UNFV. OF MtO»r
MAR 30 1910
CHRONIK
DEK
GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT
ZU GÖTTINGEN
FÜK DAS
HECHNÜNGS.IAHK 1907.
GÖTTINGEN 1908.
UKR IHKTKmaiSCHKX l'NIVKKSIT.\TS- DUCHDROCKERKI
W FU. EAttTlfU.
CHKONIK
DEB
GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT
ZU GÖTTINGEN
FÜR DAS
RECHNUNGSJAHR 1907.
GÖTTINGEN 1908.
DRÜCK DER DIETERICHSCHEN UNIVERSITÄTS-BÜCUDRÜCKEREI.
W. FR. KAE8TMKR.
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I.
Allgemeine Universitäts - Angelegenheiten.
Das Prorektorat bekleidete bis zum 1. September 1907 Ge-
heimer Regierangsrat Prof. Dr. Edward Schröder, seitdem Ge-
heimer Medizinalrat Prof. Dr. August Gramer.
Durch Allerhöchsten Erlaß vom 17. Februar 1908 wurde der
von der Universität präsentierte Geheime Regierungsrat Prof.
Dr. 3)r. ing. Felix Klein an Stelle des verstorbenen Geheimen
Justizrats Prof. D. Dr. Dove als Mitglied des’ Herrenhauses 'auf
Lebenszeit berufen.
Das Dekanat führten:
in der theologischen Fakultät: Prof. D. Althaus bis 16. Ok-
tober 1907; seitdem Prof. D. Titius;
in der juristischen Fakultät: Prof. Dr. Detmold bis
18. März 1908 ; seitdem Prof. Dr. R. von Hippel;
in der medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Verworn bis
30. Juni 1907; seitdem Geheimer Medizinalrat Prof. Dr.
Fr. Merkel;
in der philosophischen Fakaltät: Prof. Dr. von Seelhorst
bis 30. Juni 1907; seitdem Prof. Dr. Morsbach.
Der Verwaltungsausschuß bestand bis zum 1. September 1907
aus den Professoren Schröder (Prorektor), Alt haus (Expro-
rektor), Pietschraann, Klein, Wallach, Bonwetsch, Det-
mold, Gramer und dem Universitätsrichter Günther; später
aus den Professoren Gramer (Prorektor), Schröder (Expro-
rektor), Klein, Wallach, Bonwetsch, Detmold, A.
von Hippel, Pietschmann und dem Universitätsrichter
Günther; an Stelle des am 1. März 1908 ansgeschiedenen Prof.
Klein trat Prof, von Seeihorst.
Den RechtspflegeausschuB bildeten bis zum 1. September 1907
die Professoren Schröder (Prorektor), Althans (Exprorektor),
Detmold, Wackernagel, Verworn, von Bar und der Uni-
versitätsrichter Günther, später die Professoren Gramer (Pro-
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rektor), Schröder (Exprorektor), Wackernagel, Verworn,
von Bar, Schoen und der Universitätsrichter Günther. Für
den am 1. März 1908 ansgeschiedenen Prof. Wacker nage 1 wnrde
Prof. B ran di gewählt.
Der Senat , welcher im Sommersemester 1907 aus 67 Mit-
gliedern und im Wintersemester 1907/8 aus 70 Mitgliedern bestand,
hielt während des Berichtsjahres 11, der Verwaltungsansschuß 10
und der Rechtspflegeausschuß 2 Sitzungen.
II.
Lehrkörper.
Abgang.
1) Todesfälle.
Durch den Tod sind der Universität im Berichtsjahre ent-
rissen:
1. am 18. September 1907 der Vertreter der Universität im
Herrenhause und ordentlicher Professor in der juri.sti8chen Fakultät
Geheimer Jnstizrat Prof. Dr. Richard Dove.
2. am 9. Februar 1908 der Senior der Universität und ordent-
liche Professor in der theologischen Fakultät Oberkonsistorialrat
Prof. D. August Wiesinger;
3. am 19. März 1908 der ordentliche Professor in der philo-
sophischen Fakultät Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Franz
Kiel hör n.
Richard Wilhelm Dove, älteitor Sohn de« Phynikers Ueinr. Wilh. Do^ e, wurde
am 27. Februar 1833 eu Berlin geboren. Er studierte seit Michaelis 1851 in Berlin
und Heidelberg die Rechte, promovierte am 28. Juli 1855 zu Berlin auf Grund der
Dissertation; de jurisdictionis ecclesiosticat* apud Germanos Oallosque progressu,
und arbeitete seit September desselben Jahres als Auskultator beim Kammergericht.
Im Frühjahr 1859 habilitierte er «ich in Berlin als Frivatdozent lilr Kirchenrecht
mit der Abhandlung : Untersuchungen über die Sendgerichte iftschr. f. deutsches
Recht, Bd. XIX] und wurde seit Januar 18(U) als Hülfsarbeiter im evangelischen
Oberkirchenrat besch&Rigt. Ostern 18C2 als auüerordentlicher Professor des
Kirchenrecht« und des deutschen Rechts nach Tübingen berufen, wurde er dort
ordentlicher Professor und ging Michaelis 1865 als Professor nach Kiel. Ostern
1868 folgte er einem Hufe nach Oöttingen, um E. Herrmann, der nach Heidelberg
gegangen war, in der kanonistischen Professijr z\i ersetzen. AuBer Kirchenreoht
{BS er deutsches Privatrecht, deutsche Hechtsgeschichtc \ind in späterer Zeit,
nachdem er das Privatrecht aufgegeben hatte, deutsches und preußisches
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Staatsrecht. Gleich bei seiner Berufung nach Göttingen mm außerordentlichen
Mitgliede des Landeskonsistoriums tu Hannover ernannt, nahm er 1868 und nach-
her noch wiederholt als Vertreter des Preußischen Rirchenregiments an 'der
Eisenacher Konferenz teil. 1869 und 1875 war er Mitglied der Landessynode zu
Hannover; 1874 w\irde er in den durch das Gesetz vom 12. Mai 1873 geschaffenen
Kgl. Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten berufen. Bei der Prorektonvahl
des Jahres 1870 bestätigte die Regierung nicht den primo loco präsentierten
Bertheau, sondern l)ove, den secundo loco präsentierten. M'&hrend seines Pro-
rektorats erregte großes Aufsehen und lebhaften Beifall der von ihm am 14. De-
zember 1870 gegen die Royal Irish Academy erlassene Protest, die zu einer Ein-
mischung der gelehrten Körperschaften in die kriegerische Aktion gegen Paris auf-
gefordert hatte. Ein zweites Mal bekleidete er das Prorektorat im Jahre 1878,79.
D. gehörte 1871 — 74 dem deutschen Reichstage für den Wahlkreis Duisb\irg, dem
Herrenhause als Vertreter der Universität Oöttingen seit 1875 an. 1875 war er
Geb. Justizrat geworden, 1887 beim Univcrsitätsjubil&um verlieh ihm die theo-
logische Fakultät die Würde eines Dr. theol. — Von seinen literarischen Leistungen
seien hier genannt: die Bearbeitungen des Richterschen Lehrbuches des Kirchen-
rechts in 6. und 7. (1866 — 67; 1871 — 74), und der 6 ersten Liefeningen der
8. Auflage (1877 — 82); die von ihm begründete Zeitschrift für Kirchenrecht
(1860 ff.), in der er eine reiche Zahl kirchenrechtlicher Arbeiten niedergelegt hat;
einige Üedenkblätter aus der Geschichte der Georgia Augusta seit 1887 xGutt.
1687); Artt. in Bluntschlis Staatswörterb. ; und eine größere Reihe von Beiträgen
zu Herzogs Real-Encyclop&die f. protestantische Theologie und Kirche in der 1.
2. und 3. Bearbeitung. Hervoi^ehoben sei daraus nur eine seiner letzten Ar-
beiten, die Biographie seines Lehrers Aem. Richter (1905 . Nachdem er in den
letzten Semestern, durch Kränklichkeit behindert, seine Vorlesungen erst be-
schränkt, dann eingestellt hatte, starb er am 18. September 1907.
F. F.
Johannes Tobias August Wiesinger, am 7. August 1818 in Artelshofen,
in Mittelfranken geboren, studierte 1836~1840 in Erlangen und Berlin, wurde
1844 Repetent in Erlangen und promovierte 1847 zum Licentiaten der Theologie.
Im nächsten Jahre wurde er Pastor in Untennagerbein bei Nördlingen, 1859 in
Ba)Teuth. Dort erging an ihn die Berufung zum ordentlichen Professor und zweiten
Universitatiprediger in Oöttingen, der er im Herbst 1860 Folge leistete. Fast
48 Jahre hat er, w*enn auch seit 1894 ohne T..ehrverpfiichtung, der Georgia Augusta
angehört. Von seinen litterarischen Leistungen seien erwähnt seine Kommentare
zu den Briefen des Paulus an die Philipper, an Titus, Timothetis und Phileraon
1852, zum Jacobusbrief 1853, zum 1. Petrusbrief 1856, zum 2. Petrus- und Judas-
brief 1862, sämtlich in Olshausens Kommentar zu Königsberg i. Pr. erschienen,
die die wissenschaftliche Erkenntnis ihrer Zeit in anerkannt vortrefflicher Weise
zusammeiifaßten. Daß W. bis in sein hohes Alter der Wissenschaft lebhafte Auf-
merksamkeit zu wandte, zeigt eine Reihe von Abhandlungen, die er 1898 — 1903
Ober biblisch-theologische, katechetische und homiletische Themata in der Neuen
kirchlichen Zeitschrift veröffentlichte. Die gleichen Disziplinen bildeten den Gegen-
stand seiner Vorles\ingen undUebungen, wozu noch für mehr als ein Jahrzehnt die
Predigttätigkeit hinzutrat. Im akademischen Lehrbenife entfaltete W. eine reiche
und vielseitige Wirksamkeit und sammelte eine große Schar dankbarer Schüler aus
mehreren Generationen um sich. An den Beratungen der Fakultät, deren Dekanat
er sechsmal geführt hat, beteiligte er sich bis in die letzten Lebensjahre mit regem
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InUreece und übermittelte ihr die Traditionen ehrwürdiger V'org&nger. Als lang-
jähriger Deputierter der Fakult&t in der hannoverschen I>audes8\‘node hat er
wiederholt in einflußreicher Weise in die Verhandlungen derselben eingegrifFen,
als Konrentuale von Loccum (seit 1879i an der umfangreichen Verwaltung des
Klosters regen Anteil genommen. Insonderheit hat er dem von der theologischen
Fakult&t verwalteten Göttinger Waisenhause mit Hingebung gedient und zwei
Jahrzehnte lang unter schwierigen VerhAitnissen als treubew&hrter Kurator fun-
giert. Nachdem er schon 1866 den Titel Konsistorialrat erhalten hatte, wurde er
bei der Feier seiner fünfzigjährigen Promotion tum Oberkonsistorialrat ernannt
und genoß das seltene Glück, auch den Tag des 60jährigen Jubiläums in Ge-
sundheit zu beginnen. Am gleichen Tage kam er durch einen Fall zu schwerem
Schaden» an dessen Folgen er starb.
Franz Kielhorn wurde am 31. Mai 1840 in Osnabrück geboren, wuchs
aber in Bemburg (Anhalt! heran, wo er das Gymnasium besuchte. £r studierte an
den Universitäten Göttingen, Breslau, Berlin: ursprünglich Philologe, wurde er
durch den Unterricht seines Breslauer Lehrers Stenzler dem Sanskrit gewonnen.
Nachher war er mehrere Jahre in Oxford als Arbeitsgenosse ^ on Max Müller und
Monier Williams tätig; von dort aus promovierte er (1864j in Leipzig mit der
Ausgabe der Akzentlehre des indischen Grammatikers Säntanava. 1866 erhielt er
die Stelle eines Lehrers des Sanskrit und Oberhaupt der orientalischen Sprachen
am Deccan College in Puna (Indien). Hier wirkte er bis 1881. Unter den zahl-
reichen während des indischen Aufenthaltes von ihm veröffentlichten Arbeiten sind
am wichtigsten seine Ausgaben zweier grammatischer Texte, des ParibhAsh-
endusekhara und des MahAbhAshya.|
Ostern 1882 wurde er als Nachfolger Theodor Benfeys nach Göttingen be-
rufen und wirkte hier bis zu seinem Tode mit Hingebung und Erfolg als Lehrer
der indischen Philologie. Auch schriftstellerisch war er fernerhin fnichtbar,
obwohl er an seine Veröffentlichungen große Anforderungen stellte und mir völlig
Ausgereiftes in den Dnick gab. Er setzte zunächst seine Studien zu den indischen
Grammatikern fort ; doch galt nunmehr sein Interesse und seine Arbeit hauptsäch-
lich den indischen Inschriffen und im Zusammenhang damit^der indischen Chrono-
logie. Auf allen diesen Gebieten errang er den Kuhm unübertroffener z. T. uner-
reichter Meisterschaft. Durch leibliche Beschwerden kaum gehemmt, durch fern-
liegende Interessen nicht abgezogen, konnte er ganz seinem Berufe leben. Er ge-
dachte sein Amt bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres weiterzuführen. .Aber
ein Herzleiden, um das die Wenigsten wußten, führte am Vormittag des 19. März
1908 seinen Tod herbei. Er war schnell zur Bahn gegangen, um etwas zu er-
fragen, und sank hier plötzlich um.
Ausführliche Mitteilungen über Rielhoms Persönlichkeit und seine Wirksam-
keit als Lehrer und Gelehrter veröffentlichte der Unterzeichnete in den Nachrichten
der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften Geschäftl. Mitteilungen) \on 1908.
Ebenda ist ein Verzeichnis seiner sämtlichen Schriften gegeben.
J. Wackernag el.
2) Bprufungen an andere Universitäten oder in andere Stellungen.
Der ordentliche Professor in der medizinischen Fakultät Dr.
Wilhelm His wurde znm 1. Oktober 1907 in gleicher Eigenschaft
an die Universität Berlin versetzt.
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Einem Ruf an die Universität Tübingen folgte der ordentliche
Professor in der medizinischen Fakultät Geheimer Hedizinalrat
Dr. Carl Jacob j zum 1. April 1908.
Zn demselben Termin wurde der ordentliche Professor in der
philosophischen Fakultät Geheimer Regiemngsrat Dr. Theodor
Diebisch in gleicher Eigenschaft an die Universität Berlin ver-
setzt.
Der außerordentliche Professor in der philosophischen Fakultät
Dr. Martin Brendel wurde behufs Uebemahme einer Professur
an der Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften in Frank-
furt a. M. auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1907 aus dem Staats-
dienst entlassen.
Ans der medizinischen Fakultät schieden aus die Privatdozenten
Profif. Dr. Sultan, Dr. Schreiber, Dr. Schittenhelm und
Dr. Staebelin.
3) Beurlaubungen.
Beurlaubt waren im verflossenen Jahre die Privatdozenten
in der medizinischen Fakultät Prof. Dr. Bornttau, Wenden-
bnrg und seit 1. Oktober 1907 Dr. Samuely.
Zugang.
1) Nenbernfungen und Ernennungen.
Durch Allerhöchste Bestellung vom 8. August 1907 wurde
der Erste Sekretär des Eiaiserlich Deutschen Archäologischen In-
stituts in Rom Prof. Dr. Gustav Körte zum ordentlichen Pro-
fessor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität er-
nannt und ihm die Direktion des Archäologischen Instituts über-
tragen.
Der ordentliche Professor an der Universität Freibnrg i. Br.
Dr. Karl Hirsch wurde durch Allerhöchsten Erlaß vom 30. Ok-
tober 1907 zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fa-
kultät der hiesigen Universität ernannt. Zugleich wurde er zum
Direktor der medizinischen Klinik bestellt und ihm in dieser
Eigenschaft auch die Oberleitung der medizinischen Poliklinik über-
tragen.
Mittels Ministerial-Erlasses vom 30. September 1907 wurde
der Lehrer am Seminar für orientalische Sprachen Prof. Dr. Paul
Darmstädter in Friedenau zum außerordentlichen Professor in
der hiesigen philosophischen Fakultät ernannt mit der Verpflich-
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tang, die Wirtschafte- nnd Kolonialgesehichte zn vertreten. Prof.
Darmstädter trat sein Amt mit Beginn des Wintersemesters
1907/8 an.
Der Privatgelehrte Dr. Richard Zsigmondy in Terlago bei
Trient wurde durch Ministerial-ErlaB vom 28. November 1907
zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät
ernannt nnd zugleich znm Direktor des Instituts für anorganische
Chemie bestellt; ihm liegt die Yerpflichtnng ob, die anorganische
Chemie mit besonderer Berücksichtigung der Kolloidchemie zn ver-
treten.
Zu ordentlichen Professoren in der philosophischen Fakultät
wurden ernannt die außerordentlichen Professoren Dr. Kurt Sethe
(Bestallung vom 19. Juni 1907), Dr. Ludwig Prandtl (Bestallung
vom 22. Juni 1907) nnd Simon (Bestallung vom 24. August 1907).
Es handelt sich hierbei in allen drei Fällen nur um Uebertragung
eines persönlichen Ordinariats. Dem Prof. Simon wurde die Di-
rektion der Abteilung für angewandte Elektrizitätslehre des Physi-
kalischen Instituts übertragen.
Der Privatdozent Dr. Gustav Herglotz ist mittels Ministe-
rial-Erlasses vom 28. September 1907 zum außerordentlichen Pro-
fessor in der philosophischen Fakultät hier ernannt mit einem
Lehrauftrag für das Gebiet der rechnerischen Astronomie.
Der Privatdozent Prof. Dr. Zermelo erhielt vom Minister
den Auftrag, vom Wintersemester 1907 ,'8 ab in seinen Vorlesungen
auch die mathematische Logpk zn vertreten; der Privatdozent
Prof. Dr. Bernstein wurde beauftragt, vom gleichen Zeitraum
ab die Versicherungsmathematik in Vorlesungen nnd üebnngen zu
vertreten. Dem Privatgelehrten Dr. Heiderich sind die Obliegen-
heiten des Prosektors an dem Anatomischen Institut vom 1. April
1907 ab übertragen.
Der Minister beauftragte den Prof, an der Technischen Hoch-
schule in Hannover ®r. ing. Nachtweh vom Wintersemester 1907/8
ab in der philosophischen Fakultät hierselbst in der Eigenschaft eines
mit der Abhaltung von Vorlesungen beauftragten Dozenten Kolleg
über landwirtschaftliche Maschinenlehre zu lesen.
Prof. Dr. Prandtl ist auf die Dauer der Lehrtätigkeit des
Prof. Nachtweh von der Lehrverpflichtung zur Vertretung der
landwirtschaftlichen Maschinenlehre entbunden.
Chrittian £rn«t Guitav Körte geb. in Berlin am 8. Februar 18ö2 als Sohn
des praktieeben Airtet, jeUigen Geh. San.-KaU Dr. Friedrich Körte und deaaen Ehe-
frau (■}•) Marie geb. Thaer. Michaelis 1870 erwarb er das Zeugnis der Reife am
Friedericha-Werderschen G)'mnaaium in Berlin, war eine teitlang als freiwilliger
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Krankenpfleger auf dem Kriegsschauplätze tfitig und studierte dann auf den Uni-
versitäten Gdttingen, München und Berlin klassische Philologie und Archäologie.
Am 14 Män 1874 wurde er in München tum I>r, phil. promoviert, bestand am
14. August 1875 das philosophische Staatsexamen in Göttingen. Vom Herbst
1875 bis April 1679 bereiste er in wissenschaftlichen Zwecken Italien und
Oriechenland als Stipendiat des Kais. Archäol. Institutes, bezw. (vom Herbst 1877
bis dahin 1878} Assistent am Kaiserl. Archäol. Institut in Athen. Vom Mai 1879
bis Ostern 1860 war er stellvertretender Direktorialassistent am Kgl. Museum in
Berlin. Am 19. Juni 1680 habilitierte er sich als Pnvatdozent der Archäologie in
Göttingen, wurde tum l. Oktober 1881 als außerordentlicher Professor an die Uni-
versität Kostock benifen (cingeführt und beeidigt am 2. November 1881), am
20. April 1863 als ordentlicher Professor in das Konzil derselben Universität eingeführt.
Vom 1. Juli 1865 bis dahin 1886 und wiedenim 1898/9 war er Dekan der philo-
sophischen Fakultät, vom 1. Juli 1895 bis dahin 1896 Kektor der Universität,
Mittels Allerhöchsten Erlasses Sr. Majestät des Kaisers vom 19. Oktober 1904
tum Ersten Sekretär des Kaiserl. Archäol. Instituts in Hom eniannt, hat er dieses
Amt am 1. April 1905 angetreten und bis tum I. Oktober 1907 bekleidet.
Carl Hirsch, geb. 2. April 1870 in Oppenheim a. Rhein als Sohn des
Sanitätsnits Dr. Aug. Hirsch, abKolvierte das Omnasium tu Darmstadt, studierte
Meditin auf den Universitäten Heidelberg. Gießen, Jena und I.eiptig und legte
1895 das medizinische Staatsexamen in Heidelberg ab. Er war dann 1695— 1897
an den Krankenhäusern Hamburg-Kppendorf und St. Rochus zu Moliu tätig.
Von 1897 — 1907 war er Assistent Curschmanns an der medizinischen Universitäts-
klinik zu I.eiptig. 1900 habilitierte er sich als Privatdozent daselbst und wurde
1905 zum außerordentlichen Professor und 1. Assistenten (Oberarzt) der I.eipziger
Klinik ernannt. Februar 1907 erhielt er zunächst einen Ruf als Direktor Mer
Poliklinik nach Jena, leistete aber schon Män 1907 einem Ruf nach Freiburg i. Br.
als ordentlicher Professor und Direktor der Poliklinik und des Hilda-Rinder-
hospitali Folge.
Richard Adolf Zsigmondy, evangelisch, A.C., wurde am 1. April 1865 zu
Wien als dritter Sohn des weiland Primarantes Dr. Adolf Zsigmondy geboren, ab-
solvierte die chemische Fachschule der technischen Hochschule zu Wien (1868—87),
wandte sich im Herbst 1867 nach München, woselbst er bis Sommer 1890 wissen-
schaftliche Arbeiten auf dem Gebiete der organischen Chemie ansführte. Er mirde
Privatassistent des Professors Dr. von Miller und promovierte am 3. Dezember
1889 zu Erlangen. Vom Juli 1690 bis Juli 1892 war er Privatassistent des Ge-
heimrats Prof. Dr. Kundt in Berlin, habilitierte sich 1893 in Graz an der tech-
nischen Hochschule, woselbst er bis Herbst 1897 auch als Assistent tätig war.
In den Jahren 1896 und 97 war derselbe Vertreter der Privatdozenten im Pro-
fessorenkollegium der technischen Hochschule zu Graz.
Von Oktober 1897 bis Juli 1900 war er wissenschaftlieher Mitarbeiter des
Glaswerks von Schott & Gen. in Jena. Bis März lebte er daselbst als Privatge-
lehrter, hat einige neue Gebiete der Kolloidchemic bearbeitet und unter anderem
in Gemeinschaft mit Dr. H. Siedentopf, Firma Zeiß, die Methode zur Sichtbar-
machung ultramikroskopischer Teilchen ausgearbeitet. Von März 1907 bis Januar
1908 lebte er auf seinem Privatbesilz in Tcrlago bei Trient.
Paul D arm s t ae d t e r, geboren am 17. Oktober 1873 als Sohn des Fabrik-
besitzers Dr. Ludwig Darmstaedter in Charlottenbiirg bei Berlin, besuchte das Kgl.
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Wilhelms-Gymnasium zu Berlin, auf dem er 1890 die Reifeprüfung bestand. Er
studierte Geschichte und StaaUwissenschaften auf den Universitäten Berlin, Frei-
burg i« B., München und Straßburg i. E. ; an letzter Universität promovierte er
1894. Er habilitierte sich 1900 in München und folgte 1905 einem Rufe an das
Seminar für orientalische Sprachen zu Berlin, um dort V'orlesungen über die Ge-
schichte und Zustände der Vereinigten Staaten von Amerika zu halten, gleich-
zeitig wurde ihm das Prädikat „Professor" verliehen.
Alwin N a c h t w e h wurde geboren am 2. Mai 1868 zu LodnitZy östenr. Schlesien,
als Sohn des Gäterinspektors Heinrich Nachtweh aus Nienburg a. W. und dessen
Ehefrau Marie geh. Kiggert aus Stadorf; er ist evangelischer Konfession. Nach
bestandener Reifeprüfung besuchte er das eidgenössische Polytechnikum in Zürich,
machte Märs 1892 das Diplom-Examen als Maschinen-Ingenieur und war 1892—96
Ingenieur der Maschinenfabrik von Escher Wyss & Co. in Zürich. Von Oktober
1895 war er nebenamtlich Dozent am eidgen. Polytechnikum, 1895 — 1900 Dozent-
Assistent an dieser technischen Hochschule und folgte Oktober 1900 einem Ruf
als außerordentlicher Professor an die Universität Halle-Wittenberg für die Fächer:
landwirtschaftliche Maschinenkunde, Kiilturtechnik, mechanische Technologie. Im
April 1905 erhielt er den Ruf als ordentlicher Professor für mech. Technologie,
landw. Maschinenbau und Maschinenzeichnen an die Technische Hochschule in
Hannover.
2. Habilitatiunen :
Als Privatilozenten habilitierten sich:
In der medizinischen Fakultät: am 29. April 1907 Dr. med.
Fröhlich für das Fach der Physiologie, Dr. med. Knapp für
das Fach der Psychiatrie und Neurologie; am 10. November IVKJ?
Prof. Dr. med. Hess (bisher Privatdozent an der Universität
Marburg) für das Fach der inneren Medizin und Dr. med. Schnitze
für das Fach der pathologischen Anatomie.
In der philosophischen Fakultät: Dr. phil. Laqueur am
29. Juni 1907 für klassische Philologie, Dr. phil. Traut mann
am 20. Juli 1907 für indogermanische Sprachwissenschaft,
Dr. phil. Toeplitz am 23. Juli 1907 für Mathematik, Dr. phil.
Bernstein am 19. Oktober 1907 für Versicherungs Wissenschaft.
Friedrich Wilhelm Fröhlich, geboren am 28. Mai 1879 zu Wien, besuchte
daa Sperlgynmasium in Wien und das humanistische Obergymnasium der Stadt
Meran, bestand im Juni 1899 das .Abiturientenexamen und studierte hierauf
Medizin an den Universitäten Wien und Göttingen. Nach Ablegung des 1. Rigo-
rosum in Wien arbeitete er dort zwei Semester am physiologischen Laboratorium
der Universität und diente gleichzeitig sein erstes Militärhalbjahr mit der Waflfo
ab. ln den Jahren 1902 — 1904 setzte er die Studien an der Universität Göttingen
fort und betätigte sich wissenschaftlich im physiologischen Laboratorium der Uni-
versität. Im April 1904 kehrte er an die Universität Wien zurück; im Dezember
1904 absolvierte er das 2. Rigorosum, im .April 1905 das 3. Rigorosum, am 18. Mai
wurde er zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. In den Jahren 1904
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bil 1906 arbeitete er wiacenfchalUich Iid physiolo^schen Laboratorium der Hoch-
•chule fQr Bodenkultur in Wien. Von Oktober 1905 bis April 1906 leistete er
das tweite Militärhalbjahr am Garnisonsspital Xo. 2 in Wien. Von April 1906
bis M&n 1907 besuchte er Vorlesungen Ober Zoologie, Botanik und Philosophie
in Wien und Oöttingen. Im Oktober 1906 wurde er als Assistent am physio-
logischen Institut in Oöttingen angestellt.
Albert Knapp wurde am 15. Juli 1872 in Bergenweiler in Württemberg
geboren als Sohn des Pfarrers Paul Knapp, jetzigen Dekans am Münster in Vlm.
1886 wurde er in das niedere theologische Seminar in Schönthal aufgenommen,
rertauschte dasselbe 2 Jahre später mit Urach und bezog 1890 die Hochschule in
Tübingen, um daselbst Theologie und Philosophie tu studieren. Im Frühjahr
1895 machte er das theologische Dienstexamen und war darauf 2 — 3 Jahre als
Oeistlicher tätig. Herbst 1897 erbat er sich Urlaub, um Medizin zu studieren;
zwei Jahre später wurde er auf seine Bitte aus dem Kirchendienat entlassen mit
der ausdrücklichen Zusichenmg, daß er auf seinen AVunsch wieder angestellt
werden könne. '
Er studierte erst in Bern, dann in München uud endlich in Tübingen. Nach
S Semestern machte er das medizinische Vorexamen, nach weiteren 4 Semestern
das medizinische Staatsexamen und promovierte im unmittelbaren Anschluß an das
letztere im Sommer 1901.
September 1901 trat er als Volontärarrt an der Frauenklinik in Straßburg
ein, Januar 1902 wurde er Assistenzarzt an der Xervenklinik des Gebeimrats Wer-
nicke und behielt diese Stellung auch bei, als er im März 1902 Arzt am Kranken-
haus der Landesversicherungsanstalt in Breslau wurde. Im April 1903 wurde er
als Assistenzarzt an der Nervenpoliklinik in Oöttingen und gleichzeitig an der
Provinzialheil- und Pflegeanstalt angestellt. Januar 1904 vertauschte er diese
Stellung mit der eines Oberarztes an der Psychiatrischen und Nenenklinik in
Halle.
Georg Otto Heß, cvangelisch-luther. Konfession, geb. 27. Juni 1875 als
Sohn des verstorbenen Univ.-Prof. Edmund Heß zu Marburg i. H., erhielt dort
1893 dos Zeugnis der Reife; sttidierte dann Medizin in Marburg und München,
bestand die ärztl. Vorprüfung Ostern 1895, beendigte das mediz. Staatsexamen in
Marburg am 20. Januar 1898 und wurde am 29. Juli 1898 zum Doktor promoviert.
Assistenzarzt der mediz. Klinik war er daselbst von 1898 — 1900 und wurde sodann
mit der Verwaltung der Oberarztstelle betraut; am 21. Mai 1902 wurde er zum
Oberarzt ernannt und habilitierte sich Juli 1902 für innere Medizin an der .Mar-
burger Universität. Wintersemester 1905/6 war er Leiter der Marburger Mediz.
Poliklinik, seitdem 2. Examinator. Das Prädikat ..Professor^' erhielt er am 4. Ok
tober 1907 uud wurde Oberarzt der mediz. Klinik zu Oöttingen am 1. November
1907. Als Privatdozent in der mediz. Fakultät habilitierte er sich am 9. Nü\ember
1907. Den militärischen Pflichten hat er in München, Marburg und Cassel ge-
nügt; seit dem 17. Februar 1903 ist er Oberant der Reserve.
W’alter H. Schnitze wurde am 15. Juni 1880 zu Tokio in Japan geborea
als Sohn des Professors der Chirurgie an der UniversitätiTokio Dr. Wilhelm
Scbultze, jetzigen Medizinalrats a. D. in Freiburg i. B. Nach Absolvierung des
MarienBtiftsg)'mna8ium8 zu Stettin studierte er Medizin in Freibu^ i. H. und
Berlin, bestand in Freiburg i. B. das Physikum und Staatsexamen und erhielt am
10. Juni 1903 die Approbation als Arzt. Am 12. Juni 1903 wurde er auf Grund
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der Arbeit: „t’cber Knochen- und GelenkverÄndenmgen bei Syringomyelie“ lum
Dt. med. promoviert. Vom 1. Januar 1904 bii 25. Juli 1904 war er ale Volontftr-
assiatent am Kgl. pathologischen InstiUit zu Berlin, vom 15. Atigust 1904 bis
25. November 1900 als Assistent am pathologischen Institut der Universität Frei-
burg i. B. tätig. Vom l. Dezember 1906 bis 15. März 1907 beschäftigte er sich
mit bakteriologischen Arbeiten am allgemeinen Krankenhause Hamburg-Eppendorf
und ist seit dem 1. April 1907 erster Assistent am Kgl. pathologischen Institut
in Göttingen.
Richard Albrecht L a q u e n r wurde geboren am 27. Män 1881 zu Straßburg
i. E. als Sohn des Universitätsprofessors l)r. med. Ludwig Laqueur. Nachdem er
durch Privatunterricht vorgebildet worden war, bezog er im Herbst I8ö9 das pro-
testantische G)minasium der Stadt Straßburg, welches er 1898 mit dem Zeugnis
der Reife verließ, um klassische Philologie tu studieren. Er war immatrikuliert
an den Universitäten Straßburg .Wintersemester 1898/99 bis Sommersemester 1900
und Wintersemester 1901/2 bis Wintersemester 1903/4) und Bonn (Wintersemester
1900/1 und Sommersemester 1901), und wurde im Juni des Jahres 1904 zum
Dr. phil. promoviert. Vom 1. Dezember 1903 bis 15. Oktober 1904 bekleidete er
das Amt eines Assistenten am philologischen Seminar der Kaiser Wilhelms-Uni-
versität zu Straßburg, vom Herbst 1904 bis Frühjahr 1907 befand er sich auf Stu-
dienreisen in Frankreich, Italien. Griechenland, Kleinasien und Spanien.
Keinhold Trautmann wurde geboren am 10. Januar 1883 zu Königsberg
i. Pr. als Sohn des Kauftuanni Ferdinand Trautmann. Hier besuchte er das Kgl.
Friedrichskollegium, das er Michaelis 1900 verließ. Er studierte in Berlin, Frei-
burg i. B. und Königsberg zuerst Theologie, dann teuere Sprachen und Verglei-
chende Sprachwissenschaft. Am 7. April 1900 wurde er mit seiner Arbeit „Ger-
manische Lautgesetze in ihrem sprachgeschichtlichen Verhältnis“ in Königsberg
promoviert und siedelte nach Oöttingen über.
Otto Toeplitz, geboren am 1. August 1881 zu Breslau als Sohn des Ober-
lehrers Prof. Dr. Emil Toeplitz, besuchte von Osten» 1888 bis 1900 das huma-
nistische Johannes-Gymnasium (eintchl. Vorschule), studierte dann Mathematik in
Breslau und Berlin (Mich. 1902 bis Mich. 1903), promovierte am 21. Juli 1905 in
Breslau auf Grund der Dissertation „Ueber Systeme von Formen, deren Funktional-
determinantc identisch verschwimlct“ und eines Promotionsvortrages über die Prin-
zipien der abzählendcn Geometrie. Kr setzte dann seine mathematischen Studien
noch in Güttingen fort.
Felix Bernstein wurde in Halle a. S. am 24. Februar 1878 geboren, stu-
dierte in München, Halle, Berlin, Güttingen von Ostern 1896 bis Ostern 1901. Er
habilitierte steh Ostern 11103 in Halle für Mathematik, wo er bis Herbst 1907
verblieb.
Auszcichnangen :
Aas Anlaß der .Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers und
Königs in der Provinz Hannover erhielten unter dem 28. August
li)07 den Charakter als Geheimer Regierangsrat die ordentlichen t
Professoren der philosophischen Fakultät: Dr. G.E. Müller , Dr.
Stimming, Dr. Schröder, Dr. Pietschmann, der ordent-
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liehe Honorar-Professor Grymnasialdirektor Dr. Viertel und der
außerordentliche Professor Dr. Peipers; ferner den Charakter
als Geheimer Jnstizrat der ordentliche Professor der juristischen
Fakultät Dr. Johannes Merkel, den Charakter als Geheimer
Medizinalrat die ordentlichen Professoren in der medizinischen Fa-
kultät Dr. Jacobj und Dr. Cramer.
Durch Patent vom 19. Dezember 1907 wurde dem ordentlichen
Honorarprofessor in der medizinischen Fakultät Geh. Medizinalrat
Dr. Ehrlich der Charakter als Geh. Obermedizinalrat mit dem
Rang der Räte zweiter Klasse verliehen.
Das Prädikat Professor erhielten die Privatdozenten Lic.
W. Heitmüller, Dr. Waldvogel, Stähelin, Borrmann,
Schittenhel m , Jenckel, Abraham und der Lehrer der
ZabnheUknnde Dr. chir. dent. K. Heitmüller.
Der Titel Baurat wurde dem Kgl. Kreisbauinspektor Grone-
wald verliehen.
Dem ersten Assistenzarzt Privatdozenten Dr. Birnbaum
wurde der Titel Oberarzt beigelegt.
An Orden wurden verliehen zunächst wiederum aus Anlaß der
Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers und Königs in der Provinz
Hannover :
dem Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Wagner der Rote Adler-Orden
2. Kl m. E., dem Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Kielhorn der Rote
Adler-Orden 3. Kl. m. d. Schl., der Rote Adlerorden 4. Kl. den
Professoren v. Seelhorst, Schwartz, Verworn und dem
Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Toi lens.
Sr. Exzellenz dem Wirkl. Geh. Rat Prof. Dr. Planck der
Kronenorden 1. Kl., dem Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Ehlers der
Stern zum Kroneii-Orden 2. Kl., dem Geh. Reg.Rat Prof. Dr.
Liebisch, M. Lehmann, Hilbert, Fleischmann der
Kronenorden 3. Kl.
Ferner erhielten den Roten Adler-Orden 2. Kl. mit Eichen-
laub und der Zahl tiO der Ober-Konsistorialrat Prof. Dr. Wie-
singer anläßlich seines 60jährigen Doktorjubiläums, aus Anlaß
ihres BOjährigen DoktorjubUäums den Koten Adler-Orden 2. Kl.
der Geh. Jnstizrat Prof. Dr. Frensdorff, den Stern zum Kgl.
Kronenorden 2. Kl. mit der Zahl 50 der Geh. Justizrat Prof. Dr.
Kegels be rger.
Durch Allerhöchsten Erlaß wurde die Annahme und die An-
legung der ihnen verliehenen fremden Orden gestattet:
dem Geh. Justizrat Prof. Dr. Frensdorff bezüglich des ihm
verliehenen Kommandeurkrenzes 2. Kl. des Braunschweigischen
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14
Ordens Heinrichs des Löwen, dem Geh. Reg. -Rat Prof. Dr.
Hilbert bez. des Bayr. Maximilians-Ordens für Wissenschaft
und Knnst, dem Geh. Jnstizrat Prof. Dr. von Bar bez. des Groß-
offizierkreuzes des Ordens der Italienischen Krone und wegen des
Kommandenrkreuzes 1. Kl. m. d. St. des Norwegischen St. Olafs-
Ordens, dem Geh. Ober-Reg.-Rat Prof. Dr. Lexis bez. des Russi-
schen St. Annen-Ordens 1. Kl. und wegen des Ordens des Doppelten
Drachen II. Kl. 2 St., dem Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Damsch
bez. des persischen Löwen- und Sonnenordens 1. Kl. mit Bril-
lanten.
III.
Beamte der Universität.
Der am Universitäts - Kuratorium beschäftigte Registrator
Hamburger wurde zum 1. Juli 1907 in den Ruhestand versetzt,
ihm wurde der Charakter als Kanzleirat verliehen. Der Bureau-
assistent Gläser wurde zum Kuratorialsekretär, der Bureau-
hiilfsarbeiter G o ß m a n n zum Bureauassistenten ernannt. Letzterem
wurde die Amtsbezeichnung „Universitätssekretär“ beigelegt. Dem
früheren Kanzleigehülfen Robert wurde die Hulfsarbeiterstelle am
Üniv.-Kuratorium zunächst probeweise, zum 1. Januar 1908 defi-
nitiv übertragen.
Zum 1. Oktober 1907 wurde der bisherige Hülfsarbeiter bei
der Universitätsbibliothek Promnitz zum Bibliothekssekretär er-
nannt und ihm eine mittlere Beamtenstelle verliehen.
Der Bausekretär Kättner, bisher bei der Königlichen
Kreisbauinspektion in Brieg, wurde zum 1. Oktober 1907 zunächst
kommissarisch mit der Wahrnehmung der Bausekretärstelle an der
hiesigen Universität beauftragt.
Dem Hülfswärter am Landwirtschaftlichen Institut Schnee-
mann wurde zum 1. April 1907 eine etatsmäßige Unterbeamten-
stelle an diesem Institut verliehen.
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IB
IV.
Akademische Institute.
Universitats- Bibi lothek.
I. Vermehrung. Für das Rechnungsjahr 1907 weist das
Zugangs-Verzeichnis 7252 Nummern auf (gegen 6433 im Vorjahre)
= 17141 Bänden (bibliographischen Einheiten; gegen 15 349 im
Vorjahre), eingerechnet 6718 kleine Schriften und 183 Hand-
schriften.
Nach Buchbinder-Einheiten gerechnet betrug der Zuwachs
7392 Bände, sodaß jetzt die Gesamtzahl der Bände der Bibliothek
B43410 beträgt.
Die Bibliothek erhielt:
durch Schenkung
3283
Bde
u.
1586
kl.
Sehr.
= 4869
Nm,
durch Tausch
2955
B
n
4785
n
n
= 7740
»
als Pflichtexemplare
4U8
J)
»
136
»
n
= 544
r>
durch Kauf
3777
n
n
211
T>
ff
= 3988
n
10423
V
6718
n
7»
= 17141
n
Geschenkt wurden der Bibliothek von:
preußischen Behörden 801 Bd u. 906 kl. Sehr,
anderen deutschen Behörden 98 „ „ 44 „ „
anßerdeutschen Behörden 165 „ „ 64 „ „
der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften 639 , „ 163 „ „
anderen Gesellschaften 191 „ , 132 „ „
Privatpersonen 1389 „ „ 277 „ „
Den Geschenkgebern wird auch hier der verblindlichste
Dank der Bibliotheks- Verwaltung ausgesprochen. Das hohe Vor-
gesetzte Ministerium hat auch in die.sem Jahre zahlreiche
Werke hierher überwiesen, und die Verlagsbuchhandlungen von
Georg Hirzel in Leipzig und Friedrich Vieweg & Sohn
in Braunschweig fuhren auch in diesem Jahre fort von allen Werken
ihres Verlages ein Exemplar hierher zu schenken. Besonders her-
vorzuheben habe ich ferner eine reichhaltige Sammlung juristischer
Werke und politischer Schriften, die der Königliche Universitäts-
Kurator Herr Geheime Ober-Regierungrat Dr. Osterrath der
Bibliothek mit der Bestimmung überwies, daß die daraus sich er-
gebenden Dubletten andern Bibliotheken zugewendet werden sollten,
sodann wertvolle Schenkungen, die der Bibliothek aus dem Nach-
lasse des am 4. März 1907 verstorbenen Geheimen Regiemngsrats
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Dr. Karl Dilthey durch dessen testamentarische Verfiig^gen zn-
fielen, und eine ansehnliche Reihe von Werken der neueren und
neuesten deutschen schönen Literatur, die Herr Rechtsanwalt
Dr. Otto Deneke in Göttingen der Bibliothek zuwandte.
Als Geschenkgeber erwähne ich ferner von Angehörigen der
Universität die Herren G. J.-R. Dr. v. Bar, Piivat-Doz. Dr.
Brecht, Priv.-Doz. Dr. Carathöodory, G. M.-R. Dr. Eb-
stein, G. R.-R. Dr. Ehlers, Ober-Bibi. Dr. Falckenheiner,
Bibi. Dr. Eüchsel, Liz. Heitmüller, Priv.-Doz. Dr. Edler
V. Hoffmann, Bibi. Dr. Joachim, G. R.-R. Dr. Klein, Kon-
sistor.-R. Abt D. Knoke, G. Berg-R. Dr. v. Koenen, G. R.-R.
Dr. I, eh mann, Ober-Bibi. Dr. Lutz, Staatsr. Dr. Leo Meyer,
Prof. Dr. Wilhelm Meyer, Prof. Dr. Rahlfs, Bibi. Dr.Reicke,
Hülfs-Bibl. Dr. Riecken, G. M.-R. Dr. Runge, Prof. Dr.
Schieck, Priv.-Doz. Dr. SchUcking, Prof. Dr. Schwartz,
Prof. D. Dr. Smend, Bibi. Dr. Steinberger, Prof. D. Dr.
Tschackert, G. R.-R. Dr. Wagner, Priv.-Doz. Dr. Wals-
mann, G. R.-R. D. Dr. Wellhausen, Frau A. de Lagarde,
Frau A. Roquette und die Herren cand iur. Graesei und stud.
Planins ky.
Von andern Geschenkgebem aus der Stadt Göttingen nenne
ich die Herren Prof. Behrendsen, Mechaniker Brunnöe, Buch-
händler G. Calvör, Dr. B. Faass, Oberstleutnant Förster,
Buchdrnckerei-Besitzer Kaestner, Fabrikdirektor Kastropp,
H. Levin, Dr. Conrad Müller, Bücherrevisor Prollius, Ober-
lehi-er Dr. Reeder, Dr. F. Wagner, ferner Frau Reg.-R.
Besser und Fräulein Charlotte Lohmeyer.
Von den auswärtigen Geschenkgebern erwähne ich die Herren
T. W. Balch in Philadelphia, Prof. A. Bartels in Weimar,
Prof. Th. Beck in Darmstadt, Dr. A. Börner in Münster,
Dr. B. Brandl in Pilsen, Prof. Dr. Br endel in Frankfurt a. M.,
B. Bürger in Kulm, Bibliotheks- Assistent Pfarrer a. D. Christ-
lieb in Marburg, H. Cornelius in Bremen, J. Coutts in Lon-
don, S.K. Hoheit der Herzog von Cumberland, Dr.Dierauer
in St. Gallen, H. Doerenberg in Norden, Dr. Ebstein in
Leipzig, C. P. Fisher in Philadelphia, Dr. Glauning in Mün-
chen, Prof. Goppelsroeder in Basel, Reg.-R. Dr. v. Gott-
schall in Posen, E. Haase in Perleberg, Dr. Frank P. Hill in
Brooklyn, G. Horn in Danzig, M. Jaffö in Berlin, Dr. A. ß.
Judson in New-York, Yasnzo Karaki in Paris, Oberschnlrat
Prof. Dr. Koldewej' in Braunschweig, Dr. B. Lehmann in
Danzig, K. Lentze in Leipzig, Prof. L. Lev in in Berlin, Sir
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17
ClementB R. Markham in London, B. Marr in Dnx, Oberkonsi-
storialrat Meister in Hannover, E. Merck in Darmstadt, Dr.
A. Morbcrg in Lund, Dr. v. Oefelde in Neuenahr, Verlags-
buchhändler E. Paetel in Berlin, Dr. Panconcelli in Calzia,
J. B. Peaslee in Cincinnati, C. A. Pekelharing in Utrecht,
Prof. H. P 0 1 i g in Bonn, Prof. A. Räuber in Dorpat, Prof. W.
Ranschenbusch in Rochester, J. A. Repsold in Hamburg,
Prof. Reuter in Elrlangen, Dr. A. Riemer in Boberstein, G.
R.-R. Dr. Valentin Ro se in Berlin, J. Rosenberg in Berlin, L.
Saeng in Darmstadt, Darab Pcshotan Sanjana in Bombay, M.
H. Saville und G. G. Heye in New-York, A. Schafheitlein
in Konstanz, Pastor Schnackenbnrg in Bremerhaven, Dr. 0.
Schönbeck in Wyk auf Föhr, Bibliothekar Dr. Schramm in
Dresden, Freiherr v. Schütz zu Holzhausen bei Hameln, CI. Frei-
herr V. Schwerin in München, J. Spetsieris in Athen, Fürst
L. A. Sturdza in Bukarest, G. Sund barg in Stockholm, Dr.
H. Tuaillon in Voran, H. Vaganay in Lyon, E. Valderama
in Bogota, Prof. K. Vollmöller in Dresden, Prof. Wenck in
Marburg, ferner die Testaments-Vollstrecker von Mr. Carter in
New-York, die Redaktion der Physikalischen Zeitschrift,
die Verlags-Buchhandlungen von Avenarius in Leipzig, C.
Braun in Leipzig, Heckners Verlag in Wolfenbüttel, Kauf-
mann & Co. in Hamburg, P. J. Müller in Charlottenbnrg, das
Antiquariat J. Baer & Co. in Frankfurt a. M. und F. Fried-
länder & Sohn in Berlin, die optische Anstalt G o e r z in
Friedenau.
Mehrere Schenkungen größeren Umfangs, die gegen Ende des
Rechnungsjahres der Bibliothek übergeben wurden, gelangten noch
nicht oder erst teilweise zur Inventarisierung und werden daher
erst im nächsten Jahresberichte zur Erwähnung kommen. Die Zu-
nahme der Bücherschenkungen — 1897: 1720 Nrn; 1902: 2(.12l Nrn;
1903: 2430Nrn; 1904 : 2622Nm; 19Ü5:2714Nm; 1906: 2ü29 Nrn;
1907 : 4869 Nm — veranschaulicht in wie hohem Maße die Bücher-
sammlung der Georgia Angusta erfreulicherwei.se sich zunehmend
einer verständnisvoll betätigten Fürsorge erfreut. —
Unter den durch Tausch erworbenen Druck.sachen befanden
sich 6578 Dissertationen und 3B8 andere Universitätsschriften. —
Die Pflichtlieferungen enthielten 391 Bde periodischer
Schriften. —
Zum Bücherankaufe kamen aus laufenden Mitteln rund
43799 Mark zur Verwcndimg und zwar wurden verausgabt für:
2
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18
Zeitschriften: andere Fortsetzongen: neue Bücher: Antiquariat
21560 M., 10809 M., 7107 M., 4205 M.
nnd für Handschriften 68 Mk. Auf NeuanschaiFangen von Druck-
werken entfallen also 16,36 ®/o.
Herrn G. R.-R Klein stund wiederum ein besonderer Fonds
zur Verfügung, ans dem für rund 778 Mark Werke zur Ergänzung
der mathematischen Fächer angeschafft wurden. Der Rest des von
der Göttinger Vereinigung zur Förderung der angewandten
l’hysik nnd Mathematik der Bibliothek zur Erwerbung von Werken
aus diesen Fächern überwiesenen Betrages von 5000 Mark in der
Höhe von 2811 Mark wurde in diesem Rechnungsjahre aufge-
brancht, ebenso der Restbetrag von rund 500 Mark aus der Summe
von 4000 Mark, die von dem Vorgesetzten Ministerium mit
Erlaß vom 17. Juli 1906 einmalig zur Ausfüllung von Lücken be-
willigt worden war. —
Die Kartensammlung der Bibliothek erhielt einen Zu-
wachs von 2 Nrn. —
Die Bibliothek des ehemaligen Pädagogischen Seminars
wuchs um 18 Nrn = 19 Bde ; verausgabt worden ans ihren Mitteln
87 Mark 8 Pf.
Ans dem Zuwachse dieses Jahres erwähne ich hier folgende
Werke:
Civilta cattoliea. Anno 40—57. Rom 1890 — 1906.
Die nandelsgeieUc dee Erdballs. 3. Aufl. Lfg. 1 — 117. Berlin 1906—1907.
Jahresberichte der Oesellschoil für Natur- und Heilkunde in Dresden 1861/2 bis
1904/5.
CentralbUtt filr allgemeine Pathologie. Bd. 1 — 17 nebst 3 Erg.-Hn. Jena 1890
bis 1907.
Reitrftge zur Geburtahfllfe und G)*n&kologie. Bd. 1—9. Leipzig 1898 — 1905.
Centralblatt fflr Chirurgie. Jg. 1 — 17. Leipzig 1874 — 1890.
Handbuch der Physik, hrsg. von AVinkelmann. 2. Aufl. Bd. 3—6. Leipzig
1905—1908.
The Electrician. Vol. 1 — 31. London 1878 — 1893.
Transactions of the Institution of Engineers in Scotland. Vol. 1 — 39. Glasgow
1858—1896.
R. Haack. Schiffswideritand und Schiffsbetricb. Berlin 1900.
L’A^rophile. Ann^c 1 — 16. Paris 1893 — 1907.
Annalen des K.K. Naturhistorischen Hofmuseums. Bd. 2 — 20. Wien 1887 — 1905.
Wissenschaftliche Ergebnisse der deutschen Tiefsee-Ezpedition. Bd. 11,2. Bd.2, 1,2.
Siboga-Expeditie. Livr. 33 — 35. Leiden 1907.
Brehms Thierlcben. 3. Aufl. Bd, 1 — 10. Leipzig und Wien 1890 — 1893.
Anderson. Zoolog}' of Egypt. Vol. 3. 4. Fishes. Text and platcs. I/ondon
1907.
Saccardo. Sylloge fiingorum. VoL 1 — 18. Padua 1382—1906.
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19
Die rechUTriMenflchaftliche Sektion des Babylonischen Talmuds, hrsg. von Qold-
Bchmidt. Bd. 1 — 2. Berlin 1907.
Izvestija russkago archeologiceskago instituta. Vol. 1 — 11. Odessa 1889 — 1906.
The Histor}' of North America. Vol. 1 — 20. Philadelphia 1903 — 1907.
E. H. Blair und J. A. Kobertson. The Philippine Islands. Vol. 46 — 51. Cleve-
land 1907.
Le Mus^e des enluminures. Fase. 1. 4/5. 6.
Codices graeci et latini photographice depicti. Vol. 11. Livius. Leiden 1907.
Codices e vaticanis selecti. Vol. 8. Menologio di Basitio II, 1^2. Kom 1907.
— Vol. 4. Biblia graeca, Cod. vat. 1209. P. l. T. 3 Rom 1907.
Breviarium Grimani. Lfg. B — 9. Leiden und Leipiig 1907.
Seeleng&rtlein. Hortulus animae. Lfg. 1 — 3. Frankfurt a. M. 1907.
Aubrj*. Le Roman de Fauvel. Reproduction photographique. Paris 1907.
Briquet. Lee Bligranes. T. 1 — 4. Paris 1907.
Prince d Essling. lies livres de figxires renitiens. T. 1 P. 1. Florent und Poris
1907.
Ans dem Zuwachse der H ands ehr iften- Sammlung hebe ich
hervor :
Aus dem Nachlasse Karl Dilthcys; A. Handexemplare von dessen ge-
dnickten Arbeiten und Vorarbeiten *u nicht tur Veröffentlichung gelangten Unter-
suchungen. In den Drucken meist eahlreiche Nachtr&ge. Unter anderem Samm-
hingen Ober Votivhftndc, Ober Darstellungen des Achilleus auf Sk)Tos, Ober Brunnen
und Brunnenfiguren. — Vergl. Eduard Schwarti in der Chronik der Universität,
1906, S. 4 — 6. — B, Kolleghefte zu Dilthcys Vorlesungen nebst Kollektaneen,
Entwürfen zu Berichten, Ansprachen und dergleichen, Nachschriffen Dilthcys von
Vorlesungen aus seiner Studentenzeit, und allerlei Aufzeichnungen. — C. Kollationen,
meist am Rande gedruckter Ausgaben, dar^mter 3, die Prof Adolf Michaelis an
Dilthey geliehen hatte und der Bibliothek nun geschenkt hat. — D. Handexem-
plare Dilthcys von griechischen und lateinischen Autoren auch arch&ologischen
Werken mit zahlreichen Zusätzen und Bemerkungen von Dilthey.
Aus demselben Nachlasse. Sammlung von Autographen, vor allem Briefen
von Gelehrten aus der zweiten Hälfte des 18. und aus dem 19. Jahrhundert, ge-
sammelt von Karl Dilthey. 31 Briefe von Ch. G. Hejue, Briefe von J. F. Blumen-
bach, Aug. Boeckh, C. A. Böttiger (ö), , »Prolog boy Eröffnung eines kleinen ge-
sellschaftlichen Theaters in Göttingen“ von G. A. Bürger, Briefe von G. Fr.
Creuzer (4), Dissen (2), von J. G. H. Feder (21, J. N. Forkel, G. Förster, Fr.
Gedike, Ed. Gerhard (2), K. B. Hase, A. H. L. Heeren (2), G. Hermann (4\
Therese Huber (2), W. von Humboldt (veröffentlicht von Dilthey im Index scho-
lanim, Göttingen, S.-S. 1881, Fr. Jacobs (4), 0. Jahn (2}, Fr. Kries, Chr. A. Lo.
beok, J. D. Michaelis, Promemoria von Ch. W. Mitscherlich, Briefe von Joh. von
Malier (3), C. 0. Müller, A. F, Näke, B. G. Niebuhr, F. Paasow, F. A. Rigler,
F. Ritschl (2J, J. F. Runde ;2 Zettel), A. H. F. Schlichtegroll, A. L. Schlözer
[2(, F. C. Schlosser, F. W. Schneidewin, F. Sickler (2), Fr. Thiersch, F. G. Wclcker
flO . F. A. Wolf (6).
Aus demselben Nachlasse. Briefe von J. Baechtold, F. von Duhn, G. Hansen,
Gottfried-KeUer (4 und 1 Zettel , G. Kinkel (5), John Stuart Mill, F. Studnicka;
eingeordnet in Cod. MS. philos. 182. ~ 3 Briefe A. G. Kaestners; eingeordnet in
Cod. MS. philos. 1664.
2 *
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20
Schenkung aus dem Nachlasse Karl Ooedckes von dessen Nichte Frl.
Charlotte Lohmeyerin Oöttingen. Kollektaneen, Vorarbeiten und Dnickmanuskripte
und Terschiedenartige Aufieichnungen Ooedekes.
Aus der Schenkung des Kgl. Universit&ts-Kurators O. O.-R.-K. Oster-
rath. Nachschriften von Vorlesungen von Job. Chr. Hasse, A. W. Hefter, K. E.
Jarcke, E. Ad. Th. Laspeyres und F. K. von Savigny von H. P. Osterrath,
MathematikcrArchiv, begründet von 0. K.-R. Prof. Dr. Klein. Als
erster Beitrag für dieses Archiv, das als Aufbewahrungs-Stätte für Schriften und
Briefe bedeutender Mathematiker gedacht ist, wurde von Stanislaus Julies hierher
geschenkt: Brief J. Steiners an C. 0. J. Jacubi, Berlin, 31. Dez. 1S33 (veröffent-
licht von St. Jolles mit Auslassungen im Archiv für Mathematik und Physik).
A. F. M. Glazioti „Lista alphabetica de nomes v\ilgares de plantas brasi-
leiras“, mit Angabe der botanischen Namen. Ersteigert in Paris aus dem Nach-
lasse von A. F. M. Olaziou.
Die General-Verwaltung der Kiiniglichen Museen zu Berlin
lieh hierher im Juni 1907 aus ihren Beständen 9 Papyrus-Ur-
kunden. die in besonderen Fällen zu Lelirzwecken in Seminare und
andere Universitäts-Institute übergefuhrt werden dürfen.
Am 19. Juni 1907 wurde eine Auswahl von hier entbehrlichen
Büchern und Universitäts-Schriften aus den hiesigen Dubletten-
Vorräten an die Deutsche Medizin - Schule zu Schanghai abge-
geben.
II. Einbände. Für Bnchbinderlöhne wurden ans laufenden
Mitteln verausgabt rund 12145 Mark (1902 : 7320 Mark; 1903:
8194 Mark; 1904: 9142 Mark ; 1905: 10803 Mark; 1906 : 9497 Mark).
Für die vorausgesehene Erhöhung dieses Ausgabepostens fand eine
im Vorjahre aus den Einnahmen dafür eingesparte Summe Ver-
wendung, ohne daß daraus das Mehr dieses Jahr vollständig ge-
deckt werden konnte. Mit Sicherheit wird daher in den folgenden
.Jahren die für Anschaffungen verfügbare Quote der Einnahmen
um einen sehr wesentlichen Betrag, voraussichtlich etwa 33*/« “/o
gekürzt werden.
III. Katalogisierung.. Das ümsignieren und die damit
verbundene Revision der Bücherbestände im Magazin erstreckte
sich auf rund 7200 Bde.
Für denGes am tkatalog wurden an 291 Arbeitstagen 239 Sen-
dungen erledigt. Auf den eingelaufenen Zetteln wurden 7542 Be-
sitz vermerke verzeichnet. Hinzugefügt wurden 3897 neue Zettel
(3450 Hauptzettel, 447 Verweisungszettel, 214 Nachzügler, 683
Zettel für zusätzliche Angaben). In 4200 Fällen mußten zur
Vergleichung oder Neuaufnahme der Titel die Bücher selbst her-
bcigeschafft werden.
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21
IV. Benatzang. Bestellt wurden am Orte:
Werke oder d ■. i
im Teile von Davon waren Bereit gelegt
Jahre , verliehen . nicht vorhanden : wurden :
W erken
1897 : 33448 6766 (= 17 , 2 %) 4336 (= 13 %) 23347 (= 72,29 “/,)
1904 : 61069 9726 (= 19,03 »/,) 6728 (= 13,16 »;„) 34635 (= 67,79
1905 : 58799 11836 (= 20,12 %) 8216 (= 13,97 %) 38747 (= 65,89 %)
1906 : 65224 12805 {= 19,63 %) 9094 (= 13,94 %) 43325 {= 66,42 » „)
1907 : 73427 14088 (= 19 , 05 %) 10379 (= 14 , 13 %) 48960 (= 66 , 67 %)
Die Zahl der Entleiher am hiesigen Orte betrug 2267.
Die Benutzung durch Entlcihung am Ort weist gegen das
Vorjahr eine Zunahme der Zahl der Benutzer um 7,83 °/o auf,
eine Zunahme der Zahl der Bestellungen um 12,67 °/o, eine Zu-
nahme der Zahl der ansgeliehenen Bde um 13,00 “/o. Seit 1897
nahm die Bestellung am Ort zu um 119,62®/o, die Zahl der am
Orte ausgeglichenen Bde um 109,70 °/o (s. umsteh. Tabelle).
Im Lesesaale wurden im Sommer - Semester 17230, im
Winter-Semester 21098, zusammen 38328 Tagesbesucher gezählt,
— 2034 mehr als im Vorjahre, — im Durchschnitt täglich 132,
— gegen 127 im Vorjahre. Von diesen benutzten nur die Hand-
bibliothek des Lesesaales 23764 (im Vorjahre 27188). An die
übrigen wurden ausgelieben 46923 Bde (im Vorjahre 40128 Bde),
im Durchschnitt täglich 161 Bde (im Vorjahre 140 Bde).
Das Zeitschriften-Lesezimmer wurde benutzt im Sommer-
Semester von 3265, im Winter-Semester von 3730, im ganzen von
6985 Personen 1905: 7395; 1906 : 7235).
Nach auswärts gingen 2080 Sendungen mit 8469 Bdn (im
Vorjahre 2069 mit 8292 Bdn; 1897: 1246 mit 6831 Bdn) Druck-
schriften und 88 Handschriften (im Vorjahre 16). Unter den Ent-
leihern waren 216 Behörden und Institute und 676 Einzelpersonen.
Von auswärts be.stellt wurden 13338 Werke (1897 : 9665; 1904:
11844; 1906: 12762; 1906: 13937). Von diesen waren 3764
(28,14 ®/o) nicht vorhanden, 2589 (19,41 °/o) verliehen, 448 (3,36 ®/o)
nicht versendbar. Versandt wurden 6547 Werke (= 49,08 ®/o der
BesteUungen; 1897 : 68,36 ®/o; 1903: 47®/o; 1904 : 44,57 ®/o; 1905:
43,36 ®/o ; 1906 : 44,15 ®/o) mit 8469 Bdn (1906 : 7324 ; 1906 : 8292 Bde).
Ans andern Bibliotheken wurden hierher zur Benutzung
erbeten 2346 Werke (1903: 1420; 1904 : 2004; 1906: 1892; 1906:
1791) und hierher geliehen 1213 Werke (1903 : 782; 1904: 995;
1905; 1066; 1906: 944) = 1803 Bde (1903: 1022; 1904: 1369;
1906: 1440; 1906: 1201).
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i.Wint.-Sem. 1906/1907 ; 85 »/o 6* »/o 96»/. 24»/. 18»/. 62»/, 83»/„
22
23
Im Leihverkehr Berl i n -Götti nge n :
Davon waren : nicht
Bestellte nicht vorh. ; verliehen : verleihbar : Es erhielt :
Berlin; 182 Wke; 44\\Tie; 9 WTie ; OWke; 129 Wkc = 177 Bde
Göttingen : 1800 „ ; 483 „ j 323 „ ; 32 „ ; 962 , = 1465 „
Im Leihverkehr Göttin gen- Marburg:
Güttingen: 395 Wke ; 120 Wke; 79 Wke; 79 Wke; 181 Wke = 241 Bde
Marburg; 2676 „ ; 1184 „ ; 623 „ ; 73 „ ; 796 „ = 1392 „
Im Leihverkehr Göttingen-Münster:
Güttingen: 110 Wke; 33 Wke; 24 Wke; 11 Wke; 42 Wke = 53 Bde
Munster; 1132 , ; 383 „ ; 268 „ ; 26 „ ; 455 , = 669 „
Im Schul-Leihverkehr der Provinz wurden au«
Göttingen von 32 verschiedenen Anstalten
bestellt ; Davon waren :
nicht vorh. ; verliehen : nicht versendbar : ausgelieben wurden :
589 Wke; 141 Wkc; 123 Wke; 14 Wke; 311 Wke = 503 Bde
Im Leihverkehr mit der Kgl. und Provinzial-Biblio-
thek zu Hannover wurden ans Göttingen
bestellt ; Davon waren :
nicht vorh.: verliehen; nicht versendbar: ausgelieben wurden;
1270 Wke; 399 Wke; 310 Wke: 52WTte; 509 Wke = 703 Bde
Im Leihverkehr mit Archiven und Konsistorien wurden
ans Göttingen
bestellt ; Davon waren :
nicht vorh. ; verliehen ; nicht versendbar : ausgelieben wurden
271 Wke; 33 Wke; 75 Wke; 10 Wke; 153 Wke = 252 Bde
Die Zahl der Schreiben, die von hier in der Korrespondenz
mit auswärtigen Entleihern abgesandt wurden, betrug 2033 (1905:
2061; 1906 : 2347).
Die Gesamtzahl aller Bestellungen gedruckter Bücher,
die bei der Bibliothek zu erledigen waren, betraf 86765 Werke.
Davon waren verliehen 16677 (= 19,22%), nicht versendbar 448
(= 0,51%), nicht vorhanden 14133 (= 16,28 °/o). Verabfolgt
wurden im ganzen 55507 Werke (63,97 "/o aller Bestellungen)
= 77 138 Bde.
Handschriften der hiesigen Bibliothek wurden benutzt
234 (1905 : 223; 1906: 190), davon im Lesesaal 146 (1905: 191
1906: 174) und durch Verleihung nach auswärts 88 (1905 : 32;
1906: 16).
Außerdem wurden 11 Anfragen beantwortet, die hier ver-
mutete Handschriften betrafen.
Nach 3 der hiesigen Handschriften wurden Photographien
angefertigt.
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Aua fremden, darunter 11 außerdeutschen Bibliotheken und
Archiven wurden für hiesige Benutzung 78 Handschriften und
196 Aktenfaszikel entliehen. —
Ferner wurden hier erledigt 715 schriftliche Gesuche um
wissenschaftliche Auskunft, darunter 427, die umfangreichere
Ermittelungen notwendig machten. Von dem Auskunftsbnreau
der deutschen Bibliotheken erfolgten 2649 Anfragen (1905: 1590;
19CK): 2044) Werke betreflfend, von denen hier 253 (= 9,47°/«;
1905: 190; 1906: 251) vorhanden waren.
V. Baulichkeiten. Von dem Herrn Königlichen Univer-
sitäts-Kurator wurden die Mittel zu einer Erneuerung des Decken-
anstrichs im Lesesaale und im Zeitschriften-Lesezimmer sowie zur
Verstärkung der elektrischen Beleuchtung bewilligt.
VI. Personalien. Wiederum hat die Bibliothek den
Verlust eines pflichttreuen Beamten zu beklagen, der unerwartet
vorzeitig ans seiner Laufbahn für immer abbernfen wurde. Ober-
bibliothekar Dr. Adalbert Koquette, dessen Befinden seit mehr
als Jahresfrist schon wiederholt Besorgnisse erregte, verschied
plötzlich am 22. Juli 1907 am Herzschlage in dem Kurorte Hede-
mfinden, den er im Juni aufgesucht hatte. Am 25. Juli wurde er
zur letzten Ruhestätte geleitet. Seinen Namen haben fachwissen-
schaftliche Arbeiten, in denen besondere Begabung für statistische
Ermittelungen hervortrat, im Kreise der Berufsgenossen und über
diesen hinaus bekannt und angesehen gemacht Mit Hingebung
war er seinem Berufe zugetan, und seine Kollegen, deren vielen er
in Freundschaft nahe stand, werden ihm ein ehrendes und treues
Andenken wahren.
Vertretungen sind im abgelaufenen Jahre auch im übrigen
fast ununterbrochen wegen vieler und zum Teil langwieriger und
ernster Erkrankungen von Beamten erforderlich gewesen, sodaß
oftmals der ordnungsmäßige Dienstbetrieb sich nur mühsam und
unter großen Schwierigkeiten durchführen ließ.
Bibliothekar Dr. Reiche war für die Zeit vom 21. Mai bis
15. August 1907 zur Mitarbeit an einer wissenschaftlichen Ver-
öffentlichung vom Dienste teilweise dispensiert und wurde für
diesen Teil auf Kosten des Unternehmens vertreten.
Bibliothekar Kemke wurde zum 1. April 1908 an die Uni-
versitäts-Bibliothek zu Kiel als Bibliothekar und Stellvertreter
des Direktors versetzt; und dem Bibliothekar Dr. Diestel wurde
zu demselben Termin die Stelle des Bibliothekars an der Kgl.
Technischen Hochschule zu H ann over übertragen. Bibliothekar
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Dr. Vahlen wurde mit Erlaß vom 6. Juni UH)7 von hier an die
Königliche Bibliothek zu Berlin versezt.
Assistent Dr. Leyh wurde mit Erlaß vom 20. April 1907
der Kgl. und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg i. Pr. über-
wiesen. Assistent Dr. Ricken wurde durch Erlaß vom 11. Sep-
tember 1907 mit den Obliegenheiten eines Hülfsbibliothekars an
der hiesigen Bibliothek beauftragt, und Assistent Dr. Pescheck
durch Erlaß vom 7. November 1907 mit einer Vertretung an der
Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Halle a. S. Volontär Dr. von
Kath nahm mit Verzicht auf einen Teil des ihm zur Ausführung
einer wissenschaftlichen Arbeit bewilligten Urlaubs seine Be-
schäftigung an der hiesigen Bibliothek am 15. AprU 1907 wieder
auf, bestand am 14. Dezember 1907 die bibliothekarische Fach-
prüfung und wurde als Assistent mit Erlaß vom 3. Januar 1908
der Königlichen Bibliothek überwiesen.
Zum Bibliothekar an der hie.sigen Bibliothek wurde der bis-
herige Hülfsbibliothekar von der Königlichen Bibliothek zu Berlin
Dr. F ü c h 8 e 1 ernannt imd siedelte ans Danzig, wo er kommis-
sarisch die Bibliothek der Königlichen Techni.schen Hochschule
verwaltete, zum Anfang Dezember 1907 hierher über. Dr. Stein-
berger, der seit dem 1. Januar 1906 an der hiesigen Bibliothek
als Hülfsbibliothekar geführt wurde und an das Königlich
Preußische Historische Institut in Rom beurlaubt war, nahm nach
Erlöschen seines Kommissoriums seine Beschäftigung hier am
23. September 1907 auf und wurde hier zum 1. November 1907 als
Bibliothekar angestellt.
An die hiesige Bibliothek überwiesen worden die Volontäre
Dr. Otto von der Kgl. und Universitäts-Bibliothek zu Breslau,
der hier vom 5. Oktober 1907 ab beschäftigt wurde, Dr. Christ
von der Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Marburg, hier vom
15. Oktober 1907 ab, Dr. Wieruszowski von der Kgl. Uni-
versitäts-Bibliothek zu Halle a. S., hier vom 28. Oktober 1907 ab,
Dr. Pelka von der Kgl. uud Universitäts Bibliothek zu Königs-
berg, hier vom 2. März 1908 ab, und Dr. Simon von der Kgl.
Universitäts-Bibliothek zu Kiel, hier vom 31. März 1908 ab.
Vorübergehend beschäftigt wurde hier vom 16. September bis
25. Oktober 1907 der Volontär Pfarrer a. D. Dr. Christlieb
von der Universitäts-Bibliothek zu Marburg.
Die Stelle des Sekretärs an der hiesigen Bibliothek wurde
nach einjährigem Probe- und Vorbereitungsdienst zum 1. Oktober
1907 dem Buchhändler Promnitz verlieheu.
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Der Unterzeichnete wurde zam Mitgliede des Beirats für Bib-
liotheks-Angelegenheiten ernannt, der durch Erlaß vom 23. Juni
1907 eingesetzt wurde.
Aus Anlaß der Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers und
Königs in der Provinz Hannover wurde am 22. August 1907 dem
Unterzeichneten der Charakter als Geheimer Regierungs-Rat und
dem PedeU Wassermann das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen.
Pietschmann.
Seminare, Institute und andere mit der Universität zu
Lehrzwecken verbundene Anstalten.
Bei der theologischen Fakultät.
Die Übungen des theologischen Seminars wurden geleitet im
Sommersemester 1907 von den Professoren Smend, Schürer,
Bonwetsch, Titius, Knoke und Althaus; im Winter-
semester 1907/8 von den Proff. Smend , Schürer, Tschackert,
A 1 1 h a u s und Knoke.
Dem theologischen Seminar, das geeignete Räume nicht besaß,
sind durch Verfügung vom Januar 1908 die bisher vom archäolo-
gischen Institut im Knratorialgebäude benutzten Räume über-
wiesen.
Das Ephorat des theologischen Stiftes führte im Sommersemester
1907 Professor Althaus, im Wintersemesser 1907/8 Professor
Titius.
An Stelle des zum 1. Oktober 1907 ausscheidenden Inspektors
Thimme wurde der Kandidat der Theologie Gerhard Heinzel-
mann aus Bernburg zum Stiftsinspektor g;ewählt und bestätiget.
Titius.
Bei der juristischen Fakultät.
Juristisches Seminar.
Der Bücherbestand hob sich um 240 Bände, eine Vermehrang,
welche insbesondere umfangreicheren Schenkungen des Herrn Ober-
richters Dr. Grusen in Kiantschou und des Herrn Universitäts-
Kurators Geheimen Ober-Regierungsrats Dr. Osterrath hier zu
verdanken ist. Außerdem haben Herr Geheimer Justizrat Dr.
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von Bar, Herr Professor Dr. Beyerle und der Unterzeichnete
die Seminarbibliothek beschenkt. Die Benutzung durch Studierende
und Kechtskandidaten, auch ältere Juristen, war eine rege.
Johannes Merkel.
Bei der medizinischen Fakultät
1. Anatomie.
In den Zimmern des Personals wurde eine elektrische Licht-
anlage eingerichtet.
Das Instrumentarium wurde durch ein Gefriermikrotom ver-
mehrt.
Die Sammlungen wurden durch eine Serie von Diapositiven
menschlicher Embryonen nach Präparaten von Professor Höch-
ste tter in Innsbruck vermehrt, sowie durch eine Anzahl west-
fälischer Gräberschädel, welche Herr Oberlehrer Quantz in
Gronau i. W. in dankenswerter Weise dem Institut über-
wiesen hat.
Der Assistent des Institutes Dr. de Boer verließ am 31. März
d. J. seine Stellung. Fr. Merkel.
2. Physiologisches Institut.
Der Personalbestand des physiologischen Instituts hat sich im
verflossenen Jahre nicht verändert. Eine Erweiterung des Be-
standes erfuhr die Apparaten-Sammlung durch Neuanschaffungen
für das Praktikum sowie die Institusbibliothek durch Anschaffung
neuerer Zeitschriften und Handbücher. Die Arbeiten im Labora-
torium erstreckten sich hauptsächlich auf Fragen aus den Gebieten
der allgemeinen Nervenphysiologie und der vergleichenden Physio-
logie des Stoffwechsels. Max Verworn.
3. Pharmakologisches Institut.
Im verflossenen Jahre sind bauliche Aenderungen bemerkens-
werter Art, sowie besondere Anschaffungen von Apparaten nicht
zu verzeichnen.
Im Personalbestand trat ein Wechsel nicht ein. Jacobj.
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4. Pathologisches Institut.
Es wurden im ganzen ausgefiihrt 313 Sektionen.
Davon kamen auf die chirurgische Klinik
„ „ 7 ) T> medizinische Klinik
„ , „ „ „ _ Poliklinik . . . .
„ „ „ „ Frauenklinik (dar. ISNeugeborene)
„ „ „ „ Ohrenklinik ........
n « B » Nervenklinik . . •
„ „ , Privatsektionen
„ „ „ zugesandte Neugeborene
85
87
10
40
4
3
23
61
Sa. 313
Die Zahl der Zusendungen aus Kliniken, aus der Stadt und
von auswärts (abzüglich der Neugeborenen) betrog 1130.
A.ssistenten waren: I. Assistent Privatdozent Dr. Walter
Schnitze, II. Assistent Dr. Heinrich Ehlers. Als Volontär-
assistent arbeitete vom 1. X. 1907 ab Herr Dr. Wilhelm
Hartert. Als Medizinalpraktikanten waren beschäftigt die
Herren Bucky, Davids und Mehrdorf. Ferner arbeiteten im
Institut die Herren Dr. Bennecke und Dr. Lu dington.
Das Institut erhielt einen neuen Projektionsapparat für den
Hörsal und eine elektrische Beleuchtungsanlage im Direktorzimmer
imd der Bibliothek. Beides wurde am 1. November 07 in Betrieb
genommen.
Das Instrumentarium wurde durch Anschaffung eines Heiß-
luftsterilisators und neuer Oculare für die Kursmikroskope be-
reichert. E. Kaufmann.
.5. Institut für medizinische Chemie und Hygiene.
Zum Zweck einer verstärkten Typhusbekämpfung war dem
Institut der einmalige Betrag von 5070 Mark besonders überwiesen
worden, für welchen zunächst die Räume des Untersnehnngsamtes
erweitert und eine Anzahl neuer Apparate und Instrumente be-
schafft wurden. Ferner wurden mehrere Hülfskräfte angestellt,
um den wachsenden Anforderungen an das Untersuchungsamt ge-
recht werden zu können.
In demselben wurden im laufenden Jahre untersucht im Ganzen
6276 Einsendungen, von denen 1267 Tuberkulose, 1819 Tj^hus,
1600 Diphtherie und 590 verschiedene andere Krankheitserreger
betrafen.
Als Assistent des Untersnehnngsamtes fungierte bis Oktober
Dr. Marmann, von da ab Dr. Schreiber; ersterer trat im Ok-
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29
tober für den aasscheidenden Dr. Ingelfinger in die Assistenten-
stelle des Instituts ein.
Zwei Desinfektorenknrse sowie ein Fortbildungskurs für
Direktoren und Oberlehrer höherer Lehranstalten wurden wiederum
in den Ferien abgehalten. v. Esmarch.
6. Kgl. Institut für geeicht 1. Medizin.
Im Berichtsjahre wurde ein neuer Tierstall gebaut, der Pro-
jektionsapparat wurde an die elektrische Leitung angeschlossen.
Die Lehrmittelsammlung wurde wesentlich vergrößert. Die
Polizeibehörden von Hamburg, Berlin, Wien, Dresden, Hannover,
Altona stellten dem Institut eine Reihe kriminalistisch und ge-
richtlich medizinisch interessanter Photographieen zur Verfügung.
Die Zahl dieser Bilder beläuft sich auf 300.
Außerdem beträgt die Zahl der Diapositive für den gerichtl.
medicin. Unterricht 201 , auf dem Gebiete der Arbeiter-Versiche-
rung 199.
Die Zahl der Tafeln und Tabellen beträgt 50. Lochte.
7. A. Medizinische Klinik und Poliklinik.
Die Zahl der vom 1. April 1907 bis 31. März 1908 behandelen
Kranken betrug in der Medizinischen Klinik und Poliklinik 7459
Personen.
Am 1. Oktober 1907 wurde der frühere Direktor der Medi-
zinischen Klinik und Poliklinik Herr Professor Dr. His nach
Berlin und am 1 . November 1907 an seine Stelle der Unterzeichnete
Direktor berufen.
Es schieden aus : der Oberarzt der stationären Klinik Herr
Professor Dr. Staehelin am 30. September 1907, ferner die
Assistenzärzte Herr Dr. Samuely am 3. Januar lit08 imd Herr
Dr. Gofferjö am 31. Oktober 1907.
Die Stelle des Oberarztes übernahm am 1. November 1907
Herr Professor Dr. Heß. Für Herrn Dr. Samuely trat am
am 5. Januar 1908 Herr Dr. Lichtwitz und für Herrn Dr.
Gofferj4 am 1. November 1907 Herr Dr. Port ein.
Die erledigte Assistentenstelle an der Medizinischen Poliklinik
erhielt am 1. Oktober 1907 Herr Dr. Lützow.
Der am 1. April 1907 neu errichtete Lehrstuhl für Kinder-
heilkunde ist durch Herrn Professor Dr. Salge besetzt worden.
Die Assistenzarztstelle für die Kinderabteüung ist dem Herrn
Dr. Wichura am 8. Januar 1908 übertragen worden.
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In der Verwaltung der vereinigten Kliniken sind Personalver-
ändemngen während des Jahres 1907 nicht vorgekommen.
Hirsch.
7. B. Chirurgische Klinik und Poliklinik.
Die Zahl der auf den stationären Abteilungen der Chirur-
gischen Klinik vom 1. April 1907 bis 31. März 1908 behandelten
Kranken betrug 2318, an welchen 1374 Operationen ansgeführt
wurden, davon — in allgemeiner Narkose 1182 mal mit Chloro-
form , 16 mal mit Aether , 21 mal mit Aether und Chloroform
mit Lokalanästhesie unter Anwendung von Chloräthyl 137 mal
und Schleichscher Lösung 18 mal.
In der chirurgischen Poliklinik kamen im gleichen Zeitraum
4243 Kranke (inklusive 129 Zahnextraktionen) zur Behandlung,
an denen 869 Operationen, davon 313 in Chloroform, 237 mit
Lokalanästhesie unter Anwendung von Chloräthyl und Schleichscher
Lösung gemacht wurden.
Am 31. Dezember 1907 schied der Assistenzarzt Herr Dr.
Linkenheld ans und wurde durch den Assistenzarzt Herrn Dr.
Fromme am 1. Januar 1908 ersetzt. Ferner trat bei der Chirur-
gischen Poliklinik der Assistenzarzt Herr Dr. Albert am 15. Mai
1907 ein und blieb bis 31. März 1908.
In der Verwaltung der vereinigten Kliniken sind Personalver-
änderungen im Jahre 1907 nicht vorgekommen. Braun.
7. C. Frauenklinik und Poliklinik.
Die Zahl der klinischen Geburten betrug 382, die Zahl der
poliklinischen 70. Kranke Frauen wurden anfgenommen 626. Die
poliklinische Sprechstunde wurde von 1695 Frauen besucht. Hierzu
kommen noch 2668 Frauen, welche in früheren Jahren bereits in
das Journal eingetragen, in diesem Jahre aufs Neue die Hilfe der
Poli klinik begehrten, sodaß die Gesamtzahl 4263 beträgt.
Als Assistenten schieden ans: Herr Dr. Becker und Herr
Dr. Herweg, neuangestellt wurden die Herren Dr. Ellerbrock
und Drake.
Die neuerbaute septische Baracke wurde im Juni dem Be-
triebe übergeben. Sie stellt einen kleinen Musterbau dar.
Runge.
8. Ophthalmologische Klinik.
Im Jahre 1907 wurden in der Augenklinik 4271 Patienten
behandelt, von denen 970 zur Aufnahme kamen. Die Zahl der
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größeren Operationen betrug 647, die der Verpflegungstage 19 396.
— Dr. Davids trat aus seiner Assistentenstellung aus, ihn er-
setzte Dr. Heinrich. A. v. H i p p e 1.
9. Klinik und Poliklinik für psychische und
Nervenkrankheiten.
Im Berichtsjahre gingen der Poliklinik 913 neue Aufnahmen
zu, an welche 404U Konsultationen erteilt wurden.
Stationär aufgenommen wurden 186 Männer, 112 Frauen.
Baulich wurde die Klinik erweitert durch Einrichtung von
Balkons für Freiluftbehandlung.
Mit Unterstützung von Herrn Geheimrat von Böttinger-
Elberfeld ließ sich die Einrichtung eines Stoffwechsel-Laboratoriums
für Nerven- und Geisteskranke ermöglichen, das in seinem Betrieb
zur Hälfte von dem Herrn Minister, zur Hälfte von der Provinz
Hannover unterhalten wird. Als Assistenzarzt wurde Herr Dr.
Bornstein gewonnen.
Auch im laufenden Berichtsjahre wurde die Klinik sehr durch
eine umfangreiche Gutachtentätigkeit (180) in Anspruch genommen.
Gramer.
10. Poliklinik für Ohren-, Nasen- und Hals-
krankheiten.
Es wurden 2691 Kranke aufgenommen, davon 1576 männlichen
und 1116 weiblichen Geschlechts. Die Zahl der erteilten Kon-
sultationen betrug 19012, die Zahl der behandelten Erkrankungs-
falle 4616.
Im Kindesalter standen 1107 Kranke (590 Knaben, 617
Mädchen).
Von den Patienten hatten ihren Wohnsitz in Göttingen 1109,
außerhalb Göttingens in der Provinz Hannover 1038, in anderen
preußischen Provinzen 403, in anderen Bundesstaaten 141.
Von den Erkranknngsfällen betrafen das äußere Ohr 125,
den Gehörgang 663, das Trommelfell allein 12, das Mittelobr
1860, das innere Ohr 128, mithin das Gehörorgan überhaupt
2678 ; ferner die Nase 876, den Rachen 896 und den Kehlkopf 66.
Als Assistenzärzte waren tätig Herr Privatdozent Dr. üffen-
0 r d e , Herr Dr. Zink und Herr Dr. E h r b e c k.
Durch Kuratorialschreiben vom 6. März d. J. wurde uns er-
öfihet, daß auf Entschließung des Herrn Kultusministers dem
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Institute die Bezeichnung Poliklinik für Ohren-, Nasen-
nnd Halskrankheiten beigelegt worden ist.
B ü r k n e r.
11. T ier ar znei - In 8 tit nt.
Im Reehnungsjahre liK)7 betrug die G-esamtzahl der in der
Spital-Klinik des Tierarznei-In.ntituts anfgenommenen Tiere (173
und zwar 66(3 Pferde und 7 Stück Rindvieh. Hiervon wurden
auf Gewährsfehler untersucht 20 Pferde und 2 Stück Rindvieh.
An inneren Erkrankungen wurden behandelt 485 Tiere, näm-
lich 484 Pferde und 1 Stück Rindvieh ; an äußeren lü6 Stück, näm-
lich 162 Pferde und 4 Stück Rindvieh.
Es starben 15 Tiere, für unheilbar erklärt und deshalb ge-
tötet wurden 11 Tiere, als unvollständig geheilt entlassen 18 Tiere.
In der Poliklinik wurden 1560 Stück Großvieh und 740 Stück
Kleinvieh behandelt.
An Stelle des am 1. Januar 1908 ausgeschiedenen Assistenten
S m i d trat der Thierarzt Angustllse. Esser.
12. Zahnärztliches Institut.
Im Rechnungsjahre 1907 betrug die Gesamtzahl der täglich
im Institut zur Behandlung gekommenen Patienten 2386.
In der operativen Abteilung wurden unter Anderem 1536
Füllungen (Phosphat-Cement .57, Silikat-Cement 299, Amalgam 674,
Gold 39, provisor. Füllungen 394, Wurzclfüllungen 173) gelegt
und 1660 Zabnextraktionen ausgcführt. 436 Zähne wurden mit
örtlichen Betäubungsmitteln gezogen und 7 Narkosen mit Brom-
nther vorgenommen. 365 Füllungen wurden unentgeltlich herge-
stellt.
In der zahntechni.schen Abteilung wurden, außer einer größeren
Zahl von Uebungsarbeiten an Modellen, tür Patienten 48 Prothesen
mit insgesamt 295 Zähnen angefertigt, darunter 1 Goldbrücke,
2 Kronen, 2 Richtmaschinen und 1 Schiene für Kieferbrüche.
Am Schluß des Wintersemesters wurde in dem an das Institut
angrenzenden Wohnhause des Unterzeichneten ein Auditorium für
Vorlesungen in der Zahnheilkunde eingerichtet. Die für dasselbe
erforderlichen Bänke und ein Katheder wurden von Seiten des
Herrn Unive.rsitäts-Kurator.s zur Verfügung gestellt und von dem-
selben ein Betrag von 3(X) Mark zur weiteren Ausstattung des
Auditoriums und zur Vermehrung des Instituts-Inventars bewilb'gt.
Es wurden dafür 1 Wandtafel, 1 Schmelzapparat für Gold-Ein-
lage-FüUungcn mit Gebläse, 1 elektr. Induktionsapparat zur Diag-
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nostik bei Erkrankungen der Zahn-Pulpa und 1 Schrank zur
Aufbewahrung des Instrumentariums der Studierenden angeschafft.
Die Zahl der Studierenden der Zahnheilkunde betrug im Sommer-
semester 37, im Wintersemester 31.
Als Assistent fungierte im Sommersemester Herr Zahnarzt
Niedergerke, im Wintersemester Herr Zahnarzt Sawade.
HeitmUller.
Bei der philosophischen Fakultät
1. Philosophisches Seminar.
Die Arbeiten im Institut nahmen den gewohnten Fortgang.
Infolge eines von einem hohen Ministerium bewilligten Extrazu-
schnsses von 1400 Mark konnten ein Projektionsapparat, ein Nagel-
sches Anomaloskop, ein Zylinderepiskotister, ein Motor mit Zentri-
fugal reguherung und einige kleinere .Apparate angeschafft werden.
An Stelle des am 1. April an das Berliner psychologische Se-
minar berufenen Herrn Dr. Kupp übernahm Herr Dr. D. Katz
die Assistentenstelle. Die Direktion.
2. Philologisches Seminar und Proseminar.
Die Uebungen der I. Abteilung leiteten die Direktoren ge-
meinsam, die der II. Abteilung die Direktoren abwechselnd zu-
sammen mit Herrn Prof. P oh lenz, die des Proseminars in beiden
Semestern Herr Prof. Pohlenz zusammen mit dem Assistenten
Herrn Dr. Dittmann, der im Soramersemester lateinische, im
Wintersemester griechische Sprachübungen abhielt.
Die Uebungen der II. .Abteilung und des Proseminars mußten,
da die Räume des Seminars nicht ausreichen, im Auditoriumgebäude
stattfinden.
Die Direktion des K. phil. Seminars.
F. Leo. E. Sch war tz.
4. Archäologisches Seminar.
Seit Anfang April 1908 ist die Bibliothek des Archäologischen
Instituts sowie die Antikensammlnng in das Erdgeschoß des Hauses
Friedländerweg Nr. 11 überführt worden. Die neuen Räume ge-
währen außer dem Vorteil der Vereinigung mit dem Seminar für
klassische Philologie den weiteren einer besseren Aufstellung der
Antikensammlung und wesentlich verbesserter Arbeitsgelegenheit
für die Studierenden. Die noch im Gebäude der Aula verbliebene
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Sammlung der Gipsabgüsse hat, da es völlig an Raum fehlt, nur
dnrch wenige Stücke vermehrt werden können. Dagegen konnten
für die Bibliothek eine Reihe wichtiger Werke erworben werden
mit Zuhilfenahme einer ansehnlichen außerordentlichen Geldbe-
willignng der Kgl. ünterrichtsverwaltnng. Auch die Antikensamm*
lang sowie die sonstigen Lehrmittel des Institutes sind durch An-
käufe sowie durch Geschenke um wichtige Stücke vermehrt worden.
An Stelle des bisherigen Bilfsassistenten ist seit dem 1. April
d. J. ein vollbezahlter Assistent angestellt. Die schwer empfun-
denen Mißstände der nngenügenden Unterbringung der Gipsabgnß-
sammlung, deren Trennung ‘von dejn übrigen Institute und des
Mangels eines Auditoriums mit Projektionsapparat können nur
durch den geplanten Neubau beseitigt werden, dessen möglichst
baldige Inangrifinahme daher dringend wünschenswert ist.
G. Körte.
6. Gemälde- und Kupferstichsammlung.
Wir verdanken dem verstorbenen Prof. Dr. K. Dilthey die
testamentarische Stiftung mehrerer Gemälde , 4 altitalieniscber,
2 altdeutscher und 2 niederländischer. Dazu kommt ein aus seinem
Nachlaß erworbenes von Cignaroli. Die graphische Sammlung ist
vermehrt worden durch 4 größere Ueproduktionswerke (die Ge-
mälde und Zeichnungen des Matthias Grünewald, herausgegeben
vonA. Schmid; die deutsche Jahrhundert-Ausstellung, Berlin 1906;
die Armee Friedrichs des Großen von Ad. Menzel ; die Handzeich-
nungen des Michelangniolo Bnonaroti, herausgegeben von Karl
Frey) und durch die neuen Liclerungshefte der früher genannten
Zeitschriften und Publikationen. R. Vis eher.
6. Seminar für orientalische Philologie und all-
gemeine Sprachwissenschaft.
Lie Anzahl der Mitglieder belief sich in beiden Semestern
auf je 15. Die Bibliothek wurde aus den laufenden Mitteln in
gewohnter Weise vermehrt. Die Geschäftsführung lag nach wie
vor in den Händen des Unterzeichneten. Sethe.
7. K. Seminar für deutsche Philologie.*
Die Uebungen des Seminars, an deren Leitung sich außer dem
Unterzeichneten und Professor Weißenfels auch der Privat-
dozent Dr. Brecht beteiligte, nahmen ihren gewohnten Fortgang.
Der Andrang war dauernd so groß, daß weniger als die Hälfte
der Angemeldeten und durch schriftliche Arbeiten großenteils als
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reif erwiesenen Studierenden in das Seminar anfgenommen werden
konnte, das mit 28, ja 30 Teilnehmern beständig tiberfnllt war.
Anmeldungen von auswärts mußten großenteils abgewiesen werden.
Die seit einigen Jahren eingerichtete Zwischenstufe muß vor-
läufig als feste Institution beibehalten werden: ihre Uebungen
wurden wie die des sog. Proseminars in einem Auditorium abge-
halten.
Die Bibliothek wurde ans den zur Verfügung stehenden
Mitteln, wozu freiwillige Beiträge der Mitglieder traten, ergänzt
und erhielt einzelne wertvolle Zuwendungen von früheren Mit-
gliedern, so insbesondere von Professor Dr. Wilhelm Uhl in
Königsberg die sämtlichen Hefte der von ihm heransgegebenen
Sammlung „Teutonia“.
Nach einer Mitteilung der Baubehörde vom 16. April d. J.
dürfen wegen des baufälligen Zustandes des ganzen Gebäudes die
bisher für die Aufstellung der Bibliothek benutzten Räume nicht
weiter mit Büchern belastet werden. Schröder.
8. Seminar für romanische Philologie.
Im Sommer 1907 zerfiel das romanische Seminar in zwei Ab-
teilungen. In der einen wurden mit 25 Teilnehmern provenzalische
Uebungen im Anschluß an das Epos „Girart von Rossillon“ ge-
halten; in der anderen wurde mit 49 ordentlichen und 42 außer-
ordentlichen Mitgliedern der mittelfranzösiscbe Lyriker Fran 9 ois
Villon gelesen und erklärt. Im Wintersemester wurde das alt-
französische Leben des heil. Alexis behandelt, indem zunächst mit
Hülfe der Handschriften ein kritischer Text festgestellt und dieser
dann übersetzt nnd interpretiert wurde. Hierbei beteiligten sich
43 ordentliche und 39 außerordentliche Mitglieder. Außerdem
wurden in beiden Semestern die eing^elieferten Arbeiten be-
sprochen.
ln dem nenfranzöschen Seminar trat Herr Comert an die
Stelle des Herrn Vermeil als Lector, während Herr Monillet
die Assistentenstelle beibehielt. Es bestand wie bisher ein Oberknrs,
in den man nur auf Grund einer schriftlichen Prüfung aufge-
nommen werden kann, und ein Unterknrs; jeder derselben zer-
fiel wieder in 3 — 4 Abteilungen , in welchen schriftliche nnd
mündliche Uebungen des Französischen vorgenommen wurden.
Sti m ming.
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9. Seminar für englische Philologie.
Die Zahl der Teilnehmer am englischen Seminar betrog im
Sommersemester 39 (dazu 31 Hospitanten), im’ Wintersemester 48
(dazu 27 Hospitanten). Im Sommersemester wurden Uebnngen zur
neuenglischen Literaturgeschichte, im Wintersemester altenglische
Interpretationsübungen veranstaltet.
Am englischen Proseminar fand unter der Leitung Dr.
Schückings eine Einführung in das Alt- und Mittelenglische,
im Wintersemester eine solche in die englische Philologie statt.
Die Uebungen des englischen Lektors Prof. Dr.
Tamson fanden in gesonderten Abteilungen für Anfänger und
Vorgeschrittenere in der üblichen Weise statt. Außerdem wurde
im Sommersemester die engli.sche Literatur von 1750—1850 in
englischer Sprache behandelt, im Wintersemester wurde Shake-
speares „The Tempest“ gelesen. Herr Assistent Vibert hielt in
3 gesonderten Kursen englische Konversationsübungen ab.
• Morsbach.
10. Seminar für mittlere und neuere Geschichte.
Professor Max Lehmann behandelte in beiden Semestern
ausgcwählte Abschnitte ans der Verfas.sungs- und Verwaltungs-
geschichte des 15., 16. und 17. Jahrhunderts. Professor Brandi
hielt im Sommer 1907 mehrstündige Uebungen zur ürkundenlehre
im dij)lomatischen Apparat, beschränkte deshalb die Uebungen im
Seminar wesentlich auf Besprechung der eingereichten Arbeiten
über die herzogliche Gewalt in den einzelnen Landschaften, be-
sonders während der Kaiserzeit. Die Uebungen des Wintersemesters
schlossen sich zunächst an da.s’Buch von Rubel über das fränki.sche
Eroberimgs- und Siedelungssystem an, seit Weihnachten an Dantes
Monarchia; nach der Interpretation wurde in Auseinandersetzung
mit neueren Meinungsäußerungen eingehender die Frage der Datierung
des Traktats behandelt.
Im Proseminar ließ Professor Stein im Sommer 1907 die
historischen Werke Ottos von Freising, im Wintersemester 1907/8
Wipos Leben Konrads II. und die vita Himrici IV. interpretieren.
Damit verbunden wurden Referate der Teilnehmer über mit der
Lektüre enger zusammenhängende oder andere Fragen, wie die
Entwicklung des Thronfolgerechts, des Königswahl rechts im Mittel-
alter u. a.
Die Bibliothek des Seminars wurde um 50 Bände vermehrt.
Die Zahl der Benutzer des Seminars (meist ordentliche Mitglieder
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der Seminar-Uebungen) belief sieh auf 160 im Sommer-, 151 im
Wintersemester. M. Lehmann. Brandi. Stein.
11. Seminar für Versicherungswissenschaft.
Die Uebungen der administrativen Klasse sind in der bis-
herigen Weise von Prof. Dr. Ehrenberg und dem Unterzeich-
neten fortgeführt worden. Die Leitung der mathematischen
Uebungen hat nach dem Abgang des Prof. Dr. ßrendel im
Wintersemester Prof. Dr. Bernstein übernommen. Die Zahl
der Teilnehmer betrug im Sommersemester 43, im Wintersemester 37.
Lexis.
12. Staatswissenschaftliches Seminar.
An den Uebungen des Seminars beteiligten sich im Sommer-
halbjahre 26 Mitglieder, im Winterhalbjahr 17. Die Geschäfts-
führung des Seminars lag, wie bisher, in den Händen des mitunter-
zcichneten Prof. Lex is, während die Leitrmg der Uebungen, ebenso
wie in den früheren Jahren, von Prof. Cohn gehandlmbt wurde.
Cohn. Lexis.
13. Diplomatischer Apparat.
Die Sammlungen wurden im Jahre 1907/8 aus den durch die
Beihülfe dos Kgl. Kuratoriums erhöhten Mitteln entsjirechend ver-
mehrt. W. Meyer.
14. Geograph! s ches Se minar.
Die noch immer steigende Zahl der der Geographie sich zu-
wendenden Studierenden und Hörerinnen nötigte, die Vorlesungen
ans dem mit allen Einrichtungen versehenen Hörsaal der K. Biblio-
thek im Herbst 1907 in das Auditorium maximnm des Auditorien-
gebäudes zu verlegen. Denn von 94 Zuhörem im Sommer 1907
erhob sich deren Zahl im Winter auf 136. Täglich muß seitdem
das Demonstrationsmaterial aus den Räumen des Seminars in das
entfernte Auditoriengebäudo geschafft werden, um unmittelbar nach
der Vorlesung in größter Hast daraus entfernt zu werden, da das
Auditorium anderweitig benutzt wird. Dieser schwer erträgliche
Zustand hat den Plan zum Anbau eines eigenen Hörsaals an das
Gebäude des Geographischen Seminars für 160 Plätze reifen lassen.
Leider konnten jedoch die erforderlichen Mittel für dies Jahr noch
nicht flüssig gemacht werden.
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Auch alle drei seit einer ßeihe von Jahren eingefnhrten
Uebnngen waren überfüllt. Den kartog^phischen Kurs besuchten
im Sommer 43 Studierende; im Winter ließ ich deren jedoch nur
38 zu, um die freie Beweglichkeit an den Zeichentischen nicht zu
sehr zu beschränken. An den Einzelübnngen nahmen im Sommer
1907 47, im Winter 60 teil, am Kolloquium im Sommer 41, im
Winter 60. Die Zahl der Geographie studierenden Damen erhob
sich im Sommer auf 7, im Winter auf 12. Zum Kolloquium für
Fortgeschrittene wurden letztere zum ersten Male im Winter
1907/8 zngelassen. Das Hauptthema für die Vorträgpe im Kollo-
quium erstreckte sich im Sommer aof die Entdeckungsgeschichte
von Asien, Afrika, Australien und der Polarländer im Mittelalter
und der Neuzeit; im Winter wurden die Deutschen Kolonieen in
Afrika behandelt.
Die Handbibliothek hat sich im Berichtsjahre um 78 Bände
vermehrt, die Kartensammlung außer den den Zeitschriften ent-
nommenen und systematisch eingereihten um 359 Kartenblätter,
darunter 327 topographische Karten und Meßtischblätter. Dazu
treten 6 Atlanten und größere Werke zur Geschichte der Karto-
graphie; der Kartenbestand für Vorlesungs- und TJebnngszwecke
vergp^ößerte sich um 1110 Blatt, darunter 7 Wandkarten. Von
Seiten der Praktikanten sind 50 Wandkarten großen Maßstabes
(namentlich in Betreff der Deutschen Kolonieen) und Profile her-
gestellt. An Diapositiven sind 53 angeschafft, ferner für das
Auditorium maximum ein eigener Schrank zur Aufbewahrung schwer
transportabler Demonstrations-Objekte.
Geschenke an Büchern und Karten erhielt das Seminar vom
K. Prenß. Unterrichtsministerium, der Deutschen Seewarte, dem
Institut für Meereskunde in Berlin, dem Geologischen Institut in
Göttingen, der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
dem Geological Survey of Canada, dem Geodätischen Institut in
Lissabon, der Geographischen Gesellschaft in Bremen, sowie den_
Herren v. Fischer-Treuenfeld, Heise, Rauers, W.
Schütte, Ed. Wagner, H. Wagner und A. Wolken-
hauer. Im Austausch stand das Seminar mit dem K.K. Militär-
geographischen Institut in Wien, den Topographischen Bureanx
zu Dresden, München, Kopenhagen, Madrid, Kristiania, Stockholm,
dem statistischen Landesamt zu Stuttgart, dem Geographischen
Seminar der Universität Straßburg, dem Service göographuiue de
l’armee zu Paris. H. W a g n e r.
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15. Mathematisch-phyBikalisches Seminar.
Dorch Verfügung des Herrn Kultusministers wurden in die
Zahl der Direktoren des Seminars die Herren Proff. Prandtl
und Simon anfgenommen, sodaß das Direktorium nunmehr die
ProfF. Riecke, Voigt, Klein, Hübe rt, Schwarzschild,
Minkowski, Wiechert, Prandtl, Simon umfaßt.
Das mathematische Lesezimmer hatte im Sommersemester
266, im Wintersemester 1907/8 269 Mitglieder; Herbst 1907
wurde ein besonderer von dem Assistenten der mathematischen
Sammlung, Herrn K. Hiemenz, bearbeiteter Lesezimmerkatalog
ansgegeben. E. Wiechert.
16. Sammlung mathematischer Instrumente und
Modelle.
Seit dem 1. Oktober ist an Stelle von Herrn K. Hiemenz
Herr Dr. Hellinger als Assistent eingetreten. Klein.
17. Institut für angewandte Mathematik und
Mechanik.
A. Abteilung für angewandte Mathematik.
Von Herrn Baurat Dr. von Rieppel wurde dem Institut eine
Summe von 2000 Mark geschenkt, die zum Bau eines harmonischen
Analysators Verwendung finden wird.
Als Hilfsassistent war Herr stud. math. Joh. Schröder tätig.
C. Runge.
B. Abteilung für angewandte Mechanik.
Als wichtigstes Ereignis des Jahres 1907/B ist die Neuordnung
der Praktika zu nennen, die im Wintersemester 1907/8 — zunächst
versuchsweise — zur Durchführung kam. Das bisherige „Wärme-
maschinen-Praktikum“ wurde in das allgemeine physikalische Prak-
tikum eingegliedert, ähnlich wie dies schon mit den elektrotech-
nischen Uebungen der Fall ist; 2 Wochenstunden mit einer nach
je einem halben Semester wechselnden Teilnehmerschaft.
Als Praktikum für erste Semester wurde das ,, Mecha-
nik-Praktikum“ ausgebildet, das bereits einmal, im Sommersemester
1907, abgehalten worden war (3 Wochenstunden durch ein Semester;
Gegenstände : Statik und Dynamik, Reibung, Festigkeit, Hydraulik,
Aerodynamik).
Durch diese Erweiterung des Praktikums war die Anstellung
eines zweiten Assistenten notwendig geworden; sie wurde ermög-
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licht durch das besondere Entgegenkommen der „Göttinger Ver-
einigung für angewandte Physik und Mathematik“, die — neben
ihren regelmäßigen Aufwendungen für das Institut — eine Remunera-
tion für einen „Htilfsassistenten“ aussetzte.
Im Wintersemester liK)7,'8 wurde die neue Stelle von Herrn
Dr. phil. H. Blasius bekleidet; erster Assistent war wie im
Vorjahre Herr Dr. ing. R. Rüdenberg. L. Prandtl.
18. Zoologisch-zootomisches Institut.
Der Bestand der optischen Instrumente wurde den gesteigerten
Anforderungen enspreciend durch den Ankauf einer Anzahl von
Mikroskopen, Präparicrmikrospen und Standlupen aus den Werk-
stätten von Winkel in Göttingen und Zeiß in Jena vergrößert.
Die Sammlungen der Arthropoden und Mollusken wurden zum
Teil umgestellt, mit Standortnummern versehen und katalogisiert.
Erworben wurden durch das Entgegenkommen der Verwal-
tungen der Zoologischen Gärten in Hamburg und Düsseldorf zahl-
reiche Kadaver von Säugern, Vögeln und Reptilien. Zur Auf-
stellung in der Sammlung kamen dadurch von größeren Stücken
1 Equs Zebra und 1 Ursus malayanus. — Der Sammlung der Säuger
gingen ferner durch Kauf ein Ibex Lydekkeri, sowie eine Anzahl
von Uteri mit Embryonen brasilischer Säuger zu. Die Sammlung
der Reptilien, Amphibien und Fische wurde durch Ankauf ver-
größert. In gleichem Wege wurde die Sammlung der Myriapoden
und Isopoden, sowie die biologische Sammlung der Insekten er-
weitert.
Im Tausch wurden nordische Crustaceen und Polychaeten er-
worben.
An Geschenken erhielt die Sammlung die erste Rate aus den
Sammlungen der deutschen Südpolar-Expedition ; vom naturhisto-
rischen Museum in Hamburg Lumbriconeris tetraura Schm.; von
Herrn Dr. Friede Schmidt in Stralsund einen Edelmarder; von
Herrn Grnpe in Hsenburg einen Siebenschläfer, von Herrn Garten-
direktor Horäk auf Schloß Dyck bei Düsseldorf ein wildes
Kaninchen, von Herrn Obergärtner Wiesemann hier ein
Pituophis catenifer; von Herrn Suter in Christchurch DoUcho-
glossus otagensis.
Ansichtsendung machte das Zoologische Institut in Wien.
Ehlers.
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19. Eth nogr aph i sehe S ammlung.
Durch Kauf erworben sind Ethnographica aus Formosa;
ferner eine Reihe von Bronzen aus Indien, China und Japan.
Ehlers.
2ü. Mineralogisch-petrographisches Institut.
Die Lehrmittel wurden vervollständigt durch die AnschafiFung
einer Reihe größerer Modelle, namentlich von Krystallen, durch
Diapositive und Dünnschliffe, das Instrumentarium durch verschie-
dene kleinere, chemische und physikalische Apparate. Die Natu-
raliensammlung erfuhr eine willkommene Bereicherung durch 14
von Herrn Bergrat Scheunen geschenkte Gangstücke von Claus-
thal und namentlich durch die von der Familie des früheren Prof.
Freiherrn Sartorius von Waltershanscn überwiesene Samm-
lung von Mineralien und Gesteinen, welche u. a. die Belegstücke
zu dem Aetnawerke des genannten Gelehrten enthält und für deren
Transport nach hier und Unterbringung im Institut der Herr
Kurator die Mittel zur Verfügung stellte. O. Mügge.
21. Geologisch-paläontologisches Institut.
Durch Anschaffung von Wandtafeln, Karten, Bildern und Pro-
filen und durch Zusammenstellung von paläontologischen Uebnngs-
sammlungen wurden die Lehrmittel für \ orlcsungen und Uebnngen
vervollständigt.
Die geologisch-paläontologi.schen Sammlungen erhielten durch
Geschenk, Ankauf und eigene Aufsammlungen bei Exkursionen
reichlichen Zuwachs, besonders an Versteinerungen aus dem Jura
und der unteren Kreide Nord Westdeutschlands, aus dem Jura
Württembergs (Saurier und Fische von Holzmaden, Ammoniten
des oberen Lias von Reutlingen, des Dogger und Malm von Ba-
lingen), Bayerns, Frankreichs (Jura von Glos. Calvados), aus dem
Devon des Sanerlandes, Carbon und Perm des Hüggelgebietes. Wert-
volle Zuwendungen verdanken die Sammlungen den Herren Bam-
berg, Prof. Dr. Deecke, Heise, Holland, vonMartius, Dr.
Maseke (Placodns-Schädel von Diemarden), Prof. Dr. Kilian,
Geh. Bergrat Prof, von Koenen, Berginspektor von Koenen,
Lohmann, Renner, Reuter, Römer, Dr. Salfeld, Scholz,
Schrammen, Wetzel, Wedekind, Pfaff, Fräulein Pösch-
mann; die Herren Dr. Haack und Wichmann überwiesen dem
Institut die Belegstücke zu ihren Dissertationen. So weit als
möglich wurden diese Zugänge bearbeitet und eingeordnet.
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Die Leitung des Instituts ging am 1. April 1907 von Herrn
Geh. Berggrat Prof. Dr. vonKoenen an den Unterzeichneten
über. Als Assistenten fungierten bis zum 30. September 1907
die Herren cand. Wichmann und cand. Haack, seit 1. Oktober
1903 ist Herr cand. W. Lohmann als einziger Assistent am In-
stitut angestellt. Pompeckj.
22. Botanischer Garten, Botanisches Museum,
Pharmakognostische Sammlung.
1) Botanischer Garten. Mit 140 botanischen Gärten,
Versuchsanstalten und Privatgärten des ln- und Auslandes wurden
Sämereien und Pflanzen ausgetanscht ; wir gaben 1547 Samenpackete
und 390 Exemplare lebender Pflanzen ab und erhielten dafür 1269
Packete Samen und 426 lebende Pflanzen. — Durch Kauf erwarb
der Garten an lebenden Pflanzen ans Mexiko 4 Arten der Xero-
pbytenflora, und aus Südbrasilien eine Sammlung von Baumfamen,
Krautfaraen Cacteen, zumeist aber Orchideen, dazu eine Anzahl
Sämereien. — Der Direktor sammelte lebende Pflanzen in den
französischen ,Jjandes“, in den Hochgebirgen der Pyrenäen, in
Südfrankreich und in der Schweiz, zusammen etwa 6000 Stück;
dieselben werden im botanischen Garten kultiviert, um für den
Versnehsgarten auf dem Brocken und für die im Bau begriffene
Erweiterung der Alpenanlage Verwendung zu finden. Nachdem
die dazu bestimmten Erdmassen sieb gelagert haben, ist mit dem
Aufbau dieser Erweitemngsanlage begonnen worden, indessen hat
derselbe aus Mangel an Mitteln und Arbeitskräften auch noch nicht
annäberad vollendet werden können. — Die im Vorjahr neu er-
richtete Terrassenanlage an der südlichen Wallböschung wurde
teilweise bepflanzt, teilweise zur Aufstellung von Tupf- und Kübel-
pflanzen benutzt: am unteren schattigen Abhang fanden Palmen
und australische Monokotylen Platz, in den sonnigeren Lagen
Xerophyten aus Mexiko, Califomien, Südafrika und von denjCana-
rischen Inseln, sowie Pflanzen des Mediterrangebietes. Diese An-
lage ist ein sehr instruktives Lehrmittel und ein hervorragendes
Schaustück des Gartens geworden. — Durch den Erweiterungsbau
des Pflanzenphysiologiscben Institutes ist eine Aenderang der land-
schaftlichen Anordnung des Gartens in der Umgebung bedingt ge-
wesen und zur .Ausführung gebracht worden; bei dieser Gelegen-
heit wurden noch fehlende Coniferen, mehrere Magnolia-Arten und
asiatische Rhododendron angepflanzt. — ln begründeter Erwartung
des Neubaues zweier Gewächshäuser für Tropenpflanzen und kolo-
niale Nutzpflanzen ist der dazu erforderliche Platz abgeräumt und
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freigelegt worden; leider unterblieb der Ban nnd dadurch ist der
Platzmangel in den bestehenden Gewächshänsem in bedenklicher
Weise gesteigert worden. — Die Etikettierung der Pflanzen mit
Porzellanschildern wurde bei den tropischen Wasserpflanzen, den
Sumpf- nnd Moorpflanzen und bei den tropischen Epiphyten weiter-
gefhhrt.
2) Versuchsfeld auf dem Brocken. An der durch
Witterungseinflüsse sehr schadhaft gewordenen Einfriedigung
mußten größere Reparaturen vorgenommen werden. Auf die im
Vorjahr angelegten Langbeete wurden mehrere hundert Alpenpflanzen
gesetzt, die zu Massenknltnren nach bestimmten Gesichtspunkten
dienen sollen.
3) Botanisches Museum bezw. Institut. AnGeschenken
liefen ein: von Herrn Forstmeister Lamprecht im Seelzerturm
bei Einbeck eine Partie Fmchtkörper von Polyporus fomentarius;
von Herrn Fabrikbesitzer J. Rosenberg in Franstadt eine um-
fangreiche wertvolle Sammlung von Zigarrentabaken aller Art
nebst zugehörigen Notizen, die in den Vorlesungen über Nutz-
pflanzen bestens Verwendung findet; von Herrn Prof. Schwein-
furth in Kairo zahlreiche interessante Musenm-sgegenstände ans
Nordost-Afrika nnd Aegypten, darunter Materialien ans Mnmien-
beigaben. — Angekauft wurden : eine riesige Spatha nebst Bluten-
stand von der Palme Maximiliana Maripa : ein Vaszikel Violae ex-
siccatae von Becker; 1 1/2 Centnrien Kamerunpflanzen von
Zenker; Museumsgegenstände, Kautschukproben u. s. w. ans Bahia
von Ule; charakteristi.sche Photographien aus Brasilien, Ostafrika
n. 8. w. ; 130 Herbarpflanzen, zwei große Ficusstämme (W nrzel-
platten und Baumwürger), Lianen, Palmstämme, Bromeliaceen,
Stämme von Cecropien, Bambns u. s. w. nebst 150 Arten Früchte
und Sämereien aus Südbrasilien.
4) P h ar makogno s tisch e Sammlung. Die Bestände
wurden nach Bedürfnis durch Neuerwerbungen vermehrt. Herr
Prof. Schweinfurt in Kairo schenkte mehrere interessante
Drogen ans Aegj'pten und Mesopotamien.
6) Personal. Am 1. April 1907 trat Dr. Hollste! n aus
Eschwege als Assistent ein nnd versah die Stelle bis zum Schluß
des Etatsjahres. — Der Obergehülfe Christian Wiesemann
aus Freden verließ den Garten mit Ende Februar 1908, um an
den Palmengarten in Frankfurt a. M. überzusiedeln; an seine
Stelle trat am 1. März 1908 der Obergehülfe August Stein-
berger aus Kloster Thron, Kreis Usingen. A. Peter.
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23. Pflanzenphysiologisches Institut.
Schon in der Chronik für das Jahr 1906 wurde berichtet, daß
mit dem Erweiterungsbau des Instituts in den letzten Wochen des
Etatsjahres habe begonnen werden können.
Die für Alt- und Neubau zur Einrichtung gelangende Zentral-
heizung konnte schon im Oktober in Betrieb genommen werden,
die Fertig.stellung der übrigen Neueinrichtungen hat aber dadurch
eine erhebliche Verzögerung erlitten, daß mit Beginn des Jahres
1908 die für den Bau ausgeworfenen Mittel zur Neige gingen, und
deshalb die Arbeiten fast 3 Monate hindurch nur sehr langsam ge-
fördert werden konnten. Nachdem nunmehr von Seiten des Vor-
gesetzten Ministeriums eine Nachbewilligung der noch erforder-
lichen Summe erfolgt ist, wird der Abschluß aller noch ansstehenden
Arbeiten in- einigen Wochen erfolgen.
Ein Teil der neuen Bäume hat jedoch schon mit Beginn des
Sommersemesters 190.8 in Betrieb genommen werden können, ln
kurzem worden dem Institut nunmehr, außer den bisherigen, an
neuen Bäumen und Einrichtungen zur Verfügung stehen:
Der erweiterte Hörsaal mit 95 Sitzplätzen, die durch An-
bringen von seitlichen Klappsitzen noch leicht um 12 vermehrt
werden können. Drei neue Arbeitsräume, im Anschluß an den
bisherigen Mikroskopiersaal, für mikrokospische und physiologische
Arbeiten. An den letzten von ihnen, auf der S.O. Ecke des In-
stituts, der eine kleine Kapelle, sowie Einrichtungen zum Ver-
dunkeln erhalten hat, schließt sich als Ausbau, durch zwei Säulen
gestützt, ein geräumiges, heizbares Glashaus mit zwei Abteilungen
an. Zur ebenen Erde zwei Zimmer an der Ostfront für Kulturen
und speziellere Arbeiten, das eine ausgestattet mit einer größeren
Kapelle und Einrichtungen zum Verdunkeln. In das andere, an
der N.O.-Ecke, i.st eingebaut ein einfenstriger Baum für keimfreies
Arbeiten.
Von den beiden weiteren Zimmern des Erdgeschosses wird
das eine, an der Südseite, der zweite Sammlungsranm. Es wird,
wie auch nunmehr der alte Sammlungssaal, mit modernen Schränken
ausgestattet, die erlauben werden, die bisher in verschiedene Bäume
verteilte und in ganz unübersichtlicher Weise znsammengedrängte
Enterrichtssammlung des Instituts übersichtlich aufzustellen, und
den Studierenden zugänglich zu machen. In dem zweiten, an der
N.-Seite über dem Kesselraum gelegen, sollen in Schränken die
physiologischen Apparate und Instrumente untergebracht werden.
Durch Treppen hat dieses Zimmer Verbindung nach oben mit dem
ersten der neuen Arbeitszimmer, und von hier durch eine Treppe
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von vier Stufen und eine Tür mit dem Hörsaal, nach unten mit
den Kellerräumen. Im Keller finden sich, außer Kesselranm und
Kohlenkeller, zwei Räume nach S.O. und S. sehend, von denen der
letztere mit einem Lichtgraben in Verbindung steht, zur Kultur
von Famen u. s. w., weiter ein großer, etwas niedrigerer Raum,
gewonnen durch die wegen Feuchtigkeit notwendig gewordene
Unterkellerung des alten Sammlungssaales. Alle diese Räume sind
gut beleuchtet und im Winter durch die in ihnen laufenden Rohre
der Zentralheizung und die mehr oder weniger direkte Verbindung
mit dem Kesselranm durchaus frostfrei, und auch ohne Heizkörper
lassen sich einige fast auf Zimmertemperatur halten.
Auf dem flachen Dach des Neubaues hat für sommerliche Kul-
turen ein Glashaus Aufstellung gefunden, bestehend aus vier Ab-
teilungen, mit Wasserbassin und Wasserznleitung ans der zur
Zisterne nmgewandelten alten Abortsgrnbe vor dem Eingang des
Instituts. Neben diesem Eingang sind an der S.W.-Ecke neue
Kloseträume eingerichtet worden. Das flache Dach über den-
selben erlaubte in sehr erwünschter Weise den viel gebrauchten
Balkon über dem Institutseingang erheblich zu vergrößern. Das
frühere Durchgangszimmer neben dem neuen Kloset ist zu einer
geräumigen Garderobe umgestaltet, die frühere Garderobe mit dem
dahinterliegenden alten Kloset, zur Linken der Eingangstür, ist
als Wohnzimmer zur Wärterwohnung hinzugezogen worden. Dafür
wurde eines der mittleren Zimmer der Wärterwohnung als Küche
eingerichtet, da die alte Küche unzulänglich war und infolge, der
Neueinrichtungen verlegt werden mußte.
Dadurch daß das Institut jetzt auch an das städtische Elektri-
zitätswerk angeschlo.ssen i.st, werden in Zukunft der Hörsaal,
sowie die beiden Sainmlungsräumo elektrische Beleuchtung erhalten,
und wird auch der Projektionsapparat elektrisch bedient werden
können. Es sind Vorkehrungen getrofien, um auch in den Mikro-
skopieräumen, sowie in den übrigen Räumen des Instituts nach
Bedarf elektrische Beleuchtung einrichten zu können.
Mit Beginn des Etatsjahres 1908 hat auch der Etat des In-
stituts eine erhebliche Erhöhung erfahren, sodaß nunmehr aller
Voraussicht nach das Institut mit seinen Einrichtungen und Mitteln
für die nächste Zeit allen an dasselbe herantretenden Ansprüchen
wird zu genügen im Stande sein.
Die Sammlung wurde wiederum durch Ankauf einer geringen
Anzahl von Objekten aus dem Staate St. Catherina in Brasilien
vergrößert.
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Der Assistent Dr. von Behren verließ Ende März 1908
seine Stellnng, für ihn trat ein Dr. J. Kiihlhorn ans Göthen.
Berthold.
24. Sternwarte.
Zunächst sind neuerliche Bewilligungen für Zwecke der
astronomischen Praktika von Seiten des Vorgesetzten Ministe-
riums, wie der Göttinger Vereinigung mit lebhaftem Dank zu er-
wähnen.
Prof. Ambronn übernahm die Beaufsichtigung des astron.
Instrumentenbaues der Firma Sartorius. Zu seiner Vertretung
bei Beobachtungsarbeiten wurde Herr Dr. O. Birck als zweiter
Assistent angestellt. An Stelle des Rechners, der von der Stern-
warte schied, traten zwei weibliche Hülfskräfte.
Die Aufnahmen für die photographisch-photometrische Durch-
musterung Zone 0®— 20“ sind zu Ende gfefuhrt, die Bearbeitung
unter der Leitung von Dr. Kohlschütter zur Hälfte erledigt.
Herr Dr. H. Rosenberg begann die spektralphotometrische
Untersuchung von 80 helleren Fixsternen. Am Heliometer wurde
die Poltriangulation von Herrn Rudolph beendigt.
Schwarzschild.
25. Physikalisches Institut.
A. Ableitung für Experimentalphysik,
Im Sommersemester des Jahres 1907 wurde das Praktikum
für Radioaktivität und Elektronik, dessen Einrichtung durch die
Unterstützung des Herrn Geheimen Regierungsrats Dr. von Böt-
tinger und der Göttinger Vereinigung zur Förderung der an-
gewandten Ph 3 'sik und Mathematik ermöglicht worden war, zum
ersten Male abgehalten. Die große Zahl neuer Apparate, welche
dafür angeschafft wurden, haben sich auch für den Vorlesungs-
betrieb des Institutes als sehr wertvoll erwiesen. Riecke.
B. Abteilung für mathematische Physik.
Die Arbeiten des Institutes wurden gefördert einerseits durch
eine Zuwendung des Herrn Universitätskurators aus dem Insgemein-
Fond, andererseits durch Darleihung eines ausgezeichneten Stufen-
spektroskopes von Hilger- London durch Herrn Kommerzienrat
Dr. Hans waldt- Magdeburg. Die im Gange befindlichen Unter-
suchungen bezogen sich besonders auf Probleme der Krystall-
physik und Magnetoptik, ferner auf solche der Metallreflexion, der
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47
Schallschwingungen von Membranen, der innereji Reibnng fester
Körper und auf speziellere thermische Fragen.
Das von dem Assistenten des Institutes Dr. Krüger unter
Heranziehung eines Mechanikers geleitete Handfertigkeitspraktikum
konnte dank der Unterstützung durch die Göttinger Vereinigung
für angewandte Physik und Mathematik in seinen Einrichtungen
beträchtlich erweitert und vervollkommnet werden. Voigt.
C. AiiMhim/ für angewandte Elektrizität.
Durch abermalige Bewilligung von 5000 Mark aus der Jubi-
läumsstiftnng der deutschen Industrie in Charlottenburg zu Ver-
suchen über Erzeugung und Verwertung ungedämpfter elektrischer
Schwingungen konnten die experimentellen Hülfsmittel des Instituts
wesentlich bereichert werden.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen erstreckten sich auf
das Gebiet der elektrischen Schwingungen, die Frage des Funken-
widerstandes, die Frage der dielektrischen Hysteresis, etc.
Der Unterrichtsbetrieb wurde durch Einrichtung eines regel-
mäßigen elektrotechnischen Seminars bereichert. Die Göttinger
Vereinigung zur Förderung der angewandten Physik und Mathe-
matik, welche für die sächlichen Kosten des Institutsbetricbes
jährlich 6000 Mark gibt, bewilligte ein Extraordinarium zur Er-
neuerung der Verdunklungseinrichtung des Hörsaales.
Mit Genehmigung des Herrn Ministers wurde für die mit selb-
ständigen Untersuchungen beschäftigten Studierenden ein Prakti-
knmshonorar von 60 Mark pro Semester festgesetzt, welches
dem sächlichen Fond des Institutes zur Verfügung gestellt wird.
Als Assistent ist seit 1. Oktober 1907 Herr cand. H. Busch
tätig.
Am 1. Oktober wurde der Direktor der Abteilung zum o.ö.
Professor in der philosophischen Fakultät ernannt.
H. Th. Simon.
26. Geophysikalisches Institut.
Herr Dr. K. Zoeppritz schied als Assistent Ende August
aus und übernahm an Stelle von cand. Hermann die Inftelek-
trischen Untersuchungen im Auftrag der Kgl. Gesellschaft der
Wissenschaften. An Stelle von Dr. Zoeppritz trat Herr Dr.
Geiger. — An Stelle des Assistenten Dr. F. Willers trat am
1. Oktober Herr cand. Voigt.
Die Herren Willers und Hermann verließen das Institut,
um sich dem Lehrerberuf zuzuwenden. E. Wiechert.
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48
27. Allgemeines chemisches Laboratorinro.
Im Personalbestand vollzogen sich folgende Aenderungen:
Am 1. April 1907 schied Dr. C. Engelbrecht als Assistent
aus und an .seine Stelle trat Fr. Paul Schüler; am 1. Oktober
1907 schieden aus: Dr. M. Herder, Dr. H. Köhler, Dr.
\V. Kempe und wurden ersetzt durch die Herren Dr. Jo-
hannes Sielisch, Dr. Werner Lange, Dr. Friedrich
Bocdecker.
Die Institutsbibliothek wurde durch eine wertvolle Schenkung
des Herrn Kommerzienrat Al. Wacker in Lindau in sehr dan-
kenswerther Weise bereichert. Wallach.
28. Institut für anorganische Chemie.
Die Assistenturen hatten die Herren Dr. Isaak, Dr. Vogel
und Dr. Doerinkel. Bauliche Aenderungen wurden nicht vor-
genomroen. Die Arbeiten dos Institutes betrafen hauptsächlich
die Verbindungsfiihigkeit der Elemente. Am 1. Januar 1907 über-
nahm Herr Prof. Dr. R. Zsigmondy die Direktion.
Tarn mann.
29. Institut für physikalische Chemie.
Im Oktober 1907 übernahm der Unterzeichnete die Direktion
von Herrn Geheimrath Prof. Dr. E. Ri ecke. Die Herren Dr.
M. Levin, Dr. Lauer und Dr. R. Vogel übernahmen die Assi-
stenturen. Im Institut wurden die früheren metallographischen
Arbeiten weitergeführt und speziell nach der chemisch-physika-
lischen Seite erweitert, ferner wurden Arbeiten über photo-
chemische Reaktionen, Radioaktivität, Passivitätserscheinungen
und Verschiebnng^selastizität bei Flüssigkeiten vcrötTentlicht.
T a m m a n n.
30. Agrikultur-chemisches Laboratorium.
I
Die vorbereitenden, die analytischen und die präparativen Ar-
beiten der Praktikanten, sowie die wissenschaftlichen Unter-
suchungen von Pflanzenstoffen und Kohlenhydraten sind wie früher
fortgeführt worden, und hier sind besonders die Forschungen über
die Darstellung und die quantitative Bestimmung der
Gluknronsäure sowie über Fa r b e n r e a k t i o n e n der
Znekerarten mit Naphtoresorcin anzufiihren.
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49
Einige Resultate der üntersuchnngen wurden in der Disserta-
tion von Lef^vre and sonstigen Publikationen niedergelegt.
Assistent des Instituts war Herr Dr. Reclaire.
B. T o 1 1 e n s.
31. Landwirtschaftliches Institut.
Bibliothek und Sammlungen des landwirtschaftlichen Instituts
erfuhren im Jahre 1907/8 die erforderlichen, den Bedürfnissen des
gesamten akademischen landwirtschaftlichen Unterrichts dienenden
Ergänzungen und Erweiterungen.
Den zur Verfügung stehenden Mitteln entsprechend wurde
das Laboratorium für Chemie und Bakteriologie der
Milch mit verschiedenen neuen Apparaten aasgestattet. Wenn
dieses Laboratorium auch zunächst dem Unterrichte zu dienen be-
stimmt ist, konnten doch auch besondere Arbeiten, namentlich solche,
die dem weiteren Ausbau der Chemie der Milch zu dienen bestimmt
sind, aasgeführt worden.
Als Chemiker am Laboratorium wirkte bis zum 30. September
1907 Dr. W. Warmbold und vom 1. Oktober 1907 an Dr. Gg.
Wiegner. W. Fleischmann.
32. Landwirtschaftliches Versuchsfeld.
Der ehern. Assistent Herr Dr. Müther verließ am 1. Juli
seine Stellung. Er wurde durch den bisherigen Volontär- Assistent
Dr. Meyer er.setzt. Als Volontär-Assistent arbeitete vom 1. Juli
bis 1. Oktober Herr Dr. Michels im Laboratorium. Am 1. Ok-
tober trat als landw. Assistent Herr Dr. Merkel an die Stelle
von Herrn Dr. Fest, der den Posten als landw. Assistent vom
1. AprU ab inne gehabt hatte.
In der Arbeitsrichtnng des Versuchsfeldes und der Vegeta-
tionshalle ist eineAendemng nicht eingetreten, v. Seelhorst.
33. Landwirtschaftlich-bakteriologishes Institut.
Im Betriebe des Instituts ist im Berichtsjahre keine Aende-
rung, abgesehen von einem Wechsel der Assistenten, eingetreten.
Als Chemiker ist Herr Dr. Junker, als landwirtschaftlicher
Assistent Herr Brüns und als Volontärassistent HerrDr. Zö ekler
tätig. Koch.
Zu der Annahme der von Herrn Prof. F. Fischer gemachten
Schenkung seiner chemisch- technologischen Sammlung an die Univer-
sität wurde die Genehmigung erteilt, die Sammlung ist in den
Räumen des früheren Stifts St. Crucis untergebracht.
4
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50
V.
studierende.
Die Zahl der Studierenden betrug, nachdem bei der Imma-
trikulation Ostern 1907 die Zahl der Immatrikulierten 2000 über-
schritten hatte, nach der endgültigen Feststellung: im Sommer-
Semester 1961, im Wintersemester
1862.
Davon kommen auf die
theologische Fakultät
113
bezw.
104
juristische „
465
7 !
436
medizinische „
176
J»
193
philosophische „
1197
7>
1129
Die Zahl der Hospitanten belief sich im Sommersemester auf
186, im Wintersemester auf 219. Unter ihnen waren 120 bezw.
160 Frauen.
Gestorben siml :
stud. phil. Max Dahlmann aus Wutha 2. August 1907,
„ phU. Ludwig Ruwoldt aus Hannover im September 1907,
„ math. Max Schnitze aus Kia king chow am 23. Januar
1908,
, jr. Richard Kreidner ans Bemburg am 8. Februar 1908,
„ jr. Wilhelm V. Bötticher ans Hannover am 16. März
1908.
Während des Berichtsjahres sind 13 Studierende disziplinarisch
bestraft und zwar mit einem Verweise:
3 wegen eines Verhaltens, welches mit dem Zwecke des Auf-
enthaltes auf der Universität im Widerspruch steht,
1 wegen Widerstandes,
2 „ Beleidigung,
1 , Körperverletzung;
mit 3 Tagen Karzer;
2 Studierende wegen Sachbeschädigung,
1 wegen Beleidigung eines Kommilitonen;
mit 6 Tagen Karzer :
ein Studierender wegen Störung der Ordnung und Sitte des
akademischen Lebens ;
mit Entfernung von der Universität:
ein Studierender wegen Störung der Ordnung und Sitte des
akademischen Lebens;
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51
mit Ansschloß von dem Universitäts-Studiom ;
ein Stndierender wegen Diebstahls.
TI.
Feierlichkeiten und Ehrenbezeugungen.
Am 6. Juni 1907 beging die Universität in üblicher Weise
das Fest der Preis Verteilung; die Festrede des d. z. Prorektors
Prot. Dr. Schröder handelte über »Die deutschen Personen-
namen“.
Volle Preise wurden erteilt: von der theologischen Fakultät
dem stnd. theol. AdolfKreusler aus Celle für die Preispredigt
über Mark. 8, 34. 35; von der philosophischen Facnltät: dem stud.
phil. Kurt Stavenhagen aus Riga für Lösung der Aufgabe;
„Quomodo Demosthenis orationes Vlll. IX. X. inter se connexae
et temporibus distinctae sind quaeratur“, und dem stnd. rer. nat.
Richard Wichmann aus Hamburg für Lösung der Aufgabe:
»Auf Grund möglichst zahlreicher Profile im Gel)iete des Selter
und des Ith ist der Korallen Oolith und der Kimmeridge in seiner
verschiedenartigen Gesteins-Entwicklung mit seiner Fauna zu
schildeni und mit der durch K. v. Seebach und Struckmann aus
der Nähe von Hannover beschriebenen Entwickelung zu ver-
gleichen.“ Ein halber Preis wurde von der theolog. Fakultät zu-
gesprochen dem stud. theol. Albert Pommerien aus Göttingen
nnd von der philosophischen Fakultät dem stud. phil. Karl
Fritsch aus Münden zuerkannt ein Accessit in Höhe des halben
Preises. — Die Preisaufgaben der juristischen und der medizinischen
Fakultät hatten keine Bearbeitung gefunden.
Am 27. Januar 1908 feierte die Universität den Geburtstag
des Kaisers und Königs durch einen Festaktus in der Aula. Die
Festrede hielt der Prof. Dr. B ran di über »Das Werden der Re-
naissance“.
Am .300jährigen Jubiläum der Universität Gießen am 31. Juli
bis 2. .August 1907 nahm als Vertreter der Universität der Pro-
rektor Prof. Dr. Schröder teil und überreichte eine tabula gra-
tulatoria.
Der Geological Society in London sandte der Prorektor zur
lOOjährigen Feier ihres Bestehens am 26. Sept. 1907 eine Qratn-
4‘
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62
latiunsBcbrift. Ein gleiches Schreiben erhielt die University of
Maryland zu Baltimore ans Anlaß ihrer hnndertjähr. Jubelfeier
am 30. Mai 1907, gelegentlich der Aldrovandi-Feier wurde vom
Prorektor ein Schreiben an die Universität Bologna gerichtet.
Die Feier seines 60 jährigen Doktor- Jubiläums beg^ing am
24. Juli 1907 der Ober-Konsistorialrat Prof. Dr. Wiesinger in
stiller Zurückgezogenheit im Kloster Loccnm, wohin ihm die Glück-
wünsche vom Prorektor und Senat und der theologischen Fsikultät
folgten.
Das 50jährige Doktor-Jnbiläum beging am 17. Juni 1907 der
Geh. Justizrat Prof. Dr. Frensdorff; nachdem ihm die hiesige
juristische Fakultät das erneuerte Diplom überreicht hatte, be-
grüßte ihn der Prorektor im Geleit der vier Dekane mit einer
Ansprache.
Die gleiche Jubelfeier konnte am 12. August 1907 Geh. Justiz-
rat Prof. Dr. Regelsberger begehen, der sich einer festlichen
Veranstaltung durch eine Reise ins Gebirge entzogen hatte.
Dorthin worden ihm eine Adresse der juristischen Fakultät und
die Glückwünsche von Prorektor und Senat nachgesandt.
Beide Jubilare wurden auch von auswärtigen Universitäten
und gelehrten Körperschaften reichlich durch Festschriften und
Gratulationen erfreut.
Ihren 70. Geburtstag begingen im Berichtsjahre: der Geh.
Reg.-Rat Prof. Dr. Baumann (am 22. 4. 1907), der Geh. Ober-
Reg.-Rat Prof. Dr. Lexis (am 17. 7. 1907), der Geh. Reg.-Rat
Prof. Dr. Fleischmann (am 31. 12. 1907).
Bei- Gelegenheit der Jubiläums- Feier der Universität Gießen
wurde der außerordentliche Professor an unserer Universität Lic.
Dr. Rudolf Otto zum D. theol. ehrenhalber, der Geh. Reg.-
Rat Prof. Dr. Max Lehmann zum Dr. jr. ehrenhalber pro-
moviert
VII.
Stiflungen und Stipendien.
Die in voriger Chronik erwähnte Lach mann- Stiftung hat
inzwischen die Allerhöchste Bestätigung gefunden ; das Statut wird
im Nachstehenden abgedruckt:
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63
§ l-
Am 23. Februar jedes Jahres soll für die beste seit dem
23. Februar des Vorjahres im philosophischen Seminar der Georg-
August-Üniversität gelieferte Einzel-Arbeit, oder für die im gleichen
Zeiträume erfolgte beste Gesamtleistung ein Preis von 300 Mk.,
buchstäblich — Dreihundert Mark — vergeben werden.
§ 2
behandelt die Anlage der mit 11 250 Mk. ablösbaren Rentenschulden
von 300 Mk. jährlich.
§ 3.
Die Verwaltung der Stiftung soll durch den Verwaltungs-
Ausschuß der Georg-August-Universität, die Rechnungsführung für
die Stiftung möglichst durch die Kgl. Universitäts-Kasse in Göt-
tingen — beides unentgeltlich — erfolgen.
§ 4 .
Die Entscheidung über die Verleihung des Preises erfolgt
durch die Direktoren des philologischen Seminars der Georg-
August-Universität. Diese sind berechtigt, zur Entscheidung Uber
die Verleihung ein oder mehrere Mitglieder des akademischen Lehr-
körpers zu cooptieren.
Sofern keine Einzel- oder Gesamtleistung ans dem in Frage
kommenden Jahre des Preises würdig erachtet wird, kann die
Verleihung des Preises unterbleiben. Alsdann wird in einem der
nächsten Jahre der doppelte Betrag mit 600 Mk. als Preis ver-
liehen.
§ 5.
Der jedesmalige Empfänger trägt seinen Namen, den empfan-
genen Betrag und das Datum des Empfanges in das von den
Stiftern zu liefernde Stiftungsbuch ein, dasselbe vrird dauernd in
dem phUologischen Seminar verschlossen aufbewahrt.
§ 6 .
Für den Fall des Eingehens des philologischen Seminars der
Georg-August-Universität soU der jährliche Betrag von 300 Mk.
auch ferner zu philologisch-wissenschaftlichen Zwecken verwandt
werden.
Stipendien-Stiftung der Stadt Göttingen.
Um ihre Freude über den erfreulich gewachsenen Besuch der
Universität und das warme Interesse zu bekunden, welches Stadt-
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54
Verwaltung und Bürgerschaft an der Entwicklung der Universität
nehmen, haben die städtischen Behörden beschlossen, zwei Stipen-
dien znm Jahresbetrage von je 300 Mk. zn stiften. Anf Glrund
der ersten Mitteilung und eines provisorisch aufgestellten Statuts
konnte mit Genehmigung des Herrn Kurators die erstmalige Ver-
leihung der Stipendien durch den Prorektor erfolgen. Das eine
fiel zn dem stud. tbeol. JohannesHichmann ansAurich, wel-
chen die theologische Fakultät präsentiert hatte, das andere dem
stud. phü. Hubert Mirgel aus Limburg (Rhpr.), der von der
philosophischen Fakultät empfohlen war. Am 27. Juli 1907 hat
die notarielle Verlautbarung stattgefunden. Ueber die Allerhöchste
Genehmigung und über die Statuten wird die nächste Chronik be-
richten.
Den Preis der Otto Vahlbruch- Stiftung erkannte die
Fakultät am 7. Februar 1908 dem ordentl. Professor an der Uni-
versität Heidelberg Dr. 0. Bütschli zu.
An Stipendien sind verliehen worden:
a. Im Sommer Semester 1907:
1) Durch den Herrn Minister der geistlichen etc.
Angelegenheiten :
2 NeuzeUer Stipendien k lÜO ^ . 200 ^
1 „ Stipendium 7ö ^ 75 „ — „
1 Unterstüztung zu 200 „/if 200 „ — „
1 » , 150 „ 160 , - „
2 Unterstützungen zu k 120 ^ ... . 240 „ — „
2) Durch das Kuratorium der Universität:'
Königliche Stipendien:
10 ä 60 28 k 75 .Ä, 6 4 100 23
k 160 = 6550 „ — „
Aus Freitisch-Ersparnissen:
9 4 60 „ft. 3 4 76 Jt, 1 zu 100 ^ x= 775 „ — „
Aus Prämienfonds:
2 4 60 c^, 1 zu 66,26 Jt = . . ■ . 166 „ 26
Hoya’sches Stipendium 61 „ 39 „
3) Durch den Prorektor der Universität :
Lorentz-Stipendinm 2 4 96 . . , . 192 „ — „
Seite 8689 ,/ft ^
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65
Uebertrag
Wiggers- „ 1 zu 75 .
Dr. Paul Parey-Stipendium 2 ä 178 ,H, • •
Die von der Stadt G-öttingen neu gestifteten
2 Jahresstipendien k 150 . . . .
4) Durch die Theologische Fakultät:
Großes und kleines v. Mtinchhansen’aches
Legat, Schneider'sches und Morschalk-
Ostheim'sches Stipendium 1 ä 66 5
ä 33 resp. 33,48 =
Hannoversch.-Ungar. Stipendium k 220,b0^/C
Durch die Juristische Fakultät;
V. Mfinchhausensches Stipendium 2 zu 60 =
6) Durch den Vorstand der Soltenbom-Stiftnng
28 ä 150 .^ =
6) Durch den Verwaltungsrat der Gymnasial- und
Stiftungsfonds in Köln:
Mesloo, V. Ruischenberg und v. Rantgow
Freistipendien
Pfingsthom-Stipendiura
7) Durch die Landschaft des Fürstentums Hildes-
heim:
V. Mahrenholz’sches Stipendium 4 ä 90
8) Durch das Ostfriesische Landschafts-Kollegium :
5 k 150 ^
9) Durch den Oberpräsidenten der Provinz Posen :
10) , „ , ^ r West-
prenßen
11) 7 Braunschweig. Stipendien k bO ^fC . • •
12) Das Jordan-Stipendium
13) An Freitischen wurden gewährt:
Königl. Freitische 55, Herzogi. Braunschw.
Freitische 36, landschaftliche, städtische,
stiftische und Familien-Freitische 97, durch-
schnittlich zxxTiJC =
Im G-anzen 341 Stipendien im Betrage von Summa
8589 JC
75 „ - „
356 „ — „
300 „ - ,
231 , 48 ,
220 , 50 ,
120 „ - ,
4200 , - „
177 , 10 ,
127 , 70 ,
360 , - „
750 , - „
150 „ - „
250 , — „
350 „ „
45 » — »
13536 , - „
29838 ,4(. 43 4
b. Im Wintersemester 1907/8.
1) Durch den Herrn Minister der geistlichen etc.
Angelegenheiten :
1 Unterstützung zu 400 — 4
Seite 520 — 4
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56
Uebertrag 620 ^ ^
2 Unterstützongen i 100 ^ 200 „ — ,
2 Nenzeller Stipendien k 100 ^ . 200 „ — „
2) Durch das Knratorinm der üniversität:
EönigL Stipendien:
27 k 76 J(, 14 k 100 18 i 150 ^ 6126 „ — ,
Ans Freitisch-Ersparnissen:
16 ä 60 6 4 76 2 i 100 ^ . . 1376 , — „
Hoja’sches Stipendium 61 , 39 ,
3) Durch den Prorektor der Universität:
Lorentz-Stipendinm 2 4 116 jK • • • • 230 „ — „
Wiggers- „ 76 „ — ,
Dr. Paul Parey-Stipendinm 2 4 178 ^ . 366 , — „
2 Göttinger Stadtstipendien 4 160 . . 300 „ — „
4) Durch die Theologische Fakultät:
Großes und kleines v. Miinchhausen’sches
Legat, Schneider ’sches und Marschalk-
Ostheim’sches Stipendium 7 4 33
resp. 33,49 ^ 231 „ 49 ,
Häring’sches Stipendium 36 „ 62 ,
5) Durch den Vorstand der Soltenbom-Stiftnng :
29 4 150 4360 „ — „
6) Durch den Yerwaltnngsrat der G5mmasial-
nnd Stiftnngsfonds in Köln:
Mesloo, T. Rnischenberg und von Rantgow-
Freistipendium 177 „ 10 „
Pfingsthorn-Stipendinm 127 „ 70 „
7) Durch die Landschaft des Fürstentums Hildes-
heim
V. Mahrenholtz’sches Stipendium 4 k 90 360 „ — „
8) Durch das Ostfriesische Landschafts-Kolle-
gium:
6 4 160 ^ 760 , — ,
9) Durch den Oberpräsidenten der Provinz Posen :
24 150 ^ 300„-„
10) Durch den Oberpräsidenten der Provinz West-
prenßen :
1 zu 260 cM. 250 „ — „
11) 3 Brannschw. Stipendium 4 60 . . . . 160 „ — „
12) Das Jordan-Stipendium • 46 „ — ,
Seite 16209 M 30 4
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57
Uebertag 16209 JC 90 4
13) An Freitischen wurden gewährt:
König!. Freitische 54, Herzog!. Braunschw.
Freitische 36, iandschaftüche, städtische,
stiftische und Famüien - Freitische 97,
dnrchschnittl. zu 72 13464 „ — ,
Im Ganzen 337 Stipendien etc. von in Summa 29673 </^ 30
Hierzu das Sommersemester mit 341. Sti-
pendien von in Summa .... . . 29838 , 43 „
A!so im ganzen Berichtsjahre 678 Stipendien
etc. von in Summa 59511 jfC ^9 ^
Freiwohnungen im Theoiogischen Stift erhie!ten am Schiuß
des Sommersemesters 6, am Schiuß des Wintersemesters 10 Stu-
dierende.
VIII.
Promotionen.
Theologische Fakultät.
ZuLicentiaten der Theologie wurden auf Grund miind-
Ucher Prüfung und gedruckter Dissertation promoviert:
1907. 1. Okt. 1) Pastor coU. Friedrich Graehke aus Pader-
born. Die Konstruktion der Abendmahisiehre
Luthers in ihrer Entwicklung.
1908. 13. Jan. 2) Pastor Wilhelm Th im me aus Schmedenstedt.
Augustins erster Entwurf einer metaphysischen
Seelenlehre.
Zn Doktoren der Theologie wunden honoris causa
promoviert :
1) Der inzwischen verstorbene Landessnperintendent des Fürsten-
tums Schaumburg- Lippe Dr. phil. Wilhelm Kuhlgatz zu
Bückebnrg am 14. Mai 1907.
2) Der außerordentliche Professor der Theologie an der hiesigen
Universität Lic. theol. Dr. phU. Alfred Rahlfs am 30. Juni
1907.
3) Der Generalsuperintendent Dr. phil. Theodor Hoppe zn
Hildesheim am 24. Dezember 1907.
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60
1908. 2. Jan. 7) OttoSchweer ans Hagenbnrg. ZorCasoiatik
der Anaetniebehandlong nach Grawitz.
„ 5. Febr. 8) Hermann Mehliss ans Bassnm. üeber die
Berechtigung der prophylaktischen Wendung
bei engem Becken.
8. „ 9) Hugo Fecnders aus Weener in Ostfries-
land. Die Resorptionsknrven bei Pleuritis
exsudativa.
„ 14. März 10) Hermann M e n c h e aus Borken, Bgbz. Cassel.
Beiträge zu der Lehre vom Erysipel des
Pharynx und Larynx.
Jnbeldiplome wurden aasgefertigt:
1907. 7. Ang. 1) für Herrn Geheimen Sanitätsrat Fontheim
in Liebenburg,
„ 7. „ 2) für Herrn Geheimen Sanitätsrat Hartwig
in Geestemünde,
,1 18. „ 3) für Herrn Sanitätsrat Brandes in Nenhans
a. d. Elbe,
1908. 12. Febr. 4) für Herrn Sanitätsrat Scho me r ns in Marien-
hafe.
)) 12. „ 5) für Herrn Sanitätsrat Hesse in Uten.
Philosophische Fakultät.
In der Zeit vom 1. April 1907 bis 31. März 1908 wurden fol-
gende 104 Promotionen und 2 Ehrenpromotionen voUzogen. 2 Di-
plome sind erneuert worden.
1907. 4. April 1) Eduard Simon ans Salzgitter a. H. Die
Rektion der Ausdrücke der Gemütsbewegung
im Französischen.
„ 8. „ 2) Otto Fröhlich aus Mittelkalbach. Die Vieh-
versichernng mit besonderer Berücksichtigung
ihrer Entwicklnng in den süddeutschen Staaten.
„ 23. „ 3) August Abt aus Höchst a. Main. Verglei-
chungen seismischer Registrierungen von Göt-
tingen und Essen (Ruhr).
„ 24. „ 4) Eduard S c h w e n d t ans Seggerde. Zur Kennt-
nis der extrafloralen Nektarien.
„ 3. Mai B) Fritz Crem er aus Essen (Ruhr). Chemische
und metallographiscbe Untersuchungen' des
Hartgusses. Ein Beitrag zur Theorie der
Eisen-Kohlenstofif- Legierungen.
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61
1907. 6. Mai 6) Otto Scliönbeck ans Strasburg i. ü. Der
kurmärkische Landtag vom Frühjahr 1809.
(I. Teü.)
„ 10. „ 7) Karl Meinheit aus Güttingen. Der anato-
mische Ban des Stengels bei den Coropositae
Cynareae.
„ 10. „ 8) Friedrich Bleckmann aus Hannover. De
inscriptionibus, quae legnntnr in vasculis
Rhodiis.
„ 14. „ 9) Hermann Steinmann ans Hannover. De
artis poeticae veteris parte quae est xtfl
(Pars I.)
„ 15. „ 10) Heinrich Barkhansen ans Bremen. Das
Problem der Schwingnngserzengnng.
„ 21. „ 11) Richard Nacken ans Rheydt, lieber die
Bildung und Umwandlung von Mischkristallen
nnd Duppelsalzen in den binären Systemen
der dimorphen Snlfate von Lithinm, Natrium,
Kalium nnd Silber.
„ 24. „ 12) Alfred Dreßler ans Lanban. Der Einfluß
des altfranzösischen Eneas-Romanes auf die
altfranzösische Literatur.
„ 28. „ 13) Hermann Gärtner aus Hamburg. Verglei-
chende Blattanatomie zur Systematik der
Gattung Salix.
„ 4. Juni 14) Ugo Br oggi aus Como (Italien). Die Axiome
der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
„ 12. „ 15) Karl Schiebel aus Osterkappeln. Die Sprache
der altenglischen Glossen zu Aldhelms Schrift
„De Laude Virginitatis“.
„ 14. „ 16) Carl Ludwig Jacob sen ans Hamburg, üeber
das elektrochemische Verhalten des Goldes
nnd seine Passivität.
„ 16. „ 17) Hans Grasshoff aus Göttingen. Lango-
bardisch-fränkische Klosterwesen in Italien.
„ 15. „ 18) Hans Jordan aus Königsberg i. Pr. Zur
Kenntnis der elastischen Nachwirkung bei
kleinen gleichförmigen Biegungen homogener
Metallstäbe.
„ 22. „ 19) Ludwig Geiger aus Basel. Beiträge zur
Kenntnis der Begleiterscheinung des inversen
longitudinalen Zeeman-Effektes.
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62
1907. 26. Juni 20) Friedrich Adolf W i 1 1 e r s ans Bremervörde.
Die Torsion eines Rotationskörpers um seine
Achse.
„ 1. Juli 21) Heinrich Wie nha 0 8 ans Hagen. Zar Kennt-
nis des Fenchons und Camphers.
„ 5. „ 22) Karl IJrich Leffevre aus Stettin. Unter-
suchungen Uber die Glucuronsänre und ihre
quantitative Bestimmung.
„ 12. „ 23) Wilhelm Steffens aus Braunschweig. Har-
denberg u. die ständische Opposition 1810/1811.
Erster Teil.
„ 16. „ 24) Bernhard Dürken aus Osnabrück. Die Tra-
ohecnhiemen-MuskulatnrderEphemeriden unter
Berücksichtigung der Morphologie des Insekten-
fliigels.
„ 16. „ 26) William Miller aus Glasgow. Zeeman-Effekt
an Magnesium, Calcium, Strontium, Zink, Kad-
mium, Mangan und Chrom.
„ 17. „ 26) Johannes Hoepner aus Galhom; Die Syn-
tax der mit nnns zusammengesetzten unbe-
stimmten Pronomina im Französischen.
„ 17. „ 27) Charles Haseman aus Linton, India, U.S. A.
Anwendung der Theorie der Integralgleichun-
gen auf einige Randwertaufgaben in der Funk-
tionentheorie.
„ 17. „ 28) Richard Johannes aus Dessau. De studio
venandi apud Graecos et Romanos.
„ 24. „ 29) Paul Fahrenkamp aus Aachen. Die Sya-
. tax der substantivischen Interrogativpronomia
qni, que, quoi im Französischen.
„ 26. „ 30) Erich Maseke ans Göttingen. Die Stepha-
noceras- Verwandten in den Coronatenschichten
von Norddeutschland.
„ 25. „ 31) Gerhard Bonwetsch aus Göttingen. Ge-
schichte des Passanischen Vertrages von 1652.
„ 26. „ 32) Martin Feise aus Hildesheim. Ueber einige
neue Carbazolderivate.
„ 29. „ 33) Werner Rassmns au.s Blankenburg a. H.
Beiträge zur Entwickelnngsgescbichte der
Verdickungen in den Epidermiszellen der
Samen von Solanum-Artcn.
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11
11
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3. Aug.
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20 .
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4. Sept.
28.
1. Okt.
6 .
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7.
9.
11
34) Robert Seaton Williams ß. S. aus Boston,
lieber die Legierungen des Antimons mit
Mangan, Chrom, Silicium und Zinn; des Wis-
muts mit Chrom und Silicium und des Man-
gans mit ^inn und Blei.
35) Arved von Vegesack aus Wolmar in Liv-
land. lieber die ternären Legierungen von
Blei, Magnesium und Zinn.
36) Christian Gramann ans Elze. Qnaestiones
Diodoreae.
37) Johannes Müller aus Heppens. Beiträge
zur Erklärung und Kritik des Buches Tobit.
38) Robert König ans Linz, Oberösterreich. Die
Oszillationseigenschaften der Eigenfunktionen
der Integralgleichung mit definitem Kern und
das Jacobische Kriterium der Variationsrech-
nung.
39) Kurt Bahr.s aus Dessau. Friedrich Buch-
holz. Ein preußischer Publizist. 1768 — 1843.
Erster Teil.
40) Friedrich Doernickel ans Göttingen. lieber
einige Platinlegierungen.
41) Richard Wichmann aus Hamburg. Der
Korallenoulith und Kimmeridge im Gebiet
des Selter und des Ith.
42) Friedrich Bödecker aus Wunstorf. Zur
Kenntnis des im Majoranol vorkommenden
Alkohols und verwandter Verbindungen.
43) Franz Fest aus Höxter, lieber den zeitlichen
Verlauf der Nährstoffaufnahme und Trocken-
substanzproduktiou bei der Buschbohne unter
verschiedenen Dungnngs- und Witterungs Ver-
hältnissen.
44) Anselm Windhausen ans Lingen. Die geo-
logischen Verhältnisse der Bergzüge westlich
und südwestlich von Hildesheim.
45) Emst Hellinger aus Breslau. Die Ortho-
gonalinvarianten quadratischer Formen von
unendlich vielen Variabelen.
46) William de Weese Cairns aus Oberlin, Ohio,
U. S. A. Die Anwendung der Integralgleichun-
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1907. 18. Okt.
, 18. „
24. „
24. „
28. „
30. „
1. Nov.
6 . „
6.
6. Nov.
6. „
8 . „
21 .
22 . „
28 .
gen anf die zweite Variation bei isoperimetri-
schen Problemen.
47) Arnold Merker ans Sprottau. Die Steuer-
reform im Herzogtum Nassau von 1806 bis
1814. Erster Teil.
48) Georg De ecke ans Lübeck. De nsn prono-
miuis relativ! apud poetas veteres latinos
qnaestiones s}’ntacticae.
49) Paul Lud ewig aus Göttingen. lieber die so-
genannten elektrolytischen Stromunterbrecher.
BO) Gerhard Stein ans Holt. Ueber die Dar-
stellung einiger Silicate.
Bl) Bruno F a a s s ans Derenbnrg a. H. Studien
zur Ueberliefernngsgeschichte der römischen
Kaisemrknnde. (I. und II. Abschnitt.)
B2) Earl Rührscheidt aus Mühlheim a. d. Ruhr.
Studien zur Eaiserchronik.
B3) Heinrich Blasius ans Berlin. Grenzschichten
in Flüssigkeiten mit kleiner Reibung.
B4) Wilhelm Jürgensmann aus Osnabrück. Die
französischen Ortsadverbia in pronominaler
Verwendung.
BB) Otto Holstein ans Eschwege. Beiträge zur
vergleichenden Anatomie der Stengel und
Rhizome von dikotylen Alpenpflanzen.
B6) Arnold Bl u mann aus Hamburg. Zur Kennt-
nis des Nopinons.
B7) Eduard Heinrich Stein aus Berlin. lieber
die chemische Natur und die Giftigkeit des
ans Raps und verwandten Kruziferen ent-
wickelten Senföles.
68) Georg Regel aus Aachen. De Vergilio
poetarum imitatore Aestimonia.
69) Albert Brandes ans Brannschweig. De
formis dnalis Homericis.
60) Rudolf Schulze ans Münster i. W. Die
Landstände der Grafschaft Mark bis zum
Jahre IBIO (I. Teil).
61) Bnrton Evans Moore ans Lincoln, Nebraska
U.S.A. lieber die Zerlegung der Spektral-
linien von Barium, Yttrium, Zirkon und Os-
mium im Magnetischen Felde.
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30. Nüv.
2. Dez.
13. Dez.
24.
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27.
27.
8. Jan.
17. „
18. „
21 . „
29 .
62) Ferdinand FellingerausEmmorich. Schwan-
gerschaft und Geburt in der altfranzösischen
Literatur.
63) Elijah Swift aus Boston, U.S.A. Ueber die
Form und Stabilität gewisser Flüssigkeits-
tropfen.
64) Percival Henderson ans Hnddersfield. Zur
Thermodynamik der Flüssigkeitsketten.
66) Karl Wilhelm Gotthilf Wesenberg aus
Göttingen. Der Vizekanzler David Johann
Strube, ein hannoverscher Jurist des XVTII.
Jahrhunderts : Seine staatsrechtlichen An-
schauungen und deren Ergebnisse. Erster
Teil.
66) Waldemar Ohlmer aus Dorste (Provinz
Hannover). lieber den Einfluß der Düngung
und der Bodenfeuchtigkeit bei gleichem Stand-
raum auf die Anlage und Ausbildung der
Aehre auf die Ausbildung der Kolbenform
beim Göttinger gebrannten Spnarehead-
Winterweizen.
67) Hans Westerburg aus Vechta (Großher-
zogtum Oldenburg). Beiträge zur Geschichte
der Preußischen Barchenpolitik während des
Pontefikats von Pius VI.
68) Donald P. Smith ans Washington. Ueber
die Legierungen des Kaliums mit Aluminium,
Magnesium, Zink, Kadmium, Wismut, Zinn
und Blei.
69) Eduard Schellack aus Celle. Ueber die
Bromessigesterreaktion am Mentbon.
70) Helmuth Steinmetz aus Ratzebnrg. De
Ventorum Descriptionibus Apud Graecos
Romanosqne.
71) Alfred Riemer aus Hannover. Die Juden
in niedersächsischen Städten des Mittelalters.
72) Theodor Lau mann uns Quakenbrück. Ueber
den Isomorphismus von Gruppen linearer
Substitutionen mit reellen und mit komplexen
Koeffizienten. ^
73) ITerdinand Plathner aus Brannschweig. Be-
hördenorganisation und Kriegskontributionen
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1908. 29. Jan.
V 29. „
„ 30. „
„ 31. „
„ 6. Febr.
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7.
„ 12 .
„ 18. „
„ 18. „
H
im Königreich Sachsen während des General-
gouvernements von 1813 und 1814.
74) Theodor Meyer aus Bevensen. Ueber zwei-
dimensionale Bewegungs Vorgänge in einem
Gas , da.s mit Ueberschallgeschwindigkeit
strömt.
75) Ernst Mag in aus Hamburg. Optische Unter-
suchung über den Ausfluß von Luft durch
eine I..aval-Düse.
76) Heinrich Mallison ans Königsberg (Ost-
preußen). Ueber die Kondensation von Cy-
klohexanon und seinen Homologen mit Alde-
hyden.
77) Hermann M ü II er aus .41tona. Untersuchungen
über Eibildung bei Cludonemiden und Codo-
niden.
78) Ernst Haut sch ans Holzminden. De Quat-
tuur Evangeliorum Codicibns ürigenianis.
79) Rudolf Sah men ans Dorpat. Ueber die Le-
gierungen des Kupfers mit Kobalt, Eisen,
Maiigan und Magnesium.
80) Gerhard Voss aus Dorpat in Livland. Ueber
die Legierungen des Nickels mit Zinn, Blei,
Thallium, Wismut, Chrom. Magnesium, Zink
und Cadmium.
81) H. Karl G o e t z aus Hamburg. Auf- und Ab-
bau mittels Hydroaromatischer Ketone und
Ketoncarbonsäureester.
82) Ludwig Lauer aus Köln. Ueber die an
einem Teslapol auftretenden Potentiale und
das Verhältnis von Funkenschlagweite und
Spannung an demselben
83) Adolf Witte aus Hildesheim. Ueber Hydro-
carbazole und eine neue Carbazolsynthese.
84) Friedrich Salis aus Fiddichow. Die Schwe-
riner Fälschungen. Diplomatische Unter-
suchungen zur mecklenburgischen und pom-
merschen Geschichte im 12. und 13. Jahr-
hundert. Teil I: Vier Fälschungen aus der
päpstlichen Kanzlei.
85) Leslin C. Co lern an aus Ontario, Canada.
Untersuchungen über Nitrifikation.
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1908. 25. Febr. 86) Lewek Don'ski ans Nowo-Radomsk. lieber
die Legierungen des Calcinms.
„ 28. „ 87) Jan Camper Titsingh aus Wageningen in
Holland. I. lieber das Verhalten der Brenz-
traubensäureketone bei den Döbnerschen «-A1-
kj'lcinchoninsäuresynthesen. II. lieber die
Synthese heterocylischer Verbindungen aus
den Nitroanilinen.
„ 28. „ 88) Ernst Büttner aus Hannover. Der Krieg
des Markgrafen Albrecbt Alcibiades in
Franken 1552 — 56. (1, Teil: Vorgeschichte.)
„ 28. „ 89) Karl Fleischer ans Proßnitz (Oesterreich).
Zur Kenntnis pentacyklischer Systeme.
„ 2. März 90) Hans Becker ans Berlin. Die Einwirkung
des Lichts auf die Bildung der Schwefelsäure.
„ 4. „ 91) Ludwig von Orpiszewski aus Kl^bka
(Russisch Polen). Die Abwanderung der land-
wirtschaftlichen Arlieiter aus dem Königreich
Polen nach Deutschland.
„ 4. „ 92) Erich Heyser aus Braunschweig. Die
NaturraUeistungen des städtischen Grundbe-
sitzes in historisclier Entwicklung, insbesondere
unter dem Einßuß der modernen Geldwirt-
schaft. Zweiter Teil. Die historische Ent-
lung in ihrer volkswirtschaftlichen und finanz-
politischen Analysis.
„ 4. „ 93) Gerhard Dietrich Ohling ans Suurhusen.
Qnaestiones Posidonianae ex Strabone con-
lectae.
„ 5. „ 94) Adolf Schwarz aus Tiefurt bei Weimar.
Synthese eines rechts p-Menthon.
„ 5. „ 95) Hubert Stierling aus Hamburg. Studien
zu Mechthild von Magdeburg.
„ 6. „ 96) Alfred G. C. Gwyer aus Bristol in Eng-
land. lieber die Legierungen des Aluminiums
mit Kupfer, Eisen, Nickel, Kobalt, Blei und
Cadmium.
„ 9. „ 97) Emst Martens aus Hannover. Entstehungs-
geschichte von Burkard Waldis Esop.
„ 10. „ 98) Benedikt Merkel aus Nürnberg. Zur
Kenntnis der Bildung bicyklischer Kohlen-
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stört- und Kohlenstoff- Stickstoffringe aus
Cyklohexanon-z-carbonsäure-estern-1.
1908. 16. März 99) Wilhelm Kuhlmann ans Brannschweig.
Topographie und Histologie der Mnsknlatnr
von Stylaria lacus tris nebst Bemerkungen
über die Bildung derselben im wachsenden
Körperende.
„ 17. „ 100) Friedrich Pfennig aus Brannschweig. Die
Comparation des Adjektivs im Französischen.
„ 19. „ 101) Alfred Jacobsohn aus Berlin. Zur Ent-
wicklung des Verhältnisses zwischen der deut-
schen Volkswirtschaft und dem Weltmarkt in
den letzten Jahrzehnten.
„ 19. „ 102) Hocrates Sogomonoff aus Tiflis in Ruß-
land. Oxydationsprodukte der a- und ^-Cam-
])holennitrile.
„ 26. „ 103) Albrecht Patzig aus Frankfurt a. M. Die
exakte Ausgleichung der englischen Selekt-
tafeln.
„ 32. „ 104) Hans Croldschmidt aus Hamburg. Die Ein-
setzung der kollegialen Regierung im Kur-
fürstentum Mainz und ihre Entwicklung bis
zum dreißigjährigen Kriege.
Zwei Ehrendiplome würden au.sgefertigt für die Herren Geh.
Ober-Reg.-Rat Hermann Theodor Br an di in Charlottenburg am
27. Juli 1907 und Direktor Emil Eh rensberger inEssen(7.Februar
1908).
Erneuert sind die Diplome der Herren : Schulrat Dr. Karl
Ebersbach in Arolsen am 17. August lfM)7 und Geh. Reg. -Rat
Prof. Dr. Adolf Wagner in Berlin am 22. Juli 1907.
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Inhalt.
I. Allgemeine üalTergltats-Augelegeuhelte» 3
II. LehrkBrper 4
TodegfiÜle 4
Berufgogen an andere üniTerait&ten oder in andere Stallnngen ... 6
nciirlaabuggen 7
Neubcmfungen gnd Ernennungen 7
Habilitationen IQ
AuBzeichnnngen 12
m. Benmto der UnlTertltlt 14
IT. Akndnniliiek« iMtItnto ■ , , ^ , , , , 16
üniTer«iUta-Bibliothek 16
Seminare. Institute nnd andere mit der OnlrerBittt la
Leh r zwecken verbundene Anstal ten
Bei der theologiscben Fakultät 26
Bei der juristiaehen Fakula t 26
Juristisches Seminar 2B
BeidermedizinisclieuFakultat V!
Anatomie 27
Physiologisches Institut 27
Pharmakologisches Institut 27
Pathologisches Institut 28
Institut für medizinische Chemie und Hygiene 28
Kgl. Institut für gerichtl. Medizin 29
Medizinische Klinik und Poliklinik 29
Chirurgische Klinik und Poliklinik 80
Frauenklinik und Poliklinik 30
Ophthalmologische Klinik 30
Klinik nnd Poliklinik für psychisclie und yervenkrantheiten SI
Poliklinik für Ohrenkrankheiten 81
Tierarznei-Institut 82
Zahnärztliches Institut 82
Bei der philosophischen Fakultät 33
Philosophisches Seminar 88
Philologisches Seminar und Proseminar 88
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70
Seite
Arcbäologi»ehe8 Seminar 33
Gem&lde- und Kupferstich-SMnmlnng 34
Seminar fUr orientaliache Phttologie und Terglrichmde Sprach -
wiaap.nerhaft . Si
Seminar für deutache Philologie .... 34
Seminar f&r romaniache Philologie 35
Seminar für engliache Philologie 36
Seminar für mi ttlere und neuere Oeachiehte 86
Seminar für YersichomniwwiaeenBchaft 37
Stimtewieeenachaftlirhe« Seminar , , ^ , , , , , , SZ
Diplomatiacher Apparat 37
Geographiachea Seminar 37
Matliematiach-plijaikaliachea Seminar , . 39
Sammlung mathematiacher Inatrumente nnd Modelle ■ ■ ■ 39
Inatitut für angewandte Mathematik nnd Mechanik .... 89
Abteilung für angewandte Mathematik 39
Abteilung für angewandte Mechanik 89
Zoologiach-aootomiachea Institut 40
Ethnographiache Sammlung 41
Mineralogiarh-petrographiachea Inatitut 41
Oeologiacb-palaontologiachea Inatitut 41
Botaniacher Garten , Botaniachea Mnaenm, Phannakog-
noatiache Sammlung 42
Pflanzenphysiologischea Inatitut 44
Stemaarte . 46
Phyaikaliachea Institut 46
Abteilung für ExperimentalphyaUt 46
Abteilung für mathematische Phyaik 46
Abteilung für angewandte Elektriait^t 47
Geopliyaikaliachea Inatitut 47
Allgemeines cbemiaches Laboratorium 48
Inatitut für anorganiarhe Chemie 48
Inatitut für physikalische Chemie 48
Agrikultur-chemisches Laboratorium 48
lAndwirta chaftliches Inatitut ■ . , , . . , , , , ö
T.andwirt- achaftlii hes Verauchafeld . , , 49
Landwirtachaftlich-bakteriologischea Institut 4‘J
Y. Htudlereude . . . . ^ , , ^ s , , , , ; s : , ; ; ■ . 60
TI. Pelerllehkelten nad Ehrenbeieamre» 51
Tn. Stm—gen und Stlpendle» 62
THI. PromoUoien 67
Theologische Fakultät 57
■Turistische Pakultat 68
Mwlkiniache Faknltät 69
Philosophisclic Fakultät 60
Druck der Dleterich'Kh» Univ.-Buchdruckercl CW. Fr. Kaeatner)i Odttfaigen.
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