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Full text of "Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde. 1818-1951-52"

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Landeskunde 








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Württembergiſche 


Jahrbücher 


für 


Statiſtik und Sandeskunde. 


Herausgegeben 


von dem 8. ftatiftifhetopographifhen Burean. 


0a 
777° * 


— — ——t — 


Jahrgang 1871. 


Stuttgart. 
H. Lindemann. 
1873. 


Drud von Iul. Kleeblatt und Sohn. 


RAnhalt. 


Chronik bes Jahres 1871: 
1. Zur Landesgeſchichte. 


Die Geſetzgebung des Iahres 1871. Bon Sberſinanzreth v. Riede 4 
2. Bevölkerung.. 24 und 378 
3. Die Ergebniſſe bes Aderbaues. a —— ee 4 26 
4. Die Ergebniſſe des Weinbaues. Te ö . Fer \\) 
5. Die Ergebnifje der Fruchtmärkte. . R r . 45 
6. MUeberficht über bie Ergebnifje ber Wollmärkte. R 50 
7. Die Witterungsverhältnifje des Jahres 1871 mit einer sraphifgen 
Darftelung. Bon Profeffor Dr. Schober. . 53 
Mit den weiteren Abſchnitten: 
Die Bewegung des Bodenſees im Jahr 1871. Bon Prof. Dr. Shoder 1424 
Normale Wärmemittel. Bon Prof. Dr. Schober, 
©. Bon Canſtatt... a. i . 125 
D. Bon Calw. . . 1 
(A. und B. fiehe Seite 120 und 139 des Iahrgangs 1870). 
8. Meber ben Gewerbebetrieb des Jahres 1871. Bon Regierungs— 
Aſſeſſor Gärttner. . 414 
9, MWürttembergifhe Literatur vom abre 4gr1. Bon Direltor Dr. 
v. Stälin. : 158 
Statiſtiſche Ergebniffe ber Verwaltung ber fogenannten Wirthſchafis· Abgaben 
im Königreich Württemberg. Bon Oberfinanzrath v. Riecke. 165 
Die Bahneröffnungen der K. württembergiſchen Staatseiſenbahnen vom 
Beginn derſelben bis jetzt (30. Juni 1872). Bon Finanzrath 
Mülberger . 274 
Die Univerfität Zübingen im gabe 1577. Rede, gehalten am 6. "März 1869 
in der Aula zu Tübingen. Bon Profef[or Dr. Roth. .„ . 280» 
Schreiben Friedrich des Frommen Kurfürften von ber Pfalz an ben Herzog 
Ehriftoph von Württemberg vom 47. Juni 1563. Witgetheilt 
von Kreisgerichtsrath v. ® ufnagel. . 223868 
Ergebniſſe der Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Bon N 
Dr. v, Rümelin . 300 
Ueberfichten über die Ergebnifje der im beutichen Rei auf 1. Desbr. 1871. 
vorgenommenen Volkszählung . 372 
Der Gang ber Bevölkerung im Yahr 1871. Bon Staatsrath Dr. v. 
Rümelin. 378 
Beitrag zur Statiſtik der Dienftverhältniffe ber Sameraliften und Forft- 
männer. Bon Secretär Eamerer. 397 
Weber ben Perfonenverfehr auf ben württembergifgen Eiſenbahnen auf 
Grund der Ergebniſſe des Betriebs vom 1. Juli 1869—70. mit 
einem Bericht über bie Refultate der Wägung der in der Zeit vom 
7.—13. Yuni 1873 eingezogenen internen ———— 
Bon Profeſſor Dr. Schoder. 414t 
Anhang. 
Ergänzung zu ben im Jahrgang 1868 veröffentlichten Höhenbeftimmungen 443- 


Zrigonometriihe Höhenbeftimmungen für bie Atlasblätter Ellenberg, Ell⸗ 


Eeite: 
4 


wangen unb Röwenftein. ee re ee . I—-LXIX. 


496788 


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Chronik für dad Jahr 1871. 





)) Bur Tandesgeſchichte. 


3. Januar. Die Abgeordnetenkammer ſpricht dem würt— 
tembergijchen Heere einftimmigen Dank für feine Tapferkeit, 
Hingebung und Pflichttreue aus. 

7. Januar. DBertagung der am 19. Dezember 1870 
eröffneten Ständeverfammlung. 

Nachdem am 29. Januar in Folge der Kapitulation von 
Paris die Beſetzung der Redouten La Gravelle und La Fai— 
janderie durch Truppen der württ. Felddiviſion erfolgt war, 
übernahm die Diviftion am 30. auch das Fort Nogent und 
die Redoute La Fontenaye. Die Diölofation der Divifion 
wurde der Art angeordnet, Daß die 2. und 3, Brigade auf 
dem rechten Marneufer in erfter Linie, Die 1. Brigade auf 
dem linfen Marneufer in Reſerve ftand. 

Am 24, Bebruar ift Seine Majeftät der König abgereist, 
um fih in Das Kaijerlihe Hauptquartier nah Verſailles zu 
begeben und Die Württembergifchen Truppen vor Paris zu 
bejuchen. 

5. März Rückkehr Seiner Majeftät. 

Die im Mai in London eröffnete internationale Induftries 
Ausftelung ift von Württemberg vornämlich von Seiten der 
großen Exporteure beſchickt. 

Am 24. Mai ſind in Grunbach Oberamts Neuenbürg 
ungefähr 30 Gebäude ein Raub der Flammen geworden. 

Am 2. Juni bricht Die württ. Felddiviſion aus ihren 
Standquartieren im Departement der Haute-Marne auf. 

a Am 7. Juni Beſuch Seiner Königlichen Hoheit des 
Großherzog von Baden bei der Königlichen Bamilie. 
Am 8—18. Juni haben fih Ihre Majeftät * Königin 
Württemb. Jahrb. 1871. 


2 


zum Beſuche Ihrer Majeftäten des Kaijerd und der Kaiferin 
von Rußland nah Ems begeben. 

Dom 12—15, Juni begaben ſich Seine Königliche Maje- 
ſtät gleichfalld nah Ems. 

Am 20. Juni haben Sih Seine Majeftät der König 
“und Ihre Majeftät Die Königin zum Sommeraufenthalt nad 
Friedrichshafen begeben. 

Am 21. Juni MWiederzufammentritt der vertagten Stände- 
yerfammlung. 

Am 29, Juni Feſtlicher Einzug der aus dem Felde 
heimfehrenden Truppen in die Refidenzftadt Stuttgart. 

11. und 12. Juli. Ihre Majeftäten Der Kaijer und bie 
Kaijerin von Rußland mit den Groffürften Wladimir und 
Aleris fowie Seine Kaiferlihe Hoheit der Groffürft Gonftantin 
son Rußland find zum Befuh der K. Familie in Friedrichs— 
bafen eingetroffen; ferner Seine Königliche Hoheit der Groß— 
berzog von Sachjen-Weimar und Seine Großherzogliche Hoheit 
der Prinz Ulerander von Heffen und Seine Hoheit der Land— 
graf Friedrih von Helen. 

13. Juli. In Friedrichshafen Feier des fünfundzwanzig- 
ften Jahrestagd der Bermählung Ihrer Königlichen Majeftäten, 
an der die Stände-Berfammlung, die Staatsbehörden, Corpo— 
rationen, Gemeinden, Dereine und einzelne Perfonen durch 
zahlreiche fchriftliche und telegraphiſche Glückwünſche ihre Theil— 
nahme bethätigten. 

Am 14. Juli Vertagung der Stände-Verfammlung. 

Am 16. Juli Eröffnung der ſchwäbiſchen Induſtrie-Aus— 
ftelung in Ulm. Diejelbe wurde am 9, Auguft durch Geine 
Majeftät den König befucht, am 28. Auguft von Ihrer Majer 
ftät der Königin und am 15. Auguft von Seiner Königlichen 
Hoheit dem Großherzog von Baden. 

Diefelbe wurde am 1. Oktober geſchloſſ en , nachdem fie 
von mehr ald 140,000 Perſonen beſucht war. 

1—21. Auguft, Aufenthalt 3. M. der Königin in St. 
Morig zum Gebrauch einer Badekur. 

15. und 26. Auguft. Beſuche 3. K. H. des Grofßher- 
3098 und der Grofherzogin von Baden bei der K. Bamilie 
in Friedrichähafen. 

Am 27—30. Auguft tagt der 9. deutſche Juriftentag 
in Stuttgart, befucht von etwa 700 Mitgliedern. 


3 


31. Auguft. Seine Majeftät der König von Griechen- 
fand traf zum Beſuch der Königlichen Familie ein, 

Am 10. September trafen Ihre Majeftät die Königin 
der Niederlande und Seine Königliche Hoheit der Prinz Alerans 
der der Niederlande ein. 

Am 11. September trafen Seine Majeftät der deutſche Kaifer 
und König von Preußen mit Ihren Königlichen Hoheiten dem 
Großherzog und der Grofherzogin, dem Prinzen und der Prin- 
zeiftn Wilhelm von Baden zum Beſuch Ihrer Majeftäten des 
Königd und der Königin in Friedrichshafen ein, 

Vom 14—16. September. Verſammlung der aftrono= 
mischen Geſellſchaft in Stuttgart. 

Am 20. September begaben fih Ihre Majeftäten der 
König und die Königin von Friedrichshafen nah Stuttgart. 

22—25. September. Feier des 25. Jahredtags des Ein— 
zugs Ihrer Königlichen Majeftäten ald Neuvermählter in Stutt= 
gart mittelft Feſtballs, Empfangs jümtlicher Gratulationd-Des 
putationen nnd Des Diplomatijchen Corps, Galatafel, Fackelzugs 
mit nachfolgendem Feftbanfet und Feſttheater. 

Zum bleibenden Gedächtniß des Ehejubiläums und als 
Zeichen treuer Anhänglichkeit und Grgebenheit wurde Ihren 
Majeftäten von der Stadt Stuttgart und den Amtökorporationen 
eine bedeutende Summe behufd Errichtung eines. zweiten Hauſes 
der Barmherzigkeit zur Verjorgung alter, erwerböunfähiger und 
kränklicher Perſonen zur Verfügung geftellt. 

Ferner wurde von einer Anzahl Frauen der Bürgerkreije 
von Stuttgart Die Ausftattung für 12 Stellen einer Krippe 
und ein Kapital von 5300 fl. dargebracht, von der Stadt 
Stuttgart aber die Stiftungs-Urkunde über die Erwerbung des 
zu Grridtung eined Neubaus für die Krippe erforderlichen 
Grundftüdes, 

Mit der Beier des 2djährigen Ehebunds Ihrer Königs 
lihen Majeftäten war am 25. September au dad 50. land— 
wirthichaftliche Gentralfet in Ganftatt verbunden. 

Am 12. November wurde in Stuttgart eine höhere kauf— 
männiſche Schule eröffnet. 

Den 1. Dezember. Wiederzufammentritt Der vertagten 
Ständeverfammlung. 

Un der am 1. Dezember in Rom zufammengetretenen 
internationalen Telegraphen-Gonfereng nimmt ein württembergi- 
Iher Beamter als DBertreter der Königlichen Regierung und 


4 
zugleih als eines der drei Geitend des deutſchen Reichs ab— 
geordneten Mitglieder Theil. 

Am 27. Dezember wurde in Mebingen der 300jährige 
Geburtötag des Aftronomen Kepler gefeiert. 


d 


Die Geſetzgebung des Jahres 1871. 





Das Jahr 1871 hat Württemberg im Ganzen achtzig 
neue Geſetze gebracht, 65 Reichsgeſetze und 15 Landesge— 
ſetze. Mehrere der letzteren und Die große Mehrzahl der in 
diefem Jahre ergangenen Verordnungen und Verfügungen waren 
zum Zweck der Durchführung der Reichögefeßgebung nothwendig 
geworden. 

Durch den Vertrag vom 25. November 1870 über den 
Beitritt Württembergd zu der Verfafjung des Deutfchen Bun— 
des wurden 31 Geſetze des Norddeutſchen Bunded 
in Württemberg eingeführt, von welchen indeſſen eines, das 
Strafgeſetzbuch, noch vor dem Beginn feiner Wirkſamkeit in 
dieſem Bundesitaate Durch Das neu redigirte Strafgeſetzbuch für 
dad Deutihe Reich vom 15. Mat 1871 erjegt worden ft. 
Zu den hierüber verbleibenden 30 älteren, durch Das Geſetz 
vom 16. April 1871 zu Neichdgefegen erklärten Gefegen aus 
der Zeit von 1867 bi8 1870 find im Laufe des Jahres 1871 
noch 3 hinzugefommen, welche, aus der gleichen Zeit herrührend, 
im Mege der Neichögefehgebung nahträglih auch auf Württem- 
berg in Anwendung gejegt worden find. 

Daran jchließt fih Die neue Reichsgeſetzgebung 
des Jahres 1871 jelbit, aus welcher, abgejehen von den eben 
erwähnten 3, nur ältere Geſetze des Norddeutichen Bundes in 
Württemberg einführenden, und ferner abgejehen von einigen 
anderen auf Württemberg feine Anwendung findenden Gejegen, 
32 neue Geſetze hervorgegangen find. 

Diefe 65 Neichögefege, in Verbindung mit den nach Dem 
Zollyereindvertrag vom 8. Juli 1867 erlaffenen 8 Zollver— 
einsgeſetzen, bilden zugleih die Grundlagen für dad vom 
Jahr 1871 an für Württemberg maßgebend gewordene pofis 
tive Recht des Deutſchen Reichs. Sie merden er— 


5 


gänzt durch die Verordnungen, Verfügungen und Befannte 
madhungen der Organe der Neichägewalt, ſowie durch die von 
dem Präſidium, jegt dem Kaifer, abgejchlofjenen Verträge mit 
auswärtigen Staaten. 

Von den durch die Württembergiihe Ständeyerfammlung 
im Jahr 1871 verabjchiedeten Landesgeſetzen find Drei, 
ſowie einige Artifel eines vierten durch Die Neichögejeggebung 
unmittelbar veranlaßt worden, zwei weitere fleben menigitend 
mittelbar zu Dderfelben in Beziehung. Der Neit des Geſetzes 
vom 12. Dezember, betreffend die Abänderung einzelner Be— 
flimmungen der Wirthichaftögefege, und neun weitere Gejeße 
wurden Dur die Bedürfniffe des Staatshaushalts hervorge— 
rufen oder find fonft finanzieller Natur. 

Bei der tiefgreifenden Ginwirfung der NReichögefeßgebung 
auf die öffentlich» und privatrechtlichen, auf Die wirthichaftlichen 
und finanziellen VBerhältnifje der einzelnen Bundeöftaaten und 
fo auch MWürttembergd ift e8 unumgänglich nothwendig, bei 
den Mittheilungen über die Geſetzgebung fortan auch die Thätig- 
feit der Legislative des Reichs zu berüdjichtigen. Das abges 
laufene Jahr 1871 aber verlangt dieſe Rückſicht ganz bejon- 
derd. Gin UMeberblid über Die große Tragweite der in dieſem 
Jahre übernommenen und neu erlafjenen Reichsgeſetze wird fich 
ſchon bet einer einfachen Aufzählung derjelben in ſyſtematiſcher 
Oruppirung gewinnen lafjen. inzelne für Württemberg be- 
deutſame ftatiftifche Notizen laſſen fich entfprechenden Orts ein= 
fügen und ebenfo werden gleich hier Diejenigen Landesgeſetze 
und Verordnungen zu erwähnen fein, melde auf das Reich 
Bezug haben. Am Schlufe follen fodann diejenigen Publi— 
fationen angereiht werden, welche lediglich den heimiſchen Be— 
dürfnijen ihre Entftehung danken. 


Die Reichsgeſetzgebung, 
fo meit fie auf Württemberg Anwendung findet. 


Von den 65 Reichs- und 8 Zollvereindgefegen find 
5 Derfafjungsgefege oder jonft von allgemeiner Bedeutung, 
16 fallen in das Gebiet der Juftizgefeggebung, 
9 betreffen Die Heimats- und Niederlafjungsverbältnifje, das 
Fremden- und Armenwejen, die Gewerbe» und Veterinär: 
polizei, 


6 


5 regeln das Maaß- und Gewichtsweſen, bahnen die Regelung 
an im Münz-, Papiergeld» und Bankweſen, 
2 find Poftgejege, 
10 gehören der Handeld- und Zollgefeggebung an, 
3 enthalten die Bejtimmungen über Nationalität der Kauf- 
fahrteifchiffe und über dad Konſulatweſen, 
5 betreffen das Kriegs-, 
9 dad Finanzweſen und weitere 
9 find durch den Krieg mit Frankreich und deſſen ſiegreiche 
Beendigung unmittelbar veranlaßt. 
73 

1) Das Berfafjungsreht des Deutjhen Reichs 
beruht jegt im Wejentlihen auf dem Gefeße vom 16. April 
1871, betreffend die Verfaſſung des Deutjchen Reiche, mit der 
Redaktion der Verfaſſungsurkunde, melde an die 
Stelle der im November 1870 vereinbarten Verfaſſung des 
Deutſchen Bundes getreten if. Nah Artikel 40 wird fie in 
einzelnen Beziehungen ergänzt Durch den Zollvereinigung$- 
vertrag vom 8. Juli 1867. Als ein Verfaſſungsgeſetz ift 
meiter zu bezeichnen dad Geje vom 9. Juni 1871, betreffend 
die VDereinigung von Eljaß und Lothringen mit 
dem Deutjhen Reich, auf Grund deſſen fofort der 
Artikel 3, und, mit Wirkung vom 1. Januar 1872 an, der 
Artikel 33, Dann Die Abjchnitte. VII. und VIIL der Reichs— 
verfafjung in dem Reichslande eingeführt worden find. All— 
gemeinere Bedeutung hat das Gefeß, betreffend die Einfüh— 
tung Deutſcher Bundesgeſetze in Bayern, vom 
22, April 1871. 

Das Prafidium ded Deutjhen Bundes, welcher den 
Namen Deutjches Neich führt, fteht dem Könige von Preußen 
zu. Derjelbe führt den Namen Deutjcher Kaifer. Der Bun— 
desrath beiteht aud den Vertretern der Mitglieder des Bun— 
de. Don den 58 Stimmen der ſämtlichen Bundesſtaaten 
fommen Württemberg 4 zu. ben fo viele Bevollmächtigte 
fünnen von feiner Geite zum Bundesrath ernannt werden 
(Neihönerfaffung Urt. 6. 11 und Bingang). Die Berufung 
ded Bundesraths erfolgte erftmald auf den 20. Februar 1871. 
Der Borfig im Bundesrath und Die Keitung der Gejchäfte 
fieht dem Reichskanzler zu, welden der Kaifer ernennt 
(Reichsverſaſſung Art. 15), Unter feine unmittelbare Leitung 
ift das Reichskanzleramt geftelt (12. Auguft 1867, 


7 


12. Mai 1871). Ein Geſetz über die Nechtöverhältniffe der 
Reichbeamten ift beim Bundesrat vorbereitet. Die Bes 
hörden und Beamten des Reichs heißen Faijerlihe; Wappen 
und Standarte find feftgeftellt (3. Auguft 1871 und Reichs— 
gejegblatt ©. 458). Die Kautionen der Bundesbe— 
amten beftiimmt dad Geſetz vom 2. Juni 1869. 

Der Reichstag gebt aus allgemeinen und direkten 
Mahlen mit geheimer Abftimmung hervor. Don 382 Abge- 
ordneten wählt Württemberg 17 (Reichöverfafjung Art. 20.) 
nah dem Wahlgejeg vom 31. Mai 1869 und dem Regle— 
ment vom 28. Mai 1870 (zu vergl. auch Bundesgeſetzblatt 
1870 ©. 488). Nah dem Nachtrag zu Iekterem vom 27. 
Februar 1871 find die 17 Württembergiſchen Wahlfreije 


folgende: 
Einwohner. 
I. Stuttgart, Stadt und Amt. . 2. . „107,988 
II. Die Oberämter Ganftatt, Ludwigsburg, 


Marbach, Waiblingen 118,268 
III. Beftgheim, Bradenheim, Heilbronn, Nedar- 
fulm . . 114,664 


IV. Böblingen, Reonberg, Maulbronn, Vaihingen 97,725 
V. Eplingen, Kirchheim, Nürtingen, Urad . 111,600 
VI. Reutlingen, Rottenburg, Tübingen. . .„ 96,527 
VII. Calw, Serrenberg, Nagold, Neuenbürg .: 97,262 
VIII. $reudenftabt, Horb, Oberndorf, Sulg . 90,723 
IX. Balingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen 107,657 
X. Gmünd, Göppingen, Schorndorf, Welzheim 108,426 
XI Backnang, Hal, Oehringen, Weinöberg . 110,496 
XII. Grailöheim, Gerabronn, Künzeldau, Mer— 
gentheim , . 112,770 
XII. Aalen, Ellwangen, Gaildorf, Neresheim . . 103,502 
XIV. Geislingen, Heidenheim, Ulm . . . 109,394 
XV. Blaubeuren, Ehingen, Laupheim, Münfingen 92,491 
XVI. Biberad, Leurtich, Waldſee, Wangen . 96,062 
XVI. Ravensburg, Riedlingen, Saulgau, Tettnang 102,901 
zulammen . 1,778,396 
Die Wahlen zum erften Deutihen Reichstag Haben im 
ganzen Deutihen Reh am 3. März 1871 ftattgefunden., 
Zwei Neuwahlen find, im XII. und XIV. Württembergi- 
ſchen Wahlfreis am 20. September nöthig geworden. Nah 
dem Berichte der VI. Abtheilung des Reichdtagd vom 17. Mat 


8 


1871, betreffend Die bei Vorprüfung der Wahlen wahrge- 
nommenen Mängel, Haben fih „die Wahlverhandlungen aus 
dem Königreich Württemberg durch zwedmäßige Einrichtung 
des Wahlgejchäfts, namentlich der dahin gehörigen Formulare, 
und Durch eine gewiſſenhafte Beobachtung der Wahlvorjghriften 
in dem Maaße ausgezeichnet, daß es einem mit einer Würt- 
temberger Wahlprüfung beauftragten Mitgliede der Abtheilung 
bei größter Sorgfalt, beim beiten Willen, nidt hat ge= 
fingen wollen, Berftöße gegen Wahlgefeg und Wahlreglement 
beraugzufinden“, Im Jahr 1871 war der Neichdtag zweimal 
verfammelt vom 21. März Bid zum 15. Juni und vom 
16. Oftober bis zum 1. Dezember. In Die erfte Seſſion 
fallen 18, in Die zweite 14 von den oben erwähnten, neu 
verabjchiedeten 32 Reichsgeſetzen. 

Bine allgemeine Bedeutung endlih haben auch die noch 
durch die Beichluffe des Bundesraths des Zollyereind vom 
23. Mai 1870 veranlaßten, durch Beſchluß des Bundesraths 
des Deutjchen. Reichs vom 7. Dezember 1871 unmittelbar 
auf dad Reich in Anwendung gejegten Beſtimmungen über 
die Erhebung des Standes und Ganged der Be- 
völferung, welche in Württemberg im Jahr 1871 durch 
die Minijterialverfügungen vom 25. Januar und 12. Sep- 
tember zum Vollzug gelangt find und nad Denen jeßt Die 
Erhebungen über die Geburten, Eheſchließungen und Todesfälle 
erfolgen und indbefondere auch die Volkszählung am 1. De— 
zember 1871 vorgenommen worden iſt. Gine weitere würt— 
tembergijche Verfügung vom 14. Oktober 1871 forgt für ge= 
ordnete Inftandhaltung der Bamilienregifter. 

2) Nah Artikel A, Ziffer 6, 11 und 13 der Reichs— 
verfafjung unterliegen der Gejeßgebung des Reiche: 

a) der Schuß des geijtigen Eigenthums, 

b) die Beitimmungen über die wechjeljeitige Vollſtreckung 
von Erkenntniſſen in Civiljachen und die Erledigung von Re= 
quifttionen überhaupt, 

c) die gemeinjame Gefeßgebung über das Obligationen: 
recht, Strafrecht, Handels- und MWechfelreht, und dad gericht- 
liche Verfahren. 

Dem entiprechend find auf dem Gebiete der Juftizge- 
feggebung folgende Reichsgeſetze ergangen : 

zu a) das Geſetz, betreffend das Urheberreht an Schrift 


9 


werfen, Abbildungen, mufltaliihen Gompofitionen und drama— 
tischen Werfen, vom 11. Juni 1870, 

zu b) dad Geſetz, betreffend Die Gewährung gegenfeitiger 
Rechtshilfe, vom 21. Juni 1869, 

zu e) die Geſetze, betreffend 

die vertragsmäßigen Zinfe, vom 14. November 1867, 

die Aufhebung der Schuldhaft, vom 29. Mai 1868, 

die privatrechtliche Stellung der Erwerbs⸗ und Wirth- 
ſchaftsgenoſſenſchaften, vom 4. Juli 1868, 

die Deklaration des $. 1. des eben erwähnten Geſetzes 
vom 19. Mai 1871, 

die Beſchlagnahme des Arbeits⸗ un Dienſtlohns, vom 
21. Juni 1869, 

die Verbindlichkeit zum Schadenerjag für Die bei dem 
Betriebe von Gijenbahnen, Bergwerken u. j. w. herbeigeführten 
Zödtungen und SKörperverleßungen, vom 7. Juni 1871, 

ferner auf dem bejonderen Gebiete des Handels- und 
Wechſelrechts die Geſetze, betreffend 

die Einführung der Allgemeinen Deutſchen Wechjelord- 
nung, der Nürnberger Wechjel-Novellen und des Allgemeinen 
Deutjchen Handels-Geſetzbuchs als Bundesgejege, vom 5. Juni 
1869, dann betreffend 

die Kommanditgefelichaften auf Aktien und die Aftien- 
gejelichaften, vom 11. Juni 1870, 

die Errichtung eined oberjten Gerichtshofs für Handels— 
fachen, vom .12. Juni 1869, und 

die Beftellung dieſes Gerichtähofs, des Reich sob er— 
handelsgerichts, zum oberſten Gerichtshof für Elſaß und 
Lothringen, vom 14. Juni 1871; 

endlich auf dem Gebiete des Strafrechts 

das Einführungsgeſetz zum Strafgeſetzbuch für den Nord— 
deutſchen Bund, vom 31. Mai 1870, 

die Geſetze, betreffend die Redaktion des Strafgeſetzbuchs 
für den Norddeutſchen Bund als Strafgeſetzbuch für das Deutſche 
Reich, vom 15. Mai 1871, 

die Schließung und Beſchränkung der öffentlichen Spiel— 
banfen, vom 1. Juli 1868 (vergl. $. 284 f. des Strafgeſetz⸗ 
buche), und 

betreffend die Ergänzung des Strafgeſetzbuchs für das 
Deutſche Neih, vom 10. Dezember 1871 ($. 130%), 

Cine Ergänzung dieſer Neichdjuftizgefege bilden einmal 


10 


die mit Franfreih, Italien und der Schweiz abgefchloffenen 
Kiterarceonventionen , von welchen die mit Frankreich nach dem 
Friedensſchluß ausdrücklich wieder aufgelebt ift und der Aus- 
lieferungdvertrag zwifchen dem Deutfchen Reich und Italien, 
vom 31, Oktober 1871, bilden ferner die württembergijchen 
Landesgeſetze, betreffend 
die Errichtung eines Landesoberhandelsgerichts, vom 4. Juli, 
Aenderungen des Landesſtrafrechts und der Strafprozeß— 
ordnung, vom 26., 
Aenderungen des Polizeiftrafrehts, vom 27. Dezember 
1871. 

Die Königliche Verordnung vom gleihen Tage, betreffend 
die bürgerliche Beier Der Sonn-, Feſt- und Feiertage, Tchließt 
fih daran gleichfall3 an. 

3) Die Beftimmungen über Freizügigkeit, Hei- 
matd- und Niederlajfungsverhältnifjfe, Staats— 
bürgerreht, Paßweſen und Fremdenpolizei und 
über den Gewerbebetrieb bilden nah Artikel 4, Ziffer 1 
der Reichsverfaſſung einen weiteren Gegenſtand der Reichs— 
gejehgebung. 

Württemberg hat in dieſen verfchiedenen Beziehungen fol- 
“ gende, ſchon im Norddeutſchen Bund ergangene Geſetze über- 
nommen, die jegigen Neichögefege über 

dad Paßweſen, vom 12, Oftober 1867, 

die Freizügigkeit, vom 1. November 1867, 

die Aufhebung der polizeilichen Beſchränkungen Der Che- 
ſchließung, vom 4. Mai 1868, — ferner 

die Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869, 

fodann die Gejehe 


betreffend die Gleichberechtigung der Konfefflonen in bür— 
gerlicher und ftaatöbürgerlicher Beziehung, vom 3. Juli 1869, 

wegen Befeitigung der Doppelbefteuerung, vom 13, Mat 
1870, 

über die Erwerbung und den Berluft der Bunded- und 
Staatdangehörigfeit, vom 1. Juni 1870 (vergl. Geſetz vom 
22. April 1871 $. 9 und 12); 

ſowie das Geſetz über den Unterſtützungswohnſitz, vom 
6. Juni 1870. 

Wir reihen hieran als weiteres Polizeigeſetz an das in 
Gemäßheit der Ziffer 15 des Artikels 4 der Reichsverfaſſung 


11 


ergangene Geſetz, Maßregeln gegen die NRinderpeft 
betreffend, vom 7. April 1869. 

4) Maaf- und Gewichtsſyſtem, Münz, Bank 
und Papiergeldmwefen (Artikel 4, Ziffer 3 und 4 der 
Neichöverfafjung). 

Reichsgeſetze. Hieher gehören: 

die Maaß- und Gewichtsordnung vom 17. Auguft 1868, 
mit einigen Modifikationen durch bejondered Reichsgeſetz vom 
26. November 1871 aud in Bayern eingeführt; 

und die weiteren Geſetze 

über die Ausgabe von Banfnoten, vom 27. März, und 

über die Ausgabe von Papiergeld, vom 16. Juni 1870, 
owie 
das Geſetz, betreffend die Ausprägung von Reichsgold— 
münzen, vom 4. Dezember 1871. 

Die eben erwähnten Geſetze vom 27. März und 16. Juni 
1870 erlangen in Württemberg erſt mit dem Jahr 1872 
Wirkſamkeit. 

Auf dem Wege der Landesgeſetzgebung wurden 
noch im Jahr 1871 verabſchiedet die Geſetze, betreffend 

die Ausgabe von weiterem Staatspapiergeld, vom 16. Juli 
(3 Millionen Gulden zu bereits vorhandenen 8 Millionen) 
und betreffend 

die Errichtung einer Notenbank, vom 24. Juli (Würt: 
tembergifche Notenbank mit dem Recht zur Notenausgabe bis 
höchſtens 15 Millionen Gulden). 

Auch die Maaf- und Gewichtsordnung erlangt mit dem 
1. Januar 1872 Kraft. Auf fle gründen ſich Die beiden 
erften Artikel des Landesgeſetzes, betreffend die Abänderung 
einzelner Bejtimmungen der Wirthichaftsabgabengejege, vom 
12. Dezember 1871. Bon den zu Vollziehung der Maaf- 
und Gewihtdordnung ergangenen Verfügungen find indbejon= 
dere zu erwähnen die Eichordnung vom 16. Juli 1869 und 
die Gichgebührentare vom 12. Dezember 1869. Die aus— 
führenden Organe find die Normal: Eihungsfommijfton in 
Berlin, und für Württemberg die Gentralftelle für Gewerbe. 
und Kandel mit den Cihungsämtern. 

5) Die Geſetze über das Poſtweſen des Deutſchen 
Reichs und über das Pofttarwefen im Gebiete des Deut» 
ſchen Reihe, Datiren beide som 28. Oftober 1871, und be= 


12 


ruhen auf Art. 4, Ziff. 10 beziehungsweiſe auf Art. 48 bis 52 
der Reichsverfaſſung. 

Gin anderes Gebiet des Verkehrsweſens, das Eiſen— 
bahnweſen, ift im Wege der Reglements geordnet, nämlich 


Dur Das Betrieböreglement vom nn, und durch Das 


neuerdings gleichfald auf das Neich übertragene Bahnpolizeis 
veglement vom 3. Juni 1870 (Art. 41 bis 47 der Reichs— 
verfaſſung). 

6) Als ein Akt der Handelsgeſetzgebung des 
Reichs (Art. 4, Ziffer 2 der Reichsverfaſſung) iſt zunächſt das 
Geſetz, betreffend die Inhaberpapiere mit Prämien, vom 8. Juni 
1871, aufzufaſſen, zu deſſen Ausführung unterm 19. Juni, 
1. und 10. Juli und 4. Dezember Verfügungen ergangen 
ſind. Das Geſetz hat zugleich eine finanzielle Bedeutung, ſo— 
ferne es die zur Zeit ſeiner Erlaſſung im Reichsgebiete bereits 
im Umlaufe befindlichen ausländiſchen Prämienpapiere einer 
Abſtempelung unterworfen und hieran eine Stempelgebühr ge— 
knüpft hat. Bis zum 15. Juli 1871 ſind im ganzen Reichs— 
gebiete 2,909,565 Stück folder Papiere zur Abſtempelung 
gebracht und hievon für die Reichskaſſe 585,808 Thaler er— 
hoben morden. Bei Württembergifhen Abftempelungsftellen 
find 85,657 Stück vorgelegen und 15,198'/, Ihaler an 
Stempelgebühren eingegangen. 

Der Handeld: und Zollgefeggebung des Reich 
gehören ferner an (zu vergl. nächft Artikel 4, Ziffer 2 noch 
die Artikel 33 bis AO der Reichsverfaſſung) Die in Gemäßheit 
des Zollvereinigungdvertraged vom 8, Juli 1867 in den Jahren 
1868 bis 1870 erlaffenen, jegt den Reichsgeſetzen gleich zu 
achtenden Zollvereindgejete, nämlich 

das Vereindzollgejet vom 1.—10. Juli 1869, 

das Gefeß, betreffend den Vereinszolltarif vom 


25 Mai : 
1. Juli 1865, vom — 1868, 


das Geſetz, betreffend Die Abänderung des Vereinszolltarifs 
vom 1. Juli 1865, vom A a 1870, und Dazu 

die Befanntmahung, betreffend die neue Redaktion des 
Pereingzolltarifd vom a 1870, 

jodann das Gefeß, Die Befteuerung des Zuderd be 
treffend, vom Sun 


1869, 
dad Geſetz wegen Abänderung der Verordnung (vom 








1. Juli 


13 


25. Juli 1846), die Befteuerung des im Inlande erzeugten 
Rübenzuckers betreffend, vom 2,—25. Mai 1870, 
weiter das Geſetz, betreffend die Befteuerung des 


Tabaks, vom —— 1868, 
das Geſetz, betreffend die Sicherung der Zollvereinsgrenze 
in den vom Zollgebiete ausgeſchloſſenen Hamburgiſchen Gebiets— 


theilen, vom 1.—10. Juli 1869; 


und das zwar noch nicht als Zollvereinsgeſetz, aber doch 
nach Abſchluß des Zollvereinigungsvertrags vom 8. Juli 1867 
und nach Gründung des Norddeutſchen Bundes erlaſſene und 
darum hier unter den Zollvereinsgeſetzen zu erwähnende Geſetz, 
betreffend die Erhebung einer Abgabe von Salz, vom 


12 Dre 1867, in Gemäßheit der Uebereinkunft vom 8. Mai 


25. November 


1867 wegen Erhebung einer folhen Abgabe. 

Handeld- und Schifffahrtsverträge beftehen mit 
Defterreih, der Schweiz, mit den Niederlanden, Belgien und 
Großbritannien, mit Spanien, Italien [und dem Kirchenftaate], 
mit der Pforte, dann mit Perfien, China, Siam und Japan, 
mit Liberia, mit Urugay, der Argentina und Chili und mit 
den Vereinigten Staaten und Merifo. 

Mit Frankreich iſt der Grundfag der gegenfeitigen Be— 
handlung auf dem Fuße der meiftbegünftigten Nationen in Dem 
Friedensvertrage vom 10. Mai 1871 neu vereinbart worden, 
audgenommen die Begünftigungen, welche anderen Rändern ge: 
währt find oder gewährt würden, ald England, Belgien, Nie— 
derlande, Schweiz, Defterreih, Rußland. Der Schifffahrts— 
vertrag von 1862, fowie Die Uebereinkunft, betreffend Die Zoll- 
abfertigung des internationalen Verkehrs auf den Eijenbahnen 
find wieder in Kraft getreten. 

Abgejehen yon Diefen neuen Feftftellurgen mit Frankreich, 
auf Grund deren in Württemberg die Minifterialverfügungen 
som 5. Juni wegen der Zollbehandlung der franzöfljhen Weine, 
und vom 25. Auguft wegen der Steuerfreiheit der franzöſiſchen 
Handlungdreifenden ergangen find, war ed im Jahr 1871 auf 
dDiefem Gebiete der Gejeggebung ruhig. Die im Jahr 1870 
erlafjenen Ausfuhre und Durchfuhrnerbote wurden gleich nach 
Abſchluß der Friedenspräliminarien zurüdgenommen. Zu er— 
mwähnen ift noch die Eröffnung des freien Verkehrs für eine 
große Zahl zolpflichtiger Gegenftände mit Eljaß-Lothringen 
(Auguft), die Einverleibung eines Theils der Stadt Altona 





14 


in dad Zollgebiet des Reichs (Ende Dezember) und, von Ver— 
fügungen des Württembergiihen Yinanzminifteriumd, Diejenige 
vom 10. Juni, betreffend Die Amtspiftrifte der (16) Haupt: 
zoll- und Hauptiteuerämter, ferner vom 6, Juli und 5. De— 
zember, betreffend Die Ermeiterung der Befugnifje des Haupt: 
fteueramt8 Gflingen und des Zollamtd Tuttlingen. 

Einen mit den Zöllen verwandten Gegenftand bilden Die 
in Ziffer 9 des Artikels 4 der Meichöverfaflung genannten 
Fluß- und fonftigen Wafjerzölle. Es ift daher bier der Ort 
zu Aufführung des Reichögejeged über Die Abgaben von 
der Flößerei, vom 1. Juni 1870, welches durch das 
Geſetz vom 22. April 1871 88. 8 und 12 nachträglich eine 
Aenderung erfahren hat. In Folge jened Geſetzes hat vom 
1. März 1871 an aub auf dem Nedar vie Erhebung 
folcher Abgaben ganz aufgehört. Mit dem Gefeg vom 1. Juni 
1870 fteht in innerem Zufammenhang das Gefeg megen Auf: 
hebung der EIbzölle, vom 11. Juni 1870, das obaleih nicht 
förmlich übernommen, erfimald nah dem Haushaltsetat des 
Deutſchen Reichs für das Jahr 1871, menigftend finanzielle 
Gonjequenzen auch auf Württemberg äußert. 

7) Die Kauffahrteifchiffe aller Bundesftaaten bilden eine 
einheitliche Handeldmarine. Das Neid hat dad Verfahren zur 
Ermittelung der Ladungsfähigkeit der Seeſchiffe zu beftimmen, 
die Ausftchung der Meßbriefe, ſowie der Schiffscertifitate zu 
regeln und die Bedingungen feftzuftellen, von melden die Er— 
laubnig zur Führung eines Seeſchiffes abhängig ift. Die 
Flagge der Kriegs- und Handeldmarine ift ſchwarz-weiß-roth 
(Art. 54 und 55 der Neichsverfaflung). Auf dieſe Beſtim— 
mungen der Verfafjung gründet ſich das Geſetz, betreffend Die 
Nationalität der Kauffahrteifchiffe und ihre Befugniß zur Füh- 
rung der Bundeöflagge, vom 25. Oktober 1867. 

Weiter bezeichnet Die Reichsverfaſſung in Artikel 4, Ziffer 7 
ald Gegenftand Der Reichsgeſetzgebung die Organijation eines 
gemeinfamen Schutzes des Deutihen Handels im Auslande, 
der Deutſchen Schifffahrt und ihrer Flagge zur See und die 
Anordnung gemeinfamer Eonfulariiher Vertretung im 
Au slande, melde vom Reiche audgejtattet wird (zu vergl. 
auch Art, 56 der Neichöverfafjung). Das Geſetz, betreffend 
die Organijation der Bundesfonfulate, ſowie die Amtörechte 
und Pflihten der Bundedfonfuln, vom 8. November 1867, 
in einem Punfte abgeändert durch $$. 3 und 12 des Geſetzes 


15 


vom 22. April 1871, enthält Die Ausführung jener Ver— 
fafjungdbeftimmungen. Das in $. 13 des Gefehed vom 8. No— 
vernber 1867 vorbehaltene Reichsgeſetz, betreffend die Ehe— 
ihliefung und Die Beurkundung des Perfonenftandes von 
Bundesangehörigen im Auslande, ift unterm 4. Mai 1870 
erlafjen worden. Die von den Bundesfonjuln zu erhebenden 
Gebühren beftimmt der provijoriiche Tarif vom 15. März 1868. 

8) Der Kaifer hat das Neih überhaupt völferredt- 
li zu vertreten, im Namen des Reichs Krieg zu erklären 
und Frieden zu fchließen, Bündnifje und andere Verträge mit 
fremden Staaten einzugeben, Gejandte zu beglaubigen und zu 
empfangen. 

Der Kaiſer führt ſodann den Oberbefehl über die Kriegs— 
marine; die gejamte Landmacht des Reichs, welche ein ein— 
heitliches Heer bildet, fteht in Krieg und Frieden unter dem 
Befehle des Kaijerd (Reichsverfaſſung Artikel 11, 53 und 63). 

Die Beftimmungen über das Reichskriegsweſen fin- 
den fih in den Artikeln 57 bis 68 der Reichöverfafjung, dann 
für Württemberg nch in der Militärfonvention vom 21—25. 
November 1870. Auf Württemberg finden weiter Anwendung 
die Reichsgeſetze, betreffend Die Verpflichtung zum Kriegsdienſte, 
vom 9, November 1867 (zu vergl. Art. 57 der NReichöver- 
fafjung), durch weiteres Neichögeje vom 24. November 1871 
auch in Bayern eingeführt; — ferner betreffend die Penſtoni— 
rung und Verſorgung der Militärperfonen des Reichsheeres 
und der Falferlihen Marine, jowie die Bewilligungen für die 
Hinterbliebenen folder PBerfonen, vom 27. Juni 1871, — 
weiter betreffend Die Friedenspräſenzſtärke des Deutſchen Heeres 
und Die Ausgaben für die Verwaltung defjelben für die Jahre 
1872, 1873 und 1874, vom 9. Dezember 1871 (Art. 60, 
62 und 71 der Neichöverfaflung), — und betreffend die Bes 
ſchränkung ded Grundeigenthums in Der Umgebung der Feſtun— 
gen, vom 21. Dezember 1871 (Art. 65 der Neichöverfafjung). 
In Gemäßheit der Artikel 62 und 71 der Neichöverfaflung 
ift Die Kaiferliche Verordnung vom 9. Dezember 1871 er— 
gangen, betreffend Die Beititelung der Etats der Verwaltung 
des Neichöheeresd für das Jahr 1872, vom 9. Dezember 1871. 
Darnach beträgt der Oejamtaufwand für das Neichäheer 
90 Millionen Thaler. Auf dad Württembergijche, jegt Das 
XII. Armeecorps, kommen hievon 3,770,208 Thaler oder 
212 Thaler pro Kopf der im Frieden präjenten Mannſchaft. 


16 


Meitere 13 Thaler pro Kopf find von Württemberg noch zu 
Deckung der Generalkoften des Reichsheeres an die Reichskaſſe 
abzugeben. 

Wichtig ift Die unterm 6. Auguft 1871 erfolgte Ein» 
führung der Militär-Grjaginftruftion vom 26. März 1868 
und der Verordnung über Die Organifation der Landwehrbe— 
hörden und Die Dienjtverhältnifje der Mannjchaften des beur- 
laubten Standes vom 5. September 1867. Württemberg hat 
darnah 17 Landwehrbezirke. 

9) Ueber die Reichsfinanzen enthält Die Reichsver— 
faſſung in den Artikeln 69 bis 73 folgende Grundjäge: 

Der Reichshaushalts-Etat joll alljährlich gefeglich feſtge— 
ftellt werden. Zur Beftreitung der Ausgaben dienen, nächſt 
den etwaigen Ueberjchüffen der Vorjahre die aus den Zöllen, 
den gemeinfchaftlihen Werbrauchsiteuern und dem Poſt- und 
Telegraphenmwefen fliegenden Ginnahmen. An den zulegt ges 
dachten Poſt- und Telegraphen-Einfünften, wie an dem Ertrage 
der Branntwein und Bierfteuer hat Württemberg feinen An— 
theil, die Einnahmen hieraus bleiben daher für Württemberg 
außer Berechnung. Injoweit die Ausgaben auf dieſem Wege 
nicht gedeckt werden, find fie, jo lange Neichöfteuern nicht ein= 
geführt find, durch Matrikularbeiträge der einzelnen Bundes— 
ftaaten aufzubringen. Die gemeinjchaftlichen Ausgaben werden 
in der Regel für ein Jahr bewilligt. Ueber die Verwendung 
aller Einnahmen tft alljährlich Rechnung abzulegen. In Fällen 
eined außerordentlichen Bedürfniffes kann eine Bundesanleihe . 
aufgenommen oder eine Garantie übernommen werden, 

Hierauf beziehen ſich (zunächſt zu Art. 69 der Reichs— 
verfafjung) die Neichsgefeße, betreffend den Haushalts-Etat 
des Deutjchen Reichs für 1871, vom 31. Mai und 22. No— 
venber, und für 1872, vom 4. Dezember 1871, außerdem 
das Geſetz, betreffend den Ermeiterungsbau für das Dienftges 
bäude des Reichskanzleramts, vom 14. Juni 1871. Nah 
dem Etat für 1872 beträgt der Aufwand und die Einnahme 
des Reichs je 116,851,255 Thaler, wovon durch Matrikular- 
beiträge im Ganzen 32,115,784 Thaler, dur Württemberg 
2,121,221 Thaler aufzubringen find, 

Auf Die Geftaltung des Reichsaufwandes üben Einfluß 
auch die durch den Beitrittövertrag vom 25. November 1870 
als Ehrenſchuld mit übernommenen Geſetze, betreffend Die Bes 
willigung von Icbenslänglichen Penſionen und Unterjtügungen 


17 


an Angehörige der vormaligen Schleswig-Holſtein'ſchen 
Armee, fowie an deren Wittwen und Waiſen vom 14. Juni 
1868 und 3. März 1870. Berner find, wenn auch nicht 
förmlich übernommen, doch durch die Etat8 in ihren finanziellen 
Konfequenzen anerkannt, zunächft, wie ſchon oben erwähnt, das 
Gejeb wegen Aufhebung der Elbzölle, vom 11. Juni 1870, 
und fodann Die Geſetze, betreffend den aufßerordentlichen Geld- 
bedarf des Reichs zum Zwed der Erweiterung 
der Kriegsmarine und der ‚Herftellung der Küftenverthei- 
Digung, vom 9. November 1867, 19. Juni 1868, 20. Mat 
1869 und 6. April 1870. An dem Gefamtfredit hiefür von 
17 Millionen Thalern fol der auf die Küftenbefeftigung ents 
fallende Antheil von 3'/, Millionen nad dem Etat für 1872 
aus den Kriegsentſchädigungsgeldern gedeckt werden. 

Mit Artikel 70 der Reichsverfaſſung flieht in Beziehung 
das Geſetz, betreffend Die Wechjelftempelfteuer, vom 
10. Juni 1869, in deſſen Vollziehung die Bekanntmachungen 
vom 13. Dezember 1869, 21. Bebruar 1870, 23. Juni und 
11. Auguft 1871 ergangen find. Im "Jahr 1871 find in 
Württemberg an dieſer Neichöfteuer 51,021'/, Thaler anges 
fallen. 

Zu Artikel 72 der Reichsverfaſſung ift das Geſetz, be= 
treffend Die Kontrole des Reichshaushalts für das Jahr 1871, 
vom 23. Oktober 1871 zu erwähnen, nah welchem Die 
Preußiſche Oberrehnungsfammer ald Rehnungshof des 
Deutſchen Reichs aufgeftellt iſt. Ebenſo hat die Königlich 
Preußifche Generalſtaatskaſſe die Centralkaſſen-Geſchäfte für Das 
Deutihe Reich als Reichshauptkaſſe wahrzunehmen 
(1. Juni 1871). 

In Artikel 73 der Reichsverfaſſung findet endlich das 
Geſetz, betreffend die St. Gotthard-Eiſenbahn, vom 
2. November 1871, ſeine ſtaatsrechtliche Rechtfertigung, zu— 
folge deſſen, in Uebereinſtimmung mit den Uebereinkuͤnften 
zwijchen Deutjähland, Italien und der Schweiz vom 28. Oftober 
1871, zwilchen Italien und der Schweiz vom 15. Oktober 
1869, dem Unternehmen eine Subvention von 20 Millionen 
Franken, einjchlieglid der von Deutjhen Regierungen und 
Eiſenbahngeſellſchaften zu erwartenden Zufhüffe, vom Reiche 
zugefichert worden ift. 

Der Norddeutſche Bund Hat außerdem unterm 11. Juni 
1868 Die antheilige Uebernahme einer Garantie für eine 

Württemb. Jahrb. 41871. 2 


13 


zur Herftellung der dauernden Bahrbarfeit des 
Sulinaarmes der Donaumündungen von der Eu— 
ropäifhen Donaufhifffahbrts-Kommijfion auf 
zunehmenden Anleihe beichlofien. Dieß führt zurüd auf 
den Parifer Vertrag vom 30. März 1856, der am 13. Mai 
1871 mit Zuftimmung des Deutjchen Kaiferd in einigen we 
jentlihen Beziehungen abgeändert worden ift, übrigens unter 
auödrüdlicher Anerkennung der Fortdauer der Mitgarantie 
Deutſchlands für jene Anleihe bis zum 24. April 1883. 

10) An den Krieg mit Branfreih und deſſen 
fiegreihe Beendigung erinnert zunächſt das Geſetz, be- 
treffend die Kriegsdenkmünze für die bewaffnete Macht 
des Reichs, vom 24. Mai 1871. Das dazu gehörige Statut 
ift vom 22. Mai Datirt. 

Durh den Priedensgpräliminar-Bertrag vom 
26. Februar 1871 ift Die von Frankreich zu bezahlende 
Kriegentfhädigung auf 5 Milliarden Franken bejtimmt 
worden (Urt. IL), woran nah Art. 7 des Friedendver- 
tragd vom 10. Mai 1871 innerhalb des Jahres 1871 
1!/, Milliarden abzutragen geweſen find. Die in Verbindung 
mit der zujäßlichen Lebereinfunft vom 12. Oftober 1871 am 
gleichen Tage abgeſchloſſene Separatfonvention regelt in Art. 2 
die Zahlung der vierten KHalbmilliarde und des erſten Jahres— 
zinje8 au den am 2. März 1874 verfallenden weiteren drei 
Milliarden. Die Zufagfonvention vom 11. Dezember 1871 
bat auf die Kriegsentihädigung feinen Einfluß. 

Von den im Jahr 1871 bezahlten 1500 Millionen 
Franken ift der Betrag von 325 Millionen für Die eljaß- 
lothringiſchen Eifenbahnen ($. 6 des Zujagartifeld 1 zu Dem 
Triedendvertrage) vorweg abgegangen. Folgende Reichsgeſetze 
des Jahres 1871 enthalten ſodann weitere Verfügungen über 
die eingegangenen Gelber. 

Die Geſetze vom 14. Juni, betreffend den Erſatz von 
Kriegsſchäden und Kriegsleiftungen, die Entſchädigung der 
Deutichen Nhederei, die Gewährung von Beihilfen an Die aus 
Frankreich ausgewieſenen Deutjchen, weiter die beiden Gejege 
vom 14. Juni und 22. November, betreffend die Beihaffung 
von Betriebömitteln für die Gifenbahnen in Eljaß und Loth— 
ringen, die beiden Gefeße vom 22. Junt, betreffend Die Ge— 
währung von Beihilfen an Angehörige der Reſerve und Land— 
wehr, und betreffend die Verleihung von Dotationen in Anz 


— — Ta ne | —— ———— — — — ——4—————V⏑⏑ 


19 


erfennung hervorragender, im legten Kriege erworbener Ver— 
dienfte, und das Geſetz, betreffend die Bildung eined Reichs— 
kriegsſchatzes, vom 11. November, Außerdem beftimmt jomohl 
der Reichshaushalts-Etat des Deutſchen Reichs für das Jahr 
1872 in Kapitel 7 der Einnahmen als auch das Dazu er— 
laſſene Geſetz vom 4. Dezember 1871 in den $$. 2 und 3 
über die Verwendung namhafter Beträge der Kriegsentſchädi— 
gungsgelder. So find zur Vertheilung zwiſchen den Staaten 
des vormaligen Norddeutihen Bundes und Den füddeutjchen 
Staaten von jenen 1500 Millionen Franken oder 400 Mil- 
lionen Thalern nit ganz 200 Millionen Thaler übrig ge— 
blieben und von dieſen bis zum Jahresſchluſſe 153/, Mil. 
Thaler wirklich vertheilt worden. Hieran hat Württemberg, 
vorbehältlich der definitiven Negelung des Bertheilungsmaß- 
ftabed, den Betrag von 12,367,628 fl. 55 fr. erhalten, wozu 
noch von der bejonderen Pariſer Gontribution 4,302,666 fl. 
40 fr. gefommen find. j 

Nah dem vorhin erwähnten Gefete vom 14. Juni, be- 
treffend die Gewährung von Beihilfen an Die aus Frank 
reich auögewiejenen Deutſchen, find im Ganzen 
8,866,666 Thaler zur Verfügung geftellt worden, aud welcher 
Summe die Anfprühe von 42,632 Ausgewiefenen zu befrie- 
digen waren. Württemberg gehörten von dieſen 4425 an und 
fonnte für Diefe ein Betrag von 401,238 fl. verwendet werden. 

Nah dem weiter angeführten Geſetze vom 22. Juni, 
betreffend Die Gewährung von Beihilfen an Angehörige der 
Reſerve und Landwehr, find im Ganzen 4 Millionen Thaler 
außgefegt worden. Diefe Summe gelangte auf Die verjchie- 
denen betheiligten Bundesjtaaten in der Weiſe zur Vertheilung, 
Daß Die jedem zugewiefenen Beträge ald ein Vorſchuß auf die 
dereinftigen Antheile an der Kriegäfoften-Entihädigung über- 
haupt behandelt wurden, ohne daß Die volle Verwendung zu 
dem im Gefeße bezeichneten nächften Zwecke, wo ein Bedürfniß 
nicht vorliegen follte, beanjprucht worden wäre. Württemberg 
erhielt jo 322,700 fl. und verwendete auf 5732 eingefommene 
und 8,568 begründet erachtete Geſuche 149,940 fl, zu ein- 
maligen Gaben, 14,500 fl. zu Darlehen, *) 


*) Nach einer fpäteren Mittheilung vom 4. September 1872 find 
auf einen weiteren Aufruf noch weitere Beihilfegejuche eingelaufen, fo 
daß deren Zahl im Ganzen auf 15,369 ſich erhöht hat und die Geſamt— 
fumme dec verwilligten Beiträge jebt 282,530 fl. beträgt. 


20 


Die Landesgejesgebung. 


Die am 19. Dezember 1870 eröffnete Württembergifche 
Ständeverfammlung mar beim Beginn des Jahres 1871 noch 
vereinigt, hat ihre Arbeiten aber am 7. Januar unterbrochen, 
um fie Dann vom 21. Juni bis 14, Juli wieder aufzunehmen 
und fortzufegen. Am 1. Dezember abermals einberufen, be= 
findet fie fih am Jahresſchluſſe noch in Thätigkeit. Im Laufe 
ded Jahres find Neuwahlen nöthig geworden für Die Stadt 
Ludwigsburg (25. Mat), für die Oberamtsbezirke Laupheim 
und Saulgau (20. September) und für den Bezirk Geislingen 
(auf 8. Januar 1872). 

Diejenigen Landeögefege, welche durch die Reichögefch- 
gebung unmittelbar veranlaft worden find oder mit derjelben 
jonft in einer Beziehung ftehen, Haben bereitd Erwähnung ge— 
funden. Was im Jahr 1871 daneben aud einem inneren 
Dedürfnifje des Landes noch verfügt morden ift, läßt fih in 
Volgendem kurz vollends zur Darftelung bringen. 

Zunähft darf nicht unberührt bleiben, Daß Die Beſchlüſſe 
des Daticanifhen Concils in Rom ihren Schatten auch 
auf Württemberg geworfen und die Königliche Regierung 
unterm 20. April 1871 zwar nicht zu einer gejeglichen Maß— 
regel, aber zu der Bekanntmachung gendthigt haben, daß fte 
Diefen Befchlüffen, mie folche in den beiden dogmatiſchen Kon— 
flitutionen vom 24. April und 18. Juli v. 3. zufammenges 
faßt find, insbeſondere dem in der leßtgenannten Konſtitution 
enthaltenen Dogma von der perfünlichen Unfehlbarkeit des Pab— 
fle8, keinerlei Rechtswirkung auf ftaatlide oder 
bürgerlihe Verhältniffe zugeftehe. 

Der Krieg mit Frankreich hat noch Die zmei Geſetze, 
betreffend Die Beftreitung des Aufwands für außerordentliche 
Militärbedürfniffe, vom 16. Januar und 24. Juli veranlaßt, 
wodurch der hiefür der K. Regierung bereit3? im Jahr 1870 
eröffnete Kredit von 8,600,000 fl. um weitere 13,744,000 fl. 
erhöht wurde. 

Auf der anderen Seite enthält das Geſetz, betreffend bie 
Ginlöjung der Kaſſenſcheine und die Zinje aus Kriegsanlehen, 
som 2. Juli, Die erfte gefeglihe Verfügung über den Wiürt- 
tembergifchen Antheil an der franzöſiſchen Kriegsentſchädigung, 
indem durch daſſelbe ein Betrag von nahezu 5 Millionen 


21 


Gulden im Jahr 1871 erfchöpft worden ift. Daneben fei er= 
mwähnt, daß in dieſem Jahre neben einer ordentlichen Schulden— 
tilgung von 1,696,400 fl. außerordentlicher Weife 8,479,600 fl. 
zur Zurüdzablung von Staatöjhulden verwendet worden find, 

Der Krieg ift endlih Die Veranlafjung gewefen, daß, wie 
in anderen Deutſchen Staaten, jo aub in Württemberg ein 
befonderes Ordenszeichen, der Olga-Or den, durd König- 
liche Verordnung vom 27. Juni, geftiftet wurde, um „die 
Handlungen freimilligr und aufopfernder Nächitenliebe, in 
welchen feit dem Ausbrud des nunmehr glorreich beendigten 
Krieged Männer und Frauen in allen Glafjen der Bevölkerung 
‘ zum Beten Unſerer tapferen Krieger und ihrer Angehörigen 
metteiferten, auch öffentlich anzuerkennen und zu ehren,” Nach 
$. 1 der Statuten wird der Olga-Orden für befondere Ver— 
dienfte auf dem Felde der freimillig helfenden Liebe im Krieg 
oder Frieden ald Zeichen der Anerkennung und Grinnerung 
verlichen. 

Für den Eiſenbahnbau murden dur Gefeh vom 
13. Januar acht Millionen Gulden verfügbar gemacht. 

Der Staatshaushalt ift Dur die Geſetze vom 
16. Januar, 5. Juli und 23. Dezember provijorifch geregelt 
worden, zu einer etatmäßigen Feſtſtellung und geordneten Ver» 
abihiedung aber im Jahr 1871. nicht gelangt. 

Nab dem Geſetz vom 5. Juli fol die Abgabe von 
nit eingereihten Kriegsdienſtpflichtigen (Gejek 
vom 19. März 1868) für die nächſte Aushebung erfimald in 
Wegfall kommen. Dagegen find die fehon durch das Finanz- 
geſetz, vom 23. März 1868 verfügten Steuerzuſchläge 
mit Wirkung vom 1. Juli 1871 an erhöht worden: bei den 
direkten Steuern aus Grundeigentfum und Gefällen, aus Ge- 
bäuden und Gewerben auf 30°/,, bei der Ginfommenöfteuer 
auf 20°/,, bei der Hundeauflage von der dem Staat gehörigen 
Hälfte auf 25°%/,, bei der Malzfteuer, Uebergangsfteuer von 
Malz und Branntweinkleinverfaufsabgabe auf 20%/,. Nachdem 
ſodann Durd Die Artikel 3 ff. des fchon oben bei der Rüd- 
wirfung der Maaß- und Gewichtsordnung vom 17. Auguft 
1868 auf die Landesgeſetzgebung erwähnten Geſetzes, betreffend 
die Abänderung einzelner Beflimmungen der Wirthichaftsab- 
gaben:Gefege, vom 12. Dezember 1871, die Erhebung der 
Malzſteuer und der Uebergangäfteuern von gefchrotenem 
Ma nah dem Gewicht angeordnet worden iſt, ift der 


22 


Steuerfaß hiefür, unter Ginrehnung der vorhin bemerften Zus 
chläge und unter Zugrundlegung eined Verhältniſſes son 
23 Pfund Malz auf 1 Simri ungeſchrotenes Malz, auf 
2 fl. 5 kr. für den Gentner Malz feitgeftellt worden. Gleich- 
zeitig wurde Die Uebergangsiteuer vom weißen Bier auf 44 kr., 
vom braunen Bier auf 1 fl. 6 fr., vom DBranntwein in der 
Normaljtärfe von 50% Tralled bei 12,440 Neaumur auf 
1 fl. 12 Er. für das Heftoliter beftimmt. Die Notariatdz, 
Erbſchafts- und Vermächtnißſporteln find durch Gefeh vom 
18. Juli erhöht worden. Endlich trifft Die Acciſe, die Wirth 
Ihaftsabgabe von Wein und Obftmoft und die nad der Ge— 
werbeordnung vom 21. Juni 1869 noch aufrecht zu haltenden 
MWirthichaftsconcejfionsgelder gegenüber von den vor dem 1. Juli 
1868 beitandenen Sätzen und die Sporteln überhaupt gegen 
über von den gejeglich geregelten Sügen der ſchon durch das 
Vinanzgejeg vom 23. März 1868 für die 2 Etatsjahre 18°"). 
eingeführte Steuerzuſchlag von 10",. 

Ein Gefeg vom 16. Januar 1871 endlich hat den Zweck, 
die Abwicklung der Gejchäfte der durch die Gejege vom 14. April 
1848 und 17. Juni 1849 errichteten beiden Ablöſungskaſſen 
vorzubereiten, indem es bejtimmt, daß die Mittel zu Gin 
löjfung der Ablöfungsobligationen fünfter Serie 
nötbigenfall3 aus der Staatäfafje zu ergänzen, etwaige Ueber— 
Ihujje der einen oder der andern Kafje aber an die Staatd- 
fajje zu überlafjen feien. 


Die Darlegung der Gefeßgebung des Jahres 1871 ift 
Damit zu Ende. Es darf aber nicht gejchlojjen werden, ohne 
Daß zuvor noch eined unmittelbaren Aktes der hochherzigen 
Entihliegung Ihrer Majeftät der Königin gedacht würde, wel: 
hem gewiß eine allgemeine Bedeutung, ähnlich wie den Ge— 
jegen, zufommt. Ihre Majeftät Die Königin haben am 13. Juli 
1871, dem Tage, an welchem Sie vor 25 Jahren Ihre Ver— 
mählung gefeiert haben, in danferfülltem Rückblicke auf alle 
die Segnungen, welde Sie in dieſer langen Zeit erfahren 
durften, Sich bewogen gefunden, für ewige Zeiten eine milde 
Stiftung zu gründen und hiebei insbejondere Ihr Auge auf 
die drückenden Verhältniſſe gerichtet, in welchen Die Hinter— 
bliebenen mander Beamten des Landes fich befinden. Die von 


23 


Ihrer Majejtät errichtete und aus Ihrem Privatvermögen mit 
einen Stapital von 105,000 fl. audgeitattete Karl-Ol g a— 
Stiftung hat die Unterftügung einer Anzahl unverebelichter 
Tochter von verftorbenen verdienten Männern, melde im Würt- 
tembergifchen Civil- oder Militärdienfte geftanden jind, zum 
Zwecke. Aus dem Hauptkapital von 100,000 fl. werden nad) 
Abzug Tämtlicher Verwaltungskoſten 30 Präbenden gebildet, 
4 & 300 fl., 10 & 200 fl., 16 & 100 fl. Die Berleihung 
der Präbende ſoll ebenjo eine Anerkennung der Berdienfte des 
Vaters, ald eine Unterſtützung der bedürftigen Tochter fein. 
Die weiteren 5000 fl. des Stiftungdfapitals ſind abgejondert 
zu verwalten und durch Zuſchlag von Zind und Zinjeszinjen 
zum Kapital zu deſſen allmähliger Vermehrung beitimmt. So— 
bald Diefes Nebenkapital den Betrag von 15,000 fl, erreicht 
haben wird, jind 10,000 fl. davon zum Hauptkapital zu 
ſchlagen und die Erträgniffe Daraus zur Erhöhung nicht der 
Zahl, fondern des jährlichen Betragd der Präbenden zu ver— 
wenden, Die verbleibenden 5000 fl. find gerade zu behandeln 
wie die erften 5000 fl. Und fo fort, jo lange die Stiftung 
beftehen wird. — Ihre Majeftät die Königin, welche jeit Ihrem 
nun mehr ald 2djäührigen Verweilen in Württemberg jo mans 
chem Nothftand abzuhelfen, jo mande Wunde lindernd zu 
heilen verjtanden, hat Durch Dieje reiche Stiftung gerechten Ans 
ſpruch auf den bleibenden Dank der Beamten ded Königreichd 
Sich erworben. Und jo fol ed denn auch nie vergeilen wer— 
den, daß die Königin es mar, welche, geleitet von einer theil— 
nehmenden Erfenntniß der durch den Umſchwung aller Preis— 
verhältnijfe jehr jchmwierig gewordenen Nage eined mit den In— 
terejjen des Landes aufs engfte verbundenen Berufsitandes, und 
wertthätig bemüht, Diefen Stand wenigftend in einer feiner 
Ichmerzlichiten ökonomiſchen Sorgen zu erleichtern, Damit zu: 
gleih den erften ernftlicheren Schritt zur Aufbeflerung der 
Beamtenftelung überhaupt gethan bat, — eine Aufgabe, welche 
jest, am Schluſſe des Jahres 1871, zur Weiterfürderung auch 
an die Landesgeſetzgebung herangetreten ift. 


24 
2) Bevölkerung. 


Nachdem die either beftandene Erhebung des Standes 
und Ganges der ortdangehörigen Bevölferung durch Minifterial- 
verfügung vom 15. Januar 1871 aufgehoben worden iſt, 
werden die Ergebnijje der 1871 erfimald gemäß der gleichen 
Verfügung flattgehabten Aufnahmen über Die Bewegung der 
Bevölkerung, nehmlih über die vorgefommenen Trauungen, 
Geburten und Sterbefälle hienach meiter unten im Zuſammen— 
bang mit der Audeinanderfegung der Rejultate der Zählung 
der ortdanwejenden Bevölkerung auf 3. Dezember 1871 dar= 
geftellt werden. Ebendort wird auch der Abfchnitt über Aus— 
wanderung dießmal feine Stelle finden. 


3) Die Ergebniffe des Ackerbaues. 


Auf Grund der von den K. Oberämtern vorgelegten 
Meberfihten über die Anblümung der Felder im Jahre 1871 
berechnet ſich 

der Flächengehalt des Ackerfeldes 


einſchließlich des in Gärten, Ländern und auf kultivirten All— 
mandtheilen hiezu angelegten Areals im ganzen Lande auf 
2,749,314 Morgen; davon waren: 
I. angebaut 2,458,126 Mrg. od. 89,419/,| der ganzen 
II. in der Brade 291,188 „ „10,59%, Aderfläche. 
Im Jahre 1870 ſtellte fih die Geſamtackerfläche auf 
2,745,743 Morgen, worunter 
I. angebaut 2,446,060 Morgen oder 89,09°/), 


U. in der Brache 299,683 „ „ 10,91%, 
Hienach erſcheint bei der ganzen Aderfläche eine Zu— 
nahme von . . .. 8,571 Mrg. od. 0,13%, 


und zmar bei der angebauten Fläche | 

ein Zunahme von. . . . . 12,066 „ u 0,49%, 

bei der brachliegenden — eine 

Abnahme von . . . — 8495 „ „ 2,387, 
Auf die einzelnen Kufkurarten vertheilt fi die Zunahme 

und Abnahme folgendermaßen : 


Tabelle A. 


25 


EI — 


Fruchtgattung. 





1. Winterdinfel . 
mit Einforn 
und Emmer „| 

2. Winterroggen . . 

3. Wintermengfrüchte 

4, Winterweizen .. 

5. Wintergerfte . . » 


I. Wintergetreibe . 





I 20 
2. Sommergerfte . 2 
3. Sommermengfrücht 
4. Sommerroggen . 
d. Sommerweizen . 
6. Sommerdinfel . . 

mit Einforn . . 

und Emmer „. 
2 
8. Bırhweizen .. . 


II. Sommergetreide 





1. Rother Klee... 
2, Luzerne .... 
3. Eſper 
4. Sorgho ..... 
5. Pferdezahnmais u. 
andere Futtergewächſe 


III. Futtergewächſe 


IV. Kartoffeln .. 


| 
J 

















| Angeblümtes Areal 5. .|| Zu: | Ab: 
im Jahr ses 
5 4 nahme 
1870. | 1871. 1% 258 | gegenüber von 
Mor M Br 1870. 
gen. orgen. | 
) 
621,922 | 627,375 | 22,82 15,453 | — 
15,854 | 15, 536 0,56 | — 318 
348 249 | 001 | — 99 
111,473 | 112,274 | 4,08 | 801 | — 
62, 110 | 62,603 | 228 493 | — 
30, ‚919 31,729 | 1,16 | 8310| — 
i 5,409 5,137 9, 19 — 72 
848,035 | 854,903 | 31,10 17,557 689 
413,350 | 415,546 | 15,11 | 2,196 
297,956 | 295,701 | 10,76 2,255 
40,706 | 40,285 | 1,461 — 421 
20,609 20,318 | 0,74 291 
10,406 | 10,891 | 0,401 4855| — 
1,164 1,266 0,051 102 e 
1,960 1,887 — 7 
| 10020 23 z 
562 505 |] * 
117 117 | 902] 
| 787,809 | 787,518 | 28,64 || 2,806 | 3,097 
219,639 | 215,688 | 7,85|| — 13,951 
9,964 | 52,541 | 1,91112,577 | — 
35,915 | 38,055 | 1,38 12,140 
211 191 — 20 
0,02 
85 250 1655| — 
305,514 | 306,725 | 11,1614,882 3,971 
| 
227,310 | 230,107 | 8,3712,797 | — 


— — — 


26 









































Angeblümtes Areal |5 „ | Zus Ab: 
im Jahr > at 
Fruchtgattung. EN 
1870. | 1871. |* 25 gegenüber von 
Morgen. !_ Morgen. | a” I__ 1870. _ 
1. Flachs ...... 21,537 20,652 
und Hanf R 25,041 25,234 
vi 18,882 18,626 
Rüben ....| 8,854 8,755 
und Mohn | 9,227 9824 
3. Hopfen „2... 16,239 15,134 | 
4. Zabaf ...... 326 588 
9. Gihorien ..... 2,456 2,379 
6. Weberbiftel . . 203 227 | 
7. Waid, Wau u. Krapp 3 4 
8. Senf und andere || | 
Handelsgewächſe 50 34 |’ 
V. Handelsgewächſe 102,518; 101,452 | 
| | 
1. NRunfelrüben, als | | 
Biehfutter .. . || 42,368 44,196 | 
und Zucerrüben | 13,999 13,610 | 
2. Steckrüben .... 16,713 17,006 
weiße Rüben . | 5,050 4,835 
und Möhren. . | 380 3751 
3. Kopfkohl..... | 19,704 19,917 | | 
VI Wurzelgewächſe | | 
und Kopffobl . | 98,214, 99,939 3,63 2,334 | 609 
| | | 
1. Biden... ... | 35,760 38,144 1,39 2,384 — 
2. Linſen...... 11463 411,198) 041 — 270 
und Grbien . | 11,222 | 10,677 0,591 — 545 
3. Aderbobnen ... | 8,990, 9,162) 0,331 172) — 
u. Gartenbobnen | 2,603 | 2,476 | 0,091 — 127 
4. VWelfhkom....| 6022! 5,830: 0,21 — 192 
VII. Hülſenfrüchte 
und Welſchkorn 76,060 | 77,482] 2,82| 2,556 | 1,134 





Zufammen : | 
Angebliimtes Aderfeld | 


im Ganzen . |)2,446,060 


| 


! 


| 


ı 2,458,126 
# 


89,41 124,009 | 11,943 


Zumachs 
| 12,066 Morgen 





Das Areal der Wiefen beträgt nach der neueflen Aufnahme vom 
Jahr 1865 846,695 Morgen, 


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27 


Hienach zeigt fich bei den michtigeren Winterhalmfrüchten, 
bejonderd beim Dinkel eine beträchtliche Zunahme des Areals 
gegen voriged Jahr, bei Einkorn, Emer, und Wintergerfte da— 
gegen eine weit nicht jo erhebliche Abnahme. 

Bei den Sommerhalmfrüdten fteht der Zunahme des 
Haber:, Weizen-, Dinkel- und Emerfelds eine noch ftärfere Ab- 
nahme ded mit Gerfte, Mengfrüchten, Noggen, Ginkorn und 
Hirfe angebauten Feldes gegenüber. 

Bei den Futtergewächſen hat zwar der Anbau von rothem 
Klee und Sorgho abgenommen, die übrigen Futtergewächſe 
weifen aber eine noch größere Zunahme auf. 

Der Anbau der Kartoffeln hat auch in dieſem Jahre 
wieder eine Ermeiterung erfahren. 

Don den Handeldpflanzen, weiſen Hanf, Tabak, Weber: 
diſtel und befonderd Mohn eine Zunahme auf, während Cicho— 
rien, Rep, Rübſen und bauptjählih Flachs und Hopfen im 
Anbau beſchränkt wurden. 

Was die Wurzelgemächfe anbelangt, jo Hat der Anbau 
yon Steckrüben und noch mehr der von Runkelrüben zur Vieh- 
fütterung zugenommen, während der von Zuderrüben, weißen 
Rüben und Möhren etwas zurückgegangen ift; der Anbau der 
leßteren ift feit einer Reihe von Jahren in beinahe ſtetem Ruͤck— 
gang begriffen. 

Das Areal von Kopfkohl hat wieder etwas zugenommen, 

Von den Hülfenfrüchten hat die Wide im Anbau eine bes 
trächtlihe Zunahme erfahren, auch das Areal der Aderbohnen 
ift erweitert worden, wogegen Linſen, Erben und Gartenbohnen 
im Anbau bejchränft wurden. 

Das Areal von Welfchkorn ift gegenüber dem des vorigen 
Jahres etwas vermindert worden. | 

Die Bertheilung der Kulturfläche in den einzelnen Kreifen 
ift in der nachfolgenden Tabelle B dargeflellt und die hierauf 
folgende Tabelle C enthält eine überfichtlihe Zufaumenftellung 
Der Erträge von 1871 und eine Vergleichung mit denen von 
1870 und mit den Landedmittel-Erträgen. 


28 


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33 


Anmerfung 1. Die Qualität der Früchte wirb durch Ziffern 
beftimmt, mobei bie a 1 „ausgezeichnet“, 2 „ſehr gut“, 3 „gut“, 
4 „mittelmäßig“, „gering“ bedeutet; die Decimalftelle zeigt die 
größere oder — Annäherung an bie nächftfolgende geringere 
Klaſſe an. 


Anmerfung 2. 


Die Ausbeute an Kernen von Das Gewicht von 1 Simri 
1 Scheffel Dinkel Kernen 
beträgt für 1862 3,; Simri. 32,00 Piund, 
ff) 1863 3,2 * 32,70 ” 
” 1864 3,20 ” 32,00 n 
" 1865 drıs ” 32,12 " 
„1866 2: » Sa m» 
„ 1867 3,08 » 3,0 m 
E 1868 3,36 n 33,35 — 
„1809 Ba u Sa m 
1870 3,29 " 32,50 " 
” 1871 3,10 ” 31,6 " 


Bei den übrigen Halmfrüchten und bei den Hülfenfrüchten ſtellt 
fih das Gewicht im Vergleich zu den nächſt vorangegangenen 5 Jahren 
folgendermaßen ; 


Ei 
In den Jahren 


Gewicht v 
icht vom N age een er 1868 Beer — 1870 —— 1871 


Winterdinfel pr. Saft. 135 | 147 | 156 | 145 | 154 ie 147 
Winterroggen 5 241 | 248 | 254 | 248 | 249 ı 246 
Minterweizen m 249 | 2588| 268 | 257 | 3581| 256 
———— — 213| 2081 224| 2021| 218 | 222 

aber “ 164 | 169 | 165 | 162 | 156 | 166 

ommergerite z 227 | 234 | 234 | 230 | 231 | 233 
Sommerroggen , 228 | 241 | 239 | 236 | 233 | 233 
Sommerweizen , 239 | 243 | 257 | 251 | 251 | 244 


Erbſen — 2731 2761 286 | 2791 251 78 
Rinfen > 275 | 2711| 277 ı 277 | 270 | 277 
Aderbobnen u 274 2822| 285 | 2778| 270 | 280 
Wicken 266 | 266 | 276 270 | 269 | 271 
Welſchkorn 251 | 263 | 275 | 252 | 247 | 247 


Kartoffeln pr. Simri. 33 38 39 39 39 39 


Wiürttemb. Yahrb. 1871. 3 


34 


Anmerfung 3. Winter-Cinforn und Emmer wurde im Ertrag 
bem Dinkel gleich, ber Ertrag der Winter-Mengfrüchte zur Hälfte als 
Dinkel, zur Hälfte ald Roggen angenommen; ber des Buchweizens, 
der Hirfe und ber Sommer-Mengfrüchte dem des Habers gleich, jedoch 
Sommermengfrücdte ber Gattung nah zur Hälfte als Widens, zur 
Hälfte ala Haber-Ertrag berechnet; der Sommerbinfel, Einforn und 
Emmer ift im Ertrag zu 5/, bes Winterbinfel3, im Gewicht demfelben 
gleich gerechnet. Da jedoch dieſe Berechnungsweiſe bei den einzelnen 
Bezirken eingehalten und daraus alddann ber Gefamt-Ertrag gewonnen 
wurde, fo ergaben fich als Landes:Mittel die oben eingefegten, von 
bem Landes⸗Mittelertrag bed Dinkels, Roggens beziehungsweife Habers 
im Jahre 1871 abweichenden Erträge. Der Ertrag der Steckrüben 
und weißen Rüben, wofür eine Schätzung gleichfalls nicht beftebt, iſt 
zu 140 Gentner angenommen worden. Eben beihalb ift ber Ertrag 
der Gartenbohnen dem der Aderbohnen gleich gerechnet. 

Die mit F bezeichneten Gewichte find, weil eine Schätung hiefür 
bei den betreffenden Feldfrüchten nicht vorgenommen worden ift, ber 
Reduktion in Gentner wegen einem Handbuch der Landwirtbichaft 
entnommen, 


Anmerfung 4 Der Heu: und Dehmbd-Ertrag insbeſondere be- 
rechnet fich folgendermaßen: Wenn das Areal ber Wieſen, das nad) ber 
Aufnahme bed Jahres 1865 846,695 Morgen beträgt, nad) bem in 
den wirttembergifchen Jahrbüchern von 1855, I. ©. 193 angenom= 
menen Verhältnig ber 2= und Imähdigen Wiejen (653,690 : 227,916) 
vertheilt und dag Verhältniß des Heu- und Dehmbdertragg wie 100 : 50 
angenommen wird, jo beläuft fich bei dem burchfchnittlichen Heu und 
Dehmdertrag von 30,35 Centner per Morgen der Heu:Ertrag im 
Ganzen bei 846,695 Morgen & 22,14 Gtr, auf 18,744,754 Ctr. 
ber Dehmbertrag bei 627,804 Morgen & 11,07 Gtr. auf 6,949,393 Ctr. 


Zufammen Wiejen-Ertrag 25,694,147 Gtr. 


Der dießjährige Obftertrag berechnet fich 
beim Kernobſt auf 269,501 Simri 
„ Steinobft „ 75,823 „ 
ſtellt fich aljo gegenüber einer mittleren Obfternte nah dem 
Durchſchnitte der Jahre 1852—61 von 4,297,925 Simri 
Kernobſt und 771,709 Simri Steinobſt, dieſe = 100 ans 
genommen im Jahre 1871 
beim Kernobft auf 6,27 °/, 
„ Steinobft auf 9,83 %/,. 
Der Ertrag von 1871 bleibt daher beim Kernobft hinter einer 


35 


Mittelernte um 93,730), und beim Steinobft um 90,179, 
zurüd. Auf einen Ginwohner des Landes kommen durchfchnitt- 
lich 0,15 Simri Kernobft und 0,04 Simri Steinobft. 

Was den Ernte-Ertrag der zur menſchlichen Nahrung 
dienenden Feldfrüchte insbeſondere anbelangt, fo berechnet fich 
derjelbe in folgender Weife: 

I. Mehlhaltige Körnerfrücte: 

MWinterhalmfrühte . . . 4,839,167 Säffl, 
Sommerhalmfrühte. . . 8,297,873 ,„ 
Hülſenfrüchte (incl, der Hälfte 
der Sommermengfrüdhte) . 807,962 „ 
Wellhlorn . 2. 2... 17,108 „ 
Zujammen 8,461,605 Schffl. 

Nah rauher Frucht gerechnet: 

(1 Scheffel glatter Frucht, nämlich Weizen, Roggen, 
Gerfte, Hirſe, Buchweizen, Hüljenfrüchte, Welſchkorn — 
2 Scheffel rauf) . . .  10,668,066 Schffl. 

Merden von diefem Betrag in Abzug gebracht 

1) Der Saatbedarf A 1 Scheffel per i 
Morgen für die mit mehlhaltigen 
Früchten bebaute Fläche mit . .  1,719,903 Schffl. 

2) Der Bedarf zur Fütterung u. Mäftung 
des Viehs, Dad ganze Haber- und 
Wickenerzeugniß, fo weit es nicht ſchon 
unter den Saatfrüchten für das Jahr 
1871 begriffen ift und Der zu Haber 
und Widen gerechnete Ertrag der 
Sommer-Mengfrühte nah Raubem 1,894,416 „ 

3) Dad Beduͤrfniß der Brauereien an 
Gerſte mit 2'/, Millionen Simti, 
nah Rauhem 


[4 


er 625,00 „ 
Zujammen 4,239,319 Schffl. 

bleiben für Die Brod: und weitere 

Gonjumtion übrig . 2 2 20. 6,428,747 ESchffl. 
wornach bei einer Bevölkerung von 1,778,396 Ortsanwejenden 
für dad Verbrauchsjahr 187172 auf den Kopf — 3,61 
Scheffel Frucht nah Rauhem (pro 1871 bei 1,818,541 Gin: 
mwohnern — 3,54 Scheffel) und vorausgeſetzt, daß aus 1 Scheffel 
Frucht 1 Etr. Mehl gewonnen wird, 361 Pfund oder per 
Tag 0,989 Pfund Mehl kommen. 


36 


II. An Kartoffeln wurden im Vorjahr gewonnen 44,605,578 
Simri gejunde und 2,679,697 Simri franfe, im Jahr 1871 
22,754,572 Simri gejunde und 1,803,171 Simri kranke. 

Das Verhältniß der letzteren zu den erjteren mar jomit 
im vorigen Jahr wie 1:16,65, in Diefem wie 1: 12,62 
und bleibt der Gejamt-Ertrag an Kartoffeln vom Jahr 1871 
hinter der allerdingd außerordentlich reichen Ernte des Jahres 
1870 um 48%, zurüd, 

MWird von dem ganzen Ertrag an gefunden Kartoffeln 
von 22,754,572 Eimri der Saatbedarf für 230,107 Morgen 
à 20 Simri per Morgen mit 4,602,140 Simri abgerechnet, 
jo bleiben für das Jahr 1871—72 no 18,152,432 Simri 
oder für den Kopf 10,21 Simri (nah der Volkszahl pro 
1. Dezember 1871 — 9,98 Simri). 

III. Zur Vergleihung mit früheren Jahren diene folgende 
Tabelle: 

Es famen auf den Kopf der Bevölkerung 

Scheffel mehlhaltiger Frucht 
in dem Jahren .. Simri Kartoffeln 


1861—62 . . 8,97 } 11,79 
1862—63 . . . 38,99 . . . 15,80 
1868 —644.. 4109... IST 
186465 . . » AB . .. 8,32 
16666. 862147 
1:11.08, RE > GENE ER 9,06 
BET. 94 
1868—69 . .. 389 22.229,85 
186970 2.2. 8,73 2.2. 13,20 
180—T1 . 2. 359 2 2.022,58 
1871-72 3,61 10,21 


Hienach ift bie bießfäßrige Ernte, was den Ertrag an 
mehlhaltigen Früchten anbelangt, etwas befjer ausgefallen, als 
die Ernte des Vorjahres, die Kartoffelernte blieb aber hinter 
der Ernte des vorigen Jahres bedeutend zurück. 

In erjterer Beziehung ftehen innerhalb der 10jährigen 
Periode 1861—71 außer dem Vorjahr auch die Jahre 1866 
und 1867 im Grtrage Hinter 1871 zurüd; in leßterer Be— 
ziehung weijen blos die Jahre 1864 und 1866 noch geringere 
Erträge auf. 

Was die durchfchnittliche Ausbeute an Kernen und Dad 
Gewicht vom Kernen anbelangt, jo fteht das Jahr 1871 nad 


37 


der Zufammenftellung in Anmerkung 2. dem in diefer Beziehung 
günftigen Vorjahr ziemlih nah, aber innerhalb der Periode 
1861— 71 weifen die Jahre 1866, 1867 und 1869 noch 
geringere Ergebnifje auf. 

Tabelle C., welche die Ertragäberehnung enthält, gewährt 
in Golumne III. eine Vergleichung des dießjährigen Ertrags 
mit dem ded Vorjahrs und mit dem eined Mitteljahrs. 

Hienach bleibt Winter-Dinfel im Ertrag hinter dem Vor—⸗ 
jahr und einem Mitteljahr etwas zurüd, der Ertrag von 
Winter-Weizen nähert fih dem Mittelertrag etwad mehr ala 
im vorigen Jahre, und Winter-Gerfte ſtellt fih noch etwas 
höher ald im Vorjahr über denjelben,; der Ertrag an Winters 
Noggen ſodann erhebt fich ziemlich über den eined Mitteljahrs, 
wenn auch nicht jo beveutend wie im Vorjahre. 

Don den Sommerhalmfrüdten weijen Roggen, beſonders 
aber Haber und Gerfte bedeutend beſſere Ernten auf ald im 
Vorjahr; jedoh nur Gerfte erhebt fih von diefen im Ertrag 
über ein Mitteljahr, Haber und Roggen nähern ſich einem 
folden; Sommer-Weizen dagegen bleibt zwar hinter dem Er— 
trag des Vorjahrs etwas zurüd, gleichwohl aber noch über 
dem eined Mitteljahrs. 

Der Anbau der Hülfenfrüchte Lieferte ebenfalls durchgehende 
weit günftigere Ergebnijje ald das Vorjahr, die Widen und 
noch weit mehr die Aderbohnen und Erben übertrafen im 
Ertrag ein Mitteljahr; blos die Linſen blieben noch unter Dem 
Ertrag eines Mitteljahre, 

Der Ertrag von Welſchkorn Dagegen ift hinter Dem des 
Vorjahrs und eined Mitteljahrd beträchtlich zurückgeblieben. 

Don den Kandeldgemähfen haben Hanf, Flachs und 
Mohn befjere Erträge ald in dem hiefür ungünftigen Vorjahr 
geliefert, der Ertrag von Mohn und Flachs bleibt zmar noch 
ziemlich hinter dem eines Mitteljahrd zurüd, wogegen der von 
Hanf ſich noch etwad darüber erhebt. 

Tabad, Reps und Rübjen dagegen und befonderd Hopfen 
bleiben hinter dem Ertrag des Vorjahrs fowohl, ald eines 
Mitteljahrs zurüd, 

Die Kartoffelernte iſt beträchtlich geringer, ald in einem 
Mitteljahr und es zeigt ſich Daher gegenüber der ausgezeichneten 
Ernte des Dorfahrs ein bedeutender Rückſchlag. 

Was die Wurzelgemächfe betrifft, jo Lieferten die Runkel— 
rüben in dieſem Jahre zwar einen höhern Ertrag ald 1870, 


38 


gleichwohl aber Feine Mittelernte,; ebenjo verhielt es fich mit 
dem Kopfkohl, während der Ertrag an Riejenmöhren hinter 
dem Vorjahr ſowohl, als Hinter einer Mittelernte zurücblieb, 

Der Ertrag in Futtergewächſen (Klee) und der Wieſen— 
Ertrag (Heu und Oehmd) war ein beträchtlich bejjerer, ald im 
Vorjahr, letzterer ftellte fich über den eines Mitteljahrs, 

Dad Gewicht Der verfchiedenen mehlhaltigen Brüchte liefert 
verglichen mit dem Ergebniß der fünf vorhergehenden Jahre 
gänge folgende Refultate: 

Von den Winterhalmfrüchten hat der Dinkel im Vor— 
jahr und im Jahr 1868, Gerfte nur im Jahre 1868 ein 
höheres Gewicht aufzuweifen, Roggen und Weizen dagegen 
blos im Jahr 1866 ein geringered, Ebenſo zeigen von den 
Sommerhalmfrüchten die beiden Hauptfrüchte Haber und Gerfte 
nur im Jahr 1867, beziehungsmeife 1867 und 1868 ein 
höheres Gewicht, Sommer-Roggen und Sommer-Weizen Dagegen 
blo8 im Jahre 1866, beziehungsweiſe 1866 und 1867 ein 
geringeres, 

Mas die Hülfenfrüchte anbelangt, fo ift das Gewicht dem 
Vorjahr gegenüber durchgehends befier. 

Blos in den Jahren 1868 und 1869 haben die Linjen 
das gleiche, die Erbſen ein höheres Gewicht; ebenfo die Widen 
und Ackerbohnen nur im Jahre 1868, beziehungsweife 1867 
und 1868 ein höheres. 

Welſchkorn Hat dasjelbe niedere Gewicht, wie im Vor— 
jahr und fteht damit den übrigen vier Jahrgängen nad). 

Das Gewicht der Kartoffeln ift gleich dem der Drei vor— 
bergehenden Jahrgänge und höher als das der Jahre 1866 
und 1867. 

Mährend ded langen Winter8 und zu Anfang des Früh: 
jahrs fcheinen ungünftige Witterungseinflüffe auf die landwirth— 
Ichaftlihen Gewächſe im Allgemeinen fih nicht geäußert zu 
haben, aber die dann vorherrſchende fühle und nafje Witterung 
des Frühjahrs und Vorſommers wirkte jehr nachtheilig auf 
dad Gedeihen der Gewächſe ein. Die Halmfrüdhte wurden 
vielfah Durch Regen zur Blüthezeit und Kälte während ber 
Reife in der Körnerbildung gehemmt; am Dinkel und Weizen 
zeigte fich häufiger ald in den vorbetgehenden Jahren der 
Brand. Obſt und Kartoffeln wurden Durch die Näſſe und 
Kälte jehr geichädigt. 

In manchen Gegenden verurfahten auch wolkenbruchartige 


39 


Megen, in anderen andauernde Trodenheit im Sommer Schaden 
auf den Feldern, Die nachherige wärmere Witterung ließ be— 
jonderd die Sommerhalmfrühte und den Hopfen fih erholen 
und die Ernte ded größeren Theils der Früchte konnte bei 
günftiger Witterung vorgenommen werden. 

Im Kartoffelfeld machte jih auch „Die Krankheit” theil- 
weid ſtark bemerklich. ngerlinge richteten beſonders in mehre- 
ren Bezirken des Medarkreifes, theild in den Wieſen, theils 
im Sruchtfeld bedeutenden Schaden an. Der in einigen Gegenden 
durch zahlreiche Maikäfer drohende Schaden wurde durch die 
eintretende Kälte befeitigt. Ziemlihen Schaden durch Mäufe 
hatten Die 4 Nachbarbezirfe Balingen, Spaichingen, Rottweil 
und Oberndorf. 

Der Hagelihlag war im Neckarkreis und Schwarzwald«- 
freiß. vereinzelt, ohne weitere Verbreitung; im Donaufreis 
(Göppingen, Laupheim) und noch mehr im Jagſtkreis war 
der Hagelſchaden in einigen Bezirken (Heidenheim, Nereöheim, 
Schorndorf, Welzheim) und je in mehreren Markungen be— 
deutend. 

Der Fruchthandel im Lande wurde in dieſem Jahre mit 
Preiſin eröffnet, welche bis vor der Ernte in der Höhe ſich 
erhielten; die Transportverhältnifje waren in Folge des Krieges 
noch jhwierig, ed fand Ausfuhr von Haber und Hülfenfrüchten 
für Militairzwede nah Frankreich ftatt, Dagegen wiederum 
Einfuhr von Brodftoffen und Hülfenfrüchten aus Bayern und 
Oeſterreich. Mor der Ernte gingen die Fruchtpreife zurüd, 
weil überall eine gute Ernte erwartet wurde; fie entſprach aber 
den Erwartungen nicht allgemein. In Folge defien wurde bei 
wieder gefteigerten Preifen von den oberſchwäbiſchen Bezirken 
Getreide (bejonderd Haber) in die Schweiz und nach Frank— 
reich audgeführt, da Frankreich einen Ausfall in der Ernte 
Hatte, während Ungarn wegen geringerer Ernte in der Aus— 
fuhr zurüsfblieb, 

Dagegen wurde Weizen aus Bayern, Defterreih und 
Rußland, Brausßerfte und Reps aus Ungarn, Mohn aus 
dem Elſaß eingeführt. 

Der Viehhandel war bei Hohen Preifen belebt; auch der 
Hopfen erreichte einen ſchönen Preis. 

Die Ernte kann im Ganzen ald Mittel-Ernte bezeichnet 
werden, indem aus verhältnifmäßig wenigen Bezirken Die 
Ernte als unzureichend bezeichnet ift. 


40 


4) Die Ergebniffe des Weinbaues. 
Die Weinbaufläche |. betrug: 


im Sabre 1870...» . 7,368 Morgen 
ER.» MOSE ——— 
meist ſomit 1871 einum . . 2... 169 Morgen 


Hleinered Areal auf. 

Diefe Veränderung im Areal vertheilt fih auf die ein« 
zelnen Landeögegenden in folgender Weile: 

Die Weinbauflähe Hat zugenommen abgenommen 
im oberen Nedartbal und 


am Albtruf . . . . um — Meg. 8 Mrg. 
Unteres Nedartfal . u u 34 
Remsthal — — 8 „ 
Enzthal Be Eee erh nn — « 6» 
Zabergäu. . —— —— 2. 
Kocher und Jagſithal en 53 u 
Taubergrund422 „ =. 
Bodenfeegegnd . » . — — 


Zunahme 22 Mg. Abn. 191 Meg. 


Von der ganzen Weinbaufläche fanden 56,943 Morgen 
im Ertrag (oder nahezu 76 °/,). 

Der Ertrag ift nad natürlichen Bezirken zufammengeftellt 
in folgender Tabelle A. 

Zur. Vergleihung früherer Jahre dient Tabelle B. 


41 


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45 


eine3 Morgens der tragbaren Fläche anbelangt, ericheint außer biejen 
Zenaingen auch das Jahr 1829 noch unergiebiger. Hinfichtlich des 

eldwertb8 des unter der Kelter verfauften Quantum ftehen nur bie 
14 Jahrgänge 1829, 30, 37, 38, 41, 43, 49—54 incl., 60 und 1864 
hinter dem Jahr 1871 zurüd. Der Geldwerth des ganzen Erzeug⸗ 
niſſes dagegen berechnet ſich in 20 Jahrgängen der Periode 1827—1870 
noch niederer als im Jahr 1871 nehmlich 1829 —33, 1836—38, 40, 
41,43, 44, 1849—54 incl. 60 und 1864. Wird ber Geldwerth des 
Narural:Ertragd auf den Morgen der tragbaren Fläche berechnet, jo 
ftehen außer dem noch die Jahre 39 und 45 gegen 71 zurüd. 


5) Die Ergebniffe der Fruchtmärkte. 


Bon den 76 zu Getreidemärkten berechtigten Orten waren 
eö im Jahre 1871 62, die davon Gebrauch machten. Nicht 
befahren wurden die 14 Schrannen zu: 

Murrhardt, Vaihingen, Grailsheim, Gaildorf, Blaufelden, 
Niederftetten, Mergentheim, Donzdorf, Breudenftadt, Horb, 

Neuenbürg, Alpirsbah, Rottenburg, Möffingen. 

Auf den 62 beſuchten Märkten fand ein. Gefamtumjak 
von 2,420,433 Gtr mit einem Erlös von 14,290,765 fl. 
ftatt. Don erfterer Summe fallen auf den 


Donaufreiß . . 1,617,911 Etr. oder 679), 

Schwarzwaldfreis 489,848 „ „ 18, 

Jafitreis. . . 261,001 „ „ 1, 

Neckarkreis . . 103.178: 5:  #z 

Der Naturale und der Geldumjag ift alfo höher als 
1870 erjterer um 31,342 Gtr., leßterer um 1,601,230 fl. 
Auf den bedeutendften Fruchtmärkten des Landes mit einem 
Umjag von mehr ald 200,000 fl. war der — folgender: 


Es betrug 
auf der die umgeſetzte Menge ber Erlös 
Scranne zu Gentner 


fl. 
1870. 1871. 1870. 1871. 
1) Ulm . . 387,733 377,097 2,083,843 2,254,909 
2) Biberah . 207,198 237,335 1,156,454 1,484,463 
3) Ravensburg 127,132 138,944 727,048 898,165 
4) Rievlingen 126,465 130,941 636,600 743,696 
5) Rottweil. 84,144 84,288 432,500 508,582 
6) Walvfe . 84,352 76,082 470,057 487,226 


46 


auf der bie umgefeßte Menge ber Erlös 
Schranne zu Gentner fl. 
1870. 1871 1870. 3874, 
7) Geislingen 583,730 69,819 326,281 475,638 
8) Mengen . 71,628 87,906 355,700 475,559 
9) Saulgau . 64,818 68,544 357,933 410,832 
10) Ehingen . 57,010 59,901 811,573 368,559 
11) Heidenheim 63,821 57,911 353,850 363,002 
12) Leuttircch 49,291 56,054 272,451 851,322 
13) Giengn . 70,192 60,114 383,676 : 351,218 
14) Urach . . 64,968 60,676 279,471 292,822 
15) Laupheim. 40,832 46,361 214,567 278,621 
16) Friedrichshafen 42,706 34,118 271,539 245,510 
17) Bopfingen 45,647 41,898 228,817 238,746 
18) Tuttlingen 43,841 39,439 227,924 234,258 
19) Kirchheim 35,978 38,666 192,298 220,910 
20) Hal . . 27,472 31,211 172,267 206,105 
Der Naturalumfag Hat fih auf 12 der bedeutenderen 
Schrannen gegen das Vorjahr gehoben, während er auf den 
8 Schrannen Ulm, Waldſee, Heidenheim, Giengen, Urach, 
Friedrichshafen, Bopfingen und Tuttlingen niederer war, als 
1870. Ebenſo ift der Geldumjag auf ſämtlichen Märkten, 
außer Giengen und Friedrichshafen zum Theil bedeutend ges 
fliegen, 
Auf Die einzelnen Fruchtgattungen vertheilt fi der Na— 
turale und Geldumjag folgendermaßen und zwar im Jahr 


1870. 
Fruchtgattung. Naturalumſatz. Geldumſatz. Durchſchnitts⸗ 
Centner. preis. 
Kernen . . 1,059,3873 6,624,742 fl. 6 fl. 15 kr 
@efte ». „0 489,660 2,267,710, 4, 38 „ 
Sabır . . 471,707 2,101,922 „ 4 „ 27 u 
Dintl . . . 234,202 1,027,118 , A, 3, 
Roggen , . 70,616 316,840 „ 4. 29 „ 
Weizen. . . 23,567 1429538, 6 4, 
Hüljenfrüdte . 20,905 117,558 „ DB. 87. 
Mengfrüdte . 12,727 568,150 „ 4, 34, 
Einfon . . 6,433 32.738, Bu: Bi 


Fruchtgattung. 


Kernen . 
Gefte . . 
Haber . 
Dinkel . 
Roggen . 
Meizen. . 
Hülfenfrüchte 
Mengfrüchte 
Eintorn . 


Der Natural- fowie der Geldumjag ijt 


dem Jahr 1870 eine allgemeine Stei 


preiſe. 


* 


+ 


* 


1871. 

Naturalumfat. Geldumſatz. 
Gentner. 

1,116,273 7,856,386 fl. 
549,887 2,737,697 „ 
391,557 1,777,183 
246,311 1,235,590 „ 

57,919 308,306 „ 
29,365 203,698 „ 
12,325 77,503 „ 
9,770 49,961 „ 
7,026 44,440 „ 


AT 


Durchſchnitls⸗ 
preis. 
kr. 


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2 
co 
2 


„20, 


jomit bei den 
meiften Pruchtgattungen, außer bei Hafer, Roggen, Hülſen— 
und Mengfrüchte, geftiegen. 
Aufſchwung des Verkehrs auf den bedeutenderen Fruchtſchrannen 
des Landes zeigt ſich auch bei allen Fruchtgattungen gegenüber 


In Uebereinftimmung mit Diefem 


gerung der Durchſchnitts— 


Zur BVergleihung des Umſatzes mit früheren Jahren dient 
folgende Tabelle: 


Getreideumſatz 
in Centnern. 


2,351,713 
2,332,526 
2,188,684 
2,297,872 
2,408,513 
2,255,740 
2,168,758 
2,355,040 
2,389,190 
2,420,434 


1862 
1863 
1864 
1865 
1866 
1867 
1868 
1869 
1870 


1871 

10jäbhri 

Daran. 
r] 


on 
185%,, 2,316,847 


Die Bewegung der Fruchtpreije in 
ift aus nachftehender weiterer Ueberſicht 


Geldumſatz 
fl. 


12,477,761 
11,411,803 
10,347,862 

9,619,458 
11,725,802 
14,009,916 
12,780,241 
11,473,176 
12,689,535 
14,290,765 


12,082,632 


Unter 100 Etr, verkaufter Früchte waren 
Kernen Dinkel Roggen Gerfte Haber 


39, 
44,, 
44,9 
45,, 


16,9 
12,4 
12,5 
12,, 


41.8, 
45,, 10,5 


46,, 10, 


43,, 11,5 


45, 9a 1 


Ad, 9,3 3 


2,4 


den legten 
zu erjeben: 


19,, 19, 
10 Jahren 


48 


* Kernen Dinkel Roggen Gerſte Haber 
per per per per per 
Scheffel Ctr. Scheffel Ctr. Scheffel Etr. Scheffel Ctr. Scheffel Etr. 


fi. ix. ee ie fee Mi fe fe fee fie fl. ie. 
1862 16 37 629 656 432 1238 5 10 10 44 425 542 3 20 
1863 16 9 610 641 419 9594 5 910359519310 
1864 1441 544 6 2359 928352 924 - 547328 
1865 1222 453 522 334 850 346 847 344 535 3 20 
1866 1358 546 528 4 3 1033 423 1019 433 544 3 30 
1367 1951 7488 7531 14586 212525307 64112 
1868 1852 7 4 740 455 1458 553 1224 532 713 4 22 
1869 13 54 534 547 359 1025 412 1051 443 6 16 3 52 
1870 16 15 615 6 45 423 1110 429 1042 438 657 4 27 
1871 1756 7 2 7225 113 5519 11 374597 324 32 
10jäbhriger 
— | 
1862,, 16 4 - - 637 - - 1136 - - 1041 - - 619 - - 


In der 10jährigen Periode von 1862—1871 zeigt ſo— 
mit Dinkel nur im Jahr 1867, Kernen, Roggen und Gerfte 
nur in den Jahren 1867 und 1868 höhere Durchſchnittspreiſe 
für den Gentner an. Der Gentner Haber hatte in der ganzen 
10jährigen Periode keinen fo hohen Durdfchnittäpreis. 


Der Durchſchnitt der monatlichen Bewegung der mittleren 
Setreidepreife auf 18 Fruchtſchrannen verfchiedener Landesge— 
genden während des Jahres 1871 ift aus folgender Tabelle 
erfichtlich, 

Es foftete der Gentner: 


Kernen Dinkel Roggen Gerſte Haber 

im Monat A. fr. fl. kr. fl. tr. fl. kr. fl. k. 
Sanuar . 6 42 5b 4 5 15 4 49 b 7 
Februar . 645 553 5b 1ı5 458 5 10 
März 639 454 512 458 8:4 
April . #635 449 5 7 6456 
Mai. 2... .686 4 50 5 9 4 49 5 18 
Juni.. .648 rd 523 450 *5 21 
Al. . ..655 5 2 518 444 513 
Auguft . . 645 #4 48 WA 49 944 23 4 29 
September . , 7 5 5 2 5 12 A452 4A 1 
Dktober. . 7 42 5 21 545 512 4 4 
November 7.52 580 *5 46 *%18 A 4 
Dezember 784 513 532 424 *8 50 
Sahresmittel 659 53 518 451 448 
Größte Differenn 117 — 42 —57 —50 131 


49 


Die mit * bezeichneten höchften Preife fallen beim Haber 
in den Monat Juni, bei den übrigen Brüchten in den Monat 
November, die niedrigften Preife dagegen (mit ** bezeichnet) 
beim Haber in den Dezember, bei Dinkel, Roggen und Gerfte 
in den Auguft, bei Kernen in den Monat April. 

Im Bergleih mit den oben auf anderem Wege berech- 
neten Jahresmittelpreifen ergeben fich folgende Kleine Differenzen 
per Gentner 

bei Kernen Dinkel Roggen Gerfte Haber 
— 35h. +2. ik. — 8 kr. +11. 


Württemb. Jahrb. 1871. 4 


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52 


53 


7) Bie Witterungsverhältniffe des Sahres 1871. 
Bon Prof. Dr. Schoder. 
(Mit einer graphiſchen Darftellung.) 


Die mittlere Wärme des Jahres 1871 blieb an allen 
Stationen unter dem Durchſchnitt der 15jährigen Periode 
1855— 69; der MWärmeabmangel bewegt ſich zwiichen 00.6 
und 0%,8; er beträgt 00,6 zu Freudenſtadt, 09.8 zu Stuttgart, 
Großaltdorf, Sulz, 19.0 zu Schopfloch, 1%.1 zu Bruchſal, Can⸗ 
ftatt, Kirchheim u. T. Isny, 19,2 zu Calw, Bönnigheim, 
Dehringen, 19.3 zu Mergentheim und Heidenheim, 10.4 zu Hohen» 
beim und Tübingen, 10.6 zu Heilbronn, 19.8 zu Ulm und 
Friedrichshafen. Kälter ald 1871 waren in Stuttgart jeit 
1855 nur die Jahre 1860 (0°,76 zu Falt), 1858 (00,83). 

Nah den Stuttgarter Beobachtungen waren 

zu warm zu kalt 
die Monate März um 19,98 April um 00,26 
September „ 1.34 November „ 1.34 


Vebruar „ 0.75 Mat „ 1.52 
Juli „ 0.53 October2.08 
Auguft „ 0.25 Juni „ 2.46 
Januar „ 2 .66 
December „ 3.56 


Eine Vergleihung mit den voraudgegangenen Jahren gibt 

die nachftehende Ueberfiht für Stuttgart: 
1871 1870 1869 1868 1867 nit. 
Mittlere Wärme . . . 7.31 7.70 8.41 8,91 7.86 8.07 
Froſttage re ER. DER 91 74 91 84 
Wintertage ee: MO 34 21 14 27 19 
Sommertage .... . 47 50 56 92 61 59 
Niederſchlag in Par. 3. 17.51 24.69 23.19 23.82 26.49 21.09 


Ueber den erften Monat des meteorologijchen Jahres, ven 
Durch große Kälte, tiefen Barometerftand, reichlichen Nieder- 
ſchlag ausgezeichneten December 1870 vgl. den Witterungsd« 
bericht de8 Jahres 1870. 


54 


Im Anfang des Januar 1871 dauerte die Kälteperiode, 
welhe im December begonnen hatte, noch fort bei polarer 
MWindftrömung (den 1. und 3, —11.0); erft am 6. trat 
das Thermometer wieder über den Gefrierpunkt, zugleich gewann 
die Äquatoriale Strömung auf einige Tage die Oberhand; vom 
9. an ſank die Wärme immer mehr, um am 15. ihren tiefften 
Stand zu erreihen (—15.0). Vom 17. an folgten bei Süd— 
weitwind wieder einige warme Tage; der Reſt ded Monats 
som 23. an verlief bei mäßiger Kälte und meift polarer Wind 
firömung. 

Dad Barometer Hatte in der erften Pentade einen nor= 
malen Stand; von da an blieb e8 Durch den ganzen Monat 
unter Mittel; am ftärkften war die Abweichung unter Das 
Mittel in den beiden warmen Pentaden (6—10 und 16—20. 
fiehe Tab. XII). Im Mittel ded ganzen Monats fand es 
um 1.59 P. % unter dem Durchfchnitt ded Januar. Die 
Schwanfung ded Barometerd war mäßig (9.4 P. L. flatt 12.9) 

Don den beobachteten Windricätungen kamen zu 
Stuttgart WEN, NO u.D 45 auf S, WuW 41 Proc. 


Freudenftadt „ - 89 „ ü 47T u 
Schopfloch — 4 1 " n 49 " 
any " ” 54 " " 44 ” 


Anficht des Himmels zur Hälfte trüb — 5 klare, 16 trübe, 
10 gemiſchte Tage. 

Regen fiel zu Stuttgart den 6. und 17. — Schnee den 
6., 11., 12., 19., 20., 21., 22., 28., 27., 28. 

Der Nieverichlag blieb unter dem mehrjährigen Durch— 
ſchnitt; er betrug zu 

Stuttgrt . . 17.92 Par. Kin. ftatt 16.00 

Freudenſtadt. . 28.08 „ — „69.49 

Calw 2080 2 

Schopfloch .. 22.49 „ 40.29 

Heidenheim . . 10.08 „ s .„ 2421 

Sn. 2 2. 38580 5 4 40.80 

Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart: 

1871 1870 1869 1868 1867 li- 

Mittlere Wärme „. —2.27 1.13 0.38 0.02 0.65 0.39 
Srofttage . . » . 80 22 21 20 19 19 
Mintertage 2. . 15 9 9 2 — 8 
Niederihlagin Par. 3. 1.49 0.71 0.83 1.64 2.99 1.33 


5 


Februar. 

Nachdem am 1. das Minimalthermometer einen Stand 
von —9.0 erreicht hatte, bekam am 2. der Suͤdweſtwind die 
Dberhand und die Wärme nahm bis zum 6. wieder zu, um 
von da an bid zum 12. wieder rajch abzunehmen, (Minimum 
den 12. — 11.0). Der Reft des Monatd verlief unter einem 
beftändigen Wechjel zwijchen der nördlichen und ſüdlichen Wind- 
ftrömung bei verhältnigmäßig hoher Wärme, melde übrigens 
nicht audreicht, den Abmangel am Anfang und gegen die Mitte 
des Monats vollftändig auszugleichen, jo daß das Mittel des 
Monats noch etwas Kleiner ald der mehrjährige Durchſchnitt 
fih ergibt. 

Das Barometer fand zu Anfang des Monatd Hoch, ſank 
bi8 zum 10., um von da aus unter mäßigen Schwankungen 
wieder zu fleigen und einen verhältnifmäßig hohen Stand beizu- 
behalten ; das Mittel des Monats war in Ganftatt um 1.73 
DB. 8%. zu hoch. Die monatlihe Schwanfung war groß 
(11.9 Bar. Lin. ftatt 11.1). 

Von den beobachteten Windrichtungen kamen zu 
Stuttgart uf N, Neu.O 34 auf S, SWu. W 49 Proc. 


Freudenftadt „ ü 14 ; " 80 „ 
Schopfloch „ F B " 80 „ 
Isny " 18 m " 81 m 


Die Anfiht des Himmeld war vorherrſchend gemijcht 
(13 gemifchte, 7 Klare, 8 trübe Tage). 

Regen fiel zu Stuttgart den 4., 8., 9., 21., 26., 28. 
Schnee den 8, 9., 11. Reif wurde betradtet den 26. 


Der Niederjhlag übertraf mit Ausnahme yon Freu— 
denftadt und Schopfloh den mehrjährigen Durchſchnitt. Seine 
Höhe erreichte zu 

Stuttgart . 17.50 Bar. Lin. ftatt 11.08 
Freudenſtadt. 84.60 „ u m 46.10 
Galm. . .» 18.96 „ un. 17.60 
Shopfoh . 2451 „ u „' 28.22 
Heidenheim . 18.92 „ e „ 15.86 
any. . . 836.50 "831.05 

Vergleihung mit früheren garen für Stuttgart: 

1871 1870 1869-1868 1877 diiäh- 
Mittlere Wärme . . 3.07 —0.47 617 3,69 5.07 2.32 
Bronlage 22,40% 17 26 5 12 716 


56 


1871 1870 1869 1868 1867 Hi 


Wintertage . .. . 3 5 — — — 8 
Niederſchlag in Par. 3. 1.46 0.44 0.66 0.48 1.64 0.92 
März. | 


Dom 1. bis 7, folgten eine Reihe von heiteren Tagen 
mit ftetd zunehmender Wärme bei polarer Windftrömung und 
abnehmendem Barometerftande, weldher am 1. und 2. ein uns 
gewöhnlich Hoher geweſen war. Darauf folgte ein zweiter Abs 
ſchnitt vom 8. bis 15., in welchem die mitilere Wärme fort- 
während zunahm, unter Einwirkung der nun vorberrjchenden 
Aequatorialftrömung, während der Barometerftand immer mehr 
fintt; es fallen in Diefen Abſchnitt 5 Regentage. Nachdem 
am 16. dad Barometer feinen tiefften Stand erreicht hatte, 
trat wieder Die polare Strömung. ein, welche mit kurzen Aus— 
nahmen bis zum Ende des Monats die berrfchende blieb. Die 
Wärme nahm wieder. ab und blieb mit Audnahme einiger 
flarer warmer Tage zwilchen dem 22. und 27. unter dem 
Mittel. Das Barometer hielt fich dabei unter unbedeutenden 
Schwankungen in der Nähe ded Mitteld. — Im Mittel des 
ganzen Monats ftand dafjelbe jehr hoch (2.92 Par. Lin. über 
dem Durchſchnitt des Monatd). Seine monatlide Schwanfung 
war nahezu normal (11.1 Par. Lin. flatt 12.9). Die mittlere 
Wärme ded Monats ergibt fich ebenfalls zu groß (zu Stutt« 
gart um 1.98). 


Don den beobachteten Windrihtungen kamen zu 
Stuttgart auf N, NO u.O 63 auf S, SWu. We80 Pror. 


Freudenſtadte, = 51 , 2. 84 „ 
Schopfloch „ . 47, R 40 „ 
Isny u " 12 " " 24 „ 


Die Anſicht des Himmeld war zur Hälfte klar. (15 Elare, 
1 trüber, 15 gemiſchte Tage). 

Regen fiel zu Stuttgart den 8., 10., 14, 15. — 
Schnee den 1., 16., 17., 28., 30., 31. — Reif wurde 
3mal beobachtet, den 1., 3.. 31. 

Der Niederfhlag war gering. Seine Höhe er— 
reichte zu 

Stuttgart . . 7.75 Bar, Lin, flatt 18.63 
Breudenftadtt . 40.75 „u nn 8781 
Calw . . . 1083 „ " u 26.66 


57 


Schopfloh. - 2545 5» un m 48.83 
Heidenheim . 825 u u m 23.86 
Sm 2... 82.51 nr 4 


Bergleihung mit früheren — für Stuttgart: 
1871 1870 1869 1868 1867 Hi- 
Mittlere Wärme . 6.15 3.47 2.26 4.10 4.23 4.17 


Soft. » » » 18 19 22 14 13 12 
NiederihlaginPar.3. 0.65 1.40 1.41 2,19 1.80 1.40 
April. 


Die mittlere Wärme, welche in der erften Hälfte nod 
zu Klein war, nahm langfam zu, erreichte am 19. ihren höch=- 
ften Werth, um fih von da an mit unbebeutenden Schwans 
kungen nahezu auf derfelben Höhe zu erhalten. Weitaus vor- 
herrſchend waren dabei Südweſt- und Südwinde, melde vom 
10, an eine nur an 4 Tagen unterbrochene Reihe von Regen— 
tagen im Gefolge hatten. — Die mittlere Wärme des Monats 
war an der Mehrzahl der Stationen etwas zu Klein. 

Dad Barometer fand im Mittel 0.48 Bar. Lin, zu 
tief; feine monatliche RATEN war mäßig (7.0 Bar. Lin, 
ftatt 8.9). 

Bon den beobachteten Windritungen fielen zu 


Stuttgart auf N,NOu O 16 auf SS Wu. W785 Proc. 


Breubdenftadt „ . 10 .-.. — 88 .; 
Schopfloch n 1 2 " " 69 “ 
Isny [2 n 5 " " 92 " 


Die Anficht des Himmel! war zur Hälfte gemiſcht (7 Klare, 

7 trübe, 16 gemifchte Tage). 

Regen fiel zu —— an 20 Tagen den 1, 8. &, 

6., 10., 12., 18, 15., ‚17., 18, 21., 22., 28, 24,, 

25., 27, 28,, 29, 30. ek den 1. Graupen den 25. 

Gewitter mit wenig Hagel den 29. Reif wurde 2mal beob- 

achtet den 7. 8. 

Der Niederfchlag war ſehr reichlich; feine Höhe erreichte zu 
Stuttgart. . 25.28 Par, Lin. ftatt 18.20 
Sreudenftadt . 169.08 „ a „ 45.41 
Calw. „ . 41.46 „ . 2: SB 
Shofod . 57.10 „ nn 41.71 
Heidenheim . 48.92 „ ri —— ° ii 
Zeus 100 5 


58 


Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart: 
1871 1870 1869 1868 1867 äh. 
Mittlere Wärme . 8.09 8.47 9.83 7.60 8.30 8.35 
Brofltae . » 0.» 3 5 3 5 2 2 


Sommertage . .  ° — 4 — — 3 
Niederſchlag in Par, 3. 2. 13 0.61 0.74 2.85 3.38 1.52 
Mai. 


Die fünf erſten Pentaden des Monats find bei vorherr— 
ſchend polarer Windftrömung und Elarer Anficht des Himmels 
zu kalt; erſt vom 23, an erfolgt eine erhebliche Zunahme der 
Wärme, am 26., 28. und 29. werden Sommertage verzeichnet, 
und die legte Pentade zeigt einen Wärmeüberſchuß, melcher 
aber nicht ausreicht, den voraudgegangenen Abmangel audzu= 
gleichen, jo daß Das Mittel des ganzen Monats zu Flein aus— 
fallt (in Stuttgart um 1.52). Am nächſten fommt in der 
Periode jeit 1855 dem Mai 71 in Beziehung auf feine Wärme 
der Monat Mai 1855, welder noch um 0.12 fälter war; 
eine noch kleinere mittlere Wärme Hatte der Mai in den Jahren 
1856 (9.34), 1858 (9.38), 1866 (9.21). 

Dad Barometer hielt fih mit Ausnahme Der dritten 
Pentade zu hoch, es übertraf im Mittel den Maidurchſchnitt 
um 1.02 Bar. Lin. Seine monatlihe Schwanfung betrug 
8.2 Par. Lin, ftatt 8.1. 

Don den beobachteten Windrichtungen famen zu 
Stuttgart auf N, Nu.O 69 auf S, SWu. MW 23 Proc, 


Breudenftadt „ R #9 E 40 „ 
Schopfloch „ v 5 „ " 26 „ 
Isny " ” 5 1 " 48 " 


Die Anfiht des Himmeld war zur Hälfte Kar, zur 
andern Hälfte gemifcht (16 Klare, 15 gemifchte Tage). 
Negen fiel zu Stuttgart nur an 7 Tagen, den 1. mit 
etwas Hagel, den 4., 9., 19., 20., 21., 27. Reif den 11. 12. 
Der Niederihlag war unbedeutend ; feine Höhe betrug zu 
Stuttgart .„ 9.67 Bar. Lin. flatt 29.46 
Freudenſtadt. 16.25 „ u m. 50.40 
Calw. . . 11.29 „un: m. 85.65 
Shopfoh . 23.26 „ u: m 56.80 
Heidenheim . 9.96 „un m. 34.60 
IJsny . 16.59 5» u m. 56.33 


Vergleichung mit früheren Jahren für Stuttgart: 


59 


| 1871 1870 1869 1868 1867 lit. 
Mittlere Wärme 10.08 12,50 12.39 15.15 11.40 11.60 


Broflte . . — 1 -- — — 

Sommertage . . 3 9 38 - 10 7 

Niederichlag in Bar. 3. 0.81 2.26 2.89 1.12 3.06 2,46 
Juni. 


Auf die heiteren Sommertage, welde den Schluß des 
Mai bildeten, folgte im Anfang des Juni ein bedeutender 
Rückſchlag. In Schopfloh fiel das Thermometer bis zum 
Gefrierpunft, in Freudenſtadt bis —1.0; an beiden Orten 
fiel Schnee; bis zum 10. folgte kalte, regnerifche Witterung. 
Vom 11. an nahm die Wärme langfam zu; dad Marimal- 
thermometer zeigte am 17. 24.5. Dom 18. an trat auf 
neue wieder Negenwetter mit immer mehr abnehmender Wärme 
ein. Die mittlere Wärme fümtlicher Pentaden außer der vierten 
fiel in Folge hievon viel zu Elein aus (ſtehe Tab. III); und 
das Mittel des Monats ift das Eleinfte Junimittel, welches in 
der Periode jeit 1855 vorfommt, am nächften kommt der 
Junimärme von 1871 diejenige von 1869. 

Das Barometer fand nur in der dritten Pentade unbe— 
deutend über dem Mittel, in den übrigen Pentaden zu tief, 
im Mittel des ganzen Monatd um 0.99 Par. Lin. Seine 
monatlide Schwankung war Klein (4.7 Par. Lin. anftatt 6.9). 

Bon den beobachteten Windrichtungen fielen zu 


Stuttgart auf N, NMu.O 41 auf S, Wu. W 47 Proc. 
Breudenftabt „ h 28. R 70 „ 
Schopfloch „ " 30 „ . 58 „ 
Isny 27 72 ” 

Anficht des Himmeld: 10 klare, 7 trübe, 13 gemijchte 
Tage. 

Regen fiel zu Stuttgart an 21 Tagen, den 3,, 4., 
5. 8,9510, 19, 18. 16.; 18., 10, 20,, 81, 98; 
23., 24., 25., 26., 27., 28., 29. 

Gewitter den 23. 24. 25. — Schnee zu Freudenſtadt 
den 3,, zu Schopfloch den 6. 

Der Niederſchlag Hatte feine normale Höhe nur zu Stutte 
gart, Schopfloh und Ulm, fonft übertraf er den Durchſchnitt 
des Juni. Seine Höhe betrug nämlich zu 

Stuttgart . 32.88 Par. Lin. ftatt 33.59 
Freudenſtadt. 88.42 „ „ 48.65 


" 


60 


Galm. . „ 44.92 „ u nu. 34.65 
Schopfo$ . 74.08 „ vn nm 73.82 
Heidenheim . 48.08 „ . „86.61 
Jany > 8087 .- =: .s 11 


Vergleihung mit früheren Jahren mit Stuttgart: 
1871 1870 1869 1868 1867 Klik 
Mittlere Wärme . 11.67 14.75 12.85 14.85 18.23 14.13 
Sommertage . . 3 11 6 20 15 13 
Zahl der bi8 30. Juni ver⸗ 
zeichneten Sommertage 6 20 12 42 25 22 
Niederſchlag in Bar. 3. 2.74 1.96 2.15 3.03 3.45 2,82 


$uli, 


Die mittlere Wärme zeigte im Anfang des Monats einen 
Ueberfhuß, näherte fih in der zweiten und dritten Pentade 
dem normalen Betrage, am 18. und 19. fleigt fie Mittags 
bis 25.0, fo daß die vierte Pentade einen bedeutenden Ueber- 
ſchuß aufweist; vom 23. an folgen Regentage, die Wärme 
nimmt wieder ab, und bleibt in der legten Pentade beträchtlich 
unter dem Mittel. Im Durchſchnitt des ganzen Monatd glei- 
hen ſich die Differenzen gegen das Mittel mehr oder weniger 
aus; während Dehringen, Brudjal, Calw, Ganftatt, Hohen» 
heim , Friedrichshafen, eine normale Julimärme haben, fiel 
Diejelbe in Heilbronn und Ulm etwas zu Elein aus, an den 
übrigen Stationen etwas zu groß, am meiften (1.0) zu Jsny, 
Großaltdorf und Sulz. 

Das Barometer, welches eine große monatlide Schwankung 
zeigte (8.2 Par. Lin. anftatt 6.8), ftand am Anfang und 
im legten Drittel des Monat3 zu tief, in der Zwiſchenzeit zu 
hoch; dad Monatsmittel Dagegen war normal. 


Don den beobachteten Windrichtungen fielen zu 
Stuttgart UEN,NOUuD 388 auf S, Wu. W 47 Pror. 


Freudenftadt „ r 10: — 6I „ 
Shorfoh , — 11, # 72 „ 
Isny " v 1 5 " " 83 ” 


Anfiht des Himmeld: 14 Hare, 3 trübe, 14 gemiſchte 
Tage. 
Negen fiel zu Stuttgart an 17 Tagen, den 1., 3., 5 
8, 9., 10. 11., 18., 19., 20, 28., 24, 25, 26., 27. 
80., 31. 


61 


Gewitter den 1., 3., 5., 8., 9. (mit etwas Hagel), 10,, 
19., 23. 

Der Niederſchlag war zu gering in Stuttgart, Schopfloch, 
Sony; er übertraf den Durchſchnitt in Freudenſtadt, Calw, 
Heidenheim. Seine Höhe betrug zu 

Stuttgart . 17.21 Par. Lin. anftatt 26.59 


Freudenſtadt 66.41 „ u „43.19 
Galw . . 4054 „ u „28.03 
Schopfloch . 46.17 „ m „65.58 
Heidenheim . 52.12 „ r „ 82.29 


Sony . . 49.14 " 65.28 


Vergleihung mit früheren — fuͤr Stutan 
1871 1870 1869 1868 1867 dä. 
Mittlere Wärme . 15.81 17.44 16.97 15,95 13,91 15.28 
Sommertage . . 16 23 24 21 10 16 
Zahl der Sommertage 
bi8 31. Juli . 22 43 36 63 35 28 
Niederſchlag in Bar.3. 1.48 2.28 2.15 2.32 2.69 2.22 


Auguf. 


Die erften Tage waren mehrfah von Regen begleitet, 
dabei waren die Nächte kühl, fo Daß die Wärme der beiden 
erſten Pentaden unter dem Mittel blieb. Vom 8. an bi8 zum 
Schluß folgte alsdann eine nur wenig unterbrocdhene Reihe 
von Sommertagen, welche mandfah von Gewitterregen be— 
gleitet waren. Die 4 legten Pentaden zeigen durchaus einen. 
Märmeüberfhuß, welcher den Ausfall zu Anfang des Monate 
nahezu wieder ausglich. 

Das Barometer ftand nur in der vierten Pentade zu tief, 
im Mittel des Monatd um 1.14 Par. Lin, zu hoch. Seine 
monatlide Schwankung (7.7 Bar. Lin. flatt 6.4) war groß. 


Don den beobachteten Windrichtungen fielen zu 
Stuttgart uf N,NOu.OD 51 uf S, SWu. W. 40 Proc, 


Breudenftadt „ 5 88 „ r 62 „ 
Sch op flo ch " " 4 7 ” " 4 0 "„ 
IJsny 53 „ " 47 


Anftht des Himmels: 21 Eare, 2 trübe, 8 gemiſchte 
Tage. 

Negen fiel zu Stuttgart an 11 Tagen, den 1,, 3., 4., 
5., 14., 15., 16., 18., 19., 23., 31. 


62 


Gewitter den 14., 16., 23., 31. 


Der Niederſchlag war Klein in Freudenftadt, Schopflod, 
Heidenheim, Isny, jonft übertraf er den Durchſchnitt. Seine 
Höhe erreichte nämlich zu 

Stuttgart . 85.25 Bar. Lin, —— 28.57 
Freudenſtadt 31.92 , N „40.80 
Clm . . 37.0 „u „25.78 
Schopfloch . 30.26 5 un m. 59.85 
Heidenheim. 13.67 „ 8 „ 82.88 
Un . . 3440 5„ u „68.59 


Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart: 
1871 1870 1869 1868 1867 Kir 
Mittlere Wärme . 15.17 13.51 14.17 15.55 15.18 14.92 
Sommertage . . 17 5 9 15 18 15 
Zahl der bi8 31. Auguft 
verzeichneten Sommertage 39 48 45 78 53 53 
Niederſchlag in Par. 3. 2.94 6.38 1.12 1.43 2.36 2.41 


September. 


Die erften zwei Drittel waren gebildet Durch eine bei- 
nahe ununterbrochene Reihe von heiteren trodenen Tagen, die 
anfangd noch einen erheblichen Wärmeüberſchuß aufzumeijen 
hatten. 

Vom 8. (dem Testen Sommertage) an fanf die Mittags- 
wärme, vom 11. an traten fühle Nächte auf, fo daß vom 
18. bis 22. die mittlere Wärme zu Elein ausfiel. Öegen den 
Schluß des Monats flieg die Mittagdwärme wieder etwas, 
auch fiel mehrfach Negen. Die mittlere Wärme des Monats 
hatte in Stuttgart einen Ueberfhuß von 1.34 aufzumeijen. 
In der Periode 18°°/,, ift der September 1871 nur über— 
troffen von demjenigen des Jabres 1869, welcher noch um 
0.04 wärmer war; um 0.10 fälter war September 1858, um 
0,18 September 1868, 

Das Barometer ftand zu Anfang ded Monats hoch, fiel 
alddann gegen Die Mitte, erreichte am 15. bei polarer Wind- 
firömung ein zweited Marimum, um gegen dad Ende des 
Monats wieder ftark zu fallen. Seine monatlihe -Schwanfung 
war ſtark (9.0 Bar. Lin, flatt 6.9). Das Monatömittel war 
um 0.56 Par. Lin, zu Elein. | 

Bon den beobachteten Windrichtungen fielen zu 


63 


Stuttgart auf N, NOu.O 57 auf S, SWu. W Pror. 


Freudenftadt „ ” 20 ; “ m 
Schopfloch n " 5 1 " " j : " 
Sand u 33 67 „ 


Die Anfticht des Himmels war RN ar, 21 Hare, 
1 trüber, 8 gemijchte Tage. 

Regen fiel in Stuttgart an 7 Tagen, den 3., 9., 21., 
24., 26., 27., 30. Gewitter den 3. 

Der Niederſchlag war zu Klein; feine Höhe erreichte zu 
Stuttgart . 12.96 Par. Lin. ftatt 20.04 
Freudenſtadt. 87.92 „ u m 41.46 
Calw. 2: 1275 5 nn. 21.04 
Schopfob . 1720 5» vw. 41.92 
Heidenheim . 10.338 5 nm 23.46 
Isny . .. 28.76 46.61 


Vergleichung mit früheren Jahren für —* 
1871 1870 1869 1868 1867 Jsiäh. 
Mittlere Wärme . 13.79 10,84 13.83 13.61 12.34 12,45 
Sommertage . 8 2 11 4 8 6 
Zahl der bis 30. Sept. 
verzeichneten Sommertage 47° 50. 56 92 61 59 
Niederſchlag inPar.3. 1.08 1.60 1.02 2.05 0.82 1.67 


Detober. 


Zu Anfang des Monats war der Barometerftand bei 
Südweſtwind ein tiefer, die Witterung war fühl und regneriſch. 
Dom 9. an gewann die polare Winpftrömung die Oberhand 
und behielt diejelbe beinahe bi8 zum Schluß des Monats; das 
Barometer erhob fich zu einem hohen Stande, und ſank erft 
in den legten Tagen wieder unter das Mittel. Die Wärme 
nahm fowohl Mittags, als Nachts immer mehr ab, am 13. 
wurde der erfte Froft beobachtet, som 5. an 13 Tage mit 
Reif verzeichnet, am 26. der erſte Schnee. 

Die mittlere Wärme war mährend ded ganzen Monats 
zu Klein, (im Mittel um 2.03), fo daß der Oftober 1871 der 
fältefte October in der Periode 18°°/,, iſt; am nächften kommt 
ihm October 1868 mit einer Abweihung von 1.89. 

Der Barometerftand war um 0.71 Par. Lin, zu God, 
feine monatlihe Schwanfung (12.4 Bar. Lin. ftatt 10.0) 


zu groß. 


64 


Don den beobachteten Windrihtungen fielen zu 
Stuttgart uf N,NOuOD 59 auf 8,6 Wu W 36 Proc. 


Freudenftadt „ z 40 „ — bi „ 
Shoyfoh „ R 52 „ ; 42 „ 
Isny 2 — 40 „ e 56 


Vorherrſchende Anfiht des Himmeld gemiſcht (10 — 
4 trübe, 17 gemiſchte Tage). 

Regen fiel zu Stuttgart an 9 Tagen, den 1., 2., 3., 
4., 5., 8., 9., 21., 22. Schnee den 26. 

Reif wurde 13 mal beobachtet, den 5., 7., 10., 11., 
12., 18., 14, 15., 16., 19., 25., 80., 81. 


Die Menge ded Nieverfchlags verhielt ſich verjchieden ; 
feine Höhe betrug zu E 

Stuttgart . 14.25 Bar. Lin, flatt 15.01 
Freudenftadt. 75.67 „u m 47.75 
Galm. . » 12.00 „ m m. 22.15 
Shoryfoh . 35.08 „ „84.28 
Heidenheim „ 29.42 „ — „ 19.64 
Say. „ . 50.07 „ . „ 41.40 
Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart: 

1871 1870 1869 1868 1867 Kiähr- 

Mittlere Wärme . 6.37 8.40 7.20 8.54 7.24 8.40 


Brofttage . . . 5 0 9 2 1 3 
Niederſchlag in Par. 2. 1.19 3.72 2.42 2,80 1.65 1.25 
November. 


Die Wärme war durch den ganzen Monat hindurch zu 
flein, mit Ausnahme der Tage vom 7. bls 9,, welche einen 
feinen Wärmeüberſchuß aufwiejen. Die Abweihung von der 
normalen Wärme nahm gegen das Ende immer mehr zu. In 
Folge Hievon war die mittlere Wärme ded Monatd um 1.34 
zu Elein. 

Der Anfangs dem Mittel nahefommende Barometerftand 
nahm bi8 zum 5. zu (O und NO), nahm alsdann raſch ab 
bis zu einem erften Minimum (322.6 den 8. bei SW und 
NO), Hierauf folgt am 14, ein erfted Minimum (330.5 bei O), 
ein zweites Minimum den 17, (324.6 bei SW), den 19. ein 
zweites Marimum (332.6 bei NO). Bon hier aus fiel das 
Barometer gleichmäßig bis zum dritten Minimum (323.0 den 
29, bei ©). Die monatlihe Schwankung betrug 10.6 Par. 


65 


Lin. anftatt 11.7. — Das Monatömittel war um 0,52 Par. 
Lin. zu Klein. 

Bon den beobadhteten Windrichtungen fielen zu 
Stuttgart UF N, Neu.O 38 uf SC Wu. W 46 Proc. 


Freudenftabt „ s — 27 
Shorfoh „ " 48 „ " 37 
Isny " 6 5 " ” 3 4 " 


Die vorherrſchende Anficht ded Himmeld war trüb — 
4 Klare, 16 trübe, 10 gemijchte Tage. 

Regen fiel zu Stuttgart an 3 Tagen, den 11., 15., 16. 
Schnee an 8 Tagen, den 12., 15., 17., 18., 19., 24., 29. 
30. Reif wurde fünfmal beobachtet, den 1., 5., 6., 10., 14. 


Der Niederſchlag war unbedeutend ; feine Höhe erreichte zu 
Stuttgart . 13.75 Par. Lin, ftatt 21.50 
Sreudenfladt . 25,67 „ u 0m. 70.58 
Gm 2: 1325 2» nm. 28.47 
Shopfod . 17.29 „ u m 44.01 
Heidenheim . 7.88 „ — „ 26.45 
Sm... 294 „ 46.72 

Vergleichung mit früheren Jahren für "Stuttgart: 

1871 1870 1869 1868 1867 Jiäßr- 
Mittlere Wärme . 2.11 4.55 4.16 1.96 2.85 3.45 
Srofttae . 2» 2.33 11 9 17 231 13 
Wintertage .. — — — 2 1 1 
Niederſchlag in Par. 8, 1.15 1.10 4,63 2.48 0.55 1.79 


December. 


Die Kälte, welche im November begonnen hatte, Dauerte 
während des ganzen Monats December fort; fle erreichte ihren 
höchſten Grad am 13. (Stuttgart —15.0, Kirchheim u, T. 
— 22.6, Biberach — 23.5). Am 20., 21. und 22. war 
die Mittagswärme fo weit geftiegen, daß vorübergehendes Thau— 
wetter eintrat; Morgens Dagegen fland das Thermometer jeden 
Tag unter dem Gefrierpunft, und nur an 9 Tagen trat das— 
jelbe Mittags über denſelben. 

Die Abweichung des Monatsmitteld betrug zu Stuttgart 
3.56, und ift der December 1871 der Fältefte in der Periode 
feit 1855; am nächſten fommen ihm die entjprechenden Monate 
der Jahre 1870, 1864 und 1855. 

Das zu Anfang des Monat im Steigen er Baro⸗ 

Württemb. Jahrb. 1871. 


66 


meter erreichte am 2. ein erfted Marimum (329.9 bei NO), 
fiel bis zum 6. (326.7 bei W), und hatte am Abend des 
12. ein zweite? Marimum (335.1 bei NO) erreicht, welchem 
am 22. ein zweite? Minimum (326.6 bei NW) folgte. Hierauf 
folgten no ein Marimum (331.6 den 24. bei O) und ein 
Minimum (326.8 den 29. bei NO). Die monatlide Schwan— 
fung (10.6 Par. Lin, ftatt 12.9) war mäßig. Der mittlere 
Barometerftand war um 1.21 Par. Lin. zu hoch. 


Bon den beobachteten Windrichtungen fielen zu 
Stuttgart auf N,NOuO 69 uf S, SWeu. W . Proc. 


Freudenſtadte, 24 „ " " 
Schopfloch 73 " 45 " " a " 
Isny 34 u " 55 u 


Die Anficht des Himmeld war gemifht. (5 Elare, 8 trübe, 
18 gemijhte Tage). 

Regen fiel in Stuttgart nur an 2 Tagen, den 21. 
und 31. — Schnee an 7 Tagen, den 2., 3., 5., 6., 7., 
10., 14. 

Reif wurde 5mal beobachtet, den 26., 27., 28., 29., 30, 


Der Niederſchlag war au in dieſem Monate unbebeutend ; 
jeine Höhe betrug zu 
Stuttgart . 4.91 Bar. Lin. ftatt 15.63 
Freudenſtadt. 5.83 „ R „ 72.06 
Bald. 3: 2 Re oe 
Schopfloch . 18.58 4 u 40.42 
Heidenheim „. 6.00 „ u „21.4837 
Sn... 16 5 um 43.69 


Vergleihung mit früheren Jahren für Stuttgart: 
1871 1870 1869 1868 1867 „äh 


Mittlere Wärme —2.27 —2.23 0.45 5.91 —0.08 1.29 
Froſttage . .. 31 24 21 A 2% 17 
Wintertage .. 22 20 12 — 183 6 


Niederfhlagin Par. 3. 0.41 2.23 3.19 1.44 2.12 1.30 


Was noh die Jahreszeiten und dad meteorolo= 
giſche Jahr betrifft, jo zeigte ihre mittlere Wärme Die 
folgenden Abweichungen von den 1djährigen Mittelwerthen 
1855 —69: 


Stuttgart . 
Heilbronn, . 
Freudenftadt . 
Calw , . . 
Um ...» 
Schopfloch 
Heidenheim . 
any . ; 
Friedrichshafen 
Mergentheim . 
Großa'tdorf. 
Bruchſal .. 
Canſtatt 
Kirchheim u. T. 
Tübingen . 
Sulz 


Winter 

—1.81 
—2,86 
—1.52 
—1.96 
—2.52 
—1.71 
—1,89 
—2,.26 
—2.55 
— 2.52 
— 2.16 
— 2.15 
— 2.09 
— 1,99 
— 2,70 
—1.58 


Frühling 
+0,07 
—0.76 
+0.37 
—0.49 
— 1,05 
—0.17 
—0.57 
—0,24 
—1.14 
—0.40 
—0.17 
— 0,12 
— 0.16 
—0.11 
—0.38 
—0,08 


Sommer 
—0,56 
—1.19 
—0,49 
—0,97 
—1.49 
—0,91 
—0.88 
—0.48 
—0.86 
—1.01 
+0.09 
—0.92 
—0.96 
—0.63 
—0,82 
—0,23 


67 


Herbſt Met. Jahr 


—0.68 
—1.81 
—0.95 
—1.43 
—1.59 
—1.27 
—1.10 
—0.83 
—1.68 
—1.27 
—1,05 
—1.13 
—1.09 
—1.14 
—1,39 
—1,01 


—0.74 
—1.53 
—0.64 
—1.21 
— 1.67 
—1.02 
—1.11 
—0.95 
—1.55 
—1,30 
—0.82 
—1.07 
— 1.09 
—0.97 
—1.32 
—0.73 


Der Winter (December 70 bis Februar 71) war fehr 
falt in Folge der niedrigen Temperatur. des December und 
Januar. Der Frühling (März Mai) war nur in Stuttgart 
und Freudenftadt ein weniged zu warm, an den übrigen 
Stationen durchaus zu Fall. Der Sommer (Juni— Auguft) 
hatte in Großaltdorf einen unbedeutenden Wärmeüberſchuß, 
fonft war feine Wärme überall unter dem Mittel. Im Herbft 
(September— November) wurde an feiner Station dad normale 
MWärmemittel erreicht, Die Mittelmärme des meteorologifchen 
Jahres war wie diejenige des Kalenderjahres beträchtlich zu 
Klein. 

Setzt man ferner die normalen Negenhöhen der einzelnen 
Jahreszeiten und des Jahres — 100, fo find Die wirklich bes 
obachteten Negenhöhen ausgedrückt durch folgende Zahlen: 


Winter Frühling Sommer Herbſt Met.ZJahr 
Stuttgart 146 67 96 72 92 
Freudenſtadt 74 124 141 87 104 
Gılm ....2.82 72 189 63 90 
Shoyfohd . . 74 74 76 58 71 
Heidenheim . 101 83 112 69 93 
Isny 115 103 80 77 92 


Das meteorologiſche Jahr hatte nur in Freudenſtadt einen 
Ueberſchuß aufzuweiſen; am weiteſten zurück blieb die Alb 


68 


(Schopfloch); der Herbft hatte überall zu wenig Niederſchlag. 
Der Sommer hatte den ftärkften Ueberſchuß im Schwarzwald. 
Den Niederſchlag des Kalenderjahres ausgedrückt in Pariſer 
Zollen und verglichen mit den mehrjährigen Mittelzahlen gibt 
noch die folgende Ueberſicht: 
1871 15jährig Differenz 
A Hohenheim . . 15.68 25.35 — 9.72 
Stuttgart. . . 17.51 21.09 — 3.54 
Tübingen. . . 17.95 23.01 — 5.06 
Bönnigheim. . 18.35 25.35 — 7.00 
Großaltdorf. . 18.58 — — 
Su. . . . 19.77 81.79 —12.02 
Um. . . . 21.11 24.25 — 3.14 
Bibrad . . » 21.19 — — 
Ganftatt.. .. 21.40 23.17 — 
Mergentheim . 21.78 21.79 — 
Heidenheim „. . 21,97 26.08 — | 
Heilbronn . . 22.12 21.97 — 0.15 
Galm. . . . 22.12 26.43 — 
Dehringen . . 22.62 — — 


Bruchſal... 25.19 23.92 — 1.27 
Kirchheim u.%.. 30.76 31.77 — 1.01 
Schopfloch . . 832.61 838.00 — 5.39 
Sony. - .„ » 42.15 50.11 — 7.96 
Freudenftadtt. . 51.72 55.23 — 3.51 


Bei der vorftchenden allgemeinen Schilderung der Witte- 
rungsverhältniffe wurden vor allem die Beobachtungsrejultate 
von Stuttgart, ſowie von einigen weiteren bejonderd geeigneten 
Stationen benügt, 

Eine Zufammenftelung der michtigften Beobachtungs— 
refultate der ſämtlichen württembergifchen Stationen ift in den 
folgenden Tabellen enthalten. 

Von den 22 Stationen, welche zu Anfang ded Jahres 
1871 beftanden, ift im Laufe des Jahres die Station Winnen- 
den eingegangen, wo feit dem Jahre 1836 Oberamtsarzt Dr. 
Wunderlih mit unermüdlichem Eifer bis zu feinem im Juli 
1871 erfolgten Tode beobachtet hat, jo daß won dieſer Station 
eine 36jährige Beobachtungsreihe vorliegt. Wegen der großen 
Nähe der Stationen Stuttgart und Ganftatt erjihien eine 
Weiterführung der Station nicht als geboten. 


69 


Ueberfiht über die württembergifhen meteorologifhen Stationen. 













SE Geogra« | Geogra- 
Station. 23 | »bilhe | Hphilche Beobachter. 
SR | Länge. Breite. 
Rs | 
1. Biberach . .11660| 270%27',2:148° 5',9 Sofetten, Stabtpfarrer. 
2. Bönnigheim .| 680) 26 45 ‚6 149 2,5 |Völter, Apothefer. 
3. Brudfal . 370| 26 14,4 |49 7,4 Herb, Telegraphift. 
4, Calw . . 110701 26 24 ‚1 148 42,9 Dr. Müller, Med. Rath. 
d. Canftatt „. „| 680126 52,748 48,4 Rühle, Dr. med. 
6. Freudenftabt . 2260126 4,4 148 27,8 |Munz, Oberreallehrer. 
7. Friedrichshafen |1230| 27 8,4147 39,1 Häfele, Obertelegraphift. 
8. Großaltdorf „11270127 34 4149 7,7 Halm, Pfarrer. 
9. Heidenheim „1520| 27 48 ,9 148 40 ,7 |Meebold, Dr. med. 
10. Heilbronn . 510] 26 52,9 149 8,5 |Dttenbacher, Hausmeiſter 
am PBaulinenhofpital. 
11. Hohenheim .11230| 26 52 ‚8148 42 ,8 Dr.Frölich, Lehr.d. Phyſik. 
12. Sony . . .|2180]27 42,147 47 1 |Claus, Lehrer. 
13. Kirhheimu.T.| 900127 6,8148 39,0 |Rommel, Reallehrer. 
14, Rocherfteinzfeld | 600127 4,2149 14,5 |Bürger, Pfarrer. 
15. Mergentheim .| 650/27 26 ,2 149 29 5 Wüſt, Stabdtpfarrer. 
16, Debringen . 730/27 10,0 149 12 ,1 |Boger, Rector. 
17. Schopfloh  . 123701 27 11 ,8 148 32 ,5 |Rau, Pfarrer. 
18. Stuttgart. .| 830] 26 50 ‚5 |48 46 ‚6 Bilder, A., Präceptor. 
19, Su . . [1350| 26 17 ,7 48 21,7 |Dr, Heller, DA.Arzt. 
20. Tübingen . .|1000)26 43 ‚1 |48 31,2 |Reiner, Telegrappift. 
21. Um . . „1147027 39 ,3 148 28,9 Bauſch, Inſitutslehrer. 
22. Winnenden 910127 3,4 148 52,6 Dr. Wunderlich, DA. Arzt. 
Bon den nun folgenden Tabellen beziehen ſich auf die 


Wärme Tab. I—-IX. Die Thermometerangaben find in Reaus 
murſchen Graden gemadht. 

Tab. J. gibt die mittlere Wärme für jeden Tag des Ka— 
lenderjahrs 1871, wie fle ſich aus den an der Stuttgarter Sta— 
tion um 7 Uhr Morgens, 2 Uhr Nachmittagd und 9 Uhr Abends 
angeftellten Beobachtungen nad der Formel VL 4 II 2.IX 
ergibt. u Ss 


Dad größte Tagesmittel it 20.7 Juli 19. 
Das kleinſte Tagedmittel it — 9.6 Januar 15. Decbr. 9. 
Differenz 20,8. 


70 


Zahl der Tage mit der Mitteltemperatur: 














20° bis 24°.9 
15 „ 19.9 





10... 44:9 
5 7 I 9 
0 7 


4939| 9 
=, 
—10 „—5.1 8 

Un 55 Tagen war demnach die mittlere Wärme unter 
Null. (1870 52 Tage). 

Tabelle II. gibt den Gang der mittleren Wärme, dar« 
geftelt Durch Die fünftägigen Mittel, und zwar für Diejenigen 
zwölf Stationen, deren Reſultate monatlih dem ftatiftijchen 
Bureau zu Berlin mitgetheilt werden. Die größte mittlere 
Wärme zeigt übereinftiimmend die Pentade Juli 15.—19., die 
Fleinfte Januar 1.—5., 11.—15,., December 7.—11. 

- Tabelle III. enthält für Stuttgart und Heidenheim eine 
Vergleichung mit den fünftägigen Normalwerthen, mie diefelben 
aus der 2Ojährigen Periode 1848—67 durch Ausgleichung 
beftimmt worden find (vgl. Jahrb. 1860. ©. 120 fi.) Das 
Zeichen + deutet dabei an, Daß das Mittel im Jahr 1871 
größer, das Zeichen (—), daß es Kleiner war, ald der Nor: 
malwerth. 

Die größte Ueberſchreitung der normalen Wärme fand 
zu Stuttgart ſtatt in den Pentaden 


September (3—7)  —+4.97 
März (7—11) 4,30 


Juli (15—19) 3.77, während die Wärme am meiften 
unter dem normalen Betrage 
bleibt : 

December (”—11) —7.78 

Januar (11—15) —6.49 

Januar (1—5) —6.68 


December (12—16) —5.00. 

Die monatlihen und jährlichen Mittel der Wärme, 
fowie ihre Abweichungen von den 15jährigen Mittelzahlen 
(1855—69) find in Tab. IV, und V. zufammengeftellt, 


71 


Nah der mittleren Wärme ded Kalenderjahrd gruppiren 

fih die Stationen folgendermaßen: 

4.00 bi8 4.49 : Schopfloch. 

4.50 4.99 : Heidenheim, Freudenftadt, Biberach, Jsny. 

5.00 „ 5.49 : Ulm, Calw, Bönnigheim. 

5.50 „ 5.99: Großaltdorf, Sulz, Tübingen, Friedrichshafen, 
Mergentheim. 

6.49 : Hohenheim, Oehringen, Kirchheim u. T., 
Heilbronn, | 

6.50 „ 6.99 : Kocherfteinsfeld, Ganftatt, 

7.00 „ 7.49 : Stuttgart, 

8.00 „ 8.49 : Brudjal. 

An 13 Stationen ift die mittlere Wärme Kleiner ala 
6.00, an 8 größer. 

Bildet man ohne Rüdfiht auf das Vorzeichen die Summe 
der in Tab, V. enthaltenen Abweichungen der einzelnen Monate, 
fo geben diefe Zahlen einen Mafftab für die Genauigkeit, mit 
welcher an den einzelnen Stationen der Gang der Wärme fi 
dem normalen angejchlofien hat, in der Art, Daß je größer 
diefe Summe ausfällt, defto unregelmäßiger die Wärme ver— 
lief. Es werden diefe Summen: 

1. Brudfal . . 16.88 11. Heidenheim . 20.09 
2. Gm . . . 18.17 12. Tübingen . 20.12 
3. Stuttgart . .„ 18.68 13. Großaltvorf . 21.27 
4, Ganftatt. „ . 19.42 14. Shoyfod . 21.62 


6.00 


5. Sua. - . . 19.62 15. Söny . . . 21.92 
6. Sreudenfiadt . 19.71 16. Sohenheim . 22.41 
7. Bönnigheim. . 19.97 17. Heilbronn . 22.78 
8, Kirchheim u. T. 19.98 18. Friedrichshafen 23.43 
9. Mergentheim . 20.00 19. Ulm . . . 23.88 
10. DOchringen . . 20.01 


Die Summen von 1869 und 1870 waren größer als 
1871, aljo der Gang der Wärme 1871 am meiften vom 
normalen abmeicdhend. 

Tab. VI. „Monatliche Ertreme der Wärme" und Tab, VII 
„Mittlere tägliche Schwankung der Wärme“ geben die Rejultate 
der an den Thermometergraphen gemachten Beobachtungen. Die 
mittlere täglide Schwankung des ganzen Jahres ergibt ſich 
überall zu groß gegenüber dem dreijährigen Durchfchnitt 1867 
bis 1869; fie beträgt zu 


72 


Stuttgart 7.97 anftatt 7.49 
Heilbronn 6.98 „ 6.53 
Schopfloch 7.92 „ 6.19 
Galm 879 „8.57. 

Tab. VII. Wärmemittel der Jahreszeiten und ertreme 
Stände ded Jahres. 

In den früheren Jahren war der Herbſt an einigen 
Stationen wärmer ald der Frühling; 1871 ift mit Ausnahme 
von Isny, mo beide gleih warm find, der Frühling durchaus 
wärmer ald der Herbſt. Am kleinſten ift der Unterſchied zu 
Friedrichshafen, Freudenſtadt, Schopflod, am größten zu Can— 
ftatt, Mergentheim, Heilbronn. 

Der Unterſchied zwifhen Sommer und Winter ift in 
Folge der ſtarken Winterfälte zu groß (in Stuttgart 14.70 
ftatt 13.45), noch mehr findet diefed Statt beim Unterſchied 
zwijchen den wärmften und kälteſten Monate (18.08 ftatt 
14,89). Der Unterſchied zwiſchen Sommer und Winter war 
am größten zu Jsny (16.08), am Fleinften zu Bönnigheim 
(13.78) und Freudenſtadt (13.80). 

Tab. IX. gibt Die Anzahl der Sommertage d. h. 
der Tage, an welchem das Thermometer mindeftend 20°R, 
erreicht, die Frofttage, an melden dafjelbe minveftend bis 
zum Nullpunkt finkt, endlih der Wintertage, an melden 
ed nicht über den Gefrierpunkt fich erhebt. Weiter finden fi 
die Tage des letzten Frühjahrsfroſtes und des erften Herbit- 
froftes, ſowie die Zahl der froftfreien Tage. Am Fürzeften 
war die Dauer der froftfreien Zeit in Heidenheim und Schopf- 
loch. Während in Stuttgart der letzte Frühjahrsfroſt zur 
normalen Zeit eintrat, wurde der erfte Herbflfroft um 14 Tage 
zu früh beobachtet (Oct. 13. ftatt Oct. 27.). 

Die Refultate der am Barometer gemachten Beob— 
achtungen find in Tab. X., XL, XII. zufammengeftelt, und 
zwar beziehen fi Die Angaben auf die alte Pariſer Theilung 
(Linien), und find auf die Normaltemperatur Null rebucirt, 

Zunädft gibt Tab. X. für fleben Stationen die höchften 
und tiefften Barometerftände für die einzelnen Monate, fowie 
die gleichzeitig beobachtete Windrichtung, endlich Die monatlichen 
Schwankungen und die Monatömittel. Die Stationen find ihrer 
Meereshöhe nach geordnet, in der Art, daß die Barometerftände 
der aufeinanderfolgenden Stationen immer Fleiner werden. Dabei 
ergeben ſich in den einzelnen Monaten die folgenden Differenzen 
gegen die gleichzeitigen Mittelmerthe der tiefften Station Ganftatt. 


73 


IFFE 
000% 
481 
1807 
087 
9091 


vg 


98% 
ErTe 
086} 
IH 
LEG 
E27 


a⸗aquiꝛ 


697% 
—2 
7'61 
*801 
r 
891 


URAN 


23 TG 
£8°0° 
9287 
0207 
29V 
08°7 


*1390C$ 


07°0% 
99 61 
9621 
1801 
807 
sc) 


aquiaide 


62'08 | 1807| SL’08| L0'T2| F0'I% 
6467 | OF’6F] 9E'6F| F9°6F| F2'61 
FGBITGBABGGæSIVBSSI SIBSI 
0F'0F | OF'0F| 69’04| 68°07| 6207 
cr |\chr 6 ICh | E99 
Er JENT I9CT I69°7 | 667 


te 17 
2661 
8681 
8011 
IrF7 
—181 


1917 
GE'0% 
861 
sc 
sy 
674 


96 18 
690% 
CG6F 
Ev’ hr 
6€°7 
997 


0697 
0897 
0097 
078 
06€ 


08 


r 


+ 


“  poydops 
* gurluagnaagt 
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* 


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Rack u 


— 
©: 
—— 
er 
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=. 
=R 
3 
3 
Le Ö 2 





74 


Die monatlihe Schwanfung war am Kleinften im Juni, 
am größten im October. An den tiefer gelegenen Stationen 
war fle größer und nahm mit dem Barometerftande ab. Im 
Mittel der einzelnen Monate betrug fie zu Ganftatt 8.9 Par. 
Lin., zu Galm 8.1, Heidenheim 7.2, Isny 6.2, 

In Tab, xii. iſt noch der Gang des Luftdrucks Durch 
die fünftägigen Barometermittel von Canſtatt und Freudenſtadt 
dargeſtellt. Zugleich ſind die Abweichungen angegeben, welche 
die Canſtatter Zahlen gegenüber den 12jährigen Mittelwerthen 
1855—66 zeigten. Der Barometerſtand übertraf den normalen 
am meiften in den Pentaden : 

December 12—16 +4.70 
März 2—6 —4.09, während er am meiften zurüdblieb 
Januar 16—20 (—5.40). 

Bildet man das Mittel aus den abfoluten Abweichungen, jo 
wird Die durchſchnittliche Abweichung eines fünftägigenMitteld im 
Sanuar „ 1,94 Mai. . 1.19 September 1.62 
Vebruar . 2.22 Juni. . 0.92 October 2.20 
Mir. . 2.23 Sun». s- 1:08 November 1.00 
April. . 0.97 Auguft . 1.13 December 1.96 

Am menigften entfernt ji der Gang des Luftdrucks von 
dem normalen in den Monaten April, Juni, November, am 
meiften in den Monaten Februar, März, October, 

In den Tabellen XIII. bis XVI. find die pfyohromes 
triſchen Refultate zufammengeftellt ; dieſelben find aus den 
gleichzeitigen Angaben des trocdenen und des befeuchteten Ther— 
mometers mittelft der „Piychrometertafeln von Suhle“ berechnet. 
Auf den Dunſtdruck beziehen fich die Tafeln XIII. und XV.; 
erftere gibt ald Jahresmittel für Stuttgart 3.17 Par. Linien; 
d. h. das Jahresmittel des Druds, welder von dem in der 
Atmofphäre enthaltenen Waflerdampf hHerrührt, kommt dem 
Drude einer 3.17 Par. Lin, Hohen Quechkſilberſäule gleich. 
Da das Jahresmittel des Luftdrucks überhaupt 327.92 PR. 
betrug, fo bleibt für den Drud der trodenen Luft übrig 
327.92—3.17 —= 327.75 Par. Lin. Der Dunftdrud ift 
. am größten in den warmen Monaten Juli und Auguft, am 
fleinften in den Falten Wintermonaten Januar und December, 

Unter den fünftägigen Mitteln find die 

größten kleinſten Diff. 
Stuttgart 6.38 Aug. 14—18 1.04 Jan, 1—5 5.34 
Galm . . 5.88 Aug. 14—18 0.96 Jan. 11—15 4,92 
Breudenftadt 4.98 Juli 15—19 0.90 Dec. 7—11 4.08 


75 


Der Dunftdrud nimmt wie der Luftdrud ab, je größer 
die Meereshöhe ift; auch feine Schwankungen find an den 
oberen Stationen Fleiner, ald an den unteren, 

Tab, XIV. gibt Die Monatd- und Jahresmittel der 
relativen Feuchtigkeit der Luft, d. h. fie enthalten 
die mittlere Anzahl von Procenten Wafjerdampf, welche bie 
Luft wirklich enthalten hat, gegenüber derjenigen Dampfmenge, 
welche fie vermöge der jeweiligen Wärme und des jeweiligen 
Luftdruds hätte aufnehmen können. 

Das Jahresmittel ift an der Mehrzahl der Stationen 
nahezu normal; nur in Schopfloh und Heidenheim u ed 
fih beträchtlich zu groß (um 11 und 8 Procent). 

Bon den einzelnen Monaten zeichneten ſich Durch einen 
beträchtlichen Ueberſchuß von Feuchtigkeit aus: Januar, April 
und December, durch Trodenheit der März, wie aus folgender 
Zufammenftellung der Stuttgarter Zahlen hervorgeht: 

djähr. bjähr. 

1871 Mittel Diff. 1871 Mittel Diff. 
Jan. 91 81 +10 Juli 71 67 mt 
Vebr. 85 80 +5 Aug. 73 70 —3 


März 71 79 —8 Seoept. 70 71 —1 
Apil 78 68 +10 Oct. 80 77 +3 
Vai 68 67 — 4 Nm 84 80 +4 


Sunt 73 67 + 6 Dee. 91 83 +8 
1871 bjähr. Mittel Diff. 
Winter . 891 81.5 +7.6 
Srühling . 70.7 71.5 —0,8 
Sommer „ 721 67.9 +42 
Seabflt. . 780 76.2 41.8 


Von den fünftägigen Mitteln (Tab. X VI.) ift das 
größte kleinſte Diff. 
Stuttgart 
10900 Jan. 11—15. Dee. 2—8. 59 Mai 21—25. 41 
Calw 


97 San. 11—15. 60 Mai 26—30. 37 
Freudenſtadt 
94 Jan. 1—5. Nov. 27 — Der. 1. 54 Mai 26—30. 40 
Dee. 7—11. 


Der Fleinfte Feuchtigkeitögehalt, welcher in den einzelnen 
Monaten beobachtet wurde, war zu 


76 


Calm Freudenſtadt Calw Freudenſtadt 
im Januar 65 71 Juli 26 32 
„ Bebruar 30 17 Augufi 27 44 
„ März 14 42 Sept. 31 26 
„Apıl 838 38 Octbr. 46 58 
„ Mai 16 19 Novbr. 41 60 
Juni 18 28 Deebr. 63 28 


Tab. XVIL— XIX. beziehen ſich auf dem atmos— 
phärifhen Niederſchlag. 

Bei den Regenhöhen ift der in Form von Schnee, Hagel, 
Graupen gefallene Niederfchlag mit eingerechnet. Die Stationen 
find nach der Negenhöhe des Kalenderjahres geordnet, MHeber- 
wiegend ift der Niederſchlag des Sommerd; in Tübingen, 
Ganftatt, Ulm, Heilbronn, Calw, Dehringen, Bruchſal erreicht 
er nahezu Die Hälfte der Jahreshöhe. In Freudenſtadt allein 
ift der Niederſchlag des Frühlings der größte. Der Frühlings- 
niederſchlag war größer ald der im Herbft, ausgenommen zu 
Dehringen, Heilbronn, Bönnigheim, Friedrichshafen, vo das 
Verhältniß ein umgefehrtes if. 

Der größte Nieverfhlag während 24 Stunden fiel am 
21. Januar zu Freudenſtadt (29.2 Par. Lin.). 

Der letzte Schnee im Frühjahr fiel in Stuttgart am 
1. April (ftatt am 11.); der erfte Schnee im Herbſt ſchon 
am 26. October (ftatt 14. November), fo daß die ſchneefreie 
Periode um 10 Tage zu früh begann und um 19 Tag zu 
früh zu Ende ging, alfo um 9 Tage zu lang dauerte. 

Tab. XX, Zahl der Elaren, trüben, gemifchten Tage ıc. 
Gewittergrenzen. 

Die Zahl der Gewitter war an der Mehrzahl der Station 
normal; reih an Gemittern waren nur Heilbronn (25 ftatt 14) 
und Sulz (23 ftatt 14), umgekehrt hatte Isny zu wenig 
Gewitter (21 flatt 30). 


Tab. XXI Mittlere Bevölkerung in Procenten. 


Denkt man fi Die zu den drei täglichen Beobachtungs— 
zeiten beobachteten Wolken gleihförmig auf die Zeit von fünf 
Tagen vertheilt, fo gibt die mittlere fünftägige Bewölkung an, 
wie viele Theile des Himmeld dieſe Wolken alsdann verbedt 
hätten, wenn der ganze Himmel — 100 gefegt wird, In ber 
gleichen Weife drückt das Jahresmittel der mittleren Bewölkung 
(zu Stuttgart 58,8 Procent) aus, daß Die im Laufe bed 


77 


Jahres beobachteten Wolken, wenn fle immer gleichförmig den 
Himmel bedeckt Hätten, audgereiht Haben würden, um 58.8 
Hundertel oder beinahe ?/, deſſelben zu verhüllen. 

Am Harften waren zu Stuttgart die Monate Mat (37), 
September (38), Auguft (39), März (46); am trübften 
Januar (78), November (83). — Stuttgart war, wie 1869 
und 1870, trüber ald Freudenftadt und Schopflod. 


Tab. XXIL und XXIU. Windverhältnife, 
Die Windrichtungen find von Nord über Oft nah Süd 
gezählt, jo daß 


. = 0 S. — 180° 
NO. = 45 SW. — 225 
O — 90 W — 270 


SD. Z138 NW. — 315 


Die mittlere Windrichtung (Tab. XXIL) ſchwankt in 
Volge der an jeder Station mehr oder weniger vorhandenen 
Iofalen Einflüffe ſehr ſtark — zwiſchen 200052’ (Schopfloch) und 
29042’ (Stuttgart) — ; maßgebend find hauptſächlich Die drei 
hochgelegenen Stationen Freudenſtadt, Schopfloch, Jany (263°, 
201°, 254° — im Mittel 2399). 

Der Berehnung der mittleren Windrichtung wurde die 
Lambertſche Formel zu Grunde gelegt, für die Windflärfe Die 
von Kämtz. Wenn für Stuttgart fi eine mittlere Wind- 
richtung — 29042’ und eine mittlere Windftärfe — 10,0 
ergab, jo Heißt dieſes: der Effekt wäre derſelbe geweſen, wenn 
ftatt der 100 aus den verfchiedenften Richtungen mehenden 
Winde nur 10 geweht hälten, aber alle aus der Richtung, 
welche von der Nordrichtung um 29042° gegen NO. abweicht. 

Tab. XXIV. und XXV. endlich geben eine Zufammen= 
ftellung von Erſcheinungen aus dem Pflanzen und Thier- 
reiche. 

Beigegeben ift noch eine graphijche Darftellung des Gangs 
des Luftdruds zu Ganftatt nach den fünftägigen Mitteln, — 
ferner des Gangs der Wärme, der relativen Beuchtigkeit, der 
mittleren Bewölkung für Stuttgart, und zwar gleichfalls von 
fünf zu fünf Tagen. Endlich findet fich daſelbſt eine Dar— 
ftelung der monatlichen Regenhöhen zu Stuttgart, und Der 
jährlichen für alle Stationen. 


78 


Tabelle I. Tägliche Wärmemittel 


















1871. Januar.| Februar.) März. | April. | Mai. | Juni. 
4, 7137 1.7 3.2 78 | 113 
2, —b.2 2.2 2.2 3.4 8.5 9.2 
8. —6.5 4.4 3.9 5.9 10.4 7.9 
4. —6.0 5.2 7.0 5,0 10.0 7.5 
5. —6.) 7.3 6.9 6.4 8.6 9.3 
6. 0.5 6.1 7.8 5.5 8.9 72 
T. 2.0 21 9.6 5.4 7.6 9,1 
8, 1.5 23 8.0 64| 95 | 89 
9. —0.4 3.9 6.9 6.5 1.7 8.4 

10. —1,4 2,6 6.3 6.3 6.8 95 
11 —13 | —44 7.5 6.7 7121| 114 
12. —42 | —51 8.5 8.5 9.4 12.1 
13 —74 | —31 9.7 9.0 93 12.9 
14. —8.4 0.4 9.3 9,3 9,6 15.0 
15 —9.6 15 6.0 | 10.7 94 | 16.4 
16 —2.9 0.5 2.6 9.9 82 16.9 
IT. 2.8 1.6 2.5 8.3 7.8 18.0 
13 3.1 4.8 2.0 9,2 92 14.4 
19 2.1 65 | 41 | 135 73 | 128 
20, 1.4 6.6 4.0 9.7 98 | 132 
21; 1.0 4.0 5.9 8.9 9,5 11.8 
22 1.0 3,9 75| 95 88 | 12.3 
23 —0.6 41 | 10.6 86 | 11.6 | 13.5 
24 —3.4 49 | 102 89 | 12.0 | 14.7 
25 —21 3.5 10.6 8.8 13.8 11.5 

26. —1.2 6.1 10.4 9.1 15.1 9.8 

1 —21 84 9.6 9.6 11.6 8.2 

28. —2.9 9.6 2.2 9,2 14.3 11.0 

29 —2.0 1.6 11.3 17.4 11.9 

30 —0.9 2.1 10.0 | 14.0 | 14.2 

31 —1.9 3.4 11.6 

Mittel . „| —2.27 3.071 6415| 8.09| 10,081 11.67 


20jähr. Mittel 0.34 1.62| 4.05| 7.47 11.16| 13.93 
Differenz. . | —2.61 russ 42. 10 0.62 | —1.08| —2,26 


79 
von Stuttgart. 











Juli. Auguſt. September. Oktober. November.Deeember. 
15.6 12.6 16.4 9.0 4.0 0.1 
18.3 13.9 17.7 9.4 4.4 —42 
14.5 13.4 18,5 91 4.4 —3.4 
14.9 13.4 18.3 8.0 3.4 —2.4 
13.7 11.3 17.9 7.0 1.6 — 3,6 
13.5 12.1 18.2 8.3 2.3 —3.6 
15.9 14.2 17.3 9,4 5.8 —5.5 
16.6 15.4 18.0 12.0 7.7 —84 
174 15.4 15.6 7.4 5.9 — 9.6 
16,8 15.6 16.4 5.2 3.6 —3.5 
16.2 17.3 14.6 5.4 3.3 —6.0 
13.0 18.7 14.4 6.0 2.0 —9.3 
14.0 18.5 13.0 43 17 — 91 
15.5 17.2 11.1 42 13 —3.0 
17.0 16.0 12.4 5.3 2.9 0.1 
18.0 15.5 11.5 5.6 3.5 0.2 
18.1 16.4 12.0 6.9 1.4 01 
20.5 15,9 10.4 7.9 2.0 0.3 
20.7 15.5 8.6 60 1.0 —2.3 
16.9 15.3 9.6 6.0 0.9 2.9 
14.5 15.5 11.9 8.9 —0.1 3.1 
18.3 16.7 12.3 7.9 0.0 1.5 
16.0 16.3 12.9 7.4 0.1 —01 
14.6 16.4 13.2 5.4 0.1 —1.3 
13.1 19.4 10.5 2.9 0.7 —1.1 
12.6 16.2 10.9 3.4 —11 —0.6 
13.3 13.1 13.6 3.7 —0.9 —1.9 
16.0 11.1 12.6 4.9 —0.4 —1.1 
17.4 13.9 13.0 3.9 0.5 —0.9 
14.2 14,6 11.1 31 1.4 — 041 
13.5 13.8 4.0 2.5 
15.81 15.17 13.79 6.37 2411 —2.27 
15.03 14.39 11.94 791 3.47 0,80 


+078 | +0,78 | !-+1.85 —154 | —1.36 | —3.07 


80 


Hvar 





— 
876 
*9 

18'9 
r0'2 
Er 


84°C 
87 
743 
8 1- 
8 
80 


161 
0 I— 
801 

692 
71770 
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86'7 IH 204 
676 v9 
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108 281 
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IE | 08° 
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LET | 02% 
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98°] LEO | 980 |08°0—| 26°0 
ver] &3°° | 66°8 | 98'97—| 950 
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7127| 9778 | 20 | 165 | 820 


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1381 








115 


Tabelle XXIV. 
Erſcheinungen aus dem Thierreid. 


Die lebten Schneegänfe werden 
bemerkt, 


Bruchſal Februar 22. 
Heilbronn — —— 
Kocherſteinsfeld März 7. 


Mittel: Februar 27, 
Unterfchied : 13. Tage. 


Die erfien Lerhen fingen. 


Kocherfteinäfeld Februar 20. 
Bruchfal — 25. 
Großaltdorf — + ? 
Isny 27. 


Mittel: Februar 25. 
Unterfchied: 7 Tage. 


Ankunft der Storden. 


Bruchſal Februar 18. 
Heilbronn 28. 
Bönnigheim März 4. 
Kocherſteinsfeld — 9. 
Kirchheim u. T. Sa, 
any 18. 
Friedrichshafen April 11. 


Mittel: März 9. 
Unterſchied: 51 Tage. 


Ankunft der Droſſeln. 


Kirchheim u. T. Februar 4. 
Calw — 48. 
Kocherſteinsfeld Pu © 
Bruchfal u. 


Mittel: Februar 16. 
Unterfhied: 21 Tage. 


Scnepfen flreichen. 


Kocherſteinsfeld März 6. 
Bruchſal 2 6. 
Heilbronn en AR 


Mittel: März 8. 
Unterjhied: 6 Tage. 


Erfier Ruf des Aukuk. 


Bruchſal März 18. 
Kocherſteinsfeld April 8. 
Heilbronn 2. 
Schopfloch 14. 


Calw April 23. 

Großaltdorf Mai 2, 
Mittel: April 13. 
Unterſchied: 44 Tage. 


Man hört die erſten Fröſche. 


Bruchſal März 25. 
Kocherſteinsfeld April 9 
Schopfloch „ 12% 
Heilbronn „ DD. 


Mittel: April 9. 
Unterfchied: 26 Tage. 


Ankunft der Hausſchwalben. 


Mergentheint April 4. 
Kocherfteingicld ne 
Friedrichshafen =. 4% 
Bönnigheim „ 8. 
Bruchſal 9. 
Freudenſtadt — 
Heilbronn „ 12 
Calw „ 18. 
Schopfloch 26. 
Großaltdorf Mai 2. 


Mittel: April 13. 
Unterſchied: 28 Tage. 


Erſtes Schwärmen der Kienen. 


Kocherſteinsfeld Mai 10. 
Schopfloch —8. 
Heilbronn Juni 4. 


Mittel: Mai 24. 
Unterſchitd: 25 Tage. 


Maikãſer fliegen. 


Bruchſal April 14. 
Friedrichshafen — 
Kocherſteinsfeld Mai 2. 
Sny „ 10. 
Großaltdorf u: IB: 
Schopfloch 


Mittel: Mai 4. 
Unterſchied: 36 Tage. 


Erſter Ruf der Wadteln. 
Kocherfteinzfeld Mai 3. 
Heilbronn a > 
Bruchſal — u 


116 


Großaltdorf Mai 20. 

Schopfloch „ 26. 
Mittel: Mai 13. 
Unterſchied: 23 Tage. 


Man hört zum erften Mal den 


Wiefenfhnarrer. 
Kocherfteinzfeld Mai 4. 
any 26. 
Schopfloch Juni 16. 


Mittel: Mai 26. 
Unterſchied: 43 Tage. 


Abzug der Storchen. 


Kocherſteinsfeld Auguſt 20. 
Bruchſal — 
Isny September 12. 
Ulm 20. 


Mittel: Sepienbet 4. 
Unterſchied: 31 Tage. 


Abzug der Schwalben. 


Schopfloch September 7. 
Bruchſal 9. 
Heilbronn 21. 
Kocherſteinsfeld — 21. 
Großalidorf — 21; 


‘any 22. 
an Sa October 2 
Mittel: September 19. 
Unterfeieb: 25 Tage. 


Schnepfen flreichen. 


Kocherſteinsfeld October 7. 
Isny 17. 
Schopfloch —— 4 
Bruchſal 20. 


Mittel: October 16. 
Unterſchied: 13 Tage. 


Die erfien Scneegänfe werden 


bemerkt. 
Schopfloch October 23. 
Calw November 6. 
Kocherſteinsfeld — b. 
Bruchſal ä 21. 


Heilbronn December 4. 
Mittel: November 12. 
Unterſchied: 42 Tage. 

Wilde Enten kommen an. 

Heilbronn November 15. 

Bruchlal 23. 


Mittel: November 19. 
Unterſchied: 8 Tage. 


Tabelle XXV. 
Erſcheinungen aus dem Pflanzenreid. 


Man beginnt zu pflügen. 


Bruchſal Februar 24. 
Calw März 1. 
Kocherſteinsfeld RR: 
Treudenftadt April 17. 


Mittel: März 13. 
Unterſchied: 52 Tage. 


Blüte des Seidelbaft. 
(Daphne merzereum.) 


Calw März 2. 
Bruchſal — 5. 
Kocherſteinsfeld — 
Isny " 14. 
Heilbronn „ 43. 
Freudenftadt 153. 
Großaltdorf 4 
Mittel: März 11. 
Unterſchied: 16 Tage. 


Stachelbeeren belauben ſich. 


Kocherſteinsfeld Februar 28. 
Bruchſal März 9. 
Bönnigheim „ 16. 
Freudenſtadt 2.420; 
Calw —— 
Großaltdorf se 
Friedrichshafen April 12 
Mittel: März 19. 
Unterjchied: 43 Tage. 
Wohlriehende Deilhen blühen, 
(Viola odorata.) 
Calw Febrnar 26. 
Großaltdorf März 6. 
Kocherſteinsfeld 4. 
Bruchſal 4 
a Fu v? 
reudenftadt „ 42 


any März 24. 
Heilbronn 


April 4. 
Mittel: März 14. 
Unterfchied: 37 Tage. 


Blüte der Pfirſiche. 
(Amygdalus persica.) 


Bruchſal April 3. 
Kocherfteingfeld ö 8. 
Heilbronn — — 


Mittel: April 12. 
Unterſchied: 22 Tage. 


Ausſchlagen der Birken. 


Brucfal März 5. 
Kocherſteinsfeld April 12. 
Calw „ 16, 
Heilbronn „ 24. 
any „ 
Schopfloch 


Mittel: April 13. 
Unterſchied: 54 Tage. 


Ausſchlagen der Buden. 


Bruchſal März 13. 
Kocherſteinsfeld April 21. 
Heilbronn 24. 
Isny a: ds 
Schopflod „ 30. 


Mittel: April 17. 
Unterfhied: 48 Tage. 


Klüte des Winterreps. 
(Brassica napus.) 


Bruchjal April 13. 
Bönnigheim 48. 
Calw „ 2. 
Kocherfteinzfelb 23. 
Ulm 28. 
Großaltdorf Mai 4. 
Heilbronn 6. 
Freudenſtadt u Be 
Isny " 8 
Schopfloch 9. 


Mittel: April 29. 
Unterſchied: 26 Tage. 


Schlehenblũte. 
(Prunus spinosa.) 


Bruchfal April 3. 


Heilbronn April 6. 
Kocherfteinzfeld — 
Kirchheim u. T. „ 14, 
Calw .„ 33. 
Schopfloch 24. 
Großaltdorf —8 


Mittel: April 13. 
Unterſchied: 22 Tage. 


Airſchenblũte. 
Bruchſal April 8. 
Kirchheim —R 
Mergentheim 11. 
Heilbronn 18. 
Kocherſteinsfeld Pu 
Großaltdorf 48. 
Calw „12 
Schopfloch — 
Friedrichshafen — 
Isny — 
Mittel: April 16. 
Unterſchied: 18 Tage. 
Pflaumenblüten. 
Canſtatt April 8. 
Kirchheim 440 
Bruchſal u: "12 
Bönnigbeim „ 12. 
Kocherſteinsfelbd 13. 
Mergentheim 14. 
Großaltdorf = I 
Calw = 16 
Heilbronn „38. 
Isny 26. 
Ulm FR 1} 
Schopfloch Mai 10. 

Mittel: April 18. 

Unterſchied: 32 Tage. 

Blũte der girnbäume. 
Bruchſal April 14. 
Canſtatt Pe: | ® 
Mergentheim .„ 36. 
Kirchheim „ 38. 
Bönnigheim 500, 
— —2 

ocherſteinsfeld „ 22. 
Calw 26. 
Friedrichshafen Mai 4. 
Um :» 6. 


118 


Freudenſtadt Mai 
Schopfloch 
Heidenheim — 
Isny 


Mittel: April 29. 
Unterſchied: 33 Tage. 


Blüte der Apfelbäume. 


Bruchſal April 
Canſtatt — 
Mergentheim 
Großaltdorf 
Heilbronn Mai 
Kocherſteinsfeld F 
Friedrichshafen 
Ulm — 
any P 
Schopfloch 
Heidenheim 


Mittel: Mai 6. 
Unterſchied: 36 Tage. 


Blũte der Maiblũmchen. 
(Convallaria majalis.) 


Kocherſteinsfeld Mai 
Großaltdorf ” 
Schopfloch 
Isny 


Mittel: Mai 18. 
Unterſchied z 19 Tage. 


Slũte des Roggens. 
(Secale cereale.) 


Bruchſal Mai 
Kocheriteingfeld Suni 
Kirchheim u, T. * 
Friedrichshafen 
Calw e 
Um ” 
Schopfloch 


Mittel: Juni 11. 
Unterſchied: 31 Tage. 


| Blüte des Dinkels. 
(Triticum spelta.) 


Friedrichshafen Juni 

Bruchſal 

ge m 
ılıw 4 


Kirchheim u. T. : 


Um Juni 25. 
Kocherfteinzfeld — — 
Schopfloch Juli 7. 


Mittel: Juni 23. 
Unterſchied: 26 Tage. 


Blüte der Sommergerſte. 


Heilbronn Quni 15. 
Bruchſal „153. 
Kocherſteinsfeld „ 20: 
Um Juli 8. 
Schopfloch — 


Mittel: Juni 27. 
Unterfchied: 31 Tage. 


KBlüte des Hafers. 
(Avena sativa.) 


Heilbronn Juni 28. 
Bruchſal Juli 2. 
Ulm „ 1% 
Kocherfteinzfeld vr 24. 
Schopfloch 30. 
Mittel: Juli 15. 
Unterſchied: 32 Tage. 
Blũte des Hollunders. 
(Sambucus nigra.) 
Bruchſal Mai 26. 
Kirchheim u. T. Juni 16. 
Calw 19. 
Kocherſteinsfeld 38; 
Heilbronn a 
Isny „29. 


Mittel: Juni 17. 
Unterſchied: 34 Tage. 


Blũte der Weinreben. 


Ganftatt Juni 28. 
Bruchjal „ 3%. 
Friedrichshafen 30. 
Kirchheim u. T. Juli 2. 
Kocherſteinsfeld “6. 
Heilbronn — 


Mittel: Juli 3. 
Unterſchied: 14 Tage. 


Blũte der wilden Roſen. 
(Rosa canina.) 


Bruchfal uni 6. 
Heilbronn > Id 


Kocherfteingfeld Suni 12. 
Schopfloch „20. 
Kirchheim „23. 
Isny a 
Calw =. 28: 


Mittel: Juni 17. 
Unterſchied: 19 Tage. 


Heuernte. 
Freudenſtadt Juni 14. 
Friedrichshafen „ 16. 
Calw PR |} 
Isny „23. 
Heilbronn BE? 
Kocherſteinsfeld Fo; 3 
Bruchſal Juli 4. 


Mittel: Juni 23. 
Unterſchied: 20 Tage. 


Lindenblüte. 
Calw uni 25. 
Bruchfal Juli 2. 
Kocherſteinsfeld n 
Heilbronn 30, 
any „16 
Schopflo ——— 


Mittel: Juli 8. 
Unterſchied: 22 Tage. 


Flachsernte. 


Kocherſteinsfeld Juli 27. 

Schopfloch Auguſt 25. 
Mittel; Auauft 10. 
Unterjcyied: 29 Tage. 


Ernte der Wintergerfte. 


Kocherſteinsfeld Juli 12. 
Heilbronn » 15. 
Friedrichshafen Auguſt 7 


Mittel: Juli 22. 
Unterſchied: 26 Tage. 


Ernte des Roggens. 


her Juli 20. 
ruchſal 422 
Kocherſteinsſeld „ 24. 
Ganftatt „27. 


119 


Calw Auguſt 2. 
Freudenſtadt 4. 
Schopfloch „ 14 
Um a: 


Mittel: Auguft 1. 
Unterſchied: 27 Tage. 


Ernte des Dinkels. 


Bönnigbeim Juli 31. 
Bruchſal Auguſt 2. 
Canſtatt — 2 
Kocherſteinsfeld — ? 
Friedrichshafen re T 
Heilbronn — 
Calw „» 3%. 
Freudenſtadt „ 41. 
Schopfloch „ 38. 
Ulm 18. 


Mittel: Auguft 10." 
Unterfchied: 18 Tage. 


Ernte der Sommergerfte. 


Bruchſal Juli 24. 
Kocherſteinsfeld Po 7? 
Canſtatt . 28. 
Heilbronn Auguſt 1. 
Calw Mas 
Ulm u; 2 
Schopfloch 22. 


Mittel: Auguſt 5. 
Unterſchied: 32 Tage. 


Ernte des Hafers. 


Bruchſal Auguſt 10. 
De 2:36. 10 

ocherfteinzfeld — 

Im P “I. 
Friedrichshafen „ 2». 
Calw September 1. 
Schopfloch b. 


Mittel: Auguſt 24. 
Unterſchied: 27 Tage. 


Blüte der Herbfizeitlofe. 
(Colchicum autumnale.) 
Kocherſteinsfeld Auguſt 30. 
Schopfloch 


Heilbronn Septeniber 1. 


120 * 


Calw September 4.Bruchſal October 5. 
Freudenſtadt Pr 4. | Heilbronn 18. 
Großaltdorf 4. Mittel: September 18. 
Isny ” 6. Unterſchied: 60 Tage. 
Bruchfal 6. 
Mittel: September 3, Anfang der Weinlefe. 
Unterſchied: 7 Tage. Bönnigbeim October 20. 
KRocherfteinäfeld Pr 23. 
Sommerfäden — die Heilbronn u 23. 
Selber. Bruchſal ri 
Freudenſtadt Auguſt 19. Mittel: October 23, 


Kocerfteinsfeld September 2. Unterfhied: 4 Tage. 


Die Bewegung des Bodenfers im Jahr 1871. 
Bon Prof. Dr. Schober, 


Nah den Beobachtungen, melde täglich einmal an dem 
älteren nah württembergiſchen Fußen getheilten Pegel anges 
ftellt werden, war die mittlere Seehöhe im Jahre 1871 3.12 
Buß über dem Nullpunkt dieſes Pegeld (1869: 3.27, 1870: 
2.52). Das 15jährige Mittel beträgt 3.13, jo daß der 
mittlere Stand des Jahred 1871 ein normaler war. 

Der höchſte Stand fiel auf Juli 10. und 11. (7.77), 
Derjelbe übertraf das mittlere Marimum (7.34, vgl. Iahrb. 
1867, ©. 66 ff.) um 0.43. Das erfte Minimum kam im 
Februar vor (den 1. und 2. 0.70), das zweite fand in Folge 
der großen Trodenheit ded Falten December am Schluß des 
Jahres ftatt (0.70 Dechr. 31.) Die jährlide Schmanfung 
betrug demnad 7.67, war aljo etwas größer ald das 15jäh- 
tige Mittel (7.04). 

Die mittleren Stände der einzelnen Monate verglichen 
mit den 15jährigen Mittelzahlen gibt Die folgende Ueberſicht: 

1871. 15jährig. Diff. 1871. 15jährig. Diff. 
Januar 1.29 0.99 +0.30 Juli 7.57 6.23 +1.34. 
Sebruar 1.34 0.97 +0,37 Auguft 6.33 5.28 1.05. 
März 1.53 1.06 40.47 Geptbr. 3.64 4.37 —0.73. 
April 2.08 2.20 —0.12 Octbr. 2.81 3.27 —0.46. 
Mai 3.91 3.75 40.16 Novbr. 1.53 2.16 —0.63. 
Juni 4.91 5.80 —0.89 Dechr. 0.49 1.49 —1.00, 


Im erften Viertel ded Jahres fand der See etwas zu 
bo, im April und Mai war fein Stand wenig vom normalen 
entfernt, im Juni Dagegen beträchtlich zu tief. Im Juli und 
Auguft flieg er bedeutend über den normalen Stand, um vom 
September an in Folge der nun beginnenden Trodenpeit 
immer mehr unter denfelben zu finfen. 

In der beigegebenen Tabelle ift der mittlere Stand durch 
die fünftägigen Mittel dargeftellt; dieſelbe gibt zugleich eine 
Bergleihung mit den 15jührigen Mittelmerthen (württemb, 


122 


Jahrbücher 1867, ©. 166 ff.) unter der Rubrik „Abweihung”, 
welche angibt, um wie viel der Stand von 1871 höher (+) 
oder tiefer (—) war als der 15jährige Durchſchnitt. 

Während der Pegel, an welchem die im Vorftehenden be— 
nüßgten Beobachtungen gemacht worden find, in unmittelbarer 
Nähe des Hafeneingangs fich befindet, ift an einem anderen 
Theil des Hafend in der Nähe der Ginmündung Der Eifen- 
bahngeleije jeit einigen Jahren ein zweiter nad metrijchem 
Maße getheilter Pegel angebracht, der unter der Leitung des 
Herın Dampfidifffahrtsinjpeftord Schaible gleihfalld täglich 
beobachtet wird, und deſſen Nullpunkt um 0.02 Meter tiefer 
liegt, als derjenige des alten (Fuß-) Pegeld, vrgl. mürttemb. 
Jahrb. 1870, ©. 118. Eine Vergleihung der monatliden 
Reſultate beider Pegel gibt folgende Ueberſicht, welcher das 
mwürttembergiihe Maß zu Grunde liegt: 

Reters Fuß— ‚gr Meter: Fuß: 

1800. De DNB. ee Dean, DM 
April 1.61 158 0.03 Sept, 3.74 3.76 0.02 
Mai 450 449 +0.01 Oct. 2.87 2.88 —0.01 
Juni 5.61 5.56 -+0.05 Nov. 2.49 2.45 -+0.04 
Juli 5.61 5.58 —-0.03 Dee. 2.93 2.91 +0.02 
Auguſt 5.36 5.31 +0.05. 


1870. 1871. 
Januar 1.59 1.68 —0.04 „ 125 1.29 —0.04 
Sehr. 0.52 0.46 -+0.06 1.31 1.34 —0.08 


" 
März 1.19 1.25 —0.06 r 1.53 1.53 0.00 
April 1.59 1.58 —-0.01 — 2.11 2.08 --0.03 
Mai 3.05 2.93 40.12 „ 394 83.91 -+0.08 
Sunt 4.21 4.08 +0.13 M 4.97 491 --0.06 
Juli 313 311 4001 „ 748 757 —0.09 
Augufl 3.79 3.83 —0.04 „ 646 6.46 0.00 
Sept, 3.62 83.39 —-0.23 J 3.61 3.64 —0.03 
Dctbr. 2.25 2.29 —0.04 — 2.79 2.81 —0.02 
Nov. 3.47 345 +0.02 2 1.38 1.53 —0.15 
Decbr. 2.29 2.21 +0.08 0.44 0.49 —0.05 


Mittlere Differenz + 0.012. 


Nah dem Rejultat des Nivellementd war zu erwarten, 
daß die Abweihungen am Meterpegel um 7 Linien größer 
ausfallen, als am Fußpegel; wenn dieſe Differenz daher nur 
1 Linie beträgt, jo ift Daraus zu fchließen, daß die Oberfläche 
ded Sees an der Stelle des Meterpegeld im Mittel um 6 


125 


Linien tiefer Tiegt ald am Hafeneingang. Das Vorkommen von 
lokalen Störungen zeigt fi ſchon aus der vorftehenden Ueber: 
fiht, wo 3. B. im September 1870 eine Differenz von 0.23 
Buß vorfommt, um welche der Meterpegel höher ftand. Ver— 
gleichen wir Die täglichen Stände Diefed Monats, jo hatte dieſe 
Differenz einen ganz regelmäßigen Gang. Diejelbe betrug am 


7. September — 2 Linien ,„ 19. 58 Linien, 


id. 5; ER 22. 57, 
13. " 16 " 25. 31 nn. 
16. nv 39 17) 23. 15 " 


Die Oberfläche des Sees, welche während diefer Zeit im 
Ballen begriffen war, fiel alfo bi8 zum 19. am Gingang des 
Hafens rafcher ald im Innern, Welcher Art die flörende Ur— 
jahe war, ob mir diefelbe in den Windverhältnijjen oder 
vielleicht in einer Anhäufung von Schiffen im Innern des 
Hafen zu fuchen haben, ift nachträglich ſchwer zu entjcheiden, 
joviel geht aber aus Diefen auf ganz geringe Entfernung vor— 
kommenden Differenzen hervor, daß wenn es fi darum handelt, 
durch Pegelbeobahtungen in verfchiedenen Bodenjeehäfen deſſen 
mittleren Stand zu erfahren, die größte Sordfalt auf 
die Auswahl der Stellen verwendet werden muß, 
an welchen die Pegel angebraht werden follen. 
Insbeſondere fann von diefem Standpunkte auß 
der Aufftellungsplaß des feit 1869 in Friedrich ö- 
bafen vorhandenen regiftrirenden Pegels keines— 
wegs gebilligt werden. 


124 


1871. 

Jan. , 

1—5| 1.85 

6—10 | 1.60 
11—15 | 1.38 
16—20 | 1.18 
21-25 | 1.02 
26—30 | 0.84 
Febr. 
31— 4| 0.73 

5—9]| 1.16 
40-14 | 1.70 
15—19 | 1,55 
20—24 | 1.42 
25— 1 | 1.38 
März. 

2—6| 1.36 

7—-11| 15 
12-16 | 1.53 
17—21 | 1.60 
22—26 | 1.63 
27—31 | 1.64 
April. 

1— 51! 155 

6-11 | 1.36 
11-15 | 1.25 
16—20 | 1.62 
21—25 | 2.89 
26—30 | 3.82 


Abweichung. 


+0.70 
+0.55 
+0.37 
+0.26 
+0.16 
0.10 


—0.31 
+0.10 
+0.65 
+0 60 
+0.54 
+0.54 


+0.49 
+0,50 
+051 
+0,50 
+0.45 
+0,35 


+0.13 
0.42 
0,90 
—0,79 
+0.24 
+1.01 


4.13 
4.25 
4.02 | 
3.78 
3.65 
3.66 


4.02 
4.16 
4.18 
4.33 
5.77 
6.39 


7.02 
7.62 
7.73 
7.93 
7.71 
7.70 


7.49 
7.18 
6.74 
6.27 
5.94 
5.48 


ẽ = 
8 * 
—+1.06 +0 39 
+1 01 —0.01 
+051 —0.53 
—0.13 —0.88 
—0.53 —1.01 
(577 —1.24 
—0,78 —1.31 
—1.08 —0.64 
—1.49 —0.31 
—1.78 —0.19 
—0.52 —0.37 
+0.04 —0.44 
-+0.58 — 0.47 
+1.16 —0.52 
+1.31 —0.61 
—+1.28 —0.72 
—+1.64 —0.68 
+1.82 —0.69 
SA —0.77 
+1.58 — 0.87 
+1.32 —0.91 
+1.01 —0.98 
+0.80 —1.14 
+0.50 —1.10 





Normale Wärmemittel. 
(Fortfegung vom württemb. Zahrbud 1870, ©. 120 ff.) 
C. Canſtatt. | 





Die Thermometerbeobacdhtungen ded Herrn med. Dr. Rühle 
zu Ganjtatt wurden zum Zweck der Aufftellung von Normals 
mitteln aus den Jahren 1848 — 67 einer Neuberedhnung uns 
terworfen. Die Beobachtungszeiten find VII, II und IX, und 


7 
dad Tagesmittelift berechnet nad) der Formel irre 


Außerdem wurde an den Mitteln eine kleine Thermometer 
correetion angebracht. Die hiebei gefundenen 20jährigen Mit- 
telmerthe der fünftägigen Wärmemittel finden fih iu Der fol- 
genden Tabelle I ald „20jähriged Mittel 1" Aus 
denjelben wurde nah der Methode der Eleinften Quadrate die 
Öleihung einer Curve berechnet, weldhe den normalen Gang 
der Wärme zu Ganftatt darftellt. Diefe Gleihung heißt: 

t = 7,556 + 7,6820 sin (255° 35°45"+x) + 0,3422 sin 

(330° 37° + 2x) + 0,1781 sin (7034 + 8x). 

Dabei ift x = n. 59',178, wenn n die Ordnungszahl 
eined Tages im Jahre ift, t die normale Mittelmärme deſſelben 
Zaged in Reaumur'ſchen Graden, 7,556 des Jahresmittel, Die 
Normalwerthe der fünftägigen Mittel, melde in der erften 
Columne von Tabelle I ftehen, find aus der obigen Gleihung 
erhalten worden, indem man für n der Reihe nach die Werthe 
3, 8,13, 18 u.f. w .einjeßte, Eine dritte Columne gibt die Ab— 
weihungen 5 zwiſchen den beobadteten und audgeglichenen 
Mitteln. Die Duadratfumme verjelben ergibt ſich — 18,9. 
(Stuttgart 19,1), woraus fi der wahrjcheinliche Fehler eines 
5tägigen Mitteld zu — 0,36 berechnet. 

Aus den normalen fünftägigen Wärmemitteln wurden 
alddann Durch Interpolation die normalen Wärmemittel für 
Die einzelnen Tage abgeleitet. Das kleinſte Wärmemittel fällt 
wie zu Stuttgart auf den 6. Januar (— 09,073), das größte 
(15°%,107) auf Juli 20. Die Differenz zwijchen beiden be— 


126 


trägt 150.18 (Stuttgart 14.97). Die mittlere Wärme nimmt 
aljo zu vom 6. Januar bis 20. Juli während 195 Tagen, 
während die Abnahme nur 170 Tage dauert. — Die mittlere 
Tagedwärme wird glei derjenigen ded Jahres am 16. April 
und 17. Oktober; während 184 Tagen ift die Tageswärme 
größer, während 181 kleiner als die mittlere Wärme des 


Ganftatt ift aljo im Allgemeinen etwas kälter als Stutt« 
gart; nur im Mai, Juni, Juli find beide gleich. 


Jahres. 
Für die einzelnen Monate ergibt fich die folgende Ueberfit: 
Normales 20jähriges Differenz 
Mittel t. Mittel J. t-I. 
Sanuar . 0.11 — 0,02 +0.13 
Februar . 1.39 1.57 —0.18 
Mi . 3.88 355 +0,33 
April  . 7.41 7.70. —0.29 
Mai. . . 11.16 11.01 +0.15 
Juni . 13.94 14.10 — 0.16 
Sul. . . 15.02 14.88 0.14 
Auguft . 14.28 14,46 —0.18 
September 11.70 11.45 +0.25 
Dftober . 7.57 7.73 —0.16 
November 3.26 3.15 0.11 
December 0.56 0,65 —0.09 
Mittel 7.54 7.52 +0.02 
Die Birmeiferen; Ganftatt:Stuttgart beträgt im Monat 
Januar —0.23 Juli —0.01 
Februar —0.23 Auguft —0.11 
März . —0.17 September —0.24 
April . —0.06 October —0.34 
Mai 0.00 November. —0.86 
Juni 0.01 December . —0.24 


127 


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820+ 
c0o+ 
950 — 
160— 
860 - 


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600+ 
sıo+ 
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210+ 
60+ 


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100*1 68*1 157708 
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F66/ 96°C H fi I 
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68’17 S6IT 1-78 
95 17 ri 0591 
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60701 9001 01-9 
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L9°L 95'9 
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129 


Tabelle II. 
Tägliche Wärmemittel von Canitatt. 


anuar, | Februar. | März. April. Mai, uni. 
F 




















1. 1-00 | 058 | 243 | 561 | 938 
2. 1-00 | 08 | 251 | 573 | 951 
3. 10.06 | 0.68 | 260 | 5.855 | 9.64 
4. | 006 | 07 2.69 | 5.97 | 9.7 
s. | -006 | 08 | 278 | 609 | 98 
6 |—007 | 083 | 287 | 621 | 10.0 
7. 1-00 | 089 | 296 | 634 | 10.14 
8. |-0.06 | 094 | 305 | 646 | 10.26 
9. 1-0.06 | 1.00 | 314 | 6.58 | 10.38 
10. 10.05 | 1.06 | 324 | 671 | 4050 
1. |-0.04 | 112 | 334 | 6.83 1 10.62 
12. 1008 | 118 | 343 | 6.96 | 1074 
13. | —-0.02 | 125 | 353 | 7.09 | 10.86 
14. 0.00 | 1.31 | 3.63 | 7.22 | 10.98 
5. | 0092| 138 | 373 | z34 | 11.09 
16. 0.04 | 144 | 38 | 746 | 1121 
17. 1 006 | 151 | 394 | 7.59 | 11.32 
18. 0.08 | 1.58 | 404 | 7.72 | 1143 
19. | 0410 | 166 | a1 | 785 | 11.54 
20. | 0138| 123 | a8 | 798 | 11.66 
2. 016 | 180 | 236 | 810 | 11.6 
2, 019 | 1.87 | aa | 833 | 11.87 
23, 022 | 194 | 458 | 836 | 11.98 
24. | 0% | 202 | a69 | 849 | 12.08 
25. 030 | 210 | 480 | 8.62 | 12.18 
26. | 033 | 2418 | a9ı | 875 | 12.28 
27. 037 | 2.26 | 5.02 | 8.88 | 12.38 
28, 04 | 2.34 | 514 | 9.01 | 12.48 
29 0.45 526 | 914 | 1258 
30 0.50 5.38 | 926 | 12.68 





Württemb. Jahrb 1871. 9 


130 


— 


PP FT PFRRPE 


Fortſetzung von Tabelle II. 


Tägliche Wärmemittel von Canftatt. 


Suli. | Auguft. | Septbr. | October, 


14.79 
14.82 
14.88 
14.88 
14.91 
14.94 
13.96 
14.95 
15.00 
15.02 


15.04 
15.06 
15.07 
15.08 
15.09 
15.10 
15.10 
15.10 
15.10 
15.10 


15.10 
15.10 
15.09 
15.08 
15.07 
15.06 
15.05 
15.04 
15.02 
15.00 
14.98 


14.95 
14.93 
14.90 
14.87 
14.84 
14.81 
14.77 
14,74 
14.70 
14.65 


14 61 
14.57 
14.52 
14.47 
14.42 
14.37 
14.31 
14.26 
14.20 
14.14 


14.07 
14.01 
13.94 
13.86 
13.79 
13.72 
13.64 
13.57 
13.49 
13.41 
13.32 


13.23 
13.14 
13.06 
12.97 
12.87 
12.78 
12.68 
12.58 
12.48 
12.38 


12.27 
12.16 
12.05 
11.94 
11.82 
41.71 
11.59 
11.47 
11.35 
11.23 


11.10 
10.93 
10.86 
10.73 


10.59 


10.46 
10.33 
10.19 
10.06 

9.92 





Novbr. 





Decbr. 


1.51 
1.42 
1.33 
1.25 
1.17 
1.09 
1.02 
0.94 
0.87 
0.81 


0.74 
0.68 
0.62 
0.56 
0.51 
0,46 
0.41 
0.36 
0.31 
0.27 


0.23 
0.19 
0.16 
0.13 
0.10 
0.07 
0.05 
0.02 
0.01 
—0.01 
—0.02 


Normale Wärmemittel. 
D. Calw. 


Die von Herrn Medicinalrath Dr. Müller angeftellten 
Beobachtungen geben für die Jahre 1848 bis 1867 als Jahres- 
mittel 60,498 R, und ald 20jährige Mittelmerthe die in 
Tabelle I. in der zweiten Columne aufgeführten Zahlen, aus 
denen die Gleihung der Jahredcurve der normalen Wärme 
ſich findet: 

t = 6,498 + 7,4181 sin (25301947 4x) + 0,3613 
sin (32800° + 2x) + 0,3566 sin (344%6° + 3x). 

Dabei it x — n. 59°,178, wenn n die Ordnungszahl 
eined Tages, t feine normale mittlere Wärme ift. 

Wie bei den andern Stationen ift dieſe Gleichung be- 
nüßt worden, um daraus die normalen fünftägigen Wärme: 
mittel abzuleiten, melde in der erjten Golumne von Tab. I. 
aufgeführt find und aus melden weiter Durch Interpolation 
die normalen Mittel für Die einzelnen Tage abgeleitet wur— 
den (Tab. IL). Die Quadratjumme der zmijchen den un 
mittelbaren fünftägigen Mitteln und ihren Normalmwerthen 
übrig bleibenden Differenzen ergibt fih — 17,9 (Stuttgart 19.1). 

Das Fleinfte Mittel Hat wie zu Stuttgart der 6. Januar 
(—0.088 R); das größte fällt auf Juli 17. (130,76). Die 
Differenz zwifchen beiden beträgt 140.64. Die mittlere Wärme 
nimmt aljo zu vom 6. Janyar bis 17. Juli während 192 
Tagen, während die Abnahme 173 Tage dauert. Die mittlere 
Tageswärme kommt derjenigen des Jahres gleih am 20. April 
und 19. October. Die mittlere Wärme tft alfo größer als 
das Jahresmittel während 182 Tagen, Kleiner während 183 
Tagen. 


132 


Für die einzelnen Monate ergibt fi folgende Zufammen- 


ftelung der beobachteten und der normalen Mittel: 


Normales 20jähriges Differenz 
Mittel t. Mittel 1. t—l. 
Januar —0.70 —0.83 —0.13 
Februar 0.49 0.73 —0.24 
März 2.67 2.31 +0.36 
April 5.95 6.23 —0.28 
Mai 9,76 9.63 +0.13 
uni 12.67 12.76 —0,09 
Juli 13.69 13.56 +0.13 
Auguft 12.97 13.21 — 0,24 
September 10.72 10.44 + 0.28 
October 6.94 717 —0.23 
November 2.64 2.43 +0.21 
December — 0.22 —0.14 —0,08 
Jahr 6.47 6.46 +0.01 
Calw ift Fülter ald Stuttgart im Monat 

Januar um 1.04 Juli um 1.34 

Sebruarr „ 1.13 Auguft „ 142 

März 1.38 September „ 1.22 

April „1.52 October „ 0.97 

Mai „ 1.40 November „ 0.94 

Juni „- 438 December „ 1.02 


133 








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GE | E2rar | FrEr | 7808 | 6604 | 879 | 289 | ca—=12 | Bror co | 860 57707 
Or | T6TR | 6831 61-08 | 080—- | CO | 329 | 08-91 ı &TOr | 8E0 | 190 —— 
Pro | Syer | Isar | ——— 825 383⏑— 0—166 
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0r0r | 2508 | 2901 | 85-12 | 0804 | 808 | see | 9-22 | 990-— E00 | 680- | 9217 
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134 


28°0— | 18°0- | 18-12 
671 | 8970 | 95-22 | 090— | Fe9 | Fac | 20-8: | 08°0- | 2927 
280— | 88°0— | 12-27 0r0- | 929 | sea | 2-81 | 980- | £OET 
70) 20— | 91-77 | 070- | IL | TEL | 21-81 | 180—- | Feet 
co | ro | 11-2 | e0o— | 282 | ze2 | 21-8 | ze0— | zrei 
r*0 880 9-7 | F00+ | 978 098 2L-E | 100+ | eriei 
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— 





Tabelle II. 
Tägliche Wärmemittel von Calw. 
März. 


Januar. Februar. 





April. | Mai. 














135 


Juni. 


136 


Semnrppevwp 


Juli 


13.51 
13:54 
13.57 
13.60 
13.62 
13.69 
13.67 
13.69 
13.70 
13.72 


13.73 
13.74 
13.75 
13.75 
13.76 
13.76 
13.76 
13.76 
13.76 
13.75 


13.75 
13.74 
13.73 
13.72 
13.71 
13.70 
13.68 
13.66 
13.64 
13.62 
13,59 





| 


Fortfegung von Tabelle II. 
Tägliche Wärmenittel von Calw. 


Auguft 


13.57 
13.55 
13.52 
13.50 
13.47 
13.44 
13.40 
13.37 
13.33 
13.29 


13.25 
13.21 
13.17 
13.12 
13.08 
13.03 
12.98 
12.93 
12.88 
12,82 


12.77 
12.71 
12.65 
12.59 
12.53 
12.47 
12.41 
12.34 
12.27 
12.20 
12.13 





Septbr. 


12.06 


11.98 


11.90 
11.82 
11.74 
11.66 
11.57 
11.49 
11.40 
11.31 


11.22 
11.13 
11.03 
10.94 
10.84 
10.74 
10.64 
10.53 
10.43 
10.32 


10.21 
10.10 
9.98 
9.87 
9.75 
9,63 
9.51 
9,39 
9.26 
9.14 





October. 


9.02 
8.89 
8.76 
8.63 
8.50 
8.37 
8.23 
8.10 
7.96 
7.82 


7.68 
7.54 
7.40 
7.27 
7.11 
6.97 
6.82 
6.67 
6.53 
6.38 


6.23 
6.08 
5.94 
9.79 
5.64 
5.49 
5.34 
5.20 
5.05 
4.90 
4,75 





Novbr. 


4.61 
4.46 
4.31 
4.17 
4.03 
3.88 
3.74 
3.60 
3.46 
3.32 


3.18 
3.05 
2.91 
2.78 
2,65 
‚2.52 
2.39 
2.26 
2.13 
2.01 


1.89 
1.77 
1.65 
1.54 
1.43 
1.32 
1.21 
1.10 
1:00 
0.90 





Deckr. 


0.81 
0.71 
0.62 
0.53 
0.44 
0.36 
0.28 
0.20 
0.12 
0.05 


—0.03 
—0.09 
—0.16 
—0.22 
—0.28 
—0.33 
—0.38 
—0.43 
—0.48 
—0.52 


— 0.56 
—0.60 
—0.64 
—0.68 
—0.71 
—0,74 
—0.77 
—0,79 
—0.81 
—0.83 
— 0.84 


137 


Zufammenftellung. 


Die Gleichung der normalen Jahredcurve der Wärme tft 
t= T+a san — x) +3% sin (u + 2 x) 
+ a, sin (a, + 3x), wobei T die mittlere Wärme des 
Jahres. 

Die Werthe der Größen T, &,, &, &, find für die 
4 Stationen Stuttgart, Ganftatt, Calw, Heidenheim zufammen- 
geftelt in der folgenden Tabelle. 


Stuttgart. Ganftatt. Calw. Heidenheim. 
|? 7.7118 7.556 6.498 5.629 
Jahremittel, | a, 7564 7.682 7418 8.032 
für R. Grade. | a, 0.374 0.342 0.289 0.232 
a, 0.195 0.178 0.285 0.210 
| T 9648 9.445 8123 7.086 
a, 9.455 9.602 9.273 10.040 
rar C. m a, 0.467 0.427 0.361 0.290 
a, 0.244 0.223 0.356 0.262 

Stuttgart.  Ganftatt. Galm. Heidenheim. 

a, 258043’,44 255035',75 253019°,78 255031’,00 
X 323 30 33037 8328 0 81253 


2: 358 8 734 34 6 358 21 
[6°] 19,1 18,9 17,9 18,7 
Stuttgart. Canſtatt. Galm. Heidenheim, 
MWärmfter Tag. Juli 20. 20. 17; 16. 
Kältefter Tag. Ian. 6. 6 6. 8 


Größtes (Tagesmittel 15.12 15.11 13.76 18.45 
Kleinfteslin R.Graden 0.15 —0.07 —0.88 —2.39 
Differenz 14.97 15.18 14.64 15.84 


Tage, deren Mittel 

gleich dem Jahres= 

mittel find; April 18. 16: 20. 14; 
Octbr. 17. 11. 19. 17. 


Da bei den künftigen MWitterungdberichten (von 1872 
an) die Wärme in Graden des Hunderttheiligen Thermometer 
angegeben werden wird, fo lafjen wir noch eine Zuſammen— 
ftelung der normalen monatlihen und fünftägigen Wärme 
mittel in C. Graben folgen. 


138 


Januar 
Februar 
März 
April 
Mai 

Suni 

Suli 
Auguft 
September 
October 
November 
December 


Jahr 


Stuttgart. 
0.43 
2.03 
5.06 
9.34 

13.95 
17.41 
18.79 
17.99 
14.93 
9.89 
4.48 
1.00 


9.61 


Ganitatt. 


0.14 
1.73 
4.84 
9.26 
13.95 
17.42 
18.77 
17.86 
14.62 
9.45 
4.08 
0,70 


9.40 


Galm. 

—(0,87 
0.61 
3.33 
7.44 
12.20 
15,84 
17.11 
16.21 
13.40 
8.67 
3.30 

— 0,28 


8.08 


Heidenbeint. 
—2,79 
—1.18 

2.12 
6.88 
11.91 
15.51 
16.71 
15.61 
12.36 
7.19 
1.62 
—2.06 


6.99 


139 




















9897 12’97 6481 158} 6°% 96€ 187 199 EL'9 182 4A 
60'97 5891 66 27 86'21 980% 058 7 98°G c0'9 93% 
*01 9091 891 —19214 61-67 877 798 8119 68°G 15-11 
86561 6961 1821 0527 rr-07 6.7 90'E scr LLY 97-71 
81*1 *1 61 829} 1291 6 4 *151 897 £6 € 617 11-7 
681 891 0291 6191 7 IE *90 70% gEE *788 9 
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I0°E1 BEI 26571 I96'PT 92 17 750 - 9111 re? 997 75703 
66'771 9777 6° Fl LGEFT 0891 10°7- 920 687 61% 61C7 
ICH 0O8’FF LTE 9081 91211 9 — 123 6810 801 627 7707 
1L'0F I0°I7 35 88377 07-9 ET 900 rFT Ir} 6-5 
886 1801 coc 9077 GT 91'°— 0 810 60'F v718 
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Gr8 698 cr0r 0507 a 15 195 520 80 80 1% 
6%, 6L'L 696 126 0°-97 178% 16°0— 010 680 0597 
879 0’, 988 768 ud 3 65 £0°I— 600 950 91 -11 
699 279 20'8 818 07-9 66 °— 60 F—- 800— 050 07-9 
91.7 999 15°2 72 GI 965 60° — 200 070 9 - 
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140 


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1697 


OFLT 
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PIE 09'87 108% 
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60°97 ce’gt a 
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8. Ueber den Gewerbebetrieb des Jahres 1871. 


Die letzten Monate des Jahres 1870 waren für das 
Ermerböleben inmitten der großartigften Anftrengungen der im 
beftigiten Kampfe begriffenen Armeen mit — wenn man bieje 
Berhältnifje berüdjichtigt — befriedigend zu nennenden Reful- 
taten vorübergegangen. Man trat daher auch mit günftigen 
Erwartungen in das Jahr 1871 ein. 

Diefe Erwartungen gingen jedoch zunächſt nit in Er— 
füllung; die erften Monate des neuen Jahres blieben ziemlich 
geihäftslos. Selbftverftändlich fanden manche Artikel, melde 
zur Befriedigung der durch den Krieg erzeugten Bedürfniſſe 
dienen, einen lohnenden Abjag; wir rechnen hieher namentlich 
Militärtücher, wollene Deden, Flanelle, Leder. Im Uebrigen 
aber machte fih, obmohl das Vertrauen durch Die von den 
deutſchen Waffen errungenen Erfolge wejentlich geftärkt war, 
eine Stagnation, ein Zurüdhalten bemerkbar. Dazu mochte 
der Umftand manches beitragen, daß der Kriegejchauplag unjern 
Grenzen jüdweftlich bei Dijon und Belfort durch dad Vor— 
dringen der Bourbaki'ſchen Armee eine Zeitlang näher gerüdt 
war. — Mit dem Friedensſchluſſe aber und je mehr Die 
MWogen der vom Krieg hervorgerufenen Bewegung ſich ver- 
liefen, entwidelte fih nun nad allen Seiten hin und über- 
dDieß angeregt durch den längere Zeit zurüdgehaltenen Bedarf 
um ſo raſcher und kräftiger eine Lebhaftigkeit des Verkehrs, 
welche durchſchnittlich Geſchäftsergebniſſe zu Tage förderte, die 
dem Jahre 1871 eine Stelle unter den guten Geſchäftsjahren 
anweiſen. Faſt alle Rohſtoffe und Halbfabrikate nahmen in 
Folge der geſteigerten Waarennachfrage eine mehr oder weniger 
ſteigende Bewegung an. — Ganz beſonders günſtig geſtalteten 
ſich die Verhältniſſe der Bauarbeiter. Bei der an vielen Orten 
regen Bauthätigkeit herrſchte ein ſolcher Arbeitermangel, daß 
Kräfte aus Tyrol und Italien willkommen waren. — Die faſt 
ausnahmslos nöthig gewordene Lohnerhöhung hat ſich meiſt 


142 


auf frievlihem Wege vollzogen. Klagen auch mande Fabri— 
fanten darüber, daß fle der Erhöhung der Robftoffpreife und 
Arbeitslöhne mit verhältnigmäßiger Erhöhung der Babrifaten- 
preife nicht haben folgen können, jo mögen fie doch in vielen 
Fällen eine Ausgleihung in geiteigerter Produktion gefunden 
haben. — Beklagt wurden wieder die vielfachen Verkehrs— 
ftorfungen, welche Durch die Rückkehr der deutjchen Heere aus 
Frankreich mit zahlreihem Kriegsmaterial hervorgerufen wurden. 
Nicht ohne Einfluß blieb die Einverleibung von Elſaß— 
Rothringen, Was inöbejondere die viel ventilirte Frage nach 
der Durch diefe Einverleibung gefchaffenen Lage unferer Baum— 
wollinduſtrie betrifft, jo wird bier die Ginverleibung ihre Ein— 
flüfje erft in den fommenden Jahren äußern, da Die neuen 
Neichölande im Jahr 1871 noch freien Erport nad Frank— 
reich zu geniehen hatten und davon reichlichen Gebrauch machten. 
Im Uebrigen aber rühmen mande Firmen die Verbindungen, 
welche fie mit den neuen Reichslanden angeknüpft haben. 
Noch ift Hier der in Ulm abgehaltenen ſchwäbiſchen In— 
duftrieausftelung zu gedenken, welche von 1188 Ausſtellern 
(darunter 1071 aus Württemberg, 96 aus Bayern, 14 aus 
Baden, 7 aus Hohenzollern) beſchickt, Die Leiſtungen der 
ſchwäbiſchen Induftrie gut repräfentirt und auch in ihrer An— 
ordnung die ungetheiltejte Anerkennung gefunden hat. 
Uebergehend zu den einzelnen Gejchäftszweigen, jo läßt 
ſich hierüber Folgendes hervorheben: 
Verzehrungsgegenftände Dad Mehlgeſchäft, 
welches in der Negel vom Februar bis Ende April verflaut, 
nahm vom Monat Mai an einen normalen Charakter an; Der 
Bedarf fteigerte ih im Juli in Folge flärferer Nachfrage, 
welche wohl in dem niederen Waflerftand und davon herrüh— 
render Minderfabrifation ihren Grund Hatte. Die Preije 
fliegen zu einer Höhe, welche ganz außer Verhältnig zu den 
Getreidepreifen fand; Mehl Nr. 1 3.8. ftieg bis zu 25'/, fl. 
pro 100 Kil. Die Preiserhöhung hielt an bis zu eintretendem 
großem Wafjerftand im Februar 1872. Bäcker und Mep- 
ger fanden für ihre Waare troß der ziemlich. hoben Preiſe 
guten Abſatz. Im Schlahthaus zu Stuttgart : wurden ge= 
ſchlachtet: 6255 Ochſen, 390 Barren, 420 Kühe,:3876 Rinder, 
21,454 Schweine, 37,783 Kälber, 2247 Schafe: Der Fleiſch— 
eonfum in Stuttgart nebft Weilern wird auf 12,903,047 Pfd. 
geihäßt, was bei einer Bevölkerung von 91,623 Einw. etwa 


143 


140 Pfo. auf den Kopf ausmacht. — Die Käſereien ver- 
mehren ih. Aus Oberſchwaben wird die Bildung einiger 
Genoſſenſchaften für Küäfereieinrichtungen berichtet. — Die im 
Jahr 1870 in Folge der unterbrochenen Eifenbahnverbindungen 
mit dem Norden Deutſchlands jehr geftiegenen Zuderpreife (bis 
auf 35 fl.) ließen für die Rübenzuckerfabriken eine Zeitlang 
ein glänzended Jahr erwarten. Als aber in den erſten Mo— 
naten 1871 Die Bezüge von Norddeutjchland wieder möglich 
wurden, erfolgte ein raſcher Preisrücdgang bis auf 28'/, fl. 
im Suli. Der Umftand, daß Eljaßstothringen feine Zuder- 
fabrifen, Dagegen eine ſehr confumtionsfähige Bevölkerung zum 
deutjchen Reiche gebracht Hat, wirkt günftig auf Das jüddeutjche 
Zuckergeſchäft. Andererſeits hat aber Die franzöſtſche Zucker— 
raffinerie durch die jüngſten höheren Zuckerzölle ſo bedeutende 
Ausfuhrprämien bekommen, daß eine Zeitlang Der ganze weſt— 
liche Zollverein ebenjofehr wie England und Jtalien mit fran- 
zöftjchen Meliſſen überſchwemmt wurde. — An Abjah im 
Cicho rien geſchäft zu verhältnigmäaßig annehmbaren Preiſen 
fehlte es nicht. Manche Kaufleute, namentlich in Bayern, 
welche ſonſt mit norddeutſchen Fabriken verkehrten, ſahen ſich 
in Folge der Verkehrsſtörungen genöthigt, ſüddeutſches Fabrikat 
zu kaufen. Der Ausfall der Ernte war um circa 20%, un= 
günftiger, als in den zwei vorbergegangenen Jahren, noch 
Ihlimmer in Norddeutfhland, wo der Rohftoff in Folge da— 
von von 21/, Thlr. pr. Ctr. im Frühjahr bis auf 4 Thlr. 
im September ftieg. Es wird daher auch feit November 1871 
das Fabrikat um 10 °/, höher verkauft. — In Eſſig, Senf, 
Einmachfrüchten war dad Geihäft um ein Bedeutendes 
größer ald im Vorjahr. Hiezu trug der Umftand bei, daß 
die Fabriken im Eljaß während des Krieged wenig fabriciren 
fonnten, und der dortige Bedarf bei und gedeckt wurde. — 
Der geringe Ausfall der Wein- und Obfternte hatte eine er⸗— 
beblihe Zunahme des Bierconfumd zur Folge. Dagegen 
Hagen die Bierbrauer, daß bei den hohen Preifen von Gerſte 
und Hopfen, jowie den theuren Brennmaterialien und Arbeits- 
löhnen die Bierbrauerei nur einen befcheidenen Nuten gewährt 
babe. Im Jahr 1870 — 71 find im Lande beiläufig eine 
Million Eimer: Bier gebraut worden. Die Zahl der im Be- 
trieb geftandenen Brauereien betrug 2510. Im den Jahren 
1845—52 wurden von 2984 Brauereien jährlich ca, 420,000 
Eimer fabrieirt, Demnach werden heute ca. 183%, mehr 


144 


Bier gebraut ald vor 20 Jahren, während die Zahl ver 
Brauereien fih um 15%, vermindert hat. — In Tabak und 
Gigarren war der Begehr fortwährend im Wachen; es 
gebrah an Arbeitskräften, um ihm ganz zu genügen. 8 
wird von Gigarrenfabriten mitgetheilt, daß die fertige Waare 
vom Haus abgeholt worden ſei. Trotz diefer für den Fabri— 
fanten jo günftigen Verhältniſſe hält es fchwer, die Verkaufs— 
preije jo zu erhöhen, daß fie mit den Preiſen des Rohprodukts 
jomie mit den feit 1868 um 20—25 °/, böber gewordenen 
Arbeitslöhnen in richtigem Verhältniſſe ftepen. 

Mineralifhe Produktion. — Die Gewinnung 
von Bauſteinen ift — entiprechend der gefleigerten Baus 
thätigkeit — im Zunehmen ; ebenjo die Kabrifation von Gypsö. 
Im Ziegeleigefhäft gab ed ebenfald vollauf zu thun. 
Eine außerordentliche Thätigkeit Herrfchte au in den Gement- 
fabrifen. Der Abjag der Fabriken in Ulm, Blaubeuren und 
Ehingen wird auf zufammen 270— 280,000 Bentner geſchätzt. 
Nicht nur find die bereit3 beftehenden Gtablifjements in ihren 
Betrieböeinrichtungen erweitert, fondern aud neue Unterneh 
mungen gegründet worden. Es wird daher im fommenden 
Jahre von einer wejentlichen Ausdehnung dieſes wichtigen In— 
duſtriezweigs berichtet werden können. Der allgemeine Auf: 
ſchwung der Gefchäfte machte fih au in der Porzellan— 
und Steingutfabrifation fühlbar. — Die Fabrikation von 
Hohlglas Hat ebenfalls ein befriedigendes Gefchäftsergebniß 
aufzumeilen; in Champagnerflaſchen namentlih war der Abſatz 
über Erwarten groß. In Tafelglad war das Gejchäft bei 
lohnenden Preiſen ein jehr günftiged, was theild von der ge— 
fleigerten Bauthätigkeit iheild davon herkommt, daß Die Lager 
in Folge der im Vorjahr eingetretenen theilweiſen Unterbrechung 
der Fabrikation an der Saar und am Rhein überall geräumt 
waren und neu afjortirt werden mußten. — Die Saline 
Friedrichshall producirte 962,790 Gtr. (im Vorjahr 769,757 
Etr.) Steinfalz und 283,159 Gtr. (im Vorjahr 263,610 Etr.) 
Koch und denaturirted GSiedejalz. 

In den chemiſchen Produkten mar der Geſchäfts— 
gang ein ganz befriedigender. Die Betriebsftörung zahlreicher 
franzöftjcher Fabriken dauerte während der größeren Hälfte des 
Jahres fort und eben damit die vermehrte Nachfrage nad) 
zahlreichen Produkten der deutſchen chemijchen Induftrie. ALS 
gegen den Herbft die Franzoſen wieder auf dem Markt er= 


145 


ſchienen, entwidelte ih eine um fo lebhaftere Konkurrenz, als 
viele deutſche Babrifen, welche ihre Einrichtungen zum Zmed 
der Befriedigung der erceptionelen Nachfrage vergrößert hatten, 
diefelben in dem ermeiterten Betrieb zu erhalten wünſchten, 
und wenn dieß nicht gehen wollte zur Herabſetzung der Preije 
ſchritten. Unter dieſen Einflüffen kehrten die Gejchäftsverhält- 
nifje bi8 zum Schluffe des Jahres annähernd zu dem Zuftande 
zurüd, wie er wor dem Kriege beftanden hatte. — In Seifen 
für technifhe und Haushaltungszwecke war der Bedarf ein 
größerer als in früheren Jahren. Die Preife von Stearin- 
ferzen gingen etwas zurüd und die auswärtige Konkurrenz 
machte neue Anftrengungen, innerhalb ded Zollvereind Boden 
zu gewinnen. — Die Nachfrage nad Keim fteigerte ſich von 
Monat zu Monat (namentlih auch für den Erport nach Ame- 
rifa) fo jehr, daß bei Saiſonſchluß die Vorräthe unter bedeu— 
tend geftiegenen Preiſen vergriffen waren. Die Fabrikation 
kann bei entjprechendem Betriebe als lohnend bezeichnet werden. 
— Mit der fortjchreitenden Nachfrage nah künſtlichen 
Düngmitteln gingen auch die Preife der Rohſtoffe, ver 
Knochen, der Phosphorite, der Schwefelfäure ıc. immer höher, 
ohne daß Die Düngerfabrifen mit den Preiſen der fertigen 
Präparate bei ihrer Kundſchaft entfprechend aufjchlagen konnten. 

Gewebe-Induftrie. Inder Baummwollinduftrie 
darf der Wiedereintritt eined gejünderen Ganges der Geſchäfte 
Fonftatirt werden. Die Preife des Rohmateriald bewegten fich 
im Januar zmwifchen 7°/, und 81/,, den. für Mibdling Up: 
land und 6°/,—!/, d. für Fair Dhollerah, während diejelben 
im Dezember auf 9°/,—10 d. beziehungsweiſe 7'/,— 9/5 d. 
ftanden. Dieſer Aufſchlag entwickelte fih aber nur allmählich, 
nicht hervorgerufen Durch eine oft jo häufig verderblich wirkende 
Spekulation, jondern auf der fihern Grundlage eines mächtig 
auflebenden Begehrs, welcher alle Zweige der Baummoll- 
induftrie, Spinnerei, Weberei und Druderei gleichzeitig in vie 
Lage verjeßte, der Erhöhung des Rohftoffpreifes mit ihren 
Preisforderungen mehr oder weniger zu folgen. Wenn auf 
die mechanifche Baummollweberei vielleicht nicht dieſelben glän— 
zenden Erfolge aufzumeijen hat, wie die Spinnerei, fo hat fie 
immerhin Urfache genug, ebenfalls mit Befriedigung auf ihre 
Geſchäfts-Ergebniſſe zurüdzubliden. Beſonders in der zweiten 
Sahreshälfte entwidelte fih ein nachhaltiges und lohnendes 
Geſchäft und am Schlufje ded Jahres waren nicht allein Die 

Württemb, Jahrb. 1871. 10 


146 


Lager vollftändig geräumt, fondern die meiften Webereien ftan- 
den noch für längere Zeit hinaus unter Contract. Neue Un» 
ternehmungen oder bedeutendere Ausdehnungen jchon beftehender 
Etabliſſements auf dem Gebiete der Spinnerei und Weberei 
find nicht vorgefommen. Bei dem Gintritt von Elſaß-Loth— 
ringen mit feiner gewaltigen Produktion ind deutfche Reich ift 
dieß leicht erklärlih. Die Wirkungen dieſes Eintritt3 werden 
übrigend erft dann zum vollen Ausdruf kommen, wenn mit 
dem 1. Januar 1873 die vollen franzöftihen Zölle für den 
Import von Elſaß-Lothringen nach Kranfreih in Kraft treten, 
Ohne jehädigende Spuren zurüdzulafien, wird Diejer bevor- 
ftehende Uebergang fih wohl ſchwerlich vollziehen. 

Die Preiſe der Wolle erfuhren eine über alled Erwarten 
gehende Steigerung. Mit dem Schluß des Jahres 1871 find 
die Vorräthe von allen Wolljorten jo klein geworden, wie 
jelten zuvor, und wenn in Berechnung gezogen wird, Daß aus 
dem Jahr 1870 beträchtliche Vorräthe herüberfamen, jo muß 
die Thätigkeit in den Fabriken eine fehr große gewejen jein. 
Der Verbrauch an Wolle in Folge des Krieged ergibt — wenn 
man auch nur 100 Bid. Wolle pro Mann rechnet — für 
zwei Millionen Soldaten zujammen zwei Millionen Gentner 
Wolle — ?/, der jährlichen überfeeiihen Importation nad 
Europa. Bei Ddiefem Verbrauch und der Thatſache, daß Die 
Geſammtwollproduktion in der Quantität zurüdgegangen ift, 
kann eine Steigerung der MWollpreife nicht überraſchen; merk— 
würdig ift nur, in welchem Verhältniß Die verjchiedenen Sor— 
ten daran Theil genommen haben und wie jehr man in Xonden 
dem deutſchen Markte worangeeilt if. Colonialwollen find jeit 
einem Jahr um 50°%/,, einheimijche englijche noch höher ge— 
fliegen, während veutjhe nur 20—25 %/, höher ftehen. Unfere 
einheimijchen Wollen waren beſonders von Kämmern geſucht. 
— Ueber den Gejchäftegang in den Kammgarnjpinnes 
reien läßt fih nur Günftiged fagen. Diefelben waren reich— 
lih mit Ordres verjehen. Dem theurer gewordenen Rohſtoff 
entfprechend ftiegen auch die Garnpreije und ftanden am Schlufje 
des Jahres um 25°/, höher ald am Anfang dejjelben. — 
In der Tuchfabrikation brachten Die erften 9 Monate des 
Jahres namentlih auch Den kleineren Fabrikanten veichliche 
und lohnende Beihäftigung für Militärtücher, in den legten 
drei Monaten aber wurde ed auffallend ftill in der Fabrikation. 
Die größeren Etablifjements, die hauptſächlich Modeftoffe fabriciren, 


147 


waren ftet3 vollauf beſchäftigt. Der Kleinbetrieb in der Tuch» 
macheret wird Durch die Goncurrenz der mit größeren Mitteln 
audgeftatteten Fabriken in eine immer fchmwieriger werdende Lage 
gebracht. Bei der rajch wechſelnden Mode ift die Fabrikation 
eine ganz andere geworden und Das ftetige Fortarbeiten in 
einem beftimmten einfachen Genre, was dem Kleinbetrieb Doch 
allein pafjen kann, ift faum mehr möglih. Sehr lebhaft war 
das Geihäft in wollenen Deden und Flanellen. Die 
Iheuerung des Rohmateriald und die in nachhaltigem Steigen 
begriffenen Arbeitslöhne wirkten aber ungünftig auf die Fabri— 
fation ein, Da nur ein mäßiger Aufſchlag der Waarenpreife 
möglih war. Die Fabrikanten ſehen fih daher genöthigt, fich 
Ginrihtungen zu verichaffen, welche die Arbeit durch Men- 
ſchenkräfte vermindern. Nah Elſaß und Lothringen läßt fi 
ein bedeutender Abfag erwarten. Die Wollfilzmanufaftur 
in Giengen nahm ebenfall® eine Erweiterung ihrer Ginrihtungen 
zor, da fie den majjenhaften Aufträgen kaum nachkommen 
fonnte. 

Keineninduftrie In der Flachsſpinnerei war 
das Gefhäft ein gedrücktes. Auch nah dem Friedensſchluß 
und trotz der ungünftigen Ernteberichte aus den bedeutenditen 
Flachsbautreibenden Diftrieten, in Folge deren Die Flachspreiſe 
fehr in die Höhe gingen, fanden Die Leinengarne nur zu ges 
drücten Preiſen Abjag. Die Weberei hatte ſich Dagegen 
günftiger Gejchäftsergebnijje zu erfreuen. Der Markt für 
MWürttemberger Leinen dehnt fih trog der Bielefelder und der 
öhleftihen Goncurrenz von Jahr zu Jahr aus. Die Web- 
Töhne find in die Höhe gegangen und hat fih die wirthichaft- 
liche Lage der Leineweber in Folge davon befriedigend geftaltet. 

Seideinduftrie. Die Preiſe der Rohſeide waren das 
ganze Jahr hindurch nur unbedeutenden Schwanfungen unter- 
worfen, Mehr als früher wurden Die chinejljchen Seiden megen 
ihrer vortrefflichen Qualität gejuht. Seidenzwirnerei und Fär— 
berei hatte fich eined namhaften Begehrd zu erfreuen, jo daß es 
faum möglich war, alle Aufträge zu effectuiren. Die Arbeitd- 
Löhne erhöhten fih gegenüber dem Vorjahr um 10—15/,. 
In Wieſenthal (Eifenbahnftation Bretzfeld) ift eine Seiden— 
zwirnerei mit 40 Arbeiterinnen neu errichtet worden, 

Weitere Tertilfabrifationen und Hilfdge 
fhäfte derfelben. In Rundftublwaaren war der 
Gejhäftsgang ein guter. Mit Beginn der Verfandtzeit — 


148 


vom Juli ab — ftieg die Nachfrage jo jehr, daß mander 
Auftrag zurüdgemiejen werden mußte. — Für Gtrid- und 
Häkelwaaren geftaltete fih das Geſchäft von Anfang des 
Jahres an bid in den Spätjommer gut. Im Herbſt trat aber 
bei den baummollenen und Geidewaaren ein Rückſchlag ein 
und der Verkauf und Verſandt im Dezember fiel fogar jehr 
Thleht aus; anderd war es bei den wollenen Stridwaaren, 
worin das Geſchäft bei dem frühzeitigen und firengen Winter 
nichts zu wünſchen übrig ließ. Mit dem Steigen der Rob: 
ftoffe, in&befondere der Wolle, ſowie mit der Steigerung der 
Arbeitslöhne konnten übrigens die Verkaufspreiſe nicht gleichen 
Schritt halten, jondern find jo ziemlich Die gleichen geblieben. 
— Die Spipenfabrifation bat in den legten Jahren um 
ein Bedeutended zugenommen. Die Arbeitslöhne find um 
20— 25°), in die Höhe gegangen. — In Kigen ging bis 
zum Friedensſchluß das Gejchäft ordentlich, aber bei jehr nie— 
dern Preiſen. Nach eingetretenem Friedensſchluß machte fi 
auch bier der allgemeine Aufihwung des Handeld fühlbar, 
daß man in einzelnen Artikeln nicht genug liefern Tonnte und 
deshalb in Barmen, dem Hauptfig der Ligeninduftrie, im Lohn 
arbeiten laljen mußte. Die in Folge hievon und der Steige— 
rung der MWollgarne veranlaßte Erhöhung der Babrifatenpreije 
verurfachte in den mwollenen Artikeln eine plögliche Verkaufs— 
ftodung, welche länger als 1 DBierteljahr dauerte, erjt gegen 
Ende des Jahres fingen die Kunden an fih mit dem Auf— 
ſchlag zu verfühnen. — Eorjetten. Die Nahfrage nad 
diefem hauptſächlich nach Amerika erportirtem Artikel war eine 
gute; Doch wird feit geraumer Zeit die ordinäre Waare ohne 
Nutzen dort verkauft, da in Amerika unter dem Schuge eined 
ungemein hohen Zolles erneute und bedeutende Anftrengungen 
gemacht werden, die Gorjettenfabrifation dort emporzubringen 
und die audländijche Goncurrenz zu verdrängen. Der Werth 
der vom 1. October 1870 bis dahin 1871 nah den Ber. 
Staaten ausgeführten Gorfetten betrug 2,589,333 fl. — In 
der Brande der Battunmanufactur war das Gefchäft 
in der erften Jahreshälfte noch jchleppend, erholte ſich aber in 
der zweiten Hälfte jo vollftändig, daß die einlaufenden Ordres 
faum zu bemältigen waren. Dieß ermöglichte den Drudereien 
in ihren Preifen mit dem Aufichlag des Rohſtoffes in ein 
richtiges Verhältniß zu treten, und das Jahr fchloß unter jehr 
günftigen Aufpicien für Diefen Zweig der Baummollinduftrie. 


149 


Bleihberei, Färberei, Appreturanftalten. Auch 
Diefer Hilfszweig der Baummollfabrifation nahm an der alle 
gemeinen Prosperität der Geſchäfte Antheil. Der Aufſchlag 
aller Rohproducte, des Brennmaterials, der Arbeitslöhne er— 
Heifchte eine Erhöhung der Appretur- und Farblöhne, deren 
Durchführung der flarfe Begehr mejentlich erleichterte. Die 
Appretur ftücgebleichter Stoffe hat ſehr nachgelaſſen, ſeit das 
Publikum die allerdings weit befjeren garngebleichten Gewebe 
allgemein vorzieht. — Die Weißwaaren hatten ſich eben- 
falld eined zunehmenden Abjages zu erfreuen; glatte Waaren, 
befonderd zur Blumenfabrifation, waren ſtark begehrt Im 
brochirten und damascirten VBorhangftoffen gibt man jet viel- 
jeitig dem ſchweren Ravensburger Fabrikat den Vorzug vor 
dem leichten ſächſiſchen. In geſtickten Gardinen fühlt man die 
St. Galler Goncurrenz in Folge ded ermäßigten Zolles nicht 
unerheblih mehr als früher. — Das Wollfärbereige- 
fhäft war bis gegen den Herbft Hin lebhaft, wo dann Ge— 
ihäftsftille eintrat; auch thaten der Nentabilität Die jehr hoben 
Preife der meiften Farbwaaren, namentlich ded Indigo, deſſen 
Aufihlag 20°/, betrug, ſowie der Brennmaterialien und bie 
hohen Arbeitslöhne Abbruch. — Die Fabrikation von Herren 
fleidern nahm nah gefchloffenem Frieden einen lebhaften 
Auffhwung mit Preiserhöhung für ſämtliche Artikel. Die 
Arbeitslöhne erfuhren eine weitere Erhöhung von ca. 10%,. 

Metallinduftrie. Bei dem K. Hüttenwerk Wafler- 
alfingen wurden in 1871 aud eigenen Gruben dur 165 
Arbeiter gefördert: 346,042 tr. Stuferzge und 15,618 Etr. 
Bohnerze, zufammen 361,660 Ctr. (in 1870: 390,362 Eitr.). 
Die Gejamtproduction ded Werkes hat betragen: 98,306 Ctr. 
Roheiſen, 89,011 Ctr. Gußmwaaren, 175,148 Etr. Walzeijen 
und Schmiedeifen, zufammen 362,465 Etr. (in 1870: 
314,520 Etr.), womit 1028 (in 1870: 839) Arbeiter be 
ſchäftigt waren. Im den mechaniſchen Werfftätten waren 208 
(in 1870: 187) Dann beichäftigt. Die Gejamtarbeiterzapl 
betrug jomit: 1401 (in 1870: 1188). Der Gejamterlöd aus 
dem Verkauf der Fabrikate belief fih auf 2,766,664 fl. 50 Er. 
(in 1870 auf 2,061,667 fl. 7 kr.). — Die Maſchinenfabrik 
Eplingen lieferte 87 (in 1862: 45) Xocomotiven (darunter 
18 für Rußland, 39 für Oeſterreich, 6 für die Schweiz, 
10 für die heſſ. Ludwigsbahn, 14 für Württemberg), 400 
Eifenbahnwägen und ca. 25,000 Etr. eiferne Brüden. Auch 


150 


die andern Mafchinenfabrifen des Landes erfreuten fich eines 
guten Geſchäftsganges. Die Preife der Rohſtoffe und Arbeitd- 
löhne maren fteigend, während es ſchwer hielt, in gleichem 
Verhältniß auch die Preife der Fabrifate zu erhöhen. — Die 
Lage des Eiſenwaarengeſchäfts kann eine durchaus gejunde 
genannt werden. Die neue Goncurrenz der Werke in Eljaß- 
Kothringen ließ ſich bis jet noch durchaus nicht in ſtörender 
Weiſe erfennen. Dieſelben benügten die ihnen im Friedens— 
vertrag gewährte Begünftigung der noch eine Zeit lang fort- 
dauernden freien Ginfuhr nah Frankreich, zeigten fih aber 
auch mit den Bedürfniffen unferes Marfteö, was Qualitäten, 
Dimenfionen, Sorten anbelangt, noch erſtaunlich unbekannt. 
Die Eifenpreije find in fteigender Tendenz begriffen (Orobeifen 
im Januar 1871: 34 Thlr., im Januar 1872: 37 Thlr. 
pro 10 CEtr., Gußmwaaren Dedgleichen 72 beziehungsmeife 80 fl. 
pro 10 Er.) — Im Verkauf von Senjen und Sicheln 
ift in 1871 theild in Folge des Krieges theild der ſchwachen 
Ernte des vorhergegangenen Jahres ein Ausfall eingetreten. 
Die Handelöbeziehungen mit Frankreich find alle unverändert 
wieder angelnüpft. — Die Fabrifation von Meſſern (in 
Tuttlingen 150 Meifter) und von dirurgijchen Inftrumenten 
erfuhr eine bedeutende Steigerung. Nah dem Elſaß hat fi 
der Abjag um Dad 3 bis Afache vermehrt. — In ladirten 
Blech- und Metallwaaren fteht dad Jahr 1871 unter 
den bis jet ergiebigften oben an. Der Abjag der Fabrifate 
erftreeft fich faft über die ganze Welt. Die in Gmünd fabri- 
cirten Bronzewaaren hatten fih bei dem Fehlen ber 
Pariſer Fabrikate fortgejegten günfligen Abſatzes zu erfreuen. 
Die Parifer Concurrenz firengte fih an, das während des 
Krieged Verſäumte wieder einzuholen, bis jeßt aber ohne Er— 
folg. — Die Fabriken von Metalljpielwaaren erfreuten 
fih Tebhafter Nachfrage bei gefteigerten Preifen. — Die Klein- 
mehanif war in Folge Der neuen Maaf- und Gewichtd- 
ordnung mit Gefchäften überhäuft. — Ebenjo hatte Die Uhren- 
fabrifation ein günſtiges Gefhäftsjahr. Es wird aber der 
Mangel an tüchtigen Arbeitern beklagt. Das Schramberger 
Etablifjement für ſog. amerikanische Uhren ift mit Erweiterung 
feiner Einrichtungen beſchäftigt. — Die Goldwaarenfabri- 
fation bezeichnet das Geſchäftsjahr als ein gutes. Bedeutende 
Beftellungen liefen von Rußland, Oefterreih, Spanien, au 
Stalien ein, und die Concurrenz mit Frankreich auf dem deut— 


151 


hen Markt beläftigte wenig. Gleiches ift vom Geſchäft in 
Silberwaaren zu beridten. — 

Kederbereitung und Xederverarbeitung. Rohde 
Häute in allen Gewichten fliegen im Preiſe fortwährend ; 
eine durch den Friedensſchluß hervorgerufene Zurückhaltung 
der Käufer war nur von porübergehender Dauer und brachte 
anftatt ded gehofften Nüdgangd eine neue Steigerung, welche 
auh bis zum Jahresſchluß langſam anfteigend fortdauerte. 
Ebenjo war die Nachfrage nach den meiften Xederjorten eine 
enorme. Sohlleder flieg im Preife von 90—95 fl. bis auf 
105 fl. per Etr., Vacheleder von 85 bis auf 105 fl., Zeugs 
leder von 80 biß auf 110 fl. Eichenlohrinde, ſchon 
auf dem Markt im Februar 1871 ſehr theuer und mit einem 
Aufihlag von durchſchnittlich 20%/, verkauft, hielt fi in Folge 
ded ftärferen Betrieb8 der Gerbereien auf dem einmal innes 
habenden Preis. Shuhmahermwaaren hatten fehr Ieb- 
hafte Nachfrage. Viel wurde für den Erport gearbeitet. Die 
Arbeitslöhne fliegen um 25—30°/),. Gleiches gilt von der 
Hand ſchuhfabrikation; das bedeutendfte Geſchäft (in Eß— 
lingen, mit 400 Arbeiterinnen) mußte "/, feiner Aufträge 
unaudgeführt laſſen. 

Holzverarbeitung. Bau- und Möbeljähreinerei 
find in allen Theilen des Landes in blühendem Stand, ebenfo 
die Babrifation von Barquetböden, melde im In- und 
Ausland von Tag zu Tag gefuchter werden. Die Holz. 
fpielwaarenfabrifation hatte neben ihrem Hauptabſatz in 
Deutihland und der Schweiz Lieferungen zu machen nad 
Oeſterreich, Holland, Rufland, Italien, Türkei, der Skandi— 
naviſchen Halbinfel, England, Amerika, China, Japan. In 
der Stodfabrifation nahmen die Aufträge größere Mapftäbe 
ald je an. Die franzöflfche Concurrenz war faum bemerkbar. 
Die Wagen: und Gejhirrfabrifation hatte ebenfalls ein 
gutes Gefhäftsjahr. Ueber Mangel an guten Arbeitern wird 
geklagt. 

Obgleih für die Strohmaaren die Saifon beim Fries 
densſchluß ſchon ziemlich vorgerücdt war, jo "hätten doch Die 
Handelsbeziehungen mit Sranfreich joaleich wieder aufgenommen 
werden können, wenn nicht die mangelhaften Verkehrsverhält-— 
nifje flörend im Wege,geftanden wären, meßhalb der Abſatz 
nad Frankreich auf ein Minimum bejchräntt blieb. Die El: 
fäßer Eoncurrenz hat feine ungünftigere Cinwirfung ald vor 


152 


der Annerion geäußert. Gin neues Abſatzgebiet bat fi in 
Südrufland eröffnet. Nachtheilig für den Geſchäftsgang im 
Allgemeinen war die ſchlechte Witterung während der beften 
Verkaufszeit. 

In der Nachfrage nach muſikaliſchen Inſtrumenten 
hat das Jahr 1871 ſein Vorjahr wieder um ein Gutes über— 
troffen. Pianinos wurden von allen Seiten, namentlich auch 
aus Elſaß und Lothringen, lebhaft begehrt. Das Steigen der 
Rohmaterialienpreiſe und der Arbeitslöhne hatte auch höhere 
Notirungen der Fabrikate zur Folge. In Kirchenorgeln nahmen 
ſeit dem Friedensſchluſſe die Beſtellungen ebenfalls bedeutend zu. 

Papierfabrikation. Das Geſchäftsjahr 1871 wird 
zu den beſſern gezählt und würde noch mehr befriedigt haben, 
wenn ſich nicht Die das ganze Jahr hindurch anhaltende Kohlen— 
notb und in Der zweiten Jahreshälfte Der Waflermangel in 
höchſt empfindlicher Weile fühlbar gemacht hätte, jo daß bie 
in Folge hievon verminderte Produktion mit dem Conjum 
faum mehr gleichen Schritt zu halten vermochte. Gegen Ende 
des Jahres erfolgte ein Preidaufichlag und zwar von 1 Fr. 
pro Pfund Papier, was bei den Mittelforten ca. 8°/, aus⸗ 
macht. MWollene Hadern ſtiegen um mehr ald die Hälfte 
im Preife, ebenjo waren Baummollenabfälle gejucht; in leinenen 
Hadern dagegen war das Geſchäft flau. — Die Holzſtofffabri— 
fation wird von immer größerer Bedeutung ; ed ift anzunehmen, 
daß auf mechaniſchem Wege dargeftellter (gejchliffener) Holzftoff 
für Die große Mafje wohlfeilerer Papierforten überall ſtets das 
bifligfte und daher das zweckdienlichſte Material abgeben wird. 
Den größten Vortheil wird derjenige ziehen, welcher in ber 
Lage ift, fein eigenes Product an Holzftoff fofort jelbit auch 
zu Dappe oder noch beſſer zu Papier zu verarbeiten und jo 
namentlih auch die Koften des Transports für den häufig 
noch in naſſem Zuftand verfandten Stoff oder, wenn derjelbe 
vorher getrocnet werden follte, Diejenigen des Trodnend zu 
erſparen; ganz abgejehen von den Unzuträglichkeiten, welche in 
beiven Fällen mit der Wiedervertheilung des Stoff3, auch mit 
Rückſicht auf Die Qualität der Bafer, mitunter verfnüpft find. 
Gegenwärtig ift bei Navendburg eine Papierfabrit im Bau 
begriffen, welcher Die Seldftvarftelung von Holzſtoff gleihfam 
zur Grundlage dient. Was den Geſchäftsgang der Holzitoff- 
fabrifen betrifft, jo war der Abjag ein ziemlich normaler, im 
Spätjommer etwas flauer geworben geftaltete er ſich gegen 


153 


ven Jahresſchluß wieder Tebhafter. Geflagt wird, daß Aspen— 
holz immer feltener und theurer werde. 

Für die vermehrte Produktion im Buchhandel ſprechen 
am deutlichſten nachftehende Zahlen: durch Die Eifenbahn ver- 
fandte Stnttgart in 1871 an Büchern nad) Leipzig 34,445 Etr. 
(gegen 25,472 Str. in 1870, 16,040 Etr. in 1868, 9,639 Ctr. 
in 1861), nad Wien 6,356 Etr., nad der Schweiz 4588 Ctr., 
nah dem Elſaß 656 Etr. Die BVerlagethätigkeit äußerte ſich 
in erfter Linie in gejchichtlicher, namentlich kriegsgeſchichtlicher 
Literatur, dann in Lunftgefchichtlichen Werken, Kinder und 
Zugendfchriften, Schulbüchern, Sammelwerken aus der ſchönen 
Literatur. Im Ganzen war jedoch der Verlag — von einigen 
Ausnahmen abgeſehen — nur wenig durch große Werke ver- 
treten. Fuͤr xylographiſche Anftalten, welche bauptjächlich 
für illuſtrirte Zeitungen arbeiteten, war das Jahr ein fehr 
günftiged. Auch Die Lithographie gelangt durch den litho— 
graphiſchen Farbendruck zu neuer Blüthe. 

Die Klein- und Xocalgewerbe waren nit nur 
vollauf beichäftigt, jondern Eonnten in Folge des Mangeld an 
Gehilfen vielfah ihre Aufträge nicht ausführen. u 

Die Lage der Lohnarbeiter war in Folge der überall 
ſich darbietenden Gelegenheit zu reichlihem Verdienſt und ber 
von Jahr zu Jahr fi fleigernden Arbeitslöhne eine befriedigende, 

Handelöbewegung. — Geld- und Effekten- 
markt. Die neuefte Geſchichte hat Fein Jahr aufzumeijen, 
in welchem an der Börfe jo viel verdient worden wäre, als 
das Jahr 1871. Dad ganze Jahr war eine große Hauſſe— 
periode, die mit wenig Unterbrehung vom Januar bis Dezem- 
ber dauerte. Die Steigerung einer Anzahl wichtigerer Werth- 
papiere erhellt aus nachſtehender Tabelle: 

Stand am 2. Ian. 1871. 31. Dezember 1871. 
gi 102 


6 württb. Oblig. 101 
5% v " 98", 103°), 
—* " " 91 IN, 
" r 85 948), 
3", %/o 81, 88°, 
50, deutfche Bundesſchatz⸗ 
ſcheine 1871 96'/, 100 
5°/, nordd. Bds.Oblig. 96'/, 100 
6°/, Amerifaner 1882 94'/, 96'/, 
Württ. Hppothefenbanfactien 112 117 


Württ. Vereinsbanfactien 108 144 


154 


Mit der Steigerung deutſcher Staatsohligationen ging 
die Gourderhöhung folider deutjcher und üfterreichijcher Eijen- 
bahn: Prioritäts-Öbligationen Hand in Hand. In induftriellen 
Papieren fand wenig Umfaß ftatt, da Die meiften unferer ins 
duſtriellen Etablifjements in der Lage waren, hohe Dividenden 
zu vertheilen, welcher Umftand ihre Befiger im Verkaufe zurüd- 
haltend machte. Der Verkehr in württb. Hppothefenbanf-, 
Vereinsbank- und Depofitenbanfactien war ein ſehr bedeuten— 
der und fand in der Gouräfteigerung feinen Ausdruck. 

Von neuen Unternehmungen im Banfgebiet ift zu nennen 
die im September erfolgte Gründung der MWürttb. Notenbank 
(mit einem volleinbezahlten Actienfapital von 3,000,000 Thlrn.) 
wodurd eine lebhaft empfundene Lücke endlich ausgefüllt wor— 
den ift, ſowie Diejenige der Stuttgarter Banf (mit einem 
Uctienfapital von 6,000,000 Thlrm. und 40°), Einzahlung). 
In amerikanischen Staatsfonds hat der Verkehr mejentlich ab— 
genommen, jeitdem diefelben den Bariftand d. h. ca. 97 er— 
reicht haben ; eine große Anzahl derjelben wurde theild gegen 
europäijche Anlagewerthe, theild gegen amerifanijhe Städte- 
und Eijenbahnprioritätsobligationen vertaufcht. Unter den letz— 
teren befindet fih aber manches zweifelhafte Papier und ift 
deshalb Mancher in fchweren Schaden hiedurch gekommen. 

Für dad Golonialwaarengefhäft waren die Ver— 
Hältnijfe im Anfang des Jahres günftig, da die Verprovianti- 
rung der deutſchen Armeen zu dieſer Zeit wieder von Deutjdh- 
land aus gefhah. Im März fam wieder mehr Ruhe ind 
Geihäft. Sp gingen die Preiſe für Kaffee in der holländiſchen 
Märzauftion von 36 auf 38 cents für gut ordinär Java 
zurüd. Ungünftige Grnteberichte aus den verfchledenen Pro— 
ductiondländern und die Thatjache der bedeutenden Zunahme 
im Kaffee-Gonfum Nordamerifas brachte aber wieder eine Preis- 
fteigerung, welche nah und nach bis auf 41'/, cents in der 
Novemberauftion fich belief. Im Detailhandel machte fih der 
Aufihlag weniger fühlbar, meil dur den Ginfauf geringerer 
Sorten die Möglichkeit gegeben mar, zu den alten Preiſen zu 
verkaufen. Für Neid verfolgten die Preife fortwährend eine 
weichende Tendenz. Gewürze, welche im Preije gejunfen waren, 
gewannen dagegen wieder eine höhere Baſis; Pfeffer und 
Musfatnüffe insbefondere find um 30—40°/, geftiegen. — 
Die Heilbronner Verkaufspreife für Petroleum fliegen im 
Sanuar 1871 bis auf 25 fl. pro 100 Kilo, im Februar 


155 


Ion fielen fie auf 20 und 16 fl., vom April bis Dezember 
betrugen fle mit unbedeutenden Schwankungen 14 fl. — Das 
Barbmwaarengeihäft war dad ganze Jahr hindurch ein dem 
günftigen Gang der Fabrikation entiprechend belebtes. — 


Der Verbrauch des Landes an Steinfohlen und 
Coaks wird pro 18°%/,, berechnet auf 6,191,653 CEtr. 
(gegen 6,664,736 Etr. in 18°°/,,, 5,758,954 tr. in 186°), 
und 3,224,821 Gtr. in 18%%/,,). Don dieſen QDuanten 
fommen auf Saar und Ruhrkohlen pro 18”), 91,2%, 
pro 18°9/,, 97,3%, auf bayerifche, böhmijche und ſächſiſche 
Kohlen pro 187%,, 8,8%,, pro 186%,, 2,7%. Es zeigt 
fih fomit im Vergleich zu der fonftigen fleligen Abnahme der 
Zufuhr aus den bayerifchen, böhmischen und ſächſiſchen Gruben 
in früheren Jahren, im Kriegsjahr 18°0/,, eine Zunahme 
derjelben. 

Die Ausfuhr Württembergg nah ‘den Mereinigten 
Staaten von Nordamerifa hat 3,775,226 fl. 24 fr. betragen 
und gegen das Vorjahr 186°%/,, um 774,138 fl. 52 kr., 
gegen 18°7/,, um 1,257,122 fl. 58 fr. zugenommen. Die 
größten Poſten zeigen: Gorjetten (2,589,333 fl.), Leber 
(292,438 fl.), Zandesfrüchte (199,174 fl.), Karben (157,259 fl.), 
Wein (101,430 fl.), Baummollwaaren (91,120 fl.) Gold— 
und Schmudjahen (72,290 fl.), Droguerien (34,181 fl.), 
Bücher (28,374 fl.). 

Die Ergebniffe des Geſchäftejahrs erfehen wir im All— 
gemeinen auch aus dem Schifffahrtd-, Eijenbahn-, Poft- und 
Telegraphen-Verkehr. 

Der Schifffahrtsverkehr auf dem Neckar von 
Canſtatt nach Heilbronn iſt ganz unbedeutend (in 1871 nur 
5580 Ctr.). Die Zahl der vom untern Neckar und Rhein 
von und nad Heilbronn verfehrenden Schiffe betrug: 


1871. 1870. 1869. 

zu Berg: Segelſchiffe 650 765 806 
Nachen 1310 1365 1462 

zu Thal: Segelſchiffe 732 745 816 
Nahen 1277 2176 1466 
Zufammen 3969 4306 4550 


Diefer Verkehr bewegte an Gütern 


156 


1871. 1870. 1869. 
zu Berg: 1,337,537.,  1,320,929. 1,272,787 Ctr. 
zu Shal: 1,141,842. 1,285,450. 675,670 Etr. 


2,479,379.  2,606,379. 1,948,457 Ctr. 


Der Flößereiverkehr von Heilbronn nedarabwärts 
zeigt folgende Ziffern: 


1871. 1870. 1869. 
Zahl der Flöße 1551. 1348, 1836 Stüd. 
dieſelben enthielten 
Stammholz - 94,371. 127,558. 172,561 Stüd, 


Sägwaaren 2,376,197. 2,305,146. 2,829,816 „ 


Die Ulmer Donaufdifffahrt bewegte 63,180 CEtr. Güter 
(darunter 9053 Etr. Käje, 8811 Etr. Solenhoferfteine ıc.) 
gegen 63,000 CEtr. im Vorjahr. — Die württemb. Boden 
jeedampfihifffahrt beförderte in 1870—71 99,045 Perjonen, 
280 Pferde, 14,127 Stück Vieh, 1,399,611 tr. Güter, 
723,252 Etr. Getreide; hievon kommen auf Dad Trajectiähiff: 
1325 Perſonen, 129 Pferde, 10,352 St. Vieh, 784,025 Etr, 
Güter und 413,531 Gtr. Getreide. Die Zahl der Dur 
daſſelbe übergefegten Eiſenbahnwagen beläuft fih auf 14,684, 
worunter 8250 beladene. 

Der Perſonen- und Güterverkehr auf den StaatBeifen- 
bahnen, deren Betrieb am 1. Juli 1871 ein Bahnneg von 
144 Meilen (1072,,, Kilometer) umfaßte, zeigt nachflehende 
Bewegung: 

Perfonenbillet3 wurden verfauft: 

1869/70. 1870/71. 
I, Claſſe 192,572. 2,710lo 159,114. 2,58°/o 
I. „ 1,692,239. 23,88 „ 1,436,083. 23,32 „ 


I. „  5,205,170. 73,41,  4,561,745. 74,09 , 
7,089,981.  6,156,942. 
Frachtgüter wurden befördert: 
1869/70. 1870/71. 
34,161,898. 36,938,726 Etr. 


Auf der 0,9 Meilen langen Kirchheimer Privat 
eifenbahn mar der Verkehr in 1871 der bedeutendfte feit ihrer 
Erbauung; es wurden 132,508 Perfonen und 414,083 Etr. 
Güter (gegen 108,442 Perfonen und 347,249 Etr, Güter 
in 1870) befördert. 


157 


Poſtweſen. Die Brief und Fahrpoſt beförderten: 
Aus dem eigenen Poftgebiet, dem Poftvereindgebiet und 
dem Poſtvereinsausland: 


1869/70. 1870/71. 
Briefe, Kreugband:, Mufter- 
jendungen 21,847,796 29,685,806 ©t. 
Ordinäre Packete 1,930,230 1,915,848 „ 


Geld und Werthiendungen 182,520,464 
Nachnahmen 1,247,184 1,227,204 „ 
Baareinzahlungen 11,527,875 9,292,900 „ 


Nach dem Poftvereinsausland, dem Poftvereindgebiet und 
im Tranſit: 


175,845,114 fl. 


Briefe, Kreuzbandjendungen 389,448 459,018 St. 
Drdinäre Packete 329,580 384,768 „ 
Geld» und Werthfendungn 60,101,118 62,317,044 fl. 
Nachnahmen 329,760 362,034 „ 
Baareinzahlungen 11,961,291 8,508,173 „ 


Die Fahrpoft beförderte Berfonen: 1869/70: 648,355, 
1870/71: 559,070. 

Die Zahl der württembergifchen Poftitellen betrug am 
30. Juni 1871: 445, 


Telegraphenmwefen. Die Zahl der Stationen des 
Telegraphenneges war im Jahr 
1865. 1867, 1869. 1871. 
131 169 200 209 
Staatd- und Privatdepejhen wurden befördert in obigen 
Kalenderjahren: 
interne 229,708 254,332 306,790 395,808 
internationale 125,877 195,690 .236,413 295,703 
Dienftvepefhen 98,258 112,292 157,560 215,375 
453,838 562,314 700,763 906,886 


Die Länge der Telegraphenlinien betrug am Schluß des 
Jahres: 287,9 Meilen (2144,38 Kilometer), Diejenige der 
Leitungen: 629,6 Meilen (4689,2 Kilometer). 


MWürttembergifhe Literatur von Jahre 1871. 


Bon Director von Stälin. 





Karte der Marfung der Haupt und Reſidenzſtadt Stutt— 
gart nebft Umgebung, bearbeitet von Sr. Bohnert. Stuttgart. 
Hochdanz. 1871. Großfolioblatt. 


Mediciniſches orreipondenzblatt des mürttembergifchen 
ärztlichen Vereins. Aus Auftrag deſſelben herausgegeben von 
den DD. 6. 3. Arnold, ©. Köftlin, 3. Teuffel in 
Stuttgart, Bd. 41. Stuttgart. Schweizerbart 1871. 4. 

Cleß, G., Dr., Obermedicinalrath in Stuttgart, Impfung 
und Poren in Württemberg. Stuttgart. Schweizerbart. 1871. 8. 

Jahreshefte des Vereins für vaterländiſche Naturkunde in 
Württemberg. Herausgegeben von 9.9. Mohl, H. v. Feh— 
ling, D. Fraas, F. v. Krauß, P. Zeh. 27. Jahr— 
gang. Stuttgart, Schweizerbart'ſche Verlagshandlung 1871. 8. 

Geognoftiiche Karte von Württemberg. Herausgegeben 
vom K. jtatiftifchstopographiichen Bureau. 5. Lieferung. Atlad- 
blatt Waiblingen, geognoftifh aufgenommen und bejchrieben 
von Hauptmann H. Bach. Stuttgart. Drud (ded Textes) 
von Kleeblatt u. Comp. 1870. Atlasblätter Altenfteig, Knie— 
bis und Oberthal geognoftiih aufgenommen und befchrieben 
von Binanzratb E. Paulus Gb. 1871. (Tert in 4°). 

Renz, Dr. Wilh. Theodor, Hofrath, Badarzt, Wild- 
bad im Königreih Württemberg. Sein Name, Urjprung und 
erjter Eintritt in Die Geſchichte. Stuttgart. Gotta. 1871. 8. 


Lucas, Ed., Dr., Württembergs Obftbau, Kurze Dar— 
ſtellung des Zuftandes unferer Obftkultur in den verfchiedenen 
Bezirken ded Landes. Ravensburg. Ulmer. 1871. 8. 

Sahreöberichte Der Handeld- und Gewerbefammern in 
Württemberg für Das Jahr 1870. Herausgegeben von der 


159 


K. Gentralftelle für Gewerbe und Handel. Stuttgart. Drud 
der K. Hofbuhdruderei zu Guttenberg. 1871. 8. 

Die württembergijche Zettelbanf. Juni 1871. Stuttgart. 
Commiſſionsverlag von Levi. 1871. 8. 


Der Führer auf den K. Württembergifhen Eiſenbahnen. 
3. Aufl. Stuttgart. Lubrecht (1871). kl. 8. 

Fröhlich, Hermann, der Bodenjee und feine Umgebung, 
Hiftorifchetopographiich geſchildert. Neu-Ulm. Selb. 1871. 8, 

Beichreibung des Oberamts Barnang. Herausgegeben 
son dem K. ftat. topogr. Bureau. Stuttgart. Lindemann. 
1871, 8, 

Barth, Pfarrer in Magſtadt, Beſchreibung des Ober— 
amts Böblingen mit 1 Kärtchen. 1871. Böblingen. Schledt. 8. 

Adreß- und Geihäftshandbuh der Stadt Ganftatt. Be— 
arbeitet von Friedr. Kuhn, Stiftungspfleger. Ganftatt. Drud 
von Bosheuyer's Buchdruderei. 1871. 8. 

Gutachten des Prof. Dr. Fraad in Stuttgart und des 
Bauraths Ehmann dajelbft über dad Projekt einer Verſor— 
gung der Stadt Heilbronn mit Quellwalfer. Heilbronn. 1871. 
Drud von Dehler. 4. 


Chmann, Baurath in Stuttgart, Gutachten über eine 
Verjorgung der Stadt Heilbronn mit Flußwaſſer. Heilbronn, 
1871. Drud der Buchdruderei Güldig. 8. 


Eine Friedensanlage der Stadt Heilbronn. Gin Vors 
ihlag mit Bezugnahme auf das Legat des verftorbenen Dr. 
Sicherer. Heilbronn. Drud von Oehler. 1871. 8. 


Denkſchrift über Die Feier der Grundfteinlegung an der 
neuen Kirche in Nagold am 17. Oktober 1870. Drud der 
Zaiſer'ſchen Buchhandlung in Nagold. 8. 


Keller, D., Dr., Rector zu Oehringen, Vicus Aurelii 
oder Dehringen zur Zeit der Römer. Beftprogramm zu Windel- 
mann’d Geburtdtage. Herausgegeben vom Morftande des 
Vereind von Altertbumdfreunden im ARheinlande. Bonn. 1871. 
Marcus. 4, 

Beck, Regijtrator, Adreß- und Geſchäftshandbuch ver 
K. Haupts und Reſidenzſtadt Stuttgart für das Jahr 1871. 
Theil 1. 2. Stuttgart. Drud der Greiner'ſchen Hofbuchdruderei. 

Dafjelbe für das Jahr 1872, Eh. 8. 


160 


MWohner, Gg., Stuttgart jeit 25 Jahren. Mit 7 
Holzſchnitten und einem Plan. Stuttgart. Commiſſionsver⸗ 
lag von Roth. 1871. 4, 

Führer durch Stuttgart und Limgebungen 3. Auflage. 
Stuttgart, Hochdanz. El. 8. 

Plan von Stuttgart, Heslach und Berg mit Höhencurven, 
dem neuen Bauplan und projektirten Straßenlinien, jammt 
allen Neubauten bis 1871. Stuttgart. Hochdanz. 3 Groß— 
folioblätter. 


MWirtembergifched Urkundenbuch. Herausgegeben von dem 
K. Staatsarchib in Stuttgart. Bd. 3. Stuttgart in Com— 
miffion bei Aue. 1871. 4. 

MWirtembergifh Franken. Zeitfehrift des hiftorifchen Vereins 
für Das mwirtembergifche Franken. 8. Bdos. 38. Heft. Jahrgang 
1870, Weinöberg. Drud v. Schell in Heilbronn. 8. 

Martin, Ernft, Prof. in Freiburg, Erzherzogin Mecht- 
bild, Gemahlin Albrechts VI. Erzherzogd von Defterreih [in 
eriter Ehe Graf Ludwigs von Württemberg]. Verſuch einer 
Lebendgefhichte. Freiburg. Wangler. 1871. (Mit dieſem bes 
jondern Titel abgedrudt aud: Zeitfehrift für Die Geſchichte Frei— 
burgd und der angrenzenden Landſchaften). 8. 

Briefe an Erzherzog Franz (nahmald K. Franz II.) 
von feiner erften Gemahlin Elifabeth 1785—1789 von 
Dr. 5. Weyda, im Archiv für öfterreihiiche Geſchichte. H. v. 
der k. Akad, der Wiſſenſchaften. Bd. 44. &,1—262. Wien, 
Gerold. 1871. | 

Fiſcher, Adolf, Stadtpfarrer in Dehringen, Geſchichte 
des Haujed Hohenlohe. II. Theil, 2. Hälfte. 1871. Stutt- 
gart. Drud von Alfred Müller. 8 | 

Glas, Karl Jordan, Pfarrer in Neufra a. N., Ge- 
Ihichte der Landgrafen von Lupfen-Stühlingn. Aus dem 
1. Jahrgang der Schriften des Vereins für Gefchichte und 
Naturgejchichte der Baar in Donaueſchingen. Karlsruhe. Braun. 
1871. 8. 

Reuſchle, C. G., Profeffor in Stuttgart, Kepler und 
die Aftronomie. Zum dreihundertjährigen Jubiläum von Kep- 
lers Geburt am 27 Dezember 1571. Branffurt a. M. Hey— 
der und Zimmer. 1871. 8. 


161 


Kepler, Joh., der große Aftronom Deutſchlands, in 
feinem Leben, Wirken und Leiden. 2. Aufl. Wien. Hartleben, 
1871. 8. 

Horlacher, Joh. Earl v., Fidei-Commiß-Statut. 0. O. 
(1871). 4. 

Ganzhorn, W., Oberamtörichter in Nedarjulm, Lö— 
wenwirth Peter Heinrih Merdle von Nekarfulm und Kauf: 
mann Gottlieb Link von Heilbronn, die Genofjen des am 26. 
Auguft 1806 erfchoffenen Buchhändlers Palm von Nürnberg, 
Heilbronn. 1871. Sceuerlen. 8. 

Ledderhofe, Karl Friedr., aus dem Leben und den 
Shhriften des Minifterd Freiherrn Friedr. Karl v. Mofer. 
Heidelberg. Winter. 1871, (Auch mit dem Titel: Chriftliche 
Biographieen. 11ted. Bändchen). 

Müller, Hermann, Rector in Biberach, zur Grinne- 
zung an Guſtav Müller, Studirenden der Naturwiſſenſchaften, 
gefallen vor Parid den 2, Dezember 1870. (Als Manujeript 
gedruckt). Tübingen. Fues. 8. 


2 
Janko, Wilhelm, Edler von, Lazarus Freiherr von 
Schwendi oberſter Feldhauptmann und Rath K. Maximilian's II. 
Wien. 1871. Braumüller. 8. 


Zeitgenoſſen. Biographiſche Skizzen von Alfred von 
Wurzbach. 1. Heft. Ludwig Uhland. Wien. Peſt. Leipzig. 
Hartleben. 1871. El. 8. 

Sirt, Chſtn. Heinr., Pfarrer in Nürnberg, Peter Pau— 
lus Vergerius, päpftlicher Nuntius, Fatholifher Biſchof und 
Vorkämpfer des Evangeliums. 2. Ausgabe. Mit Verger's— 
Bruſtbild. Braunſchweig. Schwetſchke und Sohn 1871. (Iſt 
blos neue Titelausgabe des Drucks von 1855. Verger war 
lange Zeit in Dienſten Herzog Chriſtophs). 

Scharff, Bernhard, Caplan in Isny, Geſchichte der 
Reformation der ehemaligen Reichsſtadt Isny. Waldſee. Liebel. 
1871. 8. 

Müller, K. E. Hermann, Quellen, welche der Abt 
Tritheim im erſten Theile ſeiner Hirſauer Annalen benutzt hat. 
Leipzig. Frohberg. 1871. 8. 





Regierungs-Blatt für das Königreich Württemberg vom 
Jahr 1871. Stuttgart. Hafjelbrinf. 4. 
Württemb. Jahrb. 1871. 11 


162 


Amtsblatt des K. Württembergifhen Minifterium des 
Annern. 1. Jahrgang 1871. Stuttgart. Drud von Gotta’ 
Erben. 8. 

Der Württemberger ald Deutſcher Reichsgenoſſe. 1871. 
Blaubeuren. Lubrecht. 8. 

Eijele, Jul., Reviſionsaſſiſtent in Leonberg, Anleitung 
für die Gemeindepfleger zu vorjäriftmäßiger Beforgung ihrer 
Amtsgefhäfte. 1871. Selbitverlag des Herausgebers. Drud 
von Dorn und Heberle in Biberad. 8. 

Dienft-Anmeifung für Die zur Unterhaltung der Amts» 
körperſchaftsſtraße aufgeftellten Straßenmwärter im Oberamts- 
bezirk Nereöheim. 1871. Drud von Rößle. 8. 

Pfaff, Moriz, Geheimerrath, zur Geſchichte des Vereins 
für verfhämte Hausarme. Stuttgart. Haſſelbrink'ſche Buch— 
druderei. (1871). 8. 


Die Neue Juſtizgeſetzgebung des Königreichs Württem- 
berg. 1. Bd. Gerichtsverfaſſung und Vollzugsanordnungen. 
-Stuttgart. Mebler. 1871. 8. 

Bierer, H., Rechtsanwalt in Tübingen, der Rechts— 
freund für das Königreich Württemberg. Thl. 2. 3. Zürich, 
Schultheß. Stuttgart. Lindemann, 1871. 8. 

Lang, H., Kreisgerichtörath zu Nottweil, Handbuch des 
im Königreih Württemberg geltenden Perſonen-, Familien und 
Bormundjchaftsrehts, Ellwangen. Heß. 1871. 8, 

Wörner, Adolf, Rechtsanwalt in Stuttgart, Grund: 
züge des württembergifchen Givilprocepredhtd. Stuttgart. Kohl: 
hammer. 1871. 8. 

Ueberfiht über die Verwaltung der Rechtspflege im 
Königreich Württemberg während des Jahres 1870. Heraus— 
gegeben von dem K. württembergijchen Juſtizminiſterium. 
Stuttgart. Druck der Metzler'ſchen Buchdruderei. 1871. 4. 

MWürttembergifched Archiv für Recht und Rechtsverwal— 
tung mit Einſchluß der Adminiftrativjuftiz. Herausgegeben von 
Dr. 8. Ph. 8. v. Kübel und Dr. E. O. C. v. Sarwey. 
Bd. 14, Stuttgart. 1871. Cotta's Erben. 8. 

Mürttembergifched Gerichtöblatt. Unter Mitwirkung des 
K. Suftizminifteriumd herausgegeben von Dr. F. Ph. 8. v. 
Kübel, Bd. 4. Stuttgart. Nitzſchke. 1871. 8. 


163 


Zeitfchrift für die freiwillige Gerichtöbarkeit und Gemeinde— 
verwaltung. Herausgegeben von I. ©. Anton v. Boſcher, 
Obertribunalrath. 13. Jahrgang. 1871. Stuttgart, Metzler. 
1871, 8. 

Feftjehrift für den neunten deutſchen Juriftentag in Stutt- 
gart. Stuttgart. 1871. Drud der Megler’fhen Buchdruderet. 8. 


Amtöblatt des württembergiſchen evangelifchen Conſtſto— 
riums und der Synode in Kirchen- und Schulſachen. Bd. 3 
umfafjend die vier Kalenderjahre 1864— 67 (bei Jahrg. 1867 
nachzutragen), Bd. 4 umfaſſend Die drei Kalenderjahre 1868 
bi8 1870. Stuttgart. Hallberger'ſche Buchdruckerei. 8. 

Evangeliſches Kirchen- und Schulblatt für Württemberg. 
Nedigirt und Herausgegeben von Karl Aug. Leibbrand, 
Stadtdefan in Stuttgart. 32. Bd. Jahrg. 1871. Stuttgart. 
Greiner. 4. 

Vorſchrift für die Verwaltung und Verrechnung des 
Einkommens erledigter evangeliſcher Kirchenftellen. [Ohne be— 
fonderen Titel. Amtliher Drud.] Stuttgart. Metzler'ſche 
Buchdruderei. Fol, 

Das Batifanifche Eoneil und die württembergiſche Staatd- 
gejebgebung. Stuttgart. Kirn. 1871. 8. 

Zeller, Adolf, dad Geſangbuch der Diözefe Rottenburg. 
Beiträge zu einer Gefchichte feiner Terte und Weiſen. Tübin- 
gen. 1871. Xaupp. 8. 

Beftimmungen bezüglich des proviſoriſchen Seminars für 
neuere Sprachen in Tübingen, angeordnet vom K. Minifterium 
ded Kirchen» und Schulweſens 18. Oktober 1867. Tübingen, 
Fues. 1871. 4. 

Mohl, Robert v., geſchichtliche Nachweiſungen über Die 
Sitten und das Betragen der Tübinger Studirenden während 
ded 16. Jahrhundert, 2, [eigentlich 3.] Aufl.- Tübingen. 1871. 
Laupp. 8. 

Siebenzehntes Zuwachsverzeichniß der Königlichen Univer« 
fität3bibliothef zu Tübingen, Tübingen. 1871. 4. 

Katalog der Bibliothek der polgtechnijhen Schule in 
Stuttgart. 1871. Drud von Sailer und Mollenfopf in 
Stuttgart. 8. 


Rueff, Direftor Dr., die K. württembergiſche Thier— 


164 


arzneifhule in Stuttgart nah ihrem 5Ojährigen Beftehen. 
Stuttgart. Emil Müller. 1871. 8. 

MWieler, Chriſtian, Mädchenſchulmeiſter in Göppingen, 
Schulmeiſterbuch. Nachrichten über die perſönlichen DVerhält- 
nifje der ftändigen und unftändigen evangeliichen Lehrer in 
Mürttemberg. Spaichingen. Kupferfchmied. 1871. 8. 


Amtsblatt der K. württembergifchen Oberfinanzkammer, 
Domänendirektion und Forftdireftion. Jahrgang. 1871. Stutte 
gart. Drud von Gotta’d Erben, 4. 

Amtsblatt des K. württembergiſchen Steuercollegium vom 
1. Januar bis 31. Dezember 1871. Drud von Emil Müller 4. 

Amtsblatt Der K. mürttembergifchen Verkehrsanſtalten. 
Jahrgang 1871. Stuttgart. Drud von Gottad Erben. 4. 

Steudel, Hugo, Kaufmann in Eflingen, Verbeſſerung 
ded Steuer und Pfandmeiend Mit Nüdjiht auf den Ent- 
wurf eined Gejeßes betreffend Die Befteuerung des Grundeigen: 
thums ac. vom 7. Dezember 1868. Stuttgart, Mepler. 1871. 8, 

Die Maaße und Gewichte von Württemberg gegenüber den 
metrilchen des deutſchen Reichs. Vergleichungstabellen. Her— 
ausgegeben von der K. württembergiſchen Centralſtelle für 
Gewerbe und Handel, Stuttgart. Metzler. 1871. 8. 


K. württembergifches Kriegsminifterium. Verordnungs— 
blatt vom 1. Januar bi8 22. Oktober 1871. Theil 1. 2. 
Stuttgart, Druckerei des K. Kriegäminifteriumd. 8. K. würt— 
tembergijches Militärverordnungdblatt. 1871 vom 13, Oktober 
— ult. Dez. Stuttgart, Druckerei des K. Kriegsminifteriumd. 4. 

Sahlbach, Heinrih, Württembergd Antheil an dem 
Kriege gegen Branfreih nebft den Staatöverträgen mit dem 
ehemaligen norddeutſchen Bund und den amtlichen Verluftliften 
der K. württembergijchen Felddiviflon. Stuttgart. Emil Müller. 
1871. 8. 

Chaulir, G. de, les prisonniers de guerre frangais 
en Wurtemberg pendant la campagne 1870—1871. Stutt- 
gart. Imprimerie de Metzler. 1871. 8. 


Neue Mittheilungen des arhäologifchen Vereins zu Rott— 
weil. Rottweil. Rothſchild. 1871. 8. 

Verhandlungen des Vereins für Kunft und Alterthum 
in Ulm und Oberjchwaben. Neue Reihe. 3. Heft. Ulm. 1871. 
Stettin, 4, 


Statiſtiſche Ergebniffe 
ber 
Derwaltung der fogenannten Wirthfchafts-Abgaben 
im Königreidh Württemberg. 





Ton Oberfinanzratb Niede. 





Der Bundesrath des deutjchen Reichs Hat zu Ende des 
Jahrs 1871 beichloffen, die feitherige Statiftif des Zollvereins 
auf neuen, durch eine Kommiffion von Fachmännern vorbereis 
teten Grundlagen einzurichten, Dabei wurde von ihm ind» 
bejondere auch die Ausdehnung der Statiftif der gemeinfchaft- 
lihen Zole und Steuern auf die Abgaben von Branntwein 
und Bier in das Auge gefaßt, welche nicht der Gefamtheit, 
fondern nur einer Mehrzahl der Bundesglieder gemeinfam find. 
Die Bevollmächtigten der Staaten, welche diefer Gemeinſchaft 
nicht angehören, find zu dem Behuf zu der Erklärung ermäd: 
tigt gemejen, daß ihre Regierungen über die Ergebnifje der bei 
ihnen auf die gleichen Verbrauchsgegenſtände gelegten Steuern, 
jo weit thunlih, nad gleichmäßigen Grundjägen Mittheilungen 
jammeln und an das Reichskanzleramt gelangen laſſen werden. 
Die neue Statiftif fol mit dem 1. Januar 1872 beginnen, 

Somit bildet dad Jahr 1871 für die jeitherigen, ver— 
einzelten ftatiftiichen Erhebungen innerhalb der deutſchen Staaten 
auf dem Gebiete der inneren Abgaben vom Verbrauche des 
Branntweind und Biers gewifjermaßen einen Abſchluß, und 
man wird hiedurch aufgefordert, aus dem bis jet gejammelten 
Material die Summen zu ziehen, 

In Württemberg bilden die Verbrauchsſteuern von Bier 
und Branntwein einen Theil der fogenannten Wirthſchafts— 
abgaben.. Was die Steuerverwaltung in den letzten Jahr— 
zehnten über den Ertrag diejer Abgaben, über den Umfang 
der Wirthichaftögewerbe, über den Getränfeverbraudh ꝛc. ge= 
fammelt bat, fol in dem Nachſtehenden überfihtlih zufammen- 
geftellt werden; anfnüpfend an ähnliche frühere Veröffentlichun— 
gen in den Württembergifchen Jahrbüchern von 1842, 1843, 


166 


1850, 1851 und 1861 und in dem flatiftiichen Anhange zu 
den Jahreöberichten der Handels- und Gewerbefammern von 
1865. Die in dem Berichte der Bundesraths-Ausſchüſſe vom 
14. November 1871 bervorgehobene Aufgabe einer Statiftif 
der Verbrauchsabgaben bei den gegenwärtig beftehenden Steuer» 
foftemen wird dabei thunlihft im Auge behalten werden, die 
Aufgabe nemlih, nicht bloß finanzielle, fondern auch meiter- 
gehende Ergebniffe über die Verhältniffe der Produktion, des 
gewerblichen Betriebd und der Gonfumtion aus einer folchen 
Statiftif zu ziehen. 


J. 


Zunächſt iſt es nothwendig, über die Bedeutung der Wirth— 
ſchaftsabgaben für den württembergiſchen Staatshaushalt Auf- 
ſchluß zu geben. Der Staatshaushalt zerfällt in die laufende 
und die Reſtverwaltung, in die Verwaltung des Grundſtocks 
und den außerordentlichen Dienſt. In der nachſtehenden Tab. I 
werden aus den 50 VBerwaltungsjahren vom 1. Juli 1820 
bi8 30. Juni 1870 nad den wirklichen Rechnungsergebniſſen 
der laufenden Verwaltung mitgetheilt je der Staatsbedarf, die 
Gefamteinnahme, die Einnahme aus Steuern überhaupt, der 
Ertrag der Wirthichaftsabgaben, und tft in der legten Spalte 
berechnet, in welchem Verhältniß Die Wirthichaftsabgaben in 
jevem Jahre beigetragen haben zu Dedung des Staatsbedarfs. 


Tabelle I. 





Ginnahme) Ertrag | Die Wirthe 











Rechnungs⸗ | Staats | Gefamt: | aus der | Ihaftsabgaben 
jahr vom Steuern | Wirth: 6 * * 
a über— afts⸗ 

1. Juli bis bedarf | einnahme * —*— Stantabebarf 
30. Juni. nn — 

in Tauſenden von Gulden. Procenten. 
ar Mk 3. 4. Fu Bi ‘ 
1820 —21 9464 9422 5411 535 5,64 
1821—22 || 9318 9516 5238 821 881 
1822—23 9237 9748 5259 831 8,99 
1823— 24 9512 9405 5162 827 8,69 
1824-25 | 9633 9623 5218 677 7,02 
1825 —26 9679 9782 5222 646 6,67 
1826—27 9476 9411 5456 649 6,85 
1827 —28 9354 10020 | 5658 783 8,37 
1828—29 | 9275 10143 | 5771 945 10,19 


1829 —30 | 9234 10017 | 5825 918 9,94 


167 


Tabelle I (Fortſetzung). 

















Die Wirth— 
Ichaftsabgaben 
(5) tragen zu 
Dedung des 





Einnahme) Ertrag 
Staatd= | Gefamt: aus der 
Steuern Wirth— 
bedarf einnahme über— ſchafts⸗ 


Rechnungs⸗ 
jahr vom 



































1. Juli bis haupt | abgaben | Staatsbebarfs 
30. Zuni. (2) bei in 
in Taufenden von Gulden. Procenten. 
1. > Fa 3. 5. 6. 

1830-31 | 10009 | 10651 969 9,68 
1831-32 | 9380 | 10498 1012 10,79 
1832—33 9677 | 10262 982 10,15 
183334 | 9249 | 10138 948 10,25 
1834—35 9088 | 10772 981 10,79 
1835 — 36 9150 | 10863 999 . 10,90 
1836 — 37 9291 | 10623 1109 11,93 
1837 —38 9606 | 11292 1137 11,83 
1838-39 | 9718 | 12099 1164 11,98 
1839-40 | 9908 | 11392 1098 11,08 
1840-41 | 10611 | 10947 1062 10,01 
1841-42 | 10044 | 11417 1215 12,09 
1842—43 | 10486 | 12449 1293 12,33 
1843-44 | 11300 | 12228 1255 11,09 
1844—45 | 10452 | 12152 1313 12,56 
1845—46 | 10893 | 12832 1293 11,87 
1846-47 | 10873 | 13707 1268 11,66 
1847-48 | 12187 | 11591 1126 924 
1848-49 | 12260 | 11978 1295 9,99 
1849-50 | 11528 | 10350 1154 10,01 
1850-51 | 11915 | 11147 1194 10.02 
1851-52 | 12205 | 12180 1123 9,20 
185253 | 12738 | 129295 1235 9,69 
185354 | 12824 | 12059 1085 846 
1854-55 | 12901 | 12608 1092 847 
185556 || 12977 | 14344 1241 9,56 
1856-57 || 12610 | 15401 1681 13,33 
1857-58 | 12772 | 15649 1568 12,27 
1858-59 | 13050 | 16043 1704 13,05 
1859—60 | 13504 | 15407 1894 14.02 
1860 - 61 | 14055 | 17280 1769 12,58 
1861—62 | 15301 | 19071 2105 13,76 
186268 | 149236 | 19276 2337 15,66 
1863 -64 || 15347 | 19870 2505 16,36 
1864-65 | 16252 | 19050 9514 15,47 
186566 || 16652 | 20178 2798 16,80 
186667 | 17869 | 18842 2682 15,01 
1867-68 | 19733 | 19946 2413 12.23 
1868-69 | 20896 | 20896 2838 13,58 





1869-70 | 22285 | 22285 


168 


Die Wirthichaftsabgaben nehmen nach ihrem Ertrage unter 
den württembergijchen Steuern, nächſt der Direften Steuer von 
Grundeigenthum, Gefällen, Gebäuden und Gewerben und nächft 
den au? dem Staatshaushalt jegt ausfcheidenden Zöllen und 
Zollvereindfteuern, Die hervorragendſte Stelle rin. Mitteljt 
jener Direften Steuer, einer Repartitionsfteuer, find in den 
zwanziger und dreißiger Jahren 2,400,000 fl. bis 2,600,000 fl. 
jährlich umgelegt worden. In den vierziger Jahren genügten 
je 2 Millionen; von 1852—55 wurden 2,600,000 fl., von 
1855—58 3,300,000 fl. nöthig. Das Jahrzehnt 1858—68 
erforderte jährlihd 3 Millionen, Dann famen wieder 3 Jahre 
mit je 3,300,000 fl. und ſeit 1871 müſſen jährlich 3,900,000 fl. 
aufgebracht werden. Der Zoll warf, jo lange Württemberg 
eitt eigenes Zollſyſtem hatte, 4—500,000 fl. ab. Im bayerijch- 
württembergijchen Verein von 1823 —38 ftieg die Einnahme 
auf 800,000 fl. Das erjte Jahr des größeren Zollvereind 
brachte jhon eine Million und in den legten Jahren konnte 
man von den Zöllen und Zollvereinäfteuern auf nahe an 
4 Millionen rechnen. Neben diefen Steuern erjcheinen die 
Mirthichaftsabgaben am Ende der fünfzigjährigen Periode von 
1820— 70 mit einem Reinertrag von über 3 Millionen Gulden, 
während ſie beim Beginn derjelben wenig über !/, Million 
getragen, die erfte Million jodann in den dreißiger, Die zweite 
Milion mit den fechziger Jahren erreicht hatten, Vergleicht 
man den Ertrag der Wirthichaftsabgaben mit der Einnahme 
aus Steuern überhaupt, jo betrug der erjtere nah dem Durch— 
fhnitt Der 10 Jahre 1820—30: 14,05, nad dem Durch— 
jhnitt der 10 Jahre 1860—70 aber 24,31 %/, der Einnahme 
aus Steuern überhaupt, welche ihrerſeits 55,8 beziehungsmeife 
52,40/, der Gejamteinnahme der laufenden Verwaltung aus— 
gemacht hat. 

Am anfhaulihften aber macht wohl die Bedeutung der 
Wirthſchaftsabgaben für den mwürttembergijchen Staatshaushalt 
eine DVergleihung mit dem Staatöbedarf, dem Geſamtaufwand 
der laufenden Verwaltung, welche ſich aus der legten Spalte 
der Tabelle I in Procentziffern entnehmen läßt. Won 1820 
bi8 1821 haben die Wirthichaftsabgaben zu Dedung des 
Etaatdaufmandes nur 5,64°/,, in den drei folgenden Jahren 
Ion gegen 9°/, beigetragen, Von 1824—27 wird Daß 
Verhältniß wieder weniger günftig, hebt fich aber dann mit 
Heinen Schwanfungen bis 1844—45, wo es fih auf 12,56 °/, 


169 


ftelt, Nun folgt eine Periode des Rüdgangs im Ertrag der 
MWirthichaftsabgaben, während gleichzeitig Die Staatdausgaben 
zunehmen, jo daß 1853—54 die erfteren nur noch 8,46 °/, 
der letzteren erjegen. Zwölf Jahre nachher aber tragen fie 
16,80%), zu Deckung des Staatöbedarfd der laufenden Ver— 
waltung bei. Das Schlußergebniß ift, daß im großen Ganzen 
und von den Kleinen Schwankungen der einzelnen Jahre ab» 
gejeben, Die Einnahme aus den Wirthſchaftsabgaben in ftärfe- 
rem Maße fih gehoben hat, als der Gejamtbedarf gewachien 
ift. Denn troßdem, Daß leßterer im Jahr 1869—70 faſt das 
2'/fache der laufenden Ausgaben des Jahres 1820—21 be= 
trägt, ftelt fih das Verhältniß des Wirthichaftsabgaben-Er- 
trags zu den letzteren 1869— 70 auf 14,27 °/, gegenüber von 
5,64°/, im Jahr 1820— 21 und von 8,81%, im Jahr 1821 
bi8 1822. 

Im Jahr 1870—71 vn e” die Zahlen, wie folgt: 


Staatsbedarf. . .  .  22,841,348 fl. 
Sefamteinnahm . 2 2 2 2 2 nn. 22 ‚802, 272 i 
Einnahme an Steuern. . 5 18,860, 
Ertrag der Wirthfcaftsahgaben 0.0 0 2,994,084 „ 
Berhältniß des Ießtern zum Staatöbevarf . 18:11, 
Die Bevölkerung Württembergd hat betragen 

nad den Zählungen im Durchſchnitt 

vom December Einwohner Einwohner 


1834 .... 1,571,012 
1837 ... . 1,612,073 1834/37. . 1,591,542 
1846 ....1,726,716 1846 .. 1,726,716 
1855 ... . 1,669,720 
1858 .... 1,690,898 1855/58. . 1,680,309 
1864 .... 1,748,828 
1867 .... 1,778,896 1864/67. . 1,763,362 
1871 1,818,484. 1867/71. .1, 198,440. 


Don be —— der Wirthſchaftsabgaben kommen 
hienach auf den Kopf der Bevölkerung 
im Durchſchnitt der Verwaltung ejahre 
1834/39 . 2 2.2. 0,68 fl. 
184449 . . 2. .6072, 
1854/59 . 2 22.087, 
1864/69 . » » . . 150, 
im Berwaltungsjahr 
1320/01: & 2.4.0 1,60 5 


170 


I. 

Eine Wirthichaftsabgabe wurde unter dem Namen Ungeld 
oder Umgeld im Gebiet des Königreihd Württemberg fchon 
jeit vielen Jahrhunderten erhoben. Moſer in der Einleitung 
zu ben Steuergejegen, $. 48, bemerkt, daß man Die Abgabe 
Ihon im Jahr 1312 erwähnt finde, Bekannt ift ihr Vor— 
fommen im Herzogthum Wirtemberg aus der Geſchichte des 
Armen Conrads, ded Bauernaufftande von 1514. Daß fie 
auch in anderen ald den altwirtembergijchen Gebietätheilen des 
Königreihd eine herrſchaftliche oder körperſchaftliche Einnahme 
gebildet hat, daran erinnern die noch jegt im Ausgabeetat mit 
jährlihen 21,280 fl. 20 Er. nachgeführten Entſchädigungen 
für Umgeldsberechtigungen. 

Eine Königliche Verordnung vom 31. Juli 1807 hatte 
den Zwei, die Umgeldd: und Wirthichaftdabgaben, welche in 
den verjchiedenen im Königreihe nun vereinigten Gebietätheilen 
bis dahin für ſich beftanden hatten, zum erftenmal auf gleiche 
fürmige Grundlagen zu bringen, 

Es ift dort unter Ziffer 4 gejagt: „Alle diejenige, welche 
bereitö ein Wirthſchaftsrecht haben, oder fünftig erlangen wer 
den, haben von allem audgejchenktem (ausdgezäpftem) Wein, 
Moft, Eſſig, Bier, Branntwein ıc. den zehenten Theil, d. i. 
vom württembergijchen Eimer 16 Maaß in dem Preis, wie 
dad Getränk ausgeſchenkt worden, zu entrichten.“ Mit diefer 
Vorſchrift fleht in Einklang die Beftimmung der Maafordnung 
vom 30. November 1806, nach welcher die Schenfmaaß in 
der Regel um den eilften Theil Kleiner fein fol, ald die Maaß 
nah Helleich, ſo daß alfo 11 Schenkmaaß 10 Maaß nah Helleich 
ausmachen und 176 Schenfmaaß jo viel find, ald 160 Maaß 
oder ein Gimer nah Helleih. Auch dieſe eigenthümliche Me— 
thode, den Wirthichaftöberehtigten ald ten zunächſt Gteuer- 
pflihtigen behuſs der ficheren Ueberwälzung der Verbrauchs— 
fteuer auf die Konjumenten der befteuerten Getränfe durch ftaat- 
liche Vorkehrungen ausdrüdlich zu Hilfe zu kommen, ift ſchon 
Jahrhunderte alte „Daß der Herzog Maaß und Gewicht 
tingerte”, war mit ein Vorwand oder Anlaß für den Aufftand 
des Armen Conrads geweſen. Mit der Zeit hat man fih aber 
in Württemberg an das verfchiedene Maaß jo jehr gemöhnt, 
daß man ed dabei nicht nur in den Wirthſchaftsabgaben-Geſetzen 
bis vor Kurzem noch hat belafjen können, fondern daß es jegt 
umgekehrt geradezu einen Beſchwerdepunkt für Die Wirthe bildet, 


171 


daß, in Folge der Einführung der deutſchen Maaf- und Ge 
mwihtdordnung vom 17. Auguft 1868, in dem Gejeh vom 
13. December 1871 megen Abänderung einzelner Beftimmune 
gen der Wirthichaftsabgaben-Gejege auch für Die Meffung der 
Getränke im Groß» nud Kleinverkehr fernerhin nur ein Maaf 
noch als zuläffig hat anerkannt werden müflen. Nach einer 
Eingabe vom Januar 1872 finden fih die Wirthe des Landes 
allen Ernſtes dadurch beeinträchtigt, Daß man ihnen dieſen 
„ſicheren gejeglich beftimmten Erjag für die von ihnen zu ent— 
richtende Steuer“ entzogen habe. Als ob nicht ſchon das ein- 
fache natürlihe Geje der Bildung der Preije im gewöhnlichen 
Verkehr volftändig ausreichen follte, den Wirthen für ihre 
Steuerauslage den entjprechenden Erfah zu fichern! 

Meben diejer Abgabe von 10°/, des Preijed von allem 
durch die Wirthe ausgefchentten Getränfe, dem eigentlichen 
Umgelde, führt die erwähnte Königliche Verordnung vom 
31. Juli 1807 als weitere Wirtbihaftsabgaben noch auf: 
einmal dad „in Unſern alten Erblanden längft eingeführte ſo— 
genannte Halbthalergeld”, dad nah 3. 7 „von allem — von 
den Bier» und Ejfigbrauern und Branntweinbrennern erzeugten 
Bier, Eſſig und Branntwein“, und zwar mit 45 fr. „von 
jedem Eimer Bier oder Fruchteſſig“ und mit 3 fr. „von jeder 
Maaß Branntwein, ohne Unterfchied der Qualität”, ohne Ab» 
zug für den beim Umgeld felbft zu berüdfichtigenden Haus— 
brauch einzuziehen war; und ſodann, unter Ziff. 8, verſchie— 
dene Goncefflondgelder für die Bewilligung der Wirthfchafts- 
gemerbe, ſowie die Recognitiondgelder und, an Stelle des feit- 
herigen Kanzleitared, die Kefjels, Hafen» und Brennhafengelder 
für deren alljährliche neue Anerkennung. 

Dad Umgeld und die übrigen nah dem Vorſtehenden in 
der K. Verordnung vom 31. Juli 1807 feftgeftellten Abgaben 
wird aufs Neue beftätigt Dur die vierte Umgelddordnung vom 
4. März 1815, melde nur einzelne Säge ändert, 3. B. das 
Halbthalergeld, jetzt auch Sudgeld genannt, der Ejfigfleder auf 
die Hälfte herabfegt, die Conceſſtonsgelder erhöht, und außer— 
dem umfafjende Adminiſtrationsvorſchriften ertheilt. 

In $. 6 wird fodann, unter Bezugnahme auf $. 37 der 
Arccifeordnung auch die Wirthichaftdaccife ald eine Wirthſchafts— 
abgabe bezeichnet. Hiezu iſt Folgendes zu bemerken, 

Die Accife ſollte nach $. 1 der hier angezogenen 11. Acciſe— 
ordnung vom 18. Mai 1808 eine Gonfumtiondauflage auf 


172 


Diejenigen Waarenartifel fein, welche im Lande wirklich conjus 
mirt oder Durch den Handel umgejegt werden, mithin über- 
haupt einen ©egenftand des inneren Handeld ausmachen. Sie 
bildete mit dem Gingangszoll und Ausgangszoll, welcher von 
den in dad Königreich einfommenden und von Den aus dem— 
jelben abgehenden Gütern erhoben wird, ein gemeinſames Steuer- 
ſyſtem. Der fünfte Abjchnitt der Acciſeordnung handelte von 
der Acciſe von Wein und anderem Getränke. Zunächſt wurde 
befteuert der Getränfeverfauf im Großen, und zwar der Ber: 
Ihluß der Weinbauer im Herbſt mit 1 fr. vom Gulden Er— 
108, der jonftige Getränfeverfauf im Großen mit 2 fr. (Acciſe— 
ordnung $. 27 ff.). Den MWeinbauern brachte ſchon das Ab— 
gabengejeg vom 29. Juni 1821 in $. 38, lit. c. die Steuer- 
freiheit, welche durch das Finanzgeſetz vom 26. April 1830 
(Art. 10, lit. a, 3.1) auf alle Verkäufe felbft erzeugten Weins 
bis zum 1. März des auf den Herbit folgenden Jahrs aus— 
gedehnt wurde. Die Acciſe von dem fonftigen Getränfeverfauf 
im Großen behielt man noch in dem Acciſegeſetz vom 18, Juli 
1824, $. 7, lit. a bei, bis auch fie durch das Finanzgeſetz 
vom 24. December 1833, Urt. 4, 3. 1, lit. d zunädjft von 
dem Verkauf ſolchen Weind und Obſtmoſtes, der aus eigenen 
oder gepachteten Grundftüden von dem Verkäufer felbjt gewon— 
nen wurde, ohne Rückſicht auf Zeit und Art des Verkaufs 
aufgehoben wurde und dann durch dad Finanzgeſetz vom 22. Juli 
1836, Art. 4, lit. a ganz bejeitigt werden fonnte, Der Er— 
trag dieſer Uccife war pro 1829—30 80,355 fl., pro 1835 
bi8 1836 noh 30,544 fl. Gin Verſuch, Diefelbe im Jahr 
1852 wieder einzuführen, welcher in einem bei der Ständever— 
fammlung bereitö eingebrachten Gejeßesentwurf ernftere Geftalt 
gewonnen hatte, ift von der Regierung, nachdem ſich die finan— 
ziellen Verhältniſſe wieder gebefjert hatten, nicht weiter verfolgt 
worden; der Gejegentwurf wurde zurückgezogen. 

In zweiter Linie unterlag der Acciſe der Verkauf von 
inländifhem Wein durch Ausländer an Ausländer, ferner der 
Kauf von inländischen Wein durch Ausländer für deren eige— 
nen Verbrauch außerhalb des Landes (Acciſeordnung $. 28), 
und, zur Begünftigung des inländijhen Weinbaus und der 
Getränfefabrifation, der vom Auslande eingeführte Wein, Ejfig, 
Dier, Branntwein und Liqueur mit 50 beziehungäweije 25%/, 
des Werths an der erften inländifchen Abladeſtätte ($. 39) ; — 
Abgaben, die in fi felbft einen Widerſpruch enthielten und 


173 


bald mit den neuen Zolleinrichtungen zu Anfang der zwanziger 
Jahre verſchwanden, wie fle denn schon in dem Acciſegeſetz vom 
18. Juli 1824 nicht mehr aufrecht gehalten werden. 

Eine Dritte Acciſe auf dem Getränkeverkehr ift Die oben 
erwähnte, in der Umgeldsordnung von 1815 angezogene Wirth 
Ihaftsaccije (Acciſeordnung $. 37 f.). Sie wurde erhoben vom 
Getränfeverfauf der Wirthe im Detail nah der Schentmaaf 
mit 3 fr. vom Gulden. Auch das Acciſegeſetz vom 18. Juli 
1824 führt fle noch in $. 7 unter lit. a ald befondere Ab- 
gabe der Wirthe, jedoch mit dem Zufat auf, daß ihre Er— 
bebung mit der Verwaltung der Wirthichaftsabgaben in Ver— 
bindung ſtehe. 

Dieſes war thatſächlich jchon feit 1821 der Fall, wo man, 
„um die Bejchwerlichkeiten zu entfernen, welche die bisherige 
Erhebungsform des Umgeldd in Die demjelben unterworfenen 
Gewerbe und in die Verwaltung jelbft legt, und um zugleich 
in diefen Zweig der Staatdeinnahme mehr Sicherheit zu brin— 
gen“, durch Gele vom 19. Mai 1821 „die nad den Vor— 
fchriften der Umgeldsordnung geführte Verwaltung vorläufig 
für die Periode vom 1. Juli 1821 bis dahin 1824 auf 
gehoben“ und „Dagegen, mit Nüdfiht auf den Ertrag von 
1819—20 und auf den Betrag der Etatöfäge für die Jahre 
1821—23 die Averjalfumme auf 736,150 fl. beftimmt hatte, 
welche die Oberamtöbezirke, und zwar jeder für feinen Antheil, 
der Staatdfafje an Umgeld, Sud- und Halbthalergeld und Wirth- 
Tchaftöaccife von Wein, Bier, Obftmoft, Eſſig, Branntmein und 
Liqueur infomweit zu gewähren haben, als Die Averjalfumme 
des Bezirks bei der Vertheilung auf die einzelnen Wirthſchafts— 
gewerbe nicht vollftändig umgelegt werden ſollte“. Für Die 
Brauereien und übrigen MWirthichaftögewerbe der Guts⸗ und 
Standesherrfchaften jollten befondere Anſätze beftimmt werden. 
Auch verblieb es bei den Vorſchriften der Umgeldsordnung 
über den Anja der Goncejjiond-, Recognitions-, Keſſel- und 
Hafengelber. 

Von 1821—22 an erfcheint fomit der Ertrag der Wirth- 
Ichaftsaccife unter dem der Wirthſchaftsabgaben und erklärte jich 
bieraud die rajche Steigerung des letzteren von 535,000 im 
Vorjahre auf 821,000 (Tabelle I), während Die gleichzeitge 
nod weitergehende Minderung der Ginnahme aus der Acciſe 
von 992,289 fl. auf 415,815 fl. zugleih in den Erleichte— 
rungen ihre Urſache hatte, welche das Abgabengejeg vom 


174 


29. Juni 1821 zu Gunften verfhiedener fortan acciſefreier 
Verkehrszweige gewährte, 

Der eigenthümliche Verſuch, eine Verbrauchsabgabe im 
MWefentlihen ala eine Repartitionäfteuer zu behandeln, ift in 
dem Umgeldsgeſetz vom 18. Juli 1824 noch einmal für die 
Binanzperiode von 1824—27 wiederholt worden, unter Er— 
mäßigung der auf die Oberamtöbezirfe umzulegenden Averſal— 
fumme auf 579,060 fl. und unter Enthebung der Amtöförper: 
Ihaften von der Verbindlichkeit, für die Ausfälle Gewähr zu 
leiſten. Zu erwähnen bleibt nur noch, daß nad $. 8 dieſes 
Gefeged für Fünftig zu errichtende Wirthſchaften in größeren 
Städten, welche ſich durch einen verhältnißmäßig lebhaften Ver- 
kehr augzeichnen, ein Minimum des Umgelds-Anſatzes von 
32 fl., in den übrigen Städten, Dörfern und Weilern von 
16 fl., für Bierbrauereien ein ſolches von 60 fl. und 24 fl. 
jährlih beftimmt war, Man kann hierin wohl ſchon einen 
Vorläufer des fpäteren Accordſyſtems erkennen, 

Im Ganzen waren aber die Ergebniffe der averfionellen 
Erhebung der Wirthichaftdabgaben im Wege der Repartition 
auf Die einzelnen Bezirke wenig befriedigend. Ein Bli auf 
Tabelle I zeigt deren geringen finanziellen Ertrag, namentlich 
in den Jahren 1824— 27, den niedrigften in der ganzen fünfzig- 
jährigen ‘Periode, wenn man berüdfichtigt, daß im Jahr 1820 
bi8 1821 die Acciſe noch nicht einbegriffen war. Auch folk, 
wie Herdegen, Württembergd Stautshaushalt, ©. 358, an— 
deutet, dad friedliche Verhältnig unter den Abgabepflichtigen 
nicht weniger, ald Das Intereſſe der Staatskaſſe gefährdet ge 
wejen fein. 

Eine ftatiftifhe Ausbeute aus dieſer Periode gewähren 
die nach den Gefegen vom 19. Mai 1821 und 18. Juli 1824 
auf Die einzelnen Oberamtöbezirfe umgelegten Steuerbeträge 
nur infofern, ald man Daraus auf die Conſumtionsverhältniſſe 
in diefen Bezirken in der damaligen Zeit immerhin einige Schlüffe 
zu ziehen berechtigt ift, wenn ſchon man dabei nicht außer Acht 
lafjen darf, Daß auch nach der Umgeldsordnung von 1815 der 
Bierbrauer Umgeld und Wirthſchaftsacciſe von der Geſamt— 
quantität, Die er produeirte, zu entrichten hatte und daß das 
fogenannte Halbthaler- oder Sudgeld eine Fabrikationsabgabe 
war; Momente, die jedoh damals noch nicht von der Bedeu— 
tung waren, wie nach dem ſpäter Anzuführenden (3. VI) in 
der neueren Zeit. 

























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177 


Die mit Wirthſchaftsabgaben höchſt befteuerten Bezirke 
waren nad Vorftehendem im Jahr 1821: 1) Ulm, 2) Stutt- 
gart, 3) Heilbronn, 4) Ludwigsburg, 5) Ellwangen, 6) Biberach, 
7) ©öppingen, 8) Tübingen, 9) Urach, 10) Hal. Im Jahr 
1824 hatten Hal und Urach die Stelle getaufcht. Vergleicht 
man die Rieferungen der Kameralämter an Wirthſchaftsabgaben 
im Berwaltungsjahr 1870— 71, fo find jegt die höchſtbeſteuerten 
Bezirke: 

1) Stuttgart mit 2 2 202020. 298,186 fl. 


2) Um mit 2 2 2222. 204,230 „ 
3) Heilbronn mit . . . 88,877 „ 
4) Riedlingen (Heiligkreuzthal) mit . 73,604 „ 
5) Biberach (Ochjenhaufen) mit . . 71,387 „ 
6) Ludwigsburg mit . . € ML, 
7) Heidenheim mit . . 2 2.2....66,169 „ 
8) Geislingen mit . . 62,326 „ 
9) Ravensburg (Weingarten) mit . 57,080 „ 


10) Freudenſtadt (Dornftetten) mt . 55,215 

Den niedrigften Ertrag an Wirthſchaftsabgaben Dagegen 
werfen jeßt (1870— 71) ab: Weinsberg, Welzheim, Vaihingen, 
Mergentheim, Münfingen, Bradenheim, Gaildorf, Schorndorf, 
Nagold, Sulz, während im Jahr 1821 Spaichingen, Tutt- 
lingen, Horb, Sulz, Walpfee, Böblingen, Rottweil, Saulgau, 
Sreudenftadt, Waiblingen, und im Jahr 1824 diefelben Bes 
zirke, aber in theilmeife veränderter Ordnung und vor Waiblingen 
noch Leutkirch, in der Reihe unten an geftanden find. Die Aender- 
ungen in der Stellung der Bezirke feit 1821 und 1824 haben 
ihren Grund vorzugsweiſe, wie fih in dem Folgenden (VI.) 
noch deutlicher zeigen lafjen wird, in der rajchen Entwicklung 
ded chen deshalb auch bei Entrihtung der Wirthichaftsabgaben 
in fortgefegt fteigendem Verhaltniſſ e betheiligten Gewerbes der 
Bierbrauerei. 


III. 


Nach der Einleitung zu dem Geſetze vom 19. Mai 1821 
über die Erhebung und Verwaltung des Umgelds war vor— 
behalten worden, die Geſetze über die indirekten Abgaben über- 
haupt, jomie inöbejondere über die Wirthſchaftsabgaben einer 
Revifton und durchgreifenden Werbefjerung zu unterwerfen, 
Unter dem Datum vom 18. Juli 1824 erfchienen dann aud 
wirklih Die neuen Geſttze über Zoll, Acciſe, Hundeauflage, 

Württemb. Yahrb. 1871. 12 


178 


Mirthichaftsahgaben, über Vertheilung und Erhebung der 
Tabatauflage, über Die Regulirung der Straßenbau-Abgabe 
für Fuhrwerke mit breiten Radfelgen u. a. Gerade das Wirth— 
Ihaftsabgaben-Gejeß aber hatte wieder nur einen provijorijchen 
Charakter und eine bejchränkte Dauer. Und doch machten au ' 
hier die fortgejegt ungünftigen Reſultate des Averfionaljvftems 
eine Aenderung immer mehr nothwendig. Dazu Fam, daß 
die jest ihrem Abichluffe fih nähernden Verhandlungen mit 
Bayern über eine Zoll: und Handeldeinigung ed nahe legten, 
in der Bierbefteuerung das bereitd erprobte bayerifche Syftem 
der Malzfteuer auh in Württemberg einzuführen, So fam 
am 9. Juli 1827 dad Geſetz über die Wirthichaftdagaben zu 
Stande, dad zwar in der Mehrzahl feiner Beftimmungen jegt 
veraltet und Durch neuere Gejege überholt iſt, im Ganzen aber 
doh immer noch ald die Grundlage für die Gruppe der Wirth— 
Ihaftsabgaben in dem württembergijchen Steuerfyftem anerkannt 
werden muß. 

Das Geſetz vom 9. Juli 1827 hatte eine gemerbpolizeiliche 
und hatte jteuerlihe Aufgaben. 

88 regelte die Bedingungen für Erlangung der Befugniß 
zum Betrieb der Wirtbichaftögewerbe und für den Verluſt der 
Mirthichaftsberechtigung. Seitdem ift das Geſetz vom 3. November 
1855, betreffend die Berechtigung zum Bierbrauen und Brannte 
weinbrennen und zum Betrieb von Wirthſchaftsgewerben erlaffen 
und dadurch dad Geſetz vom 9. Juli 1827 in allen hierauf 
bezüglihen Beftimmungen antiquirt worden. Auch das Geſetz 
von 1855 hat wieder Aenderungen erfahren durch $. 33 der 
in Württemberg durch dad Meichägejeg vom 10. November 
1871 eingeführten Deutfchen Gewerbeordnung vom 21. Juni 
1869 und dur) Art. 2 des Gejeged vom 12. Dezember 1871, 
betreffend die Abänderung einzelner Beftimmungen der Wirth» 
ſchaftsabgaben-Geſetze. 

Die wichtigere Aufgabe des Geſetzes vom 9. Juli 1827 
war indeſſen die ſteuerliche. Es beſtimmt folgende Abgaben: 

1) Conceſſtons- und Recognitiondgelder, 

2) die Abgabe vom Wein und Obftmoft (Obftwein), 
3) die Abgabe vom Bier, 

4) Abgaben vom DBranntwein, 

5) Abgaben vom Gfiig. 

Die Beftimmungen über die Koncefjiond= und Recognitions— 
gelder find fchon durch das Yinanzgefeg vom 24, December 


179 


1833 Art. 4 Ziff. 2 lit. a. und b., dann aber durch die 
eben erwähnten Gejege von 1855, 1869 und 1871 mejentlich 
modificirt worden. 

Die Abgabe vom Wein und Obftmoft (Obftwein) an- 
langend, fo ift deren unmittelbare Erhebung beim Wirth in 
Procenten des Erlöſes vom ausgeſchenkten Getränke mwejentlich 
durch ftändifche Ginmwirfung wieder bergeftellt worden, jedoch 
in der Weije, daß darüber, unter Zugrundlegung des muth— 
maßlichen Ausjchankerlöjes, von 3 zu 3 Jahren Accorde mit 
den Wirthen abgejchlofjen werden jollen, Wo die Verwaltungs— 
behörde fichere Anhaltspunfte nicht hat oder der Wirth einen 
Accord nicht eingehen will, da ift des letzteren Steuerfchuldigkeit 
wie früher Durch Kellerunterfuhung und Abftich mittelft Er— 
hebung der Ausſchankspreiſe in einem Procentfag derſelben zu 
beftimmen. Dies gilt, abgejehen von wiederholten Aenderungen 
im procentualen Abgabenfag, im Ganzen noch heute. Einzelne 
Aenderungen find durch die Gefege vom 22. Juli 1836 und 
12. December 1871 (Urt. 1 und 2) berbeigeführt worden. 

Die Abgabe von Bier ijt nad dem Gejete vom 9. Juli 
1827 eine Malzfteuer geworden, in der Ausdehnung auf die 
Malzjurrogate. Sie verfällt, jobald dad Malz zum Schroten 
in die Mühle gebracht oder dad Surrogat zur Biererzeugung 
verwendet wird. An dieſem Princip wird auch heute noch 
feftgehalten, nachdem unterm 8. April 1856 ein neued Geſetz 
über die Malzfteuer ergangen ift. Bid zum Schluſſe des 
Jahres 1871 erfolgte die Erhebung der Malzfteuer nah dem 
Maß, jeit dem Gejeg vom 20. September 1852 ohne Unter— 
Iheidung zwiſchen trodenem und eingejprengtem Mal. Mit 
dem Jahr 1872 aber ift man im Intereſſe der befjeren Gontrole, 
nah Art, 3 des Geſetzes vom 12. December 1871 dazu 
übergegangen, dad Nettogewicht des ungejchrotenen Malzes der 
Steucrerhebung zu Grund zu legen. 

Dom Branntwein wurden auch nah dem Wirthichafts- 
abgaben-Gejeg vom 9. Juli 1827 noch verfchiedene Steuern 
erhoben: zunächſt die Malzfteuer von dem zur Branntmein- 
bereitung verwendeten Malze, dann eine Babrikationdfteuer, 
welde, ohne Unterjchied der Stärfegrade, 1 fl. 48 fr. vom 
Gimer betrug, wenn Malz dazu genommen wurde, jonft auf 
5 fl. beftimmt war, über deren Betrag übrigens Accorde mit 
den Babrifanten abgeſchloſſen wurden, endlich eine Patentabgabe, 
unter Zugrundlegung von 15 Procent ded Erlöjed, für Das 


180 


Hauflren und den Ausſchank des Branntweind und der Liqueure, 
Zandwirthen und Privaten war es erlaubt, ihre auf eigenen, 
gepachteten und Befoldungsgütern erzeugten Früchte u. f. m. 
zum Hausbrauche und zum Verkauf nah der Eihmaaß, frei 
von diejen Abgaben zu brennen oder um den Lohn brennen 
zu laſſen. — An die Stelle Derjelben it dann durch Das 
Geſetz vom 19. September 1852 zunähft die Maijchraumfteuer 
nah dem in Preußen beftehenden Syſteme nur mit erheblich 
niedrigeren Abgabejägen getreten, in Verbindung mit einer 
Materialfteuer für den aus Weintreftern, Kernobſt, Beeren» 
früchten, fowie für den aus Trauben» oder Obftwein, Weinhefe 
oder Steinobft dargeftellten Branntwein, und mit dem Vorbehalt 
der Befugniß für das Finanzminifterium, bei anderen Stoffen, 
welche jonft noch zur BranntweinsErzeugung verwendet werden 
follten, die Steuerfäge zu bejtimmen. Außerdem wurde der 
Kleinverfauf des Branntweind mit einer befonderen Abgabe 
von vielfachen Abftufungen belegt. Nachdem fih das Spitem 
der Befteuerung des Maifchraumd für die württembergijchen 
Betrieböverhältnifje unhalibar erwiejen hatte, verzichtete man 
durch das Geſetz vom 21. Auguft 1865 auf die fernere Er— 
bebung einer bejonderen Branntwein-Fabrifationgfteuer, wogegen 
man, und zwar mehr zum Zwed der Sicherung der DBierfteuer, 
ald des finanziellen Ertragd wegen, Das zur Erzeugung von 
Branntwein beftimmte Malz wieder der Malziteuer unterwarf. 
Daneben wurde die Branntwein-Slleinverfaufs:Abgabe mit einigen 
Modifikationen, welche der Steuerverwaltung beim Anſatz der 
Steuer einen größeren Spielraum laſſen, aufrecht erhalten. 

Auf dem Eſſig endlich ruhte nah dem Geſetz vom 9. 
Juli 1827 gleichfalls zunächſt die Malzfteuer, bis Diefelbe durch 
das Branntweinfteuer-Gefeg vom 19, September 1852 Art. 42 
ausichlieglih auf Das Biermalz beſchränkt worden if. Auch 
im Jahr 1865 war man darüber einverftanden, dad Malz 
zur Eſſig- und Hefebereitung fteuerfrei zu belajjen. ine bes 
jondere Sabrifationdabgabe von 1 fl. 36 fr. vom Eimer ſodann 
wurde von ſolchem Gilig erhoben, der aus anderen Stoffen 
ald Malz bereitet wird. Dieje Abgabe hörte ſchon in Folge 
des Finanzgeſetzes vom 1. Juli 1839 Art. 4 lit. c. auf. 
Endlih unterlagen die Eſſigſchenken und Hauſirer bis zum 1. 
Suli 1848 (Binanzgefeß vom 29. Juli 1849 Art. 9) ber 
gleihen Abgabe wie die Branntweinjchenken. 

Zu den erwähnten fünferlei, durch die Wirthihaftsahgaben- 


181 


Sefege begründeten Steuern treten, in Wechſelwirkung mit 
einigen derjelben, in Gemäßheit der Zollyereindverträge 

6) noch hinzu die Ausgleichungsabgaben und jetigen Ueber: 
gangäfteuern. 

Im Zollverein hat von Anfang an der Grundſatz ges 
golten, daß von ausländijhen und dem Verein verzollten 
Gegenftänden feine weitere Verbrauchſsabgabe für Rechnung 
der einzelnen WBereinsftaaten erhoben werden darf (Vertrag 
vom 22. März 1833 Art. 11 3. 7). 

Ein zweiter Satz der Zollvereindverträge ift der, Daß 
von einem DBereindftaat dad Erzeugniß eined andern Bereind- 
ftaatd weder höher, noch läftiger befteuert werden darf, als 
dad inländifche (Vertrag vom 8. Juli 1867 Art. 5 HI u. 3). 
Eine Folge diefer Beftimmung tft, daß, wenn in einem Bereind- 
ftaat innere Steuern auf Die Hervorbringung oder Zubereitung 
eined Gonjumtiondgegenftanded gelegt find, bei der Einfuhr 
eined ſolchen Gegenftanded in einen Vereinsſtaat aus einem 
anderen Staate des Zollvereind der erftere nur fo viel an Steuer 
erheben darf, als fich ergibt bei Berechnung des Betrags der 
auf den fertigen Gegenftand fallenden Abgabe jelbft, ohne Rück— 
fiht auf die vielleicht im Lande der Herkunft bereitd entrichtete 
Abgabe, deren Rüdvergütung dort aber unbenommen bleibt; 
died find die fogenannten Uebergangäfteuern. Brüher wurde 
die von dem Ginfuhrftaate zu erhebende Abgabe berechnet nad 
Abzug der im Lande der Herkunft für denſelben Gegenftand 
bereit8 entrichteten und dort nicht rücvergütbaren Steuer von 
dem Betrage jener gefeglichen Steuer im Beſtimmungslande, 
und man nannte die Abgaben Ausgleihungsabgaben, in Ge: 
mäßheit des Zollvereind-Vertrages vom 22. März 1833 Art, 
11 3. 1. Schon mit dem Vertrag vom 8. Mai 1841 Art. 3 
ging man aber zum Princip der Uebergangäfteuern über und 
werden ſolche auch in Württemberg bis auf den heutigen Tag 
von dem aus anderen DBereindftaaten eingeführten Malz in 
gejhrotenem Zuftande, von gequetichtem Grünmalz, von Bier 
und Branntwein erhoben (Anlage B. zum Schlußprotokoll vom 
8: Juli 1867, Befanntmahung des Reichskanzlers vom 18. 
Juli 1872). 

Damit ſchließt die Gruppe derjenigen Steuern ab, melde 
man in Württemberg unter dem Namen der Wirthichaftsabgaben 
zufamenzufaffen gewohnt if. Es gehört aljo nicht dazu die 
auf den Wirthfchaftögewerben nah dem Steuerkataſter-Geſetz 


182 


vom 15. Juli 1821, der Gemwerbefatafter-Inftruftion vom 13. 
December 1834 und der Finanzminifterial- Verfügung vom 
3. Juni 1862 ruhende ordentliche direfte Gewerbefteuerr. Auch 
fallen nicht Darunter die Wirthichaftsiporteln, welche im Jahr 
1810 den Waiſen-, Zucht: und Jrrenhaus-Anftalten (sic!) 
ald beſonderes Gefäll überwiejen, feit 1821 aber für Die 
Staatshauptkaſſe jelbft in Anſpruch genommen werden, jet 
nah dem Sportelgejege vom 23. Juni 1828 Art. 47 und 
dem Dazu gehörigen Tarif eine von ſämtlichen Wirthen und 
Bierbrauern jährlih einmal zu bezahlende Sporteleinnahme 
bilden, auch als ſolche verrechnet werden, wenn fie ſchon, der 
Einfachheit wegen, zugleih mit den Wirthihaftsahgaben ein— 
gezogen zu werden pflegen. Der Ertrag dieſer Wirthichafts- 
fporteln beläuft fih nah Dem Durchſchnitt der Jahre 1867 
bis 1870 auf jährlih 14,266 fl. 49 fr. Daß auf dieſelben 
Ziffer 6 des $. 7 der Gewerbe-Ordnung vom 21. Juni 1869 
feine Anwendung finde, ift bei den Verhandlungen anerkannt 
worden, welche der Erlaſſung des auf Ießtere bezüglichen Reichs— 
gejeßed vom 10. November 1871 vorbergegangen find. Eine 
zweite, im Sporteltarif von 1828 aufgeführte Sportel auf 
die Wirthſchaftsabgaben-Akkorde ijt, weil dem Abjchluffe ſolcher 
Akkorde hinderlich, ſchon durch das Finanzgejeg von 1845 
aufgehoben worden. 


IV. 


Nach Artikel 2 des Geſetzes über die Wirthſchaftsabgaben 
vom 9. Juli 1827 find die Gewerbe, bei welchen dieſe Ab- 
gabe Anwendung findet, folgende: a) Schildwirthichaften, 
b) Speifewirthichaften, c) Schenkwirthſchaften, d) Bierbraue— 
teien, e) Branntmweindrennereien, f) Eſſigfabriken. Das Geſetz 
vom 3. November 1855, betreffend die Berechtigung zum 
Dierbrauen und Branntweinbrennen, und zum Betriebe von 
Mirthichaftägewerben, beftimmt fodann in Artikel 1, daß die 
Babrifation von Bier und Branntwein, ſowie der Betrieb von 
MWirthichaftsgewerben von einer befonderen Ermächtigung der 
Regierungsbehörden abhängig, die Fabrikation und der Verkauf 
von Eſſig aber dieſer Crmädtigung nit mehr unterworfen 
ift, — wie denn auch von Eſſig Feine Wirthſchaftsabgabe mehr 
bezahlt wird. Mit einer Bierbraueret ift nah Art. 2 
des zulegt angeführten Geſetzes die Berechtigung verbunden, 
Dier zu brauen, Branntwein zu brennen und Bier in Quans 


183 


titäten von wenigftend einem Imi (jet von 20 Liter) an und 
Branntwein in Quantitäten von wenigftend einer Schenkmaaß 
(jegt 2 Liter) an zu verfaufen. In der Befugniß zur Brannts 
weinbrennerei liegt dad Recht, Branntwein auf eigene 
Rechnung oder um den Lohn zu brennen und benfelben in 
Duantitäten von wenigſtens einer Schenkmaaß (jetzt 2 Liter) 
an zu verkaufen. Unter Ausſchank von Getränken wird nad 
Art. 3 deren Verkauf in Quantitäten verftanden, welche bei 
dem Wein, Obftmoft (Objtwein) und Bier unter einem Imi 
(jet 20 Liter) von jeder Getränfeart, und bei dem Brannt— 
wein unter einer Schenfmaaß (jegt 2 Liter) betragen. Das 
Geſetz vom 19. September 1852, betreffend Die Abgabe von 
Branntwein, und das Geſetz vom 21. Auguft 1865, betref- 
fend die Abgabe von, dem zur Branntmweinbereitung verwen— 
deten Malz und die Abgabe vom Branntwein-Kleinverkauf, 
Art. 9 ff., unterjcheidet von dem Ausſchank noch dan Kleins 
verfauf des Branntweind, unter melden Begriff aller 
Berfauf in Quantitäten unter einem Imi, oder jebt unter 
20 Liter, fällt, der aljo den Ausſchank mit umfaßt, daneben 
aber auch den Kleinhandel, d. i. den Verkauf in Quantis 
täten von über 2 bis zu 20 Liter in fih aufnimmt, (Wegen 
der Uebertragung der alten in die neuen Maafe ift dad Geſetz 
vom 12. December 1871, betreffend die Abänderung einzelner 
Beilimmungen der Wirthſchaftsabgaben-Geſetze, Art. 2, zu 
vergleichen.) | 

Die Befugniffe der einzelnen Wirthfhaftsgewerbe 
find nah dem Geſetze vom 3. November 1855 folgende: 

1) Das Recht der Schildwirthſchaft begreift bie 
Befugniß in fih, Getränke jeder Art auszuſchenken, Gäfte zu 
ſpeiſen und zu beherbergen, jomwie Hochzeiten, Taufmahle und 

andere Gaftmahle zu halten. 
| 2) Dad Recht der Speiſewirthſchaft ſchließt in fi 
die Befugniß, Getränke jeder Art auszuſchenken, Gäfte zu ſpeiſen 
und ihr Vieh den Tag über einzuftellen. Das Recht der Be— 
berbergung hingegen, fowie dad Net, Hochzeiten und Taufs 
mahle zu halten, iſt damit nicht verbunden. 

3) Die Schenfwirthe find befugt, ein einzelned bes 
flimmtes Getränke oder mehrere zugleich audzufchenken, jeder 
Zeit Kalte Speifen, und am erften Tage eined Jahrmarkts auch 
warme Speijen an Gäfte zu verabreichen. Die Erlaubniß zum 
Branntweinfhant ohne gleichzeitigen Ausſchank eines anderen 


184 


Getränkes fol nur ausnahmsweiſe in Fällen befonderen ört— 
lichen Bedürfnifjes ertheilt werden, Wo dad Recht zum Brannts 
weinfchant in Verbindung mit dem Auéſchank anderer Ges 
tränke ertheilt worden ift, muß der Branntweinſchank einge- 
ftelt werden, wenn der Ausſchank der übrigen Getränfe nicht 
mehr betrieben wird. 

Die Erlaubnig zu Abhaltung von Tänzen ift in der 
Regel nur den Schild» und Speifewirthen zu ertheilen. Aus— 
nahmen können für Schenkwirthſchaften bei Kirchmweihen und 
Sahrmärkten gemacht werden. rt. 4 enthält dann nod) Be— 
flimmungen über Garfüchen (Reit zur Abgabe warmer Speijen 
ohne Verbindung mit Getränfen) und über Kaffeewirthichaften 
(Vefugniß zur Abgabe von Kaffee und anderen warmen Ge— 
tränfen, fowie von gebrannten Wafjern). 

Nah Art. 6 kann die Berechtigung zur Bierbrauerei und 
Branntmweindrennerei, jowie die Wirthfchaftöberechtigung ent— 
weder als dingliches oder als perſönliches Recht verliehen wer» 
den, Im erfteren Fall ift nah Art. 10 Die Kreißregierung, 
im zweiten das Oberamt zuftändig. Die Berechtigung erlifcht, 
nah Art. 12, bei Bierbrauereien und Branntmweinbrennereien, 
ſowie bet Dinglichen Wirthfchaftsberehtigungen dur 5Sjährigen, 
bei perfünlihen Berechtigungen der letzteren Art durch 2jähri- 
gen Nichtgebrauch. Kine Verlängerung der Verjährungsfriſt 
kann bei Wirthichaften mit perfönlicher Berechtigung auf weis 
tere 4, in allen anderen Fällen auf weitere 10 Jahre von 
der Bezirkspolizeibehörde geftattet werden. 

Einer bejonderen Ermächtigung durch Die Regierungs— 
behörden bedarf es nicht (Art, 9 des Geſetzes) 

a) für Weinproducenten, denen gejtattet ift, ihren in eige- 
nen oder gepachteten Weinbergen erzeugten Wein im Laufe des 
erften Jahres ein DVierteljahr lang, ununterbrochen gerechnet, 
audzufchenten (jog. unbeftändige Wirthe, Gafjenwirthe). Nach 
Umftänden kann dieſes Ausfchankäreht Durch Das Oberamt bis 
auf 6 Monate im Laufe des erften Jahres erſtreckt werden. 
Denjenigen, welche außer ihrem eigenen Grzeugnifje erfauften 
oder fonft erworbenen Wein einlegen, kommt dad Ausſchanks— 
recht nicht zu flatten. Dagegen war die Pinanzverwaltung 
nah dem Gele vom 22. Juli 1836, Art. 2 ermädtigt, in 
Drten, wo notorijch der producirte Wein nicht im Kaufe des 
erften Jahres vermwerthet werden kann, den MWeinproducenten 
auch den Ausſchank des alten Weined zu geftatten, — eine 


185 


Befugnig aber, melde der Finanzverwaltung durch das Geſetz 
vom 3. November 1855 wieder entzogen wurde; 

b) Weiter bedarf es einer bejonderen Ermächtigung nicht 
für die Erzeugung von Bier zum eigenen Gebrauch, die fog. 
Privatbrauer., 

Andere Ausnahmen ließ das Geſetz ſodann noch zu Gun- 
ften der Apotheker und Zuderbäder, der Marketender, der Koft- 
reicher öffentlicher Anftalten und von Privatkofttijchen zu. 

Die nachſtehende Tabelle gibt nun von den Jahren 1844 
bi8 71 die Statiftif der Wirthſchaftegewerbe, Bierbrauereien 
und Branntweinbrennereien, alfo derjenigen Gewerbe, an deren 
Betrieb die Erhebung der Wirthſchaftsabgaben hauptjächlich 
fih anſchließt. 


186 





















































g!91 1898 oy29 1902 1388 — 
SLIET | 188TT | ö | 8226 LEEOL — 
LICH 8r9F 262 6607 ugadabun pri 
99% 083 198 089 wagauplaßgnv Ir 
9123 —X 2593 L808 £662 9367 
Z0TE 6503 zıst 69T 9228 2381 
6iss 7207 er2E 8IBE 0789 3319 
0118 2302 2369 6689 #929 £009 
81T 6FIT gITT 8813 9638 091% 
9TTIET | 0086T | 82017 | OSFIT | 08eZ1 | 06381 
8863 7603 183 6182 9378 auıE 
cele 9F08E 183 1923 298% 9133 
ice 089 | 8 0889 2689 6639 
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"III 22903 


187 


Württemberg bat 354,28 Duadratmeilen. Es kommen 
daher auf die Quadratmeile 
1844/49 1854/59 1864/69 1870,71 
MWirthihaften . » . . . 847 32,3 3845 37,0 
wovon zur Zeit eingeftelt 6,1 6,2 8,2 3,3 
fomit im Betrieb. . . 28,6 26,1 31,8 83,7 
Bierbrauereien im Betrieb . — 6,9 7,0 TA 
Brennereien im Betrieb . . — 27,6 81,9 37,2. 
Die erforderlichen Bevölkerungäziffern find ſchon im be 
ſchnitt angegeben. Darnach fommen auf je eine im Betrieb 
ftehende Einwohner 
1844/49 1854 59 1864/69 1870/71 
Wirtbihat -» » » » . 170,5 181,2 159,5 150,8 
Bierbrauerier. — .686,6 707,3 716,5 
Brennerei . . — 171,8 155,8 137,2. 
Nah dem Vorftehenden hat Die Zahl der coneefflonixten 
und die Zahl der im Betrieb fichenden Wirthſchaften von 
1844—49 bi8 1854—59 abjolut, nach dem Verhältnig zur 
Duadratmeilenzahl, und relativ, mit der Bevölkerung ver— 
glihen, abgenommen. Die Abnahme dauert in der Periode 
von 1859 —64 nod fort bei den concejftonirten Wirthichaften, 
der durch die Wiederkehr günftigerer volkswirthſchaftlicher Zus 
ftände bedingte Umſchwung kündigt fich aber jegt jchon inſo— 
fern an, als ſich Die Zahl der eingeftelten Wirthichaften gegen- 
über von der vorangegangenen Periode faft auf Die Hälfte er— 
mäßigt hat. Seitdem vermehren fih die Wirthſchaften wieder, 
und zwar in flärferem Verhältniſſe, ald Die Bevölkerung; wäh— 
rend 1854—59 no 181,2 Einwohner auf eine Wirthſchaft 
angewiefen waren, ſteht 1870—71 eine ſolche ſchon für 
150,8 Einwohner offen; wenn man will, ein neuer Beleg da— 
für, wie das Wirthshaus ein wichtiger Faktor in dem ſchwä— 
bifchen Volksleben ift (vergl. die Landesbejhreibung ©. 417). 
Die Zahl der im Betrieb ftehenden Bierbrauereien hat fih in 
der ganzen Zeit von 1854 an abjolut nur wenig gehoben, 
und ift, wenn man dad relative Verhältnig zur Einwohner—⸗ 
zahl ind Auge faßt, der Vermehrung der leßteren nit in 
gleihem Grade gefolgt, die Brauereien haben ſich aljo relativ 
vermindert, 
Auffallend auf den erften Blick ift immer die große Zahl 
der Branntweinbrennereien in Württemberg; in einem Lande, 
welches Doch nicht gerade im Nufe fteht und in welchem es 


188 


zum Glück auch wirflih nicht der Fall ift, daß das Brannt- 
mweintrinfen eine bejonderd bervortretende Gewohnheit der Be— 
völferung bildete. Wie kommt Württemberg zu 14—16,000 
Branntweinbrennereien, wovon 10—13,000 im Betrieb, wäh- 
rend man im Jahr 1870 in Preußen nur 8854, im ganzen 
Norddeutihen Bund mit Einfluß von Südhefjen nur 11,391 
gezählt hat, morunter 7291, beziehungsweiſe 8890 im Be— 
trieb ftanden? Es erklärt fih dieß daraus, daß die Brannt- 
weinbrennerei in Württemberg von Alter8 ber im Winter eine 
Nebenbeſchäftigung der Kleinen Landwirthe bildet, welche in der 
Schlempe ein für dieſe Jahreszeit geeigneted Viehfutter und 
daneben den Branntwein für ihren Haudbedarf zu gewinnen 
gewohnt find; fo namentlih in Oberſchwaben, mo in den Um— 
geldscommiljariat- Bezirken Wangen und Ravensburg im Jahr 
1870 allein 3228 ÜBrennereien im Betrieb waren, im fränfi« 
ſchen Theile des Landed (gegen 2000); dazu kommen dann 
die Brennereien für Obft und Beerenfrüchte, fo am Fuße der 
Alb (gegen 2300), auf dem Schwarzwald u, f. w. Welcher 
Art übrigend dieſe Brennereien find, zeigt am beften die fol- 
gende Tabelle, wobei überdieß noch zu berüdjichtigen ift, daß 
bier eine mehr ald 10jährige Einwirkung des zu einem mehr 
rationellen Betrieb antreibenden Maijchraumfteuerfyftems bereits 
flattgehabt Hatte. 


189 





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190 


Die gemwerbepolizeilihe Begünftigung der Weinproducenten 
beim Ausſchank ihres eigenen Erzeugnifjes findet fih auch in 
anderen Weinländern. Die hiebei in Württemberg zu beobach— 
tenden fteuerlihen Vorſchriften find Ichtmald am 6. Juli 1856 
zufammengeftellt worden. Will ein Producent mit dem Aus— 
ſchank beginnen, fo benachrichtigt er den Ortövorftand und den 
Acciſer, ftedt, wenn ein Anjtand nicht obwaltet und der Ge 
tränfewerth aufgenommen ift, einen Beſen an die Haudthüre 
oder auch an den Eingang jeiner in eine Hauptſtraße münden= 
den Gaſſe („Gaſſenwirth“) und beginnt nun mit dem Aus— 
ſchank. ine Gonfurrenz findet hier im Grunde gar nicht ftatt. 
Ein Producent Hilft dem andern geireulih mit, auf dieſem 
Wege fein Erzeugniß zu verwertben und ift der erfte auöge- 
trunfen, fo gebt die ganze Gefellihaft zum zweiten, der nun 
den Bejen auffteft und den Wirth macht, und fo fort, bis 
wo möglih das letzte Faß in Diefem Kreiſe leer ift, Diefe 
Sitte ift durch dad ganze Land verbreitet, fo weit Wein ge= 
baut wird, fte ift aber ftärfer in den Gegenden, wo ein weni— 
ger guter Wein wächst, Von der Grmädtigung zum Aus— 
ſchank ihres eigenen Erzeugnijjes haben im Jahr 1870— 71, 
nah einem Serbfte, der ſowohl nah dem Naturalertrag als 
nad) dem eldertrage zu den befjeren zu rechnen ift (Württ. 
Jahrbücher 1870, ©. 4 und unten Tabelle 9) am meiften 
Gebrauch gemacht die MWeinproducenten in den Oberämtern 
Reutlingen und Tübingen (510), und daß auch der Boden» 
feewein auf diefem Wege vielfach feinen Abſatz und feine Ver- 
werthung findet, zeigen Die 231 unbeftändigen Wirthe von 
Tettnang und Wangen. Verhältnißmäßig weniger üblich ift 
eine ſolche Ausſchanksweiſe im Remsthal und untern Neckar— 
thal, fowie an der Tauber, aljo in dem befjeren Weinlande, 
Ganftatt mit Schorndorf und Waiblingen bat nur 200, Heil— 
bronn mit Bradenheim 318, Weinsberg und Neuenftadt 187, 
Mergentheim 224 folche unbeftändige Wirthe gehabt. 

Bier audjchlieglih zum eigenen Gebrauh wird nur in 
einem Theile des Landes gebraut. Nur in der Hälfte der 
Umgeldscommifjariat3-Bezirfe kommen jolche jogenannten Privat 
brauer vor; am meiften in den oberfchwäbiichen Bezirken Bis 
berach (1797), Riedlingen (681), Ehingen 260) und Ravens— 
burg (435); dann noch im Ellwanger Bezirke (904) u. |. w. 

Kür die Verleihung des Rechts zum Betrieb der Wirth 
Ihaftögewerbe, der Bierbrauereien, Branntweindrennereien und 


191 


Effigfledereien waren wie früher, fo auch nah dem MWirth- 
Thaftsabgaben-Gejeg vom 9. Juli 1827 beftimmte Goncef- 
fiondgelder, für die fortdauernde Anerkennung dieſes Rechts 
jährlide Recognitionsgelder zu erheben. Durch das 
Finanzgejeg vom 24. December 1833 find die Coneeſſtons⸗ 
gelvder, mit einer Ausnahme, um Die Hälfte des Betrags no 
erhöht, die jährlichen Necognitionsgelver aber für die im Be— 
trieb befindlichen Wirthichaftägewerbe aufgehoben und für die 
rubhenden auf '/, des früheren Satzes ermäßigt worden, 

Das Gejeh vom 3. November 1855, betreffend Die Be- 
rehtigung zum Bierbrauen und Branntweinbrennen und zum 
Betriebe von Wirtbichaftögewerben, hat die Necognitiondgelver 
ganz befeitigt und in Art. 11 die Goncefjtondgelder (Sporteln) 
neu beftimmt, wie folgt: 

A. Für die Verleihung mit —— Rechte: 
1) bei Bierbrauereien. . . 20 bis 120 fl, 
2) „ Branntweinbrennerin . . . 38 „120 „ 
3) „ Scildwirtöfhaften . . . . 20 „120 „ 
4) „ Speijewirthichaften. - .» . . 20 „ 100 
5) „Schenkwirthſchaften 

a) beim Weinihanft . . » . . 10, 40, 


b) „ Obfimfiidant . . ... 383. 15, 
.%) „ Bierfhbanf. . . 5 „ 25 „ 
d) „Branntweinſchank und Kleine 
verlauf . . . 8... 18 5 
6) für Kaffemirthihafen . ». x». 5 u 20, 
7) „ Garfühen . . . 1 15 


Bon unbeftändigen Weinſchenken (Weinproducenten, welche 
ihr eigened Erzeugniß vom leßtvorangegangenen Herbit aus— 
fchenken) wird, wenn der Ausſchank in das zweite Quartal 
fortdauert, an Gonceffiondgeld angejegt — 1 fl. 

B. Im Falle der Verleihung mit dinglihem Rechte ift 
der fünffache Betrag der vorbenannten Sporteln anzufegen. 

Will ein Wirth ıc, die Wirthichaftöberechtigung in einem 
zweiten Zofale ausüben oder die Dingliche Berechtigung auf ein 
anderes ihm gehöriged Haus übertragen, fo hat er !/, dedjeni- 
gen Conceſſionsgeldes zu bezahlen, welches ihm anzuſetzen ge— 
weſen wäre, wenn er die Nebenwirthſchaft als Hauptgewerbe 
betreiben ober wenn er erfimald zu concejiloniren jein würde. 
Die Größe des Goncefflondgeldes wird nah dem wahrfchein- 
lichen Umfange des Betriebs und den benjelben bedingenden 


192 


Verhältniſſen beftimmt. Gleichfalls !/, des fo zu bemeijenden 
Conceſſionsgeldes ift für die Verlängerung der Verjährung: 
frift nach 2jährigem, beziehungsmweije 5jührigem Nichtgebraud 
der Berechtigung zu entrichten. 

Durh das Finanzgefeg vom 23. März 1868, Art. 6, 
find Die vorjtehenden Goncejjlondgelvjäge vom 1. Juli 1868 
an um 10°/, erhöht worden, bei welchem Zuſchlag es aud 
nah dem Finanzgefeg vom 15. April 1872, Art. 3, 3. 6 
verblieben iſt. 

Der Ertrag an Gonceffiondgeldern war von 1844— 71, 
an Recognitiondgeldern von 1844—55 folgender: 


Tabelle V. 

i l 
Etat3= | Goncejfions: | Necognitiong: | Etats⸗ Conceſſions⸗ 
jahr. | gelber. gelber. jahr. | gelber. 





——— 





a 
au 


J 


21018 | 28 | 1691 | 25 | 1868-69 15078 | 14 
| 18462 | 52 | 1944 | 38 | 1859-60 | 16347 | 30 
17704 | 8 | 2211 | 45 | 1860-61) 29637 | 42 
1847-48 | 18155 | — | 2073 | 23 | 1861-62 26263 | 47 
1848-.49| 15398 | 22 | 2052 | 16 | 1862-63 | 33326 | 14 
1849-50 | 15883 | 51 | 1996 | 33 | 1863—64 | 38048 | 23 
1850—51| 13640 | 32 | 2074 | 14 | 1864-65 | 35259 | 28 
1851—52) 11686 | 44 | 2383 | 30 | 1865-66 | 53332 | 22 
1852—53 | 17636 | 45 | 3127 | 19 | 186667 | 
1853-54 | 8355 | 83 | 3984 | 1 | 1867—68|| 42962 | 22 
N 


e |e| ae |e| 1 
| 





1854-55 || 9418 | 29 | 5198 | 48 | 1868-69, 48535 | 29 
1855—56 || 11311 | 36 1869—70 | 45773 | 39 


1856-57 | 11174 | 42 187071 | 41879 | 37 
1857—58|| 18600 | 31 | 


Der Rückgang im Ertrag der Goncefjlondgelder von 1844 
auf 1845 bis 1854 auf 1855 erflärt fih aus den damaligen 
ſchwierigen Zeitverhältnifien; im umgekehrten Verhällniß ift Der 
Ertrag aus Den Recognitiondgeldern yon den ruhenden Wirth» 
Ihaftögemerben geftiegen. Die Erträgnifje von 1857—58 und 
von 1860 —61 jodann treten hervor, weil in dieſen Jahren 
erſtmals die 2= beziehungsmeife 5sjührigen Verjährungsfriften 
verlängert wurden. Dann aber machen ſich neben der Belle» 
rung in den allgemeinen Verhältniſſen namentlich Die bejjeren 
MWeinernten in den Jahren 1857, 1862, 1863 und 1868, 
jowie der qualitativ vorzügliche Herbft 1865 bemerklih. Der 


193 


NRüdgang in den lebten Jahren, troß der reichlichen Herbft- 
erträgnifje, erflärt ſich aus der bereits vorhandenen Ueberzahl 
beſtehender Wirthichaften. 

Zahl und Art der ertHeilten Conceſſionen zeigt nachftehende 
Ueberſicht: 


Tabelle VI. 















Brannt: 





Con: || Schilde | Speije- | Schenk: Bier: 
ceffionen |wirthihaft wirthſchaft wirthſchaft | brauerei — 
im Etats⸗ 

jahr. 





1856-2571 5 | 16 





— 177] 6 1 | 285 
1857—58|| 20 | 14 — 2371 4 | 52] 2 108 
1858—59| 7 | 29 31186] 5 | 53] — | 443 
1859 —60|| 13 | 28 11236] 5 | 42] 1 | 249 
1860—61|| 7 | 31 — 1272] 4| 54] 1 1154 
1861—62| 8 | 43 — 1252] 8| &2] 2| %1 
1862—63 || 26 | 46 21365] 8| 96] 3| 434 
1863—64 || 27 | 45 2 1369] 12 | 94] 5 | 432 
1864—65 || 30 | 60 2 1437| 81106] 4 | 29 
1865-66 || 39 | 67 3 1655| 11 |149| 13 |1084 
186667 || 25 | 56 11588] 31137] 4 | 369 
1867—68|| 19 | 67 11542] 6| 84] — | 731 
1868—69|| 25 | 75 — 1518] 3| 89] 1 | 985 
1869—70 || 27 | 87 — 12685 8| 93] 1 | 488 
1870—T1|| 9 | 69 — 1351| 2| 82] 2| 561 


In dem Vorftehenden find Die weientlichen gefeßlichen Be: 
flimmungen über dad Wirthſchaftsconceſſtonsweſen, wie fie bis 
zu Ende ded Jahres 1871 in Kraft waren, und die daran 
ſich reihenden flatiftijchen Ergebniffe wieder gegeben worden. 

In Folge der Einführung der deutfchen Gewerbeordnung 
vom 21. Juni 1869, in Württemberg durch Reichsgeſetz vom 
10. November 1871, find nun aber an den Beftimmungen 
des Geſetzes vom 3. November 1855, betreffend die Berechti— 
gung zum Dierbrauen u. |. w., mit Wirkung vom 1. Januar 
1872 an mehrfache Aenderungen eingetreten, von denen an 
der Hand der Verfügung des K. Mintfteriums des Innern 
vom 14. December 1871 und des Erlaſſes des Steuerfolle- 
giumd vom 5. Januar 1872, 3, 1 hier folgende zu erwäh— 
nen fein dürften: 

Württemb. Jahrb. 1871. 13 


194 


1) Dingliche Eoncefjlonen dürfen nach $. 10 der Gewerbe- 
ordnung überhaupt nicht mehr verliehen werden, 

2) Bierbrauereien, Branntweinbrennereien, Garfüchen und 
Kaffeewirthichaften find in den $. $. 29 ff. der Gewerbeordnung 
unter denjenigen Gewerben nicht mehr genannt, für welche es 
noch einer befonderen Genehmigung bedarf. 

3) Zum Betrieb der Gaftwirthihaft, der Schankwirth— 
Ichaft oder des Kleinhandeld mit Branntwein oder Spirituojen 
ift Dagegen nad $. 33 der Gewerbeordnung eine Erlaubniß 
noch erforderlich, auch können die Kandedregierungen Die leßtere 
beim Ausſchank von Branntwein und SKleinhandel mit jolchem 
und Spiritus von dem Nachweis eined vorhandenen Bedürf— 
niſſes abhängig machen, jo weit Die Landesgeſetze nicht entgegen- 
fteben, was in Württemberg nicht der Ball if. Der gleich» 
zeitige Betrieb deſſelben Gewerbes in mehreren Betrieböftätten 
ift nah $. 3 der Gewerbeordnung allgemein geftattet. Bet 
Wirthſchaften unterliegt aber immer, und fo auch wenn Die 
Wirthſchaft an verfchiedenen Orten betrieben werden ſoll, ſchon 
das Wirthichaftslofal der polizeilichen Prüfung und Erlaubniß. 

4) Nah der Bafjung der Ddeutjchen Gewerbeordnung in 
$. 33 Kann fortan bei den Wirthichaftögewerben nicht mehr 
zwiichen Schild-, Speijes und Schenfwirthichaften unterjchieden 
werden, Der Sprachgebrauch der Gewerbeordnung fennt nur 
Gaſtwirthſchaften und Schanfwirthichaften. Die hat für Würt- 
temberg die Wirkung, daß Die Gaſtwirthſchaft ſämtliche bis— 
her den Schildwirtbichaften zugeſtandenen Befugnifje umfaßt, 
eine Schankwirthichaft aber, melche rechtlich Der bisherigen 
Schenkwirthſchaft gleichgeftellt ift, faktiich ihren Gemwerbebetrich, 
abgejehen von der Beherbergung von Fremden, jo weit ausdehnen 
fann, wie die Gaftwirthichaft, da Die weiteren Befugniffe, Ab— 
gabe von warmen Speijen, Abhaltung von Hoczeitmahlen ıc. 
fortan der Goncejflonspfliht nicht mehr unterliegen. An dem 
Necht der Weinproducenten zum Ausſchank ihres eigenen Er— 
zeugnifjes ift Durch Die Gewerbeordnung nichts bejchränft wor— 
den. Dagegen haben die ausnahmsweiſen Begünftigungen der 
Apotheker und Zuderbäder beim Ausſchank von Spirituojen 
aufgehört. 

5) Hat der Inhaber einer Wirthſchaftsberechtigung jeinen 
Betrieb während eines Zeitraumd von 3 Jahren eingeftellt, 
ohne eine Friftung nachgeſucht und erhalten zu haben, jo er= 
lijcht Diejelbe nach $. 49, Abſatz 1 und 3 der Gewerbeordnung. 


195 


Conceſſionsgelder werden in Konfequenz der Beftimmungen 
unter 1) und 2) von dinglichen Goncefjionen, von Bierbrauereien, 
Drennereien, Garfühen und Kaffeewirthichaften künftig nicht 
mehr anfallen. Im Durchſchnitt der Jahre 1867—70 find 
an ſolchen Abgaben, ohne den 10% ,tgen Steuerzufählag, er= 
hoben worden 14,503 fl. 5 Er. jährlihd. Um diefen Betrag 
würde fich daher vom 1. Januar 1872 der Ertrag der Gon= 
eejliondgelder vermindern, Dagegen war man bei Einführung 
der deutjchen Gewerbeordnung in Württemberg nad) den voran 
gegangenen Verhandlungen darüber im Bundesrath und Reichs— 
tag einverftanden, von Gaftwirthichaften das im Geſetz vom 
3. November 1855 Art. 11 unter A. 3 für Schildwirthichaften 
bejtimmte Conceſſionsgeld von 20—120 fl., von Schanfwirthe 
ſchaften Die dort unter 5 lit. a. bis d. bezeichneten Gelder 
und auch von MWeinproducenten unter der feitherigen Voraus— 
ſetzung das Goncefjionsgeld von 1 fl., dieſe Säge alle dermalen 
mit dem 10°/,igen Steuerzufhlage, fortzuerheben, da es ſich 
biebet um Gewerbefteuern, und nicht um Abgaben im Sinne 
ded $. 7 3. 6 der Gewerbeordnung vom Betrieb des Gewerbes 
handle. Nur der Beginn des Gewerbebetriebd darf nicht 
mehr Durch Die vorherige Entrichtung der Goncefliondgelder 
bedingt werden, 


V. 


Die Wirthſchaftsabgabe vom Wein fol nah Art. 8 des 
MWirthichaftsahgaben: Gejeges vom 9. Juli 1827 in der Regel 
durch Akkorde erhoben werden, welche von drei zu Drei Jahren 
mit den Wirthen abzufchließen find. Bei der Feſtſetzung Der 
Akkordſummen follen 15°%/, des muthmaßlichen Ausſchankerlöſes 
zum Anhalte genommen werden. Wenn die Verwaltungsbehörde 
keine ſicheren Anhaltspunkte hat, oder wenn der Wirth keinen 
Akkord eingehen will, wird ſeine Schuldigkeit durch Keller— 
unterſuchung und Abſtich mittelſt Erhebung der Ausſchankspreiſe 
in der Art beſtimmt, daß 15°/, des Erlöſes von dem aus— 
geſchenkten Wein als Abgabe berechnet werden. Den Wirthen 
find in Beziehung auf die Abgabepflicht gleichgeftellt diejenigen 
Meinhändler und Privaten, welde aus ihren Kellern Wein 
in Quantitäten unter 1 Imi (jet unter 20 Liter) verkaufen 
wollen, und bebürfen Diejelben dazu einer Conceſſion als 
Schenkwirthe (Gefeb Art. 16 — ſ. auch oben IV.). Der 
bei Feſtſetzung der Akkordſummen angenommene und bei dem 


196 


Abſtichverfahren unmittelbar zu Grund gelegte Steuerfag von 
15), des Ausſchankerlöſes iſt durch Art. 4 Ziffer 2 it. c. 
ded Winanzgejeged vom 24. Dezember 1833 auf 13 1/,°/, 
(vom 1. Januar 1834 an), und dur Art. 4 lit. c. des 
Finanzgejeßed vom 1. Juli 1839 weiter auf 10°/, (vom 1. 
Dftober 1839 an) ermäßigt, feitdem aber, in Gemäßheit des 
Yinanzgejeged vom 23. März 1868, Art. 6, vom 1. Juli 1868 
an wieder auf 11°/, erhöht worden. Als Marimalfteuerfag 
mußte, in Gemäßheit des Zollvereindvertragd vom 8. Juli 1867 
Art.5 3. II. $. 2 Abf. 2 lit. c aa., welcher einen höheren 
Abgabenſatz ald von 1'/, Thaler vom Zolleentner oder 5 
Thaler von der preußifhen Ohm (= 1,87 Hektoliter) nicht 
geftattet, durch Verfügung vom 23. November 1868 der Be 
trag von 1'/, fr. vom Schoppen und, neuefter Zeit, vom 
1. Januar 1872 ab, der Betrag von 3,82 fr. vom Liter 
beftimmt werden. Erhebungen im Jahr 1868 haben übrigens 
dargethan, daß dieſer Marimalfteuerfag nur auf 1,5°/, des 
gejamten Ausſchankquantums der Akkordswirthe und auf 1,1°/, 
des Ausſchanks der Abſtichswirthe Anwendung zu finden hat, 
weil nur dieſes Quantum zum Preife von 1 fl. 12 fr. per 
Maaß und darüber verfauft wurde, 

Steuerfrei ift zunächfi jeder Verkauf von Wein im Großen 
von 1 Imi, jegt 20 Liter, an; ferner find frei die nach vor« 
gängiger Aufnahme des Ortsaccijerd als Hefe, Trübmein u, f. w. 
zum Abbrennen verwendeten oder im Großen verkauften oder 
al3 völlig unbrauchbar ausgeſchütteten Quantitäten, überhaupt 
mad ermwiefenermaßen durch Unglück zu Grunde gegangen oder 
unbraudbar geworben ift (Gef. Art. 14; und Art, 1 des 
Gejeßed vom 12. December 1871). 

Der gleichfalls fteuerfreie Hausbrauch und gemöhnliche 
Abgang des Wirths wird nah der Zahl der Hausgenoſſen 
und nach feinem landwirthichaftlichen oder anderen Gewerbs— 
betriebe, unter Beruͤckſichtigung des etwaigen Bierverbrauchs, 
bemefjen. (Gefeg von 1827 Art. 15). Die anfänglich hiefür 
beftimmte Marimalgrenze von 10 Gimern ift ſchon durch das 
Geſetz vom 22. Juli 1836 Art. 1 aufgehoben worden. 

Steuerfrei ift endlih auf Grund der Zollvereindverträge, 
in Gemäßheit des zulegt erwähnten Gejeged vom 22. Juli 
1836 rt. 3, der außer den Staaten des deutſchen Zollverein 
erzeugte Wein, welchen Detailhändler oder Wirthe gegen Die 


197 


solle Eingangszollabgabe aus dem nicht vereinten Auslande 
oder aus Zolllagerhäufern unmittelbar beziehen. 

Der Ausſchank von Obftmoft (Obftwein) unterliegt der 
gleichen Abgabe wie der von Wein (Geſetz von 1827 Art. 20). 

Die folgende Tabelle (7) enthält eine Ueberſicht über 
den Ertrag der Wirthichaftsabgabe von Wein und Obftmoft 
feit 1828, unter Reduktion der Beträge, jo lange die Abgabe 
eine höhere ald 10°/, war, auf dieſen letzteren Sag. 


Tabelle VII. 
Ertrag Ertrag 


ber Abgabe | Betrag auf 10%/, | der Abgabe || Betrag auf 10%, 
von Bein und des Yuzfgant, [von Wein und zes Ausſchank— 











Obſtmoſt | Objtmoft . 

vom 1. Juli | Erlöfes berechnet. | vom 1. Juni | Erlöfes berechnet. 

bis 30. Juni. || bi3 30. Juni, 
1828—29 390778 1850—51 458929 | 59 
1829—30 387202 1851—52 420238 | 55 
1830-31 371690 1852—53 424970 | 22 
1831—32 368494 1853—54 428846 | 50 
1832—33 366410 1854 — 55 396122 9 
1833 — 34 374074 1855—56 419199 | 14 
1834—35 423840 1856 — 57 443763 | 14 
1835 —836 433930 1857 — 58 531606 | 49 
1836—37 448018 1858 —59 600921 | 47 
1837 —38 440495 1859 — 60 676003 | 15 
1838—39 425382 1860-61 686691 | 51 
1839 —40 471958 1861 62 755525 | 22 
1840—41 486770 1862 — 63 817732 | 21 
1841—42 505015 876979 | 17 
1842—43 545255 858209 | 56 
1843 — 44 618555 886690 | 49 
1844—45 488220 856697 | 39 
1845 - 46 496075 929670 | 86 
1846—47 548503 1003319 4 
1847 —48 536632 966609 2 
1848—49 518958 1870—71 971803 | 81 
1849—50 483354 


Die guten Weinjahre von 1828, 1834, 1835, 1846, 


1857, 1858, 1863, 1865 und 1868 (f. unten Tabelle 9) 
machen fih durch die höheren Erträgnifje immerhin bemerklich, 
wenn auch im Ganzen betrachtet und abgejehen von den Noth: 
jah ren zu Anfang der Fünfziger Jahre das Steigen ded Er» 


193 


tragd der Abgabe einen regelmäßigen Zug bat. Im mie meit 
auf die Steigerung des Ertrags der Weinfteuer das häufigere 
Gallifiren des Weined von Einfluß war, läßt ſich nicht näher 
nachweiſen. Reiche Obftjahre waren 3. B. 1847, 1849, 
1860, 1867; wie die Tabelle zeigt, blieben ſie ohne eine fühl- 
bare Einwirkung auf den Steuer-Ertrag, indem die Abgabe 
vom Mein und vom Obitmoft zufammengeworfen if, Die 
wirklichen Erträgnifje der drei legten Jahre waren: 
1868—69 . . 1,103,650 fl. 10 fr. 
1869—70 . . 1,068,269 fl. 8 fr. 
1870—71 . . 1,068,983 fl. 52 fr. 

Legt man überall die wirklichen Erträgnifje zu Grunde, 
fo berechnet ſich, nach den in Abjchnitt I. angegebenen durch— 
ſchnittlichen Benölkerungsziffern, auf den Kopf der Bevölkerung 
ein Brutto=- Ertrag der Wirthichaftsabgabe von Wein und 
Obſtmoſt: 

pro 1834—39 von . . . 0,86 fl. 

1810 6 

„1854-59 u 20.20.0828 fl. 

„ 1864—69 „  . . 0. 0,58 fl. und 
187071 , 0,59 fl. 

Zu dem Ertrage von 1870—71 haben namentlich bei: 

getragen die Kameralamtöbezirke 
Stuttgart mit „ . 125,319 fl. 48 Er, 
Heilbronn „  . . 49,796 fl. 24 ftr. 
Ganftatt u sn. 88 DE; 
Ludmigdburg „ - +» 80,886 fl. 22 Er. 


Reutlingen „  . . 28,086 fl. 34 fr. 
Eplingen a. Birch SEUROR Be: ER 
Urach nee 26,830 fl. 9 Er. 
Göppingen „+ 26,637 fl. 59 Er. 
Neuenbürg „ «24147 fl. 11 Er. 
Neuffen 23,633 fl. 52 fr. 


Wird dur Diefe Biffern die finanzielle Bedeutung der 
Abgaben an fi vargethan, jo fol nun nod einiges Material an 
die Hand gegeben werden, um ein Urtheil über die Zweck— 
mäßigfeit diefer Art der Befteuerung des Weinverbrauchs über= 
haupt zu begründen. 

Zunädft ift von Interejle, das Verhältniß kennen zu 
lernen, in weldem die Wirthe, Die von dem Akkord Gebraud 
machen, zu denjenigen Wirthen ftehen, deren Abgabe auf dem 


199 


weitläufigeren Wege der Kellerunterfuchung und des viertel- 
jährlichen Abftih8 der MWeinmengen in den in Gebrauch ges 
nommenen Fäfjern mittelft Erhebung der Ausſchankspreiſe be= 
rechnet wird, aljo das Verhältnig der Akkords- zu den Abs 
ftih-Wirthen. 

Nah der Zahl der Wirthe ift daſſelbe ſchon aus Tabelle 
3 zu erſehen gemejen. Es gehen im Durchſchnitt der Jahre 
1844—49 auf 5003 Akkordswirthe 5122 ftändige Abſtichswirthe 


1854—59 „ 5399 s 3868 „ . 
1864—69 „ 7027 " 4024 . 
im Jahr 

1870—71 „ 8110 e 3819 , „ 


Abfolut und relativ, im Verhältniß zu den Abſtichswirthen, 
mehrt ſich alſo fortgefegt die Zahl derjenigen Wirthe, welche 
von dem einfacheren Akkordsverfahren Gebrauch machen. 
Die nächſte Tabelle (8) zeigt, wie fih das Verhältniß 
geftaltet, wenn man weiter den Abgaben-Ertrag zu Grunde legt. 
Tabelle VIII. 


Im Durchſchnitt der fünf bezahlten an der Wirthſchafts⸗ 
Jahre Abgabe von Wein bie 


je vom 1. Juli bis 30. Jumi || Akkordswirthe. Abſtichswirthe. 


fl. fl. 
1844—49 296702 220977 
1849 —54 255802 187466 
1854—59 2834828 193494 
1859 —64 450571 312016 
1864—69 599951 327032 
im Jahr 1870—71 752752 316231 


Berechnet man aus den abfoluten Zahlen, in Tabelle 
3 und 8, die Berhältnißziffern, jo ergeben fich folgende Procentjäge: 
Der Afkord wurde benüßt Das Abftichverfahren trat ein 
nach ber Zahl nach dem mach ber Zahl nach dem 
der ftindigen Gefäller- der ftändigen Gefäller— 
Wirthe trag Wirthe trag 
von bei 


1844—49 49,4%), 57,8%, 50,6%, 42,79%, 
1854—59 58,8 „ 595, 41,7, 405, 
1864—69 63,6 „ 64,7, 8364, 858, 
1870—71 68,0 „ 70,4, 823,0. 29,6, 


200 


Die Benügung ded Akkords ift ſomit eine fleigend zu= 
nehmende, jomohl nad der Zahl der Wirthe, ald nad dem 
Betrage ded aufgebraditen Umgelded im Ganzen; Die Abſicht 
des Gejehed von 1827, welches den Akkord ald Die Regel 
vorangeftellt Hat, wird aljo mehr und mehr erreicht, und es 
wird dadurch ermöglicht, Die Gontrolen bei der Mehrzahl ver 
Ubgabepflichtigen in der menigft läftigen Weife zu üben. 

Der durchſchnittliche Betrag der Steuerfchuld eines Pflichtigen 
Hat fih, um auch dieſes noch zu berühren, jeit 1844—49 ſowohl 
bei Akkords- als bei Abſtichswirthen nicht unerheblich erhößt. 
Es bezahlte 


4 Afforböwirth 1 Abftihwirth 
1844—49 53,3 fl. 43,1 fl. beziehungsweiſe 33,2 fl. 
1854—59 52,7. 50,0 fl. 5 35,0 fl. 
1864—69 85,3 fl. 81,2 fl. M 58,8 fl. 
1870—71 92,8 fl. 82,8 fl. 45,7 fl. 


Die für Die Afkorbömirtde berechneten durchſchninlichen 
Steuerbeträge bedürfen keiner weitern Erläuterung. Dagegen 
haben die bei den Abſtichswirthen berechneten doppelten Zahlen— 
reihen nur eine bedingte Bedeutung: die erſte Reihe, bei wel» 
her nur Die fländigen Wirthe berücfichtigt find, hat zu hohe 
Ziffern, weil an der im Abftih aufgebrachten Wirthichaftd- 
abgabe auch die unftändigen Wirthe, die Weinproducenten, 
Theil Haben. Die zweite Reihe, bei welcher letztere eingerech— 
net find, Hat Dagegen zu niedere Ziffern, weil nun hier der 
Umſtand Eeinen Ausdrud hat finden können, daß. Diefe unftän- 
digen Wirthe nur einen Theil des Jahres Steuer entrichten, 
ſomit nicht unmittelbar mit den fländigen Wirthen zufammen- 
geitellt werden können. Die richtigen Durchſchnittsziffern wür— 
den aljo in der Mitte liegen. Immerhin kann man aus Vor— 
fiehendem im Zujammenhalt mit der Geftaltung der oben be= 
rechneten Berhältnißziffern erfehen, Daß die Steuerbeträge, melche 
bei einem Wirthe auffommen, ebenjo bei den Akkords- wie bei 
den Abjtihwirthen fleigen, was ebenjo eine Folge des ver- 
mehrten Weinausſchanks in den Wirthshäuſern an ſich (f. unten 
Tabelle 12), als der mit der geminderten Kaufkraft des Gel— 
des fleigenden Ausſchankspreiſe ift. 

Weiter bat ed ein Interefje, zu unterfuchen, in welchem 
Berhältniffe der allerdings nur nah den jährlichen Durd- 
jhnittöpreifen annähernd zu berechnende Weinverſchluß Der 
MWirthe zu dem Naturalertrag der Weinberge und den jähr- 


201 


lien Einfuhren aus anderen Zollvereinsjtaaten, beziehungs- 
weife den Ausfuhren von Wein fih geftellt Hat. Die nach— 
jtebende Tabelle (9) gibt diefe Ziffern, vorläufig ohne den 
Weinverſchluß der Wirthe (j. unten Tabelle 10), dagegen unter 
Berüdfihtigung noch ded Verkaufs unter der Kelter. 

Tabelle IX. / 










Einfuhren and anderen Zollverein: 
Staaten nud Ausfuhren von Wein 


Ertrag 
der Weinberge 


Ver: 
Natu⸗kau ft 
rale | unter 
Ertrag.| der 
Relter. 


eins Wein: 
Einfuhren. Augfuhren, 





im 


Herbit. | 









Flaſch. |Eimer. 


‚20125 
13995 





Eimer.| Eimer, 


1844 || 54546] 39489| 1844—45 
1845 | 84205| 57849] 1845—46 
1846 |146871|113427| 1846—47 | 37981 
1847 1212129146255] 1847—48 | 16311 
1848 2462681155740] 1848—49 | 17858 
1849 |170940) 83706] 1849-50 || 16827 





1850 |108152| 34798] 1850-51 || 16362 4336 
1851 | 41094] 15195] 1851—52 | 14297 4071 
1852 | 89572] 56092] 1852-53 | 16207 4729 
1853 || 96094| 57756] 1853 —54 | 14820 6309 
1854 || 25134| 18053] 1854—55 | 11859 4271 
1855 || 68991| 48817| 1855—56 | 15816 4286 


21992 

20807 

29175 

17127 

8387 

11036 
1856 || 79835| 61268] 1856—57 || 17694 | 14732 
1857 12143761157528| 1857—58 19985 | 20320 
1858 2860021181213] 1858-59 22835 | 20588 
1859 1683021105159] 1859-60 || 23249 | 22134 | 13562 
1860 || 87417| 47624| 1860—61 || 14018 | 25997 
1861 || 69478) 48362] 1861- 62 || 16671 | 23307 
1862 1710761113946] 1862—63 || 30074 | 23235 
1863 2033011123096] 1863 — 64 || 24804 | 28731 | 10425 
1864 || 55199] 30924] 1864 - 65 ||24011 | 33141 
1865 || 70960) 52600] 1865—66 | 37772 | 34021 
1866 |) 74241| 46937] 1866-67 | 50657 | 34197 
1867 1833491104825] 1867 —68 | 36553 | 88673 
1868 3275081203643] 1868-69 | 39762 | 40463 
1869 100401) 56158] 1869 - 70 | 29199 | 49925 | 8979 
1870 |2179581110832] 1870-71 — 45230 | 10550 





Sieht man auf die vorftehende Tabelle, jo fallen ſofort 
die großen Schwanfungen im Ertrag der Weinberge und in 
den Weineinfuhren von einem Jahr zum andern auf. Das 


202 


Jahr 1854 brachte nur 25,134 Gimer, dad Jahr 1868 da— 
gegen 327,508 Eimer ein, und die Einfuhren bewegten ſich 
zwifchen 11,859 (im Jahr 1854—55) und 50,657 Eimern 
(im Jahr 1866—67), Aber auch abgejehen von dieſen Er- 
tremen find die Fälle nicht jelten, wo von einem Jahr zum 
anderen der Naturalertrag der Weinberge um das Mehrfache 
ſich Hob oder auf einen aliquoten Theil des Vorjahrs fiel, 
und auch bei den Einfuhren von vereindländiihem Wein fin- 
den fih höhere und niedrigere Jahresmengen bunt durd ein: 
ander, ohne daß fih daraus irgend eine vorwiegende Richtung 
auf Zunahme oder Abnahme des Bedarfs von außenher er= 
ſehen Tiefe. Derjelben Erſcheinung begegnet man bei dem 
Verkauf unter der Kelter, der fich innerhalb der Grenzen von 
15,195 Gimern (1851) und 203,643 Eimern (1868) be= 
wegte. Iſt hienach ſchon das Jahr Des geringften Verkaufs 
unter der Kelter ein anderes, ald das des niedrigften Natural: 
ertrags, jo ergibt eine proportionale Berechnung des Kelter- 
verfaufd zum Naturalertrag im Ganzen, daß zwifchen beiden 
überhaupt Eeinerlei conſtantes Verhältniß beftebt, indem von 
dem noch mittleren Erzeugniffe ded Jahres 1850, nad meh- 
teren reichlihen Weinjahren, nur 32%,, Dagegen von den 
theild Schwachen, theild reicheren Erträgen der Jahre 1844, 
1846 und 1856, melden aber ürmere oder weniger gute 
Herbſte vorangegangen waren, 779/, ſchon unter der Kelter 
‚verkauft worden find. Man gewinnt dur einen Bli auf 
diefe Verhältniſie nothwendig den Eindrud, daß für Württem- 
berg eine Produftiondfteuer vom Weinbau, in Verbindung mit 
der Befteuerung der Weineinfuhren, etwa wie fie in Nord—⸗ 
Deutichland früher beftanden hat, oder eine Kelterfteuer, oder 
aud eine Befteuerung der erften Einlagen ſchon deßhalb ſich 
weniger empfehlen würde, weil bei allen dieſen Erhebungs— 
formen der Ertrag der Steuer mit einiger Sicherheit faum im 
voraus zu berechnen wäre, man aljo mit Nüdfiht auf das 
Gleichgewicht im Budget auf eine höhere Steuereinnahme hier- 
aus von vornherein zu verzichten hätte. Abgeſehen hievon 
würde zu befürchten fein, Daß die Steuer auf dem Producen- 
ten haften bliebe, ſei es direkt (bei der Produktionsſteuer) 
oder Dur einen Drud von Seiten der zunächſt fteuerpflich- 
tigen und deßhalb die Nachfrage im Herbſt vermindernden 
Weinkäufer (bei der Befteuerung des Weins unter der Kelter 
oder bei der erften Einlage). 


203. 


Auh in den Herbftbezügen der Wirthe beſteht feine 
Gonftanz. Diejelben Haben betragen im Jahr 


1868 122,820 Gimer = 87./, des Naturalertragg — 60°, 
1869 48774 „ —= 48% == 88° 


’o 7 ” 


1870 7946 ,. = » — 8 


des 
unter der 
ſtelter. 


So verändern ſich auch die Getränkevorräthe der Wirthe 
fortgeſetzt und mitunter ſehr erheblich. Am letzten Juni 1850 
hatten die Abſtichswirthe 80,288 Eimer Wein und Obſtmoſt 
im Keller, am letzten Juni 1855 nur nody 14,250 Eimer. 

Dagegen läßt nun der fhon nah Tabelle 7 wahrgenom- 
mene regelmäßige Zug in dem Steigen des Ertrags der Wirth- 
ſchaftsabgabe von Wein auf einen ſich mehr gleichbleibenden 
oder doch nur langſamer fi hebenden Weinverbrauch zunächſt 
in den Wirthöhäufern jchließen, wenn man dad allmählige 
Steigen der Weinpreife berüdfihtigt.. Man kann den Ge— 
tränfeverfchluß der Wirthe an Wein und Obftmoft nad den 
jährlih ermittelten Durchſchnittspreiſen berechnen, Das Er— 
gebnig macht felbftverftändlih einen Anſpruch auf abjolute 
Nichtigkeit, gewährt aber doch einen Anhaltspunkt für weitere 
Schlüͤſſe. 















Tallelle X. 
— Getränke⸗ Getränke⸗ 
verſchluß ann 
1. Juli bis 30. Juni. der Wirthe. 


Eimer Eimer 

184445 65387 185859 93894 
184546 65992 185960 105625 
1846—47 73451 | 1860-61 107295 
1847 - 48 83849 186162 118050 
184849 81088 186263 127770 
1849 —50 90629 186364 137027 
185051 71708 186465 100571 
1851—52 65662 1865 66 103909 
1852—53 66401 1866 — 67 100394 
1853 —54 67007 1867 —68 108946 
1854—55 61894 | 1868 69 117576 
185556 65500 1869 --70 113274 
1856—57 69338 || 1870_71 113649 
1857 —58 83063 | 


204 


Die Ertreme find hier 61,894 Eimer im Jahr 1854—55 
nad mehreren ſchlechten Ernten und nach mehreren Noth- 
jahren, die fih nach Tabelle 1 auch in dem Zurüdbleiben der 
Staatdeinnahmen gegenüber von dem Staatsbedarf troß der 
Erhöhung der direften Steuerumlage abgejpiegelt Haben, — 
und andererjeit3 137,027 Eimer im Jahr 1863—64 nad 
zwei reichen Ernten bei mäßigen Weinpreifen in einer Zeit 
von allgemeiner Profperität. Die Ertreme liegen hier alfo 
nur um menig mehr ald dad Zmweifache, und nit um ein fo 
Vielfaches auseinander, wie nah Tabelle 9 der Naturalertrag. 
Noch weniger findet man von einem Jahr zum andern beim 
Getränfeverbraud in den Wirthshäuſern Die großen Sprünge, 
wie bei der Produktion des Weind und defjen unmittelbarer, 
erfter Verwerthung unter der Kelter. So wirb daher durch 
die Vergleihung des allerdingg nur annähernd berechneten 
Getränkeverſchluſſes der Wirthe mit den Zahlen in Tabelle 9 
die ſchon oben zu Tabelle 7 angemerkte größere Gleichmäßig- 
keit des Ertragd der Weinfteuer von einem Jahr zum andern 
bei der mürttembergifchen Erhebungsweife noch näher darge— 
than, was deßhalb von bejonderer Wichtigkeit ift, weil gerade 
hierin einer der weſentlichen Vorzüge der letzteren Tiegt gegen- 
über von den vorhin erwähnten anderen Formen der Erhebung 
diejer Steuer im Anjhluffe an die Produktion oder die erfte 
Einlage des Getränfes. 

Die gewonnenen Daten laſſen fih endlich noch meiter 
benügen, um dad Verhältniß des Geſamtverbrauchs von Wein 
und Obftmoft im Lande zu dem Verſchluß im Ausſchanke 
wenigjtend annähernd feftzuftellen 


205 
Tabelle XI. 





BVergleihung des Verbrauchs von im Durchſchnitt der Jahre 
vaterländiſchem Wein ꝛc. über: 
haupt mit dem Verbrauch in den 


Wirthshäufern. 184454 1864—71 


1854 — 64 











Eimer. Eimer. Eimer. 
Natural:Ertrag an Mein. ..12324967 | 137491 | 147088 


Einfuhren von vereinzländifchem 
Wein ——— 18146 19763 34537 
zufammen . . 143113 | 157254 | 181675 

Davon bie Ausfuhren . . . . 5007 9294 8150 


Verbrauh von vereinsländiſchem 
Ben . 2 2. 200000. | 188106 | 147960 | 173525 
Berfhluß von Wein und Obftmoft 
in ben Wirthöhäufern . . . 73117 96945 | 108331 





Bei dieſer Tabelle ift Davon ausgegangen, daß, wenn 
man größere Zeitabſchnitte zu Grunde legt, die Getränkevor: 
räthe fi nicht verändern, daß fomit der Verbrauch. in ſolchen 
größeren Perioden gleih ift Dem Erzeugniffe und den Ein- 
fuhren nad Abzug der Ausfuhr. 

Der Berbraud an vereindländifhem Wein begreift dem—⸗ 
gemäß neben dem Erzeugniffe des eigenen Landes noch die 
Einfuhren von Wein aus den anderen Zollvereindftaaten, ind» 
befondere aus Baden und Bayern, nah Abzug der nur in 
den Flaſchenweinen (hauptjählid Schaummweinen) bedeutenderen 
Ausfuhr. Dagegen fallen darunter nicht die Einfuhren von 
fremden nicht vereindländifchen Weinen, Die, nad) den Berzol: 
lungen bei württembergijchen Zollftellen zu fchliefen, nament=- 
Lich jeit Herabjegung des Eingangszolls in den Jahren 1864 und 
1868 in nicht ganz unerheblichen Mengen von jährlich 8 bis 
14,000 Gentner (1—2000 Eimer) in den Conſum Würt- 
tembergd gelangen. Unter dem oben berechneten Getränfe: 
verſchluß der Wirthe ſodann ift der Ausſchank won Direkt ver- 
zollten fremden Weinen gleichfalls nicht begriffen; infofern aljo 
ſtünde einer unmittelbaren Vergleichung dieſes Verſchluſſes mit 
dem Weinverbrauche nichts entgegen. Auch daß der Haus— 
brauch der Wirthe, ſowie deren Weinverkauf im Großen unter 
deren Getränkeverſchluß nicht eingerechnet iſt, ſtört die Ver— 
gleichung nicht, da der Hausbrauch und der Großverkauf je 


206 


fteuerfrei, fomit nicht wie das zur Steuer herangezogene jonftige 
Getränk der Wirthe zu behandeln find. Die auf den Ge- 
tränfenerfchluß der Wirthe bezüglicen Ziffern enthalten aber 
neben dem Ausſchank von Wein noch den Ausſchank von Obft- 
moft (Obftwein), während über das durchſchnittliche jährliche 
Obftmoft-Erzeugniß ded Landes — (Einfuhren und Aus» 
fuhren können hier außer Betracht bleiben) — und über den 
Obſtmoſt-Verbrauch im Ganzen fichere Zahlen nicht vor— 
liegen. Im Jahr 1852 find in Württemberg gegen act 
Millionen Obftbäume gezählt worden, im Frühling ein Schmud, 
im Herbft gar oft ein Segen ded Landed. Darunter waren 
4,724,102 Kernobfibäume, deren Ertrag zwar von Jahr zu 
Jahr ähnlichen Schwankungen unterworfen ift, wie der des 
Weinſtocks, für ein Mitteljahr aber auf gegen acht Millionen 
Simri veranfhlagt werden Fann, Zum größten Theil wird 
dieſes Obfterzeugniß zur Bereitung von Obftmoft (Obftwein) 
verwendet. 20—25 Simri Moftobft geben einen Eimer. 
Berückſichtigt man auch das Tafelobft ganz reichlich, jo gelangt 
man doch von dem eben bezeichneten Ertrage des Obftbaus in 
einem Mitteljahre aus zu einem Obfimo ft- Erzeugnifje von 
250— 800,000 Eimern, dad allerdingd zum überwiegend 
größeren Theile von den Producenten jelbft mit ihren Ange- 
börigen, ihrem Dienftperfonal, den Tagelöhnern u. ſ. w. in 
der Haudhaltung ꝛc. getrunken wird, zu einem kleinen Theile 
aber immer auch in Wirthihaften zum Ausſchank gelangt und 
in dem Getränkeverſchluß der Wirthe jomit einen zwar unter» 
georoneten, aber nicht zu ignorirenden, wenn ſchon nicht näher 
befannten Faktor bildet. Die nah dem dermaligen Stande 
der mürttembergifchen Abgabeftatiftit zur Vergleichung benüß- 
baren Zahlen deren ſich aljo nur theilweife. Ginerjeitd drücken 
ſie den Gefamtverbraudh an vereinsländiichen Weinen für das 
ganze Zand, andererjeitö — annäherungsweife — den von der 
Abgabe getroffenen Wein- und Obſtmoſtverſchluß der Wirthe 
aus, Berechnet man die Durchſchnittszahlen der Bevölkerung 
nach Den in jede Beriode fallenden Zählungen und überträgt 
man Die Getränfemengen von Eimern nah dem Verbältnig 
von 1: 2,94 in Seftoliter (genau 1 Gimer — 2,93927 
Hektoliter), fo ergibt fih auf den Kopf der Bevölkerung : 


207 
Tabelle XTI. 


— — — — — —— en, or DO De ————— BEE 
| = 
! - ‚ . 9 F Dany ny 
| Durchfchnittliche Auf den Kopf ber 
Bevölkerung kommt 











Dom | Benölferungs: 

'ziffer nach den ini .;, m g 

1. Quli bis 30. Juni J Norinh n. ein Verbrauch |" 
X die Periode fallen⸗ yon vereinslän: 
den Zäblungen. diſchem Wein, 


wverſteuerter 
Ausſchank 
von Wein und 
Obſtmoſt. 








| Lite | Liter 
1844 — 54 | 1734858 23,46 | 12,45 
1864— 71 | 1781736 28,63 | 17,86 

| 

| 


Die Abgabe von Wein und Obftmojt ift die einzige 
Wirthſchaftsabgabe, welche noch unmittelbar nah den Beftim- 
mungen ded Geſetzes vom 9. Juli 1827 erhoben wird. Ein 
Geſetzes-Entwurf, betreffend Die Ausſchanksabgabe von Wein 
und Obftmoft, im Wejentlichen eine neue Godififation der be= 
reitd giltigen Beftimmungen, mit Verbeſſerungen vderjelben in 
einzelnen Punkten ohne Aenderungen im Princip , ift in den 
Jahren 1853—55 zur ftändifchen Beratung gefommen, aber 
Ihlieglih nicht zur Publikation gelangt. Der damald von 
Obertribunalrath Weber erftattete Kommiſſtonsbericht, Ver— 
handlungen der Kammer der Abgeordneten, Beil.Bd. J., ©. 
1007, verdient noch heute volle Beachtung, da Darin Die 
Gründe für und wider das beftehende Syitem nach allen Seiten 
gewürdigt find und ſchließlich die Entſcheidung zu Gunften 
dieſes Syſtemes gegeben worden ift, troßdem daß fait auf jedem 
Landtage Einwendungen und Befchwerden gegen dafjelbe vor— 
gebracht worden waren und felbft die im Jahr 1848 nieder: 
geſetzte Steuerreformtommijfion abweichende Vorſchläge ausge— 
arbeitet hatte. Ergänzt wurde der Weber'ſche Bericht noch 
durch eine in gleichem Sinne von Moriz Mohl bei der Ge— 
neraldebatte über den Geſetz-Entwurf in der Sitzung Der 
Kammer der Abgeordneten vom 21. April 1853 gehaltene 
Rede. 

Auch Heute noch dauern Die Einwendungen gegen Das 
beſtehende Befteuerungsfsitem des Weins fort. Die Beſchwer— 
den gegen die mit der Abgabe verbundenen Controle-Einrich— 
tungen haben allerdings an Nachhaltigkeit mejentlich verloren, 
jeitdem durch die Minifterialverfügung vom 3. Juni 1868 Der 


208 


Verkehr der Nichtwirthe von jeder Gontrole befreit worden 
ift und der Abſchluß der Afforde über den Betrag der jähr— 
lich zu entrichtenden Abgabe, wie gezeigt wurde, mehr und 
mehr Die Negel bildet. Es ift in der That jept ſchwer zu 
verftehen,, mie der ganze Weinverfehr des Landes bid zum 
Jahr 1868 einer wenn auch nicht gerade läftigen, aber immer- 
bin umftändlihen Gontrole hat unterftellt bleiben können, ja 
wie man ſogar im Jahr 1852 eine lange, äußerſt verwidelte, 
nah Inhalt und Form gleich unerquidlide Inftruftion bier- 
über noch hat audarbeiten und veröffentlichen können, troßdem 
daß jhon im Jahr 1836 Der lebte Reſt der auch die Nichts 
wirthe treffenden Verkaufsacciſe gefallen mar. Die Steuerver- 
waltung hatte aber geglaubt, dieſe Controle-Einrichtung der 
Sicherheit der Wirtbichaftsabgabe wegen nicht entbehren zu 
können, bi8 auf die darüber doch erhobenen Zweifel eine nähere 
Prüfung die jegt auch durch die Erfahrung beftätigte völlige 
Merthlofigkeit einer ſolchen doch nur oberflächlichen Controle 
dargethan Hat. — Weitere Einwendungen gehen im mejent- 
lihen von den Wirthen aus und betreffen den durch die Zoll- 
vereindverträge bedingten Marimaljag der Abgabe und den 
Wegfall der befonderen Schenkmaaß. Dieſelben laſſen fich Teicht 
widerlegen ſchon Durch den Hinweis darauf, daß der Marimal- 
fteuerfag praktiih nur zu 1—1'/,0/, des Ausſchanksquantums 
zur Anwendung kommt, und daß das allgemeine Geſetz ber 
Preisbildung hinreihen muß, den Wirthen auch Erjag für Die 
von ihnen zu entrichtende Wirthſchaftsabgabe zu ſichern. 

Der erheblichfte und jedenfalls auf den erften Anjchein 
beftechenpfte Einwand ift der, daß nur der in den Wirths— 
häuſern verzehrte Wein und Obſtmoſt von der Steuer ge= 
troffen werde, nicht aber auch der Verbrauch zu Haufe Nicht 
allein werde damit gegen den Grundjag der Gleihmäßigkeit 
der Steuer verftoßen, es liege darin aud die bejondere Härte, 
daß ſolche, Die einen eigenen Hausſtand nicht gründen können 
oder Die Mittel nicht befigen, felbft Weinvorräthe zu halten, 
aljo ihren kleineren Weinbevarf im Wirthshaus befriedigen 
müſſen, von der Abgabe betroffen werden, während der glüd- 
lihere, wohlhabendere Haudvater davon frei bleibe. Man 
beruft fih dann gerne auf das Beijpiel von Baden und Heſſen, 
wo die ganze Weinconfumtion einer Steuer unterliegt. Dieſe 
Berufung tft aber infofern keine ganz glüdliche, ald in Baden 
allerding3 die Aeccife jede Weineinlage mit Ausnahme der ber 


209 


Producenten felbft treffen fol, daneben aber für den Wein- 
verbrauch im Wirthshaus noch eine weitere Abgabe das Ohm— 
geld, bejteht, ald ferner auch in Heſſen neben der allgemeinen, 
jeden Eigenthumswechſel treffenden Trankſteuer noch eine ber 
jondere Zapfgebühr der Wirthe angefegt wird, fo daß alfo 
von einer wirklichen Gleihmäßigfeit der Befteuerung auch dort 
nicht gejprochen werden kann, während andererjeits die Mög— 
lichkeit einer wiederholten Befteuerung des gleichen Getränfes 
namentlich bei der heſſiſchen Trankſteuer, Die Begünftigungen 
des Meingroßhandeld vor dem Kleinhandel bei der badifchen 
Hecife, Die verwickelte Verkehrscontrole in beiden Staaten, 
dann der einheitliche Steuerjag des badischen Ohmgeldes, mit 
Unterfcheidung allein der größeren und Ffleineren Orte, wo 
jolched anfällt, Das Klaſſenſyſtem bei der heſſiſchen Zapfge— 
bühr — alles Diejes anfechtbare Seiten jener Steuerſyſteme 
find, welche bei der württembergijchen Wirthichaftsabgabe von 
Mein glücklich vermieden blieben. — Indem fodann ſchon 
Meinverfäufe von 1 Imi an, jebt von 20 Liter an, von der 
Abgabe frei bleiben follen, ift dem Bedürfnifje der minder be— 
mittelten Klaſſen mehr Rechnung getragen, als 3. B. bei der 
franzöftjchen Detailfteuer, welche erft bei Bezügen über 25 Liter 
nicht mehr erhoben wird. Was aber den Grundjag der Gleich- 
mäßigfeit Der Steuer anlangt, jo wird demfelben vollſtändig 
genügt, wenn nur aller Wein, der unter den gleichen Vor— 
ausjegungen verzehrt wird, bier aljo im Wirthshauſe, auch 
gleihmäßig getroffen wird, Man will den Verbrauch im 
Wirthshauſe beiteuern, den Verbrauh im Kaufe nicht, nicht 
blos deßhalb, um indireft den Wirthshausbeſuch zu erjchweren 
und das häusliche Leben zu begünftigen, jondern auch weil 
man dem Umftande Rechnung tragen muß, daß durch Die allein 
fonfequente Ausdehnung der Steuer auch auf die ganze häus- 
liche Gonfumtion in einem Weinlande wie Württemberg Gontrolen 
und Beläftigungen der einzelnen Haushaltungen von unerträg- 
licher Härte notwendig wirden, 

Es bildet gerade einen der Vorzüge des württembergijchen 
Befteuerungsisftems, daß Die Produftion und der Handel durch 
dafjelbe gar nicht geftört werden. Als weitere Vorzüge dieſes 
Syſtems aber, die man freilich bei den Grörterungen über Die 
Mängel, die auch ihm wie ja überhaupt jeder Steuer anfleben, 
nur zu leicht aus dem Auge zu verlieren geneigt ift, Die je 
noch bei allen Unterfuhungen der Frage zulegt immer wieder 

Württemb. Jahrb. 1871. 14 


210 


zu feinen Gunften den Ausfhlag gegeben haben, gerade wie 
auch in Frankreich Die verwandte Detailfteuerr vom Mein, 
Obftwein und Meth am menigften angefochten fortbefteht, — 
als ſolche Vorzüge find noch anzuführen: Die unerheblichen 
Eontrolen, ſobald der Akkord eingegangen wird, dann die ſchon 
oben erwähnte größere Stetigfeit des Ertrag, im Vergleich 
mit jeder anderen Erhebungsweiſe, endlich der bei einer Con— 
jumtiondfteuer nicht zu unterfhägende Umftand, daß die Ab- 
gabe von dem zunächſt Steuerpflidhtigen nicht vorgeſchoſſen zu 
werden braucht, jondern erft zu zahlen ift, wenn derjelbe durch 
Berkauf des Weind an den wirklichen Gonjumenten fih auch für 
die Steuer bereitö bezahlt gemacht hat. 


VI. 


Es ift oben in Abfchnitt II. mitgetheilt worden, Daß der 
Bierverbrauh in Württemberg bis zum Jahr 1821 in dem 
Halbthalergeld von 45 Kreuzern vom Eimer mit einer Fa— 
brifationd:-Abgabe, ſodann mit der Accife von 5°/, des Erlöſes 
und endlicd mit einer Ausjhanfs-Abgabe von weiteren 10°), 
des Ausichankpreifes belegt war. Bei dem damaligen Aus— 
ſchankspreis von 6 Kreuzer für die Maaß, beliefen ſich dieſe 
Abgaben zufammen auf 3 fl. 9 Er. für den Eimer oder 19°), 
des Erlöjed. An Stelle diejer, ſchon wegen ihrer Verſchiedenheit 
die Erhebung erjchwerenden Abgaben, trat von 1821 an das 
oben in Abſchnitt II. näher bejchriebene Averſtonalſyſtem, 
welchem dann, wie in Abjchnitt III. erwähnt, das Wirthſchafts— 
Abgaben-Gejeh vom 9. Juli 1827 folgte, mit der Malzfteuer 
auf den Verbrauch des Bierd. Die Regierung hatte damals, 
wie bier noch angeführt werden mag, zuerft Die Abficht gehabt, 
eine Abgabe von jedem Sud nah dem Eichgehalt des Keſſels 
im Betrag von 8 fl. für den Eimer brauned Bier und von 
2 fl. für den Eimer Weißbier, eine Kefjelfteuer, einzuführen, 
wie eine ſolche jegt noch im Großherzogthum Baden und in 
Elſaß-Lothringen bejteht. Der Gang der Verhandlungen über 
die Zollyerbindung mit Bayern Teitete jedoch auf Die ohnedies 
mit weniger Gontrole verbundene Befteuerung des Malzed vor 
der Schrotung in den Mühlen, unter Seranziehung der Müller 
zur Ueberwachung der zunächſt Steuerpflichtigen. Dabei follte, 
wie von Seiten der Negierung jetzt gewünſcht wurde, unter 
möglicfter Annäherung an den bayerischen Abgabenſatz von 
29 Kr. 5 Hlr. für das württembergifche Simri, die Malz- 


211 


fleuer auf 28 Kr. vom Simri eingefprengten Malzes (— 32 ?/, 
Kr. für das Simri trodenen Malzed) oder auf 3 fl. 44 fr. 
vom Scheffel angefeßt werden, was, wenn man auf 1 Scheffel 
Malz 1'/, Eimer Bier, — Winter, Sommer: und Weißbier 
in einander gerechnet, — annimmt, zugleich der früheren Ab— 
gabe von 3 fl. für den Eimer Braunbier und von 2 fl. für 
den Eimer Weißbier, im Durchſchnitt alfo von 2 fl. 30 kr. 
für den Eimer Bier annähernd entſprochen hätte. Bei der 
ſtändiſchen Verabſchiedung des Wirthſchaftsabgaben-Geſetzes 
vom 9. Juli 1827 find auch die Beträge von 3 fl. und 2 fl. 
für eingeführtes fabrizirtes ausländiſches Bier gutgeheißen worden 
(Art. 31); Die Malzfteuer dagegen wurde nur zum Satze von 
21 Kreuzer für dad Simri eingejprengten Malzes verabſchiedet, 
d. i. bei dem geſetzlich feftgeftellten Verhältniſſe des einge- 
jprengten Malzes zum trodenen von 7:6, ein Gab von 
24 1/, Kreuzer für dad Simri trodenen Malzes (Art. 22). 
Durch dad Finanzgejeb vom 31. December 1833, Art. 4, 
Ziff. 2. lit. d. wurde fodann die Malzfteuer (in Konfequenz 
der Ermäßigung der Wirthichaftsabgabe von Wein von 15 
auf 13 1/,0/,) auf 20 Kr. vom Simri eingefprengten (= 23 \/, 
Kr. vom Simri trodenen) Malzes herabgejegt. Bei dem von 
Seiten der Regierung vorgejchlagenen Sate von 28 Kr. würde, 
in Unterftellung eined Verbrauchs von 7 Simri eingefprengten 
(= 6 Simti trodenen) Malzes für den Eimer Sommerbier, 
von 6 '/, Simri eingefprengten (— 5*, Simri trockenen) 
Malzes für den Eimer Winterbier und von 4 Simri einges 
iprengten (= 83°/, Simri trodenen) Malzes für den Eimer 
Weißbier, die Abgabe jich geftelt haben auf 

3 fl. 16 fr. für den Eimer Sommerbier (Lagerbier), 

3 fl. 2 Er. für den Cimer Winterbier, 

1 fl. 52 fr. für den Eimer Weißbier, 

Sie hat fih aber geftellt nach dem Wirthſchaftsabgaben— 
Gele vom 9. Juli 1827 auf 

2 fl. 27 kr. für Sommerbier, 

2 fl. 16'/, Er. für Winterbier, 

1 fl. 24 fr. für Weißbier 
und nah dem Finanzgefeg vom 31. December 1833 auf 

2 fl. 20 fr. für Sommerbier, 

2 fl. 10 Er. für MWinterbier, 

1 fl. 20 Er, für Weißbier, 
wobei noch die obigen Säge des Malzbedarfs per Eimer zw 


212 


Grund gelegt find, Sätze, melde bei den ſeitdem gemachten 
techniſchen Fortſchritten und dem in Folge derfelben verminderten 
Malzerfordernig jegt nicht mehr zutreffen. 

In der nachſtehenden Tabelle 13 find zunädft die finan- 
zielen Ergebnifje der Malzfteuer von 1828 — 52 mitgetheilt, 
durchweg auf den Abgabeſatz von 20 Kreuzer vom Gimri 
eingejprengten Malzes berechnet, und ift ſodann aus dem Ertrag 
rückwärts die in jedem Jahr verwendete Malzmenge berechnet. 
Der Malzfteuer unterlag in dem ganzen Zeitraum von 1828 
bi8 1852 neben dem Malz zur Bierbereitung au das zur 
Darftellung von Branntwein und Effig verwendete Malz, das 
legtere fol indejjen nur ’/,0/, der gejamten verfteuerten Malz- 
menge betragen haben, Der ganze Reſt diente zur Bierbe— 
reitung, 


213 












6F | gar'E89 
. *ıl 


198 183 680 TLL 39—TG81 | 6076161 ıT | 808’689 07-6881 
699 29 3 97 | 839378 19-0881 9EF'TI6T 98 | grr'2E9 68—8E81 
zos'res | Fr | Feser 09-6F81 26808 st | 286'209 BE-2E8T 
012'623°% 9T | 806692 6F—8F81 I 899'309'T 6 | 28 LE-9881 
3902981 *1781619 8* —Lr8I | sIr'czet * Fog'Irr 98—GE8T 
Fro’ger'z L | sre'szı 279781 | I6F FORT og | 088er Ge—FE81 
909 TTF'Z os 888808 IP—CH8I | 90'808 T 86 | 889307 FE -ge81 
002 98 3 98 999 838 CH —-Frel GHrsHtt or | gT2’I8E gE- 3881 
669'368 % 6F | 184792 Frer8l | 190'23% T LT | 308’207 38-1681 
—ãA 6g | 198'208 EP —-GF8l \  9Sg’LıTT 07 | 80C'28 18-0881 
999 763 8 p3888792 sh - 1781 | RFIFq6 vr | srosıg 08-6381 
113006 1 19-0F81 | 808 786 6% | 623808 65 8381 
| 


nNuus y 


nuuo 









SONG "906g Yung '06 Joy oavban ung ’08 
1209 19 MG °7 OR 209 SERIE uog 
8 Bypıyldansg Bo223G0% aauoantveg sönprdungS Bu1134028 aꝛu⸗tyvrg 





-IIIX ↄego 


214 


Auf den Sag von 20 Kreuzer per Stmri berechnet, 
beträgt der jährliche Durchſchnitt vom 1. Juli 1828 bis 31. 
December 1833 — :- 357,580 fl. 48 fr., während in dieſem 
Zeitraum in Wirklichkeit zum Sa von 21 Kreuzer durch— 
Ihnittlih angefallen find 375,459 fl. 55 fr. Vom 1. Januar 
1834 bis 30. Juni 1852 beläuft fich der wirkliche jährliche 
Anfall im Durchſchnitt auf 586,137 fl. 12 fr. Die allgemeine 
Zunahme des Verbrauchs des rafch beliebt werdenden Getränkes 
drückt jih in dem Verhältniß diefer Zahlen aus. Weinfehl- 
jahre (1829, 1830), verbefierte Kontrole- Einrihtungen in 
Bolge der Entdeckung von größeren Steuerunterjhlagungen 
(1835— 36) bewirkten eine gefteigerte Ginnahme, mährend 
umgekehrt reiche Objternten, fowie höhere Gerften- und Hopfen- 
preife Rückſchläge zur Folge hatten (1832 —33). 

Im Jahr 1852 trat Die Regierung mit der Abſicht hervor, 
zu Dedung des Deficits einerfeitd Die Weinfteuer durch Wieder: 
einführung einer Getränfe-Accife von 5%, des Erlöfes neben 
dem Umgelv von 10°/,, andererfeitd die Malzfteuer von 20 
auf 30 Kreuzer vom Gimri zu erhöhen. Beides Fam nicht 
zur Ausführung. Es wurde nur durch Geſetz vom 20. September 
1852, beziehungsweiſe durch das Finanzgefeg vom gleichen 
Zage Art, 3 Zuf. 4 lit. b. der Unterſchied zwiſchen einge- 
Iprengtem und trodenem Malz bei der Befteuerung aufgehoben 
und der Steuerfag für beide Arten von Malz auf 24 Kreuzer 
vom Simri beftimmt, d. i. um nur ?/, Kreuzer höher, als 
er bei dem gejeglich angenommenen Verhältniſſe des eingefprengten 
zum trodenen Malze von 7:6 ſchon either für das trodene 
Malz betragen hatte, das auch bei den neueren Einrichtungen 
von Walzenfhrotgängen mehr und mehr das eingefprengte 
verdrängt hatte. Wo überhaupt noch eingefprengt wurde, ges 
ſchah dieſes auch ſchon in geringerem Grade als früher, nur 
zur Verhütung des Stäubens, fo daß allerdings das thatjäch- 
liche Verhältniß beider Arten von Malz bereitd = 10:11 
ſich geftellt Hatte. An dem Steuerfaße von 24 Kreuzer vom 
Simri ift dann auch durch das Malzfteuergefeg vom 8. April 
1856 nichts geändert worden, deſſen Zweck im Weſentlichen 
dahin ging, eine vollftändige Godififation der über die Malze 
fteuer beftehenden Vorſchriften, eine Verbefferung der Gontrole= 
Einrihtungen, dann die Regelung der Gontrolen indbefondere 
im Sale der Benügung von Privatfehrotmühlen durch Die 
Brauer und eine Anpafjung der Strafbeftimmungen an die 


215 


bei den übrigen neueren Steuern angenommenen Grundjäge 
Durchzuführen. Erft Durch das Finanzgeſetz vom 23. März 
1868, Art. 6 trat dann vom 1. Juli 1868 an Die allge 
meine Steuererhöhung um 10°/, der beftehenden Abgabenfäge 
auch bei der Malzfteuer in Wirkjamkeit, ift demgemäß ber 
Saß der leßteren auf 26,4 Kreuzer vom Simri erhöht worden. 

In der nachftehenden Tabelle 14 werden die finanziellen 
Ergebnifje der Steuer vom Malz zur Bierbereitung und die 
daraus berechneten Mengen des verfteuerten Biermalzed vom 
1. Juli 1852 bi8 30. Junt 1871, durchweg auf den Gab 
von 24 Kreuzer vom Simri berechnet, im inzelnen mitge— 
theilt, Es ift Dazu zu bemerken, daß durch das Geſetz, betreffend 
die Abgabe von Branntwein, vom 19, September 1852 Art, 
42, die Malzfteuer auf Dad zur Erzeugung von Bier vers 
wendete Malz beſchränkt, durch das Gejeg vom 21. Auguft 
1865, betreffend die Abgabe von dem zur Branntweinbereitung 
verwendeten Malz, aber das zur Erzeugung von Branntwein 
beftimmte Malz vderjelben Abgabe wieder unterworfen worden 
ift, wie dad Braumalz. Die hierauf bezüglichen ſtatiſtiſchen 
Daten feit 1865 werden unten in Abſchnitt VII. gegeben 
werben. 


Tabelle XIV. 



















216 








Malzftener Rohertrag Steuerpflichtiges Malsziteuer Robertrag Steuerpflichtiges 
Vom 1. Juli bis der Vom 1. Juli bis der 
30. Juni Abgabe. Malz 80. Juni Abgabe. Malz. 
fl. kr. Simri. fl. kr. Simri. 

1852—58 801681 | 48 2,004205 1862—63 1.443814 | 86 3,609586 
1853 —54 704872 | 15 1,760930 1863 —64 1,553862 | 14 8,884655 
1854 — 55 709114 | 81 1,772786 1864-65 1,621102 | 36 4,052756 
1855 - 56 802124 | 28 2,005811 1865 - 66 2,022364 | 42 5,055912 
1856 —57 1,0038354 | 49 2,508387 1866 - 67 1,925948 | 31 4,814871 
1857 — 58 963518 | 37 2,408796 1867 - 68 1,584205| 9 3,960513 
185859 1,080516 | 14 2,701290 1868—69 1,675867 | 48 4,189670 
1859 —60 1,228945 | 8 3,072363 1869-70 2,009526 | 42 5,023866 
1860—61 969350 | 22 2,398376 1870-71 1,851187 | 51 4,627969 
1861— 62 1,816596 | 17 8,291490 


217 


Der wirkliche Rohertrag der Abgabe in den drei Teßten 
Jahren mit dem 10=procentigen Zujchlag war 


1868/69 . . . . 1,848,454 fl. 39 kr. 
1869/70 . 2... 23,210,479 fl. 25 kr. 
1870/71 2 2. .  2,086,306 fl. 39 Er. 


oder im Durchſchnitt 2,030,080 fl. 14 kr., während dieſer 
Durchſchnitt, bei der Reduktion auf einen Abgabejag von 24 
Kreuzer vom Simri, auf 1,845,527 fl. 27 Er. ſich ftellen 
würde, In den früheren Jahren war der durchſchnittliche 
Jahredertrag von 


1852/66 .» -» . . 754,573 fl. 18 ir. 
1856/60 . . . . 1,069,083 fl, 42 kr. 
1860/64 . . . . 1,343,405 fl. 52 fr. 
1864/68 . . . . 1,788,405 fl. 14 fr. 


Legt man überall die wirklichen Erträgnifje und die oben 
in Abfehnitt I. berechneten Durchfchnittäziffern der Bevölkerung 
zu Grund, jo findet man auf den Kopf der legteren einen 
Antheil an dem Brutto-Ertrag der Malzfteuer (für Bier) 


pro 1834/39 von . . 0,33 fl. 


„.184449 „ . . 0,48 fl. 

„ 1854559 „ - - 0,54 fl. 

„ 1864/69 „ . . 1,02 fl. 
und „ 1870/71 „ 1313 fl. » 


Diefe Durchſchnittsziffern — die anhaltende und raſche 
Steigerung des Ertrags der württembergiſchen Bierſteuer be— 
ſonders anſchaulich. Vorübergehende Rückſchläge zeigen nur 
die Jahre 1863 —54 in Folge der allgemein unguͤnſtigen 
Lage, dann 1860 —61 nad der reichen Obiternte von 1860, 
enblih 1867 —68 und 1870— 71, in leßterem Jahre vielleicht 
wegen ded Fehlens der im Felde fiehenden Conjumenten vom 
Militär, 

Nah der Größe des Malzfteuer-Ertragd im Jahr 1870 
bis 1871 folgen ſich die Kameralamtäbezirke: 


Un mit . . 234,284 fl. 50 fr. 
Stuttgart ne. 220,548 fl. 17 Er. 
Heiligkreutbal „ . . 89,145 fl. 23 fr. 
Odhfenhbaufen „ . . 85,599 fl. 19 fr. 
Heidenheim ne. 75,428 fl. 45 %. 


Ehingen 71, 200 fl. 49 %. 


218 


Geislingen mit . . 70,624 fl 1 Er. 
Meingarten =: n 51,888 51. 
Zubwigburg „  - . 51,067 fl. 15 kr. 
Mangen . .50,748 fl. 27 &. 

Der neuefte Stand der Geſetzgebung über die Malzſteuer 
iſt nun folgender: 

1) Mit Rückſicht auf den vermehrten Bedarf der Staats— 
kaſſe an Derfungdmitteln war ſchon bei Vorlegung ded Haupt» 
finanz⸗Etats für 1867—70 und dann wieder bei Cinbringung 
des Budgets für 1870 — 73 abermald die Erhöhung der 
Malzfteuer auf den Sag von 30 Kreuzer vom Gimri von 
der Regierung in Antrag gebracht und geltend gemacht worden, 
daß, wenn man jebt, bei den gefteigerten Bierpreifen, einen 
Ausſchankspreis von 12 Kreuzer per Maaß Braunbier und 
von 6 Kreuzer per Maaß Weißbier zu Grunde zu legen babe, 
die Malzfteuer von 24 Kreuzer per Simri nur 6,81°/,, be 
ziehungsweiſe 5,68°/,, und aud bei dem Gabe von 30 Kr. 
erft 8,52 %/,, beziehungsweife 7,10°/, betrage, dabei 5 Simri 
auf den Gimer Braunbier und 3 Simri Malz auf den Eimer 
MWeißbier gerechnet, während auf dem Wein und Obftmoft 
eine Wirthichaftsabgabe von 10, beziehungsmeije 11°/, ruhe. 
Die hienach Doch noch verbleibende Differenz in der fteuerlichen 
Belaftung von beiderlei Arten von Getränfen erjcheine be— 
gründet, einerfeitd wenn man die Erleichterungen berüdfichtige, 
welche bei der Weinfteuer dur die Zulafjung von Akkorden 
gewährt find, andererfeitd weil man den, den Bierbrauern bei 
dem Abfage an die kleineren Wirthe dann und wann doch 
entſtehenden DBerluften einige Rechnung immerhin zu tragen 
habe. Auch würde eine weitergehende Steigerung ded Satzes 
der Malzfteuer von dem Gefichtöpunfte aus ſich nicht empfehlen, 
daß das Bier für eine große Zahl unbemittelter Arbeiter ein 
unentbehrliches Lebensbedürfniß geworden ift, dad weder zu 
jehr vertheuert, noch verjchlechtert werden follte, was wohl die 
Folge einer weiter getriebenen Steuererhöhung fein würde, da 
Diefe zu einer mit den Kortfchritten der Technik nicht mehr 
Schritt Haltenden Verminderung des Malzzufages verleiten 
würde, Endlich würde ed für Die noch beftehenden vielen 
Fleineren Brauereien, die ohnedieß unter Der Conkurrenz der 
größeren zu leiden haben, immer fehwieriger werden, Die Steuer 
aufzubringen und vorzufchießen, je höher fich dieſelbe beliefe. 
Es fam jedoch, wie bereitd erwähnt, erft mit dem 1, Juli 1868 


219 


zu einer Steuererhöhung um 10°%/,, und dann in Folge des 
Geſetzes vom 5. Juli 1871, betreffend den GStaatshaushalt 
vom 1. Juli 1871—72, Art. 2, zu dem Steuerzujchlage von 
20°/,, wodurch die Malzfteuer auf den Sag von 28,8 Kreuzer 
vom Simri gebracht worden ift, alfo wenigſtens nahezu- auf 
die von der Regierung jhon 1867 angeftrebte Höhe, 

Neueſtens ift fodann 

2) durch das Geſetz vom 12. Dezember 1871, betreffend 
die Abänderung einzelner Beflimmungen der Wirthihaftsab- 
gaben-Geſetze, Art. 3, zunächft in dem Steuermaße die Aenderung 
herbeigeführt worden, daß vom 1. Januar 1872 an die Malzs 
fteuer nicht mehr nad) dem Simrimaß, fondern nach dem Gewichte 
des ungeſchrotenen Malzes erhoben wird, ohne Unterſchied, ob 
Das Malz eingeiprengt oder troden zur Mühle gebracht wird, 
unter Geftattung eined Taras-Abzugd von 2°/, ded Bruttos 
gewicht für Die Verpadung jeder Art. 

Dabei bleibt Die Feftftellung der fleuerpflichtigen Menge 
fortgejegt — wie in Bayern, wo aber noch nah dem Maaße 
verfteuert wird, — an den Aft der Schrotung gebunden, während 
Dagegen die norddeutjche Gewichtſteuer ald Regel noch an den 
jpäteren Akt anfnüpft, in dem das Malzſchrot zur Einmaiſchung 
gelangt; und nur ausnahmsweiſe, im Anſchluſſe an eine ürt- 
lich beftehende Mahljteuer oder bei größeren Betrieben, aud 
von den zur Berarbeitung auf der Mühle beftimmten unver- 
mahlenen Stoffen erhoben werden darf, 

Allerdings läßt fih für die Befteuerung des Malzed nad 
dem Maße anführen, daß, je nach der flärferen oder ſchwäche— 
ren Keimung der Gerfte, je nach der flärferen oder ſchwächeren 
Anziehung der Luftfeuchtigkeit durch das lagernde Getreide, 
größere Unterjchiede im Gewicht, geringere dagegen im Volumen 
des Malzed ſich ergeben, daß ferner das Malz aud verfchiedenen 
Bezirken und Jahrgängen im Gewicht oft nicht unerheblich 
differirt. Auf der andern Seite aber fommt in Betracht, daß 
in der Regel bei dem Getreide Qualität und Gewicht in direk— 
tem. DBerhältniffe ftehen, Die beffere Qualität wiegt auch 
ſchwerer. Ebenſo ift ed bei dem Malze, das bei normaler 
Keimung im Verhältniſſe der befjeren Qualität ein höheres 
Gewicht ausweiſt. Die Gewichtfteuer lehrt ferner darauf Be— 
dacht nehmen, Daß nur ganz reines Malz gewählt, dieſes aber 
volftändig technifch verwendet und audgenügt werde. So— 
dann läßt ſich bei der Gewichtiteuer Die Abgabe leichter und 


220 


fiherer feftftelen. Ueber die Richtigkeit des ermittelten Maßes 
kann leichter ein Streit entftehen, ald über die Nichtigkeit des 
dur Die Wage zweifellos zu Eonftatirenden Gewichtes. Das 
Abwägen geht rafcher von ftatten, ift nicht bedingt durch 
ähnliche Kunftgriffe und Vortheile, mie fie bei Handhabung 
der Meßgefchirre Do immer wieder vorfommen, gibt weniger 
Abgang durch Verſchütten u. ſ. w., und ift durch dad Geſetz 
vom 6. April 1859 auch für den Getreideverkehr auf Märkten 
und an öffentlichen Plätzen allgemein bereits vorgeſchrieben. 
Dazu kommt, daß, bei der Anknüpfung der Feſtſtellung der 
Malzſteuer an den techniſchen Akt der Schrotung des Malzes, 
die Müller, nach Art. 9 und 10 des Geſetzes vom 8. April 
1856 , zur Kontrole der Abgabe mit herangezogen, ja daß 
denjelben ſehr michtige Funktionen Behufs Crmittlung der 
fteuerpflihtigen Mengen in erfter Linie haben übertragen wer— 
den müſſen. Der Müller zunächſt hat vor der Schrotuug 
dDiefe Mengen feftzuftellen, welche dem Nachmefjen, jet der 
nachträglichen nochmaligen Verwiegung durch dad Steuerper- 
ſonal zwar unterliegen, aber do nur dann, wenn ein Ange— 
ftellter der Steuerverwaltung gerade zur Stelle fommt. ine 
ſolche Ueberwachung der Müller wird beit dem rafcher vor 
fih gehenden Verwägen jebt häufiger und in audgedehnterem 
Umfange als jeither platzgreifen können, und wie nothmwendig 
diefelbe ift, beweist am beften die Thatſache, daß in dem Sud— 
jahre 1869—70 bei dem von der Steuerwache vorgenommenen 
Nachmeß 52960 Simri Malz mehr erfunden worden find, als 
die Müller aufgezeichnet hatten, was einem Steuerbetrag von 
23,302 fl. 32 fr, entſpricht. Seit Einführung der Befteue- 
rung nad dem Gewicht ift endlich die Möglichkeit gegeben, bie 
Eontrole der fteuerpflichtigen Menge mit viel größerer Sicher— 
heit als früher felbft noh nah dem Akte der Schrotung ein: 
treten zu laſſen. Nah dem Wirthſchaftsabgaben-Geſetz vom 
9. Juli 1827, Art. 32, war beftimmt, daß 1 Scheffel einge- 
Iprengten gejchrotenen Malzes für 5 Simri 3 PVierling des 
eingejprengten nicht gejchrotenen Malzed gerechnet werben jolle, 
Später, dur die Gefehe vom 8. April 1856 und 12. Des 
zember 1871, wurde die Feftftelung des Verhältniſſes der 
Verwaltung überlaffen, Während man nun aber fpäter an- 
genommen hat, daß fich dafjelbe dem Maafe nach bei gewöhn— 
lihen Mühlen und eingefprengtem Malz auf 7'/,:6, bei 
trodenem Malz auf 6°), : 6, bei Walzenmühlen auf 8'/, : 6 


221 


ftele, Kann jegt nach dem Gewichte 1 Gentner gefchrotenen 
Malzes ohne meitered 1 Centner ungeſchrotenen gleich geachtet 
werden, 

Die Steuer-Einheit ift feit dem 1. Januar 1872 der 
Gentner des ungeſchrotenen Malzes; der Steuerfag nah dem 
Geſetz vom 23. December 1871, betreffend Die Forterhebung 
der Steuern, Art. 2, jowie nach) dem Binanzgejeg vom 15. April 
1872 Art. 3. Ziff. 8, auf den Betrag von 2 fl. 5 fr. feft- 
geftellt. Man bat 23 Pfund Malz auf ein Simri zu rechnen, 
Darnach kommt der neue Abgabenfag nah dem Gewicht dem 
alten Steuerfage nah dem Maaße von 24 Kreuzern mit einem 
Zuſchlage von 20°/,, d. i. dem Satze von 28,8 Kreuzer gleich, 
der nah dem oben Gejagten feit dem 1. Juli 1871 einge- 
führt war. 

3) Von den dur dad Geſetz vom 12. December 1871 
fonft bewirkten Aenderungen in der Malzfteuergejeggebung ver- 
dient bier noch die einer befondern Erwähnung, daß auch bet 
dem Großverfauf der Bierbrauer, die bis dahin zum Zmed 
der Teichteren Uebermälzung der Steuer auf den Gonfumenten 
für nothwendig erachtete Unterfcheidung zwifchen der Schenk— 
maaß und Eichmaaß bejeitigt worden ift (Art. 1. vergl. mit 
Art. 2. Abf. 2. des Malzfteuergefeged vom 8. April 1856). 

Zur Charakteriſtrung der württembergijhen Malzfteuer 
ift weiter anzuführen, 

4) daß die Befteuerung ſich auch auf die Malzjurrogate 
erfireckt, deren Verwendung zur Bierbereitung jomit nicht, mie 
in Bayern, durch Das Steuergefeß ausgeſchloſſen if. Das 
Malziteuergejeg von 1856 bejtimmt in Art. 1. unter Ziff. 4., 
daß wer neben oder ftatt des Getreivemalzed ein Malzjurrogat 
verwendet, Die gleiche Abgabe zu bezahlen habe, zu welchem 
Behuf die Malzjurrogate nach der Verſchiedenheit ihrer Natur, 
unter Vernehmung von Sachverftändigen, mit dem Getreide— 
malz durch Die Steuerverwaltung ind Verhältniß zu fegen 
jeien. Wer ein Malzjurrogat verwendet, ift verbunden, vor 
dejjen Einbringung in die Brauftätte den Ortöfteuerbeamten 
berbeizurufen, welcher dajjelbe nah Menge und Beſchaffenheit 
urfundlih aufzunehmen und die zu Beftimmung der Steuer- 
ſchuldigkeit erforderliche inleitung vorzubereiten hat (Geſetz 
Art. 8). Das allerdings Württemberg direkt nicht berührende 
Neichegefeg vom 31. Mai 1872 wegen Erhebung der Brau— 
fteuer hat in Art, 1 dieſes Verhältniß nah dem Stande der 


222 


neueften Erfahrungen dahin firirt, daß von Reid und grüner 
Stärke, die mindeftens 30%), Waller enthält, der einfache Satz 
der Steuer plaßgreift, Dagegen von Stärke, Stärfemehl, Stärke— 
gummi und Syrup der 1'/,fadhe, und von Zuder und Zuder- 
auflöfungen, ſowie von allen anderen Surrogaten der 2fache 
Betrag der Braufteuer zu erheben if. In Württemberg fol, 
menigftend nah den Wahrnehmungen der Steuervermaltung, 
die Verwendung von Malzfurrogaten bei der Bierbereitung 
nur in ganz untergeordnetem Umfange und bi3 jeßt mehr ver— 
ſuchsweiſe Eingang gefunden haben. Javareismehl wurde in 
den Ietten Jahren befonderd genannt, doch famen auch hievon 
in einem Jahre nicht über 1000 Gentner zur Verſteuerung. 
Ob freilich die bis jet beftehenden Vorſchriften den richtigen 
Anſatz der Surrogatfteuer in allen wirklich vorfommenden Fällen 
in wirkſamer Weife ficher zu ftellen geeignet find, möchte be= 
zweifelt werden Dürfen. 

5) Einen Abzug für Haudbraud gibt e8 bei der Malz- 
fteuer nicht. Die principiellen Borausfegungen find hier mejent- 
lih andere, ald bei der Wirthichaftdabgabe von Wein und 
Obſtmoſt. Durch Die Malzfteuer joll überhaupt jeder Con— 
jument von Bier ohne Ausnahme getroffen werden, während 
Dagegen bei jener Wirthſchafts-Abgabe von vornherein darauf 
verzichtet wird, dasjenige Getränke zur Steuer beizuziehen, das 
anderd ald im Ausſchank verkauft wird. Deshalb muß beim 
Wein und Obftmoft auch dem zunächft fteuerpflichtigen Wirthe 
der gleiche fteuerfreie Genuß für feinen eigenen Bedarf gelaffen 
werden, wie jedem Nichtwirthe, und fteht dagegen andererſeits 
nicht3 entgegen, den Bierbrauer und Bierfchenfen auch mit 
dem eigenen Hausbedarf zur Malzfteuer heranzuziehen. Nun 
läßt allerdings für Norddeutſchland das Reichsgeſetz vom 
31. Mai 1872 wegen Erhebung der Braufteuer nah $. 5. 
die Bereitung von Bier ald Haudtrunf, ohne befondere Brau— 
anlagen, von der Steuerentrichtung frei, wenn Die Bereitung 
lediglich zum eigenen Bedarf in einem Haushalte von nicht 
mehr ald 10 Berfonen über 14 Jahren geſchieht. Es hat 
aber dieſe Beftimmung des Reichsgeſetzes ihre Begründung in 
den eigenthümlichen Verhältniffen der Küftengebiete, deren Be— 
völferung wegen der ungefunden und fchlehten Beichaffenheit 
des Trinkwaſſers in den Niederungen und Marſchen ſchon aus 
Sanitätsrückſichten genöthigt iſt, ein beſonderes Hausgebräue 
zu bereiten, das nicht in den Verkehr kommt und deſſen ge— 


223 


wohnte Steuerbefreiung ohne Härte mit einemmal nicht auf- 
gehoben werden könnte. ine Gefahr des Mißbrauchs befteht 
bier faum, aud wird von Der gejeßlih allgemein ausgeſpro— 
chenen Steuerbefreiung eines ſolchen Haudtrunfed in anderen 
Theilen Norbdeutichlandd, als den Küftengebieten, nur in 
jelteneren Fällen Gebrauch gemadt. In Württemberg liegt zu 
einer ſolchen Steuereremption Fein Bebürfniß vor. Auch in 
dem bayerijchen Malzauffchlags-Gejege ift eine Steuerbefreiung 
weder für einen Hausbrauch, noch für einen Haustrunk vor— 
gejehen worden. Immerhin ift ed etwas anderes, eine einmal 
von lange ber beftehende Steuerbefreiung, auch wenn principielle 
Bedenken Dagegen erhoben werden können, fortbeftehen zu laſſen, 
oder ſolche Steuerereimptionen bei dem Vorhandenſein folcher 
Bedenken neu einzuführen. 

6) Die württembergifhe Malzſteuergeſetzgebung geftattet 
überhaupt einen Steuer-Erlaß oder eine Steuerrüdvergütung 
(Art, 4) nur für die Fälle der Vernichtung oder vollftändigen 
Verderbniß des gefchrotenen Malzed, der Ausfuhr oder der Ver— 
wendung des verfteuerten Biers zur Eſſigbereitung. Die Steuer- 
vergütung bei der Ausfuhr, für welche ein beitimmter Sat 
nicht feftgeftellt ift, melche vielmehr auf Grund befonderer 
Aufnahmen geregelt wird, hat betragen im Jahr 187%/,, 
47,506 fl. 38 fr. und in den früheren Jahren: 


Tabelle XV, 


Vom 1. Juli Steuerüdver: Bom 1. Juli GSteuerrüdver: 
ütung für aus— ütung für aus— 
bis 30, Juni. [Herde —— 


geführtes Bier. || bis 30. Juni. | geführtes Bier. 








i fl. 
1856 57 17685 | 39 
184344 12301 |29 | 185758 20243 | 53 
1844 —45 11123 |52 | 1858-59 21354 | 57 
184546 10181 |51 | 1859-60 23343 | 46 
186061 22025 | 32 

184748 6630 | 58 | 1861-62 25819 | 5 
1862--63 26751 | 48 
186364 27501 | 18 
1864—65 39883 | 9 
| 1865-66 |. 48568 | ı7 

| 1866-67 36909 | 87 

186768 33707 | 51 
186869 49758 | 48 
1869-— 70 46411 | 36 





224 


7) Das Wirthſchaftsabgaben-Geſetz vont 9. Juli 1827 
hatte in Art. 25 der Finanzverwaltung das Necht vorbehalten, 
Akkorde über den Betrag der Malzfteuer auf den Grund flcherer 
Anhaltspunkte abzuſchließen, unter Einrichtungen, Durch welche 
die Abgabe von denjenigen Brauereien, die feine Akkorde haben, 
nicht gefährdet wird. Von diefer Ermächtigung ift jedoch gleich 
von Anfang an nur in einigen feltenen Fällen, gegenüber von 
Eifigfabrifanten, Gebrauch gemacht, ſchon durch ein Königliches 
Rejeript vom 3. December 1843 aber dem fländifhen Aus— 
Ihuß eröffnet worden, daß man der der Verwaltungsbehörde 
nah Art. 25 zuftehenden Befugniß eine weitere Folge nicht 
zu geben beabſichtige. Unter den Gründen für dieſe Ent: 
Ihliefung war namentlich der enthalten, daß die Formen, unter 
welchen die ordentliche Erhebung der Malzfteuer geſchieht, fo 
einfach und wenig beläftigend feien, Daß fie als eine Beſchwerde 
ded Gewerbes faft nicht erfcheinen können. 

Dad Malzfteuer-Gejeg vom 8. April 1856 nimmt auf 
die Zulafjung von Akkorden feine Rückſicht mehr. Allerdings 
bat auch Hier das Neichögejeg vom 31. Mai 1872, megen 
Erhebung der Braufteuer, wieder anjcheinend eine freiere Rich» 
tung, fofern Dafjelbe durch $. 4 Die Verfteuerung nad Ueber— 
einfommen mit der Steuerbehörde unter den von derjelben feit- 
geſetzten Bedingungen durch Entrichtung einer Abfindungsjumme 
auf einen beftimmten Zeitraum zuläßt. Geht man aber auf 
die Motive des Geſetzes zurüd, jo findet man, daß im Gebiete 
der Braufteuergemeinfhaft in Zukunft Wirationen der Brau— 
fteuer insbeſondere nur noch für entfernt gelegene Brauereien 
von geringem Produftiondumfange, im gleichmäßigen Intereſſe 
der Regierung wie der Steuerjchuldigen, zugeftanden werden 
ſollen. Berhältnifje folder Art, wie ſie hienach in Nord» 
deutſchland zunähft Die Voraudfegung für die Steuerfiration 
bilden würden, liegen in Württemberg überhaupt nicht vor. 
Aus Abſchnitt IV. ift zu erjehen geweien, daß in Württem- 
berg im Jahr 18°%/,,, abgejehen von den Brauern von Bier 
zum eigenen Gebraud, 2510 Bierbrauereien im Betrieb flan- 
den, 7,1 auf die Quadratmeile. Während die Privatbrauer, 
wie gezeigt worden iſt, nur in einzelnen Theilen des Landes, 
dann aber je in größerer Anzahl beifammen, ſich finden, ver- 
theilen ſich Die eigentlichen Bierbrauereien über dad ganze Land, 
jo daß in jedem der 31 Umgeldskommiſſariate welche ih finden, 
die wenigften (18) in der Stadt Stuttgart, die meiften (205) 


225 
in dem zugleich die Oberämter Horb und Nagold mit um— 
fafjenden Bezirfe Rottenburg, Gröfere Entfernungen der 
Brauereien von einer Steuerftele, wie fie in Norbdeutichlahd 
vorkommen, find in Württemberg gar nicht denkbar. Abgeſehen 
hievon aber erfcheinen Firationen der Malzfteuer, zumal bei 
dem höheren Abgabenfage in Württemberg, mit diefem Ab- 
gabenfyftem wenig verträglih und ihre nur aus einer von 
längerher beftehenden preußifchen Uebung erklärliche , weitere 
Zulaſſung in Norddeutſchland ſtellt ſich auch dort faft mehr 
als ein nothwendiges Uebel, denn als ein Vorzug der dortigen 
Steuer dar. Auch der bayerifhe Malzauffhlag wird nirgends 
im Wege der Firation oder ded Akkords erhoben. Auch mit 
Siration oder Akkord müßten immerhin einige Gontrolen ver— 
bunden bleiben. Die Gontrolen aber, welche die Malzfteuer 
überhaupt nothwendig macht, find an ſich ſchon jo einfach und 
wenig beläftigend, daß bei einer Erjeßung derfelben durch die 
Firationskontrole faum noch) eine erhebliche Erleichterung erzielt 
werden könnte. 

8) Die mit der Malzfteuer verbundenen Gontrolen be— 
ſchränken fih im Weſentlichen auf Die Uebermahung des Trand- 
ports des Malzed zur Mühle und von berjelben zurüd, zus 
nächſt in der Weife, daß für jede VBerjendung von Malz dur 
den Ortöfteuerbeamten ein von dieſem nach Beendigung Ded 
Transports wieder einzuziehender Begleitſchein auögeftellt wer— 
den muß, Daß ferner ſowohl der Ortöfteuerbeamte ald der ge: 
merbmäßige Brauer hierüber Regifter zu führen haben (Malz- 
fteuergejeß von 1856 Art. 5 ff.). Die eigentliche fteuerliche 
Abfertigung des Malzes, Die Feſtſtellung der fteuerpflichtigen 
Menge, ift dem Müller übertragen, welcher das Schroten be: 
forgt und der nun hierüber ein weiteres Negifter, dad Malz- 
regifter, zu führen, dieſes monatlih abzufähliefen und dem 
Drtöfteuerbeamten als weitere Grundlage für Die Steuerbe: 
rechnung zu übergeben hat (Gejeg Art. 9 und 10). Beſitzt 
der Brauer mit Grlaubniß der höheren Steuerbehörde eine 
Privatihrotmühle oder fonftige Maſchine, auf welcher Malz 
geſchroten werden Tann, fo ſteht dieſe unter Werichluß Des 
Ortäfteuerbeamten und Darf nur in fortgejeßter Anweſenheit 
eined von dem Bezirkföfteueramt aufzuftelenden Aufſehers bes 
nügt werden, welch letzterer gemeinſchaftlich mit dem die Stelle 
ded Müllers vertretenden Malzbrecher die Menge des zu ver- 
fleuernden Malzes feitzuftellen und die N zu be⸗ 

Württemb. Jahrb. 1871. 


x 


226 i 
forgen hat (Gefeg Art. 11). Somohl mährend des Trand- 
portd als in der Mühle unterliegt das Malz jodann noch der 
Gontrole des Steuerperjonald, welches außerdem zur Viſitation 
der Gewerbögelafje der Bierbrauereien, wie 3. B. der Brauftätten, 
Kühlen, Gährkeller (mit Ausſchluß der Kagerkeller), der öffent- 
lichen Mühlen, der Privatichrotmühlen und Schrotmajchinen 
nebft den zugehörigen Räumen berechtigt und verpflichtet ift 
(Gefeg Art. 24). Es wird ſchwerlich behauptet werden können, 
daß durch Diefe Gontrolen irgend wie ftörend in den Betrieb 
de8 Brauerei» oder Mühlengewerbes eingegriffen werde. Einige 
an den Befig von Privatihrotmühlen und namentlih aud 
von Schrotmaſchinen für landwirthſchaftliche Zwecke geknüpft 
gewejene Tätige Bedingungen find auf deshalb entflandene Bes 
ſchwerden im Jahr 1866 zurüdgezogen worden. Die große 
Einfachheit der Gontrolen bei der in Württemberg und Bayern 
beftehenden Befteuerungsart des Malzes find ein Hauptvorzug 
Diejes Befteuerungsigftemd, während die erft an den Akt des 
Bierfiedend anfnüpfende Kefjelfteuer in Baden und im .Eljaß 
mit dem fteuerlihen Derfchluffe der Feuerungen, der Brauge- 
fälle und. der Deflarationspfliht für jeden Bierfud und aud 
die bei den Einmaiſchungen angelegte norddeutfhe Braufteuer 
mit den Ginmaijchungsdeflarationen und den Gontrolen des 
Braulofald und Brauprocefjes dad Brauereigewerbe mehrfach 
befäftigt. Zwar ließe fih von dem fteuerlihen Standpunfte 
aus der Einwand erheben, daß die Ueberlafjung der wichtigen 
Funktion der Feftftellung der fteuerpfliägtigen Malzmenge an 
die Müller, wenn auch unter einiger, alfo zunächft die letzteren 
treffenden Gontrole des Steuerperjonals, ein DBertrauen in bie 
Gewifienhaftigkeit dieſer Gewerbtreibenden zeige, welches die— 
jelben wohl nicht überall rechtfertigen dürften. Auf 2734 
Öffentliche Bierbrauereien im Jahr 1842—43 kamen 1921 
Öffentlihe Mühlen; 1870—71 war das Verhältniß der in 
Betrieb ftehenden Brauereien zu den Mühlen — 2510: 2119. 
Bis auf einen gewiflen Grad ift auch jener Einwand als be- 
gründet anzuerkennen. Doch Hat er feit Einführung der Be— 
fteuerung nach dem Gewichte, welche das Cingreifen des Steuer= 
perfonals felbft in weit größerem Umfange ermöglicht. hat, 
erheblih an Bedeutung verloren, und verliert weiter fortgejegt 
an Boden mit der ftetigen Vermehrung der unter ftändiger 
fteuerlicher Aufficht ftehenden Privatſchrotmühlen, deren Zahl 
feit 1856 von 74 auf 231 geftiegen if. Der in Bayern 


227 


neuerdingd eingeführte und erprobte mechaniſche Gontroleapparat 
von Bolzang-Riedinger u. a,, der auch für das Gewicht ſoll 
eingerichtet werden können, hat bis jeht in Württemberg noch 
feinen Eingang gefunden. 

9) Die Malzfteuer ift verfallen, fobald das zum Schroten 
beftimmte Malz zur Mühle oder das Surrogat in die Brause 
ftatt gebracht if. Die Erhebung erfolgt jedoch auf Die von 
den Umgeldskommiſſären zu machenden Berechnungen der Steuers 
ſchuldigkeit vierteljährlih je von dem unmittelbar voranges 
gangenen Quartal. Auch ift die Abgabe von dem für braunes 
Bier in den beiden Quartalen 1. Oftober bis letzten December 
und 1. Januar bis letzten März gejchrotenen Malz, wenn 
feine bejonderen Anftände vorliegen, auf Verlangen der Steuer: 
pflichtigen ein halbes Jahr länger anzuborgen (Malzſteuergeſetz 
von 1856 Art. 8). Diefelbe Beftimmung findet ih in Dem 
bayeriſchen Malzaufichlag-Gefege vom 16. Mai 1868 Art. 43, 
während das Reichögejeg vom 31. Mai 1872 wegen Erhebung 
der Braufteuer durch die Faſſung des $. 16 eine Kreditirung 
der Steuer überhaupt ausfchlieft, was auch der feitherigen 
Uebung in Preußen entſpricht. Ueber die finanzielle Bedeutung 
der Diefjeitigen Steuerfredite gewährt ed einigen Aufſchluß, 
daß von den Wirthſchaftzabgaben überhaupt am Ende der 
Etats jahre 

186%. 256862 fl. 18 fr. 

18%, . . 314113 fl. 85 kr. 

18%). - . 857798 fl. 52 I. 
1897. 361956 fl. 43 Er. 
im Audftande geblieben. find, Ausftände, Die vorzugsweiſe eben 
Durch die geſetzlich zugelaffene Anborgung der Malzfteuer be— 
gründet find, Wohl find Schon Wünſche auf Gewährung einer 
Borgfrift au für das Malz zu Sommerbier laut geworben. 
Dem widerfpräche aber die Wahrnehmung, daß das Kapital 
jetzt raſch umgefeßt wird und die monatliche Bezahlung Des 
Brauerd nicht felten ift, jo daß es fich weit eher darum 
handeln könnte, die Borgfrift au für das im Winter gebraute 
Bier zu beſchränken. 

10) Die MUebergangdfteuer von dem nah Württemberg 
eingeführten gejchrotenen Malz zolvereindländifcher Herkunft 
bat nad) dem Geſetz von 1856 22 Kreuzer vom Simri bes 
tragen und ift dann vom 1. Juli 1868 an auf 24,2 Kreuzer, 
som 1. Juli 1871 an auf 26,4 Kreuzer erhöht morben. 


225 


Die Uebergangdfteuer von vereindländifhem Dier war zuerft 
und jhon vor dem Abſchluß des Zoflvereind-Vertrags auf 
3 fl. vom Eimer Braunbier und 2 fl, vom Eimer Weißbier 
beftimmt, hat aber vom 1. Juli 1868 an gleichfall® einen 
Zuſchlag von 10°/,, dagegen einen weiteren Zufchlag im Jahr 
1871 nicht erhalten. Eine Uebergangsfteuer von gefhrotenem 
Malz ift nur in feltenen Ausnahmefällen anzufeßen. Die 
nachftehenden Erträge der Uebergangdfteuer verftehen ſich daher 
faft ausfchlieglih von den Einfuhren vereindländifchen Bierd. 


Tabelle XVI. 





Uebergangjteuer 
von zollvereins⸗ 
ländiſchem Bier 


| ebergangsſteuer | 
Vom 1. Juli von zoffvereing: 


bis 30. Juni. 


' Bom 1. Juli 


ländifhem Bier | bis 30. Juni. 


| 

und Malz. | und Malz. 

fl. tr. || tr. 
1842 - 43 5039 | 1856-57 3Eg1 24 
184344 15 48 1857-58 11402 | 14 
184445 9454 8 | 1858-59 930 | 5 
184546 7513 | 51 | 185960 10603 | 38 
184647 6681 8| 1860-61 10953 | 49 
1847 —48 5389 — | 1861-62 14956 | 9 
1848 _49 5777 | 10 1862-63 18551 | 42 
1849 —50 5690 3 | 1863—64 16349 | 10 
185051 6975 | 41 | 1864-65 1675 |ı1 
1851--52 8219 12 | 1865-66 2584 | 3 
1852-53 7626 |58 | 1866-67 21642 | 52 
1853—54 5531 9 1867-68 15192 | 55 
1854— 55 6218 |15 | 1868—69 12406 | 19 
185556 6545 | 20 || 1869--70 14728 | 17 


Don 1870—71 mar der Ertrag der Vebergangsfteuer 
12538 fl. 39 fr. 

Ein Mebergangdfteuerfaß von 3 fl. für den Eimer Braune 
bier und von 2 fl. für den Eimer Weißbier neben einer 
Malzfteuer von 24 Kreuzer auf dad Simri Trodenmalz würde 
einem Malzerfordernig von 7'/, Simri auf den Eimer Braun 
bier und von 5 Simri auf den Eimer Weißbier eutiprechen, 
während man nah dem im Cingang dieſes Abſchnittes Be— 
merften ſchon früher auf den Eimer Braunbier höchftens 
6 Simri, auf den Eimer Weifbier höchſtens 31/, Simri 
Trodenmalz glaubte rechnen zu dürfen und ſeitdem gelernt 
hat, mit einer noch geringeren Malzmenge auszufommen, In 


229 


der Erfenntnig des hienach beftehenden Mißverhältnifjes zwis 
ihen dem Satze der inneren Steuer vom Malz und dem der 
Uebergangsfteuer vom vereindländifchen Bier hat man im 
Jahr 1871 es unterlafien, den vom 1. Juli an beim Malz 
eintretenden weiteren Steuerzufählag in gleicher Weife auch auf 
die Uebergangdfteuer zu legen; darnach ift jeßt auch bei Um— 
rechnung auf dad Gewicht und das metrifche Flüſſigkeitsmaaß 
verfahren worden. Die jeit dem 1. Januar 1872 eingeführte 
Hebergangäfteuer beträgt vom 

gejehrotenen Darrmalz h fl. 5 fr. per Gentner, 

vom Braunbier 1 fl. 6 Er. per Hektoliter, 

vom Weißbier 44 fr. ; 

Auch nah dieſen Zahlen würde 1 Gentner (= 4, Simri 
zu 23 Pf.) Darrmalz erſt 1,89 Heftoliter (0,64 Eimer) 
Braunbier und 2,84 Heftoliter (0,95 Eimer) Weißbier geben 
folfen, würden alſo auf den Eimer Braunbier noch 6*/, Simri, 
auf den Eimer Weifbier noch 4'/, Simri Malz gerechnet fein. 
Es jcheint dies etwas hoch und ift Daher der Uebergangsſteuer⸗ 
fa nur infofern zu rechtfertigen, ald angenommen werden 
kann, daß das eingeführte Bier ſtärker, malzreicher ift, als, 
nad dem Durchſchnitt, dad im Inlande gebraute und hier zur 
Eonfumtion gelangende Getränfe, 

Auch Die Vebergangäfteuern der anderen Vereinsſtaaten 
ſcheinen nah ähnlichen Nüdjichten etwas höher bemeſſen. 

An Uebergangsfteuer von einem Zollvereindftaat zum an 
dern follen vom Bier nad dem Zollvereindvertrag vom 8. Juli 
1867 Art. 5 3. II. $. 2. lit. b. keinenfalls mehr ala 1"), Thlr. 
von der preußifchen Ohm (= 1,37 Heftoliter) erhoben werden. 
Mit dieſer Beftimmung fteht der mürttembergifche Steuerſatz 
von 1 fl. 6 fr. per Hektoliter Braunbier nicht im Widerftreit, 
Auch ift derfelbe niedriger ald die Uebergangdfteuer in Bayern 
mit 1 fl. 27°), Er. und in Baden mit 1 fl. 181/, fr. (11 Er. 
von 15 Liter), dagegen höher ald die Uebergangsſteuer der 
Norddeutſchen Steuergemeinfhaft von 26", fr. vom Gentner 
(bei einem fpecifiichen Gewichte des Biers von beiläufig 
1 = 52'/, fr. von 2 Gentner oder 1 Heftoliter), und höher 
ald Die Uebergangäfteuer der KHohenzollernfchen Lande von 
41 fr. per Hektoliter Braunbier und von 27 Er, per Hekto— 
liter Weißbier. 

11) An die Mittheilungen über die Steuerrüdvergütung 
und über die Lebergangöfteuer ſchließen ſich weiter an bie 


230 


Nachrichten über die Ausfuhren und Einfuhren von Bier, 
weldhe alsdann das Material zu einer Berechnung ded DBier- 
verbraudhs im Lande vollends ergänzen. 

















Tabelle XVII. 
Dom : Dom f ; 
B — B 2 = 
1. Juli bis Vier a er Me Mai 
Ausfuhren, 30. Juni. Einfuhren. |Augfuhren. 


30. Juni. Einfuhren. 









Eimer. 


1844-45 | 3200 3164 | 11524 
1845—46 | 2575 3193 11925 
1846—47 | 2178 3570 12843 
1847—48 | 1817 8822 11267 
1848-49 | 1945 5058 16267 
1849—50 | 1886 6309 14152 
1850 — 51 2314 5506 15612 
1851-52 | 2773 5667 20567 
1852—53 | 2577 8674 23203 
1853—54 | 1882 7202 18954 
1854-55 | 2103 5113 18619 
1855—56 | 2206 3913 19954 


1856-57 | 3257 10960 4918 18946 


Im Jahr 1870— 71 find eingeführt worden 3749 Eimer, 
audgeführt 19684 Eimer. Bei der Einfuhr find Hauptjädh- 
lich betheiligt Bayern und Hohenzollern. Neben den Ein 
fuhren aus Zollvereindländern find noch die Einfuhren aus 
dem nicht zum Zollverein gehörenden Auslande zu erwähnen, 
die übrigens relativ ganz unerheblich find: 1000—1200 Etr, 
Die Ausfuhr ging vorzugsmeife nah Baden ımd Hohenzollern. 
Neben der Bierausfuhr Hat Württemberg auch eine Malzaus- 
fuhr, z. B. 1870—71 von 53774 Gimtt, 

Das eigene Bier-Erzeugniß ded Landes ift von Mährlen 
in der Beilage zu den Handeldöfammer-Berihten von 1865 
&. 42 unter Zugrundlegung eined Malzverbrauchs von durd- 
ſchnittlich 5 Simri per Eimer, Braunbier und Weißbier in 
einander gerechnet, berechnet 

im Durchſchnitt von 18*°/,, auf 419217 Eimer 

185%,5 u 433149 „ 

18% /,, u 657442 „ 
Dazu nun den in gleiher Weiſe berechneten Durchſchnitt 
von 18°°%/,, mit 922427 Eimer 


231 


und auf die gleichen Zeitabjchnitte berechnet bie 
Einfuhren und Ausfuhren 
im Durchſchnitt von 18*),, 2212 Eimer 4898 Eimer. 


18°, 2531 „ 7962 „ 
18%), 4732 „ 14662 „ 
18%), 5595 „ 19893 „ 


fo läßt ſich jeßt der Bierverbrauh im Ganzen und auf den 
KRopf der Bevölkerung in nachftehender Ueberſicht (18) feft- 
ftellen. 


Fabele XVII. 





Durbfchnittliche | Bierverbraud 


Bom 1. Zuli | Bierverbrauch | Bevölkerungsziffer uf den Kopf 
nach den in bie 














bis 30, Juni. | im Ganzen. Periode fallenden ber 
Zählungen. Bevölferung. 
—— —— Eimer, — — ter. 
1845 —52 416531 1734858 70,56 
1852—58 427718 1701492 73,50 
1858— 65 647512 1719978 101,72 
1865 — 71 908129 1781736 149,94 


| 
12) Mandhe der in dem Borftehenden enthaltenen An 

gaben laſſen ſchon einen Schluß zu auf den Aufſchwung, 
welchen das Brauereigewerbe in Württemberg genommen hat. 
Die anhaltende Steigerung des Ertragd der Malzfteuer bei 
im Grunde Doch wenig veränderten Steuerjägen, die fortges 
feste Zunahme alfo ded Verbrauchs und zwar an dem im 
Lande erzeugten Bier jelbft, Die Vermehrung der Zahl ber 
einen rationelleren Betrieb voraudjegenden Privatihrotmühlen, 
die ftärfere Ausfuhr, dad alles find Anzeichen eined günftigen 
Standes des Gewerbes. in weiteres Merkzeichen ift Die 
fteigende Verwendung der Dampfkraft in der Bierbrauerei, 
Im Jahr 1851 waren 3 Dampfkeſſel im Gange. Dampf 
motoren mit getrennten Kefjelanlagen wurden verwendet 

1858 11 mit 51 Pferbefräften, 

1868 26 mit 129 Pferbefräften. 
Daneben finden fih 1868 2 Schrotmühlen mit 11 Pferde— 
fräften und 1 Locomobil mit 6 Pferdekräften. Berüdjichtigt 
man weiter, dab nah dem in Abſchnitt IV. Bemerkten bie 


232 


Zahl der im Betrieb ftehenden ſtändigen Brauereien nur wenig 
fih verändert, relativ, im Verhältniß zur Bevölkerung, foger 
fih vermindert bat, jo deutet dieſes auf einen allmählig ſich 
vollziehenden Uebergang zum Grofbetrieb bin, der an ſich in 
der allgemeinen wirthichaftlichen Entwidlung begründet ift, zu> 
gleih aber auch durch die Bigenthümlichkeit der auf den Roh— 
ftoff gelegten Steuer begünftigt wird, indem dieſelbe den letz— 
teren vertheuert und damit zu einer möglihft ausgiebigen. 
techniſchen Ausnügung des Rohſtoffs veranlaft, was beim: 
Großbetrieb eher möglich iſt, als in kleineren Wirthſchaften. 
Auf die einzelne Brauerei kommt, je nachdem man die ſoge— 
nannten Privatbrauer, diejenigen, welche nur für ihren eigenen 
Bedarf brauen, mit berückſichtigt (a) oder nicht (b), an Steuer 
vom Malz: 
a. Ze SE 
1854—59 . 1393 fl. 372,6 fl. 
1859—64 . 195,6 fl. 563,8 fl. 
1864—69 . 280,0 fl. 802,0 fl. 
1870—71 . 289,8 fl. 811,2 fl. 


Auh Hier, wie oben in Abſchnitt V. bei Berechnung des 
durchſchnittlichen Steuerbetrags von Wein und Obftmoft bei 
den Abſtichswirthen, liegt die Wahrheit in der Mitte zwijchen 
beiden Zahlenreihen, ohne daß es möglich wäre, bei der gegen- 
wärtigen Cinrichtung der Abgabenftatiftit genau zu ermitteln, 
wie viel Steuer im Durchſchnitt auf eine gewerblide 
Brauerei füllt. Deutlicher fällt die Entwicklung zum Groß— 
betrieb jedenfall3 in die Augen, wenn man z.B. den Steuer- 
Ertrag des Kameralamtöbezirts Stuttgart mit 220548 fl. 17 fr. 
und die nur 18 Brauereien des Umgeldskommiſſariats Stutt= 
gart mit 13 Privatjchrotmühlen neben einander ftellt. Haben 
zu jenem Ertrag nun auch die 13 Brauereien des unter Dem 
Eommifjariat Sindelfingen ftehenden Oberamtöbezirt3 Stuttgart 
noch mit beigetragen, fo geht doch die Hauptjache auf Rechnung 
der Stadt Stuttgart, deren größere Brauereien mit rationelem 
Betrieb in der Ausdehnung begriffen ſind. 


Nah dem Bisherigen hat Württemberg an der Malz⸗ 
ſteuer eine Abgabe, die mit verhältnißmäßig geringen Controlen 
bei einem mäßigen Satze einen fortgeſetzt ſteigenden Ertrag 
abwirft und der zunächſt durch die allgemein wirthſchaftlichen 
Verhältniſſe bedingten Entwicklung des Gewerbes der Bier— 


233 


brauerei und deſſen Uebergang zum Großbetrieb nit nur 
nicht im Wege ſteht, jondern cher förderlih if. Die gegen 
Diefe Steuer noch beftehenden Beſchwerden, hauptſächlich gegen 
die Höhe ded Steuerfaged gerichtet, geben vorzugsweiſe von 
Brauereien mittlerer Größe aus, denen ed an fih und aus 
allgemsinen Gründen ſchwer wird, gegen die Conkurrenz der 
großen Betriebe aufzufommen. Die Steuer ift dabei wohl 
nicht Der einzige, vieleicht auch nicht einmal der hauptſachlichſte 
Beſchwerdegrund. 

In Deutſchland beſtehen zur Zeit dreierlei Syſteme der 
Beſteuerung des Bierverbrauchs. Baden und Elſaß-Lothringen 
haben die Keſſelſteuer, bei welcher Die Steuer vor jedem Bier— 
ſud von dem Rauminhalte des zur Bierbereitung verwendeten 
Braugefäſſes angeſetzt wird, in Baden mit 7 Kreuzern für 15 Liter, 
in Elfaß-Lothringen mit 2 Fres. 40 Gent. für das SHeftoliter 
ftarfen und 60 Gent. für dad Hektoliter Dünnbier. Heſſen, 
welches jeither Die Keffeljteuer hatte, unterliegt vom 1. Januar 
1873 an wie die Staaten der älteren Bierfteuer-Gemeinjhaft, 
Preußen, Königreich Sachſen, die Thüringiihen Staaten, Braun 
ſchweig, Oldenburg, dann auch Medlenburg u. f. mw. ver 
Braufteuer nach dem Neichögefeße vom 31. Mai 1872, wor 
nah von den zur Bereitung von Bier verwendeten Stoffen 
vor deren Einmaiſchung Die Steuer angejegt wird, und zwar 
insbejondere vom Malzſchrot mit 20 Sgr. vom Gentner. 
Bayern (ohne die Pfalz) und Württemberg endlich befteuern 
dad Malz vor der Schrotung, Bayern mit 2 fl. 20 fr. vom 
Hektoliter, Württemberg mit 2 fl. 5 fr. vom Eentner, 

Ueber die Kefjelfteuer in Baden und Elſaß-Lothringen 
geben Hod, die Finanzverwaltung Frankreichs, ©. 375, und 
Regenauer, der Staatshaushalt des Großherzogthums Baden, 
©. 462, weitere Auskunft. Die Braufteuer der Norddeutjchen 
Staaten wird näher erläutert und vertheidigt in den Motiven 
zu dem neuen Neichögefege von 1872. Der Apologet des 
baieriſchen Malzaufichlags ift namentlih May in der Grläutes 
zung des Gejeßed über den Malzaufihlag vom 16. Mai 1868 
Erlangen 1870. 

Was für und wider die württembergifhe Modalität der 
Malzbefteuerung vor der Schrotung, aber auf Grund des 
Gewichts anzuführen ift, jol das Vorſtehende zeigen. Wir 
ſchließen dieſen Abſchnitt, indem wir noch, jo weit möglich, 


234 


eine Vergleihung der finanzieller Ergebnifje der verfchiedenen 
Syſteme in folgenden Zahlen geben: 
Pro Kopf der Bevölkerung bringt ein 
Die Bierfteuer in Baden . „ 41,9 fr. (1870) 
die Braufteuer und Uebergangs- 
abgabe von Bier in Nord= 
deutſchland 3 Sgr. 3,36 Pf. 
1 er 11,5 fr. (Reichshaushalts⸗ 
| | etat f. 1873) 
der bayerifhe Malzaufichlag im 
techtörheinifchen Baiern . . 2fl. 24 kr. (nah May ©.51) 
die württembergijhe Malzfteuer 1fl. 8 fr. (1870—71). 
Die beiden legten Ziffern find die Brutto-Erträgniffe, 
bei Württemberg ohne Berüdfihtigung des Branntweinmalzes 
und der Uebergangöfteuer. 


VII. 


Die Beſteuerung ded Branntweinverbrauchs in Württem- 
berg hat faft mehr ein Hiftorifches, ald ein unmittelbar prak— 
tiſches Intereſſe. Trog der in Abſchnitt IV. erwähnten großen 
Zahl von Branntweindrennern hat die Abgabe nie einen ers 
heblihen Ertrag abgeworfen. Die eine Reihe von Jahren 
hindurch verfuchte Durchführung eined rationellen Beſteuerungs— 
ſyſtems in Annäherung an die in den Norddeutſchen Staaten 
bewährten Grundſätze foheiterte an der im Wefentlichen nicht 
zu ändernden, in anderen Verhältniſſen begründeten wenig 
rationellen Betriebsweiſe der größeren Mehrzahl der mwürttem- 
bergifchen Brenner. Was jegt von Branntweinfteuer noch bes 
fteht, ift eine mäßig hohe Abgabe vom Kleinverfauf, dann 
eine mehr zur Vereinfachung der Eontrole der Bierfteuer, als 
aus inneren Gründen beibehaltene Steuer yon dem zur Brannt- 
weinbereitung verwendeten Malz, envlich eine niedrige Ueber» 
gangäfteuer von dem aus andern Zollvereindländern eingehenden 
Branntwein, Sprit u. f. w, — Abgaben, die unter ſich wenig 
joftematifhen Zufammenhang zu haben feinen und nur vers 
ftändlih find, wenn man die wirthſchaftlichen Verhältniffe des 
Landes überhaupt, dann den Zufammenhang mit den übrigen 
MWirthichafts- Abgaben und den gefhichtlihen Verlauf der Sache 
näher ind Auge faßt und verfolgt. 

Es ift oben angegeben worden, daß zur Zeit der Be- 


235 


gründung neuer verfafjungsmäßiger Zuftände in Württemberg 
der Branntweinverbrauch theild durch eine Fabrikationsabgabe, 
Dad jogenannte Halbthalergeld, Sudgeld von 3 Kreuzer für 
die Maaß, theils Durch das Umgeld und die Accije von zufammen 
15/0 des Ausſchank-Erlöſes getroffen war, und daß Darauf 
im Jahr 1821 der Verſuch einer Befteuerung der Brannt- 
weinproducenten und Branntweinſchenken auf dem Wege ber 
Umlage gefolgt if. Das MWirthichaftd-Abgaben-Gefeg vom 
9. Juli 1827 Hat fodann die Babrifationd-Abgabe und Die 
Ausſchanks-Abgabe ald bejondere Abgaben wieder bergeftellt. 
Die erflere folte 5 fl. vom Eimer, ohne Unterſcheidung ber 
Stärfegrade, und bei demjenigen Branntwein, zu weldhen Malz 
genommen wird, neben der Malzfteuer 1 fl. 48 Er. vom Eimer 
betragen. Landwirthe und Privaten (im Gegenjag zu gewerbs—⸗ 
mäßigen Brennern) waren, abgejehen von der Malzſteuer, von 
der Steuer frei, wenn fie ihre auf eigenen, gepadteten und 
Bejoldungsgütern erzeugten Früchte, ſowie die eigene Weinhefe, 
Treber, Bejoldungsfrücte u. |. w. zum Haudbraud oder zum 
Verkauf nah der Eichmaaß, ferner wenn fie erfaufte Früchte 
blo8 zum eigenen Gebrauch brannten oder um Lohn brennen 
ließen. Die Beftjegung der Fabrikations-Abgabe erfolgte faktiſch 
durchgängig im Wege der Schägung (Patentirung). — Die 
Ausihanksabgabe war, mit Einfluß der Accife, auf 15 lo 
feftgejegt und gleichfalls im Wege des Akkords zu erheben. 
Daneben unterlag der Verkauf im Großen, bis zu der durch 
das Geſetz vom 22. Juli 1836 Art. Aa. erfolgten Aufhebung 
Diejer Abgabe der im Acciſegeſetz vom 18. Juli 1824 bes 
gründeten, getrennt von den Wirthſchaftsabgaben beftehenden 
Verkaufsacciſe von 2 fr. von 1 fl. Erlös (31/80/0). — Endlich 
war von dem aud anderen Zollvereindftaaten eingehenden Brannts 
wein, gleichfalls ohne Unterſchied der Stärkegrade, ſeit 1842, 
entfprechend der Fabrikationsabgabe, eine Uebergangäfteuer von 
5 fl. vom Eimer anzujegen. 

Die finanziellen Ergebniffe diefer Abgabe find in Kürze 
folgende: Bon 1823— 42 hat ſich die Fabrikationsſteuer lang⸗ 
fam von 17000 fl. auf 23800 fl., die Ausfchanksabgabe von 
36000 fl. allmählig auf 55600 fl. gehoben. Die Refultate 
von 1842 bis 1852 lohnt es fih im Einzelnen mitzutheilen. 


236. 


Tabelle XIX. 





Branntmwein- 
Bom 1. Juli an 


bis 30. Juni. Babeiationd — Bubrifations- | Mebergangs: | Ausichante: 
fteuer. fteuer. — 


1842 - 48 —— 24018 19649 68867 

1843-44 | 26283 15 27127 36 71041 10 
1844—45 | 31303 | 16 | 39765 | 51 81370 | 54 
1845 — 46 29585 | 12 | 42478 | 48 83240 | 54 


1846 - 47 21915 | 26 | 45609 | 21 85381 | 47 

1847 —48 22411 | 50 | 21597 | 38 86217 | 43 

1848—49 20006 | 52 | 21527 | 38 74839 | 41 

1849—50 18406 | 13 | 18960 | 22 62239 | 45 

.1850 — 51 17451 | 42 | 19902 | 26 58905 | 50 

1851—52 15427 | 34 | 24295 | 32 58216 | 50 
I 


Es haben ferner betragen: 


im Jahr die Einfuhren die Ausfuhren 
1844—45 8206 Eimer 410 Eimer 
1845 — 46 8923 319 Pr 
1846—47 9108 517 ; 
1847 —48 4256 4 146 
1848—49 4391 „ 177. 
1849 —50 3818  „ 194 , 
1850—51 4014 „ % „ 


1851 —52 4819 . 408 m 


Baflen wir die gewonnenen Eindrüde kurz zuſammen: 

Die Fabrikationäfteuer von 1844—45 an, wo fle den 
höchſten Betrag erreicht bat, von Jahr zu Jahr, mit einer 
Ausnahme, nur theilmeife in Folge des Auftretens der Kars 
toffelfrantheit (1845), finfend, die Uebergangäfteuer, mie Die 
Einfuhren, ohne einen regelmäßigen Zug, abmwechjelnd bald 
fteigend, bald fallend, Die Ausſchanksabgabe endlich bis 1847 
auf 1848 anwachſend, dann abnehmend bis fie 1851—52 
denfelben Betrag wieder erreicht hat, den fle 1842—43 ab— 
geworfen hatte; — neben dieſen unbefriedigenden finanziellen 
GErgebnifjen, während der Staatshaushalt jeit 1847—48 mit 
einem Deficit zu kämpfen hatte, ſodann weſentliche Mängel in 
den principielen Grundlagen der Steuer: Die Befreiung der 
Landmwirthe und Privaten von der Babrifationdabgabe, faktiſch 


937 


ein Privilegium der größeren Grundbeflger gegenüber von ges 
werbömäßigen Brennereien und hierin ein mejentliched Kinder 
niß zu Entwicklung der legteren, darum auch faft feine Aus- 
fuhr, ferner die Feſtſtellung der Babrifationd-Abgabe und der 
Uebergangäfteuer ohne Rüdjicht auf die Stärkegrade des Brannt— 
weind, die Ungleichheit in der Befteuerung ded mit und des 
ohne Malzzujag bereiteten Branntweins zu Gunſten ded erfteren, 
fofern flatt Des bei dem Steuerfag von 1 fl. 48 fr. anges 
nommenen Zujaged von 8 Simri Malz auf den Eimer höch— 
ftend 5 Simri wirklich verwendet wurden, endlih die Ge— 
ftattung des Akkords, der Patentiſirung, für die Babrifationd- 
und die Ausſchantsabgebe, während doch jede ſichere Grund— 
lage für die Bemeſſung der averſtonellen Steuerſchuldigkeit 
fehlte; — alle dieſe Momente haben zuſammengewirkt, um 
zu einer weſentlich veränderten Beſteuerung des Branntwein- 
verbrauch im Jahr 1852 den Anfloß zu geben. — 

Nah dem Vorgang von Preußen und im Hinblick auf 
die Erfahrungen indbefondere in Rheinpreußen und Heflen, wo 
bei diefem Steuerjgftem au in Eleineren Wirthichaften Brannt- 
weinbrennerei noch ald Nebengewerbe betrieben wurde, ent— 
ſchloß man fih zur Einführung der Maifhraumbefteuerung 
durch Das Geſetz vom 19. September 1852, unter Beibes 
haltung übrigens einer nah allgemeinen Anhaltöpunften zu 
bemefjenden SKleinverfaufd-Abgabe. Der Haufirhandel mit ge= 
brannten Wafjern wurde ganz verboten. Bereits verlicehene 
Patente durften nach ihrem Ablauf nicht mehr erneuert werden. 
Zu vergl, die Gewerbeordnung vom 12, Februar 1862 Art. 54, 
Die deutfche Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 $. 56 3.1. 

Die Grundzüge ded neuen Steuerjyftemd waren folgende : 

1) Der Befteuerung unterlag aller Branntwein, welcher 
im Inlande erzeugt wird, ohne Nüdfiht auf die Perjon des 
Brennerd und ohne Unterfchied des Materiald, dad dazu ver- 
wendet wird, fowie aller Branntwein, welder aud dem zum 
Zollverein gehörigen Audlande, demnach unverzoflt, eingeführt 
wird. 

2) Der Betrag der Steuer von 10 fl. 40 fr. vom 
württembergifchen Eimer zu 50% Tralles war an fih erheblich 
niedriger, auch mit SHinzurehnung der Kleinverfaufsabgabe, 
ald die feitherige Steuer von 19—26 fl. vom Eimer (bei 
Berehnung der Ausſchanks-Abgabe von 15°/o des Erlöjes 


238 
zu 14—21 fl.); fle war ferner niedriger als die auf das 
gleihe Quantum berechnete gleiche Abgabe vom Branntwein in 


Preußen mit 23 fl. 24 fr. 
Sachſen EB 
Hannover „ich — 


Großherzogthum Helen „ 11 fl. 16 Er. 

3) In jenem Betrage von 10 fl. 40 fr. per Eimer bei 
der Normalftärfe von 50% Tralles und einer Normaltemperatur 
- von 12,449 NReaumur wurde die Abgabe von dem eingeführten 
zollvereinsländiſchen Branntwein unmittelbar ald Uebergangd- 
fteuer erhoben. Bon dem im Inlande erzeugten Branntwein 
Dagegen erfolgte ihre Erhebung 

bei der Bereitung des Branntweins aus Getreide, Kar- 

toffeln und andern flärfmehlhaltigen Stoffen nah dem 

Rauminhalt der zur Ginmaifhung und Gährung Dienen- 

den Gefälle, mit je 26 Kreuzern für jedes 100 Maas 

Maiſchraum bei jeder Einmaiſchung (Maijhbüttenfteuer) ; 
und bei der Bereitung bed Branntweind aus nicht mehl- 

haltigen Stoffen nah der Menge der hiezu verwendeten 

Materialien (Branntweinmaterialfteuer), und zwar 

mit je 18 Kreuzern für je 100 Maaß eingeftampfte 

Meintrefter, Kernobft, Treſter von Kernobft, Beeren- 

früchte aller Art, und j 

mit je 36 Kreuzern für je 100 Maas Trauben- oder 

Obftwein, Weinhefe oder Steinobft. 

Diefe Steuerfäge beruhen auf der auch anderwärts an- 
genommenen Unterftelung, daß zu Lieferung von 1 Quart 
Branntwein zu 50° ein Maijchraum von 15,625 Quart er- 
forderlich fei und daß man die Materialfteuer zu ?/,, bezieh- 
ungsweiſe des Hauptjagee der Maijhbüttenfteuer zu rechnen 
babe. 

Für andere als die oben bezeichneten Stoffe, welche zur 
Branntwein-Erzeugung noch verwendet werden, ift der Steuer- 
fag nah dem Verhältniß der daraus zu geminnenden Aud« 
beute beſonders beftimmt worden. 

Bevor in der Darlegung der Grundzüge des Steuer» 
joftemd von 1852 meiter gegangen wird, werden am beften 
gleich hier einige ftatiftiiche Ergebniffe vorgetragen. 

Zunächft ift der Brutto-Ertrag der Branntmweinfabrifationd 
fteuer und der Uebergangsfteuer nach dem Gefeg vom 19. Sep= 
tember 1852 aus nachftehender Ueberſicht (Tab. XX.) zu erſehen. 


239 





LP | L8F0L 
sr | 01H 
se | GaıcHl 
GT | gzıal 
98 | FI982l 
gE | GEF86 
GG | 68062 
77 | 86109 
1% | 97699 
8 | 10692 
v4 | 80104 
66 | 16008 
L7 | 90869 
6 | 66194 
68 | 88081 
2 p) 
ana 
Sbuvbaꝛqon 





19, 2298 
TE | S68F2T 
ıF| FELF6L 
07 | 96EH8T 
83 172891 
GP | 860898 
LG | 660191 
gT| 272803 
» | 9092133 
m 028991 
1r | 991071 
96762, 
i "| 20018 
sp | 30088 
a 





wauuv|ng | 








8 | SIT 1 017% 
68 | COOLE |89| 368281 
66 | 06687 81 782091 
OT | 09078 108| 9880GT 
8 | 99978 |ST| 980281 
18 | 288801 |FT | 9G280T 
G | 09686 39 681881 
21 79899 |841| 2LE9FT 
T6 | 98181 85 612851 
16 | 89606 |84| TO8FET 
‚Or | 88688 LE 858901 
| Fe 91831 1 62699 
09 | 064697 ° | LAT | 9IFFE 
95 98833 |9T| 29909 
2 4 2 V 
aonoi “anal 
zjpora3p0yg | UangplDdG 
oqvbavsuouvnaqv8 





* 


oost Unbnn TE 819 C98T e — 


381 u ua ragt a — 
*ᷣB8l “u 898 “ u 
8981 38981 2 
3881 — 1 1881 
1981 u ua 0981 u “u 
0981 z 6981 ⸗ R 
6281 e Br ) gest “ “ 
77 7 
2081 ae 
83817 —*x 
“er “ 7, 7, vos “ 


se tt eur msn, “ 
"8981 ung os 819 ZI8T RING "TOR 
ne RW PUIG GEHT RING "IT 


Es läßt fih ſodann der Roh-Ertrag der Matjchbütten- 


fteuer, nad) den Stoffen, von welchen diefelbe erhoben wurde, 
zerlegt, in der folgenden Tabelle XXI. näher miitheilen. 


upauuuvagq; woa anosbuvbaꝛqon 
qun ↄvbausuouvnaquv 299 bvajagy⸗ onag 


XX ꝛpoqgv 


240 


Tabelle XXI. 





Roh⸗Ertrag Sonſti 
gen er = 
der Maiſch⸗ n Zuder: Bier: Honig: E 
ten. Kartoffeln. l 
büttenſtener denchten artoffeln — en abgin gen. | aBfällen., Melaſſe | Zufammen 


von | 








fl. | l If. 0. Im. || 








z gr T, | au 
fl. tr. fl. tr. fl. 

1855—56 87015 ‚26 22089 30 172431 41| 396 4 16126 16 / 14 |38| 13356 a 106243 
1856-57 | 53797 33, 31860 81 11143| — 352 1 18417 | 1) 8 41) 19722 30 134801 
1857-58 | 57779 4 59825 |40| 296925] 307 |%5| 15589 |-| 10 a 108 || ur 
185859 66178 37, 45249 3 1009 | 49 651 !16| 15127 19 4 18157 14 146377 

} 

| 

| 


9 
1859-60 | 68643 59, 35030 22 Ta a7| 778 8 17807 120) 12 130 | 20622 | 51 | 188139 
1860-61 | 60992 15 17529 40 1097/23] 927 41 1359 | 5) 12 |49| 9673 21 | 103756 
1861—62 | 60392 20, 40697 46 932 | 13) gıs | 8 18982 |34| 17 42 5144|82| 127085 
1862-63 | 69146 17 52960 |35° 810,37] 619 155 | 19542 41| 7 |28| 7248 |57| 150336 
1863—64 | 71288 115| 53067 59 8396| 1| 496 | 8 19109 | 5) 13 18 641332 150784 
1864-65 | 85473 55 21285 48 * 501 14 518 14 18643 | 4 6 |34| 11256 [20 | 137680 


| | 





241 


Moher die Kleine Differenz des Jahres-Ergebnifjes im 
Ganzen pro 1864/65 in Tabelle XXI. gegenüber der Leber- 
fiht XX. herrühren mag, ift aus den dem Verfaſſer zugäng- 
lihen Papieren nicht erfichtlih zu machen geweſen. Site ift 
zu unbedeutend, um deshalb weitere Unterfuchungen anzuftellen. 
Aus Tabelle XX. ergibt ih, mit der einen Ausnahme nad 
dem reichen Obftjahre 1860, die vorwiegende Verwendung 
von mehlhaltigen Stoffen, aus Tabelle XXI. fodann Das 
Mebergewicht des Kornbranntweind, Die Verwendung von 
Zuderrüben gebt erheblich zurück, jeit einige hierauf beſonders 
eingerichtet gewejene Fabriken zu einem andern Betrieb über- 
gegangen find. Melaffe brennen namentlih 2 Zuckerfabriken. 
Auch über Die Ergebniffe der Materialfteuer ftehen ähnliche 
fpezielle Ueberfihten zu Gebot; doch muß, bevor ſolche mit- 
getheilt werden, jeßt in der Darlegung der Grundzüge des 
Steuerjsftemd von 1852 fortgefahren werben. 

“ 4) Die Controlen beftanden in dem Erfordernifje genauer 
Nahmeifungen über die Betriebsräume und Betriebögeräth- 
fchaften, in der Eichung und Äußeren Bezeichnung der Iegteren, 
in den vor dem Beginn des Betrieb zu übergebenden, den 
Kalendermonat umfafjenden Betrieböplänen, bei nichtzmehligen 
Stoffen in Verbindung mit der Vorlage von Berzeichnifjen 
über Die Materialvorräthe, in der Feſtſetzung beftimmter Tages- 
zeiten für die Ginmatfhungen und beftimmter Friſten für Das 
Abbrennen der Maifche, endlih in der fortgejegten Beauf- 
fihtigung der Brennereien, auch jo lange der Betrieb ruht, 
Durh das Steuerperfonal. Nur bei der Brennerei nicht— 
mehliger Stoffe war es zugelaffen, einen Theil dieſer Gontrolen 
durch eine Firation der Steuer entbehrlih zu machen, wobei 
ein ununterbrochen fortgehender Brennereibetrieb während einer 
größeren oder Fleineren Anzahl von Tagen innerhalb des 
Kalendermonatd vorausgejegt und der Steuerbetrag nah Maß— 
gabe der zu verwendenden Materialgattung und derjenigen 
Menge diejed Matertald berechnet wurde, "welche während ber 
erklärten Betriebszeit ohne Unterbrehung mit den zum Ge— 
brauche angemeldeten geeichten Deftillirgeräthen nach deren Be— 
triebsfähigkeit auf Branntmwein verarbeitet werden kann. Erft 
nachdem dieß vorausgeſchickt worden -ift, wird die nachitehende 
Tabelle XXII, ganz verftändlich fein. 


" Württemb. Iahrb. 1871. 16 


242 


Tabelle XXII. 























Roh⸗Ertrag im Weg der Controle im Weg der Fixation 
ber Materials: Tee az Summe. 
ſteuer von zu 86 fr. zu 18 fr. zufammen. zu 86 fr. zu 18 fr. | zuſammen. 
—— ——— LTE EEE 
fl. Im. fl. fr. fl. ft. fl. tr. fl. tr. | fl. fr. fl. kr. 





1855 — 56 6114 80 16254 155) 22369 80 218 | @| 9as0 88 11553 |A0| 33923 | 10 
185657 s0ogr |as| aser | 5 sora Ias| asıı 1 me | a 11654 | 3) 20568 | 51 
1857-58 | 11925 80 17696 18 29621 48 15841 10 33323 28 409164 88 78786 21 
1858—59 7254 18 12431 | 7| 19685 || 9383 14 27795 88 37178 52 56864 | 17 
1859 — 60 1980 |46| 4870 58 6351 89 3837 19 12771 | 7| 16608 26 229600 5 
1860-61 | arıss | 5! 16398 82 44186 87 77278 56 37376 |58| 114650 |54| 158837 381 
1861-62 4093 | 9] 3428 | 2| 721 11) 89277 58 5207 | A| 14184 |57| 21666 8 
1862—63 1883 |55| 10835 |19| 12719 14 3264 381 18076 || 21340 56 34060 | 10 
186364 5547 |58| 9286 54 14834 |52) 7a — 21671 IsT| 29115 |37| 43950 | 9 
186465 u Ha, u . lee) 4000818 — — |-| 38101 |20| 37005 | 39 


248 


Es ergibt fich daraus, daß feit 1856—57 der größere 
Theil der Materialfteuer im Wege der Firation zur Erhebung 
gefommen ift. 

5) An Orten, wo dad Bedürfniß des Zwiſchenhandels 
mit dem Auslande ed wünſchenswerth machte, konnten unver— 
fteuerte Niederlagen von Branntwein unter Auffiht der Steuer- 
verwaltung und namentlich unter Verfolgung der Stärfegrade 
geftattet werben. Ä 

6) Die Steuer wurde monatlich berechnet, Die von 
dem Betrieb in einem Monat anfallende Abgabe mußte, wo— 
fern nicht ausnahmsweiſe innerhalb des Betriebsjahrs Borg- 
frift beſonders erteilt worden war, in der erfien Hälfte des 
nächftfolgenden Monats bezahlt werben. 

7) Ein Nachlaß an der Steuer konnte gewährt werden, 

a) wenn die Maiſche einer unangebrodenen Maiſchbütte 
oder Das Material eines unangebrodhenen Materialbehälters 
zur Branntweinbereitung durch Zufall gänzlih unbrauchbar 
wurde, 

b) wenn dur Zufall eine unvermeidliche Unterbrechung 
des Betriebs entftand, . 

- beidemal nah urfundlicher Beitätigung des Sachverhalts durch 
den Ortsſteuerbeamten. 

Eine Rückvergütung zu 37, des Steuerſatzes fand ftatt 
bei der Ausfuhr des verfteuerten Branntweind in Duantitäten 
yon nicht unter 1 Imi, bei der Verwendung von Branntwein 
zur Bereitung von Eſſig, Bleiweiß und Bleizuder, ſowie zu 
chemiſchen und anderen techniſchen Zweden. Die Bedeutung 
der Ießteren Begünftigung zeigt Die Meberfiht Tabelle XXI. 


(Siehe nächſte Seite.) 


244 
Tabelle XXIIL, 


— — —— — — — — — — 





Verwendung 
von Branntwein 


zu techniſchen 
Zwecken. 


Vom 1. Juli bis 80 Juni. Steuerrüdvergütung. 





J 


8) Neben der Fabrikations-Abgabe von dem im Irland 
bereiteten und der Diefelbe ergänzenden Uebergangdfteuer von 
Dem aus anderen Zollvereinsländern eingeführten Branntwein 
behielt das Geſetz vom 19. September 1852 noch die Aus— 
ſchanks⸗Abgabe bei in Form einer ermäßigten firen Gebühr 
von 4 und nah Wegfall der nur noch tranfitorifchen Be— 
flimmung für Die Abgabe der Hauſtrer von 3 Klaſſen mit 
Abftufungen von 2 bis 100 fl., welche jet Abgabe vom 
Branntweinkfleinverfauf genannt wurde. Der Ertrag Diefer 
Abgabe, welche keine weiter eingteifende allgemeine Gontrole 
ded Branntmeinverfehrd nöthig macht, ift unter Fleinen Schwan— 
fungen von 1852—53 auf 1864—65 von 63000 fl. auf 
gegen 70000 fl. geftiegen. — 

9) Die finanziellen Ergebnifje der Abgabe von Brannt- 
wein im Ganzen nach dem Geſetz vom 19. September 1852 
zeigt endlich Die folgende Ueberfiht: Tabelle XXIV. 


245 





GLGLIE 
117188 
LIESSGE 
897616 
LGISFE 
66898% 
6.7696 
676986 
G7788% 
801616 
6666L1 
28891 
*18961 


V 








Boyagzuagg 


gupurg 
gun Buvdgr 





quvaung 
Sbunyvaiaag 


aayunavg 


wgvbgng 


"wfuvg) 


un 









LEOS6E 
188517 
072507 
GC6EFE 
611857 
182865 
180088 
183098 
8008466 
088816 
60961% 
176808 
809985 


Y 





u⸗ꝛtuv 


un 


bvanag ounag 


99 *ᷣ981 
7978981 
89 = 98T 
&9 — 1981 
190981 
096681 
6948481 
84-2481 
299981 
99- 9981 
99- *981 
79 8981 
842481 


ung 08 
gig ng 'T wog 


"AIXX >90 


246 


Man fieht, der Ertrag fteigt und fällt von einem Jahr 
zum andern ohne eine Spur yon Regelmäßigkeit und überbieß 
der Ertrag ift auch in den beiten Jahren nicht groß. Wäh— 
rend die Kleinverfaufsabgabe noch conftantere Verhältniffe aus- 
weist, ift die Maifchbüttenfteuer fortgejegt abhängig vom Aus- 
fall der Ernte an Körnerfrüchten und Kartoffeln, fowie von 
der Höhe der Getreidepreife, mwechjelt vollends der Ertrag der 
Materialfteuer, namentlih je nachdem ein reiches oder armes 
Obſtjahr vorhergegangen ift. Nur die Uebergangäfteuer meist 
ein regelmäftiged Steigen auf, die Folge des fich fteigernden 
Dedarfs zu technifchen Zwecken, beſonders in den Eſſigfabriken, 
die e8 vorziehen, eine gleichmäßigere und billigere Waare von 
außen ber ſich zu verfchaffen. Deshalb‘ entfpricht aber dem 
Steigen des Ertragd der Uebergangsſteuer andererjeitd Die Zu— 
nahme der Ausgabe an Nüdvergütungen und namentlich Die 
unmittelbar nachgewiefene Zunahme der zu technifchen Zwecken 
verwendeten Branntweinmengen. Auch zur Bereitung von 
Liqueuren wird Berliner Sprit unter Zufag von Efjenzen 
verwendet, 

Der abjolut höchſte Ertrag der Branntweinfteuer, alles 
zufammengerechnet, im Jahr 1860—61 mit 348628 fl. netto 
ergab auf den Kopf der Bevölkerung, im Durchſchnitt Der 
Zählungen von 1858 und 1861, von 1705803 Köpfen 
einen Ertrag von 0,25 fl., der, obgleich Der Höchfte, gegen- 
über von dem Ertrag der Branntweinfteuer in den Staaten . 
dee Branntweinfteuergemeinihaft von jebt faft 10 Sgr. pro 
Kopf doch noch erheblich zurücdfteht, gefchmeige davon, daß 
er mit der holländiſchen Branntweinaccife von jet 53 fl. per 
Heftoliter (Gefeg vom 9. April 1869) und, noch bei einem 
Steuerjage von 50 fl. (Geſetz vom 7. Juli 1865), mit einem 
Ertrag von 83,52 fl. auf den Kopf (12645000 fl. auf 
3592416 Einwohner im Jahr 1867) auch nur entfernt eine 
Vergleihung ertrüge. 

Der eine Zwed des Geſetzes vom 19. September 1852, 
aus der Befteuerung ded Branntweind einen höheren finanziellen 
Ertrag dauernd zu erzielen, ift nur unvollfommen erreicht 
worden, | 

Im übrigen hat das Gefeß zwar Die inneren Mängel 
des früheren Steuerſyſtems befeitigt, ift aber felbft zu einer 
Duelle von vielfahen Befchwerden geworden, die, mögen fle 
nun auch nicht nach allen Seiten begründet geweſen fein, mit 


247 


Der längeren Wirkſamkeit des Gefeged an Nachhaltigkeit nichts 
verloren und an Stärfe eher gewonnen haben, und fo fchließ- 
Lich, ald Die Staatskaſſe in den Sechziger Jahren, ftatt unter 
einem Deficit zu leiden, über immer größere Ueberſchüſſe zu 
verfügen in Die Lage gekommen war, die Regierung auch aus 
politifchen Gründen beftimmen mußten, die Steuer fallen zu laſſen. 
Bon Feiner Seite ift beftritten oder verfannt morben, 
daß unter der Herrſchaft des Geſetzes vom 19. September 
1852 die Technik des Branntweinbrennereibetriebd in Würt- 
temberg im Ganzen Fortſchritte gemacht Hat, indem Diejes 
Geſetz zu einer befjeren Ausnuͤtzung des zunächſt befteuerten 
Nohmateriald und zu einer regelmäßigeren Zeiteintheilung ges 
nötbigt, vielfach den Anftoß zu Anfchaffung bejjerer Apparate, 
die von inländijhen Babrifanten bezogen werden fünnen, ges 
geben und eine Reihe von Brennereien mit Dampfbetrieb ins 
Leben gerufen hat. Die 182 Dampfbrennereien, welche in 
Tabelle IV. erwähnt worden find, verdanken wohl zumeift 
der in dem Gefe von 1852 gegebenen Aufmunterung zu 
einem rationellen Betlieb ihre Entſtehung. Von dieſer Seite 
famen denn auch die Beſchwerden gegen das Geſetz nicht her, 
wenn fchon jelbft Diefe beſſer eingerichteten Brennereien nicht 
im Stande waren, auch nur den einheimischen Markt allmählig 
ausſchließlicher für fich zu gewinnen. Wie ſchon der fteigende 
Ertrag der Mebergangdfteuer zeigt, mehrten fi fogar von 
Jahr zu Jahr die Bezüge von vereinsländiſchem Branntmwein 
und die Ausfuhren haben fih gegen früher kaum gehoben. 
Es haben betragen 
im Jahr die Einfuhren die Ausfuhren 
1852 —53 5622 Eimer zu 500 329 Cimer zu 50° 
1853—54 4411 r 410 „ n 
1855455 5 5 367 


1855—56 654 „ 51 „ 2 
1856—57 7183 „ 1268 , : 
1857—58 6414 „ ; 684 „5 ü 
1855-59 5695 „m 658 „ ni 
1859—60 6838 „u 350 „ . 
186061 916 „ z 25 5 ö 
1861—62, 1205 5, u 216 „ e 
1862—638 14176 a 255 5 ; 
1863—64 13659 „ R 350 „ » 
1864—65 13711 ,„ s 376 „ ” 


248 


Feinere Sorten gebrannter Waller werden aus Obſt und 
Beeren (Wachholder⸗, Heidel-, : Brombeeren, Kimbeeren) auf 
dem Schwarzwald und aus Kirjhen am Fuße der Alb er— 
zeugt, Zwetjchgenbranntmwein wird in obftreihen Jahren in 
allen Theilen ded Landes bereitet. Diefen Brennereien juchte 
die Steuerverwaltung von vornherein durch ©eftattung der 
Steuerfiration entgegenzufommen, auch ift fie fortgejeßt bemüht 
geweſen, durch immer größere Grleichterungen in den damit 
noch verbundenen Gontrolen den Verhältniſſen weitere Rechnung 
zu tragen. Doch war fie ſchon hier nicht vermögend, allen 
Beſchwerden vorzubeugen, die dann bei den Kleinen Brennerw 
von mehligen Stoffen eine noch reichere Nahrung fanden. 
Man darf nicht vergefien, daß alle diefe kleineren landwirth— 
ſchaftlichen Brennereien vor Erlafjung des Gejeßed vom 19. Sep= 
tember 1852 einer Babrifationdfteuer überhaupt nicht unter= 
worfen geweſen waren. Sie empfanden daher ſchon die Steuer 
an fih als eine neue Laſt, die ihnen aufgelegt blieb und von 
ihnen nicht auf Andere übergewälzt werden konnte, weil fte 
den in ihren Brennereien erzeugten Branntwein auch in den 
eigenen Haudhaltungen und Wirthfchaften verbrauchten. Noch 
mehr aber mußten ſie ſich durch Die mit der Steuer verbun— 
denen Gontrolen bejhwert erachten, Wenige Zahlen werden 
dieß erklären. Den höchſten Ertrag hat die Fabrikationsab- 
gabe von Branntwein mit 262593 fl. 45 fr. im Jahr 
1860—61 abgemorfen, in weldem Jahre 13686 Brenner. 
im Betrieb flanden. Unter Zugrundlegung eined Steuerſatzes 
son 10 fl. 40 Er. auf den Eimer lieferten dieſe 13686 Brenner 
im Ganzen 24633 Eimer oder 72421 SHeftoliter , einer alfo 
5,29 Heftoliter im Jahr. Oder geht man zurüd auf Tab. IV., 
fo Haben von 11254 Brennern, melde im Jahr 1863/64 
im Betrieb ftanden, 9163 nur je bis zu 25 fl. an Steuer 
bezahlt, 82,76%, aljo jeder für ſich nicht einmal 6,87 Hekto— 
liter erzeugt, und beträgt das durchſchnittliche Erzeugniß der 
9163 jogar nur je 1,82 Hektoliter. Die Branntweinbrennerei 
ift nun einmal in Württemberg, wo der Grundbeftg jo fehr 
getheilt ift, daß man im Jahr 1857 über 5 Millionen Par— 
zellen, und neben 150000 eigentlichen Landwirthen 180000 
grundbeflgende Nichtlandwirthe hat zählen können, wo ferner 
bei der Dichten Bevölkerung von beiläufig 5000 Einwohnern 
auf die Quadratmeile die Getreide- und Kartoffelpreife höher 
ftehen, an fi weit weniger günftig vorbedingt, ald auf den 


249 


großen Gütern in Norddeutſchland. Wenn ſich gleichwohl fo 
piele Perfonen mit dem Abbrennen bejchäftigen, jo verdient 
dieſes Brennen in der Mehrzahl der Bälle, wie Die obigen 
Zahlen zeigen, kaum den Namen aud nur eined landwirth— 
ſchaftlichen Nebengewerbed. Es geichieht vielmehr vorzugs— 
weiſe, wie ſchon in Abfchnitt IV. gejagt wurde, zur Gewinnung 
der Schlempe ald Viehfutter für die Kleinen Wirthſchaften, 
denen ein foldhes jonft nur fpärlich zu Gebot fteht, oder zur 
Verwerthung von Abfällen; das abgebrannte Erzeugniß bleibt 
im Haufe zu Dedung ded eigenen Bedarf. Auf ſolche Bes 
trieböverhältniffe paßt aber ein Steuerſyſtem nicht, Das auf Die 
Vorausſetzung größerer durchaus rationell eingerichteter An— 
lagen begründet iſt und darauf hin ſeine Anforderungen ſchon 
an dad Brennereilokal und Inventar, an Gähr- und Brennzeit 
ftellen darf; mit einer Steuerjhuldigfeit von nicht einmal je 
25 fl., melden Betrag 82,760), ſämmtlicher Brenner nicht 
zu erreichen vermögen, fteht eine fortgejegte fteuerliche Controle 
nicht mehr in dem richtigen Verhältnifje, ganz abgejehen davon, 
daß das Doch unerhebliche Steueraufbringen im Ganzen von 
15 Kreuzern auf den Kopf der Bevölkerung den deshalb in 
Bewegung gejegten Verwaltungsapparat und die viele Mühe 
nicht lohnt, welche durch das fragliche Steuerſyſtem bedingt 
worden und melde in Wirklichkeit auch die Steuer während 
der ganzen Zeit ihres Beftehend der Negierung und den Stän— 
den verurſacht Hat. 

Auch die Verbrauchsverhältniſſe endlich weijen auf bie 
Unzweckmäßigkeit eined nicht ganz einfachen Steuerſyſtems Hin. 
Im Durchſchnitt der 13 Jahre 1852 —65 find im ande 
jährlid producirt worden 15163 Eimer zu 50°, eingeführt 
worden 8510 und ‚ausgeführt 464 Eimer zu 50°, was einen 
Verbrauch einſchließlich der Verwendung zu techniſchen Zwecken 
ergibt von 23209 Gimer oder 68235 Hektoliter und von 
3,34 Liter zu 50° auf den Kopf bei einer durchſchnittlichen 
Bevölkerung von 1852—64 von 1712597 Köpfen. Der 
Verbrauch in Bayern ift ungefähr der gleiche, der von Preußen 
der dreifache, 

Mas ift über das Branntmeinfteuergefeß von 1852 in 
Württemberg nicht gejprochen und gedruckt worden! Bei jedem 
Zufammentritt der Ständeverfammlung von 1852 bis 1865 
fam man darauf zurüd und find allein an Regierungsvor— 
lagen, Interpellationen, Anträgen, Motionensund Kommiifliond- 


250 


berichten Darüber bis einjchließlih zur Motion Schäffle'3 im 
Januar 1864, wenn wir richtig gezählt haben, 452 boppel- 
fpaltige Seiten in groß Quart nur für Die Kammer der Ab-. 
geordneten gedrucdt worden, find ferner zu Vollziehung und 
Auslegung des 44 Artikel umfaffenden Gefeßed neben der 
Hauptinftruftion von 55 Paragraphen nicht weniger ald 75 
Verfügungen im Laufe der Jahre nöthig geworden, darunter 
Ihon im Jahr 1853 Die erfte, welche „verfchiedene Erleichte- 
rungen im Vollzug“ des Geſetzes bringen ſollte. Das von dem 
Finanzminiſter Herdegen eingebrachte und von Minifter Knapp 
mit wenigen Modififationen wieder vorgelegte Geſetz hatte aller- 
dings den ländlichen Brennereien von vornherein mehrfache 
Erleichterungen im Steuerjaß und in den Gontrolen zugeftehen 
mollen, welche Begünftigungen dann in Folge der an ji 
rationelleren Ausbildung ded gewählten Syſtems durch den 
Einfluß von Moritz Mohl als Berichterftatter der zweiten 
Kammer bei der ftändifchen Berathung bejeitigt worden find. 
Ein im Jahr 1855, unter dem Gindrud der entjtandenen 
Beſchwerden erneuerter Verſuch der Regierung, auf jene Er: 
leichterungen zurückzukommen, fcheiterte an dem Widerſpruch 
der erften Kammer. Wir wollen es dahin geftellt laſſen, ob 
man, wenn man von Anfang an im Gefeß jene Interefjen 
Ihonender behandelt hätte, und wenn ferner Die Steuerver— 
waltung nad Erlaſſung des Geſetzes etwas weniger pedantijch 
und ſchroff aufgetreten wäre, nicht vielleicht beijer zum Ziele 
gekommen fein würde. In Württemberg, wo man bis dahin 
an Steuerauffeher von meiſt ſehr harmloſer und friedlicher 
Erjheinung gemohnt gewejen war, erregte anfänglich jchon der 
Anbli eines mit Ober- und Untergemehr bewaffneten, mili— 
täriſch uniformirten Auffihtsbeamten Verdruß und Aergerniß. 

Fortgeſetzt wiederholte der Abgeordnete Lupberger von 
Landtag zu Landtag feine Klagen gegen die Steuer, ebenjo 
. unermüdlih war der- Abgeorpnete Mohl in deren Vertheidi— 
gung. Am 20. Dezember 1861 trennte ſich von dem leteren, 
dem er bis dahin ald Mitberichterftatter zur Seite geftanden 
war, der ritterfchaftliche Abgeordnete Freiherr von Varnbüler, 
indem er erklärte, daß ed der conftitutionellen Stellung der 
Kammer der Abgeordneten Doch nicht. wohl anftehe, gegen fort- 
geſetzte Beſchwerden des Volks fortdauernd ſich ablehnend zu 
verhalten. Die Motion, in welcher am 30. Januar 1864 
der Abgeordnete Schäffle Die Abänderung der Branntweinbe— 


251 


fteuerung empfahl, fand alddann ſchon die Unterftügung von 
42 Genofjen. Den entjcheidenden Anftoß zu wirklicher Auf- 
hebung des Geſetzes von 1852 aber gab fchlieflih Die Ber 
flimmung in Separatartifel 5. 3. 2, des Zollvereindvertrags 
vom 28. Juni 1864, dem Württemberg am 12. Oftober 
1864 beigetreten ift, die Beſtimmung dahin gehend, daß für 
Branntwein, 'der zur Efjigbereitung verwendet wird, Die Steuer 
nicht mehr rücvergütet werden ſolle. In Folge defjen wäre 
die Eiftgfabrifation in Württemberg, bei Kortdauer der Brannt- 
weinfteuer von 1852, gegenüber von der theild gar nicht, 
theil3 erheblich niedriger befteuerten Gonfurrenz in Bayern, und 
Baden in großen Nachtheil gerathen. Sp wirkte die Rückſicht 
auf Diefen Induſtriezweig jelbit bei Moritz Mohl darauf hin, 
Daß derſelbe dad Geſetz von 1852 und die Fabrikationdfteuer 
von Brannimein preidzugeben erklärte, während allerdings bei 
der Mehrzahl der übrigen Abgeorpneten no mehr andere 
Gründe für die Aufhebung des Gefeged den Ausſchlag ge— 
geben haben und für die Regierung, deren Vertretung um 
jene Zeit an neue Minifter übergegangen war, Die ganze An— 
gelegenheit ein Gegenftand nicht blos wirthichaftlicher, jondern 
zugleih auch politiicher Erwägung geworden war. 

Das neue Geſetz vom 21. Auguft 1865, betreffend die 
Abgabe von dem zur Branntweinbereitung verwendeten Malz 
und Die Abgabe vom Branntweinkleinverfauf, läßt, mie fein 
Titel befagt, Die Kleinverfaufsabgabe fortbeftehen, “mit ber 
Modifikation, daß Die Abgabe überhaupt innerhalb eines 
Rahmens von 2 bi8 100 fl. fol angejeßt werden Dürfen, zu 
Bejeitigung der aus dem Anfage nach den jeitherigen 3 Klafjen 
oft fi ergebenden Unzuträglichkeiten. Das finanzielle Ergebniß 
der Kleinverkaufs-Abgabe ijt bis jegt ein günſtiges; der Ertrag 
fieg auf 87382 fl. 57 fr. und feit 1868—69, wo Der 
Steuerzuſchlag dazu Fam, auf 95500 bis 95900 fl. 

Was die Fabrikationdfteuer anlangt, fo ift Die Negierung 
vor der Wahl geftanden, ob fle, wie der Abgeordnete Schäffle 
vorgeſchlagen Hatte, Den badiſchen Blafenzind einführen, oder 
ob fie auf eine Fabrikationsſteuer vom Branntwein ganz ver- 
zichten, ob fie endlih mit Rüdficht auf Die beftehende Malz- 
fteuer und im Anſchluß an dieſe nah dem Vorgang von 
Bayern nur den mit Malzzufag bereiteten Branntwein noch 
befteuern ſolle. Gegen die Ginführung der badifchen Steuer 
ſprach der Umſtand, daß ſie die Betriebscontrolen nicht ent⸗— 


252 


behrlich machen und überhaupt nur bei ganz niederen Süßen 
ohne Drud und Benadtheiligung inzelner vor den Anderen 
durchzuführen fein würde. Auch bei einer vollftändigen Be— 
feitigung jeder Abgabe vom Branntwein würde man fi ge 
nöthigt gejehen haben, Iediglih mit Rückſicht auf die Malz- 
fteuer den Brennereibetrieb unter fteuerlicher Gontrole zu be= 
laſſen, während man nah Unterwerfung des Brennmalzes 
unter die Malzfteuer keinen Grund mehr Hatte, ſolche anzu— 
ordnen, dem Brennereibetrieb ſomit die gewünſchte Freiheit 
ganz zurüdgeben konnte. Den eigenthümlihen Verhältniſſen 
der württembergifchen Brennerei ſchien das letztere mehr zu 
entiprechen, eine kleine fleuerlihe Belaftung fie weniger em— 
pfindlich zu berühren, als die Kortdauer von befonderen fteuer- 
lichen Gontrolen. Man hat dabei die dur die Erfahrung 
feitvem beftätigte Möglichkeit nicht überjehen, daß die Folge 
eine Beihräntung des Malzzufages bei dem Abtreiben von 
mehligen Stoffen fein werde, Der Malzzufaß auch der rationel 
betriebenen Brennereien bat im Jahr 1870—71 im Durch— 
ſchnitt nur noch 5,22 Simri betragen. Man hat ferner wohl 
erkannt, daß jet von einer Befteuerung der gejamten Brannt- 
weinproduftion nicht mehr Die Rede fei. In beiderlei Hinfiäht 
glaubte man ſich aber bei der Erwägung beruhigen zu Dürfen, 
daß die Steuer eine fehr mäßige ift, daß die Steuerbefreiung 
doch vorwiegend zu Gunften folder Brenner plaßgreift, welche 
nicht gewerbömäßig brennen und melde auch anderwärts er- 
Teichtert find, endlich daß wenigftend Die größeren Brenner 
dur die Kleine Steuer fih nicht beftimmen lafjen werben, 
am Malz zu jparen. — Grünmalz, dad neben dem Darrmalz 
in der Brennerei verwendet wird, wurde anfänglih im Der: 
hältnifje von ’/,, dann im Verhältniß von °/, ded Steuer- 
fage8 von Darrmalz bejteuert. Dem jebigen Steuerfage von 
2 fl. 5 Er. per Gentner Darrmalz entjpricht, bei einem Ge— 
wichte des Simri Grünmalz von 151/, Pfd., der Steuerjag 
von 1 fl. 10 kr. per Gentner (56°/, des Steuerfaged für das 
Darrmalz). Quetſchmaſchinen für Grünmalz waren im Be- 
trieb 1866—67 5, 1870—71 14. Der Ertrag der Malz- 
feuer von Brennmalz war 
vom Darrmalz vom Grünmalz 
1865— 66 24751 fl. 15 Er. 1905 fl. 6 kr. 
1866— 67 13388 fl. 31 Er. 997 fl. 8 Er, 
1867—68 11102 fl. 20 fr. 1667 fl, 29 fr. 


253 


vom Darrmalz vom Grünmalz 

1868—69 16528 fl. 831 fi. 3829 fl. 39 fr. 

1869—70 13294 fl. 9 tr. 2193 fl. 40 fr. 

1870—71 13085 fl. 31 ti. 2579 fl. 57 kr. 

Die Vebergangsfteuer endlih war anfängli durch das 
Binanzgefeg vom 21. Auguft 1865 Art. 3 zu 4 fl. auf den 
Eimer von 50° Tralles beftimmt. Man ift davon audge- 
gängen, daß zwar nad dem durchſchnittlichen Ergebnifje der 
ſteueramtlichen Anfhreibungen vor 1861—64 auf den Eimer 
Branntwein nur 7,58 Simri Mal; fümen und man darnach 
bei einer Malzfteuer von 24 fr. per Simri die Uebergangs: 
fleuer zu 3 fl. 2 Er. zu berechnen hätte, daß aber mindeftend 
1/, der gefamten wirklih verwendeten Malzmenge der Kennt- 
niß der Steuerverwaltung entgangen, auch der eingeführte ver» 
eindländifche Branntwein mit einem ftärferen Malzzuſatz dar⸗ 
‚geftellt fei. Der allgemeine Steuerzufchlag von 10°/, tft darauf, 
vom 1. Juli 1868 an, auch bei der Uebergangsfteuer vom 
Branntwein gemacht worden. Erft mit dem 1. Januar 1872 
ift eine Ermäßigung des Satzes der Uebergangsſteuer vom 
Branntwein, troß der gleichzeitigen Erhöhung der Malzfteuer 
jelbft, entiprechend dem früher gefundenen Verhältniſſe von 
71, Simri auf den Eimer, eingetreten, nachdem man ſich 
Davon überzeugt Hatte, daß die früheren Vorausfeßungen min- 
deftend neuerdings nicht - mehr zutreffen. Die Uebergangs- 
feuer von 1 fl. 12 Er. per Heftoliter ift etwas mehr als 
3 fl. 36 fr. vom Eimer. Das Erträgniß war 

zu 4 fl. zu 4 fl. 24 Er. 

1865—66 59176 fl. 21 fr. 1868—69 71630 fl. 15 fr. 
1866—67 74202 fl. 30 fr. 1869—70 90815 fl. 50 Er. 
1867—68 77621 fl. 31 fr. 1870—71 72107 fl. 41 kr. 


Es haben fodann betragen 
im Jahr die Einfuhren die Ausfuhren 


1865—66 16231 Eimer 533 Eimer 
1866—67 18561 u 5386 „ 
1867 —68 19401 . 617 z 
1868—69 16181 , 588, 
1869—70 20600 „ 64 5 
1870—71 16388 , 1653 „ 


Eine fortgefegte Zunahme der Einfuhr, troß der relativ zu 
hoben Uebergangäfteuer, und ferner auch eine Heine Zunahme 


254 


der Ausfuhr. Eine Berechnung des Verbrauchs ift nicht mehr 
möglih, weil die eigene Produktion ded Landes nicht mehr 
ganz befannt ift. 

Legt man die neueften Uebergangäfteuerfäge zu Grund, 
fo ift das Verhältniß der verſchiedenen in Deutjchland beftehen- 
den Fabrifationzfteuern von Branntwein nach der Höhe ihres 
Betrags folgendes: 

Die norddeutjche — erhebt 
fl. 38! Er. vom Hektoliter zu 500 
Württemberg . . } ; Pi 12. „ 
Bayern rechts des Rheins 2 fl. 33 fr, vom Hekioliter 
Baden bei Branntwein. 1fl. 6fr. „ e 
„rn Wengit . 2fl. — „ i 

In den Hohenzollern'ſchen Landen endlich wird erhoben 
bei einer Stärfe bis zu 65° Tralles eine Steuer von 51 fr. 
bei einer Stärke über 65° Tralled eine Steuer von 1 fl. 42 Er. 


In Elfaß-Lothringen wird vom Branntwein feine Yabri- 
fationdfteuer, nur eine Gonjumtionöfteuer erhoben, über deren 
Ertrag mit der württembergifchen Kleinverfaufdabgabe vergleich- 
bare Notizen nicht vorliegen. 

Auf den Kopf der Bewölferung berechnet, ift bereitd mit 
getheilt worden, daß in den Staaten der Branntweinfteuer- 
gemeinfchaft neueftend (nach dem Etat pro 1873) faft 10 Sgr., 
genau 9 Sgr. 7,97 Pf. Netto:-Ertrag der Branntmweinjteuer 
und der Uebergangdabgabe vom Branntiwein angenommen 
werden. In Baden belief fi Der Ertrag der Branntmein- 
fleuer pro 1870 auf 4,4 fr. pro Kopf. In Württemberg 
find erhoben worden pro 1870—71. 

Malzfteuer 

von Darrmalz . 13085 fl. 31 Er. 
von Brünmal; . 2579 fl. 57 Er. 
Uebergangsfteuer 72107 fl. 41 Er. 
Kleinverfaufdabgabe 95550. fl. 54 Fr. 


zujammen 183324 fl. 3 Er. 


Auf die Bevölkerung von 1798440 Köpfen (Durd- 
ſchnitt 1867—71) umgelegt, macht dieß Brutto 6,1 fr. Er— 
trag der verjchiedenen Abgaben von Branntwein pro Kopf. — 

Wenn ed gelungen fein follte, in dem Vorftehenden zum 
Berftändniffe der gegenwärtigen Befteuerung des Branntweind 


I 


255 


in Württemberg dad Erforderliche beigebraht zu haben, fo 
darf vieleicht daraus zugleih der weitere Schluß abgeleitet 
werben, daß bei den einmal beftehenden und ſchwer zu ändern 
den wirthfchaftlihen Verhältniffen dieſes Landes meder ein 
nochmaliger Verſuch mit der Maifchraumbefteuerung, noch auch 
wohl die Einführung der Fabrikatſteuer räthlich fein würde. 
Es ift bei Berathung des Gefeged über die Einführung einer 
Abgabe von der Branntweinbereitung in den Kohenzollern’- 
chen Landen im Jahr 1868 auch von den gejehgebenven 
Faktoren des Norddeutihen Bundes ausdrücklich anerkannt 
worden, daß bei der gefeßlichen Regelung der Branntweinfteuer 
für die Hohenzollern'ſchen Lande auf die möglichfte Einfachheit 
des Verfahrens bei Feſtſetzung und Erhebung der Steuer und 
auf Vermeidung aller irgend entbehrlichen Gontrole-Mafregeln 
Bedacht genommen werden müſſe. Man Hat fi deßhalb dort 
für eine den oben erwähnten Uebergangsfteuerfägen entjprechende, 
jedoch nah dem Gewerbsumfange abzufchägende, jährlich in 
Paufchbeträgen -feitzufegende Abgabe entſchieden. Was für 
Hohenzollern gilt, findet jeine Anwendung auch auf die Ver— 
Hältnifje in Württemberg. Und hat fi nun hier nah 13jährt- 
gen Erfahrungen megen der in Betracht kommenden Klein— 
wirthſchaften ſchon Die Maifchraumfteuer jo wenig bewährt, 
daß ſie wieder bejeitigt und das bis dahin verfolgte Streben 
nad einer allmähligen Annäherung an das Syſtem der Mehr- 
zahl der deutſchen Staaten und der ſchließlichen Vereinigung 
mit Diefen zu einer gemeinfamen Steuer hat aufgegeben werden 
müffen, jo werden, wie wir und bei näherer ‘Prüfung der 
Verhältniſſe nur mit Widerftrehen überzeugt haben, Die ſchon 
gegen die Maifchraumfteuer fprechenden Gründe in erhöhtem 
Grade noch gegen die Fabrifatfteuer fprechen, welche, um nur 
eined zu erwähnen, neben nambaften Gontrolen zugleih noch 
die Anſchaffung complicirter und darum wohl auch theurer 
Spiritud-Mefapparate nothwendig machen würde, eine Auslage, 
die man auch den größeren mwürttembergifchen Brennern nicht 
wird anbedingen können, wenn man berüdfichtigt, daß ſelbſt 
die 245 größten. Brennereien, melde im Jahr 1863—64 je 
über 100 fl. Steuer bezahlt Haben, im Durchſchnitt doch nur 
je 64,38 Heftoliter Branntwein produeirten. Bei der Fabrifat- 
fleuer wäre, wie auch anderwärts jeßt ausgeſprochen ift, Die 
Branntweinfabritation im Kleinen fortan ein Ding der Un— 
möglichkeit. 


256 


VII. 


Die Wirthſchafts⸗Abgaben erſtreckten ſich früher auch auf 
die Beſteuerung des Eſſig-Verbrauchs. Frucht-Eſſig war mit 
dem gleichen Halbthalergeld wie Bier beſteuert und ſein Aus— 
ſchank unterlag dem Umgeld und der Acciſe. Nah dem 
Mirthichaftd-Abgaben-Gefeg vom 9. Juli 1827 ruht fodann 
auf der Eifigfabrifation zunächft die Malzfteuer, von welcher 
fie erft dur das DBranntweinfteuergefeg vom 19. September 
1852 Art. 42 befreit wurde. Eſſig, der ohne Malz bereitet 
wurde, hatte eine Fabrikationsabgabe von 1 fl. 36 fr. vom 
Eimer zu tragen, die aber ſchon mit dem 1. Juli 1839 auf— 
börte. Endlich beitand eine in AverjalsAnfägen erhobene Aus- 
ſchanks-⸗Abgabe vom Eſſig, welche von 1828 bis zum 31. De- 
zember 1833 15°/, des gejhägten Ertrag, vom 1. Januar 
1834 bis 30. September 1839 131/,%/,, vom 1. Oftober 
1839 bis 30. Juni 1848 10”/, jened Ertrags einbringen 
jollte und durch das Finanzgejeg vom 29. Juli 1849 Art. 9 
rüdwirfend vom 1. Juli 1848 an gleihfall3 aufgehoben wor— 
den if. Der Ertrag dieſer Abgabe war nie ein erheblicher. 
Die Ausſchanks-Abgabe feit 1834—35 hat ihren höchſten 
Ertrag mit 6468 fl. 41 fr. im Jahr 1846—47 erreidt. 

Durch das Branntmeinfteuergefeß vom 19. September 
1852 ift auch die Rüdvergütung der Branntweinfteuer von 
dem zur Ejfigbereitung verwendeten Branntmwein . angeordnet 
worden, Wie jhon im vorigen Abjchnitte angeführt wurde, 
bat der Zollvereindvertrag vom 28. Juni 1864, hauptjächlich 
auf Betreiben der durch Rückſichten auf die rheinifchen Eifig- 
fabrifanten ‚beeinflußten K. Preußifchen Regierung, die fernere 
Gewährung folder Nüdvergütungen ausgeſchloſſen, damit aber 
die Zurüdziehung der Branntweinfteuer in Württemberg und 
die Aufhebung des Gejeßed vom 19. September 1852 vollends 
erwirkt. 

Als es fih dann um die anderweite Sicherung der Malz⸗ 
feuer, nah Wegfall der durch die Branntmeinfteuer bedingt 
gewefenen Gontrolen, gehandelt hat, ift allerdings von Seiten 
der Regierung die Wieder-Einführung der Malzfteuer auch 
für das zur Eſſig- und zur Hefenbereitung beftimmte Malz, 
aus ähnlichen Gründen wie die Beiziehung des Brennmalzes 
zu dieſer Steuer, in Antrag gebracht und von ihr mitgetheilt 
worden, daß 


257 


im Jahr zur Hefefabrifation zur Eſſigfabrikation 
1861 —62 2217 Simri Malz 13647 Simri Mal; 
1862—63 2489 „ R 13696 „ u 
1868—64 3874 5 u 13944 5. „ 


verwendet worden waren. Mit Rüdfiht auf Die Konkurrenz- 
verhältnifle beider Fabrikationszmeige gegenüber von den näch— 
ſten Nachbarftaaten hat jedoch Die Ständeverfanmlung Die 
Ausbdehnung der Malzfteuer auf das won denfelben verwendete 
Malz um fo mehr ablehnen zu ſollen geglaubt, ald Die Siche- 
rung der letzteren Steuer hier Durch weniger beläftigende Con— 
trolen erzielt werden kann. 


IX. 


Eine wefentlihe Ergänzung eined jeden Abgabeſyſtems 
bilden neben den Gontrolen, welche Steuergefährdungen wo 
möglich vorbeugen ſollen, die Strafbeftimmungen für die Fälle, 
wo die Abgaben doch umgangen oder die zu deren Sicher— 
ſtellung gegebenen Vorſchriften unbeachtet bleiben würden. In 
den Motiven zu dem nicht zur Vollziehung gefommenen Ge: 
jeßed-Entwurf, betreffend Die Ausichanksabgabe von Wein u 
Obſtmoſt, welde am 3. Januar 1853 an die Gtändever- 
jammlung gelangt find, — ſ. oben Ziffer V. — ift gejagt: 
„Zu den Hauptaufgaben eines Geſetzes über indirekte Abgaben 
gehört es, durch angemeſſene Eontrolevorjähriften Steuerge- 
führdungen möglichft zu verhüten, für Verfehlungen, bei mel- 
hen ein auf Gefährdung der Abgabe gerichteter Vorſatz er- 
weislich nicht vorliegt, milde, mehr auf Warnung berechnete 
Strafbeftimmungen zu treffen, wirklichen Steuergefährdungen 
aber, melche ein Unrecht des Einzelnen gegen feine fümtlichen 
Mitbürger enthalten und nah allgemeinen Rechtsgrundſätzen 
unter den Begriff des Betrugs fallen, mit nachdrücklichen 
‚Strafjanctionen entgegenzutreten,“ Diefen Anforderungen, wird 
dann Dort weiter auögeführt, habe das Wirthſchaftsabgaben— 
gejeg von 1827 nur unvollftändig entſprochen, deſſen Straf- 
beftimmungen insbeſondere jehr mangelhaft fein. Es mangle 
Dort ®an gehöriger Begrifföbellimmung der ftrafbaren Hand: 
lungen, die Straffanctionen wirken ganz ungleih, infofern 
3. B. bei der heimlichen Einlage im Falle der Entdeckung 
vor dem Ausſchank der Werth des Weind und nicht, mie bei 
der Verkürzung anderer Abgaben, der Betrag der defraudirten 

Württemb. IJahrb. 1871. 17 


2585 


Steuer in Betracht komme; endlih dürfe nah dem Wirth— 
Ichaftdabgabengefeg von 1827 bei Abrügung der mit abjolut 
beftimmten, jogenannten 2egalftrafen bedrohten Lebertretungen 
auch auf den erwiefenen Mangel eines böjen Vorſatzes feine 
NRüdfiht genommen werden. Allerdings machen die Steuer— 
gejege in der Regel, wie an einem anderen Drte in den 
Motiven zu dem Geſetz, betreffend die Abgabe von Brannt- 
wein, vom 19. September 1852, ausführlicher dargelegt ift, 
die Beſtrafung der Verlegung der durch fie gegebenen Vor— 
ſchriften davon nicht abhängig, ob der Verlegung ein böfer 
Vorſatz oder Unbedachtſamkeit oder Gejeßesunfenntniß zu Grunde 
gelegen. Schon durch die Verhandlungen auf den erften General= 
zollconferenzen ift aber in die Zollitrafgefege der Grundjag 
eingeführt worden, daß in ſolchen Bällen, in welchen der An— 
geichuldigte den Beweis zu führen vermag, er habe eine De: 
fraudation gar nicht vwerüben Können oder wollen, die Ver— 
waltung ermächtigt fein jol, von einem Antrag auf Erkennung 
der durch die That verwirkten Defraudationdftrafe abzuftehen 
und ftatt einer joldhen eine mäßige Gontroleftrafe anzufegen. 
Dur die Geſetze vom 19. September 1852, betreffend die 
Abgabe von Branntwein, vom 8. April 1856, betreffend Die 
Malzfteuer, und vom 21. Auguft 1865, betreffend Die Ab— 
gabe von dem zur Branntweinbereitung verwendeten Malz und 
die Abgabe von: Branntweinkleinverfauf, hat Diefer Grundjag 
der Zollſtrafgeſetzgebung dann auch bei der Mehrzahl ver 
MWirthihaftsabgaben Eingang gefunden und Geltung behalten. 
Nur bei Vergeben gegen die Ausſchanksahgabe von Wein und 
Dbftmoft fehlt es immer noch an der gefeßlichen Grundlage 
für die Handhabung einer foldhen milderen Auffaflung, mie 
denn auch die übrigen jchon in den Motiven von 1853 ge— 
tügten Mängel der Strafbeflimmungen des Wirthihaftsab- 
gabengejeed bei Diefem einen Abgabenzweige noch fortbeftehen, ° 
Die Folge ift, daß die Verwaltungsbehörde fih hier häufiger, 
ala es am ſich erwünfcht erfcheint, genöthigt fleht, den Härten 
des Geſetzes auf dem Gnadenwege zu begegnen. 

Ein weiterer Grundfag der Zollfftrafgefeßgebung, zufolge 
deſſen in allen Fällen, wo es ſich nicht um eine Freiheitäftrafe 
handelt, die Liebertreter, auf Belehren über den Ball und die 
verwirkte Strafe, ich in Anjehung der Abgabenahholung und 
der Geldftrafen dem Ausfpruche der zur Vorunterſuchung zuftändis 
gen Bezirköfteuerbehörde freiwillig unterwerfen können, — das 


259 


fogenannte Compromißverfahren, — follte durch den nicht zur 
Bollziehung gelangten Gejegedentmurf von 1853 auch bei Der 
Ausihanksabgabe von Wein und Obftmoft praftifch durchge— 
führt werden. Dazu ift e8 aber bis jet gleichfalls nicht ge= 
tommen. Dagegen hat der Grundjag bei der Malziteuer in— 
zwifchen Gingang gefunden und wird nah demjelben auch 
verfahren auf Grund der zollgefeglihen Beftimmungen bei 
Abrügung von Verfehlungen gegen die GetränfecontroleBor- 
Ichriften, Die übrigens neuerdings, feit Erlafjung der Verfügung 
vom 3. Juni 1868 (oben Ziffer V.), jehr erheblich ſich ver- 
mindert haben. 

Die Strafftatiftit läßt bis jegt nicht erjehen, mie viel an 
Defraudationdftrafen, wie viel an Gontroleftrafen bei Vergehen 
gegen die Wirthihaftsahgaben-Gefege zum Anfag gekommen if. 
Man kennt nur die Summen der angeſetzten Strafbeträge im 
Ganzen, wie die nachftehende Ueberfiht (Tabelle XXV.) zeigt. 


260 


Tabee XXV. 









Angefekte Strafen wegen BVerfehlungen gegen bie 
Im Ausftande 


find 
geblieben. 


Vom 1. Juni 
bis 
31. Mai. 








Ausſchanks⸗ 
Abgabe vom 
Wein und 
Obſtmoſt. 


Wirthſchafts⸗ 
Abgaben 
zuſammen. 








Branntwein⸗ 


Malzſteuer. — 











1857—58 
1858 — 59 
1859 — 60 
1860 — 61 
1861— 62 
1862 — 63 
1863 —64 
1864—65 
1865 — 66 
1866—67 
1867 —68 
1868 — 69 
1869—70 
187071 


261 


Es Tiegt nicht in den Grenzen der Aufgabe, melche und 
hier geſteckt ift, auf die Strafbeftimmungen im @inzelnen ein= 
zugehen. Immerhin ift es vielleicht won Intereſſe, aus den 
nachſtehenden Tabellen XXVI. und XXVII. einen weiteren 
Einblit in die Art und Die Bedeutung der Vergehen gegen 
die Wirthichaftdabgaben-Bejege zu gewinnen, welche zur Ab- 
rügung gefommen find. Die große Mehrzahl dieſer Vergehen 
fommt bei den Umgeldskommiſſariaten zur erften Anzeige. 
Zabele XXVI. zeigt den Umfang Diefer Anzeigen, mit Her: 
vorhebung der von den Umgeldskommiſſären ſelbſt entdeckten 
Vormvergehen und Defraudationen, und mit Ausjcheidung der 
alddann zur Vorlage an das Steuerfollegium oder zur Ueber— 
gabe an dad Oberamt geeignet erfundenen Unterfuchungen. 

Tabelle XXVL 


| Zahl der von den Um— 





Zahl der Unterfuchungen, welche 














— von den Umgeldskommiſſären gtengten ſeuß 
. Juni et. 

bi3 d. Steuer: den Ober 
31. Mai. | verhandelt | Follegium | ämtern Form-Defrau⸗ 

vorgelegt | übergeben | vergeben. | dationen. 
az 6 

1857—58| 5814 68 4999 1331 366 
1858—59| 6093 103 4598 1559 417 
1859-60) 5253 141 3324 1585 468 


1860—61| 5227 127 | 3009 1543 | 448 
1861—62| 4833 150 2233 1522 384 
1862-63| 5235 123 2283 1767 444 
1863- 64| 5257 169 2086 1876 381 
1864—65 | 5214 133 1973 1914 403 


1865—66 | 4901 24 1680 1595 366 
1866—67| 4489 12 1415 1763 392 
1867—68| A716 | 14 1937 1487 398 
1868—69 | 3300 7 1622 791 350 
1869 —-70| 2893 7 1484 516 414 
1870—71| 2511 8 1327 470 | 329 


Die Abnahme jeit 1865—-66 ift Folge der veränderten 
Geſetzgebung Hinfichtlic der Befteuerung des Branntmeind, von 
1868 an macht ſich auch die Nachwirkung der vereinfachten 
Eontrole des Getränkeverkehrs bemerklih. Die durch die Um— 
geldefommifjäre veranlaßten Unterfuchungen beſchränken fich in- 
deſſen nicht allein auf foldhe wegen Vergehen gegen die Wirth- 
ſchaftsabgaben-Geſetze. Die letzteren allein macht Tab. XX VII. 


262 


Tabelle XXVII. 





Bom 1. Juni 
bis 
3l. Mai. 


an Zn — nn 
— nn 


1857 — 58 
1858—59 
1859 — 60 
1860 - 61 
1861—62 
1862—63 
1863 — 64 
186465 
1865 —66 
1866—67 
1867 — 68 
1868 —69 
1869 — 70 
1870 - 71 


Bei ben DVerwaltungsjuftizbehörden angefallene) Bon den Bezirfsflenerimtern im Gompromißverfahren er: 
Unterfuchungen wegen Vorgehen gegen bie 


Ausſchanks⸗ 
Abgabe von 
Wein und 


1927 
2575 
2029 
1798 
- 1286 
1364 
1223 
1082 
1033 
841 
1527 
1227 
1101 
897 





— rj — nn nn nn nn an 


Branntwein: 


Malzſteuer. 


ſteuer. 





ledigte Unterſuchungen wegen Verfehlungen gegen die 


— — 


Malzſteuer Getränkekontrole 
durch beruhen durch beruhen 
Strafen. | gelaſſen. Strafen. gelaſſen. 

732 59 nicht 
763 136 beſonders 

1109 138 aus⸗ 

1517 299 gefchieben. 
557 212 690 505 
529 192 949 392 
568 219 980 656 
516 223 993 648 
751 218 1020 549 
613 239 1016 668 
405 154 987 687 
513 127 322 265 
759 152 152 103 
612 138 132 67 











263 


erfichtlich, in melder dann in befonderen Spalten die außerdem 
im Gompromißverfahren von den Bezirksſteuerämtern erledigten 
Fälle noch beigefügt find. 
Nah Artikel 47 des Wirthichaftsahgabengefehed vom 
9. Juli 1827 follten die wegen Vergehen gegen dieſes Geſetz 
erfannten Geldftrafen in der Weiſe verwendet werden, Daß ein 
Drittheil der erkannten Strafen dem Anbringer ded Vergebeng, 
ein weitered Drittheil der Armenkaſſe der Gemeinde, in welcher 
das Dergehen verübt worden ift, und das letzte Drittheil der 
Staatskaſſe überlafen wurde. Schon durch Verfügung vom 
2. Januar 1846 ift jedoch zunächt der Anbringgebühren-Bezug 
der Umgeldskommiſſäre abgeftelt und Dagegen vorbehalten wor— 
den, diefelben bei erprobter Tüchtigfeit, eifriger Pflichterfüullung 
und angemejjenem Benehmen im Dienfte durch Ertheilung von 
Prämien zu bedenken. Mit der Ginrichtung einer militärijch 
organifirten Steuerfhugmwahe war fodann der Bezug von Un: 
bringgebuͤhren überhaupt nicht mehr verträglich. In den Motiven 
zu dem DBranntmeinfteuergefeg vom 19. September 1852, 
Art. 26 des Entwurfs, wurde dargelegt, wie der Bezug von 
Anbringgebühren allerdings einen bejonderen Sporn namentlich 
für den Dienfteifer Der untergeordneten Diener der Steuerver- 
waltung enthalte, wie aber andererjeits vom ftttlihen Stand— 
punft aus manche Bedenken gegen eine jolche Belohnung der 
Bedienfteten vorgebracht werden können, ganz abgejehen davon, 
dag nach den beſtehenden Gefegen durch die auf Pflichten ges 
nommene Ausjage der Steuerdiener allein jchon der Beweis 
einer Anſchuldigung hergeſtellt werde, ein folcher Diener aljo 
vorzugsweiſe Die Eigenſchaft eines Xlafftjhen Zeugen haben 
ſolle, gleihwohl aber mit jeinem pekuniären WVortheil bei dem 
Ausgang der Sache betheiligt jei und eben Damit feine Glaub— 
würbigfeit gemindert erfcheinen müſſe. Von diefen Erwägungen 
geben zunächſt die Vorſchriften in Artikel 8 des Hundeabgaben- 
Geſetzes vom 18. September 1852, Art. 14 des Geſetzes vom 
19. September 1852, betreffend Die Steuer vom Kapitals, 
Renten-, Dienft- und Berufdeinfommen, und Art. 35 des 
Branntweinfteuergefeßed vom gleichen Tage, dann aber Das 
Geſetz vom 23. Juni 1853 aus, durch welch’ letzteres allge- 
mein vorgefchrieben worden ift, Daß die wegen llebertretung 
der Steuergefege und der in Folge derjelben öffentlich bekannt 
gemachten, VBerwaltungsvorjähriften erkannten Geld» und Kon— 
fiöfationdftrafen, jo weit ed ald zweckmäßig oder nothwendig 


264 


erfäheine, in die für die niederen Diener bei der Steuerver- 
waltung zu errichtende Unterflügungsfafje fließen, welche zu 
Prämien für dieſe Diener und zu Unterftüßung derjelben im 
Falle der unverſchuldeten Dienftentlafjung, ſowie ihrer Wittwen 
und Waifen beftimmt ift. Die fernere Zuſcheidung eined Ans 
theild an den wegen MUebertretungen gegen die Steuergefeße 
erfannten Gelo- und Gonfidfationgjtrafen wurde damit allge 
mein, auch für die nicht im Dienfte der Steuerverwaltung 
ftehenden Anbringer, aufgehoben. Jedoch Fünnen diefen An- 
bringern in hiezu geeigneten Fällen aus der Unterftügungse 
kaſſe angemefjene Prämien verwilligt werben. 

Die demgemäß eingerichtete Unterftügungsfaffe der niederen 
Steuerdiener hatte zu Ende ded Jahres 1870 einen Kapitalien- 
ftand von 363000 fl., welcher fih in den [legten zwei Jahren 
noch um beiläufig 60,000 fl. vermehrt Haben dürfte. Leber 
die laufenden Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1869/70 
gibt nachftehender Rechnungsauszug ein Bild. 

Tabelle XX VIII. 


Unterftügungstafie der niederen  Stenerdiener. 


— In Itr. Infl. Ir. 








Einnahmen pro 1869/70. 





Zollftrafen EN u N 671) 19 
Andere Strafen > 2 2 2 200020. 132381] 20 
n. 

— 40188 6 


Ausgaben pro 1869/70. 
an niedere Zolldiener oder deren Hinter: 








bliebene: 
1) jährlich, an vormalige Diener . . 1400 — 
an —— von ſolchen 4032 3 
2) für einmal . . . —— 310 = 
"DI BERNER ———— 118 — 
— 5861| 3 


an niebere Diener ber Steuerverwaltung 
oder deren Hinterbliebene: 


1) jährlich, an vormalige Diener . . 17595! 57 
an — von ſolchen 3614 10 
2) für einmal . — 441 — 
3) Prämien. 2 2 2 2 2 202.0. 112848, 33 
| | 34499) 40 





265 


In der Confequenz der vorhin angezogenen Beſtimmung 
des Branntweinfteuergejeßes vom 19. September 1852 Art. 35 
und des Gejeßed vom 23. Juni 1853 würde es liegen, Daß 
auch der nah Art. 47 des Wirthſchaftsabgabengeſetzes von 
1827 den Ortsarmenkaſſen zugedachte Antheil an den Strafen 
wegen Vergehen gegen das letztere Geſetz in die Unterſtützungs— 
kaſſe geleitet würde. Diefer Bezug hatte für jene Armenkaſſen 
nie einen großen Werth. In den Motiven zu dem Brannt- 
weinfteuergefeß ift die Thatſache niedergelegt, daß nach einer 
mehrjährigen Durchſchnittsberechnung der Geſamtbetrag jener 
Antheile der Ortsarmenkaſſen jährlih wenig mehr ald 5000 fl. 
ausgemacht Hat. Praktiſch ſcheint jene Gonfequenz aber bis 
jegt bei den Umgeldöftrafen noch nicht gezogen worden zu fein. 

Wie ſchon bemerkt, Tag ed nicht in der Aufgabe, auf 
die Strafbeftimmungen der Wirthſchaftsabgabengeſetze hier weiter 
einzugehen, als in Vorftehendem gefchehen if. Es muß einer 
mehr berufenen Feder vorbehalten bleiben, dieſe Strafbeftim- 
mungen im Zufammenhalt mit den entiprechenden Vorſchriften 
der übrigen Steuergejege und verglichen mit den einjchlägigen 
Grundjägen der allgemeinen und der Zoll-Strafgefeßgebung be= 
jonder8 zu behandeln. 


X. 


der Reinertrag der Wirthichaftsabgaben im Ganzen ift 
oben in Abjchnitt I. angegeben. Dem Ertrag der Goncefjlond- 
gelder ftehen Ausgaben nicht gegenüber, die in Abjchnitt IV. 
mitgetheilten Ziffern drüden daher ſchon den Netto-Ertrag der 
Eoncejfiondgelder aus. In Tabelle XXIV. von Abſchnitt VII. 
findet man ſodann den Reinertrag der Abgabe von Brannt- 
wein aus der Zeit, während welcher eine ſolche nach dem 
Geſetz vom 19. September 1852 zu erheben geweſen ift. Die 
nachftehende Ueberficht Tab. XXIX. ftellt jest auch Die finan— 
zielen Ergebnifje der Ausſchanksabgabe von Wein und Obft- 
moſt, der Malzfteuer, der Uebergangsſteuer von Bier und Malz, 
und feit 1866 auch der Uebergangäfteuer von Branntwein und 
der Branntweinkleinverfaufd-Abgabe dar. Sie hat eine be- 
fondere Bedeutung deshalb, weil fie zugleich das Verhältniß 
ded Verwaltungsaufwandes zum Brutto -Ertrag anſchaulich 
machen Kann. . 


\ 


Tabelle XXIX. 








Ausgagen 
darunter 





Vom 1. Juli 















266 
























Brutto: im Ganzen mit Verwaltungsaufwand Rein— 
bis — Einſchluß der — — ge Abgang 
30. Juni. Ertrag. Steuer-Rüd: in, N Ertrag 
u Betran, des Roh- | Nachl 
vergütungen. Grirags. | Rachlaß. 

185556 1234636 71 224900 | 11 | 206559 | 23 16,7 1009735 

1856 —57 1676373 239371 |59| 218015 | 58 13,0 140 191 1437001 | 47 
1857 — 58 1512877 250048 | 8 225117 7 14,5 210 341 1262829 | 35 
1858 — 59 1697921, 11 | 268552 21 241584 | 56 14,2 461 231 1429368 | 50 
1859 — 60 1922564 36 | 282414 29 | 253618 | — 13,2 893 187] 1640150 7 
1860 - 61 1662210 51 | 275781 37 | 247783 | 40 14,3 1414 | 16 | 1386429 | 14 
1861 — 62 2093658 32 | 295972 52 ı 263831 28 12,6 651 181 1797685 | 40 
1862—63 2287385 36 | 311841 10 | 280105 | 46 12,2 662 1591 1975544 | 26 
1863 — 64 2454394 8 | 318729 | 37 | 285550 | 40 11,2 999 | 21 2135664 | 31 
1864—65 2502761 55 | 342196 | 37 | 304003 58 121 1158 |27| 2160565 | 18 
1865 —66 2945244 8 | 356590 48 | 307278 | 43 10,4 1553 71 2588653 | 20 
1866 —67 2985846 55 | 344649 | 18 | 302151 3 10,1 1186 341 2641197 | 37 
1867 — 68 2716307 25 | 346100 | 45 | 306012 | 22 11,2 1443 261 2370206 | 40 
1868 — 69 3158470 — | 368819 14 | 319058 | 43 10,1 954 5] 2789650 | 46 
1869 —70 3499574 13 | 365682 | 33 | 8314268 | 11 8,9 602 371 3133891 | 40 
1870 —71 3350203 34 | 361169 | 41 | 307737 | 38 9,3 1288 271 2952154 | 16 


267 


Man fleht, an der einmal angefegten Steuer mußten 
feine größeren Beträge nachgelafjen werden, haben fih auch 
feine größeren Beträge uneinbringlich gezeigt. Was aber den 
Verwaltungsaufwand anlangt, jo Hat derſelbe ſich feit der 
Mitte der Fünfziger Jahre allmäplig von 16,7°/, des Brutto- 
Ertrags auf 9,30), vermindert. Das Verhältniß ſtellt ſich 
aljo als ein günftigered dar, als in den Staaten der Brannt= 
wein⸗ und Bierfteuergemeinjchaft, denen nach Art. 38 Ziffer 3 
lit. d. der Reichöverfaflung für Erhebungd- und Verwaltungs— 
koſten 150/, der Gejamt-Cinnahmen aus der Reichskaſſe zu 
pergüten find. Dabei kommt jedoch in Betracht, daß diefe 15°, 
ausdrücklich die Erhebungskoſteu mit begreifen, während in 
Württemberg der aus den Wirthichaftsabgaben beftrittene Ver— 
waltungsaufwand nur zu einem Theile die Koften der Er— 
bebung mit umfaßt, Insbeſondere erfcheinen nach den beftchen- 
den Rechnungs-Einrichtungen die Wirthfchaftdabgaben nur zu 
einem Kleinen Theile, mit einem Beitrage zu den Kanzleikoften, 
mit dem Durch die Bezirkderhebefaffen überhaupt erwachſenden 
Aufwande belaftet, wel’ letzterer vielmehr vorwiegend noch 
als Elementaraufwand der Domanialverwaltung behandelt wirv, 
So fommt es, daß ſowohl der Berwaltungsaufwand bei den 
Wirthſchaftsabgaben ald der Reinertrag der Kameral-Domänen 
nicht unerheblich niedriger im Budget und in der Staatsrech— 
nung ſich darftellen, als beide in Wirklichkeit betragen, wenn 
man die Koften der Erhebungsitellen auf die einzelnen Ein- 
nahmequellen umlegen würde. So, wie die Verhältnifie ſich 
geftaltet haben und da eine Audfcheidung der Antheile der 
einzelnen Einnahmequellen von dem Oefamtaufwande der Bes 
zirtsämter des Finanzdepartements alerdingd mit manchen 
Schwierigkeiten verbunden fein würde, dürfte e8 am ange— 
mefjenften fein, die Koften der Bezirköfafjenftellen künftig auf 
den Ausgabe-Etat des Finanzdepartements zu bringen und 
wenigftend injoweit von dem Netto-Budget zum Brutto-Budget 
überzuaeben. 

Die Verwaltung und Erhebung der Wirthichaftsabgaben 
ift in der Weiſe eingerichtet, daß unter der Keitung ded Steuer- 
£ollegiumd die Kameralämter und die Umgeldskommiſſariate 
die Feftftelung, Kontrole und Erhebung der Abgaben zu be= 
forgen haben‘, hiebei unterftügt durch Die Ortöfteuerbeamten 
(Acciſer) und die militärifh organifirte Steuerwache. 

Diefe Organifation beruht, abgefehen von der erſt mit 


268 


dem Beginn der Fünfziger Jahre ind Leben getretenen Steuer- 
wache, im MWefentlichen auf der Vollziehungs-Inftruftion vom 
11. December 1827 zu dem MWirthichaftsabgabengefet vom 
9. Zuli 1827. Darnach fol die Verwaltung der Wirth 
fhaftsabgaben vom 1. Januar 1828 nad Kameralamtdbe- 
zirfen geführt werden. Die Kameralbeamten haben von ſämt— 
lihen Wirthichaftsgewerben ihred Bezirks, von der Amtéẽfüh— 
rung der Umgeldsfommifjäre und yon der Anwendung der 
Wirthſchaſtsabgabengeſetze fortwährend Kenntniß zu nehmen und 
Diejenigen Mängel und Gebrechen, welche entweder die Dienft- 
obliegenheiten der Umgeldefommifjäre und Acciſer oder Die 
beftehenden Einrichtungen betreffen, dem Steuerfollegium ans 
zugeigen. Sie haben fih über Die Akkordsgeſuche der Wirthe 
und nah eingeholter gutächtlicder Aeußerung des Umgelds— 
fommifjärd über die Beſetzung erledigter Acciferftellen zu äußern, 
auch die Umgeldskommiſſarien von jeder Durch die Regiminal- 
behörde ertheilten Wirthihafts-Goncefflion zu benachrichtigen. 
Sie haben mitzumirfen beim Anfag der Kleinverfaufsabgabe 
vom Branntwein, bei Einleitung der Unterfuchungen wegen 
Vergehen gegen die Abgabengefege und bei Abrügung der 
Malzfkteuervergeben im Compromißwege. Die Hauptthätigkeit 
der Kameralämter bei der Verwaltung der Wirthichaftsabgaben 
beftebt aber in dem vierteljährlichen Ginzug derjelben in Ge— 
mäßheit der abgejchlojjenen Akkorde, jodann auf Grund Der 
son den Umgeldskommiſſären übergebenen Refultate des Quartal- 
abſtichs, der Malzfteuerberechnungen u. ſ. w. Diefer Einzug 
ſoll in der vierten Woche nad den Quartaltermin beendet und 
das erhobene Gefäll an die Staatshauptkafje abgeliefert fein. 
Endlich haben die Kameralämter die Rechnung über die Wirth 
ſchaftsabgaben zu führen. 

Mehr ald der Kameralbeamte ift jedoch der Umgelds— 
fommifjär Das vollziehende Organ der, Wirthichaftsabgaben- 
verwaltung, indem derſelbe zurächft berufen tft, die Aufſicht 
über ſämtliche Wirthfchaftsgewerbe feined Bezirks ſowohl bei 
Ausübung der ihm aufgetragenen gemöhnlihen Verrichtungen, 
ald Durch unerwartete Vifitationen zu führen. Nur der Um— 
geldsfommiffär, nicht der Kameralbeamte, bejucht fortlaufend 
die Keller der Wirthe, die Mühlen, in denen Malz gebrochen 
wird, Die gewerblichen Betrieböräume der Bierbrauer und 
Branntweinbrenner. Der Umgeldskommiſſär weit mehr, als 
der Kameralbeamte, bat Gelegenheit, ſowohl Die Abgabe- 


269 


pflichtigen, ald dad niedere Steuerperfonal zu überwachen. Er 
fammelt die Materialien, auf Grund deren fowohl die firirten, 
als die nah der unmittelbaren Erhebung zu berechnenden 
Abgaben feftzuftellen find, Er hauptſächlich hat die erfte Auf— 
nahme von DVerfehlungen und Unrichtigfeiten im Wirthſchafts— 
abgabenmwejen zu bejorgen und zu Einleitung von Unterſuch— 
ungen die Anregung zu geben. Mit den -SKameralbeamten 
wirkt er mit bei Gompromißftraferfenntniffen in Malzfteuer- 
fachen, au Hat er über die dem Kameralamt zur Behandlung 
“ und Berichtderftattung zugemiefenen Fülle auf deſſen Verlangen 
gutächtlih ich zu Außern. Im übrigen aber berichtet der 
Umgeldsfommifjär unmittelbar an dad Steuerfollegium, 

Die Ortöfteuerbeamten oder Acciſer haben neben der all- 
gemeinen Auffiht über die Einhaltung der Wirthſchaftsab— 
gabengefeße innerhalb ihres Orts unter der Leitung der eben 
genannten Bezirföbeamten einzelne Regifter zu führen, indbe- 
fondere dad Kellerregifter, in welchem die Wein-Einlagen, 
Achsverkäufe und fonftige Aenderungen in den Kellern der 
Mirthe im Laufe ded Quartald einzutragen find, dann das 
Malzregifter ald Grundlage für Die Berechnung der Malsfteuer. 

Die weitere: Controle, namentlih auch die Transport: 
eontrole beim Malz und die Beauffihtigung der Mühlen, übt 
die Steuerwade. 

Die Zahl der Kameralämter ift von 79 allmählig auf 
62 vermindert worden, Umgeldöfommifjäre waren e3 früher 36, 
im Jahr 1865 find aber 5 Stellen eingegangen und jeit 1872 
find es nur noch 29. Ebenſo groß ift jeßt die Zahl der 
Steuerwachtmeifter, unter denen 152 Steuerwächter ftehen. 
Ortäfteuerbeamte zählte man am 1. Juli 1871 2003. 

Der Berwaltungsaufwand im Ganzen tft oben in Ta— 
bele XXIX. angegeben. Die Koften der einheitlich geleiteten, 
von einem Offizier befehligten, im übrigen aber auf die ein- 
zelnen Umgeldsfommifjartatöbezirke, in Unterordnung je unter 
einen Wachtmeifter vertheilten Steuerwache find in. der nach— 
ſtehenden Tabelle XXX. mitgetheilt : 


270 


Tabelle XXX. \ 









Zahl ber Mannfchaft. Darunter für. 


Bom 1, Zuli 








Geſamt⸗ 
bis Montirung | Taggelder 
80. Juni, JKoadhtmeiſter. Steierwächter.] Auhvanb. und — Reiſekoſten. Umzugsfoften. 
Bewaffnung. materialien. 

ft. tr. fl. ft. fl. fl. 
1854—55 152 67868 48 5031 61608 793 436 
1855—56 36 154 69171 1 4649 62907 1029 586 
1864 — 65 86 166 100781 46 15494 82932 1982 374 
1865—66 81 149 87107 57 4483 79543 2111 970 
1870—71 81 ‘ 152 82945 57 6471 72600 8111 763 


271 


Aus den vorſtehenden Mittheilungen über die Einricht ung 
der Wirthſchaftsabgaben-Verwaltung ergibt ſich, daß die wich— 
tigſten Aufgaben dieſer Verwaltung in die Hände der Um— 
geldskommiſſäre gelegt ſind, denen ähnliche Funktionen zuge— 
theilt ſind, wie den Preußiſchen Oberkontroleuren. Auf der 
Erkenntniß der Wichtigkeit ihrer Aufgaben beruht wohl auch 
das Geſetz vom 3. Juni 1853, durch welches ihnen eventuelle 
Staatödienerredhte im engern Sinn verliehen worden find, 
d. h. zugefichert worden ift, daß ſolchen Umgeldskommiſſären, 
welche ſpäter auf höhere mit wirklichen Staatsdienerrechten 
ausgeftattete Stellen vorrücken würden, Die auf dem Kommifjariat 
zugebrachte Dienftzeit in Die penfiondberechtigten Dienftjahre 
mit eingerechnet werden follen, Dan bezwerkte mit dieſer Maß— 
regel, auch die Kandidaten des höheren Staatddienfted zur Bes 
werbung um Umgeldsfommifjariate zu veranlafjen, wollte Dieje 
Stellen aljo in ähnlicher Weife als DBorbereitungsftufen für 
den Höheren Steuerdienft bezeichnen, wie auch in Norddeutjch- 
land die Laufbahn der höheren Steuerbeamten durch die Ober- 
fontroleurftellen hindurchführt. Indeſſen hat die Maßregel den 
gewünjchten Erfolg bis jett nicht gehabt. Immer noch gehört 
ed zu den Ausnahmen, wenn die für den höheren Dienft be- 
fähigten Finanzbeamten bei Bejegung von Umgeldskommiſſaria— 
ten konkurriren, und es befindet ſich insbeſondere z. B. gegen 
mwärtig im Gollegialdienfte fein Beamter, der eine ſolche Lauf— 
bahn gemacht hätte. Es beruht dieſes zum Theil auf der 
von früher her herrfchenden Anſicht, daß der Schwerpunft der 
Vinanzverwaltung in der Domanialyerwaltung Tiege. Ein 
Theil der Steuern wird ja bis auf den heutigen Tag noch 
dur die Regiminal- und Gemeindebehörben feftgeftellt und 
erhoben. 

Der auf die höheren Stellen fein Abjehen richtende Binanz- 
beamte beginnt in Württemberg bid jetzt nah Erftehung der 
beiden durch das Probejahr getrennten Finanzdienſtprüfungen 
die Dienftlihe Zaufbahn in der Regel ald zweiter Beamter bei 
dem Bezirfdamt, dem Kameralamt, wo er, wie ſchon der Titel 
Buchhalter jagt, hauptſächlich mit der Buchführung zu thun, 
eben deshalb aber wenig Gelegenheit hat, die auf der Uni— 
verſität gefammelten wifjenfhaftlichen Kenntniffe fofort nutzbar 
zu verwertben, und felten nur in der Lage ift, fih auch in 
einer verwaltenden Thätigkeit zu verſuchen. Auch die fpäteren 
Uebergangsftellen auf Secretariaten oder Reviſoraten find hiefür 


272 


nicht fördernd; dad Rechnungéweſen, der mechaniſche Dienit 
bleiben zu ſehr Die Hauptſache, und jo hat der Beamte, wenn 
er endlih die Leitung eines Bezirksamts oder einen Sik im 
Gollegium erhält, mit Der Sammlung von Erfahrungen in 
der Verwaltung erft zu beginnen; er bringt in dieſe Stellung 
folhe kaum ſchon mit. Daß man ed hier mit ernftlicheren 
Mipftänden zu thun Hat, jollte Faum einer meiteren Ausein— 
anderfegung bedürfen. Sie zu befjern, müßte man freilich 
fhon eine andere DVertheilung der Stellen ded Departements 
zwifchen den Gandidaten der höheren und der niederen Prüfung 
vornehmen und den Studiengang der erfteren da und dort 
ändern. Es gibt viele Stellen im Finangdepartement, die bis 
jest nur den Gandidaten der höheren Prüfung zugänglid finv, 
während gar kein im Geſchäft felbit liegender Grund zu finden 
ift, weßhalb folde Beamte, welche die akademische Laufbahn 
nicht Hinter fih haben, ſie nicht ebenſo gut, vielleicht beſſer 
befleiven fünnten. So, wie der akademiſche Studiengang durch 
die Prüfungsvorjäriften bedingt wird, führt derfelbe zu Teicht 
auf zerjplitterte, encyelopädiſche, oberflählid nur haftende 
Kenninifje, ftatt zu einer gründligden Durchbildung; die privat- 
wirthichaftlichen Fächer werden bevorzugt, Die juriftifchen zu 
wenig gepflegt. Das Ergebniß der legten 20 Jahre ift, daß 
von 273 Gandidaten, welche Die zweite höhere Prüfung mit 
Erfolg beftanden haben, nur 1 das Zeugniß „ehr gut“, und 
18 dad Zeugniß „recht gut”, dann 74 das Zeugniß „gut“, 
98 „ziemlich gut“ und 82 eben noch dad Zeugniß Pzureichenn“ 
davon getragen haben. 

Eine wirkliche Bejjerung ift aber auch nur möglich bei 
einer veränderten Organijation der gejamten Bezirköverwals 
tung. So weit dabei die Domanial-Verwaltung, welche den 
Kameralämtern gleichfalls zunächſt obliegt, in Betracht käme, 
müfjen wir und hier einer Aeußerung enthalten, Die richtige 
Organiſation der Steuerverwaltung aber würden mwenigftend wir 
Steuerleute darin erfennen, wenn, unter Belafjung von 
Steuerkaſſen für den Lokale und Bezirksdienſt am Sitze der 
bisherigen Kameralämter, je mehrere dieſer biöherigen Kameral- 
"amtöbezirke zu einem Hauptſteueramtsbezirke vereinigt würden. 
An der Spite des Hauptfteueramt3 ſtünde aldvdann der Ober— 
inſpekter und unter Diefem einerfeitd das Kaſſen- und Rech— 
nungsperſonal des Hauptamtes, fowie die Kafjenftellen des 
Bezirks, andererfeitd ald Gontrolebeamter der Umgeldskommiſſär 


273 


mit der Steuerwade. Es ift offenbar ein Fehler der gegen- 
wärtigen Einrichtung, Daß der Umgeldskommiſſär unmittelbar 
von dem Steuerfollegium, Der Direktinbehörde, abhängt und 
nur in eine loſe organijche, coordinirte Stellung zum Bezirkö- 
amt gebracht if. in weiterer Fehler ift der, daß der Vor— 
ftand des Bezirksamts zugleich Die Kaffe zu führen hat, wäh— 
rend ed allerdings ein Luxus wäre, für jeden der 62 Kameral- 
amtäbezirfe von beiläufig 30,000 Seelen neben den Vorftand 
ded Amtes noch einen befonderen Kaſſier zu beftellen. Die 
angedeutete, je für größere Bezirke gedachte Organifation würde 
zugleich dem Bedürfniß der Verwaltung der Zölle und gemein- 
ſchaftlichen Steuern für das Deutſche Reich beſſer entiprechen, 
ald durch Die Errichtung einiger Kamerale und Hauptfteuer- 
ümter, neben den Hauptzollämtern, im Januar 1870 hatte ge: 
ſchehen können. In dieſelbe würden ſich wohl aud die für 
die direkten Steuern künftig aufzuftellenden Beamten leicht ein: 
fügen laſſen. Häufigere Beſuche und Bifltationen der Haupt— 
fteuerämter durch den Vorſtand und die Gollegialmitglieder 
der Direftivbehörde endlich würden eine gleichmäßige Hand— 
habung der Steuergefege und dad Zufammenwirken aller Organe 
der Steuerverwaltung am beften zu fichern geeignet fein, 

Eine ſolche verbeſſerte Organijation follte finanziell um 
jo eher erreichbar erfcheinen, ald durch diefelbe der Verwal— 
tungsaufwand ſchwerlich erhöht, wohl aber, aller Wahrjchein- 
lichkeit nach, die Steuererträgnifie fühlbar gefteigert werben 
würden, 


(Bearbeitet im Spätjommer 1872.) 


Württemb, Jahrb. 1874. 18 


Die Rahneröffnungen der K. württembergifchen Staats- 
Eifenbahnen vom Beginn derfelben bis jebt. 
(30. Juni 1872.) 

Bon E. Mülberger. 





Württemberg befigt befanntlih, mit unbedeutender Aus— 
nahme, nur vom Staate gebaute und nur vom Staate be— 
triebene Eifenbahnen, und zwar in einem, im Verhältniß zur 
Größe des Landes, ſehr beträchtlichen Umfange. Das Eifen- 
bahnweſen nimmt deßhalb in der Entwicklungsgeſchichte Des 
Landes eine hervorragende Stelle ein und von Werth ift 
fiher eine Zufammenftellung aller einzelnen bei den mürttem- 
bergifchen Staatd-Eifenbaßnen feit ihrer Einführung bis jet 
sorgefommenen Bahneröffnungen d. h. eine Ueberſicht, melde 
zeigt, in welcher Neihenfolge, mit welchen Pauſen und in 
welchem Umfange Württemberg von Jahr zu Jahr im Beſitze 
von Eifenbahnen vorgefäritten und zu feinem jegigen Bahn 
nee gekommen: ift. 

Mir geben in Nachſtehendem eine folche Ben in 
tabelarifcher Form. 


Anmerfung: Die Längen ‚find in württembergifchen Meilen 
& 26,000 württembergifhen Fußen und — 7,44874 Kilometer ange- 
nommen, 


275 








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278 


Schlußbemerkungen. 


1) Das bi zum 30. Juni 1872 im Ganzen 149,7 
württemb. Meilen oder 150 geogr. Meilen lange Bahnneß der 
württembergifhen Staatdeifenbahnen hat zu feiner allmähligen 
Entftehung einen Zeitraum von 27 Jahren (1. Juli 1845’ bis 
80. Juni 1872) in Anfpruch genommen. Die Entftehung nahezu 
der erften Hälfte des Need (71,3 Meilen) fällt auf Die Periode 
vom 1. Juli 1845 bis 30, Juni 1864 — alfo in einen Zeit- 
raum von 19 Jahren; Die etwas größere zweite Hälfte (78,4 
Meilen) wurde in dem Zeitabjchnitt vom 1. Juli 1864 bis 
30. Juni 1872 aljo in nur 8 Jahren in Betrieb gebracht. 

2) Die Mebergabe des jeßigen Umfanged der württemb. 
Staat3-Eifenbahnen in den Gebraud des Publikums geſchah 
in dem angegebenen Zeitraume von 27 Jahren durch 45 ein— 
zelne Bahneröffnungen,; im Durchichnitte kommen fomit auf 
1 Jahr dieſer 27jährigen Periode 1,66 Bahnergffnungen. 
Es haben aber in Wirklichkeit ftattgefunden: in 10 Jahren 
von Diefen 27 gar feine Bahneröffnungen, in 5 Jahrgängen 
je Eine Bahneröffnung, in 4 Jahrgüngen je 2 Eröffnungen, 
in 6 Jahrgängen je 3 Eröffnungen und in einem Jahr 5 
und in einem Jahr fogar 9 Eröffnungen. 

3) Die Länge der in einem Jahre eröffneten GStreden 
betreffend, jo find, wie oben angegeben, in 27 Jahren 149,7 
Meilen dem Betriebe übergeben worden, im Durchſchnitt alfo 
in 1 Jahre 5,54 Meilen. Es haben aber nur in 17 Jahr» 
gängen Bahneröffnungen flattgefunden. Beim Durchſchnitte 
aur der 17 Eröffnungsjahre kommen auf 1 Eröffnungsjahr 
je 8,8 Meilen neuer Bahnſtrecken. Die größte in Einem 
Jahre eröffnete Anzahl von Meilen war bis jett 34,4 Meilen 
oder 23 Procent des ganzen jegigen Bahnneged; Die Fleinfte 
Anzahl von Meilen, welche in Einem Jahre eröffnet wurde, 
war 1,4 Meilen oder 1 Procent des jebigen Bahnnekes. 

4) Was die Länge der einzelnen Eröffnungen betrifft, fo 
fommen bei 45 Gröffnungen und -149,7 Meilen Bahn im 
Durchſchnitt 3,3 Meilen auf eine Gröffnung, Die größte 
Strerfe, welche in einer Linie eröffnet wurde, war die 10 Meilen 
lange Remsbahnſtrecke Ganftatt— Warjeralfingen; Die Fürzefte 
Strede, welche. auf einmal eröffnet wurde, betrug 0,4 Meilen, 
und war dieß die im erften Jahre des württembergifchen Bahn 


279 


betrieb8 zur Gröffnung gekommene Strede Untertürkheim — 
Obertürfheim, 

5) Der Pauſen, d. h. der Jahre ohne alle Bahner- 
Öffnung waren ed feit Beginn des mwürttemb. Eiſenbahnbe— 
triebes bis jegt im Ganzen 10. Als bemerfenswerth in dieſer 
Beziehung tritt Die Periode vom 1. Juni 1850 bis 30. Juni 
1859 hervor, indem bier ein Stillftand von 8 Jahren in 
der Entwicklung des Eiſenbahnnetzes eintrat, der nur einmal 
im Jahre 1853/54 unterbrochen wurde Dur die Eröffnung 
der Weftbahn von Bietigheim nach Bruchfal, welche den erften 
Anihluß des württembergiichen Bahnnetzes an das Badiſche 
bewerkftelligte. Daß die beiden Jahre 1860/61 und 1865/66 
feine Bahneröffnungen hatten, ift rein aus technifch-adminiftra- 
tigen Gründen zu erflären. 


Die Hniverfität Tübingen im Jahr 1577. 
Rede, gebalten am 6. März 1869 in der Aula zu Tübingen, 
Von R. Roth. 





Mit dem Jahr 1577 hatte unfere Univerfität ihr erſtes 
Jahrhundert zurüdgelegt. Ungefähr in die Mitte Diejed Zeit» 
raums fällt ihre Neformation. Was davor liegt, bewegt ji 
ganz in den Formen des Mittelalterd, was folgt, iſt zu= 
nähft eine Zeit von Verſuchen. Das Interim droht wieder 
audzureißen was eben Wurzel gejchlagen hatte, und erft unter 
Herzog Ehriftoph tritt ein Dauernder Beftand ein, eine lange 
Zeit der Ruhe, verbunden mit einem auffallend geringen Wechfel 
in den Perſonen des Lehrförperd, welche biß gegen 1600 
währt, wo niht blos Diefe langlebige Generation von 
Profeſſoren ausftirbt, fondern auch Die Univerfität felbit Durch 
Herzog Briedrih, Der gern und wiel regiert und neumodiſche 
Herrſcher-Ideen auf den Thron bringt, eine neue Ordnung 
constitutio Fridericiana empfängt. Man kann aljo das 
Säcularjahr der Univerfität als die Mitte diefer erften nad 
reformatorifhen Periode bezeichnen, welche ich kurz zu 
ſchildern verſuche. 

Glänzend hat die Univerſität ihr erſtes Jubiläum ge— 
feiert. Sie ſah mit Stolz auf ihre Blüthe. Der junge 
Herzog Ludwig, Chriſtophs Sohn, eben 24 Jahre alt, zu 
Feſten und Fröhlichkeit wohl aufgelegt, erſcheint ſelbſt zur 
Feier. Am Vorabend, am 19. Febr. 1578, reitet er in die 
Stadt ein, die Herzogin und zwei ihrer Brüder, badiſche 
Marfgrafen, an feiner Seite mit einem Gefolge von 200 Pfer— 
den. Das Schloß füllte ſich mit glänzenden Gäften, während 
feine Geſchütze das Mögliche thaten — wie, es ſchon damals 
fürſtliche Sitte war — durch ihren Lärm alles Volk in feſt— 
liche Stimmung zu verſetzen. ine Deputation der Univerſität 


281 


wird am Abend noch zum Herzog gefandt, um ihn zu den 
Feſt-Acten des anderen Tages zu laden: der Procancellarius 
Dietrich Schnepff — der Kanzler Jakob Andrei war in Ge— 
jchäften der Koncordia abweiend — Nicolaus Varenbüler der 
Jurift, der Medieiner Johann Viſcher und der Mathematiker 
Apianud. Zmei andere Senatoren bringen diejelbe Einladung 
an die Grafen und Barone Ded Gefolges. 

Am anderen Morgen erjheint der Hof mit Paufen und 
Trompeten in der Aula nova. Die Räthe des Herzogs, 
Pröbſte und Aebte des Landes, eine Abordnung der Reichs— 
ſtadt Ehlingen, Die furz vorher der Liniverfität eine Freiftabt 
gewährt hatte, der hiefige Magiftrat, andere Gäfte von nah 
und fern, alles drängt ſich herzu Die Feſtrede Schnepffs zu 
hören. Dieje verbreitet ſich nicht fomohl über" die Gejchichte 
der Univerfltät, die den Anweſenden befannt war, als über 
die Verdienfte des Würtembergifchen Fürftenhaufes um dieſelbe, 
Doc weist fie mit Befriedigung darauf Hin, wie viele tüchtige, _ 
in Würden und Ehren ftehende Männer aud ihr hervorge— 
gangen, wie bonae artes et linguae in folcher Blüthe ftehen, 
daß die gelehrteften Griechen in Byzanz befennen, ihres Volfes 
Geift und Bildung fei nach Germanien, bejonderd auf Dieje 
Akademie übergegangen. 

Der Redner Dietrihb Schnepff, ein Sohn dei 
Neformatord Erhard Schnepff, bildete mit feinen beiden Col— 
legen Iac. Andrei und Jacob Herbrand, denen er übrigend 
an Gelebrität etwas nachſtand, 30 Jahre lang die fireitbare 
Phalanr mwürttembergijcher Orthodorie. Er galt zugleih nicht 
blos für einen der tüchtigften Kanzelredner, ſondern auch für 
einen beliebten Lehrer. 

Der Rede, die lateinifh war, hatten Die Frauen Des 
Hofs nicht angewohnt, dagegen erfchien die Herzogin, im Vier— 
gejpann, mit ihrem Gefolge zu der Predigt Heerbrands, Die 
ih jet anreihte, in der Kirche. Heerbrand hatte ſich den 
evangeliichen Abſchnitt vom Knechte des Hauptmanns zu Ka— 
pernaum zum Text gewählt; wie er es angegriffen hat, daraus 
eine Jubelpredigt zu machen, bedaure ich nicht angeben zu 
können. Ich habe im Augenblick kein Exemplar derſelben 
aufzufinden vermocht. 

Nach dieſen beiden dauerhaften Reden ging der Zug, 
zum Theil zu Pferd und Wagen, nach dem Schloß; aber 
nicht ſo raſch als ſie wünſchten ſollten die Gäſte zu dem 


2832 


Mahle gelangen, zu welchem der Herzog alle Feſttheilnehmer 
geladen hatte. Er wollte feinen Schwägern den jungen Mark: 
grafen erft noch eine Probe ftudentijcher Bräuche zeigen, führte 
fie in den runden Thurm gegen Den Nedar — das tft wohl 
der Thurm, mwelder 70 Jahre fpäter von den Franzoſen in 
die Luft gejprengt wurde — und ließ da eine Depositio vor- 
nehmen. Das iſt Die noch aus weit Älterer Zeit flammende 
Gerimonie der Aufnahme des Neulingd in die Gemeinſchaft 
der Gebildeten, der Afademifer. Das nannte man deponere 
cornua, die Hörner abftoßen. In wunderlichem Aufpug, eine 
Maske mit Hörnern auf dem Kopf,. einem Halsband von 
Knochen und Dal. wird der Neuling vorgeführt; der Depofitor 
nimmt die Werkzeuge um Die Hörner abzureißen, Haare, Nägel 
zu kürzen, überhaupt dieſe rohe Geftalt in einen anftändigen 
Menjhen umzujchaffen, der auf vorgelegte Fragen zu ant— 
worten, zu fingen und andere Bemeife jeiner neugemonnenen 
‚Fähigkeiten zu geben hat. 

Endlih gelangt man zu dem erwünjchten Mahle im 
Nitterfaal des Schlofjed, bei welchem die ſchweren filbernen 
Becher aus Herzog Ulrichs Schatz fleifig umgiengen und der 
junge Herzog, Liebhaber eines fröhlichen Trunks, Durch feine 
Zeutjeligfeit alle gewann. Zum Nachtiſch führt Nikodemus 
Friſchlin feine grammatifhe Komödie Priscianus vapulans 
auf, in welcher der Grammatifer Priscian ald Die perjonificirte 
Grammatik von jchlechten Lateinern aller Fakultäten mißhandelt, 
von Erasmus und Melanchthon geheilt wird. Daß der Scherz 
am Ende Iangmweilig wurde, fünnen wir dem Cruſtus gern 
glauben. 

So endete der erjte Tag, welcher die Weiernden von 
Morgens 7 bis Abends 5 Uhr in Athem gehalten hatte. 

Die folgenden Tage brachten weitere Gaſtmähler feitend 
der Univerfität, eine Tifchrede von Hohmann, und nod ein 
Geſchenk des tübinger Magiftrats in Geftalt eines fetten Stier, 
der mit Wappenjchildern behängt unter einer feierlichen An— 
rede des Stadtjchreiberd übergeben wurde; und man ging aus— 
einander jehr befriedigt von all dieſen Herrlichkeiten. 

Keined der folgenden Säcularjahre traf unfere Univerjität 
in jolcher Blüthe, wie das erſte. Ludwig Timotheus Spittler 
bat über Dieje ‘Periode im Jahr 1783 jo geurtheilt: „Alle 
„Bacultäten und alle einzelnen Digciplinen in den Facultäten 
„waren damals jo gleichfürmig gut bejegt, daß Tübingen viel- 


283 


„Leicht in feiner ganzen Gejchichte feinen Zeitpuntt hat, der 
„diefem an Ruhm gleich käme, wo alle übrige proteftantijche 
„Univerfttäten gegen diefelbe zurüdblieben. “ 

Ein ganz anderes Urtheil als diefer Hiftoriker fcheinen 
freilich Diejenigen zu haben, die über Friſchlin fchreiben, 
deſſen Händel gerade in dieje Zeit fallen. ine Univerfität, 
welche aus Beſchränktheit, Eigennug und Neid den Mann 
von fich ftößt, der vor allen verdient hätte einen Katheder zu 
zieren, die dem Nepotismus und anderen perfünlichen Interefjen 
dient, anftatt die Förderung ihres wifjenjchaftlichen Zweckes 
über alle8 andere zu fielen — kann jene® Lob unmöglich 
perdienen. — Nun kann man zugeben, daß der unglüdliche 
Poet Nikodemus Friſchlin, dem fein trauriged Ende mie das 
ganze Mißgeſchick feines Lebend dad Mitleiven der Späteren 
gewann, ein fürtreffliches Ingenium war, wie feine Zeitgenofjen, 
auch jeine Gegner anerkennen, daß in ihm noch ein Funke 
des Geiftes der großen Sumaniften aus der erften Hälfte jenes 
Jahrhunderts Iebte, und dennoch der Anficht fein, Daß die 
Univerjität ganz richtig gehandelt hat, wenn le des Mannes 
fi ermehrte. Sie hat ihm Die Laufbahn des Lehrers nicht 
verichlofien, bat ihn auch jo geftellt, Daß er ausreichen konnte, 
aber fie mollte den noch jungen Mann — er war damals, 
als er ſich am dringendſten bewarb, 30 Jahre alt — in ihren 
Rath nicht aufnehmen, ehe er Proben jittlicher Haltung ges 
geben "hätte. Wenn nun Friſchlin fi der Gunft des Herzogs 
und feiner Räthe erfreute, an der Univerfität jelbft anfänglich 
einflußreiche Bürjprecher wie Varenbüler und Hohmann hatte, 
durch feine Schriften raſch berühmt geworden war — fo ift 
ed nicht der Widerfpruch des einzigen Cruſtus geweſen, der’ 
feiner Laufbahn bei der Univerfität im Wege ftand; fondern 
jeine eigenen Schwächen und Fehler haben den im Glück pochen— 
den, troßigen, heraudfordernden, im Unglück zaghaften Mann, 
der nirgends in Die Verhältniſſe ſich ſchicken konnte, überall 
Händel anrichtete, dahin geführt, daß er nach allen Seiten 
verfeindet war, daß feine Beichüger die Hand von ihm ab» 
zogen und im Grunde Niemand es beklagte, ald der Herzog 
ihn Hinter den Mauern von Hohenurach zur Ruhe brachte, 

Es ift traurig, daß ein folches Talent im Elend unter= 
ging, aber Frifchlin ift fein Märtyrer; und es darf, wenn 
auch im Einzelnen gefehlt wurde, meder Die Regierung des 


284 


Herzogs noch Die Univerfität für fein Verkommen verantwort- 
lich gemacht werden, j 

Die Univerfität hat in jener Zeit noch faft unumſchränkt 
fich felbit regiert, auch in der Wahl von Lehrern höchſt jelten 
einen Wipderfpruh der Regierung erfahren. Mißgriffe hatte 
fie felbft zu tragen und konnte in feiner Weile die Schuld 
auf andere ſchieben. Sie ift auch in Friſchlins Sache mit 
Ueberlegung und confequent verfahren und fonnte nicht anders, 
wenn fe nicht fich ſelbſt ſchaden wollte, Ich glaube alfo dieſen 
ganzen Streit, aud dem man viel mehr gemacht hat, als er 
werth ift, hiemit beijeite legen zu können. 

Der Senat beitand aus ſämtlichen Doctoren der Drei 
fogenannten oberen Facultäten, 3 Theologen, worunter der 
Ganzler — von welchem es in Herzog Ehriftoph8 Ordination 
son 1561 heißt: „das er fol und well, unfer und unjer 
„Erben Rath haiffen und fein, und hierumb die gewöhnlich 
„unfer Canzley-Raths-Pflicht thun“ — ferner ſechs Juriften, 
drei Medicinern und drei gewählten und wechſelnden Mit- 
gliedern der Artiftenfacultät. Das Collegium beftand alfo 
aus 15 Köpfen, und weit das Uebergewicht hatten die Juriften. 

Unter ihnen ift lange Zeit der einflußreichfte Nicolaus 
Barenbüler geweſen, Lehrer der PBandecten und zugleich 
ein gewandter praftiicher Jurift, Der für Fürften und Städte 
eine Menge von NRechtögefchäften geführt hat und insbeſondere 
beim würtembergiſchen Hof hochgeſchätzt war. Er flammte 
aus Lindau von einer patriciihen Familie, hatte in Straß— 
burg, Löwen, Cöln feine Studien gemadt und wurde — erft 
25 Jahre alt — in Tübingen zum Lehrer angenommen (1544). 
Bald hatte die Univerfität Anlaß, die Dienfte ihres jüngften 
Gollegen in Anſpruch zu nehmen. Als nach dem kläglich ge- 
führten ſchmalkaldiſchen Krieg der Kaijer die proteftantijchen 
Linder und Städte bejebte und Herzog Alba Würtemberg mit 
fpantjchen Soldaten überzog, Drobte auch Tübingen ſpaniſche 
Bejabung und mit ihr der Univerfität ein ficherer Ruin, Der 
Senat beſchloß fih jchleunig an den Kaiſer ſelbſt zu menden, 
der damald in Augsburg Reichstag hielt. Briefe an Karl V., 
mit Den Dringendften Bitten, an den jüngeren Granvella, den 
nachmaligen Gardinal und an andere einflußreihe Männer 
wurden ausgefertigt — die Goncepte find noch vorhanden — 
und Varenbüler ſollte ald Gefandter der Univerfität die Sache 
führen. Früh am Morgen flieg er zu Pferd, begleitet von 


285 


dem tübinger Rathsherrn Johann Stammler und war am 
andern Vormittag ſchon in Augsburg, Wie geſchickt er fein 
Geſchäft führte und alle Mittelöperfonen zu benüben wußte — 
jo wurde 3. B. Veſalius der berühmte Anatom Leibarzt des 
Kaiferd in Auſpruch genommen, an welchen neben dem Schrei» 
ben des Senats Leonhard Fuchs ald Fachgenoſſe einen be— 
fonderen Brief gerichtet hatte — das zeigen Varenbülers 
Briefe und der glüliche Erfolg der Verhandlungen jelbft. — 
Obwohl Varenbüler, deſſen Geſchick für die Gejchäfte immer 
mehr erkannt wurde — für Herzog Ehriftoph reiste er allein 
dreimal nah Prag mit Aufträgen an Kaifer Marimiltan II. 
— fo kehrte er doch immer wieder auf den Lehrftuhl zurüd, 
Johannes Harppreht rühmt von ihm neben den allgemeinen 
Qualitäten des Juriften feine Sorgfalt correfter Darftellung 
und die Eleganz feiner Sprache. Daß die Verbindung diefer 
Eigenſchaften mit feiner Gejchäftsfenntnig und Erfahrung ihn 
zu einem Lehrer machen mußte, bei welchem fich etwas lernen 
Tieß, leuchtet ein. Varenbüler ift der Gründer einer zahlreichen 
und angejehenen Bamilie geworden. Sein Enkel ift der be= 
rühmte Johann Gonrad Darenbüler, der in den Adelſtand 
erhoben wurde, zu Tochtermännern Hatte er zwei fürftliche 
Kanzler und einen Geheimerath. Gegen dad Ende feiner 
Wirkſamkeit Hatte der Senat freilich oft und viel zu lagen, 
daß er jeiner Lektur nicht gehörig warte, und man ſetzte ihm 
dafür, wie es damald Vorſchrift war, Geldſtrafen an, einmal 
jogar 100 fl. — für jene Zeit eine fehr hohe Summe — 
aber immer wieber Iegte Die Regierung für ihn Fürſprache 
ein in Erinnerung an die Verdienſte feiner früheren Jahre. 
Um fo beſſer war es, daß er einen Collegen und. Wlterd- 
genofjen neben fich Hatte, welcher ein Mufter des regelmäßigen 
Fleißes zu fein ſcheint, Anaftafiud Demler. Noch von 
dem 68jährigen jehreibt 1589 Jacob Andrei der Kanzler in 
einem Bericht an den Herzog, er fei in Wahrheit eine Säule 
der Hochſchule. Diefer Mann Hatte eher Neigung ald Varen⸗ 
büler, der ein zu kluger Weltmann war, auch mit theologijchen 
Dingen ſich zu bejchäftigen und foll während des Interim ſich 
unerſchrocken bemiejen haben. Neben ihnen flanden zwei ältere 
und zwei jüngere Lehrer; unter jenen Gappelbed, Lehrer 
des Römiſchen Rechts, der Senior der Univerſttät — aus 
der Nähe von Augsburg gebürtig, der einft in Wittenberg 
beit Luther gehört, in Italien jura flubirt und in Ferrara 


286 


promoviert hatte, unter den jüngeren Hohmann, Lehrer Des 
canonifhen Rechts, der durch feine Stiftung ein Gedächtniß 
unter und gelafjen hat und mie feine älteren Gollegen Con— 
filiariu8 mehrerer Bürften war. Erat tum, fagt Johann 
Harpprecht, ein Schüler diefer Männer, juridicae facul- 
tatis tanta ob excellentissimos Juris antecessores in locis 
etiam exteris celebritas et fama, ut ad eam omnium or- 
dinum homines certatim affluerent et causis in diffieillimis 
consilia flagitarent. 

Für Die Rechtswiſſenſchaft war jene Periode Feine Zeit 
rajher Bewegung. Sie hatte nicht nöthig den längſt be- 
tretenen Weg zu verlafien; fie durfte nur dem allgemeinen 
Fortſchritt wiſſenſchaftlicher Methode folgen, um mit Hilfe ber 
erweiterten geſchichtlichen Anſchauung und namentlich bejjeren 
Geſchmacks almählih auf eine höhere Stufe zu gelangen. 
Ganz anders die Medicin. 

Sie ftand noch in der erften Hälfte des 16. Jahrhun— 
dertd auf einem unglaublich niedrigen Standpunkt. Ich will 
Damit nicht jagen, Daß es nicht Aerzte gegeben babe, welche 
die glücklichſten Kuren machten, oder fühne Wundärzte — 
aber Die Mebicin ald Wifjenfhaft war im Zuftand der Kind— 
heit, Der große Aufſchwung der Geifter, der den Anfang 
der neuen Zeit bezeichnet, Hatte fie nicht fogleich mitzureißen 
vermocht. Wie wenn nur die Griechen und in ihren Fuß— 
ftapfen Die Araber die Fähigkeit gehabt Hätten, das gefunde 
und das Franke Leben zu erforfhen, fo machte fi der da— 
malige Arzt — jo meit ed ſich von der Theorie handelt — 
zum bloßen Erflärer und Nachbeter der Griechen und Araber. 
Und ed war fchon ein Fortſchritt, wenn wenigſtens die eine 
diejer Feſſeln, Die Auctorität der Araber, zerſchlagen wurde. 
Das hat Hier in Tübingen Leonhard Fuchs gethan, Der 
nahe an die Zeit heranreicht, von welcher wir reden; er farb 
1566. Bei den Gejchichtfchreibern der Medicin gilt er, ſoviel 
ich gejehen Habe, für ftreitfüchtig und mißgünftig gegen bie 
Nebenbuhler feines Ruhmes. In der Gefchichte unferer Unis 
verfität aber hat er einen fehr guten Namen nicht blos als 
Gelehrter und Lehrer, fondern. auch als geſchäftskundiger 
Senator und Verwalter. Siebenmal hat er dad Rectorat ges 
führt, und es ift ein Vergnügen auf Netenftüde von jeiner 
Hand zu floßen. 

Es blieb aber noch immer die Auctorität der Griechen, 


287 


und ed war die Blüthe medicinischer Gelehrfamkeit einen 
GCommentar zu den Aphoridmen des Hippofrated oder einigen 
Büchern Galend abzufafien. Waren ſchon deßhalb die Medi— 
einer zugleih Philologen, jo war ihnen nad einer anderen 
Seite hin dieſes Willen noch viel nothwendiger. Noch war 
Ariftoteled der Führer, an defien Hand allein man die Natur 
erforfchen zu können glaubte; ohne welchen man nur einzelne 
fhüchterne Schritte wagte. Die Aerzte waren Philoſophen. 
Eine Anzahl der befannteften Aerzte find zugleich gelehrte 
Ariftotelifer. So aud in Tübingen. Hier hat zwei Genera= 
tionen hindurch Die eigenthümliche Verbindung der Lectur Des 
Drganon — aljo fogar der rein logifchen Bücher ded Arifto- 
teles — mit der medicinifhen DVorlefung über Galenus und 
dergleichen beftanden. Was wir Mebdiein nennen, Das lief 
neben dieſem philoſophiſch-hiſtoriſchen Willen her als. Kräuter- 
funde, Lehre von den simplicia d. h. den Arzneimitteln, die 
man bei irgend einem practicus zu erlernen ſuchte, einzelne 
anatomifche und hirurgifche Uebungen. Das waren aber Neben- 
Dinge, was ſich dabei ergab, konnte auf die theoretiſchen Grund- 
füße nicht einwirken. Es war nicht wejentlich anders als bei 
der Theologie des Mittelalters, mo jeder Einzelne wohl nad 
rechnen, gleichfam die Probe machen durfte, brachte er aber 
ein andered Facit heraus ald die anerkannte Lehre, fo hatte 
er gefehlt. 

Bon den drei Medicinern, welche Tübingen zur Zeit der 
Säcularfeier beſaß, waren zwei wirklich bedeutende Männer : 
Sacob Schegk und Johannes Viſcher; jener die alte, 
diefer Den Uebergang in die neue Zeit repräjentierend. Schegk 
war noch lange College ded Leonhard Fuchs gemejen, mie Diefer 
ein Verehrer der Griechen und ein fo perfecter Ariftoteliker, 
daß man von ihm fagte: wenn Die Werke des Xriftoteles 
verloren gingen, er könnte fle wieder herſtellen. Durch zahl: 
reiche Schriften in diefer Richtung hatte er. fich weit und breit 
einen Namen gemacht und ift von den Zeitgenoffen für den 
gelehrteften Mann in Tübingen gehalten worden.“) Daß er 
auch ein praftifcher Philojoph mar, zeigt dad Wort, dad man 
von ihm erzäblt: es habe, wie er in hohem Alter. Halb er- 
blindet war, ein medicus ophthalmicus feine Kunft an ihm 


*) Auf die Lyoner Ausgabe feiner Topica hat ber Herausgeber 
geſetzt: medici et philosophi nostro tempore facile principis. 


288 


zeigen wollen, da habe er ed abgelehnt und gejagt: er babe 
in. feinem Leben vieles geſehen, was er lieber nicht gejehen 
hätte, und manchmal wünjhe er auch taub zu fein. 

An den Erfahrungen dieſes Mannes kann man jehen, 
wie hart damald das Joch der Orthodoxie auch in der prute= 
ftantijhen Kirche auf den Gewiſſen lag, und wie der Reblichfte 
Mühe hatte, ihre Korderungen zu befriedigen. Obmohl Schegf 
für Die Kirchenlehre felbft die Feder geführt hatte in mehreren 
Streitſchriften gegen eineg Fachgenoſſen, einen italienijchen Arzt, 
jo widerfuhr ed ihm doch gegen dad Ende jeined Lebens, 
ald er ſchon erblindet war, daß er in den fchlimmften Ver— 
dacht gerieth. Er follte in zwei Stüden, die damald die ge= 
fährlichften waren, in den Lehren vom Abendmahl und von 
den zwei Naturen Chriſti zu den Reformierten neigen. Das 
wollte man aus feinem Gommentar zu den Topica des Ari— 
ftotele8 Herausgelefen haben, und aus einer Heinen theologiſchen 
Schrift, die er 20 Jahre früher verfaßt Hatte. Grund genug 
den alten Franken Mann zu feierlihemn Widerruf zu veran- 
laſſen, den er unter Anleitung Andreäs vor Rector und 
Decanen ablegte, worüber ihm ein förmliches Zeugniß ausge— 
ftellt und gedrudt wurde, 

Bor ſolchen Begegnungen wußte fih fein Schüler und 
jüngerer Gollege Johannes Viſcher zu hüten, obwohl er 
in diefen Gontroverfen vermuthlih gut zu’ Haufe war, denn 
er war einft Luthers und Melanchthons Zuhörer geweſen. 
Die Laufbahn dieſes Manned iſt bezeichnend für Die Art des 
damaligen Studiums. Viſcher war ein Landdmann des Leon— 
hard Fuchs aus Wemding, einem Städtchen in Niet. Er 
hatte die Anfänge des Lernens hier gemacht; durch‘ eine Seuche, 
welche die Univerfltät zerftreute, vertrieben gerieth er nad 
Wittenberg; von da wiederum durch einen Zufall verdrängt 
reiöt er nah Paris, um fih die Sorbonne anzufjehen; auf 
dem Ruͤckweg hält er fich längere Zeit in Straßburg auf, um 
zugleich mit dem befannten Humaniften Hieronymus Wolf bei 
einem Arzt in Straßburg Griehifh und Hebräiſch zu lernen. 
Endlich kehrt er nah Wittenberg zurüd und wird dort Ma— 
giſter; und jegt fragt er ſich — nad 6jährigen Arbeiten und 
Fahrten — mweldem Fachſtudium er ſich zuwenden fol. Sein 
Lebenäbefchreiber meint, er habe wohl deßhalb die Mebicin 
gewählt, weil er felbft von zarter Gonftitution auf feine eigene 
Gejundheit viel Sorgfalt wenden mußte. 


289 


Sein erfter Führer war der gelehrte Arzt Caſpar Peucer, 
Melanchthons Schwiegerfohn, fpäter vielgenannt ald Haupt 
der Kryptocalviniften, bei ihm hörte er über Dioscorides alfo 
vermuthlich unter dieſem Titel eine Botanif und Arzneimittel- 
lehre. Darauf zwei Jahre unter Leitung des Leonhard Fuchs 
und Schegk hier in Tübingen, und fo ausgerüſtet ftrebte 
er nach Italien, wo die medieiniſche Wiſſenſchaft eben auf 
eigenen Füßen zu ftehen anfing. Dort ftudierte er Anatomie 
bei Faloppia in Padua und einem Chirurgen in Venedig, 
bei Peter Andread Mattioli in Görz die Lehre von den 
simplicia, die anderen Disciplinen bei den berühmten Aerzten 
in Bologna, wo er promoviert, und endlich nad Deutjchland 
heimgefehrt Die eigentlihe Practica bei Heinrich Wolff in 
Nürnberg, einem’ Bruder des Humaniſten. ‘So hatte Viſcher 
eilf Jahre auf Univerfitäten und bei einzelnen Meiftern zuges 
bracht, vier bis fünf davon ausfchlieflih für Medicin. So 
groß war der Ruf, der dem heimfehrenden voranging, daß 
al8bald die Univerfität Ingolftabt ihn den Proteftanten berief 
und ihm in Olaubendjahen Breiheit zuſicherte. Doch war 
das nicht von Dauer, und Viſcher zog ed vor als Arzt nad 
Nördlingen zu geben, von dort aus nach Anſpach als Leibarzt 
ded brandenburgiſchen Markgrafen Georg Friederich; endlich 
— zum Theil vertrieben durch einen paracelſiſchen QDuadjalber, 
der am Hofe Eingang hatte — fand er jeine richtige Stelle 
bier als Nachfolger ded Leonhard Fuchs. Seine Hieflge Wirk- 
ſamkeit als Lehrer und Arzt jcheint gleich bedeutend gemejen zu 
fein. Er war der Mann, feine Schüler in die neuen Rich— 
tungen der Mebicin einzuführen. — In den Acten ded Senats 
finde ih, daß er bei Verhandlungen über Glaubensſachen, zu 
welchen damals die Korderung der Unterſchrift der Concordie 
Anlaß gab, fih mit der Schonung außfpricht, welche man von 
dem vielfeitig gebildeten Mann, der die Welt gejehen Yat, 
erwartet, Sein Bild, dad wir befigen — mie die Bilder 
faft aller feiner Hiefigen Zeitgenoſſen — zeigt einen feinen 
Kopf. 

Unter den Theologen feiner Zeit fteht weit voran 
Jakob Andreä, ein Mann von feltener Energie, bejeelt von 
glühendem Eifer das Werk der Reformation zu fördern und 
zu vollenden. Und er hat in gewiffen Sinne erreiht, was 
er erfirebte. Die Kirchengefchichte verzeichnet feinen Namen 
ald des Haupturhebers der Eoncordienformel, einer Befennt- 

Württemb. Iahrb. 1871. 19 


- 


290 


nißſchrift der proteftantifchen Kirche, durch melde ihr Lehr⸗ 
begriff im Einzelnen feitgeftelt, Controverſen entjchieden werben 
follten. Die Reichsſtände, melde die Kormel annahmen, zwan— 
gen ihre Kirchene und Schuldiener zur Unterzeihnung der— 
felben.. So glaubte man der Irrlehre den Mund geſchloſſen 
zu haben, jo gut ald die katholiſche Kirche. Noch bewahrt 
unjere Bibliothet dad Gremplar des Concordienbuchs (Tübinger 
Bolioausgabe von 1580) in weldem, Andreä an der Spitze, 
alle Lehrer unferer Univerfität bis in die 70er Jahre des 
vorigen Jahrhundert3 ihre Unterfchrift leifteten, zum Theil mit 
dem Ausdrud voller Uebereinftimmung. 

Wenn gleih Andrei oft und lang von hier abmejend 
war in Sendungen aller Art, einzelne Kirhen in Städten 
reformierend, auf Religiondgejprächen und dergleichen, jo hat 
er doch bier auch gelehrt, vorzüglih im Bach der praftijchen 
Theologie, und daneben viele Schuldisputationen geleitet und 
die Theſen Dazu geftelt. Er ift zugleich ein eifriger und ge= 
waltiger Prediger gemefen und fruchtbarer Schriftfteller, deſſen 
gedruckte Tractate, Streitfchriften, Predigten u. ſ. w. ſich wohl 
auf zweihundert Nummern belaufen mögen. Sein Geijt war 
in der Yacultät der dominierende, dem Heerbrand, Schnepff, 
der jüngere Brenz fih willig unterorbneten. Sie bewunbderten 
ihn ald den tapferen Kämpfer, der nicht blos fünfzig Schlachten, 
wie Julius Cäſar, gejchlagen, fondern in meit zahlreicheren 
Kämpfen unblutiger Art Durch. das Schwert des Geifted geflegt 
habe. Als charakteriſtiſch für die Zeit und für die Bedeutung 
des annes will ich anführen, daß man, als ſein Ende her— 
a mjaahte — er ſtarb 62 Jahre alt — die größte Sorgfalt 
— um ihn fein letztes Bekenntniß vor zahlreichen ge— 
a aktin in Zeugen ablegen zu laſſen. Man fürdhtete die Nach— 
Ki her, Öngner. Und wirklich erhob ſich auch bald nad 

m Tod das Gerücht: Andrei habe im Angeſicht Des 

*— ganze Kehre, für welche er fein Leben lang gekämpft, 

ar erthum; permorfen; er habe aus ben Händen eined Je— 

fui ten das Sacrament zu empfangen begehrt und jei, ald ihm 
das, ꝓfrſagt wurde, in, Berzweiflung dahingefahren. 

nog Sen —5 MET od Heerbrand — 7 Jahre älter 

ol 33 yt ar fein Raqfolger im Ganzleramt — war fein 

gefrgner Beh. Schüler entherd, Bugenhagens, Meland= 

6A HD ſchon ——— als Student von eiſernem 

Fleſß bemerkt, iſt erfolg gauged. Leben über ein unerſchütter- 


es 


91 


Tiher Anhänger jener Reformatoren und ein fo pflichttreuer 
Lehrer geweſen, daß er niemals eine Lection fol verfäumt 
haben bis in fein 77 Jahr; wie er denn auch bis dahin 
niemald frank gewejen ifl. Seine lectio ordinaria war der 
Ventateuch; er ſcheint darein die ganze Theologie verwoben 
zu haben, denn er hat diefe Vorlefung in 40 Jahren Amal 
abjolviert, und es fol in derjelben, wie ein Zeitgenoffe angibt, 
nicht blos von Gott und feinen Eigenjhaften, fondern au 
son den Engeln, dem Himmel, Sternen, Erde, Meer, Men— 
fen, Thieren und Pflanzen gründlich gehandelt worden fein, 
. So bat Schnepff, fein ſchon erwähnter Gollege, in 30 Jahren 
feine ordentliche Lection die prophetifchen Bücher zweimal, die 
Pjalmen einmal gelefen, Hat dann mit Hiob begonnen, ift aber 
nur bis zur Mitte gelangt, obgleich er damit etwas geeilt 
Haben ſoll. Ä 
Diejenige Schrift, welche Heerbrandg Namen am be= 
Tannteften gemacht hat, iſt fein theologiſches Compendium, 
damals eined der verbreitetften Lehrbücher, eine Bearbeitung 
der Dogmatik nad den Grundfäßen, welche in der Concordien— 
formel ihren Ausdrud fanden. — Er und Andrei haben 
durh Vorbild und Schriften einen lang nachmirkenden Ein— 
fluß auf die Haltung der würtembergijchen Theologie und 
Geiftlichkeit geübt, find darum auch in wiſſenſchaftlichen Kreifen 
die befannteften Namen damaliger Zeit geblieben. Ich glaube 
deßhalb nicht Länger bei ihnen verweilen zu follen, um von 
den Artiſten noch eine kurze Schilderung geben zu können. 
Die facultas.artium zeigt damald im Weſentlichen 
noch dieſelbe Verfaſſung mie ein Jahrhundert früher. Sie 
hatte ihre befondere Stellung neben den drei oberen Facul- 
täten, gleichfam eine Eleine Univerfität für fih. Inter ihrem 
eonsilium ftand zugleih dad contubernium und Dad paeda- 
gogium, für melde bejondere Hilfelehrer in der Regel auf 
furze Zeitdauer angeftellt wurden. Bid auf Herzog Ehriftofs 
Ordination von 1561 hatte der Ganzler zwar bei der Be- 
ſtellung der Lehrer in den oberen Facultäten, nicht aber in 
der Artiftenfacultät mitzuwirken. Aus Diefer eigenthümlichen 
Unabhängigkeit der Bacultät, die fih aus alten Zeiten und 
Verhältniſſen namentlich der Parifer Univerfität herleitet, er— 
klärt ſich auch, daß die Facultät nicht in corpore in ben 
Senat der Univerfität Aufnahme finden konnte. Die ordents 
lihen Lehrſtellen derſelben fcheinen damals fünf geweſen zu 


4 


292 


fein: zwei für Latein und Griechiſch, utriusque linguae, eine 
für philosophia naturalis, eine für Ethik, eine jür Mathe— 
matif; daneben noch eine Anzahl von auferordentlichen 
Lehrern, jo daß 3. B. 1577 in der Rechnung des Rectors 
über die Gehalte zmölf Perfonen unter dem Titel der Pro- 
fessores bonarum artium laufen, darunter auch der Mufifus, 
der immer ein Magifter if. Daß übrigens die Lehraufgabe 
der Facultät höher geachtet und ihre Xehrer befjer geftellt 
waren ald vor der Reformation der Univerfität, zeigt fi 
äuferlih ſchon darin, daß die Artiftenftellen nicht mehr blos 
ald Staffeln zum Eintritt in eine der drei Facultäten gejucht 
werden, wie noch 50 Jahre früher Negel war, 

Die fünf Männer, Die wir 1578 als ordentliche Xehrer 
finden, ©. Liebler für philosophia naturalis oder physica, 
wie man damals fagte, Gruflus und Georg Hizler für beide 
Spraden, Samuel Heiland für Ethik, Apian für Mathematik, 
jehen wir niemald nach einer anderen Stellung ftreben. Unter 
ihnen haben fi Erufiud und Apian den größten Namen 
gemacht, Doch muß ih im DVorbeigehen ded Samuel Hei— 
land, des professor ethicus, gedenken, eined Manned von 
vieljeitigen Kenntniffen, der neben einer anerfannten Wirkjam- 
feit auf dem Katheder Dur 36 Jahre Die Dornenvolle Stelle 
eined Magister domus am herzoglichen Stipendium befleidete, 
durh Ernſt und Strenge der Disciplin ein Schreden Der 
Ungerathenen, geachtet und geliebt von den Fleißigen. Ihm 
hat fein Schüler Joh. Keppler, nachmals der berühmte Aftronom, 
in lateinischen Derfen ein Denkmal der Dankbarkeit geſetzt, Das 
ihn und den Lehrer ehrt. 

Martin Erufiuß ift wohl der vopulärfte Name unter 
den Lehrern jener Zeit durch feine ſchwäbiſche Chronik, 
welche erft im vorigen Jahrhundert — etwa 140 Jahre nad 
ihrem Erſcheinen — von 3. 3. Mofer ind Deutfche überfegt 
und fo in viele Hände gebradt wurde. Man wirft Ddiefem 
Buch feine Kritiklofigkeit vor; mir ſcheint e8 ein Kauptvorzug 
deſſelben zu fein, daß Cruſius alles befchreibt, was ihm unter 
die Hände kommt, alles erzählt, mas ihm berichtet wird, und 
und eine Menge von Stoff liefert, den wir fonft nirgends 
finden. Er ift ein emfiger Sammler, wie es wenige gibt, 
und indbejondere für unfere Univerfitätögefchichte ift er allen 
denen, die nicht Die Originalacten felbft Ballen, eine unent- 
behrlihe Fundgrube geweſen. 





293 


Sein Hauptverbienft an der Univerfität ift, das Grie 
Hilde und den Gefhmad an griechiſcher Kiteratur 
gründlich eingebürgert zu haben. Er las am liebften über 
Homer und Thucydides, und für jene Xection bedurfte er des 
größten Hörſals. Der griehiihen Sprache bediente er fi 
jelbft mit jolcher Leichtigkeit, Daß er nicht nur bei jeder Ge— 
legenheit Verſe darin macht, fondern auch auf den Einfall Fam, 
Predigten in griehiiher Sprache nachzuſchreiben und ganze 
Bände damit zu füllen. Ihm trug deßhalb der Herzog die 
Ueberfegung des Heerbrandſchen Compendiums auf, ald man 
mit dem Patriarchen in Gonjtantinopel Verbindungen ange- 
knüpft hatte und eine Zeit lang den glüdlihen Wahn hegte, 
die griehijche Kirche für die Ideen der Reformation empfäng- 
Lich machen zu können. Griechen gingen häufig bei ihm aus 
und ein, und er benüßte dieſe Gelegenheit, fih über Land 
und Leute und namentlih über die neugriechiſche Sprache zu 
unterrichten. SHandichriften von Claſſikern und Kirchenvätern 
fuchte er ſich aus Bafel, Straßburg, Augsburg zu verichaffen; 
ſchrieb ab und ercerpierte. Unermüdlih fucht er ſich zu unter- 
richten, hört bei Schegk über dad Organon und Galenus, bei 
Liebler 6 Jahre lang in physieis ; unterhält die ausgebreitetfte 
Correſpondenz, um durch Verkehr mit Gelehrten zu lernen. 

Keinen der alten Profeſſoren fennen wir genauer als 
Eruflus, denn er hat ausführliche Tagebücher, auch fein Leben 
in Form eined Tagebuchs niedergefchrieben und alle feine Hand— 
ſchriften ſamt feiner anjehnlihen Bücherfammlung der Facultät 
binterlaffen, die eine eigene Bibliothek beſaß. Mit diefer jind 
fie im Jahr 1776 in den Beſitz der Univerfität übergegangen. 
Aus diefen Aufzeihnungen tritt er und ald ein durchaus 
achtungswerther Menfch entgegen, treu in feinem Beruf, ges 
wijjenhaft in der Verwaltung, eifrig wachend über der Ehre 
der Univerfität, beforgt für das Wohl feiner Schüler, ftets 
bereit andern zu dienen, und wahrhaft fromm Wenn er 
dabei empfindlich ift, wo feine Ehre ald Gelehrter berührt 
wird, wenn feine Gewifjenhaftigfeit zumeilen pedantiſch und 
leinlih wird, jo werden wir ihm dieſe Schwächen, jenen 
Vorzügen gegenüber, nicht allzuhoch anrechnen und namentlich 
begreifen, daß ein ſolcher Charakter von einer zuchtlojen Natur 
wie Friſchlin fih abgeftoßen finden mußte. 

Der Vertreter der Mathematit, man Tann fagen der 
ganzen damaligen Naturmwillenichaft, joweit man fle an den 


294 


Univerfitäten hatte, Philipp Apianus, war eined be— 
rühmten Mannes Sohn, aus Ingolftadt gebürtig. Sein Vater 
Petrus Apianus (urjprünglid Bennewig und etymologifh falſch 
überfegt) ift der Verfaſſer mehrerer aſtronomiſch-mathematiſcher 
Werke, war Profefjor in Ingolftadt, Mathematicus des Kaiſers 
Karl V., von Ddiefem geadelt und jonft geehrt. Der Sohn 
trat in die Fußftapfen des Waters, juchte fih auf franzöſiſchen 
Univerfitäten in der Mathematik auszubilden; jpäter legte er 
Üh auf Medicin in Italien, promoviert in Bologna und wird 
Nachfolger feines Vaters in Ingolftadt. Don dort aus hat 
er eine Art Landesvermeſſung von Baiern ausgeführt und auf 
24 Blättern herausgegeben; eine Topographia Bavariae in 
quatuor Tetrarchias divisa von ihm verfaßt, wird auf der 
Müncener Bibliothek verwahrt. Als er feines Glaubens 
wegen von Ingolftadt vertrieben, 38 Jahre alt, hieher kam, 
war er ſchon von großem Ruf begleitet, viel gereist, an den 
Höfen z. B. in Wien gern gejehen, mit vielen Ghrenketten 
geſchmückt; zugleih ein mwohlhabender Mann; er bejaß natur— 
wiſſenſchaftliche Sammlungen aller Art, eine eigene Druckerei— 
einrichtung und eine reihe Bibliothef. Seine Lieblingsébe— 
ihäjtigung ift, nah dem Vorgang des Vaters, die Aftronomie 
geblieben, und er trug fih mit großen Plänen zu Serjtellung 
von Inftrumenten und Herausgabe von Werken, als ihn im 
58 Jahre mitten unter jeinen Büchern ein Schlaganfall über- 
raſchte. Seine legten Lebensjahre waren dadurch verbittert, 
daß auch ihm, gegen feine Meberzeugung, die Unterjchrift der 
Goncordie zugemuthet wurde. eine vernünftige Ginwendung, 
daß er in Schulfragen und Gontroverjen ich fein Urtheil 
zutraue, und jein Beitritt der Sache jelbit gar Fein weiteres 
Gewicht gebe, daß er von jeber der Augsburgiſchen Confeſſtion 
angehangen und darüber Verfolgung erduldet babe, entſchuldigt 
ihn nicht: Die Negierung gibt ihm jeine Gntlaffung. Der 
Hauptanftoß ift ihm die Abenpmahlslehre gemeien, in welcher 
er die reformierte Anficht nicht zu verdbammen vermag. 

Diefer Glaubendzwang ift der trübe Schatten, der. in 
jene Zeit hereinfällt. Die Univerſität jollte den Anfichten 
eined fürftlichen Kirchenregiments dienſtbar fein. Won diejen 
Dingen ſich zurüdziehen hieß eine tadelnswerthe Gleichgiltigkeit, 
die Theilnahme aber war deſto gefährlicher, je ernfter fie ge= 
meint war. — Und doch wird man auch hierüber milder 
‚urtheilen, wenn man gleichzeitige Erjcheinungen ind Auge faßt. 


295 


Was tft diefer Glaubenszwang im Vergleich mit der Gewalt 
ded damaligen Aberglaubens! In der nächften Umgebung 
Tübingens, in Hechingen, Rottenburg, Horb — ſämtlich nicht— 
würtembergijche Städte — find Hexenproceſſe etwas häufiges. 
Die Juſtiz gibt ſich willig dazu her. Wenige Monate nad 
dem biefigen Jubiläum am 15. Mai ging bei Horb ein ver- 
heerended Hagelmetter nieder, und am 7. Juni ſchon werden 
9 Weiber als Heren verbrannt. ‚In Stuttgart ift ein Fall 
vom Jahr 1574, aus Tübingen ift Feiner befannt. Erſchien 
ein Komet am Himmel, fo zitterten andere vor Gottes Zorn. 
Cruſius aber, der den Apianud um dieſe merkwürdigen Ge— 
ftirne befragt, erhält die Antwort, daß der gefürdhtete Schweif 
nichts anderes fei, ald die den Kometen durchſcheinenden Son= 
nenftrahlen; und daß der Komet nicht in der Luft, jondern 
im Aether d. b. im Weltraum fich bewege. 

Es mußte troß der Bevormundung in Glaubensjachen 
doh immer ein freierer Geift auf der Univerfität: herrichend 
bleiben, den das Lehren und Lernen von ſelbſt mit fich brachte, 

Leider ift der Aufihwung, welchen damals die Wiljen- 
Ihaft nahm, um fi von überlieferten Irrthümern und uns 
brauchbar gewordenen Formen zu befreien, nicht lange Darauf 
dur Die Drangjale des langjährigen Krieges, von welchen 
unjere Univerfität ſehr ftarf betroffen wurde, gelähmt worden. 
Der folgende Verfall läßt aber Die vorangehende Blüthe nur 
in hellerem Licht erfcheinen, Das Tübingen vom Ende des 
16. Jahrhunderts vertritt würdig den damaligen Stand der 
Wiſſenſchaft. Die beiden Herzoge, mit deren Regierung der 
Zeitabjchnitt zufammenfällt, fürdern mit perfünlicher Theilnahme 
ihre Univerfität und freuen fich ihres Gebeihend. Die Negie- 
rung mißgönnt ihr nicht, wie dad jchon unter dem folgen- 
den Herzog geichah, ihre Unabhängigkeit. Vifltationen herzog- 
liber Commiſſäre bielten den Einfluß der Negierung hinreichend 
aufrecht. Die unläugbaren Vortheile Eorporativer Verfaſſung 
und GSelbftregierung beftehen” neben dem landesherrlichen Auf— 


ſichtsrecht. 


Schreiben Friedrich des Srommen Kurfürftien von 
der Pfalz an den Herzog Chrifloph von Württem- 
berg vom 17. Iuni 1563 *) 


(aufgefunden in ber Regiftratur des k. ev. Gonfiftoriums zu Stuttgart 
und mitgetheilt von Kreißgerichtärath v. Hufmagel). 


Meyn freundtlih Dienft, auch was ich Jederzeit mehr 
freundtichaft liebb vnd gutd vermag Zuvor. Hochgeborner 
fürft, freundlicher Lieber Better, jchwager bruder vnd gevatter. 


*) Nachdem Kurfürft Friedrih im Beginne des Jahres 1563 in 
ber Kurpfalz den fogenannten Heidelberger Katechismus einzuführen 
unternommen hatte, vereinigten fich die Fürſten Wolfgang Pfalzgraf 
bei Rhein, Ehriftoph Herzog von Wiürtemberg und Garl II. Mark: 
graf von Baden Pforzheim unter dem 6. April und wieder 1mter 
dem 4. Mai des genannten Jahres zu Golleftivfchreiben an ihn, um 
ihn von feinen Neformen zum Lutherthum zurüdzuführen, von weld 
beiden Schreiben und nur das lebtere erhalten ift und fih in Heppe 
Geſchichte des deutfchen Proteftantismus in den Jahren 1555—1581 
Bd. 2, Anhang S. 5. mitgetheilt findet. Dasfelbe wurde von Kurs 
fürjt Friedrich am 14. Sept. 1563 ausführlich in ablehnendem Sinne 
beantwortet und findet fih in der genannten Schrift Anhang ©. 12, 
fo wie in den auf Veranlafjung des Königs Marimilian van Baiern 
——— geſammelten Briefen des Kurfürſten Friedrich Bd. 2. 

Neben dieſen Collektivſchritten hatte aber Herzog Chriſtoph, wel: 
cher in beſonders freundſchaftlichen Beziehungen zu Friedrich ſtund, 
auch noch für ſich allein den Verſuch gemacht, auf denſelben einzu— 
wirken und zu dieſem Behufe ihm unter dem 31. Mai 1563 in ganz 
vertraulicher Weiſe geſchrieben. Das im Texte mitgetheilte Schreiben 
vom 17. Juni iſt nun bie eigenhändig geſchriebene Antwort des Kurs 
fürften hierauf, welche bei Abfaffung obigen Sammelwerks noch nicht 
aufgefunden war. Durch biefelbe wird die Mittbeiling Heppes 1. ce. 
Bde 2. S 36. über den muthmaßlihen Anhalt biefes Autwortichreis 
beng einigermaßen berichtigt, fofern fich in ſolchem weder die Behaup: 
tuna, daß Brenz in feinen Schriften über Joh. 6. fich jelbit ganz im 
Sinne des Heidelberger Catechismus ausgeſprochen noch die hieran 
gefnüpfte Folgerung findet, daß eben deshalb die Würtemberger Theos 
logen um fo mweniner Urfache hätten, die Heidelberger wegen ihrer 
Lehre vom Abendmale anzufeinden, 


297 


Ich Hab vor eglih tag ayn fehrenben von Euer Liebd mit 
aygner bandt an mich audgangen uff meyner haufer aynem 
dem Diljperg genandt, empfangen. Das und in demfelbig 
E. 2. aus treuberzig wolmaynend gemüdt mit freundelicher 
hochvertrauter vnd gutherziger molmainung zu verftehen geben, 
was vor ayn gemeyn gerücht und gefchrey über meyn angeftellt 
tirhenordnung, Catechismus, fuperintendentd? vnd vifltation 
ausgehe, Sch auch beſchraydt werde, das Ich zufehe, das D, 
Martini Lutheri D. Brentit fohriften vnd Gatechijmen in den 
Eichen vnd ſchulen meynes Churfürftentyumbs. nit Im gebrauch 
mehr zu haben, genzlich durch meyn kirchrath verbotten worden 
feyn fol, vnd nur die Galuinifche vnd andere Zminglianifche 
Bücher vnd Gatehijmi dargegen in Übung vnd Gebrauch follen 
gehabt werden, vnd das E. L. mit mir (wo dem alfo fein 
folte) ayn herhlichs bedauern haben. Vnd dann von wegen 
Zweier büchlein So doktor P. Voquinus das ayne vnd Jo— 
hannes Knipius Andronicus das ander, welche der augspurgiſch 
Confeſſion genzlich zu wider, vnd dargegen mit dem Zming- 
lianiſmo gar mit einſchlagen, allhie haben gedruckt ausgehen 
laſſen. Mit angeheffter E. L. bitt vnd entſchuldigung. Hierauff 
jo thue Ih mich anfenklich gegen E. L. der treuhertzig mwol- 
maynung vnd das fie meynethalb alfo forgfeltig fein, zuvor 
mich freundlichft bedanf, Hab jederzeit zu E. X. ſolch vertrawen 
gehabt und noch, darumb ed E. L. entjhuldigung allerdings 
nit bedorfft hatte, Will mih auch nochmals zu derſelbig ge— 
tröften fie werden meyn zuvor vngehört oder vnerforſcht des 
grund mih von vnützen umelen vnd loſen Teutten bey Iro 
nit eyntragen oder zu vnzimlichem verdacht beweg laſſen. E. X, 
aber vff dad gemayn gerücht vnd geſchrey auch anderd mehr 
zu antworten (Ob ich mol mid nit ſchuldig erkenne E. L. 
oder Jemands anderem Darumb rechenichafft zu geben, wie 
Ih meyne kirch Chriſtlich vnd aljo beftelt, Das Ichs gegen 
meynen lieben Gott am Süngiten gericht verantworten Tann, 
Da Ih doch E. L. vnd andern hit maß gib, wie fle Ir fir 
an vnd abordnen) So ift ed doch an dem, das ich wol weys, 
woher dad gemeyn gerücht vnd geſchrey erfolgt, vnd nemlich 
von aynem Firchendiener, Den ich mit gnad feine tragenden 
amptd vnd Firchendienft3 erlaflen, aus urfah zu den villeycht 
von manchem nit jo leychtlich nachgejehen worden wehr Darunter 
ſeyne aygne handſchrifft vorzulegen findt, fonderlih aber, das 
er die artikel vnſers vhralten Chriftlich glaubend zum thayl im 


293 


Zweyfel gezog, auch vber dad Comminationes audgegofjen, 
Derjelbig bat aynen Zettel erbichtet und allenthalben Im Haylig 
reich audgebraydt, auch aynem fürften den ich zu nennen weys, 
vnd vnſerer religion nit ift, aynen dergleich zettl mit feyner 
handunterjchrieb zugeſchickt. 

Das aber ober meyn angeftellte kirchenordnung vnd Viſi— 
tationed ayn gemeyn gerücht vnd geichren ausgeht, fan ih nit 
wifjen, was die Urſach ſeye, demnach Ich noch keyne bejondere 
tirhordnung oder ordeliche vifitation (mie es doch die noth 
mol erfordert) angeftellt hab, gleych gründe hat es mit Lutheri 
vnd Brentiiſchrifften, die haben vil guts Dings gejchrieben, 
das hoch vnd werth zu halten, wie dann vnder anderem Exe— 
geſes Brentii ſupra Johannem an den adell vffem Kraichgau 
geſchrieben, die mir ſehr wol gefallen, Inſonderheyt vber das 
ſechſte capitell (welches ich freyndtlich bitten thue E. L. wollens 
leſen) vnd anderes mehr, welches Ich geleſen hab vnd mir 
wolgefellt. Vmb ſo vil wenig wurd Ich es geſtatten, zu ver— 
bieten Das ich aber ſo viel vnd mancherley Catechiſmos, da 
irer zwehn vnderſchiedlichen an aynem orth gehalten worden, 
Ja etzliche Inen ſelbs aygene Catechiſmos gemacht vnd gehalten 
ſolt geſtattet haben, wehr mir nit wenig bedenklich, auch meynes 
ermeſſens der kirch Chriſti nit erbaulich. Ebenſowenig hab ich 
geſchaffen, das die Caluiniſch vnd andere Zwinglianiſche Bücher 
vnd Catechiſmi in meinem Churfürſtenthumb in Übung vnd 
gebrauch ſollten gehalten werden. 

Was dad Voquinibüchlein anlangt (in welchem er Heß— 
huſio, der Ime wider Inen zu ſchreyben erſtlich anlaßung vnd 
vrſach gegeben, antwortet, und meynes verſehens die warheyt 
verdaydiegt) iſt es nit das, ich hab daſſelbig geſehen aber nit 
durchleſen, Dad aber daſſelbig der Augspurgiſchen Confeſſion 
zuwider, will ich mich nit verhoffen denn er ſich im tittell vff 
dieſelbig referirt vnd (So vil ich darin geleſen) mit der appo— 
logia, welche vber die ander als deren declaration vnd aus— 
legung geſtellt, einſchlegt. Und tft mir gleichtwol frembd genug 
zu hören, das aber dasjenigt alleyn ſo allhie gedrukt wird, 
vngerechtfertigt nit kann bleyben, ſo doch an andern orten 
mehr vngereymt Ding in Druck gefertigt werden, welche alle 
man leſt guth ſeyn vnd nit examinirt. 

Belangende Johannis Knipiibuͤchlin, jo allhie neulich wie— 
der gedrukt, ſo kan Ich E. L. gewiſlich verſichern, das daſſelbig 
in A. 1560 zu frankfurth gedruckt worden, vnd ob es wol 


299 


fubnomine Johannis Candidi damald ausgangen, fo ift e8 
doch, wie Ich glaublich bericht wird, eben der Knipius An- 
dronicus, vnd iſt eodem anno des ortd auch gedruft feyne 
Gonfejflon derowegen er ſich gegen eblich vornehmen Theologis 
ayner nahmhafften ftatt mit Inen Ehriftlih vnd freundelic zu 
. eolloquiren erbotten haben ſoll, Ime aber abgefchlagen jeie 
deren eremplar Jeder ayns E. %, hiemit zufommt. Ich Fan 
mich auch nit genug verwundern, das ſolches büchlin, fo lang 
uneraminirt oder gerechtfertigt blieben vnd niemens deſſen (jo 
viel mir bewußt) in argem gedacht hatte, bis das es jez neulich 
alhie wieder gedrudt worden. 

Dieſes alles Hab ih E. % in dem alten freundlichen 
vertrauen, darin meyns verhoffend ich mitt E. L. noch ſtehe, 
vff Ir gütherzigd wolmeynends ſchreyben ganz freundtlih wol— 
meynung in antworth nit wollen verhalten, brüberlicher weys 
bittende E. L. mwollend von mir anders nitt dann freundlich 
und. brüderlichen vermerfen vnd Chriſtlich erwegen, ſich in 
aynich vnzimlich verdacht von Jemands, wer der feye, gegen 
mir nit bewegen laſſen. Hingegen haben ſich E. L. zu mir 
aller brüderlichen trew vnd freundtſchaft zu getröſten. Ich 
hab gleichwol dieſes ſchreyben etwas länger müſſen erſtrecken, 
den meyn muot wahr Es ſollens aber E. L. von mir genzlich 
darfür vermerken, das Ich nit beger, mich mitt E. L. in 
aynich libellirens (daraus nur allerhandt weytläufigkeit erfolgt) 
zu begeben. Dann wormit Ich E. L. vnd den Iren freund— 
lich vnd angenehmen Dienſt weys zu erzeygen, ſo haben ſie 
mich dazu willig und bereit. 

Bm Heidelberg Donnerſtags den 17. Juni A. 1563, 


Sriedrih Pfalzgraf, Ehurfürft ıc. 
E. L. alzeyt dienftwillig Bruder. 


&rgebniffe 
der Bolkszählung vom 1. Brezember 1871. 


Am 1. Dezember 1871 Hat eine Volkszählung Statt 
gefunden, melde fih von Den vorangegangenen periodijchen 
Zählungen der ortsanweſenden oder faktifchen Bevölferung in 
mehreren Punkten unterjcheidet. 

Nah dem Zollvereindvertrag follte alle drei Jahre am 
3. Dezember eine Zählung der Ortdanmwejenden, melde die 
Grundlage für die Vertheilung der Zollerträgnifie zu bilden 
hatte, vorgenommen werden. Die erfte ſolche Zählung Hatte 
1834 Statt gefunden, Die leßte, zmölfte, am 3. Dezember 1867. 
Der Termin für Die nächftfolgende wäre 3. Dezember 1870 
gewefen ; der Krieg machte die Einhaltung deſſelben unmöglich. 
Man hätte nah dem Zählungsprincip etwa eine Million junger 
deutſcher Männer, Die auf franzöftihem Boden fanden, unges 
zählt Iaffen und Dafür Hunderttaufende gefangener Franzoſen 
als die faktiiche Bevölkerung einer Kleinen Anzahl. befeitigter 
Mohnpläge in die Liften aufnehmen müfjen. Der Zollbundes⸗ 
rath verihob daher die Zählung auf das folgende Jahr, den 
1. Dezember 1871. Damit wurde die feitherige 3jährige 
Periode unterbroden. Die Ziffern dieſer Dreizehnten Zählung 
laſſen ih mit denen der 12 voraudgegangenen Zählungen nicht 
mehr in Eine Reihe fielen und unmittelbar vergleichen. 

Diefe Verfchiebung hatte noch eine andere wichtigere Aen— 
derung zur Folge. An dem normalen Termin, Dezember 
1870, wäre die Zählung die letzte des Zollvereind geweſen; 
jegt wurde fle die erfte im neuen deutfchen Reich. In Folge 
der Verträge von Verſailles Hat der Zollverein mit Dem 
1. Januar 1871 aufgehört. 

Schon vor dieſem Ereigniffe hatten fih jedoch Die ver- 
bündeten Regierungen über eine weitere und gleichartigere 
Ausbildung der deutſchen Statiftif verftändigt. Auf Grund 
der Berathungen einer nach Berlin berufenen Commijjlon von 
Sadverftändigen wurde auf verfchiedenen Gebieten der Statiſtik 


301 


ein neued und gleihmäßigere® Verfahren bei den amtlichen 
Erhebungen im Wege der Berabredung feftgeitellt. 

Die Volkszählung felbft betreffend find für und Die 
wichtigften Abweichungen einmal die Einführung von fünfjäh- 
rigen Perioden an Stelle der dreijährigen, fodann die genauere 
und ftrengere Beftftellung des Begriffd der ortdanmwefenden 
oder faktiſchen Bevölkerung. 

In Württemberg war bisher dasjenige gezählt worden, 
was man neuerdings mit dem Ausdruck „Wohnbevölkerung“ 
bezeichnet. Jeder wurde da in die Liſten eingetragen, wo er 
zur Zeit der Zählung feine ordentliche Wohn- und Schlafſtätte 
hatte; ed wurde alfo von einer nur vorübergehenden An- oder 
Abmejenheit, wie auf Beſuch, im Gafthof, auf Reifen abge: 
fehen. Der einzige Mipftand dieſes MWerfahrene war, daß 
vielleicht einige Hundert Perjonen, Die überhaupt feine fefte 
MWohnftätte oder nur eine zweifelhafte Hatten, wie etwa Ge— 
ſchäftsreiſende und Hauflrer, auch Landſtreicher ungezählt bleiben 
fonnten, fo daß die Bevölkerung um ein Minimum zu klein 
fatirt wurde, während in anderen Vereindftaaten bei der lareren 
Auslegung des Begriff „vorübergehend auf Reijen befindlich“ 
die Gefahr von Doppelzählungen jehr nahe lag. 

Es wurde nun an die Stelle der Wohnbevölkerung die 
rein faktiſche Bevölkerung gejeßt, jo daß das einzige Moment, 
wo Jemand in der Naht vom 30. November auf den 1, De- 
zember anmejend war, entjcheidend bleibt. *) 

Die Wirkungen dieſer Veränderung mögen für andere 
deutjche Länder erheblich gewejen fein und theilmeije die geringe 
Bevölkerungszunahme derjelben bei der neueften Zählung er— 
‚ Hären, da durch dad neue Verfahren die zahlreichen Doppel- 
zählungen des früheren wegfielen. Für Württemberg, wo nicht 
leicht Doppelzählungen, wohl aber einzelne Auslafjungen mög— 
li waren, tritt eher Dad Gegentheil ein; die Differenz entzieht 
fih zwar jeder näheren Berechnung, Doch ift fie jedenfalls nicht 
nach Tauſenden, jondern höchſtens nach Hunderten zu ſchätzen 
und die Vergleichbarkeit der jetzigen Ziffern mit den früheren 
ift nicht zu beanftanden. 

Die hauptſächlichen Ergebnifje der Zählung vom 1. De— 
cember 1871 find nun in den nacftehenden Tabellen I—V. 
zufammengeftellt : 


*) Näheres enthält hierüber ein Auffag im Schwäbifhen Merkur 
vom 29. November 1871: Die bevorftehende Volkszählung. 


I. Gefamtzahl 














Schwarzwaldkreis . 101,443 69,216 





448,160 








| Zahl Zahl der Eins 
Oberämter. der bewohnten | wohner: | Männlich. 
| jamilien, | Gebäude. zahl. 
Backnang .. . 6,179 3,987 | 27,699 13,068 
Befigbeim . . . 5,953 3,847 | 25,487 | 12,087 
Böblingen 6,003 3,582 25,152 12,065 
Bradenheim . | 5,933 3,610 | 23,604 11,287 
Ganftatt . | 7,129 3,838 | 33,407 15, 956 
Eßlingen 7,341 4,754 | 31,514 16, 637 
Heilbronn 8,246 3,976 38,256 18, 570 
Leonberg -» 7,079 4,433 29,097 13, 720 
Ludwigsburg 7,109 4,798 | 36,471 , 
Martad) . 5,860 4,003 | 26,377 12,534 
Maulbronn . 5,048 3,161 22,371 10,785 
Nedarfulm J | 6,378 4,060 | 29,030 14,150 
Stuttgart, Stadt . 16,562 4,636 | 91,623 45,955 
Stuitgart, Amt | 7,307 4,583 | 33,916 | 16,317 
Vaihingen | 5,127 3,273 | 21,640 | 10,535 
Waiblingen . » » | 5,840 4,001 | 25,470 | 11,935 
Weinsberg | 5,579 3,855 | 24,636 11,719 
Nekarkreis.. . . | 118,873 68,397 | 548,750 | 266,175 
Balinden 2... | 7,935 5,553 33,030 15,606 
GAlw . . .. | 5,930 3,391 27,705 13,886 
reubenftabt . | 5,612 4,038 | 29,197 | 13,992 
Bere ey 5,048 3,668 21,845 10,210 
2 4,632 3,996 20,589 9,676 
Nagold . .. 5,634 3,817 25,633 12,118 
Neuenbürg . .. 5,436 3,029 | 24,014 11,440 
Nürtingen 2 2. 6,247 4,159 | 26,755 | 123,791 
Dberndarf . .» . 4,859 3,714 23,739 11,024 
Reutlingen . . . 8,676 4,845 36,374 17, 224 
Rottenburg . .. 6,648 4,950 | 27,637 13, ‚005 
Nottweil , . 6,644 4,8035 | 30,450 14, 182 
Spaichingen . 4,565 3,511 13,664 8,593 
Sul - . 2 0. 3,854 2,965 | 18,392 8,617 
Tübingen . . . 7,990 4,932 31,654 15,138 
— 5,834 3,650 | 24,765 12,077 
Urach. 6,339 27,667 








303 


und Gefchlecht. 




















Die männ— 85 o 5 EB 
fichen Perz] | — 5 F * m 
Weiblich. jonen ver⸗ | Meile 828 or Standes 03. 
As 2 fommen | 88 | I 5 von 
ichen wie ne]: 5 55 1867 u. 71 Eu 
14,631 | 100: 112 9,392 6,95 | 4,48 | 100: 99,83] 46 
13,400 111 8,379 6,63 | 4,25 100,22) 40 
13 087 108 5,852 702 | 4,19 102,61| 19 
12,317 109 5,805 6,54 | 4,27 100,37| 38 
17,451 109 17,364 870 | 4,69 114,781 2 
17,877 107 | 13,775 7,26 | 4,70 105,14) 8 
19,686 106 11,120 9,62 | 4,64 107,01| 5 
15,377 112 5,983 6,56 | 4,11 99,89) 44 
17,606 93 11,740 | 7,60 | 4,73 98,02] 58 
13,843 110 6,426 | 6,5% 4,50 99,27] 51 
11,586 107 | 5910| 708| 443 109,09! 41 
14,880 105 5,416 7,15 | 4,95 96,88] 61 
45,668 99 | 169,515 | 19,76 | 5,53 120,90) 1 
17,599 108 9,072 740 | 4,64 105,31] 7 
11,105 105 6,219 6,61 | 4,22 99,57| 48 
13, 545 114 9,819 6,57 | 4,36 100, 3339 
12, 329171 101 608 | 9 | 02 | __ FEST 110 6,004 6,59 I 4,42 99,43) 50 
282,575 Dr ae Te ae a 106 | 9,080 8,02 | ‚62 |100 ; 104, Era ae ae Bas a a 
17,424 |100 ; 112 5,649 5,95 | 4,16 100: 103,02 — 777 1100: 112 1 5,689 | 5,95 | 4,16 100: 103,021 16 
13, ‚319 100 4,758 8,17 4,67. 108,92 3 
45, 205 109 3, 009 7,23 | 5,20 101,45) 28: 
11,635 114 5, ‚053 5,96 | 4,33 101,52 27 
10, 913 113 6, ‚052 5,15 | 4,44 103,88 9 
13, 965 112 4,962 6,73 | 4,56 102,37] 22 
12, 974 110 4, 178 7,93 | 4,42 95,22) 64 
13, ‚964 109 8, 144 6,43 | 4,28 103,67\ 10 
42, ‚115 115 4, ‚637 6,39 | 4,89 101,14 33 
49, 150] 111 7, ‚523 7,51 | 4,19 100,81| 34 
14, 632 113 6, ‚275 5,58 | 4,16 98,08] 57 
16,268 115 4 ‚992 6,33 | 4,58 97,01) 60 
40, 071 117 4, ‚475 5,32 | 4,09 95,27 62 
9, 775 113 4 ‚466 6,20 | 4,77 98,61) 54 
16, 516 109 7, ‚828 6,98 | 4,19 98,10] 56 
12, 685 105 4,641 6,78 | 4,24 100,61) 36 
14, A 1 5,27) 6 9 I TOD T 111 5,247 6,03 Ei 102,51| 20 
235,439 [100 ; 111 5,169 6,47 | 4,42 1100: 235.439 100; 111 | 5,169 | 647 | 4,42 1100:100,72 


304 


1. Gefamtzahl 














Zahl Zahl der Ein: 
‚ber bewohnten | wohner: | Männlich. 
Familien. Gebäude. zabl. 


Dberämter. 













































Aalen. .» 5,909 4,125 27, 157 | 13,188 
Graildheim .. . 9,353 3, ‚315 24, 732 11,952 
Ellwangen ; 6,347 4 ‚896 30,666 14,880 
Gaildorf '. 9,246 3. ‚478 24 "614 11, 579 
Gerabronn 5,817 4,844 29, 158 14, 220 
Gmünd — 5,995 4, 24 29, 524 14, "334 
1 5,602 3,641 28, 038 15, 822 
Heidenheim . . » 8,187 6. 233 35,161 16,663 
Künzedau . .. 5,965 4,597 28, 984 14, ‚149 
Mergentheim . - 9177 4, ‚479 28,763 14, 196 
Neresheim . . » 4,999 9 675 727 10, ‚283 
Dehringen 6,597 4, 547 30, 810 14, 904 
Schorndorf . 5,934 A. 165 24, ‚399 11,654 
Welzheim 4,617 2,965 | 20,481 | 9,538 481 9. 538 
Sagfikreis . 82,345 60,703 | 384,714 | 703 | 384,714 | 185,362 
Biberah . . 71,282 5,632 31,624 15,27& 
Blaubeuren . 4,010 3,528 18,241 8,572 
Ehingen . 5,675 4,685 25,469 12.213 
Geislingen 6,472 4,959 | 28,664 | 13,612 
Göppingen . 7,982 6,265 36,304 17,065 
Kirchheim 6,410 4,499 26,426 12,500 
Laupheim 5,524 4,806 24,966 11,918 
Leutfirh . 4,876 4,125 23,276 11,277 
Münfingen . 5,198 4,650 23,570 11,199 
Ravensburg . 6,457 5,141. | 32,288 16,198 
Riedlingen 6,050 5,194 26,669 12,563 
Saulgau . 5,680 4,639 25,987 12,477 
Tettnang . 4,242 3,758 21,474 10,596 
Ulm .. 10,723 6,086 47,943 24,736 
Waldfee . 5,127 4,379 24,176 11,987 
Mangen . ’ 4,017 3,266 19,838 9,719 
Donaukreis . . . 95,725 75,612 | 436,915 | 211,906 
Württemberg ; 398,386 | 273,928 11,818,539 





805 
und Gefchlecht. 




































Die männs 8 u a: 
lichen Perz| ; Er 52 —— 
Weiblich. are na | OMeile | 823 Sundes og. 
zu den weib⸗ — ——5 7 — — 
z | lichen wie inwohn r 38 1 5 je® U. 
ı3ano 0:0 | asez | 58] 00 Junsungoli 
’ ya ' D ’ 0) 49 
15,786 106 3,082 | 6,26 | 4,83 101,65! 26 
| | dis | am: Man 
D N ‚Ye ’ | Jo, 
15.190 106 | 6158| 696 | 492 106,00: 6 
14.216 108 | 4596 | 770 | 5,00 103.411 14 
18.498 11| A2ıs| 564 | 4,29 101,34) 24 
14.835 1005| A156 | 631 | 486 99.25 52 
14.567 1003| 3728| 642 | 498 102.37 21 
11.444 1) 2797| 465 | 485: 98.411 55 
15.906 17 | A| 6678| 467 99,84) 45 
13.245 14| 7108| 598 | 420 99.07| 53 
10.943 15| 4423| 69 | 444 100,41) 37 
199,352 1100 : 108 | 4,121 | 6,84 | 4,67 — 
| 
HR 
7: i 40) 59 
13.256 1091 3.460 | 544 | 4,49 99.921 43 
15.052 11| 4205| 5781| 443 101.32] 30 ' 
19.239 13| 7532| 5791| 455 103.60|12 
13,9% A1| 6983| 587 | 412 101.745 
| | sm] da|dm|. Mae 
’ ’ ’ 7 N 11 
a ao ee 
’ ’ J ‚O 10 ‚I 4 
14,100 12 3,421 513 | 4,41 101.28| 31 
z 3.655 | 560 | 458-1 -10347l13 
10.878 1068| 4310| 571 | 5,06- 99.65! 47 
| di iin | dumm 
10.419 104 | 3063 | 607 | 49- 102.80| 18 
225,009 


100; 





100: " 3,839 | 5,78 | 4,56] 


942,875 1100 : 108 9,133 6,64 | 4,56 — 


Württemb. Jahrb. 1871. 20 





II. Alter (nah 


Perfonen unter 14 Jahren. 











Badnand - =» 2. | 4,643 

















| | 
| 
Oberämter. — — — — 
| Männliche. | Weibliche, | Zufammen, 
s — — —— — 





4,951 9,594 
Befigheim . » . » 4,263 4,413 8,676 
Böblingen. »- . - 4,238 4,164 8,402 
Bradenhbim - - » 3,951 4,070 8,021 
Ganftatt . . » - 5,307 5,643 10,950 
Ehlingen . . . .» 5,209 5,604 10,813 
Helbronn. . » . 5,755 5,915 11,670 
Leonberg.... 4,604 4,654 9,258 
Ludwigsburg . .. 4,981 5,322 10,303 
Mabah . .» . . 4,615 4,877 9,492 
Maulbronn | 4,052 4,166 8,218 
Nedarfulm . . . 4,665 4,791 9,456 
Stuttgart, Stadt. 10,211 10,229 20,440 
Stuttgart, Ant . 5,824 6,100 11,924 
Vaihingen . 3,733 3,685 7,418 
Waiblingen 4,456 4,621 9,107 
Meinäberg . 4,380 4,437 8,817 
Nekarkreis 84,917 | 87,642 172,999 
Balingen . . » 5,490 9,687 11,177 
Cm . 2... 4,301 4,407 8,708 
Freubenftadt . 5,563 61,627 11,190 
Herrenberg... 3,375 3,540 6,915 
Horb . — 3,035 3,103 6,138 
Nagold. . 2.2. 4,352 4,470 » 8,822 
Neuenbürg . . » 4,610 4,657 9,267 
Nürtingen . .» . .» 4,909 4,861 9,770 
Dberndorf . » . » 3,957 4,168 8,135 
Reutlingen . ». 5,333 5,685 11,018 
Rottenburg . . 4,187 4,426 8,613 
Rottweil . » . . 5,016 5,132 10,148 
Spaidingen „ . « 3,012 3,102 6,114 
Bu u 5 0% 8 3,219 3,292 6,511 
Tübingen . j 5,106 5,187 10,293 
Tuttlingen . . 4.005 4,148 8,153 
Aa — 4,554 4,796 9,350 
Shwarzwaldkreis 74,024 76,288 150,312 





Männliche. | Weibliche, 


8,425 9,680 18,105 34,64 
7,824 8,987 16,811 34,04 
7,827 8,923 16,750 33,41 
7,336 8,247 15,583 33,98 
10,649 | 11,808 22,457 32,78. 
11,428 | 12,273 23,701 31,33 
12,815 | 13,771 26,586 30,51 
- 9,116 | 10,723 19,839 31,82 
13,884 | 12,284 26,168 28,25 
7,919 8,966 16,885 35,99 
6,733 7,420 14,153 36,74 
9,485 | 10,089 19,574 32,57 
35,744 | 35,439 71,183 22,31 
10,493 | 11,499 21,992 35,16 
6,802 7,420 14,222 34,28 
7,439 8,924 16,363 35,76 
7,339 | 8,480 15,819 35,79 
181,258 194,933 | 376,191 | 31,85 
10,116 | 11,737 31,853 33,84 
9,585 9,42 18,997 31,43 
8,429 9,578 18,007 38,33 
6,835 8,095 414,930 31,65 
6,641 7,810 14,451 29,81 
7,766 9,095 16,861 34,35 
6,830 7,917 14,747 38,59 
7,882 9,103 16,985 36,52 
7,067 8,547 45,614 34,23 
41,891 | 13,465 25,356 30,29 
8,818 | 10,206 19,024 31,17 
9,166 | 11,136 20,302 33,33 
5,581 6,969 12,550 32,76 
5,398 6,483 11,881 35,40 
410,032 | 11,329 21,361 32/52 
8,072 8,540 16,612 32,92 
8,588 9,729 18,317 33,79 
138,697 | 159,151 | 207888 | 33,54 


FW 


den Oberamtäliften.) 


m nn —— — — — — 


Perſonen über 14 Jahren. 


— 


Zuſammen. 











| 
| 


unter 








Unter 100 Berfonen find: 





über 


14 Sabre alt.|14 Jahre alt. 


m 7s 


65,36 
65,96 
66,59 
66,02 
67.22 
63,67 
69,49 
68,18 
71,75 
64,01 
63,26 
67,43 
77,69 
64,84 
65,72 
64,24 
64,21 
68,55 


66,16 
68,57 
61,67 
68,35 
70,19 
65,65 
61,41 
63,48 
65,77 
69,74 
68,83 
66,67 
67,24 
64,60 
67,48 
67,08 


- 66,24 


66,46 





"808 


II. Alter (nah 





Perfonen unter 14 Jahren. 





Oberänter, 
Zufammen, 


| Männliche, | Weibliche, 








— 











Aalen 4,562 | 4,721 9,283 
Crailsheim. . . . 3,032 3,089 6,121 
Ellwangen. . . . 4,667 | 4,641 9,308 
Gaildorf —4 4,111 4,417 8,528 
Gerabronn.. . . . 4,306 4,459 8,765 
Gmid. . 2... 4,606 4,726 9,332 
1} RE 4,047 4,065 8,112 
Heidenheim. . . . 5,560 = 1 i a2 
Künzeßau . 2. . 4,601 ‚887 ‚ 
Mergentheim . . . 4,434 4,473 8,907 
Nereöheim » . . . 3,357 3,626 6,933 
Dehringen . » . . | 5,008 5,259 10,267 
Schorndorf Er 4,230 4,422 9,652 
Welzbeim . — | 3,590 3,774 7,364 
Bagfikreis . . . . —J 60,111 | 62,571 | 122,682 
Biberach Z 4,265 4,427 8,692 
Blaubeuren re Mi 2,636 on 5, 
Ehingen . ed 3,862 3,97 rf 
Geislingen A — 4,371 4,640 9,011 
Göppingen. . .. 5,359 9,876 11,231 
Kirchheim . . . . 4,125 4,184 8,309 
Saupbeim . . .. 3,606 3,904 7,510 
eh 2.3012 3.901 6,243 
Münfingen. . . . 3,660 3,914 7,574 
Ravensburg ER 4,091 4,117 8,208 
Niedfingen J 1,036 1,067 
Sauldau . ... 3, >, P 
gering er | 2,856 2,897 5,753 
Um. rd 5,906 6,226 12,132 
Walbier . Per ; 2,729 2,785 5,514 
Wanın . ... 2,572 2,631 5.203 
Donaukreis . . , 60,500 63,647 124,147 





“ 


Württemberg . . | 279,552 | 290,148 | 569,700 
| | 


| 
\ 


309 
den Oberamtaliften). . 


aa 














| 
Berjonen über 14 Jahren, | Unter 100 Berfonen find: 
Männliche. | Meiblihe. | Zufammen. i ji A alt. | 44 — alt. 
8,626 - 65,82 
8,920 75,25 
10,213 69,65 
7,468 « 65,35 
9,914 69,94 
9,728 68,39 
9,775 71,097 
11,103 67,09 
9,548 67,26 
9,762 69,03 
6,926 67,86 
9,896 66,68 
7,424 65,25 
5,948 64,04 
125,251 | 3 68,11 
11,009 ?: 72,51 
5,936 i 69,76 
8,351 69,22 
9,241 68,56 
11,710 69,06 
8,375 68,56 
8,312 69,92 
8,265 73,31 
7,539 67,87 
12,107 74,58 
8,632 7 7 70,13 
8,954 ; 71,24 
7,740 73,21 
18,830 74,69 
9,258 77,19 
7,147 26 73,77 
151,406 | 71,59 


J 652,227 | 1,248,839 | 31,33 68,67 


310 





Oberämter. 






Ledige 


Männt. | Weibl. | Sul. 


Badnang . 
Befigheim . 
Böblingen. 
Brackenheim. 


Canſtatt 


Eplingen . 
Heilbronn . 
Leonberg . 
Ludwigsburg . 


Marbad) 


Maulbronn , 
Nedarfulm 


Stuttgart, Ant 
Baibingen. 
Waiblingen 
Weinsberg 
Nekarkreis . 


Balingen . 


Calw 


Sreudenftabt . 
—— 


Horb , 
Nagold 


Neuenbürg 
Nürtingen 

Oberndorf. 
Reutlingen 
Rottenburg 


Rottweil . 


Spaichingen f 


Sulz 


Tübingen . 
Tuttlingen 


Urach. 














7,134 
7,196 
7,193 





Schwarzwaldkr. 126,485/140,910 


16,464 
15,197 
14,917 
13,864 
20,448 
20,800 
23,437 
17,067 
23,281 
15,710 
13,377 
17,416 
60,800 
20,307 
12,864 
15,154 
14,510 








Eivil⸗ 





Verheirathete 


Männt. | Weibl. | Zuf. 





4,720 
4,291 
4,245 
4,055 
5,995 
5,926 
6,395 
5,034 
5,994 
4,424 
3,766 
4,877 





4,788 
4,279 
4,288 
4,106 
5,543 
5,854 
6,248 
5,062 
5,498 
4,486 
3,803 
4,859 


13,326) 12,759 


5,784 
3,661 


9,847 
3,692 


4325| 4,373 
4,243! 4,393 


5,029 


79,995] 76,275;151,830 





















| — 89,8781180,139 








311 


ftand. 













Unter Unter 








; ; ‚1 41000 Perf. | 1000 Berjonen 
Bermittwete Gefchiedene — nn 
verheirathet | ferner 1871 





Männl. 





Weibl. 





* - 


DVmwVmN 
EEE 


— 


⸗ — 


— 









T —— 
sds 1,014 41| 69|328|336|+ 8] 603 | 58,55 2,49 
562, 975 32] 56]308|306|— 2] 640 | 52,64] 1,92 









44| 691326133414 81598 | 64,50 
20) 321327|336|-- 9] 599 | 63,29 
46| 7313301329|— 1 607 | 62,03 
36| 4913351347412] 590 | 61,09 
44) 6336113581 3] 575 | 64,21 
26) 421300|3061-+ 6] 633 | 59,31 















778) 1,425 74) 1091351[353|-+ 2] 583 | 60,57] 3,00 
792) 1,106 . 43] 7018441353] 9] 576 | 68,68] 2,53 
684| 1,185 27| 38l2991316|-H17] 621 | 61,38] 1,25 
459| 812 15| 2913271340113] 591 | 68,10] 1,55 
433 689 161 2013191319] — | 619 | 61,00] 1,09 
719 1,442 43| 801328)330+ 2] 599 | 68,27] 2,53 
626 924 361 51]3401347+ 7] 589) 62,59] 2,06 
572| 1,021 42| 62]357|362|+ 5] 578 57,58] 2,24 


— 17,574| 27,8831 372| 6801105213331339 + 6] 597 62,222,35 








| 


312 







Dberämter. 





Alen. . . 
Crailsheim . 
Ellwangen 
Gaildorf . 
Gerabronn 
Gmünd . . 


H A * e . 
ern 
ünzel3au 
Mergentheim . 
Nerezheim 
Dehringen 
Schorndorf 
Welzheim. 


Jagfikreis. 


Biberad) 


Blaubeuren . 
Ehingen . 
Geislingen . 
Göppingen . 
Kirchheim . 
Zaupheim. . 
Leutkirch 
Münſingen 
Ravensburge. 
Riedlingen 
Saulgau . 
Tettnang . 
Dim; 


Donaukreis . 


Württemberg . 


II. Civil: 






| 
| : 
| Pebige Verheirathete 


Ran. | want | 
| 
| 


Zuſ. 





männl. | Weist, | 






































8,047) 8,247 4,661| 4,690) 9,351 
7,182) 7.630 1246| 4244| 8.490 
9,4801 9.927 1531 4688| 9,425 
7.0061 8,020 4.072) 4.091| 8,163 
8735| 9.001 4855| 4,839] 9.694 
8848| 9,166 4894| 4869| 9,763 
8,5481 8.494 4691| 4594| 9,285 
9.664) 10,818 6341| 6.360 12.701 
8,656 8.864 4792| 4787| 9,579 
8,908 8.796 4,662) 4,643) 9,305 
6.068 6,838 3730 3.771, 7501 
8865| 9.161 5.3801 5,392] 10,772 
6,775| 7.786 4277| 4332| 8,609 
5,688 6,586 3,430) 3,508 











112,4701119,334 


73,7401147,692 


129,352 — — — 


533,522]564,855|1,098,3771304,5361304,7011609,237 















313 
ftaud. 






















Unter ' Unter 
a : 1000 Perſ. | 1000 Berfonen 
Verwittwete Geſchiedene —“ waren 
verbeiratbet | ferner 1871 







Männt. Beibt. | : ‚|I®. iff. Berw. Geſch. 





465| 1,020| 1,485] 15] 12 akas1344 + 91 600 | 54,68] 0,99 


5101 878 1,388l 141 281 421330 3434131599 | 56,12] 1,70 
647| 4,1481 1,795] 161 23] 391299 ,3071-+ 8633 1,27 
494] 907) 1,401| 7| 17] 24]3231332)4- 9] 610 | 56,92] 0,97 


620) 1,0781 1,698] 101 20) 301310332422] 608 
5761 1,1361 1.712] 16| 191 3513291331-+ 2] 610 
565| 1.089] 4,6541 181 39 5713163311415] 608 
629) 1,284 1,913] 29 36 6513571361-+ 41583 
1,1411 41.824] 181 43] 6113201330110] 604 
4,112) 1.731] 7 16 231320324+ a|e16|, 
824| 1,2961 ı3l 11) 241343134514 21594 | 
1314| 4,953 20 39| 5913391350 4111585 [63,391 1 
1.0741 1656| 201 53| 73l338'346|-+ 8] 585 | 66.511 2.93 
821! 1,223 18 28 46 3311339)+ 8|599 | 59,71 | 2,25 


337I+ | 6u3 1" 1,97 


— ww 


SETS 


- 


Be OD m m m 


- 





402 
79,03 












45133113397 81591159, 

352 804 1,1561 8 18! 261347 3611+14 574 | 63,37) 1,43 
1613531358 + 5] 579 " 
39134913541+ 51 587 
81l3381351,+13] 591 
83135413581-+ 4] 573 
34349/3534 4] 586 
2513131319 + 6] 626 
3613641364] — 1577 
56[287]302,+15] 648 
231345[348+ 3] 588 
3113231339'+16] 604 
3512811295414] 651 
791324133314 9] 609 
35[2991322+23] 624 
| 6971 1,084] __5| 121 171286]297+11] 647 | 54,641 0,86 


Eu F 603 





697| 1,084 12 
— 16,630! 24, J 4266 


54,64 0,86 
57, — 


36, —————— ——— 70349107, 10413512470 3821 335 8604 58,89] 2,10 


| 





314 
IV. Religiöfes | 
LE 


Katholiken. 
























Männl. 


Oberämter. | 


Weibl. | Zuf. 











Badnang . 12,672 
Befigheim . 11,794 
Böblingen . 11,765 
Bradenheim . . | 10,321 
Ganftatt. . .  . |) 14,460 
Ghlinen .„ » „| 14,116 
Heilbronn . . |! 15,574 
Keonberg . 12,910 
Ludwigsburg 17,401 
Marbah . » 12,406 
Maulbronn . 10,680 
Nedarfulm . „. „|| 7,633 
Stuttgart, Stabt . || 38,441 
Stuttgart, Amt 16,005 
Baibingen . . . | 10,426 
Waiblingen. . . | 11,711 
Weinsberg . 11,135 






Nekarkreis . 










Balingen . || 13,629 
Gl .. 12,701 
Freudenftabt 13,718 
Herrenberg . 9,394 
Horb... 1,178 


Neuenbürg . 11,200 
Nürtingen . . .» || 12,475 
Oberndorf „. » . || 3,946 
Reutlingen . 16,337 
Rottenburg . » 5,277 
Rottweil . 3,368 
Spaichingen 818 
Sulz .— .. 7,708 
Tübingen . . . || 14,438 
Tuttlingen . » . | 7,312 
Dad. - - . . | 12,959 


Schwarzwaldkreis. 1157,0111172,949| 329,960] 54,751] 61,3701116,121 


| 
- . | 

Nagold . . » | 10,953 
| 


315 


Bekenntuiß. 






Bon anderen hriftlichen Bon anderen 






























Confeſſionen. Ifraeliten. Religionen. 
Männl. | Weibl. | Auf. Männl. —J— Zuſ. Männl. |Weibl.| Zuſ. 
14 1 15 — — — 
117 126 243 — — = 
4 — 4 — — — 
54 47 101 — — — 
136 | 127 | 263 1 — 1 
63 143 1 1 2 
426 401 827 — — = 
10 — 10 — — — 
66 53 119 — — — 
131 185 316 — — — 
973 844 1817 13 8 21 
4 — 4 2 2 4 
4 — 4 — — — 
38 45 83 — — — 
116 162 278 — = WA 
1012 | 1268 u 3173 | 2054 [A227] 17 a a br iu ei el 1 ı 38 
12 | 12 8 a ba aD 5 a ee — 
73 99 I 8 | 9 — — — 
43 56 99 4 1 5 — — — 
12 23 35 9 — 9 — — — 
1 1 2 421 534 955 — — — 
50 95 145 5 2 7 — — — 
46 71 117 12 5 17 — — — 
4 1 5 3 7 10 — — — 
6 19 25 12 10 22 — — — 
12 17 29 19 5 24 — — — 
1 5 6 11 6 17 — — — 
— 1 1 69 62 131 == — 
— 1 1 5 — 5 — — — 
— — Fu —— 901 — — 5 
26 4 60 49 32 81 1 — 1 
6 6 12 12 — 12 _ — — 
4 ei Ar EI — 11 4 — 4 — — — 
296 450 | 746 660 |: 668 | 1328 296 | 450 | 7461 660 |: 668 | 1381 3ıIı 2ı 5 


316 


IV. NReligiöfes 







Evangeliſche. Katholiken. 





Oberämter. 


















Nilen . .. 12,090] 7,319) 7,735] 15,054 
Crailsheim . . 21,093] 1,623] 1,714| 3,337 
Ellwangen . . 3,333] 13,088| 14,045] 27,133 
Gaildorf. . » 22,751 919| 918) 1,837 
Gerabronn . . 27,310 598 558] 1,156 
Gmünd . 7,4601 10,462| 11,560] 22,022 
1) ——— 25,893] 1,012 924| 1,936 


Heidenheim . 
Künzeliau . . 
Mergentheim . 
Nerezheim . 
Dehringen . . . 
Schorndorf. „ .» 
Welzheim 


Sagſtkreis 


334088 il 828 1,739 
16,678] 5,716| 5,7681 11,484 
17.345] 5,0881 5,292| 10,380 
4,532| 7,783| 8,731| 16,514 
29369| 5781 545] 1,123 
24622] 108) 561 164 
18575| 868] 1,0051 1,873 
59,679]115,752 



















127,203]137,276 


Biberach . 
Blaubeuren , 
Ehingen. . . 
Geislingen . .. 
Göppingen. . . 


14,023| 26,988 
5,6761 6,417] 12,093] 2,883] 3,246 6,129 
1,569| 1,637 3,206] 10,632] 11,619] 22,251 
7,002| 7,370] 14,372] 6,601] 7,678| 14,279 


Kirchheim . . || 12,312] 13,835] 26,147 179 87 266 
Laupheim . . „| 1,5571 1,579| 3,136] 10,015 11,076 21,091 
Leutkirch. 927 877 18041 10,344| 11,122) 21,466 
Münfingen . . „|| 6,4481 7,228] 13,676] 4,574] 4,951} 9,525 
Ravensburg . „|| 2,215) 1,930| 4,145] 13,940] 14,136) 28,076 
Niedlingen . 544 509| 1,053] 11,741] 13,258 24, 999 





Saulgau 517 382 899] 11,949 13,123 25,072 


780 694 4,474] 9,810] 10,183) 19,993 
17,945) 17,865] 35,810] 6,357 4,995 11,352 
542 265 807] 11,440] 11,920) 23,360 
797 1,618] 8,896] 9,322] 18,218 














80,593] 156. ö 134,354|142, Da a Di ,280 





599,666|649,194'1,248,86 * 268,701|284,841,553,542 


317 


Befenntniß. 

































Bon anderen chrijtlichen Don anderen 
onen Iſraeliten. Religionen. 
Männl, | Weibl. | Zuf. MMännl. Weibl. Zuf. JMännt,| Weibl, | Zuf. 
5 6 11 — 21 — — — 
2 3 146 | 151 2971 — — — 
2 — 2 9% | 102 18] — — — 
8 13 21 4 1 51 — — — 
34 50 84 | 293 | 315 6081 — — — 
4 9 18 15 3] — — — 
16 16 32 88 89 171 — — — 
1 4 5 II — 91 — — — 
22 23 45 | 350 | 427 7771 - — — 
10 8 18 | 458 | 562 | 1020] — — _ 
10 14 24 | 287 | 370 6571 — — — 
34 43 77 127 | 114 24] — — — 
42 51 93 — — — — — 
17 16 33 = — — — — — 
208 | ) | — 





pen 
en 
Ne) au 

— ——— — nu — — — — — — — — — — —— m ss en 
— | 
2 I 
oo —X 
* 
Ha 
— 
S 
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> 





16 11 27 7 1 8 1 — 1 
3 6 9 101 — 10 — — — 
2 — 2 101 — 101 — — — 
7 4 11 2 — 2 — — — 
14 3 17 161 156 317 — — — 
4 4 8 Al — 1 — J 
2 — 2 344 ı 393 737 — — — 
1 — 1 51 — 5 — — — 
10 d 15 167 187 354 — — — 
25 12 37 18 12 301 — — — 
1 8 9 2Ttı | 3831 6081 — — — 
4 5 9 71 — 7 — — 
4 1 5 2 — 2 — — — 
114 106 | 220 320 | 241 561 _ — — 
— — — 5 4 9 — — — 
207 | 165 | 372 1 1341 | 1325 | 2666 2 | — | 2 
1723 | 2134 | 3857 | 6052 | 6193 | 12,245] 22 13 | 35 





318 


IV. Neligiöfes Befenntniß. 





Nach der Zählung der ortZanmwefenden Bevölferung 
vom 1. December 1871 fommen auf 100 Einwohner 





Oberämter. von ande: 








Dee 

Evans KRatbo= Iren hrifl, i er 
.’ Iſraeliten. ren Relis 
geliſche. liken. Confeſ⸗ gionen. 


Backnang - . . 
Beligheim . 
Böblingen . . 
Brackenheim . 
Ganftatt 
Eplingen . 
Heilbronn. . 
Leonberg . » 
Ludwigsburg . 
Marbah . . 
Maulbronn . 
Nedarfulm . 
Stuttgart, Stadt 
Stuttgart, Amt . 
Vaihingen . 
Waiblingen 
Weinsberg . . 


Meckarkreis . . 












» tr 8 2 4 


oo 
— 


28 




















Balingen . . . 0,03 ‚Di 
11 7 —— | 0,03 — 
Freudenſtadt. 0,02 — 
Herrenberg . . 0,04 — 
Horb . ’ 4,64 — 
Nagold 0,03 — 
Neuenbürg . .|| 98,20 1,24 ; 0,07 — 
Nürtingen 97,60 2,34 0,02 0,04 — 
Oberndorf. 31,33 68,47 0,11 0,09 — 
Reutlingen . || 95,36 4,50 0,08 0,06 — 
Rottenburg „ . || 40,09 59,83 0,02 0,06 — 
Rottweil. „ „|| 22,57 77,00 — 0,43 — 
Spaichingen. 9,22 90,75 — 0,03 — 
Sul — Bl 10,44 — 0,05 — 
Tübingen . . » || 96,19 3,36 0,19 0,26 — 
Tuttlingen . 60,25 39,65 0,05 0,05 _ 
Uradh . ...|| 98,89 1,06 0,04 0,01 — 
Schwarzwaldkreis 0,17 


97,04 2,03 0,83 
97,80 0,99 0,26 


— 
> 
oO 
| 


319 


IV. Neligiöfes Befenntniß. 







Nach der Zählung der ortsanweſenden Bevölkerung 
vom 1. December 1871 fommen auf 100 Einwohner 






Dberämter. von ande- 
ö de⸗ 
Evan: | Katbor Iren riftl, GERN Teaser hu 
gelifche. | Tifen. | Gonfep, |raeliten, — 


ſionen. 








Aalen. ..44,52 55,43 0,04 0,01 — 
Crailsheim . .|| 85,29 13,49 0,02 1,20 — 
Ellwangen .11090,87 88,48 0,01 0,64 — 
Gaildorf . » „| 92,43 7,46 0,09 0,02 _ 
Gerabronn . .|| 93,66 3,96 0,29 2,09 — 
Gmünd . . .|| 25,27 74,59 0,03 0,11 — 
* el RD 6,91 0,11 0,63 

eidenbeim . . || 95,01 4,95 0,01 0,03 — 
Künzelsau57,54 39,62 0,16 2,68 — 
Mergentheim  . | 60,30 36,09 0,06 3,55 — 
Neresheim - || 20,86 .| 76,01 0,11 3,02 — 
Dehringen . .|| 95,32 3,65 0,25 0,78 — 
Schormdorf . „|| 98,97 0,66 0,37 * — 
Melzbeim . . |! 90,69 9,15 0,16 — — 
Zagſtkreis.668,75 1,04 — 





2232 
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— an OD 
—— — — — — — — — —— — —— — —— —— — —  - - ÄÜ — — — — —— ——— U — — ———,s —— 


Bibrah . . . 14,55 89,34 — 
Blaubeuren . . || 66,30 33,60 — 
Ehingen 12,59 87,36 — 
Geißlingen . „|| 50,14 49,81 — 
Göppingen . „|| 8747 11,61 ‚05 0,87 — 
Kirchheim. . „| 98,94 1,01 ‚03 0,02 — 
Laupheim. . . || 12,56 ‚48 ‚01 2,05 — 
Leutkirch . . 7,15 92,23 — 0,02 — 
Münfingen . „| 58,02 40,41 0,07 1,50 — 
Ravensburg..123284 86,96 0,11 0,09 — 
Riedlingen . . 3,95 93,74 0,03 2,28 _ 
Saulgau . . » 3,46 96,48 0,03 0,03 — 
Tettnang . .. 6,87 93,10 0,02 0,01. — 
Um . . . ..|) 74,69 23,68 0,46 1,17 — 
Waldſee Fe er — 0,04 — 
Wangen ... — * 
Donaukreis . | 0,09 

Württemberg . | 


320 


V. Anzahl der Ausländer 
im Berbältniß zur Zahl der Ortsanwejenden überhaupt. 





Oberämter. 









Auf 1000 Orts: 
anweſende kommen 
Ausländer 














DBadnany . 93 3,36 | Aalen. 
Beſigheim . . 238 9,34] Crailsheim . 
Böblingen . . 871 3,46 | Ellwangen . 
Brackenheim. 184| 7,80] Gaildorf . 
Ganftatt . 1,364| 40,83 | Gerabronn . 
Eßlingen. 993 28,77] Gmünd . 
Heilbronn 1,522) 39,781 Hal . . . . 
Leonberg. . » 371| 12,75 — — 
Ludwigsburg 637| 17,47 Aünzelsau . . 
Marbach . ; 77 2,92 | Mergentheim 
Maulbronn . . 278| 12,43 | Neresbein 
Nedarfulm . 850] 29,28 | Dehringen . . 
Stuttgart, Stadt | 8,936| 97,53 | Schorndorf . . 
— Amt 251 He Wetzheim . . 
aihingen 1001 4, —— 
Waiblingen - 103l 204] Rkreis 
Meindbera . . 87| 3,53 
Nekarkreis. . Eu 29,47 | Biberah . . 

z Blaubeuren . 
Balingen. . . 186| 5,63 | Ehingen . : 116| 4,55 
Calw. 2... . | 1,346) 48,58 | Geislingen . . 464| 16,19 
Freubenftabt 123| 4,21 | ®öppingen .. 637] 17,55 
Herrenberg . 44) 2,01 | Kirchheim i 159] 6,02 
DE 602| 29,24 | Laupheim 328] 13,14 
Nagold . . 289) 11,25 | 8eutfrh. . . 1,271] 54,61 
Neuenbürg . 312| 12,99 | Münfingen . 141| 5,98 
Nürtingen 93 3,48 | Ravensburg . 1,965| 60,86 
Dberndorf . . 599| 25,23 | Riedlingen . 329] 12,34 
Reutlingen .. 720 19,81 | Saulgau. . 823] 31,67 
Rottenburg . 115,- 4,16] Tettnang. . . 1,0771 50,15 
Rottweil. - . 376| 12,35 Um . . . .» 1,876] 39,13 
Spaichingen. 77: 4413] Waldfe . . . 4361 18,03 
Su)... . 73 3,97 | Wangen. . . 1,825] 92,00 
Tübingen . . 469 14,82 | Donaukreis . . |12,0661 27,62 


Tuttlingen . . 389| 15,71 
Uradh. . i 227) 8,20 


Sdwarzwaldkreis | * 13,48 


Württemberg . | — 21,96 


321 


Die vorftehenden Tabellen enthalten nun die Ergebnifje 
ver Zählung vom 1. Dezember 1873 zunächſt ganz in der 
früher (vol. Jahrgänge 1867, 1864) eingehaltenen Form und 
Ausdehnung, nämlich Die Zasıl der Haudhaltungen, der be— 
wohnten Gebäude, der Einwohner mit Unterfdeidung von 
Geſchlecht, Alter, Familienſtand, Bekenntniß und Staatdan- 
gehörigkeit. 

Die weiteren Momente, welche Gegenſtand der Aufnahme 
geweſen ſind, wie Geburtsort, Stellung in der Haushaltung, 
Beruf und Erwerbszweig, werden ſpäter einer abgeſonderten 
Behandlung unterſtellt werden. 

Die aus den vorſtehenden Zahlenreihen zu entnehmenden 
geſellſchaftlichen Thatſachen durch die Mittel der ſtatiſtiſchen 
Methode aufzufinden und in ein deutliches Licht zu ſtellen, 
jedoch unter Beſchränkung auf das Weſentliche und mit einiger 
Sicherheit Feſtzuſtellende, iſt die Aufgabe der nachfolgenden 
Unterſuchungen. 

Es empfiehlt ſich hiebei, den Gang und die Form der 
früheren Behandlung des gleichen Gegenſtandes (Jahrg. 1867 
©. 176 u. ff. 1864 ©. 70 u. ff.) in der Hauptſache beizu— 
behalten, und um einerjeitö nicht unverftändlich, andererfeits 
nicht ermüdend zu werden, muß ed wohl geftattet fein, das 
einemal ſchon früher Geſagtes kurz zu wiederholen, das andere- 
mal auf frühere Ausführungen Bezug zu nehmen oder au 
an ſich nicht unerhebliche, aber ſchon früher erörterte Momente, 
wenn ſie feine hervortretende Veränderung erlitten haben, ganz 
“ zu übergeben. 


I. 


Wie fih der gefamte Zuwachs der Bevölkerung in der 
Periode 1867— 71 zu dem der früheren - Zählungsperioden 
verhält, ift aus folgender, fümtliche Volkszählungen feit dem 
Eintritt in den Zollverein umfafjenden Tabelle zu erjehen. 

Die Einwohnerzahl betrug 


bei der Zählung durchichnittlicher Jahreszuwachs 
von ; abjolute auf 1000 Seelen 
1834 1,571,012 
1837 1,612,073 13,687 8,7 
1840 1,646,871 11,599 7,2 
1843 1,680,798 11,309 6,9 


Württemb. Jahrb. 1871. 21 


322. 


bei der Zählung burchichnittlicher Jahreszuwachs 
von abſolute auf 1000 Seelen 
1846 1,726,716 15,306 9,1 
1849 1,744,595 5,959 3,9 
1852 1,733,263 — 3,777 — 2,2 
1855 1,669,720 — 21,181 —12,2 
1858 1,690,898 + 7,059 — 4,2 
1861 1,720,708 9,936 + 5,9 
1864 1,748,328 9,206 + 5,4 
1867 1,778,396 10,023 + 5,7 
1871 1,818,539 10,036 + 5,66 
(4 Jahre.) 
Jahresdurchſchnitt von 1834—71 6,690 + 4,02 *) 
1861—71 9,783 5,5. 


Der ganze Zeitraum zerfällt in Drei ungefähr gleich große 
Perioden, zuerft ein zwar nicht großes aber normales Wachien 
um etwa jührlid 8 auf 1000, dann ein raſches Fallen und 
tiefes Sinken im Gang der Bevölkerung in der zweiten Hälfte 
der 40ger und erften Hälfte der 5Oger Jahre, von da an 
wieder ein mäßiger, aber ſtetiger Jahreszuwachs von etwa 
U, Procent. 

Eine Bergleihung dieſes Zuwachſes mit dem anderer 
Länder ift für Die Periode 1867—71 deßhalb unthunlich, 
weil fich die Wirkung des veränderten Zählungsverfahrens auf 
jeden einzelnen Staat nicht genauer bemefjen läßt. Wenn daher 
das deutſche Neich im Ganzen während jenes Zeitraums jährlich 
um 6 p. m., Preußen um 7, Bayern um 2, Sachſen um 13,5, 
Baden um 4,5, Heſſen um 6 p. m, geftiegen iſt, jo fledt in 
diefen Differenzen zugleich Die zwijchen Der faktiſchen und früheren 
Zollabrehnungsbevölferung und macht die Vergleichung dieſer 
Staaten unter einander unthunlid, namentlich aber die Ver— 
gleihung Württembergs mit feinen Nachbarländern. 


I. 

Den näheren Einbli in Die Natur Diejes Volkszuwachſes 
von 40,143 Seelen gewinnt man erft, wenn man den Yal- 
toren nachgeht, aus melchen derſelbe entftanden ift. Dieje find 
nit aus den obigen Tabellen, ſondern aus den Beröffent- 
lihungen über Geburten, Sterbfäle und RE zu 
entnehmen. 


*) Dieje beiden Ziffern, al3 auf einen größeren Zeitraum fich er= 
ftredfend, find nach geometrijcher Progreffion berechnet. 


323 


Es beträgt die Zahl Ueberſchuß 

ber Geburten der Sterbfälle der Geb. 

Dec, 1867 —68 76,570 59,027 17,543 
„ 1868-69 79,104 58,861 20,243 » 

„ 1869-70 81,075 65,892 _ 15,183 

Jahr 1871 77,471 *) 61,885 15,586 
Summe 314,220 245,665 68,555. 
Jahresdurchſchnitt 78,555 61,416 17,189. 


Der Ueberfhuß der Geburten über die Sterbfälle Hat 
fomit während der A Jahre 68,555 Perf. betragen, Der wirk— 
lihe Zuwachs nur 40,145. Es fehlen aljo 28,410 Berf., 
die ſich, Die Nichtigkeit der Zählung und die Unerheblichkeit 
des veränderten Zählungsprincips voraudgejegt, nur ald Der 
Ueberſchuß der Weggezogenen über Die Zugezogenen, der Aus— 
mwanderung über Die Ginwanderung im weiteren Sinn des 
Worts erklären laſſen. 

Bei Vergleichung der früheren Zählungsperioden ergibt 
ſich hiernach folgende Reihe: 

Es betrug im Jahresdurchſchnitt die Zahl | 

1858/61 1861/64 1864/67 1867/71 
der Geburten .. . 68,233 71,690 75,809 78,555 
‚der Sterbfülle. ... 51,767 55,913 58,176 61,416 
Ueberſchuß d. Geburt. 16,466 15,781 17,683 17,139 
Ueberſchuß der Weg— 

gezogenen über die 

Zugezogenen. ... 6,529 6,674 7,610 7,103 
der wirkliche Zuwachs 

der Bevölkerung. . 9,937 9,207 10,022 10,036 


) Zu den Berliner Berabredungen gehört auch die, Fünftig nicht 
mehr das Kirchenjahr (December— December) fondern das Kalenderjahr 
(1. Zan.—31. Dec.) bei den Geburten, Sterbfällen, Trauungen ꝛc. zu 
Grunde zu legen. Um diejen Uebergang zu machen, mußte man Einmal 
ein Jahr von 13 Monaten rechnen. Dieß geſchah mit dem Jahr 18715 
bier wurde der December 1870 zum Kalenderjahr 1871 binzugenom= 
men. Da feine Ziffern aber zugleich abgefondert vorhanden find, fo 
lafien fie fih von der Gejamtjumme wieder in Abzug bringen. Dieß 
ift in ber obigen Tabelle gejchehen. Geburten und Eterbfälle des 
December 1870 fehlen bier; dafür ift der December 1871 mitgerechnet, 
ber eigentlich nicht mehr hergehört. Die Ziffern find alſo falſch um 
bie Differenz in den Geburten und Sterbfällen diefer beiden December: _ 
monate 1870 und 71. Die Sache ließ fich nicht ander3 machen und 
Mr Be fann die daraus entjtehende Unrichtigkeit unmög— 
ich fein, 


324 


und, die Ziffern der erften Periode von 1858—61 — 100 
gerechnet, folgende procentale Reihe für Diefelben Rubrifen: 
1861/64 1864/67 1867/71 
Jahresdurchſchnitt d. Geburten 103,2 107,2 109 
Sterbfäle . . «2. 206,1 108,7 112,3 
Ueberſchuß.99,8 107 104 
Plus der Weggezogenen . „ 100,5 116,6 108,7 
Effektiver Zumab8 . . -» 92,6 100,6 101. 


Auf je 10,000 Ginwohner kamen hiernach jährlich 
1858/61 1861/64 1864/67 1867/71 


Geburten . . . 400 413 430 436 
Sterbfäle . . . 803,5 322 330 347 
Geburtenüberfähuß . 96,5 91 100 95 
Mehr d. Weggezogenen 38,26 38 48 38,5 
Wirkliher Zuwachs 58,24 53 56,7 56,6. 


Die Ergebnifje dieſer Vergleihung find Feine günftigen 
zu nennen, wie namentlich aus der zweiten Tabelle deutlich 
zu erſehen iſt. Die Sterbfälle find in den legten 10 Jahren 
in der ſtärkſten Proportion gewachſen, gegen die ‘Periode von 
1858—61 um 12°/,; dann folgen die Geburten, dann dad 
Mehr der Weggezogenen, danıı der Geburtenüberfhuß; und 
der wirflide Zuwachs nimmt Die legte Stelle ein. Mit einer 
um 10,000 größeren Geburtenzahl erreichen wir nur einen 
um 99 Perjonen größeren Jahreszuwachs. Die Fruchtbarkeit 
der Bevölkerung hat in übernormalem Maafe zugenommen, 
aber die Sterblichkeit in noch größerem. Wie gewöhnlich Hat 
die Steigerung der Geburten eine no in ftärferem Verhältniß 
gefteigerte Kinverfterblichkeit zur Folge gehabt. 

Die Statiſtik lehrt, Daß derjenige natürliche Volkszuwachs 
der wünſchenswertheſte fei, welcher mit der kleinſten Geburten- 
zahl erreicht wird. Das Verhältniß von 43,6 Geburten auf 
1000 ©eelen (1 : 22,9) gehört ſchon zu den höchſten Fruchtbar— 
feitöziffern, Die in Europa beobachtet find; es fteht dem aber Die 
außerordentliche Sterblichkeit von 34,7 auf 1000 (1:29 
Zebende) entgegen, und ed wird noch nicht einmal ein Ueber— 
Ihuß von 1 Procent erzielt, der fih dann Durche Wegzug auf 
wenig mehr ala ein halbes Procent reducirt. 

Es liegt die Cinwendung nahe, daß auf die Bevölkerungs— 
verhältnifje der Periode 1867— 71, indbefondere auf die Stei- 
gerung der Sterbfälle der große Krieg Einfluß geübt haben 


325 


müfje und es fih ſomit bier um eine außerordentliche Er— 
ſcheinung handle, auf welche die fonftigen Regeln der Statiftit 
nit unmittelbar anzumenden jeien, 

Ein audreihended Material, um die Wirkungen des 
deutſch⸗franzöſiſchen Kriegs auf den Gang der württembergifchen 
Bevölkerung in zuverläjftgen Ziffern nach allen Seiten darzu— 
ftellen, ift zur Zeit nicht vorhanden und wird ſich auch ſchwer 
volftändig zufammenbringen laſſen. Immerhin aber wird fi 
jeßt jchon überzeugend darthun laſſen, daß dieſe Wirkungen 
wenigftend für die hier in Brage kommenden Verhältniſſe nicht 
jehr erheblich werden konnten und bei der Zählung von 1871 
nicht erkennbar find. Es find dabei die folgenden Momente 
zu beadten. 

Die Zahl der dur den Krieg umd Leben gefommenen 
Württemberger beträgt 1153 (W. Jahrb. v. 1870 ©. 173), 
Nur ein Fleiner Theil derfelben läuft in unfern Sterbeliften, 
Da dieſe auch, wie die Volfdzählung felbft, die Ortsanmefen- 
heit zur Grundlage haben, jo fehlen vor Allem die 477 in 
Sranfreih auf dem Schlachtfeld oder bei der Belagerung Ge— 
fallenen; aber ebenjo die außer Landes in Folge von Vers 
mwundung oder Krankheit in den Spitälern Geftorbenen, deren 
Zahl ſich nicht näher angeben läßt. Diefe fommen nad un— 
jerem Zählungsverfahren nur bei der Volkszählung jelbft, 
ebenfo wie andere Weggezogene, ald nicht mehr Vorhandene, 
d. h. die Gejamtzahl der faktifchen Bevölkerung vermindernd 
zur mittelbaren Geltung, 

Dagegen laufen in unferen Sterbeliften von 1870 und 
1871 mehrere Hunderte von nichtwürttembergifhen und nicht 
deutjchen Verwundeten, die in unfern Spitälern geftorben find; 
ebenjo eine nicht ganz Kleine Zahl von franzöfljchen Gefangenen, 
die im Verlauf ihrer Gefangenſchaft in Ulm, Ludwigsburg ıc. 
geftorben find. Diefer Umftand hebt das Fehlen der auswärts 
umgefommenen Württemberger für die Gefamtziffer der Sterbe- 
fälle annähernd wieder auf. 

Es ijt jedoch Klar, daß bei einer Geſamtzahl von 245,655 
Sterbfällen für unſere Periode jelbft die vollen, durch den 
Krieg umd Leben gekommenen 1153 Perſonen, die nur etwa 
0,4°/, derjelben ausmachen, nicht von großer Bedeutung fein 
fönnen, 

Wie zu einer Vermehrung der Sterbfälle, jo kann der 


326 


Krieg auch Anlaß geweien fein zu einer Verminderung der 
Geburten, Durch die Abweſenheit der Erzeuger. 

Es iſt au wohl fein Grund zu bezweifeln, daß dieſer 
Factor bis auf einen gewiſſen Grad Platz gegriffen Hat. Nur 
daß Die Wirkung defjelben eine erhebliche und beachtenswerthe 
geweſen jein follte, ijt ſchwer zu denken, 

Die Geburtenzahl des Jahrd 1871, um die es jih allein 
handeln fünnte, iſt zwar nicht unbedeutend niedriger als Die 
des Vorjahrs; (77,471 gegen 81,075) dieſe aber war ganz 
ungewöhnlich hoch und Die größte bis jet überhaupt vorge— 
fommene. Auch gegen 1869 (79,104) fteht fie noch etwas 
zurück, übertrifft aber alle früheren Jahre weit, und die Tabelle 
der Geburten des letzten Jahrzehents (W. Jahrb. 1870, 
©. 11 und 12) zeigt auch fonft ähnliche und größere Sprünge 
von einem Jahr zum andem. Die Geburtenzahl des Jahrs 
1871 ift ja abfolute noch eine fehr Hohe, (42,7 Geburten 
auf 1000 Einw.) und nur gegen die ungewöhnliche Zahl des 
Jahrs 1870 (45 p. m.) noch zurüdtretend. 

Sodann ift noch zu bedenken, daß das Landmwehrinftitut 
in Württemberg zur Zeit des Kriegs noch gar nicht in Der 
jetzigen Weife beitand, und Feine Landwehr ausmarſchirt tft, 
Daß die ganze Ziffer Der außer Landes verwendeten Ehemänner, 
ohne die Offiziere, ſich fchmwerlich auf mehr als etliche Hundert 
belaufen bat, auch keineswegs für alle Die erwähnte Eventualität 
ohne Weiteres in Rechnung zu nehmen wäre. Dagegen ließe 
fih allerdingd daran denfen, daß wenn von 1870 auf 1871 
die Zahl der unehelichen Geburten von 10,382 auf 8,975, 
alfo um 1400 gefallen ift, hiermit die Landesabweſenheit von 
etwa 30,000 jungen Männern immerhin in einigem Gaufal- 
zufammenhang ſtehen könnte. Gegenüber einer Oejamtzahl 
von 314,220 Geburten könnte jedoch auch einem Antheil an 
dieſer Ziffer jedenfalls nur eine verjchwindende Bedeutung bei⸗ 
gelegt werden. 

Auf der andern Seite hat aber der Krieg notoriſch auch 
einige die Volkszahl vermehrende Wirkungen geäußert. Die 
eine derſelben ift die Abnahme der Auswanderung im Kriegs— 
jahr 1870 oder menigftend in deſſen zmeiter Hälfte, einmal 
in Folge eined äußeren Hinderniſſes, Der Unterbrechung der 
Schifffahrt durch die Blofade, ſodann auch in Folge der Auf: 
regung und Spannung der Gemüther, Die den Entſchluß, die 
Heimat zu verlaffen, erſchweren mußte: Manche waren auch 


327 


Durh Erfüllung der Kriegäpfliht am Weggehen verhindert. 
Nah der letzten Lifte (W. Jahrb. v. 1870 p. 12) ift die 
ordentliche Auswanderung im Jahr 1870 von 6489 auf 4409 
und im Jahr 1871 fogar auf 2256 zurüdgegangen; und da 
bei der Auswanderung Dad männlihe Geſchlecht und "gerade 
Lie männliche Iedige Jugend am ſtärkſten betheiligt ift, jo Hat 
ſchon dieſer Eine Faktor den DVerluft der Schlachtfelder und 
Kriegäwunden mehr ald audgleichen müfjen, Ueberdieß aber 
war auch das jonftige, neben der legalen Auswanderung ber= 
gehende Wegziehen auf längere oder Fürzere Zeit durch Die 
eingetretene Stodung der Gewerbe im Großen, wie durch Die 
erleichterte.- Gelegenheit, in der Heimath Arbeitölüden auszu— 
füllen, abgeſchwächt. 

Als ein weitered Moment kommt noch die Vertreibung 
der Deutihen aus Frankreich und die Rückkehr der Vertriebenen 
in ihre Heimath hinzu. Die Württemberger gehörten von 
jeher zu den wanderluftigften unter den deutſchen Stämmen 
und waren ſchaarenweiſe nad Paris, Lyon, Havre, Marfeille 
in den verjchiedenften Stellungen gezogen. Die Zahl der 
mährend des Kriegs Heimgekehrten ift jedenfalls auch auf 
einige Hunderte anzuſchlagen. 

Hienach hat man allen Grund zu der Annahme, daß 
der Krieg nicht einmal auf die Stärke der jugendlich-männ— 
lichen Altersklaſſen, jedenfall8 aber nicht auf den Gang und 
Stand der Landeöbevölferung im Großen einen erheblichen 
Einfluß ausgeübt hat, womit natürlich nicht geläugnet werden 
fol, Daß ein auferordentliher DVBerluft von 1100 jungen 
Männern an fih ſchon nothwendig eine erheblihe Wirkung 
auf die Bevölkerung ded Landes ausüben muß, fondern nur 
gejagt werden will, daß dieſe Wirkung bei der Volkszählung 
vom Dezember 1871, Durch andere Umftände neutralifirt und 
verdedt, nicht erkennbar wird und ohne Beeinträchtigung der 
Richtigkeit des Verfahrens hier außer Betracht gelafjen wer— 
den Tann, 


II. 


Es war im Bidherigen nur von dem Gang der Landes— 
bevölferung im Ganzen die Rede. Die Gejamtziffer des Volks— 
zumachjed ergibt ſich aber nur als das ſchließliche Facit vieler, 
unter ſich höchſt verſchiedenen Elemente. 

Daß überhaupt die verſchiedenen Landestheile ſich in Be— 


328 


ziehung auf die Vermehrung der Volkezahl ſehr ungleich unter 
einander verhalten, ift eine alte und natürliche Erſcheinung. 
Man kann ed ja als eine unzmweifelhafte und nicht blos für 
Württemberg und Deutſchland, fondern für die civiliſtrte Welt 
giltige Thatſache der Statiftif bezeichnen, daß feit einer Reihe 
von Jahren die ſtädtiſchen und induftrielen Wohnplätze im 
zajcheften Anjchwellen ihrer Bevölkerung begriffen find, die auf 
Landwirthſchaft und Kleingewerbe angemwiefenen Bezirke dagegen 
ihre Volkszahl entweder nur fehr langſam oder gar nicht zu 
fleigern vermögen oder auch häufig genug eine ftetige Abnahme 
Derjelben zeigen. 

Die Widerholung diefer Erfcheinung war zum voraus zu 
erwarten; das nähere Interefje knüpft fih aber erft an Die 
Frage, ob Diefe allgemeine Bewegung vom Land in die Städte 
und Induftriebezirke noch in einer Steigerung oder im Gtill- 
ftand oder etwa bereits im Rückgang begriffen ift. 

Die folgenden Zahlenreihen können zeigen, daß für unjer 
Land der erfte dieſer drei Fälle zutrifft, daß Die Ertreme eines 
rapiden Anwachſens und eines beichleuuigten Rüdgangs no 
weiter als bei den früheren Zählungen auseinandertreten. 

Die nächte Tabelle enthält Die für die Einficht in den 
Gang der Bevölkerung jedes Bezirkes wejentliche Data. Die 
Bezirke find Dabei in der Ordnung ihres procentalen Zuwachſes 
aufgezäplt. 


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332 


Um aus diejer Tabelle, deren Inhalt zu mandherlei Be— 
trachtungen Anlaß geben kann, keine falſchen Schlüfje zu ziehen, 
ift es zuerft geboten, den jtörenden außerordentlichen Faktor 
der Eifenbahnbauten, der mie bei der legten Zählung im Ein- 
zelnen einen flarfen Einfluß ausüben fann, zu eliminiren. 

Wie fhon damals (MW. Jahrb. 1867 p. 193 u, ff.) 
näher ausgeführt wurde, macht ſich Die Zeit des Bahnbaus 
in einem Bezirke durch eine ftarfe Anſchwellung feiner faktiſchen 
Bevölkerung, die Zeit der Eröffnung und ded Betriebs durch 
ein raſches Sinfen derjelben bemerflih. Der Strom der frem— 
den Arbeiter, deren Zahl fih auf viele Hunderte belaufen 
fann, je nad der Ausdehnung und Schwierigkeit des Baus, 
wälzt fich andern Bezirken zu und wird keineswegs fofort durch 
die wirthichaftlichen Wirkungen der fertigen Bahn erjegt. So 
erklärt es ſich, daß Diejenigen Bezirke, in melden bei ber 
Zählung von 1867 die Bahn im Bau begriffen, bei der von 
1871 bereitd im Betrieb war, einen flarfen Ausfall in der 
Volkszahl zeigen. Dahin gehören die 6 Oberämter, melde 
in der obigen Tabelle den legten Plag einnehmen und bei ver 
Zählung von 1867 in erfler Reihe geftanden hatten, Blaus 
beuren, Rottweil, Nedarfulm, Spaichingen, Gerabronn, Neuen— 
bürg; auch Tübingen und Rottenburg find in dieſem Kal. 
Umgekehrt fiehen Calw, Nagold, Horb, da die Bahnſtrecke 
Weil — Nagold — Horb im December 1871 noch im Bau be— 
griffen war, Koh oben und werden voraugfichtlih bei Der 
nächſten Zählung in die legten Plätze einrüden. 

Die Bezirke, bei denen der Faktor der Bahnbauten ein= 
ruft, find in der Tabelle mit * bezeichnet und die in dem 
gleichen Jahrgang enthaltene Ueberſicht über Die Bahneröffnungen 
auf den Württ. Staatdeifenbahnen gibt den näheren Aufſchluß 
darüber, welche Linien in der Zeit zwijchen dem 3, December 
1867 und 1. December 1871 tem Betrieb übergeben wor— 
den find. 

Eine andere Singularität bildet der Bezirk Ludwigsburg, 
dadurch, daß ein Regiment der Garniſonsſtadt Ludwigsburg 
in Straßburg zurüdgeblieben ift und die neue, größere Prä— 
fenzftärfe der Negimenter am Termin der Zählung noch nicht 
ind Leben getreten war. Dazu kam eine Veränderung in der 
Drganifation der Strafanftalten, welche eine Verminderung des 
Beftands des Arbeitöhaufes in Ludwigsburg zur Folge hatte. 

Umgekehrt find für Ravensburg und Mergentheim Die 


333 


Derlegung einer Garnijon nah Weingarten und Mergentheim 
von erheblichem Einfluß auf die Einwohnerzahl geworden. 

Daß nun die Ertreme raschen Wahsthumd und ftetiger 
Abnahme einzelner Zandestheile noch ftärfer waren ald in den 
früheren Perioden, zeigen folgende Ziffern, 

Bei der Zählung von 1861 hatten 8 Bezirke ein Sinken 
ihrer Bevölkerung gezeigt, 1864 14, 1867 ebenfalld 14 und 
1871 ift die Zahl auf 22 geftiegen. 

Stuttgart Dagegen hatte nach der vorausgegangenen Zäh— 
lung jährlid um 3,2°/, zugenommen, jet um 5,2. Der 
Bezirk Canftatt früher um 0,9°/,, jetzt um 3,7; ähnlich ver- 
hält es fich mit den Aemtern Heilbronn, Ravensburg, Eflingen, 
Gmünd. 

Noch deutlicher zeigt dieß aber eine DVergleihung der 
Golumnen V. VI. und VIL Nur 12 von den 64 Bezirken 
hatten mehr Zugewanderte ald Weggezogene, bei 52 war der 
Wegzug größer ald ver Zuzug, und unter dieſen waren wie 
der 22, bei welchen der gejamte Ueberfhuß der Geburten 
über die Sterbfälle, der ſich meift jährlih um 1 Procent be= 
wegt und Durchichnittlih über 1000 Seelen in den 4 Jahren 
auf Ein Oberamt beträgt, durch das Plus der Weggezogenen 
über die Zugezogenen aufgewogen und noch in ein Deficit ver- 
wandelt worden iſt. Die Ziffern der lebten Columne zeigen, 
wie viele Einwohner jeder Bezirk mehr haben müßte, ald er 
wirflih hat, wenn er fi den natürlichen Ueberſchuß jeiner 
Geburten über feine Sterbfälle hätte bewahren können. Die 
ländlichen Bezirke erfcheinen als gejättigt in ihrem Bedarf an 
Menſchen oder Ernährungdvermögen derfelben und geben jähr- 
lich Die Arbeitökräfte zu Hunderten und Tauſenden an Die 
Städte und Induftriepläge ded In und Auslandes oder an 
fremde Welttheile ab. Faſt 50,000, alſo nahezu je 1000 
Seelen, Hatten jene 52 Bezirke mit den pajfiven Ziffern in 
den 4 Jahren nicht in der Heimath feftzuhalten vermocht. Da— 
gegen kommen 21,358 Perſonen in Betracht, welde in andern 
Bezirken des Landes mit den activen Ziffern ihr Unterkommen 
fanden und 28,412 bleiben übrig, welche außer Landes, ſei 
ed für immer oder worübergehend, in oder außerhalb Deutjc- 
lands und Europas, ihren Erwerb zu fuchen hatten. Dabei 
kann e& feinem Zmeifel unterliegen, daß Diefe dem Ausland 
zuftrömenden Württemberger nur zu einem fehr Fleinen Theil 
aus Kindern und Greifen, oder ſchwächlichen und Eränklichen, 


334 


verwahrlosten Verfonen, jondern meift aus jungen und tüchtigen 
Arbeitöfräften und zu weit größerem Theil aus Männern als 
aus Weibern beftehen. 

Es iſt dieß im Ganzen eine alte und vielerörterte Er— 
ſcheinung, die fich Feinedmegd auf Württemberg bejchränft und 
in Württemberg felbft Hier gar nicht zum erftenmal an den 
Tag tritt, Da die neuefte Zählung aber nicht nur ein bloßes 
Fortbeſtehen, jondern eine abermalige Steigerung und theilmeife 
eine Aenderung der Symptome darbietet, und da dieſer Punkt 
die mwichtigfte und am meiften charafteriftiihe Eigenheit der 
württembergifchen Bevölkerungsftatiftif betrifft, jo legt fich immer 
wieder die Verfuhung nahe, nicht blos die nadte Thatjache 
von Neuem zu conftatiren, jondern auch an den Zufammen- 
hängen und Wirkungen derjelben prüfend zu verweilen, 

Von einem allgemeinen, culturgefhichtlichen Standpunft 
aus ift ja denjenigen Völkern und Volksſtämmen ein hervor- 
ragender Pla einzuräumen, welchen der heimatlihe Boden 
auch bei reicher Ausftattung und forgfältiger Pflege noch nicht 
genügt zur Bethätigung ihrer Kräfte und Die Daher einen 
ftetigen Ueberſchuß derjelben an die nahe oder ferne Fremde 
abzugeben haben. Ohne Diefe Wander- und Thatenluſt Der 
europäifchen Völker, zumal der germanifchen Race, gäbe es 
feine Auöbreitung und höhere Entwicklung der Menſchheit. 

Aber dieſe Leiftung eined Volkes ift nicht ohne empfind- 
liche Opfer denkbar. Zwar vom Standpunkt der Einzelmirth- 
ſchaft aus jcheint es gleichgiltig, ob die herangezogenen Kinder, 
wenn fie das elterliche Haus verlafien, ihren jelbftftändigen 
Erwerb innerhalb oder außerhalb der Landesgrenzen finden. 
Sobald man aber die Wirtbichaft des Volks als Ein Ganzes 
betrachtet, fo ift mit Recht und von Dielen ſchon darauf hin— 
gewiefen worden, daß ein Wolf, welches fertige und ausgebildete 
Arbeitskräfte an Die Fremde abgibt, dieſer einen Vortheil, fich 
jelbit aber einen Nachtheil zufügt. Denn der Aufwand an 
Mitteln und Arbeit, welchen jede Generation auf Die Heran— 
ziehung ihrer Nachfolgerin zu machen hat, wird über Das 
innere Bedürfniß hinaus und ohne Gegenleiftung um dasjenige 
gefteigert, was auf den Unterhalt und Die Ausbildung der 
Meggezogenen verwendet worden if. Die Zurücbleibenden 
hätten um jo viel mehr erjparen oder genießen, jomit leichter 
und bequemer leben können. 

Nun kann ein Volk entweder dur großen Reichthum 


335 


und blühendes Erwerbsleben in der Lage fein, diefen Nachtheil 
in einer kaum fühlbaren Weife zu ertragen, oder ed Tann an- 
dermeitigen Erjag dafür finden, wie 3. B. in der Rückkehr 
reichgewordener Landsleute, in aufßerordentlihen Formen der 
Ruͤckleiſtung des Auslandes, in welcher Beziehung z. B. der 
Fremdenzufluß für Die Schweiz oder für England die Er- 
weiterung des auswärtigen Markts, Die Ausbreitung der eng- 
lichen Macht, Sprache und Bildung in Betracht Fommt. 

Daß in Württemberg fein oder Fein nennendwerthed 
Aequivalent für die regelmäßige Ablieferung großgezogener und 
wohlunterrichteter Menjchen an das Ausland und damit für 
den Berluft einer Summe, melche den ganzen jährlichen Betrag 
der Directen Steuer weit überfteigt, geboten wird, daß unjere 
ganze Wirthihaft Damit unter fchwierigeren Vorbedingungen 
fteht, als Die Wirthſchaft jolcher Völker, welche dieſen Verluſt 
nicht erleiden oder Erjaß dafür finden, ift eine Bemerkung, die 
wir hier nicht zum erftenmal machen, an welche aber, fo lange 
fih der Anlaß und zwar in verflärfter Weife wiederholt, auch 
von Neuem wieder zu erinnern mohl geftattet fein wird. 

Gine bejondere Erfchwerung liegt aber noch darin, daß 
wir dieß eigenthümliche Grportgefhäft mit einem ungewöhn— 
lihen Aufwand nußlojer Koften betreiben. Unſere Rechnung 
ftellt jih ungefähr jo. Von durhjchnittlih 78,500 Kindern, 
die jährlih geboren werden, fterben etwa 30,000 gleich im 
erften Lebensjahr wieder, alfo ungefähr 12—15,000 mehr, 
ald der mitteleuropäifche Durchſchnitt der Kinderfterblichkeit be- 
tragen würde, Dadurch erhöht fih Die Zahl der Sterbfälle 
fo, daß wir mit der außerordentlichften Fruchtbarkeit nur einen 
Jahresüberſchuß von 17,000 Geburten über die Sterbfälle 
erreichen, wovon wir 7000 an dad Ausland abgeben und 
10,000 als Zuwachs behalten, jo daß mir jchlieflih Die- 
jelbe Jahreszunahme von einem halben Procent erzielten, melche 
3. B. Frankreich nahezu mit der Hälfte der relativen Geburtd- 
zahlen zu erreichen vermag, ohne all den Aufwand an Mitteln, 
Schmerzen und Berfündigungen, welcher mit jener enormen 
Kinderfterblichkeit verbunden ift. 

Eine ganz andere Seite der Sache als dieſe Bilanz nad) 
Außen ift der Stillftand oder Rüdgang der Ländlichen Be- 
sölferung und Das rafche Anfchwellen der Städte und indu— 
jtriellen Wohnpläge. Hierin wäre nach unjeren befonderen Agrar- 
verhältnifien ein poſitiver Nachtheil nur dann zu finden, wenn 


f 


336 


die Wirkung ein mangelhafterer Anbau, eine minder intenfive 
Kultur, eine Shwähung ded Bauernftandes wäre, Dieß wird 
fih wohl nicht behaupten lafjen und wird, fo viel wir wiſſen, 
auch nicht behauptet. Unſer Land ift einmal die Heimath der 
Kleinwirthichaften mit ihren Licht- und Schattenfeiten. Cine 
noch weiter gehende Zerftüdlung des Bodens wäre ‚zur Zeit 
nur in wmenigen Gegenden ausführbar und wünſchenswerth; 
eine Vermehrung der Landbevölkerung, Die zugleich eine Ver— 
mehrung der Wirthichaften wäre, Hätte ihre großen Bedenken. 
Die Große und Mittelgüter, welche Taglöhner und Knechte 
nöthig haben, leiden unter dem Abzug der Arbeitäfräfte und 
der Vertheuerung der Xöhne, und werden zu ganz andern 
Arten der landwirthſchaftlichen Betrieböweife genöthigt. Die 
kleinen Güter aber, die mit den häuslichen Arbeitöfräften be= 
trieben werben, find von der’ Steigerung der Xöhne weniger 
betroffen und vermögen mehr und mehr die Geldentwerthung 
durch Die Preigfteigerung ihrer Producte auszugleichen. Wir 
ftehen in einer allgemeinen Kriſis der landwirthſchaftlichen 
Production ; ein Land Eleiner Landwirthe aber kann der weiteren 


Entwicklung derjelben mit ungleich größerer Beruhigung ent- 


gegenftehen, als Die Regionen der Ritter und Großgüter. Es 
ift bier ein Gebiet, welches dem großen Gegenjag zwijchen 
Befigenden und Beiltlofen porerft noch verſchloſſen bleibt. 

Im Einzelnen verhalten fich die verſchiedenen Landestheile 
und Bezirke Hinfichtlih ihres Antheild an dieſer Veränderung 
ähnlich wie ed ſchon früher wiederholt audeinandergejegt wurde 
(vgl. W. Jahrb. v. 1864 ©. 100 u. ff., 1867 ©. 196 u. ff.) 
jowelt nicht der Faktor der Bahnbauten eine Unterbrechung 
der ordentlihen Verhältniſſe mit fich führt. 

Unter den 8 Zählungen feit 1849 ift Die dießmalige bei 
Backnang und Nereöheim Die Tte, die einen Nüdgang zeigt, bei 
Meinberg die 6te, bei Graildheim, Marbach, Künzeldau, Schorn- 
dorf, Tübingen, Rottenburg die 5te, bei Ludwigsburg, Rott— 
weil, Sulz die Ate. 


IV. 


Hieran jchließt fih am natürlichften die nähere Darlegung 
der Bewegung der ftädtifchen Bevölkerung an, 

Die Verſchiebung der Zählung auf das Jahr 1871 geftattet, 
da auch 1861 eine Zählung Statt fand, zugleih einen be= 


337 


; Zunahme 
fürs Jahr Geburten» 


25 | 
AR * Einwohnerzahl Zunahme von 1867-71 überſchuß Zuzug 
— * 1861. 1867. 1871. 4861—71 in %a p. m, von 1867—71. 
EB u 41, Stuttgart „ » 61314 75781 91623 49,4 52 3125 12717 
Zu 2 2. Um. 2. 2. 22736 24739 26290 15,7 15,4 594 957 
ai. . 3. Heilbronn . . 14333 16730 18955 32,1 33,2 421 1804 
ie - 4, Eplingen . . 12850 16591 17941 39,6 20,2 851 499 
— — 5. Reutlingen. . 13449 13781 14237 59 .°85 363 —471 
+ ER 6. Ganftatt . . 7414 8611 11804 59,2 92,5 540 2653 
25 258 7. tubwigsbug . 11201 1243 ° 11785 5,1 —13 145 —482 
Er 55 8, Gmünd . . 8298 9067 10739 29,4 46 280 1392 
a 5. Städte über 10000 €. 151595 177723 203374 34,1 36 3519 18569 
SE 2, (+19522) 
52 8 9 Tübingen . . 8708 9002 9343 73 9,5 (—953) 
= BI 40, Göppingen . 6762 7883 8649 27,9 242 
33 583 11. Ravensburg . 6817 7313 8433 23,7 38,2 
= a5 12.9 ... 6862 7251 7793 13,6 19 
se 8 13. Tuttlingen. » 6397 7031 7181 12,3 5,2 
= 33 14 Biberach . . 5723 6600 7091 23,9 18,5 
53 39 15. Rottenburg . 5996 6222 6145 2,4 3 

& 2 +46, Kichheim . » 5435 5525 5863 7,9 14 
=, 228 17. Calw ... 4402 5012 5582 26,8 38,5 
32233 18. Man... 4272 5362 5552 30 9 
ED 19. Heidenheim . 3762 4574 5167 37,3 32,5 
5 E 575 20. Sreubenfladt . 4920 5182 5145 4,6 —21 
5522 21. Rottweil . . 4560 5447 5135 12,6 8,8 
EEERZT 22. Ehingen . . 4612 4748 °: 5029 9,1 15 
E85 O9, Gtäbtev. 510000 €. 79168 87152 92108 16,3 14 
3828 5 Städte über 5000 @. 230763 264875 295482 28 16,7 

Vebrige Bevölferung 1489945 1513521 1523057 2,4 1,5 


22 


MWürttemb. Jahrb. 1871. 


338 


Mir bemerken zu diefer Tabelle: 


Die Zahl der Städte über 10,000 Einw. ift gegen die 
Borzählung um zmei geftiegen, Ganftatt und Gmünd, mobei 
Ganftatt mit Ueberfpringung von Ludwigsburg und Gmünd 
gleich in die fechäte Stelle eingetreten ift. 

Die Zahl der Städte über 5000 Einw. ift von 20 auf 
22 geftiegen, indem Heidenheim gleich mit Ueberholung von 
drei andern und Ebingen in dieſe Klaffe vorgerüdt find. 

Bei Tuttlingen, Rottenburg und Rottweil wirkte das 
Moment der Bahnbauten vermindernd, bei Galm erhöhend ein. 

Bei Ludwigsburg konnte Die oben erwähnte Schwächung 
der Garnifon und eine Verminderung der Infaßen einer Straf- 
anftalt nicht durch induftriele Entwidlung ausgeglichen werben 
und ed bleibt noch ein Deficit übrig. 


Reutlingen, wo ein ftarf audgeprägter Lokalgeiſt die fremde 
Anftedlung und Erwerböthätigkeit erfchwert und nur innerer 
Zuwachs flattfindet, nimmt durch den langjamen aber ftetigen 
Bortjhritt feiner Volkszahl einen eigenthümlichen Plab unter 
den größeren Städten des Landes ein. 

Unter den - übrigen treten Ravensburg, Heidenheim, 
Göppingen Dur einen beſonders rafchen Auffhwung hervor. 
Menn wir Die größeren Wohnpläte noch etwas weiter ver— 
folgen, fo reihen fih zunahft 9 Städte mit 4—5000 Einw. 
und 22 mit 3—4000 an, wobei wir die Einwohnerzahl von 
1867 und den Zahreszumachs auf 1000 beifügen. 


— 

1867. 1371. per mill 
Nürtingen „ . 4465 4815 19,5 _ 
Megingen, . . 4600 4706 5,9 
Bafnand . .„ 4277 4472 11,5 
Murrhardt . . 4818 4325 0,2 
Schmenningen . 4448 4314 —7,5 
Pfullingen . . 4293 4288 —0,2 
Ellwangen . . 8895 4145 16 
Weingarten . . 3246 4128 68 (Garnifon) 
Laupheim . . 3928 4090 10,2 


Summe 37470 39283 12. 


339 


Jahreszuwachs 
1867. 4871. per mill. 

Böblinden .. . 3607 3826 15,2 
Beurbah . . . 3256 3720 86 
Mergentheim . . 2999 37183 59,5 (Garnijon) 
Sindelfingen . . 83623 3704 5,5 
Crailsheim . . 3592 3688 6,5 
gangenau. . .„ 3581 3563 —1,2 
Shomborf . . 8515 3622 7,5° 
Ehingen . . . 3653 3547 72 
Waiblingen - . 3269 3530 20 
Bietigheim . . 3301 3457 11,8 
Dehringen . . 3380 3412 2,5 
(Heslach). .. (2519) (8409) (88) 
Ua... . 8362 3382 1,5 
Eninien . . . 4013 8345 —41,8 
Laufen 2... 3364 3337 —2 
Geidlingen . . 3217 3334 9 
Saulgau „ . . 2967 3296 27,2 
Balingen . . . 3029 8212 15 
Schtah . . . 8070 3181 9 
Winnenden . . 3139 8168 1,7 
Vaihingen . . 8192 8054 —I11 
Wildbad . . . 30835 3049 1 
Weilheim. » . 83016 3001 —1,2 

Summa 73180 75141 6,5. 


Es ift zu Diefen Tabellen zu bemerken, daß im Allge- 
meinen, wenn auch ohne ftrenge Gonjequenz, der Begriff des 
Wohnplatzes, nicht der Gemeinde feftgehalten wurde. Oben 
murde jhon die Samtgemeinde Baieröbronn, mit 5437 Einw., 
während der Hauptort nur 700 Einw. hat, übergangen, fo 
auch Hier Möffingen mit 3559 (Hauptort 2498), Schram- 
berg mit 3453 (bezw. 2270), Wafjeralfingen 3217 (bezw. 
2191) weggelafien, während umgekehrt die Weiler bei Stutt- 
gart (7136) und bei Eflingen (3832), Ravensburg (767) 
und einigen andern Städten, wo die Parcellen weniger er- 
heblich find, weil man hier dieſe Zählungsmeije ſchon von 
jeher gebraucht Hat, eingerechnet wurden. 

Bei der auffallenden Abnahme der Bevölkerung von 
Eningen (um faft 17%), in A Jahren) liegt ein Ball vor, wo 


340 


der veränderte Zählungsmodus, die Erſetzung der früheren 
Wohnbevölkerung durch die rein faktifche, feine Wirkung äußert. 
Gningen ift befannt durch Die aroße Zahl von Krämern und 
Eleinen Kaufleuten, die den größeren Theil des Jahres auf 
Märkten und Mefien umberziehen und befonderd im December, 
in welchen der Zählungdtermin fiel, Die zahlreichen Weihnachts⸗ 
meſſen und Märkte befuchen. Diefe vorübergehend Abweſenden 
wurden nun nah dem früheren Princip der Wohnbevölkerung 
in Eningen in die Liften aufgenommen, nach dem jetigen ber 
faktiichen Bevölkerung da, wo jle die Naht vom 30. November 
auf den 1. December zugebraht haben. Die Wirkung diejed 
Umftands fummirt fih für Die eine Gemeinde zu einer Differenz 
von mehr ald 600 Perfonen. Ein ganz Ähnliches Verhältniß 
befteht in der Gemeinde Gönningen, wo die Cinwohnerzahl 
von 2517 auf 1776 aus derjelben Urſache gefunfen ift. 

Die obigen Tabellen zeigen Deutlih Die Abnahme des 
proportionalen Zuwachſes mit der Größe des Wohnplatzes. 
Denn die jährlihe Zunahme per 1000 Einw. betrug 1867 — 71 
bei den Wohnplägen über 10000 Einw. 36 p. m. 

5—10000 „16,8 

4—5000 „ 12 

3—4000 „ 65 - 
und wenn wir Die fingulären Momente in den beiden legten 
Klaſſen, Verlegung einer Garnifon nah Weingarten nnd Mer— 
gentheim, bei Seite Tiefen, wäre der Procentfab von dem 
Landesdurchſchnitt kaum noch verfchieben. 

Die Sache ftellt fih nun im Ganzen fo, daß von dem 
Geſamtzuwachs von 40143 Einw. 

auf die Städte über 10000 Einw. fallen 25651 
„u " „ 500 „ „ 830607 

a " „ 83000 „ „ 934181 
auf ſämtliche Wohnpläße mit weniger ald 3000 Einw. 5963 
und da Dieje übrigen Wohnpläge 1867 zufammen 1,402,871 
Einw. zählten und bis 1871 fomit nur auf 1,408,834 ge- 
ftiegen "find, fo trifft auf Diefelbe nur eine Jahreszunahme von 
1 p. m. oder 0,1°/,, was fih von einem Gtillitand der 
Bevölkerung nur wenig mehr unterjcheidet. 

In 58 MWohnplägen mit einer Ginwohnerzahl zwiſchen 
2—3000 Berjonen wohnen noch 139,884, mobei Diejenigen 
parcellirten Gemeinden mitgerechnet find, in welchen der Haupt- 
ort mindeftend 1000 Einw. zählt. Rechnet man nur ſolche 


341 


Wohnpläge, die für fich allein über 2000 Einw. zählten, fo 
beträgt die Zahl der Orte mit 2—3000 Einw. nur 45 mit 
zufammen 110,347 Einw. 


Hiernach gibt e8 98 Gemeinden in Württemberg, deren 
Hauptort für fih allein mehr ald 2000 Einmw. hat. Dieje 
haben zufammen 516,479 Einw. und ed fallen auf die 
Gemeinden, deren Hauptort weniger ald 2000 Einw. hat, 
1,302,060 Einw. 

Da es bei den Statiftifern üblich geworden ift, nad) dem 
Vorgang Frankreich, an die Stelle des Gegenſatzes von Stadt 
und Land, der in vielen Beziehungen unhaltbar ift, den Unter- 
ſchied von MWohnplägen mit 2000 Einw. und darüber, und 
von ſolchen mit weniger ald 2000 Einw. zu ſetzen, da e3 
aber unausführbar wäre, bei den Wohnpläßen über 2000 Einw. 
alle denſelben annectirten Parzellen in Abzug zu bringen, auch 
in den meiften Fällen das ganze Motiv der Unterſcheidung 
den Abzug dieſer an dem Charakter des größern Wohnplages 
theilnehmenden Parzellen verbieten müßte, jo ftellen jene beiden 
Ziffern von 516,479 und von 1,302,060 Einw. für Würt- 
temberg dasjenige dar, was man als größere oder ſtädtiſche 
und Eleinere oder lanbliche Wohnplätze zu unterſcheiden pflegt. 

Auf jene fallen dann 28,4, auf dieſe 71,6 Procente der 
Bevölkerung. 


An jenen 28,4°/, fallen 
auf 8 Wohnpläge über 10,000 Einw. 11,18 °/, 


„14 „ bon 5—10,000 „° 5,06 „ 
” 31 " ", 3—5000 " 6,09 " 
„ 45 " n  2—3000 „- +6,06 „ 


Unter den. 1,302,060 Einw., melde in Gemeinden 
mohnen, deren Hauptort weniger ald 2000 Einw. hat, find 
wieder 388,290 in 271 Gemeinden, Deren Hauptort mehr 
ald 1000 Seelen bat, und 913,772 in den 1540 Hleineren 
Gemeinden und Wohnplägen. 


Un jenen 71,6°/o treffen auf die 271 Ortfihaften mit 
1000 Seelen und datüber 21,3, auf die 1540 Fleineren Ort» 
Ichaften 50,3. 

Mit den frühern Ziffern über diefe Verhältniffe (W. 
Jahrb. 1867 ©. 200) ift eine genaue Bergleihung deßwegen 
nicht möglich, weil das Verfahren Hier ein etwas abweichendes 


342 


war, Die frühere Berechnungsweiſe führte übrigens auch ſchon 
zu der Proportion 28: 72 für Stadt und Land. 


V. 


. Ein einfaches und fruchtbares Mittel, um die Bewegung 
der verſchiedenen Elemente der Bevölkerung unter einander zu 
vergleichen und dadurch Die fortjehreitenden, ftillftehenden, rück— 
gängigen Faktoren zu ermitteln, ift eine Zufammenftellung des 
Zuwachſes, melden jede einzelne der Kategorien, die bei der 
Zählung unterjhieden werden, in der Zählungdperiode er= 
litten hat, 


Die zeigt die folgende Zahlenreihe: 


Tabelle I. 1867 1871 Zuwachs pr.mille 
Ginwohnerzafl . 1778396 1818539 40143 22,6 
Bamilien . . » 374582 398386 23804 66,3 
Bemohnte Gebäude 266644 273928 7284 27 
Männl. Berfonen 860697 876164 15467 11,8 
Meibl. Perfonen „ 917699 942375 24676 26,9 
Auf 1TMeile Einw. 5020 5133 113° 
Auf 1 Familie Perſonen 4,65 4,56 —0,09 
Auf 1 bewohntes Ge— 

bäude Perſonen 6,67 6,64 —0,03 
Tabelle II. Perſonen unter 14 Jahren. 
Männlide . 258971 279552 20581 79,4 
Meiblide . 267909 * 290148. 22239 85,4 
Zufammen . . 626880 569700 42820 80,2 

Berfonen über 14 Jahre, | 

Männlide . . 601726 596612 —5114 —8,5 
Meiblihe . .» 649790 652227 +2437 3,9 
Zufammen 1251516 1248839 — 2677 —2 — 
Tabelle II, Civilſtand. 

Ledige. 
Männliche 532876 533522 646 2,6 
Weibliche 560047 564855 4808 8,6 
Zujammen 1092923 1098377: 5454 5 

Verheirathete 
Männliche . . 291215 304536 13321 45,7 
MWeibliche 290844 304701 18857 47,7 
Zufammen 582059 609237 27178 46,5 


343 


1867 1871 3Zuwachs pr.mille 

Verwittwete 
Männliche . . 35905 36755 850. 23,7 
Weibliche . .» 65397 70349 4952 75,7 


Zufammen . . 101302 107104 5802 57,8 
Geſchiedene 


Männlide . . 701. 1351 650 997 

Weibliche . . 1411 2470 1059 751 

Zufammen . . 2112 3821 1709 808 
Unter 1000 Perſonen waren 

dig. 22.000615 604 

verheirathet . . 327 335 

verwittwet . . 56,9 58,89 

geſchieden . . 1,19 2,1 

Tabelle IV. Religiondbefenntnif. 

Evangeliſche. 


Männliche .. 589068 599666 10698 18 
Weibliche . . 631056 649194 18138 29 
Zufammen . „ 1220124 1248860 28736 23,8 


Katholiken, 
Männlide .„ . 264464 268701 4237 16 
Weibliche . . 279129 284841 5712 20,5 


Zufammen . . 543598 553542 9949 18,5 
Andere riftliche Bekenntniſſe. 


Männlide . . 1460. 1723 263 181 
Meibide . . 1557 2134 577 371 
Zufammn . . 8017 3857 840 278 
Sfraeliten, 

Männlide . 5705 6052 847 61, 
Weibliche . . 5957 6193 236 38,8 
Zufammen . . 11662 12245 583 50,1 
Tabelle V. 

Ausländer . .* 34457 39930 5473 159 
Inländer. . . 1743939 1778609 34670 20. 


Die vorftehenden Tabellen, namentlich die letzte Rubrik 
derjelben läßt fehr deutlich erkennen, welche Elemente Der Be— 
völferung fich in gleicher, welche in ungleiher Proportion mit 
der gefamten Volkszahl bewegt haben, auf welche ein Fort— 


344 


ſchritt und auf melde ein Rüdgang füllt. Die Unterſchiede 
find fehr groß und ſehr lehrreich; ſte geftatten einen näheren 
Einblid in den Charakter der focialen Bewegung. 

Raſcher als das Wahsthum der ganzen ‚Bevölkerung 
war Das 

1) der Gejhiedenen, wo der Procentfag Dad 40fache 
beträgt, 

2) der Angehörigen von chriſtlichen Secten (12mal fo 
fönch), 

3) der Ausländer (7fach), 

4) der Perfonen unter 14 Jahren (8!/ fach), 

5) der Familien (3Z3fach), 

6) der Verwittweten (2!/ fach), 

7) der Verheiratheten (2fach), 

8) der bewohnten Gebäude. (19, mal) 

9) der meiblichen Bevölkerung (1'/, mal) 

10) der evangelifchen Einwohner (Kleines Mehr). 

Schwächer ald die Bevölkerung „der gar nit wuchs 
die Zahl 

1) der Perfonen über 14 Jahre, welche eine Abnahme zeigt, 

2) der ledigen Perfonen (Amal ſchwächer) 

3) der männlichen Bevölkerung (1 : 2), ” 

4) der katholiſchen Bevölkerung (9 : 11). 

Diefe zum Theil höchſt auffallenden Differenzen näher 
zu begründen und zu entwickeln, ift die Aufgabe der folgenden 
Kapitel, wobei es angemefjen erfcheint, die Ordnung in welder 
jih die Tabellen und deren einzelne Rubriken folgen, einzu: 
halten. 


VI Die Familien. 


.Es iſt Hier, wie früher, in der herkömmlichen Meile das 
Wort „Familie“ flatt „Haushaltung” gebraucht. Aber viel- 
mehr wäre dad Nichtigfte, zu jagen, Daß die Zahl 398,386 
die audgefüllten und eingefammelten Haushaltungszettel angibt; 
das Urmaterial der ganzen Volkszählung. 

Wir find nun nit im Stande, auß, Hleineren DBerände- 
rungen in der Zahl der auögefüllten Haushaltungsbögen Schlüffe 
auf objective Veränderungen in den Yamilien und Haushal— 
tungsverhältnifjen des Volkes zu ziehen. Es hängt bier zu 
Vieled an den Grundſätzen und der Praxis, nach welcher die 
Haushaltungszettel von den Zählungsbehörden adrejjirt und in 


345 


die Käufer verjendet werden; und es iſt faft unmöglih, im 
Wege der Inftruftion hierin eine völlige Gleichartigkeit in der 
Behandlung zu erzielen. In welchem Fall einer einzeln leben— 
den Perfon ein bejonderer Haushaltungszettel zuzufenden, in 
welchem Ddiejelbe in die Lifte de8 Mieths- oder Hausherrn ein- 
zutragen iſt, darüber laſſen fih zwar in der Theorie ſehr 
durchdachte Normen aufftellen, aber die Praris jpottet häufig 
wieder aller Linterfeheidungen, und die Zählungsbehörden fünnen 
oft gar nicht zum voraus eine genauere Kenntniß jener Verhält- 
niſſe haben; nicht felten fehlt e8 auch an Zeit, an Interefje und 
Verſtändniß für eine principielle Behandlung. Die Fälle von 
Zujammenleben von zwei oder mehr felbftändigen Berfonen in 
Einem Wohnraum oder Haushalt, find jo mannichfaltiger Art, 
namentlich wo das Verhältniß der Zimmermiether, Schlafgänger, 
ded combinirten Haushalts von Gejchwiltern, von Wittwen 
mit verheiratheten oder auch verwittweten Kindern größere Ver— 
breitung findet, Daß immer dem Ermefjen der Zählungskom— 
miſſion ein beträchtlicher Spielraum übrig bleiben muß. Werm 
daher im Jahr 1861 875,000, 1864 865,000, 1867 
374,000, und 1871 398,000 Haushaltungszettel ausgefüllt 
worden, fo läßt fich Hiebei der Faktor der Yluctuationen in 
dem Zählungsmodus nicht audjcheiden und darum auch Fein be= 
flimmter Schluß auf eingetretene objective Veränderungen ziehen. 

Nur wenn der Faktor der Haudhaltungen zum Gegenftand 
einer eingehenderen Unterfuhung gemacht wird, mie es für die 
Zählung von 1864 gejchehen ift (vergl. Württ. Jahrb. von 
1865. ©. 162 u. ff.), wenn vor Allem durch Ausfcheidung 
der Liften die nur Cine Perſon enthalten, fowie der ſogenann— 
ten Ertrahaushalte (Kajernen, Inftitute ꝛc.) Die Zahl der wirk— 
lihen Haushaltungen gewonnen ift, find Refultate von ig 
ſchem Werthe zu erzielen. 

Die Zahl der Haushaltungen erjcheint bei der Zahlung 
von 1871 durchaus größer, als bei der von 1867; ſelbſt in 
ſolchen Bezirken, in welchen die Bevölkerung abgenommen hat; 
nur 4 Bezirke (Backnang, Sulz, Gerabronn, Neresheim) er— 
geben eine etwas kleinere Zifffe. 

Es iſt daher dieſer Punkt einer ſeparaten Behandlung vor⸗ 
zubehalten. 

VII. Die bewohnten Gebäude. 

Aehnlich, wie bei den Haushaltungen, iſt auch mit den 

bloßen ſummariſchen Ziffern der bewohnten Gebäude ſtatiſtiſch 


346 


nicht viel anzufangen und nur eine gründlichere Detatlunter- 
fuhung an der Hand der Urliften würde eine lohnende Aus— 
beute verſprechen. Auch bier wirken augenjcheinlih noch Ver— 
ſchiedenheiten im Zählungdverfahren ein; eine Stallung, ein 
Magazin, ein Amthaus, eine Fabrik find Feine Wohngebäude, 
doch wohnt fehr häufig auch Jemand darin, ein Aufjeher, ein 
Knecht, allein oder auch mit Andern. ine gleihmäßige Be— 
handlung diefer Fälle ift bis jegt nicht erreicht worden; wenig— 
ftend laſſen manche Fluctuationen der Ziffern eines Bezirks von 
einer Zählung zur anderen feine andere Erflärung zu; ins— 
bejondere wo eine bebeutende Verminderung der bewohnten 
Gebäude zu Tag tritt, Die doch nur unter außerordentlichen 
Umſtänden denkbar ift. 

Daran ſcheint jedoh im Allgemeinen nicht gezweifelt wer= 
den zu können, daß, wie aus den Ziffern hervorgeht, die Zahl 
der Wohngebäude jchneller wächſt ald Die der Bewohner, daß 
jet durchſchnittlich weniger Perſonen in Einem Haufe wohnen 
ode früher. Nah der Zählung von 1861 wohnten in 100 
Häufern 682 Perfonen, 1867 666, 1871 noch 664. 

Es läßt ſich dieß auch aus den gegebenen Prämiſſen jehr 
natürlich erklären. 

Wenn im Allgemeinen die Bevölkerung der ländlichen 
MWohnpläge im Stillftand oder Rüdgang begrifien ift, wenn 
nur während der letzten Periode wieder 22 von 64 Bezirken 
eine wirklihe Abnahme zeigen, aber auch bei faft allen an— 
dern zahlreiche Ortjchaften vorkommen, deren Stillftand oder 
Rückgang nur Dur den Zuwachs einzelner anderer Gemeinden 
audgeglichen oder überboten wird, fo tft es einleuchtend, daß im 
folden Orten die Wohnräume mehr Pla bieten als vorher, 
daß auf dad einzelne Wohnhaus Durchichnittlich weniger Be— 
wohner treffen, Denn der Ball, daß Wohnhäufer eingehen, 
tritt Do nur unter befonderen Umſtänden ein. Ein Bauern 
dorf oder eine Eleine Landſtadt kann Jahre lang eine jährliche 
Einbuße der Seelenzahl erleiden, ohne ein Wohnhaus zu vers 
Tieren, während Daneben doch auch bie und da aus bejonderen 
Gründen ein neues gebaut „wird. 

In den Städten und Induftrieplägen Dagegen, denen der 
Strom der erwerbjuchenden Landbevölkerung zuftrömt, müſſen 
neue Wohnhäufer gebaut werden; hier kann ſich die lebhaftefte 
Bauthätigkeit neben der dringendſten Wohnungdnoth entwideln. 
Die Neubauten werden des theuren Arcald megen mit Raum— 


347 


erjparniß, mehrftodig, zur Aufnahme möglichit vieler Miether 
eingerichtet, jo daß durchjchnittlih mehr Bewohner auf Dies 
jelben treffen ald auf die alten Käufer. Die Wohnhäufer ver- 
mehren ſich hier in ſchwächerer Proportion ald die Ginwohner, 
während auf dem Lande das Gegentheil Statt findet. Jener 
Faktor wirft aljo wieder abſchwächend, wenn es fih um die 
Durchſchnittsziffern für das ganze Land handelt. 

Wenn man daher die Rubrik VIII ver Tabelle I mit 
der von der voraudgegangenen Zählung (Württ. Jahrb. v. 1867, 
©. 175) vergleiht, jo wird man zwar auf einzelne, nur aus 
verändertem Zählmodus erflärbare Anomalien flogen, im Als 
gemeinen aber finden, daß in den wachjenden Bezirken auch 
die Wohngebäude, aber in ſchwächerer Proportion, wachſen, in 
den ſtillſtehenden oder ruͤckgängigen dagegen bie Wohngebäude 
immerhin noch eine, wenn auch nur Kleine, Vermehrung zeigen, 
fomit die Behaufungsziffer erniedrigt wird, und im Ganzen 
Ihlieglih Doch die Wohnhäufer rafcher zunehmen ald die Ein 
mohner. In Stuttgart Stadt flieg von 1867 —71 die Zahl 
der bewohnten Gebäude von 4129 auf 4636, alfo jährlich 
nur um 3°/,, während die Einwohnerzahl jährlid um 5°/, 
zunahm; auf ein Wohngebäude kamen 1867 noch 18,3 Einw., 
1871 Dagegen 19,8. Andererſeits bewohnten im Jahr 1867 
im Jagſtkreis noch je 642 Perſonen 100 Häuſer, 1871 da— 
gegen nur 634, im Donaufreis ift das Verhältniß 598 zu 
578, im Schwarzwaldfreis 651 zu 647, Dagegen im Nedar- 
freiß umgekehrt 780 zu 802. 


VII. Das numeriſche Verhältniß der Geſchlechter. 


Eine Ueberzapl der weiblichen Perſonen über Die männ— 
liche gilt befanntlih ald ein ungünftige® Symptom bei der 
Zufammenfegung der Bevölkerung. Sie enthält eine Minde- 
rung der Arbeitd: und Wehrkraft eined Volks und liegt eben— 
fowenig im Intereſſe ded weiblichen Geſchlechts jelber als des 
Ganzen. 

Württemberg leidet an diefem Uebel ſchon lange und mehr 
ald alle anderen deutfchen Länder. Am größten war ed nad 
den großen Auswanderungen der 5Oger Jahre, dann trat eine 
allmälige Verminderung ein. Die neuefte Zählung zeigt wieder 
eine beveutende Verjchlimmerung, wie folgende Ziffern zeigen. 

Auf 1000 männliche Perſonen kamen 


348 


1855 — 1084 weibliche Perfonen 
1858 — 104 „ , 
1861 —: 103 ? 
1864 — 1070 „ ö 
1867 — 1066 5 u 
1871 — 1075,57 „ 


Der weibliche Ueberfchuß ift feit 1867 von 57, 002 auf 66,211 
geftiegen. Zur Vergleihung möge bier dienen, daß ſich nach 
der neueſten Zählung das Verhältniß der männlichen Bevölke— 
rung zu der weiblichen fo ftellt: 

Bevälferung. Weibl. Ueberzahl, Verh. wie 1000: 


Deutſches Reich 41 Mill. 752,347 1037 
Preufen .» . 246 „ 340,841 1028 - 
Bayan. . „486 „ 137,066 1058 
Sadin. . . 2,55 u 58,646 1047 
Württembrg . 18 „ 66,211 1075 
Baden . . . 146 „ 35,902 1050 
Heſſen . . 0,85 8,649 1020 


Märe das Mifverhältnif im deutſchen Reich ſo groß wie 
in Württemberg, fo muͤßte es 1'/, Mill, mehr weibliche Per- 
onen geben ald männliche, 

Noch genauer ftelt fih der Sachverhalt dur die Zuſam— 
menftellung der folgenden Data heraus. 

Es find vom Dec. 1867—71 160,881 Knaben geboren 
und 127,101 männliche Perſonen geftorben. Es hätten alſo 
bei der Zählung von 1871 33,780 mehr männliche Perfonen 
vorhanden fein müfjen, ald 1867. Der männlide Zuwachs 
betrug aber nur 15,467, alſo ift der größere Theil jenes 
natürlichen Ueberſchuſſes, nämlich 18,313 männliche Perfonen, 
dem Lande durch Wegzug verloren gegangen, Die macht auf 
1 Jahr der Ajährigen Periode 4578, während der dem Lande 


7 
d. h. 3867 





1546 
verbleibende Männerzuwachs jährlich nur 


beträgt. 

Dagegen find in der gleichen Periode 153,339 Mädchen 
geboren (7542 weniger ald Knaben; Verb. 100 : 104,9) und 
118,564 weibliche Perſonen geftorben (8537 weniger als 
männliche. Verb. 100 : 107,2). Dieß ergibt einen weiblichen 
Ueberſchuß von 34,775 Perſonen; der wirkliche weiblihe Zus 
wachs betrug aber 24,676 Perfonen; e8 kommen alſo auf das 
Plus der Weggezogenen 10,099, oder für ein Jahr 2525. 


549 


Hieraus ergibt fih eine Vervollftändigung der oben ges 
gebenen Data über den Gang der Bevölkerung. ö 

Der jährliche Ueberfhuß der Geburten über die Sterb- 
fälle’ betrug 17,139, nämlih 8445 männliche, 8694 weibliche 
Perfonen. Davon gehen durch Wegzug verloren 7103, näm— 
lih 4578 männliche, 2525 weibliche; der wirkliche Zuwachs 
betrug 10,086, nämlich 3867 männlihe, 6169 weibliche 
Perjonen. 

Dad Land erlitt fomit eine jährliche Abnahme feiner 
männlichen Bevölkerung um 2000 Perſonen und zwar find 
dieſe Weggezogenen überwiegend in die Klafje der erwachjenen 
jungen Männer zu rechnen. 

Bei der vorangegangenen Zählung 1867 war Dad Zu— 
ftrömen zahlreicher männlicher Arbeiter zu den Eijenbahnbauten 
der Grund für Die entgegengefegte Erjcheinung, nämlich für 
ein Uebergewicht der weiblichen Perſonen unter den Weggezo- 
genen gewefen; dießmal hatten die Bahnbauten zwar forte 
gedauert, aber ohne neue und erhebliche Vermehrung der frem= 
den Arbeiter. 

Im einzelnen wirft Diefer Faktor aber auch jest ſehr 
deutlih ein. Wo Bahnbauten Statt finden, vermehrt fi durch 
die fremden Arbeiter die männliche Bevölkerung; mo ſte vol- 
lendet find, ſinkt Die Zahl auf ihren früheren Stand zurüd. 
Das größte Mißverhältnig herrſcht in denjenigen Bezirken, in 
welchen überhaupt der Rüdgang der ländlichen Bevölkerung 
und der Abzug nach Außen am ftärkften find, alſo die Gegen- 
den am oberen Nedar, im Remöthal, zwijchen Dem Nedar und 
Kocher. Im DA. Spaichingen kommen auf je 6 männliche 
7 weibliche Berfonen, in Oberndorf, Rottweil, Welzheim auf 
je 7 männliche 8 weiblihe Perſonen. Dieß macht bei der 
mittleren Bevölkerung eined Oberamtd einen Ueberfhuß von 
2000 und mehr meiblichen Perfonen über die männlichen; ein 
Verhältniß, das Die tiefgreifendften Wirkungen nach allen Rich» 
tungen ausüben muß, und z. B. wenn die Zahl der Rekruten 
nad der Einwohnerzahl bemefien find, zu jehr beläftigenden 
und ungerechten Bolgerungen führt. 

Daß auf die Zahlen bei den einzelnen Bezirken fInguläre 
Berhältniffe, wie Garnifonen, Bildungs- oder Strafanftalten, 
dte auf ein beftimmted Gejchleht beſchränkt find, auch gemifje 
Arten des Fabrikbetriebs von Einfluß fein müſſen, bedarf Feiner 
näheren Ausführung. 


350 


IX. Die Gliederung nad dem Alter. 


Eine genauere Darftelung der Gliederung der gefamten 
Bevölkerung nah dem Alter mit Rückſicht auf Geſchlecht und 
Givilftand und mit Unterfheidung der einzelnen Jahresflaffen 
hat für Die Zählung von 1861 und 1867 Statt gefunden 
(vergl. Württ. Jahrb. von 1863. ©. 56 u. ff. und von 
1870, ©. 412 ff.). Sie fol nad den Berliner VBerabredun- 
gen Fünftig regelmäßig alle 5 Zahre Statt haben. 

Vorerft wurde es für zweckmäßig erachtet, noch Die feit- 
ber durch Die Zollvereindbeftiimmungen feit 1834 eingeführte 
Unterfheidung der Perfonen unter und über 14 Jahre fort: 
zuführen, welche ein bequemes Mittel darbietet, den allgemeinen 
Charakter der Bewegung einer Bevölkerung zu erfennen (vol. 
Württ. Jahrb. von 1867, ©. 207). 

Dad Reſultat der Zählung ift in dieſem Punkt über- 
raſchend und auffallend. Die Bevölkerung im Ganzen nahm 
um 40,143 zu, die Zahl der Untervierzehnjährigen aber um 
42,820, jo daß auf die Uebervierzehnjährigen ein Ausfall von 
2677 Berjonen trifft. 

Das ganze Verhältnig der Zahlen der mündigen und un— 
mündigen Bevölferung hat feit 1867 eine bedeutende und raſche 
Beränderung erlitten. 

Diejelbe tft aus folgender Kleiner Tabelle erfihtlih,. Es 
waren in Württemberg unter je 1000 Ginwohnern 
unter 14 Sabre über 14 Jahre alt 

325 675 


1852 

1855 313 | 687 
1858 295 705 
1861 283 "712 
1864 290 710 
1867 296 704 
1871 313 687 


- Der Unterfhied von 1871 gegen 1867 beträgt 1,7 Proc. ; 
das Verhältniß ift raſch auf das von 1855 zurüdgegangen. 
Damald war die Urfache der hohen Zahlen der Unmündigen 
in der vorangegangenen colofjalen Auswanderung gelegen, an 
welcher die älteren Klaſſen den Hauptantheil genommen hatten, 
wodurch die Zahl der zurüdgebliebenen Lntervierzehnjährigen 
relativ wachjen mußte. Diefmal ift der Grund in der außer 
ordentlihen Vermehrung der Ehen und Geburten zu ſuchen. 
Geburtenzahlen von 77— 81,000 waren in Württemberg zuvor 


351 


nie vorgefommen, Troß der großen Deeimirung durch Die 
Kinderjterblichkeit find Doch die jüngften Jahresklaſſen weit zahl- 
reicher, als Diejenigen, melche indeſſen Das 14. Lebensjahr über- 
Schritten Haben. Diefe, die von 1853—57 Geberenen, gehörten 
von Haus aus ſchwachen, in den Notbjahren Dazu noch ftärfer 
decimirten Jahresklaſſen an. 

Die Erſcheinung hat nun, wie bekannt, ihre zwei ſehr 
verſchiedene Seiten. Sie verſpricht für die Zukunft eine raſche 
Steigerung der Volkszahl und der Arbeitskräfte; ſie belaſtet 
die Gegenwart mit größerer Arbeit und Anftrengung. Sie ver— 
mindert, zumal in Berbindung mit dem gleichzeitigen Zurück— 
bleiben der männlichen Bevölkerung gegen die weibliche, die 
Zahl der arbeitsfühigen Männer, ſchon abjolut, aber noch mehr 
relativ. Wenn Die männliche Bevölkerung über 14 Jahre den 
Kern und Die activen Kräfte eined Volkes repräfentirt, fo ift 
dieje in 4 Jahren um mehr ald 5000, oder um 8,5 p. m. 
Ihmwächer geworden. Sene 601,000 Männer von 1867 Hatten 
aber 1,176,700 Weiber und Kinder zu ernähren, diefe 596,000 
Männer von 1871 dagegen 1,222,000 Weiber und Kinder. 
Damald kommen auf 100 arbeitöfähige männliche Berfonen 
195, jet 205 (Tab. III.) Weiber und Kinder. Oder, die 
Alterstabellen von 1867 zu Grunde gelegt, waren damals 
unter einer Million Menjchen 82,508 Männer von 20 bis 
30 Jahren, jegt noch 80,010 oder um 3,1°/, weniger, wäh— 
rend Die für den Milttärdienft zu ftelende Mannſchaft vie 
gleiche geblieben if. Wenn die ſchwachen Jahresklaſſen der in 
den Jahren 1852 —56 Geborenen in die Alteröflaffen von 
20—30 Jahren eingerüdt fein werben, was ſchon bei der 
nächſten Zählung der Fall fein wird, jo wird ſich dieß nad 
verſchiedenen Beziehungen Hin geltend machen müflen in der 
Zahl der Arbeitd-, der Wehr: und der Heirathöfähigen, 

Eine gleichzeitige relative Steigerung der Weiber- und 
Kinderzahl gegen die der arbeitsfähigen männlichen PBerfonen 
muß unläugbar ald eine Schwächung der activen Volkskräfte, 
ald eine Erfchwerung der volkswirthſchaftlichen Lebensbedingun— 
gen bezeichnet werben. 


X. Der Familienftand. 
Eine ungleich erfreulichere Erſcheinung ift im Allgemeinen 
die beträchtliche Vermehrung der ftehenden Ehen. 
Die Bevölkerung im Ganzen bat fih um 9,260), ver— 


352 


mehrt, Die Zahl der Verheiratheten um 4,65, aljo in mehr 
ald doppelter Progreſſion. 

Die gleiche Bewegung wurde fehon bei zwei vorausgegan« 
genen Zählungen bemerkt. ‘ Die früheren Urſachen, Gemerbe- 
ordnung von 1862, Erleichterung der Ueberfienlung, Steige: 
rung der Löhne find durch den Eintritt in das Neih, Die 
Freizügigkeit, die Beſeitigung früherer Ehebeſchränkungen, Die 
abermaligen Lohnerhöhungen neueftend noch zur. verftärkten 
Wirkung gelangt. Die Gefamtziffer der jährlichen Trauungen, 
welche fi früher um 11—12,000 bemegt hatte, ftieg von 
1862—64 zuerſt auf 14,000, dann in der zweiten Hälfte 
der 60ger Jahre auf 16—18,000 und hat 1871 die früher 
nie erhörte Zahl son 20,000 überftiegen (20,768). 

Man pflegt die Heirathöfrequenz in der Negel dadurch zu 
bezeichnen, daß man angibt, wie viele Perſonen unter 100 oder 
1000 verheirathet find. Wir Haben jo für Württemberg die 
Data, daß bei der Zählung von 
1858 308 p. m. 


1861 310 
1864 519 “ 
1867 327 
1871 335 


verheirathete Perfonen vorhanden waren, 

Die Verfahren gibt jedoh nur einen unzureihenden 
Maßſtab. Denn es wirft bei dieſen Procentzahlen vom Ganzen 
ein fremdartiger Faktor mit, der das wahre Verhältnif alteriren 
fann und muß, nämlih das Wachen oder Sinken der unmün= 
digen Bevölkerung. In einem finderreichen Volk müſſen ja 
die DVerheiratheten einen Eleineren Procentſatz ausmachen als 
in einem finderarmen, auch wenn alle Erwachjenen verheirathet 
find. Man fann verftändiger Weife Die größere oder geringere 
Heirathäfrequeng nur nach Der Zahl der Heirathöfähigen, nicht 
nah der Zahl aller Individuen beurtheilen, und als heirathsfähig 
find hier Diejenigen zu denken, die ihrem Lebensalter nach bei 
der Verheirathung in Betracht Fommen können. Man müßte 
aljo beftimmte Jahresklaffen, etwa beim männlichen Gejchlecht 
von der Volljährigkeit an, beim weiblichen vom 18. Lebensjahr 
ausfcheiden fünnen. Da eine folde Ausſcheidung aber eine 
genauere Alterdaufnahme vorausfegt, wie fie in Württemberg 
zwar bei den Zählungen von 1861 und 1867 Gtatt gefun- 
den Hat, aber nicht auch bei den übrigen und bei der neueften 


853 


Zählung, jo muß man fih auf die bei allen diefen Zahlungen 
gegebene Unterfheidung Der unter und über 14 Jahren alten 
Perfonen beſchränken und gewinnt damit zwar Fein vollftändi- 
ges, aber doch ein annähernd richtiges, und jedenfall3 dem ge— 
wöhnlichen Verfahren weit vorzuziehendes Bild. Hiebei ergibt 
ſich folgende Reihe. Es waren von je 1000 über 14 Jahre 
alten Perſonen verheirathet 

1858 : 437 

1861 : 435 

1864 : 449 

1867 : 465 

1871 : 488. 
Das Wachsthum ift hienach feit 1861 ein ſtetiges und bedeu⸗ 
tended von 48,5°/, auf 48,8 %/,. 

Die Tragweite Diefer Veränderung wird nicht aufgehoben 
aber etwas abgeſchwächt und zugleich verftändlicher Durch bie 
Erwägung, daß der bedeutende jährliche Abgang durch ein 
Mehr der Weggezogenen, die größtentheils unverheirathet find, 
den Procentjag der Zurücbleibenden Verheiratheten größer er= 
ſcheinen laſſen muß. 

Wir haben oben geſehen, daß der durchſchnittliche Jahres⸗ 
überſchuß der Geburten über die Sterbfälle 17,143 betrug, 
wovon 7107 durh Wegzug nah Außen verloren geben, 
10,036 der Bevölkerung zumachen. Jene 7107 Perſonen find 
überwiegend als ledig und über 14 Jahre alt anzufehen, 
Wären diefe im Land zurüdgeblieben, fo würde der Procent- 
fag der neuen Ehen ein namhaft Kleinerer fein. Die Ziffern 
ftellen fich aljo genauer jo. Wäre die Vermehrung der flehen- 
den Ehen proportional der der Bevölkerung im Ganzen erfolgt, 
jo Hätte fie jährlih 1750 betragen müfjen, oder ed mären 
unter den 10,086 Perfonen, um welche die Bevölkerung fleigt, 
3500 Berheirathete; fie betrug aber thatfüchlih 3400 (3385), 
aljo 6800 (6770) verheirathete Perfonen, Das Plus der 
übernormalen Bewegung beläuft ſich alfo fürs Jahr auf 1650 
Ehen oder 3300 Berfonen. 

Daß die hohen Geburtenzahlen der legten 10 Jahre und 
deren fletiged Steigen mit diefem rafchen Zuwachs junger Chen 
im nächſten Zufammenhang fteht, fi wohl auch in den näch— 
ften Jahren fortfeßen wird, ift einleuchtend. 

Da die Zahl der über 14 Jahre alten Perfonen eine 
nicht blos relative, fondern auch abfolute Verminderung er— 

Württemb. Jahrb. 1871. 23 ö 


354 


Titten hat, und daneben die Zahl der DVerheiratheten namhaft 
geftiegen ift, jo muß ſich eine fehr anſehnliche Verminderung 
der ledigen Perfonen im Alter von über 14 Jahren ergeben. 

Die männlih Unverheiratheten über 14 Jahre fielen von 
273,905 auf 253,970, alſo um 19,935 oder 7,3%/,; die 
weiblichen Unverheiratheten von 292,138 auf 274,707, aljo 
um 17,431 ober 6°/,. 

Dieß Hat nun zwar theilmeife noch einen anderen Grund, 
nämlich daß die Jahresflafien der von 1854—57 Geborenen, 
welche bei der Zählung von 1867 noch unter 14 Jahre alt 
waren, bei der Zählung von 1871 aber dieſe Grenze über- 
ſchritten hatten, in Folge des Nothſtandes der 5Oger Jahre 
theild von Haus aus ſchwächer an Zahl, theild ſtärker Durch 
die Kinderfterblichkeit gelichtet waren. Doch find auf Diefen 
Faktor nur wenige Taufende zu rechnen, 

Ein weitered Moment zur Erklärung dieſer Thatſache ift 
noch, daß die eigentlihe Auswanderung und das Wegziehen 
ganzer Familien etwas ab, Dagegen das vereinzelte Wegziehen 
unverheiratheter Perjonen etwas zugenommen hat. 

Doch bleibt immer Der Zuwachs junger Ehen die Haupt- 
urſache feiner Verminderung, und die ftetige relative und ab- 
folute Abnahme der Unverbeiratheten, namentlich des weiblichen 
Geſchlechts, bleibt unter allen Umftänden ein günftiged Shmp- 
tom der neueren Entwidlung. 

Die über 14 Jahre alten weiblichen Perfonen find nun 
jeit 1861 jtetig“weniger geworden, wie folgende Zahlen für 
diejelben zeigen. 


1861 306,091 
1864 302,551 
1865 292,188 
1871 274,707. 


Während fich alfo Die Bevölkerung im Ganzen in diefen 10 Jahren 
um 5,6°/, vermehrt Hat, ift dieſe Ziffer um 10°/, gefallen. 
Zum erftenmal ift auch eine Abnahme der unehelichen 
Geburten zu bemerken, nicht blos diejenige, welche einer Ver⸗ 
minderung der Tedigen weiblichen Perſonen proportional wäre, 
ſondern eine weiter reichende. 
Denn die Durchſchnittszahl der unehelichen Geburten betrug 


pro 1858—61 11,301 
1861—64 11,727 
1864—67 11,594 


1867—71 10,071. 


” 355 


Und zwar find Die Binzelziffern diefer letzten Periode 1868 : 
"10,510. 1869 : 10,518. 1870 :10,382. 1871: 8975. 
E83 famen aljo, wenn man je die Zahl der ledigen weiblichen 
Perfonen über 14 Jahre für die vorausgehende Periode zu 
Grunde legt, auf je 1000 ledige weibliche Perſonen über 14 Jahre 


1858—61 36,9 
1861—64 38,8 
1864— 67 39,7 
1867— 71 86,7 


uneheliche Geburten. Ob diefe Abnahme, Die fperiel durch Die 
geringere Zahl des Jahrs 1871 veranlaßt ift, wirklich die 
oben erwähnte finguläre Urfache (des Krieges) hat, oder von 
nachhaltigerer Wirkung tft, kann nur Der meitere Erfolg zeigen. 

Bei dem gewöhnlichen, aber unrichtigen Verfahren, Die 
Frequenz der unehelichen Geburten durch Vergleihung derfelben 
mit der Zahl der ehelichen zu bezeichnen, ſtellt fih in Folge 
der großen Zunahme der ehelichen Geburten, die wieder durch 
die Vermehrung der jungen Ehen veranlaft ift, Die Abnahme 
viel größer und alſo jcheinbar viel günftiger heraus, 

Denn nach diefem Maßſtab betrügen die unehelichen Ge— 
burten durchſchnittlich 

1858—61 16,59%, 


1861—64 16,3 
1864—67 15,3 
1867 —71 12,8 


Procente aller Geburten. Für das Jahr 1971 betrüge nach 
diefem Maßſtab der Procentjaß nur 11,6. 

Eine nicht leicht zu erflärende Anomalie zeigt die Zahl 
der Wittwen und eine noch weit größere die der geſchiedenen 
Perjonen. 

Während nämlich die Zahl der Wittwer in faft gleicher 
Progreffton flieg wie die Bevölkerung überhaupt (nämlih um 
23,7 p. m. gegen 22,6), wuchs Die Der Wittwen von 65,397 
auf 70,349, aljo um faft 5000 oder 75,7 p.m. Zur Er: 
Härung mögen etwa neben der Möglichkeit, daß Die neuere 
Zählung eine vollftändigere war und daß wirflih aus zufällis 
gen Gründen in den legten Jahren mehr Ehen dur den Tod 
des Mannes getrennt worden find, als in früheren, noch fol- 
gende meitere Momente in Betracht kommen. 

Da der Zuwachs der Gejamtbevölferung mejentlih durch 
Wegzug nah Außen vermindert worden ift, hieran aber Die 


356 R 

Klafje der Wittwen der Natur der Sache nad nur in ehr 
beihränktem Umfang Theil nimmt, jo ift ed an ſich ſchon zu 
erwarten, daß ihre Zahl ſchneller wächst als die Bevölkerung 
im Ganzen. In ſchwächerem Maße trat dieß auch ſchon bei 
der voraudgegangenen Zählung (Württ. Jahrb. v.1867,&.203) 
bervor. 

In einer Periode großer Heirathöfrequenzg, wie die legten 
Jahre fle zeigen, und welche namentlich Durch hohe Löhne und 
Beleitigung früherer Beſchränkungen veranlaft war, Eonnte Das 
ökonomische Motiv, welches bei der Wiederverheirathung von 
Wittwen eine große Rolle jpielt, zurüdgedrängt werden, fofern 
die Männer, wenn jened Motiv wegfällt und fle völlig freie 
Hand haben, doch die Ehe mit Jungfrauen vorziehen. Die 
Zahl der Wittwen kann alſo auch dadurch geftiegen fein, daß 
wenigere als in früheren Zeiten zur Wiederverheirathung ge— 
langten. 

Höchſt auffallend ift Die Steigerung der Zahl der gejchie- 
denen Perjonen, da ſte nahe an eine Verdopplung wenigſtens 
bei den Männern grenzt. Die Ziffer der gejchiedenen Männer 
flieg nämlih von 701 auf 1351 alfo um 92,7 0/,, Die der 
gejchiedenen Frauen nur von 1411 auf 2470, alfo um 750/,. 

Die nühftliegende Vermuthung wäre, vaß in den Jahren 
1867 —71 eine große Vermehrung der Eheſcheidungen eingetreten 
wäre, ſei es in Folge zahlreicherer Klagen auf Scheidung oder 
veränderter Behandlung derſelben von Seiten der Ehegerichte. 

Dieſe Vermithung wird aber durch die Thatſache ent— 
kräftet, daß die Zahl der ehegerichtlichen Erkenntniſſe auf Schei— 
dung ſich während jener Periode nicht merklich geändert hat. 
Dieſelbe betrug nämlich im Jahresdurchſchnitt 


von 1858—61 93 
1861—64 9 
1864—67 89 
1867—71 98. 


Man tft aljo auf andere Erklärungsgründe angemwiefen, wobei 
Folgendes in Betracht fommen dürfte. 

Man Fönnte zunächſt an eine größere Vollftändigfeit und 
Genauigkeit der Zählung denken, alſo den Schluß ziehen, Daß 
die früheren Zählungen mangelhaft gemejen find, 

Es ift eine allgemeine Erfahrung, daß Volkszählungen, 
namentlih mo fle vermittelft Haushaltungsbögen, welche die 
Vorftände der Haudhaltungen felbft auszufüllen haben, ges 


357 


ſchehen, im Verlauf der Zeit Durch Die gewonnene Uebung, die 
fortjchreitende Schulbildung, und das allmälige Verſchwinden 
eined anfänglich fich zeigenden Mißtrauens gegen die ganze 
Zumuthung, richtiger und zuverläjftger werden; es ift dich 
jedoch vorzugsweiſe zu vermuthen für die feltener vorfommen- 
den, leichter zu überſtehenden, auch nicht ungern verfchwiegenen 
Befonderheiten, zu melden die Stellung geſchiedener Ehegatten 
zu rechnen if. Als man anfing die Kaushaltungsbögen zu 
gebrauchen, mochten Einzelne aus einem bei jolden neuen Maß— 
regeln leicht erflärlihen Miftrauen, was denn wohl die Be— 
börde damit eigentlich bezwede, noch Bedenken haben, Data 
einzutragen, an welde fih im Bewußtſein des Wolfd Teicht 
eine fittliche Makel knüpft; wenn fich nach öfterer Wiederholung 
die Harmlofigkeit ſolcher Fafflonen für den Einzelnen durch Die 
Erfahrung gezeigt Hat, und die Ausfüllung der Zählungsbögen 
unter Die periodijch wiederkehrenden, unbeſchwerlichen Bürger: 
pflichten recipirt ift, jo wird das Material genauer und voll- 
ſtändiger. Es läßt ſich jedoch nicht verfennen, daß dieſer Faktor 
zwar ein mäßiged Steigen der Zahl der Gejchiedenen, wie es 
auch ſchon bei der Zählung von 1867 bemerflih war, er= 
lären könnte, aber nicht ein fo auffallendes, mit Einem Male 
eintretended, wie dießmal. 

Dagegen bietet fih eine andere Erwägung dar, menn 
man das frühere und das jebige Kormular der Haushaltungs— 
bögen mit einander vergleicht. 


In dem früheren Formular lautete Die Ueberſchrift der 
betreffenden Rubrik: Familienſtand. (Ob Iedig, verbeirathet, 
verwittwet, gejchieden.) 


Das jegige, vom Bundesrath angeordnete, Formular hat 
hier die Faſſung: Familienftand. (Bei den über 14 Jahre alten 
Perfonen anzugeben, ob Ledig, Verheirathet, Witte (r), Ge- 
ſchieden (einjhließlih der von Tiſch und Bett ge- 
trennten). 

Diefer letztere Zufag wollte nichts bejagen, ald daß Die 
ehegerichtlich außgefprochene Trennung von Tiſch und Bett, 
mie fle bei den Katholiken vorfommt, der ehegerichtlichen Schei- 
dung der Proteftanten bei der Zählung gleich zu achten, aljo 
in dem Haushaltungsbogen einzutragen jet. 

Nun lag Hierin fahlih für unfer Zählungsverfahren 
feine Neuerung, fofern jene Gleichftellung der Fatholijhen Tren— 


358 


nung von Tifh und Bett mit der proteftantifhen Scheidung 
ſchon vorher angeordnet und üblich war, 

Märe dem nicht fo, fo hätten bei den früheren Zählun- 
gen in den Eatholijchen Gegenden gar feine Geſchiedene gezählt 
werden müflen, und jest müßte auf einmal eine mehr oder 
weniger erbeblihe Zahl in’ den Liften erjcheinen. Die Ver— 
gleihung der Ziffern von 1867 und 71 für Die einzelnen 
Bezirke zeigt aber ganz deutlih, daß die neueren Zahlen der 
katholiſchen Oberämter fih hinſichtlich der Gefchiedenen von 
den früheren nicht erheblich unterfcheiden, daß fle Damals im 
Vergleich mit den proteftantifchen Gegenden niedrig waren und 
es noch find, 


Die Steigerung ericheint vorzugsweiſe in den protejtanti= 
chen Bezirken und zwar mit wenigen Ausnahmen bei allen. 


Man muß nun annehmen, daß eben jener Zufaß des 
neuen Formulars: „einfchlieglih der von Tiſch und Bett Ge- 
trennten“ irreführend wirkte. Das große Publitum kennt in 
den proteftantifhen Gegenden den Ausdrud „Trennung von 
Tiſch und Bett“ nicht in feiner technifchen, nur den Katho— 
lifen berührenden Bedeutung. Man nahm ihn nun vielfach 
im natürlichen Wortfinn und glaubte die neue Beſtimmung 
des Formulars dahin auslegen zu müſſen, daß dießmal nicht 
blos die Gefchiedenen, fondern auch die nur faktiſch getrennt 
lebenden Gatten in die Liſten aufzunehmen ſeien. Dan konnte 
zu Diefer Deutung namentlih durch dad Wort: einjchlieglich ꝛc. 
veranlaßt werden, wie denn überhaupt die Faſſung des For— 
mulard in dieſem Punkt nicht als eine ganz gelungene zu be 
zeichnen fein und eine Berichtigung für Fünftige Bälle erfor— 
dern dürfte, 

Es könnte auffallen, daß jened Mißverftändnig am ftärk- 
iten gerade in der Hauptfladt und den größeren Städten her— 
portritt, Denn in Stuttgart flieg Die Zahl der unter der Rubrik 
„Geſchieden“, Eingetragenen von 1867 —71 von 94 auf 317, 
in Ganftatt von 25 auf 66, Eßlingen von 34 auf 108. Der 
Grund hieyon dürfte darin zu fuchen fein, daß das faktijch 
Betrenntleben von Ghegatten in den Städten weit häufiger 
vorkommt ald auf dem Land, ſchon weil vielfach der eine Theil 
in ſolchen Fällen abfichtlih in die Stadt zieht, wo ſolche Ver- 
hältnifje unbeachteter bleiben. In Stuttgart mochte überdieß 
die bedeutende Steigerung theilweife auch darin ihren Grund 


359 - 


haben, daß unter der großen Zahl zugezogener Ausländer 
relativ viele Gejchiedene und getrennt Lebende begriffen waren, 

Daß die neuere Zahl der Geſchiedenen (3815) zu hoch, 
die frühere (von 2112) die wahrjcheinlichere war, läßt ſich auch 
aus einer Vergleihung mit der Zahl der Eheſcheidungen jchlie= 
fen. Diefe ift feit einer Reihe von Jahren ziemlich ftabil, 
und dürfte einjchlieglih Der von Tiſch und Bett getrennten 
Katholiken fih jährlid auf wenig über 100 Ehen, alfo 200 
Perſonen erftreden. Nun ſtehen und zwar feine Notizen dar» 
über zu Gebot, wie lang durdfchnittlich der Cinzelne im Stande 
der Gejhiedenheit lebt; Da aber Wiederverheirathungen nament- 
lich der Männer fehr Häufig find, fo ift ein Nebeneinander- 
leben von 19 vollen Jahresklaſſen Gejchiedener, wie es bei 
einer Zahl von. 3815 angenommen werden müßte, ziemlich 
unmwahrfcheinlih und die frühere Ziffer, melde nur 10—11 
volle Jahrgänge als gleichzeitig Tebend anzunehmen nöthigt, der 
zu vermuthenden Wahrheit näher ſtehend. 

Die Zahl der Gefchiedenen betrug bei der Zählung 


von 1861 2158 
1864 1982 
1867 2112 
1871 3815. 


Mir vermuthen, Daß ohne jene Veränderung in der Ueber— 
Ihrift der betreffenden Rubrik des Formular auch dießmal 
die Zahl von 2000 nicht ſehr erheblich überjchritten worden 
wäre, und glauben, daß man. fich bei dieſem Sachverhalt jeden» 
falls aller Schlüſſe auf fittlihen Ruückſchritt, auf zunehmende 
Zoderung des Bandes der Ehe zu enthalten hat. Ob jene 
Faſſung des neuen Formulard auch in andern deutſchen Län- 
dern eine Ähnliche Steigerung in der Zahl der Gejhiedenen 
veranlagt bat, mar zu der Zeit, da dieß gejchrieben wurde, 
noch nicht zu erjehen, 


XI Daß religiöje Bekenntniß. 
Die Tabelle IV ih —— abſolute Zahlen: 


Evangeliſche . » . .  1,248,860 
Katholiten . . —F "558, 542 
Von andern chriſtlichen Betenntniſſen 8,857 
Iſraeliten. . . ; 12,245, 


Die Bewegung Diefer Ziffern unter fih und gegen Die 
vorangegangenen Zählungen ift aus Folgendem zu erjehen, 


360 


Unter je 10,000 Einwohnern waren 


Bon andern 
Evangel. Kathol. Bekenntniſſen Iſraeliten 
1861 6857 3063 14 66 
1864 6865 3053 15 67 
1867 6861 3056 17 66 
1871 6868 3044 20 76. 


Die Veränderungen find unbedeutend, zeigen aber einem. 
ftetigen Charakter. Die Vermehrung der katholiſchen Bevölke— 
rung iſt etwas langſamer, als die der Evangeliſchen, der 
Sektenangehörigen und Juden. Der Grund hievon liegt darin, 
daß die Fatholifchen Landestheile weniger Städte, mehr agrari= 
ſchen Charakter und bier ftabilere Verhältniſſe, eine ſchwächere 
Entwidlung der Kleinwirthſchaft, jomit geringeres natürliches 
Mahsthum der Volkszahl haben. Während diefe Eigenjchaften. 
mehr den oberſchwäbiſchen und fränfijchen Gegenden zufommen, 
tritt bei den katholiſchen Bezirken am oberen Nedar noch eine 
ftarke Betheiligung an den Verluſten durch Wegzug hinzu. 

Die Zunahme der Sektenangehörigen ift relativ eine jehr 
beträchtliche und dabei fletige, die abjoluten Zahlen find jedoch 
immer noch unbedeutend. Wahrjcheinlih find jedoh die An— 
gaben auch unvollfländig, da mande, melde faktiſch zu einer 
Sekte halten, einen Audtritt aus ihrer Kirche formell nicht 
vollzogen haben oder in den KHaudhaltungdliften nicht fatiren. 
Die jchon früher bemerkbare TIhatjache, Daß Die Angehörigen 
anderer chriftlichen Bekenntniſſe in den Fatholifchen Landes— 
theilen jehr jelten find, und faft ganz auf Alt-Mürttemberg 
und zwar überwiegend auf den Nedarkreis fallen, tritt bei der 
neueften Zählung noch ftärfer hervor. Die Zahl der Sectirer 
flieg im Ganzen von 3017 auf 3857, aljo um 740 Per— 
fonen. Die Vermehrung im Nedarfreis von 1600 auf 2280° 
ergiebt Diejen Zuwachs aber faft für fich allein. 

Es ift nicht ohne Interejje, Die Bewegung dieſer Zapf 
der Seftenangehörigen in denjenigen Bezirken, in melden die 
Erſcheinung überhaupt von einiger Bedeutung ift, und die 
Zahl derjelben über 100 beträgt, in dem letzten Decennium 
etwad näher zu verfolgn. Es wurden Angehörige anderer 
riftlichen Bekenntniſſe gezählt in den Bezirken 


1861 1864 1867 1871 
Badnans . . . 105 ' 102 176 244 
Heilbronn . . . 151 142 153 238 


i 1861 1864 1867 1871 
Marbach . . "83 15 72 143 
Stuttgart, Stadt. 203 276 : 282 437 
Stuttgart, Amt . 38 64 65 107 
Waiblinien . . 230 103 76 199 
Weinsberg... 300 249 275 362 
Calw..... 105 175 114 172 
Nagold. -. » . 118 67 107 145 
Neunbürg . . 51 115 116 117 
Um . 172 194 202 220, 


Die Zunahme in der lebten Periode ift beträchtlih und 
erftreckt ich auf alle Bezirke, Die Zählung von 1864 zeigte 
in vielen Orten einen Rückgang. 

Den nabhaltigften und gleihmäßigiten, auch relativ größ— 
ten Beftand Hat Die Sache im DW. Weindberg, Außer den 
7 Bezirken des Nedarkreifes find e8 Die 3 Schwarzwaldämter 
Calw, Nagold, Neuenbürg (Freudenftadt mit 99 P. ſchließt 
fih zunähft der obigen Reihe an) und Ulm (mo eine Deutjch- 
kathaliken⸗Gemeinde ſchon feit längerer Zeit befteht), welche mehr 
ald 100 Angehörige von Sekten haben, 

Es ift eine bekannte, feit mehreren Jahrzehenden im Gang 
befindliche, ftetig fortſchreitende Bewegung, daß die ifraelitijche 
Bevölkerung jene zerftreuten alten Judendörfer, die fich meift 
auf deutſchordenſchen und ritterfchaftlichen Gebieten hatten bilden 
dürfen, verläßt und in die ihr früher verſchloſſenen Städte 
überfledelt. Der Aufihwung von Handel und Verkehr, nament= 
li des eigentlichen Geldverkehrs befchleunigte in ven letzten 
Jahren diefe Bewegung noch. Auch die Zunahme der jüdi- 
jchen Bevölkerung, die lange Zeit hindurch hinter der der hrift- 
lihen eher zurüdgeblieben war, hat nach ver letzten Zählung 
einen ftärferen Anlauf gezeigt. Die gejamte Bevölkerung war 
in 4 Jahren um 22 p. m. gewachſen, die jüdiſche um 50. 

Wenn man bid zur Zählung von 1861 alſo auf eine 
10jährige Periode zurüdgeht, jo tritt das Wachsthum der ijraes 
litiſchen Bevölkerung in den Städten und gewerblich entwickelteren 
Bezirken, die Abnahme in den ländlichen Bezirken deutlicher 
bervor. 

Es wurden Iſraeliten gezählt 

1861 1867 1871 
in Stuttgart Stadt 847 1314 1817 
Mergentheim .. 1028 1029 1020 


362 


1861 1867 1871 
Sorb . . . 1169 1054 955 
Heilbronn „. „443 694 827 
Künzeldau . .„. 842 817 777 
Saupbeim . . 738 788 737 
Nereöheim . . 884 735 657 
Riedlingen . . 833 740 608 
Gerabronn . .: 699 657 608 
UM. =. = % 327 394 561 
Münfingen, . 359 362 354 
Göppingen. . 851 325 317 
Nedarfulm , „ 271 367 316 
Grailöheim . . 293 290 297 
Weinsberg . . 347 321 278 
Banftatt . . 68 197 263 
Befigbeim . . 325 266 243 
Dehringen . . 186 190 241 
Ellwangen . . 177 184 198 
x 11. | | GE OEe 134 133 177 
Eplinien „. . 184 145 143 
Rottwell . . 104 97 131 
Ludwigsburg „ 125 104 119 
Bradenhim „ 180 98 101. 


In den 30 Jahren von 1843 —73 bat fih in Stuttgart 
die Zahl der Juden von 230 auf 1817 gehoben, aljo um 
790 %/,. 

Dier Bezirke, „Marbach, Maulbronn, Schorndorf, Welze 
heim* Hatten bei der legten Zählung gar Fein ortsanweſendes 
jüdiſches Individuum aufzumeifen. 

Auffallender kann ed erfcheinen, daß einige induftriell ent- 
wickeltere Bezirke, wie Reutlingen, Aalen, Gmünd, Heidenheim 
verſchwindend Kleine Ziffern zeigen; auch der oben erfichtliche 
Rüdgang der jüdijchen Bevölkerung im ON. Eplingen fcheint 
auf finguläre Urſachen Hinzumeifen. Im Uebrigen mag die 
Bewegung der Ziffern in der obigen Liſte einen nicht unwer— 
then Maßſtab für die Entwidlung des gewerblichen Lebens in 
den verjchiedenen Gegenden haben, 

Da in den Tabellen die Angehörigen der verjchiedenen 
Bekenntniſſe nah Geſchlechtern getrennt find, fo ift ed nicht 
ohne Interefje, dad numerijche Verhältniß der Geſchlechter auch 
innerhalb der Confeſſtonen zu fuchen, 


E83 kommen auf 1000 männliche Perfonen 
bei den Gvangeliihen . . 1082 weibliche 
Katholiten . . » 1060 : „ 
Suden . . . ..1024 " 

Dagegen bei den Angehörigen anderer chriftlichen Bekenntnifje 
1238. Der Meiberüberfhuß ift bei den Evangeliſchen am 
größten, bei den Juden am Eleinften, Die Sekten, bei denen 
Die Angehörigkeit auf freiem Entſchluß beruht, laſſen fih hier 
nicht unmittelbar vergleihen. Es jcheint, daß einzelne Sekten, 
wie namentlih die Methodiften, beim weiblichen Geſchlecht mit 
größerem Erfolg Propaganda machen, ald beim männlichen. 

Der Unterſchied zwifchen der evangeliſchen und katholiſchen 
Bevölkerung in dieſem Punkt fcheint darauf zu beruhen, daß 
in den. fatholijchen Landestheilen die Auswanderung, welche jenen 
Männerverluft vorzugsweife veranlaßt, weniger allgemein ver» 
breitet ift, zwiſchen der chriftlichen und jüdischen aber, daß bei 
den Juden der andere Faktor jened Mißverhältnifjes, die Kinder- 
fterblichkeit, günftigere Verhältniſſe zeigt, als bei den Ehriften. 
Ob dieſe legtere Differenz auf einer forgfältigeren Kinderpflege 
der jüdiſchen Mütter, auf der minder anftrengenden körperlichen 
Arbeit der. jüdischen Brauen oder auch auf anderen Urfachen 
beruht, müfjen wir dahingeftellt fein lafjen, 


X, Die Audländer. 


Die Zahl der 39,930 Ausländer wird fpäter noch ge— 
nauer jpecificirt werden in Angehörige des deutſchen Reichs 
mit Unterfcheivung der einzelnen Bundedftaaten und in Die 
eigentlichen Ausländer mit Unterjcheidung der Urjprungsländer. 
Einftweilen läßt fih bier nur die Zahl im Ganzen und in 
ihrer DVertheilung auf Die verjchiedenen Bezirke betrachten und 
muß es hiebei der Kürze halber geftattet fein, den Ausdrud 
Ausländer in. dem früheren Sinn von Niht-Württemberger 
auch fernerhin zu gebrauchen. 

Die ungewöhnli große Steigerung, welche die Zahl der 
Ausländer bei der Zählung von 1867 gegen die voraudge- 
gangene von 1864 aufgezeigt hat, war damals Durch beſon⸗ 
dere Verhältnifje veranlaft worden, einen genaueren Zählungs— 
modus und das Zuftrömen zahlreicher Eiſenbahnarbeiter aus 
den Nachbarländern; fie konnte fich daher, da die Bahnarbeiten 
nur fortgejegt, nicht wejentlich erweitert wurden, nicht in Der 
gleihen Progreſſion fortjegen. Dennoh ift die Vermehrung 


364 _ 


der Fremden fehr anfehnlih und beträgt 16°%,, aljo das 
7— Sfahe der Zunahme der Gefamtbevölferung. 

Die abjolute Vermehrung der Fremden im Betrag von 
5473 Berfonen betrifft faft ganz die größeren Städte. Es 
fallen davon auf 

Stuttgart . . . 8587 

Heilbronn . . . 653 

Ravendburg. . . 620 

Ganftatt. . » . 478 

DIN... =. 880; 
Die übrigen Veränderungen von Erheblichkeit erklären fih aus 
den Wanderungen der Bahnarbeiter. Wo die Arbeiten, Die 
beit der Zählung von 1867 im Gang geweſen, im Dec. 1871 
bereit8 zum Abſchluß gekommen waren, finft die Ziffer der 
Ausländer mit Einemmale fehr bedeutend, jo in Rottweil von 
1113 auf 376, Gerabronn von 1783 auf 908, Neuenbürg 
son 939 auf 312, Spaichingen von 514 auf 77. Die um— 
gefehrte Bewegung zeigen Horb, Calw u. a. 8. 

Durch Diefen aufßerorbentlihen Faktor der Bahnbauten 
wird Die jonftige normale Bertheilung der Ausländer ganz 
verrüdt oder menigftend verdeckt. Die Oſtgrenze des Landes 
gegen Baiern zeigt ein ganz andered Verhältniß ald die mefl- 
lihe gegen Baden. Alle Bezirke längs der baterifchen Grenze 
haben zahlreiche Angehörige des Nahbarlandes in Dienft- und 
Ermwerböverhältniffen verfchiedener Art; namentlich die ober— 
ſchwäbiſchen Bezirke mit bäuerliher Hofwirthichaft Haben ftets 
eine Menge Knete und Mägde aus Baiern, Tyrol und der 
Schweiz. An der Weftgrenze namentlich längd des Schwarz- 
mwaldes ift die Sremdenzahl jehr Klein, da wohl die Württem- 
berger im Rheinthal und badiſchen Nachbarland Dienfte fuchen, 
der umgekehrte Fall aber weit feltener eintritt, überhaupt das 
obere Nedarthal und der Schwarzwald zu den Gegenden des 
ftärkften - Menfchenverluft3 durh Wegzug gehören. Es find 
natürlich Diefelben Gründe, die auch den Zuzug von Fremden 
niemals bedeutend ‚werben laſſen. 


XII. Die Stadt Stuttgart. 

Wiewohl dieſe Zufammenftellung fih auf eine fummas 
riſche Beiprehung der Ergebnifje der Volkszählung im Ganzen 
beſchränken muß und ein Eingehen auf einzelne Landestheile 
oder Bezirke ihrer Aufgabe ferne liegt, jo mag es Doc gerecht- 


365 


fertigt fein, Hinfichtlich Der Landeshauptitadt, deren Bevölkerungs— 
verhältnifje nach allen Seiten eine Ausnahmöftelung einnehmen, 
auch bier eine Ausnahme menigftend infomweit zu machen, Daß 
durch eine einfache Nebeneinanderftelung der Bewegung in ben 
einzelnen Rubriken der Zählung ein Einblid in den näheren 
Charakter der eingetrefenen Veränderungen gewonnen werben 


kann. 


Die oben für die Bevölkerung des Königreichs ange— 


wendete Methode zeigt in einem leichten Ueberblick, welche 
Elemente der Bevölkerung ſich gleichmäßig mit dem Ganzen, 
welche ſich raſcher und welche ſich langſamer als das Ganze 


fortbewegt haben. 


Es betrug für die Stadt Stuttgart die Zahl der 


1867 1871 
Einwohner , . . 75781 91623 
Familien (Haushaltungen) 15340 16562 
Bemohnten Gebäude . 4129 4636 
Männlihen Perſonen. 37632 45955 
Weiblichen Perfonen . 38149 45668 
Perfonen unter 14 Jahren. 
Männlide. ». .» 8185 10211 
MWeiblide . 8279 10229 
Zufammen . . 16464 20440 
Verſonen über 14 Sahre. 
Männlide . 29447 35744 
Meibliche 29870 35439 
Zufammen . . . 59317 71183 
Ledige Perjonen. 
Männlide . . . 26426 31582 
MWeiblide . . .„ .„ 25084 29218 
Zufammen . . . . 51510 60800 
Ledige Perſonen über 14 Jahre. 
Männlide . . . 18241 21371 
MWeiblihe . - . . 16805 18989 
Zufammen . 85046 40360 
Verheirathete Perfonen. 
Männlide . . . 10338 13326 
Meibide . . . 10278 12759 
Zufammen . . . . 20616 26085 


Zuwachs 
abſolute in Proc. 
15842 20,9 

1222 8 
507 12,3 
8323 22,1 
7519 19,7 
2026 24,7 
1950 23,5 
3976 24,1 
6297 21,4 
5569 18,7 
11866 19,9 
5156 19,5 
4134 16,5 

9290 18 
3130 17,2 

2184 13 
5314 15,1 
2988 28,9 
2481 24,1 
5469 26,5 


366 


1867 
Verwittwete Verſonen. 


Mänlide . . . .» 837 939 102 
Weiblihe . » 2. 2724 8482 758 
Zufammen © 2... 8561 4421 860 
Geſchiedene. 
Männliche... 31 108 77 
Weibliche 63 209 146 
Zuſammen.... 94 317 228 
Evangeliſche. 
Männliche. x . 31776 88441 6665 
Weiblibe . . . . 84299 40199 5900 
Zujammen . . . . 66075 78640 12565 
Katholiken. 
Männlide -. 2. . 4969 68309 1340 
MWeiblide . . . 8141 4399 12583 
Zufammen . . .. 8110 10708 2598 
Von andern riftlihen Bekenntniſſen. 
Männliche . . . 168 219 51 
Weiblide . .» . . 114 218 204 
Zujammen . . .. 282 437. 155 
Siraeliten, 
Männlide . » . . 719 973 254 
Weiblibe . . . . 595 844 249 
Zufammen . . . . 1314 1817 503 
63 war hiernach 1867 
das Verhältniß der männl, Perſonen 
zu den weibl, . 2904101 
e3 famen auf ein bewohntes Gebäude 18,35 P. 
auf eine Haushaltung 4,94 
Unter 1000 Einw. waren verheirathet 272 
ledig . . 680 
verwittwet 47 
geſchieden 1,24 
unter 14 Jahre alt 217 
über 14 Jahre alt 783 
Unter 1000 €, über 14 J. waren 
ledig 591 
verheirathet 347 


Zuwachs 
1871 abſolute 


in Proc. 


12,2 
27,8 
24,1 


41,8 
38,2 


1871 


100 : 99 
19,76 
5,53 
285 
664 
48,25 
3,46 
223 
777 


566 
366. 


367 


In Beziehung auf die 'abnorme Abweihung der Zahl 
der gejchiedenen Perjonen, ſowie auch Hinfichtlih der Haus— 
baltungen und bewohnten Gebäude ift an das oben hierüber 
Gejagte zu erinnern, wobei auch auf die Stuttgarter Ziffern 
ſchon einige jpeciellere Rückſicht genommen worden ift. 

Menn man im Uebrigen die obige Tabelle mit der gleich- 
mäßig eingerichteten früheren Tabelle für das Königreich ver- 
gleicht, jo Fällt vor Allem auf, wovon man eher das Gegen» 
theil vermuthen follte, daß die Abweichungen in dem Gang 
der einzelnen Unterflaffen von dem der Gefamtheit für die 
Stadt Stuttgart weit unerheblicher erfcheinen ald für das 
Königreih. Für das Ießtere fanden wir ganz unpropostionale 
Bewegungen für die Stärke der jüngften Altersklaſſen, ver 
Verheiratheten, Der Xedigen, der beiden Geſchlechter. Bei 
Stuttgart ſehen wir ein weit gleichmäßigered Vorrücken der 
Bevölkerung in al ihren einzelnen Beftandtheilen; ed find 
wohl auch Schwanfungen vorhanden, aber fie bewegen ſich 
innerhalb viel engerer Grenzen. 


Etwas raſcher ald der Zuwachs der ganzen Bevölkerung 
war der Zuwachs 
1) der männlichen Perſonen (22,1 : 20,9), 
2) der Perſonen unter 14 Jahre (24 : 20,9), 
3) der Verheiratheten (26,5 : 20,9), 
4) der Katholifen (32 : 20,9), 
5) der Angehörigen anderer chriſtlichen Bekenntniſſe 
(54,9 : 20,9), 
6) der Iſraeliten (38,2 : 20,9). 
Schwächer ald die Vermehrung der Einwohnerzahl war 
Dagegen 
1) die der weiblichen Perjonen (19,7 : 20,9), 
2) der Perfonen über 14 Jahre (19,9 : 20,9), 
3) der Ledigen (18 : 20,9), 
4) der Ledigen über 14 Jahre (15,1 : 20,9), 
5) der Wittwer (12,2 : 20,9), 
6) der Evangelifhen (19 : 20,9). 


Da die Vermehrung der großen Städte weit mehr 
durh Zuzug ald den Geburtenüberfhuß über die Sterbfälle 
veranlaßt zu werden pflegt und die Zuziehenden zwar vor— 
herrſchend den jugendlichen aber doch nicht den jüngften, une 
mündigen Altersklaſſen anzugehören pflegen, fo ift es uner= 


368 A 
wartet, daß Die Zahl der unter 14 Jahre alten Berfonen in 
rafcherem Tempo geftiegen ift, als die der älteren. Es hängt 
dieß offenbar mit der flarfen Vermehrung der ftehenden Ehen 
(von 10300 auf 13000) zujammen, und dieſe wieder mit 
Befeitigung früherer Heirathsbeſchränkungen durch Die neuen 
Reichsgeſetze. Eine weitere und ſehr günftige Folge dieſer 
ftärkeren Verheirathuug ift andererfeitd Die Verminderung der 
erwachjenen Perfonen Iedigen Standes. Ob freilich die Grün 
dung Diejer vielen neuen Ehen ſtets auch eine wirthichaftlich 
geficherte war, muß erft die Zukunft Iehren. 

Daß die confefflonele Mifhung in den größern Städten 
raſcher vor fh geht, weil unter dem KHauptelement des Zu— 
wachjed, den Hereinziehenden die Belenntniffe fich dem Landes- 
durchſchnitte analoger verhalten, ald der früheren Iocalen Pro- 
portion, liegt in der Natur der Sache. Ueber das raſche An— 
wachfen der jüdischen Bevölkerung in den Städten war jchon 
oben Die Rede. 

Im Ganzen erjcheint fo Die ungewöhnlich rajche Steige 
rung der Einwohnerzahl in der Hauptftadt bei einer Zerlegung 
in die einzelnen Beftandtheile als eine gleihmäßige, normale 
und gejunde; die in den Großſtädten naheliegenden Mißſtände, 
wie ein numeriſches Mißverhältniß der Geſchlechter, Vermehrung 
der Ehelojen, Sserminderte Fruchtbarkeit meifen einen Rüdgang, 
ftatt ein Bortjchreiten auf. Es ſcheint Alles auf die Fundation 
und das wirthichaftliche Gebeihen der vielen jungen Ehen an« 
zufommen, 


XIV. Shlußbetradtungen, 


Die Ergebniffe der voranſtehenden Zergliederung der Volks— 
zählung von 1871 laſſen fih etwa in folgenden Süßen zu= 
fammenfaflen : 

1) Der in der Periode 1867— 71 erfolgte Zuwachs der 
ganzen Volkszahl — im Jahresdurchſchnitt 10036 Perfonen 
oder 5,6 p. m. (0,56 %/,) — entjpricht fat genau dem des 
ganzen voraudgegangen Jahrzehents. 

2) Auch. die einzelnen Faktoren dieſes Nefultats find im 
Allgemeinen diefelben: große Bruchtbarkeit, deren Wirkung 
durch ſehr ſtarke Kinderfterblichkeit und bedeutenden Abfluß 
nach Außen wieder abgeſchwächt wird. Die Proportion dieſer 
Faktoren unter einander iſt aber eine ungünſtigere geworden; 
es wurde mit einer beträchtlich Höheren Geburtenzahl kein 


369 


ftärkerer Zuwachs erreicht, weil' zugleih Die Sterblichkeit in 
noch höherem Maaße geftiegen war. 

3) Der Zuwachs vertbeilt fih höchſt ungleich auf die 
versehiedenen Landestheile. 22 Bezirke zeigen eine Abnahme 
der Einwohnerzahl (bei der Zählung von 1867 nur 14, bei 
der von 1861 nur 8); unter den 42 übrigen Bezirken find 
nur 12, bei welchen der Zuwachs fo groß oder größer ift als 
der Ueberfhuß der Geburten über die Sterbfälle,; bei den 
30 anderen übrigen ift ein Plus von Weggezogenen, Dur 
welches der Geburtenüberfhuß in feiner Wirkung abgeſchwächt 
wird. 

4) An dem Geſamtzuwachs der Landesbevölkerung von 
40143 Seelen fallen 30607 auf die 22 Städte über 5000, 
und 25651 auf die 8 Städte über 10000 Einw., 15842 
auf Stuttgart allein, Jene 22 Städte haben fih in den letzten 
10 Jahren um 28%, vermehrt, Die Bevölferung des übrigen 
Landes um 2,4°/,. In der Periode von 1867—71 aber 
war für jene Städte die Jahreszunahme 1,67 °%/,, für das 
übrige Land 0,15 %/,, ein Verhältniß wie 11 : 1. In den 
MWohnplägen unter 2000 Einwohnern ift Die Bewegung der 
Bevölkerung als ein völliger Stillſtand zu bezeichnen, ſofern 
die Eleine ftetige Abnahme der dichter bevölkerten Gegenden von 
der Eleinen ftetigen Zunahme in den weniger vichtbevölferten 
Bezirken audgeglichen wird. 

5) Aus den Veränderungen in den Zahlen der Familien 
oder Haudhaltungen gegen die Worperiode laſſen fich feine 
Schlüſſe auf objectiy eingetretene AUenderungen ziehen, da in 
diefem Punkt nicht näher zu conftatirende Ungleichheiten im 
Zählungsmodus Platz zu greifen pflegen. 

6) Die Zahl der bewohnten Gebäude iſt in raſcherem Tempo 
geſtiegen, als die der ECinwohner, was mit der Abnahme vieler 
ländlichen Bezirke an Einwohnern aber nicht an Häuſern zu— 
ſammenhängt, woneben für Die in die Städte Ueberſiedelnden 
dort doch neue Wohnräume herzuſtellen waren. 

7) Das numeriſche Mißverhältniß der Geſchlechter, d. h. 
Die Ueberzahl der weiblichen Bevölkerung, welche in den 60ger 
Jahren in Folge der ſtarken Auswanderungen einen Höhepunkt 
erreicht Hatte (1000 : 1084) und bis 1867 allmälig etwas 
gejunten war (auf 1000 : 1066) ift in der neueften Periode 
wieder geftiegen (anf 1000 ; 1075). Die mweiblihe Ueberzahl 
hatte 1867 57002 betragen und betrug. 1871 66211. Der 

Württemb. Iahrb, 1871. 24 


870 


durchſchnittliche Jahreszuwachs von 10036 befafte nur 3867 
männliche, dagegen 6169 weibliche Perſonen. 

8) Das Verhältniß der unterviergehnjährigen zu den 
‚ übervierzehnjährigen Perfonen hat fih in einer auffallenden 
Weiſe verändert. Die erfteren machten 1867 29,6, 1871 
dagegen 31,3 Jo der ganzen Bevölkerung aus. Die Zahl der 
Uebervierzehnjährigen hat nicht nur relativ, fondern auch ab⸗ 
folut (um 2677) abgenommen, Dieß findet feinen allgemeinen 
Grund in der großen Steigerung der Geburtenzahlen in den 
legten Jahren, einen fpeciellen aber noch darin, daß die vier 
Jahresklaſſen, welche bei der Zählung von 1867 noch 10—14 
Jahre alt waren, 1871 aber in die Klafje der Vebervierzehn- 
jährigen vworgerücdt waren, als von 1853—1857 geboren, 
in Folge der damaligen Notbzeit von Anfang an ſehr ſchwach 
geweſen, auch durch größere Kinderſterblichkeit geſchwächt waren. 
Ihre Durchſchnittsſtürke Hatte 1867 no ca. 30000 betragen, 
während die jüngften Jahresklaſſen der von 1867—71 Ge— 
borenen 40—50000 Köpfe ftarf fein müßten. 

9) Die Zahl der ftehenden Ehen ift abermald und noch 
ftärker, als bei der vorangegangenen Zählung geftiegen, von 
291000 auf 304600, um mehr als 4'/,%/o. : Die Verhei⸗ 
ratheten bilden jegt 33,5 %/, der ganzen Bevölkerung, vor 
10 Jahren waren ed noch 31°/, und man muß bis in die 
20ger Jahre zurüdgehen, um auf einen gleichen PBrocentjag 
der Verbeiratheten zu floßen. Bon den über 14 Jahren alten 
Perſonen find Die VBerheiratheten 48,8°/,; 1861 noch 48,5°/,- 

10) Auf die Verminderung der ledigen Erwachſenen 
wirkten demnach zwei Factoren gemeinfam und verſtärkend ein, 
die Abnahme der Zahl der Lieberviergehnjährigen und die Ver— 
mehrung der Ehen. Die männlichen Unverheiratheten über 
14 Jahre haben abjolut um fat 20000, oder um 7,3 %/,, 
die weiblichen um 17400 oder um 6°/, abgenommen. 

11) Zum erſtenmal ift auch eine ſowohl abfolute als 
relative Abnahme der u ehelichen Geburten bemerflid. Ob 
jedoch die gefunfene Ziffer des Jahrs 1871 (8975 gegen 
10382 des Vorjahrs) welche dieß Reſultat mejentlich bewirkte, 
mit dem Krieg in einem Gaufalzufammenhang ſteht, läßt ſtch 
nicht entſcheiden. 

12) Die etwas auffallende Vermehrung der Wittwen (um 
faſt 5000 oder 7,0) iſt nicht genauer zu erklären. 

13) Die ganz abnorme Vermehrung der Gejchiedenen 


371 


(von 2112 auf 3821, alfo 81°/,) ift im Wefentlichen auf 
Mißverftändniffe und Irrthümer der Zählung zurüdzuführen, 
und geftattet, da die Zahl der Eheſcheidungen nicht gewachſen 
if, keinen Schluß auf Veränderung in den forialen und fitt- 
lihen Verhältniſſen. 

14) Der innere Zuwachs ift in den Fatholifchen Landes» 
theilen etwas langjamer als in den evangelifchen, worin nur 
die voraudgegangene Zählung von 1867 aus befondern Grün 
den eine Ausnahme gezeigt hatte. Die Zunahme der Seften- 
angehörigen ift dem Procentjag nad (28 %,,) ſehr bedeutend, be⸗ 
trifft aber vorzugsweiſe einzelne Bezirke, in welchen die Seften 
fefteren Boden gefaßt haben, und kommt für dad Ganze bei 
einem Verhältnig von 0,2%, noch kaum in Betracht, 

15) Bet der jüdischen Bevölkerung hat fich die ſchon jeit 
langer Zeit vor ſich gehende Ueberfienlung aus den Dörfern 
in die Städte in gefteigertem Maafe geltend gemacht. 15°, 
aller Juden des Landes wohnen jet in Stuttgart. Nächſt 
Stuttgart zeigen die größte Zunahme die Bezirke Heilbronn, 
Ganftatt und Ulm, 

16) Was endlich die Wirkungen des großen Kriegd von 
1870 und 71 betrifft, jo mußte natürlich der außerordentliche 
Verluſt von mehr ald 1100 jungen Männern auch von Folgen 
für Die Bevölkerung fein, Doch treten diefelben bei der Volks⸗ 
zählung nicht in nachweisbarer Form hervor, weil jenem Ver— 
luft eine ftarfe Verminderung der Auswanderung in den beiden 
Jahren gegenüberftand, meil der größte Theil der Gefallenen 
nicht in den württembergifchen Sterbeliften läuft, die Geburten» 
zahlen der Zählungsperiode aber immer noch die höchſten aller 
bis jest vorgekommenen find. 

Die vorfichende Ueberſicht der bemerkenswertheren Thats 
ſachen enthält, wie bei den früheren Zählungen, Symptome 
von ungünftigem und günftigem Charakter nebeneinander, Doch 
[einen die Iehteren zu überwiegen. Zu den ungünftigen find 
zu zählen eine gefteigerte Sterblichkeit und ein ſtärkeres Zurüd- 
bleiben der männlichen Bevölkerung gegen die weibliche; unter 
den günftigen nimmt die Vermehrung der Ehen, zu der fih 
das ſtarke Anſchwellen der jüngften und die relative Schwächung 
der arbeitöfähigen Alteröflafien nur ald Folgen verhalten, den 
erſten Plag ein. Cie ift unzweifelhaft theild Durch den Auf- 
ſchwung des Ermerbölebend in Folge der politifchen Ereignifje 
und der gegen die Vorperiode günftigeren Ernten, theild durch 


372 


die Befeitigung früherer Heirathsbeſchränkungen veranlaßt. Aller: 
dings ſchließt dieſer Anlauf zu einer rajcheren Volksvermehrung 
als die feitherige war, auch die Gefahren ſpäterer Stockungen 
ein und fordert eine Erhaltung und ftetige Steigerung günftiger 
Ermwerböbedingungen, Diefe Gefahr ift aber aflgemein und 
überall mit der Vermehrung der Ehen und dem rafcheren An— 
wachjen der Volkszahl verbunden und kann kein Hinderniß fein, 
die Verminderung der Ehelofigkeit und die größere Heirathöfre- 
quenz ald eined der weſentlichſten Merkmale gejunden geſellſchaft— 
lichen Fortjchritted zu bezeichnen. Es ift zu wünſchen und zu 
hoffen, daß die freiere Bewegung des deutſchen Erwerbslebens, 
der erweiterte Markt, die Ausdehnung des deutſchen und des 
württembergijhen Bahnnetzes auch fernerhin eine erfreuliche 
Fortentwiclung der deutſchen Volkswirthſchaft verbürgen und 
die Kraft, vorübergehende Störungen ohne empfindlichen Rück— 
ſchlag zu ertragen, mit fih führen werben. 


Ueberſichten 
über die Ergebniſſe der im deutſchen Reich auf 1: Dezem- 
ber 187% vorgenommenen Bolkszählung. 


—_ 


Wir laſſen hienach den Abdruck zweier Ueberfichten folgen, 
welche über die Ergebnifje der erften im deutſchen Reiche vor— 
genommenen Volkszählung an den Bundesrath auf 31. Dez. 
1872 einzujenden waren: 

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373 





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Der Gang der Bevölleruug im Jahr 1871. 


Mit dem Jahr 1871 tritt, wie binfichtlich der periodiſchen 
Volkszählungen, jo auch für die Ermittlung und Veröffentlichung 
der Data über die jährliche Bewegung der Bevölkerung eine 
veränderte Behandlung ein. 

Dis zum Jahr 1870 Hatte noch jedes Jahr durch Ver— 
gleihung des Ab- und Zugangs durch Geburten, Sterbfäle 
und Wanderung eine Berehnung der ortdangehörigen 
Bevölkerung Statt gefunden, 

Diefer Begriff der ortsangehörigen Bevölkerung, 
welcher früher die eigentliche Baſis aller Volkszählungen ge 
bildet Hatte, war in Folge des gewaltigen Umſchwungs der 
Verkehrs⸗ und Ermwerböverhältniffe nicht mehr länger aufrecht 
zu erhalten. Er hängt mit dem unferem Land eigenthümlichen 
Inftitut der Kamiltenbücher zujammen. Die früher beſtandene, 
alle 12 Jahre wiederkehrende Hauptzählung folkte zur Grund: 
lage die in den Familienregiftern aufgezeichneten Perfonen haben 
und darnah dann von Jahr zu Jahr durch Ermittlung des 
Ab- und Zugangs der Stand der ortdangehörigen Bevölkerung 
im Wege der Berechnung gewonnen werden. 

Es war nun nicht zu verhindern, daß in den Familien» 
regiftern eine Menge Perfonen fortgeführt wurden, die von 
Dem Ort, wo fie eingetragen waren, weggezogen find, von deren 
weiterem DBerbleiben, Leben oder Sterben aber an die Drtö- 
geiftlichen Feine urkundliche Nachricht gelangte, auf deren Grund 
ihre Namen hätten gelöfcht oder ald megfallend bezeichnet wer⸗ 
den können. Namentlih traf dieß bei Taujenden zu, melde 
ohne die für Auswanderung beftehenden Formen einzuhalten, 
faktiſch weggezogen waren, ſich im Ausland niedergelafjen hatten, 
vielleiht dort längft geftorben waren, ohne daß dieß zur Kennt⸗ 
niß ihrer mwürttembergifchen Heimathsbehörde gelangte, Es bes 
nahm dieß dem großen fonftigen Werth, diefer Familienregiſter 


379 


nichts, aber zu einer Volkszählung Eonnten fe unter diefen 
Umftänden nicht mehr dienen. 

- Wie weit fih fhlieflih die auf dem früheren Weg ge- 
mwonnenen Ziffern für Die ortdangehörige Bevölkerung von aller 
Mahricheinlichkeit und Wirklichkeit entfernten, Das geht aus 
dem legten Ergebniß dieſes Verfahrens im Jahr 1870 hervor, 

Die ortdangehörige Bevölkerung Württembergd wurde bier 
pro 3. December 1870 auf 1,940,709 Berfonen berechnet. 
Die ortsanweſende Bevölkerung betrug ein Jahre nachher 
‚1,818,539; bierunter waren aber 39,930 Ausländer, Hier 
nad hätten ſich nicht weniger ald 162,100 Württemberger 
unter Beibehaltung ihres Heimathd- und Staatöbürgerrechts 
im Ausland aufhalten müfen, was doch ganz undenkbar if. 

Es ift daher nunmehr mit dem Syſtem der Ortdange- 
börigkeit als fernerhin nicht mehr zu Volkszählungen brauchbar 
ganz gebroden und ausſchließlich auf Dad der Ortsanweſenheit 
zurüdgegangen worden, jo daß auch der jährliche Zuwachs und 
Abgang nur noch auf die faktifhe Bevölkerung bezogen wird. 

Eine andere Abweichung betrifft den Uebergang vom Kir- 
Henjahr zum Kalenderjahr. Es mar nothwendig, Daß Die 
deutſchen Staaten BHinfihtlih der Zählung von Geburten, 
Sterbfällen ꝛc. einen gleihmäßigen Jahrestermin gebrauchen, 
wenn die Ziffern follten: unmittelbar verglichen und zuſammen⸗ 
‚geftellt werden können. Die andern Staaten rechneten nad 
dem Kalenderjahr 1. Jan. — 81. Deebr.; in Württemberg war 
das kirchliche Jahr, das mit dem erften Advent beginnt, üblich, 
und wiewohl diefer Termin für fih Hatte, daß er zu dem 
Termin der Bolkszählungen, 1. December, biöher 3. December, 
befier paßt, fo ließ fich Doch Die größere Berechtigung und der 
natürliche Vorzug des Kalenderjahrd nicht beftreiten. 

Um dieſen Uebergang zu machen, ließ es ſich nicht ver- 
meiden, in das Jahr 1871 auch noch DM December 1870 
einzurechnen, wobei jedoch die Unterſcheidung nah Monaten 
möglich macht, da3 Kalenderjahr 1871 und den December 1870 
für fih, fowie auch den früheren Termin, December bid De- 
eember je nach Bedurfniß auch abgefondert zu berechnen. 

Die jährlich mitzutheilenden Data über die Bewegung der 
Bevölkerung find für die Zukunft 

1) die Geburten, mit Unterſcheidung des Geſchlechts der 
Lebend und Todtgeborenen, der ehelich und unehelich Geborenen, 
der einfachen und Mehrgeburten, ſowie der Vertheilung- der 


"380 


Geburten auf die einzelnen Monate für die verſchiedenen Kate 
gorien (mit Ausnahme der Mehrgeburten), 

2) die Geftorbenen, nah Geſchlecht, mit Unterfößedung 
der Monate, ſowie ded Antheild der Kinderfterblichkeit, 

3) der Trauungen, 

In ihrem ganzen Umfang werden dieſe Veränderungen 
erſt vom Jahr 1872 an gemäß den DVerabredungen der deut» 
Then Bundesftaaten ind Leben zu treten haben; für Württem- 
berg wurden fie im Wejentlichen jchon vor jenem Termin durch 
die Verfügung vom 25. Januar 1871 für die Pertode vom 
1, December 1870 bis 31. December 1874 eingeführt. 

Die Ergebnijje Diefer neuen Aufnahmeform find nun pro 
1871, ſoweit dieſelben bis jegt ſchon feftgeftellt werben konnten, 
folgende. 

1. Geburten. 


a) Es find geboren im 


Männl. Meibl. Zufammen. 
December 1870 . 3282 3129 6411 
Kalenderjahr 1871 839827 37644 77471 
Zuſammen..43109 40773 83882 


Wenn man die früheren Geburtenzahlen für das Kirchen- 
jahr von December bis December mit der Zahl für das Kalen— 
derjahr 1871 in eine Reihe ftellen darf, und auf ein Decennium 
zurüdgeht, jo ergibt ſich Die Neihe für die Gejamtzahl der 
‚Geburten ' 
1862 68590 1867 75853 


1863 72071 1868 76570 
1864 ° 74410 1869 79104 
1865 ' 74596 1870 81057 
1866 76780 1871 77471 


Das Jahr 1871 ſteht ſomit den zwei unmittelbar voran— 
gegangenen Jahren in der Geburtenzahl nach, übertrifft aber 
alle früheren. 

Das Verhältnig der männlichen zu den meiblihen Ge— 
burten ift 105,7 : 100, ziemlich höher als der 10jährige 
Durchſchnitt von 104,5. 

b) Unter den Geborenen waren 


lebend geboren Männl. Weibl. Zuſammen. 
December 1870. 3119 3028 6147 
Jahr 1871 . . 38024 36365 74389 


Zufammen . . . 41143 39393 80536 


Männl. 

todt geboren 
December 1870 . 163 
Jahr 1871 .°. 1803 
Zufammen . . . 1966 


€) Unter den Geborenen waren 


ehelich geboren 


December 1870 . 2885 
Jahr 1871 . . 835283 
Zufammen . . . 838168 


unehelich geboren 
December 1870 , 3897 
Sabr 1871. . 4544 
Zufammen „ . . 4941 


Weibl. 


101 
1279 
1380 


2705 
33213 
35918 


424 
4431 
4855 


Unter den ehelih Geborenen waren 


lebend geboren 
December 1870 . 2748 
Jahr 1871 . . 33699 
Zujammen . . . :36447 
todt geboren 
December 1870 . 137 
Jahr 1871 . . 1584 
Zulammen . „ . 1721 


* 


2618 
32093 
34711 


87 
1120 
1207 


Unter den unehelich Geborenen waren 


lebend geboren 
December 1870 . 371 
Jahr 1871... 43285 
Zufammen . „ . 4696 


todt geboren 


December 1870 . 26 
Jahr 1871 ,.: 219 
Zufammen . . . 245 


d) Unter den Geborenen waren 
Zwillinge oder von Mehrgeburten 


December 1870 . 83 
Jahr 1871-, . ., -.1094. 
Zufammen . „. „1177 


410° 


4272 
4682 
a 


75 
1030 
1105 


381 
Zuſammen. 


264 
3082 
3346 


5590 
68496 
74086 


821 
8975 
9796 


5366 
65792 
71158 


224 
2704 
2928 


781 
8597 
9378 


40 
‚378 
418 


158 
2124 
2282 


382 


e) Es waren geboren in den Monaten BZ 


. Lebend geboren Todtgeboren 
Männl, Weibl. Zuſ. Männl. Weibl. Zuſ. Männl. Weibl. Zuſ. 


December 1870 3282 3129 6411 3119 3028 6147 163 101 264 


Januar 1871 3646 3459. 7105 8480 - 3348 6823: 166 116 282 
Februar  „ 3389. 31838. 6527- : 8221- 3026 6247: 168 112 - 280 
März R 3682 3574 7256 8519 3454 6973 168 120 288 
April ü 3318 3102 6415 8169 8016 6185 144 86 230 
Mai R 8317 3075 6392 8162 2972 6184 155 108 258 
Juni A 3105 2968 6073 2968 2867 5835 137 101 238 
Juli — 3300 3168 6459 3146 3036 6182 160 117 277 
Auguft „ 3244 3081 6325 3122 2990 6112 122 91 213 
September 8112 8085 6147 2985 2921 _ 5906 127 114 241 
Oktober 3090 2955 6045 2950 2865 5815 140 90 230 
November „ 8212 2916 6128 3065 2812 5877 147 104 251 
December 3411 3188. 6599 3237 3068 6300 174 125 299 


Summe 48109 40778 88882 A114. 39393 80636 1966 . 1880 . 3846 


285 


Es kamen hienach auf J 
1000 weiblich Geborene, im Ganzen 1057 männlich Geb. 
beit den ehelih Geborenen . 1062 z J 
bei den unebelih Geborenen . 1017 fi z 
Unter 1000 Geborenen waren lebend . . . 960,2 
todtgeboren 39,8 
Unter 1000 männlich Geborenen waren lebend 954,4 
todtgeboren 45,6 
Unter 1000 weiblich Geborenen waren lebend . 966,2 
todtgeboren 83,8 
Unter 1000 ehelich Geborenen waren Icbend . 960,5 
todtgeboren 39,5 
Unter 1000 unehelich Geborenen waren lebend 957,3 
todtgeboren 42,7 
Unter 1000 ebelih geb. Knaben waren lebend 955 
todtgeboren 45 
Unter 1000 ehelich geb. Mädchen waren lebend 966,4 
todtgeboren 33,6 
Unter 1000 — geb. Knaben waren lebend 907,6 
todtgeboren 92,4 
Unter 1000 unehelich geb. Mädchen waren lebend 964,4 
todtgeboren 835,6 
Unter 1000 Geborenen waren Zwillinge. x. . 27,2 
Unter 1000 männl. Geborenen waren Zwillinge. 27,3 
Unter 1000 weibl. A . 27,1. 
Was nun die Vertheilung der Geburten auf Die Monate 
betrifft, jo müßten, wenn fi die 77471 Geburten des Kalen— 
derjahrs 1871 auf den ganzen Zeitraum gleichmäßig verbreitet 
hätten, kommen müfjen 
auf den Februn . ee OR 
auf Die Monate von 30 Tagen 
April, Juni, September, November je . . 6367 
auf die Monate von 31 Tagen 
Januar, März, Mat, Juli, OR Oetober 
December je... GE rn Se 
und auf je 1 Tag. . . . 212,25. 
Es Hatten aber ein Plus von Geburten 
der Monat Januar von 524 
Vebruarr „ 584 
März 
Aupril 48 
Decembr „ 


384 


ein Minus von Geburten 

der Monat Mai von 189 

Juni „294 

Juli u. 128 

Auguft „256 

September „ 220 

October „ 536 

\ November „ 239. 


Es gibt bis jegt für Württemberg noch fein — 
Material, die Vertheilung der Geburten auf die Monate ſta— 
tiſtiſch feftzuftellen ; nah den Grmittlungen anderer Länder 
(cfr, Statistique internationale v. Quetelet & Heuschlin, 
pag. XLI.) ftehen die Monate September und October in 
ihrer Geburtenzahl über dem Durchſchnitt; es wäre denkbar, 
daß Die obige Ausnahme im Zufammenhang mit dem Krieg 
ſtünde ald Folge der Abweſenheit der Erzeuger in den ent— 
ſprechenden Monaten, 


2. Sterbfälle, 


Es find geftorben, mit Einfluß der Todtgeborenen 
männl. Perf. weibl. Perf. Zufanımen. 
im December 1870 2874 2633 5507 
ur 1871 2 = 5% 32254 29631 61885 
Zufammen er a" 35128 32264 67392 


&3 betrug hiernach der Ueberſchuß der Geburten über 


die Sterbfälle an 
männl. Perf. weibl. Berf. Zufammen, 


December 1870. . 408 496 904 
Jahr 1871 =. -: :% 7573 8013 15586 
Zufammen . . . 7981 8509 16490 


Während die männlichen Geburten ſich zu den weiblichen 
verbielten wie 1057 : 1000, verbielten fih die männlichen 
Sterbfälle zu den weiblichen wie 1089 : 1000, und ber 
Geburtenüberfhuß über die Sterbfälle ift für Das weibliche 
Geſchlecht um 528 Perf. größer trog der Kleineren Geburten- 
zahl. Der männliche Zuwachs verhält ſich zum weiblichen wie 
1000 : 1066, 

Wenn man die Sterbfälle des Kalenderjahres 1871 mit 
denen der vorangegangenen 9 ne zuſammenſtellt, jo ergibt 
fih die Reihe 





1862 
1863 
1864 
1865 
1866 


Sterbfälle ein. 


54270 
57911 


55558 


61059 
57965 


1867 
1368 
1869 
1870 
1871 


55505 
59027 
58861 
65892 


385 


61885. 


| Der 10jährige Durkhfchnitt wäre 58793 ; mit der Stei- 
gerung der Geburtenzahlen tritt zugleich eine Steigerung der 


Wenn man die Vertheilung der Sterbfälle auf die einzelnen 
Monate des Jahrs verfolgt und hiebei die fchon bei den Ges 
borenen vorgefommenen Todtgeburten wegläßt, fo ergibt fi 
die folgende Tabelle. 


Es ftarben im 


männl. Perſ. 


December 1870 

Januar 1871 
Februar 

März 

April 

Mai 

Juni 

Juli 

Auguſt 

September „ 

October z 

November „ 

Decembr „ ; 

Zujammen 3 


3162 


Kalenderjahr 1871 3 


Wenn diefe Sterbfälle ih auf das Kalenderjahr gleich» 
mäßig verbreitet hätten, fo wären gekommen 


2711 
2726 
2399 
2612 
2706 


2592 


2423 
2327 
2540 
3262 
2343 
2087 
2434 


0451 


2532 
2657 
2306 
2456 
2552 
2400 
2101 
2104 
2309 
2912 
2244 
1903 
2408 


30884 


28352 


weibl. Perſ. 


auf 1 Tag 161,0959 

auf 28 Tage 4511 

auf 30 Tage 4833 
auf 31 Tage 4994 Gterbfäle. 

Es Hatten hiernach an Sterbfällen 
Ä ein Plus ein Minus 
der Monat Januar 889 Mai 2 
Februar 194 Suni 309 
März 74 Juli 563 


MWürttemb. Jahrb. 1871. 


Aujammen. 


5243 
5383 
4705 
5068 , 
5258 
4992 
4524 
4431 
4849 
6174 
4587 
3990 
4842 


ı 64046, 


58803, 


25 


386 


ein Plus ein Minus 
April 425 Auguft 145 
September 1341 October 407 


November 843 
December 152. 


Die normale Ziffer des September ſcheint in der da— 
maligen Witterung und Kinderepidemieen eine befondere Urſache 
zu haben. Uebrigens fteht auch fonft die Mortalität des. Mo- 
natd September über dem Mittelmaaf. 


3. Trauungen. 


Die Zahl der Eheſchließungen betrug 
im December 1870 133 
„ Jahr 1871 . 20763 
Zujammen . . 20896. 


Auf die Monate vertheilten ſich dieſelben in folgender 
Weile. Es treffen auf 
den December 1870 133 
Januar 1871 908 


Februar R 2092 
März „ 222 
April > 1481 
Mai z 3173 
Juni R 1681 
Juli ; 2130 
Auguft i 1819 
September „ 1601 
October e 2273 
November „ 3197 
i December — 186. 


Bei gleicher Bertheilung müßten auf 1 Tag kommen 
56,88 Trauungen, auf einen Monat von 28 Tagen 1592, 
von 30 Tagen 1706, von 31 Tagen 1763. 

Die Schwankungen find, wie man flieht, fehr bedeutend, 
Da die Zeit der Trauungen Durch verſchiedene Faktoren nament⸗ 
lich die Termine der fogenannten geſchloſſenen Zeit, fodann 
Durch Volksſitte, Rückſicht auf Feldgeſchäfte ꝛc. beftimmt wird⸗ 


Hienach folgen noch einige Ueberſichten über bie 


387 


4. Auswanderung und Einwanderung. 


&3 jcheint angemefjen, zum voraus Daran zu erinnern, 
Daß Die nachfolgenden Aufzeichnungen nur den Theil der Ueber- 
wanderungen enthalten, der mit Erwerb beziehungsmeife Ver— 
luſt der württembergifhen Staatdangehörigkeit verfnüpft mar. 
Es erklärt ih daraus die geringe Zahl der Ein- bezw. Aus— 
wanderungen von, bezw. nach andern deutfhen Bundesſtaaten. 
Denn da die NReichöverfaffung und die damit in Verbindung 
ftehende Sozialgefeggebung des Reichs jedem Deutfchen in allen 
Bundesftaaten gleiche Rechte und Pflichten ertheilt, jo wird 
der aud einem deutjchen Bundesftaat nah Mürttemberg ver- 
ziehende Deutfche fich weniger mehr veranlaßt finden, die würt- 
tembergifche Staatdangehörigkeit zu erwerben. und umgekehrt. 

Es betrug die Zahl der Einwanderer 460, die der Aus— 
wanderer 2256. Die 
meiften wenigſten 

Einwanderer hatten die Bezirke: 
D3. 
. Ganftatt mit . . 832 64. Welzheim . 
. Mergentheim . . 26 68. Sal. . 2... 
. Stuttgart, Stadt . 25 62. Aalen . »... 
. Oberndorf . » » 23 61. long . . . 
. Zudwiggburg . . 16 60. Ehingen. . . . 
‚Um. . . . 186 59 Blaubeuren. . . 
. Böblingen . . . 15 58. Mereöheim . . . 
. Stuttgart, Amt . 15 57. SKünzeldaun . . . 
Lutfih . .. . 15 56. Su u. $ 
10. Seilbionn . „. . 14 55. Herrenberg . 
11. Gerabronn . . . 13 54. Schorndorf. ; 
12. Wangen. . ». . 13 53. Uad . ... 
13. Marta . . . 11 52. Spaidingen . - 
14. Grailöheim. . . 11 51. Nürtinen . . . 
15. Kirchheim . . „. 11. 50. Nagold. . 
16. Waiblingen. „ . 10 49. Freubdenftabt 
17. Rottweil . . . 10 48. Calw 
18. Heidenheim . . . 10 47. Weinäberg . . 
19. Balingen . 9 46. Bradenheim . . 
20. Tuttlingen . . „9 45. Reutlingen . 
21. DOehringen . „. . 9 44. Baihingen . 
7 
7 


eonnaumumm® 


BKOOONDNBEDBREDNNNBHTTT MM | | | | 


22. Nedarfulm . 43. Beflgheim . . 
23. Tübingen 42. Ravensburg 


03. O3. 
24. Ellwangen . 7 41. Göppingen . 4 
25. Saulgau 7 40. Biberad 4 
26. Tettnang . 7 839. Gmünd. . 4 
27. Eplingen 6 38. Rottenburg . 4 
28. Horb . . 6 37. Maulbronn . 4 
29. Oeidlingen . 6 36. Waldſee. 5 
30. Laupheim 6 35. Münfingen . 5 
31. Niedlingen . . 6 34. Gaildorf 5 
32. Badnang . 5 33. Neuenbürg . . 5 
Zufammen 383 Zufammen 77 


Die meiften die wenigften 
Auswanderer hatten Die Bezirke: 


3 O 

1. Rottweil mit 92 64 Malpfee . 5 
2. Oberndorf . 75 63, Gaildorf - . 9 
3. Mergentheim 65 62. Herrenberg . 10 
4. Kirchheim 62 61. Ravensburg 14 
5. Reutlingen . 59 60. Biberad. 16 
6. Marbad 54 59. Ehingen. 17 
7. Spaidhingen 53 58. Saulgan 17 
8. Eplingen 52 57. Ganftatt. 19 
9. Ludiwigdburg 52 56. Böblingen 21 
10. Stuttgart, Amt 52 55. Gmünd . 22 
11. Gerabronn . 51 54. Blaubeuren. I 
12. Künzeldau 51 53. Wangen .: 28 
13. Rottenburg . 50 52. Dehringen . 23 
14. Sul. 50 51. Welzheim 23 
15. Balingen . 48 50. Laupfeim 24 
16. Leonberg 45 49. Aalen 24 
17. ©öppingen . 45 48 Calw . 24 
18. Freudenſtadt 44 47. Beſigheim . 24 
19. Schorndorf . 42 46. Maulbronn. 25 
20. Nagod . . 42 45. Geidlingen , 25 
21. Neuenbürg . 41 44. Nedarjulm . 27 
22. Heilbronn 40 43. Horb . 27 
23. Tuttlingen . . 39 42. Münftngen . 28 
24. Baihingen . 39 41, Neredheim 28 
25. Graildheim . 38 40. Weindberg . . 29 
26. Bracdenheim . 37 39, Stuttgart, Stadt . 29 
27. Ulm. ; 36 38. Waiblingen. 30 


28. Ellwangen . . .. 35 837. Riedlingen . . . 80 
29. Nürtingen . » . 83 86. Tettnang . . . 80 





30. Sal. . ». 2.88 85. lad . .».. . 81 
31. Lkeutfid . . . 82 34. Zübinen . . „ 81 
32. Heidenheim . . „ 82 88, Badnang . . . 81 

Zufammen 1519 Zufammen 737 


Ueber die Vertheilung der Aus und Einwanderer nad 
Bamilienftand, Konfefflon, Berufsart, ſowie über Herkunft und 
Ziel geben die nachfolgenden Ueberſichten I. IT. III. Aufſchluß, 
während Tabelle IV. den Gang der Auswanderung in den 
16 Jahren 1856 ‚bid 71 zur Darftelung bringt. 


- 


AR "IT u 








ö— — — r — Ü—— — nn — — — EN - 


uoqanai y4ulag uuvꝛoqun VAR 
uoaaq u⸗lojobunaaquvaiſnn 219 bunqnuaaun uabnluol ag E bzo and "wawojasgk ang jqug ouq warf urgug waphmgs 15 (- 





























00815 | — | — I) — 1-1) - !-|-[- | — | | wwewatug * * 
— 182 Isrzıfe isziezeic 621 ılıe‘ a 16 |FFE 9F0T 101 eg 159 CP21]9621 — ug ha 
2193 

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3619 
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Beitrag 
zur Statilik der Dienftverhältnife der Cameraliften 
und Sorfimänner. 
Bon Sekretär Wilh. Camerer. 





Die nachfolgende Darſtellung enthält ſtatiſtiſche Notizen 
über die Dienſtverhältniſſe der Cameraliſten und For ſt— 
beamten in Württemberg nach dem Stand vom 1. Jan. 1878. 


I. Cameraliſten. 


Es waren am 1. Januar 1873 im Finanz-Depar— 
tement angeſtellt: 
1) Direktoren und Öberfinanzräthe 21, darunter 


Gameraliften . . x #5 218 
2) Gollegialräthe 33, darunter Gameraliften . I 
3) Sollegial-Aiiefforen 17, darunter Gameraliften .. 11 


Die Uebrigen von 1—3 find Juriften, Techniker, 
Forſt- und Poftbeamte, laufen aber in einer ges - 
meinfamen Ordnungsliſte. 
4) Cameralverwalter. .. re — 
5) Expeditoren (Controleure, Sekretare, Reviſoren, 
Regiſtratoren, Slaatstaſſenbuchhaller) 141, dar» 


unter Gameraliiten . 117 
(Die Uebrigen find Boftbeamte und Techniker) 
6) Cameralamtsbuchhalter (einſchl. 2 Kafflere) . .: 64 


— ñ — 


Zuſammen 282 
Von dieſen 282 Beamten ſind alſo: 


Direktoren und Oberfinanzräthe. 2.22.4236 
Gollegtalräthe und Afnoren Ela ee, AN 
Gameralvermalter 2 ao nn nn. 21,98 „ 
Erpeditoren . .. ee ee 1 u U 
Tameralamtsbuchhalter Ele ee ae 


100,00 % 


398 


Demnach fallen 36°/, oder ſtark der 3. Theil auf Die 
bejferen und 64%), oder etwas weniger als 2/, Theile auf 
die Anfangs und Erpeditorenftellen. 

Die Beſoldungsverhältniſſe waren am 1. Jan. 
1873 folgende: 

Es waren angeftellt: 

Direktoren und Oberfinanzräthe 


mit einer Befoldung von. . 3400 fl. — 3 (Eamera: 
" " " n . . 3200 fl. Zu 4 liften) 
" „ . 3000 fe — 5 


Collegialräthe.... 28600 fl — 6 
— . 2400 il. — 5 
ee RO 8 
Binanzaffeforen . . » .. 1800 fe — 4 
. a ae RE 

. 1400 f. — 4 


r — Br 
Gameralyerwalter (neben freier 
Wohnung) . 1900 fl. — 24 
ee OO — 30 
5 ... .. 1500 Me 8 
Erpeditoren . 2 2 2. 1700 fl. — 20 

: 1600 fl. — 20 


a a da 
— ee 1800 f. — 23 

2 rn. ur FE 

z re a ee IE 

— .... 1200 fl. — 10 
Cameralamtsbuchhalter (Einberufene) 1168 fl. — 21 
R 0. 10 — 8 

900 fl. — 12 


Letztere 43, wenn nicht verheirathet, mit freier Wohnung. 


Die Dienftprüfungen lieferten folgendes Ergebniß: 
Es Haben feiner Zeit erhalten die Noten: 
P_ 1 Gandivat = 0,35%, 


I 29 R =; 10,29 „ 
PT 6 „= 23,05 , 
IP 12 „ = 36,18 , 
IP s8 „= 2943 , 
Kein Eramen 2 x = 670, 


Bufammen 282 Candidaten 100,00 9%, 


399 


Es Hat alfo im Ganzen ungefähr Y/, Theil die Dienft- 
prüfungen mit II. Cl. und 2/, Theil mit II. CI. erftanden. 


Es Haben erhalten: Le. D. CI. I EL 
Direktoren, Räthe, Afjefjoren und 

Gameralverwaltr . . . 1 50 50 
Expeditoren. — 30 85 
Cameralamtsbuhhaltr. -. . — 14 50 


Die Prüfungen haben erftanden 
im Jahr 1857 15 Kandidaten 


„ 1858 8 ; 
„1859 14 N 
„1860 18 5 
J 1861 22 z 
„ıise2 17 E 
= 1868 23 — 
J 1864 14 
„ 1865 12 H 
J1866 15 x 
„1867 12 — 
1868 11 — 
1869 5 
„1870 2 — 
„ 1871 8 ö 

1872 8 — 


1866 10 Cameralamtsbuchhalter 


1867 10 

1868 9 £ 

1869 13 ei 

18708 R 

1871 7 : 

18728 ; 
65 


fomit durchſchnittlich jährlich in den legten 7 Jahren 9. 

Zu bemerken ift übrigens, daß auch eine Anzahl von 
Gameraliften in anderen Departementd und in Privatdienften 
angeftellt ift. 

Das durchſchnittliche Kebendalter hat am 1. Ian. 
1873 betragen: 

(Das angetretene Jahr je ald vol gereihnet.) 


400 


Bei allen in der Ordnungsliſte laufenden: 
Direktoren und Oberfinanzräthen (einſchließlich der | 
Techniker, Juriſten, Forſtbeamten) -. . 57 Sabre 

bei den Gameraliften Ddiejer —— lalſo ohne 

die Techniker ec.) . . . . 33 Jahre 


Gollegialräthen.. . . 62, 
bei den Gameraliften Diefer Kategorie "52 Jahre 
Aſſeſſoren . . De er 
bei den Gameraliften diefer Kategorie 41 Jahre 
Gameralverwaltern . . Sr) 
Erpeditoren (einjchlieglich der Poſtſetretãre) oe 5 


bei den Gameraliften dieſer Kategorie 
(alfo ohne die Poftfekretäre) . . 48 Jahre 
bei den Boftjefretären . . .. . 42 „ 
Gameralamtsbudhaltern . . . Eee SE Ai 
Am 1. Januar 1873 waren alt 
die älteſten Direktoren und Oberfinanzräthe, 
einſchließlich der Nichteameraliften 16. 74.67. 65.638 „ 


ausſchließlich, u a BER 
die jüngften Direktoren und Oberfinanzräthe, 

einfchließlih der Nichteameraliften . . . 48. 49 „ 

ausjhlieglih „ a rn MB 


die Älteften Gollegiälräthe 

einschließlich der Nichteameraliften 73. 70. 67. 61 „ 

ausfchlieflih „ ' a 85 70,6 
die jüngſten Gollegialrätbe 

einſchließlich der Nichtcameraliſten 36. 37. 39. 42. 44., 

ausſchließlich, —668 61 
die älteſten Aſſeſſoren 

einſchließlich der Nichteameraliften . 49. 46. 44 

ausihließlih „ 5 . 49. 46. 4 „ 
die jüngften Aſſeſſoren 

einjchlieglih der Nichteameraliften 30. 33. 84. 85 „ 


ausihlieflih „ 83, 34. 87 „ 
die älteſten Gameralverwalter 74. 73. 12. 69. 67. 66 „: 
„ jüngften . . 84. 89. 43. 44. 45 „ 


die älteften Erpeditoren 
ohne die Poitjekretäre " . . 76. 72. 70. 67.65 — 
(die älteften SBoitjefretäre find 58. 56. 50 Jahre alt) 

die jüngften Expeditoren 
ohne die SBoitjefretäre '. . >... 38. 34. 85: . 
(die jüngften Boftjekretäre fird 30. 31.32 Jahre alt) 


401 


die älteften ie 44, 43. 42. 41. 39 Jahre 


„ jüngften x = 295,80, 21°; 
Es zählten im —— die * der Ordnungsliſte laufenden: 
21 Direktoren und N, 2 a 5 EOS Safıe 
33 Goflegialräte . . . » cr OR 5 
17 Finanz Affefforen . » 2 2 2 687 „ 
62 Gameralverwalter . 2 2 2 20.0. 8412 „ 
141 GErpeditoren . . = ae a ee BB 
64 64 Gameralamtsbuchhalter . u ar % 218; 
"338° —— 15731 Jahre 


Dieß ergibt ein Geſamtdurchſchnittsalter von 46"/, Jahren. 


Ueber die Anftellungsverhältnijje bei den ein- 
zelnen Kategorieen, wobei nur die Gameraliften der 
Kategorie gemeint find, bemerken wir Folgendes: 

Direktoren und Oberfinanzräthe: 
Durchſchnittsalter b. d. Dienftprüfung, . . . . 234 Jahre 
„1. Anftelung im Staatsdienſt 26 


u " 
5 Ernennung zum Erpeditor 30 „ 
" " n ” Finanzaſſeſſor 32 
„Collegialrath 38 „ 
s A > Direktor oder 


"Oberfinangrath 49 „ 
Die am fpäteften Ernannten hatten, bei der Ernennung 
zum Direktor oder Oberfinanzrath ein Alter von 59 und 
56 Jahren, die am früheften Ernannten von 38 und 43 Jahren, 
Durchſchnittsalter 
bei Einſetzung in eine Beſoldung von 3400 fl. — 60 Jahre 


" " m» " n m 3200 fl. — 50 " 

" ” u " " " 3000 fl. — 50 
Collegialräthe: 
Durchſchnittsalter b. d. en 000. 234 Jahre 

" „ 1. Anftelung im Staatsdienſt 26 „ 

m ß Ernennung * Expediſtor. 30 „ 

” " " ‚ Finanzaffeffor 34 „ 

„ e „Collegialrath 41 „ 


Die am fpäteften Grnannten ftanden bei der Ernennung 
zum Gollegialrath in einem Alter von 54 und 50 Jahren, 
die am früheften Ernannten von 30 und 35 Jahren. 

Württemb. Jahrb. 1871. , 26 


402 


Durchſchnittsalter 
bei Einſetzung in eine Beſoldung von 2600 fl. — 59 1Jahre 
m) " " " " „ 2400 fl. — 49 n 
f7) " " " " ” 2200 fl. — 43 
Finanz-Aſſeſſoren: 
Durchſchnittsalter b.d. Dienftprüfung . . . 24 Sabre 
” „ 1. Anjtelung im Slaaisdienſt — 
* „ Ernennung zum Erpeditor . 31 
0 ’ 2 „ Milcflor . . 38 „ 


Die am jpäteften zum Finanz-Afjeffor Ernannten ftanden 
in einem Alter von 44 und 43 Jahren, Die am frübeften 
Grnannten von 29 und 32 Jahren. 


Durchſchnittsalter 
bei Einſetzung in eine Beſoldung von 1800 fl. — 43 Jahre 
— er A „1600f.— 4 „ 
" " " " " 2 1400 fl. — 33 " 


Angeftelt wurden : ' 
; Aſſeſſoren Collegialräthe 
1865 


4 4 
1866 0 5 
1867 5 2 
1868 5 4 
1869 0 2 
1870 0 3 
1871 2 3 
1872 9 2 

. Gameralverwalter: 

Durchſchnittsalter b. d. uns V —— Jahre 
„1. Anſtellung im Staatsdienſt 28 
Ernennung zum Grpeditor . 385 „ 
e „ Gameralverwalter . . . .42 „ 


Die am fpäteften zum Gameralverwalter Ernannten hatten 
ein Alter von 55. 49. 48 Jahren, die am früheften Ernannten 
von 33, 37. 38 Jahren. 

Ducrchſchnittsalter 
beim Eintritt in eine Beſoldungsclaſſe von 1500 fl, — - 46 Jahre 
n " „on " „ 1700 fl. — 52 „ 
u " "nn " " 1900 fl. — 62 ” 


403 


Zum PVorrüden von der III. Bejoldungsclafje in die II. 
waren Durchjchnittlich erforderlih 4 Jahre, von Der II. in die I. 
10 Jahre, von der III. in die I. 14 Jahre, 

Grnannt wurden: 

1863 2 Gameralverwalter 

1864 
1865 
1866 
1867 
1868 
1869 
1870 
1871. 
1872 

Erpeditoren: 

a d, Dienftprüfung . . . 26 Jahre 
2 „ 1. Anftellung im Slaalsdienſt 80 „ 
„ Ernennung zum Erpeditor . 87 
| Die am fpäteften zum Expeditor Grnannten hatten ein 
Alter von 54. 50. 47. A5 Jahren, die am früheften Er— 
nannten von 28. 29. 31. 32 Jahren. *) 

Das Durchſchnittsalter der Erpeditoren war beim Eintritt 

in eine Beſeldung von: 
1700 fl. — 64 Jahre 


wu am iD Di 


1600 fe. — 55 „ 
1500 fl. — 43 „, 
1400 fl. — 41. ', 


1300 fl. — 38 

1200 fl. — 37 

Mie ſchon bemerkt, war Das duräſchnittliche Alter 

bei der Ernennung zum Expeditor, alle Expeditoren zuſammen— 

gerechnet 37 Jahre. Diejenigen aber, welche die Dienſtpruͤfung 

mit dem Zeugniß II. EI. erſtanden haben, wurden in einem 

durchichnittlichen Alter von 33 Jahren zum Erpeditor ernannt 

und Diejenigen mit dem Zeugniß III. El. in einem durch— 
ſchnittlichen Alter von 38 Jahren. 


* Anm. Bei ben mit den Grpebitoren in einer gemeinfamen 
Ordnungsliſte laufenden Angeſtellten der Poſt berechnet — dad Durch— 
ſchnittsalter bei der höheren Dienftprüfung auf . . 29 Jahre 

— „„1. Anſtellung im Staatsdienſt auf > rr 

a „» » Ernennung zum Erpeditor uf .32 „ 


404 


Grnannt wurden: 


1863 — 11 Grpeditoren 
1864: =: 11 z 
1865 — 18, — —— 
1866 — 16 z 
1867. % > 
1868 ‘— 15 i 
1869 — 13 , 
1870 = 10 , 
18741 — 10 £ 
1872 — 17 s 


Die vorübergehend zahlreicheren Ernennungen rühren von 
Vergrößerung der BVerkehrsanftalten her. 


Cameralamtsbuchhalter: 


Durchſchnittsalter 
bei der zweiten höheren Dienftprüfung . . . 24 Jahre 
bei der Ernennung zum Buchhalter alle zufammen- 
gerehnet . 28 , 


Anftelungsalter bei dem ee 


I und IP... —V —— 
N u u 
11 1 Le up 30 „ 


Daß 31 Buchhalter am 1. — 1873 1100 A, Bejoldung, 
12 900 fl. hatten und 21 bei Gollegialftelen einberufen 
waren, ift ſchon oben bemerkt. 


Wenn wir zum Schluß unter Zugrundlegung der obigen 
Durchſchnittszahlen und der am 1. Januar 1873 in Geltung 
gewejenen Bejoldungsfüge die durchſchnittliche und ungefähre 
Bejoldung zu berechnen verjuchen, welche ein Gollegialrath, 
Gameralverwalter und Erpeditor während feiner ganzen 
Dienftlaufbahn — diefe bis zum 65. Jahr angenommen — 
bezieht, jo erhalten wir folgende Beträge, welche natürlih um 
jo mehr nur annähernd richtig fein können, ald die Anftellungd- 
und Vorrückungs Verhältniſſe der Natur der Sache nad fietd 
wechſeln. 


405 


Gollegialräthe: 
ald Cameralamtsbuchhalter 4 Jahre à 900 fl. 
und 1100 fl. 
durchſchnittlich A 1000 fl. . . . . 4000 fl. 
ald GErpeditoren 4 Jahre & 1200 fl. u. 1300 fl. 
durchfchnittlih A 1350 fl. . . 500o fl. 
ald Finanz Afjefjoren 7 Jahre à 1800 fl., 1600 I — 
400 
durchſchnitilich & 1600 fl...11200 fl. 
als Eollegialräthe 24 Jahre: 
7 Sabre à 2200 fe . 2 2 2. 15400 fl. 
10 5 MMO 2 2 22224000 fl. 
ROH 3 20800 8 
39 Jahre Eumme 75800 fl. 


Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1943 fl. 
Gameralvermwalter: 
ald Gameralamtsbuchhalter 7 Jahre & 900 fl. 





und 1100 fl. 
durhfänittlih A 1000 fl. . 2.2 2 20.7000 fl. 
ald Erpeditoren 7 Jahre und zwar: 
2 Jahre à 100 . es MO 
3 u "1300 fl 2 2 2 202028900 fl. 
a: 1 SEN 22.2800 fl. 
als Cameralverwalter 23 Jahre und zwar: 
4 Jahre à 1500 fl. 2 2 2 2» 4600o0 fl. 
i6 . -.300 6 5 3 :0-5.-% 120008 
BE 0 DOOR: re RO 
56200 fl. 
Hiezu Werth der Dienftmohnung 
für 23 Jahre & 300 fl . 2 2 02 20.6900 fl. 
37 Jahre. . Summe 63100 fl. 
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1705 fl. 
Erpeditoren; 
als Gameralamtsbuchhalter 7 Jahre à 900 fl. 
und 1100 fl. 
durchfänittlih A 1000 fl... 2» >... 7000 fl, 


als Erpeditoren 28 Jahre und zwar: 
2 Jahre à 1200 fl . 2 2 2020. 2400 fl. 


9400 fl. 


406 


i Uebertrag 9400 fl. 
Jahre a 1300 fl 2 2 20202028900 fl. 


3 

4 u 1400 fl 2 220202025600 fl. 
GEBOREN, 
6 u „1600 2.» 2 2 8029600 fi. 


00 


—— 5; 5. 0 ee ER 
35 Jahre. Summe 49600 fl. 
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1417 fl. 


I. Forſtbeamte. 


Es waren am 1. Sanuar 1873 angeftellt: 
1. Forfträthe . — — 4 
2. Horftmeiftr  . 238 
3. Nevierförfter . 2. . 155 
4, Forſtamts-Aſſiſtenten. . 25 
5. Forſtwarte..389 
Zufammen 248 
Es fallen demnach 
auf Forſtraths- und Forſtmeiſterſtellen. .11,69 0 
„Revierförſtersſtellen . . run 7.1 06 
„ PBorftamts-Afftftenten» und Forſtwartsſtellen .. 25,81, 


Die Befoldpungsverhältniffe (neben freien Dienft- 
wohnungen) waren am 1. Januar 1873 folgende: 


Forftmeifter mit einer Befoldung von 1900 fl. — 12 


" " " n " 1700 fl. — 10 

v a. # R 1500 fl. — 3 

Repierförfter mit einer Befoldung von 1400 fl, — 38 

" " ” " 7) 1300 fl. — 59 

5 " > n „1200 fl — 38 

; ’ — „ 1100 fl. — 40 
Forſtamts- Affitenten 

mit einer Bejoldung von 1100 fl. — 6 

Pan : „900 fl. — 19 

Forſtwarte mit einer u von. 700 fl. — 17 

„ „600 fl — 22 


Ueber die Zeuguiſſe bei en ee fteben 
und feine Notizen zu Gebot. 


407 


Die Prüfungen haben erftanden: 
mit Berechtigung zu: 


Forſtamtsaſſiſtenten Forſtwarts⸗ 
und und Revier⸗ 
Sorftmeifterftelfen - förfterftellen Zufammen 


im Jahr 1857 1 2 3 
„188-2 92 4 
„1859 1 4 5 
„1860 2 8 10 
„ 1861 3 9 12 
„1862 . 2. 10 12 
„1868 8. 6 14 
„1864 8 9 17 
„1865 9. 11 20 
„1866 8. 4 12 
„1867 10 11 21 
„1868 8 3 11 
„1869 28 9 32 

i j = Wegen des Krieg Fein Examen. 
„ 1872 13 2 15. 


Angeftellt find worden: 
Forftmeifter Nevierförfter 
im Jahr 1863 
„ 1864 
„1865 
1866 
1867 
„ 1868 
„1869 
„ 1870 
„ 1871 
„1872 


Ferner: 


je 317.) 


J „| 
er 
DmomÄAaw.a-nın 


Forftamtsaffiftenten Forſtwarte 
im Jahr 1868 3 
„ 1869 5 
„ 1870 12 
„ 1871 6 
„ 1872 1 


DD om 


408 


Das durchſchnittliche Lebensalter hat am 1. Januar 1873 
betragen: 
(Das angetretene Lebensjahr je voll ie 
Bei den Forfträthen und EL. —J 56 Jahre 
vo NRewierförfen . . — 
» „ Forſtamtsaſſiſtenten.. 29 „ 
na Sorftwarten. 404 
Es waren am 1. Januar 1873 alt: 9* 
Die älteſten Forſträthe und Forſtmeiſter 72. 70. 67. 65 Jahre 


„ jüngften , i 44. 45. 46. 48 
„ Altejten Revierförfter ur 7 6868 
„ jünaften x =. 8 729: 30. 81::32- -. 
„ Ältejten Forſtamts⸗ Aſſiſtenten . 82. 82. 31. 380 ,„ 
„ jüngiten ü . 26. 27. 28. 29 „ 
„ Älteften Forfimarte . 2... 75. 73. 68.638 „ 
„ jüngiten „ 26. 27. 29. 80 
Es zählen im Bauen bie ü in dei Ordnungsliſte — 
4 Borfräte . 2 2 2 ee. 216 Jahre 
25 Borlmelr . - - 2 2 2» 1416. , 
155 Revierförfter. . en | 1: DER 


25 Forftamts-Afflftenten ae en HE: 5 

89 Forflmarte - © 0 2 2. . 1574 „ 

248 Zujammen 11206 Jahre 
Dieß ergibt ein Geſamtdurchſchnittsalter von 45 Jahren. > 


Borftmeifter: 
Durchſchnittsalter bei der 1. Anftelung . » . . 25 Jahre 
— „„Ernennung zum Revierförſter 32 „ 
Forſtmeiſter 43 „ 
Die am fpäteften zum Forſtmeiſter Ernannten ſtanden in 
einem Alter von 50, 49, 45, 44 Jahren. 
Die am früheften Ernannten in einem Alter von 35, 37, 
38, 39, 40 Jahren, 
Die Einſetzung in eine Bejoldung von: 
1900 fl. erfolgte in einem durchſchnittlichen Alter von 60 Jahren 


1700 „ u " „093 u 

1500 fl. nv a — " " u 45 u 
Revierförſter: 

Durchſchnittsalter bei der 1. Anftelung . . 28 Jahre 


und zwar ald Forftamts-Afiftent . . » . . 26 „ 


409 


ala Korfiwart -. » 2 2 20.000.830 Jahre 
bei der Ernennung zum Revierfürder . . 34 „ 
Die am fpäteften zum Nevierförfter Ernannten flanden in 
einem Alter von 47, 46, 45, 44 Jahren; die am früheften 
Ernannten von 26, 27, 28, 29 Jahren. 
Die Einfegung in eine Bejoldung von: 
1400 fl. erfolgte in einem Durchſchnittsalter von 58 Jahren 


1300 fl. ö “ A © „ 52 " 

800.0 =. u . > #4 

11988 5. 5 5 j „834 
Forftamt3-Nffiftenten: 

Durchſchnittsalter bei der Dienftprüfung . . . 23% Jahre 

j W „„Ernennung zum Forſt—⸗ 


amts⸗Aſſiſtenten 26 „ 
Die Ernennung zum Affiftenten erfolgte bei Allen im 
24— 28, Lebensjahr. 
Die Einfegung in 1100 fl. Befoldung im 30 Jahr 
" ” " 900 fl. " " " 
Forſtwarte: 
Durchſchnittsalter bei der Ernennung zum Forſtwart 
29 Jahre. | 
Die am fpäteflen Ernannten waren A5, 44, 39, 38 Jahre, 
Die am früheften Grnannten 22, 24, 25, 26 Jahre alt. 
Durchſchnittsalter bei Einfegung in eiue Bejoldung von’ 
700 fl. — 46 Jahre 
600 fl. — 34 Jahre. 


Wenn wir zum Schluß unter Zugrundlegung Der am 
1. Januar 1873 in Geltung gewefenen Befoldungafäge Die 
ungefähre Befoldung während der Dienftlaufbahn eines Korft- 
meiſters und Revierförſters — dieſe bis zum 65. Lebensjahr 
angenommen — zu berechnen verſuchen, fo iſt dad Ergebniß 
annähernd folgendes: 


Forftmeifter: 
als Forftamts-Ajfiftenten 7 Jahre & 1100 fl. und 
900 fl. 
durchſchnittlich 1000 fl .» 2. 0. . 7000 fl. 


410 


Uebertrag 7000 fl. 
ald Nevierförfter 11 Jahre 1300 fl., 1200 fl., 
1100 fl. 
durchſchnittlich 1200 fl . 2 2 202 .18200 fl. 
als Foritmeifter 22 Jahre und zwar: 
6 Jahre à 1500 fl. . 2 2.9000 fi. 
8 u u 1700 fl. 2.20. 13600 fi. 
BR. . 1220o0 fl. 
58000 fl. 
Dazu Werth der Dienftmohnung : 
7 Jahre & 100 fl. — 700 fl. 
11 „200 fl. — 2200 fl. 
22 „ „300 fl. — 6600 fl. 9500 fl. 
40 Sahre Summe 67500 fl. 
(Bei den Cameralvermaltern nach oben im Ganzen 63100 fl. 
und per Jahr 1705 fl.) 
Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1688 fl. 


Revierförſter: 


als Forſtamts-Aſſiſtenten beziehungsweiſe Forſtwarte 6 Jahre 
a 600 fl., 700 f 900 fr 1100 fl. 


durchſchnittlich 800 fl. ; ... .. 4500 ſfl 
als Revierförſter | 
5 Jahre à 1100 fl. 2. 2 2 20.5500 fl. 


Tu 1... 2 222° 8400 fl. 
IB TOO 
100,00 5 — 
37 Jahre | 44400 fl. 
Dazu Werth der Dienftmohnung 

31 Jahre A200 fl . . . 6200 fl. 
Summe 50,600 fl. 

Geſamtdurchſchnitt eines Jahres 1368 fl. 


—— LEN 


Weber den Perfonenverfehr auf den württem— 
bergiſchen Eijenbahnen 
auf grund der Ergebniffe des Betriebs vom 1. Juli 1869-70. 





Die in den mwürttembergifchen Jahrbüchern (Jahrgang 
1869 Seite 187 ff.) abgedrudte Zufammenftellung der Er— 
geb niſſe des Perſonenverkehrs im Betriebsjahre 1366 —67 ver— 
breitete ſich über ein Bahnnetz von 82,7 Meilen Länge, wel 
ches umfaßte 

J. Die Hauptbahn von Bruchſal ia Fried⸗ 


richshafen mit . . . 87,1 Meilen. 
I, Die untere Nedarbahn von "Bietigheim 
bis Sagftfeld mit . . 55 o u 


III. Die Kocherbahn von Heilbronn nach Hall mit 7,2 
IV. Die Remöbahn von Ganftatt nah Nörd- 


lingen mit . . ‚15,0 „ 
V. Die Brenzbahn von Aalen nach Helden» 

heim mit . 80 u 
VI. Die Jagſtbahn von Sorspöf nach Crails⸗ 
heim mit . #1: 5% 
VI. Die obere Neckarbahn von Blodingen 

nah Horb mit . . . be a a 2 

82,7 Meilen. 


Bei der folgenden Zufammenftellung des Berfonenverkehre 

im Betriebsjahre 1869— 70 kommen die nachfolgenden Streden 
hinzu: 

Die Fortfegung der unteren Nedarbahn von Jagſtfeld nad 

DOfterburfen mit. . . . 51 lm. 


" h der oberen Nedarbahn von 
Horb bis Villingen 9,4 
— ® der Kocherbahn von o His 


Grailsfeim . . 4,6 


” 


412 


Die Tauberbahn von Grailsheim bis Mergent- 


heim mit. . 7,9 Meilen.- 
Die obere Donaubahn von Rottweil bis Tutt: 

lingen mit . 87% 
Die Schwarzwaldbahn von Zuffenhauſen bis 

Meil der Stadt mit . . BE 


Die Enzbahn von Pforzheim bis Wildbad mit SL. > 
Die Hohenzollern - Bahn von Tübingen bis 


Hchingen mit . . 38 „ 
Die Allgäubahn von Herbertingen Bis Wald⸗ 
ſee mit . 5,1 A 


Die Donaubahn von Ulm bis Mengen mit IL: -% 


zujammen 56,7 
jo Daß dad ganze im Folgenden zu berüdfichtigende Bahunetz 
eine Länge von 139,4 Meilen hat. 

In Beziehung auf die Berechnung der Perſonenbillete 
wird auf den angeführten Auffag in den württembergijchen 
Sahrbücern von 1869 verwiefen und aus denjelben nur Die 
Unterfheidung des direkten und des Binnenverkehrs wiederholt, 
wornach ein direktes Billet ein jolches ift, von weldem min- 
deftend ein Endpunkt eine nicht württembergiſche Station ift 
oder — mas 3. B. bei dem Verkehr mit der Enzbahn vor= 
fommt — wenn zwiſchen den Endflationen eine nit würt— 
tembergifche Bahnſtrecke ſich befindet. 

Die Anzahl der Billete betrug im 

Direften Binnen: Geſamt⸗ 

Verkehr verkehr verkehr 

fuͤr Schnellzüge I. Cl. 17857 15645 33502 
; ; II. „ 90545, 202700 293245/, 
für gewöhnliche Züge I. „ 3013, 157367 160380'/, 
B , „Il. „ 43176'/, 1388240 1431416!/, 
. : „II. „ 150466'/, 5108957 5259423'/, 


zufammen 305059 6872909 7177968. 

Hienah kommen von 100 Billeten im 
Direften Vinnen- Gefamt: 
Verkehr verkehr verfehr 


auf Schnellzüge I. Cl. 5,8 ‚0,2 0,5 
; , > 21: -2 29,7 30 41 
auf gewöhnlihe Züge IL. „ 1,0 2,3 22 
2 Fe 14,2 20,2 19,9 


2 ö Il. „498 748 73,8 
Zr 100,0 100,0 100,0 


418 


Im direkten Verkehr ift das Verhältniß der Schnellzugs— 

billete zu den gemöhnliden wie 85,5 : 64,5 oder nahezu 
2.; im Binnenverkehr ift das Verhältniß wie 3,2 : 96,8 

oder nahe wie 1:30; d. h. auf je ein Schnellzugäbillet 
fommen im direkten Verkehr 2, im Binnenverfehr 30 gewöhns 
liche Billete. Im Gejamtverkehr kommen auf 4,6 Schnelle 
zugsbillete 95,4 gewöhnlihe oder auf 1 Schnellzugdbillet 
nahezu 21 gewöhnliche Billete. 

Der direkte Verkehr überwiegt den Binnenverfehr nur 
bei der Zahl der Schnellzugsbillete I. El., fonft bleibt der 
direkte Verkehr weit hinter dem internen zurüd, 

Es kommen von 100 Schnellzugsbilleten 
auf den direften Verkehr „. 33,2 
auf den Binnenverfeht . 66,8 
. rl „ 100 gewöhnlichen Billeten 
auf den direkten Verkehr . 2,9 
auf den Binnenverfehtr . 97,1. 

Es ergibt ſich Hieraus, daß felbit bei den Schnellzügen, 
welche vorzugsweiſe den direkten Verkehr vermitteln, der direkte 
Verkehr erft die Hälfte des Binnenverfehrs beträgt, während 
bei den gewöhnlichen Zügen "der Binnenverfehr das 33fache 
des direkten beträgt. Im gejamten Perfonenverkehr fommen von 
100 Billeten auf den direkten Verkehr 4, auf den Binnen 
verkehr 96, oder auf 1 direktes Billet 24 Binnenbillete. 

Größere Sicherheit ald die Anzahl der Billete gewähren 
die durch Multiplication der Anzahl von DBilleten mit der 
Länge der Strede, für melde fie gelten, erhaltenen Zahlen 
oder Die Berfonenmeilen. 

Im direkten Verkehr beträgt die Anzahl der Perfonen-. 
meilen bei den 


Schnellzügen &. 1. 237 193,0 
s „ I. 1091588,1 
gewöhnlichen Zügen „ I. 24 677,1 


I. 834 784,9 
z „ » II. 929 645,5 


zulammen 2 617 888,6. 
Der Antheil der Schnellzüge am direkten Verkehr beträgt 
hienach . . . . 1328 781,1 Perjonenmeilen. 
Der Antheil der gewöhnt. Züge 1289 107,5 
d. 5. der Direkte Verkehr vertheilt fich auf die Schnell zuge und 
die gewöhnlichen Züge nahezu gleich (nad der Billetzahl war 


" ” ” 


414 


der Antheil der gewöhnlichen Züge doppelt jo groß ala Der 
Antheil der Schnellzüge). 
Im Binnenverfehr beträgt Die Anzahl der Perfonenmeilen 
bei den 
Schnellzügen Cl. I. 109 493,7 
Bu „ I _ 926 325,6 
gewöhnlichen Zügen „ I. 674 327,4 
: »„ n DH. 49244104 
, un MI. 11 709 824,9 


zujammen 18 344 382,0. 

Auf die Schnellzüge fallen vom Binnenverkehr 1 035 819,3 
Perfonenmeilen, auf die gewöhnlihen Züge 17 308 562,7 
oder der Binnenverkehr wird zu 1/,, durch Die Schnellzüge, 
zu 16/,, Durch Die gewöhnlichen Züge vermittelt (nad) ver 
Billetzahl ergab fih "/,, und 29/,.)- 

Der direkte Verkehr mit 2 617 888,6 beträgt nur 1), 
von dem Binnenverfehr mit 18 344 382,0 Perjonenmeilen und 
ed ergibt fich hieraus, Daß die Bedeutung der württembergi- 
fhen Bahnen für den Xofalverfehr weitaus überwiegt. 

Im Geſamtverkehr betrug die Anzahl der Perſonenmeilen 
bei den 

Schnellzügen „Cl. IL 346 686,7 
,„II. 2017 913,7 
gewöhnlichen Zügen „ 1. 699 004,5 
— II. 5259 195,3 
z „m II. 12639 470,4 


zufammen 20 962 270,6. 

Der Schnellzugsverfehr ift mit 2 364 600 4 Perjonen- 
meilen nahezu: '/, des Verkehrs mit gewöhnlichen Zu mit 
18 597 670,2 Berfonenmeilen (nad der Billetzahl Hu) : 

Die: procentijche Vertheilung der Perfonenmeilen auf die 
Zugdgattungen und Wagenklaſſen ift folgende: 


Direkter Binnen: Geſamt— 
Verkehr. verkehr. verkehr. 


Schnellzüge 6, 1 9,1 0,6 1.7 

z IE. AU 5,1 9,6 

gewöhnlihe Züge „ I 0,9 3,7 3,3 

: I. 398 26,8 25,1 

ö „lu: 85,5 ' 63,8 60,3 

zufammen . . . . ... 100,0 100,0 100,0 
Schnellzůge . 50,8 5,7 118, 


gemöhnliche Züge = #08 94,3 88,7. 


415 


Im Betriebsjahr 1866—67 kamen im Geſamtverkehr 
auf die Schnellzüge 8,9, auf Die gewöhnlichen Züge 91,1 Pro— 
sent, im Jahre 1869—70 weiſen die Schnellgüge 11,3 Pro- 
cent auf, eine Zunahme, welche ſich aus einer vermehrten Zahl 
yon Schnellzügen, fowie aus einer gefteigerten Benügung der— 
felben Seitens des Publikums erklären läßt. 

Die Bertheilung der Paflagiere im Gefamtverfehr nad 
Glafjen in den gewöhnlichen Zügen ergibt fih aus folgenden 
Berhältnißzahlen, welchen die entiprechenden Zahlen von 1866 
bis 1867 zur DVergleichung beigejegt find. 

| Gewöhnlide Züge 1869—70 1866—67 


GG. I. 3,76 2,28 
„ u. 28,28 24,23 
„ II 67,96 73,49 
zufammen 100,00 100,00 


Die vermehrte Benüßung der I. und II. Elafje auf Koften 
der III. Claſſe fünnte auf einen fteigenden Luxus des reiſen— 
den Publifums hinweifen, wenn nicht ein anderer Punkt in 
erſter Linie zu berückichtigen wäre, daß nämlich in den beiden 
Betriebsjahren 1866—67 und 1869 — 70 die Bedingungen 
für die Ausgabe von Retourbilleten verſchieden waren, jofern 
feit dem 1. April 1868 Retourbillete mit Preigermäßigung 
für den Verkehr der Stationen Bietigheim bi8 Plochingen 
unter ſich ſchon bei Entfernungen von Einer Meile und dar: 
über ausgegeben werden, während im Uebrigen auf den würt— 
tembergifchen Bahnen ſeit 1. Auguft 1863 für Die Abgabe 
folder Billete an der Minimal-Entfernung von 3'/, Meilen 
feftgehalten wird. Da nun die Pafjagiere, welche Retourbilletes 
mit Preidermäßigung verlangen, für die Kine und Nüdfahrt 
in einer beftimmten Wagenclafie ein Billet der nächſt höheren, 
ald der benügten Wagenclafje, bezw. bei Fahrt in I. Claſſe 
ein Billet erfter und dritter Glajje verabreicht wird, ſolche 
Retourbillet: Inhaber aber nur einfach für Die Hintour in der 
nächſt höheren als Der benüßten, bezw. in der I. und II. 
Wagenclaſſe gezählt werden mußten, jo bewirkte die eingetretene 
vermehrte Ausgabe von Netourbilleten mit :Preisermäßigung 
Iheinbar eine größere Frequenz in der I. und II. Elafie. 

Mittlere Frequenz. 

Der direkte Verkehr erftreekte fich auf ein Netz von 91,1 
- Meilen und belief fih auf 2 617 888,6 PVerfonenmeilen, jo daß 
auf eine Bahnmeile im Durchichnitt 26 416,6 Perſonen fommen. 


416 


Im Binnenverkehr kommen auf die Länge von 139,4 
Meilen 18 344 382,0 Perfonenmeilen, alfo auf 1 Meile 
131 595,3 Perſonen; auf jeden direkten Paſſagier kommen 
aljo im Mittel 5 Binnenpafjagiere. Im Ganzen erhält man 
20 962 270,6 PBerfonenmeilen auf die Länge von 139.4 
Meilen oder durchſchnittlich 150,375 Pexſonen pro Meile. 
Es ift daher im Betriebsjahr 1869 — 70 die mittlere 
Frequenz für Die Meile im 

Direften Verkehr 26,417 Perſonen 
internen Verkehr 131,595 R 
Geſamtverkehr 150,375 i 

Die mittlere Frequenz des Geſamtverkehrs im Betriebs— 
jahr 1866— 67 betrug 198 824; es hat jomit ſeit 1866—67 
die Frequenz der württembergijhen Bahnen um etwa den vierten 
Theil abgenommen. Die Urfache Diefer bedeutenden Abnahme 
haben wir hauptfählid in Dem SHinzutreten einer Reihe von 
neuen Bahnen zu fuchen, welche durchweg eine kleine Frequenz 
aufzuweifen haben, und nächſtdem in der Ausgabe von Retour 


billeten mit Preidermäßigung auf der Gentralbahn unter 3'/,. 


bis zu 1 Meile Entfernung. Wollen wir wirklih die Fre— 
quenz von 1869—70 mit derjenigen von 1866 — 67 ver— 
gleiden, jo müfjen wir in beiden Jahren dieſelben Bahnen 
zu Grunde legen. 

Die ſchon 1866—67 im Betrieb befindlichen alten 
Bahnen mit einer Ränge von 86,7 Meilen weiſen im Be— 
triebsjahre 
1866—67 16 442 754,6 Berfonenmeilen auf, im Betriebsjahr 

1869—70 17 758 978,4 , 

Es ergibt ſich fomit für die alten Bahnen ungeachtet 

der oben erwähnten Einführung der Retourbillete mit Preid- 


ermäßigung auf der Gentralbahn eine mittlere Frequenz pro- 


Meile von 
198 824,1 Perjonen im Betriebtjahr 1866 — 67 
2147398  , : 186970 


&3 haben Daher die alten. Bahnen an Frequenz zugenommen, 
Die im Betriebsjahr 1869—70 gegenüber 1866—67 
hinzugekommenen neuen Bahnftreden weiſen bei einer Länge 
von 56,7 Meilen die Summe von 3 203 292,2 Perſonen⸗ 
meilen auf, was für dieſelben eine mittlere Brequenz von 


56 495,4 Perfonen pro Meile ergibt, eine Frequenz, welche 
nur etwa den vierten Theil der Frequenz der alten Bahnen beträgt. 


* 


—— — 


417 


Vergleichen wir die Ergebniffe beider Betriebejahre auf 
den einzelnen Bahnftredfen, indem wir bie mittlere Frequenz 
derfelben (rund 200 000) glei 100 annehmen, jo haben wir 


auf ber 


Haupibahn, 


Bruchfal-Mühlader 
Mühlader-Bietigheim 266 170,4 
Bietigheim-Stuttgart 635 993,0 
Stuttgart-ERlingen 1074 312,3 
Eflingen-Plodingen 475 337,3 


Plohingen-Um 
Ulm-Biberad 


» 


* 


Perionen 


pro 
18/6 
138 401,0 


261 970,4 
151 508,9 


Biberah-Friedrihsh. 125 251,9 
Bruchjal-Friedrihsh. 283 880,4 


Untere Nekarbahn. 


Bietigheim-Heilbronn 190 062,7 


Heilbronn-Fagftfeld 
Bietigheim-Zagitfeld 


Koderbahn. 


Heilbronn-Hal . . . 


BRemsbahn. 


118 674,3 
170 593,3 


102 452,4 


Ganftatt-Waiblingen 335 503,0 
Waitlingen-Aalen . 140 004,0 


Aalen-Goldahöfe 


108 417,6 


Goldshäfe-Nörblingen 77 688,8 


Sanftatt-Nördlingen 


Brenzbahn. 


Aalen-Heidenheim -. 


Sayftbahn. 


136 995,5 


66,640,7 


Goldshöfe-Crailsheim 65 316,4 
Obere Neckarbahn. 


Tlohingen-Reutlingen 221 277,0 
Neutlingen-Tübingen 180 704,7 


Tübingen-Horb . 


Plochingen-⸗Horb . . 
Württemb. Jahrb. 1871, 


81 628,7 
158 533,6 


eile. 

18,0 18670 
135 875,5 69,2 
303 945,1 133,1 
664 391,8 343,0 
974 702,3 537,2 
519 511,2 337,7 
294 876,4 131,0 
166 399,0 75,8 
156 036,7 62,6 


299 167,3 141,9 
199 882,5 
211 136,9 
202 915,5 


95,0 
59,3 


85,3 


109 850,4 51,2 


367 220,7 
156 593,8 
133 828,3 

81 435,8 


150 031,6 


167,8 
70,0 
38,8 
68,5 


64,523,1 33,3 


71197,8 32,7 


24 812,3 110,6 
2128744 90,4 
116 315,9 40,8 


186 755,2 79,3 


542 


in Trozenten ber 
mittl. Frequenz. 


1899, 0 
67,9 
152,0 
332,2 
487,4 
2598 
147,4 
83,2 
78,0 


149,6 

99,9 
105,6 
101,5 


54,9 


183,6 
78,3 
66,9 
40,7 


75,0 
23 
39,6 
120,9 


106,4 
58,2 


93,4 


418 


Die Zunahme der Frequenz war am ſtärkſten zwiſchen 
Heilbronn und Jagftjeld, wo fie 780/, betrug und zwijchen 
Tübingen und Horb mit 420/, 5 diefe Zunahme war offenbar 
veranlaßt durch Die Herſtellung der Anſchlüſſe in Medesheim 
und Ofterburfen bezw. den Ausbau der obern Neckarbahn. 

Während im Allgemeinen die Frequenz der alten Bahnen 
zugenommen hat, finden wir aufden Streden Bruchſal — Mühlader. 
Bietigheim— Eflingen und Aalen— Heidenheim eine Abnahme. 

Mas die erſte Strede (Bruchſal — Mühlader) betrifft, fo 
ging ihre Frequenz von 1866—67 auf 1869—70 um 2%, 
zurüd (die Srequenz von 1866—67 — 100 gejeßt) und dürfte 
die Urfache hievon vielleicht in der direkten Verbindung von 
Heilbronn mit Heidelberg in Folge der Eröffnung der Strede 
Jagſtfeld — Mededheim gejucht werden, Die Abnahme der 
Srequenz auf der Strecke Aalen — Heidenheim beträgt 3 °/, der 
Frequenz von 1866—67; «8 ift bei dieſer Strede zu berück— 
fichtigen, daß die Frequenz an fich gering ift und daß daher 
verhältnißmäßig Heine Störungen das Gndrefultat viel ftürfer 
beeinflußen, al8 dies bei einer ftarfen Frequenz der Fall ift. 

Am bedeutendften und bei dem ftarfen Wahsthum ver 
anliegenden Wohnpläge auffallendften erfcheint der Rückgang 
der Frequenz auf Der Strecke Bietigheim — Eflingen; daß hier 
in Wirklichfeit eine Verminderung der Frequenz eingetreten fei, 
darf nicht angenommen werden, die Urſache hievon Liegt viel- 
mehr in der mehr erwähnten Ginführung von befonderen Be— 
flimmungen über NRetourbillete auf der Strede Ludwiseburg 
bis Eßlingen. 

Der Einfluß der Retourbillete mit Preisermäßigung läßt 
ſich außerdem an der Vertheilung der Paſſagiere nah Wagen 
Hafien erfennen, Bet der Art, Die Retourbillete zu zählen als 
einfache Billete der nächft höheren Wagenclaffe, muß ihre Wir- 
fung die fein, daß die III. Wagenclafje entleert, die I. Claſſe 
Dagegen gefüllt wird, Die II. Claſſe erfährt einen Zuwachs 
von der IJI. Wagenflaffe her und eine Verminderung wegen 
des Uebergangs ihrer wirklichen Paſſagiere in die I.; der Natur: 
der Sache nah muß jener Zuwachs wegen der ftärferen Frequenz 
der III. Glafje größer fein, ald die Abnahme, und die Wir- 
fung wird aljo die fein, daß die Zahl der Paſſagiere IIT. 
Glaffe erheblich zu Klein fich ergibt, Die Zahl der Paflagiere 
ll. und I. Glafje dagegen zu groß. Se Kleiner die Minimal» 
entjernung für ein Netourbillet ift, deſto flärfer wird Diefe 


419 


Verſchiebung werden, defto größer wird Die Frequenz der bei— 
den höheren Glaffen auf Koften der IIT. fein, 

Unter Ginrehnung der Retourbillete von 3"/, Meilen 
Mintmalentfernung vertheilen ih 100 Reiſende, welde im . 
Binnenverfehr mit gemöhnlihen Zügen befördert werden, auf » 
die einzelnen Wagenklaſſen in folgender Weife: 


Cl. IJ. CI. II. Cl. I 
Hauptbahn hingen 4,4 80,6 65,10" 
Remsbahn.... 858,6 27,5 68,9 
Obere Nedarbafn . . . 3,2 26,1 70,7 
Untere Nedarbafn . . . 41 289 67,0 
Koherbahn 2. 2020. 286 27,4 70,0 
Tauberbafn . . » . . 17 21,0 77,8 
Satin - 2. 2,5 281 744 
Brenn .» : . 0 + 232 199 779 
Obere Donaubafn . . . 1,2 16,0 82,8 
Schwarzwaldbahn u ih > 
Enzbahn . 2 2:22.05 141 85,4 \ 
Hohenzollern: Bahn . . : 1,9 19,6 78,5 
Algäubaın . . "2... 18 22,6 75,6 
Donaubahin -. » » x. 15 197 78,8. 
Zwiſchen Ludwigsburg und Ehlingen dagegen, mo die 
Minimalentfernung für 1 Netourbillet 1 Meile beträgt, iſt die 
Vertheilung folgende: 
e.L Cl. II. Cl. III. 
Ludwigsburg — Stuttgart . 9,3 43,8 46,9 
Stuttgart— Eflingen . . „11,7 41,7 46,6 
Mittel 10,5 42,7. 46,8. 
Dur die Reduction der Minimalentfernung hat allg, 
wenn wir die Procentziffern der Hauptbahn zu Grunde legen, 
die III. Claſſe von 65,1 Neijenden 18,3 verloren, die I. Claſſe 
hat aus der Il. 6,1 entnommen und damit ihre Ziffer mehr 
als verdoppelt; die II. Claſſe hat 18,3 gewonnen, 6,1 ver- 
loxen, aljo ihren Beſtand um 12,2 vermehrt. | 
Die Wirkung der Netourbillete zeigt fih noch in ber 
Ungleihheit der Zahlen, welche den Verkehr in der einen und 
andern Richtung angeben. , Schon in der Zufammenftellung 
von 1866—67 findet man 3. B. bei der Hauptbahn die Zahl 
der Perſonen, welche in der Richtung gegen Bruchſal fahren, 
mehr oder weniger verjchieden von der Zahl derjenigen, melde 


420 


in der umgekehrten Richtung reifen. Diefe Unterfchiede werben 
in der Zufammenftelung von 1869 — 70 viel bedeutender. 
Ziehen wir blos den Binnenverfehr in Betracht, fo follten die 
Zahlen beider Richtungen im Weſentlichen einander gleich fein, 
wenn feine Retourbillete eriftiren würden. Die Wirkung der 
Netourbillete muß nun die fein, Daß, da bei denfelben die 
Rückreiſe nicht gerechnet wird, Diejenige Richtung überwiegt, 
welhe gegen den Endpunkt der Reife gerichtet if. Denken 
wir und 2 Stationen A und B und der Einfachheit halber 
den Verkehr nur mittelft Retourbillete vermittelt, fo werden, 
wenn in A a Billete, in B b Billete verfauft werden, in je 
der Ridtung a + b Perfonen verkehren, Dagegen in der Tabelle 
für die Richtung nah Ba, nah A b Perfonen verzeichnet 
ftehen; Die Differenz; a—b gibt alfo an, um mie viel mehr 
Perfonen von A audgehen, ald von BB Da unfer Binnen- 
verkehr mejentlih Lokalverkehr iſt, jo müſſen, wenn won A 
nach B m Perfonen mit einfachen Billeten fahren, von B nad) 
A gleihfald m Perſonen fahren, und man hat daher von A 
nah Bm-a, von B nad A m-+b Perſonen; die Diffe: 
renz a—b behält aljo die angegebene Bedeutung. Wenn wir 
daher z.B. zwiſchen Stuttgart und Ludwigsburg eine größere 
Ziffer finden für Die Richtung Stuttgart, ald für Die Nichtung 
nah Ludwigdburg, jo ift Diefed dahin zu deuten, daß mehr 
Perſonen die Hinfahrt in der Richtung nah Stuttgart machen, 
Daß aljo der Verkehr nah Stuttgart und zurüd größer ift, 
ald von Stuttgart hinaus, und wieder nah Stuttgart zurüd. 
Ohne dad Vorhandenfein der Netourbillete müßten die Zahlen 
für beide Richtungen gleich fein. 

Bergleihen wir von dieſem Geſichtspunkte aus die für 
beide Richtungen gegebenen Zahlen, jo finden wir zunächſt auf 
der Hauptbahn als audgezeichnete Punkte die Stationen Brud- 
fal, Ludwigsburg, Stuttgart, Eflingen, Ulm, Aulendorf, Fried- 
richshafen. 

Zwiſchen Bruchſal und Ludwigsburg zunächſt überwiegt 
der Verkehr in der Richtung nach Bruchſal, es reiſen alſo 
mehr Perſonen landabwärts und zurück als landaufwärts und 
zurück, und zwar hat man auf der Strecke 


Richtung 
ried richshafen Bruchſal Friedrichsh. Brudial 
Perſonen⸗Meilen. — Ba Bein pro Meile. 


| Bruhfal— Mühlader 149595,8 1656155 34790 38515 
Mühlacker — Bietigheim 198 175,7 241 536,1 63928 77912 
Bietigheim — Ludwigsb. 218 014,7 226 602,6 181679 188836. 


421 


In Ludwigsburg tritt eine Wendung ein, indem die Zahl 

Der in der Richtung nad zn Reifenden ÜEERNERE, ed 
find zwijchen 

Ludwigsburg — Stuttg. 593 048,1 57 3915,9 31 2131 302 061. 


Eine neue Wendung tritt in Stuttgart ein, indem bis 
Elingen die Richtung nach Stuttgart vorherrſcht; e8 find zwifchen 
Stuttgart— Ehlingen 830 319,8 891 411,3 437010 469 164 
Es zeigt fih aljo Stuttgart ald Anziehungspunft, deſſen 
engerer Wirkungskreis durch die Punkte Ludwigsburg und 
Eßlingen begränzt ift. 

In ähnlicher Weiſe findet ſich auf der Strecke Eßlingen 
bis Aulendorf Ulm als zweiter Anziehungspunkt, indem von 
Eßlingen bis Ulm die Richtung Friedrichshafen, von Ulm bis 
Aulendorf die Richtung Bruchſal überwiegt. Ueber Aulendorf 
hinaus herrſcht die Richtung zum Bodenſee vor. 

Man hat auf der —— 


— 


driebcchen unß ruchſal Friedrichsh. Bruchſal. 


Perſonen-Meilen. oder Perſonen pro Meile. 
Eßlingen Um . 14085 756,9 1318 628,3 131379 123 236 
Um—Aulendorf . 615 466,7 637 317,3 73265 75871 


Aufenderj—Friedricheh. 398 199,4 374261,0 71107 66832. 


Auf der untern Nedarbahn bildet Beflgheim Die 
Grenze; zwiſchen Befigheim und Bietigheim ift vorherrſchend 
die Richtung gegen Bietigheim, zwijchen Beflgheim und Ofter- 
burfen ift ed Diejenige gegen Heilbronn. Diejelbe Richtung 
gegen Heilbronn ift auch bei der Koherbahn die übermie- 
gende. Auf der Tauberbahn tritt der Unterfchied beider 
Richtungen viel weniger ſtark hervor, offenbar in Folge des 
Umftandes, daß hier die Frequenz überhaupt eine fehr geringe 
ift, die Negelmäßigkeit daher Durch bejondere Zufälligkeiten ſehr 
leicht verdeckt wird. 

Immerhin läßt fi übrigens jagen, daß bis Blaufelden 
die Richtung nach Crailsheim vorherrſcht, von Blaufelden bis 
Mergentheim Dagegen’ die Zahlen ſich nahezu glei bleiben. 

Auf der Remsbahn iſt durchweg die Richtung von 
Canſtatt nach Nördlingen vorherrſchend. Die Anziehungskraft 
Stuttgarts reicht alſo hier nicht über Canſtatt hinaus. 

Auf der Brenzbahn iſt Gravitationspunkt Königs— 
bronn; auf der Jagſtbahn find die Zahlen anfangs gleich; 


422 


erſt zwiſchen Ellwangen und Crailsheim zeigt ſich ein entjchie- 
dened Ueberwiegen der Richtung nah Goldshöfe. 

Auf der Obernedarbahn herriht zunädft von Plo— 
hingen bis Sulz die Richtung nah Reutlingen vor; von Sulz 
aufwärts weist die Nichtung nach Rottweil die größeren Zahlen 
auf; zwiſchen Rottweil und Villingen ift feine beftimmte Rich— 
tung entjhieden Die vorberrjchende, während zwiſchen Rottweil 
und Immendingen Die Ridhtung gegen Rottweil ein wenig 
überwiegt. 

Die Shwarzmwaldbahn verhält fih mie die Strede 
Ludwigsburg-Eßlingen der Hauptbahn; der Verkehr vom Lande 
nah Stuttgart und zurüd it ftärfer ald der umgekehrte. 

Auf der Enzbahn läßt fih nur im Anfang von Pforz= 
heim bis Neuenbürg eine überwiegende Richtung (nach Neuen 
bürg) erkennen. 

Auf der Hohenzollerbahn tritt die Richtung nad 
Hechingen flarf hervor; auf der Allgäubahn, wie zu er— 
warten war, diejenige nach Aulendorf. 

Ganz eigenthümliche Verhältnijje finden wir auf der Do— 
naubahn, für welche Die folgenden Zahlen fih finden: 


r Mengen. Ulm. Mengen. Ulm. 
Richtung nad: Berfonen-Deilen. Sol a Dieile. 


Um— Blaubeuren. „ 129 626,8 120 887,3 58921 54949 
Blaubeuren Ehingen 75855,6 75647,4 33981 32890 
Ehingen— Riedlingen. 197410 90147 4637 2096 
Riedlingen—Herbertingen 35 796,2 30719,9 23864 20480 
Herbertingen— Mengen 19470,4 20070,4 24338 25088 


Don Ulm bis Blaubeuren überwiegt die Richtung nad 
Blaubeuren; wir finden hier bis Ulm das entgegengefegte Ver— 
bältniß gegenüber Stuttgart, der ftärkere Strom geht aus 
Ulm heraus, der ſchwächere hinein, Zwiſchen Blaubeuren und 
Ehingen findet eine Audgleihung ſtatt. Zmifchen Riedlingen 
und Mengen findet ein Zuftiömen nad dem Knotenpunkte 
Herbertingen und damit gegen Aulendorf Hin ftatt. 

Auf der Strede Ehingen — Riedlingen vermindert fi Die 
Frequenz außerordentlih und zugleih wird fle in der einen 
Richtung gegen Mengen mehr ald das Doppelte der entgegen= 
gejegten Richtung. Ob wir hierin nur die Wirkung der 
Retourbillete (zu welchen die Rundfagrtbillete kommen), zu er— 
blicken haben, oder ob wirklich die eine Richtung vorzugäweije 
zur Hinreife benügt wurde, während die Herreife über Die 


423 


Hauptbahn und Ulm gejchah, kann nur auf Grund ſpezieller Uns 
terfuchungen entjchieden werden. 

Im Folgenden werden in einer Neihe von Tabellen fpe- 
ziele Mitteilungen über den PBerfonenverfehr gemacht, die An— 
ordnung diefer Tabellen ift der Vergleichbarkeit wegen diejelbe 
geblieben, wie bei der Deröffentlihung der Betriebdergebnifie 
yon 1866—67. Eine graphiiche Darftellung, wie fle der 
Iegteren (f. Jahrgang 1869, ©. 187) beigegeben war, glaubten 
wir weglaſſen zu können, da die Veränderungen nicht jo bedeu— 
tend find, daß fie im Maßſtab dieſer Darftellung fühlbar ge= 
weſen wären. 


Stuttgart, im Juli 1873. 


424 








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425 










































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Nachtrag. 


Bericht über die Hefultate der Wägung der in der 
Beit vom 7.—13. 3uni 1873 eingezogenen internen 
Eifenbahnfahrkarten. 


——— — 


Bei der Darſtellung des Perſonenverkehrs werden die 
Retourbillete als einfache Billete der Wagenklaſſe, für welche 
ſie ihrer Aufſchrift nach beſtimmt ſind, verrechnet und es iſt 
die Folge hievon eine Füllung der J. und beſonders II. Claſſe, 
während die III. Claſſe entleert wird. Die Zahl der wirk— 
lihen Paſſagiere wird Dadurch um fo mehr verwiſcht, je größer 
die Zahl der Netourbiflete im Verhältniß zur Zahl der ein- 
fachen Billete it, d. h. je kürzer die Gültigkeitsſtrecke des 
Retourbillets ift. Es legte fih daher Die Aufgabe nahe, den 
Einfluß der Retourbiflete auf den internen Verkehr numeriſch 
zu beftimmen und jpeciell die Frage zu beantworten, wie viele 
Billete der I., Il., III. Glafje find unter 100, welche wirklich 
in der Glaffe, auf weldhe fle lauten, abgefahren werden. Zu 
dem Ende wurden Die internen Billete einer Woche (Juni 7—13.) 
eingezogen und in der nöthigen Weiſe fortirt, Bei der großen 
Zahl von Billeten wäre eine Zählung von langer Dauer und 
damit Foftfpielig gemorden, weßhalb Die Beftimmung der An— 
zahl mittelft der Wage vorgezogen mwurbe. 

Diefe Beſtimmung ſetzt voraus, daß Die einzelnen Karten 
daſſelbe Gewicht Haben, Diefe Vorausſetzung trifft aber in 
der Wirklichkeit wegen der verjchiedenen Dide und wegen Der 
verſchiedenen Goupirung fehr wenig zu, doch konnte man ſich 
von dem hieraus entjpringenden Fehler Durch eine größere 
Anzahl von Probewägungen frei machen, bei welchen Die Ver— 
ſchiedenheit des Gewichtes der einzelnen Billetforten Berüd- 
fihtigung fand. 





437 


Das Geſamtgewicht der eingezogenen Karten betrug nad 
Abzug der Tara 
301,8 Pfd. = 150900 Gramm. 

Nach einem vorläufigen Verſuche ift das durchſchnittliche 
Gewicht einer Karte annähernd = 1,022 Gramm, fo daß 
ſich die Zahl der Karten auf 147700 beläuft, aljo auf einen 
Tag 21100 Karten kommen, 

Für die Probemägungen wurden von jeder Billetjorte 
je 5 Häufchen von 50 Karten gebildet und jedes berjelben 
auf einer genauen Analyjenwage abgewogen. Man erhielt 
fo z. ®. für die Schnellzugsbillete II. EI. folgende 5 Zahlen, 
welche je das Gewicht eines der 5. Häufchen angeben. 


52.17 Gramm 
52.82 = 
52.47 FR 
52.47 u 
51.32 „ 


Summe 260.75 Gramm, während die Direkte 
Wägung der 250 Billete gab 260.78 Gramm. 
| Es ergibt fih hieraus, daß auf 1000 Gramme von 
diefen Billetforten gehen 958.5 
955.6 
952.4 
953.0 
974.2 


Mittel 958.7. 

Aus den Differenzen, welche dad Mittel gegen Die aud 
den einzelnen Häufchen abgeleiteten Zahlen ‚zeigt, läßt fi ferner 
der wahrjcheinliche Fehler des Mittels ableiten. Derfelbe wird 
in dem obigen Beifptel = + 2,4 Karten; d. h. es iſt 1 
gegen 1 zu wetten, da, wenn eine neue Reihe von 5 Häufchen 
gewogen und daraus in derſelben Weiſe die mittlere Anzahl 
son Karten beftimmt wird, welche auf 1000 Gramme gehen, 
alsdann das neue Mittel von dem alten um nicht mehr ale 
2.4 Karten abweichen wird. | 

Da für die Strecke Ludwigsburg — Eßlingen andere Bes 
ftimmungen über die Retourbillete gelten, als für die übrigen 
Bahnſtrecken, fo mußten zunächft die Karten in 2 Haufen ges 
fondert werden, deren einer — innerhalb — die Billete zwi— 
ſchen Ludwigsburg und Eflingen enthielt, der andere bie 
außerhalb diejer Strede, 


438 


Jeder der beiden Haufen wurbe num weiter nach folgens 
den Rubriken fortirt: 


Einfache Billete CL I. Schnellzug 
II 


R 7 gewöhnl. Zug 


— 
Zuſchlagbillete für „ L 
. I 
„HI 
Retourbillete zur Fahrt 
in Schnellzügen „ I 
4% 
in gewöhnl. Zügen „ I 
„ MH. 
III. 


" 


Die Refultate der Probemägungen find folgende: 


Auf 1 Kilogramm gehen: 
Wahrſch. Fehler. 


Schnellzug I. EL. . . . . 958,7 Karten 2,4 
gewöhnt. Zug II. EI. auferhalb 10208 +2,3 

innerhalb 1042,2 „ +5,3 
grüne und rothe Retourbillete . 1002,44 „ +1,6 
gelbe Retourbilete . . . . 10282 „ 2,2 


Einfache Billete ILL. EL, innerhalb 955, Br +3,0 
außerhalb 991,4 „ +1,4 
Zufälagbiliete U &l.. . . . 900,9 +3,1. 
Bon fonfttgen Billetforten finden fi fo Heine Beträge 
vor, daß Die Direfte Zählung vorgezogen murbe. 
Das Kartenmaterial vertheilt jih nun in folgender Weiſe, 
wobei den durch Wägung erhaltenen Zahlen der wahrjcheinliche 
Behler (+) beigefegt ift, 


Einfache Billete Schnellzug El. I. 


n 


gewöhnlicher Zug . . „ 


Außerhalb Innerhalb 
73 8 


2316 +6 707 

228 78 
7467 + 17 4647 +24 
" u. 89266 + 128 1442845 


— 99350 ‚19868 


— — 
— — — 
3 5 


458 
Außerhalb, Innerhalb. 
62 9 


Zuſchlagsbillete. . EL. IL 
* „aM 2213 +7 54 24 
j „IL 3 44 
2300 596 
Retourbillete f. Schnellzug Cl. I, 14 6 
„U 170 13 
rothe für EL. I, 2049 + 3 1934+1$ 
grüne „ „ IL. 349 301 


grüne „ „ II. 9670 +16 6245-+10 
gelte „ „ II. 13342 +3 293 
13586. 8792, 
Zufammen 115236. 29256. 
— —— ERBE 


144492. 

Sehen wir von der Vertheilung auf beide Zugsgattungen 
ab, in welchem Falle die Zuſchlagsbillete außer Berückſichtigung 
bleiben können, fo erhält man bei der gewöhnlichen Zählungs— 
weife der Retourbiflete folgende Zahlen: 


Außerhalb Innerhalb 
eG. J. 2364 2026 
„ OD. 19802 11913 
„II. 90600 14721. 


Zählt man dagegen die Netourbillete als Doppelte VBilfete der- 
jenigen Wagenklafje, welche wirklich benügt wurde, fo erhält 
man folgende Zahlen: 


Außerhalb Innerhalb 

@, I. 801 86 
| 28 12 
329 98 

Cl. I. 9782 5354 
340 26 

4098 3868 

698 602 

14919 9850. 

€. III. 89266 14428 
19340 12490 

2668. 586 

111274 27504 


Zufammen 126522 37452. 


440 . 
Man hat aljo 


Außerhalb Innerhalb 
Billete 115236 29256 
Paſſagiere 126522 37452 
mehr 11286 mehr 8196. 
Auf 100 Billete fommen 
Paſſagiere 109,8 128,8. 


| Die BVertheilung der Baffagiere auf die einzelnen Wagen⸗ 
Hafen wird nun 


Außerhalb Innerhalb 
icheinbar wirklich Tcheinbar wirklich 
ec. L 21 0,3 7,1 0,3 
; IE A780. 318: 41,6 26,8 
„Il. 803 879 513 73,4 
100,0 100,0 100,0 100,0 


Auf den Streden außerhalb werden durch Die Retour: 
billete 7,6 Perſonen ſcheinbar aus der III. in die II, 1,8 
aus der IL in die I. gejhoben; innerhalb (Kudwigsburg — 
Eplingen) ift die Verſchiebung, wie wegen der fürzeren Gültig— 
feitöftredfe zu erwarten war, noch flärfer; die III. Elafje gibt 
1/, ihres Inhalts an die IT. ab. 

Laſſen wir die Schnellzüge weg und beſchränken uns nur 
auf Die gewöhnlichen Züge, jo erhalten wir die folgende Vers 
$heilung : 


Außerhalb Innerhalb 
ſcheinbar wirklich ſcheinbar wirklich 
eG. I 2277 223. 2012 78 
„ I. 17486 9865 11193 6882 
„ II. 90600 111274 14721 27504 
110363 121367 | 27926 34464 
— in Procenten Be 
Außerhalb Innerhalb 
ſcheinbar wirklich icheinbar wirklich 
Cl. I. 2,1 0,2 7,2 0,2 
„ mM 158 8,1 40,1 20,0 
„au 82,1 91,7 59,7 79,8 
100,0 100,0 "100,0 100,0. 


Es geht aus Diefer Zufammenftellung hervor, daß auf 
Der Strecke Ludwigsburg — Eßlingen die II. Wagenklaffe viel 
ſtärker benützt wird, als außerhalb. 


. 441 


Zur Reduction der für eine beftimmte Wagenklaſſe aus- 
gegebenen Billete auf die Zahl der wirklich in dieſer Wagen- 
klaſſe beförderten Reijenden erhält man meiter folgende Zahlen: 


Gewöhnliche Züge und Schnellzüge zufammen 


Außerhalb Innerhalb 
Billete Paſſagiere Billete Paſſagiere 
Cl. J. 2364 329 2026 98 


„ I. 19802 14919 11913 9850 

„II 90600 111274 14721 27504 

Iſt Die Anzahl der auf eine Wagenklafje lautenden Billete 
— 100, fo ift die Zahl der dieſe Klaſſe wirklich benügenden 
Perſonen: 


Außerhalb Innerhalb 
GL, I. 13,92 4,84 
„AL 75,85 82,68 
„HI. 122,82 186,83. 


Diefelben BVerhältnißzahlen für gewöhnliche Züge allein 
(ohne Schnellzüge) werben 


Außerhalb Innerhalb 
Gl, I 10,01 3,88 
„ID. 56,42 61,48 
„II. 122,82 186,88. 


Nimmt man ſämmtliche Bahnen zufammen und läßt den 
Unterſchied zmijchen innerhalb und außerhalb fallen, fo werben 
die Zahlen für 

Schnellzüge und gewöhnliche Züge Gemöhnliche Züge 
Cl. 1. 


I 9,73 7,18 
„ I. 79,92 58,39 
„Iu. 131,76 131,76. 


Eine Anwendung diefer Zahlen jet noch auf den internen 
Billetverkehr des Jahres 1869—70 gemacht. 
Für Schnell- und gewöhnliche Züge wurden audgegeben in: 
@. 1. 173 012 a 
„ I. 1590940 
„IH. 5108 957 


Zufammen 6 872909 Billete, 


Die Anzahl der wirklichen Pafjagiere wird nun erhal- 


ten Durch Multiplication diefer Zahlen der Reihe nah mit 


3, in m, wodurch man erhält: 


442 


&. I. 16 884 oder 0,2%, 
„uU. 126568597 „ 158, 
„Il 6740564 „ 840, 

Zufamnien 8,023,085 Paſſagiere. 

In dem Jahre vor Einführung der Retourbillete mit 
Preidermäßigung haben von 100 Paſſagieren 1,3°/, die erfte, 
19,6 die zweite, 79,1 die dritte Wagenklafje benützt. 

Das nunmehrige ungünftigere Verhältnig der Benügung 
der theureren Wagenklafien rührt von den jungen Bahnen her. 

Unter dem Kartenmaterial befinden ſich unter anderen 
nicht berückſichtigten Karten auch 888 Hundsbillete, fie ergeben, 
daß tüglih 147 Hunde mit der Bahn befördert werben, 

Die wirkliche Anzahl von Reifenden war 

außerhalb 126 522 

innerhalb 37452 

zufammen 163 974, 
alſo kommen auf 1 Tag 23 425 Reiſende; endlich Tommt 
1 Hund auf 185 Reijende. 

Schließlich muß noch darauf aufmerkſam gemacht werben, 
daß jelbft nach Berückſichtigung der Retourbillete die Zahl der 
in einer Claſſe beförderten Perfonen noch nicht abjolut richtig 
erhalten wird und zmar wegen der für die Beförderung von 
Kindern geltenden Beftimmungen, welche den Setgurbilletd 
ähnlich wirken, übrigens wegen ihrer felteneren Anmendung 
feinen erheblichen Einfluß werden ausüben können. 


Stuttgart, im Juli 1873. 





Ergänzung zu dem im Jahrgang 1868 der Württemb. 
Jahrbũcher für Statiftik und Fandeskunde 3. I-XVL 
veröffentlichten Berichte über trigonometrifche 

HSöhenmelfung. \ 


Außer den in dieſem Berichte namentlih aufgeführten 
Trigonometern war im Jahr 1864 und 1865 Trigonometer 
Jordan mit Höhenmeſſungen beſchäftigt. . 

Die von demfelben bei der Berechnung der von ihm aus— 
geführten Meffungen des Atlasblattes Bopfingen im Winter 
1864—65 angemwendete Audgleihungs-Methode melde, mit 
Rückſtichtnahme auf Die Unficherheit der Refraktion, die An- 
wendung der Methode der Tleinften Quadrate, ohne unver- 
Hältnigmäßigen Zeitaufwand, durch Hülfstafeln ermöglichte, ift 
auch bei den anderen jeit jener Zeit auf dem ftatiftifch-topo- 
graphiſchen Bureau ausgeführten Höhenaufnahmen zur An— 
wendung gelangt, 

Diefe Ausgleichungsmethode findet ſich theilweiſe im Jahr- 
gang 1869 der Württembergifchen Jahrbücher ©. I bis XVI 
beſchrieben. 





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) 





wa. yeveıı Vuytı jyjvaı wie yon vrjmemre 


| Württemb. Jahrb. 1874. Unhang. 1 


zum 


CTrigonometriſche Höhenbefimmungen 
für die Atlasblätter 
Elfenberg, Ellwangen und Löwenſtein. 


3m Auftrag des flatiftifh-topographifhen Bureau 
zum Zweck der Herftellung der geognoftifchen Spezialfarte des Landes 
aufgenommen und berechnet 
von 


Trigonometer C. Regelmann. 


Gergl. die früheren Mittheilungen in „Württembergiſche Jahrbücher für Statiſtik 
und Lanbestundes Jahrgang 1859, Heft 1, ©. 161 ff. für die Atlasblätter 
Befigheim, Freudenſtadt, Rammingen und Ulm; 1867 Anhang, S. I-LXIV 
für die Atlasblätter Stuttgart, Maulbronn, . Liebenzell und Tübingen; 1868 
Anhang, S. I-LXXXU für bie Atlasblätter Böblingen, Göppingen, Heibenheint 
und Giengenz; 1869 Anhang, ©. I—-CV für die Atlasblätter Waiblingen, Kirche 
Heim und Gmünd und 1870 Anhang, S. I-LXXX für bie Atlasblätter Aalen, 
Bopfingen, Blaubeuren und Urach.) 


— 


Die Höhenaufnahmen wurden für dag Blatt Ellenberg im Herbite 
1869, für das Blatt Ellwangen im Herbfte 1869 und Frühjahr 1870 
ausgeführt, während Lömwenftein im Sommer und Herbft 1870 hypſo— 
metrifch vermefjen worben ift. 

Sämtlihe Vertifalwinfel find mit dem zmölfzölligen Breithaupt’- 
jhen Univerfalmftrument Nr. 570 in folcher Anzahl gemeffen worden, 
daß aus denſelben für jedes Blatt ein durchaus ſelbſtſtändiges Höhen 
net feftgeftellt werden Fonnte Die abjolute Lage biefer Netze ift 
mittelft de3 Präcifiongnivellement? aus bem „Horizonte von 
Buoch“ abgeleitet worben. 

Sowohl für die Aufnahmen als für die Berechnungen und Aus— 
gleihungen nad der Methode ber kleinſten Quadrate ift das früher 
(Württ. Jahrbücher 1869, Anhang S. I-XVI) mitgetheilte Verfahren 
fonjequent zue Anwendung gekommen. 

Wir geben daher ſofort die gewonnenen Refultate: 

Wiürttemb. Jahrb. 1874. Anhang. 1 


= 


I. Atlasblatt Ellenberg. 


a. Die Höhen-Diagonalen des Hanptneges. 




















Dirette | 85 | Hubge- 

Mr. Streden. Refule | 35 | Yionen, | Biene 
tale. |S8 “| nalen. 

w. Fuß. |w. $.| wälrtt. |. dei 

—A 


Thannhauſen, Kn. — Unter-Schneidheim, Kn. 155,80 |0,16|—0,41 | 155,39 
Walrheim, Kn. — Unter-Schneidheim, An. | 141,35 |0,14/4-0,28 | 141,63 
Walxheim, Kth., Kn. — Pfahlheim, Kth., Kn. 102,04 |0,10—0,19 | 101,85 
Pfahlheim, Kth., Kn. — Röhlingen, Kth, Kn. 44,54 |0,12)—0,10 | 44,4 
Schönenberg, ſüd. Kth., K. — Röhlingen, Kth., K. 220,58 0,200,89 | 220,97 
Schönenberg, ſüdl. Kth., K. — Jagſtzell, Kth., Ku. | 421,92 |0,00/+-0,00 | 421,9 
Stimpfach, Kth., Kr. — Jagſtzell, Ktb., Kn.! 2,60 |0,00/4-0,00 | 2,60 
Mildenftein, Kth., Kn. — Stimpfadh, Kth., Kn. 304,12 |0,80)—0,15 | 303,97 
Wildenftein, Kth., Kn. —Kresberg, Kap., Kn. 41,53 0,20)+40,02 | 41,55 
10 | Kresberg, Kn. — Unter:Deufftetten, Querbalf. | 69,81 |0,25)40,03 | 69,84 
11 | Unter-Deufftetten, Querb. — Wörth, Knopf | 113,40 |0,15)— 0,36 | 113,04 
12 | Wörth, Kth,, Kn. — Mönchsroth, Kth., Kn. 30,20 |0,63);—0,84 | 29,36 | 
13 | Thannhaufen, Kth. Kn.—Mönchsroth, Kth.,®. | 308,13 /0,21!+0,09 | 308,22 
14 | Thannhaufen, Kth. An. — Walrheim, Kth, Kn. 13,96 0,19|—0,20 | 813,76 | 
15 | Birkenzell, Kth., Rn. — Thannhauſen, Kth., Kn. 28,23 |0,15/—0,33 | 27,90 
16 | Birfenzell, Kth., Kn. — Wörth, Ktb., Kıı. . | 806,14 |0,21)+0,62 | 306,76 
17 | Birkenzel, Kth., An. — Pfablheim, Kth., Kn. 143,50 |0,10|+0,01 | 148,51 
18 | Schönenberg, ſüd.Kth. K. — Pfahlheim, Kth., K. 176,11 0,22 40,42 | 176,5 
19 | Ellenberg, Kth.,K. — Schönenberg, ſüdl.Kth. K. 91,87 |0,16+0,45 | 92,8 
20 | Schönenberg, ſ. Kth. E.—Wildenftein, Kth. K. 116,34 |0,45|—0,99 | 115, 
21 | Wildenftein, Kn. — Unter-Deufftetten, Querb. | 111,39 |0,03|— 0,00 | 111,8 
22 | Ellenberg, Kth., Kır. — Wildenftein, Ktb., Kn. 207,91 |0,11)—0,24 | 207,51 
23 | Ellenberg, Kn. — Unter:Deufftetten, Querb. | 318,78 0,16|+0,28 | 319,% 
24 Ellenberg, Kth., 8. — Birfenzell, Kth., Kr. 125,36 |0,16|—0,02 | 125,3 


b. Die Punkte des Haupt:Höhennekes. 
Höhe über dem Meere 
in württ. 2.-Fuß. 

Birkenzell, Kirchthurm, Knopfmitte . 2 2. 2... 1972,88 
Ellenberg, Kirchthurm, Knopfmitte . : 2098,22 
Iegſzen Kirchthurm, Knopfmitte 21383, 98 

reßberg, Kapellthürmchen, Rnopfmitte . . . . . 1849,00 
Mönchsroth, Kirchthurm, Knopfmite . » . . . 1636,76 
Pfahlheim, Kirchthurm, Knopfmitte . x 2... 1829,37 
Röhlingen, Kirchtburm, Knopfmitte . 2 2... 1784,93 
Schönenberg, füdliher Kirchthurm, Knopfmitte ., . 2005,90 
Stimpfadh, Kirchthurm, Knopfmitte . © 2» 2... 1586,58 
Thannhaufen, Kirhthurm, Knopfmitte . » . . . 1944,98 
UntersDeufitetten, Kirchtburm, Querbalfen bes Kreuzes 1779,16 
Unter-Schneibheim, Kirchthurm, Knopfmitte . . . 1789,59 
Walxheim, Kirhthurm, Knopfmitte . » » . . . 1931,22 
MWildenftein, Kirhthurm, Kuopfmitte . 2 2. . 1890,55 
Wörth, Kichthurm, Knopfmitte . 2 2 2 2. 1666,12 


v 


DORT N 


* 
. 





II 


©. Das Höhen: Berzeichniß 
für das 


Atlasblatt Ellenberg. 





Abthlg. N.O. Höheit.d.Meere.*) 
d. Flurtarten Bezeihnung der beftimmten Punkte, (gen  — — 
Shiäte Nr. She — Thuß. | Meter 


XLIX |75 | Ellenberg; Kichthurm, Knopf 


1. Markung Eller Ellenberg. 
(Oberamt Ellwangen.) 
.|2098,22)600,98 


n ” " " Dadıtrauf, . .|2076,591594,78 
“ „ ". „  Erbfl. (2° 3° unter 
dem Sodel) (Z «) **) .|2000,591573,01 
L 175 | Hubbergfeld, Signalftein, — . .2018,48578,14 
Erdfl. (L ): 2016,95 577,70 
„ 174 Platäder, Signaffein, oben . . ‚\2019,04|578,30 
„» Im Gröfl. (La) . .|2018,04/578,01 
XLIX 74 Sehnwalhfeibe, Markſi. Nr. 42, Gröfl. |1799,87|515,52 
- " Wafferfpiegel bes See's, 
(Arſprung ber Roth) (K 5) .|1803,77|516,64 
XLVII |75 Häsleswald, höchfte Stelle, Erbfl. (Kr) |1919,00)549,64 
» 76 | Bauberg, höchſter Punft, Erdfl. (Le). 1946, 001557. ‚38 
XLVII 74 | Wafjerfpiegel de3 Straßenweihers (K 8) 1709, 32 489, 59 
n » | Dafelbft, Ma SENDEN, oben . ‚1724, 841494,03 
u di Exdfl. (K 5) |1724,12)493,83 
„ [75 Schweizerhof, Bopnfaus, Thürfchmelle | . 
8 Stalls (La) .|1846,451528,87 
XLVI —* Haſelbach, Buff der Roth am 
Einfluß des Haſelbachs .|1649,491472,45 
XLVI 76 | Krafbronn, Höhe, Signalftein, oben” .11898,41|543,75 
* ” 7 Erdfl. (Le) 1897, '61 543, 52 
„ 187 Krucifir am Ort, Erbfl. (Z’y) |1905,68|545, ‚83 
ES Eiwiefen (Haid) — oben .11915,14|548,54 
n „ Erdfl. (L 9 1914, 04 548, 22 
" ” Eiberg, ftarte edler, "Martit., ob. (Ly) 1927, 111551,97 
XLVII |78 | Hinter-Steinbad, nörblichftes Wohnh. E. |1665,601477, de 


*) Die Meereshöhe ſämtlicher Punkte bezieht ſich auf ven Horizont ber 


geognoſtiſchen Spezialkarte, den „Horizont von Buoch«,«, welcher 2,69 württ. 
Fuß oder 0,77 Meter tiefer liegt, als ber proviſoriſche Horizont bes württ. 
BPräcifionsnivellements für bie europäifhe Grabmeffung. Näheres liber bem 
Horizont von Buoch findet fih: „Württ. Jahrbücher‘ 1869. Anhang. S. XI, 

**) Die lateinifhen und griehifhen Buchftaben bezeichnen die Gefteind- 
1chichten, welde die unmittelbare Unterlage der Höhenpunlte bilden. Die Er—⸗ 
Härung biejer geognoſtiſchen Zeichen findet fi am Schluffe ber Höhenverzeichniſſe. 








IV Höhenpunfte, 

Abthlg. N.O. 

d.ölurfarten.| Bezeichnung ber bejtimmten Punkte, 
nn — er 

IIVIII 78 "Halbe, Signalftein, oben . . . 0 


| 


Gröflihe (X 5) 


xLIX 76, Brandhalde, höchſte Stelle, Fahrbahn ber 


LI 76 
n ” 
n 75 
” " 
” " 
” ” 
n " 
n ” 
n 7 
* 74 
LII 73 
; | 
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* 76 
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XLU [88 
* ” 
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* # 
n 90 
XLIII |88 
n ” 
» „ 
ÄXLIV 87 
LVI 76 
n " 
” " 
» 77 


Straße (La) 
Dietlensmühle, Dietlesfeld, a oben 
Erb 


(K 8) | 
Sreitenbad), Kirchthurm, Knopf . 
Dahtrauf . 
Erdfl., 6. ©. 
65° 4“ unter der Fenſterbank) (K 5) 
Pfenningfeld, Markftein, oben. . . 
Erdfl. (K8). 
Buckeifeld, Signalftein, — RE 
(Kö) 


Erdfl. 
Schlägle, höchſte Stelle imval Erdfl. X) 
Rothenletten, Schlaggrenzpflod Nr.5, 0b. 
Eröfl. (K3) 
Breitenfelb, Signalftein, oben. . . 
.(K). 


Erb 
Gerhof, beim Gerhof, Signalftein, oben 
" " ” Erdfl. 


2. Marlung Geislingen. 
(Oberamt Ellwangen.) 
Geislingen, Kirchthurm, Knopf . . 
Dadtrauf . 
Erdfl. nördl. ©. 
hürſchwelle = &, A, geftört — 
Brühl, Markſtein, oben (D) 


" ” 


+ .. * 


” 


* " 


7 
‚Kreuzberg, Kapelle, Erdfl. n. ©. (0 2. 


Senjelberg, Signalftein, oben. . . 
Erdfl. (Riesichutt) 
Lehle, Fahrbahn der Straße am Wald: 
rand (O 4) 
Untere Strecke, Landesgrenzſäule, ar 
Hanglen, Markftein auf der bödften Stelle, 
oben (Op) 
Feſtbuck, Signalftein, oben . 


Crhflähe (Le) . 
Sulzwalb, höchfte Stelle, Erdfl. (L5). 


3. Markung Lautenbadj. 


KSernhardsmeiler, Kirhthurm, Knopf 
Dadıtrauf 
Eröfl.,w. ©. 
" 0° unter dem ©odel) (K 8) 
Hobenftraße, Signalftein, oben . . . 


* * 


L.⸗Fuß. 


‚Höhe üb. d. Meere. 
a ‚| meter. — 


, I1704, 291488,15 
1703, 45/487,91 


1985,41/568,67 
1734,40|496,77 
1733, 16/496,42 
. 11709, 371489,60 





. 11699,81|486,86 


1656,31/474,40 


. 11722,86/493,46 


1722,16/493,27 
1744,32|499,61 
1743,421499,36 
1820,00/521,29 
1813,29|519,37 
1809,94/518,41 
1736,56|497,39 
1735,01/496,95 
1637,11/468,90 
1635,91/468,56 


. |1768,97.506,67 
. 11737,25/497,59 


1672,051478,91 
1683,91/482,31 
1700,611487,09 
1727,38 1494,76 
1725,78|494,30 


. |1715,37/491,32 


1634,88 468,27 


. |1783,95'510,96 


. |11778,71/509,46 
1777,76509,19 
1860,00 532,75 


. |1842,861527,84 
. |1823,09 522,17 


1739,69498,29 
1753,611502,27 


Abthlg. N.O. 
d.Tlurlarten. 


Atlasblatt Ellenberg. 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte, 


Sgichte Nr. 


ıvı [77 | Sobenftraße, Signalftein, Erdfl. (K 5) 
LV1I [75 | Neuflädtlein, Budäder IV. Sigit., oben 


n 
n 
” 


LVI 


LXII 


" " ” " Erdfl 
„ | KRapperfeld, Signalftein, oben. . - 
7 "„ "v Erbdfl, (K ö) 
75 | Scheitelwafen, Quelffee der Rott, Waſſer— 
fpiegel (K 5) 
77 | Sudenweiler, Gaffenfeld, Sigft., oben . 
„ v "„ ” Erdfl. (K6) 


4. Markung Leufershaujen. 


73 | Leufershaufen, Kirchthurm, Knopf 
r — „ Dadtruf . . - 
" „ Erdfl., öftliche Seite 
(6°,55 unter der Fenſterkante) (Ka) 
„ |MWeiherwehr, Markftein, oben (K P) 
„ | Horjchferfen, Waſſerſpiegel der Bäche am 
Aufammenfluß (Gr. Ka,p) » 
73 | Vötfchenhof, Exdfl. am ſüdl. Giebel(KP) 
„Ruhefeld, Signalftein, oben . . 
& r — Erdfl. ( K 6) 
74 | Kirrfeld, Markſtein, oben (Grenze KA, y) 
Steinbr. des M. Dorſch, ob.Rand 
= B vn der rothen KE Felien 
" " iegendes ” " " [7 
75 | Bergertshofen, Kapelle, Thurm, Knopf 
„ unteres Dir. 
” " " " Erdfl. ſ. S. 
(5'0* unter ver Fenſterbank) (Ka) 
75 | Grund, Wafferipiegel der Bäche am Zu: 
fammenfluß (Ka) . 
73 | Brädifaturwald, höchſte Stelle, Erdfl. (K6) 


5. Markung Luftenan. 
(Markt:tuftenau). 
(Oberamt Crailsheim.) 
76 | Luftenau, Kirhthurm, Knopf . » 
= r „ Dadtruf - 2... 
„Erdfl. ſ. S. (8°0* unter 
dem untern’Sodelrand) (Ka) . 
76 | Rothmühle, Erdfl. am n. Ed des Wohnh. 
Dafelbft, Markftein, oben (Ka) . . 
„ | Wafjerfpiegel des Schönbachs am Einfluß 
des Asbaches 
76 | Mühlbud‘, Markſtein am Scheideweg, oben 
Hängenbes des Werkſteins (K4) 


” ” 


" » ” 


77 w 


* 





v 


Höhe üb. d. Meere. 
Württ. 


R- Buß. | Meter. 







1753,32]502,19 
1765,751505,75 
1764,701505,45 


. 11774,831508,35 
. 11773,651508,01 


1706,67)488,83 
1732,98|496,36 
1731,86|496,04 


. |1760,511504,25 


1725,58|494,24 
1660,881475,71 


. |1668,551477,91 


1643,35|470,69 
1656,261474,39 


. |1676,36/480,15 


1653,91|473,72 
1665,00|476,89 
1640,001469,73 
1628,00|466,30 
1670,44|478,45 
1644,25/470,95 


1614,051462,30 


1588,00|454,84 
1879,00|538,19 


. 11722,35]493.32 


1652,77|473,39 


1599,37|458,10 
1568,35|447,78 
1561,50|447,25 


. 11561,05|447,12 


1673,11|479,22 
1678,00|480,62 


VI 


b. — * 


——— — —— ——— — —— ———— — — — —— —— 
Abthlg. N.O. Höhe üb. d. Meere. 

Bezeichnung der beſtimmten Punkte. EEE Typen. 
Ce — 1 Roh. | Meter. 


LXI 
n 
n 


» 
LXII 


St 
"5 


»333333 


76 


XLIII |86 


xLı 85 


” 


Höhenpunfte. 


Mühlbud, Liegendes des Werkſteins (X 9) 
Siresberg, Kapelle, Thürmchen, Knopf . 
= „ Dadtrauuf . . 
„ Erdfl.,j.S.(K) 

Kreöberg II, Signalftein, oben . . 
fl. (K 5) 


rofl 
Kohlrangen, höchſte Stelle im Wald, Erdfl. 
Ruhſpitz, Signalſtein, oben . . 
„ ” Erdfläde (K ’) 
— Hängendes ber Werkſteinf. (X4) 
Schifflachenfeld, Mrigsgrzit. Erdfl.(Kx, 6) 
Tempelhof, Schloß, —— — 
Thürſchwelle, oben (K 
Sräunersberg, Sandader I. Sglſt. —* 
„E. (Kö) 
Weiherholz, Landesgrenzſt. Nr. 128, Spike 
” " Erd fl. 
” Waſſerſpiegel der Bäche am 
Zuſammenfluß (Ka,y) . 
Gaisbühl, Holderäder, San oben . . 
Erdfl. (K 8) 
Sof, Signalfein, — 
Erdfläche 5 


"6. Marlung Matzenbach. 


Matzenbach, — Knopf . » 
„ Dadtrauf . . 

, Erofl. (Thürſchw. AM 

Vogeibuck, Markftein auf ber höchſten 
Stelle, Erdfläche (K 5) 

Ladenfeld, Signaiſiein KRennn 
Erdfl. (Kö) . 

Melbersmühle, Waſſer ſpiegel deg Meihers 
am Einfluß de Spitzenmühle⸗Kanals 
Dafelbft, Markungsgrenzftein, oben 
Erdfl. (K6) 

Areilenbach, Huihäacker, — * + 
Kö 

Brückfelb, Marfftein, oben K * ag 


T. Marlung Rordhaujen. 


(Oberamt Ellwangen.) 
Nordhaufen, BETEN Knopf . 
" dachtrauf 
Erdfl. ö. S. (La) 
Bufchel IL, Signalftein, BER. 5% 
Erdfl. (Z 8) 


” ” 


1655 ‚voara ‚3 
1849, 00 1529, 60 
1837,00 526, 16 
1788, 50. 510, 85 
1837, ‚78. ‚926 ‚38 
1836, 45 1526, 00 
1790,00 '512 ‚0 


. |1691,661484,53 
. 1689,81 [484,00 


1675,00 479,76 
1661,00 475,75 


. 1599,50 458,13 


1791,57 513, 15 
1791 ‚00 512, ‚98 
1586,17454 ‚32 
1584,74/453,91 


1573,64 450,73 
1742, 17/499,00 


. 1741,17 498, ‚el 


1703, 30!487,86 
1702,64|487,67 


1800,62]515,74 
1781 ‚65 510,350 
1747, ‚85 500, 62 


. ;1774,99]508,40 


1751,80 501, 75 
1751, ‚06 501, 54 


1617,21]463,20 
1621, ‚36 464,39 
1620, ‚51 464,15 


1715,80]491,44 


1714,60/491,10 
'1715,10/491, ‚24 


. 11828,29|523,66 


1799,15 515, 32 
1723,45 493, 63 
1796,05]514,43 


. 11795,21]514,19 





XLII |85 
XLIV 86 


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XLV 
XLIV 78 
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= 197 
* ” 
XLII 78 
* 
— 79 
n ‚80 
XLV 79 
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* * 
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* 
80 
XLVI 79 
* ” 
n " 
FL; ; 
n "” 
n " 
'XLV [76 
» ” 
XLVI 75 
ALV [73 
ALVI 73 


Atlasblatt Ellenberg. 


Buſchel IL, Grabenfohle des Erbwalles 
Hundsbudel I, Signalftein, Erdfl. (Z a) 
Waſſerſpiegel ves Bachs am Einfluß des 

Sclagbrudenweiher:Abflufies (Z a) 
Braunhölzle, Markftein, oben (La,y) . 
Hintere Waldwieſen, Waſſerſpiegel der 


Bäche am Zufammenfluß (Ze) 


8. Markung Pfahlheim. 
Pfahlheim, Kirchthurm, ut RE 
* Pr Dadtrauf . 

” " Erdfl. d. ©. (8°, 75 
unter der Thürfchwelle) (Z «) 
an Markſt. oben( Gr. Ke, Le) 
Daſelbſt, Waſſerſpiegel der Bäche am Zus 
ſammenfluß (Ks) . 
Holzäder, Markftein auf der höchſten 
Stelle, oben (L 5) 
Ehnberg II, Signalftein, obun . . 
Erdfläche . » 
Srainfig, Markſtein, oben (Gr. D Oa) 
Buchhaufen, Markſt. beim Hof, oben (O e) 
Halheim, Kirhthurm, Knopf .. 
Dactrauf . a 
Erdfl. n. ©. (217° 
unter der Tenfterbanf) (Ka, Le) 
Haide, Markſt. aufder höchften Stelle, oben 
„„Erdfläche (L5) 
Soͤlechtenrain, höchſte Stelle des Waldes 
Erdfläche (Z6) 
Herrenespen, a a rn 
m Kö 
. Waſſerſpiegel der Fur am 
Zufammenflug (Kd) . 
Beersbad, Kirhthurm, Knopf . . 
Dadıtrauf . 
Erdfl. w. ©. (Thür: 
ſchwelle) (L.«) 
Hirlbach, Kapelle, Thürmchen, Knopf 
: — Erdfl. nordweſtl. Seite. 
(Thürſchwelle) (Le) 
Hammerweiher, Waſſerſpiegel der * 
am Zuſammenfluß 


9. Marlkung Rindelbach. 
Rattſtadt, Lehr, Markſtein, oben (La) 


Alt⸗Neuthe, Waſſerſpiegel des Bachs an 
ber Markungsgrenze (Grenze Kt, Le) 


” " 


" " 
” n 


vu 


Höhe üb. d.Meere* 


Württ. 
L.⸗ Fuß. Meter. 





1769,001506,68 
1788,101512,15 


1735,03/496,95 
1763,63|505,14 


. |1773,301507,91 


1829,37|523,97 
1804,51[516,85 
v 


1716,21491, 56 
1672,741479,11 


1659,44|475,30 


. |1755,65/602,86 
. [1800,11/515,59 


1798,96 515,26 
1780,11/509,86 
1890,41/541,46 
1896,701543,26 
1876,18|537,38 


1811,98|518,99 
1851,76|530,39 


. 11851,41530,29 
. 11911,001547 35 


1757,01|503,25 
1756;21[503,02 


1748,001500,67 


. |1904,74|545,56 


1895,50|542,91 


. |1848,85|529,55 
. |1879,451538,32 


. 11829,18|523,92 


1649,49|472,45 


1809,89|518,39 
1784,44|511,10 





VIII 
Abthlg 
d ——— 
Schichte Nr. 
XLVII 7BR 
xLvın/73 
XLIX |73 
XLII I75 
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Pr 74 
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7 173 
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n ” 
XLIV 73 
” ” 
XLV 174 
n ” 


Höhenpunkte. 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 





Eigenzell, Krautgarten, Ge oben 
sıdfl. (Le) 

Stocen, Kleinleiter , Göchher Punkt im 

Walde, Erdfläche (Le) 

Hornberg, höchſte Stelle, Erdfläche (La) 


10. Markung Röhlingen. 


Röhlingen, Kirhthurm, Knopf . -» 
Dachtrauf . 
G.,n.S.(Rflafter) ( 2 
Wach, Signalftein, oben HR 
Erdfläche (L —1 
Roͤhholz IL, Signalftein, oben . . 
Erdfläche (exotiſche 
Sande auf ZÖ) 
Dberhagreute, Signalftein, = Zr 
Gröfl. (2) 
Elberſchwenden, Signalft., * 2% 
Gröfl. (Sr. LL,O«) 
Hochkreut, Marlungegrenzien Fler 


f.(0«) 
Sägwiefe, Markſtein, oben (Le) . 
Waſſerſpiegel der N am Einfluß 
Roth (L a) 
Rothhaidle, dangendert ber Turneri⸗Thone 
ber 11° mächtigen 
Gryphitenbanf 
Erpfenthal, Kapelle, Knopf des Dachreiters 


” ” 


a ” 


" „ 


" Stodäder, Signalft., oben , 


„ Erdfl. (L}) 
Röthlen, Kapelle, Knopf de Dachreiters 
w. S. Erdfl. (Thürs 
ſchwelle (Gr. KT, Lea) 
Röthelhaid, Sylft. oben . 

Erdfl. (erotifche Sande) 
Heunftodt, Kapelle, Rnapl 35% % 

Dadtrauf. . . 
Erdfl. w. S. (Thürs 
ſchwelle) (L «) 
Schlierweiher, Wafferfpiegel des Bachs 
am Auzfluß (Ke) . 

Sägle, Marfftein, oben (La) . . 
e Grenze (Kt, Le) . . i 
Neunheimer-Haide, un; oben . 


Erdfl. KR 
Steigberg, Signalftein, oben . 
Erdfl. (La) 


" " 
[4 " 


” ” 


. 11771,49 


Höhe üb. db. Meere. 


MWiürtt. 
L.⸗ up. | Meter. 





1928,481552,36 


. |1927,901552,19 


. |1955,001559,96 


1978,001566,54 


. 11784,931511,24 


1755,931502,94 
1664,83|47 6,84 
1730,281495,59 
1729,181495,28 
1690,791484,28 


. |1689,541483,92 


1743,671499,43 
1742,92/499,21 

1507, 39 
1770,651507,15 


. ı1864,55/534, ‚05 


1863,651533,79 


. |1606,59|460,16 
. 11603,29!459,22 


1629,00/466,58 


1622,00|464,58 
1733,72|496,58 
1700,68)487,11 
1699,59|486,80 
1764,11505,28 


1713,45/490,77 
1740,02|498,38 
1737,76/497,73 
1776,18/508,74 
1764,43 1505,37 


. |1719,281492,44 


1655,79474,26 


. 11699,16|486,68 


1682,00|481,76 
1770,151507,01 
1769,23/506,75 
1822,48|522,00 


. |1821,06|521,59 


* 


Abthl 





XLVIII 80 | Stödtlen, Kirchthurm, Knopf. .. 


n " 
* 7) 
XLIX 80 


„29 
82 
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XLVII|, 
„ ” 
n # 


g. N.O. 
d.Slurfarten. 


Schichte Nr. 


Atlazblatt Ellenberg. 


Bezeichnung ber beftimmten Punkte. 


141. Markung Stödtlen, 


» u Dachtrauf . 
N Erdfl.w. ©.(4',85 
unter dem Sodel) (K 5) 
Gaisbühl, Markftein, oben (X 8) 
Sechstel, höchſte Stelle im Wald, E. (K 8) 
Garhardt, Bettlesfeld, Slemlfein, oben 
— Kö 
Begelomeiler, Wohnhaus Nr. 44, Knopf 
„ Erdfl.am öftl, Giebel 
" . Fahrbahn der Straßenbrüde (Kö) 
Daſelbſt, Sen. der Aa unter 
der Brüde (K 5) 
Markftein, oben (Kd) . 
Strambad), Mepelbud, Signalft., oben 
„Erdfl. (Kö) 
Metzeibuck, Hängendes der 10° mächt. 
Stubenfandfteinbant im Steinbrud) 
Eck, Kapelle, Erdfläche am nördl, EA(K) 
Benzenbufch, Signalftein, oben F ö) . 
Ehret, Signalftein, oben .. 
Erdfl. (K 5) 
Leilenbuckel, Signalftein, — — 
ft. (Kb) . 
Oberbronnen, Kapelle, aut. ik Chor) 
* des Dachreiters 
Hoblaaffe, Markſtein, * (Kö) .. 
Weiber, Wafferfpiegel der Bäche (K 5) 
Unterbronnen, Scyeuer be Alois Stein- 
ader, Erdflähe , 
Miederroden, Nothfeld, — oben . 
.(K 6) 
Oberzell, Langgwand I, Sinnalf. oben . 
Erbfl, (L 8) 
Stillau, Kapelle, Erdfl. Thürfſchw. D«) 
Langengaſſe, Waſſerſpiegel der Quelle 
(Schöpfbrunnen) 
— Grenze Kt, Le 
Walter. des acha (Kı) 
Langacker, Signalſtein, 2 — 
Erdfl. (Ly). 
Geran, Dornäcker, Markſt. oben (L Y, 8) 
Sarlach, Markftein, oben (Ly) . 
Freihof, Wohnd., Erdfl. —— s 
Stodhaid, Signalftein, — — 
Erdfl. (Z 5 


” 





IX 


Höhe üb. d. Meere. 


MWiürtt. 
L.⸗Fuß. 


Meter. 


. |11785,73'497,15 
„ |11718,07.490,66 


. |1639,071469,47 


1696,15,485,82 
1653, ‚00,473, 46 
1605,82/459,94 
1604,651459,61 _ 
1572,91/450,52 
1538,16 440,56 
1530,97|438,50 


. |1520,99|435,65 
, |1526,30/437,17 


1614,58 462,45 
1613,24/462,07 


1577,001451,69 
1613,00.462,00 
1658,43|475,01 
1666, 30'477,27 


. 11665,80/477,12 


. 11668,271477,83 
1667,041477,48 
1624,94|465,42 
1668,03/477,76 
1649,36/472,41 
1602,29|458,93 


1583,42]453,53 
1660,941475,73 
1659,78|475,40 
1912,371547,75 
1911,47|547,49 
1814,11)519,60 


1820,961521,56 
1815,00)519,86 
1799,001515,27 


. |1843,78|528,10 


1843,18|527,93 
1928,161552,27 
1901,531544,64 
1919,54|549,80 
1918,811549,59 
1917,91'549,33 


d. Flurtarten. 
Schichte Nr. | 


XLVII |79 | Birkenzell, ie Rnopf . . . |1972,88/565,08 


n "” 
n ” 
XLVI |79 
n " 
XLVI |84 
n " 
n " 
XLVU 83 
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XLV 183 
»„  Isı 
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n * 
A 75 
n " 


Höhenpuntte, 


Bezeichnung der beftimmten Punkte, 


r Dadtruf . 
Erdfl., öftl. Seite 
(3'0“ unter bem Sodel) (Z «) 

en II, Signalftein, — — 
fl. (L a) 

1. Markung ——— 


(Oberamt Ellwangen.) 

Thannhauſen, —— Knopf . . 
* Dachtrauf . 
Erdfl. ſ. Seite 
(3’0* unter dem Sodel) (L«) 
Lange Reuthe, Markitein, Erdfl. (Z 7) 
Sechta⸗Urſprung, Wafjer: 
fpiegel (Grenze La,y) . 

Malesberg, Markftein, oben (Z y). 
Grenze Kt, La am Weg 
Dürreneich, Signalſtein, — — 
Erdfläche .. 
Hansjadels-geh, Maeifein, oben 
„Erdfl. (Le, Quarz ⸗ 
" Yalf) (Quarzfalt 9° mädt.) 

„ Grenze Ks, La 

Bergheim, Kapelle, Erbfl. am. Eck (Ly) 

Holderftöd, Markftein, oben (La) . 
— Häng. ds. 352m. Quarzfalfes 

— Grenze Ke, L« 

Frauenwald, höchſte Stelle, Erdfl. (L3) 
Viehloh, Markungsgrenzftein, oben . 
Erdfl. (Zy) 
Häfeleswiefen, Markungsgrensft. Er Rn ; 
. ( 
Waflerfpiegel ber Sechta am HR: des 
Schlierbaches (Grenze Ke, La 
Flederhaid, Signalftein, Erdflihe (Ly) 
Riepach, Niedhaid, Markſt. Erbfl. (Ly) 


13. Markung Unter-Deufftetten. 


" " 


Unter-Deufftetten, Kirchthurm, Querbalfen 
bed Kreuzes 
” ” „ Dadıtrauf .o. 
— ei , Erdfl. (Platten im 
Thurm) (Kd) . 


Birkenbuſch, — — A 
. Erbfl. (Kb). 


Höhe üb. d. Meere. 


 Württ. 


8. "Fuß. Dieter. 


1949,27|558,32 
1886,37/540,30 


1851,06/530,18 
1850,081529,90 


1944,981557,09 
1907,761546,43 


1787,061511,85 
1802,04/516,15 


1797 ,44|514,83 


. 11857,15/531,93 


1817,40|520,54 
, |1914,65/548,40 
1913,65/548,11 


. |1826,211523,07 


1825,59|522,89 
1810,60/518,60 
1829,46|524,00 
1815,52)520,01 
1811,50/518,86 
1805,001516,99 
1967,00 563,39 


. 11824,60/522,61 


1824,11 522, 47 
1697 ,42|486,18 


a) |1696,441485,90 
. |1694,24/485,27 


1806,081517,30 
1839,93|527,00 


. |1779,16/509,59 


. |1754,181502,44 


1673,731479,39 
. 11749,88|501,20 
1748,10/500,69 


Atlazblatt Ellenberg. 


Abthlg. N.O. , 
d.lurkarten] Bezeichnung der beflimmten Punkte, 
Shiäte |Rr. 


44. Markung Unter-Schneidheim. 


XL 85 Unter-Schneidheim, ——— Knopf. 


n “ 
” " 
7 " 
n 
n 83 
n " 
XLIII 184 
„185 
*. 
XLV 85 
n " 
LX 73 
n 
” 
” " 
” " 
LIX |73 
LXI |73 
» " 
n " 
” " 
* “ 
” ” 
LX 174 
* ” 
LIX 73 
” ” 
” 
LVIII 73 
n " 
XLI 182 
a " 
* ” 


Wafjerfpiegel des —8 am Einfluß 
| , 11585,271454,06 


Dachtrauf 
Erdfli. n.S. (18 
unter dem untern Sodelrand) (L«) 
MWafferfpiegel der Sechta unter bem 
Kirhenfteg (Lea) . 

Buſchel I, (Schanze) u TR, oben 


(25) 
Storrenfeld, Markftein, oben (L e) . 
BEN Signalftein oben . .» 


[4 " 


Erdfläche (Z 5) 
Hau, Markungsgrenzitein, a — 
Gröfl. (Ey) 


15. Markung Waldihann. 


Waldthann, di ne Knopf 
ö trauf » 
" Giöfläce ſ. S. (46“* 
unter der Fenſterbank) (Ka) 
Waſſerſp. des Bachs unter der Dorfbrüde 
Bergbronnerfeld, Marfftein, oben (Kx,ß) 
Wafjerfpiegel bes Rothbaches unter ber 
Straßenbrüde (Ka) . 
Hirtenwafen, Markitein, oben. . 
Dafelbft, Steinbruch, oberer Rand (K ,) 
„Hängendes dergefunben X 8 Felſen 
„Liegendes „ — —— 
Asbach, Markſtein, oben .. 


des Mühlkanals 
Leixelbühl, Signalſtein, — — 
Erdfläche (K «) 
Sergbronn, Birthagaus Knopf auf dem 
dftlichen Giebel 
Luftenauerfelb, — oben . 
Erbflähe (X 6) 
Behlenberg, Birkenfeb, Signalft. * 
„Erdfl. 


X) 
16. Marlung Balgheim. 
— ig ae u. De 


Ehfläihet € € .(18“ 
unter dem Cox) (Gr. I t, Oo) 


xI 


‚Höhe üb. d. Meere. 


ea | Meter. 





1789,59|512,58 


. |1766,15,505,87 


1670,90/478,58 
1656,40 474,43 


. 11798,57 515,15 


1797,37|514,81 


. 11740,69|498,57 


1795,271514,20 


‘ [1794,37|513,95 


1824,60 522,61 
1824,11/522,47 


1715,12!491,25 


. |1695,72|485,69 


1636,72]468,79 
1607,52)460,43 
1663,00/476,32 


1610,59'461,31 
1694,21/485,26 
1699,00[486,63 
1666,60,477,35 
1651,00/472,88 
1590,32]455,50 


1635,33|468,40 
1633,79)467,95 


. |1846,341528,83 


1804,06 516,72 
1802,68|516,33 
1785,27/511,34 
1784,27|511,05 


1931,22)553,15 


. |1890,061541,36 


1835,06|525,60 


Höhenpunfte. 


















N.O. 
arten] Bezeichnung der beftimmten Punkte, 


: |Nr. 


Dafelbft, Markitein, oben (L?) 
Fetleloh, Signalftein, DM > 
" " Erdfläche (0 «) 
Viehwaid, Signalftein, SM - +» 
* “ Erdfläche (O «) 
Budader I, Signalſtein, oben (L’y, ) 
Hohweg, Markftein, oben (Gr. Lö, e) 


17. Markung Wildenftein. 
(Oberamt Crailsheim.) 
Mildenftein, Kirchthurm, Knopf . - 
x Dadtrauf . 
— „Erdfläche (21“ unter 
dem Sockel) (K’d) 
Lange Huth I, Sinnalftein, oben . - 
6 . ü Gröfl. (K 5) 
Grbjenäder, Signalftein, oben . » » 
— Erdfläche (K 8) 
Wäldershub, Stödjeld, Waſſerſpiegel der 
Quelle (K 5) 
Lehenbufh, Signalftein, oben. . - - 
rn — Erdfläche (K 8) 
Kohlplatte, Markftein, oben . . - -» 
— Gröflähe (K6) . 


18. Markung Wörth. 


Wörth, Kirchturm, Knopf — 
er Dadtruf . + » 
“ „ Eröfl.|.S.(Thürfchwelle) 
MWafferfpiegel der Roth unterd. Kirchmühle 
Lange Morgen, Signalftein, oben . » 
" " "” Erdfl. (KÖ 
Dürrenfletten, Erdfläche im Ort (K 5) 
Grobenhof, Marfungsgrenzitein, oben (Kö) 
Mafieripiegel der Roth am Einfluß des 
Kanals der Pfladermühle . 
Hirſchhof, Markftein, oben KB 0% 
Schaffeld, Signalftein, oben . » » - 
m u Gröflähe (K6) 
Dürre Huth, Signalftein, oden . - -» 
” 7 7 Erdfl. (K) 
Konradsbronn, Huth, Signalftein, oben 
„ Grofl. (K) 


” 


— 


” ” 


Aucht, Markftein, oben (K ò) 


173 "„ 










Höhe üb. d. Meere. 
eh 


Wiürtt. 
L.⸗Fuß. Meter. 


Jagſturſprung, Waſſerſp. im Quelltopf.L) I1808,301s 17,94 
>.» |1814,30|519,66 
N 1827,83]528,53 


1826,30 
1858,91|532,43 
1857,71|532,09 
1778,001509,26 
1873,90,536,73 


523,09 





. 11890,55 541,50 
" 11862,07 1533,34 


1802,97 516,41 
1809,95 518,41 
1808,70/518,05 
1767,97\506,39 
1766,21|505,88 


- |1764,441505,38 


1795,87\514,38 
1794,87|514,09 
1801,02|515,85 
1799,42515,39 


. 11666,12|477,21 


1641,13 470,06 
1574,43 450,95 
1554,03 445,11 
1679,80,481,13 
1678,08 480,64 
1664,00 476,61 
1545,52 442,67 


1542,33 441,76 
1686,34 483,01 
1688,93 483,75 
1687,42 483,31 
1684,70 482,54 
1683,20 482,11 
1720,64 492,83 


1719,46 492,49 


1631,93 467,42 
Wafferipiegel des Bades (KÖ) . 1630,00 466, 87 


a N.O. 
"ölurlarten.| Bezeichn 
Edihte der· 


LI |77| Grünberg, 
» ” — 
LI 76 | Bafferfpie 


LM |77 | Shönbror 


19. 
AL |87 Haib V, 








” 


| 
20. 
en * Hohbuck, 





Atlasblatt Ellenberg. XII 


ee: —— — — 
. N.O. Höhe üb.d. Meere. 
tarten| Bezeichnung der beftimmten Punkte, ET en 
te Mr. geguß. | Meter. 


77 | Grünberg, Signalftein, oben . . . . |1694,461485,33 
Gröflihe (X 5) . . |1693,37|485,02 


76 Waflerfpiegel ber Roth unter ber Ger: 
bofbrüde . |1582,621453,30 
1 |77 | Schönbronn, Weiheräder, Marfft.,ob.(X5) |1793,07|513,58 


19. Markung Zipplingen. 


II |87 | Haib V, In er ’ . 11771,76|507 47 
BE Groffähe (Zy) . |1771,071607,27 


20. Markung Zöbingen. 
AL |80 | Hohbud, Markftein, oben (Oa) . . . |1862,411633,44 









IV 


Il. Atlasblatt Ellwangen. 


a. Die Höhen:Diagonalen des Hauptneges. 











Ar. Streden. Reluls Er ring sr 
18% nalen. 
2. Buß. Fuß. Fuß. ing 






















1/Burgberg, Jägerh., Deckplatte des Kamins — 
Ober-Aſpach, Kirchthurm Knopf . . . 

2 Burgberg, Kam. — Crailsheim, Rathth. Kn. 
3 Goldbach, Kth.Kn. — Crailsheim, Rthsth.Kn. 
4Weſtgartshauſen, Kth., K. — Goldbach, Kth.,R. 
5 Weſtgartshauſen, Kth., K. — Zagftheim,Kth.,R. 
6 Stimpfach, Kth., An. — Jagſtheim, Kth., Kn. 
7 Stimpfach, Kth., Kn. — Jagſtzell, Ktb., Kn. 
8 Schönenberg, ſüdl. K., K. — Jagſtzell, Kth.Kn. 
9 Schönenberg, ſüdl. Kth., Kn. — Neuler,Kth.,R. 
10 Höfenberg, Baumfig.*) Im. — Neuler, K, 2. 
11/Altenberg,Bjgl.**), Tm.—Höfenberg. Bſg. Im. 
12 Altenb. Bſg., T. —Thannenburg, Schloßth. Dtf. 
18 Thannenburg, Schlth.Df. — Stödenburg,R.,R. 
14 Groß⸗Altdorf, Kth., Pfeil — Stöckenburg, K. K. 
15) Ober⸗Aſpach, Kth., K. — Groß⸗Altdorf, K. Pfeil 
16 Burgberg, Ighs, D.d. Kam. —Groß-Aitd. K.Pf. 
17 Burgberg, Ihs. D.d.Km. —Gründelhardt, K.K. 
18) Burgberg, Ighs. D.d. Kam. — — K. 









2,56 
421,64 
137,39 | 0,25 
101,68 | 0,30 
37,32 | 0,18 
250,94 | 0,30 
321,74 | 0,15 
57,98 | 0,09 
61,12 | 0,08 
408,35 | 0,10 
189,40 | 0,28 
357,57 | 0,12 


0,15 
0,20 









—0,04| 57,94 
—+0,01| 61,13 


—0,06| 357,51 


19/Crailöheim,Rathhsth.,En.—Jagityeim,Kth.R.| 83,24 | 0,101 +0,12] 83,36 
20 Hohnhardt, Kth., Kn. — Jagſtheim, Kth., Kn. 69,12 | 0,00 +0,01] 69,13 
211 Hohnhardt, Kth., An. — Stimpfadh, Kth., En.| 24,27 | 0,10 0,06] 24,33 
22 Hohenberg, w. Firſtſp. — Hohnhardt, Ktb., An. | 436,20 | 0,55| -1.0,45] 436,65 


23 ründelhardt, Kth. Kn. —Hohnhardt, Kthi,‚Kn. 
24 Hohenberg, Kirche, w. Fſ. —Gründelhardt K. K. 
26 Hohenberg, Kirche, wſti. Fſp. —Stimpfach, K. K. 
26 Hohenberg, Kirche, weftl. Fſp. — Jagſizell K. K. 
27 Hohenb., Kirche, w. Fſp. —Schönenberg, ſ. K. K. 
28 Hohenb., Kirche, w. Fſp. —Höfenberg, Bſgl. Em. 
29 Hohenberg, Kirche, wFſp. — Altenberg, Bſg. Tm. 
30 Hohenberg, Kirche, weſtl. Fſp. ⸗Thannenburg, 

Schloßthurm, Dachtrauf. 2... 
31 Weſtgartshauſen, Kth., Knopf — Crailsheim, 

Rathhausthurm, Knoppf...5 


98,48 | 0,10 
338,11 | 0,76 
461,08 | 0,16 
463,67 | 0,10 
41,38 | 0,14 
77,93 | 0,43 
41,48 | 0,17 


+0,06) 98,54 
+0,00| 338,11 
—0,10) 460,98 
—0,09] 463,58 
+0,28] 41,66 
+0,45] 78,38 
—0,14| 41,34 


293,41 | 0,97| —0,71| 292,70 


32,01 | 0,09] +0,01) 32,02 


*) Die Signaltafel war auf einer Tanne befeftigt, deren Koorbinaten zu + 163 688,7 
+ 226 596,6 beitimmt worben find, unb e- befand fi bie Zafelmitte in einer Höhe von 
3 eh über dem höchſten Punkte der Steinoberfläche des Zriangulirungspunktes 
"pöfenberg L“ 

**) Für bie Signaltafel auf der höchſten Tanne haben fih die Koorbinaten + 173 267,9 
+ 217621,0 ergeben. Der Zielpuntt lag um 76,43 wärtt. Fuß höher, als ber hochſte Punkt 
des Signalfteind "Altenberg IIs, 


xV 


b. Die Bedingungs:Gleichungen. 


a) — 8. — die + dis — 0,07 = 0 
b) — d, — 819 + dis + 0,23 = 0 
+5 +4 — 5 — 0,13 = 0 
)—d; + di + du — 0,20 = 0 
e) + ds + dar — 820 — 0,06 = 0 
N — 5 + 86 — ds; + 0,03 = 0 


9) + 55 + d,7 — 86 — 0,65 = 0 

h) — ds + dio + das — dr + 0,84 = 0 

i) + dh + do — das + 0,87 = 0 

k) — d42 + dso — d + 0,99 = 0 

) — dis + dis + dis — dir + 54. — d50 — 0,11 =0 
m) — dis + 520 + 23 + d47 — 0,57 =0 

n) — 53 + dan — du — 0,39 = 0 

0) — dar + 525 — da2 + 0,61 = 0 


©. Die Punkte des Haupt:Höhennekes. 
— über dem Meere 
württ. &- Fuß. 
Altenberg, Baumfignal, Tafelmitte . » „ 2006,22 
Burgberg, Jägerhaus, Dedplatte des Kamin? 1899,29 
Grailsheim, Rathhausthurm, Knopf . „ . 1625,14 
Goldbach, Kirchthurm, Knopf » » » . . 1626,80 
Groß-Altdorf, Kirchthurm, Pfeil . » . . 1490,98 
Gründelbardt, Kirchthurm, Knopf . - . 1709,45 
Höfenberg, Baumfignal, Tafelmitte . .„ . 1969,18 
Hohenberg, Kirche, weſtliche Firfijpige . . 2047,56 
Hohnhardt, Kirchthurm, Knopf . . . . 1610,91 
Jagſtheim, Kirhthurm, Knopf. -» -» . . 1541,78 
Sagftzell, Kirchthurm, Knopf . . - . . 1583,98 
Neuler, Kirchturm, Anopff .» » . .  . 1868,10 
Ober⸗Aſpach, Kirchthurm, Knopf . » . . 1852,11 
Schönenberg, ſüdlicher Kirchturm, Knopf . 2005,90 
Stimpfah, Kirchthurm, Knopf u. . . 1586,58 
Stödenburg, Kirhthurm, Knopf „ » . . 1483,04 
Thannenburg, Schloßthurm, Dachtrauf „ . 1754,86 
Weftgartähaufen, Kichthurm, Kuopff . . 1657,16 


d. Das Höhen:Verzeichnif 
für das 


Atlasblatt Ellwangen. 














Abthlg. Höheüb.d.Meere*) 
 Slurfarten. Bezeihnung der beftimmten Punkte, SEE Tee. 
EHigteiRr.] I 5. | Meter. 
1. Markung Adelmannsfelden, 
(Oberamt Yalen.) 
XLII 62 | Abelmanngfelden, Kirchthurm, Kuopf, . 11735,23/497,01 
n " „ P Dadıtrauf |1698,61/486,52 
„ " Gröfläche 
(nördliche Seite, Thürfchwelle) (K5,) 1642, 71470, 61 
„61Adelmannsfelden, Kapeuhurmiden, Knopf 1771,85 507,60 
P „ Dadtrauf „ . . |1755,551502,83 
- " „ „ Exdfl. (weitl. Seite) 
(Sandiger Schutt auf X8.) . |1716,65j491,69 
- » | Langäder, Signalftein, oben . . 1722,011493,22 
" m Erdfl. (Sandgerält) 1720,45/492,78 
n 163 Mühlhalde, Signalftein, oben .. 1581,10/452,86 
» Ir Erdfl. (K,) . 11579,511452,41 
XLI 62 Burghardsmühle, Waſſerſpiegei der Roth 


am Einfluß des Mühlkanals (Kd,). 

„,„Aetzelgehren, Sattelbud, Signalſt. oben 

J „Erdfl.õ,) 

Finkenhaus, Signalftein, oben .. 

- „Erdfl. (Gerölle auf Xd 
XL Kühler, — Knopfe. 

n " " 

n 

n 
XL 

n 


Dadtrauf . 
„ Gröfl. (w. ©.)(K 8.) 
» Bühlerhaib, Signalftein, — kn 
ft. (K,) 


Stöcen, Markftein, oben (X 3.). ; 
» | Wafjerjpiegel der Bühler am Einfluß be3 
Wendenbachs . 


XLV 1/59 | Haid, Wohnh. des Ferd. Nomolt, Erdfl. 
„ „Funkenfeld, Signalſtein, oben .. 

Erdfläche (K 9 
61 Vorderwald, kehenber, Signalſt. oben 
⸗ ” ” " Erbdfl(K,) 


1360,53'389,69 
1640,63|469,91 
1639,40 469,56 


. 1650,72)472,80 
'1649,26|472,39 


1624,30|465,24 
1612,93/461,98 
1577,981451,95 
. 11653,74|473,67 
1652,941473,44 
1553,95/445,09 


1428,76|409,23 
1627,01|466,01 
1619,31)463,81 
1618,51|463,58 
1661,25/475,82 
1660,451475,59 


*) Die Meereshöße ſamtlicher Punkte ng fih auf ben Horizont ber 


eter tiefer liegt, 


pe S — den „D orizont von 
gi eifiondnivellements für bie europäifche © 


rabmeflung. 
Das trigonometrifche 

fionsnivellement feine abfolute Lage 

= den Bahnhöfen Bi Ellwangen, Etmpfah 


—— 
Groß⸗ Altdorf, ſowie auf den Höhenmarken 


si. 


uoch“, welder 2,69 wilttt. 
als ae —— Horizont des württ. 


öhennetz iſt durch birekten Anſchluß an das Präcis 
t worben. Der Auſchluß erfolgte 
fiheim , Erails — Maulach 
39, 44 und 4 


Atlazblatt Ellwangen, 


Abtölg. N.O.| 
d.ölurlarten., Bezeichnung ber bejlimmten Punkte. 
— We. 





2. Markung Bühlerthann. 


(Oberamt Ellwangen.) 


Bühlerthann, Kirchthurm, Knopf . 
P " Dachtrauf 
Erdfläche 
— unter dem unterenSodel) (Mt, Ka) 
Galgenberg, höchſte Stelle des Waldes, 
Gröflähe (Kp) . 
Dietelsbach, Markftein, oben . , . 
R = Erdfläche (M ) 
Grenze ML, Ka . . 
Wafferfpiegel ber Bühler am Einfluß des 
Neſſelbachs (natürl. Waſſerſp.). 
Detterhöf, Wieslesäcker, Wetterhöhe, Sig: 
nalftein, oben 
„ Erbfl.(Kp) 
Hettensberg, Heibe, Markftein, oben 
” Erd bil. (K ö,) 
Sconroth, Kapellthürmchen, Knopf . 
„ Kapelle, Erdfl. am nordöſtl. Eck (K3,) 
Zimmerbühl, Marfftein, oben . - 
Erdfläche (X 5.) 
Saurenberg, Markgsgrenzit, Nr. 70, oben 
Erdfl. 
Thannenburg, Schloßthurm, Pfeil 
— Dachtrauf 
Kapellihürmchen, Knopf : 
" Dadıtrauf 
„ Kapelle, Eröfl. am Eing. (K 54) 
Baufeld, Signalftein, oben . 
Erdfläche (K 5 7% 
Heuhof, Weinberg, Markftein, oben (K N 
Kottfpiel, Kirchthurm, Knopf . h 
5 Dadıtrauf . ’ 
„Erdfl. (60“u.d. Sockel) 
Waiferfpiegel ber Bühler am Einfluß ber 
Fiſchach 
Markſtein, daſelbſt, oben . . 
Weidenmũhle, Thürſchwelle der Hauͤsthüre 


3. Markung Bühlerzell. 


(Oberamt Ellwangen.) 
Bühlerzell, — Knopf... 
Dadtrauf . 
» . Erdfl. (18 unter 
dem Sodel.)(Kx) 





Mürttemb. Jahrb. 1871. Anhang. 


. 1443,15 


XVII 


na üb. d. Meere. 


Wirtt 
* | Y.-ZuB. Fern. | Meter. Meter. 


. |1435,73|411,23 
. |1407,731403,21 


1312,53/375,94 


1586,00|454,27 
1288,83|369,15 
1288,48|369,05 
1352,00|387,24 


1279,281366,41 


1613,62/462,18 
1612,32|461,80 


. 11753,03.502,11 


1752,43 501,94 
1787,86 512,08 
1733,70 496, 57 
1747.13.500,42 
1746.35 500,19 
1734,19 496,71 
1732.99|496,37 


. 11772,81/507,77 


1754,861502,63 
1740,75|498,59 
1731,63|495,98 
1683,33 1482,14 
1716,57.491,66 
1715,25/491,29 
1583,89|453,66 
1417,86,406,11 
1398,66 400,61 
1327,46 380,21 


. 11308,061374,66 


1312,46 375,92 
1313,28|376,15 


1513,82/433,59 
413,35 





1368,65 
2 


1392,01 


XVIII 


Abthlg. N.O. 


d. Flurfarien. 
Schichte Nr. 


XLIX 
XLVII 


n 
XLVI 


v 
„ Dusuwusuuuu 


— 
— 


3ZS— 444 


58 
59 


61 


Höhenpunkte. 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


Kammerſtatt, Eifeld, Markſt. oben (K 5.) 
Aangoldshauſen, Hüttenader, Sglſt. oben 
„ &.(K6,) 
Röhmenmühle, Wafferipiegel ber Roth 
unter dem Mebr 
Grundbach, Signalftein, Erdfläche (K5,) 
Viehwaidäder, Signalftein, oben. . 
Gröfl.(K5,) 
Hinterwald, Bud, Signalft., oben . 
„Erdfl. (Gerölle) 
Scönbrenn, Kaͤpellthürinchen, Knopf 
Kapelle, Erdfläche ( Kö.) . 
Heilberg, Signalſiein, — 
Gröflihe (K 5.) |1 
Heilberg, Kapelle, Thurm, Kuopf . » 
» MWafferfpiegel der Bühler am 
Einfluß des Hahnbaches . 
“ daſſelbſt, Fahrbahn der Strafe 
Werkſteinbruch, d.a. Ort, Häng. Kp Felſen 
RB z — 
Roßberg, Signalſtein, oben . . 

Eröflihe (K 3.) 
Schlag (Bartelshalde), Marfit. oben (K’5,) 
Steinenbühl, Hohfeld, un Ak 
„ Erdfl.(K6,) 
Gerabronn, Bühl, Sigmaipein, — F 
2 
Ganienwald 1, "Signalftein, ; 
” " Erdfl. (Kö 2) 


4. Marlung Crailsheim. 


Crailsheim, Stadtkirchthurm, Knopf 
. — Dachtrauf 
Erdfläche 

(1 9 ünter dem Sodel) . 

Rathhausthurm, Krıopf . 

„ oberer Rand bez Altan [änder3 

„  Erofläde Bortalfchiwelle) 
Bahnhof, Schwellenhöhe . . 
Wafferfpiegel ber Jagſt am Einfluß des 
Roßfelderbaches . 

Kühtrieb, Markftein, oben . . 

> Steinbruch, oberer Rand (M 9 
Daſelbſt, Liegendes des 10* mächtigen 
Bonebeds (Gr. Me, d) 
Sohle des Bruches (Me) . 
Hardtwiefen, Signalftein, oben . . 





. 11607,32 


Höhe Ns. d. Meere 


1749,56 501,11 
1709,43 ‚489, ‚62 
1708, 60 489, ‚38 


. 11474,92 422,45 


1566,12)448,57 


. 11702,241487,56 


1701,24/487 27 


. 11725,19/494,13 


1723, ‚sslags, 76 


. 11696,851486,02 


1662.85476,28 
1547,34/443.19 

154644144294 
1428 32/409 10 


1360,33|389,63 
1364,83/390,92 
1407,00/403,00 
1386,00 396,98 
1666,73/477,39 

1665,23/476,96 
1666,05 477, 19 
1688, 74 466, 51 
1628, 12]466,33 


. 11651,40|473,00 


1650,20]472,65 


. 11641,781470,24 


1640,74/469,95 





460, 37 
1560,04 1446, ‚83 


1440,94 412,72 
1625,14'465,48 
1543,70 ‚442, 15 


. 1434,40 410, 85 


1425.92/408,42 


1378,33 394,79 
1418, ‚731406, 36 
1415. ‚33 405,38 


1393,83 399,22 
1386, ‚00 ‚396, 98 


. 1474, 52 1423, 34 


Abthlg. N.O. 
d. Flurtarten 


Atlasblatt Ellwangen. 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


Sgichte Nr. 


LXI 
LXII 


64 
66 


689 
” 
” ” 
n " 
=: 0 
” ” 
n " 
n ” 
n ” 
n ” 
XLII |70 
r» [2 
XLV 170 
n ” 
n ” 
N ” 
„169 
n ". 
6 
XLV11!54 


” 


" 


Harbdtwiefen, Signalftein, Erbfläche . 
Krefelberg, Signalftein, oben . . . 
Erdfläche (K «) 

Schleiſſee, Signaiſtein, ah Br at 
" a Erdfläche (K e) 
a Waſſerſpiegel des Baches im 
Begübergang (Grenze Mt, Ka) 
Lindenſee, Wafjerfpiegel der Bäche am 
Zufammenfluß (M ?) 


5. Markung Dallingen. 


(Oberamt Ellwangen.) 


Alpenfeld, Signalftein, oben . 
" „ Erdfläche (D5 


6. Markung Ellwangen. 
Ellwangen, ——— Thurm, Kn. 
tr. 


P „ Dad 
” Eröfl, am fühl, Giebel 
des Querbaues (2'3* u. dem Sodel) 
„ Bahnhof, Schwellenhöbe (K' 5) . 
Waflerfp. ber Jagſt a. Einfl.d. Notenbadhes 
Kugelfeld bei Rotenbach, Siglſt., oben 
„Erdfl. (Gerölle) 
Ellwangen, Schloß, nördl. Eaih, Kropf . 
- — unt. Daditr. 
a Banf des *5 Fenſters 
dfläche (Lea). . 
Schlofader, &ionakfein — — 
Erdfl. (Le) . 
Kugelberg, Hungerberg, Siglſt., oben 
„ Gröfl. K6) 
Scönenberg, fühl. Kirhthurm, Knopf 
Kirche, Erdfl. (10“ unter 
der Bortaljchwelle) (Z a) 
Schafhof, Siglft., oben. . 
„ &rofl. (Gerölfe auf X 8) 
Eid, Kapellthürmchen, Rnopf . . 
» Kapelle, Erdfl. (Thürfchwelle) (K 8) 
Galgenberg, höchſte Stelle des Waldes, 
Erdfläche (K s) 


7. Markung Geifertshofen. 
(Oberamt Gaildorf.) 

Geifertähofen, Kirhthurm, Knopf . 

Dadtrauf . 


” ” 


XIX 


Höhe üb. b.Meere 


"Wilrtt. 
L.⸗ Fuß. 





Meter. 


s 1ara,24 421,97 


1636,87)468,84 
1635,70)468,50 
1460,53|418,33 
1458,80|417,83 


. |1448,68 414,94 


. |1424,50'408,01 


.11728,59|495,11 


1727,121494,69 


1708,45/489,34 
1650,101472,63 


1532,85|439,04 
1504,42|430,90 
1497,28|428,86 


. |1623,91|465,13 


1622,78/464,80 
1843,94|528,15 
1817,42)520,55 
1802,17|516,18 


. 11760,62)504,28 
. 11774,60,508,29 


1772,64/507,72 


. |1686,46 483,04 


1685,28 482,70 
2005,90 574,54 


1800,711515,76 
1650,681472,79 
1649,121472,35 
1570,571449,85 
1499,291429,43 


. |1814,00)519,57 


. |11527,21437,43 


1480,86/424,15 


XX 


Abth 


d. Flurkarten. 


XLV11 54 


Höhenpunkte. 


Geifertshofen, Kth., Erdfl. ſüdl. Seite 
(3'22 unter dem obern Sodel) (Ka) 


XLIX 153 ı Göbelärain, höchſte Stelle des Waldes, 


XLVII 54 
XLVI 53 
n ” 
L 155 
> " 
LXI 69 
n " 
” "” 
n ” 
” " 
” ” 
» 70 
” ” 
n „ 
” " 
LIX 155 
n r 
” ” 
” 
” 
” 
n „ 
n " 
” „ 
” " 
LX 55 
'n " 
LXI 1I55 
n " 


Erdfläche ( K 6) . 
Wurzelhof, Signalſtein, — (K 6) 
Smmersberg, Signalſtein, oben . . 
R — (K 2.) 
Leip ersber Signal . 8 
p 9; ’ 1. (3) 


8. Markung — 


(Oberamt Crailsheim.) 


Goldbach, Kirchthurm, Knopf. . - » 
e PR Dadıtrauf. 
" " Erdfl. (2°0* unter 


ben Sodel) (Ka) . 
Bogelberdberg, Signalſtein, nn 


” „ en 
Grenze Ka,ß . R 
Rothe Staig, Signalfein, oben . . » 
Erdfl. (Ky, 5) 


Strieth, Erdfläche an ber Linde (K 5,) . 
Zimmerſchlag, höchfte Stelle, Erdfl. (K 3) 


I. Markung Groß-Altborf. 
(Oberamt Hal.) 
Grop-Altdorf, —— Pfeil. . . 

J Dachtrauf . 

— Erdfl. (6633 unter 

der unteren Fenſterkante) (Mm 

Klein-Altdorf, Mühlſcheuer, E.(n.d. S.) 

Dajelbjt, Soble d. ob. Weihers (Gr. Me,t) 

Waſſerſpiegel des Ahlbachs unter 

ber Brüde 

Bräunlesäder, Signaljtein, oben . . 

Erdflihe (Ka) 

Daſelbſt, Lettenkohlen? Kaltfie inbruch des 

Voſthalters Happold, ob. Rand 

Hängendes ber 4'5* mächtigen 

Dolomitbanf *) 

Bahnhof, Schienenhöhe. - . . 5 

Höhenmarke Nr. 47 ... 
Hüttleshöhe, Signalftein, Spike. . 

Eröfläche ( auf M 1) 


” ” 








— — 


Höhe üb. d. Meere. 


Ig. N.O. 
. Bezeichnung der beftimmten Punkte. Spur 
129. 12 BEER 3 7 = 21 Lo. 


| meı Beier. 


1416,36|405,68 


1732,80496,31 
1650,05472,61 
1676,53,480,20 
1675,99/480,04 
1516,46/434,35 
1515,36/434,03 


1626,80|465,95 


. 11592,59 456,15 


1525,09|436,82 


. |1707,541489,08 
. 11706,04/488,65 


1723,00/493,51 
1803, ‚64/516, ‚so 
'1802,26'516,21 
‚1832,00|524,73 
1890,00:541,34 


1490,98|427,05 
1464,71|419,53 


1406,01/402,71 
1337,23|383,01 
1327,00|380,08 


. 11321,03|378,37 


1398,30/400,50 
1397,94/400,40 


1385,00|396,70 


. 11881,001395,55 
. 11435,471411,15 


1436,24/411,37 
1496,071428,51 
1495,031428,21 


*) Dieſe Bank befteht aus poröfen gelblichen dolomitiſchen Kalkfteinen, welche 
abgebaut unb zu fchwarzem Kalt ee werben, e r A 


Abthlg. N.O. 
d.Slurlarten. 


Schichte Shihte]Rr. 


LXI 56 


ET u er Er er a ee a — — — — nn 






Atlasblatt Ellwangen. 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


aa a a Spike . 
Erdfläche (K ci) 
s gangendes des Gipslagers (Ka) 
Lorenzenzimmern, Kirchthurm, Knuopf . 
" z — 
„Erdfl. öſtl. S 
Cunterſter Staffeltritt) (K * a 
Bergäder, höchſte Stelle, E. C — Dolomit) 
Hornrain, Siglſt., an : 
Erdfl. ( Kc., Dolomih 
Hornwaide, Markftein, Erdfläche * 
Klauſen, Markftein, oben . » 
röflähe (KA) 
Obere Ebene, höchſte Stelle, Erdfl. ( KA) 
Kühſey, Markgsgrenzſt. * eo. oben . 
„ ” €.(K a Dol.) 


10. Markung Grünbelharbt. 
(Oberamt Eraildheim.) 


Gründeihardt, Kichthurm, Knopf 


" . Dachtrauf 
„Erdfl. (18“ unter 

dem Sockel) 
Rothenberg, ERS: Srite . . . 
” Erdfl. (X y) u 


‚Grenz eK 8, - 
Niederbach, Bafferfpiegel DeB Baches 
al Bierfeller, Straßenfahrbahn 
ajelbft, Steinbruch, oberer Raud. (Ber: 
werfungslinie K ß, y) 

Häng. des ungeltörten Werft. 

Berg, Steingrube, Lieg. der 1'5* mächtigen 
Schichte des unterften X 5 (Gr. K'’y,8) 
Nonnenkappel, Markt. am Waldrand, oben 


XX 


Höhe üb. d. Meere, 


Wiürtt. 


L,- Fuß. Meter. 





1867 251448,90 
1565,25 1448,32 

1473,00421,90 
1537 ,441440,36 
1518,21|434,85 


1454,63/416,64 
1614,60|462,46 
1612,64|461,90 
1611,27'461,50 
1467,29)420,27 
1687,39|483,31 


. |1686,85/483,15 


1693,00/484,91 
1564,83|448,20 
1563 ,43|447,80 


. |1709,45/489,62 
. 11657,98 1474,88 


. 1582,28/453,20 


1643,28|470,67 
1642,40 470,42 
1539,00|440,80 


. |1513,56/433,52 


1617,63 463,33 


. 11641,00.470,02 


1637,00'468,87 


1704,00 488,06 
1716,84|491,74 


„ Gröfl.(K5) |1714,84491,17 

Stöd, Signalftein, Spibe —— .1741,62 498, 84 

Gröflähe (K 5.) . |1741,051498,68 

Spaicbähl, Kapelle, Thurm, Knopf. . |1699,37/486,74 

— SDachtrauf . |1666,59477,35 

E. (n.S. (ER) 1640,04|469,75 

Höhe n, Signaiſtein, Spite 1669,11/478,07 

" Erdfläche (K 5: 1667,98 477,75 

Schwarzmühle, höchſte Stelle d. Aecker (Kb) 1677,00 480,33 
Biehwafen, höchſte Stelle des Waldes 

Erdflihe (K 5) . |1783,00,510,69 


Markertshofen, Exbfl. im Ort (Kae). 
Hinter-Uhlberg, Wohnhaus Nr.17, Knopf 


1427,60.408,90 
1821, ‚57 521,74 


XXI 


Abthlg. 


d. —3— 


LIN 159 | Hinter-Uhlberg, Wohnhaus Nr. 17, Erdfl. 


63 





Höbenpunfte. 


am ſüdlichen Giebel (K5,) 

Großfeld, Signalftein, oben . . 
Erdfläche (K N J 
Mörterwald, böchfte Stelle, Erdfl. (K,) 
Hellmannshofen, unteres Feld, Mkſt. oben 
" . „Waſſerſpie⸗ 
gel des Baches 
Waſſerſpiegel der Speltach am Einfluß 
bes Stettbaches (Ka) . 


11. Markung Honharbt. 


(Oberamt Erailsheim.) 
Honhardt, en Knopf . 
„ Dadtrauf . 
„ Gröfl.(Thürjhw.) (K «) 
Sandhof, Sandberg I, eu oben 
srdfl. (K8,) 
Mainkling, Pfördäder, Si. oben 
vdfl. (K,) 
Haarbachwald, höchſte Stelle, Gröfl (K,) 
Hirfhhof, Sigmühle, Wohnd. fühl. Fiv. 
„Erdfläche am 
nördl. Giebel . 
Dajelbit, Waſſerſp. des eg d. Roth) 
Vorder-Ahlberg I, Eignalft., Spite . 
„ Erofl.(K5,) 
Altenfelden, Stetterberg II, Sglſt. oben i 
€. (Kp) 
Am vorderen Berg, Kp Steinbr, ob. Rand 
„Häng.d. fompaft. Felſen 
„ Soble des — — 


” "” 


” " 
” " 


„Waſſerſp.d. Bades (Kai 
Forſtwaid, höchſte Stelle, Erdflähe (K’,) 
2 | Wafierfpiegel ber Speltach am ee 

des Stettbaches (K «) 

Bechhof, Buzenberg, oben . 
5 e Erdfläche 
J höch. St. E. (Xy) 
Bujenberg, Grenz K?,y im Steinbruch 
Sohle des KR SEI 

Hinterhof, Signalftein, oben s 

Erdfläche (K =. 
Steinbad), Rohrhalde, Salit., Erdfl. KEA4) 
Hochwart, h. Stelle, Erdfl.(Kp) 
Eckarroth, Langäcker, Siglſt. oben 





Höhe üb. d. Meere. 


Bezeihnung der bejtimmten Punkte, nn 1 _— 
0 1 Eeguß. [Meter 


Seite |Rr.! 


1781,37 510,22 
1797,45 514,83 
1796,42 514,54 
1796,49 514,56 
1507,95 431,91 


1506,45 431,48 


1446,06. 414,18 





1610,91/461,40 
1568,75 449,33 
1490, ‚651426, 96 
1753,39 502,21 
1752,67|502,00 
1761,13,504, 43 
1760,43 504,23 
1808,61'518.08 
1769,13|506,72 


1742,03/498,96 
1736 43 497,35 
1780,43 509,96 
1780,23 509,90 
1604,70'459,62 
1603 ‚851459, 38 
1587,50.454,70 
1582,50 453,26 


1565,50 448,40 
1506,45/431,48 
1780,00 509,83 


1446,06.414,18 
1635,89 468,56 
1634,43 468,14 
1690,00'484,05 
1610,20 461,20 
1586,00 454,27 
1520,071435,38 
1519,04.435,09 
1594, ‚24456, 63 
1651,50/473,03 
1703,791488,00 


d.Flurlarten. 


Atlasblatt Ellwangen. 


XXI 





— — — — — Te 
Abthlg. N.O. Höhe üb: d. Meere. 
Bezeichnung der beſtimmten Punkte. FTAT 
Les Fuß. — Meter. 

Leu 


Schichte | Rr. 
LII 65 
„166 
LII 164 
LVII 65 
n " 
n " 
” 

— 66 

LVIII 66 
1 ” 
» 67 
n " 
LVIL 67 
„ 68 
LVI 64 
n " 
n " 
LI 167 
” " 
n” “ 
n 66 
n "” 
n 65 
L 66 
N ” 
L 168 
n ” 

XLIX 167 
” " 
n ” 
n 68 
u) 7} 

XLVIII 6 


n " 


Ekarroth, Langäder, Siglſt. Erdfl. (K 8) 
Obergoldberg 1, Signalftein, Erdfl. (Ky) 
Gauchshauſen, höchſte Stelle des Henken⸗ 

waldes (K5) . 


12. Markung Jagſtheim. 


(Oberamt Crailsheim.) 


Jagſtheim, Kirchthurm, Kuopf . - - 
" P untere Dachtraufe 
u „Erdfl. ö. ©. (61“ un⸗ 


ter der Fenſterbank) 

— Bahnhof, Schwellenhöhe . 
Mafferfpiegel der Jagſt am Einfluß ber 
Speltach, (Grenze MZ, Ka) 
Kaiholz, höchſte Stelle, Erdfläche (K #) 
Lerchenberg, Signalftein, oda . . 
" " Erdfl. (Ka) . 
Schafhalde I, Signalitein, oben . - 
ri „ Erdfl. (KaDolomit) 
Alerandersreut, Wohnhaus des Michael 
Yubwig, Erdfl. am nordweftl. Giebel 
Pfannenberg, höchſte Stelle der weſtl. Kuppe 
Greut, Signalftein, oben . - - F 
" " Erdfläche (K P) — 
Im Hölzlein, höchſte Stelle, Erdfl. X6) 


13. Markung Jagſtzell. 


(Oberamt Ellwangen.) 


Jagſtzell, Kirchturm, Knopf . . - 
" " Dadıtrauf . 
. „ Erdfl. (27“ unter dem 


Sodel) (K y) 

Niegelfeld, Markflein, oben . . . -» 
n " Erdfläche (K8,) - 
Grünberg, Markftein, Erdflähe (K8,) 
Geiger, Signalftein, oben . . . . « 
" " Eröflähe (K,) - 
Rothäcker, Signalftein, oben . . . 
= " Erdfläche . - 
Buchgehren, höchſte Stelled, Waldez(Kö,) 
Kühlhof, Bühljeld, Siglit., oben . - 
a — Erdfläche (X 5) . 
Schweighauſen, Fahrbahn d. Straßenbrücke 
Dafelbit, Waſſerſp. der Jagſt (Gr. Ky, 8) 
Dietrichsweiler, Beim St. Iſidor, Solft., o. 
G.(K5,. 


” 4 


— — — 





1703,22487, 84 
1591,81[455,93 


1704,60/488,06 


1541,78|441,60 
1505,06/431,08 


1427,06|408,74 


. |1426,31|408,53 


. |1407,00|403,00 


1607,40|460,40 
1548,311443,47 
1547,27|443,17 


. 11592,94|456,25 


1591,841455,94 


1480,001423,91 
1693,00/484,91 
1580,03 1452,56 
1579,28|452,34 
1575,00 1451,12 


. |1583,98'453,69 
. |1561,22|447,17 


. 11478,221423,40 


1640,84 469,97 
1640,04|469,75 
1674,381479,58 
1645,81[471,40 
1644,21 470,94 


. 11660,42j475,58 


1659,80|475,40 
1672,55479,06 
1602,87/459,10 
1602,04'458,86 
1467,06|420,20 
1452,21|415,95 
1646,18|471,50 


.) 11644,991471,16 


XXIV 


Höhenpunkte. 





Abthlg. ._ 
d.Fluckarten. Bezeichnung der bejtimmten Punkte. 


Schichte 


XLIX |69 Dankoltsweiler, Kapellihürmchen, Knopf | 
. j1714,64 491,11 


” 





= PR achtraufe 

„ Erdfläche w. S. 

(1' 45 unter ber Thürſchwelle) (X 5,) 
Kalkjeld, Markftein, oben (Kd,) . » 
Mad, Markitein, oben . . . 
Erdfläche (K 3 ; 

Eichenrain, ſüdl. Wohnh., Erdfl. (Kb.) 
Stollenbuck, Abtheilung 4, Fahrbahn der 
Kreusftrane Kö.) . 

Eulenbud (Brand), höchſte St., E.(K 5,) 
Riegersheim, Storzeläder, AN oben 
Erbfläche 

Rechenbergerthal, Markftein, oben 
Boden . . 

Eichenbud, Markgsgrenzſt. Nr. 503, oben 
” Erdfläche (K ö,) 
Kenerfladt, Kapelle, Erdfl. am weſtl. Ed 
* Waſſerſp. des Weihers (Kö,) 
Waſſerſp. des Fiſchbaches un— 
ter der Sägmühle 


14. Markung Ingersheim. 
(Oberamt Crailsheim.) 
Altenmũnſter, Kirchthurm, Knopf.. 

Dadıtraufe . 
» Eröfl.,w. S. (05“ 
"unter dem Sodel) (Mt, Ka) 
Heeritraße, Signalftein, 2. Re 
Erdflihe (K «) 
Sngersheim, Stodäder II, Siglft., oben . 
„ Erdfl. (Ka) 
Lerchenberg, Signalftein, oben . 
Erdfläche 

Schwarzfeld, Signalt,, oben . - 
— Erdfl. (Ka, Gips) 
5 Hangendes des oberen Gips⸗ 
lagers im Steinbruch“). 
Liegendes des ob. Gipslagers 





mus 
* Oipsſchichte . . 
dunlle Kallbant . 

rauber Gips von — Mächtigkeit. 





Höbe üb». Meere. 


DWükrtt. 
&- Fuß. Meter. 


1797,79/494,88 


1676,64/480,23 
1664,68|476,80- 
1719,90|492,62 
1719,40/492,18 
1715,85 491,46 


1792,00/513,27 
1801,60 516,02 
1732,33|496,18 
1730,53)495,66 
1547,70,443,30 
1546,92/443,07 
1709,89 489,75 
1708,91489,47 
1658,04|474,90 
1617,001463,15 


. 1602,00 458,85. 


—— 
1624 34 43661 


. |11457,14/417,36 


1474,95 422,46 
1473,461422,03 
1442,60/413,19 
1441,52/412,89 
1548,81[443,47 
1547,27|443,17 
1471,10/421,36 
1470,18/421,09 


1463,88/419,29 
1448,58|414,91 


*) Im — zeigt das BT folgendes Profil: 


„ J viai 


Atlasblatt Ellwangen. 


XV 





LIV 


Abthlg. N.O. 
d. Flurtarten. 


Schichte |9 Nr. 


Ober⸗Sontheim, Kirchthurm, Knopf 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


15. Markung Lauffen am Kocher. 
( Oberamt Gaildorf.) 
— Eichenfeld, Siglſt., oben . 

„Erdfl. (6.) 


16. Markung Matenbai. 


(Oberamt Erailsheim.) 
Krettenbach, Grilfenbud, Signlft. * 
Kohlfeld, Signalſtein, oben — 
Erdfläche ... 
Fichienhof, Wajenäcker, Signalf. ; * 
Erd 


17. Markung Mittel-Fiſchach. 


(Oberamt Gaildorf.) 
Mittel-Fiſchach, Kirchthurm, Knopf (prov.) 
Unter-Sifhad, Mühlwieſen Markſt. oben 
Daſelbſt, Waſſerſpiegel der Fiſchach am 

Einfluß der Altlach (Ka) 


18. Markung Neuler. 
(Oberamt Ellwangen.) 
— a Nr. 2, ſüdl. Firftfpige 
„Erdfl. om Gingang (Ze) 
Leinenfürſt, Signalſtein, Son : 
fl. (La) 
Weidenwafen I, Signatftein „eben E 


” ” ” 


Le) 

Surghardsmühle, Bafferfpiegel J Roth 
am Einfluß des Mühlkanals 
Mühlhalde, Signalftein, oben . , 
Erdfläche (K 8.) 

Gaishardt, Gaisrucken, Seit, oben . 
„ Erdfl. (Kö,) 

Schönbergerhef, Dornfeld], Sglſt., oben . 
5 „Erxöfl. (Le) 


19. Markung Ober-Sontheim. 


(Oberamt Gaildorf.) 


Dachtrauf 
Erdfl. (64“ 
unter dem unteren Sodelrand 
Maag, Markfftein, oben. . . 
„Hängendes ber Kaikfeiſ en im Stein: 
bruch (Ma,?) 


” ” * 


Höhe üb.d. Meere. 


Württ. 


L.⸗Fuß. | Meter. 


1682,23|481,83 
1681,13|481,51 


1750,941501,51 


. |1756,811503,19 


1756,28|503,04 
1775,151508,44 
1773,951508,10 


1463,87/419,29 
1333,04|381,81 


. 11329,54|380,81 


| 
1924,88|551,33 


1880,55|538,63 
1889,59|541,22 


. 11888,09|540,79 
. |1865,96|534,45 


1864,82|534,13 


. |1860,53|389,69 


1581,10|452,86 
1579,51/452,41 
1729,14|495,26 
1727,64|494,84 
1983,92|568,24 
1983,03|567,99 


, |1400,96|401,27 


1376,11/394,15 


. |1298,51/371,92 


1309,90|375,19 


. 11800,001372,35 


XXVI 


Abt 


lg. 


N.O. 


d. —* 


LI 


a) 


4343343 


E 
2 


233 


4 


no BE zu zu ze 2 


II 


ia) 
4 dı ss 4 

— 

— 

— 


Höhenpunkte. 


Eckertshalde, Häng. der Me Felſen im 
Steinbruch des S. Schneider 
Sohle des Bruches 
Gaisbuͤhl, Häng. des Gipslagers (K «) 
Birngründle, Fahrb. in der Straßenſcheide 
" Marfitein, oben (Ka) . 
„Waſſerſp. d. Quelle (Gr. — 

Lüx, Markſtein, oben . . ; 
5 Erdfläche (K * 
Waſſerſpiegel des Neſſelbaches am Ein— 
fluß des Birkelbachs (K «) 
Hafnerfteig, höchſte Stelle de3 Waldes(Kd,) 


20. Markung Ober-Speltach. 


(Oberamt Erailöheim.) 
Ober-⸗Speltach, N Kuopf » 
Dayıtrauf . 
Erdfl. ö. S. or⸗ 
unter dem Sodel . 
Wafferfp.d.Speltach u.d. Kirchbrüde (Ka) 
Geigerzberg, Signalitein, oben . . 
„ Erdfl. (Kae, Dolomit) 
Eichwald, höchſte "Stelle, Erdfläche (Ka) 
Steinesäder, er Spite.. . 
„ Eröfl.(Ka, Dolomit) 
Sonolzhof, Bafferfpiegel des Buchbaches 
unter der Straßenbrüde (Ka). 
Waldbud, Kubfeld, Siglft., Spike . 
„ Gröfl. (Ka, Dol.) 
Steinehaig, nördl. © Scheuer, Erdfl.(Kp,y) 
Müllershölzle, Oberamtsgrenzftein, oben 
” Erdfl. (Cy) 
Neuberg, Brunnenſchacht beim Haus, 
äng. der Werfiteinfelien 
iegendes der KP Feljen 
Daſeibſt, höchſte Stelle des Feldes (K2) 
Schloßbuckel, Signaljtein, oben . . . 


Gröfl.(Kp). 
Groß Heiligenholz, Dasttein, 


oben. . 

" Erdfl. (Kp) 

. höchſte Stelle, —* X4) 

Burgberg, Jägerh., Deckpl. des Kamins 
Burgberg J, Signalftein, oben . . 

Gröfl. (K5,) 

Hofftatt am Burgberg, Markftein, Erbfläche 

(Grenze KA, y) 

Dafelbft, Häng.d. K 8 Feljen im Steinbr. 


" ” 


— ” 


thlg Bezeich der kefimmten Bunf Höhe üb. d. Meere. 
ezeihnung ber bejtimmten Punkte, | Fi — 
Shißte | Nr. —— — — 


Sciote Nr. 


1297, iu 49 


. 11276 ‚001365, 48 


1387,00 397,27 
1362,75/390,32 
1358,85 389,21 
1355,35/388,20 
1404,40 402,25 


. 11404,141402,18 


. |1302,00'372,92 


1665,00 476,89 


. 11557,73|446 17 


1520,60 435,53 


1477,60 423, 22 
1470,30 421,13 
1588,08 454,86 
1587,68[454,75 
1699,00/486,63 
1602,04.458,86 
1600,741458,49 


1510,89/432,75 


. |1589,79!455,35 


1659,15/475,22 
1667 ,40|477,58 
1666,25|477,25 


— —— 


1626,00465,72 
161400 46229 


1635,60 468.47 
160283459,09 
1602,06458,87 
1683,77|482,27 
1683,02|482,06 
1688,001483,48 
1899,29|544,00 
1864,56|534,05 
1862,66533,51 


1758,63|503,71 
1724,001493,79 


N.O.! 
» elite 


Shigte |Rr. 


Atlasblatt Ellwangen. 


ee. der beftimmten Punkte, 


LIX 59 Dajelbft, Liegend. d. K 3 Felſen im Steinbr. 


” " 
» " 
7 7) 
LIX 163 
r* " 
n " 
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„62 
n „ 
„60 
LX 162 
„63 
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LVIII |64 
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J62 
LVII 63 
XLII B8 
” 
189 
* 
„so 
LII 70 
n, ”„ 
n ” 
LIII 171 
n ” 


Seeleswafen, Signalftein, Spike . 
Erdfläche (Ka) 

Waſſeijbiegel der Speltach am Einfluß 
des Reinsweilerbadhes (Ka) 


21. Markung Onolzheim. 
(Oberamt Crailsheim.) 
Onolzheim, Kirchtburm, Knopf . . 
„ " Dadtrauf . 
# „Erdfläche (155 unter 
ber Thürfchwelle) (K «) 
Untere Mübhlwiefen, Markft., oben (X «) 
Mafjerfpiegel der Maulah am Einfluß 
be3 Butzenbaches (ML, Ka) 
Kirchweg, Hängendes des Gipslagers (K«) 
— Sohle des Gipsbruches (K 
Blöckweg, Signaljtein, oben . . 
" Erdfläche (K a) 
Marne, höchſte Stelle, Erdfl. (Ka, Dol.) 
Baierbaderrain, böchfte Stelle, Erdfl.(Kx) 
Waflerfp. der Maulach an der Mrkgsgr. 
Kreuzberg I, Signaljtein, oben . . 
Erdfläche (K «) 
Erbſenhügel, Signalſtein, oben . . 
Erdfl. (MT, Ka) 
Hörnteswatb, höchfte Stelle, Erdfl. (K c) 
irchenſchlag — — „(c, Dol.) 


22. Markung Pommertsweiler. 
(Oberamt Aalen.) 

Hohlenberg (Ühlenberg), Sglſt., oben 
Erdfl. (X’5,) 

Wildenhäusle, Schloßäcker/ Salk, oben . 
Sof. (K6,) 

Hammerfchmiede, Waſſerſpiegel des Eiſen— 

weihers ( 5,) 


23. Markung Rechenberg. 


(Oberamt Crailsheim.) 


Rechenberg, ALIEN Knopf . 
— Dahtrauf . 
" " , Erdfl. (n. ©. unterfter 


Staffeltritt) (X 5) - 
Hammerſchmiede, Wafferfpiegel des Roth: 
baches unter der Brüde . 
Wafferfp.d. Rothb.a.Einfl.d. Kreßb.(Xy,d,) 





XXVII 


Höhe üb. d. Meere. 


Dt. 


8. zu. | Net | Meter. 


ee 


. |1515,69|434,13 


1514,491433,78 
1512,201433,13 


. 11561,11/447 14 
. |1519,72)435,28 


1452,72)416,09 
1450,48 1415,45 


1441,08 412,76 
1473,00'421,90 
1457,401417,43 
1541,11/441,41 
1539,44 [440,93 
1725,001494,08 
1616,00/462,86 
1467,081420,21 
1583,82/453,64 
1582,04 1453,13 
1482,76/424,70 
1481,43 424,32 
1594,00/456,56 
1606,00'460,00 





. |1691,37/484,45 


1690,27'484,13 
1634,70 468,22 
1633,48 467,87 





. 11507,93 431,91 


1696,86 486,02 


. |1667,54.477.62 


1612,99|462,00 


1538,72'440,73 
1538, ‚321440, 61 


XXVIII Höhenpunkte. 


Abthlg. N.O. Höhe üb. d. Meere 
b.ölurfarten.) Bezeichnung ber beſtimmten Punkte, ——— 
Shihte Nr. 8.-Fuß. | Meter. 





LII 70 Schloßfeld, Markftein, oben . . . . 1672,20 178,96 

5 A . Gröflähe (Kö, 1671,38 478,72 
» 69 | Huthäder II, Signalftein, oben . . . |1704,64 488,25 
e R „Eördfläche (X 5,) 11703,94|488,05 
LV 170) Hübnershof, Hübneröberg, Sigift. oben |1757,86 503,49 

P e a „Erdfl. (Kö,) 1756,981603,24 
„*'Im „ Wohnh., Erdfl.amnördl. Ed(Kö,) |1757,63 503,43 


24. Markung Rindelbad. 


(Oberamt Ellwangen.) 

XLV1 169 | Bolderfeld, Signalftein, oben. . . . |1622,76/464,80 
„ . Erdfläche (X 5,) |1621,86 464,54 

»„ 70 Bernharbdsroth, höchſte Stelle, Erdfläche 
(Sandgerölle auf X 8,) 1752,00 501,81 
XLVI |68 | Wannenfeld IL, Signalftein, oben . . 1635,881468,55 
" „ €. (Gerölfe auf x8,) |1634,26/468,09 
» 167 | Rabenhof, Oberfeld I, Siglft. Erbfl.(K5,) |1699,53/486,78 
XLVII 172 | Eigengell, Kapellthürmchen, Knopf . . |1944,961557,08 
* ” v " Dadıtrauf = 1928,53 552,38 
ä „ Erdfl.(w.S.TIhürjch.)(Le) 1888, 38 54086 
„ | Stodheimerfeld, Signalftein, oben . . [1913,07 547,95 
n i — Eröfl. (La) 191228 54771 
ALVI 72 Birkfeld II, Signalftein, oben . . . 1869,951535,60 
“ Pr 2 Erdfläche (L «) |1869,08535,35 
XLV 172 Ratiſtadt, Rapellthürmchen, Knopf . . 1844,05 528,18 


n 7) " ” Dachtrauf 1829,67 524,06 
» Im e » Erdfl.w.&.(Le) |1791,37)513,09 
n „ | Thomasader, Signalftein, oben . . 1821,88521,83 


” * " ” Erdfl. (L 5 1820,49 521,43 
XLIV 172 | Schwarzfeld III, Signalftein, oben . . 1817,95 520,70 


25. Markung Röhlingen. 


(Oberamt Ellwangen.) 

XLIU [71 | Neunheim, Kirchthurm, Knopf . . . 1852,61/530,63 
- " P A Dadtrauf . . |1835,90 525,84 
“ " " v Erdfläche n. ©, 

i (Rflafter) (Z,y7) . |1778,60/508,00 
„ | ©olderfeld I, Signalftein, oben . . . 1808,69|518,05 

Mi »  Erdfl.(Dauf La) |1806,901517,54 

XLIV [71 | Schwarzfeld II, Signalft., Erofl, (L y) |11782,84/510,65 
» 72 | Silberflinge, Markftein, oben (Z @) . |1776,511508,83 
“ " „ Steinbrud) der Georg Rupps We., 

Häng. des 4’ mächtigen Arietenfalf3 . 1770,50/507,11 

XLII 72 Neunſtadt, Schwarzäder, Sigift, oben . 1752,39 501,92 
” ” ” ” Erdfl, (L ea) . 1750,79 501,47 





Avbthlg. N.O. 
d.Blurlarten. 
Site Nr. 
XLIX 163 
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n» [7 
n " 
n " 
Pr 64 


Atlasblatt Ellwangen. 


Bezeichnung der beftimmten Punkte. 





— 


26. Markung Roſenberg. 


(Oberamt Ellwangen.) 
Roſenberg, — ei 


” 


uf. 
Erdfl w. S. Thürſch. 
Stoden, Signalftein, oben . . 

Erdfläche (X 3). 
Sandgruße, Signalftein, oben . . 

Erdfläche (Kb,) 

Geifelroth, Thurm, Siglft., oben . 

Erbfl.(K ö,) 

Wille, Waſſerſpie el ber Roth am Eins 
Au uß bes Eifenbaches 

Bolhof, Wohnh. Nr. 5, füdl. ——— 

Erdfl. (K 8,) 

Saurenberg, Markgögrensit. Nr. 70, oben 

" Erdfläche 

Hohenberg, Kirche, weitl. Firfifpite . . 

‚ Erd (Dem — (Le) 

Schillingsferb, Signal ein, oben. . 

Erbfl. (K’,) 

Fürengrund, höchfter Punft der Wald⸗ 

ftraße (K 8,) 

Kohlhau, Fahrbahn der Kreusftr. (K 9.) 
Ganſershof, Signalftein, oben . . 
Erdfl. (X 5,). 

Diefelbaurenfeld, Signalftein, He . ; 

Kb, 

Dürrenwalb, höchſte Stelle, CN. (K 85) 

—— Kapelle, Erdfl, am f. Ei (K 6.) 

tadelsbachwald, höchſte Stelle, Erdfl.(X,) 

Unter-finaufen, ae oben 

Erdfl. (K5,) 

Hummelsweiler, Rapelltgürmdsen, Dachtr. 

— Kapelle, Erdfläche (50 

unter der Fenjterbanf) (K'y,5) 
Schimmelfeld, Signalftein, oben. . 

| Erdfl. (X,) 

Krautenäder, Signalftein, oben . . 

Erbfl. (X 5,) 
Spitenfägmühle, weſtl. Firfifpige ’ 

„ Gröfläde (Kö) 

Waſſerſp. des Säaweibers 

Schlipfenwald, höchſte Stelle, Erdfl. (Cö,) 


XXIX 





Höhe üb.d. Meere. 


Wilrtt. | Meter. 





18.«- Fuß. 


. 11813,98|519,57 


1802,18/516,19 
1751,88|501,78 
1682,92|482,08 
1681,62)481,65 
1781,711510,32 
1780,81/510,06 


. 11783,13/510,73 


1781,35/510,22 


. 11594,921456,82 


1660,92)475,73 
1620,97 464,28 
1734,19'496,71 
1732,99|496,37 
2047,56/586,47 
1986,00\568,84 


. 11781,09|510,14 


1780,04 1509,84 


. [1722,22|493,28 


1737,19)497,57 
1743,34/499,33 
1742,17|499,00 
1746,98'500,37 
1746,25/500,17 
1781,00/510,12 
1720,71'492,85 
1814,00 519,57 


. 11703,76/488, ‚00 


1702,29|487.57 
1703,491487,92 





1653,89'473,71 
1721,50 493,08 
1720,63/492,83 


. |1710,721489,99 


1709,69|489,69 
1670,28'478 41 
1648,781472,25 
1646,58 471,62 
1738,25|497,87 





XXX Höhenpunkte. 


Abthlg. N.O. 
d. Fluttarten. Bezeichnung der beftimmten Punkte, 


Höhe üb.d. Meere. 
Wiürtt. | 


Shihte Nr. | %- Bug. | Meter. 


27. Markung Roßfeld. 


(Oberamt Eraildheim.) 
LXI /62 | Ropfeld, Kichthurm, Rnopff . . . . 
" — — Dachtrauf ... 
Erdfl. d. ©. (50* 
unter der Fenſterbank) (Ka) 
63 Schanzbuck, Signalftein, oben . . . 
— r Erdfläche (X «) 
64 | Sauerbronnen, Grdfl.am Eing.(Gr.MX,Ka) 
61 | Wafjerjpiegel der Maulah am Einfluß 
des Hagenbachs 
» 1601 Hafenbühl, Signalftein, oben . . . . 
[2 " Erdfläche (Ke) 
R 59 | Delhaus, öſtl. Wohnhaus, Erdfl. (Ka) 
LX 158] Hobenfchlag, höchſte Stelle, Erdfl. (XP) 
» 160 | Saarberg, höchſte Stelle, Erdfl. (Ka, Dol.) 


28. Markung Schrezheim. 


(Oberamt Ellwangen.) 

XLIII 69 | Schrezheim, Kapellthürmchen, Knopf 
» P " r Dachtrauf 

XLIV 69 Rotenbach, Markſtein, Erdflihe (Kd,) 
” „Waſſerſp. d. Jagſt a. Einfl. des Rotenbachs 
XLU 69 | Neubauer, Signalftein, oben . . . . 
" „Erdfl. (Sandgerölle) 

67 | Efpadyweiler, Kapellthürmchen, Knopf . 


. P Dachtrauf 
„ Erdfl.(Thihw.)(X 5.) 

n „ | Wafferjpiegel des Eſpachweihers (X8,) 
XLIII |67 | Dorder-Lengenberg I, Siglft., oben . 
[} „ * Erdfl. (L a) 
ÄLIV 166 | Hinter-Lengenberg, Marfftein, oben (La) 
ÄLV 166 | fautenhöfe, Signalftein, oben. . . . 
w „ Erdfläche (K 5,) 
» 165 | Herzbühlwald, höchſte Stelle, Erdfl. (Ze) 
— „ | Altmannsroth, Oberfeld III, Siglit., oben 
” ” ” ” €. (K ö5) 
67 | Eggenroth, Kapellipürmchen Knopf. . 
— Erdfl —* ur 
" „ Erdfl.( ww.) (Kö,) 
Rußhütte, Signalftein, oben 9 x r “ 
7 ”„ Erdfläche (K 5,) 

29. Markung Schwahsberg. 
(Oberamt Ellwangen.) 


ÄLI [70 | Saverwang, Langwiefen, Marfft., oben 
* [7 ” " " Erdfläche 


* 224 
= 


1606,45 460,12 
1578,85 452,22 


, 11526,15'437,12 


1579,65 452,45 
1578,91/452,24 
1437,21 411,65 


„ |1486,00/425,62 


1542,20/441,72 
1541,20/441,44 
1547,50 443,24 
1790,00 512,70 
1691,00|484,34 


. |11563,45|447,81 


1551,77|444,46 
1500,38/429,74 
1497 28 428,86 
1611192 461609 
1610,19|461,20 
1649,98\472,59 
1641,24)470,09 
1604,741459,63 
1557,74/446,17 


. 11836,42)525,99 


1835,46 525,72 
1882,36 539,15 
1690,08|484,08 
1688,901483,74 
1905,50 545,78 
1712,21)490,42 
1711,05490,08 
1718,70)492,27 
1714,52)491,08 
1675,721479,96 
1693,45/485,04 
1692,25|484,70 


1524 ,701436,71 
1523,801436,45 


Abthlg. N. O. 
d. u ar 


— Räte us. b. leere 
a 2.» 


Schichte Nr. 


Atlasblatt Ellwangen. 


AXXI 


Höfe üb. üb.b. Meere: 


Ei |oRete Meter. 





LXII 


55 
55 


30. Markung Stimpfad. 
(Oberamt Crailsheim.) 
— Kirchthurm, Knopf... 


— Dachtrauf . 
Erdfl. n. S. (22“ 
unter dem Sockel 
Waſſerſpiegel der Jagſt am Einfluß des 
Reiglersbaches (geftaut) . 
Dafelbit, nat. Waſſerſp. unter dem Wehr 
Rauwieſen, Signalftein, oben . . 
Erdfläche 

Schliffäcker, Mariſtein, oben . 
Grenze Kr.» . . 

Bahnhof, Schwellenböbe . . 
Randenweiler, Starfüder, K — Steinbruch 
oberer Rand . 
& z ging. d. gefunden Felſen 
» Sohle des Brudhes . 
Fuchswaſen, Signalftein, oben . . » 
Erdfl. (Kp) - 
Stimpfacherberg, Signalfein, ob oben . 4 

ft. (K 

Sieglershofen, Bergfelb, Signal, oben 
Erdflache 
Oberer Raitler, höchfie Stelle, rofl. (K6,) 
Hörbühl, Wecjjelhuth, GSignalftein, oben 
[2 „ „ Erdfläche 


31. Markung Sulzbach am Kocher. 
(Oberamt Gaildorf.) 
Aichenrain. Eichelrain, zig. oben 
Erdfl. (Kd,) . 
Altenberg L Signalftein, * er 
Erdfl. (X). 
Hohenberg, Altenberg II, Signalfl. oben 


” ” 


„Erdfl (Ko) 


Altenberg, Baumfignal auf der höchften 
Stelle, Erdflähe (La) . 

Stökenhof, Schwabenäder, Siglft., oben 
= " „ Erbfläche 


92. Markung Unter⸗Aſpach. 


(Oberamt Hall) 


Ober· Aſpach, Kirchthurm, Knopf.. 
Dachtr 


auf - 
Hüttleshöhe, Signalftein, Eyie. - « 


1586,581454,43 


. |1562,04/447,40 
. 11455,24/416,81 


1428,60 409,18 
1420,39|406,83 


, 11435,74/411,23 
. |1434,96'411,01 
. 11458,81/417,84 
. 11474,00/422,19 


1438,12|411,91 


1543,00 441,95 
1537,00/440,23 
1495,00 428,20 
1579,91l452,52 
1578,76/452,19 
1616,25|462,93 
1615,13]462,61 
1609,82|461,09 
1609,17|460,90 
1742,40/499,06 
1719,70/492,56 
1718,85 492,32 


. |1600,08!458,30 


1598,181457,76 
1935,521554,38 
1933,621553,83 
1929,79|552,74 
1928,251552,29 


1966,721563,31 
1657,721474,81 
1656,82|474,55 


1552,11/444,56 
1524,86|436,75 
1496,071428,51 


XXXU Höhenpunfte, 





Abthlg. N.O. Höhe üb. b. Meere, 

d.5lurkarten.| Bezeichnung der beftimmten Punkte. EEE er 

Ehihte Nr. j &up. | Meter. 

LXI 155 | Hüttleshöhe, Siglft., Erdfl. (Dauf Mr) ken 
» 154 | Unter-Afpad, Remife Nr. 8, Gröflähe |1404,50/402,28 
» | | Dafelbft, Bacfohle (Me Dolomit) . . 1395,50 399,70 
n * er Häng. ber Me Dol.:Felf. im Sikr. 1417,00 405,86 
n „ | Dafelbfl, Grenze Md,e . ... 1394,00 399,27 
n „ | Stödlesäder, Signalftein, oben . . 1477,00/423,05 
“ u Erdfl. (Dauf Mt) 1476,08/422,78 

LIX |53 Aerleweck, Bufchäder, Siglit., oben . . 1413,50/404,86 
5. 15 * „Grdfl.(Da.Ka) |1413,12)404,75 
“ — Stadel, Grenze Me, t im GSteinbrud . |1311,50375,64 
LXI 156 | Gaugshaufen, —— Nr. 1, Erdfl. M) 1472,97 421809 
Markſtein, oben (M t) . |1477,80423,28 

LXII 56 Lettenfohlenfandfteinbr., 0.R.(Or.Mt,Ka) |1478,20/423,39 
- „ | Dafelbft, Häng. der 7° mächt. Felsbank |1470,70.421,24 

33. Markung Unter-Sontheim. 
(Oberamt Hal.) 

LIV 154 | Unter-Sontheim, Kirchthurm, Knopf . |1387,59|397,44 
» u er " „ Dachtrauf 1339,29 383,60 
n " ” Erdfl. ö. S. 

(5‘ 35 unter der Feniterfante) . |1292,291370,14 

» 153) Haufen, Fahrbahn der Strafenbr. (Ka) 1319,63 377,97 
“ ” | ®erhalde, Signalſtein, oben... 1380,76 395,48 
» Erdfl. (Mt, Ka) |1380,12|395,30 
n 66 Heerberg, höchſte "Stelle, Erdflähe (K5,) |1637,00|468,87 

LV 154 Eſchenau, Hizelberg, — oben . 1378,67 394 88 
Erdflache 1377,77!394,62 
- " Zizeiberg, hbſter Punkt der Verwer- 

fungslinie Ad Ka . 1864,00390,68 

LVI 54Kirchhalde, Fahrbahn. im Kreuzweg, (Paß⸗ 

böhe, Verwerfungslinie ML, Ka) |1334,00/382,09 
- „ | Dürfing, höchſte Stelle der Aecker (MT) |1354,36 387,92 
34. Markung Bellberg. 
(Oberamt Hall.) } 

LVI 153 | Vellberg, ar Knopf . . .  . j1407,79/403,22 
» " " Dachtrauf . . + |1373,73|393,47 
„ „ " , Gröfläher, ©. (Straßen 

fahrbahn) (Me, ) . |1306,73)374,28 

» 154 | Wafferfp. ber gig unt. rn Siragenbrüde 1162,69|333,02 
“ „ | Dafelbft, Niveau der Quelle . . . 1180, 80/338,21 
. " Pr Grenze Mt, Ka (Berw.) 1188,00 |340,27 
n " Kirchweg, Markſtein, oben .. 1230 '911352,56 
» P J Wegſcheide, Erdfläche (Sattel 1207,79|345,94 
> „ | Dürfhing, Markftein, oben . . 1346.96 385,80 
n " Erdfläche (Mm). 1346,56 / 385,69 
n » Salzwiefen, Nivenu ber ſtarken Duelle .„ 11214,00'347,72 


Atlasblatt Ellwangen. 





XXXIII 


Höhe üb. d.Meere, 


ET — 
Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


Burtt. 
L.⸗Fuß. LRcter. 





Meter. 





Salzwieſen, Hangendes des 30° mädh: 
tigen Gipslager3 (Ka) . |1249,00357,74 
Schlegelberg I, Signalftein, . 11570,74'449,90 
Pr " — .156984 44964 
Pr Grenze Ka, . [1546,00/442,81 


Böchfte Stille (KB). . 
Stöcenburg, — Knopf . 
* Dachtraufe 
— F , Exdfläche f. S. (Bor: 
talſchwelle) (MT) . 
Wafferfpiegel der Bühler am Einfluß 
des Ahlbachs (M 5) 
Straßenäder, Signalftein, oben . . 
„ Groflähe (M D. — 
Lindenberg, Signalfein, — — 
fl. Ad).. 


Thalheim, Gaſth. zum Daten, —8 lb. 


hürſchw) (Tuff) 
Waſſerſpiegel des Ahlbachs im Straßen: 
übergang (M £) 
Thalheim, Wohnh., Nr. 28, nördl. Firitfp. 
Erdfl. ſ. S. (Tuff) 
Dafelbft, Urſpi. der ſtarken Gipsmuͤllers⸗ 
quelle (aus Ka Gips)im Gart.d.G.Schmid 
Binzelberg, Signalſtein, oben .. 
Erdfl.(K a, Dolom. ) 
Kreuzhalde, Waſſerſpiegel der Quelle 
Aehl aberg. Jählesberg) EIN: oben 
Gröfl. (Ka) 
Waſſerrothwald, on Stelle, Geöft (Ko 
Echtbach, Markftein, oben . . 
" ” Erdfl. (Gr. M L, K «) 
5 Wajjerjpiegel ber Bäche am Zu: 
Ft (Mi) - 
Kohlſteig, Grenze Xy,d . 
höchſte Stelle des Waldes (K 6) 
Breitwafen, höchſt. Punkt des Waldes(K6) 


35. Markung Waldthann. 


(Oberamt Crailsheim.) 
Winterhalde, höchſte Stelle im Wald, 
Erdfläche Cò). 
Stegenholz, höchſte Stelle im Wald, E. ( oö.) 
Stegenhof, Wohnh., Erdfl. amſ. Giebel (K) 


” „ 


Abthlg. 
er 
Schichte |Nr. 
LVI Isa 
n ” 
n ” 
n ” 
» ” 
n ” 
n ” 
” " 
LV 153 
Lvıı |58 
2 ” 
n "” 
n ” 
n " 
n 
n ” 
n ” 
» " 
7 ” 
LVIU |53 
D) " 
* 56 
LVI 55 
n ” 
n ” 
n 56 
n ” 
LVI 155 
LXI 72 
LX 72 
LIX 72 
» .|73 


Vergbronn, Wirtshaus, Knopf auf dem 
öftl. Giebel . 


Württemb. Iahrb. 1874. Unbang. 


1582,00/453,12 


. |1433,04/410,46 
. 1397,69 400,33 


1336,59|382,83 


. 11152,25i330,03 


1436,09/411,33 
1434,89 1410,99 
. 11322,57|378,81 
1321,47 378,50 
1259,51/360,75 


. 11214,21/347,78 
. |1187,001339,98 


1312,06/375,80 
1273,06|364,63 


1301,00372,64 
1471,57|421,49 
1469,971421,08 


. |1266,85 362,85 


1508,20|431,98 
1506,80/431,58 
1696,001485,77 
1323,17/378,99 
1322,87|378,90 


1324,31/379,31 
1779,00 509,55 
1794,00 513,84 
1764,00/505,25 


1864,50/534,04 
1808,001517,85 
1685,221482,69 


1846,34'528,83 
3 


ZXXIV 


Abthlg 
b. — | 
Shihte fr. 


LIX 


LUX 


=» 3 


a 


r 
* 


Höhenpunkie. 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 


Steinäcker, Signalſtein, oben .. 
Erdfläche (Kb 5) 

Aeuhaus, Gaſthaus, nm Firſtſpitze, Kn. 
Erdfl. (3° 7° unter 

dem Sodel) (K 5,) 


36. Marlung Weipertshofen. 


(Oberamt Eraildheim.) 
Weipertöhofen, Kirchthurm, Knopf 
F = Dadtraufe . 
e Erdfl. (4 5° 
unter dem oberen Sockelrand) (K«) 
Mühle, Erdfl. am Eing. (Thürſchwelle) 
wWafferpiegel des Reiglersbachs unter der 
Mühle . 

Blaͤßlesberg, Signalſtein, oben . . 
Erdfläche (Ki) 

Hoffeld, Markftein, oben . . 
Erdfläche (K e). 
Strickfeld, Markftein, oben . : 
Waſſerſpiegel bes Reiglersbadhs am Gin: 
fluß des Scipperöbahes . . 
Gerbertshofen, Grünlesfeld, Site, oben 
€.(K ß) 


Steinhad, am Wald, Rebbut, Signalftein, 


Gröflähe (K 5.) . 
Pfannenberg, höchſte Stelle, Erdfl. (K 3.) 


Käsbad. ſüdl. Wohnhaus, Erdfl. (KPp) . 


Sirenwald, hochſie Stelle, Gröfl. (K5,) 


37. Marlung Weſtgartshauſen. 


(Oberamt Eraildheim.) 
Weſtgartshauſen, Kicchtburm, zus] 
Dadtraufe 
Erdfläche 

S. o⸗ unter dem Sodel) . 
Repfling, Signalftein, oben j 

— — Erdfläche . . 

— Grenze Ka,ß . 

z Kp, Steinbruch oberer Rand 
Däng. ber Felſen 
Lieg. 
Bogelbud 1, Signalfteiu, oben | 

Erdfl. (Ka, Del. 


” " 


* 


DZ ” ” 


68 Laubberg, Signalftein, oben . 


Erdfl. (Ka, Dol.) 


167 Schiechtenberg, Signalſtein, oben . . 


me pe 5. d. Meere. üb. d. Meere. 


el | Meter. 


1839 Steiniter, Signakfein, oben... . |1889.17\536,r 78 
1837, ‚00/626, ‚18 
1909,90 547,04 


. 11863,30|533,69 


. 11564, re ‚22 


1535,74/439,87 
1481,39 424,30 
1471, ‚54 421 48 


1462,94419,02 
1710, 841490,02 
1710,011489,79 
1525,751437,01 


. 11524,81)436,74 


1490,52]426,92 


1489,12|426,52 
1612,94/461,98 
1612,191461,77 


1788,00512,12 
1760,00|504,10 
1622,54/464,73 
1796,00|514,42 


. |1657,16/474,65 


1610,68/461,34 


1525,48|436,93 
1651,40]473,00 


. 11649,88]472,56 


1662,00|476,03 
1725,00494,08 
1711,00'490,07 
1677,00|480,38 
1661,67475,94 
1660,711475,67 
1699,60 458,16 
1597,60'457,59 
1597,45’ 457,55 






Abthlg. N.O. 


d. See 





LVI [72 


Atlasblatt Ellwangen. 


Bezeichnung der beftimmten Punkte. 


Schlechtenberg, Sigft., Erbflähe (Ka) . 
Frauenberg, Signalftein, oben . 
Erdfläche (K 8) 
Pfarrholz, höchſte Stelle, Erdfläche (X 5,) 
Herbenberg, höchſte Stelle, Erdfl, (X 5,) 
Wegfes, bei Wegjez, Signalfein, oben 
Erdfl. (X 8) 


Kohr, altes Schioß, Signalſtein, oben 
Erdfläche 
Dajelbſt/ Hangendes der 20° mächtigen 
Merffteinfchiefer 
Schũtiberg, Markjtein am Kreuzweg, 
Erdfläche (K'8,) 
Bogelbud II, Signalftein, on i 
Gröfl. (Kd,) . 
Mittelmühle,; Wohnhaus, Grofläche . 
Waſſerſpiegel des Reiglersbachs am Ein: 
fluß des Mühlkanals 
38. Narkung Wildenſtein. 
(Oberamt Crailsheim.) 
Großenhub, Markſt. beim Ort, ob. (Aö,) 


—ñ——7e —⸗ꝰ1—')1 1—— 


XXXV 





Höhe üb. d. Meere. 


1696,00|457.18 
1854,38|531,14 
1853,02]530,75 
1884,00|539,62 
1891,301541,71 
1862,18|533,37 
1860,58|532,91 


. 11676,87/480,29 


1675,49|479,90 


. 11656,00/474,32 


. 11767,511506,26 
. |1727,82]494,89 


1726,26/494,44 


. |11550,90]444,21 
. 11539,88]441,06 


1795,671514,32 


III. Atlasblatt Fowenftein. 


Die Einführung des metriihen Maßſyſtems in Würt— 
temberg erfchien im Sommer 1870 ſchon fo gefichert, daß der Höhen 
aufnahme im Blatt Lümwenftein ba3 Meter als Mafeinheit zu Grunde 
gelegt werben durfte. 

Der fofortige und vollftändige Nebergang zum metriſchen Syſtem 
bot jo große Vortheile, da ß auch die Hemmniffe, welche fich ber Ber 
rechnung auf Grund der Landesvermeffungsrefultate entgegenftellten, 
nicht in Betracht kommen Fonnten, 

Sämtliche Koordinaten der benügten Dreiedspunfte lagen nämlich) 

in Einheiten des württ. Landesvermeſſungs-Fußes vor und fie mußten 
num vor Allem in die neue Einheit rebucirt werben. E3 wurden ba= 
her zwei größere Reduklionstafeln berechnet, welche durch einfache Ads 
dition die neuen Werthe mit der nöthigen Genauigkeit liefern, unter 
Zugrunbelegung des Verhältnifiez : 
1 Landesvermejjungg3- Fuß — 0, 28 64 22 61 604 Meter. 
Mit Hilfe diefer Tafeln werden num ſämtliche Rejultate der Landes— 
Triangulation von dem Königl. Katafterburenu umgerechnet werben, 
fo daß für die Zukunft diefe Schwierigfeit wegfällt. 

Zur Erleichterung der Ausrechnung der relativen Höhenunterjchiebe 
wurden neue Tafeln über ben Betrag der Korreftionen aufgeftellt, 
welhe durh die Erdfrümmung und buch die Strahlen= 
bredung verurfacht werben. 

Ebenjo find alle Hilfstafeln für die Ausgleichungsrech— 
nungen nad ber Methode der Fleinften Quadrate, fiir die metrifche 
Einheit neu berechnet worden. Der wahrjcheinliche Fehler am Nefraf- 
tionöbetrag ift hiebei wieder mit !/, feines Werthes in Rechnung ges 
nommen worben. 

Sm Uebrigen ift wie gejagt, ſowohl für die Aufnahme wie für 
bie Berechnung, die Methode zur Anwendung gefommen, weldhe im 
Sahrgange 1869 der „Württ. Jahrbücher” näher beſchrieben worben ift. 

Es folgen daher jofort die Refultate und zwar: 





Streden, 


n 





Direfte 
Refuls 


1] Sandberg, Signaltafel — Willsbach, Kth., Rn. | 167,60 


2| Ejchenau, Kth., Kn. — Willsbach, Kth., Kn. 
3| Adolzfurth, Kth., En. — Eſchenau, Kth., Rn. 
4| Steinfnidle, Sigltafel— Adolzfurth, Kth., Kn. 
5| Schanze I, Sigltafel— Steinknickle, Sigltafel 
6| Sumpfwald, Sigltafel, — Schanzel, Sigltafel 
7 Sumpfwald, Sigltafel,— Eberzberg, Kth,, Dir. 
8| Ebersberg, Rtbh., Dir. — Unterweiſſach, Kth., Kn. 
9 Erbftetten, Kth., Kn.— Unterweiſſach, Kth., Kn. 
10] Affalterbach, Kth., Kn. — Erbſtetien, Kth., En. 
11) Affalterbach Kth., En. — Erdmannhaufen,R.,R. 
12Erdmannhauſen, K. K. — Marbach, Thorth.,R. 
13] Marbach ‚Ththr.,Kn.— Großbottwar,Ktth.,Pn. 
14] Wunnenftein, Sigltaf.— Großbottwar,Kth.,R. 
15) Winnenftein, Signaltafel — Ilsfeld, Kth. En. 
16) Stettenfel, Kn.din. Thurms Ilsfeld, Kth. K. 
17| Sandberg, Sgltf. —Stettenfels, K.d.n. Thurms 
18Kühkopf, Signaltafel — Sandberg, Signaltafel 
19] Kühkopf, Signaltafel — Willsbach, Kth., En. 
20) Löwenſtein, Stabtfth., Kn. —Kühkopf, Sigltafel 
21 Löwenſtein, Stadtkth. Kn. — Willsbach, Kih. K. 
22] Löwenftein, Stadtkth. Kn. —Eſchenau, Kth. K. 


28] Steinfnidle, Signaltafel — Eſchenau, KthKn. | 2 


24 Stocksberg, unt. Sigltafel —Steinknickle, Sgltf. 
25| Stocksberg, u. Sgltf. — Löwenſtein, Stadtkth. K. 
26| Stodäberg, untere Sigltafel —Wiideck, Th. Kn. 
27| Stocksberg, u. Sigltaf —Lichtenberg, ſudöſtl. Eck 
28] Stocksberg, unt. Sigltf. — Groß· Aſpach, Kth. K. 
29| Stocksberg, unt.Signaltafel— Zur II, Sigltafel 
30| Schanze I, Signaltf. — Stocksberg, unt.Sigltf. 
31] Schanzel, Signaltafel — Zur II, Signaltafel 
32| Sumpfwald, Signaltafel— ur II, Signaltafel 
33] Sumpfwald, Signaltafel — Groß-Aſpach, Kn. 
34] Sumpfwald,Sigltf.— Badnang,Stadtkth., Rn. 
35] Groß⸗Aſpach, Kth., K. — Backnang, Stadtkth. K. 
36| Erbitetten, Kth., Kn. — Backnang, Stadtkth. Kn. 
37] Groß-⸗Aſpach, Kth., K. — Erbftetten, Kth., Kn. 
38 Affalterbach, Kth,Kn. —Groß⸗Aſpach, Kth.,Kn. 
39] Affalterbach, Kth., Kn. —Großbottwar, Kth. Kn. 
40| Erdmannhauſen, Kth.K.,— Großbottwar, K. K. 
41| Lichtenberg, Th.ſüdöſt. Eck — Großbottwar, K. K. 
42] Lichtenberg, Th.ſüdöſt. Eck— Groß-Aſpach, K. K. 
48 Wunnenftein, Th. Sglt. — Lichtenberg, Th.ſ.Eck 
44| Lichtenberg, Th., füdöſtl.Eck— Wildeck, Th. En. 
45) Wunnenftein, Th., Sigltaf.—Wilded, Th., Kn. 
46| Wilde, Thurm, Kr. — Alsfeld, Kirchth., Rn. 
47) Wilde, TH., Kn. — Stettenfela, nörbl.Th., En. 
48l Kühkopf, Signaltafel — Wilde, Thurm, En. 


15,27 
2,95 
293,66 
16,35 
11,95 
91,83 
161,46 
8,47 
19,87 
35,10 


40,93 | 


10,28 





> ” 
er 


2— 
58 
go 





Met. 
* 
0,03 








XXX 
a. Die Diagonalen des Haupt-Höhennetzes. 


Ausge⸗ 


Korrel⸗ 
tionen. 


Meter. 


— 0,04 
—0,02 
—0,02 
— 0,04 
+0,01 
—0,01 
—0,06 
+0,00 
0,00 
+0,00 
0,00 
0,01 
0,02 
—0,08 
+0,03 
—0,02 
— 0,01 
—0,04 
—+-0,00 
+0,00 
+0,00 
— 0,02 
+0,03 
—0,04 


2] —0,01 


—0,03 
+0,02 
+0,02 
+0,03 
—0,01 
—0,01 
—0,03 
+0,03 


0,02! +0,03 


+0,05 





VII 


lichene 
iago⸗ 
nalen. 
Meter. 


167,56 
15,25 
2,93 
293,62 
16,36 
11,94 
91,77 
161,46 
8,47 
19,87 
35,10 
40,94 
19,27 
151,94 
125,64 
50,25 
71,11 
2,04 
169,60 
17,04 
186,64 
171,39 
296,55 
10,04 
135,20 
162,50 
151,27 
224,02 
18,83 
6,32 
25,15 
37,09 
242,27 
258,15 - 
15,88 
13,39 
2,49 
17,38 
95,31 
60,21 
150,68 
72,75 
1,26 
11,24 
12,50 
113,14 
62,89 
10,26 


Zxxvm 
b) Die Bedingungs-Gleichungen. 


5 — da — 0,2 — 0. 


dai — 0,01 = 0. 

+5 — 5 + is — 0,05 = 0. 

Or ar bester. Fan Sande 
0 RE ‚00 0. 


+ 
as — 
w) — d5 + de + ds + 0,03 = 0. 


33 +02 = 0. 
y) + dur dis d — du + 0,01 = 0. 


© Die Punkte des Haupt-Höhennekes. 
Höhe u Meere. 


Adolzfurtb, Kirhthurm, Knopf . 2 2 2 020.0. 248,07 
Affalterbach, Kirchthurm, Anyf . . . 2. 345,10 


Badnang, Stadtfircthurm, Knopf . ...31l1,84 
Ebersberg, Schloßthurm, Dadttau . . » 478,22 
Erbmannhaufen, Kirchthurm, Knopf ö . . 310,00 
Erbftetten, Kirchthurm, Knopf F 325,23 
Eſchenau, Kirchthurm, up .: » 2... 245,14 


Groß-Aſpach, Kirchthurm, Anopff . 2 2 2 2 0.2. 8327,72 
Grof-Bottwar, Kirchthurm, — oe: 0.00. 249,79 
Stöfeld, Kirchthurm, Anopf . . u a a a ia RE 
Sur II, Mitte der Signaltafll -. - 2 0 2 2 0. 532,90 
Zůhtopf, Baumſignal, Tafelmitte. 399,49 
Lichtenberg, Thurmruine, ſüdöſtl. Ecke des maiertranzes 400,47 
Löwenftein, Stadtfirchthurm, Küopf . . 0. 416,53 
Marbach, Thortburm, Knopf = 2 0 2 00 . 269,06 
Sandberg, Baumfignal, Tafelmitte. - 2 2 =... 8397,45 
Schanze ], Mitte der Signaltafll . © 2 2 0 0.558,05 
Steinfnidie, Baumfignal, Tafelmitte . » 2 2 2. 541,69 
Stettenfeld, Knopf des nörblicheit Thurme . . . . 326,34 
Stodsberg, Jagdhaus, ıtntere Eit — Mitte .. 551,73 
Sumpfwald, Baumſignal, Tafelmitte . » 2 0. . 569,99 


Unter-Weiſſach, Kirchthurm, RN a | 9! 
Milded, Thum, Knopf .. a werner BODA 
Willebach, ir thurm Knopf “0. 229,89 


Wunnenſtein, Thurmruine, Signaltafel, Mitte 401,73 


XXXIX 


d. Anmerkungen, betreffend die Aufftellung der Signal: 
tafeln auf einigen Eckpunkten des Haupt: Höhenneges. 

Bur II. Die Signaltafel*) wurde centrifch über diefem Triang— 
ulirungspunkt aufgeftellt, jo zwar daß ſich die Mitte berfelben 4,75” 
über dem höchſten Punkt des Signalſteins befand. 

Kühkopf. Die Eignaltafel war anf einer Forche befeftigt, deren 
Koordinaten zu + 65256,3= 4 21224,0” beftimmt worden find, und 
zwar betrug bie Höhe der Tafelmitte über ber eingefchnittenen Signale 
marke 21,58” und von ber Tafelmitte biß zum Boden 22,78", 

Sandberg. Der Zielpunft war auf einer Eiche angebracht, beren 
Koordinaten fi zu + 66002,5= + 18827,4= ergeben haben. Die 
Tafelmitte ftand 14,65 fiber ber eingefchnittenen Marfe und 15,65” 
über dem Boben. 

Schanze I, Die Signalftange wurde centrijch über diefem Dreiecks— 
punfte ber Landesvermefiung aufgeftellt. Die Tafelmitte war 6,32= 
über dem höchſten Punkt der Steinoberflädhe firirt. 

Steinknihle. Das Baumfignal befand fih auf einer Tanne, 
beren Koordinaten zu + 65555,5m + 81262,4” berechnet wurden. 
Die Mitte der Signaltajel war in einer Höhe von 20,23" über ber 
eingefchnittenen. Marfe und 21,43” iiber bem Boden, ſowie 22,79% 
über bem höchſten Punkt der Steinoberfläche des Triattgulirungspunfteg 
„Steinknickle III. 

Stoksberg. Auf dem Firfte des Jagdhauſes befand ſich zur Zeit 
der Landesvermeſſung ein Kleines Augfichtsthürmchen, welches ala 
Dreiedöpunft erfien Ranges beftimnt wurde. Dieſes Thürmchen ift 
Jeider abgebrochen worden. Zlir den Zweck der vorliegenden Aufnahme 
wurde an dem Balfenwerf des Jagdhauſes auf der Firftlinie eine 
Stange befeitigt mit zwei Signaltafeln, möglichſt auf ber Stelle des 
alten Dreieckspunktes. Sie fand in einer Entfernung von 1,14” von 
dem Knopfe auf dem füböjtlichen Firfte. Die „untere“ Signaltafel 
befand fich 2,31” über den Firftziegeln und :1,66m höher als bie 
Knopfmitte. 

Sumpfwald. Für die Signaltafel auf ber höchften Tanne haben 
fih die Koordinaten + 50631,4m + 32950,3” ergeben, die Mitte 
derfelben wurde in einer Höhe von 26,52" über der eingefchnittenen 
Marke und 27,57= über dem Boben feftgehalten. 

Wunnenflein, Die Signalftange wurde im norböftlichen Ed ber 
Thurmruine aufgepflanzt. Die Tafelmitte Tag um 2,22” höher als 
die obere Fläche des Mawerfranzes an dieſer Stelle. 


-  ®) Ueber die Konftrnftion biefer Signaltafeln fiehe: „Witrttembergiihe Jahre 
bücher für Statiftit und Landesfunde.’’ 1869 Anhang S. VIL 


Treo Bezeichnung der beſti Punkt en put, MS DE 
urkarten ezeichnung der beſtimmten Punkte. er 
|Schichte — — rer ne ner Meter. _ 
1. Markung Abſtatt. 
(Oberamt Heilbronn.) 
LIV 1I6 Abſtatt, Kirchthurm, Knopf. .. 271,49 
— * — * Dachtraufe — — 261,24 
* * Erdfl. (n. S. Thürſchw. (D) 239,88 
.„ 115 Gaigen, Signaiſtein, oben . a 273,68 
m — Erdfläche (D auf Kı). 273,45 
e 18 Wilder, Schioßthurm, Knopf ©» .398, 23 
— a PR — Dachtraufe . s 379,88 
* — — jr GEröfläche (fübtweftl. Seite, | 
Fenſterbank) (K5,) . || 365,93 
= — Grenze Xy, 85 363,93 
„ 119 Obere Rebilaig, höchſte Stelle ber Strafenfa: | 
bahn (K 8.) | 414,29 
5 „ | Steinberg, Oberamtsgrenzftein Nr. 69, oben . || 408,44 
” „ 7 " „ Gröfl. (Kb,) R 407,98 


e. Das Höhenverzeichnif 
für das 


Atlasblatt Löwenitein. 











2. Markung Adolzfurth. 


(Oberamt Dehringen.) 


|LXIT 126 | Adolzfurth, Kirchthurm, Knopf. ° . 0. . | 248,07 








* 5 Dadhtraufe. 232,86 
LXI 27 Wiefenthal, Straßenbrüde, Oberfläche ber Gurt 223,35 
A 5 r Fahrbahn . . | 222,52 
— = Wafferfv. ber Brettach unter der ride | 218,83 


N 


LXI 25 Schloßberg, höchſte Stelle, Erdfläche. — 344,00 
| 


*) Die rat yarı —— Punkte *— ſich auf den Hor . ber 
geognofliihen Speziallarte, ven „Horizont von Buoc’, welher 0,77 Meter 
fieler liegt, als ber proviforiihe Horizont des württembergiſchen Präcifions- 
Nivellements für die europäiſche Srormellun Näheres über den Horizont von 
Buoch findet fi: ee Jahrb er für Statiſtik und Landeskunde“ 
Jahrgang 1869 Anhang S. 
Das tri — — für Blatt Löwenſtein wurde auf 

aupt» Söbenpuntte bes Atlasblattes Waiblingen (Affalterbah, Kth., Knopf, 
& ftetten, Ktb., Knopf, ee Kth., Knopf und Ebersberg, Schlofthurm, 
Dachtraufe) gebaut. Beim Anſchlu 
den Bahnhöfen zu Willsbach, Eſchenau und Bretzfeld zeigte ſich nur eine Ab⸗ 
weichung von der konſtanten Differenz von 0,0im. Es war jomit feine Horizont» 
Korreftion erforberlid). 


deffelben an das Präcifions- 'ivellement auf | 


Allasblatt Löwenſtein. XLI 




















Abtölg. N.O.| | Höhe üb, d. 
d. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. eere. 
Meter. 





3. Markung Affaltrach. 


Oberamt Weinsberg.) 


JLX 122| Affaltrach, Kirchthurm, Knopf.....229,49 
— Dadtraufe . 219,04 

n " : z Erdfläche (ſüdl. Seite 
0,75 m unter der Fenſterbank) (Ka). || 202,31 
»’ In Dorfbergäder, höchſte Stelle, Erdfl. (D auf Ka) 239,85 
»  |21) Bruchwiefe, Signalftein, oben . . . 194,80 
1 Erdflähe (A) . 194,50 
” " Wafferfpiegel ber Sulm am Einfl. des Weielbages 191,94 
ı LIX 21) Hobfeld I, Signalftein, oben . 249,51 
» — — Erdfläche (D auf Ko). 249,17 

4. Markung Allmersbad. 
| (Oberamt Marbad.) 

ı XLVI 22 | Augftäder, Signaljtein, * 318,48 
— Erdfläche D auf Ka) : 318,06 
IXLVU 22 Alterberg, Markitein, oben — 362,22 
| ” " " Erdfläche (K a) a4 362,12 

„ z er Hängendes der 5m mächtigen KR 
Werkſteinſchiefer 368,80 
- „ | Kräuter, (Greut) GmlBen, oben . . . | 398,00 
ei — Erdfläche — « | 397,68 


" " Kreuzbalde, höchſte Stelle, Erdflihe (K5,) . | 403,00 


d. Markung Ammertsweiler. 
| (Oberamt Weinsberg.) 
| LVI |80| Ammert3weiler, Hedenader, Signalftein, oben. || 495,91 
Exfl.(Kö,) | 495,57 
» — Steinbühl, höchſte Stelle, Gröfläche (Kd,;) .|| 500,42 
LVII 31 £aukenmühle, Thürſchwelle der Streuhütte (Kr) || 337,20 
Mafferfpiegel der Brettach unter 
der Brüde (K$) . || 333,90 
n 32 Mr Hängendes der Werkfteinfelfen im 
Bachbett (Grenze KB, 7) . || 337,69 


6. Markung Auenftein. 

. (Oberamt Marbad.) 

LI |15 | Auenftein, Kirchturm, Rnopff. . 2.2... | 202,22 
| Dadtraufe . - | 255.70 
Erdfläche (1,38 m unter 

bem Sodel) . || 234,15 

“ „ | Schulwiefe, Signalftein, oben . . 0 «+ || 227,89 
„ Erdfläche (D) 227,13 
” — Waſſeiſp. d. Schobach am Einfl. db. Adſietterbaches 225,39 


n " [14 


n " [2 77 
n " n n 





” 
” 
* 
” 


Höhenpuntte, 


afenjpru Si alftein oben. 
* rt Gröffäche (D auf K 5 
Helfenberg, Schloßberg I, Signalſtein, oben 
n " „Erdfl. (K,) 


7. Narkung Badnang. 
Betnung, Stadtthurm, Knopf . 


„ [7] Dachtraufe W 
” Pi ob. Rand d. Altangeländ. 
” m Erdfläche (jüdöftt. Seite 


0,30m unter dem Sodel) (Ma,T) . 
Dbere Thanswiefen, Markftein, oben. . 
Mafferfpiegel der Murr am Einfluß ber Weijſach 
a. natürlicher 
„ b. Be 
Eichelgarten, Signalftein, oben. . 
Erdfläche auf M 9 
Kiesgrube, Signalftein, — 
Erdfläche (K e). 
Nietenaneriveg, Sionaitem, oben. . 
Erdfl. (D auf Mm 
Hber-Schönthal,gKirchtveg, —* oben 
DaufM?) 
Unter’ ShöntpalLangide, —*8 oben . 
Erdfl. 


„ " 

(D auf. M?) . 
Wafjerjpiegel der Murr am Einfluß des Maubachs 
Burgholz, Signalftein, Erdflihe (ML) . . 
Germannsmweiler, Wohnhaus Nr. 1, Gröfl. (M ; 
Pfipenäder, Signalftein, Erbflihe (D). . 
Maubachermweg, Signalftein, Erbflädhe (M Hd 
—8 Signalſtein, Erdflaͤche w auf K I 

errenfeld, Md. 

ngebenerhof, Scheuer ber "Sehr. Reber, €. (K 9 
Stiftsgrundhof, Wohnh. des G. Baun, Erdfl. gl 
Stelzenwiefen, Wegweiſer ber Kreuzftraße, € 
Oberweileräder, Signalſtein, Erdflihe (Ka) . 


8. Markung Beilftein. 


(Oberamt Marbad.) 


Beilftein, Thürmchen auf der St, Annafirche, Kn. 
} Dachtr. 
J Erdfl. auf ber nördl. Seite ber Kirche (Ka) 

Langhans, Schloßthurm, ſüdliche Firftipike . 

Mauerkranz, oben. 


„ 


277,77 
274,29 
256,12 
351,69 
349,58 


Atlasblatt Löwenſtein. XLIII 


ſeibthign ZT || gößeib, ©. | 
1b-Slurtarten. Bezeichnung der beftimmten Punkte. een 
Schichte Mr. BEIWERSHESEGSERRSEN: DE: ..... Meter. — 












LI II7 Langhans, Schloßthurm, Erdfl. (Thürſchw.) (KP) eshtmgoen| — 325,19 


% ö „Liegendes der Hp Werffteinfelfen 317,00 
„ 118 Fohlenberg Signalſtein, — . + || 377,06 
m mr » Br Erbfläche (K 5) . || 876,63 
r A Fr Grenze Ky,5*). 371,08 
Lu |18 höchfte &telle bes Waldplaten® (X 5) | 383,00 
” ” oßtenberg, Werkſteinbr., Häng.der Ka Felien**) | 319,08 
„ . * er — ver K 8 Seifen 815,08 
n . Grenze KP, 7 » 322,10 
„ 17 Affalteräcker, Signalſtein Er . 299,87 
y r äche (D auf Ka) 299,68 
„  |20 Bräumerdberg, höcfte Si GErdflähe (K'5,). | 380,00 
» 211 Köpfle, Markungsgrenzſtein Nr. * ek . || 438,93 
* ” " fl. (Kö 2) 438,61 
LIV 119 Steinberg, Oberamtögrenzftein J oben . || 408,44 
Re .(K 8.) || 407,98 
»„ Bı Elenswenden, Gmeindbuckel, Signalfein, oben 434,26 
n PR Kö, 433,76 


— 


v 20 Sarnersberg, noͤrdl. Wohnbaus, vn K 33 368,92 
IV 123 | Storksberg, Jagdhaus, Ertflihe (La) » . + || 538,39 
» 24 | Fauterthal, Signalftein, oben . 0 2.00. .|| 378,69 
„ F Erdfläche . . 378,34 
„ re Wafferfpiegel ber Rauter am Ginfl. bes Stodbadhes 372,25 


9, Markung Benningen. 
! (Oberamt Lubwigsburg.) 
XLIE |13 | Bermintgen, Kirchthurm, Kuopf 2. 2... . || 253,06 
Mr R „ Dachtraufe .. 227,46 
a Gröff. (öfl. ©. 1,35 m 
unter ber unteen Kante der Fenfterbanf) (M 8) || 209,44 
Fiſchwaſſer, Oteramtsgrenzftein Nr. — oben || 191,89 


n 1 
n ” 7 ed 191,53 E 
5 > Fliegau, Signalſtein, ben ; —* 256,40 
„- 5 “ h Erdfläche 3— ...28890 


10. Markung Eichelberg. 
(Oberamt Weinsberg.) 
LIX 123 | Eidelberg, Staig, a oben . . 283,18 
2 z Erdfl. Dont a) 282,95 
LX 123 Paradies, Markftein, oben (Grenze KPp, 321,70 
Hängendes ber 6m mächtigen X ⸗ Ba 807,93 
Hundäberg, Signalftein, oben . . . 368,70 





*) Die bunten Mergel find am Fohlenberg 49,0m mächtig. 
**) Die Werlſteinbanke zeigen in der Richtung N. 340 W. (beob.) ſchöne 
Abſonderungsflächen und haben ein Gefäll gegen Welt. 


XLIV Höhenpunkte. 


Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Dieere. | 
— N mn — —— — — — — —— Meter. 













































LX Hundsberg, Signalftein, ee (Kd,) » 
» 5 Grenze Ky 

| LIX 24 Sriedrihshef, —EE Marfungsgrenz- 

| ftein, oben . || 354,41 
” " Grofläche (Kd,) | 353,96 

LVIII 24 Sandrain, Barhungögrengliein Nr. 5, oben. . | 435,52 
> 4, * rofl. (Kö,) | 435,11 
» 183 Hölzle, Signalftein, ben . . 0. || 345,22 
„ 2 * Erdfläche x d). ; 344,83 


. a . höchſie Stelle des Waldes, Eröfl. (Kb) 355,00 
| LVII |23 Altenhau, hochſter Punkt. weftl. Ausläufer (Kd,) 403,10 


141. Markung Ellhofen. 


| (Oberamt Weinsberg.) 
LXI |18| Eühofen, Kirchthurm, Ruopf » = » 0. . || 216,88 








n " „ „ Dadtraufe . - 195,01 
» " „  Erofl. (öftl. Seite, Sodel) (Ka) 179,72 
- " Kirchtveg, —— an ber Straße, oben . „|| 179,41 
N) " Majjeripiegel der Sulm (A) . » 176,00 
- " Ketzersberg I, Signalſtein, oben . 253,26 
n " „ „Errdfl. (Gerölle auf Ka) 253,00 


12, Markung Erdmannhauſen. 
(Oberamt Marbad.) 
| XL [16 | Erbmannhaufen, Kichthurm, Knopf . » . . || 310,00 


n " " „ Dachtraufe . . «| 297,23 
ee Gröflähe (MU .|| 277,47 
XLI 116 etrewöium, Signalſtein, Erdfläche (Dp).. „|| 804,07 
wer 17 | Ebene, (iD). . .1 805,72 
— = Bobenäder, Markftein, Erhfläche (D) . . .|| 292,18 

| XL 116| Brand, (DD) 279,50 
I. „| Hintere Weibewiefen, Waſſerjp. db. Quelle (Mr, Ko) 266,49 
XLI /15 | Ried, Markitein, oben . || 238,82 
n — Wafferfpiegel der Riedbronnens Quelle (a ) . | 237,86 

n > Alterberg, Signalftein, oben . . ...| 287,56 
Erdfläche (K e) . 0 .|| 287,20 


| xdıv 20 Billäberg, höchfie Stelle, Erdfläche (Cô)...372,00 
| 13. Markung Eſchenau. 


(Oberamt Weinsberg.) 





LXI 123 IR, Kirchthurm, Kup » 2» 2 2.2. 245,14 
“ „I:.» Pr Dadtraufe . . . . || 231,19 
n„ In " „  &.(öfl.S. Thürſchw (Ka) | 215,20 


«) —* ee ber bunten Mergel (Xy) ergibt fih fomit am Hunds⸗ 
berge zu 42,3 m 


Atlasblatt Köwenftein. XLV 


ſabdis 8.0. Ei | De |Sögean. ». = 
Id. Slurkarten. Bezeichnung ber beftimmten Punkte. Meere. | 
— —— 






| | Sgicte |Rr. Meter. 
| LXI |23| Efchenau, Bahnhof, Höhenmarfe Nr. 66 (K a 232,68 
I» j%4 Aspachäder, Eignalftein, oben. . . 298,53 

- 5 Erdfläche (K ed . 1 298,07 


J LX 124| Ha ert, fte ‚Stelle der nörblichften Kuppe, 

| » 23 | Köberle, (Hundsberg) Signalftein, oben. . 368,70 | 
I 2:44 Erdfl. (K 5.) . | 368,43 | 
| LIX 124 Lange Sälad, Doackungsgrengfkin,. oben . .|| 354,41 | 
0% PR 3 Erdfl. (K,) || 353,96 | 


14. Markung Finfterroth. 


(Oberamt Weindberg.) 


| Lv 129] Kirchofäder, Signalfein, oben 193,47 | 

I» " " 7 fl.*) (Le, Geröle 

| auf K,) . || 493,10 | 

u » | Aichenbühl, Signalftein, — u . | 474,17 
» |" Erdfläche (K 3) . «|| 473,77 


Pr * Waſſerſpiegel der Roth F Einfluß des Dachs—⸗ | 
bachs (Kd.) . || 447,14 


| 45. Markung Geißelharbt. 

| (Oberamt DOehringen ) 

| LIX 132 Shönhardt, Walterswaid, Signalftein, oben . | 478,59 

ii» n "„ Erdfl. (K5,) 478,29 

ILVII|„ Steinbrück, Signalftein, oben . . . + || 475,74 
ö 5 * PR Erdfläche XG) .2476,87 


16. Markung Gronau. 
(Oberamt Marbach.) 


ı u [19 | Gronau, Kirchthurm, Knopf ......274,62 
” „ 7 n Dadıtraufe W 261,06 | 
| 
| 


3 an r Erdfl. (nördl. Seite, 0, 95m m 
unter ber untern Pante der Be (K — 245,21 
LI 120 ]) Schafhalde, Markjtein, oben (Ka) . . 249,71 


„ „ | Blenzlenzwiefen, Wafjerfpiegel dev Bäche "am 
SUTBRENTLR . || 241,93 


| 

| „» 121] ®latte II, — oben . . . . || 374,44 

* „ " Erdfläche (Kö). — 374,14 

ww u Grenz e Ky, %*) (unter Tag) » «|| 368,00 

| LI 122 Beer, NRathhausthlirmehen, Knopf 492,09 
» P Rathhaus, Erdfl. am füdl. Giebel (K d,) 479,47 





| *) Daß fih an biefem Punkte Gerölle des Angulatenfanbfleins finden, | 
möchte ein Beweis bafür fein, daß feiner Zeit au bie Höhen bed Mainharbter- | 
waldes vom Lias bedeckt waren, ber aber vom Wafjer bis auf geringe Spuren | 
abgewafchen worben ift. (Nach $ Bad.) 

| **) Die tiefer Liegenden Werkfteinbänte und Wer een (KR) gehen | 
bier (am Falten Berg) in einer Mägtigteit von 30m zu 


XLVI SHöoðhenpuntte. 





ſibthig 3.0, | — . 
d. Flurlarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Deere. 


Staig, Signalftein, oben . . le ——— 
Erdflähe (Kb) - - . . 

Steinbühl, "Signalftein, oben... . — 
Eroflähe (Kb) . . 


u —— 





or Geöfläge (L ) 
5 Grenze Ke La . . j 


17, Markung Groß⸗Afpach. 
(Oberamt Badnang.) 
Groß-Aſpach, Kirchthurm, Knopf . Eu 
— Dachtraufe ig 
Erdfläche (ſüdl. Seite 
41 ‚05m unterd. unt. Kante der Fenſterbank) (Ad) 
Stegmühle, Dachtrauf am weſtl. Giebeldächlein 
Erdfläche am weſtl. Giebel (0,37 m 
unter dem Godel (Me, )). | 
Waſſerſpiegel des Klöpferbaches am * des 
All mersbaches . 
Grafenholz, höchſte Stelle, Erdfl. (D auf Ka) | 
Mafferfpiegel des Wüſtenbachs am Einfluß des | 
Diebsbronnens (Mt, Ka) 
Mittelpfad, Signalftein, oben . . 

Erdfläche (D auf K «) 
Schönthalerhöhe, Signatftein, oben » 


Gröfl. (D auf MR) 
Mühlfeib, Signalftein, oben. 
Erdfläche (D auf K 9. 
Verühau, höchne Stelle, Erdfläche (ECda) .. 


18. Marlung Groß⸗-Bottwar. 


(Oberamt Marbach.) 











Groß-Bottwar, Stadtkirchthurm, Knopf .. 
" Dachtraufe . . 
n ” u 77 tr Erdfläche (öſtl. 


Seite, Pflaſter). 

„J Daſelbſt, Waſſerſpiegel der kleinen Bottwar 
„ 1 Waflerfpiegel der Bottwar am Einfluß der kleinen 
Bottwar 

„ | Zehntichener, Erdfläche an der weitlihen Gde - 


| * 

I »  117| Harzberg, Signalſtein, oben .. 

|» r ö Erdfl. (Grenze Ky, RE Ä 
In u höchſte Stelle, Erdfläche ( Kdo). 
E — Sinfenber, Scyügenhütte, Erdfl. am öſtl. Ef (Ka) 
| XLVI i6 ibacaien Signalſtein, — — — 
Ion ” " Erdfläche (K e) 


Lettengrube, Signalftein, — — | 


| 





461,25 
460,90 
478,34 
478,12 
524,08 
523,73 
519,00 


327,72 
311,52 


293,77 
286,61 


273,70 


271,00 
825,27 


279,54 
303,92 
302,66 
300,90 
300,46 
301,74 
301,61 
370,00 


249,79 
237 24 


214.47 
212,92 


210,75 


213,64 
360,73 
360,25 
301,13 
254,37 
254,06 


Atlasblatt Löwenſtein. XLVI 

















E55 4 Erdfläche (La) .| 541,05 
| LIU Mainhardterſtraße, pafferfpiereh ber Roth unter 
| ber Brüde (K'5,) . || 432,13 


Trisıoig. 8.0. Höße üb. d. 
\b. —— Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Meere. 
| 
XLVI |16 | Böhning, Schütenbütte, Erdfläche ii R 316,54 
ww Grenze Ky, 8, .- e : 324,65 | 
& Pr vorderes Platecu (K 3,) 335,65 | 
_ Mi höchſte Stelle, Erdfläche (X 5,) 353,28 | 
= Hocdbergfeld, oberer Raub des Steinbruch (D) 225,00 
© Dafelbft, Hängendes der 0,5m mächtigen Breccien- 
ſchichte (mit Bohnerzen) von Stubenfand- 
Reingeröllen, (Altes Bottwarbett.) . || 218,50 
= ‚„. Däng. der 9,Om mächtig aufsefhefienen 
I. geiblihen und blauen Kalkbänke (MB, 4) 9 220,00 
IXLVII I14 | Fichten, höchſte Stelle, Fahrbahn bes Weges (K.@) 305,68 
ge „Häungendes ber feſten K —— 
(unter Tag) . || 303,00 
In „Liegendes ber feſten X Berffteintelfen 292,00 
FKLVU117 | Gerberader, Signaljtein, oben. . 25845 | 
> Erdfläche (D auf Ko) 258,14 
IXLIX |ı Saugrub, Signalftein, ei . 277,82 
s Grbflähe (D auf Ka) . | 277,56 
„ Köcheräberg I, Signalftein, — .| 8311,12 
ı» " „ Erdfläche Ka . | 810,57 
5 Grenze Ko, 4. . || 8310,00 
we Köchersberg, —— oberer Rand (K ß) || 819,97 
| ie = Hängendes der Werkiteinfeljen (Xp) | 318,00 | 
|» „ x*iegendes „ (K#) || 311,00 
IXLyYıl Heilbronnerweg I, Sigqualftein, oben . . | 252,30 
I» 7 7 Erdflache ... 252,08 
| 
| 19. Narkung Groß-Erlad. | 
| (Oberamt Badnang.) 
ji LU Groß⸗Erlach, Kirchthurm, Kuopf - . . . . || 581,37 | 
| ” 7 m Dachtraufe — — 526,79 
I» Erdfl. (üdweſtl. Seite 
| 0, 12 m unter dem unterftenStaffeltritt) (©.K,,e) || 506,45 
er Sangader 1, Signalftein, oben . . . . || 538,90 
Erbflähe (La) . . || 538,60 
» Steinbudel J, Signalftein, oben . . 541,40 
LII Schanze I, Hauptfignalitein, er ——— . 1 551,73 | 
|» " erbragt (La) . || 551,20 
I» — Grenze K e, La Enter Tage » „|| 535,20 
| 


in ber R N. 36 0 W. ein ä 
Aston iu Beulen bie FR Gefält von an Es ande 


XLVII Höhenpunkte. 


Abthlg. N.o. 











== —— Höße üß, d. 
ſd. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. | Deere | 
(Shit Mi — Meter. | 
ie — — zz zz — — 


31 | Erlad, ehemalige Glashütte, Wohnhaus deg 
J. Kominger, ſfüdliche Firftfpige . 536,89 
Dafelbft, Erdflähe am füdlihen Giebel. , . 527,05 


20. Markung Heilbronn. 


Trappenfee, Remife, Eröflähe (Ka) . ., . 184,43 
" Waſſerſpiegel des See (Ka) .|| 180,93 
Außere Pfühl, Marfftein, oben (Ka) „ .„ „| 185,91 
” ” „ Erdflache (Ka) PR 185,75 
Weinsberger Tunnel, ſübw. Portal, Schienenhöhe | 197,20 
pr „ nordöfl, „ „(Ka Gips) || 197,20 
Lange Buchern, Marfftein, oben (Ka,ß) . „|| 286,60 
Schnarrenberg, Wegweifer, Erdfl. (Bashöhe)(R) | 289,95 
Sügerhaus, Werkſteinbruch des Werkmeiſters 
Weigand, oberer Rand (Kß) .|| 310,73 
Dafelbft, Hängenbeg des oberen Felſen (X) . | 307,70 














— — — 


iegendes „ (Kß) . || 298,70 


” 4 ” 

e Hängendes „ unteren w (KR) . || 296,70 

„Liegendes , „ „ (Kß) .|| 291,70 
Paradies J, Signalſtein, oben. . 303,69 

(KR) . 303,45 


Z [Z Erdfläche | 
„höchſte Stelle ver Fahrbahn de3 Weges | 312,63 
Schweinsberg, höchſte Stelle, Erdfläche (X 5,) j 366,16 
Hinterberg, höchfte Stelle, Erdfläche (K 6). .ı 865,37 
Sandberg, Signaleiche auf der höchiten Stelle, | 

Zafelmitte . | 397,45 
” f” ” ” " Marfe . 382,80 
. > 5 — „ Erdfl.(Kö,) | 381,80 


" ° | 
21. Markung Höpfigheim., 
(Oberamt Marbad.) 
Höpfigheim, Kirchturm, Knopf 2. 2... | 
” ” Dachtraufe 
Erdfläche (öſtl. Seite, 
0,32” unter dem unteren Sodelvand) (Mr) | 211,01 
Oetlensbühl, Signalftein, oben . . . || 255,38 
ER 6 ” Erdfläche (D auf Ka) 254,99 
Kiesgrüben, Häng. der Lettenkohle (Gr. Ad Ka) | 217,88 
Kälbling, höchſte Sıelle, Eröflägye (DaufKa) | 273,40 


22. Markung Höslinfür;. | 
(Oberamt Weinsberg.) 


239,85 
226,48 





Kühlopf, Signalfordea.d.höchft.Stelle, Tafelmitte 399,49 
" " a „ Marfe || 377,91 
4— » ” 73 Edfl.(K6,) 376,71 
Stumphau, h. St. am Heintietherweg, Edfl. (K5,) ! 370,50 





| 


| 


Atlasblatt Löwenſtein. XLIX 


RT 19. N.O.| ||osteas üb. d. 
tarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. Meere. 
—— Meter. 








a —ñ ñ —ñ ñ ñe ñ ññ ñ e —ñ —— —s — 


23. Markung Hof und Lembach. 
(Oberamt Marbad.) 
XLV 118 | Hofu. Lembach, Kelter, Exdfl. am weftl. EL (Ka) | 242,77 
- » | Dafelbft, Wafjerfpiegel des u. unter ber 


| vüde (Ka) . | 239,47 
|» [47 Gerberader, Signalftein, oben . . 258,45 
|» " ; z Erdfläche (DaufKe) . 258,14 | 


24. Markung Ilsfeld. | 
(Oberamt Befigheim.) | 
j LI 113 | Ziafeid, Kirchthurm, Ruopff . 2 2... 276,09 


» " " Pr Dachtraufe . » 258,02 
” " " " Erdfläche (öftliche Seite, 
| 0,50m unter ber Thürſchwelle) ().238,66 
| LI 113) Au, Mariſtein, oben (D auf Md) 223,15 


wi ” - Waflerfp.der Schotzach unter d. Stragenbrüde 219,77 

» ” Lauffenerweg II, Signalſtein, oben . . . || 247,46 

” " Erdfläche (D) . || 247,21 | 

j| LI 13 Platte, höchſte Stelle be3 Waldes, Erdfl. (Ka) | 298,00 | 

J L 114] Winzerhäufer-Platte, höchfte Stelle, Erbfläche | 
(D auf K«) . 309,48 

| II 14 Lerchenbühl, Markſtein, oben (DD) . . . „|| 270,56 


| LIV [13 | Heerweg, Signalftein, oben . . . su 2300,73 
* 7) Erdfläche (Ka) a, ver -% 290,18 
„  |14 Yuftic II, Signalftein, oben . . “0.1 258,85 
n " "„ n Erdfläche (D) ..0. 258,61 


25. Marlung Jur. 


(Oberamt Badnang.) 


LI 125 | Sur II, Signalftein, — .. 1328,16 
Erdfläche (L e) 0.1 527,58 
L 125 Yur I, Signalftein, oben . . “oe. || 581,60 
» In Erdfläche (de) R 531,16 
„ „ | Borderer Steinbuckel, höchſte Stelle, Erdfl. (K3,)*) 488,30 
» 126) Bauerwiefen, Wafferfpiegel der Sauter unter der 


Stragenbrüde (Gr. Kp,y) . || 301,86 


| 

| 26. Markung Kirchberg an der Murr. 

(Oberamt Marbadı.) 

| XL |19 Kirchberg, Kichthurm, Kuopff - » 2 0.» || 815,60 


n 2 7 7) Dachirauf e . 301,59 
D) " " Erdfläche ſüdliche Seite) 

n (0, 91m unter dem Sodel) (MR) .|| 283,23 
» „J Lehmgrube, Signalftein, oben . » . . . „1.814,14 


*) Die Stubenfandfteingruppe ift hier 156m mächtig. 
Württemb. Jahrb. 1874. Anhang. 4 











Meere, 


Höbe üb. d. 


__ Meter, 








L Höhenpunfte. 

sth, N. 0. % 

tlarten. Bezeihnung der beftimmten Punkte. 
— = —— 

XLI |19) Lehmgrube, Signalftein, Erdfläche D auf Mt) 
XLII |20 | Oberthor, Signaljtein, oben . ; 
- " Erdfläche (D auf Mi) 

XLI |18 Roth, Signalſtein, Erdfläche (18). 
— „ | Wafjeripiegel der Murr unter der Brüde (a8) 
„ „ | Weitjeld, Signalftein, Erdflähe (MI) . . 
» „ | Hunzelhof', fildw. Wohnhaus, Erdfläche (M}). 
» 120) Waijjerjpiegel der Murr am BT be Suse 
Md) . 
I» » | Bergäder, GSignalftein, Gröfläße ‘Do ) 
I » 121) Steinbronnerhau, Erdfl. auf der höchiten Stelle(D) 
27. Markung Klein-Aſpach. 
(Oberamt Marbach.) 
XLVI 20 Klein-Aſpach, Kirchthurm, Knopf .. 
» " r 2 Re Dachtraufe — 
pr . Erdfläche (weitl. Seite, 
0,30m unter der Thürfchwelle) (D) . 
” „ | Wajjerfpiegel des Wüftenbaches unter der Schleuje 
B > am öftlihen Ende des Orts 2) 
— 21| Breitfeld, Signalftein, oben : 

“ " Eröfläche (K 9 
XLVII21 Vöhrenberg J, Signalen, oben . . . . 
n „ Erdfläche (Kö) 

” P Kelter, Erdfläche an der fübl. Ede (Ka) . » 
XLV11 121 | Lange Wiefen, Marfitein, ober . . 
» " — — Erdfläche (K e). 
e P r - —— a 
- ” Kß, 
n " Wafferfpiegel des robrbaka” am "Einfluß des 
Mauswieſenbaches (Ka) . 
XLIX 22 | Altersberg, Schönenberg, höchſte —— (AR) 
» 123 | Juchsbühl, Signaljtein, oben . . 
” " Erdfläche (Ke) . 
| XLVII18 Siopznbern, Bergreifad, bie @teie Erdfl. (&8,) 
28. Markung Klein-Bottwar. 
(Oberamt Marbadp.) 
XLV1115 | Steingrube, Markitein, oben (D).. . 
XLV 115 | Zirfen, Signalftein, oben . . 
” n Erdfläche (D auf Ko) . 
| XLIV |17 Lehenſtich, Signalftein, oben . 
n„_ In Gebfl. (Dauf MD) . 
| XLV [17 Forfihof, ſüdliches Wohnhaus, hi 
in " e 


"nördlichen Giebel (DaufKo) . 


—⸗ 


313,86 
341,80 
341,62 
220,50 
205,94 
299,62 
282,82 


211,01 
318,78 
331,68 


316,61 
310,27 


292,37 


288,87 
307,04 
806,57 
412,60 
412,24 
313,55 
319,96 
319,44 
323,19 
336,49 


311,87 
482,00 
515,23 
514,87 
392,00 


235,20 
263,77 
263,30 
292,52 
292,40 
298,56 


287,73 


Atlasblatt Löwenftein. LI 




















Abthlg 1 Höges. d. b. 
b. — wen ber beftimmten Punkte. Meere. F 
c 
29 Moertung ‚4 Säwenflein. 
(Oberamt Weinsberg.) 
LVI [22| Lowenſtein, Stadtkirchthurm, Kuopf » - . . || 416,53 
“ ) ” v Dachtraufe . . || 402,75 | 
J Erdfl. (öſtl. Seite, 
1,11m unter der Kenfterbanf) (K5,) . | 383,58 | 
Pr „| Schloß, Exdfl. am Hauptportal (Grenze X 5,8.) 374,94 | 
» 121] Am unteren Thor, Erdfl. a.d. ——— 361,71 | 
| LVII |21| Sturz, Signaljtein, oben . 353,39 
I» Ir ” " Erdfläche (K 31 x .|| 353,09 | 
ww " Grene Ky,dı -» » »-» — — | 344,06 | 
n r Kieh, Markitein, oben . . . I 298,79 
" " " Erdfläche X 9). 298,69 
» " „ Hängenbes der Kp Felſen im Steinbeud 297,94 
n P „ Sohle des Steinbruhd . + . R 292,00 
„J Bühl, Signalftein, en Er & or = Ar SE 
In 2 Erdfläche (Ko) 2 2 0.1 268,66 
In „| Großer Se, Waſſerſpiegel (Ka) . 244,08 
In » | Seemühle, Erdfläche an der weitlichen Gde (Ka) 244,99 
LVIII |21 Waſſerſp. der Sulm unter ben Rädern || 237,20 
ı LVI1l [20 Ochfenwald, Signalftein, — . . || 315,96 
a, ftäce (Ke || 815,63 
. j Gifenberg, Grenze K TE — . +] 317,00 
|» » | Lehenwald, Marfftein, — N . . || 369,50 
„ — Erdfläche (K a “| 369,20 
LVI 121 Oberer Sandberg, höchſte Stelle, Gröfl. (K ö,) | 432,00 
ur » | Theuffer-Sad, Badgebäude, füpfiche Firitipike . || 302,26 
I. a Erdfl. am noͤrdl. Gichel || 284,98 
er " Daſelbſt, Waſſerſpiegel der Sulm (Ka) . . || 282,80 
* Waſſerſpiegel der Badquelle im Souterrain ber 
ehemaligen Kapelle . || 289,18 
— „Sohle der Badquelle, daſelbſt (nahezu Grenze Ka,ß) || 287,58 
nn „ | Beim Wafferichlößchen, Grenze Ka, 46*) 283,58 
V „ | Obermühle, Scheuer, Erdfl. an der ſüdw. Ecke 290,12 
we „ | Hängendes ber KA Felfen (Grenze KB,7) - || 297,02 
„ [22] Leiftenwiefen, Wafferjpiegel der Sulm am Zus 
fammenfluß der beiden Quellbihe . . .|| 311,21 
Mänkgtek: dieſen Mefjungen ergibt ſich für ben Keuper um Löwenftein folgenbe 


Gipsmergel (Ka) . . . = 115m 


Schilfſandſtein ( Ca). = 2m 
Bunte Mergel (Ky). == 89m 
Stubenjanbfteingruppe (K ) = 46m 
Knollenmergel (Ke) . = 2%m 


— . 366m 


LII Höbenpunfte, 











Abthlg. N.O. Höheb.d. 
d. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. | Deere. 
Schichte Nr. u ee 
R 22 | Schloßberg, Thurm der Ruine, obere Fläche des Me | 
Mauerfranzes . || 449,62 
u Pr u 1 „ (Exdfl.weftl.Seite) | 
| (K5., Breccienfandftein) . | 428,34 
ww „ | Schloßberg, an ber alten Straße, Hängendes ber 
0,8m un ichieferigen Sand — ö,) 
bei der Staffel zu den Anlagen*). . 408,20 
» „ | Hanbelhalde, Fahrbahn ber alten Strafe an ber | 
Abzweigung des Hofaderweges (K 5,) . || 413,24 
= » | Dafelbit, Liegendes ber 7,2m mächtigen aroben |) 


Breccienfandfteinfelfen (Ed) . || 417,55 
„ | Hofader, Signalftein, oben. . . „1 447,90 
Erdflähe (Kd.) . . . | 447,37 
Hofader, Steinbruch, oberer Rand (K8,) — 452,02 
” ö . Lieg, des weichen weißen 3,25m || 
mädt.Stubenjandft. (Kö,), ı 448,77 
der weißen u. rothen 1,20m | 


>33 3 
= 





n ” * ” " 
mächt.Rnollenmergel(X8,) | 447,57 

8 e F „„ ber 0,80m mächt. Sands | 
fleinbant (Grenze Kö,,5,) | 446,77 

— » e „„ be3ö4,0m mächtigen weißen | 
Breccienfalls (K 32) | 442,77 

= „ | Sudsrain, Markitein, oben . . 445,90 

„ = pr Erdfläche (X 9 445,70 | 

=: 5 Ä oberer Rand des Kd, Steinbruces | 444,70 

4 — Daſelbſt, Grenze Kö, .. | 442,10 

»„  |23 | Gaishölzle, —— Spite . . 500,65 

bi — Erdfläche **) (K 8,) J 500,30 

„124 Hirrweiler, Gaſth z. Sonne, nordw. Firfiſpitze 484,24 | 


ie Schichten ftreihen hier hora 5 (beob.) und haben einen Fall von 70 | 
gegen 
iR Aus ben hier mitgetheilten Höhenpunkten ergibt fi) vom Gaishölzle über 

Lömwenftein folgendes Profil der Stubenjandfteingruppe, von Oben nach Unten : 
Grobe getigerte Sande und Sandſteine mit den darunter | 

liegenden rothen —— und Sanbplatten. . „ 33,80m 5 58,20m 
Rothe plaftifche —— FR a Re 8 ooeä⸗ 
Stubenſandſtein für häusliche Bwede “0.0... 47,00m 
Weißer Breccienskalt . . F .. 4, 00m 


——— er Breccienfandftein . ae ee 25,20m 5, = 71,80m 
u 3 n unten grünlide Mergel mit ſchwachen Sand», 2 ih 
Mergellall» und Steinmergelbänten . » .... 42,60m 


Wechſel von grob⸗ und feinförnigen Sandſteinſchichten mit ö, = 30,90m 
Diergellagen, den 2m mädtigen Baufandfteiu enthaltend 30,90m j9ı — 
ö— 160,90m | 
Auf Grund biejes Normalprofiles bat Hauptmann 28. die angebeutete | 
ang der Stubenjanbfteingruppe aufgeftellt, welche fih zwar im Blatt | 
Löwenftein fefthalten läßt, dagegen in anderen Landesgegenden ei t ebenfo fider | 
wieber erfannt werben kann. 


Atlasblatt Löwenſtein. LIII 


Abtölg. N.O. | Hößeüb.d. 
d. Flurkarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. _ Meere. 
Schichte Nr. N Meter. 


LVI 24 | Hirrweiler, Gafth. z. Sonne, —— am ſüdöſtl. | 
(Kb) .| 470,82 
LVII |23 | figtenftern, Kirche, Erdfläche (nörbtie Seite) 
(0,40m unter dem Sodel) (Kö,) . || 345,24 


„ " Grenze Ky,d, unter Tag . . || 340,00 

» " Klofermühle, Wohnhaus, nn Firftfpite . || 298,76 

a R Gröflähe (Ka) . . | 285,06 

— Dafelbft, Waſſerſp. des Baches unt. d. ORDER 6: 283,11 

A „ | Atenhau, Signalftein, oben . . ö 397,19 
en Erdfläche (Kb) ... || 896,74 
LVIII |23 Reiſach, Saul, Firftfpite . | 303,86 | 


" fläche (1,10m unter dem 
"Sode) (Oänrenbes von Kp) - | 291,71 
» 124 | Oelfürft, höchſte Stelle der weftlichften Kuppe(K,) || 415,20 
» 122 | Wachholder-Relter, Erdfläche = — Giebel 
D auf Ka) .|| 270,25 
LVII |25 Gräfiſch Bergle, höchſte Sielle Erdfl. ôò.). || 505,80 
LVI |25 | Hordenberg, höchſte Stelle, Erdflähe (La) . || 548,00 


n 5 Grenze Ke, La 537,00 
LIV 123 Stocksberg, Jagdhaus, untere Signaltafel, Mitte 551,73 
» ie . . Knopf auf d. ſüdöſtl. Firft || 550,07 
» 7 ” 7 Erbfläche 








dem unterften Staffeltritt (Le) 
» 124 | Wafferfpiegel der Lauter am Einfluß bes Stod: 
| baches (K8,) . || 372,25 
| LV [2383| Hummelsbühl, höchſte Stelle, Erdflihe (K 5.) || 478,40 
.S „| Griechenebene, höchfte Stelle, Erbfliche (K5,) || 498,00 
» 1211 Buchberg, höchfte Stelle, Erdflache (Kbd,) . . || 459,00 


30. Markung Maienfels. 


(Oberamt Weinsberg.) 
| LIX 130 | Maienfels, Schloß, ſüdöſtliche Firſtſpitze . 471,75 
» u „Erdfl(ſüdw.S.)Thürſchw. —c 452,82 
ir x greilach, Waſſerſpiegel der Brettach unter der 
Brücke am nördl. Ortsende (Ka) . | 286,54 
| LX 129 | Ober-Heimbad, Galgenberg, u oben || 460,63 


538,39 | 


1 Gröflähe (K5,) . | 460,35 
„  |28 Stragenfürft, Signalftein, on — . | 380,40 
War bfläche (Ki) . | 380,10 
| LIX [29 Schellenbuckel, Signalftein, pt A 490,76 
* " Erdfläche (Ei). D 490,20 
| LVIII 29 Buchwald, Markſtein, oben. . «|| 507,67 
in ” Erdfläche (K — . «|| 507,52 
.» 181 Rohrholz, Markftein, oben . » . . .|| 409,16 
» " " Erbfläche (K 8.) ı 408,84 
- " " Baufandfteinbruh, von Koch und 


Weber, oberer Rand . ! 406,50 


LIV Höhenpunfte, 


ur Iðbe üb. vd. | 
b.glurlarten. Bezeichnung der beftimmter Punkte. | Meere. | 
| |Ediete Nr. 5 Meter. 


N 

|Lvm 31) Rohrholz, — der 8m mächtigen fein- 
förnigen wen Bauſandſteinſchichten | u” 49 

| „ » | Dajelbfi, Grenze K'y,5*) 3 87,50 
| 31. Markung Mainharbt. | 


(Oberamt Weinsberg.) 

















| LV /33| Mainhardt, Kirchturm, Querbalken des Kreuzes || 493,19 
er = Dadhtraufe . | 484,08 
|» [81 Hohenftrafen, Sqhulhaus RR Sirhtise | 504,21 
I 5 x 496,09 
| - F Fuchsſchwanz, Signalſtein, oben . . | 499,30 
a * Erdfläche (KiY. 498,81 

| LIV [32 Nüßlenshof, Markungsgrenzflein an ber Strafen: 
Icheide, — . | 497,16 
| u. de Gröfl. (K5,)*) | 496,81 
| III 3B31 Hohengarten, Sägrain, Straßenjtein Nr. 3, oben | 441,03 
| n ” Sröfläche 440,60 
x » Dafelbft, Straßenbrücke, Fahrbahn 436,60 
= „| Wafjerfpiegel der Roth umter der Brüde (Kö .) 432,13 

| 
| 32. Markung Marbad. | 

| XLI |14| Marbadı, Stadtkirchthurm, Anopf . . . || 262,39 
I» " — Erdfläche (M 02 . 1 227,87 
|» " " Thorthurm, Knopf . . . . || 269,06 
I» " Gröfläce (M 9 — 235,56 
n " Schelmengruße, Signalftein, Erdflähe (M d). 252,45 

| » |» | Scillershöhe, Hängendes der 4,3m mächtigen 
| Hobenederkalfe (Grenze Mt, en . || 253,66 
„  |15) Ed, Eianalftein, Erdflähe (D) . . || 298,39 
Al: 3. Reute, Signalftein, Erdfläche (D auf M y. 276,93 
xxxviii 17) Siegelhaufen, Wohnhaus Nr. 8, Erdfläche (D) 253,70 
„ 18 | Weijchäder, Signalftein, Gröfläche (DafK in 297,78 
XLU 14 | Alerandersficdhe, Thurm, Kupf . . . .271,18 
» „ | Lug, Signalftein, oben . . . || 281,12 
In " " Erdfläche (Grenze Mt, — «) || 280,84 
| » 13 | Mafferfp. des Nedars am € Einfluß der Murr (m>) 188,93 
I ». [15] Alterberg, Signalftein, oben. . . \ 237,56 


» ” Er dflä iche (Ke). .. 287,20 
XLV 20 Hardiwald, höchſie Stelle, Erdfläche (Kp) | 357,00 








*) Die Stubenfandfteingruppe (X 5) ift von Bier aus über Schönharbt | 
noch in einer Mädhtigfeit von 90,8 Meter vorbanben. 
**+) Die Stubenjanpfteingruppe Hat ſich hier etwa 136m mädtig erhalten. 





Wbthlg. N.O 
Id.Flurtarten 
Schichte Nr 





Atlasblatt Löwenſtein. 





33. Markung Murr. 
(Oberamt Marbach.) 


XLIV 14Murr, Kirchthurm, Knoppf...... 


n ” 


n ” 
n n 
- 13 
n ” 
Ixcu |ı3 
” # 
XLvi 18 
XLIX 32 
xLvı 32 
N "” 
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LI 183 
” — 
XLIX 93 
n " 
LvIL 28 
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n [77 
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» ” 
” 3 
n 7 
n ” 


“ — Dachtraufe .. 

— Erdfläche (öſtl. Seite, "0,5gm 
unter dem unteren Rand der Senfterbant) 
Kiesäcker, Signalftein, oben . . 

5 Erdfläche (Serölle) . ; 
Ried, Markitein an der Heilbronnerftraße, oben 
»  Wafjerfpiegel “ — ara 
Fliegau, Signalftein, oben . . — 
Gröfläche (M: d ; 
Untere Wanne, böchfte Stelle d. Waldes, Erdfl. (Ko) 


34. Markung Murrharbt. 
(Oberamt Badnang.) 
Efchenftruet, Hager, Signaljtein, oben . 


Erdfl. F 34) 
Hafenhof, Markitein, oben (Kr). . 
“ Liegendes von KP. : . . .. 
Hängendes, 
Wafferfpiege ber Murr am Einfluß des Harbachs 


35. Markung Naſſach. 

(Oberamt Marbach.) 
Epp II, Signalſtein, oben . . .. 
Erdfläche (L e) — 

Fuchsbühl, Signalſtein oben . . . 
pr e Erdfläche (K =: 


36. Marfung Neuhütten. 


(Oberamt Weinsberg.) 
Nenhütten, Pfarrhaus, nnd —— 
— u Erdfläche (n. ©., 0,97 m 
unter * Sockel) 5) 
Ebene, SERIEN, oben . 
Erdfläche (K &; 
Steinfniffe I, "Signalftein, oben . . 
Gröffühe (R5,)*) . 
Steinknikle III, Signalftein, oben . » 
Erdfläche (Kb). > 
Steinknikle, Signaltaune, — .. 
Erdfläche (K’5,),, 


"- ” 





LV 


He | 
. Bezeichnung der beitimmten Bunte. eere. 
Hte |Rr. — Meter. _ 


502,87 


490,03 
518,45 
518,04 
524,59 
524,15 
518,90 
518,56 
541,69 
521,46 
520,26 


*) Die Stubenfandfteingruppe (K’5,,K 5, und Kd,) ift hier in ber Richtung 
gegen Unterheimbadh 187 Meter mächtig entwidelt. 


LVI Höbenpunfte. 





Aöthlg. N Höbe üb. d. 

b. Blnefarten. Bezeichnung der beftimmten Punfte. Meere. 
Shihte Mr. METUNDEE INSEL SESEHSSURNERSUER RER, |... > 

37. Wartung Reulautern. | 

(Oberamt Weinsberg.) | 

LIVv 124 Sänipersbeig, Waiferfpiegel der Lauter am | 
| Einfluß des Stod3badhes (K5,) . || 372,25 
| LIII |24 Steinäberg, höchſte Stelle, Erdfläche wi . || 533,50 
» 123] 2ettengrube, Signalftein, oben . . 524,08 
In ö Erdfläche (L e) . || 523,73 
| LII 124 Vorderer Aſchenberg, höchſte Stelle, Erdfl. (La) | 512,00 
| telbaches (K &,) - | 327,41 


38. Markung Oberbrüden. 


(Oberamt Badnang.) 
XLIII |30 | Oberbrüden, Kirchthurm, Ruopf . .» . . 
wer . » " Dadtraufe . . 
n " " Erdfl. (nordöſtl. Seite, 
0,72m unter ber Fenſterbank) (Ka) 


„ . |26 —— der Lauter am Finfinß des Den⸗ | 
u 2 Wafferfpiegel des Kaltenbronnenbachs am Ein: | 


‚| 8308,15 
300,63 
287,23 

fluß des Heslachbaches (K a) 286,43 


XLII |30| Zwiebelberg, in oben . . || 360,13 
— Erdfläche a) . || 359,85 


⸗ Gemeindeboden, Grenze (K«, £) . . . || 366,90 
5 2 Grenze (KR,F) » » . . . || 379,90 
I. 18 Rothenbühl, Signalftein, oben . . . . || 328,37 
u Erdfläche (Ka) . .|| 328,07 
|XLIV |31 araihel. Hohenader, Signalſtein, oben . 496,81 
a J Erdfl. Es) 496,63 


39. Markung Oberftenfeld. 


(Oberamt Marbad.) 
XLIX |18 | Oberftenfeld, Stiftäfiche, Thurm, Knopf . . || 265,39 


r Pr " „ „ obere Dachtraufe 259,12 
n " " ” Erdfl. (öftl. Seite, 

i 35m unter dem Sockel) . || 233,32 
Ri „ | Hochwiejen, Markitein, EHE 5 2-51 a BR 
a 5 Erdflähe - - „ . „|| 227,50 


“ — Waſſerſpiegel ber Bottwar am Ginfluß bez 
ee . || 225,83 


L |17| Stod, Signalftein, oben . 287,23 
I» n Erdfläche (D auf K e) . 286,93 
I» 116 SerRberg I, Signalftein, oben . . || 374,93 
|» u | — Erdflache (K 5), . || 374,51 
5 - Grenze Ky,d*) . 2 00. .|| 868,80 
14 Egarten, Markſtein, oben ( Ky)... „II 335,55 


| *) Die „bunten Mergelu des Keupers (Ky) find am Forſtberg 
J 34,1 Meter mächtig. 


— — 


in — — 


Atlasblatt Löwenſtein. LVII 


FT a ee ee A Süpe ib. b. 
d. F Karten. Bezeichnung der beftimmten Punkte, eere. 
Ehe 0 — — Meter. 


L 116 ie — inK 4, oberer Rand (Cy) 339,69 





u z Hängendes ber KR Eelfen || 332,69 | 
a z „» Liegendes vn 324,69 | 
* — Daſelbſt, Grenze Kß,y .» ...1334,60 
LI 18 Eiſenhardt, Signalkein, oben . : 285,80 | 


A 2 Erdfläche (D auf xX * 285,53 
XLVII I8 Cichtenberg, Thurmruine ‚ oberer Rand bes | 
Mauerfranzes am füböftlichen Ed || 400,47 | 


. 5 Schloßthor, Portalfhwelle (Kö,) || 370,34 
» “ Lichtenberg, Signalftein, oben . . . .|| 375,56 
u Erdflähe (Kd,) . . | 375,33 | 
: ö Sartenfeld, Höchfte Stelle (K5,)- - 380,53 | 


» 19 | Neumwirthshaus, Langgwand, Signalftein, oben 389,87 | 
Be re Eröfl.(K 8.) | 389,47 | 
XLIX 120 Eſchach, Erdflüche am "Waldrande (Ka) . .|| 287,00 

* „Hagſtolz, (Rieſenbergle) höchſte Stelle, Erdfl. (Kö,) || 397,00 


40. Markung Oppenweiler. 
(Oberamt Backnang.) 
XLVI |27 | Oppenweiler, evang. — Knopf.232,88 


41. Markung Pfedelbach. 


(Oberamt Dehringen.) 
LX |30| Gleihen, Schulhaug, — des Dachreiters || 467,62 | 


n " „ " Dadtraufe . 278,38 | 

n " ” Erdfl. (führt. | 

| Seite, 1,10m unter dem Sodel) (A) . || 262,66 | 
XLV |26| Staigader, Markftein, oben 2 20. 260,04 |) 
» |» Gröflähe (MX) . 259,89 | 
we * Waſſerſp. d. Murr! am Einfl.d. —— (He & ö 250,54 | 
XLVI /26 | Erlenflinge, Markjtein, oben . . 323,22 | 
n Z Erbfläche . 323,07 | 

» |» | Im alten Berg, Hängenbes ber Werkfteinfchiefer 324,40 | 

F P Liegendes „ 319,50 | 

» 1125| &harlottenhof, Sodel der Remife am fühl. Get || 364,31 | 

n ” fr Erdfläche (K5,) Fe a 863,71 | 

| 


» " ” Erdfläche (öftlihe Seite) | 
(0, 80m unter dem Sodel) (K5,) .|| 455,96 
» 131] Hohe Ebene, Markſtein am Walded, oben . . || 460,69 


| n 7 Eröfl. (K,) 460,59 
| LXI 130 Sulzberg, höchſte Stelle, Erdfläche (XG2) .. 4498,60 


42. Markung Reichenberg. 
(Oberamt Backnang.) 
| XLVI 127 Reichenberg, Schloßthurm, an — 355,69 
— 7) " Erdfl. (fübw. Seite) 
(0,68.m unter dem Sockel) (K5,) - |! 831,46 


LVIII Höhenpunfie, 


Er ner 


| Söge a. üb. d. | 











Möthlg 

jb- — Bezeichnung der beſtimmten Punkte. | Meere. 

Sister. | Meter. · 

zuvnler | Wüſteäcker (Hahnbühl) Sina, oben . J 396,33 

a 5 Gröflähe (X 5,) | 396,03 
„ ” Ellenweiler, Bronnenrain, Markftein, oben . || 277,48 
—“ „Erdfl. (Ka) | 277,37 
„ I» a ” Grenze Ka,ß . .|| 277,90 
” „ " „ ß, Ye. 285,90 
» 1281| Kalfhalde, Steinbruch, oberer Rand *) * td)! . || 294,86 
— F Heumaben, Markſtein, oben . . | 289,86 


In " Erdfläche (M d) . 0. ..1 289,76 

IXLVN127 Sreutwalb, höchfte Stelle, Erbflüähe (K5,) . || 484,00 

|» 24 Brenntenhau, bödhite Stelle, Erbfliche (K5,) . || 498,00 

| XLV 126 | Aidelbady, Wafjerjpiegel der Murr am Einfluß | 

| des Aichelbaches . | 250,54 
28 | Kelterberg, Markftein, oben . ... . || 362,58 


“ m ; Gröfläche R . || 362,40 

” " A Hängendes be3 KR Werkfteing . . | 376,40 

” > = Liegende „ | 357,10 

L 127] Dauernberg, Ebene, Signalftein, oben a 460,31 
2.35 Erdfl. (K 5,) || 459,81 
ww 26 Langidieſe, Waiferſpiegel der Sauter unter der 


Straßenbrüde (Grenze Kß,y) . || 301,86 
| 


43. Markung Rielingshaujen. 


(Oberamt Marbad.) 


| XLIII |18 a — Knopff. 1301,40 
m Mi Dadıtraufe. . . || 288,28 

— me Erdfl. (öſtl. Seite) 
"0, 60m unter der Thürfchwelle) (MT) . || 268,87 
. „ | Wafferjpiegel des Baches umter der Kirchenbrüde || 266,30 
u „ | Bfaffenäder, Signalftein, oben . . 305,58 
m z e Erdfläche * auf Mt) 305,30 
| XLIV 118 Grund, Signalftein, oben . . . ... 306,46 
ES . — Erdfläche (K — 306,35 
IXLv [19 Kaiſersberg, höchſte Stelle, Erdfläche (K5,) . || 342,00 


*) Diejer intereffante Kalkbudel ift_ rings umlagert von den Gipsmergeln 
des unteren Keuperd, er iſt alſo durch Dis fation in jeine heutige relativ viel 
au bobe Lage gekommen. Die Schichten zeigen in dem großen Steinbruch be— 

eutende Störungen, das Streichen berfelben ift meiit hora 2 (beob.), der Fall bis 
u 15° theil® gegen Nord, theild gegen Süd. Es zeigt fih von o en nad unten 
Iolgende & Schichtenreihe: 

Graue ſandige Mergelſchiefer, graue Sand ſtein⸗ 


platten und Steinmergel - » » 2 2. 4,50m (Mt) 
J Dolomitbänle - » 2» 2 2 2.2. “00. 1,00m 
I fettige Thonſchiefer . . . —41 um (Me) 
J Mächtige dunkelblaue Dolomitbante Fa a 5,50 


| Mächtige jpäthige Kaltbank (Strafenmaterial) . — 00m (M5 oberfte Schichte.) 


Allasblatt Löwenſtein. LIX 













ſe — 


db. Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte. 





44. Markung Rietenau. 
| (Oberamt Badnang.) 
| XLVI |23 | Rietenau, Kirchthurm, Knopf . » + - 325,19 
in " . PR Dahtraufe = +. . || 810,49 
n " — Erdfläche (ſüdliche Seite, 
0,60m unter der Thürſchwelle) (Ka) . 296,88 

= » | Babgebäube, Erdfliche am Eingang (Ke) .. . || 286,68 
B) » | Badwiefen, Wafjerfpiegel des Baches (Ka) » 286,13 
XLV |23 | Nonnenäder, Signalftein, oben . . +.» 
- " " r Erdfläche (DaufXe) || 308,22 
XLVII 24 | Steinenberg, höchſte Stelle, Erdfläche (Kb) . || 402,00 
| ö 


N v Forſt # " . 
IxLvm 24 Schweinsberg, höchſte Stelle, Erdfläche (K ö,) | 511,00 
45. Markung Scheppad). 


(Oberamt Weinsberg.) 

| LXI |26| Hohenaker, Signalftein, oben. . - + 
" „ Gröflihe (K ) - - | 296,26 

5 Fi “ Steinbruch, oberer Rand (KR) . || 295,86 

„ Häng. ber Werkiteinbant (K'p)*) | 291,16 





rn ” x 
46. Markung Schmidhauſen. 
(Oberamt Marbach.) 
LIT [19 Nothenberg, Signalſtein, oben..334, 68 
J L, J Erdfläche ( Ty) .. 334,21 
„ „| m Grenze KB, Y =». + 3...» 324,20 
» I» | NReißich, Hängendes der Werkfteinfelfen (KR) . || 315,20 
n ” „Liegendes „ w (Kp$). || 810,20 
“ „ | Settenbah, Kelter, Gröfläche am weitl. Eck (Cc) 260,20 
- » | Dafeldft, Wafferfpiegel der Bottwar am Einfluß 


bes Klingenbacdhes (Ka) . || 256,78 
» 21] Klingenhau, Markungsgrenzflein Nr. 9, oben . 438,93 
| n n " Erdfl. (õòõ,) 438,61 
| LI |21| Sillensbad, Klingenberg, Signalftein, oben . | 4831,11 
1 ä — „ Gröfl. GCo) 430,80 
LIV 121 | Kaifersbadherthal, Markſtein, obe. 340,81 
| i A Gröfläihe (Ky) . || 340,50 
” „| Wafferfpiegel ber Bottwar am Einfluß des 
| Kaifersbaches (Grenze KA,y) - || 313,14 
| LI [22 | Koblfammerwald, (Salzlede) h. Stelle, E. (K 9,) | 484,00 
| 19 | Gagernberg, Kelteräder, Signalftein, oben . . | 362,30 
" ” j " 7 Erdfl. (K 0) 362,08 
„I Dafelbfi, Grenze Ky,9. 2. 2 000.0 | 859,57 
20 | Maad, Wohnhaus des G. Schöneck, Erdfl. (K’d,) | 366,97 


*) Die obere Lage ift 5,50m mädtig, barunter liegen 2,0m Mergel unb eine 
zweite Lage von unbelannter Dide. 


LX Höhenpunfte, 


Mm 78 debe üb. b. 
|d- Blurtarten Bezeichnung der beftimmten Punkte, eere. 
Schichte Mr || — Meter. _ 

















| AT. Markung Schjelberg. 

| (Oberamt Badnang.) 

| XLII 32 | Sechjelberg, Wohnhaus des Gottlieb Elſer, 

| wetliche Firftfpige . | 509,61 
| 


„» |» | Dafelbft, „Erdfläche (X) “| 498,25 
» 183) Sallenhöfle, Signaljtein, oben. . . . «|| 537,63 
n ” Gröflühe , 537,30 


F Dafelbft, Hängenbes ber Stubenfandfteinfelfen 
im Fetzerſchen Bruch — ö s) . || 527,55 


“ " " Liegendes (K0,) . . i . || 521,55 
| » 181] Eißad, Signalftein, oben . . . . . || 497,03 
I» |" " " Gröflähe (X) . . . || 496,77 


48, Markung Spiegelberg. 
(Oberamt Badnang.) 
LI |26 | Spiegelberg, nr Kuf 2 2 00. . | 8359,84 


I» " » Dahtraufe . » 350,37 

we — — Erdfläche (ſüdl. Seite, 

2,11m unter dem Sockel) (K 9) . || 326,03 
» „ | Runzenbucdel, Signalftein, oben . . . || 356,89 
» Ir „se (Kö) .|| 356,68 
n_ |25 Jurkopf, Grenze 8, . || 509,60 


LII |26 | Wafjerjp. der Lauteram auf. d. Dentelbaches Xon 327,41 
J L 126] Bauerwiefen, Waſſerſpiegel ber Lauter unter der 
Straßenbrüde (Grenze K’A,y) » | 301,86 

LU 127 | Groß-Hödberg, Leimgrube I, Signalftein, oben || 539,02 


» |” " ” A „ Gröfl. (La) | 538,62 
„ " " " R Grenze Ke, La 
Ä unter Tag . | 516,00 
LIU 1/27 | Schlagbühl, Signalftein, oben . . . „|| 524,06 
|» n Erdfläche .323,70 
LI 27 Starkader, Signalftein, oben . . . + || 491,48 
n " = " Gröfläche (T 2). . . | 491,15 
in " Grenze Ka, La . . . . . „|| 490,55 
| » [28 Latſchel, Signalſtein, oben ... . . .|| 525,50 
| „ " Erdfl äch che (L 5 525,34 
| LIV 26 Vorder-Sücelberg, © ulausiimnden, Knopf 519,56 
In D „Erdfl. a. ð. Giebel(Ko,) | 506,19 
| .».. 197 | Steinberg, höchſte Stelle, Erbfläce (Le) - . | 563,00 
| LIU 126 | Ebenfeld, Signalftein, oben. . . | 497,01 
In " Erdfläche (K d,) . . «|| 496,76 
| n  |28 Greutwalb II, Signalftein, oben . . . || 562,19 
5 1% Erdflähe (La) .|| 561,95. 
I» 29 Heriulensberg, höchſte Stelle, Erdflihe (La) . || 557,50 


Atlasblatt Löwenſtein. LXI 








Much N.O. | 9öbe 8, Ei 
d. Flurkarten Bezeichnung der beſtimmten Punkte. eere. 
| Site Nr. Meter. 
49. Markung Steinbad. 
| (Oberamt Badnang.) | 
XLI /27] Spitader, Signalftein, oben . . 321,57 | 
In " Erdfläche (D auf X 5 321,27 
XLIII |28 Kohlhau, Kelter, Erdfläche Ko). . || 305,00 


( 
| XLV [29 | Kelteröberg, höchſte Stelle, Erdfläche K 2,) . || 542,42 


50. Markung Steinheim an der Murr. 
(Oberamt Marbad.) 


| XLIV |15| Steinheim, Kichthurm, Knopf . . - . . || 239,31 | 
. Im P ü Dachtraufe . . 225,34 | 
„ ” p u Erdfläche (nördl. Seite, | 
Thürfchwelle) (MO) . || 199,44 | 
» P Wahlwieſen, Markſtein, Erdfläche (A) . 197,06 
In » I Wafferfpiegel der Murr am Einfluß ber volivat 193,44 
| XLIH [16 | Hegnadh, Signalftein, * 277,87 
Eroflaͤche (D auf My). 277,65 


„ 115 s Marfungsgrenzftein, Erdfl. D auf MY 279,13 
XLY1 19 Hardtwalb, (Griegberg), höchſte Stelle, Erdfl. (Ku) || 327,00 


| 

| 

| 51. Markung Steinsfeld mit Lehren. 

| (Oberamt Weinsberg.) 

| LX |18| Steinzfelb, er Knopf. » . .» || 245,03 
u Tr: 5 Schloß, Dachtraufe . -» 230,44 
|» __|r Erdfl. (j. Seite), (D auf X c) 219,15 | 
LVIII |18 Schilpenklinge, Wegweiſer auf der Kreuzſtraße, | 
| Gröflähe (KK) . | 300,85 | 
In „ | Steigwald, Oberamtsgrenzftein Nr. 80, oben . || 810,73 | 
ir Il " R Gröfl. (Kp) | 310,07 | 
I» 1 „  böchfte Stelle, Fahrbahn des Weges (Xp) | 828,23 


52. Markung Strümpfelbad. 


| (Oberamt Badnang.) 





| XLIV |25 | Hauptäder, Signalftein, oben . 309,76 | 
Ir» 1» Erdfläche (D auf Ko) 309,23 | 
„126 Rise, Signalftein, oben- « » © . 309,74 | 

„ " Erdflihe (K 0). ...)| 309,17 | 

— Hängendes ber Cyelas-Bank . . 306,87 | 


| XLV |26 Satharinenhof, Trottoiram Portald. Sagdfchloffes | | 308,57 
| 53, Markung Sülzbach. 


(Oberamt Weinsberg.) 

LXI |19 | Sülzbadh, Kirchthurm, ee er 0.1 232,17 
» Ir = R obere Dachiaufe | 208,32 
n ” ” [7 Erdfläche (oſtliche Seite, | 

0,85m unter dem Sodel) (Ka) .. 188,07 


LXI Höhenpunfte. 





IuSth1g. n.o. | Höbe üß. d, 
d. Flurtkarten Bezeichnung der beſtimmten Punkte. eere. 
IS — j Beten. 

















54. Narkung Sulzbah an der Murr. 


(Oberamt Badnang.) 





Felſen (Kp) .|| 360,00 
Sohle des Brucdes (Kg) || 348,87 


IxLvu 29 | Sulzbad, BRITEN: Kupf . » 310,77 
„ " u Schallladen, obere Kante 295,92 

4 # a Erdfläche (ſüdliche Seite, 
0,30m unter der Thürfchwelle) . „| 272,35 

“ „ | Seelbady , Liegendes der verrutichten Werkitein- 

ſchichten er ß) 274,96 
I: ii Markftein, oben . . „|| 286,70 
I» 1. Erdfläche — ..28651 
I» Ir Hohwurzel, Signalftein, oben . . .|| 827,12 
I» „ " sum (K Ö 326,82 
r " ” Grenze Kß,y — . +1 823,12 
„ „ | Mäder, Signalftein, oben . . 2.2.1 427,53 
| n " Erdfläche (Kb). . ° | 427,09 
In 128 Sautern, Markftein, oben . A . | 261,60 
I» " " Erdfläche (A) : 261,36 
n Waflerfb. der Murr am Einfl, der Sauter (A) | 259,44 
xLvın|2s Lautern, Roßftall, Grenze Ky,0*%) . „ . „| 39,72 
In " Grenze KR,Y*) » » . .|| 360,87 
|» ” Roßftall, Markftein, oben . . ...|| 377,90 
} n " " " Erdfläche (Ky).. . 377,77 

" " »  Werkfteinbruh, Häng. ber ungeflörten 





n ” 
In 189 Sturzweinberge, "Hängendes ber K # Schiefer . | 354,31 
» R Pr Liegendes u P 342,31 
. — — Markſtein, oben . . . . || 848,17 
ww e Erdfläche (K DR . | 348,06 
|XLIX 129 | Sturzwald, höchſte Stelle, Cröfläde (K 05) . | 451,60 
| L [28 Bogelbeerde, böcite Stelle, „ (Ko, ' 472,00 
In „ | Alein-Höcberg, Waſſerfeld, Signalſtein, oben : | 444,93 
5: 3 „ Eröfl. (K 2). | 44472 
I» R Haldenader, Signalftein, oben. . . || 462,59 
» . Erdflüche (K 8) . i | 462,43 
| „1830 Serwinkel, Hofüder, Gignalftein, Ga email 485,46 
—4 Erd K,) | 485,23 
LI 131 Tannenfeld, Maͤrkſtein, Erdfläche (K a, —* | 540,97 





| ZLIX 32| Bwerenberg, Zeil, Signalftein, oben. . . 486,38 
ur Fedfläche (K d,) | 486,09 
IXLV1 31 Großer Finnelwald, höchfte Stelle, Erbfl.(Ko,) || 456,50 
ALVI '31| Sartenbad, Daifenfeld, Signalftein, oben . „|| 270,91 
= " Erdfl fläche (Ka) 270,71 
” " Waſſerſp. der Murr am Einfluß des Haſelbaches 268,65 





Die bunten Merg el⸗ ſtehen alſo hier 32m mächtig an. 


EItTTTeeC —— |Söbe üb. d. 
d.Flurtarten. Bezeichnung der beſtimmten Punkte, eere. 
Meter. 


XLVU 820 Haſenhalde, Hängendes des 5m mächtigen Werk— 


Shihte Kr. 


Hua 
4 


— 


2MAa 2 22 


< 
— 


= 


2 
u“ Deuuuu * 
— 


| 
LVIH 


n 


Atlasblatt Löwenſtein. 


fteing (Grenze KB, 7) 
Hafenhalde, Signalftein, oben . . . .. 
: » Erbfläche (Ky) 
Harberg, Signalftein, oben. . ». 2... 

" 5 Erdfläche (KßH) .. 
Siebenknie, Berg, Signalſtein, oben . . . 
" " " Erdfläche (Kö, 

Springftein, höchſte Stelle, Erdflüche (K'0,) 
Eſchelhof, Sumpfwaldebene, Signaltanne, Tafelm. 
J Marke ... 
„Erdfl. CKCoa)*) 
Sttenberg, Bildacker, Signalſtein, oben . . . 
” w " Erdfl. (K 95) 


55. Markung Unter-Gruppenbad). 


(Oberamt Heilbronn.) 


| Unter-Gruppenbad, Kichthurm, ſüdlicher Knopf 


- — J Dachtraufe .. 
„Erdfl.(öſtl.Seite, 
1,60m unter der Fenſterbank) (D) 

Heerdeider, Markftein, oben (DaufKa) . . 
Taubentränke, Signaljtein, oben . .» 2... 
“ — Erdfläche (Dauf Kp) 
Dornberg, höchſte Stelle, Erbflähe (KO) . . 
Großfeld, Signalftein, oben . . 2. 2... 
— Erdfläche (DaufKax). 
Maßholder-Ebene, höchſte Stelle, Erdfläche (C4) 
Stettenfels, nördlicher Schloßthurm, Knopf . 
“ a — Dachtraufe 

5 Erdfläche**) 

(jüblihe Seite, Thürfchwelle) (Xp) 
Hahnenfturz, höchſte Stelle, Erdflähe (Kp) . 
Sandberg, Signaleihe auf der höchſten Stelle, 


Tafelmitte 
/ v " " ” " Marke 
" " v „ " Erdfl. 


“ * . 
Peine 


| 


LXUI 


e 


352,30 
362,08 
361,85 
448,20 
447,95 
499,07 
498,76 
540,00 
569,99 
543,47 
542,42 
478,29 | 
477,84 | 


276,21 
266,33 


252,78 
301,58 
297,01 
296,71 
334,78 
281,95 
281,64 
336,99 
326,34 
317,97 


307,26 
328,23 


397,45 
382,80 
381,80 


'*) Konftruirt man aus ben gemefienen Punkten ber Grenze RK, y bie 
Grenzfläche, fo ergibt fich für den Kompler zwiſchen Oppenweiler, Bartenbach 
und Oberbrüden ein mittleres Streichen ber Schichten von N. 1310 0. und ein 
mittleres Fallen von 1,7400 gegen Nordoſt. Projicirt man nun ben höchſten Punkt 
der Sumpfwaldebene auf dieſe Fläche und nimmt für Ky 32m in dtechnung, fo 
findet man, daß die „Stubenjandfteingrupp es hier noch 152m mächtig ift. 


*+) Der "Schil 
it 10,5m mächtig. 


.- 


fſandſtein⸗ des Keupers (KA) auf dem das Schloß fteht, 


LXIV 


[astH1g. 


d. —252 


Schichte Nr. 


* 


ss Ps ss ss 4 


| LIX 


Höhenpunfte. 
Bezeihnung der beftimmten Punkte, 


56. Narkung Unter-Heimbach. 


(Oberamt Weinsberg.) 


unter⸗Heimbach, die u —F 
Dadhtraufe 
" Erdfl. (Öftl. Seite, 
” 0,76m unter dem Sodel) (Ka) 

Bud I, Signalftein, oben . . : 

Erbfläcdhe (K 8) . 

Straßenfürft, Signalftein, oben . . 

Erdfläche (K ö ) i 
Gemeinbeebene, höchſte Stelle, Erdfläche (K d,) 
Unholdenweg, Markftein, oben (K?). .» 
Wafferjpiegel des Bernbadh am Einfluß des 
Hagenbachs ( KA) 
Hufeiſen, Hängendes ber 5m mächtig aufge— 
ſchloſſenen Kp Felſen (Gr. EA, y. 

Lange Rain, höchſte Stelle, Erdfläche Ks ds) 

Salle, Signalftein, oben . P 
Erdfläche (Ka). — 
Hamberg, (Heimberg), SUN som . 
R " fl. (Ko,) 


57. Markung Unter-Heinrieth. 


(Oberamt Weindberg.) 


Unter-Heinrieth, Kirchturm, Knopf » . » » 
" " " Dachtraufe FR 
Erdfl. (öftl. Seite, 
0, 93m unter der ——— * 
Thalbach, Markftein, oben 

Erdfläche (A) 
Wafferſp. der Schotzach am Einfl. d. Suhtadest4) 
Steinlesäder, Signalftein, oben . ’ 
Erdfläche (K 9) . 
Birfenbufch, Signalftein, oben . . — 
Erdfläche (K — 
Steinsfelderſchlag, höchſte Stelle, Kreuzweg, E. (Kp) 
Dorhof, Spatenhalde, Signaljtein, oben . . 
"” n Erdfl. (X 9,) 
Markitein, oben (K 9) - 

Holzwiefen, Markftein, oben . 
„ Waſſerſpiegel des Buͤchbaches im 
Meg (Grenze Kß,y) 
Bernerftaigle (Wolfsberg), höchſte Stelle des 
Waldes, Erbfläche (K o,) 
Unterer Hobberg, Hängendes ber KR Bellen . 





|| Höße üb.o. | 


Meere. 
Meter. 


291,59 
273,99 


256,99 
304,93 
304,53 
380,40 
380,10 
380,00 
281,12 


277,47 


286,73 
417,10 
361,34 
360,94 
349,90 
349,54 


280,48 
273,22 


255,42 
242,99 
242,80 
241,36 
297,80 
297,46 
308,31 
308,11 
300,85 
361,18 
360,88 
344,48 
298,79 


298,26 


376,68 
318,52 


gss m 


» ps ss 


Atlasblatt LWwenſtein. 







58. Marfung eh 


(Oberamt Weinsberg.) 


Weiler, — Knopff 
Dachtraufe .. 
Erdfl. (nördl. Seite) a) 
Waſſerſpiegel des Schlierbaches unter der Brüde 
im Ort (Ka) 


Sandrain, höchſte Stelle, Erdfiäche (Ks) - - 


59. Marlung Weinsberg. 


Rappenhof, —— ENGE oben . 
— Erdfl. (Ko) 


60. Martung Willsbech 
(Oberamt Weinsberg.) 
Willsbach, Kirchthurm, eier : s 
— * untere Dachtraufe 
Erdfl. (öftl. Seite, Socel D) 
Bahnhof, Schienenhöhe Ke). . 
e öhenmarfe Nr. 67 am Güterfhuppen 
" Tauſenderſtein Rr.7 ———— 
Zeilberg, Signalftein, oben . . : R 
Erdfläche (K y a 
Zeilberg, Steinbruch, ängendes von KR . 
iegende u m 
Offeiensberg, Signalftein, 2 — 
Erdfläche (K — 
Fohrenberg, höchſte Stelle, Eröflihe (KP) - 


61. Markung Winzerhanjen. 
(Oberamt Marbad.) 
Winzerhaufen, — Knopf. 
Dadıtraufe . 
Erbfl. (ſüdw. Seite, 
1, 02m unter der ————— 
Stich, Oberamisgrenzein nd ; 
ü bflühe. » + . 
a Fahrbahn” im — (Paß) .. 
Abſtetterhof, Schinderwaſen, nr ober 
€. (DaufKe) 
Freifcid, Signalſtein, on 2 A 
Erdfläche (D auf X a) 


" 


" 


Wunnenflein, Thurmruine, Mitte der Signaltafel 
" „ obere Fläche des Mauerkranzes 
am nordöſtl. Ed . 

„ „ Erdfläche (Thürfchwelle) (K fi 3 


. Yahrb. 1871. — 







237,81 
230,61 
218,81 


217,76 
436, 70 


244,50 
244,05 


229,89 


.n 215,49 


197,28 
204,91 
204,63 
205,23 
270,87 
270,48 
286,68 
275,68 
262,39 
262,10 
274,77 


277,54 
271,54 


249,64 
305,86 
305,07 
303,08 
275,01 
274,64 
269,09 
268,77 
401,73 


399,51 
392,01 


LXVI Höbenpunfte. 


«3. 
—— an: der bejtimmten PBunfte, 
— — — 
Wunnenſtein, Grenze Ky,d, - - e 0... 881,78 

— —— E67 5 8 ee 865001 

‚ß . | 341,01 

Holzweilerhof, Bean Signalen, oben . | 273,34 

A — „  Gröfl.(D) || 272,98 


62. Markung Wüſtenroth. 


(Oberamt Weinsberg.) 


Wüſtenroth, ———— Knopf .. 
Dadıtraufet. .. 
Erdfläche (öſtl. Seite, 
0 ‚83m unter dem unteren Sodelraud) (K 0,) |, 
Raitelberg, höchſte Stelle, Erbfläde (La). . 
Heßberg, höchſte Stelle, Erbflähe (K2d,) . . 
£ohmühle, Wafferfpiegel ber Sauter am Einfluß || 
des Stodbadhes (K9,) . | 
Luftheimerwald, höchſte Stelle, Erdfläche (K 0,) 
Stangenberg, höchſte Stelle, Erdflähe (La) . 
Spatenhof, Signalftein, oben . . 
Erdfläche (K »⸗ 
Neubruch, Signalftein, oben . 
Erdfläche (K d,). j 
Hals, Waſſerſpiegel der Roth am Einfluffe des 
Dachsbaches (Ko,) . 





TEEN NIT 


Nachfchrift zu den einleitenden Bemerkungen auf Seite XXX VI. 


Zum Zwede der Ausrechnung des Betragd der Erdfrümmung 
für die verſchiedenen Diftanzen, ſetzt man befanntlih an Stelle des Erb: 
ſphäroides, eine mit demfelben möglihft nahe, zufammenfallende Kugelfläche, 
Für die neu berechnete Tafel ift der Krümmungshalbmeijer nad Bohnen: 
berger zu 6386 554 Meter angenommen worden. 

Die zur Berechnung der Höhenpunfte im Atlasblatt Löwenſtein ver= 
wendete neue Rorrektiongtafel, über den Betrag ber Strahlenbredung, 
ftüßt fich ebenfall3 auf Bohnenberger3 Grmittelungen. Es wurde berfelben 
nad feinem Borgange ald mittlerer Nefraftionzkoefficient, */z k = 0,0725 
zu Grunde gelegt, wad auch für die mittlere Landeshöhe mit ber Aufftel: 
lung Bauernfeinds nahe ftimmt. 


4 


LXVI 


Erflärung 
der geognoftifchen Bezeichnungen, 
welde bei 
Deſchteibung der einzelnen Höhenpunkte 
angewendet find. 


m 


TT Nagelflue. Kt Bonebedſandſtein. 
Ts Dbere Süßwafjermolafje. | »\K a Obere Knollenmergel. 
T5 Dbere Meeresmolajie. =.’K5') Stubenfandfteingruppe. 


Lertiär. 
" 
= 


Brackwaſſermolaſſe. 3 )Ky Bunte Mergel. 
7T Unt. Süßwaffermolaffe. | FIX Scilffandftein, 
Ta Untere Meeresmolajie. ‘Ka Gipsmergel, 


IT Krebsſcheerenplatten. ME Lettenfohlengruppe. 
Js Korallenfalf, Darm., Dol. Ms Muſchelkalkdolomit. 
ö SAN u. oolith. Felſenk. AG Hauptmuſchelkalk. 


2 

acunofa:Kalfe, ẽ y Anhydritgr. mit Steinſ. 
- 
% 


— 


JR Wohlgeſchichtete Kalke. Mß Wellenkalt. 
Ja Impreſſa-Thone. Ac Wellendolom. u. Mergel. 


Weißer Jura. 
= 


= ‚OL Drmatenthone. =/Bt Shhieferletten. 
3198 Barkinfonoolithe, =4B es Blattenfandftein. 
„)05 Oftreenfalfe, =\B5 Thonfandftein. 
="\0y Blaue Kalke. EIBy Grobförniger Sandſtein. 
3108 Eijenoolithe und Sandſt. SfB# Konglomerate, 
3\0« Opalinusthone. @\Ba Tigerfandftein. 
LT AQurenfiämergel. r ‚[R. Rotbliegendes. 
Ls Bofidonienjchiefer. =2iGr. Granit. 
s)L5. Amaltheenthone. © ,/Gn. Gneif. 
& |Ly Numismaliskalke. Py} 


: &1P. Porphyr. 
Lß Turnerithone. =54V-Ve. Bafalt und Tuffe. 
Le« Arcuatenkalk und Sanbft. | ®” \Pr.-Pht. Phonolitheu.Zuffe, 
1) Kö, bedeutet ben oberen Theil der Schichten ber Stu- 
benfandfteingruppe, welcher ben eigentlihen Stubenſand in ſich 
fließt. Kö, bezeichnet dagegen bie mittlere Bartie, welche bei 
Löwenftein durch das Auftreten des mächtigen grobförnigen Breccieins 
fandfteing und des Breccienfalfes ———— iſt, während anders 
wärts Fleins- und Mühliteine diefe Region vertreten. Kö, endlich 
marfirt die unteren Straten ber Gruppe, in welchen ein fein 
förniger Baufandftein eingejchloffen if. 
Das jchlieglihe Verwitterungsproduft aller Schichten der Lehm 
bat das Zeichen D erhalten. 
Der Thalſchutt ift mit A bezeichnet worden, 


—— EL NS DL SL DALE 


LXVII 


Aeberficht 


über bie 
Dbrtämter und Gemeinde-Mlarkungen, 


für welche in den vorftehenden Höhenverzeichnifien Punkte angegeben find. 






I. Oberamt Aalen. . as : Seite. 
Markung: Eeite, eip DIN . . 0... XXXIV 
Adelmannsfebn . . . .. xXVI en fe RE ne m 
Pommertsweille - . XXV z A: xxıv 
II. Oberamt Badnang. V. Oberamt ——— 
— zu | Seite. 
Sof 26 en, SEE ———— Ko xvu 
. ee re 
7 
Mur th a rbt a MR Th UL V —5* = .. 2. 8 0 98 08 II 
Dber»Brüben . . . “ . J . LVI Geitin en n “ = ’ ® * ” v =. 
DOppenweile . - 2 2 2... Lvir [9 RN 2 — en 2 
R eichenberg 7 DE VE ae er en LVII 337 . on 2 4— X * 
Ri etenauuu... .——5— LIX Norbhaufen au a z2Y 
Sechſelberg 9 * “ ⸗ * . LX Bf bI5 z 2 s J N n . vie 
Sruaslen . . a ER 2 et. LX Fin bag. an ee) DEE ZB DEE er vu 
nes: Dre En eo... XXVIii 


Strümpfelbach F en LXI 
Sulzbad an der Mur . . . LXII 


III. Oberamt SKefigheim. 
Markung : Seite. 


öplingen | DI VII 


Rofenberg ' u eat a XXIX 
Schrezheim Der a ya 
Schwabsberg . — e “ . ZXX 


: 


Slefeld . . . . — — XLIX Saotien — IX 
aufe Pr . iX 
IV: — Crailsheim. Unter Enden ae xI 
Markung: Seite. | Walrheim . . ei XI 
zum . Bee Bee N EV Strenge" ee. 
1%) a . a . . eo J u * ® 3— 3— * * 
Grünbelharbt” ME — Öbingen . . a a xXIH 
ee VI. Oberamt Gaildorf. 
re a BE Bu Zur ze — Markung: Seite. 
— ER Seifertöhofen . . 2 2.2. xIx 
zeutershauſen J v San * Rode: BEN XxxXV 
Yuftenau ( * Suftenan) oo. V Mittel-Fiihach ae xXXV 
Dia — REES an Ober-Sonthein . ». . » . » XXV 
OberSpeltach Lead BE xXxVI Sulzbach am Kocher eo... XxXxI 
Onolddem . oo 0 00... Ze VII. Oberamt Hall, 
—— ua i WERTE: XXX Markung : Seite. 
Stimpfad a — xxx Große Nitorf —— — —— 
t ⸗ * [2 ⸗ . . n ers a * “ . “ “ . f} 
5* wfietien Unter Sontheim . . . XXXII 


Baldidanı We ee XI 


ee ne en RIELE 


VIII. Oberamt Heilbronn. 


Markung : Seite, 
Matt ne zb 
en RR e 0.0. LAG 


IX. Dberamt Ludwigsburg. 


LXIX 


XI, Oberamt Dehringen. 


Markung: Seite. 
Abdolzfurhththt XL 
Geißelhardt . - — XLV 
Pfedelbach. . 7 08 00. 0“ LVI 


XH. Pberamt Weinsberg. 


Markung: Seite. Markung: Seit 
; E e. 
Benningen — XLoOI ufelteag 2 ne * 
r mmter w er . . 080 986 » XLI 
X. Obexamt Marbad). Eihelberg © 2. LIU 
Markung : Seite. Ellhofen . 8 8 eh XLIV 
Almerbah -» » 2 2 0... XLI|Eidemau . ». 2000. ZLIV 
Uuemfein - © 0 0 0 0. 0 XLI | Binfterrotb . » 2. 2 002% XLV 
DIR: u er a XLII | Hößlinfül - » » «© = x. . XLVIoI 
Erbmannhaufen . ». » . » XLIV | öwenftein . FREE Er —— LI 
Ve er er TE XLV | Maienfeld . . » » .. LIII 
Groß-Bottwar . de ee XLVI | Mainbarbt . » 2 2 2 0% LIV 
Öpfigbeim . . *e » XLVIH | NReubütten . . 2 2... A LV 
of und Lemba . Ze XLIX | Neulautern » 2 00.“ LVI 
irhberg an ber Mur . XLIX | Scheppad 8 . LIX 
Klein-Ayah .» » » . L zu mit. Lehren or. LXI 
Klein-Bottwar EB L | Sülgbah . ee LXI 
Marb an a LIV | Unter eimbad Pr LXIV 
Murr — ⸗ ⸗ . £ 7 » LV Unter= — » * * . LXIV 
Rafladh . * * ” . - * * - LV Weiler ” ® “ . * » LXV 
Oberftenfeld nr LVI Weinsberg . Fe a ar ee LXV 
Rielingshaufen . » » . » LVII | Wildbah . . 2» 2. 2 0. LXV 
Schmidbaufen . — LIX Müftenroth. 46 . LXVI 
Steinheim an ber Durr A LXI 
Winzerbaufen. - - FR: LXV| 
— 


Druck von Julius Kleeblatt & Sohn. 





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