Württemberg...
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Landeskunde
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Württembergiſche
Jahrbücher
für
Statiſtik und Sandeskunde.
Herausgegeben
von dem 8. ftatiftifhetopographifhen Burean.
0a
777° *
— — ——t —
Jahrgang 1871.
Stuttgart.
H. Lindemann.
1873.
Drud von Iul. Kleeblatt und Sohn.
RAnhalt.
Chronik bes Jahres 1871:
1. Zur Landesgeſchichte.
Die Geſetzgebung des Iahres 1871. Bon Sberſinanzreth v. Riede 4
2. Bevölkerung.. 24 und 378
3. Die Ergebniſſe bes Aderbaues. a —— ee 4 26
4. Die Ergebniſſe des Weinbaues. Te ö . Fer \\)
5. Die Ergebnifje der Fruchtmärkte. . R r . 45
6. MUeberficht über bie Ergebnifje ber Wollmärkte. R 50
7. Die Witterungsverhältnifje des Jahres 1871 mit einer sraphifgen
Darftelung. Bon Profeffor Dr. Schober. . 53
Mit den weiteren Abſchnitten:
Die Bewegung des Bodenſees im Jahr 1871. Bon Prof. Dr. Shoder 1424
Normale Wärmemittel. Bon Prof. Dr. Schober,
©. Bon Canſtatt... a. i . 125
D. Bon Calw. . . 1
(A. und B. fiehe Seite 120 und 139 des Iahrgangs 1870).
8. Meber ben Gewerbebetrieb des Jahres 1871. Bon Regierungs—
Aſſeſſor Gärttner. . 414
9, MWürttembergifhe Literatur vom abre 4gr1. Bon Direltor Dr.
v. Stälin. : 158
Statiſtiſche Ergebniffe ber Verwaltung ber fogenannten Wirthſchafis· Abgaben
im Königreich Württemberg. Bon Oberfinanzrath v. Riecke. 165
Die Bahneröffnungen der K. württembergiſchen Staatseiſenbahnen vom
Beginn derſelben bis jetzt (30. Juni 1872). Bon Finanzrath
Mülberger . 274
Die Univerfität Zübingen im gabe 1577. Rede, gehalten am 6. "März 1869
in der Aula zu Tübingen. Bon Profef[or Dr. Roth. .„ . 280»
Schreiben Friedrich des Frommen Kurfürften von ber Pfalz an ben Herzog
Ehriftoph von Württemberg vom 47. Juni 1563. Witgetheilt
von Kreisgerichtsrath v. ® ufnagel. . 223868
Ergebniſſe der Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Bon N
Dr. v, Rümelin . 300
Ueberfichten über die Ergebnifje der im beutichen Rei auf 1. Desbr. 1871.
vorgenommenen Volkszählung . 372
Der Gang ber Bevölkerung im Yahr 1871. Bon Staatsrath Dr. v.
Rümelin. 378
Beitrag zur Statiſtik der Dienftverhältniffe ber Sameraliften und Forft-
männer. Bon Secretär Eamerer. 397
Weber ben Perfonenverfehr auf ben württembergifgen Eiſenbahnen auf
Grund der Ergebniſſe des Betriebs vom 1. Juli 1869—70. mit
einem Bericht über bie Refultate der Wägung der in der Zeit vom
7.—13. Yuni 1873 eingezogenen internen ————
Bon Profeſſor Dr. Schoder. 414t
Anhang.
Ergänzung zu ben im Jahrgang 1868 veröffentlichten Höhenbeftimmungen 443-
Zrigonometriihe Höhenbeftimmungen für bie Atlasblätter Ellenberg, Ell⸗
Eeite:
4
wangen unb Röwenftein. ee re ee . I—-LXIX.
496788
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Chronik für dad Jahr 1871.
)) Bur Tandesgeſchichte.
3. Januar. Die Abgeordnetenkammer ſpricht dem würt—
tembergijchen Heere einftimmigen Dank für feine Tapferkeit,
Hingebung und Pflichttreue aus.
7. Januar. DBertagung der am 19. Dezember 1870
eröffneten Ständeverfammlung.
Nachdem am 29. Januar in Folge der Kapitulation von
Paris die Beſetzung der Redouten La Gravelle und La Fai—
janderie durch Truppen der württ. Felddiviſion erfolgt war,
übernahm die Diviftion am 30. auch das Fort Nogent und
die Redoute La Fontenaye. Die Diölofation der Divifion
wurde der Art angeordnet, Daß die 2. und 3, Brigade auf
dem rechten Marneufer in erfter Linie, Die 1. Brigade auf
dem linfen Marneufer in Reſerve ftand.
Am 24, Bebruar ift Seine Majeftät der König abgereist,
um fih in Das Kaijerlihe Hauptquartier nah Verſailles zu
begeben und Die Württembergifchen Truppen vor Paris zu
bejuchen.
5. März Rückkehr Seiner Majeftät.
Die im Mai in London eröffnete internationale Induftries
Ausftelung ift von Württemberg vornämlich von Seiten der
großen Exporteure beſchickt.
Am 24. Mai ſind in Grunbach Oberamts Neuenbürg
ungefähr 30 Gebäude ein Raub der Flammen geworden.
Am 2. Juni bricht Die württ. Felddiviſion aus ihren
Standquartieren im Departement der Haute-Marne auf.
a Am 7. Juni Beſuch Seiner Königlichen Hoheit des
Großherzog von Baden bei der Königlichen Bamilie.
Am 8—18. Juni haben fih Ihre Majeftät * Königin
Württemb. Jahrb. 1871.
2
zum Beſuche Ihrer Majeftäten des Kaijerd und der Kaiferin
von Rußland nah Ems begeben.
Dom 12—15, Juni begaben ſich Seine Königliche Maje-
ſtät gleichfalld nah Ems.
Am 20. Juni haben Sih Seine Majeftät der König
“und Ihre Majeftät Die Königin zum Sommeraufenthalt nad
Friedrichshafen begeben.
Am 21. Juni MWiederzufammentritt der vertagten Stände-
yerfammlung.
Am 29, Juni Feſtlicher Einzug der aus dem Felde
heimfehrenden Truppen in die Refidenzftadt Stuttgart.
11. und 12. Juli. Ihre Majeftäten Der Kaijer und bie
Kaijerin von Rußland mit den Groffürften Wladimir und
Aleris fowie Seine Kaiferlihe Hoheit der Groffürft Gonftantin
son Rußland find zum Befuh der K. Familie in Friedrichs—
bafen eingetroffen; ferner Seine Königliche Hoheit der Groß—
berzog von Sachjen-Weimar und Seine Großherzogliche Hoheit
der Prinz Ulerander von Heffen und Seine Hoheit der Land—
graf Friedrih von Helen.
13. Juli. In Friedrichshafen Feier des fünfundzwanzig-
ften Jahrestagd der Bermählung Ihrer Königlichen Majeftäten,
an der die Stände-Berfammlung, die Staatsbehörden, Corpo—
rationen, Gemeinden, Dereine und einzelne Perfonen durch
zahlreiche fchriftliche und telegraphiſche Glückwünſche ihre Theil—
nahme bethätigten.
Am 14. Juli Vertagung der Stände-Verfammlung.
Am 16. Juli Eröffnung der ſchwäbiſchen Induſtrie-Aus—
ftelung in Ulm. Diejelbe wurde am 9, Auguft durch Geine
Majeftät den König befucht, am 28. Auguft von Ihrer Majer
ftät der Königin und am 15. Auguft von Seiner Königlichen
Hoheit dem Großherzog von Baden.
Diefelbe wurde am 1. Oktober geſchloſſ en , nachdem fie
von mehr ald 140,000 Perſonen beſucht war.
1—21. Auguft, Aufenthalt 3. M. der Königin in St.
Morig zum Gebrauch einer Badekur.
15. und 26. Auguft. Beſuche 3. K. H. des Grofßher-
3098 und der Grofherzogin von Baden bei der K. Bamilie
in Friedrichähafen.
Am 27—30. Auguft tagt der 9. deutſche Juriftentag
in Stuttgart, befucht von etwa 700 Mitgliedern.
3
31. Auguft. Seine Majeftät der König von Griechen-
fand traf zum Beſuch der Königlichen Familie ein,
Am 10. September trafen Ihre Majeftät die Königin
der Niederlande und Seine Königliche Hoheit der Prinz Alerans
der der Niederlande ein.
Am 11. September trafen Seine Majeftät der deutſche Kaifer
und König von Preußen mit Ihren Königlichen Hoheiten dem
Großherzog und der Grofherzogin, dem Prinzen und der Prin-
zeiftn Wilhelm von Baden zum Beſuch Ihrer Majeftäten des
Königd und der Königin in Friedrichshafen ein,
Vom 14—16. September. Verſammlung der aftrono=
mischen Geſellſchaft in Stuttgart.
Am 20. September begaben fih Ihre Majeftäten der
König und die Königin von Friedrichshafen nah Stuttgart.
22—25. September. Feier des 25. Jahredtags des Ein—
zugs Ihrer Königlichen Majeftäten ald Neuvermählter in Stutt=
gart mittelft Feſtballs, Empfangs jümtlicher Gratulationd-Des
putationen nnd Des Diplomatijchen Corps, Galatafel, Fackelzugs
mit nachfolgendem Feftbanfet und Feſttheater.
Zum bleibenden Gedächtniß des Ehejubiläums und als
Zeichen treuer Anhänglichkeit und Grgebenheit wurde Ihren
Majeftäten von der Stadt Stuttgart und den Amtökorporationen
eine bedeutende Summe behufd Errichtung eines. zweiten Hauſes
der Barmherzigkeit zur Verjorgung alter, erwerböunfähiger und
kränklicher Perſonen zur Verfügung geftellt.
Ferner wurde von einer Anzahl Frauen der Bürgerkreije
von Stuttgart Die Ausftattung für 12 Stellen einer Krippe
und ein Kapital von 5300 fl. dargebracht, von der Stadt
Stuttgart aber die Stiftungs-Urkunde über die Erwerbung des
zu Grridtung eined Neubaus für die Krippe erforderlichen
Grundftüdes,
Mit der Beier des 2djährigen Ehebunds Ihrer Königs
lihen Majeftäten war am 25. September au dad 50. land—
wirthichaftliche Gentralfet in Ganftatt verbunden.
Am 12. November wurde in Stuttgart eine höhere kauf—
männiſche Schule eröffnet.
Den 1. Dezember. Wiederzufammentritt Der vertagten
Ständeverfammlung.
Un der am 1. Dezember in Rom zufammengetretenen
internationalen Telegraphen-Gonfereng nimmt ein württembergi-
Iher Beamter als DBertreter der Königlichen Regierung und
4
zugleih als eines der drei Geitend des deutſchen Reichs ab—
geordneten Mitglieder Theil.
Am 27. Dezember wurde in Mebingen der 300jährige
Geburtötag des Aftronomen Kepler gefeiert.
d
Die Geſetzgebung des Jahres 1871.
Das Jahr 1871 hat Württemberg im Ganzen achtzig
neue Geſetze gebracht, 65 Reichsgeſetze und 15 Landesge—
ſetze. Mehrere der letzteren und Die große Mehrzahl der in
diefem Jahre ergangenen Verordnungen und Verfügungen waren
zum Zweck der Durchführung der Reichögefeßgebung nothwendig
geworden.
Durch den Vertrag vom 25. November 1870 über den
Beitritt Württembergd zu der Verfafjung des Deutfchen Bun—
des wurden 31 Geſetze des Norddeutſchen Bunded
in Württemberg eingeführt, von welchen indeſſen eines, das
Strafgeſetzbuch, noch vor dem Beginn feiner Wirkſamkeit in
dieſem Bundesitaate Durch Das neu redigirte Strafgeſetzbuch für
dad Deutihe Reich vom 15. Mat 1871 erjegt worden ft.
Zu den hierüber verbleibenden 30 älteren, durch Das Geſetz
vom 16. April 1871 zu Neichdgefegen erklärten Gefegen aus
der Zeit von 1867 bi8 1870 find im Laufe des Jahres 1871
noch 3 hinzugefommen, welche, aus der gleichen Zeit herrührend,
im Mege der Neichögefehgebung nahträglih auch auf Württem-
berg in Anwendung gejegt worden find.
Daran jchließt fih Die neue Reichsgeſetzgebung
des Jahres 1871 jelbit, aus welcher, abgejehen von den eben
erwähnten 3, nur ältere Geſetze des Norddeutichen Bundes in
Württemberg einführenden, und ferner abgejehen von einigen
anderen auf Württemberg feine Anwendung findenden Gejegen,
32 neue Geſetze hervorgegangen find.
Diefe 65 Neichögefege, in Verbindung mit den nach Dem
Zollyereindvertrag vom 8. Juli 1867 erlaffenen 8 Zollver—
einsgeſetzen, bilden zugleih die Grundlagen für dad vom
Jahr 1871 an für Württemberg maßgebend gewordene pofis
tive Recht des Deutſchen Reichs. Sie merden er—
5
gänzt durch die Verordnungen, Verfügungen und Befannte
madhungen der Organe der Neichägewalt, ſowie durch die von
dem Präſidium, jegt dem Kaifer, abgejchlofjenen Verträge mit
auswärtigen Staaten.
Von den durch die Württembergiihe Ständeyerfammlung
im Jahr 1871 verabjchiedeten Landesgeſetzen find Drei,
ſowie einige Artifel eines vierten durch Die Neichögejeggebung
unmittelbar veranlaßt worden, zwei weitere fleben menigitend
mittelbar zu Dderfelben in Beziehung. Der Neit des Geſetzes
vom 12. Dezember, betreffend die Abänderung einzelner Be—
flimmungen der Wirthichaftögefege, und neun weitere Gejeße
wurden Dur die Bedürfniffe des Staatshaushalts hervorge—
rufen oder find fonft finanzieller Natur.
Bei der tiefgreifenden Ginwirfung der NReichögefeßgebung
auf die öffentlich» und privatrechtlichen, auf Die wirthichaftlichen
und finanziellen VBerhältnifje der einzelnen Bundeöftaaten und
fo auch MWürttembergd ift e8 unumgänglich nothwendig, bei
den Mittheilungen über die Geſetzgebung fortan auch die Thätig-
feit der Legislative des Reichs zu berüdjichtigen. Das abges
laufene Jahr 1871 aber verlangt dieſe Rückſicht ganz bejon-
derd. Gin UMeberblid über Die große Tragweite der in dieſem
Jahre übernommenen und neu erlafjenen Reichsgeſetze wird fich
ſchon bet einer einfachen Aufzählung derjelben in ſyſtematiſcher
Oruppirung gewinnen lafjen. inzelne für Württemberg be-
deutſame ftatiftifche Notizen laſſen fich entfprechenden Orts ein=
fügen und ebenfo werden gleich hier Diejenigen Landesgeſetze
und Verordnungen zu erwähnen fein, melde auf das Reich
Bezug haben. Am Schlufe follen fodann diejenigen Publi—
fationen angereiht werden, welche lediglich den heimiſchen Be—
dürfnijen ihre Entftehung danken.
Die Reichsgeſetzgebung,
fo meit fie auf Württemberg Anwendung findet.
Von den 65 Reichs- und 8 Zollvereindgefegen find
5 Derfafjungsgefege oder jonft von allgemeiner Bedeutung,
16 fallen in das Gebiet der Juftizgefeggebung,
9 betreffen Die Heimats- und Niederlafjungsverbältnifje, das
Fremden- und Armenwejen, die Gewerbe» und Veterinär:
polizei,
6
5 regeln das Maaß- und Gewichtsweſen, bahnen die Regelung
an im Münz-, Papiergeld» und Bankweſen,
2 find Poftgejege,
10 gehören der Handeld- und Zollgefeggebung an,
3 enthalten die Bejtimmungen über Nationalität der Kauf-
fahrteifchiffe und über dad Konſulatweſen,
5 betreffen das Kriegs-,
9 dad Finanzweſen und weitere
9 find durch den Krieg mit Frankreich und deſſen ſiegreiche
Beendigung unmittelbar veranlaßt.
73
1) Das Berfafjungsreht des Deutjhen Reichs
beruht jegt im Wejentlihen auf dem Gefeße vom 16. April
1871, betreffend die Verfaſſung des Deutjchen Reiche, mit der
Redaktion der Verfaſſungsurkunde, melde an die
Stelle der im November 1870 vereinbarten Verfaſſung des
Deutſchen Bundes getreten if. Nah Artikel 40 wird fie in
einzelnen Beziehungen ergänzt Durch den Zollvereinigung$-
vertrag vom 8. Juli 1867. Als ein Verfaſſungsgeſetz ift
meiter zu bezeichnen dad Geje vom 9. Juni 1871, betreffend
die VDereinigung von Eljaß und Lothringen mit
dem Deutjhen Reich, auf Grund deſſen fofort der
Artikel 3, und, mit Wirkung vom 1. Januar 1872 an, der
Artikel 33, Dann Die Abjchnitte. VII. und VIIL der Reichs—
verfafjung in dem Reichslande eingeführt worden find. All—
gemeinere Bedeutung hat das Gefeß, betreffend die Einfüh—
tung Deutſcher Bundesgeſetze in Bayern, vom
22, April 1871.
Das Prafidium ded Deutjhen Bundes, welcher den
Namen Deutjches Neich führt, fteht dem Könige von Preußen
zu. Derjelbe führt den Namen Deutjcher Kaifer. Der Bun—
desrath beiteht aud den Vertretern der Mitglieder des Bun—
de. Don den 58 Stimmen der ſämtlichen Bundesſtaaten
fommen Württemberg 4 zu. ben fo viele Bevollmächtigte
fünnen von feiner Geite zum Bundesrath ernannt werden
(Neihönerfaffung Urt. 6. 11 und Bingang). Die Berufung
ded Bundesraths erfolgte erftmald auf den 20. Februar 1871.
Der Borfig im Bundesrath und Die Keitung der Gejchäfte
fieht dem Reichskanzler zu, welden der Kaifer ernennt
(Reichsverſaſſung Art. 15), Unter feine unmittelbare Leitung
ift das Reichskanzleramt geftelt (12. Auguft 1867,
7
12. Mai 1871). Ein Geſetz über die Nechtöverhältniffe der
Reichbeamten ift beim Bundesrat vorbereitet. Die Bes
hörden und Beamten des Reichs heißen Faijerlihe; Wappen
und Standarte find feftgeftellt (3. Auguft 1871 und Reichs—
gejegblatt ©. 458). Die Kautionen der Bundesbe—
amten beftiimmt dad Geſetz vom 2. Juni 1869.
Der Reichstag gebt aus allgemeinen und direkten
Mahlen mit geheimer Abftimmung hervor. Don 382 Abge-
ordneten wählt Württemberg 17 (Reichöverfafjung Art. 20.)
nah dem Wahlgejeg vom 31. Mai 1869 und dem Regle—
ment vom 28. Mai 1870 (zu vergl. auch Bundesgeſetzblatt
1870 ©. 488). Nah dem Nachtrag zu Iekterem vom 27.
Februar 1871 find die 17 Württembergiſchen Wahlfreije
folgende:
Einwohner.
I. Stuttgart, Stadt und Amt. . 2. . „107,988
II. Die Oberämter Ganftatt, Ludwigsburg,
Marbach, Waiblingen 118,268
III. Beftgheim, Bradenheim, Heilbronn, Nedar-
fulm . . 114,664
IV. Böblingen, Reonberg, Maulbronn, Vaihingen 97,725
V. Eplingen, Kirchheim, Nürtingen, Urad . 111,600
VI. Reutlingen, Rottenburg, Tübingen. . .„ 96,527
VII. Calw, Serrenberg, Nagold, Neuenbürg .: 97,262
VIII. $reudenftabt, Horb, Oberndorf, Sulg . 90,723
IX. Balingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen 107,657
X. Gmünd, Göppingen, Schorndorf, Welzheim 108,426
XI Backnang, Hal, Oehringen, Weinöberg . 110,496
XII. Grailöheim, Gerabronn, Künzeldau, Mer—
gentheim , . 112,770
XII. Aalen, Ellwangen, Gaildorf, Neresheim . . 103,502
XIV. Geislingen, Heidenheim, Ulm . . . 109,394
XV. Blaubeuren, Ehingen, Laupheim, Münfingen 92,491
XVI. Biberad, Leurtich, Waldſee, Wangen . 96,062
XVI. Ravensburg, Riedlingen, Saulgau, Tettnang 102,901
zulammen . 1,778,396
Die Wahlen zum erften Deutihen Reichstag Haben im
ganzen Deutihen Reh am 3. März 1871 ftattgefunden.,
Zwei Neuwahlen find, im XII. und XIV. Württembergi-
ſchen Wahlfreis am 20. September nöthig geworden. Nah
dem Berichte der VI. Abtheilung des Reichdtagd vom 17. Mat
8
1871, betreffend Die bei Vorprüfung der Wahlen wahrge-
nommenen Mängel, Haben fih „die Wahlverhandlungen aus
dem Königreich Württemberg durch zwedmäßige Einrichtung
des Wahlgejchäfts, namentlich der dahin gehörigen Formulare,
und Durch eine gewiſſenhafte Beobachtung der Wahlvorjghriften
in dem Maaße ausgezeichnet, daß es einem mit einer Würt-
temberger Wahlprüfung beauftragten Mitgliede der Abtheilung
bei größter Sorgfalt, beim beiten Willen, nidt hat ge=
fingen wollen, Berftöße gegen Wahlgefeg und Wahlreglement
beraugzufinden“, Im Jahr 1871 war der Neichdtag zweimal
verfammelt vom 21. März Bid zum 15. Juni und vom
16. Oftober bis zum 1. Dezember. In Die erfte Seſſion
fallen 18, in Die zweite 14 von den oben erwähnten, neu
verabjchiedeten 32 Reichsgeſetzen.
Bine allgemeine Bedeutung endlih haben auch die noch
durch die Beichluffe des Bundesraths des Zollyereind vom
23. Mai 1870 veranlaßten, durch Beſchluß des Bundesraths
des Deutjchen. Reichs vom 7. Dezember 1871 unmittelbar
auf dad Reich in Anwendung gejegten Beſtimmungen über
die Erhebung des Standes und Ganged der Be-
völferung, welche in Württemberg im Jahr 1871 durch
die Minijterialverfügungen vom 25. Januar und 12. Sep-
tember zum Vollzug gelangt find und nad Denen jeßt Die
Erhebungen über die Geburten, Eheſchließungen und Todesfälle
erfolgen und indbefondere auch die Volkszählung am 1. De—
zember 1871 vorgenommen worden iſt. Gine weitere würt—
tembergijche Verfügung vom 14. Oktober 1871 forgt für ge=
ordnete Inftandhaltung der Bamilienregifter.
2) Nah Artikel A, Ziffer 6, 11 und 13 der Reichs—
verfafjung unterliegen der Gejeßgebung des Reiche:
a) der Schuß des geijtigen Eigenthums,
b) die Beitimmungen über die wechjeljeitige Vollſtreckung
von Erkenntniſſen in Civiljachen und die Erledigung von Re=
quifttionen überhaupt,
c) die gemeinjame Gefeßgebung über das Obligationen:
recht, Strafrecht, Handels- und MWechfelreht, und dad gericht-
liche Verfahren.
Dem entiprechend find auf dem Gebiete der Juftizge-
feggebung folgende Reichsgeſetze ergangen :
zu a) das Geſetz, betreffend das Urheberreht an Schrift
9
werfen, Abbildungen, mufltaliihen Gompofitionen und drama—
tischen Werfen, vom 11. Juni 1870,
zu b) dad Geſetz, betreffend Die Gewährung gegenfeitiger
Rechtshilfe, vom 21. Juni 1869,
zu e) die Geſetze, betreffend
die vertragsmäßigen Zinfe, vom 14. November 1867,
die Aufhebung der Schuldhaft, vom 29. Mai 1868,
die privatrechtliche Stellung der Erwerbs⸗ und Wirth-
ſchaftsgenoſſenſchaften, vom 4. Juli 1868,
die Deklaration des $. 1. des eben erwähnten Geſetzes
vom 19. Mai 1871,
die Beſchlagnahme des Arbeits⸗ un Dienſtlohns, vom
21. Juni 1869,
die Verbindlichkeit zum Schadenerjag für Die bei dem
Betriebe von Gijenbahnen, Bergwerken u. j. w. herbeigeführten
Zödtungen und SKörperverleßungen, vom 7. Juni 1871,
ferner auf dem bejonderen Gebiete des Handels- und
Wechſelrechts die Geſetze, betreffend
die Einführung der Allgemeinen Deutſchen Wechjelord-
nung, der Nürnberger Wechjel-Novellen und des Allgemeinen
Deutjchen Handels-Geſetzbuchs als Bundesgejege, vom 5. Juni
1869, dann betreffend
die Kommanditgefelichaften auf Aktien und die Aftien-
gejelichaften, vom 11. Juni 1870,
die Errichtung eined oberjten Gerichtshofs für Handels—
fachen, vom .12. Juni 1869, und
die Beftellung dieſes Gerichtähofs, des Reich sob er—
handelsgerichts, zum oberſten Gerichtshof für Elſaß und
Lothringen, vom 14. Juni 1871;
endlich auf dem Gebiete des Strafrechts
das Einführungsgeſetz zum Strafgeſetzbuch für den Nord—
deutſchen Bund, vom 31. Mai 1870,
die Geſetze, betreffend die Redaktion des Strafgeſetzbuchs
für den Norddeutſchen Bund als Strafgeſetzbuch für das Deutſche
Reich, vom 15. Mai 1871,
die Schließung und Beſchränkung der öffentlichen Spiel—
banfen, vom 1. Juli 1868 (vergl. $. 284 f. des Strafgeſetz⸗
buche), und
betreffend die Ergänzung des Strafgeſetzbuchs für das
Deutſche Neih, vom 10. Dezember 1871 ($. 130%),
Cine Ergänzung dieſer Neichdjuftizgefege bilden einmal
10
die mit Franfreih, Italien und der Schweiz abgefchloffenen
Kiterarceonventionen , von welchen die mit Frankreich nach dem
Friedensſchluß ausdrücklich wieder aufgelebt ift und der Aus-
lieferungdvertrag zwifchen dem Deutfchen Reich und Italien,
vom 31, Oktober 1871, bilden ferner die württembergijchen
Landesgeſetze, betreffend
die Errichtung eines Landesoberhandelsgerichts, vom 4. Juli,
Aenderungen des Landesſtrafrechts und der Strafprozeß—
ordnung, vom 26.,
Aenderungen des Polizeiftrafrehts, vom 27. Dezember
1871.
Die Königliche Verordnung vom gleihen Tage, betreffend
die bürgerliche Beier Der Sonn-, Feſt- und Feiertage, Tchließt
fih daran gleichfall3 an.
3) Die Beftimmungen über Freizügigkeit, Hei-
matd- und Niederlajfungsverhältnifjfe, Staats—
bürgerreht, Paßweſen und Fremdenpolizei und
über den Gewerbebetrieb bilden nah Artikel 4, Ziffer 1
der Reichsverfaſſung einen weiteren Gegenſtand der Reichs—
gejehgebung.
Württemberg hat in dieſen verfchiedenen Beziehungen fol-
“ gende, ſchon im Norddeutſchen Bund ergangene Geſetze über-
nommen, die jegigen Neichögefege über
dad Paßweſen, vom 12, Oftober 1867,
die Freizügigkeit, vom 1. November 1867,
die Aufhebung der polizeilichen Beſchränkungen Der Che-
ſchließung, vom 4. Mai 1868, — ferner
die Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869,
fodann die Gejehe
betreffend die Gleichberechtigung der Konfefflonen in bür—
gerlicher und ftaatöbürgerlicher Beziehung, vom 3. Juli 1869,
wegen Befeitigung der Doppelbefteuerung, vom 13, Mat
1870,
über die Erwerbung und den Berluft der Bunded- und
Staatdangehörigfeit, vom 1. Juni 1870 (vergl. Geſetz vom
22. April 1871 $. 9 und 12);
ſowie das Geſetz über den Unterſtützungswohnſitz, vom
6. Juni 1870.
Wir reihen hieran als weiteres Polizeigeſetz an das in
Gemäßheit der Ziffer 15 des Artikels 4 der Reichsverfaſſung
11
ergangene Geſetz, Maßregeln gegen die NRinderpeft
betreffend, vom 7. April 1869.
4) Maaf- und Gewichtsſyſtem, Münz, Bank
und Papiergeldmwefen (Artikel 4, Ziffer 3 und 4 der
Neichöverfafjung).
Reichsgeſetze. Hieher gehören:
die Maaß- und Gewichtsordnung vom 17. Auguft 1868,
mit einigen Modifikationen durch bejondered Reichsgeſetz vom
26. November 1871 aud in Bayern eingeführt;
und die weiteren Geſetze
über die Ausgabe von Banfnoten, vom 27. März, und
über die Ausgabe von Papiergeld, vom 16. Juni 1870,
owie
das Geſetz, betreffend die Ausprägung von Reichsgold—
münzen, vom 4. Dezember 1871.
Die eben erwähnten Geſetze vom 27. März und 16. Juni
1870 erlangen in Württemberg erſt mit dem Jahr 1872
Wirkſamkeit.
Auf dem Wege der Landesgeſetzgebung wurden
noch im Jahr 1871 verabſchiedet die Geſetze, betreffend
die Ausgabe von weiterem Staatspapiergeld, vom 16. Juli
(3 Millionen Gulden zu bereits vorhandenen 8 Millionen)
und betreffend
die Errichtung einer Notenbank, vom 24. Juli (Würt:
tembergifche Notenbank mit dem Recht zur Notenausgabe bis
höchſtens 15 Millionen Gulden).
Auch die Maaf- und Gewichtsordnung erlangt mit dem
1. Januar 1872 Kraft. Auf fle gründen ſich Die beiden
erften Artikel des Landesgeſetzes, betreffend die Abänderung
einzelner Bejtimmungen der Wirthichaftsabgabengejege, vom
12. Dezember 1871. Bon den zu Vollziehung der Maaf-
und Gewihtdordnung ergangenen Verfügungen find indbejon=
dere zu erwähnen die Eichordnung vom 16. Juli 1869 und
die Gichgebührentare vom 12. Dezember 1869. Die aus—
führenden Organe find die Normal: Eihungsfommijfton in
Berlin, und für Württemberg die Gentralftelle für Gewerbe.
und Kandel mit den Cihungsämtern.
5) Die Geſetze über das Poſtweſen des Deutſchen
Reichs und über das Pofttarwefen im Gebiete des Deut»
ſchen Reihe, Datiren beide som 28. Oftober 1871, und be=
12
ruhen auf Art. 4, Ziff. 10 beziehungsweiſe auf Art. 48 bis 52
der Reichsverfaſſung.
Gin anderes Gebiet des Verkehrsweſens, das Eiſen—
bahnweſen, ift im Wege der Reglements geordnet, nämlich
Dur Das Betrieböreglement vom nn, und durch Das
neuerdings gleichfald auf das Neich übertragene Bahnpolizeis
veglement vom 3. Juni 1870 (Art. 41 bis 47 der Reichs—
verfaſſung).
6) Als ein Akt der Handelsgeſetzgebung des
Reichs (Art. 4, Ziffer 2 der Reichsverfaſſung) iſt zunächſt das
Geſetz, betreffend die Inhaberpapiere mit Prämien, vom 8. Juni
1871, aufzufaſſen, zu deſſen Ausführung unterm 19. Juni,
1. und 10. Juli und 4. Dezember Verfügungen ergangen
ſind. Das Geſetz hat zugleich eine finanzielle Bedeutung, ſo—
ferne es die zur Zeit ſeiner Erlaſſung im Reichsgebiete bereits
im Umlaufe befindlichen ausländiſchen Prämienpapiere einer
Abſtempelung unterworfen und hieran eine Stempelgebühr ge—
knüpft hat. Bis zum 15. Juli 1871 ſind im ganzen Reichs—
gebiete 2,909,565 Stück folder Papiere zur Abſtempelung
gebracht und hievon für die Reichskaſſe 585,808 Thaler er—
hoben morden. Bei Württembergifhen Abftempelungsftellen
find 85,657 Stück vorgelegen und 15,198'/, Ihaler an
Stempelgebühren eingegangen.
Der Handeld: und Zollgefeggebung des Reich
gehören ferner an (zu vergl. nächft Artikel 4, Ziffer 2 noch
die Artikel 33 bis AO der Reichsverfaſſung) Die in Gemäßheit
des Zollvereinigungdvertraged vom 8, Juli 1867 in den Jahren
1868 bis 1870 erlaffenen, jegt den Reichsgeſetzen gleich zu
achtenden Zollvereindgejete, nämlich
das Vereindzollgejet vom 1.—10. Juli 1869,
das Gefeß, betreffend den Vereinszolltarif vom
25 Mai :
1. Juli 1865, vom — 1868,
das Geſetz, betreffend Die Abänderung des Vereinszolltarifs
vom 1. Juli 1865, vom A a 1870, und Dazu
die Befanntmahung, betreffend die neue Redaktion des
Pereingzolltarifd vom a 1870,
jodann das Gefeß, Die Befteuerung des Zuderd be
treffend, vom Sun
1869,
dad Geſetz wegen Abänderung der Verordnung (vom
1. Juli
13
25. Juli 1846), die Befteuerung des im Inlande erzeugten
Rübenzuckers betreffend, vom 2,—25. Mai 1870,
weiter das Geſetz, betreffend die Befteuerung des
Tabaks, vom —— 1868,
das Geſetz, betreffend die Sicherung der Zollvereinsgrenze
in den vom Zollgebiete ausgeſchloſſenen Hamburgiſchen Gebiets—
theilen, vom 1.—10. Juli 1869;
und das zwar noch nicht als Zollvereinsgeſetz, aber doch
nach Abſchluß des Zollvereinigungsvertrags vom 8. Juli 1867
und nach Gründung des Norddeutſchen Bundes erlaſſene und
darum hier unter den Zollvereinsgeſetzen zu erwähnende Geſetz,
betreffend die Erhebung einer Abgabe von Salz, vom
12 Dre 1867, in Gemäßheit der Uebereinkunft vom 8. Mai
25. November
1867 wegen Erhebung einer folhen Abgabe.
Handeld- und Schifffahrtsverträge beftehen mit
Defterreih, der Schweiz, mit den Niederlanden, Belgien und
Großbritannien, mit Spanien, Italien [und dem Kirchenftaate],
mit der Pforte, dann mit Perfien, China, Siam und Japan,
mit Liberia, mit Urugay, der Argentina und Chili und mit
den Vereinigten Staaten und Merifo.
Mit Frankreich iſt der Grundfag der gegenfeitigen Be—
handlung auf dem Fuße der meiftbegünftigten Nationen in Dem
Friedensvertrage vom 10. Mai 1871 neu vereinbart worden,
audgenommen die Begünftigungen, welche anderen Rändern ge:
währt find oder gewährt würden, ald England, Belgien, Nie—
derlande, Schweiz, Defterreih, Rußland. Der Schifffahrts—
vertrag von 1862, fowie Die Uebereinkunft, betreffend Die Zoll-
abfertigung des internationalen Verkehrs auf den Eijenbahnen
find wieder in Kraft getreten.
Abgejehen yon Diefen neuen Feftftellurgen mit Frankreich,
auf Grund deren in Württemberg die Minifterialverfügungen
som 5. Juni wegen der Zollbehandlung der franzöfljhen Weine,
und vom 25. Auguft wegen der Steuerfreiheit der franzöſiſchen
Handlungdreifenden ergangen find, war ed im Jahr 1871 auf
dDiefem Gebiete der Gejeggebung ruhig. Die im Jahr 1870
erlafjenen Ausfuhre und Durchfuhrnerbote wurden gleich nach
Abſchluß der Friedenspräliminarien zurüdgenommen. Zu er—
mwähnen ift noch die Eröffnung des freien Verkehrs für eine
große Zahl zolpflichtiger Gegenftände mit Eljaß-Lothringen
(Auguft), die Einverleibung eines Theils der Stadt Altona
14
in dad Zollgebiet des Reichs (Ende Dezember) und, von Ver—
fügungen des Württembergiihen Yinanzminifteriumd, Diejenige
vom 10. Juni, betreffend Die Amtspiftrifte der (16) Haupt:
zoll- und Hauptiteuerämter, ferner vom 6, Juli und 5. De—
zember, betreffend Die Ermeiterung der Befugnifje des Haupt:
fteueramt8 Gflingen und des Zollamtd Tuttlingen.
Einen mit den Zöllen verwandten Gegenftand bilden Die
in Ziffer 9 des Artikels 4 der Meichöverfaflung genannten
Fluß- und fonftigen Wafjerzölle. Es ift daher bier der Ort
zu Aufführung des Reichögejeged über Die Abgaben von
der Flößerei, vom 1. Juni 1870, welches durch das
Geſetz vom 22. April 1871 88. 8 und 12 nachträglich eine
Aenderung erfahren hat. In Folge jened Geſetzes hat vom
1. März 1871 an aub auf dem Nedar vie Erhebung
folcher Abgaben ganz aufgehört. Mit dem Gefeg vom 1. Juni
1870 fteht in innerem Zufammenhang das Gefeg megen Auf:
hebung der EIbzölle, vom 11. Juni 1870, das obaleih nicht
förmlich übernommen, erfimald nah dem Haushaltsetat des
Deutſchen Reichs für das Jahr 1871, menigftend finanzielle
Gonjequenzen auch auf Württemberg äußert.
7) Die Kauffahrteifchiffe aller Bundesftaaten bilden eine
einheitliche Handeldmarine. Das Neid hat dad Verfahren zur
Ermittelung der Ladungsfähigkeit der Seeſchiffe zu beftimmen,
die Ausftchung der Meßbriefe, ſowie der Schiffscertifitate zu
regeln und die Bedingungen feftzuftellen, von melden die Er—
laubnig zur Führung eines Seeſchiffes abhängig ift. Die
Flagge der Kriegs- und Handeldmarine ift ſchwarz-weiß-roth
(Art. 54 und 55 der Neichsverfaflung). Auf dieſe Beſtim—
mungen der Verfafjung gründet ſich das Geſetz, betreffend Die
Nationalität der Kauffahrteifchiffe und ihre Befugniß zur Füh-
rung der Bundeöflagge, vom 25. Oktober 1867.
Weiter bezeichnet Die Reichsverfaſſung in Artikel 4, Ziffer 7
ald Gegenftand Der Reichsgeſetzgebung die Organijation eines
gemeinfamen Schutzes des Deutihen Handels im Auslande,
der Deutſchen Schifffahrt und ihrer Flagge zur See und die
Anordnung gemeinfamer Eonfulariiher Vertretung im
Au slande, melde vom Reiche audgejtattet wird (zu vergl.
auch Art, 56 der Neichöverfafjung). Das Geſetz, betreffend
die Organijation der Bundesfonfulate, ſowie die Amtörechte
und Pflihten der Bundedfonfuln, vom 8. November 1867,
in einem Punfte abgeändert durch $$. 3 und 12 des Geſetzes
15
vom 22. April 1871, enthält Die Ausführung jener Ver—
fafjungdbeftimmungen. Das in $. 13 des Gefehed vom 8. No—
vernber 1867 vorbehaltene Reichsgeſetz, betreffend die Ehe—
ihliefung und Die Beurkundung des Perfonenftandes von
Bundesangehörigen im Auslande, ift unterm 4. Mai 1870
erlafjen worden. Die von den Bundesfonjuln zu erhebenden
Gebühren beftimmt der provijoriiche Tarif vom 15. März 1868.
8) Der Kaifer hat das Neih überhaupt völferredt-
li zu vertreten, im Namen des Reichs Krieg zu erklären
und Frieden zu fchließen, Bündnifje und andere Verträge mit
fremden Staaten einzugeben, Gejandte zu beglaubigen und zu
empfangen.
Der Kaiſer führt ſodann den Oberbefehl über die Kriegs—
marine; die gejamte Landmacht des Reichs, welche ein ein—
heitliches Heer bildet, fteht in Krieg und Frieden unter dem
Befehle des Kaijerd (Reichsverfaſſung Artikel 11, 53 und 63).
Die Beftimmungen über das Reichskriegsweſen fin-
den fih in den Artikeln 57 bis 68 der Reichöverfafjung, dann
für Württemberg nch in der Militärfonvention vom 21—25.
November 1870. Auf Württemberg finden weiter Anwendung
die Reichsgeſetze, betreffend Die Verpflichtung zum Kriegsdienſte,
vom 9, November 1867 (zu vergl. Art. 57 der NReichöver-
fafjung), durch weiteres Neichögeje vom 24. November 1871
auch in Bayern eingeführt; — ferner betreffend die Penſtoni—
rung und Verſorgung der Militärperfonen des Reichsheeres
und der Falferlihen Marine, jowie die Bewilligungen für die
Hinterbliebenen folder PBerfonen, vom 27. Juni 1871, —
weiter betreffend Die Friedenspräſenzſtärke des Deutſchen Heeres
und Die Ausgaben für die Verwaltung defjelben für die Jahre
1872, 1873 und 1874, vom 9. Dezember 1871 (Art. 60,
62 und 71 der Neichöverfaflung), — und betreffend die Bes
ſchränkung ded Grundeigenthums in Der Umgebung der Feſtun—
gen, vom 21. Dezember 1871 (Art. 65 der Neichöverfafjung).
In Gemäßheit der Artikel 62 und 71 der Neichöverfaflung
ift Die Kaiferliche Verordnung vom 9. Dezember 1871 er—
gangen, betreffend Die Beititelung der Etats der Verwaltung
des Neichöheeresd für das Jahr 1872, vom 9. Dezember 1871.
Darnach beträgt der Oejamtaufwand für das Neichäheer
90 Millionen Thaler. Auf dad Württembergijche, jegt Das
XII. Armeecorps, kommen hievon 3,770,208 Thaler oder
212 Thaler pro Kopf der im Frieden präjenten Mannſchaft.
16
Meitere 13 Thaler pro Kopf find von Württemberg noch zu
Deckung der Generalkoften des Reichsheeres an die Reichskaſſe
abzugeben.
Wichtig ift Die unterm 6. Auguft 1871 erfolgte Ein»
führung der Militär-Grjaginftruftion vom 26. März 1868
und der Verordnung über Die Organifation der Landwehrbe—
hörden und Die Dienjtverhältnifje der Mannjchaften des beur-
laubten Standes vom 5. September 1867. Württemberg hat
darnah 17 Landwehrbezirke.
9) Ueber die Reichsfinanzen enthält Die Reichsver—
faſſung in den Artikeln 69 bis 73 folgende Grundjäge:
Der Reichshaushalts-Etat joll alljährlich gefeglich feſtge—
ftellt werden. Zur Beftreitung der Ausgaben dienen, nächſt
den etwaigen Ueberjchüffen der Vorjahre die aus den Zöllen,
den gemeinfchaftlihen Werbrauchsiteuern und dem Poſt- und
Telegraphenmwefen fliegenden Ginnahmen. An den zulegt ges
dachten Poſt- und Telegraphen-Einfünften, wie an dem Ertrage
der Branntwein und Bierfteuer hat Württemberg feinen An—
theil, die Einnahmen hieraus bleiben daher für Württemberg
außer Berechnung. Injoweit die Ausgaben auf dieſem Wege
nicht gedeckt werden, find fie, jo lange Neichöfteuern nicht ein=
geführt find, durch Matrikularbeiträge der einzelnen Bundes—
ftaaten aufzubringen. Die gemeinjchaftlichen Ausgaben werden
in der Regel für ein Jahr bewilligt. Ueber die Verwendung
aller Einnahmen tft alljährlich Rechnung abzulegen. In Fällen
eined außerordentlichen Bedürfniffes kann eine Bundesanleihe .
aufgenommen oder eine Garantie übernommen werden,
Hierauf beziehen ſich (zunächſt zu Art. 69 der Reichs—
verfafjung) die Neichsgefeße, betreffend den Haushalts-Etat
des Deutjchen Reichs für 1871, vom 31. Mai und 22. No—
venber, und für 1872, vom 4. Dezember 1871, außerdem
das Geſetz, betreffend den Ermeiterungsbau für das Dienftges
bäude des Reichskanzleramts, vom 14. Juni 1871. Nah
dem Etat für 1872 beträgt der Aufwand und die Einnahme
des Reichs je 116,851,255 Thaler, wovon durch Matrikular-
beiträge im Ganzen 32,115,784 Thaler, dur Württemberg
2,121,221 Thaler aufzubringen find,
Auf Die Geftaltung des Reichsaufwandes üben Einfluß
auch die durch den Beitrittövertrag vom 25. November 1870
als Ehrenſchuld mit übernommenen Geſetze, betreffend Die Bes
willigung von Icbenslänglichen Penſionen und Unterjtügungen
17
an Angehörige der vormaligen Schleswig-Holſtein'ſchen
Armee, fowie an deren Wittwen und Waiſen vom 14. Juni
1868 und 3. März 1870. Berner find, wenn auch nicht
förmlich übernommen, doch durch die Etat8 in ihren finanziellen
Konfequenzen anerkannt, zunächft, wie ſchon oben erwähnt, das
Gejeb wegen Aufhebung der Elbzölle, vom 11. Juni 1870,
und fodann Die Geſetze, betreffend den aufßerordentlichen Geld-
bedarf des Reichs zum Zwed der Erweiterung
der Kriegsmarine und der ‚Herftellung der Küftenverthei-
Digung, vom 9. November 1867, 19. Juni 1868, 20. Mat
1869 und 6. April 1870. An dem Gefamtfredit hiefür von
17 Millionen Thalern fol der auf die Küftenbefeftigung ents
fallende Antheil von 3'/, Millionen nad dem Etat für 1872
aus den Kriegsentſchädigungsgeldern gedeckt werden.
Mit Artikel 70 der Reichsverfaſſung flieht in Beziehung
das Geſetz, betreffend Die Wechjelftempelfteuer, vom
10. Juni 1869, in deſſen Vollziehung die Bekanntmachungen
vom 13. Dezember 1869, 21. Bebruar 1870, 23. Juni und
11. Auguft 1871 ergangen find. Im "Jahr 1871 find in
Württemberg an dieſer Neichöfteuer 51,021'/, Thaler anges
fallen.
Zu Artikel 72 der Reichsverfaſſung ift das Geſetz, be=
treffend Die Kontrole des Reichshaushalts für das Jahr 1871,
vom 23. Oktober 1871 zu erwähnen, nah welchem Die
Preußiſche Oberrehnungsfammer ald Rehnungshof des
Deutſchen Reichs aufgeftellt iſt. Ebenſo hat die Königlich
Preußifche Generalſtaatskaſſe die Centralkaſſen-Geſchäfte für Das
Deutihe Reich als Reichshauptkaſſe wahrzunehmen
(1. Juni 1871).
In Artikel 73 der Reichsverfaſſung findet endlich das
Geſetz, betreffend die St. Gotthard-Eiſenbahn, vom
2. November 1871, ſeine ſtaatsrechtliche Rechtfertigung, zu—
folge deſſen, in Uebereinſtimmung mit den Uebereinkuͤnften
zwijchen Deutjähland, Italien und der Schweiz vom 28. Oftober
1871, zwilchen Italien und der Schweiz vom 15. Oktober
1869, dem Unternehmen eine Subvention von 20 Millionen
Franken, einjchlieglid der von Deutjhen Regierungen und
Eiſenbahngeſellſchaften zu erwartenden Zufhüffe, vom Reiche
zugefichert worden ift.
Der Norddeutſche Bund Hat außerdem unterm 11. Juni
1868 Die antheilige Uebernahme einer Garantie für eine
Württemb. Jahrb. 41871. 2
13
zur Herftellung der dauernden Bahrbarfeit des
Sulinaarmes der Donaumündungen von der Eu—
ropäifhen Donaufhifffahbrts-Kommijfion auf
zunehmenden Anleihe beichlofien. Dieß führt zurüd auf
den Parifer Vertrag vom 30. März 1856, der am 13. Mai
1871 mit Zuftimmung des Deutjchen Kaiferd in einigen we
jentlihen Beziehungen abgeändert worden ift, übrigens unter
auödrüdlicher Anerkennung der Fortdauer der Mitgarantie
Deutſchlands für jene Anleihe bis zum 24. April 1883.
10) An den Krieg mit Branfreih und deſſen
fiegreihe Beendigung erinnert zunächſt das Geſetz, be-
treffend die Kriegsdenkmünze für die bewaffnete Macht
des Reichs, vom 24. Mai 1871. Das dazu gehörige Statut
ift vom 22. Mai Datirt.
Durh den Priedensgpräliminar-Bertrag vom
26. Februar 1871 ift Die von Frankreich zu bezahlende
Kriegentfhädigung auf 5 Milliarden Franken bejtimmt
worden (Urt. IL), woran nah Art. 7 des Friedendver-
tragd vom 10. Mai 1871 innerhalb des Jahres 1871
1!/, Milliarden abzutragen geweſen find. Die in Verbindung
mit der zujäßlichen Lebereinfunft vom 12. Oftober 1871 am
gleichen Tage abgeſchloſſene Separatfonvention regelt in Art. 2
die Zahlung der vierten KHalbmilliarde und des erſten Jahres—
zinje8 au den am 2. März 1874 verfallenden weiteren drei
Milliarden. Die Zufagfonvention vom 11. Dezember 1871
bat auf die Kriegsentihädigung feinen Einfluß.
Von den im Jahr 1871 bezahlten 1500 Millionen
Franken ift der Betrag von 325 Millionen für Die eljaß-
lothringiſchen Eifenbahnen ($. 6 des Zujagartifeld 1 zu Dem
Triedendvertrage) vorweg abgegangen. Folgende Reichsgeſetze
des Jahres 1871 enthalten ſodann weitere Verfügungen über
die eingegangenen Gelber.
Die Geſetze vom 14. Juni, betreffend den Erſatz von
Kriegsſchäden und Kriegsleiftungen, die Entſchädigung der
Deutichen Nhederei, die Gewährung von Beihilfen an Die aus
Frankreich ausgewieſenen Deutjchen, weiter die beiden Gejege
vom 14. Juni und 22. November, betreffend die Beihaffung
von Betriebömitteln für die Gifenbahnen in Eljaß und Loth—
ringen, die beiden Gefeße vom 22. Junt, betreffend Die Ge—
währung von Beihilfen an Angehörige der Reſerve und Land—
wehr, und betreffend die Verleihung von Dotationen in Anz
— — Ta ne | —— ———— — — — ——4—————V⏑⏑
19
erfennung hervorragender, im legten Kriege erworbener Ver—
dienfte, und das Geſetz, betreffend die Bildung eined Reichs—
kriegsſchatzes, vom 11. November, Außerdem beftimmt jomohl
der Reichshaushalts-Etat des Deutſchen Reichs für das Jahr
1872 in Kapitel 7 der Einnahmen als auch das Dazu er—
laſſene Geſetz vom 4. Dezember 1871 in den $$. 2 und 3
über die Verwendung namhafter Beträge der Kriegsentſchädi—
gungsgelder. So find zur Vertheilung zwiſchen den Staaten
des vormaligen Norddeutihen Bundes und Den füddeutjchen
Staaten von jenen 1500 Millionen Franken oder 400 Mil-
lionen Thalern nit ganz 200 Millionen Thaler übrig ge—
blieben und von dieſen bis zum Jahresſchluſſe 153/, Mil.
Thaler wirklich vertheilt worden. Hieran hat Württemberg,
vorbehältlich der definitiven Negelung des Bertheilungsmaß-
ftabed, den Betrag von 12,367,628 fl. 55 fr. erhalten, wozu
noch von der bejonderen Pariſer Gontribution 4,302,666 fl.
40 fr. gefommen find. j
Nah dem vorhin erwähnten Gefete vom 14. Juni, be-
treffend die Gewährung von Beihilfen an Die aus Frank
reich auögewiejenen Deutſchen, find im Ganzen
8,866,666 Thaler zur Verfügung geftellt worden, aud welcher
Summe die Anfprühe von 42,632 Ausgewiefenen zu befrie-
digen waren. Württemberg gehörten von dieſen 4425 an und
fonnte für Diefe ein Betrag von 401,238 fl. verwendet werden.
Nah dem weiter angeführten Geſetze vom 22. Juni,
betreffend Die Gewährung von Beihilfen an Angehörige der
Reſerve und Landwehr, find im Ganzen 4 Millionen Thaler
außgefegt worden. Diefe Summe gelangte auf Die verjchie-
denen betheiligten Bundesjtaaten in der Weiſe zur Vertheilung,
Daß Die jedem zugewiefenen Beträge ald ein Vorſchuß auf die
dereinftigen Antheile an der Kriegäfoften-Entihädigung über-
haupt behandelt wurden, ohne daß Die volle Verwendung zu
dem im Gefeße bezeichneten nächften Zwecke, wo ein Bedürfniß
nicht vorliegen follte, beanjprucht worden wäre. Württemberg
erhielt jo 322,700 fl. und verwendete auf 5732 eingefommene
und 8,568 begründet erachtete Geſuche 149,940 fl, zu ein-
maligen Gaben, 14,500 fl. zu Darlehen, *)
*) Nach einer fpäteren Mittheilung vom 4. September 1872 find
auf einen weiteren Aufruf noch weitere Beihilfegejuche eingelaufen, fo
daß deren Zahl im Ganzen auf 15,369 ſich erhöht hat und die Geſamt—
fumme dec verwilligten Beiträge jebt 282,530 fl. beträgt.
20
Die Landesgejesgebung.
Die am 19. Dezember 1870 eröffnete Württembergifche
Ständeverfammlung mar beim Beginn des Jahres 1871 noch
vereinigt, hat ihre Arbeiten aber am 7. Januar unterbrochen,
um fie Dann vom 21. Juni bis 14, Juli wieder aufzunehmen
und fortzufegen. Am 1. Dezember abermals einberufen, be=
findet fie fih am Jahresſchluſſe noch in Thätigkeit. Im Laufe
ded Jahres find Neuwahlen nöthig geworden für Die Stadt
Ludwigsburg (25. Mat), für die Oberamtsbezirke Laupheim
und Saulgau (20. September) und für den Bezirk Geislingen
(auf 8. Januar 1872).
Diejenigen Landeögefege, welche durch die Reichögefch-
gebung unmittelbar veranlaft worden find oder mit derjelben
jonft in einer Beziehung ftehen, Haben bereitd Erwähnung ge—
funden. Was im Jahr 1871 daneben aud einem inneren
Dedürfnifje des Landes noch verfügt morden ift, läßt fih in
Volgendem kurz vollends zur Darftelung bringen.
Zunähft darf nicht unberührt bleiben, Daß Die Beſchlüſſe
des Daticanifhen Concils in Rom ihren Schatten auch
auf Württemberg geworfen und die Königliche Regierung
unterm 20. April 1871 zwar nicht zu einer gejeglichen Maß—
regel, aber zu der Bekanntmachung gendthigt haben, daß fte
Diefen Befchlüffen, mie folche in den beiden dogmatiſchen Kon—
flitutionen vom 24. April und 18. Juli v. 3. zufammenges
faßt find, insbeſondere dem in der leßtgenannten Konſtitution
enthaltenen Dogma von der perfünlichen Unfehlbarkeit des Pab—
fle8, keinerlei Rechtswirkung auf ftaatlide oder
bürgerlihe Verhältniffe zugeftehe.
Der Krieg mit Frankreich hat noch Die zmei Geſetze,
betreffend Die Beftreitung des Aufwands für außerordentliche
Militärbedürfniffe, vom 16. Januar und 24. Juli veranlaßt,
wodurch der hiefür der K. Regierung bereit3? im Jahr 1870
eröffnete Kredit von 8,600,000 fl. um weitere 13,744,000 fl.
erhöht wurde.
Auf der anderen Seite enthält das Geſetz, betreffend bie
Ginlöjung der Kaſſenſcheine und die Zinje aus Kriegsanlehen,
som 2. Juli, Die erfte gefeglihe Verfügung über den Wiürt-
tembergifchen Antheil an der franzöſiſchen Kriegsentſchädigung,
indem durch daſſelbe ein Betrag von nahezu 5 Millionen
21
Gulden im Jahr 1871 erfchöpft worden ift. Daneben fei er=
mwähnt, daß in dieſem Jahre neben einer ordentlichen Schulden—
tilgung von 1,696,400 fl. außerordentlicher Weife 8,479,600 fl.
zur Zurüdzablung von Staatöjhulden verwendet worden find,
Der Krieg ift endlih Die Veranlafjung gewefen, daß, wie
in anderen Deutſchen Staaten, jo aub in Württemberg ein
befonderes Ordenszeichen, der Olga-Or den, durd König-
liche Verordnung vom 27. Juni, geftiftet wurde, um „die
Handlungen freimilligr und aufopfernder Nächitenliebe, in
welchen feit dem Ausbrud des nunmehr glorreich beendigten
Krieged Männer und Frauen in allen Glafjen der Bevölkerung
‘ zum Beten Unſerer tapferen Krieger und ihrer Angehörigen
metteiferten, auch öffentlich anzuerkennen und zu ehren,” Nach
$. 1 der Statuten wird der Olga-Orden für befondere Ver—
dienfte auf dem Felde der freimillig helfenden Liebe im Krieg
oder Frieden ald Zeichen der Anerkennung und Grinnerung
verlichen.
Für den Eiſenbahnbau murden dur Gefeh vom
13. Januar acht Millionen Gulden verfügbar gemacht.
Der Staatshaushalt ift Dur die Geſetze vom
16. Januar, 5. Juli und 23. Dezember provijorifch geregelt
worden, zu einer etatmäßigen Feſtſtellung und geordneten Ver»
abihiedung aber im Jahr 1871. nicht gelangt.
Nab dem Geſetz vom 5. Juli fol die Abgabe von
nit eingereihten Kriegsdienſtpflichtigen (Gejek
vom 19. März 1868) für die nächſte Aushebung erfimald in
Wegfall kommen. Dagegen find die fehon durch das Finanz-
geſetz, vom 23. März 1868 verfügten Steuerzuſchläge
mit Wirkung vom 1. Juli 1871 an erhöht worden: bei den
direkten Steuern aus Grundeigentfum und Gefällen, aus Ge-
bäuden und Gewerben auf 30°/,, bei der Ginfommenöfteuer
auf 20°/,, bei der Hundeauflage von der dem Staat gehörigen
Hälfte auf 25°%/,, bei der Malzfteuer, Uebergangsfteuer von
Malz und Branntweinkleinverfaufsabgabe auf 20%/,. Nachdem
ſodann Durd Die Artikel 3 ff. des fchon oben bei der Rüd-
wirfung der Maaß- und Gewichtsordnung vom 17. Auguft
1868 auf die Landesgeſetzgebung erwähnten Geſetzes, betreffend
die Abänderung einzelner Beflimmungen der Wirthichaftsab-
gaben:Gefege, vom 12. Dezember 1871, die Erhebung der
Malzſteuer und der Uebergangäfteuern von gefchrotenem
Ma nah dem Gewicht angeordnet worden iſt, ift der
22
Steuerfaß hiefür, unter Ginrehnung der vorhin bemerften Zus
chläge und unter Zugrundlegung eined Verhältniſſes son
23 Pfund Malz auf 1 Simri ungeſchrotenes Malz, auf
2 fl. 5 kr. für den Gentner Malz feitgeftellt worden. Gleich-
zeitig wurde Die Uebergangsiteuer vom weißen Bier auf 44 kr.,
vom braunen Bier auf 1 fl. 6 fr., vom DBranntwein in der
Normaljtärfe von 50% Tralled bei 12,440 Neaumur auf
1 fl. 12 Er. für das Heftoliter beftimmt. Die Notariatdz,
Erbſchafts- und Vermächtnißſporteln find durch Gefeh vom
18. Juli erhöht worden. Endlich trifft Die Acciſe, die Wirth
Ihaftsabgabe von Wein und Obftmoft und die nad der Ge—
werbeordnung vom 21. Juni 1869 noch aufrecht zu haltenden
MWirthichaftsconcejfionsgelder gegenüber von den vor dem 1. Juli
1868 beitandenen Sätzen und die Sporteln überhaupt gegen
über von den gejeglich geregelten Sügen der ſchon durch das
Vinanzgejeg vom 23. März 1868 für die 2 Etatsjahre 18°").
eingeführte Steuerzuſchlag von 10",.
Ein Gefeg vom 16. Januar 1871 endlich hat den Zweck,
die Abwicklung der Gejchäfte der durch die Gejege vom 14. April
1848 und 17. Juni 1849 errichteten beiden Ablöſungskaſſen
vorzubereiten, indem es bejtimmt, daß die Mittel zu Gin
löjfung der Ablöfungsobligationen fünfter Serie
nötbigenfall3 aus der Staatäfafje zu ergänzen, etwaige Ueber—
Ihujje der einen oder der andern Kafje aber an die Staatd-
fajje zu überlafjen feien.
Die Darlegung der Gefeßgebung des Jahres 1871 ift
Damit zu Ende. Es darf aber nicht gejchlojjen werden, ohne
Daß zuvor noch eined unmittelbaren Aktes der hochherzigen
Entihliegung Ihrer Majeftät der Königin gedacht würde, wel:
hem gewiß eine allgemeine Bedeutung, ähnlich wie den Ge—
jegen, zufommt. Ihre Majeftät Die Königin haben am 13. Juli
1871, dem Tage, an welchem Sie vor 25 Jahren Ihre Ver—
mählung gefeiert haben, in danferfülltem Rückblicke auf alle
die Segnungen, welde Sie in dieſer langen Zeit erfahren
durften, Sich bewogen gefunden, für ewige Zeiten eine milde
Stiftung zu gründen und hiebei insbejondere Ihr Auge auf
die drückenden Verhältniſſe gerichtet, in welchen Die Hinter—
bliebenen mander Beamten des Landes fich befinden. Die von
23
Ihrer Majejtät errichtete und aus Ihrem Privatvermögen mit
einen Stapital von 105,000 fl. audgeitattete Karl-Ol g a—
Stiftung hat die Unterftügung einer Anzahl unverebelichter
Tochter von verftorbenen verdienten Männern, melde im Würt-
tembergifchen Civil- oder Militärdienfte geftanden jind, zum
Zwecke. Aus dem Hauptkapital von 100,000 fl. werden nad)
Abzug Tämtlicher Verwaltungskoſten 30 Präbenden gebildet,
4 & 300 fl., 10 & 200 fl., 16 & 100 fl. Die Berleihung
der Präbende ſoll ebenjo eine Anerkennung der Berdienfte des
Vaters, ald eine Unterſtützung der bedürftigen Tochter fein.
Die weiteren 5000 fl. des Stiftungdfapitals ſind abgejondert
zu verwalten und durch Zuſchlag von Zind und Zinjeszinjen
zum Kapital zu deſſen allmähliger Vermehrung beitimmt. So—
bald Diefes Nebenkapital den Betrag von 15,000 fl, erreicht
haben wird, jind 10,000 fl. davon zum Hauptkapital zu
ſchlagen und die Erträgniffe Daraus zur Erhöhung nicht der
Zahl, fondern des jährlichen Betragd der Präbenden zu ver—
wenden, Die verbleibenden 5000 fl. find gerade zu behandeln
wie die erften 5000 fl. Und fo fort, jo lange die Stiftung
beftehen wird. — Ihre Majeftät die Königin, welche jeit Ihrem
nun mehr ald 2djäührigen Verweilen in Württemberg jo mans
chem Nothftand abzuhelfen, jo mande Wunde lindernd zu
heilen verjtanden, hat Durch Dieje reiche Stiftung gerechten Ans
ſpruch auf den bleibenden Dank der Beamten ded Königreichd
Sich erworben. Und jo fol ed denn auch nie vergeilen wer—
den, daß die Königin es mar, welche, geleitet von einer theil—
nehmenden Erfenntniß der durch den Umſchwung aller Preis—
verhältnijfe jehr jchmwierig gewordenen Nage eined mit den In—
terejjen des Landes aufs engfte verbundenen Berufsitandes, und
wertthätig bemüht, Diefen Stand wenigftend in einer feiner
Ichmerzlichiten ökonomiſchen Sorgen zu erleichtern, Damit zu:
gleih den erften ernftlicheren Schritt zur Aufbeflerung der
Beamtenftelung überhaupt gethan bat, — eine Aufgabe, welche
jest, am Schluſſe des Jahres 1871, zur Weiterfürderung auch
an die Landesgeſetzgebung herangetreten ift.
24
2) Bevölkerung.
Nachdem die either beftandene Erhebung des Standes
und Ganges der ortdangehörigen Bevölferung durch Minifterial-
verfügung vom 15. Januar 1871 aufgehoben worden iſt,
werden die Ergebnijje der 1871 erfimald gemäß der gleichen
Verfügung flattgehabten Aufnahmen über Die Bewegung der
Bevölkerung, nehmlih über die vorgefommenen Trauungen,
Geburten und Sterbefälle hienach meiter unten im Zuſammen—
bang mit der Audeinanderfegung der Rejultate der Zählung
der ortdanwejenden Bevölkerung auf 3. Dezember 1871 dar=
geftellt werden. Ebendort wird auch der Abfchnitt über Aus—
wanderung dießmal feine Stelle finden.
3) Die Ergebniffe des Ackerbaues.
Auf Grund der von den K. Oberämtern vorgelegten
Meberfihten über die Anblümung der Felder im Jahre 1871
berechnet ſich
der Flächengehalt des Ackerfeldes
einſchließlich des in Gärten, Ländern und auf kultivirten All—
mandtheilen hiezu angelegten Areals im ganzen Lande auf
2,749,314 Morgen; davon waren:
I. angebaut 2,458,126 Mrg. od. 89,419/,| der ganzen
II. in der Brade 291,188 „ „10,59%, Aderfläche.
Im Jahre 1870 ſtellte fih die Geſamtackerfläche auf
2,745,743 Morgen, worunter
I. angebaut 2,446,060 Morgen oder 89,09°/),
U. in der Brache 299,683 „ „ 10,91%,
Hienach erſcheint bei der ganzen Aderfläche eine Zu—
nahme von . . .. 8,571 Mrg. od. 0,13%,
und zmar bei der angebauten Fläche |
ein Zunahme von. . . . . 12,066 „ u 0,49%,
bei der brachliegenden — eine
Abnahme von . . . — 8495 „ „ 2,387,
Auf die einzelnen Kufkurarten vertheilt fi die Zunahme
und Abnahme folgendermaßen :
Tabelle A.
25
EI —
Fruchtgattung.
1. Winterdinfel .
mit Einforn
und Emmer „|
2. Winterroggen . .
3. Wintermengfrüchte
4, Winterweizen ..
5. Wintergerfte . . »
I. Wintergetreibe .
I 20
2. Sommergerfte . 2
3. Sommermengfrücht
4. Sommerroggen .
d. Sommerweizen .
6. Sommerdinfel . .
mit Einforn . .
und Emmer „.
2
8. Bırhweizen .. .
II. Sommergetreide
1. Rother Klee...
2, Luzerne ....
3. Eſper
4. Sorgho .....
5. Pferdezahnmais u.
andere Futtergewächſe
III. Futtergewächſe
IV. Kartoffeln ..
|
J
| Angeblümtes Areal 5. .|| Zu: | Ab:
im Jahr ses
5 4 nahme
1870. | 1871. 1% 258 | gegenüber von
Mor M Br 1870.
gen. orgen. |
)
621,922 | 627,375 | 22,82 15,453 | —
15,854 | 15, 536 0,56 | — 318
348 249 | 001 | — 99
111,473 | 112,274 | 4,08 | 801 | —
62, 110 | 62,603 | 228 493 | —
30, ‚919 31,729 | 1,16 | 8310| —
i 5,409 5,137 9, 19 — 72
848,035 | 854,903 | 31,10 17,557 689
413,350 | 415,546 | 15,11 | 2,196
297,956 | 295,701 | 10,76 2,255
40,706 | 40,285 | 1,461 — 421
20,609 20,318 | 0,74 291
10,406 | 10,891 | 0,401 4855| —
1,164 1,266 0,051 102 e
1,960 1,887 — 7
| 10020 23 z
562 505 |] *
117 117 | 902]
| 787,809 | 787,518 | 28,64 || 2,806 | 3,097
219,639 | 215,688 | 7,85|| — 13,951
9,964 | 52,541 | 1,91112,577 | —
35,915 | 38,055 | 1,38 12,140
211 191 — 20
0,02
85 250 1655| —
305,514 | 306,725 | 11,1614,882 3,971
|
227,310 | 230,107 | 8,3712,797 | —
— — —
26
Angeblümtes Areal |5 „ | Zus Ab:
im Jahr > at
Fruchtgattung. EN
1870. | 1871. |* 25 gegenüber von
Morgen. !_ Morgen. | a” I__ 1870. _
1. Flachs ...... 21,537 20,652
und Hanf R 25,041 25,234
vi 18,882 18,626
Rüben ....| 8,854 8,755
und Mohn | 9,227 9824
3. Hopfen „2... 16,239 15,134 |
4. Zabaf ...... 326 588
9. Gihorien ..... 2,456 2,379
6. Weberbiftel . . 203 227 |
7. Waid, Wau u. Krapp 3 4
8. Senf und andere || |
Handelsgewächſe 50 34 |’
V. Handelsgewächſe 102,518; 101,452 |
| |
1. NRunfelrüben, als | |
Biehfutter .. . || 42,368 44,196 |
und Zucerrüben | 13,999 13,610 |
2. Steckrüben .... 16,713 17,006
weiße Rüben . | 5,050 4,835
und Möhren. . | 380 3751
3. Kopfkohl..... | 19,704 19,917 | |
VI Wurzelgewächſe | |
und Kopffobl . | 98,214, 99,939 3,63 2,334 | 609
| | |
1. Biden... ... | 35,760 38,144 1,39 2,384 —
2. Linſen...... 11463 411,198) 041 — 270
und Grbien . | 11,222 | 10,677 0,591 — 545
3. Aderbobnen ... | 8,990, 9,162) 0,331 172) —
u. Gartenbobnen | 2,603 | 2,476 | 0,091 — 127
4. VWelfhkom....| 6022! 5,830: 0,21 — 192
VII. Hülſenfrüchte
und Welſchkorn 76,060 | 77,482] 2,82| 2,556 | 1,134
Zufammen : |
Angebliimtes Aderfeld |
im Ganzen . |)2,446,060
|
!
|
ı 2,458,126
#
89,41 124,009 | 11,943
Zumachs
| 12,066 Morgen
Das Areal der Wiefen beträgt nach der neueflen Aufnahme vom
Jahr 1865 846,695 Morgen,
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27
Hienach zeigt fich bei den michtigeren Winterhalmfrüchten,
bejonderd beim Dinkel eine beträchtliche Zunahme des Areals
gegen voriged Jahr, bei Einkorn, Emer, und Wintergerfte da—
gegen eine weit nicht jo erhebliche Abnahme.
Bei den Sommerhalmfrüdten fteht der Zunahme des
Haber:, Weizen-, Dinkel- und Emerfelds eine noch ftärfere Ab-
nahme ded mit Gerfte, Mengfrüchten, Noggen, Ginkorn und
Hirfe angebauten Feldes gegenüber.
Bei den Futtergewächſen hat zwar der Anbau von rothem
Klee und Sorgho abgenommen, die übrigen Futtergewächſe
weifen aber eine noch größere Zunahme auf.
Der Anbau der Kartoffeln hat auch in dieſem Jahre
wieder eine Ermeiterung erfahren.
Don den Handeldpflanzen, weiſen Hanf, Tabak, Weber:
diſtel und befonderd Mohn eine Zunahme auf, während Cicho—
rien, Rep, Rübſen und bauptjählih Flachs und Hopfen im
Anbau beſchränkt wurden.
Was die Wurzelgemächfe anbelangt, jo Hat der Anbau
yon Steckrüben und noch mehr der von Runkelrüben zur Vieh-
fütterung zugenommen, während der von Zuderrüben, weißen
Rüben und Möhren etwas zurückgegangen ift; der Anbau der
leßteren ift feit einer Reihe von Jahren in beinahe ſtetem Ruͤck—
gang begriffen.
Das Areal von Kopfkohl hat wieder etwas zugenommen,
Von den Hülfenfrüchten hat die Wide im Anbau eine bes
trächtlihe Zunahme erfahren, auch das Areal der Aderbohnen
ift erweitert worden, wogegen Linſen, Erben und Gartenbohnen
im Anbau bejchränft wurden.
Das Areal von Welfchkorn ift gegenüber dem des vorigen
Jahres etwas vermindert worden. |
Die Bertheilung der Kulturfläche in den einzelnen Kreifen
ift in der nachfolgenden Tabelle B dargeflellt und die hierauf
folgende Tabelle C enthält eine überfichtlihe Zufaumenftellung
Der Erträge von 1871 und eine Vergleichung mit denen von
1870 und mit den Landedmittel-Erträgen.
28
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(+00 ale
33
Anmerfung 1. Die Qualität der Früchte wirb durch Ziffern
beftimmt, mobei bie a 1 „ausgezeichnet“, 2 „ſehr gut“, 3 „gut“,
4 „mittelmäßig“, „gering“ bedeutet; die Decimalftelle zeigt die
größere oder — Annäherung an bie nächftfolgende geringere
Klaſſe an.
Anmerfung 2.
Die Ausbeute an Kernen von Das Gewicht von 1 Simri
1 Scheffel Dinkel Kernen
beträgt für 1862 3,; Simri. 32,00 Piund,
ff) 1863 3,2 * 32,70 ”
” 1864 3,20 ” 32,00 n
" 1865 drıs ” 32,12 "
„1866 2: » Sa m»
„ 1867 3,08 » 3,0 m
E 1868 3,36 n 33,35 —
„1809 Ba u Sa m
1870 3,29 " 32,50 "
” 1871 3,10 ” 31,6 "
Bei den übrigen Halmfrüchten und bei den Hülfenfrüchten ſtellt
fih das Gewicht im Vergleich zu den nächſt vorangegangenen 5 Jahren
folgendermaßen ;
Ei
In den Jahren
Gewicht v
icht vom N age een er 1868 Beer — 1870 —— 1871
Winterdinfel pr. Saft. 135 | 147 | 156 | 145 | 154 ie 147
Winterroggen 5 241 | 248 | 254 | 248 | 249 ı 246
Minterweizen m 249 | 2588| 268 | 257 | 3581| 256
———— — 213| 2081 224| 2021| 218 | 222
aber “ 164 | 169 | 165 | 162 | 156 | 166
ommergerite z 227 | 234 | 234 | 230 | 231 | 233
Sommerroggen , 228 | 241 | 239 | 236 | 233 | 233
Sommerweizen , 239 | 243 | 257 | 251 | 251 | 244
Erbſen — 2731 2761 286 | 2791 251 78
Rinfen > 275 | 2711| 277 ı 277 | 270 | 277
Aderbobnen u 274 2822| 285 | 2778| 270 | 280
Wicken 266 | 266 | 276 270 | 269 | 271
Welſchkorn 251 | 263 | 275 | 252 | 247 | 247
Kartoffeln pr. Simri. 33 38 39 39 39 39
Wiürttemb. Yahrb. 1871. 3
34
Anmerfung 3. Winter-Cinforn und Emmer wurde im Ertrag
bem Dinkel gleich, ber Ertrag der Winter-Mengfrüchte zur Hälfte als
Dinkel, zur Hälfte ald Roggen angenommen; ber des Buchweizens,
der Hirfe und ber Sommer-Mengfrüchte dem des Habers gleich, jedoch
Sommermengfrücdte ber Gattung nah zur Hälfte als Widens, zur
Hälfte ala Haber-Ertrag berechnet; der Sommerbinfel, Einforn und
Emmer ift im Ertrag zu 5/, bes Winterbinfel3, im Gewicht demfelben
gleich gerechnet. Da jedoch dieſe Berechnungsweiſe bei den einzelnen
Bezirken eingehalten und daraus alddann ber Gefamt-Ertrag gewonnen
wurde, fo ergaben fich als Landes:Mittel die oben eingefegten, von
bem Landes⸗Mittelertrag bed Dinkels, Roggens beziehungsweife Habers
im Jahre 1871 abweichenden Erträge. Der Ertrag der Steckrüben
und weißen Rüben, wofür eine Schätzung gleichfalls nicht beftebt, iſt
zu 140 Gentner angenommen worden. Eben beihalb ift ber Ertrag
der Gartenbohnen dem der Aderbohnen gleich gerechnet.
Die mit F bezeichneten Gewichte find, weil eine Schätung hiefür
bei den betreffenden Feldfrüchten nicht vorgenommen worden ift, ber
Reduktion in Gentner wegen einem Handbuch der Landwirtbichaft
entnommen,
Anmerfung 4 Der Heu: und Dehmbd-Ertrag insbeſondere be-
rechnet fich folgendermaßen: Wenn das Areal ber Wieſen, das nad) ber
Aufnahme bed Jahres 1865 846,695 Morgen beträgt, nad) bem in
den wirttembergifchen Jahrbüchern von 1855, I. ©. 193 angenom=
menen Verhältnig ber 2= und Imähdigen Wiejen (653,690 : 227,916)
vertheilt und dag Verhältniß des Heu- und Dehmbdertragg wie 100 : 50
angenommen wird, jo beläuft fich bei dem burchfchnittlichen Heu und
Dehmdertrag von 30,35 Centner per Morgen der Heu:Ertrag im
Ganzen bei 846,695 Morgen & 22,14 Gtr, auf 18,744,754 Ctr.
ber Dehmbertrag bei 627,804 Morgen & 11,07 Gtr. auf 6,949,393 Ctr.
Zufammen Wiejen-Ertrag 25,694,147 Gtr.
Der dießjährige Obftertrag berechnet fich
beim Kernobſt auf 269,501 Simri
„ Steinobft „ 75,823 „
ſtellt fich aljo gegenüber einer mittleren Obfternte nah dem
Durchſchnitte der Jahre 1852—61 von 4,297,925 Simri
Kernobſt und 771,709 Simri Steinobſt, dieſe = 100 ans
genommen im Jahre 1871
beim Kernobft auf 6,27 °/,
„ Steinobft auf 9,83 %/,.
Der Ertrag von 1871 bleibt daher beim Kernobft hinter einer
35
Mittelernte um 93,730), und beim Steinobft um 90,179,
zurüd. Auf einen Ginwohner des Landes kommen durchfchnitt-
lich 0,15 Simri Kernobft und 0,04 Simri Steinobft.
Was den Ernte-Ertrag der zur menſchlichen Nahrung
dienenden Feldfrüchte insbeſondere anbelangt, fo berechnet fich
derjelbe in folgender Weife:
I. Mehlhaltige Körnerfrücte:
MWinterhalmfrühte . . . 4,839,167 Säffl,
Sommerhalmfrühte. . . 8,297,873 ,„
Hülſenfrüchte (incl, der Hälfte
der Sommermengfrüdhte) . 807,962 „
Wellhlorn . 2. 2... 17,108 „
Zujammen 8,461,605 Schffl.
Nah rauher Frucht gerechnet:
(1 Scheffel glatter Frucht, nämlich Weizen, Roggen,
Gerfte, Hirſe, Buchweizen, Hüljenfrüchte, Welſchkorn —
2 Scheffel rauf) . . . 10,668,066 Schffl.
Merden von diefem Betrag in Abzug gebracht
1) Der Saatbedarf A 1 Scheffel per i
Morgen für die mit mehlhaltigen
Früchten bebaute Fläche mit . . 1,719,903 Schffl.
2) Der Bedarf zur Fütterung u. Mäftung
des Viehs, Dad ganze Haber- und
Wickenerzeugniß, fo weit es nicht ſchon
unter den Saatfrüchten für das Jahr
1871 begriffen ift und Der zu Haber
und Widen gerechnete Ertrag der
Sommer-Mengfrühte nah Raubem 1,894,416 „
3) Dad Beduͤrfniß der Brauereien an
Gerſte mit 2'/, Millionen Simti,
nah Rauhem
[4
er 625,00 „
Zujammen 4,239,319 Schffl.
bleiben für Die Brod: und weitere
Gonjumtion übrig . 2 2 20. 6,428,747 ESchffl.
wornach bei einer Bevölkerung von 1,778,396 Ortsanwejenden
für dad Verbrauchsjahr 187172 auf den Kopf — 3,61
Scheffel Frucht nah Rauhem (pro 1871 bei 1,818,541 Gin:
mwohnern — 3,54 Scheffel) und vorausgeſetzt, daß aus 1 Scheffel
Frucht 1 Etr. Mehl gewonnen wird, 361 Pfund oder per
Tag 0,989 Pfund Mehl kommen.
36
II. An Kartoffeln wurden im Vorjahr gewonnen 44,605,578
Simri gejunde und 2,679,697 Simri franfe, im Jahr 1871
22,754,572 Simri gejunde und 1,803,171 Simri kranke.
Das Verhältniß der letzteren zu den erjteren mar jomit
im vorigen Jahr wie 1:16,65, in Diefem wie 1: 12,62
und bleibt der Gejamt-Ertrag an Kartoffeln vom Jahr 1871
hinter der allerdingd außerordentlich reichen Ernte des Jahres
1870 um 48%, zurüd,
MWird von dem ganzen Ertrag an gefunden Kartoffeln
von 22,754,572 Eimri der Saatbedarf für 230,107 Morgen
à 20 Simri per Morgen mit 4,602,140 Simri abgerechnet,
jo bleiben für das Jahr 1871—72 no 18,152,432 Simri
oder für den Kopf 10,21 Simri (nah der Volkszahl pro
1. Dezember 1871 — 9,98 Simri).
III. Zur Vergleihung mit früheren Jahren diene folgende
Tabelle:
Es famen auf den Kopf der Bevölkerung
Scheffel mehlhaltiger Frucht
in dem Jahren .. Simri Kartoffeln
1861—62 . . 8,97 } 11,79
1862—63 . . . 38,99 . . . 15,80
1868 —644.. 4109... IST
186465 . . » AB . .. 8,32
16666. 862147
1:11.08, RE > GENE ER 9,06
BET. 94
1868—69 . .. 389 22.229,85
186970 2.2. 8,73 2.2. 13,20
180—T1 . 2. 359 2 2.022,58
1871-72 3,61 10,21
Hienach ift bie bießfäßrige Ernte, was den Ertrag an
mehlhaltigen Früchten anbelangt, etwas befjer ausgefallen, als
die Ernte des Vorjahres, die Kartoffelernte blieb aber hinter
der Ernte des vorigen Jahres bedeutend zurück.
In erjterer Beziehung ftehen innerhalb der 10jährigen
Periode 1861—71 außer dem Vorjahr auch die Jahre 1866
und 1867 im Grtrage Hinter 1871 zurüd; in leßterer Be—
ziehung weijen blos die Jahre 1864 und 1866 noch geringere
Erträge auf.
Was die durchfchnittliche Ausbeute an Kernen und Dad
Gewicht vom Kernen anbelangt, jo fteht das Jahr 1871 nad
37
der Zufammenftellung in Anmerkung 2. dem in diefer Beziehung
günftigen Vorjahr ziemlih nah, aber innerhalb der Periode
1861— 71 weifen die Jahre 1866, 1867 und 1869 noch
geringere Ergebnifje auf.
Tabelle C., welche die Ertragäberehnung enthält, gewährt
in Golumne III. eine Vergleichung des dießjährigen Ertrags
mit dem ded Vorjahrs und mit dem eined Mitteljahrs.
Hienach bleibt Winter-Dinfel im Ertrag hinter dem Vor—⸗
jahr und einem Mitteljahr etwas zurüd, der Ertrag von
Winter-Weizen nähert fih dem Mittelertrag etwad mehr ala
im vorigen Jahre, und Winter-Gerfte ſtellt fih noch etwas
höher ald im Vorjahr über denjelben,; der Ertrag an Winters
Noggen ſodann erhebt fich ziemlich über den eined Mitteljahrs,
wenn auch nicht jo beveutend wie im Vorjahre.
Don den Sommerhalmfrüdten weijen Roggen, beſonders
aber Haber und Gerfte bedeutend beſſere Ernten auf ald im
Vorjahr; jedoh nur Gerfte erhebt fih von diefen im Ertrag
über ein Mitteljahr, Haber und Roggen nähern ſich einem
folden; Sommer-Weizen dagegen bleibt zwar hinter dem Er—
trag des Vorjahrs etwas zurüd, gleichwohl aber noch über
dem eined Mitteljahrs.
Der Anbau der Hülfenfrüchte Lieferte ebenfalls durchgehende
weit günftigere Ergebnijje ald das Vorjahr, die Widen und
noch weit mehr die Aderbohnen und Erben übertrafen im
Ertrag ein Mitteljahr; blos die Linſen blieben noch unter Dem
Ertrag eines Mitteljahre,
Der Ertrag von Welſchkorn Dagegen ift hinter Dem des
Vorjahrs und eined Mitteljahrd beträchtlich zurückgeblieben.
Don den Kandeldgemähfen haben Hanf, Flachs und
Mohn befjere Erträge ald in dem hiefür ungünftigen Vorjahr
geliefert, der Ertrag von Mohn und Flachs bleibt zmar noch
ziemlich hinter dem eines Mitteljahrd zurüd, wogegen der von
Hanf ſich noch etwad darüber erhebt.
Tabad, Reps und Rübjen dagegen und befonderd Hopfen
bleiben hinter dem Ertrag des Vorjahrs fowohl, ald eines
Mitteljahrs zurüd,
Die Kartoffelernte iſt beträchtlich geringer, ald in einem
Mitteljahr und es zeigt ſich Daher gegenüber der ausgezeichneten
Ernte des Dorfahrs ein bedeutender Rückſchlag.
Was die Wurzelgemächfe betrifft, jo Lieferten die Runkel—
rüben in dieſem Jahre zwar einen höhern Ertrag ald 1870,
38
gleichwohl aber Feine Mittelernte,; ebenjo verhielt es fich mit
dem Kopfkohl, während der Ertrag an Riejenmöhren hinter
dem Vorjahr ſowohl, als Hinter einer Mittelernte zurücblieb,
Der Ertrag in Futtergewächſen (Klee) und der Wieſen—
Ertrag (Heu und Oehmd) war ein beträchtlich bejjerer, ald im
Vorjahr, letzterer ftellte fich über den eines Mitteljahrs,
Dad Gewicht Der verfchiedenen mehlhaltigen Brüchte liefert
verglichen mit dem Ergebniß der fünf vorhergehenden Jahre
gänge folgende Refultate:
Von den Winterhalmfrüchten hat der Dinkel im Vor—
jahr und im Jahr 1868, Gerfte nur im Jahre 1868 ein
höheres Gewicht aufzuweifen, Roggen und Weizen dagegen
blos im Jahr 1866 ein geringered, Ebenſo zeigen von den
Sommerhalmfrüchten die beiden Hauptfrüchte Haber und Gerfte
nur im Jahr 1867, beziehungsmeife 1867 und 1868 ein
höheres Gewicht, Sommer-Roggen und Sommer-Weizen Dagegen
blo8 im Jahre 1866, beziehungsweiſe 1866 und 1867 ein
geringeres,
Mas die Hülfenfrüchte anbelangt, fo ift das Gewicht dem
Vorjahr gegenüber durchgehends befier.
Blos in den Jahren 1868 und 1869 haben die Linjen
das gleiche, die Erbſen ein höheres Gewicht; ebenfo die Widen
und Ackerbohnen nur im Jahre 1868, beziehungsweife 1867
und 1868 ein höheres.
Welſchkorn Hat dasjelbe niedere Gewicht, wie im Vor—
jahr und fteht damit den übrigen vier Jahrgängen nad).
Das Gewicht der Kartoffeln ift gleich dem der Drei vor—
bergehenden Jahrgänge und höher als das der Jahre 1866
und 1867.
Mährend ded langen Winter8 und zu Anfang des Früh:
jahrs fcheinen ungünftige Witterungseinflüffe auf die landwirth—
Ichaftlihen Gewächſe im Allgemeinen fih nicht geäußert zu
haben, aber die dann vorherrſchende fühle und nafje Witterung
des Frühjahrs und Vorſommers wirkte jehr nachtheilig auf
dad Gedeihen der Gewächſe ein. Die Halmfrüdhte wurden
vielfah Durch Regen zur Blüthezeit und Kälte während ber
Reife in der Körnerbildung gehemmt; am Dinkel und Weizen
zeigte fich häufiger ald in den vorbetgehenden Jahren der
Brand. Obſt und Kartoffeln wurden Durch die Näſſe und
Kälte jehr geichädigt.
In manchen Gegenden verurfahten auch wolkenbruchartige
39
Megen, in anderen andauernde Trodenheit im Sommer Schaden
auf den Feldern, Die nachherige wärmere Witterung ließ be—
jonderd die Sommerhalmfrühte und den Hopfen fih erholen
und die Ernte ded größeren Theils der Früchte konnte bei
günftiger Witterung vorgenommen werden.
Im Kartoffelfeld machte jih auch „Die Krankheit” theil-
weid ſtark bemerklich. ngerlinge richteten beſonders in mehre-
ren Bezirken des Medarkreifes, theild in den Wieſen, theils
im Sruchtfeld bedeutenden Schaden an. Der in einigen Gegenden
durch zahlreiche Maikäfer drohende Schaden wurde durch die
eintretende Kälte befeitigt. Ziemlihen Schaden durch Mäufe
hatten Die 4 Nachbarbezirfe Balingen, Spaichingen, Rottweil
und Oberndorf.
Der Hagelihlag war im Neckarkreis und Schwarzwald«-
freiß. vereinzelt, ohne weitere Verbreitung; im Donaufreis
(Göppingen, Laupheim) und noch mehr im Jagſtkreis war
der Hagelſchaden in einigen Bezirken (Heidenheim, Nereöheim,
Schorndorf, Welzheim) und je in mehreren Markungen be—
deutend.
Der Fruchthandel im Lande wurde in dieſem Jahre mit
Preiſin eröffnet, welche bis vor der Ernte in der Höhe ſich
erhielten; die Transportverhältnifje waren in Folge des Krieges
noch jhwierig, ed fand Ausfuhr von Haber und Hülfenfrüchten
für Militairzwede nah Frankreich ftatt, Dagegen wiederum
Einfuhr von Brodftoffen und Hülfenfrüchten aus Bayern und
Oeſterreich. Mor der Ernte gingen die Fruchtpreife zurüd,
weil überall eine gute Ernte erwartet wurde; fie entſprach aber
den Erwartungen nicht allgemein. In Folge defien wurde bei
wieder gefteigerten Preifen von den oberſchwäbiſchen Bezirken
Getreide (bejonderd Haber) in die Schweiz und nach Frank—
reich audgeführt, da Frankreich einen Ausfall in der Ernte
Hatte, während Ungarn wegen geringerer Ernte in der Aus—
fuhr zurüsfblieb,
Dagegen wurde Weizen aus Bayern, Defterreih und
Rußland, Brausßerfte und Reps aus Ungarn, Mohn aus
dem Elſaß eingeführt.
Der Viehhandel war bei Hohen Preifen belebt; auch der
Hopfen erreichte einen ſchönen Preis.
Die Ernte kann im Ganzen ald Mittel-Ernte bezeichnet
werden, indem aus verhältnifmäßig wenigen Bezirken Die
Ernte als unzureichend bezeichnet ift.
40
4) Die Ergebniffe des Weinbaues.
Die Weinbaufläche |. betrug:
im Sabre 1870...» . 7,368 Morgen
ER.» MOSE ———
meist ſomit 1871 einum . . 2... 169 Morgen
Hleinered Areal auf.
Diefe Veränderung im Areal vertheilt fih auf die ein«
zelnen Landeögegenden in folgender Weile:
Die Weinbauflähe Hat zugenommen abgenommen
im oberen Nedartbal und
am Albtruf . . . . um — Meg. 8 Mrg.
Unteres Nedartfal . u u 34
Remsthal — — 8 „
Enzthal Be Eee erh nn — « 6»
Zabergäu. . —— —— 2.
Kocher und Jagſithal en 53 u
Taubergrund422 „ =.
Bodenfeegegnd . » . — —
Zunahme 22 Mg. Abn. 191 Meg.
Von der ganzen Weinbaufläche fanden 56,943 Morgen
im Ertrag (oder nahezu 76 °/,).
Der Ertrag ift nad natürlichen Bezirken zufammengeftellt
in folgender Tabelle A.
Zur. Vergleihung früherer Jahre dient Tabelle B.
41
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45
eine3 Morgens der tragbaren Fläche anbelangt, ericheint außer biejen
Zenaingen auch das Jahr 1829 noch unergiebiger. Hinfichtlich des
eldwertb8 des unter der Kelter verfauften Quantum ftehen nur bie
14 Jahrgänge 1829, 30, 37, 38, 41, 43, 49—54 incl., 60 und 1864
hinter dem Jahr 1871 zurüd. Der Geldwerth des ganzen Erzeug⸗
niſſes dagegen berechnet ſich in 20 Jahrgängen der Periode 1827—1870
noch niederer als im Jahr 1871 nehmlich 1829 —33, 1836—38, 40,
41,43, 44, 1849—54 incl. 60 und 1864. Wird ber Geldwerth des
Narural:Ertragd auf den Morgen der tragbaren Fläche berechnet, jo
ftehen außer dem noch die Jahre 39 und 45 gegen 71 zurüd.
5) Die Ergebniffe der Fruchtmärkte.
Bon den 76 zu Getreidemärkten berechtigten Orten waren
eö im Jahre 1871 62, die davon Gebrauch machten. Nicht
befahren wurden die 14 Schrannen zu:
Murrhardt, Vaihingen, Grailsheim, Gaildorf, Blaufelden,
Niederftetten, Mergentheim, Donzdorf, Breudenftadt, Horb,
Neuenbürg, Alpirsbah, Rottenburg, Möffingen.
Auf den 62 beſuchten Märkten fand ein. Gefamtumjak
von 2,420,433 Gtr mit einem Erlös von 14,290,765 fl.
ftatt. Don erfterer Summe fallen auf den
Donaufreiß . . 1,617,911 Etr. oder 679),
Schwarzwaldfreis 489,848 „ „ 18,
Jafitreis. . . 261,001 „ „ 1,
Neckarkreis . . 103.178: 5: #z
Der Naturale und der Geldumjag ift alfo höher als
1870 erjterer um 31,342 Gtr., leßterer um 1,601,230 fl.
Auf den bedeutendften Fruchtmärkten des Landes mit einem
Umjag von mehr ald 200,000 fl. war der — folgender:
Es betrug
auf der die umgeſetzte Menge ber Erlös
Scranne zu Gentner
fl.
1870. 1871. 1870. 1871.
1) Ulm . . 387,733 377,097 2,083,843 2,254,909
2) Biberah . 207,198 237,335 1,156,454 1,484,463
3) Ravensburg 127,132 138,944 727,048 898,165
4) Rievlingen 126,465 130,941 636,600 743,696
5) Rottweil. 84,144 84,288 432,500 508,582
6) Walvfe . 84,352 76,082 470,057 487,226
46
auf der bie umgefeßte Menge ber Erlös
Schranne zu Gentner fl.
1870. 1871 1870. 3874,
7) Geislingen 583,730 69,819 326,281 475,638
8) Mengen . 71,628 87,906 355,700 475,559
9) Saulgau . 64,818 68,544 357,933 410,832
10) Ehingen . 57,010 59,901 811,573 368,559
11) Heidenheim 63,821 57,911 353,850 363,002
12) Leuttircch 49,291 56,054 272,451 851,322
13) Giengn . 70,192 60,114 383,676 : 351,218
14) Urach . . 64,968 60,676 279,471 292,822
15) Laupheim. 40,832 46,361 214,567 278,621
16) Friedrichshafen 42,706 34,118 271,539 245,510
17) Bopfingen 45,647 41,898 228,817 238,746
18) Tuttlingen 43,841 39,439 227,924 234,258
19) Kirchheim 35,978 38,666 192,298 220,910
20) Hal . . 27,472 31,211 172,267 206,105
Der Naturalumfag Hat fih auf 12 der bedeutenderen
Schrannen gegen das Vorjahr gehoben, während er auf den
8 Schrannen Ulm, Waldſee, Heidenheim, Giengen, Urach,
Friedrichshafen, Bopfingen und Tuttlingen niederer war, als
1870. Ebenſo ift der Geldumjag auf ſämtlichen Märkten,
außer Giengen und Friedrichshafen zum Theil bedeutend ges
fliegen,
Auf Die einzelnen Fruchtgattungen vertheilt fi der Na—
turale und Geldumjag folgendermaßen und zwar im Jahr
1870.
Fruchtgattung. Naturalumſatz. Geldumſatz. Durchſchnitts⸗
Centner. preis.
Kernen . . 1,059,3873 6,624,742 fl. 6 fl. 15 kr
@efte ». „0 489,660 2,267,710, 4, 38 „
Sabır . . 471,707 2,101,922 „ 4 „ 27 u
Dintl . . . 234,202 1,027,118 , A, 3,
Roggen , . 70,616 316,840 „ 4. 29 „
Weizen. . . 23,567 1429538, 6 4,
Hüljenfrüdte . 20,905 117,558 „ DB. 87.
Mengfrüdte . 12,727 568,150 „ 4, 34,
Einfon . . 6,433 32.738, Bu: Bi
Fruchtgattung.
Kernen .
Gefte . .
Haber .
Dinkel .
Roggen .
Meizen. .
Hülfenfrüchte
Mengfrüchte
Eintorn .
Der Natural- fowie der Geldumjag ijt
dem Jahr 1870 eine allgemeine Stei
preiſe.
*
+
*
1871.
Naturalumfat. Geldumſatz.
Gentner.
1,116,273 7,856,386 fl.
549,887 2,737,697 „
391,557 1,777,183
246,311 1,235,590 „
57,919 308,306 „
29,365 203,698 „
12,325 77,503 „
9,770 49,961 „
7,026 44,440 „
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Durchſchnitls⸗
preis.
kr.
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„20,
jomit bei den
meiften Pruchtgattungen, außer bei Hafer, Roggen, Hülſen—
und Mengfrüchte, geftiegen.
Aufſchwung des Verkehrs auf den bedeutenderen Fruchtſchrannen
des Landes zeigt ſich auch bei allen Fruchtgattungen gegenüber
In Uebereinftimmung mit Diefem
gerung der Durchſchnitts—
Zur BVergleihung des Umſatzes mit früheren Jahren dient
folgende Tabelle:
Getreideumſatz
in Centnern.
2,351,713
2,332,526
2,188,684
2,297,872
2,408,513
2,255,740
2,168,758
2,355,040
2,389,190
2,420,434
1862
1863
1864
1865
1866
1867
1868
1869
1870
1871
10jäbhri
Daran.
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185%,, 2,316,847
Die Bewegung der Fruchtpreije in
ift aus nachftehender weiterer Ueberſicht
Geldumſatz
fl.
12,477,761
11,411,803
10,347,862
9,619,458
11,725,802
14,009,916
12,780,241
11,473,176
12,689,535
14,290,765
12,082,632
Unter 100 Etr, verkaufter Früchte waren
Kernen Dinkel Roggen Gerfte Haber
39,
44,,
44,9
45,,
16,9
12,4
12,5
12,,
41.8,
45,, 10,5
46,, 10,
43,, 11,5
45, 9a 1
Ad, 9,3 3
2,4
den legten
zu erjeben:
19,, 19,
10 Jahren
48
* Kernen Dinkel Roggen Gerſte Haber
per per per per per
Scheffel Ctr. Scheffel Ctr. Scheffel Etr. Scheffel Ctr. Scheffel Etr.
fi. ix. ee ie fee Mi fe fe fee fie fl. ie.
1862 16 37 629 656 432 1238 5 10 10 44 425 542 3 20
1863 16 9 610 641 419 9594 5 910359519310
1864 1441 544 6 2359 928352 924 - 547328
1865 1222 453 522 334 850 346 847 344 535 3 20
1866 1358 546 528 4 3 1033 423 1019 433 544 3 30
1367 1951 7488 7531 14586 212525307 64112
1868 1852 7 4 740 455 1458 553 1224 532 713 4 22
1869 13 54 534 547 359 1025 412 1051 443 6 16 3 52
1870 16 15 615 6 45 423 1110 429 1042 438 657 4 27
1871 1756 7 2 7225 113 5519 11 374597 324 32
10jäbhriger
— |
1862,, 16 4 - - 637 - - 1136 - - 1041 - - 619 - -
In der 10jährigen Periode von 1862—1871 zeigt ſo—
mit Dinkel nur im Jahr 1867, Kernen, Roggen und Gerfte
nur in den Jahren 1867 und 1868 höhere Durchſchnittspreiſe
für den Gentner an. Der Gentner Haber hatte in der ganzen
10jährigen Periode keinen fo hohen Durdfchnittäpreis.
Der Durchſchnitt der monatlichen Bewegung der mittleren
Setreidepreife auf 18 Fruchtſchrannen verfchiedener Landesge—
genden während des Jahres 1871 ift aus folgender Tabelle
erfichtlich,
Es foftete der Gentner:
Kernen Dinkel Roggen Gerſte Haber
im Monat A. fr. fl. kr. fl. tr. fl. kr. fl. k.
Sanuar . 6 42 5b 4 5 15 4 49 b 7
Februar . 645 553 5b 1ı5 458 5 10
März 639 454 512 458 8:4
April . #635 449 5 7 6456
Mai. 2... .686 4 50 5 9 4 49 5 18
Juni.. .648 rd 523 450 *5 21
Al. . ..655 5 2 518 444 513
Auguft . . 645 #4 48 WA 49 944 23 4 29
September . , 7 5 5 2 5 12 A452 4A 1
Dktober. . 7 42 5 21 545 512 4 4
November 7.52 580 *5 46 *%18 A 4
Dezember 784 513 532 424 *8 50
Sahresmittel 659 53 518 451 448
Größte Differenn 117 — 42 —57 —50 131
49
Die mit * bezeichneten höchften Preife fallen beim Haber
in den Monat Juni, bei den übrigen Brüchten in den Monat
November, die niedrigften Preife dagegen (mit ** bezeichnet)
beim Haber in den Dezember, bei Dinkel, Roggen und Gerfte
in den Auguft, bei Kernen in den Monat April.
Im Bergleih mit den oben auf anderem Wege berech-
neten Jahresmittelpreifen ergeben fich folgende Kleine Differenzen
per Gentner
bei Kernen Dinkel Roggen Gerfte Haber
— 35h. +2. ik. — 8 kr. +11.
Württemb. Jahrb. 1871. 4
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52
53
7) Bie Witterungsverhältniffe des Sahres 1871.
Bon Prof. Dr. Schoder.
(Mit einer graphiſchen Darftellung.)
Die mittlere Wärme des Jahres 1871 blieb an allen
Stationen unter dem Durchſchnitt der 15jährigen Periode
1855— 69; der MWärmeabmangel bewegt ſich zwiichen 00.6
und 0%,8; er beträgt 00,6 zu Freudenſtadt, 09.8 zu Stuttgart,
Großaltdorf, Sulz, 19.0 zu Schopfloch, 1%.1 zu Bruchſal, Can⸗
ftatt, Kirchheim u. T. Isny, 19,2 zu Calw, Bönnigheim,
Dehringen, 19.3 zu Mergentheim und Heidenheim, 10.4 zu Hohen»
beim und Tübingen, 10.6 zu Heilbronn, 19.8 zu Ulm und
Friedrichshafen. Kälter ald 1871 waren in Stuttgart jeit
1855 nur die Jahre 1860 (0°,76 zu Falt), 1858 (00,83).
Nah den Stuttgarter Beobachtungen waren
zu warm zu kalt
die Monate März um 19,98 April um 00,26
September „ 1.34 November „ 1.34
Vebruar „ 0.75 Mat „ 1.52
Juli „ 0.53 October2.08
Auguft „ 0.25 Juni „ 2.46
Januar „ 2 .66
December „ 3.56
Eine Vergleihung mit den voraudgegangenen Jahren gibt
die nachftehende Ueberfiht für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 nit.
Mittlere Wärme . . . 7.31 7.70 8.41 8,91 7.86 8.07
Froſttage re ER. DER 91 74 91 84
Wintertage ee: MO 34 21 14 27 19
Sommertage .... . 47 50 56 92 61 59
Niederſchlag in Par. 3. 17.51 24.69 23.19 23.82 26.49 21.09
Ueber den erften Monat des meteorologijchen Jahres, ven
Durch große Kälte, tiefen Barometerftand, reichlichen Nieder-
ſchlag ausgezeichneten December 1870 vgl. den Witterungsd«
bericht de8 Jahres 1870.
54
Im Anfang des Januar 1871 dauerte die Kälteperiode,
welhe im December begonnen hatte, noch fort bei polarer
MWindftrömung (den 1. und 3, —11.0); erft am 6. trat
das Thermometer wieder über den Gefrierpunkt, zugleich gewann
die Äquatoriale Strömung auf einige Tage die Oberhand; vom
9. an ſank die Wärme immer mehr, um am 15. ihren tiefften
Stand zu erreihen (—15.0). Vom 17. an folgten bei Süd—
weitwind wieder einige warme Tage; der Reſt ded Monats
som 23. an verlief bei mäßiger Kälte und meift polarer Wind
firömung.
Dad Barometer Hatte in der erften Pentade einen nor=
malen Stand; von da an blieb e8 Durch den ganzen Monat
unter Mittel; am ftärkften war die Abweichung unter Das
Mittel in den beiden warmen Pentaden (6—10 und 16—20.
fiehe Tab. XII). Im Mittel ded ganzen Monats fand es
um 1.59 P. % unter dem Durchfchnitt ded Januar. Die
Schwanfung ded Barometerd war mäßig (9.4 P. L. flatt 12.9)
Don den beobachteten Windricätungen kamen zu
Stuttgart WEN, NO u.D 45 auf S, WuW 41 Proc.
Freudenftadt „ - 89 „ ü 47T u
Schopfloch — 4 1 " n 49 "
any " ” 54 " " 44 ”
Anficht des Himmels zur Hälfte trüb — 5 klare, 16 trübe,
10 gemiſchte Tage.
Regen fiel zu Stuttgart den 6. und 17. — Schnee den
6., 11., 12., 19., 20., 21., 22., 28., 27., 28.
Der Nieverichlag blieb unter dem mehrjährigen Durch—
ſchnitt; er betrug zu
Stuttgrt . . 17.92 Par. Kin. ftatt 16.00
Freudenſtadt. . 28.08 „ — „69.49
Calw 2080 2
Schopfloch .. 22.49 „ 40.29
Heidenheim . . 10.08 „ s .„ 2421
Sn. 2 2. 38580 5 4 40.80
Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 li-
Mittlere Wärme „. —2.27 1.13 0.38 0.02 0.65 0.39
Srofttage . . » . 80 22 21 20 19 19
Mintertage 2. . 15 9 9 2 — 8
Niederihlagin Par. 3. 1.49 0.71 0.83 1.64 2.99 1.33
5
Februar.
Nachdem am 1. das Minimalthermometer einen Stand
von —9.0 erreicht hatte, bekam am 2. der Suͤdweſtwind die
Dberhand und die Wärme nahm bis zum 6. wieder zu, um
von da an bid zum 12. wieder rajch abzunehmen, (Minimum
den 12. — 11.0). Der Reft des Monatd verlief unter einem
beftändigen Wechjel zwijchen der nördlichen und ſüdlichen Wind-
ftrömung bei verhältnigmäßig hoher Wärme, melde übrigens
nicht audreicht, den Abmangel am Anfang und gegen die Mitte
des Monats vollftändig auszugleichen, jo daß das Mittel des
Monats noch etwas Kleiner ald der mehrjährige Durchſchnitt
fih ergibt.
Das Barometer fand zu Anfang des Monatd Hoch, ſank
bi8 zum 10., um von da aus unter mäßigen Schwankungen
wieder zu fleigen und einen verhältnifmäßig hohen Stand beizu-
behalten ; das Mittel des Monats war in Ganftatt um 1.73
DB. 8%. zu hoch. Die monatlihe Schwanfung war groß
(11.9 Bar. Lin. ftatt 11.1).
Von den beobachteten Windrichtungen kamen zu
Stuttgart uf N, Neu.O 34 auf S, SWu. W 49 Proc.
Freudenftadt „ ü 14 ; " 80 „
Schopfloch „ F B " 80 „
Isny " 18 m " 81 m
Die Anfiht des Himmeld war vorherrſchend gemijcht
(13 gemifchte, 7 Klare, 8 trübe Tage).
Regen fiel zu Stuttgart den 4., 8., 9., 21., 26., 28.
Schnee den 8, 9., 11. Reif wurde betradtet den 26.
Der Niederjhlag übertraf mit Ausnahme yon Freu—
denftadt und Schopfloh den mehrjährigen Durchſchnitt. Seine
Höhe erreichte zu
Stuttgart . 17.50 Bar. Lin. ftatt 11.08
Freudenſtadt. 84.60 „ u m 46.10
Galm. . .» 18.96 „ un. 17.60
Shopfoh . 2451 „ u „' 28.22
Heidenheim . 18.92 „ e „ 15.86
any. . . 836.50 "831.05
Vergleihung mit früheren garen für Stuttgart:
1871 1870 1869-1868 1877 diiäh-
Mittlere Wärme . . 3.07 —0.47 617 3,69 5.07 2.32
Bronlage 22,40% 17 26 5 12 716
56
1871 1870 1869 1868 1867 Hi
Wintertage . .. . 3 5 — — — 8
Niederſchlag in Par. 3. 1.46 0.44 0.66 0.48 1.64 0.92
März. |
Dom 1. bis 7, folgten eine Reihe von heiteren Tagen
mit ftetd zunehmender Wärme bei polarer Windftrömung und
abnehmendem Barometerftande, weldher am 1. und 2. ein uns
gewöhnlich Hoher geweſen war. Darauf folgte ein zweiter Abs
ſchnitt vom 8. bis 15., in welchem die mitilere Wärme fort-
während zunahm, unter Einwirkung der nun vorberrjchenden
Aequatorialftrömung, während der Barometerftand immer mehr
fintt; es fallen in Diefen Abſchnitt 5 Regentage. Nachdem
am 16. dad Barometer feinen tiefften Stand erreicht hatte,
trat wieder Die polare Strömung. ein, welche mit kurzen Aus—
nahmen bis zum Ende des Monats die berrfchende blieb. Die
Wärme nahm wieder. ab und blieb mit Audnahme einiger
flarer warmer Tage zwilchen dem 22. und 27. unter dem
Mittel. Das Barometer hielt fich dabei unter unbedeutenden
Schwankungen in der Nähe ded Mitteld. — Im Mittel des
ganzen Monats ftand dafjelbe jehr hoch (2.92 Par. Lin. über
dem Durchſchnitt des Monatd). Seine monatlide Schwanfung
war nahezu normal (11.1 Par. Lin. flatt 12.9). Die mittlere
Wärme ded Monats ergibt fich ebenfalls zu groß (zu Stutt«
gart um 1.98).
Don den beobachteten Windrihtungen kamen zu
Stuttgart auf N, NO u.O 63 auf S, SWu. We80 Pror.
Freudenſtadte, = 51 , 2. 84 „
Schopfloch „ . 47, R 40 „
Isny u " 12 " " 24 „
Die Anſicht des Himmeld war zur Hälfte klar. (15 Elare,
1 trüber, 15 gemiſchte Tage).
Regen fiel zu Stuttgart den 8., 10., 14, 15. —
Schnee den 1., 16., 17., 28., 30., 31. — Reif wurde
3mal beobachtet, den 1., 3.. 31.
Der Niederfhlag war gering. Seine Höhe er—
reichte zu
Stuttgart . . 7.75 Bar, Lin, flatt 18.63
Breudenftadtt . 40.75 „u nn 8781
Calw . . . 1083 „ " u 26.66
57
Schopfloh. - 2545 5» un m 48.83
Heidenheim . 825 u u m 23.86
Sm 2... 82.51 nr 4
Bergleihung mit früheren — für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 Hi-
Mittlere Wärme . 6.15 3.47 2.26 4.10 4.23 4.17
Soft. » » » 18 19 22 14 13 12
NiederihlaginPar.3. 0.65 1.40 1.41 2,19 1.80 1.40
April.
Die mittlere Wärme, welche in der erften Hälfte nod
zu Klein war, nahm langfam zu, erreichte am 19. ihren höch=-
ften Werth, um fih von da an mit unbebeutenden Schwans
kungen nahezu auf derfelben Höhe zu erhalten. Weitaus vor-
herrſchend waren dabei Südweſt- und Südwinde, melde vom
10, an eine nur an 4 Tagen unterbrochene Reihe von Regen—
tagen im Gefolge hatten. — Die mittlere Wärme des Monats
war an der Mehrzahl der Stationen etwas zu Klein.
Dad Barometer fand im Mittel 0.48 Bar. Lin, zu
tief; feine monatliche RATEN war mäßig (7.0 Bar. Lin,
ftatt 8.9).
Bon den beobachteten Windritungen fielen zu
Stuttgart auf N,NOu O 16 auf SS Wu. W785 Proc.
Breubdenftadt „ . 10 .-.. — 88 .;
Schopfloch n 1 2 " " 69 “
Isny [2 n 5 " " 92 "
Die Anficht des Himmel! war zur Hälfte gemiſcht (7 Klare,
7 trübe, 16 gemifchte Tage).
Regen fiel zu —— an 20 Tagen den 1, 8. &,
6., 10., 12., 18, 15., ‚17., 18, 21., 22., 28, 24,,
25., 27, 28,, 29, 30. ek den 1. Graupen den 25.
Gewitter mit wenig Hagel den 29. Reif wurde 2mal beob-
achtet den 7. 8.
Der Niederfchlag war ſehr reichlich; feine Höhe erreichte zu
Stuttgart. . 25.28 Par, Lin. ftatt 18.20
Sreudenftadt . 169.08 „ a „ 45.41
Calw. „ . 41.46 „ . 2: SB
Shofod . 57.10 „ nn 41.71
Heidenheim . 48.92 „ ri —— ° ii
Zeus 100 5
58
Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 äh.
Mittlere Wärme . 8.09 8.47 9.83 7.60 8.30 8.35
Brofltae . » 0.» 3 5 3 5 2 2
Sommertage . . ° — 4 — — 3
Niederſchlag in Par, 3. 2. 13 0.61 0.74 2.85 3.38 1.52
Mai.
Die fünf erſten Pentaden des Monats find bei vorherr—
ſchend polarer Windftrömung und Elarer Anficht des Himmels
zu kalt; erſt vom 23, an erfolgt eine erhebliche Zunahme der
Wärme, am 26., 28. und 29. werden Sommertage verzeichnet,
und die legte Pentade zeigt einen Wärmeüberſchuß, melcher
aber nicht ausreicht, den voraudgegangenen Abmangel audzu=
gleichen, jo daß Das Mittel des ganzen Monats zu Flein aus—
fallt (in Stuttgart um 1.52). Am nächſten fommt in der
Periode jeit 1855 dem Mai 71 in Beziehung auf feine Wärme
der Monat Mai 1855, welder noch um 0.12 fälter war;
eine noch kleinere mittlere Wärme Hatte der Mai in den Jahren
1856 (9.34), 1858 (9.38), 1866 (9.21).
Dad Barometer hielt fih mit Ausnahme Der dritten
Pentade zu hoch, es übertraf im Mittel den Maidurchſchnitt
um 1.02 Bar. Lin. Seine monatlihe Schwanfung betrug
8.2 Par. Lin, ftatt 8.1.
Don den beobachteten Windrichtungen famen zu
Stuttgart auf N, Nu.O 69 auf S, SWu. MW 23 Proc,
Breudenftadt „ R #9 E 40 „
Schopfloch „ v 5 „ " 26 „
Isny " ” 5 1 " 48 "
Die Anfiht des Himmeld war zur Hälfte Kar, zur
andern Hälfte gemifcht (16 Klare, 15 gemifchte Tage).
Negen fiel zu Stuttgart nur an 7 Tagen, den 1. mit
etwas Hagel, den 4., 9., 19., 20., 21., 27. Reif den 11. 12.
Der Niederihlag war unbedeutend ; feine Höhe betrug zu
Stuttgart .„ 9.67 Bar. Lin. flatt 29.46
Freudenſtadt. 16.25 „ u m. 50.40
Calw. . . 11.29 „un: m. 85.65
Shopfoh . 23.26 „ u: m 56.80
Heidenheim . 9.96 „un m. 34.60
IJsny . 16.59 5» u m. 56.33
Vergleichung mit früheren Jahren für Stuttgart:
59
| 1871 1870 1869 1868 1867 lit.
Mittlere Wärme 10.08 12,50 12.39 15.15 11.40 11.60
Broflte . . — 1 -- — —
Sommertage . . 3 9 38 - 10 7
Niederichlag in Bar. 3. 0.81 2.26 2.89 1.12 3.06 2,46
Juni.
Auf die heiteren Sommertage, welde den Schluß des
Mai bildeten, folgte im Anfang des Juni ein bedeutender
Rückſchlag. In Schopfloh fiel das Thermometer bis zum
Gefrierpunft, in Freudenſtadt bis —1.0; an beiden Orten
fiel Schnee; bis zum 10. folgte kalte, regnerifche Witterung.
Vom 11. an nahm die Wärme langfam zu; dad Marimal-
thermometer zeigte am 17. 24.5. Dom 18. an trat auf
neue wieder Negenwetter mit immer mehr abnehmender Wärme
ein. Die mittlere Wärme fümtlicher Pentaden außer der vierten
fiel in Folge hievon viel zu Elein aus (ſtehe Tab. III); und
das Mittel des Monats ift das Eleinfte Junimittel, welches in
der Periode jeit 1855 vorfommt, am nächften kommt der
Junimärme von 1871 diejenige von 1869.
Das Barometer fand nur in der dritten Pentade unbe—
deutend über dem Mittel, in den übrigen Pentaden zu tief,
im Mittel des ganzen Monatd um 0.99 Par. Lin. Seine
monatlide Schwankung war Klein (4.7 Par. Lin. anftatt 6.9).
Bon den beobachteten Windrichtungen fielen zu
Stuttgart auf N, NMu.O 41 auf S, Wu. W 47 Proc.
Breudenftabt „ h 28. R 70 „
Schopfloch „ " 30 „ . 58 „
Isny 27 72 ”
Anficht des Himmeld: 10 klare, 7 trübe, 13 gemijchte
Tage.
Regen fiel zu Stuttgart an 21 Tagen, den 3,, 4.,
5. 8,9510, 19, 18. 16.; 18., 10, 20,, 81, 98;
23., 24., 25., 26., 27., 28., 29.
Gewitter den 23. 24. 25. — Schnee zu Freudenſtadt
den 3,, zu Schopfloch den 6.
Der Niederſchlag Hatte feine normale Höhe nur zu Stutte
gart, Schopfloh und Ulm, fonft übertraf er den Durchſchnitt
des Juni. Seine Höhe betrug nämlich zu
Stuttgart . 32.88 Par. Lin. ftatt 33.59
Freudenſtadt. 88.42 „ „ 48.65
"
60
Galm. . „ 44.92 „ u nu. 34.65
Schopfo$ . 74.08 „ vn nm 73.82
Heidenheim . 48.08 „ . „86.61
Jany > 8087 .- =: .s 11
Vergleihung mit früheren Jahren mit Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 Klik
Mittlere Wärme . 11.67 14.75 12.85 14.85 18.23 14.13
Sommertage . . 3 11 6 20 15 13
Zahl der bi8 30. Juni ver⸗
zeichneten Sommertage 6 20 12 42 25 22
Niederſchlag in Bar. 3. 2.74 1.96 2.15 3.03 3.45 2,82
$uli,
Die mittlere Wärme zeigte im Anfang des Monats einen
Ueberfhuß, näherte fih in der zweiten und dritten Pentade
dem normalen Betrage, am 18. und 19. fleigt fie Mittags
bis 25.0, fo daß die vierte Pentade einen bedeutenden Ueber-
ſchuß aufweist; vom 23. an folgen Regentage, die Wärme
nimmt wieder ab, und bleibt in der legten Pentade beträchtlich
unter dem Mittel. Im Durchſchnitt des ganzen Monatd glei-
hen ſich die Differenzen gegen das Mittel mehr oder weniger
aus; während Dehringen, Brudjal, Calw, Ganftatt, Hohen»
heim , Friedrichshafen, eine normale Julimärme haben, fiel
Diejelbe in Heilbronn und Ulm etwas zu Elein aus, an den
übrigen Stationen etwas zu groß, am meiften (1.0) zu Jsny,
Großaltdorf und Sulz.
Das Barometer, welches eine große monatlide Schwankung
zeigte (8.2 Par. Lin. anftatt 6.8), ftand am Anfang und
im legten Drittel des Monat3 zu tief, in der Zwiſchenzeit zu
hoch; dad Monatsmittel Dagegen war normal.
Don den beobachteten Windrichtungen fielen zu
Stuttgart UEN,NOUuD 388 auf S, Wu. W 47 Pror.
Freudenftadt „ r 10: — 6I „
Shorfoh , — 11, # 72 „
Isny " v 1 5 " " 83 ”
Anfiht des Himmeld: 14 Hare, 3 trübe, 14 gemiſchte
Tage.
Negen fiel zu Stuttgart an 17 Tagen, den 1., 3., 5
8, 9., 10. 11., 18., 19., 20, 28., 24, 25, 26., 27.
80., 31.
61
Gewitter den 1., 3., 5., 8., 9. (mit etwas Hagel), 10,,
19., 23.
Der Niederſchlag war zu gering in Stuttgart, Schopfloch,
Sony; er übertraf den Durchſchnitt in Freudenſtadt, Calw,
Heidenheim. Seine Höhe betrug zu
Stuttgart . 17.21 Par. Lin. anftatt 26.59
Freudenſtadt 66.41 „ u „43.19
Galw . . 4054 „ u „28.03
Schopfloch . 46.17 „ m „65.58
Heidenheim . 52.12 „ r „ 82.29
Sony . . 49.14 " 65.28
Vergleihung mit früheren — fuͤr Stutan
1871 1870 1869 1868 1867 dä.
Mittlere Wärme . 15.81 17.44 16.97 15,95 13,91 15.28
Sommertage . . 16 23 24 21 10 16
Zahl der Sommertage
bi8 31. Juli . 22 43 36 63 35 28
Niederſchlag in Bar.3. 1.48 2.28 2.15 2.32 2.69 2.22
Auguf.
Die erften Tage waren mehrfah von Regen begleitet,
dabei waren die Nächte kühl, fo Daß die Wärme der beiden
erſten Pentaden unter dem Mittel blieb. Vom 8. an bi8 zum
Schluß folgte alsdann eine nur wenig unterbrocdhene Reihe
von Sommertagen, welche mandfah von Gewitterregen be—
gleitet waren. Die 4 legten Pentaden zeigen durchaus einen.
Märmeüberfhuß, welcher den Ausfall zu Anfang des Monate
nahezu wieder ausglich.
Das Barometer ftand nur in der vierten Pentade zu tief,
im Mittel des Monatd um 1.14 Par. Lin, zu hoch. Seine
monatlide Schwankung (7.7 Bar. Lin. flatt 6.4) war groß.
Don den beobachteten Windrichtungen fielen zu
Stuttgart uf N,NOu.OD 51 uf S, SWu. W. 40 Proc,
Breudenftadt „ 5 88 „ r 62 „
Sch op flo ch " " 4 7 ” " 4 0 "„
IJsny 53 „ " 47
Anftht des Himmels: 21 Eare, 2 trübe, 8 gemiſchte
Tage.
Negen fiel zu Stuttgart an 11 Tagen, den 1,, 3., 4.,
5., 14., 15., 16., 18., 19., 23., 31.
62
Gewitter den 14., 16., 23., 31.
Der Niederſchlag war Klein in Freudenftadt, Schopflod,
Heidenheim, Isny, jonft übertraf er den Durchſchnitt. Seine
Höhe erreichte nämlich zu
Stuttgart . 85.25 Bar. Lin, —— 28.57
Freudenſtadt 31.92 , N „40.80
Clm . . 37.0 „u „25.78
Schopfloch . 30.26 5 un m. 59.85
Heidenheim. 13.67 „ 8 „ 82.88
Un . . 3440 5„ u „68.59
Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 Kir
Mittlere Wärme . 15.17 13.51 14.17 15.55 15.18 14.92
Sommertage . . 17 5 9 15 18 15
Zahl der bi8 31. Auguft
verzeichneten Sommertage 39 48 45 78 53 53
Niederſchlag in Par. 3. 2.94 6.38 1.12 1.43 2.36 2.41
September.
Die erften zwei Drittel waren gebildet Durch eine bei-
nahe ununterbrochene Reihe von heiteren trodenen Tagen, die
anfangd noch einen erheblichen Wärmeüberſchuß aufzumeijen
hatten.
Vom 8. (dem Testen Sommertage) an fanf die Mittags-
wärme, vom 11. an traten fühle Nächte auf, fo daß vom
18. bis 22. die mittlere Wärme zu Elein ausfiel. Öegen den
Schluß des Monats flieg die Mittagdwärme wieder etwas,
auch fiel mehrfach Negen. Die mittlere Wärme des Monats
hatte in Stuttgart einen Ueberfhuß von 1.34 aufzumeijen.
In der Periode 18°°/,, ift der September 1871 nur über—
troffen von demjenigen des Jabres 1869, welcher noch um
0.04 wärmer war; um 0.10 fälter war September 1858, um
0,18 September 1868,
Das Barometer ftand zu Anfang ded Monats hoch, fiel
alddann gegen Die Mitte, erreichte am 15. bei polarer Wind-
firömung ein zweited Marimum, um gegen dad Ende des
Monats wieder ftark zu fallen. Seine monatlihe -Schwanfung
war ſtark (9.0 Bar. Lin, flatt 6.9). Das Monatömittel war
um 0.56 Par. Lin, zu Elein. |
Bon den beobachteten Windrichtungen fielen zu
63
Stuttgart auf N, NOu.O 57 auf S, SWu. W Pror.
Freudenftadt „ ” 20 ; “ m
Schopfloch n " 5 1 " " j : "
Sand u 33 67 „
Die Anfticht des Himmels war RN ar, 21 Hare,
1 trüber, 8 gemijchte Tage.
Regen fiel in Stuttgart an 7 Tagen, den 3., 9., 21.,
24., 26., 27., 30. Gewitter den 3.
Der Niederſchlag war zu Klein; feine Höhe erreichte zu
Stuttgart . 12.96 Par. Lin. ftatt 20.04
Freudenſtadt. 87.92 „ u m 41.46
Calw. 2: 1275 5 nn. 21.04
Schopfob . 1720 5» vw. 41.92
Heidenheim . 10.338 5 nm 23.46
Isny . .. 28.76 46.61
Vergleichung mit früheren Jahren für —*
1871 1870 1869 1868 1867 Jsiäh.
Mittlere Wärme . 13.79 10,84 13.83 13.61 12.34 12,45
Sommertage . 8 2 11 4 8 6
Zahl der bis 30. Sept.
verzeichneten Sommertage 47° 50. 56 92 61 59
Niederſchlag inPar.3. 1.08 1.60 1.02 2.05 0.82 1.67
Detober.
Zu Anfang des Monats war der Barometerftand bei
Südweſtwind ein tiefer, die Witterung war fühl und regneriſch.
Dom 9. an gewann die polare Winpftrömung die Oberhand
und behielt diejelbe beinahe bi8 zum Schluß des Monats; das
Barometer erhob fich zu einem hohen Stande, und ſank erft
in den legten Tagen wieder unter das Mittel. Die Wärme
nahm fowohl Mittags, als Nachts immer mehr ab, am 13.
wurde der erfte Froft beobachtet, som 5. an 13 Tage mit
Reif verzeichnet, am 26. der erſte Schnee.
Die mittlere Wärme war mährend ded ganzen Monats
zu Klein, (im Mittel um 2.03), fo daß der Oftober 1871 der
fältefte October in der Periode 18°°/,, iſt; am nächften kommt
ihm October 1868 mit einer Abweihung von 1.89.
Der Barometerftand war um 0.71 Par. Lin, zu God,
feine monatlihe Schwanfung (12.4 Bar. Lin. ftatt 10.0)
zu groß.
64
Don den beobachteten Windrihtungen fielen zu
Stuttgart uf N,NOuOD 59 auf 8,6 Wu W 36 Proc.
Freudenftadt „ z 40 „ — bi „
Shoyfoh „ R 52 „ ; 42 „
Isny 2 — 40 „ e 56
Vorherrſchende Anfiht des Himmeld gemiſcht (10 —
4 trübe, 17 gemiſchte Tage).
Regen fiel zu Stuttgart an 9 Tagen, den 1., 2., 3.,
4., 5., 8., 9., 21., 22. Schnee den 26.
Reif wurde 13 mal beobachtet, den 5., 7., 10., 11.,
12., 18., 14, 15., 16., 19., 25., 80., 81.
Die Menge ded Nieverfchlags verhielt ſich verjchieden ;
feine Höhe betrug zu E
Stuttgart . 14.25 Bar. Lin, flatt 15.01
Freudenftadt. 75.67 „u m 47.75
Galm. . » 12.00 „ m m. 22.15
Shoryfoh . 35.08 „ „84.28
Heidenheim „ 29.42 „ — „ 19.64
Say. „ . 50.07 „ . „ 41.40
Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 Kiähr-
Mittlere Wärme . 6.37 8.40 7.20 8.54 7.24 8.40
Brofttage . . . 5 0 9 2 1 3
Niederſchlag in Par. 2. 1.19 3.72 2.42 2,80 1.65 1.25
November.
Die Wärme war durch den ganzen Monat hindurch zu
flein, mit Ausnahme der Tage vom 7. bls 9,, welche einen
feinen Wärmeüberſchuß aufwiejen. Die Abweihung von der
normalen Wärme nahm gegen das Ende immer mehr zu. In
Folge Hievon war die mittlere Wärme ded Monatd um 1.34
zu Elein.
Der Anfangs dem Mittel nahefommende Barometerftand
nahm bi8 zum 5. zu (O und NO), nahm alsdann raſch ab
bis zu einem erften Minimum (322.6 den 8. bei SW und
NO), Hierauf folgt am 14, ein erfted Minimum (330.5 bei O),
ein zweites Minimum den 17, (324.6 bei SW), den 19. ein
zweites Marimum (332.6 bei NO). Bon hier aus fiel das
Barometer gleichmäßig bis zum dritten Minimum (323.0 den
29, bei ©). Die monatlihe Schwankung betrug 10.6 Par.
65
Lin. anftatt 11.7. — Das Monatömittel war um 0,52 Par.
Lin. zu Klein.
Bon den beobadhteten Windrichtungen fielen zu
Stuttgart UF N, Neu.O 38 uf SC Wu. W 46 Proc.
Freudenftabt „ s — 27
Shorfoh „ " 48 „ " 37
Isny " 6 5 " ” 3 4 "
Die vorherrſchende Anficht ded Himmeld war trüb —
4 Klare, 16 trübe, 10 gemijchte Tage.
Regen fiel zu Stuttgart an 3 Tagen, den 11., 15., 16.
Schnee an 8 Tagen, den 12., 15., 17., 18., 19., 24., 29.
30. Reif wurde fünfmal beobachtet, den 1., 5., 6., 10., 14.
Der Niederſchlag war unbedeutend ; feine Höhe erreichte zu
Stuttgart . 13.75 Par. Lin, ftatt 21.50
Sreudenfladt . 25,67 „ u 0m. 70.58
Gm 2: 1325 2» nm. 28.47
Shopfod . 17.29 „ u m 44.01
Heidenheim . 7.88 „ — „ 26.45
Sm... 294 „ 46.72
Vergleichung mit früheren Jahren für "Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 Jiäßr-
Mittlere Wärme . 2.11 4.55 4.16 1.96 2.85 3.45
Srofttae . 2» 2.33 11 9 17 231 13
Wintertage .. — — — 2 1 1
Niederſchlag in Par. 8, 1.15 1.10 4,63 2.48 0.55 1.79
December.
Die Kälte, welche im November begonnen hatte, Dauerte
während des ganzen Monats December fort; fle erreichte ihren
höchſten Grad am 13. (Stuttgart —15.0, Kirchheim u, T.
— 22.6, Biberach — 23.5). Am 20., 21. und 22. war
die Mittagswärme fo weit geftiegen, daß vorübergehendes Thau—
wetter eintrat; Morgens Dagegen fland das Thermometer jeden
Tag unter dem Gefrierpunft, und nur an 9 Tagen trat das—
jelbe Mittags über denſelben.
Die Abweichung des Monatsmitteld betrug zu Stuttgart
3.56, und ift der December 1871 der Fältefte in der Periode
feit 1855; am nächſten fommen ihm die entjprechenden Monate
der Jahre 1870, 1864 und 1855.
Das zu Anfang des Monat im Steigen er Baro⸗
Württemb. Jahrb. 1871.
66
meter erreichte am 2. ein erfted Marimum (329.9 bei NO),
fiel bis zum 6. (326.7 bei W), und hatte am Abend des
12. ein zweite? Marimum (335.1 bei NO) erreicht, welchem
am 22. ein zweite? Minimum (326.6 bei NW) folgte. Hierauf
folgten no ein Marimum (331.6 den 24. bei O) und ein
Minimum (326.8 den 29. bei NO). Die monatlide Schwan—
fung (10.6 Par. Lin, ftatt 12.9) war mäßig. Der mittlere
Barometerftand war um 1.21 Par. Lin. zu hoch.
Bon den beobachteten Windrichtungen fielen zu
Stuttgart auf N,NOuO 69 uf S, SWeu. W . Proc.
Freudenſtadte, 24 „ " "
Schopfloch 73 " 45 " " a "
Isny 34 u " 55 u
Die Anficht des Himmeld war gemifht. (5 Elare, 8 trübe,
18 gemijhte Tage).
Regen fiel in Stuttgart nur an 2 Tagen, den 21.
und 31. — Schnee an 7 Tagen, den 2., 3., 5., 6., 7.,
10., 14.
Reif wurde 5mal beobachtet, den 26., 27., 28., 29., 30,
Der Niederſchlag war au in dieſem Monate unbebeutend ;
jeine Höhe betrug zu
Stuttgart . 4.91 Bar. Lin. ftatt 15.63
Freudenſtadt. 5.83 „ R „ 72.06
Bald. 3: 2 Re oe
Schopfloch . 18.58 4 u 40.42
Heidenheim „. 6.00 „ u „21.4837
Sn... 16 5 um 43.69
Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart:
1871 1870 1869 1868 1867 „äh
Mittlere Wärme —2.27 —2.23 0.45 5.91 —0.08 1.29
Froſttage . .. 31 24 21 A 2% 17
Wintertage .. 22 20 12 — 183 6
Niederfhlagin Par. 3. 0.41 2.23 3.19 1.44 2.12 1.30
Was noh die Jahreszeiten und dad meteorolo=
giſche Jahr betrifft, jo zeigte ihre mittlere Wärme Die
folgenden Abweichungen von den 1djährigen Mittelwerthen
1855 —69:
Stuttgart .
Heilbronn, .
Freudenftadt .
Calw , . .
Um ...»
Schopfloch
Heidenheim .
any . ;
Friedrichshafen
Mergentheim .
Großa'tdorf.
Bruchſal ..
Canſtatt
Kirchheim u. T.
Tübingen .
Sulz
Winter
—1.81
—2,86
—1.52
—1.96
—2.52
—1.71
—1,89
—2,.26
—2.55
— 2.52
— 2.16
— 2.15
— 2.09
— 1,99
— 2,70
—1.58
Frühling
+0,07
—0.76
+0.37
—0.49
— 1,05
—0.17
—0.57
—0,24
—1.14
—0.40
—0.17
— 0,12
— 0.16
—0.11
—0.38
—0,08
Sommer
—0,56
—1.19
—0,49
—0,97
—1.49
—0,91
—0.88
—0.48
—0.86
—1.01
+0.09
—0.92
—0.96
—0.63
—0,82
—0,23
67
Herbſt Met. Jahr
—0.68
—1.81
—0.95
—1.43
—1.59
—1.27
—1.10
—0.83
—1.68
—1.27
—1,05
—1.13
—1.09
—1.14
—1,39
—1,01
—0.74
—1.53
—0.64
—1.21
— 1.67
—1.02
—1.11
—0.95
—1.55
—1,30
—0.82
—1.07
— 1.09
—0.97
—1.32
—0.73
Der Winter (December 70 bis Februar 71) war fehr
falt in Folge der niedrigen Temperatur. des December und
Januar. Der Frühling (März Mai) war nur in Stuttgart
und Freudenftadt ein weniged zu warm, an den übrigen
Stationen durchaus zu Fall. Der Sommer (Juni— Auguft)
hatte in Großaltdorf einen unbedeutenden Wärmeüberſchuß,
fonft war feine Wärme überall unter dem Mittel. Im Herbft
(September— November) wurde an feiner Station dad normale
MWärmemittel erreicht, Die Mittelmärme des meteorologifchen
Jahres war wie diejenige des Kalenderjahres beträchtlich zu
Klein.
Setzt man ferner die normalen Negenhöhen der einzelnen
Jahreszeiten und des Jahres — 100, fo find Die wirklich bes
obachteten Negenhöhen ausgedrückt durch folgende Zahlen:
Winter Frühling Sommer Herbſt Met.ZJahr
Stuttgart 146 67 96 72 92
Freudenſtadt 74 124 141 87 104
Gılm ....2.82 72 189 63 90
Shoyfohd . . 74 74 76 58 71
Heidenheim . 101 83 112 69 93
Isny 115 103 80 77 92
Das meteorologiſche Jahr hatte nur in Freudenſtadt einen
Ueberſchuß aufzuweiſen; am weiteſten zurück blieb die Alb
68
(Schopfloch); der Herbft hatte überall zu wenig Niederſchlag.
Der Sommer hatte den ftärkften Ueberſchuß im Schwarzwald.
Den Niederſchlag des Kalenderjahres ausgedrückt in Pariſer
Zollen und verglichen mit den mehrjährigen Mittelzahlen gibt
noch die folgende Ueberſicht:
1871 15jährig Differenz
A Hohenheim . . 15.68 25.35 — 9.72
Stuttgart. . . 17.51 21.09 — 3.54
Tübingen. . . 17.95 23.01 — 5.06
Bönnigheim. . 18.35 25.35 — 7.00
Großaltdorf. . 18.58 — —
Su. . . . 19.77 81.79 —12.02
Um. . . . 21.11 24.25 — 3.14
Bibrad . . » 21.19 — —
Ganftatt.. .. 21.40 23.17 —
Mergentheim . 21.78 21.79 —
Heidenheim „. . 21,97 26.08 — |
Heilbronn . . 22.12 21.97 — 0.15
Galm. . . . 22.12 26.43 —
Dehringen . . 22.62 — —
Bruchſal... 25.19 23.92 — 1.27
Kirchheim u.%.. 30.76 31.77 — 1.01
Schopfloch . . 832.61 838.00 — 5.39
Sony. - .„ » 42.15 50.11 — 7.96
Freudenftadtt. . 51.72 55.23 — 3.51
Bei der vorftchenden allgemeinen Schilderung der Witte-
rungsverhältniffe wurden vor allem die Beobachtungsrejultate
von Stuttgart, ſowie von einigen weiteren bejonderd geeigneten
Stationen benügt,
Eine Zufammenftelung der michtigften Beobachtungs—
refultate der ſämtlichen württembergifchen Stationen ift in den
folgenden Tabellen enthalten.
Von den 22 Stationen, welche zu Anfang ded Jahres
1871 beftanden, ift im Laufe des Jahres die Station Winnen-
den eingegangen, wo feit dem Jahre 1836 Oberamtsarzt Dr.
Wunderlih mit unermüdlichem Eifer bis zu feinem im Juli
1871 erfolgten Tode beobachtet hat, jo daß won dieſer Station
eine 36jährige Beobachtungsreihe vorliegt. Wegen der großen
Nähe der Stationen Stuttgart und Ganftatt erjihien eine
Weiterführung der Station nicht als geboten.
69
Ueberfiht über die württembergifhen meteorologifhen Stationen.
SE Geogra« | Geogra-
Station. 23 | »bilhe | Hphilche Beobachter.
SR | Länge. Breite.
Rs |
1. Biberach . .11660| 270%27',2:148° 5',9 Sofetten, Stabtpfarrer.
2. Bönnigheim .| 680) 26 45 ‚6 149 2,5 |Völter, Apothefer.
3. Brudfal . 370| 26 14,4 |49 7,4 Herb, Telegraphift.
4, Calw . . 110701 26 24 ‚1 148 42,9 Dr. Müller, Med. Rath.
d. Canftatt „. „| 680126 52,748 48,4 Rühle, Dr. med.
6. Freudenftabt . 2260126 4,4 148 27,8 |Munz, Oberreallehrer.
7. Friedrichshafen |1230| 27 8,4147 39,1 Häfele, Obertelegraphift.
8. Großaltdorf „11270127 34 4149 7,7 Halm, Pfarrer.
9. Heidenheim „1520| 27 48 ,9 148 40 ,7 |Meebold, Dr. med.
10. Heilbronn . 510] 26 52,9 149 8,5 |Dttenbacher, Hausmeiſter
am PBaulinenhofpital.
11. Hohenheim .11230| 26 52 ‚8148 42 ,8 Dr.Frölich, Lehr.d. Phyſik.
12. Sony . . .|2180]27 42,147 47 1 |Claus, Lehrer.
13. Kirhheimu.T.| 900127 6,8148 39,0 |Rommel, Reallehrer.
14, Rocherfteinzfeld | 600127 4,2149 14,5 |Bürger, Pfarrer.
15. Mergentheim .| 650/27 26 ,2 149 29 5 Wüſt, Stabdtpfarrer.
16, Debringen . 730/27 10,0 149 12 ,1 |Boger, Rector.
17. Schopfloh . 123701 27 11 ,8 148 32 ,5 |Rau, Pfarrer.
18. Stuttgart. .| 830] 26 50 ‚5 |48 46 ‚6 Bilder, A., Präceptor.
19, Su . . [1350| 26 17 ,7 48 21,7 |Dr, Heller, DA.Arzt.
20. Tübingen . .|1000)26 43 ‚1 |48 31,2 |Reiner, Telegrappift.
21. Um . . „1147027 39 ,3 148 28,9 Bauſch, Inſitutslehrer.
22. Winnenden 910127 3,4 148 52,6 Dr. Wunderlich, DA. Arzt.
Bon den nun folgenden Tabellen beziehen ſich auf die
Wärme Tab. I—-IX. Die Thermometerangaben find in Reaus
murſchen Graden gemadht.
Tab. J. gibt die mittlere Wärme für jeden Tag des Ka—
lenderjahrs 1871, wie fle ſich aus den an der Stuttgarter Sta—
tion um 7 Uhr Morgens, 2 Uhr Nachmittagd und 9 Uhr Abends
angeftellten Beobachtungen nad der Formel VL 4 II 2.IX
ergibt. u Ss
Dad größte Tagesmittel it 20.7 Juli 19.
Das kleinſte Tagedmittel it — 9.6 Januar 15. Decbr. 9.
Differenz 20,8.
70
Zahl der Tage mit der Mitteltemperatur:
20° bis 24°.9
15 „ 19.9
10... 44:9
5 7 I 9
0 7
4939| 9
=,
—10 „—5.1 8
Un 55 Tagen war demnach die mittlere Wärme unter
Null. (1870 52 Tage).
Tabelle II. gibt den Gang der mittleren Wärme, dar«
geftelt Durch Die fünftägigen Mittel, und zwar für Diejenigen
zwölf Stationen, deren Reſultate monatlih dem ftatiftijchen
Bureau zu Berlin mitgetheilt werden. Die größte mittlere
Wärme zeigt übereinftiimmend die Pentade Juli 15.—19., die
Fleinfte Januar 1.—5., 11.—15,., December 7.—11.
- Tabelle III. enthält für Stuttgart und Heidenheim eine
Vergleichung mit den fünftägigen Normalwerthen, mie diefelben
aus der 2Ojährigen Periode 1848—67 durch Ausgleichung
beftimmt worden find (vgl. Jahrb. 1860. ©. 120 fi.) Das
Zeichen + deutet dabei an, Daß das Mittel im Jahr 1871
größer, das Zeichen (—), daß es Kleiner war, ald der Nor:
malwerth.
Die größte Ueberſchreitung der normalen Wärme fand
zu Stuttgart ſtatt in den Pentaden
September (3—7) —+4.97
März (7—11) 4,30
Juli (15—19) 3.77, während die Wärme am meiften
unter dem normalen Betrage
bleibt :
December (”—11) —7.78
Januar (11—15) —6.49
Januar (1—5) —6.68
December (12—16) —5.00.
Die monatlihen und jährlichen Mittel der Wärme,
fowie ihre Abweichungen von den 15jährigen Mittelzahlen
(1855—69) find in Tab. IV, und V. zufammengeftellt,
71
Nah der mittleren Wärme ded Kalenderjahrd gruppiren
fih die Stationen folgendermaßen:
4.00 bi8 4.49 : Schopfloch.
4.50 4.99 : Heidenheim, Freudenftadt, Biberach, Jsny.
5.00 „ 5.49 : Ulm, Calw, Bönnigheim.
5.50 „ 5.99: Großaltdorf, Sulz, Tübingen, Friedrichshafen,
Mergentheim.
6.49 : Hohenheim, Oehringen, Kirchheim u. T.,
Heilbronn, |
6.50 „ 6.99 : Kocherfteinsfeld, Ganftatt,
7.00 „ 7.49 : Stuttgart,
8.00 „ 8.49 : Brudjal.
An 13 Stationen ift die mittlere Wärme Kleiner ala
6.00, an 8 größer.
Bildet man ohne Rüdfiht auf das Vorzeichen die Summe
der in Tab, V. enthaltenen Abweichungen der einzelnen Monate,
fo geben diefe Zahlen einen Mafftab für die Genauigkeit, mit
welcher an den einzelnen Stationen der Gang der Wärme fi
dem normalen angejchlofien hat, in der Art, Daß je größer
diefe Summe ausfällt, defto unregelmäßiger die Wärme ver—
lief. Es werden diefe Summen:
1. Brudfal . . 16.88 11. Heidenheim . 20.09
2. Gm . . . 18.17 12. Tübingen . 20.12
3. Stuttgart . .„ 18.68 13. Großaltvorf . 21.27
4, Ganftatt. „ . 19.42 14. Shoyfod . 21.62
6.00
5. Sua. - . . 19.62 15. Söny . . . 21.92
6. Sreudenfiadt . 19.71 16. Sohenheim . 22.41
7. Bönnigheim. . 19.97 17. Heilbronn . 22.78
8, Kirchheim u. T. 19.98 18. Friedrichshafen 23.43
9. Mergentheim . 20.00 19. Ulm . . . 23.88
10. DOchringen . . 20.01
Die Summen von 1869 und 1870 waren größer als
1871, aljo der Gang der Wärme 1871 am meiften vom
normalen abmeicdhend.
Tab. VI. „Monatliche Ertreme der Wärme" und Tab, VII
„Mittlere tägliche Schwankung der Wärme“ geben die Rejultate
der an den Thermometergraphen gemachten Beobachtungen. Die
mittlere täglide Schwankung des ganzen Jahres ergibt ſich
überall zu groß gegenüber dem dreijährigen Durchfchnitt 1867
bis 1869; fie beträgt zu
72
Stuttgart 7.97 anftatt 7.49
Heilbronn 6.98 „ 6.53
Schopfloch 7.92 „ 6.19
Galm 879 „8.57.
Tab. VII. Wärmemittel der Jahreszeiten und ertreme
Stände ded Jahres.
In den früheren Jahren war der Herbſt an einigen
Stationen wärmer ald der Frühling; 1871 ift mit Ausnahme
von Isny, mo beide gleih warm find, der Frühling durchaus
wärmer ald der Herbſt. Am kleinſten ift der Unterſchied zu
Friedrichshafen, Freudenſtadt, Schopflod, am größten zu Can—
ftatt, Mergentheim, Heilbronn.
Der Unterſchied zwifhen Sommer und Winter ift in
Folge der ſtarken Winterfälte zu groß (in Stuttgart 14.70
ftatt 13.45), noch mehr findet diefed Statt beim Unterſchied
zwijchen den wärmften und kälteſten Monate (18.08 ftatt
14,89). Der Unterſchied zwiſchen Sommer und Winter war
am größten zu Jsny (16.08), am Fleinften zu Bönnigheim
(13.78) und Freudenſtadt (13.80).
Tab. IX. gibt Die Anzahl der Sommertage d. h.
der Tage, an welchem das Thermometer mindeftend 20°R,
erreicht, die Frofttage, an melden dafjelbe minveftend bis
zum Nullpunkt finkt, endlih der Wintertage, an melden
ed nicht über den Gefrierpunkt fich erhebt. Weiter finden fi
die Tage des letzten Frühjahrsfroſtes und des erften Herbit-
froftes, ſowie die Zahl der froftfreien Tage. Am Fürzeften
war die Dauer der froftfreien Zeit in Heidenheim und Schopf-
loch. Während in Stuttgart der letzte Frühjahrsfroſt zur
normalen Zeit eintrat, wurde der erfte Herbflfroft um 14 Tage
zu früh beobachtet (Oct. 13. ftatt Oct. 27.).
Die Refultate der am Barometer gemachten Beob—
achtungen find in Tab. X., XL, XII. zufammengeftelt, und
zwar beziehen fi Die Angaben auf die alte Pariſer Theilung
(Linien), und find auf die Normaltemperatur Null rebucirt,
Zunädft gibt Tab. X. für fleben Stationen die höchften
und tiefften Barometerftände für die einzelnen Monate, fowie
die gleichzeitig beobachtete Windrichtung, endlich Die monatlichen
Schwankungen und die Monatömittel. Die Stationen find ihrer
Meereshöhe nach geordnet, in der Art, daß die Barometerftände
der aufeinanderfolgenden Stationen immer Fleiner werden. Dabei
ergeben ſich in den einzelnen Monaten die folgenden Differenzen
gegen die gleichzeitigen Mittelmerthe der tiefften Station Ganftatt.
73
IFFE
000%
481
1807
087
9091
vg
98%
ErTe
086}
IH
LEG
E27
a⸗aquiꝛ
697%
—2
7'61
*801
r
891
URAN
23 TG
£8°0°
9287
0207
29V
08°7
*1390C$
07°0%
99 61
9621
1801
807
sc)
aquiaide
62'08 | 1807| SL’08| L0'T2| F0'I%
6467 | OF’6F] 9E'6F| F9°6F| F2'61
FGBITGBABGGæSIVBSSI SIBSI
0F'0F | OF'0F| 69’04| 68°07| 6207
cr |\chr 6 ICh | E99
Er JENT I9CT I69°7 | 667
te 17
2661
8681
8011
IrF7
—181
1917
GE'0%
861
sc
sy
674
96 18
690%
CG6F
Ev’ hr
6€°7
997
0697
0897
0097
078
06€
08
r
+
“ poydops
* gurluagnaagt
re Ausg
uqurqug
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nvbunis
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*
ılnöng
ng
avnaqo
avnuv
Rack u
—
©:
——
er
=
=.
=R
3
3
Le Ö 2
74
Die monatlihe Schwanfung war am Kleinften im Juni,
am größten im October. An den tiefer gelegenen Stationen
war fle größer und nahm mit dem Barometerftande ab. Im
Mittel der einzelnen Monate betrug fie zu Ganftatt 8.9 Par.
Lin., zu Galm 8.1, Heidenheim 7.2, Isny 6.2,
In Tab, xii. iſt noch der Gang des Luftdrucks Durch
die fünftägigen Barometermittel von Canſtatt und Freudenſtadt
dargeſtellt. Zugleich ſind die Abweichungen angegeben, welche
die Canſtatter Zahlen gegenüber den 12jährigen Mittelwerthen
1855—66 zeigten. Der Barometerſtand übertraf den normalen
am meiften in den Pentaden :
December 12—16 +4.70
März 2—6 —4.09, während er am meiften zurüdblieb
Januar 16—20 (—5.40).
Bildet man das Mittel aus den abfoluten Abweichungen, jo
wird Die durchſchnittliche Abweichung eines fünftägigenMitteld im
Sanuar „ 1,94 Mai. . 1.19 September 1.62
Vebruar . 2.22 Juni. . 0.92 October 2.20
Mir. . 2.23 Sun». s- 1:08 November 1.00
April. . 0.97 Auguft . 1.13 December 1.96
Am menigften entfernt ji der Gang des Luftdrucks von
dem normalen in den Monaten April, Juni, November, am
meiften in den Monaten Februar, März, October,
In den Tabellen XIII. bis XVI. find die pfyohromes
triſchen Refultate zufammengeftellt ; dieſelben find aus den
gleichzeitigen Angaben des trocdenen und des befeuchteten Ther—
mometers mittelft der „Piychrometertafeln von Suhle“ berechnet.
Auf den Dunſtdruck beziehen fich die Tafeln XIII. und XV.;
erftere gibt ald Jahresmittel für Stuttgart 3.17 Par. Linien;
d. h. das Jahresmittel des Druds, welder von dem in der
Atmofphäre enthaltenen Waflerdampf hHerrührt, kommt dem
Drude einer 3.17 Par. Lin, Hohen Quechkſilberſäule gleich.
Da das Jahresmittel des Luftdrucks überhaupt 327.92 PR.
betrug, fo bleibt für den Drud der trodenen Luft übrig
327.92—3.17 —= 327.75 Par. Lin. Der Dunftdrud ift
. am größten in den warmen Monaten Juli und Auguft, am
fleinften in den Falten Wintermonaten Januar und December,
Unter den fünftägigen Mitteln find die
größten kleinſten Diff.
Stuttgart 6.38 Aug. 14—18 1.04 Jan, 1—5 5.34
Galm . . 5.88 Aug. 14—18 0.96 Jan. 11—15 4,92
Breudenftadt 4.98 Juli 15—19 0.90 Dec. 7—11 4.08
75
Der Dunftdrud nimmt wie der Luftdrud ab, je größer
die Meereshöhe ift; auch feine Schwankungen find an den
oberen Stationen Fleiner, ald an den unteren,
Tab, XIV. gibt Die Monatd- und Jahresmittel der
relativen Feuchtigkeit der Luft, d. h. fie enthalten
die mittlere Anzahl von Procenten Wafjerdampf, welche bie
Luft wirklich enthalten hat, gegenüber derjenigen Dampfmenge,
welche fie vermöge der jeweiligen Wärme und des jeweiligen
Luftdruds hätte aufnehmen können.
Das Jahresmittel ift an der Mehrzahl der Stationen
nahezu normal; nur in Schopfloh und Heidenheim u ed
fih beträchtlich zu groß (um 11 und 8 Procent).
Bon den einzelnen Monaten zeichneten ſich Durch einen
beträchtlichen Ueberſchuß von Feuchtigkeit aus: Januar, April
und December, durch Trodenheit der März, wie aus folgender
Zufammenftellung der Stuttgarter Zahlen hervorgeht:
djähr. bjähr.
1871 Mittel Diff. 1871 Mittel Diff.
Jan. 91 81 +10 Juli 71 67 mt
Vebr. 85 80 +5 Aug. 73 70 —3
März 71 79 —8 Seoept. 70 71 —1
Apil 78 68 +10 Oct. 80 77 +3
Vai 68 67 — 4 Nm 84 80 +4
Sunt 73 67 + 6 Dee. 91 83 +8
1871 bjähr. Mittel Diff.
Winter . 891 81.5 +7.6
Srühling . 70.7 71.5 —0,8
Sommer „ 721 67.9 +42
Seabflt. . 780 76.2 41.8
Von den fünftägigen Mitteln (Tab. X VI.) ift das
größte kleinſte Diff.
Stuttgart
10900 Jan. 11—15. Dee. 2—8. 59 Mai 21—25. 41
Calw
97 San. 11—15. 60 Mai 26—30. 37
Freudenſtadt
94 Jan. 1—5. Nov. 27 — Der. 1. 54 Mai 26—30. 40
Dee. 7—11.
Der Fleinfte Feuchtigkeitögehalt, welcher in den einzelnen
Monaten beobachtet wurde, war zu
76
Calm Freudenſtadt Calw Freudenſtadt
im Januar 65 71 Juli 26 32
„ Bebruar 30 17 Augufi 27 44
„ März 14 42 Sept. 31 26
„Apıl 838 38 Octbr. 46 58
„ Mai 16 19 Novbr. 41 60
Juni 18 28 Deebr. 63 28
Tab. XVIL— XIX. beziehen ſich auf dem atmos—
phärifhen Niederſchlag.
Bei den Regenhöhen ift der in Form von Schnee, Hagel,
Graupen gefallene Niederfchlag mit eingerechnet. Die Stationen
find nach der Negenhöhe des Kalenderjahres geordnet, MHeber-
wiegend ift der Niederſchlag des Sommerd; in Tübingen,
Ganftatt, Ulm, Heilbronn, Calw, Dehringen, Bruchſal erreicht
er nahezu Die Hälfte der Jahreshöhe. In Freudenſtadt allein
ift der Niederſchlag des Frühlings der größte. Der Frühlings-
niederſchlag war größer ald der im Herbft, ausgenommen zu
Dehringen, Heilbronn, Bönnigheim, Friedrichshafen, vo das
Verhältniß ein umgefehrtes if.
Der größte Nieverfhlag während 24 Stunden fiel am
21. Januar zu Freudenſtadt (29.2 Par. Lin.).
Der letzte Schnee im Frühjahr fiel in Stuttgart am
1. April (ftatt am 11.); der erfte Schnee im Herbſt ſchon
am 26. October (ftatt 14. November), fo daß die ſchneefreie
Periode um 10 Tage zu früh begann und um 19 Tag zu
früh zu Ende ging, alfo um 9 Tage zu lang dauerte.
Tab. XX, Zahl der Elaren, trüben, gemifchten Tage ıc.
Gewittergrenzen.
Die Zahl der Gewitter war an der Mehrzahl der Station
normal; reih an Gemittern waren nur Heilbronn (25 ftatt 14)
und Sulz (23 ftatt 14), umgekehrt hatte Isny zu wenig
Gewitter (21 flatt 30).
Tab. XXI Mittlere Bevölkerung in Procenten.
Denkt man fi Die zu den drei täglichen Beobachtungs—
zeiten beobachteten Wolken gleihförmig auf die Zeit von fünf
Tagen vertheilt, fo gibt die mittlere fünftägige Bewölkung an,
wie viele Theile des Himmeld dieſe Wolken alsdann verbedt
hätten, wenn der ganze Himmel — 100 gefegt wird, In ber
gleichen Weife drückt das Jahresmittel der mittleren Bewölkung
(zu Stuttgart 58,8 Procent) aus, daß Die im Laufe bed
77
Jahres beobachteten Wolken, wenn fle immer gleichförmig den
Himmel bedeckt Hätten, audgereiht Haben würden, um 58.8
Hundertel oder beinahe ?/, deſſelben zu verhüllen.
Am Harften waren zu Stuttgart die Monate Mat (37),
September (38), Auguft (39), März (46); am trübften
Januar (78), November (83). — Stuttgart war, wie 1869
und 1870, trüber ald Freudenftadt und Schopflod.
Tab. XXIL und XXIU. Windverhältnife,
Die Windrichtungen find von Nord über Oft nah Süd
gezählt, jo daß
. = 0 S. — 180°
NO. = 45 SW. — 225
O — 90 W — 270
SD. Z138 NW. — 315
Die mittlere Windrichtung (Tab. XXIL) ſchwankt in
Volge der an jeder Station mehr oder weniger vorhandenen
Iofalen Einflüffe ſehr ſtark — zwiſchen 200052’ (Schopfloch) und
29042’ (Stuttgart) — ; maßgebend find hauptſächlich Die drei
hochgelegenen Stationen Freudenſtadt, Schopfloch, Jany (263°,
201°, 254° — im Mittel 2399).
Der Berehnung der mittleren Windrichtung wurde die
Lambertſche Formel zu Grunde gelegt, für die Windflärfe Die
von Kämtz. Wenn für Stuttgart fi eine mittlere Wind-
richtung — 29042’ und eine mittlere Windftärfe — 10,0
ergab, jo Heißt dieſes: der Effekt wäre derſelbe geweſen, wenn
ftatt der 100 aus den verfchiedenften Richtungen mehenden
Winde nur 10 geweht hälten, aber alle aus der Richtung,
welche von der Nordrichtung um 29042° gegen NO. abweicht.
Tab. XXIV. und XXV. endlich geben eine Zufammen=
ftellung von Erſcheinungen aus dem Pflanzen und Thier-
reiche.
Beigegeben ift noch eine graphijche Darftellung des Gangs
des Luftdruds zu Ganftatt nach den fünftägigen Mitteln, —
ferner des Gangs der Wärme, der relativen Beuchtigkeit, der
mittleren Bewölkung für Stuttgart, und zwar gleichfalls von
fünf zu fünf Tagen. Endlich findet fich daſelbſt eine Dar—
ftelung der monatlichen Regenhöhen zu Stuttgart, und Der
jährlichen für alle Stationen.
78
Tabelle I. Tägliche Wärmemittel
1871. Januar.| Februar.) März. | April. | Mai. | Juni.
4, 7137 1.7 3.2 78 | 113
2, —b.2 2.2 2.2 3.4 8.5 9.2
8. —6.5 4.4 3.9 5.9 10.4 7.9
4. —6.0 5.2 7.0 5,0 10.0 7.5
5. —6.) 7.3 6.9 6.4 8.6 9.3
6. 0.5 6.1 7.8 5.5 8.9 72
T. 2.0 21 9.6 5.4 7.6 9,1
8, 1.5 23 8.0 64| 95 | 89
9. —0.4 3.9 6.9 6.5 1.7 8.4
10. —1,4 2,6 6.3 6.3 6.8 95
11 —13 | —44 7.5 6.7 7121| 114
12. —42 | —51 8.5 8.5 9.4 12.1
13 —74 | —31 9.7 9.0 93 12.9
14. —8.4 0.4 9.3 9,3 9,6 15.0
15 —9.6 15 6.0 | 10.7 94 | 16.4
16 —2.9 0.5 2.6 9.9 82 16.9
IT. 2.8 1.6 2.5 8.3 7.8 18.0
13 3.1 4.8 2.0 9,2 92 14.4
19 2.1 65 | 41 | 135 73 | 128
20, 1.4 6.6 4.0 9.7 98 | 132
21; 1.0 4.0 5.9 8.9 9,5 11.8
22 1.0 3,9 75| 95 88 | 12.3
23 —0.6 41 | 10.6 86 | 11.6 | 13.5
24 —3.4 49 | 102 89 | 12.0 | 14.7
25 —21 3.5 10.6 8.8 13.8 11.5
26. —1.2 6.1 10.4 9.1 15.1 9.8
1 —21 84 9.6 9.6 11.6 8.2
28. —2.9 9.6 2.2 9,2 14.3 11.0
29 —2.0 1.6 11.3 17.4 11.9
30 —0.9 2.1 10.0 | 14.0 | 14.2
31 —1.9 3.4 11.6
Mittel . „| —2.27 3.071 6415| 8.09| 10,081 11.67
20jähr. Mittel 0.34 1.62| 4.05| 7.47 11.16| 13.93
Differenz. . | —2.61 russ 42. 10 0.62 | —1.08| —2,26
79
von Stuttgart.
Juli. Auguſt. September. Oktober. November.Deeember.
15.6 12.6 16.4 9.0 4.0 0.1
18.3 13.9 17.7 9.4 4.4 —42
14.5 13.4 18,5 91 4.4 —3.4
14.9 13.4 18.3 8.0 3.4 —2.4
13.7 11.3 17.9 7.0 1.6 — 3,6
13.5 12.1 18.2 8.3 2.3 —3.6
15.9 14.2 17.3 9,4 5.8 —5.5
16.6 15.4 18.0 12.0 7.7 —84
174 15.4 15.6 7.4 5.9 — 9.6
16,8 15.6 16.4 5.2 3.6 —3.5
16.2 17.3 14.6 5.4 3.3 —6.0
13.0 18.7 14.4 6.0 2.0 —9.3
14.0 18.5 13.0 43 17 — 91
15.5 17.2 11.1 42 13 —3.0
17.0 16.0 12.4 5.3 2.9 0.1
18.0 15.5 11.5 5.6 3.5 0.2
18.1 16.4 12.0 6.9 1.4 01
20.5 15,9 10.4 7.9 2.0 0.3
20.7 15.5 8.6 60 1.0 —2.3
16.9 15.3 9.6 6.0 0.9 2.9
14.5 15.5 11.9 8.9 —0.1 3.1
18.3 16.7 12.3 7.9 0.0 1.5
16.0 16.3 12.9 7.4 0.1 —01
14.6 16.4 13.2 5.4 0.1 —1.3
13.1 19.4 10.5 2.9 0.7 —1.1
12.6 16.2 10.9 3.4 —11 —0.6
13.3 13.1 13.6 3.7 —0.9 —1.9
16.0 11.1 12.6 4.9 —0.4 —1.1
17.4 13.9 13.0 3.9 0.5 —0.9
14.2 14,6 11.1 31 1.4 — 041
13.5 13.8 4.0 2.5
15.81 15.17 13.79 6.37 2411 —2.27
15.03 14.39 11.94 791 3.47 0,80
+078 | +0,78 | !-+1.85 —154 | —1.36 | —3.07
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Tabelle XIV.
Monatliche und jährliche Mittel der relativen Feuchtigkeit in Procenten.
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Tabelle XXIV.
Erſcheinungen aus dem Thierreid.
Die lebten Schneegänfe werden
bemerkt,
Bruchſal Februar 22.
Heilbronn — ——
Kocherſteinsfeld März 7.
Mittel: Februar 27,
Unterfchied : 13. Tage.
Die erfien Lerhen fingen.
Kocherfteinäfeld Februar 20.
Bruchfal — 25.
Großaltdorf — + ?
Isny 27.
Mittel: Februar 25.
Unterfchied: 7 Tage.
Ankunft der Storden.
Bruchſal Februar 18.
Heilbronn 28.
Bönnigheim März 4.
Kocherſteinsfeld — 9.
Kirchheim u. T. Sa,
any 18.
Friedrichshafen April 11.
Mittel: März 9.
Unterſchied: 51 Tage.
Ankunft der Droſſeln.
Kirchheim u. T. Februar 4.
Calw — 48.
Kocherſteinsfeld Pu ©
Bruchfal u.
Mittel: Februar 16.
Unterfhied: 21 Tage.
Scnepfen flreichen.
Kocherſteinsfeld März 6.
Bruchſal 2 6.
Heilbronn en AR
Mittel: März 8.
Unterjhied: 6 Tage.
Erfier Ruf des Aukuk.
Bruchſal März 18.
Kocherſteinsfeld April 8.
Heilbronn 2.
Schopfloch 14.
Calw April 23.
Großaltdorf Mai 2,
Mittel: April 13.
Unterſchied: 44 Tage.
Man hört die erſten Fröſche.
Bruchſal März 25.
Kocherſteinsfeld April 9
Schopfloch „ 12%
Heilbronn „ DD.
Mittel: April 9.
Unterfchied: 26 Tage.
Ankunft der Hausſchwalben.
Mergentheint April 4.
Kocherfteingicld ne
Friedrichshafen =. 4%
Bönnigheim „ 8.
Bruchſal 9.
Freudenſtadt —
Heilbronn „ 12
Calw „ 18.
Schopfloch 26.
Großaltdorf Mai 2.
Mittel: April 13.
Unterſchied: 28 Tage.
Erſtes Schwärmen der Kienen.
Kocherſteinsfeld Mai 10.
Schopfloch —8.
Heilbronn Juni 4.
Mittel: Mai 24.
Unterſchitd: 25 Tage.
Maikãſer fliegen.
Bruchſal April 14.
Friedrichshafen —
Kocherſteinsfeld Mai 2.
Sny „ 10.
Großaltdorf u: IB:
Schopfloch
Mittel: Mai 4.
Unterſchied: 36 Tage.
Erſter Ruf der Wadteln.
Kocherfteinzfeld Mai 3.
Heilbronn a >
Bruchſal — u
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Großaltdorf Mai 20.
Schopfloch „ 26.
Mittel: Mai 13.
Unterſchied: 23 Tage.
Man hört zum erften Mal den
Wiefenfhnarrer.
Kocherfteinzfeld Mai 4.
any 26.
Schopfloch Juni 16.
Mittel: Mai 26.
Unterſchied: 43 Tage.
Abzug der Storchen.
Kocherſteinsfeld Auguſt 20.
Bruchſal —
Isny September 12.
Ulm 20.
Mittel: Sepienbet 4.
Unterſchied: 31 Tage.
Abzug der Schwalben.
Schopfloch September 7.
Bruchſal 9.
Heilbronn 21.
Kocherſteinsfeld — 21.
Großalidorf — 21;
‘any 22.
an Sa October 2
Mittel: September 19.
Unterfeieb: 25 Tage.
Schnepfen flreichen.
Kocherſteinsfeld October 7.
Isny 17.
Schopfloch —— 4
Bruchſal 20.
Mittel: October 16.
Unterſchied: 13 Tage.
Die erfien Scneegänfe werden
bemerkt.
Schopfloch October 23.
Calw November 6.
Kocherſteinsfeld — b.
Bruchſal ä 21.
Heilbronn December 4.
Mittel: November 12.
Unterſchied: 42 Tage.
Wilde Enten kommen an.
Heilbronn November 15.
Bruchlal 23.
Mittel: November 19.
Unterſchied: 8 Tage.
Tabelle XXV.
Erſcheinungen aus dem Pflanzenreid.
Man beginnt zu pflügen.
Bruchſal Februar 24.
Calw März 1.
Kocherſteinsfeld RR:
Treudenftadt April 17.
Mittel: März 13.
Unterſchied: 52 Tage.
Blüte des Seidelbaft.
(Daphne merzereum.)
Calw März 2.
Bruchſal — 5.
Kocherſteinsfeld —
Isny " 14.
Heilbronn „ 43.
Freudenftadt 153.
Großaltdorf 4
Mittel: März 11.
Unterſchied: 16 Tage.
Stachelbeeren belauben ſich.
Kocherſteinsfeld Februar 28.
Bruchſal März 9.
Bönnigheim „ 16.
Freudenſtadt 2.420;
Calw ——
Großaltdorf se
Friedrichshafen April 12
Mittel: März 19.
Unterjchied: 43 Tage.
Wohlriehende Deilhen blühen,
(Viola odorata.)
Calw Febrnar 26.
Großaltdorf März 6.
Kocherſteinsfeld 4.
Bruchſal 4
a Fu v?
reudenftadt „ 42
any März 24.
Heilbronn
April 4.
Mittel: März 14.
Unterfchied: 37 Tage.
Blüte der Pfirſiche.
(Amygdalus persica.)
Bruchſal April 3.
Kocherfteingfeld ö 8.
Heilbronn — —
Mittel: April 12.
Unterſchied: 22 Tage.
Ausſchlagen der Birken.
Brucfal März 5.
Kocherſteinsfeld April 12.
Calw „ 16,
Heilbronn „ 24.
any „
Schopfloch
Mittel: April 13.
Unterſchied: 54 Tage.
Ausſchlagen der Buden.
Bruchſal März 13.
Kocherſteinsfeld April 21.
Heilbronn 24.
Isny a: ds
Schopflod „ 30.
Mittel: April 17.
Unterfhied: 48 Tage.
Klüte des Winterreps.
(Brassica napus.)
Bruchjal April 13.
Bönnigheim 48.
Calw „ 2.
Kocherfteinzfelb 23.
Ulm 28.
Großaltdorf Mai 4.
Heilbronn 6.
Freudenſtadt u Be
Isny " 8
Schopfloch 9.
Mittel: April 29.
Unterſchied: 26 Tage.
Schlehenblũte.
(Prunus spinosa.)
Bruchfal April 3.
Heilbronn April 6.
Kocherfteinzfeld —
Kirchheim u. T. „ 14,
Calw .„ 33.
Schopfloch 24.
Großaltdorf —8
Mittel: April 13.
Unterſchied: 22 Tage.
Airſchenblũte.
Bruchſal April 8.
Kirchheim —R
Mergentheim 11.
Heilbronn 18.
Kocherſteinsfeld Pu
Großaltdorf 48.
Calw „12
Schopfloch —
Friedrichshafen —
Isny —
Mittel: April 16.
Unterſchied: 18 Tage.
Pflaumenblüten.
Canſtatt April 8.
Kirchheim 440
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Bönnigbeim „ 12.
Kocherſteinsfelbd 13.
Mergentheim 14.
Großaltdorf = I
Calw = 16
Heilbronn „38.
Isny 26.
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Schopfloch Mai 10.
Mittel: April 18.
Unterſchied: 32 Tage.
Blũte der girnbäume.
Bruchſal April 14.
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Mergentheim .„ 36.
Kirchheim „ 38.
Bönnigheim 500,
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Friedrichshafen Mai 4.
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Freudenſtadt Mai
Schopfloch
Heidenheim —
Isny
Mittel: April 29.
Unterſchied: 33 Tage.
Blüte der Apfelbäume.
Bruchſal April
Canſtatt —
Mergentheim
Großaltdorf
Heilbronn Mai
Kocherſteinsfeld F
Friedrichshafen
Ulm —
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Schopfloch
Heidenheim
Mittel: Mai 6.
Unterſchied: 36 Tage.
Blũte der Maiblũmchen.
(Convallaria majalis.)
Kocherſteinsfeld Mai
Großaltdorf ”
Schopfloch
Isny
Mittel: Mai 18.
Unterſchied z 19 Tage.
Slũte des Roggens.
(Secale cereale.)
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Schopfloch
Mittel: Juni 11.
Unterſchied: 31 Tage.
| Blüte des Dinkels.
(Triticum spelta.)
Friedrichshafen Juni
Bruchſal
ge m
ılıw 4
Kirchheim u. T. :
Um Juni 25.
Kocherfteinzfeld — —
Schopfloch Juli 7.
Mittel: Juni 23.
Unterſchied: 26 Tage.
Blüte der Sommergerſte.
Heilbronn Quni 15.
Bruchſal „153.
Kocherſteinsfeld „ 20:
Um Juli 8.
Schopfloch —
Mittel: Juni 27.
Unterfchied: 31 Tage.
KBlüte des Hafers.
(Avena sativa.)
Heilbronn Juni 28.
Bruchſal Juli 2.
Ulm „ 1%
Kocherfteinzfeld vr 24.
Schopfloch 30.
Mittel: Juli 15.
Unterſchied: 32 Tage.
Blũte des Hollunders.
(Sambucus nigra.)
Bruchſal Mai 26.
Kirchheim u. T. Juni 16.
Calw 19.
Kocherſteinsfeld 38;
Heilbronn a
Isny „29.
Mittel: Juni 17.
Unterſchied: 34 Tage.
Blũte der Weinreben.
Ganftatt Juni 28.
Bruchjal „ 3%.
Friedrichshafen 30.
Kirchheim u. T. Juli 2.
Kocherſteinsfeld “6.
Heilbronn —
Mittel: Juli 3.
Unterſchied: 14 Tage.
Blũte der wilden Roſen.
(Rosa canina.)
Bruchfal uni 6.
Heilbronn > Id
Kocherfteingfeld Suni 12.
Schopfloch „20.
Kirchheim „23.
Isny a
Calw =. 28:
Mittel: Juni 17.
Unterſchied: 19 Tage.
Heuernte.
Freudenſtadt Juni 14.
Friedrichshafen „ 16.
Calw PR |}
Isny „23.
Heilbronn BE?
Kocherſteinsfeld Fo; 3
Bruchſal Juli 4.
Mittel: Juni 23.
Unterſchied: 20 Tage.
Lindenblüte.
Calw uni 25.
Bruchfal Juli 2.
Kocherſteinsfeld n
Heilbronn 30,
any „16
Schopflo ———
Mittel: Juli 8.
Unterſchied: 22 Tage.
Flachsernte.
Kocherſteinsfeld Juli 27.
Schopfloch Auguſt 25.
Mittel; Auauft 10.
Unterjcyied: 29 Tage.
Ernte der Wintergerfte.
Kocherſteinsfeld Juli 12.
Heilbronn » 15.
Friedrichshafen Auguſt 7
Mittel: Juli 22.
Unterſchied: 26 Tage.
Ernte des Roggens.
her Juli 20.
ruchſal 422
Kocherſteinsſeld „ 24.
Ganftatt „27.
119
Calw Auguſt 2.
Freudenſtadt 4.
Schopfloch „ 14
Um a:
Mittel: Auguft 1.
Unterſchied: 27 Tage.
Ernte des Dinkels.
Bönnigbeim Juli 31.
Bruchſal Auguſt 2.
Canſtatt — 2
Kocherſteinsfeld — ?
Friedrichshafen re T
Heilbronn —
Calw „» 3%.
Freudenſtadt „ 41.
Schopfloch „ 38.
Ulm 18.
Mittel: Auguft 10."
Unterfchied: 18 Tage.
Ernte der Sommergerfte.
Bruchſal Juli 24.
Kocherſteinsfeld Po 7?
Canſtatt . 28.
Heilbronn Auguſt 1.
Calw Mas
Ulm u; 2
Schopfloch 22.
Mittel: Auguſt 5.
Unterſchied: 32 Tage.
Ernte des Hafers.
Bruchſal Auguſt 10.
De 2:36. 10
ocherfteinzfeld —
Im P “I.
Friedrichshafen „ 2».
Calw September 1.
Schopfloch b.
Mittel: Auguſt 24.
Unterſchied: 27 Tage.
Blüte der Herbfizeitlofe.
(Colchicum autumnale.)
Kocherſteinsfeld Auguſt 30.
Schopfloch
Heilbronn Septeniber 1.
120 *
Calw September 4.Bruchſal October 5.
Freudenſtadt Pr 4. | Heilbronn 18.
Großaltdorf 4. Mittel: September 18.
Isny ” 6. Unterſchied: 60 Tage.
Bruchfal 6.
Mittel: September 3, Anfang der Weinlefe.
Unterſchied: 7 Tage. Bönnigbeim October 20.
KRocherfteinäfeld Pr 23.
Sommerfäden — die Heilbronn u 23.
Selber. Bruchſal ri
Freudenſtadt Auguſt 19. Mittel: October 23,
Kocerfteinsfeld September 2. Unterfhied: 4 Tage.
Die Bewegung des Bodenfers im Jahr 1871.
Bon Prof. Dr. Schober,
Nah den Beobachtungen, melde täglich einmal an dem
älteren nah württembergiſchen Fußen getheilten Pegel anges
ftellt werden, war die mittlere Seehöhe im Jahre 1871 3.12
Buß über dem Nullpunkt dieſes Pegeld (1869: 3.27, 1870:
2.52). Das 15jährige Mittel beträgt 3.13, jo daß der
mittlere Stand des Jahred 1871 ein normaler war.
Der höchſte Stand fiel auf Juli 10. und 11. (7.77),
Derjelbe übertraf das mittlere Marimum (7.34, vgl. Iahrb.
1867, ©. 66 ff.) um 0.43. Das erfte Minimum kam im
Februar vor (den 1. und 2. 0.70), das zweite fand in Folge
der großen Trodenheit ded Falten December am Schluß des
Jahres ftatt (0.70 Dechr. 31.) Die jährlide Schmanfung
betrug demnad 7.67, war aljo etwas größer ald das 15jäh-
tige Mittel (7.04).
Die mittleren Stände der einzelnen Monate verglichen
mit den 15jährigen Mittelzahlen gibt Die folgende Ueberſicht:
1871. 15jährig. Diff. 1871. 15jährig. Diff.
Januar 1.29 0.99 +0.30 Juli 7.57 6.23 +1.34.
Sebruar 1.34 0.97 +0,37 Auguft 6.33 5.28 1.05.
März 1.53 1.06 40.47 Geptbr. 3.64 4.37 —0.73.
April 2.08 2.20 —0.12 Octbr. 2.81 3.27 —0.46.
Mai 3.91 3.75 40.16 Novbr. 1.53 2.16 —0.63.
Juni 4.91 5.80 —0.89 Dechr. 0.49 1.49 —1.00,
Im erften Viertel ded Jahres fand der See etwas zu
bo, im April und Mai war fein Stand wenig vom normalen
entfernt, im Juni Dagegen beträchtlich zu tief. Im Juli und
Auguft flieg er bedeutend über den normalen Stand, um vom
September an in Folge der nun beginnenden Trodenpeit
immer mehr unter denfelben zu finfen.
In der beigegebenen Tabelle ift der mittlere Stand durch
die fünftägigen Mittel dargeftellt; dieſelbe gibt zugleich eine
Bergleihung mit den 15jührigen Mittelmerthen (württemb,
122
Jahrbücher 1867, ©. 166 ff.) unter der Rubrik „Abweihung”,
welche angibt, um wie viel der Stand von 1871 höher (+)
oder tiefer (—) war als der 15jährige Durchſchnitt.
Während der Pegel, an welchem die im Vorftehenden be—
nüßgten Beobachtungen gemacht worden find, in unmittelbarer
Nähe des Hafeneingangs fich befindet, ift an einem anderen
Theil des Hafend in der Nähe der Ginmündung Der Eifen-
bahngeleije jeit einigen Jahren ein zweiter nad metrijchem
Maße getheilter Pegel angebracht, der unter der Leitung des
Herın Dampfidifffahrtsinjpeftord Schaible gleihfalld täglich
beobachtet wird, und deſſen Nullpunkt um 0.02 Meter tiefer
liegt, als derjenige des alten (Fuß-) Pegeld, vrgl. mürttemb.
Jahrb. 1870, ©. 118. Eine Vergleihung der monatliden
Reſultate beider Pegel gibt folgende Ueberſicht, welcher das
mwürttembergiihe Maß zu Grunde liegt:
Reters Fuß— ‚gr Meter: Fuß:
1800. De DNB. ee Dean, DM
April 1.61 158 0.03 Sept, 3.74 3.76 0.02
Mai 450 449 +0.01 Oct. 2.87 2.88 —0.01
Juni 5.61 5.56 -+0.05 Nov. 2.49 2.45 -+0.04
Juli 5.61 5.58 —-0.03 Dee. 2.93 2.91 +0.02
Auguſt 5.36 5.31 +0.05.
1870. 1871.
Januar 1.59 1.68 —0.04 „ 125 1.29 —0.04
Sehr. 0.52 0.46 -+0.06 1.31 1.34 —0.08
"
März 1.19 1.25 —0.06 r 1.53 1.53 0.00
April 1.59 1.58 —-0.01 — 2.11 2.08 --0.03
Mai 3.05 2.93 40.12 „ 394 83.91 -+0.08
Sunt 4.21 4.08 +0.13 M 4.97 491 --0.06
Juli 313 311 4001 „ 748 757 —0.09
Augufl 3.79 3.83 —0.04 „ 646 6.46 0.00
Sept, 3.62 83.39 —-0.23 J 3.61 3.64 —0.03
Dctbr. 2.25 2.29 —0.04 — 2.79 2.81 —0.02
Nov. 3.47 345 +0.02 2 1.38 1.53 —0.15
Decbr. 2.29 2.21 +0.08 0.44 0.49 —0.05
Mittlere Differenz + 0.012.
Nah dem Rejultat des Nivellementd war zu erwarten,
daß die Abweihungen am Meterpegel um 7 Linien größer
ausfallen, als am Fußpegel; wenn dieſe Differenz daher nur
1 Linie beträgt, jo ift Daraus zu fchließen, daß die Oberfläche
ded Sees an der Stelle des Meterpegeld im Mittel um 6
125
Linien tiefer Tiegt ald am Hafeneingang. Das Vorkommen von
lokalen Störungen zeigt fi ſchon aus der vorftehenden Ueber:
fiht, wo 3. B. im September 1870 eine Differenz von 0.23
Buß vorfommt, um welche der Meterpegel höher ftand. Ver—
gleichen wir Die täglichen Stände Diefed Monats, jo hatte dieſe
Differenz einen ganz regelmäßigen Gang. Diejelbe betrug am
7. September — 2 Linien ,„ 19. 58 Linien,
id. 5; ER 22. 57,
13. " 16 " 25. 31 nn.
16. nv 39 17) 23. 15 "
Die Oberfläche des Sees, welche während diefer Zeit im
Ballen begriffen war, fiel alfo bi8 zum 19. am Gingang des
Hafens rafcher ald im Innern, Welcher Art die flörende Ur—
jahe war, ob mir diefelbe in den Windverhältnijjen oder
vielleicht in einer Anhäufung von Schiffen im Innern des
Hafen zu fuchen haben, ift nachträglich ſchwer zu entjcheiden,
joviel geht aber aus Diefen auf ganz geringe Entfernung vor—
kommenden Differenzen hervor, daß wenn es fi darum handelt,
durch Pegelbeobahtungen in verfchiedenen Bodenjeehäfen deſſen
mittleren Stand zu erfahren, die größte Sordfalt auf
die Auswahl der Stellen verwendet werden muß,
an welchen die Pegel angebraht werden follen.
Insbeſondere fann von diefem Standpunkte auß
der Aufftellungsplaß des feit 1869 in Friedrich ö-
bafen vorhandenen regiftrirenden Pegels keines—
wegs gebilligt werden.
124
1871.
Jan. ,
1—5| 1.85
6—10 | 1.60
11—15 | 1.38
16—20 | 1.18
21-25 | 1.02
26—30 | 0.84
Febr.
31— 4| 0.73
5—9]| 1.16
40-14 | 1.70
15—19 | 1,55
20—24 | 1.42
25— 1 | 1.38
März.
2—6| 1.36
7—-11| 15
12-16 | 1.53
17—21 | 1.60
22—26 | 1.63
27—31 | 1.64
April.
1— 51! 155
6-11 | 1.36
11-15 | 1.25
16—20 | 1.62
21—25 | 2.89
26—30 | 3.82
Abweichung.
+0.70
+0.55
+0.37
+0.26
+0.16
0.10
—0.31
+0.10
+0.65
+0 60
+0.54
+0.54
+0.49
+0,50
+051
+0,50
+0.45
+0,35
+0.13
0.42
0,90
—0,79
+0.24
+1.01
4.13
4.25
4.02 |
3.78
3.65
3.66
4.02
4.16
4.18
4.33
5.77
6.39
7.02
7.62
7.73
7.93
7.71
7.70
7.49
7.18
6.74
6.27
5.94
5.48
ẽ =
8 *
—+1.06 +0 39
+1 01 —0.01
+051 —0.53
—0.13 —0.88
—0.53 —1.01
(577 —1.24
—0,78 —1.31
—1.08 —0.64
—1.49 —0.31
—1.78 —0.19
—0.52 —0.37
+0.04 —0.44
-+0.58 — 0.47
+1.16 —0.52
+1.31 —0.61
—+1.28 —0.72
—+1.64 —0.68
+1.82 —0.69
SA —0.77
+1.58 — 0.87
+1.32 —0.91
+1.01 —0.98
+0.80 —1.14
+0.50 —1.10
Normale Wärmemittel.
(Fortfegung vom württemb. Zahrbud 1870, ©. 120 ff.)
C. Canſtatt. |
Die Thermometerbeobacdhtungen ded Herrn med. Dr. Rühle
zu Ganjtatt wurden zum Zweck der Aufftellung von Normals
mitteln aus den Jahren 1848 — 67 einer Neuberedhnung uns
terworfen. Die Beobachtungszeiten find VII, II und IX, und
7
dad Tagesmittelift berechnet nad) der Formel irre
Außerdem wurde an den Mitteln eine kleine Thermometer
correetion angebracht. Die hiebei gefundenen 20jährigen Mit-
telmerthe der fünftägigen Wärmemittel finden fih iu Der fol-
genden Tabelle I ald „20jähriged Mittel 1" Aus
denjelben wurde nah der Methode der Eleinften Quadrate die
Öleihung einer Curve berechnet, weldhe den normalen Gang
der Wärme zu Ganftatt darftellt. Diefe Gleihung heißt:
t = 7,556 + 7,6820 sin (255° 35°45"+x) + 0,3422 sin
(330° 37° + 2x) + 0,1781 sin (7034 + 8x).
Dabei ift x = n. 59',178, wenn n die Ordnungszahl
eined Tages im Jahre ift, t die normale Mittelmärme deſſelben
Zaged in Reaumur'ſchen Graden, 7,556 des Jahresmittel, Die
Normalwerthe der fünftägigen Mittel, melde in der erften
Columne von Tabelle I ftehen, find aus der obigen Gleihung
erhalten worden, indem man für n der Reihe nach die Werthe
3, 8,13, 18 u.f. w .einjeßte, Eine dritte Columne gibt die Ab—
weihungen 5 zwiſchen den beobadteten und audgeglichenen
Mitteln. Die Duadratfumme verjelben ergibt ſich — 18,9.
(Stuttgart 19,1), woraus fi der wahrjcheinliche Fehler eines
5tägigen Mitteld zu — 0,36 berechnet.
Aus den normalen fünftägigen Wärmemitteln wurden
alddann Durch Interpolation die normalen Wärmemittel für
Die einzelnen Tage abgeleitet. Das kleinſte Wärmemittel fällt
wie zu Stuttgart auf den 6. Januar (— 09,073), das größte
(15°%,107) auf Juli 20. Die Differenz zwijchen beiden be—
126
trägt 150.18 (Stuttgart 14.97). Die mittlere Wärme nimmt
aljo zu vom 6. Januar bis 20. Juli während 195 Tagen,
während die Abnahme nur 170 Tage dauert. — Die mittlere
Tagedwärme wird glei derjenigen ded Jahres am 16. April
und 17. Oktober; während 184 Tagen ift die Tageswärme
größer, während 181 kleiner als die mittlere Wärme des
Ganftatt ift aljo im Allgemeinen etwas kälter als Stutt«
gart; nur im Mai, Juni, Juli find beide gleich.
Jahres.
Für die einzelnen Monate ergibt fich die folgende Ueberfit:
Normales 20jähriges Differenz
Mittel t. Mittel J. t-I.
Sanuar . 0.11 — 0,02 +0.13
Februar . 1.39 1.57 —0.18
Mi . 3.88 355 +0,33
April . 7.41 7.70. —0.29
Mai. . . 11.16 11.01 +0.15
Juni . 13.94 14.10 — 0.16
Sul. . . 15.02 14.88 0.14
Auguft . 14.28 14,46 —0.18
September 11.70 11.45 +0.25
Dftober . 7.57 7.73 —0.16
November 3.26 3.15 0.11
December 0.56 0,65 —0.09
Mittel 7.54 7.52 +0.02
Die Birmeiferen; Ganftatt:Stuttgart beträgt im Monat
Januar —0.23 Juli —0.01
Februar —0.23 Auguft —0.11
März . —0.17 September —0.24
April . —0.06 October —0.34
Mai 0.00 November. —0.86
Juni 0.01 December . —0.24
127
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129
Tabelle II.
Tägliche Wärmemittel von Canitatt.
anuar, | Februar. | März. April. Mai, uni.
F
1. 1-00 | 058 | 243 | 561 | 938
2. 1-00 | 08 | 251 | 573 | 951
3. 10.06 | 0.68 | 260 | 5.855 | 9.64
4. | 006 | 07 2.69 | 5.97 | 9.7
s. | -006 | 08 | 278 | 609 | 98
6 |—007 | 083 | 287 | 621 | 10.0
7. 1-00 | 089 | 296 | 634 | 10.14
8. |-0.06 | 094 | 305 | 646 | 10.26
9. 1-0.06 | 1.00 | 314 | 6.58 | 10.38
10. 10.05 | 1.06 | 324 | 671 | 4050
1. |-0.04 | 112 | 334 | 6.83 1 10.62
12. 1008 | 118 | 343 | 6.96 | 1074
13. | —-0.02 | 125 | 353 | 7.09 | 10.86
14. 0.00 | 1.31 | 3.63 | 7.22 | 10.98
5. | 0092| 138 | 373 | z34 | 11.09
16. 0.04 | 144 | 38 | 746 | 1121
17. 1 006 | 151 | 394 | 7.59 | 11.32
18. 0.08 | 1.58 | 404 | 7.72 | 1143
19. | 0410 | 166 | a1 | 785 | 11.54
20. | 0138| 123 | a8 | 798 | 11.66
2. 016 | 180 | 236 | 810 | 11.6
2, 019 | 1.87 | aa | 833 | 11.87
23, 022 | 194 | 458 | 836 | 11.98
24. | 0% | 202 | a69 | 849 | 12.08
25. 030 | 210 | 480 | 8.62 | 12.18
26. | 033 | 2418 | a9ı | 875 | 12.28
27. 037 | 2.26 | 5.02 | 8.88 | 12.38
28, 04 | 2.34 | 514 | 9.01 | 12.48
29 0.45 526 | 914 | 1258
30 0.50 5.38 | 926 | 12.68
Württemb. Jahrb 1871. 9
130
—
PP FT PFRRPE
Fortſetzung von Tabelle II.
Tägliche Wärmemittel von Canftatt.
Suli. | Auguft. | Septbr. | October,
14.79
14.82
14.88
14.88
14.91
14.94
13.96
14.95
15.00
15.02
15.04
15.06
15.07
15.08
15.09
15.10
15.10
15.10
15.10
15.10
15.10
15.10
15.09
15.08
15.07
15.06
15.05
15.04
15.02
15.00
14.98
14.95
14.93
14.90
14.87
14.84
14.81
14.77
14,74
14.70
14.65
14 61
14.57
14.52
14.47
14.42
14.37
14.31
14.26
14.20
14.14
14.07
14.01
13.94
13.86
13.79
13.72
13.64
13.57
13.49
13.41
13.32
13.23
13.14
13.06
12.97
12.87
12.78
12.68
12.58
12.48
12.38
12.27
12.16
12.05
11.94
11.82
41.71
11.59
11.47
11.35
11.23
11.10
10.93
10.86
10.73
10.59
10.46
10.33
10.19
10.06
9.92
Novbr.
Decbr.
1.51
1.42
1.33
1.25
1.17
1.09
1.02
0.94
0.87
0.81
0.74
0.68
0.62
0.56
0.51
0,46
0.41
0.36
0.31
0.27
0.23
0.19
0.16
0.13
0.10
0.07
0.05
0.02
0.01
—0.01
—0.02
Normale Wärmemittel.
D. Calw.
Die von Herrn Medicinalrath Dr. Müller angeftellten
Beobachtungen geben für die Jahre 1848 bis 1867 als Jahres-
mittel 60,498 R, und ald 20jährige Mittelmerthe die in
Tabelle I. in der zweiten Columne aufgeführten Zahlen, aus
denen die Gleihung der Jahredcurve der normalen Wärme
ſich findet:
t = 6,498 + 7,4181 sin (25301947 4x) + 0,3613
sin (32800° + 2x) + 0,3566 sin (344%6° + 3x).
Dabei it x — n. 59°,178, wenn n die Ordnungszahl
eined Tages, t feine normale mittlere Wärme ift.
Wie bei den andern Stationen ift dieſe Gleichung be-
nüßt worden, um daraus die normalen fünftägigen Wärme:
mittel abzuleiten, melde in der erjten Golumne von Tab. I.
aufgeführt find und aus melden weiter Durch Interpolation
die normalen Mittel für Die einzelnen Tage abgeleitet wur—
den (Tab. IL). Die Quadratjumme der zmijchen den un
mittelbaren fünftägigen Mitteln und ihren Normalmwerthen
übrig bleibenden Differenzen ergibt fih — 17,9 (Stuttgart 19.1).
Das Fleinfte Mittel Hat wie zu Stuttgart der 6. Januar
(—0.088 R); das größte fällt auf Juli 17. (130,76). Die
Differenz zwifchen beiden beträgt 140.64. Die mittlere Wärme
nimmt aljo zu vom 6. Janyar bis 17. Juli während 192
Tagen, während die Abnahme 173 Tage dauert. Die mittlere
Tageswärme kommt derjenigen des Jahres gleih am 20. April
und 19. October. Die mittlere Wärme tft alfo größer als
das Jahresmittel während 182 Tagen, Kleiner während 183
Tagen.
132
Für die einzelnen Monate ergibt fi folgende Zufammen-
ftelung der beobachteten und der normalen Mittel:
Normales 20jähriges Differenz
Mittel t. Mittel 1. t—l.
Januar —0.70 —0.83 —0.13
Februar 0.49 0.73 —0.24
März 2.67 2.31 +0.36
April 5.95 6.23 —0.28
Mai 9,76 9.63 +0.13
uni 12.67 12.76 —0,09
Juli 13.69 13.56 +0.13
Auguft 12.97 13.21 — 0,24
September 10.72 10.44 + 0.28
October 6.94 717 —0.23
November 2.64 2.43 +0.21
December — 0.22 —0.14 —0,08
Jahr 6.47 6.46 +0.01
Calw ift Fülter ald Stuttgart im Monat
Januar um 1.04 Juli um 1.34
Sebruarr „ 1.13 Auguft „ 142
März 1.38 September „ 1.22
April „1.52 October „ 0.97
Mai „ 1.40 November „ 0.94
Juni „- 438 December „ 1.02
133
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GE | E2rar | FrEr | 7808 | 6604 | 879 | 289 | ca—=12 | Bror co | 860 57707
Or | T6TR | 6831 61-08 | 080—- | CO | 329 | 08-91 ı &TOr | 8E0 | 190 ——
Pro | Syer | Isar | ——— 825 383⏑— 0—166
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070 | ——) 9ETE | 0892 | 0004 | 066 | 06E | 1825 | E70 | 800 | 170- | 08-9
0r0r | 2508 | 2901 | 85-12 | 0804 | 808 | see | 9-22 | 990-— E00 | 680- | 9217
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20 | 126 | 76 |ermın) geoh| 2eT | cro | 91-2 6807 | au | &90- | SIoH
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134
28°0— | 18°0- | 18-12
671 | 8970 | 95-22 | 090— | Fe9 | Fac | 20-8: | 08°0- | 2927
280— | 88°0— | 12-27 0r0- | 929 | sea | 2-81 | 980- | £OET
70) 20— | 91-77 | 070- | IL | TEL | 21-81 | 180—- | Feet
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r°—0%
67-01
7-07
6 —G
0%
mg
e
2 np ap»
—
Tabelle II.
Tägliche Wärmemittel von Calw.
März.
Januar. Februar.
April. | Mai.
135
Juni.
136
Semnrppevwp
Juli
13.51
13:54
13.57
13.60
13.62
13.69
13.67
13.69
13.70
13.72
13.73
13.74
13.75
13.75
13.76
13.76
13.76
13.76
13.76
13.75
13.75
13.74
13.73
13.72
13.71
13.70
13.68
13.66
13.64
13.62
13,59
|
Fortfegung von Tabelle II.
Tägliche Wärmenittel von Calw.
Auguft
13.57
13.55
13.52
13.50
13.47
13.44
13.40
13.37
13.33
13.29
13.25
13.21
13.17
13.12
13.08
13.03
12.98
12.93
12.88
12,82
12.77
12.71
12.65
12.59
12.53
12.47
12.41
12.34
12.27
12.20
12.13
Septbr.
12.06
11.98
11.90
11.82
11.74
11.66
11.57
11.49
11.40
11.31
11.22
11.13
11.03
10.94
10.84
10.74
10.64
10.53
10.43
10.32
10.21
10.10
9.98
9.87
9.75
9,63
9.51
9,39
9.26
9.14
October.
9.02
8.89
8.76
8.63
8.50
8.37
8.23
8.10
7.96
7.82
7.68
7.54
7.40
7.27
7.11
6.97
6.82
6.67
6.53
6.38
6.23
6.08
5.94
9.79
5.64
5.49
5.34
5.20
5.05
4.90
4,75
Novbr.
4.61
4.46
4.31
4.17
4.03
3.88
3.74
3.60
3.46
3.32
3.18
3.05
2.91
2.78
2,65
‚2.52
2.39
2.26
2.13
2.01
1.89
1.77
1.65
1.54
1.43
1.32
1.21
1.10
1:00
0.90
Deckr.
0.81
0.71
0.62
0.53
0.44
0.36
0.28
0.20
0.12
0.05
—0.03
—0.09
—0.16
—0.22
—0.28
—0.33
—0.38
—0.43
—0.48
—0.52
— 0.56
—0.60
—0.64
—0.68
—0.71
—0,74
—0.77
—0,79
—0.81
—0.83
— 0.84
137
Zufammenftellung.
Die Gleichung der normalen Jahredcurve der Wärme tft
t= T+a san — x) +3% sin (u + 2 x)
+ a, sin (a, + 3x), wobei T die mittlere Wärme des
Jahres.
Die Werthe der Größen T, &,, &, &, find für die
4 Stationen Stuttgart, Ganftatt, Calw, Heidenheim zufammen-
geftelt in der folgenden Tabelle.
Stuttgart. Ganftatt. Calw. Heidenheim.
|? 7.7118 7.556 6.498 5.629
Jahremittel, | a, 7564 7.682 7418 8.032
für R. Grade. | a, 0.374 0.342 0.289 0.232
a, 0.195 0.178 0.285 0.210
| T 9648 9.445 8123 7.086
a, 9.455 9.602 9.273 10.040
rar C. m a, 0.467 0.427 0.361 0.290
a, 0.244 0.223 0.356 0.262
Stuttgart. Ganftatt. Galm. Heidenheim.
a, 258043’,44 255035',75 253019°,78 255031’,00
X 323 30 33037 8328 0 81253
2: 358 8 734 34 6 358 21
[6°] 19,1 18,9 17,9 18,7
Stuttgart. Canſtatt. Galm. Heidenheim,
MWärmfter Tag. Juli 20. 20. 17; 16.
Kältefter Tag. Ian. 6. 6 6. 8
Größtes (Tagesmittel 15.12 15.11 13.76 18.45
Kleinfteslin R.Graden 0.15 —0.07 —0.88 —2.39
Differenz 14.97 15.18 14.64 15.84
Tage, deren Mittel
gleich dem Jahres=
mittel find; April 18. 16: 20. 14;
Octbr. 17. 11. 19. 17.
Da bei den künftigen MWitterungdberichten (von 1872
an) die Wärme in Graden des Hunderttheiligen Thermometer
angegeben werden wird, fo lafjen wir noch eine Zuſammen—
ftelung der normalen monatlihen und fünftägigen Wärme
mittel in C. Graben folgen.
138
Januar
Februar
März
April
Mai
Suni
Suli
Auguft
September
October
November
December
Jahr
Stuttgart.
0.43
2.03
5.06
9.34
13.95
17.41
18.79
17.99
14.93
9.89
4.48
1.00
9.61
Ganitatt.
0.14
1.73
4.84
9.26
13.95
17.42
18.77
17.86
14.62
9.45
4.08
0,70
9.40
Galm.
—(0,87
0.61
3.33
7.44
12.20
15,84
17.11
16.21
13.40
8.67
3.30
— 0,28
8.08
Heidenbeint.
—2,79
—1.18
2.12
6.88
11.91
15.51
16.71
15.61
12.36
7.19
1.62
—2.06
6.99
139
9897 12’97 6481 158} 6°% 96€ 187 199 EL'9 182 4A
60'97 5891 66 27 86'21 980% 058 7 98°G c0'9 93%
*01 9091 891 —19214 61-67 877 798 8119 68°G 15-11
86561 6961 1821 0527 rr-07 6.7 90'E scr LLY 97-71
81*1 *1 61 829} 1291 6 4 *151 897 £6 € 617 11-7
681 891 0291 6191 7 IE *90 70% gEE *788 9
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I0°E1 BEI 26571 I96'PT 92 17 750 - 9111 re? 997 75703
66'771 9777 6° Fl LGEFT 0891 10°7- 920 687 61% 61C7
ICH 0O8’FF LTE 9081 91211 9 — 123 6810 801 627 7707
1L'0F I0°I7 35 88377 07-9 ET 900 rFT Ir} 6-5
886 1801 coc 9077 GT 91'°— 0 810 60'F v718
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206 0F'6 9517 81 0E-9% 2 ZA 170 — 150 080 08 9
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699 279 20'8 818 07-9 66 °— 60 F—- 800— 050 07-9
91.7 999 15°2 72 GI 965 60° — 200 070 9 -
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65°C
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81241
052}
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16'817 8081 8-7
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1887 y8'8T 6.-%
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ng
poyuog | wsnS
N3Avıg ui PHMWMADgg Ajumaon ↄ2bibpjun8
8. Ueber den Gewerbebetrieb des Jahres 1871.
Die letzten Monate des Jahres 1870 waren für das
Ermerböleben inmitten der großartigften Anftrengungen der im
beftigiten Kampfe begriffenen Armeen mit — wenn man bieje
Berhältnifje berüdjichtigt — befriedigend zu nennenden Reful-
taten vorübergegangen. Man trat daher auch mit günftigen
Erwartungen in das Jahr 1871 ein.
Diefe Erwartungen gingen jedoch zunächſt nit in Er—
füllung; die erften Monate des neuen Jahres blieben ziemlich
geihäftslos. Selbftverftändlich fanden manche Artikel, melde
zur Befriedigung der durch den Krieg erzeugten Bedürfniſſe
dienen, einen lohnenden Abjag; wir rechnen hieher namentlich
Militärtücher, wollene Deden, Flanelle, Leder. Im Uebrigen
aber machte fih, obmohl das Vertrauen durch Die von den
deutſchen Waffen errungenen Erfolge wejentlich geftärkt war,
eine Stagnation, ein Zurüdhalten bemerkbar. Dazu mochte
der Umftand manches beitragen, daß der Kriegejchauplag unjern
Grenzen jüdweftlich bei Dijon und Belfort durch dad Vor—
dringen der Bourbaki'ſchen Armee eine Zeitlang näher gerüdt
war. — Mit dem Friedensſchluſſe aber und je mehr Die
MWogen der vom Krieg hervorgerufenen Bewegung ſich ver-
liefen, entwidelte fih nun nad allen Seiten hin und über-
dDieß angeregt durch den längere Zeit zurüdgehaltenen Bedarf
um ſo raſcher und kräftiger eine Lebhaftigkeit des Verkehrs,
welche durchſchnittlich Geſchäftsergebniſſe zu Tage förderte, die
dem Jahre 1871 eine Stelle unter den guten Geſchäftsjahren
anweiſen. Faſt alle Rohſtoffe und Halbfabrikate nahmen in
Folge der geſteigerten Waarennachfrage eine mehr oder weniger
ſteigende Bewegung an. — Ganz beſonders günſtig geſtalteten
ſich die Verhältniſſe der Bauarbeiter. Bei der an vielen Orten
regen Bauthätigkeit herrſchte ein ſolcher Arbeitermangel, daß
Kräfte aus Tyrol und Italien willkommen waren. — Die faſt
ausnahmslos nöthig gewordene Lohnerhöhung hat ſich meiſt
142
auf frievlihem Wege vollzogen. Klagen auch mande Fabri—
fanten darüber, daß fle der Erhöhung der Robftoffpreife und
Arbeitslöhne mit verhältnigmäßiger Erhöhung der Babrifaten-
preife nicht haben folgen können, jo mögen fie doch in vielen
Fällen eine Ausgleihung in geiteigerter Produktion gefunden
haben. — Beklagt wurden wieder die vielfachen Verkehrs—
ftorfungen, welche Durch die Rückkehr der deutjchen Heere aus
Frankreich mit zahlreihem Kriegsmaterial hervorgerufen wurden.
Nicht ohne Einfluß blieb die Einverleibung von Elſaß—
Rothringen, Was inöbejondere die viel ventilirte Frage nach
der Durch diefe Einverleibung gefchaffenen Lage unferer Baum—
wollinduſtrie betrifft, jo wird bier die Ginverleibung ihre Ein—
flüfje erft in den fommenden Jahren äußern, da Die neuen
Neichölande im Jahr 1871 noch freien Erport nad Frank—
reich zu geniehen hatten und davon reichlichen Gebrauch machten.
Im Uebrigen aber rühmen mande Firmen die Verbindungen,
welche fie mit den neuen Reichslanden angeknüpft haben.
Noch ift Hier der in Ulm abgehaltenen ſchwäbiſchen In—
duftrieausftelung zu gedenken, welche von 1188 Ausſtellern
(darunter 1071 aus Württemberg, 96 aus Bayern, 14 aus
Baden, 7 aus Hohenzollern) beſchickt, Die Leiſtungen der
ſchwäbiſchen Induftrie gut repräfentirt und auch in ihrer An—
ordnung die ungetheiltejte Anerkennung gefunden hat.
Uebergehend zu den einzelnen Gejchäftszweigen, jo läßt
ſich hierüber Folgendes hervorheben:
Verzehrungsgegenftände Dad Mehlgeſchäft,
welches in der Negel vom Februar bis Ende April verflaut,
nahm vom Monat Mai an einen normalen Charakter an; Der
Bedarf fteigerte ih im Juli in Folge flärferer Nachfrage,
welche wohl in dem niederen Waflerftand und davon herrüh—
render Minderfabrifation ihren Grund Hatte. Die Preije
fliegen zu einer Höhe, welche ganz außer Verhältnig zu den
Getreidepreifen fand; Mehl Nr. 1 3.8. ftieg bis zu 25'/, fl.
pro 100 Kil. Die Preiserhöhung hielt an bis zu eintretendem
großem Wafjerftand im Februar 1872. Bäcker und Mep-
ger fanden für ihre Waare troß der ziemlich. hoben Preiſe
guten Abſatz. Im Schlahthaus zu Stuttgart : wurden ge=
ſchlachtet: 6255 Ochſen, 390 Barren, 420 Kühe,:3876 Rinder,
21,454 Schweine, 37,783 Kälber, 2247 Schafe: Der Fleiſch—
eonfum in Stuttgart nebft Weilern wird auf 12,903,047 Pfd.
geihäßt, was bei einer Bevölkerung von 91,623 Einw. etwa
143
140 Pfo. auf den Kopf ausmacht. — Die Käſereien ver-
mehren ih. Aus Oberſchwaben wird die Bildung einiger
Genoſſenſchaften für Küäfereieinrichtungen berichtet. — Die im
Jahr 1870 in Folge der unterbrochenen Eifenbahnverbindungen
mit dem Norden Deutſchlands jehr geftiegenen Zuderpreife (bis
auf 35 fl.) ließen für die Rübenzuckerfabriken eine Zeitlang
ein glänzended Jahr erwarten. Als aber in den erſten Mo—
naten 1871 Die Bezüge von Norddeutjchland wieder möglich
wurden, erfolgte ein raſcher Preisrücdgang bis auf 28'/, fl.
im Suli. Der Umftand, daß Eljaßstothringen feine Zuder-
fabrifen, Dagegen eine ſehr confumtionsfähige Bevölkerung zum
deutjchen Reiche gebracht Hat, wirkt günftig auf Das jüddeutjche
Zuckergeſchäft. Andererſeits hat aber Die franzöſtſche Zucker—
raffinerie durch die jüngſten höheren Zuckerzölle ſo bedeutende
Ausfuhrprämien bekommen, daß eine Zeitlang Der ganze weſt—
liche Zollverein ebenjofehr wie England und Jtalien mit fran-
zöftjchen Meliſſen überſchwemmt wurde. — An Abjah im
Cicho rien geſchäft zu verhältnigmäaßig annehmbaren Preiſen
fehlte es nicht. Manche Kaufleute, namentlich in Bayern,
welche ſonſt mit norddeutſchen Fabriken verkehrten, ſahen ſich
in Folge der Verkehrsſtörungen genöthigt, ſüddeutſches Fabrikat
zu kaufen. Der Ausfall der Ernte war um circa 20%, un=
günftiger, als in den zwei vorbergegangenen Jahren, noch
Ihlimmer in Norddeutfhland, wo der Rohftoff in Folge da—
von von 21/, Thlr. pr. Ctr. im Frühjahr bis auf 4 Thlr.
im September ftieg. Es wird daher auch feit November 1871
das Fabrikat um 10 °/, höher verkauft. — In Eſſig, Senf,
Einmachfrüchten war dad Geihäft um ein Bedeutendes
größer ald im Vorjahr. Hiezu trug der Umftand bei, daß
die Fabriken im Eljaß während des Krieged wenig fabriciren
fonnten, und der dortige Bedarf bei und gedeckt wurde. —
Der geringe Ausfall der Wein- und Obfternte hatte eine er⸗—
beblihe Zunahme des Bierconfumd zur Folge. Dagegen
Hagen die Bierbrauer, daß bei den hohen Preifen von Gerſte
und Hopfen, jowie den theuren Brennmaterialien und Arbeits-
löhnen die Bierbrauerei nur einen befcheidenen Nuten gewährt
babe. Im Jahr 1870 — 71 find im Lande beiläufig eine
Million Eimer: Bier gebraut worden. Die Zahl der im Be-
trieb geftandenen Brauereien betrug 2510. Im den Jahren
1845—52 wurden von 2984 Brauereien jährlich ca, 420,000
Eimer fabrieirt, Demnach werden heute ca. 183%, mehr
144
Bier gebraut ald vor 20 Jahren, während die Zahl ver
Brauereien fih um 15%, vermindert hat. — In Tabak und
Gigarren war der Begehr fortwährend im Wachen; es
gebrah an Arbeitskräften, um ihm ganz zu genügen. 8
wird von Gigarrenfabriten mitgetheilt, daß die fertige Waare
vom Haus abgeholt worden ſei. Trotz diefer für den Fabri—
fanten jo günftigen Verhältniſſe hält es fchwer, die Verkaufs—
preije jo zu erhöhen, daß fie mit den Preiſen des Rohprodukts
jomie mit den feit 1868 um 20—25 °/, böber gewordenen
Arbeitslöhnen in richtigem Verhältniſſe ftepen.
Mineralifhe Produktion. — Die Gewinnung
von Bauſteinen ift — entiprechend der gefleigerten Baus
thätigkeit — im Zunehmen ; ebenjo die Kabrifation von Gypsö.
Im Ziegeleigefhäft gab ed ebenfald vollauf zu thun.
Eine außerordentliche Thätigkeit Herrfchte au in den Gement-
fabrifen. Der Abjag der Fabriken in Ulm, Blaubeuren und
Ehingen wird auf zufammen 270— 280,000 Bentner geſchätzt.
Nicht nur find die bereit3 beftehenden Gtablifjements in ihren
Betrieböeinrichtungen erweitert, fondern aud neue Unterneh
mungen gegründet worden. Es wird daher im fommenden
Jahre von einer wejentlichen Ausdehnung dieſes wichtigen In—
duſtriezweigs berichtet werden können. Der allgemeine Auf:
ſchwung der Gefchäfte machte fih au in der Porzellan—
und Steingutfabrifation fühlbar. — Die Fabrikation von
Hohlglas Hat ebenfalls ein befriedigendes Gefchäftsergebniß
aufzumeilen; in Champagnerflaſchen namentlih war der Abſatz
über Erwarten groß. In Tafelglad war das Gejchäft bei
lohnenden Preiſen ein jehr günftiged, was theild von der ge—
fleigerten Bauthätigkeit iheild davon herkommt, daß Die Lager
in Folge der im Vorjahr eingetretenen theilweiſen Unterbrechung
der Fabrikation an der Saar und am Rhein überall geräumt
waren und neu afjortirt werden mußten. — Die Saline
Friedrichshall producirte 962,790 Gtr. (im Vorjahr 769,757
Etr.) Steinfalz und 283,159 Gtr. (im Vorjahr 263,610 Etr.)
Koch und denaturirted GSiedejalz.
In den chemiſchen Produkten mar der Geſchäfts—
gang ein ganz befriedigender. Die Betriebsftörung zahlreicher
franzöftjcher Fabriken dauerte während der größeren Hälfte des
Jahres fort und eben damit die vermehrte Nachfrage nad)
zahlreichen Produkten der deutſchen chemijchen Induftrie. ALS
gegen den Herbft die Franzoſen wieder auf dem Markt er=
145
ſchienen, entwidelte ih eine um fo lebhaftere Konkurrenz, als
viele deutſche Babrifen, welche ihre Einrichtungen zum Zmed
der Befriedigung der erceptionelen Nachfrage vergrößert hatten,
diefelben in dem ermeiterten Betrieb zu erhalten wünſchten,
und wenn dieß nicht gehen wollte zur Herabſetzung der Preije
ſchritten. Unter dieſen Einflüffen kehrten die Gejchäftsverhält-
nifje bi8 zum Schluffe des Jahres annähernd zu dem Zuftande
zurüd, wie er wor dem Kriege beftanden hatte. — In Seifen
für technifhe und Haushaltungszwecke war der Bedarf ein
größerer als in früheren Jahren. Die Preife von Stearin-
ferzen gingen etwas zurüd und die auswärtige Konkurrenz
machte neue Anftrengungen, innerhalb ded Zollvereind Boden
zu gewinnen. — Die Nachfrage nad Keim fteigerte ſich von
Monat zu Monat (namentlih auch für den Erport nach Ame-
rifa) fo jehr, daß bei Saiſonſchluß die Vorräthe unter bedeu—
tend geftiegenen Preiſen vergriffen waren. Die Fabrikation
kann bei entjprechendem Betriebe als lohnend bezeichnet werden.
— Mit der fortjchreitenden Nachfrage nah künſtlichen
Düngmitteln gingen auch die Preife der Rohſtoffe, ver
Knochen, der Phosphorite, der Schwefelfäure ıc. immer höher,
ohne daß Die Düngerfabrifen mit den Preiſen der fertigen
Präparate bei ihrer Kundſchaft entfprechend aufjchlagen konnten.
Gewebe-Induftrie. Inder Baummwollinduftrie
darf der Wiedereintritt eined gejünderen Ganges der Geſchäfte
Fonftatirt werden. Die Preife des Rohmateriald bewegten fich
im Januar zmwifchen 7°/, und 81/,, den. für Mibdling Up:
land und 6°/,—!/, d. für Fair Dhollerah, während diejelben
im Dezember auf 9°/,—10 d. beziehungsweiſe 7'/,— 9/5 d.
ftanden. Dieſer Aufſchlag entwickelte fih aber nur allmählich,
nicht hervorgerufen Durch eine oft jo häufig verderblich wirkende
Spekulation, jondern auf der fihern Grundlage eines mächtig
auflebenden Begehrs, welcher alle Zweige der Baummoll-
induftrie, Spinnerei, Weberei und Druderei gleichzeitig in vie
Lage verjeßte, der Erhöhung des Rohftoffpreifes mit ihren
Preisforderungen mehr oder weniger zu folgen. Wenn auf
die mechanifche Baummollweberei vielleicht nicht dieſelben glän—
zenden Erfolge aufzumeijen hat, wie die Spinnerei, fo hat fie
immerhin Urfache genug, ebenfalls mit Befriedigung auf ihre
Geſchäfts-Ergebniſſe zurüdzubliden. Beſonders in der zweiten
Sahreshälfte entwidelte fih ein nachhaltiges und lohnendes
Geſchäft und am Schlufje ded Jahres waren nicht allein Die
Württemb, Jahrb. 1871. 10
146
Lager vollftändig geräumt, fondern die meiften Webereien ftan-
den noch für längere Zeit hinaus unter Contract. Neue Un»
ternehmungen oder bedeutendere Ausdehnungen jchon beftehender
Etabliſſements auf dem Gebiete der Spinnerei und Weberei
find nicht vorgefommen. Bei dem Gintritt von Elſaß-Loth—
ringen mit feiner gewaltigen Produktion ind deutfche Reich ift
dieß leicht erklärlih. Die Wirkungen dieſes Eintritt3 werden
übrigend erft dann zum vollen Ausdruf kommen, wenn mit
dem 1. Januar 1873 die vollen franzöftihen Zölle für den
Import von Elſaß-Lothringen nach Kranfreih in Kraft treten,
Ohne jehädigende Spuren zurüdzulafien, wird Diejer bevor-
ftehende Uebergang fih wohl ſchwerlich vollziehen.
Die Preiſe der Wolle erfuhren eine über alled Erwarten
gehende Steigerung. Mit dem Schluß des Jahres 1871 find
die Vorräthe von allen Wolljorten jo klein geworden, wie
jelten zuvor, und wenn in Berechnung gezogen wird, Daß aus
dem Jahr 1870 beträchtliche Vorräthe herüberfamen, jo muß
die Thätigkeit in den Fabriken eine fehr große gewejen jein.
Der Verbrauch an Wolle in Folge des Krieged ergibt — wenn
man auch nur 100 Bid. Wolle pro Mann rechnet — für
zwei Millionen Soldaten zujammen zwei Millionen Gentner
Wolle — ?/, der jährlichen überfeeiihen Importation nad
Europa. Bei Ddiefem Verbrauch und der Thatſache, daß Die
Geſammtwollproduktion in der Quantität zurüdgegangen ift,
kann eine Steigerung der MWollpreife nicht überraſchen; merk—
würdig ift nur, in welchem Verhältniß Die verjchiedenen Sor—
ten daran Theil genommen haben und wie jehr man in Xonden
dem deutſchen Markte worangeeilt if. Colonialwollen find jeit
einem Jahr um 50°%/,, einheimijche englijche noch höher ge—
fliegen, während veutjhe nur 20—25 %/, höher ftehen. Unfere
einheimijchen Wollen waren beſonders von Kämmern geſucht.
— Ueber den Gejchäftegang in den Kammgarnjpinnes
reien läßt fih nur Günftiged fagen. Diefelben waren reich—
lih mit Ordres verjehen. Dem theurer gewordenen Rohſtoff
entfprechend ftiegen auch die Garnpreije und ftanden am Schlufje
des Jahres um 25°/, höher ald am Anfang dejjelben. —
In der Tuchfabrikation brachten Die erften 9 Monate des
Jahres namentlih auch Den kleineren Fabrikanten veichliche
und lohnende Beihäftigung für Militärtücher, in den legten
drei Monaten aber wurde ed auffallend ftill in der Fabrikation.
Die größeren Etablifjements, die hauptſächlich Modeftoffe fabriciren,
147
waren ftet3 vollauf beſchäftigt. Der Kleinbetrieb in der Tuch»
macheret wird Durch die Goncurrenz der mit größeren Mitteln
audgeftatteten Fabriken in eine immer fchmwieriger werdende Lage
gebracht. Bei der rajch wechſelnden Mode ift die Fabrikation
eine ganz andere geworden und Das ftetige Fortarbeiten in
einem beftimmten einfachen Genre, was dem Kleinbetrieb Doch
allein pafjen kann, ift faum mehr möglih. Sehr lebhaft war
das Geihäft in wollenen Deden und Flanellen. Die
Iheuerung des Rohmateriald und die in nachhaltigem Steigen
begriffenen Arbeitslöhne wirkten aber ungünftig auf die Fabri—
fation ein, Da nur ein mäßiger Aufſchlag der Waarenpreife
möglih war. Die Fabrikanten ſehen fih daher genöthigt, fich
Ginrihtungen zu verichaffen, welche die Arbeit durch Men-
ſchenkräfte vermindern. Nah Elſaß und Lothringen läßt fi
ein bedeutender Abfag erwarten. Die Wollfilzmanufaftur
in Giengen nahm ebenfall® eine Erweiterung ihrer Ginrihtungen
zor, da fie den majjenhaften Aufträgen kaum nachkommen
fonnte.
Keineninduftrie In der Flachsſpinnerei war
das Gefhäft ein gedrücktes. Auch nah dem Friedensſchluß
und trotz der ungünftigen Ernteberichte aus den bedeutenditen
Flachsbautreibenden Diftrieten, in Folge deren Die Flachspreiſe
fehr in die Höhe gingen, fanden Die Leinengarne nur zu ges
drücten Preiſen Abjag. Die Weberei hatte ſich Dagegen
günftiger Gejchäftsergebnijje zu erfreuen. Der Markt für
MWürttemberger Leinen dehnt fih trog der Bielefelder und der
öhleftihen Goncurrenz von Jahr zu Jahr aus. Die Web-
Töhne find in die Höhe gegangen und hat fih die wirthichaft-
liche Lage der Leineweber in Folge davon befriedigend geftaltet.
Seideinduftrie. Die Preiſe der Rohſeide waren das
ganze Jahr hindurch nur unbedeutenden Schwanfungen unter-
worfen, Mehr als früher wurden Die chinejljchen Seiden megen
ihrer vortrefflichen Qualität gejuht. Seidenzwirnerei und Fär—
berei hatte fich eined namhaften Begehrd zu erfreuen, jo daß es
faum möglich war, alle Aufträge zu effectuiren. Die Arbeitd-
Löhne erhöhten fih gegenüber dem Vorjahr um 10—15/,.
In Wieſenthal (Eifenbahnftation Bretzfeld) ift eine Seiden—
zwirnerei mit 40 Arbeiterinnen neu errichtet worden,
Weitere Tertilfabrifationen und Hilfdge
fhäfte derfelben. In Rundftublwaaren war der
Gejhäftsgang ein guter. Mit Beginn der Verfandtzeit —
148
vom Juli ab — ftieg die Nachfrage jo jehr, daß mander
Auftrag zurüdgemiejen werden mußte. — Für Gtrid- und
Häkelwaaren geftaltete fih das Geſchäft von Anfang des
Jahres an bid in den Spätjommer gut. Im Herbſt trat aber
bei den baummollenen und Geidewaaren ein Rückſchlag ein
und der Verkauf und Verſandt im Dezember fiel fogar jehr
Thleht aus; anderd war es bei den wollenen Stridwaaren,
worin das Geſchäft bei dem frühzeitigen und firengen Winter
nichts zu wünſchen übrig ließ. Mit dem Steigen der Rob:
ftoffe, in&befondere der Wolle, ſowie mit der Steigerung der
Arbeitslöhne konnten übrigens die Verkaufspreiſe nicht gleichen
Schritt halten, jondern find jo ziemlich Die gleichen geblieben.
— Die Spipenfabrifation bat in den legten Jahren um
ein Bedeutended zugenommen. Die Arbeitslöhne find um
20— 25°), in die Höhe gegangen. — In Kigen ging bis
zum Friedensſchluß das Gejchäft ordentlich, aber bei jehr nie—
dern Preiſen. Nach eingetretenem Friedensſchluß machte fi
auch bier der allgemeine Aufihwung des Handeld fühlbar,
daß man in einzelnen Artikeln nicht genug liefern Tonnte und
deshalb in Barmen, dem Hauptfig der Ligeninduftrie, im Lohn
arbeiten laljen mußte. Die in Folge hievon und der Steige—
rung der MWollgarne veranlaßte Erhöhung der Babrifatenpreije
verurfachte in den mwollenen Artikeln eine plögliche Verkaufs—
ftodung, welche länger als 1 DBierteljahr dauerte, erjt gegen
Ende des Jahres fingen die Kunden an fih mit dem Auf—
ſchlag zu verfühnen. — Eorjetten. Die Nahfrage nad
diefem hauptſächlich nach Amerika erportirtem Artikel war eine
gute; Doch wird feit geraumer Zeit die ordinäre Waare ohne
Nutzen dort verkauft, da in Amerika unter dem Schuge eined
ungemein hohen Zolles erneute und bedeutende Anftrengungen
gemacht werden, die Gorjettenfabrifation dort emporzubringen
und die audländijche Goncurrenz zu verdrängen. Der Werth
der vom 1. October 1870 bis dahin 1871 nah den Ber.
Staaten ausgeführten Gorfetten betrug 2,589,333 fl. — In
der Brande der Battunmanufactur war das Gefchäft
in der erften Jahreshälfte noch jchleppend, erholte ſich aber in
der zweiten Hälfte jo vollftändig, daß die einlaufenden Ordres
faum zu bemältigen waren. Dieß ermöglichte den Drudereien
in ihren Preifen mit dem Aufichlag des Rohſtoffes in ein
richtiges Verhältniß zu treten, und das Jahr fchloß unter jehr
günftigen Aufpicien für Diefen Zweig der Baummollinduftrie.
149
Bleihberei, Färberei, Appreturanftalten. Auch
Diefer Hilfszweig der Baummollfabrifation nahm an der alle
gemeinen Prosperität der Geſchäfte Antheil. Der Aufſchlag
aller Rohproducte, des Brennmaterials, der Arbeitslöhne er—
Heifchte eine Erhöhung der Appretur- und Farblöhne, deren
Durchführung der flarfe Begehr mejentlich erleichterte. Die
Appretur ftücgebleichter Stoffe hat ſehr nachgelaſſen, ſeit das
Publikum die allerdings weit befjeren garngebleichten Gewebe
allgemein vorzieht. — Die Weißwaaren hatten ſich eben-
falld eined zunehmenden Abjages zu erfreuen; glatte Waaren,
befonderd zur Blumenfabrifation, waren ſtark begehrt Im
brochirten und damascirten VBorhangftoffen gibt man jet viel-
jeitig dem ſchweren Ravensburger Fabrikat den Vorzug vor
dem leichten ſächſiſchen. In geſtickten Gardinen fühlt man die
St. Galler Goncurrenz in Folge ded ermäßigten Zolles nicht
unerheblih mehr als früher. — Das Wollfärbereige-
fhäft war bis gegen den Herbft Hin lebhaft, wo dann Ge—
ihäftsftille eintrat; auch thaten der Nentabilität Die jehr hoben
Preife der meiften Farbwaaren, namentlich ded Indigo, deſſen
Aufihlag 20°/, betrug, ſowie der Brennmaterialien und bie
hohen Arbeitslöhne Abbruch. — Die Fabrikation von Herren
fleidern nahm nah gefchloffenem Frieden einen lebhaften
Auffhwung mit Preiserhöhung für ſämtliche Artikel. Die
Arbeitslöhne erfuhren eine weitere Erhöhung von ca. 10%,.
Metallinduftrie. Bei dem K. Hüttenwerk Wafler-
alfingen wurden in 1871 aud eigenen Gruben dur 165
Arbeiter gefördert: 346,042 tr. Stuferzge und 15,618 Etr.
Bohnerze, zufammen 361,660 Ctr. (in 1870: 390,362 Eitr.).
Die Gejamtproduction ded Werkes hat betragen: 98,306 Ctr.
Roheiſen, 89,011 Ctr. Gußmwaaren, 175,148 Etr. Walzeijen
und Schmiedeifen, zufammen 362,465 Etr. (in 1870:
314,520 Etr.), womit 1028 (in 1870: 839) Arbeiter be
ſchäftigt waren. Im den mechaniſchen Werfftätten waren 208
(in 1870: 187) Dann beichäftigt. Die Gejamtarbeiterzapl
betrug jomit: 1401 (in 1870: 1188). Der Gejamterlöd aus
dem Verkauf der Fabrikate belief fih auf 2,766,664 fl. 50 Er.
(in 1870 auf 2,061,667 fl. 7 kr.). — Die Maſchinenfabrik
Eplingen lieferte 87 (in 1862: 45) Xocomotiven (darunter
18 für Rußland, 39 für Oeſterreich, 6 für die Schweiz,
10 für die heſſ. Ludwigsbahn, 14 für Württemberg), 400
Eifenbahnwägen und ca. 25,000 Etr. eiferne Brüden. Auch
150
die andern Mafchinenfabrifen des Landes erfreuten fich eines
guten Geſchäftsganges. Die Preife der Rohſtoffe und Arbeitd-
löhne maren fteigend, während es ſchwer hielt, in gleichem
Verhältniß auch die Preife der Fabrifate zu erhöhen. — Die
Lage des Eiſenwaarengeſchäfts kann eine durchaus gejunde
genannt werden. Die neue Goncurrenz der Werke in Eljaß-
Kothringen ließ ſich bis jet noch durchaus nicht in ſtörender
Weiſe erfennen. Dieſelben benügten die ihnen im Friedens—
vertrag gewährte Begünftigung der noch eine Zeit lang fort-
dauernden freien Ginfuhr nah Frankreich, zeigten fih aber
auch mit den Bedürfniffen unferes Marfteö, was Qualitäten,
Dimenfionen, Sorten anbelangt, noch erſtaunlich unbekannt.
Die Eifenpreije find in fteigender Tendenz begriffen (Orobeifen
im Januar 1871: 34 Thlr., im Januar 1872: 37 Thlr.
pro 10 CEtr., Gußmwaaren Dedgleichen 72 beziehungsmeife 80 fl.
pro 10 Er.) — Im Verkauf von Senjen und Sicheln
ift in 1871 theild in Folge des Krieges theild der ſchwachen
Ernte des vorhergegangenen Jahres ein Ausfall eingetreten.
Die Handelöbeziehungen mit Frankreich find alle unverändert
wieder angelnüpft. — Die Fabrifation von Meſſern (in
Tuttlingen 150 Meifter) und von dirurgijchen Inftrumenten
erfuhr eine bedeutende Steigerung. Nah dem Elſaß hat fi
der Abjag um Dad 3 bis Afache vermehrt. — In ladirten
Blech- und Metallwaaren fteht dad Jahr 1871 unter
den bis jet ergiebigften oben an. Der Abjag der Fabrifate
erftreeft fich faft über die ganze Welt. Die in Gmünd fabri-
cirten Bronzewaaren hatten fih bei dem Fehlen ber
Pariſer Fabrikate fortgejegten günfligen Abſatzes zu erfreuen.
Die Parifer Concurrenz firengte fih an, das während des
Krieged Verſäumte wieder einzuholen, bis jeßt aber ohne Er—
folg. — Die Fabriken von Metalljpielwaaren erfreuten
fih Tebhafter Nachfrage bei gefteigerten Preifen. — Die Klein-
mehanif war in Folge Der neuen Maaf- und Gewichtd-
ordnung mit Gefchäften überhäuft. — Ebenjo hatte Die Uhren-
fabrifation ein günſtiges Gefhäftsjahr. Es wird aber der
Mangel an tüchtigen Arbeitern beklagt. Das Schramberger
Etablifjement für ſog. amerikanische Uhren ift mit Erweiterung
feiner Einrichtungen beſchäftigt. — Die Goldwaarenfabri-
fation bezeichnet das Geſchäftsjahr als ein gutes. Bedeutende
Beftellungen liefen von Rußland, Oefterreih, Spanien, au
Stalien ein, und die Concurrenz mit Frankreich auf dem deut—
151
hen Markt beläftigte wenig. Gleiches ift vom Geſchäft in
Silberwaaren zu beridten. —
Kederbereitung und Xederverarbeitung. Rohde
Häute in allen Gewichten fliegen im Preiſe fortwährend ;
eine durch den Friedensſchluß hervorgerufene Zurückhaltung
der Käufer war nur von porübergehender Dauer und brachte
anftatt ded gehofften Nüdgangd eine neue Steigerung, welche
auh bis zum Jahresſchluß langſam anfteigend fortdauerte.
Ebenjo war die Nachfrage nach den meiften Xederjorten eine
enorme. Sohlleder flieg im Preife von 90—95 fl. bis auf
105 fl. per Etr., Vacheleder von 85 bis auf 105 fl., Zeugs
leder von 80 biß auf 110 fl. Eichenlohrinde, ſchon
auf dem Markt im Februar 1871 ſehr theuer und mit einem
Aufihlag von durchſchnittlich 20%/, verkauft, hielt fi in Folge
ded ftärferen Betrieb8 der Gerbereien auf dem einmal innes
habenden Preis. Shuhmahermwaaren hatten fehr Ieb-
hafte Nachfrage. Viel wurde für den Erport gearbeitet. Die
Arbeitslöhne fliegen um 25—30°/),. Gleiches gilt von der
Hand ſchuhfabrikation; das bedeutendfte Geſchäft (in Eß—
lingen, mit 400 Arbeiterinnen) mußte "/, feiner Aufträge
unaudgeführt laſſen.
Holzverarbeitung. Bau- und Möbeljähreinerei
find in allen Theilen des Landes in blühendem Stand, ebenfo
die Babrifation von Barquetböden, melde im In- und
Ausland von Tag zu Tag gefuchter werden. Die Holz.
fpielwaarenfabrifation hatte neben ihrem Hauptabſatz in
Deutihland und der Schweiz Lieferungen zu machen nad
Oeſterreich, Holland, Rufland, Italien, Türkei, der Skandi—
naviſchen Halbinfel, England, Amerika, China, Japan. In
der Stodfabrifation nahmen die Aufträge größere Mapftäbe
ald je an. Die franzöflfche Concurrenz war faum bemerkbar.
Die Wagen: und Gejhirrfabrifation hatte ebenfalls ein
gutes Gefhäftsjahr. Ueber Mangel an guten Arbeitern wird
geklagt.
Obgleih für die Strohmaaren die Saifon beim Fries
densſchluß ſchon ziemlich vorgerücdt war, jo "hätten doch Die
Handelsbeziehungen mit Sranfreich joaleich wieder aufgenommen
werden können, wenn nicht die mangelhaften Verkehrsverhält-—
nifje flörend im Wege,geftanden wären, meßhalb der Abſatz
nad Frankreich auf ein Minimum bejchräntt blieb. Die El:
fäßer Eoncurrenz hat feine ungünftigere Cinwirfung ald vor
152
der Annerion geäußert. Gin neues Abſatzgebiet bat fi in
Südrufland eröffnet. Nachtheilig für den Geſchäftsgang im
Allgemeinen war die ſchlechte Witterung während der beften
Verkaufszeit.
In der Nachfrage nach muſikaliſchen Inſtrumenten
hat das Jahr 1871 ſein Vorjahr wieder um ein Gutes über—
troffen. Pianinos wurden von allen Seiten, namentlich auch
aus Elſaß und Lothringen, lebhaft begehrt. Das Steigen der
Rohmaterialienpreiſe und der Arbeitslöhne hatte auch höhere
Notirungen der Fabrikate zur Folge. In Kirchenorgeln nahmen
ſeit dem Friedensſchluſſe die Beſtellungen ebenfalls bedeutend zu.
Papierfabrikation. Das Geſchäftsjahr 1871 wird
zu den beſſern gezählt und würde noch mehr befriedigt haben,
wenn ſich nicht Die das ganze Jahr hindurch anhaltende Kohlen—
notb und in Der zweiten Jahreshälfte Der Waflermangel in
höchſt empfindlicher Weile fühlbar gemacht hätte, jo daß bie
in Folge hievon verminderte Produktion mit dem Conjum
faum mehr gleichen Schritt zu halten vermochte. Gegen Ende
des Jahres erfolgte ein Preidaufichlag und zwar von 1 Fr.
pro Pfund Papier, was bei den Mittelforten ca. 8°/, aus⸗
macht. MWollene Hadern ſtiegen um mehr ald die Hälfte
im Preife, ebenjo waren Baummollenabfälle gejucht; in leinenen
Hadern dagegen war das Geſchäft flau. — Die Holzſtofffabri—
fation wird von immer größerer Bedeutung ; ed ift anzunehmen,
daß auf mechaniſchem Wege dargeftellter (gejchliffener) Holzftoff
für Die große Mafje wohlfeilerer Papierforten überall ſtets das
bifligfte und daher das zweckdienlichſte Material abgeben wird.
Den größten Vortheil wird derjenige ziehen, welcher in ber
Lage ift, fein eigenes Product an Holzftoff fofort jelbit auch
zu Dappe oder noch beſſer zu Papier zu verarbeiten und jo
namentlih auch die Koften des Transports für den häufig
noch in naſſem Zuftand verfandten Stoff oder, wenn derjelbe
vorher getrocnet werden follte, Diejenigen des Trodnend zu
erſparen; ganz abgejehen von den Unzuträglichkeiten, welche in
beiven Fällen mit der Wiedervertheilung des Stoff3, auch mit
Rückſicht auf Die Qualität der Bafer, mitunter verfnüpft find.
Gegenwärtig ift bei Navendburg eine Papierfabrit im Bau
begriffen, welcher Die Seldftvarftelung von Holzſtoff gleihfam
zur Grundlage dient. Was den Geſchäftsgang der Holzitoff-
fabrifen betrifft, jo war der Abjag ein ziemlich normaler, im
Spätjommer etwas flauer geworben geftaltete er ſich gegen
153
ven Jahresſchluß wieder Tebhafter. Geflagt wird, daß Aspen—
holz immer feltener und theurer werde.
Für die vermehrte Produktion im Buchhandel ſprechen
am deutlichſten nachftehende Zahlen: durch Die Eifenbahn ver-
fandte Stnttgart in 1871 an Büchern nad) Leipzig 34,445 Etr.
(gegen 25,472 Str. in 1870, 16,040 Etr. in 1868, 9,639 Ctr.
in 1861), nad Wien 6,356 Etr., nad der Schweiz 4588 Ctr.,
nah dem Elſaß 656 Etr. Die BVerlagethätigkeit äußerte ſich
in erfter Linie in gejchichtlicher, namentlich kriegsgeſchichtlicher
Literatur, dann in Lunftgefchichtlichen Werken, Kinder und
Zugendfchriften, Schulbüchern, Sammelwerken aus der ſchönen
Literatur. Im Ganzen war jedoch der Verlag — von einigen
Ausnahmen abgeſehen — nur wenig durch große Werke ver-
treten. Fuͤr xylographiſche Anftalten, welche bauptjächlich
für illuſtrirte Zeitungen arbeiteten, war das Jahr ein fehr
günftiged. Auch Die Lithographie gelangt durch den litho—
graphiſchen Farbendruck zu neuer Blüthe.
Die Klein- und Xocalgewerbe waren nit nur
vollauf beichäftigt, jondern Eonnten in Folge des Mangeld an
Gehilfen vielfah ihre Aufträge nicht ausführen. u
Die Lage der Lohnarbeiter war in Folge der überall
ſich darbietenden Gelegenheit zu reichlihem Verdienſt und ber
von Jahr zu Jahr fi fleigernden Arbeitslöhne eine befriedigende,
Handelöbewegung. — Geld- und Effekten-
markt. Die neuefte Geſchichte hat Fein Jahr aufzumeijen,
in welchem an der Börfe jo viel verdient worden wäre, als
das Jahr 1871. Dad ganze Jahr war eine große Hauſſe—
periode, die mit wenig Unterbrehung vom Januar bis Dezem-
ber dauerte. Die Steigerung einer Anzahl wichtigerer Werth-
papiere erhellt aus nachſtehender Tabelle:
Stand am 2. Ian. 1871. 31. Dezember 1871.
gi 102
6 württb. Oblig. 101
5% v " 98", 103°),
—* " " 91 IN,
" r 85 948),
3", %/o 81, 88°,
50, deutfche Bundesſchatz⸗
ſcheine 1871 96'/, 100
5°/, nordd. Bds.Oblig. 96'/, 100
6°/, Amerifaner 1882 94'/, 96'/,
Württ. Hppothefenbanfactien 112 117
Württ. Vereinsbanfactien 108 144
154
Mit der Steigerung deutſcher Staatsohligationen ging
die Gourderhöhung folider deutjcher und üfterreichijcher Eijen-
bahn: Prioritäts-Öbligationen Hand in Hand. In induftriellen
Papieren fand wenig Umfaß ftatt, da Die meiften unferer ins
duſtriellen Etablifjements in der Lage waren, hohe Dividenden
zu vertheilen, welcher Umftand ihre Befiger im Verkaufe zurüd-
haltend machte. Der Verkehr in württb. Hppothefenbanf-,
Vereinsbank- und Depofitenbanfactien war ein ſehr bedeuten—
der und fand in der Gouräfteigerung feinen Ausdruck.
Von neuen Unternehmungen im Banfgebiet ift zu nennen
die im September erfolgte Gründung der MWürttb. Notenbank
(mit einem volleinbezahlten Actienfapital von 3,000,000 Thlrn.)
wodurd eine lebhaft empfundene Lücke endlich ausgefüllt wor—
den ift, ſowie Diejenige der Stuttgarter Banf (mit einem
Uctienfapital von 6,000,000 Thlrm. und 40°), Einzahlung).
In amerikanischen Staatsfonds hat der Verkehr mejentlich ab—
genommen, jeitdem diefelben den Bariftand d. h. ca. 97 er—
reicht haben ; eine große Anzahl derjelben wurde theild gegen
europäijche Anlagewerthe, theild gegen amerifanijhe Städte-
und Eijenbahnprioritätsobligationen vertaufcht. Unter den letz—
teren befindet fih aber manches zweifelhafte Papier und ift
deshalb Mancher in fchweren Schaden hiedurch gekommen.
Für dad Golonialwaarengefhäft waren die Ver—
Hältnijfe im Anfang des Jahres günftig, da die Verprovianti-
rung der deutſchen Armeen zu dieſer Zeit wieder von Deutjdh-
land aus gefhah. Im März fam wieder mehr Ruhe ind
Geihäft. Sp gingen die Preiſe für Kaffee in der holländiſchen
Märzauftion von 36 auf 38 cents für gut ordinär Java
zurüd. Ungünftige Grnteberichte aus den verfchledenen Pro—
ductiondländern und die Thatjache der bedeutenden Zunahme
im Kaffee-Gonfum Nordamerifas brachte aber wieder eine Preis-
fteigerung, welche nah und nach bis auf 41'/, cents in der
Novemberauftion fich belief. Im Detailhandel machte fih der
Aufihlag weniger fühlbar, meil dur den Ginfauf geringerer
Sorten die Möglichkeit gegeben mar, zu den alten Preiſen zu
verkaufen. Für Neid verfolgten die Preife fortwährend eine
weichende Tendenz. Gewürze, welche im Preije gejunfen waren,
gewannen dagegen wieder eine höhere Baſis; Pfeffer und
Musfatnüffe insbefondere find um 30—40°/, geftiegen. —
Die Heilbronner Verkaufspreife für Petroleum fliegen im
Sanuar 1871 bis auf 25 fl. pro 100 Kilo, im Februar
155
Ion fielen fie auf 20 und 16 fl., vom April bis Dezember
betrugen fle mit unbedeutenden Schwankungen 14 fl. — Das
Barbmwaarengeihäft war dad ganze Jahr hindurch ein dem
günftigen Gang der Fabrikation entiprechend belebtes. —
Der Verbrauch des Landes an Steinfohlen und
Coaks wird pro 18°%/,, berechnet auf 6,191,653 CEtr.
(gegen 6,664,736 Etr. in 18°°/,,, 5,758,954 tr. in 186°),
und 3,224,821 Gtr. in 18%%/,,). Don dieſen QDuanten
fommen auf Saar und Ruhrkohlen pro 18”), 91,2%,
pro 18°9/,, 97,3%, auf bayerifche, böhmijche und ſächſiſche
Kohlen pro 187%,, 8,8%,, pro 186%,, 2,7%. Es zeigt
fih fomit im Vergleich zu der fonftigen fleligen Abnahme der
Zufuhr aus den bayerifchen, böhmischen und ſächſiſchen Gruben
in früheren Jahren, im Kriegsjahr 18°0/,, eine Zunahme
derjelben.
Die Ausfuhr Württembergg nah ‘den Mereinigten
Staaten von Nordamerifa hat 3,775,226 fl. 24 fr. betragen
und gegen das Vorjahr 186°%/,, um 774,138 fl. 52 kr.,
gegen 18°7/,, um 1,257,122 fl. 58 fr. zugenommen. Die
größten Poſten zeigen: Gorjetten (2,589,333 fl.), Leber
(292,438 fl.), Zandesfrüchte (199,174 fl.), Karben (157,259 fl.),
Wein (101,430 fl.), Baummollwaaren (91,120 fl.) Gold—
und Schmudjahen (72,290 fl.), Droguerien (34,181 fl.),
Bücher (28,374 fl.).
Die Ergebniffe des Geſchäftejahrs erfehen wir im All—
gemeinen auch aus dem Schifffahrtd-, Eijenbahn-, Poft- und
Telegraphen-Verkehr.
Der Schifffahrtsverkehr auf dem Neckar von
Canſtatt nach Heilbronn iſt ganz unbedeutend (in 1871 nur
5580 Ctr.). Die Zahl der vom untern Neckar und Rhein
von und nad Heilbronn verfehrenden Schiffe betrug:
1871. 1870. 1869.
zu Berg: Segelſchiffe 650 765 806
Nachen 1310 1365 1462
zu Thal: Segelſchiffe 732 745 816
Nahen 1277 2176 1466
Zufammen 3969 4306 4550
Diefer Verkehr bewegte an Gütern
156
1871. 1870. 1869.
zu Berg: 1,337,537., 1,320,929. 1,272,787 Ctr.
zu Shal: 1,141,842. 1,285,450. 675,670 Etr.
2,479,379. 2,606,379. 1,948,457 Ctr.
Der Flößereiverkehr von Heilbronn nedarabwärts
zeigt folgende Ziffern:
1871. 1870. 1869.
Zahl der Flöße 1551. 1348, 1836 Stüd.
dieſelben enthielten
Stammholz - 94,371. 127,558. 172,561 Stüd,
Sägwaaren 2,376,197. 2,305,146. 2,829,816 „
Die Ulmer Donaufdifffahrt bewegte 63,180 CEtr. Güter
(darunter 9053 Etr. Käje, 8811 Etr. Solenhoferfteine ıc.)
gegen 63,000 CEtr. im Vorjahr. — Die württemb. Boden
jeedampfihifffahrt beförderte in 1870—71 99,045 Perjonen,
280 Pferde, 14,127 Stück Vieh, 1,399,611 tr. Güter,
723,252 Etr. Getreide; hievon kommen auf Dad Trajectiähiff:
1325 Perſonen, 129 Pferde, 10,352 St. Vieh, 784,025 Etr,
Güter und 413,531 Gtr. Getreide. Die Zahl der Dur
daſſelbe übergefegten Eiſenbahnwagen beläuft fih auf 14,684,
worunter 8250 beladene.
Der Perſonen- und Güterverkehr auf den StaatBeifen-
bahnen, deren Betrieb am 1. Juli 1871 ein Bahnneg von
144 Meilen (1072,,, Kilometer) umfaßte, zeigt nachflehende
Bewegung:
Perfonenbillet3 wurden verfauft:
1869/70. 1870/71.
I, Claſſe 192,572. 2,710lo 159,114. 2,58°/o
I. „ 1,692,239. 23,88 „ 1,436,083. 23,32 „
I. „ 5,205,170. 73,41, 4,561,745. 74,09 ,
7,089,981. 6,156,942.
Frachtgüter wurden befördert:
1869/70. 1870/71.
34,161,898. 36,938,726 Etr.
Auf der 0,9 Meilen langen Kirchheimer Privat
eifenbahn mar der Verkehr in 1871 der bedeutendfte feit ihrer
Erbauung; es wurden 132,508 Perfonen und 414,083 Etr.
Güter (gegen 108,442 Perfonen und 347,249 Etr, Güter
in 1870) befördert.
157
Poſtweſen. Die Brief und Fahrpoſt beförderten:
Aus dem eigenen Poftgebiet, dem Poftvereindgebiet und
dem Poſtvereinsausland:
1869/70. 1870/71.
Briefe, Kreugband:, Mufter-
jendungen 21,847,796 29,685,806 ©t.
Ordinäre Packete 1,930,230 1,915,848 „
Geld und Werthiendungen 182,520,464
Nachnahmen 1,247,184 1,227,204 „
Baareinzahlungen 11,527,875 9,292,900 „
Nach dem Poftvereinsausland, dem Poftvereindgebiet und
im Tranſit:
175,845,114 fl.
Briefe, Kreuzbandjendungen 389,448 459,018 St.
Drdinäre Packete 329,580 384,768 „
Geld» und Werthfendungn 60,101,118 62,317,044 fl.
Nachnahmen 329,760 362,034 „
Baareinzahlungen 11,961,291 8,508,173 „
Die Fahrpoft beförderte Berfonen: 1869/70: 648,355,
1870/71: 559,070.
Die Zahl der württembergifchen Poftitellen betrug am
30. Juni 1871: 445,
Telegraphenmwefen. Die Zahl der Stationen des
Telegraphenneges war im Jahr
1865. 1867, 1869. 1871.
131 169 200 209
Staatd- und Privatdepejhen wurden befördert in obigen
Kalenderjahren:
interne 229,708 254,332 306,790 395,808
internationale 125,877 195,690 .236,413 295,703
Dienftvepefhen 98,258 112,292 157,560 215,375
453,838 562,314 700,763 906,886
Die Länge der Telegraphenlinien betrug am Schluß des
Jahres: 287,9 Meilen (2144,38 Kilometer), Diejenige der
Leitungen: 629,6 Meilen (4689,2 Kilometer).
MWürttembergifhe Literatur von Jahre 1871.
Bon Director von Stälin.
Karte der Marfung der Haupt und Reſidenzſtadt Stutt—
gart nebft Umgebung, bearbeitet von Sr. Bohnert. Stuttgart.
Hochdanz. 1871. Großfolioblatt.
Mediciniſches orreipondenzblatt des mürttembergifchen
ärztlichen Vereins. Aus Auftrag deſſelben herausgegeben von
den DD. 6. 3. Arnold, ©. Köftlin, 3. Teuffel in
Stuttgart, Bd. 41. Stuttgart. Schweizerbart 1871. 4.
Cleß, G., Dr., Obermedicinalrath in Stuttgart, Impfung
und Poren in Württemberg. Stuttgart. Schweizerbart. 1871. 8.
Jahreshefte des Vereins für vaterländiſche Naturkunde in
Württemberg. Herausgegeben von 9.9. Mohl, H. v. Feh—
ling, D. Fraas, F. v. Krauß, P. Zeh. 27. Jahr—
gang. Stuttgart, Schweizerbart'ſche Verlagshandlung 1871. 8.
Geognoftiiche Karte von Württemberg. Herausgegeben
vom K. jtatiftifchstopographiichen Bureau. 5. Lieferung. Atlad-
blatt Waiblingen, geognoftifh aufgenommen und bejchrieben
von Hauptmann H. Bach. Stuttgart. Drud (ded Textes)
von Kleeblatt u. Comp. 1870. Atlasblätter Altenfteig, Knie—
bis und Oberthal geognoftiih aufgenommen und befchrieben
von Binanzratb E. Paulus Gb. 1871. (Tert in 4°).
Renz, Dr. Wilh. Theodor, Hofrath, Badarzt, Wild-
bad im Königreih Württemberg. Sein Name, Urjprung und
erjter Eintritt in Die Geſchichte. Stuttgart. Gotta. 1871. 8.
Lucas, Ed., Dr., Württembergs Obftbau, Kurze Dar—
ſtellung des Zuftandes unferer Obftkultur in den verfchiedenen
Bezirken ded Landes. Ravensburg. Ulmer. 1871. 8.
Sahreöberichte Der Handeld- und Gewerbefammern in
Württemberg für Das Jahr 1870. Herausgegeben von der
159
K. Gentralftelle für Gewerbe und Handel. Stuttgart. Drud
der K. Hofbuhdruderei zu Guttenberg. 1871. 8.
Die württembergijche Zettelbanf. Juni 1871. Stuttgart.
Commiſſionsverlag von Levi. 1871. 8.
Der Führer auf den K. Württembergifhen Eiſenbahnen.
3. Aufl. Stuttgart. Lubrecht (1871). kl. 8.
Fröhlich, Hermann, der Bodenjee und feine Umgebung,
Hiftorifchetopographiich geſchildert. Neu-Ulm. Selb. 1871. 8,
Beichreibung des Oberamts Barnang. Herausgegeben
son dem K. ftat. topogr. Bureau. Stuttgart. Lindemann.
1871, 8,
Barth, Pfarrer in Magſtadt, Beſchreibung des Ober—
amts Böblingen mit 1 Kärtchen. 1871. Böblingen. Schledt. 8.
Adreß- und Geihäftshandbuh der Stadt Ganftatt. Be—
arbeitet von Friedr. Kuhn, Stiftungspfleger. Ganftatt. Drud
von Bosheuyer's Buchdruderei. 1871. 8.
Gutachten des Prof. Dr. Fraad in Stuttgart und des
Bauraths Ehmann dajelbft über dad Projekt einer Verſor—
gung der Stadt Heilbronn mit Quellwalfer. Heilbronn. 1871.
Drud von Dehler. 4.
Chmann, Baurath in Stuttgart, Gutachten über eine
Verjorgung der Stadt Heilbronn mit Flußwaſſer. Heilbronn,
1871. Drud der Buchdruderei Güldig. 8.
Eine Friedensanlage der Stadt Heilbronn. Gin Vors
ihlag mit Bezugnahme auf das Legat des verftorbenen Dr.
Sicherer. Heilbronn. Drud von Oehler. 1871. 8.
Denkſchrift über Die Feier der Grundfteinlegung an der
neuen Kirche in Nagold am 17. Oktober 1870. Drud der
Zaiſer'ſchen Buchhandlung in Nagold. 8.
Keller, D., Dr., Rector zu Oehringen, Vicus Aurelii
oder Dehringen zur Zeit der Römer. Beftprogramm zu Windel-
mann’d Geburtdtage. Herausgegeben vom Morftande des
Vereind von Altertbumdfreunden im ARheinlande. Bonn. 1871.
Marcus. 4,
Beck, Regijtrator, Adreß- und Geſchäftshandbuch ver
K. Haupts und Reſidenzſtadt Stuttgart für das Jahr 1871.
Theil 1. 2. Stuttgart. Drud der Greiner'ſchen Hofbuchdruderei.
Dafjelbe für das Jahr 1872, Eh. 8.
160
MWohner, Gg., Stuttgart jeit 25 Jahren. Mit 7
Holzſchnitten und einem Plan. Stuttgart. Commiſſionsver⸗
lag von Roth. 1871. 4,
Führer durch Stuttgart und Limgebungen 3. Auflage.
Stuttgart, Hochdanz. El. 8.
Plan von Stuttgart, Heslach und Berg mit Höhencurven,
dem neuen Bauplan und projektirten Straßenlinien, jammt
allen Neubauten bis 1871. Stuttgart. Hochdanz. 3 Groß—
folioblätter.
MWirtembergifched Urkundenbuch. Herausgegeben von dem
K. Staatsarchib in Stuttgart. Bd. 3. Stuttgart in Com—
miffion bei Aue. 1871. 4.
MWirtembergifh Franken. Zeitfehrift des hiftorifchen Vereins
für Das mwirtembergifche Franken. 8. Bdos. 38. Heft. Jahrgang
1870, Weinöberg. Drud v. Schell in Heilbronn. 8.
Martin, Ernft, Prof. in Freiburg, Erzherzogin Mecht-
bild, Gemahlin Albrechts VI. Erzherzogd von Defterreih [in
eriter Ehe Graf Ludwigs von Württemberg]. Verſuch einer
Lebendgefhichte. Freiburg. Wangler. 1871. (Mit dieſem bes
jondern Titel abgedrudt aud: Zeitfehrift für Die Geſchichte Frei—
burgd und der angrenzenden Landſchaften). 8.
Briefe an Erzherzog Franz (nahmald K. Franz II.)
von feiner erften Gemahlin Elifabeth 1785—1789 von
Dr. 5. Weyda, im Archiv für öfterreihiiche Geſchichte. H. v.
der k. Akad, der Wiſſenſchaften. Bd. 44. &,1—262. Wien,
Gerold. 1871. |
Fiſcher, Adolf, Stadtpfarrer in Dehringen, Geſchichte
des Haujed Hohenlohe. II. Theil, 2. Hälfte. 1871. Stutt-
gart. Drud von Alfred Müller. 8 |
Glas, Karl Jordan, Pfarrer in Neufra a. N., Ge-
Ihichte der Landgrafen von Lupfen-Stühlingn. Aus dem
1. Jahrgang der Schriften des Vereins für Gefchichte und
Naturgejchichte der Baar in Donaueſchingen. Karlsruhe. Braun.
1871. 8.
Reuſchle, C. G., Profeffor in Stuttgart, Kepler und
die Aftronomie. Zum dreihundertjährigen Jubiläum von Kep-
lers Geburt am 27 Dezember 1571. Branffurt a. M. Hey—
der und Zimmer. 1871. 8.
161
Kepler, Joh., der große Aftronom Deutſchlands, in
feinem Leben, Wirken und Leiden. 2. Aufl. Wien. Hartleben,
1871. 8.
Horlacher, Joh. Earl v., Fidei-Commiß-Statut. 0. O.
(1871). 4.
Ganzhorn, W., Oberamtörichter in Nedarjulm, Lö—
wenwirth Peter Heinrih Merdle von Nekarfulm und Kauf:
mann Gottlieb Link von Heilbronn, die Genofjen des am 26.
Auguft 1806 erfchoffenen Buchhändlers Palm von Nürnberg,
Heilbronn. 1871. Sceuerlen. 8.
Ledderhofe, Karl Friedr., aus dem Leben und den
Shhriften des Minifterd Freiherrn Friedr. Karl v. Mofer.
Heidelberg. Winter. 1871, (Auch mit dem Titel: Chriftliche
Biographieen. 11ted. Bändchen).
Müller, Hermann, Rector in Biberach, zur Grinne-
zung an Guſtav Müller, Studirenden der Naturwiſſenſchaften,
gefallen vor Parid den 2, Dezember 1870. (Als Manujeript
gedruckt). Tübingen. Fues. 8.
2
Janko, Wilhelm, Edler von, Lazarus Freiherr von
Schwendi oberſter Feldhauptmann und Rath K. Maximilian's II.
Wien. 1871. Braumüller. 8.
Zeitgenoſſen. Biographiſche Skizzen von Alfred von
Wurzbach. 1. Heft. Ludwig Uhland. Wien. Peſt. Leipzig.
Hartleben. 1871. El. 8.
Sirt, Chſtn. Heinr., Pfarrer in Nürnberg, Peter Pau—
lus Vergerius, päpftlicher Nuntius, Fatholifher Biſchof und
Vorkämpfer des Evangeliums. 2. Ausgabe. Mit Verger's—
Bruſtbild. Braunſchweig. Schwetſchke und Sohn 1871. (Iſt
blos neue Titelausgabe des Drucks von 1855. Verger war
lange Zeit in Dienſten Herzog Chriſtophs).
Scharff, Bernhard, Caplan in Isny, Geſchichte der
Reformation der ehemaligen Reichsſtadt Isny. Waldſee. Liebel.
1871. 8.
Müller, K. E. Hermann, Quellen, welche der Abt
Tritheim im erſten Theile ſeiner Hirſauer Annalen benutzt hat.
Leipzig. Frohberg. 1871. 8.
Regierungs-Blatt für das Königreich Württemberg vom
Jahr 1871. Stuttgart. Hafjelbrinf. 4.
Württemb. Jahrb. 1871. 11
162
Amtsblatt des K. Württembergifhen Minifterium des
Annern. 1. Jahrgang 1871. Stuttgart. Drud von Gotta’
Erben. 8.
Der Württemberger ald Deutſcher Reichsgenoſſe. 1871.
Blaubeuren. Lubrecht. 8.
Eijele, Jul., Reviſionsaſſiſtent in Leonberg, Anleitung
für die Gemeindepfleger zu vorjäriftmäßiger Beforgung ihrer
Amtsgefhäfte. 1871. Selbitverlag des Herausgebers. Drud
von Dorn und Heberle in Biberad. 8.
Dienft-Anmeifung für Die zur Unterhaltung der Amts»
körperſchaftsſtraße aufgeftellten Straßenmwärter im Oberamts-
bezirk Nereöheim. 1871. Drud von Rößle. 8.
Pfaff, Moriz, Geheimerrath, zur Geſchichte des Vereins
für verfhämte Hausarme. Stuttgart. Haſſelbrink'ſche Buch—
druderei. (1871). 8.
Die Neue Juſtizgeſetzgebung des Königreichs Württem-
berg. 1. Bd. Gerichtsverfaſſung und Vollzugsanordnungen.
-Stuttgart. Mebler. 1871. 8.
Bierer, H., Rechtsanwalt in Tübingen, der Rechts—
freund für das Königreich Württemberg. Thl. 2. 3. Zürich,
Schultheß. Stuttgart. Lindemann, 1871. 8.
Lang, H., Kreisgerichtörath zu Nottweil, Handbuch des
im Königreih Württemberg geltenden Perſonen-, Familien und
Bormundjchaftsrehts, Ellwangen. Heß. 1871. 8,
Wörner, Adolf, Rechtsanwalt in Stuttgart, Grund:
züge des württembergifchen Givilprocepredhtd. Stuttgart. Kohl:
hammer. 1871. 8.
Ueberfiht über die Verwaltung der Rechtspflege im
Königreich Württemberg während des Jahres 1870. Heraus—
gegeben von dem K. württembergijchen Juſtizminiſterium.
Stuttgart. Druck der Metzler'ſchen Buchdruderei. 1871. 4.
MWürttembergifched Archiv für Recht und Rechtsverwal—
tung mit Einſchluß der Adminiftrativjuftiz. Herausgegeben von
Dr. 8. Ph. 8. v. Kübel und Dr. E. O. C. v. Sarwey.
Bd. 14, Stuttgart. 1871. Cotta's Erben. 8.
Mürttembergifched Gerichtöblatt. Unter Mitwirkung des
K. Suftizminifteriumd herausgegeben von Dr. F. Ph. 8. v.
Kübel, Bd. 4. Stuttgart. Nitzſchke. 1871. 8.
163
Zeitfchrift für die freiwillige Gerichtöbarkeit und Gemeinde—
verwaltung. Herausgegeben von I. ©. Anton v. Boſcher,
Obertribunalrath. 13. Jahrgang. 1871. Stuttgart, Metzler.
1871, 8.
Feftjehrift für den neunten deutſchen Juriftentag in Stutt-
gart. Stuttgart. 1871. Drud der Megler’fhen Buchdruderet. 8.
Amtöblatt des württembergiſchen evangelifchen Conſtſto—
riums und der Synode in Kirchen- und Schulſachen. Bd. 3
umfafjend die vier Kalenderjahre 1864— 67 (bei Jahrg. 1867
nachzutragen), Bd. 4 umfaſſend Die drei Kalenderjahre 1868
bi8 1870. Stuttgart. Hallberger'ſche Buchdruckerei. 8.
Evangeliſches Kirchen- und Schulblatt für Württemberg.
Nedigirt und Herausgegeben von Karl Aug. Leibbrand,
Stadtdefan in Stuttgart. 32. Bd. Jahrg. 1871. Stuttgart.
Greiner. 4.
Vorſchrift für die Verwaltung und Verrechnung des
Einkommens erledigter evangeliſcher Kirchenftellen. [Ohne be—
fonderen Titel. Amtliher Drud.] Stuttgart. Metzler'ſche
Buchdruderei. Fol,
Das Batifanifche Eoneil und die württembergiſche Staatd-
gejebgebung. Stuttgart. Kirn. 1871. 8.
Zeller, Adolf, dad Geſangbuch der Diözefe Rottenburg.
Beiträge zu einer Gefchichte feiner Terte und Weiſen. Tübin-
gen. 1871. Xaupp. 8.
Beftimmungen bezüglich des proviſoriſchen Seminars für
neuere Sprachen in Tübingen, angeordnet vom K. Minifterium
ded Kirchen» und Schulweſens 18. Oktober 1867. Tübingen,
Fues. 1871. 4.
Mohl, Robert v., geſchichtliche Nachweiſungen über Die
Sitten und das Betragen der Tübinger Studirenden während
ded 16. Jahrhundert, 2, [eigentlich 3.] Aufl.- Tübingen. 1871.
Laupp. 8.
Siebenzehntes Zuwachsverzeichniß der Königlichen Univer«
fität3bibliothef zu Tübingen, Tübingen. 1871. 4.
Katalog der Bibliothek der polgtechnijhen Schule in
Stuttgart. 1871. Drud von Sailer und Mollenfopf in
Stuttgart. 8.
Rueff, Direftor Dr., die K. württembergiſche Thier—
164
arzneifhule in Stuttgart nah ihrem 5Ojährigen Beftehen.
Stuttgart. Emil Müller. 1871. 8.
MWieler, Chriſtian, Mädchenſchulmeiſter in Göppingen,
Schulmeiſterbuch. Nachrichten über die perſönlichen DVerhält-
nifje der ftändigen und unftändigen evangeliichen Lehrer in
Mürttemberg. Spaichingen. Kupferfchmied. 1871. 8.
Amtsblatt der K. württembergifchen Oberfinanzkammer,
Domänendirektion und Forftdireftion. Jahrgang. 1871. Stutte
gart. Drud von Gotta’d Erben, 4.
Amtsblatt des K. württembergiſchen Steuercollegium vom
1. Januar bis 31. Dezember 1871. Drud von Emil Müller 4.
Amtsblatt Der K. mürttembergifchen Verkehrsanſtalten.
Jahrgang 1871. Stuttgart. Drud von Gottad Erben. 4.
Steudel, Hugo, Kaufmann in Eflingen, Verbeſſerung
ded Steuer und Pfandmeiend Mit Nüdjiht auf den Ent-
wurf eined Gejeßes betreffend Die Befteuerung des Grundeigen:
thums ac. vom 7. Dezember 1868. Stuttgart, Mepler. 1871. 8,
Die Maaße und Gewichte von Württemberg gegenüber den
metrilchen des deutſchen Reichs. Vergleichungstabellen. Her—
ausgegeben von der K. württembergiſchen Centralſtelle für
Gewerbe und Handel, Stuttgart. Metzler. 1871. 8.
K. württembergifches Kriegsminifterium. Verordnungs—
blatt vom 1. Januar bi8 22. Oktober 1871. Theil 1. 2.
Stuttgart, Druckerei des K. Kriegäminifteriumd. 8. K. würt—
tembergijches Militärverordnungdblatt. 1871 vom 13, Oktober
— ult. Dez. Stuttgart, Druckerei des K. Kriegsminifteriumd. 4.
Sahlbach, Heinrih, Württembergd Antheil an dem
Kriege gegen Branfreih nebft den Staatöverträgen mit dem
ehemaligen norddeutſchen Bund und den amtlichen Verluftliften
der K. württembergijchen Felddiviflon. Stuttgart. Emil Müller.
1871. 8.
Chaulir, G. de, les prisonniers de guerre frangais
en Wurtemberg pendant la campagne 1870—1871. Stutt-
gart. Imprimerie de Metzler. 1871. 8.
Neue Mittheilungen des arhäologifchen Vereins zu Rott—
weil. Rottweil. Rothſchild. 1871. 8.
Verhandlungen des Vereins für Kunft und Alterthum
in Ulm und Oberjchwaben. Neue Reihe. 3. Heft. Ulm. 1871.
Stettin, 4,
Statiſtiſche Ergebniffe
ber
Derwaltung der fogenannten Wirthfchafts-Abgaben
im Königreidh Württemberg.
Ton Oberfinanzratb Niede.
Der Bundesrath des deutjchen Reichs Hat zu Ende des
Jahrs 1871 beichloffen, die feitherige Statiftif des Zollvereins
auf neuen, durch eine Kommiffion von Fachmännern vorbereis
teten Grundlagen einzurichten, Dabei wurde von ihm ind»
bejondere auch die Ausdehnung der Statiftif der gemeinfchaft-
lihen Zole und Steuern auf die Abgaben von Branntwein
und Bier in das Auge gefaßt, welche nicht der Gefamtheit,
fondern nur einer Mehrzahl der Bundesglieder gemeinfam find.
Die Bevollmächtigten der Staaten, welche diefer Gemeinſchaft
nicht angehören, find zu dem Behuf zu der Erklärung ermäd:
tigt gemejen, daß ihre Regierungen über die Ergebnifje der bei
ihnen auf die gleichen Verbrauchsgegenſtände gelegten Steuern,
jo weit thunlih, nad gleichmäßigen Grundjägen Mittheilungen
jammeln und an das Reichskanzleramt gelangen laſſen werden.
Die neue Statiftif fol mit dem 1. Januar 1872 beginnen,
Somit bildet dad Jahr 1871 für die jeitherigen, ver—
einzelten ftatiftiichen Erhebungen innerhalb der deutſchen Staaten
auf dem Gebiete der inneren Abgaben vom Verbrauche des
Branntweind und Biers gewifjermaßen einen Abſchluß, und
man wird hiedurch aufgefordert, aus dem bis jet gejammelten
Material die Summen zu ziehen,
In Württemberg bilden die Verbrauchsſteuern von Bier
und Branntwein einen Theil der fogenannten Wirthſchafts—
abgaben.. Was die Steuerverwaltung in den letzten Jahr—
zehnten über den Ertrag diejer Abgaben, über den Umfang
der Wirthichaftögewerbe, über den Getränfeverbraudh ꝛc. ge=
fammelt bat, fol in dem Nachſtehenden überfihtlih zufammen-
geftellt werden; anfnüpfend an ähnliche frühere Veröffentlichun—
gen in den Württembergifchen Jahrbüchern von 1842, 1843,
166
1850, 1851 und 1861 und in dem flatiftiichen Anhange zu
den Jahreöberichten der Handels- und Gewerbefammern von
1865. Die in dem Berichte der Bundesraths-Ausſchüſſe vom
14. November 1871 bervorgehobene Aufgabe einer Statiftif
der Verbrauchsabgaben bei den gegenwärtig beftehenden Steuer»
foftemen wird dabei thunlihft im Auge behalten werden, die
Aufgabe nemlih, nicht bloß finanzielle, fondern auch meiter-
gehende Ergebniffe über die Verhältniffe der Produktion, des
gewerblichen Betriebd und der Gonfumtion aus einer folchen
Statiftif zu ziehen.
J.
Zunächſt iſt es nothwendig, über die Bedeutung der Wirth—
ſchaftsabgaben für den württembergiſchen Staatshaushalt Auf-
ſchluß zu geben. Der Staatshaushalt zerfällt in die laufende
und die Reſtverwaltung, in die Verwaltung des Grundſtocks
und den außerordentlichen Dienſt. In der nachſtehenden Tab. I
werden aus den 50 VBerwaltungsjahren vom 1. Juli 1820
bi8 30. Juni 1870 nad den wirklichen Rechnungsergebniſſen
der laufenden Verwaltung mitgetheilt je der Staatsbedarf, die
Gefamteinnahme, die Einnahme aus Steuern überhaupt, der
Ertrag der Wirthichaftsabgaben, und tft in der legten Spalte
berechnet, in welchem Verhältniß Die Wirthichaftsabgaben in
jevem Jahre beigetragen haben zu Dedung des Staatsbedarfs.
Tabelle I.
Ginnahme) Ertrag | Die Wirthe
Rechnungs⸗ | Staats | Gefamt: | aus der | Ihaftsabgaben
jahr vom Steuern | Wirth: 6 * *
a über— afts⸗
1. Juli bis bedarf | einnahme * —*— Stantabebarf
30. Juni. nn —
in Tauſenden von Gulden. Procenten.
ar Mk 3. 4. Fu Bi ‘
1820 —21 9464 9422 5411 535 5,64
1821—22 || 9318 9516 5238 821 881
1822—23 9237 9748 5259 831 8,99
1823— 24 9512 9405 5162 827 8,69
1824-25 | 9633 9623 5218 677 7,02
1825 —26 9679 9782 5222 646 6,67
1826—27 9476 9411 5456 649 6,85
1827 —28 9354 10020 | 5658 783 8,37
1828—29 | 9275 10143 | 5771 945 10,19
1829 —30 | 9234 10017 | 5825 918 9,94
167
Tabelle I (Fortſetzung).
Die Wirth—
Ichaftsabgaben
(5) tragen zu
Dedung des
Einnahme) Ertrag
Staatd= | Gefamt: aus der
Steuern Wirth—
bedarf einnahme über— ſchafts⸗
Rechnungs⸗
jahr vom
1. Juli bis haupt | abgaben | Staatsbebarfs
30. Zuni. (2) bei in
in Taufenden von Gulden. Procenten.
1. > Fa 3. 5. 6.
1830-31 | 10009 | 10651 969 9,68
1831-32 | 9380 | 10498 1012 10,79
1832—33 9677 | 10262 982 10,15
183334 | 9249 | 10138 948 10,25
1834—35 9088 | 10772 981 10,79
1835 — 36 9150 | 10863 999 . 10,90
1836 — 37 9291 | 10623 1109 11,93
1837 —38 9606 | 11292 1137 11,83
1838-39 | 9718 | 12099 1164 11,98
1839-40 | 9908 | 11392 1098 11,08
1840-41 | 10611 | 10947 1062 10,01
1841-42 | 10044 | 11417 1215 12,09
1842—43 | 10486 | 12449 1293 12,33
1843-44 | 11300 | 12228 1255 11,09
1844—45 | 10452 | 12152 1313 12,56
1845—46 | 10893 | 12832 1293 11,87
1846-47 | 10873 | 13707 1268 11,66
1847-48 | 12187 | 11591 1126 924
1848-49 | 12260 | 11978 1295 9,99
1849-50 | 11528 | 10350 1154 10,01
1850-51 | 11915 | 11147 1194 10.02
1851-52 | 12205 | 12180 1123 9,20
185253 | 12738 | 129295 1235 9,69
185354 | 12824 | 12059 1085 846
1854-55 | 12901 | 12608 1092 847
185556 || 12977 | 14344 1241 9,56
1856-57 || 12610 | 15401 1681 13,33
1857-58 | 12772 | 15649 1568 12,27
1858-59 | 13050 | 16043 1704 13,05
1859—60 | 13504 | 15407 1894 14.02
1860 - 61 | 14055 | 17280 1769 12,58
1861—62 | 15301 | 19071 2105 13,76
186268 | 149236 | 19276 2337 15,66
1863 -64 || 15347 | 19870 2505 16,36
1864-65 | 16252 | 19050 9514 15,47
186566 || 16652 | 20178 2798 16,80
186667 | 17869 | 18842 2682 15,01
1867-68 | 19733 | 19946 2413 12.23
1868-69 | 20896 | 20896 2838 13,58
1869-70 | 22285 | 22285
168
Die Wirthichaftsabgaben nehmen nach ihrem Ertrage unter
den württembergijchen Steuern, nächſt der Direften Steuer von
Grundeigenthum, Gefällen, Gebäuden und Gewerben und nächft
den au? dem Staatshaushalt jegt ausfcheidenden Zöllen und
Zollvereindfteuern, Die hervorragendſte Stelle rin. Mitteljt
jener Direften Steuer, einer Repartitionsfteuer, find in den
zwanziger und dreißiger Jahren 2,400,000 fl. bis 2,600,000 fl.
jährlich umgelegt worden. In den vierziger Jahren genügten
je 2 Millionen; von 1852—55 wurden 2,600,000 fl., von
1855—58 3,300,000 fl. nöthig. Das Jahrzehnt 1858—68
erforderte jährlihd 3 Millionen, Dann famen wieder 3 Jahre
mit je 3,300,000 fl. und ſeit 1871 müſſen jährlich 3,900,000 fl.
aufgebracht werden. Der Zoll warf, jo lange Württemberg
eitt eigenes Zollſyſtem hatte, 4—500,000 fl. ab. Im bayerijch-
württembergijchen Verein von 1823 —38 ftieg die Einnahme
auf 800,000 fl. Das erjte Jahr des größeren Zollvereind
brachte jhon eine Million und in den legten Jahren konnte
man von den Zöllen und Zollvereinäfteuern auf nahe an
4 Millionen rechnen. Neben diefen Steuern erjcheinen die
Mirthichaftsabgaben am Ende der fünfzigjährigen Periode von
1820— 70 mit einem Reinertrag von über 3 Millionen Gulden,
während ſie beim Beginn derjelben wenig über !/, Million
getragen, die erfte Million jodann in den dreißiger, Die zweite
Milion mit den fechziger Jahren erreicht hatten, Vergleicht
man den Ertrag der Wirthichaftsabgaben mit der Einnahme
aus Steuern überhaupt, jo betrug der erjtere nah dem Durch—
fhnitt Der 10 Jahre 1820—30: 14,05, nad dem Durch—
jhnitt der 10 Jahre 1860—70 aber 24,31 %/, der Einnahme
aus Steuern überhaupt, welche ihrerſeits 55,8 beziehungsmeife
52,40/, der Gejamteinnahme der laufenden Verwaltung aus—
gemacht hat.
Am anfhaulihften aber macht wohl die Bedeutung der
Wirthſchaftsabgaben für den mwürttembergijchen Staatshaushalt
eine DVergleihung mit dem Staatöbedarf, dem Geſamtaufwand
der laufenden Verwaltung, welche ſich aus der legten Spalte
der Tabelle I in Procentziffern entnehmen läßt. Won 1820
bi8 1821 haben die Wirthichaftsabgaben zu Dedung des
Etaatdaufmandes nur 5,64°/,, in den drei folgenden Jahren
Ion gegen 9°/, beigetragen, Von 1824—27 wird Daß
Verhältniß wieder weniger günftig, hebt fich aber dann mit
Heinen Schwanfungen bis 1844—45, wo es fih auf 12,56 °/,
169
ftelt, Nun folgt eine Periode des Rüdgangs im Ertrag der
MWirthichaftsabgaben, während gleichzeitig Die Staatdausgaben
zunehmen, jo daß 1853—54 die erfteren nur noch 8,46 °/,
der letzteren erjegen. Zwölf Jahre nachher aber tragen fie
16,80%), zu Deckung des Staatöbedarfd der laufenden Ver—
waltung bei. Das Schlußergebniß ift, daß im großen Ganzen
und von den Kleinen Schwankungen der einzelnen Jahre ab»
gejeben, Die Einnahme aus den Wirthſchaftsabgaben in ftärfe-
rem Maße fih gehoben hat, als der Gejamtbedarf gewachien
ift. Denn troßdem, Daß leßterer im Jahr 1869—70 faſt das
2'/fache der laufenden Ausgaben des Jahres 1820—21 be=
trägt, ftelt fih das Verhältniß des Wirthichaftsabgaben-Er-
trags zu den letzteren 1869— 70 auf 14,27 °/, gegenüber von
5,64°/, im Jahr 1820— 21 und von 8,81%, im Jahr 1821
bi8 1822.
Im Jahr 1870—71 vn e” die Zahlen, wie folgt:
Staatsbedarf. . . . 22,841,348 fl.
Sefamteinnahm . 2 2 2 2 2 nn. 22 ‚802, 272 i
Einnahme an Steuern. . 5 18,860,
Ertrag der Wirthfcaftsahgaben 0.0 0 2,994,084 „
Berhältniß des Ießtern zum Staatöbevarf . 18:11,
Die Bevölkerung Württembergd hat betragen
nad den Zählungen im Durchſchnitt
vom December Einwohner Einwohner
1834 .... 1,571,012
1837 ... . 1,612,073 1834/37. . 1,591,542
1846 ....1,726,716 1846 .. 1,726,716
1855 ... . 1,669,720
1858 .... 1,690,898 1855/58. . 1,680,309
1864 .... 1,748,828
1867 .... 1,778,896 1864/67. . 1,763,362
1871 1,818,484. 1867/71. .1, 198,440.
Don be —— der Wirthſchaftsabgaben kommen
hienach auf den Kopf der Bevölkerung
im Durchſchnitt der Verwaltung ejahre
1834/39 . 2 2.2. 0,68 fl.
184449 . . 2. .6072,
1854/59 . 2 22.087,
1864/69 . » » . . 150,
im Berwaltungsjahr
1320/01: & 2.4.0 1,60 5
170
I.
Eine Wirthichaftsabgabe wurde unter dem Namen Ungeld
oder Umgeld im Gebiet des Königreihd Württemberg fchon
jeit vielen Jahrhunderten erhoben. Moſer in der Einleitung
zu ben Steuergejegen, $. 48, bemerkt, daß man Die Abgabe
Ihon im Jahr 1312 erwähnt finde, Bekannt ift ihr Vor—
fommen im Herzogthum Wirtemberg aus der Geſchichte des
Armen Conrads, ded Bauernaufftande von 1514. Daß fie
auch in anderen ald den altwirtembergijchen Gebietätheilen des
Königreihd eine herrſchaftliche oder körperſchaftliche Einnahme
gebildet hat, daran erinnern die noch jegt im Ausgabeetat mit
jährlihen 21,280 fl. 20 Er. nachgeführten Entſchädigungen
für Umgeldsberechtigungen.
Eine Königliche Verordnung vom 31. Juli 1807 hatte
den Zwei, die Umgeldd: und Wirthichaftdabgaben, welche in
den verjchiedenen im Königreihe nun vereinigten Gebietätheilen
bis dahin für ſich beftanden hatten, zum erftenmal auf gleiche
fürmige Grundlagen zu bringen,
Es ift dort unter Ziffer 4 gejagt: „Alle diejenige, welche
bereitö ein Wirthſchaftsrecht haben, oder fünftig erlangen wer
den, haben von allem audgejchenktem (ausdgezäpftem) Wein,
Moft, Eſſig, Bier, Branntwein ıc. den zehenten Theil, d. i.
vom württembergijchen Eimer 16 Maaß in dem Preis, wie
dad Getränk ausgeſchenkt worden, zu entrichten.“ Mit diefer
Vorſchrift fleht in Einklang die Beftimmung der Maafordnung
vom 30. November 1806, nach welcher die Schenfmaaß in
der Regel um den eilften Theil Kleiner fein fol, ald die Maaß
nah Helleich, ſo daß alfo 11 Schenkmaaß 10 Maaß nah Helleich
ausmachen und 176 Schenfmaaß jo viel find, ald 160 Maaß
oder ein Gimer nah Helleih. Auch dieſe eigenthümliche Me—
thode, den Wirthichaftöberehtigten ald ten zunächſt Gteuer-
pflihtigen behuſs der ficheren Ueberwälzung der Verbrauchs—
fteuer auf die Konjumenten der befteuerten Getränfe durch ftaat-
liche Vorkehrungen ausdrüdlich zu Hilfe zu kommen, ift ſchon
Jahrhunderte alte „Daß der Herzog Maaß und Gewicht
tingerte”, war mit ein Vorwand oder Anlaß für den Aufftand
des Armen Conrads geweſen. Mit der Zeit hat man fih aber
in Württemberg an das verfchiedene Maaß jo jehr gemöhnt,
daß man ed dabei nicht nur in den Wirthſchaftsabgaben-Geſetzen
bis vor Kurzem noch hat belafjen können, fondern daß es jegt
umgekehrt geradezu einen Beſchwerdepunkt für Die Wirthe bildet,
171
daß, in Folge der Einführung der deutſchen Maaf- und Ge
mwihtdordnung vom 17. Auguft 1868, in dem Gejeh vom
13. December 1871 megen Abänderung einzelner Beftimmune
gen der Wirthichaftsabgaben-Gejege auch für Die Meffung der
Getränke im Groß» nud Kleinverkehr fernerhin nur ein Maaf
noch als zuläffig hat anerkannt werden müflen. Nach einer
Eingabe vom Januar 1872 finden fih die Wirthe des Landes
allen Ernſtes dadurch beeinträchtigt, Daß man ihnen dieſen
„ſicheren gejeglich beftimmten Erjag für die von ihnen zu ent—
richtende Steuer“ entzogen habe. Als ob nicht ſchon das ein-
fache natürlihe Geje der Bildung der Preije im gewöhnlichen
Verkehr volftändig ausreichen follte, den Wirthen für ihre
Steuerauslage den entjprechenden Erfah zu fichern!
Meben diejer Abgabe von 10°/, des Preijed von allem
durch die Wirthe ausgefchentten Getränfe, dem eigentlichen
Umgelde, führt die erwähnte Königliche Verordnung vom
31. Juli 1807 als weitere Wirtbihaftsabgaben noch auf:
einmal dad „in Unſern alten Erblanden längft eingeführte ſo—
genannte Halbthalergeld”, dad nah 3. 7 „von allem — von
den Bier» und Ejfigbrauern und Branntweinbrennern erzeugten
Bier, Eſſig und Branntwein“, und zwar mit 45 fr. „von
jedem Eimer Bier oder Fruchteſſig“ und mit 3 fr. „von jeder
Maaß Branntwein, ohne Unterfchied der Qualität”, ohne Ab»
zug für den beim Umgeld felbft zu berüdfichtigenden Haus—
brauch einzuziehen war; und ſodann, unter Ziff. 8, verſchie—
dene Goncefflondgelder für die Bewilligung der Wirthfchafts-
gemerbe, ſowie die Recognitiondgelder und, an Stelle des feit-
herigen Kanzleitared, die Kefjels, Hafen» und Brennhafengelder
für deren alljährliche neue Anerkennung.
Dad Umgeld und die übrigen nah dem Vorſtehenden in
der K. Verordnung vom 31. Juli 1807 feftgeftellten Abgaben
wird aufs Neue beftätigt Dur die vierte Umgelddordnung vom
4. März 1815, melde nur einzelne Säge ändert, 3. B. das
Halbthalergeld, jetzt auch Sudgeld genannt, der Ejfigfleder auf
die Hälfte herabfegt, die Conceſſtonsgelder erhöht, und außer—
dem umfafjende Adminiſtrationsvorſchriften ertheilt.
In $. 6 wird fodann, unter Bezugnahme auf $. 37 der
Arccifeordnung auch die Wirthichaftdaccife ald eine Wirthſchafts—
abgabe bezeichnet. Hiezu iſt Folgendes zu bemerken,
Die Accife ſollte nach $. 1 der hier angezogenen 11. Acciſe—
ordnung vom 18. Mai 1808 eine Gonfumtiondauflage auf
172
Diejenigen Waarenartifel fein, welche im Lande wirklich conjus
mirt oder Durch den Handel umgejegt werden, mithin über-
haupt einen ©egenftand des inneren Handeld ausmachen. Sie
bildete mit dem Gingangszoll und Ausgangszoll, welcher von
den in dad Königreich einfommenden und von Den aus dem—
jelben abgehenden Gütern erhoben wird, ein gemeinſames Steuer-
ſyſtem. Der fünfte Abjchnitt der Acciſeordnung handelte von
der Acciſe von Wein und anderem Getränke. Zunächſt wurde
befteuert der Getränfeverfauf im Großen, und zwar der Ber:
Ihluß der Weinbauer im Herbſt mit 1 fr. vom Gulden Er—
108, der jonftige Getränfeverfauf im Großen mit 2 fr. (Acciſe—
ordnung $. 27 ff.). Den MWeinbauern brachte ſchon das Ab—
gabengejeg vom 29. Juni 1821 in $. 38, lit. c. die Steuer-
freiheit, welche durch das Finanzgeſetz vom 26. April 1830
(Art. 10, lit. a, 3.1) auf alle Verkäufe felbft erzeugten Weins
bis zum 1. März des auf den Herbit folgenden Jahrs aus—
gedehnt wurde. Die Acciſe von dem fonftigen Getränfeverfauf
im Großen behielt man noch in dem Acciſegeſetz vom 18, Juli
1824, $. 7, lit. a bei, bis auch fie durch das Finanzgeſetz
vom 24. December 1833, Urt. 4, 3. 1, lit. d zunädjft von
dem Verkauf ſolchen Weind und Obſtmoſtes, der aus eigenen
oder gepachteten Grundftüden von dem Verkäufer felbjt gewon—
nen wurde, ohne Rückſicht auf Zeit und Art des Verkaufs
aufgehoben wurde und dann durch dad Finanzgeſetz vom 22. Juli
1836, Art. 4, lit. a ganz bejeitigt werden fonnte, Der Er—
trag dieſer Uccife war pro 1829—30 80,355 fl., pro 1835
bi8 1836 noh 30,544 fl. Gin Verſuch, Diefelbe im Jahr
1852 wieder einzuführen, welcher in einem bei der Ständever—
fammlung bereitö eingebrachten Gejeßesentwurf ernftere Geftalt
gewonnen hatte, ift von der Regierung, nachdem ſich die finan—
ziellen Verhältniſſe wieder gebefjert hatten, nicht weiter verfolgt
worden; der Gejegentwurf wurde zurückgezogen.
In zweiter Linie unterlag der Acciſe der Verkauf von
inländifhem Wein durch Ausländer an Ausländer, ferner der
Kauf von inländischen Wein durch Ausländer für deren eige—
nen Verbrauch außerhalb des Landes (Acciſeordnung $. 28),
und, zur Begünftigung des inländijhen Weinbaus und der
Getränfefabrifation, der vom Auslande eingeführte Wein, Ejfig,
Dier, Branntwein und Liqueur mit 50 beziehungäweije 25%/,
des Werths an der erften inländifchen Abladeſtätte ($. 39) ; —
Abgaben, die in fi felbft einen Widerſpruch enthielten und
173
bald mit den neuen Zolleinrichtungen zu Anfang der zwanziger
Jahre verſchwanden, wie fle denn schon in dem Acciſegeſetz vom
18. Juli 1824 nicht mehr aufrecht gehalten werden.
Eine Dritte Acciſe auf dem Getränkeverkehr ift Die oben
erwähnte, in der Umgeldsordnung von 1815 angezogene Wirth
Ihaftsaccije (Acciſeordnung $. 37 f.). Sie wurde erhoben vom
Getränfeverfauf der Wirthe im Detail nah der Schentmaaf
mit 3 fr. vom Gulden. Auch das Acciſegeſetz vom 18. Juli
1824 führt fle noch in $. 7 unter lit. a ald befondere Ab-
gabe der Wirthe, jedoch mit dem Zufat auf, daß ihre Er—
bebung mit der Verwaltung der Wirthichaftsabgaben in Ver—
bindung ſtehe.
Dieſes war thatſächlich jchon feit 1821 der Fall, wo man,
„um die Bejchwerlichkeiten zu entfernen, welche die bisherige
Erhebungsform des Umgeldd in Die demjelben unterworfenen
Gewerbe und in die Verwaltung jelbft legt, und um zugleich
in diefen Zweig der Staatdeinnahme mehr Sicherheit zu brin—
gen“, durch Gele vom 19. Mai 1821 „die nad den Vor—
fchriften der Umgeldsordnung geführte Verwaltung vorläufig
für die Periode vom 1. Juli 1821 bis dahin 1824 auf
gehoben“ und „Dagegen, mit Nüdfiht auf den Ertrag von
1819—20 und auf den Betrag der Etatöfäge für die Jahre
1821—23 die Averjalfumme auf 736,150 fl. beftimmt hatte,
welche die Oberamtöbezirke, und zwar jeder für feinen Antheil,
der Staatdfafje an Umgeld, Sud- und Halbthalergeld und Wirth-
Tchaftöaccife von Wein, Bier, Obftmoft, Eſſig, Branntmein und
Liqueur infomweit zu gewähren haben, als Die Averjalfumme
des Bezirks bei der Vertheilung auf die einzelnen Wirthſchafts—
gewerbe nicht vollftändig umgelegt werden ſollte“. Für Die
Brauereien und übrigen MWirthichaftögewerbe der Guts⸗ und
Standesherrfchaften jollten befondere Anſätze beftimmt werden.
Auch verblieb es bei den Vorſchriften der Umgeldsordnung
über den Anja der Goncejjiond-, Recognitions-, Keſſel- und
Hafengelber.
Von 1821—22 an erfcheint fomit der Ertrag der Wirth-
Ichaftsaccife unter dem der Wirthſchaftsabgaben und erklärte jich
bieraud die rajche Steigerung des letzteren von 535,000 im
Vorjahre auf 821,000 (Tabelle I), während Die gleichzeitge
nod weitergehende Minderung der Ginnahme aus der Acciſe
von 992,289 fl. auf 415,815 fl. zugleih in den Erleichte—
rungen ihre Urſache hatte, welche das Abgabengejeg vom
174
29. Juni 1821 zu Gunften verfhiedener fortan acciſefreier
Verkehrszweige gewährte,
Der eigenthümliche Verſuch, eine Verbrauchsabgabe im
MWefentlihen ala eine Repartitionäfteuer zu behandeln, ift in
dem Umgeldsgeſetz vom 18. Juli 1824 noch einmal für die
Binanzperiode von 1824—27 wiederholt worden, unter Er—
mäßigung der auf die Oberamtöbezirfe umzulegenden Averſal—
fumme auf 579,060 fl. und unter Enthebung der Amtöförper:
Ihaften von der Verbindlichkeit, für die Ausfälle Gewähr zu
leiſten. Zu erwähnen bleibt nur noch, daß nad $. 8 dieſes
Gefeged für Fünftig zu errichtende Wirthſchaften in größeren
Städten, welche ſich durch einen verhältnißmäßig lebhaften Ver-
kehr augzeichnen, ein Minimum des Umgelds-Anſatzes von
32 fl., in den übrigen Städten, Dörfern und Weilern von
16 fl., für Bierbrauereien ein ſolches von 60 fl. und 24 fl.
jährlih beftimmt war, Man kann hierin wohl ſchon einen
Vorläufer des fpäteren Accordſyſtems erkennen,
Im Ganzen waren aber die Ergebniffe der averfionellen
Erhebung der Wirthichaftdabgaben im Wege der Repartition
auf Die einzelnen Bezirke wenig befriedigend. Ein Bli auf
Tabelle I zeigt deren geringen finanziellen Ertrag, namentlich
in den Jahren 1824— 27, den niedrigften in der ganzen fünfzig-
jährigen ‘Periode, wenn man berüdfichtigt, daß im Jahr 1820
bi8 1821 die Acciſe noch nicht einbegriffen war. Auch folk,
wie Herdegen, Württembergd Stautshaushalt, ©. 358, an—
deutet, dad friedliche Verhältnig unter den Abgabepflichtigen
nicht weniger, ald Das Intereſſe der Staatskaſſe gefährdet ge
wejen fein.
Eine ftatiftifhe Ausbeute aus dieſer Periode gewähren
die nach den Gefegen vom 19. Mai 1821 und 18. Juli 1824
auf Die einzelnen Oberamtöbezirfe umgelegten Steuerbeträge
nur infofern, ald man Daraus auf die Conſumtionsverhältniſſe
in diefen Bezirken in der damaligen Zeit immerhin einige Schlüffe
zu ziehen berechtigt ift, wenn ſchon man dabei nicht außer Acht
lafjen darf, Daß auch nach der Umgeldsordnung von 1815 der
Bierbrauer Umgeld und Wirthſchaftsacciſe von der Geſamt—
quantität, Die er produeirte, zu entrichten hatte und daß das
fogenannte Halbthaler- oder Sudgeld eine Fabrikationsabgabe
war; Momente, die jedoh damals noch nicht von der Bedeu—
tung waren, wie nach dem ſpäter Anzuführenden (3. VI) in
der neueren Zeit.
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177
Die mit Wirthſchaftsabgaben höchſt befteuerten Bezirke
waren nad Vorftehendem im Jahr 1821: 1) Ulm, 2) Stutt-
gart, 3) Heilbronn, 4) Ludwigsburg, 5) Ellwangen, 6) Biberach,
7) ©öppingen, 8) Tübingen, 9) Urach, 10) Hal. Im Jahr
1824 hatten Hal und Urach die Stelle getaufcht. Vergleicht
man die Rieferungen der Kameralämter an Wirthſchaftsabgaben
im Berwaltungsjahr 1870— 71, fo find jegt die höchſtbeſteuerten
Bezirke:
1) Stuttgart mit 2 2 202020. 298,186 fl.
2) Um mit 2 2 2222. 204,230 „
3) Heilbronn mit . . . 88,877 „
4) Riedlingen (Heiligkreuzthal) mit . 73,604 „
5) Biberach (Ochjenhaufen) mit . . 71,387 „
6) Ludwigsburg mit . . € ML,
7) Heidenheim mit . . 2 2.2....66,169 „
8) Geislingen mit . . 62,326 „
9) Ravensburg (Weingarten) mit . 57,080 „
10) Freudenſtadt (Dornftetten) mt . 55,215
Den niedrigften Ertrag an Wirthſchaftsabgaben Dagegen
werfen jeßt (1870— 71) ab: Weinsberg, Welzheim, Vaihingen,
Mergentheim, Münfingen, Bradenheim, Gaildorf, Schorndorf,
Nagold, Sulz, während im Jahr 1821 Spaichingen, Tutt-
lingen, Horb, Sulz, Walpfee, Böblingen, Rottweil, Saulgau,
Sreudenftadt, Waiblingen, und im Jahr 1824 diefelben Bes
zirke, aber in theilmeife veränderter Ordnung und vor Waiblingen
noch Leutkirch, in der Reihe unten an geftanden find. Die Aender-
ungen in der Stellung der Bezirke feit 1821 und 1824 haben
ihren Grund vorzugsweiſe, wie fih in dem Folgenden (VI.)
noch deutlicher zeigen lafjen wird, in der rajchen Entwicklung
ded chen deshalb auch bei Entrihtung der Wirthichaftsabgaben
in fortgefegt fteigendem Verhaltniſſ e betheiligten Gewerbes der
Bierbrauerei.
III.
Nach der Einleitung zu dem Geſetze vom 19. Mai 1821
über die Erhebung und Verwaltung des Umgelds war vor—
behalten worden, die Geſetze über die indirekten Abgaben über-
haupt, jomie inöbejondere über die Wirthſchaftsabgaben einer
Revifton und durchgreifenden Werbefjerung zu unterwerfen,
Unter dem Datum vom 18. Juli 1824 erfchienen dann aud
wirklih Die neuen Geſttze über Zoll, Acciſe, Hundeauflage,
Württemb. Yahrb. 1871. 12
178
Mirthichaftsahgaben, über Vertheilung und Erhebung der
Tabatauflage, über Die Regulirung der Straßenbau-Abgabe
für Fuhrwerke mit breiten Radfelgen u. a. Gerade das Wirth—
Ihaftsabgaben-Gejeß aber hatte wieder nur einen provijorijchen
Charakter und eine bejchränkte Dauer. Und doch machten au '
hier die fortgejegt ungünftigen Reſultate des Averfionaljvftems
eine Aenderung immer mehr nothwendig. Dazu Fam, daß
die jest ihrem Abichluffe fih nähernden Verhandlungen mit
Bayern über eine Zoll: und Handeldeinigung ed nahe legten,
in der Bierbefteuerung das bereitd erprobte bayerifche Syftem
der Malzfteuer auh in Württemberg einzuführen, So fam
am 9. Juli 1827 dad Geſetz über die Wirthichaftdagaben zu
Stande, dad zwar in der Mehrzahl feiner Beftimmungen jegt
veraltet und Durch neuere Gejege überholt iſt, im Ganzen aber
doh immer noch ald die Grundlage für die Gruppe der Wirth—
Ihaftsabgaben in dem württembergijchen Steuerfyftem anerkannt
werden muß.
Das Geſetz vom 9. Juli 1827 hatte eine gemerbpolizeiliche
und hatte jteuerlihe Aufgaben.
88 regelte die Bedingungen für Erlangung der Befugniß
zum Betrieb der Wirtbichaftögewerbe und für den Verluſt der
Mirthichaftsberechtigung. Seitdem ift das Geſetz vom 3. November
1855, betreffend die Berechtigung zum Bierbrauen und Brannte
weinbrennen und zum Betrieb von Wirthſchaftsgewerben erlaffen
und dadurch dad Geſetz vom 9. Juli 1827 in allen hierauf
bezüglihen Beftimmungen antiquirt worden. Auch das Geſetz
von 1855 hat wieder Aenderungen erfahren durch $. 33 der
in Württemberg durch dad Meichägejeg vom 10. November
1871 eingeführten Deutfchen Gewerbeordnung vom 21. Juni
1869 und dur) Art. 2 des Gejeged vom 12. Dezember 1871,
betreffend die Abänderung einzelner Beftimmungen der Wirth»
ſchaftsabgaben-Geſetze.
Die wichtigere Aufgabe des Geſetzes vom 9. Juli 1827
war indeſſen die ſteuerliche. Es beſtimmt folgende Abgaben:
1) Conceſſtons- und Recognitiondgelder,
2) die Abgabe vom Wein und Obftmoft (Obftwein),
3) die Abgabe vom Bier,
4) Abgaben vom DBranntwein,
5) Abgaben vom Gfiig.
Die Beftimmungen über die Koncefjiond= und Recognitions—
gelder find fchon durch das Yinanzgefeg vom 24, December
179
1833 Art. 4 Ziff. 2 lit. a. und b., dann aber durch die
eben erwähnten Gejege von 1855, 1869 und 1871 mejentlich
modificirt worden.
Die Abgabe vom Wein und Obftmoft (Obftwein) an-
langend, fo ift deren unmittelbare Erhebung beim Wirth in
Procenten des Erlöſes vom ausgeſchenkten Getränke mwejentlich
durch ftändifche Ginmwirfung wieder bergeftellt worden, jedoch
in der Weije, daß darüber, unter Zugrundlegung des muth—
maßlichen Ausjchankerlöjes, von 3 zu 3 Jahren Accorde mit
den Wirthen abgejchlofjen werden jollen, Wo die Verwaltungs—
behörde fichere Anhaltspunfte nicht hat oder der Wirth einen
Accord nicht eingehen will, da ift des letzteren Steuerfchuldigkeit
wie früher Durch Kellerunterfuhung und Abftich mittelft Er—
hebung der Ausſchankspreiſe in einem Procentfag derſelben zu
beftimmen. Dies gilt, abgejehen von wiederholten Aenderungen
im procentualen Abgabenfag, im Ganzen noch heute. Einzelne
Aenderungen find durch die Gefege vom 22. Juli 1836 und
12. December 1871 (Urt. 1 und 2) berbeigeführt worden.
Die Abgabe von Bier ijt nad dem Gejete vom 9. Juli
1827 eine Malzfteuer geworden, in der Ausdehnung auf die
Malzjurrogate. Sie verfällt, jobald dad Malz zum Schroten
in die Mühle gebracht oder dad Surrogat zur Biererzeugung
verwendet wird. An dieſem Princip wird auch heute noch
feftgehalten, nachdem unterm 8. April 1856 ein neued Geſetz
über die Malzfteuer ergangen ift. Bid zum Schluſſe des
Jahres 1871 erfolgte die Erhebung der Malzfteuer nah dem
Maß, jeit dem Gejeg vom 20. September 1852 ohne Unter—
Iheidung zwiſchen trodenem und eingejprengtem Mal. Mit
dem Jahr 1872 aber ift man im Intereſſe der befjeren Gontrole,
nah Art, 3 des Geſetzes vom 12. December 1871 dazu
übergegangen, dad Nettogewicht des ungejchrotenen Malzes der
Steucrerhebung zu Grund zu legen.
Dom Branntwein wurden auch nah dem Wirthichafts-
abgaben-Gejeg vom 9. Juli 1827 noch verfchiedene Steuern
erhoben: zunächſt die Malzfteuer von dem zur Branntmein-
bereitung verwendeten Malze, dann eine Babrikationdfteuer,
welde, ohne Unterjchied der Stärfegrade, 1 fl. 48 fr. vom
Gimer betrug, wenn Malz dazu genommen wurde, jonft auf
5 fl. beftimmt war, über deren Betrag übrigens Accorde mit
den Babrifanten abgeſchloſſen wurden, endlich eine Patentabgabe,
unter Zugrundlegung von 15 Procent ded Erlöjed, für Das
180
Hauflren und den Ausſchank des Branntweind und der Liqueure,
Zandwirthen und Privaten war es erlaubt, ihre auf eigenen,
gepachteten und Befoldungsgütern erzeugten Früchte u. f. m.
zum Hausbrauche und zum Verkauf nah der Eihmaaß, frei
von diejen Abgaben zu brennen oder um den Lohn brennen
zu laſſen. — An die Stelle Derjelben it dann durch Das
Geſetz vom 19. September 1852 zunähft die Maijchraumfteuer
nah dem in Preußen beftehenden Syſteme nur mit erheblich
niedrigeren Abgabejägen getreten, in Verbindung mit einer
Materialfteuer für den aus Weintreftern, Kernobſt, Beeren»
früchten, fowie für den aus Trauben» oder Obftwein, Weinhefe
oder Steinobft dargeftellten Branntwein, und mit dem Vorbehalt
der Befugniß für das Finanzminifterium, bei anderen Stoffen,
welche jonft noch zur BranntweinsErzeugung verwendet werden
follten, die Steuerfäge zu bejtimmen. Außerdem wurde der
Kleinverfauf des Branntweind mit einer befonderen Abgabe
von vielfachen Abftufungen belegt. Nachdem fih das Spitem
der Befteuerung des Maifchraumd für die württembergijchen
Betrieböverhältnifje unhalibar erwiejen hatte, verzichtete man
durch das Geſetz vom 21. Auguft 1865 auf die fernere Er—
bebung einer bejonderen Branntwein-Fabrifationgfteuer, wogegen
man, und zwar mehr zum Zwed der Sicherung der DBierfteuer,
ald des finanziellen Ertragd wegen, Das zur Erzeugung von
Branntwein beftimmte Malz wieder der Malziteuer unterwarf.
Daneben wurde die Branntwein-Slleinverfaufs:Abgabe mit einigen
Modifikationen, welche der Steuerverwaltung beim Anſatz der
Steuer einen größeren Spielraum laſſen, aufrecht erhalten.
Auf dem Eſſig endlich ruhte nah dem Geſetz vom 9.
Juli 1827 gleichfalls zunächſt die Malzfteuer, bis Diefelbe durch
das Branntweinfteuer-Gefeg vom 19, September 1852 Art. 42
ausichlieglih auf Das Biermalz beſchränkt worden if. Auch
im Jahr 1865 war man darüber einverftanden, dad Malz
zur Eſſig- und Hefebereitung fteuerfrei zu belajjen. ine bes
jondere Sabrifationdabgabe von 1 fl. 36 fr. vom Eimer ſodann
wurde von ſolchem Gilig erhoben, der aus anderen Stoffen
ald Malz bereitet wird. Dieje Abgabe hörte ſchon in Folge
des Finanzgeſetzes vom 1. Juli 1839 Art. 4 lit. c. auf.
Endlih unterlagen die Eſſigſchenken und Hauſirer bis zum 1.
Suli 1848 (Binanzgefeß vom 29. Juli 1849 Art. 9) ber
gleihen Abgabe wie die Branntweinjchenken.
Zu den erwähnten fünferlei, durch die Wirthihaftsahgaben-
181
Sefege begründeten Steuern treten, in Wechſelwirkung mit
einigen derjelben, in Gemäßheit der Zollyereindverträge
6) noch hinzu die Ausgleichungsabgaben und jetigen Ueber:
gangäfteuern.
Im Zollverein hat von Anfang an der Grundſatz ges
golten, daß von ausländijhen und dem Verein verzollten
Gegenftänden feine weitere Verbrauchſsabgabe für Rechnung
der einzelnen WBereinsftaaten erhoben werden darf (Vertrag
vom 22. März 1833 Art. 11 3. 7).
Ein zweiter Satz der Zollvereindverträge ift der, Daß
von einem DBereindftaat dad Erzeugniß eined andern Bereind-
ftaatd weder höher, noch läftiger befteuert werden darf, als
dad inländifche (Vertrag vom 8. Juli 1867 Art. 5 HI u. 3).
Eine Folge diefer Beftimmung tft, daß, wenn in einem Bereind-
ftaat innere Steuern auf Die Hervorbringung oder Zubereitung
eined Gonjumtiondgegenftanded gelegt find, bei der Einfuhr
eined ſolchen Gegenftanded in einen Vereinsſtaat aus einem
anderen Staate des Zollvereind der erftere nur fo viel an Steuer
erheben darf, als fich ergibt bei Berechnung des Betrags der
auf den fertigen Gegenftand fallenden Abgabe jelbft, ohne Rück—
fiht auf die vielleicht im Lande der Herkunft bereitd entrichtete
Abgabe, deren Rüdvergütung dort aber unbenommen bleibt;
died find die fogenannten Uebergangäfteuern. Brüher wurde
die von dem Ginfuhrftaate zu erhebende Abgabe berechnet nad
Abzug der im Lande der Herkunft für denſelben Gegenftand
bereit8 entrichteten und dort nicht rücvergütbaren Steuer von
dem Betrage jener gefeglichen Steuer im Beſtimmungslande,
und man nannte die Abgaben Ausgleihungsabgaben, in Ge:
mäßheit des Zollvereind-Vertrages vom 22. März 1833 Art,
11 3. 1. Schon mit dem Vertrag vom 8. Mai 1841 Art. 3
ging man aber zum Princip der Uebergangäfteuern über und
werden ſolche auch in Württemberg bis auf den heutigen Tag
von dem aus anderen DBereindftaaten eingeführten Malz in
gejhrotenem Zuftande, von gequetichtem Grünmalz, von Bier
und Branntwein erhoben (Anlage B. zum Schlußprotokoll vom
8: Juli 1867, Befanntmahung des Reichskanzlers vom 18.
Juli 1872).
Damit ſchließt die Gruppe derjenigen Steuern ab, melde
man in Württemberg unter dem Namen der Wirthichaftsabgaben
zufamenzufaffen gewohnt if. Es gehört aljo nicht dazu die
auf den Wirthfchaftögewerben nah dem Steuerkataſter-Geſetz
182
vom 15. Juli 1821, der Gemwerbefatafter-Inftruftion vom 13.
December 1834 und der Finanzminifterial- Verfügung vom
3. Juni 1862 ruhende ordentliche direfte Gewerbefteuerr. Auch
fallen nicht Darunter die Wirthichaftsiporteln, welche im Jahr
1810 den Waiſen-, Zucht: und Jrrenhaus-Anftalten (sic!)
ald beſonderes Gefäll überwiejen, feit 1821 aber für Die
Staatshauptkaſſe jelbft in Anſpruch genommen werden, jet
nah dem Sportelgejege vom 23. Juni 1828 Art. 47 und
dem Dazu gehörigen Tarif eine von ſämtlichen Wirthen und
Bierbrauern jährlih einmal zu bezahlende Sporteleinnahme
bilden, auch als ſolche verrechnet werden, wenn fie ſchon, der
Einfachheit wegen, zugleih mit den Wirthihaftsahgaben ein—
gezogen zu werden pflegen. Der Ertrag dieſer Wirthichafts-
fporteln beläuft fih nah Dem Durchſchnitt der Jahre 1867
bis 1870 auf jährlih 14,266 fl. 49 fr. Daß auf dieſelben
Ziffer 6 des $. 7 der Gewerbe-Ordnung vom 21. Juni 1869
feine Anwendung finde, ift bei den Verhandlungen anerkannt
worden, welche der Erlaſſung des auf Ießtere bezüglichen Reichs—
gejeßed vom 10. November 1871 vorbergegangen find. Eine
zweite, im Sporteltarif von 1828 aufgeführte Sportel auf
die Wirthſchaftsabgaben-Akkorde ijt, weil dem Abjchluffe ſolcher
Akkorde hinderlich, ſchon durch das Finanzgejeg von 1845
aufgehoben worden.
IV.
Nach Artikel 2 des Geſetzes über die Wirthſchaftsabgaben
vom 9. Juli 1827 find die Gewerbe, bei welchen dieſe Ab-
gabe Anwendung findet, folgende: a) Schildwirthichaften,
b) Speifewirthichaften, c) Schenkwirthſchaften, d) Bierbraue—
teien, e) Branntmweindrennereien, f) Eſſigfabriken. Das Geſetz
vom 3. November 1855, betreffend die Berechtigung zum
Dierbrauen und Branntweinbrennen, und zum Betriebe von
Mirthichaftägewerben, beftimmt fodann in Artikel 1, daß die
Babrifation von Bier und Branntwein, ſowie der Betrieb von
MWirthichaftsgewerben von einer befonderen Ermächtigung der
Regierungsbehörden abhängig, die Fabrikation und der Verkauf
von Eſſig aber dieſer Crmädtigung nit mehr unterworfen
ift, — wie denn auch von Eſſig Feine Wirthſchaftsabgabe mehr
bezahlt wird. Mit einer Bierbraueret ift nah Art. 2
des zulegt angeführten Geſetzes die Berechtigung verbunden,
Dier zu brauen, Branntwein zu brennen und Bier in Quans
183
titäten von wenigftend einem Imi (jet von 20 Liter) an und
Branntwein in Quantitäten von wenigftend einer Schenkmaaß
(jegt 2 Liter) an zu verfaufen. In der Befugniß zur Brannts
weinbrennerei liegt dad Recht, Branntwein auf eigene
Rechnung oder um den Lohn zu brennen und benfelben in
Duantitäten von wenigſtens einer Schenkmaaß (jetzt 2 Liter)
an zu verkaufen. Unter Ausſchank von Getränken wird nad
Art. 3 deren Verkauf in Quantitäten verftanden, welche bei
dem Wein, Obftmoft (Objtwein) und Bier unter einem Imi
(jet 20 Liter) von jeder Getränfeart, und bei dem Brannt—
wein unter einer Schenfmaaß (jegt 2 Liter) betragen. Das
Geſetz vom 19. September 1852, betreffend Die Abgabe von
Branntwein, und das Geſetz vom 21. Auguft 1865, betref-
fend die Abgabe von, dem zur Branntmweinbereitung verwen—
deten Malz und die Abgabe vom Branntwein-Kleinverkauf,
Art. 9 ff., unterjcheidet von dem Ausſchank noch dan Kleins
verfauf des Branntweind, unter melden Begriff aller
Berfauf in Quantitäten unter einem Imi, oder jebt unter
20 Liter, fällt, der aljo den Ausſchank mit umfaßt, daneben
aber auch den Kleinhandel, d. i. den Verkauf in Quantis
täten von über 2 bis zu 20 Liter in fih aufnimmt, (Wegen
der Uebertragung der alten in die neuen Maafe ift dad Geſetz
vom 12. December 1871, betreffend die Abänderung einzelner
Beilimmungen der Wirthſchaftsabgaben-Geſetze, Art. 2, zu
vergleichen.) |
Die Befugniffe der einzelnen Wirthfhaftsgewerbe
find nah dem Geſetze vom 3. November 1855 folgende:
1) Das Recht der Schildwirthſchaft begreift bie
Befugniß in fih, Getränke jeder Art auszuſchenken, Gäfte zu
ſpeiſen und zu beherbergen, jomwie Hochzeiten, Taufmahle und
andere Gaftmahle zu halten.
| 2) Dad Recht der Speiſewirthſchaft ſchließt in fi
die Befugniß, Getränke jeder Art auszuſchenken, Gäfte zu ſpeiſen
und ihr Vieh den Tag über einzuftellen. Das Recht der Be—
berbergung hingegen, fowie dad Net, Hochzeiten und Taufs
mahle zu halten, iſt damit nicht verbunden.
3) Die Schenfwirthe find befugt, ein einzelned bes
flimmtes Getränke oder mehrere zugleich audzufchenken, jeder
Zeit Kalte Speifen, und am erften Tage eined Jahrmarkts auch
warme Speijen an Gäfte zu verabreichen. Die Erlaubniß zum
Branntweinfhant ohne gleichzeitigen Ausſchank eines anderen
184
Getränkes fol nur ausnahmsweiſe in Fällen befonderen ört—
lichen Bedürfnifjes ertheilt werden, Wo dad Recht zum Brannts
weinfchant in Verbindung mit dem Auéſchank anderer Ges
tränke ertheilt worden ift, muß der Branntweinſchank einge-
ftelt werden, wenn der Ausſchank der übrigen Getränfe nicht
mehr betrieben wird.
Die Erlaubnig zu Abhaltung von Tänzen ift in der
Regel nur den Schild» und Speifewirthen zu ertheilen. Aus—
nahmen können für Schenkwirthſchaften bei Kirchmweihen und
Sahrmärkten gemacht werden. rt. 4 enthält dann nod) Be—
flimmungen über Garfüchen (Reit zur Abgabe warmer Speijen
ohne Verbindung mit Getränfen) und über Kaffeewirthichaften
(Vefugniß zur Abgabe von Kaffee und anderen warmen Ge—
tränfen, fowie von gebrannten Wafjern).
Nah Art. 6 kann die Berechtigung zur Bierbrauerei und
Branntmweindrennerei, jowie die Wirthfchaftöberechtigung ent—
weder als dingliches oder als perſönliches Recht verliehen wer»
den, Im erfteren Fall ift nah Art. 10 Die Kreißregierung,
im zweiten das Oberamt zuftändig. Die Berechtigung erlifcht,
nah Art. 12, bei Bierbrauereien und Branntmweinbrennereien,
ſowie bet Dinglichen Wirthfchaftsberehtigungen dur 5Sjährigen,
bei perfünlihen Berechtigungen der letzteren Art durch 2jähri-
gen Nichtgebrauch. Kine Verlängerung der Verjährungsfriſt
kann bei Wirthichaften mit perfönlicher Berechtigung auf weis
tere 4, in allen anderen Fällen auf weitere 10 Jahre von
der Bezirkspolizeibehörde geftattet werden.
Einer bejonderen Ermächtigung durch Die Regierungs—
behörden bedarf es nicht (Art, 9 des Geſetzes)
a) für Weinproducenten, denen gejtattet ift, ihren in eige-
nen oder gepachteten Weinbergen erzeugten Wein im Laufe des
erften Jahres ein DVierteljahr lang, ununterbrochen gerechnet,
audzufchenten (jog. unbeftändige Wirthe, Gafjenwirthe). Nach
Umftänden kann dieſes Ausfchankäreht Durch Das Oberamt bis
auf 6 Monate im Laufe des erften Jahres erſtreckt werden.
Denjenigen, welche außer ihrem eigenen Grzeugnifje erfauften
oder fonft erworbenen Wein einlegen, kommt dad Ausſchanks—
recht nicht zu flatten. Dagegen war die Pinanzverwaltung
nah dem Gele vom 22. Juli 1836, Art. 2 ermädtigt, in
Drten, wo notorijch der producirte Wein nicht im Kaufe des
erften Jahres vermwerthet werden kann, den MWeinproducenten
auch den Ausſchank des alten Weined zu geftatten, — eine
185
Befugnig aber, melde der Finanzverwaltung durch das Geſetz
vom 3. November 1855 wieder entzogen wurde;
b) Weiter bedarf es einer bejonderen Ermächtigung nicht
für die Erzeugung von Bier zum eigenen Gebrauch, die fog.
Privatbrauer.,
Andere Ausnahmen ließ das Geſetz ſodann noch zu Gun-
ften der Apotheker und Zuderbäder, der Marketender, der Koft-
reicher öffentlicher Anftalten und von Privatkofttijchen zu.
Die nachſtehende Tabelle gibt nun von den Jahren 1844
bi8 71 die Statiftif der Wirthſchaftegewerbe, Bierbrauereien
und Branntweinbrennereien, alfo derjenigen Gewerbe, an deren
Betrieb die Erhebung der Wirthſchaftsabgaben hauptjächlich
fih anſchließt.
186
g!91 1898 oy29 1902 1388 —
SLIET | 188TT | ö | 8226 LEEOL —
LICH 8r9F 262 6607 ugadabun pri
99% 083 198 089 wagauplaßgnv Ir
9123 —X 2593 L808 £662 9367
Z0TE 6503 zıst 69T 9228 2381
6iss 7207 er2E 8IBE 0789 3319
0118 2302 2369 6689 #929 £009
81T 6FIT gITT 8813 9638 091%
9TTIET | 0086T | 82017 | OSFIT | 08eZ1 | 06381
8863 7603 183 6182 9378 auıE
cele 9F08E 183 1923 298% 9133
ice 089 | 8 0889 2689 6639
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"III 22903
187
Württemberg bat 354,28 Duadratmeilen. Es kommen
daher auf die Quadratmeile
1844/49 1854/59 1864/69 1870,71
MWirthihaften . » . . . 847 32,3 3845 37,0
wovon zur Zeit eingeftelt 6,1 6,2 8,2 3,3
fomit im Betrieb. . . 28,6 26,1 31,8 83,7
Bierbrauereien im Betrieb . — 6,9 7,0 TA
Brennereien im Betrieb . . — 27,6 81,9 37,2.
Die erforderlichen Bevölkerungäziffern find ſchon im be
ſchnitt angegeben. Darnach fommen auf je eine im Betrieb
ftehende Einwohner
1844/49 1854 59 1864/69 1870/71
Wirtbihat -» » » » . 170,5 181,2 159,5 150,8
Bierbrauerier. — .686,6 707,3 716,5
Brennerei . . — 171,8 155,8 137,2.
Nah dem Vorftehenden hat Die Zahl der coneefflonixten
und die Zahl der im Betrieb fichenden Wirthſchaften von
1844—49 bi8 1854—59 abjolut, nach dem Verhältnig zur
Duadratmeilenzahl, und relativ, mit der Bevölkerung ver—
glihen, abgenommen. Die Abnahme dauert in der Periode
von 1859 —64 nod fort bei den concejftonirten Wirthichaften,
der durch die Wiederkehr günftigerer volkswirthſchaftlicher Zus
ftände bedingte Umſchwung kündigt fich aber jegt jchon inſo—
fern an, als ſich Die Zahl der eingeftelten Wirthichaften gegen-
über von der vorangegangenen Periode faft auf Die Hälfte er—
mäßigt hat. Seitdem vermehren fih die Wirthſchaften wieder,
und zwar in flärferem Verhältniſſe, ald Die Bevölkerung; wäh—
rend 1854—59 no 181,2 Einwohner auf eine Wirthſchaft
angewiefen waren, ſteht 1870—71 eine ſolche ſchon für
150,8 Einwohner offen; wenn man will, ein neuer Beleg da—
für, wie das Wirthshaus ein wichtiger Faktor in dem ſchwä—
bifchen Volksleben ift (vergl. die Landesbejhreibung ©. 417).
Die Zahl der im Betrieb ftehenden Bierbrauereien hat fih in
der ganzen Zeit von 1854 an abjolut nur wenig gehoben,
und ift, wenn man dad relative Verhältnig zur Einwohner—⸗
zahl ind Auge faßt, der Vermehrung der leßteren nit in
gleihem Grade gefolgt, die Brauereien haben ſich aljo relativ
vermindert,
Auffallend auf den erften Blick ift immer die große Zahl
der Branntweinbrennereien in Württemberg; in einem Lande,
welches Doch nicht gerade im Nufe fteht und in welchem es
188
zum Glück auch wirflih nicht der Fall ift, daß das Brannt-
mweintrinfen eine bejonderd bervortretende Gewohnheit der Be—
völferung bildete. Wie kommt Württemberg zu 14—16,000
Branntweinbrennereien, wovon 10—13,000 im Betrieb, wäh-
rend man im Jahr 1870 in Preußen nur 8854, im ganzen
Norddeutihen Bund mit Einfluß von Südhefjen nur 11,391
gezählt hat, morunter 7291, beziehungsweiſe 8890 im Be—
trieb ftanden? Es erklärt fih dieß daraus, daß die Brannt-
weinbrennerei in Württemberg von Alter8 ber im Winter eine
Nebenbeſchäftigung der Kleinen Landwirthe bildet, welche in der
Schlempe ein für dieſe Jahreszeit geeigneted Viehfutter und
daneben den Branntwein für ihren Haudbedarf zu gewinnen
gewohnt find; fo namentlih in Oberſchwaben, mo in den Um—
geldscommiljariat- Bezirken Wangen und Ravensburg im Jahr
1870 allein 3228 ÜBrennereien im Betrieb waren, im fränfi«
ſchen Theile des Landed (gegen 2000); dazu kommen dann
die Brennereien für Obft und Beerenfrüchte, fo am Fuße der
Alb (gegen 2300), auf dem Schwarzwald u, f. w. Welcher
Art übrigend dieſe Brennereien find, zeigt am beften die fol-
gende Tabelle, wobei überdieß noch zu berüdjichtigen ift, daß
bier eine mehr ald 10jährige Einwirkung des zu einem mehr
rationellen Betrieb antreibenden Maijchraumfteuerfyftems bereits
flattgehabt Hatte.
189
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190
Die gemwerbepolizeilihe Begünftigung der Weinproducenten
beim Ausſchank ihres eigenen Erzeugnifjes findet fih auch in
anderen Weinländern. Die hiebei in Württemberg zu beobach—
tenden fteuerlihen Vorſchriften find Ichtmald am 6. Juli 1856
zufammengeftellt worden. Will ein Producent mit dem Aus—
ſchank beginnen, fo benachrichtigt er den Ortövorftand und den
Acciſer, ftedt, wenn ein Anjtand nicht obwaltet und der Ge
tränfewerth aufgenommen ift, einen Beſen an die Haudthüre
oder auch an den Eingang jeiner in eine Hauptſtraße münden=
den Gaſſe („Gaſſenwirth“) und beginnt nun mit dem Aus—
ſchank. ine Gonfurrenz findet hier im Grunde gar nicht ftatt.
Ein Producent Hilft dem andern geireulih mit, auf dieſem
Wege fein Erzeugniß zu verwertben und ift der erfte auöge-
trunfen, fo gebt die ganze Gefellihaft zum zweiten, der nun
den Bejen auffteft und den Wirth macht, und fo fort, bis
wo möglih das letzte Faß in Diefem Kreiſe leer ift, Diefe
Sitte ift durch dad ganze Land verbreitet, fo weit Wein ge=
baut wird, fte ift aber ftärfer in den Gegenden, wo ein weni—
ger guter Wein wächst, Von der Grmädtigung zum Aus—
ſchank ihres eigenen Erzeugnijjes haben im Jahr 1870— 71,
nah einem Serbfte, der ſowohl nah dem Naturalertrag als
nad) dem eldertrage zu den befjeren zu rechnen ift (Württ.
Jahrbücher 1870, ©. 4 und unten Tabelle 9) am meiften
Gebrauch gemacht die MWeinproducenten in den Oberämtern
Reutlingen und Tübingen (510), und daß auch der Boden»
feewein auf diefem Wege vielfach feinen Abſatz und feine Ver-
werthung findet, zeigen Die 231 unbeftändigen Wirthe von
Tettnang und Wangen. Verhältnißmäßig weniger üblich ift
eine ſolche Ausſchanksweiſe im Remsthal und untern Neckar—
thal, fowie an der Tauber, aljo in dem befjeren Weinlande,
Ganftatt mit Schorndorf und Waiblingen bat nur 200, Heil—
bronn mit Bradenheim 318, Weinsberg und Neuenftadt 187,
Mergentheim 224 folche unbeftändige Wirthe gehabt.
Bier audjchlieglih zum eigenen Gebrauh wird nur in
einem Theile des Landes gebraut. Nur in der Hälfte der
Umgeldscommifjariat3-Bezirfe kommen jolche jogenannten Privat
brauer vor; am meiften in den oberfchwäbiichen Bezirken Bis
berach (1797), Riedlingen (681), Ehingen 260) und Ravens—
burg (435); dann noch im Ellwanger Bezirke (904) u. |. w.
Kür die Verleihung des Rechts zum Betrieb der Wirth
Ihaftögewerbe, der Bierbrauereien, Branntweindrennereien und
191
Effigfledereien waren wie früher, fo auch nah dem MWirth-
Thaftsabgaben-Gejeg vom 9. Juli 1827 beftimmte Goncef-
fiondgelder, für die fortdauernde Anerkennung dieſes Rechts
jährlide Recognitionsgelder zu erheben. Durch das
Finanzgejeg vom 24. December 1833 find die Coneeſſtons⸗
gelvder, mit einer Ausnahme, um Die Hälfte des Betrags no
erhöht, die jährlichen Necognitionsgelver aber für die im Be—
trieb befindlichen Wirthichaftägewerbe aufgehoben und für die
rubhenden auf '/, des früheren Satzes ermäßigt worden,
Das Gejeh vom 3. November 1855, betreffend Die Be-
rehtigung zum Bierbrauen und Branntweinbrennen und zum
Betriebe von Wirtbichaftögewerben, hat die Necognitiondgelver
ganz befeitigt und in Art. 11 die Goncefjtondgelder (Sporteln)
neu beftimmt, wie folgt:
A. Für die Verleihung mit —— Rechte:
1) bei Bierbrauereien. . . 20 bis 120 fl,
2) „ Branntweinbrennerin . . . 38 „120 „
3) „ Scildwirtöfhaften . . . . 20 „120 „
4) „ Speijewirthichaften. - .» . . 20 „ 100
5) „Schenkwirthſchaften
a) beim Weinihanft . . » . . 10, 40,
b) „ Obfimfiidant . . ... 383. 15,
.%) „ Bierfhbanf. . . 5 „ 25 „
d) „Branntweinſchank und Kleine
verlauf . . . 8... 18 5
6) für Kaffemirthihafen . ». x». 5 u 20,
7) „ Garfühen . . . 1 15
Bon unbeftändigen Weinſchenken (Weinproducenten, welche
ihr eigened Erzeugniß vom leßtvorangegangenen Herbit aus—
fchenken) wird, wenn der Ausſchank in das zweite Quartal
fortdauert, an Gonceffiondgeld angejegt — 1 fl.
B. Im Falle der Verleihung mit dinglihem Rechte ift
der fünffache Betrag der vorbenannten Sporteln anzufegen.
Will ein Wirth ıc, die Wirthichaftöberechtigung in einem
zweiten Zofale ausüben oder die Dingliche Berechtigung auf ein
anderes ihm gehöriged Haus übertragen, fo hat er !/, dedjeni-
gen Conceſſionsgeldes zu bezahlen, welches ihm anzuſetzen ge—
weſen wäre, wenn er die Nebenwirthſchaft als Hauptgewerbe
betreiben ober wenn er erfimald zu concejiloniren jein würde.
Die Größe des Goncefflondgeldes wird nah dem wahrfchein-
lichen Umfange des Betriebs und den benjelben bedingenden
192
Verhältniſſen beftimmt. Gleichfalls !/, des fo zu bemeijenden
Conceſſionsgeldes ift für die Verlängerung der Verjährung:
frift nach 2jährigem, beziehungsmweije 5jührigem Nichtgebraud
der Berechtigung zu entrichten.
Durh das Finanzgefeg vom 23. März 1868, Art. 6,
find Die vorjtehenden Goncejjlondgelvjäge vom 1. Juli 1868
an um 10°/, erhöht worden, bei welchem Zuſchlag es aud
nah dem Finanzgefeg vom 15. April 1872, Art. 3, 3. 6
verblieben iſt.
Der Ertrag an Gonceffiondgeldern war von 1844— 71,
an Recognitiondgeldern von 1844—55 folgender:
Tabelle V.
i l
Etat3= | Goncejfions: | Necognitiong: | Etats⸗ Conceſſions⸗
jahr. | gelber. gelber. jahr. | gelber.
———
a
au
J
21018 | 28 | 1691 | 25 | 1868-69 15078 | 14
| 18462 | 52 | 1944 | 38 | 1859-60 | 16347 | 30
17704 | 8 | 2211 | 45 | 1860-61) 29637 | 42
1847-48 | 18155 | — | 2073 | 23 | 1861-62 26263 | 47
1848-.49| 15398 | 22 | 2052 | 16 | 1862-63 | 33326 | 14
1849-50 | 15883 | 51 | 1996 | 33 | 1863—64 | 38048 | 23
1850—51| 13640 | 32 | 2074 | 14 | 1864-65 | 35259 | 28
1851—52) 11686 | 44 | 2383 | 30 | 1865-66 | 53332 | 22
1852—53 | 17636 | 45 | 3127 | 19 | 186667 |
1853-54 | 8355 | 83 | 3984 | 1 | 1867—68|| 42962 | 22
N
e |e| ae |e| 1
|
1854-55 || 9418 | 29 | 5198 | 48 | 1868-69, 48535 | 29
1855—56 || 11311 | 36 1869—70 | 45773 | 39
1856-57 | 11174 | 42 187071 | 41879 | 37
1857—58|| 18600 | 31 |
Der Rückgang im Ertrag der Goncefjlondgelder von 1844
auf 1845 bis 1854 auf 1855 erflärt fih aus den damaligen
ſchwierigen Zeitverhältnifien; im umgekehrten Verhällniß ift Der
Ertrag aus Den Recognitiondgeldern yon den ruhenden Wirth»
Ihaftögemerben geftiegen. Die Erträgnifje von 1857—58 und
von 1860 —61 jodann treten hervor, weil in dieſen Jahren
erſtmals die 2= beziehungsmeife 5sjührigen Verjährungsfriften
verlängert wurden. Dann aber machen ſich neben der Belle»
rung in den allgemeinen Verhältniſſen namentlich Die bejjeren
MWeinernten in den Jahren 1857, 1862, 1863 und 1868,
jowie der qualitativ vorzügliche Herbft 1865 bemerklih. Der
193
NRüdgang in den lebten Jahren, troß der reichlichen Herbft-
erträgnifje, erflärt ſich aus der bereits vorhandenen Ueberzahl
beſtehender Wirthichaften.
Zahl und Art der ertHeilten Conceſſionen zeigt nachftehende
Ueberſicht:
Tabelle VI.
Brannt:
Con: || Schilde | Speije- | Schenk: Bier:
ceffionen |wirthihaft wirthſchaft wirthſchaft | brauerei —
im Etats⸗
jahr.
1856-2571 5 | 16
— 177] 6 1 | 285
1857—58|| 20 | 14 — 2371 4 | 52] 2 108
1858—59| 7 | 29 31186] 5 | 53] — | 443
1859 —60|| 13 | 28 11236] 5 | 42] 1 | 249
1860—61|| 7 | 31 — 1272] 4| 54] 1 1154
1861—62| 8 | 43 — 1252] 8| &2] 2| %1
1862—63 || 26 | 46 21365] 8| 96] 3| 434
1863—64 || 27 | 45 2 1369] 12 | 94] 5 | 432
1864—65 || 30 | 60 2 1437| 81106] 4 | 29
1865-66 || 39 | 67 3 1655| 11 |149| 13 |1084
186667 || 25 | 56 11588] 31137] 4 | 369
1867—68|| 19 | 67 11542] 6| 84] — | 731
1868—69|| 25 | 75 — 1518] 3| 89] 1 | 985
1869—70 || 27 | 87 — 12685 8| 93] 1 | 488
1870—T1|| 9 | 69 — 1351| 2| 82] 2| 561
In dem Vorftehenden find Die weientlichen gefeßlichen Be:
flimmungen über dad Wirthſchaftsconceſſtonsweſen, wie fie bis
zu Ende ded Jahres 1871 in Kraft waren, und die daran
ſich reihenden flatiftijchen Ergebniffe wieder gegeben worden.
In Folge der Einführung der deutfchen Gewerbeordnung
vom 21. Juni 1869, in Württemberg durch Reichsgeſetz vom
10. November 1871, find nun aber an den Beftimmungen
des Geſetzes vom 3. November 1855, betreffend die Berechti—
gung zum Dierbrauen u. |. w., mit Wirkung vom 1. Januar
1872 an mehrfache Aenderungen eingetreten, von denen an
der Hand der Verfügung des K. Mintfteriums des Innern
vom 14. December 1871 und des Erlaſſes des Steuerfolle-
giumd vom 5. Januar 1872, 3, 1 hier folgende zu erwäh—
nen fein dürften:
Württemb. Jahrb. 1871. 13
194
1) Dingliche Eoncefjlonen dürfen nach $. 10 der Gewerbe-
ordnung überhaupt nicht mehr verliehen werden,
2) Bierbrauereien, Branntweinbrennereien, Garfüchen und
Kaffeewirthichaften find in den $. $. 29 ff. der Gewerbeordnung
unter denjenigen Gewerben nicht mehr genannt, für welche es
noch einer befonderen Genehmigung bedarf.
3) Zum Betrieb der Gaftwirthihaft, der Schankwirth—
Ichaft oder des Kleinhandeld mit Branntwein oder Spirituojen
ift Dagegen nad $. 33 der Gewerbeordnung eine Erlaubniß
noch erforderlich, auch können die Kandedregierungen Die leßtere
beim Ausſchank von Branntwein und SKleinhandel mit jolchem
und Spiritus von dem Nachweis eined vorhandenen Bedürf—
niſſes abhängig machen, jo weit Die Landesgeſetze nicht entgegen-
fteben, was in Württemberg nicht der Ball if. Der gleich»
zeitige Betrieb deſſelben Gewerbes in mehreren Betrieböftätten
ift nah $. 3 der Gewerbeordnung allgemein geftattet. Bet
Wirthſchaften unterliegt aber immer, und fo auch wenn Die
Wirthſchaft an verfchiedenen Orten betrieben werden ſoll, ſchon
das Wirthichaftslofal der polizeilichen Prüfung und Erlaubniß.
4) Nah der Bafjung der Ddeutjchen Gewerbeordnung in
$. 33 Kann fortan bei den Wirthichaftögewerben nicht mehr
zwiichen Schild-, Speijes und Schenfwirthichaften unterjchieden
werden, Der Sprachgebrauch der Gewerbeordnung fennt nur
Gaſtwirthſchaften und Schanfwirthichaften. Die hat für Würt-
temberg die Wirkung, daß Die Gaſtwirthſchaft ſämtliche bis—
her den Schildwirtbichaften zugeſtandenen Befugnifje umfaßt,
eine Schankwirthichaft aber, melche rechtlich Der bisherigen
Schenkwirthſchaft gleichgeftellt ift, faktiich ihren Gemwerbebetrich,
abgejehen von der Beherbergung von Fremden, jo weit ausdehnen
fann, wie die Gaftwirthichaft, da Die weiteren Befugniffe, Ab—
gabe von warmen Speijen, Abhaltung von Hoczeitmahlen ıc.
fortan der Goncejflonspfliht nicht mehr unterliegen. An dem
Necht der Weinproducenten zum Ausſchank ihres eigenen Er—
zeugnifjes ift Durch Die Gewerbeordnung nichts bejchränft wor—
den. Dagegen haben die ausnahmsweiſen Begünftigungen der
Apotheker und Zuderbäder beim Ausſchank von Spirituojen
aufgehört.
5) Hat der Inhaber einer Wirthſchaftsberechtigung jeinen
Betrieb während eines Zeitraumd von 3 Jahren eingeftellt,
ohne eine Friftung nachgeſucht und erhalten zu haben, jo er=
lijcht Diejelbe nach $. 49, Abſatz 1 und 3 der Gewerbeordnung.
195
Conceſſionsgelder werden in Konfequenz der Beftimmungen
unter 1) und 2) von dinglichen Goncefjionen, von Bierbrauereien,
Drennereien, Garfühen und Kaffeewirthichaften künftig nicht
mehr anfallen. Im Durchſchnitt der Jahre 1867—70 find
an ſolchen Abgaben, ohne den 10% ,tgen Steuerzufählag, er=
hoben worden 14,503 fl. 5 Er. jährlihd. Um diefen Betrag
würde fich daher vom 1. Januar 1872 der Ertrag der Gon=
eejliondgelder vermindern, Dagegen war man bei Einführung
der deutjchen Gewerbeordnung in Württemberg nad) den voran
gegangenen Verhandlungen darüber im Bundesrath und Reichs—
tag einverftanden, von Gaftwirthichaften das im Geſetz vom
3. November 1855 Art. 11 unter A. 3 für Schildwirthichaften
bejtimmte Conceſſionsgeld von 20—120 fl., von Schanfwirthe
ſchaften Die dort unter 5 lit. a. bis d. bezeichneten Gelder
und auch von MWeinproducenten unter der feitherigen Voraus—
ſetzung das Goncefjionsgeld von 1 fl., dieſe Säge alle dermalen
mit dem 10°/,igen Steuerzufhlage, fortzuerheben, da es ſich
biebet um Gewerbefteuern, und nicht um Abgaben im Sinne
ded $. 7 3. 6 der Gewerbeordnung vom Betrieb des Gewerbes
handle. Nur der Beginn des Gewerbebetriebd darf nicht
mehr Durch Die vorherige Entrichtung der Goncefliondgelder
bedingt werden,
V.
Die Wirthſchaftsabgabe vom Wein fol nah Art. 8 des
MWirthichaftsahgaben: Gejeges vom 9. Juli 1827 in der Regel
durch Akkorde erhoben werden, welche von drei zu Drei Jahren
mit den Wirthen abzufchließen find. Bei der Feſtſetzung Der
Akkordſummen follen 15°%/, des muthmaßlichen Ausſchankerlöſes
zum Anhalte genommen werden. Wenn die Verwaltungsbehörde
keine ſicheren Anhaltspunkte hat, oder wenn der Wirth keinen
Akkord eingehen will, wird ſeine Schuldigkeit durch Keller—
unterſuchung und Abſtich mittelſt Erhebung der Ausſchankspreiſe
in der Art beſtimmt, daß 15°/, des Erlöſes von dem aus—
geſchenkten Wein als Abgabe berechnet werden. Den Wirthen
find in Beziehung auf die Abgabepflicht gleichgeftellt diejenigen
Meinhändler und Privaten, welde aus ihren Kellern Wein
in Quantitäten unter 1 Imi (jet unter 20 Liter) verkaufen
wollen, und bebürfen Diejelben dazu einer Conceſſion als
Schenkwirthe (Gefeb Art. 16 — ſ. auch oben IV.). Der
bei Feſtſetzung der Akkordſummen angenommene und bei dem
196
Abſtichverfahren unmittelbar zu Grund gelegte Steuerfag von
15), des Ausſchankerlöſes iſt durch Art. 4 Ziffer 2 it. c.
ded Winanzgejeged vom 24. Dezember 1833 auf 13 1/,°/,
(vom 1. Januar 1834 an), und dur Art. 4 lit. c. des
Finanzgejeßed vom 1. Juli 1839 weiter auf 10°/, (vom 1.
Dftober 1839 an) ermäßigt, feitdem aber, in Gemäßheit des
Yinanzgejeged vom 23. März 1868, Art. 6, vom 1. Juli 1868
an wieder auf 11°/, erhöht worden. Als Marimalfteuerfag
mußte, in Gemäßheit des Zollvereindvertragd vom 8. Juli 1867
Art.5 3. II. $. 2 Abf. 2 lit. c aa., welcher einen höheren
Abgabenſatz ald von 1'/, Thaler vom Zolleentner oder 5
Thaler von der preußifhen Ohm (= 1,87 Hektoliter) nicht
geftattet, durch Verfügung vom 23. November 1868 der Be
trag von 1'/, fr. vom Schoppen und, neuefter Zeit, vom
1. Januar 1872 ab, der Betrag von 3,82 fr. vom Liter
beftimmt werden. Erhebungen im Jahr 1868 haben übrigens
dargethan, daß dieſer Marimalfteuerfag nur auf 1,5°/, des
gejamten Ausſchankquantums der Akkordswirthe und auf 1,1°/,
des Ausſchanks der Abſtichswirthe Anwendung zu finden hat,
weil nur dieſes Quantum zum Preife von 1 fl. 12 fr. per
Maaß und darüber verfauft wurde,
Steuerfrei ift zunächfi jeder Verkauf von Wein im Großen
von 1 Imi, jegt 20 Liter, an; ferner find frei die nach vor«
gängiger Aufnahme des Ortsaccijerd als Hefe, Trübmein u, f. w.
zum Abbrennen verwendeten oder im Großen verkauften oder
al3 völlig unbrauchbar ausgeſchütteten Quantitäten, überhaupt
mad ermwiefenermaßen durch Unglück zu Grunde gegangen oder
unbraudbar geworben ift (Gef. Art. 14; und Art, 1 des
Gejeßed vom 12. December 1871).
Der gleichfalls fteuerfreie Hausbrauch und gemöhnliche
Abgang des Wirths wird nah der Zahl der Hausgenoſſen
und nach feinem landwirthichaftlichen oder anderen Gewerbs—
betriebe, unter Beruͤckſichtigung des etwaigen Bierverbrauchs,
bemefjen. (Gefeg von 1827 Art. 15). Die anfänglich hiefür
beftimmte Marimalgrenze von 10 Gimern ift ſchon durch das
Geſetz vom 22. Juli 1836 Art. 1 aufgehoben worden.
Steuerfrei ift endlih auf Grund der Zollvereindverträge,
in Gemäßheit des zulegt erwähnten Gejeged vom 22. Juli
1836 rt. 3, der außer den Staaten des deutſchen Zollverein
erzeugte Wein, welchen Detailhändler oder Wirthe gegen Die
197
solle Eingangszollabgabe aus dem nicht vereinten Auslande
oder aus Zolllagerhäufern unmittelbar beziehen.
Der Ausſchank von Obftmoft (Obftwein) unterliegt der
gleichen Abgabe wie der von Wein (Geſetz von 1827 Art. 20).
Die folgende Tabelle (7) enthält eine Ueberſicht über
den Ertrag der Wirthichaftsabgabe von Wein und Obftmoft
feit 1828, unter Reduktion der Beträge, jo lange die Abgabe
eine höhere ald 10°/, war, auf dieſen letzteren Sag.
Tabelle VII.
Ertrag Ertrag
ber Abgabe | Betrag auf 10%/, | der Abgabe || Betrag auf 10%,
von Bein und des Yuzfgant, [von Wein und zes Ausſchank—
Obſtmoſt | Objtmoft .
vom 1. Juli | Erlöfes berechnet. | vom 1. Juni | Erlöfes berechnet.
bis 30. Juni. || bi3 30. Juni,
1828—29 390778 1850—51 458929 | 59
1829—30 387202 1851—52 420238 | 55
1830-31 371690 1852—53 424970 | 22
1831—32 368494 1853—54 428846 | 50
1832—33 366410 1854 — 55 396122 9
1833 — 34 374074 1855—56 419199 | 14
1834—35 423840 1856 — 57 443763 | 14
1835 —836 433930 1857 — 58 531606 | 49
1836—37 448018 1858 —59 600921 | 47
1837 —38 440495 1859 — 60 676003 | 15
1838—39 425382 1860-61 686691 | 51
1839 —40 471958 1861 62 755525 | 22
1840—41 486770 1862 — 63 817732 | 21
1841—42 505015 876979 | 17
1842—43 545255 858209 | 56
1843 — 44 618555 886690 | 49
1844—45 488220 856697 | 39
1845 - 46 496075 929670 | 86
1846—47 548503 1003319 4
1847 —48 536632 966609 2
1848—49 518958 1870—71 971803 | 81
1849—50 483354
Die guten Weinjahre von 1828, 1834, 1835, 1846,
1857, 1858, 1863, 1865 und 1868 (f. unten Tabelle 9)
machen fih durch die höheren Erträgnifje immerhin bemerklich,
wenn auch im Ganzen betrachtet und abgejehen von den Noth:
jah ren zu Anfang der Fünfziger Jahre das Steigen ded Er»
193
tragd der Abgabe einen regelmäßigen Zug bat. Im mie meit
auf die Steigerung des Ertrags der Weinfteuer das häufigere
Gallifiren des Weined von Einfluß war, läßt ſich nicht näher
nachweiſen. Reiche Obftjahre waren 3. B. 1847, 1849,
1860, 1867; wie die Tabelle zeigt, blieben ſie ohne eine fühl-
bare Einwirkung auf den Steuer-Ertrag, indem die Abgabe
vom Mein und vom Obitmoft zufammengeworfen if, Die
wirklichen Erträgnifje der drei legten Jahre waren:
1868—69 . . 1,103,650 fl. 10 fr.
1869—70 . . 1,068,269 fl. 8 fr.
1870—71 . . 1,068,983 fl. 52 fr.
Legt man überall die wirklichen Erträgnifje zu Grunde,
fo berechnet ſich, nach den in Abjchnitt I. angegebenen durch—
ſchnittlichen Benölkerungsziffern, auf den Kopf der Bevölkerung
ein Brutto=- Ertrag der Wirthichaftsabgabe von Wein und
Obſtmoſt:
pro 1834—39 von . . . 0,86 fl.
1810 6
„1854-59 u 20.20.0828 fl.
„ 1864—69 „ . . 0. 0,58 fl. und
187071 , 0,59 fl.
Zu dem Ertrage von 1870—71 haben namentlich bei:
getragen die Kameralamtöbezirke
Stuttgart mit „ . 125,319 fl. 48 Er,
Heilbronn „ . . 49,796 fl. 24 ftr.
Ganftatt u sn. 88 DE;
Ludmigdburg „ - +» 80,886 fl. 22 Er.
Reutlingen „ . . 28,086 fl. 34 fr.
Eplingen a. Birch SEUROR Be: ER
Urach nee 26,830 fl. 9 Er.
Göppingen „+ 26,637 fl. 59 Er.
Neuenbürg „ «24147 fl. 11 Er.
Neuffen 23,633 fl. 52 fr.
Wird dur Diefe Biffern die finanzielle Bedeutung der
Abgaben an fi vargethan, jo fol nun nod einiges Material an
die Hand gegeben werden, um ein Urtheil über die Zweck—
mäßigfeit diefer Art der Befteuerung des Weinverbrauchs über=
haupt zu begründen.
Zunädft ift von Interejle, das Verhältniß kennen zu
lernen, in weldem die Wirthe, Die von dem Akkord Gebraud
machen, zu denjenigen Wirthen ftehen, deren Abgabe auf dem
199
weitläufigeren Wege der Kellerunterfuchung und des viertel-
jährlichen Abftih8 der MWeinmengen in den in Gebrauch ges
nommenen Fäfjern mittelft Erhebung der Ausſchankspreiſe be=
rechnet wird, aljo das Verhältnig der Akkords- zu den Abs
ftih-Wirthen.
Nah der Zahl der Wirthe ift daſſelbe ſchon aus Tabelle
3 zu erſehen gemejen. Es gehen im Durchſchnitt der Jahre
1844—49 auf 5003 Akkordswirthe 5122 ftändige Abſtichswirthe
1854—59 „ 5399 s 3868 „ .
1864—69 „ 7027 " 4024 .
im Jahr
1870—71 „ 8110 e 3819 , „
Abfolut und relativ, im Verhältniß zu den Abſtichswirthen,
mehrt ſich alſo fortgefegt die Zahl derjenigen Wirthe, welche
von dem einfacheren Akkordsverfahren Gebrauch machen.
Die nächſte Tabelle (8) zeigt, wie fih das Verhältniß
geftaltet, wenn man weiter den Abgaben-Ertrag zu Grunde legt.
Tabelle VIII.
Im Durchſchnitt der fünf bezahlten an der Wirthſchafts⸗
Jahre Abgabe von Wein bie
je vom 1. Juli bis 30. Jumi || Akkordswirthe. Abſtichswirthe.
fl. fl.
1844—49 296702 220977
1849 —54 255802 187466
1854—59 2834828 193494
1859 —64 450571 312016
1864—69 599951 327032
im Jahr 1870—71 752752 316231
Berechnet man aus den abfoluten Zahlen, in Tabelle
3 und 8, die Berhältnißziffern, jo ergeben fich folgende Procentjäge:
Der Afkord wurde benüßt Das Abftichverfahren trat ein
nach ber Zahl nach dem mach ber Zahl nach dem
der ftindigen Gefäller- der ftändigen Gefäller—
Wirthe trag Wirthe trag
von bei
1844—49 49,4%), 57,8%, 50,6%, 42,79%,
1854—59 58,8 „ 595, 41,7, 405,
1864—69 63,6 „ 64,7, 8364, 858,
1870—71 68,0 „ 70,4, 823,0. 29,6,
200
Die Benügung ded Akkords ift ſomit eine fleigend zu=
nehmende, jomohl nad der Zahl der Wirthe, ald nad dem
Betrage ded aufgebraditen Umgelded im Ganzen; Die Abſicht
des Gejehed von 1827, welches den Akkord ald Die Regel
vorangeftellt Hat, wird aljo mehr und mehr erreicht, und es
wird dadurch ermöglicht, Die Gontrolen bei der Mehrzahl ver
Ubgabepflichtigen in der menigft läftigen Weife zu üben.
Der durchſchnittliche Betrag der Steuerfchuld eines Pflichtigen
Hat fih, um auch dieſes noch zu berühren, jeit 1844—49 ſowohl
bei Akkords- als bei Abſtichswirthen nicht unerheblich erhößt.
Es bezahlte
4 Afforböwirth 1 Abftihwirth
1844—49 53,3 fl. 43,1 fl. beziehungsweiſe 33,2 fl.
1854—59 52,7. 50,0 fl. 5 35,0 fl.
1864—69 85,3 fl. 81,2 fl. M 58,8 fl.
1870—71 92,8 fl. 82,8 fl. 45,7 fl.
Die für Die Afkorbömirtde berechneten durchſchninlichen
Steuerbeträge bedürfen keiner weitern Erläuterung. Dagegen
haben die bei den Abſtichswirthen berechneten doppelten Zahlen—
reihen nur eine bedingte Bedeutung: die erſte Reihe, bei wel»
her nur Die fländigen Wirthe berücfichtigt find, hat zu hohe
Ziffern, weil an der im Abftih aufgebrachten Wirthichaftd-
abgabe auch die unftändigen Wirthe, die Weinproducenten,
Theil Haben. Die zweite Reihe, bei welcher letztere eingerech—
net find, Hat Dagegen zu niedere Ziffern, weil nun hier der
Umſtand Eeinen Ausdrud hat finden können, daß. Diefe unftän-
digen Wirthe nur einen Theil des Jahres Steuer entrichten,
ſomit nicht unmittelbar mit den fländigen Wirthen zufammen-
geitellt werden können. Die richtigen Durchſchnittsziffern wür—
den aljo in der Mitte liegen. Immerhin kann man aus Vor—
fiehendem im Zujammenhalt mit der Geftaltung der oben be=
rechneten Berhältnißziffern erfehen, Daß die Steuerbeträge, melche
bei einem Wirthe auffommen, ebenjo bei den Akkords- wie bei
den Abjtihwirthen fleigen, was ebenjo eine Folge des ver-
mehrten Weinausſchanks in den Wirthshäuſern an ſich (f. unten
Tabelle 12), als der mit der geminderten Kaufkraft des Gel—
des fleigenden Ausſchankspreiſe ift.
Weiter bat ed ein Interefje, zu unterfuchen, in welchem
Berhältniffe der allerdings nur nah den jährlichen Durd-
jhnittöpreifen annähernd zu berechnende Weinverſchluß Der
MWirthe zu dem Naturalertrag der Weinberge und den jähr-
201
lien Einfuhren aus anderen Zollvereinsjtaaten, beziehungs-
weife den Ausfuhren von Wein fih geftellt Hat. Die nach—
jtebende Tabelle (9) gibt diefe Ziffern, vorläufig ohne den
Weinverſchluß der Wirthe (j. unten Tabelle 10), dagegen unter
Berüdfihtigung noch ded Verkaufs unter der Kelter.
Tabelle IX. /
Einfuhren and anderen Zollverein:
Staaten nud Ausfuhren von Wein
Ertrag
der Weinberge
Ver:
Natu⸗kau ft
rale | unter
Ertrag.| der
Relter.
eins Wein:
Einfuhren. Augfuhren,
im
Herbit. |
Flaſch. |Eimer.
‚20125
13995
Eimer.| Eimer,
1844 || 54546] 39489| 1844—45
1845 | 84205| 57849] 1845—46
1846 |146871|113427| 1846—47 | 37981
1847 1212129146255] 1847—48 | 16311
1848 2462681155740] 1848—49 | 17858
1849 |170940) 83706] 1849-50 || 16827
1850 |108152| 34798] 1850-51 || 16362 4336
1851 | 41094] 15195] 1851—52 | 14297 4071
1852 | 89572] 56092] 1852-53 | 16207 4729
1853 || 96094| 57756] 1853 —54 | 14820 6309
1854 || 25134| 18053] 1854—55 | 11859 4271
1855 || 68991| 48817| 1855—56 | 15816 4286
21992
20807
29175
17127
8387
11036
1856 || 79835| 61268] 1856—57 || 17694 | 14732
1857 12143761157528| 1857—58 19985 | 20320
1858 2860021181213] 1858-59 22835 | 20588
1859 1683021105159] 1859-60 || 23249 | 22134 | 13562
1860 || 87417| 47624| 1860—61 || 14018 | 25997
1861 || 69478) 48362] 1861- 62 || 16671 | 23307
1862 1710761113946] 1862—63 || 30074 | 23235
1863 2033011123096] 1863 — 64 || 24804 | 28731 | 10425
1864 || 55199] 30924] 1864 - 65 ||24011 | 33141
1865 || 70960) 52600] 1865—66 | 37772 | 34021
1866 |) 74241| 46937] 1866-67 | 50657 | 34197
1867 1833491104825] 1867 —68 | 36553 | 88673
1868 3275081203643] 1868-69 | 39762 | 40463
1869 100401) 56158] 1869 - 70 | 29199 | 49925 | 8979
1870 |2179581110832] 1870-71 — 45230 | 10550
Sieht man auf die vorftehende Tabelle, jo fallen ſofort
die großen Schwanfungen im Ertrag der Weinberge und in
den Weineinfuhren von einem Jahr zum andern auf. Das
202
Jahr 1854 brachte nur 25,134 Gimer, dad Jahr 1868 da—
gegen 327,508 Eimer ein, und die Einfuhren bewegten ſich
zwifchen 11,859 (im Jahr 1854—55) und 50,657 Eimern
(im Jahr 1866—67), Aber auch abgejehen von dieſen Er-
tremen find die Fälle nicht jelten, wo von einem Jahr zum
anderen der Naturalertrag der Weinberge um das Mehrfache
ſich Hob oder auf einen aliquoten Theil des Vorjahrs fiel,
und auch bei den Einfuhren von vereindländiihem Wein fin-
den fih höhere und niedrigere Jahresmengen bunt durd ein:
ander, ohne daß fih daraus irgend eine vorwiegende Richtung
auf Zunahme oder Abnahme des Bedarfs von außenher er=
ſehen Tiefe. Derjelben Erſcheinung begegnet man bei dem
Verkauf unter der Kelter, der fich innerhalb der Grenzen von
15,195 Gimern (1851) und 203,643 Eimern (1868) be=
wegte. Iſt hienach ſchon das Jahr Des geringften Verkaufs
unter der Kelter ein anderes, ald das des niedrigften Natural:
ertrags, jo ergibt eine proportionale Berechnung des Kelter-
verfaufd zum Naturalertrag im Ganzen, daß zwifchen beiden
überhaupt Eeinerlei conſtantes Verhältniß beftebt, indem von
dem noch mittleren Erzeugniffe ded Jahres 1850, nad meh-
teren reichlihen Weinjahren, nur 32%,, Dagegen von den
theild Schwachen, theild reicheren Erträgen der Jahre 1844,
1846 und 1856, melden aber ürmere oder weniger gute
Herbſte vorangegangen waren, 779/, ſchon unter der Kelter
‚verkauft worden find. Man gewinnt dur einen Bli auf
diefe Verhältniſie nothwendig den Eindrud, daß für Württem-
berg eine Produftiondfteuer vom Weinbau, in Verbindung mit
der Befteuerung der Weineinfuhren, etwa wie fie in Nord—⸗
Deutichland früher beftanden hat, oder eine Kelterfteuer, oder
aud eine Befteuerung der erften Einlagen ſchon deßhalb ſich
weniger empfehlen würde, weil bei allen dieſen Erhebungs—
formen der Ertrag der Steuer mit einiger Sicherheit faum im
voraus zu berechnen wäre, man aljo mit Nüdfiht auf das
Gleichgewicht im Budget auf eine höhere Steuereinnahme hier-
aus von vornherein zu verzichten hätte. Abgeſehen hievon
würde zu befürchten fein, Daß die Steuer auf dem Producen-
ten haften bliebe, ſei es direkt (bei der Produktionsſteuer)
oder Dur einen Drud von Seiten der zunächſt fteuerpflich-
tigen und deßhalb die Nachfrage im Herbſt vermindernden
Weinkäufer (bei der Befteuerung des Weins unter der Kelter
oder bei der erften Einlage).
203.
Auh in den Herbftbezügen der Wirthe beſteht feine
Gonftanz. Diejelben Haben betragen im Jahr
1868 122,820 Gimer = 87./, des Naturalertragg — 60°,
1869 48774 „ —= 48% == 88°
’o 7 ”
1870 7946 ,. = » — 8
des
unter der
ſtelter.
So verändern ſich auch die Getränkevorräthe der Wirthe
fortgeſetzt und mitunter ſehr erheblich. Am letzten Juni 1850
hatten die Abſtichswirthe 80,288 Eimer Wein und Obſtmoſt
im Keller, am letzten Juni 1855 nur nody 14,250 Eimer.
Dagegen läßt nun der fhon nah Tabelle 7 wahrgenom-
mene regelmäßige Zug in dem Steigen des Ertrags der Wirth-
ſchaftsabgabe von Wein auf einen ſich mehr gleichbleibenden
oder doch nur langſamer fi hebenden Weinverbrauch zunächſt
in den Wirthöhäufern jchließen, wenn man dad allmählige
Steigen der Weinpreife berüdfihtigt.. Man kann den Ge—
tränfeverfchluß der Wirthe an Wein und Obftmoft nad den
jährlih ermittelten Durchſchnittspreiſen berechnen, Das Er—
gebnig macht felbftverftändlih einen Anſpruch auf abjolute
Nichtigkeit, gewährt aber doch einen Anhaltspunkt für weitere
Schlüͤſſe.
Tallelle X.
— Getränke⸗ Getränke⸗
verſchluß ann
1. Juli bis 30. Juni. der Wirthe.
Eimer Eimer
184445 65387 185859 93894
184546 65992 185960 105625
1846—47 73451 | 1860-61 107295
1847 - 48 83849 186162 118050
184849 81088 186263 127770
1849 —50 90629 186364 137027
185051 71708 186465 100571
1851—52 65662 1865 66 103909
1852—53 66401 1866 — 67 100394
1853 —54 67007 1867 —68 108946
1854—55 61894 | 1868 69 117576
185556 65500 1869 --70 113274
1856—57 69338 || 1870_71 113649
1857 —58 83063 |
204
Die Ertreme find hier 61,894 Eimer im Jahr 1854—55
nad mehreren ſchlechten Ernten und nach mehreren Noth-
jahren, die fih nach Tabelle 1 auch in dem Zurüdbleiben der
Staatdeinnahmen gegenüber von dem Staatsbedarf troß der
Erhöhung der direften Steuerumlage abgejpiegelt Haben, —
und andererjeit3 137,027 Eimer im Jahr 1863—64 nad
zwei reichen Ernten bei mäßigen Weinpreifen in einer Zeit
von allgemeiner Profperität. Die Ertreme liegen hier alfo
nur um menig mehr ald dad Zmweifache, und nit um ein fo
Vielfaches auseinander, wie nah Tabelle 9 der Naturalertrag.
Noch weniger findet man von einem Jahr zum andern beim
Getränfeverbraud in den Wirthshäuſern Die großen Sprünge,
wie bei der Produktion des Weind und defjen unmittelbarer,
erfter Verwerthung unter der Kelter. So wirb daher durch
die Vergleihung des allerdingg nur annähernd berechneten
Getränkeverſchluſſes der Wirthe mit den Zahlen in Tabelle 9
die ſchon oben zu Tabelle 7 angemerkte größere Gleichmäßig-
keit des Ertragd der Weinfteuer von einem Jahr zum andern
bei der mürttembergifchen Erhebungsweife noch näher darge—
than, was deßhalb von bejonderer Wichtigkeit ift, weil gerade
hierin einer der weſentlichen Vorzüge der letzteren Tiegt gegen-
über von den vorhin erwähnten anderen Formen der Erhebung
diejer Steuer im Anjhluffe an die Produktion oder die erfte
Einlage des Getränfes.
Die gewonnenen Daten laſſen fih endlich noch meiter
benügen, um dad Verhältniß des Geſamtverbrauchs von Wein
und Obftmoft im Lande zu dem Verſchluß im Ausſchanke
wenigjtend annähernd feftzuftellen
205
Tabelle XI.
BVergleihung des Verbrauchs von im Durchſchnitt der Jahre
vaterländiſchem Wein ꝛc. über:
haupt mit dem Verbrauch in den
Wirthshäufern. 184454 1864—71
1854 — 64
Eimer. Eimer. Eimer.
Natural:Ertrag an Mein. ..12324967 | 137491 | 147088
Einfuhren von vereinzländifchem
Wein ——— 18146 19763 34537
zufammen . . 143113 | 157254 | 181675
Davon bie Ausfuhren . . . . 5007 9294 8150
Verbrauh von vereinsländiſchem
Ben . 2 2. 200000. | 188106 | 147960 | 173525
Berfhluß von Wein und Obftmoft
in ben Wirthöhäufern . . . 73117 96945 | 108331
Bei dieſer Tabelle ift Davon ausgegangen, daß, wenn
man größere Zeitabſchnitte zu Grunde legt, die Getränkevor:
räthe fi nicht verändern, daß fomit der Verbrauch. in ſolchen
größeren Perioden gleih ift Dem Erzeugniffe und den Ein-
fuhren nad Abzug der Ausfuhr.
Der Berbraud an vereindländifhem Wein begreift dem—⸗
gemäß neben dem Erzeugniffe des eigenen Landes noch die
Einfuhren von Wein aus den anderen Zollvereindftaaten, ind»
befondere aus Baden und Bayern, nah Abzug der nur in
den Flaſchenweinen (hauptjählid Schaummweinen) bedeutenderen
Ausfuhr. Dagegen fallen darunter nicht die Einfuhren von
fremden nicht vereindländifchen Weinen, Die, nad) den Berzol:
lungen bei württembergijchen Zollftellen zu fchliefen, nament=-
Lich jeit Herabjegung des Eingangszolls in den Jahren 1864 und
1868 in nicht ganz unerheblichen Mengen von jährlich 8 bis
14,000 Gentner (1—2000 Eimer) in den Conſum Würt-
tembergd gelangen. Unter dem oben berechneten Getränfe:
verſchluß der Wirthe ſodann ift der Ausſchank won Direkt ver-
zollten fremden Weinen gleichfalls nicht begriffen; infofern aljo
ſtünde einer unmittelbaren Vergleichung dieſes Verſchluſſes mit
dem Weinverbrauche nichts entgegen. Auch daß der Haus—
brauch der Wirthe, ſowie deren Weinverkauf im Großen unter
deren Getränkeverſchluß nicht eingerechnet iſt, ſtört die Ver—
gleichung nicht, da der Hausbrauch und der Großverkauf je
206
fteuerfrei, fomit nicht wie das zur Steuer herangezogene jonftige
Getränk der Wirthe zu behandeln find. Die auf den Ge-
tränfenerfchluß der Wirthe bezüglicen Ziffern enthalten aber
neben dem Ausſchank von Wein noch den Ausſchank von Obft-
moft (Obftwein), während über das durchſchnittliche jährliche
Obftmoft-Erzeugniß ded Landes — (Einfuhren und Aus»
fuhren können hier außer Betracht bleiben) — und über den
Obſtmoſt-Verbrauch im Ganzen fichere Zahlen nicht vor—
liegen. Im Jahr 1852 find in Württemberg gegen act
Millionen Obftbäume gezählt worden, im Frühling ein Schmud,
im Herbft gar oft ein Segen ded Landed. Darunter waren
4,724,102 Kernobfibäume, deren Ertrag zwar von Jahr zu
Jahr ähnlichen Schwankungen unterworfen ift, wie der des
Weinſtocks, für ein Mitteljahr aber auf gegen acht Millionen
Simri veranfhlagt werden Fann, Zum größten Theil wird
dieſes Obfterzeugniß zur Bereitung von Obftmoft (Obftwein)
verwendet. 20—25 Simri Moftobft geben einen Eimer.
Berückſichtigt man auch das Tafelobft ganz reichlich, jo gelangt
man doch von dem eben bezeichneten Ertrage des Obftbaus in
einem Mitteljahre aus zu einem Obfimo ft- Erzeugnifje von
250— 800,000 Eimern, dad allerdingd zum überwiegend
größeren Theile von den Producenten jelbft mit ihren Ange-
börigen, ihrem Dienftperfonal, den Tagelöhnern u. ſ. w. in
der Haudhaltung ꝛc. getrunken wird, zu einem kleinen Theile
aber immer auch in Wirthihaften zum Ausſchank gelangt und
in dem Getränkeverſchluß der Wirthe jomit einen zwar unter»
georoneten, aber nicht zu ignorirenden, wenn ſchon nicht näher
befannten Faktor bildet. Die nah dem dermaligen Stande
der mürttembergifchen Abgabeftatiftit zur Vergleichung benüß-
baren Zahlen deren ſich aljo nur theilweife. Ginerjeitd drücken
ſie den Gefamtverbraudh an vereinsländiichen Weinen für das
ganze Zand, andererjeitö — annäherungsweife — den von der
Abgabe getroffenen Wein- und Obſtmoſtverſchluß der Wirthe
aus, Berechnet man die Durchſchnittszahlen der Bevölkerung
nach Den in jede Beriode fallenden Zählungen und überträgt
man Die Getränfemengen von Eimern nah dem Verbältnig
von 1: 2,94 in Seftoliter (genau 1 Gimer — 2,93927
Hektoliter), fo ergibt fih auf den Kopf der Bevölkerung :
207
Tabelle XTI.
— — — — — —— en, or DO De ————— BEE
| =
! - ‚ . 9 F Dany ny
| Durchfchnittliche Auf den Kopf ber
Bevölkerung kommt
Dom | Benölferungs:
'ziffer nach den ini .;, m g
1. Quli bis 30. Juni J Norinh n. ein Verbrauch |"
X die Periode fallen⸗ yon vereinslän:
den Zäblungen. diſchem Wein,
wverſteuerter
Ausſchank
von Wein und
Obſtmoſt.
| Lite | Liter
1844 — 54 | 1734858 23,46 | 12,45
1864— 71 | 1781736 28,63 | 17,86
|
|
Die Abgabe von Wein und Obftmojt ift die einzige
Wirthſchaftsabgabe, welche noch unmittelbar nah den Beftim-
mungen ded Geſetzes vom 9. Juli 1827 erhoben wird. Ein
Geſetzes-Entwurf, betreffend Die Ausſchanksabgabe von Wein
und Obftmoft, im Wejentlichen eine neue Godififation der be=
reitd giltigen Beftimmungen, mit Verbeſſerungen vderjelben in
einzelnen Punkten ohne Aenderungen im Princip , ift in den
Jahren 1853—55 zur ftändifchen Beratung gefommen, aber
Ihlieglih nicht zur Publikation gelangt. Der damald von
Obertribunalrath Weber erftattete Kommiſſtonsbericht, Ver—
handlungen der Kammer der Abgeordneten, Beil.Bd. J., ©.
1007, verdient noch heute volle Beachtung, da Darin Die
Gründe für und wider das beftehende Syitem nach allen Seiten
gewürdigt find und ſchließlich die Entſcheidung zu Gunften
dieſes Syſtemes gegeben worden ift, troßdem daß fait auf jedem
Landtage Einwendungen und Befchwerden gegen dafjelbe vor—
gebracht worden waren und felbft die im Jahr 1848 nieder:
geſetzte Steuerreformtommijfion abweichende Vorſchläge ausge—
arbeitet hatte. Ergänzt wurde der Weber'ſche Bericht noch
durch eine in gleichem Sinne von Moriz Mohl bei der Ge—
neraldebatte über den Geſetz-Entwurf in der Sitzung Der
Kammer der Abgeordneten vom 21. April 1853 gehaltene
Rede.
Auch Heute noch dauern Die Einwendungen gegen Das
beſtehende Befteuerungsfsitem des Weins fort. Die Beſchwer—
den gegen die mit der Abgabe verbundenen Controle-Einrich—
tungen haben allerdings an Nachhaltigkeit mejentlich verloren,
jeitdem durch die Minifterialverfügung vom 3. Juni 1868 Der
208
Verkehr der Nichtwirthe von jeder Gontrole befreit worden
ift und der Abſchluß der Afforde über den Betrag der jähr—
lich zu entrichtenden Abgabe, wie gezeigt wurde, mehr und
mehr Die Negel bildet. Es ift in der That jept ſchwer zu
verftehen,, mie der ganze Weinverfehr des Landes bid zum
Jahr 1868 einer wenn auch nicht gerade läftigen, aber immer-
bin umftändlihen Gontrole hat unterftellt bleiben können, ja
wie man ſogar im Jahr 1852 eine lange, äußerſt verwidelte,
nah Inhalt und Form gleich unerquidlide Inftruftion bier-
über noch hat audarbeiten und veröffentlichen können, troßdem
daß jhon im Jahr 1836 Der lebte Reſt der auch die Nichts
wirthe treffenden Verkaufsacciſe gefallen mar. Die Steuerver-
waltung hatte aber geglaubt, dieſe Controle-Einrichtung der
Sicherheit der Wirtbichaftsabgabe wegen nicht entbehren zu
können, bi8 auf die darüber doch erhobenen Zweifel eine nähere
Prüfung die jegt auch durch die Erfahrung beftätigte völlige
Merthlofigkeit einer ſolchen doch nur oberflächlichen Controle
dargethan Hat. — Weitere Einwendungen gehen im mejent-
lihen von den Wirthen aus und betreffen den durch die Zoll-
vereindverträge bedingten Marimaljag der Abgabe und den
Wegfall der befonderen Schenkmaaß. Dieſelben laſſen fich Teicht
widerlegen ſchon Durch den Hinweis darauf, daß der Marimal-
fteuerfag praktiih nur zu 1—1'/,0/, des Ausſchanksquantums
zur Anwendung kommt, und daß das allgemeine Geſetz ber
Preisbildung hinreihen muß, den Wirthen auch Erjag für Die
von ihnen zu entrichtende Wirthſchaftsabgabe zu ſichern.
Der erheblichfte und jedenfalls auf den erften Anjchein
beftechenpfte Einwand ift der, daß nur der in den Wirths—
häuſern verzehrte Wein und Obſtmoſt von der Steuer ge=
troffen werde, nicht aber auch der Verbrauch zu Haufe Nicht
allein werde damit gegen den Grundjag der Gleihmäßigkeit
der Steuer verftoßen, es liege darin aud die bejondere Härte,
daß ſolche, Die einen eigenen Hausſtand nicht gründen können
oder Die Mittel nicht befigen, felbft Weinvorräthe zu halten,
aljo ihren kleineren Weinbevarf im Wirthshaus befriedigen
müſſen, von der Abgabe betroffen werden, während der glüd-
lihere, wohlhabendere Haudvater davon frei bleibe. Man
beruft fih dann gerne auf das Beijpiel von Baden und Heſſen,
wo die ganze Weinconfumtion einer Steuer unterliegt. Dieſe
Berufung tft aber infofern keine ganz glüdliche, ald in Baden
allerding3 die Aeccife jede Weineinlage mit Ausnahme der ber
209
Producenten felbft treffen fol, daneben aber für den Wein-
verbrauch im Wirthshaus noch eine weitere Abgabe das Ohm—
geld, bejteht, ald ferner auch in Heſſen neben der allgemeinen,
jeden Eigenthumswechſel treffenden Trankſteuer noch eine ber
jondere Zapfgebühr der Wirthe angefegt wird, fo daß alfo
von einer wirklichen Gleihmäßigfeit der Befteuerung auch dort
nicht gejprochen werden kann, während andererjeits die Mög—
lichkeit einer wiederholten Befteuerung des gleichen Getränfes
namentlich bei der heſſiſchen Trankſteuer, Die Begünftigungen
des Meingroßhandeld vor dem Kleinhandel bei der badifchen
Hecife, Die verwickelte Verkehrscontrole in beiden Staaten,
dann der einheitliche Steuerjag des badischen Ohmgeldes, mit
Unterfcheidung allein der größeren und Ffleineren Orte, wo
jolched anfällt, Das Klaſſenſyſtem bei der heſſiſchen Zapfge—
bühr — alles Diejes anfechtbare Seiten jener Steuerſyſteme
find, welche bei der württembergijchen Wirthichaftsabgabe von
Mein glücklich vermieden blieben. — Indem fodann ſchon
Meinverfäufe von 1 Imi an, jebt von 20 Liter an, von der
Abgabe frei bleiben follen, ift dem Bedürfnifje der minder be—
mittelten Klaſſen mehr Rechnung getragen, als 3. B. bei der
franzöftjchen Detailfteuer, welche erft bei Bezügen über 25 Liter
nicht mehr erhoben wird. Was aber den Grundjag der Gleich-
mäßigfeit Der Steuer anlangt, jo wird demfelben vollſtändig
genügt, wenn nur aller Wein, der unter den gleichen Vor—
ausjegungen verzehrt wird, bier aljo im Wirthshauſe, auch
gleihmäßig getroffen wird, Man will den Verbrauch im
Wirthshauſe beiteuern, den Verbrauh im Kaufe nicht, nicht
blos deßhalb, um indireft den Wirthshausbeſuch zu erjchweren
und das häusliche Leben zu begünftigen, jondern auch weil
man dem Umftande Rechnung tragen muß, daß durch Die allein
fonfequente Ausdehnung der Steuer auch auf die ganze häus-
liche Gonfumtion in einem Weinlande wie Württemberg Gontrolen
und Beläftigungen der einzelnen Haushaltungen von unerträg-
licher Härte notwendig wirden,
Es bildet gerade einen der Vorzüge des württembergijchen
Befteuerungsisftems, daß Die Produftion und der Handel durch
dafjelbe gar nicht geftört werden. Als weitere Vorzüge dieſes
Syſtems aber, die man freilich bei den Grörterungen über Die
Mängel, die auch ihm wie ja überhaupt jeder Steuer anfleben,
nur zu leicht aus dem Auge zu verlieren geneigt ift, Die je
noch bei allen Unterfuhungen der Frage zulegt immer wieder
Württemb. Jahrb. 1871. 14
210
zu feinen Gunften den Ausfhlag gegeben haben, gerade wie
auch in Frankreich Die verwandte Detailfteuerr vom Mein,
Obftwein und Meth am menigften angefochten fortbefteht, —
als ſolche Vorzüge find noch anzuführen: Die unerheblichen
Eontrolen, ſobald der Akkord eingegangen wird, dann die ſchon
oben erwähnte größere Stetigfeit des Ertrag, im Vergleich
mit jeder anderen Erhebungsweiſe, endlich der bei einer Con—
jumtiondfteuer nicht zu unterfhägende Umftand, daß die Ab-
gabe von dem zunächſt Steuerpflidhtigen nicht vorgeſchoſſen zu
werden braucht, jondern erft zu zahlen ift, wenn derjelbe durch
Berkauf des Weind an den wirklichen Gonjumenten fih auch für
die Steuer bereitö bezahlt gemacht hat.
VI.
Es ift oben in Abfchnitt II. mitgetheilt worden, Daß der
Bierverbrauh in Württemberg bis zum Jahr 1821 in dem
Halbthalergeld von 45 Kreuzern vom Eimer mit einer Fa—
brifationd:-Abgabe, ſodann mit der Accife von 5°/, des Erlöſes
und endlicd mit einer Ausjhanfs-Abgabe von weiteren 10°),
des Ausichankpreifes belegt war. Bei dem damaligen Aus—
ſchankspreis von 6 Kreuzer für die Maaß, beliefen ſich dieſe
Abgaben zufammen auf 3 fl. 9 Er. für den Eimer oder 19°),
des Erlöjed. An Stelle diejer, ſchon wegen ihrer Verſchiedenheit
die Erhebung erjchwerenden Abgaben, trat von 1821 an das
oben in Abſchnitt II. näher bejchriebene Averſtonalſyſtem,
welchem dann, wie in Abjchnitt III. erwähnt, das Wirthſchafts—
Abgaben-Gejeh vom 9. Juli 1827 folgte, mit der Malzfteuer
auf den Verbrauch des Bierd. Die Regierung hatte damals,
wie bier noch angeführt werden mag, zuerft Die Abficht gehabt,
eine Abgabe von jedem Sud nah dem Eichgehalt des Keſſels
im Betrag von 8 fl. für den Eimer brauned Bier und von
2 fl. für den Eimer Weißbier, eine Kefjelfteuer, einzuführen,
wie eine ſolche jegt noch im Großherzogthum Baden und in
Elſaß-Lothringen bejteht. Der Gang der Verhandlungen über
die Zollyerbindung mit Bayern Teitete jedoch auf Die ohnedies
mit weniger Gontrole verbundene Befteuerung des Malzed vor
der Schrotung in den Mühlen, unter Seranziehung der Müller
zur Ueberwachung der zunächſt Steuerpflichtigen. Dabei follte,
wie von Seiten der Negierung jetzt gewünſcht wurde, unter
möglicfter Annäherung an den bayerischen Abgabenſatz von
29 Kr. 5 Hlr. für das württembergifche Simri, die Malz-
211
fleuer auf 28 Kr. vom Simri eingefprengten Malzes (— 32 ?/,
Kr. für das Simri trodenen Malzed) oder auf 3 fl. 44 fr.
vom Scheffel angefeßt werden, was, wenn man auf 1 Scheffel
Malz 1'/, Eimer Bier, — Winter, Sommer: und Weißbier
in einander gerechnet, — annimmt, zugleich der früheren Ab—
gabe von 3 fl. für den Eimer Braunbier und von 2 fl. für
den Eimer Weißbier, im Durchſchnitt alfo von 2 fl. 30 kr.
für den Eimer Bier annähernd entſprochen hätte. Bei der
ſtändiſchen Verabſchiedung des Wirthſchaftsabgaben-Geſetzes
vom 9. Juli 1827 find auch die Beträge von 3 fl. und 2 fl.
für eingeführtes fabrizirtes ausländiſches Bier gutgeheißen worden
(Art. 31); Die Malzfteuer dagegen wurde nur zum Satze von
21 Kreuzer für dad Simri eingejprengten Malzes verabſchiedet,
d. i. bei dem geſetzlich feftgeftellten Verhältniſſe des einge-
jprengten Malzes zum trodenen von 7:6, ein Gab von
24 1/, Kreuzer für dad Simri trodenen Malzes (Art. 22).
Durch dad Finanzgejeb vom 31. December 1833, Art. 4,
Ziff. 2. lit. d. wurde fodann die Malzfteuer (in Konfequenz
der Ermäßigung der Wirthichaftsabgabe von Wein von 15
auf 13 1/,0/,) auf 20 Kr. vom Simri eingefprengten (= 23 \/,
Kr. vom Simri trodenen) Malzes herabgejegt. Bei dem von
Seiten der Regierung vorgejchlagenen Sate von 28 Kr. würde,
in Unterftellung eined Verbrauchs von 7 Simri eingefprengten
(= 6 Simti trodenen) Malzes für den Eimer Sommerbier,
von 6 '/, Simri eingefprengten (— 5*, Simri trockenen)
Malzes für den Eimer Winterbier und von 4 Simri einges
iprengten (= 83°/, Simri trodenen) Malzes für den Eimer
Weißbier, die Abgabe jich geftelt haben auf
3 fl. 16 fr. für den Eimer Sommerbier (Lagerbier),
3 fl. 2 Er. für den Cimer Winterbier,
1 fl. 52 fr. für den Eimer Weißbier,
Sie hat fih aber geftellt nach dem Wirthſchaftsabgaben—
Gele vom 9. Juli 1827 auf
2 fl. 27 kr. für Sommerbier,
2 fl. 16'/, Er. für Winterbier,
1 fl. 24 fr. für Weißbier
und nah dem Finanzgefeg vom 31. December 1833 auf
2 fl. 20 fr. für Sommerbier,
2 fl. 10 Er. für MWinterbier,
1 fl. 20 Er, für Weißbier,
wobei noch die obigen Säge des Malzbedarfs per Eimer zw
212
Grund gelegt find, Sätze, melde bei den ſeitdem gemachten
techniſchen Fortſchritten und dem in Folge derfelben verminderten
Malzerfordernig jegt nicht mehr zutreffen.
In der nachſtehenden Tabelle 13 find zunädft die finan-
zielen Ergebnifje der Malzfteuer von 1828 — 52 mitgetheilt,
durchweg auf den Abgabeſatz von 20 Kreuzer vom Gimri
eingejprengten Malzes berechnet, und ift ſodann aus dem Ertrag
rückwärts die in jedem Jahr verwendete Malzmenge berechnet.
Der Malzfteuer unterlag in dem ganzen Zeitraum von 1828
bi8 1852 neben dem Malz zur Bierbereitung au das zur
Darftellung von Branntwein und Effig verwendete Malz, das
legtere fol indejjen nur ’/,0/, der gejamten verfteuerten Malz-
menge betragen haben, Der ganze Reſt diente zur Bierbe—
reitung,
213
6F | gar'E89
. *ıl
198 183 680 TLL 39—TG81 | 6076161 ıT | 808’689 07-6881
699 29 3 97 | 839378 19-0881 9EF'TI6T 98 | grr'2E9 68—8E81
zos'res | Fr | Feser 09-6F81 26808 st | 286'209 BE-2E8T
012'623°% 9T | 806692 6F—8F81 I 899'309'T 6 | 28 LE-9881
3902981 *1781619 8* —Lr8I | sIr'czet * Fog'Irr 98—GE8T
Fro’ger'z L | sre'szı 279781 | I6F FORT og | 088er Ge—FE81
909 TTF'Z os 888808 IP—CH8I | 90'808 T 86 | 889307 FE -ge81
002 98 3 98 999 838 CH —-Frel GHrsHtt or | gT2’I8E gE- 3881
669'368 % 6F | 184792 Frer8l | 190'23% T LT | 308’207 38-1681
—ãA 6g | 198'208 EP —-GF8l \ 9Sg’LıTT 07 | 80C'28 18-0881
999 763 8 p3888792 sh - 1781 | RFIFq6 vr | srosıg 08-6381
113006 1 19-0F81 | 808 786 6% | 623808 65 8381
|
nNuus y
nuuo
SONG "906g Yung '06 Joy oavban ung ’08
1209 19 MG °7 OR 209 SERIE uog
8 Bypıyldansg Bo223G0% aauoantveg sönprdungS Bu1134028 aꝛu⸗tyvrg
-IIIX ↄego
214
Auf den Sag von 20 Kreuzer per Stmri berechnet,
beträgt der jährliche Durchſchnitt vom 1. Juli 1828 bis 31.
December 1833 — :- 357,580 fl. 48 fr., während in dieſem
Zeitraum in Wirklichkeit zum Sa von 21 Kreuzer durch—
Ihnittlih angefallen find 375,459 fl. 55 fr. Vom 1. Januar
1834 bis 30. Juni 1852 beläuft fich der wirkliche jährliche
Anfall im Durchſchnitt auf 586,137 fl. 12 fr. Die allgemeine
Zunahme des Verbrauchs des rafch beliebt werdenden Getränkes
drückt jih in dem Verhältniß diefer Zahlen aus. Weinfehl-
jahre (1829, 1830), verbefierte Kontrole- Einrihtungen in
Bolge der Entdeckung von größeren Steuerunterjhlagungen
(1835— 36) bewirkten eine gefteigerte Ginnahme, mährend
umgekehrt reiche Objternten, fowie höhere Gerften- und Hopfen-
preife Rückſchläge zur Folge hatten (1832 —33).
Im Jahr 1852 trat Die Regierung mit der Abſicht hervor,
zu Dedung des Deficits einerfeitd Die Weinfteuer durch Wieder:
einführung einer Getränfe-Accife von 5%, des Erlöfes neben
dem Umgelv von 10°/,, andererfeitd die Malzfteuer von 20
auf 30 Kreuzer vom Gimri zu erhöhen. Beides Fam nicht
zur Ausführung. Es wurde nur durch Geſetz vom 20. September
1852, beziehungsweiſe durch das Finanzgefeg vom gleichen
Zage Art, 3 Zuf. 4 lit. b. der Unterſchied zwiſchen einge-
Iprengtem und trodenem Malz bei der Befteuerung aufgehoben
und der Steuerfag für beide Arten von Malz auf 24 Kreuzer
vom Simri beftimmt, d. i. um nur ?/, Kreuzer höher, als
er bei dem gejeglich angenommenen Verhältniſſe des eingefprengten
zum trodenen Malze von 7:6 ſchon either für das trodene
Malz betragen hatte, das auch bei den neueren Einrichtungen
von Walzenfhrotgängen mehr und mehr das eingefprengte
verdrängt hatte. Wo überhaupt noch eingefprengt wurde, ges
ſchah dieſes auch ſchon in geringerem Grade als früher, nur
zur Verhütung des Stäubens, fo daß allerdings das thatjäch-
liche Verhältniß beider Arten von Malz bereitd = 10:11
ſich geftellt Hatte. An dem Steuerfaße von 24 Kreuzer vom
Simri ift dann auch durch das Malzfteuergefeg vom 8. April
1856 nichts geändert worden, deſſen Zweck im Weſentlichen
dahin ging, eine vollftändige Godififation der über die Malze
fteuer beftehenden Vorſchriften, eine Verbefferung der Gontrole=
Einrihtungen, dann die Regelung der Gontrolen indbefondere
im Sale der Benügung von Privatfehrotmühlen durch Die
Brauer und eine Anpafjung der Strafbeftimmungen an die
215
bei den übrigen neueren Steuern angenommenen Grundjäge
Durchzuführen. Erft Durch das Finanzgeſetz vom 23. März
1868, Art. 6 trat dann vom 1. Juli 1868 an Die allge
meine Steuererhöhung um 10°/, der beftehenden Abgabenfäge
auch bei der Malzfteuer in Wirkjamkeit, ift demgemäß ber
Saß der leßteren auf 26,4 Kreuzer vom Simri erhöht worden.
In der nachftehenden Tabelle 14 werden die finanziellen
Ergebnifje der Steuer vom Malz zur Bierbereitung und die
daraus berechneten Mengen des verfteuerten Biermalzed vom
1. Juli 1852 bi8 30. Junt 1871, durchweg auf den Gab
von 24 Kreuzer vom Simri berechnet, im inzelnen mitge—
theilt, Es ift Dazu zu bemerken, daß durch das Geſetz, betreffend
die Abgabe von Branntwein, vom 19, September 1852 Art,
42, die Malzfteuer auf Dad zur Erzeugung von Bier vers
wendete Malz beſchränkt, durch das Gejeg vom 21. Auguft
1865, betreffend die Abgabe von dem zur Branntweinbereitung
verwendeten Malz, aber das zur Erzeugung von Branntwein
beftimmte Malz vderjelben Abgabe wieder unterworfen worden
ift, wie dad Braumalz. Die hierauf bezüglichen ſtatiſtiſchen
Daten feit 1865 werden unten in Abſchnitt VII. gegeben
werben.
Tabelle XIV.
216
Malzftener Rohertrag Steuerpflichtiges Malsziteuer Robertrag Steuerpflichtiges
Vom 1. Juli bis der Vom 1. Juli bis der
30. Juni Abgabe. Malz 80. Juni Abgabe. Malz.
fl. kr. Simri. fl. kr. Simri.
1852—58 801681 | 48 2,004205 1862—63 1.443814 | 86 3,609586
1853 —54 704872 | 15 1,760930 1863 —64 1,553862 | 14 8,884655
1854 — 55 709114 | 81 1,772786 1864-65 1,621102 | 36 4,052756
1855 - 56 802124 | 28 2,005811 1865 - 66 2,022364 | 42 5,055912
1856 —57 1,0038354 | 49 2,508387 1866 - 67 1,925948 | 31 4,814871
1857 — 58 963518 | 37 2,408796 1867 - 68 1,584205| 9 3,960513
185859 1,080516 | 14 2,701290 1868—69 1,675867 | 48 4,189670
1859 —60 1,228945 | 8 3,072363 1869-70 2,009526 | 42 5,023866
1860—61 969350 | 22 2,398376 1870-71 1,851187 | 51 4,627969
1861— 62 1,816596 | 17 8,291490
217
Der wirkliche Rohertrag der Abgabe in den drei Teßten
Jahren mit dem 10=procentigen Zujchlag war
1868/69 . . . . 1,848,454 fl. 39 kr.
1869/70 . 2... 23,210,479 fl. 25 kr.
1870/71 2 2. . 2,086,306 fl. 39 Er.
oder im Durchſchnitt 2,030,080 fl. 14 kr., während dieſer
Durchſchnitt, bei der Reduktion auf einen Abgabejag von 24
Kreuzer vom Simri, auf 1,845,527 fl. 27 Er. ſich ftellen
würde, In den früheren Jahren war der durchſchnittliche
Jahredertrag von
1852/66 .» -» . . 754,573 fl. 18 ir.
1856/60 . . . . 1,069,083 fl, 42 kr.
1860/64 . . . . 1,343,405 fl. 52 fr.
1864/68 . . . . 1,788,405 fl. 14 fr.
Legt man überall die wirklichen Erträgnifje und die oben
in Abfehnitt I. berechneten Durchfchnittäziffern der Bevölkerung
zu Grund, jo findet man auf den Kopf der legteren einen
Antheil an dem Brutto-Ertrag der Malzfteuer (für Bier)
pro 1834/39 von . . 0,33 fl.
„.184449 „ . . 0,48 fl.
„ 1854559 „ - - 0,54 fl.
„ 1864/69 „ . . 1,02 fl.
und „ 1870/71 „ 1313 fl. »
Diefe Durchſchnittsziffern — die anhaltende und raſche
Steigerung des Ertrags der württembergiſchen Bierſteuer be—
ſonders anſchaulich. Vorübergehende Rückſchläge zeigen nur
die Jahre 1863 —54 in Folge der allgemein unguͤnſtigen
Lage, dann 1860 —61 nad der reichen Obiternte von 1860,
enblih 1867 —68 und 1870— 71, in leßterem Jahre vielleicht
wegen ded Fehlens der im Felde fiehenden Conjumenten vom
Militär,
Nah der Größe des Malzfteuer-Ertragd im Jahr 1870
bis 1871 folgen ſich die Kameralamtäbezirke:
Un mit . . 234,284 fl. 50 fr.
Stuttgart ne. 220,548 fl. 17 Er.
Heiligkreutbal „ . . 89,145 fl. 23 fr.
Odhfenhbaufen „ . . 85,599 fl. 19 fr.
Heidenheim ne. 75,428 fl. 45 %.
Ehingen 71, 200 fl. 49 %.
218
Geislingen mit . . 70,624 fl 1 Er.
Meingarten =: n 51,888 51.
Zubwigburg „ - . 51,067 fl. 15 kr.
Mangen . .50,748 fl. 27 &.
Der neuefte Stand der Geſetzgebung über die Malzſteuer
iſt nun folgender:
1) Mit Rückſicht auf den vermehrten Bedarf der Staats—
kaſſe an Derfungdmitteln war ſchon bei Vorlegung ded Haupt»
finanz⸗Etats für 1867—70 und dann wieder bei Cinbringung
des Budgets für 1870 — 73 abermald die Erhöhung der
Malzfteuer auf den Sag von 30 Kreuzer vom Gimri von
der Regierung in Antrag gebracht und geltend gemacht worden,
daß, wenn man jebt, bei den gefteigerten Bierpreifen, einen
Ausſchankspreis von 12 Kreuzer per Maaß Braunbier und
von 6 Kreuzer per Maaß Weißbier zu Grunde zu legen babe,
die Malzfteuer von 24 Kreuzer per Simri nur 6,81°/,, be
ziehungsweiſe 5,68°/,, und aud bei dem Gabe von 30 Kr.
erft 8,52 %/,, beziehungsweife 7,10°/, betrage, dabei 5 Simri
auf den Gimer Braunbier und 3 Simri Malz auf den Eimer
MWeißbier gerechnet, während auf dem Wein und Obftmoft
eine Wirthichaftsabgabe von 10, beziehungsmeije 11°/, ruhe.
Die hienach Doch noch verbleibende Differenz in der fteuerlichen
Belaftung von beiderlei Arten von Getränfen erjcheine be—
gründet, einerfeitd wenn man die Erleichterungen berüdfichtige,
welche bei der Weinfteuer dur die Zulafjung von Akkorden
gewährt find, andererfeitd weil man den, den Bierbrauern bei
dem Abfage an die kleineren Wirthe dann und wann doch
entſtehenden DBerluften einige Rechnung immerhin zu tragen
habe. Auch würde eine weitergehende Steigerung ded Satzes
der Malzfteuer von dem Gefichtöpunfte aus ſich nicht empfehlen,
daß das Bier für eine große Zahl unbemittelter Arbeiter ein
unentbehrliches Lebensbedürfniß geworden ift, dad weder zu
jehr vertheuert, noch verjchlechtert werden follte, was wohl die
Folge einer weiter getriebenen Steuererhöhung fein würde, da
Diefe zu einer mit den Kortfchritten der Technik nicht mehr
Schritt Haltenden Verminderung des Malzzufages verleiten
würde, Endlich würde ed für Die noch beftehenden vielen
Fleineren Brauereien, die ohnedieß unter Der Conkurrenz der
größeren zu leiden haben, immer fehwieriger werden, Die Steuer
aufzubringen und vorzufchießen, je höher fich dieſelbe beliefe.
Es fam jedoch, wie bereitd erwähnt, erft mit dem 1, Juli 1868
219
zu einer Steuererhöhung um 10°%/,, und dann in Folge des
Geſetzes vom 5. Juli 1871, betreffend den GStaatshaushalt
vom 1. Juli 1871—72, Art. 2, zu dem Steuerzujchlage von
20°/,, wodurch die Malzfteuer auf den Sag von 28,8 Kreuzer
vom Simri gebracht worden ift, alfo wenigſtens nahezu- auf
die von der Regierung jhon 1867 angeftrebte Höhe,
Neueſtens ift fodann
2) durch das Geſetz vom 12. Dezember 1871, betreffend
die Abänderung einzelner Beflimmungen der Wirthihaftsab-
gaben-Geſetze, Art. 3, zunächft in dem Steuermaße die Aenderung
herbeigeführt worden, daß vom 1. Januar 1872 an die Malzs
fteuer nicht mehr nad) dem Simrimaß, fondern nach dem Gewichte
des ungeſchrotenen Malzes erhoben wird, ohne Unterſchied, ob
Das Malz eingeiprengt oder troden zur Mühle gebracht wird,
unter Geftattung eined Taras-Abzugd von 2°/, ded Bruttos
gewicht für Die Verpadung jeder Art.
Dabei bleibt Die Feftftellung der fleuerpflichtigen Menge
fortgejegt — wie in Bayern, wo aber noch nah dem Maaße
verfteuert wird, — an den Aft der Schrotung gebunden, während
Dagegen die norddeutjche Gewichtſteuer ald Regel noch an den
jpäteren Akt anfnüpft, in dem das Malzſchrot zur Einmaiſchung
gelangt; und nur ausnahmsweiſe, im Anſchluſſe an eine ürt-
lich beftehende Mahljteuer oder bei größeren Betrieben, aud
von den zur Berarbeitung auf der Mühle beftimmten unver-
mahlenen Stoffen erhoben werden darf,
Allerdings läßt fih für die Befteuerung des Malzed nad
dem Maße anführen, daß, je nach der flärferen oder ſchwäche—
ren Keimung der Gerfte, je nach der flärferen oder ſchwächeren
Anziehung der Luftfeuchtigkeit durch das lagernde Getreide,
größere Unterjchiede im Gewicht, geringere dagegen im Volumen
des Malzed ſich ergeben, daß ferner das Malz aud verfchiedenen
Bezirken und Jahrgängen im Gewicht oft nicht unerheblich
differirt. Auf der andern Seite aber fommt in Betracht, daß
in der Regel bei dem Getreide Qualität und Gewicht in direk—
tem. DBerhältniffe ftehen, Die beffere Qualität wiegt auch
ſchwerer. Ebenſo ift ed bei dem Malze, das bei normaler
Keimung im Verhältniſſe der befjeren Qualität ein höheres
Gewicht ausweiſt. Die Gewichtfteuer lehrt ferner darauf Be—
dacht nehmen, Daß nur ganz reines Malz gewählt, dieſes aber
volftändig technifch verwendet und audgenügt werde. So—
dann läßt ſich bei der Gewichtiteuer Die Abgabe leichter und
220
fiherer feftftelen. Ueber die Richtigkeit des ermittelten Maßes
kann leichter ein Streit entftehen, ald über die Nichtigkeit des
dur Die Wage zweifellos zu Eonftatirenden Gewichtes. Das
Abwägen geht rafcher von ftatten, ift nicht bedingt durch
ähnliche Kunftgriffe und Vortheile, mie fie bei Handhabung
der Meßgefchirre Do immer wieder vorfommen, gibt weniger
Abgang durch Verſchütten u. ſ. w., und ift durch dad Geſetz
vom 6. April 1859 auch für den Getreideverkehr auf Märkten
und an öffentlichen Plätzen allgemein bereits vorgeſchrieben.
Dazu kommt, daß, bei der Anknüpfung der Feſtſtellung der
Malzſteuer an den techniſchen Akt der Schrotung des Malzes,
die Müller, nach Art. 9 und 10 des Geſetzes vom 8. April
1856 , zur Kontrole der Abgabe mit herangezogen, ja daß
denjelben ſehr michtige Funktionen Behufs Crmittlung der
fteuerpflihtigen Mengen in erfter Linie haben übertragen wer—
den müſſen. Der Müller zunächſt hat vor der Schrotuug
dDiefe Mengen feftzuftellen, welche dem Nachmefjen, jet der
nachträglichen nochmaligen Verwiegung durch dad Steuerper-
ſonal zwar unterliegen, aber do nur dann, wenn ein Ange—
ftellter der Steuerverwaltung gerade zur Stelle fommt. ine
ſolche Ueberwachung der Müller wird beit dem rafcher vor
fih gehenden Verwägen jebt häufiger und in audgedehnterem
Umfange als jeither platzgreifen können, und wie nothmwendig
diefelbe ift, beweist am beften die Thatſache, daß in dem Sud—
jahre 1869—70 bei dem von der Steuerwache vorgenommenen
Nachmeß 52960 Simri Malz mehr erfunden worden find, als
die Müller aufgezeichnet hatten, was einem Steuerbetrag von
23,302 fl. 32 fr, entſpricht. Seit Einführung der Befteue-
rung nad dem Gewicht ift endlich die Möglichkeit gegeben, bie
Eontrole der fteuerpflichtigen Menge mit viel größerer Sicher—
heit als früher felbft noh nah dem Akte der Schrotung ein:
treten zu laſſen. Nah dem Wirthſchaftsabgaben-Geſetz vom
9. Juli 1827, Art. 32, war beftimmt, daß 1 Scheffel einge-
Iprengten gejchrotenen Malzes für 5 Simri 3 PVierling des
eingejprengten nicht gejchrotenen Malzed gerechnet werben jolle,
Später, dur die Gefehe vom 8. April 1856 und 12. Des
zember 1871, wurde die Feftftelung des Verhältniſſes der
Verwaltung überlaffen, Während man nun aber fpäter an-
genommen hat, daß fich dafjelbe dem Maafe nach bei gewöhn—
lihen Mühlen und eingefprengtem Malz auf 7'/,:6, bei
trodenem Malz auf 6°), : 6, bei Walzenmühlen auf 8'/, : 6
221
ftele, Kann jegt nach dem Gewichte 1 Gentner gefchrotenen
Malzes ohne meitered 1 Centner ungeſchrotenen gleich geachtet
werden,
Die Steuer-Einheit ift feit dem 1. Januar 1872 der
Gentner des ungeſchrotenen Malzes; der Steuerfag nah dem
Geſetz vom 23. December 1871, betreffend Die Forterhebung
der Steuern, Art. 2, jowie nach) dem Binanzgejeg vom 15. April
1872 Art. 3. Ziff. 8, auf den Betrag von 2 fl. 5 fr. feft-
geftellt. Man bat 23 Pfund Malz auf ein Simri zu rechnen,
Darnach kommt der neue Abgabenfag nah dem Gewicht dem
alten Steuerfage nah dem Maaße von 24 Kreuzern mit einem
Zuſchlage von 20°/,, d. i. dem Satze von 28,8 Kreuzer gleich,
der nah dem oben Gejagten feit dem 1. Juli 1871 einge-
führt war.
3) Von den dur dad Geſetz vom 12. December 1871
fonft bewirkten Aenderungen in der Malzfteuergejeggebung ver-
dient bier noch die einer befondern Erwähnung, daß auch bet
dem Großverfauf der Bierbrauer, die bis dahin zum Zmed
der Teichteren Uebermälzung der Steuer auf den Gonfumenten
für nothwendig erachtete Unterfcheidung zwifchen der Schenk—
maaß und Eichmaaß bejeitigt worden ift (Art. 1. vergl. mit
Art. 2. Abf. 2. des Malzfteuergefeged vom 8. April 1856).
Zur Charakteriſtrung der württembergijhen Malzfteuer
ift weiter anzuführen,
4) daß die Befteuerung ſich auch auf die Malzjurrogate
erfireckt, deren Verwendung zur Bierbereitung jomit nicht, mie
in Bayern, durch Das Steuergefeß ausgeſchloſſen if. Das
Malziteuergejeg von 1856 bejtimmt in Art. 1. unter Ziff. 4.,
daß wer neben oder ftatt des Getreivemalzed ein Malzjurrogat
verwendet, Die gleiche Abgabe zu bezahlen habe, zu welchem
Behuf die Malzjurrogate nach der Verſchiedenheit ihrer Natur,
unter Vernehmung von Sachverftändigen, mit dem Getreide—
malz durch Die Steuerverwaltung ind Verhältniß zu fegen
jeien. Wer ein Malzjurrogat verwendet, ift verbunden, vor
dejjen Einbringung in die Brauftätte den Ortöfteuerbeamten
berbeizurufen, welcher dajjelbe nah Menge und Beſchaffenheit
urfundlih aufzunehmen und die zu Beftimmung der Steuer-
ſchuldigkeit erforderliche inleitung vorzubereiten hat (Geſetz
Art. 8). Das allerdings Württemberg direkt nicht berührende
Neichegefeg vom 31. Mai 1872 wegen Erhebung der Brau—
fteuer hat in Art, 1 dieſes Verhältniß nah dem Stande der
222
neueften Erfahrungen dahin firirt, daß von Reid und grüner
Stärke, die mindeftens 30%), Waller enthält, der einfache Satz
der Steuer plaßgreift, Dagegen von Stärke, Stärfemehl, Stärke—
gummi und Syrup der 1'/,fadhe, und von Zuder und Zuder-
auflöfungen, ſowie von allen anderen Surrogaten der 2fache
Betrag der Braufteuer zu erheben if. In Württemberg fol,
menigftend nah den Wahrnehmungen der Steuervermaltung,
die Verwendung von Malzfurrogaten bei der Bierbereitung
nur in ganz untergeordnetem Umfange und bi3 jeßt mehr ver—
ſuchsweiſe Eingang gefunden haben. Javareismehl wurde in
den Ietten Jahren befonderd genannt, doch famen auch hievon
in einem Jahre nicht über 1000 Gentner zur Verſteuerung.
Ob freilich die bis jet beftehenden Vorſchriften den richtigen
Anſatz der Surrogatfteuer in allen wirklich vorfommenden Fällen
in wirkſamer Weife ficher zu ftellen geeignet find, möchte be=
zweifelt werden Dürfen.
5) Einen Abzug für Haudbraud gibt e8 bei der Malz-
fteuer nicht. Die principiellen Borausfegungen find hier mejent-
lih andere, ald bei der Wirthichaftdabgabe von Wein und
Obſtmoſt. Durch Die Malzfteuer joll überhaupt jeder Con—
jument von Bier ohne Ausnahme getroffen werden, während
Dagegen bei jener Wirthſchafts-Abgabe von vornherein darauf
verzichtet wird, dasjenige Getränke zur Steuer beizuziehen, das
anderd ald im Ausſchank verkauft wird. Deshalb muß beim
Wein und Obftmoft auch dem zunächft fteuerpflichtigen Wirthe
der gleiche fteuerfreie Genuß für feinen eigenen Bedarf gelaffen
werden, wie jedem Nichtwirthe, und fteht dagegen andererſeits
nicht3 entgegen, den Bierbrauer und Bierfchenfen auch mit
dem eigenen Hausbedarf zur Malzfteuer heranzuziehen. Nun
läßt allerdings für Norddeutſchland das Reichsgeſetz vom
31. Mai 1872 wegen Erhebung der Braufteuer nah $. 5.
die Bereitung von Bier ald Haudtrunf, ohne befondere Brau—
anlagen, von der Steuerentrichtung frei, wenn Die Bereitung
lediglich zum eigenen Bedarf in einem Haushalte von nicht
mehr ald 10 Berfonen über 14 Jahren geſchieht. Es hat
aber dieſe Beftimmung des Reichsgeſetzes ihre Begründung in
den eigenthümlichen Verhältniffen der Küftengebiete, deren Be—
völferung wegen der ungefunden und fchlehten Beichaffenheit
des Trinkwaſſers in den Niederungen und Marſchen ſchon aus
Sanitätsrückſichten genöthigt iſt, ein beſonderes Hausgebräue
zu bereiten, das nicht in den Verkehr kommt und deſſen ge—
223
wohnte Steuerbefreiung ohne Härte mit einemmal nicht auf-
gehoben werden könnte. ine Gefahr des Mißbrauchs befteht
bier faum, aud wird von Der gejeßlih allgemein ausgeſpro—
chenen Steuerbefreiung eines ſolchen Haudtrunfed in anderen
Theilen Norbdeutichlandd, als den Küftengebieten, nur in
jelteneren Fällen Gebrauch gemadt. In Württemberg liegt zu
einer ſolchen Steuereremption Fein Bebürfniß vor. Auch in
dem bayerijchen Malzauffchlags-Gejege ift eine Steuerbefreiung
weder für einen Hausbrauch, noch für einen Haustrunk vor—
gejehen worden. Immerhin ift ed etwas anderes, eine einmal
von lange ber beftehende Steuerbefreiung, auch wenn principielle
Bedenken Dagegen erhoben werden können, fortbeftehen zu laſſen,
oder ſolche Steuerereimptionen bei dem Vorhandenſein folcher
Bedenken neu einzuführen.
6) Die württembergifhe Malzſteuergeſetzgebung geftattet
überhaupt einen Steuer-Erlaß oder eine Steuerrüdvergütung
(Art, 4) nur für die Fälle der Vernichtung oder vollftändigen
Verderbniß des gefchrotenen Malzed, der Ausfuhr oder der Ver—
wendung des verfteuerten Biers zur Eſſigbereitung. Die Steuer-
vergütung bei der Ausfuhr, für welche ein beitimmter Sat
nicht feftgeftellt ift, melche vielmehr auf Grund befonderer
Aufnahmen geregelt wird, hat betragen im Jahr 187%/,,
47,506 fl. 38 fr. und in den früheren Jahren:
Tabelle XV,
Vom 1. Juli Steuerüdver: Bom 1. Juli GSteuerrüdver:
ütung für aus— ütung für aus—
bis 30, Juni. [Herde ——
geführtes Bier. || bis 30. Juni. | geführtes Bier.
i fl.
1856 57 17685 | 39
184344 12301 |29 | 185758 20243 | 53
1844 —45 11123 |52 | 1858-59 21354 | 57
184546 10181 |51 | 1859-60 23343 | 46
186061 22025 | 32
184748 6630 | 58 | 1861-62 25819 | 5
1862--63 26751 | 48
186364 27501 | 18
1864—65 39883 | 9
| 1865-66 |. 48568 | ı7
| 1866-67 36909 | 87
186768 33707 | 51
186869 49758 | 48
1869-— 70 46411 | 36
224
7) Das Wirthſchaftsabgaben-Geſetz vont 9. Juli 1827
hatte in Art. 25 der Finanzverwaltung das Necht vorbehalten,
Akkorde über den Betrag der Malzfteuer auf den Grund flcherer
Anhaltspunkte abzuſchließen, unter Einrichtungen, Durch welche
die Abgabe von denjenigen Brauereien, die feine Akkorde haben,
nicht gefährdet wird. Von diefer Ermächtigung ift jedoch gleich
von Anfang an nur in einigen feltenen Fällen, gegenüber von
Eifigfabrifanten, Gebrauch gemacht, ſchon durch ein Königliches
Rejeript vom 3. December 1843 aber dem fländifhen Aus—
Ihuß eröffnet worden, daß man der der Verwaltungsbehörde
nah Art. 25 zuftehenden Befugniß eine weitere Folge nicht
zu geben beabſichtige. Unter den Gründen für dieſe Ent:
Ihliefung war namentlich der enthalten, daß die Formen, unter
welchen die ordentliche Erhebung der Malzfteuer geſchieht, fo
einfach und wenig beläftigend feien, Daß fie als eine Beſchwerde
ded Gewerbes faft nicht erfcheinen können.
Dad Malzfteuer-Gejeg vom 8. April 1856 nimmt auf
die Zulafjung von Akkorden feine Rückſicht mehr. Allerdings
bat auch Hier das Neichögejeg vom 31. Mai 1872, megen
Erhebung der Braufteuer, wieder anjcheinend eine freiere Rich»
tung, fofern Dafjelbe durch $. 4 Die Verfteuerung nad Ueber—
einfommen mit der Steuerbehörde unter den von derjelben feit-
geſetzten Bedingungen durch Entrichtung einer Abfindungsjumme
auf einen beftimmten Zeitraum zuläßt. Geht man aber auf
die Motive des Geſetzes zurüd, jo findet man, daß im Gebiete
der Braufteuergemeinfhaft in Zukunft Wirationen der Brau—
fteuer insbeſondere nur noch für entfernt gelegene Brauereien
von geringem Produftiondumfange, im gleichmäßigen Intereſſe
der Regierung wie der Steuerjchuldigen, zugeftanden werden
ſollen. Berhältnifje folder Art, wie ſie hienach in Nord»
deutſchland zunähft Die Voraudfegung für die Steuerfiration
bilden würden, liegen in Württemberg überhaupt nicht vor.
Aus Abſchnitt IV. ift zu erjehen geweien, daß in Württem-
berg im Jahr 18°%/,,, abgejehen von den Brauern von Bier
zum eigenen Gebraud, 2510 Bierbrauereien im Betrieb flan-
den, 7,1 auf die Quadratmeile. Während die Privatbrauer,
wie gezeigt worden iſt, nur in einzelnen Theilen des Landes,
dann aber je in größerer Anzahl beifammen, ſich finden, ver-
theilen ſich Die eigentlichen Bierbrauereien über dad ganze Land,
jo daß in jedem der 31 Umgeldskommiſſariate welche ih finden,
die wenigften (18) in der Stadt Stuttgart, die meiften (205)
225
in dem zugleich die Oberämter Horb und Nagold mit um—
fafjenden Bezirfe Rottenburg, Gröfere Entfernungen der
Brauereien von einer Steuerftele, wie fie in Norbdeutichlahd
vorkommen, find in Württemberg gar nicht denkbar. Abgeſehen
hievon aber erfcheinen Firationen der Malzfteuer, zumal bei
dem höheren Abgabenfage in Württemberg, mit diefem Ab-
gabenfyftem wenig verträglih und ihre nur aus einer von
längerher beftehenden preußifchen Uebung erklärliche , weitere
Zulaſſung in Norddeutſchland ſtellt ſich auch dort faft mehr
als ein nothwendiges Uebel, denn als ein Vorzug der dortigen
Steuer dar. Auch der bayerifhe Malzauffhlag wird nirgends
im Wege der Firation oder ded Akkords erhoben. Auch mit
Siration oder Akkord müßten immerhin einige Gontrolen ver—
bunden bleiben. Die Gontrolen aber, welche die Malzfteuer
überhaupt nothwendig macht, find an ſich ſchon jo einfach und
wenig beläftigend, daß bei einer Erjeßung derfelben durch die
Firationskontrole faum noch) eine erhebliche Erleichterung erzielt
werden könnte.
8) Die mit der Malzfteuer verbundenen Gontrolen be—
ſchränken fih im Weſentlichen auf Die Uebermahung des Trand-
ports des Malzed zur Mühle und von berjelben zurüd, zus
nächſt in der Weife, daß für jede VBerjendung von Malz dur
den Ortöfteuerbeamten ein von dieſem nach Beendigung Ded
Transports wieder einzuziehender Begleitſchein auögeftellt wer—
den muß, Daß ferner ſowohl der Ortöfteuerbeamte ald der ge:
merbmäßige Brauer hierüber Regifter zu führen haben (Malz-
fteuergejeß von 1856 Art. 5 ff.). Die eigentliche fteuerliche
Abfertigung des Malzes, Die Feſtſtellung der fteuerpflichtigen
Menge, ift dem Müller übertragen, welcher das Schroten be:
forgt und der nun hierüber ein weiteres Negifter, dad Malz-
regifter, zu führen, dieſes monatlih abzufähliefen und dem
Drtöfteuerbeamten als weitere Grundlage für Die Steuerbe:
rechnung zu übergeben hat (Gejeg Art. 9 und 10). Beſitzt
der Brauer mit Grlaubniß der höheren Steuerbehörde eine
Privatihrotmühle oder fonftige Maſchine, auf welcher Malz
geſchroten werden Tann, fo ſteht dieſe unter Werichluß Des
Ortäfteuerbeamten und Darf nur in fortgejeßter Anweſenheit
eined von dem Bezirkföfteueramt aufzuftelenden Aufſehers bes
nügt werden, welch letzterer gemeinſchaftlich mit dem die Stelle
ded Müllers vertretenden Malzbrecher die Menge des zu ver-
fleuernden Malzes feitzuftellen und die N zu be⸗
Württemb. Jahrb. 1871.
x
226 i
forgen hat (Gefeg Art. 11). Somohl mährend des Trand-
portd als in der Mühle unterliegt das Malz jodann noch der
Gontrole des Steuerperjonald, welches außerdem zur Viſitation
der Gewerbögelafje der Bierbrauereien, wie 3. B. der Brauftätten,
Kühlen, Gährkeller (mit Ausſchluß der Kagerkeller), der öffent-
lichen Mühlen, der Privatichrotmühlen und Schrotmajchinen
nebft den zugehörigen Räumen berechtigt und verpflichtet ift
(Gefeg Art. 24). Es wird ſchwerlich behauptet werden können,
daß durch Diefe Gontrolen irgend wie ftörend in den Betrieb
de8 Brauerei» oder Mühlengewerbes eingegriffen werde. Einige
an den Befig von Privatihrotmühlen und namentlih aud
von Schrotmaſchinen für landwirthſchaftliche Zwecke geknüpft
gewejene Tätige Bedingungen find auf deshalb entflandene Bes
ſchwerden im Jahr 1866 zurüdgezogen worden. Die große
Einfachheit der Gontrolen bei der in Württemberg und Bayern
beftehenden Befteuerungsart des Malzes find ein Hauptvorzug
Diejes Befteuerungsigftemd, während die erft an den Akt des
Bierfiedend anfnüpfende Kefjelfteuer in Baden und im .Eljaß
mit dem fteuerlihen Derfchluffe der Feuerungen, der Brauge-
fälle und. der Deflarationspfliht für jeden Bierfud und aud
die bei den Einmaiſchungen angelegte norddeutfhe Braufteuer
mit den Ginmaijchungsdeflarationen und den Gontrolen des
Braulofald und Brauprocefjes dad Brauereigewerbe mehrfach
befäftigt. Zwar ließe fih von dem fteuerlihen Standpunfte
aus der Einwand erheben, daß die Ueberlafjung der wichtigen
Funktion der Feftftellung der fteuerpfliägtigen Malzmenge an
die Müller, wenn auch unter einiger, alfo zunächft die letzteren
treffenden Gontrole des Steuerperjonals, ein DBertrauen in bie
Gewifienhaftigkeit dieſer Gewerbtreibenden zeige, welches die—
jelben wohl nicht überall rechtfertigen dürften. Auf 2734
Öffentliche Bierbrauereien im Jahr 1842—43 kamen 1921
Öffentlihe Mühlen; 1870—71 war das Verhältniß der in
Betrieb ftehenden Brauereien zu den Mühlen — 2510: 2119.
Bis auf einen gewiflen Grad ift auch jener Einwand als be-
gründet anzuerkennen. Doch Hat er feit Einführung der Be—
fteuerung nach dem Gewichte, welche das Cingreifen des Steuer=
perfonals felbft in weit größerem Umfange ermöglicht. hat,
erheblih an Bedeutung verloren, und verliert weiter fortgejegt
an Boden mit der ftetigen Vermehrung der unter ftändiger
fteuerlicher Aufficht ftehenden Privatſchrotmühlen, deren Zahl
feit 1856 von 74 auf 231 geftiegen if. Der in Bayern
227
neuerdingd eingeführte und erprobte mechaniſche Gontroleapparat
von Bolzang-Riedinger u. a,, der auch für das Gewicht ſoll
eingerichtet werden können, hat bis jeht in Württemberg noch
feinen Eingang gefunden.
9) Die Malzfteuer ift verfallen, fobald das zum Schroten
beftimmte Malz zur Mühle oder das Surrogat in die Brause
ftatt gebracht if. Die Erhebung erfolgt jedoch auf Die von
den Umgeldskommiſſären zu machenden Berechnungen der Steuers
ſchuldigkeit vierteljährlih je von dem unmittelbar voranges
gangenen Quartal. Auch ift die Abgabe von dem für braunes
Bier in den beiden Quartalen 1. Oftober bis letzten December
und 1. Januar bis letzten März gejchrotenen Malz, wenn
feine bejonderen Anftände vorliegen, auf Verlangen der Steuer:
pflichtigen ein halbes Jahr länger anzuborgen (Malzſteuergeſetz
von 1856 Art. 8). Diefelbe Beftimmung findet ih in Dem
bayeriſchen Malzaufichlag-Gefege vom 16. Mai 1868 Art. 43,
während das Reichögejeg vom 31. Mai 1872 wegen Erhebung
der Braufteuer durch die Faſſung des $. 16 eine Kreditirung
der Steuer überhaupt ausfchlieft, was auch der feitherigen
Uebung in Preußen entſpricht. Ueber die finanzielle Bedeutung
der Diefjeitigen Steuerfredite gewährt ed einigen Aufſchluß,
daß von den Wirthſchaftzabgaben überhaupt am Ende der
Etats jahre
186%. 256862 fl. 18 fr.
18%, . . 314113 fl. 85 kr.
18%). - . 857798 fl. 52 I.
1897. 361956 fl. 43 Er.
im Audftande geblieben. find, Ausftände, Die vorzugsweiſe eben
Durch die geſetzlich zugelaffene Anborgung der Malzfteuer be—
gründet find, Wohl find Schon Wünſche auf Gewährung einer
Borgfrift au für das Malz zu Sommerbier laut geworben.
Dem widerfpräche aber die Wahrnehmung, daß das Kapital
jetzt raſch umgefeßt wird und die monatliche Bezahlung Des
Brauerd nicht felten ift, jo daß es fich weit eher darum
handeln könnte, die Borgfrift au für das im Winter gebraute
Bier zu beſchränken.
10) Die MUebergangdfteuer von dem nah Württemberg
eingeführten gejchrotenen Malz zolvereindländifcher Herkunft
bat nad) dem Geſetz von 1856 22 Kreuzer vom Simri bes
tragen und ift dann vom 1. Juli 1868 an auf 24,2 Kreuzer,
som 1. Juli 1871 an auf 26,4 Kreuzer erhöht morben.
225
Die Uebergangdfteuer von vereindländifhem Dier war zuerft
und jhon vor dem Abſchluß des Zoflvereind-Vertrags auf
3 fl. vom Eimer Braunbier und 2 fl, vom Eimer Weißbier
beftimmt, hat aber vom 1. Juli 1868 an gleichfall® einen
Zuſchlag von 10°/,, dagegen einen weiteren Zufchlag im Jahr
1871 nicht erhalten. Eine Uebergangsfteuer von gefhrotenem
Malz ift nur in feltenen Ausnahmefällen anzufeßen. Die
nachftehenden Erträge der Uebergangdfteuer verftehen ſich daher
faft ausfchlieglih von den Einfuhren vereindländifchen Bierd.
Tabelle XVI.
Uebergangjteuer
von zollvereins⸗
ländiſchem Bier
| ebergangsſteuer |
Vom 1. Juli von zoffvereing:
bis 30. Juni.
' Bom 1. Juli
ländifhem Bier | bis 30. Juni.
|
und Malz. | und Malz.
fl. tr. || tr.
1842 - 43 5039 | 1856-57 3Eg1 24
184344 15 48 1857-58 11402 | 14
184445 9454 8 | 1858-59 930 | 5
184546 7513 | 51 | 185960 10603 | 38
184647 6681 8| 1860-61 10953 | 49
1847 —48 5389 — | 1861-62 14956 | 9
1848 _49 5777 | 10 1862-63 18551 | 42
1849 —50 5690 3 | 1863—64 16349 | 10
185051 6975 | 41 | 1864-65 1675 |ı1
1851--52 8219 12 | 1865-66 2584 | 3
1852-53 7626 |58 | 1866-67 21642 | 52
1853—54 5531 9 1867-68 15192 | 55
1854— 55 6218 |15 | 1868—69 12406 | 19
185556 6545 | 20 || 1869--70 14728 | 17
Don 1870—71 mar der Ertrag der Vebergangsfteuer
12538 fl. 39 fr.
Ein Mebergangdfteuerfaß von 3 fl. für den Eimer Braune
bier und von 2 fl. für den Eimer Weißbier neben einer
Malzfteuer von 24 Kreuzer auf dad Simri Trodenmalz würde
einem Malzerfordernig von 7'/, Simri auf den Eimer Braun
bier und von 5 Simri auf den Eimer Weißbier eutiprechen,
während man nah dem im Cingang dieſes Abſchnittes Be—
merften ſchon früher auf den Eimer Braunbier höchftens
6 Simri, auf den Eimer Weifbier höchſtens 31/, Simri
Trodenmalz glaubte rechnen zu dürfen und ſeitdem gelernt
hat, mit einer noch geringeren Malzmenge auszufommen, In
229
der Erfenntnig des hienach beftehenden Mißverhältnifjes zwis
ihen dem Satze der inneren Steuer vom Malz und dem der
Uebergangsfteuer vom vereindländifchen Bier hat man im
Jahr 1871 es unterlafien, den vom 1. Juli an beim Malz
eintretenden weiteren Steuerzufählag in gleicher Weife auch auf
die Uebergangdfteuer zu legen; darnach ift jeßt auch bei Um—
rechnung auf dad Gewicht und das metrifche Flüſſigkeitsmaaß
verfahren worden. Die jeit dem 1. Januar 1872 eingeführte
Hebergangäfteuer beträgt vom
gejehrotenen Darrmalz h fl. 5 fr. per Gentner,
vom Braunbier 1 fl. 6 Er. per Hektoliter,
vom Weißbier 44 fr. ;
Auch nah dieſen Zahlen würde 1 Gentner (= 4, Simri
zu 23 Pf.) Darrmalz erſt 1,89 Heftoliter (0,64 Eimer)
Braunbier und 2,84 Heftoliter (0,95 Eimer) Weißbier geben
folfen, würden alſo auf den Eimer Braunbier noch 6*/, Simri,
auf den Eimer Weifbier noch 4'/, Simri Malz gerechnet fein.
Es jcheint dies etwas hoch und ift Daher der Uebergangsſteuer⸗
fa nur infofern zu rechtfertigen, ald angenommen werden
kann, daß das eingeführte Bier ſtärker, malzreicher ift, als,
nad dem Durchſchnitt, dad im Inlande gebraute und hier zur
Eonfumtion gelangende Getränfe,
Auch Die Vebergangäfteuern der anderen Vereinsſtaaten
ſcheinen nah ähnlichen Nüdjichten etwas höher bemeſſen.
An Uebergangsfteuer von einem Zollvereindftaat zum an
dern follen vom Bier nad dem Zollvereindvertrag vom 8. Juli
1867 Art. 5 3. II. $. 2. lit. b. keinenfalls mehr ala 1"), Thlr.
von der preußifchen Ohm (= 1,37 Heftoliter) erhoben werden.
Mit dieſer Beftimmung fteht der mürttembergifche Steuerſatz
von 1 fl. 6 fr. per Hektoliter Braunbier nicht im Widerftreit,
Auch ift derfelbe niedriger ald die Uebergangdfteuer in Bayern
mit 1 fl. 27°), Er. und in Baden mit 1 fl. 181/, fr. (11 Er.
von 15 Liter), dagegen höher ald die Uebergangsſteuer der
Norddeutſchen Steuergemeinfhaft von 26", fr. vom Gentner
(bei einem fpecifiichen Gewichte des Biers von beiläufig
1 = 52'/, fr. von 2 Gentner oder 1 Heftoliter), und höher
ald Die Uebergangäfteuer der KHohenzollernfchen Lande von
41 fr. per Hektoliter Braunbier und von 27 Er, per Hekto—
liter Weißbier.
11) An die Mittheilungen über die Steuerrüdvergütung
und über die Lebergangöfteuer ſchließen ſich weiter an bie
230
Nachrichten über die Ausfuhren und Einfuhren von Bier,
weldhe alsdann das Material zu einer Berechnung ded DBier-
verbraudhs im Lande vollends ergänzen.
Tabelle XVII.
Dom : Dom f ;
B — B 2 =
1. Juli bis Vier a er Me Mai
Ausfuhren, 30. Juni. Einfuhren. |Augfuhren.
30. Juni. Einfuhren.
Eimer.
1844-45 | 3200 3164 | 11524
1845—46 | 2575 3193 11925
1846—47 | 2178 3570 12843
1847—48 | 1817 8822 11267
1848-49 | 1945 5058 16267
1849—50 | 1886 6309 14152
1850 — 51 2314 5506 15612
1851-52 | 2773 5667 20567
1852—53 | 2577 8674 23203
1853—54 | 1882 7202 18954
1854-55 | 2103 5113 18619
1855—56 | 2206 3913 19954
1856-57 | 3257 10960 4918 18946
Im Jahr 1870— 71 find eingeführt worden 3749 Eimer,
audgeführt 19684 Eimer. Bei der Einfuhr find Hauptjädh-
lich betheiligt Bayern und Hohenzollern. Neben den Ein
fuhren aus Zollvereindländern find noch die Einfuhren aus
dem nicht zum Zollverein gehörenden Auslande zu erwähnen,
die übrigens relativ ganz unerheblich find: 1000—1200 Etr,
Die Ausfuhr ging vorzugsmeife nah Baden ımd Hohenzollern.
Neben der Bierausfuhr Hat Württemberg auch eine Malzaus-
fuhr, z. B. 1870—71 von 53774 Gimtt,
Das eigene Bier-Erzeugniß ded Landes ift von Mährlen
in der Beilage zu den Handeldöfammer-Berihten von 1865
&. 42 unter Zugrundlegung eined Malzverbrauchs von durd-
ſchnittlich 5 Simri per Eimer, Braunbier und Weißbier in
einander gerechnet, berechnet
im Durchſchnitt von 18*°/,, auf 419217 Eimer
185%,5 u 433149 „
18% /,, u 657442 „
Dazu nun den in gleiher Weiſe berechneten Durchſchnitt
von 18°°%/,, mit 922427 Eimer
231
und auf die gleichen Zeitabjchnitte berechnet bie
Einfuhren und Ausfuhren
im Durchſchnitt von 18*),, 2212 Eimer 4898 Eimer.
18°, 2531 „ 7962 „
18%), 4732 „ 14662 „
18%), 5595 „ 19893 „
fo läßt ſich jeßt der Bierverbrauh im Ganzen und auf den
KRopf der Bevölkerung in nachftehender Ueberſicht (18) feft-
ftellen.
Fabele XVII.
Durbfchnittliche | Bierverbraud
Bom 1. Zuli | Bierverbrauch | Bevölkerungsziffer uf den Kopf
nach den in bie
bis 30, Juni. | im Ganzen. Periode fallenden ber
Zählungen. Bevölferung.
—— —— Eimer, — — ter.
1845 —52 416531 1734858 70,56
1852—58 427718 1701492 73,50
1858— 65 647512 1719978 101,72
1865 — 71 908129 1781736 149,94
|
12) Mandhe der in dem Borftehenden enthaltenen An
gaben laſſen ſchon einen Schluß zu auf den Aufſchwung,
welchen das Brauereigewerbe in Württemberg genommen hat.
Die anhaltende Steigerung des Ertragd der Malzfteuer bei
im Grunde Doch wenig veränderten Steuerjägen, die fortges
feste Zunahme alfo ded Verbrauchs und zwar an dem im
Lande erzeugten Bier jelbft, Die Vermehrung der Zahl ber
einen rationelleren Betrieb voraudjegenden Privatihrotmühlen,
die ftärfere Ausfuhr, dad alles find Anzeichen eined günftigen
Standes des Gewerbes. in weiteres Merkzeichen ift Die
fteigende Verwendung der Dampfkraft in der Bierbrauerei,
Im Jahr 1851 waren 3 Dampfkeſſel im Gange. Dampf
motoren mit getrennten Kefjelanlagen wurden verwendet
1858 11 mit 51 Pferbefräften,
1868 26 mit 129 Pferbefräften.
Daneben finden fih 1868 2 Schrotmühlen mit 11 Pferde—
fräften und 1 Locomobil mit 6 Pferdekräften. Berüdjichtigt
man weiter, dab nah dem in Abſchnitt IV. Bemerkten bie
232
Zahl der im Betrieb ftehenden ſtändigen Brauereien nur wenig
fih verändert, relativ, im Verhältniß zur Bevölkerung, foger
fih vermindert bat, jo deutet dieſes auf einen allmählig ſich
vollziehenden Uebergang zum Grofbetrieb bin, der an ſich in
der allgemeinen wirthichaftlichen Entwidlung begründet ift, zu>
gleih aber auch durch die Bigenthümlichkeit der auf den Roh—
ftoff gelegten Steuer begünftigt wird, indem dieſelbe den letz—
teren vertheuert und damit zu einer möglihft ausgiebigen.
techniſchen Ausnügung des Rohſtoffs veranlaft, was beim:
Großbetrieb eher möglich iſt, als in kleineren Wirthſchaften.
Auf die einzelne Brauerei kommt, je nachdem man die ſoge—
nannten Privatbrauer, diejenigen, welche nur für ihren eigenen
Bedarf brauen, mit berückſichtigt (a) oder nicht (b), an Steuer
vom Malz:
a. Ze SE
1854—59 . 1393 fl. 372,6 fl.
1859—64 . 195,6 fl. 563,8 fl.
1864—69 . 280,0 fl. 802,0 fl.
1870—71 . 289,8 fl. 811,2 fl.
Auh Hier, wie oben in Abſchnitt V. bei Berechnung des
durchſchnittlichen Steuerbetrags von Wein und Obftmoft bei
den Abſtichswirthen, liegt die Wahrheit in der Mitte zwijchen
beiden Zahlenreihen, ohne daß es möglich wäre, bei der gegen-
wärtigen Cinrichtung der Abgabenftatiftit genau zu ermitteln,
wie viel Steuer im Durchſchnitt auf eine gewerblide
Brauerei füllt. Deutlicher fällt die Entwicklung zum Groß—
betrieb jedenfall3 in die Augen, wenn man z.B. den Steuer-
Ertrag des Kameralamtöbezirts Stuttgart mit 220548 fl. 17 fr.
und die nur 18 Brauereien des Umgeldskommiſſariats Stutt=
gart mit 13 Privatjchrotmühlen neben einander ftellt. Haben
zu jenem Ertrag nun auch die 13 Brauereien des unter Dem
Eommifjariat Sindelfingen ftehenden Oberamtöbezirt3 Stuttgart
noch mit beigetragen, fo geht doch die Hauptjache auf Rechnung
der Stadt Stuttgart, deren größere Brauereien mit rationelem
Betrieb in der Ausdehnung begriffen ſind.
Nah dem Bisherigen hat Württemberg an der Malz⸗
ſteuer eine Abgabe, die mit verhältnißmäßig geringen Controlen
bei einem mäßigen Satze einen fortgeſetzt ſteigenden Ertrag
abwirft und der zunächſt durch die allgemein wirthſchaftlichen
Verhältniſſe bedingten Entwicklung des Gewerbes der Bier—
233
brauerei und deſſen Uebergang zum Großbetrieb nit nur
nicht im Wege ſteht, jondern cher förderlih if. Die gegen
Diefe Steuer noch beftehenden Beſchwerden, hauptſächlich gegen
die Höhe ded Steuerfaged gerichtet, geben vorzugsweiſe von
Brauereien mittlerer Größe aus, denen ed an fih und aus
allgemsinen Gründen ſchwer wird, gegen die Conkurrenz der
großen Betriebe aufzufommen. Die Steuer ift dabei wohl
nicht Der einzige, vieleicht auch nicht einmal der hauptſachlichſte
Beſchwerdegrund.
In Deutſchland beſtehen zur Zeit dreierlei Syſteme der
Beſteuerung des Bierverbrauchs. Baden und Elſaß-Lothringen
haben die Keſſelſteuer, bei welcher Die Steuer vor jedem Bier—
ſud von dem Rauminhalte des zur Bierbereitung verwendeten
Braugefäſſes angeſetzt wird, in Baden mit 7 Kreuzern für 15 Liter,
in Elfaß-Lothringen mit 2 Fres. 40 Gent. für das SHeftoliter
ftarfen und 60 Gent. für dad Hektoliter Dünnbier. Heſſen,
welches jeither Die Keffeljteuer hatte, unterliegt vom 1. Januar
1873 an wie die Staaten der älteren Bierfteuer-Gemeinjhaft,
Preußen, Königreich Sachſen, die Thüringiihen Staaten, Braun
ſchweig, Oldenburg, dann auch Medlenburg u. f. mw. ver
Braufteuer nach dem Neichögefeße vom 31. Mai 1872, wor
nah von den zur Bereitung von Bier verwendeten Stoffen
vor deren Einmaiſchung Die Steuer angejegt wird, und zwar
insbejondere vom Malzſchrot mit 20 Sgr. vom Gentner.
Bayern (ohne die Pfalz) und Württemberg endlich befteuern
dad Malz vor der Schrotung, Bayern mit 2 fl. 20 fr. vom
Hektoliter, Württemberg mit 2 fl. 5 fr. vom Eentner,
Ueber die Kefjelfteuer in Baden und Elſaß-Lothringen
geben Hod, die Finanzverwaltung Frankreichs, ©. 375, und
Regenauer, der Staatshaushalt des Großherzogthums Baden,
©. 462, weitere Auskunft. Die Braufteuer der Norddeutjchen
Staaten wird näher erläutert und vertheidigt in den Motiven
zu dem neuen Neichögefege von 1872. Der Apologet des
baieriſchen Malzaufichlags ift namentlih May in der Grläutes
zung des Gejeßed über den Malzaufihlag vom 16. Mai 1868
Erlangen 1870.
Was für und wider die württembergifhe Modalität der
Malzbefteuerung vor der Schrotung, aber auf Grund des
Gewichts anzuführen ift, jol das Vorſtehende zeigen. Wir
ſchließen dieſen Abſchnitt, indem wir noch, jo weit möglich,
234
eine Vergleihung der finanzieller Ergebnifje der verfchiedenen
Syſteme in folgenden Zahlen geben:
Pro Kopf der Bevölkerung bringt ein
Die Bierfteuer in Baden . „ 41,9 fr. (1870)
die Braufteuer und Uebergangs-
abgabe von Bier in Nord=
deutſchland 3 Sgr. 3,36 Pf.
1 er 11,5 fr. (Reichshaushalts⸗
| | etat f. 1873)
der bayerifhe Malzaufichlag im
techtörheinifchen Baiern . . 2fl. 24 kr. (nah May ©.51)
die württembergijhe Malzfteuer 1fl. 8 fr. (1870—71).
Die beiden legten Ziffern find die Brutto-Erträgniffe,
bei Württemberg ohne Berüdfihtigung des Branntweinmalzes
und der Uebergangöfteuer.
VII.
Die Beſteuerung ded Branntweinverbrauchs in Württem-
berg hat faft mehr ein Hiftorifches, ald ein unmittelbar prak—
tiſches Intereſſe. Trog der in Abſchnitt IV. erwähnten großen
Zahl von Branntweindrennern hat die Abgabe nie einen ers
heblihen Ertrag abgeworfen. Die eine Reihe von Jahren
hindurch verfuchte Durchführung eined rationellen Beſteuerungs—
ſyſtems in Annäherung an die in den Norddeutſchen Staaten
bewährten Grundſätze foheiterte an der im Wefentlichen nicht
zu ändernden, in anderen Verhältniſſen begründeten wenig
rationellen Betriebsweiſe der größeren Mehrzahl der mwürttem-
bergifchen Brenner. Was jegt von Branntweinfteuer noch bes
fteht, ift eine mäßig hohe Abgabe vom Kleinverfauf, dann
eine mehr zur Vereinfachung der Eontrole der Bierfteuer, als
aus inneren Gründen beibehaltene Steuer yon dem zur Brannt-
weinbereitung verwendeten Malz, envlich eine niedrige Ueber»
gangäfteuer von dem aus andern Zollvereindländern eingehenden
Branntwein, Sprit u. f. w, — Abgaben, die unter ſich wenig
joftematifhen Zufammenhang zu haben feinen und nur vers
ftändlih find, wenn man die wirthſchaftlichen Verhältniffe des
Landes überhaupt, dann den Zufammenhang mit den übrigen
MWirthichafts- Abgaben und den gefhichtlihen Verlauf der Sache
näher ind Auge faßt und verfolgt.
Es ift oben angegeben worden, daß zur Zeit der Be-
235
gründung neuer verfafjungsmäßiger Zuftände in Württemberg
der Branntweinverbrauch theild durch eine Fabrikationsabgabe,
Dad jogenannte Halbthalergeld, Sudgeld von 3 Kreuzer für
die Maaß, theils Durch das Umgeld und die Accije von zufammen
15/0 des Ausſchank-Erlöſes getroffen war, und daß Darauf
im Jahr 1821 der Verſuch einer Befteuerung der Brannt-
weinproducenten und Branntweinſchenken auf dem Wege ber
Umlage gefolgt if. Das MWirthichaftd-Abgaben-Gefeg vom
9. Juli 1827 Hat fodann die Babrifationd-Abgabe und Die
Ausſchanks-Abgabe ald bejondere Abgaben wieder bergeftellt.
Die erflere folte 5 fl. vom Eimer, ohne Unterſcheidung ber
Stärfegrade, und bei demjenigen Branntwein, zu weldhen Malz
genommen wird, neben der Malzfteuer 1 fl. 48 Er. vom Eimer
betragen. Landwirthe und Privaten (im Gegenjag zu gewerbs—⸗
mäßigen Brennern) waren, abgejehen von der Malzſteuer, von
der Steuer frei, wenn fie ihre auf eigenen, gepadteten und
Bejoldungsgütern erzeugten Früchte, ſowie die eigene Weinhefe,
Treber, Bejoldungsfrücte u. |. w. zum Haudbraud oder zum
Verkauf nah der Eichmaaß, ferner wenn fie erfaufte Früchte
blo8 zum eigenen Gebrauch brannten oder um Lohn brennen
ließen. Die Beftjegung der Fabrikations-Abgabe erfolgte faktiſch
durchgängig im Wege der Schägung (Patentirung). — Die
Ausihanksabgabe war, mit Einfluß der Accife, auf 15 lo
feftgejegt und gleichfalls im Wege des Akkords zu erheben.
Daneben unterlag der Verkauf im Großen, bis zu der durch
das Geſetz vom 22. Juli 1836 Art. Aa. erfolgten Aufhebung
Diejer Abgabe der im Acciſegeſetz vom 18. Juli 1824 bes
gründeten, getrennt von den Wirthſchaftsabgaben beftehenden
Verkaufsacciſe von 2 fr. von 1 fl. Erlös (31/80/0). — Endlich
war von dem aud anderen Zollvereindftaaten eingehenden Brannts
wein, gleichfalls ohne Unterſchied der Stärkegrade, ſeit 1842,
entfprechend der Fabrikationsabgabe, eine Uebergangäfteuer von
5 fl. vom Eimer anzujegen.
Die finanziellen Ergebniffe diefer Abgabe find in Kürze
folgende: Bon 1823— 42 hat ſich die Fabrikationsſteuer lang⸗
fam von 17000 fl. auf 23800 fl., die Ausfchanksabgabe von
36000 fl. allmählig auf 55600 fl. gehoben. Die Refultate
von 1842 bis 1852 lohnt es fih im Einzelnen mitzutheilen.
236.
Tabelle XIX.
Branntmwein-
Bom 1. Juli an
bis 30. Juni. Babeiationd — Bubrifations- | Mebergangs: | Ausichante:
fteuer. fteuer. —
1842 - 48 —— 24018 19649 68867
1843-44 | 26283 15 27127 36 71041 10
1844—45 | 31303 | 16 | 39765 | 51 81370 | 54
1845 — 46 29585 | 12 | 42478 | 48 83240 | 54
1846 - 47 21915 | 26 | 45609 | 21 85381 | 47
1847 —48 22411 | 50 | 21597 | 38 86217 | 43
1848—49 20006 | 52 | 21527 | 38 74839 | 41
1849—50 18406 | 13 | 18960 | 22 62239 | 45
.1850 — 51 17451 | 42 | 19902 | 26 58905 | 50
1851—52 15427 | 34 | 24295 | 32 58216 | 50
I
Es haben ferner betragen:
im Jahr die Einfuhren die Ausfuhren
1844—45 8206 Eimer 410 Eimer
1845 — 46 8923 319 Pr
1846—47 9108 517 ;
1847 —48 4256 4 146
1848—49 4391 „ 177.
1849 —50 3818 „ 194 ,
1850—51 4014 „ % „
1851 —52 4819 . 408 m
Baflen wir die gewonnenen Eindrüde kurz zuſammen:
Die Fabrikationäfteuer von 1844—45 an, wo fle den
höchſten Betrag erreicht bat, von Jahr zu Jahr, mit einer
Ausnahme, nur theilmeife in Folge des Auftretens der Kars
toffelfrantheit (1845), finfend, die Uebergangäfteuer, mie Die
Einfuhren, ohne einen regelmäßigen Zug, abmwechjelnd bald
fteigend, bald fallend, Die Ausſchanksabgabe endlich bis 1847
auf 1848 anwachſend, dann abnehmend bis fie 1851—52
denfelben Betrag wieder erreicht hat, den fle 1842—43 ab—
geworfen hatte; — neben dieſen unbefriedigenden finanziellen
GErgebnifjen, während der Staatshaushalt jeit 1847—48 mit
einem Deficit zu kämpfen hatte, ſodann weſentliche Mängel in
den principielen Grundlagen der Steuer: Die Befreiung der
Landmwirthe und Privaten von der Babrifationdabgabe, faktiſch
937
ein Privilegium der größeren Grundbeflger gegenüber von ges
werbömäßigen Brennereien und hierin ein mejentliched Kinder
niß zu Entwicklung der legteren, darum auch faft feine Aus-
fuhr, ferner die Feſtſtellung der Babrifationd-Abgabe und der
Uebergangäfteuer ohne Rüdjicht auf die Stärkegrade des Brannt—
weind, die Ungleichheit in der Befteuerung ded mit und des
ohne Malzzujag bereiteten Branntweins zu Gunſten ded erfteren,
fofern flatt Des bei dem Steuerfag von 1 fl. 48 fr. anges
nommenen Zujaged von 8 Simri Malz auf den Eimer höch—
ftend 5 Simri wirklich verwendet wurden, endlih die Ge—
ftattung des Akkords, der Patentiſirung, für die Babrifationd-
und die Ausſchantsabgebe, während doch jede ſichere Grund—
lage für die Bemeſſung der averſtonellen Steuerſchuldigkeit
fehlte; — alle dieſe Momente haben zuſammengewirkt, um
zu einer weſentlich veränderten Beſteuerung des Branntwein-
verbrauch im Jahr 1852 den Anfloß zu geben. —
Nah dem Vorgang von Preußen und im Hinblick auf
die Erfahrungen indbefondere in Rheinpreußen und Heflen, wo
bei diefem Steuerjgftem au in Eleineren Wirthichaften Brannt-
weinbrennerei noch ald Nebengewerbe betrieben wurde, ent—
ſchloß man fih zur Einführung der Maifhraumbefteuerung
durch Das Geſetz vom 19. September 1852, unter Beibes
haltung übrigens einer nah allgemeinen Anhaltöpunften zu
bemefjenden SKleinverfaufd-Abgabe. Der Haufirhandel mit ge=
brannten Wafjern wurde ganz verboten. Bereits verlicehene
Patente durften nach ihrem Ablauf nicht mehr erneuert werden.
Zu vergl, die Gewerbeordnung vom 12, Februar 1862 Art. 54,
Die deutfche Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 $. 56 3.1.
Die Grundzüge ded neuen Steuerjyftemd waren folgende :
1) Der Befteuerung unterlag aller Branntwein, welcher
im Inlande erzeugt wird, ohne Nüdfiht auf die Perjon des
Brennerd und ohne Unterfchied des Materiald, dad dazu ver-
wendet wird, fowie aller Branntwein, welder aud dem zum
Zollverein gehörigen Audlande, demnach unverzoflt, eingeführt
wird.
2) Der Betrag der Steuer von 10 fl. 40 fr. vom
württembergifchen Eimer zu 50% Tralles war an fih erheblich
niedriger, auch mit SHinzurehnung der Kleinverfaufsabgabe,
ald die feitherige Steuer von 19—26 fl. vom Eimer (bei
Berehnung der Ausſchanks-Abgabe von 15°/o des Erlöjes
238
zu 14—21 fl.); fle war ferner niedriger als die auf das
gleihe Quantum berechnete gleiche Abgabe vom Branntwein in
Preußen mit 23 fl. 24 fr.
Sachſen EB
Hannover „ich —
Großherzogthum Helen „ 11 fl. 16 Er.
3) In jenem Betrage von 10 fl. 40 fr. per Eimer bei
der Normalftärfe von 50% Tralles und einer Normaltemperatur
- von 12,449 NReaumur wurde die Abgabe von dem eingeführten
zollvereinsländiſchen Branntwein unmittelbar ald Uebergangd-
fteuer erhoben. Bon dem im Inlande erzeugten Branntwein
Dagegen erfolgte ihre Erhebung
bei der Bereitung des Branntweins aus Getreide, Kar-
toffeln und andern flärfmehlhaltigen Stoffen nah dem
Rauminhalt der zur Ginmaifhung und Gährung Dienen-
den Gefälle, mit je 26 Kreuzern für jedes 100 Maas
Maiſchraum bei jeder Einmaiſchung (Maijhbüttenfteuer) ;
und bei der Bereitung bed Branntweind aus nicht mehl-
haltigen Stoffen nah der Menge der hiezu verwendeten
Materialien (Branntweinmaterialfteuer), und zwar
mit je 18 Kreuzern für je 100 Maaß eingeftampfte
Meintrefter, Kernobft, Treſter von Kernobft, Beeren-
früchte aller Art, und j
mit je 36 Kreuzern für je 100 Maas Trauben- oder
Obftwein, Weinhefe oder Steinobft.
Diefe Steuerfäge beruhen auf der auch anderwärts an-
genommenen Unterftelung, daß zu Lieferung von 1 Quart
Branntwein zu 50° ein Maijchraum von 15,625 Quart er-
forderlich fei und daß man die Materialfteuer zu ?/,, bezieh-
ungsweiſe des Hauptjagee der Maijhbüttenfteuer zu rechnen
babe.
Für andere als die oben bezeichneten Stoffe, welche zur
Branntwein-Erzeugung noch verwendet werden, ift der Steuer-
fag nah dem Verhältniß der daraus zu geminnenden Aud«
beute beſonders beftimmt worden.
Bevor in der Darlegung der Grundzüge des Steuer»
joftemd von 1852 meiter gegangen wird, werden am beften
gleich hier einige ftatiftiiche Ergebniffe vorgetragen.
Zunächft ift der Brutto-Ertrag der Branntmweinfabrifationd
fteuer und der Uebergangsfteuer nach dem Gefeg vom 19. Sep=
tember 1852 aus nachftehender Ueberſicht (Tab. XX.) zu erſehen.
239
LP | L8F0L
sr | 01H
se | GaıcHl
GT | gzıal
98 | FI982l
gE | GEF86
GG | 68062
77 | 86109
1% | 97699
8 | 10692
v4 | 80104
66 | 16008
L7 | 90869
6 | 66194
68 | 88081
2 p)
ana
Sbuvbaꝛqon
19, 2298
TE | S68F2T
ıF| FELF6L
07 | 96EH8T
83 172891
GP | 860898
LG | 660191
gT| 272803
» | 9092133
m 028991
1r | 991071
96762,
i "| 20018
sp | 30088
a
wauuv|ng |
8 | SIT 1 017%
68 | COOLE |89| 368281
66 | 06687 81 782091
OT | 09078 108| 9880GT
8 | 99978 |ST| 980281
18 | 288801 |FT | 9G280T
G | 09686 39 681881
21 79899 |841| 2LE9FT
T6 | 98181 85 612851
16 | 89606 |84| TO8FET
‚Or | 88688 LE 858901
| Fe 91831 1 62699
09 | 064697 ° | LAT | 9IFFE
95 98833 |9T| 29909
2 4 2 V
aonoi “anal
zjpora3p0yg | UangplDdG
oqvbavsuouvnaqv8
*
oost Unbnn TE 819 C98T e —
381 u ua ragt a —
*ᷣB8l “u 898 “ u
8981 38981 2
3881 — 1 1881
1981 u ua 0981 u “u
0981 z 6981 ⸗ R
6281 e Br ) gest “ “
77 7
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83817 —*x
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se tt eur msn, “
"8981 ung os 819 ZI8T RING "TOR
ne RW PUIG GEHT RING "IT
Es läßt fih ſodann der Roh-Ertrag der Matjchbütten-
fteuer, nad) den Stoffen, von welchen diefelbe erhoben wurde,
zerlegt, in der folgenden Tabelle XXI. näher miitheilen.
upauuuvagq; woa anosbuvbaꝛqon
qun ↄvbausuouvnaquv 299 bvajagy⸗ onag
XX ꝛpoqgv
240
Tabelle XXI.
Roh⸗Ertrag Sonſti
gen er =
der Maiſch⸗ n Zuder: Bier: Honig: E
ten. Kartoffeln. l
büttenſtener denchten artoffeln — en abgin gen. | aBfällen., Melaſſe | Zufammen
von |
fl. | l If. 0. Im. ||
z gr T, | au
fl. tr. fl. tr. fl.
1855—56 87015 ‚26 22089 30 172431 41| 396 4 16126 16 / 14 |38| 13356 a 106243
1856-57 | 53797 33, 31860 81 11143| — 352 1 18417 | 1) 8 41) 19722 30 134801
1857-58 | 57779 4 59825 |40| 296925] 307 |%5| 15589 |-| 10 a 108 || ur
185859 66178 37, 45249 3 1009 | 49 651 !16| 15127 19 4 18157 14 146377
}
|
|
9
1859-60 | 68643 59, 35030 22 Ta a7| 778 8 17807 120) 12 130 | 20622 | 51 | 188139
1860-61 | 60992 15 17529 40 1097/23] 927 41 1359 | 5) 12 |49| 9673 21 | 103756
1861—62 | 60392 20, 40697 46 932 | 13) gıs | 8 18982 |34| 17 42 5144|82| 127085
1862-63 | 69146 17 52960 |35° 810,37] 619 155 | 19542 41| 7 |28| 7248 |57| 150336
1863—64 | 71288 115| 53067 59 8396| 1| 496 | 8 19109 | 5) 13 18 641332 150784
1864-65 | 85473 55 21285 48 * 501 14 518 14 18643 | 4 6 |34| 11256 [20 | 137680
| |
241
Moher die Kleine Differenz des Jahres-Ergebnifjes im
Ganzen pro 1864/65 in Tabelle XXI. gegenüber der Leber-
fiht XX. herrühren mag, ift aus den dem Verfaſſer zugäng-
lihen Papieren nicht erfichtlih zu machen geweſen. Site ift
zu unbedeutend, um deshalb weitere Unterfuchungen anzuftellen.
Aus Tabelle XX. ergibt ih, mit der einen Ausnahme nad
dem reichen Obftjahre 1860, die vorwiegende Verwendung
von mehlhaltigen Stoffen, aus Tabelle XXI. fodann Das
Mebergewicht des Kornbranntweind, Die Verwendung von
Zuderrüben gebt erheblich zurück, jeit einige hierauf beſonders
eingerichtet gewejene Fabriken zu einem andern Betrieb über-
gegangen find. Melaffe brennen namentlih 2 Zuckerfabriken.
Auch über Die Ergebniffe der Materialfteuer ftehen ähnliche
fpezielle Ueberfihten zu Gebot; doch muß, bevor ſolche mit-
getheilt werden, jeßt in der Darlegung der Grundzüge des
Steuerjsftemd von 1852 fortgefahren werben.
“ 4) Die Controlen beftanden in dem Erfordernifje genauer
Nahmeifungen über die Betriebsräume und Betriebögeräth-
fchaften, in der Eichung und Äußeren Bezeichnung der Iegteren,
in den vor dem Beginn des Betrieb zu übergebenden, den
Kalendermonat umfafjenden Betrieböplänen, bei nichtzmehligen
Stoffen in Verbindung mit der Vorlage von Berzeichnifjen
über Die Materialvorräthe, in der Feſtſetzung beftimmter Tages-
zeiten für die Ginmatfhungen und beftimmter Friſten für Das
Abbrennen der Maifche, endlih in der fortgejegten Beauf-
fihtigung der Brennereien, auch jo lange der Betrieb ruht,
Durh das Steuerperfonal. Nur bei der Brennerei nicht—
mehliger Stoffe war es zugelaffen, einen Theil dieſer Gontrolen
durch eine Firation der Steuer entbehrlih zu machen, wobei
ein ununterbrochen fortgehender Brennereibetrieb während einer
größeren oder Fleineren Anzahl von Tagen innerhalb des
Kalendermonatd vorausgejegt und der Steuerbetrag nah Maß—
gabe der zu verwendenden Materialgattung und derjenigen
Menge diejed Matertald berechnet wurde, "welche während ber
erklärten Betriebszeit ohne Unterbrehung mit den zum Ge—
brauche angemeldeten geeichten Deftillirgeräthen nach deren Be—
triebsfähigkeit auf Branntmwein verarbeitet werden kann. Erft
nachdem dieß vorausgeſchickt worden -ift, wird die nachitehende
Tabelle XXII, ganz verftändlich fein.
" Württemb. Iahrb. 1871. 16
242
Tabelle XXII.
Roh⸗Ertrag im Weg der Controle im Weg der Fixation
ber Materials: Tee az Summe.
ſteuer von zu 86 fr. zu 18 fr. zufammen. zu 86 fr. zu 18 fr. | zuſammen.
—— ——— LTE EEE
fl. Im. fl. fr. fl. ft. fl. tr. fl. tr. | fl. fr. fl. kr.
1855 — 56 6114 80 16254 155) 22369 80 218 | @| 9as0 88 11553 |A0| 33923 | 10
185657 s0ogr |as| aser | 5 sora Ias| asıı 1 me | a 11654 | 3) 20568 | 51
1857-58 | 11925 80 17696 18 29621 48 15841 10 33323 28 409164 88 78786 21
1858—59 7254 18 12431 | 7| 19685 || 9383 14 27795 88 37178 52 56864 | 17
1859 — 60 1980 |46| 4870 58 6351 89 3837 19 12771 | 7| 16608 26 229600 5
1860-61 | arıss | 5! 16398 82 44186 87 77278 56 37376 |58| 114650 |54| 158837 381
1861-62 4093 | 9] 3428 | 2| 721 11) 89277 58 5207 | A| 14184 |57| 21666 8
1862—63 1883 |55| 10835 |19| 12719 14 3264 381 18076 || 21340 56 34060 | 10
186364 5547 |58| 9286 54 14834 |52) 7a — 21671 IsT| 29115 |37| 43950 | 9
186465 u Ha, u . lee) 4000818 — — |-| 38101 |20| 37005 | 39
248
Es ergibt fich daraus, daß feit 1856—57 der größere
Theil der Materialfteuer im Wege der Firation zur Erhebung
gefommen ift.
5) An Orten, wo dad Bedürfniß des Zwiſchenhandels
mit dem Auslande ed wünſchenswerth machte, konnten unver—
fteuerte Niederlagen von Branntwein unter Auffiht der Steuer-
verwaltung und namentlich unter Verfolgung der Stärfegrade
geftattet werben. Ä
6) Die Steuer wurde monatlich berechnet, Die von
dem Betrieb in einem Monat anfallende Abgabe mußte, wo—
fern nicht ausnahmsweiſe innerhalb des Betriebsjahrs Borg-
frift beſonders erteilt worden war, in der erfien Hälfte des
nächftfolgenden Monats bezahlt werben.
7) Ein Nachlaß an der Steuer konnte gewährt werden,
a) wenn die Maiſche einer unangebrodenen Maiſchbütte
oder Das Material eines unangebrodhenen Materialbehälters
zur Branntweinbereitung durch Zufall gänzlih unbrauchbar
wurde,
b) wenn dur Zufall eine unvermeidliche Unterbrechung
des Betriebs entftand, .
- beidemal nah urfundlicher Beitätigung des Sachverhalts durch
den Ortsſteuerbeamten.
Eine Rückvergütung zu 37, des Steuerſatzes fand ftatt
bei der Ausfuhr des verfteuerten Branntweind in Duantitäten
yon nicht unter 1 Imi, bei der Verwendung von Branntwein
zur Bereitung von Eſſig, Bleiweiß und Bleizuder, ſowie zu
chemiſchen und anderen techniſchen Zweden. Die Bedeutung
der Ießteren Begünftigung zeigt Die Meberfiht Tabelle XXI.
(Siehe nächſte Seite.)
244
Tabelle XXIIL,
— — —— — — — — — —
Verwendung
von Branntwein
zu techniſchen
Zwecken.
Vom 1. Juli bis 80 Juni. Steuerrüdvergütung.
J
8) Neben der Fabrikations-Abgabe von dem im Irland
bereiteten und der Diefelbe ergänzenden Uebergangdfteuer von
Dem aus anderen Zollvereinsländern eingeführten Branntwein
behielt das Geſetz vom 19. September 1852 noch die Aus—
ſchanks⸗Abgabe bei in Form einer ermäßigten firen Gebühr
von 4 und nah Wegfall der nur noch tranfitorifchen Be—
flimmung für Die Abgabe der Hauſtrer von 3 Klaſſen mit
Abftufungen von 2 bis 100 fl., welche jet Abgabe vom
Branntweinkfleinverfauf genannt wurde. Der Ertrag Diefer
Abgabe, welche keine weiter eingteifende allgemeine Gontrole
ded Branntmeinverfehrd nöthig macht, ift unter Fleinen Schwan—
fungen von 1852—53 auf 1864—65 von 63000 fl. auf
gegen 70000 fl. geftiegen. —
9) Die finanziellen Ergebnifje der Abgabe von Brannt-
wein im Ganzen nach dem Geſetz vom 19. September 1852
zeigt endlich Die folgende Ueberfiht: Tabelle XXIV.
245
GLGLIE
117188
LIESSGE
897616
LGISFE
66898%
6.7696
676986
G7788%
801616
6666L1
28891
*18961
V
Boyagzuagg
gupurg
gun Buvdgr
quvaung
Sbunyvaiaag
aayunavg
wgvbgng
"wfuvg)
un
LEOS6E
188517
072507
GC6EFE
611857
182865
180088
183098
8008466
088816
60961%
176808
809985
Y
u⸗ꝛtuv
un
bvanag ounag
99 *ᷣ981
7978981
89 = 98T
&9 — 1981
190981
096681
6948481
84-2481
299981
99- 9981
99- *981
79 8981
842481
ung 08
gig ng 'T wog
"AIXX >90
246
Man fieht, der Ertrag fteigt und fällt von einem Jahr
zum andern ohne eine Spur yon Regelmäßigkeit und überbieß
der Ertrag ift auch in den beiten Jahren nicht groß. Wäh—
rend die Kleinverfaufsabgabe noch conftantere Verhältniffe aus-
weist, ift die Maifchbüttenfteuer fortgejegt abhängig vom Aus-
fall der Ernte an Körnerfrüchten und Kartoffeln, fowie von
der Höhe der Getreidepreife, mwechjelt vollends der Ertrag der
Materialfteuer, namentlih je nachdem ein reiches oder armes
Obſtjahr vorhergegangen ift. Nur die Uebergangäfteuer meist
ein regelmäftiged Steigen auf, die Folge des fich fteigernden
Dedarfs zu technifchen Zwecken, beſonders in den Eſſigfabriken,
die e8 vorziehen, eine gleichmäßigere und billigere Waare von
außen ber ſich zu verfchaffen. Deshalb‘ entfpricht aber dem
Steigen des Ertragd der Uebergangsſteuer andererjeitd Die Zu—
nahme der Ausgabe an Nüdvergütungen und namentlich Die
unmittelbar nachgewiefene Zunahme der zu technifchen Zwecken
verwendeten Branntweinmengen. Auch zur Bereitung von
Liqueuren wird Berliner Sprit unter Zufag von Efjenzen
verwendet,
Der abjolut höchſte Ertrag der Branntweinfteuer, alles
zufammengerechnet, im Jahr 1860—61 mit 348628 fl. netto
ergab auf den Kopf der Bevölkerung, im Durchſchnitt Der
Zählungen von 1858 und 1861, von 1705803 Köpfen
einen Ertrag von 0,25 fl., der, obgleich Der Höchfte, gegen-
über von dem Ertrag der Branntweinfteuer in den Staaten .
dee Branntweinfteuergemeinihaft von jebt faft 10 Sgr. pro
Kopf doch noch erheblich zurücdfteht, gefchmeige davon, daß
er mit der holländiſchen Branntweinaccife von jet 53 fl. per
Heftoliter (Gefeg vom 9. April 1869) und, noch bei einem
Steuerjage von 50 fl. (Geſetz vom 7. Juli 1865), mit einem
Ertrag von 83,52 fl. auf den Kopf (12645000 fl. auf
3592416 Einwohner im Jahr 1867) auch nur entfernt eine
Vergleihung ertrüge.
Der eine Zwed des Geſetzes vom 19. September 1852,
aus der Befteuerung ded Branntweind einen höheren finanziellen
Ertrag dauernd zu erzielen, ift nur unvollfommen erreicht
worden, |
Im übrigen hat das Gefeß zwar Die inneren Mängel
des früheren Steuerſyſtems befeitigt, ift aber felbft zu einer
Duelle von vielfahen Befchwerden geworden, die, mögen fle
nun auch nicht nach allen Seiten begründet geweſen fein, mit
247
Der längeren Wirkſamkeit des Gefeged an Nachhaltigkeit nichts
verloren und an Stärfe eher gewonnen haben, und fo fchließ-
Lich, ald Die Staatskaſſe in den Sechziger Jahren, ftatt unter
einem Deficit zu leiden, über immer größere Ueberſchüſſe zu
verfügen in Die Lage gekommen war, die Regierung auch aus
politifchen Gründen beftimmen mußten, die Steuer fallen zu laſſen.
Bon Feiner Seite ift beftritten oder verfannt morben,
daß unter der Herrſchaft des Geſetzes vom 19. September
1852 die Technik des Branntweinbrennereibetriebd in Würt-
temberg im Ganzen Fortſchritte gemacht Hat, indem Diejes
Geſetz zu einer befjeren Ausnuͤtzung des zunächſt befteuerten
Nohmateriald und zu einer regelmäßigeren Zeiteintheilung ges
nötbigt, vielfach den Anftoß zu Anfchaffung bejjerer Apparate,
die von inländijhen Babrifanten bezogen werden fünnen, ges
geben und eine Reihe von Brennereien mit Dampfbetrieb ins
Leben gerufen hat. Die 182 Dampfbrennereien, welche in
Tabelle IV. erwähnt worden find, verdanken wohl zumeift
der in dem Gefe von 1852 gegebenen Aufmunterung zu
einem rationellen Betlieb ihre Entſtehung. Von dieſer Seite
famen denn auch die Beſchwerden gegen das Geſetz nicht her,
wenn fchon jelbft Diefe beſſer eingerichteten Brennereien nicht
im Stande waren, auch nur den einheimischen Markt allmählig
ausſchließlicher für fich zu gewinnen. Wie ſchon der fteigende
Ertrag der Mebergangdfteuer zeigt, mehrten fi fogar von
Jahr zu Jahr die Bezüge von vereinsländiſchem Branntmwein
und die Ausfuhren haben fih gegen früher kaum gehoben.
Es haben betragen
im Jahr die Einfuhren die Ausfuhren
1852 —53 5622 Eimer zu 500 329 Cimer zu 50°
1853—54 4411 r 410 „ n
1855455 5 5 367
1855—56 654 „ 51 „ 2
1856—57 7183 „ 1268 , :
1857—58 6414 „ ; 684 „5 ü
1855-59 5695 „m 658 „ ni
1859—60 6838 „u 350 „ .
186061 916 „ z 25 5 ö
1861—62, 1205 5, u 216 „ e
1862—638 14176 a 255 5 ;
1863—64 13659 „ R 350 „ »
1864—65 13711 ,„ s 376 „ ”
248
Feinere Sorten gebrannter Waller werden aus Obſt und
Beeren (Wachholder⸗, Heidel-, : Brombeeren, Kimbeeren) auf
dem Schwarzwald und aus Kirjhen am Fuße der Alb er—
zeugt, Zwetjchgenbranntmwein wird in obftreihen Jahren in
allen Theilen ded Landes bereitet. Diefen Brennereien juchte
die Steuerverwaltung von vornherein durch ©eftattung der
Steuerfiration entgegenzufommen, auch ift fie fortgejeßt bemüht
geweſen, durch immer größere Grleichterungen in den damit
noch verbundenen Gontrolen den Verhältniſſen weitere Rechnung
zu tragen. Doch war fie ſchon hier nicht vermögend, allen
Beſchwerden vorzubeugen, die dann bei den Kleinen Brennerw
von mehligen Stoffen eine noch reichere Nahrung fanden.
Man darf nicht vergefien, daß alle diefe kleineren landwirth—
ſchaftlichen Brennereien vor Erlafjung des Gejeßed vom 19. Sep=
tember 1852 einer Babrifationdfteuer überhaupt nicht unter=
worfen geweſen waren. Sie empfanden daher ſchon die Steuer
an fih als eine neue Laſt, die ihnen aufgelegt blieb und von
ihnen nicht auf Andere übergewälzt werden konnte, weil fte
den in ihren Brennereien erzeugten Branntwein auch in den
eigenen Haudhaltungen und Wirthfchaften verbrauchten. Noch
mehr aber mußten ſie ſich durch Die mit der Steuer verbun—
denen Gontrolen bejhwert erachten, Wenige Zahlen werden
dieß erklären. Den höchſten Ertrag hat die Fabrikationsab-
gabe von Branntwein mit 262593 fl. 45 fr. im Jahr
1860—61 abgemorfen, in weldem Jahre 13686 Brenner.
im Betrieb flanden. Unter Zugrundlegung eined Steuerſatzes
son 10 fl. 40 Er. auf den Eimer lieferten dieſe 13686 Brenner
im Ganzen 24633 Eimer oder 72421 SHeftoliter , einer alfo
5,29 Heftoliter im Jahr. Oder geht man zurüd auf Tab. IV.,
fo Haben von 11254 Brennern, melde im Jahr 1863/64
im Betrieb ftanden, 9163 nur je bis zu 25 fl. an Steuer
bezahlt, 82,76%, aljo jeder für ſich nicht einmal 6,87 Hekto—
liter erzeugt, und beträgt das durchſchnittliche Erzeugniß der
9163 jogar nur je 1,82 Hektoliter. Die Branntweinbrennerei
ift nun einmal in Württemberg, wo der Grundbeftg jo fehr
getheilt ift, daß man im Jahr 1857 über 5 Millionen Par—
zellen, und neben 150000 eigentlichen Landwirthen 180000
grundbeflgende Nichtlandwirthe hat zählen können, wo ferner
bei der Dichten Bevölkerung von beiläufig 5000 Einwohnern
auf die Quadratmeile die Getreide- und Kartoffelpreife höher
ftehen, an fi weit weniger günftig vorbedingt, ald auf den
249
großen Gütern in Norddeutſchland. Wenn ſich gleichwohl fo
piele Perfonen mit dem Abbrennen bejchäftigen, jo verdient
dieſes Brennen in der Mehrzahl der Bälle, wie Die obigen
Zahlen zeigen, kaum den Namen aud nur eined landwirth—
ſchaftlichen Nebengewerbed. Es geichieht vielmehr vorzugs—
weiſe, wie ſchon in Abfchnitt IV. gejagt wurde, zur Gewinnung
der Schlempe ald Viehfutter für die Kleinen Wirthſchaften,
denen ein foldhes jonft nur fpärlich zu Gebot fteht, oder zur
Verwerthung von Abfällen; das abgebrannte Erzeugniß bleibt
im Haufe zu Dedung ded eigenen Bedarf. Auf ſolche Bes
trieböverhältniffe paßt aber ein Steuerſyſtem nicht, Das auf Die
Vorausſetzung größerer durchaus rationell eingerichteter An—
lagen begründet iſt und darauf hin ſeine Anforderungen ſchon
an dad Brennereilokal und Inventar, an Gähr- und Brennzeit
ftellen darf; mit einer Steuerjhuldigfeit von nicht einmal je
25 fl., melden Betrag 82,760), ſämmtlicher Brenner nicht
zu erreichen vermögen, fteht eine fortgejegte fteuerliche Controle
nicht mehr in dem richtigen Verhältnifje, ganz abgejehen davon,
daß das Doch unerhebliche Steueraufbringen im Ganzen von
15 Kreuzern auf den Kopf der Bevölkerung den deshalb in
Bewegung gejegten Verwaltungsapparat und die viele Mühe
nicht lohnt, welche durch das fragliche Steuerſyſtem bedingt
worden und melde in Wirklichkeit auch die Steuer während
der ganzen Zeit ihres Beftehend der Negierung und den Stän—
den verurſacht Hat.
Auch die Verbrauchsverhältniſſe endlich weijen auf bie
Unzweckmäßigkeit eined nicht ganz einfachen Steuerſyſtems Hin.
Im Durchſchnitt der 13 Jahre 1852 —65 find im ande
jährlid producirt worden 15163 Eimer zu 50°, eingeführt
worden 8510 und ‚ausgeführt 464 Eimer zu 50°, was einen
Verbrauch einſchließlich der Verwendung zu techniſchen Zwecken
ergibt von 23209 Gimer oder 68235 Hektoliter und von
3,34 Liter zu 50° auf den Kopf bei einer durchſchnittlichen
Bevölkerung von 1852—64 von 1712597 Köpfen. Der
Verbrauch in Bayern ift ungefähr der gleiche, der von Preußen
der dreifache,
Mas ift über das Branntmeinfteuergefeß von 1852 in
Württemberg nicht gejprochen und gedruckt worden! Bei jedem
Zufammentritt der Ständeverfammlung von 1852 bis 1865
fam man darauf zurüd und find allein an Regierungsvor—
lagen, Interpellationen, Anträgen, Motionensund Kommiifliond-
250
berichten Darüber bis einjchließlih zur Motion Schäffle'3 im
Januar 1864, wenn wir richtig gezählt haben, 452 boppel-
fpaltige Seiten in groß Quart nur für Die Kammer der Ab-.
geordneten gedrucdt worden, find ferner zu Vollziehung und
Auslegung des 44 Artikel umfaffenden Gefeßed neben der
Hauptinftruftion von 55 Paragraphen nicht weniger ald 75
Verfügungen im Laufe der Jahre nöthig geworden, darunter
Ihon im Jahr 1853 Die erfte, welche „verfchiedene Erleichte-
rungen im Vollzug“ des Geſetzes bringen ſollte. Das von dem
Finanzminiſter Herdegen eingebrachte und von Minifter Knapp
mit wenigen Modififationen wieder vorgelegte Geſetz hatte aller-
dings den ländlichen Brennereien von vornherein mehrfache
Erleichterungen im Steuerjaß und in den Gontrolen zugeftehen
mollen, welche Begünftigungen dann in Folge der an ji
rationelleren Ausbildung ded gewählten Syſtems durch den
Einfluß von Moritz Mohl als Berichterftatter der zweiten
Kammer bei der ftändifchen Berathung bejeitigt worden find.
Ein im Jahr 1855, unter dem Gindrud der entjtandenen
Beſchwerden erneuerter Verſuch der Regierung, auf jene Er:
leichterungen zurückzukommen, fcheiterte an dem Widerſpruch
der erften Kammer. Wir wollen es dahin geftellt laſſen, ob
man, wenn man von Anfang an im Gefeß jene Interefjen
Ihonender behandelt hätte, und wenn ferner Die Steuerver—
waltung nad Erlaſſung des Geſetzes etwas weniger pedantijch
und ſchroff aufgetreten wäre, nicht vielleicht beijer zum Ziele
gekommen fein würde. In Württemberg, wo man bis dahin
an Steuerauffeher von meiſt ſehr harmloſer und friedlicher
Erjheinung gemohnt gewejen war, erregte anfänglich jchon der
Anbli eines mit Ober- und Untergemehr bewaffneten, mili—
täriſch uniformirten Auffihtsbeamten Verdruß und Aergerniß.
Fortgeſetzt wiederholte der Abgeordnete Lupberger von
Landtag zu Landtag feine Klagen gegen die Steuer, ebenjo
. unermüdlih war der- Abgeorpnete Mohl in deren Vertheidi—
gung. Am 20. Dezember 1861 trennte ſich von dem leteren,
dem er bis dahin ald Mitberichterftatter zur Seite geftanden
war, der ritterfchaftliche Abgeordnete Freiherr von Varnbüler,
indem er erklärte, daß ed der conftitutionellen Stellung der
Kammer der Abgeordneten Doch nicht. wohl anftehe, gegen fort-
geſetzte Beſchwerden des Volks fortdauernd ſich ablehnend zu
verhalten. Die Motion, in welcher am 30. Januar 1864
der Abgeordnete Schäffle Die Abänderung der Branntweinbe—
251
fteuerung empfahl, fand alddann ſchon die Unterftügung von
42 Genofjen. Den entjcheidenden Anftoß zu wirklicher Auf-
hebung des Geſetzes von 1852 aber gab fchlieflih Die Ber
flimmung in Separatartifel 5. 3. 2, des Zollvereindvertrags
vom 28. Juni 1864, dem Württemberg am 12. Oftober
1864 beigetreten ift, die Beſtimmung dahin gehend, daß für
Branntwein, 'der zur Efjigbereitung verwendet wird, Die Steuer
nicht mehr rücvergütet werden ſolle. In Folge defjen wäre
die Eiftgfabrifation in Württemberg, bei Kortdauer der Brannt-
weinfteuer von 1852, gegenüber von der theild gar nicht,
theil3 erheblich niedriger befteuerten Gonfurrenz in Bayern, und
Baden in großen Nachtheil gerathen. Sp wirkte die Rückſicht
auf Diefen Induſtriezweig jelbit bei Moritz Mohl darauf hin,
Daß derſelbe dad Geſetz von 1852 und die Fabrikationdfteuer
von Brannimein preidzugeben erklärte, während allerdings bei
der Mehrzahl der übrigen Abgeorpneten no mehr andere
Gründe für die Aufhebung des Gefeged den Ausſchlag ge—
geben haben und für die Regierung, deren Vertretung um
jene Zeit an neue Minifter übergegangen war, Die ganze An—
gelegenheit ein Gegenftand nicht blos wirthichaftlicher, jondern
zugleih auch politiicher Erwägung geworden war.
Das neue Geſetz vom 21. Auguft 1865, betreffend die
Abgabe von dem zur Branntweinbereitung verwendeten Malz
und Die Abgabe vom Branntweinkleinverfauf, läßt, mie fein
Titel befagt, Die Kleinverfaufsabgabe fortbeftehen, “mit ber
Modifikation, daß Die Abgabe überhaupt innerhalb eines
Rahmens von 2 bi8 100 fl. fol angejeßt werden Dürfen, zu
Bejeitigung der aus dem Anfage nach den jeitherigen 3 Klafjen
oft fi ergebenden Unzuträglichkeiten. Das finanzielle Ergebniß
der Kleinverkaufs-Abgabe ijt bis jegt ein günſtiges; der Ertrag
fieg auf 87382 fl. 57 fr. und feit 1868—69, wo Der
Steuerzuſchlag dazu Fam, auf 95500 bis 95900 fl.
Was die Fabrikationdfteuer anlangt, fo ift Die Negierung
vor der Wahl geftanden, ob fle, wie der Abgeordnete Schäffle
vorgeſchlagen Hatte, Den badiſchen Blafenzind einführen, oder
ob fie auf eine Fabrikationsſteuer vom Branntwein ganz ver-
zichten, ob fie endlih mit Rüdficht auf Die beftehende Malz-
fteuer und im Anſchluß an dieſe nah dem Vorgang von
Bayern nur den mit Malzzufag bereiteten Branntwein noch
befteuern ſolle. Gegen die Ginführung der badifchen Steuer
ſprach der Umſtand, daß ſie die Betriebscontrolen nicht ent⸗—
252
behrlich machen und überhaupt nur bei ganz niederen Süßen
ohne Drud und Benadtheiligung inzelner vor den Anderen
durchzuführen fein würde. Auch bei einer vollftändigen Be—
feitigung jeder Abgabe vom Branntwein würde man fi ge
nöthigt gejehen haben, Iediglih mit Rückſicht auf die Malz-
fteuer den Brennereibetrieb unter fteuerlicher Gontrole zu be=
laſſen, während man nah Unterwerfung des Brennmalzes
unter die Malzfteuer keinen Grund mehr Hatte, ſolche anzu—
ordnen, dem Brennereibetrieb ſomit die gewünſchte Freiheit
ganz zurüdgeben konnte. Den eigenthümlihen Verhältniſſen
der württembergifchen Brennerei ſchien das letztere mehr zu
entiprechen, eine kleine fleuerlihe Belaftung fie weniger em—
pfindlich zu berühren, als die Kortdauer von befonderen fteuer-
lichen Gontrolen. Man hat dabei die dur die Erfahrung
feitvem beftätigte Möglichkeit nicht überjehen, daß die Folge
eine Beihräntung des Malzzufages bei dem Abtreiben von
mehligen Stoffen fein werde, Der Malzzufaß auch der rationel
betriebenen Brennereien bat im Jahr 1870—71 im Durch—
ſchnitt nur noch 5,22 Simri betragen. Man hat ferner wohl
erkannt, daß jet von einer Befteuerung der gejamten Brannt-
weinproduftion nicht mehr Die Rede fei. In beiderlei Hinfiäht
glaubte man ſich aber bei der Erwägung beruhigen zu Dürfen,
daß die Steuer eine fehr mäßige ift, daß die Steuerbefreiung
doch vorwiegend zu Gunften folder Brenner plaßgreift, welche
nicht gewerbömäßig brennen und melde auch anderwärts er-
Teichtert find, endlich daß wenigftend Die größeren Brenner
dur die Kleine Steuer fih nicht beftimmen lafjen werben,
am Malz zu jparen. — Grünmalz, dad neben dem Darrmalz
in der Brennerei verwendet wird, wurde anfänglih im Der:
hältnifje von ’/,, dann im Verhältniß von °/, ded Steuer-
fage8 von Darrmalz bejteuert. Dem jebigen Steuerfage von
2 fl. 5 Er. per Gentner Darrmalz entjpricht, bei einem Ge—
wichte des Simri Grünmalz von 151/, Pfd., der Steuerjag
von 1 fl. 10 kr. per Gentner (56°/, des Steuerfaged für das
Darrmalz). Quetſchmaſchinen für Grünmalz waren im Be-
trieb 1866—67 5, 1870—71 14. Der Ertrag der Malz-
feuer von Brennmalz war
vom Darrmalz vom Grünmalz
1865— 66 24751 fl. 15 Er. 1905 fl. 6 kr.
1866— 67 13388 fl. 31 Er. 997 fl. 8 Er,
1867—68 11102 fl. 20 fr. 1667 fl, 29 fr.
253
vom Darrmalz vom Grünmalz
1868—69 16528 fl. 831 fi. 3829 fl. 39 fr.
1869—70 13294 fl. 9 tr. 2193 fl. 40 fr.
1870—71 13085 fl. 31 ti. 2579 fl. 57 kr.
Die Vebergangsfteuer endlih war anfängli durch das
Binanzgefeg vom 21. Auguft 1865 Art. 3 zu 4 fl. auf den
Eimer von 50° Tralles beftimmt. Man ift davon audge-
gängen, daß zwar nad dem durchſchnittlichen Ergebnifje der
ſteueramtlichen Anfhreibungen vor 1861—64 auf den Eimer
Branntwein nur 7,58 Simri Mal; fümen und man darnach
bei einer Malzfteuer von 24 fr. per Simri die Uebergangs:
fleuer zu 3 fl. 2 Er. zu berechnen hätte, daß aber mindeftend
1/, der gefamten wirklih verwendeten Malzmenge der Kennt-
niß der Steuerverwaltung entgangen, auch der eingeführte ver»
eindländifche Branntwein mit einem ftärferen Malzzuſatz dar⸗
‚geftellt fei. Der allgemeine Steuerzufchlag von 10°/, tft darauf,
vom 1. Juli 1868 an, auch bei der Uebergangsfteuer vom
Branntwein gemacht worden. Erft mit dem 1. Januar 1872
ift eine Ermäßigung des Satzes der Uebergangsſteuer vom
Branntwein, troß der gleichzeitigen Erhöhung der Malzfteuer
jelbft, entiprechend dem früher gefundenen Verhältniſſe von
71, Simri auf den Eimer, eingetreten, nachdem man ſich
Davon überzeugt Hatte, daß die früheren Vorausfeßungen min-
deftend neuerdings nicht - mehr zutreffen. Die Uebergangs-
feuer von 1 fl. 12 Er. per Heftoliter ift etwas mehr als
3 fl. 36 fr. vom Eimer. Das Erträgniß war
zu 4 fl. zu 4 fl. 24 Er.
1865—66 59176 fl. 21 fr. 1868—69 71630 fl. 15 fr.
1866—67 74202 fl. 30 fr. 1869—70 90815 fl. 50 Er.
1867—68 77621 fl. 31 fr. 1870—71 72107 fl. 41 kr.
Es haben fodann betragen
im Jahr die Einfuhren die Ausfuhren
1865—66 16231 Eimer 533 Eimer
1866—67 18561 u 5386 „
1867 —68 19401 . 617 z
1868—69 16181 , 588,
1869—70 20600 „ 64 5
1870—71 16388 , 1653 „
Eine fortgefegte Zunahme der Einfuhr, troß der relativ zu
hoben Uebergangäfteuer, und ferner auch eine Heine Zunahme
254
der Ausfuhr. Eine Berechnung des Verbrauchs ift nicht mehr
möglih, weil die eigene Produktion ded Landes nicht mehr
ganz befannt ift.
Legt man die neueften Uebergangäfteuerfäge zu Grund,
fo ift das Verhältniß der verſchiedenen in Deutjchland beftehen-
den Fabrifationzfteuern von Branntwein nach der Höhe ihres
Betrags folgendes:
Die norddeutjche — erhebt
fl. 38! Er. vom Hektoliter zu 500
Württemberg . . } ; Pi 12. „
Bayern rechts des Rheins 2 fl. 33 fr, vom Hekioliter
Baden bei Branntwein. 1fl. 6fr. „ e
„rn Wengit . 2fl. — „ i
In den Hohenzollern'ſchen Landen endlich wird erhoben
bei einer Stärfe bis zu 65° Tralles eine Steuer von 51 fr.
bei einer Stärke über 65° Tralled eine Steuer von 1 fl. 42 Er.
In Elfaß-Lothringen wird vom Branntwein feine Yabri-
fationdfteuer, nur eine Gonjumtionöfteuer erhoben, über deren
Ertrag mit der württembergifchen Kleinverfaufdabgabe vergleich-
bare Notizen nicht vorliegen.
Auf den Kopf der Bewölferung berechnet, ift bereitd mit
getheilt worden, daß in den Staaten der Branntweinfteuer-
gemeinfchaft neueftend (nach dem Etat pro 1873) faft 10 Sgr.,
genau 9 Sgr. 7,97 Pf. Netto:-Ertrag der Branntmweinjteuer
und der Uebergangdabgabe vom Branntiwein angenommen
werden. In Baden belief fi Der Ertrag der Branntmein-
fleuer pro 1870 auf 4,4 fr. pro Kopf. In Württemberg
find erhoben worden pro 1870—71.
Malzfteuer
von Darrmalz . 13085 fl. 31 Er.
von Brünmal; . 2579 fl. 57 Er.
Uebergangsfteuer 72107 fl. 41 Er.
Kleinverfaufdabgabe 95550. fl. 54 Fr.
zujammen 183324 fl. 3 Er.
Auf die Bevölkerung von 1798440 Köpfen (Durd-
ſchnitt 1867—71) umgelegt, macht dieß Brutto 6,1 fr. Er—
trag der verjchiedenen Abgaben von Branntwein pro Kopf. —
Wenn ed gelungen fein follte, in dem Vorftehenden zum
Berftändniffe der gegenwärtigen Befteuerung des Branntweind
I
255
in Württemberg dad Erforderliche beigebraht zu haben, fo
darf vieleicht daraus zugleih der weitere Schluß abgeleitet
werben, daß bei den einmal beftehenden und ſchwer zu ändern
den wirthfchaftlihen Verhältniffen dieſes Landes meder ein
nochmaliger Verſuch mit der Maifchraumbefteuerung, noch auch
wohl die Einführung der Fabrikatſteuer räthlich fein würde.
Es ift bei Berathung des Gefeged über die Einführung einer
Abgabe von der Branntweinbereitung in den Kohenzollern’-
chen Landen im Jahr 1868 auch von den gejehgebenven
Faktoren des Norddeutihen Bundes ausdrücklich anerkannt
worden, daß bei der gefeßlichen Regelung der Branntweinfteuer
für die Hohenzollern'ſchen Lande auf die möglichfte Einfachheit
des Verfahrens bei Feſtſetzung und Erhebung der Steuer und
auf Vermeidung aller irgend entbehrlichen Gontrole-Mafregeln
Bedacht genommen werden müſſe. Man Hat fi deßhalb dort
für eine den oben erwähnten Uebergangsfteuerfägen entjprechende,
jedoch nah dem Gewerbsumfange abzufchägende, jährlich in
Paufchbeträgen -feitzufegende Abgabe entſchieden. Was für
Hohenzollern gilt, findet jeine Anwendung auch auf die Ver—
Hältnifje in Württemberg. Und hat fi nun hier nah 13jährt-
gen Erfahrungen megen der in Betracht kommenden Klein—
wirthſchaften ſchon Die Maifchraumfteuer jo wenig bewährt,
daß ſie wieder bejeitigt und das bis dahin verfolgte Streben
nad einer allmähligen Annäherung an das Syſtem der Mehr-
zahl der deutſchen Staaten und der ſchließlichen Vereinigung
mit Diefen zu einer gemeinfamen Steuer hat aufgegeben werden
müffen, jo werden, wie wir und bei näherer ‘Prüfung der
Verhältniſſe nur mit Widerftrehen überzeugt haben, Die ſchon
gegen die Maifchraumfteuer fprechenden Gründe in erhöhtem
Grade noch gegen die Fabrifatfteuer fprechen, welche, um nur
eined zu erwähnen, neben nambaften Gontrolen zugleih noch
die Anſchaffung complicirter und darum wohl auch theurer
Spiritud-Mefapparate nothwendig machen würde, eine Auslage,
die man auch den größeren mwürttembergifchen Brennern nicht
wird anbedingen können, wenn man berüdfichtigt, daß ſelbſt
die 245 größten. Brennereien, melde im Jahr 1863—64 je
über 100 fl. Steuer bezahlt Haben, im Durchſchnitt doch nur
je 64,38 Heftoliter Branntwein produeirten. Bei der Fabrifat-
fleuer wäre, wie auch anderwärts jeßt ausgeſprochen ift, Die
Branntweinfabritation im Kleinen fortan ein Ding der Un—
möglichkeit.
256
VII.
Die Wirthſchafts⸗Abgaben erſtreckten ſich früher auch auf
die Beſteuerung des Eſſig-Verbrauchs. Frucht-Eſſig war mit
dem gleichen Halbthalergeld wie Bier beſteuert und ſein Aus—
ſchank unterlag dem Umgeld und der Acciſe. Nah dem
Mirthichaftd-Abgaben-Gefeg vom 9. Juli 1827 ruht fodann
auf der Eifigfabrifation zunächft die Malzfteuer, von welcher
fie erft dur das DBranntweinfteuergefeg vom 19. September
1852 Art. 42 befreit wurde. Eſſig, der ohne Malz bereitet
wurde, hatte eine Fabrikationsabgabe von 1 fl. 36 fr. vom
Eimer zu tragen, die aber ſchon mit dem 1. Juli 1839 auf—
börte. Endlich beitand eine in AverjalsAnfägen erhobene Aus-
ſchanks-⸗Abgabe vom Eſſig, welche von 1828 bis zum 31. De-
zember 1833 15°/, des gejhägten Ertrag, vom 1. Januar
1834 bis 30. September 1839 131/,%/,, vom 1. Oftober
1839 bis 30. Juni 1848 10”/, jened Ertrags einbringen
jollte und durch das Finanzgejeg vom 29. Juli 1849 Art. 9
rüdwirfend vom 1. Juli 1848 an gleihfall3 aufgehoben wor—
den if. Der Ertrag dieſer Abgabe war nie ein erheblicher.
Die Ausſchanks-Abgabe feit 1834—35 hat ihren höchſten
Ertrag mit 6468 fl. 41 fr. im Jahr 1846—47 erreidt.
Durch das Branntmeinfteuergefeß vom 19. September
1852 ift auch die Rüdvergütung der Branntweinfteuer von
dem zur Ejfigbereitung verwendeten Branntmwein . angeordnet
worden, Wie jhon im vorigen Abjchnitte angeführt wurde,
bat der Zollvereindvertrag vom 28. Juni 1864, hauptjächlich
auf Betreiben der durch Rückſichten auf die rheinifchen Eifig-
fabrifanten ‚beeinflußten K. Preußifchen Regierung, die fernere
Gewährung folder Nüdvergütungen ausgeſchloſſen, damit aber
die Zurüdziehung der Branntweinfteuer in Württemberg und
die Aufhebung des Gejeßed vom 19. September 1852 vollends
erwirkt.
Als es fih dann um die anderweite Sicherung der Malz⸗
feuer, nah Wegfall der durch die Branntmeinfteuer bedingt
gewefenen Gontrolen, gehandelt hat, ift allerdings von Seiten
der Regierung die Wieder-Einführung der Malzfteuer auch
für das zur Eſſig- und zur Hefenbereitung beftimmte Malz,
aus ähnlichen Gründen wie die Beiziehung des Brennmalzes
zu dieſer Steuer, in Antrag gebracht und von ihr mitgetheilt
worden, daß
257
im Jahr zur Hefefabrifation zur Eſſigfabrikation
1861 —62 2217 Simri Malz 13647 Simri Mal;
1862—63 2489 „ R 13696 „ u
1868—64 3874 5 u 13944 5. „
verwendet worden waren. Mit Rüdfiht auf Die Konkurrenz-
verhältnifle beider Fabrikationszmeige gegenüber von den näch—
ſten Nachbarftaaten hat jedoch Die Ständeverfanmlung Die
Ausbdehnung der Malzfteuer auf das won denfelben verwendete
Malz um fo mehr ablehnen zu ſollen geglaubt, ald Die Siche-
rung der letzteren Steuer hier Durch weniger beläftigende Con—
trolen erzielt werden kann.
IX.
Eine wefentlihe Ergänzung eined jeden Abgabeſyſtems
bilden neben den Gontrolen, welche Steuergefährdungen wo
möglich vorbeugen ſollen, die Strafbeftimmungen für die Fälle,
wo die Abgaben doch umgangen oder die zu deren Sicher—
ſtellung gegebenen Vorſchriften unbeachtet bleiben würden. In
den Motiven zu dem nicht zur Vollziehung gefommenen Ge:
jeßed-Entwurf, betreffend Die Ausichanksabgabe von Wein u
Obſtmoſt, welde am 3. Januar 1853 an die Gtändever-
jammlung gelangt find, — ſ. oben Ziffer V. — ift gejagt:
„Zu den Hauptaufgaben eines Geſetzes über indirekte Abgaben
gehört es, durch angemeſſene Eontrolevorjähriften Steuerge-
führdungen möglichft zu verhüten, für Verfehlungen, bei mel-
hen ein auf Gefährdung der Abgabe gerichteter Vorſatz er-
weislich nicht vorliegt, milde, mehr auf Warnung berechnete
Strafbeftimmungen zu treffen, wirklichen Steuergefährdungen
aber, melche ein Unrecht des Einzelnen gegen feine fümtlichen
Mitbürger enthalten und nah allgemeinen Rechtsgrundſätzen
unter den Begriff des Betrugs fallen, mit nachdrücklichen
‚Strafjanctionen entgegenzutreten,“ Diefen Anforderungen, wird
dann Dort weiter auögeführt, habe das Wirthſchaftsabgaben—
gejeg von 1827 nur unvollftändig entſprochen, deſſen Straf-
beftimmungen insbeſondere jehr mangelhaft fein. Es mangle
Dort ®an gehöriger Begrifföbellimmung der ftrafbaren Hand:
lungen, die Straffanctionen wirken ganz ungleih, infofern
3. B. bei der heimlichen Einlage im Falle der Entdeckung
vor dem Ausſchank der Werth des Weind und nicht, mie bei
der Verkürzung anderer Abgaben, der Betrag der defraudirten
Württemb. IJahrb. 1871. 17
2585
Steuer in Betracht komme; endlih dürfe nah dem Wirth—
Ichaftdabgabengefeg von 1827 bei Abrügung der mit abjolut
beftimmten, jogenannten 2egalftrafen bedrohten Lebertretungen
auch auf den erwiefenen Mangel eines böjen Vorſatzes feine
NRüdfiht genommen werden. Allerdings machen die Steuer—
gejege in der Regel, wie an einem anderen Drte in den
Motiven zu dem Geſetz, betreffend die Abgabe von Brannt-
wein, vom 19. September 1852, ausführlicher dargelegt ift,
die Beſtrafung der Verlegung der durch fie gegebenen Vor—
ſchriften davon nicht abhängig, ob der Verlegung ein böfer
Vorſatz oder Unbedachtſamkeit oder Gejeßesunfenntniß zu Grunde
gelegen. Schon durch die Verhandlungen auf den erften General=
zollconferenzen ift aber in die Zollitrafgefege der Grundjag
eingeführt worden, daß in ſolchen Bällen, in welchen der An—
geichuldigte den Beweis zu führen vermag, er habe eine De:
fraudation gar nicht vwerüben Können oder wollen, die Ver—
waltung ermächtigt fein jol, von einem Antrag auf Erkennung
der durch die That verwirkten Defraudationdftrafe abzuftehen
und ftatt einer joldhen eine mäßige Gontroleftrafe anzufegen.
Dur die Geſetze vom 19. September 1852, betreffend die
Abgabe von Branntwein, vom 8. April 1856, betreffend Die
Malzfteuer, und vom 21. Auguft 1865, betreffend Die Ab—
gabe von dem zur Branntweinbereitung verwendeten Malz und
die Abgabe von: Branntweinkleinverfauf, hat Diefer Grundjag
der Zollſtrafgeſetzgebung dann auch bei der Mehrzahl ver
MWirthihaftsabgaben Eingang gefunden und Geltung behalten.
Nur bei Vergeben gegen die Ausſchanksahgabe von Wein und
Dbftmoft fehlt es immer noch an der gefeßlichen Grundlage
für die Handhabung einer foldhen milderen Auffaflung, mie
denn auch die übrigen jchon in den Motiven von 1853 ge—
tügten Mängel der Strafbeflimmungen des Wirthihaftsab-
gabengejeed bei Diefem einen Abgabenzweige noch fortbeftehen, °
Die Folge ift, daß die Verwaltungsbehörde fih hier häufiger,
ala es am ſich erwünfcht erfcheint, genöthigt fleht, den Härten
des Geſetzes auf dem Gnadenwege zu begegnen.
Ein weiterer Grundfag der Zollfftrafgefeßgebung, zufolge
deſſen in allen Fällen, wo es ſich nicht um eine Freiheitäftrafe
handelt, die Liebertreter, auf Belehren über den Ball und die
verwirkte Strafe, ich in Anjehung der Abgabenahholung und
der Geldftrafen dem Ausfpruche der zur Vorunterſuchung zuftändis
gen Bezirköfteuerbehörde freiwillig unterwerfen können, — das
259
fogenannte Compromißverfahren, — follte durch den nicht zur
Bollziehung gelangten Gejegedentmurf von 1853 auch bei Der
Ausihanksabgabe von Wein und Obftmoft praftifch durchge—
führt werden. Dazu ift e8 aber bis jet gleichfalls nicht ge=
tommen. Dagegen hat der Grundjag bei der Malziteuer in—
zwifchen Gingang gefunden und wird nah demjelben auch
verfahren auf Grund der zollgefeglihen Beftimmungen bei
Abrügung von Verfehlungen gegen die GetränfecontroleBor-
Ichriften, Die übrigens neuerdings, feit Erlafjung der Verfügung
vom 3. Juni 1868 (oben Ziffer V.), jehr erheblich ſich ver-
mindert haben.
Die Strafftatiftit läßt bis jegt nicht erjehen, mie viel an
Defraudationdftrafen, wie viel an Gontroleftrafen bei Vergehen
gegen die Wirthihaftsahgaben-Gefege zum Anfag gekommen if.
Man kennt nur die Summen der angeſetzten Strafbeträge im
Ganzen, wie die nachftehende Ueberfiht (Tabelle XXV.) zeigt.
260
Tabee XXV.
Angefekte Strafen wegen BVerfehlungen gegen bie
Im Ausftande
find
geblieben.
Vom 1. Juni
bis
31. Mai.
Ausſchanks⸗
Abgabe vom
Wein und
Obſtmoſt.
Wirthſchafts⸗
Abgaben
zuſammen.
Branntwein⸗
Malzſteuer. —
1857—58
1858 — 59
1859 — 60
1860 — 61
1861— 62
1862 — 63
1863 —64
1864—65
1865 — 66
1866—67
1867 —68
1868 — 69
1869—70
187071
261
Es Tiegt nicht in den Grenzen der Aufgabe, melche und
hier geſteckt ift, auf die Strafbeftimmungen im @inzelnen ein=
zugehen. Immerhin ift es vielleicht won Intereſſe, aus den
nachſtehenden Tabellen XXVI. und XXVII. einen weiteren
Einblit in die Art und Die Bedeutung der Vergehen gegen
die Wirthichaftdabgaben-Bejege zu gewinnen, welche zur Ab-
rügung gefommen find. Die große Mehrzahl dieſer Vergehen
fommt bei den Umgeldskommiſſariaten zur erften Anzeige.
Zabele XXVI. zeigt den Umfang Diefer Anzeigen, mit Her:
vorhebung der von den Umgeldskommiſſären ſelbſt entdeckten
Vormvergehen und Defraudationen, und mit Ausjcheidung der
alddann zur Vorlage an das Steuerfollegium oder zur Ueber—
gabe an dad Oberamt geeignet erfundenen Unterfuchungen.
Tabelle XXVL
| Zahl der von den Um—
Zahl der Unterfuchungen, welche
— von den Umgeldskommiſſären gtengten ſeuß
. Juni et.
bi3 d. Steuer: den Ober
31. Mai. | verhandelt | Follegium | ämtern Form-Defrau⸗
vorgelegt | übergeben | vergeben. | dationen.
az 6
1857—58| 5814 68 4999 1331 366
1858—59| 6093 103 4598 1559 417
1859-60) 5253 141 3324 1585 468
1860—61| 5227 127 | 3009 1543 | 448
1861—62| 4833 150 2233 1522 384
1862-63| 5235 123 2283 1767 444
1863- 64| 5257 169 2086 1876 381
1864—65 | 5214 133 1973 1914 403
1865—66 | 4901 24 1680 1595 366
1866—67| 4489 12 1415 1763 392
1867—68| A716 | 14 1937 1487 398
1868—69 | 3300 7 1622 791 350
1869 —-70| 2893 7 1484 516 414
1870—71| 2511 8 1327 470 | 329
Die Abnahme jeit 1865—-66 ift Folge der veränderten
Geſetzgebung Hinfichtlic der Befteuerung des Branntmeind, von
1868 an macht ſich auch die Nachwirkung der vereinfachten
Eontrole des Getränkeverkehrs bemerklih. Die durch die Um—
geldefommifjäre veranlaßten Unterfuchungen beſchränken fich in-
deſſen nicht allein auf foldhe wegen Vergehen gegen die Wirth-
ſchaftsabgaben-Geſetze. Die letzteren allein macht Tab. XX VII.
262
Tabelle XXVII.
Bom 1. Juni
bis
3l. Mai.
an Zn — nn
— nn
1857 — 58
1858—59
1859 — 60
1860 - 61
1861—62
1862—63
1863 — 64
186465
1865 —66
1866—67
1867 — 68
1868 —69
1869 — 70
1870 - 71
Bei ben DVerwaltungsjuftizbehörden angefallene) Bon den Bezirfsflenerimtern im Gompromißverfahren er:
Unterfuchungen wegen Vorgehen gegen bie
Ausſchanks⸗
Abgabe von
Wein und
1927
2575
2029
1798
- 1286
1364
1223
1082
1033
841
1527
1227
1101
897
— rj — nn nn nn nn an
Branntwein:
Malzſteuer.
ſteuer.
ledigte Unterſuchungen wegen Verfehlungen gegen die
— —
Malzſteuer Getränkekontrole
durch beruhen durch beruhen
Strafen. | gelaſſen. Strafen. gelaſſen.
732 59 nicht
763 136 beſonders
1109 138 aus⸗
1517 299 gefchieben.
557 212 690 505
529 192 949 392
568 219 980 656
516 223 993 648
751 218 1020 549
613 239 1016 668
405 154 987 687
513 127 322 265
759 152 152 103
612 138 132 67
263
erfichtlich, in melder dann in befonderen Spalten die außerdem
im Gompromißverfahren von den Bezirksſteuerämtern erledigten
Fälle noch beigefügt find.
Nah Artikel 47 des Wirthichaftsahgabengefehed vom
9. Juli 1827 follten die wegen Vergehen gegen dieſes Geſetz
erfannten Geldftrafen in der Weiſe verwendet werden, Daß ein
Drittheil der erkannten Strafen dem Anbringer ded Vergebeng,
ein weitered Drittheil der Armenkaſſe der Gemeinde, in welcher
das Dergehen verübt worden ift, und das letzte Drittheil der
Staatskaſſe überlafen wurde. Schon durch Verfügung vom
2. Januar 1846 ift jedoch zunächt der Anbringgebühren-Bezug
der Umgeldskommiſſäre abgeftelt und Dagegen vorbehalten wor—
den, diefelben bei erprobter Tüchtigfeit, eifriger Pflichterfüullung
und angemejjenem Benehmen im Dienfte durch Ertheilung von
Prämien zu bedenken. Mit der Ginrichtung einer militärijch
organifirten Steuerfhugmwahe war fodann der Bezug von Un:
bringgebuͤhren überhaupt nicht mehr verträglich. In den Motiven
zu dem DBranntmeinfteuergefeg vom 19. September 1852,
Art. 26 des Entwurfs, wurde dargelegt, wie der Bezug von
Anbringgebühren allerdings einen bejonderen Sporn namentlich
für den Dienfteifer Der untergeordneten Diener der Steuerver-
waltung enthalte, wie aber andererjeits vom ftttlihen Stand—
punft aus manche Bedenken gegen eine jolche Belohnung der
Bedienfteten vorgebracht werden können, ganz abgejehen davon,
dag nach den beſtehenden Gefegen durch die auf Pflichten ges
nommene Ausjage der Steuerdiener allein jchon der Beweis
einer Anſchuldigung hergeſtellt werde, ein folcher Diener aljo
vorzugsweiſe Die Eigenſchaft eines Xlafftjhen Zeugen haben
ſolle, gleihwohl aber mit jeinem pekuniären WVortheil bei dem
Ausgang der Sache betheiligt jei und eben Damit feine Glaub—
würbigfeit gemindert erfcheinen müſſe. Von diefen Erwägungen
geben zunächſt die Vorſchriften in Artikel 8 des Hundeabgaben-
Geſetzes vom 18. September 1852, Art. 14 des Geſetzes vom
19. September 1852, betreffend Die Steuer vom Kapitals,
Renten-, Dienft- und Berufdeinfommen, und Art. 35 des
Branntweinfteuergefeßed vom gleichen Tage, dann aber Das
Geſetz vom 23. Juni 1853 aus, durch welch’ letzteres allge-
mein vorgefchrieben worden ift, Daß die wegen llebertretung
der Steuergefege und der in Folge derjelben öffentlich bekannt
gemachten, VBerwaltungsvorjähriften erkannten Geld» und Kon—
fiöfationdftrafen, jo weit ed ald zweckmäßig oder nothwendig
264
erfäheine, in die für die niederen Diener bei der Steuerver-
waltung zu errichtende Unterflügungsfafje fließen, welche zu
Prämien für dieſe Diener und zu Unterftüßung derjelben im
Falle der unverſchuldeten Dienftentlafjung, ſowie ihrer Wittwen
und Waifen beftimmt ift. Die fernere Zuſcheidung eined Ans
theild an den wegen MUebertretungen gegen die Steuergefeße
erfannten Gelo- und Gonfidfationgjtrafen wurde damit allge
mein, auch für die nicht im Dienfte der Steuerverwaltung
ftehenden Anbringer, aufgehoben. Jedoch Fünnen diefen An-
bringern in hiezu geeigneten Fällen aus der Unterftügungse
kaſſe angemefjene Prämien verwilligt werben.
Die demgemäß eingerichtete Unterftügungsfaffe der niederen
Steuerdiener hatte zu Ende ded Jahres 1870 einen Kapitalien-
ftand von 363000 fl., welcher fih in den [legten zwei Jahren
noch um beiläufig 60,000 fl. vermehrt Haben dürfte. Leber
die laufenden Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1869/70
gibt nachftehender Rechnungsauszug ein Bild.
Tabelle XX VIII.
Unterftügungstafie der niederen Stenerdiener.
— In Itr. Infl. Ir.
Einnahmen pro 1869/70.
Zollftrafen EN u N 671) 19
Andere Strafen > 2 2 2 200020. 132381] 20
n.
— 40188 6
Ausgaben pro 1869/70.
an niedere Zolldiener oder deren Hinter:
bliebene:
1) jährlich, an vormalige Diener . . 1400 —
an —— von ſolchen 4032 3
2) für einmal . . . —— 310 =
"DI BERNER ———— 118 —
— 5861| 3
an niebere Diener ber Steuerverwaltung
oder deren Hinterbliebene:
1) jährlich, an vormalige Diener . . 17595! 57
an — von ſolchen 3614 10
2) für einmal . — 441 —
3) Prämien. 2 2 2 2 2 202.0. 112848, 33
| | 34499) 40
265
In der Confequenz der vorhin angezogenen Beſtimmung
des Branntweinfteuergejeßes vom 19. September 1852 Art. 35
und des Gejeßed vom 23. Juni 1853 würde es liegen, Daß
auch der nah Art. 47 des Wirthſchaftsabgabengeſetzes von
1827 den Ortsarmenkaſſen zugedachte Antheil an den Strafen
wegen Vergehen gegen das letztere Geſetz in die Unterſtützungs—
kaſſe geleitet würde. Diefer Bezug hatte für jene Armenkaſſen
nie einen großen Werth. In den Motiven zu dem Brannt-
weinfteuergefeß ift die Thatſache niedergelegt, daß nach einer
mehrjährigen Durchſchnittsberechnung der Geſamtbetrag jener
Antheile der Ortsarmenkaſſen jährlih wenig mehr ald 5000 fl.
ausgemacht Hat. Praktiſch ſcheint jene Gonfequenz aber bis
jegt bei den Umgeldöftrafen noch nicht gezogen worden zu fein.
Wie ſchon bemerkt, Tag ed nicht in der Aufgabe, auf
die Strafbeftimmungen der Wirthſchaftsabgabengeſetze hier weiter
einzugehen, als in Vorftehendem gefchehen if. Es muß einer
mehr berufenen Feder vorbehalten bleiben, dieſe Strafbeftim-
mungen im Zufammenhalt mit den entiprechenden Vorſchriften
der übrigen Steuergejege und verglichen mit den einjchlägigen
Grundjägen der allgemeinen und der Zoll-Strafgefeßgebung be=
jonder8 zu behandeln.
X.
der Reinertrag der Wirthichaftsabgaben im Ganzen ift
oben in Abjchnitt I. angegeben. Dem Ertrag der Goncefjlond-
gelder ftehen Ausgaben nicht gegenüber, die in Abjchnitt IV.
mitgetheilten Ziffern drüden daher ſchon den Netto-Ertrag der
Eoncejfiondgelder aus. In Tabelle XXIV. von Abſchnitt VII.
findet man ſodann den Reinertrag der Abgabe von Brannt-
wein aus der Zeit, während welcher eine ſolche nach dem
Geſetz vom 19. September 1852 zu erheben geweſen ift. Die
nachftehende Ueberficht Tab. XXIX. ftellt jest auch Die finan—
zielen Ergebnifje der Ausſchanksabgabe von Wein und Obft-
moſt, der Malzfteuer, der Uebergangsſteuer von Bier und Malz,
und feit 1866 auch der Uebergangäfteuer von Branntwein und
der Branntweinkleinverfaufd-Abgabe dar. Sie hat eine be-
fondere Bedeutung deshalb, weil fie zugleich das Verhältniß
ded Verwaltungsaufwandes zum Brutto -Ertrag anſchaulich
machen Kann. .
\
Tabelle XXIX.
Ausgagen
darunter
Vom 1. Juli
266
Brutto: im Ganzen mit Verwaltungsaufwand Rein—
bis — Einſchluß der — — ge Abgang
30. Juni. Ertrag. Steuer-Rüd: in, N Ertrag
u Betran, des Roh- | Nachl
vergütungen. Grirags. | Rachlaß.
185556 1234636 71 224900 | 11 | 206559 | 23 16,7 1009735
1856 —57 1676373 239371 |59| 218015 | 58 13,0 140 191 1437001 | 47
1857 — 58 1512877 250048 | 8 225117 7 14,5 210 341 1262829 | 35
1858 — 59 1697921, 11 | 268552 21 241584 | 56 14,2 461 231 1429368 | 50
1859 — 60 1922564 36 | 282414 29 | 253618 | — 13,2 893 187] 1640150 7
1860 - 61 1662210 51 | 275781 37 | 247783 | 40 14,3 1414 | 16 | 1386429 | 14
1861 — 62 2093658 32 | 295972 52 ı 263831 28 12,6 651 181 1797685 | 40
1862—63 2287385 36 | 311841 10 | 280105 | 46 12,2 662 1591 1975544 | 26
1863 — 64 2454394 8 | 318729 | 37 | 285550 | 40 11,2 999 | 21 2135664 | 31
1864—65 2502761 55 | 342196 | 37 | 304003 58 121 1158 |27| 2160565 | 18
1865 —66 2945244 8 | 356590 48 | 307278 | 43 10,4 1553 71 2588653 | 20
1866 —67 2985846 55 | 344649 | 18 | 302151 3 10,1 1186 341 2641197 | 37
1867 — 68 2716307 25 | 346100 | 45 | 306012 | 22 11,2 1443 261 2370206 | 40
1868 — 69 3158470 — | 368819 14 | 319058 | 43 10,1 954 5] 2789650 | 46
1869 —70 3499574 13 | 365682 | 33 | 8314268 | 11 8,9 602 371 3133891 | 40
1870 —71 3350203 34 | 361169 | 41 | 307737 | 38 9,3 1288 271 2952154 | 16
267
Man fleht, an der einmal angefegten Steuer mußten
feine größeren Beträge nachgelafjen werden, haben fih auch
feine größeren Beträge uneinbringlich gezeigt. Was aber den
Verwaltungsaufwand anlangt, jo Hat derſelbe ſich feit der
Mitte der Fünfziger Jahre allmäplig von 16,7°/, des Brutto-
Ertrags auf 9,30), vermindert. Das Verhältniß ſtellt ſich
aljo als ein günftigered dar, als in den Staaten der Brannt=
wein⸗ und Bierfteuergemeinjchaft, denen nach Art. 38 Ziffer 3
lit. d. der Reichöverfaflung für Erhebungd- und Verwaltungs—
koſten 150/, der Gejamt-Cinnahmen aus der Reichskaſſe zu
pergüten find. Dabei kommt jedoch in Betracht, daß diefe 15°,
ausdrücklich die Erhebungskoſteu mit begreifen, während in
Württemberg der aus den Wirthichaftsabgaben beftrittene Ver—
waltungsaufwand nur zu einem Theile die Koften der Er—
bebung mit umfaßt, Insbeſondere erfcheinen nach den beftchen-
den Rechnungs-Einrichtungen die Wirthfchaftdabgaben nur zu
einem Kleinen Theile, mit einem Beitrage zu den Kanzleikoften,
mit dem Durch die Bezirkderhebefaffen überhaupt erwachſenden
Aufwande belaftet, wel’ letzterer vielmehr vorwiegend noch
als Elementaraufwand der Domanialverwaltung behandelt wirv,
So fommt es, daß ſowohl der Berwaltungsaufwand bei den
Wirthſchaftsabgaben ald der Reinertrag der Kameral-Domänen
nicht unerheblich niedriger im Budget und in der Staatsrech—
nung ſich darftellen, als beide in Wirklichkeit betragen, wenn
man die Koften der Erhebungsitellen auf die einzelnen Ein-
nahmequellen umlegen würde. So, wie die Verhältnifie ſich
geftaltet haben und da eine Audfcheidung der Antheile der
einzelnen Einnahmequellen von dem Oefamtaufwande der Bes
zirtsämter des Finanzdepartements alerdingd mit manchen
Schwierigkeiten verbunden fein würde, dürfte e8 am ange—
mefjenften fein, die Koften der Bezirköfafjenftellen künftig auf
den Ausgabe-Etat des Finanzdepartements zu bringen und
wenigftend injoweit von dem Netto-Budget zum Brutto-Budget
überzuaeben.
Die Verwaltung und Erhebung der Wirthichaftsabgaben
ift in der Weiſe eingerichtet, daß unter der Keitung ded Steuer-
£ollegiumd die Kameralämter und die Umgeldskommiſſariate
die Feftftelung, Kontrole und Erhebung der Abgaben zu be=
forgen haben‘, hiebei unterftügt durch Die Ortöfteuerbeamten
(Acciſer) und die militärifh organifirte Steuerwache.
Diefe Organifation beruht, abgefehen von der erſt mit
268
dem Beginn der Fünfziger Jahre ind Leben getretenen Steuer-
wache, im MWefentlichen auf der Vollziehungs-Inftruftion vom
11. December 1827 zu dem MWirthichaftsabgabengefet vom
9. Zuli 1827. Darnach fol die Verwaltung der Wirth
fhaftsabgaben vom 1. Januar 1828 nad Kameralamtdbe-
zirfen geführt werden. Die Kameralbeamten haben von ſämt—
lihen Wirthichaftsgewerben ihred Bezirks, von der Amtéẽfüh—
rung der Umgeldsfommifjäre und yon der Anwendung der
Wirthſchaſtsabgabengeſetze fortwährend Kenntniß zu nehmen und
Diejenigen Mängel und Gebrechen, welche entweder die Dienft-
obliegenheiten der Umgeldefommifjäre und Acciſer oder Die
beftehenden Einrichtungen betreffen, dem Steuerfollegium ans
zugeigen. Sie haben fih über Die Akkordsgeſuche der Wirthe
und nah eingeholter gutächtlicder Aeußerung des Umgelds—
fommifjärd über die Beſetzung erledigter Acciferftellen zu äußern,
auch die Umgeldskommiſſarien von jeder Durch die Regiminal-
behörde ertheilten Wirthihafts-Goncefflion zu benachrichtigen.
Sie haben mitzumirfen beim Anfag der Kleinverfaufsabgabe
vom Branntwein, bei Einleitung der Unterfuchungen wegen
Vergehen gegen die Abgabengefege und bei Abrügung der
Malzfkteuervergeben im Compromißwege. Die Hauptthätigkeit
der Kameralämter bei der Verwaltung der Wirthichaftsabgaben
beftebt aber in dem vierteljährlichen Ginzug derjelben in Ge—
mäßheit der abgejchlojjenen Akkorde, jodann auf Grund Der
son den Umgeldskommiſſären übergebenen Refultate des Quartal-
abſtichs, der Malzfteuerberechnungen u. ſ. w. Diefer Einzug
ſoll in der vierten Woche nad den Quartaltermin beendet und
das erhobene Gefäll an die Staatshauptkafje abgeliefert fein.
Endlich haben die Kameralämter die Rechnung über die Wirth
ſchaftsabgaben zu führen.
Mehr ald der Kameralbeamte ift jedoch der Umgelds—
fommifjär Das vollziehende Organ der, Wirthichaftsabgaben-
verwaltung, indem derſelbe zurächft berufen tft, die Aufſicht
über ſämtliche Wirthfchaftsgewerbe feined Bezirks ſowohl bei
Ausübung der ihm aufgetragenen gemöhnlihen Verrichtungen,
ald Durch unerwartete Vifitationen zu führen. Nur der Um—
geldsfommiffär, nicht der Kameralbeamte, bejucht fortlaufend
die Keller der Wirthe, die Mühlen, in denen Malz gebrochen
wird, Die gewerblichen Betrieböräume der Bierbrauer und
Branntweinbrenner. Der Umgeldskommiſſär weit mehr, als
der Kameralbeamte, bat Gelegenheit, ſowohl Die Abgabe-
269
pflichtigen, ald dad niedere Steuerperfonal zu überwachen. Er
fammelt die Materialien, auf Grund deren fowohl die firirten,
als die nah der unmittelbaren Erhebung zu berechnenden
Abgaben feftzuftellen find, Er hauptſächlich hat die erfte Auf—
nahme von DVerfehlungen und Unrichtigfeiten im Wirthſchafts—
abgabenmwejen zu bejorgen und zu Einleitung von Unterſuch—
ungen die Anregung zu geben. Mit den -SKameralbeamten
wirkt er mit bei Gompromißftraferfenntniffen in Malzfteuer-
fachen, au Hat er über die dem Kameralamt zur Behandlung
“ und Berichtderftattung zugemiefenen Fülle auf deſſen Verlangen
gutächtlih ich zu Außern. Im übrigen aber berichtet der
Umgeldsfommifjär unmittelbar an dad Steuerfollegium,
Die Ortöfteuerbeamten oder Acciſer haben neben der all-
gemeinen Auffiht über die Einhaltung der Wirthſchaftsab—
gabengefeße innerhalb ihres Orts unter der Leitung der eben
genannten Bezirföbeamten einzelne Regifter zu führen, indbe-
fondere dad Kellerregifter, in welchem die Wein-Einlagen,
Achsverkäufe und fonftige Aenderungen in den Kellern der
Mirthe im Laufe ded Quartald einzutragen find, dann das
Malzregifter ald Grundlage für Die Berechnung der Malsfteuer.
Die weitere: Controle, namentlih auch die Transport:
eontrole beim Malz und die Beauffihtigung der Mühlen, übt
die Steuerwade.
Die Zahl der Kameralämter ift von 79 allmählig auf
62 vermindert worden, Umgeldöfommifjäre waren e3 früher 36,
im Jahr 1865 find aber 5 Stellen eingegangen und jeit 1872
find es nur noch 29. Ebenſo groß ift jeßt die Zahl der
Steuerwachtmeifter, unter denen 152 Steuerwächter ftehen.
Ortäfteuerbeamte zählte man am 1. Juli 1871 2003.
Der Berwaltungsaufwand im Ganzen tft oben in Ta—
bele XXIX. angegeben. Die Koften der einheitlich geleiteten,
von einem Offizier befehligten, im übrigen aber auf die ein-
zelnen Umgeldsfommifjartatöbezirke, in Unterordnung je unter
einen Wachtmeifter vertheilten Steuerwache find in. der nach—
ſtehenden Tabelle XXX. mitgetheilt :
270
Tabelle XXX. \
Zahl ber Mannfchaft. Darunter für.
Bom 1, Zuli
Geſamt⸗
bis Montirung | Taggelder
80. Juni, JKoadhtmeiſter. Steierwächter.] Auhvanb. und — Reiſekoſten. Umzugsfoften.
Bewaffnung. materialien.
ft. tr. fl. ft. fl. fl.
1854—55 152 67868 48 5031 61608 793 436
1855—56 36 154 69171 1 4649 62907 1029 586
1864 — 65 86 166 100781 46 15494 82932 1982 374
1865—66 81 149 87107 57 4483 79543 2111 970
1870—71 81 ‘ 152 82945 57 6471 72600 8111 763
271
Aus den vorſtehenden Mittheilungen über die Einricht ung
der Wirthſchaftsabgaben-Verwaltung ergibt ſich, daß die wich—
tigſten Aufgaben dieſer Verwaltung in die Hände der Um—
geldskommiſſäre gelegt ſind, denen ähnliche Funktionen zuge—
theilt ſind, wie den Preußiſchen Oberkontroleuren. Auf der
Erkenntniß der Wichtigkeit ihrer Aufgaben beruht wohl auch
das Geſetz vom 3. Juni 1853, durch welches ihnen eventuelle
Staatödienerredhte im engern Sinn verliehen worden find,
d. h. zugefichert worden ift, daß ſolchen Umgeldskommiſſären,
welche ſpäter auf höhere mit wirklichen Staatsdienerrechten
ausgeftattete Stellen vorrücken würden, Die auf dem Kommifjariat
zugebrachte Dienftzeit in Die penfiondberechtigten Dienftjahre
mit eingerechnet werden follen, Dan bezwerkte mit dieſer Maß—
regel, auch die Kandidaten des höheren Staatddienfted zur Bes
werbung um Umgeldsfommifjariate zu veranlafjen, wollte Dieje
Stellen aljo in ähnlicher Weife als DBorbereitungsftufen für
den Höheren Steuerdienft bezeichnen, wie auch in Norddeutjch-
land die Laufbahn der höheren Steuerbeamten durch die Ober-
fontroleurftellen hindurchführt. Indeſſen hat die Maßregel den
gewünjchten Erfolg bis jett nicht gehabt. Immer noch gehört
ed zu den Ausnahmen, wenn die für den höheren Dienft be-
fähigten Finanzbeamten bei Bejegung von Umgeldskommiſſaria—
ten konkurriren, und es befindet ſich insbeſondere z. B. gegen
mwärtig im Gollegialdienfte fein Beamter, der eine ſolche Lauf—
bahn gemacht hätte. Es beruht dieſes zum Theil auf der
von früher her herrfchenden Anſicht, daß der Schwerpunft der
Vinanzverwaltung in der Domanialyerwaltung Tiege. Ein
Theil der Steuern wird ja bis auf den heutigen Tag noch
dur die Regiminal- und Gemeindebehörben feftgeftellt und
erhoben.
Der auf die höheren Stellen fein Abjehen richtende Binanz-
beamte beginnt in Württemberg bid jetzt nah Erftehung der
beiden durch das Probejahr getrennten Finanzdienſtprüfungen
die Dienftlihe Zaufbahn in der Regel ald zweiter Beamter bei
dem Bezirfdamt, dem Kameralamt, wo er, wie ſchon der Titel
Buchhalter jagt, hauptſächlich mit der Buchführung zu thun,
eben deshalb aber wenig Gelegenheit hat, die auf der Uni—
verſität gefammelten wifjenfhaftlichen Kenntniffe fofort nutzbar
zu verwertben, und felten nur in der Lage ift, fih auch in
einer verwaltenden Thätigkeit zu verſuchen. Auch die fpäteren
Uebergangsftellen auf Secretariaten oder Reviſoraten find hiefür
272
nicht fördernd; dad Rechnungéweſen, der mechaniſche Dienit
bleiben zu ſehr Die Hauptſache, und jo hat der Beamte, wenn
er endlih die Leitung eines Bezirksamts oder einen Sik im
Gollegium erhält, mit Der Sammlung von Erfahrungen in
der Verwaltung erft zu beginnen; er bringt in dieſe Stellung
folhe kaum ſchon mit. Daß man ed hier mit ernftlicheren
Mipftänden zu thun Hat, jollte Faum einer meiteren Ausein—
anderfegung bedürfen. Sie zu befjern, müßte man freilich
fhon eine andere DVertheilung der Stellen ded Departements
zwifchen den Gandidaten der höheren und der niederen Prüfung
vornehmen und den Studiengang der erfteren da und dort
ändern. Es gibt viele Stellen im Finangdepartement, die bis
jest nur den Gandidaten der höheren Prüfung zugänglid finv,
während gar kein im Geſchäft felbit liegender Grund zu finden
ift, weßhalb folde Beamte, welche die akademische Laufbahn
nicht Hinter fih haben, ſie nicht ebenſo gut, vielleicht beſſer
befleiven fünnten. So, wie der akademiſche Studiengang durch
die Prüfungsvorjäriften bedingt wird, führt derfelbe zu Teicht
auf zerjplitterte, encyelopädiſche, oberflählid nur haftende
Kenninifje, ftatt zu einer gründligden Durchbildung; die privat-
wirthichaftlichen Fächer werden bevorzugt, Die juriftifchen zu
wenig gepflegt. Das Ergebniß der legten 20 Jahre ift, daß
von 273 Gandidaten, welche Die zweite höhere Prüfung mit
Erfolg beftanden haben, nur 1 das Zeugniß „ehr gut“, und
18 dad Zeugniß „recht gut”, dann 74 das Zeugniß „gut“,
98 „ziemlich gut“ und 82 eben noch dad Zeugniß Pzureichenn“
davon getragen haben.
Eine wirkliche Bejjerung ift aber auch nur möglich bei
einer veränderten Organijation der gejamten Bezirköverwals
tung. So weit dabei die Domanial-Verwaltung, welche den
Kameralämtern gleichfalls zunächſt obliegt, in Betracht käme,
müfjen wir und hier einer Aeußerung enthalten, Die richtige
Organiſation der Steuerverwaltung aber würden mwenigftend wir
Steuerleute darin erfennen, wenn, unter Belafjung von
Steuerkaſſen für den Lokale und Bezirksdienſt am Sitze der
bisherigen Kameralämter, je mehrere dieſer biöherigen Kameral-
"amtöbezirke zu einem Hauptſteueramtsbezirke vereinigt würden.
An der Spite des Hauptfteueramt3 ſtünde aldvdann der Ober—
inſpekter und unter Diefem einerfeitd das Kaſſen- und Rech—
nungsperſonal des Hauptamtes, fowie die Kafjenftellen des
Bezirks, andererfeitd ald Gontrolebeamter der Umgeldskommiſſär
273
mit der Steuerwade. Es ift offenbar ein Fehler der gegen-
wärtigen Einrichtung, Daß der Umgeldskommiſſär unmittelbar
von dem Steuerfollegium, Der Direktinbehörde, abhängt und
nur in eine loſe organijche, coordinirte Stellung zum Bezirkö-
amt gebracht if. in weiterer Fehler ift der, daß der Vor—
ftand des Bezirksamts zugleich Die Kaffe zu führen hat, wäh—
rend ed allerdings ein Luxus wäre, für jeden der 62 Kameral-
amtäbezirfe von beiläufig 30,000 Seelen neben den Vorftand
ded Amtes noch einen befonderen Kaſſier zu beftellen. Die
angedeutete, je für größere Bezirke gedachte Organifation würde
zugleich dem Bedürfniß der Verwaltung der Zölle und gemein-
ſchaftlichen Steuern für das Deutſche Reich beſſer entiprechen,
ald durch Die Errichtung einiger Kamerale und Hauptfteuer-
ümter, neben den Hauptzollämtern, im Januar 1870 hatte ge:
ſchehen können. In dieſelbe würden ſich wohl aud die für
die direkten Steuern künftig aufzuftellenden Beamten leicht ein:
fügen laſſen. Häufigere Beſuche und Bifltationen der Haupt—
fteuerämter durch den Vorſtand und die Gollegialmitglieder
der Direftivbehörde endlich würden eine gleichmäßige Hand—
habung der Steuergefege und dad Zufammenwirken aller Organe
der Steuerverwaltung am beften zu fichern geeignet fein,
Eine ſolche verbeſſerte Organijation follte finanziell um
jo eher erreichbar erfcheinen, ald durch diefelbe der Verwal—
tungsaufwand ſchwerlich erhöht, wohl aber, aller Wahrjchein-
lichkeit nach, die Steuererträgnifie fühlbar gefteigert werben
würden,
(Bearbeitet im Spätjommer 1872.)
Württemb, Jahrb. 1874. 18
Die Rahneröffnungen der K. württembergifchen Staats-
Eifenbahnen vom Beginn derfelben bis jebt.
(30. Juni 1872.)
Bon E. Mülberger.
Württemberg befigt befanntlih, mit unbedeutender Aus—
nahme, nur vom Staate gebaute und nur vom Staate be—
triebene Eifenbahnen, und zwar in einem, im Verhältniß zur
Größe des Landes, ſehr beträchtlichen Umfange. Das Eifen-
bahnweſen nimmt deßhalb in der Entwicklungsgeſchichte Des
Landes eine hervorragende Stelle ein und von Werth ift
fiher eine Zufammenftellung aller einzelnen bei den mürttem-
bergifchen Staatd-Eifenbaßnen feit ihrer Einführung bis jet
sorgefommenen Bahneröffnungen d. h. eine Ueberſicht, melde
zeigt, in welcher Neihenfolge, mit welchen Pauſen und in
welchem Umfange Württemberg von Jahr zu Jahr im Beſitze
von Eifenbahnen vorgefäritten und zu feinem jegigen Bahn
nee gekommen: ift.
Mir geben in Nachſtehendem eine folche Ben in
tabelarifcher Form.
Anmerfung: Die Längen ‚find in württembergifchen Meilen
& 26,000 württembergifhen Fußen und — 7,44874 Kilometer ange-
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278
Schlußbemerkungen.
1) Das bi zum 30. Juni 1872 im Ganzen 149,7
württemb. Meilen oder 150 geogr. Meilen lange Bahnneß der
württembergifhen Staatdeifenbahnen hat zu feiner allmähligen
Entftehung einen Zeitraum von 27 Jahren (1. Juli 1845’ bis
80. Juni 1872) in Anfpruch genommen. Die Entftehung nahezu
der erften Hälfte des Need (71,3 Meilen) fällt auf Die Periode
vom 1. Juli 1845 bis 30, Juni 1864 — alfo in einen Zeit-
raum von 19 Jahren; Die etwas größere zweite Hälfte (78,4
Meilen) wurde in dem Zeitabjchnitt vom 1. Juli 1864 bis
30. Juni 1872 aljo in nur 8 Jahren in Betrieb gebracht.
2) Die Mebergabe des jeßigen Umfanged der württemb.
Staat3-Eifenbahnen in den Gebraud des Publikums geſchah
in dem angegebenen Zeitraume von 27 Jahren durch 45 ein—
zelne Bahneröffnungen,; im Durchichnitte kommen fomit auf
1 Jahr dieſer 27jährigen Periode 1,66 Bahnergffnungen.
Es haben aber in Wirklichkeit ftattgefunden: in 10 Jahren
von Diefen 27 gar feine Bahneröffnungen, in 5 Jahrgängen
je Eine Bahneröffnung, in 4 Jahrgüngen je 2 Eröffnungen,
in 6 Jahrgängen je 3 Eröffnungen und in einem Jahr 5
und in einem Jahr fogar 9 Eröffnungen.
3) Die Länge der in einem Jahre eröffneten GStreden
betreffend, jo find, wie oben angegeben, in 27 Jahren 149,7
Meilen dem Betriebe übergeben worden, im Durchſchnitt alfo
in 1 Jahre 5,54 Meilen. Es haben aber nur in 17 Jahr»
gängen Bahneröffnungen flattgefunden. Beim Durchſchnitte
aur der 17 Eröffnungsjahre kommen auf 1 Eröffnungsjahr
je 8,8 Meilen neuer Bahnſtrecken. Die größte in Einem
Jahre eröffnete Anzahl von Meilen war bis jett 34,4 Meilen
oder 23 Procent des ganzen jegigen Bahnneged; Die Fleinfte
Anzahl von Meilen, welche in Einem Jahre eröffnet wurde,
war 1,4 Meilen oder 1 Procent des jebigen Bahnnekes.
4) Was die Länge der einzelnen Eröffnungen betrifft, fo
fommen bei 45 Gröffnungen und -149,7 Meilen Bahn im
Durchſchnitt 3,3 Meilen auf eine Gröffnung, Die größte
Strerfe, welche in einer Linie eröffnet wurde, war die 10 Meilen
lange Remsbahnſtrecke Ganftatt— Warjeralfingen; Die Fürzefte
Strede, welche. auf einmal eröffnet wurde, betrug 0,4 Meilen,
und war dieß die im erften Jahre des württembergifchen Bahn
279
betrieb8 zur Gröffnung gekommene Strede Untertürkheim —
Obertürfheim,
5) Der Pauſen, d. h. der Jahre ohne alle Bahner-
Öffnung waren ed feit Beginn des mwürttemb. Eiſenbahnbe—
triebes bis jegt im Ganzen 10. Als bemerfenswerth in dieſer
Beziehung tritt Die Periode vom 1. Juni 1850 bis 30. Juni
1859 hervor, indem bier ein Stillftand von 8 Jahren in
der Entwicklung des Eiſenbahnnetzes eintrat, der nur einmal
im Jahre 1853/54 unterbrochen wurde Dur die Eröffnung
der Weftbahn von Bietigheim nach Bruchfal, welche den erften
Anihluß des württembergiichen Bahnnetzes an das Badiſche
bewerkftelligte. Daß die beiden Jahre 1860/61 und 1865/66
feine Bahneröffnungen hatten, ift rein aus technifch-adminiftra-
tigen Gründen zu erflären.
Die Hniverfität Tübingen im Jahr 1577.
Rede, gebalten am 6. März 1869 in der Aula zu Tübingen,
Von R. Roth.
Mit dem Jahr 1577 hatte unfere Univerfität ihr erſtes
Jahrhundert zurüdgelegt. Ungefähr in die Mitte Diejed Zeit»
raums fällt ihre Neformation. Was davor liegt, bewegt ji
ganz in den Formen des Mittelalterd, was folgt, iſt zu=
nähft eine Zeit von Verſuchen. Das Interim droht wieder
audzureißen was eben Wurzel gejchlagen hatte, und erft unter
Herzog Ehriftoph tritt ein Dauernder Beftand ein, eine lange
Zeit der Ruhe, verbunden mit einem auffallend geringen Wechfel
in den Perſonen des Lehrförperd, welche biß gegen 1600
währt, wo niht blos Diefe langlebige Generation von
Profeſſoren ausftirbt, fondern auch Die Univerfität felbit Durch
Herzog Briedrih, Der gern und wiel regiert und neumodiſche
Herrſcher-Ideen auf den Thron bringt, eine neue Ordnung
constitutio Fridericiana empfängt. Man kann aljo das
Säcularjahr der Univerfität als die Mitte diefer erften nad
reformatorifhen Periode bezeichnen, welche ich kurz zu
ſchildern verſuche.
Glänzend hat die Univerſität ihr erſtes Jubiläum ge—
feiert. Sie ſah mit Stolz auf ihre Blüthe. Der junge
Herzog Ludwig, Chriſtophs Sohn, eben 24 Jahre alt, zu
Feſten und Fröhlichkeit wohl aufgelegt, erſcheint ſelbſt zur
Feier. Am Vorabend, am 19. Febr. 1578, reitet er in die
Stadt ein, die Herzogin und zwei ihrer Brüder, badiſche
Marfgrafen, an feiner Seite mit einem Gefolge von 200 Pfer—
den. Das Schloß füllte ſich mit glänzenden Gäften, während
feine Geſchütze das Mögliche thaten — wie, es ſchon damals
fürſtliche Sitte war — durch ihren Lärm alles Volk in feſt—
liche Stimmung zu verſetzen. ine Deputation der Univerſität
281
wird am Abend noch zum Herzog gefandt, um ihn zu den
Feſt-Acten des anderen Tages zu laden: der Procancellarius
Dietrich Schnepff — der Kanzler Jakob Andrei war in Ge—
jchäften der Koncordia abweiend — Nicolaus Varenbüler der
Jurift, der Medieiner Johann Viſcher und der Mathematiker
Apianud. Zmei andere Senatoren bringen diejelbe Einladung
an die Grafen und Barone Ded Gefolges.
Am anderen Morgen erjheint der Hof mit Paufen und
Trompeten in der Aula nova. Die Räthe des Herzogs,
Pröbſte und Aebte des Landes, eine Abordnung der Reichs—
ſtadt Ehlingen, Die furz vorher der Liniverfität eine Freiftabt
gewährt hatte, der hiefige Magiftrat, andere Gäfte von nah
und fern, alles drängt ſich herzu Die Feſtrede Schnepffs zu
hören. Dieje verbreitet ſich nicht fomohl über" die Gejchichte
der Univerfltät, die den Anweſenden befannt war, als über
die Verdienfte des Würtembergifchen Fürftenhaufes um dieſelbe,
Doc weist fie mit Befriedigung darauf Hin, wie viele tüchtige, _
in Würden und Ehren ftehende Männer aud ihr hervorge—
gangen, wie bonae artes et linguae in folcher Blüthe ftehen,
daß die gelehrteften Griechen in Byzanz befennen, ihres Volfes
Geift und Bildung fei nach Germanien, bejonderd auf Dieje
Akademie übergegangen.
Der Redner Dietrihb Schnepff, ein Sohn dei
Neformatord Erhard Schnepff, bildete mit feinen beiden Col—
legen Iac. Andrei und Jacob Herbrand, denen er übrigend
an Gelebrität etwas nachſtand, 30 Jahre lang die fireitbare
Phalanr mwürttembergijcher Orthodorie. Er galt zugleih nicht
blos für einen der tüchtigften Kanzelredner, ſondern auch für
einen beliebten Lehrer.
Der Rede, die lateinifh war, hatten Die Frauen Des
Hofs nicht angewohnt, dagegen erfchien die Herzogin, im Vier—
gejpann, mit ihrem Gefolge zu der Predigt Heerbrands, Die
ih jet anreihte, in der Kirche. Heerbrand hatte ſich den
evangeliichen Abſchnitt vom Knechte des Hauptmanns zu Ka—
pernaum zum Text gewählt; wie er es angegriffen hat, daraus
eine Jubelpredigt zu machen, bedaure ich nicht angeben zu
können. Ich habe im Augenblick kein Exemplar derſelben
aufzufinden vermocht.
Nach dieſen beiden dauerhaften Reden ging der Zug,
zum Theil zu Pferd und Wagen, nach dem Schloß; aber
nicht ſo raſch als ſie wünſchten ſollten die Gäſte zu dem
2832
Mahle gelangen, zu welchem der Herzog alle Feſttheilnehmer
geladen hatte. Er wollte feinen Schwägern den jungen Mark:
grafen erft noch eine Probe ftudentijcher Bräuche zeigen, führte
fie in den runden Thurm gegen Den Nedar — das tft wohl
der Thurm, mwelder 70 Jahre fpäter von den Franzoſen in
die Luft gejprengt wurde — und ließ da eine Depositio vor-
nehmen. Das iſt Die noch aus weit Älterer Zeit flammende
Gerimonie der Aufnahme des Neulingd in die Gemeinſchaft
der Gebildeten, der Afademifer. Das nannte man deponere
cornua, die Hörner abftoßen. In wunderlichem Aufpug, eine
Maske mit Hörnern auf dem Kopf,. einem Halsband von
Knochen und Dal. wird der Neuling vorgeführt; der Depofitor
nimmt die Werkzeuge um Die Hörner abzureißen, Haare, Nägel
zu kürzen, überhaupt dieſe rohe Geftalt in einen anftändigen
Menjhen umzujchaffen, der auf vorgelegte Fragen zu ant—
worten, zu fingen und andere Bemeife jeiner neugemonnenen
‚Fähigkeiten zu geben hat.
Endlih gelangt man zu dem erwünjchten Mahle im
Nitterfaal des Schlofjed, bei welchem die ſchweren filbernen
Becher aus Herzog Ulrichs Schatz fleifig umgiengen und der
junge Herzog, Liebhaber eines fröhlichen Trunks, Durch feine
Zeutjeligfeit alle gewann. Zum Nachtiſch führt Nikodemus
Friſchlin feine grammatifhe Komödie Priscianus vapulans
auf, in welcher der Grammatifer Priscian ald Die perjonificirte
Grammatik von jchlechten Lateinern aller Fakultäten mißhandelt,
von Erasmus und Melanchthon geheilt wird. Daß der Scherz
am Ende Iangmweilig wurde, fünnen wir dem Cruſtus gern
glauben.
So endete der erjte Tag, welcher die Weiernden von
Morgens 7 bis Abends 5 Uhr in Athem gehalten hatte.
Die folgenden Tage brachten weitere Gaſtmähler feitend
der Univerfität, eine Tifchrede von Hohmann, und nod ein
Geſchenk des tübinger Magiftrats in Geftalt eines fetten Stier,
der mit Wappenjchildern behängt unter einer feierlichen An—
rede des Stadtjchreiberd übergeben wurde; und man ging aus—
einander jehr befriedigt von all dieſen Herrlichkeiten.
Keined der folgenden Säcularjahre traf unfere Univerjität
in jolcher Blüthe, wie das erſte. Ludwig Timotheus Spittler
bat über Dieje ‘Periode im Jahr 1783 jo geurtheilt: „Alle
„Bacultäten und alle einzelnen Digciplinen in den Facultäten
„waren damals jo gleichfürmig gut bejegt, daß Tübingen viel-
283
„Leicht in feiner ganzen Gejchichte feinen Zeitpuntt hat, der
„diefem an Ruhm gleich käme, wo alle übrige proteftantijche
„Univerfttäten gegen diefelbe zurüdblieben. “
Ein ganz anderes Urtheil als diefer Hiftoriker fcheinen
freilich Diejenigen zu haben, die über Friſchlin fchreiben,
deſſen Händel gerade in dieje Zeit fallen. ine Univerfität,
welche aus Beſchränktheit, Eigennug und Neid den Mann
von fich ftößt, der vor allen verdient hätte einen Katheder zu
zieren, die dem Nepotismus und anderen perfünlichen Interefjen
dient, anftatt die Förderung ihres wifjenjchaftlichen Zweckes
über alle8 andere zu fielen — kann jene® Lob unmöglich
perdienen. — Nun kann man zugeben, daß der unglüdliche
Poet Nikodemus Friſchlin, dem fein trauriged Ende mie das
ganze Mißgeſchick feines Lebend dad Mitleiven der Späteren
gewann, ein fürtreffliches Ingenium war, wie feine Zeitgenofjen,
auch jeine Gegner anerkennen, daß in ihm noch ein Funke
des Geiftes der großen Sumaniften aus der erften Hälfte jenes
Jahrhunderts Iebte, und dennoch der Anficht fein, Daß die
Univerjität ganz richtig gehandelt hat, wenn le des Mannes
fi ermehrte. Sie hat ihm Die Laufbahn des Lehrers nicht
verichlofien, bat ihn auch jo geftellt, Daß er ausreichen konnte,
aber fie mollte den noch jungen Mann — er war damals,
als er ſich am dringendſten bewarb, 30 Jahre alt — in ihren
Rath nicht aufnehmen, ehe er Proben jittlicher Haltung ges
geben "hätte. Wenn nun Friſchlin fi der Gunft des Herzogs
und feiner Räthe erfreute, an der Univerfität jelbft anfänglich
einflußreiche Bürjprecher wie Varenbüler und Hohmann hatte,
durch feine Schriften raſch berühmt geworden war — fo ift
ed nicht der Widerfpruch des einzigen Cruſtus geweſen, der’
feiner Laufbahn bei der Univerfität im Wege ftand; fondern
jeine eigenen Schwächen und Fehler haben den im Glück pochen—
den, troßigen, heraudfordernden, im Unglück zaghaften Mann,
der nirgends in Die Verhältniſſe ſich ſchicken konnte, überall
Händel anrichtete, dahin geführt, daß er nach allen Seiten
verfeindet war, daß feine Beichüger die Hand von ihm ab»
zogen und im Grunde Niemand es beklagte, ald der Herzog
ihn Hinter den Mauern von Hohenurach zur Ruhe brachte,
Es ift traurig, daß ein folches Talent im Elend unter=
ging, aber Frifchlin ift fein Märtyrer; und es darf, wenn
auch im Einzelnen gefehlt wurde, meder Die Regierung des
284
Herzogs noch Die Univerfität für fein Verkommen verantwort-
lich gemacht werden, j
Die Univerfität hat in jener Zeit noch faft unumſchränkt
fich felbit regiert, auch in der Wahl von Lehrern höchſt jelten
einen Wipderfpruh der Regierung erfahren. Mißgriffe hatte
fie felbft zu tragen und konnte in feiner Weile die Schuld
auf andere ſchieben. Sie ift auch in Friſchlins Sache mit
Ueberlegung und confequent verfahren und fonnte nicht anders,
wenn fe nicht fich ſelbſt ſchaden wollte, Ich glaube alfo dieſen
ganzen Streit, aud dem man viel mehr gemacht hat, als er
werth ift, hiemit beijeite legen zu können.
Der Senat beitand aus ſämtlichen Doctoren der Drei
fogenannten oberen Facultäten, 3 Theologen, worunter der
Ganzler — von welchem es in Herzog Ehriftoph8 Ordination
son 1561 heißt: „das er fol und well, unfer und unjer
„Erben Rath haiffen und fein, und hierumb die gewöhnlich
„unfer Canzley-Raths-Pflicht thun“ — ferner ſechs Juriften,
drei Medicinern und drei gewählten und wechſelnden Mit-
gliedern der Artiftenfacultät. Das Collegium beftand alfo
aus 15 Köpfen, und weit das Uebergewicht hatten die Juriften.
Unter ihnen ift lange Zeit der einflußreichfte Nicolaus
Barenbüler geweſen, Lehrer der PBandecten und zugleich
ein gewandter praftiicher Jurift, Der für Fürften und Städte
eine Menge von NRechtögefchäften geführt hat und insbeſondere
beim würtembergiſchen Hof hochgeſchätzt war. Er flammte
aus Lindau von einer patriciihen Familie, hatte in Straß—
burg, Löwen, Cöln feine Studien gemadt und wurde — erft
25 Jahre alt — in Tübingen zum Lehrer angenommen (1544).
Bald hatte die Univerfität Anlaß, die Dienfte ihres jüngften
Gollegen in Anſpruch zu nehmen. Als nach dem kläglich ge-
führten ſchmalkaldiſchen Krieg der Kaijer die proteftantijchen
Linder und Städte bejebte und Herzog Alba Würtemberg mit
fpantjchen Soldaten überzog, Drobte auch Tübingen ſpaniſche
Bejabung und mit ihr der Univerfität ein ficherer Ruin, Der
Senat beſchloß fih jchleunig an den Kaiſer ſelbſt zu menden,
der damald in Augsburg Reichstag hielt. Briefe an Karl V.,
mit Den Dringendften Bitten, an den jüngeren Granvella, den
nachmaligen Gardinal und an andere einflußreihe Männer
wurden ausgefertigt — die Goncepte find noch vorhanden —
und Varenbüler ſollte ald Gefandter der Univerfität die Sache
führen. Früh am Morgen flieg er zu Pferd, begleitet von
285
dem tübinger Rathsherrn Johann Stammler und war am
andern Vormittag ſchon in Augsburg, Wie geſchickt er fein
Geſchäft führte und alle Mittelöperfonen zu benüben wußte —
jo wurde 3. B. Veſalius der berühmte Anatom Leibarzt des
Kaiferd in Auſpruch genommen, an welchen neben dem Schrei»
ben des Senats Leonhard Fuchs ald Fachgenoſſe einen be—
fonderen Brief gerichtet hatte — das zeigen Varenbülers
Briefe und der glüliche Erfolg der Verhandlungen jelbft. —
Obwohl Varenbüler, deſſen Geſchick für die Gejchäfte immer
mehr erkannt wurde — für Herzog Ehriftoph reiste er allein
dreimal nah Prag mit Aufträgen an Kaifer Marimiltan II.
— fo kehrte er doch immer wieder auf den Lehrftuhl zurüd,
Johannes Harppreht rühmt von ihm neben den allgemeinen
Qualitäten des Juriften feine Sorgfalt correfter Darftellung
und die Eleganz feiner Sprache. Daß die Verbindung diefer
Eigenſchaften mit feiner Gejchäftsfenntnig und Erfahrung ihn
zu einem Lehrer machen mußte, bei welchem fich etwas lernen
Tieß, leuchtet ein. Varenbüler ift der Gründer einer zahlreichen
und angejehenen Bamilie geworden. Sein Enkel ift der be=
rühmte Johann Gonrad Darenbüler, der in den Adelſtand
erhoben wurde, zu Tochtermännern Hatte er zwei fürftliche
Kanzler und einen Geheimerath. Gegen dad Ende feiner
Wirkſamkeit Hatte der Senat freilich oft und viel zu lagen,
daß er jeiner Lektur nicht gehörig warte, und man ſetzte ihm
dafür, wie es damald Vorſchrift war, Geldſtrafen an, einmal
jogar 100 fl. — für jene Zeit eine fehr hohe Summe —
aber immer wieber Iegte Die Regierung für ihn Fürſprache
ein in Erinnerung an die Verdienſte feiner früheren Jahre.
Um fo beſſer war es, daß er einen Collegen und. Wlterd-
genofjen neben fich Hatte, welcher ein Mufter des regelmäßigen
Fleißes zu fein ſcheint, Anaftafiud Demler. Noch von
dem 68jährigen jehreibt 1589 Jacob Andrei der Kanzler in
einem Bericht an den Herzog, er fei in Wahrheit eine Säule
der Hochſchule. Diefer Mann Hatte eher Neigung ald Varen⸗
büler, der ein zu kluger Weltmann war, auch mit theologijchen
Dingen ſich zu bejchäftigen und foll während des Interim ſich
unerſchrocken bemiejen haben. Neben ihnen flanden zwei ältere
und zwei jüngere Lehrer; unter jenen Gappelbed, Lehrer
des Römiſchen Rechts, der Senior der Univerſttät — aus
der Nähe von Augsburg gebürtig, der einft in Wittenberg
beit Luther gehört, in Italien jura flubirt und in Ferrara
286
promoviert hatte, unter den jüngeren Hohmann, Lehrer Des
canonifhen Rechts, der durch feine Stiftung ein Gedächtniß
unter und gelafjen hat und mie feine älteren Gollegen Con—
filiariu8 mehrerer Bürften war. Erat tum, fagt Johann
Harpprecht, ein Schüler diefer Männer, juridicae facul-
tatis tanta ob excellentissimos Juris antecessores in locis
etiam exteris celebritas et fama, ut ad eam omnium or-
dinum homines certatim affluerent et causis in diffieillimis
consilia flagitarent.
Für Die Rechtswiſſenſchaft war jene Periode Feine Zeit
rajher Bewegung. Sie hatte nicht nöthig den längſt be-
tretenen Weg zu verlafien; fie durfte nur dem allgemeinen
Fortſchritt wiſſenſchaftlicher Methode folgen, um mit Hilfe ber
erweiterten geſchichtlichen Anſchauung und namentlich bejjeren
Geſchmacks almählih auf eine höhere Stufe zu gelangen.
Ganz anders die Medicin.
Sie ftand noch in der erften Hälfte des 16. Jahrhun—
dertd auf einem unglaublich niedrigen Standpunkt. Ich will
Damit nicht jagen, Daß es nicht Aerzte gegeben babe, welche
die glücklichſten Kuren machten, oder fühne Wundärzte —
aber Die Mebicin ald Wifjenfhaft war im Zuftand der Kind—
heit, Der große Aufſchwung der Geifter, der den Anfang
der neuen Zeit bezeichnet, Hatte fie nicht fogleich mitzureißen
vermocht. Wie wenn nur die Griechen und in ihren Fuß—
ftapfen Die Araber die Fähigkeit gehabt Hätten, das gefunde
und das Franke Leben zu erforfhen, fo machte fi der da—
malige Arzt — jo meit ed ſich von der Theorie handelt —
zum bloßen Erflärer und Nachbeter der Griechen und Araber.
Und ed war fchon ein Fortſchritt, wenn wenigſtens die eine
diejer Feſſeln, Die Auctorität der Araber, zerſchlagen wurde.
Das hat Hier in Tübingen Leonhard Fuchs gethan, Der
nahe an die Zeit heranreicht, von welcher wir reden; er farb
1566. Bei den Gejchichtfchreibern der Medicin gilt er, ſoviel
ich gejehen Habe, für ftreitfüchtig und mißgünftig gegen bie
Nebenbuhler feines Ruhmes. In der Gefchichte unferer Unis
verfität aber hat er einen fehr guten Namen nicht blos als
Gelehrter und Lehrer, fondern. auch als geſchäftskundiger
Senator und Verwalter. Siebenmal hat er dad Rectorat ges
führt, und es ift ein Vergnügen auf Netenftüde von jeiner
Hand zu floßen.
Es blieb aber noch immer die Auctorität der Griechen,
287
und ed war die Blüthe medicinischer Gelehrfamkeit einen
GCommentar zu den Aphoridmen des Hippofrated oder einigen
Büchern Galend abzufafien. Waren ſchon deßhalb die Medi—
einer zugleih Philologen, jo war ihnen nad einer anderen
Seite hin dieſes Willen noch viel nothwendiger. Noch war
Ariftoteled der Führer, an defien Hand allein man die Natur
erforfchen zu können glaubte; ohne welchen man nur einzelne
fhüchterne Schritte wagte. Die Aerzte waren Philoſophen.
Eine Anzahl der befannteften Aerzte find zugleich gelehrte
Ariftotelifer. So aud in Tübingen. Hier hat zwei Genera=
tionen hindurch Die eigenthümliche Verbindung der Lectur Des
Drganon — aljo fogar der rein logifchen Bücher ded Arifto-
teles — mit der medicinifhen DVorlefung über Galenus und
dergleichen beftanden. Was wir Mebdiein nennen, Das lief
neben dieſem philoſophiſch-hiſtoriſchen Willen her als. Kräuter-
funde, Lehre von den simplicia d. h. den Arzneimitteln, die
man bei irgend einem practicus zu erlernen ſuchte, einzelne
anatomifche und hirurgifche Uebungen. Das waren aber Neben-
Dinge, was ſich dabei ergab, konnte auf die theoretiſchen Grund-
füße nicht einwirken. Es war nicht wejentlich anders als bei
der Theologie des Mittelalters, mo jeder Einzelne wohl nad
rechnen, gleichfam die Probe machen durfte, brachte er aber
ein andered Facit heraus ald die anerkannte Lehre, fo hatte
er gefehlt.
Bon den drei Medicinern, welche Tübingen zur Zeit der
Säcularfeier beſaß, waren zwei wirklich bedeutende Männer :
Sacob Schegk und Johannes Viſcher; jener die alte,
diefer Den Uebergang in die neue Zeit repräjentierend. Schegk
war noch lange College ded Leonhard Fuchs gemejen, mie Diefer
ein Verehrer der Griechen und ein fo perfecter Ariftoteliker,
daß man von ihm fagte: wenn Die Werke des Xriftoteles
verloren gingen, er könnte fle wieder herſtellen. Durch zahl:
reiche Schriften in diefer Richtung hatte er. fich weit und breit
einen Namen gemacht und ift von den Zeitgenoffen für den
gelehrteften Mann in Tübingen gehalten worden.“) Daß er
auch ein praftifcher Philojoph mar, zeigt dad Wort, dad man
von ihm erzäblt: es habe, wie er in hohem Alter. Halb er-
blindet war, ein medicus ophthalmicus feine Kunft an ihm
*) Auf die Lyoner Ausgabe feiner Topica hat ber Herausgeber
geſetzt: medici et philosophi nostro tempore facile principis.
288
zeigen wollen, da habe er ed abgelehnt und gejagt: er babe
in. feinem Leben vieles geſehen, was er lieber nicht gejehen
hätte, und manchmal wünjhe er auch taub zu fein.
An den Erfahrungen dieſes Mannes kann man jehen,
wie hart damald das Joch der Orthodoxie auch in der prute=
ftantijhen Kirche auf den Gewiſſen lag, und wie der Reblichfte
Mühe hatte, ihre Korderungen zu befriedigen. Obmohl Schegf
für Die Kirchenlehre felbft die Feder geführt hatte in mehreren
Streitſchriften gegen eineg Fachgenoſſen, einen italienijchen Arzt,
jo widerfuhr ed ihm doch gegen dad Ende jeined Lebens,
ald er ſchon erblindet war, daß er in den fchlimmften Ver—
dacht gerieth. Er follte in zwei Stüden, die damald die ge=
fährlichften waren, in den Lehren vom Abendmahl und von
den zwei Naturen Chriſti zu den Reformierten neigen. Das
wollte man aus feinem Gommentar zu den Topica des Ari—
ftotele8 Herausgelefen haben, und aus einer Heinen theologiſchen
Schrift, die er 20 Jahre früher verfaßt Hatte. Grund genug
den alten Franken Mann zu feierlihemn Widerruf zu veran-
laſſen, den er unter Anleitung Andreäs vor Rector und
Decanen ablegte, worüber ihm ein förmliches Zeugniß ausge—
ftellt und gedrudt wurde,
Bor ſolchen Begegnungen wußte fih fein Schüler und
jüngerer Gollege Johannes Viſcher zu hüten, obwohl er
in diefen Gontroverfen vermuthlih gut zu’ Haufe war, denn
er war einft Luthers und Melanchthons Zuhörer geweſen.
Die Laufbahn dieſes Manned iſt bezeichnend für Die Art des
damaligen Studiums. Viſcher war ein Landdmann des Leon—
hard Fuchs aus Wemding, einem Städtchen in Niet. Er
hatte die Anfänge des Lernens hier gemacht; durch‘ eine Seuche,
welche die Univerfltät zerftreute, vertrieben gerieth er nad
Wittenberg; von da wiederum durch einen Zufall verdrängt
reiöt er nah Paris, um fih die Sorbonne anzufjehen; auf
dem Ruͤckweg hält er fich längere Zeit in Straßburg auf, um
zugleich mit dem befannten Humaniften Hieronymus Wolf bei
einem Arzt in Straßburg Griehifh und Hebräiſch zu lernen.
Endlich kehrt er nah Wittenberg zurüd und wird dort Ma—
giſter; und jegt fragt er ſich — nad 6jährigen Arbeiten und
Fahrten — mweldem Fachſtudium er ſich zuwenden fol. Sein
Lebenäbefchreiber meint, er habe wohl deßhalb die Mebicin
gewählt, weil er felbft von zarter Gonftitution auf feine eigene
Gejundheit viel Sorgfalt wenden mußte.
289
Sein erfter Führer war der gelehrte Arzt Caſpar Peucer,
Melanchthons Schwiegerfohn, fpäter vielgenannt ald Haupt
der Kryptocalviniften, bei ihm hörte er über Dioscorides alfo
vermuthlich unter dieſem Titel eine Botanif und Arzneimittel-
lehre. Darauf zwei Jahre unter Leitung des Leonhard Fuchs
und Schegk hier in Tübingen, und fo ausgerüſtet ftrebte
er nach Italien, wo die medieiniſche Wiſſenſchaft eben auf
eigenen Füßen zu ftehen anfing. Dort ftudierte er Anatomie
bei Faloppia in Padua und einem Chirurgen in Venedig,
bei Peter Andread Mattioli in Görz die Lehre von den
simplicia, die anderen Disciplinen bei den berühmten Aerzten
in Bologna, wo er promoviert, und endlich nad Deutjchland
heimgefehrt Die eigentlihe Practica bei Heinrich Wolff in
Nürnberg, einem’ Bruder des Humaniſten. ‘So hatte Viſcher
eilf Jahre auf Univerfitäten und bei einzelnen Meiftern zuges
bracht, vier bis fünf davon ausfchlieflih für Medicin. So
groß war der Ruf, der dem heimfehrenden voranging, daß
al8bald die Univerfität Ingolftabt ihn den Proteftanten berief
und ihm in Olaubendjahen Breiheit zuſicherte. Doch war
das nicht von Dauer, und Viſcher zog ed vor als Arzt nad
Nördlingen zu geben, von dort aus nach Anſpach als Leibarzt
ded brandenburgiſchen Markgrafen Georg Friederich; endlich
— zum Theil vertrieben durch einen paracelſiſchen QDuadjalber,
der am Hofe Eingang hatte — fand er jeine richtige Stelle
bier als Nachfolger ded Leonhard Fuchs. Seine Hieflge Wirk-
ſamkeit als Lehrer und Arzt jcheint gleich bedeutend gemejen zu
fein. Er war der Mann, feine Schüler in die neuen Rich—
tungen der Mebicin einzuführen. — In den Acten ded Senats
finde ih, daß er bei Verhandlungen über Glaubensſachen, zu
welchen damals die Korderung der Unterſchrift der Concordie
Anlaß gab, fih mit der Schonung außfpricht, welche man von
dem vielfeitig gebildeten Mann, der die Welt gejehen Yat,
erwartet, Sein Bild, dad wir befigen — mie die Bilder
faft aller feiner Hiefigen Zeitgenoſſen — zeigt einen feinen
Kopf.
Unter den Theologen feiner Zeit fteht weit voran
Jakob Andreä, ein Mann von feltener Energie, bejeelt von
glühendem Eifer das Werk der Reformation zu fördern und
zu vollenden. Und er hat in gewiffen Sinne erreiht, was
er erfirebte. Die Kirchengefchichte verzeichnet feinen Namen
ald des Haupturhebers der Eoncordienformel, einer Befennt-
Württemb. Iahrb. 1871. 19
-
290
nißſchrift der proteftantifchen Kirche, durch melde ihr Lehr⸗
begriff im Einzelnen feitgeftelt, Controverſen entjchieden werben
follten. Die Reichsſtände, melde die Kormel annahmen, zwan—
gen ihre Kirchene und Schuldiener zur Unterzeihnung der—
felben.. So glaubte man der Irrlehre den Mund geſchloſſen
zu haben, jo gut ald die katholiſche Kirche. Noch bewahrt
unjere Bibliothet dad Gremplar des Concordienbuchs (Tübinger
Bolioausgabe von 1580) in weldem, Andreä an der Spitze,
alle Lehrer unferer Univerfität bis in die 70er Jahre des
vorigen Jahrhundert3 ihre Unterfchrift leifteten, zum Theil mit
dem Ausdrud voller Uebereinftimmung.
Wenn gleih Andrei oft und lang von hier abmejend
war in Sendungen aller Art, einzelne Kirhen in Städten
reformierend, auf Religiondgejprächen und dergleichen, jo hat
er doch bier auch gelehrt, vorzüglih im Bach der praftijchen
Theologie, und daneben viele Schuldisputationen geleitet und
die Theſen Dazu geftelt. Er ift zugleich ein eifriger und ge=
waltiger Prediger gemefen und fruchtbarer Schriftfteller, deſſen
gedruckte Tractate, Streitfchriften, Predigten u. ſ. w. ſich wohl
auf zweihundert Nummern belaufen mögen. Sein Geijt war
in der Yacultät der dominierende, dem Heerbrand, Schnepff,
der jüngere Brenz fih willig unterorbneten. Sie bewunbderten
ihn ald den tapferen Kämpfer, der nicht blos fünfzig Schlachten,
wie Julius Cäſar, gejchlagen, fondern in meit zahlreicheren
Kämpfen unblutiger Art Durch. das Schwert des Geifted geflegt
habe. Als charakteriſtiſch für die Zeit und für die Bedeutung
des annes will ich anführen, daß man, als ſein Ende her—
a mjaahte — er ſtarb 62 Jahre alt — die größte Sorgfalt
— um ihn fein letztes Bekenntniß vor zahlreichen ge—
a aktin in Zeugen ablegen zu laſſen. Man fürdhtete die Nach—
Ki her, Öngner. Und wirklich erhob ſich auch bald nad
m Tod das Gerücht: Andrei habe im Angeſicht Des
*— ganze Kehre, für welche er fein Leben lang gekämpft,
ar erthum; permorfen; er habe aus ben Händen eined Je—
fui ten das Sacrament zu empfangen begehrt und jei, ald ihm
das, ꝓfrſagt wurde, in, Berzweiflung dahingefahren.
nog Sen —5 MET od Heerbrand — 7 Jahre älter
ol 33 yt ar fein Raqfolger im Ganzleramt — war fein
gefrgner Beh. Schüler entherd, Bugenhagens, Meland=
6A HD ſchon ——— als Student von eiſernem
Fleſß bemerkt, iſt erfolg gauged. Leben über ein unerſchütter-
es
91
Tiher Anhänger jener Reformatoren und ein fo pflichttreuer
Lehrer geweſen, daß er niemals eine Lection fol verfäumt
haben bis in fein 77 Jahr; wie er denn auch bis dahin
niemald frank gewejen ifl. Seine lectio ordinaria war der
Ventateuch; er ſcheint darein die ganze Theologie verwoben
zu haben, denn er hat diefe Vorlefung in 40 Jahren Amal
abjolviert, und es fol in derjelben, wie ein Zeitgenoffe angibt,
nicht blos von Gott und feinen Eigenjhaften, fondern au
son den Engeln, dem Himmel, Sternen, Erde, Meer, Men—
fen, Thieren und Pflanzen gründlich gehandelt worden fein,
. So bat Schnepff, fein ſchon erwähnter Gollege, in 30 Jahren
feine ordentliche Lection die prophetifchen Bücher zweimal, die
Pjalmen einmal gelefen, Hat dann mit Hiob begonnen, ift aber
nur bis zur Mitte gelangt, obgleich er damit etwas geeilt
Haben ſoll. Ä
Diejenige Schrift, welche Heerbrandg Namen am be=
Tannteften gemacht hat, iſt fein theologiſches Compendium,
damals eined der verbreitetften Lehrbücher, eine Bearbeitung
der Dogmatik nad den Grundfäßen, welche in der Concordien—
formel ihren Ausdrud fanden. — Er und Andrei haben
durh Vorbild und Schriften einen lang nachmirkenden Ein—
fluß auf die Haltung der würtembergijchen Theologie und
Geiftlichkeit geübt, find darum auch in wiſſenſchaftlichen Kreifen
die befannteften Namen damaliger Zeit geblieben. Ich glaube
deßhalb nicht Länger bei ihnen verweilen zu follen, um von
den Artiſten noch eine kurze Schilderung geben zu können.
Die facultas.artium zeigt damald im Weſentlichen
noch dieſelbe Verfaſſung mie ein Jahrhundert früher. Sie
hatte ihre befondere Stellung neben den drei oberen Facul-
täten, gleichfam eine Eleine Univerfität für fih. Inter ihrem
eonsilium ftand zugleih dad contubernium und Dad paeda-
gogium, für melde bejondere Hilfelehrer in der Regel auf
furze Zeitdauer angeftellt wurden. Bid auf Herzog Ehriftofs
Ordination von 1561 hatte der Ganzler zwar bei der Be-
ſtellung der Lehrer in den oberen Facultäten, nicht aber in
der Artiftenfacultät mitzuwirken. Aus Diefer eigenthümlichen
Unabhängigkeit der Bacultät, die fih aus alten Zeiten und
Verhältniſſen namentlich der Parifer Univerfität herleitet, er—
klärt ſich auch, daß die Facultät nicht in corpore in ben
Senat der Univerfität Aufnahme finden konnte. Die ordents
lihen Lehrſtellen derſelben fcheinen damals fünf geweſen zu
4
292
fein: zwei für Latein und Griechiſch, utriusque linguae, eine
für philosophia naturalis, eine für Ethik, eine jür Mathe—
matif; daneben noch eine Anzahl von auferordentlichen
Lehrern, jo daß 3. B. 1577 in der Rechnung des Rectors
über die Gehalte zmölf Perfonen unter dem Titel der Pro-
fessores bonarum artium laufen, darunter auch der Mufifus,
der immer ein Magifter if. Daß übrigens die Lehraufgabe
der Facultät höher geachtet und ihre Xehrer befjer geftellt
waren ald vor der Reformation der Univerfität, zeigt fi
äuferlih ſchon darin, daß die Artiftenftellen nicht mehr blos
ald Staffeln zum Eintritt in eine der drei Facultäten gejucht
werden, wie noch 50 Jahre früher Negel war,
Die fünf Männer, Die wir 1578 als ordentliche Xehrer
finden, ©. Liebler für philosophia naturalis oder physica,
wie man damals fagte, Gruflus und Georg Hizler für beide
Spraden, Samuel Heiland für Ethik, Apian für Mathematik,
jehen wir niemald nach einer anderen Stellung ftreben. Unter
ihnen haben fi Erufiud und Apian den größten Namen
gemacht, Doch muß ih im DVorbeigehen ded Samuel Hei—
land, des professor ethicus, gedenken, eined Manned von
vieljeitigen Kenntniffen, der neben einer anerfannten Wirkjam-
feit auf dem Katheder Dur 36 Jahre Die Dornenvolle Stelle
eined Magister domus am herzoglichen Stipendium befleidete,
durh Ernſt und Strenge der Disciplin ein Schreden Der
Ungerathenen, geachtet und geliebt von den Fleißigen. Ihm
hat fein Schüler Joh. Keppler, nachmals der berühmte Aftronom,
in lateinischen Derfen ein Denkmal der Dankbarkeit geſetzt, Das
ihn und den Lehrer ehrt.
Martin Erufiuß ift wohl der vopulärfte Name unter
den Lehrern jener Zeit durch feine ſchwäbiſche Chronik,
welche erft im vorigen Jahrhundert — etwa 140 Jahre nad
ihrem Erſcheinen — von 3. 3. Mofer ind Deutfche überfegt
und fo in viele Hände gebradt wurde. Man wirft Ddiefem
Buch feine Kritiklofigkeit vor; mir ſcheint e8 ein Kauptvorzug
deſſelben zu fein, daß Cruſius alles befchreibt, was ihm unter
die Hände kommt, alles erzählt, mas ihm berichtet wird, und
und eine Menge von Stoff liefert, den wir fonft nirgends
finden. Er ift ein emfiger Sammler, wie es wenige gibt,
und indbejondere für unfere Univerfitätögefchichte ift er allen
denen, die nicht Die Originalacten felbft Ballen, eine unent-
behrlihe Fundgrube geweſen.
293
Sein Hauptverbienft an der Univerfität ift, das Grie
Hilde und den Gefhmad an griechiſcher Kiteratur
gründlich eingebürgert zu haben. Er las am liebften über
Homer und Thucydides, und für jene Xection bedurfte er des
größten Hörſals. Der griehiihen Sprache bediente er fi
jelbft mit jolcher Leichtigkeit, Daß er nicht nur bei jeder Ge—
legenheit Verſe darin macht, fondern auch auf den Einfall Fam,
Predigten in griehiiher Sprache nachzuſchreiben und ganze
Bände damit zu füllen. Ihm trug deßhalb der Herzog die
Ueberfegung des Heerbrandſchen Compendiums auf, ald man
mit dem Patriarchen in Gonjtantinopel Verbindungen ange-
knüpft hatte und eine Zeit lang den glüdlihen Wahn hegte,
die griehijche Kirche für die Ideen der Reformation empfäng-
Lich machen zu können. Griechen gingen häufig bei ihm aus
und ein, und er benüßte dieſe Gelegenheit, fih über Land
und Leute und namentlih über die neugriechiſche Sprache zu
unterrichten. SHandichriften von Claſſikern und Kirchenvätern
fuchte er ſich aus Bafel, Straßburg, Augsburg zu verichaffen;
ſchrieb ab und ercerpierte. Unermüdlih fucht er ſich zu unter-
richten, hört bei Schegk über dad Organon und Galenus, bei
Liebler 6 Jahre lang in physieis ; unterhält die ausgebreitetfte
Correſpondenz, um durch Verkehr mit Gelehrten zu lernen.
Keinen der alten Profeſſoren fennen wir genauer als
Eruflus, denn er hat ausführliche Tagebücher, auch fein Leben
in Form eined Tagebuchs niedergefchrieben und alle feine Hand—
ſchriften ſamt feiner anjehnlihen Bücherfammlung der Facultät
binterlaffen, die eine eigene Bibliothek beſaß. Mit diefer jind
fie im Jahr 1776 in den Beſitz der Univerfität übergegangen.
Aus diefen Aufzeihnungen tritt er und ald ein durchaus
achtungswerther Menfch entgegen, treu in feinem Beruf, ges
wijjenhaft in der Verwaltung, eifrig wachend über der Ehre
der Univerfität, beforgt für das Wohl feiner Schüler, ftets
bereit andern zu dienen, und wahrhaft fromm Wenn er
dabei empfindlich ift, wo feine Ehre ald Gelehrter berührt
wird, wenn feine Gewifjenhaftigfeit zumeilen pedantiſch und
leinlih wird, jo werden wir ihm dieſe Schwächen, jenen
Vorzügen gegenüber, nicht allzuhoch anrechnen und namentlich
begreifen, daß ein ſolcher Charakter von einer zuchtlojen Natur
wie Friſchlin fih abgeftoßen finden mußte.
Der Vertreter der Mathematit, man Tann fagen der
ganzen damaligen Naturmwillenichaft, joweit man fle an den
294
Univerfitäten hatte, Philipp Apianus, war eined be—
rühmten Mannes Sohn, aus Ingolftadt gebürtig. Sein Vater
Petrus Apianus (urjprünglid Bennewig und etymologifh falſch
überfegt) ift der Verfaſſer mehrerer aſtronomiſch-mathematiſcher
Werke, war Profefjor in Ingolftadt, Mathematicus des Kaiſers
Karl V., von Ddiefem geadelt und jonft geehrt. Der Sohn
trat in die Fußftapfen des Waters, juchte fih auf franzöſiſchen
Univerfitäten in der Mathematik auszubilden; jpäter legte er
Üh auf Medicin in Italien, promoviert in Bologna und wird
Nachfolger feines Vaters in Ingolftadt. Don dort aus hat
er eine Art Landesvermeſſung von Baiern ausgeführt und auf
24 Blättern herausgegeben; eine Topographia Bavariae in
quatuor Tetrarchias divisa von ihm verfaßt, wird auf der
Müncener Bibliothek verwahrt. Als er feines Glaubens
wegen von Ingolftadt vertrieben, 38 Jahre alt, hieher kam,
war er ſchon von großem Ruf begleitet, viel gereist, an den
Höfen z. B. in Wien gern gejehen, mit vielen Ghrenketten
geſchmückt; zugleih ein mwohlhabender Mann; er bejaß natur—
wiſſenſchaftliche Sammlungen aller Art, eine eigene Druckerei—
einrichtung und eine reihe Bibliothef. Seine Lieblingsébe—
ihäjtigung ift, nah dem Vorgang des Vaters, die Aftronomie
geblieben, und er trug fih mit großen Plänen zu Serjtellung
von Inftrumenten und Herausgabe von Werken, als ihn im
58 Jahre mitten unter jeinen Büchern ein Schlaganfall über-
raſchte. Seine legten Lebensjahre waren dadurch verbittert,
daß auch ihm, gegen feine Meberzeugung, die Unterjchrift der
Goncordie zugemuthet wurde. eine vernünftige Ginwendung,
daß er in Schulfragen und Gontroverjen ich fein Urtheil
zutraue, und jein Beitritt der Sache jelbit gar Fein weiteres
Gewicht gebe, daß er von jeber der Augsburgiſchen Confeſſtion
angehangen und darüber Verfolgung erduldet babe, entſchuldigt
ihn nicht: Die Negierung gibt ihm jeine Gntlaffung. Der
Hauptanftoß ift ihm die Abenpmahlslehre gemeien, in welcher
er die reformierte Anficht nicht zu verdbammen vermag.
Diefer Glaubendzwang ift der trübe Schatten, der. in
jene Zeit hereinfällt. Die Univerſität jollte den Anfichten
eined fürftlichen Kirchenregiments dienſtbar fein. Won diejen
Dingen ſich zurüdziehen hieß eine tadelnswerthe Gleichgiltigkeit,
die Theilnahme aber war deſto gefährlicher, je ernfter fie ge=
meint war. — Und doch wird man auch hierüber milder
‚urtheilen, wenn man gleichzeitige Erjcheinungen ind Auge faßt.
295
Was tft diefer Glaubenszwang im Vergleich mit der Gewalt
ded damaligen Aberglaubens! In der nächften Umgebung
Tübingens, in Hechingen, Rottenburg, Horb — ſämtlich nicht—
würtembergijche Städte — find Hexenproceſſe etwas häufiges.
Die Juſtiz gibt ſich willig dazu her. Wenige Monate nad
dem biefigen Jubiläum am 15. Mai ging bei Horb ein ver-
heerended Hagelmetter nieder, und am 7. Juni ſchon werden
9 Weiber als Heren verbrannt. ‚In Stuttgart ift ein Fall
vom Jahr 1574, aus Tübingen ift Feiner befannt. Erſchien
ein Komet am Himmel, fo zitterten andere vor Gottes Zorn.
Cruſius aber, der den Apianud um dieſe merkwürdigen Ge—
ftirne befragt, erhält die Antwort, daß der gefürdhtete Schweif
nichts anderes fei, ald die den Kometen durchſcheinenden Son=
nenftrahlen; und daß der Komet nicht in der Luft, jondern
im Aether d. b. im Weltraum fich bewege.
Es mußte troß der Bevormundung in Glaubensjachen
doh immer ein freierer Geift auf der Univerfität: herrichend
bleiben, den das Lehren und Lernen von ſelbſt mit fich brachte,
Leider ift der Aufihwung, welchen damals die Wiljen-
Ihaft nahm, um fi von überlieferten Irrthümern und uns
brauchbar gewordenen Formen zu befreien, nicht lange Darauf
dur Die Drangjale des langjährigen Krieges, von welchen
unjere Univerfität ſehr ftarf betroffen wurde, gelähmt worden.
Der folgende Verfall läßt aber Die vorangehende Blüthe nur
in hellerem Licht erfcheinen, Das Tübingen vom Ende des
16. Jahrhunderts vertritt würdig den damaligen Stand der
Wiſſenſchaft. Die beiden Herzoge, mit deren Regierung der
Zeitabjchnitt zufammenfällt, fürdern mit perfünlicher Theilnahme
ihre Univerfität und freuen fich ihres Gebeihend. Die Negie-
rung mißgönnt ihr nicht, wie dad jchon unter dem folgen-
den Herzog geichah, ihre Unabhängigkeit. Vifltationen herzog-
liber Commiſſäre bielten den Einfluß der Negierung hinreichend
aufrecht. Die unläugbaren Vortheile Eorporativer Verfaſſung
und GSelbftregierung beftehen” neben dem landesherrlichen Auf—
ſichtsrecht.
Schreiben Friedrich des Srommen Kurfürftien von
der Pfalz an den Herzog Chrifloph von Württem-
berg vom 17. Iuni 1563 *)
(aufgefunden in ber Regiftratur des k. ev. Gonfiftoriums zu Stuttgart
und mitgetheilt von Kreißgerichtärath v. Hufmagel).
Meyn freundtlih Dienft, auch was ich Jederzeit mehr
freundtichaft liebb vnd gutd vermag Zuvor. Hochgeborner
fürft, freundlicher Lieber Better, jchwager bruder vnd gevatter.
*) Nachdem Kurfürft Friedrih im Beginne des Jahres 1563 in
ber Kurpfalz den fogenannten Heidelberger Katechismus einzuführen
unternommen hatte, vereinigten fich die Fürſten Wolfgang Pfalzgraf
bei Rhein, Ehriftoph Herzog von Wiürtemberg und Garl II. Mark:
graf von Baden Pforzheim unter dem 6. April und wieder 1mter
dem 4. Mai des genannten Jahres zu Golleftivfchreiben an ihn, um
ihn von feinen Neformen zum Lutherthum zurüdzuführen, von weld
beiden Schreiben und nur das lebtere erhalten ift und fih in Heppe
Geſchichte des deutfchen Proteftantismus in den Jahren 1555—1581
Bd. 2, Anhang S. 5. mitgetheilt findet. Dasfelbe wurde von Kurs
fürjt Friedrich am 14. Sept. 1563 ausführlich in ablehnendem Sinne
beantwortet und findet fih in der genannten Schrift Anhang ©. 12,
fo wie in den auf Veranlafjung des Königs Marimilian van Baiern
——— geſammelten Briefen des Kurfürſten Friedrich Bd. 2.
Neben dieſen Collektivſchritten hatte aber Herzog Chriſtoph, wel:
cher in beſonders freundſchaftlichen Beziehungen zu Friedrich ſtund,
auch noch für ſich allein den Verſuch gemacht, auf denſelben einzu—
wirken und zu dieſem Behufe ihm unter dem 31. Mai 1563 in ganz
vertraulicher Weiſe geſchrieben. Das im Texte mitgetheilte Schreiben
vom 17. Juni iſt nun bie eigenhändig geſchriebene Antwort des Kurs
fürften hierauf, welche bei Abfaffung obigen Sammelwerks noch nicht
aufgefunden war. Durch biefelbe wird die Mittbeiling Heppes 1. ce.
Bde 2. S 36. über den muthmaßlihen Anhalt biefes Autwortichreis
beng einigermaßen berichtigt, fofern fich in ſolchem weder die Behaup:
tuna, daß Brenz in feinen Schriften über Joh. 6. fich jelbit ganz im
Sinne des Heidelberger Catechismus ausgeſprochen noch die hieran
gefnüpfte Folgerung findet, daß eben deshalb die Würtemberger Theos
logen um fo mweniner Urfache hätten, die Heidelberger wegen ihrer
Lehre vom Abendmale anzufeinden,
297
Ich Hab vor eglih tag ayn fehrenben von Euer Liebd mit
aygner bandt an mich audgangen uff meyner haufer aynem
dem Diljperg genandt, empfangen. Das und in demfelbig
E. 2. aus treuberzig wolmaynend gemüdt mit freundelicher
hochvertrauter vnd gutherziger molmainung zu verftehen geben,
was vor ayn gemeyn gerücht und gefchrey über meyn angeftellt
tirhenordnung, Catechismus, fuperintendentd? vnd vifltation
ausgehe, Sch auch beſchraydt werde, das Ich zufehe, das D,
Martini Lutheri D. Brentit fohriften vnd Gatechijmen in den
Eichen vnd ſchulen meynes Churfürftentyumbs. nit Im gebrauch
mehr zu haben, genzlich durch meyn kirchrath verbotten worden
feyn fol, vnd nur die Galuinifche vnd andere Zminglianifche
Bücher vnd Gatehijmi dargegen in Übung vnd Gebrauch follen
gehabt werden, vnd das E. L. mit mir (wo dem alfo fein
folte) ayn herhlichs bedauern haben. Vnd dann von wegen
Zweier büchlein So doktor P. Voquinus das ayne vnd Jo—
hannes Knipius Andronicus das ander, welche der augspurgiſch
Confeſſion genzlich zu wider, vnd dargegen mit dem Zming-
lianiſmo gar mit einſchlagen, allhie haben gedruckt ausgehen
laſſen. Mit angeheffter E. L. bitt vnd entſchuldigung. Hierauff
jo thue Ih mich anfenklich gegen E. L. der treuhertzig mwol-
maynung vnd das fie meynethalb alfo forgfeltig fein, zuvor
mich freundlichft bedanf, Hab jederzeit zu E. X. ſolch vertrawen
gehabt und noch, darumb ed E. L. entjhuldigung allerdings
nit bedorfft hatte, Will mih auch nochmals zu derſelbig ge—
tröften fie werden meyn zuvor vngehört oder vnerforſcht des
grund mih von vnützen umelen vnd loſen Teutten bey Iro
nit eyntragen oder zu vnzimlichem verdacht beweg laſſen. E. X,
aber vff dad gemayn gerücht vnd geſchrey auch anderd mehr
zu antworten (Ob ich mol mid nit ſchuldig erkenne E. L.
oder Jemands anderem Darumb rechenichafft zu geben, wie
Ih meyne kirch Chriſtlich vnd aljo beftelt, Das Ichs gegen
meynen lieben Gott am Süngiten gericht verantworten Tann,
Da Ih doch E. L. vnd andern hit maß gib, wie fle Ir fir
an vnd abordnen) So ift ed doch an dem, das ich wol weys,
woher dad gemeyn gerücht vnd geſchrey erfolgt, vnd nemlich
von aynem Firchendiener, Den ich mit gnad feine tragenden
amptd vnd Firchendienft3 erlaflen, aus urfah zu den villeycht
von manchem nit jo leychtlich nachgejehen worden wehr Darunter
ſeyne aygne handſchrifft vorzulegen findt, fonderlih aber, das
er die artikel vnſers vhralten Chriftlich glaubend zum thayl im
293
Zweyfel gezog, auch vber dad Comminationes audgegofjen,
Derjelbig bat aynen Zettel erbichtet und allenthalben Im Haylig
reich audgebraydt, auch aynem fürften den ich zu nennen weys,
vnd vnſerer religion nit ift, aynen dergleich zettl mit feyner
handunterjchrieb zugeſchickt.
Das aber ober meyn angeftellte kirchenordnung vnd Viſi—
tationed ayn gemeyn gerücht vnd geichren ausgeht, fan ih nit
wifjen, was die Urſach ſeye, demnach Ich noch keyne bejondere
tirhordnung oder ordeliche vifitation (mie es doch die noth
mol erfordert) angeftellt hab, gleych gründe hat es mit Lutheri
vnd Brentiiſchrifften, die haben vil guts Dings gejchrieben,
das hoch vnd werth zu halten, wie dann vnder anderem Exe—
geſes Brentii ſupra Johannem an den adell vffem Kraichgau
geſchrieben, die mir ſehr wol gefallen, Inſonderheyt vber das
ſechſte capitell (welches ich freyndtlich bitten thue E. L. wollens
leſen) vnd anderes mehr, welches Ich geleſen hab vnd mir
wolgefellt. Vmb ſo vil wenig wurd Ich es geſtatten, zu ver—
bieten Das ich aber ſo viel vnd mancherley Catechiſmos, da
irer zwehn vnderſchiedlichen an aynem orth gehalten worden,
Ja etzliche Inen ſelbs aygene Catechiſmos gemacht vnd gehalten
ſolt geſtattet haben, wehr mir nit wenig bedenklich, auch meynes
ermeſſens der kirch Chriſti nit erbaulich. Ebenſowenig hab ich
geſchaffen, das die Caluiniſch vnd andere Zwinglianiſche Bücher
vnd Catechiſmi in meinem Churfürſtenthumb in Übung vnd
gebrauch ſollten gehalten werden.
Was dad Voquinibüchlein anlangt (in welchem er Heß—
huſio, der Ime wider Inen zu ſchreyben erſtlich anlaßung vnd
vrſach gegeben, antwortet, und meynes verſehens die warheyt
verdaydiegt) iſt es nit das, ich hab daſſelbig geſehen aber nit
durchleſen, Dad aber daſſelbig der Augspurgiſchen Confeſſion
zuwider, will ich mich nit verhoffen denn er ſich im tittell vff
dieſelbig referirt vnd (So vil ich darin geleſen) mit der appo—
logia, welche vber die ander als deren declaration vnd aus—
legung geſtellt, einſchlegt. Und tft mir gleichtwol frembd genug
zu hören, das aber dasjenigt alleyn ſo allhie gedrukt wird,
vngerechtfertigt nit kann bleyben, ſo doch an andern orten
mehr vngereymt Ding in Druck gefertigt werden, welche alle
man leſt guth ſeyn vnd nit examinirt.
Belangende Johannis Knipiibuͤchlin, jo allhie neulich wie—
der gedrukt, ſo kan Ich E. L. gewiſlich verſichern, das daſſelbig
in A. 1560 zu frankfurth gedruckt worden, vnd ob es wol
299
fubnomine Johannis Candidi damald ausgangen, fo ift e8
doch, wie Ich glaublich bericht wird, eben der Knipius An-
dronicus, vnd iſt eodem anno des ortd auch gedruft feyne
Gonfejflon derowegen er ſich gegen eblich vornehmen Theologis
ayner nahmhafften ftatt mit Inen Ehriftlih vnd freundelic zu
. eolloquiren erbotten haben ſoll, Ime aber abgefchlagen jeie
deren eremplar Jeder ayns E. %, hiemit zufommt. Ich Fan
mich auch nit genug verwundern, das ſolches büchlin, fo lang
uneraminirt oder gerechtfertigt blieben vnd niemens deſſen (jo
viel mir bewußt) in argem gedacht hatte, bis das es jez neulich
alhie wieder gedrudt worden.
Dieſes alles Hab ih E. % in dem alten freundlichen
vertrauen, darin meyns verhoffend ich mitt E. L. noch ſtehe,
vff Ir gütherzigd wolmeynends ſchreyben ganz freundtlih wol—
meynung in antworth nit wollen verhalten, brüberlicher weys
bittende E. L. mwollend von mir anders nitt dann freundlich
und. brüderlichen vermerfen vnd Chriſtlich erwegen, ſich in
aynich vnzimlich verdacht von Jemands, wer der feye, gegen
mir nit bewegen laſſen. Hingegen haben ſich E. L. zu mir
aller brüderlichen trew vnd freundtſchaft zu getröſten. Ich
hab gleichwol dieſes ſchreyben etwas länger müſſen erſtrecken,
den meyn muot wahr Es ſollens aber E. L. von mir genzlich
darfür vermerken, das Ich nit beger, mich mitt E. L. in
aynich libellirens (daraus nur allerhandt weytläufigkeit erfolgt)
zu begeben. Dann wormit Ich E. L. vnd den Iren freund—
lich vnd angenehmen Dienſt weys zu erzeygen, ſo haben ſie
mich dazu willig und bereit.
Bm Heidelberg Donnerſtags den 17. Juni A. 1563,
Sriedrih Pfalzgraf, Ehurfürft ıc.
E. L. alzeyt dienftwillig Bruder.
&rgebniffe
der Bolkszählung vom 1. Brezember 1871.
Am 1. Dezember 1871 Hat eine Volkszählung Statt
gefunden, melde fih von Den vorangegangenen periodijchen
Zählungen der ortsanweſenden oder faktifchen Bevölferung in
mehreren Punkten unterjcheidet.
Nah dem Zollvereindvertrag follte alle drei Jahre am
3. Dezember eine Zählung der Ortdanmwejenden, melde die
Grundlage für die Vertheilung der Zollerträgnifie zu bilden
hatte, vorgenommen werden. Die erfte ſolche Zählung Hatte
1834 Statt gefunden, Die leßte, zmölfte, am 3. Dezember 1867.
Der Termin für Die nächftfolgende wäre 3. Dezember 1870
gewefen ; der Krieg machte die Einhaltung deſſelben unmöglich.
Man hätte nah dem Zählungsprincip etwa eine Million junger
deutſcher Männer, Die auf franzöftihem Boden fanden, unges
zählt Iaffen und Dafür Hunderttaufende gefangener Franzoſen
als die faktiiche Bevölkerung einer Kleinen Anzahl. befeitigter
Mohnpläge in die Liften aufnehmen müfjen. Der Zollbundes⸗
rath verihob daher die Zählung auf das folgende Jahr, den
1. Dezember 1871. Damit wurde die feitherige 3jährige
Periode unterbroden. Die Ziffern dieſer Dreizehnten Zählung
laſſen ih mit denen der 12 voraudgegangenen Zählungen nicht
mehr in Eine Reihe fielen und unmittelbar vergleichen.
Diefe Verfchiebung hatte noch eine andere wichtigere Aen—
derung zur Folge. An dem normalen Termin, Dezember
1870, wäre die Zählung die letzte des Zollvereind geweſen;
jegt wurde fle die erfte im neuen deutfchen Reich. In Folge
der Verträge von Verſailles Hat der Zollverein mit Dem
1. Januar 1871 aufgehört.
Schon vor dieſem Ereigniffe hatten fih jedoch Die ver-
bündeten Regierungen über eine weitere und gleichartigere
Ausbildung der deutſchen Statiftif verftändigt. Auf Grund
der Berathungen einer nach Berlin berufenen Commijjlon von
Sadverftändigen wurde auf verfchiedenen Gebieten der Statiſtik
301
ein neued und gleihmäßigere® Verfahren bei den amtlichen
Erhebungen im Wege der Berabredung feftgeitellt.
Die Volkszählung felbft betreffend find für und Die
wichtigften Abweichungen einmal die Einführung von fünfjäh-
rigen Perioden an Stelle der dreijährigen, fodann die genauere
und ftrengere Beftftellung des Begriffd der ortdanmwefenden
oder faktiſchen Bevölkerung.
In Württemberg war bisher dasjenige gezählt worden,
was man neuerdings mit dem Ausdruck „Wohnbevölkerung“
bezeichnet. Jeder wurde da in die Liſten eingetragen, wo er
zur Zeit der Zählung feine ordentliche Wohn- und Schlafſtätte
hatte; ed wurde alfo von einer nur vorübergehenden An- oder
Abmejenheit, wie auf Beſuch, im Gafthof, auf Reifen abge:
fehen. Der einzige Mipftand dieſes MWerfahrene war, daß
vielleicht einige Hundert Perjonen, Die überhaupt feine fefte
MWohnftätte oder nur eine zweifelhafte Hatten, wie etwa Ge—
ſchäftsreiſende und Hauflrer, auch Landſtreicher ungezählt bleiben
fonnten, fo daß die Bevölkerung um ein Minimum zu klein
fatirt wurde, während in anderen Vereindftaaten bei der lareren
Auslegung des Begriff „vorübergehend auf Reijen befindlich“
die Gefahr von Doppelzählungen jehr nahe lag.
Es wurde nun an die Stelle der Wohnbevölkerung die
rein faktiſche Bevölkerung gejeßt, jo daß das einzige Moment,
wo Jemand in der Naht vom 30. November auf den 1, De-
zember anmejend war, entjcheidend bleibt. *)
Die Wirkungen dieſer Veränderung mögen für andere
deutjche Länder erheblich gewejen fein und theilmeije die geringe
Bevölkerungszunahme derjelben bei der neueften Zählung er—
‚ Hären, da durch dad neue Verfahren die zahlreichen Doppel-
zählungen des früheren wegfielen. Für Württemberg, wo nicht
leicht Doppelzählungen, wohl aber einzelne Auslafjungen mög—
li waren, tritt eher Dad Gegentheil ein; die Differenz entzieht
fih zwar jeder näheren Berechnung, Doch ift fie jedenfalls nicht
nach Tauſenden, jondern höchſtens nach Hunderten zu ſchätzen
und die Vergleichbarkeit der jetzigen Ziffern mit den früheren
ift nicht zu beanftanden.
Die hauptſächlichen Ergebnifje der Zählung vom 1. De—
cember 1871 find nun in den nacftehenden Tabellen I—V.
zufammengeftellt :
*) Näheres enthält hierüber ein Auffag im Schwäbifhen Merkur
vom 29. November 1871: Die bevorftehende Volkszählung.
I. Gefamtzahl
Schwarzwaldkreis . 101,443 69,216
448,160
| Zahl Zahl der Eins
Oberämter. der bewohnten | wohner: | Männlich.
| jamilien, | Gebäude. zahl.
Backnang .. . 6,179 3,987 | 27,699 13,068
Befigbeim . . . 5,953 3,847 | 25,487 | 12,087
Böblingen 6,003 3,582 25,152 12,065
Bradenheim . | 5,933 3,610 | 23,604 11,287
Ganftatt . | 7,129 3,838 | 33,407 15, 956
Eßlingen 7,341 4,754 | 31,514 16, 637
Heilbronn 8,246 3,976 38,256 18, 570
Leonberg -» 7,079 4,433 29,097 13, 720
Ludwigsburg 7,109 4,798 | 36,471 ,
Martad) . 5,860 4,003 | 26,377 12,534
Maulbronn . 5,048 3,161 22,371 10,785
Nedarfulm J | 6,378 4,060 | 29,030 14,150
Stuttgart, Stadt . 16,562 4,636 | 91,623 45,955
Stuitgart, Amt | 7,307 4,583 | 33,916 | 16,317
Vaihingen | 5,127 3,273 | 21,640 | 10,535
Waiblingen . » » | 5,840 4,001 | 25,470 | 11,935
Weinsberg | 5,579 3,855 | 24,636 11,719
Nekarkreis.. . . | 118,873 68,397 | 548,750 | 266,175
Balinden 2... | 7,935 5,553 33,030 15,606
GAlw . . .. | 5,930 3,391 27,705 13,886
reubenftabt . | 5,612 4,038 | 29,197 | 13,992
Bere ey 5,048 3,668 21,845 10,210
2 4,632 3,996 20,589 9,676
Nagold . .. 5,634 3,817 25,633 12,118
Neuenbürg . .. 5,436 3,029 | 24,014 11,440
Nürtingen 2 2. 6,247 4,159 | 26,755 | 123,791
Dberndarf . .» . 4,859 3,714 23,739 11,024
Reutlingen . . . 8,676 4,845 36,374 17, 224
Rottenburg . .. 6,648 4,950 | 27,637 13, ‚005
Nottweil , . 6,644 4,8035 | 30,450 14, 182
Spaichingen . 4,565 3,511 13,664 8,593
Sul - . 2 0. 3,854 2,965 | 18,392 8,617
Tübingen . . . 7,990 4,932 31,654 15,138
— 5,834 3,650 | 24,765 12,077
Urach. 6,339 27,667
303
und Gefchlecht.
Die männ— 85 o 5 EB
fichen Perz] | — 5 F * m
Weiblich. jonen ver⸗ | Meile 828 or Standes 03.
As 2 fommen | 88 | I 5 von
ichen wie ne]: 5 55 1867 u. 71 Eu
14,631 | 100: 112 9,392 6,95 | 4,48 | 100: 99,83] 46
13,400 111 8,379 6,63 | 4,25 100,22) 40
13 087 108 5,852 702 | 4,19 102,61| 19
12,317 109 5,805 6,54 | 4,27 100,37| 38
17,451 109 17,364 870 | 4,69 114,781 2
17,877 107 | 13,775 7,26 | 4,70 105,14) 8
19,686 106 11,120 9,62 | 4,64 107,01| 5
15,377 112 5,983 6,56 | 4,11 99,89) 44
17,606 93 11,740 | 7,60 | 4,73 98,02] 58
13,843 110 6,426 | 6,5% 4,50 99,27] 51
11,586 107 | 5910| 708| 443 109,09! 41
14,880 105 5,416 7,15 | 4,95 96,88] 61
45,668 99 | 169,515 | 19,76 | 5,53 120,90) 1
17,599 108 9,072 740 | 4,64 105,31] 7
11,105 105 6,219 6,61 | 4,22 99,57| 48
13, 545 114 9,819 6,57 | 4,36 100, 3339
12, 329171 101 608 | 9 | 02 | __ FEST 110 6,004 6,59 I 4,42 99,43) 50
282,575 Dr ae Te ae a 106 | 9,080 8,02 | ‚62 |100 ; 104, Era ae ae Bas a a
17,424 |100 ; 112 5,649 5,95 | 4,16 100: 103,02 — 777 1100: 112 1 5,689 | 5,95 | 4,16 100: 103,021 16
13, ‚319 100 4,758 8,17 4,67. 108,92 3
45, 205 109 3, 009 7,23 | 5,20 101,45) 28:
11,635 114 5, ‚053 5,96 | 4,33 101,52 27
10, 913 113 6, ‚052 5,15 | 4,44 103,88 9
13, 965 112 4,962 6,73 | 4,56 102,37] 22
12, 974 110 4, 178 7,93 | 4,42 95,22) 64
13, ‚964 109 8, 144 6,43 | 4,28 103,67\ 10
42, ‚115 115 4, ‚637 6,39 | 4,89 101,14 33
49, 150] 111 7, ‚523 7,51 | 4,19 100,81| 34
14, 632 113 6, ‚275 5,58 | 4,16 98,08] 57
16,268 115 4 ‚992 6,33 | 4,58 97,01) 60
40, 071 117 4, ‚475 5,32 | 4,09 95,27 62
9, 775 113 4 ‚466 6,20 | 4,77 98,61) 54
16, 516 109 7, ‚828 6,98 | 4,19 98,10] 56
12, 685 105 4,641 6,78 | 4,24 100,61) 36
14, A 1 5,27) 6 9 I TOD T 111 5,247 6,03 Ei 102,51| 20
235,439 [100 ; 111 5,169 6,47 | 4,42 1100: 235.439 100; 111 | 5,169 | 647 | 4,42 1100:100,72
304
1. Gefamtzahl
Zahl Zahl der Ein:
‚ber bewohnten | wohner: | Männlich.
Familien. Gebäude. zabl.
Dberämter.
Aalen. .» 5,909 4,125 27, 157 | 13,188
Graildheim .. . 9,353 3, ‚315 24, 732 11,952
Ellwangen ; 6,347 4 ‚896 30,666 14,880
Gaildorf '. 9,246 3. ‚478 24 "614 11, 579
Gerabronn 5,817 4,844 29, 158 14, 220
Gmünd — 5,995 4, 24 29, 524 14, "334
1 5,602 3,641 28, 038 15, 822
Heidenheim . . » 8,187 6. 233 35,161 16,663
Künzedau . .. 5,965 4,597 28, 984 14, ‚149
Mergentheim . - 9177 4, ‚479 28,763 14, 196
Neresheim . . » 4,999 9 675 727 10, ‚283
Dehringen 6,597 4, 547 30, 810 14, 904
Schorndorf . 5,934 A. 165 24, ‚399 11,654
Welzheim 4,617 2,965 | 20,481 | 9,538 481 9. 538
Sagfikreis . 82,345 60,703 | 384,714 | 703 | 384,714 | 185,362
Biberah . . 71,282 5,632 31,624 15,27&
Blaubeuren . 4,010 3,528 18,241 8,572
Ehingen . 5,675 4,685 25,469 12.213
Geislingen 6,472 4,959 | 28,664 | 13,612
Göppingen . 7,982 6,265 36,304 17,065
Kirchheim 6,410 4,499 26,426 12,500
Laupheim 5,524 4,806 24,966 11,918
Leutfirh . 4,876 4,125 23,276 11,277
Münfingen . 5,198 4,650 23,570 11,199
Ravensburg . 6,457 5,141. | 32,288 16,198
Riedlingen 6,050 5,194 26,669 12,563
Saulgau . 5,680 4,639 25,987 12,477
Tettnang . 4,242 3,758 21,474 10,596
Ulm .. 10,723 6,086 47,943 24,736
Waldfee . 5,127 4,379 24,176 11,987
Mangen . ’ 4,017 3,266 19,838 9,719
Donaukreis . . . 95,725 75,612 | 436,915 | 211,906
Württemberg ; 398,386 | 273,928 11,818,539
805
und Gefchlecht.
Die männs 8 u a:
lichen Perz| ; Er 52 ——
Weiblich. are na | OMeile | 823 Sundes og.
zu den weib⸗ — ——5 7 — —
z | lichen wie inwohn r 38 1 5 je® U.
ı3ano 0:0 | asez | 58] 00 Junsungoli
’ ya ' D ’ 0) 49
15,786 106 3,082 | 6,26 | 4,83 101,65! 26
| | dis | am: Man
D N ‚Ye ’ | Jo,
15.190 106 | 6158| 696 | 492 106,00: 6
14.216 108 | 4596 | 770 | 5,00 103.411 14
18.498 11| A2ıs| 564 | 4,29 101,34) 24
14.835 1005| A156 | 631 | 486 99.25 52
14.567 1003| 3728| 642 | 498 102.37 21
11.444 1) 2797| 465 | 485: 98.411 55
15.906 17 | A| 6678| 467 99,84) 45
13.245 14| 7108| 598 | 420 99.07| 53
10.943 15| 4423| 69 | 444 100,41) 37
199,352 1100 : 108 | 4,121 | 6,84 | 4,67 —
|
HR
7: i 40) 59
13.256 1091 3.460 | 544 | 4,49 99.921 43
15.052 11| 4205| 5781| 443 101.32] 30 '
19.239 13| 7532| 5791| 455 103.60|12
13,9% A1| 6983| 587 | 412 101.745
| | sm] da|dm|. Mae
’ ’ ’ 7 N 11
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’ ’ J ‚O 10 ‚I 4
14,100 12 3,421 513 | 4,41 101.28| 31
z 3.655 | 560 | 458-1 -10347l13
10.878 1068| 4310| 571 | 5,06- 99.65! 47
| di iin | dumm
10.419 104 | 3063 | 607 | 49- 102.80| 18
225,009
100;
100: " 3,839 | 5,78 | 4,56]
942,875 1100 : 108 9,133 6,64 | 4,56 —
Württemb. Jahrb. 1871. 20
II. Alter (nah
Perfonen unter 14 Jahren.
Badnand - =» 2. | 4,643
| |
|
Oberämter. — — — —
| Männliche. | Weibliche, | Zufammen,
s — — —— —
4,951 9,594
Befigheim . » . » 4,263 4,413 8,676
Böblingen. »- . - 4,238 4,164 8,402
Bradenhbim - - » 3,951 4,070 8,021
Ganftatt . . » - 5,307 5,643 10,950
Ehlingen . . . .» 5,209 5,604 10,813
Helbronn. . » . 5,755 5,915 11,670
Leonberg.... 4,604 4,654 9,258
Ludwigsburg . .. 4,981 5,322 10,303
Mabah . .» . . 4,615 4,877 9,492
Maulbronn | 4,052 4,166 8,218
Nedarfulm . . . 4,665 4,791 9,456
Stuttgart, Stadt. 10,211 10,229 20,440
Stuttgart, Ant . 5,824 6,100 11,924
Vaihingen . 3,733 3,685 7,418
Waiblingen 4,456 4,621 9,107
Meinäberg . 4,380 4,437 8,817
Nekarkreis 84,917 | 87,642 172,999
Balingen . . » 5,490 9,687 11,177
Cm . 2... 4,301 4,407 8,708
Freubenftadt . 5,563 61,627 11,190
Herrenberg... 3,375 3,540 6,915
Horb . — 3,035 3,103 6,138
Nagold. . 2.2. 4,352 4,470 » 8,822
Neuenbürg . . » 4,610 4,657 9,267
Nürtingen . .» . .» 4,909 4,861 9,770
Dberndorf . » . » 3,957 4,168 8,135
Reutlingen . ». 5,333 5,685 11,018
Rottenburg . . 4,187 4,426 8,613
Rottweil . » . . 5,016 5,132 10,148
Spaidingen „ . « 3,012 3,102 6,114
Bu u 5 0% 8 3,219 3,292 6,511
Tübingen . j 5,106 5,187 10,293
Tuttlingen . . 4.005 4,148 8,153
Aa — 4,554 4,796 9,350
Shwarzwaldkreis 74,024 76,288 150,312
Männliche. | Weibliche,
8,425 9,680 18,105 34,64
7,824 8,987 16,811 34,04
7,827 8,923 16,750 33,41
7,336 8,247 15,583 33,98
10,649 | 11,808 22,457 32,78.
11,428 | 12,273 23,701 31,33
12,815 | 13,771 26,586 30,51
- 9,116 | 10,723 19,839 31,82
13,884 | 12,284 26,168 28,25
7,919 8,966 16,885 35,99
6,733 7,420 14,153 36,74
9,485 | 10,089 19,574 32,57
35,744 | 35,439 71,183 22,31
10,493 | 11,499 21,992 35,16
6,802 7,420 14,222 34,28
7,439 8,924 16,363 35,76
7,339 | 8,480 15,819 35,79
181,258 194,933 | 376,191 | 31,85
10,116 | 11,737 31,853 33,84
9,585 9,42 18,997 31,43
8,429 9,578 18,007 38,33
6,835 8,095 414,930 31,65
6,641 7,810 14,451 29,81
7,766 9,095 16,861 34,35
6,830 7,917 14,747 38,59
7,882 9,103 16,985 36,52
7,067 8,547 45,614 34,23
41,891 | 13,465 25,356 30,29
8,818 | 10,206 19,024 31,17
9,166 | 11,136 20,302 33,33
5,581 6,969 12,550 32,76
5,398 6,483 11,881 35,40
410,032 | 11,329 21,361 32/52
8,072 8,540 16,612 32,92
8,588 9,729 18,317 33,79
138,697 | 159,151 | 207888 | 33,54
FW
den Oberamtäliften.)
m nn —— — — — —
Perſonen über 14 Jahren.
—
Zuſammen.
|
|
unter
Unter 100 Berfonen find:
über
14 Sabre alt.|14 Jahre alt.
m 7s
65,36
65,96
66,59
66,02
67.22
63,67
69,49
68,18
71,75
64,01
63,26
67,43
77,69
64,84
65,72
64,24
64,21
68,55
66,16
68,57
61,67
68,35
70,19
65,65
61,41
63,48
65,77
69,74
68,83
66,67
67,24
64,60
67,48
67,08
- 66,24
66,46
"808
II. Alter (nah
Perfonen unter 14 Jahren.
Oberänter,
Zufammen,
| Männliche, | Weibliche,
—
Aalen 4,562 | 4,721 9,283
Crailsheim. . . . 3,032 3,089 6,121
Ellwangen. . . . 4,667 | 4,641 9,308
Gaildorf —4 4,111 4,417 8,528
Gerabronn.. . . . 4,306 4,459 8,765
Gmid. . 2... 4,606 4,726 9,332
1} RE 4,047 4,065 8,112
Heidenheim. . . . 5,560 = 1 i a2
Künzeßau . 2. . 4,601 ‚887 ‚
Mergentheim . . . 4,434 4,473 8,907
Nereöheim » . . . 3,357 3,626 6,933
Dehringen . » . . | 5,008 5,259 10,267
Schorndorf Er 4,230 4,422 9,652
Welzbeim . — | 3,590 3,774 7,364
Bagfikreis . . . . —J 60,111 | 62,571 | 122,682
Biberach Z 4,265 4,427 8,692
Blaubeuren re Mi 2,636 on 5,
Ehingen . ed 3,862 3,97 rf
Geislingen A — 4,371 4,640 9,011
Göppingen. . .. 5,359 9,876 11,231
Kirchheim . . . . 4,125 4,184 8,309
Saupbeim . . .. 3,606 3,904 7,510
eh 2.3012 3.901 6,243
Münfingen. . . . 3,660 3,914 7,574
Ravensburg ER 4,091 4,117 8,208
Niedfingen J 1,036 1,067
Sauldau . ... 3, >, P
gering er | 2,856 2,897 5,753
Um. rd 5,906 6,226 12,132
Walbier . Per ; 2,729 2,785 5,514
Wanın . ... 2,572 2,631 5.203
Donaukreis . . , 60,500 63,647 124,147
“
Württemberg . . | 279,552 | 290,148 | 569,700
| |
|
\
309
den Oberamtaliften). .
aa
|
Berjonen über 14 Jahren, | Unter 100 Berfonen find:
Männliche. | Meiblihe. | Zufammen. i ji A alt. | 44 — alt.
8,626 - 65,82
8,920 75,25
10,213 69,65
7,468 « 65,35
9,914 69,94
9,728 68,39
9,775 71,097
11,103 67,09
9,548 67,26
9,762 69,03
6,926 67,86
9,896 66,68
7,424 65,25
5,948 64,04
125,251 | 3 68,11
11,009 ?: 72,51
5,936 i 69,76
8,351 69,22
9,241 68,56
11,710 69,06
8,375 68,56
8,312 69,92
8,265 73,31
7,539 67,87
12,107 74,58
8,632 7 7 70,13
8,954 ; 71,24
7,740 73,21
18,830 74,69
9,258 77,19
7,147 26 73,77
151,406 | 71,59
J 652,227 | 1,248,839 | 31,33 68,67
310
Oberämter.
Ledige
Männt. | Weibl. | Sul.
Badnang .
Befigheim .
Böblingen.
Brackenheim.
Canſtatt
Eplingen .
Heilbronn .
Leonberg .
Ludwigsburg .
Marbad)
Maulbronn ,
Nedarfulm
Stuttgart, Ant
Baibingen.
Waiblingen
Weinsberg
Nekarkreis .
Balingen .
Calw
Sreudenftabt .
——
Horb ,
Nagold
Neuenbürg
Nürtingen
Oberndorf.
Reutlingen
Rottenburg
Rottweil .
Spaichingen f
Sulz
Tübingen .
Tuttlingen
Urach.
7,134
7,196
7,193
Schwarzwaldkr. 126,485/140,910
16,464
15,197
14,917
13,864
20,448
20,800
23,437
17,067
23,281
15,710
13,377
17,416
60,800
20,307
12,864
15,154
14,510
Eivil⸗
Verheirathete
Männt. | Weibl. | Zuf.
4,720
4,291
4,245
4,055
5,995
5,926
6,395
5,034
5,994
4,424
3,766
4,877
4,788
4,279
4,288
4,106
5,543
5,854
6,248
5,062
5,498
4,486
3,803
4,859
13,326) 12,759
5,784
3,661
9,847
3,692
4325| 4,373
4,243! 4,393
5,029
79,995] 76,275;151,830
| — 89,8781180,139
311
ftand.
Unter Unter
; ; ‚1 41000 Perf. | 1000 Berjonen
Bermittwete Gefchiedene — nn
verheirathet | ferner 1871
Männl.
Weibl.
* -
DVmwVmN
EEE
—
⸗ —
—
T ——
sds 1,014 41| 69|328|336|+ 8] 603 | 58,55 2,49
562, 975 32] 56]308|306|— 2] 640 | 52,64] 1,92
44| 691326133414 81598 | 64,50
20) 321327|336|-- 9] 599 | 63,29
46| 7313301329|— 1 607 | 62,03
36| 4913351347412] 590 | 61,09
44) 6336113581 3] 575 | 64,21
26) 421300|3061-+ 6] 633 | 59,31
778) 1,425 74) 1091351[353|-+ 2] 583 | 60,57] 3,00
792) 1,106 . 43] 7018441353] 9] 576 | 68,68] 2,53
684| 1,185 27| 38l2991316|-H17] 621 | 61,38] 1,25
459| 812 15| 2913271340113] 591 | 68,10] 1,55
433 689 161 2013191319] — | 619 | 61,00] 1,09
719 1,442 43| 801328)330+ 2] 599 | 68,27] 2,53
626 924 361 51]3401347+ 7] 589) 62,59] 2,06
572| 1,021 42| 62]357|362|+ 5] 578 57,58] 2,24
— 17,574| 27,8831 372| 6801105213331339 + 6] 597 62,222,35
|
312
Dberämter.
Alen. . .
Crailsheim .
Ellwangen
Gaildorf .
Gerabronn
Gmünd . .
H A * e .
ern
ünzel3au
Mergentheim .
Nerezheim
Dehringen
Schorndorf
Welzheim.
Jagfikreis.
Biberad)
Blaubeuren .
Ehingen .
Geislingen .
Göppingen .
Kirchheim .
Zaupheim. .
Leutkirch
Münſingen
Ravensburge.
Riedlingen
Saulgau .
Tettnang .
Dim;
Donaukreis .
Württemberg .
II. Civil:
|
| :
| Pebige Verheirathete
Ran. | want |
|
|
Zuſ.
männl. | Weist, |
8,047) 8,247 4,661| 4,690) 9,351
7,182) 7.630 1246| 4244| 8.490
9,4801 9.927 1531 4688| 9,425
7.0061 8,020 4.072) 4.091| 8,163
8735| 9.001 4855| 4,839] 9.694
8848| 9,166 4894| 4869| 9,763
8,5481 8.494 4691| 4594| 9,285
9.664) 10,818 6341| 6.360 12.701
8,656 8.864 4792| 4787| 9,579
8,908 8.796 4,662) 4,643) 9,305
6.068 6,838 3730 3.771, 7501
8865| 9.161 5.3801 5,392] 10,772
6,775| 7.786 4277| 4332| 8,609
5,688 6,586 3,430) 3,508
112,4701119,334
73,7401147,692
129,352 — — —
533,522]564,855|1,098,3771304,5361304,7011609,237
313
ftaud.
Unter ' Unter
a : 1000 Perſ. | 1000 Berfonen
Verwittwete Geſchiedene —“ waren
verbeiratbet | ferner 1871
Männt. Beibt. | : ‚|I®. iff. Berw. Geſch.
465| 1,020| 1,485] 15] 12 akas1344 + 91 600 | 54,68] 0,99
5101 878 1,388l 141 281 421330 3434131599 | 56,12] 1,70
647| 4,1481 1,795] 161 23] 391299 ,3071-+ 8633 1,27
494] 907) 1,401| 7| 17] 24]3231332)4- 9] 610 | 56,92] 0,97
620) 1,0781 1,698] 101 20) 301310332422] 608
5761 1,1361 1.712] 16| 191 3513291331-+ 2] 610
565| 1.089] 4,6541 181 39 5713163311415] 608
629) 1,284 1,913] 29 36 6513571361-+ 41583
1,1411 41.824] 181 43] 6113201330110] 604
4,112) 1.731] 7 16 231320324+ a|e16|,
824| 1,2961 ı3l 11) 241343134514 21594 |
1314| 4,953 20 39| 5913391350 4111585 [63,391 1
1.0741 1656| 201 53| 73l338'346|-+ 8] 585 | 66.511 2.93
821! 1,223 18 28 46 3311339)+ 8|599 | 59,71 | 2,25
337I+ | 6u3 1" 1,97
— ww
SETS
-
Be OD m m m
-
402
79,03
45133113397 81591159,
352 804 1,1561 8 18! 261347 3611+14 574 | 63,37) 1,43
1613531358 + 5] 579 "
39134913541+ 51 587
81l3381351,+13] 591
83135413581-+ 4] 573
34349/3534 4] 586
2513131319 + 6] 626
3613641364] — 1577
56[287]302,+15] 648
231345[348+ 3] 588
3113231339'+16] 604
3512811295414] 651
791324133314 9] 609
35[2991322+23] 624
| 6971 1,084] __5| 121 171286]297+11] 647 | 54,641 0,86
Eu F 603
697| 1,084 12
— 16,630! 24, J 4266
54,64 0,86
57, —
36, —————— ——— 70349107, 10413512470 3821 335 8604 58,89] 2,10
|
314
IV. Religiöfes |
LE
Katholiken.
Männl.
Oberämter. |
Weibl. | Zuf.
Badnang . 12,672
Befigheim . 11,794
Böblingen . 11,765
Bradenheim . . | 10,321
Ganftatt. . . . |) 14,460
Ghlinen .„ » „| 14,116
Heilbronn . . |! 15,574
Keonberg . 12,910
Ludwigsburg 17,401
Marbah . » 12,406
Maulbronn . 10,680
Nedarfulm . „. „|| 7,633
Stuttgart, Stabt . || 38,441
Stuttgart, Amt 16,005
Baibingen . . . | 10,426
Waiblingen. . . | 11,711
Weinsberg . 11,135
Nekarkreis .
Balingen . || 13,629
Gl .. 12,701
Freudenftabt 13,718
Herrenberg . 9,394
Horb... 1,178
Neuenbürg . 11,200
Nürtingen . . .» || 12,475
Oberndorf „. » . || 3,946
Reutlingen . 16,337
Rottenburg . » 5,277
Rottweil . 3,368
Spaichingen 818
Sulz .— .. 7,708
Tübingen . . . || 14,438
Tuttlingen . » . | 7,312
Dad. - - . . | 12,959
Schwarzwaldkreis. 1157,0111172,949| 329,960] 54,751] 61,3701116,121
|
- . |
Nagold . . » | 10,953
|
315
Bekenntuiß.
Bon anderen hriftlichen Bon anderen
Confeſſionen. Ifraeliten. Religionen.
Männl. | Weibl. | Auf. Männl. —J— Zuſ. Männl. |Weibl.| Zuſ.
14 1 15 — — —
117 126 243 — — =
4 — 4 — — —
54 47 101 — — —
136 | 127 | 263 1 — 1
63 143 1 1 2
426 401 827 — — =
10 — 10 — — —
66 53 119 — — —
131 185 316 — — —
973 844 1817 13 8 21
4 — 4 2 2 4
4 — 4 — — —
38 45 83 — — —
116 162 278 — = WA
1012 | 1268 u 3173 | 2054 [A227] 17 a a br iu ei el 1 ı 38
12 | 12 8 a ba aD 5 a ee —
73 99 I 8 | 9 — — —
43 56 99 4 1 5 — — —
12 23 35 9 — 9 — — —
1 1 2 421 534 955 — — —
50 95 145 5 2 7 — — —
46 71 117 12 5 17 — — —
4 1 5 3 7 10 — — —
6 19 25 12 10 22 — — —
12 17 29 19 5 24 — — —
1 5 6 11 6 17 — — —
— 1 1 69 62 131 == —
— 1 1 5 — 5 — — —
— — Fu —— 901 — — 5
26 4 60 49 32 81 1 — 1
6 6 12 12 — 12 _ — —
4 ei Ar EI — 11 4 — 4 — — —
296 450 | 746 660 |: 668 | 1328 296 | 450 | 7461 660 |: 668 | 1381 3ıIı 2ı 5
316
IV. NReligiöfes
Evangeliſche. Katholiken.
Oberämter.
Nilen . .. 12,090] 7,319) 7,735] 15,054
Crailsheim . . 21,093] 1,623] 1,714| 3,337
Ellwangen . . 3,333] 13,088| 14,045] 27,133
Gaildorf. . » 22,751 919| 918) 1,837
Gerabronn . . 27,310 598 558] 1,156
Gmünd . 7,4601 10,462| 11,560] 22,022
1) ——— 25,893] 1,012 924| 1,936
Heidenheim .
Künzeliau . .
Mergentheim .
Nerezheim .
Dehringen . . .
Schorndorf. „ .»
Welzheim
Sagſtkreis
334088 il 828 1,739
16,678] 5,716| 5,7681 11,484
17.345] 5,0881 5,292| 10,380
4,532| 7,783| 8,731| 16,514
29369| 5781 545] 1,123
24622] 108) 561 164
18575| 868] 1,0051 1,873
59,679]115,752
127,203]137,276
Biberach .
Blaubeuren ,
Ehingen. . .
Geislingen . ..
Göppingen. . .
14,023| 26,988
5,6761 6,417] 12,093] 2,883] 3,246 6,129
1,569| 1,637 3,206] 10,632] 11,619] 22,251
7,002| 7,370] 14,372] 6,601] 7,678| 14,279
Kirchheim . . || 12,312] 13,835] 26,147 179 87 266
Laupheim . . „| 1,5571 1,579| 3,136] 10,015 11,076 21,091
Leutkirch. 927 877 18041 10,344| 11,122) 21,466
Münfingen . . „|| 6,4481 7,228] 13,676] 4,574] 4,951} 9,525
Ravensburg . „|| 2,215) 1,930| 4,145] 13,940] 14,136) 28,076
Niedlingen . 544 509| 1,053] 11,741] 13,258 24, 999
Saulgau 517 382 899] 11,949 13,123 25,072
780 694 4,474] 9,810] 10,183) 19,993
17,945) 17,865] 35,810] 6,357 4,995 11,352
542 265 807] 11,440] 11,920) 23,360
797 1,618] 8,896] 9,322] 18,218
80,593] 156. ö 134,354|142, Da a Di ,280
599,666|649,194'1,248,86 * 268,701|284,841,553,542
317
Befenntniß.
Bon anderen chrijtlichen Don anderen
onen Iſraeliten. Religionen.
Männl, | Weibl. | Zuf. MMännl. Weibl. Zuf. JMännt,| Weibl, | Zuf.
5 6 11 — 21 — — —
2 3 146 | 151 2971 — — —
2 — 2 9% | 102 18] — — —
8 13 21 4 1 51 — — —
34 50 84 | 293 | 315 6081 — — —
4 9 18 15 3] — — —
16 16 32 88 89 171 — — —
1 4 5 II — 91 — — —
22 23 45 | 350 | 427 7771 - — —
10 8 18 | 458 | 562 | 1020] — — _
10 14 24 | 287 | 370 6571 — — —
34 43 77 127 | 114 24] — — —
42 51 93 — — — — —
17 16 33 = — — — — —
208 | ) | —
pen
en
Ne) au
— ——— — nu — — — — — — — — — — —— m ss en
— |
2 I
oo —X
*
Ha
—
S
tv
>
16 11 27 7 1 8 1 — 1
3 6 9 101 — 10 — — —
2 — 2 101 — 101 — — —
7 4 11 2 — 2 — — —
14 3 17 161 156 317 — — —
4 4 8 Al — 1 — J
2 — 2 344 ı 393 737 — — —
1 — 1 51 — 5 — — —
10 d 15 167 187 354 — — —
25 12 37 18 12 301 — — —
1 8 9 2Ttı | 3831 6081 — — —
4 5 9 71 — 7 — —
4 1 5 2 — 2 — — —
114 106 | 220 320 | 241 561 _ — —
— — — 5 4 9 — — —
207 | 165 | 372 1 1341 | 1325 | 2666 2 | — | 2
1723 | 2134 | 3857 | 6052 | 6193 | 12,245] 22 13 | 35
318
IV. Neligiöfes Befenntniß.
Nach der Zählung der ortZanmwefenden Bevölferung
vom 1. December 1871 fommen auf 100 Einwohner
Oberämter. von ande:
Dee
Evans KRatbo= Iren hrifl, i er
.’ Iſraeliten. ren Relis
geliſche. liken. Confeſ⸗ gionen.
Backnang - . .
Beligheim .
Böblingen . .
Brackenheim .
Ganftatt
Eplingen .
Heilbronn. .
Leonberg . »
Ludwigsburg .
Marbah . .
Maulbronn .
Nedarfulm .
Stuttgart, Stadt
Stuttgart, Amt .
Vaihingen .
Waiblingen
Weinsberg . .
Meckarkreis . .
» tr 8 2 4
oo
—
28
Balingen . . . 0,03 ‚Di
11 7 —— | 0,03 —
Freudenſtadt. 0,02 —
Herrenberg . . 0,04 —
Horb . ’ 4,64 —
Nagold 0,03 —
Neuenbürg . .|| 98,20 1,24 ; 0,07 —
Nürtingen 97,60 2,34 0,02 0,04 —
Oberndorf. 31,33 68,47 0,11 0,09 —
Reutlingen . || 95,36 4,50 0,08 0,06 —
Rottenburg „ . || 40,09 59,83 0,02 0,06 —
Rottweil. „ „|| 22,57 77,00 — 0,43 —
Spaichingen. 9,22 90,75 — 0,03 —
Sul — Bl 10,44 — 0,05 —
Tübingen . . » || 96,19 3,36 0,19 0,26 —
Tuttlingen . 60,25 39,65 0,05 0,05 _
Uradh . ...|| 98,89 1,06 0,04 0,01 —
Schwarzwaldkreis 0,17
97,04 2,03 0,83
97,80 0,99 0,26
—
>
oO
|
319
IV. Neligiöfes Befenntniß.
Nach der Zählung der ortsanweſenden Bevölkerung
vom 1. December 1871 fommen auf 100 Einwohner
Dberämter. von ande-
ö de⸗
Evan: | Katbor Iren riftl, GERN Teaser hu
gelifche. | Tifen. | Gonfep, |raeliten, —
ſionen.
Aalen. ..44,52 55,43 0,04 0,01 —
Crailsheim . .|| 85,29 13,49 0,02 1,20 —
Ellwangen .11090,87 88,48 0,01 0,64 —
Gaildorf . » „| 92,43 7,46 0,09 0,02 _
Gerabronn . .|| 93,66 3,96 0,29 2,09 —
Gmünd . . .|| 25,27 74,59 0,03 0,11 —
* el RD 6,91 0,11 0,63
eidenbeim . . || 95,01 4,95 0,01 0,03 —
Künzelsau57,54 39,62 0,16 2,68 —
Mergentheim . | 60,30 36,09 0,06 3,55 —
Neresheim - || 20,86 .| 76,01 0,11 3,02 —
Dehringen . .|| 95,32 3,65 0,25 0,78 —
Schormdorf . „|| 98,97 0,66 0,37 * —
Melzbeim . . |! 90,69 9,15 0,16 — —
Zagſtkreis.668,75 1,04 —
2232
m Gr cD
S22>22
oOoOO=2©
— an OD
—— — — — — — — — —— — —— — —— —— — — - - ÄÜ — — — — —— ——— U — — ———,s ——
Bibrah . . . 14,55 89,34 —
Blaubeuren . . || 66,30 33,60 —
Ehingen 12,59 87,36 —
Geißlingen . „|| 50,14 49,81 —
Göppingen . „|| 8747 11,61 ‚05 0,87 —
Kirchheim. . „| 98,94 1,01 ‚03 0,02 —
Laupheim. . . || 12,56 ‚48 ‚01 2,05 —
Leutkirch . . 7,15 92,23 — 0,02 —
Münfingen . „| 58,02 40,41 0,07 1,50 —
Ravensburg..123284 86,96 0,11 0,09 —
Riedlingen . . 3,95 93,74 0,03 2,28 _
Saulgau . . » 3,46 96,48 0,03 0,03 —
Tettnang . .. 6,87 93,10 0,02 0,01. —
Um . . . ..|) 74,69 23,68 0,46 1,17 —
Waldſee Fe er — 0,04 —
Wangen ... — *
Donaukreis . | 0,09
Württemberg . |
320
V. Anzahl der Ausländer
im Berbältniß zur Zahl der Ortsanwejenden überhaupt.
Oberämter.
Auf 1000 Orts:
anweſende kommen
Ausländer
DBadnany . 93 3,36 | Aalen.
Beſigheim . . 238 9,34] Crailsheim .
Böblingen . . 871 3,46 | Ellwangen .
Brackenheim. 184| 7,80] Gaildorf .
Ganftatt . 1,364| 40,83 | Gerabronn .
Eßlingen. 993 28,77] Gmünd .
Heilbronn 1,522) 39,781 Hal . . . .
Leonberg. . » 371| 12,75 — —
Ludwigsburg 637| 17,47 Aünzelsau . .
Marbach . ; 77 2,92 | Mergentheim
Maulbronn . . 278| 12,43 | Neresbein
Nedarfulm . 850] 29,28 | Dehringen . .
Stuttgart, Stadt | 8,936| 97,53 | Schorndorf . .
— Amt 251 He Wetzheim . .
aihingen 1001 4, ——
Waiblingen - 103l 204] Rkreis
Meindbera . . 87| 3,53
Nekarkreis. . Eu 29,47 | Biberah . .
z Blaubeuren .
Balingen. . . 186| 5,63 | Ehingen . : 116| 4,55
Calw. 2... . | 1,346) 48,58 | Geislingen . . 464| 16,19
Freubenftabt 123| 4,21 | ®öppingen .. 637] 17,55
Herrenberg . 44) 2,01 | Kirchheim i 159] 6,02
DE 602| 29,24 | Laupheim 328] 13,14
Nagold . . 289) 11,25 | 8eutfrh. . . 1,271] 54,61
Neuenbürg . 312| 12,99 | Münfingen . 141| 5,98
Nürtingen 93 3,48 | Ravensburg . 1,965| 60,86
Dberndorf . . 599| 25,23 | Riedlingen . 329] 12,34
Reutlingen .. 720 19,81 | Saulgau. . 823] 31,67
Rottenburg . 115,- 4,16] Tettnang. . . 1,0771 50,15
Rottweil. - . 376| 12,35 Um . . . .» 1,876] 39,13
Spaichingen. 77: 4413] Waldfe . . . 4361 18,03
Su)... . 73 3,97 | Wangen. . . 1,825] 92,00
Tübingen . . 469 14,82 | Donaukreis . . |12,0661 27,62
Tuttlingen . . 389| 15,71
Uradh. . i 227) 8,20
Sdwarzwaldkreis | * 13,48
Württemberg . | — 21,96
321
Die vorftehenden Tabellen enthalten nun die Ergebnifje
ver Zählung vom 1. Dezember 1873 zunächſt ganz in der
früher (vol. Jahrgänge 1867, 1864) eingehaltenen Form und
Ausdehnung, nämlich Die Zasıl der Haudhaltungen, der be—
wohnten Gebäude, der Einwohner mit Unterfdeidung von
Geſchlecht, Alter, Familienſtand, Bekenntniß und Staatdan-
gehörigkeit.
Die weiteren Momente, welche Gegenſtand der Aufnahme
geweſen ſind, wie Geburtsort, Stellung in der Haushaltung,
Beruf und Erwerbszweig, werden ſpäter einer abgeſonderten
Behandlung unterſtellt werden.
Die aus den vorſtehenden Zahlenreihen zu entnehmenden
geſellſchaftlichen Thatſachen durch die Mittel der ſtatiſtiſchen
Methode aufzufinden und in ein deutliches Licht zu ſtellen,
jedoch unter Beſchränkung auf das Weſentliche und mit einiger
Sicherheit Feſtzuſtellende, iſt die Aufgabe der nachfolgenden
Unterſuchungen.
Es empfiehlt ſich hiebei, den Gang und die Form der
früheren Behandlung des gleichen Gegenſtandes (Jahrg. 1867
©. 176 u. ff. 1864 ©. 70 u. ff.) in der Hauptſache beizu—
behalten, und um einerjeitö nicht unverftändlich, andererfeits
nicht ermüdend zu werden, muß ed wohl geftattet fein, das
einemal ſchon früher Geſagtes kurz zu wiederholen, das andere-
mal auf frühere Ausführungen Bezug zu nehmen oder au
an ſich nicht unerhebliche, aber ſchon früher erörterte Momente,
wenn ſie feine hervortretende Veränderung erlitten haben, ganz
“ zu übergeben.
I.
Wie fih der gefamte Zuwachs der Bevölkerung in der
Periode 1867— 71 zu dem der früheren - Zählungsperioden
verhält, ift aus folgender, fümtliche Volkszählungen feit dem
Eintritt in den Zollverein umfafjenden Tabelle zu erjehen.
Die Einwohnerzahl betrug
bei der Zählung durchichnittlicher Jahreszuwachs
von ; abjolute auf 1000 Seelen
1834 1,571,012
1837 1,612,073 13,687 8,7
1840 1,646,871 11,599 7,2
1843 1,680,798 11,309 6,9
Württemb. Jahrb. 1871. 21
322.
bei der Zählung burchichnittlicher Jahreszuwachs
von abſolute auf 1000 Seelen
1846 1,726,716 15,306 9,1
1849 1,744,595 5,959 3,9
1852 1,733,263 — 3,777 — 2,2
1855 1,669,720 — 21,181 —12,2
1858 1,690,898 + 7,059 — 4,2
1861 1,720,708 9,936 + 5,9
1864 1,748,328 9,206 + 5,4
1867 1,778,396 10,023 + 5,7
1871 1,818,539 10,036 + 5,66
(4 Jahre.)
Jahresdurchſchnitt von 1834—71 6,690 + 4,02 *)
1861—71 9,783 5,5.
Der ganze Zeitraum zerfällt in Drei ungefähr gleich große
Perioden, zuerft ein zwar nicht großes aber normales Wachien
um etwa jührlid 8 auf 1000, dann ein raſches Fallen und
tiefes Sinken im Gang der Bevölkerung in der zweiten Hälfte
der 40ger und erften Hälfte der 5Oger Jahre, von da an
wieder ein mäßiger, aber ſtetiger Jahreszuwachs von etwa
U, Procent.
Eine Bergleihung dieſes Zuwachſes mit dem anderer
Länder ift für Die Periode 1867—71 deßhalb unthunlich,
weil fich die Wirkung des veränderten Zählungsverfahrens auf
jeden einzelnen Staat nicht genauer bemefjen läßt. Wenn daher
das deutſche Neich im Ganzen während jenes Zeitraums jährlich
um 6 p. m., Preußen um 7, Bayern um 2, Sachſen um 13,5,
Baden um 4,5, Heſſen um 6 p. m, geftiegen iſt, jo fledt in
diefen Differenzen zugleich Die zwijchen Der faktiſchen und früheren
Zollabrehnungsbevölferung und macht die Vergleichung dieſer
Staaten unter einander unthunlid, namentlich aber die Ver—
gleihung Württembergs mit feinen Nachbarländern.
I.
Den näheren Einbli in Die Natur Diejes Volkszuwachſes
von 40,143 Seelen gewinnt man erft, wenn man den Yal-
toren nachgeht, aus melchen derſelbe entftanden ift. Dieje find
nit aus den obigen Tabellen, ſondern aus den Beröffent-
lihungen über Geburten, Sterbfäle und RE zu
entnehmen.
*) Dieje beiden Ziffern, al3 auf einen größeren Zeitraum fich er=
ftredfend, find nach geometrijcher Progreffion berechnet.
323
Es beträgt die Zahl Ueberſchuß
ber Geburten der Sterbfälle der Geb.
Dec, 1867 —68 76,570 59,027 17,543
„ 1868-69 79,104 58,861 20,243 »
„ 1869-70 81,075 65,892 _ 15,183
Jahr 1871 77,471 *) 61,885 15,586
Summe 314,220 245,665 68,555.
Jahresdurchſchnitt 78,555 61,416 17,189.
Der Ueberfhuß der Geburten über die Sterbfälle Hat
fomit während der A Jahre 68,555 Perf. betragen, Der wirk—
lihe Zuwachs nur 40,145. Es fehlen aljo 28,410 Berf.,
die ſich, Die Nichtigkeit der Zählung und die Unerheblichkeit
des veränderten Zählungsprincips voraudgejegt, nur ald Der
Ueberſchuß der Weggezogenen über Die Zugezogenen, der Aus—
mwanderung über Die Ginwanderung im weiteren Sinn des
Worts erklären laſſen.
Bei Vergleichung der früheren Zählungsperioden ergibt
ſich hiernach folgende Reihe:
Es betrug im Jahresdurchſchnitt die Zahl |
1858/61 1861/64 1864/67 1867/71
der Geburten .. . 68,233 71,690 75,809 78,555
‚der Sterbfülle. ... 51,767 55,913 58,176 61,416
Ueberſchuß d. Geburt. 16,466 15,781 17,683 17,139
Ueberſchuß der Weg—
gezogenen über die
Zugezogenen. ... 6,529 6,674 7,610 7,103
der wirkliche Zuwachs
der Bevölkerung. . 9,937 9,207 10,022 10,036
) Zu den Berliner Berabredungen gehört auch die, Fünftig nicht
mehr das Kirchenjahr (December— December) fondern das Kalenderjahr
(1. Zan.—31. Dec.) bei den Geburten, Sterbfällen, Trauungen ꝛc. zu
Grunde zu legen. Um diejen Uebergang zu machen, mußte man Einmal
ein Jahr von 13 Monaten rechnen. Dieß geſchah mit dem Jahr 18715
bier wurde der December 1870 zum Kalenderjahr 1871 binzugenom=
men. Da feine Ziffern aber zugleich abgefondert vorhanden find, fo
lafien fie fih von der Gejamtjumme wieder in Abzug bringen. Dieß
ift in ber obigen Tabelle gejchehen. Geburten und Eterbfälle des
December 1870 fehlen bier; dafür ift der December 1871 mitgerechnet,
ber eigentlich nicht mehr hergehört. Die Ziffern find alſo falſch um
bie Differenz in den Geburten und Sterbfällen diefer beiden December: _
monate 1870 und 71. Die Sache ließ fich nicht ander3 machen und
Mr Be fann die daraus entjtehende Unrichtigkeit unmög—
ich fein,
324
und, die Ziffern der erften Periode von 1858—61 — 100
gerechnet, folgende procentale Reihe für Diefelben Rubrifen:
1861/64 1864/67 1867/71
Jahresdurchſchnitt d. Geburten 103,2 107,2 109
Sterbfäle . . «2. 206,1 108,7 112,3
Ueberſchuß.99,8 107 104
Plus der Weggezogenen . „ 100,5 116,6 108,7
Effektiver Zumab8 . . -» 92,6 100,6 101.
Auf je 10,000 Ginwohner kamen hiernach jährlich
1858/61 1861/64 1864/67 1867/71
Geburten . . . 400 413 430 436
Sterbfäle . . . 803,5 322 330 347
Geburtenüberfähuß . 96,5 91 100 95
Mehr d. Weggezogenen 38,26 38 48 38,5
Wirkliher Zuwachs 58,24 53 56,7 56,6.
Die Ergebnifje dieſer Vergleihung find Feine günftigen
zu nennen, wie namentlich aus der zweiten Tabelle deutlich
zu erſehen iſt. Die Sterbfälle find in den legten 10 Jahren
in der ſtärkſten Proportion gewachſen, gegen die ‘Periode von
1858—61 um 12°/,; dann folgen die Geburten, dann dad
Mehr der Weggezogenen, danıı der Geburtenüberfhuß; und
der wirflide Zuwachs nimmt Die legte Stelle ein. Mit einer
um 10,000 größeren Geburtenzahl erreichen wir nur einen
um 99 Perjonen größeren Jahreszuwachs. Die Fruchtbarkeit
der Bevölkerung hat in übernormalem Maafe zugenommen,
aber die Sterblichkeit in noch größerem. Wie gewöhnlich Hat
die Steigerung der Geburten eine no in ftärferem Verhältniß
gefteigerte Kinverfterblichkeit zur Folge gehabt.
Die Statiſtik lehrt, Daß derjenige natürliche Volkszuwachs
der wünſchenswertheſte fei, welcher mit der kleinſten Geburten-
zahl erreicht wird. Das Verhältniß von 43,6 Geburten auf
1000 ©eelen (1 : 22,9) gehört ſchon zu den höchſten Fruchtbar—
feitöziffern, Die in Europa beobachtet find; es fteht dem aber Die
außerordentliche Sterblichkeit von 34,7 auf 1000 (1:29
Zebende) entgegen, und ed wird noch nicht einmal ein Ueber—
Ihuß von 1 Procent erzielt, der fih dann Durche Wegzug auf
wenig mehr ala ein halbes Procent reducirt.
Es liegt die Cinwendung nahe, daß auf die Bevölkerungs—
verhältnifje der Periode 1867— 71, indbefondere auf die Stei-
gerung der Sterbfälle der große Krieg Einfluß geübt haben
325
müfje und es fih ſomit bier um eine außerordentliche Er—
ſcheinung handle, auf welche die fonftigen Regeln der Statiftit
nit unmittelbar anzumenden jeien,
Ein audreihended Material, um die Wirkungen des
deutſch⸗franzöſiſchen Kriegs auf den Gang der württembergifchen
Bevölkerung in zuverläjftgen Ziffern nach allen Seiten darzu—
ftellen, ift zur Zeit nicht vorhanden und wird ſich auch ſchwer
volftändig zufammenbringen laſſen. Immerhin aber wird fi
jeßt jchon überzeugend darthun laſſen, daß dieſe Wirkungen
wenigftend für die hier in Brage kommenden Verhältniſſe nicht
jehr erheblich werden konnten und bei der Zählung von 1871
nicht erkennbar find. Es find dabei die folgenden Momente
zu beadten.
Die Zahl der dur den Krieg umd Leben gefommenen
Württemberger beträgt 1153 (W. Jahrb. v. 1870 ©. 173),
Nur ein Fleiner Theil derfelben läuft in unfern Sterbeliften,
Da dieſe auch, wie die Volfdzählung felbft, die Ortsanmefen-
heit zur Grundlage haben, jo fehlen vor Allem die 477 in
Sranfreih auf dem Schlachtfeld oder bei der Belagerung Ge—
fallenen; aber ebenjo die außer Landes in Folge von Vers
mwundung oder Krankheit in den Spitälern Geftorbenen, deren
Zahl ſich nicht näher angeben läßt. Diefe fommen nad un—
jerem Zählungsverfahren nur bei der Volkszählung jelbft,
ebenfo wie andere Weggezogene, ald nicht mehr Vorhandene,
d. h. die Gejamtzahl der faktifchen Bevölkerung vermindernd
zur mittelbaren Geltung,
Dagegen laufen in unferen Sterbeliften von 1870 und
1871 mehrere Hunderte von nichtwürttembergifhen und nicht
deutjchen Verwundeten, die in unfern Spitälern geftorben find;
ebenjo eine nicht ganz Kleine Zahl von franzöfljchen Gefangenen,
die im Verlauf ihrer Gefangenſchaft in Ulm, Ludwigsburg ıc.
geftorben find. Diefer Umftand hebt das Fehlen der auswärts
umgefommenen Württemberger für die Gefamtziffer der Sterbe-
fälle annähernd wieder auf.
Es ijt jedoch Klar, daß bei einer Geſamtzahl von 245,655
Sterbfällen für unſere Periode jelbft die vollen, durch den
Krieg umd Leben gekommenen 1153 Perſonen, die nur etwa
0,4°/, derjelben ausmachen, nicht von großer Bedeutung fein
fönnen,
Wie zu einer Vermehrung der Sterbfälle, jo kann der
326
Krieg auch Anlaß geweien fein zu einer Verminderung der
Geburten, Durch die Abweſenheit der Erzeuger.
Es iſt au wohl fein Grund zu bezweifeln, daß dieſer
Factor bis auf einen gewiſſen Grad Platz gegriffen Hat. Nur
daß Die Wirkung defjelben eine erhebliche und beachtenswerthe
geweſen jein follte, ijt ſchwer zu denken,
Die Geburtenzahl des Jahrd 1871, um die es jih allein
handeln fünnte, iſt zwar nicht unbedeutend niedriger als Die
des Vorjahrs; (77,471 gegen 81,075) dieſe aber war ganz
ungewöhnlich hoch und Die größte bis jet überhaupt vorge—
fommene. Auch gegen 1869 (79,104) fteht fie noch etwas
zurück, übertrifft aber alle früheren Jahre weit, und die Tabelle
der Geburten des letzten Jahrzehents (W. Jahrb. 1870,
©. 11 und 12) zeigt auch fonft ähnliche und größere Sprünge
von einem Jahr zum andem. Die Geburtenzahl des Jahrs
1871 ift ja abfolute noch eine fehr Hohe, (42,7 Geburten
auf 1000 Einw.) und nur gegen die ungewöhnliche Zahl des
Jahrs 1870 (45 p. m.) noch zurüdtretend.
Sodann ift noch zu bedenken, daß das Landmwehrinftitut
in Württemberg zur Zeit des Kriegs noch gar nicht in Der
jetzigen Weife beitand, und Feine Landwehr ausmarſchirt tft,
Daß die ganze Ziffer Der außer Landes verwendeten Ehemänner,
ohne die Offiziere, ſich fchmwerlich auf mehr als etliche Hundert
belaufen bat, auch keineswegs für alle Die erwähnte Eventualität
ohne Weiteres in Rechnung zu nehmen wäre. Dagegen ließe
fih allerdingd daran denfen, daß wenn von 1870 auf 1871
die Zahl der unehelichen Geburten von 10,382 auf 8,975,
alfo um 1400 gefallen ift, hiermit die Landesabweſenheit von
etwa 30,000 jungen Männern immerhin in einigem Gaufal-
zufammenhang ſtehen könnte. Gegenüber einer Oejamtzahl
von 314,220 Geburten könnte jedoch auch einem Antheil an
dieſer Ziffer jedenfalls nur eine verjchwindende Bedeutung bei⸗
gelegt werden.
Auf der andern Seite hat aber der Krieg notoriſch auch
einige die Volkszahl vermehrende Wirkungen geäußert. Die
eine derſelben ift die Abnahme der Auswanderung im Kriegs—
jahr 1870 oder menigftend in deſſen zmeiter Hälfte, einmal
in Folge eined äußeren Hinderniſſes, Der Unterbrechung der
Schifffahrt durch die Blofade, ſodann auch in Folge der Auf:
regung und Spannung der Gemüther, Die den Entſchluß, die
Heimat zu verlaffen, erſchweren mußte: Manche waren auch
327
Durh Erfüllung der Kriegäpfliht am Weggehen verhindert.
Nah der letzten Lifte (W. Jahrb. v. 1870 p. 12) ift die
ordentliche Auswanderung im Jahr 1870 von 6489 auf 4409
und im Jahr 1871 fogar auf 2256 zurüdgegangen; und da
bei der Auswanderung Dad männlihe Geſchlecht und "gerade
Lie männliche Iedige Jugend am ſtärkſten betheiligt ift, jo Hat
ſchon dieſer Eine Faktor den DVerluft der Schlachtfelder und
Kriegäwunden mehr ald audgleichen müfjen, Ueberdieß aber
war auch das jonftige, neben der legalen Auswanderung ber=
gehende Wegziehen auf längere oder Fürzere Zeit durch Die
eingetretene Stodung der Gewerbe im Großen, wie durch Die
erleichterte.- Gelegenheit, in der Heimath Arbeitölüden auszu—
füllen, abgeſchwächt.
Als ein weitered Moment kommt noch die Vertreibung
der Deutihen aus Frankreich und die Rückkehr der Vertriebenen
in ihre Heimath hinzu. Die Württemberger gehörten von
jeher zu den wanderluftigften unter den deutſchen Stämmen
und waren ſchaarenweiſe nad Paris, Lyon, Havre, Marfeille
in den verjchiedenften Stellungen gezogen. Die Zahl der
mährend des Kriegs Heimgekehrten ift jedenfalls auch auf
einige Hunderte anzuſchlagen.
Hienach hat man allen Grund zu der Annahme, daß
der Krieg nicht einmal auf die Stärke der jugendlich-männ—
lichen Altersklaſſen, jedenfall8 aber nicht auf den Gang und
Stand der Landeöbevölferung im Großen einen erheblichen
Einfluß ausgeübt hat, womit natürlich nicht geläugnet werden
fol, Daß ein auferordentliher DVBerluft von 1100 jungen
Männern an fih ſchon nothwendig eine erheblihe Wirkung
auf die Bevölkerung ded Landes ausüben muß, fondern nur
gejagt werden will, daß dieſe Wirkung bei der Volkszählung
vom Dezember 1871, Durch andere Umftände neutralifirt und
verdedt, nicht erkennbar wird und ohne Beeinträchtigung der
Richtigkeit des Verfahrens hier außer Betracht gelafjen wer—
den Tann,
II.
Es war im Bidherigen nur von dem Gang der Landes—
bevölferung im Ganzen die Rede. Die Gejamtziffer des Volks—
zumachjed ergibt ſich aber nur als das ſchließliche Facit vieler,
unter ſich höchſt verſchiedenen Elemente.
Daß überhaupt die verſchiedenen Landestheile ſich in Be—
328
ziehung auf die Vermehrung der Volkezahl ſehr ungleich unter
einander verhalten, ift eine alte und natürliche Erſcheinung.
Man kann ed ja als eine unzmweifelhafte und nicht blos für
Württemberg und Deutſchland, fondern für die civiliſtrte Welt
giltige Thatſache der Statiftif bezeichnen, daß feit einer Reihe
von Jahren die ſtädtiſchen und induftrielen Wohnplätze im
zajcheften Anjchwellen ihrer Bevölkerung begriffen find, die auf
Landwirthſchaft und Kleingewerbe angemwiefenen Bezirke dagegen
ihre Volkszahl entweder nur fehr langſam oder gar nicht zu
fleigern vermögen oder auch häufig genug eine ftetige Abnahme
Derjelben zeigen.
Die Widerholung diefer Erfcheinung war zum voraus zu
erwarten; das nähere Interefje knüpft fih aber erft an Die
Frage, ob Diefe allgemeine Bewegung vom Land in die Städte
und Induftriebezirke noch in einer Steigerung oder im Gtill-
ftand oder etwa bereits im Rückgang begriffen ift.
Die folgenden Zahlenreihen können zeigen, daß für unjer
Land der erfte dieſer drei Fälle zutrifft, daß Die Ertreme eines
rapiden Anwachſens und eines beichleuuigten Rüdgangs no
weiter als bei den früheren Zählungen auseinandertreten.
Die nächte Tabelle enthält Die für die Einficht in den
Gang der Bevölkerung jedes Bezirkes wejentliche Data. Die
Bezirke find Dabei in der Ordnung ihres procentalen Zuwachſes
aufgezäplt.
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332
Um aus diejer Tabelle, deren Inhalt zu mandherlei Be—
trachtungen Anlaß geben kann, keine falſchen Schlüfje zu ziehen,
ift es zuerft geboten, den jtörenden außerordentlichen Faktor
der Eifenbahnbauten, der mie bei der legten Zählung im Ein-
zelnen einen flarfen Einfluß ausüben fann, zu eliminiren.
Wie fhon damals (MW. Jahrb. 1867 p. 193 u, ff.)
näher ausgeführt wurde, macht ſich Die Zeit des Bahnbaus
in einem Bezirke durch eine ftarfe Anſchwellung feiner faktiſchen
Bevölkerung, die Zeit der Eröffnung und ded Betriebs durch
ein raſches Sinfen derjelben bemerflih. Der Strom der frem—
den Arbeiter, deren Zahl fih auf viele Hunderte belaufen
fann, je nad der Ausdehnung und Schwierigkeit des Baus,
wälzt fich andern Bezirken zu und wird keineswegs fofort durch
die wirthichaftlichen Wirkungen der fertigen Bahn erjegt. So
erklärt es ſich, daß Diejenigen Bezirke, in melden bei ber
Zählung von 1867 die Bahn im Bau begriffen, bei der von
1871 bereitd im Betrieb war, einen flarfen Ausfall in der
Volkszahl zeigen. Dahin gehören die 6 Oberämter, melde
in der obigen Tabelle den legten Plag einnehmen und bei ver
Zählung von 1867 in erfler Reihe geftanden hatten, Blaus
beuren, Rottweil, Nedarfulm, Spaichingen, Gerabronn, Neuen—
bürg; auch Tübingen und Rottenburg find in dieſem Kal.
Umgekehrt fiehen Calw, Nagold, Horb, da die Bahnſtrecke
Weil — Nagold — Horb im December 1871 noch im Bau be—
griffen war, Koh oben und werden voraugfichtlih bei Der
nächſten Zählung in die legten Plätze einrüden.
Die Bezirke, bei denen der Faktor der Bahnbauten ein=
ruft, find in der Tabelle mit * bezeichnet und die in dem
gleichen Jahrgang enthaltene Ueberſicht über Die Bahneröffnungen
auf den Württ. Staatdeifenbahnen gibt den näheren Aufſchluß
darüber, welche Linien in der Zeit zwijchen dem 3, December
1867 und 1. December 1871 tem Betrieb übergeben wor—
den find.
Eine andere Singularität bildet der Bezirk Ludwigsburg,
dadurch, daß ein Regiment der Garniſonsſtadt Ludwigsburg
in Straßburg zurüdgeblieben ift und die neue, größere Prä—
fenzftärfe der Negimenter am Termin der Zählung noch nicht
ind Leben getreten war. Dazu kam eine Veränderung in der
Drganifation der Strafanftalten, welche eine Verminderung des
Beftands des Arbeitöhaufes in Ludwigsburg zur Folge hatte.
Umgekehrt find für Ravensburg und Mergentheim Die
333
Derlegung einer Garnijon nah Weingarten und Mergentheim
von erheblichem Einfluß auf die Einwohnerzahl geworden.
Daß nun die Ertreme raschen Wahsthumd und ftetiger
Abnahme einzelner Zandestheile noch ftärfer waren ald in den
früheren Perioden, zeigen folgende Ziffern,
Bei der Zählung von 1861 hatten 8 Bezirke ein Sinken
ihrer Bevölkerung gezeigt, 1864 14, 1867 ebenfalld 14 und
1871 ift die Zahl auf 22 geftiegen.
Stuttgart Dagegen hatte nach der vorausgegangenen Zäh—
lung jährlid um 3,2°/, zugenommen, jet um 5,2. Der
Bezirk Canftatt früher um 0,9°/,, jetzt um 3,7; ähnlich ver-
hält es fich mit den Aemtern Heilbronn, Ravensburg, Eflingen,
Gmünd.
Noch deutlicher zeigt dieß aber eine DVergleihung der
Golumnen V. VI. und VIL Nur 12 von den 64 Bezirken
hatten mehr Zugewanderte ald Weggezogene, bei 52 war der
Wegzug größer ald ver Zuzug, und unter dieſen waren wie
der 22, bei welchen der gejamte Ueberfhuß der Geburten
über die Sterbfälle, der ſich meift jährlih um 1 Procent be=
wegt und Durchichnittlih über 1000 Seelen in den 4 Jahren
auf Ein Oberamt beträgt, durch das Plus der Weggezogenen
über die Zugezogenen aufgewogen und noch in ein Deficit ver-
wandelt worden iſt. Die Ziffern der lebten Columne zeigen,
wie viele Einwohner jeder Bezirk mehr haben müßte, ald er
wirflih hat, wenn er fi den natürlichen Ueberſchuß jeiner
Geburten über feine Sterbfälle hätte bewahren können. Die
ländlichen Bezirke erfcheinen als gejättigt in ihrem Bedarf an
Menſchen oder Ernährungdvermögen derfelben und geben jähr-
lich Die Arbeitökräfte zu Hunderten und Tauſenden an Die
Städte und Induftriepläge ded In und Auslandes oder an
fremde Welttheile ab. Faſt 50,000, alſo nahezu je 1000
Seelen, Hatten jene 52 Bezirke mit den pajfiven Ziffern in
den 4 Jahren nicht in der Heimath feftzuhalten vermocht. Da—
gegen kommen 21,358 Perſonen in Betracht, welde in andern
Bezirken des Landes mit den activen Ziffern ihr Unterkommen
fanden und 28,412 bleiben übrig, welche außer Landes, ſei
ed für immer oder worübergehend, in oder außerhalb Deutjc-
lands und Europas, ihren Erwerb zu fuchen hatten. Dabei
kann e& feinem Zmeifel unterliegen, daß Diefe dem Ausland
zuftrömenden Württemberger nur zu einem fehr Fleinen Theil
aus Kindern und Greifen, oder ſchwächlichen und Eränklichen,
334
verwahrlosten Verfonen, jondern meift aus jungen und tüchtigen
Arbeitöfräften und zu weit größerem Theil aus Männern als
aus Weibern beftehen.
Es iſt dieß im Ganzen eine alte und vielerörterte Er—
ſcheinung, die fich Feinedmegd auf Württemberg bejchränft und
in Württemberg felbft Hier gar nicht zum erftenmal an den
Tag tritt, Da die neuefte Zählung aber nicht nur ein bloßes
Fortbeſtehen, jondern eine abermalige Steigerung und theilmeife
eine Aenderung der Symptome darbietet, und da dieſer Punkt
die mwichtigfte und am meiften charafteriftiihe Eigenheit der
württembergifchen Bevölkerungsftatiftif betrifft, jo legt fich immer
wieder die Verfuhung nahe, nicht blos die nadte Thatjache
von Neuem zu conftatiren, jondern auch an den Zufammen-
hängen und Wirkungen derjelben prüfend zu verweilen,
Von einem allgemeinen, culturgefhichtlichen Standpunft
aus ift ja denjenigen Völkern und Volksſtämmen ein hervor-
ragender Pla einzuräumen, welchen der heimatlihe Boden
auch bei reicher Ausftattung und forgfältiger Pflege noch nicht
genügt zur Bethätigung ihrer Kräfte und Die Daher einen
ftetigen Ueberſchuß derjelben an die nahe oder ferne Fremde
abzugeben haben. Ohne Diefe Wander- und Thatenluſt Der
europäifchen Völker, zumal der germanifchen Race, gäbe es
feine Auöbreitung und höhere Entwicklung der Menſchheit.
Aber dieſe Leiftung eined Volkes ift nicht ohne empfind-
liche Opfer denkbar. Zwar vom Standpunkt der Einzelmirth-
ſchaft aus jcheint es gleichgiltig, ob die herangezogenen Kinder,
wenn fie das elterliche Haus verlafien, ihren jelbftftändigen
Erwerb innerhalb oder außerhalb der Landesgrenzen finden.
Sobald man aber die Wirtbichaft des Volks als Ein Ganzes
betrachtet, fo ift mit Recht und von Dielen ſchon darauf hin—
gewiefen worden, daß ein Wolf, welches fertige und ausgebildete
Arbeitskräfte an Die Fremde abgibt, dieſer einen Vortheil, fich
jelbit aber einen Nachtheil zufügt. Denn der Aufwand an
Mitteln und Arbeit, welchen jede Generation auf Die Heran—
ziehung ihrer Nachfolgerin zu machen hat, wird über Das
innere Bedürfniß hinaus und ohne Gegenleiftung um dasjenige
gefteigert, was auf den Unterhalt und Die Ausbildung der
Meggezogenen verwendet worden if. Die Zurücbleibenden
hätten um jo viel mehr erjparen oder genießen, jomit leichter
und bequemer leben können.
Nun kann ein Volk entweder dur großen Reichthum
335
und blühendes Erwerbsleben in der Lage fein, diefen Nachtheil
in einer kaum fühlbaren Weife zu ertragen, oder ed Tann an-
dermeitigen Erjag dafür finden, wie 3. B. in der Rückkehr
reichgewordener Landsleute, in aufßerordentlihen Formen der
Ruͤckleiſtung des Auslandes, in welcher Beziehung z. B. der
Fremdenzufluß für Die Schweiz oder für England die Er-
weiterung des auswärtigen Markts, Die Ausbreitung der eng-
lichen Macht, Sprache und Bildung in Betracht Fommt.
Daß in Württemberg fein oder Fein nennendwerthed
Aequivalent für die regelmäßige Ablieferung großgezogener und
wohlunterrichteter Menjchen an das Ausland und damit für
den Berluft einer Summe, melche den ganzen jährlichen Betrag
der Directen Steuer weit überfteigt, geboten wird, daß unjere
ganze Wirthihaft Damit unter fchwierigeren Vorbedingungen
fteht, als Die Wirthſchaft jolcher Völker, welche dieſen Verluſt
nicht erleiden oder Erjaß dafür finden, ift eine Bemerkung, die
wir hier nicht zum erftenmal machen, an welche aber, fo lange
fih der Anlaß und zwar in verflärfter Weife wiederholt, auch
von Neuem wieder zu erinnern mohl geftattet fein wird.
Gine bejondere Erfchwerung liegt aber noch darin, daß
wir dieß eigenthümliche Grportgefhäft mit einem ungewöhn—
lihen Aufwand nußlojer Koften betreiben. Unſere Rechnung
ftellt jih ungefähr jo. Von durhjchnittlih 78,500 Kindern,
die jährlih geboren werden, fterben etwa 30,000 gleich im
erften Lebensjahr wieder, alfo ungefähr 12—15,000 mehr,
ald der mitteleuropäifche Durchſchnitt der Kinderfterblichkeit be-
tragen würde, Dadurch erhöht fih Die Zahl der Sterbfälle
fo, daß wir mit der außerordentlichften Fruchtbarkeit nur einen
Jahresüberſchuß von 17,000 Geburten über die Sterbfälle
erreichen, wovon wir 7000 an dad Ausland abgeben und
10,000 als Zuwachs behalten, jo daß mir jchlieflih Die-
jelbe Jahreszunahme von einem halben Procent erzielten, melche
3. B. Frankreich nahezu mit der Hälfte der relativen Geburtd-
zahlen zu erreichen vermag, ohne all den Aufwand an Mitteln,
Schmerzen und Berfündigungen, welcher mit jener enormen
Kinderfterblichkeit verbunden ift.
Eine ganz andere Seite der Sache als dieſe Bilanz nad)
Außen ift der Stillftand oder Rüdgang der Ländlichen Be-
sölferung und Das rafche Anfchwellen der Städte und indu—
jtriellen Wohnpläge. Hierin wäre nach unjeren befonderen Agrar-
verhältnifien ein poſitiver Nachtheil nur dann zu finden, wenn
f
336
die Wirkung ein mangelhafterer Anbau, eine minder intenfive
Kultur, eine Shwähung ded Bauernftandes wäre, Dieß wird
fih wohl nicht behaupten lafjen und wird, fo viel wir wiſſen,
auch nicht behauptet. Unſer Land ift einmal die Heimath der
Kleinwirthichaften mit ihren Licht- und Schattenfeiten. Cine
noch weiter gehende Zerftüdlung des Bodens wäre ‚zur Zeit
nur in wmenigen Gegenden ausführbar und wünſchenswerth;
eine Vermehrung der Landbevölkerung, Die zugleich eine Ver—
mehrung der Wirthichaften wäre, Hätte ihre großen Bedenken.
Die Große und Mittelgüter, welche Taglöhner und Knechte
nöthig haben, leiden unter dem Abzug der Arbeitäfräfte und
der Vertheuerung der Xöhne, und werden zu ganz andern
Arten der landwirthſchaftlichen Betrieböweife genöthigt. Die
kleinen Güter aber, die mit den häuslichen Arbeitöfräften be=
trieben werben, find von der’ Steigerung der Xöhne weniger
betroffen und vermögen mehr und mehr die Geldentwerthung
durch Die Preigfteigerung ihrer Producte auszugleichen. Wir
ftehen in einer allgemeinen Kriſis der landwirthſchaftlichen
Production ; ein Land Eleiner Landwirthe aber kann der weiteren
Entwicklung derjelben mit ungleich größerer Beruhigung ent-
gegenftehen, als Die Regionen der Ritter und Großgüter. Es
ift bier ein Gebiet, welches dem großen Gegenjag zwijchen
Befigenden und Beiltlofen porerft noch verſchloſſen bleibt.
Im Einzelnen verhalten fich die verſchiedenen Landestheile
und Bezirke Hinfichtlih ihres Antheild an dieſer Veränderung
ähnlich wie ed ſchon früher wiederholt audeinandergejegt wurde
(vgl. W. Jahrb. v. 1864 ©. 100 u. ff., 1867 ©. 196 u. ff.)
jowelt nicht der Faktor der Bahnbauten eine Unterbrechung
der ordentlihen Verhältniſſe mit fich führt.
Unter den 8 Zählungen feit 1849 ift Die dießmalige bei
Backnang und Nereöheim Die Tte, die einen Nüdgang zeigt, bei
Meinberg die 6te, bei Graildheim, Marbach, Künzeldau, Schorn-
dorf, Tübingen, Rottenburg die 5te, bei Ludwigsburg, Rott—
weil, Sulz die Ate.
IV.
Hieran jchließt fih am natürlichften die nähere Darlegung
der Bewegung der ftädtifchen Bevölkerung an,
Die Verſchiebung der Zählung auf das Jahr 1871 geftattet,
da auch 1861 eine Zählung Statt fand, zugleih einen be=
337
; Zunahme
fürs Jahr Geburten»
25 |
AR * Einwohnerzahl Zunahme von 1867-71 überſchuß Zuzug
— * 1861. 1867. 1871. 4861—71 in %a p. m, von 1867—71.
EB u 41, Stuttgart „ » 61314 75781 91623 49,4 52 3125 12717
Zu 2 2. Um. 2. 2. 22736 24739 26290 15,7 15,4 594 957
ai. . 3. Heilbronn . . 14333 16730 18955 32,1 33,2 421 1804
ie - 4, Eplingen . . 12850 16591 17941 39,6 20,2 851 499
— — 5. Reutlingen. . 13449 13781 14237 59 .°85 363 —471
+ ER 6. Ganftatt . . 7414 8611 11804 59,2 92,5 540 2653
25 258 7. tubwigsbug . 11201 1243 ° 11785 5,1 —13 145 —482
Er 55 8, Gmünd . . 8298 9067 10739 29,4 46 280 1392
a 5. Städte über 10000 €. 151595 177723 203374 34,1 36 3519 18569
SE 2, (+19522)
52 8 9 Tübingen . . 8708 9002 9343 73 9,5 (—953)
= BI 40, Göppingen . 6762 7883 8649 27,9 242
33 583 11. Ravensburg . 6817 7313 8433 23,7 38,2
= a5 12.9 ... 6862 7251 7793 13,6 19
se 8 13. Tuttlingen. » 6397 7031 7181 12,3 5,2
= 33 14 Biberach . . 5723 6600 7091 23,9 18,5
53 39 15. Rottenburg . 5996 6222 6145 2,4 3
& 2 +46, Kichheim . » 5435 5525 5863 7,9 14
=, 228 17. Calw ... 4402 5012 5582 26,8 38,5
32233 18. Man... 4272 5362 5552 30 9
ED 19. Heidenheim . 3762 4574 5167 37,3 32,5
5 E 575 20. Sreubenfladt . 4920 5182 5145 4,6 —21
5522 21. Rottweil . . 4560 5447 5135 12,6 8,8
EEERZT 22. Ehingen . . 4612 4748 °: 5029 9,1 15
E85 O9, Gtäbtev. 510000 €. 79168 87152 92108 16,3 14
3828 5 Städte über 5000 @. 230763 264875 295482 28 16,7
Vebrige Bevölferung 1489945 1513521 1523057 2,4 1,5
22
MWürttemb. Jahrb. 1871.
338
Mir bemerken zu diefer Tabelle:
Die Zahl der Städte über 10,000 Einw. ift gegen die
Borzählung um zmei geftiegen, Ganftatt und Gmünd, mobei
Ganftatt mit Ueberfpringung von Ludwigsburg und Gmünd
gleich in die fechäte Stelle eingetreten ift.
Die Zahl der Städte über 5000 Einw. ift von 20 auf
22 geftiegen, indem Heidenheim gleich mit Ueberholung von
drei andern und Ebingen in dieſe Klaffe vorgerüdt find.
Bei Tuttlingen, Rottenburg und Rottweil wirkte das
Moment der Bahnbauten vermindernd, bei Galm erhöhend ein.
Bei Ludwigsburg konnte Die oben erwähnte Schwächung
der Garnifon und eine Verminderung der Infaßen einer Straf-
anftalt nicht durch induftriele Entwidlung ausgeglichen werben
und ed bleibt noch ein Deficit übrig.
Reutlingen, wo ein ftarf audgeprägter Lokalgeiſt die fremde
Anftedlung und Erwerböthätigkeit erfchwert und nur innerer
Zuwachs flattfindet, nimmt durch den langjamen aber ftetigen
Bortjhritt feiner Volkszahl einen eigenthümlichen Plab unter
den größeren Städten des Landes ein.
Unter den - übrigen treten Ravensburg, Heidenheim,
Göppingen Dur einen beſonders rafchen Auffhwung hervor.
Menn wir Die größeren Wohnpläte noch etwas weiter ver—
folgen, fo reihen fih zunahft 9 Städte mit 4—5000 Einw.
und 22 mit 3—4000 an, wobei wir die Einwohnerzahl von
1867 und den Zahreszumachs auf 1000 beifügen.
—
1867. 1371. per mill
Nürtingen „ . 4465 4815 19,5 _
Megingen, . . 4600 4706 5,9
Bafnand . .„ 4277 4472 11,5
Murrhardt . . 4818 4325 0,2
Schmenningen . 4448 4314 —7,5
Pfullingen . . 4293 4288 —0,2
Ellwangen . . 8895 4145 16
Weingarten . . 3246 4128 68 (Garnifon)
Laupheim . . 3928 4090 10,2
Summe 37470 39283 12.
339
Jahreszuwachs
1867. 4871. per mill.
Böblinden .. . 3607 3826 15,2
Beurbah . . . 3256 3720 86
Mergentheim . . 2999 37183 59,5 (Garnijon)
Sindelfingen . . 83623 3704 5,5
Crailsheim . . 3592 3688 6,5
gangenau. . .„ 3581 3563 —1,2
Shomborf . . 8515 3622 7,5°
Ehingen . . . 3653 3547 72
Waiblingen - . 3269 3530 20
Bietigheim . . 3301 3457 11,8
Dehringen . . 3380 3412 2,5
(Heslach). .. (2519) (8409) (88)
Ua... . 8362 3382 1,5
Eninien . . . 4013 8345 —41,8
Laufen 2... 3364 3337 —2
Geidlingen . . 3217 3334 9
Saulgau „ . . 2967 3296 27,2
Balingen . . . 3029 8212 15
Schtah . . . 8070 3181 9
Winnenden . . 3139 8168 1,7
Vaihingen . . 8192 8054 —I11
Wildbad . . . 30835 3049 1
Weilheim. » . 83016 3001 —1,2
Summa 73180 75141 6,5.
Es ift zu Diefen Tabellen zu bemerken, daß im Allge-
meinen, wenn auch ohne ftrenge Gonjequenz, der Begriff des
Wohnplatzes, nicht der Gemeinde feftgehalten wurde. Oben
murde jhon die Samtgemeinde Baieröbronn, mit 5437 Einw.,
während der Hauptort nur 700 Einw. hat, übergangen, fo
auch Hier Möffingen mit 3559 (Hauptort 2498), Schram-
berg mit 3453 (bezw. 2270), Wafjeralfingen 3217 (bezw.
2191) weggelafien, während umgekehrt die Weiler bei Stutt-
gart (7136) und bei Eflingen (3832), Ravensburg (767)
und einigen andern Städten, wo die Parcellen weniger er-
heblich find, weil man hier dieſe Zählungsmeije ſchon von
jeher gebraucht Hat, eingerechnet wurden.
Bei der auffallenden Abnahme der Bevölkerung von
Eningen (um faft 17%), in A Jahren) liegt ein Ball vor, wo
340
der veränderte Zählungsmodus, die Erſetzung der früheren
Wohnbevölkerung durch die rein faktifche, feine Wirkung äußert.
Gningen ift befannt durch Die aroße Zahl von Krämern und
Eleinen Kaufleuten, die den größeren Theil des Jahres auf
Märkten und Mefien umberziehen und befonderd im December,
in welchen der Zählungdtermin fiel, Die zahlreichen Weihnachts⸗
meſſen und Märkte befuchen. Diefe vorübergehend Abweſenden
wurden nun nah dem früheren Princip der Wohnbevölkerung
in Eningen in die Liften aufgenommen, nach dem jetigen ber
faktiichen Bevölkerung da, wo jle die Naht vom 30. November
auf den 1. December zugebraht haben. Die Wirkung diejed
Umftands fummirt fih für Die eine Gemeinde zu einer Differenz
von mehr ald 600 Perfonen. Ein ganz Ähnliches Verhältniß
befteht in der Gemeinde Gönningen, wo die Cinwohnerzahl
von 2517 auf 1776 aus derjelben Urſache gefunfen ift.
Die obigen Tabellen zeigen Deutlih Die Abnahme des
proportionalen Zuwachſes mit der Größe des Wohnplatzes.
Denn die jährlihe Zunahme per 1000 Einw. betrug 1867 — 71
bei den Wohnplägen über 10000 Einw. 36 p. m.
5—10000 „16,8
4—5000 „ 12
3—4000 „ 65 -
und wenn wir Die fingulären Momente in den beiden legten
Klaſſen, Verlegung einer Garnifon nah Weingarten nnd Mer—
gentheim, bei Seite Tiefen, wäre der Procentfab von dem
Landesdurchſchnitt kaum noch verfchieben.
Die Sache ftellt fih nun im Ganzen fo, daß von dem
Geſamtzuwachs von 40143 Einw.
auf die Städte über 10000 Einw. fallen 25651
„u " „ 500 „ „ 830607
a " „ 83000 „ „ 934181
auf ſämtliche Wohnpläße mit weniger ald 3000 Einw. 5963
und da Dieje übrigen Wohnpläge 1867 zufammen 1,402,871
Einw. zählten und bis 1871 fomit nur auf 1,408,834 ge-
ftiegen "find, fo trifft auf Diefelbe nur eine Jahreszunahme von
1 p. m. oder 0,1°/,, was fih von einem Gtillitand der
Bevölkerung nur wenig mehr unterjcheidet.
In 58 MWohnplägen mit einer Ginwohnerzahl zwiſchen
2—3000 Berjonen wohnen noch 139,884, mobei Diejenigen
parcellirten Gemeinden mitgerechnet find, in welchen der Haupt-
ort mindeftend 1000 Einw. zählt. Rechnet man nur ſolche
341
Wohnpläge, die für fich allein über 2000 Einw. zählten, fo
beträgt die Zahl der Orte mit 2—3000 Einw. nur 45 mit
zufammen 110,347 Einw.
Hiernach gibt e8 98 Gemeinden in Württemberg, deren
Hauptort für fih allein mehr ald 2000 Einmw. hat. Dieje
haben zufammen 516,479 Einw. und ed fallen auf die
Gemeinden, deren Hauptort weniger ald 2000 Einw. hat,
1,302,060 Einw.
Da es bei den Statiftifern üblich geworden ift, nad) dem
Vorgang Frankreich, an die Stelle des Gegenſatzes von Stadt
und Land, der in vielen Beziehungen unhaltbar ift, den Unter-
ſchied von MWohnplägen mit 2000 Einw. und darüber, und
von ſolchen mit weniger ald 2000 Einw. zu ſetzen, da e3
aber unausführbar wäre, bei den Wohnpläßen über 2000 Einw.
alle denſelben annectirten Parzellen in Abzug zu bringen, auch
in den meiften Fällen das ganze Motiv der Unterſcheidung
den Abzug dieſer an dem Charakter des größern Wohnplages
theilnehmenden Parzellen verbieten müßte, jo ftellen jene beiden
Ziffern von 516,479 und von 1,302,060 Einw. für Würt-
temberg dasjenige dar, was man als größere oder ſtädtiſche
und Eleinere oder lanbliche Wohnplätze zu unterſcheiden pflegt.
Auf jene fallen dann 28,4, auf dieſe 71,6 Procente der
Bevölkerung.
An jenen 28,4°/, fallen
auf 8 Wohnpläge über 10,000 Einw. 11,18 °/,
„14 „ bon 5—10,000 „° 5,06 „
” 31 " ", 3—5000 " 6,09 "
„ 45 " n 2—3000 „- +6,06 „
Unter den. 1,302,060 Einw., melde in Gemeinden
mohnen, deren Hauptort weniger ald 2000 Einw. hat, find
wieder 388,290 in 271 Gemeinden, Deren Hauptort mehr
ald 1000 Seelen bat, und 913,772 in den 1540 Hleineren
Gemeinden und Wohnplägen.
Un jenen 71,6°/o treffen auf die 271 Ortfihaften mit
1000 Seelen und datüber 21,3, auf die 1540 Fleineren Ort»
Ichaften 50,3.
Mit den frühern Ziffern über diefe Verhältniffe (W.
Jahrb. 1867 ©. 200) ift eine genaue Bergleihung deßwegen
nicht möglich, weil das Verfahren Hier ein etwas abweichendes
342
war, Die frühere Berechnungsweiſe führte übrigens auch ſchon
zu der Proportion 28: 72 für Stadt und Land.
V.
. Ein einfaches und fruchtbares Mittel, um die Bewegung
der verſchiedenen Elemente der Bevölkerung unter einander zu
vergleichen und dadurch Die fortjehreitenden, ftillftehenden, rück—
gängigen Faktoren zu ermitteln, ift eine Zufammenftellung des
Zuwachſes, melden jede einzelne der Kategorien, die bei der
Zählung unterjhieden werden, in der Zählungdperiode er=
litten hat,
Die zeigt die folgende Zahlenreihe:
Tabelle I. 1867 1871 Zuwachs pr.mille
Ginwohnerzafl . 1778396 1818539 40143 22,6
Bamilien . . » 374582 398386 23804 66,3
Bemohnte Gebäude 266644 273928 7284 27
Männl. Berfonen 860697 876164 15467 11,8
Meibl. Perfonen „ 917699 942375 24676 26,9
Auf 1TMeile Einw. 5020 5133 113°
Auf 1 Familie Perſonen 4,65 4,56 —0,09
Auf 1 bewohntes Ge—
bäude Perſonen 6,67 6,64 —0,03
Tabelle II. Perſonen unter 14 Jahren.
Männlide . 258971 279552 20581 79,4
Meiblide . 267909 * 290148. 22239 85,4
Zufammen . . 626880 569700 42820 80,2
Berfonen über 14 Jahre, |
Männlide . . 601726 596612 —5114 —8,5
Meiblihe . .» 649790 652227 +2437 3,9
Zufammen 1251516 1248839 — 2677 —2 —
Tabelle II, Civilſtand.
Ledige.
Männliche 532876 533522 646 2,6
Weibliche 560047 564855 4808 8,6
Zujammen 1092923 1098377: 5454 5
Verheirathete
Männliche . . 291215 304536 13321 45,7
MWeibliche 290844 304701 18857 47,7
Zufammen 582059 609237 27178 46,5
343
1867 1871 3Zuwachs pr.mille
Verwittwete
Männliche . . 35905 36755 850. 23,7
Weibliche . .» 65397 70349 4952 75,7
Zufammen . . 101302 107104 5802 57,8
Geſchiedene
Männlide . . 701. 1351 650 997
Weibliche . . 1411 2470 1059 751
Zufammen . . 2112 3821 1709 808
Unter 1000 Perſonen waren
dig. 22.000615 604
verheirathet . . 327 335
verwittwet . . 56,9 58,89
geſchieden . . 1,19 2,1
Tabelle IV. Religiondbefenntnif.
Evangeliſche.
Männliche .. 589068 599666 10698 18
Weibliche . . 631056 649194 18138 29
Zufammen . „ 1220124 1248860 28736 23,8
Katholiken,
Männlide .„ . 264464 268701 4237 16
Weibliche . . 279129 284841 5712 20,5
Zufammen . . 543598 553542 9949 18,5
Andere riftliche Bekenntniſſe.
Männlide . . 1460. 1723 263 181
Meibide . . 1557 2134 577 371
Zufammn . . 8017 3857 840 278
Sfraeliten,
Männlide . 5705 6052 847 61,
Weibliche . . 5957 6193 236 38,8
Zufammen . . 11662 12245 583 50,1
Tabelle V.
Ausländer . .* 34457 39930 5473 159
Inländer. . . 1743939 1778609 34670 20.
Die vorftehenden Tabellen, namentlich die letzte Rubrik
derjelben läßt fehr deutlich erkennen, welche Elemente Der Be—
völferung fich in gleicher, welche in ungleiher Proportion mit
der gefamten Volkszahl bewegt haben, auf welche ein Fort—
344
ſchritt und auf melde ein Rüdgang füllt. Die Unterſchiede
find fehr groß und ſehr lehrreich; ſte geftatten einen näheren
Einblid in den Charakter der focialen Bewegung.
Raſcher als das Wahsthum der ganzen ‚Bevölkerung
war Das
1) der Gejhiedenen, wo der Procentfag Dad 40fache
beträgt,
2) der Angehörigen von chriſtlichen Secten (12mal fo
fönch),
3) der Ausländer (7fach),
4) der Perfonen unter 14 Jahren (8!/ fach),
5) der Familien (3Z3fach),
6) der Verwittweten (2!/ fach),
7) der Verheiratheten (2fach),
8) der bewohnten Gebäude. (19, mal)
9) der meiblichen Bevölkerung (1'/, mal)
10) der evangelifchen Einwohner (Kleines Mehr).
Schwächer ald die Bevölkerung „der gar nit wuchs
die Zahl
1) der Perfonen über 14 Jahre, welche eine Abnahme zeigt,
2) der ledigen Perfonen (Amal ſchwächer)
3) der männlichen Bevölkerung (1 : 2), ”
4) der katholiſchen Bevölkerung (9 : 11).
Diefe zum Theil höchſt auffallenden Differenzen näher
zu begründen und zu entwickeln, ift die Aufgabe der folgenden
Kapitel, wobei es angemefjen erfcheint, die Ordnung in welder
jih die Tabellen und deren einzelne Rubriken folgen, einzu:
halten.
VI Die Familien.
.Es iſt Hier, wie früher, in der herkömmlichen Meile das
Wort „Familie“ flatt „Haushaltung” gebraucht. Aber viel-
mehr wäre dad Nichtigfte, zu jagen, Daß die Zahl 398,386
die audgefüllten und eingefammelten Haushaltungszettel angibt;
das Urmaterial der ganzen Volkszählung.
Wir find nun nit im Stande, auß, Hleineren DBerände-
rungen in der Zahl der auögefüllten Haushaltungsbögen Schlüffe
auf objective Veränderungen in den Yamilien und Haushal—
tungsverhältnifjen des Volkes zu ziehen. Es hängt bier zu
Vieled an den Grundſätzen und der Praxis, nach welcher die
Haushaltungszettel von den Zählungsbehörden adrejjirt und in
345
die Käufer verjendet werden; und es iſt faft unmöglih, im
Wege der Inftruftion hierin eine völlige Gleichartigkeit in der
Behandlung zu erzielen. In welchem Fall einer einzeln leben—
den Perfon ein bejonderer Haushaltungszettel zuzufenden, in
welchem Ddiejelbe in die Lifte de8 Mieths- oder Hausherrn ein-
zutragen iſt, darüber laſſen fih zwar in der Theorie ſehr
durchdachte Normen aufftellen, aber die Praris jpottet häufig
wieder aller Linterfeheidungen, und die Zählungsbehörden fünnen
oft gar nicht zum voraus eine genauere Kenntniß jener Verhält-
niſſe haben; nicht felten fehlt e8 auch an Zeit, an Interefje und
Verſtändniß für eine principielle Behandlung. Die Fälle von
Zujammenleben von zwei oder mehr felbftändigen Berfonen in
Einem Wohnraum oder Haushalt, find jo mannichfaltiger Art,
namentlich wo das Verhältniß der Zimmermiether, Schlafgänger,
ded combinirten Haushalts von Gejchwiltern, von Wittwen
mit verheiratheten oder auch verwittweten Kindern größere Ver—
breitung findet, Daß immer dem Ermefjen der Zählungskom—
miſſion ein beträchtlicher Spielraum übrig bleiben muß. Werm
daher im Jahr 1861 875,000, 1864 865,000, 1867
374,000, und 1871 398,000 Haushaltungszettel ausgefüllt
worden, fo läßt fich Hiebei der Faktor der Yluctuationen in
dem Zählungsmodus nicht audjcheiden und darum auch Fein be=
flimmter Schluß auf eingetretene objective Veränderungen ziehen.
Nur wenn der Faktor der Haudhaltungen zum Gegenftand
einer eingehenderen Unterfuhung gemacht wird, mie es für die
Zählung von 1864 gejchehen ift (vergl. Württ. Jahrb. von
1865. ©. 162 u. ff.), wenn vor Allem durch Ausfcheidung
der Liften die nur Cine Perſon enthalten, fowie der ſogenann—
ten Ertrahaushalte (Kajernen, Inftitute ꝛc.) Die Zahl der wirk—
lihen Haushaltungen gewonnen ift, find Refultate von ig
ſchem Werthe zu erzielen.
Die Zahl der Haushaltungen erjcheint bei der Zahlung
von 1871 durchaus größer, als bei der von 1867; ſelbſt in
ſolchen Bezirken, in welchen die Bevölkerung abgenommen hat;
nur 4 Bezirke (Backnang, Sulz, Gerabronn, Neresheim) er—
geben eine etwas kleinere Zifffe.
Es iſt daher dieſer Punkt einer ſeparaten Behandlung vor⸗
zubehalten.
VII. Die bewohnten Gebäude.
Aehnlich, wie bei den Haushaltungen, iſt auch mit den
bloßen ſummariſchen Ziffern der bewohnten Gebäude ſtatiſtiſch
346
nicht viel anzufangen und nur eine gründlichere Detatlunter-
fuhung an der Hand der Urliften würde eine lohnende Aus—
beute verſprechen. Auch bier wirken augenjcheinlih noch Ver—
ſchiedenheiten im Zählungdverfahren ein; eine Stallung, ein
Magazin, ein Amthaus, eine Fabrik find Feine Wohngebäude,
doch wohnt fehr häufig auch Jemand darin, ein Aufjeher, ein
Knecht, allein oder auch mit Andern. ine gleihmäßige Be—
handlung diefer Fälle ift bis jegt nicht erreicht worden; wenig—
ftend laſſen manche Fluctuationen der Ziffern eines Bezirks von
einer Zählung zur anderen feine andere Erflärung zu; ins—
bejondere wo eine bebeutende Verminderung der bewohnten
Gebäude zu Tag tritt, Die doch nur unter außerordentlichen
Umſtänden denkbar ift.
Daran ſcheint jedoh im Allgemeinen nicht gezweifelt wer=
den zu können, daß, wie aus den Ziffern hervorgeht, die Zahl
der Wohngebäude jchneller wächſt ald Die der Bewohner, daß
jet durchſchnittlich weniger Perſonen in Einem Haufe wohnen
ode früher. Nah der Zählung von 1861 wohnten in 100
Häufern 682 Perfonen, 1867 666, 1871 noch 664.
Es läßt ſich dieß auch aus den gegebenen Prämiſſen jehr
natürlich erklären.
Wenn im Allgemeinen die Bevölkerung der ländlichen
MWohnpläge im Stillftand oder Rüdgang begrifien ift, wenn
nur während der letzten Periode wieder 22 von 64 Bezirken
eine wirklihe Abnahme zeigen, aber auch bei faft allen an—
dern zahlreiche Ortjchaften vorkommen, deren Stillftand oder
Rückgang nur Dur den Zuwachs einzelner anderer Gemeinden
audgeglichen oder überboten wird, fo tft es einleuchtend, daß im
folden Orten die Wohnräume mehr Pla bieten als vorher,
daß auf dad einzelne Wohnhaus Durchichnittlich weniger Be—
wohner treffen, Denn der Ball, daß Wohnhäufer eingehen,
tritt Do nur unter befonderen Umſtänden ein. Ein Bauern
dorf oder eine Eleine Landſtadt kann Jahre lang eine jährliche
Einbuße der Seelenzahl erleiden, ohne ein Wohnhaus zu vers
Tieren, während Daneben doch auch bie und da aus bejonderen
Gründen ein neues gebaut „wird.
In den Städten und Induftrieplägen Dagegen, denen der
Strom der erwerbjuchenden Landbevölkerung zuftrömt, müſſen
neue Wohnhäufer gebaut werden; hier kann ſich die lebhaftefte
Bauthätigkeit neben der dringendſten Wohnungdnoth entwideln.
Die Neubauten werden des theuren Arcald megen mit Raum—
347
erjparniß, mehrftodig, zur Aufnahme möglichit vieler Miether
eingerichtet, jo daß durchjchnittlih mehr Bewohner auf Dies
jelben treffen ald auf die alten Käufer. Die Wohnhäufer ver-
mehren ſich hier in ſchwächerer Proportion ald die Ginwohner,
während auf dem Lande das Gegentheil Statt findet. Jener
Faktor wirft aljo wieder abſchwächend, wenn es fih um die
Durchſchnittsziffern für das ganze Land handelt.
Wenn man daher die Rubrik VIII ver Tabelle I mit
der von der voraudgegangenen Zählung (Württ. Jahrb. v. 1867,
©. 175) vergleiht, jo wird man zwar auf einzelne, nur aus
verändertem Zählmodus erflärbare Anomalien flogen, im Als
gemeinen aber finden, daß in den wachjenden Bezirken auch
die Wohngebäude, aber in ſchwächerer Proportion, wachſen, in
den ſtillſtehenden oder ruͤckgängigen dagegen bie Wohngebäude
immerhin noch eine, wenn auch nur Kleine, Vermehrung zeigen,
fomit die Behaufungsziffer erniedrigt wird, und im Ganzen
Ihlieglih Doch die Wohnhäufer rafcher zunehmen ald die Ein
mohner. In Stuttgart Stadt flieg von 1867 —71 die Zahl
der bewohnten Gebäude von 4129 auf 4636, alfo jährlich
nur um 3°/,, während die Einwohnerzahl jährlid um 5°/,
zunahm; auf ein Wohngebäude kamen 1867 noch 18,3 Einw.,
1871 Dagegen 19,8. Andererſeits bewohnten im Jahr 1867
im Jagſtkreis noch je 642 Perſonen 100 Häuſer, 1871 da—
gegen nur 634, im Donaufreis ift das Verhältniß 598 zu
578, im Schwarzwaldfreis 651 zu 647, Dagegen im Nedar-
freiß umgekehrt 780 zu 802.
VII. Das numeriſche Verhältniß der Geſchlechter.
Eine Ueberzapl der weiblichen Perſonen über Die männ—
liche gilt befanntlih ald ein ungünftige® Symptom bei der
Zufammenfegung der Bevölkerung. Sie enthält eine Minde-
rung der Arbeitd: und Wehrkraft eined Volks und liegt eben—
fowenig im Intereſſe ded weiblichen Geſchlechts jelber als des
Ganzen.
Württemberg leidet an diefem Uebel ſchon lange und mehr
ald alle anderen deutfchen Länder. Am größten war ed nad
den großen Auswanderungen der 5Oger Jahre, dann trat eine
allmälige Verminderung ein. Die neuefte Zählung zeigt wieder
eine beveutende Verjchlimmerung, wie folgende Ziffern zeigen.
Auf 1000 männliche Perſonen kamen
348
1855 — 1084 weibliche Perfonen
1858 — 104 „ ,
1861 —: 103 ?
1864 — 1070 „ ö
1867 — 1066 5 u
1871 — 1075,57 „
Der weibliche Ueberfchuß ift feit 1867 von 57, 002 auf 66,211
geftiegen. Zur Vergleihung möge bier dienen, daß ſich nach
der neueſten Zählung das Verhältniß der männlichen Bevölke—
rung zu der weiblichen fo ftellt:
Bevälferung. Weibl. Ueberzahl, Verh. wie 1000:
Deutſches Reich 41 Mill. 752,347 1037
Preufen .» . 246 „ 340,841 1028 -
Bayan. . „486 „ 137,066 1058
Sadin. . . 2,55 u 58,646 1047
Württembrg . 18 „ 66,211 1075
Baden . . . 146 „ 35,902 1050
Heſſen . . 0,85 8,649 1020
Märe das Mifverhältnif im deutſchen Reich ſo groß wie
in Württemberg, fo muͤßte es 1'/, Mill, mehr weibliche Per-
onen geben ald männliche,
Noch genauer ftelt fih der Sachverhalt dur die Zuſam—
menftellung der folgenden Data heraus.
Es find vom Dec. 1867—71 160,881 Knaben geboren
und 127,101 männliche Perſonen geftorben. Es hätten alſo
bei der Zählung von 1871 33,780 mehr männliche Perfonen
vorhanden fein müfjen, ald 1867. Der männlide Zuwachs
betrug aber nur 15,467, alſo ift der größere Theil jenes
natürlichen Ueberſchuſſes, nämlich 18,313 männliche Perfonen,
dem Lande durch Wegzug verloren gegangen, Die macht auf
1 Jahr der Ajährigen Periode 4578, während der dem Lande
7
d. h. 3867
1546
verbleibende Männerzuwachs jährlich nur
beträgt.
Dagegen find in der gleichen Periode 153,339 Mädchen
geboren (7542 weniger ald Knaben; Verb. 100 : 104,9) und
118,564 weibliche Perſonen geftorben (8537 weniger als
männliche. Verb. 100 : 107,2). Dieß ergibt einen weiblichen
Ueberſchuß von 34,775 Perſonen; der wirkliche weiblihe Zus
wachs betrug aber 24,676 Perfonen; e8 kommen alſo auf das
Plus der Weggezogenen 10,099, oder für ein Jahr 2525.
549
Hieraus ergibt fih eine Vervollftändigung der oben ges
gebenen Data über den Gang der Bevölkerung. ö
Der jährliche Ueberfhuß der Geburten über die Sterb-
fälle’ betrug 17,139, nämlih 8445 männliche, 8694 weibliche
Perfonen. Davon gehen durch Wegzug verloren 7103, näm—
lih 4578 männliche, 2525 weibliche; der wirkliche Zuwachs
betrug 10,086, nämlich 3867 männlihe, 6169 weibliche
Perjonen.
Dad Land erlitt fomit eine jährliche Abnahme feiner
männlichen Bevölkerung um 2000 Perſonen und zwar find
dieſe Weggezogenen überwiegend in die Klafje der erwachjenen
jungen Männer zu rechnen.
Bei der vorangegangenen Zählung 1867 war Dad Zu—
ftrömen zahlreicher männlicher Arbeiter zu den Eijenbahnbauten
der Grund für Die entgegengefegte Erjcheinung, nämlich für
ein Uebergewicht der weiblichen Perſonen unter den Weggezo-
genen gewefen; dießmal hatten die Bahnbauten zwar forte
gedauert, aber ohne neue und erhebliche Vermehrung der frem=
den Arbeiter.
Im einzelnen wirft Diefer Faktor aber auch jest ſehr
deutlih ein. Wo Bahnbauten Statt finden, vermehrt fi durch
die fremden Arbeiter die männliche Bevölkerung; mo ſte vol-
lendet find, ſinkt Die Zahl auf ihren früheren Stand zurüd.
Das größte Mißverhältnig herrſcht in denjenigen Bezirken, in
welchen überhaupt der Rüdgang der ländlichen Bevölkerung
und der Abzug nach Außen am ftärkften find, alſo die Gegen-
den am oberen Nedar, im Remöthal, zwijchen Dem Nedar und
Kocher. Im DA. Spaichingen kommen auf je 6 männliche
7 weibliche Berfonen, in Oberndorf, Rottweil, Welzheim auf
je 7 männliche 8 weiblihe Perſonen. Dieß macht bei der
mittleren Bevölkerung eined Oberamtd einen Ueberfhuß von
2000 und mehr meiblichen Perfonen über die männlichen; ein
Verhältniß, das Die tiefgreifendften Wirkungen nach allen Rich»
tungen ausüben muß, und z. B. wenn die Zahl der Rekruten
nad der Einwohnerzahl bemefien find, zu jehr beläftigenden
und ungerechten Bolgerungen führt.
Daß auf die Zahlen bei den einzelnen Bezirken fInguläre
Berhältniffe, wie Garnifonen, Bildungs- oder Strafanftalten,
dte auf ein beftimmted Gejchleht beſchränkt find, auch gemifje
Arten des Fabrikbetriebs von Einfluß fein müſſen, bedarf Feiner
näheren Ausführung.
350
IX. Die Gliederung nad dem Alter.
Eine genauere Darftelung der Gliederung der gefamten
Bevölkerung nah dem Alter mit Rückſicht auf Geſchlecht und
Givilftand und mit Unterfheidung der einzelnen Jahresflaffen
hat für Die Zählung von 1861 und 1867 Statt gefunden
(vergl. Württ. Jahrb. von 1863. ©. 56 u. ff. und von
1870, ©. 412 ff.). Sie fol nad den Berliner VBerabredun-
gen Fünftig regelmäßig alle 5 Zahre Statt haben.
Vorerft wurde es für zweckmäßig erachtet, noch Die feit-
ber durch Die Zollvereindbeftiimmungen feit 1834 eingeführte
Unterfheidung der Perfonen unter und über 14 Jahre fort:
zuführen, welche ein bequemes Mittel darbietet, den allgemeinen
Charakter der Bewegung einer Bevölkerung zu erfennen (vol.
Württ. Jahrb. von 1867, ©. 207).
Dad Reſultat der Zählung ift in dieſem Punkt über-
raſchend und auffallend. Die Bevölkerung im Ganzen nahm
um 40,143 zu, die Zahl der Untervierzehnjährigen aber um
42,820, jo daß auf die Uebervierzehnjährigen ein Ausfall von
2677 Berjonen trifft.
Das ganze Verhältnig der Zahlen der mündigen und un—
mündigen Bevölferung hat feit 1867 eine bedeutende und raſche
Beränderung erlitten.
Diejelbe tft aus folgender Kleiner Tabelle erfihtlih,. Es
waren in Württemberg unter je 1000 Ginwohnern
unter 14 Sabre über 14 Jahre alt
325 675
1852
1855 313 | 687
1858 295 705
1861 283 "712
1864 290 710
1867 296 704
1871 313 687
- Der Unterfhied von 1871 gegen 1867 beträgt 1,7 Proc. ;
das Verhältniß ift raſch auf das von 1855 zurüdgegangen.
Damald war die Urfache der hohen Zahlen der Unmündigen
in der vorangegangenen colofjalen Auswanderung gelegen, an
welcher die älteren Klaſſen den Hauptantheil genommen hatten,
wodurch die Zahl der zurüdgebliebenen Lntervierzehnjährigen
relativ wachjen mußte. Diefmal ift der Grund in der außer
ordentlihen Vermehrung der Ehen und Geburten zu ſuchen.
Geburtenzahlen von 77— 81,000 waren in Württemberg zuvor
351
nie vorgefommen, Troß der großen Deeimirung durch Die
Kinderjterblichkeit find Doch die jüngften Jahresklaſſen weit zahl-
reicher, als Diejenigen, melche indeſſen Das 14. Lebensjahr über-
Schritten Haben. Diefe, die von 1853—57 Geberenen, gehörten
von Haus aus ſchwachen, in den Notbjahren Dazu noch ftärfer
decimirten Jahresklaſſen an.
Die Erſcheinung hat nun, wie bekannt, ihre zwei ſehr
verſchiedene Seiten. Sie verſpricht für die Zukunft eine raſche
Steigerung der Volkszahl und der Arbeitskräfte; ſie belaſtet
die Gegenwart mit größerer Arbeit und Anftrengung. Sie ver—
mindert, zumal in Berbindung mit dem gleichzeitigen Zurück—
bleiben der männlichen Bevölkerung gegen die weibliche, die
Zahl der arbeitsfühigen Männer, ſchon abjolut, aber noch mehr
relativ. Wenn Die männliche Bevölkerung über 14 Jahre den
Kern und Die activen Kräfte eined Volkes repräfentirt, fo ift
dieje in 4 Jahren um mehr ald 5000, oder um 8,5 p. m.
Ihmwächer geworden. Sene 601,000 Männer von 1867 Hatten
aber 1,176,700 Weiber und Kinder zu ernähren, diefe 596,000
Männer von 1871 dagegen 1,222,000 Weiber und Kinder.
Damald kommen auf 100 arbeitöfähige männliche Berfonen
195, jet 205 (Tab. III.) Weiber und Kinder. Oder, die
Alterstabellen von 1867 zu Grunde gelegt, waren damals
unter einer Million Menjchen 82,508 Männer von 20 bis
30 Jahren, jegt noch 80,010 oder um 3,1°/, weniger, wäh—
rend Die für den Milttärdienft zu ftelende Mannſchaft vie
gleiche geblieben if. Wenn die ſchwachen Jahresklaſſen der in
den Jahren 1852 —56 Geborenen in die Alteröflaffen von
20—30 Jahren eingerüdt fein werben, was ſchon bei der
nächſten Zählung der Fall fein wird, jo wird ſich dieß nad
verſchiedenen Beziehungen Hin geltend machen müflen in der
Zahl der Arbeitd-, der Wehr: und der Heirathöfähigen,
Eine gleichzeitige relative Steigerung der Weiber- und
Kinderzahl gegen die der arbeitsfähigen männlichen PBerfonen
muß unläugbar ald eine Schwächung der activen Volkskräfte,
ald eine Erfchwerung der volkswirthſchaftlichen Lebensbedingun—
gen bezeichnet werben.
X. Der Familienftand.
Eine ungleich erfreulichere Erſcheinung ift im Allgemeinen
die beträchtliche Vermehrung der ftehenden Ehen.
Die Bevölkerung im Ganzen bat fih um 9,260), ver—
352
mehrt, Die Zahl der Verheiratheten um 4,65, aljo in mehr
ald doppelter Progreſſion.
Die gleiche Bewegung wurde fehon bei zwei vorausgegan«
genen Zählungen bemerkt. ‘ Die früheren Urſachen, Gemerbe-
ordnung von 1862, Erleichterung der Ueberfienlung, Steige:
rung der Löhne find durch den Eintritt in das Neih, Die
Freizügigkeit, die Beſeitigung früherer Ehebeſchränkungen, Die
abermaligen Lohnerhöhungen neueftend noch zur. verftärkten
Wirkung gelangt. Die Gefamtziffer der jährlichen Trauungen,
welche fi früher um 11—12,000 bemegt hatte, ftieg von
1862—64 zuerſt auf 14,000, dann in der zweiten Hälfte
der 60ger Jahre auf 16—18,000 und hat 1871 die früher
nie erhörte Zahl son 20,000 überftiegen (20,768).
Man pflegt die Heirathöfrequenz in der Negel dadurch zu
bezeichnen, daß man angibt, wie viele Perſonen unter 100 oder
1000 verheirathet find. Wir Haben jo für Württemberg die
Data, daß bei der Zählung von
1858 308 p. m.
1861 310
1864 519 “
1867 327
1871 335
verheirathete Perfonen vorhanden waren,
Die Verfahren gibt jedoh nur einen unzureihenden
Maßſtab. Denn es wirft bei dieſen Procentzahlen vom Ganzen
ein fremdartiger Faktor mit, der das wahre Verhältnif alteriren
fann und muß, nämlih das Wachen oder Sinken der unmün=
digen Bevölkerung. In einem finderreichen Volk müſſen ja
die DVerheiratheten einen Eleineren Procentſatz ausmachen als
in einem finderarmen, auch wenn alle Erwachjenen verheirathet
find. Man fann verftändiger Weife Die größere oder geringere
Heirathäfrequeng nur nach Der Zahl der Heirathöfähigen, nicht
nah der Zahl aller Individuen beurtheilen, und als heirathsfähig
find hier Diejenigen zu denken, die ihrem Lebensalter nach bei
der Verheirathung in Betracht Fommen können. Man müßte
aljo beftimmte Jahresklaffen, etwa beim männlichen Gejchlecht
von der Volljährigkeit an, beim weiblichen vom 18. Lebensjahr
ausfcheiden fünnen. Da eine folde Ausſcheidung aber eine
genauere Alterdaufnahme vorausfegt, wie fie in Württemberg
zwar bei den Zählungen von 1861 und 1867 Gtatt gefun-
den Hat, aber nicht auch bei den übrigen und bei der neueften
853
Zählung, jo muß man fih auf die bei allen diefen Zahlungen
gegebene Unterfheidung Der unter und über 14 Jahren alten
Perfonen beſchränken und gewinnt damit zwar Fein vollftändi-
ges, aber doch ein annähernd richtiges, und jedenfall3 dem ge—
wöhnlichen Verfahren weit vorzuziehendes Bild. Hiebei ergibt
ſich folgende Reihe. Es waren von je 1000 über 14 Jahre
alten Perſonen verheirathet
1858 : 437
1861 : 435
1864 : 449
1867 : 465
1871 : 488.
Das Wachsthum ift hienach feit 1861 ein ſtetiges und bedeu⸗
tended von 48,5°/, auf 48,8 %/,.
Die Tragweite Diefer Veränderung wird nicht aufgehoben
aber etwas abgeſchwächt und zugleich verftändlicher Durch bie
Erwägung, daß der bedeutende jährliche Abgang durch ein
Mehr der Weggezogenen, die größtentheils unverheirathet find,
den Procentjag der Zurücbleibenden Verheiratheten größer er=
ſcheinen laſſen muß.
Wir haben oben geſehen, daß der durchſchnittliche Jahres⸗
überſchuß der Geburten über die Sterbfälle 17,143 betrug,
wovon 7107 durh Wegzug nah Außen verloren geben,
10,036 der Bevölkerung zumachen. Jene 7107 Perſonen find
überwiegend als ledig und über 14 Jahre alt anzufehen,
Wären diefe im Land zurüdgeblieben, fo würde der Procent-
fag der neuen Ehen ein namhaft Kleinerer fein. Die Ziffern
ftellen fich aljo genauer jo. Wäre die Vermehrung der flehen-
den Ehen proportional der der Bevölkerung im Ganzen erfolgt,
jo Hätte fie jährlih 1750 betragen müfjen, oder ed mären
unter den 10,086 Perfonen, um welche die Bevölkerung fleigt,
3500 Berheirathete; fie betrug aber thatfüchlih 3400 (3385),
aljo 6800 (6770) verheirathete Perfonen, Das Plus der
übernormalen Bewegung beläuft ſich alfo fürs Jahr auf 1650
Ehen oder 3300 Berfonen.
Daß die hohen Geburtenzahlen der legten 10 Jahre und
deren fletiged Steigen mit diefem rafchen Zuwachs junger Chen
im nächſten Zufammenhang fteht, fi wohl auch in den näch—
ften Jahren fortfeßen wird, ift einleuchtend.
Da die Zahl der über 14 Jahre alten Perfonen eine
nicht blos relative, fondern auch abfolute Verminderung er—
Württemb. Jahrb. 1871. 23 ö
354
Titten hat, und daneben die Zahl der DVerheiratheten namhaft
geftiegen ift, jo muß ſich eine fehr anſehnliche Verminderung
der ledigen Perfonen im Alter von über 14 Jahren ergeben.
Die männlih Unverheiratheten über 14 Jahre fielen von
273,905 auf 253,970, alſo um 19,935 oder 7,3%/,; die
weiblichen Unverheiratheten von 292,138 auf 274,707, aljo
um 17,431 ober 6°/,.
Dieß Hat nun zwar theilmeife noch einen anderen Grund,
nämlich daß die Jahresflafien der von 1854—57 Geborenen,
welche bei der Zählung von 1867 noch unter 14 Jahre alt
waren, bei der Zählung von 1871 aber dieſe Grenze über-
ſchritten hatten, in Folge des Nothſtandes der 5Oger Jahre
theild von Haus aus ſchwächer an Zahl, theild ſtärker Durch
die Kinderfterblichkeit gelichtet waren. Doch find auf Diefen
Faktor nur wenige Taufende zu rechnen,
Ein weitered Moment zur Erklärung dieſer Thatſache ift
noch, daß die eigentlihe Auswanderung und das Wegziehen
ganzer Familien etwas ab, Dagegen das vereinzelte Wegziehen
unverheiratheter Perjonen etwas zugenommen hat.
Doch bleibt immer Der Zuwachs junger Ehen die Haupt-
urſache feiner Verminderung, und die ftetige relative und ab-
folute Abnahme der Unverbeiratheten, namentlich des weiblichen
Geſchlechts, bleibt unter allen Umftänden ein günftiged Shmp-
tom der neueren Entwidlung.
Die über 14 Jahre alten weiblichen Perfonen find nun
jeit 1861 jtetig“weniger geworden, wie folgende Zahlen für
diejelben zeigen.
1861 306,091
1864 302,551
1865 292,188
1871 274,707.
Während fich alfo Die Bevölkerung im Ganzen in diefen 10 Jahren
um 5,6°/, vermehrt Hat, ift dieſe Ziffer um 10°/, gefallen.
Zum erftenmal ift auch eine Abnahme der unehelichen
Geburten zu bemerken, nicht blos diejenige, welche einer Ver⸗
minderung der Tedigen weiblichen Perſonen proportional wäre,
ſondern eine weiter reichende.
Denn die Durchſchnittszahl der unehelichen Geburten betrug
pro 1858—61 11,301
1861—64 11,727
1864—67 11,594
1867—71 10,071.
” 355
Und zwar find Die Binzelziffern diefer letzten Periode 1868 :
"10,510. 1869 : 10,518. 1870 :10,382. 1871: 8975.
E83 famen aljo, wenn man je die Zahl der ledigen weiblichen
Perfonen über 14 Jahre für die vorausgehende Periode zu
Grunde legt, auf je 1000 ledige weibliche Perſonen über 14 Jahre
1858—61 36,9
1861—64 38,8
1864— 67 39,7
1867— 71 86,7
uneheliche Geburten. Ob diefe Abnahme, Die fperiel durch Die
geringere Zahl des Jahrs 1871 veranlaßt ift, wirklich die
oben erwähnte finguläre Urfache (des Krieges) hat, oder von
nachhaltigerer Wirkung tft, kann nur Der meitere Erfolg zeigen.
Bei dem gewöhnlichen, aber unrichtigen Verfahren, Die
Frequenz der unehelichen Geburten durch Vergleihung derfelben
mit der Zahl der ehelichen zu bezeichnen, ſtellt fih in Folge
der großen Zunahme der ehelichen Geburten, die wieder durch
die Vermehrung der jungen Ehen veranlaft ift, Die Abnahme
viel größer und alſo jcheinbar viel günftiger heraus,
Denn nach diefem Maßſtab betrügen die unehelichen Ge—
burten durchſchnittlich
1858—61 16,59%,
1861—64 16,3
1864—67 15,3
1867 —71 12,8
Procente aller Geburten. Für das Jahr 1971 betrüge nach
diefem Maßſtab der Procentjaß nur 11,6.
Eine nicht leicht zu erflärende Anomalie zeigt die Zahl
der Wittwen und eine noch weit größere die der geſchiedenen
Perjonen.
Während nämlich die Zahl der Wittwer in faft gleicher
Progreffton flieg wie die Bevölkerung überhaupt (nämlih um
23,7 p. m. gegen 22,6), wuchs Die Der Wittwen von 65,397
auf 70,349, aljo um faft 5000 oder 75,7 p.m. Zur Er:
Härung mögen etwa neben der Möglichkeit, daß Die neuere
Zählung eine vollftändigere war und daß wirflih aus zufällis
gen Gründen in den legten Jahren mehr Ehen dur den Tod
des Mannes getrennt worden find, als in früheren, noch fol-
gende meitere Momente in Betracht kommen.
Da der Zuwachs der Gejamtbevölferung mejentlih durch
Wegzug nah Außen vermindert worden ift, hieran aber Die
356 R
Klafje der Wittwen der Natur der Sache nad nur in ehr
beihränktem Umfang Theil nimmt, jo ift ed an ſich ſchon zu
erwarten, daß ihre Zahl ſchneller wächst als die Bevölkerung
im Ganzen. In ſchwächerem Maße trat dieß auch ſchon bei
der voraudgegangenen Zählung (Württ. Jahrb. v.1867,&.203)
bervor.
In einer Periode großer Heirathöfrequenzg, wie die legten
Jahre fle zeigen, und welche namentlich Durch hohe Löhne und
Beleitigung früherer Beſchränkungen veranlaft war, Eonnte Das
ökonomische Motiv, welches bei der Wiederverheirathung von
Wittwen eine große Rolle jpielt, zurüdgedrängt werden, fofern
die Männer, wenn jened Motiv wegfällt und fle völlig freie
Hand haben, doch die Ehe mit Jungfrauen vorziehen. Die
Zahl der Wittwen kann alſo auch dadurch geftiegen fein, daß
wenigere als in früheren Zeiten zur Wiederverheirathung ge—
langten.
Höchſt auffallend ift Die Steigerung der Zahl der gejchie-
denen Perjonen, da ſte nahe an eine Verdopplung wenigſtens
bei den Männern grenzt. Die Ziffer der gejchiedenen Männer
flieg nämlih von 701 auf 1351 alfo um 92,7 0/,, Die der
gejchiedenen Frauen nur von 1411 auf 2470, alfo um 750/,.
Die nühftliegende Vermuthung wäre, vaß in den Jahren
1867 —71 eine große Vermehrung der Eheſcheidungen eingetreten
wäre, ſei es in Folge zahlreicherer Klagen auf Scheidung oder
veränderter Behandlung derſelben von Seiten der Ehegerichte.
Dieſe Vermithung wird aber durch die Thatſache ent—
kräftet, daß die Zahl der ehegerichtlichen Erkenntniſſe auf Schei—
dung ſich während jener Periode nicht merklich geändert hat.
Dieſelbe betrug nämlich im Jahresdurchſchnitt
von 1858—61 93
1861—64 9
1864—67 89
1867—71 98.
Man tft aljo auf andere Erklärungsgründe angemwiefen, wobei
Folgendes in Betracht fommen dürfte.
Man Fönnte zunächſt an eine größere Vollftändigfeit und
Genauigkeit der Zählung denken, alſo den Schluß ziehen, Daß
die früheren Zählungen mangelhaft gemejen find,
Es ift eine allgemeine Erfahrung, daß Volkszählungen,
namentlih mo fle vermittelft Haushaltungsbögen, welche die
Vorftände der Haudhaltungen felbft auszufüllen haben, ges
357
ſchehen, im Verlauf der Zeit Durch Die gewonnene Uebung, die
fortjchreitende Schulbildung, und das allmälige Verſchwinden
eined anfänglich fich zeigenden Mißtrauens gegen die ganze
Zumuthung, richtiger und zuverläjftger werden; es ift dich
jedoch vorzugsweiſe zu vermuthen für die feltener vorfommen-
den, leichter zu überſtehenden, auch nicht ungern verfchwiegenen
Befonderheiten, zu melden die Stellung geſchiedener Ehegatten
zu rechnen if. Als man anfing die Kaushaltungsbögen zu
gebrauchen, mochten Einzelne aus einem bei jolden neuen Maß—
regeln leicht erflärlihen Miftrauen, was denn wohl die Be—
börde damit eigentlich bezwede, noch Bedenken haben, Data
einzutragen, an welde fih im Bewußtſein des Wolfd Teicht
eine fittliche Makel knüpft; wenn fich nach öfterer Wiederholung
die Harmlofigkeit ſolcher Fafflonen für den Einzelnen durch Die
Erfahrung gezeigt Hat, und die Ausfüllung der Zählungsbögen
unter Die periodijch wiederkehrenden, unbeſchwerlichen Bürger:
pflichten recipirt ift, jo wird das Material genauer und voll-
ſtändiger. Es läßt ſich jedoch nicht verfennen, daß dieſer Faktor
zwar ein mäßiged Steigen der Zahl der Gejchiedenen, wie es
auch ſchon bei der Zählung von 1867 bemerflih war, er=
lären könnte, aber nicht ein fo auffallendes, mit Einem Male
eintretended, wie dießmal.
Dagegen bietet fih eine andere Erwägung dar, menn
man das frühere und das jebige Kormular der Haushaltungs—
bögen mit einander vergleicht.
In dem früheren Formular lautete Die Ueberſchrift der
betreffenden Rubrik: Familienſtand. (Ob Iedig, verbeirathet,
verwittwet, gejchieden.)
Das jegige, vom Bundesrath angeordnete, Formular hat
hier die Faſſung: Familienftand. (Bei den über 14 Jahre alten
Perfonen anzugeben, ob Ledig, Verheirathet, Witte (r), Ge-
ſchieden (einjhließlih der von Tiſch und Bett ge-
trennten).
Diefer letztere Zufag wollte nichts bejagen, ald daß Die
ehegerichtlich außgefprochene Trennung von Tiſch und Bett,
mie fle bei den Katholiken vorfommt, der ehegerichtlichen Schei-
dung der Proteftanten bei der Zählung gleich zu achten, aljo
in dem Haushaltungsbogen einzutragen jet.
Nun lag Hierin fahlih für unfer Zählungsverfahren
feine Neuerung, fofern jene Gleichftellung der Fatholijhen Tren—
358
nung von Tifh und Bett mit der proteftantifhen Scheidung
ſchon vorher angeordnet und üblich war,
Märe dem nicht fo, fo hätten bei den früheren Zählun-
gen in den Eatholijchen Gegenden gar feine Geſchiedene gezählt
werden müflen, und jest müßte auf einmal eine mehr oder
weniger erbeblihe Zahl in’ den Liften erjcheinen. Die Ver—
gleihung der Ziffern von 1867 und 71 für Die einzelnen
Bezirke zeigt aber ganz deutlih, daß die neueren Zahlen der
katholiſchen Oberämter fih hinſichtlich der Gefchiedenen von
den früheren nicht erheblich unterfcheiden, daß fle Damals im
Vergleich mit den proteftantifchen Gegenden niedrig waren und
es noch find,
Die Steigerung ericheint vorzugsweiſe in den protejtanti=
chen Bezirken und zwar mit wenigen Ausnahmen bei allen.
Man muß nun annehmen, daß eben jener Zufaß des
neuen Formulars: „einfchlieglih der von Tiſch und Bett Ge-
trennten“ irreführend wirkte. Das große Publitum kennt in
den proteftantifhen Gegenden den Ausdrud „Trennung von
Tiſch und Bett“ nicht in feiner technifchen, nur den Katho—
lifen berührenden Bedeutung. Man nahm ihn nun vielfach
im natürlichen Wortfinn und glaubte die neue Beſtimmung
des Formulars dahin auslegen zu müſſen, daß dießmal nicht
blos die Gefchiedenen, fondern auch die nur faktiſch getrennt
lebenden Gatten in die Liſten aufzunehmen ſeien. Dan konnte
zu Diefer Deutung namentlih durch dad Wort: einjchlieglich ꝛc.
veranlaßt werden, wie denn überhaupt die Faſſung des For—
mulard in dieſem Punkt nicht als eine ganz gelungene zu be
zeichnen fein und eine Berichtigung für Fünftige Bälle erfor—
dern dürfte,
Es könnte auffallen, daß jened Mißverftändnig am ftärk-
iten gerade in der Hauptfladt und den größeren Städten her—
portritt, Denn in Stuttgart flieg Die Zahl der unter der Rubrik
„Geſchieden“, Eingetragenen von 1867 —71 von 94 auf 317,
in Ganftatt von 25 auf 66, Eßlingen von 34 auf 108. Der
Grund hieyon dürfte darin zu fuchen fein, daß das faktijch
Betrenntleben von Ghegatten in den Städten weit häufiger
vorkommt ald auf dem Land, ſchon weil vielfach der eine Theil
in ſolchen Fällen abfichtlih in die Stadt zieht, wo ſolche Ver-
hältnifje unbeachteter bleiben. In Stuttgart mochte überdieß
die bedeutende Steigerung theilweife auch darin ihren Grund
359 -
haben, daß unter der großen Zahl zugezogener Ausländer
relativ viele Gejchiedene und getrennt Lebende begriffen waren,
Daß die neuere Zahl der Geſchiedenen (3815) zu hoch,
die frühere (von 2112) die wahrjcheinlichere war, läßt ſich auch
aus einer Vergleihung mit der Zahl der Eheſcheidungen jchlie=
fen. Diefe ift feit einer Reihe von Jahren ziemlich ftabil,
und dürfte einjchlieglih Der von Tiſch und Bett getrennten
Katholiken fih jährlid auf wenig über 100 Ehen, alfo 200
Perſonen erftreden. Nun ſtehen und zwar feine Notizen dar»
über zu Gebot, wie lang durdfchnittlich der Cinzelne im Stande
der Gejhiedenheit lebt; Da aber Wiederverheirathungen nament-
lich der Männer fehr Häufig find, fo ift ein Nebeneinander-
leben von 19 vollen Jahresklaſſen Gejchiedener, wie es bei
einer Zahl von. 3815 angenommen werden müßte, ziemlich
unmwahrfcheinlih und die frühere Ziffer, melde nur 10—11
volle Jahrgänge als gleichzeitig Tebend anzunehmen nöthigt, der
zu vermuthenden Wahrheit näher ſtehend.
Die Zahl der Gefchiedenen betrug bei der Zählung
von 1861 2158
1864 1982
1867 2112
1871 3815.
Mir vermuthen, Daß ohne jene Veränderung in der Ueber—
Ihrift der betreffenden Rubrik des Formular auch dießmal
die Zahl von 2000 nicht ſehr erheblich überjchritten worden
wäre, und glauben, daß man. fich bei dieſem Sachverhalt jeden»
falls aller Schlüſſe auf fittlihen Ruückſchritt, auf zunehmende
Zoderung des Bandes der Ehe zu enthalten hat. Ob jene
Faſſung des neuen Formulard auch in andern deutſchen Län-
dern eine Ähnliche Steigerung in der Zahl der Gejhiedenen
veranlagt bat, mar zu der Zeit, da dieß gejchrieben wurde,
noch nicht zu erjehen,
XI Daß religiöje Bekenntniß.
Die Tabelle IV ih —— abſolute Zahlen:
Evangeliſche . » . . 1,248,860
Katholiten . . —F "558, 542
Von andern chriſtlichen Betenntniſſen 8,857
Iſraeliten. . . ; 12,245,
Die Bewegung Diefer Ziffern unter fih und gegen Die
vorangegangenen Zählungen ift aus Folgendem zu erjehen,
360
Unter je 10,000 Einwohnern waren
Bon andern
Evangel. Kathol. Bekenntniſſen Iſraeliten
1861 6857 3063 14 66
1864 6865 3053 15 67
1867 6861 3056 17 66
1871 6868 3044 20 76.
Die Veränderungen find unbedeutend, zeigen aber einem.
ftetigen Charakter. Die Vermehrung der katholiſchen Bevölke—
rung iſt etwas langſamer, als die der Evangeliſchen, der
Sektenangehörigen und Juden. Der Grund hievon liegt darin,
daß die Fatholifchen Landestheile weniger Städte, mehr agrari=
ſchen Charakter und bier ftabilere Verhältniſſe, eine ſchwächere
Entwidlung der Kleinwirthſchaft, jomit geringeres natürliches
Mahsthum der Volkszahl haben. Während diefe Eigenjchaften.
mehr den oberſchwäbiſchen und fränfijchen Gegenden zufommen,
tritt bei den katholiſchen Bezirken am oberen Nedar noch eine
ftarke Betheiligung an den Verluſten durch Wegzug hinzu.
Die Zunahme der Sektenangehörigen ift relativ eine jehr
beträchtliche und dabei fletige, die abjoluten Zahlen find jedoch
immer noch unbedeutend. Wahrjcheinlih find jedoh die An—
gaben auch unvollfländig, da mande, melde faktiſch zu einer
Sekte halten, einen Audtritt aus ihrer Kirche formell nicht
vollzogen haben oder in den KHaudhaltungdliften nicht fatiren.
Die jchon früher bemerkbare TIhatjache, Daß Die Angehörigen
anderer chriftlichen Bekenntniſſe in den Fatholifchen Landes—
theilen jehr jelten find, und faft ganz auf Alt-Mürttemberg
und zwar überwiegend auf den Nedarkreis fallen, tritt bei der
neueften Zählung noch ftärfer hervor. Die Zahl der Sectirer
flieg im Ganzen von 3017 auf 3857, aljo um 740 Per—
fonen. Die Vermehrung im Nedarfreis von 1600 auf 2280°
ergiebt Diejen Zuwachs aber faft für fich allein.
Es ift nicht ohne Interejje, Die Bewegung dieſer Zapf
der Seftenangehörigen in denjenigen Bezirken, in melden die
Erſcheinung überhaupt von einiger Bedeutung ift, und die
Zahl derjelben über 100 beträgt, in dem letzten Decennium
etwad näher zu verfolgn. Es wurden Angehörige anderer
riftlichen Bekenntniſſe gezählt in den Bezirken
1861 1864 1867 1871
Badnans . . . 105 ' 102 176 244
Heilbronn . . . 151 142 153 238
i 1861 1864 1867 1871
Marbach . . "83 15 72 143
Stuttgart, Stadt. 203 276 : 282 437
Stuttgart, Amt . 38 64 65 107
Waiblinien . . 230 103 76 199
Weinsberg... 300 249 275 362
Calw..... 105 175 114 172
Nagold. -. » . 118 67 107 145
Neunbürg . . 51 115 116 117
Um . 172 194 202 220,
Die Zunahme in der lebten Periode ift beträchtlih und
erftreckt ich auf alle Bezirke, Die Zählung von 1864 zeigte
in vielen Orten einen Rückgang.
Den nabhaltigften und gleihmäßigiten, auch relativ größ—
ten Beftand Hat Die Sache im DW. Weindberg, Außer den
7 Bezirken des Nedarkreifes find e8 Die 3 Schwarzwaldämter
Calw, Nagold, Neuenbürg (Freudenftadt mit 99 P. ſchließt
fih zunähft der obigen Reihe an) und Ulm (mo eine Deutjch-
kathaliken⸗Gemeinde ſchon feit längerer Zeit befteht), welche mehr
ald 100 Angehörige von Sekten haben,
Es ift eine bekannte, feit mehreren Jahrzehenden im Gang
befindliche, ftetig fortſchreitende Bewegung, daß die ifraelitijche
Bevölkerung jene zerftreuten alten Judendörfer, die fich meift
auf deutſchordenſchen und ritterfchaftlichen Gebieten hatten bilden
dürfen, verläßt und in die ihr früher verſchloſſenen Städte
überfledelt. Der Aufihwung von Handel und Verkehr, nament=
li des eigentlichen Geldverkehrs befchleunigte in ven letzten
Jahren diefe Bewegung noch. Auch die Zunahme der jüdi-
jchen Bevölkerung, die lange Zeit hindurch hinter der der hrift-
lihen eher zurüdgeblieben war, hat nach ver letzten Zählung
einen ftärferen Anlauf gezeigt. Die gejamte Bevölkerung war
in 4 Jahren um 22 p. m. gewachſen, die jüdiſche um 50.
Wenn man bid zur Zählung von 1861 alſo auf eine
10jährige Periode zurüdgeht, jo tritt das Wachsthum der ijraes
litiſchen Bevölkerung in den Städten und gewerblich entwickelteren
Bezirken, die Abnahme in den ländlichen Bezirken deutlicher
bervor.
Es wurden Iſraeliten gezählt
1861 1867 1871
in Stuttgart Stadt 847 1314 1817
Mergentheim .. 1028 1029 1020
362
1861 1867 1871
Sorb . . . 1169 1054 955
Heilbronn „. „443 694 827
Künzeldau . .„. 842 817 777
Saupbeim . . 738 788 737
Nereöheim . . 884 735 657
Riedlingen . . 833 740 608
Gerabronn . .: 699 657 608
UM. =. = % 327 394 561
Münfingen, . 359 362 354
Göppingen. . 851 325 317
Nedarfulm , „ 271 367 316
Grailöheim . . 293 290 297
Weinsberg . . 347 321 278
Banftatt . . 68 197 263
Befigbeim . . 325 266 243
Dehringen . . 186 190 241
Ellwangen . . 177 184 198
x 11. | | GE OEe 134 133 177
Eplinien „. . 184 145 143
Rottwell . . 104 97 131
Ludwigsburg „ 125 104 119
Bradenhim „ 180 98 101.
In den 30 Jahren von 1843 —73 bat fih in Stuttgart
die Zahl der Juden von 230 auf 1817 gehoben, aljo um
790 %/,.
Dier Bezirke, „Marbach, Maulbronn, Schorndorf, Welze
heim* Hatten bei der legten Zählung gar Fein ortsanweſendes
jüdiſches Individuum aufzumeifen.
Auffallender kann ed erfcheinen, daß einige induftriell ent-
wickeltere Bezirke, wie Reutlingen, Aalen, Gmünd, Heidenheim
verſchwindend Kleine Ziffern zeigen; auch der oben erfichtliche
Rüdgang der jüdijchen Bevölkerung im ON. Eplingen fcheint
auf finguläre Urſachen Hinzumeifen. Im Uebrigen mag die
Bewegung der Ziffern in der obigen Liſte einen nicht unwer—
then Maßſtab für die Entwidlung des gewerblichen Lebens in
den verjchiedenen Gegenden haben,
Da in den Tabellen die Angehörigen der verjchiedenen
Bekenntniſſe nah Geſchlechtern getrennt find, fo ift ed nicht
ohne Interefje, dad numerijche Verhältniß der Geſchlechter auch
innerhalb der Confeſſtonen zu fuchen,
E83 kommen auf 1000 männliche Perfonen
bei den Gvangeliihen . . 1082 weibliche
Katholiten . . » 1060 : „
Suden . . . ..1024 "
Dagegen bei den Angehörigen anderer chriftlichen Bekenntnifje
1238. Der Meiberüberfhuß ift bei den Evangeliſchen am
größten, bei den Juden am Eleinften, Die Sekten, bei denen
Die Angehörigkeit auf freiem Entſchluß beruht, laſſen fih hier
nicht unmittelbar vergleihen. Es jcheint, daß einzelne Sekten,
wie namentlih die Methodiften, beim weiblichen Geſchlecht mit
größerem Erfolg Propaganda machen, ald beim männlichen.
Der Unterſchied zwifchen der evangeliſchen und katholiſchen
Bevölkerung in dieſem Punkt fcheint darauf zu beruhen, daß
in den. fatholijchen Landestheilen die Auswanderung, welche jenen
Männerverluft vorzugsweife veranlaßt, weniger allgemein ver»
breitet ift, zwiſchen der chriftlichen und jüdischen aber, daß bei
den Juden der andere Faktor jened Mißverhältnifjes, die Kinder-
fterblichkeit, günftigere Verhältniſſe zeigt, als bei den Ehriften.
Ob dieſe legtere Differenz auf einer forgfältigeren Kinderpflege
der jüdiſchen Mütter, auf der minder anftrengenden körperlichen
Arbeit der. jüdischen Brauen oder auch auf anderen Urfachen
beruht, müfjen wir dahingeftellt fein lafjen,
X, Die Audländer.
Die Zahl der 39,930 Ausländer wird fpäter noch ge—
nauer jpecificirt werden in Angehörige des deutſchen Reichs
mit Unterfcheivung der einzelnen Bundedftaaten und in Die
eigentlichen Ausländer mit Unterjcheidung der Urjprungsländer.
Einftweilen läßt fih bier nur die Zahl im Ganzen und in
ihrer DVertheilung auf Die verjchiedenen Bezirke betrachten und
muß es hiebei der Kürze halber geftattet fein, den Ausdrud
Ausländer in. dem früheren Sinn von Niht-Württemberger
auch fernerhin zu gebrauchen.
Die ungewöhnli große Steigerung, welche die Zahl der
Ausländer bei der Zählung von 1867 gegen die voraudge-
gangene von 1864 aufgezeigt hat, war damals Durch beſon⸗
dere Verhältnifje veranlaft worden, einen genaueren Zählungs—
modus und das Zuftrömen zahlreicher Eiſenbahnarbeiter aus
den Nachbarländern; fie konnte fich daher, da die Bahnarbeiten
nur fortgejegt, nicht wejentlich erweitert wurden, nicht in Der
gleihen Progreſſion fortjegen. Dennoh ift die Vermehrung
364 _
der Fremden fehr anfehnlih und beträgt 16°%,, aljo das
7— Sfahe der Zunahme der Gefamtbevölferung.
Die abjolute Vermehrung der Fremden im Betrag von
5473 Berfonen betrifft faft ganz die größeren Städte. Es
fallen davon auf
Stuttgart . . . 8587
Heilbronn . . . 653
Ravendburg. . . 620
Ganftatt. . » . 478
DIN... =. 880;
Die übrigen Veränderungen von Erheblichkeit erklären fih aus
den Wanderungen der Bahnarbeiter. Wo die Arbeiten, Die
beit der Zählung von 1867 im Gang geweſen, im Dec. 1871
bereit8 zum Abſchluß gekommen waren, finft die Ziffer der
Ausländer mit Einemmale fehr bedeutend, jo in Rottweil von
1113 auf 376, Gerabronn von 1783 auf 908, Neuenbürg
son 939 auf 312, Spaichingen von 514 auf 77. Die um—
gefehrte Bewegung zeigen Horb, Calw u. a. 8.
Durch Diefen aufßerorbentlihen Faktor der Bahnbauten
wird Die jonftige normale Bertheilung der Ausländer ganz
verrüdt oder menigftend verdeckt. Die Oſtgrenze des Landes
gegen Baiern zeigt ein ganz andered Verhältniß ald die mefl-
lihe gegen Baden. Alle Bezirke längs der baterifchen Grenze
haben zahlreiche Angehörige des Nahbarlandes in Dienft- und
Ermwerböverhältniffen verfchiedener Art; namentlich die ober—
ſchwäbiſchen Bezirke mit bäuerliher Hofwirthichaft Haben ftets
eine Menge Knete und Mägde aus Baiern, Tyrol und der
Schweiz. An der Weftgrenze namentlich längd des Schwarz-
mwaldes ift die Sremdenzahl jehr Klein, da wohl die Württem-
berger im Rheinthal und badiſchen Nachbarland Dienfte fuchen,
der umgekehrte Fall aber weit feltener eintritt, überhaupt das
obere Nedarthal und der Schwarzwald zu den Gegenden des
ftärkften - Menfchenverluft3 durh Wegzug gehören. Es find
natürlich Diefelben Gründe, die auch den Zuzug von Fremden
niemals bedeutend ‚werben laſſen.
XII. Die Stadt Stuttgart.
Wiewohl dieſe Zufammenftellung fih auf eine fummas
riſche Beiprehung der Ergebnifje der Volkszählung im Ganzen
beſchränken muß und ein Eingehen auf einzelne Landestheile
oder Bezirke ihrer Aufgabe ferne liegt, jo mag es Doc gerecht-
365
fertigt fein, Hinfichtlich Der Landeshauptitadt, deren Bevölkerungs—
verhältnifje nach allen Seiten eine Ausnahmöftelung einnehmen,
auch bier eine Ausnahme menigftend infomweit zu machen, Daß
durch eine einfache Nebeneinanderftelung der Bewegung in ben
einzelnen Rubriken der Zählung ein Einblid in den näheren
Charakter der eingetrefenen Veränderungen gewonnen werben
kann.
Die oben für die Bevölkerung des Königreichs ange—
wendete Methode zeigt in einem leichten Ueberblick, welche
Elemente der Bevölkerung ſich gleichmäßig mit dem Ganzen,
welche ſich raſcher und welche ſich langſamer als das Ganze
fortbewegt haben.
Es betrug für die Stadt Stuttgart die Zahl der
1867 1871
Einwohner , . . 75781 91623
Familien (Haushaltungen) 15340 16562
Bemohnten Gebäude . 4129 4636
Männlihen Perſonen. 37632 45955
Weiblichen Perfonen . 38149 45668
Perfonen unter 14 Jahren.
Männlide. ». .» 8185 10211
MWeiblide . 8279 10229
Zufammen . . 16464 20440
Verſonen über 14 Sahre.
Männlide . 29447 35744
Meibliche 29870 35439
Zufammen . . . 59317 71183
Ledige Perjonen.
Männlide . . . 26426 31582
MWeiblide . . .„ .„ 25084 29218
Zufammen . . . . 51510 60800
Ledige Perſonen über 14 Jahre.
Männlide . . . 18241 21371
MWeiblihe . - . . 16805 18989
Zufammen . 85046 40360
Verheirathete Perfonen.
Männlide . . . 10338 13326
Meibide . . . 10278 12759
Zufammen . . . . 20616 26085
Zuwachs
abſolute in Proc.
15842 20,9
1222 8
507 12,3
8323 22,1
7519 19,7
2026 24,7
1950 23,5
3976 24,1
6297 21,4
5569 18,7
11866 19,9
5156 19,5
4134 16,5
9290 18
3130 17,2
2184 13
5314 15,1
2988 28,9
2481 24,1
5469 26,5
366
1867
Verwittwete Verſonen.
Mänlide . . . .» 837 939 102
Weiblihe . » 2. 2724 8482 758
Zufammen © 2... 8561 4421 860
Geſchiedene.
Männliche... 31 108 77
Weibliche 63 209 146
Zuſammen.... 94 317 228
Evangeliſche.
Männliche. x . 31776 88441 6665
Weiblibe . . . . 84299 40199 5900
Zujammen . . . . 66075 78640 12565
Katholiken.
Männlide -. 2. . 4969 68309 1340
MWeiblide . . . 8141 4399 12583
Zufammen . . .. 8110 10708 2598
Von andern riftlihen Bekenntniſſen.
Männliche . . . 168 219 51
Weiblide . .» . . 114 218 204
Zujammen . . .. 282 437. 155
Siraeliten,
Männlide . » . . 719 973 254
Weiblibe . . . . 595 844 249
Zufammen . . . . 1314 1817 503
63 war hiernach 1867
das Verhältniß der männl, Perſonen
zu den weibl, . 2904101
e3 famen auf ein bewohntes Gebäude 18,35 P.
auf eine Haushaltung 4,94
Unter 1000 Einw. waren verheirathet 272
ledig . . 680
verwittwet 47
geſchieden 1,24
unter 14 Jahre alt 217
über 14 Jahre alt 783
Unter 1000 €, über 14 J. waren
ledig 591
verheirathet 347
Zuwachs
1871 abſolute
in Proc.
12,2
27,8
24,1
41,8
38,2
1871
100 : 99
19,76
5,53
285
664
48,25
3,46
223
777
566
366.
367
In Beziehung auf die 'abnorme Abweihung der Zahl
der gejchiedenen Perjonen, ſowie auch Hinfichtlih der Haus—
baltungen und bewohnten Gebäude ift an das oben hierüber
Gejagte zu erinnern, wobei auch auf die Stuttgarter Ziffern
ſchon einige jpeciellere Rückſicht genommen worden ift.
Menn man im Uebrigen die obige Tabelle mit der gleich-
mäßig eingerichteten früheren Tabelle für das Königreich ver-
gleicht, jo Fällt vor Allem auf, wovon man eher das Gegen»
theil vermuthen follte, daß die Abweichungen in dem Gang
der einzelnen Unterflaffen von dem der Gefamtheit für die
Stadt Stuttgart weit unerheblicher erfcheinen ald für das
Königreih. Für das Ießtere fanden wir ganz unpropostionale
Bewegungen für die Stärke der jüngften Altersklaſſen, ver
Verheiratheten, Der Xedigen, der beiden Geſchlechter. Bei
Stuttgart ſehen wir ein weit gleichmäßigered Vorrücken der
Bevölkerung in al ihren einzelnen Beftandtheilen; ed find
wohl auch Schwanfungen vorhanden, aber fie bewegen ſich
innerhalb viel engerer Grenzen.
Etwas raſcher ald der Zuwachs der ganzen Bevölkerung
war der Zuwachs
1) der männlichen Perſonen (22,1 : 20,9),
2) der Perſonen unter 14 Jahre (24 : 20,9),
3) der Verheiratheten (26,5 : 20,9),
4) der Katholifen (32 : 20,9),
5) der Angehörigen anderer chriſtlichen Bekenntniſſe
(54,9 : 20,9),
6) der Iſraeliten (38,2 : 20,9).
Schwächer ald die Vermehrung der Einwohnerzahl war
Dagegen
1) die der weiblichen Perjonen (19,7 : 20,9),
2) der Perfonen über 14 Jahre (19,9 : 20,9),
3) der Ledigen (18 : 20,9),
4) der Ledigen über 14 Jahre (15,1 : 20,9),
5) der Wittwer (12,2 : 20,9),
6) der Evangelifhen (19 : 20,9).
Da die Vermehrung der großen Städte weit mehr
durh Zuzug ald den Geburtenüberfhuß über die Sterbfälle
veranlaßt zu werden pflegt und die Zuziehenden zwar vor—
herrſchend den jugendlichen aber doch nicht den jüngften, une
mündigen Altersklaſſen anzugehören pflegen, fo ift es uner=
368 A
wartet, daß Die Zahl der unter 14 Jahre alten Berfonen in
rafcherem Tempo geftiegen ift, als die der älteren. Es hängt
dieß offenbar mit der flarfen Vermehrung der ftehenden Ehen
(von 10300 auf 13000) zujammen, und dieſe wieder mit
Befeitigung früherer Heirathsbeſchränkungen durch Die neuen
Reichsgeſetze. Eine weitere und ſehr günftige Folge dieſer
ftärkeren Verheirathuug ift andererfeitd Die Verminderung der
erwachjenen Perfonen Iedigen Standes. Ob freilich die Grün
dung Diejer vielen neuen Ehen ſtets auch eine wirthichaftlich
geficherte war, muß erft die Zukunft Iehren.
Daß die confefflonele Mifhung in den größern Städten
raſcher vor fh geht, weil unter dem KHauptelement des Zu—
wachjed, den Hereinziehenden die Belenntniffe fich dem Landes-
durchſchnitte analoger verhalten, ald der früheren Iocalen Pro-
portion, liegt in der Natur der Sache. Ueber das raſche An—
wachfen der jüdischen Bevölkerung in den Städten war jchon
oben Die Rede.
Im Ganzen erjcheint fo Die ungewöhnlich rajche Steige
rung der Einwohnerzahl in der Hauptftadt bei einer Zerlegung
in die einzelnen Beftandtheile als eine gleihmäßige, normale
und gejunde; die in den Großſtädten naheliegenden Mißſtände,
wie ein numeriſches Mißverhältniß der Geſchlechter, Vermehrung
der Ehelojen, Sserminderte Fruchtbarkeit meifen einen Rüdgang,
ftatt ein Bortjchreiten auf. Es ſcheint Alles auf die Fundation
und das wirthichaftliche Gebeihen der vielen jungen Ehen an«
zufommen,
XIV. Shlußbetradtungen,
Die Ergebniffe der voranſtehenden Zergliederung der Volks—
zählung von 1871 laſſen fih etwa in folgenden Süßen zu=
fammenfaflen :
1) Der in der Periode 1867— 71 erfolgte Zuwachs der
ganzen Volkszahl — im Jahresdurchſchnitt 10036 Perfonen
oder 5,6 p. m. (0,56 %/,) — entjpricht fat genau dem des
ganzen voraudgegangen Jahrzehents.
2) Auch. die einzelnen Faktoren dieſes Nefultats find im
Allgemeinen diefelben: große Bruchtbarkeit, deren Wirkung
durch ſehr ſtarke Kinderfterblichkeit und bedeutenden Abfluß
nach Außen wieder abgeſchwächt wird. Die Proportion dieſer
Faktoren unter einander iſt aber eine ungünſtigere geworden;
es wurde mit einer beträchtlich Höheren Geburtenzahl kein
369
ftärkerer Zuwachs erreicht, weil' zugleih Die Sterblichkeit in
noch höherem Maaße geftiegen war.
3) Der Zuwachs vertbeilt fih höchſt ungleich auf die
versehiedenen Landestheile. 22 Bezirke zeigen eine Abnahme
der Einwohnerzahl (bei der Zählung von 1867 nur 14, bei
der von 1861 nur 8); unter den 42 übrigen Bezirken find
nur 12, bei welchen der Zuwachs fo groß oder größer ift als
der Ueberfhuß der Geburten über die Sterbfälle,; bei den
30 anderen übrigen ift ein Plus von Weggezogenen, Dur
welches der Geburtenüberfhuß in feiner Wirkung abgeſchwächt
wird.
4) An dem Geſamtzuwachs der Landesbevölkerung von
40143 Seelen fallen 30607 auf die 22 Städte über 5000,
und 25651 auf die 8 Städte über 10000 Einw., 15842
auf Stuttgart allein, Jene 22 Städte haben fih in den letzten
10 Jahren um 28%, vermehrt, Die Bevölferung des übrigen
Landes um 2,4°/,. In der Periode von 1867—71 aber
war für jene Städte die Jahreszunahme 1,67 °%/,, für das
übrige Land 0,15 %/,, ein Verhältniß wie 11 : 1. In den
MWohnplägen unter 2000 Einwohnern ift Die Bewegung der
Bevölkerung als ein völliger Stillſtand zu bezeichnen, ſofern
die Eleine ftetige Abnahme der dichter bevölkerten Gegenden von
der Eleinen ftetigen Zunahme in den weniger vichtbevölferten
Bezirken audgeglichen wird.
5) Aus den Veränderungen in den Zahlen der Familien
oder Haudhaltungen gegen die Worperiode laſſen fich feine
Schlüſſe auf objectiy eingetretene AUenderungen ziehen, da in
diefem Punkt nicht näher zu conftatirende Ungleichheiten im
Zählungsmodus Platz zu greifen pflegen.
6) Die Zahl der bewohnten Gebäude iſt in raſcherem Tempo
geſtiegen, als die der ECinwohner, was mit der Abnahme vieler
ländlichen Bezirke an Einwohnern aber nicht an Häuſern zu—
ſammenhängt, woneben für Die in die Städte Ueberſiedelnden
dort doch neue Wohnräume herzuſtellen waren.
7) Das numeriſche Mißverhältniß der Geſchlechter, d. h.
Die Ueberzahl der weiblichen Bevölkerung, welche in den 60ger
Jahren in Folge der ſtarken Auswanderungen einen Höhepunkt
erreicht Hatte (1000 : 1084) und bis 1867 allmälig etwas
gejunten war (auf 1000 : 1066) ift in der neueften Periode
wieder geftiegen (anf 1000 ; 1075). Die mweiblihe Ueberzahl
hatte 1867 57002 betragen und betrug. 1871 66211. Der
Württemb. Iahrb, 1871. 24
870
durchſchnittliche Jahreszuwachs von 10036 befafte nur 3867
männliche, dagegen 6169 weibliche Perſonen.
8) Das Verhältniß der unterviergehnjährigen zu den
‚ übervierzehnjährigen Perfonen hat fih in einer auffallenden
Weiſe verändert. Die erfteren machten 1867 29,6, 1871
dagegen 31,3 Jo der ganzen Bevölkerung aus. Die Zahl der
Uebervierzehnjährigen hat nicht nur relativ, fondern auch ab⸗
folut (um 2677) abgenommen, Dieß findet feinen allgemeinen
Grund in der großen Steigerung der Geburtenzahlen in den
legten Jahren, einen fpeciellen aber noch darin, daß die vier
Jahresklaſſen, welche bei der Zählung von 1867 noch 10—14
Jahre alt waren, 1871 aber in die Klafje der Vebervierzehn-
jährigen vworgerücdt waren, als von 1853—1857 geboren,
in Folge der damaligen Notbzeit von Anfang an ſehr ſchwach
geweſen, auch durch größere Kinderſterblichkeit geſchwächt waren.
Ihre Durchſchnittsſtürke Hatte 1867 no ca. 30000 betragen,
während die jüngften Jahresklaſſen der von 1867—71 Ge—
borenen 40—50000 Köpfe ftarf fein müßten.
9) Die Zahl der ftehenden Ehen ift abermald und noch
ftärker, als bei der vorangegangenen Zählung geftiegen, von
291000 auf 304600, um mehr als 4'/,%/o. : Die Verhei⸗
ratheten bilden jegt 33,5 %/, der ganzen Bevölkerung, vor
10 Jahren waren ed noch 31°/, und man muß bis in die
20ger Jahre zurüdgehen, um auf einen gleichen PBrocentjag
der Verbeiratheten zu floßen. Bon den über 14 Jahren alten
Perſonen find Die VBerheiratheten 48,8°/,; 1861 noch 48,5°/,-
10) Auf die Verminderung der ledigen Erwachſenen
wirkten demnach zwei Factoren gemeinfam und verſtärkend ein,
die Abnahme der Zahl der Lieberviergehnjährigen und die Ver—
mehrung der Ehen. Die männlichen Unverheiratheten über
14 Jahre haben abjolut um fat 20000, oder um 7,3 %/,,
die weiblichen um 17400 oder um 6°/, abgenommen.
11) Zum erſtenmal ift auch eine ſowohl abfolute als
relative Abnahme der u ehelichen Geburten bemerflid. Ob
jedoch die gefunfene Ziffer des Jahrs 1871 (8975 gegen
10382 des Vorjahrs) welche dieß Reſultat mejentlich bewirkte,
mit dem Krieg in einem Gaufalzufammenhang ſteht, läßt ſtch
nicht entſcheiden.
12) Die etwas auffallende Vermehrung der Wittwen (um
faſt 5000 oder 7,0) iſt nicht genauer zu erklären.
13) Die ganz abnorme Vermehrung der Gejchiedenen
371
(von 2112 auf 3821, alfo 81°/,) ift im Wefentlichen auf
Mißverftändniffe und Irrthümer der Zählung zurüdzuführen,
und geftattet, da die Zahl der Eheſcheidungen nicht gewachſen
if, keinen Schluß auf Veränderung in den forialen und fitt-
lihen Verhältniſſen.
14) Der innere Zuwachs ift in den Fatholifchen Landes»
theilen etwas langjamer als in den evangelifchen, worin nur
die voraudgegangene Zählung von 1867 aus befondern Grün
den eine Ausnahme gezeigt hatte. Die Zunahme der Seften-
angehörigen ift dem Procentjag nad (28 %,,) ſehr bedeutend, be⸗
trifft aber vorzugsweiſe einzelne Bezirke, in welchen die Seften
fefteren Boden gefaßt haben, und kommt für dad Ganze bei
einem Verhältnig von 0,2%, noch kaum in Betracht,
15) Bet der jüdischen Bevölkerung hat fich die ſchon jeit
langer Zeit vor ſich gehende Ueberfienlung aus den Dörfern
in die Städte in gefteigertem Maafe geltend gemacht. 15°,
aller Juden des Landes wohnen jet in Stuttgart. Nächſt
Stuttgart zeigen die größte Zunahme die Bezirke Heilbronn,
Ganftatt und Ulm,
16) Was endlich die Wirkungen des großen Kriegd von
1870 und 71 betrifft, jo mußte natürlich der außerordentliche
Verluſt von mehr ald 1100 jungen Männern auch von Folgen
für Die Bevölkerung fein, Doch treten diefelben bei der Volks⸗
zählung nicht in nachweisbarer Form hervor, weil jenem Ver—
luft eine ftarfe Verminderung der Auswanderung in den beiden
Jahren gegenüberftand, meil der größte Theil der Gefallenen
nicht in den württembergifchen Sterbeliften läuft, die Geburten»
zahlen der Zählungsperiode aber immer noch die höchſten aller
bis jest vorgekommenen find.
Die vorfichende Ueberſicht der bemerkenswertheren Thats
ſachen enthält, wie bei den früheren Zählungen, Symptome
von ungünftigem und günftigem Charakter nebeneinander, Doch
[einen die Iehteren zu überwiegen. Zu den ungünftigen find
zu zählen eine gefteigerte Sterblichkeit und ein ſtärkeres Zurüd-
bleiben der männlichen Bevölkerung gegen die weibliche; unter
den günftigen nimmt die Vermehrung der Ehen, zu der fih
das ſtarke Anſchwellen der jüngften und die relative Schwächung
der arbeitöfähigen Alteröflafien nur ald Folgen verhalten, den
erſten Plag ein. Cie ift unzweifelhaft theild Durch den Auf-
ſchwung des Ermerbölebend in Folge der politifchen Ereignifje
und der gegen die Vorperiode günftigeren Ernten, theild durch
372
die Befeitigung früherer Heirathsbeſchränkungen veranlaßt. Aller:
dings ſchließt dieſer Anlauf zu einer rajcheren Volksvermehrung
als die feitherige war, auch die Gefahren ſpäterer Stockungen
ein und fordert eine Erhaltung und ftetige Steigerung günftiger
Ermwerböbedingungen, Diefe Gefahr ift aber aflgemein und
überall mit der Vermehrung der Ehen und dem rafcheren An—
wachjen der Volkszahl verbunden und kann kein Hinderniß fein,
die Verminderung der Ehelofigkeit und die größere Heirathöfre-
quenz ald eined der weſentlichſten Merkmale gejunden geſellſchaft—
lichen Fortjchritted zu bezeichnen. Es ift zu wünſchen und zu
hoffen, daß die freiere Bewegung des deutſchen Erwerbslebens,
der erweiterte Markt, die Ausdehnung des deutſchen und des
württembergijhen Bahnnetzes auch fernerhin eine erfreuliche
Fortentwiclung der deutſchen Volkswirthſchaft verbürgen und
die Kraft, vorübergehende Störungen ohne empfindlichen Rück—
ſchlag zu ertragen, mit fih führen werben.
Ueberſichten
über die Ergebniſſe der im deutſchen Reich auf 1: Dezem-
ber 187% vorgenommenen Bolkszählung.
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Wir laſſen hienach den Abdruck zweier Ueberfichten folgen,
welche über die Ergebnifje der erften im deutſchen Reiche vor—
genommenen Volkszählung an den Bundesrath auf 31. Dez.
1872 einzujenden waren:
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Der Gang der Bevölleruug im Jahr 1871.
Mit dem Jahr 1871 tritt, wie binfichtlich der periodiſchen
Volkszählungen, jo auch für die Ermittlung und Veröffentlichung
der Data über die jährliche Bewegung der Bevölkerung eine
veränderte Behandlung ein.
Dis zum Jahr 1870 Hatte noch jedes Jahr durch Ver—
gleihung des Ab- und Zugangs durch Geburten, Sterbfäle
und Wanderung eine Berehnung der ortdangehörigen
Bevölkerung Statt gefunden,
Diefer Begriff der ortsangehörigen Bevölkerung,
welcher früher die eigentliche Baſis aller Volkszählungen ge
bildet Hatte, war in Folge des gewaltigen Umſchwungs der
Verkehrs⸗ und Ermwerböverhältniffe nicht mehr länger aufrecht
zu erhalten. Er hängt mit dem unferem Land eigenthümlichen
Inftitut der Kamiltenbücher zujammen. Die früher beſtandene,
alle 12 Jahre wiederkehrende Hauptzählung folkte zur Grund:
lage die in den Familienregiftern aufgezeichneten Perfonen haben
und darnah dann von Jahr zu Jahr durch Ermittlung des
Ab- und Zugangs der Stand der ortdangehörigen Bevölkerung
im Wege der Berechnung gewonnen werden.
Es war nun nicht zu verhindern, daß in den Familien»
regiftern eine Menge Perfonen fortgeführt wurden, die von
Dem Ort, wo fie eingetragen waren, weggezogen find, von deren
weiterem DBerbleiben, Leben oder Sterben aber an die Drtö-
geiftlichen Feine urkundliche Nachricht gelangte, auf deren Grund
ihre Namen hätten gelöfcht oder ald megfallend bezeichnet wer⸗
den können. Namentlih traf dieß bei Taujenden zu, melde
ohne die für Auswanderung beftehenden Formen einzuhalten,
faktiſch weggezogen waren, ſich im Ausland niedergelafjen hatten,
vielleiht dort längft geftorben waren, ohne daß dieß zur Kennt⸗
niß ihrer mwürttembergifchen Heimathsbehörde gelangte, Es bes
nahm dieß dem großen fonftigen Werth, diefer Familienregiſter
379
nichts, aber zu einer Volkszählung Eonnten fe unter diefen
Umftänden nicht mehr dienen.
- Wie weit fih fhlieflih die auf dem früheren Weg ge-
mwonnenen Ziffern für Die ortdangehörige Bevölkerung von aller
Mahricheinlichkeit und Wirklichkeit entfernten, Das geht aus
dem legten Ergebniß dieſes Verfahrens im Jahr 1870 hervor,
Die ortdangehörige Bevölkerung Württembergd wurde bier
pro 3. December 1870 auf 1,940,709 Berfonen berechnet.
Die ortsanweſende Bevölkerung betrug ein Jahre nachher
‚1,818,539; bierunter waren aber 39,930 Ausländer, Hier
nad hätten ſich nicht weniger ald 162,100 Württemberger
unter Beibehaltung ihres Heimathd- und Staatöbürgerrechts
im Ausland aufhalten müfen, was doch ganz undenkbar if.
Es ift daher nunmehr mit dem Syſtem der Ortdange-
börigkeit als fernerhin nicht mehr zu Volkszählungen brauchbar
ganz gebroden und ausſchließlich auf Dad der Ortsanweſenheit
zurüdgegangen worden, jo daß auch der jährliche Zuwachs und
Abgang nur noch auf die faktifhe Bevölkerung bezogen wird.
Eine andere Abweichung betrifft den Uebergang vom Kir-
Henjahr zum Kalenderjahr. Es mar nothwendig, Daß Die
deutſchen Staaten BHinfihtlih der Zählung von Geburten,
Sterbfällen ꝛc. einen gleihmäßigen Jahrestermin gebrauchen,
wenn die Ziffern follten: unmittelbar verglichen und zuſammen⸗
‚geftellt werden können. Die andern Staaten rechneten nad
dem Kalenderjahr 1. Jan. — 81. Deebr.; in Württemberg war
das kirchliche Jahr, das mit dem erften Advent beginnt, üblich,
und wiewohl diefer Termin für fih Hatte, daß er zu dem
Termin der Bolkszählungen, 1. December, biöher 3. December,
befier paßt, fo ließ fich Doch Die größere Berechtigung und der
natürliche Vorzug des Kalenderjahrd nicht beftreiten.
Um dieſen Uebergang zu machen, ließ es ſich nicht ver-
meiden, in das Jahr 1871 auch noch DM December 1870
einzurechnen, wobei jedoch die Unterſcheidung nah Monaten
möglich macht, da3 Kalenderjahr 1871 und den December 1870
für fih, fowie auch den früheren Termin, December bid De-
eember je nach Bedurfniß auch abgefondert zu berechnen.
Die jährlich mitzutheilenden Data über die Bewegung der
Bevölkerung find für die Zukunft
1) die Geburten, mit Unterſcheidung des Geſchlechts der
Lebend und Todtgeborenen, der ehelich und unehelich Geborenen,
der einfachen und Mehrgeburten, ſowie der Vertheilung- der
"380
Geburten auf die einzelnen Monate für die verſchiedenen Kate
gorien (mit Ausnahme der Mehrgeburten),
2) die Geftorbenen, nah Geſchlecht, mit Unterfößedung
der Monate, ſowie ded Antheild der Kinderfterblichkeit,
3) der Trauungen,
In ihrem ganzen Umfang werden dieſe Veränderungen
erſt vom Jahr 1872 an gemäß den DVerabredungen der deut»
Then Bundesftaaten ind Leben zu treten haben; für Württem-
berg wurden fie im Wejentlichen jchon vor jenem Termin durch
die Verfügung vom 25. Januar 1871 für die Pertode vom
1, December 1870 bis 31. December 1874 eingeführt.
Die Ergebnijje Diefer neuen Aufnahmeform find nun pro
1871, ſoweit dieſelben bis jegt ſchon feftgeftellt werben konnten,
folgende.
1. Geburten.
a) Es find geboren im
Männl. Meibl. Zufammen.
December 1870 . 3282 3129 6411
Kalenderjahr 1871 839827 37644 77471
Zuſammen..43109 40773 83882
Wenn man die früheren Geburtenzahlen für das Kirchen-
jahr von December bis December mit der Zahl für das Kalen—
derjahr 1871 in eine Reihe ftellen darf, und auf ein Decennium
zurüdgeht, jo ergibt ſich Die Neihe für die Gejamtzahl der
‚Geburten '
1862 68590 1867 75853
1863 72071 1868 76570
1864 ° 74410 1869 79104
1865 ' 74596 1870 81057
1866 76780 1871 77471
Das Jahr 1871 ſteht ſomit den zwei unmittelbar voran—
gegangenen Jahren in der Geburtenzahl nach, übertrifft aber
alle früheren.
Das Verhältnig der männlichen zu den meiblihen Ge—
burten ift 105,7 : 100, ziemlich höher als der 10jährige
Durchſchnitt von 104,5.
b) Unter den Geborenen waren
lebend geboren Männl. Weibl. Zuſammen.
December 1870. 3119 3028 6147
Jahr 1871 . . 38024 36365 74389
Zufammen . . . 41143 39393 80536
Männl.
todt geboren
December 1870 . 163
Jahr 1871 .°. 1803
Zufammen . . . 1966
€) Unter den Geborenen waren
ehelich geboren
December 1870 . 2885
Jahr 1871 . . 835283
Zufammen . . . 838168
unehelich geboren
December 1870 , 3897
Sabr 1871. . 4544
Zufammen „ . . 4941
Weibl.
101
1279
1380
2705
33213
35918
424
4431
4855
Unter den ehelih Geborenen waren
lebend geboren
December 1870 . 2748
Jahr 1871 . . 33699
Zujammen . . . :36447
todt geboren
December 1870 . 137
Jahr 1871 . . 1584
Zulammen . „ . 1721
*
2618
32093
34711
87
1120
1207
Unter den unehelich Geborenen waren
lebend geboren
December 1870 . 371
Jahr 1871... 43285
Zufammen . „ . 4696
todt geboren
December 1870 . 26
Jahr 1871 ,.: 219
Zufammen . . . 245
d) Unter den Geborenen waren
Zwillinge oder von Mehrgeburten
December 1870 . 83
Jahr 1871-, . ., -.1094.
Zufammen . „. „1177
410°
4272
4682
a
75
1030
1105
381
Zuſammen.
264
3082
3346
5590
68496
74086
821
8975
9796
5366
65792
71158
224
2704
2928
781
8597
9378
40
‚378
418
158
2124
2282
382
e) Es waren geboren in den Monaten BZ
. Lebend geboren Todtgeboren
Männl, Weibl. Zuſ. Männl. Weibl. Zuſ. Männl. Weibl. Zuſ.
December 1870 3282 3129 6411 3119 3028 6147 163 101 264
Januar 1871 3646 3459. 7105 8480 - 3348 6823: 166 116 282
Februar „ 3389. 31838. 6527- : 8221- 3026 6247: 168 112 - 280
März R 3682 3574 7256 8519 3454 6973 168 120 288
April ü 3318 3102 6415 8169 8016 6185 144 86 230
Mai R 8317 3075 6392 8162 2972 6184 155 108 258
Juni A 3105 2968 6073 2968 2867 5835 137 101 238
Juli — 3300 3168 6459 3146 3036 6182 160 117 277
Auguft „ 3244 3081 6325 3122 2990 6112 122 91 213
September 8112 8085 6147 2985 2921 _ 5906 127 114 241
Oktober 3090 2955 6045 2950 2865 5815 140 90 230
November „ 8212 2916 6128 3065 2812 5877 147 104 251
December 3411 3188. 6599 3237 3068 6300 174 125 299
Summe 48109 40778 88882 A114. 39393 80636 1966 . 1880 . 3846
285
Es kamen hienach auf J
1000 weiblich Geborene, im Ganzen 1057 männlich Geb.
beit den ehelih Geborenen . 1062 z J
bei den unebelih Geborenen . 1017 fi z
Unter 1000 Geborenen waren lebend . . . 960,2
todtgeboren 39,8
Unter 1000 männlich Geborenen waren lebend 954,4
todtgeboren 45,6
Unter 1000 weiblich Geborenen waren lebend . 966,2
todtgeboren 83,8
Unter 1000 ehelich Geborenen waren Icbend . 960,5
todtgeboren 39,5
Unter 1000 unehelich Geborenen waren lebend 957,3
todtgeboren 42,7
Unter 1000 ebelih geb. Knaben waren lebend 955
todtgeboren 45
Unter 1000 ehelich geb. Mädchen waren lebend 966,4
todtgeboren 33,6
Unter 1000 — geb. Knaben waren lebend 907,6
todtgeboren 92,4
Unter 1000 unehelich geb. Mädchen waren lebend 964,4
todtgeboren 835,6
Unter 1000 Geborenen waren Zwillinge. x. . 27,2
Unter 1000 männl. Geborenen waren Zwillinge. 27,3
Unter 1000 weibl. A . 27,1.
Was nun die Vertheilung der Geburten auf Die Monate
betrifft, jo müßten, wenn fi die 77471 Geburten des Kalen—
derjahrs 1871 auf den ganzen Zeitraum gleichmäßig verbreitet
hätten, kommen müfjen
auf den Februn . ee OR
auf Die Monate von 30 Tagen
April, Juni, September, November je . . 6367
auf die Monate von 31 Tagen
Januar, März, Mat, Juli, OR Oetober
December je... GE rn Se
und auf je 1 Tag. . . . 212,25.
Es Hatten aber ein Plus von Geburten
der Monat Januar von 524
Vebruarr „ 584
März
Aupril 48
Decembr „
384
ein Minus von Geburten
der Monat Mai von 189
Juni „294
Juli u. 128
Auguft „256
September „ 220
October „ 536
\ November „ 239.
Es gibt bis jegt für Württemberg noch fein —
Material, die Vertheilung der Geburten auf die Monate ſta—
tiſtiſch feftzuftellen ; nah den Grmittlungen anderer Länder
(cfr, Statistique internationale v. Quetelet & Heuschlin,
pag. XLI.) ftehen die Monate September und October in
ihrer Geburtenzahl über dem Durchſchnitt; es wäre denkbar,
daß Die obige Ausnahme im Zufammenhang mit dem Krieg
ſtünde ald Folge der Abweſenheit der Erzeuger in den ent—
ſprechenden Monaten,
2. Sterbfälle,
Es find geftorben, mit Einfluß der Todtgeborenen
männl. Perf. weibl. Perf. Zufanımen.
im December 1870 2874 2633 5507
ur 1871 2 = 5% 32254 29631 61885
Zufammen er a" 35128 32264 67392
&3 betrug hiernach der Ueberſchuß der Geburten über
die Sterbfälle an
männl. Perf. weibl. Berf. Zufammen,
December 1870. . 408 496 904
Jahr 1871 =. -: :% 7573 8013 15586
Zufammen . . . 7981 8509 16490
Während die männlichen Geburten ſich zu den weiblichen
verbielten wie 1057 : 1000, verbielten fih die männlichen
Sterbfälle zu den weiblichen wie 1089 : 1000, und ber
Geburtenüberfhuß über die Sterbfälle ift für Das weibliche
Geſchlecht um 528 Perf. größer trog der Kleineren Geburten-
zahl. Der männliche Zuwachs verhält ſich zum weiblichen wie
1000 : 1066,
Wenn man die Sterbfälle des Kalenderjahres 1871 mit
denen der vorangegangenen 9 ne zuſammenſtellt, jo ergibt
fih die Reihe
1862
1863
1864
1865
1866
Sterbfälle ein.
54270
57911
55558
61059
57965
1867
1368
1869
1870
1871
55505
59027
58861
65892
385
61885.
| Der 10jährige Durkhfchnitt wäre 58793 ; mit der Stei-
gerung der Geburtenzahlen tritt zugleich eine Steigerung der
Wenn man die Vertheilung der Sterbfälle auf die einzelnen
Monate des Jahrs verfolgt und hiebei die fchon bei den Ges
borenen vorgefommenen Todtgeburten wegläßt, fo ergibt fi
die folgende Tabelle.
Es ftarben im
männl. Perſ.
December 1870
Januar 1871
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
Auguſt
September „
October z
November „
Decembr „ ;
Zujammen 3
3162
Kalenderjahr 1871 3
Wenn diefe Sterbfälle ih auf das Kalenderjahr gleich»
mäßig verbreitet hätten, fo wären gekommen
2711
2726
2399
2612
2706
2592
2423
2327
2540
3262
2343
2087
2434
0451
2532
2657
2306
2456
2552
2400
2101
2104
2309
2912
2244
1903
2408
30884
28352
weibl. Perſ.
auf 1 Tag 161,0959
auf 28 Tage 4511
auf 30 Tage 4833
auf 31 Tage 4994 Gterbfäle.
Es Hatten hiernach an Sterbfällen
Ä ein Plus ein Minus
der Monat Januar 889 Mai 2
Februar 194 Suni 309
März 74 Juli 563
MWürttemb. Jahrb. 1871.
Aujammen.
5243
5383
4705
5068 ,
5258
4992
4524
4431
4849
6174
4587
3990
4842
ı 64046,
58803,
25
386
ein Plus ein Minus
April 425 Auguft 145
September 1341 October 407
November 843
December 152.
Die normale Ziffer des September ſcheint in der da—
maligen Witterung und Kinderepidemieen eine befondere Urſache
zu haben. Uebrigens fteht auch fonft die Mortalität des. Mo-
natd September über dem Mittelmaaf.
3. Trauungen.
Die Zahl der Eheſchließungen betrug
im December 1870 133
„ Jahr 1871 . 20763
Zujammen . . 20896.
Auf die Monate vertheilten ſich dieſelben in folgender
Weile. Es treffen auf
den December 1870 133
Januar 1871 908
Februar R 2092
März „ 222
April > 1481
Mai z 3173
Juni R 1681
Juli ; 2130
Auguft i 1819
September „ 1601
October e 2273
November „ 3197
i December — 186.
Bei gleicher Bertheilung müßten auf 1 Tag kommen
56,88 Trauungen, auf einen Monat von 28 Tagen 1592,
von 30 Tagen 1706, von 31 Tagen 1763.
Die Schwankungen find, wie man flieht, fehr bedeutend,
Da die Zeit der Trauungen Durch verſchiedene Faktoren nament⸗
lich die Termine der fogenannten geſchloſſenen Zeit, fodann
Durch Volksſitte, Rückſicht auf Feldgeſchäfte ꝛc. beftimmt wird⸗
Hienach folgen noch einige Ueberſichten über bie
387
4. Auswanderung und Einwanderung.
&3 jcheint angemefjen, zum voraus Daran zu erinnern,
Daß Die nachfolgenden Aufzeichnungen nur den Theil der Ueber-
wanderungen enthalten, der mit Erwerb beziehungsmeife Ver—
luſt der württembergifhen Staatdangehörigkeit verfnüpft mar.
Es erklärt ih daraus die geringe Zahl der Ein- bezw. Aus—
wanderungen von, bezw. nach andern deutfhen Bundesſtaaten.
Denn da die NReichöverfaffung und die damit in Verbindung
ftehende Sozialgefeggebung des Reichs jedem Deutfchen in allen
Bundesftaaten gleiche Rechte und Pflichten ertheilt, jo wird
der aud einem deutjchen Bundesftaat nah Mürttemberg ver-
ziehende Deutfche fich weniger mehr veranlaßt finden, die würt-
tembergifche Staatdangehörigkeit zu erwerben. und umgekehrt.
Es betrug die Zahl der Einwanderer 460, die der Aus—
wanderer 2256. Die
meiften wenigſten
Einwanderer hatten die Bezirke:
D3.
. Ganftatt mit . . 832 64. Welzheim .
. Mergentheim . . 26 68. Sal. . 2...
. Stuttgart, Stadt . 25 62. Aalen . »...
. Oberndorf . » » 23 61. long . . .
. Zudwiggburg . . 16 60. Ehingen. . . .
‚Um. . . . 186 59 Blaubeuren. . .
. Böblingen . . . 15 58. Mereöheim . . .
. Stuttgart, Amt . 15 57. SKünzeldaun . . .
Lutfih . .. . 15 56. Su u. $
10. Seilbionn . „. . 14 55. Herrenberg .
11. Gerabronn . . . 13 54. Schorndorf. ;
12. Wangen. . ». . 13 53. Uad . ...
13. Marta . . . 11 52. Spaidingen . -
14. Grailöheim. . . 11 51. Nürtinen . . .
15. Kirchheim . . „. 11. 50. Nagold. .
16. Waiblingen. „ . 10 49. Freubdenftabt
17. Rottweil . . . 10 48. Calw
18. Heidenheim . . . 10 47. Weinäberg . .
19. Balingen . 9 46. Bradenheim . .
20. Tuttlingen . . „9 45. Reutlingen .
21. DOehringen . „. . 9 44. Baihingen .
7
7
eonnaumumm®
BKOOONDNBEDBREDNNNBHTTT MM | | | |
22. Nedarfulm . 43. Beflgheim . .
23. Tübingen 42. Ravensburg
03. O3.
24. Ellwangen . 7 41. Göppingen . 4
25. Saulgau 7 40. Biberad 4
26. Tettnang . 7 839. Gmünd. . 4
27. Eplingen 6 38. Rottenburg . 4
28. Horb . . 6 37. Maulbronn . 4
29. Oeidlingen . 6 36. Waldſee. 5
30. Laupheim 6 35. Münfingen . 5
31. Niedlingen . . 6 34. Gaildorf 5
32. Badnang . 5 33. Neuenbürg . . 5
Zufammen 383 Zufammen 77
Die meiften die wenigften
Auswanderer hatten Die Bezirke:
3 O
1. Rottweil mit 92 64 Malpfee . 5
2. Oberndorf . 75 63, Gaildorf - . 9
3. Mergentheim 65 62. Herrenberg . 10
4. Kirchheim 62 61. Ravensburg 14
5. Reutlingen . 59 60. Biberad. 16
6. Marbad 54 59. Ehingen. 17
7. Spaidhingen 53 58. Saulgan 17
8. Eplingen 52 57. Ganftatt. 19
9. Ludiwigdburg 52 56. Böblingen 21
10. Stuttgart, Amt 52 55. Gmünd . 22
11. Gerabronn . 51 54. Blaubeuren. I
12. Künzeldau 51 53. Wangen .: 28
13. Rottenburg . 50 52. Dehringen . 23
14. Sul. 50 51. Welzheim 23
15. Balingen . 48 50. Laupfeim 24
16. Leonberg 45 49. Aalen 24
17. ©öppingen . 45 48 Calw . 24
18. Freudenſtadt 44 47. Beſigheim . 24
19. Schorndorf . 42 46. Maulbronn. 25
20. Nagod . . 42 45. Geidlingen , 25
21. Neuenbürg . 41 44. Nedarjulm . 27
22. Heilbronn 40 43. Horb . 27
23. Tuttlingen . . 39 42. Münftngen . 28
24. Baihingen . 39 41, Neredheim 28
25. Graildheim . 38 40. Weindberg . . 29
26. Bracdenheim . 37 39, Stuttgart, Stadt . 29
27. Ulm. ; 36 38. Waiblingen. 30
28. Ellwangen . . .. 35 837. Riedlingen . . . 80
29. Nürtingen . » . 83 86. Tettnang . . . 80
30. Sal. . ». 2.88 85. lad . .».. . 81
31. Lkeutfid . . . 82 34. Zübinen . . „ 81
32. Heidenheim . . „ 82 88, Badnang . . . 81
Zufammen 1519 Zufammen 737
Ueber die Vertheilung der Aus und Einwanderer nad
Bamilienftand, Konfefflon, Berufsart, ſowie über Herkunft und
Ziel geben die nachfolgenden Ueberſichten I. IT. III. Aufſchluß,
während Tabelle IV. den Gang der Auswanderung in den
16 Jahren 1856 ‚bid 71 zur Darftelung bringt.
-
AR "IT u
ö— — — r — Ü—— — nn — — — EN -
uoqanai y4ulag uuvꝛoqun VAR
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Beitrag
zur Statilik der Dienftverhältnife der Cameraliften
und Sorfimänner.
Bon Sekretär Wilh. Camerer.
Die nachfolgende Darſtellung enthält ſtatiſtiſche Notizen
über die Dienſtverhältniſſe der Cameraliſten und For ſt—
beamten in Württemberg nach dem Stand vom 1. Jan. 1878.
I. Cameraliſten.
Es waren am 1. Januar 1873 im Finanz-Depar—
tement angeſtellt:
1) Direktoren und Öberfinanzräthe 21, darunter
Gameraliften . . x #5 218
2) Gollegialräthe 33, darunter Gameraliften . I
3) Sollegial-Aiiefforen 17, darunter Gameraliften .. 11
Die Uebrigen von 1—3 find Juriften, Techniker,
Forſt- und Poftbeamte, laufen aber in einer ges -
meinfamen Ordnungsliſte.
4) Cameralverwalter. .. re —
5) Expeditoren (Controleure, Sekretare, Reviſoren,
Regiſtratoren, Slaatstaſſenbuchhaller) 141, dar»
unter Gameraliiten . 117
(Die Uebrigen find Boftbeamte und Techniker)
6) Cameralamtsbuchhalter (einſchl. 2 Kafflere) . .: 64
— ñ —
Zuſammen 282
Von dieſen 282 Beamten ſind alſo:
Direktoren und Oberfinanzräthe. 2.22.4236
Gollegtalräthe und Afnoren Ela ee, AN
Gameralvermalter 2 ao nn nn. 21,98 „
Erpeditoren . .. ee ee 1 u U
Tameralamtsbuchhalter Ele ee ae
100,00 %
398
Demnach fallen 36°/, oder ſtark der 3. Theil auf Die
bejferen und 64%), oder etwas weniger als 2/, Theile auf
die Anfangs und Erpeditorenftellen.
Die Beſoldungsverhältniſſe waren am 1. Jan.
1873 folgende:
Es waren angeftellt:
Direktoren und Oberfinanzräthe
mit einer Befoldung von. . 3400 fl. — 3 (Eamera:
" " " n . . 3200 fl. Zu 4 liften)
" „ . 3000 fe — 5
Collegialräthe.... 28600 fl — 6
— . 2400 il. — 5
ee RO 8
Binanzaffeforen . . » .. 1800 fe — 4
. a ae RE
. 1400 f. — 4
r — Br
Gameralyerwalter (neben freier
Wohnung) . 1900 fl. — 24
ee OO — 30
5 ... .. 1500 Me 8
Erpeditoren . 2 2 2. 1700 fl. — 20
: 1600 fl. — 20
a a da
— ee 1800 f. — 23
2 rn. ur FE
z re a ee IE
— .... 1200 fl. — 10
Cameralamtsbuchhalter (Einberufene) 1168 fl. — 21
R 0. 10 — 8
900 fl. — 12
Letztere 43, wenn nicht verheirathet, mit freier Wohnung.
Die Dienftprüfungen lieferten folgendes Ergebniß:
Es Haben feiner Zeit erhalten die Noten:
P_ 1 Gandivat = 0,35%,
I 29 R =; 10,29 „
PT 6 „= 23,05 ,
IP 12 „ = 36,18 ,
IP s8 „= 2943 ,
Kein Eramen 2 x = 670,
Bufammen 282 Candidaten 100,00 9%,
399
Es Hat alfo im Ganzen ungefähr Y/, Theil die Dienft-
prüfungen mit II. Cl. und 2/, Theil mit II. CI. erftanden.
Es Haben erhalten: Le. D. CI. I EL
Direktoren, Räthe, Afjefjoren und
Gameralverwaltr . . . 1 50 50
Expeditoren. — 30 85
Cameralamtsbuhhaltr. -. . — 14 50
Die Prüfungen haben erftanden
im Jahr 1857 15 Kandidaten
„ 1858 8 ;
„1859 14 N
„1860 18 5
J 1861 22 z
„ıise2 17 E
= 1868 23 —
J 1864 14
„ 1865 12 H
J1866 15 x
„1867 12 —
1868 11 —
1869 5
„1870 2 —
„ 1871 8 ö
1872 8 —
1866 10 Cameralamtsbuchhalter
1867 10
1868 9 £
1869 13 ei
18708 R
1871 7 :
18728 ;
65
fomit durchſchnittlich jährlich in den legten 7 Jahren 9.
Zu bemerken ift übrigens, daß auch eine Anzahl von
Gameraliften in anderen Departementd und in Privatdienften
angeftellt ift.
Das durchſchnittliche Kebendalter hat am 1. Ian.
1873 betragen:
(Das angetretene Jahr je ald vol gereihnet.)
400
Bei allen in der Ordnungsliſte laufenden:
Direktoren und Oberfinanzräthen (einſchließlich der |
Techniker, Juriſten, Forſtbeamten) -. . 57 Sabre
bei den Gameraliften Ddiejer —— lalſo ohne
die Techniker ec.) . . . . 33 Jahre
Gollegialräthen.. . . 62,
bei den Gameraliften Diefer Kategorie "52 Jahre
Aſſeſſoren . . De er
bei den Gameraliften diefer Kategorie 41 Jahre
Gameralverwaltern . . Sr)
Erpeditoren (einjchlieglich der Poſtſetretãre) oe 5
bei den Gameraliften dieſer Kategorie
(alfo ohne die Poftfekretäre) . . 48 Jahre
bei den Boftjefretären . . .. . 42 „
Gameralamtsbudhaltern . . . Eee SE Ai
Am 1. Januar 1873 waren alt
die älteſten Direktoren und Oberfinanzräthe,
einſchließlich der Nichteameraliften 16. 74.67. 65.638 „
ausſchließlich, u a BER
die jüngften Direktoren und Oberfinanzräthe,
einfchließlih der Nichteameraliften . . . 48. 49 „
ausjhlieglih „ a rn MB
die Älteften Gollegiälräthe
einschließlich der Nichteameraliften 73. 70. 67. 61 „
ausfchlieflih „ ' a 85 70,6
die jüngſten Gollegialrätbe
einſchließlich der Nichtcameraliſten 36. 37. 39. 42. 44.,
ausſchließlich, —668 61
die älteſten Aſſeſſoren
einſchließlich der Nichteameraliften . 49. 46. 44
ausihließlih „ 5 . 49. 46. 4 „
die jüngften Aſſeſſoren
einjchlieglih der Nichteameraliften 30. 33. 84. 85 „
ausihlieflih „ 83, 34. 87 „
die älteſten Gameralverwalter 74. 73. 12. 69. 67. 66 „:
„ jüngften . . 84. 89. 43. 44. 45 „
die älteften Erpeditoren
ohne die Poitjekretäre " . . 76. 72. 70. 67.65 —
(die älteften SBoitjefretäre find 58. 56. 50 Jahre alt)
die jüngften Expeditoren
ohne die SBoitjefretäre '. . >... 38. 34. 85: .
(die jüngften Boftjekretäre fird 30. 31.32 Jahre alt)
401
die älteften ie 44, 43. 42. 41. 39 Jahre
„ jüngften x = 295,80, 21°;
Es zählten im —— die * der Ordnungsliſte laufenden:
21 Direktoren und N, 2 a 5 EOS Safıe
33 Goflegialräte . . . » cr OR 5
17 Finanz Affefforen . » 2 2 2 687 „
62 Gameralverwalter . 2 2 2 20.0. 8412 „
141 GErpeditoren . . = ae a ee BB
64 64 Gameralamtsbuchhalter . u ar % 218;
"338° —— 15731 Jahre
Dieß ergibt ein Geſamtdurchſchnittsalter von 46"/, Jahren.
Ueber die Anftellungsverhältnijje bei den ein-
zelnen Kategorieen, wobei nur die Gameraliften der
Kategorie gemeint find, bemerken wir Folgendes:
Direktoren und Oberfinanzräthe:
Durchſchnittsalter b. d. Dienftprüfung, . . . . 234 Jahre
„1. Anftelung im Staatsdienſt 26
u "
5 Ernennung zum Erpeditor 30 „
" " n ” Finanzaſſeſſor 32
„Collegialrath 38 „
s A > Direktor oder
"Oberfinangrath 49 „
Die am fpäteften Ernannten hatten, bei der Ernennung
zum Direktor oder Oberfinanzrath ein Alter von 59 und
56 Jahren, die am früheften Ernannten von 38 und 43 Jahren,
Durchſchnittsalter
bei Einſetzung in eine Beſoldung von 3400 fl. — 60 Jahre
" " m» " n m 3200 fl. — 50 "
" ” u " " " 3000 fl. — 50
Collegialräthe:
Durchſchnittsalter b. d. en 000. 234 Jahre
" „ 1. Anftelung im Staatsdienſt 26 „
m ß Ernennung * Expediſtor. 30 „
” " " ‚ Finanzaffeffor 34 „
„ e „Collegialrath 41 „
Die am fpäteften Grnannten ftanden bei der Ernennung
zum Gollegialrath in einem Alter von 54 und 50 Jahren,
die am früheften Ernannten von 30 und 35 Jahren.
Württemb. Jahrb. 1871. , 26
402
Durchſchnittsalter
bei Einſetzung in eine Beſoldung von 2600 fl. — 59 1Jahre
m) " " " " „ 2400 fl. — 49 n
f7) " " " " ” 2200 fl. — 43
Finanz-Aſſeſſoren:
Durchſchnittsalter b.d. Dienftprüfung . . . 24 Sabre
” „ 1. Anjtelung im Slaaisdienſt —
* „ Ernennung zum Erpeditor . 31
0 ’ 2 „ Milcflor . . 38 „
Die am jpäteften zum Finanz-Afjeffor Ernannten ftanden
in einem Alter von 44 und 43 Jahren, Die am frübeften
Grnannten von 29 und 32 Jahren.
Durchſchnittsalter
bei Einſetzung in eine Beſoldung von 1800 fl. — 43 Jahre
— er A „1600f.— 4 „
" " " " " 2 1400 fl. — 33 "
Angeftelt wurden : '
; Aſſeſſoren Collegialräthe
1865
4 4
1866 0 5
1867 5 2
1868 5 4
1869 0 2
1870 0 3
1871 2 3
1872 9 2
. Gameralverwalter:
Durchſchnittsalter b. d. uns V —— Jahre
„1. Anſtellung im Staatsdienſt 28
Ernennung zum Grpeditor . 385 „
e „ Gameralverwalter . . . .42 „
Die am fpäteften zum Gameralverwalter Ernannten hatten
ein Alter von 55. 49. 48 Jahren, die am früheften Ernannten
von 33, 37. 38 Jahren.
Ducrchſchnittsalter
beim Eintritt in eine Beſoldungsclaſſe von 1500 fl, — - 46 Jahre
n " „on " „ 1700 fl. — 52 „
u " "nn " " 1900 fl. — 62 ”
403
Zum PVorrüden von der III. Bejoldungsclafje in die II.
waren Durchjchnittlich erforderlih 4 Jahre, von Der II. in die I.
10 Jahre, von der III. in die I. 14 Jahre,
Grnannt wurden:
1863 2 Gameralverwalter
1864
1865
1866
1867
1868
1869
1870
1871.
1872
Erpeditoren:
a d, Dienftprüfung . . . 26 Jahre
2 „ 1. Anftellung im Slaalsdienſt 80 „
„ Ernennung zum Erpeditor . 87
| Die am fpäteften zum Expeditor Grnannten hatten ein
Alter von 54. 50. 47. A5 Jahren, die am früheften Er—
nannten von 28. 29. 31. 32 Jahren. *)
Das Durchſchnittsalter der Erpeditoren war beim Eintritt
in eine Beſeldung von:
1700 fl. — 64 Jahre
wu am iD Di
1600 fe. — 55 „
1500 fl. — 43 „,
1400 fl. — 41. ',
1300 fl. — 38
1200 fl. — 37
Mie ſchon bemerkt, war Das duräſchnittliche Alter
bei der Ernennung zum Expeditor, alle Expeditoren zuſammen—
gerechnet 37 Jahre. Diejenigen aber, welche die Dienſtpruͤfung
mit dem Zeugniß II. EI. erſtanden haben, wurden in einem
durchichnittlichen Alter von 33 Jahren zum Erpeditor ernannt
und Diejenigen mit dem Zeugniß III. El. in einem durch—
ſchnittlichen Alter von 38 Jahren.
* Anm. Bei ben mit den Grpebitoren in einer gemeinfamen
Ordnungsliſte laufenden Angeſtellten der Poſt berechnet — dad Durch—
ſchnittsalter bei der höheren Dienftprüfung auf . . 29 Jahre
— „„1. Anſtellung im Staatsdienſt auf > rr
a „» » Ernennung zum Erpeditor uf .32 „
404
Grnannt wurden:
1863 — 11 Grpeditoren
1864: =: 11 z
1865 — 18, — ——
1866 — 16 z
1867. % >
1868 ‘— 15 i
1869 — 13 ,
1870 = 10 ,
18741 — 10 £
1872 — 17 s
Die vorübergehend zahlreicheren Ernennungen rühren von
Vergrößerung der BVerkehrsanftalten her.
Cameralamtsbuchhalter:
Durchſchnittsalter
bei der zweiten höheren Dienftprüfung . . . 24 Jahre
bei der Ernennung zum Buchhalter alle zufammen-
gerehnet . 28 ,
Anftelungsalter bei dem ee
I und IP... —V ——
N u u
11 1 Le up 30 „
Daß 31 Buchhalter am 1. — 1873 1100 A, Bejoldung,
12 900 fl. hatten und 21 bei Gollegialftelen einberufen
waren, ift ſchon oben bemerkt.
Wenn wir zum Schluß unter Zugrundlegung der obigen
Durchſchnittszahlen und der am 1. Januar 1873 in Geltung
gewejenen Bejoldungsfüge die durchſchnittliche und ungefähre
Bejoldung zu berechnen verjuchen, welche ein Gollegialrath,
Gameralverwalter und Erpeditor während feiner ganzen
Dienftlaufbahn — diefe bis zum 65. Jahr angenommen —
bezieht, jo erhalten wir folgende Beträge, welche natürlih um
jo mehr nur annähernd richtig fein können, ald die Anftellungd-
und Vorrückungs Verhältniſſe der Natur der Sache nad fietd
wechſeln.
405
Gollegialräthe:
ald Cameralamtsbuchhalter 4 Jahre à 900 fl.
und 1100 fl.
durchſchnittlich A 1000 fl. . . . . 4000 fl.
ald GErpeditoren 4 Jahre & 1200 fl. u. 1300 fl.
durchfchnittlih A 1350 fl. . . 500o fl.
ald Finanz Afjefjoren 7 Jahre à 1800 fl., 1600 I —
400
durchſchnitilich & 1600 fl...11200 fl.
als Eollegialräthe 24 Jahre:
7 Sabre à 2200 fe . 2 2 2. 15400 fl.
10 5 MMO 2 2 22224000 fl.
ROH 3 20800 8
39 Jahre Eumme 75800 fl.
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1943 fl.
Gameralvermwalter:
ald Gameralamtsbuchhalter 7 Jahre & 900 fl.
und 1100 fl.
durhfänittlih A 1000 fl. . 2.2 2 20.7000 fl.
ald Erpeditoren 7 Jahre und zwar:
2 Jahre à 100 . es MO
3 u "1300 fl 2 2 2 202028900 fl.
a: 1 SEN 22.2800 fl.
als Cameralverwalter 23 Jahre und zwar:
4 Jahre à 1500 fl. 2 2 2 2» 4600o0 fl.
i6 . -.300 6 5 3 :0-5.-% 120008
BE 0 DOOR: re RO
56200 fl.
Hiezu Werth der Dienftmohnung
für 23 Jahre & 300 fl . 2 2 02 20.6900 fl.
37 Jahre. . Summe 63100 fl.
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1705 fl.
Erpeditoren;
als Gameralamtsbuchhalter 7 Jahre à 900 fl.
und 1100 fl.
durchfänittlih A 1000 fl... 2» >... 7000 fl,
als Erpeditoren 28 Jahre und zwar:
2 Jahre à 1200 fl . 2 2 2020. 2400 fl.
9400 fl.
406
i Uebertrag 9400 fl.
Jahre a 1300 fl 2 2 20202028900 fl.
3
4 u 1400 fl 2 220202025600 fl.
GEBOREN,
6 u „1600 2.» 2 2 8029600 fi.
00
—— 5; 5. 0 ee ER
35 Jahre. Summe 49600 fl.
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1417 fl.
I. Forſtbeamte.
Es waren am 1. Sanuar 1873 angeftellt:
1. Forfträthe . — — 4
2. Horftmeiftr . 238
3. Nevierförfter . 2. . 155
4, Forſtamts-Aſſiſtenten. . 25
5. Forſtwarte..389
Zufammen 248
Es fallen demnach
auf Forſtraths- und Forſtmeiſterſtellen. .11,69 0
„Revierförſtersſtellen . . run 7.1 06
„ PBorftamts-Afftftenten» und Forſtwartsſtellen .. 25,81,
Die Befoldpungsverhältniffe (neben freien Dienft-
wohnungen) waren am 1. Januar 1873 folgende:
Forftmeifter mit einer Befoldung von 1900 fl. — 12
" " " n " 1700 fl. — 10
v a. # R 1500 fl. — 3
Repierförfter mit einer Befoldung von 1400 fl, — 38
" " ” " 7) 1300 fl. — 59
5 " > n „1200 fl — 38
; ’ — „ 1100 fl. — 40
Forſtamts- Affitenten
mit einer Bejoldung von 1100 fl. — 6
Pan : „900 fl. — 19
Forſtwarte mit einer u von. 700 fl. — 17
„ „600 fl — 22
Ueber die Zeuguiſſe bei en ee fteben
und feine Notizen zu Gebot.
407
Die Prüfungen haben erftanden:
mit Berechtigung zu:
Forſtamtsaſſiſtenten Forſtwarts⸗
und und Revier⸗
Sorftmeifterftelfen - förfterftellen Zufammen
im Jahr 1857 1 2 3
„188-2 92 4
„1859 1 4 5
„1860 2 8 10
„ 1861 3 9 12
„1862 . 2. 10 12
„1868 8. 6 14
„1864 8 9 17
„1865 9. 11 20
„1866 8. 4 12
„1867 10 11 21
„1868 8 3 11
„1869 28 9 32
i j = Wegen des Krieg Fein Examen.
„ 1872 13 2 15.
Angeftellt find worden:
Forftmeifter Nevierförfter
im Jahr 1863
„ 1864
„1865
1866
1867
„ 1868
„1869
„ 1870
„ 1871
„1872
Ferner:
je 317.)
J „|
er
DmomÄAaw.a-nın
Forftamtsaffiftenten Forſtwarte
im Jahr 1868 3
„ 1869 5
„ 1870 12
„ 1871 6
„ 1872 1
DD om
408
Das durchſchnittliche Lebensalter hat am 1. Januar 1873
betragen:
(Das angetretene Lebensjahr je voll ie
Bei den Forfträthen und EL. —J 56 Jahre
vo NRewierförfen . . —
» „ Forſtamtsaſſiſtenten.. 29 „
na Sorftwarten. 404
Es waren am 1. Januar 1873 alt: 9*
Die älteſten Forſträthe und Forſtmeiſter 72. 70. 67. 65 Jahre
„ jüngften , i 44. 45. 46. 48
„ Altejten Revierförfter ur 7 6868
„ jünaften x =. 8 729: 30. 81::32- -.
„ Ältejten Forſtamts⸗ Aſſiſtenten . 82. 82. 31. 380 ,„
„ jüngiten ü . 26. 27. 28. 29 „
„ Älteften Forfimarte . 2... 75. 73. 68.638 „
„ jüngiten „ 26. 27. 29. 80
Es zählen im Bauen bie ü in dei Ordnungsliſte —
4 Borfräte . 2 2 2 ee. 216 Jahre
25 Borlmelr . - - 2 2 2» 1416. ,
155 Revierförfter. . en | 1: DER
25 Forftamts-Afflftenten ae en HE: 5
89 Forflmarte - © 0 2 2. . 1574 „
248 Zujammen 11206 Jahre
Dieß ergibt ein Geſamtdurchſchnittsalter von 45 Jahren. >
Borftmeifter:
Durchſchnittsalter bei der 1. Anftelung . » . . 25 Jahre
— „„Ernennung zum Revierförſter 32 „
Forſtmeiſter 43 „
Die am fpäteften zum Forſtmeiſter Ernannten ſtanden in
einem Alter von 50, 49, 45, 44 Jahren.
Die am früheften Ernannten in einem Alter von 35, 37,
38, 39, 40 Jahren,
Die Einſetzung in eine Bejoldung von:
1900 fl. erfolgte in einem durchſchnittlichen Alter von 60 Jahren
1700 „ u " „093 u
1500 fl. nv a — " " u 45 u
Revierförſter:
Durchſchnittsalter bei der 1. Anftelung . . 28 Jahre
und zwar ald Forftamts-Afiftent . . » . . 26 „
409
ala Korfiwart -. » 2 2 20.000.830 Jahre
bei der Ernennung zum Revierfürder . . 34 „
Die am fpäteften zum Nevierförfter Ernannten flanden in
einem Alter von 47, 46, 45, 44 Jahren; die am früheften
Ernannten von 26, 27, 28, 29 Jahren.
Die Einfegung in eine Bejoldung von:
1400 fl. erfolgte in einem Durchſchnittsalter von 58 Jahren
1300 fl. ö “ A © „ 52 "
800.0 =. u . > #4
11988 5. 5 5 j „834
Forftamt3-Nffiftenten:
Durchſchnittsalter bei der Dienftprüfung . . . 23% Jahre
j W „„Ernennung zum Forſt—⸗
amts⸗Aſſiſtenten 26 „
Die Ernennung zum Affiftenten erfolgte bei Allen im
24— 28, Lebensjahr.
Die Einfegung in 1100 fl. Befoldung im 30 Jahr
" ” " 900 fl. " " "
Forſtwarte:
Durchſchnittsalter bei der Ernennung zum Forſtwart
29 Jahre. |
Die am fpäteflen Ernannten waren A5, 44, 39, 38 Jahre,
Die am früheften Grnannten 22, 24, 25, 26 Jahre alt.
Durchſchnittsalter bei Einfegung in eiue Bejoldung von’
700 fl. — 46 Jahre
600 fl. — 34 Jahre.
Wenn wir zum Schluß unter Zugrundlegung Der am
1. Januar 1873 in Geltung gewefenen Befoldungafäge Die
ungefähre Befoldung während der Dienftlaufbahn eines Korft-
meiſters und Revierförſters — dieſe bis zum 65. Lebensjahr
angenommen — zu berechnen verſuchen, fo iſt dad Ergebniß
annähernd folgendes:
Forftmeifter:
als Forftamts-Ajfiftenten 7 Jahre & 1100 fl. und
900 fl.
durchſchnittlich 1000 fl .» 2. 0. . 7000 fl.
410
Uebertrag 7000 fl.
ald Nevierförfter 11 Jahre 1300 fl., 1200 fl.,
1100 fl.
durchſchnittlich 1200 fl . 2 2 202 .18200 fl.
als Foritmeifter 22 Jahre und zwar:
6 Jahre à 1500 fl. . 2 2.9000 fi.
8 u u 1700 fl. 2.20. 13600 fi.
BR. . 1220o0 fl.
58000 fl.
Dazu Werth der Dienftmohnung :
7 Jahre & 100 fl. — 700 fl.
11 „200 fl. — 2200 fl.
22 „ „300 fl. — 6600 fl. 9500 fl.
40 Sahre Summe 67500 fl.
(Bei den Cameralvermaltern nach oben im Ganzen 63100 fl.
und per Jahr 1705 fl.)
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1688 fl.
Revierförſter:
als Forſtamts-Aſſiſtenten beziehungsweiſe Forſtwarte 6 Jahre
a 600 fl., 700 f 900 fr 1100 fl.
durchſchnittlich 800 fl. ; ... .. 4500 ſfl
als Revierförſter |
5 Jahre à 1100 fl. 2. 2 2 20.5500 fl.
Tu 1... 2 222° 8400 fl.
IB TOO
100,00 5 —
37 Jahre | 44400 fl.
Dazu Werth der Dienftmohnung
31 Jahre A200 fl . . . 6200 fl.
Summe 50,600 fl.
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1368 fl.
—— LEN
Weber den Perfonenverfehr auf den württem—
bergiſchen Eijenbahnen
auf grund der Ergebniffe des Betriebs vom 1. Juli 1869-70.
Die in den mwürttembergifchen Jahrbüchern (Jahrgang
1869 Seite 187 ff.) abgedrudte Zufammenftellung der Er—
geb niſſe des Perſonenverkehrs im Betriebsjahre 1366 —67 ver—
breitete ſich über ein Bahnnetz von 82,7 Meilen Länge, wel
ches umfaßte
J. Die Hauptbahn von Bruchſal ia Fried⸗
richshafen mit . . . 87,1 Meilen.
I, Die untere Nedarbahn von "Bietigheim
bis Sagftfeld mit . . 55 o u
III. Die Kocherbahn von Heilbronn nach Hall mit 7,2
IV. Die Remöbahn von Ganftatt nah Nörd-
lingen mit . . ‚15,0 „
V. Die Brenzbahn von Aalen nach Helden»
heim mit . 80 u
VI. Die Jagſtbahn von Sorspöf nach Crails⸗
heim mit . #1: 5%
VI. Die obere Neckarbahn von Blodingen
nah Horb mit . . . be a a 2
82,7 Meilen.
Bei der folgenden Zufammenftellung des Berfonenverkehre
im Betriebsjahre 1869— 70 kommen die nachfolgenden Streden
hinzu:
Die Fortfegung der unteren Nedarbahn von Jagſtfeld nad
DOfterburfen mit. . . . 51 lm.
" h der oberen Nedarbahn von
Horb bis Villingen 9,4
— ® der Kocherbahn von o His
Grailsfeim . . 4,6
”
412
Die Tauberbahn von Grailsheim bis Mergent-
heim mit. . 7,9 Meilen.-
Die obere Donaubahn von Rottweil bis Tutt:
lingen mit . 87%
Die Schwarzwaldbahn von Zuffenhauſen bis
Meil der Stadt mit . . BE
Die Enzbahn von Pforzheim bis Wildbad mit SL. >
Die Hohenzollern - Bahn von Tübingen bis
Hchingen mit . . 38 „
Die Allgäubahn von Herbertingen Bis Wald⸗
ſee mit . 5,1 A
Die Donaubahn von Ulm bis Mengen mit IL: -%
zujammen 56,7
jo Daß dad ganze im Folgenden zu berüdfichtigende Bahunetz
eine Länge von 139,4 Meilen hat.
In Beziehung auf die Berechnung der Perſonenbillete
wird auf den angeführten Auffag in den württembergijchen
Sahrbücern von 1869 verwiefen und aus denjelben nur Die
Unterfheidung des direkten und des Binnenverkehrs wiederholt,
wornach ein direktes Billet ein jolches ift, von weldem min-
deftend ein Endpunkt eine nicht württembergiſche Station ift
oder — mas 3. B. bei dem Verkehr mit der Enzbahn vor=
fommt — wenn zwiſchen den Endflationen eine nit würt—
tembergifche Bahnſtrecke ſich befindet.
Die Anzahl der Billete betrug im
Direften Binnen: Geſamt⸗
Verkehr verkehr verkehr
fuͤr Schnellzüge I. Cl. 17857 15645 33502
; ; II. „ 90545, 202700 293245/,
für gewöhnliche Züge I. „ 3013, 157367 160380'/,
B , „Il. „ 43176'/, 1388240 1431416!/,
. : „II. „ 150466'/, 5108957 5259423'/,
zufammen 305059 6872909 7177968.
Hienah kommen von 100 Billeten im
Direften Vinnen- Gefamt:
Verkehr verkehr verfehr
auf Schnellzüge I. Cl. 5,8 ‚0,2 0,5
; , > 21: -2 29,7 30 41
auf gewöhnlihe Züge IL. „ 1,0 2,3 22
2 Fe 14,2 20,2 19,9
2 ö Il. „498 748 73,8
Zr 100,0 100,0 100,0
418
Im direkten Verkehr ift das Verhältniß der Schnellzugs—
billete zu den gemöhnliden wie 85,5 : 64,5 oder nahezu
2.; im Binnenverkehr ift das Verhältniß wie 3,2 : 96,8
oder nahe wie 1:30; d. h. auf je ein Schnellzugäbillet
fommen im direkten Verkehr 2, im Binnenverfehr 30 gewöhns
liche Billete. Im Gejamtverkehr kommen auf 4,6 Schnelle
zugsbillete 95,4 gewöhnlihe oder auf 1 Schnellzugdbillet
nahezu 21 gewöhnliche Billete.
Der direkte Verkehr überwiegt den Binnenverfehr nur
bei der Zahl der Schnellzugsbillete I. El., fonft bleibt der
direkte Verkehr weit hinter dem internen zurüd,
Es kommen von 100 Schnellzugsbilleten
auf den direften Verkehr „. 33,2
auf den Binnenverfeht . 66,8
. rl „ 100 gewöhnlichen Billeten
auf den direkten Verkehr . 2,9
auf den Binnenverfehtr . 97,1.
Es ergibt ſich Hieraus, daß felbit bei den Schnellzügen,
welche vorzugsweiſe den direkten Verkehr vermitteln, der direkte
Verkehr erft die Hälfte des Binnenverfehrs beträgt, während
bei den gewöhnlichen Zügen "der Binnenverfehr das 33fache
des direkten beträgt. Im gejamten Perfonenverkehr fommen von
100 Billeten auf den direkten Verkehr 4, auf den Binnen
verkehr 96, oder auf 1 direktes Billet 24 Binnenbillete.
Größere Sicherheit ald die Anzahl der Billete gewähren
die durch Multiplication der Anzahl von DBilleten mit der
Länge der Strede, für melde fie gelten, erhaltenen Zahlen
oder Die Berfonenmeilen.
Im direkten Verkehr beträgt die Anzahl der Perfonen-.
meilen bei den
Schnellzügen &. 1. 237 193,0
s „ I. 1091588,1
gewöhnlichen Zügen „ I. 24 677,1
I. 834 784,9
z „ » II. 929 645,5
zulammen 2 617 888,6.
Der Antheil der Schnellzüge am direkten Verkehr beträgt
hienach . . . . 1328 781,1 Perjonenmeilen.
Der Antheil der gewöhnt. Züge 1289 107,5
d. 5. der Direkte Verkehr vertheilt fich auf die Schnell zuge und
die gewöhnlichen Züge nahezu gleich (nad der Billetzahl war
" ” ”
414
der Antheil der gewöhnlichen Züge doppelt jo groß ala Der
Antheil der Schnellzüge).
Im Binnenverfehr beträgt Die Anzahl der Perfonenmeilen
bei den
Schnellzügen Cl. I. 109 493,7
Bu „ I _ 926 325,6
gewöhnlichen Zügen „ I. 674 327,4
: »„ n DH. 49244104
, un MI. 11 709 824,9
zujammen 18 344 382,0.
Auf die Schnellzüge fallen vom Binnenverkehr 1 035 819,3
Perfonenmeilen, auf die gewöhnlihen Züge 17 308 562,7
oder der Binnenverkehr wird zu 1/,, durch Die Schnellzüge,
zu 16/,, Durch Die gewöhnlichen Züge vermittelt (nad) ver
Billetzahl ergab fih "/,, und 29/,.)-
Der direkte Verkehr mit 2 617 888,6 beträgt nur 1),
von dem Binnenverfehr mit 18 344 382,0 Perjonenmeilen und
ed ergibt fich hieraus, Daß die Bedeutung der württembergi-
fhen Bahnen für den Xofalverfehr weitaus überwiegt.
Im Geſamtverkehr betrug die Anzahl der Perſonenmeilen
bei den
Schnellzügen „Cl. IL 346 686,7
,„II. 2017 913,7
gewöhnlichen Zügen „ 1. 699 004,5
— II. 5259 195,3
z „m II. 12639 470,4
zufammen 20 962 270,6.
Der Schnellzugsverfehr ift mit 2 364 600 4 Perjonen-
meilen nahezu: '/, des Verkehrs mit gewöhnlichen Zu mit
18 597 670,2 Berfonenmeilen (nad der Billetzahl Hu) :
Die: procentijche Vertheilung der Perfonenmeilen auf die
Zugdgattungen und Wagenklaſſen ift folgende:
Direkter Binnen: Geſamt—
Verkehr. verkehr. verkehr.
Schnellzüge 6, 1 9,1 0,6 1.7
z IE. AU 5,1 9,6
gewöhnlihe Züge „ I 0,9 3,7 3,3
: I. 398 26,8 25,1
ö „lu: 85,5 ' 63,8 60,3
zufammen . . . . ... 100,0 100,0 100,0
Schnellzůge . 50,8 5,7 118,
gemöhnliche Züge = #08 94,3 88,7.
415
Im Betriebsjahr 1866—67 kamen im Geſamtverkehr
auf die Schnellzüge 8,9, auf Die gewöhnlichen Züge 91,1 Pro—
sent, im Jahre 1869—70 weiſen die Schnellgüge 11,3 Pro-
cent auf, eine Zunahme, welche ſich aus einer vermehrten Zahl
yon Schnellzügen, fowie aus einer gefteigerten Benügung der—
felben Seitens des Publikums erklären läßt.
Die Bertheilung der Paflagiere im Gefamtverfehr nad
Glafjen in den gewöhnlichen Zügen ergibt fih aus folgenden
Berhältnißzahlen, welchen die entiprechenden Zahlen von 1866
bis 1867 zur DVergleichung beigejegt find.
| Gewöhnlide Züge 1869—70 1866—67
GG. I. 3,76 2,28
„ u. 28,28 24,23
„ II 67,96 73,49
zufammen 100,00 100,00
Die vermehrte Benüßung der I. und II. Elafje auf Koften
der III. Claſſe fünnte auf einen fteigenden Luxus des reiſen—
den Publifums hinweifen, wenn nicht ein anderer Punkt in
erſter Linie zu berückichtigen wäre, daß nämlich in den beiden
Betriebsjahren 1866—67 und 1869 — 70 die Bedingungen
für die Ausgabe von Retourbilleten verſchieden waren, jofern
feit dem 1. April 1868 Retourbillete mit Preigermäßigung
für den Verkehr der Stationen Bietigheim bi8 Plochingen
unter ſich ſchon bei Entfernungen von Einer Meile und dar:
über ausgegeben werden, während im Uebrigen auf den würt—
tembergifchen Bahnen ſeit 1. Auguft 1863 für Die Abgabe
folder Billete an der Minimal-Entfernung von 3'/, Meilen
feftgehalten wird. Da nun die Pafjagiere, welche Retourbilletes
mit Preidermäßigung verlangen, für die Kine und Nüdfahrt
in einer beftimmten Wagenclafie ein Billet der nächſt höheren,
ald der benügten Wagenclafje, bezw. bei Fahrt in I. Claſſe
ein Billet erfter und dritter Glajje verabreicht wird, ſolche
Retourbillet: Inhaber aber nur einfach für Die Hintour in der
nächſt höheren als Der benüßten, bezw. in der I. und II.
Wagenclaſſe gezählt werden mußten, jo bewirkte die eingetretene
vermehrte Ausgabe von Netourbilleten mit :Preisermäßigung
Iheinbar eine größere Frequenz in der I. und II. Elafie.
Mittlere Frequenz.
Der direkte Verkehr erftreekte fich auf ein Netz von 91,1
- Meilen und belief fih auf 2 617 888,6 PVerfonenmeilen, jo daß
auf eine Bahnmeile im Durchichnitt 26 416,6 Perſonen fommen.
416
Im Binnenverkehr kommen auf die Länge von 139,4
Meilen 18 344 382,0 Perfonenmeilen, alfo auf 1 Meile
131 595,3 Perſonen; auf jeden direkten Paſſagier kommen
aljo im Mittel 5 Binnenpafjagiere. Im Ganzen erhält man
20 962 270,6 PBerfonenmeilen auf die Länge von 139.4
Meilen oder durchſchnittlich 150,375 Pexſonen pro Meile.
Es ift daher im Betriebsjahr 1869 — 70 die mittlere
Frequenz für Die Meile im
Direften Verkehr 26,417 Perſonen
internen Verkehr 131,595 R
Geſamtverkehr 150,375 i
Die mittlere Frequenz des Geſamtverkehrs im Betriebs—
jahr 1866— 67 betrug 198 824; es hat jomit ſeit 1866—67
die Frequenz der württembergijhen Bahnen um etwa den vierten
Theil abgenommen. Die Urfache Diefer bedeutenden Abnahme
haben wir hauptfählid in Dem SHinzutreten einer Reihe von
neuen Bahnen zu fuchen, welche durchweg eine kleine Frequenz
aufzuweifen haben, und nächſtdem in der Ausgabe von Retour
billeten mit Preidermäßigung auf der Gentralbahn unter 3'/,.
bis zu 1 Meile Entfernung. Wollen wir wirklih die Fre—
quenz von 1869—70 mit derjenigen von 1866 — 67 ver—
gleiden, jo müfjen wir in beiden Jahren dieſelben Bahnen
zu Grunde legen.
Die ſchon 1866—67 im Betrieb befindlichen alten
Bahnen mit einer Ränge von 86,7 Meilen weiſen im Be—
triebsjahre
1866—67 16 442 754,6 Berfonenmeilen auf, im Betriebsjahr
1869—70 17 758 978,4 ,
Es ergibt ſich fomit für die alten Bahnen ungeachtet
der oben erwähnten Einführung der Retourbillete mit Preid-
ermäßigung auf der Gentralbahn eine mittlere Frequenz pro-
Meile von
198 824,1 Perjonen im Betriebtjahr 1866 — 67
2147398 , : 186970
&3 haben Daher die alten. Bahnen an Frequenz zugenommen,
Die im Betriebsjahr 1869—70 gegenüber 1866—67
hinzugekommenen neuen Bahnftreden weiſen bei einer Länge
von 56,7 Meilen die Summe von 3 203 292,2 Perſonen⸗
meilen auf, was für dieſelben eine mittlere Brequenz von
56 495,4 Perfonen pro Meile ergibt, eine Frequenz, welche
nur etwa den vierten Theil der Frequenz der alten Bahnen beträgt.
*
—— —
417
Vergleichen wir die Ergebniffe beider Betriebejahre auf
den einzelnen Bahnftredfen, indem wir bie mittlere Frequenz
derfelben (rund 200 000) glei 100 annehmen, jo haben wir
auf ber
Haupibahn,
Bruchfal-Mühlader
Mühlader-Bietigheim 266 170,4
Bietigheim-Stuttgart 635 993,0
Stuttgart-ERlingen 1074 312,3
Eflingen-Plodingen 475 337,3
Plohingen-Um
Ulm-Biberad
»
*
Perionen
pro
18/6
138 401,0
261 970,4
151 508,9
Biberah-Friedrihsh. 125 251,9
Bruchjal-Friedrihsh. 283 880,4
Untere Nekarbahn.
Bietigheim-Heilbronn 190 062,7
Heilbronn-Fagftfeld
Bietigheim-Zagitfeld
Koderbahn.
Heilbronn-Hal . . .
BRemsbahn.
118 674,3
170 593,3
102 452,4
Ganftatt-Waiblingen 335 503,0
Waitlingen-Aalen . 140 004,0
Aalen-Goldahöfe
108 417,6
Goldshäfe-Nörblingen 77 688,8
Sanftatt-Nördlingen
Brenzbahn.
Aalen-Heidenheim -.
Sayftbahn.
136 995,5
66,640,7
Goldshöfe-Crailsheim 65 316,4
Obere Neckarbahn.
Tlohingen-Reutlingen 221 277,0
Neutlingen-Tübingen 180 704,7
Tübingen-Horb .
Plochingen-⸗Horb . .
Württemb. Jahrb. 1871,
81 628,7
158 533,6
eile.
18,0 18670
135 875,5 69,2
303 945,1 133,1
664 391,8 343,0
974 702,3 537,2
519 511,2 337,7
294 876,4 131,0
166 399,0 75,8
156 036,7 62,6
299 167,3 141,9
199 882,5
211 136,9
202 915,5
95,0
59,3
85,3
109 850,4 51,2
367 220,7
156 593,8
133 828,3
81 435,8
150 031,6
167,8
70,0
38,8
68,5
64,523,1 33,3
71197,8 32,7
24 812,3 110,6
2128744 90,4
116 315,9 40,8
186 755,2 79,3
542
in Trozenten ber
mittl. Frequenz.
1899, 0
67,9
152,0
332,2
487,4
2598
147,4
83,2
78,0
149,6
99,9
105,6
101,5
54,9
183,6
78,3
66,9
40,7
75,0
23
39,6
120,9
106,4
58,2
93,4
418
Die Zunahme der Frequenz war am ſtärkſten zwiſchen
Heilbronn und Jagftjeld, wo fie 780/, betrug und zwijchen
Tübingen und Horb mit 420/, 5 diefe Zunahme war offenbar
veranlaßt durch Die Herſtellung der Anſchlüſſe in Medesheim
und Ofterburfen bezw. den Ausbau der obern Neckarbahn.
Während im Allgemeinen die Frequenz der alten Bahnen
zugenommen hat, finden wir aufden Streden Bruchſal — Mühlader.
Bietigheim— Eflingen und Aalen— Heidenheim eine Abnahme.
Mas die erſte Strede (Bruchſal — Mühlader) betrifft, fo
ging ihre Frequenz von 1866—67 auf 1869—70 um 2%,
zurüd (die Srequenz von 1866—67 — 100 gejeßt) und dürfte
die Urfache hievon vielleicht in der direkten Verbindung von
Heilbronn mit Heidelberg in Folge der Eröffnung der Strede
Jagſtfeld — Mededheim gejucht werden, Die Abnahme der
Srequenz auf der Strecke Aalen — Heidenheim beträgt 3 °/, der
Frequenz von 1866—67; «8 ift bei dieſer Strede zu berück—
fichtigen, daß die Frequenz an fich gering ift und daß daher
verhältnißmäßig Heine Störungen das Gndrefultat viel ftürfer
beeinflußen, al8 dies bei einer ftarfen Frequenz der Fall ift.
Am bedeutendften und bei dem ftarfen Wahsthum ver
anliegenden Wohnpläge auffallendften erfcheint der Rückgang
der Frequenz auf Der Strecke Bietigheim — Eflingen; daß hier
in Wirklichfeit eine Verminderung der Frequenz eingetreten fei,
darf nicht angenommen werden, die Urſache hievon Liegt viel-
mehr in der mehr erwähnten Ginführung von befonderen Be—
flimmungen über NRetourbillete auf der Strede Ludwiseburg
bis Eßlingen.
Der Einfluß der Retourbillete mit Preisermäßigung läßt
ſich außerdem an der Vertheilung der Paſſagiere nah Wagen
Hafien erfennen, Bet der Art, Die Retourbillete zu zählen als
einfache Billete der nächft höheren Wagenclaffe, muß ihre Wir-
fung die fein, daß die III. Wagenclafje entleert, die I. Claſſe
Dagegen gefüllt wird, Die II. Claſſe erfährt einen Zuwachs
von der IJI. Wagenflaffe her und eine Verminderung wegen
des Uebergangs ihrer wirklichen Paſſagiere in die I.; der Natur:
der Sache nah muß jener Zuwachs wegen der ftärferen Frequenz
der III. Glafje größer fein, ald die Abnahme, und die Wir-
fung wird aljo die fein, daß die Zahl der Paſſagiere IIT.
Glaffe erheblich zu Klein fich ergibt, Die Zahl der Paflagiere
ll. und I. Glafje dagegen zu groß. Se Kleiner die Minimal»
entjernung für ein Netourbillet ift, deſto flärfer wird Diefe
419
Verſchiebung werden, defto größer wird Die Frequenz der bei—
den höheren Glaffen auf Koften der IIT. fein,
Unter Ginrehnung der Retourbillete von 3"/, Meilen
Mintmalentfernung vertheilen ih 100 Reiſende, welde im .
Binnenverfehr mit gemöhnlihen Zügen befördert werden, auf »
die einzelnen Wagenklaſſen in folgender Weife:
Cl. IJ. CI. II. Cl. I
Hauptbahn hingen 4,4 80,6 65,10"
Remsbahn.... 858,6 27,5 68,9
Obere Nedarbafn . . . 3,2 26,1 70,7
Untere Nedarbafn . . . 41 289 67,0
Koherbahn 2. 2020. 286 27,4 70,0
Tauberbafn . . » . . 17 21,0 77,8
Satin - 2. 2,5 281 744
Brenn .» : . 0 + 232 199 779
Obere Donaubafn . . . 1,2 16,0 82,8
Schwarzwaldbahn u ih >
Enzbahn . 2 2:22.05 141 85,4 \
Hohenzollern: Bahn . . : 1,9 19,6 78,5
Algäubaın . . "2... 18 22,6 75,6
Donaubahin -. » » x. 15 197 78,8.
Zwiſchen Ludwigsburg und Ehlingen dagegen, mo die
Minimalentfernung für 1 Netourbillet 1 Meile beträgt, iſt die
Vertheilung folgende:
e.L Cl. II. Cl. III.
Ludwigsburg — Stuttgart . 9,3 43,8 46,9
Stuttgart— Eflingen . . „11,7 41,7 46,6
Mittel 10,5 42,7. 46,8.
Dur die Reduction der Minimalentfernung hat allg,
wenn wir die Procentziffern der Hauptbahn zu Grunde legen,
die III. Claſſe von 65,1 Neijenden 18,3 verloren, die I. Claſſe
hat aus der Il. 6,1 entnommen und damit ihre Ziffer mehr
als verdoppelt; die II. Claſſe hat 18,3 gewonnen, 6,1 ver-
loxen, aljo ihren Beſtand um 12,2 vermehrt. |
Die Wirkung der Netourbillete zeigt fih noch in ber
Ungleihheit der Zahlen, welche den Verkehr in der einen und
andern Richtung angeben. , Schon in der Zufammenftellung
von 1866—67 findet man 3. B. bei der Hauptbahn die Zahl
der Perſonen, welche in der Richtung gegen Bruchſal fahren,
mehr oder weniger verjchieden von der Zahl derjenigen, melde
420
in der umgekehrten Richtung reifen. Diefe Unterfchiede werben
in der Zufammenftelung von 1869 — 70 viel bedeutender.
Ziehen wir blos den Binnenverfehr in Betracht, fo follten die
Zahlen beider Richtungen im Weſentlichen einander gleich fein,
wenn feine Retourbillete eriftiren würden. Die Wirkung der
Netourbillete muß nun die fein, Daß, da bei denfelben die
Rückreiſe nicht gerechnet wird, Diejenige Richtung überwiegt,
welhe gegen den Endpunkt der Reife gerichtet if. Denken
wir und 2 Stationen A und B und der Einfachheit halber
den Verkehr nur mittelft Retourbillete vermittelt, fo werden,
wenn in A a Billete, in B b Billete verfauft werden, in je
der Ridtung a + b Perfonen verkehren, Dagegen in der Tabelle
für die Richtung nah Ba, nah A b Perfonen verzeichnet
ftehen; Die Differenz; a—b gibt alfo an, um mie viel mehr
Perfonen von A audgehen, ald von BB Da unfer Binnen-
verkehr mejentlih Lokalverkehr iſt, jo müſſen, wenn won A
nach B m Perfonen mit einfachen Billeten fahren, von B nad)
A gleihfald m Perſonen fahren, und man hat daher von A
nah Bm-a, von B nad A m-+b Perſonen; die Diffe:
renz a—b behält aljo die angegebene Bedeutung. Wenn wir
daher z.B. zwiſchen Stuttgart und Ludwigsburg eine größere
Ziffer finden für Die Richtung Stuttgart, ald für Die Nichtung
nah Ludwigdburg, jo ift Diefed dahin zu deuten, daß mehr
Perſonen die Hinfahrt in der Richtung nah Stuttgart machen,
Daß aljo der Verkehr nah Stuttgart und zurüd größer ift,
ald von Stuttgart hinaus, und wieder nah Stuttgart zurüd.
Ohne dad Vorhandenfein der Netourbillete müßten die Zahlen
für beide Richtungen gleich fein.
Bergleihen wir von dieſem Geſichtspunkte aus die für
beide Richtungen gegebenen Zahlen, jo finden wir zunächſt auf
der Hauptbahn als audgezeichnete Punkte die Stationen Brud-
fal, Ludwigsburg, Stuttgart, Eflingen, Ulm, Aulendorf, Fried-
richshafen.
Zwiſchen Bruchſal und Ludwigsburg zunächſt überwiegt
der Verkehr in der Richtung nach Bruchſal, es reiſen alſo
mehr Perſonen landabwärts und zurück als landaufwärts und
zurück, und zwar hat man auf der Strecke
Richtung
ried richshafen Bruchſal Friedrichsh. Brudial
Perſonen⸗Meilen. — Ba Bein pro Meile.
| Bruhfal— Mühlader 149595,8 1656155 34790 38515
Mühlacker — Bietigheim 198 175,7 241 536,1 63928 77912
Bietigheim — Ludwigsb. 218 014,7 226 602,6 181679 188836.
421
In Ludwigsburg tritt eine Wendung ein, indem die Zahl
Der in der Richtung nad zn Reifenden ÜEERNERE, ed
find zwijchen
Ludwigsburg — Stuttg. 593 048,1 57 3915,9 31 2131 302 061.
Eine neue Wendung tritt in Stuttgart ein, indem bis
Elingen die Richtung nach Stuttgart vorherrſcht; e8 find zwifchen
Stuttgart— Ehlingen 830 319,8 891 411,3 437010 469 164
Es zeigt fih aljo Stuttgart ald Anziehungspunft, deſſen
engerer Wirkungskreis durch die Punkte Ludwigsburg und
Eßlingen begränzt ift.
In ähnlicher Weiſe findet ſich auf der Strecke Eßlingen
bis Aulendorf Ulm als zweiter Anziehungspunkt, indem von
Eßlingen bis Ulm die Richtung Friedrichshafen, von Ulm bis
Aulendorf die Richtung Bruchſal überwiegt. Ueber Aulendorf
hinaus herrſcht die Richtung zum Bodenſee vor.
Man hat auf der ——
—
driebcchen unß ruchſal Friedrichsh. Bruchſal.
Perſonen-Meilen. oder Perſonen pro Meile.
Eßlingen Um . 14085 756,9 1318 628,3 131379 123 236
Um—Aulendorf . 615 466,7 637 317,3 73265 75871
Aufenderj—Friedricheh. 398 199,4 374261,0 71107 66832.
Auf der untern Nedarbahn bildet Beflgheim Die
Grenze; zwiſchen Befigheim und Bietigheim ift vorherrſchend
die Richtung gegen Bietigheim, zwijchen Beflgheim und Ofter-
burfen ift ed Diejenige gegen Heilbronn. Diejelbe Richtung
gegen Heilbronn ift auch bei der Koherbahn die übermie-
gende. Auf der Tauberbahn tritt der Unterfchied beider
Richtungen viel weniger ſtark hervor, offenbar in Folge des
Umftandes, daß hier die Frequenz überhaupt eine fehr geringe
ift, die Negelmäßigkeit daher Durch bejondere Zufälligkeiten ſehr
leicht verdeckt wird.
Immerhin läßt fi übrigens jagen, daß bis Blaufelden
die Richtung nach Crailsheim vorherrſcht, von Blaufelden bis
Mergentheim Dagegen’ die Zahlen ſich nahezu glei bleiben.
Auf der Remsbahn iſt durchweg die Richtung von
Canſtatt nach Nördlingen vorherrſchend. Die Anziehungskraft
Stuttgarts reicht alſo hier nicht über Canſtatt hinaus.
Auf der Brenzbahn iſt Gravitationspunkt Königs—
bronn; auf der Jagſtbahn find die Zahlen anfangs gleich;
422
erſt zwiſchen Ellwangen und Crailsheim zeigt ſich ein entjchie-
dened Ueberwiegen der Richtung nah Goldshöfe.
Auf der Obernedarbahn herriht zunädft von Plo—
hingen bis Sulz die Richtung nah Reutlingen vor; von Sulz
aufwärts weist die Nichtung nach Rottweil die größeren Zahlen
auf; zwiſchen Rottweil und Villingen ift feine beftimmte Rich—
tung entjhieden Die vorberrjchende, während zwiſchen Rottweil
und Immendingen Die Ridhtung gegen Rottweil ein wenig
überwiegt.
Die Shwarzmwaldbahn verhält fih mie die Strede
Ludwigsburg-Eßlingen der Hauptbahn; der Verkehr vom Lande
nah Stuttgart und zurüd it ftärfer ald der umgekehrte.
Auf der Enzbahn läßt fih nur im Anfang von Pforz=
heim bis Neuenbürg eine überwiegende Richtung (nach Neuen
bürg) erkennen.
Auf der Hohenzollerbahn tritt die Richtung nad
Hechingen flarf hervor; auf der Allgäubahn, wie zu er—
warten war, diejenige nach Aulendorf.
Ganz eigenthümliche Verhältnijje finden wir auf der Do—
naubahn, für welche Die folgenden Zahlen fih finden:
r Mengen. Ulm. Mengen. Ulm.
Richtung nad: Berfonen-Deilen. Sol a Dieile.
Um— Blaubeuren. „ 129 626,8 120 887,3 58921 54949
Blaubeuren Ehingen 75855,6 75647,4 33981 32890
Ehingen— Riedlingen. 197410 90147 4637 2096
Riedlingen—Herbertingen 35 796,2 30719,9 23864 20480
Herbertingen— Mengen 19470,4 20070,4 24338 25088
Don Ulm bis Blaubeuren überwiegt die Richtung nad
Blaubeuren; wir finden hier bis Ulm das entgegengefegte Ver—
bältniß gegenüber Stuttgart, der ftärkere Strom geht aus
Ulm heraus, der ſchwächere hinein, Zwiſchen Blaubeuren und
Ehingen findet eine Audgleihung ſtatt. Zmifchen Riedlingen
und Mengen findet ein Zuftiömen nad dem Knotenpunkte
Herbertingen und damit gegen Aulendorf Hin ftatt.
Auf der Strede Ehingen — Riedlingen vermindert fi Die
Frequenz außerordentlih und zugleih wird fle in der einen
Richtung gegen Mengen mehr ald das Doppelte der entgegen=
gejegten Richtung. Ob wir hierin nur die Wirkung der
Retourbillete (zu welchen die Rundfagrtbillete kommen), zu er—
blicken haben, oder ob wirklich die eine Richtung vorzugäweije
zur Hinreife benügt wurde, während die Herreife über Die
423
Hauptbahn und Ulm gejchah, kann nur auf Grund ſpezieller Uns
terfuchungen entjchieden werden.
Im Folgenden werden in einer Neihe von Tabellen fpe-
ziele Mitteilungen über den PBerfonenverfehr gemacht, die An—
ordnung diefer Tabellen ift der Vergleichbarkeit wegen diejelbe
geblieben, wie bei der Deröffentlihung der Betriebdergebnifie
yon 1866—67. Eine graphiiche Darftellung, wie fle der
Iegteren (f. Jahrgang 1869, ©. 187) beigegeben war, glaubten
wir weglaſſen zu können, da die Veränderungen nicht jo bedeu—
tend find, daß fie im Maßſtab dieſer Darftellung fühlbar ge=
weſen wären.
Stuttgart, im Juli 1873.
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Nachtrag.
Bericht über die Hefultate der Wägung der in der
Beit vom 7.—13. 3uni 1873 eingezogenen internen
Eifenbahnfahrkarten.
——— —
Bei der Darſtellung des Perſonenverkehrs werden die
Retourbillete als einfache Billete der Wagenklaſſe, für welche
ſie ihrer Aufſchrift nach beſtimmt ſind, verrechnet und es iſt
die Folge hievon eine Füllung der J. und beſonders II. Claſſe,
während die III. Claſſe entleert wird. Die Zahl der wirk—
lihen Paſſagiere wird Dadurch um fo mehr verwiſcht, je größer
die Zahl der Netourbiflete im Verhältniß zur Zahl der ein-
fachen Billete it, d. h. je kürzer die Gültigkeitsſtrecke des
Retourbillets ift. Es legte fih daher Die Aufgabe nahe, den
Einfluß der Retourbiflete auf den internen Verkehr numeriſch
zu beftimmen und jpeciell die Frage zu beantworten, wie viele
Billete der I., Il., III. Glafje find unter 100, welche wirklich
in der Glaffe, auf weldhe fle lauten, abgefahren werden. Zu
dem Ende wurden Die internen Billete einer Woche (Juni 7—13.)
eingezogen und in der nöthigen Weiſe fortirt, Bei der großen
Zahl von Billeten wäre eine Zählung von langer Dauer und
damit Foftfpielig gemorden, weßhalb Die Beftimmung der An—
zahl mittelft der Wage vorgezogen mwurbe.
Diefe Beſtimmung ſetzt voraus, daß Die einzelnen Karten
daſſelbe Gewicht Haben, Diefe Vorausſetzung trifft aber in
der Wirklichkeit wegen der verjchiedenen Dide und wegen Der
verſchiedenen Goupirung fehr wenig zu, doch konnte man ſich
von dem hieraus entjpringenden Fehler Durch eine größere
Anzahl von Probewägungen frei machen, bei welchen Die Ver—
ſchiedenheit des Gewichtes der einzelnen Billetforten Berüd-
fihtigung fand.
437
Das Geſamtgewicht der eingezogenen Karten betrug nad
Abzug der Tara
301,8 Pfd. = 150900 Gramm.
Nach einem vorläufigen Verſuche ift das durchſchnittliche
Gewicht einer Karte annähernd = 1,022 Gramm, fo daß
ſich die Zahl der Karten auf 147700 beläuft, aljo auf einen
Tag 21100 Karten kommen,
Für die Probemägungen wurden von jeder Billetjorte
je 5 Häufchen von 50 Karten gebildet und jedes berjelben
auf einer genauen Analyjenwage abgewogen. Man erhielt
fo z. ®. für die Schnellzugsbillete II. EI. folgende 5 Zahlen,
welche je das Gewicht eines der 5. Häufchen angeben.
52.17 Gramm
52.82 =
52.47 FR
52.47 u
51.32 „
Summe 260.75 Gramm, während die Direkte
Wägung der 250 Billete gab 260.78 Gramm.
| Es ergibt fih hieraus, daß auf 1000 Gramme von
diefen Billetforten gehen 958.5
955.6
952.4
953.0
974.2
Mittel 958.7.
Aus den Differenzen, welche dad Mittel gegen Die aud
den einzelnen Häufchen abgeleiteten Zahlen ‚zeigt, läßt fi ferner
der wahrjcheinliche Fehler des Mittels ableiten. Derfelbe wird
in dem obigen Beifptel = + 2,4 Karten; d. h. es iſt 1
gegen 1 zu wetten, da, wenn eine neue Reihe von 5 Häufchen
gewogen und daraus in derſelben Weiſe die mittlere Anzahl
son Karten beftimmt wird, welche auf 1000 Gramme gehen,
alsdann das neue Mittel von dem alten um nicht mehr ale
2.4 Karten abweichen wird. |
Da für die Strecke Ludwigsburg — Eßlingen andere Bes
ftimmungen über die Retourbillete gelten, als für die übrigen
Bahnſtrecken, fo mußten zunächft die Karten in 2 Haufen ges
fondert werden, deren einer — innerhalb — die Billete zwi—
ſchen Ludwigsburg und Eflingen enthielt, der andere bie
außerhalb diejer Strede,
438
Jeder der beiden Haufen wurbe num weiter nach folgens
den Rubriken fortirt:
Einfache Billete CL I. Schnellzug
II
R 7 gewöhnl. Zug
—
Zuſchlagbillete für „ L
. I
„HI
Retourbillete zur Fahrt
in Schnellzügen „ I
4%
in gewöhnl. Zügen „ I
„ MH.
III.
"
Die Refultate der Probemägungen find folgende:
Auf 1 Kilogramm gehen:
Wahrſch. Fehler.
Schnellzug I. EL. . . . . 958,7 Karten 2,4
gewöhnt. Zug II. EI. auferhalb 10208 +2,3
innerhalb 1042,2 „ +5,3
grüne und rothe Retourbillete . 1002,44 „ +1,6
gelbe Retourbilete . . . . 10282 „ 2,2
Einfache Billete ILL. EL, innerhalb 955, Br +3,0
außerhalb 991,4 „ +1,4
Zufälagbiliete U &l.. . . . 900,9 +3,1.
Bon fonfttgen Billetforten finden fi fo Heine Beträge
vor, daß Die Direfte Zählung vorgezogen murbe.
Das Kartenmaterial vertheilt jih nun in folgender Weiſe,
wobei den durch Wägung erhaltenen Zahlen der wahrjcheinliche
Behler (+) beigefegt ift,
Einfache Billete Schnellzug El. I.
n
gewöhnlicher Zug . . „
Außerhalb Innerhalb
73 8
2316 +6 707
228 78
7467 + 17 4647 +24
" u. 89266 + 128 1442845
— 99350 ‚19868
— —
— — —
3 5
458
Außerhalb, Innerhalb.
62 9
Zuſchlagsbillete. . EL. IL
* „aM 2213 +7 54 24
j „IL 3 44
2300 596
Retourbillete f. Schnellzug Cl. I, 14 6
„U 170 13
rothe für EL. I, 2049 + 3 1934+1$
grüne „ „ IL. 349 301
grüne „ „ II. 9670 +16 6245-+10
gelte „ „ II. 13342 +3 293
13586. 8792,
Zufammen 115236. 29256.
— —— ERBE
144492.
Sehen wir von der Vertheilung auf beide Zugsgattungen
ab, in welchem Falle die Zuſchlagsbillete außer Berückſichtigung
bleiben können, fo erhält man bei der gewöhnlichen Zählungs—
weife der Retourbiflete folgende Zahlen:
Außerhalb Innerhalb
eG. J. 2364 2026
„ OD. 19802 11913
„II. 90600 14721.
Zählt man dagegen die Netourbillete als Doppelte VBilfete der-
jenigen Wagenklafje, welche wirklich benügt wurde, fo erhält
man folgende Zahlen:
Außerhalb Innerhalb
@, I. 801 86
| 28 12
329 98
Cl. I. 9782 5354
340 26
4098 3868
698 602
14919 9850.
€. III. 89266 14428
19340 12490
2668. 586
111274 27504
Zufammen 126522 37452.
440 .
Man hat aljo
Außerhalb Innerhalb
Billete 115236 29256
Paſſagiere 126522 37452
mehr 11286 mehr 8196.
Auf 100 Billete fommen
Paſſagiere 109,8 128,8.
| Die BVertheilung der Baffagiere auf die einzelnen Wagen⸗
Hafen wird nun
Außerhalb Innerhalb
icheinbar wirklich Tcheinbar wirklich
ec. L 21 0,3 7,1 0,3
; IE A780. 318: 41,6 26,8
„Il. 803 879 513 73,4
100,0 100,0 100,0 100,0
Auf den Streden außerhalb werden durch Die Retour:
billete 7,6 Perſonen ſcheinbar aus der III. in die II, 1,8
aus der IL in die I. gejhoben; innerhalb (Kudwigsburg —
Eplingen) ift die Verſchiebung, wie wegen der fürzeren Gültig—
feitöftredfe zu erwarten war, noch flärfer; die III. Elafje gibt
1/, ihres Inhalts an die IT. ab.
Laſſen wir die Schnellzüge weg und beſchränken uns nur
auf Die gewöhnlichen Züge, jo erhalten wir die folgende Vers
$heilung :
Außerhalb Innerhalb
ſcheinbar wirklich ſcheinbar wirklich
eG. I 2277 223. 2012 78
„ I. 17486 9865 11193 6882
„ II. 90600 111274 14721 27504
110363 121367 | 27926 34464
— in Procenten Be
Außerhalb Innerhalb
ſcheinbar wirklich icheinbar wirklich
Cl. I. 2,1 0,2 7,2 0,2
„ mM 158 8,1 40,1 20,0
„au 82,1 91,7 59,7 79,8
100,0 100,0 "100,0 100,0.
Es geht aus Diefer Zufammenftellung hervor, daß auf
Der Strecke Ludwigsburg — Eßlingen die II. Wagenklaffe viel
ſtärker benützt wird, als außerhalb.
. 441
Zur Reduction der für eine beftimmte Wagenklaſſe aus-
gegebenen Billete auf die Zahl der wirklich in dieſer Wagen-
klaſſe beförderten Reijenden erhält man meiter folgende Zahlen:
Gewöhnliche Züge und Schnellzüge zufammen
Außerhalb Innerhalb
Billete Paſſagiere Billete Paſſagiere
Cl. J. 2364 329 2026 98
„ I. 19802 14919 11913 9850
„II 90600 111274 14721 27504
Iſt Die Anzahl der auf eine Wagenklafje lautenden Billete
— 100, fo ift die Zahl der dieſe Klaſſe wirklich benügenden
Perſonen:
Außerhalb Innerhalb
GL, I. 13,92 4,84
„AL 75,85 82,68
„HI. 122,82 186,83.
Diefelben BVerhältnißzahlen für gewöhnliche Züge allein
(ohne Schnellzüge) werben
Außerhalb Innerhalb
Gl, I 10,01 3,88
„ID. 56,42 61,48
„II. 122,82 186,88.
Nimmt man ſämmtliche Bahnen zufammen und läßt den
Unterſchied zmijchen innerhalb und außerhalb fallen, fo werben
die Zahlen für
Schnellzüge und gewöhnliche Züge Gemöhnliche Züge
Cl. 1.
I 9,73 7,18
„ I. 79,92 58,39
„Iu. 131,76 131,76.
Eine Anwendung diefer Zahlen jet noch auf den internen
Billetverkehr des Jahres 1869—70 gemacht.
Für Schnell- und gewöhnliche Züge wurden audgegeben in:
@. 1. 173 012 a
„ I. 1590940
„IH. 5108 957
Zufammen 6 872909 Billete,
Die Anzahl der wirklichen Pafjagiere wird nun erhal-
ten Durch Multiplication diefer Zahlen der Reihe nah mit
3, in m, wodurch man erhält:
442
&. I. 16 884 oder 0,2%,
„uU. 126568597 „ 158,
„Il 6740564 „ 840,
Zufamnien 8,023,085 Paſſagiere.
In dem Jahre vor Einführung der Retourbillete mit
Preidermäßigung haben von 100 Paſſagieren 1,3°/, die erfte,
19,6 die zweite, 79,1 die dritte Wagenklafje benützt.
Das nunmehrige ungünftigere Verhältnig der Benügung
der theureren Wagenklafien rührt von den jungen Bahnen her.
Unter dem Kartenmaterial befinden ſich unter anderen
nicht berückſichtigten Karten auch 888 Hundsbillete, fie ergeben,
daß tüglih 147 Hunde mit der Bahn befördert werben,
Die wirkliche Anzahl von Reifenden war
außerhalb 126 522
innerhalb 37452
zufammen 163 974,
alſo kommen auf 1 Tag 23 425 Reiſende; endlich Tommt
1 Hund auf 185 Reijende.
Schließlich muß noch darauf aufmerkſam gemacht werben,
daß jelbft nach Berückſichtigung der Retourbillete die Zahl der
in einer Claſſe beförderten Perfonen noch nicht abjolut richtig
erhalten wird und zmar wegen der für die Beförderung von
Kindern geltenden Beftimmungen, welche den Setgurbilletd
ähnlich wirken, übrigens wegen ihrer felteneren Anmendung
feinen erheblichen Einfluß werden ausüben können.
Stuttgart, im Juli 1873.
Ergänzung zu dem im Jahrgang 1868 der Württemb.
Jahrbũcher für Statiftik und Fandeskunde 3. I-XVL
veröffentlichten Berichte über trigonometrifche
HSöhenmelfung. \
Außer den in dieſem Berichte namentlih aufgeführten
Trigonometern war im Jahr 1864 und 1865 Trigonometer
Jordan mit Höhenmeſſungen beſchäftigt. .
Die von demfelben bei der Berechnung der von ihm aus—
geführten Meffungen des Atlasblattes Bopfingen im Winter
1864—65 angemwendete Audgleihungs-Methode melde, mit
Rückſtichtnahme auf Die Unficherheit der Refraktion, die An-
wendung der Methode der Tleinften Quadrate, ohne unver-
Hältnigmäßigen Zeitaufwand, durch Hülfstafeln ermöglichte, ift
auch bei den anderen jeit jener Zeit auf dem ftatiftifch-topo-
graphiſchen Bureau ausgeführten Höhenaufnahmen zur An—
wendung gelangt,
Diefe Ausgleichungsmethode findet ſich theilweiſe im Jahr-
gang 1869 der Württembergifchen Jahrbücher ©. I bis XVI
beſchrieben.
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)
wa. yeveıı Vuytı jyjvaı wie yon vrjmemre
| Württemb. Jahrb. 1874. Unhang. 1
zum
CTrigonometriſche Höhenbefimmungen
für die Atlasblätter
Elfenberg, Ellwangen und Löwenſtein.
3m Auftrag des flatiftifh-topographifhen Bureau
zum Zweck der Herftellung der geognoftifchen Spezialfarte des Landes
aufgenommen und berechnet
von
Trigonometer C. Regelmann.
Gergl. die früheren Mittheilungen in „Württembergiſche Jahrbücher für Statiſtik
und Lanbestundes Jahrgang 1859, Heft 1, ©. 161 ff. für die Atlasblätter
Befigheim, Freudenſtadt, Rammingen und Ulm; 1867 Anhang, S. I-LXIV
für die Atlasblätter Stuttgart, Maulbronn, . Liebenzell und Tübingen; 1868
Anhang, S. I-LXXXU für bie Atlasblätter Böblingen, Göppingen, Heibenheint
und Giengenz; 1869 Anhang, ©. I—-CV für die Atlasblätter Waiblingen, Kirche
Heim und Gmünd und 1870 Anhang, S. I-LXXX für bie Atlasblätter Aalen,
Bopfingen, Blaubeuren und Urach.)
—
Die Höhenaufnahmen wurden für dag Blatt Ellenberg im Herbite
1869, für das Blatt Ellwangen im Herbfte 1869 und Frühjahr 1870
ausgeführt, während Lömwenftein im Sommer und Herbft 1870 hypſo—
metrifch vermefjen worben ift.
Sämtlihe Vertifalwinfel find mit dem zmölfzölligen Breithaupt’-
jhen Univerfalmftrument Nr. 570 in folcher Anzahl gemeffen worden,
daß aus denſelben für jedes Blatt ein durchaus ſelbſtſtändiges Höhen
net feftgeftellt werden Fonnte Die abjolute Lage biefer Netze ift
mittelft de3 Präcifiongnivellement? aus bem „Horizonte von
Buoch“ abgeleitet worben.
Sowohl für die Aufnahmen als für die Berechnungen und Aus—
gleihungen nad der Methode ber kleinſten Quadrate ift das früher
(Württ. Jahrbücher 1869, Anhang S. I-XVI) mitgetheilte Verfahren
fonjequent zue Anwendung gekommen.
Wir geben daher ſofort die gewonnenen Refultate:
Wiürttemb. Jahrb. 1874. Anhang. 1
=
I. Atlasblatt Ellenberg.
a. Die Höhen-Diagonalen des Hanptneges.
Dirette | 85 | Hubge-
Mr. Streden. Refule | 35 | Yionen, | Biene
tale. |S8 “| nalen.
w. Fuß. |w. $.| wälrtt. |. dei
—A
Thannhauſen, Kn. — Unter-Schneidheim, Kn. 155,80 |0,16|—0,41 | 155,39
Walrheim, Kn. — Unter-Schneidheim, An. | 141,35 |0,14/4-0,28 | 141,63
Walxheim, Kth., Kn. — Pfahlheim, Kth., Kn. 102,04 |0,10—0,19 | 101,85
Pfahlheim, Kth., Kn. — Röhlingen, Kth, Kn. 44,54 |0,12)—0,10 | 44,4
Schönenberg, ſüd. Kth., K. — Röhlingen, Kth., K. 220,58 0,200,89 | 220,97
Schönenberg, ſüdl. Kth., K. — Jagſtzell, Kth., Ku. | 421,92 |0,00/+-0,00 | 421,9
Stimpfach, Kth., Kr. — Jagſtzell, Ktb., Kn.! 2,60 |0,00/4-0,00 | 2,60
Mildenftein, Kth., Kn. — Stimpfadh, Kth., Kn. 304,12 |0,80)—0,15 | 303,97
Wildenftein, Kth., Kn. —Kresberg, Kap., Kn. 41,53 0,20)+40,02 | 41,55
10 | Kresberg, Kn. — Unter:Deufftetten, Querbalf. | 69,81 |0,25)40,03 | 69,84
11 | Unter-Deufftetten, Querb. — Wörth, Knopf | 113,40 |0,15)— 0,36 | 113,04
12 | Wörth, Kth,, Kn. — Mönchsroth, Kth., Kn. 30,20 |0,63);—0,84 | 29,36 |
13 | Thannhaufen, Kth. Kn.—Mönchsroth, Kth.,®. | 308,13 /0,21!+0,09 | 308,22
14 | Thannhaufen, Kth. An. — Walrheim, Kth, Kn. 13,96 0,19|—0,20 | 813,76 |
15 | Birkenzell, Kth., Rn. — Thannhauſen, Kth., Kn. 28,23 |0,15/—0,33 | 27,90
16 | Birfenzell, Kth., Kn. — Wörth, Ktb., Kıı. . | 806,14 |0,21)+0,62 | 306,76
17 | Birkenzel, Kth., An. — Pfablheim, Kth., Kn. 143,50 |0,10|+0,01 | 148,51
18 | Schönenberg, ſüd.Kth. K. — Pfahlheim, Kth., K. 176,11 0,22 40,42 | 176,5
19 | Ellenberg, Kth.,K. — Schönenberg, ſüdl.Kth. K. 91,87 |0,16+0,45 | 92,8
20 | Schönenberg, ſ. Kth. E.—Wildenftein, Kth. K. 116,34 |0,45|—0,99 | 115,
21 | Wildenftein, Kn. — Unter-Deufftetten, Querb. | 111,39 |0,03|— 0,00 | 111,8
22 | Ellenberg, Kth., Kır. — Wildenftein, Ktb., Kn. 207,91 |0,11)—0,24 | 207,51
23 | Ellenberg, Kn. — Unter:Deufftetten, Querb. | 318,78 0,16|+0,28 | 319,%
24 Ellenberg, Kth., 8. — Birfenzell, Kth., Kr. 125,36 |0,16|—0,02 | 125,3
b. Die Punkte des Haupt:Höhennekes.
Höhe über dem Meere
in württ. 2.-Fuß.
Birkenzell, Kirchthurm, Knopfmitte . 2 2. 2... 1972,88
Ellenberg, Kirchthurm, Knopfmitte . : 2098,22
Iegſzen Kirchthurm, Knopfmitte 21383, 98
reßberg, Kapellthürmchen, Rnopfmitte . . . . . 1849,00
Mönchsroth, Kirchthurm, Knopfmite . » . . . 1636,76
Pfahlheim, Kirchthurm, Knopfmitte . x 2... 1829,37
Röhlingen, Kirchtburm, Knopfmitte . 2 2... 1784,93
Schönenberg, füdliher Kirchthurm, Knopfmitte ., . 2005,90
Stimpfadh, Kirchthurm, Knopfmitte . © 2» 2... 1586,58
Thannhaufen, Kirhthurm, Knopfmitte . » . . . 1944,98
UntersDeufitetten, Kirchtburm, Querbalfen bes Kreuzes 1779,16
Unter-Schneibheim, Kirchthurm, Knopfmitte . . . 1789,59
Walxheim, Kirhthurm, Knopfmitte . » » . . . 1931,22
MWildenftein, Kirhthurm, Kuopfmitte . 2 2. . 1890,55
Wörth, Kichthurm, Knopfmitte . 2 2 2 2. 1666,12
v
DORT N
*
.
II
©. Das Höhen: Berzeichniß
für das
Atlasblatt Ellenberg.
Abthlg. N.O. Höheit.d.Meere.*)
d. Flurtarten Bezeihnung der beftimmten Punkte, (gen — —
Shiäte Nr. She — Thuß. | Meter
XLIX |75 | Ellenberg; Kichthurm, Knopf
1. Markung Eller Ellenberg.
(Oberamt Ellwangen.)
.|2098,22)600,98
n ” " " Dadıtrauf, . .|2076,591594,78
“ „ ". „ Erbfl. (2° 3° unter
dem Sodel) (Z «) **) .|2000,591573,01
L 175 | Hubbergfeld, Signalftein, — . .2018,48578,14
Erdfl. (L ): 2016,95 577,70
„ 174 Platäder, Signaffein, oben . . ‚\2019,04|578,30
„» Im Gröfl. (La) . .|2018,04/578,01
XLIX 74 Sehnwalhfeibe, Markſi. Nr. 42, Gröfl. |1799,87|515,52
- " Wafferfpiegel bes See's,
(Arſprung ber Roth) (K 5) .|1803,77|516,64
XLVII |75 Häsleswald, höchfte Stelle, Erbfl. (Kr) |1919,00)549,64
» 76 | Bauberg, höchſter Punft, Erdfl. (Le). 1946, 001557. ‚38
XLVII 74 | Wafjerfpiegel de3 Straßenweihers (K 8) 1709, 32 489, 59
n » | Dafelbft, Ma SENDEN, oben . ‚1724, 841494,03
u di Exdfl. (K 5) |1724,12)493,83
„ [75 Schweizerhof, Bopnfaus, Thürfchmelle | .
8 Stalls (La) .|1846,451528,87
XLVI —* Haſelbach, Buff der Roth am
Einfluß des Haſelbachs .|1649,491472,45
XLVI 76 | Krafbronn, Höhe, Signalftein, oben” .11898,41|543,75
* ” 7 Erdfl. (Le) 1897, '61 543, 52
„ 187 Krucifir am Ort, Erbfl. (Z’y) |1905,68|545, ‚83
ES Eiwiefen (Haid) — oben .11915,14|548,54
n „ Erdfl. (L 9 1914, 04 548, 22
" ” Eiberg, ftarte edler, "Martit., ob. (Ly) 1927, 111551,97
XLVII |78 | Hinter-Steinbad, nörblichftes Wohnh. E. |1665,601477, de
*) Die Meereshöhe ſämtlicher Punkte bezieht ſich auf ven Horizont ber
geognoſtiſchen Spezialkarte, den „Horizont von Buoch«,«, welcher 2,69 württ.
Fuß oder 0,77 Meter tiefer liegt, als ber proviſoriſche Horizont bes württ.
BPräcifionsnivellements für bie europäifhe Grabmeffung. Näheres liber bem
Horizont von Buoch findet fih: „Württ. Jahrbücher‘ 1869. Anhang. S. XI,
**) Die lateinifhen und griehifhen Buchftaben bezeichnen die Gefteind-
1chichten, welde die unmittelbare Unterlage der Höhenpunlte bilden. Die Er—⸗
Härung biejer geognoſtiſchen Zeichen findet fi am Schluffe ber Höhenverzeichniſſe.
IV Höhenpunfte,
Abthlg. N.O.
d.ölurfarten.| Bezeichnung ber bejtimmten Punkte,
nn — er
IIVIII 78 "Halbe, Signalftein, oben . . . 0
|
Gröflihe (X 5)
xLIX 76, Brandhalde, höchſte Stelle, Fahrbahn ber
LI 76
n ”
n 75
” "
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* 74
LII 73
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XLU [88
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n 90
XLIII |88
n ”
» „
ÄXLIV 87
LVI 76
n "
” "
» 77
Straße (La)
Dietlensmühle, Dietlesfeld, a oben
Erb
(K 8) |
Sreitenbad), Kirchthurm, Knopf .
Dahtrauf .
Erdfl., 6. ©.
65° 4“ unter der Fenſterbank) (K 5)
Pfenningfeld, Markftein, oben. . .
Erdfl. (K8).
Buckeifeld, Signalftein, — RE
(Kö)
Erdfl.
Schlägle, höchſte Stelle imval Erdfl. X)
Rothenletten, Schlaggrenzpflod Nr.5, 0b.
Eröfl. (K3)
Breitenfelb, Signalftein, oben. . .
.(K).
Erb
Gerhof, beim Gerhof, Signalftein, oben
" " ” Erdfl.
2. Marlung Geislingen.
(Oberamt Ellwangen.)
Geislingen, Kirchthurm, Knopf . .
Dadtrauf .
Erdfl. nördl. ©.
hürſchwelle = &, A, geftört —
Brühl, Markſtein, oben (D)
" ”
+ .. *
”
* "
7
‚Kreuzberg, Kapelle, Erdfl. n. ©. (0 2.
Senjelberg, Signalftein, oben. . .
Erdfl. (Riesichutt)
Lehle, Fahrbahn der Straße am Wald:
rand (O 4)
Untere Strecke, Landesgrenzſäule, ar
Hanglen, Markftein auf der bödften Stelle,
oben (Op)
Feſtbuck, Signalftein, oben .
Crhflähe (Le) .
Sulzwalb, höchfte Stelle, Erdfl. (L5).
3. Markung Lautenbadj.
KSernhardsmeiler, Kirhthurm, Knopf
Dadıtrauf
Eröfl.,w. ©.
" 0° unter dem ©odel) (K 8)
Hobenftraße, Signalftein, oben . . .
* *
L.⸗Fuß.
‚Höhe üb. d. Meere.
a ‚| meter. —
, I1704, 291488,15
1703, 45/487,91
1985,41/568,67
1734,40|496,77
1733, 16/496,42
. 11709, 371489,60
. 11699,81|486,86
1656,31/474,40
. 11722,86/493,46
1722,16/493,27
1744,32|499,61
1743,421499,36
1820,00/521,29
1813,29|519,37
1809,94/518,41
1736,56|497,39
1735,01/496,95
1637,11/468,90
1635,91/468,56
. |1768,97.506,67
. 11737,25/497,59
1672,051478,91
1683,91/482,31
1700,611487,09
1727,38 1494,76
1725,78|494,30
. |1715,37/491,32
1634,88 468,27
. |1783,95'510,96
. |11778,71/509,46
1777,76509,19
1860,00 532,75
. |1842,861527,84
. |1823,09 522,17
1739,69498,29
1753,611502,27
Abthlg. N.O.
d.Tlurlarten.
Atlasblatt Ellenberg.
Bezeichnung ber beftimmten Punkte,
Sgichte Nr.
ıvı [77 | Sobenftraße, Signalftein, Erdfl. (K 5)
LV1I [75 | Neuflädtlein, Budäder IV. Sigit., oben
n
n
”
LVI
LXII
" " ” " Erdfl
„ | KRapperfeld, Signalftein, oben. . -
7 "„ "v Erbdfl, (K ö)
75 | Scheitelwafen, Quelffee der Rott, Waſſer—
fpiegel (K 5)
77 | Sudenweiler, Gaffenfeld, Sigft., oben .
„ v "„ ” Erdfl. (K6)
4. Markung Leufershaujen.
73 | Leufershaufen, Kirchthurm, Knopf
r — „ Dadtruf . . -
" „ Erdfl., öftliche Seite
(6°,55 unter der Fenſterkante) (Ka)
„ |MWeiherwehr, Markftein, oben (K P)
„ | Horjchferfen, Waſſerſpiegel der Bäche am
Aufammenfluß (Gr. Ka,p) »
73 | Vötfchenhof, Exdfl. am ſüdl. Giebel(KP)
„Ruhefeld, Signalftein, oben . .
& r — Erdfl. ( K 6)
74 | Kirrfeld, Markſtein, oben (Grenze KA, y)
Steinbr. des M. Dorſch, ob.Rand
= B vn der rothen KE Felien
" " iegendes ” " " [7
75 | Bergertshofen, Kapelle, Thurm, Knopf
„ unteres Dir.
” " " " Erdfl. ſ. S.
(5'0* unter ver Fenſterbank) (Ka)
75 | Grund, Wafferipiegel der Bäche am Zu:
fammenfluß (Ka) .
73 | Brädifaturwald, höchſte Stelle, Erdfl. (K6)
5. Markung Luftenan.
(Markt:tuftenau).
(Oberamt Crailsheim.)
76 | Luftenau, Kirhthurm, Knopf . »
= r „ Dadtruf - 2...
„Erdfl. ſ. S. (8°0* unter
dem untern’Sodelrand) (Ka) .
76 | Rothmühle, Erdfl. am n. Ed des Wohnh.
Dafelbft, Markftein, oben (Ka) . .
„ | Wafjerfpiegel des Schönbachs am Einfluß
des Asbaches
76 | Mühlbud‘, Markſtein am Scheideweg, oben
Hängenbes des Werkſteins (K4)
” ”
" » ”
77 w
*
v
Höhe üb. d. Meere.
Württ.
R- Buß. | Meter.
1753,32]502,19
1765,751505,75
1764,701505,45
. 11774,831508,35
. 11773,651508,01
1706,67)488,83
1732,98|496,36
1731,86|496,04
. |1760,511504,25
1725,58|494,24
1660,881475,71
. |1668,551477,91
1643,35|470,69
1656,261474,39
. |1676,36/480,15
1653,91|473,72
1665,00|476,89
1640,001469,73
1628,00|466,30
1670,44|478,45
1644,25/470,95
1614,051462,30
1588,00|454,84
1879,00|538,19
. 11722,35]493.32
1652,77|473,39
1599,37|458,10
1568,35|447,78
1561,50|447,25
. 11561,05|447,12
1673,11|479,22
1678,00|480,62
VI
b. — *
——— — —— ——— — —— ———— — — — —— ——
Abthlg. N.O. Höhe üb. d. Meere.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte. EEE Typen.
Ce — 1 Roh. | Meter.
LXI
n
n
»
LXII
St
"5
»333333
76
XLIII |86
xLı 85
”
Höhenpunfte.
Mühlbud, Liegendes des Werkſteins (X 9)
Siresberg, Kapelle, Thürmchen, Knopf .
= „ Dadtrauuf . .
„ Erdfl.,j.S.(K)
Kreöberg II, Signalftein, oben . .
fl. (K 5)
rofl
Kohlrangen, höchſte Stelle im Wald, Erdfl.
Ruhſpitz, Signalſtein, oben . .
„ ” Erdfläde (K ’)
— Hängendes ber Werkſteinf. (X4)
Schifflachenfeld, Mrigsgrzit. Erdfl.(Kx, 6)
Tempelhof, Schloß, —— —
Thürſchwelle, oben (K
Sräunersberg, Sandader I. Sglſt. —*
„E. (Kö)
Weiherholz, Landesgrenzſt. Nr. 128, Spike
” " Erd fl.
” Waſſerſpiegel der Bäche am
Zuſammenfluß (Ka,y) .
Gaisbühl, Holderäder, San oben . .
Erdfl. (K 8)
Sof, Signalfein, —
Erdfläche 5
"6. Marlung Matzenbach.
Matzenbach, — Knopf . »
„ Dadtrauf . .
, Erofl. (Thürſchw. AM
Vogeibuck, Markftein auf ber höchſten
Stelle, Erdfläche (K 5)
Ladenfeld, Signaiſiein KRennn
Erdfl. (Kö) .
Melbersmühle, Waſſer ſpiegel deg Meihers
am Einfluß de Spitzenmühle⸗Kanals
Dafelbft, Markungsgrenzftein, oben
Erdfl. (K6)
Areilenbach, Huihäacker, — * +
Kö
Brückfelb, Marfftein, oben K * ag
T. Marlung Rordhaujen.
(Oberamt Ellwangen.)
Nordhaufen, BETEN Knopf .
" dachtrauf
Erdfl. ö. S. (La)
Bufchel IL, Signalftein, BER. 5%
Erdfl. (Z 8)
” ”
1655 ‚voara ‚3
1849, 00 1529, 60
1837,00 526, 16
1788, 50. 510, 85
1837, ‚78. ‚926 ‚38
1836, 45 1526, 00
1790,00 '512 ‚0
. |1691,661484,53
. 1689,81 [484,00
1675,00 479,76
1661,00 475,75
. 1599,50 458,13
1791,57 513, 15
1791 ‚00 512, ‚98
1586,17454 ‚32
1584,74/453,91
1573,64 450,73
1742, 17/499,00
. 1741,17 498, ‚el
1703, 30!487,86
1702,64|487,67
1800,62]515,74
1781 ‚65 510,350
1747, ‚85 500, 62
. ;1774,99]508,40
1751,80 501, 75
1751, ‚06 501, 54
1617,21]463,20
1621, ‚36 464,39
1620, ‚51 464,15
1715,80]491,44
1714,60/491,10
'1715,10/491, ‚24
. 11828,29|523,66
1799,15 515, 32
1723,45 493, 63
1796,05]514,43
. 11795,21]514,19
XLII |85
XLIV 86
» "
”
XLV
XLIV 78
2 "
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= 197
* ”
XLII 78
*
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XLVI 79
* ”
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FL; ;
n "”
n "
'XLV [76
» ”
XLVI 75
ALV [73
ALVI 73
Atlasblatt Ellenberg.
Buſchel IL, Grabenfohle des Erbwalles
Hundsbudel I, Signalftein, Erdfl. (Z a)
Waſſerſpiegel ves Bachs am Einfluß des
Sclagbrudenweiher:Abflufies (Z a)
Braunhölzle, Markftein, oben (La,y) .
Hintere Waldwieſen, Waſſerſpiegel der
Bäche am Zufammenfluß (Ze)
8. Markung Pfahlheim.
Pfahlheim, Kirchthurm, ut RE
* Pr Dadtrauf .
” " Erdfl. d. ©. (8°, 75
unter der Thürfchwelle) (Z «)
an Markſt. oben( Gr. Ke, Le)
Daſelbſt, Waſſerſpiegel der Bäche am Zus
ſammenfluß (Ks) .
Holzäder, Markftein auf der höchſten
Stelle, oben (L 5)
Ehnberg II, Signalftein, obun . .
Erdfläche . »
Srainfig, Markſtein, oben (Gr. D Oa)
Buchhaufen, Markſt. beim Hof, oben (O e)
Halheim, Kirhthurm, Knopf ..
Dactrauf . a
Erdfl. n. ©. (217°
unter der Tenfterbanf) (Ka, Le)
Haide, Markſt. aufder höchften Stelle, oben
„„Erdfläche (L5)
Soͤlechtenrain, höchſte Stelle des Waldes
Erdfläche (Z6)
Herrenespen, a a rn
m Kö
. Waſſerſpiegel der Fur am
Zufammenflug (Kd) .
Beersbad, Kirhthurm, Knopf . .
Dadıtrauf .
Erdfl. w. ©. (Thür:
ſchwelle) (L.«)
Hirlbach, Kapelle, Thürmchen, Knopf
: — Erdfl. nordweſtl. Seite.
(Thürſchwelle) (Le)
Hammerweiher, Waſſerſpiegel der *
am Zuſammenfluß
9. Marlkung Rindelbach.
Rattſtadt, Lehr, Markſtein, oben (La)
Alt⸗Neuthe, Waſſerſpiegel des Bachs an
ber Markungsgrenze (Grenze Kt, Le)
” "
" "
” n
vu
Höhe üb. d.Meere*
Württ.
L.⸗ Fuß. Meter.
1769,001506,68
1788,101512,15
1735,03/496,95
1763,63|505,14
. |1773,301507,91
1829,37|523,97
1804,51[516,85
v
1716,21491, 56
1672,741479,11
1659,44|475,30
. |1755,65/602,86
. [1800,11/515,59
1798,96 515,26
1780,11/509,86
1890,41/541,46
1896,701543,26
1876,18|537,38
1811,98|518,99
1851,76|530,39
. 11851,41530,29
. 11911,001547 35
1757,01|503,25
1756;21[503,02
1748,001500,67
. |1904,74|545,56
1895,50|542,91
. |1848,85|529,55
. |1879,451538,32
. 11829,18|523,92
1649,49|472,45
1809,89|518,39
1784,44|511,10
VIII
Abthlg
d ———
Schichte Nr.
XLVII 7BR
xLvın/73
XLIX |73
XLII I75
» ”
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Pr 74
n [2
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br} "
n 73
n "
7 173
n ”
n ”
XLIV 73
” ”
XLV 174
n ”
Höhenpunkte.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
Eigenzell, Krautgarten, Ge oben
sıdfl. (Le)
Stocen, Kleinleiter , Göchher Punkt im
Walde, Erdfläche (Le)
Hornberg, höchſte Stelle, Erdfläche (La)
10. Markung Röhlingen.
Röhlingen, Kirhthurm, Knopf . -»
Dachtrauf .
G.,n.S.(Rflafter) ( 2
Wach, Signalftein, oben HR
Erdfläche (L —1
Roͤhholz IL, Signalftein, oben . .
Erdfläche (exotiſche
Sande auf ZÖ)
Dberhagreute, Signalftein, = Zr
Gröfl. (2)
Elberſchwenden, Signalft., * 2%
Gröfl. (Sr. LL,O«)
Hochkreut, Marlungegrenzien Fler
f.(0«)
Sägwiefe, Markſtein, oben (Le) .
Waſſerſpiegel der N am Einfluß
Roth (L a)
Rothhaidle, dangendert ber Turneri⸗Thone
ber 11° mächtigen
Gryphitenbanf
Erpfenthal, Kapelle, Knopf des Dachreiters
” ”
a ”
" „
" Stodäder, Signalft., oben ,
„ Erdfl. (L})
Röthlen, Kapelle, Knopf de Dachreiters
w. S. Erdfl. (Thürs
ſchwelle (Gr. KT, Lea)
Röthelhaid, Sylft. oben .
Erdfl. (erotifche Sande)
Heunftodt, Kapelle, Rnapl 35% %
Dadtrauf. . .
Erdfl. w. S. (Thürs
ſchwelle) (L «)
Schlierweiher, Wafferfpiegel des Bachs
am Auzfluß (Ke) .
Sägle, Marfftein, oben (La) . .
e Grenze (Kt, Le) . . i
Neunheimer-Haide, un; oben .
Erdfl. KR
Steigberg, Signalftein, oben .
Erdfl. (La)
" "
[4 "
” ”
. 11771,49
Höhe üb. db. Meere.
MWiürtt.
L.⸗ up. | Meter.
1928,481552,36
. |1927,901552,19
. |1955,001559,96
1978,001566,54
. 11784,931511,24
1755,931502,94
1664,83|47 6,84
1730,281495,59
1729,181495,28
1690,791484,28
. |1689,541483,92
1743,671499,43
1742,92/499,21
1507, 39
1770,651507,15
. ı1864,55/534, ‚05
1863,651533,79
. |1606,59|460,16
. 11603,29!459,22
1629,00/466,58
1622,00|464,58
1733,72|496,58
1700,68)487,11
1699,59|486,80
1764,11505,28
1713,45/490,77
1740,02|498,38
1737,76/497,73
1776,18/508,74
1764,43 1505,37
. |1719,281492,44
1655,79474,26
. 11699,16|486,68
1682,00|481,76
1770,151507,01
1769,23/506,75
1822,48|522,00
. |1821,06|521,59
*
Abthl
XLVIII 80 | Stödtlen, Kirchthurm, Knopf. ..
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„ 81
„Iso
XLVII|,
„ ”
n #
g. N.O.
d.Slurfarten.
Schichte Nr.
Atlazblatt Ellenberg.
Bezeichnung ber beftimmten Punkte.
141. Markung Stödtlen,
» u Dachtrauf .
N Erdfl.w. ©.(4',85
unter dem Sodel) (K 5)
Gaisbühl, Markftein, oben (X 8)
Sechstel, höchſte Stelle im Wald, E. (K 8)
Garhardt, Bettlesfeld, Slemlfein, oben
— Kö
Begelomeiler, Wohnhaus Nr. 44, Knopf
„ Erdfl.am öftl, Giebel
" . Fahrbahn der Straßenbrüde (Kö)
Daſelbſt, Sen. der Aa unter
der Brüde (K 5)
Markftein, oben (Kd) .
Strambad), Mepelbud, Signalft., oben
„Erdfl. (Kö)
Metzeibuck, Hängendes der 10° mächt.
Stubenfandfteinbant im Steinbrud)
Eck, Kapelle, Erdfläche am nördl, EA(K)
Benzenbufch, Signalftein, oben F ö) .
Ehret, Signalftein, oben ..
Erdfl. (K 5)
Leilenbuckel, Signalftein, — —
ft. (Kb) .
Oberbronnen, Kapelle, aut. ik Chor)
* des Dachreiters
Hoblaaffe, Markſtein, * (Kö) ..
Weiber, Wafferfpiegel der Bäche (K 5)
Unterbronnen, Scyeuer be Alois Stein-
ader, Erdflähe ,
Miederroden, Nothfeld, — oben .
.(K 6)
Oberzell, Langgwand I, Sinnalf. oben .
Erbfl, (L 8)
Stillau, Kapelle, Erdfl. Thürfſchw. D«)
Langengaſſe, Waſſerſpiegel der Quelle
(Schöpfbrunnen)
— Grenze Kt, Le
Walter. des acha (Kı)
Langacker, Signalſtein, 2 —
Erdfl. (Ly).
Geran, Dornäcker, Markſt. oben (L Y, 8)
Sarlach, Markftein, oben (Ly) .
Freihof, Wohnd., Erdfl. —— s
Stodhaid, Signalftein, — —
Erdfl. (Z 5
”
IX
Höhe üb. d. Meere.
MWiürtt.
L.⸗Fuß.
Meter.
. |11785,73'497,15
„ |11718,07.490,66
. |1639,071469,47
1696,15,485,82
1653, ‚00,473, 46
1605,82/459,94
1604,651459,61 _
1572,91/450,52
1538,16 440,56
1530,97|438,50
. |1520,99|435,65
, |1526,30/437,17
1614,58 462,45
1613,24/462,07
1577,001451,69
1613,00.462,00
1658,43|475,01
1666, 30'477,27
. 11665,80/477,12
. 11668,271477,83
1667,041477,48
1624,94|465,42
1668,03/477,76
1649,36/472,41
1602,29|458,93
1583,42]453,53
1660,941475,73
1659,78|475,40
1912,371547,75
1911,47|547,49
1814,11)519,60
1820,961521,56
1815,00)519,86
1799,001515,27
. |1843,78|528,10
1843,18|527,93
1928,161552,27
1901,531544,64
1919,54|549,80
1918,811549,59
1917,91'549,33
d. Flurtarten.
Schichte Nr. |
XLVII |79 | Birkenzell, ie Rnopf . . . |1972,88/565,08
n "”
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A 75
n "
Höhenpuntte,
Bezeichnung der beftimmten Punkte,
r Dadtruf .
Erdfl., öftl. Seite
(3'0“ unter bem Sodel) (Z «)
en II, Signalftein, — —
fl. (L a)
1. Markung ———
(Oberamt Ellwangen.)
Thannhauſen, —— Knopf . .
* Dachtrauf .
Erdfl. ſ. Seite
(3’0* unter dem Sodel) (L«)
Lange Reuthe, Markitein, Erdfl. (Z 7)
Sechta⸗Urſprung, Wafjer:
fpiegel (Grenze La,y) .
Malesberg, Markftein, oben (Z y).
Grenze Kt, La am Weg
Dürreneich, Signalſtein, — —
Erdfläche ..
Hansjadels-geh, Maeifein, oben
„Erdfl. (Le, Quarz ⸗
" Yalf) (Quarzfalt 9° mädt.)
„ Grenze Ks, La
Bergheim, Kapelle, Erbfl. am. Eck (Ly)
Holderftöd, Markftein, oben (La) .
— Häng. ds. 352m. Quarzfalfes
— Grenze Ke, L«
Frauenwald, höchſte Stelle, Erdfl. (L3)
Viehloh, Markungsgrenzftein, oben .
Erdfl. (Zy)
Häfeleswiefen, Markungsgrensft. Er Rn ;
. (
Waflerfpiegel ber Sechta am HR: des
Schlierbaches (Grenze Ke, La
Flederhaid, Signalftein, Erdflihe (Ly)
Riepach, Niedhaid, Markſt. Erbfl. (Ly)
13. Markung Unter-Deufftetten.
" "
Unter-Deufftetten, Kirchthurm, Querbalfen
bed Kreuzes
” ” „ Dadıtrauf .o.
— ei , Erdfl. (Platten im
Thurm) (Kd) .
Birkenbuſch, — — A
. Erbfl. (Kb).
Höhe üb. d. Meere.
Württ.
8. "Fuß. Dieter.
1949,27|558,32
1886,37/540,30
1851,06/530,18
1850,081529,90
1944,981557,09
1907,761546,43
1787,061511,85
1802,04/516,15
1797 ,44|514,83
. 11857,15/531,93
1817,40|520,54
, |1914,65/548,40
1913,65/548,11
. |1826,211523,07
1825,59|522,89
1810,60/518,60
1829,46|524,00
1815,52)520,01
1811,50/518,86
1805,001516,99
1967,00 563,39
. 11824,60/522,61
1824,11 522, 47
1697 ,42|486,18
a) |1696,441485,90
. |1694,24/485,27
1806,081517,30
1839,93|527,00
. |1779,16/509,59
. |1754,181502,44
1673,731479,39
. 11749,88|501,20
1748,10/500,69
Atlazblatt Ellenberg.
Abthlg. N.O. ,
d.lurkarten] Bezeichnung der beflimmten Punkte,
Shiäte |Rr.
44. Markung Unter-Schneidheim.
XL 85 Unter-Schneidheim, ——— Knopf.
n “
” "
7 "
n
n 83
n "
XLIII 184
„185
*.
XLV 85
n "
LX 73
n
”
” "
” "
LIX |73
LXI |73
» "
n "
” "
* “
” ”
LX 174
* ”
LIX 73
” ”
”
LVIII 73
n "
XLI 182
a "
* ”
Wafjerfpiegel des —8 am Einfluß
| , 11585,271454,06
Dachtrauf
Erdfli. n.S. (18
unter dem untern Sodelrand) (L«)
MWafferfpiegel der Sechta unter bem
Kirhenfteg (Lea) .
Buſchel I, (Schanze) u TR, oben
(25)
Storrenfeld, Markftein, oben (L e) .
BEN Signalftein oben . .»
[4 "
Erdfläche (Z 5)
Hau, Markungsgrenzitein, a —
Gröfl. (Ey)
15. Markung Waldihann.
Waldthann, di ne Knopf
ö trauf »
" Giöfläce ſ. S. (46“*
unter der Fenſterbank) (Ka)
Waſſerſp. des Bachs unter der Dorfbrüde
Bergbronnerfeld, Marfftein, oben (Kx,ß)
Wafjerfpiegel bes Rothbaches unter ber
Straßenbrüde (Ka) .
Hirtenwafen, Markitein, oben. .
Dafelbft, Steinbruch, oberer Rand (K ,)
„Hängendes dergefunben X 8 Felſen
„Liegendes „ — ——
Asbach, Markſtein, oben ..
des Mühlkanals
Leixelbühl, Signalſtein, — —
Erdfläche (K «)
Sergbronn, Birthagaus Knopf auf dem
dftlichen Giebel
Luftenauerfelb, — oben .
Erbflähe (X 6)
Behlenberg, Birkenfeb, Signalft. *
„Erdfl.
X)
16. Marlung Balgheim.
— ig ae u. De
Ehfläihet € € .(18“
unter dem Cox) (Gr. I t, Oo)
xI
‚Höhe üb. d. Meere.
ea | Meter.
1789,59|512,58
. |1766,15,505,87
1670,90/478,58
1656,40 474,43
. 11798,57 515,15
1797,37|514,81
. 11740,69|498,57
1795,271514,20
‘ [1794,37|513,95
1824,60 522,61
1824,11/522,47
1715,12!491,25
. |1695,72|485,69
1636,72]468,79
1607,52)460,43
1663,00/476,32
1610,59'461,31
1694,21/485,26
1699,00[486,63
1666,60,477,35
1651,00/472,88
1590,32]455,50
1635,33|468,40
1633,79)467,95
. |1846,341528,83
1804,06 516,72
1802,68|516,33
1785,27/511,34
1784,27|511,05
1931,22)553,15
. |1890,061541,36
1835,06|525,60
Höhenpunfte.
N.O.
arten] Bezeichnung der beftimmten Punkte,
: |Nr.
Dafelbft, Markitein, oben (L?)
Fetleloh, Signalftein, DM >
" " Erdfläche (0 «)
Viehwaid, Signalftein, SM - +»
* “ Erdfläche (O «)
Budader I, Signalſtein, oben (L’y, )
Hohweg, Markftein, oben (Gr. Lö, e)
17. Markung Wildenftein.
(Oberamt Crailsheim.)
Mildenftein, Kirchthurm, Knopf . -
x Dadtrauf .
— „Erdfläche (21“ unter
dem Sockel) (K’d)
Lange Huth I, Sinnalftein, oben . -
6 . ü Gröfl. (K 5)
Grbjenäder, Signalftein, oben . » »
— Erdfläche (K 8)
Wäldershub, Stödjeld, Waſſerſpiegel der
Quelle (K 5)
Lehenbufh, Signalftein, oben. . - -
rn — Erdfläche (K 8)
Kohlplatte, Markftein, oben . . - -»
— Gröflähe (K6) .
18. Markung Wörth.
Wörth, Kirchturm, Knopf —
er Dadtruf . + »
“ „ Eröfl.|.S.(Thürfchwelle)
MWafferfpiegel der Roth unterd. Kirchmühle
Lange Morgen, Signalftein, oben . »
" " "” Erdfl. (KÖ
Dürrenfletten, Erdfläche im Ort (K 5)
Grobenhof, Marfungsgrenzitein, oben (Kö)
Mafieripiegel der Roth am Einfluß des
Kanals der Pfladermühle .
Hirſchhof, Markftein, oben KB 0%
Schaffeld, Signalftein, oben . » » -
m u Gröflähe (K6)
Dürre Huth, Signalftein, oden . - -»
” 7 7 Erdfl. (K)
Konradsbronn, Huth, Signalftein, oben
„ Grofl. (K)
”
—
” ”
Aucht, Markftein, oben (K ò)
173 "„
Höhe üb. d. Meere.
eh
Wiürtt.
L.⸗Fuß. Meter.
Jagſturſprung, Waſſerſp. im Quelltopf.L) I1808,301s 17,94
>.» |1814,30|519,66
N 1827,83]528,53
1826,30
1858,91|532,43
1857,71|532,09
1778,001509,26
1873,90,536,73
523,09
. 11890,55 541,50
" 11862,07 1533,34
1802,97 516,41
1809,95 518,41
1808,70/518,05
1767,97\506,39
1766,21|505,88
- |1764,441505,38
1795,87\514,38
1794,87|514,09
1801,02|515,85
1799,42515,39
. 11666,12|477,21
1641,13 470,06
1574,43 450,95
1554,03 445,11
1679,80,481,13
1678,08 480,64
1664,00 476,61
1545,52 442,67
1542,33 441,76
1686,34 483,01
1688,93 483,75
1687,42 483,31
1684,70 482,54
1683,20 482,11
1720,64 492,83
1719,46 492,49
1631,93 467,42
Wafferipiegel des Bades (KÖ) . 1630,00 466, 87
a N.O.
"ölurlarten.| Bezeichn
Edihte der·
LI |77| Grünberg,
» ” —
LI 76 | Bafferfpie
LM |77 | Shönbror
19.
AL |87 Haib V,
”
|
20.
en * Hohbuck,
Atlasblatt Ellenberg. XII
ee: —— — —
. N.O. Höhe üb.d. Meere.
tarten| Bezeichnung der beftimmten Punkte, ET en
te Mr. geguß. | Meter.
77 | Grünberg, Signalftein, oben . . . . |1694,461485,33
Gröflihe (X 5) . . |1693,37|485,02
76 Waflerfpiegel ber Roth unter ber Ger:
bofbrüde . |1582,621453,30
1 |77 | Schönbronn, Weiheräder, Marfft.,ob.(X5) |1793,07|513,58
19. Markung Zipplingen.
II |87 | Haib V, In er ’ . 11771,76|507 47
BE Groffähe (Zy) . |1771,071607,27
20. Markung Zöbingen.
AL |80 | Hohbud, Markftein, oben (Oa) . . . |1862,411633,44
IV
Il. Atlasblatt Ellwangen.
a. Die Höhen:Diagonalen des Hauptneges.
Ar. Streden. Reluls Er ring sr
18% nalen.
2. Buß. Fuß. Fuß. ing
1/Burgberg, Jägerh., Deckplatte des Kamins —
Ober-Aſpach, Kirchthurm Knopf . . .
2 Burgberg, Kam. — Crailsheim, Rathth. Kn.
3 Goldbach, Kth.Kn. — Crailsheim, Rthsth.Kn.
4Weſtgartshauſen, Kth., K. — Goldbach, Kth.,R.
5 Weſtgartshauſen, Kth., K. — Zagftheim,Kth.,R.
6 Stimpfach, Kth., An. — Jagſtheim, Kth., Kn.
7 Stimpfach, Kth., Kn. — Jagſtzell, Ktb., Kn.
8 Schönenberg, ſüdl. K., K. — Jagſtzell, Kth.Kn.
9 Schönenberg, ſüdl. Kth., Kn. — Neuler,Kth.,R.
10 Höfenberg, Baumfig.*) Im. — Neuler, K, 2.
11/Altenberg,Bjgl.**), Tm.—Höfenberg. Bſg. Im.
12 Altenb. Bſg., T. —Thannenburg, Schloßth. Dtf.
18 Thannenburg, Schlth.Df. — Stödenburg,R.,R.
14 Groß⸗Altdorf, Kth., Pfeil — Stöckenburg, K. K.
15) Ober⸗Aſpach, Kth., K. — Groß⸗Altdorf, K. Pfeil
16 Burgberg, Ighs, D.d. Kam. —Groß-Aitd. K.Pf.
17 Burgberg, Ihs. D.d.Km. —Gründelhardt, K.K.
18) Burgberg, Ighs. D.d. Kam. — — K.
2,56
421,64
137,39 | 0,25
101,68 | 0,30
37,32 | 0,18
250,94 | 0,30
321,74 | 0,15
57,98 | 0,09
61,12 | 0,08
408,35 | 0,10
189,40 | 0,28
357,57 | 0,12
0,15
0,20
—0,04| 57,94
—+0,01| 61,13
—0,06| 357,51
19/Crailöheim,Rathhsth.,En.—Jagityeim,Kth.R.| 83,24 | 0,101 +0,12] 83,36
20 Hohnhardt, Kth., Kn. — Jagſtheim, Kth., Kn. 69,12 | 0,00 +0,01] 69,13
211 Hohnhardt, Kth., An. — Stimpfadh, Kth., En.| 24,27 | 0,10 0,06] 24,33
22 Hohenberg, w. Firſtſp. — Hohnhardt, Ktb., An. | 436,20 | 0,55| -1.0,45] 436,65
23 ründelhardt, Kth. Kn. —Hohnhardt, Kthi,‚Kn.
24 Hohenberg, Kirche, w. Fſ. —Gründelhardt K. K.
26 Hohenberg, Kirche, wſti. Fſp. —Stimpfach, K. K.
26 Hohenberg, Kirche, weftl. Fſp. — Jagſizell K. K.
27 Hohenb., Kirche, w. Fſp. —Schönenberg, ſ. K. K.
28 Hohenb., Kirche, w. Fſp. —Höfenberg, Bſgl. Em.
29 Hohenberg, Kirche, wFſp. — Altenberg, Bſg. Tm.
30 Hohenberg, Kirche, weſtl. Fſp. ⸗Thannenburg,
Schloßthurm, Dachtrauf. 2...
31 Weſtgartshauſen, Kth., Knopf — Crailsheim,
Rathhausthurm, Knoppf...5
98,48 | 0,10
338,11 | 0,76
461,08 | 0,16
463,67 | 0,10
41,38 | 0,14
77,93 | 0,43
41,48 | 0,17
+0,06) 98,54
+0,00| 338,11
—0,10) 460,98
—0,09] 463,58
+0,28] 41,66
+0,45] 78,38
—0,14| 41,34
293,41 | 0,97| —0,71| 292,70
32,01 | 0,09] +0,01) 32,02
*) Die Signaltafel war auf einer Tanne befeftigt, deren Koorbinaten zu + 163 688,7
+ 226 596,6 beitimmt worben find, unb e- befand fi bie Zafelmitte in einer Höhe von
3 eh über dem höchſten Punkte der Steinoberfläche des Zriangulirungspunktes
"pöfenberg L“
**) Für bie Signaltafel auf der höchſten Tanne haben fih die Koorbinaten + 173 267,9
+ 217621,0 ergeben. Der Zielpuntt lag um 76,43 wärtt. Fuß höher, als ber hochſte Punkt
des Signalfteind "Altenberg IIs,
xV
b. Die Bedingungs:Gleichungen.
a) — 8. — die + dis — 0,07 = 0
b) — d, — 819 + dis + 0,23 = 0
+5 +4 — 5 — 0,13 = 0
)—d; + di + du — 0,20 = 0
e) + ds + dar — 820 — 0,06 = 0
N — 5 + 86 — ds; + 0,03 = 0
9) + 55 + d,7 — 86 — 0,65 = 0
h) — ds + dio + das — dr + 0,84 = 0
i) + dh + do — das + 0,87 = 0
k) — d42 + dso — d + 0,99 = 0
) — dis + dis + dis — dir + 54. — d50 — 0,11 =0
m) — dis + 520 + 23 + d47 — 0,57 =0
n) — 53 + dan — du — 0,39 = 0
0) — dar + 525 — da2 + 0,61 = 0
©. Die Punkte des Haupt:Höhennekes.
— über dem Meere
württ. &- Fuß.
Altenberg, Baumfignal, Tafelmitte . » „ 2006,22
Burgberg, Jägerhaus, Dedplatte des Kamin? 1899,29
Grailsheim, Rathhausthurm, Knopf . „ . 1625,14
Goldbach, Kirchthurm, Knopf » » » . . 1626,80
Groß-Altdorf, Kirchthurm, Pfeil . » . . 1490,98
Gründelbardt, Kirchthurm, Knopf . - . 1709,45
Höfenberg, Baumfignal, Tafelmitte . .„ . 1969,18
Hohenberg, Kirche, weſtliche Firfijpige . . 2047,56
Hohnhardt, Kirchthurm, Knopf . . . . 1610,91
Jagſtheim, Kirhthurm, Knopf. -» -» . . 1541,78
Sagftzell, Kirchthurm, Knopf . . - . . 1583,98
Neuler, Kirchturm, Anopff .» » . . . 1868,10
Ober⸗Aſpach, Kirchthurm, Knopf . » . . 1852,11
Schönenberg, ſüdlicher Kirchturm, Knopf . 2005,90
Stimpfah, Kirchthurm, Knopf u. . . 1586,58
Stödenburg, Kirhthurm, Knopf „ » . . 1483,04
Thannenburg, Schloßthurm, Dachtrauf „ . 1754,86
Weftgartähaufen, Kichthurm, Kuopff . . 1657,16
d. Das Höhen:Verzeichnif
für das
Atlasblatt Ellwangen.
Abthlg. Höheüb.d.Meere*)
Slurfarten. Bezeihnung der beftimmten Punkte, SEE Tee.
EHigteiRr.] I 5. | Meter.
1. Markung Adelmannsfelden,
(Oberamt Yalen.)
XLII 62 | Abelmanngfelden, Kirchthurm, Kuopf, . 11735,23/497,01
n " „ P Dadıtrauf |1698,61/486,52
„ " Gröfläche
(nördliche Seite, Thürfchwelle) (K5,) 1642, 71470, 61
„61Adelmannsfelden, Kapeuhurmiden, Knopf 1771,85 507,60
P „ Dadtrauf „ . . |1755,551502,83
- " „ „ Exdfl. (weitl. Seite)
(Sandiger Schutt auf X8.) . |1716,65j491,69
- » | Langäder, Signalftein, oben . . 1722,011493,22
" m Erdfl. (Sandgerält) 1720,45/492,78
n 163 Mühlhalde, Signalftein, oben .. 1581,10/452,86
» Ir Erdfl. (K,) . 11579,511452,41
XLI 62 Burghardsmühle, Waſſerſpiegei der Roth
am Einfluß des Mühlkanals (Kd,).
„,„Aetzelgehren, Sattelbud, Signalſt. oben
J „Erdfl.õ,)
Finkenhaus, Signalftein, oben ..
- „Erdfl. (Gerölle auf Xd
XL Kühler, — Knopfe.
n " "
n
n
XL
n
Dadtrauf .
„ Gröfl. (w. ©.)(K 8.)
» Bühlerhaib, Signalftein, — kn
ft. (K,)
Stöcen, Markftein, oben (X 3.). ;
» | Wafjerjpiegel der Bühler am Einfluß be3
Wendenbachs .
XLV 1/59 | Haid, Wohnh. des Ferd. Nomolt, Erdfl.
„ „Funkenfeld, Signalſtein, oben ..
Erdfläche (K 9
61 Vorderwald, kehenber, Signalſt. oben
⸗ ” ” " Erbdfl(K,)
1360,53'389,69
1640,63|469,91
1639,40 469,56
. 1650,72)472,80
'1649,26|472,39
1624,30|465,24
1612,93/461,98
1577,981451,95
. 11653,74|473,67
1652,941473,44
1553,95/445,09
1428,76|409,23
1627,01|466,01
1619,31)463,81
1618,51|463,58
1661,25/475,82
1660,451475,59
*) Die Meereshöße ſamtlicher Punkte ng fih auf ben Horizont ber
eter tiefer liegt,
pe S — den „D orizont von
gi eifiondnivellements für bie europäifche ©
rabmeflung.
Das trigonometrifche
fionsnivellement feine abfolute Lage
= den Bahnhöfen Bi Ellwangen, Etmpfah
——
Groß⸗ Altdorf, ſowie auf den Höhenmarken
si.
uoch“, welder 2,69 wilttt.
als ae —— Horizont des württ.
öhennetz iſt durch birekten Anſchluß an das Präcis
t worben. Der Auſchluß erfolgte
fiheim , Erails — Maulach
39, 44 und 4
Atlazblatt Ellwangen,
Abtölg. N.O.|
d.ölurlarten., Bezeichnung ber bejlimmten Punkte.
— We.
2. Markung Bühlerthann.
(Oberamt Ellwangen.)
Bühlerthann, Kirchthurm, Knopf .
P " Dachtrauf
Erdfläche
— unter dem unterenSodel) (Mt, Ka)
Galgenberg, höchſte Stelle des Waldes,
Gröflähe (Kp) .
Dietelsbach, Markftein, oben . , .
R = Erdfläche (M )
Grenze ML, Ka . .
Wafferfpiegel ber Bühler am Einfluß des
Neſſelbachs (natürl. Waſſerſp.).
Detterhöf, Wieslesäcker, Wetterhöhe, Sig:
nalftein, oben
„ Erbfl.(Kp)
Hettensberg, Heibe, Markftein, oben
” Erd bil. (K ö,)
Sconroth, Kapellthürmchen, Knopf .
„ Kapelle, Erdfl. am nordöſtl. Eck (K3,)
Zimmerbühl, Marfftein, oben . -
Erdfläche (X 5.)
Saurenberg, Markgsgrenzit, Nr. 70, oben
Erdfl.
Thannenburg, Schloßthurm, Pfeil
— Dachtrauf
Kapellihürmchen, Knopf :
" Dadıtrauf
„ Kapelle, Eröfl. am Eing. (K 54)
Baufeld, Signalftein, oben .
Erdfläche (K 5 7%
Heuhof, Weinberg, Markftein, oben (K N
Kottfpiel, Kirchthurm, Knopf . h
5 Dadıtrauf . ’
„Erdfl. (60“u.d. Sockel)
Waiferfpiegel ber Bühler am Einfluß ber
Fiſchach
Markſtein, daſelbſt, oben . .
Weidenmũhle, Thürſchwelle der Hauͤsthüre
3. Markung Bühlerzell.
(Oberamt Ellwangen.)
Bühlerzell, — Knopf...
Dadtrauf .
» . Erdfl. (18 unter
dem Sodel.)(Kx)
Mürttemb. Jahrb. 1871. Anhang.
. 1443,15
XVII
na üb. d. Meere.
Wirtt
* | Y.-ZuB. Fern. | Meter. Meter.
. |1435,73|411,23
. |1407,731403,21
1312,53/375,94
1586,00|454,27
1288,83|369,15
1288,48|369,05
1352,00|387,24
1279,281366,41
1613,62/462,18
1612,32|461,80
. 11753,03.502,11
1752,43 501,94
1787,86 512,08
1733,70 496, 57
1747.13.500,42
1746.35 500,19
1734,19 496,71
1732.99|496,37
. 11772,81/507,77
1754,861502,63
1740,75|498,59
1731,63|495,98
1683,33 1482,14
1716,57.491,66
1715,25/491,29
1583,89|453,66
1417,86,406,11
1398,66 400,61
1327,46 380,21
. 11308,061374,66
1312,46 375,92
1313,28|376,15
1513,82/433,59
413,35
1368,65
2
1392,01
XVIII
Abthlg. N.O.
d. Flurfarien.
Schichte Nr.
XLIX
XLVII
n
XLVI
v
„ Dusuwusuuuu
—
—
3ZS— 444
58
59
61
Höhenpunkte.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
Kammerſtatt, Eifeld, Markſt. oben (K 5.)
Aangoldshauſen, Hüttenader, Sglſt. oben
„ &.(K6,)
Röhmenmühle, Wafferipiegel ber Roth
unter dem Mebr
Grundbach, Signalftein, Erdfläche (K5,)
Viehwaidäder, Signalftein, oben. .
Gröfl.(K5,)
Hinterwald, Bud, Signalft., oben .
„Erdfl. (Gerölle)
Scönbrenn, Kaͤpellthürinchen, Knopf
Kapelle, Erdfläche ( Kö.) .
Heilberg, Signalſiein, —
Gröflihe (K 5.) |1
Heilberg, Kapelle, Thurm, Kuopf . »
» MWafferfpiegel der Bühler am
Einfluß des Hahnbaches .
“ daſſelbſt, Fahrbahn der Strafe
Werkſteinbruch, d.a. Ort, Häng. Kp Felſen
RB z —
Roßberg, Signalſtein, oben . .
Eröflihe (K 3.)
Schlag (Bartelshalde), Marfit. oben (K’5,)
Steinenbühl, Hohfeld, un Ak
„ Erdfl.(K6,)
Gerabronn, Bühl, Sigmaipein, — F
2
Ganienwald 1, "Signalftein, ;
” " Erdfl. (Kö 2)
4. Marlung Crailsheim.
Crailsheim, Stadtkirchthurm, Knopf
. — Dachtrauf
Erdfläche
(1 9 ünter dem Sodel) .
Rathhausthurm, Krıopf .
„ oberer Rand bez Altan [änder3
„ Erofläde Bortalfchiwelle)
Bahnhof, Schwellenhöhe . .
Wafferfpiegel ber Jagſt am Einfluß des
Roßfelderbaches .
Kühtrieb, Markftein, oben . .
> Steinbruch, oberer Rand (M 9
Daſelbſt, Liegendes des 10* mächtigen
Bonebeds (Gr. Me, d)
Sohle des Bruches (Me) .
Hardtwiefen, Signalftein, oben . .
. 11607,32
Höhe Ns. d. Meere
1749,56 501,11
1709,43 ‚489, ‚62
1708, 60 489, ‚38
. 11474,92 422,45
1566,12)448,57
. 11702,241487,56
1701,24/487 27
. 11725,19/494,13
1723, ‚sslags, 76
. 11696,851486,02
1662.85476,28
1547,34/443.19
154644144294
1428 32/409 10
1360,33|389,63
1364,83/390,92
1407,00/403,00
1386,00 396,98
1666,73/477,39
1665,23/476,96
1666,05 477, 19
1688, 74 466, 51
1628, 12]466,33
. 11651,40|473,00
1650,20]472,65
. 11641,781470,24
1640,74/469,95
460, 37
1560,04 1446, ‚83
1440,94 412,72
1625,14'465,48
1543,70 ‚442, 15
. 1434,40 410, 85
1425.92/408,42
1378,33 394,79
1418, ‚731406, 36
1415. ‚33 405,38
1393,83 399,22
1386, ‚00 ‚396, 98
. 1474, 52 1423, 34
Abthlg. N.O.
d. Flurtarten
Atlasblatt Ellwangen.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
Sgichte Nr.
LXI
LXII
64
66
689
”
” ”
n "
=: 0
” ”
n "
n ”
n ”
n ”
XLII |70
r» [2
XLV 170
n ”
n ”
N ”
„169
n ".
6
XLV11!54
”
"
Harbdtwiefen, Signalftein, Erbfläche .
Krefelberg, Signalftein, oben . . .
Erdfläche (K «)
Schleiſſee, Signaiſtein, ah Br at
" a Erdfläche (K e)
a Waſſerſpiegel des Baches im
Begübergang (Grenze Mt, Ka)
Lindenſee, Wafjerfpiegel der Bäche am
Zufammenfluß (M ?)
5. Markung Dallingen.
(Oberamt Ellwangen.)
Alpenfeld, Signalftein, oben .
" „ Erdfläche (D5
6. Markung Ellwangen.
Ellwangen, ——— Thurm, Kn.
tr.
P „ Dad
” Eröfl, am fühl, Giebel
des Querbaues (2'3* u. dem Sodel)
„ Bahnhof, Schwellenhöbe (K' 5) .
Waflerfp. ber Jagſt a. Einfl.d. Notenbadhes
Kugelfeld bei Rotenbach, Siglſt., oben
„Erdfl. (Gerölle)
Ellwangen, Schloß, nördl. Eaih, Kropf .
- — unt. Daditr.
a Banf des *5 Fenſters
dfläche (Lea). .
Schlofader, &ionakfein — —
Erdfl. (Le) .
Kugelberg, Hungerberg, Siglſt., oben
„ Gröfl. K6)
Scönenberg, fühl. Kirhthurm, Knopf
Kirche, Erdfl. (10“ unter
der Bortaljchwelle) (Z a)
Schafhof, Siglft., oben. .
„ &rofl. (Gerölfe auf X 8)
Eid, Kapellthürmchen, Rnopf . .
» Kapelle, Erdfl. (Thürfchwelle) (K 8)
Galgenberg, höchſte Stelle des Waldes,
Erdfläche (K s)
7. Markung Geifertshofen.
(Oberamt Gaildorf.)
Geifertähofen, Kirhthurm, Knopf .
Dadtrauf .
” ”
XIX
Höhe üb. b.Meere
"Wilrtt.
L.⸗ Fuß.
Meter.
s 1ara,24 421,97
1636,87)468,84
1635,70)468,50
1460,53|418,33
1458,80|417,83
. |1448,68 414,94
. |1424,50'408,01
.11728,59|495,11
1727,121494,69
1708,45/489,34
1650,101472,63
1532,85|439,04
1504,42|430,90
1497,28|428,86
. |1623,91|465,13
1622,78/464,80
1843,94|528,15
1817,42)520,55
1802,17|516,18
. 11760,62)504,28
. 11774,60,508,29
1772,64/507,72
. |1686,46 483,04
1685,28 482,70
2005,90 574,54
1800,711515,76
1650,681472,79
1649,121472,35
1570,571449,85
1499,291429,43
. |1814,00)519,57
. |11527,21437,43
1480,86/424,15
XX
Abth
d. Flurkarten.
XLV11 54
Höhenpunkte.
Geifertshofen, Kth., Erdfl. ſüdl. Seite
(3'22 unter dem obern Sodel) (Ka)
XLIX 153 ı Göbelärain, höchſte Stelle des Waldes,
XLVII 54
XLVI 53
n ”
L 155
> "
LXI 69
n "
” "”
n ”
” "
” ”
» 70
” ”
n „
” "
LIX 155
n r
” ”
”
”
”
n „
n "
” „
” "
LX 55
'n "
LXI 1I55
n "
Erdfläche ( K 6) .
Wurzelhof, Signalſtein, — (K 6)
Smmersberg, Signalſtein, oben . .
R — (K 2.)
Leip ersber Signal . 8
p 9; ’ 1. (3)
8. Markung —
(Oberamt Crailsheim.)
Goldbach, Kirchthurm, Knopf. . - »
e PR Dadıtrauf.
" " Erdfl. (2°0* unter
ben Sodel) (Ka) .
Bogelberdberg, Signalſtein, nn
” „ en
Grenze Ka,ß . R
Rothe Staig, Signalfein, oben . . »
Erdfl. (Ky, 5)
Strieth, Erdfläche an ber Linde (K 5,) .
Zimmerſchlag, höchfte Stelle, Erdfl. (K 3)
I. Markung Groß-Altborf.
(Oberamt Hal.)
Grop-Altdorf, —— Pfeil. . .
J Dachtrauf .
— Erdfl. (6633 unter
der unteren Fenſterkante) (Mm
Klein-Altdorf, Mühlſcheuer, E.(n.d. S.)
Dajelbjt, Soble d. ob. Weihers (Gr. Me,t)
Waſſerſpiegel des Ahlbachs unter
ber Brüde
Bräunlesäder, Signaljtein, oben . .
Erdflihe (Ka)
Daſelbſt, Lettenkohlen? Kaltfie inbruch des
Voſthalters Happold, ob. Rand
Hängendes ber 4'5* mächtigen
Dolomitbanf *)
Bahnhof, Schienenhöhe. - . . 5
Höhenmarke Nr. 47 ...
Hüttleshöhe, Signalftein, Spike. .
Eröfläche ( auf M 1)
” ”
— —
Höhe üb. d. Meere.
Ig. N.O.
. Bezeichnung der beftimmten Punkte. Spur
129. 12 BEER 3 7 = 21 Lo.
| meı Beier.
1416,36|405,68
1732,80496,31
1650,05472,61
1676,53,480,20
1675,99/480,04
1516,46/434,35
1515,36/434,03
1626,80|465,95
. 11592,59 456,15
1525,09|436,82
. |1707,541489,08
. 11706,04/488,65
1723,00/493,51
1803, ‚64/516, ‚so
'1802,26'516,21
‚1832,00|524,73
1890,00:541,34
1490,98|427,05
1464,71|419,53
1406,01/402,71
1337,23|383,01
1327,00|380,08
. 11321,03|378,37
1398,30/400,50
1397,94/400,40
1385,00|396,70
. 11881,001395,55
. 11435,471411,15
1436,24/411,37
1496,071428,51
1495,031428,21
*) Dieſe Bank befteht aus poröfen gelblichen dolomitiſchen Kalkfteinen, welche
abgebaut unb zu fchwarzem Kalt ee werben, e r A
Abthlg. N.O.
d.Slurlarten.
Schichte Shihte]Rr.
LXI 56
ET u er Er er a ee a — — — — nn
Atlasblatt Ellwangen.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
aa a a Spike .
Erdfläche (K ci)
s gangendes des Gipslagers (Ka)
Lorenzenzimmern, Kirchthurm, Knuopf .
" z —
„Erdfl. öſtl. S
Cunterſter Staffeltritt) (K * a
Bergäder, höchſte Stelle, E. C — Dolomit)
Hornrain, Siglſt., an :
Erdfl. ( Kc., Dolomih
Hornwaide, Markftein, Erdfläche *
Klauſen, Markftein, oben . »
röflähe (KA)
Obere Ebene, höchſte Stelle, Erdfl. ( KA)
Kühſey, Markgsgrenzſt. * eo. oben .
„ ” €.(K a Dol.)
10. Markung Grünbelharbt.
(Oberamt Eraildheim.)
Gründeihardt, Kichthurm, Knopf
" . Dachtrauf
„Erdfl. (18“ unter
dem Sockel)
Rothenberg, ERS: Srite . . .
” Erdfl. (X y) u
‚Grenz eK 8, -
Niederbach, Bafferfpiegel DeB Baches
al Bierfeller, Straßenfahrbahn
ajelbft, Steinbruch, oberer Raud. (Ber:
werfungslinie K ß, y)
Häng. des ungeltörten Werft.
Berg, Steingrube, Lieg. der 1'5* mächtigen
Schichte des unterften X 5 (Gr. K'’y,8)
Nonnenkappel, Markt. am Waldrand, oben
XX
Höhe üb. d. Meere,
Wiürtt.
L,- Fuß. Meter.
1867 251448,90
1565,25 1448,32
1473,00421,90
1537 ,441440,36
1518,21|434,85
1454,63/416,64
1614,60|462,46
1612,64|461,90
1611,27'461,50
1467,29)420,27
1687,39|483,31
. |1686,85/483,15
1693,00/484,91
1564,83|448,20
1563 ,43|447,80
. |1709,45/489,62
. 11657,98 1474,88
. 1582,28/453,20
1643,28|470,67
1642,40 470,42
1539,00|440,80
. |1513,56/433,52
1617,63 463,33
. 11641,00.470,02
1637,00'468,87
1704,00 488,06
1716,84|491,74
„ Gröfl.(K5) |1714,84491,17
Stöd, Signalftein, Spibe —— .1741,62 498, 84
Gröflähe (K 5.) . |1741,051498,68
Spaicbähl, Kapelle, Thurm, Knopf. . |1699,37/486,74
— SDachtrauf . |1666,59477,35
E. (n.S. (ER) 1640,04|469,75
Höhe n, Signaiſtein, Spite 1669,11/478,07
" Erdfläche (K 5: 1667,98 477,75
Schwarzmühle, höchſte Stelle d. Aecker (Kb) 1677,00 480,33
Biehwafen, höchſte Stelle des Waldes
Erdflihe (K 5) . |1783,00,510,69
Markertshofen, Exbfl. im Ort (Kae).
Hinter-Uhlberg, Wohnhaus Nr.17, Knopf
1427,60.408,90
1821, ‚57 521,74
XXI
Abthlg.
d. —3—
LIN 159 | Hinter-Uhlberg, Wohnhaus Nr. 17, Erdfl.
63
Höbenpunfte.
am ſüdlichen Giebel (K5,)
Großfeld, Signalftein, oben . .
Erdfläche (K N J
Mörterwald, böchfte Stelle, Erdfl. (K,)
Hellmannshofen, unteres Feld, Mkſt. oben
" . „Waſſerſpie⸗
gel des Baches
Waſſerſpiegel der Speltach am Einfluß
bes Stettbaches (Ka) .
11. Markung Honharbt.
(Oberamt Erailsheim.)
Honhardt, en Knopf .
„ Dadtrauf .
„ Gröfl.(Thürjhw.) (K «)
Sandhof, Sandberg I, eu oben
srdfl. (K8,)
Mainkling, Pfördäder, Si. oben
vdfl. (K,)
Haarbachwald, höchſte Stelle, Gröfl (K,)
Hirfhhof, Sigmühle, Wohnd. fühl. Fiv.
„Erdfläche am
nördl. Giebel .
Dajelbit, Waſſerſp. des eg d. Roth)
Vorder-Ahlberg I, Eignalft., Spite .
„ Erofl.(K5,)
Altenfelden, Stetterberg II, Sglſt. oben i
€. (Kp)
Am vorderen Berg, Kp Steinbr, ob. Rand
„Häng.d. fompaft. Felſen
„ Soble des — —
” "”
” "
” "
„Waſſerſp.d. Bades (Kai
Forſtwaid, höchſte Stelle, Erdflähe (K’,)
2 | Wafierfpiegel ber Speltach am ee
des Stettbaches (K «)
Bechhof, Buzenberg, oben .
5 e Erdfläche
J höch. St. E. (Xy)
Bujenberg, Grenz K?,y im Steinbruch
Sohle des KR SEI
Hinterhof, Signalftein, oben s
Erdfläche (K =.
Steinbad), Rohrhalde, Salit., Erdfl. KEA4)
Hochwart, h. Stelle, Erdfl.(Kp)
Eckarroth, Langäcker, Siglſt. oben
Höhe üb. d. Meere.
Bezeihnung der bejtimmten Punkte, nn 1 _—
0 1 Eeguß. [Meter
Seite |Rr.!
1781,37 510,22
1797,45 514,83
1796,42 514,54
1796,49 514,56
1507,95 431,91
1506,45 431,48
1446,06. 414,18
1610,91/461,40
1568,75 449,33
1490, ‚651426, 96
1753,39 502,21
1752,67|502,00
1761,13,504, 43
1760,43 504,23
1808,61'518.08
1769,13|506,72
1742,03/498,96
1736 43 497,35
1780,43 509,96
1780,23 509,90
1604,70'459,62
1603 ‚851459, 38
1587,50.454,70
1582,50 453,26
1565,50 448,40
1506,45/431,48
1780,00 509,83
1446,06.414,18
1635,89 468,56
1634,43 468,14
1690,00'484,05
1610,20 461,20
1586,00 454,27
1520,071435,38
1519,04.435,09
1594, ‚24456, 63
1651,50/473,03
1703,791488,00
d.Flurlarten.
Atlasblatt Ellwangen.
XXI
— — — — — Te
Abthlg. N.O. Höhe üb: d. Meere.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte. FTAT
Les Fuß. — Meter.
Leu
Schichte | Rr.
LII 65
„166
LII 164
LVII 65
n "
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”
— 66
LVIII 66
1 ”
» 67
n "
LVIL 67
„ 68
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LI 167
” "
n” “
n 66
n "”
n 65
L 66
N ”
L 168
n ”
XLIX 167
” "
n ”
n 68
u) 7}
XLVIII 6
n "
Ekarroth, Langäder, Siglſt. Erdfl. (K 8)
Obergoldberg 1, Signalftein, Erdfl. (Ky)
Gauchshauſen, höchſte Stelle des Henken⸗
waldes (K5) .
12. Markung Jagſtheim.
(Oberamt Crailsheim.)
Jagſtheim, Kirchthurm, Kuopf . - -
" P untere Dachtraufe
u „Erdfl. ö. ©. (61“ un⸗
ter der Fenſterbank)
— Bahnhof, Schwellenhöhe .
Mafferfpiegel der Jagſt am Einfluß ber
Speltach, (Grenze MZ, Ka)
Kaiholz, höchſte Stelle, Erdfläche (K #)
Lerchenberg, Signalftein, oda . .
" " Erdfl. (Ka) .
Schafhalde I, Signalitein, oben . -
ri „ Erdfl. (KaDolomit)
Alerandersreut, Wohnhaus des Michael
Yubwig, Erdfl. am nordweftl. Giebel
Pfannenberg, höchſte Stelle der weſtl. Kuppe
Greut, Signalftein, oben . - - F
" " Erdfläche (K P) —
Im Hölzlein, höchſte Stelle, Erdfl. X6)
13. Markung Jagſtzell.
(Oberamt Ellwangen.)
Jagſtzell, Kirchturm, Knopf . . -
" " Dadıtrauf .
. „ Erdfl. (27“ unter dem
Sodel) (K y)
Niegelfeld, Markflein, oben . . . -»
n " Erdfläche (K8,) -
Grünberg, Markftein, Erdflähe (K8,)
Geiger, Signalftein, oben . . . . «
" " Eröflähe (K,) -
Rothäcker, Signalftein, oben . . .
= " Erdfläche . -
Buchgehren, höchſte Stelled, Waldez(Kö,)
Kühlhof, Bühljeld, Siglit., oben . -
a — Erdfläche (X 5) .
Schweighauſen, Fahrbahn d. Straßenbrücke
Dafelbit, Waſſerſp. der Jagſt (Gr. Ky, 8)
Dietrichsweiler, Beim St. Iſidor, Solft., o.
G.(K5,.
” 4
— — —
1703,22487, 84
1591,81[455,93
1704,60/488,06
1541,78|441,60
1505,06/431,08
1427,06|408,74
. |1426,31|408,53
. |1407,00|403,00
1607,40|460,40
1548,311443,47
1547,27|443,17
. 11592,94|456,25
1591,841455,94
1480,001423,91
1693,00/484,91
1580,03 1452,56
1579,28|452,34
1575,00 1451,12
. |1583,98'453,69
. |1561,22|447,17
. 11478,221423,40
1640,84 469,97
1640,04|469,75
1674,381479,58
1645,81[471,40
1644,21 470,94
. 11660,42j475,58
1659,80|475,40
1672,55479,06
1602,87/459,10
1602,04'458,86
1467,06|420,20
1452,21|415,95
1646,18|471,50
.) 11644,991471,16
XXIV
Höhenpunkte.
Abthlg. ._
d.Fluckarten. Bezeichnung der bejtimmten Punkte.
Schichte
XLIX |69 Dankoltsweiler, Kapellihürmchen, Knopf |
. j1714,64 491,11
”
= PR achtraufe
„ Erdfläche w. S.
(1' 45 unter ber Thürſchwelle) (X 5,)
Kalkjeld, Markftein, oben (Kd,) . »
Mad, Markitein, oben . . .
Erdfläche (K 3 ;
Eichenrain, ſüdl. Wohnh., Erdfl. (Kb.)
Stollenbuck, Abtheilung 4, Fahrbahn der
Kreusftrane Kö.) .
Eulenbud (Brand), höchſte St., E.(K 5,)
Riegersheim, Storzeläder, AN oben
Erbfläche
Rechenbergerthal, Markftein, oben
Boden . .
Eichenbud, Markgsgrenzſt. Nr. 503, oben
” Erdfläche (K ö,)
Kenerfladt, Kapelle, Erdfl. am weſtl. Ed
* Waſſerſp. des Weihers (Kö,)
Waſſerſp. des Fiſchbaches un—
ter der Sägmühle
14. Markung Ingersheim.
(Oberamt Crailsheim.)
Altenmũnſter, Kirchthurm, Knopf..
Dadıtraufe .
» Eröfl.,w. S. (05“
"unter dem Sodel) (Mt, Ka)
Heeritraße, Signalftein, 2. Re
Erdflihe (K «)
Sngersheim, Stodäder II, Siglft., oben .
„ Erdfl. (Ka)
Lerchenberg, Signalftein, oben .
Erdfläche
Schwarzfeld, Signalt,, oben . -
— Erdfl. (Ka, Gips)
5 Hangendes des oberen Gips⸗
lagers im Steinbruch“).
Liegendes des ob. Gipslagers
mus
* Oipsſchichte . .
dunlle Kallbant .
rauber Gips von — Mächtigkeit.
Höbe üb». Meere.
DWükrtt.
&- Fuß. Meter.
1797,79/494,88
1676,64/480,23
1664,68|476,80-
1719,90|492,62
1719,40/492,18
1715,85 491,46
1792,00/513,27
1801,60 516,02
1732,33|496,18
1730,53)495,66
1547,70,443,30
1546,92/443,07
1709,89 489,75
1708,91489,47
1658,04|474,90
1617,001463,15
. 1602,00 458,85.
——
1624 34 43661
. |11457,14/417,36
1474,95 422,46
1473,461422,03
1442,60/413,19
1441,52/412,89
1548,81[443,47
1547,27|443,17
1471,10/421,36
1470,18/421,09
1463,88/419,29
1448,58|414,91
*) Im — zeigt das BT folgendes Profil:
„ J viai
Atlasblatt Ellwangen.
XV
LIV
Abthlg. N.O.
d. Flurtarten.
Schichte |9 Nr.
Ober⸗Sontheim, Kirchthurm, Knopf
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
15. Markung Lauffen am Kocher.
( Oberamt Gaildorf.)
— Eichenfeld, Siglſt., oben .
„Erdfl. (6.)
16. Markung Matenbai.
(Oberamt Erailsheim.)
Krettenbach, Grilfenbud, Signlft. *
Kohlfeld, Signalſtein, oben —
Erdfläche ...
Fichienhof, Wajenäcker, Signalf. ; *
Erd
17. Markung Mittel-Fiſchach.
(Oberamt Gaildorf.)
Mittel-Fiſchach, Kirchthurm, Knopf (prov.)
Unter-Sifhad, Mühlwieſen Markſt. oben
Daſelbſt, Waſſerſpiegel der Fiſchach am
Einfluß der Altlach (Ka)
18. Markung Neuler.
(Oberamt Ellwangen.)
— a Nr. 2, ſüdl. Firftfpige
„Erdfl. om Gingang (Ze)
Leinenfürſt, Signalſtein, Son :
fl. (La)
Weidenwafen I, Signatftein „eben E
” ” ”
Le)
Surghardsmühle, Bafferfpiegel J Roth
am Einfluß des Mühlkanals
Mühlhalde, Signalftein, oben . ,
Erdfläche (K 8.)
Gaishardt, Gaisrucken, Seit, oben .
„ Erdfl. (Kö,)
Schönbergerhef, Dornfeld], Sglſt., oben .
5 „Erxöfl. (Le)
19. Markung Ober-Sontheim.
(Oberamt Gaildorf.)
Dachtrauf
Erdfl. (64“
unter dem unteren Sodelrand
Maag, Markfftein, oben. . .
„Hängendes ber Kaikfeiſ en im Stein:
bruch (Ma,?)
” ” *
Höhe üb.d. Meere.
Württ.
L.⸗Fuß. | Meter.
1682,23|481,83
1681,13|481,51
1750,941501,51
. |1756,811503,19
1756,28|503,04
1775,151508,44
1773,951508,10
1463,87/419,29
1333,04|381,81
. 11329,54|380,81
|
1924,88|551,33
1880,55|538,63
1889,59|541,22
. 11888,09|540,79
. |1865,96|534,45
1864,82|534,13
. |1860,53|389,69
1581,10|452,86
1579,51/452,41
1729,14|495,26
1727,64|494,84
1983,92|568,24
1983,03|567,99
, |1400,96|401,27
1376,11/394,15
. |1298,51/371,92
1309,90|375,19
. 11800,001372,35
XXVI
Abt
lg.
N.O.
d. —*
LI
a)
4343343
E
2
233
4
no BE zu zu ze 2
II
ia)
4 dı ss 4
—
—
—
Höhenpunkte.
Eckertshalde, Häng. der Me Felſen im
Steinbruch des S. Schneider
Sohle des Bruches
Gaisbuͤhl, Häng. des Gipslagers (K «)
Birngründle, Fahrb. in der Straßenſcheide
" Marfitein, oben (Ka) .
„Waſſerſp. d. Quelle (Gr. —
Lüx, Markſtein, oben . . ;
5 Erdfläche (K *
Waſſerſpiegel des Neſſelbaches am Ein—
fluß des Birkelbachs (K «)
Hafnerfteig, höchſte Stelle de3 Waldes(Kd,)
20. Markung Ober-Speltach.
(Oberamt Erailöheim.)
Ober-⸗Speltach, N Kuopf »
Dayıtrauf .
Erdfl. ö. S. or⸗
unter dem Sodel .
Wafferfp.d.Speltach u.d. Kirchbrüde (Ka)
Geigerzberg, Signalitein, oben . .
„ Erdfl. (Kae, Dolomit)
Eichwald, höchſte "Stelle, Erdfläche (Ka)
Steinesäder, er Spite.. .
„ Eröfl.(Ka, Dolomit)
Sonolzhof, Bafferfpiegel des Buchbaches
unter der Straßenbrüde (Ka).
Waldbud, Kubfeld, Siglft., Spike .
„ Gröfl. (Ka, Dol.)
Steinehaig, nördl. © Scheuer, Erdfl.(Kp,y)
Müllershölzle, Oberamtsgrenzftein, oben
” Erdfl. (Cy)
Neuberg, Brunnenſchacht beim Haus,
äng. der Werfiteinfelien
iegendes der KP Feljen
Daſeibſt, höchſte Stelle des Feldes (K2)
Schloßbuckel, Signaljtein, oben . . .
Gröfl.(Kp).
Groß Heiligenholz, Dasttein,
oben. .
" Erdfl. (Kp)
. höchſte Stelle, —* X4)
Burgberg, Jägerh., Deckpl. des Kamins
Burgberg J, Signalftein, oben . .
Gröfl. (K5,)
Hofftatt am Burgberg, Markftein, Erbfläche
(Grenze KA, y)
Dafelbft, Häng.d. K 8 Feljen im Steinbr.
" ”
— ”
thlg Bezeich der kefimmten Bunf Höhe üb. d. Meere.
ezeihnung ber bejtimmten Punkte, | Fi —
Shißte | Nr. —— — —
Sciote Nr.
1297, iu 49
. 11276 ‚001365, 48
1387,00 397,27
1362,75/390,32
1358,85 389,21
1355,35/388,20
1404,40 402,25
. 11404,141402,18
. |1302,00'372,92
1665,00 476,89
. 11557,73|446 17
1520,60 435,53
1477,60 423, 22
1470,30 421,13
1588,08 454,86
1587,68[454,75
1699,00/486,63
1602,04.458,86
1600,741458,49
1510,89/432,75
. |1589,79!455,35
1659,15/475,22
1667 ,40|477,58
1666,25|477,25
— ——
1626,00465,72
161400 46229
1635,60 468.47
160283459,09
1602,06458,87
1683,77|482,27
1683,02|482,06
1688,001483,48
1899,29|544,00
1864,56|534,05
1862,66533,51
1758,63|503,71
1724,001493,79
N.O.!
» elite
Shigte |Rr.
Atlasblatt Ellwangen.
ee. der beftimmten Punkte,
LIX 59 Dajelbft, Liegend. d. K 3 Felſen im Steinbr.
” "
» "
7 7)
LIX 163
r* "
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„62
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„60
LX 162
„63
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a
LVIII |64
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J62
LVII 63
XLII B8
”
189
*
„so
LII 70
n, ”„
n ”
LIII 171
n ”
Seeleswafen, Signalftein, Spike .
Erdfläche (Ka)
Waſſeijbiegel der Speltach am Einfluß
des Reinsweilerbadhes (Ka)
21. Markung Onolzheim.
(Oberamt Crailsheim.)
Onolzheim, Kirchtburm, Knopf . .
„ " Dadtrauf .
# „Erdfläche (155 unter
ber Thürfchwelle) (K «)
Untere Mübhlwiefen, Markft., oben (X «)
Mafjerfpiegel der Maulah am Einfluß
be3 Butzenbaches (ML, Ka)
Kirchweg, Hängendes des Gipslagers (K«)
— Sohle des Gipsbruches (K
Blöckweg, Signaljtein, oben . .
" Erdfläche (K a)
Marne, höchſte Stelle, Erdfl. (Ka, Dol.)
Baierbaderrain, böchfte Stelle, Erdfl.(Kx)
Waflerfp. der Maulach an der Mrkgsgr.
Kreuzberg I, Signaljtein, oben . .
Erdfläche (K «)
Erbſenhügel, Signalſtein, oben . .
Erdfl. (MT, Ka)
Hörnteswatb, höchfte Stelle, Erdfl. (K c)
irchenſchlag — — „(c, Dol.)
22. Markung Pommertsweiler.
(Oberamt Aalen.)
Hohlenberg (Ühlenberg), Sglſt., oben
Erdfl. (X’5,)
Wildenhäusle, Schloßäcker/ Salk, oben .
Sof. (K6,)
Hammerfchmiede, Waſſerſpiegel des Eiſen—
weihers ( 5,)
23. Markung Rechenberg.
(Oberamt Crailsheim.)
Rechenberg, ALIEN Knopf .
— Dahtrauf .
" " , Erdfl. (n. ©. unterfter
Staffeltritt) (X 5) -
Hammerſchmiede, Wafferfpiegel des Roth:
baches unter der Brüde .
Wafferfp.d. Rothb.a.Einfl.d. Kreßb.(Xy,d,)
XXVII
Höhe üb. d. Meere.
Dt.
8. zu. | Net | Meter.
ee
. |1515,69|434,13
1514,491433,78
1512,201433,13
. 11561,11/447 14
. |1519,72)435,28
1452,72)416,09
1450,48 1415,45
1441,08 412,76
1473,00'421,90
1457,401417,43
1541,11/441,41
1539,44 [440,93
1725,001494,08
1616,00/462,86
1467,081420,21
1583,82/453,64
1582,04 1453,13
1482,76/424,70
1481,43 424,32
1594,00/456,56
1606,00'460,00
. |1691,37/484,45
1690,27'484,13
1634,70 468,22
1633,48 467,87
. 11507,93 431,91
1696,86 486,02
. |1667,54.477.62
1612,99|462,00
1538,72'440,73
1538, ‚321440, 61
XXVIII Höhenpunkte.
Abthlg. N.O. Höhe üb. d. Meere
b.ölurfarten.) Bezeichnung ber beſtimmten Punkte, ———
Shihte Nr. 8.-Fuß. | Meter.
LII 70 Schloßfeld, Markftein, oben . . . . 1672,20 178,96
5 A . Gröflähe (Kö, 1671,38 478,72
» 69 | Huthäder II, Signalftein, oben . . . |1704,64 488,25
e R „Eördfläche (X 5,) 11703,94|488,05
LV 170) Hübnershof, Hübneröberg, Sigift. oben |1757,86 503,49
P e a „Erdfl. (Kö,) 1756,981603,24
„*'Im „ Wohnh., Erdfl.amnördl. Ed(Kö,) |1757,63 503,43
24. Markung Rindelbad.
(Oberamt Ellwangen.)
XLV1 169 | Bolderfeld, Signalftein, oben. . . . |1622,76/464,80
„ . Erdfläche (X 5,) |1621,86 464,54
»„ 70 Bernharbdsroth, höchſte Stelle, Erdfläche
(Sandgerölle auf X 8,) 1752,00 501,81
XLVI |68 | Wannenfeld IL, Signalftein, oben . . 1635,881468,55
" „ €. (Gerölfe auf x8,) |1634,26/468,09
» 167 | Rabenhof, Oberfeld I, Siglft. Erbfl.(K5,) |1699,53/486,78
XLVII 172 | Eigengell, Kapellthürmchen, Knopf . . |1944,961557,08
* ” v " Dadıtrauf = 1928,53 552,38
ä „ Erdfl.(w.S.TIhürjch.)(Le) 1888, 38 54086
„ | Stodheimerfeld, Signalftein, oben . . [1913,07 547,95
n i — Eröfl. (La) 191228 54771
ALVI 72 Birkfeld II, Signalftein, oben . . . 1869,951535,60
“ Pr 2 Erdfläche (L «) |1869,08535,35
XLV 172 Ratiſtadt, Rapellthürmchen, Knopf . . 1844,05 528,18
n 7) " ” Dachtrauf 1829,67 524,06
» Im e » Erdfl.w.&.(Le) |1791,37)513,09
n „ | Thomasader, Signalftein, oben . . 1821,88521,83
” * " ” Erdfl. (L 5 1820,49 521,43
XLIV 172 | Schwarzfeld III, Signalftein, oben . . 1817,95 520,70
25. Markung Röhlingen.
(Oberamt Ellwangen.)
XLIU [71 | Neunheim, Kirchthurm, Knopf . . . 1852,61/530,63
- " P A Dadtrauf . . |1835,90 525,84
“ " " v Erdfläche n. ©,
i (Rflafter) (Z,y7) . |1778,60/508,00
„ | ©olderfeld I, Signalftein, oben . . . 1808,69|518,05
Mi » Erdfl.(Dauf La) |1806,901517,54
XLIV [71 | Schwarzfeld II, Signalft., Erofl, (L y) |11782,84/510,65
» 72 | Silberflinge, Markftein, oben (Z @) . |1776,511508,83
“ " „ Steinbrud) der Georg Rupps We.,
Häng. des 4’ mächtigen Arietenfalf3 . 1770,50/507,11
XLII 72 Neunſtadt, Schwarzäder, Sigift, oben . 1752,39 501,92
” ” ” ” Erdfl, (L ea) . 1750,79 501,47
Avbthlg. N.O.
d.Blurlarten.
Site Nr.
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Pr 64
Atlasblatt Ellwangen.
Bezeichnung der beftimmten Punkte.
—
26. Markung Roſenberg.
(Oberamt Ellwangen.)
Roſenberg, — ei
”
uf.
Erdfl w. S. Thürſch.
Stoden, Signalftein, oben . .
Erdfläche (X 3).
Sandgruße, Signalftein, oben . .
Erdfläche (Kb,)
Geifelroth, Thurm, Siglft., oben .
Erbfl.(K ö,)
Wille, Waſſerſpie el ber Roth am Eins
Au uß bes Eifenbaches
Bolhof, Wohnh. Nr. 5, füdl. ———
Erdfl. (K 8,)
Saurenberg, Markgögrensit. Nr. 70, oben
" Erdfläche
Hohenberg, Kirche, weitl. Firfifpite . .
‚ Erd (Dem — (Le)
Schillingsferb, Signal ein, oben. .
Erbfl. (K’,)
Fürengrund, höchfter Punft der Wald⸗
ftraße (K 8,)
Kohlhau, Fahrbahn der Kreusftr. (K 9.)
Ganſershof, Signalftein, oben . .
Erdfl. (X 5,).
Diefelbaurenfeld, Signalftein, He . ;
Kb,
Dürrenwalb, höchſte Stelle, CN. (K 85)
—— Kapelle, Erdfl, am f. Ei (K 6.)
tadelsbachwald, höchſte Stelle, Erdfl.(X,)
Unter-finaufen, ae oben
Erdfl. (K5,)
Hummelsweiler, Rapelltgürmdsen, Dachtr.
— Kapelle, Erdfläche (50
unter der Fenjterbanf) (K'y,5)
Schimmelfeld, Signalftein, oben. .
| Erdfl. (X,)
Krautenäder, Signalftein, oben . .
Erbfl. (X 5,)
Spitenfägmühle, weſtl. Firfifpige ’
„ Gröfläde (Kö)
Waſſerſp. des Säaweibers
Schlipfenwald, höchſte Stelle, Erdfl. (Cö,)
XXIX
Höhe üb.d. Meere.
Wilrtt. | Meter.
18.«- Fuß.
. 11813,98|519,57
1802,18/516,19
1751,88|501,78
1682,92|482,08
1681,62)481,65
1781,711510,32
1780,81/510,06
. 11783,13/510,73
1781,35/510,22
. 11594,921456,82
1660,92)475,73
1620,97 464,28
1734,19'496,71
1732,99|496,37
2047,56/586,47
1986,00\568,84
. 11781,09|510,14
1780,04 1509,84
. [1722,22|493,28
1737,19)497,57
1743,34/499,33
1742,17|499,00
1746,98'500,37
1746,25/500,17
1781,00/510,12
1720,71'492,85
1814,00 519,57
. 11703,76/488, ‚00
1702,29|487.57
1703,491487,92
1653,89'473,71
1721,50 493,08
1720,63/492,83
. |1710,721489,99
1709,69|489,69
1670,28'478 41
1648,781472,25
1646,58 471,62
1738,25|497,87
XXX Höhenpunkte.
Abthlg. N.O.
d. Fluttarten. Bezeichnung der beftimmten Punkte,
Höhe üb.d. Meere.
Wiürtt. |
Shihte Nr. | %- Bug. | Meter.
27. Markung Roßfeld.
(Oberamt Eraildheim.)
LXI /62 | Ropfeld, Kichthurm, Rnopff . . . .
" — — Dachtrauf ...
Erdfl. d. ©. (50*
unter der Fenſterbank) (Ka)
63 Schanzbuck, Signalftein, oben . . .
— r Erdfläche (X «)
64 | Sauerbronnen, Grdfl.am Eing.(Gr.MX,Ka)
61 | Wafjerjpiegel der Maulah am Einfluß
des Hagenbachs
» 1601 Hafenbühl, Signalftein, oben . . . .
[2 " Erdfläche (Ke)
R 59 | Delhaus, öſtl. Wohnhaus, Erdfl. (Ka)
LX 158] Hobenfchlag, höchſte Stelle, Erdfl. (XP)
» 160 | Saarberg, höchſte Stelle, Erdfl. (Ka, Dol.)
28. Markung Schrezheim.
(Oberamt Ellwangen.)
XLIII 69 | Schrezheim, Kapellthürmchen, Knopf
» P " r Dachtrauf
XLIV 69 Rotenbach, Markſtein, Erdflihe (Kd,)
” „Waſſerſp. d. Jagſt a. Einfl. des Rotenbachs
XLU 69 | Neubauer, Signalftein, oben . . . .
" „Erdfl. (Sandgerölle)
67 | Efpadyweiler, Kapellthürmchen, Knopf .
. P Dachtrauf
„ Erdfl.(Thihw.)(X 5.)
n „ | Wafferjpiegel des Eſpachweihers (X8,)
XLIII |67 | Dorder-Lengenberg I, Siglft., oben .
[} „ * Erdfl. (L a)
ÄLIV 166 | Hinter-Lengenberg, Marfftein, oben (La)
ÄLV 166 | fautenhöfe, Signalftein, oben. . . .
w „ Erdfläche (K 5,)
» 165 | Herzbühlwald, höchſte Stelle, Erdfl. (Ze)
— „ | Altmannsroth, Oberfeld III, Siglit., oben
” ” ” ” €. (K ö5)
67 | Eggenroth, Kapellipürmchen Knopf. .
— Erdfl —* ur
" „ Erdfl.( ww.) (Kö,)
Rußhütte, Signalftein, oben 9 x r “
7 ”„ Erdfläche (K 5,)
29. Markung Schwahsberg.
(Oberamt Ellwangen.)
ÄLI [70 | Saverwang, Langwiefen, Marfft., oben
* [7 ” " " Erdfläche
* 224
=
1606,45 460,12
1578,85 452,22
, 11526,15'437,12
1579,65 452,45
1578,91/452,24
1437,21 411,65
„ |1486,00/425,62
1542,20/441,72
1541,20/441,44
1547,50 443,24
1790,00 512,70
1691,00|484,34
. |11563,45|447,81
1551,77|444,46
1500,38/429,74
1497 28 428,86
1611192 461609
1610,19|461,20
1649,98\472,59
1641,24)470,09
1604,741459,63
1557,74/446,17
. 11836,42)525,99
1835,46 525,72
1882,36 539,15
1690,08|484,08
1688,901483,74
1905,50 545,78
1712,21)490,42
1711,05490,08
1718,70)492,27
1714,52)491,08
1675,721479,96
1693,45/485,04
1692,25|484,70
1524 ,701436,71
1523,801436,45
Abthlg. N. O.
d. u ar
— Räte us. b. leere
a 2.»
Schichte Nr.
Atlasblatt Ellwangen.
AXXI
Höfe üb. üb.b. Meere:
Ei |oRete Meter.
LXII
55
55
30. Markung Stimpfad.
(Oberamt Crailsheim.)
— Kirchthurm, Knopf...
— Dachtrauf .
Erdfl. n. S. (22“
unter dem Sockel
Waſſerſpiegel der Jagſt am Einfluß des
Reiglersbaches (geftaut) .
Dafelbit, nat. Waſſerſp. unter dem Wehr
Rauwieſen, Signalftein, oben . .
Erdfläche
Schliffäcker, Mariſtein, oben .
Grenze Kr.» . .
Bahnhof, Schwellenböbe . .
Randenweiler, Starfüder, K — Steinbruch
oberer Rand .
& z ging. d. gefunden Felſen
» Sohle des Brudhes .
Fuchswaſen, Signalftein, oben . . »
Erdfl. (Kp) -
Stimpfacherberg, Signalfein, ob oben . 4
ft. (K
Sieglershofen, Bergfelb, Signal, oben
Erdflache
Oberer Raitler, höchfie Stelle, rofl. (K6,)
Hörbühl, Wecjjelhuth, GSignalftein, oben
[2 „ „ Erdfläche
31. Markung Sulzbach am Kocher.
(Oberamt Gaildorf.)
Aichenrain. Eichelrain, zig. oben
Erdfl. (Kd,) .
Altenberg L Signalftein, * er
Erdfl. (X).
Hohenberg, Altenberg II, Signalfl. oben
” ”
„Erdfl (Ko)
Altenberg, Baumfignal auf der höchften
Stelle, Erdflähe (La) .
Stökenhof, Schwabenäder, Siglft., oben
= " „ Erbfläche
92. Markung Unter⸗Aſpach.
(Oberamt Hall)
Ober· Aſpach, Kirchthurm, Knopf..
Dachtr
auf -
Hüttleshöhe, Signalftein, Eyie. - «
1586,581454,43
. |1562,04/447,40
. 11455,24/416,81
1428,60 409,18
1420,39|406,83
, 11435,74/411,23
. |1434,96'411,01
. 11458,81/417,84
. 11474,00/422,19
1438,12|411,91
1543,00 441,95
1537,00/440,23
1495,00 428,20
1579,91l452,52
1578,76/452,19
1616,25|462,93
1615,13]462,61
1609,82|461,09
1609,17|460,90
1742,40/499,06
1719,70/492,56
1718,85 492,32
. |1600,08!458,30
1598,181457,76
1935,521554,38
1933,621553,83
1929,79|552,74
1928,251552,29
1966,721563,31
1657,721474,81
1656,82|474,55
1552,11/444,56
1524,86|436,75
1496,071428,51
XXXU Höhenpunfte,
Abthlg. N.O. Höhe üb. b. Meere,
d.5lurkarten.| Bezeichnung der beftimmten Punkte. EEE er
Ehihte Nr. j &up. | Meter.
LXI 155 | Hüttleshöhe, Siglft., Erdfl. (Dauf Mr) ken
» 154 | Unter-Afpad, Remife Nr. 8, Gröflähe |1404,50/402,28
» | | Dafelbft, Bacfohle (Me Dolomit) . . 1395,50 399,70
n * er Häng. ber Me Dol.:Felf. im Sikr. 1417,00 405,86
n „ | Dafelbfl, Grenze Md,e . ... 1394,00 399,27
n „ | Stödlesäder, Signalftein, oben . . 1477,00/423,05
“ u Erdfl. (Dauf Mt) 1476,08/422,78
LIX |53 Aerleweck, Bufchäder, Siglit., oben . . 1413,50/404,86
5. 15 * „Grdfl.(Da.Ka) |1413,12)404,75
“ — Stadel, Grenze Me, t im GSteinbrud . |1311,50375,64
LXI 156 | Gaugshaufen, —— Nr. 1, Erdfl. M) 1472,97 421809
Markſtein, oben (M t) . |1477,80423,28
LXII 56 Lettenfohlenfandfteinbr., 0.R.(Or.Mt,Ka) |1478,20/423,39
- „ | Dafelbft, Häng. der 7° mächt. Felsbank |1470,70.421,24
33. Markung Unter-Sontheim.
(Oberamt Hal.)
LIV 154 | Unter-Sontheim, Kirchthurm, Knopf . |1387,59|397,44
» u er " „ Dachtrauf 1339,29 383,60
n " ” Erdfl. ö. S.
(5‘ 35 unter der Feniterfante) . |1292,291370,14
» 153) Haufen, Fahrbahn der Strafenbr. (Ka) 1319,63 377,97
“ ” | ®erhalde, Signalſtein, oben... 1380,76 395,48
» Erdfl. (Mt, Ka) |1380,12|395,30
n 66 Heerberg, höchſte "Stelle, Erdflähe (K5,) |1637,00|468,87
LV 154 Eſchenau, Hizelberg, — oben . 1378,67 394 88
Erdflache 1377,77!394,62
- " Zizeiberg, hbſter Punkt der Verwer-
fungslinie Ad Ka . 1864,00390,68
LVI 54Kirchhalde, Fahrbahn. im Kreuzweg, (Paß⸗
böhe, Verwerfungslinie ML, Ka) |1334,00/382,09
- „ | Dürfing, höchſte Stelle der Aecker (MT) |1354,36 387,92
34. Markung Bellberg.
(Oberamt Hall.) }
LVI 153 | Vellberg, ar Knopf . . . . j1407,79/403,22
» " " Dachtrauf . . + |1373,73|393,47
„ „ " , Gröfläher, ©. (Straßen
fahrbahn) (Me, ) . |1306,73)374,28
» 154 | Wafferfp. ber gig unt. rn Siragenbrüde 1162,69|333,02
“ „ | Dafelbft, Niveau der Quelle . . . 1180, 80/338,21
. " Pr Grenze Mt, Ka (Berw.) 1188,00 |340,27
n " Kirchweg, Markſtein, oben .. 1230 '911352,56
» P J Wegſcheide, Erdfläche (Sattel 1207,79|345,94
> „ | Dürfhing, Markftein, oben . . 1346.96 385,80
n " Erdfläche (Mm). 1346,56 / 385,69
n » Salzwiefen, Nivenu ber ſtarken Duelle .„ 11214,00'347,72
Atlasblatt Ellwangen.
XXXIII
Höhe üb. d.Meere,
ET —
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
Burtt.
L.⸗Fuß. LRcter.
Meter.
Salzwieſen, Hangendes des 30° mädh:
tigen Gipslager3 (Ka) . |1249,00357,74
Schlegelberg I, Signalftein, . 11570,74'449,90
Pr " — .156984 44964
Pr Grenze Ka, . [1546,00/442,81
Böchfte Stille (KB). .
Stöcenburg, — Knopf .
* Dachtraufe
— F , Exdfläche f. S. (Bor:
talſchwelle) (MT) .
Wafferfpiegel der Bühler am Einfluß
des Ahlbachs (M 5)
Straßenäder, Signalftein, oben . .
„ Groflähe (M D. —
Lindenberg, Signalfein, — —
fl. Ad)..
Thalheim, Gaſth. zum Daten, —8 lb.
hürſchw) (Tuff)
Waſſerſpiegel des Ahlbachs im Straßen:
übergang (M £)
Thalheim, Wohnh., Nr. 28, nördl. Firitfp.
Erdfl. ſ. S. (Tuff)
Dafelbft, Urſpi. der ſtarken Gipsmuͤllers⸗
quelle (aus Ka Gips)im Gart.d.G.Schmid
Binzelberg, Signalſtein, oben ..
Erdfl.(K a, Dolom. )
Kreuzhalde, Waſſerſpiegel der Quelle
Aehl aberg. Jählesberg) EIN: oben
Gröfl. (Ka)
Waſſerrothwald, on Stelle, Geöft (Ko
Echtbach, Markftein, oben . .
" ” Erdfl. (Gr. M L, K «)
5 Wajjerjpiegel ber Bäche am Zu:
Ft (Mi) -
Kohlſteig, Grenze Xy,d .
höchſte Stelle des Waldes (K 6)
Breitwafen, höchſt. Punkt des Waldes(K6)
35. Markung Waldthann.
(Oberamt Crailsheim.)
Winterhalde, höchſte Stelle im Wald,
Erdfläche Cò).
Stegenholz, höchſte Stelle im Wald, E. ( oö.)
Stegenhof, Wohnh., Erdfl. amſ. Giebel (K)
” „
Abthlg.
er
Schichte |Nr.
LVI Isa
n ”
n ”
n ”
» ”
n ”
n ”
” "
LV 153
Lvıı |58
2 ”
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n ”
n "
n
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» "
7 ”
LVIU |53
D) "
* 56
LVI 55
n ”
n ”
n 56
n ”
LVI 155
LXI 72
LX 72
LIX 72
» .|73
Vergbronn, Wirtshaus, Knopf auf dem
öftl. Giebel .
Württemb. Iahrb. 1874. Unbang.
1582,00/453,12
. |1433,04/410,46
. 1397,69 400,33
1336,59|382,83
. 11152,25i330,03
1436,09/411,33
1434,89 1410,99
. 11322,57|378,81
1321,47 378,50
1259,51/360,75
. 11214,21/347,78
. |1187,001339,98
1312,06/375,80
1273,06|364,63
1301,00372,64
1471,57|421,49
1469,971421,08
. |1266,85 362,85
1508,20|431,98
1506,80/431,58
1696,001485,77
1323,17/378,99
1322,87|378,90
1324,31/379,31
1779,00 509,55
1794,00 513,84
1764,00/505,25
1864,50/534,04
1808,001517,85
1685,221482,69
1846,34'528,83
3
ZXXIV
Abthlg
b. — |
Shihte fr.
LIX
LUX
=» 3
a
r
*
Höhenpunkie.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
Steinäcker, Signalſtein, oben ..
Erdfläche (Kb 5)
Aeuhaus, Gaſthaus, nm Firſtſpitze, Kn.
Erdfl. (3° 7° unter
dem Sodel) (K 5,)
36. Marlung Weipertshofen.
(Oberamt Eraildheim.)
Weipertöhofen, Kirchthurm, Knopf
F = Dadtraufe .
e Erdfl. (4 5°
unter dem oberen Sockelrand) (K«)
Mühle, Erdfl. am Eing. (Thürſchwelle)
wWafferpiegel des Reiglersbachs unter der
Mühle .
Blaͤßlesberg, Signalſtein, oben . .
Erdfläche (Ki)
Hoffeld, Markftein, oben . .
Erdfläche (K e).
Strickfeld, Markftein, oben . :
Waſſerſpiegel bes Reiglersbadhs am Gin:
fluß des Scipperöbahes . .
Gerbertshofen, Grünlesfeld, Site, oben
€.(K ß)
Steinhad, am Wald, Rebbut, Signalftein,
Gröflähe (K 5.) .
Pfannenberg, höchſte Stelle, Erdfl. (K 3.)
Käsbad. ſüdl. Wohnhaus, Erdfl. (KPp) .
Sirenwald, hochſie Stelle, Gröfl. (K5,)
37. Marlung Weſtgartshauſen.
(Oberamt Eraildheim.)
Weſtgartshauſen, Kicchtburm, zus]
Dadtraufe
Erdfläche
S. o⸗ unter dem Sodel) .
Repfling, Signalftein, oben j
— — Erdfläche . .
— Grenze Ka,ß .
z Kp, Steinbruch oberer Rand
Däng. ber Felſen
Lieg.
Bogelbud 1, Signalfteiu, oben |
Erdfl. (Ka, Del.
” "
*
DZ ” ”
68 Laubberg, Signalftein, oben .
Erdfl. (Ka, Dol.)
167 Schiechtenberg, Signalſtein, oben . .
me pe 5. d. Meere. üb. d. Meere.
el | Meter.
1839 Steiniter, Signakfein, oben... . |1889.17\536,r 78
1837, ‚00/626, ‚18
1909,90 547,04
. 11863,30|533,69
. 11564, re ‚22
1535,74/439,87
1481,39 424,30
1471, ‚54 421 48
1462,94419,02
1710, 841490,02
1710,011489,79
1525,751437,01
. 11524,81)436,74
1490,52]426,92
1489,12|426,52
1612,94/461,98
1612,191461,77
1788,00512,12
1760,00|504,10
1622,54/464,73
1796,00|514,42
. |1657,16/474,65
1610,68/461,34
1525,48|436,93
1651,40]473,00
. 11649,88]472,56
1662,00|476,03
1725,00494,08
1711,00'490,07
1677,00|480,38
1661,67475,94
1660,711475,67
1699,60 458,16
1597,60'457,59
1597,45’ 457,55
Abthlg. N.O.
d. See
LVI [72
Atlasblatt Ellwangen.
Bezeichnung der beftimmten Punkte.
Schlechtenberg, Sigft., Erbflähe (Ka) .
Frauenberg, Signalftein, oben .
Erdfläche (K 8)
Pfarrholz, höchſte Stelle, Erdfläche (X 5,)
Herbenberg, höchſte Stelle, Erdfl, (X 5,)
Wegfes, bei Wegjez, Signalfein, oben
Erdfl. (X 8)
Kohr, altes Schioß, Signalſtein, oben
Erdfläche
Dajelbſt/ Hangendes der 20° mächtigen
Merffteinfchiefer
Schũtiberg, Markjtein am Kreuzweg,
Erdfläche (K'8,)
Bogelbud II, Signalftein, on i
Gröfl. (Kd,) .
Mittelmühle,; Wohnhaus, Grofläche .
Waſſerſpiegel des Reiglersbachs am Ein:
fluß des Mühlkanals
38. Narkung Wildenſtein.
(Oberamt Crailsheim.)
Großenhub, Markſt. beim Ort, ob. (Aö,)
—ñ——7e —⸗ꝰ1—')1 1——
XXXV
Höhe üb. d. Meere.
1696,00|457.18
1854,38|531,14
1853,02]530,75
1884,00|539,62
1891,301541,71
1862,18|533,37
1860,58|532,91
. 11676,87/480,29
1675,49|479,90
. 11656,00/474,32
. 11767,511506,26
. |1727,82]494,89
1726,26/494,44
. |11550,90]444,21
. 11539,88]441,06
1795,671514,32
III. Atlasblatt Fowenftein.
Die Einführung des metriihen Maßſyſtems in Würt—
temberg erfchien im Sommer 1870 ſchon fo gefichert, daß der Höhen
aufnahme im Blatt Lümwenftein ba3 Meter als Mafeinheit zu Grunde
gelegt werben durfte.
Der fofortige und vollftändige Nebergang zum metriſchen Syſtem
bot jo große Vortheile, da ß auch die Hemmniffe, welche fich ber Ber
rechnung auf Grund der Landesvermeffungsrefultate entgegenftellten,
nicht in Betracht kommen Fonnten,
Sämtliche Koordinaten der benügten Dreiedspunfte lagen nämlich)
in Einheiten des württ. Landesvermeſſungs-Fußes vor und fie mußten
num vor Allem in die neue Einheit rebucirt werben. E3 wurden ba=
her zwei größere Reduklionstafeln berechnet, welche durch einfache Ads
dition die neuen Werthe mit der nöthigen Genauigkeit liefern, unter
Zugrunbelegung des Verhältnifiez :
1 Landesvermejjungg3- Fuß — 0, 28 64 22 61 604 Meter.
Mit Hilfe diefer Tafeln werden num ſämtliche Rejultate der Landes—
Triangulation von dem Königl. Katafterburenu umgerechnet werben,
fo daß für die Zukunft diefe Schwierigfeit wegfällt.
Zur Erleichterung der Ausrechnung der relativen Höhenunterjchiebe
wurden neue Tafeln über ben Betrag der Korreftionen aufgeftellt,
welhe durh die Erdfrümmung und buch die Strahlen=
bredung verurfacht werben.
Ebenjo find alle Hilfstafeln für die Ausgleichungsrech—
nungen nad ber Methode der Fleinften Quadrate, fiir die metrifche
Einheit neu berechnet worden. Der wahrjcheinliche Fehler am Nefraf-
tionöbetrag ift hiebei wieder mit !/, feines Werthes in Rechnung ges
nommen worben.
Sm Uebrigen ift wie gejagt, ſowohl für die Aufnahme wie für
bie Berechnung, die Methode zur Anwendung gefommen, weldhe im
Sahrgange 1869 der „Württ. Jahrbücher” näher beſchrieben worben ift.
Es folgen daher jofort die Refultate und zwar:
Streden,
n
Direfte
Refuls
1] Sandberg, Signaltafel — Willsbach, Kth., Rn. | 167,60
2| Ejchenau, Kth., Kn. — Willsbach, Kth., Kn.
3| Adolzfurth, Kth., En. — Eſchenau, Kth., Rn.
4| Steinfnidle, Sigltafel— Adolzfurth, Kth., Kn.
5| Schanze I, Sigltafel— Steinknickle, Sigltafel
6| Sumpfwald, Sigltafel, — Schanzel, Sigltafel
7 Sumpfwald, Sigltafel,— Eberzberg, Kth,, Dir.
8| Ebersberg, Rtbh., Dir. — Unterweiſſach, Kth., Kn.
9 Erbftetten, Kth., Kn.— Unterweiſſach, Kth., Kn.
10] Affalterbach, Kth., Kn. — Erbſtetien, Kth., En.
11) Affalterbach Kth., En. — Erdmannhaufen,R.,R.
12Erdmannhauſen, K. K. — Marbach, Thorth.,R.
13] Marbach ‚Ththr.,Kn.— Großbottwar,Ktth.,Pn.
14] Wunnenftein, Sigltaf.— Großbottwar,Kth.,R.
15) Winnenftein, Signaltafel — Ilsfeld, Kth. En.
16) Stettenfel, Kn.din. Thurms Ilsfeld, Kth. K.
17| Sandberg, Sgltf. —Stettenfels, K.d.n. Thurms
18Kühkopf, Signaltafel — Sandberg, Signaltafel
19] Kühkopf, Signaltafel — Willsbach, Kth., En.
20) Löwenſtein, Stabtfth., Kn. —Kühkopf, Sigltafel
21 Löwenſtein, Stadtkth. Kn. — Willsbach, Kih. K.
22] Löwenftein, Stadtkth. Kn. —Eſchenau, Kth. K.
28] Steinfnidle, Signaltafel — Eſchenau, KthKn. | 2
24 Stocksberg, unt. Sigltafel —Steinknickle, Sgltf.
25| Stocksberg, u. Sgltf. — Löwenſtein, Stadtkth. K.
26| Stodäberg, untere Sigltafel —Wiideck, Th. Kn.
27| Stocksberg, u. Sigltaf —Lichtenberg, ſudöſtl. Eck
28] Stocksberg, unt. Sigltf. — Groß· Aſpach, Kth. K.
29| Stocksberg, unt.Signaltafel— Zur II, Sigltafel
30| Schanze I, Signaltf. — Stocksberg, unt.Sigltf.
31] Schanzel, Signaltafel — Zur II, Signaltafel
32| Sumpfwald, Signaltafel— ur II, Signaltafel
33] Sumpfwald, Signaltafel — Groß-Aſpach, Kn.
34] Sumpfwald,Sigltf.— Badnang,Stadtkth., Rn.
35] Groß⸗Aſpach, Kth., K. — Backnang, Stadtkth. K.
36| Erbitetten, Kth., Kn. — Backnang, Stadtkth. Kn.
37] Groß-⸗Aſpach, Kth., K. — Erbftetten, Kth., Kn.
38 Affalterbach, Kth,Kn. —Groß⸗Aſpach, Kth.,Kn.
39] Affalterbach, Kth., Kn. —Großbottwar, Kth. Kn.
40| Erdmannhauſen, Kth.K.,— Großbottwar, K. K.
41| Lichtenberg, Th.ſüdöſt. Eck — Großbottwar, K. K.
42] Lichtenberg, Th.ſüdöſt. Eck— Groß-Aſpach, K. K.
48 Wunnenftein, Th. Sglt. — Lichtenberg, Th.ſ.Eck
44| Lichtenberg, Th., füdöſtl.Eck— Wildeck, Th. En.
45) Wunnenftein, Th., Sigltaf.—Wilded, Th., Kn.
46| Wilde, Thurm, Kr. — Alsfeld, Kirchth., Rn.
47) Wilde, TH., Kn. — Stettenfela, nörbl.Th., En.
48l Kühkopf, Signaltafel — Wilde, Thurm, En.
15,27
2,95
293,66
16,35
11,95
91,83
161,46
8,47
19,87
35,10
40,93 |
10,28
> ”
er
2—
58
go
Met.
*
0,03
XXX
a. Die Diagonalen des Haupt-Höhennetzes.
Ausge⸗
Korrel⸗
tionen.
Meter.
— 0,04
—0,02
—0,02
— 0,04
+0,01
—0,01
—0,06
+0,00
0,00
+0,00
0,00
0,01
0,02
—0,08
+0,03
—0,02
— 0,01
—0,04
—+-0,00
+0,00
+0,00
— 0,02
+0,03
—0,04
2] —0,01
—0,03
+0,02
+0,02
+0,03
—0,01
—0,01
—0,03
+0,03
0,02! +0,03
+0,05
VII
lichene
iago⸗
nalen.
Meter.
167,56
15,25
2,93
293,62
16,36
11,94
91,77
161,46
8,47
19,87
35,10
40,94
19,27
151,94
125,64
50,25
71,11
2,04
169,60
17,04
186,64
171,39
296,55
10,04
135,20
162,50
151,27
224,02
18,83
6,32
25,15
37,09
242,27
258,15 -
15,88
13,39
2,49
17,38
95,31
60,21
150,68
72,75
1,26
11,24
12,50
113,14
62,89
10,26
Zxxvm
b) Die Bedingungs-Gleichungen.
5 — da — 0,2 — 0.
dai — 0,01 = 0.
+5 — 5 + is — 0,05 = 0.
Or ar bester. Fan Sande
0 RE ‚00 0.
+
as —
w) — d5 + de + ds + 0,03 = 0.
33 +02 = 0.
y) + dur dis d — du + 0,01 = 0.
© Die Punkte des Haupt-Höhennekes.
Höhe u Meere.
Adolzfurtb, Kirhthurm, Knopf . 2 2 2 020.0. 248,07
Affalterbach, Kirchthurm, Anyf . . . 2. 345,10
Badnang, Stadtfircthurm, Knopf . ...31l1,84
Ebersberg, Schloßthurm, Dadttau . . » 478,22
Erbmannhaufen, Kirchthurm, Knopf ö . . 310,00
Erbftetten, Kirchthurm, Knopf F 325,23
Eſchenau, Kirchthurm, up .: » 2... 245,14
Groß-Aſpach, Kirchthurm, Anopff . 2 2 2 2 0.2. 8327,72
Grof-Bottwar, Kirchthurm, — oe: 0.00. 249,79
Stöfeld, Kirchthurm, Anopf . . u a a a ia RE
Sur II, Mitte der Signaltafll -. - 2 0 2 2 0. 532,90
Zůhtopf, Baumſignal, Tafelmitte. 399,49
Lichtenberg, Thurmruine, ſüdöſtl. Ecke des maiertranzes 400,47
Löwenftein, Stadtfirchthurm, Küopf . . 0. 416,53
Marbach, Thortburm, Knopf = 2 0 2 00 . 269,06
Sandberg, Baumfignal, Tafelmitte. - 2 2 =... 8397,45
Schanze ], Mitte der Signaltafll . © 2 2 0 0.558,05
Steinfnidie, Baumfignal, Tafelmitte . » 2 2 2. 541,69
Stettenfeld, Knopf des nörblicheit Thurme . . . . 326,34
Stodsberg, Jagdhaus, ıtntere Eit — Mitte .. 551,73
Sumpfwald, Baumſignal, Tafelmitte . » 2 0. . 569,99
Unter-Weiſſach, Kirchthurm, RN a | 9!
Milded, Thum, Knopf .. a werner BODA
Willebach, ir thurm Knopf “0. 229,89
Wunnenſtein, Thurmruine, Signaltafel, Mitte 401,73
XXXIX
d. Anmerkungen, betreffend die Aufftellung der Signal:
tafeln auf einigen Eckpunkten des Haupt: Höhenneges.
Bur II. Die Signaltafel*) wurde centrifch über diefem Triang—
ulirungspunkt aufgeftellt, jo zwar daß ſich die Mitte berfelben 4,75”
über dem höchſten Punkt des Signalſteins befand.
Kühkopf. Die Eignaltafel war anf einer Forche befeftigt, deren
Koordinaten zu + 65256,3= 4 21224,0” beftimmt worden find, und
zwar betrug bie Höhe der Tafelmitte über ber eingefchnittenen Signale
marke 21,58” und von ber Tafelmitte biß zum Boden 22,78",
Sandberg. Der Zielpunft war auf einer Eiche angebracht, beren
Koordinaten fi zu + 66002,5= + 18827,4= ergeben haben. Die
Tafelmitte ftand 14,65 fiber ber eingefchnittenen Marfe und 15,65”
über dem Boben.
Schanze I, Die Signalftange wurde centrijch über diefem Dreiecks—
punfte ber Landesvermefiung aufgeftellt. Die Tafelmitte war 6,32=
über dem höchſten Punkt der Steinoberflädhe firirt.
Steinknihle. Das Baumfignal befand fih auf einer Tanne,
beren Koordinaten zu + 65555,5m + 81262,4” berechnet wurden.
Die Mitte der Signaltajel war in einer Höhe von 20,23" über ber
eingefchnittenen. Marfe und 21,43” iiber bem Boden, ſowie 22,79%
über bem höchſten Punkt der Steinoberfläche des Triattgulirungspunfteg
„Steinknickle III.
Stoksberg. Auf dem Firfte des Jagdhauſes befand ſich zur Zeit
der Landesvermeſſung ein Kleines Augfichtsthürmchen, welches ala
Dreiedöpunft erfien Ranges beftimnt wurde. Dieſes Thürmchen ift
Jeider abgebrochen worden. Zlir den Zweck der vorliegenden Aufnahme
wurde an dem Balfenwerf des Jagdhauſes auf der Firftlinie eine
Stange befeitigt mit zwei Signaltafeln, möglichſt auf ber Stelle des
alten Dreieckspunktes. Sie fand in einer Entfernung von 1,14” von
dem Knopfe auf dem füböjtlichen Firfte. Die „untere“ Signaltafel
befand fich 2,31” über den Firftziegeln und :1,66m höher als bie
Knopfmitte.
Sumpfwald. Für die Signaltafel auf ber höchften Tanne haben
fih die Koordinaten + 50631,4m + 32950,3” ergeben, die Mitte
derfelben wurde in einer Höhe von 26,52" über der eingefchnittenen
Marke und 27,57= über dem Boben feftgehalten.
Wunnenflein, Die Signalftange wurde im norböftlichen Ed ber
Thurmruine aufgepflanzt. Die Tafelmitte Tag um 2,22” höher als
die obere Fläche des Mawerfranzes an dieſer Stelle.
- ®) Ueber die Konftrnftion biefer Signaltafeln fiehe: „Witrttembergiihe Jahre
bücher für Statiftit und Landesfunde.’’ 1869 Anhang S. VIL
Treo Bezeichnung der beſti Punkt en put, MS DE
urkarten ezeichnung der beſtimmten Punkte. er
|Schichte — — rer ne ner Meter. _
1. Markung Abſtatt.
(Oberamt Heilbronn.)
LIV 1I6 Abſtatt, Kirchthurm, Knopf. .. 271,49
— * — * Dachtraufe — — 261,24
* * Erdfl. (n. S. Thürſchw. (D) 239,88
.„ 115 Gaigen, Signaiſtein, oben . a 273,68
m — Erdfläche (D auf Kı). 273,45
e 18 Wilder, Schioßthurm, Knopf ©» .398, 23
— a PR — Dachtraufe . s 379,88
* — — jr GEröfläche (fübtweftl. Seite, |
Fenſterbank) (K5,) . || 365,93
= — Grenze Xy, 85 363,93
„ 119 Obere Rebilaig, höchſte Stelle ber Strafenfa: |
bahn (K 8.) | 414,29
5 „ | Steinberg, Oberamtsgrenzftein Nr. 69, oben . || 408,44
” „ 7 " „ Gröfl. (Kb,) R 407,98
e. Das Höhenverzeichnif
für das
Atlasblatt Löwenitein.
2. Markung Adolzfurth.
(Oberamt Dehringen.)
|LXIT 126 | Adolzfurth, Kirchthurm, Knopf. ° . 0. . | 248,07
* 5 Dadhtraufe. 232,86
LXI 27 Wiefenthal, Straßenbrüde, Oberfläche ber Gurt 223,35
A 5 r Fahrbahn . . | 222,52
— = Wafferfv. ber Brettach unter der ride | 218,83
N
LXI 25 Schloßberg, höchſte Stelle, Erdfläche. — 344,00
|
*) Die rat yarı —— Punkte *— ſich auf den Hor . ber
geognofliihen Speziallarte, ven „Horizont von Buoc’, welher 0,77 Meter
fieler liegt, als ber proviforiihe Horizont des württembergiſchen Präcifions-
Nivellements für die europäiſche Srormellun Näheres über den Horizont von
Buoch findet fi: ee Jahrb er für Statiſtik und Landeskunde“
Jahrgang 1869 Anhang S.
Das tri — — für Blatt Löwenſtein wurde auf
aupt» Söbenpuntte bes Atlasblattes Waiblingen (Affalterbah, Kth., Knopf,
& ftetten, Ktb., Knopf, ee Kth., Knopf und Ebersberg, Schlofthurm,
Dachtraufe) gebaut. Beim Anſchlu
den Bahnhöfen zu Willsbach, Eſchenau und Bretzfeld zeigte ſich nur eine Ab⸗
weichung von der konſtanten Differenz von 0,0im. Es war jomit feine Horizont»
Korreftion erforberlid).
deffelben an das Präcifions- 'ivellement auf |
Allasblatt Löwenſtein. XLI
Abtölg. N.O.| | Höhe üb, d.
d. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. eere.
Meter.
3. Markung Affaltrach.
Oberamt Weinsberg.)
JLX 122| Affaltrach, Kirchthurm, Knopf.....229,49
— Dadtraufe . 219,04
n " : z Erdfläche (ſüdl. Seite
0,75 m unter der Fenſterbank) (Ka). || 202,31
»’ In Dorfbergäder, höchſte Stelle, Erdfl. (D auf Ka) 239,85
» |21) Bruchwiefe, Signalftein, oben . . . 194,80
1 Erdflähe (A) . 194,50
” " Wafferfpiegel ber Sulm am Einfl. des Weielbages 191,94
ı LIX 21) Hobfeld I, Signalftein, oben . 249,51
» — — Erdfläche (D auf Ko). 249,17
4. Markung Allmersbad.
| (Oberamt Marbad.)
ı XLVI 22 | Augftäder, Signaljtein, * 318,48
— Erdfläche D auf Ka) : 318,06
IXLVU 22 Alterberg, Markitein, oben — 362,22
| ” " " Erdfläche (K a) a4 362,12
„ z er Hängendes der 5m mächtigen KR
Werkſteinſchiefer 368,80
- „ | Kräuter, (Greut) GmlBen, oben . . . | 398,00
ei — Erdfläche — « | 397,68
" " Kreuzbalde, höchſte Stelle, Erdflihe (K5,) . | 403,00
d. Markung Ammertsweiler.
| (Oberamt Weinsberg.)
| LVI |80| Ammert3weiler, Hedenader, Signalftein, oben. || 495,91
Exfl.(Kö,) | 495,57
» — Steinbühl, höchſte Stelle, Gröfläche (Kd,;) .|| 500,42
LVII 31 £aukenmühle, Thürſchwelle der Streuhütte (Kr) || 337,20
Mafferfpiegel der Brettach unter
der Brüde (K$) . || 333,90
n 32 Mr Hängendes der Werkfteinfelfen im
Bachbett (Grenze KB, 7) . || 337,69
6. Markung Auenftein.
. (Oberamt Marbad.)
LI |15 | Auenftein, Kirchturm, Rnopff. . 2.2... | 202,22
| Dadtraufe . - | 255.70
Erdfläche (1,38 m unter
bem Sodel) . || 234,15
“ „ | Schulwiefe, Signalftein, oben . . 0 «+ || 227,89
„ Erdfläche (D) 227,13
” — Waſſeiſp. d. Schobach am Einfl. db. Adſietterbaches 225,39
n " [14
n " [2 77
n " n n
”
”
*
”
Höhenpuntte,
afenjpru Si alftein oben.
* rt Gröffäche (D auf K 5
Helfenberg, Schloßberg I, Signalſtein, oben
n " „Erdfl. (K,)
7. Narkung Badnang.
Betnung, Stadtthurm, Knopf .
„ [7] Dachtraufe W
” Pi ob. Rand d. Altangeländ.
” m Erdfläche (jüdöftt. Seite
0,30m unter dem Sodel) (Ma,T) .
Dbere Thanswiefen, Markftein, oben. .
Mafferfpiegel der Murr am Einfluß ber Weijſach
a. natürlicher
„ b. Be
Eichelgarten, Signalftein, oben. .
Erdfläche auf M 9
Kiesgrube, Signalftein, —
Erdfläche (K e).
Nietenaneriveg, Sionaitem, oben. .
Erdfl. (D auf Mm
Hber-Schönthal,gKirchtveg, —* oben
DaufM?)
Unter’ ShöntpalLangide, —*8 oben .
Erdfl.
„ "
(D auf. M?) .
Wafjerjpiegel der Murr am Einfluß des Maubachs
Burgholz, Signalftein, Erdflihe (ML) . .
Germannsmweiler, Wohnhaus Nr. 1, Gröfl. (M ;
Pfipenäder, Signalftein, Erbflihe (D). .
Maubachermweg, Signalftein, Erbflädhe (M Hd
—8 Signalſtein, Erdflaͤche w auf K I
errenfeld, Md.
ngebenerhof, Scheuer ber "Sehr. Reber, €. (K 9
Stiftsgrundhof, Wohnh. des G. Baun, Erdfl. gl
Stelzenwiefen, Wegweiſer ber Kreuzftraße, €
Oberweileräder, Signalſtein, Erdflihe (Ka) .
8. Markung Beilftein.
(Oberamt Marbad.)
Beilftein, Thürmchen auf der St, Annafirche, Kn.
} Dachtr.
J Erdfl. auf ber nördl. Seite ber Kirche (Ka)
Langhans, Schloßthurm, ſüdliche Firftipike .
Mauerkranz, oben.
„
277,77
274,29
256,12
351,69
349,58
Atlasblatt Löwenſtein. XLIII
ſeibthign ZT || gößeib, ©. |
1b-Slurtarten. Bezeichnung der beftimmten Punkte. een
Schichte Mr. BEIWERSHESEGSERRSEN: DE: ..... Meter. —
LI II7 Langhans, Schloßthurm, Erdfl. (Thürſchw.) (KP) eshtmgoen| — 325,19
% ö „Liegendes der Hp Werffteinfelfen 317,00
„ 118 Fohlenberg Signalſtein, — . + || 377,06
m mr » Br Erbfläche (K 5) . || 876,63
r A Fr Grenze Ky,5*). 371,08
Lu |18 höchfte &telle bes Waldplaten® (X 5) | 383,00
” ” oßtenberg, Werkſteinbr., Häng.der Ka Felien**) | 319,08
„ . * er — ver K 8 Seifen 815,08
n . Grenze KP, 7 » 322,10
„ 17 Affalteräcker, Signalſtein Er . 299,87
y r äche (D auf Ka) 299,68
„ |20 Bräumerdberg, höcfte Si GErdflähe (K'5,). | 380,00
» 211 Köpfle, Markungsgrenzſtein Nr. * ek . || 438,93
* ” " fl. (Kö 2) 438,61
LIV 119 Steinberg, Oberamtögrenzftein J oben . || 408,44
Re .(K 8.) || 407,98
»„ Bı Elenswenden, Gmeindbuckel, Signalfein, oben 434,26
n PR Kö, 433,76
—
v 20 Sarnersberg, noͤrdl. Wohnbaus, vn K 33 368,92
IV 123 | Storksberg, Jagdhaus, Ertflihe (La) » . + || 538,39
» 24 | Fauterthal, Signalftein, oben . 0 2.00. .|| 378,69
„ F Erdfläche . . 378,34
„ re Wafferfpiegel ber Rauter am Ginfl. bes Stodbadhes 372,25
9, Markung Benningen.
! (Oberamt Lubwigsburg.)
XLIE |13 | Bermintgen, Kirchthurm, Kuopf 2. 2... . || 253,06
Mr R „ Dachtraufe .. 227,46
a Gröff. (öfl. ©. 1,35 m
unter ber unteen Kante der Fenfterbanf) (M 8) || 209,44
Fiſchwaſſer, Oteramtsgrenzftein Nr. — oben || 191,89
n 1
n ” 7 ed 191,53 E
5 > Fliegau, Signalſtein, ben ; —* 256,40
„- 5 “ h Erdfläche 3— ...28890
10. Markung Eichelberg.
(Oberamt Weinsberg.)
LIX 123 | Eidelberg, Staig, a oben . . 283,18
2 z Erdfl. Dont a) 282,95
LX 123 Paradies, Markftein, oben (Grenze KPp, 321,70
Hängendes ber 6m mächtigen X ⸗ Ba 807,93
Hundäberg, Signalftein, oben . . . 368,70
*) Die bunten Mergel find am Fohlenberg 49,0m mächtig.
**) Die Werlſteinbanke zeigen in der Richtung N. 340 W. (beob.) ſchöne
Abſonderungsflächen und haben ein Gefäll gegen Welt.
XLIV Höhenpunkte.
Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Dieere. |
— N mn — —— — — — — —— Meter.
LX Hundsberg, Signalftein, ee (Kd,) »
» 5 Grenze Ky
| LIX 24 Sriedrihshef, —EE Marfungsgrenz-
| ftein, oben . || 354,41
” " Grofläche (Kd,) | 353,96
LVIII 24 Sandrain, Barhungögrengliein Nr. 5, oben. . | 435,52
> 4, * rofl. (Kö,) | 435,11
» 183 Hölzle, Signalftein, ben . . 0. || 345,22
„ 2 * Erdfläche x d). ; 344,83
. a . höchſie Stelle des Waldes, Eröfl. (Kb) 355,00
| LVII |23 Altenhau, hochſter Punkt. weftl. Ausläufer (Kd,) 403,10
141. Markung Ellhofen.
| (Oberamt Weinsberg.)
LXI |18| Eühofen, Kirchthurm, Ruopf » = » 0. . || 216,88
n " „ „ Dadtraufe . - 195,01
» " „ Erofl. (öftl. Seite, Sodel) (Ka) 179,72
- " Kirchtveg, —— an ber Straße, oben . „|| 179,41
N) " Majjeripiegel der Sulm (A) . » 176,00
- " Ketzersberg I, Signalſtein, oben . 253,26
n " „ „Errdfl. (Gerölle auf Ka) 253,00
12, Markung Erdmannhauſen.
(Oberamt Marbad.)
| XL [16 | Erbmannhaufen, Kichthurm, Knopf . » . . || 310,00
n " " „ Dachtraufe . . «| 297,23
ee Gröflähe (MU .|| 277,47
XLI 116 etrewöium, Signalſtein, Erdfläche (Dp).. „|| 804,07
wer 17 | Ebene, (iD). . .1 805,72
— = Bobenäder, Markftein, Erhfläche (D) . . .|| 292,18
| XL 116| Brand, (DD) 279,50
I. „| Hintere Weibewiefen, Waſſerjp. db. Quelle (Mr, Ko) 266,49
XLI /15 | Ried, Markitein, oben . || 238,82
n — Wafferfpiegel der Riedbronnens Quelle (a ) . | 237,86
n > Alterberg, Signalftein, oben . . ...| 287,56
Erdfläche (K e) . 0 .|| 287,20
| xdıv 20 Billäberg, höchfie Stelle, Erdfläche (Cô)...372,00
| 13. Markung Eſchenau.
(Oberamt Weinsberg.)
LXI 123 IR, Kirchthurm, Kup » 2» 2 2.2. 245,14
“ „I:.» Pr Dadtraufe . . . . || 231,19
n„ In " „ &.(öfl.S. Thürſchw (Ka) | 215,20
«) —* ee ber bunten Mergel (Xy) ergibt fih fomit am Hunds⸗
berge zu 42,3 m
Atlasblatt Köwenftein. XLV
ſabdis 8.0. Ei | De |Sögean. ». =
Id. Slurkarten. Bezeichnung ber beftimmten Punkte. Meere. |
— ——
| | Sgicte |Rr. Meter.
| LXI |23| Efchenau, Bahnhof, Höhenmarfe Nr. 66 (K a 232,68
I» j%4 Aspachäder, Eignalftein, oben. . . 298,53
- 5 Erdfläche (K ed . 1 298,07
J LX 124| Ha ert, fte ‚Stelle der nörblichften Kuppe,
| » 23 | Köberle, (Hundsberg) Signalftein, oben. . 368,70 |
I 2:44 Erdfl. (K 5.) . | 368,43 |
| LIX 124 Lange Sälad, Doackungsgrengfkin,. oben . .|| 354,41 |
0% PR 3 Erdfl. (K,) || 353,96 |
14. Markung Finfterroth.
(Oberamt Weindberg.)
| Lv 129] Kirchofäder, Signalfein, oben 193,47 |
I» " " 7 fl.*) (Le, Geröle
| auf K,) . || 493,10 |
u » | Aichenbühl, Signalftein, — u . | 474,17
» |" Erdfläche (K 3) . «|| 473,77
Pr * Waſſerſpiegel der Roth F Einfluß des Dachs—⸗ |
bachs (Kd.) . || 447,14
| 45. Markung Geißelharbt.
| (Oberamt DOehringen )
| LIX 132 Shönhardt, Walterswaid, Signalftein, oben . | 478,59
ii» n "„ Erdfl. (K5,) 478,29
ILVII|„ Steinbrück, Signalftein, oben . . . + || 475,74
ö 5 * PR Erdfläche XG) .2476,87
16. Markung Gronau.
(Oberamt Marbach.)
ı u [19 | Gronau, Kirchthurm, Knopf ......274,62
” „ 7 n Dadıtraufe W 261,06 |
|
|
3 an r Erdfl. (nördl. Seite, 0, 95m m
unter ber untern Pante der Be (K — 245,21
LI 120 ]) Schafhalde, Markjtein, oben (Ka) . . 249,71
„ „ | Blenzlenzwiefen, Wafjerfpiegel dev Bäche "am
SUTBRENTLR . || 241,93
|
| „» 121] ®latte II, — oben . . . . || 374,44
* „ " Erdfläche (Kö). — 374,14
ww u Grenz e Ky, %*) (unter Tag) » «|| 368,00
| LI 122 Beer, NRathhausthlirmehen, Knopf 492,09
» P Rathhaus, Erdfl. am füdl. Giebel (K d,) 479,47
| *) Daß fih an biefem Punkte Gerölle des Angulatenfanbfleins finden, |
möchte ein Beweis bafür fein, daß feiner Zeit au bie Höhen bed Mainharbter- |
waldes vom Lias bedeckt waren, ber aber vom Wafjer bis auf geringe Spuren |
abgewafchen worben ift. (Nach $ Bad.)
| **) Die tiefer Liegenden Werkfteinbänte und Wer een (KR) gehen |
bier (am Falten Berg) in einer Mägtigteit von 30m zu
XLVI SHöoðhenpuntte.
ſibthig 3.0, | — .
d. Flurlarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Deere.
Staig, Signalftein, oben . . le ———
Erdflähe (Kb) - - . .
Steinbühl, "Signalftein, oben... . —
Eroflähe (Kb) . .
u ——
or Geöfläge (L )
5 Grenze Ke La . . j
17, Markung Groß⸗Afpach.
(Oberamt Badnang.)
Groß-Aſpach, Kirchthurm, Knopf . Eu
— Dachtraufe ig
Erdfläche (ſüdl. Seite
41 ‚05m unterd. unt. Kante der Fenſterbank) (Ad)
Stegmühle, Dachtrauf am weſtl. Giebeldächlein
Erdfläche am weſtl. Giebel (0,37 m
unter dem Godel (Me, )). |
Waſſerſpiegel des Klöpferbaches am * des
All mersbaches .
Grafenholz, höchſte Stelle, Erdfl. (D auf Ka) |
Mafferfpiegel des Wüſtenbachs am Einfluß des |
Diebsbronnens (Mt, Ka)
Mittelpfad, Signalftein, oben . .
Erdfläche (D auf K «)
Schönthalerhöhe, Signatftein, oben »
Gröfl. (D auf MR)
Mühlfeib, Signalftein, oben.
Erdfläche (D auf K 9.
Verühau, höchne Stelle, Erdfläche (ECda) ..
18. Marlung Groß⸗-Bottwar.
(Oberamt Marbach.)
Groß-Bottwar, Stadtkirchthurm, Knopf ..
" Dachtraufe . .
n ” u 77 tr Erdfläche (öſtl.
Seite, Pflaſter).
„J Daſelbſt, Waſſerſpiegel der kleinen Bottwar
„ 1 Waflerfpiegel der Bottwar am Einfluß der kleinen
Bottwar
„ | Zehntichener, Erdfläche an der weitlihen Gde -
| *
I » 117| Harzberg, Signalſtein, oben ..
|» r ö Erdfl. (Grenze Ky, RE Ä
In u höchſte Stelle, Erdfläche ( Kdo).
E — Sinfenber, Scyügenhütte, Erdfl. am öſtl. Ef (Ka)
| XLVI i6 ibacaien Signalſtein, — — —
Ion ” " Erdfläche (K e)
Lettengrube, Signalftein, — — |
|
461,25
460,90
478,34
478,12
524,08
523,73
519,00
327,72
311,52
293,77
286,61
273,70
271,00
825,27
279,54
303,92
302,66
300,90
300,46
301,74
301,61
370,00
249,79
237 24
214.47
212,92
210,75
213,64
360,73
360,25
301,13
254,37
254,06
Atlasblatt Löwenſtein. XLVI
E55 4 Erdfläche (La) .| 541,05
| LIU Mainhardterſtraße, pafferfpiereh ber Roth unter
| ber Brüde (K'5,) . || 432,13
Trisıoig. 8.0. Höße üb. d.
\b. —— Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Meere.
|
XLVI |16 | Böhning, Schütenbütte, Erdfläche ii R 316,54
ww Grenze Ky, 8, .- e : 324,65 |
& Pr vorderes Platecu (K 3,) 335,65 |
_ Mi höchſte Stelle, Erdfläche (X 5,) 353,28 |
= Hocdbergfeld, oberer Raub des Steinbruch (D) 225,00
© Dafelbft, Hängendes der 0,5m mächtigen Breccien-
ſchichte (mit Bohnerzen) von Stubenfand-
Reingeröllen, (Altes Bottwarbett.) . || 218,50
= ‚„. Däng. der 9,Om mächtig aufsefhefienen
I. geiblihen und blauen Kalkbänke (MB, 4) 9 220,00
IXLVII I14 | Fichten, höchſte Stelle, Fahrbahn bes Weges (K.@) 305,68
ge „Häungendes ber feſten K ——
(unter Tag) . || 303,00
In „Liegendes ber feſten X Berffteintelfen 292,00
FKLVU117 | Gerberader, Signaljtein, oben. . 25845 |
> Erdfläche (D auf Ko) 258,14
IXLIX |ı Saugrub, Signalftein, ei . 277,82
s Grbflähe (D auf Ka) . | 277,56
„ Köcheräberg I, Signalftein, — .| 8311,12
ı» " „ Erdfläche Ka . | 810,57
5 Grenze Ko, 4. . || 8310,00
we Köchersberg, —— oberer Rand (K ß) || 819,97
| ie = Hängendes der Werkiteinfeljen (Xp) | 318,00 |
|» „ x*iegendes „ (K#) || 311,00
IXLyYıl Heilbronnerweg I, Sigqualftein, oben . . | 252,30
I» 7 7 Erdflache ... 252,08
|
| 19. Narkung Groß-Erlad. |
| (Oberamt Badnang.)
ji LU Groß⸗Erlach, Kirchthurm, Kuopf - . . . . || 581,37 |
| ” 7 m Dachtraufe — — 526,79
I» Erdfl. (üdweſtl. Seite
| 0, 12 m unter dem unterftenStaffeltritt) (©.K,,e) || 506,45
er Sangader 1, Signalftein, oben . . . . || 538,90
Erbflähe (La) . . || 538,60
» Steinbudel J, Signalftein, oben . . 541,40
LII Schanze I, Hauptfignalitein, er ——— . 1 551,73 |
|» " erbragt (La) . || 551,20
I» — Grenze K e, La Enter Tage » „|| 535,20
|
in ber R N. 36 0 W. ein ä
Aston iu Beulen bie FR Gefält von an Es ande
XLVII Höhenpunkte.
Abthlg. N.o.
== —— Höße üß, d.
ſd. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. | Deere |
(Shit Mi — Meter. |
ie — — zz zz — —
31 | Erlad, ehemalige Glashütte, Wohnhaus deg
J. Kominger, ſfüdliche Firftfpige . 536,89
Dafelbft, Erdflähe am füdlihen Giebel. , . 527,05
20. Markung Heilbronn.
Trappenfee, Remife, Eröflähe (Ka) . ., . 184,43
" Waſſerſpiegel des See (Ka) .|| 180,93
Außere Pfühl, Marfftein, oben (Ka) „ .„ „| 185,91
” ” „ Erdflache (Ka) PR 185,75
Weinsberger Tunnel, ſübw. Portal, Schienenhöhe | 197,20
pr „ nordöfl, „ „(Ka Gips) || 197,20
Lange Buchern, Marfftein, oben (Ka,ß) . „|| 286,60
Schnarrenberg, Wegweifer, Erdfl. (Bashöhe)(R) | 289,95
Sügerhaus, Werkſteinbruch des Werkmeiſters
Weigand, oberer Rand (Kß) .|| 310,73
Dafelbft, Hängenbeg des oberen Felſen (X) . | 307,70
— — —
iegendes „ (Kß) . || 298,70
” 4 ”
e Hängendes „ unteren w (KR) . || 296,70
„Liegendes , „ „ (Kß) .|| 291,70
Paradies J, Signalſtein, oben. . 303,69
(KR) . 303,45
Z [Z Erdfläche |
„höchſte Stelle ver Fahrbahn de3 Weges | 312,63
Schweinsberg, höchſte Stelle, Erdfläche (X 5,) j 366,16
Hinterberg, höchfte Stelle, Erdfläche (K 6). .ı 865,37
Sandberg, Signaleiche auf der höchiten Stelle, |
Zafelmitte . | 397,45
” f” ” ” " Marfe . 382,80
. > 5 — „ Erdfl.(Kö,) | 381,80
" ° |
21. Markung Höpfigheim.,
(Oberamt Marbad.)
Höpfigheim, Kirchturm, Knopf 2. 2... |
” ” Dachtraufe
Erdfläche (öſtl. Seite,
0,32” unter dem unteren Sodelvand) (Mr) | 211,01
Oetlensbühl, Signalftein, oben . . . || 255,38
ER 6 ” Erdfläche (D auf Ka) 254,99
Kiesgrüben, Häng. der Lettenkohle (Gr. Ad Ka) | 217,88
Kälbling, höchſte Sıelle, Eröflägye (DaufKa) | 273,40
22. Markung Höslinfür;. |
(Oberamt Weinsberg.)
239,85
226,48
Kühlopf, Signalfordea.d.höchft.Stelle, Tafelmitte 399,49
" " a „ Marfe || 377,91
4— » ” 73 Edfl.(K6,) 376,71
Stumphau, h. St. am Heintietherweg, Edfl. (K5,) ! 370,50
|
|
Atlasblatt Löwenſtein. XLIX
RT 19. N.O.| ||osteas üb. d.
tarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Meere.
—— Meter.
a —ñ ñ —ñ ñ ñe ñ ññ ñ e —ñ —— —s —
23. Markung Hof und Lembach.
(Oberamt Marbad.)
XLV 118 | Hofu. Lembach, Kelter, Exdfl. am weftl. EL (Ka) | 242,77
- » | Dafelbft, Wafjerfpiegel des u. unter ber
| vüde (Ka) . | 239,47
|» [47 Gerberader, Signalftein, oben . . 258,45
|» " ; z Erdfläche (DaufKe) . 258,14 |
24. Markung Ilsfeld. |
(Oberamt Befigheim.) |
j LI 113 | Ziafeid, Kirchthurm, Ruopff . 2 2... 276,09
» " " Pr Dachtraufe . » 258,02
” " " " Erdfläche (öftliche Seite,
| 0,50m unter ber Thürſchwelle) ().238,66
| LI 113) Au, Mariſtein, oben (D auf Md) 223,15
wi ” - Waflerfp.der Schotzach unter d. Stragenbrüde 219,77
» ” Lauffenerweg II, Signalſtein, oben . . . || 247,46
” " Erdfläche (D) . || 247,21 |
j| LI 13 Platte, höchſte Stelle be3 Waldes, Erdfl. (Ka) | 298,00 |
J L 114] Winzerhäufer-Platte, höchfte Stelle, Erbfläche |
(D auf K«) . 309,48
| II 14 Lerchenbühl, Markſtein, oben (DD) . . . „|| 270,56
| LIV [13 | Heerweg, Signalftein, oben . . . su 2300,73
* 7) Erdfläche (Ka) a, ver -% 290,18
„ |14 Yuftic II, Signalftein, oben . . “0.1 258,85
n " "„ n Erdfläche (D) ..0. 258,61
25. Marlung Jur.
(Oberamt Badnang.)
LI 125 | Sur II, Signalftein, — .. 1328,16
Erdfläche (L e) 0.1 527,58
L 125 Yur I, Signalftein, oben . . “oe. || 581,60
» In Erdfläche (de) R 531,16
„ „ | Borderer Steinbuckel, höchſte Stelle, Erdfl. (K3,)*) 488,30
» 126) Bauerwiefen, Wafferfpiegel der Sauter unter der
Stragenbrüde (Gr. Kp,y) . || 301,86
|
| 26. Markung Kirchberg an der Murr.
(Oberamt Marbadı.)
| XL |19 Kirchberg, Kichthurm, Kuopff - » 2 0.» || 815,60
n 2 7 7) Dachirauf e . 301,59
D) " " Erdfläche ſüdliche Seite)
n (0, 91m unter dem Sodel) (MR) .|| 283,23
» „J Lehmgrube, Signalftein, oben . » . . . „1.814,14
*) Die Stubenfandfteingruppe ift hier 156m mächtig.
Württemb. Jahrb. 1874. Anhang. 4
Meere,
Höbe üb. d.
__ Meter,
L Höhenpunfte.
sth, N. 0. %
tlarten. Bezeihnung der beftimmten Punkte.
— = ——
XLI |19) Lehmgrube, Signalftein, Erdfläche D auf Mt)
XLII |20 | Oberthor, Signaljtein, oben . ;
- " Erdfläche (D auf Mi)
XLI |18 Roth, Signalſtein, Erdfläche (18).
— „ | Wafjeripiegel der Murr unter der Brüde (a8)
„ „ | Weitjeld, Signalftein, Erdflähe (MI) . .
» „ | Hunzelhof', fildw. Wohnhaus, Erdfläche (M}).
» 120) Waijjerjpiegel der Murr am BT be Suse
Md) .
I» » | Bergäder, GSignalftein, Gröfläße ‘Do )
I » 121) Steinbronnerhau, Erdfl. auf der höchiten Stelle(D)
27. Markung Klein-Aſpach.
(Oberamt Marbach.)
XLVI 20 Klein-Aſpach, Kirchthurm, Knopf ..
» " r 2 Re Dachtraufe —
pr . Erdfläche (weitl. Seite,
0,30m unter der Thürfchwelle) (D) .
” „ | Wajjerfpiegel des Wüftenbaches unter der Schleuje
B > am öftlihen Ende des Orts 2)
— 21| Breitfeld, Signalftein, oben :
“ " Eröfläche (K 9
XLVII21 Vöhrenberg J, Signalen, oben . . . .
n „ Erdfläche (Kö)
” P Kelter, Erdfläche an der fübl. Ede (Ka) . »
XLV11 121 | Lange Wiefen, Marfitein, ober . .
» " — — Erdfläche (K e).
e P r - —— a
- ” Kß,
n " Wafferfpiegel des robrbaka” am "Einfluß des
Mauswieſenbaches (Ka) .
XLIX 22 | Altersberg, Schönenberg, höchſte —— (AR)
» 123 | Juchsbühl, Signaljtein, oben . .
” " Erdfläche (Ke) .
| XLVII18 Siopznbern, Bergreifad, bie @teie Erdfl. (&8,)
28. Markung Klein-Bottwar.
(Oberamt Marbadp.)
XLV1115 | Steingrube, Markitein, oben (D).. .
XLV 115 | Zirfen, Signalftein, oben . .
” n Erdfläche (D auf Ko) .
| XLIV |17 Lehenſtich, Signalftein, oben .
n„_ In Gebfl. (Dauf MD) .
| XLV [17 Forfihof, ſüdliches Wohnhaus, hi
in " e
"nördlichen Giebel (DaufKo) .
—⸗
313,86
341,80
341,62
220,50
205,94
299,62
282,82
211,01
318,78
331,68
316,61
310,27
292,37
288,87
307,04
806,57
412,60
412,24
313,55
319,96
319,44
323,19
336,49
311,87
482,00
515,23
514,87
392,00
235,20
263,77
263,30
292,52
292,40
298,56
287,73
Atlasblatt Löwenftein. LI
Abthlg 1 Höges. d. b.
b. — wen ber beftimmten Punkte. Meere. F
c
29 Moertung ‚4 Säwenflein.
(Oberamt Weinsberg.)
LVI [22| Lowenſtein, Stadtkirchthurm, Kuopf » - . . || 416,53
“ ) ” v Dachtraufe . . || 402,75 |
J Erdfl. (öſtl. Seite,
1,11m unter der Kenfterbanf) (K5,) . | 383,58 |
Pr „| Schloß, Exdfl. am Hauptportal (Grenze X 5,8.) 374,94 |
» 121] Am unteren Thor, Erdfl. a.d. ——— 361,71 |
| LVII |21| Sturz, Signaljtein, oben . 353,39
I» Ir ” " Erdfläche (K 31 x .|| 353,09 |
ww " Grene Ky,dı -» » »-» — — | 344,06 |
n r Kieh, Markitein, oben . . . I 298,79
" " " Erdfläche X 9). 298,69
» " „ Hängenbes der Kp Felſen im Steinbeud 297,94
n P „ Sohle des Steinbruhd . + . R 292,00
„J Bühl, Signalftein, en Er & or = Ar SE
In 2 Erdfläche (Ko) 2 2 0.1 268,66
In „| Großer Se, Waſſerſpiegel (Ka) . 244,08
In » | Seemühle, Erdfläche an der weitlichen Gde (Ka) 244,99
LVIII |21 Waſſerſp. der Sulm unter ben Rädern || 237,20
ı LVI1l [20 Ochfenwald, Signalftein, — . . || 315,96
a, ftäce (Ke || 815,63
. j Gifenberg, Grenze K TE — . +] 317,00
|» » | Lehenwald, Marfftein, — N . . || 369,50
„ — Erdfläche (K a “| 369,20
LVI 121 Oberer Sandberg, höchſte Stelle, Gröfl. (K ö,) | 432,00
ur » | Theuffer-Sad, Badgebäude, füpfiche Firitipike . || 302,26
I. a Erdfl. am noͤrdl. Gichel || 284,98
er " Daſelbſt, Waſſerſpiegel der Sulm (Ka) . . || 282,80
* Waſſerſpiegel der Badquelle im Souterrain ber
ehemaligen Kapelle . || 289,18
— „Sohle der Badquelle, daſelbſt (nahezu Grenze Ka,ß) || 287,58
nn „ | Beim Wafferichlößchen, Grenze Ka, 46*) 283,58
V „ | Obermühle, Scheuer, Erdfl. an der ſüdw. Ecke 290,12
we „ | Hängendes ber KA Felfen (Grenze KB,7) - || 297,02
„ [22] Leiftenwiefen, Wafferjpiegel der Sulm am Zus
fammenfluß der beiden Quellbihe . . .|| 311,21
Mänkgtek: dieſen Mefjungen ergibt ſich für ben Keuper um Löwenftein folgenbe
Gipsmergel (Ka) . . . = 115m
Schilfſandſtein ( Ca). = 2m
Bunte Mergel (Ky). == 89m
Stubenjanbfteingruppe (K ) = 46m
Knollenmergel (Ke) . = 2%m
— . 366m
LII Höbenpunfte,
Abthlg. N.O. Höheb.d.
d. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. | Deere.
Schichte Nr. u ee
R 22 | Schloßberg, Thurm der Ruine, obere Fläche des Me |
Mauerfranzes . || 449,62
u Pr u 1 „ (Exdfl.weftl.Seite) |
| (K5., Breccienfandftein) . | 428,34
ww „ | Schloßberg, an ber alten Straße, Hängendes ber
0,8m un ichieferigen Sand — ö,)
bei der Staffel zu den Anlagen*). . 408,20
» „ | Hanbelhalde, Fahrbahn ber alten Strafe an ber |
Abzweigung des Hofaderweges (K 5,) . || 413,24
= » | Dafelbit, Liegendes ber 7,2m mächtigen aroben |)
Breccienfandfteinfelfen (Ed) . || 417,55
„ | Hofader, Signalftein, oben. . . „1 447,90
Erdflähe (Kd.) . . . | 447,37
Hofader, Steinbruch, oberer Rand (K8,) — 452,02
” ö . Lieg, des weichen weißen 3,25m ||
mädt.Stubenjandft. (Kö,), ı 448,77
der weißen u. rothen 1,20m |
>33 3
=
n ” * ” "
mächt.Rnollenmergel(X8,) | 447,57
8 e F „„ ber 0,80m mächt. Sands |
fleinbant (Grenze Kö,,5,) | 446,77
— » e „„ be3ö4,0m mächtigen weißen |
Breccienfalls (K 32) | 442,77
= „ | Sudsrain, Markitein, oben . . 445,90
„ = pr Erdfläche (X 9 445,70 |
=: 5 Ä oberer Rand des Kd, Steinbruces | 444,70
4 — Daſelbſt, Grenze Kö, .. | 442,10
»„ |23 | Gaishölzle, —— Spite . . 500,65
bi — Erdfläche **) (K 8,) J 500,30
„124 Hirrweiler, Gaſth z. Sonne, nordw. Firfiſpitze 484,24 |
ie Schichten ftreihen hier hora 5 (beob.) und haben einen Fall von 70 |
gegen
iR Aus ben hier mitgetheilten Höhenpunkten ergibt fi) vom Gaishölzle über
Lömwenftein folgendes Profil der Stubenjandfteingruppe, von Oben nach Unten :
Grobe getigerte Sande und Sandſteine mit den darunter |
liegenden rothen —— und Sanbplatten. . „ 33,80m 5 58,20m
Rothe plaftifche —— FR a Re 8 ooeä⸗
Stubenſandſtein für häusliche Bwede “0.0... 47,00m
Weißer Breccienskalt . . F .. 4, 00m
——— er Breccienfandftein . ae ee 25,20m 5, = 71,80m
u 3 n unten grünlide Mergel mit ſchwachen Sand», 2 ih
Mergellall» und Steinmergelbänten . » .... 42,60m
Wechſel von grob⸗ und feinförnigen Sandſteinſchichten mit ö, = 30,90m
Diergellagen, den 2m mädtigen Baufandfteiu enthaltend 30,90m j9ı —
ö— 160,90m |
Auf Grund biejes Normalprofiles bat Hauptmann 28. die angebeutete |
ang der Stubenjanbfteingruppe aufgeftellt, welche fih zwar im Blatt |
Löwenftein fefthalten läßt, dagegen in anderen Landesgegenden ei t ebenfo fider |
wieber erfannt werben kann.
Atlasblatt Löwenſtein. LIII
Abtölg. N.O. | Hößeüb.d.
d. Flurkarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. _ Meere.
Schichte Nr. N Meter.
LVI 24 | Hirrweiler, Gafth. z. Sonne, —— am ſüdöſtl. |
(Kb) .| 470,82
LVII |23 | figtenftern, Kirche, Erdfläche (nörbtie Seite)
(0,40m unter dem Sodel) (Kö,) . || 345,24
„ " Grenze Ky,d, unter Tag . . || 340,00
» " Klofermühle, Wohnhaus, nn Firftfpite . || 298,76
a R Gröflähe (Ka) . . | 285,06
— Dafelbft, Waſſerſp. des Baches unt. d. ORDER 6: 283,11
A „ | Atenhau, Signalftein, oben . . ö 397,19
en Erdfläche (Kb) ... || 896,74
LVIII |23 Reiſach, Saul, Firftfpite . | 303,86 |
" fläche (1,10m unter dem
"Sode) (Oänrenbes von Kp) - | 291,71
» 124 | Oelfürft, höchſte Stelle der weftlichften Kuppe(K,) || 415,20
» 122 | Wachholder-Relter, Erdfläche = — Giebel
D auf Ka) .|| 270,25
LVII |25 Gräfiſch Bergle, höchſte Sielle Erdfl. ôò.). || 505,80
LVI |25 | Hordenberg, höchſte Stelle, Erdflähe (La) . || 548,00
n 5 Grenze Ke, La 537,00
LIV 123 Stocksberg, Jagdhaus, untere Signaltafel, Mitte 551,73
» ie . . Knopf auf d. ſüdöſtl. Firft || 550,07
» 7 ” 7 Erbfläche
dem unterften Staffeltritt (Le)
» 124 | Wafferfpiegel der Lauter am Einfluß bes Stod:
| baches (K8,) . || 372,25
| LV [2383| Hummelsbühl, höchſte Stelle, Erdflihe (K 5.) || 478,40
.S „| Griechenebene, höchfte Stelle, Erbfliche (K5,) || 498,00
» 1211 Buchberg, höchfte Stelle, Erdflache (Kbd,) . . || 459,00
30. Markung Maienfels.
(Oberamt Weinsberg.)
| LIX 130 | Maienfels, Schloß, ſüdöſtliche Firſtſpitze . 471,75
» u „Erdfl(ſüdw.S.)Thürſchw. —c 452,82
ir x greilach, Waſſerſpiegel der Brettach unter der
Brücke am nördl. Ortsende (Ka) . | 286,54
| LX 129 | Ober-Heimbad, Galgenberg, u oben || 460,63
538,39 |
1 Gröflähe (K5,) . | 460,35
„ |28 Stragenfürft, Signalftein, on — . | 380,40
War bfläche (Ki) . | 380,10
| LIX [29 Schellenbuckel, Signalftein, pt A 490,76
* " Erdfläche (Ei). D 490,20
| LVIII 29 Buchwald, Markſtein, oben. . «|| 507,67
in ” Erdfläche (K — . «|| 507,52
.» 181 Rohrholz, Markftein, oben . » . . .|| 409,16
» " " Erbfläche (K 8.) ı 408,84
- " " Baufandfteinbruh, von Koch und
Weber, oberer Rand . ! 406,50
LIV Höhenpunfte,
ur Iðbe üb. vd. |
b.glurlarten. Bezeichnung der beftimmter Punkte. | Meere. |
| |Ediete Nr. 5 Meter.
N
|Lvm 31) Rohrholz, — der 8m mächtigen fein-
förnigen wen Bauſandſteinſchichten | u” 49
| „ » | Dajelbfi, Grenze K'y,5*) 3 87,50
| 31. Markung Mainharbt. |
(Oberamt Weinsberg.)
| LV /33| Mainhardt, Kirchturm, Querbalken des Kreuzes || 493,19
er = Dadhtraufe . | 484,08
|» [81 Hohenftrafen, Sqhulhaus RR Sirhtise | 504,21
I 5 x 496,09
| - F Fuchsſchwanz, Signalſtein, oben . . | 499,30
a * Erdfläche (KiY. 498,81
| LIV [32 Nüßlenshof, Markungsgrenzflein an ber Strafen:
Icheide, — . | 497,16
| u. de Gröfl. (K5,)*) | 496,81
| III 3B31 Hohengarten, Sägrain, Straßenjtein Nr. 3, oben | 441,03
| n ” Sröfläche 440,60
x » Dafelbft, Straßenbrücke, Fahrbahn 436,60
= „| Wafjerfpiegel der Roth umter der Brüde (Kö .) 432,13
|
| 32. Markung Marbad. |
| XLI |14| Marbadı, Stadtkirchthurm, Anopf . . . || 262,39
I» " — Erdfläche (M 02 . 1 227,87
|» " " Thorthurm, Knopf . . . . || 269,06
I» " Gröfläce (M 9 — 235,56
n " Schelmengruße, Signalftein, Erdflähe (M d). 252,45
| » |» | Scillershöhe, Hängendes der 4,3m mächtigen
| Hobenederkalfe (Grenze Mt, en . || 253,66
„ |15) Ed, Eianalftein, Erdflähe (D) . . || 298,39
Al: 3. Reute, Signalftein, Erdfläche (D auf M y. 276,93
xxxviii 17) Siegelhaufen, Wohnhaus Nr. 8, Erdfläche (D) 253,70
„ 18 | Weijchäder, Signalftein, Gröfläche (DafK in 297,78
XLU 14 | Alerandersficdhe, Thurm, Kupf . . . .271,18
» „ | Lug, Signalftein, oben . . . || 281,12
In " " Erdfläche (Grenze Mt, — «) || 280,84
| » 13 | Mafferfp. des Nedars am € Einfluß der Murr (m>) 188,93
I ». [15] Alterberg, Signalftein, oben. . . \ 237,56
» ” Er dflä iche (Ke). .. 287,20
XLV 20 Hardiwald, höchſie Stelle, Erdfläche (Kp) | 357,00
*) Die Stubenfandfteingruppe (X 5) ift von Bier aus über Schönharbt |
noch in einer Mädhtigfeit von 90,8 Meter vorbanben.
**+) Die Stubenjanpfteingruppe Hat ſich hier etwa 136m mädtig erhalten.
Wbthlg. N.O
Id.Flurtarten
Schichte Nr
Atlasblatt Löwenſtein.
33. Markung Murr.
(Oberamt Marbach.)
XLIV 14Murr, Kirchthurm, Knoppf......
n ”
n ”
n n
- 13
n ”
Ixcu |ı3
” #
XLvi 18
XLIX 32
xLvı 32
N "”
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LI 183
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XLIX 93
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LvIL 28
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7 —
vun leg
n [77
n "
» ”
” 3
n 7
n ”
“ — Dachtraufe ..
— Erdfläche (öſtl. Seite, "0,5gm
unter dem unteren Rand der Senfterbant)
Kiesäcker, Signalftein, oben . .
5 Erdfläche (Serölle) . ;
Ried, Markitein an der Heilbronnerftraße, oben
» Wafjerfpiegel “ — ara
Fliegau, Signalftein, oben . . —
Gröfläche (M: d ;
Untere Wanne, böchfte Stelle d. Waldes, Erdfl. (Ko)
34. Markung Murrharbt.
(Oberamt Badnang.)
Efchenftruet, Hager, Signaljtein, oben .
Erdfl. F 34)
Hafenhof, Markitein, oben (Kr). .
“ Liegendes von KP. : . . ..
Hängendes,
Wafferfpiege ber Murr am Einfluß des Harbachs
35. Markung Naſſach.
(Oberamt Marbach.)
Epp II, Signalſtein, oben . . ..
Erdfläche (L e) —
Fuchsbühl, Signalſtein oben . . .
pr e Erdfläche (K =:
36. Marfung Neuhütten.
(Oberamt Weinsberg.)
Nenhütten, Pfarrhaus, nnd ——
— u Erdfläche (n. ©., 0,97 m
unter * Sockel) 5)
Ebene, SERIEN, oben .
Erdfläche (K &;
Steinfniffe I, "Signalftein, oben . .
Gröffühe (R5,)*) .
Steinknikle III, Signalftein, oben . »
Erdfläche (Kb). >
Steinknikle, Signaltaune, — ..
Erdfläche (K’5,),,
"- ”
LV
He |
. Bezeichnung der beitimmten Bunte. eere.
Hte |Rr. — Meter. _
502,87
490,03
518,45
518,04
524,59
524,15
518,90
518,56
541,69
521,46
520,26
*) Die Stubenfandfteingruppe (K’5,,K 5, und Kd,) ift hier in ber Richtung
gegen Unterheimbadh 187 Meter mächtig entwidelt.
LVI Höbenpunfte.
Aöthlg. N Höbe üb. d.
b. Blnefarten. Bezeichnung der beftimmten Punfte. Meere.
Shihte Mr. METUNDEE INSEL SESEHSSURNERSUER RER, |... >
37. Wartung Reulautern. |
(Oberamt Weinsberg.) |
LIVv 124 Sänipersbeig, Waiferfpiegel der Lauter am |
| Einfluß des Stod3badhes (K5,) . || 372,25
| LIII |24 Steinäberg, höchſte Stelle, Erdfläche wi . || 533,50
» 123] 2ettengrube, Signalftein, oben . . 524,08
In ö Erdfläche (L e) . || 523,73
| LII 124 Vorderer Aſchenberg, höchſte Stelle, Erdfl. (La) | 512,00
| telbaches (K &,) - | 327,41
38. Markung Oberbrüden.
(Oberamt Badnang.)
XLIII |30 | Oberbrüden, Kirchthurm, Ruopf . .» . .
wer . » " Dadtraufe . .
n " " Erdfl. (nordöſtl. Seite,
0,72m unter ber Fenſterbank) (Ka)
„ . |26 —— der Lauter am Finfinß des Den⸗ |
u 2 Wafferfpiegel des Kaltenbronnenbachs am Ein: |
‚| 8308,15
300,63
287,23
fluß des Heslachbaches (K a) 286,43
XLII |30| Zwiebelberg, in oben . . || 360,13
— Erdfläche a) . || 359,85
⸗ Gemeindeboden, Grenze (K«, £) . . . || 366,90
5 2 Grenze (KR,F) » » . . . || 379,90
I. 18 Rothenbühl, Signalftein, oben . . . . || 328,37
u Erdfläche (Ka) . .|| 328,07
|XLIV |31 araihel. Hohenader, Signalſtein, oben . 496,81
a J Erdfl. Es) 496,63
39. Markung Oberftenfeld.
(Oberamt Marbad.)
XLIX |18 | Oberftenfeld, Stiftäfiche, Thurm, Knopf . . || 265,39
r Pr " „ „ obere Dachtraufe 259,12
n " " ” Erdfl. (öftl. Seite,
i 35m unter dem Sockel) . || 233,32
Ri „ | Hochwiejen, Markitein, EHE 5 2-51 a BR
a 5 Erdflähe - - „ . „|| 227,50
“ — Waſſerſpiegel ber Bottwar am Ginfluß bez
ee . || 225,83
L |17| Stod, Signalftein, oben . 287,23
I» n Erdfläche (D auf K e) . 286,93
I» 116 SerRberg I, Signalftein, oben . . || 374,93
|» u | — Erdflache (K 5), . || 374,51
5 - Grenze Ky,d*) . 2 00. .|| 868,80
14 Egarten, Markſtein, oben ( Ky)... „II 335,55
| *) Die „bunten Mergelu des Keupers (Ky) find am Forſtberg
J 34,1 Meter mächtig.
— —
in — —
Atlasblatt Löwenſtein. LVII
FT a ee ee A Süpe ib. b.
d. F Karten. Bezeichnung der beftimmten Punkte, eere.
Ehe 0 — — Meter.
L 116 ie — inK 4, oberer Rand (Cy) 339,69
u z Hängendes ber KR Eelfen || 332,69 |
a z „» Liegendes vn 324,69 |
* — Daſelbſt, Grenze Kß,y .» ...1334,60
LI 18 Eiſenhardt, Signalkein, oben . : 285,80 |
A 2 Erdfläche (D auf xX * 285,53
XLVII I8 Cichtenberg, Thurmruine ‚ oberer Rand bes |
Mauerfranzes am füböftlichen Ed || 400,47 |
. 5 Schloßthor, Portalfhwelle (Kö,) || 370,34
» “ Lichtenberg, Signalftein, oben . . . .|| 375,56
u Erdflähe (Kd,) . . | 375,33 |
: ö Sartenfeld, Höchfte Stelle (K5,)- - 380,53 |
» 19 | Neumwirthshaus, Langgwand, Signalftein, oben 389,87 |
Be re Eröfl.(K 8.) | 389,47 |
XLIX 120 Eſchach, Erdflüche am "Waldrande (Ka) . .|| 287,00
* „Hagſtolz, (Rieſenbergle) höchſte Stelle, Erdfl. (Kö,) || 397,00
40. Markung Oppenweiler.
(Oberamt Backnang.)
XLVI |27 | Oppenweiler, evang. — Knopf.232,88
41. Markung Pfedelbach.
(Oberamt Dehringen.)
LX |30| Gleihen, Schulhaug, — des Dachreiters || 467,62 |
n " „ " Dadtraufe . 278,38 |
n " ” Erdfl. (führt. |
| Seite, 1,10m unter dem Sodel) (A) . || 262,66 |
XLV |26| Staigader, Markftein, oben 2 20. 260,04 |)
» |» Gröflähe (MX) . 259,89 |
we * Waſſerſp. d. Murr! am Einfl.d. —— (He & ö 250,54 |
XLVI /26 | Erlenflinge, Markjtein, oben . . 323,22 |
n Z Erbfläche . 323,07 |
» |» | Im alten Berg, Hängenbes ber Werkfteinfchiefer 324,40 |
F P Liegendes „ 319,50 |
» 1125| &harlottenhof, Sodel der Remife am fühl. Get || 364,31 |
n ” fr Erdfläche (K5,) Fe a 863,71 |
|
» " ” Erdfläche (öftlihe Seite) |
(0, 80m unter dem Sodel) (K5,) .|| 455,96
» 131] Hohe Ebene, Markſtein am Walded, oben . . || 460,69
| n 7 Eröfl. (K,) 460,59
| LXI 130 Sulzberg, höchſte Stelle, Erdfläche (XG2) .. 4498,60
42. Markung Reichenberg.
(Oberamt Backnang.)
| XLVI 127 Reichenberg, Schloßthurm, an — 355,69
— 7) " Erdfl. (fübw. Seite)
(0,68.m unter dem Sockel) (K5,) - |! 831,46
LVIII Höhenpunfie,
Er ner
| Söge a. üb. d. |
Möthlg
jb- — Bezeichnung der beſtimmten Punkte. | Meere.
Sister. | Meter. ·
zuvnler | Wüſteäcker (Hahnbühl) Sina, oben . J 396,33
a 5 Gröflähe (X 5,) | 396,03
„ ” Ellenweiler, Bronnenrain, Markftein, oben . || 277,48
—“ „Erdfl. (Ka) | 277,37
„ I» a ” Grenze Ka,ß . .|| 277,90
” „ " „ ß, Ye. 285,90
» 1281| Kalfhalde, Steinbruch, oberer Rand *) * td)! . || 294,86
— F Heumaben, Markſtein, oben . . | 289,86
In " Erdfläche (M d) . 0. ..1 289,76
IXLVN127 Sreutwalb, höchfte Stelle, Erbflüähe (K5,) . || 484,00
|» 24 Brenntenhau, bödhite Stelle, Erbfliche (K5,) . || 498,00
| XLV 126 | Aidelbady, Wafjerjpiegel der Murr am Einfluß |
| des Aichelbaches . | 250,54
28 | Kelterberg, Markftein, oben . ... . || 362,58
“ m ; Gröfläche R . || 362,40
” " A Hängendes be3 KR Werkfteing . . | 376,40
” > = Liegende „ | 357,10
L 127] Dauernberg, Ebene, Signalftein, oben a 460,31
2.35 Erdfl. (K 5,) || 459,81
ww 26 Langidieſe, Waiferſpiegel der Sauter unter der
Straßenbrüde (Grenze Kß,y) . || 301,86
|
43. Markung Rielingshaujen.
(Oberamt Marbad.)
| XLIII |18 a — Knopff. 1301,40
m Mi Dadıtraufe. . . || 288,28
— me Erdfl. (öſtl. Seite)
"0, 60m unter der Thürfchwelle) (MT) . || 268,87
. „ | Wafferjpiegel des Baches umter der Kirchenbrüde || 266,30
u „ | Bfaffenäder, Signalftein, oben . . 305,58
m z e Erdfläche * auf Mt) 305,30
| XLIV 118 Grund, Signalftein, oben . . . ... 306,46
ES . — Erdfläche (K — 306,35
IXLv [19 Kaiſersberg, höchſte Stelle, Erdfläche (K5,) . || 342,00
*) Diejer intereffante Kalkbudel ift_ rings umlagert von den Gipsmergeln
des unteren Keuperd, er iſt alſo durch Dis fation in jeine heutige relativ viel
au bobe Lage gekommen. Die Schichten zeigen in dem großen Steinbruch be—
eutende Störungen, das Streichen berfelben ift meiit hora 2 (beob.), der Fall bis
u 15° theil® gegen Nord, theild gegen Süd. Es zeigt fih von o en nad unten
Iolgende & Schichtenreihe:
Graue ſandige Mergelſchiefer, graue Sand ſtein⸗
platten und Steinmergel - » » 2 2. 4,50m (Mt)
J Dolomitbänle - » 2» 2 2 2.2. “00. 1,00m
I fettige Thonſchiefer . . . —41 um (Me)
J Mächtige dunkelblaue Dolomitbante Fa a 5,50
| Mächtige jpäthige Kaltbank (Strafenmaterial) . — 00m (M5 oberfte Schichte.)
Allasblatt Löwenſtein. LIX
ſe —
db. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte.
44. Markung Rietenau.
| (Oberamt Badnang.)
| XLVI |23 | Rietenau, Kirchthurm, Knopf . » + - 325,19
in " . PR Dahtraufe = +. . || 810,49
n " — Erdfläche (ſüdliche Seite,
0,60m unter der Thürſchwelle) (Ka) . 296,88
= » | Babgebäube, Erdfliche am Eingang (Ke) .. . || 286,68
B) » | Badwiefen, Wafjerfpiegel des Baches (Ka) » 286,13
XLV |23 | Nonnenäder, Signalftein, oben . . +.»
- " " r Erdfläche (DaufXe) || 308,22
XLVII 24 | Steinenberg, höchſte Stelle, Erdfläche (Kb) . || 402,00
| ö
N v Forſt # " .
IxLvm 24 Schweinsberg, höchſte Stelle, Erdfläche (K ö,) | 511,00
45. Markung Scheppad).
(Oberamt Weinsberg.)
| LXI |26| Hohenaker, Signalftein, oben. . - +
" „ Gröflihe (K ) - - | 296,26
5 Fi “ Steinbruch, oberer Rand (KR) . || 295,86
„ Häng. ber Werkiteinbant (K'p)*) | 291,16
rn ” x
46. Markung Schmidhauſen.
(Oberamt Marbach.)
LIT [19 Nothenberg, Signalſtein, oben..334, 68
J L, J Erdfläche ( Ty) .. 334,21
„ „| m Grenze KB, Y =». + 3...» 324,20
» I» | NReißich, Hängendes der Werkfteinfelfen (KR) . || 315,20
n ” „Liegendes „ w (Kp$). || 810,20
“ „ | Settenbah, Kelter, Gröfläche am weitl. Eck (Cc) 260,20
- » | Dafeldft, Wafferfpiegel der Bottwar am Einfluß
bes Klingenbacdhes (Ka) . || 256,78
» 21] Klingenhau, Markungsgrenzflein Nr. 9, oben . 438,93
| n n " Erdfl. (õòõ,) 438,61
| LI |21| Sillensbad, Klingenberg, Signalftein, oben . | 4831,11
1 ä — „ Gröfl. GCo) 430,80
LIV 121 | Kaifersbadherthal, Markſtein, obe. 340,81
| i A Gröfläihe (Ky) . || 340,50
” „| Wafferfpiegel ber Bottwar am Einfluß des
| Kaifersbaches (Grenze KA,y) - || 313,14
| LI [22 | Koblfammerwald, (Salzlede) h. Stelle, E. (K 9,) | 484,00
| 19 | Gagernberg, Kelteräder, Signalftein, oben . . | 362,30
" ” j " 7 Erdfl. (K 0) 362,08
„I Dafelbfi, Grenze Ky,9. 2. 2 000.0 | 859,57
20 | Maad, Wohnhaus des G. Schöneck, Erdfl. (K’d,) | 366,97
*) Die obere Lage ift 5,50m mädtig, barunter liegen 2,0m Mergel unb eine
zweite Lage von unbelannter Dide.
LX Höhenpunfte,
Mm 78 debe üb. b.
|d- Blurtarten Bezeichnung der beftimmten Punkte, eere.
Schichte Mr || — Meter. _
| AT. Markung Schjelberg.
| (Oberamt Badnang.)
| XLII 32 | Sechjelberg, Wohnhaus des Gottlieb Elſer,
| wetliche Firftfpige . | 509,61
|
„» |» | Dafelbft, „Erdfläche (X) “| 498,25
» 183) Sallenhöfle, Signaljtein, oben. . . . «|| 537,63
n ” Gröflühe , 537,30
F Dafelbft, Hängenbes ber Stubenfandfteinfelfen
im Fetzerſchen Bruch — ö s) . || 527,55
“ " " Liegendes (K0,) . . i . || 521,55
| » 181] Eißad, Signalftein, oben . . . . . || 497,03
I» |" " " Gröflähe (X) . . . || 496,77
48, Markung Spiegelberg.
(Oberamt Badnang.)
LI |26 | Spiegelberg, nr Kuf 2 2 00. . | 8359,84
I» " » Dahtraufe . » 350,37
we — — Erdfläche (ſüdl. Seite,
2,11m unter dem Sockel) (K 9) . || 326,03
» „ | Runzenbucdel, Signalftein, oben . . . || 356,89
» Ir „se (Kö) .|| 356,68
n_ |25 Jurkopf, Grenze 8, . || 509,60
LII |26 | Wafjerjp. der Lauteram auf. d. Dentelbaches Xon 327,41
J L 126] Bauerwiefen, Waſſerſpiegel ber Lauter unter der
Straßenbrüde (Grenze K’A,y) » | 301,86
LU 127 | Groß-Hödberg, Leimgrube I, Signalftein, oben || 539,02
» |” " ” A „ Gröfl. (La) | 538,62
„ " " " R Grenze Ke, La
Ä unter Tag . | 516,00
LIU 1/27 | Schlagbühl, Signalftein, oben . . . „|| 524,06
|» n Erdfläche .323,70
LI 27 Starkader, Signalftein, oben . . . + || 491,48
n " = " Gröfläche (T 2). . . | 491,15
in " Grenze Ka, La . . . . . „|| 490,55
| » [28 Latſchel, Signalſtein, oben ... . . .|| 525,50
| „ " Erdfl äch che (L 5 525,34
| LIV 26 Vorder-Sücelberg, © ulausiimnden, Knopf 519,56
In D „Erdfl. a. ð. Giebel(Ko,) | 506,19
| .».. 197 | Steinberg, höchſte Stelle, Erbfläce (Le) - . | 563,00
| LIU 126 | Ebenfeld, Signalftein, oben. . . | 497,01
In " Erdfläche (K d,) . . «|| 496,76
| n |28 Greutwalb II, Signalftein, oben . . . || 562,19
5 1% Erdflähe (La) .|| 561,95.
I» 29 Heriulensberg, höchſte Stelle, Erdflihe (La) . || 557,50
Atlasblatt Löwenſtein. LXI
Much N.O. | 9öbe 8, Ei
d. Flurkarten Bezeichnung der beſtimmten Punkte. eere.
| Site Nr. Meter.
49. Markung Steinbad.
| (Oberamt Badnang.) |
XLI /27] Spitader, Signalftein, oben . . 321,57 |
In " Erdfläche (D auf X 5 321,27
XLIII |28 Kohlhau, Kelter, Erdfläche Ko). . || 305,00
(
| XLV [29 | Kelteröberg, höchſte Stelle, Erdfläche K 2,) . || 542,42
50. Markung Steinheim an der Murr.
(Oberamt Marbad.)
| XLIV |15| Steinheim, Kichthurm, Knopf . . - . . || 239,31 |
. Im P ü Dachtraufe . . 225,34 |
„ ” p u Erdfläche (nördl. Seite, |
Thürfchwelle) (MO) . || 199,44 |
» P Wahlwieſen, Markſtein, Erdfläche (A) . 197,06
In » I Wafferfpiegel der Murr am Einfluß ber volivat 193,44
| XLIH [16 | Hegnadh, Signalftein, * 277,87
Eroflaͤche (D auf My). 277,65
„ 115 s Marfungsgrenzftein, Erdfl. D auf MY 279,13
XLY1 19 Hardtwalb, (Griegberg), höchſte Stelle, Erdfl. (Ku) || 327,00
|
|
| 51. Markung Steinsfeld mit Lehren.
| (Oberamt Weinsberg.)
| LX |18| Steinzfelb, er Knopf. » . .» || 245,03
u Tr: 5 Schloß, Dachtraufe . -» 230,44
|» __|r Erdfl. (j. Seite), (D auf X c) 219,15 |
LVIII |18 Schilpenklinge, Wegweiſer auf der Kreuzſtraße, |
| Gröflähe (KK) . | 300,85 |
In „ | Steigwald, Oberamtsgrenzftein Nr. 80, oben . || 810,73 |
ir Il " R Gröfl. (Kp) | 310,07 |
I» 1 „ böchfte Stelle, Fahrbahn des Weges (Xp) | 828,23
52. Markung Strümpfelbad.
| (Oberamt Badnang.)
| XLIV |25 | Hauptäder, Signalftein, oben . 309,76 |
Ir» 1» Erdfläche (D auf Ko) 309,23 |
„126 Rise, Signalftein, oben- « » © . 309,74 |
„ " Erdflihe (K 0). ...)| 309,17 |
— Hängendes ber Cyelas-Bank . . 306,87 |
| XLV |26 Satharinenhof, Trottoiram Portald. Sagdfchloffes | | 308,57
| 53, Markung Sülzbach.
(Oberamt Weinsberg.)
LXI |19 | Sülzbadh, Kirchthurm, ee er 0.1 232,17
» Ir = R obere Dachiaufe | 208,32
n ” ” [7 Erdfläche (oſtliche Seite, |
0,85m unter dem Sodel) (Ka) .. 188,07
LXI Höhenpunfte.
IuSth1g. n.o. | Höbe üß. d,
d. Flurtkarten Bezeichnung der beſtimmten Punkte. eere.
IS — j Beten.
54. Narkung Sulzbah an der Murr.
(Oberamt Badnang.)
Felſen (Kp) .|| 360,00
Sohle des Brucdes (Kg) || 348,87
IxLvu 29 | Sulzbad, BRITEN: Kupf . » 310,77
„ " u Schallladen, obere Kante 295,92
4 # a Erdfläche (ſüdliche Seite,
0,30m unter der Thürfchwelle) . „| 272,35
“ „ | Seelbady , Liegendes der verrutichten Werkitein-
ſchichten er ß) 274,96
I: ii Markftein, oben . . „|| 286,70
I» 1. Erdfläche — ..28651
I» Ir Hohwurzel, Signalftein, oben . . .|| 827,12
I» „ " sum (K Ö 326,82
r " ” Grenze Kß,y — . +1 823,12
„ „ | Mäder, Signalftein, oben . . 2.2.1 427,53
| n " Erdfläche (Kb). . ° | 427,09
In 128 Sautern, Markftein, oben . A . | 261,60
I» " " Erdfläche (A) : 261,36
n Waflerfb. der Murr am Einfl, der Sauter (A) | 259,44
xLvın|2s Lautern, Roßftall, Grenze Ky,0*%) . „ . „| 39,72
In " Grenze KR,Y*) » » . .|| 360,87
|» ” Roßftall, Markftein, oben . . ...|| 377,90
} n " " " Erdfläche (Ky).. . 377,77
" " » Werkfteinbruh, Häng. ber ungeflörten
n ”
In 189 Sturzweinberge, "Hängendes ber K # Schiefer . | 354,31
» R Pr Liegendes u P 342,31
. — — Markſtein, oben . . . . || 848,17
ww e Erdfläche (K DR . | 348,06
|XLIX 129 | Sturzwald, höchſte Stelle, Cröfläde (K 05) . | 451,60
| L [28 Bogelbeerde, böcite Stelle, „ (Ko, ' 472,00
In „ | Alein-Höcberg, Waſſerfeld, Signalſtein, oben : | 444,93
5: 3 „ Eröfl. (K 2). | 44472
I» R Haldenader, Signalftein, oben. . . || 462,59
» . Erdflüche (K 8) . i | 462,43
| „1830 Serwinkel, Hofüder, Gignalftein, Ga email 485,46
—4 Erd K,) | 485,23
LI 131 Tannenfeld, Maͤrkſtein, Erdfläche (K a, —* | 540,97
| ZLIX 32| Bwerenberg, Zeil, Signalftein, oben. . . 486,38
ur Fedfläche (K d,) | 486,09
IXLV1 31 Großer Finnelwald, höchfte Stelle, Erbfl.(Ko,) || 456,50
ALVI '31| Sartenbad, Daifenfeld, Signalftein, oben . „|| 270,91
= " Erdfl fläche (Ka) 270,71
” " Waſſerſp. der Murr am Einfluß des Haſelbaches 268,65
Die bunten Merg el⸗ ſtehen alſo hier 32m mächtig an.
EItTTTeeC —— |Söbe üb. d.
d.Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte, eere.
Meter.
XLVU 820 Haſenhalde, Hängendes des 5m mächtigen Werk—
Shihte Kr.
Hua
4
—
2MAa 2 22
<
—
=
2
u“ Deuuuu *
—
|
LVIH
n
Atlasblatt Löwenſtein.
fteing (Grenze KB, 7)
Hafenhalde, Signalftein, oben . . . ..
: » Erbfläche (Ky)
Harberg, Signalftein, oben. . ». 2...
" 5 Erdfläche (KßH) ..
Siebenknie, Berg, Signalſtein, oben . . .
" " " Erdfläche (Kö,
Springftein, höchſte Stelle, Erdflüche (K'0,)
Eſchelhof, Sumpfwaldebene, Signaltanne, Tafelm.
J Marke ...
„Erdfl. CKCoa)*)
Sttenberg, Bildacker, Signalſtein, oben . . .
” w " Erdfl. (K 95)
55. Markung Unter-Gruppenbad).
(Oberamt Heilbronn.)
| Unter-Gruppenbad, Kichthurm, ſüdlicher Knopf
- — J Dachtraufe ..
„Erdfl.(öſtl.Seite,
1,60m unter der Fenſterbank) (D)
Heerdeider, Markftein, oben (DaufKa) . .
Taubentränke, Signaljtein, oben . .» 2...
“ — Erdfläche (Dauf Kp)
Dornberg, höchſte Stelle, Erbflähe (KO) . .
Großfeld, Signalftein, oben . . 2. 2...
— Erdfläche (DaufKax).
Maßholder-Ebene, höchſte Stelle, Erdfläche (C4)
Stettenfels, nördlicher Schloßthurm, Knopf .
“ a — Dachtraufe
5 Erdfläche**)
(jüblihe Seite, Thürfchwelle) (Xp)
Hahnenfturz, höchſte Stelle, Erdflähe (Kp) .
Sandberg, Signaleihe auf der höchſten Stelle,
Tafelmitte
/ v " " ” " Marke
" " v „ " Erdfl.
“ * .
Peine
|
LXUI
e
352,30
362,08
361,85
448,20
447,95
499,07
498,76
540,00
569,99
543,47
542,42
478,29 |
477,84 |
276,21
266,33
252,78
301,58
297,01
296,71
334,78
281,95
281,64
336,99
326,34
317,97
307,26
328,23
397,45
382,80
381,80
'*) Konftruirt man aus ben gemefienen Punkten ber Grenze RK, y bie
Grenzfläche, fo ergibt fich für den Kompler zwiſchen Oppenweiler, Bartenbach
und Oberbrüden ein mittleres Streichen ber Schichten von N. 1310 0. und ein
mittleres Fallen von 1,7400 gegen Nordoſt. Projicirt man nun ben höchſten Punkt
der Sumpfwaldebene auf dieſe Fläche und nimmt für Ky 32m in dtechnung, fo
findet man, daß die „Stubenjandfteingrupp es hier noch 152m mächtig ift.
*+) Der "Schil
it 10,5m mächtig.
.-
fſandſtein⸗ des Keupers (KA) auf dem das Schloß fteht,
LXIV
[astH1g.
d. —252
Schichte Nr.
*
ss Ps ss ss 4
| LIX
Höhenpunfte.
Bezeihnung der beftimmten Punkte,
56. Narkung Unter-Heimbach.
(Oberamt Weinsberg.)
unter⸗Heimbach, die u —F
Dadhtraufe
" Erdfl. (Öftl. Seite,
” 0,76m unter dem Sodel) (Ka)
Bud I, Signalftein, oben . . :
Erbfläcdhe (K 8) .
Straßenfürft, Signalftein, oben . .
Erdfläche (K ö ) i
Gemeinbeebene, höchſte Stelle, Erdfläche (K d,)
Unholdenweg, Markftein, oben (K?). .»
Wafferjpiegel des Bernbadh am Einfluß des
Hagenbachs ( KA)
Hufeiſen, Hängendes ber 5m mächtig aufge—
ſchloſſenen Kp Felſen (Gr. EA, y.
Lange Rain, höchſte Stelle, Erdfläche Ks ds)
Salle, Signalftein, oben . P
Erdfläche (Ka). —
Hamberg, (Heimberg), SUN som .
R " fl. (Ko,)
57. Markung Unter-Heinrieth.
(Oberamt Weindberg.)
Unter-Heinrieth, Kirchturm, Knopf » . » »
" " " Dachtraufe FR
Erdfl. (öftl. Seite,
0, 93m unter der ——— *
Thalbach, Markftein, oben
Erdfläche (A)
Wafferſp. der Schotzach am Einfl. d. Suhtadest4)
Steinlesäder, Signalftein, oben . ’
Erdfläche (K 9) .
Birfenbufch, Signalftein, oben . . —
Erdfläche (K —
Steinsfelderſchlag, höchſte Stelle, Kreuzweg, E. (Kp)
Dorhof, Spatenhalde, Signaljtein, oben . .
"” n Erdfl. (X 9,)
Markitein, oben (K 9) -
Holzwiefen, Markftein, oben .
„ Waſſerſpiegel des Buͤchbaches im
Meg (Grenze Kß,y)
Bernerftaigle (Wolfsberg), höchſte Stelle des
Waldes, Erbfläche (K o,)
Unterer Hobberg, Hängendes ber KR Bellen .
|| Höße üb.o. |
Meere.
Meter.
291,59
273,99
256,99
304,93
304,53
380,40
380,10
380,00
281,12
277,47
286,73
417,10
361,34
360,94
349,90
349,54
280,48
273,22
255,42
242,99
242,80
241,36
297,80
297,46
308,31
308,11
300,85
361,18
360,88
344,48
298,79
298,26
376,68
318,52
gss m
» ps ss
Atlasblatt LWwenſtein.
58. Marfung eh
(Oberamt Weinsberg.)
Weiler, — Knopff
Dachtraufe ..
Erdfl. (nördl. Seite) a)
Waſſerſpiegel des Schlierbaches unter der Brüde
im Ort (Ka)
Sandrain, höchſte Stelle, Erdfiäche (Ks) - -
59. Marlung Weinsberg.
Rappenhof, —— ENGE oben .
— Erdfl. (Ko)
60. Martung Willsbech
(Oberamt Weinsberg.)
Willsbach, Kirchthurm, eier : s
— * untere Dachtraufe
Erdfl. (öftl. Seite, Socel D)
Bahnhof, Schienenhöhe Ke). .
e öhenmarfe Nr. 67 am Güterfhuppen
" Tauſenderſtein Rr.7 ————
Zeilberg, Signalftein, oben . . : R
Erdfläche (K y a
Zeilberg, Steinbruch, ängendes von KR .
iegende u m
Offeiensberg, Signalftein, 2 —
Erdfläche (K —
Fohrenberg, höchſte Stelle, Eröflihe (KP) -
61. Markung Winzerhanjen.
(Oberamt Marbad.)
Winzerhaufen, — Knopf.
Dadıtraufe .
Erbfl. (ſüdw. Seite,
1, 02m unter der —————
Stich, Oberamisgrenzein nd ;
ü bflühe. » + .
a Fahrbahn” im — (Paß) ..
Abſtetterhof, Schinderwaſen, nr ober
€. (DaufKe)
Freifcid, Signalſtein, on 2 A
Erdfläche (D auf X a)
"
"
Wunnenflein, Thurmruine, Mitte der Signaltafel
" „ obere Fläche des Mauerkranzes
am nordöſtl. Ed .
„ „ Erdfläche (Thürfchwelle) (K fi 3
. Yahrb. 1871. —
237,81
230,61
218,81
217,76
436, 70
244,50
244,05
229,89
.n 215,49
197,28
204,91
204,63
205,23
270,87
270,48
286,68
275,68
262,39
262,10
274,77
277,54
271,54
249,64
305,86
305,07
303,08
275,01
274,64
269,09
268,77
401,73
399,51
392,01
LXVI Höbenpunfte.
«3.
—— an: der bejtimmten PBunfte,
— — —
Wunnenſtein, Grenze Ky,d, - - e 0... 881,78
— —— E67 5 8 ee 865001
‚ß . | 341,01
Holzweilerhof, Bean Signalen, oben . | 273,34
A — „ Gröfl.(D) || 272,98
62. Markung Wüſtenroth.
(Oberamt Weinsberg.)
Wüſtenroth, ———— Knopf ..
Dadıtraufet. ..
Erdfläche (öſtl. Seite,
0 ‚83m unter dem unteren Sodelraud) (K 0,) |,
Raitelberg, höchſte Stelle, Erbfläde (La). .
Heßberg, höchſte Stelle, Erbflähe (K2d,) . .
£ohmühle, Wafferfpiegel ber Sauter am Einfluß ||
des Stodbadhes (K9,) . |
Luftheimerwald, höchſte Stelle, Erdfläche (K 0,)
Stangenberg, höchſte Stelle, Erdflähe (La) .
Spatenhof, Signalftein, oben . .
Erdfläche (K »⸗
Neubruch, Signalftein, oben .
Erdfläche (K d,). j
Hals, Waſſerſpiegel der Roth am Einfluffe des
Dachsbaches (Ko,) .
TEEN NIT
Nachfchrift zu den einleitenden Bemerkungen auf Seite XXX VI.
Zum Zwede der Ausrechnung des Betragd der Erdfrümmung
für die verſchiedenen Diftanzen, ſetzt man befanntlih an Stelle des Erb:
ſphäroides, eine mit demfelben möglihft nahe, zufammenfallende Kugelfläche,
Für die neu berechnete Tafel ift der Krümmungshalbmeijer nad Bohnen:
berger zu 6386 554 Meter angenommen worden.
Die zur Berechnung der Höhenpunfte im Atlasblatt Löwenſtein ver=
wendete neue Rorrektiongtafel, über den Betrag ber Strahlenbredung,
ftüßt fich ebenfall3 auf Bohnenberger3 Grmittelungen. Es wurde berfelben
nad feinem Borgange ald mittlerer Nefraftionzkoefficient, */z k = 0,0725
zu Grunde gelegt, wad auch für die mittlere Landeshöhe mit ber Aufftel:
lung Bauernfeinds nahe ftimmt.
4
LXVI
Erflärung
der geognoftifchen Bezeichnungen,
welde bei
Deſchteibung der einzelnen Höhenpunkte
angewendet find.
m
TT Nagelflue. Kt Bonebedſandſtein.
Ts Dbere Süßwafjermolafje. | »\K a Obere Knollenmergel.
T5 Dbere Meeresmolajie. =.’K5') Stubenfandfteingruppe.
Lertiär.
"
=
Brackwaſſermolaſſe. 3 )Ky Bunte Mergel.
7T Unt. Süßwaffermolaffe. | FIX Scilffandftein,
Ta Untere Meeresmolajie. ‘Ka Gipsmergel,
IT Krebsſcheerenplatten. ME Lettenfohlengruppe.
Js Korallenfalf, Darm., Dol. Ms Muſchelkalkdolomit.
ö SAN u. oolith. Felſenk. AG Hauptmuſchelkalk.
2
acunofa:Kalfe, ẽ y Anhydritgr. mit Steinſ.
-
%
—
JR Wohlgeſchichtete Kalke. Mß Wellenkalt.
Ja Impreſſa-Thone. Ac Wellendolom. u. Mergel.
Weißer Jura.
=
= ‚OL Drmatenthone. =/Bt Shhieferletten.
3198 Barkinfonoolithe, =4B es Blattenfandftein.
„)05 Oftreenfalfe, =\B5 Thonfandftein.
="\0y Blaue Kalke. EIBy Grobförniger Sandſtein.
3108 Eijenoolithe und Sandſt. SfB# Konglomerate,
3\0« Opalinusthone. @\Ba Tigerfandftein.
LT AQurenfiämergel. r ‚[R. Rotbliegendes.
Ls Bofidonienjchiefer. =2iGr. Granit.
s)L5. Amaltheenthone. © ,/Gn. Gneif.
& |Ly Numismaliskalke. Py}
: &1P. Porphyr.
Lß Turnerithone. =54V-Ve. Bafalt und Tuffe.
Le« Arcuatenkalk und Sanbft. | ®” \Pr.-Pht. Phonolitheu.Zuffe,
1) Kö, bedeutet ben oberen Theil der Schichten ber Stu-
benfandfteingruppe, welcher ben eigentlihen Stubenſand in ſich
fließt. Kö, bezeichnet dagegen bie mittlere Bartie, welche bei
Löwenftein durch das Auftreten des mächtigen grobförnigen Breccieins
fandfteing und des Breccienfalfes ———— iſt, während anders
wärts Fleins- und Mühliteine diefe Region vertreten. Kö, endlich
marfirt die unteren Straten ber Gruppe, in welchen ein fein
förniger Baufandftein eingejchloffen if.
Das jchlieglihe Verwitterungsproduft aller Schichten der Lehm
bat das Zeichen D erhalten.
Der Thalſchutt ift mit A bezeichnet worden,
—— EL NS DL SL DALE
LXVII
Aeberficht
über bie
Dbrtämter und Gemeinde-Mlarkungen,
für welche in den vorftehenden Höhenverzeichnifien Punkte angegeben find.
I. Oberamt Aalen. . as : Seite.
Markung: Eeite, eip DIN . . 0... XXXIV
Adelmannsfebn . . . .. xXVI en fe RE ne m
Pommertsweille - . XXV z A: xxıv
II. Oberamt Badnang. V. Oberamt ———
— zu | Seite.
Sof 26 en, SEE ———— Ko xvu
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7
Mur th a rbt a MR Th UL V —5* = .. 2. 8 0 98 08 II
Dber»Brüben . . . “ . J . LVI Geitin en n “ = ’ ® * ” v =.
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R eichenberg 7 DE VE ae er en LVII 337 . on 2 4— X *
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Sechſelberg 9 * “ ⸗ * . LX Bf bI5 z 2 s J N n . vie
Sruaslen . . a ER 2 et. LX Fin bag. an ee) DEE ZB DEE er vu
nes: Dre En eo... XXVIii
Strümpfelbach F en LXI
Sulzbad an der Mur . . . LXII
III. Oberamt SKefigheim.
Markung : Seite.
öplingen | DI VII
Rofenberg ' u eat a XXIX
Schrezheim Der a ya
Schwabsberg . — e “ . ZXX
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Slefeld . . . . — — XLIX Saotien — IX
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IV: — Crailsheim. Unter Enden ae xI
Markung: Seite. | Walrheim . . ei XI
zum . Bee Bee N EV Strenge" ee.
1%) a . a . . eo J u * ® 3— 3— * *
Grünbelharbt” ME — Öbingen . . a a xXIH
ee VI. Oberamt Gaildorf.
re a BE Bu Zur ze — Markung: Seite.
— ER Seifertöhofen . . 2 2.2. xIx
zeutershauſen J v San * Rode: BEN XxxXV
Yuftenau ( * Suftenan) oo. V Mittel-Fiihach ae xXXV
Dia — REES an Ober-Sonthein . ». . » . » XXV
OberSpeltach Lead BE xXxVI Sulzbach am Kocher eo... XxXxI
Onolddem . oo 0 00... Ze VII. Oberamt Hall,
—— ua i WERTE: XXX Markung : Seite.
Stimpfad a — xxx Große Nitorf —— — ——
t ⸗ * [2 ⸗ . . n ers a * “ . “ “ . f}
5* wfietien Unter Sontheim . . . XXXII
Baldidanı We ee XI
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VIII. Oberamt Heilbronn.
Markung : Seite,
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IX. Dberamt Ludwigsburg.
LXIX
XI, Oberamt Dehringen.
Markung: Seite.
Abdolzfurhththt XL
Geißelhardt . - — XLV
Pfedelbach. . 7 08 00. 0“ LVI
XH. Pberamt Weinsberg.
Markung: Seite. Markung: Seit
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Benningen — XLoOI ufelteag 2 ne *
r mmter w er . . 080 986 » XLI
X. Obexamt Marbad). Eihelberg © 2. LIU
Markung : Seite. Ellhofen . 8 8 eh XLIV
Almerbah -» » 2 2 0... XLI|Eidemau . ». 2000. ZLIV
Uuemfein - © 0 0 0 0. 0 XLI | Binfterrotb . » 2. 2 002% XLV
DIR: u er a XLII | Hößlinfül - » » «© = x. . XLVIoI
Erbmannhaufen . ». » . » XLIV | öwenftein . FREE Er —— LI
Ve er er TE XLV | Maienfeld . . » » .. LIII
Groß-Bottwar . de ee XLVI | Mainbarbt . » 2 2 2 0% LIV
Öpfigbeim . . *e » XLVIH | NReubütten . . 2 2... A LV
of und Lemba . Ze XLIX | Neulautern » 2 00.“ LVI
irhberg an ber Mur . XLIX | Scheppad 8 . LIX
Klein-Ayah .» » » . L zu mit. Lehren or. LXI
Klein-Bottwar EB L | Sülgbah . ee LXI
Marb an a LIV | Unter eimbad Pr LXIV
Murr — ⸗ ⸗ . £ 7 » LV Unter= — » * * . LXIV
Rafladh . * * ” . - * * - LV Weiler ” ® “ . * » LXV
Oberftenfeld nr LVI Weinsberg . Fe a ar ee LXV
Rielingshaufen . » » . » LVII | Wildbah . . 2» 2. 2 0. LXV
Schmidbaufen . — LIX Müftenroth. 46 . LXVI
Steinheim an ber Durr A LXI
Winzerbaufen. - - FR: LXV|
—
Druck von Julius Kleeblatt & Sohn.
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Digitized by Google
|
|
32101 076053725