  unzweifelhaft  fidjer.  SlSir  wollen  nicht 
in  Slbvebe  ftellen,  baff  in  proteftautifdjen  .Sianfonen  -)  bie  Siirh* 
geuieinbe  nlö  Sigentümerin  beg  Ortofirdjenguta  angefehen  wirb. 
Sing  bieö  aber  beziiglidj  ber  tatholifdjen  3d;wciz  ber  fjall  ift, 
bafür  hat  2öeibel  ben  Söeiueiö  nid;t  erbradjt. 

^ir  wollen  int  einzelnen  nid)t  unterfuchen , auf  wcldje 
wiffenfchnftliche  ©riinbe  pch  bie  9luäfill;rungen  hSeibelä  bezüglich 
ber  anberen  .Slantone,  fpeziell  ber  tathoIifd;en,  außer  fjreiburg, 
ftiihen;  nufere  91rbcit  muß  fid)  auf  fjreiburg,  welcßeS  nach  2BeibeI 
nud)  zu  ben  Slautoueu  gehört,  in  weldjen  bic  Slirchgemeinbe  Sigen» 
tümeriu  beS  Ortäfirdjengutö  ift,  befd;riinfen.  Sir  bewerfen  nur, 
baß,  wenn  bic  Sluäfiihrungeit  Seibelä  in  IBezug  auf  baö  ÜlechtS« 
fubjeft  ber  anberen  Slantone  nicht  ftid;haltiger  finb,  als  biejenigen, 
weldje  Jreiburg  betreffen,  fo  ift  eä  mit  ber  JhefiS  Scibels 
fchlccßt  beftellt;  benn  fowohl  bie  ganze  tRechtSemwicflung  als  baö 
heute  geltenbe  iHccht  oon  Jr^itturg  wiberfpridjt  ber  Sehauptung 
Seibels  aufS  eutfdpcbenfte  fowoßl  in  Sezug  auf  bie  IReception 
beS  fanonifdjeu  DlechtS  als  auf  baS  iHechtSfubjett  beS  CrtSfirchen« 
gutes. 

Daß  baS  fanonifdje  Siecht  fowohl  int  Slllgenieinen  als  in 


h SezQalicb  dUoruS  Stueft),  baS  Sigentum  om  fi‘ird)engut.  1893, 

p.  tot  If. 

')  3-  ®etu-  3.  3eerlcbet,  baS  Stittbe«tect)t  bcS  fiantonS  ©ern*  p. 
77 ; „5!ie  8ttlicf)en  Äircbengilter  finb  Sermbgen  bet  Rirctjgemeinben." 


136 


SBejug  auf  bas  3SennögenSre^t  in  J’tc'^urg  rccipirt  würbe,  ift 
eine  [teuere  latfadje.  ®S  taun  nirf)t  uiifere  Slbfic^t  fein,  niiS  ben 
Jreiburget  iliedjlSquellen  alle  öelcge  für  bie  9leception  beS  !ano» 
nifc^en  IRec^tS  aiipfü^ren.  Dasfelbe  wirb  im  ®tabtrcd)t  non 
iJreiburg  ,,baS  iHcc^t  beS  '^JapfteS,  gciftlid)e  @e|egc‘‘  genannt ; 
eine  9ki()e  cioilredjtlidjcr  unb  pro^eßrcdjtlic^er  öeftimmungen  finb 
bireft  in  bie  SDiunijipale  *)  nbernommen.  söJeltlidje  nnb  geiftli(^e 
S3el;i)rbcn  fcl)en  bie  fanoni)d)en  Seftimmmigcn  als  red)tsi>erbiub= 
lic^  an ; bie  tirc^lid)en  ®el)örben  berufen  fid)  auf  baS  tanouifd)e 
SRed)t  beni  Freiburger  9Jate  gegenüber  u.  f.  w.  46ir  bcfd)ränten 
uns  Ijier  auf  baS  tirdjlic^e  lüernwgeuSredjt.  X'aSfelbe  unterfteljt 
bem  tanonifdjen  9{ed)te:  bie  (Srwerbsfaljigteil,  bie  lef willigen 
Serfügiingen,  beS  StirdieuoennogenS,  5ßerjäl)ruugSfri)t, 

SJermögcnSuerwaltung  werben  „nad)  uermng  ber  gciftlidjen  5Red)te‘‘ 
geregelt.  2Bir  führen  als  ®elegc  einige  Stellen  an*):  iDhiuiiipalc 
§ 358 : „(Labungen  unb  legoten,  bie  in  teftamenten  nnb  cobicil» 

len  oergriffen  nnb  nS  anbadjt  ober  erbärmbb  nnber  bem  wörtlin 
pia  causa  oerftnnben  gefdjedjcnb,  bie  follenb  in  traft  aller  lanben 
gemeinen  brudjS  gelten,  oon  ben  erben  gel;alten  nnb  nSgeridjt 
werben,  obfd)on  baS  teftament  enttriiftet  ober  wieberruft  wnrbe*).“ 
SDtunijipale  § 458 : „?ltle  bie  giiter,  fo  ben  tildien,  ftiften  ober 
anberen  gotSgliberen,  clöftern,  pfrnnben,  fpitälen  ingelijbet  nnb 
bevo  eigen  finb,  wanit  fie  fd)oit  bnrdj  anbere  perionen,  benen  pc 
je  nu^en  unb  je  nießen  unb  ergeben  nnb  je  ocrwalten  beuolljen  feinb» 
mel)r  bann  brpfjig  jal)r  befeffen  nnb  ingeljebt  worben,  ftiib  ben» 
nod)t  ber  oerjäljrnng  nit  unberworfen....  eS  ftje  bann,  baS  etwan 
eiltet  ein  ftuef  für  fein  eigentl)itmb  l)iinbert  jal)r  befeffen  l)abe^ 
in  foHidjem  onl  foll  ein  follidje  Ijnnbcrljäbrige  poffef?  bem  beft^er 
gelten  unb  traft  Ijaben  oermog  bet  geiftlidjcn  red)ten  ‘). " Sejüg» 


*)  S.  einige  SSeifpiele  in  meinet  a Introduction  a l’liistoire  du  droit 
fribourgeois.  » (Mölanges  d’histoire  fri bourgeoise,  I fase.  p.  36.) 

•)  S)aS  Stabtbueb  (Stunicipale)  oon  gteiburg  im  Üdjtlanb.  .OctauSg- 
0.  Seinen.  1898,  p.  364,  46.5. 

*)  Cfr.  cap.  11  X de  testam.  et  uUimis  voluntat.  III,  26. 

*)  Cfr.  0.  13,  14,  17,  X de  praescriptioiie ; c.  2 de  praescript. 

in  VI. 


Digitized  by  Coogle 


137 


lic^  ber  ^mimnittc’it  ctflärt  ber  5Rat  *),  in  Scjug  nuf  oermögen«« 
red)tlirf)e  ?lngelegenf)eiten,  baß  er  bie  gei)tlid)e  Immunität  nic^t 
fc^mädje,  fonbern  buvdjau«  in  Cbadjt  neljmc  ®)  u.  j.  lo. 

3Jid)t  minber  im  ^n^tuin  ift  iOeibel  in  Sejug  auf  ba« 
9led)t«fiibjett  be«  OrtStircßengnte«  in  3-reibuvg.  £dpn  bie  @e* 
fc^id)te  ber  33ilbnng  beö  Jtirdjengnts  im  Jhinton  J^i^eiburg  ®), 
melc^e«  jum  größten  leil  burdj  Stiftungen,  Segate,  X^otationcn, 
Sdjenfnngen,  l^ermädjtniffc  n.  f.  m.,  mie  bie  iPerfilgnngen  jn 
©nnften  ber  «irdje  in  ben  iUec^t«qnellen  l^cißcn,  an  bie  tird)lidjcn 
^nftitute,  ftiidjen,  Stapelfen,  an  bie  ©ottsljiif er,  mie  ber  fte= 
I)enbe  ?ln«brud  inntet,  entftanben  ift,  erbringt  ben  ®emei«,  baß 
oon  einem  6igentnm«rcdjt  ber  flirc^gemeinbc  nidjt  bie  tUebe  fein 
tann.  iJJadt  ^(nffnffnng  beS  iilteren  (Jrcibnrger  9Jcd)t«  ift  ba« 
tird)Iid)c  :3'*fi'l“t,  bie  Slirdjc,  bnö  „@ot  tößiis"  jnriftifdje  'i^er« 
fon,  meldjeS  ermerben  tann,  Legate,  Stiftungen  n.  f.  m.  empfängt 
unb  anbere  9ied)t«gefd;äftc  cinge()t.  Die  fpätcr  erlaffenen  ^tmor« 
tifütiün'igcfcße  betreffen  nid)t  bie  iUed)t«fäl;igteit  ber  firc^lidjen 
^nftitnte,  fonbern  mir  bie  ;£)anblung«fäl)igfeit ; bicfelben  negiren 
bic  uermögcn«red}tlid)e  'i)^erfÖn(id)teit  nlö  foldjc  nidjt,  fonbern  be« 
fd;ränfen  mir  bie  $anMiingefdl)igteit.  Daö  9Jed)t«fnbjett  be«  Sirdjen« 
gute«  im  alteren  grcit’urgcr  3ied)t  finb  oljne  3'ucifd  bic  Siiiäel» 
inftitntc ; oon  einer  Übertragung  bc«  'Jicd)t«fnbjettc«  auf  bic 
itirdtgcnieinben  meiß  ba«  Freiburger  >)icd)t  nid)t«.  Die  i'crioal« 
tiing  ber  Sencß^ialgitter  liegt  in  ben  .^läiibcn  beS  „Siildjßcrr," 
be«  F'ü)nbcr«  beö  slkncfijiuni«,  beffen  il'crmaltnng  allcrbing« 
fpnter  unter  loeltlidje  jtoiitrollc  gcftellt  mnrbc.  3?on  einem  C£igcn= 
tnm«rcdjte«  ber  Jlirdjgcmeinbc  ift  feine  ;){cbe. 

?(nd)  im  neueren  Jrcibnrger  'Xed^t  ßiibct  ffieibcl  für  feine 
öeljnuptiing  feinen  ?lnl)alt ; im  ©egcnteil  loerben  fonfcqnent  bie 
ßinjelinftitute  unb  nidjt  bic  Jlird)gemeinben  al«  Sigeutümer  beä 
Äiri^cngntcö  bejeid)net.  So  3.  3).  ein  Sefdjiuß  00m  13.  SIfai 


')  3lat«manual  oom  17.  Fnni  1<>31. 

*1  Cfr.  c.  22  C.  23  qu.  8.  — Se^ügticb  ber  Erroerb^fäbigfcit  oerwei* 
ien  mir  auf  fiapitel  I,  bejügl.  ber  ilerroaltiing  auf  .Äapitel  IV,  tuo  bie  betref* 
fenben  Belege  angefilbrt  finb,  refp.  angeführt  lucrben. 

’)  Xe«  näheren  Kapitel  III. 


Digitized  by  Coogle 


138 


1807  ') : « Les  dlmes  et  droitures  fe'odales  appartenants  aux 
b^nifices  eccl^siastiques ; ferner  ein  iSefc^tug  nom  10.  ^uti 
1807  ®) : « Les  somtnes  qui  provicnnent  du  racbat  des  dimes 
et  fiefs  appartenants  ä des  bindfices  eccl^iastiques.  Q»  roitb 
fogor  jioifcgen  Sigentnm  ber  ©emeinbe,  wclcge  bnmal«  nod)  Siird)» 
mtb  ßinilgemetnbe  war,  unb  ber  tirdjlicgcn  ^nftitute  unterfcgieben  *) : 
< Toutes  les  crdances  faisant  en  faveur  seit  des  communes, 
^glises,  eures,  chapelles,  confr^ries  ou  autres  fonds  pies.  > 
organiftge  ®efeg  oon  1814,  rocIcgeS  bie  SBenualtung  beö  Ortö* 
firdjcngiiteä  ber  ißfarrei  überträgt,  untcrfdjcibet  ämifdjen  « paroisse  », 
rocicge  bie  tßcrronltung  I)at,  nnb  ben  « biens  d’eglLe  : ^) » « Elle 
(la  paroisse)  administre  les  biens  d’dglise....  les  rev.  curds  con* 
tinuent  ä assister  aux  ddlibdrations  qui  sout  en  rapport  avec 
radministratioii  des  biens  d'eglise.  » T'e§gleid)cn  baö  ®efe^ 
nom  30.  3)?ai  1843,  luelcgcä  bie  ^farreiecrronltung  eingegenb 
orbnete ‘^).  < Le  conseil  paroissial  administre  les  biens  d’eglise...* 
(qui)  ne  peuvent  jamais  6tre  confondus  avec  d’autres  et  sont 
admiiiistrds  sdpardment.  * ®elbft  bie  robitale  SHcgidrnng,  ibcL 
d)e  im  ^agre  1848  fümmtlidjeS  Siiregengut  unter  diDÜBcrmnltung 
ftellte,  anerfennt  bie  tirdjiidjen  ^nftitute  ul^  Sigentiimeriu  unb  ul« 
IRecgt^fubjefte ") : < Les  biens  des  eures  ou  des  ehapellenies....  Elle 
(la  Commission)  fait  dresser  un  inventaire  exact  et  sdpard  de 
tous  les  biens  meubles  ou  immeubles  appartenant  aux  bdndfiees, 
eures,  ehapellenies,  ou  autres  personnes  morales....  Cbaque  Com- 
mission administre  tous  les  biens  des  diffdrents  clergds 
des  villes,  ainsi  que  eeux  des  eures,  ehapellenies,  vicariats  et 
autres  bendfices  eccldsiastiques.  » Sin  X'etrct  oom  18.  ütooember 
1857  ^ anerfennt,  bag  bem  Meruä  baä  9?cd)t,  feine  ©fiter  jn 


’)  Bulletin  des  lois  IV,  p.  237. 

’)  Bulletin  IV,  p.  320.  ®eftätigt  bureb  ®ci(blu6  oom  18.  ftuguft 
iaS4  (Bulletin  XVI,  p.  109). 

’)  Publieation  du  17  juin  1811.  (Bulletin  VI,  p.  264).  Circulaire 
du  7 janvier  1818.  (Bulletin  IX,  p.  2). 

*)  Constitution  et  lois  organiques  de  la  ville  et  rdpublique  de 
Fribourg.  (II.  Seet.  Paroisse.  §§  53  und  56)  p.  125. 

*)  Bulletin  XX,  p.  34. 

•)  Döcret  du  5 juillet  1848.  Bulletin  XXIIl,  p.  193  et  260. 

')  Bulletin  XXXI,  p.  137. 


Digitized  by  Coogle 


Detroolten,  im  1848  genommen  roorben  mar,  unb  gibt  il^m 

baäielbe,  oorbe|)altlic^  ber  Dberauffidjt,  roeldje  oon  geiftlic^er  unb 
loeltlic^er  ®ebörbe  auögeiibt  roirb,  micber  jurücf.  'Die  * Conven- 
tion » nom  6.  2)Jail858  ’)  beftimmt : < En  ce  qui  concerne  les 
biens  appartenant  aux  b6n6fices  curiaux  et  aux  chapellenies,  les 
bön^ficiers  rentreront  dans  la  possession  et  l’administration 
de  ces  biens.  » Die  eingcfc^te  ffommiffion  t veille  ä la  Con- 
servation des  biens  appartenant  aux  bänäfices  ecclösiastiques  >. 
£aut  § 13  beä  code  civil,  beftiifigt  biird)  ßirtular  uom  31.  Df> 
lobet  1859  *)  loerben  bie  titd)tid)en  ^nftitute  nie  juniti)d)C  ^cr* 
foncn  nngefeljen,  ioeId)e,  oorbcbaltlicb  ber  @encl)niigung  bet  Ober* 
bebörbe,  alle  tHecbtögcfcbäitc  bc«  Gioilrecblö  abfcblicßen  tönnen. 

bie  Sencfi^ien  Sigentum  erioerben  tönnen,  get)t  ausbrücflid) 
nu8  bet  Stelle,  loo  oon  « iinmeubles  devenus  la  proorietd  du 
benefice  > gefptod;en  mitb,  l;etüot. 

'flus  ben  angcfiU}tlen  Xefle«i'telleu  bütfte  311t  ©eniige  \)Ct^ 
ootgcljcii,  bn§  im  Manton  J^cibutg  bie  fitdjiicben  ^nftitnte  9tecbtS= 
fubjett  finb  nnb  olss  foldje  and)  oon  bem  ßioiltedjt  anctfannt 
loetben.  ®np  bie  JUitdjgemeinbe  ©igentümctin  beö  i^lftünbe»  nnb 
nnbetcn  Cttätitdjengulcö  ift,  ift  «ollflänbig  ouSgefdjloffen. 

?ln  bicfem  9Jcdjt!ti3iiftanb  buben  und)  bie  ijjfarteigcfe^ie  nidjtä 
gennbett.  So  beftimmt  bo8  ©efeb  oon  1864,  meld^eä  bet  'pfat» 
rei  tefp.  bem  ^fatteirat  bie  tbetroaltmig  beö  Dttsfitd^enguleä 
iibetttngt,  baß  bie  ibetionltungöbebotbe  bie  3”fbinbl)altmig  bet 
^itdjen,  ber  ißfatrl}du)er,  des  domaines,  forets  et  rentiers  des 
b§n£fices  ou  fondations  sp§ciales  iibenoncbe  (§  280).  iDaäfelbe 
©efe^  legt  (§  291)  ben  ijJiarreicu  nnb  ben  eingefefeencn  ®efißern 
bie  iberpflidjtung  auf,  für  ben  Ömt  nnb  ben  Unterbalt  ber  Äird)e, 
beS  Jlirdjbofeä,  für  ben  lliiterljalt  beä  Senefijioten  nnb  bie  Mud» 
lagen  für  ben  ©ottesbienft  unb  bie  23ermallmig  3U  forgen 
€ toutefois  Sans  pröjudice  des  tilres  spdciaux,  usages  et  colla- 
tures  » b.  l).  inforoeit  bie  orbentlidjen  üßittel  au§  bem  ^frünbe« 
oermögen  ober  ber  Spe3ialfunbationen  basu  nic^t  anäreidjen ; 
wenn  bet  ©rtrag  beS  SenefisiumsS  ni(^t  genügenb  ift,  fo  muß  bie 


')  Bulletin  XXXll,  p.  37—38. 
•)  Bulletin  XXXll,  p.  240-42. 


140 


Pfarrei  für  bie  nötigen  SDJittel  auffoinnien.  Um  in 
fern  Übclftanb  oorsubeugcn,  beftinimt  baS  ®efe^  (§  260),  baß  neue 
Pfarreien  nur  enicßtet  werben  bürfcn,  wenn  ber  ÄuöweiS  über 
genügenbes  i^ermögen  uorliegt.  3"  folgenben  fßfarreigcfe^cn, 
com  26.  HJai  1879  ')  unb  19.  ÜJfai  1894  *)  werben  bie  erwäßn» 
ten  Seitimmungen  wörtlid)  wicberßolt. 

ilMr  Ijabcn  früßet  fcßon  ßeroorgeljoben,  bnß  eä  nid)t  oitöge^ 
fdjioffeu  ift,  büß  neben  ben  tivcßlicßen  bie  ^ifarvei 

ober  bie  'ißfarrgcmcinbe  alö  foldje  alö  3led)t^fubjctt  in  Setradjt 
fommt;  bieö  ift  im  Jreibnrger  iHedjt  ber  5ull-  ^'ic  '^ifavrgcmeinbe 
(paroisso)  wirb  fowoßt  im  älteren  alä  im  neueren  Jreiburger 
9lcd)t  olö  juriftifd}c  ‘i^erfün  angefeßen. 

Siö  ?(nfnng  beä  19.  ^oßrßnnbcrtö  war  im  fianton  jjreibnrg 
bie  'ipfürrei  jngicid)  GiuiU  unb  '^farrgcincinbe.  'Ciefe  befaß  @ü» 
ter  refp.  fonnte  naeß  älterem  Freiburger  'JJcdd  foId;e  erwerben, 
fonute  'DJedjtögefcßäfte  eingeßen ; fie  würbe  unter  bie  ©lieber  ber 
tobten  ^üiib  gereeßnet  unb  ftanb  uermögen^redjtlid)  ben  anberen 
florporationen  gicid}  ®).  ®cr  Grtrag  ißrer  ©ütec  würbe  ju  fird)« 
lidjcn  unb  '^Jfarrcijweden  cerwenbet.  I^aä  fpfrünbegnt,  fowie  baä 
©nt  ber  SBruberfd^aften  unb  nnberer  tirdjiidier  'unt  aber 

nid)t  barin  begriffen,  fonbern  würbe  für  fid)  iwin  fiildjßerr,  Sru= 
berfeßaftömeifter  u.  f.  w.  ueriualtet. 

5)urcß  baö  organifeße  ©efeß  ooni  20.  Dejember  1831  würbe 
bie  früßere  fßfarrci  in  eine  i'iirdigcmeinbe  unb  eine  (Jiinigemeinbe 
geteilt  unb  baä  @ut  in  'ifJfarreignt  unb  ©emcinbegnt  anägefd)ie» 
ben  *).  Sowoßl  'ißfarrgemcinbe  alä  Ginilgemeinbe  fmb  jnriftifeße 
f^erfonen  laut  § 13  beä  code  civil:  « L'Etat,  les  villes,  les 

corps  de  paroisse  et  de  commune  sont  des  personues  morales  ». 
I)ie  Sluäfdjeibnng  in  fj3farrei»  unb  ©emeinbegut  fdjeint  fuß  nidßt 
foglcid)  oollsogen  jii  ßaben,  benn  bas  ‘iflfarreigefe^  non  1879,  weldjeä 
nod)nioIS  bie  Übergabe  beä  fpfarreigntes  in  bie  i'erwaltung  ber 
fpfarreibeßörben  beftimmt,  uerfügt  § 296  « si  ces  biens  se  trou- 


>)  88  260.  279,  289.  » 

•)  88  287,  304,  314. 

’)  I».  SImoctifatiDnSmanuat  fol.  1,  78—80  u.  f.  m. 

*)  ®al.  ©efeg  Bom  30.  iKoi  1863.  (Bulletin  XX,  p.  34.) 


Digitized  by  Google 


141  — 


vent  confondus  avec  ceux  de  la  commune,  il  y aura  lieu  de 
la  part  de  celle-ci  d’en  opdrer  la  restitution  dans  un  laps  de 
teinps  ä determiner  par  le  conseil  d’Etat.  Jusque  lä,  la 
commune  devra  cn  servir  la  rente  annuelle  ä ia  paroisse  >. 
^cutc  ift  ^fiuveiqnt  iinb  ©enieinbegut  miSgcfc^iebcii ; crftcreä  mirb 
mit  bem  iöencfijialgut  unb  anberem  Stiftungägut  atö  CrtStir« 
c^engut  uoii  ben  ’^favreibcljörbcn  neviualtet. 

Der  obigen  Xiorlegung  über  baS  jRec^tSfubjeft  bc8  0rt5= 
fir^engutcä  cntfpridjt  bie  l;cutige  ^rajiä.  Ijcutigcu  iUedjt 
merben  foiool}!  bie  !ird)Iic^eu  ^uftitute  in,  specie  Sirene,  ißfrünbe 
u.  [.  ro.,  als  bie  ißfarrgemeinben  als  folc^e  als  'Jiec^tsfubjefte  an- 
gefefjeu.  IMeS  geljt,  nbgefe^eii  non  ben  gefejjlic^eu  Seftimmungen, 
fd;on  barauS  Ijeroor,  baß  bie  nieifteu  Seßenfungen,  fiegate,  tefta^ 
mcntarifc^e  ^uwenbungeu  ber  betteffenben  Slirdje,  SlapcUe,  bem 
®eucfijium,  ber  « eure  » and)  <au  bdndfice  de  la  eure,»  nid;t 
ober  ber  t paroisse  » gemadjt  merbeii.  T>ie  i|3farrgemeiube  il;rer« 
feitS  fanu  alle  9ied)tSgefd)äfte  eingel;en,  Sigentum  enuerben  u.  f.  w. 
©ie  tann  jtoar  ben  ?lnfprud)  ergeben,  baß  ißr  bas  2}enoaltungS- 
red)t,  nießt  aber  baS  (SigentumSreeßt  beS  im  Sefi§  ber  tird)lic^cn 
Q[nftitnte  bepnblidjen  SßermögenS  jnftelje. 


Digilized  by  Google 


143 


jOrittrs  fapittl. 

Sit  ltr(^lt(i)cn  iSermdgcn^objcftc  im  *21Uf)cmeincn  und  (£itt}tlntn- 

Sirdjengiit  ift  bcr  i^ermögciiotomplcf,  beffcn  Siec^töträger 
bie  ilird)c  rc)p.  ein  lird;Iid)cr  Morporntionö»  ober  SliiftaltgioiHe 
ift  ’).  SiefeS  ftirdienoermögen  l)ot  uevfdjiebene  Scftanbteile,  wel* 
d)e  fid)  im  Saufe  bev  ^cit  gebilbet  Ijabcn. 

Sic  itivdje  l;nt  uom  Anfang  ii)rc«  SeftetjenS  an  für  i^re 
^meefe  SJermögen  bcfcBcn  *).  Sie  erfte  CucUe  be«  i^ennögen« 
bilbctcn  bie  Siebeägaben  bcr  ©liiubigcn  für  bie  Höften  bc8  @ot» 
tc^bienfteä,  ben  Untcrijalt  bc4  fticruä  unb  bet  Slrnicn.  ?lu8  bie» 
fett  @abcn  an  'Jiatnvalien  unb  @clb  (Cblationcn,  ißrimitien) 
beftanb  ännäcbft  mol)I  großenteils  baS  Hiteßenoermögen.  Vtber 
oud;  it“*  bie  Hircße  in  ber  Honftantin  befef» 

fen.  Snvd)  «nerfennung  ber  Icftirfveiljcit  ju  ©unften  bet  Stirere 
mürben  and)  bie  icftamenfarifdjen  ^uioenbungen  ßäufig.  35ßar 
Anfangs  baö  Hirdjntocrmögcn  nm  bie  römifdje  Hirdjc,  fomic  in 
ben  Stabten,  mo  Sifcßofsfißc  luaren,  tonicntirt,  fo  naljm  cs  fpäter 
aud)  auf  bcni  Sanbe  mit  bcr  Stiftung  jaljlrcicßer  Hircßen,  Hapel» 
len  nnb  fird;lid)er  Horporationen  ju.  Snreß  Sd;cnfnngen  nnb 
Sotationen  unter  ben  fräntifd)cn  $)evtfd)ern,  ben  beutfd)cn  Haifern 
unb  fjurfteii  naljin  bcr  (yrnnbbcfiß  bet  Hiveße  bebentenb  ju.  Siefe 
teftamentarifdjen  unb  fdjenfroeife  ^w't’C'bungen  an  bie  Hirdßc 
mürben  burd)  oielc  ®eftimmungcn  oon  Jloiijilien  unb  burd)  mcit» 
lidje  ©efeßc  geförbevt.  ?(ud)  mnrbe  ber  ^eljnt,  mcldjcr  fdjon  im 
alten  SJunbe  an  bie  ''^riefter,  unb  ebenfo  oon  ben  ^ßriften  in  ben 
erften  ^al)il)unbertcn  freimiüig,  fpiitcr  infolge  tivcßlidjer  nnb  bann 
autß  ber  roeltlidjcn  ©efeße  an  bie  Hivd)c  cntridjtct  mürbe,  ju 
einer  regelmäßig  unb  gefeßlicß  feftgelcgten  Sinnaßmequclte  für  bie 
Sirene. 

SaS  Änroacßfen  bcS  6iir(ßcuocrmügenS  befonbetS  an  @runb» 


*)  3Keuter,  ber  ®egtiff  unb  Sigentbümer  ber  beit.  Soeben,  I,  p.  245. 
’)  Sgl.  Sroun,  boS  firdqitbe  ®crni8gen  Bon  ber  älteften  3ed  auf 
^uftinion,  1860;  ©raSbof.  bie  fflefebgebung  bcr  röni.  ftoifer  über  bie  fflüter 
unb  5mmimitäten  ber  Sirtbc,  im  Jlrtbin  für  totb.  ftirebenreebt  XXXVI,  p. 
3 ff;  fioening,  ®efd)i(bte  beS  beutfeben  Hirebenreebts,  1,  p.  195  ff. 


Digitized  by  Google 


143 


vermögen,  ließ  bie  @inl;eit  beö  seireßenDermögenSfompfefeS  jtut 
fcßroct  aiifvecßt  crljadcn  unb  maeßte,  ba  fidj  bei  biefen  ®erl)ält» 
nißen  eine  einßeitli^e  bifdjöfli^e  9?ermaltung  nur  fdpner  bureß» 
füßren  ließ,  bie  SBcvinögen  nn  bie  eiiiiclnen  firdj= 

tid)en  notroenbig  ').  Die«  luar  namentlicß  bev 

ßcß  bie  3'ißi  Äiveßen  nuf  bem  Ünnb  meßrte,  äumnl  eine  große 
Änsnßl  leßtcrer  »on  ‘priuaten  erridjtet  unb  mit  ©iitern  auägei'tot» 
tet  mürben,  unter  ber  ®ebingung,  baß  baS  Sigentum  bei  ber 
Sireße  oerbleiben  i'oile.  So  fam  man  baju,  junädjft  ber  einzelnen 
Sireße  bnä  ißr  ijugemeubefe  @ut  unter  gemiffen  Sebingungen  ju 
überloi'jen,  bann  aber  balb  baS  gauje  ©intommen  ber  Äird;e  für 
tßre  ju  «ermenben.  So  eutitanbeu  bie  ^recarien,  gemäß 

rocldjen  bem  i^^riefter  ber  betreffenbeu  Slirdie  bie  bajugeßörenben 
©ruubftucte  in  ®eßß  unb  iliußnießung  gegeben  mürben,  unter 
ber  öebiuguug,  biefelbe  aiä  Sigentum  ber  Kircße  ju  erßalten. 
Die  syerlcißuug,  melcße  anfnng?  miberrufließ  ronr,  mürbe  allmäßlig 
eine  bauerube,  mit  ber  betreffenbeu  Stelle  unmiberrufli(ß  oer= 
fnüpfte,  eilt  SBerßnItniß,  meld)eä  fid;  unter  (Sinmirfung  beö  Sene» 
ßjialmefeuss  cntmicfelte  unb  für  meld^eö,  nnd;  Analogie  beö  ger- 
manifeßen  SeßenomefenS,  ber  91nme  SBeneßjium  gebräueßließ  mürbe. 
SJou  ba-an  oerbliebeu  aueß  ben  einjelnen  ßird;eu  olle  neuen  3“‘ 
roenbuiigen  ber  ©laubigen,  nameutlicß  bie  fo  ^“6 

mit  bem  9.  Sireße  ißt  befonberS,  nu8  Oblotio^ 

neu,  ©runbftüden  befteßeubeS  SJetmögen  befaß.  9lacß 

ben  9ieicß8gefeßen  *)  foUte  jebe  Siircße  menigftenä  einen  ooUen,  oon 
öffentlidjen  Saften  freien  Ü)?anfu8  ßaben  “).  So  feßieb  ßcß  ßnupt» 
fäcßli^  baä  ftireßengut  in  Diojefanfireßengut  unb  ißfarrlircßengut. 
Diefe  Seßeibungen  ßaben  ßcß  meiter  fpejißcirt,  erftereä  in  mensa 
episcopalis,  mensa  capituli,  le^tereä  in  beneficium  (Seneß^ial« 
guter)  unb  fabrica  (fjabrifgut).  ?(uä  ben  SBeneßjialgütern  mürbe 
nämlicß  ein  befonbeter  Heil  ouSgefcßiebeu  für  bie  Sebürfniffe  bet 
Siteße  (patrimonium  ecclesiae  sive  fabrica).  Diefc  fiircßenfabrit 
ift  aber  ibentifeß  mit  bet  oermogenScecßtlicßeu  2ofaIfird;e.  Än 


')  ®gl.  Schulte,  ftitebenreebt  *,  p.  477. 

’)  Capital.  Ludov.  a.  816,  o.  10  ; Capital.  Wormat.  a.  829,  c.  4. 
’)  fermes,  ^irebennermögen  im  Sircbenlepton  VII  •,  p.  697. 


DigitizeS+jy  Google 


144 


biefc  fird^Iic()en  :3nftitiitc  fdjiießcii  fid),  ju  t)crfd)tebcnfn  firc^Iic^en 
^medcii  au  bic  Ovbeu  für  ^Irmcu'  uub  Jhniitenvflcae,  luelc^c 
üon  Änfmu]  an  gciuöljnlidj  mit  bcfüiiberen  ikrmögcn  auSgeftattet 
nniren,  bic  SUöftcr,  fird}Iicbe  Stiftungen,  bie  causae  piae,  cutroe» 
ber  fvcjififd)  tird)Iid)C  ©vünbmigcu  unb  ^nfl'lutt  3öoi)Itätig« 
feitBunftaltcu  mie  Mrantcn»  ÜBaifcn*  ?(rmcnbänfer  unb  Sd)ulcn. 

3um  Stird)enücnnögcn  gehören  »crfdjiebcnc  Seftaiibteilc  ')• 
"Cie  ftitd)engüter  (res  ecclesiasiicae)  teilt  man  ein  in  Ijeilige 
Sachen  (res  sacrae).  lucldje  burd^  .ftonfetration  ober  Senebittion 
für  bcii  liturgifc^cu  ©cbrmid)  beftimmt  finb,  unb  in  geiDÖ|)nIid)e 
Slirdjcnfadjen  (res  ecclesiasticae  im  engeren  Sinne),  incldjc  mit» 
telbar  3u  firdjlidjcn  ^inecfcn  b.  Ij.  jur  Seftreitung  ber  Jtoften  für 
bie  ncrfdjiebeucn  tird;lidjcu  Sebürfniffe  bienen. 

Die  res  sacrae  -)  verfallen  in  res  consecratae  unb  res 
benediclae.  Sonfetrirt  merben  ilirdjcu,  VUtäre,  S'ield)c  unb  ^a» 
teilen  (res  consecratae).  Die  ®cncbiftion  crbalten  bie  liturgifc^cn 
©emänber,  bic  Ältartudjcr,  ficldjoclum,  'iftalla  unb  Storporalc,  baS 
Dabcrnatel,  baä  Giboiium  unb  bie  ü)?onftratiä,  bic  ©efäße  jur 
?(nfbemal)rung  ber  l;eil.  Cie,  bie  i)ieliquieiibel)itltcr,  strujifije  unb 
.^ciligcnbilbcr,  bie  Mird)eng(oden  unb  bie  Siird)l)öfc  (res  bene- 
dictae). 

3u  ben  gett)öt;nlid)en  .ftirc^cnfac^en  (res  ecclesiasticae  fc^Iedjt» 
l)in)  gehört  mit  ÄnSfdjInß  ber  tonfefirirtcn  unb  benebijirteu  Sa= 
c^en  im  Allgemeinen  baä  gefammte  ftirc^engut,  nämlid)  bic  fjonbs 
jum  Untcrl)alt  ber  itirc^engebäube  unb  ilird)enbiencr,  (^frnnbeu> 
nermögen,  bona  fabricae,  mensae,  beneficii),  bic  ©ütet  für 
SB3ol)Itcitigteit83iuede,  bie  milbcn,  frommen  Stiftungen,  foioie  bie 
ber  Sii(^e  gc^örenben  ©ebäube  unb  ©mnbftüde,  ausgenommen 
bie  ftitebe  unb  ber  ilirdj^of.  (Jiu  einjclneu  finb  311  ben  gemöbn» 
lidjen  ftirc^enfadjen  3U  red)uen : Siegenfdtaftcn  unb  ©üter,  ißri« 
mitien,  Cblationcn,  .rfeljnt,  ’ißfrfinben,  Stolgcbübren  unb  fogenannte 
$arod;iaÜaften,  aJJcfjftipenbien  unb  üJiefjftiftungen,  ^ntercalar» 
fiüdjte,  ftoUetten,  SRenten,  Kapitalien,  SiJertpapietc  u.  f.  ro. 


')  üämmer,  Sirtbentcebt  ’ p.  657 ; fiirtbcnlcjifon,  VII  *,  p.  707. 

’)  Über  bic  Stgentümer  ber  ciiijelnen  res  sacrae  9Rcurer,  I.  c.  II, 
p.  3 jf. 


Digitized  by  Google 


146 


SBie  baä  .^ird^enoermögcn  fc(6ft,  fo  ^abcn  fid^  auc^  bie 
ücrfdjiebcucn  Scftanbfeile  bcöfcfbcn  allmä^tic^  nuägebifbet  ; btc- 
felben  i3el)üren  ocrfc^iebencn  3c*tpcvioben  an , cinjelnc  ftnb 
jüngeren  !t'nlum!3,  anbere  j.  bie  iJJrimitien  '),  Oblationen  unb 
ber  3^^"*  fommen  im  Ijeutigen  titdjlic^en  3Jermögenörec^t  nidjt 
me^t  »or. 

SBerfd)ieben  finb  ebenfalls  bie  ermerbSarten  beS  fiirdjengn^ 
teS  ■).  ÄIS  jolc^e  tommen  l)Qnptfäd)lidj  in  fBetrac^t : 

a)  Sd)entnngen  unb  jroar  inter  vivos  ober  mortis  causa  ; 
legiere  ftnb  bei  2eb3eiten  beS  ©c^enterS  ftets  miberruflit^,  wenn 
nic^t  ein  35ertrag  de  non  revocando  biefeS  iHec^t  auft)ebt. 

b)  Srbfdjaft  (haereditas).  !I)ie  Siird^e  fann  ©igentum  et= 
merben  burd)  lepioillige  SJerfügung,  bnrdj  Segate  unb 

miffe,  fomie  burd)  in  geiftlic^en  SJerlaffenfdjoften. 

c)  Stiftungen  (fundatio).  ©eiftlic^e  Stiftungen  ftnb  fflib» 
mung  oon  ©runbftüden,  fiapitalien  ober  t)led)ten  an  fiird;en  ober 
geiftlid;e  9lnftalten  als  einiges  ©igentum,  unter  ber  SJerpftic^tung 
5U  beftimmten  gotteSbienftlidien  {jnnttionen  ober  fonftigen  frommen 
3inecfen,  bereu  jtoften  auS  biefen  ©intünften  ^u  beftreiten  finb. 

d)  ^ntercalarfriidjte  (fruclus  intercalares)  b.  i.  ber  Slnteii 
beS  ^friinbeertragS  non  ber  Sßafatur  beS  Senefi^iumS  an  bis  jur 
®ieberbefe^ung,  nad;  ?lbjug  ber  iPerroaltungStoften ; fie  fallen 
ber  fiird;e  gn,  an  weldjer  baS  Sird)cnamt  geftiftet  ift. 

e)  6rt)ebnng  non  Steuern,  Abgaben  (tributa  ecclesiastica) 
Ännaten,  ipalliengelber,  2)iSpenfationStüEen,  Stolgebü^ren,  3c^nt= 
redjt  n.  f.  w. 

f)  ®ie  fogen.  cinilred)tlid)en  ©rwerbSarten  (SSerjä^rnng, 
©rfißnng,  fianf,  lanfc^  n.  f.  in.) 

ffienn  mir  nun  auf  bie  ©efc^ic^te  bet  iSilbnng  beS  ffirc^en= 
nermögenS  eingeljen,  fo  fönnen  mit  jagen,  ba§  in  bet  St^meij 
fic^  biefe  fSilbung  im  me|entlid;en  analog  mie  anberSmo  noQ^ogen 
fjat.  3öir  ^aben  biefe  ffintinidinng  in  allgemeinen 
im  erften  Sapitet  bargelegt  *) ; für  bie  einjelnen  lerritorien 


')  ®te  $rimiticn  hefteten  jmar  nod)  im  Orient. 

*)  ^etgentötber,  ßitebenreebt,  p.  504. 

■)  ®ef(f)itbtäblätter  IV,  p.  87  ff. 

10 


Digitized  by  Coogle 


146 


miiffcn  toir  uns  begnügen,  auf  bie  bejügli^en  T)arffellungen  ^in* 
juineifen  '). 

Sffiie  ficb  in  Siirc^engut  gebilbet  ^at,  unb 

welche  ^[;nfen  btefe  (Sntmicflung  buid)gemac§t  l)at,  fann  man 
fc^on  im  Äflgcmeinen  an  ber  ^anb  unferet  iJarlegungen  übet  bie 
ffirmerbäfäljigfeit  bet  Äirrfie  unb  ber  firc^lit^en  ©enoffenft^aften 
netfolgen. 

Die  älteften  firrfjHd)en  'JJieberlafiuugen  waren,  wie  anbers« 
roo,  flöftcrlic^e  ©cnoffenfc^aften  unb  Slopcllen.  ®on  ben  legieren 
reichen  nadimeisbar  bie  älteften  in  baS  11.  jurfuf, 

gel)en  aber  unäiueifclf)aft  uod)  ^ö^cr  l)inauf,  menigftenS  in  ein« 
jelnen  Deilen  beS  Freiburger  ©ebietcs;  mir  finben  im  11.  ^a^r« 
l;unbert  baS  .«loftcr  Payerne  als  ^atronatSred)teä 

non  ftapeHen  auf  jc^igem  Freiburger  @ebiet.  Die  ältefte  SHofter» 
grünbung  auf  Freiburger  Jerritorium  im  12.  Faijr^unbert,  näm« 
lic^  Hauterive,  ging  oon  ben  @rafen  non  @Iane  ans.  Der 
Liber  donationum  biefer  Gifterjienferabtei,  beffen  äitefte  Siebaf» 
tion  in  baS  13.  3a()rljunbert  jurücfgcljt,  liefert  uns  ben  SeweiS, 
ba§  int  12.  ;3ol)r^unbert  baS  Freiburger  Denitorium  non  einem 
ja^Ireic^en  fianbabel  berooljnt  mar,  roeld)er  ot)ne  3meifel,  nad)  ba« 
maligen  ©ebraiid),  feine  Oratorien  unb  Kapellen  fjatte.  Solche 
mürben  aud)  oon  ftlöftcrn,  mie  Hauterive  unb  Payerne,  errichtet  ’). 
Um  biefe  Äapetlen,  mcld^e  jnm  Unterhalt  beS  93enefijiaten  natur» 
gemäß  botirt  waren  unb  fpöter  jn  $farrfird)en  erhoben  mürben, 
gruppirten  fid)  nad)  unb  nad;  bie  Pfarreien,  beten  mir  feit  bem 
12.  Ql^iWwwt’ert  eine  Dteiße  nac^meifen  (önnen.  Darin  liegt  bie 
elfte  ®ilbung  beS  Äird)cnguteS  unb  jmar  beS  SenefijialguteS 
unb  CrtSfircßenguteS.  iUeben  biefem  ®frünbeoermögen,  baS  im 
fiaufe  ber  3eit  burc^  neue  anmucfiS,  waren  in  oie« 


')  9Ret)cr,  Q)e|cf)i(^te  beS  f^roeijerifiben  lBunbeSTt(btS  I,  p.  323  ü> 
8(umer,  Staat«-  unb  3ted)t§ge{4icf|te  ber  ftbiueijet.  ®emofratien  I,  p.  149  ff; 
8Iuntf(bli,  Staot«-  unb  9teibt«ge(d)ic^te  ber  Saubfebaft  jjöt'fb  L P-  477  ff ; 
Stettter,  Staat«-  unb  9tetbt«geld)id)te  oon  8ern  p.  90 ; Segeffer,  tKetbtSge« 
febiebte  ber  Stabt  unb  Slepublit  Sujern  II,  p.  754  ff.  u.  f.  m. 

’)  Greniaad,  livre  des  aiiciennes  donations  faites  k I'abbaye 
d’Hauterive  (Areliives  de  la  SoeiöW  d’histoirc  VI,  p.  1 ff);  92eue«  Srebit) 
für  filtere  beutfebe  (9efd)i(bt«Iunbe  XXII,  p.  t>92. 


Digitized  by  Coogle 


len  Sirenen  noef;  (Sinjciftiftungen  wie  Ältarftiftuiigen,  ÜKe|ftiftun» 
gen,  Söruberfc^aftcit  u.  f.  w.  wcldje  ebenfalls  il;r  3?ermögcn  l;atten. 
ii'orin  bied  bcftaiib,  werben  wir  weiter  unten  fe^en. 

boiä  öenefijialgnt  fiel)  in  ben  erften  Anfängen  in  biefer 
Sß3eife  gebilbet  f;at,  er)'el;en  wir  I)mibtfäd)Iicf)  barnuS,  ba§  baS 
^atronatSrec^t  einer  grofjer  Sliijabl  «on  Sirenen  unb  ffapeflen 
nrfpriinglit^  in  ben  .'pönben  non  Slbeligen,  SHöftern  unb  0tiften 
fid;  befanb.  S(nc^  ber  Sifc^of  unb  baä  Sopitcl  ton  Saufonne 
befaßen  eine  tReiljc  non  '^atronatäreeßten,  non  weld)en  mehrere 
an  Wlüfter  abgetreten  würben.  3'” 

war  bad  ^atronatiSrecßt  ber  nieiften  Pfarreien  in  bic  $änbe  beä 
9iateä  non  5>^cibnrg  ober  and;  bed  SloHegiatftifteig,  welchem  eine 
iHeiI;e  Senefi^ien  inforporirt  würben,  nbergegangen. 

3öie  fid)  feit  bein  12.  ^aßtßnnbert  auf  Freiburger  @ebiet 
bie  ^farrtird;en  unb  folglid;  ber  Crtöfird;enfonb«  gebilbet  ßaben, 
wiffen  wir  aus  uerfd;icbcneu  tCucllen  ')•  Liber  doüationum 
non  Hauterive  *)  erwähnt  eine  üJcilje  non  i|5forreien,  als  int  12 
Foßr^unbert  beftebenb,  auf.  BaS  Ser^eic^niS  ber  Pfarreien  ber 
Biö^efe  iJaufanne  *),  welches  ber  ißropft  ßono  non  Estavayer 
im  3‘ißre  1228  nufncl;mcu  ließ,  weift  für  60 

^farrfird;en  ouf,  weld)e  ftd)  im  Saufe  bcS  14.  FaßißunbertS  ner= 
meßrten.  ÄuS  bem  Slnfang  niib  ber  IDJitte  beS  15.  ^aßrßunbertS 
befißen  wir  in  ben  23ifitationSptototollen  ‘)  eine  Cuelle,  welche 
uns  fowol;!  über  bie  '^.^farrtirdjen,  Slapellen  unb  anberc  fitcßli^e 
Fnftitntc  Ängnben  mnd;t,  als  and;  über  bie  nermögenSred)tlid)e 
©rnnblage  bcrfclbcn  0d;lüffe  erlaubt,  söei  einer  großen  ?lnjnßl 
non  ifjfatreicn,  6lapellcn  u.  f.  w.  ift  ber  ifäatron  bet  Jiircße  äuge» 
geben,  welcher  baS  Jiotlaturred;t  beS  Seneßjiums  inneßatte.  Ba 


')  übet  bie  Sntftebung  ber  einäelnen  ^fotreien  b Dellion,  Diction- 
naire  des  paroisaes  catboliquea  du  canton  de  Fribourg.  T.  1-X.  Sgl. 
aud)  ßuenlin,  Diotionnaire. 

’)  Arcliives  de  la  Soci6t6  d’histoire  VI,  p.  137  ff. 

’)  Cartulaire  de  Lausanne.  Mämoirea  et  docunients  de  la  Suiase 
roniande  VI,  p.  11  ff- 

UiigebrudteS  ^rototoQ  (mit  ftuSiiabmc  ber  %erntf(ben  ißfarreien)  im 
StaaUarebiu  Saiifamie  Cem  1416/17 ; Arebivea  de  la  Soeiät^  d’biatoire 
I,  p.  176  ff. 


148 


ein  öotteiS  $atronat«rcd^t  bie  fundatio,  exstructio  unb  dotatio 
einer  Äir^e  oovauSfe^t  *),  fo  fönneit  wir  barau§  einen  ©t^Iu§ 
auf  bie  Silbung  beä  ^fnrrfirc^enguteg  ^ie^en.  Die  Jhrt^e,  welche 
non  bem  ©ninb^errn  nnf  feinem  ffiigcntum  crricf)tete,  geljörle 
uvfprünglid^  ol8  Sigentirc^e  bem  ®riinbcr  ®) ; biefer  ^otte  nad) 
germanifd)cr  iRerfjtäauffaffung  bie  ©eioere,  b.  bie  $enfc^afl 
über  fein  ©runbftiicf,  unb  maS  auf  bemfelben  befanb,  oifo 
and)  über  bie  baranf  befinblic^c  Jlirc^e.  jjerner  ^atte  er  bie 
3?otmunbfc^aft;  biefe  mar  bnS  au«  bet  ©emete  (jeroorge^enbe 
re(^t  über  bie  auf  feinem  ©rnnbftüd  fid)  auf^altenben  ^erfonen, 
refp.  bie  Äbfjängigfeit  berfciben  oom  ©rnnbl)crren,  aifo  auc^  be» 
jüglid)  ber  ©eifttidjen.  Da«  ®igentum«red)t  loar  aber  nac^  ber 
Äonfefration  ber  fiirc^e  inforoeit  befdiränft,  al«  bie  Sirene  lebig* 
lid)  ju  fir^Iid)en  nerioenbet  roetben  burfte.  Äu«  bem 

®igentum«re^te  folgerte  man  bie  SßoIImad^t  jur  ©rnennung  be« 
Senefijiar«  *).  Dicfc  Mnffaffung  be«  ^otronat«red)te«  machte  aber 
aümä^Ii^  unter  bem  einftufe  ber  firdjlid)en  ©efe^gebung  unb  bet 
fanoniftifc!^eu  ffiiffenfc^aft  einer  nnberen  Änfdjouung  über  ba« 
^atronat«rec^t  $Iag.  Da«  ^ntronat«rec^t  inutbe  feit  bem  12. 
3af)r^unbert  al«  ein  jus  spirituali  annexum  betrad)tet  unb  ber 
geifttic^en  ©eri^t«barteit  untcrftellt ; ber  ®c^In§  ber  ©ntroirflung 
mar,  baß  ber  'ifJatronat  al«  eine  tircßlicße  Segünftigung,  bie  ben 
Gßarafter  eine«  iJJrioilcg«  ßatte,  feftgeftcQt,  unb  fein  ©igentum 
unb  feine  Di«porttion«bcfugniffe  bet  fiaien  an  ber  Sirene,  fonbern 
nur  ein  ^räfentation«tec^t  für  bicfelbe  anetfanut  routbe  ‘). 

Datau«  ergibt  fid),  baß  bie  Kirchen  auf  fjreibutget  Dem» 
torium,  für  roeldie  ßaien  ein  ißatronat«te(^t  befaßen,  au«  ben  non 
©tunbßetren  auf  intern  ©igentum  errießteten  SapeDen,  melc^c 
fpiiter  JU  ißfarrfir^en  erhoben  mürben,  ßetnotgegangen  finb. 
Die«  gilt  natUrlid^  au^  non  ben  jfiteßen,  beten  ^attonat«redßt 


')  @(oüe  ad  c.  26  C.  XVI  qu.  7 : (t  Patronum  faciunt  dos, 
aedifleatio,  fundus.  » 

’)  Stup,  bie  Gigenfirebc,  1896;  ^crgeitTbtber,  itirebenreebt  p.  222  ff. 

’)  Sßg(.  meinen  Ütuffap : iSa«  $atronat«rec^t  bei  ®emeinbe  unb  be«  9ia< 
te«  Don  tjfreiburg  unb  bo«  ttoDegiatfiift  St.  92iftau«  im  XVI.  Sa^i^unbert 
(fiatbol.  S(bmeij(ibfättei  1899). 

‘)  c.  3,  31  X,  de  jure  patronatus  III,  38. 


Digitized  by  Google 


149 


urfprilngfid)  in  ben  ^änben  be«  Sifc^ofö  itiib  JlapitelS  »on  Sau> 
faniie  unb  bcr  ftlöfter  fic^  befanb.  93oHftänbig  ift  allerbingS  bie 
üeränberte  ?(uffaffuitg  beä  ^atrountörcc^teä  in  ^reiburg  ni^t  jur 
Geltung  getonunen ; benn  fine  9Jeil;e  con  41ird)cn  nnb  ÄopeDcn 
blieben  im  Sefig  bet  ©vunb^erren,  n)el(^e  atlerbingö  feit  bem  16. 
^a^rljunbeit  nur  ein  ^räfentationsrec^t  beä  Senefijiaten  fjatten. 

'lieben  bem  ®cnefijialgnt  bübete  fic^  ba«  ^farreigut.  X^ie 
Pfarrei  roav,  mie  fc^on  früher  enoäljnt,  bis  Änfang  beS  19. 
3nf)rI)nnbertS,  ßinU»  nnb  ^fntrgemeinbe  unb  ftanb  üermögenS» 
rec^tlic^  ben  übrigen  Slorporationen  gleic^.  XaS  ^farreigut  mu^S 
numrf)erorts  ^u  einem  nnfeijnlidjcn,  jum  Xeil  511  einem  großen 
33ermögenSfompIef  l;eran.  9lls  im  19.  :3a^rl)unberf,  bnrt^  ®efe§ 
vom  20.  Xe^ember  ^1831,  bie  friil;cte  Pfarrei  in  eine  fiir^ge* 
meinbe  nnb  eine  Sipilgemcinbe  getrennt  würbe,  mürbe  baS  Ser* 
mögen  in  ^favreigut  nnb  ©emeinbegut  auSgcfc^ieben ; beiben, 
fomofil  ^fnrrei  ots  ©emeinbe  würbe  bie  juriftifc^e  ^erfönlid^feit 
juetfannt,  unb  beibe  mnrben  permögenSred)tIid)  auf  bie  gleiche 
Stufe  geftellt. 

91n  baS  ^frünbe»  unb  “ipfarreigut  (auc^  fjabrilgut  genannt) 
fd)Iicjjen  fi^  als  weitere  Seftanbteife  bes  Sirc^enguteS  baS  SIo* 
fter*  Stifts*  nnb  StiftungSgnt  im  weiteften  Sinne  an.  Än  fir^* 
licken  Stiftungen  ')  f;aben  wir  feit  bem  12.  :3‘*^irl;unbert  Haute- 
l ive,  bie  Stomtijurei  St.  ^otjnun,  Kugnftiner,  SDiagerau,  Sifenberg, 
Satfiiger,  Slapujinev,  SJifitation,  Valsainte,  Part-Dieu^ 

bie  Sllöfter  in  Estavayer  unb  Ilomont,  bie  Fille-Dieu  u.  f.  m., 
ferner  ^riovate  wie  Svoc,  baS  JtoUegiatftift  St.  liitlauS,  Spitäler, 
9(rmen«  unb  Siedjenljäufcr,  'i|3ilger^äufer  u.  f.  w.  XnS  filofter» 
unb  StiftungSgnt,  weldjeS  im  Saufe  ber  3cit  ju  einem  anfe^nli* 
d;en  Jlomplef  I)erangewad)fen  war,  würbe  5um  großen  Xeil  jur 
ber  ßeluetifdjen  SRepubiit  unb  unter  bem  rabifnien  Siegime 
pon  1848  fäfularifiert,  jum  Xeil  anberen  Seftimmungen  jugewenbet. 

WuS  bem  Sorßergeßenben  ergibt  ficß,  baß  bie  Silbung  beS 
Sird^enguteS  auf  Jreiburger  ©ebiet  in  erfter  Siuie  in  ber  Xota» 
tion  Pon  Sapellen,  Crntorien,  Sirdßen,  ftlöftern  nnb  fivcßlit^cn 
©enoffenf^aften  lag.  Xie  in  Siegenfcßaflen,  ©ülten, 


*)  Schmitt,  Notices  sur  les  couvents  du  diocSse  de  Lausanne- 
(MSmorial  de  Fribourg  1,  p.  290  ff.) 


Digitized  by  Google 


150 


anbcrcn  Abgaben  befte^enben  ScrmögenSiocrte  bilbeten  bie  ®runb« 
läge,  bcn  SDJanfiiö  beö  ®ciiefijiuni«,  rocIdjciS  biirc^  fscbentungcit, 
le^jwifligen  SJevfiigungc  u.  f.  w.  im  Saufe  ber  ucrgröpert 
routbe. 

®aa  Sloftergut  wucf)S  in  fjolge  ber  i^m  tnitewof)uenben 
lenbenj  f^iiell  an ; bie  in  bie  iHöfter  ©intretenben  brad)ten  mei* 
ftenä  i^r  SJevmögcn  mit.  T'ajn  famen  bie  jaljtreic^cn 
bungen,  mit  meirfjen  bie  fivd)(id)en  ©enoffenfcbaften  non  tierfd;ic- 
benen  Seiten  bebadjt  mürben.  I'ie^  l)at,  abgcfe^cn  oon  tem 
religiöfen  Sinn  ber  3«>t<  meld;er  fid;  aut^  bnburd;  funbgab,  ba& 
man  ben  fitdjiidjen  S3ermögen  ^umanbte,  jum  Jeii  fei» 

nen  @runb  barin,  bo§  bie  gefeßHdje  l^erfiigiingöfreibeit  ju  @un« 
ften  ber  piae  causae  eine  fel}r  roeitgebenbe  mar.  2>em  entfprc» 
^enb  geftolteten  ficb  and)  im  12.  1.3.  nnb  14. 

3umenbungen  an  Sird;en  nnb  ßlöfter  ').  Sie  meit  baS  Sirdjen- 
nnb  StiftungSgnt  angemadjfen  mar,  erfel)en  mir  aus  einer  ifieibe 
non  Seftimmungen,  roeldjc  feit  ßnbe  beä  14.  ^abrbnnbcrtö  erlaf» 
fen  mürben.  't>iefe  oerorbneten  “),  bnjf  fomol)!  bie  an  Sirdjen, 
©eiftlidje,  ßlöfter,  Spitäler,  ®rnberfd;aften,  Stiftungen  getuibmc» 
len  ©runbjinfen,  nlö  and)  bie  an  bie  betreffenben  Sorporationen 
gemod)ten  3'Oncnbungen  losfäuflidj  feien.  "Babiird)  baff  eine  fo 
gro§e  Sliijaljl  non  ©iitern  in  Stabt  nnb  Sanb  unter  nerfdjiebenen 
STiteln  an  bie  ©otteäbänfer  übergebe,  ermatbfe  bem  ©cmeinmefen 
großer  Üladjteil  nnb  Sd;nben ; beim  biefc  QJiiter  feien  burcb  Über» 
gang  au  bie  tote  .^nnb  bem  freien  S^erfcbr  entzogen.  T)iefem 
Übelftanbe  fndjte  man  in  ber  3-oIge  3f‘*  ocrfdjiebene  gefe^» 
liebe  anittel  abjnbclfen : möglid;ftc  Grfcbmernng  ber  |)ingabe  non 
Siegenfdjaften  an  tird^Iid^e  ®enoffenfd;aften,  ßinfübrung  ber  Ämor= 
tifation  für  Grmerbnngen  liegenber  @üter  anS  3{cd)t§gefdjäflen, 
befonberö  aus  Slauf,  öefcbrünfnng  beS  ffirbredjts  ber  jHofterange» 
hörigen  nnb  ber  Dotntion  ber  Allöfter,  fjii'irnng  einer  ÜJJajimal» 
grenje  für  ben  93efib  an  fiiegenfibaften,  Grfebmerung  ber  Slerga» 
bungen  nnb  Segate,  SBerpflicblung  ber  loten  .^anb,  einen  Seil 
ber  Siegenfebaften  bem  freien  SJerfebr  jn  übergeben  n.  f.  ro. 

’)  S.  bie  Sdjenfung^urfimben  tm  Recueil  diplomatique  1-lV  ; Fon- 
taine, Collection  diplomat.  II,  V,  VI. 

’)  Siebe  Äapitel  1. 


Digitized  by  Goojle 


151 


T)n6  bie  ©efe^gebiiiig  bie  ®ilbuiig  bc8  .<lirc^ciiocnnögcn8 
crfc^iperte,  liegt  oiif  ber  $anb.  Sä  roärc  iiiterc)fant  biefe  X^at* 
fadje  bei  ben  einjelneii  firdjlic^cn  ©enoffen^aften  nadjjmoeifcn. 
Xieä  wäre  jeboc^  eine  Arbeit  für  fic^  uiib  mürbe  t)icr  ju  meit 
fül;rcii.  Scmerlen  mollen  mir  aber,  bajf  in  ber  Wmortifationä^ 
gefe^gebung  fyrciburgä  einer  ber  ©rünbe  jn  fudjen  ift,  maruni  auf 
Freiburger  ©ebiet  fo  3at)Ireid;e  ungenügenb  botirte  ®enefijien  fit^ 
befinben,  metdje  faum  ober  gar  nicf)t  l)inreid)en,  um  beu  Untert)alt 
beS  Seuefi^iarä,  ber  iiird;e  unb  beä  ©ottcäbieufteä  ju  beftreitcu. 
Sin  jmeiter  ©ruub  ift  jmar  auc^  ber  'Hiinbermert  unb  iDJinbet» 
ertrag  ber  Siegcufd)afteu,  fomie  bie  Ijöljereu  Soften  ber  IBcmirt« 
fd;aftung,  ber  teuerere  i'ebciiäunterljalt  unb  bie  größeren  Unter» 
baltuugäfoften.  ÜJeid)  botirte  fitöfter  unb  firc^Iic^e  Stiftungen 
gab  eä  in  FpJ'Jf  beffen  auf  Freiburger  ©ebiet  roenige ; bie  ^farr» 
unb  auberc  Scuefijieu,  menn  mir  einjetne  auäuetjineu,  fmb  befon» 
berä  auf  bciii  Sanbe  fetjr  mäßige ').  Die  fiirdjcn  unb  fird)Ii(^en 
©ebnube  gel)en  burd)fd)nittlid;  nidjt  über  inittclmäOige  Äufprüdjc 
tjinaiiä  *) ; bie  ?(uäftattnng  ber  fiirdjen,  bie  Paramente,  firc^Iidje 
©efüße  finb  mandjuial  bürftig.  F'”  ®nnien  mar  bie  fiirdjc  Frei' 
burgä  oermögensredjtlid;  inittelmäBig  gefteßt. 

©el)en  mir  nun  auf  bie  Xarfteltung  beä  firdjtic^en  $ad)eu« 
redjtä  Freiburgä  ein,  fo  tönueu  mir  eingeljcubä  beinerten,  baß 
baäfelbc  meift  bem  geuteiucu  fird)Iidjcu  Ülecßt  cntfprid)t. 

^rQö  juerft  bie  res  sacrae  betrifft,  fo  galt  in  Freiburg  bnä 
gemeine  fiitrijenreeßt.  Sine  große  ?(uäaßl  ber  res  sacrae  roerben 
in  ben  33ifttntionöprototolleu  erroäßnt  unb  auf  bereit  F»l*i‘rnbt|al» 
tung  gebmngcn : fiirdjcn,  finpeßen,  9lltiirc,  Xabernafel,  ßeiligc 
©efiiße,  fiultnägegeuftünbe,  fiirdjßöfc  u.  f.  m.  X)ic  ®t;nobaIfta» 
tuten,  fomeit  mir  biefelbeu  prüdoerfolgcn  föuneu  ®),  ßeben  ben 
ßeiligen  Sßarafter  ber  fiirdjen  unb  ißrer  Seftaubteitc  fomie  beä 


‘)  S.  bie  bieäbc^äglid)en  Stngaben  in  ben  SifitationSprototoHen. 

•)  ®gl.  bic  beftönbigen  ßfagen  über  ben  3uüonb  bet  Ritcbcn  imb 
firtbl.  ®ebSube,  bet  Rit(t)enouäftatt«ng  in  ben  SifitationSptotololIen  ieit  bem 
15.  Oa^tbunbert. 

’)  ®gl.  meine  bemnäibft  etfd)einenbe  ütbeil  übet  bie  ülteften  Sijno» 
balfiatuten  bet  tDib^efe  L'aufanne  biä  jut  Siefotmation. 


« 

Digitizedby  Google 


163 


Strc^^ofö  ^eroor,  weld^c  ®ott  gemeint  finb  unb  nur  mit  S^rfurdjt 
betreten  werben  foßen,  unb  non  welchen  jeber  Sann  unb  jebe 
weltliche  fernge^olten  werben  foßen;  iTabeßen,  Slltäre 

u.  f.  w.  bürfen  nur  mit  (Sriaubniß  beS  Sifd)ofS  errichtet  werben  '). 
®ie  ®t)nobalftatuten  non  1599  wibmen  ein  eigenes  ftapitel  *)  ben 
SuItuSgegenftiinben : Sirene  unb  ii)te  Seftanbteilc,  Slitäre,  Jaber» 
nolel,  2aufftein,  Silber,  firnjifife,  ileld),  ifJatene,  Korporale, 
^urififatorium,  ©efii^e  jur  Slnfbewaijrung  ber  b'il- 
quien,  liturgifc^e  ©ewänber,  Slltartiic^er,  Ännbelaber  u.  f.  w.  Über 
aße  biefe  res  consecratae  ober  benedictae  werben  eine  SRei(}e 
non  einge^enben  Seftimmungen  gegeben.  Se^tere  werben  teil» 
weife  wieberI;olt,  teilweife  enoeitert  unb  neu  eingefd)örft  in  ben 

1) iüjefanftQtuten  ber  Sifdjöfe  SSatteniße  (162.')  *),  Strombino 

(1665 ©uifolan  (1812  *'),  unb  9)?ermißob  (1885  *).  (^n  biefen 
Statuten  werben  einge^enbe  Serorbnungen  erlaffen  iibef*Snu  unb 
Äonfefration  ber  Sirene  unb  ?(Itiire,  über  bie  fiirc^pfe,  über  bie 
Sonfefration  unb  Senebiftion  ber  fird)Iirf)en  Sultgegenftäube.  Sir 
finben  ferner  bieSbejüglid)e  Slugaben  unb  Sovfcf)riften  feit  bem 
15.  in  ben  Iiturgifc(;eu  Süd;ern  ■)  ber  Siöjcfe : 

2) ?iffole,  SOJanuale,  iRitnale,  in  ben  iDJanualen  unb  3)?anbntenbü» 
d^ern  ber  bifdjöflidien  fiurie  *),  in  ben  |)irteubriefen  ®)  ber  I)iö» 
jefe  unb  in  ben  Recessus  generales  ber  Sifitationen  '*). 

Einen  weiteren  Seftanbteil  beä  tirdjlid^en  Sad;eurec^tö  bil» 
ben  bie  eigentlidjen  Jlirc^enfodjeu  (res  ecclesiasticae  int  engeren 
Sinne).  9(uc^  in  Sejug  auf  biefelbe  weicht  baS  S‘tr*ifularred)t  nur 
wenig  uon  bem  gemeinen  5Hed)t  ab.  X'ie  ölteften  X^iö^efanftatu» 


')  Constitutiones  synodales  1494,  fol.  21  ; 1523  § 31. 

')  Cap.  111:  De  ecolesiae  ornatu. 

')  8§  6 fl.  unb  § 24. 

*)  Cap.  55  unb  R3  ff. 

’)  Cap.  II : De  ecclesiis  et  materialibus  eorum  objeetis. 

*)  Pars  II  : De  cultu.  Cap.  1 unb  2. 

'')  ^anbfi^riftlicb  ober  gebruett  auf  ber  fiantonSbibliolbet. 

')  ®iftböfl.  ärebio  in  Sreiburg. 

’)  (Sefammelt  oon  ©remmtb.  fflegenwärtig  im  SBifefiöfl.  9trcf)io. 
'•)  StaatSartbio  Sreiburg,  bifcbOfl.  Hrdjid  unb  Slantonäbibliotbef. 


Digitized  by  Coogle 


153 


teil  beftimmen  ba§  bcjütjlid)  ber  ,<lird)enfac^cn  biejenigen  ©efege, 
®erorbmnigcn  uiib  ^riuilegien,  lüie  fie  uon  ber  allgemeinen  fiirdje, 
ben  '^Jdpften,  ben  römifrf^en  fiaifern  unb  ben  ^üiö^efanbeljör» 
ben  erlaufen  morben  ftnb,  befolgt  loerben  füllen ; foioo^l  biejenigen 
roeldje  fid;  mit  «ird;engut  Oergreifen  al8  and)  jene,  toeldje  inner« 
f)nlb  einer  beftimmten  3-rift  bnS  iingered;ter  'JiJeifc  in  iljrein  Se« 
fi^  ftd)  befiitbenbe  ftird;engut  nid)t  ^iiriiderftatten,  werben  mit 
Iird)li(^eit  ©trafen  bebrol)t. 

5'aä  Hirdjeiigut  im  loeitcrett  Sinn  äerfällt  in  g-reibnrg  in 
fflenefijialgiit  Cipfriittbegnt),  ifJfarreigiit  (Jabrifgut)  nttb  SliftiiiigS» 
gilt  (Stlöfter,  tirdjlic^e  ©enoffeiifdjaftcn,  ©emiiiarien,  Söruberfc^af« 
fen,  fird)lid)e  Soljitljätigteiläanftalten  ii.  f.  w.) 

Sll^  einzelne  i^ermögeii^objeftc  ober  ®eftanbteile  beö  .Slir« 
d)enguteS  -)  finben  wir  im  greibitrger  DJcdjt : ^frünbcii,  ''fJriiuitieii 
mib  Cblationen,  ©Ulten  nnb  ©riinbjinfen,  Toiletten, 

Cvfer,  Stolgebiiljren,  3al)rjeiten  unb  ©tiftnngen. 

a.  §rnefi;irn.  Ibie  ‘^^friinbe  als  iPermögeiiStomvlef  ift  ber 
Inbegriff  ber  mit  einem  Siirdjenamt  baueriib  ocrbunbeiien  3’”®’ 
beäüge  ober  liegenfd^aftlid^eii  ©intiinflc  “).  "Iier  Urfprung  ber 
Öenefijieii  liegt  in  ber  3idcilnng  oon  35ermögenSwertcn  an  einzelne 
tirct)lidje  ^oflilidf/  '>i  5'Obje  bea  5lnwad;fenS  bes  «irdjeii« 
oerituigenS  bie  ©inljeit  ber  iierwaltnng  fid)  nidjt  ineljr  aufredjt 
erl)alten  lieft.  Die  SBilbnng  berfclben  ftäiigt  mit  ber  6infül)= 
riing  ber  ^arüdjialoerfaffnng  jnfaintneii  nnb  ftat  fid)  auf  iinferem 
lerritoriiim  *)  etwa  oom  8.  unb  9.  ^ufirftunbert  allmäljlid)  ent« 
wicfelt  unb  fdjlieftlicl)  gwifdieii  bem  lü.  unb  12.  ^aljrftunbert 
nusgebilbet.  Die  erfteii  S5euefi3iaten  beS  Jreibnrger  DerritoriumS 
erjdjeiiieu  in  Elften  ber  ^weiten  ^älfte  beS  ü.  3‘tl)tl)unbcrt0,  wo 


’)  Constitutiones  synodales  1494  fol.  32 ; Constitutinncs  synod. 
1523  § 42 ; Statuta  synodalia  l(i25  8 37. 

*)  Sonobalftaluteit  oon  1404  fol.  32'’  jä^Ien  folgcnbe  auf : « cen- 
sus.  redditus,  elemusinas,  terras,  possessioncs,  jma  et  alia  bona  eccle- 
siarum  ot  benofleionim.  » 

*)  aiieurer,  Iird)I.  Satten,  II,  p.  164. 

*)  Clironiquc  frilKnirgooise  e<l.  1101.  Rauiiy,  1852  p.  462  IT  ; Car- 
tulaire  de  Lausanne  (Mömoires  et  document-s  VI  p.  125,  266). 


jfr*-  -»i, 


Digitized  by  Google 


154 


ein  Pfarrer  «6n  Suöe  uiib  ein  Pfarrer  oon  ®uippen8  äuge* 
fü^rt  werben;  botirte  Sopellen  fitiben  fic^  im  10.  3i!)'1)Wttbert, 
unb  ißfarrbenefijien  als  foltbe  erf^einen  urlunblid;  im  12. 

Ijunbert.  Dag  i^tc  ilnjagl  fcgon  bebeutcnb  roar,  gegt  aus  bem 
(Eartular  oon  1228  geroor. 

^n  Segug  auf  bie  Sencfijien  finben  mit  in  ben  älteften 
S^nobalftatuten  oerfcgiebene  ®eftimmungen.  ffis  wirb  oerboten, 
bie  SBerioaltung  jweier  Pfarreien  ju  übernehmen  ober  jemanben 
bie  ißerroaltung  ju  übertragen,  b.  h-  bie  Sinfünfte  jmeier  Sleuefi« 
jieii  JU  beziehen,  ©egen  bie  Gumulirung  bcr  Senefijien  fcfiritt 
auch  ber  SRat  loieberholt  ein  ’).  Sin  'ißfarr»  ober  anbcreS  93ene= 
fijium  barf  nicht  burch  hc'i'I'th®  unerlaubte  Abmachungen, 
noch  feitenS  nnqualifijirtcr  ©eiftlichen  erworben  werben.  Die 
^artifulorgefehgebung  enthält  ferner  Sßorf^riften,  wie  ein  i8enefi= 
jium  erworben  werben  unb  wie  auf  baSfclbe  oerjichtet  werben 
lann,  wie  eS  oerwaltct  werben  mng,  fowie  Angaben,  aus  welchen 
Seftanbteilen  baSfcIbe  jufammengefeht  ift  ’). 

Dem  ©enefijiaten  fteht  ber  ©einig  ber  'ißfrilnbe  mit  ben 
bem  Amt  inhacrirenben  ©inlünften  ju.  Die  ©eftimmungen  heben 
aber  hemor  “),  bag  bcr  ©enefijiar  nicht  ßigentümer,  fonbern  nur 
usufructuarius  ber  ©frnnbe  fei,  welcher  nur  bie  ©infUnfte,  nicht 
aber  bas  ©runboermogen  oerwenben  barf ; berfelbe  fönne  in  feiner 
SJeife  über  baS  ©enegjium  oerfügen,  nidhtS  oon  ben  fircglichcn 
©echten  preisgeben,  auf  feine  ©iufünfte  oerjichten,  biefelben  aber 
auch  nicht  ju  ©unften  feiner  gamilie  oerwenben  *).  Der  ©enefi= 
jiar  hol  Serpflichtung  bie  Siegenfehaften,  Ditel  n.  f.  w., 
welche  jum  ©enegjium  gehören,  jn  überwachen;  er  mag  baSfelbe 
im  gleichen  ben  ©acgfolger  abtreten ; tritt  eine  ©er- 

mögenSoemiinberung  burch  feine  Schulb  ein,  fo  ift  er  bafür  hnfl- 
bar.  ©chon  bie  älteften  ©tatuten  *)  oerorbnen,  bag  jeber  ©ene= 


*)  ©atSmanual  oom  2.  Dejembec  1604,  19.  f^ebruac  1609  u.  f.  ». 

’)  Constitut.  synodales  1494  fol.  20  unb  21 ; Coustitut.  syn.  1523, 
g§  27,  30 ; Decreta  et  Const.  synod.  1665  fol.  104—106  : Decreta  et 
Const.  synod.  1812  fol.  106-108  u.  f.  w. 

*)  Statuta  synodal.  1599  cap.  II  S 8. 

■*)  Statuta  synod.  1625,  § 21 ; Decreta  1665  fol.  114. 

‘)  Constit.  synod.  1494  fol.  32. 


Digitized  by  Coogle 


155 


ftjiar  ba«  fämmtlic^ct  ScrmögenSrocrte  fciiicS  ©enefi» 

^iiim«  nufiicljmc ; ein  (sycmplav  bicfcö  Sdjviftftücfcö  foll  fic^  in 
bcu  ^iinben  be«  '^JatronntS^etten  bev  flitdje  befinben,  ba?  anbere 
in  ber  .Hird)e  beponirt  roevben.  'I>ic[c  i^erorbnung  f;nHc  ben 
3>occf  ju  ücrljinbern,  bafi  baS  i^frünbegut  i'crminbcrt  unb  bnre^ 
ilfadjliißigleit  i’crfdjicubcrt  mürbe.  T'er  SBcnefijiar  mußte  übrigen« 
bie  eiblid}e  iPerpflidjtnng  übernehmen,  baö  nerlorene  ißfrünbegnt 
nad)  Jlräfteu  mieber  Ijerjuftellen.  Über  bie  SBcrteiluug  ber  ©in» 
fünfte  smifdjen  bem  nbtretenben  unb  bem  neuen  Senefijiar  mür- 
ben ebenfalls  iSeftimmungen  getroffen  ')• 

Die  tBenefijicn  rnnren  oft  ungerechtfertigten  ffiingriffen  ber 
i|Bntronat«berechtigten  miSgcfeht;  ei  mürben  .«tagen  laut,  baß  fich 
bie  "iltatronatöhctren  ocrfd}iebener  Sinfünfte  ber  Scnepjien  bemach^ 
tigten  unb  fo  ba«  Seneß^ium  benndßeiligen.  ■Solche  «tagen  fa» 
men  auch  in  (yrciburg  uor:  bie 'il?artitulargefehgebung  ocrorbnete’) 
be«hatb,  baß  ben  "}.'farrtird)cn  unb  Seueßäien,  fei  e«  burch  bie 
'i^atronat«bered)tigtcn,  fei  ei  biird)  anbere,  feine  größeren  Ünften 
aufertegt  merben  bürfen,  at«  maö  bnrd)  .f^erfommen  beftimmt  fei, 
unb  ^mar  unter  ?tnbrohung  non  firchtid)cn  Strofen.  (Sine  (Sin» 
gäbe  uon  '^tfarrern  an  ben  fyreiburger  üfat*)  im  ijahre  1611 
hebt  Ijcvoor,  baß  bie  ij^atrone  ben  größten  Seit  ber  (Sinfünfte  beS 
iöeneßjium«  an  fid)  reißen  unb  baß  bie  iöcneßjiaten  « qui  ont 
bien  ötudie,  vont  chercher  ailleurs  de  ineilleurs  bendlices.  » 
Der  lUat  oerfprid)t  iftbhilfc  311  fdianen  unb  feßt  eine  «ommiffion 
ein,  roeldje  barnber  berichten  foK,  mic  c«  fid)  in  Stabt  unb  ßanb 
mit  ben  (Sinfünften  ber  Öeneßjicn  oerhattc,  ob  bie  üaienpatrone 
bie  (Srtriigniffc  ber  geiftlichen  Stiftungen  genießen,  ob  teßtere 
ftiftungögemiiß  auögefiihrt  merben  11.  bergt.  :^n  mie  roeit  Äbhütfe 
gefchaßt  mürbe,  liißt  ftch  nid)t  feftftetteu ; jebenfattö  perftummten 
bie  «tagen  nicht.  .«ird)tichcrfeitö  mürben  ben  Seneßjiaten  mie» 
berholt  eingefd)ärft  *),  fich  ‘‘f^utronen  gegenüber  fo  ju  uerhat» 
teil,  baß  teßtere  feine  beredjtigte  «tage  oorbringen  fönnten. 


')  Dooreta  1665  fol.  104  und  114  ; Decrela  1812  fol.  106-108  u.f.  >». 
*)  Constitut.  synodales  1494  fol.  21  a. 

')  IDlanbatciibiid)  III,  fol.  34  a. 

*)  Decreta  et  Const.  synodales  1665  fol.  105. 


Digiiiiied  bv  Google 


156 


Dad  9eneft}ialnefen  f^retburgd  fannte  aud^  bad  jus  spolii. 
®eit  bem  früheren  IKittelalter  war  ein  roeitoerbreiteter  Üßigbraiich 
eingeriffen,  wonach  bet  2J2obtIiarnach(a^  ®eiftlicher  oon  3}2ini|te- 
rinlen,  SJögten,  fianbeäherren  unb  anberen  noch  bem  lobe  geroalt» 
fam  ergriffen  rourbe.  ®ieS  fog.  fRecht  ronrbe  jus  spolii  genannt, 
©egen  biefen  ÜRifebrauch  trat  bic  lirchlichc  ©efe^gebung  auf ; ba« 
^artifularrecht  ber  ®iöjefe  Saufanne  belegt  fol^e  ffiingtiffe  in 
ba«  Vermögen  oon  ©eiftlidhen  mit  ber  ffiffommunifation  ').  Sei 
biefer  ©elegenheit  erfahren  roir,  boß  baä  jus  spolii  fogar  bei 
folchen  ©eiftlichen  au«geübt  rourbe,  bie  fchroer  frau!  barnieberlo» 
gen,  beren  ^erftellnng  nicht  auSgefchloffeu  roar,  unb  bie  juroeUen 
auch  bie  ©cfunbheit  roieber  erlangten.  roirb  allen  ©eiftlichen 
angeorbnet,  biejenigen,  welche  fleh  Äu^fchreitungen  ju  Scljul» 
ben  fommen  laffen,  öffentlich  nl8  ©ifommunijirte  ju  oerfünben 
unb  biefelben  ber  bifchöflidjen  SBehörbe  an^ujeigen.  15er  iRadjIoß 
ber  ©eiftlichen  foH  beim  Senefijium  oerbleiben  unb  bem  '?Ja^foI* 
ger  anheimfallen,  wenn  nicht  ber  SJerftorbene  oorhet  onber«  barü» 
ber  oerfügt  h<d,  ober  ber  iRachlah  burch  ^erfommen  ober  ^rioileg 
einem  anberen  jugeroenbet  roirb  *). 

Da«  ciltere  ffreibiirger  Utecht  hot  gefe^geberifch  wenig  in 
ba«  firchliche  Senefijialroefen  eingegriffen,  wenn  wir  bie  ©rroerb«* 
fühigfeit  ber  Senefijien,  foroie  ihre  Serroaltung  au«nehmen.  6« 
finb  meiftenteil«  fünfte  oon  untergeorbneter  IBebeutung,  welche 
fich  finben : anftönbe  wegen  Sinfiinften,  Ünften  unb  Sefchwörnigen 
ber  ^friinben,  Regelung  ber  Sinfünfte,  Verbot  ber  Sumulntion, 
i^nforporatioH  oon  ißfriinben  u.  f.  ro  ®).  ^nteveffant  ift  bie  Se= 
ftimmung,  bie  ßumniation  ber  Senefijien  betreffenb,  welche  befugt 
,,e«  fei  große  filag,  baß  man  oiel  Äapellen  etlichen  partitularen 
canonici«  inforporirt  unb  bie«  bie  Urfaeß,  baß  ber  ©otte«bienft 


')  Constitutiones  synodales  1494  fol.  32.  ®ie  SBeftimnmng  iü  wiC' 
bn^olt  in  ben  Statuten  oon  1523,  § 40. 

’)  Constitutiones  synodales  1494  fol.  39 ; Constitutiones  1.523 
8 60.  «gt-  ^rojeltbucf)  (1547-70)  fol.  124. 

*)  Sgt.  9tat4maiiual  Dom  12.  Ütoril  1553,  20.  SWätj  1561,  20.  ffltärj 
1579,  22  92ooem6ec  1629,  19.  9)tSc)  unb  6.  9looember  1641,  16.  unb  18. 
äUötj  1679,  18.  OJooembet  1681,  28.  Januar  unb  13.  ()febcuat  17.3.3,  12. 
Slooember  unb  3.  Sejembec  1737  u.  f.  m. 


Digitized  by  Coogle 


167 


fi^lcd^t  unb  nid^t  nac^  bcr  ©tifterintention  gerieft  wirb,  ba|  auc^ 
bte  Sonbleute  nidjt  mcl)t  Stiftungen  t^un  ')•" 

l'aö  neuere  SKec^t  ^at  in  Sejug  auf  bie  ®enefijien  eine 
9Jcil)e  @ntf(^eibungen  getroffen.  Die  i)elDetifd)e  Slepublif  *)  Ijob 
int  1799  bie  nid)t  befeßten  Qncuratbenefijien,  b.  i).  biejeni» 

gen,  bie  nic^t  mit  Seelforge  »erbnnben  finb,  fonbern  nur  ju  an» 
beren  firc^lidien  fjunftionen  j.  33.  SDieffelefen  oerpflic^ten,  auf  unb 
beftimmte,  baß  foIcl)e  bei  eintretenber  SJafoiij  bis  auf  loeitereS 
nid^t  me^r  »ergeben  merben  foden ; bie  Suratbenefigien  bagegen 
lönnen  fortbefte^en,  nur  werben  biefelben  burct)  bie  Mbminiftra« 
tionSlammer  »ergeben.  DeSgieicf)en  fönnen  bie  lird^Ii^en  ©ernein» 
fdjaften,  mit  loelt^en  ©eelforge  oerbunben  ift,  im  Salle  einer 
Sßafanj,  bie  »on  i^nen  ab^üngenben  ißfarrbenefijien  roieber  beferen. 

SSon  einfe^neibenber  ffiirfiing  für  bnS  JBenefijialroefen  waren 
bie  95eftimmungen  über  bie  Äuf^ebung  ber  Unoeräugerli^feit  ber 
ßiegenfe^nften,  über  bie  3luf^ebung  ber  auf  fiiegenfe^aften  rufien» 
ben  immerwä^renben  Äbgaben.  ÄHe  Äbgaben  biefer  Ärt,  nament» 
lid)  bie  ©ninbjinfen  werben  als  losfänflid^  erflärt  *). 

Die  ÜKebiationSafte  (1803)  legte  bie  Äblöslit^feit  ber 
ten  unb  ©runbjinfen  gefe^Ii^  feft*)-  3n  ®ejug  auf  ben  fiosfanf 
ber  'ml*  ©runbjinfen  in  Sreiburg,  beftimmte  bie  ©efefe» 

gebung  ®),  bamit  bie  ^frünben  babur(^  nid^t  beeinträ^tigt  würben, 
ba|  alle  auf  Äblöfung  »on  3*^inten  unb  ©runbjinfen  ge^enben 
$nnblungen  ber  ©eneljmigung  beS  fleinen  States  unterworfen 
feien ; bie  burt^  SoStauf  er^Itenen  Sapitalien  fommen  ben  IBene» 
fijien  ju  ®ute  unb  foden  angelegt  werben  *). 


')  StatSmanual  »om  2.  Sejembei  1604. 

’)  Bulletin  offleiel  de  la  chambre  administrative  du  canton  de 
Fribourg,  1 p.  162,  340  ; II,  p.  178,  232. 

’)  Bulletin  1.  c.  I,  p.  106,  II,  p.  53  ff.;  3'®eüe  ^eideti{(^e  Set» 
foffung  §§  10  unb  11. 

■*)  Acte  de  mödiation  ehap.  V,  § 21.  Sgl.  Bulletin  des  lois  du 
canton  de  Fribourg  I,  p.  249. 

’)  Bulletin  des  lois  II  II,  p.  123. 

*)  Bulletin  des  lois  IV,  p.  237,  320.  3>ie  Seftimmungen  über  bte 
«nioge  bet  Kapitalien  im  Qa^te  1834  j.  leil  abgeflnbett.  ®.  Bulletin  XVI, 
p.  109. 


Digitized  by  Google 


158 


Die  Äblöfuiiij  ber  unb  ©runbjiiifeii  luar  fiir  bad 

^friinbeDcnnögen  uon  großem  9iadjteil,  fo  bafe  lüelc  Scitefisicn 
aut^  beit  bcfdjcibcni'tcn  ^liifpviic^cn  uidjt  me^r  genügten.  Died  fteigcrte 
fid;  noc^,  alö  imc^  nnb  nad}  nerfd;icbene  tirc^lidje  Ginfünftc  bur<^ 
geje^geberifd^e  Sriafte  befd^tänft  ninrben '),  nnb  fdjIieBlicb  im 
3ö^vc  1848  bie  ißrimitien,  bet  ^foinilje^nt  nnb  anbere  ?lbgabcn 
biefer  Mrt  o^ne  (Sntfdjäbigung  aufgcljoben  mürben  ’)  Selbft  bie 
IHegierung  uon  1848  muBte  ^iigeben,  bü§  eine  ifieilje  uon  ilJftün« 
bcn  ungenngenb  botirt  feien,  unb  baß  Ujrc  Grlriigniffe  für  ben 
Unterhalt  beä  ©enefijiatcn  nidjt  genügen.  Diefe  Scnefisien  follcn 
auf  Staatöfoften  burd)  eine  jä[;rlic^  311  uettcilcnbe  Suniine  auf' 
gebeffcrt  merben  *).  Daö  @cfefj  regelt  audj  im  'JlUgemeinen  unb 
im  ßiujelnen  bie  Sintüufte  ber  Senefijien  burd)  SBcfdjIüffe  uom 
12.  tJebruav  1849  unb  uom  18.  Quni  1850 

(Sine  teilmeife  31üdtcl)v  jum  fivdjlid;en  öcncfi^ialiuefcn  be= 
beutet,  nac^  bem  Sturj  ber  'Jlcgicrung  uon  1848,  bie  35ercinba' 
rung  “)  jmifdjcn  geiftlid;cr  nitb  lucltlic^er  sScbovbe  uom  17.  ^to» 
uember  1856  in  Sejitg  anf  bie  ®efebung  ber  i^frünben ; bie 
oben  crmäljnten  ®eftimmungeu  in  93e5ug  auf  bie  Regelung  ber 
(Sintüufte  ber  fflenefijicn  mürben  aufgehoben  •)  unb  ber  frühere 
^uftanb  mieber  hcrgcftellt.  3'”  1*^58  mürbe  enblich  baä 

Scncfi^ialmefen  burd;  eine  «onuention  •)  3mifd;cn  geiftlicher  unb 
meltlid;er  löehörbe  befinitio  geregelt. 

b.  primitirn  unb  (Jlblationrn.  ütad;  bem  t^orbilbe  bed  alten 
Sunbeö  pflegte  man  in  ben  erften  3f'(cu  ber  d;riftlichen  Slirchc 
biefer  bie  (Srftlinge  ber  Jrüdjte  jit  entrichten.  Kind;  anbere  frei» 
roillige  @aben,  teils  in  'Jiaturalien,  pflegten  bie  ©laubigen  feit 
alter  3«'*  mäl;renb  ber  IDkffe  auf  ben  Slltar  ju  legen.  (Srftere 
merben  ißrimitien.  Untere  Dblationen  genannt.  Die  ißrimitien 


')  ®efe()  »om  18.  Qanuat  1804  uiib  uom  31.  SUatj  1838. 

’}  Bulletin  des  lois  XXIII,  p.  44. 

’)  Bulletin  des  lois  XXIV,  p.  10. 

*)  Bulletin  XXIV,  p.  123 ; XXV,  p.  323. 

*)  Bulletin  XXX,  p.  146. 

*)  IBeiiblub  uom  18.  Dtoutmber  1857.  Bulletin  XXXI,  p.  137. 
Bulletin  XXXll,  p.  36  ff. 


Digitized  by  Google 


159 


famen  im  Äbenblanbe  teilroeife  fc^on  frü§  ougcr  ®ebrauci§,  be» 
fielen  aber  ^eute  itodj  im  Orient,  bie  Oblatiouen  würben  im 
2anfc  ber  3cit  burc^  bie  fire^lic^en  Abgaben,  ©tolgebü^ren  nnb 
Sollcften  erfe^t '). 

Söeibc,  fowol)!  bie  ^rimitien  olä  bie  Oblationen,  erhielten 
fic^  auf  greiburger  @ebiet  bi«  in  bie  neuere  ®Jir  finben 

im  Freiburger  9kc^t  beö  16.  Seftimmungen  *), 

welche  bie  ^rimitien  al«  einen  alten  SSranef)  erwähnen  unb  barauf 
bringen,  baß  bie  ^farrangeßörigen  bem  Rilrfjßenn  bie  gewof)nten 
^rimitien  bejahten  nnb  feine  Äuäflucßt  fueßen  foHen.  Ein  ®e= 
fdiluß  uom  1566  befagt "),  baß  berjenige  ber  jmei  @üter 

ßat,  hoppelte  ^rimitien  ju  entrichten  ßat.  Sirb  bagegen  ein  ®ut 
geteilt,  fo  mnß  berjenige,  ber  bie  ^offtatt  befißt,  bie  ^rimitien 
geben. 

Fn  ber  fircßlicßen  ©efeßgebung  fommen  bie  ^rimitien  unb 
Oblationen  juerft  al«  « elimosinae  » oor  *).  3>tt  3nl)rbutt= 
bert  wirb  ben  Sencfijiaten  oerboten '),  ouf  bie  ^rimitien  ^n  oer« 
jießten,  nm  fieß  bie  ©ewogenßeit  ber  ^fartfinber  jn  erwerben, 
mit  ber  Segrünbung,  baß  bie«  jum  '3facßteil  ber  SBenepjien  gerei» 
eße;  in  ber  jweiten  ^)älfte  be«  17.  ^^nbrßnnbert«  pnben  mir  bie 
Oblationen  neben  bem  fircßlicße  Eintiinfte  ange< 

füßrt ').  ?lnfange  be«  19.  Faßrßunbert«  werben  bie  ^rimi» 
tien  « inter  jura  beneficii  >,  bie  Oblationen  aber  unter  bie  0to(' 
gebüßren  gereeßnet  ^).  ^ie  ^rimitien  finD  weggefaDen,  nnb  bie 
Oblationen  werben  in  Form  oo«  Stolgebüßren  entrichtet  *). 

c.  3»ßnt.  ®er  Abgabe,  wel^e  ol«  ber  qnote 

leil  eine«  Frwtßkrtrage«  f^on  im  ölten  iSunbe  on  bie  ^riefter, 
nnb  ebenfo  oon  ben  Eßriften  in  ben  erßen  Föbr^tnti>«rkn  freimil» 


')  String,  ftittßenretßt  * p.  790. 

•)  SiatSmanual  oom  19.  3ut*  1506,  17.  3Äätj  1616,  7.  92oDtm5er 
1548  u.  i-  n>. 

9iat«manual  oom  27.  SRarj  1566. 

*)  CoDst.  synodal.  1494  fol.  32  b. 

*)  Statuta  synodalia  1625  g 21. 

'}  Decrcta  et  Constitutioiies  synodales,  1665  fol.  106. 

')  Decreta  et  Constitutioncs  synodales  1812,  p.  108. 

')  Statuta  dioecesana  1885.  Pars  III,  p.  34. 


Digilized  by  Google 


160 


Itg,  fpäter  in  5oIgc  fir(^Iid^cr  mib  nuc^  mcltfid^et  ©cfc^c  an  bic 
fiirdje  entrichtet  luurbc.  Seit  ttarl  bent  ßkofeen  ftaub  eä  aU 
afigemeineS  '^Jrinjip  feft,  bafj  jebcr  (Shrift  bcn 
{ydbfrüchten  (deciinae  praediales),  non  ben  Xierjnngen  (decimae 
sanguiiiales)  unb  oon  feinem  Gintommen  (decimae  personales), 
mciche  le^tere  aber  fcl;on  friil)  abtamen,  an  bie  lanftirche,  aifo 
an  feinen  Pfarrer,  ju  entridjten  habe.  ®alb  tarnen  and;  £aicn, 
teils  burch  Selehnnngen  mit  tird;Iichcn  ©iitern  ober  burd;  5?et» 
äuBcrungen  foldjer,  teils  and;  burd;  iBilltür  unb  ©eioalt  in  ben 
®efih  non  fo  bap  fid;  neben  bem  tird)Iid;en 

Saienjehnt  auSbilbete.  i'ehtercm  trat  bic  Slird;c  feit  bem  12. 
Qahrhunbert  entgegen  ') ; fic  oerbot  bic  Übertragung  oon  3chntcn 
nn  Siaien,  crflärtc  biefe  für  unfähig  3ur  Gnoerbmig  bes  3ch>d= 
rechtes  unb  forbcric  bic  dtücfgabe  ber  in  Saienhänben  befiublichen 
Zehnten.  2)tit  ichtcrer  Seftimmung  brang  jebod;  bas  tirdjiidjc  'dtecht 
nid;t  burd; ; bie  fjofge  baoon  loar,  bafj  geiftlid;c  unb  locltliche 
Zehnten  neben  cinanber  bcftchen  blieben.  Slnertennnng  bradjtc 
baS  tirdjlid)c  SRed;t  bloh  bcn  ©runbfuB,  bah  ber  Gnoerb  beS 
3ehittred;teS  burd;  2aien  unjulähig  war,  nid;t  aber  ber  Scfih  oon 
bereits  innegehabten  ^^holco  *)• 

T'urch  bic  neueren  ©efehgebungen  nuirbe  ber  3«h'd  ntit 
ben  fonftigen  ©runblaften  teils  ohne  Gntfchäbigiing  aufgehoben, 
teils  in  fefte  Dtcntcn  nmgeionnbelt,  teils  jur  Jlblofnng  gebracht. 
3m  ichteren  tfüt  baS  9lbIöfungStnpitaI  an  bic  Stelle  bcS 
ä'*"*  ®otnlücrmögen  ber  Slirche  gehörenb. 

3Bie  weit  baS  3<^h''*recht  ‘'i'f  Sreiburger  ©ebiet  zeitlich 
jurüefgeht,  Iaht  fich  nicht  genau  feftftellen.  SBir  fioben  fchon 
im  9.  3“fF^'‘"bert  *)  einen  ^üjntftreit  jwifd;cn  einem  jßfarrer 
oon  SSuIlc  unb  bcn  oon  SBuippens,  weldjer  uns  bcn  Seweis  liefert, 
bah  ber  3®h'*t  bamalS  als  tirdjiichc  Slbgabe  auf  Freiburger 
©ebiet  üblich  war.  Urfunblid;c  Selcge  finben  fich  feit  bem  12. 
3ahrhuubert  *).  3"  ben  niteften  Spnobalftatutcn  ®)  werben  bie 


•)  C.  14  SS.  X,  III,  30. 

’)  Gering,  Ritc^enredit ’,  p.  791;  Schutte,  fiircf)enrec^t‘,  p.  479. 

’)  Chroüique  fribourgeoise  p.  463. 

*)  Liber  donationuni  ton  ^outerioe  (Archives  de  la  Society  d’his- 
toire  VI) ; Sartulac  non  ^outecite,  ^anbfc^nftl.  im  ^reib.  StaatSacc^io. 

')  Constitutiones  synodales  1494  fol.  32  b. 


Digitized  by  Coogle 


161 


^e^nten  ol«  < redditus  > etroa^nt.  ©eit  ffinbe  be8  14.  ^a^r» 
^unbett«  jeigte  r«i|  >«  iJrctburg,  toie  roir  e8  früher  bargelegt 
^aben,  ein  ©treben  nad;  (Sntlaftuug  beS  @runbberifte8,  roelc^eö 
babntd^  funb  gab,  ba§  bet  9Jat  bie  fioöfäuflit^tcit  ber  auf 
©runbbeft^  loftenben  ©eredjtigteiten  gefeblid)  feftlegte.  "Ciefe  Se» 
ftimmungen  l)atten  aber  nur  einen  teilweifen  Erfolg ; beim  bie 
fitt^Iic^e  ©efe^gebung  ^ielt  an  bem  $ergebrad;ten  fcft.  ©o  be» 
broljcn  j.  S.  bie  ®iöjefan)tatuten  oon  1625  ‘)  biejenigen  aenefi« 
äiatcn  mit  tanonife^cn  ©trafen,  mcidje  unter  itgenb  einem  25or» 
roanbe  auf  bie  oerjic^len.  l^ejjtere  erl)ielten  in  f^rei» 

bürg  bis  in  bie  'Diittc  beö  19.  3ial)rl)unbett8. 

Unter  ben  oerfd)iebenen  3c^**tEn  auf  Freiburger  STerrito« 
rinm  fd)eint  neben  bem  Felb^elint  ober  aitfelb^elint  b.  l).  bemje» 
nigen,  meldjer  oon  fortmötireub  Ertrug  liefernbcn  ©rnnbftüden 
entrid)tet  würbe,  ber  iUeubrnc^äe^nt  ober  9iooaIjeljnt  (decimae 
novales)  befonbere  IBebeutnng  gehabt  ju  ^aben.  ®er  Siooaljeljnt, 
weldjer  oon  erft  urbar  gemadjten  ober  boc^  feit  ÜHenfctiengebenfen 
unbebaut  gebliebenen  unb  erft  wiebet  fultioirten  ©runbftudcn 
entrichtet  wirb,  finbet  in  bet  Freiburger  ©efe^gebung  befonberä 
feit  bem  16.  ^at)rl}unbert  öftere  Erwähnung*).  Diefe  betreffen 
hauptfächlich  ?(nftänbe  in  Sejug  auf  bie  Entrichtung  beS  SJeubruch- 
3ehnten,  ferner  Klagen,  ba§  bie  3eh'd«n  überhaupt  abnehmen,  wa8 
bann  ba8  Eingreifen  be8  9iatc8  ueranlahte,  enblich  üRißbräuche 
wegen  9iooa4ehntcn,  welche  gerügt  werben  *).  Durch  eingefchli* 
ebene  aWijjbräuche  betreffö  iUooaliehnten  würbe  auch  Diöje» 
fangefehgebung  oeronlaBt,  einjufchreiten.  Die  ©hnobniftatuten  ‘), 
ftellen  ben  StoDaljehnt  al8  burch  bo8  natürlidje  unb  pofitioe  91e^t 
geboten  hi«  unb  fotbern  bie  weltliche  Dbrigleit  auf,  für  eine 
regelmäßige,  ftiebliche  Entrichtung  biefet  Äbgabe  ©orge  ju  tragen; 


')  Statuta  synodalia  1635  g 21. 

')  Str  Ißnnen  barau8  aueö  einen  Sd|Iub  jte^en  in  Sejug  auf  bie 
iBeniictfcbaftung  be8  Sanbe^;  bi8  inS  16.  ^abrbunbect  hinein  mar  noch  biel 
fianb  nothanben,  bal  nid)t  urbar  gemacht  mar. 

*1  iRatSmanual  Dom  21.  3uni  1595,  28.  Ülprit  1640,  16.  SQärj  1745; 
Sßanbatenbud)  IV,  fol.  14  b,  V,  fol.  99  a u.  f.  m. 

')  CoQstitutionea  synodales  1494  fol.  38  b ; Constitutiones  1523 
§ 56 ; Decreta  et  Constitutiones  1665,  fol.  106. 

11 


Digitized  by  Coogle 


162 


juglei(^  luerbcn  bte  OrbenSfcute,  weld^e  aus  itgenb  einem  @run= 
be  bie  ben  Sirenen  gebü^renben  jic^en,  mit 

fitc^Ii^en  ©trafen  bebrol)t.  Änä  bem  18.  enblic^ 

^aben  mit  einge^enbe  Seftimmungen  batuber,  roie  in  einer  Sin« 
^fancien  fJteiburgS  ber  3*^"*  gclianb^abt  mürbe  ’). 

3n  ber  3«'l  ^eloctif<^cn  SWepublif  mürbe  ber 
aufgel)oben,  ma8  ftc^  aber  überall  nic^t  glcidjmügig  burc^fütjren 
lieg  *).  3n  ijreiburg  beftanben  bte  meiter ; beten  £oS« 

fäuflitgleit  mar  aber  bnr^  baä  ®cfeg  oom  18.  Januar  1804 
feftgefegt  motben  ®).  Die  ©pnobalftatuten  oon  1812  beftimmen, 
bag  bie  wi^t  3u  ben  ©tolgebügren,  fonbern  ju  ben  ffiin« 

fünften  beö  IBenegiiumö  gegbren  ‘).  :3m  1833  unb  1837 

mürben  bie  IBeftimmungen  übet  ben  Soäfauf  ber  3s^ntfn  erneuert 
unb  ergänjt  “).  Slbgefcgafft  unb  jmar  ogne  ®ntfcgäbigung  metben 
bie  3c^nten  unb  Slbgabcn  biefer  Slrt  biirt^  Defrct  uom  8.  üßai 
1848  *) : „Der  92eubtiiti^«  ober  Dlooaljegnten,  ber  ©eburtSjegn« 
ten,  bie  fjrognbienfte  unb  Dagmen,  bie  ^rimijien  unb  alle  anbern 
bergleicgcn  lRe(^tfamen,  baS  ^afgonSforn,  Sorngefälle  bei  ©terb« 
fällen  (mortuarium),  ob  biefe  Seiftungen  auf  liegenbcm  @ut 
berugen  ober  niegt,  unb  unter  ma«  immer  für  einem  anbern  9fa» 
men  ge  geforbert  merben  mögen,  gnb  unentgeltlicg  abgeftgafft." 

d.  ^mnögnCen  unb  (gälten  (eens  foncieres,  eens  perpd- 
tuelles).  Diefe  gnb  Saften  unb  ©creegtigfeiten,  roelcge  auf  Sie« 
genfigaften  ju  ©unften  oon  5iir(gen  unb  geiftlicgen  ©tiftungen 
gemaegt  merben. 

©ülten  unb  ©runbjinfen,  aueg  Stenten,  meldge  oon  ben 
Diögefangefeggebung  aU  < census  » unter  bie  tBermögemgobjeftc 
gereegnet  merben  ’),  erlangten  im  fircgiiegen  S$ermögenbrecgt  oon 
f^eiburg  eine  groge  IBebeutung;  fegon  ©nbe  bed  14  ^agrgunbertd 


')  9Ronbotenbu(^  VI 1,  fol.  307-15  (SRäti  1747). 

’)  Bulletin  de  la  chambre  administrative  I,  p.  75,  107. 
*)  Bulletin  des  lois  I,  p.  249. 

*)  Decreta  et  Const.  synodales  1812  p.  108. 

’)  Bulletin  des  lois  XVII,  p.  191. 

*)  Bulletin  des  lois  XXIII,  p.  44. 

’)  Constitutiones  synodales.  1494  fol.  32. 


Digilized  by  Coogle 


163 


fa^  ftd§  ber  gretburgcr  {Rat  oeranlafet,  ctnjugreifcn  unb  bte  So8» 
fäuflic^Ieit  bet  @ülten,  ©runbjinfen  u.  f.  ro.  ju  ftatuireii.  Enbe 
beä  15.  3<i()t^unberW  würben  fogav  beu  ©otteö^üufetn  ber  Sauf 
oon  ^Renten,  ©Ulten  auf  fiiegenfe^aften  beS  Jreibutger 

©ebteW  oerboten. 

®ie  Vlblöfung  biefer  ©eredjtigfeiten  gefc^al;  bann  aud^  in 
jiemlicf)  umfangrei^et  SBeife ; bie  fjorm  bet  Äblbfung  war  eine 
üerfc^iebeue,  biä  fte  Enbe  beS  15.  ^a^rljunbertö  butc^  Einfül)rung 
einfieitlic^er  Äblöfungöbriefe  erfe^t  mürbe  >). 

3m  Anfänge  beö  17.  fe^te  baS  ©tabtredjt 

bie  Siebte  ber  3i>i!S^etren  feft  unb  erließ  Seftimniungen  über  bie 
5Betjäl)rung  bei  3iti®  unb  *)•  mürben  ebenfatlö  Änorb« 
nungen  getroffen  in  Setteff  ber  Semaßrung  ber  ©ülten  ber  @ot» 
teäglieber  ®). 

Die  Älagen  wegen  Übetbürbung  bet  £iegenf(^aften  butd^ 
3infen  mürben  auc^  im  17.  unb  18.  Qu^rfiunbert  laut.  Die 
ifolgc  baoon  waren  neue  ®ctorbnungen  beä  SRateä,  biefelbe  loö» 
jufaufen  *) ; im  18.  ^uWuubert  mürbe  baS  SJerbot  erneuert, 
3infen  unb  ISelaftungcn  burd)  legmidige  IBerfügung  auf  liegenbe 
©üter  ju  legen  ®). 

Die  ^eloetifcße  IRepublif  befretirte  ben  obIigatotifd)en  £oö» 
lauf  bet  ©runbiinfen  unb  ©Ulten  unb  führte  benfelben  jum  Deil 
au(^  bureß  •).  Die  3JiebiationSafte  ’)  beftätigte  ben  gefe^Iit^en 
3uftanb,  welcfie  bie  ßeloetifc^e  IRepublit  in  biefer  Sejie^ung  ge» 
fc^offen  ßatte.  Die  ffteiburger  ©efe^gebung  ßat  ber  leiteten 
angefcßloffen  unb  übet  beu  iJosfauf  bet  ©runblaften,  3'uffu  unb 
©ulten  eine  IReiße  oon  öeftimmungen  erlaffen  *),  bis  bie  grage 


’)  Rocueü  diplomalique  du  caoton  de  Fribourg  V,  p.  117  ; II 
Collection  des  lois  fol.  157  a ; ^cojeltbudl.  Ofterpeojeft  1495.  (L4gisl.  et 
varl4tös  54  fol.  3 a.) 

’)  Slunijipole  §§  452,  453. 

')  iPtojeftbue^.  ^toieft  1616,  fol.  341. 

*)  SKonbütenbud)  III,  fol.  36  b (27.  gonuot  1612.) 

*)  SDIanbattnbucb  VIII,  fol.  107  a (15.  »latj  1763). 

')  Bulletin  de  la  ebambre  administrative  1,  p.  106;  III,  p.  513, 
813 ; 3>oe<te  ^eWetifc^e  Serfaffung  § 11. 

’)  Acte  de  mAiiation  ebap.  V § 21. 

')  Bulletin  des  lois  1-1 V,  passim.  S.  Repertoire  gendral  (1803- 
59)  p.  96. 


Digitized  by  Google 


164 


enbgültig  burc^  baä  @efc^  uom  13.  SWärj  1838  gelöft  würbe  ')• 
3um  .ßwecfe  bcr  Äblöfung  bcr  ©tunb^infen  würbe  bie  Caisse 
d’amortissement  gefc^affen  unb  im  ^a^re  1854  mit  ber  Caisse 
hypothdcaire  oereinigt  *). 

e.  ^oUrhttn,  (^pftr,  hinijüi^e  Abgaben  (§teurr).  HImofen 
unb  Opfer  anjunebmen  unb  ju  fnmmclit  jur  Scftreitung  ber  tirt^* 
Ii(^en  iöebfirfniffe  fte^t  ber  ftirc^e  frei.  ®ieö  gefc^iei)t  entweber 
in  ber  5lirc^e  (Opferftod,  Opfergang),  ober  aufeer^olb  ber  Sirene 
(ÄoHelte).  3”  neueren  .geit  ift  jur  "Dectung  oon  äuägaben, 
für  wel^e  baS  ffiintommen  bea  funbirten  Jlir(^enoermögcna  unb 
bie  regelmäßigen  Opfergelber  nießt  auöreic^en,  bie  ffireßenfteuer 
ba^u  gefommen. 

®ie  Diöjefangefeßgebung  unb  baS  Freiburger  iHecßt  entßal» 
ten  ebenfatta  SBeftimmungen  über  biefe  SBcrmögenaobjcfte.  Opfer 
unb  freiwillige  ©nben  werben  in  ben  älteften  ©pnobalftatuten  ala 
« elemosina » bejeießnet ; ÄoHeften  in  Sirenen,  ®ott  geweit)« 
ten  Orten  unb  bei  geiftlicßen  ißerfonen  eigenmächtig  5u  oeran* 
ftaiten,  wirb  fowohl  ben  ®emeinfct)aften  (comraunitas),  ala  öffent» 
liehen  ober  ißrioalpcrfonen  ftreng  unterfagt  ®).  ©egen  bie  ü)Jiß= 
bräuthe  bea  SoIIeftirena,  welche  nach  bem  berfelben 

Statuten  in  ber  5)iöjefe  iJaufaune  fchr  in  Übung  war,  feßritt  feit 
Anfang  bea  15.  Fi“h'-'huitt'«rta  bie  firchliche  ^artitulargefe^gebung 
überaua  ftreng  ein  *). 

«uch  bie  weltliche  Autorität  mußte  eingreifen  unb  baa 
Jtoüeftiren  in  Stabt  unb  Sanb  teila  gan^  oerbieten,  teila  an  bie 
oorher  eingeholte  ©rlaubniß  ber  Obrigfeit  fnüpfen.  (Sa  waren 
hauptfächlich  frembe  Sioftergeiftliche,  welche  baa  Sanb  burchjogen 
unb  Sammlungen  oeranftalteten.  ®ie  flöfterlichen  Slicberlaffun* 
gen  bea  Sanbea  richteten  wieberholt  ©efueße  an  bie  iRegierung, 
folcße  ffollehoren,  welche  bie  ©inwoßner  beläftigen,  ni^t  3ujulaf« 
fen,  unb  erfueßten  bie  bifcßöflichcn  Sehörben,  biefen  fremben  Sett« 


’)  Bulletin  XVII,  p.  213,  255. 

•)  Bulletin  XVII,  p.  277,  286,  378;  XIX,  p.  230;  XX,  p.  45; 
XXVIII,  p.  288-89. 

’)  Constitutiones  synodales  1494  fol.  31  b,  32  b. 

*}  S.  baa  fiapitel  de  abusibus  questorum.  (3oDst.  synod.  1494 
£ol.  32  b ; 1523,  S 44  ; 1665,  fol.  126. 


Digitized  by  Google 


lern  leinen  ©eleitöbrief  ju  geben.  ®en  Pfarrern  nmrbe  nom  {Rot 
rerboten,  bte  ©efuc^e  ber  Detenten  au  befurroorten  unb  Ätteftc 
auSauftcßen  '). 

«uc^  bo!?  neuere  3Jed;t  eiitljült  »erfdjiebene  Seftimmungen 
in  SBeaug  auf  bie  Solleften ; ba«  Slofleftircu  ift  an  bie  (Srlaubni^ 
beö  {[einen  [Rates  gcbimben  ®).  S[n  Stelle  ber  erwähnten  SBeftini» 
mungen  ift  burd^  bie  Gobififation  beS  Freiburger  Strafrechtes 
ber  § 450  beS  Strafgefe^biuheS  getreten  ®).  I)aS  Äolleftiren  in 
ben  ßirthen  für  nicht  religiöfc  ’f*  bie  fßfarreige« 

fefe  *)  geregelt  : „®elbfantinlitngen  a«  anberen  als  religiofen 

3»»ecfen,  bürfen  in  ben  Kirchen  nicht  norgenontmen  roerben  ohne 
oorherige  Srlaubni^  ber  loeltlichen  unb  geiftlidhen  ®ehörben.‘‘ 

3u  ben  freiroilligen  @aben  gehört  ferner  baS  Opfer,  roie 
es  heute  noch  ^ei  ben  oerfchiebenen  SultuShanblungen  oortommt. 
®ie  Grträgniffe  beS  Opfers  bienen  entroeber  aur  Grgönaung  ber 
Ginfünfte  beS  SenefiaiumS  ober  aur  ®ec{nng  ber  firchlichen  I8e= 
bürfniffe,  ober  fie  finb  bem  ©eiftlichen  aur  Verteilung  an  bie 
?lrmen  überroiefen. 

Opferorbnungen  finben  mir  fchon  früh  'u  ber  Freiburger 
©efehgebung.  ®ie  ältefte  ift  loahrfcheinlich  bie  Opferorbuung 
oon  St.  'DfiflauS.  äßie  weit  biefclbe  aurüefgeht,  unb  loorin  fie 
beftanb,  lieh  fteh  nicht  genau  feftftellen.  2ant  Seftinimung  oom 
3ahre  1501  ®)  follen  bie  Varfüher  unb  St.  Fohnnn  biefelbe 
Opferorbnung  befolgen  roie  bie  Sirche  St.  fRiflouS.  SBir  finben 
ferner  Seftimmungen  unb  Drbnungen  übet  ©abungen  an  ben 
Ältat  St.  iRiclaufen,  über  pfarrliche  [Rechte  unb  Opfer,  übet 
Opfer  an  Sonntagen  u.  f.  ro  *). 


’)  StatSmanuat  »om  19.  SeBniar  1642.  13.  i^bruar  1659,  11.  SKöta 
1701,  14.  »cjemBer  1789,  9.  9Rärj  1796. 

’)  Sirfulai  oom  4 1801  (Bulletio  des  lots  I,  p.  352).  8fll.  1, 

p.  233;  II,  p.  105;  IV,  p.  85. 

’)  Straf gefefcbucb  beS  RontonS  greiburg.  1849,  § 450. 

*)  ^farteigefeg  oon  1879,  § 283 ; $farreigefeg  oon  1894,  § 308. 

• 8roicflbu(^  (1495-1547)  fol.  18  a. 

•)  8toieftbucb  1.  c.  fol.  18  b ; ^roieftbuef)  L.  (1585-1625)  fol.  140- 
144  b.  fol.  211 ; äRanbatenbuef)  1,  fol.  95  b. 


166 


Äud^  in  bet  neueren  ^eit  beftebt,  mie  fc^on  erroä^nt,  bte 
Dpferfitte  fort;  bie  Stttägniffe  berfelben  bienen  entwebet  jum 
Unterhalt  bet  ßtrd)e,  bet  fird)Ii(^en  Paramente  unb  ber  Sofriftei, 
beS  ewigen  Sic^tS  unb  anberen  fivd;Iid|en  Opfer 

jum  UnterI;oIt  bet  ©eiftlic^en  fallen  grbßtenteil«  mit  ben  ®toIge= 
büßten  jufnmnien '). 

58on  ben  frütjeren  fir(^Iicben  Abgaben  fmb  l^eufe  nod^  bie 
I)i8penfntion)8tafen,  ferner  bie  freiroitligen  Abgaben  für  ben  ^e* 
terSpfenig,  für  bie  äußere  unb  innere  aWiffton  geblieben.  5>oge» 
gen  bilbet  ßeute  in  einäclneu  Sänbern  eine  gefe^licße  Äbgabe  bie 
Sircßeiifteuer  C^farreifteuer).  Xiiefe  fteHte  alä  notmenbig 
ßerauS,  als  ßtß  i"  50^9®  ber  teilwcifen  Sütularifation  beS  flirren» 
gutS  unb  ber  ?(bfd)affung  ber  ^rimitien  unb  anberen 

SRec^tfanien,  unb  jwar  üum  Icil  oßne  Gntfcßnbigung,  fowoßl  bet 
Umfang  unb  SBermbgeuSwert  ofS  and)  ber  Ertrag  ber  Senefijien 
ftc^  bebcutenb  uevringerte.  fjür  ben  für  bie  ^nßonbßaftung  beS 
SeuefijiumS  fe^Ienben  ©etrag  mußte  man  auf  bem  ©teuermege 
auffommen.  tCiefe  neuen  burdj  bie  ^^fnrrcien  ju  erßebenben  ©teuern 
unb  Änflagen  foUten  nacß  fjrciburger  9Jed;t  fo  oerteilt  werben, 
boß  ein  3eber  nac^  feinen  ÜKitteln  baju  beitrage  *).  Den  Umfang 
ber  ©efteuerung  beftimmen  bie  ©faiteigefe^e  ®).  Danad)  ßaben 
bie  Pfarreien  unb  bie  Eigentümer  in  ben  ©forreien  bie  Soften 
für  ben  ©ou,  bie  ÄuSbefferungen  unb  ben  Unterßolt  beS  ©farr- 
ßaufeS,  ber  fiircße  unb  beS  fiirc^ßofeS,  für  ben  Untcrßolt  beS 
©eneßjiaten,  ferner  bie  Soften  beS  ©otteSbienfteS  im  eigentlichen 
©inne  unb  bie  Soften  ber  ©farreioerwaltung  ju  trogen. 

f.  §tolgebfil)ren  unb  Peßfliptnbien.  ©totgebüßren  ßnb  bie  ßer< 
fömmlichen  Stbgaben,  welcße  bie  ©arrochionen  on  ißren  ©fartet 
teils  gut  Änerfennung  beS  pfarrlichen  Ämfes,  teils  als  pfticht» 
mäßigen  ©eittag  jum  Unterhalt  beS  ©eneßjiaten  bei  ©elegenheit 
gewiffer  priefterlicher  Munitionen  beSfelben  entrichten,  ©olche  finb 


*)  Sgt.  Statuta  dioecesana  1885,  111,  p.  34-35. 

•)  Bulletin  dos  lois  XXIII,  p.  239.  Loi  du  5 juillet  1848  § 237. 
^facreigefe^  Born  1864,  §§  290  ff ; ?farteigefep  oon  1879  §§  287  ff ; 
©fotreigefej  oon  1894  §§  312  ff. 


Digitized  by  Coogle 


namentlich  ju  entrichten  bei  kaufen,  Aufgebot,  Trauung,  Äuäfeg» 
nung  ber  ffiöchnerinnen,  (Jinfcgnung  unb  Seerbigung  bcr  Seichen 
unb  Äuafteüung  pfarramtlichet  Änfawflä  freiroillige 

@aben,  mürben  fie  aHmählich  jur  orbnungöindhigen  Obferuanj 
unb  alä  ein  Seitrag  3ur  leichteren  Subfiftens  ber  ^farrgeiftli» 
chen  betrachtet,  feitbem  fich  bag  Sinfommen  ber  Senefijiaten 
bur^  oielfüchen  Übergang  non  Äirchengiitern  in  Saienhdnbe  unb 
burch  Aufhebung  früherer  Sechtfame  geminbert  hatte  ‘).  Tie  ©toü 
gebühren  !ommen  auch  ^tarnen  Safualien  »or. 

Tiefe  (Safualien  finbeii  mir  in  fjreiburg  feit  bem  14.  3ahr< 
hunbert  in  nerfchiebenen  formen  ais  Segröbnifitoften,  ©eelrecht, 
©egnungen,  Ofterjettel  u.  f.  m.  Tie  hciuptfächlichften  biefet  ©toi» 
gebühren  fcljeincn  bie  ©eelgeräte  (mortuariucn)  gemefen  ju  fein. 
Saut  Serorbnung  oom  ^ahre  1370  fann  jeber  auf  feinen  Tob 
hin  bis  auf  10  ißfunb  für  fein  ©eelgeräte  beftimmen  ®).  Saut 
©tübtrecht  '*)  muh  ®ou  erblofem  ®ut  3uerft  baS  ©eelgeräte  abge» 
3ogeH  merben.  Tiefe  ©eelgeräte  mürben  3ur  Tecfuug  ber  Segräb» 
nihfoften  oerroenbet,  fomie  als  ©ebetsgelber.  Qm  älteren  Qrei» 
bürget  91echt  finben  mir  eine  iHeihe  oou  Seftimmungen  über  bie 
Entrichtung  ber  ©tolgebühreu,  ferner  ?(nträge  übet  Serminbetung 
unb  Äbf^affung  beS  mortuarium,  ?lnftänbe  megeu  beSfelben,  Set» 
orbnungen  übet  Sermenbung  ber  ©ebetsgelber  u.  f.  m *). 

Ta  bie  ©tolgebuhren  in  bet  iRegel  auf  altem  ^erlommen 
beruhen,  fo  hnttc  bie  lirchliche  ißartilulargefehgebung  laum  Ser» 
anlaffung  eiu3ugreifen ; für  bie  TiÖ3efe  Snufanne  finben  für 
bie  neuere  .ß^'t  nähere  Seftimmungen  in  ben  TiÜ3efanftatuten  ®). 

Einen  ähnlichen  Sharalter  mie  bie  ©tolgebühten  tragen  bie 
aJZegftipenbien  b.  h-  bie  SiebeSgaben  on  bie  ißriefter  auS  Änlag 


')  Sgt.  Seting,  ftirchenrectit*  p.  797  ; Sämmer,  fiitcbenrecht*,  p.  684. 
*)  LSgisiation  et  vari4t6s  T.  13,  fol.  61  a. 

’)  SDtunijipale  § 412. 

*)  ätatSmanual  Dom  13.  ^uli  1518,  30.  Ottober  1585.  fßrojrtt6uch  K. 
(1571-8.5)  fol.  11  unb  51;  9iatSmanuaI  Dom  6.  September  1595;  3Ranba» 
tenbucfi  111,  fol.  85  b,  V,  fol.  13  b ; SlatSmanual  Dom  29.  3uli,  5.  Hugujt 
1649,  4.  (Jomwt  1657  u.  (.  m. 

*)  Constitutiones  1812  p.  108 : Statuta  dioecesana  1885  111  p. 


168 


ber  'I'nrbringung  beö  !D?e6opfer«  in  einer  befonbeten  fir^lit^ 
erlaubten  Intention.  3“  folrfjen  pnb  auc^  »ielfac^  SDlefe» 

ftiftungen  jur  «b^altung  non  ^a^rjeiten  geiimd^t  roorben  unb 
entroeber  einet  beftimmten  ^frünbe  als  Jcil  ber  Dotation  jugc= 
toiefen,  ober  eä  foninten  foId)e  Stiftungen  nucb  alö  ganj  felb« 
ftänbige  nor  (^nfurntbeneftiien).  iDtcjtftiftnngcn  nnb 
reitfjen  in  greiburg  mcit  jiiriicf,  oijne  bn§  man  über  if)re  Anfänge 
Ängaben  mad)en  föiinte.  Soiool)!  bie  tirc^Iidje  alö  bie  ioeItlid)e 
©efe^gebung  mcift  barauf  ^in,  bajf  bie  3^()räe'ten  rcgelmöBig 
unb  ftiftung«gcmä§  gefialten  roerben  follen ; feit  Änfang  beS  17. 
^[at)rljunbcrtg  finben  mir  9Jac^tic^tcn  über  bie  ^öl;e  ber  ÜRc^fti« 
penbien,  ber  ^“br^eiten  unb  Stiftungen  ').  3*”  neneften  firc^Ii- 
d}en  ®iöjefanrccf)t  fmb  biefe  fragen  int  einjelnen  geregelt  -). 

g.  gerfdiiebrne  Stiftungen.  X^iefe  befteljen  in  ber 
bung  oon  SBermögenäroerten  an  Jlird)en  unb  tivd)Iidje  anftalteii/ 
unter  ber  S8erpflid)tung  511  beftimmten  gottesbienftIid)eii  ffunftionen 
ober  fonftigen  frommen  3'®^^«**-  foldje  fommen  buHptfd^I'cb 
oor : tBruberfdjaftöftiftungen,  Slrmenfcclenftiftungen,  Unterhalt  beä 
eroigen  Si^ts,  ber  tird)Iic^en  Paramente,  Ältorftiftuugen  oerftbie- 
bener  Ärt,  Ärmcn»  unb  Sd;uIfoiib8  u.  f.  m.  ©oId)e  Stiftungen 
finben  fid)  oon  fel)et  fel)r  jaljlreic^  in  greiburg  unb  jroar  ju  beu 
nerfd)iebeuften  fircblicben  3>i’C'*C"  *)•  ?ln  StuSioüd^fen  unb  3)36= 
brauchen  im  Stiftung«roefen  bat  e«  audj  nid)t  gefeljlt,  fo  bo6  bei 
©elegenbeit  ber  bifd)öflid)en  33ifitatiouen  mantbeS  befeitigt  mürbe*). 
®ie  altere  Jreiburger  ©efebgebung  bcfdjäftigt  fid)  miebertjolt  mit 
ben  Stiftungen,  mit  ber  3)erroenbung  ber  ©rträge,  mit  ber  änbe* 
tung  ber  StiftungSjmede  u.  f.  m.  Die  firtblicbc  ©efe^gebung 


’)  statuta  gynodalia  1599,  1.  8 5;  Congtitutiones  1625  8 32 ; 
Constitutiones  1645  fol.  103,  IM  ; 9tat4maiiuat  Bom  29.  Qult  1649,  6. 
Stuguft  1669,  4.  Januar  1657  u.  f.  ro. 

’)  Statuta  dioeoe.sana  1885,  III,  p.  32-34. 

’)  S.  bie  9iat4manuale  unb  8Iat4ertanntnu|enbü(bec  a.  v.  Stiftung 
ober  fondation. 

*)  Sgl.  Statuta  gynodalia  1599,  c.  I 8 5 : 0 Quae  vero  (fuuda- 
tiones  etc.  ) abrogata  gunt  in  vigitationibug,  ea  pogthac  nequaquam 
repetant.  » 


Digilized  by  Google 


169 


fü^rt  unter  ben  Stiftungen  ^auptfä(f)tic^  an : Vesperae,  Vigiliae, 
Matutinum,  Litaniae,  Salve,  processiooes,  fundationes  item 
altarium  et  tilialium  ecclesiarum  et  similia  unb  ermafjnt,  bie 
Stiftungen  genau  auSjufü^ren  unb  bie  ©infünfte  berfelben  genau 
nad)  ber  ^^ntcntion  beS  Stifter«  ju  oevmenben ; jugleic^  roetbeu 
bie  einfdjtägigen  Seftimmungen  übet  Grric^tung  unb  SBermaltung 
bet  Stiftungen  mitgeteUt '). 

Qm  geltenben  iRec^t  finb  bie  Stiftungen  üon  fleinem  33et= 
mögen«tt)ert  (fondations  mioimes)  frei ; bie  ©rri^tung  pon  grö* 
§eten  ift  bagegen  an  bie  ®enet)migung  be«  großen  9iate§  ge» 
bunben  *).  (Schluß  folgt). 


')  Statuta  synodalia  1599,  c.  1 § 5 ; Constitutiones  1625,  9 2 ; 
Decreta  et  Constitutiones  1812  p.  18  ; Statuta  dioecesaua  1885,  pars 
111,  p,  32  fl. 

•)  Code  civil  §§  848-851. 


DigitizecTBy  CtJOgle 


^adjtrag 


i« 

bm  atUn 


9Jad^  iJfrHgftettung  bes  Drude«  be«  ^eueiftättentobef«  enbecfte 
®toat«orcbioar  Dr.  Iflrier  in  Sern  im  ?lftenbnitb  I.  ©emeiue 
93ogtegen  unb  löbliche  Orte  1558-1770,  baä  betnifc^e  ffifcmplotbe« 
SJobelö.  felben  ©anb  fanb  bann  auc^  ein  ni.'bt  eiuge^efte= 
te«  aftenftiid,  ba«  Original  be«  ©egleitfc^reiben«,  roeldje«  3(^ult» 
^ei&  aWe^er  bem  SJobel  mitgegeben  b<tttc.  Da«  bernif^e  ©fern' 
plar,  non  berfelben  $anb  roie  ba«  freibnrgifc^e,  trägt  auf  ber 
erften  ©eite  unter  bem  Ditel  bie  3^a^re«ja^I  1558,  unb  bie  öe= 
merfung : „520  bnrnntev  37  iffiitroen."  Die  3lbition«fumme  520 
i[t  aber  eine  irttümlidfie ; rid^tig  ift  517  ober  515,  imc^  Äbjug 
oon  je  einer  ^c'itrftätte  für  Snvtigen  unb  ©urmolf.  ?luc^  bie 
5af;I  ber  ffiitroen  ift  unrichtig.  Dagegen  entt)ätt  bet  ©etnet 
^obel  folgenbe  ©arianten  unb  : aitenfitlen : Qacob  meffet 

„der  petter  Stoss  lachen  Gutt  koufft  halt.“  — üKatten : piere  ein 
©un  ©udiemo  9lob  „an  Statt  Sines  vatters  des  usssezigen.“  — 
piete  peroHet  „alias  Syaulta.“  — 9iant : ^enon  batba  ^ugfiou» 
„oder  empfacher  des  huss.“  — @unin,  ni(^t  mpnt,  roie  im  fjtei» 
bürget  iRobel  fteljt,  fonbetn  „myn  (be«  ©c^ultbei^en)  hussmann.“  — 
Äer^er« : Äntoli  fjiraben  mit  3|rem  Dod)terman  „Basslys“  be« 
©(^n^ber«  „In  einem  huss.“  — p.  20  ftatt  petter  mäber,  fte^t 
„petter  ■wäber.“  — 3fräfd)ell«.  9?ac^  ©enbicbt  mumennier  fielen 
bie  ©orte : „dise  hand  dorfif  Rechtsame.“  - SKerla^  : ftatt 
ounarb  ftet)t  „eurrard.“  — ÜRieb:  petter  ^anS  „hussman,  “unb  ^einp 


Digitized  by  Google 


— m — 

©öttfc^g  »on  gurjetlen  „hussmeister.“  — „Gämpenach.“  — 
@anffennac§:  „Ully  henoj.“  — Surtingen:  ^annS  connero  feligen 
„verlassne“  ^ii^frouro  „Barbly  gnempt  hussmeisterj.“  — 9Jiber» 
bürg : jej  oolgenb  die  „husslutt“  fo  nitt  ber  beibet  börffetn  iRec^t» 
fame  ^anb. 

9uä  bem  |>anbi(^reibeu  üRe^eriS  ec^eQt  enblt(^,  bag  ber 
3?obeI  im  Dejembet  1558  aufgenommen  mürbe.  Der  Stief  ifl 
batiert  oom  31.  biefeS  üRonatd  unb  fagt  ben  @n.  ^etrn,  bag 
bie  Ärbeit  „noc^  müglidiem  gettjan  nad)  ^^nljalt  be«  Siobcl« 
„ben  :3cf|  ^iemit  nroer  gnaben  jufcbicfen,  bod)  foQ  u.  g. 

„t)eijtt  ti^ebg  oerftänbigett  merben,  baä  inn  ber  ^all  bet  bemeltten 
„fürftetten  oill  aßt,  unmögenb,  unb  orm  l)u6met)fter  unb  mittroen 
„flnbt,  bie  fub  beä  almu^en  btielffen  mügenbt,  unnb  mitt  bem 
„fpittelgutl  er^alttenn  merbenbt."  SB, 


Digitized  by  Coogle 


gfrdBitrgcr 

für  bie  |n|)rf  1900  unb  1901. 
SufanimtnBeftillt  bon  5<^an)  ^anbrii!. 


Album  du  College  St  Michel.  G"«  ann6e.  1899-1900.  Fribourg  1900. 
51  p.  4*. 

Album  de  fete  publi5  par  la  section  fribourgeoise  de  la  soci6t6  snisse 
des  Ingenieurs  et  Architectes  ä l’occasion  de  la  XXXIX*  assem- 
biee  generale  de  cette  societe,  tenne  ä Fribourg  en  1901.  Fri- 
bourg 1901.  80  p.  et  32  plancbes.  fol. 

Alexis,  M.  G.  Bilan  geograpbique  des  anuees  1889  1899  (Bulletin 

pedagogiqne  1890  t 1900.) 

— Bilan  geograpbique  de  l’annee  1900  et  du  XIX«  siöcle.  (Bulletin 
pedagogiqne  1901.) 

Ami  du  peuple  agricole.  VIII.  1900.  624  p.  8°. 

Archives  de  la  Society  d’histoire  du  canton  de  Fribourg.  VII.  1* 
livraison.  p.  1-143.  Fribourg  1900. 

Artisan,  1’,  Organe  professionnel  illustre  de  la  Suisse  romande.  IX. 
1900  4”. 

Avennier,  L.  Les  poötes  de  la  Gruyere.  (Revue  helvetique.  I'  annee.) 

®f(f,  1$.  3“'^  Stofle  4»aufier^onbel8  in  ®cutf(^lanb  unb  bet 
©c^meij.  (SJlonatSft^rift  für  c^riftlic^e  ©ojial-SRcfonn  1900.) 

— 3«r  5roge  bet  ffrmtfen*  unb  UnfoHuerficfierung  in  bet  ©c^weij. 
(SDlonatäfr^rift  für  c^riftlir^e  ©ojiol«3lcform  1901.) 

— ©ojiale  Sleinorbeit.  (3)ia8pora«ffaIenbcr  1902.) 

— ®ic  ©rjie^ung  ber  Wrbeiterjugenb.  (SBicner-Soterlonb.  Äuguft 
1901.) 

— iJSforrcr  .^urt.  Scbenöbilb.  ($ioeporo-ffaIcnber  1901.) 

— 'Pfarrer  3urt.  Sebeneubriü.  (1)ie  3ufMnfi  1901.) 

— ijjforrer  3urt  utä  Qugenbfrcunb.  (®ie  3wfunft  1900.) 

— 3)ie  ^ouebüc^erei.  (Xla8pora«®olenber  1901.) 


Digilized  by  Coogle 


173 


IBeiV.  Le  socialisme.  — Notions  et  origines.  — L’ötat  actael  dn 
moavement  socialiste.  — Le-i  principes  chrötiens  de  l’^conomie 
sociale.  (3JJonat'SRo|cn.  XLIV  et  XLV.) 

— 6flrbinnl  SDJanning  atä  Sojidpolitilcr.  (9Konfll«fc^rift  für  c^rift- 
lit^e  Sojial'SRcforin  1901.) 

— Über  eine  ootfatDirtfc^aftlicfic  Snquetc  in  Sachen  ber  Sranfen- 
unb  Unfatloerfic^erung.  (^eitfebrift  für  febtoeijeriftbe  ©totiftif 
1901.)  ©ep.  «bj.  (S8em  1901.)  8 ©.  4*. 

— ®er  praftifcb'foiiale  ^rfuS  in  gnnsbruef,  23.  bi4  25.  3uli  1901. 
(9Konat4fcbrift  für  tbriftlitbe  ©ojioI'SReform  1901.) 

fictenter,  be4  ^ocbfcbulbereinä  f^reiburg  (©ebtneij)  für  bo4 
3obr  1899.  93ofeI  1900.  35  ©.  8°.  — VUl.  «eriebt  für  ba« 
3obr  1900.  «Bafel  1901.  22  ©.  8‘. 

— über  bie  britte  ©eneral-Serfamntlung  beä  febtoeyeriftben  latbo- 
lifcben  9Räb(benftbubberein4  abgebolten  ju  @enf  am  29.  ©eptem* 
ber  1899.  ^reiburg  1900.  52  ©.  8". 

— über  bie  bierte  ©eneralberfammlung  be8  febmeijerifeben  latboli- 
f(bcn  «Dläbtbenfcbubberein«.  Slbgebalten  ©olotbum  am  16. 
Oftober  1900.  greiburg  1901.  53  ©.  8*. 

fSttiO^U  be3  internationalen  fatbolif^en  SKöbebenftbubbereinä.  I.  Jahr- 
gang. 1899-1900.  greiburg  (©(bmeij).  12  91r.  4*.  — II.  Jahrgang. 
1900-1901.  greiburg  (©(bmeij).  12  9Ir.  4". 

IBeriitsct,  £.  ^ie  9Ietorfion  bei  IBeleibigungen  unb  ^örperberlebun- 
gen.  Sine  recbtöbergleicbenbe  ©tubie  unter  befonberer  Serüd- 
ficbtigung  bei!  beutfeben  unb  febmeijerifeben  9Ieebt^.  grjiburg. 
Jurift.  ®iff.  9Raina  1900.  70  ©.  8”. 

Berthier,  J.-J.  Une  lettre  ornäe  des  livres  choranx  d’Estavayer.  La 
vie  de  la  Yierge  (peintnre  de  H.  b'riess)  : Saint  Joachim  et  sainte 
Anne  choisissant  les  agneanx  ponr  l’offrande.  Saint  Joachim 
emhrassant  sainte  Anne  sons  la  porte  d’or.  L'Exposition  fribonr- 
geoise  des  Beanx-Arts.  (Fribonrg  artistiqne  1900.) 

— 11  Savonarola  et  Alessandro  VI  (La  Rassegna  nazionale  1900.) 

— Grimoux  peint  par  lui-m6me.  La  vie  de  la  Yierge  (peintnre  de 
H.  Friess) : La  naissance  de  la  Yierge.  La  Präsentation  de  la 
Yierge.  Les  fian^ailles  de  la  Yierge,  (Fribonrg  artist.  1901.) 

iS.  B».  Slttgemeiner  SBeriebt  über  ©rünbung,  grfteüung 
unb  SSirten  bcS  ©pital4  jum  bl-  Jofepb  l"  Saferö,  ein  ^ran- 
lenboua  für  ben  ©enfebejirf.  Mu«  ben  Sitten  gefummelt  unb  im 
Sluftrage  beS  Sermaltunggrateä  bftauägegeben.  greiburg  1901. 
47  ©.  8“. 


174 


Bibliothique  de  la  Station  laiti^re  de  Fribourg.  Fribourg  1900. 4S  p.  8*. 

Bise,  E.  Rapport  sur  Tannäe  acadömique  1899-1900  de  l’Universitd 
de  Fribourg  (Suisse).  Fribourg  (Suisse)  1901.  39  p.  8*. 

— Seric^t  über  boa  Stubienia^r  1899-1900  ber  Uniberfität 
burg,  Stowet},  greiburg,  ©c^lueij  1901-.  39  ©.  8‘. 

BondallüK,  J.  Joris-Karl-Huj-smanns.  (SRonat-lRofen . XLIV.) 

— Frangois  Fabib.  (3Ronat- Stofen.  XI jV.) 

9*  Sennögenarec^tlic^e  Slnftönbe  bei  bei  Trennung  non  Steli- 
gionSgenoffenft^uften.  greiburg. 

126  ©.  8”. 

Broillet,  F.  Un  greoier  ä Galmis  prbs  Guin.  (Fribourg  artist.  1901.) 

— Ferme  ä Galmis  prbs  Guin.  (Fribourg  artistique  1901.) 

— B&timents  anciens  et  modernes.  (Album  de  fbte  de  la  socibta  des 
Ingboieurs  et  Arcbitectes.  Fribourg  1901.  p.  9-23.) 

— Bätiments  anciens  et  modernes.  Villa  an  quartier  Saint-Pierre. 
(Album  de  föte  de  la  socibtb  des  Ingenieurs  et  Arcbitectes.  Fri- 
bourg 1901.  i<.  24.) 

Bninhes,  J.  Etudes  gbographiques,  publides  sons  la  direction  de  — . 
If'  annbe.  Fribourg  (Suisse)  1900.  111  p.  et  16  plancbes.  8*. 

— Diffbrences  psycbologiqnes  et  pbdagogiqnes  entre  la  conception 
statistiqne  et  la  conception  gbographique  de  la  gäograpbie  bco- 
nomiqne  : reprbsentations  statistiqnes  et  reprbsentations  gdogra- 
pbiques.  (Etudes  geograpbiqnes.  l'*  annbe  1900). 

— Un  nouveau  procbde  de  reprodnction  appliqu6  k l’ötnde  et  b la 
reprbsentation  des  faits  gbograpbiqnes : Pbototypie  sterbosco- 
piqne  (avec  10  plancbes  sterboscopiques)  (Etudes  geograpbi- 
qnes.  1«  annbe.  1900.) 

— Impressions  d’un  Sans-Travail.  (La  Qninzaine  1900.) 

— L’orientation  nonvelle  du  Patronage.  (Rapport  gendral  du  Con- 
grbs  international  de  Paris  1900  ) 

— La  s6rie  des  pbenombnes  bruptifs  de  la  Rnssie  Mdridionale : 
Crimbe  et  Cancase.  (Revue  gbnbrale  des  Sciences  1900.) 

— La  faible  crne  du  Nil  en  1900  et  les  rbcentes  mesnres  prises  en 
Egypte  par  le  Service  des  irrigations.  (Revue  d’bconomie  politi- 
qne.  XIV.  1900  ) 

— Le  « Boulevard  > comme  fait  de  gbograpbie  nrbaine  (Extrait 
des  comptes  rendns  de  l’Association  fran^aise  ponr  l'avancement 
des  Sciences.  Congrbs  de  Paris  1900.)  Paris  1901.  8*. 

— Bibliographie  göograpbique  critique  de  la  Suisse  pour  1899. 
(Annales  de  gbograpbie  1900).  - pour  1900.  (Annales  de  gbo- 
graphie  1901.) 


Digitized  by  Coogle 


175 


Bruohes,  J.  Ponr  l’anniversaire  de  la  mort  de  Raskio.  (La  Qninzaine 

— 1901.) 

— De  quelques  formes  sp^ciales  de  la  p^ndtratiou  anglaise  en 
Egypte.  (Questions  diplomatiqnes  et  coloniales  1901 ) 

— Instituts  g^ographiques  et  chambres  de  commerce  en  Allemagne. 
(Revue  internationale  de  renseignement  1901.) 

— La  nouvelle  embonchure  du  Rbin  dans  le  lac  de  Constance.  (La 
Geographie.  Rulletin  de  laSocidte  de  geograpbie  de  Paris  1901.) 

Bninhes,  H -J.  Ruskin  et  la  Bible.  Pour  servir  k l’bistoire  d'une 
pens6e.  Paris  1901.  269  p 16*. 

— Les  euvirons  de  Fribourg  decrits  par  Jobn  Ruskin.  Traduction 
de  — . (Etrennes  fribourgeoises  1902.) 

Brunhes,  B.  La  Honille  blancbe.  ([.a  Quinzaine  1901.) 

SKonat'SRofcn  beä  f(^meijeri|(^cn  @tubentenoercin8.  SJeut- 
fd^er  2:e«.  Slebigirt  bon  -.  XLIV.  1899/1900.  644  S.  8». 
— XLV.  1900/1901.  704  ®.  8”. 

— (Stellung  unb  3lufgabe  ber  Uniberfitöt  im  bemofrotift^en  Stoote. 
(TOonat-Sofen  X!  IV.) 

— Slnton  Sluguftin.  Gcntrolfoffier  be4  fd^toeij.  Stubenbereinä.  (SKo« 

nat-5Rofen  XLV  ) Scp.  91ba-  1900-)  6- 

— @ef(^i(^te  ber  fionbfc^uft  ©öfter.  (Dftft^tneij  1900.  9?r.  221. 
223-225.)  Sep.  (St.  ©oaen  1900.)  12  S.  8». 

— Ülftenftücfc  jur  ©efcf)ic^te  be«  Sc^mobenfriegea  nebft  einer  Frei- 
burger G^ronif  über  bie  Greigniffe  bon  1499.  (Duellen  jur 
St^ioeijergeft^ic^te.  XX.)  ®ofeI  1901.  LXVI,  656  S.  8°. 

— Gfironif  bon  ^onä  Frie8.  (Sobler,  ©.  ®ie  Semer-GIironif  bea 
®ieboIb  Sdiitting  1468-1484.  II.  S8b.)  Sep.  «bj.  (Sem  1901.) 
61  S.  8». 

— Oreiburgift^ea  Stbü^ennjefen  im  15.  ^obrbunbert.  (Feftjeitung 
bea  Gibg.  Stbü^enfeftea  Sujera  1901.  S.  245-46.) 

Bulletin  de  l’IEavre  catbolique  internationale  pour  la  protection  de 
la  jenne  fille.  1*  annke  1899-19(X).  Fribourg  (Snisse).  12  Nr. 
4*.  — II*  annde  1900-1901.  Fribourg  (Suisse).  12  Nr.  4®. 

IBuombetgee,  Qf.  ®ie  Stellung  bea  Äontona  Frtiburg  in  ber  fcbtnei- 
jeriftben  Sebölfemngaftotiftif.  (Freiburger-3eitung  1897,  poffim.) 

— Stotiftifcbe  ©efcbreibung  bea  Senfebejirfea.  (Freiburger-Leitung 
1897.  9Ir.  152-166.) 

— Stoftitif  ber  ^ippotbeforberftbulbung  im  Äonton  Freiburg  1887- 
1896.  Mrbeit  borgelegt  on  ber  Sobreabcrfommlung  bea  Serbon- 
bea  fcbtoeia.  omtl.  Stotiftifer  unb  ber  fcbtoeij.  ftotift.  ©efeHfcboft 


Digitized  by  Coogle 


176 


obgel^altcn  in  Soufonne  1898.  (geitfc^rift  für  fc^tneij.  StatiflU 
1899.  I.)  <3tp.  2lbi.  Sem  1898.  8 ©.  4‘. 

Resultats  des  examens  pddagogiqnes  des  recroes  de  l’aatomDe 
1898.  (Pablication  du  lluresu  de  statistique.  II.)  Fribourg  1899. 
48  p.  et  1 cartogramme  en  couleurs.  8°. 

Srgebniffe  ber  päbogogifc^en  '^Jrüfung  bei  ber  SRelrutierung  im 
^rbfte  1898.  (SDIitteUungen  bc4  ftotiftifc^en  SmteS.  II.)  greiburg 
1889.  48  ©.  mit  1 farbigen  Kartogramme.  8*. 

SBebölferungä«  unb  Sermögendftatiftif  in  ber  ©tabt  unb  2anb« 
fdiaft  Sreiburg  (im  Üt^tlanb)  um  bie  SDMtte  beä  15. 
bert§.  (Sreib.  ©efd^ic^t^bt.  VI; VII ) ©ep.  ?lbj.  Sem  1900. 258  ©.  8“. 
Resultats  des  examens  p^dagogiques  des  recrues  en  1899  Fri- 
bourg 1999.  16  p.  et  1 cartogramme  en  couleurs.  4®.  — en  1900. 
Fribourg  1900.  18  p.  et  1 cartogramme  en  couleurs.  4*. 

©rgebniffe  ber  Sefrutenprüfung  im  1899.  Sreiburg  1899. 

16  ©.  mit  einem  forbigen  Kartogramme.  4°.  — im  3<>^«  1900. 
grciburg  1900.  18  ©.  mit  einem  farbigen  Kartogramme.  4®. 
Population  du  canton  de  Fribourg  en  1811  etson  däveloppement 
pendant  le  19®  siöcle.  Fribourg  1901.  101  p.  et  4 cartogrammes 
en  couleurs.  8°. 

L’assnrance  obligatoire  du  b^tail  dans  le  canton  de  Fribourg. 
Avril — D6cembre  1900.  Travail  pr6sent6  ä l’assemblde  annuelle 
des  Statisticiens  officiels  et  de  la  Soci^td  snisse  de  statistique 
tenue  ä Fribourg  en  1901.  Uerne  1901.  57  p.  4*. 

®ie  obligatorifc^e  Sie^oerfit^erung  im  Konten  Sreiburg.  ülpril« 
®ejember  1900.  Slrbeit  borgelegt  an  ber  3“^rcäberfammlung 
beä  Serbanbed  fdiineij.  omtl.  ©tatiftiler  unb  ber  fc^toeij.  ftotift. 
©efcHfdiaft  abge^olten  in  Sreiburg  1901.  ©em  1901.  57  ©.  4”. 
Rdsultats  du  recensement  cantonal  du  bdtail  au  l''  avril  1899. 
(Pablication  du  Bureau  de  statistique  du  canton  de  Fribourg.) 
Fribourg  1901.  23  p.  8°. 

®ie  fc^toeijerifcfie  S^egefefegebung  im  Sichte  ber  ©totiftil.  grei- 
bürg  (©c^meij)  1901.  30  ©.  unb  10  grop^ift^e  ®arfteHungen.  8*. 
®ie  ftbmeijerift^e  jj^gefe^gebung  im  Sichte  ber  ©tatiftif. 
3toeite  unberönberte  Üluflage.  (SoIfStümlit^e  ftatiftifc^e  Muffö^e. 
9Ir.  2).  greiburg  (©e^tneii)  1901.  30  ©.  unb  10  gropbiWe 
IBorfteDungen.  8”. 

©ebölfemngäftanb,  ®^e,  ©eburt  unb  Sob  in  ber  fot^olift^en 
®ia8poro  ber  ©cbmeij.  (®er  ©tbweijer  Kotbolif  1901,  poffim.) 
©ep.  Ubj.  ©olotbum  1901. 


Digitized  by  Coogle 


177 


Canisii,  beati  Petri,  S.  J.,  epistniae  et  acta.  Collegit  et  adnotatiouibas 
illastravil  Otto  Braunsberger.  Vol.  I.  1341-1356.  Friburgi  Bris- 
goviae  1896.  I.XIII,  816  p.  8".  Vol.  II  1356-1560.  Friburgi 
Brisgoviae  1898.  fjXI,  930  p.  8°.  Vol.  III  1561,  1562.  Friburgi 
Brisgoviae  1901.  LXIX,  876  p.  8”. 

Caiacob,  Die  (e^troinigcn  iBcrfügungcn  nac^  (Mraubünbner  Siedet, 
grciburg.  3urift.  Diff.  3.  8*. 

Catalogue  de  l'Exposition  fribourgeoise  des  Iteaux-Arts  organis6epar 
la  Societb  fribourgeoise  des  Amis  des  Beaux-Arts  ä Fribourg, 
Juin  1900.  Fribourg.  16  p. 

Choix  de  cantiques  pour  missions  et  retraites  prbchäes  par  les  RR. 
PP.  Capucins  de  la  Province  suisse.  Fribourg  1900.  48  p.  32*. 

Chronique  d’industrie  laitiere  et  d’agriculture.  1900.  XIV.  624  p.  8”. 

Collaud,  S.  Usines  hydro  61ectriques.  Usiue  de  Charroey.  (Album 
de  f6te  de  la  soci6t6  des  lugdnieurs  et  Architectes.  Fribourg  1901 . 
p.  39-60.) 

Compte-rendu  de  la  r6union  gdnärale  annuelle  de  l’CEnvre  catholique 
de  protection  de  la  jeune  fille.  1899.  Fribourg  1899  54  p.  8°. 

— du  deuxi^me  congres  international  de  l’G!]nvre  catholique  de  pro- 
tection de  la  jeune  fille.  Paris,  8 et  9 juin  1900.  Fribourg  1900. 
130  p.  8*. 

Cuony,  11.  La  papeterie  de  Marly.  (Etrennes  fribourgeoises  1901). 

Currat,  L.  La  mbre  chrötienne.  ParS.  G.  Mgr  Augustin  Egger,  Evöque 
de  St  Gail.  Manuel  d’6dification  et  de  piöt^.  Traduit  de  l’alle- 
mand  par  -.  Einsiedeln  en  Suisse  1901.  800  p.  32°. 

Devaud,  E.  I.e  style  de  M.  Brunetiöre.  (Sölonat'SRofcn  XLIV.) 

— Les  6crivains  gruy^riens  de  rEmnlation  (R.  de  la  Suisse  catbo- 
liqne  1900.) 

iCiener,  ®.  ©rnfeii  oon  ©reierj.  (©enculogifc^ciS  §anbbu(b  jur  Sc^met' 
jergc)c^i(bte.) 

Diesbach,  M.  de.  La  contribntion  du  19  Genninal  an  VI  (8  avril 
1798),  (Archives  de  la  Socibtb  d’bistoire  du  canton  de  Frib.  VII.) 

— ün  berceau.  Mobilier  fribourgeois.  (Fribourg  artistiqne  1900.) 

— Pierre  tombale  (Eglise  de  Belfaux).  Jaqnemarts,  Uötel  de  ville 
ä Fribourg.  Ghltel-St-Denis  (Fribourg  artistique  1901.) 

— Chronique  du  Chevalier  Louis  de  Diesbach,  page  de  Louis  XI, 
publiöe  par  — . Genöve  1901.  130  p.  8". 

— Le  pblerinage  en  Terre-Sainte  de  Josse  Veegeli,  1578.  (Revue 
historique  vaudoise  1901.) 

— Architecture  militaire.  (Album  de  föte  de  la  socibtb  des  Ingb- 
nieurs  et  Architectes.  Fribourg  1901.  p.  29-34.) 

12 


y 


Digitized  by  Coogle 


178 


Diesbsch,  M.  de.  Le  chMeaudeGreng.  (Etrennesfribonrgeoises  1901.) 

— l.e  dernier  seigneur  de  Heitenried.  (Etrennes  fribourgeoises  1902  ) 
Dacrest,  F.  Notice  snr  la  troavaille  de  mmnaies  ä Portalban  (Revue 

snisse  de  nomismatiqne.  X.) 

— Girard  de  Vnippens  avant  son  eiection  k l’Ev6ch6  de  Lausanne. 
(Revue  historique  vandoise  1901.) 

Dupraz,  E.  Action  religiense  et  sociale  des  papes  dans  le  canton  de 
Vaad  jusqu’au  XYP  si^cle.  (Revue  de  la  baisse  catholique  1899.) 
Tirage  ä part,  Fribourg  1900.  36  p.  8*. 

— Notice  gön^alogique  et  historique  des  familles  Goltofrey,  d’E- 
cballens  et  Favre,  d’Echallens  et  de  Genäve.  (Revne  de  la  Suisse 
catholique  1900.)  Tirage  k part.  Fribourg  19U0.  16  p.  8°. 

Duqnesnel,  F.  Fribourg,  ses  ponts  et  ses  orgues.  Notes  de  voyage. 
(Fribourg-Gazette  1901.  N°  1.) 

Ecole  des  arts  et  metiers,  Fribourg  (Suisse).  Ecole  technique.  Ecole 
d’apprentissage.  (Fribourg  1900 ) 48  p.  8’. 

EggiS)  Ad.  P.  Croquis  napolitains.  (Nouvelles  Etrennes  fribourgeoises 
pour  1902.)  Tirage  ä part.  Fribourg  (Suisse)  1901.  20  p.  8". 
Esseiva,  L.  La  Revue  populaire.  Rädig^e  par  — et  M.  Reymond.  1* 
annde.  Fribourg  1900.  576  p.  8°. 

Etrennes,  nouvelles,  fribourgeoises.  190l.  35' annde.  Fribourg  (Suisse) 

1900.  LXXX,  168  p.  8\  — 1902.  36"  annöe.  Fribourg  (Suisse) 

1901.  LXXXII,  170  p.  8*. 

Etrennes  poetiqnes  de  la  Suisse  romande.  Denxi6me  anu^e.  Fribourg 
(Suisse)  et  Paris  1901.  125  p.  8“. 

Favre,  Ant.  Les  mädecins  juifs  a Fribourg  dans  les  si^cles  passds. 

(Arebives  de  la  Soci6t6  d’histoire  du  canton  de  Fribourg.  VII.) 
Favre,  J.  M.  dopple,  prosatenr  et  poöte.  (R.  de  la  Suisse  catholique 
1900  et  1901.) 

— Les  hommes  et  les  oeuvres.  (R.  de  la  Suisse  catholique  1900.) 

— La  Satire  dans  Toeuvre  de  Al.  Copp6e.  (URonot-Slofen  XLV.) 
Föderation  des  Sociätäs  fribourgeoises  d'agriculture.  Rapport  de  1898. 

Fribourg  1899.  81  p 8*.  — Rapport  de  1899.  Fribourg  1900. 
93  p.  8*.  — Rapport  de  1900.  Fribou-g  1901.  102  p.  8'. 

Fei,  R.  Theologia  dogmatica  (De  Sacramentis  in  genere,  de  Baptismo, 
Confirmatione  et  Eucbaristia).  Vol.  IV.  Torino  1902,  400  p 8”. 
Felder,  U.  Fr.  Julien  de  Spire  et  la  legende  anonyme  de  S.  Franfoia. 
Examen  critiqne.  (Etudes  frsnciscaines  1900)  Tirage  ä part 
Paris  1900.  51  p.  8°. 

— 5)ie  liturgÜt^cn  IReimofficiett  auf  bie  Eiligen  Jranciäcu«  unb 


Digitized  by  Coogle 


179 


9Intoniuä  ßebirfitet  unb  coniponicrt  burc^  5r.  »»n  Spcicr 

(t  c.  1250).  mobcmcr  C^oralfc^rift  mit  fritifc^er  9fb^anblung 
unb  10  pl)Dtoti)pifcben  Xnfcln  crftmoll  berQuÄgegeben.  j^rciburg 
(Sdimciü)  KKll.  179,  IXXl  S.  8”. 

— Saint  Pran^ois  d'Assise  et  le  Brbviaire  roraain,  (Etodes  francis- 
caines  1901.)  Tirage  ä part  Paris  1901.  19  p.  8°. 

Fragniere,  J.  R^ponse  au  K.  P.  Watrigant  S.  J.  et  jastification  de  la 
Voie  de  charitb  de  )a  Vbn.  .Marie  de  Sales  Chappnis.  Fribourg 
(Saisse)  1900.  50  p.  8'“. 

Fribour^f  artistique  ä travers  les  äges.  1900.  Fribourg.  4 fase,  fol 

Fribourg’Uazette.  l“  annbe.  1900.  Fribourg  120  p.  fol.  — 2’  annbe. 
1901.  Fribourg.  120  p.  fol. 

Froideraux,  A.  Jean  Tetzel  (2Konat-9lofen  XLIV.) 

Onbrief,  e^elidjc  ©üterreebt  beä  Ranton«  9?ibmalbcn  feit 

beginn  ber  @cltung«fraft  ber  fianbbücbcr  bi«  auf  bic  ©egenwart. 
(Vreiburg.  3urift.  '£iff.  Statt«  1901.  98  S.  8*. 

Gariel,  G.  l/interdiction  des  marches  fictifs  et  les  agricaltenrs  alle- 
mands.  (Bulletin  de  la  Socibtb  des  agriculleurs  de  France.  33“' 
annbe.  1901  ) 

Gendre,  F.  et  Techtermann,  L.  Traitb  de  drainage.  Tradnit  de  l’alle- 
mand  par . Frauenfeld  1900.  165  p.  8". 

Genoud,  J.  La  Semaine  catholique.  Rbdigbe  par  — . Fribourg  1900. 
624  p.  8”. 

Oenoub,  Ä.  ®löttcr  für  ben  unb  gemcrblit^en  ScrufSunter- 

riebt.  9icbigirt  bon  — unb  0.  IfJtipifofcr.  VII  .^“^Itoong.  1900. 
520  8.  8". 

— Revue  snisse  de  l’enseignement  professioniiel.  Rbdigbe  par  — et 
0 Pitpikofer  VII“’  annbe  1900  520  p.  8°. 

(Biflrt,  SB.  5^ie  29iffcnf(baft«fragc  in  ber  öfonomie  ober  SBirtfebaft«- 
tebre.  (3J?onat«fdirifl  für  diriftticbe  ©ojinl-lHefomt  1900.) 

— Rapitolberrfcbaft  unb  i^r  6nbe.  (9J?ottai8f(brift  für  cbriftliebe 
Sojial'  Reform  1900.) 

— (Sin  ©tüd  uu«  9lfrifo.  (SKonat«ftbrift  für  cbriftlitbe 

©ojinl-SRcfomt  1901,) 

Girard,  E.  de.  Histoire  de  l’bconomie  sociale,  jusqu’ä  la  fin  du  XVI“ 
sibcle.  Antiquitb,  moyen  bge,  renaissance,  rbforme.  Paris  1900. 
VII.  273  p.  8*. 

Girard,  R.  de.  La  presse  quotidienne  et  les  questions  pbdagogiques. 
(|ja  Suisse  nniversitaire.  VI"  annbe.  1900-1901). 

Girardin,  J.  Le  vocalisme  du  fribonrgeois  an  XV*  sibcle.  (Extrait  de 


Digitized  by  Google 


180 


«Bcitfcfinft  für  romanifd^e  ^J?f)iIotogie."  XXIV  1900)  Thtse 
prßsentöe  ä la  Facnllö  des  I.ettres  de  l’Universitö  de  Friboorg. 
Halle  a.  S.  1900.  60  p.  8". 

— Etüde  bibliographiqae  et  c-itiqne  snr  les  diverses  dditioiis  du 
G6nie  du  Christianisnoe.  (R  de  la  Suisse  catholiqoe  1901  ) 

Giraud,  V.  Essai  sur  Taiue,  son  ceuvre  et  son  influence.  (La  Qoiuzaine 
1900.) 

— Bibliographie  des  oenvres  de  Taine.  (Revue  d'histoire  litt6raire 
de  la  France  1900.) 

— Guillaume  Guizot  et  Taine,  pages  demi-in6dites.  (R.  de  la  Suisse 
catholique  1900 ) 

— Les  principaux  courants  de  la  littdratnre  fran^.aise  au  XIX*  siöcle. 
(R.  de  la  Suisse  catholique  1900.) 

Une  nouvelle  hisloire  de  la  littdrature  grecque.  (Revue  des  conrs 
et  confdrences  1900.) 

— Les  principaux  courants  de  la  littdrature  fran^aise  au  XIX“* 
sifecle.  (Revue  des  conrs  et  confdrences  1900.) 

— Encore  sur  l’apologdtiqne  de  Pascal.  (Revue  du  clergd  frangais 
19(,0.) 

— Un  nouveau  livre  sur  Voltaire.  (Le  Sillon  1900.) 

— Essai  sur  Taine,  son  ceuvre  et  son  influence,  avec  une  reproduc 
tion  du  portrait  de  Bonnat,  des  exiraits  de  soixante  articles  de 
Taine  non  recueillis  Jans  ses  oeuvres,  des  appendices  bibliugra- 
phiques,  etc.  (Collectanea  Kriburgensia,  nouvelle  sdrie,  fase.  1.) 
Fribourg  et  Paris  1901.  XXIV,  320  p.  gr.  8". 

— Essai  snr  Taine,  son  ceuvre  et  son  influence.  Denxidme  ddition 
lefondue.  Paris  1901.  XXXI,  311  p.  15*. 

— Un  livre  rdeent  sur  Joachim  du  Bellay.  (Revue  des  cours  et  con- 
fdrences 1901 J 

— Un  philosopbe  politique  ; M.  Emile  F'agnet.  (Revue  des  cours  et 
confdrences  1901.) 

— Choses  anglaises.  (Revue  du  clergd  franfais  1901.) 

Glassou,  L.  Notice  sur  la  cartographie  du  cao’on  de  Fribourg  jnsqu’ä 
la  fin  du  18”*  sidcle.  (Etrennes  fribourgeoises  1901.) 

Gremaud,  A.  Pont  sur  la  Trdme,  route  cantonale  de  Gruydres  ä Broc- 
(Sc^loetjenf^e  Söflujeitung  1900.) 

— Le  ch&tean  et  le  prieurd  de  Broc.  (Fribourg  artistique  1901.) 

— Socidld  suisse  des  Ingdnieurs  et  Architectes.  XXXIX'  assem- 
blde  gdndrale  fl  Fribourg  les  24,  2.5,  26  aoüt  1901  Discours 
d’onvertnre ; La  construction  dans  le  canton  de  Fribourg  de 
1864  ä 1900.  Zürich  1901.  83  p.  8*. 


Digitized  by  Copgle 


181 


Gremaud,  A.  Bätimentsanciens  et  modernes.  Asiled'aliänds  de  Marsens. 
(Album  de  föte  de  la  soei^t6  des  Ing^niears  et  Arcbitectes  Fri- 
bourg  1901  p.  25-28.) 

— Ponts  anciens  et  modernes.  (Albnm  de  f^te  de  la  sociätd  des 
Ingenieurs  et  Arcbitectes.  hribourg  1901.  p.  38-49.) 

— Usines  bydro-eiectriques.  Donnees  bistoriques.  (Album  de  föte 
de  la  societe  des  Ingenieurs  et  Arcbitectes.  Fribourg  1901.  p.  54 
56.) 

— Usines  hydro-eiectriques.  Usine  d’Hauterive.  Usine  de  Broc 
(Album  de  fete  de  la  societd  des  Ingenieurs  et  Arcbitectes.  Fri- 
bourg 1901.  p.  64-69.) 

— Endiguement  de  torrents.  (Album  de  ffete  de  la  societe  des  Inge- 
nieurs et  Arcbitectes.  Fribourg  1901  p.  72-74 ) 

— Bibliographie  de  la  construction  dans  le  canton  de  Fribourg. 
(Album  de  fete  de  la  societe  des  Ingenieurs  et  Arcbitectes.  Fri- 
bourg 1901.  p.  75-80.) 

Gremaud,  E.  A l'Exposition  universelle.  (Bulletin  pedagogique  1901.) 

Grimme,  H.  Metres  et  atrophes  dans  les  fragments  du  manuscrit 
parcbemin  du  Siracide.  Traduit  par  H.  Savoy.  (Revue  bibl.  1900.) 

— Metres  et  atrophes  dans  les  fragements  bebreux  du  manuscrit  A. 
de  l’Ecciesiastique.  Traduit  par  H.  Savoy.  (Revne  biblique  1901.) 

— Metres  et  stropbes  dans  les  fragements  bebreux  du  manuscrit 
A.  de  TEcciesiastique.  Traduit  par  H.  Savoy.  Leipzig  1901.  63 

p.  8». 

— S^coric  bcr  urfemüif^cii  Inbiolifierten  ©utturalc.  (^eitfc^rift 
ber  Teutfc^cn  morgcnlänbifcben  ©efellfc^aft.  LV.  1901.) 

— Xurc^gercimte  ©ebicbte  im  9Uten  Seftumente.  (Siblift^e  Stubien 
VI.  1.  u.  2.) 

Gross,  E.  l.egislation  friboargeoise  concernant  les  droits  de  vue< 
(Sc^roeij.  ^cttitalblntt  für  ©tonte«  unb  ©emeinbeberlnaltung.  IL) 

Guide  de  lajeune  mie  publie  par  l'CEavre  catholique  internationale 
de  protection  de  lajeune  fille.  Edition  A.  Fribourg  (Suisse)  1900. 
115  p.  32'. 

Gnmy,  J.  Notice  sur  le  R.  P.  Apollinaire  Morel  de  Posat,  capucin, 
massacre  anx  Carmes  le  2 septembre  1792.  (Etudes  franciscaines 
1901.)  Tirage  ä part  Paris  1901.  68  p.  8°. 

— Le  R.  P Apollinaire  Morel,  capucin  fribourgeois,  martyr  de  la 
r6volution  fran^aise  (Semaine  catholique  1901.) 

— Pages  d’histoire.  Le  R.  P.  Apollinaire  Morel  (1739-1792).  (La 
Libertd  1901.  N*  78.) 


Digitized  by  Google 


182 


OntlneAt,  Über  bie  StaatSumtDfiljungen  bon  1814  unb  1830 
im  Äanton  greiburg.  (SKurtenbieter  1900.)  ©ep.  9(bbrud.  aUur» 
ten  1900.  39  ©.  16*. 

AI.  De  Mariae  plenitadioe  gratiae  secandnm  S.  Bernardam, 
abbatem  Ecclesiaeqae  doctorem  grciburg.  S^cot.  ®tff.  greiburg 
(©c^meij)  1901.  77  ©.  8*. 

I^auptmann,  9.  ®onn.  ©eine  (Se\d)ii)te,  frine  ©e^nSWürbigfeiten 
unb  feine  Umgebung.  SBonn  1900.  122  ©.  8’. 

— innere  be«  Söonner  @c^Io6e4  iur  Siemen«  Sluguft«. 
9ioc^  art^iöalift^en  Duellen  gefd^ilbert.  (Silber  ou«  ber  @ef(^icbte 
bon  Sonn  unb  feiner  Umgebung.)  Sonn  1901.  88  ©.  unb  7 
3Huflrotionen.  8". 

Hertling:,  L.  B&timents  anciens  et  modernes.  Restaurant  des  Charmet- 
tes,  bonlevard  de  Pörolles  (Albam  de  f«te  de  la  soci«td  des 
Ingänieors  et  Architectes.  Friboorg  1901.  p.  23.) 

IS-  Ql-  (Bie  geogrnpbtf^c  Soge  SUeffoS  unb  bie  ©tro|e  bon 
®ibbo  nac^  TOeffa.  (GrioeUerter  ©onberabbrutf  ou«  Sruntie« 
€ Etodes  gAographiqnes ».  I.  fase.  2 ) Sreiburg  (©i^weij)  1900. 
28  ©.  unb  1 5afel.  8«. 

^olbrr,  M.  ©tubien  ^;ur  UKetbobif  in  ber  antifen  ^iftoriograp^ie. 
(Satliolifc^e  ©d^meijerblötter  1900.) 

— Seitröge  jur  ©efcbic^tc  ber  2t)nobol-@efebgebung  ber  ‘Biöcefe 
Soufonne  im  fiebje^nten  3“l)tl)“ni>crt.  (Äatbolifd^e  Stbloeiier- 
blotter  1901.) 

— Un  projet  de  rdnnion  des  commnnions  chrdtiennes  de  la  '^aisse, 
1800-1802.  (R  de  la  Snisse  catholiqne  19)1.) 

— Überblirf  über  bie  5reiburger-Serfoffung«gefcbicl^te.  Jfreiburg  1900. 
26  S.  16*. 

— Etudes  sur  l’histoire  du  droit  fribonrgeois.  Frib.  1901.  46  p.  32*. 

— Etndes  snr  l’histoire  «conomiqne  de  Fribourg  b'ribourg  1901. 
35  p 32°. 

— Coutribotion  ä l'bistoire  de  la  r«volntion  dite  < de  Chenaux  > en 
1781  (Etrennes  fribourgeoises  1901.) 

— Quelques  renseignements  sur  les  voisinages  ä P'ribourg.  (Etren- 
nes fribourgeoises  1902.) 

— ffulturliiftoriftbe«  uu«  greiburg«  Sergungen^cit.  (5reiburger- 
Beitung  U301.  «Kr.  42.  44-46,  48,  .50,  .56,  57,  .59.) 

— Sibliogrup^ift^e«  jur  ulten  ©efebiebte.  (©ebtueijerif tbe  9iunb- 
ftbuu  1901.) 

— Sibliogrupb'E  für  bu«  Blubr  1899.  (f^reiburger  @efcbi^t«b(ätter 
VI/ VU) 


Digitized  by  Coogle 


183 


^plfl«iM>e(»r(»or9,  <Stttf  9$.  a»,  9(u«  ben  lanbioirtfc^aft« 

n<^en  3>iflÄntien  in  Xäncmarf.  9Kit  einem  Sc^iu^roort  t»on  iJJrof. 
Dr.  Subfonb.  Sreiburg.  3urift.  ®iff.  greiburg  (Stbroei^)  1900. 
VIII,  94  S.  8“. 

Horner,  R.  Bulletin  pädagogiqne.  H6digd  par  — . XXIX*  ann^e.  Fri- 
bourg 1900.  288  p.  8". — XXX'  ann^e.  Fribourg  1901.  292  p.  8“. 

— Rnseignement  de  la  langue  maternelle  an  collbge  (Bulletin  p6da- 
gogique  1900.) 

— L’ddncation  sociale.  (Bulletin  pddagogique  1900  ) 

— Coup  d’oeil  rötrospectif.  (Bulletin  p§dagogique  1901.) 

— L’enseignement  des  langues  vivantes  dans  les  collbges.  2'  ddition 
revne.  Fribourg  1901.  83  p.  8*. 

Huit,  Ch.  Ezenrsion  ft  la  Chartrense  de  la  Valsainte.  (Fribourg-Oa- 
zette.  1901  N*  3 ) 

^uonbrr,  Sofali^muS  ber  SWunbort  öon  ®ifenti4.  (9iomo* 

niftbc  Sorfebungen.  XI)  greiburg.  ipb*^-  ©rtangen  1900. 
140  S.  8\ 

Impressions  sur  Fribourg.  Par  nne  Frangaise.  (Fribourg  Gazette 
1901.  N*  12.) 

Isely,  I.»  Histoire  des  Sciences  matbftmatiques  dans  la  Snisse  frangaise. 
(Parties  concernant  Fribourg  p 16-34,  203-207.)  Neuchitel  1901. 
21Ö  p.  8*. 

Jaccoud,  J-B.  Principes  d'estbfttiqne.  Suite  (R  de  la  Snisse  catholi  - 
qne  1900.) 

— Revue  de  la  Snisse  catboliqne  Rftdigöe  par  — . XXXI.  768  p 8°. 

— Le  Collftge  St  Michel  pendant  le  XIX*  siftcle.  (Album  du  Collftge 
St.  Michel.  6'  annfte.  1989-1900) 

ISütbncr,  IS*  Slbril  ber  $unft>  unb  ^(turgefebiebte  bc4  2IItertum4. 
Mnbong  ju  ®inbeIb*3Rober,  Sebrbueb  ber  allg.  ©efeb-  I.  3Bien 
unb  HJrug  1900. 

— Ter  9Ioub  beft  OrefteS  im  Telepboäntbtbod.  (SBiener  Stubien. 
XXII.) 

Kaiser,  E.  Pierre  Abftlard  critiqne.  (R.  de  la  Suisse  catholique.  1900 
(■t  1901.)  Thftse  pr6sent6e  ft  la  Facultft  de  Thöologie  de  l’üni- 
versitft  de  Fribourg  F'ribourg  1901.  VI  333  p.  8*. 

Airf<b*  IS-  gorfebungen  jur  cbriftlicbcn  fiitteratur*  unb  Togmen* 
gefebiebte.  ^eroui^gegcben  Bon  — unb  91.  Gbrb<itt>-  L 
1900.  8*.  — II.  ©b.  SWoiiii  1901.  8*. 

— Tie  Scbre  non  ber  ©emeinfeboft  ber  ^eiligen  im  tbrifll.  9ltter- 
tbum.  ©ine  bogmengefcbicbtlitbe  Stubie.  (gorfebungen  }ur  cbriftl. 


Digitized  by  Coogle 


184 


Sitterohir-  imb  1)ogmengefc^i(^tc.  I.  ®b.  1.  ^.)  SJlainj  1900. 
VI,  230  ©.  8”. 

— L'administration  des  ünaDces  pontificales  au  XIV'  siäcle  (Revue 
d'histoire  ecclösiastique  1900.) 

— Tapis : La  Päqne  juive.  J4sus  et  les  deux  disciples  ä EmmaQs. 
(Fribourg  artistique  1900) 

— Le  Christ  & la  colonne  Statue  dans  l'dglise  des  Cordeliers  ä 
& Fribourg).  Fribourg  artistique  1901.) 

— Mniriger  für  t^riftlit^e  Slrtbäologic.  Scarbeitet  öon  — . (SRömifcbe 
Cuortolft^rift  für  t^riftl.  SUtertbum«funbe  unb  für  Ätrc^cnge- 

1900  unb  1901.) 

— Pulletin  arch6ologique.  (Revue  thomiste  1900.) 

Kleiser,  J.  Aunales  du  B.  Pere  Cauisius.  R6dig4es  par  — . I"  annde- 
Fribourg  (Suisse)  1899.  192  p.  8“.  —II'  annöe.  Fribourg  (Snisse) 
19C0.  192  p.  8".  — IIP  anu6e.  Fribourg  (Snisse)  1901.  236  p.  8'. 

— Ganifiu^'Stimmen.  Slebigirt  Don  — . XXIII.  Jahrgang,  ffrciburg 

(Stbtucii)  1900.  192  S.  8'.  — XXIV.  Sreiburg 

(Sc^lDey.)  1901.  288  S.  gr.  8". 

KoIIjr,  B.  Röilexions  sur  la  question  sociale  dans  le  canioo  de  Fri- 
bourg. (9Konat-9lofcn.  XLV.) 

tt.  3ur  I0furteilung  be«  perfönlic^n  ßberec^teä  im  58or- 
entmurf  cinrä  fd)mcijcrifc^en  Giöilgefebbuc^eÄ.  (9JIonat«f(brift  für 
t^rtfllic^e  Sojiol'9Icform  1901.)  ®cp.  Slb^.  IBofcI  1901.  .54  @.  8°. 

erii),  9C.  ®ie  geiftcäfranfen  ißerbretber  im  Strofuerfabren  unb  Straf« 
ooH^uge.  (53Iättcr  für  ®cföngni6funbe  1900.  XXXIV.) 

— 9lcferat  über:  G.  Sto&.  Gfiirurgifcbe  Operation  unb  örjtlicbe 
'Bebanblung;  S.  b.  Silientl)al.  G5ie  pflicbtniüftige  ärjtlttbe  ^anb« 
lung  unb  baä  Strafrecht;  3.  .^eimbcrger.  Strafrecht  unb  SDlebi« 
ein.  (3eitfchrift  f.  b.  Ißribat«  unb  öffentliche  fRecht  ber  ©egen« 
mart.  XXVII.  1900.) 

— Sriminalftatiftif  uub  ffriminalpolitif  im  ^inblicf  auf  bie  Schroeij. 
(Schtoeijerifche  Settfehrift  für  Strofrecht  1901.) 

Sieftenau/  ».  3um  Anonymus  Friburgensis.  (^njeiger  für 
Schroeiierifche  ©efchichte  1900.) 

£ir«ftr,  ®.  13.  Die  ftaatömiffenfchaftlichen  ?lnf(hauungen  Dircf 
©ragminefefö.  Sreiburg.  ^urift.  Diff.  greiburg  1901.  IX,  268 
S.  8*. 

Handonnet,  P.  Jean  Tetzel  et  sa  prödication  des  indulgences.  (Revue 
thomiste  1900.) 

— Beiträge  jur  ©cfchichtc  bce  Sntbinal«  ©iouanni  Dominici.  (^)ifto« 
rifche«  3ahrbu(h  1900.) 


Digitized  by  Coogle 


186 


Mandonnet,  P,  Le  d6cret  d’InDocent  XI  contre  le  Probabilisme.  (Re- 
vue thomiste  1901.) 

Marchot,  P.  Remarques  sur  le  gloasaire  de  Reichenau,  Karlsruhe  115. 
(!Romanifc(|C  gorf^ungen.  XII.  1900.) 

— SBortgefc^ic^te.  ft.  fr.  mitou,  fr.  motou.  (3eitft^rift  für 
romontfc^e  ißljilotogic  1900.) 

— Note  sur  le  consonantisme  de  l’ancien  fribourgeois.  (3eitf(^rift 
für  romamfc^e  iß^ilotogie  1900.) 

— Encore  « andere  >.  (Stndj  di  iilologia  romanza.  VIII.) 

— La  plus  ancienne  anbe.  (Stndj  di  üiologia  romanza.  VIII.) 

— Roman  c ilantare  >.  (Stndj  di  iilologia  romanza.  VIII). 

— Latin  vnlgaire  (de  la  Gaule  du  Nord)  *vansio,  *estansio  et  *dau- 
sio.  (Stndj  di  älologia  romanza.  VIII.) 

— Notes  de  toponymie  fribonrgeoise.  (R.  de  la  Snisse  cath.  1900.) 

— Antres  notes  de  toponymie  fribonrgeoise.  |R.  de  la  Snisse  catho- 
lique  1900.) 

— Petite  phon6tique  du  fran^ais  prdlitt^raire.  Premiere  partie  : 
Les  voyelles.  Fribourg  1901.  39  p.  8'. 

— Denx  dtymologies.  (Miscellanea  lingnistica  in  onore  di  Graziadio 
Ascoli.  (Turin  1901.) 

— Dans  qnel  sens  en  France  et  en  Italie  le  boncher  est-il  le  tnenr 
de  f boncs  » ? (Stndi  di  filologia  romanza.  IX.) 

Marietan,  J.  Probleme  de  Classification  des  Sciences  d’Aristote  ü St. 
Thomas.  Tb^se  pr6sent£e  4 la  Facnlt6  des  Lettres  de  l Univer- 
sitd  de  Fribonrg  (Snisse).  St.  Maurice  (Valais)  et  Paris  1901 
204  p.  8«. 

Maurer,  H.  Usines  hydro-^lectriqnes.  Usine  de  Montbovon.  (Albnm 
de  fäte  de  la  socidtd  des  Ingenieurs  et  Architectes.  Fribourg  1901 . 
p.  61-64.) 

nta;,  gering  )u  flSad^fen.  SBorte,  gefprod)en  am  @arge 

meinciS  oielgeiiebtcn  SBruberä  SÜbert,  om  19.  (September  1900. 
®au^en.  11  S.  8*. 

— Serteibigung  ber  9KoraIt^eologie  bed  ^1.  Sllp^onfuS  hon  fiiguori 
gegen  bie  Singriffe  IRobert  (Sragmann'e.  2.  bie  7.  Sluflage. 
SSümberg  1900  unb  1901.  62  S.  8». 

SRtnfi,  ®C.  t».  Gart  Srei^err  hon  $u  ^ret.  (Siogrop^ift^eä  3a^r- 
bu(^  unb  beutft^er  9letroIog.  IV.  ®erlin  1900.) 

Messager,  le.  Journal  agricole.  XllI*  annde.  1900.  Fribourg.  439  p.  4*. 

Michand,  6.  Les  Romains  et  la  combdie.  (Revue  des  conrs  et  Confe- 
rences 1899.) 

12* 


Digitized  by  Google 


186 


Michaud,  G.  Les  origines  romaines  de  la  com^die.  (Revne  des  coars  et 
conförences  1900.) 

— Les  fermes  primitives  de  la  com^die  iodigfene.  (Hevne  des  coors 
et  Conferences  1900.) 

— La  Palliata.  (Revue  des  conrs  et  Conferences  1900) 

— Livius  Andronicus.  (Revue  des  cours  et  Conferences  1900.) 

— Naevius.  (Revne  des  conrs  et  Conferences  1900.) 

— H.  Pascal.  Discours  snr  les  Passions  de  l’amour.  Nouvelle  6di- 
tion.  Paris  1900.  XV,  32  p.  16°. 

— Sur  le  Port-Royal  de  Sainte-Beuve.  (Revue  d'histoire  litteraire 
de  la  Prance  1900.) 

— Snr  le  romantisme.  (Revne  des  lettres  frangaises  et  etrangeres 
1900.) 

— Marc-Anreie.  Pensees.  Tradnction  nouvelle  avec  avertissement 
etnote  preiiminaire.  Paris  1901.  XXI,  238  p.  16°. 

— Ancassin  et  Nicolette,  cbante- fable  du  XII*  siede,  mise  en  fran- 
gais  moderne.  Avec  nne  pröface  de  Joseph  Bödier.  Paris  1901. 
CLII,  13.1  p.  16°. 

— Le  € Pervigilium  Veneris  >.  Fribourg  1901.  13  p.  8“. 

— Ferdinand  Brnnetiere.  Sommaire  de  la  Conference  donnee  le  1 1 
janvier.  Extrait  de  « La  Libertd  ».  Fribourg  1900.  14  p.  16°. 

— Cb&teanbriand  et  Sainte-Beuve.  (R.  de  la  Suisse  cathol.  1900.) 

--  Snr  la  cbanson  de  Roland  (R  de  la  Suisse  catholiqne  1900.) 

— La  vie  et  l’oenvre  de  Plante.  (R  de  la  Suisse  catholiqne  1901.) 

— La  Palliata.  L’originalite  de  Plante,  ses  modäles.  (Revne  des 
cours  et  Conferences  1901.) 

— La  Palliata.  Plante.  Le  public  d’apres  les  prolognes.  (Revue  des 
conrs  et  Conferences  1901.) 

Montenach,  G.  de.  L’annee  de  l’Eglise.  Redigde  par  Cb.  Egremont, 
avec  la  collaboration  de  — , etc.  1I°“  annee.  1899.  Paris.  III,  664 
p.  12°.  — IIP  annee.  1900.  Paris.  311  p.  12*. 

— Trois  jours  et  trois  hommes  (Souvenirs  d’nn  Fribonrgeois).  (R 
de  la  Suisse  catholiqne  1900.) 

— D’nn  sifecle  ä l'autre.  Preface.  (Fribourg  artistiqne  1900.) 

— L’organisation  des  forces  catholiques.  (aUonot-Slofen.  XI.IV.) 

— L’association  suisse  des  etudiants  chrdtiens  et  ses  Conferences  de 
Sainte-Croix.  (ÜHonot-SRofcn.  XLV.) 

— Les  etudiants  et  leurs  congrds.  (SUlonat-lRofen  XLV.) 

Montenacb,  G.  de  et  A.  Vonderweid.  Fin  tragique  d'un  avoyer  de 

Fribourg  (Fribourg-Gazette  1900.  N°  7,  8,  11-13.) 


Digitized  by  Coogle 


187 


Hontenach,  !tf°  G.  de.  Congrös  international  d’assistance  pnbliqne  et 
de  bienfaisance  privöe.  IV*  seclion  — 2*  question.  L’assistance 
par  le  travail  sp^cialement  organis^e  au  point  de  vue  de  la  fem- 
me.  Rapport  suisse.  Melnn  1900.  16  p.  8°. 

— Congrös  regional  catholique  de  Bruxelles  1901.  Rapport  sur 
rtEuvre  catholique  internationale  pour  la  protection  de  la  jenne 
fille.  Bruxelles.  12  p.  8”. 

Morard,  8t.  Jules  Lemaitre  et  la  Franc-Ma^onnerie.  (SD?onat>9lofen. 
XLIV) 

— Louis  Veuillot  (5D?onat'9?ofen.  XI IV.) 

.Morel,  Ch.  Bönichons  fribourgeoises,  (Fribourg-Gaizette  1901.  N"  13.) 

Musee,  le,  industriel.  L'^cole  des  arts  et  mötiers.  Les  cours  profes- 
sionnels  d’adultes.  Les  examens  d’apprentis  1899-1900.  Fribourg 
1900.  116  p.  8*. 

Musy,  M.  Le  Musäe  d’histoire  naturelle  de  Fribourg.  (Bulletin  de  la 
Soci6t6  fribourgeoise  des  Sciences  naturelles.  VIII.  1900 ) Tirage 
ä part.  Fribourg  1900.  28  p 8°. 

— Un  mathämaticien  fribourgeois  du  17”'  siiicle,  1577-1629.  Barto- 
lomeus  Soverus  ou  Barthälemy  Souvey.  (Etrennes  fribourgeoises 
1902) 

9tiber»erg(r,  9*  Gntwitflung  bcr  @eri(^t#öcrfof}ung  in  Dbtnal- 
ben.  Sreiburg.  ^urift.  Xif).  Süritb  1900.  80  S.  8*. 

©f«r,  ®er  ßnttuurf  jum  fcbioeijerifc^cn  Gioilgefc^buc^  in  bei 
(Sypcrtcnfommiffion.  (Sreiburgcr-^cifung  1901.  9?o.  146  ff.) 

— Le  projet  de  Code  civil  suisse.  Rapport  sur  les  dblibbrations  de 
la  Commission  cbargCe  d'examiner  le  projet.  Traduit  par  M.  le 
Dr.  J.  Stadelmann  (La  Libertb  1901.  N»  276,  278,  284,  285* 
287-291.) 

D’Oltenfels,  B'*.  Bouquet  de  pensbes.  Paris  1900.  310  p.  12°. 

Paliud,  Fr.  Chasuble  du  couvent  des  Ursnlines  de  Fribourg.  Aiguibre 
du  trbsor  de  Saint-Nicolas.  (Fribourg  artistique  1900  ) 

— Ostensoir  gothiqne  (Eglise  de  Saint- .Maurice  il  Fribourg).  (Fri- 
bourg artistique  1901.) 

Porchel,  F.  Notice  de  la  chapelle  de  St.  Barthblemy,  prbs  Fribourg. 
(Etrennes  fribourgeoises  1901.) 

del  Prado,  N.  Lectiones  de  gratia  Dei.  (Divus  Thomas  1900  et  1901.) 

— Characteres  essentiales  pbysicae  praemotionis  iuxta  doctrinam 
Divi  Thomae.  (^a^rbucfj  für  '45t|ilofobbie  unb  fpefulatiue  XbcO' 
logie.  XVI.  1901.) 


DigitiUed  by  Google 


188 


Del  Prado,  N.  De  natara  physicae  praemotionis.  (:0[a^rbu(^  für 
fop^ie  unb  fpefulatiöe  Ideologie.  XVI,  1901.) 

SS*  SKifoIaj  SReg’«  „SBi^erunef"  unb  beffen  Scr^ältniä 
}um  Zodiacas  vitae  des  Marcellus  Palingenius.  gretburg. 

®iff.  ^Qfou  1900.  62  ©.  8*. 

Quartenoud,  J.  Monat-Rosen.  Partie  fran^aise.  R^dig^e  par  — . 
XLIV.  1899/1900.  644  p.  8".  — XLV.  1900,1901.  704  p.  8". 

— Une  enquöte  sur  l’enseignement  en  France.  (9Jlonot'9iofen.  XLIV.) 
Baemy,  A.  Canton  de  Fribonrg.  Familles  bonrgeoises.  Nomenclatnie 

par  commnnes.  Röpertoire  alphab^tique  statistique.  (Fribourg) 
1901.  65  p.  8“. 

— fiesUon.  Sem  unb  Oberlonb.  SBe^örben.  ©eogrop^ie.  .^aupt- 
erctgniffe.  9Icfrologie.  Dlotabilitüten.  ^onbelS-Überftd^t.  Wigcella- 
ueu.  Sem  1900.  80  ©.  8”. 

Rsemy,  Ch.  de.  Etablissements  charitables  de  la  ville  et  du  canton  de 
Fribourg  en  Suisse.  Notice  historique  et  statistique.  Fribourg 
1900.  76  p.  et  2 planches.  8°. 

— Les  bords  du  Rhin,  la  Belgiqne  et  l'Angleterre.  Fribonrg  1901. 

16  p.  16”. 

Rniny  de  Weck,  T.  de.  Notice  biographiqne  sur  Tbbodore  de  Castelia. 
(Liberi«  1900.  N»  231.) 

— Tentatives  faites  ponr  r«tablissement  d’nn  chspitre  de  ehanoi- 
nesses  & Fribonrg.  (Revue  historique  vaudoisp  1901.) 

— Vieux  serviteurs.  Notice  nöcrologique  sur  Catherine  Droux. 
(Ami  du  penple  1901.  N"  105  ) 

— Philippe  de  Gottrau.  (Etrennes  fribourgeoises  1902 ) 

Banx,  le,  des  Vaches.  (Fribourg-Gazette  1901.  N*  14.) 

Rapport  du  conseil  commnnal  de  la  ville  de  Bolle  an  conseil  g«n«ral 
et  h l’assembl^e  communale  concernant  les  projets  de  cbemin  de 
fer  Vevey-Bnlle-Thonne  et  de  tramway  Cb&tel-Bnlle-Montbovon. 
Supplement  an  c Fribourgeois ».  Bolle  1898.  16  p.  8°. 

Rapport,  trente-cinquieme,  de  l’Association  catholiqne  des  missions 
interienres  en  Suisse.  Tradnit  de  l'allemand.  Fribonrg  1899 

61  p.  8°. 

— , trente-sixiöme,  de  l’Association  catholiqne  des  missions  intdrieu- 
res  en  Suisse.  Traduit  de  Tallemand.  Fribonrg  1900.  56  p.  8°. 

— , hoitibme  et  nenvibme,  de  la  Soci«t6  de  patronage  ponr  les  d«te- 
nos  lib6r«s.  1896-1897.  Fribonrg  1898.  25  p.  8*. 

Reichlen,  Pr.  Notice  sur  Charmey.  Suite  et  fin  (R  de  la  Suisse  catbo- 
liqne  1900.) 


y - 

's..  - ■ 


Digitized  by  Coogle 


189 


Reiohlen,  Fr.  Le  canton  de  Fribonrg  en  1800.  Estraits  des  registres 
de  la  Chambre  administrative.  (Revue  bistorique  vandoise  1900) 

— Les  peintures  da  ch&tean  de  Gmj^res.  (Fribourg-Gazette  1900. 
N*  6-8.) 

— La  Tour  de  Tr6me.  (Fribourg-Gazette  1900.  N“  11.) 

— Mobilier  d’une  »ncienne  maison  rurale.  (Fribourg  artist  1900.) 

— Salle  des  Chevaliers  du  chftteau  de  Gruyöres.  (Fribourg  artisti- 
que  1901.) 

— Le  consul  Nicolas-Sdbastien  Gachet  de  Gruyöres.  (Etrennes  fri- 
bonrgeoises  1901.) 

— J.  J.  Rousseau  ä Fribourg.  M“*  Merceret.  (Etrennes  fribonr- 
geoises  1901.) 

— Une  Promenade  ä Pomp6i.  Fribourg  1901.  19  p.  et  2 planches.  8*. 

— Archäologie  fribourgeoise.  (Fribourg-Gazette  1901.  N°  2,  3,  6) 

— Une  course  ä Pompdi.  (Etrennes  fribourgeoises  1902 ) 
Stcin^arbt,  S^meijergcfrfiit^tlic^e  Jorfc^ungen  in  fpQni(d)cn  Slr- 

^iöen  imb  Sibtiotljefcn.  ©rfter  (öorloufiger)  Seric^t.  ^rdg. 
burc^  baä  fe^mciier.  ®unbc§ard^it).  ®em  1900.  27  S- 
Kepond,  P.  Des  boissons  alcooliques,  de  leurs  effets  physiologiques 
et  des  dangers  qu’elles  prdsentent  pour  la  santd.  Fribourg  1899. 
24  p.  16‘. 

Reyff,  F.  de.  Usines  bydro-dlectriqnes.  Usine  de  la  Maigrauge  k Fri- 
bourg. (Album  de  fdte  de  la  socidtd  des  Ingdnieurs  et  Architec- 
tes.  Fribourg  1901.  p.  36-59.) 

Bitter,  R.*B.  Usines  hydro-dlectriques.  Usine  de  Cb&tel-St-Denis. 
(Album  de  fdte  de  la  socidtd  des  Ingdnieurs  et  Architectes.  Fri< 
bourg  1901.  p.  69-71.) 

Rose,  Y.  Etudes  dvangdliques.  (Revue  biblique  1900.) 

— Etudes  sur  les  Evangiles.  Paris  1902.  336  p.  8°. 

Rosny,  J.«H.  Chalamala.  (Fribourg-Gazette  1900.  N°  12.) 

Drgonifation  beä  Sc^ulmufcumd.  (S(^toeyerift^ed 
ebongetifc^cd  Sc^ulblatt  1901.) 

Savoy,  E.  Nos  contemporains  snisses.  (SKonat-Slofcn.  XLIV.) 

— Le  Congrds  des  ceuvres  universitaires  en  Belgique.  (SRonat'lRo' 
fen.  XLVI.) 

Saroy,  U.  Essai  de  Flore  romande.  (Patois  fribourgeois).  Fribourg 
1900.  209  p.  12». 

— Une  halte  ä Naplouse.  Les  derniers  Samaritains.  Confdrence. 
Fribourg  (Suisse)  1901.  14  p.  et  gravures  8” 

— Un  Jubild  sacerdotal.  Fribourg  1901.  14  p.  8". 


iT 


Digitized  by  Google 


190 


Savoy,  H.  Nos  anciens  botanistes  et  la  flore  fribonrgeoise.  (Fribourg- 
Gazette  1901.  N*  10.) 

— Une  halte  ä Naplouse.  Les  demiers  Samaritains.  (Etrennes  fri- 
bourgeoises  1902.) 

Schallor,  R.  de.  Maison  dite  de  Chalamala  ä Gruyäres.  Croix  en  fer 
forg6.  (Fribourg  artistiqne  1900.) 

— Rapport  annuel  de  la  Soddtd  fribourgeoise  des  Amis  des  Beaux- 
Arts.  Fribourg  1901.  34  p.  8". 

Schlsepfer,  C.  Fontaines  monumentales  de  la  ville  de  Fribourg.  (Album 
de  fSte  de  la  soci6td  des  Ingäuieurs  et  Architectes.  Fribourg  1901. 
p.  35-37.) 

Schlincker,  B.  Une  nouvelle  critiqne  des  dix  catdgories  d’Aristote. 
(Revue  thomiste  1900.) 

— Le  Congräs  interuational  de  philosophie  k Paris  1900.  (Revue 
thomiste  1901.) 

Schneuwiy,  J.  Notice  näcrologiqne  sur  Francois  Moret.  (Libertd 
1900.  N'  27.) 

— Notice  ndcrologique  sur  Adolphe  Fraisse,  architecte.  (Libertd 
1900.  N*  228  ) 

— Notice  biographiqne  sur  Christophe  Munat,  höpitalier  de  Fri- 
bourg. (Fribourg  artistique  1900.  Planche  XXIII.) 

— Notes  sur  la  Porte  de  l’Ange  h Fribourg  (Le  Mnggenthorm). 
(Fribourg  artistiqne  1901.  Planche  V.) 

— Francois  Kuenlin.  Un  historiographe  fribourgeois.  (Libertö  1901. 
N“  263  et  264.) 

— Conference  dijdomatiqne  an  chftteau  de  Delley.  (Etrennes  fri- 
bonrgeoises  1902.) 

8Sd^nütcr>  ®.  ®ie  ißerfaffer  her  fogcnonnten  Srcbegor-G^ronif.  (Gol- 
lectanea  Fribnrgensia.  Fase.  IX.)  greiburg  (Sc^roeti)  1900.  263 
<3.  4“. 

— ^iftorifc^cS  ber  ©örree-Sefellftboft.  ^eraudgegeben  mit 

SBei6,  ‘ißaftor  u.  f.  m.  IDJünt^en  1900.  XL.  928  ©.  8". 

— Über  ')3erinbirierung  ber  SBeftgef(^icbte.  SReftorotärebe  gebulten 
um  15.  Ulooember  1900  jur  feierlitben  ©röffnung  beä  ©tubien» 
jo^reä  19(t0-1901.  Sreiburg  (Sebmei^)  1900.  16  ©.  8". 

— 23oe  ißerböltnie  jlniftben  foctaipfqtbtfcben  unb  inbtoibualpfqcbiftben 
Kräften  in  ber  ©efibiebte.  (Die  Sultur.  II.  1900-1901.) 

— ®ie  Äümmemiebilber  ale  Sfopien  bee  ilolto  ©onto  bon  Succo. 
Sitterorifdje  SBeiluge  ber  ffölniftben  SBolfSjeitung  (Dir.  24)  1901. 
12.  3uni. 


Digitized  by  Coogle 


191 


Schorro,  A.  Le  Sillon  romand.  Joornal  agricole  illnströ.  II“*  ann^e. 
Estavayer-le-Lac  1899-1900.  — III”'  annäe.  Estavayer-le-Lac 
1900-1901. 

Societe  fran?aise  de  Fribourg  (Snisse)  fondde  le  18  jaillet  1889.  So- 
ciät4  de  bienfaisance  et  de  secoors  mntoels.  Statuts  adoptös  le 
19  fövrier  1899.  Fribourg  (Suisse)  1900.  28  p.  16°. 

Stsdelmann,  J.  A quelle  äpoque  les  Germains  6tablis  dans  notre  pays 
ont-ils  6t^  romanisö.s  ? (Revue  bistoriqae  vaudoise  1901.) 

Sti^C9.si,  Ch.  Les  armes  ü feu  dans  le  pass4  ft  Fribourg  en  Suisse. 
(Archives  de  la  Soci6t6  d’histoire  du  canton  de  Fribourg.  VII.) 

— Arcbitecture  militaire.  La  tour  de  la  Maigrauge  ii  Fribourg. 
(Fribourg  artistiqne  1900.) 

— La  porte  de  l’Auge  i Fribourg  (Le  Mückeothurm).  (Fribourg 
artistiqne  1901.) 

Stankiowicz,  J.  L’instrnction  primaire  en  Rnssie.  Thbse  präsent  £e  k 
Ja  Facultö  de  Philosophie  de  l’Universitö  de  Fribourg.  Fribourg 
1900.  113  p.  8°. 

Statut  bca  ufobcntifd^en  3uriflen-9)creinä  ju  ^wi^urg  (Sc^weij).  ißom 
5./ 12.  <Bfiember  1898.  Sreibtirg  1899.  6 ©.  8°. 

Statuts  de  la  Socibtä  de  döveloppement  d’Estavayer-le-Lac.  Estavayer 
1900.  11  p.  32°. 

etcafenbabn.  cleltrifrbc,  gretburg  (St^fttij).  URafc^inenfubrif 
Örliton.  DrIifon'3>irit^  1901.  6 ©.  u.  17  Slufeln.  4°. 

Techtermann,  M.  de.  Mus6e  cantonal  de  Fribourg.  (Ülnjeigtr  für 
fc^tocijcrifc^e  Slltertumäfunbe  1899.  91.  fj.  I.) 

— Une  Statuette  romaine  trouvde  ä Monteynan.  (Etrennes  fribour- 
geoises  1902 ) 

ThUrler,  L.  En  cotoyant  la  cbaine  de  Paria  et  la  Cordillbre  de  la 
Silla.  (Etrennes  fribonrgeoises  1901.) 

— Quelques  impressions  d'nn  müdecin  navignant  i ses  dbbnts. 
(Etrennes  fribonrgeoises  1902.) 

Xobltt,  ®.  Bur  S8orgefcf)i(^te  beb  ®ünbni§eä  jluift^en  93ent,  3rei- 
burg  unb  Sudoqen  bom  20.  ffluguft  1477.  (Slnjeiger  für  Sc^itnei' 
jerifcbe  ©eft^ic^tc  1900.) 

Tramways  electriques  de  Fribourg  (Snisse).  Ateliers  de  construc- 
tion  Oerlikon.  Oerlikon-Zurich  1901.  6 p.  et  17  planches.  4*. 

»evbanb  bcr  lunbiuirtfc^aftti^en  ©efellftbaften  beä  Sonton«  greiburg. 
®eri(^t  oon  1898.  greiburg  1899.  81  ©.  8*.  — Serid^t  Don  1899. 
greiburg  1900.  93  @.  8°.  iöeric^t  bon  1900.  greiburg  1901. 
102  S.  8°. 


Digitized  by  Google 


192 


VeTey,  E.  de.  L’activit6  de  la  Station  laiti^re  de  Fribonrg  Rapport 
de  1898.  XI“'  ann6e.  Fribourg  1899.  161  p.  8°.  — Rapport  de 

1899.  XII“*  ann6e.  Fribonrg  1900.  63  p.  8*.  — Rapport  de 

1900.  Xni~  annöe.  Fribourg  1901.  127+48  p.  8”. 

— L’indnstrie  laiti^re  ä l’Exposition  de  Paris  en  1900.  (Rapport 
sur  l’activitd  de  la  Station  laitiöre  de  Fribonrg  en  1900.  XIII"* 
ann6e.)  Tirage  ä part.  Fribonrg  1901.  48  p.  8°. 

IBogdfang,  99t.  v.  Ullonat^fc^rift  für  c^riftlidje  Sojinl'lRefotni.  91e* 
bigirt  oon  — . 5{ot|rgong  1900.  690  S.  8”. 

— SBenbe  beä  Jfn^r^unbertä.  (TOonatäfc^rift  für  c^rifilit^ 
Sojinl-Sieform  1900.) 

— SRütfblid  auf  bie  fojiole  unb  tnirtfc^aftiic^e  ©efc^ic^te  Scnebig«. 
(IKonotafc^rift  für  (^riftlit^e  Soäial'SRcform  1900.) 

— SBenebigö  ^lonbcl.  (SKonatäf^rift  für  c^riftlicbeSoiial-JRefonn  1900.) 

— ®er  Slnorc^iämu^.  (SWonat^fc^rift  für  t^riftli^  ®ojtal*9leform 

1900. ) 

— Spanien.  (OTonatäfc^rift  für  c^riftlic^e  Sojiaf-9lefonn  1900.) 
nsöPrt,  4^.  X)ie  SiguorianerpatreS  in  ffreiburg.  (Sreiburger'3eitung 

1901.  97r.  11-15.) 

— ®a«  S(^lo6  ®ra8burg  bei  Jpeitenrieb.  (Sreiburger« Leitung  1901. 
91r.  19  u.  20.) 

— ©uggiäberg.  ©efc^ic^tiic^eä.  (5reiburger«3eitung  1901.  9?r.  23-28.) 

— ®ie  Sc^meijer  im  Xienfte  be^  ^ßapfte«.  Oreiburger-3eit>in0 
1901.  5Wr.  128-131.  134-137.  139-141.) 

ffiBogntr,  9*  SDIeffe  im  SDhttefalter  unb  i^re  gefänglich  ShiS- 
ftattung.  (Sc^toeiierifc^e  {Runbfc^au.  I.  3oh9“”9-  1900-1901.) 
Watrigant,  H.  Une  nonvelle  Ecole  de  spiritnalitd.  (Etndes  pnblides 
par  des  Pbres  de  la  Compagnie  de  Jdsns.  1899.  LXXIX.) 

Weck.  R.  de.  Yoies  ferrdes.  (Albnm  de  f6te  de  la  sociätd  des  Ingd- 
nienrs  et  Architectes  Fribonrg  1901.  p.  .">0-S3.) 

ABeif.  tf.  99t.  Sebenätt)ei8f|eit  i”  ber  Safd^e.  8.  Slufl.  greiburg  i. 
S8r.  1900.  XVIII,  504  S.  12*. 

— $aS  fiaienregiment  in  firc^Iit^en  Gingen.  (Ibwfogtfc^'prflfrtfc^e 
Duartalfc^rift  1900.) 

— Signatnra  temporis.  (Ihologifc^'proltifc^e  Cuartolfc^rift  1900.) 

— ®ie  Sirene  alä  3)?ogajin  für  „tluriofitäten"  unb  „fiaben^üter". 
(Shologifc^'praftifcbe  Cuartalfc^rift  1900.) 

— „Paienfir^e  unb  Saienapoftolat".  Ouar« 

tolfc^rift  1900.) 

— ®er  ebangelifd^e  ®eift  in  ber  cbrifUic^en  ?lrmee.  (Ihofo0^f<^* 
proftiWe  Duortolfc^rift  1901.) 


Digitized  by  Google 


193 


«Bei«,  «.  m.  Io  nomine  Domini.  (2:^eotogif<^'))rahi{c^e  Quartal' 
1901.) 

— SSeorganifation  ber  (^riftlitbcn  9(rmee.  (Ibeolo9if(^'prattifc^e 
Duartolfcbrift  1901.) 

— ®er  apoftolifc^e  Seift  in  ber  e^rifttii^en  9lmiee.  (5t)cotogift^' 
praftifc^e  Qunrtalfc^rift  1901.) 

— 5)ie  fiunft  ju  leben.  3.  unb  4.  Slufl.  Sreiburg  i.  S8r.  1901.  XV, 
540  6.  12°. 

Wicht,  C.  L’enseignement  de  la  langae  maternelle  ao  moyen  dn  lirre 
da  ni' degr^.  (Ilalletin  p^dagogiqne  1901.) 

IBpniiinn,  9.  1)ie  fc^Keijerifc^en  ffreipläbe  in  ben  erjbifcböftic^en 
©eminarien  3KaiIanb4.  ('Uionat-SRofen.  XLIV.  u.  XLV.)  @ep. 
«u«g.  S8afel  1901.  166  @.  8». 

3<M>tetaI,  B.  ^er  Xotemi4mu4  unb  bie  ^Religion  34rael4.  Sin  Beitrag 
jur  SictigionSmiffenfebaft  unb  jur  Srftärung  be4  alten  !£eftamented. 
(Collectanea  Friburgensia.  N.  F.  Fase.  II.)  Jreiburg  (©cbloeij) 
1901.  X,  176  ©.  gr.  8°. 

— Efod  ve  starem  Zakonc  (Über  bo4  Spbob  im  Sllten  Seftament.) 
(Casopis  Kat  dnehovenstva.  Frag.  1900.) 

— 0 cbronologickem  poradka  knih  Esdraeovy  a Nehemiasovy.  (Ca- 
sopis Kat  dnehovenstva.  Prag.  1901.) 

— Au  snjet  da  tot^misme  et  de  la  religioo  d’IsraCl.  (Revae  bibli- 
qne  1901.) 

— Grammatica  lingaae  hebraicae  cam  exercitiis  et  glossario.  Pader- 
bornae  1901.  VIII,  138  ©. 

13.  ®er  SBcinmarttbrunnen  in  Sujem.  (Shtnftbenfmöler  ber 
©cbmeij.  9RitteiIungen  ber  ©cbmeij.  ScfeHfebaft  für  Srbaltung 
biftorifrfier  ffunftbenfmäler.  91.  ff.  I.  Senf  1901.) 

— La  fontaine  da  March6  an  vin  ä Lucerne.  (Les  Monaments  de 
l’Ärt  en  Suisse.  Pnbliös  par  la  Soci^td  suisse  des  Monaments 
historiques.  N.  S.  I.  Genöve  1901.) 

— 3abre§beri(bt  ber  ©cbmeijerifeben  SefcHfebaft  für  Srboltung 
biftorifeber  Runftbenfmäler  für  1898,  99.  ßüri^  1900.  46  ©.  4". 
— für  1900.  3üritb  1901.  64  ®.  4°. 

— Rapport  annael  de  la  Soci6t6  des  Monaments  historiqaes  ponr 
1898,99.  Znrich  1900.  46  p.  4°.  - poar  1900.  Zürich  1901.  52 
p.  4”. 

— Mnjeiger  für  febtneijeriftbe  9IItcrtuin8funbe.  9tebigirt  oon  — u.  f . m. 
91.  g.  I.  1899.  220  ©.  8°.  — 9t.  g.  II.  1900.  292  ©.  8°. 

— Sculptares  da  porche  de  Saint-Nicolas  k Fribourg.  (Fribourg 
artistique  1900.) 


Digitized  by  Google 


194 


3«>Mi/  IS*  Grille  de  U Collögiale  de  Saint-Nicolas  & Fribourg. 
(Fribourg  artistique  1901.) 

— Ecusson  gothique.  (Fribourg  artistique  1901.) 

3tttia$ee,  $S*  Sleiic^te  über  IRombUger  aud  bem  ^lanfenieic^e 
hii  jum  3a^re  800.  (SRömiftbe  Cuortolfc^rift  für  c^riftl.  ?Uter' 
tbumdfunbe  unb  für  ^rcbengeftbidite.  11.  @ubblrntent{)eft.)  Stet' 
bürg.  '^ß^il.  ®iff.  SRom  1900.  XI,  112  S.  8“. 

394«*  <C*  TaS  bb^mifcbe  iBergret^t  be^  3)2ittelattcrü  auf  ®nmb(age 
be«  Bergrechte  bon  3gIou.  2 ©be.  IBerlin  1900.  XVI,  348  @. 
unb  XLIV.  518  S.  8*. 

— Über  bic  ©chtheit  ber  Stabtfianbfefte.  (SWitteilungen 

bee  Beretn«  f.  @efch.  b.  $eutfchen  in  Böhmen.  Bb.  XXXIX.) 

3Mri*t|l>><>>  <*•  Blittelhochbeutfihe  Stubien.  (3eitfchrift  für  beutfcheS 
Altertum  1900  unb  1901.) 


Digilized  by  Google 


•T 

I 

’ c 

i 


•i 

V 

j 

"i 


"ULitrCn: 


-*»-  / 


Olgitlzed  t^Google 


Digilized  by  Google 


Oigitlzed  by  Google 


Digilized  b)ij[^oogle 


Oigitlzed  by  Google